Organ der
Militärwissenschaftlichen Vereine
Militärwissenschaftlicher Verein Go
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I
ORGAN
ler
militär-wissenschaftlichenVereine.
Herausgegeben
vom
Ausschosse des militär-wissenschaftliehen Vereines in Wien.
WIEN.
Verlag des ■ iHt&r-wirJSeOftchattlicben Verein** 8.
Mit Vorbehalt aller Rechte.
NUV 171970
/,
Druck «an U v Welheim in VWci
Sötte
Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im
Sudan. Vortrag, gehalten im railitär-wissenschaftlichen und Casino-
Vereine in Wien am 3. März 1899. Von Anton Liposcak, Major
des Generalstabs-Corps. Mit zwei Tafeln I
Die Schlacht von Novi am lö. August 1799. Eine Ruhmesthat
der österreichischen Armee. Zur Erinnerung an den hundertsten
Jahrestag. Von Freiherr vou Wucherer, k. und k. Oberst des
Ruhestandes. (Hiezu die Tafeln 3, 4 und 5.) 37
Der spanisch-amerikanische Krieg. Von Theodor Ritter von
Winterhaider, k. und k. Linienschiffs-Lieutenant. (Hiezu die
Tafeln 6, 7 und 8.) 91
Die Probemobilisirung des russischen 35. In f an t er i e - Regi-
mentes im Kreise Kremenczug. (Übersetzung des offiziellen,
im „Wojenuyj Sbornjik4- Nr. 5 von 1899 veröffentlichten Berichtes) 18«
Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie und der
graphischen Künste, speciell die Photographie in
natürlichen Farben. Vortrag, gehalten am 24. März 1899 im
Wiener militär-wissenschaftlichen und Casino-Vereine. Von Hof-
rath Ottomar Volkmer, Oberst in der Reserve des k. und k.
Corps- Artillerie- Regimentes Nr. 8, Director der k. k. Hof- und
Staat*druckerei etc. etc. Mit 13 graphischen Darstellungen im
Texte und 2 Tafeln (Nr. 9 und 10) ' . . . . 215
Die Pflege der Geschichte in der Armee 248
Über das St ellen taktischer Aufgaben. Von Karl E x 1 e r, Major
des Infanterie-Regimentes Nr. 22 267
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und R u s s l a n d 2H9
Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck mit besonderer
Berücksichtigung des Radfahrsportes. Vortrag, gehalten
am lb' Februar 1899 im Officiers-Casino zu Karlsburg. Von J. Kolbe,
k. und k. Oberlieutenant 323
Österreicher und Russen in Italien, 1799. (Hiezu die Tatein 11
und 12) 343
Büch er - Anzeiger
A. Kritischer Theil I-XLV1
B Bibliographischer Theil XLV1I-XCI
Autoren-Verzeichnis der im „Kritischen Tlieile" de- Bücher- Anzeigers
(Band L1X) besprochenen Werke, nebst dem Hinwt-ise auf die be-
treffende Seite XCII— XC1V
XLV1I Repertorium der Militär-Journalistik I-CXV
Graphische Beilagen.
Tafel 1 und 2. Zuni Aufsatze: Die Operationen »ler englisch-ägyptischen Truppen
im Sudan.
Tafel 3, 4 und 5. Zum Aufsatze: Die Schlacht von Xovi am 15. August 1799
Tafel 6. 7 und 8. Zum Aufsätze: Der spanisch-amerikanische Krieg.
Tafel 9 und 10. Zum Aufsatze: Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie
und der graphischen Künste, speciell die Photographie in natürlichen
Farben.
Tafel 11 and 12. Zum Aufsatze: Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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Die Operationen der englisch -ägyptischen Truppen
im Sudan.
Vortrag, gehalten im militär- wissenschaftlichen und Casino - Vereine in Wien
am 3. März 1899.
Von Anton Iiipoäöak,
Major dpi GeneraUtabs-Corpa.
(Hiezu die Tafeln 1 und 2.)
Na/Ldruck verboten Ohersetzan^recht vorbehaltet!.
Einleitung.
Im Nachfolgenden soll eine übersichtliche Darstellung jener
Operationen gegeben werden, welche die englisch-ägyptischen Truppeu
znr Pacificirung des östlichen Sudan-Gebietes in der jüngsten Zeit
ausführten und welche in der Hauptsache mit der Bewältigung der
Mahdisten und der Einnahme ihres Hauptortes Khartum im Sep-
tember 1898 abgeschlossen wurden.
Aus der isolirten Behandlung dieser Ereignisse, welche grössten-
teils der Tagesliteratur zu entnehmen waren, könnte kaum die
Berechtigung für jenes Interesse gefunden werden, mit welchem die
gebildete Welt dem Verlaufe derselben folgte.
Zum allgemeinen Verständnis und zur richtigen Beurtheilung der
bisherigen, sowie etwa dort noch eintretenden Begebenheiten erscheint
es sonach geboten, die grossen, veranlassenden Ideen näher ins Auge
zu fassen und ein flüchtiges, historisches Bild zu entwerfen, welches
den erklärenden Zusammenhang der hier erörterten militärischen
Cnternehmung mit den kulturellen Bestrebungen auf jenem Gebiete
herstellen soll.
Es ist allgemein bekannt, dass der mercantil-coloniale Wett-
bewerb der meisten europäischen Staaten in den letzten Jahrzehnten
eine derartige Steigerung erfahren hat, dass die daraus entstandenen
territorialen Interessensphären sich stellenweise zu übergreifen drohen,
und dass in solchen Fällen die Vertretung der bezüglichen An-
sprüche, je nach ihrer Wichtigkeit, einen mehr oder weniger acuten
Charakter annahm.
Ich erinnere beispielsweise auf das vereinigte Vorgehen Russ-
lands, Frankreichs und Deutschlands, als Japan nach dem siegreichen
Kriege im Jahre 1895 seine territorialen Forderungen auf Korea
Orfan der BUlUtr-'wUaen.chaftHchen Veroin© LIX. Band. IBM 1
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Liposcak.
und chinesische Gebietstheile auszudehnen begann; auf jene ge-
fahrdrohende Situation zwischen England und Frankreich zu Ende
vorigen Jahres, als ein scheinbar unbedeutendes französisches De-
tachement unter Führung des Majors Marchand das Gebiet von
Faschoda betrat und im gleichnamigen Orte die französische Flagge
hisste, endlich auf den jüngsten spanisch-nordamerikanischen Krieg.
Wenn man sich das Ergebnis der colonialen Bestrebungen der
verschiedenen Mächte in der Form thatsächlicher Besitzverhältnisse
auf einer Weltkarte ansieht, findet man, dass das britische Colonial-
reich, welches das Mutterland um das hundertfache an Umfang und
Zehnfache an Volksmenge übersteigt, das bedeutendste ist und in
einer beinahe geschlossenen, dermalen in Nord-Afrika unterbrochenen
Kette mehr oder weniger ausgedehnter Gebiete den Weltball
umspannt.
Der afrikanische Continent, welcher die Colonialinteressen-
Gruppirung der europäischen Mächte am deutlichsten veranschau-
licht und dessen südlicher Theil vom Capland bis zum Tanganyika-
See bereits englischer Besitz ist, zeigt in seinem Innern noch so
gewaltige, wenig erforschte und uncivilisirte Territorien, dass diese
gegenwärtig den natürlichen Anziehungsraum für die obenerwähnten
Bestrebungen jener Staaten bilden, welche hiezu die günstigsten Be-
dingungen dortselbst besitzen, das sind Frankreich und England.
Eine Betrachtung der Gebiete, welche diese beiden Staaten
in Afrika besitzen, muss die Frage nahelegen, in welcher Weise
ein territorialer Connex der gegenwärtig zerstreut liegenden Gebiets-
theile durch neue Erwerbungen unter eigenem Einflüsse zu er-
zielen wäre.
Frankreich mit seinem, an drei Küstentheilen des Continents
liegenden Besitz, strebt eine Verbindung desselben in westöstlicher
Richtung durch successive Aneignung des dazwischen befindlichen
Territoriums an, was naturgemäss zu einer Theilung des afrikanischen
Continents in eine nördliche und südliche Hälfte führen müsste.
Welchen Schwierigkeiten die Durchführung dieses Gedankens
begegnet, konnte an den ernsten Consequenzen beobachtet werdet],
welche die bereits erwähnte Besetzung von Faschoda durch Major
March and hatte.
Englands Project fasst dagegen die Anlage von Überland-
Telegraphenlinien und einer den afrikanischen Welttheil an seiner
Ostseite durchziehenden Eisenbahn iu's Auge, bedingt sonach auch
den Besitz einer von Nord nach Süd reichenden, ununterbrochenen
Landzone.
Dieser Absicht legt sich in ihrer Verwirklichung der un-
abhängige Congostaat und das Gebiet von Deutsch-Ostafrika quer
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan
3
entgegen, weshalb die Stellungnahme der Beherrscher dieser Colonien
dem angedeuteten Plane gegenüber abzuwarten ist.
Von den in letzter Zeit unter dem Deckmantel des Sports,
religiöser Missionen, wissenschaftlicher Erforschungen u. dgl. in das
Innere Afrikas unternommenen Expeditionen verdient die von Norden
kommende Operation der englisch-äpyptischen Truppen, sowohl hin-
sichtlich ihres militärischen Wertes, der zielbewussten Entschieden-
heit in der Ausführung als der hiezu verwendeten Kraft das leb-
hafteste Interesse.
Dieselbe richtete sich gegen den von den Mahdisten besetzt ge-
wesenen Theil des östlichen Sudan und bedeutet, nach den eben er-
fochtenen Siegen einen entscheidenden Schritt der colonialen Tbätig-
keit Englands in Afrika nach jener Richtung, welche durch den an-
fangs angedeuteten Gedanken gekennzeichnet wurde.
Ägypten.
Um beurtheilen zu können, welchen Rückhalt und welche
materiellen Bedingungen die zu besprechende militärische Unter-
nehmung in Afrika im allgemeinen besitzt, muss auf eine, wenn auch
flüchtige Schilderung der Verhältnisse Ägyptens eingegangen werden,
welches gegenwärtig dem englischen Einflüsse zweifellos zunächst
stehend, als unmittelbares Hinterland und als Basisraum für den
gedachten Zweck anzusehen ist.
Vom Alterthume abgesehen, waren es zwei epochale Ereignisse
neuester Zeit, welche Ägypten den Blicken Europas wieder näher-
rückten :
Der Feldzug Bon apart es 1798, aus welchem Englands Flotte
anter Nelsons Führung in der Seeschlacht bei Abukir am
J. August des genannten Jahres siegreich hervorging, und die Er-
öffnung des Suez-Canales 1869 als langersehnte directe Verbindung
des Atlantischen mit dem Indischen Weltmeere.
Beide Ereignisse festigten wesentlich das Machtbewusstsein der
im Nillande zur Regierung gelangten Herrscher und belebten in
ihnen den Wunsch einer Gebietserweiterung in südlicher Richtung.
Die zu diesem Zwecke seit M ehern ed Ali (1821) meist er-
folgreich durchgeführten Expeditionen hatten die successive An-
biederung von Theilen des Sudangebietes an Ägypten zur Folge, so
das3 im Jahre 1861 eine Flüche desselben unter ägyptischer Herr-
schaft stand, welche ungefähr zwei Dritteln jener des europaischen
Russland gleichkommt und im Westen von Wadai, im Osten durch
die Küste des Rothen Meeres und das Somali-Land, im Norden durch
Ober-Ägypten, im Süden endlich durch das Gebiet dos Albert
N'yanza-Sees begrenzt war.
l*
4
Liposcak.
Die durch diese Erwerbungen hervorgerufenen kriegerischen
Verwicklungen, sowie nicht minder das verschwenderische Leben des
ägyptischen Hofes brachten das Land in grosse finanzielle Bedrängnis
und veranlassten dessen Regierung im Jahre 1875 zum Verkaufe
von 176.000 Suezcanal-Actien um vier Millionen Pfund Sterling an
England, was aber die finanziellen Schwierigkeiten kaum zu heben
vermochte, da die im steten Wachsen begriffene Staatsschuld bereits
die Höhe von 1.1 00 Millionen Gulden erreichte.
Das Jahr 1882 kann als der entscheidende Wendepunkt in der
Geschichte des Pharaonen-Reiches angesehen werden, welches von
dem sich rasch entwickelnden Mahdismus immer ernstlicher bedroht,
im Bewusstsein seines herabgekommenen Zustandes jede fremde
Hilfe willkommen heissen musste, mit der es sich dieses, dem Fort-
schritte und der Kultur furchtbaren Feindes erwehren konnte. Es ist
bekannt, dass im Jahre 1882 Oberst Achmed A r a b i des 4. ägyp-
tischen Regiments, dem die Armee in allen Schichten vollends er-
geben war, und der mit Erfolg die Saat der Diciplinlosigkeit in die-
selbe zu streuen wusste, die Fahne des Aufstandes gegen seine Re-
gierung erhob.
Der immer zersetzender und gefährlicher wirkenden Thätig-
keit Arabi's gegenüber erklarten die Consuln der Westmächte im
Mai des genannten Jahres, dass demnächsst eine englisch-französische
Panzer-Escadre vor Alexandrien mit der Forderung erscheinen werde,
dem gegenwärtigen, unhaltbaren Zustande durch Auflösung der ägypti-
schen Armee und Bestrafung der schuldtragenden Officiere ein
Ende zu bereiten.
Dieser Drohung folgte bald die Ausführung.
Am 12. Juli wurde Alexandrien bombardirt, am 25. landeten
4.000 Engländer unter General Alison in der Nähe der Stadt.
Dabei hatte es den Anschein, als ob Frankreich sich dem Vor-
gehen Englands mit einer Truppenmacht anschliessen würde ; das
Votum der Kammern verweigerte jedoch die Bewilligung, worauf die
französischen Kriegsschiffe nach Port-Said abdampften.
Nachdem die englische Aufforderung zur Cooperation, auch bei
der Türkei aus finanziellen und sonstigen Gründen keinen Anklang
fand, sah sich England veranlasst, die Regelung der ägyptischen An-
gelegenheit selbständig in die Hände zu nehmen.
Von diesem Zeitpunkte an, spricht sich die entschiedene Über-
legenheit des englischen Einflusses in Ägypten aus und die drohende
Haltung, welche Englaud zur Wahrung seiner dortigen Interessen
und mit Rücksicht auf die bereits gebrachten Opfer einnimmt, so-
bald fremde Aspirationen sich diesem Interessenkreise zu nähern
versuchen.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
5
Das mittlerweile auf 18.000 Mann und 84 Geschütze gebrachte
englische Expeditions-Corps unter Commando des Generals Wolseley
erfocht am 13. September 1882 einen vollständigen Sieg über Arabi
bei Tel-el-Kebir, welcher sich hierauf ergab.
Vom militärischen Standpunkte verdient diese Operation, mit
Rücksicht auf den ihr zugrunde liegenden Gedanken einer Verlegung
der Basis an den Suezcanal, sowie die rasche und präcise Ausführung
und die bis zum Schlüsse beobachtete Wahrung des Geheimnisses
eine gewisse Beachtung.
Der Mal uli sn ms.
Um diese Zeit machte sich der Mahdismus in gefahrdrohender
Weise fühlbar.
Die seit dem Jahre 1821 der ägyptischen Herrschaft successive
unterworfenen Stämme des Sudan hatten untereinander in steten
Fehden gelebt. Ungeachtet dieser Zerrissenheit glimmte in diesen
Völkern jenes Feuer, welches, durch religiösen Fanatismus angefacht,
einstens die halbe Welt dem Islam unterworfen hat.
Die Begeisterung und der bekannte, übrigens einen Grundzug
ta Koran bildende Materialismus waren zwei mächtige Hebel, mit
welchen der Mahdismus zum Vorstoss ansetzte, und welche ihm einen
immer weiteren Anhang verschafften.
Der geistige Führer dieser jahrelang erfolgreich gewesenen Be-
wegung war der Derwisch Mohammed-Achmed, der spatere Mahdi1).
Er wurde in Dongola geboren und geooss seine erste Erzfehung
in einem Dorfe bei Khartum, worauf er die Schule der Grabmoschee
■iaselbst besuchte und dann auf der Insel Abba am weissen Nil lebte.
Als Sohn eines Zimmermannes, für diese Profession ursprüng-
lich bestimmt, fühlte er, bei intensivem Religionsstudium, sich zu
einer höheren Aufgabe berufen und benützte die Abgeschiedenheit
meines Aufenthaltes zur reiflichen Vorbereitung der geplanten all-
gemeinen Erhebung.
Im Jahre 1881 wandte er sich an seine Stammesgenossen und
erklärte ihnen der verheissene Prophet zu sein, der den Islam
reformiren und über die Erde tragen werde.
Die Bevölkerung in ihrer Unzufriedenheit mit der ägyptischen
Herrschaft, dem Druck der Steuern und der rücksichtslosen Art ihrer
Eintreibung, forderte die Pläne des Mahdi und vergrösserte täglich
dessen Anhang.
Einer Aufforderung der ägyptischen Behörde, zur Rechtfertigung
sieh Khartum zu kommen, leistete Mohammed- Achmed keine
■j Prophet, Bote des Herrn.
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Liposcak.
Folge, sondern gab seinen Stammesgenossen die Weisung, sich für
den Glaubenskrieg vorzubereiten.
„Der barmherzige Gott hat das Schwert des Sieges in meine
Hände gelegt, und um allen Völkern zu beweisen, dass ich der Mahdi
bin, hat er meine rechte Wange mit einem Korne der Schönheit
gezeichnet. Im Gewühle der Schlachten wird mir das leuchtende
Banner voranschreiten, getragen von Asrael, dem Todesengel, dem
Vernichter meiner Feinde."
Mit diesen Worten verkündete der bleiche Derwisch seine gött-
liche Sendung und eröffnete den Krieg, wenn man die nun folgende
furchtbare Verwüstung und Plünderung der vom Mahdi durchzogenen
Gebiete mit diesem Ausdrucke bezeichnen kann.
Der lang verhaltene Hass der Sudanstämme gegen die au-
gedeutete Misswirtschaft der ägyptischen Herrschaft fand seinen
Wiederhall in der praktischen Ausführung des Koransatzes: „Tödtet
diejenigen, welche Euch tödten wollen; tödtet sie, wo ihr sie findet;
verjagt sie, wo ihr sie verjagen wollt, weil die Versuchung zum
Götzendienst schlimmer ist als der Tod."
Die Ereignisse in den ersten Aufstandsjahren lassen in interessanter
Weise ersehen, wie eine geschickte Führung — und als solche kann
die des Mahdi im grossen bezeichnet werden — und begeisterte, der
Sache ergebene Kämpfer, wenn auch minder geschult und mangelhaft
bewaffnet, besser ausgebildeten uud ausgerüsteten, sowie überlegen
bewaffneten, aber anfangs minder glücklich geführten Truppen ge-
fahrlich werden können.
Dem Mahdi, welcher in Dj. Kedar die Fahne des Aufstandes
entfaltete, fiel eine Provinz nach der anderen in die Hände.
Im Jahre 1883 eroberte derselbe, nach wechselvollen Kämpfen
mit den schwachen ägyptischen Truppen, El-Obeid die Hauptstadt
von Kordofan, in welcher Provinz er die Basis für seine weiteren
Operationen schuf.
Der ägyptischerseits mit der Leitung der militärischen Unter-
nehmungen im Sudan betraute General Hicks Pascha brach
am 9. September 1863 mit 11.000 Mann, von denen viele in
Ketten mitgeschleppt werden mussten, 500 Pferden und 5.500 Kameelen
von Khartum auf, erreichte am 21. die Gegend von Ed-Duem und
trat von hier die Vorrückung in zwei Colonnen auf El-Obeid an.
Am 2. November gelang es wohl, eine Gruppe der Mahdisten
zu zersprengen, am 4. aber wurde das Expeditions-Corps in der
Gegend von Kashgil von überlegenen feindlichen Massen völlig um-
ringt und uach dreitägiger heldenmüthiger Vertheidigung gänzlich
vernichtet.
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Die Operationeu der engliach-ägyptischeu Truppeu im Sudan.
7
Dem als Gouverneur der Provinz Darfur in Fascher befindlichen
Slatin Pascha gelang es wohl, diese Provinz anfangs zu behaupten ;
mitten unter aufrührerischen und verräterischen Stämmen aber
wurde auch seine Lage t&glich misslicher, er mtisste sich schliesslich
ergeben und Gefangener des Mahdi werden.
Nach bewirkter Festsetzung in diesem Gebiete richtete der
Mahdi in ganz zutreffender Beurtheilung der Situation seine Auf-
merksamkeit auf die Hauptstadt des Sudan, auf Khartum, und jenen
Raum, aus welchem eine directe Verbindungslinie vom Rothen Meere
zu den Stellungen der englisch-ägyptischen Truppen am Nil führte
und den er, zur Sicherung der rechten Flanke nach der Einnahme
Khartums besetzt zu haben wünschte, d. i. Suakin-Tokar-Sinkat,
worüber später die Sprache sein wird.
Angesichts dieser rapiden Fortschritte der Mahdisten entsandte
die ägyptische Regierung den General Gordon mit ausgedehnten
Vollmachten, aber ohne Truppen nach Khartum. Derselbe langte am
18. Februar 1884 dort ein und traf — geleitet von der Absicht,
diesen Punkt unter allen Verbältnissen zu behaupten und keinen
Schritt des bisherigen Sudanbesitzes zu räumen — in Erwartung
der versprochenen englischen Hilfe, alle Massnahmen zu dessen
energischer Vertheidigung.
„Der Zauber seines Namens," sagt Major Casati, „hielt die
revolutionäre Bewegung in Schach; der Mahdi wagte nicht, das
Waffenglück zu versuchen, ehe er nicht die Fäden seiner geheimnis-
vollen Arbeit neu geknüpft hatte."
Anfangs August 1884 glaubte der letztere, den Triumph seiner
heiligen Sache auf eine weitere entscheidende Probe stellen zu sollen.
Mit 150.000 Mann, darunter 4.000 Reitern, brach er aus dem
erwähnten Basisraume auf und erreichte am 23. October Khartum,
in dessen Umgebung durch die plötzliche Ansammlung einer so be-
deutenden, ganz unorganisirten Menschenmasse, welche das raubte,
was sie fand, eine furchtbare Hungersnot!» ausbrach.
Gleichzeitig verstärkte er Berber und stellte es unter Commando
eines durch seine Greuelthaten in Darfur gefürchtoton Maunes,
Namens Nur Angara, befestigte und verstärkte Metameh und liess
durch einen Theil seiner Streitkräfte Kassala belagern.
Dem Drucke der öffentlichen Meinung und den bis zur Ent-
rüstung gesteigerten Ermahnungen der Presse nach langem Zögern
folgend, hatte man sich auf englisch-ägyptischer Seite zur Absendung
eines Hilfscorps für General Gordon entschieden.
Dasselbe wurde unter Befehl des Generals Wolseley ge-
stellt, im September 1884 conceutrirt und derart nilaufwärts gesendet,
8
Liposdak.
dass es im November in Dongola eintraf; am 16. December gelangte
das Hauptquartier nach Korti.
Die Vorwärtsbewegung der Truppen geschah jedoch nicht mit
jener Lebendigkeit und Raschheit, welche der Dringlichkeit der Sache
entsprochen hätten. Am 17. Jänner 1885 siegten die Regierungstruppen
allerdings im Gefechte bei Abu-Klea, wurden aber vor Metameh zu
einem längeren Halt genöthigt und konnten nur schrittweise bis El-
Cuba gelangen.
Zwei am 27. Jänner nilaufwärts entsandte Regierungsdampfer
kamen am folgenden Tage in der Gegend von Khartum an, wurden
aber schon mit Feuer empfangen.
Am 26. nämlich fiel dieser Ort nach tapferer Gegenwehr und
um 7 Uhr abends wurde das Haupt des heldenmüthigen Vertheidigers
dem Mahdi triumphirend zu Füssen gelegt. Das englische Expedi-
tions-Corps trat den Röckzug an.
Hiemit erreichte der Mahdi den Gipfelpunkt seines Ruhmes,
im Sudan erstrahlte der Schein seiner Heiligkeit, der Ruf der Un-
besiegbarkeit war gefestigt.
Doch nicht lange sollte er daran geniessen, denn schon im
Juni 1885 erlag dieser Mann den Folgen einer masslos sinnlichen und
ausschweifenden Lebensweise, der er sich nach dem Falle von Khartum
in vollen Zügen hingab, und die eine Herzverfettung zur Folge hatte.
Sein Nachfolger der Chalifa Abdullah eiu blutdürstiger,
rachgieriger Tyrann, von geistig untergeordneter Bedeutung, setzte
die Operationen, ohne weitgestecktes Ziel, und nur in Form von
Raub- und Streifzügen in nördlicher Richtung fort.
Die englisch-ägyptische Regierung hatte dieser gefahrdrohenden
Lage gegenüber die Wahl den Mahdisten mit entsprechender Kraft
und entschiedep an den Leib zu gehen, oder den Sudan überhaupt
aufzugeben.
Wolseley befürwortete das erstere und die englische Regierung
war auch dazu entschlossen, doch drohte in diesem Augenblicke ein
ernster Conflict mit Russland. Dongola wurde daher im Juli 1885
geräumt und der allmähliche, ungestörte Rückzug derart bewirkt,
dass die Regierungstruppen im April 1886 bei Wadi-Halfa standen,
während die Spitzen der Derwische, den südlich davon befindlichen
Ort Sarras besetzt hielten.
Nachdem in der nächstfolgenden Zeit sich am Nil keine wesent-
lichen Ereignisse abspielten, konnten Ende der Achtziger-Jahr Wadi-
Halfa und Suakin als die äussersten Grenzposten der englisch-ägypti-
schen Truppen angesehen werden, an denen die weiteren Unternehmungen
der Derwische wiederholt scheiterten.
Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
9
Seit 1887 verhielt sich der Chalifa durch einige Jahre, vou
den der Verpflegung wegen durchgeführten Raubzügen abgesehen
im allgemeinen ruhig, was nicht allein dem geringen Offensiv- und
Unternehmungsgeist des Orientalen, sondern vorwiegend den trost-
losen Zuständen beizumessen war, welche seit dem besprochenen
Aufstände im Sudan herrschten.
Das vom Mahdi durchzogene Gebiet war buchstäblich ver-
wüstet, der Wohlstand des Landes vernichtet, zwei Fünftel der Be-
völkerung durch Krieg, Sclaverei und Hungersnoth zu Grunde
gegangen. Diese letztere war denn auch der furchtbarste Feind des
Chalifa und führte gezwungener Weise von selbst ein friedliches
Verhältnis zwischen beiden Parteien durch eine gewisse Zeit herbei.
Diese, in flüchtigen Umrissen gegebene Darstellung der Er-
eignisse lässt unschwer erkennen, dass die ägyptische Regierung
mit der grössten Besorgnis die bedrohlichen Fortschritte des Mah-
dismus verfolgte und mit der angebotenen englischen Hilfe endlich
gewillt war, der weiteren Ausbreitung desselben in entsprechendem
Zeitpunkte mit Enschiedenheit entgegenzutreten.
Bis zu diesem Zeitpunkte aber, welcher im Jahre 1896 eintrat,
sollte — hauptsächlich über Anrathen Wolseley's — von weit-
ausgreifenden Operationen abgesehen, der Organisation der Truppen
das entsprechende Augenmerk zugewendet und in der sogenannten
rMilitär-Provinzu, d. i. dem Landstrich zwischen Assuan und Wadi-
Halfa, eine vorsorglich ausgestattete Basis für die seinerzeit auf-
zunehmenden Operationen geschaffeu werden.
Die geographischen Verhältnisse.
Eine noch so kurze Schilderung der geographischen Verhältisse
des Operationsgebietes zeigt, von welch' eminenter Bedeutung dieselben
auf die Durchführung von Unternehmungen sind. Insbesonders ist die
räthselhafte Beschaffenheit des Nil, welche nach Abd-Allatif im
13. Jahrhundert sogar zu astronomischen und theologischen Vor-
stellungen Anlass gab, auf die Wahl des Zeitpunktes zum Beginn der
Operationen von entscheidendem Einflüsse.
Die Lebensader Ägyptens ist bekanntlich der Nil, welcher mit
einer Längenentwickelung von 5 920/twi der zweitlängste Strom der
Welt ist (Mississippi der längste), und zwei Dritttheile des afrikanischen
Continents in seinem östlichen Theile in süd-nördlicher Richtung
durchzieht.
Die Schiflfbarkeit des Nil beginnt bereits beim Albert-See, wird
jedoch je nach dem Wasserstande vielfach durch die zahlreichen
Katarakte (von Khartum bis Assuan sechs) und Stromschnellen uuter-
10
Lipuscak.
brochen, so dass die absolute Schiffbarkeit nur vom Meere bis zum
ersten Katarakt, d. i. 1.130frm weit reicht.
Die Quellen des Nil — Äquatorial-Seen — speisen ihn selbst,
die Inundation aber wird durch die abessinischen Hochgebirgswässer
besorgt.
In der geheimnisvollen Wirkung der Inundation liegt der stete
Wechsel des Nilwasserstandes, welcher (speciell für die Gegend bei
Kbartum gilt dieser Zeitpunkt) im Monate April das Minimum, dann
zwischen August bis October das Maximum zeigt und in der Zwischen-
zeit regelmässig steigt, beziehungsweise fallt.
Mit dem Fallen und Steigen des Nilstromes hängt die Lebens-
fähigkeit Unter-Ägyptens auf das Innigste zusammen, denn jeder
Tropfen Nilwassers ist für die Kultur dieses Gebietes, speciell für
die Baumwollernte unentbehrlich.
Im Hinblick auf diesen Umstand wurde speciell englischerseits
durch Ingenieure und mit der Hydrographie des Nil vertraute Geo-
graphen wiederholt darauf hingewiesen, dass die kunstliche Ober-
schwemmung Unter-Ägyptens von Faschoda aus regulirt werden
könnte, indem es mit entsprechenden Mitteln der Technik möglich
wäre, ansehnliche Wassermassen von hier aus abzuleiten und Ägypten
dadurch des zur künstlichen Überschwemmung absolut notwendigen
Wasserzuschusses zu berauben.
Bei Sobat verengt sich nämlich der Nil und besitzt hohe Ufer,
so dass durch Anlage von Wehrdämmen eine ausserordentlich wirk-
same Befruchtung der wasserlosen, dürren Gebiete von Darfur,
Kordofan, Bahr-el-Gasal und Sennar durchgeführt werden könnte. Es
bedarf somit keiner böswilligen Absicht, um den Besitzer dieser
Nilstrecke zu den erwähnten Bewässerungsanlagen zu veranlassen
und Unter-Ägypten damit an seiner vitalsten Seite zu treffen.
Das Flussthal des Nil trägt in einem schmalen Streifen üppige
Vegetation, das Anland Wüstencharakter.
Vielfach schliesst an die Wüstenzone ein breiter Steppengürtel
und weiterhin die Region der Savannen an, welche den Sudan mit
ihrer üppigen Hochgras- und Urwald-Vegetation bedeckt.
Klimatisch gehört der Operationsraum (abgesehen von den
tropischen Hegen) in das regenarme Gebiet, mit einer Jahrestemperatur
von 23° R., bei starker nächtlicher Abkühlung.
Südlich der Linie Berber-Suakin herrscheu bereits Somraerregen.
Die Operation auf Dongola 1896.
Die unmittelbare Ursache zur Wiederaufnahme der Operationen
bildete die der anglo-ägyptischeu Regierung zugekommenen Nach-
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
11
rieht, dass sich der Chalifa zu einer bedeutenden Verstärkung
seiner südlich Berber stehenden Kräfte anschicke, um einen ent-
scheidenden Schlag über Dongola zu versuchen.
Die später eingetroffene Nachricht von der Annäherung zweier
französischer Expeditionen an den oberen Nil (Marchand von Westen,
Bonchamps von Osten), dürfte jedenfalls beschleunigend auf die
Durchführung der Operationen gewirkt haben, bei welchen der vom
Sirdar Kitschener P a s c h a im Jahre 1896 verfasste und der Regierung
Torgelegte Operationsplan in allen Theilen massgebend war.
Hienach hatte der Sirdar, welchem die Leitung übertragen
wurde, eine dreijährige militärische Thätigkeit (also 1896 bis 1898)
zur vollständigen Lahmlegung der Mabdisten als Bedingung hin-
gestellt und wurde hiebei, wie vorgreifend bemerkt werden soll,
ron keiner Seite in irgend einer Weise beeinflusst, von der eigenen
Regierung aber in der sorgsamsten Art materiell unterstützt.
Von der Erkenntnis geleitet, dass die Schwierigkeit der Unter-
nehmung nicht so sehr in der Widerstandsfähigkeit des Feindes, als
in der Länge der Operationslinie und allen daraus sich ergebenden,
mit dem Worte „Friction" in ihrer Gesammtheit zu bezeichnenden
Consequenzen liege, hatte Kitschener alle Einleitungen mit grosser
Umsicht getroffen, und an dem eben ausgesprochenen Gedanken
glücklich und consequent bis zum Schlüsse der Operationen fest-
gehalten.
Die ersten Etape, deren Erreichung nach dem erwähnten
Operationsplane angestrebt werden sollte, war Dongola.
Hiezu standen dem Sirdar 14 Bataillone, 8 Escadronen, 3 Batte-
rien und das Kameelreiter-Corps zur Verfügung.
Mit diesem Expeditions-Corps wurde Mitte März 1896 der
Vormarsch von Wadi-Halfa angetreten und am 20. März die Gegend
von Akasheh erreicht, welches man zur Sicherung des nachfolgenden
Bahnbaues sofort befestigte.
In den unmittelbar folgenden Monaten führten die Derwische
partielle Vorstösse hauptsächlich in der Absicht durch, eine Störung
des im vollen Zuge befindlichen Bahnbaues herbeizuführen.
Zur Sicherung desselbes und Säuberung des Vorterrains vom
Feinde griff Sirdar Kitschener anfangs Juni wieder zur Offensive.
Mit 10 Bataillonen, der Cavallerie und dem Kameelreiter-Corps
brach Oberst Hunter von Akasheh in zwei Colonnen auf, führte
gegen die ahnungslos bei Ferkeh stehenden 3.500 Derwische einen
überfallartigen Angriff aus und warf sie in der Richtung auf Kermeh
zurück, wo dieselben Stellung nahmen und sich befestigten.
Da man es hier constatirterweise nur mit einem vorgeschobenen
feindlichen Detachement zu thun hatte, liess der Sirdar den Bahn-
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12
Lipo.scak.
bau sofort weiterleiten und schon am 20. Juni traf der erste Zug
aus Wadi-Halfa in Akasheh ein; Ende Juni war der Bahnkörper bis
Ferkeh vollendet.
Unter furchtbaren Gewitterstürmen und heftigen Regengüssen,
welche die Freilager wiederholt unter Wasser stellten und die Zelte
wegfegten, hatten die Truppen ebenso zu leiden, wie unter der bis
Alitte August aufgetretenen Cholera, welche empfindliche Lücken
verursachte.
Nachdem der Nil in dieser Zeit über bedeutende Wassermassen
verfügte, begann man mit der Heraufschaffung von vier Kanonen-
booten und der aus drei Dampfern und ungefähr 200 Segelbooten
bestehenden Transport-Flottille über den zweiten Katarakt.
Derselbe ist 9 englische Meilen lang, besitzt einen Fall von
60 Fuss und wird durch mächtige, stufenähnlich im Flussbett ge-
lagerte Granitfelsen gebildet. Dessen engste Stelle ist das sogenannte
„Grosse Thor", durch welches das Wasser mit bedeutender Kraft
hindurchbraust, wo sonach eine ganz besondere Vorsicht beim Durch-
bringen der Fahrzeuge geboten erscheint
Ein Bataillon des Nord-Stafford-Regimentes besorgte diesen ge-
fährlichen Transport, welcher für jedes Fahrzeug etwa iya Stunden
in Anspruch nahm.
Am 23. August standen die vier Kanonenboote und die mit
entsprechenden Proviantvorräthen beladene Transportsflottille bei
Kosheh.
Ein am 25. orkanartig aufgetretener Sturm unterbrach die
Telegraphenleitung, zerstörte die Bahn an mehreren Stellen und
machte eine weitere Vorrückung unmöglich. Die Zelte und Aus-
rüstungen der Eisenbahn-Abtheilungen wurden vom Nil weggeführt.
Nachdem die Bahn wieder hergestellt war und die Stürme sich
gelegt hatten, begann am 12 September früh der Truppentransport
auf dem Nil derart, dass am 14. September der dritte oder „Caibar*-
Kataract mit den vordersten Staffeln erreicht und am 16. das ge-
sammte Expeditions-Corps dortselbst concentrirt war.
Die von Patrullen und Kundschaftern eingelangten Nachrichten
besagten übereinstimmend, dass der Feind sich in einer befestigten
Stellung bei Kermeh befinde und frische Kräfte an sich gezogen habe.
Der Sir dar beschloss sofort, mit der Hauptkraft um den
dritten Katarakt zu marschiren und den Feind am Morgen des
19. September anzugreifen, während die Kanonenboote nilaufwärts
fahrend diesen Angriff in der Flanke zu unterstützen hätten, die
Transportflottille aber mit dem nicht in Verwendung kommenden
geringen Bruchtheil der Streitkraft auf entsprechende Entfernung,
vorsichtig folgeu sollte.
Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan. 13
Um 4 Uhr früh rückten 15.000 Mann auf weiter Ebene in
aller Stille vor, ohne vom Feinde etwas zu sehen.
Bald darauf traf vom Commandanten der Aufklärungs-Cavallerie
Rittmeister Adams die Meldung ein, dass Kermeh vom Feinde
geräumt sei ; derselbe hatte in der Nacht die Stellung verlassen, war
auf das linke Nilufer übergegangen und setzte sich in einer befestigten
Position bei Hafir fest.
Der Commandant der Derwische, Emir Wad-el-Bischara
ein Liebling des Chalifa, der ihm 1895 das Commando in Don-
gola übertrug, führte dieses taktische Manöver zweifellos mit grossem
Geschick aus und setzte damit das Expeditions-Corps durch eine
gewisse Zeit ausser Wirksamkeit.
Zum Angriff gegen die neue Position der Derwische fuhr um
6 Uhr 45 Minuten früh eine Feldbatterie auf und eröffnete auf etwa
2.300m das Feuer, in welches bald drei Kanonenboote eingriffen.
Der Feind erwiderte dasselbe aus einer mit fünf Geschützen
armirten Batterie anfangs schwach, dann lebhafter.
Nachdem sich die angeführte Distanz als zu gross erwies,
fuhren die Kanonenboote durch einen etwa 500m breiten Canal näher
an die Stellung heran, wurden aber von einem so heftigen Gewehr-
und Geschützfeuer empfangen, dass sie sich wieder zurückziehen
mussten.
Erst gegen 9 Uhr Vormittags, als vier Batterien mit den
Mitrailleusen unter Oberst Par so ns auf die, nahe dem linken Ufer
gelegene Insel Antagash gebracht und in's Feuer gesetzt wurden,
gelang es, den Derwischen wirkungsvoller beizukommen und auch
den in Bereitschaft stehenden Kanonenbooten Luft zu machen.
Diesem überlegenen Feuerangriff gegenüber musste der Feind
nachgeben; er zog sich in südlicher Richtung zurück, während die
Kanonenboote den Curs auf Dongola nahmen, und hiebei das einzige
in dieser Gegend befindliche Derwischboot in den Grund bohrten.
Am 20. September setzten die Regierungstruppen über den Nil
und lagerten bei Hafir; die Cavallerie nahm die Verfolgung auf und
traf bei Dongola wieder auf den Feind, mit dem sie in Fühlung
verblieb.
Während die vor Dongola am 22. September angelangten
Kanonenboote die vom Feinde besetzte Stadt bombardirten, näherte
sich auch das Expeditions-Corps und stand am genannten Tage nur
einige Kilometer entfernt.
In vier Colonneu formirt, wurde am 23. September 4 Uhr
30 Minuten früh die Vorrückung auf Dongola angetreten; der linke
Flügel an den Nil gelehnt, Mitrailleusen an den inneren Flügeln,
die rechte Flanke durch Cavallerie und das Kameelroiter-Corps
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14
L i p o a c a k.
gesichert Stärke 15.000 Manu, seit dem Krimkriege die grösste,
unter Commando eines englischen Generals stehende Kraft.
Der Feind, welcher die nördlich der Stadt gelegenen Hügel
besetzt hielt, räumte, ohne den Angriff abzuwarten, seine Stellung
und wurde sowohl durch das Feuer der Kanonenboote, wie durch
die Cavallerie unter Rittmeister Adams verfolgt, der commandirende
Emir gefangen genommen.
Die vollends erschöpften Truppen des Expeditions-Corps rückten
in Dongola ein und pflanzten abends das ägyptische Banner auf.
Damit war die gleichnamige Provinz zurückgewonnen und die erste
Operations-Etape erreicht.
Tagsdarauf erfolgte bereits der Rücktransport der britischen
Truppen nach Cairo; dieselben hatten über einen Gesammtverlust von
64 Mann zu berichten und mussten nach ihrer Ankunft sofort
80 Mann in das Spital abgeben.
Die ägyptischen Truppen verloren in dieser ersten Operations-
periode: 47 Todte, 122 Verwundete, 235 Mann an Cholera, 126 an
Fieber und anderen Krankheiten, nebst 30% Officiere.
Entsprechend dem an anderer Stelle erwähnten Operationsplane,
beschloss der Sirdar, wiewohl der Wasserstand eine zweimonatliche
Operation noch gestattet hätte, in Dongola den ersten Operations-
stillstand eintreten zu lassen und die verfugbare Zeit zur Retablirung
der Truppen auszunützen. Ein Entschluss, der unter den ganz eigen-
artigen Verhältnissen dieses Krieges, in welchem Zeitverlust und
finanzielle Bedenken keine Rolle spielten, umso berechtigter war, als
in dieser Zeit eine weitere Verstärkung des Feiudes in keiner
Richtung eintreten, die Grösse und Sicherheit des eigenen Erfolges
somit dadurch nicht gefährdet werden konnte.
Das Expeditions-Corps wurde bei Dongola concentrirt und in
Winterquartiere verlegt. Befreundete Araberstämme und Kundschafter
hatten die Gegend in der voraussichtlichen Operationsrichtung auf-
zuklären, beziehungsweise die Verhältnisse beim Feinde auszuforschen.
Korti, Debbeh und Meraui wurden befestigt, um den bisher zurück-
gewonnenen Besitz zu sichern und verlässliche Ausgangspunkte für
die seinerzeit fortzusetzenden Operationen zu schaffen, endlich um
die aus diesem Räume direct nach Khartum fuhrenden Communi-
cationen zu sperren.
Die Provinz wurde in englische Verwaltung übernommen, in
elf Districte eingetheilt, au deren Spitze militärische Inspectoren
gestellt, denen Polizei- Abtheilungen zur Aufrechthaltung der Ruhe
und Ordnung zugetheilt wurden ; das fruchtbare brachliegende Acker-
land erhielt endlich Ansiedler aus Unter-Ägypten und konnte wieder
ausgenützt werden.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Troppen im Sudan.
15
Kitschener selbst begab sich zur mündlichen Unterredung
naeb London.
Die Operation auf Berber 1897.
Nachdem in der eingetretenen Operationspause alle Bedingungen
zur anstandslosen Wiederaufnahme der Offensive erfüllt waren, be-
schloss der Sirdar gegen den als zweite Operationsetape ausersehenen
Punkt Berber vorzugehen, um diesen Haupthandelsplatz Inner-
Xubiens and Vereinigungspunkt der aus allen Richtungen kommenden
Handelsstrassen und Karavanenwege rechtzeitig zu besetzen.
Zudem war Ende Juli 1897 der Bau der Feldbahn soweit
fortgeschritten, dass znr Sicherung desselben der vorläufige Eisen-
bahn-Endpunkt Abn-Hamed besetzt werden musste.
In Ausführung dieser Absicht entsandte der Sirdar den General
Major Hu ut er mit vier Bataillonen und einer Artillerie-Abtheilung
am 29. Juli von Meraui dahin ab.
In acht Tagen legte das Detachement den 2Q0km langen Weg
zurück und stand in der Nacht zum 7. August auf Schussweite vom
Feinde, welcher mit etwa 1.000 Mann (davon 500 Gewehre) die
Ortseinfassung besetzt hielt. Nach heftigem, beinahe Haus um Haus
geführtem Kampfe, in welchem die Derwische mit dem Bajonet ver-
trieben werden mussten, traten dieselben den Kückzug an, nachdem ihr
Anführer Emir Mahomed Z e i n in Gefangenschaft gerathen war.
Gleichzeitig mit diesem Vormarsche rückte eine stärkere Seiten-
Irnt unter Major T a d w a y in der Richtung auf Metameh vor, zur
Festbaltung der in jener Gegend gemeldeten feindlichen Kraftgruppe,
während die Kanonenboote über den vierten Katarakt nilaufwärts
fnhren und am 29. August Abu-Hamed erreichten, wobei das Kanonen-
boot „El-Teb" umschlug.
Kurz nach der Einnahme dieses Ortes erfuhr der Sirdar, dass
die bei Berber unter Emir Mahmud stehenden Derwische sich
zurückgezogen hätten, worauf er Berber durch eiuen befreundeten
Araberstamm besetzen Hess.
Zwei Kanonenboote wurden auf El-Damer entsendet, um auch
diesen an der Atbaramündung liegenden, operativ wichtigen Punkt
u) die Hand zu bekommen, wobei einige dort befindliche Derwisch-
boote genommen wurden.
Die Mündungsstelle wurde durch das rFort Atbarau befestigt,
welches eine Besatzung von einem halben Bataillon erhielt und bis
zw Fertigstellung der Feldbahn mit seiuen Proviantbedürfnissen auf
Meraui gewiesen wurde.
Der rasche Vormarsch H u n te r's machte den um diese Zeit in
Adarama stehenden Osman D i g m a um seinen Rückzug besorgt,
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16
Liposcak.
weshalb er denselben am 23. September gegen die eigene, zwischen
Metameh-Khartum befindliche Hauptkraft antrat. Da ihm nur ein
Boot und sechs ausgehöhlte Baumstämme für den Flussübergang zur
Verfügung standen, brauchte er hiezu mit Weibern, Kindern und
Heerden nahezu vier Wochen. Zwei Tage nach vollendeter Über-
schreitung traf auch schon General H u n t e r in Adarama ein.
Schwierigkeiten im Proviantnachschube verursachten, dass der
Marsch Hunter's erst am 23. October angetreten werden konnte
und die gute Gelegenheit, diesen gefährlichen Feind der Regierungs-
truppen in einem Schwächemoment zu fassen, verloren ging.
Am 29. erreichte die Colonne Hunter's Adarama, fand den
Ort verlassen, die Umgebung verwüstet, die Flussübergangsmittel
versenkt und rückte am 9. October wieder in Berber ein.
Kassala war noch von den Italienern besetzt, doch fanden
bereits Unterhandlungen wegen dessen Übergabe an die ägyptische
Regierung statt.
Die Situation der bereits fühlbar zurückgedrängten Derwische
war im Monate October 1897 folgende: Das Gros mit dem Chalifa
etwa 40.000 Mann bei Omdurman, Emir Mahmud mit 10.000 Mann
bei Metameh; Osman Digma mit einigen Tausend Mann im An-
schlüsse begriffen, erreichte Abu-Delek.
Dieser concentrirten und überlegenen Kraft gegenüber befand
sich die bei Berber-Abu Hamed stehende Brigade H u n t e r in einer
gefährlichen, isolirten Lage.
Kitschener beschloss daher, das gesammte Expeditions-
Corps zwischen Berber und Abu Hamed aufschliessen zu lassen und
damit den zweiten Operationsabschnitt zu beenden.
Das erstere war dringend nothwendig, da der Commandant der aus
der Elite der Derwische zusammengesetzten, bei Metameh stehenden
feindlichen Kraftgruppe sich wiederholt nach Omdurman mit der
Bitte wandte, selbständig einen Vorstoss auf Berber unternehmen zu
dürfen, wobei er mit seinem Ansuchen anfangs stets abgewiesen wurde.
Mahmud war ein junger Mann von hübschem Äusseren, doch
in letzter Zeit den Ausschweifungen und besonders dem Trünke er-
geben. Ein in den Bereich Osman Digma's geführter Einfall, bei
welchem er eine Anzahl Frauen fortschleppte, erzengte eine längere
erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Derwischführern, welche
sich in ihrem nachtheiligen Einflüsse bei der Ausführung der folgenden
Unternehmungen fühlbar machen musste.
Alle diese Vorgänge blieben dem durch Kundschafter gut be-
dienten S i r d a r nicht unbekannt. Nachdem er Metameh be-
festigt wusste, wollte er bald Klarheit in diesen Richtungen sich
verschaffen.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan. 17
Am 15. October gingen drei Kanonenboote in der Richtung
dahin ab und bekamen bei Tagesanbruch des 16. Metameh in Sicht;
ein aus Schlammhütten bestehendes, etwa 800ra vom Nil entferntes
Dorf, welches durch sieben relativ stark profilirte Schanzen gesichert war.
Die Kanonenboote eröffneten auf 3.500m das Feuer, welches
von den Derwischen zwar erwidert wurde, infolge der zu kurz
tragenden altartigen Geschütze aber wirkungslos blieb.
Nachdem man am folgenden Tage die Beschiessung durch kurze
Zeit fortsetzte, war der Recognoscirungszweck erreicht, die Kanonen-
boote kehrten nach Berber zurück.
Am 31. October war die Wüstenbahn bis Abu-Hamed fertig-
gestellt und eröffnet, der Weiterbau nach Borber beschlossen.
Das letzte Ereignis von Wichtigkeit iin Jahre 1897 war,
dass ägyptische Truppen Kassala besetzten, welches in strategischer
Beziehung einen wichtigen Zwischenpunkt auf der directen Linie
Kbartum-Rothes Meer bildet.
Am 29. October traf Oberst Parsons mit 800 Maun in
Massana ein. um nach Kassala zu marschiren, welches am 18. De-
cember erreicht wurde.
Dort angelangt, gab Parsons Befehl, die beiden am Atbara
befindlichen Derwischposten El-Fasher und Osobri anzugreifen, was
nach einigen Schwierigkeiten mit Erfolg durchgeführt wurde.
Ende des Jahres 1897 sehen wir sonach die Regierungstruppen
in zwei Gruppen situirt; eine starke bei Berber am Nil, die schwächere
bei Kassala mit Vorposten am Atbara. Die Gegend nördlich Metameh-
Kassala ist vom Feinde frei.
Die Operation auf Onidurman 1898.
Das Jahr 1898 sollte die endgiltige Entscheidung über das
Schicksal des Mahdismus und seiner Anhänger bringen.
Die Situation der Derwische änderte sich im allgemeinen nur
so weit, dass der bei Abu-Delek gestandene Osman Digma den
directen Anschluss an das Gros (eigentlich dessen Vortruppen) bei
Shendi bewirkte, womit ein Kraftzuwachs beim Feinde zu con-
statiren war.
Während des abermals eingetretenen Operations-Stillstandes
wurde die Feldbahn 30km über Abu-Hamed in der Richtung auf
Berber ausgebaut und die ägyptische Bahn bis Assuan verlängert.
In Berber langten bedeutende Material-, Proviant- und Muni-
tionsvorräthe an, so dass der Sirdar mit Beruhigung den bevor-
stehenden Ereignissen entgegenblicken konnte.
Ors^o «l«r tniinar wi-nennchaftliplitM» V.n ino. MX Baad. 1«!".'. 2
18
Liposöak.
Anfangs Jänner trafen im englischen Hauptquartier Nachrichten
ein, welche auf einen baldigen Offensivstoss des Emir Mahmut
schliessen Hessen.
Als sich die feindliche Hauptkraft von Kereri auf Omdurman
zurückzog, gewährte man ihm nämlich seltsamerweise die schon früher
erwähnte Bitte, einen Offensivstoss vornehmen zu dürfen, was auf
eine lückenhafte Orientirung der Derwische über die Verhältnisse bei
den Regierungstruppen hindeutet.
Die dem Sirdar bis Mitte Februar hauptsächlich auf confidentiellem
Wege zugekommenen Nachrichten Hessen weiter erkennen, dass die
stärkere Kraftgruppe unter Mahmut längs des Nil, die schwächere
unter Osman Digma, nach einer an den Atbara vorher zu bewirkenden
Kokade, längs dieses Flusses mit der ersteren Gruppe concentrisch
auf „Fort Atbara", beziehungsweise Berber vorrücken dürfte.
Mit Rücksicht auf diese Möglichkeit und geleitet von dem
Wunsche, die Operationen auch in der letzten Phase nach dem
ursprünglichen Plane und erfolgreich durchzuführen, erhielt der Sirdar
über gestellte Bitte eine Verstärkung von vier englischen Bataillonen
und einigen technischen Abtheilungen, während über Ansuchen des eng-
lischen diplomatischen Vertreters in Cairo, Lord Crom er, drei andere
Bataillone aus Gibraltar, Malta und Indien als Ersatz dort einrückten.
Durch die im vorhergehenden Jahre errungenen Erfolge hatte
sich das Expeditions-Corps in den Orten Berber (beziehungsweise
Fort Atbara) und Kassala verlässliche Stützpunkte für die Fort-
setzung der Offensive geschaffen, während die linke Flanke durch
einen Vertrag mit König Menelik gesichert wurde, wonach sich
dieser verpflichtete, die Derwische in keiner Weise zu unterstützen.
Um nicht in das Detail der Organisation der für die bevor-
stehenden Ereignisse zur Verfügung gestellten Kräfte eingehen zu
müssen, verweise ich auf die auf den Seiten 34 und 35 befindliche
Ordre de bataille, aus welcher auch die Stärke und Gruppirung des
Derwischheeres in allgemeinen Zügen zu ersehen ist.
Anfangs 1898 standen sonach dem Sirdar 15 Infanterie-
Bataillone (davon 4 englische), 8 ägyptische Escadronen, 4 fahrende
und 2 reitende Batterien (50 Geschütze), das Kameelreiter-Corps
(etwa 800 Mann), dann technische Detachements und der Train zur
Verfügung.
Als sich die Nachrichten von der beabsichtigten Vorrückung
Mahmut's auf Berber mehrten und anfangs März bestätigten, stellte
der Sirdar den Verkehr auf der Strasse Berber-Suakin ein, besetzte
die nächstgelegenen Brunnen durch Kameelreiter-Posten, Hess die
Kanonenboote bis Metameh fleissig patrulliren und bildete aus den
befreundeten Araberstämmen Nachrichten-Detachements, welche er
Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
19
zur Aufklärung des Atbarathales in der Richtung auf Adarama
vorschob.
Am 12. März 1898 wurde von den beiden Gruppen Mahmut und
Osman, nach Etablirung eines grossen Proviantdepots und Zurück-
lassung der Weiber, in Hosh-ben-Naga (zwischen El-Cuba und
Shabluka) uuter angemessener Bedeckung die Vorrückung in nörd-
licher Richtung angetreten.
Die Stärke der beiden Gruppen war rund 20.000 Mann und
4.000 Reiter, letztere von Osman persönlich geführt.
Am 17. März in El-Aliab angelangt, entstanden Meinungs-
verschiedenheiten zwischen den beiden Führern hinsichtlich der weiteren
Fortsetzung der Operationen. Während Mahmut im Interesse des
Zeitgewinnes eine directe Vorrückung auf Fort Atbara längs des
Nil beabsichtigte, schlug Osman Di gm a eine Rokade an den Atbara
vor, um einerseits der lästigen Wirkung der Kanonenboote auszu-
weichen und andererseits sich den ihm befreundeten Araberstämmen
der Verpflegung wegen zu nähern.
Beide Pläne wurden dem Chalifa zur Entscheidung vorgelegt;
derselbe bestimmte jenen Osman Digma's zur Ausführung, wiewohl
derselbe nach Zeit, Terrain und Situation der weniger zutreffende ge-
wesen zu sein scheint.
Am 20. März war demnach das Derwisch-Heer am Atbara ver-
eint. Der Sirdar, über die Bewegung der Derwische vollends orientirt,
verschob seine Hauptkraft am 21. März vorsichtig von Kenur auf
Ras-el-Hudi.
Als an diesem Tage zwei Nachrichten-Escadronen die Vorhut
der Derwische bei Abadar überraschend angriffen und zurückwarfen,
sah sich Mahmut — nach seinem eigenen, in der Gefangenschaft
gemachten Geständnis — erst jetzt im taktischen Schlagbereich der
Regierungstruppen, die er mit der Hauptkraft noch bedeutend weiter
vermuthete.
Er befahl sonach zu halten, sich zu befestigen und verlangte
dringend weitere Verstärkungen aus Omdurman. Kits ebener, der
diese Absicht bald constatirte, beschloss, vorerst eine selbständige
Unternehmung gegen die Verbindungslinie des Feindes einzuleiten, um
den am Atbara stehenden Mahmut zu isoliren.
Hiezu entsandte der Sirdar ein Detachement, bestehend aus
dem 15. sudanesischen Bataillon, 150 Jaalin-Arabern und 2 Ge-
schützen unter Major H ick mann auf drei vom Capitän Keppel
geführten Kanonenbooten „ZahV, „Fateh" und rNadou vom Fort
Atbara mit dem Auftrage nach Hosh-ben-Naga ab, einen Handstreich
auf diesen Punkt auszuführen und die Rückzugslinie der Derwische
zu unterbinden.
2*
20
Lipos<3ak.
Am 26. März bei Hosb-ben-Naga. eintreffend, wurden die Trup-
pen ausgeschifft, die Derwische überraschend angegriffen und ver-
trieben, ihre Befestigungen und das Proviantdepot zerstört, endlich
600 Weiber gefangen genommen.
Zwei Tage war das Detachement in's Fort Atbara wieder
eingerückt. Nachdem der Sirdar durch die folgenden Tage die mit
grossen Schwierigkeiten der Verpflegung bereits kämpfenden Derwische
in ihrer isolirten Lage beliess und in dieser Zeit nur unbedeutende
Recognoscirungs-Gefechte stattgefunden hatten, welche die Situation
des Derwisch-Heeres endgiltig feststellten, ordnete der Sirdar am
6. April die angriffsweise Vorrückung gegen die Derwische an und
erreichte an diesem Tage ümdabia.
Zur Sicherung der Marschlinie, dann um zur Täuschung des
Gegners die Lagerfeuer die ganze Nacht zu unterhalten, wurde
ein halbes Bataillon dortselbst zurückgelassen, die Hauptkraft aber
bog am 7. April in die Wüste ein, versorgte sich bei Mutrus mit
Wasser und rastete dort bis 1 Uhr nachts. Jeder Mann hatte bei
sich eine Reserve-Portiou, eine Decke, der englische Soldat 130, der
ägyptische 125 Patronen. Bei hellem Mondschein wurde der Marsch
fortgesetzt und um 4 Uhr früh stand die Colonne in der typischen,
später näher zu beschreibenden CarreTormation, nur 21/,Jkm vom
Derwischlager entfernt. Die Losung wurde ausgegeben : „Remember
Gordon and Khartnm", kurz darauf wurde vom Sirdar die Ent-
wicklung zum Angriff befohlen in der Gruppirung, welche die am
Schlüsse des Aufsatzes befindliche Skizze (zur Schlacht am Atbara
am 8. April 1898) ersehen lässt. Die feindliche Befestigung —
mittels Feldstecher deutlich zu erkennen — zeigte sich als soge-
nannte „Zariba", eine im Sudan vielfach und mit Vorliebe augewendete
Deckungsform , sowohl zur Sicherung von Ortschaften, Nachtlagern,
Proviant- und sonstigen Etablissements, wie zur technischen Verstärkung
einer bezogenen Vertheidigungs-Aufstellung.
Dieselbe besteht aus hintereinander angeordneten Wolfsgruben,
scharfen Dornenhecken, Pallisaden, Schützen- und Laufgräben, dann
im Inneren eventuell aus einem Reduit. Am Atbara wurden auch
Minen in der Form pulvergefüllter Töpfe den Wolfsgruben vorgelegt,
die jedoch nicht zur Wirkung gelangt zu seiu scheinen.
Die Derwische kochten eben ab.
Am 8. April 6 Uhr früh — es war der Charfreitag — er-
öffneten 24 Feldgeschütze das Feuer auf die Zariba, und eine halbo
Stunde darauf setzte die Infanterie, die Maxim-Batterien mit sich
nehmend, zum Angriffe au.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan.
21
Eine gegen den linken Flügel gerichtete Attake hervorge-
brochener mahdi9tischer Reiterei wurde durch die Maxim-Geschütze
blutig abgewiesen.
Die Wirkung der Artillerie-Geschosse konnte an dem Zustande
der Befestigungen bereits beobachtet werden, so dass die ange-
ordnete Mitnahme von Sturmleitern sich als überflüsssig erwies.
Auf das um 8 Uhr früh gegebene Sturmsignal schritten die
Brigaden Macdonald und Maxwell zum Anlauf, wurden aber mit
einem so hitzigen Feuer empfangen, dass zwei Drittel der Gesammt-
verluste auf diesen Zeitpunkt entfallen.
Die englische Brigade unterstützte den Anlauf durch ein kurzes,
heftiges Schnellfeuer, und schloss sich dann der Bewegung an. Unter
weiteren starken Verlusten wurden die Hindernisse übersetzt und die
Derwische in erbittertem Handgemenge überwältigt. Ein kurzer
Kampf um die Mahmut-Schanze beendete um 8 Uhr 40 Minuten das
Gefecht. Die Derwische flohen über den ausgetrockneten Atbara und
wurden im Rückzüge massenhaft niedergestreckt. Der Verlust betrug
auf Seite der Regierungstruppen 74 Todte und 445 Verwundete,
auf jener der Derwische 3.000 Todte und über 2.000 Gefangene,
darunter der Emir Mahmut selbst.
Am nächsten Tage erfolgte nach einem Trauergottesdienste das
Begräbnis der Gefallenen und der Rückmarsch bis Umdabia. Am
13. April erreichte die Brigade Macdonald Berber, die übrigen
Truppen wurden in Sommerlagern längs des Nil bis zur Atbara-
Mündung untergebracht.
Mahmut wurde unter Bedeckung nach Wadi Haifa gebracht.
Die Re9te seiner Armee formirten sich auf dem linken Atbara-Ufer
und gingen theils nach Gedarf, theils (Osman Digma) nach Abu
Delek zurück.
Die eben herrschenden Wasserstandsverhältnisse des Nil, so-
wie der wiederholt erwähnte vom Sir dar beobachtete Grundsatz, die
Operationen ohne Überstürzung ruhig vorwärts zu tragen und nach
jedem grösseren Schlage eine vollständige Retablirung seiner Truppen
zu bewirken, führten nach dem Gefechte am Atbara abormals zu
einem bis August dauernden Operationsstillstand, der jedocb in der
Voraussicht der noch kommenden Ereignisse in dem eben erwähnten
Sinne ausgenützt wurde.
Mit Rücksicht auf den im Jahre 1896 entworfenen Operations-
Plan, welcher bisher genauestens eingehalten wurde, stand dem
Sirdar noch genügend Zeit zur vollständigen Ausführung desselben
zur Verfügung, Kraftzuschuss und Geld konnten jeden Augenblick
von der bereitwilligen Regierung angesprochen werden, die ihn
klugerweise zu einer Beschleunigung seiner Tliätigkeit nicht mahnte.
22
Liposcak.
Der Sirdar Hess vorerst die Feldbahn bis zum Atbara verlängern
und den ununterbrochenen Transport von Lebensmitteln und Kriegs-
material dahin einleiten.
Im Lager von Atbara wurde ein 90tägiger Proviantvorrath
für 25.000 Mann nach und nach aufgestapelt, in Abadieb, bis wohin die
Feldbahn am 20. April reichte, ein Munitionsdepot errichtet und die
im zerlegten Zustande dort angekommenen drei neuen Kanonenboote
(Sultan, Melik und Scheikh) zusammengesetzt Dieselben hatten einen
geringeren Tiefgang und fassten nur 65 Mann, während die bereits
im Dienste gestandenen 250 Mann aufzunehmen vermochten.
Arbeiterabtheilungen wurden unter entsprechender Bedeckung
nach beiden Nilufern zum Sammeln und Zerkleinern des Holzes für
die Nilflottille transportirt. Die Kranken und Verwundeten kamen in
die stabilen Heilanstalten. Als Ersatz für den Abgang und als weitere
Verstärkung begann am 25. Juli der Truppentransport aus Alexan-
drien (eine britische Infanterie-Brigade, ein Cavallerie-Regiment
sammt Zubehör) und endete am 18. August.
Endlich wurde die Ausbildung intensiv fortgesetzt und haupt-
sächlich dem feldmässigen Schiessen, sowie langen Marschübungen in
die Wüste das gebührende Augenmerk zugewendet. Das Haupt-
quartier gelangte in das Fort Atbara, von wo es seine Inspicirungen
unternahm.
Der italienische und deutsche Militär-Attache' Major Calderari,
beziehungsweise Major v. Tiedmann trafen gleichfalls im Lager ein.
Als der Nil wieder zu steigen begann, und allen materiellen
Bedingungen nach persönlicher Überzeugung des Sirdar im Detail
entsprochen war, entschloss sich derselbe Mitte August zur Wieder-
aufnahme der Operationen.
Hiezu wurde vorerst eine ägyptische Brigade auf Wad-Habesh
vorgeschoben, um in der Richtung auf Shabluka, welches ursprüng-
lich von den Derwischen besetzt war, zu recognosciren und den
Transport auf die Insel Nasri, wo ein Proviant- und Munitions-
Zwischendepot errichtet werden sollte, zu decken.
Die Ordre de bataille des Expeditions-Corps ist gleichfalls
den Seiten 34 und 35 zu entnehmen.
Dem Sirdar standen sonach für diese Zeitperiode zur Ver-
fügung: 24 Bataillone, 12 Escadronon, 8 Batterien (mit 2 Detache-
ments) und 8 Kameelreiter-Compagnien oder rund: 22.000 Mann,
3.000 Beiter, 58 Geschütze.
Der Vormarsch erfolgte dispositionsgemäss mit der gebotenen
Vorsicht und sobald ein Contact mit dem Feinde zu erwarten war, in
einer Gruppirung, welche die Terrainverhältnisse, sowie die Kampfweise
Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
23
und Eigentümlichkeit des Gegners erfahrangsgemäss zu einer Normal-
type herausgebildet hatten, d. i. in der CarreTorm.
Vorgeschobene Cavallerie mit zugewiesener reitender Artillerie
besorgte die Aufklärung an und zunächst der Marschlinie, während
die Infanterie-Brigaden sich in CarreTorrnation mit entsprechenden
Intervallen und Distanzen bewegten. Die rechte Flanke deckte das
Eameelreiter-Corps, die linke war durch den Nil gesichert, welchen
— etwas vorgeschoben — zehn Kanonenboote unter Capitän Colin-
Keppel beobachteten.
Die Ostseite wurde durch einige den Ägyptern befreundete
Araberstämme unter Commando des Majors Stuart- Wo rtley auf-
geklärt, welcher den Auftrag hatte, das rechte Ufer bis zum blauen
Nil zu säubern und das Terrain vor Omdurman freizuhalten, um auch
von diesem Ufer aus, wenn nöthig, den Ort beschiessen zu können.
Dar Train folgte auf entsprechende Entfernung in einem von drei
Bataillonen formirten Carre\
Man sieht, der Sir dar ergriff alle Vorsichtsmassregeln, um
nicht überrascht zu werden und überliess nichts dem Zufall. Die
Freilager oder sonstigen Nachtlager wurden grundsätzlich mit Zaribas
umgeben und ein intensiver Sicherungsdienst auch des Nachts betrieben.
Tiefer Sand und eine glühende Sonnenhitze machten die Märsche
äusserst beschwerlich, so dass eine Durchschnitts-Tagesleistung von
etwa 12km angenommen werden kann.
Bei Metameh sah man die ersten Spuren der Anwesenheit der
Derwische. Der ganze Kaum war mit Gerippen übersät, die Stadt
verödet. Ein schauerliches Beispiel des Kampfes dieser Fanatiker
um ihr vermeintliches Recht.
Cavallerie-Patrullen und die recognoscirenden Kanonenboote
constatirten im Laufe des 23. August, dass die Gegend von Shabluka
vom Feinde frei sei, während Überläufer übereinstimmend aussagten,
dass der Chalifa den Angriff vor den Thoren seiner Hauptstadt ab-
zuwarten gedenke.
Diese Nachricht begrüsste der Sirdar besonders in ihrem ersten
Theile mit specieller Befriedigung, da die vorzügliche Vertheidigungs-
?tellung bei Shabluka — wenn besetzt — einen schwierigen Augriff
zu ihrer Wegnahme bedingt hätte. Dieselbe besass vier von ge-
fangenen ägyptischen Artilleristen erbaute Forts, dominirt auf weite
Entfernung das Vorfeld und sperrt directe den Nil. Derselbe fliesst
nämlich dort in einer engen, über \2km langen Schlucht, die von
300 Fuss hohen, beinahe senkrechten Granitfelsen eingesäumt wird und
eine besondere Vorsicht bei der Durchfahrt erheischt.
Das zum Theil von der Transport-Flottille beförderte Expeditions-
Corps stand am 24. August vollzählig vereinigt bei Wad-Hamed,
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24
Liposcak.
setzte in den nächsten Tagen ohne wesentlichen Zwischenfall die
Vorrückung fort und erreichte am 26. El-Hejir gegenüber Djebel-
Royan, am 29. August die Gegend von Djebel Taib. Von hier aus
sandte der Sirdar dem Chalifa die schriftliche Mittheilung von der
beabsichtigten Beschiessung Omdurmans, mit der Aufforderung, Frauen
und Kinder zeitgerecht fortzuschaffen, falls er es nicht vorzöge, sich
zu ergeben.
Die durch heftige und sehr lästige Sandstürme beeinträchtigte
Aufklärung konnte am 29. August wieder aufgenommen werden und
ergab, dass sich nördlich Kereri ein ausgedehntes Derwischlager
befinde.
Die vorgesendeten Kanonenboote nahmen dasselbe am folgenden
Tage unter Feuer, der Feind räumte es und stellte sich nordwestlich
Omdurman in offener Wüste, fünf grosse Schlachthaufen bildend,
Front nach Nord, auf.
Das Expeditions-Corps erreichte in Fortsetzung seiner Vorrückung
die Ortschaft Egeiga am 1. September.
Die vor Omdurman mittlerweile eingetroffene Kanonenboot-
Flottille landete am östlichen Ufer dispositionsgemäss die Haubitz-
batterie; beide eröffneten sodann das Bombardement auf die Stadt
mit Lyddite-Geschossen, zerstörten die aus Schlamm und Lehm er-
bauten Derwischforts, legten zwei grosse Breschen in die Stadtmauer
und zertrümmerten schliesslich das Wahrzeichen von Khartum, die
weisse Kuppel des Mahdigrabes.
Die Derwisch-Armee rückte in langen, deutlich zu sehenden
Colonnen, mit der mächtigen schwarzen Fahne des Chalifa und der
Leibgarde in der Mitte, eine kurze Distanz vor und machte Halt.
Es war 3 Uhr nachmittags, von dieser Zeit an blieb Alles ruhig.
Die Regierungstruppen verbrachten die Nacht in Erwartung
eines Angriffes, welcher dem Chalifa mit Rücksicht auf die weit über-
legene Wirkung der gegnerischen Feuerwaffen zweifellos Vortheile
gebracht hätte, die er sich aber nicht nutzbar zu machen wusste.
Die Ursache dürfte darin zu suchen sein, dass Slatin Pascha
eine analoge Absicht seitens des Sirdar durch Kundschafter verbreiten
Hess und diese Absicht dem Chalifa zur Kenntnis gekommen sein
dürfte. Am 2. September 4 Uhr früh stand die Regierungs-Armee,
nachdem vorher abgekocht und eine zweite Fleischration verzehrt
wurde, kampfbereit in dem Bewusstsein, dass sich das Schicksal
des Sudan in wenigen Stunden entscheiden müsse.
Das Terrain, auf welchem sich die Schlacht abspielte, ist ein
etwa Shn langes, von Norden nach Süden ziehendes Wellenland,
welches an beiden Enden von je einem etwa 70m hohen Querriegel
begrenzt wird, von seichton Kinnen (Khors) durchzogen und mit
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan.
25
steifem Grase, sowie Mimosabüschen bedeckt ist. (Siehe die am Schlüsse
des Heftes befindliche graphische Darstellung: zur Schlacht bei
Omdarman am 2. September 1898.) In diesem Terrain, über dessen
Beschaffenheit der im Hauptquartier befindliche Slatin Pascha
nach eigener Erfahrung wertvolle Anhaltspunkte und Rathschläge zu
dessen Ausnützung geben konnte, beschloss der Sirdar den Kampf
aufzunehmen und wählte hiezu eine bogenförmige, nach Westen ge-
richtete Aufstellung, mit dem Rücken gegen den Nil, die beiden Flügel
an den Fluss gelehnt, Kanonenboote beiderseits der letzteren. Die
Front der englischen Truppen wurde durch eine Zariba, jene der
ägyptischen Brigaden, in Ermanglung von Buschwerk, durch einen
Schützengraben technisch verstärkt.
Wenn man auch in dieser Aufstellung, der Kampfweise des
Gegners Rechnung tragend, den Rücken sowie die Flügel nicht eipo-
nirte, sowie die Wirkung der Kanonenboote durch das Zurückbiegen
der Flügel bis zum letzten Moment sicherstellte, so ist gleichwohl
die Gefahr nicht zu verkennen, welche in dem Momente eines für
den Vertheidiger ungünstigen Kampfausganges hinsichtlich der Rück-
zugsverhältnisse imminent werden musste. Aus der Grösse dieses
Entschlusses lässt sich sonach ein Urtheil über die Individualität
des Führers bilden, der in dem bereits erprobten Werte seiner
Trappen den verlässlichen Rückhalt für die Ausführung seiner Ab-
sichten zu finden gewiss war.
Um 5 Uhr 30 Minuten früh nahmen die vor Omdurman
stehenden Kanonenboote, sowie die Haubitzbatterie die Beschiessung
der Stadt wieder auf; der Feind, etwa 45.000 Mann stark, trat in
guter Ordnung, aber mit einem furchtbaren Kriegsgeschrei die Vor-
rückung an ; auf dem rechten Flügel J a k u b, der Bruder des C h a 1 i f a,
auf dem linken des letzteren Sohn mit dem weissblaueu Banner.
Eine Stunde darauf eröffneten die Vertheidigungs-Batterien ein
recht wirksames Feuer auf etwa 3.000wi, ohne die geringste Ver-
wirrung oder Stockung beim Angreifer zu verursachen, der im Gegen-
teile in einem beschleunigten Tempo sich der West- und Südfront
näherte.
Auf 1.900 Schritte begann die Infanterie des Vertheidigers
ein beinahe wirkungsloses Salvcnfeuer abzugeben, welches die Derwische
unbeachtet Hessen, um bald die Distanz von 900 Schritten zu er-
reichen, und von hier aus ein, in der Zariba unangeuehm empfundenes
Einzelfeuer abzugeben. Unvermögend, sich die Feuerüberlegenheit
ru verschaffen, gingen sie trotzdem vor; die wiederholten Angriffe
wurden jedoch regelmässig abgeschlagen und was nicht in dem
mörderischen Feuer des modernen Gewehres fiel, das floh.
26
LipoScak
Die hinter dem Djebel Matragan gegen die ägyptische Reiterei
dirigirte, 10.000 Mann starke Derwischgruppe, hatte anfangs Erfolg
und eroberte zwei Geschütze, gerieth aber, begeistert durch den
augenblicklichen Erfolg, in ihrem weiteren ungestümen und ungeord-
neten Vorwärtsdrängen in den Feuerbereich der Kanonenboote und
wurde — unter Zurücklassung der eroberten Geschütze — mit
grossen Verlusten zurückgeschlagen.
Nachdem auch die Frontgruppe nicht standhalten konnte, trat
der Chalifa um 8 Uhr morgens den Rückzug an, welcher von den
Regierungstruppen nicht genügend beobachtet wurde, was eine an-
standslose Ralliirung der Derwische hinter den Höhen und einen
zweiten, äusserst kritischen Moment für die Regierungstruppen zur
Folge hatte.
Bei den Angriffen der Derwische möge die interessante That-
sache Erwähnung finden, dass dieselben gegen die englische Front
nur bis etwa 800 Schritte, gegen die ägyptische bis 350 Schritte
gedeihen konnten, was der besseren Schiessausbildung und der Be-
waffnung der englischen Truppen mit dem Magazin-Gewehre Lee-
Metford, aber auch der flankirenden Wirkung der Artillerie und der
Kanonenboote zuzuschreiben ist.
Nachdem ungefähr eine halbe Stunde Ruhe auf dem Gefechts-
felde eingetreten und, wie es scheint, der Contact mit dem Gegner
verloren war, beschloss Kitschener um 8 Uhr 30 Minuten früh
zum Gegenangriff zu schreiten. Er befahl hiezu ein staffelweises
Vorrücken der Brigaden vom linken Flügel, vorläufige Direction
Djebel Surgham, welche Höhe von zwei vorgesendeten Compagnien
des 13. ägyptischen Bataillons nach kurzem Feuergefechte erstürmt
und besetzt wurde.
Während der Annahme dieser Formation erfolgte ein zweiter,
mit grosser Heftigkeit geführter Angriff von 20.000 Arabern unter
dem schwarzen Banner des Chalifa, angeführt von seinem Sohne,
gegen die rechte Flanke der Regierungstruppen.
Die beiden, auf dem rechten Flügel vorgehenden Brigaden Mac-
donald und Lewis — 3.000 Mann stark — machten sofort Front und
empfingen den bis auf 400m herangetragenen Angriff mit einem, be-
sonders von den sudanesischen Bataillonen correct abgegebenen
Feuer.
Bei dieser Gelegenheit legte die Derwisch-Reiterei einen be-
merkenswerten Todesmut an den Tag. In der Absicht, das Feuer der
Regierungstruppen abzulenken, wollte sie deren Infanterielinie durch-
brechen und gelangte bis auf 200m heran. Das Vorhaben war hoff-
nungslos, denn eiu dichter Geschosshagel leerte binnen kurzem die
Sättel, so dass beinahe kein einziger Reiter entkam.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
27
Während die Mittelbrigade über Ansuchen des Oberst Mac-
donald in das Reserveverhältnis gezogen und zur Verstärkung an
bedrohter Stelle verwendet wurde, vollführten auch die beiden linken
Flügelbrigaden eine Frontveränderung halbrechts und eröffneten mit
der Artillerie ein so verheerendes Flankenfeuer gegen die in der
Front vorgehende feindliche Gruppe, dass die Derwische nach kurzer
Zeit wankten und bald in Flucht zurückgingen.
Diese letzte Anstrengung der Derwisch-Infanterie soll gleich-
falls Beweise von Todesverachtung und Hingebung geliefert haben,
welche die Ansicht bekräftigen, dass der Orientale zu den besten
Soldaten gehört und der Koran die idealste Soldatenreligion ist.
Trotz des Unglückes ihrer Reiterei schreitet die Infanterie un-
erschrocken und entschieden gegen die wohlbewaffneten Reihen der
Regierungstruppen. Hunderte stiessen ihr Banner in die Erde und
schaarten sich um dasselbe, nur um als Preis ihrer Hingebung den
Tod zu finden. Sie wichen nicht, denn sie wollten kein Erbarmen,
das sie gleichfalls nicht zu üben gesonnen waren.
Sonst bieten diese Kämpfe nichts Lehrreiches, nachdem sie nur
einen fruchtlosen Versuch des tollkühnen Fanatismus gegen moderne
Waffen illustriren.
In der Absicht, den Feind von Omdurman abzuschneiden und
die linke Flanke zu decken, ging das 21. Uhlanen-Regiment, 350 Mann
stark, auf dem linken Flügel bis zu einer Terrainfalte vor, aus welcher
200 Derwische hervorbrachen.
Der Commaudant des Regimentes, Oberst Martin, liess zur Attake
blasen, wurde aber in demselben Augenblicke von etwa 2.000 Derwischen
in der linken Flanke überraschend angefallen und umzingelt. Das Regi-
ment schlug sich mit einem Verlust von 20 Todten und 44 Verwundeten
durch und zwang den Feind durch Feuer zum Rückzüge, konnte den-
selben jedoch nicht verfolgen, da die Derwische in dem wüthenden
Kampfgemenge 120 Pferden die Sprunggelenke zerschnitten hatten.
Mit dem abgeschlagenen Angriff gegen den rechten Flügel
konnte die Schlacht als entschieden angesehen werden, denn die
überlebenden Derwische lösten sich gruppenweise auf und flüchteten,
von den Geschossen der 32. Feldbatterie verfolgt, in die Wüste.
Um 11 Uhr 30 Minuten vormittags trat die geordnete eng-
lisch-ägyptische Armee den Marsch über das Schlachtfeld an, mit
einem Sudanesen-Bataillon vor der Front, welches den Auftrag hatte,
die sich noch wehrenden, verwundeten, und noch immer feuernden
Derwische niederzumachen.
Um 2 Uhr 30 Minuten nachmittags rückte die Brigade Max-
well mit der 32. Feldbatterie zur Besetzung Omdurmans vor, nach-
28
L i p o s c a k.
dem man die Überzeugung gewonnen hatte, dass ein besonderer
Widerstand nicht mehr zu erwarten sei. An der Spitze ritt der
Sirdar, hinter ihm wurde die vom 15. Sudanesen-Bataillon eroberte
schwarze Fahne des Chalifa getragen. Vor Betreten der Stadt fand
sich bereits eine Anzahl vornehmer Scheiks beim Sirdar ein, welche
ihm die bedingungslose Unterwerfung anboten, welche auch angenommen
wurde.
Um 4 Uhr 30 Minuten nachmittags konnte Omdurman ohne
Widerstand besetzt werden und damit war die Macht des Chalifa
gebrochen, der Mahdismus vernichtet. Kitschener, welcher in
der Nähe des verrammelt vorgefundenen Chalifa - Hauses beinahe
durch ein Geschoss der eigenen Kanonenboote getroffen worden wäre,
Hess vorerst die europäischen Gefangenen des Mahdi befreien, unter
denen auch zwei österreichische Unterthanen Karl Neu fei d und
Josef Ragnotti nach 13 jähriger, die Nonne Therese Grigolini
nach lOjähriger Gefangenschaft erlöst wurden.
Zum allgemeinen Bedauern constatirte man die Flucht des
Chalifa, der unter Zurücklassung seiner Weiber nur mit dem Sohne
und einer kleinen Begleitung die Stadt als Feigling verliess.
Cavallorie unter Führung Slatin Pasch a's und Kameelreiter
wurden in aller Eile nachgesendet, um seiner womöglich habhaft
zu werden. Nach Hinterlegung einer Strecke von 30 englischen
Meilen längs des Weissen Nil sah sich die Cavallerie wegen Er-
schöpfung der Pferde zur Umkehr genöthigt; die Pferde konnten
während des ganzen Tages nur einmal getränkt werden.
Mit Sonnenuntergang ward die ganze Stadt durchsucht, vom
Feinde gesäubert und damit vollständig in Händen des Sirdar. Um
10 Uhr abends kam der Kameeltrain an, worauf erst Wasser mit
Rum gemengt der Mannschaft verabreicht werden konnte.
Die Verluste der Regierungstruppen betrugen 49 Todte,
382 Verwundete, jene der Derwische über 10.800 Todte auf dem
Schlachtfelde, 350 in Omdurman, dann 15.000 Verwundete und
mehrere Tausend Gefangene.
Der noch am Abeude über Auftrag des Sirdar erlassene
Befehl hatte folgenden Wortlaut:
„Der Sirdar beglückwünscht sämmtliche Truppen zu ihrem
vortrefflichen Verhalten während der heutigen Action, welche mit
der vollständigen Niederlage der Armee des Chalifa endete und
Gordon würdig rächte. Der Sirdar beklagt die erlittenen Verluste
und wünscht, dass den Truppen, welchen er herzlichst dankt, seine
Bewunderung für ihren Muth, ihre Disciplin und Ausdauer ausge-
sprochen werde."
General R u n d 1 e, Stabschef.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan.
29
Am folgenden Tage, 4 Uhr früh, marschirte die anglo-ägyptische
Armee 4 Meilen südwärts, um ausserhalb der Stadt in der Nähe
des Flusses das Lager aufzuschlagen.
Hierauf erfolgte die Beerdigung der zahlreichen Gefallenen,
deren Leichen die Luft bereits mit Miasmen zu erfüllen begannen.
Im Laufe des Vormittags wurden mehrere Tausend Derwische ärztlich
untersucht und die kriegsdiensttauglichen in die Armee des Khedive
eingereiht.
Ein feierlicher Gottesdienst in Khartum endlich ehrte an diesem
Tage das Andenken des hier vor 13 Jahren heldenmütig gefallenen
Gordon.
Am 4. September wurden die britischen Truppen nach Cairo
rüekinstradirt; am 7. war die telegraphische Verbindung mit Omdur-
man bereits hergestellt und an demselben Tage kam die überraschende
Nachricht, Faschoda sei von den Franzosen besetzt. Faschoda, die
Hauptstadt des Shilluk-Landes, ist 918 englische Meilen von Khartum
entfernt. Die erwähnte Nachricht brachte der Derwischdampfer
rTewfikiehu; vom Commandanten der die Franzosen dortselbst
belagernden Derwische abgesendet, um Verstärkungen von Om-
dnrman zu erbitten, musste sich dieser Dampfer dem Sirdar
ergeben.
Am 10. September begab sich Kitsch en er mit den Obersten
Wingate und Slatin persönlich auf einem Postboote nach
Faschoda, begleitet von drei Kanonenbooten, welche zusammen drei
Sudanesen-Bataillone am Bord führten. Bei der am 21. erfolgten
Ankunft fand die Nachricht über die Anwesenheit der Franzosen ihre
Bestätigung; in Faschoda stand Major Marchand mit einer Ab-
theilung von 8 Officieren und 120 Senegalesen seit 10. Juli und
hatte dortselbst die französische Flagge gehisst.
Der Sirdar erklärte in einer halbstündigen Unterredung, Mar-
chand befinde sich auf ägyptischem Boden und möge die französische
Flagge einholen, was Marchand höflich aber entschieden ablehnte,
insolange er von seiner Regierung eine derartige Weisung nicht er-
halten hätte.
Hierauf befahl der Sirdar einem Bataillon zu landen, die englische
und ägyptische Flagge zu hissen, während nebstbei ein Kanonenboot
vor Faschoda zu bleiben hatte. Dieser klugen Verbindung von
soldatischer Energie und staatsmännischer Klugheit war es zu ver-
danken, das3 ein ernsterer Zusammenstoss vermieden wurde.
Nachdem er dem französischen Major eine schriftliche Protest-
erklärung zurückgelassen hatte, kehrte er mit dem Reste zurück und
traf am 24. September in Sobat ein, wo er eine Besatzung von drei
Compagnien zurückliess, mit dem Auftrage, die vier Flüsse aufwärts zu
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30
Lipo86ak.
patrulliren und auf wichtigen Punkten Posten zu errichten. Am 24.
kehrte der Sirdar nach Omdurman zurück und war am 6. October
in Cairo.
Die französische Expedition verliess mittlerweile bekanntlich
Faschoda und zog nach Osten auf Dschibuti ab.
Oberst Parsons, der Commandant von Kassala, besetzte am
28. September Gedaref und wies die Versuche des Derwischführers
Achmed Fedil, eines Vetters des Chalifa, diesen Ort wieder-
zunehmen, blutig ab. Am Weihnachtstage 1898 wurde Fedil von der
Brigade Lewis bei Roseres angegriffen und seine Abtheilung zer-
sprengt.
Zu gleicher Zeit operirte der Bruder des Sirdar, Oberst K i t-
schener, mit einer Colonne in den Provinzen von Dafür und
Kordofan, um diese Gebiete vom Feinde zu säubern.
Der noch organisirte Rest des Derwischheeres stand im Monate
April 1899 unthätig in der Gegend von Schirkeleh.
Die Pacification des östlichen Sudangebietes erscheint sonach
im grossen praktisch beendet.
Die Thätigkeit Osman Digma's.
Parallel mit den eben beschriebenen Ereignissen am Nil ging
eine Zeit hindurch die Thätigkeit Osman Digma's an der Küste
des Rothen Meeres.
Es wurde an anderer Stelle bereits zur Sprache gebracht, dass
der Mahdi nach der im Jahre 1884 erfolgten Basirung im Gebiete
von Dafür seine Aufmerksamkeit auf Khartum und die von der Küste
des Rothen Meeres zum Nil führende einzige gute Verbindungslinie
Suakin-Berber richtete. Anfangs des genannten Jahres entsandte er
demgemäss 0 s m an Digma mit einem Bruchtheil seiner Streiter nach
Suakin und beauftragte ihn, diesen wichtigen Anfangspunkt der ge-
nannten Etapenlinie zu nehmen und die letztere auf diese Art zu
unterbinden.
Am 11. Februar fiel Sinkat und bald darauf Tokar, am
28. Februar wird Osman Digma jedoch mit seinen 12.000 Mann
von General Graham mit 4.000 Engländern südlich Suakin ent-
scheidend geschlagen und verjagt. Das Rothe Meer-Gebiet war augen-
blicklich für die Engländer gesichert.
Bei Suakin angelangt, entsandte Osman Digma den Emir
Mustafa-Hadal nach Kassala, welcher nach tapferer Gegenwehr
diesen Ort im September 1885 bezwang. Unter wiederholter Bedrüngung
Suakin's wurde Osman am 11. April 1896 von dort vertrieben und
nachdem er sich im folgenden Jahre noch bei Kassala blutige Köpfe
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Die Operationen der englisch-Ägyptischen Truppen im Sudan.
31
geholt, räumte er dieses Gebiet und suchte, wie bereits erwähnt, den
Anschluss an die Hauptkraft der Mahdisten über Abu-Delek auf
Shendi.
Suakin ist nunmehr in englischem, Kassala seit dem Jahre 1897
in ägyptischem Besitz.
Schlussbetrachtnngeu.
Wadi-Halfa, Dongola, Berber, Khartum bezeichnen jene Etapen,
mittels welcher General Kitschener die ihm übertragene Aufgabe
mit Geschick und zielbewusster Energie zur Lösung brachte.
Die Bedingungen hiezu suchte er vor allem in einer gründlichen
Reorganisation und Ausbildung des ägyptischen Heeres zu schaffen,
weiches heute an Stelle der feigen, weichen und undisciplinirten
Fellahins kriegsgeübte und feldtüchtige Soldaten in seinen Reihen
besitzt.
Der Friedenspräsenzstand des ägyptischen Heeres beträgt gegen-
wärtig :
18 Infanterie-Bataillone,
1 Cavallerie-Regiment zu 8 Escadronen,
8 Kameelreiter-Compagnien,
3 Nordenfeldt-Batterien,
4 Festungs-Artillerie-Compagnien mit 132 schweren Ge-
schützen und
4 Kameeltrain-Compagnien zu 100 Kameelen.
Wie bei jeder Occupation eines in der Kultur zurückgebliebenen,
der gesetzlichen Ordnung und Ruhe ungewohnten Landes, war auch
hier die unter europäischen Stabsofficieren stehende, neugeschaffene
Armee berufen, mit dem schrittweisen Kampfe nach vorwärts die
Keime der Kultur und Civilisation mit sich zu tragen und in den
eroberten Boden zu legen.
Sie baute in den drei letzten Jahren 900km Wüstenbahn (in
der Distanz gleich der Linie: Graz— Wien— Krakau— Lemberg), be-
trieb die Nilschifffahrt mit 12 Dampfern und 200 grossen Segel-
booten über Kataracte und Stromschnellen, die bis dahin für unüber-
windlich galten, und gewährte endlich dem wieder auflebenden Ver-
kehre die nothwendige Sicherheit.
An dieser Stelle mag eine kurze Beschreibung der Art des
Truppennachschubes von Cairo auf den Kriegsschauplatz Erwähnung
finden: Der Transport von Cairo (beziehungsweise Alexandrien) an
erfolgte auf der bis Luxor normalspurig gebauten Eisenbahn (Ale-
xandrien— Luxor 800&m), von hier bis Assuan (200km) ist die Bahn
schmalspurig (etwa 107cw) ; der erste Kataract wird durch
32
Liposcak.
die schon in früheren Jahren normalspurig hergestellte 13km lange
Bahn Assuan-Schellal umgangen. Die Transporte werden sonach in
Assuan auf diose Bahn und in Schellal auf Regierungsdampfer oder
Segelboote (eventuell Kameele, welche in 14 Tagen direct bis Abu-
Hamed gehen) zur Beförderung nach Wadi-Halfa (etwa 350&m) um-
geladen. Von hier nach dem Atbara (620km) erfolgt endlich der
Transport auf der schmalspurigen Feldbahn. Die rund 2.000km lange
Strecke vom Ein- bis zum Ausschiffungspunkt kann von einem
Transportstaffel unter normalen Verhältnissen in acht Tagen zurück-
gelegt werden.
Auch die Kosten des Feldzuges sind relativ unbedeutend.
Während beispielsweise Italien während des erytreischen Feldzuges
täglich nach unserer Währung 400.000 Gulden ausgeben inusste, kam
den Engländern im Sudan ein ganzer Monat so hoch zu stehen. Die
Expedition kostete vom Jahre 1896 bis Anfang 1898 im ganzen
23 Millionen Gulden, wovon 9 Millionen nutzbringend für Bahn
und Telegraph verwendet wurden.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass jede militärische Operation,
möge sie eiuen noch so antiken Charakter tragen, gewisse lehrreiche
Momente bietet, die für das eigene Studium im gewissen Sinne ver-
wertet werden können.
Der Feldzug im Sudan zeigt den fruchtlosen Kampf eines mit den
vorzüglichsten moralischen Factoren versehenen, aber durch seine
Bewaffnung auf den Nahkampf angewiesenen Feindes gegen moderne
Fernwaffen. Von diesem einen Standpunkte müsseu die beschriebenen
Ereignisse gewürdigt und in das richtige Licht der Beurtheilung ge-
stellt werden, um nicht in taktischer oder operativer Beziehung etwa
Vorstellungen zu wecken, die sich unseren bezüglichen, auf der
Gleichwertigkeit der Gegner beruhenden Ansichten kaum anpassen
liessen. In diesem Sinne könnte man höchstens über die ein-
geschlagene Operationslinie ein Urtheil fällen, da dieselbe am linken
oder rechten Nilufer gewählt werden konnte. Zweckmässigerweise
führte dieselbe am westlichen Ufer, da die natürliche Rückzugs-
richtung der Derwische gegen den Heerd der Bewegung, d. i. Kor-
dofan-Darfur-Bahr-el-Gasal ziehen musste, wo die Derwische auf be-
freundete und dem Mahdismus ergebene Stämme basirt waren und ein
Abdrängen in die durch Abessinien eingeengte Provinz Sennar die
grösste Gefahr für dieselben in sich schloss.
Anders verhält es sich jedoch, wenn man diesen dreijährigen
Feldzug vom Staudpunkte seiner materiellen Basirnng betrachtet,
die allerdings gleichfalls über den Rahmen moderner Anschauungen
deshalb greift, weil Operationsstillstände iu dieser Zahl und Dauer,
wio sie beim auglo-ägytischen Expeditions-Corps angeordnet werdeu
Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan. 33
konnten, unter gewöhnlichen Verhältnissen bei einem in der Offensive
begriffenen Heereskörper, auf einem europäischen Kriegsschauplatze
nicht eintreten könnten. Die getroffenen administrativen Massnahmen
geben gleichwohl ein lehrreiches Beispiel, wie eine nur auf den
Nachschub angewiesene Armee in ressourcenlosem Gebiet die
Operationen mit der Basirung richtig combiniren muss, um des Er-
folges sicher zu sein.
Als Grundsatz die Offensive, wenn es jedoch Verpflegung oder
sonstige materielle Verhältnisse erfordern, zeitweiliger Übergang in
die Defensive, um für alle Fälle die Schlagfahigkeit der eigenen
Truppen unter dem Einflüsse der vielen schwächenden Frictionen zu
erhalten.
Am 1. August 1798 Seeschlacht bei Abukir, am 1. Septem-
ber 1898 Schlacht bei Omdurman oder in 100 Jahren 2.300&tn;
ein interessanter Vergleich von Zeit und Raum, der zu einer Fülle
von Gedanken anregt, wenn man den Blick auf einer Weltkarte
ruhen lässt.
General G renfeil fasst das Endergebnis der letzten Sudan-
Operation in folgende Worte zusammen: „Buchstäbliche Vernichtung
des Heeres des Chalifa, damit Erstickung des Mahdismus im Sudan,
Unterwerfung des ganzen, schon früher unter ägyptischer Herrschaft
gestandenen Gebietes." Ein Ausspruch, der voraussichtlich seine
Giltigkeit haben wird, wenn es gelingt, der Person des Chalifa todt
oder lebend habhaft zu werden.
England und dessen Königin ehrten den verdienstvollen General
bei seiner Ankunft in gebürender Weise. Er wurde Lord von
Khartum, erhielt den Titel eines Peer mit einer dieser Würde ent-
sprechenden Donation von 25.000 Pfund Sterling, das Ehrenbürger-
recht von London, den Stern des Bath-Ordens, einen Ehrensäbel u. s. w.
Alle diese äusseren und materiellen Auszeichnungen vermögen
aber das erhebendste, für uns Soldaten wenigstens idealste Bewusstsein
nicht aufzuwiegen, welches den General nunmehr erfüllen mag: seinen
Xamen der ehrenvollen Geschichte seines Landes einverleibt zu haben.
r*t%n <J*r mllitir-wl««eiuchÄflllch»;n Vereine. LIX. Band. 1*99.
3
34
L i p o s c a k.
A. Ordre de bataille
der englisch-ägyptischen Truppen in der Schlacht am Atbara
am 8. April 1898.
Commandant: G. M. Kits ebener, Generalstabs- Chef: Oberst Wingate.
Englische Brigade,
G. M. Gatacre:
1. Bataillon Royal- Warwickshire-
1. Bataillon Lincolnshire-
1. Bataillon Seaforth Highlanders-
1. Bataillon Cameron Highlandcrs-
1 Detacbement von 4 Maxims,
1 Compagnie Pionniere.
c
>§
2.
9.
10.
IV
1
1- Ägyptische Brigade,
G. II, Hont er:
ägyptisches |
Sudanesen- [
Bataillon
3-1
4.
7.
1
Detachement von 4 Maxims.
2. Ägyptische Brigade,
Oberst Mai well:
ägyptisches \
_ , > Bataillon
Sudanesen-
Detacbement von 4 Maxims.
3. Ägyptische Brigade,
Oberstlieutenant Lewis:
ägyptisches Bataillon
Summe
Detachement von 4 Maxims.
Cavallerie, Oberstlieutenant
Broadwood, 8 Escadronen:
Artillerie, Oberstlieutenant Long:
1 fahrende 7cm Batt. = 6 Geschütze,
2 fahrende 12cm Schnellfeuer - Batt.
= 12 Geschütze,
1 reitende 7cm Batt. = 6 Geschütze,
1 reitende Maxim-Batt. = 4 Geschütze,
1 fahrende Maxim-Batt. — 6 Geschütze.
Kameelreiter: 2 Compagnien.
ITi Bataillone, 8 Escadronen, 3 Compagnien, 50 Geschütze (hievou
26 Maxims) oder 15.000 Mann, 600 Reiter, 50 Geschütze.
/;. Ordre de bataille
der englisch-ägyptischen Streitkräfte in der Schlacht bei
bin durin an am 2. September 1898.
t: G. M. Kitschen er, Generalstabs-Chef : G. M. Run die; Nach-
richtenbureau: Oberst Wingate, Oberst Slatin.
Britische Division: Ägyptische Division:
(J. M. Gatacre. G. M. Hunt er.
Brigude: G. M. Wauchope. 1 Brigade: Oberst Macdonuld.
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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.
2. ägyptisches
35
1 Bataillon Royal- Warwickshire- \
L Bataillon Lincolnshire- !
L Bataillon Seaforth Highlanders- £
i. Bataillon Cameron Highlanders- J pg
1 Detachement von 4 Maxims,
1 Compagnie Pionniere.
2 Brigade: G. M. Lyttelton.
1 Bataillon Grenadier-Garde,
2 Bataillon Schätzen der Rifle-Brigade,
1. Bataillon Northumberland-Fusiliere,
2. Bataillon Lancashire- Füsiliere,
l Pionnier-Compagnie.
10 \
11.)
Sudanesen-
Bataillon
Bataillon
1 Detachement von 4 Maxims.
2. Brigade: Oberst Maxwell.
8. ägyptisches
12. )
13. ^ Sudanesen-
14. J
1 Detachement von 4
3. Brigade: Oberst Lewis.
3.1
7 > ägyptisches Bataillon.
16.]
4. Brigade Oberst Collinson.
LI
27 / ägyptisches Bataillon.
iaj
«
Dem Armee-Commando directe unterstellt:
Cavallerie: Oberst Martin: Cavallerie: Oberstlieutenant Broad-
21. Uhlanen-Regiment, 4 Escadronen. .wo od: 8 Escadronen.
Artillerie: Oberstlieutenant Long: Artillerie: wie auf der Seite 34.
32. Feldbatterie I Kameelreiter:8 Compagnien.
37. Haubitz -Batterie j 8 Geschütze.
Ingenieurtruppen: 2 Pionnier-
Compagnien.
Summe: 24 Bataillone, 12 Escadronen, 8 Kameelreiter-Compagnien, 2 technische
Compagnien und 58 Geschütze, darunter 20 Maxims, oder 22.000 Mann,
3.000 Reiter, 58 Geschütze.
Hiezu: Befreundete Stämme der Araber auf dem rechten Nilufer, unter
Major Wortley, 3.200 Mann.
Beiläufige Organisation der Mahdisten im Jahre 1896.
1. Grnppe Mulazemie
(Garde) Omdurman . . 11.000 Gewehre,
2. Gruppe Jakub (Bruder
des Cbalifa) Omdurman 4.000 , 45.000 Speere, 3.500 Reiter, 46 Geschütze,
3. Gruppe Osraan Digma
in Adarama ....
400 „
2.000
350
. 4
*
4 Gruppe Mahmud in
6.000
2.500
»
350
■ 4
II
5. Gruppe Achmed Fedil
1500
n
■ 800
■ 4
»
6 Kleinere Gruppen Don-
trola, Berber, Osobri,
Fascher
4.000
8.000
n
1.000
n 1"
n
Summe: 30.900 Gewehre, 59.000 Speere, 6.000 Reiter, 68 Geschütze.
3*
36 Liposcak. Die Operationen der engl isch-ag yptischen Truppen im Sudan.
In der Schlacht bei Omdurman besass der Chalifa nur mehr
45.000 Streiter. Die Geschütze waren grösstentheils alte Messing-
Vorderlader; die Gewehre, zum Theil Remington, in überwiegender
Zahl jedoch alte Percussionsgewehre.
Eine wenig leistungsfähige Pulver- und Patronenfabrik befand
sich auf der Insel Tuti bei Khartum.
Benutzte Quellen.
1. „The Egjptian Sondan, its loss and recovery"; von Lieutenant Henry
Alford und Dennistoun Sword.
2. Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine.
3. Internationale Revue Ober die Armeen und Flotten.
4. Neue militärische Blatter von Glasenapp.
5« Berichte von Augenzeugen und Vortrag Slatin Pascha's in der Aka-
demie der Wissenschaften zu Wien, am 15. April 1899.
6. Die Presse.
Google
37
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
Eine Ruhmesthat der österreichischen Armee.
Zur Erinnerung an den hundertsten Jahrestag.
Von Freiherr von Wucherer,
k. und k. Oberst den Ruhestände*.
(Hiezu die Tafeln 3, 4 und 5.)
Kathdrock verboten. ÜberscUung*recht vorbehalten.
Vorwort.
Hundert Jahre sind es her, seit die Schlacht von Novi ge-
schlagen wurde, und trotzdem sie eine der ruhmreichsten war, in
welchen Österreichs Heere gesiegt haben, ist sie dennoch fast gänzlich
dem Andenken der Armee, geschweige denn jenem der Bevölkerung
entschwunden.
Es war immer eine Schwäche von uns Österreichern, dass wir
es nicht verstanden haben, die Grossthaten unserer überreichen Ge-
schichte in's rechte Licht zu stellen. Wir Hessen uns leider allzuoft
unachtsam oder vielleicht indolent unsere Verdienste schmälern,
und andere legten sich die Erfolge bei, die durch österreichische
Tapferkeit erkämpft und mit österreichischem Blute erkauft wurden.
Ist auch in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts ein wesent-
licher Wandel in dieser Richtung eingetreten, haben sich Gelehrte
gefunden, welche manchmal in zu umfangreichen Werken nachträglich
züt Darstellung brachten, was früher vernachlässigt war, so ist doch
eicht zu verkennen, dass gerade die ruhmreiche Zeit der Revolutions-
Qüd Befreiungskriege noch lange nicht ausreichend behandelt ist, um
Österreichs tapferen Heeren und seinen aufopfernden Völkern historische
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Und doch sind die Erinnerungen an die Thaten unserer Väter
für die Allgemeinheit von hohem Werte, indem sie berechtigten Stolz
und das Bewusstsein unserer Kraft zu beleben vermögen. Für das
Heer aber sind sie der unentbehrliche Quell des kriegerischen Geistes,
jeaes gewaltigen Factors, der einzig und allein grosse Kriegsthaten
Terbürgt.
Durch diese Erinnerungen lernen wir, wie Tapferkeit kämpft,
ns Aufopferung, Hingebung und Willenskraft zu leisten vermögen.
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38
Wucherer.
«
Sie liefern uns jene herrlichen Beispiele, an welchen wir uns erheben
und unsere eigene Leistungsfähigkeit messen können.
Nur von diesem Gesichtspunkte aus wage ich es, den hier
folgenden kleinen Beitrag zur Geschichte jener Zeit der Öffentlichkeit
zu übergeben.
Archivalische Studien haben mich auf die Schlacht von Novi
geführt, und da die Darstellung dieser grossen Waffenthat bisher
nicht die wünschenswerte Beachtung gefunden hat, so habe ich ge-
glaubt nicht fehlzugreifen, wenn ich sie, nach österreichischen Quellen
bearbeitet, meinen Kriegskameraden vorlege.
Als die hauptsächlichsten Quellen, aus welchen ich geschöpft
habe, seien nachstehende genannt:
das Kriegs-Archiv;
das Haus-, Hof- und Staats-Archiv;
die Albertina;
das Archiv des Maria Theresien-Ordens;
das Werk Miliutin's über den Feldzug 1799, in welchen die
russischen Quellen musterhaft verwertet sind;
S t u 1 1 e r h e i m's Darstellung der Schlacht in der „österreichische»
militärischen Zeitschrift" vom Jahre 1812;
Erzherzog Carl's Schriften;
Angeld Werk über Erzherzog Carl;
Jomini, „Histoire des Guerres de la Revolution";
St.-Cyr, Memoires u. a. m.
Möge meine Arbeit bei den Kameraden eine freundliche Auf-
nahme finden.
Einleitung.
Im Jahre 1799 hatten Österreich, Russland, England, die Türkei
und das Königreich beider Sicilien eine (2.) Coalition zur Bekämpfung
des revolutionären Frankreichs geschlossen.
Die Österreichische Hauptarmee unter Erzherzog Carl ver-
sammelte sich in Bayern, ein sehr starkes Corps unter F. M. L. Belle-
garde stand in Tirol, während unter F. M. L. Kray's Commando
in Italien bei Verona 82 Bataillone, 76 Escadronen (64.000 Mann
Infanterie und 11.000 Reiter) zusammengezogen wurden.
Vom russischen Hilfscorps, welches laut den geschlossenen Ver-
trägen die Gesammtstärke von 50.000 Mann zu erreichen hatte, waren
im Laufe des Winters 20.000 Mann unter G. d. I. Rosenberg i»
Österreich angekommen, aber erst im März nach Italien in Marsch
gesetzt worden. Die übrigen 30.000 Mann, unter G. L. Rimski-
Korsakow trafen erst im August bei Augsburg ein.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
39
Schon im März eröffneten die Franzosen, ohne weitere Kriegs-
erklärung, in Deutsehland und Italien den Feldzug.
In Deutschland war dem Vordringen der Franzosen alsbald ein
Ziel gesetzt, indem sie, vom Erzherzog Carl bei Ostrach (21. März)
und entscheidender bei Stockach (25. März) geschlagen, wieder über
den Rhein gehen mussten, worauf Erzherzog Carl in die Schweiz
eindrang.
Nicht glücklicher waren die Franzosen in Italien. Dort hatte
Scherer am 25. März die Österreicher erfolglos in ihrer Stellung
an der Etsch angegriffen. Kray ging hierauf zur Offensive über,
schlug die Franzosen am 5. April bei Magnano und zwang sie zum
Bückzuge in das Mailändische.
Am 14. April traf endlich der erste Theil des nissischen Hilfs-
corps, nicht viel über 18.000 Mann stark, am Mincio ein.
F. M. S u w a r o w, zum Commandanten der verbündeten Armee
in Italien bestimmt, übernahm an diesem Tage den Oberbefehl. Er
schlug am 25. April die Franzosen unter Moreau entscheidend bei
Cassano, worauf diese, Mailand preisgebend, sich unaufhaltsam hinter
den Po zurückzogen.
Nachdem Suwarow am 18. April den F. Z. M. Kray mit
25.000 Mann zur Belagerung von Mantua entsendet hatte, besetzte er
Mailand und am 27. Mai Turin, während Moreau die Trümmer
seiner Armee an die Riviera zurückführte.
Auch in Graubünden und der Schweiz hatten die kaiserlichen
Waffen ansehnliche Erfolge aufzuweisen, so zwar, dass schon Mitte
Mai F. M. L. Belle gar de mit einem Theile seines Corps —
16\/2 Bataillonen, 2 Compagnien und 3 Escadronen, zusammen
16.000 Mann — nach Italien zur Vereinigung mit Suwarow abrücken
konnte, und als endlich Erzherzog Carl durch den Sieg bei Zürich am
6. Juni in der Schweiz festen Fuss gefasst hatte, waren die anfäng-
lichen Besorgnisse für die Flanke der italienischen Armee gänzlich
behoben.
Es war schon Ende Mai in der Hand Suwarow's gelegen, die
Trümmer der französischen Armee gänzlich vom italienischen Boden zu
vertreiben, merkwürdigerweise war aber um diese Zeit in Italien eine
solche Zersplitterung der immerhin 112.000 Mann starken Streitkräfte
der Verbündeten eingetreten, dass ihre um Turin versammelte Haupt-
armee kaum 22.000 Mann zählte.
Von den Franzosen standen um diese Zeit Moreau mit
26.000 Mann, allerdings erschöpfter Truppen, in der Riviera in und
um Genua, Montrichard mit 6.000 Mann in Bologna und
Macdonald, im Anmärsche zur Vereinigung mit Moreau, mit
23.000 Mann in Lucca.
40
Wucherer.
Nach längerem Aufenthalte in Turin traf endlich Suwarow
anfangs Juni Vorbereitungen, um gegen Genua vorzurücken, als
bestimmte Nachrichten sowohl das Heranrücken Macdonald's als
auch Bewegungen Moreau's in der Richtung auf Gavi meldeten.
Nunmehr fasste Suwarow in seiner alten Energie den raschen
Entschluss, die Vereinigung der beiden feindlichen Feldherren zu hindern
und durch einen Schlag gegen Macdonald diesen vorerst zurück-
zudrängen, um sich sodann gegen Moreau zu wenden.
Am 8. Juni brach Suwarow von Turin auf, traf am 12. in
Alessandria ein, Hess in der Gegend von Tortona den F. M. L. Belle-
garde zur Deckung seines kühnen Flankenmarsches mit 14.000 Mann
stehen und erreichte mit Aufbietung der letzten Kräfte am 17. die
Trebbia, gerade zur rechten Zeit, um die geringe Truppenmacht des
G. M. Ott vor einer Niederlage im ungleichen Kampfe zu bewahren.
Trotz der furchtbaren Ermüdung der Truppen setzte Suwarow am
18. den Kampf fort, der endlich am 19. zu Gunsten der Verbündeten
mit einem glänzenden, aber blutig erkauften Siege endete.
Suwarow überliess nunmehr die Verfolgung Macdonald's
einigen österreichischen Truppen und kehrte mit Beschleunigung
gegen die Bormida zurück, wo einstweilen Moreau einige Vortheile
gegen Bellegarde errungen hatte. Der französische Feldherr
wich jedoch einer entscheidenden Schlacht aus und zog sich wieder
an die Biviera zurück.
Von da an blieb Suwarow, verbittert durch diplomatische
Eingriffe und Einmischungen in seine Commandoführung, volle sechs
Wochen unthätig stehen.
Ende Juni standen die Truppen der Verbündeten im wesent-
lichen wie folgt:
Die Hauptarmee, 31.000 Mann, südlich und östlich von Alessandria,
G. L. Rehbinder mit 10.000 Russen bei Piacenza, F. Z. M. Kray
mit 29.000 Mann bei Mantua, 11.000 Mann belagerten Alessandria,
3.500 Mann die kleine Festung Tortona, überdies waren zahlreiche
kleine Besatzungen und Detachements über ganz Ober-Italien vertheilt
Erst als gegen Ende Juli Alessandria und bald darauf (am
27. Juli) Mantua gefallen waren und dadurch das grosse Belagerungs-
Corps Kray's frei wurde, beschloss Suwarow einen energischen
Vorstoss an die Riviera auszuführen, um die Franzosen vollends aus
Italien zu vertreiben.
Er wies Kray an, nach Zurücklassung einer Besatzung in
Mantua und Abgabe einiger Truppen an Kien au, welcher über
Bologna an die Riviera vorrücken sollte, in Eilmärschen nach Alessandria
zu rücken, schloss Tortona enger ein und vereinigte das Gros seiner
Armee zur Deckung der Belagerung dieser Festung bei Novi und
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
41
Kivalta. F. M. L. Bellegarde wurde mit einem kleinen Corps bis
Acqui vorgeschoben. In dieser Verfassung betrieb Suwarow eifrigst
alle Vorbereitungen zur Durchfuhrung seines Planes zur Vertreibung
der Franzosen von der Riviera.
Ordre de bataille der Verbündeten Armee.
In der Ordre de bataille vom 8. August 1799, die in den Archiven
des Reichs-Kriegs-Ministeriums erliegt, ist Stellung, Stärke und Zu-
sammensetzung der zur Hauptarmee gehörigen österreichischen Truppen
für diesen Tag authentisch wie folgt angegeben:
Corps des F. Z. M. Kray: Auf dem Marsche von Mantua
Dach dem Coi di Tenda.
Eingetheilt: F. M. L. Ott, die Generalmajore Minkwitz,
Lattermann, Eisnitz, Mörz in, St.-Julien und G o ttesheim.
5. vacat Husaren-Reg 5 Esc, 800 Mann (Avantgarde),
4. Deutschmeister-Inf. . . 3 Bat., — „ 2.325 „
10. Kheul-Inf. 2 „ — „ 1.669 „
13. Reisky-Inf. 3 „ — „ 1.406 „
16.Terzy-Inf. 3 „ — „ 1.256 „
39. Nädasdy-Inf. .... 3 „ — n 1.559 „
40. Mittrowsky-Inf. . . . 3 „ — „ 1.758 „
45. Lattermann- In f. . . . 2 „ — „ 1.148 „
48. Vukassovich-Inf. . . . 2 „ — n 733 „
3. Oguliner Grenz-Reg. . 2 „ — „ 1.330 n
4. Szlniner-Grenz-Reg. . . 1 „ — „ 614 r
Summa ... 24 Bat., 5 Esc, 14.598 Mann :).
Division des F. M. L. Bellegarde: im Lager bei Acqui.
Eingetheilt : die Generalmajore Bellegarde und Seckendorf.
8. Huff-Inf. 3 Bat, — Esc, 1.665 Mann
15. Oranien-Inf. 2 „ — „ 1.761 „
32. Gyulai-Inf. 3 „ — „ 1.361 „
33. Sztäray-Inf. 3 „ — n 2.643 n
1. Kaiser-Dragoner ... — „ 6 r 995 „
Summa ... 11 Bat., 6 Esc, 8.425 Mann.
Corps unter unmittelbarem Commando des G.der C. Melas,
welcher den Oberbefehl über sämmtliche österreichischen Truppen in
Italien führte, im Lager von Rivaita.
') G. M. Zach gibt in einem Berichte an Minister Thugut vom 11. August
Üe Stirke dieses Corps auf rand 13.000 Mann an. Haus-, Hof- und Staats-Archir.
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)
42 Wacherer.
EiDgetheilt: F. M. L. F r e 1 i c h und L i c h t e n s t e i n, die General-
majore: Lu sign an, Loudon, Mittrowsky, Nobili und Palffy.
Die Grenadier-Bataillone:
T) i •
1 Dni
BSC,
528 Mann»
n
556 „
n
487 „
n
991 n
n
661 m
n
463 „
r>
453 „
n
724 „
n
729 „
n
320 „
n
428 „
n
500 „
die Regimenter:
18. Stuart-Inf.
. 3 Bat., —
Esc, 2.423 Mann1),
• 3 ,
n
2.184 „
•- . 6
n
763 „
• - n 6
n
779 „
.- „ 6
n
983 „
2. Erzherzog Joseph-Hus. . . .
. — . 8
1.169 „
Summa . .
. 18 Bat., 26 Esc,
14.741 Mann.
Die Brigade des G. M. Alcaini vor Tortona:
Esc,
1.673 Mann
• 3 „ -
n
2.114 „
28. Frelich-Inf.
• 3 .
n
1.581 „
• • 1 . -
n
658 n
. — „ 1
n
276 „
Summa .
. .10 Bat., 1 Esc,
6.302 Mann.
Eingetheilt bei der Russischen Vorhut im Lager bei Pozzolo-
formigaro:
G. M. Karaicsay:
4. Karaicsay-Drag.-Reg. ... 6 Esc, 882 Mann.
Eingetheilt beim Russischen Corps Rosenberg im Lager bei
Vighizzolo:
G. M. Hohenzollern:
8. Württemberg-Drag.-Reg. ... 6 Esc, 1.039 Mann.
f) 1 Bat. in Serravalle.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
43
Abgerechnet aller Detachirungen und Besatzungen standen dem
F. M. Snwarow an österreichischen Truppen demnach am 8. August
zur Verfügung:
63 Bat., 50 Esc, mit 45.987 Mann.
Die ziemlich zahlreich vorhandene Artillerie ist in der hier
gedachten Ordre de bataille mit keinem Worte erwähnt.
Nachdem aber Oberst Bögnerund Major Schimpf an anderer
Stelle unter den Ausgezeichneten genannt sind, so scheint das 2. Feld-
Artillerie-Regiment bei der italienischen Armee eingetheilt gewesen
zu sein1).
Dass mehrere Regimenter nur mit 2 Bataillonen oder einer
geringeren Zahl von Escadronen, als organisationsgemäss vorhanden
waren, in der Ordre de betaille ausgewiesen sind, ist theils auf
Detachirungen, theils darauf zurückzuführen, dass einzelne Regimenter,
wie z. B. das Infanterie-Regiment V u k a s s ov i c h Nr. 48, wegen grosser
Standesabgänge nur in 2 Bataillonen formirt waren.
Die oben angeführten Stärkezahlen beziehen sich offenbar auf
den zu verpflegenden Stand, der damals wesentlich höher war als der
sogenannte „ausrückende Standu (Gefechtsstand).
Miliutin gibt in seinem Quellenwerke übrigens andere Zahlen
1B, welche der am 4. August ausgearbeiteten Disposition zur Vorrückung
in die Riviera entnommen sind und daher sicher nicht die gleiche
Autbenticität besitzen wie der Standesausweis vom 8. August.
Die Ordre de bataille und Stellung der russischen
Truppen war nach Miliutin zu derselben Zeit folgende:
Avantgarde unter G. L. Fürsten Bagration in Pozzolo
tonnigaro mit 8 Bataillonen Infanterie, 4 Kosaken-Regimentern,
4.865 Mann.
Hiezu kommen noch die bereits oben ausgewiesenen 6 Escadronen
des österreichischen Dragoner-Regimentes Karaicsay.
Corps des G. d. C. Derfelden im Lager von Rivaita mit
den Divisionen der G. L. Powalo-Schweikowski und Förster
mit 16 Bataillonen Infanterie, 9.367 Mann.
Corps des G. d. I. Rosenberg bei Broni
mit 1 1 Bataillonen Infanterie, 2 Kosaken-Regimentern, 7.372 Mann.
Hiezu noch das oben ausgewiesene österreichische Dragoner-
Regiment Württemberg mit 6 Escadronen.
Die gesamnite Stärke der verfügbaren russischen Truppen be-
trug also:
35 Bataillone, 6 Kosaken-Regimenter mit 22.084 Mann.
') Schematismus vom Jahre 1799.
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44
Wucherer.
Das Hauptquartier Suwarow's befand sich in Bosco.
Das Heer der Verbündeten, welches zur Ausführung von
Operationen anfangs August der Feldmarschall befehligte, betrug
also ohne Berücksichtigung der zahlreichen Detachirungen im ganzen :
93 Bataillone, 52 Escadronen und 6 Kosaken-Regimenter mit
66.840 Mann.
Die Zustände bei der französischen Armee.
Während die Verbündeten im Gebiete des mittleren Po stille-
standen und neue Operationen vorbereiteten, waren auch bei dem
französischen Heere in der Riviera wesentliche Änderungen eingetreten.
Moreau hatte seine Armee in einem geradezu desolaten Zu-
stande an die Riviera zurückgebracht.
Die Stände der Regimenter waren durch Anstrengungen und
Entbehrungen zusammengeschmolzen; es fehlte an Geld, Kriegsmaterial,
Verpflegung und oftmals an Munition. Die Soldaten gingen in Fetzen,
selbst an Beschuhung herrschte grosser Mangel; Krankheiten und
Desertionen rissen ein ; der Pferdestaud der Artillerie und Cavallerie
war arg herabgesunken. Mit einem Worte, die Armee war ihrer Auf-
lösung nahe *). Wie hier sah es auch bei den französischen Armeen auf
den anderen Kriegsschauplätzen aus, überall erlitten sie Niederlagen
und die Gefahr einer Invasion bedrohte Frankreich von allen Seiten.
Die allgemeine Unzufriedenheit, welche diese traurigen Verhält-
nisse im Vereine mit den misslichen politischen Zuständen hervorrief,
führte endlich in Paris zur revolutionären Bewegung vom 30. Prairial
(18. Juni), durch die das verlotterte Directorium zum Theil beseitigt
wurde und neue Männer an die Spitze der Regierung gelangten. Mit
Eifer ging man nun daran, Ordnung in das Kriegswesen zu bringen;
eine neue Gruppirung und wesentliche Verstärkung der an den Grenzen
stehenden Armeen wurde eingeleitet und eine energische Kriegführung
angeregt.
In Gemässheit dieser Vorkehrungen erhielt auch die in der
Riviera stehende Armee, mit welcher sich im Laufe des Juli die an der
Trebbia geschlagene Armee M a c d o n a 1 d's vereinigt hatte, wesentliche
Verstärkungen; Moreau wurde abberufen, um ein Commando in
Deutschland zu übernehmen, und der jugendliche General Jo über t,
welcher es in acht Jahren vom gemeinen Soldaten bis zum Heerführer
gebracht hatte, zum Oberbefehlshaber der Armee in Italien ernannt.
Bald nach seinem Eintreffen (4. August) in Italien ergriff
Joubert, getrieben durch die Verfugungen der Regierung und an-
gespornt durch seinen Ehrgeiz, die Offensive.
«) Nach St.-Cyr's Memoiren.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
45
Ende Juli nahm die französische Armee eine ausserordentlich
ausgedehnte Aufstellung ein l), der rechte Flügel, etwa 15.000 Mann,
unter St-Cyr stand zwischen Pontremoli und Torriglia; das Centrum
hielt mit etwa 10.000 Mann die Bocchetta und Campofreddo; der
linke Flügel, unter dem General P £ r i g n o n, beobachtete mit
22.000 Mann die Übergänge aus Piemont vom Thal des Tanaro
ingefangen und deckte die Verbindung mit Frankreich.
Nach einigen vorbereitenden Concentrirungsmärschen begann
am 9. August der Vormarsch. Der linke Flügel rückte in das
Bormida-Tbal bis Carcare vor; der rechte Flügel und das Centrum
erreichten mit ihren Teten die Linie Carosio— Mornese— Ovada.
Die Ordre de bataille der Franzosen*).
Linker Flügel unter Commando des General Perignon:
Division Grouchy: Brigade Grandjean mit 5 Bataillonen,
Brigade Charpentier mit 4 Bataillonen; zusammen 9 Bataillone
mit 5.620 Mann.
Division Lemoine: Brigade Garreau mit 5 Bataillonen,
Brigade Seras mit 4 Bataillonen und 3 Escadronen; zusammen
9 Bataillone, 3 Escadronen, 6.410 Mann.
Infanterie-Reserve: Brigade C lau sei mit 4 Bataillonen, Brigade
Partonneaux mit 3 Bataillonen; zusammen 7 Bataillone, 4.875 Mann.
Cavallerie-Reserve : General Richepanse mit 15 Escadronen.
1.002 Mann.
Zusammen der linke Flügel 25 Bataillone, 18 Escadronen,
17.907 Mann.
Rechter Flügel und Centrum unter Commando des Generals
St.-Cyr:
Brigade Colli mit 7 Bataillonen, 3.878 Mann.
Division Laboissiere: Brigade Q u e s n e 1 mit 3 Bataillonen»
Brigade Gardanne mit 3 Bataillonen und 2 Escadronen; zusammen
6 Bataillone, 2 Escadronen, 3.645 Mann.
Division Watrin: Brigade Arnaud mit 4 Bataillonen, Brigade
Petitot mit 4 Bataillonen, Avantgarde-Brigade Calvin mit 6 Ba-
taillonen und 2 Escadronen, zusammen 10 Bataillone, 2 Escadronen,
4.543 Mann.
') Nach Jomini.
*) Die Ordre de bataille der französischen Armee ist im nachfolgenden
"tch Jomini angegeben. Dieselbe stimmt jedoch mit den Angaben St. -Cyr's
ücht vollends überein. Die letztere enthält einige augenfällige Ungenauigkeiten ;
»orstebend wurde daher der Ordre de bataille Jomini's der Vorzug gegeben.
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46
Wacherer.
Infanterie-Reserve: 4 Bataillone, 2.420 Mann.
Cavallerie-Reserve : Guerin mit 6 Escadronen, 425 Mann.
Division Dombrowski mit 6 Bataillonen und etwa 50 polnischen
Reitern, zusammen 2.120 Mann.
Zusammen der rechte Flügel und das Centrum: 33 Bataillone,
10 Escadronen, 17.022 Mann.
Die gesammte Armee Joubert's, welche zur Schlacht von Novi
bereitstand, betrug demnach:
58 Bataillone, 28 Escadronen, zusammen 34.929 Mann.
Auch französischerseits fehlt jede Angabe über die Artillerie.
Betreff der angegebenen Anzahl der Escadronen sei bemerkt, dass
dieselbe nicht ausser Zweifel gestellt werden konnte. Einzelne
Regimenter sind mit 2, andere mit 3 und mit 4 Escadronen verzeichnet.
Sicher ist nur, dass der Stand der Escadronen 100 Reiter lange nicht
erreichte.
Ausser den vorbezeichneten Truppen standen noch General
Rouget mit zwei Halb-Brigaden (2.400 Mann) als linke Flanken-
deckung zur Zeit der Schlacht von Novi im Bormida-Thale; General
Mi Ollis mit drei Halb-Brigaden (3.461 Mann) als rechte Flanken-
deckung im oberen Taro-Thale; endlich 2.300 Mann in der Riviera
di Ponente.
Joubert hielt sich beim linken Flügel seiner Armee auf,
während der abtretende General Moreau — ein schönes Beispiel
kameradschaftlicher Unterordnung gebend — als Rathgeber des neuen
Feldherrn bei der Armee verblieben war und die Oberleitung des
rechten Flügels führte.
Am 10. August ging die Hauptcolonne des linken Flügels über
Dego hinaus, die Division Lemoine bis Cremolino vor, um die Ver-
bindung mit dem rechten Flügel herzustellen, welcher einstweilen in
seiner am 9. eingenommenen Stellung stehen blieb *).
Am 11. erreichte die Hauptcolonne des linken Flügels
Ponti. Die Division Lemoine wurde nach Melazzo gezogen, um der
Hauptcolonne das Debouchiren in das untere Bormida-Thal zu er-
leichtern. Die Ausdehnung der französischen Front, welche selbst
Jomini rlarge et an peu de*cousue" nennt, betrug mehr wie 50fcm,
') Die Truppen des rechten französischen Flögeis standen am 10. wie folgt :
Brigade Coli i in Ovada, Division Laboissi ere in Mornese, Division W atrin und
Dombrowski in Carosio, die Reserven in Yoltaggio. Au;; diesem Grunde hat das
bei Stutterheim gemeldete Gefecht von Silvano adorno am 11. August wohl
nur zwischen den beiderseitigen Vortruppen stattgefunden und nicht, wie er
angibt, zwischen der österreichischen Division B e 1 le garde und der französischen
Division Dombrowski. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte St. -Cyr sicher
darüber berichtet.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
47
was umso bedenklicher war, als nur sehr mangelhafte Communicationen
als Transversalverbindungen zur Verfügung standen und daher eine
rasche Vereinigung gegen den immerhin stark gefährdeten rechten
Flügel kaum rechtzeitig möglich gewesen wäre.
Die Ereignisse bei den Verbündeten vom 4. bis 12. August.
Während die Franzosen die vorgedachten Offensivbeweguugen
ausführten, war auch Suwarow bestrebt, alle jene Vorbereitungen zu
vollenden, um seinerseits die für den 15. August in Aussicht genommene
Angriff8bewegung antreten zu können. Er betrieb die Belagerung von
Serravalle, verlegte das Hauptquartier nach Novi, zog am 4. August
das Corps Rosenberg von Broni nach Vighizzolo und Hess endlich
starke Vorhuten nach Arquata und auf die Höhen südlich Novi vor-
geben, um die Belagerung von Serravalle gegen die französischen
Vortruppen, welche immer unternehmungslustiger auftraten, zu decken.
Die Citadelle dieser Stadt fiel endlich am 7. Angust und wurde
von vier Compagnien Stuart-Infanterie besetzt.
Das Corps ßellegarde wurde am 9. nach Gamalero verlegt.
Im Hauptquartier zu Bosco war man damals über die Situation
beim Gegner vollkommen im unklaren. Man hatte die Anschauung ge-
wonnen, dass Joubert sich erst dann zu energischen Schritten ent-
schliessen wolle, wenn die Alpenarmee unter Championet in die
Riviera eingerückt sein würde *), und obwohl auch schon während der
Belagerung von Serravalle verschiedene Nachrichten über Bewegungen
der Franzosen eingelangt waren, und auch die Vortruppen des Feindes
stets näher herankamen und in ihrem Auftreten immer kühner wurden,
$o glaubte Suwarow alF dem so wenig Bedeutung beimessen zu sollen,
dass er sogar am 11. August die Disposition zum Vormarsche auf
Genua ausgeben liess.
Man war, durch Kundschaftsnachrichten irregeführt, noch an
diesem Tage der Überzeugung, dass die Hauptkräfte der Franzosen
bei Savona und in den Thälern gegen Mondovi und Ceva vertheilt
sich befinden*).
Erst als im Verlaufe dieses 11. August grössere feindliche
Colonnen gegen Arquata vorrückten und auch aus dem Bormida-
Thale schwankende Nachrichten über das Anrücken der Franzosen
einliefen, scheint man einige Unsicherheit gefühlt zu haben.
') Brief Zach's vom 9. August an Minister Thugut. Haus-, Hof- und
Staats- Archiv.
*) Bericht Zach's an Minister Thugut vom 11, August, Haus-, Hof- und
Staats-Archiv.
48
Wucherer.
Suwarow sah sich demnach veranlasst, dem P.M. L. Belle-
garde zu befehlen, eine scharfe Recognoscirung gegen Acqui vor-
zunehmen.
Unterdessen traf Kray mit seiner Colonne nach ausserordent-
lich beschwerlichen Märschen am 12. früh in Alessandria ein. Er
hatte unterwegs fast 5.000 Mann liegen lassen, die nun die Spitäler
längs der Marschlinie bevölkerten f).
Nach der ursprünglichen Disposition sollte Kray hier einen Rast-
tag halten und sodann nach Cuneo weitermarschiren, er wurde jedoch
durch einen directen Befehl des G. der C. Melas, den dieser ohne
Suwarow's Vorwissen erliess'), aufgehalten und beauftragt, am 13.
nach Frugarolo zu marschiren. Melas war nämlich, im Gegensatze
zu den Anschauungen im Hauptquartiere des Feldmarschalls, der
festen Überzeugung, dass ein Angriff seitens der Franzosen unmittelbar
bevorstehe.
Unterdessen war Belle gar de am 12. August, wie befohlen,
von Gamalero aus mit 8 Bataillonen und 6 Escadronen gegen Acqui vor-
gerückt, hatte dort die französische Vorhut in einem lebhaften Gefechte
geworfen, war aber dann bei der letzterwähnten Stadt auf so über-
legene feindliche Kräfte gestossen, dass er sich langsam zurückzog *).
An demselben Tage wurden die russischen Truppen aus Arquata
von der Division Watrin verdrängt und zum Rückzüge nördlich
Serravalle gezwungen.
Diese beiden Ereignisse Hessen im Hauptquartiere der Ver-
bündeten die vollständig veränderte Sachlage erkennen. Das Anrücken
der gesammten französischen Armee war zur Gewissheit geworden,
F. M. Suwarow, „der stets die Absicht hatte, im Falle des
Vorgehens des Feindes, diesen in die Ebene zu locken und ihn
alsdann durch das grosse Übergewicht seiner Reiterei und Artillerie
zu erdrücken" *), griff diesen ursprünglichen Gedanken sofort wieder
auf. Auch Melas war mit diesem Plane einverstanden5).
Es wurde nun sofort an die Vortruppen der Befehl erlassen,
keinen ernsten Widerstand zu leisten, sondern beim Anrücken der
') Dass Kray am 12. und Dicht, wie Miliutin angibt, schon am 10. io
Alesaandria eingetroffen sei, ist durch Stutterheim und zwei Berichte Zach's
vom 11. und 12. August (Haus-, Hof- und Staats-Archiv) festgestellt. In dem
letzterwähnten Schreiben bemerkt Zach auch die oben erwähnten grossen
Marschverluste, indem er auch noch beifügt, dass Kray an einem Marschtage
20 Todte, darunter Oberstlieutenant Woina von Lattermann-Infanterie, hatte.
*) Bericht des G. der C. Melas' an G. der C. Grafen Tige vom
16. August 1799. Kriegs-Archiv.
8) Relation Suwarow's vom 20. August. Reichs-Kriegs-Archiv.
*) Miliutin.
9) Stutterheim.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
49
Franzosen »ich in die Ebene zurückzuziehen. Bellegarde, welcher
anfangs bei Ritorto Stellung genommen und eine schwache Nachhut
in Castelferro zurückgelassen hatte, wurde angewiesen, hinter die Orba
bisFresonara zurückzugehen. Der General Alcaini erhielt den Befehl,
die Belagerung von Tortona durch eine Aufstellung auf den Höhen
zwischen der Scrivia und dem Curone zu decken. Das Corps
Rosenberg sollte in Vighizzolo verbleiben, endlich die Vorhut des
G. L. Bagration sich in Pozzolo formigaro concentriren, wohin das
Hauptquartier verlegt wurde. Überdies wurden alle Armeegruppen
über das Anrücken des Feindes, sowie über die eventuelle gegen-
seitige Unterstützung verständigt1).
Auf den Höhen südlich von Novi blieben 4 Escadronen des
5. Husaren-Regimentes und 200 Kosaken auf Vorposten stoben,
während 3 Escadronen dieses Husaren-Regimentes und 100 Kosaken 8)
mit einer starken Avantgarde des Corps Bagration Novi besetzt hielten.
Damit waren die Streitkräfte der Verbündeten in den Raum
eines annähernd gleichseitigen Dreieckes von etwa 18 bis 20km Seiten-
länge vereinigt und hiedurcb die Möglichkeit geschaffen, dem Gegner
in irgend einer Front entgegentreten zu können, um den seinerseits
— wie man annahm — beabsichtigten Entsatz von Tortona zu ver-
hindern.
Die Vorrücknng Jonbert's.
Die Franzosen rückten mit ihrem linken Flügel, d. i. mit den
Divisionen G rouchy und L e m o i n e, am 12. nach dem Gefechte gegen
Bellegarde bis über Acqui hinaus vor. St.-Cyr blieb in seiner
Position stehen, um das Heranrücken des vorgedachten Flügels der
Armee abzuwarten; nur die Division Watrin griff eigenmächtig und
sehr gegen den Willen St.-CyrV) — wie bereits erwähnt —
Arquata an und vertrieb die Russen von dort.
Am 13. rückte Perignon mit dem linken Flügel über Strevi
auf das rechte Ufer der Bormida und schob, nach einem leichten
Gefechte mit den österreichischen Vortruppen bei Castelferro, die
Division Lemoine nach Capriata, während die Division G rouchy
nnd die Reserven noch auf dem linken Ufer der Orba stellen blieben.
Von den Truppen St.-Cyfs rückte die Division Watrin bis
Serravalle; die Division Laboissiere bis Gavi; die Division
Dombrowski blieb, die Verbindung bildend, zwischen den zuerst
') Disposition vom 12. August bei Miliutin
*) Maria Theresia'« Ordens-Arcbiv ; Zeugnis des Obersten Rtfvay. Es
:üiil hier 7 Esc. des vacat 5. Hus.-Fieg, ausgewiesen, während in der ordre de
taUille vom 8. August nur 5 Esc. dieses Regimentes erseheinen.
») Nach St.-Cyr.
1kpm der miHt*r-wUten«cbaftlicheu Vereine LIX. Band. 1899 4
Wucherer.
genannten Divisionen stehen. Die Reserven gelangten nach Carosio, die
Vovtrnppen der Division Laboissiere bis auf den Monte rotondo
und beschränkten sich dort auf ein leichtes Geplänkel mit Vorposten
der Verbündeten.
Das Vordringen des französischen linken Flügels auf Capriata
scheint eine kleine Schwankung in der Auffassuug des Hauptqnartieres
herbeigeführt zu haben, indem Suwarow am 13. an F. Z. AI. Kray
den Befehl ergehen liess, die Franzosen in dem genannten Orte an-
zugreifen. Die Ausführung dieses Befehles unterblieb aber wegen
allzu grosser Ermüdung der Truppen Kray's1), welche soeben nach
einem sehr beschwerlichen Marsche boi drückendster Hitze in Frugarolo
eingetroffen waren.
«
Der 13. und 14. August.
Da Suwarow die bestimmte Hoffnung hegte, dass die Offensive
der Franzosen am 14. zu einer entscheidenden Schlacht in der Ebene
führen würde, so liess er auch die gesammto Bagage dos Heeres nach
Alessandria abfahren und beorderte noch am 13. den G. M. M i 1 o r a d o-
witsch, mit 6 Bataillonen Russen von Rivaita zur Unterstützung der
Vorhut des G. L. Bagration Pozzolo formigaro zu besetzen, wo sie
nördlich des Ortes das Lager bezogen.
Ein weiterer Befehl des Feldmarschalls vom 13. verfügte, in
Abänderung des obenerwähnten Befehles von demselben Tage, dass
Kray sofort nach Fresonara vorzurücken uud sich mit der Colonne
Bellegarde zu vereinigen habe, um am 14. früh die Franzoseu
anzufallen, wenn sie mit ihrem linken Flügel aus dem Thal der Orba
in die Ebene debouchireu würden *).
Auch diesen Befehl konnte Kray aus den bereits erwähnten
Gründen nicht mehr am 13. vollziehen. Er marsehirte vielmehr erst
am 14., noch vor Tagesanbruch, nach Fresonara ab und vollzog dort
die befohlene Vereinigung mit Bellegarde3).
In froher, siegeszuversichtlicher Stimmung sah Suwarow*) der
für den 14. erwarteten Schlacht entgegen, für deren Durchführung im
vorstehenden alle seine Dispositionen erschöpft waren.
Diese Erwartung sollte nicht in Erfüllung geben.
■) Belation Suwarow's vom 20. August und Bericht des G. der C. Melas
au den G. der C. Tige vom 16. August. Kriegs-Archiv.
*) Nach Miliutin.
) Jtelation Kray's vom 15. August und Bericht Bei legardo'a (ohne
Datum). Kriegs-Arcbiv.
*) Die frobgemuthe Stimtnuug Suwarow's lä.^st sich nicht bessor kenn-
zeichnen, als durch das nachgehende, in deutscher Sprache verfaßte Gedicht, weichet
Die Schlacht von Novi am 15. August 1709.
51
Die Franzosen rückten vielmehr am 14. in die Stellung von Novi
ein, ohne auch nur den Versuch zu wagen, in die Ebene vorznbrechen.
Zuerst ging von den Truppen St.-Cyr's die Division Laboissiere
unter ganz leichtem Geplänkel mit österreichischen Husaren gegen
Novi vor, besetzte diese Stadt ziemlich stark, blieb jedoch selbst
auf den Höhen südlich der Stadt stehen. Die Division Watrin prellte,
sehr gegen die Absicht des Generals St.-Cyr, bis nach Bettole
di Novi vor. Die Division Dombrowski1) schloss das Fort von
Serravalle ein, während die Reserven nahezu in Marschform zuuächst
der Strasse Gavi-Novi stehen blieben.
Der linke Flügel der französischen Armee rückte mit seiner
Töte (Division Grouchy) bis Pasturana vor und blieb dann längs der
Marschlinie stehen, indem die Truppen in jener Reihenfolge hinter
einander lagerten, wie sie marschirt waren.
Vortruppen wurden an dem Rande der Höhen, beziehungsweise
vom rechten Flügel bis in die Ebene vorgeschoben.
Von einem Aufmärsche oder einer correcten Besetzung der
wichtigen Stellung von Novi, angesichts des Feindes, war nicht
die Rede.
Joubert begab sich im Laufe des 14. nachmittags zu St.-Cyr
um mit diesem und Moreau von den Höhen oberhalb Novi Ausblick,
über das Terrain zu halten.
Von hier aus sah er zu seiner grossen Überraschung das ge-
sammte feindliche Heer in der Ebene aufmarsehirt, u. z. in einer
stärke, die er nicht vorhergesehen hatte. Nur gerüchtweise war die
Nachricht von der Übergabe von Mantua bis in's französische Haupt-
quartier gedrungen. Joubert konnte und wollte — trotz der
besseren Einsicht St. -Cyr's - nicht daran glauben, dass das
Kray'sche Corps bereits bei der Haupt-Armee der Verbündeten ein-
getroffen sei. Durch diese jetzt zu spät erkannte Thatsache waren
alle Combinationen, auf welche seine Offensive basirt war, mit
einem Schlage vernichtet. Der jugendliche Heerführer, der früher
stets zu jeder kühnen That bereit war, sah die Unmöglichkeit ein,
er eigenhändig niederschrieb und sogar in Abschrift an Melau j>andte. Es ist
eigentümlich genug, um mitgetheilt zu werden:
_K« leb« .Säbel und Bajonet:
Koiijf RaratlgC Kctr.iitr I
Ersti- Lini« darchgeatorhvo,
Andere umgeworfen.
lUaervc nicht h.ilt,
Well der Belle gardr und Kray de r Held.
Der Letatc hat Suwarow
Don Wi k tm d.-r>-it >i <••_-. n g> bannet -
„Üaterr ml!. Z.itacbrift ihi«.-
*) Mit Ausnahme der cisalpinisehen Legion, welche der Division Watrin
neetheilt wurde.
V
52
W,u c h e r e r.
augesiehts des überlegenen Feindes und seiner starken Cavallerie
die Offensive fortzusetzen, aber aucb der Ansicht seiner zum Kriegs-
rathe versammelten Generale, durcb einen raschen Rückzug sich
den Angriffen der Verbündeten zu entziehen, wollte Joubert nicht
Folge geben, umsoweniger, als dieser Rückzug noch in der Nacht
hätte angetreten werden müssen. Einen schweren inneren Kampf
überstand der junge Obergeneral, bis ihn endlich gegen Abend der
General Pe'rignon darauf hinwies, dass es höchste Zeit sei, eine
Entscheidung zu treffen. Joubert entliess nun seine Generale mit
dem Versprechen, binnen zwei Stunden den Befehl zum Rückzüge
auszufertigen. Doch seine Entschlüsse wollten nicht ausreifen ; Stunde
auf Stunde verrann, da plötzlich vernahm man gegen 10 Uhr nachts
im Hauptquartier von Feindesseite her das Rasseln fahrender Kanonen.
Die Entscheidung war also gefallen: Joubert nahm merkwürdiger-
weise an, dass sich Suwarow zurückziehe und beschloss daher, in
seiner Stellung auszuharren. Er sollte nicht lauge im Zweifel bleiben,
welchem verhängnisvollen Irrthume er sich hingegeben hatte.
Während die vorgeschilderten Ereignisse sich abspielteu,
wartete Suwarow mit Ungeduld auf den Angriff der Franzosen.
Seiue gesammten Streitkräfte standen kampfbereit unter Gewehr, u. z.
Kray mit 29 Bataillonen und 20 Escadronen (16.288 Mann Infanterie
und 3.000 Reiter)1) bei Fresonara; Bagration mit 8 Bataillonen,
4 Kosaken-Regimentern und 9 Escadronen (d. i. 6 Escadronen Karaicsay-
Pragoner und 3 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes) *), im ganzen
2.917 Mann Infanterie und 2.268 Reiter südlich von Pozzolo formigaro;
Milorado witsch mit 6 Bataillonen, 3.720 Mann nördlich dieses
') In der Ordre de bataille der Corps Kray und Bellegarde vom 8 August
(Seite 41) war insofern eine Änderung eingetreten, als zur Besatzung von Alessandria
und zu anderen Zwecken abcoimnandirt wurden:
das Regiment Heisky mit 3 Bat.
vom „ Hüft .1 „
„ „ Deutschmeister 1 „
Terzy 1 „
„ „ Gyulai • . 1 „
„ „ Kaiser-Dragoner 2 Esc,
im ganzen also 7 Bataillone und U Escadronen ; dagegen rückten zu diesem Corps
ein: vom Szluiner Grenz-Regimente 1 Bataillon, das Regiment Joseph-Husaren
mit 7 Escadronen, das Regiment Johann-Dragoner mit G Escadronen, endlich atn
14. nachmittags vom Regiment vacat 5. Husaren 3 Escadronen, also im ganzen
1 Bataillon und IG Escadronen.
Der oben angegebene Stand ist der „Osterr. mil. Zeitschrift 1812" ent-
nommen, da eine Berechnung desselben nach dem Standesausweise vom 8. August
in Anbetracht der früher (Seite 48) angegebenen grossen, aber nicht genau
bekannten Marschverluste und der Verluste im Gefechte von Acqui nicht mög-
lich ist.
") Maria Theresiens-Ordens- Archiv Zeugnis des Obersten Revay.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
53
Ortes; G. der C. Melas mit 13 Bataillonen und 12 Escadronen ')
(8.654 Mann Infanterie und 1.542 Reiter) und G. der C. Derfelden
mit 10 Bataillonen (6.147 Mann Infanterie) bei Rivaita.
Das russische Corps des G. der I. Rosenberg und das Be-
lagerungs-Corps des Generals Alcaini1) blieben in ihren früheren
Stellungen und fanden hier nur insofern einige Verschiebungen statt,
als drei österreichische Grenadier- und zwei russische Jäger-Bataillone
auf die sudlich von Tortona gelegenen Höhen des Monte Gualdone
zur Deckung der Belagerung aufgestellt wurden.
Im übrigen wäre zu bemerken, dass gerade am 14. die Be-
schiessung von Tortona mit grösster Heftigkeit fortgesetzt wurde
und dass Suwarow es unterliess, das Corps Rosenberg zur bevor-
stehenden Schlacht näher heranzuziehen, obwohl er wissen konnte,
dass von Südosten her eine Störung der Belagerung durchaus nicht
zu befürchten stand.
Nach Abzug dieser beiden Corps, welche sich an der Schlacht
nicht betheiligten, waren demnach in der Ebene zwischen der Orba
und der Scrivia von Seite der Verbündeten 66 Bataillone, 41 Escadronen
und 4 Kosaken-Regimenter; in allem 39.638 Mann Infanterie und
6.810 Reiter vereinigt.
Der Feldmarschall hatte sich am 14. schon zeitlich früh zur
Avantgarde Bagration's begeben. Er wollte persönlich die Vor-
kehrungen des Feindes recognosciren und ritt — in seiner oft sonder-
baren Art wegen der übergrossen Hitze nur mit Hemd und Unterhose
bekleidet — von einem einzigen Kosaken begleitet, die Vorpostenkette
ab, die, aus einer ziemlich dichten Jägerlinie bestehend, in den hohen
Maisfeldern eingenistet war. Überall, wo er sich zeigte, eröffneten
die auf Gewehrertrag gegenüberstehenden Posten der Franzosen ein
lebhaftes Feuer. Das war aber alles, was vom Feinde wahrgenommen
werden konnte.
') Der Ausweis vom 8. August änderte sich bis 14. desselben Monates
dahin, dass 3 Grenadier-Bataillone (Wouvcnnanns, Pers und Sondain) dein Be-
lagerung-Corps Alcaini, ferner Johann-Dragoner und Joseph -Husaren dem Corps
Kray 2Ugetheilt wurden. Die „Osterr. inil. Zeitschrift 1812" gibt den Stund des Corps
Melas mit 10.446 Mann Infanterie und 3.b'.'M Reiter an. Die letzte Angabe ist
cnzweifelhaft irrig, da am 14. nur zwei Dragoner-Regimenter, mit zusammen
12 Escadronen in Rivaita sich befanden. Das Grenadier-Bataillon Neny war als
Bedeckung dem Hauptquartier zugetheilt.
Die Angaben der russischen Stande sind durchwegs Miliutin entnommen.
*) Im Gegensatze zu den Aufzeichnungen der Ordre de bataille vom
4 August und den gleichlautenden Angaben Miliutin's setzt die „Österr. mil.
Zeitschrift 1812" dieses Belagerungs-Corps etwas anders zusammen, indem sie
«tatt des Regimentes Anton Esterhazy das Regiment Kray bei Alcaini anführt.
54
Wucherer.
Suwarow entschliesst sich zum Angriff.
Stunde um Stunde verstrich; vergebens erwartete Suwarow
den sehnlichst erhofften Angriff der Franzosen. Der Nachmittag rückte
heran; von den Franzosen war von Suwarow's Standpunkte aus weit
und breit nichts zu sehen, nur eine Meldung Bellegarde's von Vor-
mittag besagte, dass der Feind von Capriata auf Pasturana marschire1);
eine furchtbare Augusthitze endlich Hess den Beginn eines Angriffes
nicht mehr voraussetzen.
Da änderte plötzlich Suwarow seinen Entschluss.
Mancherlei Erwägungen, die im Laufe des Tages stattgefunden
hatten, scheinen diesen Entschluss vorbereitet zu haben ; die Möglichkeit,
dass der Gegner sich in der von Natur aus starken Stellung von
Novi festsetzen und neue Verstärkungen an sich ziehen könnte, die
grossen Schwierigkeiten, welche der Angriff auf die später eventuell
verschanzten Höhen bieten würde, endlich die Verzögerung, welche
hiedurch der projectirten Offensive au die Riviera erwachsen könnte,
liessen ebenso einen sofortigen Angriff vortheilhaft erscheinen, als
die Unterschätzung der feindlichen Streitkräfte, über deren Stärke man
im Hauptquartier vollends im unklaren war*).
Der eigentliche Aulass aber, der diesen plötzlichen Entschluss
zur That werden liess, ist aber unzweifelhaft die Meldung,
welche Kray am Nachmittag des 14. an Suwarow einsandte, der
zufolge rder Feind sich auf die Höhen von Pasturana zurück-
ziehe"3) — statt, wie man angenommen hatte, dem F. M. L. Belle-
garde nach Fresonara zu folgen — und dass Kray dieser Meldung
den Antrag an sc bloss, den für den 14. anbefohlenen,
aber wegen Ermüdung seiner Truppen unterbliebenen Angriff am
15. morgens i n's Werk setzen zu lassen.
Suwarow scheint diesen Antrag freudig aufgegriffen zu haben.
Nach einem kurzen Meinungsaustausche mit Melas, der sich
betreffs eines Angriffes dahin äusserte: rdass, wenn die Schlacht
auch ungünstig ausfallen sollte, es weniger nachtheilig wäre, sie
bei Novi als an einem anderen Orte zu verlieren, da in diesem Falle
die zahlreiche Cavallerie den Rückzug durch die Ebene decken
könnte"*), war Suwarow zum Angriffe entschlossen.
Er schrieb sofort aus Pozzolo formigaro an den F. Z. M. Kray:
• r Ich bin mit dem Antrage Euer Excellenz, den Feind morgen
den 15. mit Anbruch des Tages mit allen Ihren Kräften anzugreifen.
J) Kriegs-Archiv.
»J Nach Miliutin.
» Relation Suwaro w V Kriegs-A rchil
4) „ÖsU-rr mil. Zeitschrift 18TJ."
Die Schlacht von Novi am Ib. August 1799.
55
vollkommen zufrieden und empfehle vorzüglich auf den linken Flügel
des Feindes die grösste Aufmerksamkeit. Dieser niuss mit aller
Entschlossenheit angefallen und über Novi nach Serravalle, nämlich
vom Lemme-Thale bis in das Scrivia-Thal geworfen und mit aller
Anstrengung von Gavi abzuschneiden getrachtet werden. Ich folge
dieser Attake in der Ebene mit den bei Pozzolo formigaro auf-
gestellten Truppen und werde auch die Armee bei Rivaita davon
Terständigen. Ich verlasse mich ganz auf meinen heldenmüthigeu
Freund."
Suwarow m. p.
Gleichzeitig erging an Melas unter Anschluss einer Abschrift
dieses Schreibens und der Meldung Kray's folgende Weisung:
„Sollte das Glück uns hold sein, so muss die von Serravalle
längs der Scrivia gegen Tortona vordringende feindliche Colonne
abgeschnitten und auf das Gros oder jenes Corps zurückgeworfen
werden, welches bei Tortona und Vighizzolo steht. Ich ersuche
Euer Excellenz deshalb genau acht zu geben, und alles, was sich zur
Flncht wenden oder zerstreuen sollte, durch einzelne Commandos bis
in das Gebirge hinein verfolgen und gefangen nehmen zu lassen."
Dies waren die einzigen schrittlichen Dispositionen für den
bevorstehenden Angriff. Nach der Relation des G. der C. Melas1)
scheint jedoch noch mündlich angeordnet worden zu sein, „dass die
russischen Truppen, Novi rechts lassend, gegen Serra-
ralle vorrücken und den rechten feindlichen Flügel bedrohen
sollten. Die Armee von Rivaita sollte nur Detachements gegen den
rechten feindlichen Flügel senden und sonst nur ruhig in Entgegen-
sehung der eintretenden Ereignisse sich verhalten."
Diese Befehle und Anweisungen für taktische Manöver ent-
sprechen zwar dem Branche jener Zeit, sind aber merkwürdig durch
ihre gänzliche Unzulänglichkeit. Sie erfuhren auch eine verschiedene
Auffassung seitens der Corpsführer.
Während Suwarow offenbar die entscheidende Durchführung
des Kampfes dem Corps Kray überliess und dieses auch für genug
^tark hielt*), um es mit der französischen Armee aufzunehmen, wies
er den anderen Corps, die bei Pozzolo formigaro und bei Rivaita
standen, unbestimmte, unklare Nebenrollen zu. Melas wusste augen-
scheinlich nicht recht, wie er sich zu verhalten habe, un<l Kray
\ollends ging von der sicheren Oberzeugung aus, dass er hieuiit
'1 Kriegs-Archiv.
*) Der ganze Entwurf der Dispositionen zur Schlacht muss wohl als
"in Beweis aufgefasst werden, dass der erfahrene Feldherr, der Suwarow war,
trotz aller dagegen spiechenden Bedenken die Armee J ou bort's für viel sehwüeuer
gehalten haben muss, als sie thatsäehlieh war.
56
Wucherer.
„den bestimmten Befehl habe, den folgenden Morgen den feiudlichen
linken Flügel vor Pasturana anzugreifen, wahrend dessen Centrum bei
Novi durch die kais. nissischen Truppen und der rechte Flügel durch
die Kaiserlich Königlichen, unter Anführung des Commandirenden
Generals der Cavallerie Baron Melas Excellenz zugleich angegriffen
werden sollte"
In diesen, durch die Unklarheit der erflossenen Befehle hervor-
gerufenen Meinungsverschiedenheiten lag eine grosse Gefahr für den
Erfolg der bevorstehenden Schlacht. Nur die Anwesenheit des Feld-
herrn auf dem Schlachtfelde selbst und die bewunderungswerte Hin-
gebung der Truppen, durch welche oftmals, auf falsche Voraus-
setzungen basirte und daher unrichtige Combinationen höherer Führer
Berichtigung erfuhren, konnten diesmal das im Keime vorhandene
Misslingen des geplanten Angriffes verhüten.
Der Aufmarsch des Corps Kray zur Schlacht in der Nacht vom
14. auf den 15.
Auf Grund des ergangenen Befehles traf nun Kray sofort seine
Massnahmen. Er Hess sein Corps am 14. um 8 Uhr abends antreten
und führte es in zwei Colonnen gegen den rechten feindlichen Flügel vor.
Wahrend die Truppen im Abmärsche begriffen waren, berichtete
Kray um 8 Uhr abends aus Fresonara an den Feldmarschall:
„Euer Durchlaucht habe ich die Ehre mitzutheilen, dass ich
soeben mein Lager verlasse und mich diese Nacht so viel wie mög-
lich Novi zu nähern trachten werde, um dort den Feind morgen iu
aller Früh anzugreifen."
„Ich entsende nur erine schwache Colonne längs des Flusses
Lemme und werde nicht erraaugeln, bei dem Angriffe eine solche
Richtung zu nehmen, um gemäss Euer Durchlaucht Weisung, wenn
möglich, den Berg Mesma zu erreichen, um auf diese \YTeise die gegen
Novi vorgeschobenen Truppeu des Feindes abzuschneiden."
Um Mitternacht wurde der Aufmarsch des Corps etwa aut
Kauonenschussweite vor den feindlichen Vorposten zwischen den
beiden Strassen von Novi nach Bassaluzzo und nach Bosco bewirkt, u. z.
in folgender Ordnung:
Hechter Flügel unter Commaudo des F. M. L. Bellegarde:
1. Treffen (von rechts nach links).
3 Esc. Joseph-Husaren,
W Bat. Sztarav-Inf., | _ .
2 „ Gyulai-Inf., p „ ,
2 ^ Huff-Inf, I Bellegarde.
') Relation Krav's vom 17 August 1799. Kriegs-Archiv.
Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
57
2. Treffen.
4 Esc. Kaiser-Dragoner,
2 Bat. Kheul-Inf.,
3 „ Nadasdy-Inf.,
2 n Lattermann-InfM
Brigadier
G. M. G o 1 1 e s h e i m.
Die gesainmte Cavallerie dieses Flügels stand unter dein Be-
fehle des G. M. Palffy.
Linker Flügel unter Comniando des F. M. L. Ott:
1. Treffen.
2 Bat. Deutschmeister-Inf.,
2 „ Oguliner
2 „ Vukasso
4 Esc. Joseph-Husaren.
meister-Inf., ] Rf.:„Q/1iflr
• Grenz-Inf, p f
vich-Inf., 1 G-M. Eisnitz.
2. Treffen.
2 Bat. Terzy-Inf.,
1 „ Szluiner Grenz-Inf.,
Brigadier
" Inf I G. M. Minkwitz (?).
o „ Mittrowsky-lnf., I v 1
6 Esc. Johann-Dragoner.
Die Cavallerie beider Treffen dieses Flügels befehligte
G. M. St.- Julien (?) \).
Die Vorposten versahen einige Escadronen Joseph-Husaren.
Überdies wurde zur Deckung der rechten Flanke G. M. Seeken-
dorf mit
2 Bat. Oranien-Inf.,
1 „ Szluiner Grenz-Inf. und
3 Esc. 5. Hus.-Keg.
nach Bassaluzzo vorgeschoben. Er hatte den Auftrag, am 15. morgens
iings des Lemme vorzurücken.
Dieser nächtliche Aufmarsch des Corps Kray verursachte den
weithin vernehmbaren Lärm der einherrasselndeu Kanonen, welcher
lonbert zu dem verhängnisvollen Entschluss, in der Position von
Xovi auszuharren, bewog.
Mit den dargestellten Bewegungen war auf Seite der Verbündeten
der Aufmarsch zur Schlacht vollendet.
') Die Ordre de bataille für den rechten Flügel ist aus der Relation
1 e gard e's (Kriegs-Archiv) sichergestellt ; jene des linken Flügels ist na.'h
Stotterheim angegeben, sie ist jedoch durch kein bestimmtes Docmnent
rwiesen.
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58
Wucherer.
Bei den Franzosen dagegen hatte die Entschlusslosigkeit J o u b e r t's
die dringend nothwendige Besetzung der Stellung angesichts des
ganzen feindlichen Heeres verhindert. Die Truppen lagerten hinter
einander, wie sie sich in der Marschcolonne gefolgt waren, und als
am Abend die Generale vom Kriegsrathe bei Joubert zu ihren
Colonnen zurückkamen, erschien es ihnen zu spät, um die ermüdeten,
grösstentheils schon in tiefem Schlafe befindlichen Soldaten neuerdings
antreten zu lassen.
Das Schlachtfeld.
Zwischen dem Lemme und der Scrivia erhebt sich westlich von
Serravalle der Monte Mesma (auch Monte rosso genannt), von welchem
aus mehrere, durch tief eingeschnittene Torrenten getrennte Höhen-
züge gegen Nordwesten zu abfallen. Diese Torreuten vereinigen sich
unmittelbar südlich von Pasturana mit dem Riasco, der ihre Ge-
wässer nach wenigen 1.000 Sehritten dem Lemme zuführt. Nur jener
Höhenzug, der von Monte rotondo, einer mit dem Monte Mesma
zusammenhängenden Kuppe, abzweigt, schiebt sich von Serravalle
aus in nordwestlicher Richtung mit einem steilen, oft schroffen Abfall
in grossem Bogen gegen die Ebene vor. Er streift knapp hinter
der mit Mauer und Gräben umgebenen Stadt Novi vorbei, um sich
von hier aus in mehrere niedere, fingerförmig nach Westen gerichtete
Ausläufer zu theilen, die so ziemlich den ganzen Raum zwischen
Novi, Pasturana und Bassaluzzo einnehmen. Jede Yorrüekung von
Norden her auf Pasturana muss stets hintereinander mehrere dieser
niederen, manchen Ortes recht steil abfallenden Bergfüsse über-
schreiten.
Der in Rede stehende Höhenzug beherrscht weithin die vor-
liegende Ebene gegen Pozzolo formigaro und Fresonara und hat überall
einen schwer zu erklimmenden Abfall, der an manchen Stellen sogar nur
auf den schluclitartig eingeschnittenen Wegen zu ersteigen ist1). Denkt
man sich Novi als eine gut befestigte Bastion, so ist die Stellung
auf den Höhen von seltener Stärke, weil sie Übersicht, Ausschuss und
überdies durch die reichen Kulturen und Baulichkeilen Deckung und
manchen willkommenen Stützpunkt bietet, während die Annäherung
des Angreifers ausserordentlich erschwert ist.
Vor diesem, die Hauptstellung bildenden Höhenzuge zieht sich
von Serravalle gegen Pozzolo formigaro ein etwa 15 bis 20»« hohes,
') Nordwestlich Serravalle betrug die H'-heiuliflerenz der Ebene und
des Höhenzuges bei 100m; halbwegs nach Novi sinkt diese Differenz auf etwa 50m,
und vermindert sieh westlich dieser Stadt auf etwa 30 bis 40m.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
59
aber scharf ausgesprochenes Rideau hin, das, eine Vorstufe bildend,
das Gelände gegen die Scrivia zu beherrscht ').
Die Communicationen im Rücken der französischen Stellung
waren höchst mangelhaft Die Hauptstrasse von Novi nach Gavi über-
schritt die oft recht steilen Bergfüsse des Monte Mesma; die Wege
von Pasturana über Tassarolo und von Novi über den Monte rotondo
nach Gavi waren für Fuhrwerk sehr beschwerlich.
Die Vor- und Nachtheile der Stellung.
Aus dieser Darstellung ist zu entnehmen, dass alle Vortheile
der Stellung auf Seite der Franzosen lagen, wenn man von den
ungünstigen Rückzugsverhältnissen absieht. Andererseits ist freilich
nicht zu verkennen, dass die Ausdehnung ihrer Stellung, welche
über 8km betrug, zu einer Truppenmacht von 34.000 Maun — also
etwa 3 Mann auf den Schritt — gewiss als viel zu gross angesehen
werden mnss, wogegen wieder zu Gunsten der Franzosen in die Wag-
schale fällt, dass die Überlegenheit der Verbündeten gegenüber einer so
starken Stellung nicht nennenswert war, besonders deshalb, weil bei
einem Angriff auf die Höhen ihre starke und gute Cavallerie nicht
in Rechnung gebracht werden konnte.
Die bessere und strammere Ausbildung der Truppen der Ver-
bündeten in ihren damals noch immer gehandhabten, älteren starren
Frontalformen bot bei dem Kampfe in einem bedeckten Terrain gegen
die Tirailleurform, welche die Franzosen damals anzuwenden ge-
zwungen waren, keinen wesentlichen Vortheil. Altgewohnte Disciplin
stand republikanischer Begeisterung, die Feldherrnkunst eines alten,
bewährten Führers, der durch diplomatische Kniffe stets eingeengt
wurde, dem jugendlichen Ehrgeize eines, vom Glück getragenen,
militärischen Emporkömmliugs, der von seiner Regierung stets nach
vorwärts getrieben wurde, gegenüber.
Vor- und Nachtheile der beiden Gegner wogen sich vielfach
auf, nur die grössere Tapferkeit der Truppen uud der unbeugsame
Wille der Führer konnte hier die Entscheidung bringen.
') Auf dieses Rideau, sowie auf die früher erwähnten fingerförmigen
Auslaufe westlich Novi ist bei dein Studium der Schlacht besonders bedacht zu
nehmen, weil in allen Relationen und Renditen stets von einer 1 , 2. oder
3. Hohe die Rede ist, die einen Rücksdiluss auf den Gefechtsgang nur dann
ermöglichen, wenn man das Terrain diesbezüglich genau beachtet. Hiebei ist
xu bemerken, dass die in den Berichten vorkommende Bezeichnung „1", „2."
und „3." Höhe nur relativ für das Gefechtefeld des betretenden Truppenkörpers
und nicht als fixe Rezeichnung für eine bestimmte Hohe gilt So war z B. die
Fortsetzung jener Höhe, welche die Truppen Üt t's als die „2." bezeichneten, für
die Truppen Bellegarde's die „l.'\ Lusignan endlich nennt das Rideau
2 wischen Serravalle und Pozzulo formigaro die „1." Hohe.
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60 Wucherer.
Die Seh lacht. Der erste Angriff Kray's.
Zeitlich morgens begann Kray seine Vorrückung.
Vor Tagesanbruch griffen mehrere Escadronen Joseph-Husaren
unter Major Dobaj, welche über Nacht auf Vorposten waren, die
feindlichen Vortruppen in der Ebene an und trieben sie nach leichtem
Gefechte auf die Höhen zurück. Als der Tag zu grauen begann, setzte
sich auch das Gros des Corps in Bewegung, indem beide Divisionen
in Colonnen mit Halb-Compagnien vom linken Flügel aus, die
Bewegung antraten.
Auf Gewehrertrag von den Anhöhen wurde neuerdings in der-
selben Ordnung wie früher aufmarschirt und bald nach 5 Uhr früh •)
der Angriff begonnen.
Bei der Division Ott führte Major Mamula 2 Grenzer-
Bataillone als Vortreffen gogen die Höhen vor; bei der Division
Bellegarde wurde das Vordertreffen durch das Regiment Huff mit
2 Bataillonen formirt, da leichte Truppen nicht vorhanden waren.
Diesen Vordertreffen folgten beiderseits das erste Treffen auf dem
Fusse nach, während die Reserve-Artillerie in der Ebene auffuhr und
das Feuer gegen den Kamm der Höhe eröffnete.
Dort hatten sich die feindlichen Vortruppen in einer ziemlich
dichten Tirailleurkette eingenistet, welche nun die österreichischen
Truppen mit lebhaftem Feuer empfingen8). Ein heftiger Kampf ent-
wickelte sich.
Mit Mühe überwanden die beiden Bataillone Mamula's den
schwierigen Aufstieg, die Bataillone Deutschmeister und
Vukassovich des ersten Treffens der Division Ott, die in Front
angerückt waren, mussten vielfach wieder in schmale Colonnen abfallen,
um theilsauf schlucbtartig eingeschnittenen Wegen, theils auf Fusspfaden
oder über Hecken, Terrassen und Zaune das steile Gelände zu überwinden.
Doch unaufhaltsam drangen sie vor, warfen die französischen Tirailleure
') Relation des F. M. L. Bellegarde. Kriegs-Archiv.
*) Nach den verschiedenen Quellen divergiren die Angaben über den
Zeitpunkt des Beginnes der Vorrückung und des Angriffes. Diese Diver-
genzen sind aus den verschiedenen Standpunkten zu erklären, welche die
Beobachter eingenommen hatten. St. -Cyr hört schon das Geplänkel der Vor-
truppen vor Tagesanbruch : Perignon, und nach ihm Jomini, gibt den Beginn
der Schlacht um 5 Uhr an, als thatsäcblich die erste Attake durch Bellegarde
auf diesen Flügel erfolgte. Das Theresien-Ordens-Zeugnis für den Obersten
R^vay gibt die Zeit zwischen 5 und G Uhr an, offenbar, als dieser den ersten
Kanonendonner nach Pozzolo formigaro herüberschallen hörte.
*) Diese dichte Tirailleurkette mag vom .Standpunkte der österreichischen
Generale den Eindruck gemacht haben, als sei die französische Armee schon,
wie Bellegarde in seiner Relation sagt, „en ordre de bataillo raugirt" ge-
wesen, was, nach den französischen Quellen und nach dem Verlaufe der Schlacht
zu urthcilen, sicher nicht der Fall war.
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Die Schlacht Ton Novi aiu 15. August 1799.
61
und besetzten die erste sehmale Höhe, wo sie bestrebt waren, rasch
die durch den Aufstieg gestörte Ordnung herzustellen.
Durch das Feuer auf diesen Flügel aufmerksam gemacht, eilte
Joubcrt herbei und traf hier in dem Augenblicke ein, als seine
Tirailleure zurückzufluten begannen. Kr, der noch in der Nacht
angenommen hatte, dass die Verbündeten sich zurückziehen würden,
sah nun vor sich das starke Corps Kray zum Angriff vorgehen und
— wie es scheint — in einem Anfall begreiflicher Verzweiflung
stürzte er sich mit seinem Stabe den österreichischen Truppen ent-
gegen. In diesem Momente wurde er von einer Kugel nieder-
gestreckt l).
Unterdessen war die Division Lemoine, welche wahrend der
Nacht in die Weingärten eingezwängt, in Marschcolonne gelagert
hatte und durch den Angriff der Österreicher einigermasseu über-
rascht schien, aufmarschirt, um sich dem Feinde entgegen zu werfen.
Links drang die 20. leichte, rechts die 34. (Grenadier-) Halb-Brigade
vor. Mit heftigem Feuer werden sie von den zwei österreichischen
Regimentern empfangen und endlich nach hartem Kampfe geworfen.
Mit stürmender Hand folgen die Regimenter Nr. 4 und 48 dem
weichenden Feinde und überschreiten einen ziemlich scharf einge-
schnittenen schmalen Wasserriess, um sich auf der zweiten Höhe
festzusetzen. Mit unsäglicher Anstrengung werden die Regiments-
geschütze herbeigeschafft •). Die Grenzer- Bataillone nisten sich an
verschiedenen Punkten im Terrain ein und alle Bemühungen der
Division Lemoine, die österreichische Brigade Eisnitz zu werfen,
scheinen erfolglos.
Zu gleicher Zeit hatte auch Bellegarde mit seinen Truppen
ansehnliche Fortschritte gemacht,
Das Regiment Hu ff hatte alsbald, gefolgt vom ersten Troffen (den
Regimentern Sztäray und Gyulai), die ersten Höhen den französi-
schen Vortruppen entrissen. Von der Colonne des G. M. S ecken dort'
drangen 1 Escadron und 1 Bataillon längs dem Lemme vor, um sich
der Flanke der Franzosen zuzuwenden. 2 Bataillone und 1 Escadron
*) Diese Darstellung über Joubert's Tod ist nach St. -Cyr wieder-
gegeben als die wahrscheinlichere General Suchet erzählt in seinem Berichte
an das Directorium, dass Joubert an der Spitze der Truppen, die er zum
Gegenstosse vorgeführt habe, unter dem Kufe „en avant, en avant!" ge-
fallen sei.
In der Regiments-Geschichte von Deutsehmeister Nr. 4 wird mitgetheilt,
dass ein Corporal dieses Regimentes den General Joubert erschossen habe; es
war mir nicht möglich, die Wahrheit dieser Angabe zu ermitteln,
*) Dieser Umstand ist durch die Tapferkeitszeognisse des Regimentes
Vukassovich erwiesen. Kriegs-Archiv.
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62 Wucherer.
blieben in Bassaluzzo, 1 Escadron ging auf das linke Ufer des Leiniue
gegen Ovada vor1).
Die gesammte Cavallerie des rechten österreichischen Flügels
versuchte gegen Monficello vorzugehen, um sich von dort Pasturana
zu nähern, konnte aber wegen des ungünstigen Terrains in das
Gefecht nicht eingreifen.
Die Franzosen waren auch hier allem Anscheine nach durch den
österreichischen Angriff überrascht worden. Um der Division G rouchy
Zeit zu schaffen sich zu entwickeln wurde zuerst die Oavallerie-Reserve
des Generals Richepanse den Österreichern entgegengeworfen, sie
sah sich jedoch bald gezwungen, unverrichteter Dinge umzukehren,
da sie befürchten musste, durch die Bewegung Seckendorfs und
der österreichischen Cavallerie abgeschnitten zu werden.
Während die Brigade des G. M. Bellegarde, deren Ordnung
durch die schwierige Eroberung der ersten Anhöhe einigermassen
gestört war, sich auf dieser zur Fortsetzung des Angriffes frisch
formirte, hatte sich auch die Division G rouchy mühevoll aus
Pasturana hervorgewunden und unverweilt ihre Vorrückung gegen
den österreichischen rechten Flügel fortgesetzt.
Auf der zweiten Anhöhe (von Norden gezählt) stiessen beide
Gegner heftig aufeinander. Nach langem und blutigem Ringen gelang
es endlich der heldenmüthigen Tapferkeit der österreichischen Brigade,
die gleichfalls tapfer kämpfenden Franzosen zu werfen und die
zweite Anhöhe zu behaupten.
Die französischen Iufanterie-Reserven dieses Flügels, die Brigaden
C lau sei und Partouneaux, waren zu dieser Zeit noch südlich
Pasturana im Anmärsche begriffen.
Alle weiteren Versuche der beiden französischen Divisionen
Lemoino und G rouchy, die Österreicher von den Auhöhen herab-
zuwerfen, führten zwischen Ii und 7 Uhr früh zu ausserordentlich
heissen und verlustreichen Kämpfen, die von beiden Theilen mit
grosser Tapferkeit geführt wurden.
Während sich seiue Truppen im blutigen Ringen aufrieben, sah
Kray zu seinem nicht geringen Erstaunen, dass die russischen
*) Stutterheim behauptet, dass Seckendorf mit .seinem ganzen
Detacbement längs des Lemmc vorgerückt sei und dort einige gegen ihn vor-
gesendete französische Bataillone schlug Diese Angabe scheint unrichtig, weil
nach den französischen (Quellen kein französisches Bataillon dort vorrückte und
nach der Ordre de bataille auch keines verfügbar war; weil Bellegarde mit
keinem Worte dieses Detacbement erwähnt ; weil ferner in den vorhandenen
Acten nirgends eine Spur der erwähnten Thätigkeit Seckendorfs zu finden
ist, und weil endlich das Auftreten eines so starken Detachements iu den Flanken
des Feindes doch irgend welche Gegenmassregeln hervorgerufen hätte, wovou
nirgends etwas erwähnt wird.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
63
Truppen Bagration's bei Pozzolo formigaro unbeweglich standen.
Adjutanten auf Adjutanten sandte Kray, um das Eingreifen der Russen
zu veranlassen, aber Bagration musste, trotzdem er die Notwendig-
keit sofortigen Handelns klar erkannte, auf einen bestimmten Befehl
Snwarow's fussend, das Eintreten in den Kampf ablehnen. Der
alte, oft so wunderliche Held Suwarow schlief einstweilen, in seinen
alten Mantel gehüllt und auf der Erde hingestreckt, oder — wie
andere behaupten, stellte sich nur schlafend, und kein Mensch aus
meiner Umgebung wagte, ihn, trotz der ersichtlich dringenden Not-
wendigkeit einer Entscheidung, zu wecken r).
Aber auch auf französischer Seite hatte, man die Untätigkeit
der Russen wahrgenommen und die Zeit nicht ungenützt gelassen.
Schon als die Schlacht des Morgens begann, hatte St. -Cyr
auf seinem Flügel die Besetzung der Stellung von Novi betrieben:
General Watrin, welcher bekanntlich am 14. in der Ebene bis
gegen Bettole di Novi vorgeprellt war, erhielt den Auftrag, die Ab-
fälle des Monte rotondo südlich der Stadt zu besetzen ; von der Divi-
sion Laboissiere besetzte die Brigade Gardanne die Stadt, die
Brigade Quesnel die Höhen nordwestlich derselben; links davon
sollte die Brigade Colli aufmarschiren. Eine Halb-Brigade besetzte
die Höhen, welche unmittelbar südlich an die Stadt anschlössen, eine
weitere Halb-Brigade*) mit zwei Cavallerie-Regimentern nahm auf
dem rückwärts der Stadt gelegenen Plateau Aufstellung, von wo aus
sowohl diese als auch die erste Höhe beherrscht werden konnte 3).
Während diese Bewegungen ausgeführt wurden, war Moreau
von dem Tode Joubert's und der ungünstigen Gefechtslage auf dem
linken Flügel unterrichtet worden. Er übernahm sofort wieder den
Oberbefehl und begab sich schleunigst zu der in's Schwanken ge-
ratenen Division Lemoine.
Mit aller Energie trachtete Moreau vore^t, bei dieser die
Ordnung wieder herzustellen und sie zu erneuerten Angriffen gegen die
ttrigade Eisnitz zu ermuntern, gleichzeitig uahm Moreau aber auch
wahr, dass die Russen sich nicht anschickten, in den Kampf einzu-
greifen, und dass dadurch die Flanke der Division Ott vollständig eut-
Mösst blieb. Diesen Umstand nützte nun Moreau rasch aus. Die soeben
im Anmärsche begriffene Brigade Colli erhielt den Befehl, mit ihren
neben frischen Bataillonen die linke Flanke Ott's anzufallen, während
Lemoine erneuert die Front der zwei schwachen österreichischen
Regimenter Deutschmeister und Vukassovich angriff.
') Über die verschiedenen Erzählungen von Suwarow's Verhalten siehe
M.Ii at in, 3 Band.
*l Diese beiden Halb-Brigaden gehörten olVenbar der Infanterie-Reserve an.
*) Nach Jornini.
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64
Wacherer.
Ein heisser und blutiger Kampf entstand, in welchem sich
die beiden tapferen österreichischen Regimenter lange gegen die
sehr überlegenen Gegner wehrten. Endlich mussten sie — in Un-
ordnung gerathen — der Übermacht und den immer erneuerten
Vorstössen des Feindes weichen und die zweite Höhe räumen. Hiebei
gelang es dem am heftigsten angegriffenen Regimente Vukassovich
dennoch, seine Regimentsgeschütze, welche alle Handlanger und Zug-
pferde verloren hatten, durch die tapfere Initiative seiner Soldaten
zu retten und durch den tief eingeschnittenen Wasserriss auf die
erste Anhöhe zu schaffen f).
Noch gelang es hier, kurzen Widerstand zu leisten, bald
waren aber auch hier die in Unordnung gerathenen österreichischen
Bataillone nicht mehr imstande sich zu halten ; sie wurden etwa um
8 Uhr früh in die Ebene herabgeworfen, wo sie sich rasch hinter
dem zweiten Treffen sammelten.
Starkes Feuer der österreichischen Reserve-Artillerie verhinderte
die Franzosen in die Ebene nachzudrängen. Sie begnügten sich
vielmehr mit dem errungenen Erfolge, indem sie die erste Höhe be-
setzten und nunmehr dort auch einige Artillerie aufführten.
Der Rückzug der Brigade Eisnitz blieb nicht ohne Einfluss auf
die Kämpfe der Division Bellegarde.
Bellegarde behauptet die eroberten Höhen bis Mittag.
Als General Grouchy die Erfolge Lemoiue's wahrnahm,
versuchte auch er einen erneuerten energischen Angriff auf die
Truppen Bellegarde's auszuführen, der nun zu einem hin- und her-
wogenden Kampfe führte, in welchem mit seltener Bravour um den
Besitz der einzelnen Höhenrippen gefochten wurde.
Nach 8 Uhr morgens gelang es zwar einzelnen französischen Ab-
theilungen, bis auf die erste Höhe vorzudringen, da sich aber Abtheilungen
des Regimentes Gyulai dort in einigen Casinen gut eingenistet hatten *),
so konnten die Franzosen auf der ersten Höhe umsoweniger Fuss
fassen, als zu derselben Zeit F. M. L. Bell e gar de frische Bataillone
aus dem zweiten Treffen mit klingendem Spiele zum Gegenstosse
vorrücken liess. Diese vertrieben die Franzosen abermals von der
ersten Anhöhe.
Unterdessen hatte auch das Regiment Sztaray in erneuertem
Anstürme sich einer Anhöhe fast in der Flanke des Gegners be-
') Dieses Factum ist durch die Tapferkeitszeugnisse des Regimentes
Vukassovich constatirt. Kriegs-Archiv.
») Nach den Tapferkeitszengnissen des Regimentes Gyulai Nr. 32. Kriegs-
Archiv.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
65
mächtigt und gegen alle Angriffe des letzteren behauptet, indem es
überdies durch Patrullen und Detachements Flanke und Rücken der
Franzosen beunruhigte
Einige kleinere Abtheilungen leichter Truppen und Husaren1)
waren zur selben Zeit sogar — allerdings sehr vorübergehend — in
Pasturana eingedrungen.
Den gauzen Vormittag wurde auf diesem Flügel mit wechselndem
Glücke gefochten.
Erst später, als die Brigade C lau sei eingriff, nahmen die
Franzosen zwar die dritte und dann die zweite Anhöhe dauernd iu
Besitz, es gelang ihnen aber ebensowenig in den Vormittagsstunden
die erste Anhöhe, welche die Truppen Bellegarde's mit Löwen-
rauth vertheidigten, zu erobern, als auch das Regiment Sztaray aus
»einer weit vorgeschobenen Stellung zu vertreiben.
Erst zwischen 12 und 1 Uhr mittags, als wie an anderer
Stelle gesagt werden soll, der zweite Angriff der Division Ott und
der erste Angriff der Russen zurückgewiesen war und die Franzosen
erneuert ihre überlegenen Kräfte gesammelt und zum Sturme vor-
geführt hatten, mussten die Truppen Bellegarde's auch die erste
Anhöhe räumen und sich in die Ebene zurückziehen, wo sie von
zwei noch intacten Bataillonen aufgenommen wurden. Die dort auf-
geführte Reserve-Artillerie und die Cavallerie Palffy's hinderten
die Franzosen, die Verfolgung in der Ebene aufzunehmen.
Nur das Regiment Sztaray vermochte die früher eingenommene
Höhe nordwestlich von Pasturana in heldenmüthiger Ausdauer trotz
aller feindlicher Attaken festzuhalten und somit für die später
erneuerten Angriffe einen wertvollen Stützpunkt zu bilden. Belle-
nde Hess das Regiment auffordern, diese Anhöhe um jeden Preis
zu halten.
Auch vom Regimente HurT und von anderen Regimentern blieben
kleine Abtheilungen in vertheidigungsfähigen Objecteu auf den An-
höhen zurück.
Bellegarde war nun bemüht, seine durch den andauernden
Kampf, durch die furchtbare Hitze und durch drückenden Durst
vollkommen erschöpften Truppen neuerdings zu ordnen ■).
') Nach den Tapferkeitszeugnissen des Regimentes Sztaray Nr. 33. Krieg.s-
Archiv.
») Wahrscheinlich von dem kleinen Detachement, das Seckendorf längs
des Lein nie vorgeschoben halte.
") Nach der Relation Bellegarde's über die Schlacht von Novi und
Jen Tapferkeitszeugnissen, welche zweifellos nachweisen, dass die Angaben der
iarh von Miliutin verwerteten französischen Quellen, es wären die Truppen
bellegarde's um 8 Uhr morgens gleichfalls von den Höhen herabgeworfen
*<»rden, unrichtig sind. In der bezogenen Relation heisst es unter anderem
Orf»D der noilitlr- wiMt-nncbafllir ben Wrt-ine. L1X. Band. ISJJ 5
Digitiz
66 Wucherer.
Auch die Franzosen scheinen vollends erschöpft gewesen zu
sein. Es trat eine allgemeine Gefechtspause ein.
Das Detachement Seckendorf.
In den Vormittagsstunden ging das Detachement Seckendorf
aus Bassaluzzo gegen Ovada vor, um einer feindlichen Abtheilung,
welche von dort her den Anschluss an ihre Armee anstrebte, entgegen-
zutreten !).
Die Schilderung dieses Gefechtes auf dem äussersten rechten
Flügel der Verbündeten hat — um den Zusammenhang dieser ein-
heitlich durchgeführten Action nicht zu zerreissen — um mehrere
Stunden vorgegriffen. Wir müssen uns nun wieder zu Kray und zu
den Russen, u. z. in die Zeit von etwa 8 Uhr früh zurückversetzen.
Der erste Angriff der Russen und der zweite Angriff Kray'«
mit der Division Ott.
Es mochte etwas vor dieser Stunde gewesen sein, als Suwaro w
erwachte und zu den Truppen Bagration's ritt. Hier übersah er
die Situation und gab nun sofort den Befehl, dass Bagration und
Milorado witsch die Stadt Novi angreifen sollten, indem er
gleichzeitig auch dem F. Z. M. Kray die bestimmte Weisung zu-
sandte, neuerdings zum Angriff auf die Anhöhen vorzugehen. Diesem
Auftrage wurde die bestimmte Versicherung beigefügt, dass die ganze
Armee angreifen würde*).
Bagration setzte sich sofort mit seinen 8 Bataillonen, die
bereits in Schlachtordnung aufmarschirt waren, in Bewegung'). Er
wörtlich: „Der Feind nahm von den vorderen (zweiten und dritten) Höhen Besitz
und erklimmte auch selbst die erste Höhe an mehreren Stellen. Immer frische
Abtheilungen, die ich aus den zweiten Treffen jederzeit mit klingendem Spiele
vorrücken liess, machten demselben die erste Höhe bis zu Mittag streitig."
l) Diese Annahme basirt, sowie die Aufstellung Seckendorfs, wie sie
auf den Seiten 61 und G2 angegeben ist, zumeist auf dem im Jahre 1822 heraus-
gegebenen Plane der Schlacht von Novi. Ein Bericht über das Verhalten dieses
Detachenients liegt nicht vor.
*) Nach Stutterheim und der Relation Krays vom 17. August 1799.
Kriegs-Archiv.
3) Die Zeit, wann dies geschah, wird verschieden angegeben. Suwaro w
gibt 6 Uhr morgens an, was jedoch unwahrscheinlich ist. Jomini sagt, die
Küssen hätten um 8 Uhr den Angriff begonnen ; die österreichischen Quellen
sprechen von 9 Uhr. Die beiden letzten Angaben lassen sich durch die ver-
schiedenen Gesichtspunkte der beiden Beobachter in Einklang bringen. Die
Franzosen sahen von den Höhen den Aufbruch der Russen, während die Öster-
reicher erst durch den vorgedachten Befehl S u w a r o w's und durch den herüber-
schallenden Kanonendonner von dem Angriff erfuhren.
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Die Schlacht von Novi am 15. Augast 1799.
67
ging geraden Wegs zum Angriff auf Novi vor Noch ehe die
russischen Bataillone die Stadt erreichten, wurden sie aus den zahl-
reichen Gräben und Canälen, deren Überwindung an und für sich
Schwierigkeiten und Zeitverluste brachte, von heftigem Feuer empfangen.
Nach einem äusserst hitzigen Handgemenge wurden endlich die
französischen Tirailleure in die Vorstadt zurückgeworfen, worauf die
Rassen zum Angriff der Stadt schritten.
Bis zu diesem Zeitpunkte scheint sich S u w a r o w überzeugt
za haben, dass doch bedeutendere Streitkräfte des Gegners, als er
rermuthet hatte, bei Novi versammelt seien, und nun (etwa 8 Uhr
30 Minuten) erst scheint der Befehl an Derfelden nach Rivaita
abgegangen zu sein, dass er mit seinen noch übrigen 10 Bataillonen sofort
auf das Schlachtfeld abzurücken habe*).
Bagration führte indess seine Truppen gegen die Stadt vor,
überzeugte sich aber alsbald, dass seine schwache Artillerie gegen
>lie hohen und starken Mauern nichts ausrichten könne und beschloss
Jäher, die Stadt an ihrer Nordwestseite zu umgehen und die nächst
vorliegenden Höhen zu besetzen.
Unter dem Feuer der Franzosen wurde das nöthige Manöver
mit bewunderungswürdiger Ruhe ausgeführt, und ohne Zögern stürzten
die Russen in den furchtbaren Kugelregen, der ihnen von den Terrassen
und Hecken aus und von einer beim Belvedere aufgefahrenen Batterie
entgegengeschleudert wurde.
Doch alle Tapferkeit, die auch vom Feinde Anerkennung fand 3),
vermochte nicht, die Terrainhindernisse und den hartnäckigen Wider-
stand des Feindes zu überwältigen. Mehrmals wurde der Angriff er-
neuert; die russische Artillerie konnte gegen den wohlgedeckt
eingenisteten Gegner nichts ausrichten; die russischen Colonnen,
rftets aufgehalten durch Hecken, Gräben und Terrassen, erlitten furcht-
bare Verluste, endlich brachen auch Abtheiiungen der Brigade
"iardanne aus Novi in die Flanke der russischen Bataillone vor,
und so sah sich denn schliesslich Bagration gezwungen, den
Angriff aufzugeben und seine tapferen Truppen unter dem Schutze
') Die nachfolgende Schilderung der Kämpfe der Hussen ist dem aus-
zeichneten Werke Miliutin's entnommen.
*) Uber den Zeitpunkt, wann dieser Befehl erging, ist nichts Bestimmtes
'«rkannt. Ein Adjutant kann die dkm betragende Distanz Pozzoh» formigaro —
Üivalta in etwas Ober einer halben Stunde reiten ; er mag also »twas nach ».t l'hr
bei Derf e 1 den angelangt sein. Rechnet man, dass D e r f e 1 d e n zum Abmärsche
berät war, so kann er bis längstens 1 ,10 L'hr abmarsehirt und um 1 t\2 L'hr
»af dem Schlachtfelde eingetroffen s^in, wie es thatsä. hlieh der Fall war.
*) St.-Cyr schreibt: „L'ennemi s'avatiea dana un ordre parfait et avec
ine aadace reraarquable."
5*
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08
W u c h e r e r.
seiner Kosaken und des österreichischen Dragoner- Regimentes Ka-
raicsav zurückzuführen.
In dem Momente, als Bagration seine Bataillone in der
Ebene östlich der Stadt sammelte, erschienen in seiner linken Flanke
frische französische Truppen. Von der Division W a t r i u waren
nämlich — in der Ausführung des früher erwähnten Befehles St. - Cyr's
— soeben die Brigade P e t i t o t vor Novi angekommen. Sie traf
unerwartet auf die Küssen und nahm sofort den Kampf auf. Bald
folgte auch die Avantgarde-Brigade Calvin, und als später Watrin
auch seine dritte Brigade Arnaud heranführte, war Suwarow
im höchsten Masse überrascht '), aus einer unerwarteten Richtung
von einer so ansehnlichen Truppeumacht angegriffen zu werden, vou
deren Anwesenheit er keine Kenntnis hatte').
Der Feldmarschall liess nun sofort den grössten Theil der
Truppen des G. M. M il orado witsch , unter persönlicher Führung
des G. L. F ö r s t e r gegen Watrin vorrüekeu. Es entspann sich nun
hier — auf dem linken Flügel der Russen — ein heftiger Kampf.
Auch Bagration eilte herbei. In der Hoffnung, dass die
Höhen südlich der Stadt schwächer besetzt seien, griff er dieselben
an, doch gelang es St. -Cyr rechtzeitig, dorthin Reserven zu senden
und so wurde denn auch hier der russische Angriff abgewiesen, eben in
dem Augenblicke, als D e r f e 1 d e n in mehreren Colonnen mit seinen
10 frischen Bataillonen (nach 7,12 Uhr) auf dem Schlachtfelde an-
langte.
5 Bataillone D e r f e 1 d e n's wurden gegen Watrin eingesetzt,
andere Bataillone gingen zum Angriff auf das Belvedere über und
auch Bagration erneuerte seinen Angriff auf die Höhen südlich
der Stadt,
Nach heldenmüthigein Kampfe gelaug es zwar den Russen,
die Division Watrin zu schlagen und sie gegen die Abfalle des
Monte rotondo zurückzudrängen, aber alle Anstrengungen der bis
zur Aufopferung todesmuthigen russischen Truppen vermochten nicht,
die Anhöhen zunächst der Stadt zu erstürmen. Die furchtbaren Ver-
luste, welche das Feuer der gut postirten Artillerie der Franzosen
in den Reihen der Russen verursachte, wurden noch durch die ent-
setzliche Hitze gesteigert. Von Mattigkeit und Durst gequält, sanken
die Soldaten bewusstlos zusammen, viele Verwundete kamen vor Er-
schopfung um. Da endlich, um 1 Uhr nachmittags, liess Suwarow
den blutigen Angriff auf das feindliche Centrum einstellen. Der Zweck
') Ein beachtenswertes Eingeständnis Miliutin's, nachdem W a t r i n mit
seiner Division schon am Nachmittage des 14. auf kanm 6km Entfernong vor
der reich mit Cavallerie ausgestatteten Avantgarde Bagration'« eingetroffen war.
*) Navh Jona in i.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799
69
alJer seiner Anstrengungen, möglichst viele Truppen vom linken
feindlichen Flügel abzuziehen, war nicht erreicht worden, und auch
der ursprüngliche Plan Suwarow's, der Vorstoss Kray's in die
linke Flanke des Gegners, war — wie wir gleich hören werden —
abermals gescheitert.
F. Z. M. Kray liess nämlich nach Erhalt des neuerlichen Be-
fehles zum Angriff die Truppen des F. M. L. Ott allsogleich (um
9 ühr) antreten, um sie gegen den Frind vorzuführen. Durch seino
lebhafte Aufmunterung und das mannhafte Beispiel der Officiere
gelang es bald, die fast gänzlich erschöpften Soldaten zu neuen
glänzenden Leistungen zu entflammen. Um diese vollends zu würdigen,
muss bedacht werden, dass die Truppen K r a y's seit Wochen unter-
wegs waren, dass sie auch am 13. und 14. August ansehnliche Märsche
in der heissen Sonnenglut Italieus zurückgelegt hatten, und dass end-
lich die Nacht vom 14. auf den 15. wegen des nächtlichen Auf-
marsches des Corps und des Angriffes vor Sonnenaufgang den Truppen
kanm eine kurze Rast, geschweige irgend welche Nachtruhe gegönnt
hatte. Umso bewundernswerter ist der erstaunliche Elan, mit
welchem 0 t t's Truppen diesen zweiten Angriff durchführten.
Die Regimenter T e r z y mit 2 Bataillonen am rechten und
Mittrowsky mit 3 Bataillonen auf dem linken Flügel rückten als
erstes Treffen Ott's. begleitet von zahlreichen Grenzerschwärmeu, in
strammer, mustergiltiger Ordnung gegeu die Anhöhen vor, die nun von
der Artillerie der Division Lemoine gekrönt ist. Tod und Verderben
speit sie in die Reihen der Österreicher, die unentwegt noch einige
hundert Schritt bis in den todten Raum vordringen und dann, durch
die Ungunst des Terrains oftmals in Gruppen getheilt, die Höhe
erklimmen, um sich stürmender Hand in die Reihen Lemo ine's
in stürzen. Zum zweitenmale erstürmten diese tapferen Truppen die
Höhen, und ist dies umso bemerkenswerter, als die nebenan käm-
pfenden Küssen unter fast gleichen Verhältnissen die Höhen nicht zu
ersteigen vermochten. Es scheint dem Heldenmuthe der beiden
österreichischen Regimenter überdies gelungen zu sein, im ersten
Anlaufe die Division Lemoine in Unordnung zu bringen und
zurückzuwerfen *).
«) Über diese Episoden des zweiten Angriffes Kray's fit.den sieh leider
nur sehr wenige Aufzeichnungen vor, aus welchen eine detaillirtere Schilderung
vlieser ruhmreichen Kämpfe anzuleiten wäre. Aus den im Kriegs-Archiv befindlichen
rapferkeiUzeugnissen der Regimenter Terzy (lt.) und Mittrowsky 1 40) lässt sich
cor erkennen, dass ein furchtbar hitziger Kampf .stattge funden hat.
Hier ist es auch an der Zeit, der Bemerkung Miliutin'e entgegen za
-reten. welche dem F. Z.M.Kray ein „b e d e u t e n d e s Übergewicht
. q Streitkräften" zuschreibt. Dem ist nicht so. Nach der Ordre de
ataille vom 8. August berechnet, ist die Stärke der Division Ott am 15. mit
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70
Wucherer.
Nachdem auch das zweite Treffen, die Regimenter Deutsch-
meister und Vukassovich, auf den Höhen angelangt war, ent-
spann sich eiu langandauernder, wechselvoller Kampf, der mit grösster
Hingebung und Ausdauer bei glühender Sonnenhitze geführt wurde.
In dem schwierigen Terrain lockerten sich die Verbände, das Regiment
Terzy kommt in heftiges Gedränge, einzelne Abtheilungen desselben
werden vom Feinde umzingelt, doch es sammeln sich wieder Ab-
theilungen, oft nur von Unterofficieren geführt, um durch erneuerte
Angriffe die Kameraden der Gefangenschaft zu entreissen ; die Oguliner
Grenzer kämpfen gleichfalls wacker an der Seite der Soldaten von
Terzy. Die Verluste mehren sich, auch die Sonnenglut verlangt ihre
Opfer, da endlich wird die linke Flanke 0 t t?s durch den Rückzug
der Russen, welche in der Mittagsstunde das Belvedere vergebens
gestürmt hatten, abermals blossgelegt und sofort ergreift Moreau
die Gelegenheit, um einen erneuerten heftigen Gegenstoss zu führen.
Soeben war die frische französische Brigade Partouneaux auf
dem Schlachtfelde eingetroffen. Indem Moreau alle Truppen Le-
rn oine's heftige Anstrengungen in der Front der Division Ott
machen lässt, wirft er die Brigade Partouneaux in die linke Flanke
Ott's. Das Regiment, Mittrowsky wehrt sich heldenmüthig; seine
Krieger geben glänzende Beweise von Tapferkeit, aber endlich siegen
die frischen Kräfte über die bereits decimirten und ermatteten
Österreicher. Das Regiment Mittrowsky wird von den Höhen
herabgeworfeu und nun ist auch kein Halt mehr für die anderen
Truppen. Sie bringen zwar ihre Regimentsgeschütze in Sicherheit,
müssen aber dennoch mit grossen Verlusten in die Ebene zurück-
weichen.
Da man von den Höhen aus keine Infanterie in der Ebene
sieht, so wagt es Partouneaux, den weichenden österreichischen
Truppen in die Ebene mit einigen Bataillonen nachzudrängen. Hier
aber war einstweilen die Reserve- Artillerie K ra y's vor den dortigen
Maisfeldern aufgefahren und empfing nun die nachstürmenden Franzosen
mit heftigstem Feuer. In demselben Augenblicke hatte Kray auch seine
Cavallerie, die bisher an seinem linken Flügel wegen des Terrains
unthätig zusehen musste, vorgerufen. Mit verhängten Zügeln griffen
7.502 Mann Infanterie anzusetzen, wobei noch sehr zweifelhaft ist, ob diese Zahl
den sogenannten „ausrückenden Stand" — wie damals der heutige Gefeeht«sstand
genannt wurde — angibt. Wurde mit dieser Ziffer der Yerpfle^sstand gemeint
sein, was übrigens sehr wahrscheinlich ist, so dürfte bei der damaligen grossen
Differenz zwischen Verpfleg«- und „ausrückendem" Stand und in Rücksicht auf
die grossen Marsohverluste (Seite 48) die Stärke der ins Gefecht geführten
Truppen kaum 6 500 Mann erreicht haben. Lemoine hatte nach Jomini
0.4 10 Mann im Gefechte. Die Differenz zu Gunsten des Angreifers ist also
sicher keine ausschlaggebende gewesen.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
71
3 Escadronen Joseph-Husaren und 3 Escadronen Johann-Dragoner
unter Führung des Majors Dobay des ersteren Regimentes die
Franzosen an, hieben einen Theil zusammen und trieben den Rest
duchtartig in die Gräben und Schluchten der Anhöhen zurück. Der
General Partouneaux mit 2 (Halb-) Brigade-Chefs, 40 Ofh-
cieren und 900 Mann fiel hiebei den österreichischen Reitern in die
Hände ').
Dieser Reiterangriff, sowie das ansehnliche Artilleriefeuer Hessen
die Franzosen, die gleichfalls erschöpft waren, von jedem weiteren
Versuch, in die Ebene herabzusteigen, abstehen. Die österreichischen
Bataillone gewannen hiedurch Zeit, sich abermals zu rangiren und
auf wenige hundert Schritte von der Anhöhe entfernt wieder Stellung
zu nehmen, ein Beweis, dass der Angriff dieser österreichischen
Bataillone zwar abgewiesen, aber der moralische Gehalt derselben
noch lange nicht gebrochen war.
Infolge der allgemeinen furchtbaren Erschöpfung der Kämpfer
beider Parteien trat nun auf dem ganzen Schlachtfelde Ruhe
ein, die nur durch schwaches Kanonenfeuer erkennen Hess, dass die
Entscheidung des Tages noch nicht gefallen war.
Beide Gegner hatten bisher gleich ruhmvoll gekämpft; je mehr
der Heldenmuth des Angreifers wuchs, desto mehr steigerto sich die
Festigkeit und Hartnäckigkeit des Vertheidigers. Doch waren die
Republikaner genöthigt gewesen, bis Mittag ihre gesammten Streit-
kräfte in's Gefecht zu bringen, während die Verbündeten noch eine
ansehnliche Reserve zur Verfügung hatten. Durch das Eingreifen
dieser Reserven, d. i. des Corps Melas, stand demnach die Fort-
setzung der Schlacht bald zu erwarten.
Der Abmarsch des G. der C. Melas von lüvalta.
Schon während der Kämpfe, welche in den Mittagsstunden die
Aussichtslosigkeit aller Anstrengungen der russischen Truppen dar-
thaten, liess Suwarow an Melas den Befehl ergehen, in das Ge-
fecht einzugreifen.
Dieser Befehl traf aber den Gen. d. Cav. bereits auf dem
Marsche.
Melas hatte bis 11 Uhr vormittags im Lager bei Rivaita ver-
geblich auf den Befehl zum Vorrücken gewartet, als er durch seine
Streifparteien erfuhr, dass der Kampf der im Feuer stehenden Truppen
*) Nach der Relation Kray's vom 17. August, Kriegs- Arohiv.
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72
Wucherer.
eine ungünstige Wendung zu nehmen drohe, ja sogar Colonneu des
Feindes sich von den Höhen aus in die Ebene herabbewegten ').
Mag sein, dass diese Nachricht Melas veraulasste, rasch in
das Gefecht einzugreifen, oder glaubte er vielmehr im Hinblicke auf
die Disposition vom 14. abends den Zeitpunkt als gekommen, um
die Verfolgung des Feindes aufzunehmen, wie dem auch sei, er
berief die Generale zu sich, ertheilte ihnen die nöthigen Instructionen
und setzte sich in drei Coloonen in Bewegung.
Die Brigade Nobili, aus 14 Compagnien Stuart-Infanterie -und
1 Division Lobkowitz - Dragoner bestehend, übersetzte bei Molino
Emauuele die Scrivia und ging directe auf Serravalle los1).
Die Brigade Mittrowsky, 2 Bataillone Fürstenberg und 1 Esca-
dron Levenehr, folgte dem linken Ufer der Scrivia3), während die
dritte Colonne, bei welcher sich Melas aufhielt, den Hauptweg von
Rivaita nach Serravalle einschlug. Diese Colonne bestand aus der Brigade
Loudon, mit 2 Escadronen Levenebr und den Grenadier-Bataillonen
*; Nach Stutterheim. Die letzterwähnte Bewegung von Colonnen des
Feindes scheint sich auf die Division Watrin zu beziehen. Es sei hier bemerkt,
dass über die Zeit, wann sich Melas in Bewegung setzte und wann er den
Befehl Suwarow erhielt, die verschiedensten Angaben vorliegen. Wann
Suwarow den Befehl eipedirt hatte, ist nicht mit Sicherheit zu eruiren. Da-
gegen behauptet Stutterheim, dass Molas um 11 Uhr ohne Befehl ab-
marschirt sei, was insofern wahrscheinlich ist, als die russischen Quellen und
nach ihnen Miliutin angeben, dass Suwarow den Befehl zum Vorrücken
erst nach dem Scheitern der Küssen um Mittag eipedirt habe, Melas also
keinesfalls zwischen 3 und 4 Uhr bei Novi hatte eintreffen können, wenn er diesen Be-
fehl im Lager erwartet hätte, da er mit dem Unweg über Bettole di Novi mehr als
14km zurücklegen musste. Uber die Zeit, wann Melas von Rivaita abmarschirt
ist, herrscht in den vorliegenden Angaben eine beträchtliche Verwirrung: nach
einer von Miliutin erwähnten Relation dieses Generals aus den russischen
Feldacten behauptet derselbe, dass er den Befehl zum Abmärsche um Mittag
erhalten habe; wo dies der Fall war, ist freilich nicht gesagt. In der Relation
des G. M. Nobili ist ausdrücklich erwähnt, dass der Aufbruch aus
Rivaita um 9 Uhr erfolgt ist. Lusignan behauptet, dass die Colonne vor 2 Uhr
nachmittags in der Gegend von Novi eintraf. Vollends unerklärlich ist aber
die Bemerkung in dem Berichte Melas' an den G. der C. Tige, dass
„inzwischen die k. k. Colonne längs der Scrivia bis um l/gl2 Uhr in die Höhe
von Novi bei Pietole (?) angerückt war". Es sei hier bemerkt, dass sowohl dieser
Bericht, als auch die Relation des Generals der Cavallerie vom 20. August sehr
oberflächlich sind; auf ihre kriegshistorische Verwendbarkeit hat man damals
sicher nicht gedacht. In beiden Dokumenten ist von einem Befehle die Rede, welcher
Melas die Vorrückung auftrug; dieser Befehl kann sich aber gerade so gut auf
die Disposition beziehen, die Melas am 14. abends erhielt, als auch auf den
Befehl Suwarow's, der Melas auf dem Marsche um Mittag des 15. an-
gestellt wurde.
«) Relation des Generals Nobili. Kriegs-Archiv.
*) Relation des Generals Mittrowsky, Kriegs- Archiv und Stutterheim.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
73
Weissenwolf, Goschen, Weber und Hohenfeld, aus der Brigade Lusignan,
mit den Grenadier-Bataillonen Schiaffineti, Morzin, Pertusi und Paar
und 1 Füsilier- Bataillon von Fürstenberg- Infanterie, endlich aus der
Brigade Lichtenstein '), von welcher jedoch nur mehr je 1 Division
der Dragoner-Regimenter Lobkowitz und Levenehr vorhanden waren*).
Als M e 1 a s seine Truppen in Bewegung setzte, erstattete
er an Suwarow nachstehende Meldung, de dato Rivaita vom
15. August:
„General Derfelden hätte mit seiner Coloone längs der Scrivia
gegen Serravalle vorrücken sollen ; da derselbe jedoch die Disposition
nicht befolgte, sondern über Pozzolo formigaro gegen Novi vorging,
so Hess ich die k. k. Truppen ungesäumt auf beiden Strassen längs
der Scrivia vorrücken und werde mich gegen Serravalle wenden, von
wo ich alsdann Abtheilungen gegen Arquata, Gavi und Dernice
detachiren werde ')."
Durch den Marsch längs der Scrivia konnte Melas nicht nur
dieses Thal, sondern auch das „champ de bataille" im Auge be-
halten *).
In furchtbarer Sonnenglut wurde der Marsch möglichst be-
schleunigt.
Unterdessen war — wahrscheinlich bald nach Mittag — der
Befehl Suwarow's bei Melas eingelangt, welcher den Aufbruch
anordnete und verfügte, dass das ganze Corps gegen Serravalle zu
rücken und von dort sodann den Feind in Flanke und Rücken an-
zugreifen habe*).
*) Nach Stutterheiin. Lusignan behauptet in seiner Relation vom
10. September (Kriegs- Archiv), dass nur in zwei Colon neu marschirt wurde, u z.
da*s Mittrowsky nicht auf besonderem Wege, sondern an der Tete der grossen
Colonnc marschirte, was insoferne richtig ist, als diese Brigade nach dem Ein-
treffen von Suwarow's Befehl an die Tete der letzterwähnten Colonne genommen
wurde. Siehe Seite 74 und 78.
*) Nach der Relation des F. M. L. Fürsten Lichtenstein. Kriegs-
Archiv.
*) Diese von Miliutin aus der offieiellen Correspondenz Suwarow's
reproducirte Meldung zeigt deutlieh, dass Melas keinen Befehl zur Voriüekung
erhalten hatte, und dass er bei dem Antritte seines Marsches auf der Disposition vom
14 abends fusste. Ferner deutet die eingangs angefügte Bemerkung über
Derfelden darauf hin, dass Suwarow's Befehl an diesen nicht zur Kenntnis
des G. der C. Melas gebracht wurde und Melas daher vollkommen im unklaren
über die Situation vor Novi war.
•) Wie Melas in seinem Berichte an Tige sagt.
s) Relation Lusignan und Miliutin.
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74
Wucherer.
Der dritte Angriff Kray s und der zweite Angriff der Russen.
Die dadurch notwendigen Abänderungen der anfänglichen
Dispositionen scheinen einigen Aufenthalt im Marsche der Colonnen
hervorgerufen zu haben, indem sich Melas veranlasst sah, die Brigade
Mittrowsky nunmehr an die Tete seiner (dritten) Hauptcolonne her-
anzuziehen.
Während nun Melas sich dem Schlachtfelde näherte, hatte
Suwarow an Kray und Derfelden den Befehl zur Erneuerung
des Angriffes ergehen lassen ').
Die Truppen dieser beiden Generale hatten sich wieder ge-
ordnet und obwohl sie während der kurzen Kast infolge des absoluten
Wassermangels keine Erholung gefunden hatten, so waren sie in
geradezu Staunens- und bewunderungswerter Standhaftigkeit sofort
bereit, den schwierigen und voraussichtlich noch blutigeren Kampf
abermals aufzunehmen.
Die Franzosen hatten die Gefechtspause benätzt, um ihre ge-
sammte Artillerie auf den steilen Höhen oft in mehreren Etagen
übereinander aufzustellen. Tirailleurs hatten sich in den Weingärten
und Casinen gedeckt eingenistet und vermochten aus ihren gut ge-
wählten Stellungen das Terrain, welches der Angreifer durchschreiten
musste, unter kräftigem Feuer zu halten.
Um 3 Uhr nachmittags') begannen Kray und Derfelden
gleichzeitig den Angriff.
Durch das glänzende Beispiel ihrer Generale und Officiere auf-
gemuntert, rückten die „abgemarterten" *) Truppen Bellegarde's und
Ott's in vollster Ordnung im Doublirschritt und mit klingendem Spiele
gegen die Anhöhen vor, von wo aus sie mit einem Hagel von Kar-
tätschen und Kleingewehrgeschossen empfangen wurden. Mit „innigem
Vergnügen sahen die Führer, wie alle Truppen, durch einen eilf-
stündigen Kampf, ohne einen Tropfen Wasser, durch immerwährende
Anstrengung, in der stärksten Hitze, ganz entkräftet, mit grösstera
Eifer und Muth abermals vordrangen, den tapferen Feind, ohne zu
') Warum Suwarow jetzt schon, also bevor Melas in das Gefecht, ein-
greifen konnte, den Angriff wieder beginnen Hess, ist jedenfalls merkwürdig und
gänzlich unaufgeklärt. Man kann keinesfalls diesem ausgezeichneten Feldherrn
kleinliche Motive unterschieben, indem man vielleicht annimmt, als hätte er aas
Eifersucht gegen die Österreicher die Entscheidung durch die russischen Waffen
allein herbeiführen wollen. Selbst auf den Feind machte dieses Verfahren einen
bedenklichen Eindruck.
*) Diese Stunde wird fast in allen Relationen und Berichten überein-
stimmend angegeben.
*) Wie Kray sich ausdrückt.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
75
wanken, angriffen, den steilen Bergabsatz erstiegeu und den Feind aus
seiner Position vertrieben ').
Trotz aller tapferen Gegenstösse der Franzosen stürmen die
heldenmüthigen Regimenter Bellegarde's die erste und zweite
Höhenrippe, bringen die Division Grouchy in Unordnung und
setzen sich endlich auf der dritten Höhe fest, obwohl ihre Verbände
durch den Kampf in dem durchschnittenen und bedeckten Gelände
sieb sehr lockern. Gottes heim kämpft auf dem äussersten
rechten Flügel, an ihn sendet Bellegarde den Befehl, über Pastu-
rana in den Kücken der Franzosen vorzudringen, und da dieser Befehl
nur ausgeführt werden kann, wenn die Höhe, welche die Vorrückungs-
linie beherrscht, erobert ist, so stürmt eine Division K heul -Infan-
terie dieselbe trotz der tapfersten Gegenwehr des Feindes*).
Während sich die Infanterie der Höhen im Norden von Pasto-
rana bemächtigte, gelingt es dem Major Kees, über Befehl Kray's
mit 4 Escadronen K ais er- Dragoner und 1 Bataillon Sztäray
eine Anhöhe am Zusammenflüsse des Riasco und der Braghena 3) —
also im Rücken der Franzosen — zu gewinnen, um dort einstweilen
„versteckt4 stehen zu bleiben.
Auch die Truppen Ott's hatten im ersten Anstürme die Höhen
erstiegen, den Feind trotz seines energischen Widerstandes geworfen
und bis auf die zweite Höhe nachdrängend verfolgt. Mit Mühe hatten
sie abermals ihre Regimentsgeschütze herbeigeschleppt und auch hier
begann ein heftig wogender Kampf.
Bei diesem Vorstosse war das Regiment Vukasso v ich*),
welches am äussersten linken Flügel der Division Ott focht, in der
Hitze des Gefechtes über die allgemeine Front der übrigen Truppen
hinausgerathen und über mehrere Wiesen bis zum „anderen Wege
nach Bassaluzzo 5)a vorgedrungen, wo es dem Regimente gelang, sich
festzusetzen. Da nun gerade zu derselben Zeit der Angriff der Russen
gegen das Belvedere abgewiesen worden war, wie wir später hören
werden, so richteten nunmehr die Franzosen erneuert ihre Angriffe
gAgen die Division Ott und ganz besonders gegen das isolirte Regi-
ment Vukasso vieb, welches durch seine vorgeschobene Stellung die
Flanke von Ott's Truppen deckte. Der tapfere Oberstlieutenant
*) Wörtlich aus der Relation Bellegarde's. Kriegs-Archiv.
•) Species facti des Oberlieutenants Crossard und der diesbezügliche
Bericht Bellegarde's vom 10. März 1801. Maria Theresien-Ordens-Archiv.
*) Nach dem Plane zu Jomini's Werk.
4) Nach dem Species facti des Oberstlieutenants de Beaut, Commandanten
dieses Regimentes. Maria Theresien-Ordens-Archiv.
5) Damit ist wahrscheinlich jener Weg gemeint, welcher über die zweite
Anhohe in der Richtung auf Bassaluzzo führt, wie ihn die alten Karten angeben.
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76 Wucherer.
•
de Beaut, der Commandant dieses Regimentes, erkanute sofort die
Wichtigkeit des erreichten Punktes. Er sah ein, dass der Verlust
desselben die Flanke der Division Ott abermals vollends entblössen
und demnach diese in Gefahr bringen würde, die zum dritteninale
muhevoll eroberten Anhöhen zu verlieren. Er Hess nun, obwohl schon
zweimal contusionnirt, die schwachen Bataillone des Regimentes hinter
Zäunen und Hecken Stellung nehmen, die mit kolossalen Anstrengungen
von der Mannschaft herbeigeschleppten Geschütze in Position bringen
und den ungleichen Kampf mit den von allen Seiten heranstflrmen-
den Franzosen aufnehmen. Ein Kampf entspann sich, wie er an
Heldenmuth und Ausdauer selten in der Kriegsgeschichte vorge-
kommen sein mag. Mit Feuer, Bajonet und Kolben wehrte die fast
gänzlich erschöpfte Mannschaft die wüthend ausgeführten Angriffe
der Franzosen ab. Immer von neuem drang der Gegner auf das Regi-
ment ein, immer gelang es diesem jedoch, die feindlichen Bataillone
mit blutigen Köpfen abzuweisen. Aber auch beim Regimente mehrten
sich die Verluste. Oberstlieutenant de Beaut wurde abermals durch
einen Schuss durch das Bein verwundet, aber er hielt hoch zu Ross
in der Mitte seiner tapferen Krieger aus. Officiere und Mannschaften
wurden nicht nur durch feindliche Kugeln decimirt *), sondern auch
die furchtbare Sonnenglut forderte ihre Opfer.
Und so harrte das Regiment Vukassovich in heldenhafter
Ausdauer bis zu jenem Zeitpunkte im todtbringendem Kampfe aus, bis
durch das siegreiche Eingreifen des G. der C. Melas zwischen 5 und
(5 Uhr abends auch auf diesem Flügel die Entscheidung herbeigeführt
wurde ").
So wie dieses Regiment fochten nach dem Zeugnisse Su warow's
auch alle anderen Truppen. Er schreibt in seiner Relation an den
Kaiser Franz: „Der Feind hatte einstweilen seinem linken Flügel
Unterstützung zugebracht; Verzweiflung bekämpfte alldort den un-
begrenzten Muth der k. k. Truppen; wiederholte Stürme wurden
') Nach der docirten Verlustliste vom 19. August 1799 (Kriegs-Archiv)
verlor das Regiment in dieser Schlacht von einem Stande von kaum 700 Mann
IG Officiere und 274 Mann, wogegen die sorgfältig verfasste Geschichte dieses
Regimentes als Verlust 15 Officiere und 375 Mann angibt.
*) Diese Heldenthat ist die einzige aus jener Schlacht, welche durch ein
sicheres Document, das erwähnte Species facti, erhärtet ist. Leider fehlen von
den anderen Regimentern ähnliche Mittheilungen. Von den Brigaden und Regi-
mentern des Corps Kray sind nicht einmal Relationen vorhanden, aus welchen
man die Thaten derselben im Zusammenhange mit den fast durchwegs ober-
flächlichen und nur in allgemeinen Ausdrücken verfassten Tapferkeitszeugnissen
schildern könnte.
Um nun zu zeigen, mit welchem Heldenmuthe in dieser Schlacht gekämpft
wurde, musste wenigstens die einzige documentirte That des Regimentes Nr. 48
ausfühi Hoher geschildert werden.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
77
abgeschlagen und die durch das Erklettern ungezählter senkrechter
Abschnitte und durch die drückende Hitze des Tages und durch gänz-
lichen Mangel an Wasser und Erfrischung, von der ungünstigen Natur
und einem glücklicher gestellten Feinde in ihrem Vorschreiten auf-
gehaltene Mannschaft schien ihre gänzliche Vernichtung dem Weichen
vorzuziehen und gab uns durch ihr alle menschlichen Kräfte über-
steigendes Ausharren die nöthige Zeit, dem Feinde endlich den ent- .
scheidenden Schlag beizubringen."
Als Kray das Misslingen des russischen Angriffes wahrnahm
nnd abermals eine ernstliche Bedrohung 3einer linken Flanke zu
befürchten war, nahm er 6 Escadronen ?or und unterstützte sie mit
der noch verfügbaren Infanterie *).
Gleichzeitig mit dem Corps des F. Z. M. Kray hatten auch
die Russen um 3 Uhr ihren Angriff auf das Centrum des Feindes
erneuert Derfelden wandte sich gegen die Höhen des Belvederes,
Bagration scheint die Stellung südlich der Stadt angegriffen zu
haben. Aber trotz aller Kühnheit „der von Wuth geblendeten russi-
schen Soldaten" 8) vermochten diese nicht, die grossen Hindernisse
unter dem furchtbaren Hagel von Geschossen, welche die gut postirten
Franzosen gegen sie schleuderten, zu überwinden. Dreimal drangen
sie vor, aber jedesmal wurdeu sie abgewiesen, bis sie endlich, ver-
folgt von der französischen Reiter-Brigade G u e r i n und einigen Theilen
der Division Watrin, welche sehr gegen den Willen ihres Befehls-
habers St -Cyr aus der allgemeinen Front in die Ebene vorgebrochen
waren, gegen Pozzolo formigaro zurückzuweichen begannen 3).
Das Eingreifen des Corps Melas in die Schlacht.
Dies war der Augenblick, in welchem das Corps Melas in den
Kampf eingriff.
Es scheint gar kein Zweifel zu sein, dass Melas mit der
Tete seiner Colonne zur Zeit, als der Kampf im Centrum und auf dem
') Nach Stutterheim. Ob diese 6 Escadronen bis auf die Höhen vor-
geführt wurden, ist jedoch sehr ungewiss. Wahrscheinlich handelt es sich darum,
einem feindlichen Vorstoss in die Ebene begegnen zu können. G. der C. Melas sagt
in seinen Berichten dass Kray von zwei russischen Bataillonen unterstützt wurde.
Eine Bestätigung dieser Angabe findet sich sonst nirgends vor. Dieselbe dürfte
»ich vielleicht darauf beziehen, dass — wie später erwähnt werden wird —
zwei russische Bataillone dem G. M. Karaicsay unterstellt wurden, als dieser
zur Verfolgung des Feindes mit seiner Cavallerie auf die Höhen rückte.
*) Wie sich Suwarow in seiner Relation ausdrückt.
3) Übereinstimmend nach Stutterheim, Jomini und den Relationen
Suwarow's und Melas'. In dem Werke Milintin's ist dieser Angriff der
Rassen auf das französische Centram nur angedeutet, ohne dass irgend ein
Detail, wie z. B. der rasche Rückzug der Russen u. a Erwähnung gefunden hätte.
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78
Wucherer.
rechten Flügel der Verbündeten erneuert wurde, einige 1.000 Schritte
südlich von Bettole di Novi eingetroffen war.
Zur Zurücklegung der Strecke von Rivaita bis hierher, die
etwa \2km betrug, hatte die Colonne fast vier Stunden gebraucht,
was leicht durch die herrschende Hitze und den unvermeidlichen
Aufenthalt durch die Abänderung der anfanglichen Dispositionen
während des Marsches zu erklären ist.
»
Als nun die Schlacht mit erneuerter Heftigkeit begann, scheint
Melas mit allem Eifer den Höhen des Monte rotondo zugestrebt zu
haben, um den erhaltenen Befehlen gemäss die Flanke der feindlichen
Aufstellung zu gewinnen.
Schon hatte sich die Tete-Brigade Mittrowsky den Abfallen
des Monte rotondo genähert, als Oberst Lamaroff, ein Adjutant
des Feldmarschalls in abermaliger Abänderung der seither er-
gangenen Aufträge den ausdrücklichen Befehl überbrachte: dass
Melas mit allen seinen Truppen gegen Novi abzubiegen, die zurück-
gedrängten russischen Truppen aufzunehmen und die feindliche
Stellung in der Front anzugreifen habe*).
In der Situation, in der sich damals die Truppen Melas' be-
fanden, wäre die stricte Ausführung dieses Befehles mit grossem
Zeitverluste verbunden gewesen; Melas verfügte daher über An-
regung des, seinem Generalstabe zugetheilten Oberstlieutenants Grafen
Iladetzky*), dass die beiden au der Tete befindlichen Brigaden
Mittrowsky und Loudon in der eingeschlagenen Richtung fort-
zumarschiren und die feindliche Flanke zu umgehen hätten, während
die Brigade Lusignan und Lichtenstein rechts anfschwenken
und direct gegen Novi vorgehen sollten. Die gegen Serravalle
marschirende Brigade N o b i 1 i kam bei diesem Manöver nicht
mehr in Betracht.
Zur Ausführung dieses Entschlusses war kein Augenblick Zeit
zu verlieren.
•) Nach Stutterheim.
*) Relation des G. der C. Melas vom 20. August 1799. Kriegs-Archiv.
•) Des nachmaligen siegreichen Feldmarschalls. Maria Theresien-Ordens-
Arehiv.
Dass sich Melas in dieser Schlacht mehrmals, also mindestens zweimal,
d. i. beim Abmärsche und beim Eingreifen in's Gefecht Abänderungen der er-
gangenen Befehle erlaubte, geht auch aus seinem Schreiben an G. der C. Tige
hervor, in welchem es heis*t: „ wenn ich die Versicherung unterlege, (lasa
neuerdings dieser Sieg lediglich den k k. Truppen zuzuschreiben und mir daher
auch der Ungehorsam der Nichtbe folgung der wiederholt er-
haltenen Befehle von dem roinmandinnden Feldmarsehall nicht mit Ungnade
aufnehmen, sondern sich uberzeugt zu halten gerulo-n werden, dass am Tag,«
einer Schlacht ich es platterdings wagen müsse, uach meiner Einsicht, den Um-
ständen gemäss zu handeln."
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Die Schlacht vou Novi am 15. August 1799.
79
Schon sah man zahlreiche französische Truppen von den Höhen
südlich Novi herabsteigen, um die geschlagenen russischen Truppen
zu verfolgen. Auf der Platte zwischen Novi und dem Rideaurande,
der sich, nach Osten scharf abfallend, vom Monte rotondo direct
gegeu Pozzolo formigaro hinzieht, mehrte sich das Getümmel von
Fliehenden und Verfolgenden, und es lag die Gefahr nahe, dass die
Franzosen den steilen Rideaurand stark besetzen, bevor die Brigade
Lusignan ihn erreichen würde1).
In aller Eile formirte Lusignan die Grenadier-Bataillone Pertusi
( rech ts), Schiaffineti und das Füsilier-Bataillon von Fürstenberg (links)
in ein Treffen und stürmte ohne Aufenthalt mit gefälltem Bajonete
siegen das Rideau vor. Von heftigem feindlichen Feuer empfangen,
erstiegen diese Bataillone das Rideau und trafen hier in der Flanke
der verfolgenden Franzosen eben im rechten Augenblicke ein, um
den hartbedrängten Russen Hilfe zu bringen. Die Franzosen hielten
den tapfer ausgeführten Vorstoss der drei frischen Bataillone nicht
aus. Sie geriethen in Unordnung und zogen sich rasch in ihre Stellung
auf den Höhen von Novi zurück. Nur die Escadronen des Generals
G ue r in verursachten den Bataillonen Lusignan's einen kurzen Auf-
enthalt, indem sie mit einer Attake drohten. Als aber Lusignan
rasch den F. M. L. Lichtenstein von der Anwesenheit der feind-
lichen Reiterei verständigen und letzterer seine Escadronen von
Lobkowitz- und Levenebr-Dragoner rechts neben Lusignan aufmar-
schiren liess, zogen sich auch die französischen Reiter ohne einen
Angriff abzuwarten auf die Anhöhen hinter ihre Infanterie zurück.
Einstweilen waren auch die beiden Grenadier-Bataillone Paar
(rechts) und M orzin (links) im zweiten Treffen aufmarschirt, und
führte nun Lusignan seine versammelte Brigade in einem Zuge trotz
des heftigen Feuers der Franzosen über das Plateau bis an den Fuss
der Anhöhen heran. Um dem Feinde die Gelegenheit zu rauben, sich
in seiner ausgezeichneten Position auf den Höhen erneuert festzu-
setzen, griff Lusignan — ohne seinen Truppen Zeit zu lassen sich
zu besinnen, wie er schreibt — mit dem ersten Treffen sofort die
*) Die Darstellung dieser und der folgenden Gefechtseptsode gründet sich
zum Tbeil auf S tutterhe im's Bericht in der „Österr. mil. Zeitschrift- 1812, zum
Theil aber auch auf die Relation der G. M. Lnsign an , L a u «1 o n, M i tt r o w s k y,
N o bil i und Lichtenstein, denen überdies noch Detuilrelationen der Grenadier-
Bataillone Schiaffineti, Pertusi, Morzin, Paar, Weher und Weissenwolf angeschlossen
i r» • 1 . Auch den vorhandenen Tapferkeitszeugnissen konnte Einiges entnommen
werden. Freilich ist nicht zu verkennen, dass alle diese Relationen für die Zwecke
der historischen Bearbeitung höchst oberflächlich erscheinen, und oftmals schwer
zu lösende Widersprüche enthalten. Aach der Bericht Stutter heims stimmt
mit den Angaben der bezogenen Relationen in mehreren Punkten nicht aberein.
Die hier gedachten Docomente befinden sich sammtlich im Kriegs-Archiv.
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80
Wucherer.
Höhen an, indem er sich selbst zu Fuss an die Spitze des Bataillons
Schiaffineti setzte1).
Das Bataillon Schiaffineti erstieg zuerst die steile, stark
besetzte Anhöhe, wurde geworfen, setzte aber sofort ein zweitesmal
ungebrochenen Muthes in der Richtung auf Cavana zum Sturme an,
während einerseits die Füsiliere von Fürstenberg durch einen Hohlweg
die Höhen erstiegen und das Bataillon Pertusi, welches sich zuerst
der Stadt zugewendet hatte, andererseits die Höhen erstürmte. Im
ersten Anlaufe renuen sie die cisalpinische Legion über den Haufen,
welche sich zur Flucht wendet; doch Watrin führt andere Ab-
theilungen vor, die sich tapfer den Österreichern entgegenwarfen. In
den Vignen und Casinen entbrennt nun ein heftiger wechselvoller
Kampf. Erst als F. M. L. Frei ich aus dem zweiten Treffen das
Bataillon M orzin links neben den Füsiliren in's Gefecht treten liess,
wurden die Anhöhen bleibend von diesen tapferen Grenadier-Bataillonen
in Besitz genommen (zwischen 4 und 5 Uhr).
Unterdessen hatte General Mittrowsky, gefolgt von der
Brigade Loudon, in der Gegend der V. Alfiera die Abfälle des
Monto rotondo erstiegen und war sofort gegen Novi eingeschwenkt.
Mittrowsky überschritt unverweilt das Thal de3 Braghena- Baches
mit seinen 2 Bataillonen Fürstenberg und liess 4 Compagnien dieses
Regimentes und einen Flügel Levenehr unter Oberst Graf Auersperg
in den Rücken der Franzosen gegen die Strasse von Gavi vorgehen.
Loudon hatte einstweilen seine Brigade auf der Thalbegleitung
rechts des genannten Baches entwickelt, u. z. am rechten Flügel das
Grenadier-Bataillon Weissen wolf, dann das Grenadier-Bataillon
Goschen, auf dem linken Flügel des Grenadier-Bataillons Hohen-
feld, im zweiten Treffen folgte das Grenadier-Bataillon Weber. Auch
einige Geschütze wurden auf die Höhe gebracht, die bald zu guter
f) Über den Zeitpunkt, wann das Eingreifender Truppen Melas' erfolgte,
geben besonders die rassischen Angaben auseinander. Der General Komarowsky
will sogar den österreichischen Truppen das unbestreitbare Verdienst, durch
ihr energisches und tapfere* Eingreifen den Sieg entschieden zu haben, dadurch
schmälern, dass er behauptet, Melas wäre erst nach 5 Uhr abends auf dem
Gefechtsfelde angekommen. Selbst Miliutin gibt zu, dass diese Angabe vpn
Parteigeist beeinflusst uud ungerecht sei. Suwarow dagegen bezeichnet die Vor-
rüokung des Generals der Cavallerie als mit „pfeilartiger Geschwindigkeit" aus-
geführt (an Kaiser Franz) und sagt (an Kaiser Panl): Melas sei „rechtzeitig11
eingetroffen. Diese Auffassung des Feldmarschalls dürfte dadurch entstanden sein,
dass eben Melas früher abmarschirt war, als es Suwarow befohlen hatte, and
dass demnach Melas thatsächlich auch früher am Platze war, als der Feldmarsehall
es erwarten konnte. Ein glücklicher Zufall war es allerdings, dass die Brigade
Lusignan das Rideau gerade in dem Autrenblicke erstieg, als für die Russen
eine bedenklich ungünstige Wendung eingetreten war. die in ihren Folgen
anderenfalls den Sieg zu Gunsten der Franzosen hätte entscheiden können.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799
81
Wirkung kommen. Unaufhaltsam drangen diese beiden Brigaden nun
gegen Novi vor.
Hier hatte einstweilen St-Cyr die grosse Gefahr erkannt,
welche seinen erschöpften Truppen durch das Eingreifen dieser frischen
österreichischen Bataillone drohte. Mit vieler Mühe gelang es,
einzelne Abtheilungen der in Unordnung gerathenen und von den
Grenadieren Lusignan's heftig angegriffenen Truppen Watrin's
zu sammeln und den beiden österreichischen Brigaden, welche in die
Flanke der Franzosen vordrangen, entgegen zu werfen. Theile der
Division Laboissiere führten eine Frontveränderung aus und die
106. Halb-Brigade nebst vier Kanonen wurden gegen Lusignan's
Truppen eingesetzt. Ein blutiger Kampf mit Bajonet und Kolben
beginnt. Die französischen Bataillone, von allen Seiten angegriffen,
bilden CarreVs. Lusignan greift eines derselben mit dem Bataillone
M o r z i n an, wird aber hiebei schwer verwundet und trotz aller
Anstrengung der tapferen Grenadiere dieses Bataillons auch gefangen
genommen. Da lässt F. M. L. Freiich das Grenadier-Bataillon
Weber in die Lücke zwischen der Brigade Lusign an undLoudon
vorstossen, der G. der C. M e 1 a s beordert das letzte Bataillon der
Reserve, die Grenadiere Paar's, zum Sturm auf die Höhen südlich
der Stadt.
Mit unwiderstehlichem Heldenmuthe drangen die österreichischen
Grenadiere vorwärts, eroberten auch die weiter westlich gelegenen
Höhen, während das Bataillon Paar wacker kämpfend sich dem
oberen Stadtthore näherte. Auch Lichtenstein führte seine Reiter
auf den äussersten linken Flügel der kämpfenden Truppen des
G. der C. M e 1 a s und bedrohte von dort die Rückzugslinie der
Franzosen nach Gavi.
Trotz aller Anstrengungen gelingt es dem General St. -Cyr
nicht mehr, Ordnung in die Truppen W a t r i n's und L a b o i s s i e r e's
zu briDgen; sie halten die heftigen Angriffe der österreichischen
Grenadiere nicht aus und weuden sich allgemach zur Flucht.
Die Entscheidung.
Unterdessen fand G. der C. Derfelden Zeit, die russischen
Truppen abermals zu sammeln und auf Befehl Suwarow's erneuert
gegen die Stadt und die Höhen nächst derselben vorzuführen. Nach-
dem Paar's Grenadiere das obere Stadtthor erreicht und dadurch den
Russen „die Denzen von Novi eröffnet hatten" '), drangen General
Scbweikowski von Osten, Derfelden selbst von Norden her
in die Stadt ein. Der Brigade Gardanne, welche die Stadt durch
*) Wie sich Suwarow in seiner Relation an Kaiser Paul ausspricht.
Orfan der mllltlr-wUieiuchaftlichcn Vereine. LIX. B»Ld. 6
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82 Wucherer.
volle 10 Stunden vertheidigt hatte, gelang es nur zum Theil sich
zurückzuziehen.
Auch gegen die Höhen nördlich der Stadt waren russische Truppen
vorgerückt, denen sich rechts die Reiter-Brigade des G. M. Karaiczay,
durch zwei russische Bataillone verstärkt, angeschlossen hatte.
Trotz aller Ermüdung in dem langen verlustreichen Kampfe
flammte nochmals unwiderstehlicher Muth in diesen Truppen auf. Sie
erstürmten um 5 Uhr die Höhen, auf welchen die Franzosen nun nicht
mehr standhielten. Karaiczay hatte unmittelbar hinter den stürmen-
den Bussen die Höhen erstiegen und übernahm nun mit 21/, Escadronen
seines Dragoner- und 3 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes,
welchen die beigegebenen russischen Bataillone so rasch als möglich
nacheilten, die Verfolgung in der Richtung auf Pasturana. Hiedurch
und durch das allmähliche Nachrücken der Truppen Derfelden's
wurde endlich anf den Höhen die Verbindung unter den bisher ziemlich
getrennten Gefechtsgruppen hergestellt und die so hart bedrängten
Truppen auf dem linken Flügel Ott's aus ihrer misslichen Lage befreit.
Während sich die eben geschilderten Ereignisse in der Zeit
von 3 bis 5 Uhr nachmittags auf dem linken Flügel und im Centrum
der Verbündeten abspielten, war der rechte Flügel (das Corps Kray),
wie bekannt, nicht unthätig geblieben. Schon früher wurden die beiden-
müthigen Kampfe geschildert, welche sich nach Erneuerung der
Schlacht hier abspielten, und die aufopfernde Hingebung, mit welcher
die österreichischen Truppen ihre schwer eroberte Position auf den
Höhen zu behaupten trachtoten. Als nun aber Kray die Nachricht
von dem Eingreifen des Corps Mela s erhielt, der Gefechtslärm, vom
linken Flügel herüberschallend, das Erscheinen frischer Truppen an-
zeigte und endlich gegen 5 Uhr eine rückgangige Bewegung bei den
Franzosen bemerkt wurde, da fasston die furchtbar erschöpften Truppen
Kray 's, die seit dem Morgengrauen, also nach einer auf dem Marsche
schlaflos verbrachten Nacht, seit 16 Stunden in glühender Sonnen-
hitze, ohne Labung im Kampfe standen, erneuert frischen Muth. Gegen
5 Uhr nachmittags schritt das ganze Corps zu einem allgemeinen An-
griff auf die Franzosen und gab dadurch ein Zeugnis von Ausdauer
und Hingebung, welchen in der österreichischen Kriegsgeschichte für
alle Zeiten ein ruhmvolles Andenken bewahrt werden soll.
Die Division L e m o i n e wurde nach hartem Kampfe von den
Truppen 0 t t's geworfen und hitzig gegen Pasturana verfolgt. Die
Division Grouchy, in ihrer linken Flanke von Gottesheim um-
gangen, hielt den heftigen Ansturm der Truppen Bellegarde's
nicht mehr aus, räumte die letzten Höhen vor Pasturana und zog sich
fluchtartig in dieses Dorf zurück, wo sich die Generale Perign od
und G r o u c h y vergeblich bemühten, erneuert Widerstand zu leisten.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
83
Der Rückzug der Franzosen nnd die Verfolgung.
Schon früher, u. z. noch bevor die hier beschriebene Attake
Kray's erfolgte, hatte Moreau die Zwecklosigkeit eines weitereu
Kampfes erkannt und den allgemeinen Rückzug angeordnet. Da je-
doch Lichtenstein und die österreichischen Grenadiere die
Hauptrückzugsliuie nach Gavi abgeschnitten hatten, so stand nur
mehr jene durch Pasturana offen. Moreau beabsichtigte daher zuerst
üe Division Grouchy uuter dpm Schutze der Division Lemoine
und sodann diese gedeckt durch die Brigaden Colli und Guerin
zurückgehen zu lassen, während St. -Cyr seinerseits der Division
Watrin ausdrücklich befahl, die Höheu von Monte cucco zu ge-
winnen und einige Bataillone der Division Laboissiere zur Be-
?etzung der Orte Tassarolo uud San-Christoforo bestimmte.
Doch alle diese wohlgemeinten Dispositionen kamen nicht mehr
zur Ausführung.
Die ununterbrochen fortgesetzten Angriffe der österreichischen
Grenadiere, ihre überraschend schnelle Vereinigung auf den Höhen
südlich Novi mit der. vorstürmenden Russen und die nun eingeleitete
heftige Verfolgung hatten alsbald unter den Truppea W a t r i us
nnd Laboissiere's eine solche Panique erzeugt, dass sie haltlos in
wilder Flucht auseinander stoben !) und dadurch der rechte franzö-
sische Flügel sich jeder militärischen Leitung entzog.
Aber auch auf ihrem linken Flügel wurde alle Ordnung bald
vollends zerstört. General Ka-raiczay hatte mit seinen Reitern die
Brigade Colli angefallen und sie auf die im Rückzüge befindliche und
von Ott scharf verfolgte Division Lemoine geworfen, wodurch diese
zur Flucht veranlasst wurde. Colli wurde iu der Nähe von Pasturana
mit einem Bataillone eingeschlossen und nach lauger und tapferer
Gegenwehr endlich zum Waffenstrecken gezwungen. Unaufhaltsam
•türmten die österreichischen Reiter, geführt von ihren tapferen
obersten Revay (5. Husaren-Regiment) und Nimptsch (Karaiezay-
Dragoner) *), gefolgt von den Russen, gegen Pasturana vor, so dass
im Zusammenhange mit den Angriffen 0 t t's und B e 1 1 e g a r d e's
von den anderen Seiten, die Franzosen allen Halt verloren und auch
hier sich zur Flucht wandten. Die beiden französischen Generale
Perignon und Grouchy hielten mit wenigen Bataillonen
:och standhaft in dem genannten Orte aus. um wenigstens der
Artillerie den Rückzug zu sichern. Als aber diese den Riasco zu
überschreiten versuchte, trat hier das Detachement des Majors Kees
in Action. Das Bataillon Sztäray, welches die linksseitige Thal-
*) Siehe St -Cyr'» Memoiren.
*) Archiv des Maria Theresen -Ordens.
6*
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84 Wucherer.
begleitung besetzt hatte, eröffnete das Feuer. Schon durch die ersten
Schüsse kamen Pferde zum Fall, die ganze Colonne blieb stecken
und nun stürzten die Kaiser-Dragoner herbei, um die Trainbedeckung
vollends zu sprengen. In wilder Flucht stob alles auseinander.
Während dessen waren Karaiczay-Dragoner und 5er Husaren
von der einen Seite, Joseph-Husaren unter Führung des tapferen Ritt-
meisters ß a k o w s k y ') von Westen her theils in Pasturana ein-
gedrungen, theils mit der energischen Verfolgung des nun in voller
Auflösung fliehenden Feindes beschäftigt. Die nothdürftig zusammen-
geraffte Arrieregarde des Feindes wird gesprengt und zum grössten
Theile gefangen.
Was sich nicht ergibt, wird niedergemacht Die Generale
Perignon und Grouchy, durch zahlreiche Säbelhiebe verwundet*),
werden gefangen*).
Fast alle Geschütze und zahlreiches anderes Material fallt den
Siegern in die Hände, von allen Seiten werden Gefangene eingebracht.
Die französische Armee ist vollends aufgelöst und flieht quer-
feldein gegen Gavi zurück. Nur die einzige Brigade Grandjean4),
welche geschickt dem Defile" von Pasturana ausgewichen war, ge-
langt in einiger Ordnung bis in den erstgenannten Ort, wo sie Stellung
nimmt.
„Das Dunkel der Nacht rettete", wie Suwarow sagt, rden
Feind vor gänzlicher Vernichtung."
Länger als sechzehn Stunden hatte diese in der Kriegs-
geschichte einzig dastehende Schlacht8) gedauert.
Die Truppen waren bis zur Kraftlosigkeit erschöpft. Die Haupt-
macht der Verbündeten brachte die Nacht auf dem blutgetränkten
und von Gefallenen bedeckten Schlachtfelde zu, das weithin vorn
Gestöhne verschmachtender Verwundeter widerhallte. Das Corps
Kray blieb auf den Höhen zunächst von Pasturana, Melas zu beiden
Seiten der Strasse nach Gavi am Ufer des Riasco stehen •). Die
Reiterei, welche während des Tages weniger angestrengt war, blieb
noch bis spät in die Nacht hinein mit der Verfolgung des Feindes
und mit der Einbringung von Gefangenen beschäftigt.
*) Archiv des Maria Theresien-Ordens.
*) Nach Joinini.
fl) Nach den im Kriegs-Archiv erliegenden Tapferkeitszeugnissen soll der
Gemeine Naijy des 5. Husaren-Regimeutes den General Grouchy, der Gemeine
Dobory desselben Regimentes den General Perignon gefangen haben.
4) Narh Jörn i n i.
b) Wie Miliutin sehr richtig bemerkt.
•) Wo die Russen lagerten ist aus den vorliegenden Quellen nicht mit
Bestimmtheit zu ersehen.
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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.
85
Die Brigade Nobili.
Noch muss der Brigade Nobili gedacht werden, welche, wie
bekannt, um Mittag gegen Serravalle detachirt worden war. Als sie
auf die Truppen Dombrowskfs stiess, wichen diese, ohne auch
nur den Versuch eines Widerstandes zu wagen, zurück und es gelang
demnach dem Generale Nobili, die Citadelle dieser Stadt ohne
Schwertstreich zu entsetzen und über Vignole hinaus vorrückend
Arquata, auf der Rückzugslinie der Franzosen, zu besetzen.
Das Corps Rosenberg .
Das russische Corps Rosenberg in Vighizzolo hatte im Verlaufe des
Tages den Befehl erhalten, nach Rivaita zu marschiren, am Abend erhielt
es den weiteren Auftrag, über Novi hinaus die Verfolgung des
Feindes am 16. aufzunehmen.
Nachdem es die ganze Nacht hindurch marschirt war, gelangte
es am Morgen dieses Tages nach Novi, wo es einstweilen stehen blieb.
Die beiderseitigen Verloste.
Beide Gegner erlitten schwere Verluste. Die ungestümen, so
oft wiederholten Angriffe der Verbündeten kosteten diesen weit mehr
Opfer als den Franzosen, welche in einer fast uneinnehmbaren Stellung
sich tagsüber vertheidigten. Erst der fluchtartige Rückzug brachte
diesen bedeutendere Verluste. Die Zahl ihrer Todten und Verwundeten
ist in der eigenen Angabe mit 6.500 Mann nicht zu hoch gegriffen
Der schmerzlichste Verlust war für sie der Tod des Generals
Joubert, des jugendlichen Helden, auf welchen die Franzosen so
grosse Hoffnungen gesetzt hatten.
An Gefangenen verloren sie: 4 Generale (Partouneaux
Pe>ignon, Grouchy und Colli), 84 Stabs- und Ober-Officiere
und 4.500 Mann '). Rechnet man hiezu noch etwa 2.000 bis 3.000 Ver-
misste, d. i. die verlaufene Mannschaft, so dürfte der Verlust der
Franzosen sich im ganzen auf etwa 13.000 bis 14.000 Mann be-
laufen haben.
An Trophäen wurden eingebracht: 39 Kanonen und 54 Munitions-
wagen *); ausserdem 4 Fahnen, welche von den österreichischen
Truppen genommen wurden •).
*) Suwarow nimmt in seiner Relation sogar 12.000 Mann an Todten und
Verwundete an, was gewiss übertrieben ist.
*) Relation Suwarow's de dato Asti, am 25. August. Kriegs-Archiv.
•) Nach Stutterheim. Von den erbeuteten Kanonen wurde der grösste
Theil gleichfalls von den Österreichern erobert, wie aus der Mittheilung des
G. der C. Melas an Tige, dann aus mehreren anderen Berichten zu ersehen ist.
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86
Wucherer.
Die Verluste der Verbündeten waren gleichfalls sebr bedeutend.
Nach der docirten Verlustliste'), de dato Novi, 19. August,
betrugen die Verluste der Österreicher, u. z.: beim Corps Kray, bei
eiuem Stande von etwa 15.000 Mann, im ganzen 5.173 Mann; beim
Corps Melas, bei einem Stande von etwa 8.000 Mann, im ganzen
736 Mann; beim Generalstabe und der Reserve-Artillerie im ganzen
32 Mann, daher zusammen 5.951 Mann.
Die Verluste der Russen gibt Suwarow in seiner Relation an
Kaiser Franz mit 1.584 Mann an*).
Behling.
Wenn wir die Stärke der beiderseitigen Streitkräfte mit den
vorgedachten Verlusten vergleichen, so ist die Schlacht bei Novi als
eine der blutigsten in der Kriegsgeschichte zu bezeichnen.
Diese grossen Verluste beweisen aber auch, mit welchem Helden-
muthe, Ausdauer und Hingebung die Truppen der Verbündeten ge-
kämpft haben. Geradezu unübertroffen sind die Leistungen der öster-
reichischen Regimenter und für alle Zeiten sollte das Andenken au
diese Schlacht erhalten bleiben.
In einer von Natur aus fast unangreifbaren Stellung kämpfte
die republikanische Armee, von Heldenmuth und Tapferkeit beseelt,
ihre jungen Generale dürsteten nach Ruhm, aber dennoch wurde diese
Armee bis zur Vernichtung geschlagen von einem kaum nennenswert
überlegeneu Heere, dessen eiserne Ausdauer, unbeschreibliche Hin-
gebung und bis zur Wuth gesteigerten Tapferkeit kein Hindernis
kannte, keine Anstrengung scheute und selbst der glühendsten Sonne
Trotz bot, um die Siegespalme zu erkämpfen!
Mit Staunen sahen die Franzosen von ihren Höhen herab, wie
die österreichischen und russischen Bataillone nach jedem ab-
geschlagenen Sturme sich wieder rangirten, Richtung nahmen und
mit Todesverachtung zu neuen Augriffen vordrangen, nur geleitet
von dem Einflüsse einer eisernen Disciplin und dorn erhebenden
Begriffe jener Kriegerehre, welche die Vernichtung der Schmach der
Niederlage vorzieht.
') Die dem Kriegsarcbiv entnommene Verlustliste befindet sich auf den
Seiten 89 und 90.
J) Sie sind wie folgt nachgewiesen :
An Todten: 1 Stabs-, 10 Ober-OfhYiere, 337 Mann.
An Verwundeten: 2 Geuerale, f> Oberste, 3 Stabs-, 47 Ober-Offieiere und
1 179 Mann.
Die Vermissten und Gefangenen sind hier nicht angegeben
Miliutin beziffert deu Verlust mit 348 Todten und 1538 Verwundeten,
also zusammen 1.886 Mann. Aber auch hier fehlt die Angabe der Vermissten
und Gefangenen.
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Die Schlacht von Novi am 15. Augost 1799.
87
Selbst der alte, harte F. M. Suwarow zollt den Trappen seine
Bewunderung, indem er an Kaiser Franz relationirt:
„Ich schliesse nur mit der aus dem Wonnegefühl meines ge-
rührten Herzens entspringenden ehrfurchtsvollen Betheuerung, dass
ich die allgemeine Tapferkeit der k. k. sowohl, als der kais. russischen
Truppen vom oberen und niederen Befehlshaber bis zum gemeinen
Manne nur bewundern, nie aber hinreichend beschreiben kann
Ich danke dem Schöpfer .... mich an der Spitze einer so vorzüg-
lichen Armee zu befinden, welcher ich dadurch meinen Dank zu
bringen eile ".
Schliesslich spricht sich Suwarow in ganz besonders dank-
barer und anerkennender Weise über „die beispiellose Aufopferung" aus,
mit welcher sowohl der „verehrungswürdige Feldherr" G. der C. Baron
Melas, als alle übrigen Generale die „ausserordentliche Begeisterung
ihrer Truppen" anzuregen und zu beleben wussten.
G. der C. Baron Melas schreibt in seiner Relation:
„Ich finde nicht Ausdruck und Worte genug, um das Verdienst,
die unerschütterliche Tapferkeit und den bis zur Begeisterung ge-
steigerten Muth der ganzen Armee hinlänglich zu schildern, und ich
muss gestehen, dass jedes einzelne Individuum an diesem für die
k. k. Waffen ewig merkwürdigen Tage, wo jeder Schritt mit Blut
bezeichnet war, sich einen Anspruch auf unsterblichen Ruhm uud
allgemeine Achtung erworben hat."
So schreiben unter dem Eindrucke der grossartigen Leistungen
ihrer heldenhaften Soldaten zwei alte, erfahrene Krieger, die beide nichts
weniger als Schönfärber und Phrasendrescher waren, und die sich
niemals gescheut haben, ihre Meinung auszudrücken, auch dann, wenn
sie recht empfindlich berühren musste.
F. Z. M. Baron Kray und F. M. L. Graf B el 1 egard e berichten
in ähnlich begeisterter Weise über ihre Truppen.
Melas, der alte Krieger, der zahlreiche Schlachten mitgemacht
jatte, bezeichnet die Schlacht von Novi als „ewig merkwürdig" uud
lieht bald werden wir in der Kriegsgeschichte aller Volker ein
Beispiel finden, welches deutlicher beweist, was eine brave, vom
•hten militärischen Geiste beseelte Truppe auszuhalten und zu
eisten vermag.
Jeder österreichische Krieger möge sich an diesem Beispiele
egeistern und seine eigenen Leistungen nicht nach dem Massstabe
einer persönlichen Empfindungen oder selbstüberhebenden Eitelkeit
emessen, sondern wohl erwägen, ob er genügend Kraft und Energie
m Körper, Begeisterung und Hingebung in der Seele besitze, um
ibnliches auszuführen, wie dies unsere glücklichen Vorfahren bei Novi
el eistet haben.
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88
Wucherer.
Die ungeheuere moralische Kruft war es, durch die sie damals ge-
siegt haben, uud diese ist es, welche einzig und allein durch den edlen
militärischen Geist bis zur Selbstaufopferung gesteigert werden kann.
Möge die Pflege des kriegerischen Geistes im heutigen Volks-
heere nicht vernachlässigt werden
Die Folgen der Schlacht
Obwohl Suwarow noch am Abend des 15. August eine um-
fassende Disposition zur Verfolgung des Gegners ausgeben liess, so
wurde infolge der übergrossen Erschöpfung der Truppen erst am lti.
nachmittags eine kurze Strecke weit nachgerückt, am 17. aber vor
der kaum 9km entfernten Festung Gavi die Verfolgung des Feindes
gänzlich eingestellt. Dadurch wurden die Früchte des glänzenden
Sieges bei Novi einfach preisgegeben.
Die Gründe, welche den entscheidenden Schlag gegen die Riviera
erlahmen Hessen, lagen theüs in der nicht ausreichenden Vorsorge
für Proviant- und Transportsmittel, theils aber auch in erneuerten
Eingriffen des Wiener Hofkriegsrathes in die Leitung der dem Feld-
marschall anvertrauten Armee, welche diesen heftig erbitterten.
Er musste die Armee in den nächsten Tagen wieder nahezu in
dieselbe Stellung zurückführen, die sie vor der siegreichen Schlacht
eingenommen hatte.
Bald traten zu allem Überflusse noch diplomatische Verhand-
lungen hinzu; neue Aspirationen der verbündeten Mächte wurden
offenbar und neue Kriegspläne ausgeheckt, welche an Sinnlosigkeit
ihresgleichen suchten. Die einzelnen Armeen erhielten von Wien und
Petersburg die widersprechendsten Befehle und Instructionen; ein
Einverständnis zwischen den Feldherren in Italien und in Deutschland
konnte infolgedessen nicht einmal versucht werden, und als endlich über
höhere Befehle Erzherzog Karl aus der Schweiz nach Deutschland und
Suwarow aus Italien in die Schweiz abrücken mussten (8. September),
waren alle glänzenden Siege, welche diese beiden Feldherren er-
fochten, alle die schweren Opfer, welche die heldenmüthigen Armeen
gebracht hatten, nutz- und zwecklos vergeudet.
Der Feldzug 1799 wird dadurch zu einem abschreckenden,
aber lehrreichen Beispiele, welches beweist, dass verbündete Mächte
nur dann zu grossen kriegerischen Erfolgen gelangen können, wenn
gemeinsame, grosse politische Ziele sie mit einander verbinden, und
ein einziger Oberfeldherr, getragen vom Vertrauen seiner Auftrag-
geber, die Kriegsmittel zur Erreichung dieser Ziele souverän ge-
brauchen darf.
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>h> S< li lacht von Novi am 15. August 1799.
89
Die Verluste der Österreicher
N&ch dem offiziellen Ausweise de dato 19. August 17'.'9.
)#r Kruimenter und Grenadier-
Bataillone
Todt
Ver-
wundet
Vermisst
Summe
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Rechter Flügel unter F. Z M. Kray
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15o9
1
1 1
1 DO
183
-Hill
209
12
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1758
1
32
8
239
1
76
10
347
33
Sztaray-Infanterie .
2623
59
15
443
2
103
17
605
16
Terzy-Infanterie . .
1256
3
70
7
176
9
111
1$
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Deutschmeister - In-
fanterie ....
2325
2
171
18
616
3
21
23
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Huff-Infanterie . .
1665
2
39
16
328
1
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19
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Oranien-Infanterie .
1761
•
1
•
4
•
1
6
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Vukassovich - Tnfan-
733
3
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2
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16
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Kheul-Infanterie . .
1669
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Latt^rmann - Infan-
1148
2
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2
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(i yulai-Infanterie .
1361
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1330
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Cr.
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Kaiser-Dragoner . .
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•
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16
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Johann-Dragoner
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Joseph-Husaren . .
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Summe des rechten FlQgels .
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90
Wucherer. Die Schlacht von Novi nm 15. Angust 1799.
Der Regimenter und Grenadier
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Linker Flügel unter G. der C. M e 1 a s
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Pertusi - Grenadiere
Goschen-Grenadiere
Weissenwolf-Grena-
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Morzin-Grenadiere .
Schiaffineti - Grena-
diere
Paar-Grenadiere
Weber-Grenadiere .
Hohenfeld - Grena-
diere
Fürstenberg - Infan-
terie
Stuart-Infanterie
Lobkowitz-Dragoner
Levenehr - Dragoner
Karaiczay -Dragoner
vacat Husaren . .
Hiezu vom General -
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Gesa mint - Verlust der österreichischen Armee
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tulacion de Santiago de Cubu.u
8
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91
Der spanisch-amerikanische Krieg.
Von Theodor Ritter von Winterhaider,
k. und k. Linit"ns»hifr« Licutiiiant.
Hiezu die Tafeln 6, 7 und 8.
Wbdroek verboten. Überaetzungtrecbt vorbehalten
Einleitung.
Als 2U Ende des letzten Jahrzehntes die Vereinigten Staaten mit
einer allerorts Erstaunen erregenden Energie an den Bau moderner
Kriegsschiffe schritten, Etablissements zur Erzeugung von Panzer-
platten und Geschützen grösster Leistungsfähigkeit errichteten und
gleichzeitig ein in seiner Art und der Zeit nach erstes Institut für
dk höhere Ausbildung des Flottenpersonals — das bestbekannte
,naval war College in Newport" — in's Leben riefen, mit einem Worte
die Regenerirung ihrer Kriegsmarine in's Werk setzten, fehlte es nicht
an zweifelnden und kritischen Stimmen innerhalb der Staaten selbst
und auch im Auslande, welche diesen Entschluss theils aus national-
Ökonomischen Gründen missbilligten, theils als die Äusserung eines
zu hoch gespannten Selbstgefühls, ja sogar nur als eine Massnahme
^zeichneten, um für die beneidenswerten fiscalischen Überschüsse
einen prunkhaften Staats-Hausrath zu beschaffen.
Wozu — so argumeutirten die mit jener Erschliessung der Re-
präsentanten Nichteinverstandenen — brauchen die Vereinigten Staaten,
ieren fest in sich geschlossener Complex nach Osten und Westen
durch Weltmeere von allenfalls ernst zu nehmenden Widersachern
getrennt ist und überdies von Nord und Süd her überhaupt nichts
in fürchten hat, wozu braucht dieses glückliche Land ein so schweres
ind theueres Rüstzeug zur See? Die Antwort hierauf war einfach:
- um auf jeden Fall gegen eine Überrumpelung sicher zu sein und
Itnerika den Amerikanern unter allen Umständen zu bewahren —
fir den steuerzahleuden Bürger aus Kentucky, sowie für das Binneu-
and Europas war die Frage erledigt. Allen jenen aber, welche den
Nebst officiellen Quellen und publicistischen Darstellungen, welche bis
iirz 1899 zugänglich waren, wurden für diese Studie benützt:
Morris: „Americau war with Spain."
Müller y Terjeiro: „Combates y capitulacion de Santiago de Cuba."
"r<M der milU..wiMenscb*fll. Vereine. LIX. B»ud. 8
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92
Winterhaider.
praktischen, nüchternen Sinn jener durch Sturm und Drang aus so
verschiedenen Elementen zusammeugeschweissten Nation nur einiger-
massen kannten, war es klar, dass die Schaffung einer mächtigen
Kriegsflotte nur das erste grundlegende Mittel war, mit dessen Hilfe
jene Nation ihren Eintritt in die Reihe der Weltgeschichte machen-
den Völker durchzusetzen beabsichtigte.
Der Burgerkrieg hatte hinlänglich bewiesen, erstens dass es einer
starken Flotte bedürfe, um einen zur See auch nur minderwertigen
Oegner unter seinen Willen zu bringen und zweitens, dass der gründ-
liche, durch den technischen Fortschritt hervorgerufene Wandel im
ganzen Flottenwesen es ausschliesst, die Seemacht erst in letzter
Stunde improvisiren zu wollen, mag die Handelsmarine auch noch so
kräftig und blühend entwickelt sein.
In Erwägung der strategischen Vortheile der geographischen
Lage der Vereinigten Staaten und mit Rücksicht auf den Widerstand,
den eine gleichzeitige Verstärkung der stehenden Armee gewiss bei
der überwiegenden Mehrzahl der durch einen regen Handelsgeist
ausgezeichneten und daher für die Marine opferwilligeren Einwohner
gefunden hätte, vielleicht auch in der durch die Vergangenheit des
Landes bis zu einem gewissen Masse bestärkten Annahme, dass das
amerikanische Volk, durch seinen in steten Kämpfen auf intellectuellern
und elementarem Gebiete bethätigten Entwicklungsgang besonders
befähigt sei, ohne langjährige, auf breite Massen ausgedehnte Vor-
arbeit in der entscheidenden Stunde ein kriegsbrauchbares Heer zu
stellen, - — sah man einstweilen davon ab, die Heeresverfassung: zu
verändern, wodurch auch nach jeder Seite hin der wahre Beweggrund
der inaugurirten maritimen Rüstungen — nämlich die Absicht, activ
in die Weltpolitik eingreifen zu können — verschleiert blieb.
Mit der Zahl der fertiggestellten neuen Kriegsschiffe ward auch
das Auftreten Nordamerikas gegen aussen entschiedener, wie die
Verhandlungen mit England in der venezuelanischen Streitfrage und
die bis zur freiwilligen Incorporation von Hawai führenden Vorgänge
genügend bewiesen.
Die Monroe-Doctrin, Amerika den Amerikanern, blieb nach wie
vor da> Palladium der einander folgenden Regierungen, nur wollten
sie den Begriff des amerikanischen Bodens in dem der Ausbreitung
der Nation günstigen Sinne interpretirt wissen.
Die allgemeine Weltlage zu Beginn des Jahres 1898 und ganz
besonders die traurigen Verhältnisse in der wichtigsten westindischen
Colonie Spaniens, welche der dreijährige Insurrectionskrieg auf Cuba
geschaffen hatte, fügten sich zu der passendsten Gelegenheit, reiche
.Inseln der Antillengruppe, über deren geologische Zugehörigkeit zum
ftrV
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
93
amerikanischen Continent bisher nur theoretisch gesprochen worden war,
mch thatsächlich in dessen engste Interessensphäre, beziehungsweise
Abhängigkeit zu zwingen und nebenher auch im Stillen Ocean an
der Schwelle Ostasiens Fuss zu fassen.
Die ungestüme Partei, die Jingos, drängte längst zur offenen
Intervention auf Cuba, die leitenden Factoren wahrten zwar die
Form durch eine gewisse Stellungnahme gegen die von amerikani-
schem Boden ausgehenden Flibustierzüge zur Unterstützung der auf-
ständischen Cubaner, allein die Schritte bei der spanischen Regierung
am Beschleunigung der Massnahmen zur Wiederherstellung friedlicher
Zustände auf Cuba, deren bestehendes Gegentheil rnicht nur die
amerikanischen Uandelsinteressen so sehr schädige, sondern auch der
Union bedeutende Kosten zur Aufrechterhaltung der Neutralität durch
Unterdrückung der Flibustier-Expeditionen verursache", war trotz der
begleitenden Sammlung materieller Unterstützungen für die not-
leidenden Inselbewohner doch mehr als eine harmlose Kundgebung.
Als nun gar am 15. Februar 1898 in Habana die unglückselige
Maine-Katastrophe erfolgte und die von den Vereinigten Staaten zur
Untersuchung entsendete Commission ihr Gutachten dahin abgab, dass
der Verlust des Schiffes durch eine äussere Explosion erfolgt sei,
ohne dass man den Veranlasser der letzteren angeben könne, war die von
einer in ihrer Darstellungsweise scrupellosen Presse aufgeregte öffent-
liche Meinung Nordamerikas nicht mehr zu halten und Präsident
Mac Kinley erliess am 20. April, nachdem Vermittlungsversuche
neutraler Mächte amerikanischerseits abgelehnt worden waren, eine
peremptorische, einem Ultimatum gleichkommende Note an Spanien,
in welcher Spanien zur Räumung Cubas aufgefordert wurde, damit
dort Humanität und Gerechtigkeit zur Geltung kommen könne.
Das letztere antwortete durch die vom 24. April datirte Kriegs-
erklärung, welche den amerikanischen Congress veranlasste, am
25. April das Bestehen des Kriegszustandes mit Spanien zu erklären,
das letztere mit dem Zusätze, dass der Kriegszustand als am 21. April
eingetreten zu betrachten sei — eine Clausel, um die Zahl der Prisen
zu erhöhen.
Spanien traf seine Entscheidung zur Wahrung seiner Ehre
prompt; die Erhaltung seines Besitzstandes dürfte trotz aller nationalen
Begeisterung schon von Anbeginn an auch im Lande selbst von
objectiv Urtheilenden kaum als ein zu hoffender Erfolg angesehen
worden sein; dazu waren die Stärkeverhältnisse zu ungleich.
Vor der gedrängten Darstellung der letzteren seien aber nur die
'-ein materiellen Gründe angeführt, welche die amerikanischerseits
ausgesprochene und in einem umfangreichen Protokoll niedergelegte
8*
94
W i n t erhald o r.
Ansicht, dass die „Maine" einer Explosion ausserhalb des Schiffs-
körpers zum Opfer gefallen sei, als irrig erscheinen lassen.
1. Hat von den mehrfachen Zeugen keiner, weder auf dem
verunglückten noch auf den in der nächsten Nähe verankerten Schiffen,
bei der ersten Explosion — es erfolgten deren zwei mit bestimmt
wahrnehmbarem, auf 5 bis 30 Secunden geschätztem Intervall — die
für Minen charakteristische Wassergarbe gesehen oder gehört.
2. Ist es wenig wahrscheinlich, dass eine äussere Explosion
sofort einen hochauflodernden Brand des betreffenden Schiffes her-
beiführt.
3. Ist der Umstand, dass die Schiffswand an der Stelle der
ersten Explosion theilweise Eindrücke nach innen aufwies, an sich
uoch kein stichhältiger Beweis für die Folgerung der Commission, da
seither ad hoc angestellte Versuche ergeben haben, dass solche Ein-
drücke auch dann, u. z. durch den Gegendruck des Wassers entstehen,
wenn man innerhalb eines abgeschlossenen schwimmenden Behälters
eine Detonation herbeiführt.
4. Waren gar keine todten Fische zu sehen, die doch sonst
immer nach einer Explosion auf oder unter Wasser an die Oberfläche
kommen.
Das Fehlen der todten Fische ist aber andererseits vollkommen
erklärlich, wenn es sich um eine Explosion im Schiffsinuern handelt,
wo der Schiffskörper den tödtlichen Choc aufnimmt.
Die wahre Veranlassung zum Sinken der „Maine" dürfte so-
nach, wenn von der nicht vollkommen verbürgten Annahme abgesehen
wird, die Explosion sei bei einer an Bord vorgenommenen Trans-
action mit Dynamit entstanden, in einer Selbstentzündung eines
Theiles der Munition zu suchen sein, wie solche noch immer trotz
mancherlei Vorsichtsmassregeln ab und zu sich ereignen.
Das Verhältnis der beiderseitigen Streitkräfte zu Wasser und
zu Lande.
Auf spanischer Seite befanden sich die maritimen Streitkräfte,
deren Erfolg oder Misserfolg ja zunächst für den Ausgang dos Krieges
bestimmend sein musste, in einem wenig versprechenden Zustande der
Bereitschaft; nicht allein numerisch und an Gefechtswert der Ein-
heiten der amerikanischen Flotte nachstehend, war das spanische
Flottenmaterial auch trotz der seit Jahren sich mehrenden uud
immer deutlicher werdenden Anzeichen eines unvermeidlichen Waffen-
ganges erst in allerletzter Stunde Gegenstand einer etwas energischeren,
jedoch eher nervösen als zielbewussten Fürsorge geworden.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
95
So kam es, dass bei Kriegsausbruch die zwei einzigen neueren
Schlachtschiffe, „Emperador Carlos V.u und „Pelayo", noch in Zu-
rüstung, beziehungsweise Umbau begriffen waren; die zwei alten, aus den
Sechziger-Jahren stammenden Panzerschiffe „Vitoria" und „Numania"
kamen, trotz partieller Reconstruction von nur geringem Gefechtswert,
nur für die Verteidigung der Küste der Halbinsel in Betracht
und hatten nicht ihre gauze Artillerie installirt.
Vier Panzerkreuzer waren halbwegs actionsberoit, doch musste
deren modernster, „Cristöbal Colön" ohne schwere Geschütze in die
Campagne eintreten. Zwei weitere Schiffe dieser Classe brauchten zur
Vollendung noch beträchtliche Zeit und ebenso viele lagen im Bau,
ohne dass auf deren Fertigstellung zu rechnen war.
Geschützte Kreuzer standen fünf, jedoch nicht sämmtlich voll-
ständig ausgerüstet, zur Verfügung, zwei andere lagen ebenfalls
noch im Bau; an ungeschützten Kreuzern dritten und vierten Kanges
und kleinen Kanonenbooten besass Spanien zwar noch eine bedeutende
Zahl, doch sind diese Fahrzeuge grossentheils nur für die Ver-
hinderung des Schmuggels in Cuba und auf den Philippinen erbaut
und in Verwendung, bei einem so ernsten Ringen wie das bevorstehende
kaum und auch dann nur als eine Beigabe zu einem Kern gefechts-
tüchtiger Schiffe zu betrachten; wie die Dinge standen, halfen sie nur
die amerikanischen Siegesbulletins ausschmücken und die spanische
Verlustliste anschwellen.
Die Torpedo-Flottille zahlte 14 Torpedo-Kanonenboote, worunter
sechs in den beiden letzten Jahren in England erbaute Torpedoboot-
Zerstörer, ferner 4 Torpedoboote 1. und 9 Torpedoboote 2. Classe,
endlich das unterseeische Boot rPeral", welches nach dem Verfliegen
der ersten Begeisterung für diese Erfindung eines Spaniers keine
weitere Nachahmung gefunden hatte.
Als Auxiliarkreuzer waren bei der Compania transatläutica 13
grössere schnelle Dampfer, ferner ein anderweitiger Raddampfer in Vor-
merkung, thatsäehlich konnten jedoch nur deren vier herangezogen
werden ; zwei Dampfer der Hamburg — Amerika Linie und 5 italienische
wurden noch vor Ausbruch des Krieges zu demselben Zweck angekauft
und nach Spanien überführt, hingegen war es nicht mehr möglich,
einen in Genua erbauten Panzerkreuzer rechtzeitig zu acquiriren.
Namentlich diesen Auxiliarkreuzern, sowie überhaupt noch zu
annirenden Handelsdampfern glaubte man in Anbetracht des Um-
stände«, dass Spanien der 1856er-Convention hinsichtlich Abschaffung
der Caperei nicht beigetreten war, eine bedeutende Rolle als Handels-
zerstörer prognosticiren zu dürfen, — auch eine schwere Enttäuschung.
Die Bestückung der in Betracht kommenden Schiffe war eben-
falls nicht in der besten Ordnung; aus offiziellen Berichten des
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W i n t e r h a 1 d e r.
Admirals Cervera geht hervor, dass die Verschlüsse der 14cw-
Schnelllade- Geschütze auf seinen Schiffen mancherlei Anlass zu
Klagen boten, ja in einzelnen Fällen ganz unzuverlässig functionirten,
sowie dass viele der Einheitspatronen wegen mangelhafter Hülsen-Con-
struction absolut unbrauchbar waren und überhaupt diese letztere
Munition gar nicht in der für eine einmalige Füllung der Depots
erforderlichen Menge vorhanden war.
Ausser dem Materialbestande muss jedoch auch die Leistungs-
fähigkeit des Landes im allgemeinen und speciell jene der maritimen
Etablissements in Erwägung gezogen werden und hierin lag, ohne
vorläufig auch nur einen Vergleich mit den Vereinigten Staaten an-
zustellen, die grösste Schwäche; abgesehen von der finanziellen Er-
schöpfung des Landes, welche ja nicht nur auf die Marine lähmend
wirken musste, waren weder Regierungs- noch Privat-Etablissements
in der Lage, selbst in Friedenszeiten den an sie gestellten Anforde-
rungen zu genügen, wie die häufige Vergebung von Bauten und Re-
constructionen ans Ausland darthut, geschweige denn, dass sie in
wenigen Wochen die schweren Unterlassungssünden früherer Jahre
gutmachen konnten.
Wenn nuu aber diese Verhältnisse schon im Mutterlande sehr
wenig erfreulich waren, so gilt dies in noch erhöhtem Masse von den
Colonien, wo die vorhandenen Etablissements nicht einmal hinreichten,
um die laufenden Bedürfnisse der in normalen Zeiten dort unter-
haltenen, zumeist kleineren Schiffe zu befriedigen; und diese unzu-
länglichen Ressourcenstationeu wären selbst in dem Falle, als die
spanischen Flottenabtheilungen statt der unerhört dastehenden Zer-
störung anheimzufallen, anfänglich Erfolg erzielt hätten, doch be-
trächtlich in Anspruch genommen gewesen.
Wenn es unter den Schiffen sowohl der Station Cuba als auch der
Philippinen mehrere gab, die in den Arsenalen von Habana und
Cavite nicht einmal Kessel und Maschinen repariren lassen konnten,
wie sollten dort erst aus einem Gefechte zurückkehrende, mehr oder
minder schwer beschädigte Schiffe wieder in Stand gesetzt werden?
Aber auch mit Vorräthen für den Maschinenbetrieb waren diese
Flottenstützpunkte nur in bescheidenem Masse, mit Hilfsmitteln
für eine rasche Approvisionirung der Schiffe fast gar nicht vor-
gesehen ; der letztere Umstand — scheinbar von secundärer Bedeutung
— ist wahrscheinlich einer der Hauptfactoren, dass die spanische
Flotte nicht rechtzeitig vor der Concentration der amerikanischen von
Santiago wieder auslaufen konnte.
Endlich war noch ein zufälliger Umstand für Spanien er-
schwerend, der Kohlen strike in England, auf welche es bezüglich
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
97
seines Kohlenbedarfes angewiesen ist; abgesehen von der bei der
Finanzcalamität doppelt empfindlichen Preissteigerung inusste die
Schwierigkeit, überhaupt grosse Quantitäten sicherzustellen, über-
wunden werden.
Die Vertheilung der maritimen Kräfte war bei Ausbruch des
Krieges folgende:
In den eubanischen Gewässern befanden sich zur Verfügung
des General-Capitäns Ramon Blanco und unter dem Befehle des
Admirals Manterola, in allen Hafenorten vertheilt, der geschützte
Kreuzer „Alfonso XIX.", der ungeschützte rReina Mercedes" und
nahe an 50 kleinere, für den Küstendienst bestimmte Kanonenboote,
welche jedoch theilweise schon in reparatursbedürftigem Zustande
waren.
Auf der Philippinen-Station standen unter Admiral Mo ntojo y
Pasarön zwei geschützte Kreuzer, „Isla de Luzon", Isla de Cuba",
beide zweiten Ranges, ein grösserer aber ungeschützter Kreuzer,
„Reina Cristina", weiters die kleineren, ebenfalls ungeschützten Kreuzer
„Don Antonio de ülloa", „Don Juan de Austria", „Marques del
Duero**, drei improvisirte Torpedoboote, eine Holzfregatte „Castilla"
zum Schutze der Stadt Manila; weiters noch mehrere altartige
Kanonenboote zwischen die kleinen Inseln des Archipels vertheilt.
An die rechtzeitige Verstärkung dieser ganz unzulänglichen Streit-
kräfte zu schreiten, war es zu spät.
Auf den Cap Verde'schen Inseln wurde unter dem Befehle des
Admirals Don Pascual C e r v e r a y T o p e t e eine aus den Panzer-
kreuzern rInfanta Maria Teresa-, „Vizcaya", „Almirante Oqueudou
und „Cristobal Colön", ferner den Torpodoboot-Zerstöreru „Ariete"
„Plutonu, „Furoru und „Terror", sowie 4 Torpedobooten 1. Classe be-
stehende Escadre zum Abgehen nach Cuba concentrirt, die mancherlei
Mängel dieser Schiffe, über die Admiral Cervera eindringlichst
berichtet hatte, wurden aber nicht behoben, was zum Theil auch
nicht geschehen konnte, da ja „Oquendo" und „Vizcayaa aus West-
indien zurückkehrend erst am 19. April in S. Vincent eintrafen.
Die theils noch im Bau, theils in Zurüstung befindlichen Schiffe
sollten sich in zwei Reserve-Geschwadern, u. z. eines in Cadix unter
Contre - Admiral Camara y Li vermoore, das zweite in
Cartagena unter Contre-Admiral Bar 088 sammeln; über deren
Bestimmung konnte erst nach dem Termin der Fertigstellung, be-
ziehungsweise dem Gang der Ereignisse entschieden werden.
Über die moralische Verfassung des Personals der Flotte war kein
Zweifel; Muth und Begeisterung waren vorbanden, die kriegsmäßige
technische Ausbildung, besonders der Artilleristen und des niederen
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98
Winterhaider.
Maschinenpersonals liess aber, weil mit den vorhandenen Mitteln auch
hiefür nicht viel zu leisten war, einiges zu wünschen übrig.
Von den Landstreitkräften waren, da eine Invasion der iberischen
Halbinsel durch ein nordamerikanisches Expeditions- Corps, ebenso
wie andererseits ein beträchtlicherer Nachschub für die auswärtigen
Besitzungen während des Krieges von vornherein ausgeschlossen
war, hauptsächlich jene auf deu beiden überseeischen Operations-
gebieten von Interesse; immerhin muss man sich aber erinnern, dass
der dreijährige Insurrectionskrieg auf Cuba und der zweijährige auf
den Philippinen dem Lande schon gewaltige Opfer gekostet hatte
und auf der Halbinsel selbst der Ausbruch von Unruhen nicht ausser
dem Bereich der Möglichkeit lag.
Die Kopfzahl der Truppen auf Cnba wird sehr verschieden
zwischen 160.000 bis 200.000 angegeben; letztere Ziffer dürfte schon
die „movilizados" (Milizen) und Freiwilligen in sich begreifen.
Die Stärke der regulären Truppen kaun mit etwa 130.000 Manu
angenommen werden.
So ansehnlich diese Zahl sich auch ausnimmt, so darf — eiust-
weilen abgesehen von anderweitigen, die Verteidigung der Insel
sehr erschwerenden Umständen, die noch später berührt werden
sollen — doch die Ausdehnung des zu deckenden Gebietes und der
Mangel an genügenden Communicationeu in manchen Theileu nicht
ausser Acht gelassen werden.
Nahezu die Hälfte der ganzen Besatzung war in der Provinz
Habana concentrirt, der Rest zumeist in den Küstenstädten und in
seiner Minderheit auf die Stationen des Innern vertheilt.
Die theils bereits seit längerer Zeit vorhandenen, theils bei
Ausbruch des Krieges aufgeführten Küstenbefestigungen wurden der
Hauptsache nach durch die Truppen besetzt, wobei vielfach Infan-
terie als Aushilfe für mangelnde Artillerie-Mannschaft Verwendung
fand ; von der Marine waren die Küsten-Signalstationeu und nur in
vereinzeinten Fällen, wo Sehiflsgeschütze am Lande installirt wurden,
diese improvisirten Batterieu besetzt.
Die Minenvertheidigung wurde von der Marine ausgeführt.
Die regulären Truppen führten das 7mm Mauser- Gewehr
(spanisches Modell 1893) mit rauchschwacher Munition, die „movi-
lizadosl< und Freiwilligen zumeist llmm Kemington-, aber auch in
geringer Anzahl 7mm Mauser-Gewehre argentinischen und türkischen
Modells.
Von dem sehr gemischten Gesehützmaterial soll noch später
gesprochen werden.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
99
Puerto Rico war durch rund 7.000 Mann besetzt, wozu noch
Freiwilligen-Corps kommen sollten, die aber factisch nie in Action
traten.
Auf den Philippinen betrug die Gesammtzahl der Vertbeidiger
in Lande etwa 25.000 Mann, wovon 18.000 auf die Garnison von
Manila zu rechnen waren.
Sowohl auf Cuba als auf Luzöu (die übrigen Philippinen spielten
während des Krieges keine Rolle) war die Lage der Besatzungen
keineswegs beneidenswert. In Cuba war die Bewegungsfreiheit auf die
nächste LTmgebung der Garnisonen beschränkt; die treugebliebenen
Bewohner, welchen man die Bebauung ihrer Plantagen verboten
hatte, waren in diese Garnison eingepfercht, und mit der Deckung
ihrer Bedürfnisse beinahe ausschliesslich auf die Zufuhr von aussen
her angewiesen, da der grösste Theil der Insel schon lange brach
lasr: die Situation musste ausserordentlich bedenklich werden, wenn es
den Amerikanern gelang, eine wirksame Blockade aufrecht zu erhalten.
Das Elend in der Bevölkerung war gross und ihre Haltung
daher keine solche, dass die militärischen Befehlshaber nach dieser
Richtung bin von jeder Sorge befreit gewesen wären; das zuverlässigste
Element unter allen jenen, die sich auf Cuba Spanier nannten, und
es gab deren viele, welche sich nur aus Opportunitätsgründen diesen
Namen beilegten, bildeten die aus dem Mutterlande auf kurze Zeit
herübergekommenen Bauern, welche in Cuba nur so viel Erwerb
snchte, um damit ihre verschuldeten Anwesen daheim zu entlasten.
Gerade dieses Element, welches naturgemäss auch in Cuba
zunächst den Bebau des Bodens betreibt, war durch das „Reeon-
eentriren" Weyler's am härtesten betroffen; zu seinem Lobe muss
aber hervorgehoben werden, dass eben dieser Theil der Insel-
bevölkerung ausdauerte und in den schwersten Zeiten die Haupt-
stütze der Regierung blieb, gerade so wie dieser Theil sich den
Agitationen für die Unabhängigkeitssache gegenüber, standhaft gezeigt
hatte.
Während also an der Bevölkerung kein fester Rückhalt zu
finden war, wirkten noch mangelhafte Verpflegung und Ausrüstung
mit dem für Europäer höchst unzuträglichen Soranierklima zusammen,
um auch die durch das Zusammendrängen so vieler Menschen ohne-
dies roisslichen sanitären Zustände in den Garnisonen noch mehr zu
verschlimmern.
Wie viel von den Mängeln in der Approvisionirung der Truppe
auf unleugbare Misswirtschaft und wie viel auf den grossen Mangel
finanzieller Mittel zu setzen ist, bleibe unbesprochen ; als Beispiel
des gössen Mangels mag nur die auch aus vollkommen glaubwürdigen
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100
Winterhaider.
spanischen Quellen hervorgehende Thatsache dienen, dass zur Zeit der
Kriegserklärung die Truppen schon monatelang keiue Besoldung er-
halten hatten.
In Manila standen die Dinge nicht besser; die Insurgenten
waren hier augenblicklich vielleicht thätiger als jene auf der Antillen-
lusel, welche sich seit der offenen Parteinahme der Vereinigten
Staaten viel mehr mit Vorbereitungen für die Empfangnahme der in
Aussicht gestellten Zuschübe an Proviant, Waffen, Munition und
Geld und mit Unterhandlungen mit den zur Auskundschaftung der
spanischen Stellungen entsendeten nordamerikanischen Officieren als
mit der activen Kriegführung gegen die Regierungstruppen befassten.
Für Manila lagen die Verhältnisse auch deshalb noch un-
günstiger, weil schon wegen der grösseren Entfernung vom Mutter-
lande noch weniger auf Entsatz zu hoffen war und gleichzeitig nur
dieser eine ganz ungenügend geschützte Punkt sein konnte, wo die
Entscheidung fallen musste; das Innere der Insel Luzon befand sich
ganz unter dem Einflüsse der rebellirenden Tagalen und praktisch
genommen hörte die spanische Herrschaft gegen Land zu bei den
alten Mauern von Manila auf.
Das Einzige, was den spanischen Truppen bei solcher Ungunst
der äusseren Verhältnisse einen festen Halt gewährte, war ihre
Disciplin und ein gewisser Grad von Kriegserfahrung, den sie in den
Guerillakämpfen gegen die Aufständischen erworben hatten; von eiuer
Gewöhnung an die verderblichen klimatischen Verhältnisse war auf
dem westlichen Kriegsschauplatze wohl nur bei den Milizen und
Freiwilligen die Rede, aber diese konnten hingegen hinsichtlich
Disciplin, Ausdauer und Fälligkeit der Entsagung keinen Vergleich
mit den regulären Truppen aushalten.
Der Hauptnachtheil der Vertheidiger von Cuba, Puerto Rico
und Manila scheint aber ausser einer anscheinend nicht auf der Höhe
der Aufgabe stehenden Führung der Umstand gewesen zu sein, dass
sie in dem kleinen, aufreibenden Krieg den Geist der Offensive ein-
gebüsst hatten.
Geht man nun auf die Vereinigten Staaten über, so ist
zunächst ihre maritime Überlegenheit in jeder Richtung offenkundig.
Fünf ganz moderne, schon längere Zeit in Ausrüstung befind-
liche Schlachtschiffe, zwei grosse, gepanzerte Kreuzer von hervor-
ragender Geschwindigkeit 21 Meilen), 12 geschützte und drei un-
geschützte Kreuzer, sowie 13 neue Kanonenboote, für den Hochsee-
dienst, zu welchem ferner noch sechs neuartige Monitore herangezogen
werden konnten; 1 Raramschiff, 13 altartige, aus dein Bürgerkriege
stammende Monitore als Küstenwachschiffe, 8 Torpedoboote, ein wegen
«einer Armirung mit Dynamit- (besser gesagt Schiessbaumwolle)-
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
101
Geschützen, sogenannter Dynamitkreuzer, 2 unterseeische Boote, ferner
noch eine grosse Anzahl Semtutschiffe. Wenn auch die noch im Bau
befindlichen Kriegsschiffe, 5 Schlachtschiffe und ebensoviele Krouzer,
nicht mehr rechtzeitig beendet werden konnten, so brauchte der vor-
handenen operativen Flotte doch nur mehr ein Park von leicht zu
improvisirenden Hilfsschiffen zugeführt zu werden, um alle zu er-
wartenden Aufgaben erfüllen zu könuen.
Trotzdem war die amerikanische Marine-Verwaltung bestrebt,
durch Ankauf fertiger Schiffe im Auslande noch weitere Einheiten zu
gewinnen; ein in Europa gekaufter Kreuzer, sowie ein Hochsee-
Torpedoboot konnten nicht mehr rechtzeitig vor der Kriegserklärung
über den Ocean gebracht werden, hingegen verliess der für die
brasilianische Regierung gebaute und von Nordamerika gekaufte
Kreuzer „Amazonas" noch zu guter Frist die Werft am Clyde und
wurde unter dem Namen „New-Orleans" der Unionflotte einverleibt.
Für die Completirung der Auxiliarkreuzer kam die militärische
Organisation der „Zollkutter" sehr zu statten, ausserdem lieferten
die vielen, grossentheils schnelllaufenden Privat- Yachten ein bei Ver-
wendung geringer Umwandlungskosten sehr wertvolle Unterstützung.
Im ganzen wurden binnen wenigen Wochen dies- und jenseits
des atlantischen Oceans an Schiffen für operative und Auxiliarzwecke
zusammen nicht weniger als 97 Schiffe erworben. Bei vielen dieser
Schiffe wurde kein Kauf-, sondern nur ein Mietvertrag mit Vorbedacht
für Schadloshaltung für den Fall des Verlustes oder der Wegnahme
eingegangen.
Neben den nahezu unbeschränkten finanziellen Mitteln standen
aber nicht nur die Regierungs-Arsenale, sondern auch die vielen, im
grossartigsten Style arbeitenden Privat-Etablissements zur Verfügung,
die sich unter der Förderung des Gesetzes, dass alles Flottenmaterial
von der inländischen Industrie geliefert werden müsse, mächtig ent-
wickelt hatten; endlich ist nicht zu übersehen, dass in Amerika
schou seit dem Bürgerkriege gerade auf maritim-technischem Gebiete
eine Tradition für die rasche Beschaffung von Kriegsmaterial besteht,
die, wenn sie auch nicht die Improvisation grosser Schiffe erreichen
konnte, doch bei der Einrichtung und Armirung der massenhaft er-
worbenen Auxiliarschiffe sehr zu statten kam.
Trotzdem — und diese Thatsache kann nicht genug hervor-
gehoben werden — bedurfte es der äussersten Anspannung aller
Kräfte, um die in Reserve stehenden Schiffe der Kriegsmarine uud
die neu hinzugekommene Auxiliarllotte rechtzeitig, wenn auch nur
mit dem Allernöthigsten, auszurüsten und auch dies gelang nur. weil
man es mit einem weit entfernten und ganz ungenügend vorbereiteten
Gegner zu thun hatte.
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102
W interhalder.
Endlich ist die Lage der grossen maritimen Etablissements
und der wichtigsten Ressourcenplätze im Hinblick auf das Operations-
feld in Westindieu eine ausserordentlich günstige, wahrend auf den
Philippinen die Situation in diesem speciollen Punkte allerdings
gunstiger für die Spanier lag.
Die Arsenale Norfolk, Boston, League, Island und jenes bei
New- York liegen relativ tief im Lande an Flüssen und sind ebenso
wie die meisten Privatwerften Handstreichen entweder ganz entrückt
oder gegen solche doch leicht zu schützen; in nächster Nähe von
Cuba, je 90 Seemeilen von Habana, besitzt Nordamerika die be-
festigten und mit allem Betriebs- und Ersatzmaterial wohl ver-
sehenen Stützpunkte Key West und Dry Tortugas , ferner etwas
weiter, aber noch immer relativ sehr nahe und ebenfalls durch die
Lage geschützt, so reiche Handelscentren wie New-Orleaus und
Savannah, die mit dem Norden durch vorzügliche Oommunicationen
verbunden sind.
Auch die Union war nicht so weit auf den Krieg vorbereitet
gewesen, wie es in einem ähnlichen Falle bei europäischen Seemächten
wahrscheinlich der Fall wäre, zum mindesten nicht so weit, um
eine weiter ausgreifeude Operation gleich von Anbeginn an in's Werk
setzen zu können ; aber der Kern ihrer Seemacht war actionsbereit
und begierig sich zu schlagen.
Die anfänglichen Befürchtungen, dass die Anwerbung der
Bemannungen für die volle Ausrüstung aller der Marine gehörenden
und neu erworbenen und armirten Schifte — die blos für Transport-
zwecke dienenden Dampfer blieben unbestückt und behielten ihre
Capitäne und Mannschaften aus der Handelsmarine — auf Schwierig-
keiten stosson würde, verflogen sehr bald. Dauk der unausgesetzten
Agitation der Presse, welche den Krieg so populär zu machen ver-
stand, vielleicht auch augezogen durch den hohen Sold und die
Aussicht auf reichliche Provisionen, letztlich sogar auf Prisengelder,
waren die Werbe-Bureaux bald dicht umlagert und die Listen der
einzelnen Schifte voll. Grosser Wert wurde natürlich darauf gelegt
Seeleute zu bekommen, die schon den Gebrauch moderner Waffen —
Artillerie uud Torpedo vor allem — gelernt hatten, und solchen
Leuten wurden sehr beträchtliche Entlohnungen in Aussicht gestellt,
was nicht ohne Erfolg blieb. Daneben musste freilich mancherlei mit
in den Kauf genommen werden, was sich theils nur wenig tüchtig
erwies, theils in diseiplinäror Hinsicht Vieles zu wünschen übrig
liess. Auf jeden Fall that man aber sehr gut, dio bereits erprobten
und eingeübten Bemannungen, principiell, so weit es nur ging, bei-
sammen zu lassen, so die Gefechtstüchtigkeit der Ausschlag gebenden
Schiffe ungeschmälert erhaltend; hei einzelnen der grössten Schiffe
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Der spanisch-amerikanische Krhg.
103
wurde die Bemannung sogar noch um 50 bis <>0 Neuangeworbene
verstärkt, um die Stammmannschaft von untergeordneten Dienst-
leistungen zu entlasten.
Bestand einestheils die Mannschaft aus vorwiegend sehr unter-
nehmungslustigem, hartem Menschenmaterial, das zwar nach Natio-
nalität und Alter die weitesten Unterschiede aufwies, das aber dem
ausgegebenen Schlagworte „Reniember the Maine" blind folgend
zu allem bereit war, so verdient andererseits das Officiers-Element
besondere Beachtung. Unter den Führern waren fast alle aus der
Schule des Bürgerkrieges hervorgegangen, ihre untergebenen Offieiere
durch längere See-Campaguen und Studienreisen nicht nur theoretisch
und praktisch trefflich vorgebildet, sondern auch namentlich durch ihre
Verwendung auf durchwegs modernen Schiffen in allen Details routinirt.
Unter solchen Verhältnissen war es unschwer, auch für die Auxiliar-
schiffe vorzusorgen, indem nur der Coramandant und ein bis zwei
Offieiere dem Stande der Kriegsmarine entnommen wurden, unter
deren Anleitung sich die Freiwilligen-Officiere bald mit ihren Ob-
liegenheiten vertraut machten.
Schon vor dem Ausbruche des Krieges war die Vertheilung
der Flotte in einer Weise durchgeführt worden, dass sie die eigene
Küste deckte und im Atlantischen Ocean eine Concentration in be-
liebiger Richtung möglich war.
1. Das nordatlantische Geschwader lag unter Commando des
bei der Kriegserklärung zum Coutre-Admiral ernannten Captain
W. T. Sampson, Nachfolger des Contre-Admirals Sicard, in Key
West völlig bereit und bestand aus dem Panzerkreuer „New- York"
(Flaggenschiff), den Schlachtschiffen „Iowa" „Indiana*, den Zweithurm-
Monitoren „Puritanu, „Terror 4, „Miantonomah*4 und „Amphitrite", dem
geschützten Kreuzer „Cincinnati", den ungeschützten Kreuzern „Mont-
gomeryu und „Detroit", ferner 6 Kanoneubooten, Dynaraitkreuzer
„Vesuvius", 7 Torpedobooten, ebensoviel zu Torpedojägern umge-
stalteten Yachten und einer grösseren Anzahl von Schiffen und Fahr-
zeugen für den Depeschen- und Nachschubdienst.
Schlachtschiff „Oregon" war, in den Atlantic einberufen, am
19. März von San Francisco ausgelaufen und legte die ungefähr
14.000 Meilen lange Reise nach Jupiter Inlet (Florida) mit vier
Unterbrechungen zum Kohlenfassen in 67 Tagen zurück, nahm in
Key West nur rasch wieder Kohle und rückte gleich zur mittler-
weile etablirten Blockade vor Santiago de Cuba ein, eiue Fahrt,
die der Leistungsfähigkeit des Maschinen - Personals und den Er-
bauern des ganzen Schiffes das gläuzemlste Zeugnis ausstellt. Vor-
greifend sei bemerkt, dass „Oregon" in Bahia vor der Gefahr eines
Zusammentreffens mit der Escadre Cervera's gewarnt, die Reise
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104
Winter halder.
doch unverweilt fortsetzte und fast zur selben Zeit Barbados er-
reichte, wie die Spanier Santiago.
Kanonenboot „Marietta" war am 31. März von Callao ein-
berufen worden, schloss sich in der Magelhansstrasse „Oregon" bis
nach Bahia an und rückte sodann nach der Trennung mit Berührung
von Guatemala am 6. Juni nach Key West ein.
Der von Brasilien zurückgekaufte ehemalige, nun aber ganz
desarmirte Dynamitkreuzer „Nictueroy" navigirte von Rio de Janeiro
bis Bahia, beziehungsweise Para River unter Convoi von „Oregon"
und „Marietta", wurde aber dann allein weitergesendet.
Die Gefahr, unterwegs von dem spauischen Torpedo-Kanonen-
boot „Temerario", das von Montevideo ausgelaufen war, angegriffen
zu werden, belästigte den Commandanten des „Oreon" mehr als die
Möglichkeit eines Zusammentreffens mit Cervera.
2. Ein fliegendes Geschwader unter Commodore Winfield
Scott Schley, bestehend aus dem Panzerkreuzer „Brooklyn", den
beiden Schlachtschiffen „Massachusetts" und „Texas", den geschützten
Kreuzern „Minneapolis" und „New-Orleans", sowie dem aus einer
Yacht in einen Torpedojäger umgestalteten „Scorpion" und einem
Transportdampfer, war in Hampton Roads concentrirt.
3. Für die Operationen gegen die Philippinen waren die Schiffe
der ostasiatischen Station unter dem Befehle des Commodore
George Dewey in Hongkong zusammengezogen worden; es waren
dies: die geschützten Kreuzer „Olympia" (Flaggenschiff), ,,Baltimore",
„Raleigh" und „Boston", die Kanonenboote rPetrel" und „Concord",
das Depeschenboot (ein lange vorher nach China dirigirter „Zoll-
cutter) „Mac Culloch44, sowie die alte Corvette „Monocacy" und
zwei Kohlendampfer.
Zum Schutze der Ostküste Nordamerikas war ferner in Province-
town unter Commodore Ho well ein Geschwader, bestehend aus
den zwei geschützten Kreuzern „Sau Fraucisco" und „Columbia",
dem Rammschiff „Katahdin", sowio vier Auxiliarkreuzern, für den
Schutz der Westküste in San Fraucisco ein weiteres Geschwader unter
Contre-Admiral Miller formirt worden, das sich aus den beiden
Zweithurm -Monitoren „Monadnock" und „Monterey", dem geschützten
Kreuzer „Charleston" (Flaggeuschiff) und 9 kleineren Fahrzeugen
zusammensetzte; zum letzteren Geschwader gehörte auch das momentan
iu Honolulu befindliche Kanonenboot „Bennington".
Di»> ni)ri<4en Schiffe waren theils in den einzelnen Häfen ver-
theilt (Einthui m-Monitore, einige Kanonenboote, Torpedoboote und
Servitutschiffe) , theils unterstanden sie zu besonderen Zweckeu
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
105
directe dem Marine-Departement in Washington, wie z. B. die gro§sen
Auxiliarkreuzer „Harvard", „Yale", „S. Paul", „S. Louis", welche
anfänglich den Kreuzungsdienst seewärts der Ostküste hatten und
erst späterhin der operirenden Flotte zugetheilt wurden.
Wesentlich verschieden von den Verhältnissen in der Marine
lagen hingegen die Dinge hinsichtlich der Armee, die — man kann
sagen — erst geschaffen werden musste; aus diesem Grunde dürfte
es auch nicht unangebracht seiu, darüber Näheres auszuführen.
Da9 stehende Heer der Vereinigten Staaten, welches meist in
den Indianer-Districten beschäftigt wird, besteht nämlich nur aus
25.000 Mann angeworbener Berufssoldaten, die 1 Genie- (engineer-)
Bataillon, 25 Infanterie-, 10 Cavallerie- und 7 Artillerie-Regimenter
formiren; die letztgenannten umfassten bisher leichte (zu 4 Geschützen)
und schwere Batterien in demselben Regimente.
Cm die für den Krieg nöthigen Truppen aufzustellen, wurde
am 23. April zuerst die Anwerbung von 125 000 Freiwilligen aus
den Milizen jedes einzelnen Staates, im Verhältnis zur Einwohnerzahl
bemessen, sowie die Verstärkung der regulären Truppen bis auf eine
Maximalstärke von «2.000 und ein Monat später eine Einstellung
weiterer 75 000 Freiwilliger, jedoch ohne Beschränkung auf die
Milizen beschlossen und angeordnet.
Wiewohl jeder nordamerikanische Staatsbürger in seinem
speciellen Staate gesetzlich zu einer sogar langjährigen Dienst-
leistung in der Miliz verpflichtet ist — die in Wahrheit mehr oder
weniger nur auf dem Papier besteht und zumeist nur als ein sport-
liches Vergnügen ausgeübt wird — ist doch keiner dieser Miliz-
männer gebunden, für die Gesammtheit Dienst zu thun.
Die Milizen wählen ihre Officiere bis zum Hauptmann aus ihrer
Mitte, die Stabsofficiere wieder werden von diesen erwählten Officiereu
erwählt; diese Einrichtung wurde bei Aufstellung der aus den Milizen
hervorgegangenen Freiwilligen - Regimenter dahin modificirt, dass
man wenigstens zum Regimonts-Commandanten einen Stabsofficier
der regulären Armee ernannte. Die Bewaffnung und Ausrüstung der
zuerst einberufenen Freiwilligen erfolgte aus den „armories" (Zeug-
häusern) der Staats- und Territorial-Miiizen, musste aber selbstredend
mannigfach aus ünionsmittelu ergänzt werden; für die späteren
Formationen kam nahezu ausschliesslich das Kriegsdepartement in
Washington auf, an dessen Spitze General Rüssel A. Alger stand.
Das Armee- Ober- Commando wurde an General Nelson Miles
übertragen, der später auch die Expedition nach Puerto Rico
befehligte.
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W i D t e r h a 1 d e r.
Die Frage der Organisation und der rudimentärsten Einübung
der neu aufgestellten Truppen gelangte in folgender, in ihren Grund-
zügen gewiss praktisch gedachten Weise zur Erledigung.
Es wurden im ganzen acht Armee-Corps aufgestellt und in
freie Lager gelegt, wodurch nicht nur die kostspielige Erwerbung von
Baulichkeiten für Ubicationen erspart blieb, sondern hauptsächlich
auch die Gelegenheit zur militärischen Einübung und zur Gewöhnung
der Truppen an das Lagerleben geboten war.
I. Corps : G. M. B r o o k e mit dem Golf-Departement (Mississippi-
Mündung). Hauptlager in Chickamauga (Georgia), Nebenlager Mobile
(Alabama) ;
IL Corps: G. M. Graham im sogenannten nAlgeru-Lager bei
Falls-Church (Virginia);
III. Corps: G. M. Wade. Lager in Chickamauga (Georgia);
IV. Corps: G. M. Coppiuger. Lager in Mobile (Alabama);
V. Corps: G. M. S hafte r. Lager in Tampa (Florida);
VI. Corps: G. M. Wilson. Lager in Chickamauga (Georgia);
VII. Corps: G. M. (bis zum Ausbruch des Krieges General-
Cousul in Habana) Lee. Lager in Jaeksonville (Florida);
VIII. Corps G. M. Merritt, der die Truppen nach den Phi-
lippinen führte. Lager in Sau Francisco: ihm zugetheilt G.M.Otis.
Ferner wurde noch eine Cavallerie-Division uuter G. M. Wheeler,
einem bekannten Reiterführer der Südstaaten während des Bürger-
krieges, in Tampa concentrirt.
Diese Corps waren aus Infanterie, Cavallerie und leichter
(Feld-) Artillerie zusammengesetzt, Genie-Bataillone befanden sich
nur beim V. und VIII., also jenen, welche zunächst gegen den Feiud
geführt werden sollten; auch war nur das V. Corps mit schwerer
( Belagerungs-) Artillerie, einer Gattling-Batterie und Feld-Dynamit-
Geschützen ausgerüstet. Da man bald die Verniengung der schweren
mit der leichten Artillerie als unpraktisch erkannt hatte, wurde
erstere ausgeschieden und grösstentheils zur Küstenvertheidiguug
herangezogen.
Die regulären Truppen konnten mit Rücksicht darauf, dass
mau vor allem trachten musste, wenigstens zwei Corps ehethuulichst
zur Operation bereit zu haben, natürlich nicht gleichmässig unter die
ohnedies hinsichtlich der Stärke ziemlich schwankenden Corps vertheilt
werden, und so war dann das Corps Shafter beinahe ganz aus re-
gulären Truppen zusammengesetzt und zählte nur 2 Freiwilligen-,
(das 71. New-Yorker und Massachusetts-) lufanterie- und 1 Frei-
willigen- (Kough Kiders-) Cavallerie- Regiment in seinen Reihen.
Bis Ende Juli waren im gauzen aus freiwilligen Truppen
\ 'M) lufanterie-Regimenter (zu 1.000 bis 1.200 Mann, eingetheilt in
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
107
3 Bataillone zu 4 Compagnien), 8 Cavallerie-Regimenter (zu 500 Reitern,
eingetheilt in 3 Escadronen-troops), worunter drei Regimenter soge-
nannter Rougb-Riders, zumeist aus Cow-boys rekrutirt, 33 leichte
Batterien und 3 Compagnien schwerer Artillerie formirt und nothdürftig
gedrillt; 30 weitere Infanterie-Regimenter, 6 leichte Batterien und
3 Compagnien schwerer Artillerie waren noch in der Organisation
be<rriffen.
Speciell für den Feldzug auf Cuba, wo während der Regenzeit,
i i. von Mai bis October, zunächst mit der tückischesten aller
Krankheiten, dem gelben Fieber, gerechnet werden musste, sollten
lehn Regimenter Immune, d. h. solche, die jene Krankheit schon
überstanden hatten, aufgestellt werden. Bisher ist aber noch nicht
bekannt, ob diese Zahl thatsächlich zusammengebracht wurde, da in
den vorliegenden Berichten nur von vier derlei Regimentern als ver-
fügbar gesprochen wird.
Der Andrang zu den freiwilligen Regimentern soll ein alle Er-
wartungen übertreffender, der zur Completirung der Regulären sich Mel-
denden ein minderer gewesen zu sein ; bei den ersteren konnte daher — nach
amerikanischen Quellen — hinsichtlich der physischen Tauglichkeit
ein hoher Massstab angelegt werden.
Die Stärke der regulären Infanterie-Regimenter wird mit 500 vor
Ausbruch des Krieges angegeben und wurde auf 700 bis 800 gebracht.
Die taktische Gliederung war in 2 Bataillone zu 4 Compagnien,
die beabsichtigte Schaffung der dritten Bataillone unterblieb meist,
weil eben nicht genug Meldungen da waren.
Die letztere Erscheinung wird dem Andränge bei den Freiwilligen-
Regimentern gegenüber dadurch erklärt, weil bei den Regulären ein
strammerer Dienst, bei den Freiwilligen hingegen eine doppelte Provision
seitens des Staates oder Territoriums einerseits und seitens der Union
andererseits in Aussicht stand.
Während die Regulären mit dem 7'62mm Krag-Jörgenseu-
Magazinsge wehre1 ), beziehungsweise Karabiner und raucbschwacher
Munition ausgerüstet waren, bestand die Bewaffnung der Freiwilligen
aus dem schon veralteten 11 43mm Springfield-Einlader-) mit Schwarz-
puher-Patronen.
Die Ausrüstung der Infanterie bestand aus: Gewehr mit Messer-
Bajonet, einem Gürtel für 100 Patronen, einem halben Zelt, Decke,
M Das Magazin ist unter dem VerachlussgehÄusö transversal angebracht,
wird einzeln geladen und kann, wenn voll, abgeschlossen werden, wonach das
Gewehr so lange als Einzellader gebraucht werden kann, bis der Augenblick für
di« nächste Feuerschnelligkeit gekommen i>t ; Rahmenaufsati mit Eintheilung
Ha 1800 Yard b = 2.200 Schritte, t0 = 607m, Gewicht 417%.
*) «° = 406«l Aufsatz bis 1.000 Yards = 1 220 Schritt, Gewicht 485%.
Orgaa der miUtlr-wlsiienich»ftlicben Vereine. L1X Hand 1K99 9
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Winter ha ld er.
Regenmantel aus Kautschukstoff von der Form der in unseren Gebirgs-
ländern gebräuchlichen Wettermäntel, Segeltuchgamaschen, einer zwei-
ten Garnitur Wäsche und einem Paar Reserve-Schuhe, Brodsack und
Wasserflasche; Kopfbedeckung bei allen Truppen ein spitzer, breit-
krempiger Filzhut.
Bei der Cavallerie war der Manu mit Karabiner, Revolver und
Säbel, Patronengürtel für 100 Gewehr- und 12 Revolver-Patronen
ausgerüstet; am Sattel nebst Wäsche, Decke uud Mantel ein halbes
Zelt, sowie 1 bis 2 Rationen; Gewicht des gepackten Sattels 60 Iis
(27%).
Das Pferdematerial, meist aus dem Westen und Texas
stammend, wird als hoch und sehr stark, dabei namentlich das
Texaner-Pferd als sehr widerstandsfähig gegen Hitze geschildert.
Die Regulären verfügten von ihrem beinahe ständigen Auf-
enthalt in Feldlagern her über zahlreiche Gepäcks-, hingegen relativ
wenig Ambulanzwagen, die sämmtlich mit ausserordentlich kräftigen
und zähen Maulthieren bespannt waren.
Die Feld-Artillerie war nach der Auflösung der, wie oben er-
wähnt, ursprünglich gemischten Regimenter in Batterien zu vier
32-zölligen Geschützen gegliedert, die ihrerseits wieder zu 2 oder 4
ein Bataillon formirten; aus letzteren wurden Brigaden von ver-
schiedener Stärke je nach den Corps gebildet.
Bei der regulären Artillerie wurde bei Kriegsausbruch die Ge-
schützzahl der Batterie auf 6 erhöht, doch konnte die Vermehrung
der Geschützzahl nicht rechtzeitig durchgeführt werden und die
Batterien des Corps Shafter zählten nur 4 Geschütze. Das Geschütz
war ein stählernes 32-zölliges (8cm) mit Schraubenverschluss und
Frictionszündung; auffallend war die am Verschlussblock angebrachte,
aus Filz und Asbestlagen bestehende Abdichtung. Die Bespannung
bestand aus 6 Pferden, die Protze war für 42 Schuss eingerichtet;
für jedes Geschütz war ein sechsspänniger Munitionswagen mit
84 Schuss vorhanden.
Die Shrapnel-Einrichtung ist ohne Ringscheibe, die letztere wird
durch einen spiralförmig gegen die Sprengladung laufenden, mit
Brandsatz führenden Gang ersetzt,, der beim Tempiren weiter oder
näher dem Feuercanal durchstosseu und so mit dem innen an-
geordneten, durch die gewöhnliche Schlägervorrichtung entzündeten
Anfeuerungssatz in Verbindung gebracht wird; eine zweite Schlag-
vorrichtung sichert die Zündung beim Auftreffen, falls die erste ver-
sagt hätte. Die verstellbare Ringscheibe wurde eliminirt, weil sie
sich angeblich wahrend des Geschossfluges durch die Rotation lockerte
uud dadurch die Tempirung uuverlüsslich funetiouirte.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
109
Als schwere Belagerungs-Geschütze waren 4*5 Zöller ähnlichen
Systems, ferner 8-zöllige Haubitzen, sowie 10-zöllige Mörser, letztere
meist Vorderlader, systemisirt.
Für die Expedition nach Cuba wurden ein Maulthier-Train,
Telegraphen-, Telephon-, Signal-Abtheiluugen und eine Ballon-Ab-
theilung formirt; über Organisation und Ausrüstung der Verpflegungs-
und Sanitäts-Anstalten ist nichts Näheres bekannt, doch gaben Nach-
schub- und Sanitätsdienst Anlass zu vielen und nicht unberechtigten
Beschwerden.
Der Eindruck, welchen die Regulären, eine in den vielen Kämpfen
mit den Indianerstämmen erprobte Truppe, machten, wird als vor-
trefflich geschildert, den Freiwilligen-Regimentern wohl guter Wille
und auch Muth nachgerühmt, aber disciplinär wie hinsichtlich ihres
physischen Verhaltens waren vielfache Klagen laut gewordeu.
Wenn es auch gelang, die Truppen in genügender Zahl an-
zuwerben, nothdürftig zu equipiren, in die verschiedenen Lager zu
dirigiren und dort in elementarer Weise auszubilden, so war damit
noch lange nicht alles gethan. Vor allem fehlte es an einer hinreichenden
Zahl erfahrener tüchtiger Officiere und selbst unter den höheren
Berufs-Officieren mangelte der Überblick und die Routine, um so
grosse Massen, wie sie in der langen Friedenszeit nie zu befehligen
gehabt hatten, zu leiten.
Waren somit auch schon beim besten Willen und der grössten
Anstrengung Reibungen unvermeidlich, so häuften sich noch die
Schwierigkeiten durch den Dilettantismus, mit welchem einige nur
durch politischen und persönlichen Einfluss zu wichtigen Posten ge-
langte Functionäre ihre ebenso ernsten, als wenig verstandenen
Pflichten ausübten. So wurden nicht nur zu Corps-Commandanten
Männer fürgewählt, die seit ihrer Dienstleistung als Subaltern-,
höchstens Stabs-Officiere im untergeordneten Verhältnisse zur Zeit
des Bürgerkrieges jeder militärischen Thätigkeit fern geblieben waren,
sondern man vertraute auch, anstatt ihnen wenigstens tüchtige Hilfs-
kräfte aus dem Stande der regulären Truppe beizugeben, aus politi-
schen Rücksichten diese wichtigen Stellungen Männern an, die nie
in ihrem Leben mit dem Kriegswesen zu thun gehabt hatten — im
Stabe S h a f t e r's waren zwei solche Millionärssöhne, natürlich mit ent-
sprechend hohen Chargen. Die Folgen zeigten sich nur zu bald. Die bittersten
Klagen wurden von allen möglichen corapetenten und nicht compe-
tenten Seiten gegen die commandirenden Officiere, das Obor-Commando
und das Kriegs-Departement — mit Recht und mit Unrecht —
schon zu einer Zeit laut, wo noch alles im ersten Werden stand
und die Veränderungen in den oberen Stellen waren an der Tages-
ordnung. Dass trotzdem ein Expeditions-Corps schon am 25. Mai
0*
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Winterhaider.
nach Manila, ein zweites ebendahin am 15. Juni und tagszuvor die
etwa 16.000 Manu starke Landungstruppe nach Santiago de Cuba
abgehen konnte, ist aber ein deutlicher Beweis für die unentwegte
Energie, Geduld und Ausdauer der Organisatoren des Ganzen ebenso
wie dafür, dass trotz der chaotischen Zustände wenigstens der grösste
Tueil aller jeuer Strömungen, die zur Entscheidung mit den Waffen
drängten, für die Erreichung dieses Zieles nutzbar gemacht wurde.
Gleichweit von der Verhimmelung der einen, wie von der scheel-
süchtigen Beurtheilung anderer muss die Improvisation einer Armee
als eine bedeutende militärische Leistung des ganzen Landes anerkannt
werden.
Eines ist aber klar: eine derartige, auf die Stimmung und
Impulsivität eines Volkes hin aufgebaute Armee musste im ersten
Anlaufe zu einem Erfolge geführt, die Entscheidung musste rasch
erzwungen werden, sonst wäre der Begeisterungsrausch verflogen
und in einer sich länger hinziehenden» vielleicht gar von Rück-
schlägen begleiteten Campagne wäre der Mangel an gefestigter
moralischer und physischer Grundlage uur zu bald offenkundig und
fühlbar geworden.
Militär-Geographisches.
A. Der Westindische Kriegsschauplatz.
Dieses durch seine Lage, die politischen, kulturellen und
commerciellen Verhältnisse zum Haupt- Kriegsschauplatz bestimmte
Gebiet, auf welchem im vorigen Jahrhundert schon so erbitterte
Kämpfe geführt wurden, weist die zwei grossen Landcomplexe von
Cuba und Puerto Rico auf.
Die erstere Insel mit dem Areal von rund 1 12.200^wf und 3.700km
(2.000 Seemeilen) Küstenentwickelung besitzt an der Nordküste neben
Habana noch mehrere sichere, auch für grosse Schiffe benützbare
Häfen, von denen jedoch nur jene von Babia Hondas, Habana uud Ma-
tanzas leicht zugänglich und auch durch Werke vertheidigt waren,
im Osten kommt nur die Bai von Nipe in Betracht. An dem östlichen
Titeile der Südküste bieten Guantänamo, Santiago de Cuba (die zweit-
grösste Stadt der Insel mit etwa 45.000 Einwohnern) und Manzanillo
gute Ankerplätze ; weiter gegen Westen von Cap St. Cruz bis zur Längen-
raitte der Insel ist eine lange Küstenstrecke durch vorgelagerte Bänke
und kleine Inseln — die Jardines de la Reina (auch Cayos de doze
leguas genannt) — und eine weitere Strecke von Cienfuegos bis Pinar
del Rio durch den Archipel der Canarreos, die grössere Insel Pinos
und die Cayos de San Felipe nur für kleine Fahrzeuge zugänglich und
deren Befahrung nur für mit den Gewässern sehr Vertraute möglich,
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
111
so dass sich eigentlich nur Cienfuegos für grössere Schiffe eignet. Die
meisten Ankerplätze im Norden und Osten, sowie Santiago de Cuba
nad Cieofuegos haben eine vielfach gewundene Einfahrt und sind
aosser Habana und Matanzas durch die vorliegenden Berge der directen
Sicht von See aus entzogen. Frische Ostwinde herrschen an den
Kasten mit Ausnahme der westlichen, zu denen in der Sommer-
periode heftige, plötzlich auftretende Stürme treten ; der Gezeiten-
unterschied ist gering, an der Südostküste geradezu minimal.
Ebenso wie in der Mitte der Südseite befindet sich auch auf
der Nordseite der Küstenlinie eine Keine von kleinen Inseln, Un-
tiefen und Sandbänken vorgelagert; steil zum Meere abfallende Höhen-
züge finden sich nur im Südosten und an der Nordküste zwischen
Cärdenas und Nuevitas, sonst überwiegt der Charakter flachen, sanft
in die See abfallenden Strandes, untermischt mit sumpfigen Strichen.
Das Innere der Insel ist nur im äussersten Westen und Süd-
osten von bedeutenderen Bergketten durchzogen, die im letztgenannten
Theile in der Sierra Maestra und Sierra del Cobre 2.500m erreichen,
di* fliesseuden Gewässer sind nur auf so kurzen Strecken schiffbar,
dass diese Eigenschaft kaum in Betracht kommt, die meisten uud
speciell jene des Südostens tragen den Charakter von Wildbächen,
deren Wassermenge namentlich in der Regenzeit ungemein rasch
und beträchtlich wechselt und durch stellenweisen Austritt nur schwer
zn umgehende Tümpel bildet.
Die Vegetation entfaltet sowohl in Bäumen als auch Gesträuch
und Gräsern, in Schlingpflanzen und Cacteen eine kaum ihresgleichen
findende Üppigkeit. Von den ehemals so blühenden und reichen
Plantagen waren die meisten im Laufe des Insurrectionskrieges, wie
schon angedeutet, ganz verlassen worden, so dass das Innere der
Insel grösstenteils mit einem wild empor wuchernden Niederwuchs
bedeckt war.
So milde und ungefährlich das Klima im Winter, so tückisch
and mörderisch ist es während der Monate Mai bis October, wo
nahezu täglich wolkenbrnchartige Regengüsse niedergehen, die dann
wieder von Stunden des sengendsten Sonnenbrandes gefolgt werden.
Die Nächte sind bei starkem Thaufall in diesen Monaten relativ kühl.
Ausser bösartiger Malaria wird hauptsächlich das gelbe Fieber
dem aus gemässigten Himmelsstrichen Ankommenden gefährlich.
Amerikanische Ärzte gaben die zu erwartenden Fälle des letzteren
mit 60% an, von denen die Hälfte wahrscheinlich letalen Ausgang
nehmen würde.
Das Communicationsnetz ist, soferne Eisenbahnen in Betracht
kommen, nur an der Nordküste und im Südwesten besser entwickelt;
bei einer ungefähren Länge der Insel von Ost nach West von L.700&m,
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112
Winterhaider.
bestehen nur drei directe Bahnverbindungen vom Norden zum Süden
u. z. Habana— Batabano, Cienfuegos— St. Clara— Sagua la Grande, mit
einer Abzweigung von St, Clara nach Habana und St. Cruz— Puerto,
Principe— Nuevitas. Die Militärbabn längs der Troncha Fucono Morro
hat keinerlei Leistungsfähigkeit.
Der ganze Südosttheil ist hinsichtlich des Verkehrs mit der Haupt-
stadt nur auf die Schifffahrt angewiesen. Die Strassen — nach Zahl
und Qualität ohnedies von den Spaniern sehr vernachlässigt — waren
bei Kriegsausbruch nur in der westlichen Hälfte einigermassen
praktikabel, im Osten und Südosten hingegen, speciell in der Provinz
Santiago de Cuba, schon vielfach ganz unbrauchbar, ja durch das
unbehindert aufgeschossene hohe Gras und Strauchwerk kaum
mehr kenntlich; Fuhrwerk demnach kaum oder gar nicht zu ver-
wenden.
Überdies bedrohten die Insurgenten, durch Amerika auch mit
Sprengmitteln versehen, die wenigen Communicationen unaufhörlich.
An Telegraphen-Verbindungen bestanden wohl solche über Land
und unterseeisch, doch waren die ersteren grossentheils ebenfalls durch
die Insurgenten unterbrochen und die letzteren den Unternehmungen der
gerade in dieser Eichtling sehr rührigen amerikanischen Schiffe aus-
gesetzt; durch Kabel stand Habana über Key- West, Santiago durch
das einer französischen Gesellschaft gehörige, über Cap Haytien
führende und durch zwei englische über Jamaica mit der Aussen-
welt in Verbindung.
Nachdem aber beide englische Kabel von Santiago, das eine
durch den Auxiliarkreuzer rSt. Louisu, das zweite durch den zu-
fälligen Brand des Kabelhauses *) bei Las Cruces im Hafen,
endlich das französische, ebenfalls durch „St. Louisu in der Nähe seiner
Landungsstelle auf Hayti zerstört waren, konnten Nachrichten in die
Aussenwelt nur mehr via Key -West gekabelt, also nur durch
amerikanische Hände expedirt werden.
Bei dieser Gelegeuheit sei die nicht uninteressante Thatsache
erwähnt, dass die Vereinigten Staaten anfänglich Bedenken trugen,
die Neutralen gehörigen Seekabel abzuschneiden ; schliesslich behielten
aber die militärischen Bücksichten die Oberhand und es ist an-
zunehmen — wiewohl derzeit noch nicht bis zur Gewissheit erhärtet
— dass Amerika die neutralen Interessenten finanziell schadlos ge-
halten hat oder noch halten wird.
Eine locale Telegraphen-Verbindung Santiago— Habana, u. z. ver-
muthlich über Manzanillo (Landleitung bis Cap Cruz, dann Kabel),
*) Nach spanischer Quelle: „Combates y capitolacion de Santiago de Cuba",
Jose" Müller y Terjeiro, welchem Werke auch spätere durchaus glaubwürdige
Daten entstammen.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
113
Manzanillo — Cienfuegos (Kabel), Cienfuegos — Batabano (Kabel),
Batabano — Habana (Landleitung), bestand aber anch nach der gänz-
lichen Einscbliessung von Santiago.
Habana war stark und grossentheils auch modern befestigt,
von den Vertheidigungsanlagen Santiagos wird noch ausführlicher
gesprochen werden; ansonst waren theils ebenso alterthümliche Forts
wie im letzteren Orte, theils improvisirte Strandbatterien vorhanden.
Puerto Rico, mit einem Gesammtareal von 91.440ftm* besitzt
an der Nordküste den leicht mit Minen zu verlegenden, nur eine
Zufahrt mit genügender Tiefe besitzenden, jedoch von See aus
grösstenteils einsehbaren Hafen San Juan, der durch starke, jedoch
veralterte Befestigungen vertheidigt wird ; sonst kommen nur Mayagnez
an der West- und kleinere Häfen an der Südwest- und Südküste
in Betracht, die Ostkfiste ist des vorherrschenden Ostwindes halber
schwer zugänglich.
Ziemlich gebirgig und von frischeren Seewinden umweht, hat
Puerto Rico ein weniger gefährliches Klima als Cuba, von Eisen-
bahnen ist kein zusammenhängendes Netz, sondern nur je eine kurze
Linie an der Nord-, Nordwest- und Südküste vorbanden, doch befanden
sich die Strassen von Puerto Rico in weitaus besserem Zustande als
jene von Cuba und wird speciell die das Bergland durchschneidende,
von San Juan über Aybonito nach Ponce und Guayama führende, als
eine vortreffliche Militärstrasse gerühmt
Auf der Insel selbst vermittelt ein genügend ausgebautes Tele-
graphennetz den Verkehr, mit Cuba bestand nur eine Verbindung
über Jamaica mit Europa; eine andere wurde die ganze Dauer des
Krieges hindurch über St. Thomas und Barbados unterhalten, die
amerikanischen Kappversuche scheiterten.
Für die strategische Beurtheilung kommt noch hauptsächlich
die grosse Entfernung vom Mutterlande, Cadiz-Habana rund 4.000 See-
meilen in Betracht, und hiezu im Gegensatze die Nähe der ameri-
kanischen Häfen, ferner der Umstand, dass die beiden Hauptinseln
durch Hayti getrennt sind, dessen Bewohner mit der Union sym-
pathisiren.
B. Der Kriegsschauplatz auf den Philippinen.
Das Factum, dass die Spanier auf diesem ausgedehnten
Archipel keine andere bedeutende Niederlassung als Manila auf
der Hauptinsel Luzon zur Blüthe bringen konnten, vereinfacht
die Verpflichtung zu einer kurzen Beschreibung sehr. Ein Blick
auf die Karte der Bucht von Manila sagt nahezu alles und
man braucht nur hinzuzufügen, dass seit Beginn der Insurrection der
factische Bereich für die die Stadt besetzt haltenden Spanier sich
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Winterhaider
auf Schussweite erstreckte und die alten Ziegelwerke mit einem
durchaus minderwertigen Artilleriematerial bestückt waren1), um die
Situation zu kennzeichnen. Batterien mit moderner Bestückung
waren nur auf Punta Sangley (2 Stück Wem Ordonez-Hinterlader)
und etwa eine halbe Meile südlich (l Stück 12cm Ordonez) errichtet;
die Befestigung der Einfahrt in die Subig-Bucht war, ohnedies nur auf
ältere Geschütze und einige Minen angewiesen, nicht rechtzeitig voll-
endet, die östliche Passage zwischen Isla Graude und Marivelles nur
unzulänglich durch drei versenkte Schiffe gesperrt.
Durch ein nach Hongkong führendes Kabel stand Manila mit
der übrigen Welt in Verbindung, die sonstigen Inseln des Archipels
sind in ihrem Verkehre mit Manila nur auf die ziemlich flau be-
triebene Schifffahrt beschränkt
Das Klima ist weder besonders gefährlich, noch besonders zu-
träglich; die schweren Wirbelstürme, welche in der Zeit von Anfang
Juli bis Ende September des öfteren über die so reiche Insel hin-
wegbrausen, bringen auch beträchtliche Niederschläge und vereiteln
oder erschweren jede Gattung von Operation.
Der kürzeste Weg von der spanischen Halbinsel nach den
Philippinen ist ungefähr 8.000 Seemeilen lang und die Durch-
querung des indischen Oceaus in den Monaten Mai bis Juni wegen
des gerade in dieser Zeit am stärksten wehenden Südwestmonsums
für die schwer beladenen Kohlendampfer, ohne welche die Spanier
die Reise überhaupt nicht unternehmen durften, nicht so ganz gefahrlos.
Die Erklärungen der Kriegführenden hinsichtlich des inter-
nationalen Seerechtes.
Keiner der beiden Gegner hatte zwar seinerzeit die Verpflich-
tungen des die Kaperei abschaffenden Pariser Vertrages vom Jahre 1856
auf sich genommen, doch erklärten beide aus naheliegenden inter-
nationalen Gründen die wesentlichsten Punkte jener Convention2)
«) Während der Anwesenheit Seiner Majestät Schiffes „Panther" anfangs
1897 bildete der deplorable Zustand des modernen Theiles der Bestückung,
nämlich mehrerer Krupp'scher 21cm Schiffsgeschütze älteren Modells, das Stadt-
gespräch; die nach lauger Zeit wieder vorgenommenen Exercitien mussten wegen
des schadhaften Zustandes der Laffeten eingestellt werden.
*) Diese Hauptpunkte lauten:
1. Neutrale Flagge deckt die feindliche Waare, ausgenommen Kriegs-
Contrebande.
2. Neutrales Gut — ausgenommen Kriegs-Contrebaude — unter feind-
licher Flagge ist frei.
3. Es gelten nur effective Biokaden, solche, wo genügend starke Kräfte
aufgeboten und unterhalten werden.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
115
als anerkannt, Spanien wahrte sich das Recht, gegebenenfalls Kaper-
briefe auszugeben, wiewohl es vorläufig nur Hilfskreuzer auszurüsten
kundgab.
Während Amerika, auf seinen Reichthum an Brennstoffen
pochend, Steinkohle und flüssiges Brennmaterial als Kriegs-Coutre-
bande erklärte, geschah dies spanischerseits deshalb nicht, um sich
den Bezug durch Neutrale zu erleichtern ; dies nützte jedoch an-
gesichts der gegnerischen Auffassung selbstverständlich für die Praxis
gar nichts, wie ja die Amerikaner auch thatsächlich den von Spanien
gemietheten englischen Kohleudampfer „Restonnel" wegnahmen.
Die Thatsache, dass nahezu gleichzeitig mit dem Abgange der
telegraphischen Aufforderung Mac Kinley's an Spanien am 21. April
auch schon die Feindseligkeiten gegen die Spanier durch die Blokade-
Erklärung und das Wegnehmen von Prisen eröffnet wurden und dieses
Vorgehen erst durch die „rückwirkende Kriegserklärung" vom 25.
sanctionirt werden sollte, zeigte die sehr freie, gänzlich scrupellose Auf-
fassung der Vereinigten Staaten, gegen die sich vom völkerrechtlichen
Standpunkte aus die gegründetsten Bedenken erheben lassen. Die
Prisengerichte erklärten denn auch nachträglich einige der vor dem
25. aufgebrachten Schiffe für frei.
Die strategischen Pläne.
Wenn in diesem Kriege höhere strategische Conceptioneu über-
haupt in Betracht kommen konnten, so blieb dies auf Nordamerika
beschränkt, einestheils weil die Ziele Spaniens ungleich einfacher,
wenn auch viel schwieriger zu erreichen waren, anderenteils weil nur
die Union über genügende Mittel verfügte, um solche Conceptionen
zur Ausführung zu bringen.
Die ganze Entwickeluugsgeschichte des Conflictes, in der die
Vereinigten Staaten sich auf die Seite der die Lostrennung vom
Mutterlande anstrebenden Cubaner und Philippiner gestellt hatten,
zeichnete die Umrisse der zu unternehmenden Operationen vor:
Niederwerfen der spanischen Herrschaft in Westindien uud
auf den Philippinen ; wenn sich dann Spanien unerwarteterweise noch
Hiezu kam als 4. Punkt für den vorliegenden Fall:
4. Capitane, Führer und Officiere von Schiffen, welche Feindseligkeiten
ansähen, müssen ebenso wie zwei Drittel der Mannschaft Staatsangehörige des be-
treffenden Landes sein, widrigenfalls sie als Piraten zu betrachten und als solche
mit der ganzen Strenge des Gesetzes zu behandein sind, wenn auch im Besitz
eines Caperbriefea (lettre de marque).
Als Kriegs-Contrebande gilt nebst Waffen, Munition und deren Bestandteilen
jede Art von Ausrüstungsgegenatanden für Truppen, Schiffe, Maschinen u. s. w.
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Winterhaider.
immer nicht zum Friedensschlüsse bereit zeigen sollte, konnten die
Feindseligkeiten noch immer an die Küste der iberischen Halbinsel
verlegt werden.
Auf dem ostasiatischen Kriegsschauplätze gab es nur ein Ziel,
sich Manilas zu bemächtigen; diese eine Stadt repräsentirt sowohl
vom militärischen, als auch vom politischen und kulturellen Stand-
punkte den ganzen so grossen Complex der Philippinen.
Das Mittel hiezu lag in der Escadre Dewey's; sie hatte vor-
erst die spanischen sich im Bereiche von Manila aufhaltenden Seestreit-
kräfte lahm zu legen und dann Manila so lange zu blokiren, bis
genügende Truppen aus der Union nachgeschoben werden konntent
um den entscheidenden Stoss in aller Ruhe und Sicherheit zu führen.
Ein Angriff im Kücken durch eine spanische Escadre war kaum
und wenn die amerikanischen Waffen im Atlantischen Ocean Erfolge
errangen, überhaupt nicht zu erwarten.
Anders auf dem westindischen Kriegstheater.
Das directe Vorgehen gegen das Vertheidigungscentrum Habana
musste, so lange überhaupt eine spanische Streitmacht zur See gegen
Westindien in Bewegung gesetzt werden konnte und bevor nicht die
eigene Armee auf einen Stand von mindestens 150.000 Mann ein-
geübter Truppen gebracht war, aufgeschoben werden. Ein gewaltsamer
Angriff von See her allein wäre bei der starken, modernisirten
Küstenvertheidigung kaum erfolgreich gewesen und andererseits verbot
sich das Auskunftsmittel, die Stadt durch ein Bombardement zur
Übergabe zwingen zu wollen, schon durch die Rücksicht auf den
endlichen Zweck des Krieges und den Umstand, dass eben sehr viel
amerikanisches Capital in der Stadt investirt war; es konnte sich
somit nur um eine combinirte Operation von Heer und Flotte
handeln, bei welcher die letztere die Landung zu ermöglichen und das
Vorrücken und den Angriff der Truppen auf die Stadt zu unter-
stützen hatte. Lange vorher hatte man sich schon mit dem Studium
einer solchen Doppeloperation befasst und der vom ehemaligen
Generalconsul Lee vertretene Plan, zuerst Matanzas zu nehmen und
von dieser Seite her gegen Habana vorzurücken, scheint, im Vergleich
zu dem Projecte, von Westen (Bahia Hondas) her gegen die Hauptstadt
zu operiren, viele Aussichten auf Annahme gehabt zu haben. In
beiden Fällen musste auf einen kräftigen Widerstand gerechnet werden.
Doch fehlte die Invasions-Armee und somit war man auch,
abgesehen von der bevorstehenden, so sehr gefürchteten Regenzeit
zum Zuwarten genöthigt.
Es erübrigte daher nur, Cuba von jedem Zuzüge von der See
her abzuschliessen und eine eventuell herankommende spanische Flotte
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
117
noch bevor sie sich in Westindien retabliren konnte entscheidend zu
schlagen. Das Letztere bildete also die nächste Hauptaufgabe der
amerikanischen Streitkräfte.
Von der Anwesenheit der Escadre Cervera's in S. Vincent
und von ihrer Zusammensetzung war man in Washington ebenso
unterrichtet wie in der ganzen übrigen Welt; was aber ihre nächste
Bestimmung sein würde, sobald sie diesen neutralen Hafen verliess,
konnte — wenn deren Operation nicht zufällig durch eine Unge-
schicklichkeit oder durch Verrath bekannt wurde — niemand voraus
sagen. Die rechtzeitige Entsendung von Kreuzern gegen S. Vincent
hätte auch kaum einen Erfolg gehabt, denn die spanischen Schiffe
hätten sie — einmal im offenen Ocean angelangt — entweder bald
unschädlich gemacht oder abgeschüttelt; so mussten denn die Zugänge
zu dem muthmasslichen Bestimmungsorte Cervera's bewacht werden.
Auf diesem Punkte des Gedankenganges angelangt, begannen
aber die Ansichten begreiflicherweise auseinanderzugeben : diejenigen,
welche den wahren Zustand der spanischen Escadre nicht kannten
und den officiellen Angaben der spanischen Admiralität über ihre
Schiffe blinden Glauben schenkten (wozu auscheinend das Strategie
board gehörte), waren geneigt, Cervera die Absicht einer Belästigung
der Ostküste zuzutrauen, und fanden durch die plötzlich in coininer-
ciellen Kreisen aufgetauchte Besorgnis vor einer derartigen unlieb-
samen Überraschung recht eifrige und laute Unterstützung; die besser
mit den schwachen Seiten der spanischen Flotte Vertrauten wollten
an das Herüberkommen Cervera's mit seinen 4 Panzerkreuzern
3 Destroyers nicht glauben und äusserten die Meinung, dass er
zunächst nach Cadiz zurückkehren und erst nach Vereinigung mit
den dort sich sammelnden Schiffen nach Westen aufbrechen werde ; die
Betreffenden waren nicht wenig stolz, als in den ersten Tagen des Mai
die von Spanien geschickt lancirte Sensationsnachricht von Cervera's
Eintreffen in diesem Hafen von Zeitung zu Zeitung flog — allerdings
eine Eintagsfreude; die Dritten zählten wieder mehr oder weniger
auf die Opferwilligkeit Spaniens für die Erhaltung Cubas und die
Verlockung, die Escadre Cervera's zu dessen Verteidigung dahin
zu entsenden, wo sie sich auch — u. z. in Habana — gesichert
zu retabliren vermochte; wobei jedenfalls dem Wunsche die Vater-
rolle zukam. Diese Letztangeführten theilten sich aber wieder in zwei
Lager, die Anhänger der Idee, dass Cervera in einem Zuge bis
Cuba, beziehungsweise Habana zu gelangen zu trachten hätte und in
die Verfechter der Annahme, dass er zunächst einen westindischen
Zwischenhafen, voraussichtlich Puerto Rico, anlaufen werde, um
wenigstens mit genügend Kohle den Gefahren des letzten Theiles der
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Wiuterhalder.
Fahrt nach Habana entgegenzugehen. Endlich war eine Zeitlang auch
die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Cervera beabsichtigen
könnte, dem von San Francisco heimkehrenden „Oregon" aufzulauern.
In diesem Widerstreite der Meinungen suchte man nun einen
alle Theiie befriedigenden Ausweg: das nordatlantische Qeschwader
Sampson's setzte die Blockade der wichtigsten Küstenstrecken
von Cuba in's Werk, das fliegende Geschwader Schley's blieb, da die
öffentliche Meinung in den durch ausgedehnte Minenverlegungen
unterstützten Küstenbefestigungen und den Schiffen der localen Ver-
teidigung keine genügende Sicherheit finden zu können erklärte, in
Newport-news; eine dünne, nur aus zwei Schiffen bestehende Kreuzer-
kette wurde 80 Meilen östlich von Martinique und Guadeloupe
etablirt, ein Kreuzer zur Überwachung der Gewässer um Puerto
Rico detachirt und zwei Schiffe kreuzten auf etwa 150 Meilen von
der Strecke Cap Hatteras— Long Island.
Bei dieser Zersplitterung ist es nicht zu verwundern, dass die
Ereignisse einigermassen überraschend kamen.
Auf spanischer Seite war man der gewiss nicht unberechtigten
Vorstellungen Cervera's, doch etwas für die bessere Ausrüstung
seiner Schiffe zu thun, überdrüssig geworden, und als er nach dem
Eintreffen in S. Vincent und der Vereinigung mit „Oquendo" und
„Vizcaya" einen Kriegsrath einberief und als dessen Ergebnis eine
Depesche nach Madrid absaadte, man möge seine Escadre nach den
canarischen Inseln zu deren Vertheidigung dirigiren, von wo sie auch
im äussersten Xothfalle rasch zur Abwehr eines Angriffes auf die
spanischen Küstenstädte einrücken könnte, traf als Antwort der auf
dem Beschlüsse eines Admiralrathes beruhende Befehl zum Abgang
nach Cuba ein.
Ein weiterer oder engerer Operationsplan bestand nicht und
war auch trotz aller Anträge C er vera's, der ungeachtet seiner frei-
müthigen Vorstellungen doch allen Weisungeu von Madrid nach-
zukommen bestrebt gewesen, nicht in Discussion gezogen worden.
Das Einzige, was ihm an Anhaltspunkten mitgegeben wurde, war
die Verständigung, dass ein Dampfer mit Kohle, der englische Dampfer
„Restonnelu in San Juan de Puerto Rico für ihn bereit sein werde.
Welche die Beweggründe des 18gliedrigen Admiralrathes
waren, der seinen augeführten Beschluss mit 14 gegen 4 Stimmen
fasste, ist noch nicht völlig bekannt geworden; man scheint jedoch
auf den thatsächlichen Zustand und Gefechtswert der Schiffe zu
wenig und auf das möglichst frühe Erscheinen der Flotte in Habana
zu viel Gewicht gelegt zu haben, denn sonst hätte man sie doch
zurückberufen, so gut als möglich in Stand gesetzt und die
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
119
Escadre um die mittlerweile vollendeten zwei Schlachtschiffe und
rwei Kreuzer verstärkt.
Diese Combination hätte einige Aussichten auf Erfolg gehabt,
Ja die Amerikaner sich zur Deckung und Bewachung der zwei haupt-
sächlich in Betracht kommenden Anmarschlinien der spanischen
Flotte — die eine nördlich von Hayti, die andere südlich davon —
theilen mussten, auf einer dieser Linien wäre dann wahrscheinlich
die verstärkte spanische Flotte in der Oberzahl gewesen.
Allerdings wäre damit noch lange nicht die volle Bewegungs-
freiheit in den cubanischen Gewässern erreicht gewesen, aber ein
derartiger, wenn auch nur partieller Erfolg hätte seinen moralischen
Einfluss nicht verfehlt.
Wich aber der eine Theil der Amerikaner — was jedoch kaum
anzunehmen — einem ungleichen Kampfe aus, um sich mit dem
anderen zu vereinigen, so war der Weg nach Habana frei und man
konnte wenigstens dessen Ressourcen in Anspruch nehmen, bevor die
Stunde des entscheidenden Ringens gegen die vereinigte amerikani-
sche Flotte gewählt wurde, worauf man, wenn die Aussichten auch
noch so trüb waren, ja doch bei der Kriegserklärung gefasst ge-
wesen sein musste.
Gegen die Beunruhigung der amerikanischen Küstenstädte
durch die vier Kreuzer Cervera's dürfte nebst der geschützten
Lage jener wohl die Erwägung geltend gemacht worden sein, dass man
auf eine Verproviantirung dieser Schilfe in hoher See nicht genügend
vorbereitet und sie auch mit grosser Gefahr verbunden war, viel-
leicht auch, dass diese Gattung Kriegführung bestenfalls die Ent-
scheidung um einiges hinausgezogen hätte, aber im Falle, als durch die
spanischen Geschütze wirklich einiger Schaden angerichtet worden
wäre, den Friedensschluss um so viel theurer gestaltet hätte.
Man dürfte übrigens kaum viel irren, wenn man annimmt, dass
nicht allein rein militärische Betrachtungen in jenem Admiralrathe
inr Discussion kamen, vielmehr auch politische Gründe mitbestim-
mend waren; hatte auch der Generalcapitän von Cuba gemeldet,
dass er die dort stationirten Truppen für genügend erachte und die
Insel sich allein halten könne, so glaubte man es doch der Stimmung
des Landes schuldig zu sein, raschestens etwas für die Vermehrung
der Verteidigungskräfte der Insel zu thun.
Hinsichtlich Manilas musste man, wie schon mehrfach ange-
deutet, vorläufig auf das Kriegsglück vertrauen.
Dort standon sich die Gegner am nächsten gegenüber, deshalb
mas3te der erste Schlag dort fallen und so sollen denn auch die
Ereignisse auf diesem Operationsfeld zuerst besprochen werden.
ß
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Winterhaider.
Die Ereignisse auf dem östlichen Kriegsschauplatze.
Commodore Dewev, schoo früher hinsichtlich seines Ver-
haltens bei Kriegsausbruch instruirt, erhielt am 25. April in Hong-
kong die Kabelnachricht vom Beginne der Feindseligkeiten und ging
tagsdarauf mit seiner Escadre und zwei Dampfern, die 10.000 t Kohle
und Munitionsvorräthe nachführten, nach der nahen, wenig besuchten,
in chinesischem Besitz befindlichen Mirsbay, um dort seine letzten
Vorbereitungen, d. h. die Überschiffung des grössten Theiles der Be-
mannung der zum Gefecht untauglichen Holzcorvette Monocacy auf
die übrigen Schiffe vorzunehmen; die Corvette blieb einstweilen
zurück, während am 27. Mai nach Einschiffung des aus Manila ein-
getroffenen amerikanischen General-Consuls Curs gegen Lingayen und
dann auf Manila genommen wurde.
Die spanische Escadre unter Contre-Admiral M o n t oj o war
nach Bekanntwerden der Kriegserklärung am 25. April nach der
Subig-Bucht abgegangen, kehrte jedoch, als der Admiral die Situation
der nur durch eine relativ enge Ausfahrt mit der See verbundenen
und durch wenige ganz veraltete Forts ungenügend geschützten Bucht
für seine Zwecke nicht geeignet fand, am 28. April nach Manila
zurück, wo sie sich unter den südlich von der Stadt gelegeneu
Batterien, welche die seichte Bakor-Bai und das in derselben golegene
Arsenal von Cavite vertheidigen sollten, in zwei Colonnen so vor
Anker legte, dass die Breitseiten gegen die See zu wirken konnten.
Am 28. war durch den Consul in Hongkong auch die Nach-
richt vom Auslaufen Dewey'a eingelangt.
Auf eine Mitwirkung der „Castilla" in Fahrt, war wegen ihres
lecken Zustandes nicht zu rechnen, deshalb wurden langseits von ihr
mit Sand gefüllte Lichterboote vertäut, die als Gürtelpanzer wirken
sollten — eine schwimmende Sandbatterie.
Dewey langte mit seinen Schiffen einschliesslich der Kohlen-
schiffe am 30. April nachmittags vor der Subig-Bai an, Hess sie
recognosciren und Hess, nachdem sich ein Kriegsrath einstimmig für
das Anlaufen der weiten Bucht von Manila noch während der kommen-
den Nacht ausgesprochen hatte, mit verminderter Geschwindigkeit
die Fahrt gegen die südliche Einfahrt, die Boca grande, fortsetzen.
Die Nacht war nicht völlig dunkel, da der Mond öfters aus dem
fliegenden Gewölk hervortrat; dieSchiffe steuerten ohne Lichter, mit Aus-
nahme eines abgeblendeten Hecklichtes, in Kielwasserlinie, Flaggen-
schin% Olympia" au der Tete, vollkommen gefechtsklar gegen die Mitte
der genauuten Einfahrt und befanden sich kurz nach Mitternacht
dwars von der befestigten Insel Corregidor, ohne dass noch irgend
ein Lebenszeichen von Seite des Gegners zu bemerken gewesen wäre.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
121
Erst als die Tete schon eine Meile innerhalb angelangt war,
fielen von den Batterien von Corregidor einige fehlgehende Schüsse, die
tod r Boston" und „Mac Culloch" erwidert wurden; ohne Aufent-
halt wurde beiläufig gegen die Mitte der über 30 Meilen breiten
Bai weiter gefahren und ausser Schussweite der eben passirten Insel
der Maschinengang verlangsamt, da Dewey erst bei Tagesanbruch
auf 5 Meilen von Manila sein wollte.
Man mochte auf der amerikanischen Escadre wohl sehr er-
staunt gewesen sein, bisher so gar keinen Widerstand und nur so
wenig Wachsamkeit auf dem Vorwerk Corregidor gefunden zu haben ;
die Stunden bis Tagesanbruch waren trotz der relativen Helligkeit
der Nacht gewiss recht lang, denn wenn die Torpedoboote
Montojo's überhaupt zu fürchten waren, so mussten sie jetzt, wo
doch die Anwesenheit der Amerikaner wahrscheinlich schon in Cavite
bekannt war, jeden Augenblick herankommen, aber nichts regte sich.
Um 5 Uhr morgens war man vor Manila und erkannte die
auf der Rhede liegenden Schüfe als Kauffahrer, worauf Commodore
Dewey südwärts wenden liess, die spanische Escadre bald gesichtet
«od ihre Position festgestellt wurde ; im Passiren an den Werken von
Manila wurden seitens der Küstenbatterien nur wenige, beträchtlich
zu kurz fallende Schüsse abgegeben, die nur „Concord" erwiderte.
Als sich die amerikanischen Schiffe Cavite näherten, begannen
die dortigen Landbatterien bald ein continuirliches aber erfolgloses
Feuer, das einstweilen unerwidert blieb, bis um 5 Uhr 33 Minuten
vormittags auf ungefähr 4.500 Yards (etwa 4.100m) „Olympia" mit
einem ihrer 20cm Geschütze das Beispiel zur allgemeinen Be-
schiessung der spanischen Schiffe gab.
Bald war der Geschützkampf allgemein, nur rMac Culloch" war
zum Schutz der Transportdampfer zurückgelassen worden ; auf beiden
Seiten wurden die äussersten Anstrengungen gemacht, aber wahrend
die amerikanischen Schiffe nahezu ganz unverletzt blieben, litten die
Spanier beträchtlich.
Dewev führte seine Schiffe weiter, in Kielwasser formirt
parallel zur gegnerischen Linie, wendete, sobald nicht mehr alle
Geschütze einer Bordseite in Action gebracht werden konnten, im
Gegenmarsch und passirto dann neuerdings, ein Manöver, das sich
im ganzen viermal wiederholte und wobei die amerikanischen Schiffe
stets auf 3.000 bis 3.600m vom Gegner verblieben; erst nach dem
vierten Gange wurde die Distanz im Passiren bis auf etwa 1.800m
verringert.
Die spanische Escadre war, trotzdem Montojo um 4 Uhr
morgens das Signal rKlar zum Gefecht" gegeben hatte, beim Er-
scheinen Dewey's augenscheinlich nicht dampf klar gewesen und
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Winterhaider.
man konnte an den dichten Rauchwolken aus ihren Schloten ersehen,
dass alle Anstrengungen gemacht wurden, dies nachzuholen.
Beim dritten Gange kam Montojo mit seinem Flaggenschiff
„Reina Cristina" gegen „Olympia" scheinbar in der Absicht, einen
Rammstoss zu versuchen; spontan von allen Amerikanern zum Ziel
genommen, wurde der spanische Kreuzer jedoch binnen wenigen
Minuten so schwer beschädigt, dass er umkehren musste. Noch
während der Wendung jedoch erhielt er einen Enfilirschuss aus
einem der schweren Geschütze „Olympia's", der das Deck aufriss, das
Munitionsdepöt zur Explosion brachte und einen unlöschbaren Brand
verursachte. Trotzdem wurde das Feuer, so weit es noch möglich
war, fortgesetzt, aber eine halbe Stunde später, um 7 Uhr vormittags
sank das Schiff, nachdem sich der verwundete Admiral Montojo auf
die „Isla de Luzon" überschifft hatte.
Gleich zu Beginn der Action waren zwei Torpedoboote aus
Cavite zum Angriff vorgebrochen, eines wurde jedoch knapp vor Ein-
treffen auf Lancierdistanz von „Olympia" in den Grund geschossen»
das zweite havarirt, zur Umkehr und zum Auflaufen auf den Strand
gezwungen.
Ebenso erfolglos blieb ein von einem der kleineren spanischen
Kreuzer unternommener Versuch, die zurückgebliebenen Kohlendampfer
anzugreifen.
Um V/% Uhr vormittags unterbrach D e w e y das Gefecht, angeblich
um seinen Bemannungen eine Frühstückspause zu gönnen, in Wahr-
heit aber zu einer Berathung, weil ausser der Zerstörung der „Reina
Cristina" noch kein grösserer Erfolg erkennbar war und weil man
die Munition ergänzen zu müssen glaubte.
Das Glück hatte die Amerikaner in seltener Weise begünstigt;
wiewohl „Olympia", „Baltimore" und „Boston" einige Treffer erlitten
hatten, war nur auf „Baltimore" ein 15cm Geschütz demontirt, dabei
eine Munitionskiste explodirt und 8 Mann verwundet worden, der
einzige Verlust von Kämpfern! Ein Brand auf „Boston" wurde noch
im Entstehen erstickt.
Während der Gefechtspause entwickelten sich die Brände auf
den spanischen Schiffen in deutlich sichtbarer Weise.
Um 11 Uhr 16 Minuten vormittags griff Dewey neuerdings
an, diesmal mit „Baltimore" an der Tete; die Spanier erwiderten
trotz der schweren Verluste und der noch andauernden Brände mit
der letzten verzweifelten Anstrengung das Feuer, aber endlich waren
die amerikanischen Geschütze so übermächtig, dass die Spanier die
Schiffe verlassen mussten. Der bisher intact gebliebene, im Innern der
Bakor-Bucht geankerte Transportdampfer „Mindanao" wurde durch
einige Schüsse in Brand gesteckt. Um 12 Uhr 30 Minuten waren
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
123
lach die Landbatterien, gegen welche erst im zweiten Theile des
Gefechtes das Feuer eröffnet worden war, zum Schweigen gebracht
und die amerikanische Escadre wendete sich gegen Manila, Kanonen-
boot rPetrel~ zur Besitzergreifung des Arsenals von Cavite und des
dort liegenden Transportschiffes „Manila" und sonstiger kleiner Fahr-
zeuge zurücklassend.
Durch einen Parlamentär kündigte Dewey dem Geueral-Capitän
General Augustin an, dass er die Stadt bombardiren werde, wenn
die Forts auch nur einen Schuss abgeben würden ; durch den noch
im Nachmittag des 1. Mai an Bord gekommenen englischen Consul,
m im Namen aller seiner Collegen um Abstandnahrae von einem
Bombardement bat, verlangte der amerikanische Commandirende ferner
noch als Bedingung hiefür die Auslieferung alles Kriegsmaterials
und Fon Kohle, sowie das Benützungsrecht an dem nach Hongkong
führenden Kabel.
Die Madrider Regierung, von diesen einer Übergabe der Stadt
verzweifelt ähnlichen Bedingungen ebenso wie von der Zerstörung der
fccadre Montojo's telegraphisch in Kenntnis gesetzt, wies den
General-Capitän zum äussersten Widerstande an.
Als Dewey hievon Kenntnis erhielt, Hess er die Besatzung von
Corregidor zur Übergabe auffordern, die ohne Zögern erfolgte, die
dortigen Batterien zerstören, das Kabel abschneiden und erklärte
gleichzeitig die strenge Blokade.
Seine nächste Sorge war, die Reste der Befestigungen von Cavite
gänzlich zu zerstören, diesen Ort selbst, in dessen Spital 250 ver-
wundete Spanier lagen, sowie das Arsenal jedoch gegen die Rachegier
Qüd Raubsucht der Insurgenten durch ein Detachement zu schützen.
Der Gesammtverlust auf spanischer Seite wurde von Admiral Mon-
tojo auf 381 Mann angegeben, darunter auf „Reina CriStina" ein-
schliesslich des Commandanten 150 Tode.
Dewey sandte seine Meldung an die Regierung in Washington
durch das Depeschenboot „Mac Cullochu noch am 1. Mai nach
Hongkong, von wo sie am 7. Mai an ihren Bestimmungsort tele-
graphirt wurde; am 4. Mai zeigte Dewey durch eine weitere
Meldang die Besitzergreifung von Corregidor und Cavite an, sowie
dass er die Bai absolut beherrsche und sich imstande fühle, Manila
jederzeit zu nehmen. Das letztere war zwar insofern richtig, als ja ein
Bombardement zweifellos die Übergabe erzwungen hätte, aber dieser
Act hätte angesichts der vielen fremden in Manila residirenden Staats-
angehörigen wahrscheinlich zu Recriminationen in Washington An-
lass gegeben und ausserdem musste verhindert werden, dass die
Insurgenten sich die Einnahme der Stadt von der Landseite her
vindiciren und nach der Einnahme dort plündern konnten. Das letztere
Orprt ,1er miUtir-whienschafUicbeii Vertun- LIX. Band l»W i|)
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Winterhaider
war bestimmt zu befürchten, umsomehr war daher Abwarten ge-
boten, als die Landungstruppen der Escadre gewiss nicht hinreichten,
um die Ordnung nötigenfalls mit Gewalt aufrechtzuerhalten.
Deshalb erhielt der unter dem Ausdruck des nationalen Dankes
zum Contre-Admiral ernannte amerikanische Escadre-Commandant
den Auftrag, beziehungsweise die Verständigung, dass einstweilen die
Blokade aufrechtzuerhalten sei und die für die Einnahme nöthigen
Truppen ehemöglichst abgehen würden.
Die erstere in Wirksamkeit zu erhalten, fiel den Amerikanern
nicht schwer und bis Ende Juli bot die Rhede von Manila ein ziem-
lich friedliches Bild. Dewey lag mit seinen Schiffen zwischen Cavite
und Manila, eines derselben nächst der Pasig-Mündung, und die in
der Bucht fallenden Schüsse kamen meist von nach der Scheibe
schiessenden Schiffen, nur die Insurgenten rückten immer näher an
die spanischen Vorposten.
Schon damals begannen die Schwierigkeiten mit den Tagalen
und Dewey bewies viel Ruhe und Geschick, indem er mit Über-
legung unthätig seine Verbündeten zu Lande in den gebührenden
Schranken hielt.
In der Stadt hingegen begannen die Lebensmittel bald knapp
zu werden und Krankheiten auszubrechen.
Die weiteren Ereignisse nach der Zerstörung der spanischen
Flotte bis zur Einnahme Manilas können nur als eine naturgemässe
Entwickelung der Dinge ohne besonderes fachmännisches Interesse an-
gesehen werden und sind bald erzählt.
Ausser den zerstörten und in Cavite genommenen Schiffen fiel
bald darauf das von einer Kreuzung zurückkehrende Kanonenboot
„Callao", dessen Commandant noch keine Kenntnis vom Kriegsaus-
bruche erhalten hatte, ohne Gegenwehr den Amerikanern in die Hände,
die es späterhin für ihre Zwecke benützten.
An Verstärkungen für die Escadre Dewey's wurden Kreuzer
rCharleston", 2 Kanonenboote, sowie die Monitore „Monterey" und
rMonadnocku zugesendet; die zur Einnahme Manilas bestimmten
Truppen gingen in drei Staffeln, u. z. 2.500 Mann unter General
Andersen am 25. Mai, 3.500 Mann unter General Greene am
15. Juni und 5.000 Mann uuter dem zum Commandirenden auf den
Philippinen ernannten General Wesley M er ritt Eude Juni von
S. Francisco ab.
Der erste Staffel, von Kreuzer „ Oharieston" begleitet, berührte
auf der Überfahrt die Insel Guam, die grösste der Ladronengruppe,
und ergriff davon ohne Widerstand Besitz, nachdem deren Gouverneur
bis dahin von dem Bestehen des Kriegszustandes zwischen Spauieu
und Amerika gar nichts gewusst hatte.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
125
Am 25. Juli landete Merritt und übernabm das Commando
der Truppen, die nach ihrem Eintreffen von Cavite aus gegen Nordeu
und Nordosten bis hart an die spanische Vertheidigungslinie an der
Südseite der Stadt Manila vorgeschoben worden waren. Die Insur-
genten standen etwa 10.000 Mann stark, unter A g u i n al d o's Führung
auf dem äussersten rechten Flügel.
Am 7. August forderten Merritt und Dewey gemeinsam den
anstelle von General August in getretenen General Jaudenes
mr Übergabe auf, widrigenfalls nach 48 Stunden Frist zur Weg-
schaffung von Verwundeten, Kranken, Weibern und Kindern das all-
gemeine Bombardement und der Sturmangriff erfolgen würden.
Jaudenes antwortete, dass er für die Fortzuschaffenden keinen
sicheren Zufluchtsort habe — worauf ihm am 9. mit Hinweis auf
seine hilflose Lage die Übergabe nahegelegt wurde; eine von ihm
angesuchte neuerliche Frist, um sich via Hongkong mit Madrid in
Verbindung setzen zu können, wurde zwar abgelehnt, trat aber doch
praktisch insofern ein, als wegen noch zu treffender Anordnungen
bei der Armee die ganze Action auf den 13. August morgens ver-
schoben wurde.
Die Beschiessung durch die Flotte war nur kurz, da das Fort Malate
ebensowenig wie die Batterien Lunetta und Pasig erwiderten; der
Angriff von der Landseite her begegnete einigem Widerstande. Malate
and die Vorstadt Ermita wurden genommen und um Mittag hissten
die Spanier, nachdem sie das im Flusse vertäute Kanonenboot rCebuu
in Brand gesteckt hatten, die Parlamentärflagge.
Die Übergabe fand noch nachmittags statt unter folgenden
Bedingungen :
Manila und Vororte ergeben sich. Offieiere behalten Seiten-
gewehr und Personal-Effecten, ausgenommen Pferde.
Mannschaften liefern die Waffen ab, die Verpflegung der Kriegs-
gefangenen wird, soweit Vornlthe vorhanden, von Spanien, dann
von den Amerikanern bestritten.
Den Spaniern wird Sicherheit von Leben und Habe, so weit
als möglich (gegen die Tagalen) garantirt.
Die Frage des Rücktransportes der Truppen nach Spanien wird
von der amerikanischen Regierung, jene der Rückgabe der Waffen
an die Mannschaft von General Merritt entschieden werden.
Alles öffentliche Gut wird mitübergebeu, die Banken setzen
ibre Thätigkeit unter den bisher giltigen Bestimmungen fort.
Somit war Amerika am 13. August thatsäcblieh in den Besitz
von Manila gelangt, wiewohl der Waffenstillstand schon um 12. ein-
getreten war, doch erreichte die Nachricht vom Waffenstillstände
durch das Depeschenboot über Hongkong erst später Mauila; die erstere
10*
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]26 Winterhaider.
Thatsache kam natürlich bei den folgenden Friedensverhandlungen
sehr zur Geltung.
Betrachtet mau nun die Verhältnisse, welche der totalen Ver-
nichtung der Flotte Montojo's vorangegangen, so kann man nur
sagen, dass der Admiral zu sehr in der Idee einer passiven Ver-
tbeidigung befangen war und von vornherein nur trachtete, die
eigenen Verluste möglichst gering zu gestalten.
Es ist ja richtig, dass die spanischen Schiffe in einem Kampfe
auf offener See dasselbe Verhängnis ereilt hätte und an den Land-
batterien fanden sie doch eine gewisse Stutze; aber bewegungsunfähig
den Kampf abzuwarten, war ein Verzicht auf alle Chancen, dem
Gegner wenigstens den möglichen Schaden beizubringen.
Mit Recht wird die Behauptung aufgestellt, dass Montojo's
Posten in der Boca grande gewesen wäre.
Um 7 Uhr abends — für. eine telegraphische Meldung aller-
dings sehr spät — erfuhr Montojo von der Recognoscirung der
Subig-Bucht und um Mitternacht verkündete das aus der Richtung
von Corregidor hörbare Geschützfeuer, dass die Amerikaner im An-
züge seien. Warum Montojo nicht gleich auf die erste Nachricht
hin nach der Einfahrt eilte, wo er sich ja auch auf die Geschütze
von Corregidor stützen konnte, ist nicht einzusehen, umsoweniger, da er
ja später mit seinem eigenen Schiffe nicht vor Anker verblieb. Ein
Nachtgefecht in der Boca grande hätte jedenfalls den Spaniern mehr
Chancen geboten und es stand ihnen, da sie ja mit dem Fahrwasser
besser vertraut sein mussten als die Amerikaner, noch immer der
Rückzug längs der Ostseite der Bucht gegen Cavite offen.
Weder die Einfahrt noch die Rhede von Manila waren durch
Minen vertheidigt, eine Unterlassungssünde auf spanischer Seite, die
durch den Umstand, dass hiezu eine sehr beträchtliche Menge Minen-
material erforderlich gewesen wäre, nicht weniger schwer wird.
Amerikanische Berichte geben zwar an, dass während des Engagements,
vor dem Bug der „Olympia" zwei Minen vorzeitig explodirten, diese
Angabe dürfte aber auf einer optischen Täuschung beruhen, denn es
wurden später trotz eifrigen, wochenlangen Suchens gar keine weiteren
Minen gefunden und es ist absolut unwahrscheinlich, dass nur zwei
Minen — nach dem Berichte zu schliessen, Minen mit elektrischer
Willenszündung — ausgelegt gewesen seien.
Dewey äussert zwar selbst, dass die Bedingungen für eine
Minenvertheidigung der Bucht von Manila nicht günstig seien, hatte
dabei aber wahrscheinlich nur den Standpunkt des Blokirenden, der
Minen anwenden will, um Schiffe zu ersparen, vor Augen.
Dass die spanische Artillerie zu Wasser und zu Lande recht
wenig leistete, geht aus dem minimalen Schaden an den ameri-
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Der spanisch-amerikanische Krieg
127
kanischen Schiffen und deren Bemannung hervor und wenn die Er-
klärung hiefür in dem schlechten Zustande der Munition gesucht
wird, die durch die lange Aufbewahrung im tropischen Klima sehr
starke Veränderungen erlitten hatte, so mag dies zum mindesten für
die antiquirten Landbatterien nicht unberechtigt sein.
Xäch den nunmehr vorliegenden Sonderberichten amerikanischer
Commandanten gab es übrigens auch auf ihren Schiffen artilleristische
Anstände : Brandelschlösser, ja selbst ganze Verschlussstücke mussten
der Erhitzung halber gewechselt werden und auf einigen Schiffen
ergab sich nebst Unverlässlichkeit der elektrischen Zündung auch
zeitraubendes Verkeilen der Projectile; dass aber derlei Übelstände
du Wirksamkeit der Artillerie nicht wesentlich beeinträchtigten, ist
ein Zeichen der grossen Vertrautheit der Geschützbemannungen mit
ihren Waffen.
Wenn Dewey auch seines Erfolges schon von vornherein
sieher sein konnte, da seine Schiffe in jeder Beziehung1) überlegen
*aren, so hatte er wohl selbst nicht auf einen so durchschlagenden und
dabei mit nahezu keinem eigenen Schaden verbundenen Erfolg ge-
rechnet; der Jubel in den Vereinigten Staaten war begreiflich und
die Zuversicht, dass auch auf dem westindischen Kriegsschauplatze
alles günstig für die scheinbar unverwundbaren amerikanischen Schiffe
ausgehen werde, steigerte sich nach diesem ersten Siege bis zur
Gewissheit.
Die Ereignisse auf dem westliehen Kriegsschauplatze.
Am 21. April abends erhielt Contre-Admiral Sampson, mit
seiner Escadre vor Key West liegend, den Befehl zur Eröffnung der
Feindseligkeiten, verliess am folgenden Morgen den Ankerplatz und
etablirte nachmittags, vor Habana erscheinend, die anbefohlene
Blokade, die sich zunächst nur auf die etwa 160 Seemeilen lange
Strecke Bahia Hondas— Cardenas an der Nordküste und den Hafen
Cienfuegos erstreckte.
Sampson's Instructionen lauteten dahin, sich vor allem die
Bezwingung der zu erwartenden spanischen Schiffe als Ziel vor Augen
zu halten und deshalb jedes ernstere Engagement mit stärkeren
') Nachstehend einige, den beiderseitigen Gefechtswert illustrirende Zahlen ;
Spanier Amerikaner
2 6 Schiffe mit Panzerdeck,
14.000 19.098 Tonnen-Deplacement,
— 10 schwere Geschütze über 16cm Kaliber,
38 33 (davon 23 Schnelllader) mittlere Geschütze 16 bis 12cm,
75 75 leichte Geschütze.
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128
Winterhaider.
Befestigungswerken, das seinen eigenen Schiffen Schaden bringen
könnte, zu vermeiden, insolange es nicht nothwendig wurde, um durch
diese Befestigungen gedeckte spanische Schiffe angreifen zu können.
Sampson th eilte seine Streitkräfte für die Blokade in mehrere
Gruppen, deren eine aus je einem ungeschützten Kreuzer, Kanonen-
boot und Auxiliarkreuzer bestehend sogleich vor Cienfuegos abging ;
er selbst blieb in der ersten Zeit meist vor Habana.
Zunächst gelang es den Amerikanern, binnen einer Woche
neun Prisen zu machen; am 23. und 24. feuerte die Batterie Morro
(Ostseite der Einfahrt von Habana) erfolglos und ohne Erwiderung
seitens der Blokirenden auf letztere.
Am 27. April bombardirten „New-Yorku, Monitor „Puritan"
und Kreuzer „Cincinnati" den Hafen Matanzas, angeblich eine im
Sande aufgeführte Batterie bei Punta Gorda und das Fort Quintos de
Recreo total zerstörend; in Wirklichkeit nur wenig Schaden an-
richtend, mehr oder weniger nur eine Schiessübung beiderseits ; keines
der angreifenden Schiffe wurde getroffen.
Zur Beobachtung der Eingänge nach Westindien entsendete das
Marine-Departement die grossen Hilfskreuzer „Harvard-* und „St.Luisu
am 29. April von New- York auf einen 80 Meilen östlich der
Kleinen Antillen liegenden Kreuzungsrayon zwischen 14° 25*
und 16° 55' Nordbreite; von dort sollten sie am 10. Mai, falls bis
dahin von Cervera keine Spur zu finden, Martinique, beziehungs-
weise Guadeloupe behufs Informationen anlaufen, ihre Beobachtungen
sowohl nach Washington als auch durch die Operationsbasis Key West
dem Commandirenden mittheilen. Für das fernere Verhalten waren
nur allgemeine Directiven gegeben, den Verhältnissen entsprechend
zu handeln, auch war ihre directe Unterstellung unter Sampson
vorgesehen, falls er ihrer Dienste bedürfen sollte. Eine ähnliche Auf-
gabe fiel dem zwei Tage später von New-York nach den Gewässern
um Puerto Rico abgesendeten Hilfskreuzer rYaleu zu, der am 13.
in St. Thomas oder in einem nahegelegenen Hafen ebenfalls
Informationen einholen sollte, wenn er bis dahin keine sichere Nach-
richt vom Feinde zu melden gehabt hätte.
Cervera war inzwischen am 29. April von den Cap Verde'schen
Inseln nach Westindien in See gegangen und nun begann die an anderer
Stelle schon besprochene Unruhe für die amerikanischen Seestrategen.
Am 29. April beschoss Kreuzer „Marblehead", ebenfalls ohne
Erfolg, Cienfuegos, fast gleichzeitig wurde aber durch Kanonenboot
„Nashville*4 an der Südküste ein spanischer Transportdampfer mit
Truppen, Waffen und Munition aufgebracht, der versucht hatte, in
einem der kleineren, offenen Häfen zu landen; tagsdarauf schritt
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
129
wieder Sampson's Flaggenschiff zu einem ziemlich harmlosen Bom-
bardement gegen das Fort Cabannas.
In den ersten Tagen Mai Hess S a m p s o n seine besten Schiffe
(„New-York", „Iowa", „Indiana", „Montgomery", „Detroit", die zwei
Thurm-Monitore „Amphitrite" und „Terror") in Key West Vorräthe
ergänzen, um mit ihnen nunmehr, einer Weisuug aus Washington
folgend, auf die Suche nach Cervera zu gehen; der Blokadedienst
blieb den Monitoren, Kanonenbooten, Hilfstruppen und kleineren
Schiffen, der sogenannten „mosquito-fleet", überlassen, nachdem, wie
üe Erfahrung gezeigt, die Fahrzeuge der spanischen Küsten-
vertheidigung sich nicht genug stark fühlten, um offensiv vorzugehen.
Ihrerseits ging nun aber die „mosquito-fleet" zu Angriffen über,
deren einer am 11. Mai von sehr unzulänglichen Kräften mit grosser
Kühnheit auf Cardenas unternommen, mit der Aussergefechtsetzung
des Torpedobootes „Winslow" endete; gleichzeitig — am 11. Mai —
schnitten die Blokadeschiffe von Cienfuegos zwei dort mündende
Kabel des Inselnetzes ab, wobei es bei den Bemannungen der aus-
gesandten Boote und den sie abwehrenden spanischen Truppen einige
Verluste gab. Dem übermächtigen Feuer der Schiffe mussten aber
schliesslich die schlecht gedeckten Truppen weichen.
Eine grosse Wahrscheinlichkeit sprach dafür, das3 Cervera
sich zunächst in San Juan auf Puerto Rico zu retabliren versuchen
werde; deshalb wendete sich Sampson mit den genannten 7 Schiffen
1 Kohlendampfer, ferner 1 Torpedoboot und 1 Schleppschiff, sowie
begleitet von einem der unvermeidlichen Zeitungsboote am 3. Mai
*on seiner Vorrathstation aus gegen Osten. Bei der geringen Ge-
schwindigkeit der raeist geschleppten, nicht besonders seetüchtigen
Monitore und dem herrschenden Gegenwinde langte diese Abtheilung
erst am 7. vor Cap Haytien an, wo sich durch drei Tage ein reger
Depeschen verkehr entwickelte.
Am 10. wieder ostwärts steuernd, traf Sampson am 12. morgens
vor San Juan ein, wahrscheinlich hoffend, Cervera's Schiffe dort vor-
zufinden; das letztere erwies sich jedoch als nicht zutreffend und so
begann, angeblich um die Position der Batterien festzustellen, wieder
ein dreistündiges Bombardement, in dessen Verlauf die spanischen
Werke zu beiden Seiten der engen Einfahrt, Fort Morro im Osten
und im Westen die Batterie auf Insel Cabras, einigen Schaden er-
litten, ohne den amerikanischen Schiffen mit ihren alten Geschützen
mehr als zwei Treffer auf „Iowa" und „Xew-York" beizubringen, wo-
durch 1 Mann getödtet und 7 leicht verwundet wurden.
Um eine Enttäuschung reicher und ziemlich viel Munition ärmer
kehrten die Angreifer von San Juan mit einem absichtlichen Umwege
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130
Wiuterhaldcr.
nach Nordost nach Puerto Plata (Nordküste von Hayti) zurück, wo
sie am 15. Mai vom Marine-Departement die Nachricht erhielten,
dass C er vera am 12. Mai Martinique erreicht hatte, nach Zurück-
lassuug des havarirten Destroyers „Terror" und ohne Kohle erhalten
zu haben nach Curacao weitergefahren sei, von wo er wahrscheinlich
am 15. auslaufen werde. Gleichzeitig wurde Sampson aufgetragen,
schleunigst nach Key West zurückzukehren und sich dort mit S c h 1 e y's
fliegendem Geschwader zu vereinigen; ferner wurde ihm mitgetheilt,
dass zwei weitere Kreuzer „Minneapolis" und „St. Paul" zur Über-
wachung der Strecken Cap Morant auf Jamaica — Westspitze Hayti —
Caicos Bank und Mona-Passage mit aller Beschleunigung von Fort
Monroe abgesendet wurden.
Die Situation in diesem wichtigen Augenblicke war der Hoffnung,
Cervera's Escadre zu schlagen, noch bevor sie Cuba zu erreichen
vermochte, nicht sehr günstig.
Sampson war durch die Monitore, die bei Seegang kaum
5 bis 6 Meilen liefen, sehr beeinträchtigt; die praktisch resultatlose
Expedition gegen San Juan hatte seine Kohlen- und Munitions-
vorräthe einigermassen angegriffen und da sich das Auffinden des
Gegners noch in die Länge ziehen konnte, erhielt Sampson den Be-
fehl, mit grösster Beschleunigung zur Ergänzung seiner Vorräthe nach
Key West zurückzukehren. Mitbestimmend dafür mag auch die damals
wohl allgemeine Annahme gewesen sein, dass C er vera sobald als
möglich in Habana einzulaufen beabsichtige; in diesem Falle bestand
allerdings die Möglichkeit, ihn entweder an der Nordküste zu rinden
oder einen Vorsprung zu gewinnen, der das Einnehmen von Kohle
in Key West gestattete, von wo ja fast kein Weg bis nach Habana
zurückzulegen war, um die Bewachung dieses Hafens wieder aufzu-
nehmen.
Die fliegende Escadre unter Sehl ey war am 13. Mai gleich nach
dem Eintreffen der Nachricht von Cervera's Einlaufen in Martinique
von Hampton Roads via Charleston, wo sie Kohlenschiffe mitnehmen
sollte, nach Key West abgegangen und am 18. dort eingetroffen,
um sich Sampson zu unterstellen und ihre Depots aufzufüllen.
„Harvard" hatte instruetionsgemäss am 10. Mai, eine Havarie vor-
schützend, St. Pierre de Martinique angelaufen, sogleich das Insicht-
kommeu der Escadre Cervera's und das Einlaufen „Terror V
im benachbarten Fort de France gemeldet und lag nun zusammen
mit dem spanischen Destroyer in den neutralen Gewässern von
Martinique.
An der atlantischen Küste blieb zum Hochsee-Kreuzungsdienste
nur „Columbia" und „New-Orleans" zurück.
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Der spanisch-amerikanische Krieg. 131
>g
Nach dem resultatlosen, immerhin aber wegen der Verbreituc;
der Nachricht folgenschweren Anlaufen von Martinique versuchte
Cerrera am 14. Mai sein Glück in Curacao, wo aber nur zwei
Schiffe in den Hafen von Willemstad zugelassen wurden und dem
Xeotralit&tsgcsetz gemäss nur eine minimale Quantität Kohle zur
linschiffung gelangte.
Am 15. Mai nachmittags Curacao verlassend, hess der Admiral,
durch Kohlenmangel gedrängt, direct nach Santiago de Cuba steuern
wo seine Escadre, ohne von den amerikanischen Schiften gesichtet
worden zu sein, am 19. einlief. Schon vorher war von Madrid aus die
Nachricht verbreitet worden, dass die Escadre in den venezuelanischen
Gewässern von dahin dirigirten Dampfern Kohle einnehmen werde.
Diese über London nach Washington gelangte Kunde verfehlte
ihre Wirkung nicht, denn das dortige Marine-Departement erliess
wehen 14. und 16. Mai rasch hintereinander mehrere verschiedene
Depeschen an die auf den Kleinen Antillen verstreuten Kreuzer,
DQümehr die Yucatanstrasse unter Überwachung zu nehmen. Schliess-
lich sah man aber ein, das es am besten sei, die Disposition der
Kreuzer in Sampsons Hände zu legen und wies sie an, falls sie
tou Sampson Befehle erhalten hätten, die mit jenen des Departe-
ments nicht übereinstimmen sollten, die Befehle des ersteren zu
befolgen. , . .
Sampson hievon in Kenntnis gesetzt, verlor auch keinen
Augenblick, die Kreuzer seiner Auffassung von der Lage und seinen
Intentionen entsprechend wie folgt zu vertheilen:
rYaleu und „St. Paul" kreuzen zwischen Cap Morant, Nicolas
Mole »Havti) und Ostende Cuba; „Harvard" in der Mona-Pa>sage
und nördlich von Puerto Rico, „St. Luis- versucht die Kabel vor
Santiago de Cuba und Guantanamo, sodann vor Ponce (Puerto Rico)
abzuschneiden und erwartet hierauf nach dem 18. Mai Instructionen
in St Thomas.
Damit war für den Fall, als Cervera sich nach Puerto hico
wenden oder den Weg nach Cuba um dessen Ostspitze ( Cap Maysi)
hemm wählen sollte, vorgesorgt; ein weiterer Plan bestand darin,
Schier rou Key West aus durch die Yucatanstrasse nach dem
Süden lind Osten Cubas zu entsenden, wahrend Sampson selbst mit
seinen SchifTen den Nicolas-Canal an der Nordseite Cubas zu über-
wachen beabsichtigte.
Die Zustellung der Befehle Sampsons an die einzelnen
Kreuzer war mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden, gelang
aber, weil er sowohl in Puerto Plata als auch in Cap Haytien über
das Kabel verfügte und auch in allen wichtigeren Orten Westindiens
amerikanische Consuln und Agenten thätig waren.
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132 Winterhaider.
Auf dem Wege nach Key West erhielt Sampson durch ein
von dort entgegengesendetes Depeschenboot die letzte beim Informations-
Bureau in Washington eingelaufene Nachricht, dass Cervera stricten
Befehl habe, entweder Habana selbst, oder Cienfuegos oder einen
sonst mit Habana durch eine Eisenbahn verbundenen Hafen anzulaufen;
das Marine-Departement gab seiner Ansicht Ausdruck, dass daher
Cienfuegos das nächste Ziel Cervera's sein werde.
Thatsächlich entsendete Sampson Schley mit „Brooklyn",
den zwei Schlachtschiifen „Massachusetts" und „Texas", zwei Kreuzern
und Torpedobooten gleich nach seiner Ankunft am 19. Mai früh nach
Cienfuegos mit dem Auftrage, sich zu vergewissern, ob Cervera
dort sei; Sampson war überzeugt, dass Schley mit Cervera's
Escadre zusammentreffen werde und beglückwünschte ihn im Signal-
wege dazu beim Abgehen.
Schley's Escadre traf auf dem Wege nach Cienfuegos bei Cap
Antonio die nach Key West einberufenen, bisher die dortige Blokade-
gruppe bildenden Schiffe, welche ihm aber nichts Neues hinsichtlich
der Spanier zu melden wussten.
Am 21. vor Cienfuegos angelaugt, glaubte Schley aus dem
Umstände, bisher Cervera nicht begegnet zu haben, schliessen zu
sollen, dass der letztere gewiss in Cienfuegos sei und legte sich, wiewohl
eine am folgenden Tage unternommene Kecognoscirung der Hafen-
einfahrt — der innere Ankerplatz ist von See aus nicht einzusehen —
ein negatives Resultat ergeben hatte, alle möglichen kleinen Um-
stände als Beweis für seine Annahme aus; diese Ansicht wurde zu
einer fixen Idee, von der ihn die in den nächsten Tagen folgenden
Depeschen Sampson's, zuerst dass Cervera in Santiago sein
dürfte, und dann, dass er bestimmt dort sei, kaum abzubringen ver-
mochten.
Am 22. traf „Iowa" als Verstärkung, einige Stunden später die
erste Santiago anrathende Depesche mittels Torpedoboot „Dupont"
ein; daraufhin entsendete Schley den „Scorpion" gegen das
300 Meilen entfernte Santiago, um zu recognosciren und mit den
dort stationirten Kreuzern Fühlung zu nehmen.
Die erste Nachricht über Cervera's Eintreffen scheint durch
neutrale Handelsschiffe, die in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai
zwischen Jamaiea und Cuba die spanische Escadre mit nördlichem
Curse gesichtet hatten, nach Kingston gebracht und durch den dortigen
amerikanischen Conen! weitergemeldet worden zu sein: daraufhin
wurden seitens des Marine-Departements in Washington „Harvard".
„St. Paul", „Yale- und „Minneapolis" sogleich vor Santiago zur
Beobachtung beordert.
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Der spanisch-amerikanische Krieg. 133
Die Nachricht gewann immer mehr an Wahrscheinlichkeit und
warde durch die Unvorsichtigkeit spanischerseits, Cervera's Ein-
laufen in Santiago in den Blättern als eine freudige Botschaft zu
verlautbaren, bald zur Gewissheit, so dass Sampson endlich den
peremptorischen Befehl an Schley ertheilte, nach Santiago abzu-
gehen und das Auslaufen der spanischen Escadre um jeden Preis zu
verhindern.
Mittlerweile noch durch weitere Schiffe verstärkt, ging Schley
am 24. Mai nach Zurücklassung einer für die Blokade von Cienfuegos
genügenden Gruppe nach Osten ab und traf, durch schlechtes Wetter
einigermassen aufgehalten, am 26. dort ein; bei seiner Ankunft waren
die Kohlen vorräthe sehr stark gelichtet, die Maschine eines mit-
gebrachten Kohlendampfers ausserdem havarirt, so dass zwei weitere
kostbare Tage vergingen, bis die grossen Schiffe wieder einiger-
massen mit Kohle versehen waren. Während dieser Tage blieb nur
ein grosser Hilfskreuzer vor der Einfahrt, die übrigen Kohle machenden
Schiffe standen ungefähr 25 Meilen West vou Santiago in See.
Erst am 28. abends wurde die Blokade von Santiago effectiv.
Am 26. Mai brachte „St. Paul", südlich von Santiago kreuzend,
den für Cervera bestimmten, von San Juan über Curacao an-
kommenden englischen Kohlendampfer „Restormel" auf.
Am 29. gewann Schley endlich durch Augenschein die Über-
zeugung, dass zwei der grossen Kreuzer Cervera's in der Einfahrt
liegen und somit auch von der Anwesenheit seines langgesuchten
Gegners.
Der Grund, warum bis dorthin keiner der beobachtenden Kreuzer
mit Sicherheit die Anwesenheit Cervera's in Santiago feststellen
konnte, lag darin, dass der letztere überhaupt erst am 26. zwei Schiffe
an von See aus sichtbare Ankerplätze dirigirt hatte und die Kreuzer
sich nicht nahe genug heranwagen durften, um die Schiffe, die sich
von dem Hintergrunde nur schwach abhoben, erkennen zu können.
Am 31. Mai setzte nun Schley eine scharfe Recognoscirung
des Hafens und seiner Befestigungen in Scene, wozu er die beiden
Schlachtschiffe „Massachussets" und „Iowa", sowie den auf Sampson's
Verlangen aus dem Nordatlantic gekommenen Panzerkreuzer „New-
Orleans" wählte; der erste Gang vor der Einfahrt wurde auf etwa
7.000 Yards (etwa 6.400m), der zweite etwas näher gemacht.
Als Ziel nahmen die Schiffe den „Cristöbal Colön", der nahe
der Einfahrt lag, und die hochgelegenen Landbatterien Morro und
Socapa, die man leicht zum Schweigen zu bringen gehofft haben
mochte; die ganze Action dauerte ungefähr drei Viertelstunden und
hatte auf keiner Seite irgendwelche Erfolge. Wohl aber hatte Schley
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134
Winterhaider.
>
die Überzeugung gewonnen, dass die Befestigungen der Hafenein-
fahrt nicht so leicht ausser Gefecht zu setzen sein würden.
Am 1. Juni traf Sampson, der bis zum Erhalt der Meldung
Schley's über die Etablirung der Blokade von Santiago an der
Nordseite von Cuba gekreuzt hatte, um Gervera nötigenfalls dort
den Weg nach Habana abzuschneiden, mit dem Reste der Schlacht-
schifte und geschützen Kreuzer, begleitet von mehreren Auxiliar-
schiffeu, ein und übernahm nun persönlich das Commando über die
vereinigte Flotte.
Vor dem Eingehen in die entscheidenden Ereignisse, die wohl
immer mit dem Namen Santiago verknüpft in Erinnerung bleiben
werden, sei noch kurz des Verhaltens der Insurgenten seit dem
Kriegsausbruche, dann der kleineren Actionen zu ihrer Unterstützung
gedacht, und dann die Lage der einer so ernsten Zukunft entgegen-
gehenden Hafenstadt skizzirt; in dieser Beziehung liefert das Tage-
buch eines spanischen, in Santiago ansässigen Marine-Officiers sehr
wertvolle und durchaus glaubwürdige Daten, wie sie analog für Manila
leider nicht zur Verfügung stehen.
Zwei recht abenteuerliche, dem Unternehmungsgeiste amerikani-
scher Officiere alle Ehre machende Expeditionen, beabsichtigten sich
mit den Insurgentenführern in Verbindung zu setzen, und hatten den
Zweck verfolgt, über die Stärkeverhältnisse der aufständischen Cubaner
und den Grad ihrer Schlagfertigkeit Näheres festzustellen; doch er-
wiesen sich die erhaltenen Auskünfte als nicht sehr zuverlässig. Im
ganzen zählten die Aufständischen gewiss nicht weniger als 25.000
Mann, die aber nur zum kleineren Theil gut bewaffnet waren; von
diesen standen im Südosten der Insel in der Provinz Santiago de Cuba
4.000 bis 5.000 Mann unter „General" Garcia, der Hauptsache
nach in Bayamo concentrirt, in der Nähe von Cienfuegos etwa
5.000 Mann, denen es aber zum Theil an Waffen und Munition ge-
brach, im Westen in der Provinz Pinar del Rio führte „General"
G o m e z eine etwa 3.000 Mann starke Macht, die sich auch die
Beunruhigung der Umgebung von Habana zur Aufgabe gemacht hatte;
östlich der Troncha Fucono moro standen endlich unter Gonzalez,
der seine Befehle von Garcia erhielt, Banden von nicht näher be-
kannter Stärke, angeblich 4.000 Mann, die sowohl für Holguin als
auch Nuevitas eine stete Gefahr bildeten.
Auf Grund der getroffenen Vereinbarungen verliess am 11. Mai
der alte Raddampfer „Gussie" mit Hauptmann Dorst, 100 Manu
Infanterie, 10 cubanischen Führern, 7.000 Gewehren und einer be-
trächtlichen Menge Munition für die Insurgenten Key West, um,
unterstützt durch zwei kleine Kanonenboote, bei Cabannas (Rio del
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
135
Pinar) zu landen; statt der erwarteten Insurgenten stiess man aber
auf spanische Truppen, welche die bereits in Landung befindlichen
Trappen trotz des Feuers der Schiffe zurücktrieben.
Das Misslingen dieser Expedition wurde den vorzeitigen Mitthei-
langen der amerikanischen Blätter zugeschrieben und nunmehr eine
Brenge — aber etwas einseitige Censur geübt; je phantastischer und
mehr von der Wahrheit entfernt die Veröffentlichungen über be-
vorstehende Operationen abgefasst waren, desto lieber Hess sie die
Censur gewahren — leider gewöhnten sich die Correspondenteu bald
in diese Vorgangsart auch bei Schilderung schon vollzogener Ereig-
nisse, um nur ja Sensationelles zu leisten.
Die nächste in aller Stille ausgerüstete, am 21. Mai mit Dampfer
-Florida* abgehende Expedition bestand wieder unter Führung von
Hauptmann Dorst aus 100 Mann Infanterie, 300 Cubanern unter dem
Führer La er et und sollte dem General Garcia einen Zuschub von
75 Maulthieren und 25 Pferden, 7.000 Gewehren und 2 Millionen
Patronen bringen; diesmal war der Erfolg ein vollständiger, indem
der Dampfer ungestört drei Tage in Porto ßanes lag und während
dieser Zeit mit Hilfe von Insurgenten, aber auch halbverhungerten
npacificosu, die für ihre Mühe mit Lebensmitteln entlohnt wurden,
?eine ganze Ladung löschte.
Die Verhältnisse in Santiago de Cuba.
Die ziemlich ausgedehnte Stadt liegt an der Nord-Ostseite
einer geräumigen Bucht, zu welcher eine zwischen steilen Abhängen
sich in scharfen Krümmungen windende, im ganzen 1% Meilen lauge
und mehrere tiefe Seitenbuchten bildende Enge den Zugang von der
See her vermittelt; die Tiefen dieser Einfahrt sind namentlich in
nächster Nähe der offenen See ziemlich gering, zwischen 7*2 und lim
schwankend, so dass tief tauchende Schiffe bei schwerem Seegange Ge-
fahr laufen, den Grund zu berühren, und nehmen erst wieder gegen
das Innere der weiten Bucht zu, die dann wieder von flach abfallendem
Strande begrenzt wird.
Als Anlegestellen für Schiffe von höchstens 14 Fuss Tauchung
dienen drei holzgebaute Moli, für grössere Schiffe ist im Süden der
Stadt der eiserne Molo mit Wasserleitung, an dem die von den
Gruben von Juraguä herführende Eisenbahn endigt, vorhanden.
Die schmälste Stelle der Passage für grosse Schiffe ist nur
80m breit und unmittelbar nördlich Morro, der östlicheu 65m hohen
Landspitze gelegen. Zwei Eilande, Cayo Smith hinter Socapa, der
Weatspitze der Einfahrt, und Cayo Ratones, etwa in der Mitte der
uigitizeo
136
Winterhalder
ganzen Einbuchtung, ragen aus der See hervor; ersterea ist an der
Südseite stark besiedelt, auf letzterem befindet sich der isolirten
Lage wegen das Haupt-Munitiousuiagazin des Platzes.
Die innere Bucht ist durch das vorliegende Hügelland gegen
Sicht vollkommen gedeckt; die Umgebung der Stadt bildet an-
steigendes, stark coupirtes, zumeist mit Waldungen bestandenes
Terrain.
Nach Nord, Nordost und Ost ist das Communicationsnetz besser
entwickelt, weil dort die (von Amerikanern) betriebenen Erzgruben
vonJuraguä liegen; zwei kurze Localbahnen, eine nach St Luis und
die von Juragud, an die Küste, dann längs dieser laufend und bei
Aguadores gegen Santiago abbiegend: mehrere zumeist jedoch arg
verwahrloste Strassen über El Caney und San Juan gegen Guantänamo
führond. Nach Nordwest und West sind die gangbaren Wege weniger
zahlreich, die Bahn nach El Cobre seit dem Verfall der dortigen
Kupfergruben aufgegeben, die über Bayaino nach Manzanillo führende
Strasse nahezu unpraktikabel.
Insofern war das Gebiet im Osten der Stadt auch wichtiger,
weil sich dort die aus den Quellen von Aguadores gespeiste
Trinkwasserleitung befand; auch sind auf der Küstenstrecke bis
Guantäuamo die kleinen Buchten von Aguadores *), 3 Seemeilen
von Morro, für Bootslandungen geeignet, El Siboney (Juraguacito),
8 Seemeilen von Morro, mit Süsswasserleitung und für Bootslandungen
geeignet, endlich auf 15 Seemeilen von Morro die Bucht von Daiquiri
mit einem grossen eisernen Molo, Wasserleitung und Bahn nach den
(5 Meilen im Innern liegenden Bergwerken.
Guantänamo liegt eine kurze Strecke landeinwärts der tief-
eingeschnittenen, gut geschützten Bucht gleichen Namens und ist
von Santiago etwa 40 Seemeilen entfernt.
Westlich von Socapa befinden sich auf 3, beziehungsweile 5 See-
meilen Entfernung die nur für ganz kleine Fahrzeuge zugänglichen,
aber gut geschützten Buchten Cabana und Guaiacabon und noch
weiter westlich hinter der Punta Cabrera und weder von Socapa
uoch Morro aus sichtbar die ebenfalls für Landungen geeignete
Stelle von Aserraderos.
Von allen diesen Buchten bietet jedoch nur die von Guantänamo
Schutz gegen Süd- und Südostwinde.
Die Stadt Santiago ist gegen Angriffe von der Seeseite her
durch die Configuration gut geschützt, die einzige Richtung, aus der
'J Nicht zu verwechseln mit dem 7km landeinwärts gelegenen oben erwähnten
Ort gleichen Namens.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
137
ein Bombardement gefahrlich werden kann, ist jene über der Ein-
sattlung von Aguadores; zu Lande hingegen liegen die östlichen
dominirenden Höhenzüge von El Caney und San Juan auf 5%, be-
ziehungsweise 2X/Jcm vom Stadtcentrum entfernt, so dass die hie-
durch gebildete Verteidigungslinie schon eine beträchtliche Länge
aufweist
Ein Zugang durch die enge Einfahrt ist leicht zu verwehren,
da sich die Verhältnisse ebenso für artilleristische wie submarine
Verteidigungsanlagen vortrefflich eignen; gleicherweise kann aber
auch das Auslaufen aus Santiago nur infolge Unachtsamkeit des
ßlokirenden gelingen.
In der Seefront bestanden denn auch schon seit mehr als hundert
Jahren die Werke von Morro, Estrella und Santa Catalina, dagegen
zu Lande keinerlei Werke, weil bisher eine Notwendigkeit dafür
eicht eingetreten war; es musste daher hier alles improvisirt werden.
Die Salutbatterie Blanco im Innern der Bucht zählte füglich nicht.
Als der Krieg mit Amerika drohte und weder Zeit noch ge-
nügend Mittel vorhanden waren, um die schon ausgearbeiteten Pläne
einer completen Verteidigungsanlage zu verwirklichen, beschloss eine
gemischte Commission, aus den gegebenen natürlichen Verhältnissen Vor-
theil ziehend, die Hafenvertheidigung hauptsächlich auf die submarine
Vertheidigung zu basiren. In der Zeit vom 8. April, dem Tage nach der
Abreise des amerikanischen Consuls, bis zum 17. Juni, also schon
während der Blokade, wurden, nachdem von Habaua Ende April noch
6 Stück altartige 21cm Mörser angekommen waren, alle Arbeiten
bewältigt, nach deren Beendigung in der Seefront folgende Vor-
theidigungsmittel zur Verfügung standen. Zwei Linien elektrische
Beobachtungsminen System Latimer-Clark ; äussere Linie: 7 Minen,
Zündstation Bucht Estrella, Beobachtungsstation Socapa; — innere
Linie: 6 Minen, Zündstation Socapa, Beobachtungsstation Cayo Smith.
Auf Morro standen im alten gemauerten Castell 5 Stück alte
bronzene \6cm Geschütze, welche die ehrwürdige Jahreszahl »1737 u
trugen, in einer Feldbatterie des gleichnamigen Plateau 2 Stück
altartige 21cm Mörser.
Auf der Landzunge Socapa wurden aus vorhandenen Kesten
eine Mörserbatterie, etwa 60 m über dem Meeresspiegel, für 3 alt-
artige 21cm Mörser, eine Batterie für 2 — 16c??i Hontoria-Geschütze
und ferner zum Schutze der Minenlinie eine tiefer gelegene (Flankir-)
Batterie für 1 — 57mm Nordenfeldt-Schnellfeuerkauone, 4 — 37mm
flotehkiss - Revolverkanouen , 1 — 25mm Nordenfeldt - Mitrailleuse,
letztere Geschütze sämmtlich der rReina Mercedes" entnommen,
erbaut und armirt.
uigiiizc
138
Winterhalder,
Flankir-Batterie „Estrella" wurde umgebaut und bestückt mit:
2 altartigen 21cm Mörsern, 2 alten bronzenen kurzen 12 cm Vorder-
lader-Geschützen, 2 modernen 8 cm Plasencia-Gescbützen.
Hochbatterie „Punta Gorda" wurde neu gebaut und erhielt
2 — 15cm Hinterlader-Mörser System Mata, 2 — 9cm Krupp-Geschütze,
2 — 16c«i Hontoria-Geschütze vou „Reina Mercedes".
Das alte Werk Catalina wurde aufgelassen.
Drei der von Habana gekommenen 21cm Mörser konnten nicht
mehr placirt werden.
Vorgreifend sei erwähnt, dass nach der Versenkung des
„Merrhnac" noch 12 Stück Contactminen System Bustamante
zwischen Cayo Smith, dem versenkten Schiff und Punta Soldados
gelegt und zwei Drahtbarrikaden eingerichtet wurden, sowie dass
Batterie „Estrella" wegen ihrer zurückgezogenen Lage nie zu
Schuss kam.
Weiters stand für die Hafenvertheidigung noch der wegen
lecker Kessel für den Seedienst unbrauchbare Kreuzer „Reina
Mercedes", der einen Theil seiner Geschütze sammt Bemannung
schon ausgeschifft hatte und ein momentan aufgeholtes kleines
Kanonenboot „Alvarado" zur Verfügung. „Reina Mercedes" behielt
nur ihre zwei vorderen Geschütze, nahm unter Socapa als schwim-
mende Batterie und Torpedobatterie Vertäuung und panzerte die der
See zugekehrte Steuerbordseite mit den disponiblen Ketten.
Zur Bedienung der angeführten Geschütze — ausgenommen
die vom Kreuzer beigestellten — waren im ganzen nur 79 Artil-
leristen vorhanden, die natürlich nicht im entferntesten hinreichten,
weshalb Infanterie als Aushilfe commandirt wurde.
Die Munitionsvorräthe scheinen sehr beschrankt gewesen zu sein.
Auf der Landseite bestanden im weiteren Umkreise der Stadt
seit dem Insurrectionskriege schon zahlreiche Wachhäuser, meist aus
Holz gebaut und durchwegs nur gegen die Überfälle der Insurgenten
eingerichtet, welche ja über keine Geschütze verfügten; bei Kriegs-
ausbruch wurde deren Zahl noch vermehrt, die bestehenden jedoch
so weit als möglich verstärkt.
Ein besonderes Geschick scheint bei der Schaffung von künst-
lichen Annäherungshindernissen aufgeboten worden zu sein ; nament-
lich die Anwendung von Stacheldraht spielte eine grosse Rolle.
Feldmässige Befestigungen wurden um die Stadt herum von
der Mündung eines Flüsschens im Nordwesten über Ost bis zur
Batterie Blanco in einer Gesammtlänge von 14Ä*m u. z. erst
nach der Instandsetzung der Seefront ausgeführt; die noch vor-
handenen Geschütze kamen erst nach der Concentrirung der ganzen
lerikauischen Flotte vor dem Hafen und als man mit der Landung
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
139
eines amerikanischen Belageruugscorps zu rechnen hatte, in folgende
Positionen :
-T VI IC O. A.UI/UU1U . .
q
OC7/J
«
o
I 9r)12
1 Iii
O
1 OC7/1
1
1
1
OC//1
Sinnfn ITrsnlii
1
i OCWt
o
-
Arm
2
1 2C7H
Strasse nach El Caney .
1
16cm
2
12cm
Forte del Horno . . .
. 1
12cm
. 1
12cm
16cm
1
12cm
2
8 cm
bronzene
Vorderlader.
Zu bemerken ist noch, dass sämmtliche 8cm Geschütze eigent-
lich schon condemnirt, daher für ihre Bedienungsmannschaft sehr
gefährlich waren; die 12cm Geschütze mussten mangels zugehöriger
Meten in andere für sie nicht bestimmte gelegt werden.
Den Befehl über den District Santiago de Cuba führte
der GL. Don Arsenio Linares Pombo, dem der Divisions-General
Don Jose Toral und General Don Joaquin Vara del Key
unterstanden. Die Truppen zählten 12 ('ompagnien movilizados
Milizen), 7 Bataillone Linien-Infanterie, 2 Escadronen, jedoch
zusammen weniger als 200 Reiter, eine kleine Abtheilung Genie-
and Gendarmerie-Corps, insgesammt etwas über 8.000 Mann ; hiezu
hmen noch ungefähr 1.900 „Freiwillige", eine bunt zusammen-
gewürfelte, seit dem 1868 er Aufstand creirte Truppe für den
Garnisonsdienst, zu der unter anderem auch die 324 Mann starke
Feuerwehr zählte.
Dass sich unter diesen Freiwilligen recht zweifelhafte Elemente
befanden, auf die im Ernstfalle gar nicht zu zählen war, ist nicht
zu wundern.
Mit dieser Aufzählung von Streitkräften und Vertheidigungs-
werken ist aber noch das Bild von Santiago, wie es der schweren
Probe entgegenging, nicht vollständig; eine der elementarsten Be-
dingungen — die Lebensmittelfrage — stand verzweifelt schlecht.
Die spanische oder besser gesagt albanische Heeresverwaltung
hatte — wie sie überhaupt dem Südosten der Insel verhältnismässig
*enig Aufmerksamkeit schenkte — es versäumt noch vor der Kriegs-
erklärung genügende Vorräthe aufzustapeln und die Truppen lebten
l»t|an <Ur mllit&r-wi**euacbafllicaro Vereine MX. Hai»' 1 «'".». 11
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UO Win terhal der.
eigentlich, da man ihnen ihre Gebären sehon seit 9 und 10 Monaten
nicht ausbezahlen konnte, sozusagen auf Borg; die Folge davon war
eine immense Theuerung und dass die Kaufleute nur eben das
Notwendigste, rasch Abgehende kommen Hessen.
Also waren bei Kriegsausbruch weder ärariscbe, noch für
einige Zeit hinreichende Privatvorräthe vorhanden; wenn auch die
Bevölkerung von ursprünglich 45.000 wahrend des Insurrections-
krieges auf 33.000 bis 34.000 gesunken war, so musste doch die
Frage der Approvisionirung von insgesammt etwa 42.000 Menschen
geradezu eine verzweifelte werden, wenn die Scbifffahrt aufhörte
— und das geschah thatsächlieh.
Der letzte spanische Dampfer hatte am 25. April 180.000
Kationen Mehl, 149.000 Kationen Erbsen, 197.000 Kationen Keis,
79.000 Kationen Bohnen und 90.000 Kationen Wein, dann ein
deutscher Dampfer 1.700 Säcke Reis gebracht; nachdem aber die
Besatzungstruppen monatlich allein gegen 3(30.000 Rationen bedurften,
war durch dieses praktisch genommen, das Um und Auf der Lebens-
mittelvorräthe darstellende Quantum jedenfalls nur ganz ungenügend
vorgesorgt.
Dass sich keine Speculanten fanden, die speciell im April und
in der ersten Hälfte Mai, wo ja noch keine Blokade über diesen
Thoil der Küste ausgesprochen war, die Zufuhr gegen hohen Gewinn
versuchten, ist nur dnrch das ganzliche Sinken des spanischen
Credites erklärbar.
Doch musste General Lina res mit den bestehenden uner-
quicklichen Verhältnissen rechnen; um dem Mangel an Dauerproviant
einigerraassen abzuhelfen, Hess er die Truppen auf einen möglichst grossen
Umkreis veitheileu, so den Feld- uud Gartenbau zunächst der Stadt
gegen die Insurgenten sichern und dadurch den Bewohnern möglichst
viel frische Vegetabilien zukommen.
Dem so empfindlichen Mangel an kräftigenden Nahrungsmitteln,
au Mehl und Fleisch, konnte aber auch diese militärisch nicht unbe-
denkliche Massnahme nicht abhelfen.
Die Escadre Cervera's war am 19. Mai vormittags ohne- vor-
hergegangenes Aviso ihrer Ankunft eingelaufen und brachte wohl
für die Besatzung eine neue Hoffnung für den Ausgang der Sache
Spaniens, sonst aber, wie zu erwarten, nur eine Menge von Bedürf-
nissen, die zu befriedigen, u. z. raschesteus zu befriedigen aucb
einem ressourcenreicheren Platze immerhin Mühe gemacht hätte.
Zunächst mussten Kohle und Süsswasser eingenommen werden und
da ergaben sich schon ungeahnte Schwierigkeiten; da nur immer
eines der Schiffe am Molo Cruces anzulegen vermachte und weil
das am Nordwestende der Stadt gelegene Hauptdepot mit 2.300/
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
141
überhaupt mit diesem Molo durch einen Schienenweg nicht ver-
bunden war, waren sie zum Kohleneinschiffen auf Lichterboote an-
gewiesen.
Solche waren aber gleichwie Schleppdampfboote nur in ganz un-
genügender Anzahl vorhanden, auch konnten die gleichfalls Flottanten
absorbirenden Befestigungsarbeiten im äusseren Hafen nicht unter-
brochen werden.
Die Hauptarbeit fiel daher den Booten der Schiffe zu und dass
damit nicht rasch vorwärts zu kommen war, nimmt nicht Wunder,
timsoweniger, als vom 22. Mai angefangen frischer Südwind wellte,
«ler selbst in der Bucht einen für schwer beladene Lichter und Boote
sehr unangenehmen Seegang bedingte.
Allerdings ist es befremdlich, dass man nicht die zwei oder
«irei anwesenden Küstenfahrer für den Zweck in aller Eile adaptirte,
was zwar eine gewisse Auslage verursacht hätte, aber wie konnte
«lies in Betracht kommen, wo doch jede zu ersparende Stunde ent-
scheidend sein konnte!
Wenn auch nur mit einem Drittel der ganzen Kohlenfüllung
versehen, konnten die Schiffe doch, falls sie nur rasch genug damit
fertig waren, in See gehen und hätten, sowie die Verhältnisse lagen,
Aussicht gehabt, unbemerkt von den Kreuzern vor Santiago, oder
äie durch eine fiugirte Bewegung irreführend, das wohlbefestigte
Habana zu erreichen; die zu wählende Route konnte nur jene um
Cap Maysi herum längs der Ostküste sein, da es ja bekannt sein
musste, dass die Division Schley den Weg über Westen bewachte
und momentan gerade diese Division die stärksten Schiffe zählte.
Cervera war jedenfalls während seines Aufenthaltes in
Martinique und Curaeao zur Kenntnis der Zerstörung der spanischen
Flotte vor Manila gekommen und musste wissen, dass man im Mutter-
laude alle Hoffnung — wenn auch zu sanguinisch — auf seine Streit-
kräfte setzte.
Wenn er seine Flotte nicht von vornherein mit Preisgabe der
Chance, dem Gegner Schaden zuzufügen, zur absoluten Untbätigkeit
vernrtheilen wollte, so musste er sie, so lange es noch Zeit war,
nach dem Haupthafen bringen: von dort aus konnte er, durch die
schweren Werke unterstützt, eher hoffen, eine günstige Gelegenheit
zu einem Ausfall auszunützen; dort konnte er sich besser retabliren,
den empfindlichsten Schaden seiner Escadre, den schlechten Zustand
des Bodens der Schiffe, namentlich der „Vizcaya" beheben.
Welche Wendung mussten aber die gesammten Operationen
nehmen, wenn er sich, wie thatsächlich erfolgte — in Santiago ein-
schliessen Hess?
u*
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142
W i n t e r Ii a 1 d e r.
Er musste sich darüber klar sein, dass er hiemit den heissesten
Wunsch der Amerikaner erfüllte, nämlich den Oberrest spanischer
Seemacht lahmlegte und der ganzen noch unklaren Campagne gegen
Guba ein deutliches Ziel gab, noch dazu unter den für Amerika
günstigsten Bedingungen. Zur See unbestritten herrschend war die
Länge der Reise, die ein Landungscorps zurückzulegen hatte, für die
Vereinigten Staaten ganz gleichgiltig; aber was konnten sie besseres
wünschen, als in dem von den Spaniern am schwächsten besetzten,
von den Insurgenten, ihren Alliirten, am meisten beunruhigten und von
Land her unentsetzbaren District, ein solches Angriffsziel zu finden?
Darum gab es nach dem Anlaufen von Santiago nur eine Alter-
native: entweder Santiago schleunigst wieder zu verlassen oder mit
den Geschützen und Bemannungen die Landvertheidigung zu ver-
stärken und auf eine Action zur See ganz zu verzichten.
Es ist anzunehmen, dass Admiral Cervera über dieRessourcen-
annuth Santiagos ungenügend unterrichtet war, als er den Entschluss
zum Einlaufen fasste, denn nur dem Mangel an Arbeitsvorrichtungen
kaun es zugeschrieben werden, dass die Schiffe in den zehn kost-
baren Tagen, die Schley's starrsinniges Festhalten an einer vor-
gefassten Idee ihnen gewährte, nicht seeklar gemacht werden konnten
Kohle stand mehr als genügend, im ganzen 3.500 f, zur Verfugung.
aucli an Wasser war kein Mangel
Ein wichtiger entschuldigender Umstand kommt noch für das
Verweilen Cervera's im Hafen bis zu Schlev's Ankunft in Be-
tracht, nämlich dass bei dem herrschenden Seegange kein Lootse die
Verantwortung übernehmen wollte, die Schiffe, ohne den Grund zu
berühren, aus dem Hafen zu bringen.
Die Kämpfe um Santiago.
Die ersten Schüsse der noch in Zurüstung befindlichen Werke
waren vor Cervera's Einlaufen schon am 18. Mai gegen den Hilfs-
kreuzer „St. Luis" und seinen Tender rWampatucku gefallen,
als sie das englische Kabel zerstörten.
Von der Concentration der amerikanischen Flotte angefangen
waren wechselseitige Kanonaden bald ein häufiges Ereignis.
■) Als Beispiel des wenig patriotischen Vorgehens der Einwohner 8antiagos
sei angefahrt, data die spanischen Pächter der Wasserleitung, welche der ameri-
kanischen Minengesellsrhaft gehörte, auf deren Benützung die Regierung t"1
Kriegsausbruch natürlich Beschlag gelegt hatte, doch glaubten, den Schiffe
Cervera's für den Wasserbezug eine recht beträchtliche Rechnung vorlegen
zu dürfen.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
143
Am 26. verankerte Cervera seine Schiffe wie folgt:
„Cristöbal Colön" südlich von Punta Gorda, „Vizcaya" bei der
Bucht Cajuma, um den äusseren Theil der Einfahrt, „Infanta Maria
Teresa" und „Oquendo" südlich und beiderseits von Cayo Ratones,
um die Enge von Punta Gorda zu decken; eiuige Tage später
wurden „Colön" und „Vizcaya" nördlich von Cayo Ratones zurück-
gezogen.
„Pluton" und „Terror" ankerten nachtsüber lancierbereit hinter
Soeapa, beziehungsweise in der Bucht Nispero.
Diese beiden hatten vor der Ankunft Schley's mehrmals in
den Morgenstunden kleine Recognoscirungsfahrten gegen Westen
gemacht; nach dem 28. Mai wurden sie aber nicht mehr ausser den
Hafen gesendet und sind die Zeitungsnachrichten von zweimaliger
Abwehr ihrer nächtlichen Angriffe auch durch officielle amerikanische
Berichte als Erfindungen hingestellt worden. Einmal wurde auf die
Brandung bei Cabrera und das zweite Mal auf einen von Juraguä
kommenden Eisenbahnzug geschossen — leicht begreifliche, aus der
Überspannung der Nerven entspringende Irrthümer. Dass jedoch
Cervera während der ganzen Zeit keine solchen nächtlichen Aus-
tolle unternehmen Hess, bleibt unerklärlich — schlimmstenfalls hätten
die spanischen Schiffe kein schlechteres Ende gefunden, als ihnen be-
schieden war, und die Amerikaner wären durch solche Unternehmungen,
wo die Destroyers sozusagen nur die Schwierigkeit der Wahl ihrer
Opfer gehabt hätten, doch bedeutend beeinflusst worden.
Über die Verwendungsart der Destroyers scheinen überhaupt
tod den sonst allerwärts verbreiteten sehr divergirende Begriffe
geherrscht zu haben, wie auch aus den ferneren Geschicken des
seinerzeit in Martinique zurückgelassenen „Terror" hervorgeht.
Der amerikanische Hilfskreuzer „Harvard", der zugleich mit ihm
in Reparatur vor Anker lag, beendete dieselbe früher und verliess daher
den Hafen mit einem Vorsprung, der ihn jeder Gefahr eines nächt-
lichen Überfalles entzog. „Terror44 erreichte seinerseits ungefährdet
San Juan, fiel aber einige Zeit später gelegentlich eines bei vollem
Tageslicht auf den Hilfskreuzer rSt. Paul" unternommenen Angriffes
den Geschützen des letzteren zum Opfer. Dieses Wagnis hatto wohl
von Haus aus keinerlei Chancen, denn „Terror" kam ganz ungedeckt
und schon auf grosse Distanz gesichtet und erkannt heran und wäre,
selbst wenn er nicht auf 4.000 Yards schwere Havarien erhalten
hätte, durch eine Cursänderung „St, Paul's" lange genug unter
Feuer geblieben, um sicher getroffen zu werden.
Sampson stand nun mit seinen 5 Schlachtschiffen, 3 Panzer-
kreuzern, 3 geschützten und ebensoviel ungeschützten Kreuzern,
144
W i n t e r h a 1 d e r.
mehreren Auxiliarkreuzern, Kanonenbooten und Torpedobooten» kurz-
um mit einer überwältigenden Übermacht vor Santiago, fest er-
schlossen, Cerv er a nicht entweichen zu lassen; von einer Forcirung
der Einfahrt hielten ihn die Minen ab und auch von den Forts war
noch keines nach dem Bombardement Schley's eine „pittoreske
Kuine".
Um C e r v e r a jede Möglichkeit des Auslaufens zu benehmen,
beschloss S a m p s o n schon während der Fahrt nach Santiago, die
Ausfahrt durch Versenkung eines Schiffes zu verschliessen, ein Project,
das er schon seinerzeit Seh ley empfohlen hatte, als dieser erklärte,
wegen Kohlenmangel mit seinen Schiffen allein die Blokade nicht auf-
nehmen zu können. Die Ausführung wurde dem Lieutenant (Schiff-
bau-Ingenieur) R. P. H o b s o n übertragen und Kohlendampfer
„Merrimac" dazu ausersehen.
Hobson's Plan bestand darin, das Schiff mit eigener Maschinen-
kraft in die Enge zu führen, es senkrecht auf deren Achse zu schwaien
und das Sinken durch Zündung 10 kleiner aussenbords an einer Seite an-
gebrachter Minen von etwa 75 Pfund Schiesspulver, die stark genug sein
sollten, um die Schiffs wände einzudrücken, sowie durch das Öffnen aller
Seeventile herbeizuführen. Die technischen Vorbereitungen gingen mit
echt amerikanischer Raschheit vor sich, eine Bemannung von sieben
Mann ausser Hobson, gerade hinreichend, um Maschinen und
Anker zu bedienen, ward aus den vielen, sich freiwillig Meldenden
ausgewählt und so viel Kohle als möglich noch entfernt; am 3. Juni
gegen 3 Uhr morgens setzte sich „Merrimac", von einem armirten Dampf-
boot begleitet, in Bewegung und erreichte, erst spat durch ein
spanisches Rundeuboot bemerkt, unangefochten die Einfahrt. In diesem
Momente eröffneten die Forts das Feuer; ,,Pluton" und „Heina
Mercedes" lancirten je zwei Torpedos, die aber fehlgingen; von der
äusseren Minenliuie wurde, wie von der inneren, eine Mine, jedoch
ebenfalls im unrichtigen Momente gezündet; dagegen scheint das
Steuer durch einen Schuss undienstbar geworden zu sein, denn als
Hobson es an Bord legen wollte, um den „Merrimac" quer über
die Achse der Einfahrt zu wenden, blieb das Schiff im Curse. Die
Zündung der kleinen Minen an der Backbordseite hatte vollen
Erlolg und „Merrimac" begann rasch zu sinken, aber nicht an der
engsten Stelle und mit der Kiellinie parallel zur Einfahrt, so dass
die Passage nicht verlegt wurde. Spanischersei ts glaubte man in der
Nacht eiues der Schlachtschiffe in den Grund gebort zu haben. Die
Bemannung rettete sich in ein umgestürztes Floss und wurde
erst am hellen Morgen durch eine Dampfbarkasse, mit der Cervcra
selbst zur Besichtigung des gesunkenen Wracks kam, aufgenommen
und in Mono, später in der Stadt internirt.
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Der spanisch-amerikanische Krieg. 145
Das begleitende Dampfboot hatte seinen Instructionen gemäss
bis Tagesanbruch unter Socapa vergeblich nach etwaigen Überlebenden
ausgespäht und kehrte dann zurück ; C e r v e r a war ritterlich genug, durch
einen Parlamentär die Nachricht von der Gefangennahme der Besatzung
des ^Merrimac" überbringen zu lassen, was ihm bei der Flotte sowohl
als auch in den Vereinigten Staaten überhaupt hoch angerechnet wurde.
Abgesehen von dem praktischen Fehlschlagen dieses kühnen
and auch etwas kostspieligen Wagestückes — der Dampfer hatte
342.000 Dollars gekostet, die mit ihm gesunkenen 2.000* Kohle un-
gerechnet — ist jedoch der vorgebliche Zweck desselben nicht recht
einzusehen. S a m p s o n wünschte es ja, dass C e r v e r a heraus-
komme, um die spanische Escadre zu vernichten; wenn nun das Ex-
periment vollständig gelang, so wäre Cervera nichts- übrig ge-
blieben, als seine Geschütze und Mannschaften auszuschiffen, was die
Widerstandskraft der Landbesatzung von Santiago doch bedeutend er-
höht hätte.
Der wahre Grund für S a m p s o n's Entschluss dürfte vielleicht
darin liegen, dass man glaubte, Cervera überhaupt das Auslaufen
unmöglich machen zu müssen, um nöthigen falls gegen die sich in Cadiz
sammelnde letzte Escadre ganz freie Hand zu haben ; diese Erklärung
ist umso wahrscheinlicher, als mau in Amerika noch immer mit der
Möglichkeit rechnete, dass Camara zum Eutsatze Cervera's oder
in Feindseligkeiten gegen die Ostküste beordert werde.
Inzwischen hatte S a m p s o n nicht nur den strengen Blokade-
dienst organisirt, indem er eine doppelte, die Ausfahrt halbkreis-
förmig umfassende Linie grösserer Schiffe bilden und je nach dem
Wetter durch Entsendung von Rnndonbooten bei Nacht diese selbst aufs
schärfste überwachen liess und auch seewärts Kreuzer postirte, um
aller eventuell die Küste mit der Absicht des Blokadebruches an-
laufenden Schiffe rechtzeitig Herr zu werden, sondern auch mit den
Insurgenten Verbindungen angeknüpft und Officiere zur Auskund-
schaftuug der Situation Santiagos vom Land aus entsendet, die ihm
DO 1
möglichst genaue Daten über die Ankerplätze der von See aus nicht
sichtbaren spanischen Schiffe liefern sollton.
Am 6. Juni vormittags wurde ein allgemeines Bombardement
gegen Morro, Socapa, Aguadores und Mazamorra (im Westen von
Socapa gelegen und durch ein Bataillon Infanterie gegen die gleich-
zeitig angreifenden Insurgeuten vertheidigt) eröffnet und nach einer
mehrstündigen Pause nachmittags fortgesetzt; „Reina Mercedes" und
die Häuser von Cayo Smith litten darunter am meisten, während in
Morro und Socapa wohl einige Verluste an Todten und Verwundeten
sich ergaben, im ganzeu jedoch kein erheblicher Schaden entstand. Aller-
dings erhielt auch kein einziges amerikanisches Schiff einen Treffer.
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"-
14ti Wintorhalder.
Von grosser Wichtigkeit war jedoch die an demselben Tage unter-
nommene Operation gegen Daiquiri und Guantänamo ; an ersterem
Punkte konnte sich zwar die gelandete Marine-Infanterie nicht lange
gegen die Spanier halten und zog sich wieder zurück, dafür gelang
es aber „Marblehead" und „Yankee", die die Einfahrt von Guautäuamo
deckenden Batterien zum Schweigen zu bringen und das Kanonen-
boot „Sandoval" zum Rückzug in den tiefsten Theil der Bucht zu
zwingen, sowie die telegraphische Verbindung mit Santiago zu unter-
brechen.
Damit war der erste Schritt zur Besitzergreifung dieser Bucht
gethan, deren die amerikanische Flotte dringend bedurfte, um die
Blokadeschiffe tourweise in Seestille und fern von grösseren spanischen
Landstreitkräften aus den Transportdampfern zu ravitailliren; immerhin
dauerte es jedoch 10 Tage, bis sich die ganze Bucht und ihre nächste
Umgebung vollständig in der Gewalt der Amerikaner befand, wozu
600 Mann Marine-Infanterie, das Schlachtschiff „Texas" und noch
mehrere der kleineren Hilfskreuzer in Action gebracht worden waren.
Die in der Bucht noch nicht sechs Wochen ausliegenden Contactminen,
System Bustamante, erwiesen sich nicht sehr gefährlich, da schon
viele Seethiere sich an die Zündmechanismen angesetzt und so deren
Functionirung aufgehoben hatten, weshalb die Minen auch ohne
Schwierigkeit gelichtet werden konnten.
Zwei Schiffe brachten mittels der Schraube solche Minen an die
Oberfläche, ohne dass eine Detonation erfolgt wäre.
Der Schlussact war das Bombardement des an der Westseite
ganz im Hintergrunde der Bucht liegenden Städtchens Caimanera
und die Wegnahme des „Sandoval".
Damit war auch das von Guantdnamo nach Martinique führende
Kabel in Händen der Amerikaner, deren erster von St Luis am
19. Mai unternommene Versuch, es zu kappen, am Widerstande
„Sandovals" gescheitert war.
Vom 8. Juni an Hess S a m p s o n , da die Zeit des Vollmondes
vorüber war, die Einfahrt bei Nacht durch Projectoren beleuchten,
u. z. wurde zu dem Zweck ein Schlachtschiff etwa eine Meile von der
Einfahrt postirt, so dass deren ganze Breite zu übersehen war; ein
zweites lag — ohne die Scheinwerfer spielen zu lassen — zu seiner
Seite und mehrere leichtere Fahrzeuge besorgten den Wachdienst
in der Nähe; seltsamerweise machten die Spanier, wahrscheinlich
aus schlecht angebrachter Sparsamkeit mit ihrer Munition, niemals
einen Versuch, das beleuchtende Schiff zu beschiessen.
Am 14. und 16. bombardirten die Amerikaner neuerdings die
Einfahrtswerke, den Besatzungen mehrfache Verluste beibringend ;
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
147
am letzteren Tage wurde in Socapa auch eines der Hontoria-Geschütze
durch den infolge Treffers einer 32cm Granate herabfallenden Schutt
auf einige Zeit ausser Gefecht gesetzt, doch war es schon am
folgenden Morgen wieder frei.
„Beina Mercedes" wurde nach dem inneren Hafen gebracht,
aber auch dort fielen die Geschosse stets in seiner Nähe ein ; von
den 4 Panzerkreuzern erhielt nur „Infanta Maria Teresa" einen
unbedeutenden Schuss, doch scheinen die Amerikaner ziemlich genaue
Angaben über deren Ankerplätze erhalten zu haben, da die über
Aguadores geschleuderten Geschosse stets in der Nähe der Schiffe
einschlugen.
Am 16. nachts trat auch „Vesuvius" zum erstenmale in Action;
selbst sehr verwundbar, musste dieses Schiff die Nachtzeit abwarten,
um, möglichst nahe herankommend, seine Schiesswolle-Geschosse1) mit
einiger Präcision aus den fix eingebauten Rohren schiessen zu können.
Der Erfolg war nicht allzu fürchterlich; zwei Schüsse gingen
wirkungslos ins Wasser, der dritte traf Cayo Smith, wo er zwar
einen mächtigen Trichter von etwa 10m Durchmesser aushöhlte, sonst
jedoch keinen Schaden stiftete.
Am 18. nachts passirte angeblich „Vesuvius" die Einfahrt, um
za constatiren, ob neben dem Wrack des „Merrimac" genügend Fahr-
wasser frei sei. Socapa beschoss in der Nacht ein dicht vorbei-
fahrendes Fahrzeug, das sich aber unbeschädigt zurückziehen konnte.
Die sämmtlichen Bombardements hatten bisher, abgesehen von
den Menschenverlusten auf spanischer Seite, nahezu kein Treffer-
ßesultat herbeigeführt; auch crepirto ein grosser Theil der Granaten
gar nicht, was der mangelhaften Adjustirung hinsichtlich Zünder und
Sprengladung zugeschrieben wird.
Die Bewohner der Stadt — an den Kanonendonner schon ge-
wöhnt — sammelten viele Geschosse und so kam es auf einer
Goelette, wo neugierige Matrosen eine blindgegangene Granate
öffneten, zu einem Unfälle, der durch die nachträgliche Explosion
verursacht wurde, wobei 3 Mann getödtet und das Schiff so beschädigt
wurde, dass es auf den Strand gesetzt werden musste.
Nach spanischer Schätzung haben die Amerikaner am 6. Juni
ungefähr 8.000 Schüsse gegen den Hafen verfeuert, was zwar ent-
schieden zu hoch gegriffen ist, da sich ja auf die grossen Distanzeu
blos die schweren und mittleren Geschütze am Kampf betheiligt
Laben können, immerhin beweist aber die Wiederholung der Be-
') Dynamit wird nur von den Dynatnitgeschfltzen der amerikanischen
Hüttenwerke verwendet; für Feld- und Schiffszwecke hat man sich für die minder
heikle Schiesswolle entschieden, trotzdem wurden die Bezeichnungen „Dynamit-
kreazer" und -Geschütze beibehalten.
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148
Winterhaider.
schiessungen, welche immense Munitionsvorräthe den Amerikanern
zur Verfügung standen.
Bisher hatten die Insurgenten jede Beschiessung mit Angriffen
auf die Truppen begleitet und dort, wo ihnen die Schiffs-Artillerie
helfend zur Seite stand, auch theilweise Erfolge erzielt, doch waren
sie noch keine ernste Gefahr für die äussere Vertheidigungslinie. Am
20. Juni erschien aber eine 39 Schiffe zählende Transportflotte, von
Osten kommend, und von diesem Augenblicke an musste die Situation
als sehr ernst gelten, umsomehr, als der letzte Bundesgenosse, auf
den man viel Hoffnung gesetzt hatte — das in dieser Jahreszeit
sonst häufig stürmische Wetter — in diesem Jahre gänzlich versagte und
eine Landung somit nur durch Waffengewalt vereitelt oder erschwert
werden konnte.
Die Landung eines Invasions-Corps bei Santiago war aber
amerikanischerseits schon auf die Nachricht S c h 1 e y's, dass
C e r v e r a eingeschlossen sei, verfügt worden.
Der Truppen-Transport von Tampa nach Santiago.
Die gesammte Streitmacht bestand aus:
18 Regimentern regulärer Infanterie,
2 „ Freiwilligen-Infanterie,
6 „ regulärer Cavallerie,
1 Regiment Freiwilligen-Cavallerie (Rough Riders),
4 Feldbatterien (zu 4 Geschütze, die Vermehrung auf 0 war
noch nicht durchgeführt),
2 schweren Batterien (Belagerungs-Geschütze),
1 Gatling-Batterie,
1 Dynamit-Geschütz -Batterie,
2 Compagnien Engineers,
1 Bataillon und 1 Signal-Detachement,
Train- und Sauitäts-Anstalten.
Das Corps war in 2 Infanterie-Divisionen zu 3 Brigaden zu je
3 Regimentern, 1 selbständige Infanterie-Brigade zu 2 Regimentern,
von Mobile gekommen, und in 1 allerdings zu Fuss kämpfende
Cavallerie-Division eingctheilt; alles Übrige wurde fallweise vertheilt.
Am 30. Mai erhielt das in Tampa liegende V. Corps Be-
fehl, sich zur Einschiffung bereit zu halten und Hess General
Shafter gleich mit der Einschiffung der todten Gewichte (Ge-
schütze, Fuhrwerke, Munition, Proviant U. s. w.) beginnen. Laut An-
ordnung hatten die Truppen 500 Patronen für jeden Mann, danu für
14 Tage Feld- und 10 Tage Reiserationen, das Commissariat einen
Vorrath Feldrationen für 00 Tage für das ganze Corps mitzuführeu ;
Der spanisch-amerikanische Krieg.
149
betreffs Zeltmaterial und Bagage war die äusserst* Einschränkung
zur Pflicht gemacht.
Die Einschiffung ging, trotzdem die 35 Dampfer (tour-
weise je 12) an den Quais angelegt waren, zwei kamen noch mit
Trappen von Mobile, und das Material direct aus den Eisenbahn-
waggons auf die Schiffe verladen werden konnte, doch nur langsam
von statten, da nur ein Schienenstrang zum Anlegeplatz führt und
>iie vielen leeren Waggons bald den Verkehr auf der etwa 12Ä*w langen
Strecke von der Stadt Tampa nach dem durch künstliche Bauten
geschaffenen Port Tampa hemmten; auch war eine streng geband-
cabte Ordnung zu vermissen, die die allgemeine Geschäftigkeit ge-
regelt hätte.
Am 6. Juni begann dann die Einschiffung der Truppen und
der Thiere; letztere wurden über Landungsbrücken getrieben; auch
bediente man sich bei der Einschiffung der Maulthiere mit Vortheil
einiger Stuten als Leitthiere. Auf einigen Dampfern waren die Seiten-
lucken in's Zwischendeck nur Ibm hoch, daher befürchtete man
Schwierigkeiten, wie die Thiere hineinkommen würden, was sich
jedoch nicht bewahrheitete.
Am 7. nachts schiffte sich der Commandireude mit dem Haupt-
quartiere und den fremden Attaches auf der „Seguranca" ein; am
folgenden Morgen waren die letzten Truppen an Bord — inclusive
Nichtkombattanten, im ganzen etwa 10.000 Mann mit 2.200 Thieren.
Über die Vertheilung der Truppen gibt die auf den Seiten 184
bu 186 befindliche Übersicht eingehenden Aufschluss.
Die Daropfer waren mit folgenden Einrichtungen versehen :
Mit Stroh belegte Schlafstellen der Mannschaft in 3 bis
I Etagen übereinander, auf deu entsprechenden Schiffen Halfterbalken
mit aufgesetzten Krippen und Streifbäuroeu, mit Süsswasser gefüllte,
im Zwischendeck aufgestellte Fässer nebst den eisernen Wasser-
küten ; dagegen fehlten Küchen und so verzehrten die Truppen ihre
Keiserationen, Büchsenconserven, bestehend aus cornedbeef und
Bohnen, kalt, auf einigen Schiffen wurde aus Fassern und einem
Schlangcnrohr ein Apparat primitivster Gattung zum Kaffeekochen
hergestellt.
Die Versorgung mit Süsswasser hatte einige Schwierigkeiten
geboten, da man es aus dem Tampa gegenüberliegenden St. Peters-
burg mit Lichterbooten herbeischaffen mu^ste.
Der Süsswasserbedarf für einen Tag war für jeden Manu mit
ß bis 8/, für jedes Pferd oder Maulthier mit 20/ gerechnet.
Die Mitnahme von zwei Wassertendern von zusammen etwa
!.000f Capacitat war eine sehr zweckentsprechende Massregel.
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Winterhaider.
Die im Räume gestauten, besser gesagt hineingeworfenen
Gegenstände befanden sich im grössten Durcheinander und man be-
hauptet, dass selbst innig zusammengehörige Dinge auf verschiedenen
Dampfern getrennt untergebracht worden sind; in Daiquiri wieder-
holten sich dann die Klagen, die seinerzeit bei der französischen
Expedition gegen Madagascar so viel Lärm machten; man brauchte
etwas dringend, es war bestimmt in ausreichender Menge mitgebracht
worden, aber kein Mensch wusste, wo es zu finden, oder der Gegen-
stand hatte, auf dem Schiffe vergessen, schon wieder die Rückreise
angetreten.
Nur auf zwei Schiffen war aus leichtem Spierenwerk und
Dachpappe ein fliegendes Schutzdeck errichtet worden, glücklicher-
weise blieb aber das Wetter andauernd äusserst günstig, so dass die
Mannschaft auch auf den übrigen Schiffen wenigstens frische Luft
schöpfen konnte.
Zu Ansschiffungszwecken war eine Art Pontonsection herge-
stellt worden, bestehend aus starken an den Enden abgeschweiften,
hochkant gestellten Bohlen, auf die dann eine gleichzeitig als Ver-
bindung dienende Bretterdecke und endlich eine Balustrade mit Lein-
wandschirmen kam; nach Bedarf sollten mehrere solche Sectionen
zusammengekuppelt in Verwendung treten.
Da man diese voluminösen Dinge nicht alle beipacken konnte,
wurde ein grosser Theil nachgeschleppt und ging hiebei in See ver-
loren. Sonst war man auf die Boote der Trausport- und Geleitschifft*,
sowie der Flotte vor Santiago angewiesen, die letztgenannten be-
wältigten in der That den Hauptantheil, weil die Transportdampfer
hauptsächlich wegen des Mangels an Dampfbooten nur langsam
hätten entleert werden können.
Die geplante Marschformation ist auf der Seite 187 ersichtlich;
doch stiessen die Schiffe „Panther" „Vesuvius" und „Yosemite" nicht
zum Convoi.
Das einzige Abzeichen der Transportdampfer waren weithin
sichtbar aufgemalte Nummern ; der Signalverkehr fand durch Hand-
signale statt und befand sich für diesen Dienst auf jedem Schiff ein
Zögling der Marine-Akademie.
Am 8. Juni sollte die Fahrt nach dem etwa 900 Meilen ent-
fernten Santiago angetreten werden, die mau in vier Tagen zu bewerk-
stelligen glaubte; plötzlich kam jedoch auf die Meldung des Auxiliar-
kreuzers „Resolute" hin, dass in der Nacht bei den Tortugas spanische
Kriegsschiffe gesichtet wurden, der telegraphische Befehl, vor Anker
zu veibleibon und möglichst viele Schiffe hinter die Wellenbrecher
zu legen. Die Geleitschiffe („Annapolis", „Castine" und „Helena")
Swnu1en unverweilt auf Kreuzung ausgesendet, um Näheres über die
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
151
angeblich spanischen Kriegsschiffe zu erfahren. Da man nun glaubte,
auf einen längeren Aufenthalt rechnen zu müssen und die schon
mehrere Tage an Bord befindlichen Thiere durch die bei der mangel-
haften Ventilation noch drückendere Hitze in den Schiffsräumen
*hwer litten, wurden die letzteren in der Nähe von Port Tampa an's
Land gebracht.
Inzwischen stellte sich die Haltlosigkeit der Meldung von den
feindlichen Kriegsschiffen schon zwei Tage spater heraus und man
begann die Schiffe wieder auf die Rhede zu verholen, wobei eines,
die „ Florida", gerammt wurde, höchst glücklicherweise, ohne dass
auch nur ein Mann eine Verletzung erlitten hätte; bis die Ausladung
dieses Schiffes, die Neuverteilung der Mannschaft und die Wieder-
einschiffung der Thiere und endlich das Sammeln des Convois in
Marschordnung auf der Rhede ausserhalb der Barre beendet waren
*ar es Nachmittag des 14. Juni geworden.
Sampson, der mit Recht zu grosser Eile drängte, sandte eine
Depesche nach der anderen, um die Besorgnisse wegen der angeblich
gesichteten spanischen Schiffe — es waren amerikanische — zu zer-
streuen.
Gleich von Anbeginn zeigte sich die Schwierigkeit, auch nur einiger-
maßen Ordnung zu halten und dass die beabsichtigte Geschwindig-
keit nicht erreicht werden könne; nachtsüber führten die Geleitschifte
-Helena", „Castine", „Annapolis" und „Hörnet" (Kanonenboote und
eine Auxiliaryacht) alle Lichter, die Transportdampfer blos die
farbigen Seitenlichter und ein gedämpftes Hecklicht.
Kurz nach Mitternacht stiesseu die übrigen Geleitschiffe „Indiana"
Schlachtschiff), Kreuzer „Detroit", Kanonenboot rBaneroft" und
drei Anxiliarschiffe, am folgenden Tage Doch drei zum Vedettendienst
bestimmte Torpedoboote zum Convoi, der nun bei schönstem Wetter
and glatter See langsam durch die Bahamastrasse gegen Cap Maysi
Heuerte. Zwischenfälle mancherlei Art, wie das mehrmalige Reisseil
der Schlepptaue der Wassertender u. dgl., hauptsächlich aber die
Ungeübtheit der Handelscapitäne, im Verbände mit mehreren Schiffen
m fahren, brachten zeitraubende Störungen der Ordnung mit sich, so
dass die Vereinigung mit der Blokadeflotte erst am 20. Juni
10 Uhr vormittag, stattfand, was eine mittlere stündliche Geschwindig-
keit von 5 bis 8 statt der erhofften 9 bis 10 Meilen ergibt.
Für den manchmal 12 Seemeilen langen Convoi wären die
Geleitschiffe ganz ungenügend gewesen, falls irgend eine feindliche
Action sich ereignet hätte; thutsächlich wurde aber spanischerseits
gar kein derartiger Versuch unternommen, ob wegen Unkenntnis hin-
sichtlich des Abgehens der Invasionsarmee oder aus anderen Gründen,
ist unbekannt. Immerhin hätten selbst einige kleinere Fahrzeuge, wie
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Wintcrhalder.
solche an der Nordküste Cubas disponibel waren, alle Atissicht gehabt,
den einen oder den anderen Transportdampfer zu zerstören oder sie
hätten zumindest eine recht empfindliche Verwirrung unter dem ganzen
Convoi angerichtet.
Die Landung des luvasions-Corps und die Ereignisse bis zum
Falle von Santiago de Cuba.
Nun erschien der Moment gekommen, wo es für die von den
Führern der Flotte und der Invasionsarmeo zu treffenden An-
ordnungen von Wichtigkeit war, sich mit dem im Westen von
Santiago weilenden Insurgentenchef Garcia in's Einvernehmen zu
setzen; Sampson und Shafter landeten daher bei Aserraderos und
hatten mit Garcia eine längere Unterredung.
Die Nachrichten des letzteren über die Stärke und Aufstellung
der spanischen Streitkräfte, die sich später im wesentlichen als zu-
treffend erwiesen, sowie seine Angaben über die Beschaffenheit des
Torrains — die existirenden spanischen Karten von Cuba sind für
militärische Zwecke kaum brauchbar — bestimmten dazu, die Landung
bei Daiquiri und nicht, wie seinerzeit angenommen, bei Guantananio
vorzunehmen.
Bei dem coupirten so wegarmen Terrain und in Erwägung,
dass man den Nachschubdienst auf eine möglichst kleine Strecke
beschränken müsse, da sowohl die Landung des Trains als dessen
Vorwärtskommen sich voraussichtlich sehr in die Länge ziehen würden,
konnte kein Zweifel darüber bestehen, dass Daiquiri mit blos etwa
15 (englischen) Meilen sich besser eigne, als die 40 Meilen ent-
fernte, allerdings vor Wind und Seegang besser geschützte Guanta-
namo-Bucht; zudem deutete alles darauf hin, dass das Wetter gut
bleiben werde.
Ausserdem wurde noch beschlossen, 500 Insurgenten von
Aserraderos zur Verstärkung der bereits dort befindlichen 500 Insur-
genten unter Castillo nach dem Osten von Daiquiri zu bringen, wo
sie, die ja mit dem Terrain und der Kampfweise der Spanier voll-
kommen vertraut waren, die rechte Flanke des Ausschiffungs-Corps
decken sollten.
Diese Vorbereitungen nahmen noch den 21. Juni in Anspruch,
so dass der Convoi 48 Stunden auf 15 bis 20 Seemeilen von der
Küste kreuzen rausste, bevor die Landung am 22. Juni begann ; einige
der Truppen, die erst am 25. Juni an's Land gesetzt werden konnten,
waren somit volle 20 Tago an Bord der Schiffe, wo alles, bis auf das
:e Wetter ihre Leistungsfähigkeit herabstimmen rausste.
uiyiiizcu uy
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
163
Dem Insurgentenführer Garcia hatte Shafter erklärt, dass
er seine Cooperation als eine freiwillige ansehe, ihm jedoch, so lange
er^Garcia) unter ihm diene, Rationen und Munition geben werde.
Die Dispositionen für den bei jeder Invasion kritischen Moment
•les Auslandsetzens mussten vorliegendenfalls besonders wohl erwogen
werden, da ja nicht nur mit einem gerüsteten Vertheidiger zu Land
zu rechnen war, sondern auch die Strenge der Blokade keinen
Augenblick nachlassen durfte und zu gewärtigen war, dassCervera
diesen Augenblick zu einem Ausfall benützen werde.
Es kam vor allem darauf an, die Aufmerksamkeit des Ver-
teidigers zu theilen und ihn durch ein Scheinmanöver irrezuführen;
deshalb sollte ein heftiges Bombardement gegen die Einfahrt von
Santiago, gegen Daiquiri und die zwischen beiden Orten gelegenen
Buchten Ensenada de los Altares und Aguadores, sowie ein Bombarde-
ment der im Westen von Morro liegenden Cabana-Bucht, verbunden
mit einer Scheinlandung an letzterem Punkt ausgeführt werden.
Die Kräfte der Flotte hätten dazu mehr als hinlänglich aus-
gereicht, selbst wenn von spanischer Seite, wie erwartet, ein energischerer
Widerstand geleistet worden wäre, und sowie das Terrain an der
Küstenstrecke Morro-Daiquiri ist, konnten die Truppen unter dem
wirksamsten Schutze der Flotte ausgeschifft, gesammelt und so weit
vorgeführt werden, bis sie die einvernehmlich mit den Insurgentenführern
festgesetzten Einbruchspunkte auf die gegen Santiago führenden Wege
erreichten.
Nachstehend seien auszugsweise die Dispositionen von Admiral
Sampson und General Shafter wiedergegeben.
Für die Flotte (21. Juni):
1. Das Armee-Corps wird morgen bei Daiquiri landen, General
Castillo (Insurgentenführer), mit 1.000 Mann von Osten kommend,
wird die Landung unterstützen.
2. Besciliessung der schon genannten Puukte.
3. Bei Cabafia wird eine Scheinlaudung durch 10 Dampfer
aaszuführen sein, die den ganzen Tag dort zu bleiben haben.
4. Folgende Schiffe sind zum Bombardement bestimmt: Cabafia,
Schlachtschiff „Texas", Auxiliaryachten „Vixen" und „Scorpion".
Aguadores: Auxiliaryachten „Eagle" und „Gloucester".
Eusenada de los Altares: Kanonenboote „Helena" und „Bancroft",
Auxiliaryacbt „Hörnet".
Daiquiri: Kreuzer „New -Orleans", Kanonenboot „Castine",
Auxiliaryachten „Wasp" und „Troy", „Wasp" und ,,New-Orleans"
im Osten, die beiden anderen im Westen vou der Ortschaft (be-
ziehungsweise dem Blockhause).
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Winterhaider.
5. Nutzlose Munitionsverschwendung ist zu vermeiden, das
Feuern in Daiquirt wird auf Signal der „Ncw-Orleausu erfolgen.
In Cabana wird das Feuer, ausser wenn erwidert, nur einige
Minuten zu dauern haben, der Schein der Landung muss gewahrt werden.
In Aguadores und Ensenada de los Altares ist dasselbe zu beob-
achten.
In Daiquirf werden die Schiffe so lange feuern, bis die Landungs-
stelle frei ist.
6. Blokadestationen für die übrigen 4 Schlachtschiffe und die
beiden Panzerkreuzer vor der Einfahrt.
7. Die 5 Schlachtschiffe und 2 Panzerkreuzer haben alle Daiupf-
boote und ihre Seitenboote bis auf eines bei jedem Schiff zur Aus-
schiffung zu entsenden ; in jedem Dampfboot 1 Officiei und in jedem
Seitenboot 3 Mann zu dessen und 5 Mann zur Bedienung der Boote
der Transportdampfer.
8. 3 kleinere Auxiliarschiffe „Wampatuck", „Osceola", „Suwanee"
haben Boote zu schleppen, u. z. womöglich jedes 12 Boote auf einmal.
9. Der Commandant des „St. Luis" wird seitens der Marine
die allgemeine Aufsicht über die Landung haben.
10. Der Admiral empfiehlt den blokirenden Schiffen die grösste
Aufmerksamkeit und spricht die Ansicht aus, dass, wenn überhaupt
beabsichtigt, die feindliche Flotte demnächst ausbrechen wird.
Für die Landung bei Daiquiri gab General Shafter folgende,
die Reihenfolge betreffende und sonstige Anordnungen aus:
1. 2. Division des V. Corps, Detachement mit den Gatling-
Kanonen.
2. Brigade Bates als Reserve für die obige Division.
3. Die unberitteue Cavallerie-Division (die Pferde waren in
Tampa geblieben).
4. 1. Division des V. Corps.
5. Die berittene Escadron (4 troops) des 2. Cavallerie-Regi-
meutes; die Pferde bleiben einstweilen auf den Schiffen.
6. Wenn der Feind bei der Landung heftigen Widerstand leistet,
ist die leichte Artillerie auszuschiffen.
7. Alle Truppen werden die Zeltrolle mit Decke und Regen-
mantel, 3 Tage Feldration (Speck, Zwieback, Kaffee, Zucker), gefüllt*
Wasserflasche und 100 Patronen, mitnehmen.
8. Der Chef-Quartiermeister wird die Aufsicht über die Boote
haben. (?)')
9. Ein bestimmter Officier wird sogleich weitere 100 Patronen
für jeden Mann an's Land schaffen.
') Im Widerspruche mit Admiral Sampson's Anordnung.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
155
10. Ermahnung, gut und nur dann zu schiessen, wenn der Feind
iu sehen.
Vor Daiquiri hatten die Schiffe bei Tagesanbruch auf 400 bis
tioOm Stellung genommen, um die flache, beiderseits durch ungefähr
100m hohe Hügel abgegrenzte Bucht unter Feuer zu nehmen.
Um 8\4 Uhr vormittags hörte man das Feuer von Morro her
und damit begann das Bombardement auf der ganzen Linie; von
Daiquiri kam keine Erwiderung, in der Hafeneinfahrt antwortete
our Punta Gorda und ein Mörserschuss von Cabana traf „Texas",
lurchschlug das Oberdeck, tödtete einen und verwundete 8 Mann.
Daiquiri war noch vor dem Bombardement von den 200 Mann
starken Spaniern geräumt und in Brand gesteckt worden, die Be-
messung war somit unnütz gewesen und waren nur zwei den
Amerikanern alliirte Insurgenten verwundet worden.
Als ein Detail sei erwähnt, dass die Einschiffung der Truppen
in die Boote schon vor dem Bombardement begonnen hatte, was
flurch die Entfernung der Transportdampfer ausser Schussbereich
-ich erklärt; das Ansiandsetzen begann um lO1/* Uhr vormittags
und waren bis 3 Uhr nachmittags 3.800 Mann auf festem Boden,
*obei die Bauart des hohen eisernen, nur für das Anlegen von
Dampfern bestimmte Molo sehr verzögernd wirkte, so dass man sich
mehr des kleinen Holzmolos zu bedienen gezwungen war, der aber
in seichterem Wasser steht. Es herrschte leichte Dünung ohne
frischen Wind.
Nach der Besetzung von Daiquiri und der Sicherung der un-
mittelbar anschliessenden Zone und nachdem auch die Küstenstrecke
bis Aguadores durch die Schiffsgeschütze gesäubert war, konnte die
LanduDg der Truppen und Thiere am 23. und 24. theils in Daiquiri,
theils in Siboney bei andauernd gutem Wetter fortgesetzt und be-
endigt werden, am 25. kamen die Feldgeschütze und Fuhrwerke,
:owie sonstiges Material daran, wobei das mitgenommene Dampf-
ücbterboot gute Dienste leistete. — Die 5 und 10-Zöller Belagerungs-
geschütze konnten jedoch vorderhand nicht an's Land geschafft werden.
Im ganzen war die Laudung günstig verlaufen, nur 2 Mann und etwa
50 Thiere ertranken; die letzteren waren nämlich einfach iu's Wasser
geschoben und dann durch Boote gegen Land geschleppt worden.
Einzelne scheu gewordene Thiere schwammen — durch die Boote
und wohl auch durch das vom Lande her hörbare Feuer erschreckt
— gegen die offene See; man nahm sich nicht die Zeit, sie einzu-
faogen und so vor dem Ertrinken zu bewahren.
Das grosse Glück, welches alle Unternehmungen der Amerikaner
förderte, hatte sich auch diesmal bewahrt; wie wäre es um die
Or^ui dt.r iuUiUr-tvl«.«fiwchjiMi«livu Vcrciu«* T.IX. U.iu.l ls'.t'J. \2
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Winterhaidur.
ganze Expedition gestanden, wenn am 22. abends, wo die ersten Ab-
tbeilungen schon am Lande waren, eines der sonst in dieser Jahreszeit
häufigen Unwetter sich eingestellt hatte?
Sowie die amerikanischen Truppen an's Land gesetzt waren,
brachten die freigewordenen Dampfer auch einen weiteren Theil der
im Westen von Santiago stehenden Insurgenten (wabrscheinlich gegen
2.000 Mann, da auch später noch Insurgenten im Westen auftraten)
nach dem Osten, wo sie sich mit den Amerikanern vereinten und
bei der Vorrückung als Fübrer und Plänkler gute Dienste leisteten.
Die Transportschiffe blieben vor Siboney und Daiquiri als schwimmende
Depots; nur die kleineren Geleitschiffe wurden zum Theil an die
Nordküste zur „mosquito fleet" gesendet.
Für die späteren Transporte von Verstärkungen für Santiago
wurden die grossen Auxiliarkreuzer herangezogen, da eine weitere
Überwachung der Zugänge zu den Antillen überflüssig geworden.
Nun war die Armee wohl auf dem feindlichen Boden glücklich
und dank dem Umstaude, dass der Gegner unfähig, seine weit zer-
tbeilten Truppen rechtzeitig zu einem Offensivstoss zu concentriren,
sie vielmehr zurückzog, ganz ohne Verlust gelandet; die Schwierig-
keiten begannen aber gleich in den ersten Tagen und die bis dahin
gehegte Vorstellung, nach der Landung werde man in 2 bis 3 Tagen
vor, wenn nicht schon in der Stadt Santiago sein, schwand sehr rasch.
Eine eingehendere Darstellung der Operationen zu Lande zu
geben muss Berufeneren überlassen bleiben und so wird in dieser
Richtung hier nur das Wesentlichste zur Sprache gebracht.
Die Spanier hatten sich nach einigem Widerstande bei
Guäsima und Sevilla, wo amerikanischerseits unberittene Cavallerie
und eine Feldbatterie ins Treffen kam, am 24. Juni auf die Linie
El Cauev, S. Juan, Las Cruz zurückgezogen und waren die Truppen
durch Landungs-Contingeute der Escadre — im ganzen 970 Mann,
welche bei Las Cruz, Socapa und Cabana Aufstellung nahmen —
verstärkt worden.
Seit dem 22. Juni war überdies eine spanische Brigade (etwa
3.200 Mann mit 2 Plaseneia-Geschützen) unter General Escario
von Manzanillo im Anrücken, die sich ihren Weg, stets von
Insurgenten behelligt, buchstäblich erkämpfen musste.
Die Amerikaner rückten in drei Hauptlinien, einer längs der
Küste rührenden gegen Aguadores, einer zweiten von El Siboney
gegen San Juan und endlich auf der nördlichsten gegen El Caney
vor; diese drei ungleich langen Linien waren auch hinsichtlich der
Terrainvcrhültnisse wesentlich von einander verschieden und die
nördlichste gleichzeitig auch die längste und schwierigste, weil dort
•
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
157
Jie Wege wenig zahlreich und die vorhandenen sehr schlecht
waren.
Da der Nachschub auf grosse Schwierigkeiten stiess — es
konnten nämlich anfangs nur die Quantitäten für den täglichen Be-
darf und erst nach 14 Tagen je eine dreitägige Ration ausgeschifft
werden l) — so wurde die Ausdauer der Truppen auf eine harte
Probe gestellt.
Im Eifer des Vorrückens hatten viele Leute bei der glühenden
flitze die Zeltrolle mit Decke und Mantel einfach fortgeworfen und
als man nach der Wahl des Freilagers Leute aussendete, um diese
Bagagestücke einzuholen, war der grösste Theil schon verschwunden,
d. b. von den Insurgenten aufgelesen worden; ähnlich war es auch mit
■ler Feldration geschehen und selbst dort, wo solches nicht vorge-
kommen war, konnte man eben nur auf drei Tage zählen.
Die Vorrückung der Truppen kam daher nach wenigen Tagen
znm Stocken und die Situation trug bald den Charakter der Ver-
legenheit; nicht nur dass der Proviantnachschub wegen des elenden
Znstandes der Strassen, die von den Truppen selbst nothdürftig in
Stand gesetzt werden mussten, viel zu wünschen übrig Hess, war
man hinsichtlich der einzuschlagenden Wege selbst beinahe gänzlich
auf die Auskünfte der Insurgenten angewiesen. Die letzteren wussten
wohl hinreichend Bescheid, insolange es sich nur um das Vorwärts-
kommen von Infanterie handelte, ihre Angaben waren aber weniger
zuverlässig, sobald es sich um Wege für Geschütze und Fuhrwerke
handelte.
Von den mitgenommenen 4 Feldbatterien kamen denn auch
nur die Hälfte, u. z. auf die Route Sevilla und El Caney vertheilt
vorwärts, das Centrum musste sich ohne Artillerie behelfen. Die
Belagerungs-Artillerie konnte erst viel später — etwa 10. Juli —
ausgeschifft werden. Die FortscharTung der Ballonabtheilung, welche
zunächst fliegende Aufnahmen machen sollte, ging natürlich auch nur
langsam vor sich.
General Shafter vollzog erst am 27. Juni, nachdem der
Nachschubdienst so gut als möglich organisirt war, seine Ausschiffung
und unternahm tagsdarauf von dem als Hauptquartier gewählten El
Siboney aus einen Recognoscirungsritt, der ihn aber so erschöpfte,
dass er die folgenden Tage krank darniederlag und das Commando
dem General Wheeler überlassen musste. Auch unter den Truppen,
die durch die grosse Hitze, die täglich fallenden Regen und die
') Bericht des Generals Shafter.
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Winterhaider.
relativ kühlen, thaureieheii Nächte sehr litten, begannen schon Fieber-
falle aufzutreten.
Durch die westlich von Santiago befindlichen Insurgenten, die
mit der Flotte in steter Verbindung standen, war die Landungstruppe
von dem Anmärsche der Brigade Escario unterrichtet; es niusste
weiters auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, dass auch
von Holguin Verstärkungen für die Spanier eintreffen könnten. Das
letztere unterblieb jedoch thatsächlich, weil in Holguin nicht genug
Transportthiere für das Fortbringen des Proviants für eine Entsatz-
truppe vorhanden waren.
Um nun aus dieser bedenklichen Lage zu kommen, wurde für
den 1. Juli ein allgemeiner Angriff gegen die vermöge ihrer höheren
Lage als Schlüsselpunkte anzusehenden Positionen von El Caney und
San Juan angeordnet, den eine Vorrückung des linken Flügels über
Aguadores, unterstützt durch die Schiffe, zu begleiten hatte; gleichzeitig
sollte die Flotte den Hafen und die Stadt energisch beschiessen.
El Caney ebenso wie San Juan waren sowohl durch feldmässige
Anlagen, als auch durch in Verteidigungszustand steingebaute Forts
wohl befestigt, aber nur schwach besetzt, u. z. ersteres durch 520,
letzteres durch blos 480 Mann Infauterie mit je 2 Schnellfeuer-
kanonen; ein grosser Vortheil für die Vertheidiger von San Juan
lag jedoch darin, dass das Vorfeld auf beträchtliche Distanz gar
keine Deckungen bot und speciell der Anstieg über einen kahlen
steilen Hügel genommen werden musste.
Um El Caney ziehen sich gegen Nord, Ost und Süd mehrere
stark bewachsene Terrainwellen, die das Vordringen der Angreifer
ebenfalls zu erschweren geeignet sind.
Ausserdem waren noch Drahtaunäherungshindernisse ausgelegt.
In El Caney commandirte General Vara del Rey, in San
Juan Oberst Baquero, der Commandirende von Santiago Divisions-
General Linares hielt sich mit einer schwachen Abtheiluug (1 Com-
pagnie und 1 Escadron) dicht hinter der Linie. Die Linie Aguadores-
La Cruz war durch 800 Manu unter General Rubin vertheidigt.
Die Amerikaner konnten auf allen Punkten nach Zurücklassuog
von Detachemeuts in Siboney, Daiquiri und für den Nachschub-
und Sanitätsdienst ungefähr 12.000 Mann in die Front stellen *), so-
mit auf allen Punkten mit bedeutender Übermacht angreifen und
fanden ausserdem bei Aguadores auch kräftige Unterstützung durch
drei Schiffe.
') Bericht des Generals Sliafter.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
159
Als eine Specialität sei erwähnt, dass bei jeder Brigade ein
.Drahtschneider" -Detachement aus 60 Freiwilligen gebildet wurde,
das die etwas heikle Aufgabe hatte, zwischen beiden Feuerlinien die
aBDäherungshindernisse wegzuräumen.
Am Angriffe auf El Caney, welchen General Law ton leitete,
betheiligten sich im ganzen drei Brigaden und zwei Batterien, gegen
San Juan wurden unter General Keut's Führung die unberittene
Cavallerie-Divisiou und eine Infanterie-Brigade sammt zwei Feld-
batterien und einem Feld-Dynamitgeschütz, gegen Aguadores eine
Brigade unter General Duffield in Bewegung gesetzt.
Der Kampf wurde beiderseits mit grosser Hartnäckigkeit ge-
führt und speciell in El Caney leisteten die Vertheidiger Hervor-
ragendes; von den 520 Mann waren am Abend kaum mehr 80 kampf-
fähig, die aber bis zum letzten Augenblick aushielten. Nach
12stündigem Ringen blieben jedoch die Amerikaner Sieger, besetzten
El Caney und San Juan, während die Spanier sich in die engere,
aber noch immer 9km lange Enceinte der Stadt zurückziehen mussten;
Aguadores war ebenfalls geräumt, aber noch nicht besetzt worden.
Die Verlustliste weist auf spanischer Seite an Todten : 16 Officiere
(darunter General Vara del Key), 78 Mann; an Verwundeten:
37 Officiere, darunter General Li na res selbst, 339 Mann, 2 ge-
fangene Officiere, 121 Vermisste, worunter Oberst Rubin, zu-
sammen 593; auf amerikanischer Seite: 22 Officiere, 208 Mann todt,
81 Officiere, 1.203 Mann verwundet und 79 Vermisste, zusammen
1.592, auf1).
Zu einem kräftigen Vordringen noch in derselben Nacht waren
die Angreifer wohl zu erschöpft und der in einer spanischen Quelle
verzeichnete Nachtangriff auf die Nordostseite der Stadt-Euceinte
dürfte wohl nur ein übrigens erfolgloses Unternehmen der Insurgenten
gewesen sein.
Die Folgen des Verlustes von El Caney und San Juan waren
hingegen in jeder Beziehung äusserst schwer; nicht nur dass damit
die dominirenden Höhen gewonnen und nunmehr die Stadt einem
directen Bombardement ausgesetzt war, so ging damit auch die
Wasserleitung und das Kulturgebiet in amerikanischen Besitz über
— die Wasserleitung wurde auch thatsachlich unterbrochen.
Am 2. Juli erneuerte die Flotte das Bombardement gegen die
Werke der Einfahrt und über Aguadores gegen die Stadt, gleich-
zeitig erfolgte von der Landseite her ein Angriff, der jedoch an der
spanischen Feldbefestigungslinie zum Stehen kam. Ein nächtlicher
•) Von jeder Partei eigene Angabe.
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160
Winterhaider.
Ausfall der Spanier wurde zurückgeschlagen. An diesem Tage gelang
es den Amerikanern endlich, eines der 16c?n Hontoria-Geschütze von
Socapa ausser Action zu setzen.
„ßeina Mercedes" wurde an einem geeigneten Punkt vertäut, um
mit den noch übrigen Geschützen gegen die Strasse nach El Caney
wirken zu können.
Das wichtigste und für die Spanier jedenfalls beklagenswerte
Ereignis war aber der Entschluss Cervera's, den wiederholten,
seinerzeit noch von Madrid und dann nach der Unterbrechung des
Kabels vom General-Capitän Blanco ausgegangenen Befehlen, nach
Habana auszubrechen, nunmehr Folge zu leisten. Mitbestimmend
für diesen im gegebenen Momente das Schicksal der Stadt ent-
scheidenden Schritt war die Knappheit der Lebensmittel auch auf
den Schiffen.
Im amerikanischen Hauptquartiere herrschte trotz des Sieges
vom Vortage eine wenig zuversichtliche Stimmung; waren die Ver-
luste an und für sich recht bedeutend, so hatte man noch dazu
erkannt, dass die vor diesem Kampfe recht geringschätzig besprochenen
spanischen Truppen doch sehr respectable Gegner seien, von deren
Muth und Ausdauer man soeben eine recht ernste Probe erhalten
hatte, und musste nun noch täglich des Eintreffens der Brigade
Escario als Verstärkung des Vertheidigers gewärtig sein. Die in der
ersten Linie stehenden amerikanischen Truppen waren der Erschöpfung
nahe und wenngleich Reserven vorhanden waren, so sah es mit dem
Heranbringen von allem nunmehr für die gesteigerten Bedürfnisse,
Notwendigen recht wenig erfreulich aus.
Transport und Pflege der Verwundeten gingen über die Kräfte
der vorhandenen Sanitäts-Abtheilungen und dazu mehrten sich die
Krankheiten, die letzteren auch schon dadurch, dass die Mannschaften,
vielen Entbehrungen ausgesetzt, sich an die erlassenen sanitären An-
ordnungen gar nicht kehrten. Verstärkungen waren daher schon an-
gesprochen worden und wurden auch zur Abfahrt bereitgestellt, doch
musste sich ihre Ankunft verzögern, da sie von entfernteren Häfen
kommen sollten. Dazu der schwankende Gesundheitszustand S h a f t e r*s ,
der durch die ungezügelte und natürlich auch den Truppen nicht
unbekannt bleibende Kritik einiger besser wissender Kriegseorre-
spondenten über die Hinfälligkeit des Commaudirenden, die vielen
taktischen Fehler, die mangelhafte Ausrüstung etc. nicht gebessert
wurde; kurzum, wenn man auch ein Siegesbulletiu abgesendet hatte,
so stand das Datum, wann ein zweites ebenso freudiges nachfolgen
könne, nicht sehr klar vor Augen, ja es geht eine nicht unbegründete
Versiou, dass Shafter den Admiral für den nächsten Tag (3. Juli)
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
1(51
zu einer Berathung nach EI Siboney gebeten habe, um über das evontuelle
Aufgeben der Expedition zu verhandeln.
Und in diesem Augenblicke entschloss sich Cervera, seine
Geschütze und Mannschaften, die doch der Landvertheidigung eine
willkommene, ja wahrscheinlich entscheidende Verstärkung zugeführt
bitten, gegen eine weit übermächtige, nach Kampf als Erlösung von
der Blokademonotouie sich sehnende Flotte zu führen!
Die LandungscontiDgente wurden rückeingeschifft und auf den
Schiffen wie an der Hafensperre alle Vorbereitungen für das Aus-
laufen der Escadre getroffen; als Ersatz für die Landungs-Contigente
wurde ein Bataillon von der Westseite in deren Positionen dirigirt.
In einem in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli an Bord des
Flaggenschiffes abgehaltenen Kriegsrath wurde beschlossen, erst bei
Tage vereint auszulaufen und die Route nach Westen zu nehmen;
das erstere wurde mit der coutinuirlichen Beleuchtung der Ausfahrt
durch die Projectoren des dort postirten amerikanischen Schiffes und
die dadurch erhöhte Schwierigkeit der Navigation in der sonst sehr
dunklen Nacht, das letztere durch die Annahme begründet, dass sich
die Blokadeschiffe am Morgen, durch die Strömung nach Osten ver-
trieben, nicht vollzählig auf ihren Posten befinden würden ,).
Über die Ereignisse zur See am 3. Juli, an welchem Tage auch
die spanischen Truppen einen erfolglosen Ausfall machten, gibt der
Bericht des Admirals Sampson folgende (auszugsweise) wieder-
gegebene Darstellung:
Die spanischen Schiffe kamen zwischen 9 Uhr 35 Minuten und
10 Uhr vormittags in Kielwasserliuie: „Iufanta Maria Teresa",
„Vizcaya", „Cristöbal Col<5nu, „Almirante Oquendo", dann die beiden
Zerstörer „Pluton" und „Furor" aus dem Hafen. Die Position der
BlokadeÜotte war zur kritischen Zeit folgende:
Flaggenschiff „New-York" war bei El Siboney, der Admiral
hatte sich dahin begeben, um mit dem das Invasions-Corps comman-
direnden General zu berathen; Schlachtschiff „Massachussets" hatte
*) Das Tagebuch „Combates y capitulaeion de Santiago de Cuba" enthält
am 2. Juli folgende, sehr bezeichnende Stelle :
n. . . Alles kam mir jetzt klar und überzeugend vor. Wir Inttten fnoch)
Schiffe und sie kamen, ohne Zweifel waren sie schon nahe, vielleicht nur auf
wenige Meilen. Woher aber wären diese Schiffe gekommen? Ich wusste es nicht,
ob Tom Himmel, aus der Erde, aus der Luft, aus dem Nichts; ich wusste es
nicht, aber alles kam mir eher möglich vor, als dass unsere Escadre
allein auslaufen sollte, um die Schiffe zu be kämpfen, die ausser-
halb Morro standen."
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162
Winterhaider.
um 4 Uhr früh die Blokadestation verlassen, um in Guantanamo den
Kohlenvorrath zu ergänzen.
Die übrigen (grossen) Schiffe waren im Halbkreis um Santiago,
u. z. in folgender Ordnung, von West nach Ost gerechnet, aufgestellt :
„Brooklyn"(FlaggenschiffSchley,s) „Texas", „Iowa", „Oregon"
und „Indiana".
„Brooklyn" war 2 Meilen vom Lande entfernt, die übrigen
2 bis 4, die Länge des Halbkreises betrug 8 Meilen. Die Auxiliar-
yachten „Gloucester" und „Vixen" lagen näher dem Lande; Torpedo-
boot „Ericson" war dem Flaggenschiffe gefolgt. Die spanischen
Schiffe kamen mit einer Geschwindigkeit von 8 bis 10 Knoten und
mit 700wi Schiffsdistanz heraus; sie brauchten kaum 12 Minuten
zum Auslaufen. Etwa 1.000m hinter „Oquendo" folgten „Pluton" und
„Furor".
Schon in der Hafeneinfahrt eröffneten die spanischen Schiffe
das Feuer.
Die Mannschaft auf den Vereinigten Staaten-Schiffen war zur
Sonntagsparade angetreten; mehrere Schiffe hissten das Signal „Feind
in Sicht", worauf sofort an die Gefechtsstationen gerufen wurde.
8 Minuten nach dem Sichten des ersten Schiffes wurde das Feuer
eröffnet.
„Maria Teresa" wendete nach Steuerbord und schlug westlichen
Curs ein, die übrigen Schiffe folgten im Kielwasser.
Dank der erhöhten und besseren Fahrt liefen die spanischen
Schiffe rasch vor und nach Kurzem waren die zwei vordersten,
„Colon" und „Vizcaya" frei von den amerikanischen Schlachtschiffen,
bei welchen „Brooklyn" und „Texas" infolge ihrer Blokadestation
die Führung hatten, später wurde „Texas" von „Oregon" überholt.
Die Torpedobootzerstörer standen unter dem Feuer von „Texas"
„Iowa" und „Indiana", das muthige Manöver des „Gloucester" trug
zu ihrer Vernichtung viel bei; diese Auxiliaryacht lag zwei Meilen
vor der Hafeneinfahrt, steuerte zuerst gegen die Kreuzer, stoppte
aber dann in Erwartung der Destroyers. 20 Minuten nach ihrem
Auslaufen waren „Furor" mehrfach getroffen gesunken und „Pluton*
durch ein 13" Geschoss in einen Kessel getroffen, nach einer Kessel-
explosion gestrandet.
Den Weg, den Admiral Cervera nahm, machte das Manöver
der Vereinigten Staaten-Schiffe zu einem höchst einfachen, da die
Schiffe nur in der Reihenfolge ihrer Aufstellung die Jagd aufzu-
nehmen hatten1).
') „Brooklyn4 war aber anfänglich dircet „Maria Teresa" entgegen«
11 gefahren und niusste dann um nahezu 24 Strich (270°) über Steuerbord wenden,
um nicht in den Lancierbereich de» spanischen Schiffes zu kommen.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
163
^Maria Teresa" und „Oquendo" geriethen schon während der
-rüteo 15 Minuten in Brand, auf dem ersteren Schiffe hatte ein Geschoss
du Hauptfeuerlöschrobr durchschlagen, so dass die entstandenen Brände
acht mehr erstickt werden konnten.
Eingehüllt von mächtigem Rauch, der von den Unterdecken
aufstieg, gaben beide Schiffe den Kampf auf und liefen auf den
Strand, „Maria Teresa" um 10 Uhr 15 Minuten bei Nima-Nima,
61 \ Meilen West von Santiago und „Oquendo" um 10 Uhr 30 Minuten
bei S. Juan Gonzalez, 7 Meilen von Santiago.
_ Vizcaya" stand unter dem Feuer der vordersten Schiffe und
lief um 11 Uhr 15 Minuten brennend und unter weithin hörbaren
Eiplosionen in der Bucht von Aserradero 15 Meilen westlich von
Sioüago auf.
„Cristöbal Colön" war inzwischen vorgelaufen und hatte einen
Vorsprang von 6 Meilen erreicht; beiläufig von dem Augenblick au,
.Vizcaya" strandete, blieb er aber zurück und um 12 Uhr
50 Minuten konnten „Brooklyn" und „Oregon" wieder auf ihn das
Feuer eröffnen, ohne ihn jedoch bei der grossen Distanz von 5.000
bis 6.000m zu treffen.
Eine halbe Stunde später gab auch dieses letzte Schiff den
Kampf auf, da keine Aussicht des Entrinnens mehr vorhanden war,
und wendete gegen die Küste, wo es bei Kio Tarquinio 48 Meilen
Ton Santiago entfernt auffuhr.
10 Meilen West von Santiago wurde „Iowa" und bei Aserradero
-Indiana" zurückbeordert. Das erstere Schiff rettete die Besatzung
da . Vizcaya", während die Auxiliaryacht „Gloucester" und der Hilfs-
kreuzer „Harvard" den Admiral Cervera und die Bemannungen der
Schiffe „Maria Teresa" und „Oquendo" an Bord nahmen.
„Colön", weder durch das Geschützfener noch durch das Stranden
stark beschädigt, wurde, da die Küste sehr steil ist, wieder flott und
mnsste durch die inzwischen herangekommene „New- York" ueuer-
dings an's Ufer gelegt werden. Die Seeventile wurden vor dem
Stranden geöffnet und unbrauchbar gemacht, so dass das Schiff
infolge Eindringens des Wassers sank.
Sampson schreibt den grossartigen Erfolg der stricten Durch-
führung der Blokade zu, spendet seinen Bemannungen grosses Lob
und hebt insbesondere die Fahrtleistung des Schlachtschiffes „Oregon"
hervor, welches so gut Stand hielt.
Von den amerikanischen Schiften wurde „Brooklyn" am meisten
getroffen (36mal), was daher rührt, dass alle spanischen Schiffe beim
Auslaufen ihm am nächsten waren und ihr Feuer dahin concentrirten ;
die einzigen Menschenverluste 1 Mann todt, 1 verwundet, kamen auf
diesem Schiffe vor. Zudem glaubte man auf spanischer Seite nur
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164 W internal der.
von „Brooklyn" eine höhere Fahrtleistung voraussetzen zu dürfen
und daher trachten zu müssen, dieses Schiff so bald als möglich
ausser Gefecht zu setzen.
„Iowa" hatte am Schiffskörper mehr gelitten. Immerhin haben
die spanischen Vormeister Treffer erzielt; dass die amerikanischen
Schiffe aber so wenig Schaden nahmen, ist wohl wieder und speciell
bei der leicht gepanzerten „Brooklyn" Glückssache.
Der spanische Verlust an Menschenleben hingegen war ein
ausserordentlicher, ungefähr 600 Todte — wie viele von den an's
Land Geschwommenen durch die Insurgenten niedergemacht worden,
ist unbekannt — 976 Gefangene befanden sich abends auf „Harvard"
und ungefähr 150 Überlebende kamen im Verlauf einiger Tage nach
Santiago auf dem Landweg zurück. Von den hier gedachten etwa
1.100 Mann war gut ein Drittel verwundet.
Die Rettung der Spanier von ihren brennenden, fortwährenden
Explosionen ausgesetzten Schiffen durch die Amerikaner war mit
eminenter Gefahr verbunden und gereicht den letzteren zu hoher Ehre.
C er vera, der sich schwimmend gerettet hatte, fand auf
„Gloucester" und später auf „Iowa" eine ehrenvolle Aufnahme, wozu
sein seinerzeitiges Verhalten nach der Gefangennahme Hobson's
viel beigetragen hat.
Eine interessante Episode während der Schlacht bildete das
Herannahen Seiner Majestät Schiffes „Kaiserin und Königin Maria
Theresia", welches der nächste Augenzeuge der beroits vollendeten
Zerstörung der spanischen Escadre war.
Das Schiff war bekanntlich zum Schutze der Österreichischen
und ungarischen Unterthauen nach Westiudicn entsendet worden und
befand sich seit 25. Juni in Kingston auf Jamaica; am 2. Juli traf
eine Depesche des deutschen Consuls in Santiago an seinen Amts-
bruder in Kingston ein mit dem Ansinnen, dass der in letzterem Hafen
vermuthete deutsche Kreuzer „Geier" sogleich nach Santiago kommen
und die dortigen deutschen Unterthanen und sonstige Neutrale an Bord
nehmen solle, da ein Bombardement der Stadt unmittelbar bevorstehe.
(Die Depesche wurde von der amerikanischen Censur nicht aufgehalten.)
Da der deutsche Consul in Santiago gleichzeitig auch die
Agenden des österreichisch-ungarischen Consulates führte, von der
Anwesenheit des österreichisch-ungarischen Schiffes jedoch nichts
wusste, konnte der Commandeur des letzteren, Linienschiffscapitän
v. Kipp er, die ihm zugekommene Nachricht nur als das Hilfe-
begehren auch für die eigenen Connationalen ansehen und ging des-
halb mit grösster Beschleunigung nach dem Operationsfeld ab.
Guantänamo mit der Absicht berührend, von Sa mp 8 0 11 die
Erlaubnis zum Einlaufen in den bedrängten Hafen und zur Kettung
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
165
eigener und neutraler Staatsangehöriger einzuholen, erhielt Linien-
«ehiffscapitän v. R i p p e r dort die Auskunft, dass der Comuian-
dirende sich westlich befinde und dass das von dort her hörbare Ge-
»chützfeuer wohl von einer der nahezu täglichen Beschiessungen her-
rühre; mit ganzer Kraft nach Westen dampfend, traf „Maria Theresia"
bald mit dem im Gegencurs herankommenden Schlachtschiff „Indiana"
zusammen, das jedoch durch die falsche Meldung einer Vedette, dass
ein spanisches Kriegsschiff nahe, irregeführt, erst im letzten Augen-
Mick seinen durch die Ähnlichkeit der österreichisch - ungarischen
Flagge mit der spanischen verschuldeten Irrthum einsah — bis
dahin waren seine scbussbereiten Geschütze stets auf „Maria Theresia"
gerichtet geblieben, trotzdem der Kreuzer schon lange sein inter-
nationales Erkennungs-Signal gezeigt hatte.
Durch „Indiana", die dem vermeintlichen Spanier von der
Schlacht weg entgegengesendet worden war, wurde das grosse Er-
eignis des Tages bekannt.
An den brennenden Wracks vorbei nach West weiterlaufend,
wurde endlich nachmittags „Brooklyn" gesichtet, wobei sich dieselbe
Scene wie mit „Indiana" abspielte; Admiral Schley ubernahm es,
ein Schreiben an seineu Vorgesetzten zu Händen zu nehmen und wurde
vereinbart, dass „Maria Theresia" am folgenden Morgen vor Santiago
Antreffen möge, wo inzwischen jedenfalls auch Sampson sich ein-
finden und die gewünschte Erlaubnis ertheilen werde. Über Nacht
blieb r Maria Theresia" südwärts ausserhalb des Operationsfeldes
und fand sich am nächsten Morgen an der bezeichneten Stelle ein;
Admiral Sampson zögerte keinen Augenblick, die Ermächtigung zur
Bergung österreichischer und ungarischer Unterthanen, sowie sonstiger
Neutraler unter der von Linienschiffs-Capitän v. Kipper selbstredend
angebotenen Bedingung strictester Neutralitätsbeobachtung zu ertheilen,
rieth jedoch entschieden von einem Einlaufen des Schiffes selbst ab.
Deshalb entsendete Maria Theresia** und ebenso die mittler-
weile zu gleichem Zweck eingetroffenen englischen Kreuzer „Alert"
und rPallasu nur Boote in die Stadt, die spät am Nachmittage mit
Flüchtlingen beladen, zurückkehrten.
„Maria Theresia" übernahm den grössten Theil derselben, im
Ganzen 83 Personen auf, worunter 8 Österreicher, und brachte sie
gleich nach Jamaica. Aus den Schilderungen der in den Hafen ent-
sendeten Officiere geht hervor, dass die Einwohnerschaft an den
schwersten Entbehrungen litt und die diesbezüglichen späteren
spanischen Berichte absolut nicht übertreiben.
Es entsteht nun die Frage, welchen Umständen der grossartige
Erfolg der amerikanischen Flotte zuzuschreiben ist, mit deren Nachricht
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166
Winterhaider.
Sampson den grossen Nationalfeiertag (4. Juli) der Unabhängig-
keit8erklärung zu einem wahren Jubeltag der Unionstaaten machte.
Sieht man von dem absolut verwerflichen Entschlüsse
Cervera's ab, sich unter Berufung auf Gründe secundärer Natur,
bei Tag einem weitaus übermächtigen Feinde entgegenzustellen, so
waren es, nebst der Inferiorität seiner Schiffe überhaupt, folgende
drei Umstände:
1. Die erhoffte Überlegenheit in der Geschwindigkeit konnte
thatsäcblich nicht erzielt werden, woran nebst dem mangelhaften
Zustand der Schiffsböden und der vielleicht schlechteren Qualität
Kohle gewiss die Uugeübtheit des Maschinen- und speciell des
Heizerpersonals Schuld trägt.
Die Durchquerung des Oceans war, weil mit einer geringen, 7 bis
8 Knoten im Mittel nicht übersteigenden Fahrt1) zurückgelegt, keine
Gelegenheit, den Mangel an Übung des Personals nachzuholen und
jedermann weiss, wie ganz andere Anforderungen der forcirte Kessel-
betrieb stellt als jener bei einer gemächlichen Gangart!
Am auffallendsten ist dies wohl aus dem Verhalten „ColoVs"
zu ersehen, der anfänglich bei frischer Mannschaft und Vorhanden-
sein gehörig vorbereiteter Kohle auf den Heizplätzen, rasch vorschoss,
um dann wieder ausserordentlich zurückzubleiben2); dieses Schiff
war bei den Probefahrten stundenlang mit 21 Knoten gelaufen und
leistete — alle kleinen Umwege bis zur Strandungsstelle eingerechnet
— am 3. Juli während der vierstündigen Fahrt im Mittel nur 13*7!
Nun konnte Cervera wohl sicher von den Probefahrtsgeschwindig-
keiten seiner Schiffe einen Abstrich vou 20% machen und die 17,
beziehungsweise 16 Knoten hätten vollauf genügt, um ihm einen
Vorsprung zu sichern, denn auch die Amerikaner brauchten Zeit, um
auf die volle Spannung übergehen zu können.
Wie kostbar den letzteren die Zeit erschien, beweist die Thatsache,
dass weder „Brooklyn" noch „New-York", die nur eine der Tandem-
maschinen im Betriebe hatten, stoppten, um die zweite einzukuppeln,
was in 10 bis 15 Minuten beendigt gewesen wäre.
Der Betrieb der Amerikaner, die nebenbei bemerkt zu Anfang
der Blokade sehr mit Mangel an Speisewasser zu kämpfen hatten.
') Dies gebt au» dem von den Amerikanern aufgefundenen Schiffe-Tage*
buch des „Colon" hervor, wonach Cervera's Route dirccte von S. Vincent
nach Martinique führte.
■) Gegen die Annahme, dass das Zurückbleiben des „Colon" einer dem System
der Kessel anzulastenden Havarie zuzuschreiben, spricht der Umstand, dass der
Coramandant dieses Schiffes gelegentlich eines längeren Gespräches mit einem
fremdländischen Seeofficier davon keine Erwähnung gethan hat; er hätte gewiss
darauf nicht vergessen, um seinen immerhin vorzeitigen Entschluss tu stranden,
damit zu erklären.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
167
los sie mit Schiffsmitteln geeignete Abhilfvorrichtungen schufen,
war jedenfalls musterhaft, hatten ja die meisten der an der Action
betheiligten Schiffe seit 2, „Oregon" seit 31/, Monaten constant die
Kessel geheizt und überholten trotzdem die sogenannten 20 Meilen-
schiffe.
Die Qualität der Kohle konnte allerdings auf den spanischen
Schiffen nicht verbessert werden, aber die Schiffböden durch Taucher
wenigstens nothdürftig von dem Gras- und Muschelansatz zu reinigen,
wäre in den sechs Wochen in Santiago doch möglich gewesen, es ist
aber nirgends etwas zu finden, dass auch nur ein Versuch hiezu ge-
macht worden wäre.
2. Die Überlegenheit der amerikanischen Artillerie nach
Material, aber hauptsächlich in der Bedienung, wenngleich, wie schon
erwähnt, das grosse Glück der Amerikaner mit ihren Treffern nicht
geläugnet werden kann.
Aus einer sehr detaillirten, jedoch über den Rahmen der vor-
liegenden Studie gehenden commissionellen Zusammenstellung über die
Treffererfolge ergibt sich für alle Kaliber gemeinsam bei einer
Totalschusszahl von rund 6.000 ein Trefferverhältnis von 3%, welches
vielleicht insofern etwas zu niedrig ist, als manche Trefferspuren
durch die nachfolgenden Verheerungen verschwanden.
Hieran betheiligten sich sowohl nach Zahl als Erfolg am stärksten
die mittleren Geschütze, welche in den ungeschützten oder nur wenig
geschützten Oberbauten die verheerendsten Wirkungen hauptsächlich
durch die Sprengwirkung anrichteten; nach Angabe des Commandanten
der „Indiana" kamen mit Ausnahme der Schnellfeuerkanonen durch-
wegs Zündergranaten zur Anwendung.
Die Spanier schössen gewiss auch zu Beginn des Gefechtes
weniger gut; dass späterhin, wo sie durch die Brände so litten, ihr
Feuer nicht genauer wurde, darf nicht Wunder nehmen.
Hinsichtlich der Geschützbedienung lässt ein Vergleich aller
vorliegenden Daten den Schluss zu, dass die Selbständigkeit der
amerikanischen Vormeister und namentlich ihr Vermögen, Distanzen
iu schätzen und zu corrigiren, sehr entwickelt waren, besonders das
letztere musste eine grosse Rolle spielen, da bekanntlich derFiske'
sehe Distanzmesser schon nach den ersten Schüssen versagte und zur
Messung nur Distanzrahmen und die geschützten Masthöhen der
spanischen Schiffe verwendet wurden.
Einige spanische Schiffs-Commandanten äusserten, dass die
Verschlüsse der Hontoria-Schnelllader so schlecht waren, dass sie
Verletzungen der Bedienungsmannschaften herbeiführten, sowie dass
viele der Einheitspatronen wegen schlechter Hülsen - Construction
nicht geladen werden konnten, beides glaubwürdige Angaben, üin-
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Winterhai der.
ständen, die es begreiflich erscheinen lassen, dass die Leute die
Ruhe verloren und ihre südländische Erregbarkeit die Oberhand gewann.
3. Das schwere Versäumnis Cervera's, seine Schiffe nicht
von dem massenhaft vorhandenen Brennstoff, d. h. dem vielen Holz-
werk der Schotten, Einrichtungsstücke befreit zu haben, eine Lehre,
die ja doch schon die Jalu-Schlacht gebracht hatte.
Nur dadurch war es möglich, dass die Granatexplosionen so rasch
um sich greifende und intensive Brände erzeugten, die schliesslich
selbst die beherzteste Mannschaft von ihren Posten vertreiben mussten.
Cervera hat dies auch späterhin mit bitteren Selbstvorwürfen
zugegeben.
Von den Amerikanern war in dieser Richtung mit eiserner
Conseqnenz und ohne Rücksicht auf die Kosten des tonnenweise über
Bord geworfenen Holzes oder auf Comfort vorgegangen worden, auch
sonstige brennbare und nicht unbedingt nothwendige Dinge wie
Farben, Leinenzeug etc. waren entfernt worden.
Wenn auch diese eben aufgezählten Umstände den schliesslichen
Untergang der spanischen Schiffe nur zu deutlich erklären, so bleiben
doch noch einige andere Punkte zu besprechen, deren Beachtung
den Sieg der Amerikaner wenigstens nicht gar so billig gemacht
haben dürfte.
Man muss sieb unwillkürlich fragen, warum denn keines der
Schiffe, als es von der Unmöglichkeit des Entrinnens und der Über-
mächtigkeit der gegnerischen Artillerie überzeugt war, versuchte, von
Torpedo und Sporn Gebrauch zu macheu.
Ein Misslingen hätte auch keine schwereren Folgen nach sich
gezogen und selbst wenn dadurch der Menschenverlust um etwas
erhöht worden wäre, so konnten doch im Falle des Gelingens ganz
gewaltige Erfolge erzielt werden, ja möglicherweise entkam dann
vielleicht auch „Colon". Der spanische Muth steht durch den Ausbruch
selbst und das Verhalten der Bemannungen über allen Zweifel erhaben,
aber ihm fehlt sozusagen der Zweck, denn die ganze Kampfes weise
gemahnt stark an fatalistische Resignation und wenn die amerikanischen
Federn die „weise Humanität" Cervera's rühmen, der um weiteres
unnützes Blutvergiessen zu vermeiden, als erster sein Schiff strandete,
so klingt das etwas ironisch, vielleicht wäre es anderenfalls ameri-
kanisches Blut gewesen!
Schley wenigstens hielt sich die Chancen vor Augen, die er
den Spaniern für Torpedo und Sporn durch Entgegensteuern auf
allzu kleine Distanz bot, und machte ganz richtig mit der n Brooklyn -
den nicht gern erwähnten Haken.
Ist die Verwendung oder besser gesagt NichtVerwendung der
Torpedobootszerstörer bis zum 3. Juli schon schwer verständlich, so
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
169
muss die Art ihrer Hinopferung an diesem Tage als absolut uner-
klärlich angesehen werden.
Wenn sie sich jeder unmittelbar hinter einem der grossen Schifte
hielten, so konnten sie höchstens während der Wendung des letzteren
außerhalb Socapa — also vielleicht 2 bis 3 Minuten und auf relativ
grosse Distanz (etwa 3.000m) dem Feuer ausgesetzt bleiben; später
hätten sie nur in die Deckung hinter „Colön", der ja seine 2 Vorder-
schiffe überholte, überzugehen gehabt, um überhaupt ausser Schuss-
bereich zu kommen. Ihre Geschwindigkeit war jedenfalls dazu mehr
als ausreichend, selbst wenn sie statt der 29 Knoten aus ihren
Glanztagen nur mehr 20, ja 16 bis 17 liefen. Es ist nicht zu viel
Phantasie zu behaupten, dass sie wahrscheinlich Habana erreicht
und vielleicht dann unter den Monitoren der T,Mosquito-Fleetu einige
Opfer geholt hätten.
Nach den Erzählungen der überlebenden Officiere zu schliessen,
war die Schuld, dass sie nicht im Anschluss an die grossen Schiffe
den Hafen verllessen, darin gelegen, dass sie sich bei Cayo Smith
verhielten, um Volldampf zu machen — also ein kaum zu recht-
fertigendes Versäumnis. Jedenfalls haben die über den Ocean ge-
sendeten Zerstörer, denen man eine solche Bedeutung beimass, dass
man den drei Fahrzeugen einen Linien-Schiffscapitän zum Gruppen-
Kommandanten gab, die auf sie gesetzten Hoffnungen — u. z. nicht
aas Ursachen des Materials — bitter getäuscht.
Über den Zustand der spanischen Schiffe wurde ein sehr
•ietaillirter Bericht {im „Scientific American") veröffentlicht, welchem
die furchtbaren Zerstörungen durch crepirende Geschosse, die Brände
und infolge der letzteren entstandenen Explosionen der Munitions-
kammern, sowie der Torpedo-Sprengpatronen zu entnehmen sind.
Von den hier folgenden zwei Tabellen gibt die erste die
nichtigsten Vergleichszahlen hinsichtlich der in Action gestandenen
beiderseitigen Schiffe u. z:
Tonnengehalt
Spanier
Amerikaner
Inclusive Destroyers, beziehungsweise Auxiliar-
28.540
49.246
Schlachtschiffe
4
4
1
6
46
40
36
48
145
Mittlere nominelle Geschwindigkeit der grossen
20'2
17
!j Über ltfcm Kaliber.
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170
Winterhalder.
Die Zahl der gegen die spanischen Schiffe erzielten Treffer,
sowie die Zahl der im Feuer gewesenen amerikanischen Geschütze
wird wie folgt angegeben:
Zahl der im
Zahl der Treffer auf
Zahl der
Treffer bei
jedem
Kaliber
Zahl
Geschütz-
Kaliber
Feuer ge-
standenen
Geschütze
„Maria
„Teresa"
o
TS
d
5
D
O
■
3
öS
3
M
>
"o
x> ■*
- r—
■s ^
der Treffer
bei jedem
Geschütz
57cm
42
17
43
13
4
77
183
37cm
13
2
•
•
•
2
015
10cm
3
1
7
4
•
12
4-00
127cm
6
3
3
7
2
15
250
15cm
7
1
1
1
3
043
20cm
18
3
3
5
1
12
067
30'5cm
6
2
•
•
•
2
0 33
33cm
8
•
•
•
•
•
000
103
29
57
29
8
123
Erwähnt sei noch, dass die Amerikaner mit rauchstarkem Pulver
— ausgenommen die 6-Pfünder (5*7«n) — schössen; die einzige „New-
Orleans" hatte aus Europa rauchschwaches Pulver mitgebracht, kam
jedoch nicht in Action. Auf spanischer Seite war rauchschwaches
Pulver bei den mittleren „Col«3n"-Geschützen in Anweudung.
Drei Kreuzer und zwei Destroyers waren von Anbeginn voll-
ständig verloren, „Maria Teresa" wurde zwar flott gemacht, ging
jedoch bei der Überführung nach Norfolk infolge eines Sturmes bei
den Bahama-Inseln zu Grunde; mehr Glück haben die Amerikaner
mit den Opfern von Cavite, von denen drei bereits gehoben und in
Reparatur sind, ein viertes aber noch geborgen werden dürfte.
Um nun die Geschicke der in Santiago vereint gewesenen
spanischen Schiffe voll zu machen, wurde, da man auf die Minen-
linien seit der Passage „MerrimacV nicht mehr sicher zählen konnte
— drei Minen waren abgesprengt worden — und auch die Artillerie-
kraft der Schiffe entfallen war, der Kreuzer „Reina Mercedes" in
der Nacht des 4. Juli unter Morro mit der Absicht versenkt, die
Einfahrt zu sperren. Die Geschütze der Blokadeschiffe halfen hiebei
durch einige Treffer mit, die Absperrung der Einfahrt gelang aber
ebensowenig wie seinerzeit im Falle „Merrimac".
In Santiago erhielt man vom Verlust der r Maria Teresa" und des
„Oquendo" noch am 3. Juli durch deren Überlebende, von dem Verlust
der übrigen Schiffe und der Destroyers erst am folgenden Tage durch
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
171
die Boote der „Kaiserin und Königin Maria Theresia", sowie durch
die von den Destroyers Geretteten Kunde; auch Hess Shafter die
Nachricht mit der erneuerten Aufforderung zur Übergabe mit-
theilen.
Nun schien trotz der am 2. Juli abends erfolgten Ankunft der
Brigade Escario, welche aber soviel wie keinen Proviant mitbrachte,
iaum mehr Hoffnung vorhanden, den Platz halten zu können.
Shafter hatte am 3. Juli nach einer in den Morgenstunden
begonnenen Beschiessung die Übergabe der Stadt gefordert und für
den Fall der Verweigerung eine 24stündige Frist zur Fortschaffung
der Nichtcombattanten eingeräumt, die letztere jedoch auf Befürworten
der fremden Consuln hin auf 48 Stunden ausgedehnt; die nicht wehr-
fähige Bevölkerung zog sich — aber nur äusserst nothdürftig ver-
proviantirt — daraufhin nach El Caney zurück, dessen Häuser über-
füllt waren; ein Theil der Bewohner suchte endlich auf den Handels-
schiffen Zuflucht, die sich an der Südostseite des Hafens in den Schutz
der Hügelketten legten.
Sampson blieb den Aufforderungen Shafter's gegenüber,
nunmehr die Einfahrt zu forciren, gleich ablehnend wie früher, mit
dem Hinweise darauf, dass ihn seit jeher weder die spanischen Schiffe
noch die Forts, sondern lediglich die ausliegenden Minen vom Ein-
laufen abgehalten hätten und er gegenwärtig, wo der Fall der Stadt
binnen kurzem erfolgen müsse und die submarine Vertheidigung noch
immer bestehe, keinen Grund habe, ein oder mehrere Schiffe zu ge-
fährden; hingegen legte Sampson dem General nahe, er möge die
Forts von der Landseite her (nach welcher Richtung sie nicht feuern
konnten) nehmen lassen, um dadurch der Flotte das Räumen der Minen
zu ermöglichen, zu welchem Zwecke auch schon Gegenminen bereit-
gestellt wurden.
Da hierüber keine Vereinbarung zustande kam, wurde endlich
beschlossen, das Bombardement gleichzeitig von See und Land zu
eröffnen.
Die Insurgenten unter Garcia hätten, die Stadt im Norden
umgehend, westwärts Stellung nehmen sollen, um Escario's Ein-
marsch zu verhindern, waren jedoch zu spät an Ort und Stelle ge-
kommen, wo sie nunmehr verblieben.
Am 6. Juli fand der Austausch der Gefangenen des „Merri-
mac* statt.
Das Bombardement wurde verschoben, wenngleich Shafter
am 6. nachmittags den Waffenstillstand für abgelaufen erklärt hatte ;
die Gründe dafür waren, dass man das endlich ausgeschiffte Be-
der inilitir-wisscDHcbaftlichcn V. r. ine. UX. is.m.i i-".' 13
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172
Winterhaider.
lageruügsgeschütz und die zurückgebliebenen Feldbatterien in Position
zu bringen und die Befestigung der letzteren selbst noch mehr auszu-
gestalten wünschte.
Am 8. Juli verlangte General Toral den freien Abzug für
die Garnison nach Holguin, worauf der amerikanische Oommandirende
nur mit Genehmigung von Washington, die er aber bezweifle, ein-
gehen zu können erklärte. Auf die Antwort von Washington, dass
man nur die Ergebung der spanischen Armee annehme, Hess Toral
bei Ablauf des Waffenstillstandes die Beschiessung der amerikanischen
Linien beginnen.
Das nun folgende Bombardement der Stadt durch die ameri-
kanischen Landbatterien und Schiffe dauerte zwar am 10. nur un-
gefähr V/t Stunden, wurde aber am 11. vom Morgen bis Nachmittag
fortgesetzt. Die Schiffe, darunter auch „Vesuvius", erzielten ziemlich
viele Treffer gegen die Gebäude, doch brach ein wirklich verheerender
Brand nicht aus; zu Lande erwies sich die Überlegenheit der ameri-
kanischen Artillerie sehr bald, wenn auch das Schwächerwerden
des Feuers auf spanischer Seite mehr der Knappheit der Munition
und dem Zusammenbrechen vieler altersschwacher Laffeten zuzu-
schreiben ist.
Die Situation war für die Vertheidiger Santiago's die denkbar
traurigste:
Die Truppen reichten in ihrer Gesammtheit nur knapp zur
Besetzung der Vertheidigungslinien aus und waren seit zehn Tagen
ununterbrochen ohne Ablösung in den von Regen überschwemmten
Trancheen ; dabei war selbst die Ration aus Reis und Reisbrot schon
aufs Äusserste reducirt und trinkbares Wasser mangelte empnudlich.
Die Spitäler waren mit Verwundeten und hinfällig Kranken über-
füllt, wer sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte, war
in den Schützengräben; bei dieser physischen Verfassung war au
einen Ausfall nicht mehr zu denken. Ein Abzug gegen Westen, etwa
nach Manzianillo war selbst, wenn man die Insurgenten werfen konnte,
wegen des unmittelbaren Nachdrängens der Amerikaner überhaupt]
ausgeschlossen.
Am 11. Juli nachmittags forderte Shafter neuerdings die |
Übergabe, Toral jedoch erbat sich eine Frist bis zum folgenden!
M orgen, um in Madrid telegraphisch anzufragen. Diese Zeit benutzten!
die Amerikaner, um die Stadt auch von Kordwest und West her!
durch ihre Truppen einzuschliessen.
An Verstärkungen waren kurz vorher rund 8.000 Mann mit!
10 Feld-Batterien aus den Vereinigten Staaten eingetroffen und
gleich gegen die Front in Marsch gesetzt worden; mit ihnen warä
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
173
der Ober-Commandant der Armee General Mi 1 es angekommen, der
zwar Shafter versicherte, ihn nicht verdrängen zu wollen, jedoch
wesentlich in den Gang der Ereignisse eingriff.
Die Verhandlungen zwischen Toral und der Madrider Regierung
wurden durch eine Depesche, die der schwerverwundete ehemalige
Commandant von Santiago General Li na res, am 12. Juli an den
Kriegsminister richtete, beschleunigt; Lina res schilderte die nach
jeder Richtung aussichtslose Lage der halbverhungerten Besatzung
und erbot sich, die Verantwortung für die Capitulation selbst zu
tragen.
Nach der Ankunft des Generals Miles im Hauptquartier wurde
am 13. Juli dem General Toral die Alternative gestellt: ihn sammt
den Truppen des Districtes Santiago de Cuba nach Spanien zurück-
zuführen, oder gegen vorherige Ablieferung der Waffen den
Truppen der Stadt Santiago allein den Abzug nach einer
anderen Provinz Cubas zu gestatten.
Nach vielen Verhandlungen und nachdem in der Nacht des 15.
ein spanischer Kriegsrath die Capitulation als unausweichlich be-
zeichnet hatte, kam endlich am 16. Juli die Capitulation zu Stande,
welche vorerst hervorhebt, dass Linares und Toral mit Math
und Tapferkeit das Äusserste zur Verteidigung des ihnen anver-
trauten Platzes gethan haben, und folgende wesentliche Punkte enthält:
1. Absolute und endgiltige Einstellung der Feindseligkeiten
beiderseits.
2. Die Capitulation erstreckt sich auf alle Streitkräfte und alles
Kriegsmaterial im District von Santiago de Cuba (d. i. östlich einer
von Aserradero über Palma Soriano nach Sagua de Tanamo an der
Xordküste laufenden Linie).
3. Die Vereinigten Staaten verpflichten sich zum ehebaldigsten
Rücktransport der Truppen des genannten Districtes nach dem König-
reiche Spanien, soweit möglich von den ihren Standorten nächst-
gelegenen Häfen.
4. Officiere behalten ihre Waffen, Officiere und Mannschaft ihr
persönliches Eigenthum.
5. Die spanischen Behörden verpflichten sich, die Minen in
Santiago zu räumen, beziehungsweise bei der Räumung mitzuhelfen.
6. Der spanische Commandirende wird ehebaldigst ein Ver-
zeichnis der im District befindlichen Truppen, Waffen und Munitions-
Torräthe übergeben.
7. Mitnahme aller militärischen Documente seitens der Spanier.
8. Eingeborene Milizen, Freiwillige und Guerillas können nach
Ablieferung und nach Abgabe der Erklärung, im weiteren Verlaufe
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Winterhaider.
des Krieges nicht mehr gegen die Vereinigten Staaten zu kämpfen,
auf der Insel verbleiben.
9. Die spanischen Streitkräfte verlassen die Stadt Santiago mit
kriegerischen Ehren und legen die Waffen erst dann auf einem ver-
einbarten Platze nieder; die Regierung der Vereinigten Staaten wird
entscheiden, ob die spanischen Soldaten die so tapfer getragenen
Waffen zurückerhalten.
10. Diese Capitulation tritt mit dem Augenblicke der Unter-
zeichnung in Kraft.
Unterzeichnet war diese Capitulation von den Generalen W h e e 1 e r
und L a w t o n im Namen der amerikanischen, von General E s c a r i o
und dem Generalstabs-Chef T o r a Ts , Oberatlieutenant F o n 1 ö n
auf spanischer Seite.
Das Charakteristische dieser Capitulations-Bedingungen ist wohl
die Einbeziehung der gar nicht engagirt gewesenen Garnisonen von Sagua,
St. Luis und Baracoa, die in ihrer Gesammtheit jener von Santiago
an Zahl gleichkamen, so dass das Totale der die Waffen Streckenden
auf 23.000 bis 24.000 Mann stieg; Toral befand sich aber —
überhaupt einmal in Verhandlungen eintretend — in einer Zwangs-
lage und da war dieser Ausweg für das Ganze wohl noch der bessere
als der Abzug ohne Waffen — wohin? Unter die Insurgenten, die
sich wahrscheinlich durch die amerikanischen Abmachungen nicht
behindert gefühlt hätten, an ihrem wehrlosen Gegner in ihrer Weise
Rache zu nehmen.
Die Entlassung der eingeborenen Milizen und Freiwilligen,
konnten die Amerikaner ohne irgend eine Gefahr gewähren; diese
Elemente waren nur allzu froh, die Feindseligkeiten beendet zu
sehen.
Am 17. Juli vormittags erfolgte die Übergabe der Stadt und
der Waffen, worauf die Amerikaner unter Belassung der spanischen
Beamten die Verwaltung übernahmen; einer der ersten Acte war
die Vertheilung von Lebensmitteln an die ausgehungerte Ein-
wohnerschaft.
Die Besichtigung der Werke in der Einfahrt durch die ameri-
kanischen Officiere machte die letzteren staunen, wie geringe Wirkung
die vielen Bombardements durch die Flotte gehabt hatten und wie
wenig bedeutend die Bestückung gewesen war; einen ähnlichen Ein-
druck rief der Zustand der Artillerie in den Erdwerken der Umfassungs-
werke hervor.
Am Tage der Übergabe befanden sich über 2.000 spanische
Verwundete und Kranke in den Spitälern von Santiago, die Gesammt-
verluste der Truppen werden mit 124 Todten, 615 Verwundeten und
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Der epanisch-amarikanische Krieg.
175
123 Gefangenen und Vermissten, zusammen 862 Mann angegeben;
auf amerikanischer Seite waren die Verluste seit den Gefechten am
L, 2. und 3. Juli nicht mehr gross und dürften, auch Leicht-
verwundete einbegriffen, im ganzen 1.800 Mann nicht Oberstiegen haben,
hingegen waren die Erkrankungen in auffallender Weise gestiegen.
Malaria, typhöse und gelbes Fieber, letzteres allerdings in ziemlich
milden Formen, griffen täglich mehr um sich und in der letzten
Juli-Dekade waren eigentlich nur mehr drei Viertel der Invasions-
Armee dienstfähig.
Zunächst dachte man, dass die Verlegung der Truppen in
höhere Striche wie S. Luis dem Übel abhelfen könnte, doch hätte
dies schon wegen der Transportschwierigkeiten und wegen des
Mangels an Unterkünften nicht zum Ziele geführt.
Auf R o o s e v e 1 d's energische Initiative, der sich die meisten
Brigade- Generale anschlössen, wurde endlich in den letzten Julitagen
•ier grösste Theil der Invasions-Armee mit Zurücklassung von vier
Immunen -Regimentern als Besatzung von Santiago und allen den
Gelben Fieber- Verdächtigen nach Montauk auf Long Island transportirt,
▼o ein Reconvalescenten-Lager bezogen wurde; doch war auch dieser
Pankt augenscheinlich nicht, glücklich gewählt und musste mit
Manassas vertauscht werden. Für diesen Rucktransport waren die
Vorbereitungen scheinbar überhastet worden, wenigstens liefen
Klagen von allen Seiten ein, wie schlecht die Schiffe mit dem
Nötigsten für Krankenpflege versehen waren.
Inzwischen hatte die zweite Invasions-Campagne in den west-
indischen Gewässern, jene von Puerto Rico, schon begonnen.
Der Versuch, Manila zu entsetzen.
Zuvor sei noch in aller Kürze des ganz und gar verfehlten
Unternehmens der Escadre Cämara's gedacht. Dieselbe war bestehend
aus „Pelayo", „Carlos V.u, drei Destroyers, 3 Hilfskreuzern, 2 Kohlen-
dampfern und 3 Transportdampfern mit etwa 5.000 Mann Truppen,
in der zweiten Hälfte Juni ziemlich geheimnisvoll von Cadix aus-
gelaufen, wurde jedoch bald im Mittelmeer mit Ostcurs gesichtet
und am 27. wusste man in Washington, dass sie in Port Said ein-
gelaufen war. Von dort wurden die 3 Destroyers nach Spanien zurück-
beordert, Hilfskreuzer „Giralda" war schon früher nach Cadix
zurückgekehrt
Völkerrechtliche Bedenken gegen eine Neuverproviantirung der
Schiffe im neutralen Gewässer — wenn auch aus den mitgebrachten
eigenen Dampfern — verursachten einigen Aufenthalt und als dann
die Canalpassage glücklich vollzogen war, wurde C d m a r a auf die
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176
Winterhaider.
Nachricht von der Zerstörung der westindischen Escadre hin schleunigst
zurückberufen.
So endete der allerdings von Haus aus wenig aussichtsvolle
Versuch zum Entsätze von Manila.
Die amerikanischerseits als Gegenzug geplante Entsendung einer
Escadre, bestehend aus den Schlachtschiffen „Oregon" und „Iowa",
den Kreuzern „New-Orleans" (Flaggenschiff), „Newark", „Yosemite"
und „Yankee" unter Watson nach der spanischen Küste konnte
somit verschoben werden und entfiel später gänzlich.
Cämaras Schiffe, deren mangelhafte Ausrüstung sich übrigens
schon auf der kurzen Hin- und Herfahrt gezeigt hatte, blieben fortan
unthatig an der spanischen Küste.
Die Expedition nach Puerto Rico.
Die Besitznahme von Puerto Rico, über dessen Haupthafen
San Juan seit der zweiten Hälfte Juni die Blokade verhängt war,
hatte schon längere Zeit im Plan gestanden, war jedoch durch die
Nothwendigkeit, zuerst die Campagne gegen Santiago zu Ende zu
führen, vertagt worden ; das Commando erhielt der Ober-Commandant
der Vereinigten Staaten-Armee General M i 1 e s selbst.
Durch die Erfahrungen der ersten Invasion gewitzigt, wollte
man sich bei dieser Gelegenheit keinen solchen Zwischenfällen mehr
aussetzen und deshalb wurde von Haus aus eine weit grössere Streit-
macht, im Ganzen 35.000 Mann in Aussicht genommen.
M i 1 e s sollte gleich nach der Übergabe von Santiago mit 4.000 Mann
von dort direct nach Puerto Rico abgehen ; seine Abfahrt verzögerte
sich jedoch bis zum 21. Juli, da die von Sampson beizustellenden
Geleitschiffe, ein Schlachtschiff, zwei grosse Kreuzer und ebenso viele
Hilfskreuzer, denen später noch ein Zweithurm-Monitor, der „Mosquito-
fleet" folgte, nicht bereit waren; andere Transporte von Tampa,
Charleston und Newport-News brachten weitere 11.000 Mann mit allen
Requisiten, hauptsächlich Pionniergeräthen, die vor Santiago in nicht
genügender Menge verfügbar gewesen, so dass diese als erster Staffel
gedachte Macht im ganzen 15.000 Mann zählte.
Die nachfolgenden Ereignisse Hessen es aber gar nicht zu weiteren
Truppennachschüben kommen, da die ganze Expedition mehr den
Charakter einer militärischen Promenade durch den Amerikanern
huldigende Städte und Ortschaften bildete.
Von Interesse ist jedoch die Wahl des Landungsortes, welche
General M i 1 e s ganz frei stand und welche über die Abfahrt hinaus geheim
gehalten wurde; die Wahl fiel aufGuanica, einen Hafen an der Süd-
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Der spanisch- amerikanische Krieg.
177
Westseite in der Diagonale der Insel von dem spanischen Vertheidi-
gnngscentrum San Jnan gelegen; selbstredend waren die Spanier
nicht in der Lage, dort einen nennenswerten Widerstand zu leisten.
Am 27. Juli ergab sich die etwas weiter östlich liegende Stadt
Ponce ohne jeden Widerstand, wo die Amerikaner nunmehr ihre
Operationsbasis errichteten; hier wurden auch 28 Handelsfahrzeuge
and eine grosse Menge Lichterboote genommen, die fär die Amerikaner
grossen Wert hatten.
In Ponce endigt die sehr gut gehaltene, die Bergzüge über-
schreitende, von San Juan ausgehende Strasse.
Durch die freiwillige Dienstleistung der amerikafrenndlicheu
Einwohner von Puerto Kico unterstützt und sehr gut informirt — wo
sich amerikanische Truppen zeigten, wurden sie freundlichst begrüsst,
so dass innerhalb weniger Tage der ganze Süden der Insel den
Amerikanern offen stand — erfuhr General Miles, dass sich das
Gros der spanischen Truppen nach Aybonile in eine starke Ver-
theidigungsstellung zurückgezogen hatte. Dementsprechend theilte
Miles seine Truppen, um — allerdings mit grossen Umwegen —
Aybonile von mehreren Seiten zu umstellen. Je eine Colonne wurde
zur See nach Arroyo, Mayaguez und Arecibo transportirt, um von
dort die erste über Guayama und Caguas, die zweite über Lares und
Utnado gegen Aybonile, die dritte direct gegen San Juan zu operiren ;
eine vierte Colonne ging von Ponce über Coamo direct gegen Aybonile
w, dessen Zugang von Süd her durch Minen vertheidigt gewesen
sein soll.
Es kam jedoch nur mehr zu unbedeutenden Scharmützeln und
ru einem Artillerieduell bei Aybonile und Coamo, bis am 13. August
die Nachricht von dem durch Vermittlung Frankreichs tags vorher in
Washington abgeschlossenen Waffenstillstände allen Feindseligkeiten
ein Ziel setzte.
Gleicherweise wurden ein Bombardement von Manzanillo und
eine kleinere Action in der Calibarien-Bai an der Nordkü3te, wo
„Mangrove" die Landung einer Unterstützungsexpedition für die
Cubaner bewirken wollte, abgebrochen.
Sonstige Artionen auf dem westindischen Kriegsschauplatze.
Der Vollständigkeit halber sei noch in Kürze der Ereignisse
an der Nord- und Südküste Cuba's seit der Concentration des Gros
der amerikanischen Flotte vor Santiago gedacht.
Der schon vor Ausbruch des Krieges ausgegebenen Instruction
folgend, trachteten die amerikanischen Schiffe die Küste abgeschlossen
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178
Winterhalder.
zu erhalten und die au derselben vertheilten spanischen Kanonen-
boote und kleinen Kreuzer zu zerstören, engagirten hingegen Land-
befestigungen und Truppen nur dort, wo solche zum Schutze von
Blokadebrechern oder eigener Kriegsfahrzeuge in Action traten.
Nach Sampson's Aufbruch, um die Flotte Cerveras einzu-
schliessen, war das Commando der an der Nordküste im Blokade-
dienst stehenden Schiffe zuerst an Commodore Watson, dann später
am 25. Juni an Commodore Howeli übergegangen, der zur Be-
wachung der auf einer 400 Meilen langen Linie liegenden Häfen von
Nuevitas bis Bahia Hondas zu Zeiten über nicht mehr als 13 Schiffe,
darunter couvertirte Yachten und armirte Tender, verfügte; diese
Zahl genügte natürlich nicht, um einen vollkommenen Abschluss aller
Häfen zu erzielen, doch wurde zumindest die Blokade von Habana,
Mariel und Matanzas vollkommen durchgeführt.
Eine besonders strenge Überwachung der Strecke Nipe-Nuevitas
war von Sampson verlangt worden, um den immerhin denkbaren
Zuzug von dort über Holguin nach Santiago unmöglich zu machen,
doch verschlug auch deren mangelhafte Durchführung nicht viel, da
die Überlandverbindung Holguin-Santiago durch die Insurgenten
nahezu völlig unterbrochen war. Infolge einer nicht ganz präcisen
Depesche Sampson's blokirte Howeli — nach dem Fall von
Santiago die Strecke Nipe-Nuevitas freilassend — Sagua la Grande
und nahm dort einige Schiffe; auf die Proteste neutraler Mächte hin,
dass die Blokade von Sagua nicht officiell angezeigt worden und
daher ungiltig sei, musste Howeli diesen District wieder für Neutrale
freigeben.
Von den öfteren, jedoch meist unbedeutenden Scharmützeln
machte sich nur die in derNipe-Bai am 21. Juli erfolgte, von den Schiffen
„Annapolis", „Topeka", „Wasp" und rLeyden" durchgeführte Zer-
störung des „Jorge Juan" bemerkbar. Die Einfahrt war durch Contact-
Minen gesperrt, die Küste durch spanische Truppen besetzt, doch
glückte es den amerikanischen Schiffen zwischen den ersteren unge-
fährdet durchzukommen und als „Jorge Juan", durch das über-
mächtige Feuer zerstört, zu sinken begann, zog sich dessen Bemannung
ebenso wie die Truppe ins Innere zurück.
Wertvolle Prisen fielen mit den armirten Hilfskreuzern „Santo
Domiugo" und „Alfonso XII", ersterer bei Punta Piedras nördlich
der Insel Pinos, letzterer bei Mariel in die Hände der Amerikaner,
doch mussten beide, da fest aufgefahren, zerstört werden.
Immerhin gelang es den Spaniern au der Westküste vereinzelte
aus Mexiko kommende Proviant-Nachschübe zu erhalten.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
179
An der Südküste galten die Anstrengungen der blokirenden,
Sampson directe unterstehenden Schiffe hauptsächlich Cienfuegos
und Manzanillo. Das Letztere nach dem Falle Santiago's der einzige
Ort, wo sich noch nennenswerte spanische Streitkräfte, nämlich einige
Kanonenboote und kurz vor dem Abschluss des Waffenstillstandes
angeblich noch 4.000 Mann befunden haben, wurde im ganzen drei-
mal angegriffen, das erstemal erlitten die spanischen Fahrzeuge
nur geringen Schaden, hingegen musste eines der amerikanischen
Schiffe „Hörnet" mit zerschossenem Hauptdampfrohr aus dem Feuer
geschleppt werden, das zweitemal wurden jedoch drei Kanonenboote
ausser Gefecht gesetzt und die dritte Operation, welche nahe daran
war, die Capitulation zu erzwingen, endete, wie schon vorher ange-
deutet, mit der Nachricht des Waffenstillstandes.
Wegen der vielen Untiefen, Klippen und Bänke konnten in
diesen Gewässern nur kleinere Schiffe verwendet werden, die bei
ihren vielfachen, mit grosser Kühnheit unternommenen Expeditionen
die meisten Verluste an Todten und Verwundeten aufzuweisen
hatten.
Als Curiosum sei noch erwähnt, das3 am letzten Kriegstage,
d. i. am 12. August, das Flaggenschiff Howells, „San Francisco"
durch ein Geschoss der Batterie Morro vor Habana getroffen wurde;
der Schuss ging durch die Admiralcajüte ohne mehr Schaden anzu-
richten, als beiderseits ein paar Platten aufzureissen.
So blieb das Glück den Amerikanern hinsichtlich der Menschen-
mlnste ihrer Flotte bis zum letzten Augenblick treu; ihre Ver-
luste betrugen 16 (mit Einschluss der ihren Wunden später Erlegenen)
18 Todte und 66 Verwundete auf beiden Kriegstheatern zusammen-
genommen.
Die spanischen Verluste sind noch nicht bekannt, aber uach
einer ungefähren Berechnung hat die Flotte bei Cavite und
Santiago allein gegen 1.300 Todte und Verwundete verloren, an
Gefangenen befanden sich in Annapolis und auf Seaveys Island
nicht weniger, als 100 Officiere (Admiral Cervera eingerechnet)
und 1.675 Mann!
Die Verluste der beiderseitigen Armeen liegen noch nicht
authentisch vor, doch übertrifft die amerikanische Verlustliste an .
Todten und Verwundeten jene der Spanier, wenigstens in der Santiago-
Campagne; die in die Capitulationen einbezogenen spanischen Truppen
kommen als Gefangene nicht in Betracht, da sie ja bekanntlich auf
amerikanische Kosten repatriirt wurden oder noch werden.
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Winterhaider.
Schlusswort.
Die langen Verhandlungen bis zum definitiven Friedensschlüsse
und alle die seitherigen, damit im Zusammenhange stehenden nicht
ganz friedlichen Ereignisse zwischen dem Protector Nordamerika und
seinen Schützlingen in Westindien und auf den Philippinen, auch die
einschneidenden Veränderungen, die der Ausgang des Krieges in der
Weltstellung der Vereinigten Staaten hervorgebracht hat, fesseln mit
Recht das allseitige Interesse ; für die Betrachtung des Krieges selbst
aber in dem knappen Rahmen dieser Studie schliessen die Begeben-
heiten mit dem Waffenstillstände vom 12. August ab.
Welche Richtung man der Zukunft auf amerikanischer Seite
zu geben bestrebt ist — wird vom folgenden Ausspruch des Schrift-
stellers Morris angedeutet: „Der Krieg war eine naturnothwendige
vorübergehende Episode in der Geschichte dieses Landes (Nord-
amerika^), er war kein vitales Problem Er hat bei den Welt-
mächten nur den Nebel einer falschen Auffassung zerstreut und unsere
wirkliche Wichtigkeit enthüllt, die sich jedenfalls bald gezeigt hätte."
Was hat der Krieg gelehrt, hat er neuen, umwälzenden Idee»
Bahn gebrochen ?
Fast möchten wir es verneinen.
Dass die Mittel für die Ausübung der Seegewalt sorgfältig vor-
bereitet sein wollen, ist ja nicht neu; dass man aus den Ereignissen
von Santiago, in Puerto Rico und bei Manila darauf schliessen dürfte,
dass grosse stehende Heere nicht mehr zeitgemäss und bei der fort-
schreitenden Intelligenz der breiten Volksschichten Milizen genügend
seien, wie es der Traum so mancher Abrüstungsfreunde ausmalt, wäre
völlig unberechtigt zu behaupten.
Die gegeben gewesenen Verhältnisse dürften sich so leicht nicht
wiederholen und Nordamerika selbst hat die Nothwendigkeit sein
stehendes Heer auf eine bedeutend grössere Stärke zu bringen —
von 25.000 auf 100.000 Mann — eingesehen, ist also zu der Einsicht
gekommen, gegen welche es sich so lange gesträubt hat.
Man darf mit Recht auf die Entwickelung Nordamerikas ge-
spannt sein und es wäre von hohem Interesse, die letztere näher zu
verfolgen, die sich das Ziel gesteckt hat, eine schon im Frieden vor-
denkende Führung zu schaffen und dennoch dem evolutionistischen
Element auch in Zukunft die grösste Freiheit zu lassen.
Wie wir gesellen haben, hat die amerikanische Seestrategie,
soweit es sich um die Erkundung des Gegners und um das Auf-
zwingen vorgefasster Pläne handelte, versagt, aber sie konnte sich
wohl nie nützlich äussern, denn Washington stand zu sehr unter
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
181
dem Einfluss von Volksstimmungen, und ihre berufenen Vertreter —
das vielgeschmähte Strategie board — entbehrten der Grundlage
einer zuverlässigen Information über den Gegner; dafür kamen ihr
die spanischen Fehler — die ganz planlose und verfrühte Entsendung
Cervera's über den Ocean und endlich dessen Einlaufen in die
.Mausefalle" Santiago, auf mehr als halbem Weg entgegen.
Der sehr complicirte Correspondenzapparat zwischen dem Marine-
Departement, der Operationsbasis Key West, den operirenden Escadren
und detaebirten Schiffen funetionirte vorzüglich, wenn man bedenkt,
auf wie grosse Entfernungen man hiebei nur auf durch Zufälligkeiten
aller Art ausgesetzte Depeschen-Fahrzeuge angewiesen war; auch
verdient die Rührigkeit der amerikanischen Consuln und Agenten auf
den neutralen westindischen Inseln in dieser Richtung voll gewürdigt
za werden.
Diese Art der Thätigkeit entspricht zwar dem Geschäftssinn der
Amerikaner überhaupt mehr als vielleicht irgend einem anderen Volke,
loch muss die Organisation des ganzen Dienstes, auf welche hier
wegen Mangel an Raum nicht näher eingegangen werden kann, als eine
schöne Leistung anerkannt werden.
Die strategische Disposition der Invasionen auf Manila und
auf den Antillen zeigt Klarheit und Entschlossenheit auch in der
weiteren Durchführung, wie die Wahl des Landungspunktes bei Santiago
de Cuba und an der Südseite Puerto Rico's beweist; in beiden Fällen
standen aber weitaus bessere Nachrichten über den Gegner zu Lande zur
Verfügung, als dies hinsichtlich der Seestreitkräfte der Fall war. Zu
bedauern ist vom fachlichen Standpunkte aus nur, dass es zur Operation
gegen Habana nicht mehr kam — die vielleicht den zuverlässigsten
Gradmesser der kriegerischen Leistungsfähigkeit der Vereinigten
Staaten zu Wasser und zu Lande abgegeben hätte.
In strategischer Hinsicht wurde somit nur neuerdings die
absolute Nothwendigkeit eines möglichst eingehenden und prompt
arbeitenden Kundschafterdienstes erwiesen.
Auf dem Gebiete der Taktik hat sich weder zur See, noch zu
Lande Gelegenheit zu neuen Errungenschaften gegeben.
Dass moderne Schiffe selbst älteren, minderwertig bestückten
Werken in hoher Lage wenig anzuhaben vermögen und andererseits
ungestümes Vorstürmen überlegener Truppenmassen gegen feldmässige
Befestigungen schliesslich Erfolg — wenn auch theuer erkauft —
haben müsse, ist nur eine Bestätigung bekannter Erfahrungssätze.
Auch die Aufrechterhaltung der Biokaden stellte nur einseitige
Bedingungen, indem mangels jeden Versuches auf spanischer Seite
sie durch Ausfälle und harcellirende Unternehmungen zu stören,
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Winterhaider.
nur die allerdings nicht leichte Aufgabe zu lösen war, stets eine ge-
nügende Anzahl von Schiffen an Ort und Stelle zu erhalten.
Für die Art des schwimmenden Flottenmaterials bleiben die
Grundsätze, welche die Flotten pläne des letzten Jahrzehntes auf-
stellten, auch nach diesen neuesten Erfahrungen in Geltung, nur
hat sich das Bedürfnis nach grossem Fassungsvermögen an Kohle
und Munition, sowie nach einer grösseren Zahl rasch beweglicher
Vorrathschiffe noch schärfer geltend gemacht.
Mit grosser Schärfe tritt aber der Grundsatz hervor, dass die
Einheiten einer numerisch schwächeren Flotte das Beste ihrer Zeit
sein müssen, um jene überhaupt lebensfähig zu machen, denn die
elementaren Mäugel des Materials können über ein gewisses Ver-
hältnis hinaus selbst durch überlegene moralische Potenzen des
Personals nicht mehr wettgemacht werden.
Die prädominirende Wichtigkeit der Schiffs-Artillerie und inner-
halb dieser der Wert der schnellfeuernden Mittelkaliber ist neuerdings
erhärtet; Torpedo und Ramme feierten vollständig, die Defensiv-
minen gleichviel, ob mechanische Contactminen, oder solche mit
elektrischer Willenszündung, haben auch keine Erfolge aufzuweisen ').
Wie wenig rationell speciell Torpedoboote — wenn sie auch Torpedo-
boot-Zerstörer hiessen — die Spanier ausnützten, wurde schon ein-
gehend besprochen; die Amerikaner standen hierin kaum nach, denn
anstatt deren mehrere vor Santiago zu concentriren und einen nächt-
lichen Angriff gegen Cerveras Schiffe zu wagen, ähnlich wie die
japanischen in Wei-hai-wei, wurden sie in der Blokadelinie und im
Depeschendienste bis zur völligen Entwertung, ja sogar zu Operationen,
wo nur das Geschützfeuer entschied, verbraucht.
Ende Juni, als wegen der Expedition Cdmaras gegen Osten ein
Theil der Schiffe von Santiago unter Watson nach Spanien abgehen
sollte, hatte Sampson zwar die Absicht gehabt, eine derartige
Attake vorzubereiten, doch kam es nicht mehr dazu und Sampson
betrachtete einen solchen Torpedoangriff nur als Auskunftsmittel, um
womöglich die Spanier noch vor dem stets erwarteten Ausbruch zu
schwächen, und so für den Abgang einiger seiner schweren Schiffe
eine Compensation zu schaffen. Und doch hätten solche Torpedoboot-
*) Wenn dies bei einer nun schon so bekannten Waffe noch immer vorkam,
darf es nicht wundern, dass Autoritäten sich gegenüber dem Enthosiasmus für
die doch minder actionsfähigen, unterseeischen Boote absolut kühl verhalten (wie in
England). Die letzteren, beziehungsweise ihre Anwendung werden aus unbeseitig-
baren natürlichen Gründen doch nie die gleiche Entwickelung wie Torpedoboote
erreichen, bei deren Erscheinen man ja auch von einer Revolution des Seekriegs-
wesens — phantasirte.
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Der spanisch-amerikanische Krieg.
183
Angriffe auf die Escadre Cervera's Aussicht auf Erfolg gehabt und
gewiss die Übergabe der Stadt beschleunigt.
Die spanischen Contactminen büssten durch Muschel- und Gras-
usatz ihre Verderblichkeit ein, die elektrischen Minen wurden in
unrichtigem Augenblicke gezündet, bei der Räumung der ameri-
kanischerseits in den Häfen und Flussmündungen der Ostküste ge-
legten elektrischen Minen zeigte es sich, dass sie ganz vertragen
waren, und als man sich endlich entschloss, einige der unauffind-
baren abzusprengen, versagte die Zündung.
Zur Anwendung von Offensivminen ist es nicht gekommen, wiewohl
solche an einzelnen Punkten die Blokade wesentlich erleichtert hätten.
Was aber ausser allen Zweifel gestellt wurde, ist die aus-
schlaggebende Wichtigkeit, für die Ausbildung im Schiesswesen und
in der Maschinen- und Eesselbedienung keinerlei Opfer zu scheuen,
in welch' beiden Richtungen die Vereinigten Staaten-Flotte ihrer
Gegnerin weitaus überlegen war.
Um die berüchtigten Probefahrtsknoten auch nur annähernd
einhalten zu können und um die so wichtigen ersten glücklichen
Treffer zu erzielen, bedarf es vielen Fahrens und vielen Schiessens,
i h. vieler Kohle und vieler Munition und um auf die prompte und
kaltblütige Abhilfe bei eintretenden Störungen an Treibapparat und
Armirung im Ernstfalle rechnen zu können, darf man Havarien im
Frieden, wie sie bei forcirtem Betrieb und öfterem Schiessen vor-
kommen, nicht scheuen.
Bei der amerikanischen Feld -Armee haben sich unleugbare,
bitter empfundene Mängel gezeigt; die Verhältnisse der höheren Be-
fehlgebung waren unklar und trotzdem an materiellen Mitteln in den
Stapelplätzen gewiss kein Mangel herrschte, gebrach es vor Santiago
doch zeitweise an Vielem, allem voran an Vorsorgen im Sanitäts-
wesen, das letztere auch in den Lagern, wo die Truppen organisirt
wurden, so in Algers Camp bei Washington.
Im Felde handelte es sich hauptsächlich um Actionen der Infan-
terie, denn Artillerie war wenig vorhanden oder besorgten die Schiffs-
geschütze ihre Aufgaben und die Terrainverhältnisse brachten es mit
sich, dass die Cavallerie als Fusstruppe Verwendung fand.
Was nationale Begeisterung und Intelligenz zu leisten ver-
mögen, haben die improvisirten Regimenter gezeigt, aber auch
Schwierigkeiten mit den nicht in Action tretenden Truppen blieben
nicht aus: im Gefecht verhielten sich die Freiwilligen mit einer ein-
zigen bekannten Ausnahme ebenso tapfer wie die Regulären.
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184
Winterhaider.
Einschiifungs-Übersicht
des von Tampa nach Santiago trans portir ten 5. Armee-Corps
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Der Spanisch-amerikanische Krieg.
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188
Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-
Regimentes im Kreise Kremenczug.
(Übersetzung des offiziellen, im „Wojennyj Sbornjik" Nr. 5 von 1899 veröffentlichten
Berichtes.)
Die gegenwärtige Organisation der bewaffneten Macht Russlands
besteht bekanntlich darin, dass den im Frieden vorhandenen Truppen-
körpern des stehenden Heeres nur der Charakter von Cadrea innewohnt,
während im Kriegsfalle durch Einberufung der Kriegsdienstpflichtigen,
welche den gesündesten und blühendsten Theil der männlichen Be-
völkerung darstellen, diese Cadres eine beträchtliche Erweiterung
erfahren. Gleichzeitig mit der Ergänzung der Truppenkörper durch
Mannschaft sind von der Bevölkerung auch Pferde, sowie in verhältnis-
mässig geringerer Zahl Fuhrwerke sammt Bespannungen beizustellen,
letztere hauptsächlich zur Formirung der Transporte. Das bestehende
System sichert die Möglichkeit, die Streitkräfte ohne Überlastung des
Staatsschatzes während des Friedens, im Augenblicke der Notwendig-
keit bis an die Grenze des äussersten zu bringen. Während jedoch
dieses System unzweifelhafte Vortheile bietet, complicirt es gleich-
zeitig im hohen Grade die Mobilisirung der Armee, d. h. den Über-
gang vom Friedens- auf den Kriegsstaud, was wieder seinerseits be-
sondere Vorsorgen der Regierung erforderlich macht, um diese wichtige
Staatsaction auf feste Grundlagen zu stellen.
In der That macht sich in Russland seit der Einführung der
allgemeinen Wehrpflicht, als das vorerwähnte System seine vollste
Entwickelung erhielt, in der Thätigkeit des Kriegs-Ministeriums das
Streben bemerkbar, eine Reihe von Massregeln in's Leben zu rufen,
welche darauf abzielen, der Mobilisirung eine dauernde und feste
Grundlage zu geben.
Vor allem bedurfte es der Anordnung zur Verfassung besonderer,
sich periodisch ändernder Pläne, gemäss welcher sich die Truppen-
körper bei Verlautbarung der Mobilisirung zu ergänzen haben. Sodann
wurde als nothwendig erkannt, eine Reihe von Instructionen hinaus-
zugeben, an deren Hand jeder Truppenkörper in der Lage sich befindet,
seinen Mobilisirungsplan zu verfassen, welcher die Bestimmungen für
die Art des Überganges auf den Kriegsstand enthält. Diese Pläne
wurden zwar von den an Ort und Stelle befindlichen Commanden
Digitized by Google
Die Probemobüisirong des russischen 35. Infanterie-Kegimentes etc. 189
geprüft, konnten aber trotzdem nicht als zuverlässig gelten, weil das
Mobilisirungswesen bisher nur auf theoretischen Grundlagen ruhte,
die im Wege der Erfahrung noch nicht erprobt worden waren. Diese
Erwägung veranlasste im Jahre 1884 bei einem Truppenkörper die
erste Probemobilisirung vorzunehmen, welche den unzweifelhaften
Nutzen ähnlicher Übungen für die Truppen erwies.
Infolgedessen begann man Probemobilisirungen fast in allen
Bezirken anzuordnen, wobei successive Methoden ausgearbeitet wurden,
die es ermöglichten, Verhältnisse zu schaffen, welche einer wirk-
liehen Mobilisirung ziemlich nahe kamen, ohne durch Einberufung
der Mannschaft und Beistellung der Pferde die Bevölkerung und
den Staatsschatz zu belasten; die Ergänzung des zu mobil i-
sirenden Truppenkörpers mit Mannschaft und Pferden
auf den Eriegsstand wurde nämlich durch Entnahme
ron anderen in demselben Rayon dislocirten Truppen-
körpern bewirkt. Diese Übungen wurden so sehr nutz-
bringend erkannt, dass im Jahre 1894 der kaiserliche
Befehl erging, Probemobilisirungen bei allen Truppen-
körpern vorzunehmen, „damit sie mit den übrigen
Zweigen militärischer Ausbildung im Leben der
Truppen zu einer alltäglichen Beschäftigung würden".
Successive, Schritt für Schritt, wurde daher das Mobilisirungs-
wesen bei den Truppen in ein geordnetes Gefüge gebracht, um
schliesslich eine feste praktische Organisation zu erhalten.
Der Kern der Sache liegt jedoch nicht in den Händen der Militär-
behörde; die Raschheit der Versetzung der Truppen auf den Kriegs-
stand beruht vor allem auf der entsprechenden Thätigkeit der Civil-
behörden, welche mit Sammlung der Leute bei den Verwaltungen
der Militärkreis-Chefs, mitEinlieferung der Pferde und einigen anderen
ebenso wichtigen Zweigen des Mobilisirungswesens betraut sind.
Dieser Umstand wurde selbstverständlich auch seitens des
Kriegs-Ministeriums erkannt, welches in dem Bemühen, das Mobili-
sirungswesen bei den Truppen zu regeln, parallel damit Massnahmen
traf, auf dem bereits früher eingeschlagenen Wege den Erfolg der
Versammlung der Reservisten und Einlieferung der Pferde zu sichern.
Gemeinsam mit dem Ministerium des Innern wurden daher gesetz-
liche Bestimmungen ausgearbeitet, gemäss welcher die Behörden des
Civilressorts die Mobilisirung vorbereitende Entwürfe und Voran-
schläge zu verfassen hatten, worauf diese Elaborate in einigen Kreisen
durch aus Repräsentanten des Kriegs-Ressorts und des Ministeriums
des Innern zusammengesetzte besondere Commissionen überprüft
wurden. Als logische, aus dem Obengesagten entsprin-
gende Consequenz fand im Monate April des Jahres 1898
W
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190 Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
auf allerhöchsten Befehl in Gegenwart de9 Kriegs-
Ministers und des Commandirenden des Militärbezirkes
Kiew im Kreise Kremenczug, Gouvernement Poltawa,
der Versuch einer thatsächlichen Einberufung von
Reserve - Mannschaften und Einlieferung von der
Conscription unterliegenden Pferden seitens der Be-
völkerung statt. Um diesen Versuch lehrreicher zu gestalten,
wurde gleichzeitig mit Einberufung der Mannschaften und Einlieferung
der Pferde die Probemobilisirung des in Kremenczug garnisonirenden
35. Brjanskij-Infanterie-Regimentes verfugt, welches seine
Ergänzungen aus dem genannten Kreise vollkommen dem Mobili-
sirungsplane gemäss zu erhalten hatte. Der Zweck eines solchen
Versuches bestand darin, um 1. in der Praxis während der
Mobili8irungs-Periode die Thätigkeit sowohl der Civil- als auch der
Militärbehörden in ihrem gegenseitigen Zusammenwirken, sowie rück-
sichtlich Einhaltung der entsprechenden Reihenfolge zu beobachten,
2. sich von der Zweckmässigkeit sämmtlicher, die Mobilisirung be-
treffenden Gesetzesbestimmungen zu überzeugen und 3. sich nebenbei
auch von der Genauigkeit und dem Vorhandensein der verschiedenen
Arten von Entwürfen und Voranschlägen zu versichern, deren Ver-
fassung den Localbehörden des Civilressorts im Kremenczuger
Kreise oblag.
Die Grund züge, nach welchen der in Rede stehende Versuch
durchgeführt wurde, bestanden im folgenden:
1. Der Zeitpunkt wurde derart gewählt, dass die Landbevölkerung
von Feldarbeiten möglichst frei war.
2. Die Arbeitsfrist der zum Dienste einberufenen Reservisten
auf den Sammelpunkten und beim mcbilisirten Truppenkörper wurde
insoweit beschränkt, dass dem Militärkreis-Chef nur die Zeit blieb,
die Formirung von Commanden nach Reserve-Kategorien zu be-
wirken, und dass die Truppe mit vollem Stande einen Übungsmarsch
machen konnte.
3. In dem für die Probemobilisirung ausersehenen Kreise hatten
heuer die WafFenübungen der Reservisten zu entfallen, desgleichen
wurden von der Einberufung die Reserve-Officiere, Beamte und von der
Mannschaft Jene befreit, welche im Civil-Staatsdienste stehen oder sich
zeitlich beurlaubt ausserhalb des mobilisirten Kreises befinden, und
4. Als Entschädigung der Futterauslagen für die am Abgabe-
punkte vorzuführenden Pferde wurden dereu Besitzern vom Zeitpunkte
ihrer Absendung aus dem Sammelorte des Pferde-Conscriptions-
Abschnittes bis zur Rückkehr dahin täglich und für jedes Pferd
50 Kopeken bewilligt. Für jedes nach dem Pferde-Conscriptions-
gesetze genommene Pferd wurde sofort der Betrag gemäss dem alle
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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 191
drei Jahre allerhöchst festgesetzten Preistarife in der Höhe aus-
bezahlt, wie derselbe für das Gouvernement Poltawa bemessen ist, u. z.:
für ein Reitpferd 200 Rubel, für ein Artilleriepferd 175,
für ein Trainpferd erster Kategorie 120 und für ein
solches zweiter Kategorie 80 Rubel. Überdies wurde den
Besitzern das Recht eingeräumt, nach Beendigung der Probemobiii-
sinnig das Pferd gegen Erstattung des empfangenen Preises mit
eiuem Abschlage von 10% als Entschädigung für die Zeit der Be-
nützung rückzuerh alten.
Die obenangeführten Massregeln hatten den Zweck, der Be-
völkerung die auf sie entfallenden Leistungen für den Staat mög-
lichst zu erleichtern.
In dem Streben, von dem Stande des Mobilisirungswesens im
Kreise eine richtige, den Thatsachen entsprechende Vorstellung zu
erhalten, wurde beschlossen, den erwähnten Versuch thunlichst über-
raschend vorzunehmen. Zu diesem Zwecke wurde die vom Kriegs-
minister vollzogene Wahl des Kreises Kremenczug für die geplante
Mobilisirung, demCommandanten des Militärbezirkes Kiew
dtrrch eine eigens damit betraute Persönlichkeit erst drei Tage
vor Beginn der Mobilisirung zur Kenntnis gebracht.
Diese drei Tage mussten der Militär-Bezirksbehörde unbedingt zur
Verfügung gelassen werden, um zur Überwachung des Ganges der
Mobilisirung die nöthige Anzahl von Personen commandiren zu können,
welche im Interesse der Sache schon mit Beginn des Versuches an
ihren Bestimmungsorten sein mussten. Allerdings wurde durch die
Ankunft dieser nach dem Kremenczuger Kreise Commandirten die
Sache etwas vorzeitig ruchbar, doch vermochte dies auf das Endergebnis
des Versuches keinen wesentlichen Einfluss zu üben, weil die Zeit
allzu unzulänglich war, die Mobilisirungs-Combinationen einer gründ-
lichen Änderung zu unterziehen. Überdies kann man sich in Wirk-
lichkeit schwer Verhältnisse denken, unter welchen die Mobilisirung
vollkommen unerwartet verlautbart würde; in der Mehrzahl der Fälle
wird ihr eine Zeit der Erregung von mehr oder minder längerer
Dauer vorangehen.
Gegenwärtig, nach Beendigung des Versuches, ist man beim
Stabe des Kiewer Militärbezirkes bereits an die Verfassung eines
eingehenden Berichtes gegangen, welcher unzweifelhaft für die Ent-
scheidung der Frage, wie in Russland das Mobilisirungswesen zu or-
gftnisiren ist, reiches Material bis in die kleinsten Details liefern wird.
Dieser Bericht wird wahrscheinlich als Grundlage einer weitereu
Vervollkommnung in der Sache nach der Richtung hin dieneu, um
klarzustellen, was als nothwendig und möglich erscheint. Inzwischen
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1 92 Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
wollen wir dem Leser in der vorliegenden kurzen Besprechung die
aus der Beobachtung der Thätigkeit aller bei der Mobilisirung be-
theiligten Personen geschöpften Eindrücke geben, und einige Schluss-
folgerungen andeuten, welche sich schon bis jetzt ergeben.
Das Telegramm, welches die Einberufung der Reserve-
Mannschaft und Stelligmachung der Pferde anord-
nete, wurde vom Commandanten des Kiewer Militär-
bezirkes am ersten Mob ilisirungstage nachmittags
abgesendet und ist in Eremeuczug an demselben Tage
um 6% Uhr abends eingelangt, wo es nach Vorschrift dem
Kreis-Militärchef, dem Kreisrichter, dem Ständeamt und dem Com-
mandanten des zu mobilisirenden Regimentes zugestellt wurde.
Obwohl bis zum Beginn der Mobilisirung noch mehr als sechs
Stunden blieben, wurde doch bei allen Behörden und im Regimente
unverweilt zur Erlassung verschiedenartiger Verfügungen und Durch-
führung kleiner Arbeiten geschritten, ohne dabei den allgemeinen
Mobilisirungsplan zu stören, welcher zur Vermeidung von Ober-
stürzungen und Unordnungen in seinen Hauptzügen, ganz abgesehen
vom Zeitpunkte des Erhaltes der Mobilisirungsordre, voll eingehalten
werden sollte.
Bei derVerwaltungdes Kreis-Militär-Chefs nahm
die Arbeit mit der gemeindeweisen Einlegung der Einberufungskarten
für die Reservemannschaften in Umschlagtaschen ihren Anfang; die-
selben wurden mit Aufschriften unter datummässiger Anführung des
Mobilisirungstages versehen; obwohl diese Aufschriften nicht vor-
geschrieben sind, so hat sich doch ihr Nutzen, wie wir später sehen
werden, in der Folge vollkommen bewährt. Gleich darauf wurden die
Einberufungskarten abgesendet, u. z. : für die in der Stadt domici-
lirende Mannschaft an die städtische Polizeiverwaltung nach Verlauf
einer halben Stunde, und für die übrige Mannschaft drei Viertelstunden
nach Erhalt des Telegrammes an die Kreis-Polizeiverwaltung behufs
Weitersendung an die Gemeinden. Die Schnelligkeit, mit der
die Einberufungskarten zur Versendung bereit waren,
findet darin ihre Erklärung, dass man sie aus den ab-
getheilten Kästen, in welchen sie verwahrt lagen,
nahm, ohne sie vorher einer Überprüfung zu unter-
ziehen; auf den Umschlagtaschen wurde die Zahl der Einberufungs-
karten nach den vorerwähnten Behörden angemerkt. Durch einen
solchen Vorgang wird selbstverständlich die Arbeit sehr beschleunigt,
doch kann er nur in dem Falle empfohlen werden, wenn man von
der genauen Evidenzführung vollkommen überzeugt ist.
Gleichzeitig damit wurden in der Kreis-Polizeiverwaltung die
Vorarbeiten für die Ausfertigung und Versendung der Mobilisirungs-
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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 193
Kundmachungen bewirkt. Die Mehrzahl der Gemeindeverwaltungen
wurden von der Mobilisirung telegraphisch verständigt, die übrigen
mussten durch Eilboten, welche zugleich auch zur Obergabe der
Einberufungskarten an die Gemeinden bestimmt waren, in Kenntnis
gesetzt werden. Die Eilboten, sechs an der Zahl, wurden den Be-
diensteten der Kreis-Polizeiverwaltung entnommen und waren beauftragt,
die Einberufungskarten in mehreren, in gleicher Richtung gelegenen
Gemeindeämtern abzugeben. Die Arbeit bei der Polizeiver-
waltung wurde etwas überhastet; man setzte sich als haupt-
sächliches Ziel, die Eilboten unverweilt nach Erhalt der Einberufungs-
karten vom Kreis-Militärchef an ihre Bestimmung abgehen zu lassen.
Diese überflüssige Eile verfehlte denn auch nicht, auf die Genauig-
keit der getroffenen Verfügungen ihre Rückwirkung zu äussern ; viele
derselben waren ohne Unterschrift; Nummer und Datum fehlten, so
da8s die sie empfangenden Gemeindeverwaltungen den Tag, von
welchem ab die Mobilisirung zählte, nur nach der Zeiteintheilung
n entnehmen vermochten, welche, wie oben bemerkt, auf den Umschlag-
taschen der Einberufungskarten verzeichnet worden waren
Bei der städtischen Polizeiverwaltung waren bis
zum Zeitpunkte des Erhaltes der Einberufungskarten vom Militär-
Kreischef die Mobilisirungs -Kundmachungen an die Polizeirayone
bereits hinausgegeben worden, um in der Stadt angeschlagen zu
werden. Gleichzeitig wurden auch die Preise für einige von den
Reservisten mitzubringende Gegenstände verlautbart, obwohl von der
einzuberufenden Mannschaft keine solchen übernommen wurden, wes-
halb auch die öffentliche Kundmachung durch Maueranschlag hätte
unterbleiben sollen. Die Polizei-Mannschaften machten die Runde
bei den Bewohnern, verständigten diese von der Mobilisirung und
trugen den Reservisten auf, sich zur Übernahme der Einberufungs-
karten unverzüglich im städtischen Polizeigebäude einzufinden. Um
8 Uhr abends begann das Zuströmen der Reservisten nach dem
ihnen bezeichneten Orte, und eine Stunde später hatten sich schon
dichte Haufen gebildet, welche alle an die städtische Polizeiverwaltung
stossenden Gassen füllten.
Nach Erhalt der Einberufungskarten vom Kreis-Militär-
Chef wurden dieselben bei der Polizeiverwaltung alphabetisch ge-
ordnet, was in der Folge die Vertheilung der Karten an die sich
Meldenden erleichterte. Die Sortirung von 1.468 Karten nahm
2 Stunden 15 Minuten in Anspruch, so dass mit deren Aus-
gabe erst um 9% Uhr abends begonnen werden konnte. Die Arbeit
ging langsam von statten und dauerte bis in die spute Nacht, ob-
wohl mehrere Hände dabei thätig waren. Einerseits war es schwierig,
in der tausendköpfigen Menge die Ordnung aufrecht zu erhalten,
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194 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
andererseits zog sieb die Sache deshalb in die Länge, weil bei vielen
Urlaubspässen die letzte Seite, welcbe bei Einhändigung der Ein-
berufungskarte abgetrennt werden soll, niebt ausgefüllt war und die
erforderlichen Daten erst eingetragen werden mussten. Zudem nahm
das Heraussuchen der gewünschten Karten, trotzdem sie alphabetisch
gelegt waren, viel Zeit weg. Vortheilhafter wäre es daher im ge-
gebenen Falle gewesen, die Ausgabe der Einberufuugskarten in
den Polizeirevieren zu organisiren, wozu man in den Registern der
städtischen Polizei Verwaltung den Aufenthalt jedes Reservisten schon
früher zu dem Zwecke hätte evident führen müssen, damit man wisse,
in welches Revier bei der Mobilisirung die Karte zu schicken ist.
Bei Ausfolgung der Einberufungskarten ertheilten einige Polizei-
beamte den Reservisten den Befehl, sich am nächsten Morgen bei
der Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs zu melden, ohne auf die
24 stündige Frist Rücksicht zu nehmen, welche gesetzlich
jedem Einberufenen zur Ordnung seiner häuslichen Angelegenheiten
eingeräumt ist. Indessen wäre es im gegebenen Falle ohne Nacht heil
für die Sache möglich gewesen, diese Begünstigung sogar noch etwas
zu erweitern, indem man im Einvernehmen mit dem Kreis-Militär-
Chef das Eintreffen der Leute auf dem Sammelpunkte nicht für den
späten Abend des ersten Mobilisirungstages, an welchem die gesetz-
liche Frist tbatsäcblich ablief, sondern für den folgenden Morgen
anordnete, wie dies auch in dem Einrückungs-Calcül des Militär-Chefs
veranschlagt war. Das Resultat der unrichtigen Verfügungen der
städtischen Polizei bestand darin, dass die meisten der in der Stadt
wohnenden Reservisten, 852 Mann an der Zahl, am ersten Mobili-
sirungstage auf den Sammelpunkt kamen, wobei die Leute, nachdem
sie einen Tag verloren hatten, schliesslich doch wieder mit dem
Befehle nach Hause entlassen wurden, sich am zweiten Mobilisirungs-
tage erneut einzufinden. Es ist selbstverständlich, dass die Leute, nur
auf kurze Dauer einberufen, dieser Begünstigungsfrist nicht bedurften ;
bei einer wirklichen Mobilisirung aber, wo voraussichtlich nicht jeder
wiederkehren wird, erscheint es im hohen Grade wünschenswert, dass jeder
Mann über die ihm zugestandene Zeit vollkommen frei verfügen könne.
Nach Massgabe des Einlangens der Telegramme und des Ein-
treffens der von der Kreis-Polizeiverwaltung entsendeten Eilboten
nahmen die Arbeiten in den Gemeinden ihren Anfang. Hiebei
ergab sich die Schnelligkeit der Zustellung der Kundmachungen und
Einberufungskarten mit etwa 10 Wersten für jede Stunde; es
erscheint jedoch gerathen, in den Voranschlägen eine geringere Leistung
in Aussicht zu nehmen.
AlsnützlichsteArbeiterbeiden Gemeinden erwiesen sich
die Gemeindeschreiber, welche während der Dauer des Ver-
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Die Probemobüisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 195
saches mit „ganzer Seele" thätig waren. Ungeachtet ihrer über-
mässigen Überbürdung mit den verschiedenartigsten Schreibgeschäften,
welche für irgend eine Kanzlei mit ziemlich hohem Beamtenstand f)
ausreichen würden, waren doch nur diese Personen einigermassen
mit den verschiedenen, die Mobilisirung betreffenden Gesetzes-
bestimmungen bekannt; die Gemeindevorsteher erwiesen
sich als vollkommen unwissend, und sind auch meist des
Lesens und Schreibens unkundig, so dass sie an den Arbeiten ganz
und gar nicht theilnehmen konnten. Mit Versendung der Mobiii-
«rongs-Kundinachungen und Ertheilung der verschiedenartigen Ver-
fügungen kam man, wenn auch nicht ganz, ohne Frictionen zurecht ;
jeder Anstand wäre aber zu vermeiden gewesen, wenn man in jeder
Gemeindeverwaltung ein eingehendes, gut überprüftes Programm für die
Thätigkeit während der Mobilisirungsperiode besessen hätte. Besondere
Schwierigkeiten ergaben sich bei Hinausgabe der
Anordnungen für Einlieferung der Pferde.
Weil der Gemeindeälteste beim Vorstande des Pferde-Con-
scriptions-Bezirkes, der sich mit der Gemeindeverwaltung häufig nicht an
demselben Orte befindet, nur in der Eigenschaft eines zweiten Gehilfen
fungirt, so glaubte man mit Hinausgabe irgend welcher Verfügungen
bis zur Ankunft des oberen Leiters in Dingen der Pferdeeinlieferung
zögern zu sollen. Das Ergebnis war die Thatsache, dass von den meisten
Gemeinden die Verfugungen nach den bewohnten Ortschaften nicht auf
einmal, sondern in zwei, ja sogar drei Zeitabschnitten versendet wurden :
1. die Einberufungs-Kundmachung nach Erhalt de3 Telegrammes vom
Kreisrichter; 2. die Einberufungskarten nach deren Empfang durch den
Eilboten ; und 3. die Anordnungen für die Pferdeeinlieferung nach dem
Eintreffen des Vorstandes des Pferde-Conscriptions-Bezirkes. Es unter-
liegt keinem Zweifel, dass diese Thatsachen den Verlauf schädigten,
überflüssige Hast hervorriefen, und es daher vor allem wünschenswert
wäre, derartige Vorkehrungen zu treffen, dass die Dorfbehörden alle
zur Sache erforderlichen Verfügungen gleichzeitig erhielten.
Was die Versendung und Hinausgabe der Einberufungskarten
an die Reservisten betrifft, so kann diese als vollkommen überflüssig
betrachtet werden, weil die Nichteinhändigung der Karte den Reser-
visten gesetzlich von der Einrückung nicht befreit; für die Arbeit auf
dem Sammelpunkte könnte man sich auf die Urlaubspässe beschränken,
und die Vormerkung in den Listen der Gemeinden später vornehmen,
sobald von den Dorfbehörden die abgetrennten letzten Blätter der
Urlaubspässe eingelangt sind.
') So z. B. bat der Genieindeschreiber bis zu 50 Bücher zu führen; die
Zahl der Eihibitnummern vom 1. Jänner bis 1. April schwankt zwischen IV, und
3 Tausend u. s. w.
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*
196 Die Probemobilisinmg des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
Von grösster Bedeutung unter den in den Kanzleien
der Gemeindeverwaltungen vorgekommenen Übereilungen
w a r, d a s s in vielenGemeinden den Reservisten nicht die
ihnen zurOrdnungihrer häuslichen Angelegenheiten ge-
setzlich gebflrendeZeit gewährt wurde. Man verhielt sich
daher auch hier den Interessen der Bevölkerung gegenüber nicht mit
der genügenden Rücksicht, indem man aus dem Auge verlor, dass,
wenn die Kriegsverwaltung sich veranlasst fand, den Einrftckungstermin
um volle viernndzwanzig Stunden hinauszurücken, dies nicht zu dem
Zwecke geschah, um die Consequenzen ungenauer Dispositionen seitens
der Administration zu verdecken, und auch nicht, um das Bild früheren
Eintreffens der Reservisten in der Kreisstadt zu erhalten, wodurch
gleichwohl die bereits im vorhinein bestimmte Marschbereitschaft des
Truppenkörpers nicht beschleunigt wird, sondern um den Reservisten
die Einrückung zu erleichtern, indem man ihnen einige Zeit zur vollen
Verfügung stellt. Obwohl man bei den Gemeinden den von der Kreis-
Stellungscommission verfassten Zeitplan des Eintreffens der Reserve-
mannschaften auf dem Sammelpunkte erhalten hatte, machte man doch
keinen Gebrauch davon, sondern versandte an die Dorfaltesten den Befehl,
die Reservisten zu sammeln, um sie „am frühen Morgen des Tages
nach Erhalt der Einberufungsordre", welche am Vorabende des ersten
Mobilisirungstages eingetroffen war, in die Kreisstadt abzusenden.
Aus den nächstliegenden Gemeinden zogen daher schon
am ersten Mobilisirungstage von den Dorfbehörden be-
gleitete Gruppen von Reservisten nach derStadt. Diese
Reservemannschaften fuhren auf Ochsenwägen, obwohl gesetzlich
eine Beförderung mittels Vorspann erst aus Dörfern vorgeschrieben
ist, welche von der Kreisstadt über 25 Werst entfernt sind.
Was die in entfernteren Gemeinden wohnenden Reservisten
betrifft, so hatte die Beförderung der in diesem Falle befindlichen
2.000 Mann gemäss der schon früher im Frieden gemachten Entwürfe
mittels Eisenbahn stattzufinden. Da jedoch der Betrieb auf den Eisen-
bahnen nach dem gewöhnlichen Fahrplane fortdauerte, so mussten für
die Beförderung der Mannschaften neue, blos den wirklichen Eintreff-
terminen der Reservisten angepasste Pläne verfasst werden, wobei die
Leute für die Beförderung in sechs Transporte getheilt wurden. Nach
der Depesche der Bahnverwaltung waren in Kremenczug während eines
Zeitraumes von 10% Stunden durch 24 Arbeiter 78 Waggons in Stand
gesetzt worden, welche sodann mit den regelmässigen Zügen nach den
Einwaggonirungsstationen abgingen. Die Beförderung der Leute wurde
trotz der hastigen Anordnungen in bester Ordnung und ohne irgend
welche Verspätungen bewirkt. Nach dem Gutachten des Leiters
der Truppenbeförderungen hat zu diesem Erfolge wesentlich der
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Die Probemobilisirang des rassischen 35. Infanterie-Regimentes ete. 197
Eisenbahn-Transportdienst beigetragen, der rasch und anstandslos
fooctionirte.
Zur Schilderung des Pferdeauftriebes und der
Arbeiten auf den Sammelpunkten derPferde-Conscrip-
tions-Districte Übergehend, muss vor allem bemerkt werden, dass
das Gesetz vom 20. Mai 1896, welches die Pferdeeinlieferung zu
den Truppen normirt, und die hierauf basirten Instructionen für Be-
hörden und Personen, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht hinlänglich
bekannt sind, und die betreffenden Bestimmungen daher keine
▼olle praktische Anwendung fanden. So wurden trotz der aus-
drücklichen Anordnungen des Gesetzes nicht nur volljährige Pferde
and solche von der für den Truppendienst vorgeschriebenen Grösse,
d. h. nicht unter 1 Arsin, 14 WerSok auf den Sammelplatz gebracht,
sondern auch zu junge und solche unter dem Masse. Dadurch wurden
die Sortirungsarbeiten des Vorstandes des Pferde -Conscriptions-
Districtes im beträchtlichen Masse vermehrt, viele Pferdebesitzer
unnöthig belästigt, und was die Hauptsache ist, die regelrechte Vor-
spannsleistung während der ersten Mobilisirungstage erschwert. That-
säeblich wurden die Mannschaften wegen Mangels an Pferden auf mit
Ochsen bespannten Wagen nach der Kreisstadt gebracht, welche erstens
nicht überall vorhanden sind, und zweitens nicht mit der S ch n elli g-
keit von 50 Werste täglich vorwärts kommen, wie selbe boi allen
Einrückungsplänen der Reservisten in Rechnung gezogen ist. Wenn
trotzdem die ebenerwähnte Beförderung dem rechtzeitigen Eintreffen
der Reservisten auf dem Sammelpunkte keinen Eintrag that, so war
dies vielleicht nur deshalb der Fall, weil sich die Strassen im vor-
trefflichen Zustande befanden, die Leute zum Nachtheile der ihnen
zur Ordnung ihrer häuslichen Angelegenheiten eingeräumten Frist vor-
zeitig abgesendet, und jene aus den entfernteren Gemeinden (fast die
Hälfte sämmtlicher Reservisten) mittels Eisenbahn befördert wurden,
weshalb im Kreise die Frage betreffs rechtzeitiger Beistellung von Vor-
spann für Mobili8irungsz wecke nicht in acuter Form zutage treten konnte.
Was die Thätigkeit der Vorstände der Pferde- Con-
scriptions-Districte betrifft, so hat dieselbe die fast gänz-
liche Unzulänglichkeit dieser Institution in der gegen-
wärtig eiistirenden Form erwiesen. Dem Amte eines Vorstandes, und
umsomehr der eines Gehilfen, deren geschäftliches Wirken von jedem
Mitgliede der Stellungs-Commission controlirt werden kann, suchen
wohlhabende Leute aus dem Wege zu gehen ; da es mit keiner Ent-
lohnung verbunden ist, übt es auch auf Minderbemittelte keine An-
ziehungskraft. Die Mehrzahl kommt daher den Pflichten widerwillig nach,
bemüht sich nicht, mit denselben bekannt zu werden und trachtet,
sich ihrer bei erster Gelegenheit zu entledigen. Dieser Umstand ver-
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198 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
setzt die Kreis-Ständeversammlung rücksichtlich der Wahl für dieses
Amt in eine sehr schwierige Lage; häufig muss man hiezu Personen
bestimmen, die gar nicht innerhalb des betreifenden Districtes wohnen,
nicht genügende Pferdekenner sind, oder in einer Dienstleistung stehen,
durch welche sie von den mit dem oberwähnten Amte verbundenen
Obliegenheiten völlig abgezogen werden. DieErfahrung hateine
fast gänzlicheünbekanntschaft der Vorstände und ihrer
Gehilfen mit den Gesetzesbestimmungen erwiesen,
welche die Art der Besichtigung, Auswahl, freiwilligen Beistellung
und Auslosung zum Gegenstande haben, was selbstverständlich trotz
des Eifers, welche diese Personen während der Pferdeeinlieferungen
selbst an den Tag legten, die Arbeiten auf den Sammelpunkten be-
einflussen mus8te. Auf einigen Punkten wurden Pferde zur Vorführung
bestimmt, deren Alter sie ungeeignet machte, auf anderen wieder waren
sie nach Gattungen unrichtig geschieden und schliesslich gab es
Districte, wo man alle als tauglich erkannten Pferde vorführte, ohne
sie nach Kategorien getheilt zu haben. Diese Ungenauigkeiten
auf den Sammelpunkten der Militär pferde-Districte
verwickelten beträchtlich die Arbeit der Übernahm e-
Commission auf dem Abgabepunkte, aufweichen nach dem Gesetze
die fürgewählten Pferde gebracht zu werden haben ; gleichzeitig über-
zeugt diese Erscheinung von der Zweckmässigkeit der gesetzlichen
Bestimmung, welche für den Fall der Zurückweisung von Pferden auf
dem Abgabepunkte einen Überschuss (20 bis 60%) vorschreibt, wo-
durch der Übernahme-Commission eine freiere Wahl unter den vor-
geführten Pferden ermöglicht wird.
Nach Beendigung der Arbeiten auf den nächsten Sammel-
punkten der Pferde-Conscriptions-Districte eröffnete in der Stadt unter
dem Vorsitze des Kreisrichters die Übernahme-Commission
ihre Thätigkeit; derselben waren weiter ein Mitglied der Kreisstände-
Versammlung, ein Vertreter des Kriegsressorts und der Militär-Über-
nehmer angehörend. Bei den Arbeiten der Übernahme-Commission hat
sich die Beiziehung des Kreisrichters oder sonst einer
Amtsperson zur Commission als unzweckmässig heraus-
gestellt, weil dadurch diese Persönlichkeiten ihren unmittelbaren
Obliegenheiten entzogen werden, woraus dann entweder in der Thätig-
keit der Commission Verzögerungen entstehen, oder aber die Frage
rücksichtlich Eignung oder Untauglichkeit der Pferde durch die un-
vollzählige Commission entschieden werden muss.
Bei den incorrecten Arbeiten der Militär-Pferde-Districts-Vor-
stände hat sich die Thätigkeit der Übernahme-Commission sehr ver-
wickelt; diese letztere vermochte trotz aller Kräfteanspannung kaum
ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Am ersten Arbeitstage wurden im
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Die Probemobilisirong des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 199
Verlaufe von 11 Stunden 392 Pferde besichtigt und davon 149 an-
genommen; am zweiten Tage dauerte die Übernahme 12 Stunden,
während welcher 437 Pferde besichtigt und 227 angenommen wurden.
Am Abende des dritten Tages bestand noch ein Abgang an Reit- und
Traiopferden erster Kategorie, zu dessen Deckung bei einigen Districten
für den folgenden Tag eine Ergänzungs-Vorführung von Pferden ange-
ordnet wurde. Im Laufe desselben wurden während vier Stunden
191 Pferde besichtigt und darunter 45 angenommen. Ziehen wir die
Summe, so ergibt sich, dass die Commission in 27 Arbeitsstunden
1.020 Pferde besichtigte und davon 421 annahm; in einer Stunde
besichtigte daher die Commission ungefähr 37 bis 38 Pferde, doch
dies nur unter der Voraussetzung, dass davon nicht mehr als 15 bis
16 Pferde angenommen wurden, deren Eintragung in die Assentlisten
eine viel Zeit in Anspruch nehmende Arbeit ist Zur Beschleunigung
der Pferde-Übernahme hat noch der Umstand viel beigetragen, dass
das Einbrennen des Stempels entfiel; statt dessen versuchte man zur
Bezeichnung der angenommenen Pferde zwei Arten: indem man an
der Mähne eine Plombe anbrachte, oder in dieselbe ein Kerb-
holz einflocht. Das letztere erwies sich als ungenügend, weil die
Hölzer sich leicht loslösen; was die in eigenen Pressen hergestellten
Plomben betrifft, so war auf denselben der Name des Abgabepunktes
ausgeprägt; dieses Verfahren erwies sich wegen der Raschheit der
Durchfahrung und der Festigkeit, mit welcher die Plombe an der
Mahne haftet, als ganz zweckentsprechend.
Schliesslich blieben trotz der Ergänzungs-Vorführung noch
einige Reitpferde im Rückstände, welche für die Ersatz-
truppen bestimmt waren. Die Ursachen dieses Rückstandes lassen
sich gegenwärtig noch nicht genau aufklären ; bis jetzt kann man
nur vermuthen, dass die Übernahme-Commission bei Auswahl der
Pferde mit übermässiger Strenge vorging. Hievon gewinnt man die Über-
zeugung durch den Vergleich der Zahl der von den Pferde-Districten
nach dem Abgabepunkte geschickten Pferde mit der Zahl der von
der Commission angenommenen ; diese letzteren repräsentirten blos 4 1%,
wahrend das Gesetz für den Fall der Zurückweisung von Pferden im
ganzen einen Überschuss von 50% yon der Zahl der auf den Stand
entfallenden Pferde in Aussicht nimmt; der Überschuss gewährt der
Übernahme-Commission die Möglichkeit, unter Hundert 67 und nicht
41 zu wählen. Diese, im Kriegsfalle überflüssige Menge bei Auswahl
der Pferde findet darin ihre Erklärung, dass viele von den zur Com-
pletirung des 35. Infanterie-Regimentes bestimmten Pferden vom Ärar
thatsächlich gegen Baarzahlung und zu den Preisen im Kriege, welche
gegen die im Frieden um 10% höher sind, angekauft wurden. Man
vermochte daher nur durch sorgfältige Auswahl der Pferde den Staats-
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200 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
schätz vor unverhältnismässigen Verlusten beim Wiederverkaufe nach
beendetem Versuche zu bewahren. Die Bevölkerung erlitt durch diese
Strenge aber keineu Nachtheil, weil, wie oben gesagt, jedem Pferde-
besitzer das Recht gewahrt blieb, auf Wunsch das Pferd um den em-
pfangenen Preis mit einem Abschlage von 10% zurückzuerhalten; zur
Vermeidung einer Beschädigung der Pferde während ihrer Dienst-
leistung beim Eegimente wurden die strengsten Massregeln ergriffen *).
Die meisten der angenommen Pferde waren beschlagen und mit
Stallhalftern versehen; an das Regiment wurden sie sämmtlieh ohne
Stricke abgegeben, deren Beschaffung der Übernahme-Commission
schwergefallen wäre.
Indem wir hiemit die Charakteristik der Thätig-
keit der Civilbehörden schliessen, wollen wir den
Gang der Arbeiten zunächst bei der Verwaltung des
Militärkreis-Chefs und dann bei dem in der Mobiiis i-
rung begriffenen Regimente betrachten.
Nach Absendung der Einberufungskarten und verschiedener
dringender Actenstücke wurde in der Verwaltung des Militarkreis-
Chefs unverweilt zur Vorbereitung des Locales für die
Präsentirung und Verpflegung der zu erwartenden
Reserve-Mannschaften geschritten. Zu den Backöfen, welche
am Sammelpunkte in genügender Anzahl vorhanden waren, um die
erforderliche Anzahl von Backungen zu sichern, wurden vom Convoi-
Commando fünf schon vorher hiezu ausgebildete Bäcker commandirt.
Wegen Mangel einer hinreichenden Zahl von Herden am Sammel-
punkte und wegen des beschränkten Raumes musste für die Ver-
pflegung ein besonderer Punkt auf einem der Stadtplätze hergerichtet
werden, mit dessen Leitung ein Officier betraut wurde, der dem
Kreis-Militärchef zur Aushilfe beigegeben worden war. Die Einrichtung
war sehr gut und sehr passend : über die in die Erde eingegrabenen
Kessel hatte man auf Kosten der Stadt ein hölzernes Schutzdach
erbaut; daneben befanden sich Tische aus Brettern; man hatte eine
genügende Anzahl von Löffeln gekauft, weil die meisten Reservisten
ohne solche kamen; die übrigen Geschirre und Requisiten zum
Menageabkocheu wurden dem unberührbareu Vorrathe des Militär-
kreis-Chefs entnommen. Für die Präsentirung, ärztliche Untersuchung
und Formirung der Commanden wurden gleichfalls Räume und ein
Hof beim Sammelpunkte vorbereitet.
') Unter anderem wurde den Pferdebesitzern gestattet, zur Wartang der
wertvolleren Pferde bei denselben ihre eigenen Pferdewärter zu belassen, für das
Beschlagen wurden Hufschmiede gemiethet u. s. w.
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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 201
In den Localitäten wurden nach einer schon vorher bestimmten
Ordnung Tische und Kisten aufgestellt, dann Schreibrequisiten bereit-
gestellt; in das Zimmer für die ärztliche Untersuchung brachte man
einen Waschtisch sammt Zubehör; in dem zur Formirung der
Commanden bestimmten Hofe waren Flaggen auf-
gestellt, bei welchen sich die Mannschaft nach Re-
serve-Kategorien zu sammeln hatte. Kurz, in allem war
sorgfältige, pedantische Vorbereitung bemerkbar, alles war so vor-
gesehen, dass man keinen überflüssigen Schritt zu thun brauchte
and sämmtliche Manipulationen mit den Reservisten mit der Präcision
eines Uhrwerkes ohne Frictionen und Hemmnisse von statten gingen.
Im ganzen gewärtigte man die Einrück ung von
5.233 Reservisten. Von ihnen kam, wie bereits bemerkt, eiu
grosser Theil vor dem von der Kreisstellungs-Commission festgesetzten
Zeitpunkte auf den Sammelpunkt. Bis 6 Uhr abends des ersten
Mobilisirungtages waren 236 Reservisten aus den Gemeinden
und 852 aus der Stadt, zusammen 1.088 Mann eingetroffen, welche
weh Berechnung des Militär-Chefs erst am zweiten Mobilisirungstage
hätten kommen sollen. Dieses vorzeitige Einrücken störte einigermassen
den im Mobilisirungsplane vorgezeichneten Gang der Arbeiten ; sie ist
aber nach der Richtung hin lehrreich, weil sie auf die Nothwendigkeit
hinweist, ähnliche Fälle, welche auch bei einer wirklichen Mobilisirung
vorkommen können, in den Kreis der Erwägungen zu ziehen.
Wegen der späten Stunde wurde die Präsentirung der Ein-
gerückten auf Grund der Documente auf den folgenden Tag verlegt;
an demselben Tage wurden sie nur in Stand genommen. Obwohl
die Verpflegung nach dem Mobilisirungsplane erst am zweiten
Mobilisirungstage zu beginnen hatte, so verfügte der Militärkreis-
Chef mit Bewilligung des au Ort und Stelle befindlichen höchsten
Commandanten doch noch an demselben Abende die Bereitung
eines Nachtessens für die Eingerückten. Diese Anordnung verdient
bemerkt zu werden ; es unterliegt keinem Zweifel, dass die Fürsorge,
welche man den Leuten gleich während der ersten Zeit ihres Ver-
weilens bei der Truppe widmet, moralisch günstig für die Folge
einwirkt, indem die Lust zum Dienste geweckt wird. Leider zog sich
das Abkochen infolge des Bemühens, alles so zu bereiten, wie in
gewöhnlichen Zeiten, etwas in die Länge. Unter den gegebenen Ver-
hältnissen wäre die einfachste, aber rascheste Art des Abkochens am
Platze gewesen, weil es von Wichtigkeit ist, den Magen der Leute zu
befriedigen, ohne ihnen von der Zeit der Ruhe etwas zu entziehen
Nach Beendigung des Nachtessens wurde die aus den Gemeinden
eingerückte Mannschaft für die Nacht untergebracht, jedoch wegeu
der bereits eingetretenen Dunkelheit nicht bei den Bewohnern, sondern
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202 Die Probeniobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
in den unbenützten Eisenbahn-Baracken; die der Stadt angehörigen
Reservisten entliess man mit dem Befehle nach Hanse, am nächsten
Morgen um 5 Uhr früh, also zur Zeit, zu welcher sie wirklich hätten
kommen sollen, zu erscheinen.
Am folgenden Tage nahmen die Arbeiten im Präsen-
tirungslocale schon am frühen Morgen ihren Anfang. Die tausend-
köpfige Menge von Reservisten, welche schon am Vortage vorhanden
war und sich nun dem Befehle gemäss abermals am Sammelpunkte
einfand, wuchs successive durch das Eintreffen neuer Leute aus den
entfernteren Gemeinden. Alle Leute, mit ganz geringen Ausnahmen,
waren gut bekleidet und beschuht, hatten ein munteres, gesundes
Aussehen und nichts von ihrer militärischen Haltung eingebüsst.
Ordnung wurde streng gehalten. Die Reservisten gingen vor allem
zum Präsentirungstisch, wo man ihnen die Einberufungskarten ab-
nahm , um sie darnach in den Präsenzstand zu nehmen, sodann
traten sie mit dem Urlaubspasse in der Hand zum Tische, an
welchem sich der Miliiär-Arzt befand, der sie rücksichtlich ihres
Gesundheitzustandes befragte; wer sich krank meldete, wurde zum
Arzt behufs Untersuchung in's anstossende Zimmer gebracht, die
übrigen führte man mit der Anmerkung im Passe „gesund" in den
Hof, wo Cadre-Unterofficiere der Reichswehr sie nach Waffengattungen
bei den Flaggen aufstellten. Die Leute, welche vom Arzt der
Untersuchung unterzogen worden waren, wurden neuerlich sortirt.
Die thatsächlich krank oder dienstuntauglich Befundenen bestimmte
man zur Vorstellung vor die Stellungs-Commission behufs endgiltiger
Constatirung ihres Gesundheitszustandes; die übrigen wurden auf
den Hof des Sammelplatzes geführt und dort, wie bereits angeführt,
nach Waffengattungen rangirt. Auf diesem Hofe nahm der Militär-
kreis-Chef die Formirung der Ergänzungs-Transporte vor, von denen
die zur Ergänzung des Brjanskij-Regimentes bestimmten, unter Be-
gleitung der Übernehmer an ihre Bestimmung abgesendet wurden j
die übrigen führte man auf den Punkt, wo sie Brot und warmes
Essen erhielten. Dorthin schickte man successive auch die Leute,
welche an diesem Tage noch ohne Bestimmung geblieben waren; nach-
dem die letzteren warmes Essen erhalten, vertheilte man sie bei den Be-
wohnern in Nachtquartiere. Die mit der Eisenbahn angekommene Mann-
schaft jedoch Hess man vorerst abessen, weil sich der Verpflegspunkt
nahe dem Bahnhofe befand, und dann auf den Sammelpunkt führen.
Das warme Essen bestand aus der Mittagsmenage mit einem
Pfund Fleisch. Mit der Austheilung des Essens wurde um 11 Uhr
vormittags begonnen und sie dauerte bis abends. Für die zum
Brjanskji-Regimente bestimmten Leute wurde nicht abgekocht, weil
sie nach dem Mobilisirungsplane beim Regimeute zu verpflegen waren.
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Die Proberaobilisirutig des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 203
Die Unterbringung der Leute bei den Bewohnern stiess auf
keine Schwierigkeiten und wurde gemäss dem Plane durchgeführt
Im allgemeinen ging die Formirung derComman-
den schnell von statten, rascher, als dies im Mobili-
sirungsplane veranschlagt war. Einige Uncorrectheiten er-
gaben 3ich nur dadurch, dass der Militär-Chef bei Vertheilung der
Juden nicht die erforderliche Gleichmässigkeit beobachtete. Da nach
dem Plane die ersten für das 35. Infanterie-Regiment bestimmten
Commanden hauptsächlich aus städtischen Reservisten formirt wurden,
unter welchen sich viele Juden befanden, stellte sich in der Folge
heraus, dass zu dem Contingente des genannten Regimentes ver-
hältnismässig mehr Juden gelangten, als zu den übrigen Truppen-
körpern. Bei Formirung der Commanden wurde der schon früher
Torgeschlagene Ersatz der Nominallisten durch die auf einer Schnur
aufgereihten letzten Seiten der Urlaubspässe aller jener Leute ver-
sucht, die dem Verbände des Ergänzungs- Transportes angehören.
Diese Art hat sich in jenen Fällen als praktisch erwiesen, wenn
wegen Mangel an Zeit oder anderen Ursachen die Verfassung von
Listen erschwert ist (im Winter, bei Regen, nachts u. s. w.).
Ähnlich, wie oben beschrieben, wurde die Arbeit auf dem
Sammelpunkte auch an den folgenden Tagen gemacht, wobei die
nicht zum Brjanskij-Regimente abzugebenden Transporte aufgelöst
nud nachdem sie warmes Essen erhalten, unverweilt nach Hause
entlassen wurden ; statt der abgenommenen Pässe folgte man den
Leuten Certißcate aus, welche ihre Einrückung bestätigten. Die Re-
servisten, welche mittels Eisenbahn aus entfernten Gemeinden ge-
kommen waren, wurden mit Bewilligung der Behörde in derselben
Weise wieder rückbefördert. Diese Beförderungen, welche ihrer Be-
schleunigung wegen nicht nach vorher verfassten Plänen, sondern nur
auf Grund von Depeschen durchgeführt wurden, vollzogen sich in
bester Ordnung.
Was die Reservisten betrifft, welche auf dem Sammelpunkte zur
Überprüfung durch die Kreis-Commission bestimmt wurden, begann
man abweichend vom Mobilisirungsplane mit diesen Untersuchungen
schon am dritten Mobilisirungstage, um diese Leute nicht unnütz lange
präsent zu halten. Da aber der Militärkreis-Chef noch immer mit den
Arbeiten auf dem Sammelpunkte beschäftigt war und an den Sitzungen
der Commission nicht theilnehraeu konnte, so wurde an seiner Stelle
ein anderes Mitglied des Militär-Ressorts bestimmt. Der Kriegsministor,
welcher die Sitzungen der Commission besuchte, lenkte die Aufmerk-
samkeit der Militär-Ärzte darauf, dass sowohl sie, als auch die auf dem
Sammelpunkte verwendeten Civilärzte, nach Untersuchung der mit an-
steckenden Krankheiten Behafteten (Krätzige, Syphilitische u. s. w.)
Orgm der mllltlr wlM#HJchaftlicb«n Vereine L1X. Band. 1*90 15
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204 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
keinerlei Massregeln ergriffen hatten, um die Übertragung auf Gesunde
zu verhüten.
Von 5.233 Reservisten, welche am Einberufungs-
tage in Evidenz standen, sind 5.155 eingerückt; fort-
geblieben sind daher weniger als 2%. Krank gemeldet
haben sich und am Sammelpunkte ärztlich untersucht wurden
734 Mann (U°/ou), von diesen wurden 260 Mann (36%0) der Über-
prüfungs-Commission vorgestellt.
Von diesen letzteren ergaben sich bei eingehender Untersuchung
seitens der Stellungs-Commission: 142 Kriegsdienstuntaug-
liche (66%o)i welche auch aus dem Reserveverbande entlassen werden :
57 Kranke (22%0), welche nicht sofort zur Truppe geschickt werden
konnten, und 61 Gesunde (23%0). Die verhältnismässig vielen
Gesunden, welche von den Ärzten am Sammelpunkt zur Überprüfung
bestimmt wurden, erklären sich nach Ansicht der Commission dadurch,
dass an Trachom in einer Form leidende Leute, mit welcher sie
bei einer wirklichen Mobilisirung angenommen würden, auf den
Sammelpunkten absichtlich den Kranken zugezählt worden sind, weil
wenn sie zum mobilisirten Regimente kämen, sie trotz der kurzen
Anwesenheit die Krankheit in der Truppe verbreiten könnten.
Durch den Einberufungsversuch hat sich also ergeben, dass
von allen im Kreise in Evidenz stehenden Reservisten 4*3° tl0
(227 Mann ) nicht einrückten und kriegsdienstuntauglich
sind; die Kranken, welche nicht sofort z ur Truppe e i n-
ge reiht werden können, beziffern sieh mit 1 0 u0 (57 M a n n) ;
der G e s a m m t a u s f a 1 1 stellt sich daher auf 274 M a n o
oder kaum 5-3%0 von der Gesammtzabl der Reservisten,
welche der E i n r ü c k u n g unterlagen. Natürlich fällt es schwer,
auf Grund des gemachten Versuches endgiltige Sehlussfolgertingen für
eine wirkliche Mobilisirung abzuleiten; doch lässt sieh mit ziemlicher
Zuversicht sagen, dass der anlässlich des Voranschlages für Aufteilung
der Reservisten angenommene Percentualabschlag für Nichtverfügbare
die Ergänzung vollkommen sicherstellt; wenn sich bei weiteren Ver-
suchen das hier erhaltene Verhältnis nur annähernd bestätigt, so wird
man mit dem Abschlage noch weiter heruntergehen können, was die
Marschbereitschaft einige r T r u p p e n k ö rp e r im erbe b-
1 i c ii e n M a s s e b e schleunigen wir d.
Gleichzeitig mit der Einberufung der Mannschaft und der Eiu-
lieferung der Pferde begannen auch die Arbeiten in dem zu mobili-
s i r e n <i e. n lv e g i m e u t e. Nach dem Plane waren die Arbeiten derart
durchzuführen, dass das Regiment 24 Stunden nach dem Eintreffen
er letzten Partie an Mannschaft oder Pferden, welche als Ergänzung
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Die Probemobtlisirung de* russische» 35. Infanterie-Regimentes etc. 205
zur Versetzung auf den Kriegsstaud bestimmt sind, vollkommen
marschbereit sei. Da das Regiment eine ausschliesslich locale Er-
gänzung erhielt, deren Abgabe sich ganz nach dem Calcul des
Militärkreis-Chefs vollzog, so musste die Completirung eine unge-
mein rasche sein, was aber naturgeraiiss eine ausserordentliche Kräfte-
loapannnng erforderlich machte, wenn alle Arbeiten innerhalb einer so
kurzen Mobilisirungsfrist beendet sein sollten. Dieser Umstand wirkte
selbstverständlich sehr günstig auf das Lehrreiche des Versuches.
Sofort nach Erhalt des Mobiüsirungsbefehles schritten in der
Ikogimentskanzlei die mit dem militärischen und wirtschaftlichen
Wesen betrauten Orgaue zur endgiltigen Ausfertigung und Absendung
der Befehle, der verschiedenen Gattungen vou Anforderungen und Vor-
schlage. Alle Schriftstücke waren schon im Frieden so vorbereitet,
Ja«s die Arbeit um 10 Uhr abends desselben Tages beendet war, d. b.
noch am Vorabende des ersten Mobilisirungstages. Ebenso wurden
auch während der folgenden Tage alle Verfügungen voll-
kommen rechtzeitig und sorgfältig abgefasst hinaus-
gegeben, was dem Umstände zuzuschreiben ist, dass
alle Beilagen zum Mobilisirungsplane schon im Frieden
gründlich ausgearbeitet waren. Ausstellig zu bemerken wäre
:.ur, dass die Befehle zu umfangreich waren; höchst wünschens-
wert erscheint ihre kürzere Fassung, indem man daraus alles eliminirt,
was sich in die Mobilisirungs-Tagobücher der Fuuctionäre aufnehmen
lässt (Weisungen und Zeit für Durchführung der Arbeiten, Erfordernis
an Vorspann und Arbeitern u. s. w.).
Dem Plane gemäss concontrirte sich das Regiment am ersten
Mobilisirungstage in Kremeuezug, zu welchem Zwecke das gewöhnlich
iü der Vorstadt Krjukow befindliche Bataillon vom anderen Dnjepr-
Pfer herübergezogen und bei den Bewohnern einquartiert wurde. Ob-
wohl diese Unterkunft wegen Mangel grosser Räumlichkeiten zur
Aopassuug der Monturen und Rüstungen keine zweckentsprechende
war, so musste man sich doch wegen der schwierigen Communication
mit dem anderen Ufer mit der einzigen Brücke begnügen, trotz-
dem diese mit Rücksicht auf den Bahnverkehr häufig gesperrt
ist. Die übrigen Compagnien verblieben in ihren «tändigen Kasernen,
welche in der Stadt an verschiedenen Orten zerstreut liegen.
Weil die Ergänzung des Regimentes erst am zweiten Mobili-
-•irungstage zu beginnen hatte, so erschien es äusserst vorteilhaft, bis
lU diesem Zeitpunkte den möglichst grössten Theil der Arbeiten zu dem
Zwecke beendet zu haben, um das ausschliessliche Augenmerk den ein-
rückenden Mannschaften und Pferden zuzuwenden. In dieser Absicht
hatte man ungesäumt folgende wichtigere Arbeiten begonnen: 1. Über-
nahme und Vertheilung der städtischen Quartiere gemäss den schon
15*
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206 Dl« Probeniobilisirung des russischen 35. Infautcrie-Regitneiites etc.
vorher gefassten Entwürfen; 2. Bau von Ergänzungsherden für das
Abkochen; 3. Fassung von Proviant, Holz und Beschaffung anderer
Artikel; 4. Entwicklung der Brotbäckereien; 5. Herausschaffen des
Trains aus den Remisen und Verladung desselben; 6. Herrichtung
der Remisen zur Unterbringung von Pferden und 7. Hiuausgabe von
Monturen, Rüstungen und Waffen au die Compagnien, sowie Deponireo
der Sachen, welche nicht in's Feld mitzunehmen sind. Trotz der
Menge von Dingen, die es zu thun gab, wurde alles genau, gut und
meist vor der im Mobilisirungsplane vorgezeichneten Frist durch-
geführt; ein Beweis, dass dieser Plan auf richtigen und mit Vor-
sicht angestellten Berechnungen aufgebaut ist. Bei Vornahme der
oben aufgezählten Arbeiten haben sich die Vortheile der eingeführten
Verwahrungsart der Gegenstände des unberührbaren Vorrathes voll
bewährt. Der -Train war halb verladen deponirt, während die zur
Hinausgabe gelangenden Gegenstände compagnieweise
unter dem Siegel der Compagnie-Commandanten ge-
ordnet erlagen, was von einer neuerlichen Zählung enthob. Dies
erleichterte in hohem Masse die Hinausgabe der Sorten. So brauchte
man zum Beispiele für die Erfolgung der Monturen, Stiefel
und Rüstungen an eineCompagnie mit 18 Arbeitern
12 Minuten. Die Arbeiter wurden in der Weise aufgestellt, dass
die den Stellagen entnommenen Gegenstände von Hand zu Hand bis
zum Ausgange gingen, wo sie unmittelbar auf den Vorspannwagen
verladen wurden. Die Überführung bewirkte man theilweise mittels
Arbeits- (Artel-) Pferden, theilweise mit gemietheten; zur Fort-
schaffung aller von einer Compagnie übernommeneu G egenständ^ brauchte
man fünf einspännige Fuhrwerke. DieAusgabe der Gewehre voll-
zog sich noch rascher und nahm bei jeder Compagnie nur drei
Minuten in Anspruch. Zur Vermeidung einer Beschädigung der Gewehre
wurden sie in der Hand übertragen ; jeder Mann trug zwei Gewehre.
Zur Übernahme und Begleitung der Reservisten-Commanden
und der Pferdepartien entsendete das Regiment zu den im Mobili-
sirungs-Plane vorgeschriebenen Zeitpunkten Officiere und Mannschaften
nach dem Sammelpunkte der Reservisten und dem Orte, wo die
Pterde-Übernahms-Commission thätig war. Die Leute kamen gleich-
zeitig in grossen Partien zum Regimente, weil sich seit dem Morgen
des zweiten Mobilisirungstages schon eine beträchtliche Zahl von Reser-
visten beim Militärkreis-Chef gesammelt hatte; die Pferde langten jedoch
successive, nach Massgabe ihrer Übernahme am Abgabepunkte an.
Die Vertheilung der Leute in die Compagnien wurde zweimal
des Tages vorgenommen und beanspruchte deshalb wenig Zeit, weil
mau sie nur durch Abzahlung bewirkte; berücksichtigt wurde
b 1 o s die Körpergrösse der Leute, weil sich sonst bei Au-
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Die Frobemohilisiiung des rassischen 35. Jiifanterie-Keginientes etc. 207
pissung der Monturen uud Stiefel, welche nach der durchschnitt-
lichen Grösse der Mannschaft an die Compagnien vertheilt waren
Schwierigkeiten ergeben haben wurden. Die Leute rangirten sich
hieza nach Reserve-Kategorien in mehrere Glieder und in jedem
Gliede nach der Grösse, worauf der Regiments-Commandant die
Vertheilung vornahm. Nach Verfügung dieses letzteren tratou die
Reservisten sodann zu den entsprechenden, von jeder Compagnie
eatsendeten Übernehmern, wo über sie behufs iDstandnahme und
Controle ihrer vom Kreis-Militär-Chef erhaltenen Docuraente in
4er Kanzlei Namens- Verzeichnisse angelegt wurden.
Die in den Compagnien eingetheilten Leute erhielten warmes
Essen, wurden in's Bad gefuhrt und geschoren, worauf die
Anpassung der Monturen, Rüstungen und Stiefel erfolgte. In einigen
Compagnien wurde erst nach der Anpassung gebadet, was natürlich
weniger zweckentsprechend ist, doch wegen der unzureichenden Zahl
ron Bädern nicht anders gethan werden konnte. Die Anpassung
ging ausserordentlich flink. Die Leute, nachdem sie ihre
Fassbekleidung ausgezogen, gingen vor allem zu dem Unterofficier, der
neben einer an der Wand herabhängenden Schnur stand, an welcher
der?' tin gemessen wurde, wonach man dann dieGrössengattung der Be-
kleidungsgegenstände bestimmte, welch' letztere der Soldat auf die Hand
erhielt Hierauf gingen die Reservisten zu einem anderen Unterofficier,
welcher auf einem mit Einschnitten versehenen Brette, die den Grössen-
gattungen der Stiefel entsprachen, ihre Füsse mass ; nach Messung der
Fasse erhielt jeder Reservist ein entsprechendes Paar Stiefel l).
So asuccessive von einem Unterofficier zum anderen gehend,
and damit dem Ausgange des Locales sich nähernd, erhielt der
Soldat Mütze, Halstuch, Patrontaschen, sowie die übrigen Bekleidungs-
und Ausrüstungs- Gegenstände. Beim Ausgange selbst empfing er
ein Marschzeltblatt, in welches er alle gefassten Sachen in ein Bündel
schnürte, mit dem er in den Hof oder in ein anderes Zimmer
ging, um sich anzukleiden. Die nun bekleideten Reservisten traten
sodann zur Besichtigung vor dem Compagnie- Commandanten an,
nach dessen Angabe das weiter nöthige Annähen, speciell der Di-
stinctionen uncL etwaige kleine Änderungen bewirkt wurden.
Zur Schonung der Sorten des unberührten Vorrathes war be-
fohlen worden, dieselben nur für den Tag des Obungsmarsches hinaus-
zugehen. Alle übrigen Übungen wurden in den bei den Compagnien
befindlichen ausgetragenen Monturen gemacht.
') Nach dem Ausspruche der meisten Compagnie-Commandanten erweist
sich der erwähnte Apparat zum Messen der Füsse als sehr zweckmässig; er
besitzt Tor dem Gerassimow'scben Vorzüge, weil dieser eine Feder hat, welche
auf die Zehen drückt, und diese häufig veranlasst, sich zu krümmen.
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I
208 1>W Prubeniobilisiruiig des russischen 35. Infunterie-Reginuentes etc.
Für die Nächte waren die Leute bei den Bewohnern unter-
gebracht; während der ganzen Mobilisirungsdauer ist über die Mann-
schaft keiue Klage geführt worden. Die Aufführung war überhaupt
eine musterhafte.
Die Besichtigung der successive einlangenden Pferde, nach
Massgabe, als sie von der Commission übernommen wurden, fand
nur einmal täglich statt. Die Pferde übernahm man nach der Plombe,
weil die Liste erst später zugestellt wurde.
Die übernommenen Pferde brachte man theilwerse in den Fuhr-
werk-Remisen unter, theilweise wurden sie angekoppelt.
Das Anpassen der Pferdegeschirre und das Ein-
fahren stiessen auf keine Schwierigkeiten; der grössto
Tb eil der Pferde war gut eingefahren.
Nach Massgabe des Einrückens der Reservisten wurden mit
ihnen iu den Compagnieu trotz der äusserst beschränkten Zeit
Übungen vorgenommen und ziemlich systematisch durchgeführt. Die
Reservisten legten viel Eifer an den Tag, was im Vereine mit der
gründlichen Ausbildung, welche sie während ihres Präsenzdienstes in
den Reihen der Armee und bei den Waffenübuugen erhalten hatten,
die Sache wesentlich erleichterte. Die Resultate der militärischen
Ausbildung erwiesen sich als sehr erfolgreiche. Das Regiments-Exer-
ciereu, welches am letzten Mobilisirungstage stattfand, zeigte, dass
die Truppe als ein vollkommen festgefügtes Ganzes betrachtet werden
kann. Das Regiment marschirte im weiten, freien Schritt, änderte
geschickt die Direction und machte auf Befehl des General Adjutanten
Dragomirow einen combinirten Angriff mit gefälltem Bajonet,
wobei das Tete-Bataillon des Regimentes in Reserveformation plötz-
lich „Kehrt" machte, und sich auf das Bataillon des zweiten Treffens
warf, welches sofort dem Angriffe entgegentrat; mit lautem Hurrah
wurde ein durchgängiger Anlauf gemacht, worauf sich die Bataillone
rangirten und die Ordnung rasch wieder herstellten.
Nach dem Exercieren defilirte (jedes Fuhrwerk einzeln) der
mobilisirto Train, bestehend aus dem eigentlichen Regimentstrain,
den dritten Zügen der gemeinsamen Abtheilung und dem Ausgabe-
transport des Divisionstrains. Die Pferde waren in den Bespannungen
sehr gut vertheilt und so gut eingefahren dass nur zwei bis drei
Fuhrwerke bemerkbar abblieben.
Am folgenden Tage machte die mobilisirte Truppe einen
Übungsmarsch von 20 Werst bei sehr starker Hitze. Der Stand be-
trug 3.1)31 Mann, darunter 1.(311 des Präseuzdienstes und 2.320 Reser-
visten. Die Fuhrwerke des Regiments- und der betreffenden Züge
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Die Probemobilisirong des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 209
bi Divisionstraius waren mit 217 Pferden bespannt; unter dem
Dattel der Couipagnie-Commandanten, Ärzte, anderer berittener Offi-
ziere und der Train-Unterofficiere gingen 32 und nacbgeführt wurden
25 Reservepferde, im ganzen daher 274 Pferde, welche sammtlich
•lern Pferde-Conscriptions-Contingonte angehörten.
Der Marsch wurde in vollkommenster Ordnung und in sechs
Stunden gemacht, eine Stunde für die grosse Rast eingerechnet; der
Traio war nicht zu ausgedehnt, Aufenthalte kamen keine vor und
er blieb nicht hinter dem Regiments zurück. Erst gegen Ende des
Marsches ergab sich bei einem dreispännigen Fuhrwerke des Aus-
sibetransportes eine Beschädigung von Bedeutung; auf ebener Strasse
brachen an dem rechten Hinterrade die Speichen heraus, worüber
gegenwärtig die Untersuchung noch im Zuge ist.
Bei der Rückkehr nach Kremenczug hatte man 30 Nachzügler,
-lirunter 26 Reservisten (davon wieder 22 Juden; aufgedrückte Füsse
hatten 41 Mann, darunter 34 Reservisten (unter diesen 21 Juden).
Die Pferde kamen nach dem Zeugnisse einer speciellen Commission
in besten Zustande an, und waren nicht abgefallen. Von der Ge-
sammtzahl wurden nur 6 nicht vollkommen gesund befunden.
Mit dem vorerwähnten Übungsmarsche war der Versuch be-
endet. Am folgenden Tage begann die Entlassung der Reservisten,
sowie der Verkauf der Pferde, von denen 131 von ihren früheren
Besitzern zurückgenommen wurden; die übrigen 143 Pferde wur-
den im Licitationswege veräussert.
Die Durchführung des Versuches ist nach ihren
Schlussergebnissen als eine erfolgreiche anzuerkennen.
Reservisten und Pferde trafen in der Kreisstadt auf dem Sammel-
und Abgabepunkte rechtzeitig ein, und wurden mit einer solchen
Zeitberechnung dem sich mobilisirenden Regimente zugesendet, dass
dieses innerhalb des Termines marschbereit zu sein vermochte.
Ebenso rechtzeitig waren durch den Militär-Chef die für die übrigen
Truppenkörper bestimmten Commandeo formirt worden. Das Regi-
ment seinerseits raobilisirte sich trotz der kurzen Zeit in voll-
kommenster Ordnung und war bereit, unverweilt an seine Bestimmung
abzugehen. Ein solcher Erfolg ist zuzuschreiben: 1. der sorg-
fältigen Vorbereitung aller Entwürfe im Frieden;
2. der ordnungsmässigen Unterhaltung und ent-
sprechenden Deponirung der beim Regiment befind-
lichen V o r r ä t h e ; 3. der rüstigen, energischen Arbeit
während d e r M o b i 1 i s i r u n gs - P e r i o d e aller daran be-
theiligten Organe sowohl des Militär- als auch Civil-
Ressorts und 4. der vortrefflichen Ausbildung der
Reservemannschaft. Abgesehen von den guten Ergebnissen
210 Die Probemobilisirnng de8 russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
weist der gemachte Versuch auf das Wünschenswerte :*srn UQter-
vollkommnungen des Mobilisirungswesens durch Beseit * vr ™««o-
Mängel hin, welche bereits, soweit es der Kaum gestattt < Ij^ruauPt'
Stelle angedeutet wurden. Hier wollen wir nur no« i wiederholt
bemerken, dass mit Rücksicht des rechtzeitigen Eintreffens der Reser-
visten auf dem Sammelpunkte und bei Auswahl der Pferde behufs
deren Vorführung auf dem Abgabepunkte in einigen Fällen die in den
vorhandenen Gesetzesbestimmungen genau präcisirten Rechte der
Reservemannschaften und der Pferdebesitzer verletzt wurden. Es unter-
liegt keinem Zweifel, dass diese zutage getretene Verletzung (darin
bestehend, dass man einen Theil der Reservisten der Möglichkeit
beraubte, die 24stündige Frist zur Ordnung ihrer häuslichen An-
gelegenheiten zu benützen, indem man ferner alle Pferde auf den
Sammelpuukt zusammentrieb) und endlich die Ausserachtlassung der
freiwilligen Einlieferung und der Pferdeverlosung, bei dem gemachten
Versuche die Bevölkerung nur wenig schädigten, da die Reservisten
nach einigen Tagen wieder heimkehrten und den Pferdebesitzern
das Recht zustand, ihre Pferde zurückzukaufen. Bei einer wirklichen
Mobilisirung hätten die Interessen der Privatpersonen darunter leiden
müssen. Da die Ursache dieser Erscheinungen, wie es der Versuch
gezeigt hat, nur in der mangelnden Übereinstimmung der im Frieden
getroffenen Verfügungen mit Anordnungen der unteren Civilorgane
gelegen ist, so könnte dieser Übelstand leicht durch Schaffung
einer entsprechenden Controle über die Vorbereitungen
dieser Personen für die Mobilisirung beseitigt wer-
den; dann wird mau mit Zuversicht sagen können, dass ein aller-
höchster Mobilisirungsbefehl nicht nur mit vollkommenem Erfolge,
sondern auch unter thunlichster Wahrung der Interessen der Be-
völkerung durchgeführt werden wird.
Beilage.
Daten über die allgemeinen Ergebnisse des Versuches einer
thatsächlichen Einberufung der Reserve -Mannschaften und Einlieferung
der Pferde, während des Zeitraumes vom 4. bis 14. April 1898 im
Kremenczuger Kreise, verbunden mit der Mobilisirung des 35. Brjanskij-
Infanterie-Regimentes.
A. Reserve- Mannschaften. Im Kreise Kremenezug standen
im ganzen 5.233 Reservisten in Evidenz, welche bei der Verwaltung
des Kreis-Militär-Chefs einzurücken hatten:
am 2. Mobilisirungstage . . . 4.274 Mann,
0 3. r ... 972 „
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Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 21 1
des Division dem Mobilisirungsplane waren von dieser Zahl an das
Sattel ß- j-Infanterie-Regiment abzugeben:
eiere u ;«*m 2- Mobilisirungstage .... 1.649 Mann,
,jrjn 3. „ . . . . 807 „
zusammen . . 2.35(5 Mann.
Thatsächlich sind bei der Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs
eingerückt:
am 1. Mobilisirungstage (4. April). . . . 222 Mann1),
,2. „ (5. „ ) . . . . 2.920 „
„ 3. (6. „).... 1.013 „
zusammen . . 5.155 Mann.
Davon wurden an das 35. Brjanskij-Inf.-Reg. abgegeben :
am 2. Mobilisirungstage (5. April) .... 1.830 Mann,
fi 3- n (6* »)•••• 526 w
zusammen . . 2.356 Mann.
Die übrigen Reservisten wurden nach Massgabe der Formirung
nach Hause entlassen, u. z. :
am 2. Tage (5. April) wurden entlassen . . 862 Mann,
n 3. „ (6. „ ) „ „ . . 1.858 „
n » n ) r> w • ♦ 79 n
zusammen . . 2.799 Mann.
Unter der Zahl der am dritten und vierten Tage Entlassenen
befanden sich 260 Kranke, welche der Oberprüfung seitens der
Kreis-Stellung8-Commission unterzogen worden waren.
Mit den am zweiten, dritten und vierten Tage beim Regimente
präsentirten Reservisten wurde die Hinausgabe und Anpassung der
Monturen, Rüstungen und Armaturen bewirkt, dann Einzeln-Aus-
bildung und Compagnie-Exercieren vorgenommen.
Gemäss den Verlautbarungen über die Schlag fertigkeit
der Truppen sollte das 35. Brjanski -Infanterie -Regiment am
Abende des vierten Tages vollkommen marschbereit
sein; dies war auch thatsächlich der Fall, weil das mobilisirte
Regiment an diesem Tage (dem 7. April) um 5 Uhr nachmittags mit
dem vollen Stande in Gegenwart des Kriegs-Miuisters und des Militar-
Bezirks-Commandanten exercirte.
Am fünften Tage (8. April) machte das ganze Regiment einen
Obungsraarsch (ungefähr 20 Werst); an diesem Tage hatte das
Regiment 2.320 einberufene Reservisten*) in seinen Reihen. Von den
übrigen 36 Reservisten, welche an der Marschübung nicht theil-
') Ungerechnet die grosse Zahl der in der Stadt domicilirenden Reservisten
(über 800), denen befohlen wurde, sich am folgenden Tage wieder zu melden.
*) Ausserdem 1611 Mann des Präsenzstandes, daher zusammen 3.931 Mann.
Organ der miHUr-wlMMineWtHchen Vt^lne. L1X B»nd. 1899. 1^
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1
212 T>ie ProbemobilKsirung des russischeii 36. Iufanterie-Rcgimentes etc.
nahmen, befanden sich 16 Mann im Lazareth und 20 wurden wegen
physischer Schwäche zurückgelassen'). Nach dem Übungsmarsche er-
gaben sich unter den Reservisten: 34 Leute mit aufgedrückten Füssen
(darunter 21 Judeu) und 26 Nachzügler (daruuter 22 Juden)').
Am sechsten Mobilisirungstage (9. April) wurden die beim
Regimente befindlichen Reservisten dem Kreis- Militär-Chef über-
geben und von diesem nach Hause entlassen.
B. Pferde. Dem Mobilisirungsplane gemäss hatte der Kreis
Kremenczug zu stellen: 94 Reitpferde, 357 Trainpferde I. und
44 II. Kategorie, im ganzen daher 495 Pferde, was mit dem 50%igen
Zuschlage 757 Pferde ergibt.
Nach dem vom Bezirksstabe genehmigten Vertheiler hatte die
Übernahms-Commissiou aus dem ganzen Kreise zu übernehmen: am
zweiten Tage 250 Pferde, am dritten 225, am vierten 20, zu-
sammen 495 Pferde.
Thatsächlich wurden von den Sammelpunkten der Pferde-Con-
scriptions-Districte dem Sammelpunkte in Kremenczug 998 Pferde
zugeführt und von diesen seitens der Übernahras-Commission an-
genommen: am zweiten Tage (5. April) 179 Pferde, am dritten Tage
(6. April) 223 Pferde, am vierten Tage (7. April) 6 Pferde. Ausser-
dem wurde im Hinblicke auf den Rückstand am vierten Tage noch
eine Nachstellung aus den städtischen Bezirken mit 13 Pferden vorge-
nommen. Statt 495 waren daher nur 421 Pferde übernommen worden3).
Davon wurden an das 35. Brjanskij-Inf.-Reg. abgegeben:
am 2. Tage (5. April) 10 Reit-, 1 26 Trainpf. I. Kat. u. 7 Trainpf. II. Kat.,
n 3. j) (6. jj 117 „ n v r> r, r» a
zusammen . . 10 Reit-, 243 Trainpf. I.Kat. u.21 Trainpf. II. Kat.
Die übrigen übernommenen Pferde wurden rückgestellt; ihre
Besitzer erhielten gleich jenen, welche Pferde auf den Sammelplatz
gebracht hatten, die jedoch nicht angenommen worden waren, als
Entschädigung für das Futter: 50 Kopeken täglich.
Am vierten Tage (7. April) wurden die dem 35. Infanterie-
Regimente übergebenen Pferde an die Fuhrwerke des ärarischen
Trains (Regiments- und Divisions-Train) gespannt und nach dem
Regiments-Exercieren besichtigt.
') Im ganzen haben 201 Mann (des Präsenzstandes) nicht am Ubuns^s-
marsche theilgenomroen, u. z. 56 Kranke, 52 Commandirte, G Beurlaubte nn«\
87 Officiersdicner.
*) Vom Prftsenzstande hatttn überdies 7 Mann aufgedrückte Füssc und
4 Mann waren Nachzügler.
B) Die Cominisüion nahm fast gar keine Plerde für Cadres der Ersatz-
Cavallcrie an, deren Zahl sich nach dem Mobilisirungsplane auf 75 Stück belauft
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Die Probeinobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 213
Am fünften Tage (8. April) nahmen alle diese Pferde am
Ubung9marscbe des Regimentes theil, wobei 217 Pferde den Fuhr-
werken Trains vorgespannt waren; die Berittenmachung der
' ompagnie-Commandanten, Arzte, Officiere und Train-Unterofficiere
erforderte 32 Reitpferde; naehgeführt wurden 25 Pferde.
Am 9. April (dem sechsteu Tage) wurden die Pferde von der
mit der Überwachung des Ganges der Mobilisirung betrauten Com-
nussion unter Beiziehung zweier Thierärzte besichtigt.
Wie aus dem Commissionsacte ersichtlich ist, wurden im ganzen
6 kranke Pferde vorgefunden, doch durchwegs mit solchen Krank-
keiten, die keine ernsten Folgen besorgen Hessen ; die übrigen Pferde
waren durch die Arbeit nicht heruntergekommen und auch nicht
vom Fleische gefallen.
An demselben Tage (9. April) begann die Rückstellung der
Pferde an jene Besitzer, welche dieselben mit einer Zugabe in der
Höhe des 10°/0igen Aufschlages, der im ärarischen Preise eines jeden
Pferdes inbegriffen gewesen war, wieder zu haben wünschten. Auf
Anordnung des Bezirks-Stabes hatte diese Rückgabe innerhalb dreier
Tagen nach Beendigung der Mobilisirungs-Inspicirung stattzufinden.
Während dieser Frist (vom 9. bis 12. April) wurden den Besitzern
t> Reitpferde, 116 Trainpferde I. Kategorie und 9 Trainpferde II. Kate-
gorie, im ganzen 131 Pferde, rückgestellt.
Die übrigen 4 Reitpferde, 127 Trainpferde I. Kategorie und
12 Trainpferde IL Kategorie, zusammen 143 Pferde, wurden durch eine
besonders zu diesem Zwecke zusammengesetzte Commission nach vorher
am 12. April seitens beeideter Schätzmeister bewirkter Schätzung am
13. und 14. April licitando verkauft. Der Erlös (11.3(32 Rubel 50 Ko-
peken) wurde am letzten Licitationstage an die Kreiseasse übergeben.
C. Zustand der Monturs-, Rüstungs- und Waffen-Vurräthe dos
Uegimentes, sowie des Trains nach Schluss der Mobilisirungs-Inspi-
cirung. Von den au die Reservisten aus dem Vorrathe erfolgten Monturen,
Rüstungen und Waffen waren verloren oder unbrauchbar geworden:
Stiefel 3 Paar, Zwiebacksäcke ... 18 Stück,
Baschliks 1 Stück, Stiefelüberzüge ... 2 „
kleine Kessel . ... 4 r Gewehr-Requisiten :
Feldflaschen .... 19 „ Putzschnüre . 4 „
Trinkbecher .... 8 „ ^f-ftl! o *
Zuudstifte 9
Nach dem Übungsmarsehe ergaben sich beim Train: 1. der
Bruch eines Rades bei dem mit drei Pferden bespannten Fuhrwerke
Nr. 22 der Verpflegungs-Abtheilung des Divisons-Trains, Modell 1870,
2. der Bruch der Deichsel an einem Lazarethwagen; 3. 9 gebrochene
und 4. 11 durchschlagene Schilde (Rückseiten der Fuhrwerke).
IC-
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214 Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc.
Ausserdem wurden bei den übernommenen Pferden während ihr
Dienstleistung im Regimente gegen 100 Zäume zerrissen.
D. Beiläufige Berechnung derKosten, welche dur
die Einberufung der Reservisten und Einlieferung d
Pferde im Kreise Kremeuezug in Verbindung mit d
Mobilisirung des 35. Infanterie-Regimentes verursac
wurden. Die Einberufung der Reservisten und die Eiolieferung c
Pferde im Kremenczuger Kreise, dann die Mobilisirung des 35. 1
fanterie-Regimentes waren mit folgenden Kosten verbunden:
1. Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs: für Verpflegung c
Reservisten, Kanzlei-Auslagen, wirtschaftliche Erfordernisse und Ta
gelder für Ärzte: 1.066 Rubel, 45 Kopeken.
2. Das Regiment verausgabte: für Verpflegung der Reservist«
für Unterlagsmaterial (Stroh u. dgl.), Bäder, Schwärzen der Stiel
Fuhrwerke zur Uberführung der Monturen und Rüstungen 1.432 Rub
78 V* Kopeken.
3. Erfolgung von täglich 50 Kopeken für die Verpflegung
übernommenen Pferde, sowie die Auslagen der Übernahms-Commis
für Halfter, Koppelstricke und Hufbeschlag: 519 Rubel.
4. Bezahlung der 10%igen Daraufgabe für die von den
sitzern rückgenommenen (131) Pferde: 1.372 Rubel, 19 Kopeken.
5. Ausgaben des Regimentes für Verpflegung, Hufbeschlag u
ärztliche Behandlung der Pferde, dann Adaptimng der Remisen
Pferdeställen : 851 Rubel, 97 Kopeken.
6. Mehrausgaben des Regimentes für Futter und Rindfleis
wegen der infolge der Mobilisirung eingetretenen Preissteigeru
gegenüber den früheren Marktpreisen, 157 Rubel, 73 Kopeken.
7. Ausgabe des Regimentes für Erfolguug von Branntw<
und einer doppelten Fleischportion gleich den Reservisten auch
die Mannschaft des Prasenzstandes, sowie für Deckung der Differe
welche sich durch die Preissteigerung der Menageartikel auch 1
die active Manuschaft ergab, 304 Rubel, 53 Kopeken.
8. Bezahluug an die Kreiseasse der Coupons für die von d
Besitzern nicht zurüekgeuonimeuen 143 Pferde: 1.700 Rubel.
9. Ausgaben der Kreis-Polizei- Verwaltung für Telegramme u. dg
30 Rubel.
Zusammen Ausgabeu: 22.734 Rubel, 651 t Kopeken.
Erlös für die nicht zurückgenommenen 143 Pferde 11.320 Ru
50 Kopeken.
0 esammt kost en somit ^ungerechnet die Auslagen
Commandirungen von den Centralbohorden und vom Bezirks-Sta
11.414 Rubel, I5l , Kopeken. K.
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i Isla Corre$idor
Isto. CabaJto
^ vTOha
aEi fratle
sei Karabos 0 r $^]üüVU
10
Druck >!' > k- <hl«1 Ii militir-i,'<-ii^ra|iliisi-fi'-n Institut"-«
militir-wUseiuchattlicbcQ Vereine. L1X. Band. 18'J'J
x t
215
•
Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie und
der graphischen Künste, speciell die Photographie in
naturlichen Farben.
Vortrag, gehalten am 24. März 1899 im Wiener militär- wissenschaftlichen und
Casino- Vereine.
Von Hofrath Ottomar Volkmer,
Ober«! In der Reserve des k. und k. Corps-Artillerlc-Reglmente« Nr. 8, Dlnctor der k k Ilof-
und StaaUdruckcrei etc. etc.
Mit 13 graphischen Darstellungen im Texte und 2 Tafeln (Nr. 9 und 10).
Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten.
Wie alljährlich, soll es auch heute wieder raeine Aufgabe sein,
den verehrten Anwesenden einige in jüngster Zeit actuell gewordene
Neueningen im Gebiete der Photographie und der graphischen Künste
\ theils mittelst Demonstration durch das Skioptikon, theils an der
Hand einer reichhaltigen Ausstellung einschlägiger Druckprobeu vor-
zuführen und das Wissenswerteste darüber zu erörtern. Als Haupt-
| gegenständ dieser meiner heutigen Ausführungen habe ich mir die
in neuerer Zeit häufig in Tages- und Fachblättern besprochene Er-
findung der „Photochromie" oder „der Photographie in
natürlichen Farben" gewählt und wird eine kurze Besprechung
und Vorführung der sogenannten „Relief-Pbotographie", dann
von Druckresultaten der Algraphie des Wiener Malkünstlers,
Professors und provisorischen Directors der k. k. Kunstgewerbeschule
zu Wien, Felician Baron von Myr bach, sowie die Vorlage von farbigeu
Photogravüren der Wiener artistischen Reproductionsanstalt Blechin-
ger und Leukauf den Schluss bilden.
Das Streben, Photographien in natürlichen Farben des aufzu-
nehmenden Gegenstandes herzustellen, ist so alt als die Photo-
graphie selbst und war auch schon Gegenstand emsigen Strebens des
Erfinders der Photographie, nämlich Daguerre's.
[ch habe über derlei Versuche und Arbeiten älteren Datums
schon wiederholt von dieser Stelle aus Mittheilung gemacht, so unter
anderem in meinem Vortrage vom 18. März 1887, 29. März 1889,
5. December 1894 etc. etc. Neuestens wurden diese Bestrebungen
von verschiedenen Seiten erneuert und auch thatsächlich bemerkens-
werte Fortschritte erzielt.
Organ der militar-wlasenichafUichcn Vereine. LIX. Band. 18'J'J 1?
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216
Volkmer.
Ich will nun im Folgenden diese Bestrebungen, Photographien
in natürlichen Farben herzustellen, kurz und doch verständlich erörtern,
wobei ich der Vollständigkeit wegen manches von dieser Stelle aus
schon Mitgetheilte wiederholend vorbringen, in's Gedächtnis zurückrufen
muss, um dann speciell die neuesten Resultate auf diesem Gebiete
durch das Skioptikon zur Anschauung vorzuführen.
Die verschiedenen Wege, welche zur Herstellung einer Potographie
in natürlichen Farben führen, sind:
1. Die directe Aufnahme in Farben, auch „Chromo-
Photographie" und „Photochromie" genannt, wie dies
Becquerel, Poitevin, Zenker, Lippmann, A. und L. L u m i e r e,
Valenta und Andere anstrebten und die drei letzteren auch mit
guten Resultaten erreichten.
2. Die indirecte Aufnahme, auch „Photo-Chromographie"
genannt, wobei durch drei oder mehrfärbige Lichttilter auf verschiedenen
lichtempfindlichen Aufnahmeplatten die Aufnahme zur Herstellung von
Negativen ausgeführt wird, um damit:
a) Die erhaltenen drei Negative auf Druckflächen zu copiren
und Abdrucke der letzteren in Farben herzustellen, welche auf die
Negative nicht gewirkt haben, wie dies C r o s und DucosdeHaurou
io Frankreich und J. Albert und J. Obernetter in München zu
Anfang der Siebzigerjahre ausführten, und wie dies heute allgemein
mit dem photographischenDreifarbendruck erreicht wird ;
b) von den Negativen Glasdiapositive für die drei Grund-
farben gelb, roth uud blau anzufertigen zur Darstellung des
farbigen Bildes mittelst des Projectionsapparates auf weissem Schirme,
oder wie bei dem Verfahren des Amerikaners Ives, Aufnahme und
Bilddarstellung mit dem von ihm construirten Apparate, Photo-
Chromoskop und
c) copiren der drei Negative auf durchsichtige, gefärbte Häutchen
aus Gelatine u. dgl. und übereinander Befestigen derselben zu einem
Bilde wie nach Dr. Seile oder aber successives Copiren der drei
Negative auf ein und derselben Glasplatte mit Chromleim, jede
Farbe durch eine Collodiumschichte isolirt, übereinander liegend, wie
nach August und Louis Lumiere und Mathieu et De"ry in
Frankreich; endlich
3. Aufnahme des farbigen Gegenstandes durch eine vor der
lichtempfindlichen Platte in der Camera eingestellte Rasterlinienplatte
in den drei Grundfarben, System J. Joly. Copiren eines Glas-
diapositives von dem erhaltenen Negativ, Adjustlren des Diapositives
mit eiuer dreifachen Positivlinienplatte und Betrachten des Bildes
in der Durchsicht oder mittelst Projection.
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc. 217
Zu 1. Die directe Aufnahme in Farben, auch Chrom o-
Photographie genannt.
Die ältesten Versuche, farbige Photographien auf directem
Wege zu erhalten, beruhen auf der Eigenschaft des Silberchlorör
Ag, Cl, unter dem Einflüsse von farbigem Lichte sich so zu verändern,
dass die Farben wiedergegeben werden. Becquerel und Niepce
benützteu mit Silberchlorflr überzogene Platten, um damit das Farbige
des Sonnenspectrums herzustellen, doch war dies Bild nicht fixirbar,
es verschwand am Lichte wieder.
Später präparirte Poitevin Papier mit Silberchlorür, machte
es farbenlichtempfindlich und erhielt damit farbige Bilder auf Papier;
aber auch diese waren durch kein Mittel haltbar zu machen. Vor
einigen Jahren versuchte ein gewisser Veres in Klausenburg
mittelst Silberchlorür, das er in Form einer Emulsion auf Papier
auftrug, nach Poite vin'schem Princip farbige Bilder herzustellen,
welche Arbeit sehr beachtenswert, aber heute noch nicht zum Ab-
schlüsse gelangt ist.
Ein wesentlicher Fortschritt auf diesem Gebiete ist erst in der
jüngsten Zeit zu verzeichnen, als der Physiker Professor Dr. Gabriel
Lippmann an der Sorbonne zu Paris am 2. Februar 1891 der
Pariser Akademie der Wissenschaften eine Photographie des Sonnen-
spectrums in natürlichen Farben vorlegte, welche thatsächlich eine
äusserst gelungene Arbeit repräsentirt und damals begreiflicherweise
die photographischen Fachkreise in grosse Aufregung versetzte.
Professor G. Lippmann stellte sich bei seinen Experimenten
die Aufgabe, auf einer lichtempfindlichen Platte das Bild des Sonnen-
spectrums mit seinen natürlichen Farben zu erhalten, und zwar in
der Weise, dass das Spectrumbild vollkommen fiiirt sei. Dr. Lipp-
mann löste diese Aufgabe mit den gewöhnlichen Mitteln der Photo-
graphie und änderte nur die physikalischen Bedingungen zu diesen
Versuchen. Diese sind:
1. Die Continuität der lichtempfindlichen Schichte und
2. die Anbringung einer reflectirenden Fläche auf der Rückseite
der lichtempfindlichen Schichte.
Dr. Lipp mann versteht unter Continuität der lichtempfind-
lichen Schichte die Abwesenheit eines, Kornes. Es ist nämlich zu
dieser Arbeit nöthig, dass das Jod oder Bromsilber im Innern einer
Eiweiss-, Leim-, oder einer anderen transparenten gleichartigen
Schichte derartig vertheilt liege, dass es keinerlei unter dem Mikro-
skope sichtbare Körnung bilde, oder wenn schon Körner absolut nicht
zu vermeiden wären, so müssen dieselben so kleine Dimensionen haben,
dass sie gegenüber den Wellenlängen des Lichtes vernachlässigt
werden können. Gewöhnliche Trockenplatten sind daher zu dieser
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218
Volkiner.
Arbeit absolut unbrauchbar. Die zusammenhängende und transparente
Schichte soll nach Art des Opales ein wenig schillern.
Lipp mann bedient sich hiezu des Albumin und Collodium
mit Jod und Bromsilber in passender Form. Die trockene Platte
legt dann Lippmann in einen verticalen Rahmen, in welchem sich
Quecksilber befindet.
In der französischen Zeitschrift „La Natur e", Nr. 924 vom
14. Februar 1891 wurde die Anordnung dieses Apparates von Gaston
Tissandier mitgetheilt und sind die nachstehenden Abbildungen
Figur 1, 2 und 3 der genannten Zeitschrift entnommen. Die Figur 1
stellt den Apparat vor und bedeutet 0 die lichtempfindliche Platte,
aufgestellt vor einer Schicht Quecksilber. M bedeutet das Quecksilber,
C ein hufeisenförmiges Stück Kautschuk; die rückwärtige Tafel dient
nur zum Abschluss des Gefässes. Die Figur 2 ist das Resultat der
reproducirten Farben des Spectrums in den natürlichen Farben ; die
Figur 3 endlich ist eine 6chematische Darstellung der lichtempfind-
lichen Schichte und zeigt links das Quecksilber (Mercure), rechts das
Figur 1 und 2 Aufniilmievorrichtung von Lipp Oft im.
Glas (Yen»' , dazwischen die sehr vergrößerte lichtempfindliche
Schichte, ideal in Schichten zerlegt.
Die Theorie des Experimentes von Lippmann ist nun die
folgende:
Das einfallende Licht in der Camera gibt mit dem vom Queck-
silber reflectirten Lichte eine Interferenz-Erscheinung. Es bildet sich
M DigitizjHty Google
Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
219
tercure
PtlU
o i o'
ule sensible
T
dadurch im Innern der lichtempfindlichen Schichte ein System von
leuchtenden Maxima l, l\ l" und von dunklen Minima o, o' o" etc.
Figur 3.
Bloss die Lichtmaxima be-
einflussen die lichtempfindliche
Platte und bei den folgenden
photographischen Operationen
werden diese Maxima durch
mehr oder weniger reflectirende
Silberniederscblags-Schichten re-
präsentirt. Die lichtempfindliche
Schichte ist von den Niederschlags-
schichten durchsetzt, welche
gleichsam eine Serie von dünnen
Lamellen bilden, deren Dicke den
Intervallen entsprechen, welche
Figur 3. Schema der Schichten.
zwei Maiima trennen, d. h. einer halben Wellenlänge des einfallenden
Lichtes. Diese dünnen Plättchen haben genau jene Dicke, welche
nothwendig ist, um durch Reflexion die einfallende Farbe wieder-
zugeben. Die auf einer derartigen Platte sichtbaren Farben haben
demnach dieselbe Natur, wie wir dies bei Seifenblasen zu sehen
gewohnt sind. Sie sind aber reiner und feuriger, je nachdem die
photographische Wirkung einen mehr oder weniger gut reflectirenden
Niederschlag gegeben hat.
Lippmann erzeugte sein Versuchsspectrnm mittels des elek-
trischen Bogenlichtes und belichtete die empfindliche Platte ein
bis zwei Stunden.
Die erhaltene Photographie in natürlichen Farben ist in der
Durchsicht negativ und daher jede Farbe durch ihre Complementär-
farbe vertreten ; im reflectirten Lichte ist sie aber positiv, den Farben
der Natur entsprechend.
Wenngleich nun dieses erste Verauchsergebnis Lippmann's
nur ein mehr theoretisches Interesse hatte, so war es doch ein
Fingerzeig, nach welcher Richtung hin die weiteren Versuche zu
unternehmen wären, um für die Praxis verweudbare Erfolge zu
erzielen.
Professor G. Lippmann begnügte sich daher nicht mit die-
sem Erstlingsresultate seiner bahnbrechenden Forschungen auf dem
Gebiete der Photographie in natürlichen Farben, sondern ging einen
Schritt weiter, wobei er, von der Photographie des Sonnenspectrums
absehend, nachwies, dass mit seinem Verfahren ausser den reinen
Spectralfarbeu auch die Mischfarben sich gut wiedergeben lassen.
Am 25. April 1892 legte Professor G. Lippmann der Pariser
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V o 1 k m e r.
Akademie schon vier Bilder vor, welche farbige Gegenstände der
Natur recht getreu in den Farben wiedergaben, u. z. eine in vier
FarbeD, gelb, blau, grün und roth hergestellte Glasmalerei, einen
Teller mit Orangen, auf welchen eine rothe Mohnblume liegt, eine
Fahnengruppe und einen buntfarbigen Papagei. Die Eipositionsdauer
betrug bei diesen Aufnahmen, im directen Sonnenlichte 5 bis
10 Minuten, dagegen im zerstreuten Tageslichte wohl auch 2 bis
3 Stunden.
Diese weiteren Erfolge Lippmann's sind nicht nur ein
wesentlicher Fortschritt auf dem Gebiete der Heliochromie, sondern
zugleich ein schöner Beweis für die Richtigkeit der gegenwärtig
der Theorie der Optik zugrunde gelegten ündulations- Theorie.
Professor Lippmann's geistvolle Arbeiten haben also die Mög-
lichkeit der Herstellung directer Farbenbilder nachgewiesen, sie sind
aber doch nur als wissenschaftliche Glanzleistungen zu bezeichnen
und werden diese Bilder wohl kaum je eine praktische Bedeutung
gewinnen, weil die erhaltenen Aufnahmen keine Copirung gestatten,
also jedes zweite Bild eine zweite Aufnahme erforderlich macht.
Dazu kommt, dass diese Bilder nur wie die Daguerrotypien unter
einem ganz bestimmten Lichtwinkel zu betrachten und dabei so
empfindlich sind, dass ein Hauch des Mundes sie zerstören kann.
Man ist mit diesen Bildern somit gerade nur auf jenem Standpunkte,
welchen die Photographie zur Zeit ihrer Erfindung und „Publication
im Jahre 1839" also zur Zeit Daguerres einnahm.
Nach dem Verfahren Professor Lippmann's versuchten sich
verschiedene Fachmänner wie Professor E. Valenta, an der
Lehr- und Versuchsanstalt für graphische Künste zu Wien und die
Gebrüder August und Louis Lumiere zu Lyon und Paris. Die
bemerkenswertesten Erfolge erzielten aber ohne Zweifel die letzteren,
welche die Resultate ihrer Arbeiten im Mai 1892 der Pariser
Akademie vorlegten.
Die Gebrüder A. und L. Lumiere stellten die zu ihrem
Verfahren verwendete Emulsion wie folgt her:
400 Gewichtstheile destillirtes Wasserl .
20 Gewichtstheile Gelatine J Ay
25 Gewichtstheile destillirtes Wasser) ß
2 3 Gewichtstheile Bromkalium J 1
25 Gewichtstheile destillirtes Wasserl r
3 Gewichtstheile Silbernitrat J '
Die Lösung A wird zu einer Hälfte der Lösung B und zur
anderen Hälfte der Lösung C zugesetzt Die beiden Lösungen werden
gemischt, indem man die Silberlösung der Bromkaliumlösung zusetzt
Eine augemesseue, optisch sehr empfindsame Ingredienz wird noch
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
221
beigegeben, wie z. B. Cyanin, Erythrocin etc., dann wird die
Emulsion filtrirt, auf die Platte gegossen und bei einer Temperatur
von 40° C. getrocknet.
Wenn die Emulsion erstarrt ist, wird die Platte einen Augen-
blick in Alkohol getaucht, dann in einem continuirlichen Wasser-
strahle gewaschen und hierauf getrocknet. Vor dem Gebrauche der
Platten empfehlen die Gebrüder Lumiere, dieselben zwei Minuten
lang zu baden in einer Lösung von:
200 Gewichtstheilen Wasser,
1 Gewichtstheil Silbernitrat,
1 Gewichtstheil Essigsäure;
dieses Bad erhöht die Empfindlichkeit der Plätte und die Schönheit
des Bildes.
Die Gebrüder A. und L. Lumiere benützen folgenden Ent-
wickler:
Der Grad der chemischen Stärke des Ammoniaks hat einen
grossen Einfluss auf ein günstiges Resultat.
Um die Platte zu fixiren, wird dieselbe nach dem Auswaschen
10 bis 15 Secunden in eine 5%ige Lösung von Cyankalium eingetaucht,
wieder gewaschen und dann getrocknet.
Die Platte im reflectirten Lichte betrachtet, zeigt das Bild in
seinen natürlichen Farben. Um aber die Schönheit dieser Photo-
chromien voll und ganz würdigen zu können, muss man die Bilder
mittels eines recht lichtstarken Projectious - Apparates, z. B. mit
elektrischem Bogenlicht, auf einem Schirm wiederspiegeln. Das
Resultat ist packend schön. Es wirkt nicht wie ein Ölgemälde oder
Aquarell, sondern wie die Wirklichkeit an einem hellen Sommertage.
Der Hof-Photograph Fritz Luckhardt in Wien hat in der
Plenar- Versammlung der photographischen Gesellschaft zu Wien am
3. October 1893, Lumierebilder mittels Projections-Apparates und
Verwendung von elektrischem Licht, auf eine transparente Papier-
fläche von 40/70cm Grösse reflectirt und hiebei im Auditorium
über die höchst gelungene Vorführung dieser Photochromien einen
wahren Sturm des Beifalls entfesselt Namentlich ein Haus in einem
100 Gewichtstheile Wasser
1 Gewichtstheil Pyrogallussäure
100 Gewichtstheile Wasser
10 Gewichtstheile Bromkalium
Ammoniak von der Dichte 0*96 als C und nehmen nun :
70 Theile Wasser,
10 „ der Lösung A,
15 „ „ „ H
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222
V o 1 k m e r.
mit Blumenbeeten gezierten Garten stehend, zeigte die wunderbarsten
Nuancen im Grün der Bäume und Blumen, die letzteren in rotheo,
blauen und gelben Farben. Auch einige Porträts, darunter ein junges
Mädchen, in einer Laube an einem mit Obst und Flaschen bedecktem
Tische etc. erregten grosse Bewunderung.
Die Installation des zu diesen Prqjectionen verwendeten Appa-
rates versinnlichen die nebenstehenden Figuren 4 und 5.
Figur 5.
\ Anordnung
\ der Kohlestäbe.
»
Figur 4. Projections-Installation.
Das Bogenlicht A liefern zwei nicht in derselbon Achse be-
findliche Kohlostäbe, welche von einem Wechselstrom von 15 Ampen*
gespeist sind; das entwickelte Licht wird dann, wie die Figur 4
zeigt, durch einen Lichtcoudensator C auf das farbige Glasbild E
geworfen und das letztere dann mittels des Doppel-Objectives O ver-
größert auf den mit transparentem Papier überzogenen Schirm
reflectirt, so dass das farbige photographische Bild gleichzeitig von
einem grossen Auditorium gosehen werden kann.
Abgesehen davon, dass die Gebrüder Lumiere weit grössere
farbige Aufnahmen wie Professor Lipp mann erzeugten, darunter
-ytjf~.'--* v' » Digitized by Google
Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
223
auch ein Sonnenspectrum von 20cm Länge, so ist es ihnen auch ge-
lungen, die Expositionsdauer bei den Aufnahmen bedeutend zu verringern,
so dass Porträts in etwa vier Minuten erzielt werden.
Zu 2. Die indirecten Verfahren zur Herstellung von Photo-
graphien in den natürlichen Farben, auch Photo-Chromographie
genannt, gründen sich auf die photographische Zerlegung eines farbigen
Bilde9 in seine Grundfarben, was durch verschieden farbige Gläser,
Lichtfilter genannt, hinter welchen die Aufnahmen erfolgen, erzielt
werden kann.
Zu 2a. Wenn man die bei der Aufnahme durch drei Lichtfilter
erhaltenen drei Negative auf Druckflächeu copirt und davon die
Abdrücke in Farben abnimmt. Der erste diesbezügliche Vorschlag
wurde schon 1861 von dem Österreicher Ransonnet gemacht,
dessen Idee dahinging, drei Aufnahmen durch gefärbte Gläser, ein
rothes, gelbes und blaues Glas zu machen, dieselben dann photo-
lithographisch zu übertragen und unter Verwendung entsprechend ge-
wählter Druckfarben, dieselben übereinander zu drucken.
Ransonne t^s Idee konnte damals praktisch nicht durchgeführt
werden, weil es zu dieser Zeit noch keine Aufnahmeplatten gab,
welche genügend farbenlichtempfindlich für gelbe und rothe Strahlen
gewesen wären.
Erst seit H. W. Vogel in Berlin im Anfang der Siebziger-
Jahre und später Dr. Eder in Wien Stoffe, welche die photo-
graphischen Platten für verschiedene farbige Lichtstrahlen empfindlich
machen (Sensibilatoren) entdeckten, war es möglich, die Idee
Ransonn et's ins Praktische zu übertragen. In Frankreich wurde
dies von Cros und Ducos de Hauron in analoger Weise ange-
strebt, während in Deutschland zu München J. Albert und J. Ober-
netter derlei gelungene Versuche ausführten, welche ich heute zur
Ansicht und Beurtheilung vorlege. Albert und Obernetter be-
dienten sich hiezu des Lichtdruckes mit recht gutem Erfolge, hatten
aber den Nachtheil, dass keine gleichmässigen Druckresultate zu erzielen
waren. Die Ursache hievon lag zum Theil in dem Umstände, dass Albert
einen einzigen Sensibilisator für seine empfindlichen Platten, u. z. mit
Eosincollodion, verwendete. Das Eosin aber macht die Platten zwar
sehr empfindlich für grün, weit weniger aber für gelb und am
wenigsten für roth. Als Lichtfilter verwendete Albert bei seinen
Aufnahmen gelbe, blaue und rothe Glasscheiben. Damit erhielt er
drei Negative, von denen jedes ein Bild dieser Farben in „Schwarz"
darstellt. Zum Druck verwendete Albert die com plem en tä re
Farbe zu jener, welche er zur Aufnahme als Lichtfilter benützte.
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224
V o 1 k m e r.
Dr. H.W.Vogel verbesserte das Aufnahmeverfahren 1891/92
dahin, dass er als Strahlenfilter ein grünes, orangegelbes und blau-
violettes Glas verwendete und damit die Primärfarben roth, blau
und gelb isolirte. Von diesen drei Negativen wurden die drei Licht-
druckpositivplatten hergestellt und damit die farbigen Bilder in
Lichtdruck ausgeführt; die Druckresultate mit diesem Verfahren
müssen als recht gelungen bezeichnet werden.
Gegenwärtig wird das Verfahren von der Gesellschaft für
Naturfarben-Lichtdruck in Berlin ausgeübt und hat Dr. H. W. V o g e 1 das
Patent des in Rede stehenden Verfahrens auch dem Amerikaner K u r t z
in New-York für Amerika überlassen. Es wird dasselbe allgemein mit
„photographischer Dreifarbendruck" bezeichnet. Die
Grundsätze für die Ausführung desselben sind kurz folgende:
Um mit drei mit Hilfe der Photographie hergestellten Druck-
platten, eine thunlichste Annäherung an die Farbe des Originals zu
erreichen, müssen die zum Druck in Verwendung genommenen Farben
thunlichste Transparenz besitzen, lichtecht sein und in
gesättigtem Tone übereinandergedruckt, schwarz geben. Die Er-
fahrung lehrt nun, dass dies der Fall sein wird, wenn die drei zum
Druck verwendeten Grundfarbstoffe, gelb, roth und blau, spectro-
skopisch untersucht, Absorptionsbänder von ungefähr gleicher Aus-
dehnung haben, also etwa ein Drittel des Sonnenspectrums einnehmen.
Es soll somit jede der drei Druckfarben für sich etwa ein Drittel
der Spectralstrahlen absorbiren und zwei Drittel reflectiren, daher die
drei Absorptionsspectren die aus der nebenstehenden Figur 6 er-
sichtliche Gestalt zeigen.
AbsorptionB-
band der
rolh orange
grün
Man
mm
indigo
violett
Druckfarbe :
gelb
blau
roth
Figur 6. Die Absorptionsspectren der drei Druckfarbestoffe.
Oberstlieutenant der Artillerie Arthur Baron H ü b 1 hat durch
seine in dieser Richtung gemachten Studien und Versuche als die
entsprechenden Grundfarbeu zum Druck gefunden: ein mittleres
Chromgelb (weder roth noch grünstichig) oder gelben Lack,
ferner M i 1 o r i b 1 a u oder blauen Lack von tiefer Nuance, während
die entsprechende rothe Druckfarbe vorläufig noch fehlt, also, wie
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
225
Baron Hübl sagt, mit einem blaustichigen Eosin oder mit
Krapplack sich beholfen werden muss.
Was die Herstellung der drei Negative betrifft, von welchen
die drei Druckplatten copirt werden, so müssen die dazu verwendeten
lichtempfindlichen Platten nach dem von Dr. H. W. Vogel auf-
gestelltem Grundsätze für jene Strahlengattung des Lichtes empfind-
lich gemacht werden, welche die Druckfarben absorbiren, wie es "in
dem Schema der Figur 6 dargestellt wurde. Die photographischen
Anfn ahmeplatten sind also nicht uur für eine Strahlengattung des
Lichtes empfindlich zu machen, sondern es soll jede derselben auch
für etwa den dritten Theil des Spectrums empfindlich gemacht sein.
Es zeigt aber das Absorptionsschema der Figur 6, dass die
Empfindlichkeit der photographischen Gelbdruckplatte vom
violetten Ende des Spectrums bis zum Beginne des Blaugrün reichen
soll. Die photographische Roth druckplatt e soll für den grünen,
gelben und blaugrünen Spectralbezirk empfindlich sein und die photo-
graphische Blaudruckplatte soll für die rothen und orange-
gelben Strahlen die Eignung besitzen.
Oberstlieutenant Baron Hübl empfiehlt für die Ausführung des
photographischen Dreifarbendruckes folgenden Vorgang:
Zur Herstellung der Gelbdruckplatte photographirt man
den Gegenstand mit einer gewöhnlichen Jod- oder Bromsilberplatte
ohne Filter und verwendet Chromgelb oder einen gelben Lack als
Druckfarbe. Für die Erzeugung der Rothdruckplatte verwendet
man eine mit Eosin gelbstichig geförbte Bromsilberplatte und setzt
vor das Objectiv ein Pikrinsäure-, Nikelsulphat- oder Kupferchlorid-
filter; als Druckfarbe dient ein blaustichiger Eosinlack oder solcher
Krapplack. Das Negativ für die Herstellung der Blaudruckplatte
erhält man durch Verwendung einer mit Cyanin oder Chlorophil
gefärbten Bromsilberplatte, wobei ein Rosa-bengale, Chromat-, be-
ziehungsweise ein Pikrinsäure-Filter zu benützen ist ; als Druckfarbe
verwendet man Miloriblau oder einen Blaulack. Bei der Ausführung
des Druckes beginnt man mit der gelben Farbe, folgt mit der
rothen und schliesst mit der blauen.
Wie die Erfahrung lehrt, sind trotz der wissenschaftlich gut
durchdachten Methode dieses Reproductionsverfahrens doch bei der
Herstellung einer Druckauflage die grössten Schwierigkeiten zu über-
winden, um gute Resultate zu erzielen. Jede Ungleichmässigkeit des
Druckes beeinflusst in kaum glaublicher Weise den Charakter des
wiederzugebenden Objectes. Sind die einzelnen Drucke bezüglich der
Farben in Intensität und Charakter nicht vollkommen identisch, so
werden die Druckresultate sehr verschieden, fast jedes Blatt besitzt
dann ein anderes Aussehen.
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226 Volkmar.
Und selbst, wenn man bei diesem Verfahren auf wissenschaft-
licher Grundlage mit Hilfe des Speetrograpben arbeitet, ist man
bald mit seiner Wissenschaft zu Ende, weil die in ihrer Zusammen-
setzung nicht gleichmässigen, im Handel vorkommenden Farben uns
alltäglich die unangenehmsten Überraschungen bereiten.
Für die Massenerzeugung gibt erfahrungsgemäss die Buch-
druckpresse die relativ besten Resultate. Diverse zur Anschauung
exponirte derlei Druckproben der k. k. Hof- und Staatsdruckerei,
der Firma Häusler und Husnik, sowie Vi lim in Prag,
C. Angerer und Gösch 1, J. Löwy etc. in Wien geben Zeugniss
der damit erreichbaren ganz ausgezeichneten Resultate.
Zu 2b. Anfertigung von Glasdiapositiven für die drei Grund-
farben nach den drei Negativen zur Darstellung des farbigen Bildes
mittels Skioptikon oder wie nach dem Verfahren des Amerikaners
I v e s mittels Photo-Chromoskop.
In origineller Weise haben Leon Vi dal in Paris und F. C.
Ives zu Philadelphia in Amerika für die Laterna magica oder das
Skioptikon die drei den Grundfarben entsprechenden Platten durch
Zerlegung des farbigen Originalbildes hergestellt und damit für den
Beschauer Photochromien zu Stande gebracht.
Vidal in Paris hat diese Versuche, mittels Projection die
Bilder zu erhalten, das erstemal im Februar 1892 einem grossen
Auditorium vorgeführt. In Wien hat solche Originalbilder Vidal's
Professor E. Valenta der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für die
graphischen Künste am 22. Februar 1893 im Vereine zur Verbreitung
naturwissenschaftlicher Kenntnisse zu Wien mit Hilfe dreier
Plö ss el'schen Projectionsapparate als Gesammtbilder vorgeführt^
und waren die Bilder in Farben als sehr gelungen zu bezeichnen.
In anderer, nicht minder origineller Art, sucht der Amerikaner
Ives ein farbiges Bild durch die Photographie zu erhalten. Nach
jahrelangen Versuchen auf Grundlage wissenschaftlicher Studien ist
es Ives gelungen, Gläser in drei verschiedenen Färbungen so
darzustellen, dass sie zusammen alle Farben des Sonnenspectrums
enthalten. Dass er dies wirklich erreichte, geht daraus hervor, dass
die drei Gläser übereinander gelegt, in der Durchsicht Weiss geben.
Die von Ives dabei gefundenen Grundfarben sind roth, grün
und blau.
Ives construirte zunächst eine Camera, in welcher das photo-
graphisch verkleinerte Bild mittels sinnreich angebrachter Spiegelungen
alle drei farbigen Gläser gleichzeitig passirt und auf einer einzigen
isochromatischen Edwardsplatte, in Form von drei nebeneinander-
liegenden Negativen fixirt wird. Die Expositionszeit soll hiebei l1 2
bis 2 Minuten betragen.
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
227
Schematisch dargestellt gründet Ives das Princip dieser Auf-
nahmen nach der Figur 7 auf die von You ng-Helmholtz
ausgesprochene Ansicht über die menschliche Farbenempfindung,
nach welcher es im menschlichen Auge drei Partien farbenempfind-
licher Nerven gibt. Ives macht deraentprechend drei photographische
Aufnahmen von einem Staudpunkte aus und stellt jeder Strahlen-
partie ein Farbenfilter in den Weg, welches iu jedem der drei Fälle
jene Spectralstrahlen durchlässt, welche den bewussten Farben-
empfindungen entsprechen. Ives verwendet zu dieser Theilung der
Fignr 7. Ives-Installation zur Herstellung der drei Negative.
Lichtstrahlen vor dem zu photographirenden farbigen Gegenstande,
zwei gut geschliffene und polirte Spiegelgläser, wie dieselben die
Figur 7 darstellt, und welche gegen die Einfallsrichtung des Lichtes
schief gestellt sind. Koramen nun die Lichtstrahlen von dem aufzu-
nehmenden Objecte in der Richtung von 8 und treffen die erste
Glasplatte schräg, so wird ein Theil des Lichtes reflectirt, welcher,
nachdem er den rechts liegenden versilberten Spiegel getroffen hat,
A erreicht Ein anderer Theil des Lichtes geht durch beide Gläser
hindurch und trifft B directe, während ein dritter Theil des Lichtes
von der zweiten schief gestellten Glasplatte reflectirt wird, und
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228
Volkmer.
nachdem derselbe von dem links gelegenen Silberspiegel reflectirt
worden ist, G erreicht
B und C sind aber die Stellen der farbigen Lichtfilter,
welche daher nur eine ganz bestimmte Farbe des Lichtes passiren
lassen, auf eine lichtempfindliche Platte fallen und damit die drei
Negative liefern.
Nach diesen drei Negativen, von welchen jedes einer der Grund-
farbenempfindungen, beziehungsweise den Farben des Originals ent-
spricht, erfolgt in gewöhnlicher Weise die Herstellung eines Contact-
Positives und zum Schluss die Einstellung der drei Diapositive in
das Photo-Chromoskop.
In diesem Apparate wiederholt sich der optische Vorgang,
welcher in der Ives'schen Camera sich vollzog und vorhergehend
durch die Figur 7 schematisch dargestellt wurde, jedoch in um-
gekehrter Reihenfolge. Die Lichtstrahlen, welche das gegen das freie
Himmelslicht gekehrte Diapositiv treffen, werden durch die gleichen
farbigen Gläser, wie bei der Aufnahme geleitet und fallen durch
Spiegelung in das dem Positiv gegenüber befindliche Objectiv. Das
letztere ist mit einem Oculare versehen und man erblickt durch
dasselbe den photographirten Gegenstand in den natürlichen Farben.
Die Wirkung ist überraschend und wundervoll.
Herr Iv es führte diesen Apparat persönlich in der Plenar- Ver-
sammlung der photographischen Gesellschaft zu Wien am 7. No-
vember 1893 vor, und da Herr Ives nur der englischen Sprache
mächtig war, besprach Herr Regierungsrath Dr. J. M. Ed er in seinem
Namen die Einrichtung dieses interessanten Apparates.
Die beiden neben befindlichen Figuren 8 und 9 veranschaulichen
diesen Apparat, welchen Ives „Photo-Chromoskop" nennt. Die
Figur 8 stellt die Aussenansicht des Apparates dar; an der Vorderwand
sind die drei Diapositive sichtbar, rückwärts das Ocular, in welchem
sich die durch farbige Gläser erhaltenen, gefärbten Bilder der drei
Diapositive, d. h. die Cbromogramme befinden. Die Figur 9 zeigt das
Innere des Photo-Chromoskops. Bei R, B und G befinden sich Sammel-
linsen und aussen davor die Diapositive für rotb, blau und gelbgrün.
Im Inneren ist das gelbgrüne und blaue Glas G und B am Boden, das
rothe Glas aber am Deckel des Apparates angebracht. Das Licht erleidet
nach dem Eintritt in den Apparat eine einfache Reflection durch
Spiegel. Am einfachsten ist dies beim Roth; das Bild fällt von Ä
auf den Silberspiegel 6, von da auf den durchsichtigen Glasspiegel 4,
dann auf den Silberspiegel A/, und gelangt von da in das Ocular.
Das blaue Bild kommt von B, passirt das blaue Glas ff,
wird vom Silberspiegol 5 auf den durchsichtigen Glasspiegel 3 ge-
worfen, passirt das durchsichtige Glas 4 und gelangt dann reflectirt
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229
igur 8. Photo-Chroraoskop, äussere Ansicht.
Figur 9. Phuto-Cbromoskop, innere Ansicht.
230
Volk m er.
vom Silberspiegel M in das Ocular. Einen analogen Weg legt das
gelbgrüne Bild zurück.
Alle drei Bilder müssen sich aber im Ocular an derselben
Stelle treffen und decken.
Die Farben-Intensität muss bei allen drei Bildern so vertbeilt
sein, dass sie zusammen Weiss geben.
Die technische Durchführung dieser mehrfachen Reflexionen der
drei farbigen Bilder im richtigen Helligkeitswerte und in der Art,
dass die Spiegel sich nicht gegenseitig im Wege stehen, gelang
Ives nur durch combinirte Verwendung von Silberspiegeln und
transparenten Spiegelgläsern. Blankes Spiegelglas reflectirt nämlich,
wie bekannt, das einfallende Licht bei bestimmten Einfallswinkeln
vollständig (total), bei anderen Winkeln aber nur geschwächt, man
kann auch auf diese Weise die Helligkeit der farbigen Bilder be-
einflussen.
Die in der vorbemerkten Sitzung vom 7. November 1893
mit diesem Apparate demoustrirten Bilder zeigten nicht nur die
Farben sehr feurig und lebhaft, sondern auch alle Halbtöne. Be-
sonders reizend war der Anblick eines Bildes „ein Teller mit
Obst", u. z. mit grünen Trauben, gelbrothen Äpfeln etc. und das
Bild einer Porzellanvase mit Blumen, ferner eine gewöhnliche Photo-
graphie, welcher in harmonischer Zusammenstimmung der drei
farbigen Projectionsbilder ein schönes, neutrales photographisches
Braun gab, ein Beweis, dass mit dieser Methode nicht nur grelle
Farben, sondern auch zarte Schattirungeu gedämpfter Farben wieder-
gegeben werden können.
Die wahrhaft geniale Construction der Filter- und Spiegelvor-
richtungen, ebenso wie der geistreich ersonnene Chromoskop-Apparat
verdienen gewiss das vollste Iuteresse jedes Gebildeten.
Zu 2c. Copiren der drei Negative auf durchsichtige gefärbte
Häutchen und Übereinanderbefestigen derselben zu einem Bilde wie
nach Dr. Seile, oder aber successives Copiren der drei Negative auf
eine und dieselbe Glasplatte nach einander übereinander, wie dies
August und Louis Lumiere ausführen.
Im Jahre 1895 publicirte Dr. Seile in Berlin ein indirectes
Verfahren der Photographie in den natürlichen Farben, welches darin
besteht, zunächst mit Zuhilfenahme von Farbeufiltern in roth, grün
und blau, wie beim photographischen Dreifarbendrucke, von dem
aufzunehmenden Gegenstande drei monochrome Negative herzustellen.
Diese drei Negative werden dann auf ausserordentlich dünne,
transparente, auf Glas montirte Häutehen von besonderer Herrichtung
copirt. indem die mit Collodium überzogene Glasplatte eine Schichte
Chromleim erhält und nach dem Trocknen hinter einem der drei
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
231
Negative copirt wird. Nach der Belichtung werden die bis jetzt farb-
losen Häutchen in gewissen kalten Farbbädern entwickelt, so
dass ihre Bilder in durchsichtigen zu den angewendeten Lichttiltern
comp lernen tären Farben erscheinen.
Dementsprechend wird das Positiv vom Negativ hinter rothem
Filter mit einer dem Roth complementären Farbe, z. B. in Methyl-
blau, jenes nach dem Negativ hinter dem grünen Filter mit einer
dem Grün complementären Farbe z. B. Fuchsin und endlich jenes
nach dem Negativ hinter dem blauen Filter mit einer dem Blau
complementären Farbe z. B. Heliantin, entwickelt und bleiben die
Bildhäutchen in diesen Farbenbädern bis das Bild sich vollkommen
entwickelt hat; sie werden dann aus dem Bade herausgenommen,
getrocknet und collodionirt.
Die Fähigkeit, dass die Positivbild-Chromatschichte gewisse
Anilinfarbstoffe festhaltet, rührt von dem durch die Belichtung ent-
standenen Chromoxyd in der Leimschichte her, welches für den
Farbstoff die Wirkung der Beize in der Färberei besitzt.
Die so erhaltenen drei farbigen Bildhäutchen werden nun auf
einer Unterlage, gewöhnlich auf einer Glasplatte, genau übereinander
lur Deckung gebracht, was mit der grössten Exactheit und ohne viele
Mühe möglich ist. Diese Aufeinanderpassung geschieht wie folgt:
Die Ränder des rothen Bildes werden eingeschnitten, auf Über-
tragungspapier aufgequetscht und dieses sammt dem Bilde von der
Glasplatte abgezogen, und auf das blaue Bild, welches vorerst mit
Gelatine überzogen wurde, übertragen; das Übertragungspapier wird
dwm entfernt. In analoger Weise wird das gelbe Bild auf die zwei
bereits übereinanderliegenden Bildhäutchen übertragen.
Die so verbundenen drei Transparentbilder können auf Glas
belassen oder auch auf andere Unterlagen, wie: Papier, Carton,
l Porzellan etc., übertragen werden.
In derselben Art, wie beim photographischen Dreifarbendruck
1 d\e auf die drei Druckplatten angewalzten drei Farben in roth, grün
and blau auf den Bildträger „Papier" übereinandergelegt werden
i und dadurch die feinsten Schattirungen aller möglichen Farben-
mischungen hervorrufen, so liegen bei dem Dr. Selle'schen Verfahren
1 d\e drei farbigen Collodion-Gelatinhäutchen übereinander und geben
I ein ungemein feines Gesammt-Farbenbild, welches eine getreue Ab-
| Vu&ung des Gegenstandes zeigt.
1 Ein solches Farbenpositivbild wird am Ende meiner heutigen
^TöTterungen mit dem Skioptikon vergrössert zur Ansicht vorgeführt
I »erden. Es stellt dieses Bild das berühmte Deckengemälde „Aurora«
M> dem Palazzo Rospigliosi in Rom vor, welches im XVI. Jahr-
1 hundert von Guido Reni im Auftrage des Cardinais Borghe.;
0liw <J*r mUiilr-wlM«uch*flüchea Vcrc.no. LLX. Baad. 18»9. 18
■ r'
232
V olkm er.
gemalt wurde. Das vorliegende Farbenpositiv ist aber nicht nach
dem Originalgemälde, sondern nach einem Farbendruck hergestellt,
was auch der Grund seiq dürfte, dass einige Farbenunrichtigkeiteu
in der Projection des Bildes bemerkbar sind, und dass vornehmlich
die Tiefen nahezu ganz fehlen. Immerhin aber macht das Bild einen
sehr guten Eindruck und ist dieses Verfahren Seile's wegen seiner
verhältnismässig einfachen Herstellungsweise der Bilder für Projection
sowohl, wie für verschiedene andere Zwecke, wie z. B. Diaphanien etc.,
von praktischem Werte. Was diesem Verfahren etwa eine Zukunft
voraussehen liesse, ist der Umstand, dass man diese Bilder wie ge-
wöhnliche Photographien auch auf Cartou aufziehen, ferner, dass man
damit auch Porträts im Atelier herstellen kann. Für Porträtzwecke
müssen allerdings besondere Cassetten gebaut werden, bei denen die
drei zu belichtenden Platten mit den unmittelbar vor denselben an-
gebrachten Farbenfiltern nebeneinanderliegen, damit der Photograph
die Aufnahme, ohne die Cassetten zu wechseln, schnell hintereinander
ausführen kann. Der Vorgang einer farbigen Porträt-Aufnahme würde
sich dann bei gutem Licht etwa innerhalb 30 bis 40 Secunden ab-
spielen. Hat der Photograph seine drei Negative, so kann er nach
denselben jede beliebige Anzahl farbiger Copien herstellen.
Ohne Zweifel bedeutet das Verfahren Dr. Seile's einen
„Schritt vorwärts" in der Frage der Photographie in den natür-
lichen Farben.
Im Jänner 1897 trat der Franzose Villedieu-Chassagne
zu Paris mit einem neuen Verfahren auf dem genannten Gebiete
hervor und haben am 13. Februar 1897 schon zwei Vertreter des
Erfinders, die Herren Ornstein und Gerbel vor einer kleinen
Zahl von Fachleuten und Financiers im Grand Hotel auf der Ring-
strasse zu Wien, Proben von derartigen Photographien in Farben
vorgezeigt und bei sanguinischen Hoffnungen für die Zukunft, mit
grosser Redegewandtheit angepriesen.
Im grossen und ganzen war der Effect dieser Bilder auf den
Beschauer ein derartiger, als ob Photographien mit Naturfarben
colorirt worden wären. Die Vorlagen waren theils Glasdiapositive,
theils Bilder auf Papier copirt. — Diese Proben vou Bildern wurden
vom Regierungsrathe Dr. Eder auch in der Plenar-Versammlung
der Photographischen Gesellschaft zu Wien, deren Präsident zu sein,
ich die Ehre habe, am 16. Februar 1897 zur Ansicht vorgelegt und
von Dr. Eder bei der Besprechung derselben gleich ein gewisses
Misstrauen gegen die Art der Herstellung der Farben zum Ausdruck
gebracht. Die Weigerung Chassagne's, das Verfahren an der
k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt zu Wien, deren Director
Dr. J. M. Eder ist, zu demonstriren und damit den objectiven
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
233
Beweis über die Grundlage des Verfahrens zu erbringen, machte es
damals unmöglich, über das Verfahren Klarheit zu erlangen. Endlich
am 17. September 1897 hat sich der Vertreter des Herrn Chassagne
veranlasst gefunden, im Privatatelier des Präsidenten des Wiener
Amateurclub, Herrn Philipp Ritter v. Schoeller, vor einer aus-
erlesenen Zahl geladener Fachmänner, eine Demonstration des
Verfahrens zu geben, welcher Demonstration auch ich beiwohnte.
Das Vorführen bestand darin, dass eine junge Dame aus
Paris, zunächst ein photographisches auf Albuminpapier copirtes
Damenportraitbild mit einer farblosen Flüssigkeit (wahrscheinlich
einer Eiweisslösung), gleichmässig mit einem Pinsel überstrich, den
Überschuss der Flüssigkeit mit Saugpapier wegnahm und hierauf mit
einem anderen Pinsel zu coloriren begann. Sie benützte hiezu drei
farbige Flüssigkeiten in roth, gelb-grün und blau, auf dem Flacon
mit „Radiotint" signirt. Zuerst wurdo das Blau, dann Gelbgrün
und zum Schluss das Roth aufgetragen. Die Farben-Nuancen wurden
dadurch hervorgebracht, dass die betreffenden Partien zwei oder
mebreremale mit der weniger oder mehr concentrirten Farbelösung
bestrichen wurden und dass die reichlich aufgetragene Flüssigkeit
kürzer oder länger auf dem Bilde stehen blieb. Der Farbstoff fällt
dann auf die Eiweisschichte und der Überschuss der Flüssigkeit
wird mit Saugpapier weggenommen.
Wie aus dieser Darstellung zu entnehmen ist, entbehrt das
vorbeschriebene Verfahren jeder wissenschaftlichen Grundlage, ist somit
unreine Art von verbessertem Colorirverfahren, allerdings gut ausge-
dacht und in relativ kurzer Zeit leicht ausführbar, es kann hier somit in
keinem Falle von einem photographischen Farbenprocess, bei welchem
4ie Farbe des Naturgegenstandes irgend einen bestimmten Einfluss auf
las Endergebnis gehabt hätte, die Rede sein. Nichtsdestoweniger
soll das Verfahren sowohl in England als auch in Frankreich um
für diesen Fall horrende Summen verkauft worden sein. So soll in
Paris Paillandin das Monopol für Frankreich und die Colonien
um 200.000 Francs erworben haben und muss ausserdem jährlich
300.000/ Farbflüssigkeit zu 5 Francs das Liter abnehmen, mit der
Verpflichtung, denselben um 20 Fraucs zu verkaufen. Das Geheimnis
der Farbe wird den Abnehmern nicht mitgetheilt.
In Wien besteht seit etwa einem Jahre auf der Ringstrassc,
Kolowratring Nr. 10, eine Niederlage von „Radiotint", wo man
nicht nur die Flüssigkeit zum Coloriren um billigen Preis erwerben
kann, sondern auch Unterricht in diesem Coloriren unentgeltlich er-
theilt wird.
Neuestens haben die Gebrüder August und Louis
Lumiere in Lyon, welche uns schon vom directen Verfahren der
18*
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234
Volkmer.
Photographie in natürlichen Farben nach dem Systeme Lippmann
her bekannt sind, sich mit der Herstellung farbiger Diapositivbilder
mittels des Dreifarbensvstems befasst und wurden Resultate dieses
Verfahrens in der Pienarversammlung der Photographischen Gesell-
schaft zu Wien am 6. December 1898 von Regierungsrath Dr. J. M.
Ed er mittels Stereoskop und durch Projection mittels des Skiop-
tikons vorgeführt.
Auch die Gebrüder Lumiere erhalten das farbige Bild durch
Übereinanderlegen dreier monochromer Bilder. Während jedoch
Dr. Seile die auf transparenten Häutchen erzeugten farbigen Theil-
bilder nach deren Vollendung combinirt, erzeugen die Gebrüder
Lumiere die monochromen Bilder nach einander, über einander
auf einer und derselben Glasplatte.
Für die Herstellung der drei Negative schalten sie bei der
Aufnahme für das Negativ zu blau ein orangefarbenes, für jenes zu
roth ein grünes und für jenes zu gelb ein violettes Lichtfilter ein
und verwenden zur Aufnahme Platten, welche für die das Lichtfilter
passirende Strahlengattung empfindlich sind.
Das Copiren zum Positiv und das Zusammenpassen der Mono-
chrome auf derselben Glasplatte wird durch Anwendung eines Chromat-
processes ohne Übertragung bewerkstelligt. Die Durchführung dieser
Arbeit beruht auf folgenden Grundsätzen:
Eine im kalten Wasser lösliche Leimsubstanz, 3*6 Fischleim,
welche nach der Mischung mit einem Chromate und darauffolgender
Belichtung nicht imstande ist, Halbtonbilder zu geben, erlangt diese
Eigenschaft, wenn ihr unter gewissen Bedingungen, unlösliche Sub-
stanzen zugefügt werden. Legt man z. B. zu 100 Theilen einer
10%igen Fischleimlösung 5% Ammoniumbichromat und 5 bis 10%
emulsiouirtes Bromsilber zu und trägt dann diese Mischung auf eine
Glasplatte auf, so erhält man nach der Belichtung und Entwicklung
ein schwach sichtbares, aus den unlöslich gewordenen Theilen des
Cbromleims bestehendes Bild, welches sich mit der entsprechenden
Farbstofflösung färben lässt.
Das in der Leimschichte enthaltene Bromsilber wird durch
Fixirnatron (unschwefligsaures Natron) entfernt. Statt des Bromsilbers
kann man auch andere im Wasser unlösliche Verbindungen, wie:
Jodsilber, Chlorsilber, Jodblei etc. verwenden. Jod und Chlorsilber
sind auch in Fixirnatron löslich, Jodblei in Jodkaliumlösuug.
Dieses Verfahren der Gebrüder A. und L. Lumiere zur Her-
stellung von Photochromien auf indirectem Wege, besteht daher in
folgendem :
Es werden zunächst nach bekannter Art mittels grünem,
orangefarbigem und violettem Lichtfilter die drei Negative
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
235
hergestellt. Die Unterlage, auf welcher das dreifarbige Positiv her-
gestellt werden soll, wird nun mit der an anderer Stelle erwähnten
bromsilberhältigen Chromgelatine, welcher rothe Farbe zugesetzt
wurde, präparirt, worauf man die Platte nach dem Trocknen unter
dem Negativ für roth belichtet. Es entsteht damit ein gewöhnliches
Positiv in roth er Farbe, welches in der bereits angegebenen
Weise kalt entwickelt und fixirt wird. Nach dem Trocknen wird
dasselbe mit einer dünnen Schichte Collodium oder einer anderen
Isolirschichte überstrichen und nun zum zweitenmale mit bromsilber-
baltiger Chromgelatine überzogen, diesmal aber unter Zusatz eines
blauen Farbstoffes. Die Belichtung geschieht unter dem Negativ
für blau. Man erhält auf diese Weise zuerst ein Positiv in Roth,
ein zweites in Blau, welches, wie vorhergehend entwickelt, fixirt,
getrocknet und mit einer dünnen Isolirschichte bestrichen wird. Das
Positiv wird nun zum drittenmale mit der bromsilberhältigen Chrom-
gelatine präparirt, u. z. unter Zusatz eines gelben Farbstoffes.
Hierauf geschieht die Belichtung unter dem Negativ für gelb und
ergibt sich damit neben dem rothen und blauen ein dritter Farben-
ton in gelb. Es wird auf diese Weise, nach erfolgtem Entwickeln
und Fixiren ein Bild erhalten, welches alle drei Farben in den feinsten
Schattirungen zeigt.
Die ersten nach diesem Verfahren der Gebrüder A. und
LLumi^re hergestellten Stereoskop-Diapositive brachte Herr B o n d y
von Paris nach Wien und wurden dieselben in der Plenar- Versamm-
lung der Photographischen Gesellschaft zu Wien, am 6. December 1898
Ton Dr. J. M. E d e r vorgeführt, wie bereits erwähnt. Im Stereoskop
sowohl , als bei der Projection mittels Skioptikon wirkten diese
Bilder wahrhaft verblüffend. Es werden gegenwärtig von der Firma
der Gebrüder Lumiere in Lyon und Paris bereits die verschieden-
artigsten derlei Bilder in den Handel gebracht und ist der Preis eines
solchen Stereoskop-Diapositives 25 Francs.
Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir die verehrten Anwesenden
aufmerksam zu machen, dass seit etwa vier Wochen in Wien,
L, Kärntnerstrasse, Orientirungsnumraer 32 A , ein Locale für das
Publicum, gegen ein Entree von 50 Kreuzer, eröffnet wurde, in
welchem 15 Stereoskop-Apparate aufgestellt, derlei farbige Photo-
graphien der Firma Lumiere vorführen. Am Schlüsse meiues Vor-
trages werde ich folgende derlei farbige Objecte zur Darstellung
bringen :
L Aufsatz mit Obst und Schüssel mit Weintrauben, einigen
angeschnittenen Melonen ;
2. blaugrüne Vase mit gelben und tiefblauen Blumen, gemischt
mit grünem Blattwerk;
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23«
V o 1 k ra e r.
3. diverse Handspangen von Opal, Smaragd, Granat, Amethyst,
Brillanten otcM sehr naturgetreu in Farbe und Charakter der Reflexe
der Edelsteine zum Ausdruck kommend;
4. zwei sehr nette, französische Damenhüte, wo auf einem der-
selben prachtvolle rothe Rosen im Aufputz zu bemerken sind;
5. Bild mit zwei ägyptischen Aligatoren ;
6. ein Blumenbild, welches bereits durch den oftmaligen Ge-
brauch im Skioptikon infolge der grossen Hitze sich in deu drei
Positivbildlagen verschoben hat;
7. Interieur eines Prachtsalons;
8. silberner Tafelaufsatz;
9. goldener Messopfer-Kelch;
10. zwei lebende Aligatoren;
IL grosses Blumenbouquet;
12. Glashauspartie mit Blattpflanzen und Blumen;
13. Ölgemälde in Reproduction.
Diese Photochromien der Gebrüder Lumiere repräsentiren
ohne Zweifel den bis jetzt erreichten Höhepunkt dieser Art der
indirecten Photographie in den natürlichen Farben, lösten aber
keineswegs das Problem der Photographie in den natürlichen Farben
Die Verwendung farbiger Bilder nach Dr. Seile und nach
dem System der Gebrüder Lumiere ist in der Praxis eine sehr be-
schränkte; man benützt dieselben statt der Diaphanien, oder als Dia-
positive für Projectionen mit dem Skioptikon und endlich als Glas-
Stereoskopbilder.
Zu 3. Aufnahme des farbigen Gegenstandes durch eine vor der
lichtempfindlichen Platte iu der Camera eingestellte Rasterlinion-
Platte in den drei Grundfarben, Copiren eines Diapositivs von dem
erhaltenen Negativ, Adjustiren des Diapositives mit einer Dreifarben-
Positivlinien-Platte und Betrachten des Bildes in der Durchsicht oder
mittels Projection.
Ein recht sinnreiches Verfahren, farbige Photographien herzu-
stellen, hat neuestens Professor John Joly in Dublin ausgedaeh
und kann dasselbe als eine Verbesserung des Chromoskops von I v e ?
angesehen werden.
Joly macht bei seinem Verfahren von dem Naturgesetze An-
wendung, dass alle Farben der Natur physiologisch gleichwertig
mit den drei Farben roth, grün und blau in verschiedenen Mischungs-
verhältnissen zu einander sind. Professor Joly macht sich dies
Tbatsache in der Weise zu Nutzen, dass er gleichsam drei in der
Grundfarben roth, grün und blau gefärbte Diapositive in seb
schmalen Längenstreifen knapp benachbarter Bildstellen, unmittel ba
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
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nebeneinander auf eine gemeinsame Unterlage bringt, so dass die
nebeneinander liegenden Streifen eine scheinbare Mischung der
Farbenbestandtheile im Auge des Beschauers erfahren. Auf diese
Weise wird das Nebeneinander der drei Farbenbilder das Über-
einander derselben annähernd ersetzen und analoge Mischfarben er-
zeugen. Vermischt man z. B. grün und orangegelb durch Projection
auf eine Fläche, so resultirt gelb; fügt man diesem gelb nur ein
wenig violett zu, so resultirt die weisse Farbe.
Dementsprechend beuützt daher Professor Joly bei seinen
Aufnahmen eine Dreifarben-Linienplatte, welche über ihre
ganze Fläche ausserordentlich feine, rothe, grüne und blaue
Linien so dicht nebeneinander auf einer Glasplatte angebracht
hat (9 Linien auf das Millimeter u. z. drei rothe, drei grüne, drei
blaue), dass diese Linien mit blossem Auge kaum von einander zu
unterscheiden sind, und man damit ein Lichtfilter von aneinander
schliessenden dreifarbigen parallelen Streifen vor sich hat.
Diese farbigen Rasterplatten fertigt Joly an, indem er mit
Ziehfedern oder sehr feinen Glasröhrchen (Fäden) die Farbstoff-
lösungen auf eine gelatinirte Glasplatte liniirt Die dem gegenwätigen
Hefte beigegebene Tafel 9, gedruckt in der k. k. Hof- und Staats-
druckerei, ist das vergrösserte Bild der Dreifarben-Linienplatte, mit
thunlichster Einhaltung des Originals.
Hat man nun so eine dreifarbig liniirte Platte, Joly's
Positiv-Linienplatte genannt, so ist die Herstellung einer
Photographie, welche in den Farben der Natur erscheinen soll, sehr
einfach, wie folgt:
Man legt in der photographischen Camera vor die Aufnahme-
platte, welche selbstverständlich eine für alle Farben empfindliche
sein muss, eine Joly's che Negativ-Linionplatte so ein, dass
die beiden präparirten Seiten, beziehungsweise Flächen der beiden
Platten gegen einander gekehrt, also in Berührung mit einander
liegen. Die Negativ-Linienplatte ist, wie vorhergehend für die Positiv-
Linienplatte gesagt, ausgeführt, nur mit einer aus der Praxis hervor-
gegangenen etwas veränderten Auswahl der Farbennuancen in den
nebeneinander gelegten Linien.
Ehe die Aufnahme beginnt, wird um die unsichtbaren ultra-
violetten Strahlen unschädlich zu machen, zwischen Objectiv und
Aufnahmeplatte eine entsprechend abgestimmte Gelb Scheibe
eingeschoben
Bei der Aufnahme gehen nun die von dem farbigen Natur-
gegenstande ausgehenden Lichtstrahlen durch dieses transparente
farbige Linien-Lichtfilter hindurch, bevor sie die photographische
Autnahmeplatte treffen und es werden hiebei z. B. die rothen Strahlen
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Vollem er.
nur durch die rothen Linien der Rasterplatte durchdringen, zur
photographischen Platte gelangen und dort beim Entwickeln des
Lichtbildes eine Schwärzung verursachen, von den übrigen farbigen
Linien aber zurückgehalten werden. Analog verhält es sich mit den
anderen farbigen Lichtstrahlen. Die Folge dieser Thatsache ist, dass
als resultirendes photographisches Bild auf der photographischen
Platte ein Negativ entsteht, das aus Linien zusammengesetzt ist,
von denen jede Linie einer bestimmten Farbe entspricht, welche aus
einer der drei Grundfarben herstammt.
Figur 10. Autotypie eines Joly-Diapositives.
Das so erhaltene Negativ, welches in der gewöhnlichen Weise
entwickelt und fixirt wird, erscheint fein liniirt, zeigt aber selbst-
verständlich keinerlei Farbe. Man kann ein solches Negativ daher
gleichsam als ein Gemisch von drei Negativen ansehen, wovon das
eine durch einen orangegelben, das zweite durch einen grünen, und
das dritte durch einen blauen Lichtfilter aufgenommen ist und sind
diese drei Negative in dünnen Bändern knapp nebeneinander gemischt.
Von dem so fertiggestellten Negativ macht man auf Chlorsilber
oder Chlorbromplatten in der gewöhnlichen Weise ein möglichst gutes
diapositives Glasbild, welches für sich allein betrachtet, ebenso wenig,
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
239
wie das Negativ das geringste Farbenphänomen zeigt. Die Figur 10
ist die Autotypie eines solchen Joly'schen Diapositives in gleicher
Grösse aufgenommen und reproducirt Nachdem Trocknen des Positives
legt man auf dasselbe eine Joly'sche Positiv-Linienplatte derart,
dass die farbigen Linien der Platte mit den farblosen der Linien
des Diapositives genau parallel laufen. Auf diese höchst einfache
Weise erhält man in der Durchsicht das gewünschte farbige Bild
der Natur.
Diesen Bildern haftet allerdings der Mangel an, dass in der
Nähe betrachtet, das ganze Bild von Streifen durchquert erscheint,
welcher Schönheitsfehler des Bildes aber Unreh unscharf Ein-
stellen desselben bei der Projection oder durch Betrachten des
Bildes aus grösserer Entfernung, etwa 8 bis 10m weit, behoben wird,
indem die Linien wieder zusammenfliessen. Der Mangel ist daher
wie ersichtlich ein so geringer und verschwindender, dass er eigent-
lich wenig in Betracht kommt.
Derlei Bilder für Projectionszwecke mit einer Positiv-Liniatur-
platte adjustirt, sind bereits im Handel u. z. bei der Firma Adolph
Hesekiel&Cie. in Berlin, um den Preis von 9 bis 15 Gulden.
Eine Joly'sche Negativplatte kostet dagegen 36 Gulden.
Ich werde zum Schluss mit dem Skioptikon die dreifarbige
Rasterlinienplatte und das Diapositiv ohne solche, durch Projection
vorführen und hieranschliessend folgende farbige Objecto, nach diesem
System hergestellt, zur Anschauung briugen.
1. Einen buntfarbigen Papagei;
2. Schmetterlinge in verschiedenen Farben, darunter zwei Bläu-
linge von besonderer Farbenpracht;
3. ein Blumenbouquet, aus Geranien, Tulpen und Hyacinthen;
4. eine Vase mit gelben uud hochrothen Blumen ;
5. ein Stillleben : Flasche, ein Glas mit Bier voll gegossen und
angeschnittenes Brod und endlich
6. eine Lampentasse textiler Natur.
Ich übergehe nunmehr zu einer Neuerung im Gebiete der
praktischen Photographie, welche Herr Sigmund Bondy in Wien
in der Plenarversammlung der Photographischen Gesellschaft vom
5. April 1898 als ein Novum zur Ausstellung brachte, die sogenannte
„Relief-Photo graphi eu. Es sind dies photographische Bilder
bis zu lern erhaben, wie von Künstlerhand modellirte Reliefs auf
platinähnlichem Papiere, welche vermöge ihrer Plastik, ganz besonders
bei der sogenannten Rembrandt- Beleuchtung eine in der Photo-
graphie bisher nicht gekannte Wirkung erzielen, weil durch diese neue
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Vol k m o r.
Behandlung der photographischen Copie das Bild der lebenden
Form näher gebracht wird.
Obwohl ganz bestimmte Daten über die Herstellung solcher
plastischer photographischer Bilder noch nicht publicirt wurden, so
will ich den Vorgang bei solcher Arbeit wie ihn die Herren Oscar
Kernreuter und Carl Räth jun. versuchsweise mit recht gutem
Erfolge eingeschlagen haben, nach den Mittheilungen in der Nummer 462
der Photographischen Correspondenz, mit Anführung der Recepte,
kurz erörtern.
Man macht durch entsprechende Beleuchtung des Objectes
eine möglichst plastische photographische Aufnahme desselben und
nimmt vom Negativ mehrere Copien ab, am besten auf Platinpapier,
und zieht eine dieser Copien auf einem einfachen Carton auf. Wenn
es ein Porträt ist, so schneidet man hierauf genau aus dem Carton-
bild die Person heraus und klebt das Bild mit der Bildseite auf
eine Glasplatte von entsprechender Grösse, auf deren Vorderseite
man das Relief erzeugen will.
Eine zweite photographische Copie dient dann als Vorlage zur
Modellirung für den Ausführenden des Reliefs, und ein drittes
Exemplar zum Prägen des Reliefs.
Ist das genau ausgeschnittene Porträtbild auf der Glasplatte
aufgeklebt, so beginnt man mit dem Auftragen einer plastischen
Masse, Plastilina genannt, ein Stoff, der von Bildhauern statt des
Thones benützt wird, auf die einzelnen Partieu von Licht und
Schatten im Bilde, wodurch man nach und nach das Relief erhält.
Das Auftragen der Plastilina geschieht mit Modellirhölzern; die
Conturen zum Relief sind in der unterlegten Photographie vorhanden,
man hat also nur das zu verwirklichen , was * im Bilde flach
daliegt, d. h. die höher liegenden Partien von den tieferen zu unter-
scheiden.
Die Bestimmung der Höhe des Reliefs ist dem Ermessen des
Arbeitenden überlassen; nur müssen zum Schluss gewisse Details in das
Reliefbild hinein gearbeitet werden, weil ja dieselben schon mehr oder
weniger in jener Photographie enthalten sind, welche schliesslich im
Relief geprägt wird. Bei einzelnen Bildern wird es überhaupt nicht
nöthig sein, in feinere Details einzugehen, wenn die Photographie
für sich selbst sehr plastisch wirkt, in welchem Falle dann nur die
Hauptform aufzutragen, und im Relief zum Ausdrucke zu bringen
am Platze ist.
Das so erzeugte Relief aus Plastilina wird nun mit gewöhn-
lichem Tafelöl bestrichen, welches nicht in die Masse eindringt, nur
oberflächlich sitzen bleibt, wodurch die von diesem Originalrelief dann
in Gypa abzunehmende Matrize leicht abzulösen ist. Hierauf wird
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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
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von dem mit Ol bestrichenen Originalrelief aus Plastiliua, eine Matrize
aus Gyps abgenommen.
Zu diesem Zwecke bereitet man aus frisch gebranntem Gyps
mit Wasser einen Brei von massiger Consistenz und giesst denselben
löffelweise auf die Form. Nach etwa fünf Minuten ist der Gyps
etwas consistenter geworden, man begrenzt daher denselben nach dem
Glasplattenrande und ebnet die Oberfläche durch Abstreifen mit
einem Lineal. In 10 bis 20 Minuten ist der Gyps fest geworden,
man kann die Form vom Originalraodell ohne Schwierigkeit abheben
und hat damit eine Hohlform in Gyps, „Matrize" genannt.
Man trägt nun auf die Matrize Schellack mit Spiritus auf,
lässt trocknen und ölt die Oberfläche ein. Hierauf giesst man frisch
angemachten Gypsbrei löffelweise in die Matrize und nimmt diese
als Relief in Gyps ab, welche Reliefform „Patrize" genannt ist.
Nachdem der Gypsbrei etwas angezogen hat, begrenzt man denselben
und ebnet mit einem Lineal, sowie bei der Matrize. Nach etwa
20 Minuten lässt sich die Patrize leicht aus der Matrize ausheben
und ist damit ein Relief in richtiger Anordnung hergestellt. Diese
Patrize hat nicht den Zweck, der bereit gehaltenen photographischen
Copie als Unterlage zu dienen und dieselbe aufzunehmen, um damit
die Relief-Photographie zu liefern, sondern die Patrize dient lediglich
als eine Art Formstempel, um die photographische Copie nach
Einstellen in die Matrize, mittels der Patrize in die Matrize und
dadurch in die Reliefform zu pressen.
Zu diesem Zwecke wird die Matrize und* die Patrize von
etwaigen Unreinigkeiten gesäubert und beide nochmals mit Schellack
überzogen, damit der Gyps die Feuchtigheit der photographischen
Copie durch Aufsaugen nicht entziehen kann, was nachtheilig wäre,
weil dadurch das Dehnungsvermögen der photographischen Copie
verloren ginge. Nach erfolgtem Trocknen des Schellackes wird diu für
das Relief bestimmte gefeuchtete photographische Copie mittels
Register in die Matrize eingelegt und mittels der Patrize vorsichtig
in die Matrize gedrückt.
Nachdem dieselbe übertrocknet und mit irgend einem zweck-
entsprechenden Hinterlegungsmittel, z. B. Kautschuk und Raum wolle,
ausgefüllt wurde, wird das photographische Bild in der Matrize in
einer Copirpresse eingespannt und bis zur vollständigen Trocknung
eingepresst belassen. Die Patrize hat also die photographische
Bildcopie in allen Theilen an die Matrize angepresst, weil dieselbe
ja von der Matrize abgenommen war und somit unbedingt alle Er-
höhungen und Vertiefungen derselben enthalten muss. Man kann mit
der vorhandenen Matrize und Patrize wie mit einem photographischeu
Negative, eine grosse Anzahl Abdrücke herstellen.
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242
Volkmer.
Das für die photographische Copie des Reliefs selbst zu ver-
wendende Papier ist gewöhnlich Platinpapier, man kann hiezu aber
auch, sogar wegen des besseren Dehnungsvermögens mit Vortheil,
das sogenannte Gummipapier verwenden. Mit der Retouche des
Bildes darf man nicht zu weit gehen, weil sich dieselbe stark be-
merkbar macht.
Figur 11. Autotypische Reproduction eioes Reliefs. Photographie von C. P i e t z n e r.
Ich beehre mich hier aus den Ateliers des Wiener k. und k. Hof-
Photographen C. Pietzner fünf derlei Relietbilder, theils im Blau-
und Röthel-Ton, zwei davon in Farben aquarellirt, von höchster
Vollendung und von reizendem Aussehen, zur Ansicht der verehrten
Vnwesenden zu exponiren.
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Die Figur 11 ist die Reproduction eines derlei Reliefbildes in
Autotypie.
Ich erlaube mir nunmehr die Aufmerksamkeit der verehrten
Anwesenden auf eine interessante und reichhaltige Exposition von
Druckproben von Aluminiumplatten, sogenannten Algraphischeu Drucken,
zu lenken. Ich habe im vergangenen Jahre von dieser Stelle aus
über die „Algraphieu, d. i. das Aluminium - Metall als Druck-
plattenmaterial zum Ersatz des Lithographiesteines, in ausführlicher
Weise gesprochen. Zur Ergänzung der damals erörterten Thatsachen
kann ich heute mittheilen, dass Professor Felician Baron Myrbach,
der gegenwärtige provisorische Director der Kunstgewerbeschule
am k. k. Museum für Kunst und Industrie zu Wien, ehemaliger
Officier der k. und k. Armee, nicht nur persönlich mit Feuereifer sich
der Ausführung von Arbeiten in Kreide und mit der Feder auf
Aluminiumplatten widmete und mit brillantem Erfolg als aus-
übender Künstler auf diesem Plattenmateriale Studien machte,
sondern auch etwa zwanzig junge Herren und Damen zu einer Art
Schule für diesen Zweig der graphischen Künste unter seiner
Leitung vereinigte, welche heute schon nach kaum Jahresfrist
des Bestandes, ganz Beachtenswertes leisten und eine bedeutende
Zukunft versprechen. Ich habe hier diverse Druckproben von
Schülerarbeiten, besonders aber eine ganze respectable Zahl der
Kreide- und Federarbeiten von der Meisterhand Baron Myr-
bach's, von bewundernswerter künstlerischer Ausführung zur
Ansicht exponirt und ersuche die verehrten Anwesenden nach
Schluss des Vortrages diese Druckproben mit Aufmerksamkeit zu
besichtigen.
Aber auch der Wunsch, welchen ich in meinem vorjährigen
Vortrage über diesen Gegenstand zum Ausdruck brachte, nämlich
dass diesem Zweige graphischer Kunst recht bald ein Rotations-
Druckapparat erstehen und gegeben werden möge, hat sich bereits
erfüllt, indem die Maschinenbaufirma Bohn & Herber zu Würz-
burg in Bayern nach den Angaben des Erfinders der Algraphie,
Josef Scholz in Mainz, eine Rotationsmaschine zum Druck von
Aluminiumplatten construirte und zur Ausführung brachte, zur vollsten
Zufriedenheit der Druckanstalt des Herrn J. Scholz.
Dieser Druckapparat besitzt zwei gegen einander sich drehende
Cylinder, von denen der eine die für den Druck vorgerichtete Alu-
miniumplatte aufnimmt, während der andere die zu bedruckenden
Papierbogen nacheinander gegen die Druckplatte führt. Das Befeuchten
der Druckplatte geschieht bei diesem Druckapparate ungemein gleich-
massig genau und ist leicht zu reguliren.
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244
V o 1 k m e r.
Tri
Figur 12, RoUtions-Druckmaschine für Aluminium-Druckplatten älterer C<
Btraction.
B
Figur 13. Skizze dir Feucht- und Farbegebe-Einriehtung der verbesserten
.MaM'hine
y Google
Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.
245
Die Figur 12 stellt die erste Ausführung des Druckapparates
dar, in welchem das Farbewerk oben links bei dieser Ansicht an-
geordnet ist und rechts davon die Wischwalzen liegen. NeuesteDS
wurde aber der Druckapparat in der Construction dahin abgeändert,
wie es die Figur 13 in der Haupteinrichtung schematisch darstellt,
dass die Papierzufuhr nur 80c»i hoch liegt, daher äusserst leicht,
bequem und zeitersparend ist und dass die Farbe in sehr präeiser
Weise an die Druckplatte abgesetzt wird.
In der Hauptsache besteht daher die Einrichtung der abge-
änderten verbesserten Druckmaschine in Folgendem:
Der Plattencylinder a, tragt auf seinem Umfange die
eingespannte Aluminium -Druckplatte b und an einer anderen Stelle
des Umfanges die auswechselbare Feuchtplatte c, welche gegen
die Druckplatte etwas zurücktritt. Die nicht von der Druckplatte
und der Feuchtplatte eingenommenen Theile des Cylinderumfanges
treten sowohl gegen die Druckplatte als auch gegen die Feuchtplatte
zurück.
Wenn der Plattencylinder a bei seiner im Sinne des Pfeiles
angedeuteten Drehung in eine mehr vorwärtige Lage gekommen ist,
so empfängt die Feuchtplatte c von der gegen sie gehobenen und
angedrückten Heberwalze dy Wasser. Die Walze d senkt sich so
wie die Feuchtplatte sie verlassen hat, gegen eine Stoffwalze e,
welche ihrerseits durch die Walze / aus dem Wasserbehälter g mit
Wasser versorgt wird und dies an die Heberwalze d abgibt. Bei der
weiteren Drehung des Plattencylinders a gelangt die Feuchtplatte c
unter die Wisch walzen ä, ä, welche an die Feuchtplatte c ange-
drückt werden und von dieser das darauf vertheilte Wasser auf-
nehmen. Darauf wird die Feuchtplatter von einer Schmutzwalze /,
welche nur mit der Feuchtplatte in Berührung kommt, gereinigt und
kehrt wieder zur Heberwalze d zurück.
Es geht dann die auf dem Plattencylinder a festgemachte
Druckplatte b unter den Wischwalzen ä, hin, wird von diesen ange-
feuchtet, kommt an der inzwischen wieder gehobenen Schmutzwalze i
vorbei und empfängt von dem Farben werk M durch die Auftrag-
walzen k, Je, Farbe, um schliesslich den durch den Druckcylinder m
herbeigeführten Papierbogen zu bedrucken.
Der Druckcylinder m nimmt bei der angedeuteten Beweguugs-
richtung den zu bedruckenden Papierbogen vom Einlegetische A
unten auf und gibt ihn nach dem Drucke nach oben, mit der
Bildseite nach oben gekehrt, auf den Auslegetisch B ab.
Die Wischwalzen ä, A, sind so angeordnet, dass sie nur mit
der Feuchtplatte und der Druckplatte, nicht aber mit den übrigen
Theilen des Umfanges des Cylinders a in Berührung kommen. Die
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246
Volkmer.
Wischwalzen h, A, werden durch eine über ihnen gelegene Schmutz-
walze n gereinigt. Die in der Zeichnung der Figur 13 ange-
deuteten Drebrichtungen des Platten- und des Druckcylinders,
welche den bisher üblichen entgegengesetzt sind, gewähren den Vor-
theil, das Farbewerk M zum Zwecke der leichteren Zugänglichkeit
niedriger als in der Figur 12 anordnen zu können, wie es aus der
Figur 13 ersichtlich ist.
Die Qualität der Erzeugnisse dieses neuen Druckapparates
für Arbeiten aller Art ist derjenigen der Flachdruckpresse mindestens
ebenbürtig, der Druck sehr scharf und klar, das Passen selbst für
den Farbendruck vorzüglich. Die quantitative Leistung dieses
Druckapparates dagegen übertrifft die der Flachdruckpresse um 60 bis
70%. Diese erhöhte Leistungsfähigkeit wird theils durch die grössere
Druckschnelligkeit, etwa 1.200 Abdrücke in der Stunde, erreicht, theils
durch die Einfachheit in der Bedienung. Die Maschine kann täglich
bei dreimaligem Plattenwechsel, also bei kleineren Auflagen, mindestens
7.000 Abdrücke machen, bei grösseren Auflagen 8.000 bis 9.000,
ohne hiebei die Maschine zu überanstrengen.
Eine derlei Druckmaschine steht seit Monaten in der algraphischen
Anstalt von J. Scholz in Mainz im Betrieb und sind Exemplare
davon auch bereits an Druckanstalten in Deutschland, Italien und
Amerika abgegeben worden.
•
Endlich erlaube ich mir, wie ich dies alljährig zu thun pflege, die
verehrten Anwesenden auf eine Collection neuester Erzeugnisse
auf dem Gebiete der Photographie vou der Firma C. Ruf zu Frei-
burg im Breisgau im Portraitfach, mit Copien auf Seide, Sammt und
Pelluche von hervorragender Schönheit aufmerksam zu machen;
zu denselben gehört vor allem die am Schlüsse des gegenwärtigen
Heftes als Tafel 10 befindliche Autotypie einer Porträtstudie in
bedeutender Verkleinerung der Original-Photographie aus dem Atelier
C. Ruf; ferner Farbendrucke von aussergewöhnlicher Grösse zu Plakat-
zwecken für die Firma „Pears Soapu in London und von Photo-
gravuren mono- und polychrom von den Firmen J. Schuster
in Berlin, F. Hanfstängl in München etc., welche mir die Wiener
Kunstverlags-Anstalt R. Lechner (Wilhelm Müller) als Novi-
täten zur Ausstellung überliess, Ausstellungsobjecte, welche durch-
wegs als bewundernswerte und vorzügliche Leistungen moderner
Reproduction bezeichnet werden müssen.
Am Schlüsse meiner Mittheilungen angelangt, sei es mir ge-
stattet, von dieser Stelle aus, jenen Anstalten und Herren meinen
öffentlichen Dank auszusprechen, welche durch leihweise Überlassung
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Neuere Arbeiten im Gebiete der TWc-graphie etc.
247
des Skioptikons zu Projectionszwecken, sowie von Druekprobeu die
instructive Demonstration meiner Ausführungen ermöglicht haben.
Ich nenne diesbezüglich vor allem die Firma R. Lech n er
(Wilhelm Müller), welche iu bereitwilligster Weise den Skioptikou-
apparat zur Verfügung stellte und danke dem Ingenieur dieser Firma
Herrn Weidner, welcher die farbigen Photographien mit vielem
Geschick vorführte, sowie dem Herrn Hänflein, Inhaber des
Locales I., Kärtnerstrasse 32 A, welcher mir die Diapositive zu den
letzten zehn der vorgeführten farbigen Bilder geliehen hatte; ferner
Herrn Hof-Photographeu C. P i e t z u e r, Herrn Regierungsrath Fritz
für die Farbendrucke aus England, der Photographischen Ge-
sellschaft von Wien, Regierungsrath Dr. J. M. Ed er, Director
der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei, Herrn Director Felician Baron Myrbach und
endlich dem Factor und Vorstande der Lithographie-Abtheilung der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei Friedrich Hesse, welcher das so
gelungene Arrangement der Druckproben besorgte.
Ich schliesse hiemit meine Ausführungen, werde zunächst mittels
des Skioptikons die drei Systome der Photochromien vorführen und lade
die verehrten Anwesenden ein, nach dieser Bildvorführung die zur
Ausstellung gelangten Bilder und Druckproben einer aufmerksamen
Besichtigung zu würdigen, um damit über das Mitgetheilte und Vor-
geführte aus eigener Anschauung sich ein Urtheil zu bilden.
Es wurden nun die drei Systeme der Bilder mittels des Skiopti-
kons zur Darstellung gebracht und ernten grossen Beifall.
Organ der mUit*r-wlB*eii«<:baftlicheu Vorolno LIX. Band. 1S*9.
Ii»
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248
Die Pflege der Geschichte in der Armee.
Nachdruck verbotet! Übertetzuug-srecht vorbehalten.
Söldnerheere gehören der Vergangenheit an, sie sind durch
Volksheere ersetzt worden, in denen jeder wehrfähige Bürger
berufen ist, für die Interessen seines Vaterlandes die Waffen zu
führen.
Mit der allgemeinen Wehrpflicht haben die weiten Schichten
des Volkes in die Wehrmacht der Staaten Aufnahme gefunden;
hierin lag die Möglichkeit, die Steigerung der Wehrkraft in qu an ti-
tativer Beziehung bis auf jenes Mass zu treiben, wie es heute
fast alle europäischen Staaten aufweisen. Vom Jünglingsalter bis
in das reife Mannesalter sind die Männer aller Stände und Ge-
sellschaftsclassen verpflichtet, im Bedarfsfalle ihre Friedensarbeit zu
lassen und die Waffen zu ergreifen, um den heimatlichen Herd zu
schirmen, die Autorität des Staates und des Thrones zu schützen.
Diese Vaterlandsvertheidiger bilden einen ganz bedeutenden Antheil
der Gesammtbevölkerung des Staates, ihre Zahl beläuft sich in den
europäischen Grossstaaten auf Millionen.
Ein künftiger Krieg wird bewaffnete Menschenmassen in Be-
wegung sehen, wie sie seit der Völkerwanderung nicht zur Action
gekommen sind.
Die Führung dieser gewaltigen Armeen wird eines der gross-
artigsten Probleme der höheren Kriegskunst bilden; ihr wird es vor-
behalten bleiben zu erweisen, bis zu welchem Grade die Zahl der
Streiter im Kriege ausschlaggebend ist. Vorderhand gilt noch
allgemein der Grundsatz, dasa unter sonst gleichen Voraussetzungen
die Zahl entscheidet. Das Streben nach einer Vermehrung
des Heeres dürfte daher noch für geraume Zeit der Ausfluss des
Strebens nach einer möglichst kräftigen Armee bleiben.
Die numerische Stärke der bewaffneten Macht eines Reiches
findet jedoch schliesslich ihre Grenze in dem vorhandenen Menschen-
Material. Werden Minimal- und Maximal- Altersgrenzen für den
Beginn und das Ende der Wehrpflicht noch so sehr auseinauder-
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Difc Pflege der Geschichte in der Armee.
249
gerückt — Kinder und Greise werden docli niemals deu Fatiguen
eines Krieges gewachsen sein, man wird daher auf sie nicht
zählen können.
An dieser natürlichen Grenze ist man nun schon bald ange-
langt. Eine weitere Erstarkung der Wehrmacht in quantitativer
Beziehung ist wohl nur mehr in wenigen Staaten denkbar. Umso
wichtiger wird es, in qualitativer Beziehung zu ersetzen, was
an Zahl gebricht.
Die Qualität eines Heeres hängt von der physischen
Eignung der Bevölkerung, von ihrer intellectuellen und moralischen
Vorbildung, von der Güte der organisatorischen Einrichtungen, der
Vorschriften, von der Eiguuug seines Offieierscorps und vielen
anderen Momenten ab, deren richtige Würdigung und Pflege die
wesentlichste Aufgabe der Heeresleitung bedeutet.
In der zum Schlage bereit gestellten Armee wird es jedoch
vor allem ihr Geist sein, der für ihren Wert entscheidend ist,
denn nur der gute Geist wird sie befähigen, die grossen Anforde-
rungen, die in physischer und moralischer Beziehung an jeden Ein-
zelnen und an ganze Truppenkörper gestellt werden, zu erfüllen, im
kühnen Siegeslaufe nicht zu erlahmen, im Unglücke nicht zu verzagen.
Die Pflege des Geistes in der Armee wird daher der
anzusetzende Hebel sein, der ein numerisch schwächeres Heer, durch
Hebung seiner Qualität dem numerisch überlegenen ebenbürtig
machen wird. Die Nothwendigkeit der Pflege des Geistes steigert
sich in dem Masse, als die Berufssoldaten einen verhältnismässig
immer geringeren Theil der Feld-Armee bilden, sie steigert sich aber
auch bei der Rücksichtnahme auf jene Elemente, die, augekränkelt
von modernen socialen Strömungen, nicht jene dynastischen
und patriotischen Gefühle in das Heer mitbringen, ohne die ein
tüchtiger braver Soldat nicht gut gedacht werden kann. Durch die
Weckung und Festigung der hieher gehörigen Tugenden arbeitet die
Armee im Dienste des gesammten Vaterlandes; denn sie
schafft treue zufriedene Unterthanen; sie ist aber vor allem in ihrem
speciellen Interesse thätig, indem sie pflichtgetreue, gehorsame
Krieger heranzieht, die nicht lediglich einem Zwange folgend die
Waffen für das Vaterland erheben, sondern aus innerer Überzeugung,
also von einem ethischen Gefühle gedrängt, ihre Pflicht als
wehrfähige Bürger erfüllen.
In der Erkenntnis der bedeutenden Überlegenheit, die einer
von gutem Geiste beseelten Armee innewohnt, haben die Heeres-
leitungen ausnahmelos ihr Augenmerk auf jene Ausbildungszweige
gerichtet, die zwar nicht direct mit der Ausübung des Kriegshand-
19'
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250
Die Pflege der Geschichte in der Armee.
Werkes im Zusammenhange stehen, die jedoch geeignet sind, die
Qualität des Einzelnen und hiemit jene der Masse zu heben.
Unter den Mitteln, die dynastischen, patriotischen Gefühle beim
Manne zu wecken und zu festigen, den Mann moralisch auf jene
Stufe zu bringen, welche die Garantie bietet, dass dieser Mann auch
in den schwersten Stunden seines Berufes, fern vom Äuge seine*
Vorgesetzten, unter dem Eindrucke der Gefahr seine Pflicht thue,
nimmt die Pflege historischer Erinnerungen zweifellos einen
der ersten Platze ein. Wie fiberall, wirkt auch hier die Praxis mehr
als die Theorie, der Hinweis auf die frisch vollbrachte That deutlicher,
als viele Worte.
Die Vergangenheit unserer glorreichen Armee, die durch Jahr-
hunderte stets die Ehre der Fahne Habsburgs hochzuhalten ge-
wusst, bietet einen unerschöpflichen Born, aus dem Ruhmesthaten
von Hoch und Nieder, von Einzelnen und ganzen Truppen, geschöpft
werden können. Die Thaten unserer Ahnen sind daher vor allem
geeignet, als leuchtende Beispiele für die Epigonen hingestellt zu
werden.
Das Streben der Heeresleitungen durch Belehrung auf die
Moral des Soldaten zu wirken, den Mann zu einem auch inner-
lich tüchtigen Krieger zu erziehen, in ihm eine Grundlage
zu legen, die ihn auch nach dem Austritte aus dem Heere unzugängig
macht gegen die zersetzenden Einflüsse moderner Umsturzideen, den
ausgedienten Soldaten vielmehr zu einer Stütze der bestehenden
Gesetze qualificirt, ist allenthalben zu beobachten. So liest man z. B.
in einem deutschen Journale, dass zur Hebung der geschichtlichen
Kenntnisse der Mannschaft seitens eines Truppen - Commandanteu
zwanglose Abende arrangirt wurden, bei denen durch Eiujährig-
Freiwillige volksthüm liehe Vorträge über die vater-
ländische Geschichte und sonstige in die Pflege der Historie
einschlagige Themata, besprochen werden. Der betreffende Truppeu-
Commandant hat mit. diesen Abenden recht gute Erfolge erzielt und
empfiehlt deren Einführung auf das wärmste. Dass eine derartige
Orientirung der Mannschaft auch bei uns von hohem Werte wäre,
bedarf erst keines Beweises; vielleicht Hesse sich sogar behaupten,
dass eben in unserer Armee eine einheitliche Auffassung
der Geschichte der Gesa mint - Monarchie geradezu ein
noch nicht erfülltes Bedürfnis ist.
Man betrachte den Geschichtsunterricht an den Schulen in den
verschiedenen Kronländern. Die wechselvollen Geschicke der einzelnen
Theilo unserer Monarchie, die tiefer gehende Scheidung nach Nation
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
251
Sprache, Gesinnung und Kultur, sie sind die Ursachen, dass den
Schülern nicht immer die wahre Geschichte, sondern eine den
localen Verhältnissen angepasste Geschichte gelehrt wird.
Beim Eintritte in das Heer treffen dann oft diese gegensätzlichen
Anschauungen aufeinander, es gibt ausser der Staramesverschieden-
heit auch noch Differenzen, die sich auf geschichtliche Ereignisse
basiren. Hier würden die oben angedeuteten Vorträge klärend
wirken, es würde vaterländische und nicht Lo cal-G esch i ch t e
in der Armee getrieben werden.
Dies bei jenen Truppenkörpern, deren Mannschaft einen solchen
Grad von Vorbildung in das Heer mitbringt, dass von einer
geschichtlichen Basis überhaupt die Rede sein kann. Bei den aus
kulturell weniger hoch stehenden Gebieten sich er-
gänzenden Truppen, ergäbe sich an den vorskizzirten Abenden die
Gelegenheit, der Mannschaft in grossen Zügen die Vergangenheit der
Gesammt -Monarchie in der Beleuchtung zu zeigen, dass in dem
Manne die Erkenntnis durchdringe, dass und wie die Armee stets
an dem wichtigsten Wendepunnkte der Geschichte die
entscheidende Sprache geführt hat, welche grosse Aufgabe
der Armee daher auch in der Zukunft stets zukommen wird.
Knappste Kürze wird aber auf jeden Fall bei dem rein historischen
Theile nothwendig sein — das Fassungsvermögen unseres Mannes
darf nicht zu sehr überlastet werden, soll er nicht den Zusammenhang
verlieren. Hingegen könnten diese zwanglosen Vereinigungen der Mann-
schaft sehr vortheilhaft dazu benützt werden, um der Mannschaft die
Geschichte des eigenen Truppenkörpers vor Augen zu führen.
Bei der territorialen Ergänzung unserer Armee bildet
ein Truppenkörper im allgemeinen einen eng in sich geschlossenen
Körper, dessen Einheitlichkeit schon auf der engeren Heimat,
zumeist auf der gleichen Sprache, den gleichen Sitten und Gebräuchen
beruht. Söhne von Nachbarn, Angehörige derselben oder nahe an
einander liegender Gemeinden, die sich zum Thoile schon von Kind-
heit au gekannt, treten gemeinsam in das Heer, sie lösen in ihrem
Hausregimente ihre älteren Gemeindegenossen ab, die gleich-
falls gemeinsam in die Schule gegangen sind. Wenn des Kaisers Ruf
sie unter den Waffen versammelt, so stehen Mariner neben einander
in Reih' und Glied, die vielfach durch verwandtschaftliche Bande mit
'einander verbunden sind. Geht es dann in den Luissen Kampf, so
bildet dieses Band, das den einzelnen Manu unter Leuten seines
Stammes fechten lägst, einen nicht zu unterschätzenden morali-
schen Factor. Der Zaghafte, der im Begriffe steht, seinen Platz
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252
Die Pflege der Geschichte in der Armee.
zu verlassen, wird sich daran erinnern, dass seine Nachbarn im
Kampfe zu Hause erzählen werden, dass er der Erste von seinem
Posten gewichen, er fühlt es. dass Spott und Schande seiner harren
— und er hält aus.
Der Kühne wird durch den Gedanken noch mehr angeregt, dass
man im Heimatdorfe von seiner That erzählen wird, dass der greise
Vater, die saubere Dirn' mit Stolz von ihm sprechen werden — und
er wagt noch mehr.
Der Verwundete endlich, der als ein Opfer seiner Pflicht auf dem
Ehreufelde liegt, er fühlt, dass er im Bereiche von verwandten Menschen,
Freunden liegt, die ihr alles aufbieten werden, um ihm das Leben
zu erhalten; und sterbend selbst, drückt eine Freundeshand ihm die
Augen zu, ein Kind seiner Heimat hört seine letzten Grüsse an Weih
und Kind.
Das Gefühl der Zusammengehörigkeit eines aus einem eng be-
grenzten Gebiete sich ergänzenden Truppenkörpers ist demnach ein
bedeutender moralischer Factor, namentlich im Momente
der Gefahr, in der sich die Menschen enger aneinander schliessen, das
ist also vornehmlich im Gefechte. Bei dem seelisch höchst auf-
regenden Verlaufe eines künftigen Gefechtes ist aber die sorg-
fältige Pflege der das moralische Momeut der Truppe hebenden
Factoren ein Gebot der Nothwendigkeit. Das gemeinsame einheitliche
Fühlen der Mannschaft eines Truppenkörpers in eine Richtung zu
lenken, alle diese verschiedenen Elemente, Geister und Charaktere auf
ein ideelles gleiches Ziel zustreben zu lassen, das muss das Ziel der
moralischen Erziehung des Mannes sein. Für seinen Horizont und
sein Wirken genügt es, wenn der einfache Mann im Rahmen seines
Truppenkörpers trachte, sein Möglichstes und Bestes zu leisten; es
reicht hin, wenn der Mann in dem Bewusstsein seine Befriedigung
findet, dass der eigene Truppenkörper seine Pflicht in Ehren
gethau hat. Diese Art Localpatriotismus beim Manne zu wecken
und weiter auszubilden, wäre die Aufgabe der Erziehung des
Mannes. Ein Appell an diesen anerzogenen Patriotismus würde in
wichtigen Momenten des kriegerischen Lebens nicht ungehört ver-
hallen.
Ist es z. B. denkbar, dass selbst im kritischesten Augenblicke
ein Infanterist von Luxemburg Nr. 15 den Muth verliert, im Angriffe
erlahmt, wenn er die Fahne des Regimentes im Sturme vorangetrageu
sieht — vorausgesetzt, dass er im Frieden hundert- und aberhundertmal
darüber belehrt wurde und das Bild gesehen hat, wo der Feldherr
Erzherzog Carl die Fahne der Ahnen der heutigen Luxemburger
argrillen und sie zum Sturme und Siege geführt hat.
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Die Pflege der Geschichte in der Armee
253
Kann selbst in der grössten Gefahr ein Angehöriger des In-
fanterie-Regimentes Nr. 42 seinen Blick nach rückwärts
richten, wenn hinter ihm der Grenadiermarsch erklingt und er
daran denken muss, wie die Ahnen unter dem Klange dieses Marsches
unsterbliche Ehre und Ruhm erworben haben.
Oder kann mau es sich denken, dass eine Attake in der Zu-
kunft vonWindischgrätz-Dragoner nicht mit demselben Elan,
derselben Schneid geritten werde, wie sie die bartlosen Ahnen bei
Kol in geritten haben! immer unter der Voraussetzung, dass den
Leuten au jedem Tage ihrer Dienstzeit vorgehalten wurde, dass sie
die Nachkommen der Helden jener Zeit sind.
Wird die Thatsache anerkannt, dass die mit besonderen
Privilegien ausgezeichneten Truppenkörper in diesen Auszeich-
nungen auch in künftigen Gelegenheiten einen Sporn für hervor-
ragende Leistungen finden werden, dann ergibt sich von selbst die
Schlussfolgerung, auch bei den anderen Truppenkörpern nach An-
lässen in der Geschichte zu suchen, bei denen sie sich mit be-
sonderem Ruhme bedeckt haben. Bei der Mehrzahl unserer Regimenter,
die ihre Geschichte weit in die Vergangenheit zurückzuleiten ver-
mögen, wird sich eine reiche Fülle von Ereignissen ergeben, die
weit über das Mass gewöhnlicher Pflichterfüllung her-
vorragen, daher ganz besonders geeignet sind, als nachahmenswerte
Beispiele den kommenden Generationen vorgehalten zu werden.
Truppenkörper, die jüngeren Bestandes sind, verdanken ihr
Entstehen oft der Vereinigung von Abtheilungen schon bestandener
Truppenkörper; diese in einen neuen Verband zusammengefügten
Abtheilungen haben ihren wohlverdienten Antheil an den Ruhmes-
blättern ihres Stammkörpers, es ist daher gewiss nur recht und
billig, wenn sie den auf sie entfallenden Antheil der Geschichte in
ihre neuen Truppenkörper mitbringen und hiedurch das nicht zu
erschütternde Fundament für die Geschichte dieses neuen Körpers
bilden.
Wenn im dichten Gewühle der Schlacht, im kritischen Momente,
da es sich um die Entscheidung handelt, alle Mittel ein-
gesetzt werden müssen, um vom Manne die höchste physische
und moralische Leistung zu verlangen, da wird ein markiger
kurzer Appell an eine ähnliche Episode aus der Geschichte gewiss
nicht wirkungslos verhallen. Hat der Mann im Frieden gelernt, diese
Episode nach ihrer Bedeutung zu würdigen, die Manner, die sich
hiebei ausgezeichnet haben, ob ihres besonderen Muthes, ihres hervor-
ragenden Pflichtbewusstseins zu bewundern, hat man ihm endlich
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Die Pflöge der Geschichte in der Armee.
vor Augen geführt, wie dankbar und pietätvoll noch Kind und Kindes-
kinder von deren Thaten sprechen, dass mit Stolz und Bewunderung im
Kegimente und in der Heimat ihre Namen genannt werden, so muss
doch in der Masse unserer braven Soldaten der sehnliche Wunsch
entstehen, es diesen Männern gleich zu thun, die Erben ihres
Ehrenkleides und ihres Ruhmes zu werden.
Versteht es ein Commandant — und die Kriegsgeschichte zeigt
unzählige solcher Fälle — im richtigen Momente die richtige
Stelle im Herzen und im Ehrgefühle seiner Leute zu treffen,
so ist er imstande, das moralische Element in seiner Ab-
thoilung auf jenes Mass zu steigern, das ihm die Garantie bietet,
dass seine Truppe das Höchste leisten wird, was Menschen
vermögen.
Eine derartige Wirkung hat aber zur natürlichen Voraussetzung
dass die markanten Momente der Geschichte des Truppenkörpers
von dem einzelnen Manne gekannt sind. Das Mittel hiezu liegt
in der Instruction. Und hier muss wohl eingewendet werden,
dass in dieser Richtung die Pflege des moralischen Elementes
noch nicht überall mit jener Sorgfalt betrieben wird, die diesem
wichtigen Gegenstande zukommt.
Die Erläuterung der Bestimmungen des Dienst -Regle-
ments füllt z. B. einen guten Theil der theoretischen Schulung
des Mannes aus. Hier liesse sich die G e s c h i ch te des Truppen-
körpers mit grossem Nutzen verwerthen, indem die zur Erläute-
rung der reglementären Bestimmungen unerlässlichen Beispiele
aus derselben gewählt werden. Der Unterricht würde hiedurch ge-
winnen und dem Manne würde manche schöne That der Vergangen-
heit als Vorbild für eine ähnliche Lage vor Augen schweben.
In den Schreibschulen werden häufig die hochklingendsten
Sätze der Reglements für Di ctando - Übungen gewählt; läge es
nicht viel näher, dem Manne in der hiefür gewidmeten Zeit Episoden
au 8 der Geschichte seines Regimentes zu dictiren.
Gibt man dem Manne hiezu noch ein ordentlich gebundenes
Schreibheft, belehrt man ihn von Haus aus, welchen Wert dieses
Heft für ihn nach dem Austritte aus dem Heere als Andenken haben
wird, so ist mit vieler Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die
schreibkundige Mannschaft an der Schreibstunde mit weit mehr Fleiss
und Ambition theilnehmen wird, als in dem Falle, wenn die Übung
ohne Berücksichtigung dos Geschmackes der Leute und des zu er-
reichenden Nutzens vorgenommen wird. Viele des Schreibens
unkundige Leute würden in dem Wunsche nach einer ähnlichen,
von der eigenen Hand stammenden Sammlung von Episoden, einen
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
255
Spora finden, gleichfalls möglichst bald in die Mysterien des Schreibens
einzudringen.
In den vielen Stunden des Tages, die der Officier und der
länger dienende Unterofficier mit der Mannschaft verbringt, gibt es
reichliche Ruhepausen, die ja jeder denkende Vorgesetzte dazu
ausnützt, durch Gespräche anregend, im Interesse des Dienstes
zu wirken. Wer mit der Mannschaft in dieser Weise verkehrt und
getrachtet hat, in den Ideenkreis derselben einzudringen,
irn zwanglosen Gespräche all' ihre kleinen Schmerzen und Wünsche
kennen zu lernen, der wird auch den Einfluss kennen gelernt haben,
den der wohlwollende, fürsorgliche Commandant eben in
diesen Ruhepausen auf seine Mannschaft ausübt. Das ist auch der
geeignete Moment, um mit den Leuten durch Gespräche die G e s c h i c h t e
des Truppenkörpers zu berühren.
Es fällt z. B. während des Rastens einer exercierenden Unter-
abtheilung der Blick des Unterabtheilungs-Commandanten auf die
Fahne des Regimentes, die bei einem exercierenden Bataillon eben
hoch getragen wird. Er wählt sich einen intelligenten Mann des jüngsten
Jahrganges und fragt ihn in seiner Muttersprache, in einem Ton-
falle, der die Scheu des Mannes bannt, was er denn
von der Geschichte dieser Fahne wisse. Ein stummes verlegenes
Lachen dürfte wohl zumeist die Antwort sein. Der Compagnie-Com-
mandant weist nun kurz auf die Pflicht jedes Einzelnen hin, die
Vergangenheit jeues Paniers zu kennen, das zu vertheidigen
des Soldaten heiligste Pflicht ist. Sodann erzählt er seinen
Leuten die Schicksale dieser Fahne, er nenut vielleicht den Namen
eines Helden, der sie in Noth und Gefahr mit Todesmuth gerettet
hat, betont, welchen unvergänglichen Klang der Name dieses Mannes
in der Geschichte des Regimentes sich erworben und schliesst mit
dem Ausdrucke der Überzeugung, dass jeder Mann der xten Com-
pagnie in einer gleichen Lage dasselbe thun würde.
Wer das Glück hatte, in einer Unterabtheilung zu dienen,
deren Commandant die Ruhepausen in diesem Sinne ausnützte, der
wird das Bild in Erinnerung haben, wie die lagernde Compagnie,
mit Spannung den Worten seines Commandanten lauschend, ihm
näher rückte und seiner Erzählung mit empfänglichem Gemüthe
folgte. Eine solche Pause hat in der Erziehung des Soldaten
gewiss eine weit wichtigere Rolle gespielt, als wenn dieselbe in der
obligaten Weise mit Distanzschätzen, Ilornsigualen u. dgl. oder wie
nicht selten, mit Nichtsthun ausgefüllt wurde.
Gerade wir Österreich-Ungarns 0 ff i eiere können es
mit Genugthuung empfinden, dass wir ein selten empfängliches
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
Menschen-Material in die Armee bekommen. Der biedere brave
Bauerssohn mit seinem kindlichen Gemüthe füllt Gottlob noch zum
grösseren Theile die Reihen unserer Armee, er ist aber auch das
dankbarste Werkzeug in der Hand eines vernünftigen, wohl-
wollenden Commandanten, der es versteht, den Weg zum Herzen
seiner Leute zu finden.
Man blättere in den Geschichten unserer braven Regimenter
nach und man wird auf jeder Seite Beweise finden, mit welcher Auf-
opferung der kaiserliche Soldat in allen Lagen für seinen Officier
eingestanden ist, wenn dieser ihm nicht allein Commandant,
sondern auch ein menschenfreundlicher, fürsorglicher
Vater war. Man mag dies ein Stück „altösterreichischer
Gemüthlichkeit" nennen, sie hat sich aber durch Jahr-
hunderte bewährt und verdient deshalb weiter ge-
pflegt zu werden. Heute, da Decennien vergehen, ohne
dass Kriege geführt werden, bleibt auch die Herstellung dieses
geistig moralischen Contactes zwischen dem einfachen
Krieger und dem Führer, der P r i e d e n s s c h u 1 u n g vorbehalten ;
wer aber über das Thema eindringlicher nachdenkt, sich über seine
Consequenzen deutlicher Rechenschaft gibt und im Frieden schon in
dieser Richtung nach besten Kräften vorarbeitet, der wird die Früchte
seiner Bemühungen im Ernstfalle ernten.
Das heutige Gefecht stellt an den einzelnen Mann weit
höhere Anforderungen als noch in dem letzten Kriege; das rastlose
Hinarbeiten auf die möglichst hohe Entwickelung der moralischen
Potenzen des Mannes ist daher heute mehr denn je zur Noth-
wendigkeit geworden. Bei dem Mangel an K r i e g s e r fah r u n g
bietet die (beschichte das Hilfsmittel hiezu. Der Officier bedarf für
seinen erweiterten Horizout oines grösseren Umfanges des Wissens,
er sammelt seine Ansichten aus der Geschichte der gesaramten Armee
und den Kriegen der neueren Zeit, für den einzelnen Mann
genügt die Anfachung seines Localpatriotismus im Rahmen
seines Truppenkörpers und die Anerziehung des Gefühles, es seinen
Ahnen gleich zu t h u n.
Dieser Localpatriotismus erfordert, wie eben abgeleitet, seitens
des Mannes gewisse Kenntnisse aus der Geschichte seines Truppen-
Körpers, die selbstredend vor allem von denjenigen gekannt sein
muss, die in erster Linie berufen sind, den Mann darüber zu
unterrichten.
Für die Erfüllung all' dieser Forderungen ist es nun nothwendig,
dass vor allem eine Geschichte des T r u p p e n k ö r p e r s über-
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
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haupt existire. Abgesehen von der schuldigen Pietät an die
Vorfahren, spielt ja die Geschichte eines Trnppenkörpers auch in
mancher anderen Beziehung eine so hervorragende Rolle, dass die
Verfassung und Evidenthaltung derselben nicht dem guten Willen
des Commandanten oder des Officiers-Corps vorbehalten bleiben
sollte, sondern dem Commandanten geradezu zur Pflicht zu
machen wäre. Der Umfang, die Fassung und Ausstattung könnte dem
Tmppenkörper selbst überlassen bleiben, gewisse markante Momente
im Leben desselben, namentlich aber die Ereignisse vor dem
Feinde, wären jedoch unbedingt in jenem Masse in die Geschichte
aufzunehmen, als sie geeignet sind, glänzenden Thaten eines Ange-
hörigen des Truppenkörpers ein geistiges Monument zu setzen,
ihn den Nachkommen als Vorbild hinzustellen, den im Dienste für
das Vaterland Gefallenen eine pietätvolle Stätte zu weihen, wo
ihre Namen dem Vergessen entrissen werden. Denkt man sich
Regiments-Geschichten bald nach einem Kriege, nach dem im
Truppenkörper vorfindlichen Acten-Material niedergeschrieben, so
bilden sie höchst wertvolle Behelfe für das Studium von
Detailkämpfen und die zweckmässigsten Vorwürfe für die Anlage
von taktischen Friedensübungen aller Art.
Die Heeresleitung hat also das regste Interesse, dass bei jedem
Truppenkörper eine Geschichte existire; deren Anlage wäre daher
auch obligatorisch zu verlangen. Dieses officielle Buch würde
die Vergangenheit documentarisch niedergelegt enthalten, es würde im
Truppenkörper eine Art hoch zu haltender Reliquie bilden, ein
Buch, in welchem ehrend genannt zu werden den Ehrgeiz jedes
Einzelnen bilden würde.
Ausser diesem in der Armee spräche, in einem der Sache
entsprechenden, würdigen Style verfassten, mit wichtigen Documenten
im Originale belegten, entsprechend ausgestatteten Werke wäre eine
kleinere populär gehaltene Ausgabe der Geschichte in der
Muttersprache des Truppenkörpers nothwendig, welche
die wichtigsten Schicksale desselben, unter besonderer Hervorhebung
der von der Mannschaft geleisteten besonderen Thaten zu ent-
halten hätte. Dieser Auszug aus der Geschichte des Trnppen-
körpers wäre ein Erbauungsbuch, mit dem jeder in de n T r u p p e n-
körper eintretende Mann zu b et heilen wäre; dieses
Büchlein würde gleichzeitig das geeignetste Lesebuch bilden,
desgleichen könnten die Themata für Reglement-Erläuterungen, für
den Schreibunterricht u. dgl. demselben entnommen werden. Hie-
durch ergäbe sich die Gelegenheit, der Mannschaft spielend die
Vergangenheit des eigenen Truppenkörpers geläutig zu machen.
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258
Die Pflege der Geschiebte in der Armee.
Es dürfte wohl kaum geleugnet werden, das9 bei der grossen Masse
unseres Mannschaft9materials die Pflege dieses ethischen Mo-
mentes nicht ohne Nutzen bleiben würde.
Im engsten Zusammenhange mit der Pflege der Geschichte
steht die Pflege aller jener Erinnerungszeichen, welche dem
Andenken an irgend eine hervorragende militärische Hand-
lung gewidmet wurden. Diese Erinnerungszeichen sind sehr mannig-
faltiger Natur, sie knüpfen alle die Erinnerung an eine That, die
seitens der Armee in pietätvollem Andenken bewahrt
zu werden verdient. Sie sind die bleibenden Marksteine, die
manche von hohem Pflichtgefühl, unerschütterlicher Treue, glänzender
Tapferkeit oder heroischem Opfermuth dictirte That der Vergessen-
heit entreissen ; sie bilden die sichtbaren Überreste aus einer
glorreichen Vergangenheit, sind daher Sinnbilder, an denen jeder
Angehörige der Armee mit Stolz vorüberkoramt, bei deren An-
blicke er unwillkürlich seinen Blick auf die Vergangenheit richtet und
bei dem Gedanken an die Handlungen der Ahnen einen mächtigen
Ansporn zur Nachahmung findet. Von diesem Gesichtspunkte sind
derlei Erinnerungszeichen in hervorragendem Masse geeignet, auf
die moralische Erziehung des Mannes zu wirken. Die Pflege
solcher Erinnerungen ist daher ein Gebot der Noth wendigkeit.
In der Pflege dieser Erinnerungszeichen liegt aber auch wieder
ein Act schuldiger Pietät, zu welcher die Nachkommen der
Armee verpflichtet sind. Oft ist ein einfacher Stein der einzige
Überrest einer ganzen Unsumme der herrlichsten Kriegertugenden,
das bescheidene Andenken an brave Krieger, die ihre höchsten Güter
eingesetzt haben für die Ehre des Vaterlandes.
Dem Soldaten ist es nicht gegeben, irdische Glücksgüter als
Lohn für redliche Pflichterfüllung zu erwerben, der K u h m, den er
sich vor der Mitwelt — zumeist jedoch erst vor der Nachwelt —
erringt, ist die einzige Genugthuung für seine Thaten. Die An-
denken an diese Ruhmesthaten unverwischlich der ewigen Erinnerung
zu erhalten, ist eine heilige Pflicht der nachfolgenden
militärischen Generationen.
Es wären daher alle Gegenstände, die in einem Truppenkörper
als Andenken au irgend eine Episode der Vergangenheit ererbt
wurden, iu würdiger Form iu eine Art von Museum zu hinterlegen,
das durch Beischluss der nöthigen Originalaeten und Schilderungen
den möglichst eingehendsten Aufschluss über alle auf die betreffende
That bezugnehmenden Daten zu geVu hätte. Jeder Stand, jede
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Die Pflege der Geschichte iu der Armee.
259
Familie hütet mit eifersuchtiger Pietät jede noch so geringfügige
Reliquie aus der Vergangenheit — die Armee, die in vielen
seiner Truppenkörper die Epigonen einer nach Jahrhunderten zählen-
den glänzenden Vergangenheit sieht, sollte hierin zurückstehen? Es
kömmt nur auf die Mühe der ersten Anlage an und manches Regi-
ment würde stauneu, welch1 ein Schatz an Reliquien sich in seinem
Museum hinterlegen liesse, wenn die Vergangenheit genau geprüft,
entsprechende Nachsuche in den amtlichen und Privatarchiven ge-
halten und mit emsigem Fleisse alles zusammengetragen würde, was
einen Glanzpunkt in der Geschichte des Regimentes markirt.
Man bemühe sich z. B. in das Museum des T irol er-Jäg er-
Regimentes auf dem Berge Isel in Innsbruck. Alljährlich
wird es von Tausenden von Menschen aller Herren Länder besucht;
und alle Besucher sehen mit Bewunderung auf die Dinge, die mehr
als irgend eine wissenschaftliche Sammlung zu Gemüth sprechen,
denn sie zeugen von erhabenen Menscheutugeuden, die sich in den
schwierigsten Verhältnissen bewährt haben. Mit Stolz fühlt sich jeder
einzelue Kaiser-Jäger ein Nachkomme dieser bewunderten Menschen
und im geheimsten Stübchen seines Herzens mag sich gar oft der
Ehrgeiz regen, einst auch Eingang zu finden in diese Räume, in
denen er so oft sich selbst erbaut, in denen er Zeuge der Bewun-
derung von Tausenden von Menschen gewesen.
Wer könnte ernstlich die Kraft dieser Triebfeder bestreiten,
welche die guten Saiten im Menschen zum Tönen bringt, ihn für
eine Zeit wenigstens emporhebt zu idealen Zielen, zu lobenswertem
Streben !
Ausser diesen, den einzelnen Truppenkörper speciell be-
treffenden Erinnerungszeichen, gibt es noch zahlreiche, für die Armee
im allgemeinen hohen Wert besitzende Andenken — diese Huden
ihren würdigen Platz in einem Heeres muse um, dessen Aufgabe es
ist, alle Kreise der Bevölkerung für ihr Werk zu interessiren, wodurch
manche kostbare Reliquie aus dem Staube der Vergessenheit an die
ihr gebürende Stelle gesetzt würde.
Unter den Erinnerungszeichen nehmen die KriegerdeiikraiÜer
eine ganz besondere Stelle ein. Sie erheben sich zumeist über
den Gräbern jener neiden, die für das Vaterland den Tod
auf dem Felde der Ehre gefunden haben. Es ist ein alter Brauch
der Menschheit, die Stelle, wo ein theurer Todtcr liegt, durch ein
bleibendes Zeichen zu schmücken. Welches erhöhte Anrecht hat
daher der im Felde gefallene Krieger, dass der Ort, an dem
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2Ü0
Die Pflege der Geschichte in der Armee
seine irdische Hülle ruht, nicht dem Vergessen anheimfalle;
welch' höhere Pflicht erwächst andererseits der Armee dafür Sorge
zu tragen, dass ein bleibendes Zeichen davon Zeugnis gobe,
dass hier brave Krieger ruhen, die ihr Leben für die Interessen
des Vaterlandes gelassen haben. Die Sorge für alle Denkmäler, die
sich auf kriegerische Actiouen erstrecken, bildet eine hohe
und ehrenvolle Aufgabe der Armee.
Ihre Sache ist es, die Interessen, die einzelne Angehörige der
Gefallenen oder Corporationen an der Erhaltung der Denkmäler
besitzen, zu fördern, und dort, wo sich Niemand für diesen Act
der Pietät lindet, selbst handelnd einzugreifen.
•
Zur Lösung dieser Aufgabe erscheint es vor allem unerlässlich,
eine Evidenz all' jener Denkmäler herzustellen, die
sich auf die kriegerische Vergangenheit der öster-
reichisch-ungarischen Armee bezieht. Bis nun scheint
eine solche nicht zu bestehen, wenigstens ist das Vorhandensein
einer soeben nicht so allgemein bekannt, als es nothwendig wäre,
um alle Kreise der Bevölkerung dafür zu interessireu, ihr Schärf-
lein zur Lösung dieser ebenso pietätvollen als schönen Auf-
gabe beizutragen.
Bei der Mannigfaltigkeit der Kriegsschauplätze, auf denen
im Laufe der Jahrhunderte österreichisch-ungarische Truppen ge-
stritten habeu, wird die Sammlung air jener Daten, die auf die
bestehenden Denkmäler Bezug haben, gewissen Schwierig-
keiten begegnen — immerhin wird es aber zweifellos durchführbar
sein, im Bereiche der Monarchie zu constaHren, wo derlei
Denkmäler bestehen und welche ihre Geschichte ist. Die im Aus-
lande bestehenden Donkmäler werden im Wege der Archive, der
Kriegsgeschichte, der Tradition, durch Publicationen von Reisenden
und sonstigen spontanen Mittheilungen zu entnehmen sein — der
concreto Fall wird dann die Beurtheilung zulassen, was zu unter-
nehmen wäre, um auch das Andenken dieser nunmehr in fremder
Erde ruhenden Krieger für immerwährende Zeiten zu erhalten. Dass
man in dieser Richtung seitens der fremden Regierungen nur dasfreieste
Entgegenkommen zu gewärtigen hat, beweist eine Reihe von Fällen,
in welchen den gefallenen Kriegern eines fremden Staates dieselben
Ehren erwiesen wurden, als den eigenen.
Wie viel österreichische Soldaten liegen z. B. in der ober-
italienischen Tiefebene, die Opfer der unzähligen Kämpfe, die dieser
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
Boden im Laufe von Jahrhunderten gesehen hat. Wie viel Namen
von Helden, die hier Ausserordentliches geleistet haben, sind der
Vergessenheit verfallen — auch ihr Grab hat einst ein Stein ge-
deckt — aber die Wände der Gruft sind eingestürzt, der Steiu aut
dem in kaum mehr leserlicher Schrift der Name des Helden ver-
ewigt stand, hat sich auf das Grab gelegt, es findet sich keine
sorgende Hand, welche die letzte Ruhestätte des Mannes pflegt, der
sein höchstes Gut gelassen hat, zum Wohle des Reiches — zum
Ruhme des Heeres. Kaum wenige Deceunien genügen, um eiuen
Namen vergessen zu lassen, der noch vorher den besten Klang be-
sessen — der Mensch bedarf eines greifbaren Erinnerungszeichens,
das unvergänglich als Mahnruf an die Vergangenheit, dem lebenden
Geschlechte vor Augen steht.
Im Wege der Reciprocität liesse sich gewiss ein Überein-
kommen zwischen den verschiedenen Armeen erzielen, das die Er-
haltung der Soldatengräber und Denkmäler zum Gegenstande hätte.
Wie peinlich musste es berühren, als sich z. B. vor einiger Zeit
eine kleine Polemik darüber entspann, dass das Grab eines unserer
bravsten Männer, des berühmten Obersten Kopal, des heldeu-
müthigen Commandanten des 10. Feld- Jäger-Bataillons, sich in ver-
wahrlostem Zustande befinde. Wie dankbar hat hingegen der öster-
reichische Krieger von dem pietätvollen Acte der Überführung der
Gebeine der bei Lodi gefallenen österreichischen Soldaten auf einen
neuen Gottesacker vernommen.
Mangels eines anderen Mittels der Evidenthaltung von Denk-
mälern für österreichisch-ungarische Krieger im A u s 1 a n d e müsste
jeder Truppenkörper, dessen Geschichte in jene Epochen zurück-
reicht, da Kriege im Auslande geführt wurden, auf Grund des bei
ihm vorhandenen Materials Erhebungen pflegen und seine Beiträge
zu einer bei der Centraistelle zu verfassenden Gesammt-
Übersicht liefern. Sache der letzteren wäre die Einleitung der
weiteren Schritte zum Zwecke der Evideuthaltung, Erhaltung und
des Schutzes solcher Denkmäler.
Einfacher gestaltet sich diese Aufgabe im Bereiche unserer
Gesammt - Monarchie.
Die Schlachtfelder innerhalb dieses Gebietes sind der (iecen-
stand häufiger Studien; sie werden wiederholt von Schulen, Cursen,
Privatpersonen, Corporationen besucht; es findeu sich patriotische
Unternehmungen zur Erhaltung und Pflege der Denkmäler, es gibt
zahlreiche Interessenten aus privaten Kreisen, kurz, die Gelegenheit
etwas in dieser Richtung zu thun, ist im Iulande begreiflicherweise
eine grössere. Immerhin bleiben aber derlei Actioneu Einzeluer oder
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
von Vereinigungen dem guten Willen der Betreffenden überlassen,
man kann sie nicht einer einheitlichen grossen Action
gleich halten, die aber geboten scheint, wenn man wirklich alle
Erinnerungszeichen, auf denen die rühmliche Vergangenheit,
die erhebende Tradition unserer Armee beruht, ihrem Werte und
Zwecke entsprechend, dem Verfalle entreissen, der Nach-
welt erhalten will.
Aber nicht nur auf den grossen Schlachtfeldern allein
haben sich Episoden abgespielt, die verdienen der Nachwelt als
Muster hingestellt zu werden; häufig haben auch auf ganz unter-
geordneten Schauplätzen Soldaten Beweise von seltenem
Pflichtgefühl, besonderem Math, hervorragender Selbstverleugnung
gegeben und haben dieselben daher denselben Anspruch im Andenken
der Armee einen würdigen Platz einzunehmen. Findet sich nicht zu-
fällig ein Angehöriger der Betreffenden, der die Mühe und Kosten
nicht scheut, die That des Seinen durch Errichtung und Pflege eines
Denkmales auf dauernde Zeit zu documentiren, so läuft der Held
Gefahr, vergessen zu werden. Hat ihn andererseits die Mitwelt durch
Errichtung eines Denkmales geehrt, so liegt die Sorge nahe, dass
das Denkmal dem Verfalle preisgegeben ist, wenn die zunächst daran
Interessirten zu leben aufgehört haben.
Aus allen diesen Gründen lässt sich die Forderung nach ein-
heitlicher Auffassung der ganze u Denkmäler-Frage
ableiten. Die Armee hat an der Errichtung, Pflege und Erhaltung
der Krieger-Denkmäler das grösste Interesse, der Armeeleitung
kommt daher die Pflicht zu, die Leitung der ganzen Angelegenheit
in der Hand zu halten.
Es wird, wie bereits erwähnt, zunächst auf die Feststellung
der Evidenz der bestehenden Denkmäler ankommen.
Die Wege, um diese Evidenz herzustellen, mögen recht mannig-
faltige sein ; der in den folgenden Zeilen angeregte möge daher nur
als ein Versuch angesehen werden, den Grundstein zu einem patrioti-
schen Werke zu legen, dessen Realisirung keine Chimäre genannt
werden kann.
Zu einer Zeit, da immer häutiger Stimmen aus der Armee
laut werden, die für die Noth wendigkeit der Hebung der
moralischen F a c t o r e n sprechen, da der Gedanke immer deutlicher
sich geltend macht, dass die Armee berufen ist, in dem unausbleiblichen
socialen Reform kämpfe die feste Stütze des Thrones und der
gesellschaftlichen Ordnung zu bilden, gleich dem Fels im Meere
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
263
unerschüttert, bis die ihn umbrandenden Wogen zur Ruhe kommen —
zu dieser Zeit darf kein Mittel verabsäumt werden, diesen Hort
der öffentlichen Sicherheit zu pflegen und zu hüten, mit Eifer-
sucht darüber zu wachen, dass kein Fremdkörper sich in seinen
Organismus eindringe, dafür zu sorgen, dass die Armee und ihr
Geist gesund erhalten werde bis in das Innerste ihres Körpers.
Der Hinweis auf die glorreiche Vergangenheit der
Armee wird ein Mittel hiezu sein.
Aus dieser Vergangenheit ragen die Krieger-Denkmäler als die
Wahrzeichen gethaner Pflicht hervor; sie geben Zeugnis davon, wie
es die Ahnen mit den edelsten Tugenden des Kriegers, Patriotismus,
Unterthanentreue, Pflichtgefühl und Gehorsam gehalten haben — bis
in den Tod.
Dieses theure Vermächtnis aus der Vergangenheit
hoch zu halten, es als M i 1 1 e 1 für die Erbauung, morali-
sche Schulung und Läuterung der kommenden Generationen
auszunützen, sei die heilige Pflicht und Aufgabe der Armee.
Krieger-Denkmäler finden sich in der ganzen Monarchie ver-
theilt, dort dichter,, wo grosse Ereignisse ihren Abschluss gefunden
haben, dort weniger dicht, wo die Beschaffenheit des Landes grosse
kriegerische Actionen von Haus aus ausschliesst. Doch auch in den
eisstarrendenßergen der Alpen wiein den sumpfigen
Niederungen unserer Flachländer hat der öster-
reichisch-ungarische SoldatHabsburgs Kriegsbanner
stets Ehre gemacht; man wird daher auch in solchen Gebieten
wiederholt auf Erinnerungszeichen stossen, welche die dankbare Mit-
welt dem Andenken an eine schöne That gesetzt hat.
Der Raum, der hier in Betracht kommt, ist daher ein sehr
grosser, eine Arbeitsteilung daher unerlässlich.
Die Theilung Hesse sich zweckmässigerweise der bereits be-
stehenden Eintheilung in Ergänz ungs bezirke anpassen. Der
Ergänzungsbezirks-Commandant steht mit seinem Ergänzungsbezirke
in dauerndem innigen Contacte. Wenn in Zukunft diese Stellung noch
mehr stabilisirt werden sollte, so kann eine Person viele Jahre
hindurch auf diesem Posten bleiben und den Ergänzungsbereich, den
er ja im Jahre mindestens einmal im Detail bereist, genau
kennen. Der Ergänzungsbezirks-Commandant wird daher sehr leicht
in der Lage sein, vor allem zu constatiren, wo Krieger- Denk-
mäler in seinem Bezirke überhaupt bestehen. Eine
weitere Aufgabe des Ergfinzungsbezirks-Commandanten wird es sein,
den auf das Denkmal bezughabenden historischen Theil fest-
zustellen, beziehungsweise zu ergänzen. Hiezu wird es oft nothwendig
Organ <ler miliUr -wi$*«n*chaftlicB« u Vereine. L!.\". Band 1*99. )£Q
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2t>4
Die Pflege der Geschichte in der Armee.
sein, die in der Bevölkerung durch mündliche Überlieferung
bekannten Daten zu sammeln, dieselben durch Nachforschunge n
in den Archiven der Gemeinden, Gutsherrschaften, Kirchen u.dgl.
zu ergänzen und auf diese Weise ein erschöpfendes Quellen-
Material zu schaffen, auf Grund dessen, im Vereine mit den
amtlichen Daten des Kriegsarchivs, eine möglichst getreue
Biographie des betreffenden Denkmales verfasst werden
kann.
Die mit allen nöthigen zugänglichen Daten und Dokumenten
instruirten Denkmal-Biographien wären der Centraistelle
vorzulegen, deren Aufgabe in der Durchsicht und Ergänzung der
einlaufenden Acten zu bestehen hätte. Die Leitung wäre hierauf in
der Lage, einGesammtwerk zu verfassen, welches die
Evidenzhaitang dieser Denkmäler ermöglichen würde.
Wird dieses Werk officiell aufgelegt und den bestehenden Officiers-
Bibliotheken zugestellt, so vermag sich jeder einzelne Reisende oder
Truppenkörper, der einen Raum betritt, darüber zu Orientiren, welche
kriegerischen Ereignisse sich in diesem Räume abgespielt haben und
wo die Zeichen zur Erinnerung an hervorragende Thaten aus dieser
Epoche sich befinden Die Fälle würden dann seltener werden, dass man
beispielsweise auf Märschen an irgend einem Denkmale vorbeizieht,
kaum mit Mühe die verblasste Inschrift zu enträthseln vermag und
wegen Mangels an Kenntnis der Thatsache, die in diesem Denkmale
verowigt erscheint, unbefriedigt seinen Weg fortsetzt.
Welch1 einen anderen Eindruck würde bei derselben Gelegenheit
die Truppe erhalten, wenn der Commandant seine Leute vor das
Denkmal treten lässt, in kurzen Worten dessen Geschichte erklärt
und durch ein kräftiges Hoch ! oder durch ein Eutblössen der Häupter
der Pietät für die vollbrachte Ruhmesthat Ausdruck gibt. Wie an-
genehm berühren ähnliche Mittheilungen in einem Tagesblatte —
wie oft muss aber ein ähnlicher Act der Pietät unterbleiben, weil
man entweder unvermuthet vor einem Denkmale steht, oder weil
die Mittel fehlen, sich über die Bedeutung des Denk-
mal e s zu o r i e n t i r e n.
Die vorangedeutete Thätigkeit der Ergänzungs - Bezirks - Com-
mandanten behufs Feststellung einer Evidenz der Denkmäler müsste
seitens aller politischen Behörden eine kräftige Unterstützung
linden, woran ja übrigens gewiss nicht zu zweifeln ist, wenn die-
selben über den hohen patriotische n W e r t ihrer Arbeit informirt
werden. Aber auch militär is euerseits Hesse sich die Thätigkeit
der Ergänzungs-Bezirka-Cominandanten wesentlich unterstützen. All-
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Die Pflege der Geschichte in der Armee.
265
jährlich begehen die Monarchie eine Reihe von recognoscirenden
Officieren, Mappe nren und militärischen Touristen, die bis
in die von den Haupt-Communicationen entferntesten Gebiete
eindringen, und das Land bis in's Detail begehen, daher auch in der
Lage sind, in dieser Richtung sehr gute Dienste zu leisten. Speciell
vom M a p p e u r, der ja auch das geringfügigste Denkmal aufnehmen
muss, wäre es zu verlangen, dass er die auf das Denkmal bezug-
nehmenden Daten, so weit sie ohne besondere Zeitversäumnis er-
langbar sind, notire und gelegentlich der topographischen
Beschreibung der Section zur Kenntnis bringe. Um sich die
Kenntnis der topographischen Daten zu verschaffen, muss der Mappeur
ohnehin in der Bevölkerung und bei den Behörden Nachfrage halten;
die geringe Muhe, die er noch zu dorn oben angedeuteten Zwecke
verwendet, wird durch das Bewusstsein aufzuwiegen sein, auch ein
Scherflein beigetragen zu haben zum Gelingen eines gemeinnützigen
und patriotischen Werkes.
Ist das Werk vollendet, die Sammlung der in der Monarchie
bestehenden Kriegerdenkmäler verfasst, so verfügt die Armee über
eine Monographie, die entweder chronologisch nach Feldzügen oder
aber nach Kriegsschauplätzen gegliedert, eine ra9che Übersicht der
vorhandenen Denkmäler gestattet.
Diese Übersicht würde sodann für die Heeresleitung die Hand-
habe für die nächste Aufgabe bieten, d. i. für die Erhaltung der
Denkmäler. Man würde dann erst den Überblick erhalten, inwie-
weit Private, Gemeinden, Corporationen, Vereine, Truppenkörper u. dg]«
für die Erhaltung der Denkmäler zu interessiren wären und inwieweit
die Heeresleitung selbst unterstützend oder handelnd ein-
greifen müsste.
Die weitere Evidenthaltung der hier angeregten Monographie wäre
selbstredend gleichfalls Pflicht der Heeresleitung, welches die An-
kündigung der Aufstellung irgend eines Kriegerdenkmales dem be-
treffenden Territorial-Commando zur Pflicht raachen müsste. Ein über
diesen Act anzulegender Stiftungsbrief hätte alle Daten zu enthalten,
die auf die Bedeutung des Denkmales Bezug haben.
Unsere Armee ist heute ein Volksheer, jede Schichte der
Gesellschaft hat in ihm seine Vertreter. Die Ahnen dieses Volkes
haben im Dienste für das gemeinsame Vaterland geblutet, sie haben
Thaten vollführt, die würdig sind, der kommenden Welt als nach-
ahmenswerte Beispiele hingestellt zu werden.
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26(i
Die Pflege der Geschichte in der Armee.
Die Mitwelt hat viele dieser Thaten durch bleibende Erinnerungs-
zeichen gewürdigt; an uns ist es nun, dieses Erbe unverkürzt
auf die Nachkommen zu überliefern.
Die Führung in diesem, von Dankbarkeit und Pietät vor-
gezeichneten Werke gehört der Armee, sie ist es, die vor allen das
Interesse hat, ihre Helden derVergangenheit als leuchtende
Beispiele edler Kriegertugenden den kommenden
Generationen hinzustellen, sich an ihren Thaten zu
erbauen, sie nach besten Kräften nachzuahmen, damit
diese glorreiche Armee bleibe, was sie seit jeher war,
ein Hort der ö f fe n tl i c h e n S i ch e rh e i t, ei n e f es t e S t ü tz e
des Thrones und des Vaterlandes!
Tafel J>.
JOLY'S DREIFARBEN-LINEATUR
IVERC RÖSSERT).
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Tafel 10.
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267
Uber das Stellen taktischer Aufgaben.
Von Karl Exler,
k. and k Major im Infanterl ■ Keginii >nt< Nr. 22.
Mit einer Skizze im Texte.
N»chdrnck verholen Überaetznngtrecbt vorbehalten.
Allgemeines.
Die vorliegende, einem vorjährigen Vortrage für die instructive
Beschäftigung der Truppenofficiere entspringende Zusammenstellung
verfolgt den Zweck, jüngeren Kameraden in einfacher Weise einige
Anhaltspunkte für das Stellen taktischer Aufgaben zu geben, von der
Thatsache ausgehend, dass nur Jener taktische Situationen leicht
entwirren kann, der selbst Aufgaben richtig zu stellen vermag. Lernt
man kennen, was man will, dann lernt man auch beurtheilen, was
man kann, und bekommt mit klaren taktischen Gedanken auch die
Fähigkeit zu klaren Befehlen.
Die Schwierigkeiten bei der Stellung taktischer Aufgaben er-
messen wohl jene am besten, welche zuerst in der Stellung solcher
Aufgaben sich versuchen. Das Sprichwort „Übung macht den Meister"
iiat auch hier seine umfassende Giltigkeit, und ist die Ungeübtheit
vorwiegend die Ursache, warum so viele Aufgaben an innerer Wahr-
scheinlichkeit kranken.
Die Gepflogenheit, durch jüngere Ofliciere einige ihrem Wirkungs-
kreise entsprechende Aufgaben stellen zu lassen, wie dieselbe sich in
der Neuzeit stets mehr einbürgert, ist also nicht nur berechtigt,
sondern auch nutzbringend, da dieselbe am meisten das taktische
Fühlen, Denken und Handeln zu unterstützen geeignet ist, und gleich-
zeitig jene unumgänglich nothwendige theoretische Fortbildung
fördert, welche die gewonnene Urtheilskraft und taktische Entschluss-
fähigkeit erhaltet, beziehungsweise steigert.
Dass diese letztere Erwägung auch massgebenderseits gewürdigt
worden ist, beweisen die einschlägigen Bestimmungen unserer In-
struction für die Truppenschulen.
Nach dem V. Abschnitte dieser Instruction umfasst die
theoretische Fortbildung der Officiere:
a) die Lösung concreter taktischer Aufgaben und
die Durchführung praktischer Übungen ohne Truppe.
Organ der nilHUr i*i>««n*cli:iflHcLen Vt r. hu>. LIX. Band. 1«*J'J. 21
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I
268 Exler.
Die Lösung von gestellten, concreten taktischen Aufgaben kanu
hiebei erfolgen:
1. Mündlich oder schriftlich, u. z. eutweder auf Karten (Krieg-
spielplänen) im Zimmer oder im freien.
2. Mit oder ohne Gegenseitigkeit, d. h. Übungen auf dem Krieg-
spielplan (Kriegspielübungen) und solche gegen Markirung.
Die Aufgaben können hiebei basiren:
A. auf einer erfundenen Annahme oder
B. auf einer mit der Truppe durchgeführten praktischen Übung,
oder
C. auf einem kriegsgeschichtlichen Beispiel.
Dem weitaus grössten Theile der bei der instructiven Beschäftigung
der Truppenofficiere zu stellenden Aufgaben, liegen aus naheliegenden
Ursachen jene mit erfundenen Annahmen zugrunde.
Bei der schriftlichen Lösung1) taktischer Aufgaben haudelt
es sich im wesentlichen um die Angabe des Entschlusses und der
Art der Durchführung der gestellten Aufgabe, während bei der
mündlichen Lösung oder bei den applicatorischen Besprechungen
hauptsächlichst das persönliche Verhalten und die Befehlstechnik
geübt werden sollen.
Durch die Übungen ad 2, u. z. jener mit Gegenseitigkeit,
soll die Anlernung einer gewissen Gewandtheit als Übungsleiter und
in der Truppenführung ermöglicht werden; der Officier soll sich in
der Beherrschung der Truppe vervollkommnen, sein taktisches Ver-
ständnis schärfen und die Gelegenheit zu selbständigen Entschlüssen
und Durchführungen finden.
Bei den Besprechungen kriegsgeschichtlicher Dar-
stellungen ad C sollen die taktischen Lehren aus den Thatsachen
begründet werden.
Übungen gegen Markirung sind nur als Schulungsübungen
für die Truppen aufzufassen.
Im allgemeinen muss man sich bei der Stellung taktischer
Aufgaben im vorhinein klar werden:
a) welchen Übungszweck man damit verbindet (Frage:
was will ich), d. h. welchen kriegerischen Act man zur Darstellung
bringen will (z. B. man will einen Angriff auf einen Ort, eine Höhe,
ein Defilegefecht üben), ferner
b) welche Truppenstärke und Truppengattung man
verwenden will (z. B. ob einseitig nur Infanterie, oder verbundene
Waffen, also Infanterie mit Artillerie und Cavallerie, Verwendung finden
!) Schriftliche Lösungen werden meist dort gofordert, wo die Beurtbcilunjr
jedes Übungstheilnehmers nothwendig ist, wio dies bei den Übungen in den
Bildungs- und Fachschulen, dann bei Übungsritteu vorkommt.
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Über das Stellen taktischer Aufgaben.
269
sollen, ferner, für welchen Verband, d. i. ob die Aufgabe für ein
Bataillon oder ein Regiment etc. zu stellen ist), daher die Frage:
mit wem? Endlich
c) welches Gelände oder Terrain (Frage: wo will ich?)
der Aufgabe zu Grunde gelegt werden soll.
Jede Aufgabe soll sonach eiuen gewissen Zweck, welcher das
Wesen derselben ausmacht, verfolgen und wird durch Truppenstärke
und Terrain eine gewisse Beschränkung und Modifikation erhalten.
Z. B. Man beabsichtigt eine Aufgabe für die Durchführung
eines Angriffes eines Infanterie-Bataillons auf der Um-
gebnngskarte Zara (eventuell nächst dem Orte B) zu stellen,
oder es erfolgt der Auftrag für Hauptmann H. : „hat eine Aufgabe
über ein Iufanterie-Regiment (drei Bataillone) als Divisions-Reserve
gedacht, im Kaume Zara-Poljica, Zara-Zemonika zu stellen", u. s. w.
Übungs zweck u n 4 Übungsstoff.
Für die nähere Feststellung des Übungszweckes bietet nun der
„Übungsstoff" die Grundlage. Dieser ist ungemein mannigfaltig
uud verschieden, je nachdem x) grosse oder kleine Truppeukörper
(Zug, Compagnie, Regiment, (i) einzelne, oder verbundene Waffen-
gattungen, ferner diese wieder vj im selbständigen Verhältnisse oder
im höhereu Verbände, &) verfügbar oder nur supponirt, e) mit oder
ohne Gegenseitigkeit zur Anwendung gelangen sollen.
Der Übungsstoff kann im allgemeinen dem Gebiete des grossen
und des kleinen Krieges entnommen werden, und wird sich die
Aufgabenstellung oft umso schwieriger gestalten, je schwächer die
Truppenkörper sind, welche der Aufgabe zu Grunde gelegt werden
uud je kriegsmässiger die Aufgabe erscheinen soll.
Man kann Aufgabeu entnehmen:
1. dem Gebiete der Operationen im freien Felde, oder dem
Feldkriege,
2. dem Festungskriege,
3. dem Grenzschutze und
4. dem Kampfe an rückwärtigen Verbindungen, — also dem
Gebiete des kleinen Krieges.
Bei den unter 1. und 2. bezeichneten Gebieten des grossen
Krieges ergeben sich:
a) Aufgaben, welche die eigentliche Gefechtsthätigkeit einer Truppe
umfassen (also z. B. der Angriff, die Verteidigung, Verfolgung und
der Rückzug) und daher am meisten gestellt werden müssen, und
1) Aufgaben des Felddienstes im engeren Sinne, also z. B.
die Durchführung von Märschen, Aufklärungs- und Sicherungsmass-
nahmen, Unterkunftsanordnungen u. dgl. m. betreffend.
21*
Digitized by Güügje i
270
Exler.
Die Aufgaben zu 3. und 4., also die dem kleinen Kriege')
entlehnten, werden häufig gestellt, um das Auftreten kleinerer In-
fanteriekörper in seiner mannigfaltigsten Gestaltung und unter den
verschiedensten Verhältnissen zu begründen. Die Erkenntnis einer
solchen Begründung führt damit zur Aufstellung jener zahlreichen
Aufgaben, in welchen Lebensmittel-, Munitions- und Krankentransporte
zu begleiten, oder Requisitionen zu decken sind, während Landsturm-
truppen z. B. diese Transporte wieder aufheben oder die Requisition
stören sollen.
Die dem Etapendieuste (ad 4.) entnommenen Aufgaben können
betreffen: die Sichorung eines Etapenortes, den Angriff auf denselben
durch ein Streifcommando, den Marsch einer Ersatzabtheilung in
unsicherer Gegend und das Auftreten des Gegners dagegen aus eiuem
Verstecke oder Hinterhalto, die Unterkunft einer solchen AbtheiJung
für die Nacht, den Überfall u. dgl. tu. So sehr nun der Krieg 1870/7 1
das häufige Auftreten von Efcapentruppen iu ganz kleinen Ver-
bänden gezeigt hat, so ist doch zu beachten, dass damals meist Frei-
schärler oder ganz kleine Abtheilungen minderwertiger Truppen als
Gegner der Deutschen vorgekommen sind. Bei den gestellten taktischen
Aufgaben mit Gegenseitigkeit sind jedoch stets vollwertige Truppen
bei beiden Gegnern vorauszusetzen.
Die Aufgaben, welche den Grenzschutz und die Sicherung der
Eisenbahn- und Telegraphen-Verbindungen behandeln '), dürften sich
in Zukunft im kleinen Kriege am häufigsten constatireu lassen. Die
Lage der Grenztruppen kann eine verschiedene sein; sie können zum
Schutze der Grenze behufs Durchführung der Mobilisirung aus den
nächsten Garnisonen vorgeschoben werden, oder schwache Beob-
achtungsketten bilden, oder aber zum Festhalten des Aufmarsch-
gebietes an wichtige Strassen gelegt, den Widerstand gemischter
Truppentheile in sich bergen müssen; sie können als fliegende
Colonnen das feindliche Land beunruhigen u. dgl. m.
Etapentruppen werden hauptsächlich zum Schutz rückwärtiger
Verbindungen der Armeen, welcbe in ein feindliches Land eingedrungen
sind, verwendet werden. Hiebei erfordern Unterbrechungen, Wieder-
herstellungen, Besetzungen von Bahnhöfen, von Kunstbauten etc. oft
eines besonderen Schutzes.
Zu bemerken ist jedoch, dass derartige locale Unternehmungen
kleiner Verbände verhältnismässig selten vorkommen dürften. Zweck-
mässig ist es, wenn sich der Aufgabensteller vorerst mit der Natur
*) Siebe Litzm anifs „Beiträge zur taktischen Ausbildung unserer
Offi eiere".
') Hopfen stfult, OfnViers-p'elddienstübungen.
k
mlBtt\ Digitized by Googl
Über das Stellen taktischer Aufgaben.
271
des kleinen Krieges vertraut macht. (Siehe hierüber die Schriften von
Verdy du Vernois, Cardinal von Widdern u. s. w.)
Vorzuziehen ist es aber, statt dem Lösen von Aufgaben über
kleine, isolirte Verbände die Lösung von selbständigen Aufgaben im
Zusammenhange mit dem grossen Rahmen (also Aufgaben aus dem
grossen Kriege) zu üben, weil bei solch' bescheidenen Versuchen sich
leichter das eigene Verhältnis ableiten lässt, und auch das so noth-
wendige Verständnis für die Leitung des höheren Verbandes gewähr-
leistet wird. Allerdings ist nicht zu verkennen, dass Eutschlussfahig-
keit und taktische Gewandtheit durch die Lösung selbständiger Auf-
gaben insbesondere kleiner Verbände wesentlich gefördert werden kann.
Hinsichtlich der Auswahl des Stoffes verweisen wir auf die
in der Militär-Literatur stets sich mehrenden Veröffentlichungen •)
zum Titel „Taktische Aufgaben" und fügen zum Schlüsse ein syste-
matisch gehaltenes Aufgabenprogramm bei.
Truppenstärke und Truppengattung.
Hinsichtlich beider schreibt die anfangsgedachte Instruction
den Kähmen des Truppenkörpers vor, innerhalb dessen jeder Officier
in der Truppenführung geschult werden soll; es scheint wohl am
zweckmässigsten, wenn bei der ohnedies stufenweise sich erweiternden
instructiven Beschäftigung jeder Officier zunächst jene Truppenstärke
beherrschen lernt, welche der nächst höheren Dienststelle entspricht.
Im allgemeinen hängt die Truppenstärke von der Aufgabe
selbst ab; denn wenn man eine bestimmte Action zur Darstellung
bringen will, so muss mau hiezu jene Bedingungen oder richtigen
Verhältnisse schaffen, damit die Action sich auch thatsächlich so
abspielt, wie man sie plant. Wenn man daher z. B. einen Angriff,
eine Verfolgung etc. üben will, so ist die Stärke des Angreifers höher
(eineinhalb- bis zweimal) zu bewerten, als jene des Vertheidigers, weil
bei Friedensaufgaben die Einwirkung des Feuers, der moralischen
Potenzen und des für die Kriegsführung so einschneidend wirkenden
Elementes, des Zufalles, sich nicht gut darstellen lässt.
Weiter ist für die Kräftevertheilung das Terrain wesentlich
mitbestimmend, da es nicht gleichgilt ig ist, was man und wie man
angreift, z. B. einen grösseren oder einen kleineren Ort, ein Fluss-
defile, eine Waldparcelle etc., ferner, ob man frontal oder umfassend
angreift u. dgl. m.
Bei Kencontres nimmt man meist das Parteienverhältnis mit
1 : i an.
') Siehe Conrad v. Butzendorf, Corpsofficiersscliule-Aufgabcn, Strobl,
Lütgendorf, Litzniann, Griepcnkerl, Soateur, Hoppenstadt u. a iu.
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272
Eiler.
Bei Aufgaben mit drei Parteien gibt man dem einen, unver-
muthet oder als selbständige Seitencolonne etc. auftretenden Partei-
theil eine geringere Truppenstärke.
Bemerkt sei noch, dass sich natürlich Aufgaben mit mehr
Truppen leichter stellen lassen, als solche mit wenigen.
Hinsichtlich der Truppengattung soll diese ebenfalls dem
Zwecke der Aufgabe und dem gewählten Terrain entsprochen; keines-
wegs soll man Mischungsverhältnisse anwenden, welche eine gedachte
Action undurchführbar erscheinen lassen und organisatorisch nicht
zu begründen sind.
Es ist endlich auch naheliegend, dass jeder Officier zuerst in
der seiner Specialwaffe entsprechenden Aufgabenstellung sich übt;
doch ist es wegen des Verständnisses für Aufgaben mit verbundenen
Waffen zweckmässig, sich auch in der Führung und Darstellung der
Wirkung fremder Waffen (kleinere Verbände vorausgesetzt) zu üben.
Bei der Zusammensetzung der Waffengattungen — dem Auf-
stellen der „ordre de bataille" — ist stets zu berücksichtigen,
ob die Truppenkörper, wie schon erwähnt, im Verband oder im
selbständigen Verhältnisse sich beiluden sollen.
Terrain.
Dieses gibt die eigentliche Grundlage für die Aufgabenstellung,
denn wenn man eine bestimmte Aufgabe stellen will, so muss man
ein hiezu geeignetes Terrain suchen. Aus der Anschauung der
Terrainverhältuisse bekommt man die Überlegung zur Eutwickeluug
der Übungsidee, weil man z. B. bei beschränktem Schussfeld keine
geplante Verteidigung, wohl aber ein Bencontregefeeht iusceniren
kann, zur Schaffung eines Frontalangriffes ein Terrain wählen soll,
welches eine gedeckte Annäherung bis zur mittleren Distanz zulässt,
für die Ebene andere Aufgaben als für den Karst oder für das Hoch-
gebirge entwerfen wird.
Die Phantasie soll stets das Terrain zum Schauplatz einer
angemessenen kriegerischen Handlung macheu, weil erst aus der
Vorstellung vom Gefecht und von den Bewegungen vor und nach
demselben die Vorstellung einer selbständigen Aufgab enlösuug erwächst.
Oft ist mau nach den Objecteu im Terrain genöthigt, für das
Erreichen einer Aufgabe einen gewissen Zwang hineinzulegen, da
manches Terrain für die Aufgabenstellung, beziehungsweise Führung,
Vortheile, manches aber Nachtheile mit sieh bringen kann.
Allerdings sind Übungen in Gelände verlegt, welches keinen
Vortheil für die Losung bieten, nicht immer zu verwerfen, weil ja in
der Schlacht der Geteehtsraum mehr oder minder vorgeschrieben ist
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über das Stellen taktischer Aufgaben. 273
und die Truppe, welche eine bestimmte Gefechtsbahn vorgezeichnet
erhält, oft nicht nach beiden Seiten ausweichen kann, sondern ihr
Vorschreiten mit der Bewegung des Ganzen in Einklang bringen
muss. Das Terrain wird daher stets am besten urtheilen lassen, wie
eine Aufgabe zu stellen und zu lösen ist.
Vor einer Aufgabenstellung ist daher nothwendig, vor allem
die vorkommenden Abschnitte, gebildet durch Wasserlinien, Höhen-
züge, Communicationen und Bedeckungen, Wälder, Ortschaften etc.
sich anzusehen und sich über die Anmarsch- und Bückzugsverhältnisse
durch das Studium der Communicationen klar zu werden.
In kleineren Verhältnissen wird man das Gefechtsfeld zunächst
an einer Marschlinie wählen und wird, um dieses zu erlangen, das
Erreichen bestimmter strategischer Ziele (z. B. eines Ortes, eines
Strassenknotenpunktes, eines Defile* etc.) der Truppe auftragen.
Beim Kencontre wird man untersuchen, aus welcher Richtung
die Parteien anmarschiren können, nach welcher Richtung sie sich
entwickeln werden, wie der Angriffsraum beschaffen ist für die Wirkung
der verschiedenen Waffen und für die Art des Angriffes; Terrain
für frontalen Angriff muss Anlehnung, für umfassenden Angriff ge-
deckte Verschiebung oder entsprechende Anmarschverhältnisse besitzen.
Will man für solche Übungen beiden Parteien gleiche Chancen
geben, so muss man nach der Stärke des Terrains (durch Abwägen
des offensiven und defensiven Charakters desselben) die Parteien aus-
gleichen.
Ein besonderes Studium der Terrainverhältnisso verlangt der
Karst und das Hochgebirge wegen der in demselben anzuwendenden
eigenen Gefechtsformen und der wesentlich beeinträchtigten Marsch-
geschwindigkeit.
Hinsichtlich der Aufgaben zu B und C (Seite 268) sei schliess-
lich noch Folgendes erwähnt:
Aufgaben, basirt auf die mit der Truppe durch-
geführten, praktischen Übungen, haben den Vortheil, dass
eine Reihe von Gefechtslageu mit Sicherheit herbeigeführt werden
kann, welche oft besonders lehrreich erscheinen und umso besser
aufgefasst, als sie bereits mit der Truppe gelöst worden sind. Hier
handelt es sich demnach um schon gegebene Situationen, deren
Durchführung, beziehungsweise Lösung im Zimmer und an der Hand
der im Terrain gemachten Erfahrungen oft zu ganz anderen Ergeb-
nissen führt, als die Wirklichkeit gezeigt hat. Bemerkt muss worden,
dass auch aus der reinen Fliedenspraxis oft Aufgaben sich ergeben,
welche ihren Ursprung vielleicht einer Eigenthümlichkeit des Übungs-
terrains, vielleicht als Vorbild eiuer als besonders gelungen ange-
sehenen Übung verdanken, vielleicht aber dem Wunsche entspringen,
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274
E x 1 c r.
das Ganze „glatt" > abwickeln zu sehen, oder dem Bestreben mit
wenig Geistesarbeit auszukommen.
Aufgaben zu C, d. h. die auf ein kriegs geschicht-
liches Beispiel basiren, werden in der Weise gestellt oder
gelöst, dass ein dem anzustrebenden Übungszweck entsprechendes
kriegsgeschichtliches Beispiel (z. B. an der Hand eines Geueralstabs-
werkes oder einer Regimentsgeschichte) abschnittweise studirt wird
und die darin gegebenen Kriegslagen und Befehle nach den gegen-
wärtig bestehenden Anschauungen und reglementarischen Vorschriften
beurtheilt, beziehungsweise vollzogen werden.
Aus dem Vergleiche der eigenen Beurtheilung und Entschluss-
fassung mit dem wirklich stattgefundenen Kriegsacte lassen sich
Friedenspraxis und Kriegserfahrung lehrreich verbinden. (Siehe hier-
über die applicatorischen Arbeiten von Verdy du Vernois, Strobl,
Lütgendorf, Mathes u. A. m.).
Entwurf von taktischen Aufgaben.
Ist man sich über den Zweck, beziehungsweise über den Übungs-
stoff, die Truppenstärke (ordre de bataille) und das Terrain klar
geworden, so kann man an den Entwurf einer Aufgabe gehen. Diese
muss hinsichtlich Inhalt und Form gewissen Bedingungen ent-
sprechen.
Vor allem thut man gut, sich ein Gesammtbild der Opera-
tionen, des Gefechtes etc. im vorhinein festzustellen, d. h. sich den
Verlauf derGesammthandlung klar zu machen, um daraus eine
kriegsgemässe Grundlage für die in der Aufgabe zu behandelnde
Theilhandlung*) zu gewinnen.
Z. B. Mau vergegenwärtige sich den Angriff einer Iufanterie-
Truppen-Division gegen eine auf der Karte zu lixirende, feindliche
Stellung, um hieraus die Aufgabe für ein als Divisions- Reserve ge-
dachtes Infanterie-Regiment herauszuschälen, oder man nehme aus
dem Rencontre zweier Infanterie-Körper, das Verhalten des Vorhut-
bataillons zum Übungsstoff der Theilhandlung u. dgl. m.
Immer ist es liiebei mit Rücksicht auf die verfügbare Zeit
nothwendig, sich gleichzeitig über die B e g r e u z u n g des V m f a n g e s
der Aufgabe klar zu werden, also ob man nur den Anmarsch, die Ge-
fechtsentwickelung oder aber das gesammle Gefecht bei der Lösung
durchgeführt wissen will. Wichtig ist es ferner, sich gleich anfangs
über die Gegenwirkung im allgemeinen klar zu werden, ob man den
Gegner stärker, schwächer, anmarschireml, sieh zurückziehend, zu-
wartend, in Stellung u. s. w. annehmen soll.
') Deutscherseits „üeneralidee* und „Spe^ialiile«'" bezeichnet.
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Über das Stellen taktischer Aufgaben.
275
Hat man sich sonach den Zweck zurecht gelegt, so beginnt
man mit der Aufstellung
a) der Kriegslage oder der Annahme, welche darthun
soll, aus welcher Richtung die beiden Parteien kommen und in
welcher Richtung ihre Verbindungen liegen, und
b) des Auftrages oder Befehles als specielle Aufgabe für
den Commandanten.
Diese beiden Theile müssen natürlich, einfach und kriegs-
gemäss sein, weil man sonst Aufgaben erhält, an deren Kriegs-
mässigkeit kein Mensch glaubt. Die Natürlichkeit schafft man sich
dadurch, dass man den gewählten Trnppenverband über sein Ver-
hältnis zum nächst höheren Verband orientirt oder ihm sein selb-
ständiges Auftreten motivirt.
Im besonderen soll die Kriegslage oder die Annahme
für die Situation beim Feinde und bei der eigenen Truppe möglichst
kurz und einfach gehalten sein und eine gewisse, innere Begründung
sowie einen grösseren Grad von Wahrscheinlichkeit besitzen. Künst-
lich ausgeklügelte, verwickelte Kriegslagen, welche sich auf viele
und weitgehende Voraussetzungen gründen, sind zu vermeiden, daher
auch mit der Schilderung der Kriegslage nicht zu weit ausgeholt
werden soll. So wird bei grösseren Verhältnissen mehr die allgemein
strategische, bei kleineren die taktische Situation (mit den Nach-
richten über den Feind) massgebend sein, welch' letztere bei den
Aufgaben bis zur Truppen-Division (Detachements) in der Annahme
zu fixiren ist, während die strategische Situation mehr bei den Auf-
gaben für höhere Truppenverbände (von der Iufanterie-Truppeu-
Division aufwärts — operative Aufgaben) eine Rolle spielt
Dem Übungszweck entsprechend soll zunächst die Lage beim
Gegner festgestellt werden und danach die eigene Lage, bei Rencontres
nach dem gedachten oder wahrscheinlichsten Ort des Zusammen-
stosses.
Hinsichtlich der Lage beim Gegner muss mau sich auf all-
gemein gehaltene Nachrichten beschränken, weil man im Kriegsfälle
vom Feinde selten viel weiss und concrete Nachrichten erst aus
seinem Verhalten hervorgehen. Betreff der eigenen Lage bestimme
man, ob die Truppe im engeren oder weiteren Verbände sich befinde,
ob und aus welcher Ursache sie abgetrennt ist, wo die Nachbargruppen
stehen u. s. w.
Mit einer derart gegebenen Lage erhält man zugleich den
Ausgangspunkt oder die A u s g a n g s s i t u a t i o n für die weitereu
Entschlüsse oder Unternehmungen. Dieselbe muss daher klar ge-
dacht werden, was ja nicht eine grosse Mannigfaltigkeit der Aus-
führung ausschliesst.
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27«
E x ler.
Dio Ausgangssituation richtet sich also einerseits nach dem
Übungsstoff, welcher im Wesen wieder durch das Terrain beeinflusst
wird {örtliche Begründung) und nach der Zeit, welche für die Lösung
der Aufgabe zur Verfügung steht (zeitliche Begründung); sie wird
daher eine verschiedene, eino wechselnde sein können.
In ersterer Beziehung kann man für die Ausgangssituation den
Anmarsch, die Bereitschaftsstellung, den Ruhezustand der Truppe u.s. w.
voraussetzen, während in letzterer Beziehung durch die Entfernung
der beiden Parteieu vom Zusammenstosspunkte die Lange oder Dauer
und damit der Umfang der Aufgabe bodingt wird. Nach dem ge-
wählten Umfange wird man eine mehr oder weniger vollständige
Darstellung eines Uefechtsactes erzielen können. Nach der Ausgangs-
situation wird mau ferner die Art der „Nachrichten über den
Feind" für beide Parteien festlegen.
Die Entfernung der Ausgangspunkte soll thunlichst dem Ernst-
fall entsprechen. Will mau z. B. ein Kencontre als Übungsstoff nehmen,
so kann man je nach dem Umfange der Lösung die beiden Parteien
15 bis 30km % bei Special isirung gewisser Gefechtsmomente aber nur
5.000 bis 4.000 Schritte von einander annehmen.
Hand in Hand mit der Entfernung der Ausgangspunkte geht
dann auch die Ze i treg ul i ru ng für die Ausgangssituation, oder
die Bestimmung der Aufbruehstundo — Beginn der Übung —
welche z. B. für das Kencontre in der Verschiedenheit des Terrains
beiderseits des Zusammenstosspunktes eine Verschiedenheit der Zeit-
bestimmung für beide Parteien bedingt. Die Zeitreguliruug muss ins-
besondere für Übungen im Hochgebirge sorgfältig ermittelt werden.
Hinsichtlich der Nachrichten übor den Feind wird die
Specialisirung verschieden sein, je nachdem man die Situation mehr
verschleiernd, zu verschiedenen Alternativen der Entschlüsse heraus-
fordernd, oder greifbarer darstellen will.
Sehr zweckmässig ist es, die Kriegslagen (jeweilige Grnppirung
und Stärke der Kräfte) in Skizzen zu fixirou und danach die Patrullen-
meldungen zeitlieh zu bestimmen, da mau sonst ganz unzeitgemässe,
im Kriege unter den gemachten Voraussetzungen unmögliche Meldungen
oder Nachrichten bekommt; dies gilt insbesonders bei Rencoutros,
dann im späteren Verlaufe und bei fortschreitender Durchführung
einer Aufgabe.
Zur grösseren Verdeutlichung kann mau die in Skizzen fixirten
Ausgaugssituationen auch der Aufgabe zulegen und auf sie sodanu
in der Aufgabe hinweisen, (Z. B. Taktische Ausgangssituation: „Um
7 Uln- früh gemäss der beiliegenden Skizze", oder: „Gesicherter Halt
gemäss der nachstehenden Skizze u. s. w.)
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Über das Stellen taktischer Aufgaben.
277
Selbstverständlich sind diese Skizzen mit „Legenden" zu ver-
sehen.
Die Annahme hat ferner zu präcisiren wann, wo und an wen
der der Annahme nachfolgende „Auftrag" oder der „Befehl" ertheilt
worden ist. Z. B. „der Commaudant des Infanterie-Regimentes Nr. 22
in Zara erhält am 6. November 5 Uhr nachmittags folgendes Tele-
gramm (Auftrag, Befehl enthaltend) . . ."; oder „der Vorhnt-Com-
mandant ertheilt den versammelten Compagnie-Commandanten um
8 Uhr früh auf der Höhe bei r folgenden mündlichen Befehl" u. s. w.
Entbehrt die gegebene Lage der Bestimmtheit und Vollständig-
keit, so ist sie Schuld, dass oft der Auftrag nicht im Sinne der
Aufgabe gelöst wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn Truppen,
welche in Beziehung zu stärkeren Kräften stoben, selbständig
gestellt werden sollen.
Für ein solches Selbständigstellen müssen gewisse Trennungs-
ursachen angegeben werden, welcho die Abtrennung von der Haupt-
truppe motivireu.
Als solche Ursachen ') können bezeichnet werden :
a) die Haupttruppe marschirt rückwärts, der kleinere Verband
bleibt vorn, um deD Abmarsch zu decken (also Nachhutaufgaben);
b) die Haupttruppe marschirt parallel zur Front des kleineren
Theilos (also Seitenhutaufgaben);
c) die Detachirung eines Truppenthoiles bei Zwischenlegung eines
Terrainhindernisses zwischen ihm und der Haupttruppe (Deckungen) ;
d) die Haupttruppe ist im Zustande der Unbereitschaft, so dass
der kleinere Theil auf sich angewiesen ist. Hioher gehören z. B.
alle Übungeu mit Vorpostenaufstollungen ;
e) die Haupttruppe hat dem abzutrennenden Theile in einem
mehr oder minder grossen Abstände zu folgen. Angabe der Ursaeho
des letzteren aus:
x) dem Vorhut-,
ß) dem Verfolgungsverhältnis,
f) durch ein Hindernis, Zufall, schlechte Meldung oder
5) als durch die Einwirkung von der Flanke verursacht.
f) Ein Terraiuhinderuis theilt das Gefecht in zwei Theile:
g) die Haupttruppe im Rückzüge, der kleinere Theil in einer
Aufnahmestellung, und endlich
h) ungewollte, aus den Frietionen des Krieges folgende, zufällige
Abtrennungsursachen (z. B. das Niehteinlangon eines Befehles) u. dgl.m.
Müssen Aufgaben der Rücksicht auf Zeitersparnis Folge
tragen, wie dies z. B. bei Kriegsspielübungen vorkommt, so empfiehlt
•) Siehe Somlen'gger „Ktiegsspiel'*.
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278
Exler.
os sich, die Aufklärungsiiiassnahmen (das Aufsuchen des Gegners
durch Patrullen), sowie eventuell den Anmarsch zu vermeiden und
möglichst fertige Situationen vorauszusetzen; es können dann Vor-
postenaufstellungen, Gefechtsbereitschaften u. dgl. m. als Ausgangs-
Situationen gewählt werden.
Hat man nun auf Grund der vorbesprochenen Erwägungen
einmal eine Annahme gewählt, so rauss dieselbe formell enthalten:
1. die Situation beim Gegner oder Nachrichten über denselben,
2. die eigene Situation im allgemeinen und die Absicht des
nächst höheren Verbandes,
3. die Angabe der Truppenstärke, Truppengattung (ordre de
bataille), dann
4. die Orts-, Zeit- und eventuell Witterungs- und Temperaturs-
angaben,
5. den Auftraggeber und Empfänger und endlich
6. die taktische Ausgangssituation.
Heispiele: A. Der Gegner im Anmarsch über 4-dorf; seino
Nachrichten-Patrullen sind iu der Gegend von B und C gemeldet. Das
Infanterie-Regiment Nr. 22 (3 Bataillone) mit ein Viertel-
Escadron rückt ihm von D über E entgegen ; unmittelbar vor dem
Eintreffen an der Strassengabel bei F ertheilt um 7 Uhr früh der
Regime nts-Commandant an den Hauptmann H. folgenden
mündlichen Befehl: . . . (hat mit einer halben Compagnie bei Z eine
stehende Seitenhut zu bilden); oder
B. Feindliche von Süd über K und B vorgerückte Truppen
nöthigen unsere Truppen, bei G über den F-Fluss zurück-
zugehen.
Die 9. Infanterie-Truppen -Di vision soll mit dem
8. Corps-Artillerie-Regiment, dann dem Corps-Munitions-Park in
dem Räume ABC vom 1. Juni auf den 2. Juni nächtigen.
Der Commaudant des Infauteric-RegimontesNr. 22
(3 Bataillone) erhält am 1. Juni um 5 Uhr nachmittags in S den
A u ftrag: ... u. s. w.
Der Auftrag oder der Befehl — nach dem Übungszweck vor-
schieden,— soll ebenfalls kurz, einfach und klar seiu. Er kaun eine ganz
bestimmte Directive enthalten (z. B. offensiv vorzugehen, sich ab-
wohrend zu verhalten, zu verfolgen etc.) oder eine gewisse Freiheit des
Entschlusses zulassen (wie z. B. meist bei Aufgaben mit drei Parteien).
Formell kann der Auftrag entweder in der directen Auftrag-
form abgefasst sein (wie z. B. „erhält den Auftrag, die Nachtruhe
Siehe die mtistcrgfltigen Beispiele von Conrad von Hötzendoif, Lütgen-
rj M.fficierssehule- Aufgaben u. a. m.
y Google
Über das Stellen taktischer Aufgaben.
279
der Division in der Linie WUT zu sichern"), oder aber er soll
nach der Instruction für die Trupponschulen in Form des „Befehles"
des nächst höheren Verbandes angeführt werden, aus welchem sodann
der Auftrag für den Theilkörper resultirt (Befehlsform); z. B. aus
der wörtlich angeführten Disposition der 9. Infanterie-Truppen-
Division (welche der Kürze halber hier nicht voll angeführt wird),
der Befehl für das Infanterie-Regiment Nr. 22: „als linke Seitencolonne
über Z auf -Y vorzugehen". In dieser letzteren Form enthalt der
Befehl manche Dinge, welche mit der begrenzten Lösung der Auf-
gabe nichts zu thun haben.
Bei kleineren Übungen kann der Auftrag mit der Kennzeichnung
der Kriegslage zusammengegeben werden, oder auch ganz entfallen,
wenn er sich aus der Annahme einfach ableiten lässt. Er kann ferner
die Truppenstärke enthalten, oder es wird die „ordre de batailleu dem
Auftrage angefügt. So kann in Variation des früheren Beispieles der
Auftrag auch lauten :
„Der Commandant des Iufanterie-Kegimentes Nr. 22 erhält am
1 Juni um 5 Uhr nachmittag in S den Auftrag: mit drei Ba-
taillonen, einer halben Batterie und einer halben Escadron die Nacht-
ruhe der Division in der Linie x — y — z zu sichern."
Der Vorgang boim Entwürfe einer taktischen Auf-
gabe ist nunmehr kurz resumirend folgender:
1. Zunächst gibt der Aufgabensteller sich Rechenschaft über
die Stärke und Zusammensetzung des Truppenkörpers (z. B. Man
will eine Aufgabe für einen Zug, ein Bataillon, ein Infanterie-Regi-
ment, oder für ein Detachement von vier Bataillonen, ein Viertel-Esca-
dron und eine halbe Gebirgs-Batterie stellend die Zusammensetzung
der Truppe (Truppengattung) bestimmt gleichzeitig den Charakter der
Übung, ob man also z. B. ein reines Infanteriegefecht oder ein Gefecht
mit verbundenen Waffen haben will.
2. Man wählt oder componirt sich eine plausible Kriegslage auf
Grund des selbst angenommenen oder im Auftrage erhaltenen Übungs-
stoffes; dabei hat mau die Ursache eventueller Abtrennungen gut
zu überlegen (siehe Seite 277).
3. Nun sucht man ein passendes Terrain, wobei man auf
verschiedenen Stellen der gewählten Karte oder auf der dem Auf-
tragsteller gegebenen Terrainzone die gewünschte Kriegslage darzu-
stellen versucht.
Bei Übungen mit Gegenseitigkeit (bei Rencontregefeehten)
sucht man vorerst den passenden Tunkt des Zusammenstosses und
nimmt diesen als Ausgangspunkt, um danach die Ausgaugssituation
der beiden Parteien festzulegen.
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Eiler.
Mau kann sonach, entsprechend der Aufgabe, beide Parteien im
Anmarsch oder in Gefechtsbereitschaft voraussetzen, oder eine Partei
im Anmarsch und die andere in einer Bereitschaftsstellung (Vertei-
digungsstellung), die eiue Partei lagern oder auf Vorposten sein
lassen, während die andere angreift u. dgl. m.
An Karten werden meist die Generalkarte (1:200.000), die
Specialkarte (1:75.000) und für Aufgaben für kleine Verbände
Skizzen im Masse 1 : 6.250, 1 : 2.000 verwendet. (Gefecbtsbilder
für Compagnien auf Generalkarten erzielen zu wollen, ist wohl ein
eitel Beginnen ; Details lassen sich nur auf Skizzen im grossen Masse
oder im Terrain nutzbringend bearbeiten).
4. Sodann schreibt man die Annahme heraus und corrigirt auf
Grund derselben, weiter
5. den Befehl oder Auftrag.
Indem man sich
6. den schrittweisen Verlauf der eventuell auf Oleaten zu ent-
wickelnden Übung darstellt, bekommt man jene Daten (Meldungen,
Nachrichten, Beobachtungen, Situationen etc.), welche zur ergänzenden
Aufgabenstellung, beziehungsweise zur erschöpfenden Durchfuhrung
der Aufgabe erforderlich sind. Hiebei ist allerdings nothwendig, dass
man sich über die jeweilige Lage des Gegners und die Art der
Gegenwirkung auch im Detail klar ist, ob dor Feind also in Ruhe
(lagernd, rastend, in eiuer Stellung zu- oder abwartend, nächtigend)
oder in Bewegung (im Vor- oder Rückmarsch, in der Verfolgung
begriffen) ist, ferner ob man auf stärkeren oder schwächeren Gegner
trifft, welcher zur Zeit des beabsichtigten Zusammeustosses mehr oder
weniger entwickelt sein kann u. dgl. m.
Wie nun der Ideengaug bei solcher Aufgabenstellung beiläufig
sein kaun, mag aus einem Beispiele einfachster Art hervorgehen.
Angenommen, Hauptmann II. soll eine Aufgabe für ein Bataillon
im selbständigen Verhältnis in der Umgebung von Zara entwerfen,
u. z. für eine Übung, bei welcher ein planmässiger Angriff zur
Durchführung gelangen soll. Die hieraus sich ergebenden Fragen
werdeu folgende sein:
a) Wie kommt das Bataillon in die selbständige Lage (Kriegs-
lage )? Antwort: ich supponiro es z. B. als Seiten-, oder als Vorhut.
oder ich detachire es.
l>\ Wie stark muss man den Gegner annehmen, um den Pia:
zu fassen, ihn anzugreifen? Autwort: Jedenfalls schwächer als eil
Bataillon und für den planmässigen Angriff bereits in einer Stellung
entwickelt.
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Über das Stellen taktischer Aufgaben.
281
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282 Exler.
c) Aus b) folgt die weitere Frage: Wo, und wie muss die
Stellung des Gegners beschaffen sein und wie denke ich mir den
Angriff (frontal oder umfassend) ausgeführt?
d) Man sieht nun in die Karte und sucht einen passenden
Terraiustreifen für die geplante Angriffsart und die vorausgesetzte
Stellung des Gegners, wobei das zunächst der Commuuicationen
liegende Terrain in erster Linie berücksichtigt wird.
Z. 13. ich denke mir die Haupttruppe von Zara gegen Kozin
vorgehend, das Bataillon als rechte Seitenhut auf den vom Gegner
besetzten Weingarten bei Sv. Torna stossend, der gleichsam den
linken Flügelstützpunkt einer in der Höhenlinie bei Kozin (Cote 75)
senkrecht zur Strasse Zara-Nona befindlichen Verteidigungsstellung
des Gegners bildet.
Dieser Punkt zwingt zum umfassenden Angriff.
e) Als Ausgangssituation für den Auftrag nehme ich das
Bataillon in der Marschcolonue des grösseren Truppenkörpers ein-
gefügt an, welches sodann von Spada als Seitenhut abzweigt.
Als Ausgangssituatiou für den Gegner die gewählte Stellung
bei Kozin, — folgernd aus der Kriegslage, dass der Gegner behufs
Durchführung einer Landung bei Zaton, schwache Kräfte zur Deckung
der Landungsstelle nach Kozin vorgeschoben habe.
Als Ausgangspunkt für die Durchführung d e r 0 b u n g kann
jedoch das Bataillon im Anmärsche von Bokanjac, etwa 5.000 Schritte
vom Gegner entfernt, angenommen werden.
Wie würden nun Annahme und Auftrag lauten?
Annahme. Ein bei Zaton in Landung begriffener Gegner hat
ein Landungs-Detacheuient bis südlich Kozin vorgeschoben.
Der Truppen-Commandant in Zara entsendet auf Grund der er-
erhaltenen Meldung sofort die verfügbaren Truppen (drei Bataillone
Infanterie-Regiment Nr. 22 und ein Bataillon Landwehr-lnfauterie-
Regiment Nr. 23^ unter Kommando des Oberst L. nach Kozin, um
die Landung zu stören.
Der Commandant der rechten Seitenhut (3./22. Iufanterie-
Bataillonl Major E. erhält um 7 Uhr früh zunächst Spada den
Auftrag, „über Bokanjac-Blaske gaj vorzugehen und in den even-
tuell bei Kozin stattfindenden Kampf der Haupttruppe unterstützend
einzugreifen u.
Den Gegenstand der Übung bildet die Führung des
3./22. Infanterie-Bataillons.
Ks erscheint wohl naheliegend, dass die Kürze der Aufgaben-
stellung, wie sie bei deu formellen Übungen, dem Gefechtsexercieren.
bei den Markirungsübungeu eingehalten werden kaun, theilweise be*—
einträchtigt wird bei jenen taktischen Aufgaben, welche zu Schulungs-
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4
Über das Stellen taktischer Aufgaben.
28'A
zwecken schriftlich gelöst werden müssen, und deren Stellung schon
eine ziemliche Fertigkeit erfordert. Hier können für den Mindergeübten
wohl als bester Anhaltspunkt empfohlen werden die mustergiltigen
Aufgaben, wie sie z. B. Conrad v. Hötzendorf, der Lehrbehelf
für die Corps-Officiersschulen, Lütgendorf, Strobl, Griepen-
k e r 1 u. 8. w. gestellt haben, in ihrer Anlage gründlich zu studiren
und zunächst zu versuchen, die gleichen Annahmen auf ein anderes
Terrain anzuwenden. Bei fortschreitender Übung und bei emsigem
Studium der kriegsgeschichtlichen Beispiele wird es nicht schwer
fallen, im späteren Verlaufe selbständig an die Stellung taktischer
Aufgaben selbst grösseren Umfanges zu treten. Allerdings muss im
letzteren Falle eine gewisse Truppenerfahrung mithelfen.
Kann einer Aufgabenstellung eine Recognoscirung des
Terrains vorangehen, und wo möglich soll dies stets geschehen,
so ist diese hinsichtlich der Gewinnung von Anhaltspunkten für die
zweckmässige Verwendung der Waffengattungen, dann für die Feuer-
wirkung von ausserordentlichem Einflüsse; die Karte zeigt nicht
immer das, was das Terrain enthält.
■
Form der Aufgaben.
Betreff dieser sind conventionelle Formen schon in der Armee
vorgeschrieben und richtet sich die Ausfertigung nach der Art der
Aufgabe, ob diese nämlich formelle Instructions-Übungen, Gefechts-
übungen gegen Markirung oder solche mit Gegenseitigkeit (Truppen-
übungen oder Kriegsspiele) betrifft.
Im allgemeinen enthalten alle Arten von Aufgaben die auf der
Seite 278 genügeud gekennzeichneten Theile, an welche sich sodann
je nach der Art der Übung, die allgemeinen Anordnungen wie:
Beginn der Übung (Absenden der Nachrichten - Patrulleu, Auf-
bruch der Haupttruppe), ordre de bataille, Schiedsrichter und ihre
Eintheilung, lerner Bestimmungen für die Adjustirung, Munition,
Menage u. dgl. m. schliessen. Die letzteren Bestimmungen sind zweck-
mässigerweise in den Tagesbefehlen (Zusätze hiezu vom Übungs-
leiter verfassen) zu verlautbaren.
Als Anhaltspunkt hiefür kann die in neuerer Zeit erschienene
Broschüre von Kvergic „über Beiträge zur Anlage, Leitung und
Durchführung taktischer Übungen**, dann der Behelf „Anhaltspunkte
für den Nachweis der dem Stabsofficier notwendigen theoretischen
Kenntnisse u dienen.
Bei Übungen gegen Markirung i.-:t der Markirer mit einer ent-
sprechenden „Instruction" zu versehen.
Die Instruction für Truppenschulen fordert ein besonderes Augen-
merk auf die äussere Form der schriftlichen Aufgaben; die
Or»f»u dir ■tHt*r>wk»r»«rliftftUcbt'ti Wrvlii.-. MX. Raiul. i*t>y.
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284
E x 1 e r.
Ausfertigung solcher Aufgaben umfasst nebst a) der Annahme, b) und
dem Auftrag noch, c) den Gegenstand der Ausarbeitung und d) die
Ausarbeitung selbst. Unter c) ist der Übungszweck, also z. B. „die
Führung des Infanterie-Regimentes" gemeint.
Die Ausarbeitung enthält meist punktweise in systematisch
geordneter Reihenfolge, die Fragen und deren Beantwortung. Als
Grundlage für die Fragen sind die für die weitere Durchführung
der Aufgaben nothwendigen ergänzenden Meldungen, Beobachtungen.
Situationsschilderungen und Befehle den Fragepunkten voran-
zustellen. Die letzteren umfassen meist:
a) Beurtheilungen der Situation.
p) Zu motivirende Entschlüsse (Gefechtsplan), dann entsprechende
Verfügungen oder Befehle (im Wortlaute), u. z. zuerst auf Grund
der Annahme.
Y) Persönliches Verhalten und Anordnungen auf Grund der in
den Punkten der „Ausarbeitung" gemachten weiteren Detailannahmen
oder Detailangaben.
8) Situationen zu gewissen Gefechts- und Marschmomenten und
zu gewissen Befehlen. Diese Situationen können in den der Aufgabe
beigegebenen Skizzen eingezeichnet, oder in erst anzufertigenden
Skizzen oder Croquis aufgenommen werden.
Bei Aufgaben für Übungen im Kriegsspiel tritt an Stelle
der schriftlichen „Ausarbeitung" die „Durchführung der Übung",
ebenso der „Gegenstand der Übung" an Stelle des „Gegenstandes
der Ausarbeitung." Beim Entwerfen solcher Übungen sei hinsichtlich
der Durchführung noch bemerkt, dass die Änderungen der Situationen
im Anfange in ganz unregelmässigen Zeitabschnitten erfolgen können ;
sobald jedoch beide Parteien hart aneinander gerathen, muss das
„zugweise" Verfahren in Anwendung kommen. Die Zeitabschnitte können
biebei nach Zulässigkeit kurz gewählt werden.
Bei Markirungsaufgaben kommt es häufig vor, dass, um die
Schwierigkeiten der Aufstellung einer wahrscheinlichen Kriegslage
zu vermeiden, die Truppenkörper einfach in die Welt hineingestellt
werden, also von einer Kriegslage nichts gesagt wird. Dies wider-
spricht wohl manchmal dem Schulungszwecke nicht, doch mangelt
dann der Übung die Kriegsmässigkeit.
Anhang.
An die vorstehenden Erörterungen anschliessend, wird in dem
hier folgenden Programm eine Keine von A u fgab s m o ti v e n bei-
gegeben, welche ein systematisches Stellen von Aufgaben vom Bataillon
bis zur Infanterie-Truppen-Division gestatten, wobei den verschiedenen
Gefechts- und Felddieustthätigkeiten Rechnung getragen wurde.
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Über das Stellen taktischer Aufgaben. 285
I. Das Bataillon und Regiment.
1. Vorrucken und angriffsweises Gefecht eines Bataillons im
Regimentsverbande ;
2. Vorrücken und angriffsweises Gefecht eines selbständigen
Bataillons;
3. Ruhestellung, Sicherung und Vertheidigung eines Bataillons
im Regimentsverbande;
4. Ruhestellung, Sicherung und Vertheidigung eines selbständigen
Bataillons ;
5. Vorrücken, Angriff, beziehungsweise Vertheidigung eines
Regimentes im Verbände einer Gefechtslinie, beziehungsweise eines
Detachements ;
6. Vorrücken, Angriff, beziehungsweise Vertheidigung eines selb-
ständigen Regimentes.
II. Batterie und Artillerie-Regiment (Batterie-Division).
7. Verwendung einer Batterie im Rahmen eines Detachements,
aogriffweises Gefecht. Wahl der Stellung, Leitung des Feuergefechtes
in bestimmten Momenten, Wechsel der Stellung;
8. analoge Aufgaben beim Rückzüge und bei der Verfolgung;
9. Verhalten einer Batterie in der Vertheidigung, Aufgaben
bieför :
10. Verhalten der Divisions-Artillerie beim angriffsweisen Ge-
tonte oder bei der Vertheidigung;
11. reitende Artillerie im Verbände eines Cavalleriekörpers ;
Anmarsch, Gefecht, Abbrechen des Gefechtes.
III. Escadron, Division, Regiment.
12. Cavallerie im taktischen Aufklärungsdienste; Führung einer
toi einem Detachement eingeteilten Escadron ;
13. Divisions-Cavatterie im taktischen Aufklärungsdienste;
14. Vorrücken und Gefecht eines aus mehreren Escadronen
zusammengesetzten Streifcommandos bei Beigabe reitender Artillerie.
IV. Schwächere Detachements.
(3 bis 4 Bataillone, 1 Escadron, 1 Batterie und Gefechtstrain).
15. Nachtruhestellung, Sicherung derselben. Vormarsch;
IG. Rencontre, Entschluss zum Gefecht, Bildung des Gefechts-
planes, Befehlgebung, Einleitun^sgefeeht;
17. Entscheidungsact des Ge erbtes. Befehlgebung. Die Ver-
folgung und der Rückzug:
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286 Eiler
18. Flankenmarsch eines Detachements. Zusainmenstoss mit
dem Gegner, vertheidigungsweises Gefecht;
19. Rückmarsch, Sicherungsmassnahmen, Gefecht um Zeit zu
gewinnen.
V. Stärkere Detachements.
(6 bis 7 Bataillone, 1 bis 2 Escadronen, 1 bis 2 Batterien etc.).
20. Vorgang beim Ausmitteln von Cantonirungen ;
21. Besetzung und Verteidigung einer Örtlichkeit;
22. Angriff auf eine Ortschaft;
23. Kampf um Höhenstellungen, oder Gefecht entlang von
Höhenzügen ;
24. Defilegefecht. Augriff, Verteidigung;
25. Gefecht an einem Flussübergang;
26. Aufstellung in einem Abschnitte behufs Deckung einer
Übergangsstelle, um die Entwicklung und das Überschreiten durch
grössere Körper sicher zu stellen;
27. Deckung der Flanke eines grösseren Heereskörpers;
28. Deckung eines Train-Abschubes.
VI. Brigade.
29. Gefecht der Vorhut eines grösseren Truppenkörpers beim
Rencontre;
30. Gefecht der Vorhut gegenüber einem in der Entwickelung
vorgeschrittenen Gegner;
31. Gefechtsführung bei der Nachhut eines grösseren Truppen -
körpers ;
32. Marsch und Gefecht einer Seitencolonne ;
33. Verhalten einer Vorpostengruppe beim Angriff überlegener
feindlicher Kräfte;
34. Verhalten der Brigade als Gefecht* gruppe im Rahmen einer
grösseren Action. Befehlgebung a) bei der festhaltenden, b) bei der
entscheidenden Gruppe, c) bei der Reserve. Eingreifen einer Seiten-
colonne.
35. Tete-Brigade eines Corps soll rechte Flanke in geeigneter
Aufstellung sichern ;
36. angriffsweises, vertheidigungsweises Gefecht einer selb-
ständigen Brigade;
37. Brigade als verstärkte Nachhut soll das Nachdrängen de?
Gegners in einer Aufstellung abwehren;
38. Brigade soll einen Ort besetzen und zur Verteidigung her-
richten :
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Über das Stellen taktischer Aufgaben
287
39. eine combinirte Brigade soll sich eines Überganges versichern;
40. Cantonirung einer nicht auf den Feind gestossenen Brigade;
41. Deckung des Debouchirens einer grösseren Colonne;
42. Gefecht eines taktischen Postens und Eingreifen der Reserve
im Änschluss an eine supponirte Befestigungsanlage;
43. Bereitstellung einer Gebirgsbrigade, um den Gegner
überraschend anzufallen ;
44. Behaupten eines Plateau und Verwehrung der Zugänge zu
demselben ;
45. Marsch, Sicherung und Kampf im Karstterrain. Gefecht um
Höhenstellungen, um den Besitz von Wasserquellen, von befestigten
Punkten;
46. Entsatz, Einschliessung befestigter Punkte;
47. Gebirgsbrigade soll einem Angriff aus einer bestimmten
Richtung entgegentreten, oder sich einer bestimmten Höhenlinie zu
versichern;
48. Gebirgsbrigade soll dem Gegner das Debouchiren aus einem
Defile' verwehren; oder
49. Gebirgsbrigade die Landung feindlicher Kräfte verhindern.
VII Infanterie-Truppen-Division.
50. Nachtruhestellung (Cantonirung) und Sicherung einer
selbständigen Infanterie-Truppen-Division. Alarm-Instruction ;
51. Gefechtsmarsch einer selbständigen Infanterie-Truppen-
Division, Rencontregefecht, Gefechts-Dispositionen, Gefechtsverlauf ;
52. Entscheidungsact im Gefechte, Verfolgungs-Disposition;
53. Rückzugs-Disposition nach ungünstigem Gefechte. Beziehen
einer Anfnahmestellung;
54. Angriff auf ein Defile ; Situation im Aufmarsch.
55. Vertheidigungsweises Gefecht einer Infanterie-Truppen-
Division bei Anwendung der reinen Verteidigung und bei Anwen-
dung der Verteidigung mit einem Gegenangriffe; Wahl einer Stellung.
56. Division soll Verstärkungen abwarten und dann die Offen-
sive ergreifen;
57. Division soll den Rückzug decken ;
58. Division soll sich eines Überganges bemächtigen, oder den
Besitz desselben sichern;
59. Division im Vorrücken und im Festsetzen auf einer
Höhe ;
60. Division soll dem Gegner das Debouchiren aus einem Defile
verwehren;
61. Flussforcirung; u. dgl. m.
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288 Ex ler. Über das Stellen taktischer Aufgaben.
VIII. Specielle A ufgaben für Artillerie- und Cavallerie-
Officiere.
Ö2. Reneontre zweier Cavalleriekörper ; Cavallerie-Brigade soll
aufklären, Zusammenstoss mit dem Gegner;
62. Bildung einer Artilleriemasse. Befehlgebung, Feuerleitung
und Vertheilung, Verhalten der Commandanten.
289
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Nach.lrnck verboten. Übersetzungsrecht TorbehalWn
Einleitung.
Die Zeit von der Einwanderung der Waräger unter Rurik in
das heutige Russland bis zum Regierungsantritte Iwan's des Grossen
(862— 1462) ist erfüllt von Kriegen gegen Byzanz, gegen die streit-
baren Litthauer und Polen und von schweren inneren Kämpfen. In-
mitten dieser Kämpfe hatten sich die losen Beziehungen zu dem
westlichen Europa gänzlich gelöst; der grosse, aber ohnmächtige Staaten-
bund, zu dem Russland geworden war, nahm auch an dem grossen
Weltereignisse dieser Jahrhunderte, an den Kreuzzügen, gar keinen
Antheil. „Unbeachtet, vergessen von den Kulturvölkern der Zeit, ausser
Berührung mit ihnen und den Weltereignissen, bildete Russland in
seiner Vereinzelung eine kleine Welt für sich, nur mit sich selbst be-
schäftigt, das heisst mit dem elenden inneren Hader, der in Beziehung
auf das Leben der Nation gar keinen Zweck hatte. Die Folge war
eine allgemeine, stets wachsende Verwilderung. Während das germanisch-
lateinische Europa zu neuem, geistigem Leben erwachte und sich
darin mit der Macht der Jugend emporarbeitete, gingen hier im
slavischen Osten im Gegentheil die wertvollen Keime einer werdenden
Civilisation unter, die eine frühere Zeit zu entwickeln versprach."1)
Die Sturmfluth der Tartaren schien das russische Reich vollends ver-
nichten zu sollen. Durch zwei Jahrhunderte erhob die „goldene Horde"
drückende Tribute von den russischen Fürsten und ihren Unterthanen,
bis es endlich Iwan dem Grossen, der sein Reich bis zum Kaukasus
ausdehnte und Anstalten zur gänzlichen Unterwerfung Sibiriens traf,
gelang, sich von dieser Geissei zu befreien. Unter ihm richteten sich
auch wieder die Blicke der Russen auf das oströmische Reich, dessen
zweiköpfigen Adler Iwan in das russische Wappen aufnahm und
dadurch seinen Nachfolgern die Pflicht auferlegte, den byzantinischen
Staat als das rechtmässige Erbe der moskowitischen Herrscher anzu-
sehen und darnach zu handeln. Denn res zog die Slaven des Nordens
so sehnsüchtig und unwiderstehlich nach den Gestaden der Levante,
wie einst die Germanen nach Italien".
*) Bernhardi, „Geschichte Rußlands", II Band. Seite 22»i.
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290 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Fast gleichzeitig aber mit der Constituirnng des russischen
Staates begann im Westen desselben auch die Entwickelung des
polnischen Reiches, durch welches Russland bald seine kaum erhaltene
Selbständigkeit bedroht sah. Deshalb wurde es im Moskowitenreiche
freudig begrüsst, als einer der wichtigsten Staaten des damaligen
Europas, Österreich, die Bundesgenossenschaft Russlands eben gegen
jenes Polen suchte, das den Russen viel gefährlicher schien als die
Osmanen.
Die ersten Annäherungen zwischen Österreich und Hussland.
Schon seit dem Jahre 1488 rinden sich Spuren von österreichisch -
russischen Annäherungen, wenngleich sie wohl nur diplomatische
Begrüssungen ohne eigentlich greifbare Zwecke waren. Erst seit
I w a n I. W a s s i 1 i e w i t s c h, der eigentliche Begründer der russischen
Monarchie, und sein Nachfolger, Wasilji Iwanowitscb, immer
heftigere Fehden mit dem Polenreiche ausfochten, gewannen diese
Beziehungen mehr an politischer Bedeutung, denn die Misshelligkeiten
zwischen Kaiser Max imil i an I. und dem Könige Sigismund von
Polen veranlassten den ersteren, engeren Anschluss an den Nachbar
und Feind Polens zu suchen.
Im Hochsommer des Jahres 1513 wurde der kaiserliche Rath
Georg Schnitzenpaumer von Sonnegg, Ritterund Hauptmann
von Pettau, als Gesandter zu dem Grossfürsten Wasilji 1 w a n o w i t s c h
beordert, um ein Bündnis mit diesem anzubahnen. Schnitzenpaumer
kam im Herbste nach Moskau und kehrte im nächsten Jahre in Be-
gleitung der russischen Gesandten Dmitri Laskirow und Diak
Elisar Sukow mit dem Vertragsprojecte an den Kaiser wieder
zurück.
Obwohl Schnitzenpaumer seine Instructionen überschritten
und dem Grossfürsten Mehreres versprochen hatte, als er ermächtigt
worden war, wurde doch die von dem russischen Gesandten mit-
gebrachte Vertrags-Urkunde unterzeichnet (4. August 1514), unter
der Bedingung, dass sie der Grossfürst gegen eine andere ihm später
zu übersendende Urkunde auszuhändigen verbunden sein solle, welche
bis auf jene Bestimmungen, die gegen den Wunsch des Kaisers
aufgenommen waren, mit der ersten gleichlautend sein werde.
Die erste Urkunde enthielt eine unbedingte Offensiv- und
Defensiv-Allianz zwischen den beiden Fürsten gegen alle Feinde, ins-
besondere gegen den König von Polen in der Art, dass die Eröffnung
der Feindseligkeiten in die Willkür eines jeden Paciscenten gestellt
sei und rtin Kriegsinitiative des einen Theiles zugleich auch die Ver-
pflichtung zum ('ooperiren für den anderen Theil nach sich ziehe,
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russlaml.
291
sobald er davon benachrichtigt worden ist oder auch nur in einer
anderen Art Kenntnis erhalten hat.
Diese Urkunde ist aber auch noch deshalb von Interesse, weil
sie später Peter L das rechtshistorische Substrat geliefert hat. als
er sich den Kaisertitel beilegte. Denn, da in dieser Urkunde der
Grossfürst Wasilj i Iwanowitsch durch fehlerhafte Übersetzung
des russischen Titels, „Kaiser und Herrscher aller Reussen" genannt
wurde, so zog er daraus den Schluss, dass er zur Führung dieses
Titels jedenfalls berechtigt sei, da derselbe einem seiner Vorgänger
von dem ersten Monarchen der Welt freiwillig gegeben wurde
Um den Umtausch dieser Urkunde gegen eine andere der Art
zu bewirken, wie der Kaiser in dem Vertrage vorbehalten hatte,
der die wesentliche Bestimmung enthielt, dass der König von Polen
zuerst auf gütlichem Wege angegangen werden solle, den Forderungen
der beiden Alliirten gerecht zu werden, wurden im Jahre 1514
wieder zwei Gesandte, Jacob Oesler und Moritz Burgstalle r,
mit der ausgefertigten Urkunde an den Grossfürsten abgeschickt.
Aber dieser wollte die abgeschwächte Allianz nicht gelten lassen,
sondern beharrte bei der ursprünglichen Fassung. Auch zwei
weitere Botschaften, die Kaiser Maximilian in dieser Angelegen-
heit nach Moskau sandte, hatten keinen Erfolg, was den Kaiser umso
empfindlicher berührte, als er die Mithilfe Russlauds bei den von
ihm, König Franz L von Frankreich und Papst Leo X. geplanten
grossartigen Zug gegen die Türken in Anspruch nehmen wollte. Denn
die Türkengefahr war bereits eine gemeineuropäische geworden und
stand unter Soli mann II., dem Prächtigen, 1519 — 1566 im Höhen-
punkte äusserer Erfolge, welche in der stossweisen Unterwerfung
eines Dritttheiles von Ungarn und in dem Geltendmachen der Schutz-
herrschaft über den Besitz des Gegenkönigs Ferdinand I., Johann
Zapolya, gipfelte.
Die erwähnten, doch ziemlich lose geknüpften Beziehungen
zwischen Oesterreich und Kussland führten auch weiterhin zu keinem
greifbaren Resultat. Kämpfe gegen Polen und innere Wirren, die
nach dem Erlöschen des Rurik'schen Regentenhauses, 1598, be-
gannen, füllen nunmehr die folgenden Jahre der Geschichte Russlauds
aus, welches deshalb auch auf die übrigen europäischen Angelegen-
heiten keinen Einfluss nahm, bis der geniale Peter L deu Thron
der Romanow's bestieg. .
') Sitzungsbericht!' der kais. Akademie der Wissenschaften, 13. Band,
Seite 197.
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292
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Der Türkenkrieg 1683-1699.
Der Friede von Nym wegen 5. Februar 1679, zwischen Frankreich
und dem Deutschen Reiche war von kurzer Dauer. Die berüchtigten
„Reunionen" König Ludwig's XIV. und die intimen Beziehungen
Frankreichs zur Türkei, welche sogar eine Theilung der österreichi-
schen Länder anregten, führten bald zu einem neuen Kriege.
Am 18. December 1682 äusserte sich der französische Bot-
schafter in London, sein König werde noch eine Zeitlang laviren;
„sobald aber der Türke erscheine, werde er auf allen Ecken auf
einmal losbrechen und vielleicht bis Böhmen vordringen".
Dass aber die Türken den Frieden nicht lange mehr einhalten
würden, konnte vorausgesehen werden. Das kaiserliche Heer, nur unvoll-
kommen ausgerüstet, war gering an Zahl; die Festungen in Ungarn
verfielen, das Land selbst war von Tököly und seinen Anhängern
in Gährung, ja in theilweisen Aufstand versetzt. Die Pforte war zu
gut von diesen Zuständen unterrichtet, als dass sie nicht hätte
hoffen sollen, in einem neuen Kriege nicht nur die Scharte von
St. Gotthard auswetzen, sondern ihre Herrschaft über ganz Ungarn,
vielleicht sogar über einen Theil der deutschen Länder Österreichs
ausdehnen zu können.
Doch sollte Österreich in dem grossen Waffengange mit einem
übermächtigen Gegner, nicht allein bleiben. König Sobieski von
Polen begriff die Tragweite der osmanischen Heerfahrt und schloss
am 31. März 1683 die Allianz mit Kaiser Leopold L
In dem Bündnis wurde festgesetzt, dass alle christlichen Fürsten,
vorzugsweise der russische Car, zum Beitritt in diesen Bund auf-
gefordert werden sollten.
Im Mai 1684 gingen zwei Gesandte von Polen nach Moskau
ab, um die russische Regierung zum Beitritte zu der Allianz mit
dem Kaiser zu bewegen. Die Entscheidung Russlands verzögerte sich
bis 1686, da Fürst Galizin, der Rathgeber der Grossfürstin Sophia
Alexejewna, die an Stelle des erst 14 Jahre alten Caren Peter
die Regentschaft führte, keine Verbindlichkeiten eingehen wollte, ehe
Polen seinen Ansprüchen auf Smoleusk und Kiew formlich entsagt
hätte. Da diese Provinzen aber ohnehin schon im factischen Besitze
Russlands waren und Sobieski in Bezug auf sein Vaterland vor allem
den erfolgreichen Kampf gegen die Pforte für wichtiger hielt, so
bewirkte er bei der polnischen Republik 1686 die Verzichtleistung,
worauf am 26. April das Bündnis im Audienzsaale des Caren zu
Moskau ohne Schwierigkeiten zum Abschluss kam.
Dieses Bündnis gab den Russen zuerst Gelegenheit, ihre Be-
ziehungen zu den anderen europäischen Mächten zu erweitern und
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
293
zu befestigen. Vertreter des Carenreiches wurden nach Polen und
Wien, nach Frankreich und Spanien gesandt, andere nach London,
Amsterdam, Kopenhagen, Stockholm und Berlin, um zur Theilnahme
an dem Bündnisse aufzufordern.
Der Beitritt Russlands, welches die Aufgabe übernommen hatte,
die Krim zu erobern, war freilich von geringem Erfolg; die Heeres-
züge der Jahre 1687 und 1688 blieben erfolglos und erschöpften
nur die Kräfte des Reiches und als Peter, nachdem er den Auf-
stand der Strelitzen niedergeschlagen, Alleinherrscher wurde, sah er
sich veranlasst, in den nächsten Jahren die Waffen ruhen zu lassen,
um seine Krieger zu erfolgreicheren Kämpfen heranzubilden. Erst im
Jahre 1695 nahm er den Krieg gegen die Pforte von neuem auf.
Seiu Ziel war vorerst Asow, der Schlüssel des gleichnamigen Meeres,
von wo aus die Türken die verheerenden Streifzüge der Tartaren
unterstützten. Mitte Juni schloss das russische Heer die Festung
ein, aber Mangel an Lebensmitteln, hauptsächlich aber an Ingenieuren
und Mineuren veranlassten Peter I. die Belagerung in eine
Blokade umzuwandeln. Er selbst kehrte nach Moskau zurück, um
sich eine Anzahl tüchtiger Ingenieure und Mineure zu verschaffen.
Kaiser Leopold I., der Kurfürst von Brandenburg,
Friedrich III. und die Staaten von Holland bewilligten sein dies-
bezügliches Ansuchen. Der Kaiser sandte den Artillerie-Oberst
Casimir de Garga und die Ober-Ingenieure Ernst Friedrich von
Borgsdorf, einen damals sehr geschätzten Militär -Schriftsteller,
Laval, Schmidt und Urban mit sechs Mineuren und der ent-
sprechenden Zahl von Unterofficieren ; der Kurfürst von Branden-
burg die Ingenieure Rose und Holtzmann und die Artilleristen
Schuster, Kober und Eisenwetter, Holland die Ingenieure
Stamm, Grusky, Gor des, Schmidt und Sparreuter.
Dies sind die Namen der Officiere, durch welche in Russland
zuerst die Kriegswissenschaft eingeführt wurde.
Unter Leitung dieser Officiere und mit Beihilfe einer neuen
russischen Flotte wurde nun die Belagerung von Asow energisch
durchgeführt; die türkische Besatzung musste sich bereits am
18. Juli 1696 ergeben.
Durch solchen Erfolg ermutbigt, suchte Car Peter mit grossem
Eifer seine Flotte zu vermehren; die Pforte aber, zu dieser Zeit viel
zu sehr mit dem Kriege in Ungarn beschäftigt, war machtlos da-
gegen, trotzdem gerade die Entstehung und rasche Vermehrung der
russischen Flotte in Stambul tiefe Besorgnisse erregte. Die in Ungarn
erlittenen schweren Niederlagen zwangen die Osmanen übrigens bald
zu friedlicher Stimmung.
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294
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Kassian»!
Während des Karlowitzer Congresses erhob der nissische Ver-
treter solche Schwierigkeiten, dass ein Friede zwischen Russland
und der Pforte nicht zustande kam, doch wurde ein zweijähriger
Waffenstillstand geschlossen, der im Juli 1702 in einen Frieden auf
30 Jahre überging. Russland erhielt den Besitz von Asow gesichert
und für seine Kriegsschiffe freie Fahrt auf dem Schwarzen Meere.
Ein Jahr vor dem Abschluss des Karlowitzer Friedens bot sich
der österreichischen Hauptstadt auch zum erstenmale die Gelegenheit,
einen russischen Herrscher zu sehen. Auf seiner Reise durch einen
Theil des westlichen Europa traf Car Pete r, von seinem Volk später
der Grosse genannt, am 15. Juni 1698 auch in Wien ein.
Er wurde da mit den glänzendsten und schmeichelhaftesten
Ehrenbezeugungen empfangen, obwohl auch hiebei die pünktlichste
Beobachtung des vorgeschriebenen Ceremoniells nicht aus den Augen
gelassen wurde.
Die erste Zusammenkunft zwischen den beiden Monarchen fand
in der Gallerie des kaiserlichen Lustschlosses „Favorita" statt. Kaiser
Leopold empfiug seinen Gast stehend, von wenigen Ministern um-
geben. Er nannte ihn Bruder; den Titel Majestät gab er ihm nicht.
Man bemerkte, dass der Car sich in Wien nur in geringer Weise
jenen Extravaganzen hingab, mit welchen er an anderen Orten so
grosses und häufig genug unliebsames Aufsehen erregt hatte. Die
grösste Aufmerksamkeit widmete er den militärischen Dingen. In
dieser Beziehung wollte er ja ganz vorzugsweise die russischen Ein-
richtungen vom Grund aus ändern und nirgends bot sich ihm ein
besseres Vorbild dazu als in der Residenz des Kaisers, dessen
Kriegsheer damals durch ganz Europa eine gerechte Berühmtheit
genoss.
Die Allianz Russlands mit Österreich im verflossenen Türken-
kriege, hatte jedoch ebensowenig wie der Besuch des Garen in Wien
dazu geführt, die Beziehungen der beiden Mächte inniger zu einander
zu gestalten, trotz der Bemühungen Russlands, das sich 1707 um
Aufnahme in die grosse Allianz bewarb und Truppen zur Unter-
drückung des Aufstandes in Ungarn und Siebenbürgen anbot Beide
Vorschläge glaubte man in Wien ausweichend beantworten zu müssen,
denn sowohl Kaiser Joseph I. als auch seine Verbündeten besorgten,
sich in einen Kampf mit Karl XII. von Schweden, der einem
leuchtenden Meteor gleich am politischen Himmel aufgestiegen war, zu
verwickeln, da ein solcher sie in dem Kriege gegen Frankreich nur
beirren konnte.
Bündnis-Projeefe, 1707 bis 1726.
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland. 295
Was aber die Hilfeleistung in Ungarn und Siebenbürgen betraf,
so fürchtete man, wie der venezianische Botschafter Dolfin sich
ausdrückte, „dass die Küssen schneller den Fuss in jene Länder
setzen, als ihn von dort zurückziehen würden".
Die Ablehnung, welche die Anerbieten des Caren erfahren
hatten, verletzten nun diesen so sehr, dass er den entgegen-
gesetzten Weg einschlug und sich mit eben denselben Insurgenten
in enge Verbindungen einliess, welche zu bekriegen er zuvor sich an-
geboten hatte.
Dies und die gewaltigen Erfolge Peter's über Karl XII.
nöthigten, den veränderten Verhältnissen und der durch die mächtige
Persönlichkeit des russischen Herrschers so ganz veränderten politischen
Stellung Russlands Rechnung zu tragen.
Die Verbindung des Caren mit der ungarischen Rebellion, die
Hoffnungen, die Räkoczi auf Russlands Hilfe gegen den Kaiser
hegte, waren in Wien genau bekannt, und wenn dieses gefährliche
Einverständnis für die ungarischen Rebellen bis jetzt im allgemeinen
auch mehr von moralischem Nutzen und nicht geeignet gewesen war,
die Actionsfahigkeit der kaiserlichen Regierung den Insurgenten
gegenüber thatsächlich einzuengen, so barg doch die Fortdauer oder
das Erstarken solcher Beziehungen zu ernste Gefahren in sich, um nicht
wenigstens alles zu versuchen, Peter I. denselben zu entziehen.
Hiezu verfiel man auf das gleiche Mittel, welches früher Car
Peter behufs einer innigen Verknüpfung der beiden Herrscherhäuser
in Vorschlag gebracht hatte. Es sollte dies in einer Heirat zwischen
der Erzherzogin Magdalena, der jüngsten Schwester Kaiser
Joseph's I., mit dem Prinzen Alex ei, des Caren ältestem Sohne
und dereinstigen Thronerben bestehen. Car Peter hatte sich sogar
geneigt gezeigt, den Prinzen in diesem Falle zur katholischen Kirche
übertreten zu lassen und derselben grosse Bevorzugungen in Russland
einzuräumen.
Vorerst allerdings sollte Russland zum Abschlüsse eines Ver-
teidigungsbündnisses mit dem Kaiser gebracht werden, das später
zu einer Quadrupel-Allianz mit Russland, Sachsen, Polen und Däne-
mark erweitert werden konnte.
Aber die Erfolge in dem grossen nordischen Kriege veranlassten
Peter I. zu dem' Versuche, mit seinem Staate als Grossmacht
an die Seite der übrigen Grossmächte zu treten und einerseits
Sachsen-Polen, andererseits Preussen in das Schlepptau seiner Politik
zu bringen, um „Österreich auf diese Weise das Gewicht der russi-
schen Freundschaft oder Feindschaft doppelt fühlbar zu machen".
Die im Jahre 1710 dem Caren übermittelten Vorschläge Kaiser
Joseph's I. wurden demnach vou Peter I. mit Zurückhaltung
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296 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Rassland.
aufgenommen und von Seite Österreichs infolgedessen nicht weiter
hervorgeholt; als endlich im Jahre 1716 wieder der Car es für gut
fand, eine Defensiv-Allianz mit Kaiser Karl VI. zu suchen, wurde
österreichischerseits das Begehren abgelehnt.
Ein blosses Vertheidigungs-Bündnis, so schrieb Prinz Eugen
von Savoyen am 16. October 1716 an den Hofkriegsrath, wäre
weder dem einen noch dem andern der beiden Staaten zum Vortheil.
Wenn aber der Car zu einer Offensiv-Allianz mit dem Kaiser zu
vermögen wäre, so würde dies, insbesondere auf den Krieg mit der
Pforte, von günstigster Wirkung sein.
Hiezu kam es jedoch auch nicht Car Peter zürnte heftig, da
inzwischen Kaiser Karl VI. dem ältesten Sohne desselben, dem un-
glücklichen Prinzen AI ex ei, eine Art Zufluchtsort in Österreich
gewährt hatte und die Erbitterung des Caren wurde noch durch den
Widerspruch gesteigert, welchen von Seite des Wiener Hofes seine
Behauptung erfuhr, durch das Zureden K ar Ts VI. sei Prinz AI exe i
zur Rückkehr nach Russland vermocht worden. So weit ging Peter
in seinem Zorn, dass er den Residenten des Kaisers von seinem
Hoflager verwies.
Bald aber bereute er diesen übereilten Schritt. Er begriff, dass
seine Feinde sich desselben zu seinem Nachtheile bedienen würden.
Thatsächlich führte Peter's Handlungsweise, hauptsächlich aber
die russischen Pläne und Verbindungen mit Preussen, 1717 — 1718,
welche besorgen Hessen, dass Russland durch Einmischung in die
mecklenburgischen Angelegenheiten festen Fuss in Deutschland zu
fassen suche, dann die Denunciationen eines Agenten Räkoczy's
zu der Wiener Allianz Österreichs, Englands und Sachsen-Polens
^5. Jänner 1719), deren Spitze gegen die russisch-preussischen Pläne
gerichtet war.
Als nun Car Peter erfuhr, dass im Jahre 1719 auch der
schwedische Feldmarschall Graf Sparre nach Wien gesandt worden
war, um über ein Bündnis gegen Russland zu unterhandeln, da wandte
er sich, anfangs durch Vermittlung Preussens, dann durch Ab3endung
des Generals Weissbach mit erneuerten Anträgen zu einer Allianz
an den Kaiser.
General Weissbach hatte ein Schreiben des Caren an den
Prinzen Eugen von Savoyen zu überbringen, in welchem dieser
um seine Beihilfe zur Wiederherstellung des alten freundschaftlichen
Einvernehmens mit dem Hause Österreich gebeten wurde.
In seinem Antwortschreiben vom 6. März 1720 betonte Prinz
Eugen, dass der Kaiser sich bewusst sei, von jeher alles zur Er-
reichung dieses Zweckes gethan zu haben. Er wolle auch gern das
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Bündnisse und Kriege zwischen Osterreich und Russland.
297
Vergangene in Vergessenheit begraben und zur Herstellung des
Friedens mit Schweden das Mittleramt übernehmen.
Weiter zu gehen hielt man bei dem Misstrauen, welches in
Wien gegen den Caren noch immer vorherrschte, für durchaus nicht
räthlich, denn so Grosses auch Peter I. für sein eigenes Land ge-
leistet haben mochte, seine Annäherungsversuche au die offenen und
geheimen Feinde Österreichs, seine unverhüllte Begünstigung der
ungarischen Insurrection, Hessen dieses Misstrauen gerechtfertigt er-
scheinen. Doch erklärte man sich bereit, einen Gesandten des Caren,
wenn er einen solchen am kaiserlichen Hofe beglaubigen wollte, zu-
vorkommend aufzunehmen, und als dies von Seite Peters wirklich
geschah, wurde Graf Stephan Kinsky als des Kaisers Repräsentant
nach Russland abgesendet.
In solchen Beziehungen blieb der Wiener Hof bis zu dem am
8. Februar 1725 erfolgten Tode Peter's des Grossen.
Zu seiner Gemahlin und Nachfolgerin, der Kaiserin Katharina I.,
gestalteten sich die Beziehungen des Wiener Hofes in befriedigender
Weise.
Die Schwenkung der spanisch-bourbonischen Politik seit 1724
führte auch einen Umschwung in der Stellung der Mächte herbei.
Spanien brach mit dem französischen Hofe und suchte die politische
Freundschaft Österreichs, vor allem aber die Hand der kaiserlichen Erb-
tochter M a r i a T h e r e s i a für den Infanten Don C a r 1 o s, des Sohnes
der Königin Elisabeth, zweiten Gemahlin Ph i Up p's II. Trotz der
Warnungen des Prinzen Eugen und Gundaker's von Starhemberg,
Hess Kaiser Karl VI. sich zu einem Bündnisse mit Spanien be-
wegen, 30. April 1725, in welchem Spauien der vor zwei Jahren in
den österreichischen Niederlanden errichteten Ostindischen Handels-
gesellschaft besondere Vorrechte einräumte, was jedoch die Eifersucht
und Unzufriedenheit Frankreichs und Englands erregte, welche in den
ihnen früher gemachten Zugeständnissen sich dadurch beeinträchtigt
glaubten.
England suchte Verständigung mit Frankreich und zog auch
Preussen in das Herrenhauserbündnis, 10. September 1725, dessen
Endzweck darin bestand , die deutschen Erbländer des Kaisers,
welchen Spanien keine Hilfe zu leisten vermochte, mit überlegener
Macht plötzlich zu überfallen und dadurch nicht nur jedem etwaigen
Angriffe zuvorzukommen, sondern den Kaiser auch zur Aufhebung
der Ostindischen Compagnie zu zwingen.
Durch dieses Bündnis in die Enge getrieben, beschloss Kaiser
Karl VI. die günstige Stimmung des russischen Cabinets zu be-
nützen und mit demselben in enge Verbindung zu treten, indem er
dabei nur einem Antrage Folge gab, welchen ihm noch Car Peter
298 Bündnisse and Kriege zwischen Österreich und Rassland.
gemacht hatte und dein Bündnis beitrat, das im März 1724 zwischen
Russland und Schweden abgeschlossen worden war.
Das Bündnis Tom 6. August 1726.
Mit der Sendung nach Petersburg wurde der kaiserliche Geueral
Graf Rabutin, ein Sohn des berühmten Feldmarschalls, betraut
und so geschickt löste dieser seine Aufgabe, dass bereits am
6. August 1726 das Bündnis mit Russland zustande kam, durch
welches dieses sich der Allianz zwischen Österreich und Spanien vom
30. April 1725 anschloss.
Russland versprach dem Kaiser den Besitz all seiner Länder
zu verbürgen. Würde er angegriffen oder irgend etwas zu seinem
Nachtheile unternommen, so sollte ihm Russland mit 30.000 Mann
zu Hilfe kommen, ja nach Beschaffenheit der Sache selbst den An-
greifenden den Krieg ankündigen und nicht eher Frieden schliessen,
bis der etwa zugefügte Schaden ersetzt sei und der Kaiser sich hie-
mit einverstanden erklärt habe. Karl VI. sagte hingegen Russland
gleichfalls die Gewährleistung seiner Staaten zu. Der geheime Artikel
dieses Vertrages aber bestimmte, dass, wenn die Pforte den aus An-
lass der persischen Angelegenheiten mit Russland errichteten Tractat
brechen und aus dieser Ursache zwischen beiden Staaten in ihren
europäischen Ländern ein Krieg sich entwickeln würde, der Kaiser
entweder die gleiche Anzahl Truppen, wie in den übrigen im Ver-
trage vorhergesehenen Fällen Russland zu Hilfe zu schicken oder
selbst der Pforte den Krieg anzukündigen habe.
Die Carin Katharina 1. traf auch unmittelbar nach dem
Abschlüsse der Allianz Anstalten, die versprochenen Hilfstruppen
für den Fall eines Krieges bereit zu stellen. 20.000 Mann zu Fuss
und 10.000 Reiter, die besten Regimenter, welche Russland besass,
wurden an die Westgrenze des Reiches verlegt, um auf den ersten
Befehl vorrücken zu können. Über dieses Corps sprach sich Graf
Rabutin sehr günstig aus. Wenn es irgendwo fehlen sollte, schrieb
er am 23. März 1727, so werde dies nur Schuld der Officiere sein.
„Die geringe Bezahlung, die sie erhalten, der Zwang zu dienen und
die Gleichmütigkeit qu'ila ont pour lo point d'honneur drücken sie
auf ein tieferes Niveau herab und lassen sie unempfindlich erscheinen
gegen jene gewisse Delieatesse, die dem Offieier so nothwendig ist.
Die Waffen sind im allgemeinen gut und gleichartig. Was die
Bekleidung anbelangt, so wird sie gut sein und man erstrebte sogar
in dieser Beziehung eine gewisse Gleichförmigkeit. Der Gehorsam
und die Leichtigkeit im Ertragen von Strapazen ohne zu klagen, ist
dem russischen Soldaten angeboren und fremde erfahrene Officiere.
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
299
die seit Jahren in diesem Heere dienen, versichern, dass der Soldat
seine Pflicht gut erfüllt, wenn er gut geführt wird." Die Frage,
wem das Commando über dieses Corps übertragen werden sollte,
erschien deshalb auch von höchster Wichtigkeit. Vorläufig war hiezu
General Lacy*) bestimmt, ein ruhiger, verständiger Mann, der in
grossem Ansehen stand. „Der verstorbene Monarch," schrieb Rabutin,
„der ein gutes Auge für Charaktere hatte, verwendete Lacy zu den
schwierigsten Sendungen, und ich glaube, dass er auch für diese
Stelle mehr als jeder andere passt." Auch Prinz Eugen wünschte
lebhaft, dass der Führer des russischen Armee-Corps ein Mann sei,
mit welchem sich leicht verkehren lasse und der sich dem Commando
des kaiserlichen Feldherrn willig unterordne. Er wusste eben aus
Erfahrung, dass es keine grössere Schwierigkeit gab, als Truppen
unter seinen Befehlen zu haben, deren Führer über die Befolgung
jeder Anordnung erst mit sich markten liessen. Daher traf ihn die
spätere Mittheilung Rabutin's, dass der F. M. Sapieha, der
ehemalige Grossfeldherr von Litthauen, ein Mann, der als habsüchtig
und eitel, als heftig und un verlässlich geschildert wurde, sich um
das Commando über das russische Hilfscorps bewerbe, höchst unan-
genehm. Noch unangenehmer aber berührte es in Wien, als in den
letzten Tagen des Mai 1727 die Kunde von dem Tode der Carin
und der Thronbesteigung Peter's II. eintraf.
Bei den noch so wenig geregelten Zuständen Russlands waren
die Besorgnisse, die man bei dem eingetretenen Thronwechsel für
die Fortdauer des Bündnisses mit jenem Reiche hegte, gewiss nicht
ungegründet. Um dessen Bestand zu sichern, hatte man frühzeitig
dahin zu wirken gesucht, dass dem Fürsten Mentschikow, dem
man das Zustandekommen der Allianz vornehmlich verdankte, der
Einfluss auf den zwölfjährigen Caren erhalten bleibe. Graf Rabutin
war deshalb angewiesen worden, Mentschiko w's Bestrebungen zu
fordern, die dahin gingen, eine Verlobung seiner ältesten Tochter
mit dem jungen Caren zu Stande zu bringen. In der That fand
diese Verlobung bereits im Juni 1727 statt.
Die rohe Behandlung, die der Car sich von Mentschikow
gefallen lassen musste, Hess freilich befürchten, dass daraus bald
ein entschiedenes Zerwürfnis zwischen den beiden hervorgehen werde.
Thatsächlich stürzte noch im Jahre 1727 der gefürchteteMentschiko w
und der Car fiel nunmehr ganz in die Hände der Familie Dolgorucky,
welche durch niedrige Schmeicheleien und in sonstiger Weise ebenso
verderblich auf den jungen Fürsten einwirkte, als Mentschikow
es durch Roheit gethan hatte.
') Vater des nachmaligen üstermchischtMi Feldmarschalls.
Organ der mlliULr- wli»j*rn«<'h»ftlichcii Verein« LI X Bau«! 1895* 23
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300
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Die Bestrebungen des Grafen Karl Wratislaw, der nach
dem Tode Rabutin's den Wiener Hof in Petersburg vertrat, gingen
vorläufig dahin, den Caren, der durch die Dolgorucky's und die
altrussische Partei veranlasst wurde, seine Residenz nach Moskau zu
verlegen, zur Rückkehr nach Petersburg zu veranlassen.
Es sei leicht zu erkennen, schrieb Prinz Eugen, um wieviel
grösseres Gewicht die russische Regierung bei den auswärtigen
Mächten habe, wenn ihr Sitz in Petersburg, als wenn er tief im
Innern des Reiches, in Moskau, sei. Mit dieser Stadt konnte ja bei
dem damaligen Zustande der Communicationsmittel der Verkehr nur
höchst sparsam und vielfach gehemmt sein.
Aber in dieser Beziehung erwiesen sich alle Bemühungen ebenso
erfolglos, wie die Vorstellungen, seine die Gesundheit untergrabende
Lebensweise zu ändern. Am 30. Jänner 1730 starb denn auch
Peter II.
Die neue Carin, Anna Iwanowna, Herzogin von Kurland
hielt ebenso fest an dem Bündnisse mit Österreich, wie ihre Vor-
gäuger; ja sie stellte sogar das Verlangen, Kaiser Karl VI. möge
zwei tüchtige kaiserliche Generale, einen der Infanterie und einen
der Cavailerie, bestimmen, welche ihre Truppen befehligen sollten.
Es war gewiss ein Fehler der kaiserlichen Regierung, sagt ein
bedeutender österreichischer Historiker dass sie diese Gelegenheit,
sich überwiegenden Einfluss in Russland zu sichern und gewisser-
massen ihre eigenen Generale zu Chefs des dortigen Militärwesens
zu machen, nicht eifrig genug benützte. Man wollte gern den Wunsch
der Carin erfüllen, schrieb Prinz Eugen dem Grafen Wratislaw,
aber es sei schwer Jemand zu finden, welcher schon die Würde
eines kaiserlichen Generals erlangt habe und sich auch zum Über-
tritte in russische Dienste entschließen wollo. Der General-Feldwacht-
meister Graf Otto Trau u, welchen Wratislaw als vorzugsweise
geeignet bezeichnet hatte, in eine so wichtige Stellung versetzt zu
werden, werde sich wohl, so meinte der Prinz, nur dann dazu herbei-
lassen, wenn er zu gleicher Zeit im Dienste des Kaisers verbleiben
dürfe, und seine Verwendung in Russland auf eine bestimmte Zeit
beschränkt werde. Obgleich jedoch die russische Regierung auf
dieses Verlangen bereitwillig einging, obgleich sie sich anheischig
machte, die Besoldungen der Generale über den ursprünglich fest-
gesetzten Betrag von 4.000 Rubel beträchtlich zu erhöhen, so er-
klärte doch Graf Traun dem Prinzen freimüthig, er werde nur dann
sich nicht weigern, nach Russland zu gehen, wenn ihn der Kaiser
als seinen General dorthin eomniandire. Es freiwillig zu thun, dazu
«) Arnetb, „Prinz Eugen von Savoypn", III. 250
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Kussland. 301
werde er sieb niemals entschliessen. Denn man wisse nur zu gut,
wie schwer es schon unter Car Peter I. für Ausländer gewesen, in
Kussland zu dienen. In weit höherem Masse sei dies jetzt der Füll,
wo die Macht der Carin beschränkt worden und der Einfluss der
altrussischen Partei sich in immer höherem Masse geltend mache.
Eugen begnügte sich dem Grafen Traun zu erwidern, derselbe
werde niemals gezwungen werden, nach Russland zu gehen. Der
Prinz bemühte sich vielmehr, an Traun's Stelle andere Generale
zu finden, welche mit dieser Sendung betraut werden könnten. Aber
seine Bestrebungen hatten auch bei den Übrigen keinen besseren
Erfolg. Dennoch störte der Umstand, dass die Wünsche der russi-
schen Regierung unerfüllt blieben, das gute Einvernehmen zwischen
der Carin und dem Kaiser in keiner Weise. Russland zeigte sich
nach wie vor bereit zu pünktlicher Erfüllung seiner Bundespflichten.
Russland war damals ohne Zweifel der getreueste Alliirte des
Wiener Hofes, und nur durch die weite Entfernung seiner Länder von
dem übrigen Europa verlor seine Hilfeleistung etwas von dem Werte,
welchen ihr hauptsächlich der Umstand verlieh, dass auf sie mit
■grösserer Bestimmtheit als auf jede andere gerechnet werden durfte.
Das Bündnis zwischen Österreich und Russland führte übrigens
weder von der einen, noch von der anderen Seite zu einer that-
-üchlichen Hilfeleistung, da die drohenden Wolken vom politischen
Horizont wieder verschwanden, um erst im Jahre 1733, nach einem
bewaffneten Frieden von 14 Jahren, von neuem und gefährlicher denn
je aufzutauchen.
Den Ausbruch des neuen Krieges, in welchem zum erstenmale
kaiserliche und russische Truppen schussbereit Schulter an Schulter
standen, bewirkte die polnische Frage.
Frankreich hatte die Hoffnung, den polnischen Exkönig Stanislaus
Leszczinski, Schwiegervater König L u d w i g's XV., wieder auf den
fhron zu bringen, nie aufgegeben. Die Verwirklichung dieses Planes
l»arg aber eine Fülle von Gefahren für den Kaiserstaat in sich, denn
die Wahl Leszczinski's wäre nicht nur gleichbedeutend mit
der Einsetzung eines französischen Statthalters in Polen gewesen,
man wusste auch, dass joner mit den erbittertsten Feinden Österreichs
in enger Verbindung stand. Der Plan des Königs August L von
Polen, seinem Sohn die Nachfolge zu verschaffen, schien den am
nächsten betheiligten Mächteu, Österreich, Preussen und Russland,
?.war auch nicht wünschenswert, immerhin mussten sie sich ent-
schliessen, gegebenenfalls seine Candidatur zu unterstützen, da es
neb bald zeigte, dass der Infant Emanuel von Portugal, den sie
als zukünftigen König von Polen in's Auge gefasst hatten, nicht die
geringste Aussicht hatte, zum Könige gewühlt zu werden.
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Bereits am 1. Februar 1733 starb König August I. von Polen
und bald darauf traf Stanislaus in Warschau ein, woselbst er am
12. September zum Könige gewählt wurde.
Zu spät die Wahl zu hindern, rückte F. M. Graf La cy an der
Spitze von 20.000 Russen gegen Warschau, worauf Stanislaus
sich flüchten rausste und der Kurfürst von Sachsen als August II.
den polnischen Thron bestieg.
Kaiser Karl VI. hatte ebenfalls es unterlassen, Truppen in
Polen einrücken zu lassen, da er einestheils nicht als derjenige er-
scheinen wollte, der den Frieden brach, anderentheils seine Streitkräfte
zweckmässiger gegen Frankreich aufstellen musste, das bereits
120.000 Mann in drei Armeen bereit hielt.
Während des Krieges im Reich ' und in Italien hielten die
Russen Polen besetzt, bis sie 1735 beordert wurden, zum Heere des
Prinzen Eugen zu stossen, dessen Hauptquartier in Bruchsal war.
Der Carin Anna und ihrem vornehmsten Beirath, dem Ober-
kammerherrn Biron, kam die Gelegenheit, den russischen Truppen
einen neuen Schauplatz zu eröffnen, sehr willkommen und die
russischen Generale brannten voll Begierde, in diesem Feldzuge zu
zeigen, dass ihre Soldaten an guter Mannszucht, Ordnung und
Geschicklichkeit sich mit den besten Truppen civilisirter Staaten
messen könnten.
Unter der Führung des alten Generals Lacy und des später
berühmt gewordenen Generals Jacob Keith rückte das etwa
13.000 Mann starke Corps in langsamen Märschen aus Polen nach
Schlesien und von da nach Böhmen, um sich durch die Oberpfalz
zu dem kaiserlichen Heere zu begeben. Der Durchmarsch wurde in
der grössten Ordnung vollzogen und „man muss es mit Beschämung
gestehen, dass diese Barbaren, wie man sie schon damals nicht
selten nennen hörte, in eben jenen Gegenden die sirengste Manns-
zucht hielten, welche noch kurz vorher unter den empörenden Aus-
schreitungen der Truppen eines deutschen Königs furchtbar gelitten
hatten".
Am 2ti. August 1735 traf das russische Hilfscorps bei Prinz
Eugen ein, der unterdessen sein Lairer bei Bruchsal aufgegeben
uud sein Heer in ein solches bei Heidelberg geführt hatte.
Zwei Tage nach ihrer Ankunft besichtigte der Prinz die
russischen Truppen.
Er erklärte, in denselben „eine so wohl regulirte. schöne und
trefflich exercierte Infanterie- gefunden zu haben, dass er darüber
ebenso erstaunt sei, wie über ihren befriedigenden Zustand nach
eiuem so langwierigen Marsche.
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Bündnisse nnd Kriege zwischen Österreich and Rassland. 303
In den Kampf kamen die Truppen des Caren allerdings nicht;
der Wiener Friede vom 7. November 1735 beschloss den „polnischen
Erbfolgekrieg".
Ein Jahr nach dem Abschluss des Wiener Friedens standen
die Kaiserlichen abermals an der Seite der russischen Bundesgenossen;
diesmal wieder gegen die Türken.
Der Krieg in den Jahren 1736—1739 erscheint als eine Folge
der russisch-österreichischen Allianz vom 6. August 1726. In dem
Frieden von Husch zwischen Peter I. und der Pforte (23. Juli 1711)
hatte der erstere den Schlüssel zum Schwarzen Meer, Asow, den
Türken zurückgegeben, den Hafen von Taganrog und zwei neuangelegte
Festungen schleifen müssen. Der Wunsch, das vielumstrittene, nun
wieder verlorene Gebiet neuerdings zu gewinnen, war durch den
nordischen Krieg zu realisiren unmöglich gemacht worden; unter
Katharina I. und Peter II. aber geschah in dieser Beziehung
nichts. Erst Graf Ostermann, der kluge Rathgeber der Carin
Anna L Iwanowna, nahm nach Beilegung der polnischen Wirren
die Pläne Peter's L wieder auf und begehrte im Sinne des Bünd-
nisses vom 6. August 1726 zunächst 30.000 Mann kaiserlicher
Hilfstruppen.
Der Krieg, durch den übereilten Frieden von Belgrad am
18. September 1739 geschlossen, endete für Österreich nicht glück-
lich; vortheilhafter für Kussland, dessen beide Feldherren, der in der
Schule Eugen's gebildete Münnich und Lacy, sich mit Ruhm
bedeckten, indem sie in diesem Feldzuge den Krim-Tartaren für immer
den Muth der Selbständigkeit brachen.
Die Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges.
In den Tagen der schwersten Bedrängnis, da Maria Theresia
den Thron der Habsburger bestieg und eine Welt in Waffen sich
gegen sie erhob, entbehrte Österreich der russischen Hilfe. Der
nissische Cabinets-Minister Münnich stand ganz in preussischem
Solde und der preussische Gesandte Mardefeld besass in seinem
französischen Collegen L a Chetardie einen so guten Verbündeten,
dass die Bemühungen Englands, die russische Regierung in ein
Bündnis gegen Preussen zu ziehen, ohne Wirkung blieben. Die im
März 1741 erfolgte Entlassung M ün n ichs änderte an der Sachlage
auch nicht viel, da Russland nunmehr in einen neuen Krieg mit
Schweden verwickelt wurde. Immerhin gelang es jetzt den Be-
mühungen des Vertreters Österreichs in Petersburg, Marquis Botta
d'Adorno, die Beziehungen zwischen den beiden Höfen freundlicher
zu gestalten, als eine Denunciation gegen Botta als Theilnehmer
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304
Bündnisse uud Kriege zwischen Österreich und Kussland
an einer angeblichen Verschwörung gegen das Leben der Carin
Elisabeth alle diese Bemühungen zerstörte.
Der König von Preussen war „ein zu guter Politiker, um nicht
die gegen die österreichische Partei gerichteten Intriguen am
russischen Hofe nach Möglichkeit zu unterstützen und hat dessen
selbst in seinen Denkwürdigkeiten kein Hehl; wenn aber die ganze
Beweiskraft von der Schuld Botta's nur auf der Knute beruhte1),
so hätte er doch weniger beflissen sein sollen, den österreichischen
Hof durch keineswegs hinlänglich begründete Ausfälle in das ge-
hässigste Licht zu stellen2)". Friedrich IL beeilte sich, nach
Petersburg seine höchste Entrüstung über das „verruchte Complott"
kundzugeben, B o 1 1 a's angebliche Äusserung, er wollte Friedrich II.
für dies Complott gewinnen, als lächerlich und verabscheuungswürdig
zu erklären und mit Rathschlägen, wie sich Elisabeth noch besser
vor den Umtrieben der vorigen, ohnedies in tiefstem Unglück
schmachtenden Regentenfamilie bewahren könne, die Kundgebung zu
verbinden, dass er bei dem Wiener Hofe, in dessen Auftrage Botta
jedenfalls handeln musste, seine bündigste Verwahrung gegen diese
Person eingelegt habe. Durch seinen Botschafter in Wien erklärte
er jedoch, Botta habe gegen ihn nie das Geringste von dem an-
gedeutet, dessen man ihn in Petersburg beschuldige! Ja bei Beginn
des „zweiten schlesischeu Krieges" ermangelte er sogar nicht, der
Carin in einem eigenhändigen Schreiben mitzutheilen, dass er nur
deshalb gegen Maria Theresia neuerdings feindlich auftrete, um
die dor Carin angethane Schmach zu rächen !
Übrigens war es nicht diese künstlich hervorgerufene Erbitterung
gegen die Kaiserin Elisabeth allein, welche Russland verhinderte,
an die Seite Maria Tueresia's oder ihrer Verbündeten zu treten.
Auch der russische Adel,« die Geistlichkeit und das Volk iu ihrer
abgeschlossenen Welt waren den kostspieligen, unbequemen und
drückenden Einmischungen in die auswärtigen Angelegenheiten durch-
aus abgeneigt und genügten sich in dem Gedanken, dass sie zu
mächtig, um in ihrem eigenen Lande angegriffen zu werden, und
dass es für dieses Reich völlig gleiehgiltig sei, was in dem übrigen
Europa vorgehe.
Trotzdem gelang es England im Jahre 1747, einen Subsidien-
Tractat mit Russland abzuschliessen, durch welchen Kaiserin
Elisabeth sich verbindlich machte, für die Summa von 100.000 Pfund
•) Le knout, schreibt König Friedrich selbst, npprit ä l'Impdratrice
de Russie que Botta f;t;iit l'auteur (de cctto conjuration).
■) Herr mann, „Geschichte des russischen Staates". Hauiburg 1853.
V. Band, Seit« 74
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
305
jährlich eine Armee von 30.000 Mann zur Verfügung Englands, dem
Bundesgenossen Österreichs, in Bereitschaft zu halten. Unter An-
führung des Fürsten Repnin rückte dieses Corps durch Polen,
Mähren und Böhmen bis Franken vor, wo es Halt machte, da der
Aachener Friedens-Congress bereits im Gange war.
Diesem Bündnis war übrigens bereits am 7. Juni 1746 eine
Allianz zwischen Österreich und Kussland vorangegangen, die der
Form nach eine Erneuerung der österreichisch-russischen Allianz
vom Jahre 1726 und zunächst nur ein Defensiv-Bündnis war, mit
gegenseitiger Garantie des Besitzstandes, welches nach dem Wort-
laute des 4. Geheim-Artikels auch gegen König Friedrich II. von
Preussen gerichtet war, sobald er Österreich-Russland oder Sachsen-
Polen angreifen würde. In diesem Falle wäre auch Maria Theresia
der Verzichtleistung auf Schlesien und die Grafschaft Glatz ent-
bunden und berechtigt, den Beistand Russlands mit 60.000 Mann
und seiner Kriegsflotte anzusprechen. Dass in diesem Artikel kein
verdecktes Angriffsbündnis gesucht werden darf, wie vielfach
geschehen, beweist die Thatsache, dass man ihn an Gross-Britanien
mit Zustimmung Russlands mittheilte, während dies bezüglich des
am 16. Juni 1753 nachgetragenen „allergeheimsten" Punktes, be-
treffend das Waffenbündnis gegen die Pforte, sobald sie den
Belgrader Frieden brechen und eine der beiden Mächte angreifen
würde, nicht der Fall war.
Der siebenjährige Krieg.
Infolge des Bündnisses vom 7. Juni 1746 fand der siebenjährige
Krieg die Russen an der Seite der Österreicher, zum erstenmale, dass
diese Schulter an Schulter gegen einen gemeinsamen Gegner kämpften.
F. M. Fürst Apraxin, der an die Spitze des russischen Hilfs-
corps gestellt worden war, Hess sich freilich Zeit mit dem Vormarsch,
trotzdem ihm schon am 29. Jänner 1757 der gemessene Auftrag
zugefertigt'worden war, die Feindseligkeiten unverzüglich zu beginnen,
und als er sich, Mitte Juni, dazu entschloss, befleckte er die Ge-
schichte des russischen Heeres durch entsetzliche Grausamkeiten,
die er seine Soldaten beim Betreten preussischen Bodens verüben
liess. Nach dem siegreichen Gefechte bei Grossjagerndorf aber, in
welchem Apraxin den preussischeu F. M. Lehwald schlug,
28. August 1757, „verschwaud die russische Armee", wie Kaiserin
Maria Theresia unmuthig schrieb.
Statt rasch ge^en Königsberg vorzudringen, zog Apraxin
sich wieder nach Polen zurück und befreite dadurch König Fried-
rich II. von schweren Sorgen.
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306
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich uud Russland.
Im allgemeinen „lag der Trägheit in der Kriegführung und
dem lässigen Benehmen der Russen ein gewisses natürliches, der
Roheit ihrer Zustände entsprechendes System zu Grunde , das
ganz unabhängig davon war, ob ein Bestuschew oder ein
Woronzow, ein Apraxin oder Fermor oder Soltikow das
Regiment und das Commando in Händen hatten; nur darin kamen
sie alle überein, für die Bundesgenossen so wenig wie möglich zu
thun und nur so viel, als genug wäre, um sich einen Anspruch auf
die Eroberungen zu sichern, die ihnen, wie sie meinten, auch ohne
übermässige Anstrengungen nicht entgehen konnten. Darum Hessen
die Russen von der bequemen Gewohnheit nicht ab, ihre Truppen
den langen Winter über in dem wehrlosen Polen die Winterquartiere
beziehen zu lassen, von wo sie in der Regel erst um die Mitte des
Sommers auszogen, um nach einem kurzen Feldzuge wieder zu rasten".
Der Hauptgrund zu dieser Handlungsweise des russischen Hilfs-
corps lag jedoch in der in Petersburg herrschenden Strömung, Gross-
fürst Peter und seine Gemahlin, Grossfürstin Katharina, waren,
besonders der erstere, entschieden preussisch gesinnt und dem von der
Carin Elisabeth befolgten Systeme abhold. Die schwankende Ge-
sundheit der Kaiserin und die stete Besorgnis, im Falle ihres Todes
die entgegengesetzten Grundsätze und Anschauungen zur Herrschaft
gelangen zu sehen, lähmten die Thätigkeit der russischen Generale
umsomehr, als der Grossfürst, nicht gewohnt, mit seinen Ansichten
hinter dem Berge zu halten, Apraxin seine Meinung in unzwei-
deutigster Weise zu erkennen gab und dieser, um sich nach beiden
Richtungen hin in Gunst zu erhalten, jeden entscheidenden Schritt
vermied, während er sich gleichzeitig bei der Kaiserin mit Hinder-
nissen zu entschuldigen suchte, die er vergeblich hinwegzuräumen
bemüht sei.
Die schwere Erkrankung der Carin Hess endlich sogar be-
fürchten, dass Russland überhaupt das Bündnis lösen würde, aber
Elisabeth genas wieder; in den Sturz des von England bestochenen
Bestuschew wurde auch F. M. Apraxin verflochten, der den
Oberbefehl an F. M. Fermor übergeben mussto. Dieser besetzte
nun Königsberg, und es schien, als sollte energischer denn je zuvor
Russland den Krieg gegen König Friedrich II. aufnehmen.
Es schien aber nur so. Schon am 1. April 1758 schrieb der Ver-
treter Frankreichs in Petersburg: nach allem, was er bei der russi-
schen Armee vorgehen sehe, müsse man urtheilen, dass entweder
die Ehrlichkeit oder die Fähigkeit mangele. Der kränkelnde Fermor
vermied ängstlich jedes Zusammentreffen mit dem Feinde, die übrigen
Generale schmiedeten Kabalen gegen den Oberfeldherrn und mar-
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
307
schirten nur wider Willen vorwärts und die blutige Schlacht bei
Zorndorf, 29. August 1758, trieb sie vollends an die Oder zurück.
Das Kriegsjahr 1759 war glücklicher. Am 23. Juli schlug
Fermor das preussische Corps Wedeil bei Kay unweit Züllichau
und der Plan Friedriche IL, die Vereinigung der Österreicher
und Russen zu verhindern, wurde durch die Kühnheit Laudon's
vereitelt. Sein wohlberechneter Angriff verwandelte den Sieg Fried-
riche über die Russen unter Sol tikow in die grösste Niederlage,
welche je den Preussenkönig traf, Kunersdorf, 12. August 1759.
Die Sache Friedriche schien rettungslos verloren.
„Von meiner 48.000 Mann starken Armee," so schrieb er selbst
vom Schlachtfelde, „habe ich in diesem Augenblicke nicht 3.000 —
alles flieht! In Berlin wird man wohl daran thun, auf seine Sicher-
heit bedacht zu sein. Es ist ein entsetzlicher Schlag; ich werde ihn
nicht überleben. Die Folgen der Schlacht werden noch schlimmer
sein, als die Verluste, die sie bereits gebracht hat. Ich habe keine
Hilfsquellen mehr und glaube, dass in der That alles verloren ist.
Ich werde den Untergang meines Vaterlandes nicht überleben. Ich
sage Lebewohl für immer." In seinen Werken wiederholt es dann
später König Friedrich, es habe nur von seinen Gegnern abge-
hangen, den Krieg zu beendigen; sie hätten ihm nur noch den
„Gnadenstoss" zu geben gebraucht.
Aber nun zeigte sich wieder einmal das Verhängnisvolle einer
jeden Coalition, die nicht auf Selbstlosigkeit ihrer Träger, auf inniges,
durch keinerlei kleinliche Rücksicht beirrtes Zusammengehen beruht.
Der russische Befehlshaber Soltikow weigerte sich mit aller
Entschiedenheit, den geschlagenen Gegner zu verfolgen, wie sehr
auch Laudon darauf drang. Soltikow machte gar kein Hehl
daraus, dass er ganz wider Willen an der Schlacht, theilgenommen
und verweigerte jede weitere Mitwirkung, ünthätig blieb er bis Ende
August in der Nähe von Frankfurt und erst Mitte September brach
er nach Schlesien auf. Aber den Vorschlag Laudon's, Glogau zu
belagern, wies er zurück und wich, sobald König Friedrich sich
mit seiner inzwischen in aller Ruhe neu gesammelten Armee zeigte,
über die Oder zurück.
Auch nachdem Soltikow 1760 durch Buturlin abgelöst
wurde, änderte sich nichts in dem bisherigen, von den Russen gegen-
über ihren Bundesgenossen angenommenen System. Nach mannig-
fachen Zögerungen erfolgte zwar im August 1761 die Vereinigung
des russischen Heeres mit dem österreichischen unter Laudon,
aber schon am 10. September zog Buturlin wieder nach Polen
und liess nur 20.000 Mann unter Czernitschew zurück, so dass
die preussische Armee aus ihrem Hungerlager bei Buntzelwitz, in
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
welchem sie vom 20. August bis 25. September die furchtbarste
Noth erlitten, erlöst wurde.
Mit Beginn des neuen Jahres 1762 ging auch das österreichisch -
russische Bündnis zu Ende. Am 5. Jänner starb die Carin Elisabeth
und Peter III., der Verehrer und Nachahmer König Fried rieh's II.
wirkte, wie dieser schrieb, sofort „Wunder".
Bereits im März wurde der Rücktritt Kusslands von der Allianz
gegen Friedrich angekündigt, am 16. erfolgte der Waffenstillstand
zwischen Kussland und Preussen, infolgedessen General Czerni-
tschew mit seinem Truppencorps die bisherigen Quartiere in
Schlesien verliess und, um den preussischen Ländern eine Er-
leichterung zu verschaffen, sich in Polen festsetzte.
Diesem Ereignisse folgte am 19. Juni der russisch-preussische
Allianzvertrag, infolgedessen das russische Heer an der Seite der Preussen
zum ersteuraale gegen ihren langjährigen Bundesgenossen kämpfte. Doch
nicht lange sollten Russen und Preussen zusammenstehen; denn schon
am Tage des Treffens bei Burkersdorf, 21. Juli 1762, erhielt der
Wiener Hof die Nachricht von dem Sturze Pcter's III. und der
Thronbesteigung seiner geistvollen Gemahlin Katharina's IL, der
„Semiramis des Nordens".
Dieser Thronwechsel musste schon mit Rücksicht auf den Groll
der Altrussen gegen die „Borussomanie" Peter's III., seine Nach-
folgerin zum Abbruche des Bündnisses mit Preussen bestimmen,
dessen Herrscher sie in ihrem Antritts-Manifeste als „Russlands
ärgsten Feind" bezeichnet hatte.
Als General Czernitschew unmittelbar vor dem Treffen bei
Burkersdorf dem Könige von Preussen die Entthronung Peter's III.
mit dem Beifügen meldete, dass er Befehl habe, seine Armee von
der preussischen zu trennen und sie unverzüglich nach Polen zurück-
zuführen, traf Friedrich diese Nachricht wie ein Donnerschlag,
denn eine so plötzliche Entziehung des russischen Beistandes an-
gesichts des österreichischen Heeres unter Daun konnte ihm ver-
hängnisvoll werden.
Aber dem Könige gelang es, Czernitschew noch einige Tage
zurückzuhalten und mit ihm vereint Daun anzugreifen und zurück-
zudrängen.
„Man kennt nicht die Mittel, durch welche Friedrich den
Grafen C zernitsche w bestimmt hatte, seiner Soldatenpflicht treu-
los zu werden und statt dem Befehle der Carin gemäss, allsogleich
das preussische Lager zu verlassen, noch drei Tage hindurch in
demselbeu zu verweilen. Da man weiss, wie wenig Sympathien
Czernitschew gleich den übrigen Generalen russischer Nationalität
eigentlich für den König von Preussen empfand, so wird man dieses
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich and Russlaml.
309
Verfahren wohl kaum den Gefühlen der Anhänglichkeit und Ver-
ehrung C z e r n i t s c h e w's für Friedrich, sondern dem damals viel
untrüglicheren Mittel der Bestechung zuschreiben dürfen Und in
der That schied Czernitschew, nachdem er durch seine wenigstens
passive Anwesenheit bei dem Treffen von Burkersdorf die Österreicher
über die Zahl ihrer Gegner getäuscht und dadurch nicht wenig
zu dem für sie ungünstigen Ausgange desselben beigetragen hatte,
nicht von Friedrich, ohne von dem Könige, der damals in der
peinlichsten Geldklemme sich befand, mit einen sehr reichen Ge-
schenke bedacht worden zu sein ').
Österreich and Russland bis zu den Franzosenkriegeu.
Nach der Thronbesteigung der Carin Katharina war es das
natürliche Bestreben der österreichischen Regierung, die Beziehungen
der beiden Staaten wieder so innig wie früher zu gestalten. Aber die frei-
willige Räumung der preussischen Gebietsteile, welche während
einer Reihe von Jahren durch russische Truppen besetzt gewesen,
klärte Österreich vollständig darüber auf, dass die wahre Gesinnung
der Carin mit der in ihrem Antritts-Manifeste enthaltenen Worten
durchaus nicht übereinstimme. Man hatte deshalb auch das An-
erbieten Katharinas zur Vermittlung des Friedens mit Freussen
abgelehnt, wodurch die Beziehungen der beiden Mächte sich nicht
freundlicher gestalteten. Wie über diese der bedeutendste Staats-
mann Österreichs, der Staatskanzler Fürst Wenzel Kaunitz,
urtheilte, erhellt aus einer vertraulichen Depesche, die er kurze Zeit
nach Abschluss des Hubertsburger Friedens an den österreichischen
Botschafter in Petersburg, Grafen Mercy, richtete. Es sei nicht zu
bezweifeln, schrieb er, dass in Anbetracht der Gefahren, mit denen
Österreich sich sowohl von Seite der Pforte als von Preussen be-
droht sehe, Russland eigentlich der nützlichste Verbündete des Wiener
Hofes wäre. An der inneren Beschaffenheit der dortigen Regierung
scheitere Jedoch jeder Vortheil, den man sonst aus oiner solchen
Allianz zu ziehen vermöchte. Sowohl der Hof von St. Petersburg
als die russische Nation bosässen nicht die mindeste Neigung, auf-
richtig zu Werke zu gehen. Durch Russlands Schuld sei Schlesien
zuerst verloren und dann nicht wieder erobert worden. Aber selbst
bei etwaiger Änderung in dem Kreise der vornehmsten Rathgeber
der Carin und bei der grüssten Willfährigkeit der russischen Regierung
würde doch der üble Zustand dieses Reiches, die Schwäche seiner
Finanzen, der Mangel an tüchtigen Heerführern und endlich die
«) Arneth, „Geschichte Maria TheresiaV. VII. Band, Seite 335.
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310 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
stete Besorgnis vor einer neuen Thronveränderung ihr die Durch-
führung irgend einer grossen Unternehmung unmöglich machen.
Kaunitz hielt es demnach für das Zweckmässigste, ein neues
Bündnis mit Russland, das Österreich nur in seiner sonstigen freien
Bewegung hindern würde, nicht zu suchen, aber auch jede Gelegen-
heit zu vermeiden, welche dieses Reich veranlassen könnte, Österreich
gegenüber feindlich aufzutreten. Denn wenn es auch als Freund nur
wenig oder gar nichts zu nützen vermöchte, so würde es doch als
Gegner sehr grossen Nachtheil verursachen können.
In dem Geleise dieser Anschauungen bewegte sich dann die
österreichische Politik und änderte sich auch nicht wesentlich, als
mit dem Tode König August 'III. von Polen (5. October 1763)
die Projecte einer Theilung Polens auftauchten und als während des
russisch-türkischen Krieges die Pforte sich bemühte, Österreich in
den Kampf gegen die Carin zu drängen.
Freilich nöthigte dann der Friede zwischen Russland und der
Pforte zu einer entschiedenen Haltung, denn wenn Russland einen
bedeutenden Zuwachs erhielt, musste ein solcher auch Österreich
und Preusseu zufallen, und da die Theilung Polens der Angelpunkt
aller drei Mächte wurde, forderte die Staatsraison, die Macht der
Thatsachen und vor allem die politische Haltung König Friedrich II.,
sich an dieser Action zu betheiligen, wodurch Österreich infolge der
Tripel - Convention vom August 1772 und der Declaration von
Warschau vom 18. September, nebst der polnischen Zips, Roth-
russland, die Hälfte des Krakauer Palatinates, die Herzogthümer
Zator und Oswiecim, Stücke von Podolien, Sandomir, Beiz und
Pokutien, im ganzen 1.300 Quadratmeilen, zufielen.
Auch der Besitzergreifung der Bukowina durch Österreich im
Jahre 1775 widersetzte Russland sich in keiuer Weise, trotz des
Unmuthes des preussischen Königs, dem sich jedoch bald darauf
Gelegenheit zu bieten schien, den Wiener Hof „zu demüthigen und
den Namen Russlands in Deutschland zur Geltung zu bringen".
Diese Gelegenheit fand er in deu Wirren der bayrischen
Erbfolge.
Aber seine Bemühungen, eine Tripel-Allianz Russlands, Frank-
reichs und Preussens zustande zu bringen, scheiterten an dem Wider-
willen der Carin Katharina, der ein solches Bündnis ebensowenig
angenehm war, wie das von dem preussischen Botschafter in Con-
stautiuopel geplante zwischen Russland, Preussen und der Türkei.
Trotzdem war die Haltung Russlands während der Jahre 1778
und 1779 doch auch nicht eine für Österreich entschieden günstige
und dieser Umstand veranlasste den Kaiser Joseph IL, der schon
seit langer Zeit die Wiederherstellung besserer Beziehungen zu
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Itasslami .
311
diesem Staate, womöglich die Herbeiführung eines Bündnisses, leb-
haft wünschte, eine Annäherung zu versuchen.
Um diesen Zweck sicher zu erreichen, beschloss er selbst nach
Rassland zu reisen, 1780.
Wenngleich, trotz aller künstlichen Täuschungen, durch welche
Katharina II. sich bemühte, die Machtfülle ihres Reiches vor dem
kaiserlichen Gaste in ihrem höchsten Glänze zu entfalten, dem Scharf-
blicke Joseph's II. der wahre Bestand der Dinge nicht entging,
kehrte er doch im allgemeinen befriedigt heim und bald nach dem
Tode seiner grossen Mutter, die so viel weniger der russischen
Freundschaft geneigt war, schrieb er an seinen Botschafter C o b e n z 1
in Petersburg: „Der Satz bleibt richtig, dass Russland mit uns und
wir mit ihm alles, eines ohne dem andern aber sehr beschwerlich
etwas Wesentliches und Nutzbares ausrichten können, welche Wahr-
heit Sie nie genug geltend machen und bis zur Oberzeugung den am
Brett Sitzenden erneuern wollen." Ähnlich dachte und schrieb auch
Friedrich II., der sich, besonders seitdem Kaiser Joseph's
Politik seine Eifersucht und Sorge erregte, zu selbstverläugnenden
Schmeicheleien gegen die launenhafte Carin herbeiliess. „Ich fühle
meine Demütbigung," schrieb er ihm Jahre 1781, „und erkenne an,
dass ein Grashalm sich nicht beklagen darf, wenn ein fallender
Eichenast ihn zerschmettert."
Vorläufig kam es freilich noch nicht zu dorn von Russland und
Österreich gewünschten Bündnis, aber die Correspondenz Joseph's IL
mit der Carin vom Mai bis October 1781 zeigt, um was es sich
bei den Mächten handelte. „Russland will Österreichs für seine
türkenfeindliche Politik sicher sein; Joseph II. nicht im Schlepp-
taue Russlands blosse Dienste leisten, er will bestimmte Vortheile
zugesichert erhalten. Den Vorschlägen Russlands: 1. aus der Moldau,
Walachei und Bessarabien einen eigenen Staat „einst Dacien ge-
nannt'*, unter einem Herrscher griechischen Glaubens zu bilden,
2. Russlands Erwerbung des Gebietes von Oczakow und einer oder
zweier Inseln im Archipel geschehen zu lassen und 3. die Carin in
der Vertreibung der Türken aus Europa und bei der Gründung eines
von Russland unabhängigen Staates unter ihrem Enkel Constantin
zu unterstützen, pflichtet er im allgemeinen bei, aber nur mit be-
deutsamen Klauseln und unter der Bedingung, dass man sich vor-
zugsweise der Zustimmung Frankreichs und Preussens versichere,
ohne welche es dem Kaiser ganz unmöglich sei, thatkräftig für
Rnssland einzutreten. Das Hauptgewicht legt Joseph II. aber auf
das, was er nothwendig haben müsse und was man ihm von russi-
scher Seite angetragen habe: nämlich die Stärkung seiner südöst-
lichen Reichsgrenze durch eine Gebietserwerbung, welche das Gebiet
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312
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
von Choczim, die kleine Walachei, Widdin, Orsowa, Belgrad und die
ganze venezianisch-dalmatinische Küste bis zum Golfe von Drino,
überdies alle übrigen festländischen Besitzungen Venedigs mit deo
zugehörigen Inseln einschlösse, für welche Abtretung der Seestadt
durch Morea, Candia, Cypem und die anderen Inseln reichlich ent-
schädigt werden könne."
Eine zweite Reise Kaiser Joseph's II. im Jahre 1787 in die
Krim, wo er mit der Carin zusammentraf, legte endlich den Grund
zu dem neuerlichen Waffenbüudnis Österreichs und Russlands, worauf
am 23. August die türkische Kriegserklärung an Russland erfolgte,
die im September von Russland, im Februar 1788 von Österreich
erwidert wurde.
Den Gipfelpunkt des gemeinsam geführten Krieges bildeten die
Schlachten bei Focsani und Martinesci, 1. August und 22. Sep-
tember 1788, in welchen Prinz Josias von Coburg und Suwarow
vereinigt die Türken vernichtend schlugen, dann der Sieg Cler-
fayt's bei Mehadia, 28. August, endlich die Eroberung Belgradi
durch F. M. Laudon.
Aber die Wirrnisse im Innern des Reiches während der letzten
Tage Kaiser Joseph's und nach seinem Tode, die beginnenden Un-
ruhen in Frankreich, die drohende Haltung Preussens, das im Vereine
mit den Seemächten den Arm Österreichs im Türkenkriege zu lähmen
suchte, verhinderten diese Sioge auszubeuten und nöthigten Kaiser
Leopold II. zu dem Waffenstillstände mit der Pforte, dem bald
darauf der Friede von Sistowo folgte.
Russland und Österreich in den Kriegen gegen Frankreich.
Während nun die beiden, seit der aggressiven Politik Fried-
rich's II. fast fortwährend mit der Hand am Schwerte einander
gegenüberstehenden Mächte Österreich und Preussen Anuäberunc
suchten, die ihren Ausdruck in der Allianz vom 20. Februar 171*2
fand, strebte Russland darnach, das Rachegefühl der französischen
Emigranten und die Kriegslust der Girondisten aufzustacheln, um
einerseits auf der Balkanhalbinsel und in Polen freie Hände zu
haben, andererseits Österreich und Preussen zu zwingen, die Freund-
schaft des nordischen Reiches wieder zu suchen.
Die geringen Erfolge in dem Kriege Österreich-Preussens gegen
Frankreich infolge der ewigen Zerwürfnisse der beiderseitigen Ober«
befehlshaber, veranlasston den Leiter der äusseren Politik Österreich*
Freiherrn von Thugut, auch andere Wege einzuschlagen und eim
Tripel-Allianz Österreichs mit Russland und England anzustreben.
*
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Rassland.
313
Wenn er dies Ziel auch vorläufig nicht erreichte, so gelang es
ihm doch die Zulassung Österreichs zu der letzten Theilung Polens
zu erzwingen und Russland für den Theilungs-Tractat vom 3. Jänner 1795
zu gewinnen, durch welchen Österreich ein Gebiet von 834 Quadrat-
Meilen mit 1 Million Einwohner zufiel.
Die Ausdehnung der Macht Frankreichs, insbesondere aber die
weitreichenden Pläne Konap arte's, welche derselbe zum grossen
Theile auf Kosten des osmanischen Reiches hegte, mussten begreiflicher-
weise die Eifersucht Russlands erregen. Für diesen Staat konnte
nichts verhängnisvoller sein, als wenn im Orient an die Stelle des
ohumächtigen Türkenregimentes sich eine kräftige, auf der Höhe
der Civilisation stehende Grossmacht festgesetzt haben würde.
Die neue Coalition gegen Frankreich sah denn auch, 1709, die
Waffengefährten von Focsani und Martinesci vereinigt auf den
blutigen Schlachtfeldern Italiens und den glänzenden Sieg bei Novi
dankte der Sonderling Suwarow in erster Linie den öster-
reichischen Kriegern.
Durch den unerträglichen Hochmuth Russlands und infolge
seiner Sonderbestrebungen ging die Allianz freilich noch in demselben
Jahre in die Brüche und nur die Ermordung des Caren P a u I;
23. März 1801, verhinderte eine Verbindung Russlands mit dem
immer furchtbarer auftretenden Frankreich und seinem gewaltigen
Beherrscher.
Der Nachfolger PauTs, Alexauder L, versuchte anfangs
ebenfalls eine Annäherung an Frankreich, als er sich aber in seineu
Hoffnungen getäuscht sah, trat auch er in die Reihen der Gegner
Napoleon's und betrieb im Vereine mit England eifrig den An-
schluss Preussens und Österreichs zu einer neuen Coalition gegen
Frankreich. Preussen Hess sich allerdings nicht bewegen, aus seiner
Neutralität zu treten und auch Österreich zögerte, denn die Zer-
rüttung der Finanzen und die ausserordentlich geschwächte Wehr-
kraft machten ein actives Auftreten höchst schwierig und nöth igten,
sich in auswärtigen Fragen streng defensiv zu halten. Auch hatte
die schwankende Haltung Russlands in den letzten Jahren bei dem
bedeutendsten Manne des damaligen Österreich, bei Erzherzog Carl,
tiefes Misstrauen hervorgerufen.
„Um mit einiger Wahrscheinlichkeit bestimmen zu können,"
so heisst es in der Denkschrift des Erzherzogs vom 3. März 1804,
rwas von dem russischen Hofe zu erwarten, muss man das Benehmen
durchgehen, welches derselbe seit dem Ausbruche der französischen
Revolution beobachtet hat. Seit Anfang der Revolution hat keine
Macht eine entschiedenere Sprache gegen die Demagogen geführt,
keine Österreich mehr zu feindseligen Massregeln ermuntert, als
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Katharina II. — aber so lange eie lebte, war nicht ein Mann
russischer Truppen gegen Frankreich marschirt.
Erst als Bonaparte Ägypten eroberte, fand Kussland die
schöne Gelegenheit, sieb eine bleibende Besitzung im adriatischen
Meere mit Beiwirkung der Pforte zu verschaffen. Frankreich musste
aber 1799 erst auf dem Cont-inente beschäftigt werden, damit Oorfu
eine leichte russische Eroberung würde.
Seit dieser Zeit unterschrieb Russland zum Erstaunen der Welt,
mit einer herabwürdigenden Folgsamkeit, die französischen Entschädi-
gungs-Pläne, welche Preussens Verrath an der gemeinen Sache
Europas so glänzend belohnten.
Diese Bereitwilligkeit Russlands gegen Frankreich zeigte sich
zu einer Zeit, wo alle russischen Verwendungen für den König von
Sardinien ohne alle Rücksicht abgelehnt wurden.
Als im Spätherbste 1804 Österreich von den russischen Staats-
männern zu dem Präliminar- Vertrag vom 4. November gedrängt
wurde, bei welchem Kaiser Franz als Bedingung seiner activen
Theilnahme an der Coalition, in Italien den Status quo aufgestellt
hatte, war durch die Bildung des „Königreiches Italien", 18. März 1805,
die Veränderung zur That geworden und Österreich sah sich dadurch
Russland gegenüber früher als es vorausgesetzt hatte, zum Abschlüsse
eines definitiven Vertrages verpflichtet. Der Versuch den Beginn des
Krieges bis zum Frühjahr 1806 hinauszuschieben, musste auch
unterbleiben, sollte Russland nicht misstrauisch gemacht werden.
Denn gelang es den unausgesetzten Intriguen Preussens, die Höfe
von Wien und Petersburg einander zu entfremden, so lief Österreich
Gefahr, dass Alexander I., weichen ohnedies ausschliesslich nur
Motive persönlichen Ehrgeizes leiteten, sich von der Coalition trenne
und den Plan der Zertrümmerung der Türkei wieder aufnehme, wo-
durch Österreich gänzlich isolirt den Plänen Napoleon's gegenüber
gestanden wäre ').
Die Besorgnisse, welche den Erzherzog Carl zu einem Gegner
dieses Krieges gemacht hatten, erwiesen sich auch bezüglich des
russischen Bundesgenossen als wahr. „Es ist wohl zu erwägen"
hatte er vor Abschluss des Bündnisses geschrieben, „ob Russland
unter allen denkbar möglichen Fällen und Umständen auch aus-
harren wird. Möglich ist es und die bisherigen Erfahrungen haben
es bewiesen, dass, ehe ein Jahr verfliesst, irgend eine Differenz,
z. B. zwischen beiderseitigen Generalen oder eine ähnliche Ursache,
zum zweiteumale deu Vorwand oder den Grund abgeben dürfte,
Österreich allein auf dem Kampfplatze zu lassen."
') Auge Ii, „Ulm und Austerlitz44. („Mittheilungen des k. und k. Kriega-
Archives". Jahrgang 1876.)
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
315
Das Bündnis, vom Beginn an auf höchst unsicheren Grundlagen
ruhend, hielt thatsächlich die Goldprobe einer jeden Allianz, jener des
Missgeschickes, nicht stand. Der letzte Kanonenschuss von
Austerlitz war auch zugleich das Signal zum Rückmärsche der Hussen
in ihre Heimat. Sie Hessen ihre Verbündeten in weit ungünstigeren
Verhältnissen zurück, als es jene waren, die sie bei ihrer Ankunft
am Inn vorfanden, und die Hoffnungen, die Manche auf die Ver-
bindung mit Russland gesetzt, blieben unerfüllt.
Was dieser Staat in dem verflossenen Feldzuge zu erreichen
bestrebt war, zeigt am deutlichsten die Concentrirung von Truppen
an der Grenze von Bessarabien.
Aber der Friede von Pressburg brachte nebst anderen Gebiets-
teilen Österreichs auch Dalmatien in den Besitz Frankreichs, wo-
durch die Franzosen unmittelbare Nachbarn des türkischen Reiches
wurden. Dieser Umstand steigerte in grossem Masse die Besorgnisse
Russlands. Denn durch die Herrschaft an den adriatischen Küsten
war Napoleon imstande, seine Eroberungspläne leichter durch-
zuführen, mochten dieselben nun gegen die türkischen Provinzen
oder aber im Bunde mit der Pforte gegen Russland und dessen
Verbündete gerichtet sein.
Diese Besorgnisse trieben Russland zuerst an die Seite Preussens,
welches jetzt aber das zu ernten hatte, was es gesäet, indem es
jahrelang mit verschränkten Armen dem verzweiflungsvollen Kämpfen
Österreichs gegen einen übermächtigen Gegner zugesehen, nach Eylau
und Friedland aber an die Seite des Schlachtenkaisers.
Die Erfurter Verständigung Napoleons mit Alexander L,
in welcher ersterer die Türkei ihrem Schicksale überlassen zu wollen
erklärte, letzterer aber versprach Frankreich Hilfe zu leisten, wenn
es zwischen diesem und Österreich zum Kriegsfalle käme, durfte
allerdings Russland zu den kühnsten Hoffnungen ermuthigen.
Die Lage Österreichs nach dem Pressburger Frieden war eine
peinliche. Es war ebenso durch die russischen Pläne, wie durch die
Absichten Frankreichs, Polen wieder herzustellen, in schwere Sorgen
gebracht.
Einestheils drängte Russland, anderentheils Napoleon zu einer
Allianz. Der leitende Minister, Graf Stadion, hielt ein Zusammen-
gehen mit Russland für vorteilhafter, während Erzherzog Carl die
wichtigste Actionssphäre Österreichs an der unteren Donau erblickte,
daher für die Besetzung Belgrads, Orsowa's und der kleinen Walachei
eingenommen war. Der Tag von Erfurt Hess ein weiteres Zögern
nicht mehr zu und drängte zu neuem Kriege gegen Napoleon.
Die Versuche, Preussen zum Bündnis zu bewegen, scheiterten
und noch nach den glorreichen Tagen von Aspern legte der preussische
Organ der miliUr-wiM»ii!icbafUicheii Vereine. LIX Band I8i»9 'J4
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316 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
König dem österreichischen Bevollmächtigten nahe, Napoleon noch
einen zweiten solchen Schlag zu versetzen, dann werde auch er
dem Kampfe gegen Frankreich beitreten, ohne zu bedenken, dass
nach einem zweiten solchen Siege die Waffenhilfe Preussens wohl
entbehrlich gewesen wäre.
Russland aber stand, infolge der Vereinbarungen von Erfurt,
an der Seite N a p o 1 e o n's. Freilich waren die Sympathien des Volkes
und der Armee ganz und gar bei den ehemaligen Bundesgenossen.
„Die russischen Generale," so schrieb Erzherzog Ferdinand
d'Este, der Commandant der Armee gegen Polen, „alle Officiere
und Soldaten erklären sich laut als unsere Freunde und als Feinde
der Franzosen; sie behandeln die Polen sehr schlecht und verachten
sie, allein die Russen sagen: wir müssen den Befehlen des Kaisers
gehorchen."
Die russisch-französische Freundschaft dauerte nicht lange.
Nur wenige Jahre und Russland, das bisher alle seine Eroberungen
auf Unkosten Österreichs gemacht, das in den letzten Kriegen zwei-
mal seine Alliirten ihrem Schicksale überlassen, stand nun allein vor
einem grossen Kampfe, hatte seine eigenen Grenzen zu vertheidigen,
vor denen es bisher Österreich und Preussen als seine Schutzwachen
zu sehen sich gewöhnt hatte.
Für Österreich war die Entscheidung, welche Stellung es 1812
zwischen Frankreich und Russland einnehmen sollte, eine ungemein
schwierige. Eine Verbindung mit Frankreich, einer Macht, deren
directes Ziel die Zerstörung aller, auf ewiges, unwandelbares Recht
gegründeten Zustände gerichtet war, wäre gegen die heiligsten
Interessen Österreichs gewesen. Ein Zusammengehen mit Russland aber
verhinderte, abgesehen von der Unmöglichkeit, die in diesem Falle
notwendigen ausserordentlichen Streitmittel aufzubieten, das gerecht-
fertigte Misstrauen gegen das nordische Reich, das sich in den
letzten Kriegen mehr denn je als unzuverlässig erwiesen hatte.
Deshalb wurde auch das Anerbieten zu einer Defensiv-Allianz, das
Russland, noch im Allianzverhältnisse zu Frankreich stehend, im
Oetober 1810 an Österreich gelangen liess, abgelehnt.
„Von einem Alliirten bedroht," so lautete hierüber der Vortrag
Metternichs an den Kaiser Franz, „dem Kaiser Alexander
alle Rücksichten und Grundsätze aufopferte, sucht er Hilfe bei Euerer
Majestät für den Tag der herannahenden Gefahr. In einen Kampf
verwickelt, welcher in dem directesten Widerspruche mit Euerer
Majestät Staatsinteresse steht, will Russland dennoch nicht seine
Eroberungsabsichten auf die Pforte aufgeben; aber Österreich soll
dieser Macht zur Vormauer dienen, hinter welcher sie ihre Er-
I
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
317
oberungsabsichten umso ungestörter, vielleicht auf die einzig mögliche
Weise, durchzusetzen in der Lage wäre."
Da aber die für Österreich einzig richtige Haltung, die be-
waffnete Neutralität, von Napoleon entschieden abgelehnt wurde,
musste es sich zur Beistellung eines Hilfscorps verpflichten unter
der ebenso günstigen als seltsamen Bedingung, „dass sowohl von
Frankreich als von ßussland die Neutralität und Unverletzbarkeit
des österreichischen Gebietes anerkannt werde".
Es kann nicht behauptet werden, dass die Sympathien des
österreichischen Hilfscorps auf Seite N a p o 1 e o n's waren, ebensowenig,
als im Jahre 1809 die russischen Truppen mit Begeisterung die
Waffen gegen die ehemaligen Bundesgenossen kehrten, und als dem
Commandanten des österreichischen Hilfscorps, F. M. Fürsten Schwar-
zenberg, von russischer Seite der Antrag gestellt wurde, seine Truppen
gegen Napoleon zu wenden, antwortete der Fürst: „Ich zweifle, ob
unter meinen Truppen ein einziger Mann ist, der nicht mit Wider-
willen in den Krieg für die Sache Frankreichs gezogen wäre ; allein,
der österreichische Soldat ist gewöhnt, nicht eigenmächtig zu handeln,
sondern den Befehlen seines Kaisers zu gehorchen."
Und so wie diese Antwort den Worten gleicht, die einige Jahre
vorher Erzherzog Ferdinand d'Este nach Wien schrieb, so glich
auch die Thätigkeit dieses Corps, wenngleich aus ganz anderen
Gründen, jener des russischen Heeres in Polen im Jahre 1809.
Von einem stillschweigenden, oder gar vereinbarten Einvernehmen
kann deshalb weder in dem einen, noch in dem anderen Falle die
Rede sein.
Die Haltung Russlands während der Franzosenkriege hatte
dessen Politik gründlich in Verruf gebracht und verursacht, dass
man sich in Wien den Annäherungsversuchen jenes Reiches gegen-
über ziemlich reservirt verhielt, auch nachdem die Kunde sich
verbreitet hatte, dass die n grosse Armee" vollständig vernichtet
wurde und nur einzelne Trümmer derselben auf dem Rückzüge sich
befanden.
Zwar war sich der österreichische Staatskanzler, Graf Clemens
Metternich, ganz gewiss ebenso klar bewusst, wie die vielen be-
rufenen und unberufenen Freunde, die athemlos und erhitzt zum
Kriege drängten, dass jetzt der Augenblick gekommen sei, den un-
erträglichen Verhältnissen in Europa ein Ende zu machen; er war
sich aber auch vollkommen klar darüber, dass nun Gelegenheit
geboten sei, Österreich wieder die ihm gebüreudo unabhängige und
machtvolle Stellung zu verschallen, die es durch ein Zusammentreffen
unglücklicher Ereignisse, durch die Schwäche oder die Treulosigkeit
von Verbündeten verloren hatte; er wusste, dass der Staat, dessen
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318 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
Leitung ihm anvertraut worden, in den vier kurzen Friedensjahren
noch nicht erstarkt genug war, um jetzt allein in die Geschicke
Europas eingreifen zu können, dass aber diejenige Partei, an deren
Seite dieses Reich tritt, die überwiegende und entscheidende werden
würde ; dass es aber auch sehr stark auf den Kampfplatz treten
müsse, um allen Eventualitäten eines Krieges die Stirne bieten und
den abermals zur Befreiung Europa's unternommenen Feldzug, mög-
licherweise auch allein, wenigstens zu Ende führen zu können.
Niemand konnte dafür gutstehen, dass nach der ersten verlorenen
Schlacht — und bei einem Kriege mit Napoleon musste man
vielleicht doch auch damit rechnen — nicht einer oder der andere
der Verbündeten es vorzog, sich aus der Schlinge zu ziehen, und der
Frühjahrsfeldzug von 1813 hat bewiesen, dass Russland dazu grosse
Lust zeigte.
Als Hilfsmacht zweiteu Ranges, mit einer über Hals und Kopf
zusammengerafften Armee, im Gefolge des Kaisers Alexander, der
Proben genug geliefert, wie gern er die Herrschaft über Europa
mit Napoleon getheilt hätte, einen Krieg gegen einen Feldherrn
zu unternehmen, vor dessen Genie bis dahin die Tapferkeit und
Opferfreudigkeit der schönsten Heere, der grössten Coalitionen zu
Schanden geworden und sich schliesslich, nach möglicherweise glück-
licher Beendigung des Kampfes einen Frieden dictiren zu lassen,
der gewiss den ersehnten glücklichen und dauerhaften Zustand in
Europa nicht herbeigeführt haben würde: das wollte man in Öster-
reich allerdings nicht. Um aber als Hauptmacht in den Kampf zu
treten, war man noch nicht in der Lage, und um dies zu erreichen,
musste Zeit gewonnen werden.
Wie nun Metternich einerseits den übertriebenen Ver-
sprechungen und Versicherungen Russlands, dessen Interesse die
Fortsetzung des Krieges gebieterisch erheischte, andererseits dem
Bitten und Drängen Preussens, das sich gänzlicher Vernichtung
preisgegeben sah, Widerstand zu leisten wusste, ohne die beiden
Staaten zu entmuthigen ; wie er aber auch, immerfort festhaltend au
der französischen Allianz, sich die Mittel zurechtlegte, um im eut-
scheidenden Momente bereit zu sein; wie er, während sein Kaiser
eine ausgedehnte Rekrutirung ausschrieb und eifrig rüstete, Napo-
leon in die Lage setzte, zusehen zu müssen, ohne Einsprache zu
thun, weil dieser doch hoffen mochte, dass die von Österreich auf-
gestellte Armee an seiner Seite kämpfen werde, ist wahrhaft be-
wunderungswürdig.
Sein Calcul, trotz aller Bündnisse in erster Linie der eigenen
Kraft zu vertrauen, bewährte sich auch diesmal und wieder zogen
kaiserliche Truppen an der Seite russischer von Sieg zu Sieg.
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland. 319
Österreich und Kussland seit den Befreiungskriegen.
Mit der „heiligen Allianz", geschlossen „in Gemässheit der
heiligen Schrift, welche allen Menschen befiehlt, sich als Brüder zu
betrachten", trat das Bestreben Russlands, entscheidenden Einfluss
auf Westeuropa zu üben, unverhüllt zu Tage; die revolutionären
Bewegungen in Deutschland, die Unruhen, die bald in Italien, bald
in Spanien und Portugal ausbrachen, veranlassten Metternich,
trotzdem an dem russischen Bündnisse festzuhalten. Selbst in der
Angelegenheit des griechischen Aufstandes, 1821, der die „Fackel
der Zwietracht" zwischen beiden Mächten zu entzünden drohte, hielt
es Metternich für angezeigt, nachzugeben.
Noch mehr bestärkt in dem Glauben an die Richtigkeit dieser
Politik wurde man in Wien nach dem Tode Kaiser Alexander I.
(1825), dem sein Bruder Nikolaus, der bewährte Träger einer
echt russischen Politik, auf dem Throne folgte und nach den revolu-
tionären Bewegungen in Frankreich, 1830, und Deutschland, 1832
und 1833, und den unausgesetzten Umtrieben der Carbonaria in
Italien. Die Zusammenkunft des Kaisers Franz mit dem Caren,
dem Könige von Sachsen und dem Kronprinzen von Preussen in
Münchengrätz, im September 1833, sollte die Ziele der „heiligen
Allianz" erneuern.
Diese Politik half freilich nicht, die seit dem Beginne der französi-
schen Revolution in ganz Europa glimmenden Funken zu unterdrücken,
sie erleichterte nur die Verständigung der beiden Mächte zum gemein-
schaftlichen Löschen der Flammen, die im Jahre 1848 mit zerstörender
Gewalt hervorbrachen.
Kurz darauf äusserte der damalige energische Premier-Minister
Fürst Felix Schwarzenberg, er werde die Welt durch seine
Undankbarkeit in Erstaunen setzen; aber er starb, bevor die Gelegen-
heit hiezu sich bot, und Österreich zeigte sich im Krimkriege nicht
„undankbar".
Ein österreichischer Historiker bezeichnet es als schwere Unter-
lassungssünde, dass Österreich damals nicht voll und entschieden
Partei nahm gegen Russland, den damaligen Störer des Weltfriedens,
den eigennützigen Erbschaftsanwärter der Türkei, den Hort der
Slavenwelt, welcher den Religions- und Nationiiikrieg gegen die
Pforte entfesselte, dessen Emissiire den slavischen Boden Österreichs
gründlich kannten und bearbeiteten, dessen Hilfe im letzten Ungarn-
kriege gut bezahlt war. bezahlt schon durch die politische Vorherrschaft,
welche man Bussland einräumte; dass Österreich damals nicht als
vorderste Contineutalmacht auf dem Boden der orientalischen Frage
auftrat, um, umworben von den Westmächten, diese Frage in dem
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320
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Eussland.
Sinne an der unteren Donau zu lösen, wie man sie denn doch ge-
löst zu sehen wünschte.
Schluss-Betrachtung.
Mit den Andeutungen über die Stellung Österreichs zu Russ-
laud im Krimkriege möge die kurze Übersicht der Bündnisse und
Kriege zwischen diesen beiden Staaten geschlossen werden. Die
weiteren Ereignisse gehören der Gegenwart an und entziehen sich
noch dem objectiven Urtheile des vorurtheilslosen militärischen Ge-
schichtsfreundes, dessen Absicht es nicht war und nicht sein konnte,
Kritik zu üben an dem, was die Leiter der beiden Staaten in dieser
Beziehung veranlasst, seitdem Eussland sich dem europäischen Westen
genähert.
Nur wenige Betrachtungen, die sich förmlich von selbst auf-
drängen, während wir die hier berührten Ereignisse näher erörterten,
mögen gestattet sein.
Was hiebei vor allem auffällt, ist diejedenfalls merkwürdige und selten
beobachtete Thatsache, dass Österreich, das unzähligemale gegen alle
seine Nachbarn gekämpft — aus welchen Gründen ist gleichgiltig —
eigentlich keinen einzigen Krieg gegen Kussland geführt, mit
dessen Interessensphären sich die seinen doch schon seit Jahrhunderten
berühren. Denn in den wenigen Feldzügen, in denen Österreicher
gegen Russen oder diese gegen Österreicher gekämpft, waren beide
Theile jedesmal nur Hilfsmächte eines fremden Staates und beide
Theile hatten jedesmal sozusagen gegen ihren Willen die Waffen
ergriffen.
Freilich wurde es in Österreich auch nicht oft nnd nicht klar
genug erkannt, dass auch die Interessensphären dieses Staates bis in
den Orient reichten und wenn dies bei erleuchteten Männern, wie
Eugen, Joseph IL oder Erzherzog Karl der Fall war, so zogen
die Angelegenheiten des Deutschen Reiches und jene Italiens, wo
man dem gefährlichen Einflüsse Frankreichs immer wieder entgegen-
zutreten gezwungen war, die volle Aufmerksamkeit und die ganze
Kraftentfaltung des Habsburger Reiches auf sich.
Ganz anders in Russland, wo nicht erst, wie häufig geglaubt
wird, der grosse Car Peter die r traditionelle Politik" Russlands
geschaffen.
Es finden sich vielmehr in dieser Beziehung keine neueren
Momente weder in der Orientpolitik des Garen Peter, noch in den
analogen Bestrebungen seiner Nachfolger. „Was sie thaten, was sie
zu erreichen suchten, war nichts anderes als eine Consequenz der
seit Jahrhunderten, wenngleich mehr instinctiv als mit Bewusstsein
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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
321
befolgten traditionellen politischen Tendenz Russlands. Nur traten
fernerhin die Ziele bestimmter hervor und waren der zunehmenden
Nationalkraft entsprechend wirksamer und deshalb im Erfolg auch
sicherer, für Westeuropa freilich, das Russland wenig gekannt, umso
überraschender."1)
Deshalb auch die entschiedenen Vortheile, die Russland stets
aus seinen Bündnissen mit Österreich zu ziehen wusste, das ihm
direct und indirect nicht nur zu einer entscheidenden Stellung in
Westeuropa, sondern auch zu dem schrittweisen Vordringen an das
Schwarze Meer verholfen.
Deshalb aber auch die unbestreitbare Thatsache, dass Öster-
reich in den verschiedenen Kriegen, die es im Bunde mit Russlaud
geführt, nicht einmal einen wesentlichen Nutzen gezogen. Selbst in
den Befreiungskriegen und in dem Revolutionskriege von 1849 werden
die Erfolge weit aufgewogen durch die politischen Vortheile, die
Russland ans seinen Hilfeleistungen zu ziehen wusste, zu denen es
sich natürlich auch stets nur im eigenen Interesse herbeiliess. Anderer-
seits aber waren die Abschwenkungen Russlands für Österreich oft
von ganz verhängnisvollen Folgen begleitet, wie dies beispielsweise im
siebenjährigen Kriege und in den Kriegen gegen Frankreich der Fall
gewesen.
Denn das ist das Gefährliche einer jeden Bundesgenossenschaft, dass
sie auch vorzeitig in die Brüche gehen kann und den im Stiche ge-
lassenen Freund in einer unangenehmeren Lage zurücklässt, als sie
sich ohne den Bundesgenossen hätte gestalten können. Denn nicht
nur, dass ihm der moralische Eindruck eines solchen Bruches schadet,
es wird ihm auch eine Hilfe entzogen, auf die er bei Beginn und im
Verlaufe des Krieges gerechnet. Ein Krieg allein, mit eigenen
Kräften geführt, bietet noch immer grössere Chancen eines Erfolges,
als ein solcher in Gemeinschaft mit einem Bundesgenossen, der nicht
bis zum letzten Schuss festhält. Und wo wäre die Bürgschaft für
eine solche Standhaftigkeit zu finden!
Grosse Feldherren und grosse Staatsmänner haben denn auch
nie einen grossen Wert auf irgendwelche Bundesgeuossenschaft ge-
legt und Österreich hat hierin vielleicht die allerbittersten Er-
fahrungen gemacht.
Man sagt, dass der grosse Savoyer seinem Monarchen, Kaiser
Karl VI., als dieser schwere Opfer brachte, um die pragmatische
Sanction anerkannt zu sehen, den Rath gegeben habe, seiner Tochter
l) Ksillay, Die Orientpolitik Russlands.
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322
Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.
lieber ein tüchtiges Heer und einen gefüllten Staatsschatz zu hinter-
lassen. Denselben Gedanken äusserte auch König Friedrich II.
von Preussen später, als er in schwerer Bedrängnis die Worte nieder-
schrieb, die in Marmor gemeisselt zu werden verdienen:
„Die besten Alliirten so wir haben, seynd unsere
braven Truppen!" C.
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323
Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck mit be-
sonderer Berücksichtigung des Radfahrsportes.
Vortrag, gehalten am 16. Februar 1899 im Officiers- Casino zu Karlsborg.
Von J. Kolbe,
k und k. Obcrlieutenaut.
Nachdruck verboten. Übertetinugsrecht »orbehaltcn.
Mein Thema lautet: „Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck
mit besonderer Berücksichtigung des Radfahrsportes".
Es ist unmöglich, alle Sportzweige in einem einstündigen Vor-
trage grüudlich zu behandeln; ich werde daher mich beschränken den
Radfahrsport, welcher gegenwärtig der weitverbreitetste und zeit-
gemässeste ist, eingehend, die übrigen Sporte aber nur in der Haupt-
sache zu beleuchten.
Vor allem, was ist Sport?
Unter Sport versteht man im allgemeinen alle Spiele, Unter-
haltungen, Bewegungen, welche vorzugsweise im freien vorgenommen
werden und mit Körperübungen verbunden sind. Das Wort erscheint
zuerst in der englischen Sprache und nicht ohne Begründung, denn
kein Volk der Erde pflegt mehr den Sport, als die Engländer.
Dass die Leibesübungen unbedingt nothwendig sind, unterliegt
keinem Zweifel, denn ein Mensch in vollkommener Ruhe würde selbst
bei der besten Pflege bald zugrunde gehen. Da aber die, auf den
Grundsätzen der Physiologie beruhende Erziehungsweise die gleich-
massige Heranbildung sowohl des Geistes, als auch des Körpers als
zu erstrebendes Ziel hinstellt, so bildet der Sport heute einen
wesentlichen Theil der neuen Pädagogik. Die Bewegungen sind von
wohlthutigem Einfluss auf die Thätigkeit des menschlichen Organismus
und daher ist der Sport wichtig für das Allgemeinbefinden des
Menschen, den Stoffwechsel begünstigend, die Kräftigung und Er-
giebigkeit der Bewegungsanlage vermehrend, die Abhärtung und
Widerstandsfähigkeit des Organismus heranbildend und erhaltend.
Deshalb nimmt der Sport eine hervorragende Stelle in den Bestre-
bungen der Volksgesundheitslehre ein.
Unvernünftig betriebener Sport, welcher die e i n s e i t i g e A u s-
bildung einzelner Sportzweige bis zur höchsten Steigerung
bezweckt und berufs- oder handwerksmässig betrieben wird, schadet.
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324
Kolbe.
Die Schüler pflegen in erster Linie den Turn-, Fecbt- und
Schwimmsport Warum gerade diese, ist leicht erklärt. Erstens sind sie
die ältesten Leibesübungen mit natürlichen Vorbedingungen, zweitens
erfordern sie keine besonderen Vorbereitungen oder Geldauslagen.
Schon frühzeitig erkannte man den Nutzen des Sportes, aber
wenn auch alle Kulturvölker des Alterthums denselben hochschätzten,
als Volkserziehungsmittel wurden die Sporte nur bei den alten
Griechen gepflegt. Ihre damalige Gymnastik, von gymnoi (nackt) weil
die Übenden unbekleidet waren, wurde von Lykurg und Solon ge-
setzmässig geregelt und mussten Jünglinge und Erwachsene beiderlei
Geschlechtes daran theilnehmen. Hiebei unterschied man zwei Rich-
tungen, die spartanische und die attische. Während die erstere auf
Abhärtung des Leibes, Gewöhnung an straffe Zucht und zähe Aus-
dauer gerichtet war, hatte die lotztero Richtung die allseitige Würdi-
gung der verschiedensten Übungsarten sich zur Aufgabe gestellt.
In Sparta betrieben die attische Art insbesondere die Mädchen
und jungen Frauen. Nach langer Zeit hat man endlich auch bei
uns eingesehen, dass das Mädchen nicht zur Spielpuppe herangezogen
werden soll, sondern als arbeitendes und nützliches Mitglied der
menschlichen Gesellschaft Leibesübungen ebenso nothwondig hat wie
der Manu. Obschon bedauerlicherweise dem Sporte weiblicherseits
noch vielfach conventionclle Vorurtheile entgegenstehen, so muss
doch gesagt werden, dass die allgemeine Muskel- und Nervenschwäche.
Bleichsucht, Wachsthumfehler, Engbrüstigkeit, Verkrümmungen der
Wirbelsäure n. s. f., welche den Mädchen, insbesondere besserer
Stande bei ihrer vorwiegend sitzenden Lebensweise drohen, nur durch
Gymnastik zu verhüten sind.
Die moderne Erziehung unserer weiblichen Jugend mit ihrer
fehlerhaften Vernachlässigung der Körperpflege, ihrer geistigen Über-
reizung und Überbürdung, ihrer erschlaffenden und verweichlichen-
den Lebensweise, ihren vorzeitigen Genüssen und Aufregungen, fördert
in hohem Grade die Disposition zu allerhand krankhaften Zu-
ständen innerhalb der Geschlechtsphäre. Gerade hier muss der Sport
durch eine gleiehmässige und kraftvolle Ausbildung des Körpers und
der Willenskraft rettend eingreifen, soll die in erschreckendem
Masse überhandnehmende Zahl der nervösen und unterleibskranken
Frauen in Zukunft vermindert, das Weib zur Erfüllung ihrer schweren
Pflichten als Gattin und Mutter befähigt werden; und wahrlich, dies
liegt nicht nur im Interesse des Einzelnen, nein, sogar die Gesammt-
lebensfähigkeit ganzer Völker steht hiebei in Frage.
Der kluge Mann, welcher hier helfen sollte, wirkt oft gerade
entgegengesetzt, indem er ungesunde aber moderne Kleidung, enge
Taillen, enge Schuhe, sowie die modernen Folterwerkzeuge, das
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Die Terschiedenen Sporte und ihr Zweck etc. 325
Mieder und die Nähmaschine, begünstigt und hieher gehörige
Arbeiten von seiner zukünftigen Frau fordert.
Nicht zart und verhätschelt, sondern weiblich und gesund soll
eine Frau sein und darum hat sie innerhalb gewisser Grenzen, welche
der Bauart ihres Körpers entsprechen, ebenso Berechtigung zur Aus-
übung des Sportes, wie der Mann.
Für den Soldaten, an welchen so grosse Anforderungen in
Bezug auf körperliche Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer, Abhärtung,
Willenskraft, Muth u. dgl. gestellt werden, ist Sport ein Haupt-
bedürfniss. Nur dadurch, dass der Soldat von Jugend an herangebildet
und fortschreitend abgehärtet wurde, ist es möglich, allen Unbilden
durch so viele Jahre zu trotzen.
Dass alle Sportzweige nicht von Jedem betrieben werden
können, ist klar. Dem einen fehlen die natürlichen Vorbedingungen,
dem anderen Gelegenheit, Zeit, Kraft, Gesundheit, Geld u. s. f. Je
nach Alter, Anlage und Neigung wähle man eine Sportart und halte
sich bei Ausübung derselben nur vor Augen: gleichmässige Aus-
bildung aller Körpertheile, systematische Steigerung, Vornahme der
Übungen nach Thunlichkeit in gesunder Luft, keine Überanstrengung,
Regelmä3sigkeit, praktische Kleidung und entsprechende Pflege der
einzelnen Organe in den verschiedenen Lagen.
Beim Training werde ich hierauf noch zu sprechen kommen.
Betrachten wir nun die einzelnen Sportarten. — Diese sind :
der Jagd-, Schwimm-, Angel- und Fischerei-, Fecht-, Reit-, Ruder-
und Segel-, Schiess-, Turn-, Schlitten-, Schlittschuh- und Schneeschuh-
sport, die Touristik oder der Bergsport, alle athletischen Sporte, alle
Ballspiele, der Geh- und Laufsport und endlich der Fahr-, Radfahr-
und Automobilsport.
Der Jagdsport.
Die Jagd umfasst die Kunst der regelrechten Verwertung des
nützlichen Wildes, indem dasselbe nach bestimmten Grundsätzen
geschont oder erlegt wird und der zweckmässigsten Verminderung
der Raubthiere. Durch die allmähliche Ausbildung der Grundbesitz-
Verhältnisse wurde indes die ursprünglich für jeden Mann freie Jagd
gewissen Beschränkungen unterworfen, woraus das Jagdrecht und die
Jagdgesetze entstanden. Auch stellte man gewisse Hegeln fest, nach
denen die Jagd ausgeübt werden sollte, und es entwickelte sich nach
und nach die Jagdwissenschaft oder Jagdkunde, Jagdbetriebslehre
und Wildpflege.
Jagbar heisst im allgemeinen jedes wilde Thier, das nach Ge-
setzen, Verordnungen oder Herkommen in den Bereich des Jagdbetriebes
fällt; im besonderen jedes nützliche Wild, das je nach den ver-
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326
Kolbe.
schiedenen Landesgesetzeu, nach Alter, Geschlecht und Jahreszeit
erlegt werden darf.
Die Jagd selbst theilt man in eine Hoch- und Niederjagd. Die
Jagdbetriebslehre ist die Lehre von dem Verfahren und den Mitteln
zur kunst- und waidgerechten Erlegung der jagbaren Thiere; die
vortheilhafteste Benützung des Wildes und die zweckmässigste
Schonung des Wildstandes sind selbstverständliche Voraussetzungen.
Die Jagdbetriebslehre schildert die Jagdhilfsmittel, das allgemeine
Verhalten beim Jagen, die Jagdarten und die weitere Behandlung
des erlegten Wildes. — Zu den Jagdhilfsmitteln gehören die Jagd-
waffen (Hieb- und Stichwaffen, Schiessgewehre), die zum Jagdbetriebe
erforderlichen Thiere (Hunde, Pferde, Frettchen, Falken, Lockthiere),
die Fangwerkzeuge und Fangvorrichtungen (Fallen, einschliesslich der
Eisen, Angeln, Tücher, Lappen, Netze, Garne, Schlingen, Schleifen,
Leimruthen), die Rufe, die Lockspeisen und Witterungen und auch
alle künstlichen Deckungen, wie Jagdschirme, Jagdhütten, etc.
Als Jagdarten oder Jagdmethoden sind zu unterscheiden: die
Suche auf Sauen, Hasen, Kaninchen und auf Federwild, das Birschen
(Pürschgang) und Schleichen, die Brunst- und Balzjagden, der An-
stand oder Ansitz, das Treiben im Freien oder im eingestellten Jagen,
die Hetzjagd (Parforcejagd und eigentliche Hetze), das Fangen von
edlem und Raubwild, das Graben von Dachs und Fuchs, das Jagen
von Kaninchen und die Beize. Bei Ausübung der Jagd tritt die
Jägersprache in ihr Recht ein. Jagdbezirk ist der zur selbständigen
Ausübung der Jagd berechtigende, einer bestimmten, gesetzlich vor-
geschriebenen Fläche entsprechende Grundbesitz.
Jagdrecht ist im objectiven Sinne der Inbegriff der auf die
Jagd sich beziehenden Gesetze, im subjectiven Sinne die Befugnis
zur Ausübung der Jagd.
Der Schwimmsport.
Unter Schwimmen versteht man die unter gewissen Umständen
auftretende Eigenschaft der Körper, von einer Flüssigkeit getragen
zu werden, welche sich ergibt, wenn der Auftrieb grösser ist als
das Gewicht des betreffenden Körpers, oder, anders ausgedrückt,
wenn das speeifische Gewicht des Körpers kleiner ist als jenes der
Flüssigkeit. Eine verschlossene leere Blechbüchse schwimmt z. B. auf
dem Wasser, weil das Blech, obgleich specirisch schwerer als das
Wasser, mit der darin enthaltenen Luft gleichsam einen Körper
bildet, der zusammen specirisch leichter als das Wasser ist. Aus
demselben Grunde schwimmen Schiffe, selbst wenn sie von Eisen sind.
^ Schwimmsport weist zahlreiche bewundernswerte Records auf.
Record versteht man die zuletzt erzielte beste Leistung auf
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
327
irgend einem Gebiete unter Controle von Fachmännern. So z. B.
schwamm der berühmte Capitän Webb, welcher später bei der
Durchquerung der Niagarafälle einen tragischen Tod fand, am
25. August 1875 in 21 Stunden von Dover nach Calais; er legte
dabei eine Strecke von 563km zurück. Webb hatte bei diesem
Unternehmen natürlich schwer mit dem starken Wellengange zu
kämpfen. Drei Jahre später schwamm er auf der Themse 40 Meilen
= 64*3&m in 9 Stunden 57 Minuten. Eine andere grossartige
Leistung vollbrachte Webb, indem er im Jahre 1880 sechzig
Stunden ununterbrochen im Wasser zubrachte, ohne festen Boden zu
berühren oder mit den Händen einen Halt zu haben.
Im Tauchen oder, besser gesagt, im Unterwasserbleiben hält
der Amerikaner Professor Enoch den Weltrecord. Der Genannte,
ein Berufsschwimmer, blieb am 28. März 1896 in Wonderland Theater
zu Lowell, Amerika, in Gegenwart von amtlichen Magistratspersonen
4 Minuten 46*/« Secunden unter Wasser, ohne die Besinnung zu
verlieren. Eine ebenfalls originelle Leistung vollbrachte der Engländer
Finney, welcher im Jahre 1892 in Manchester mit einmaligem
Tauchen 84 Geldstücke mit dem Munde aus dem Wasser hervorholte.
Der Angelsport
umfasst den Fischfang mit der Angel. Das gebräuchlichste Geräth
hiezu ist die Kuthenangel, bestehend aus der Ruthe, der Leine oder
Schnur und dem Vorfach mit Hacken. Die Angelruthe soll aus
starkem, geschmeidigen Holze, die Schnur aus Pferdehaaren oder
Seide sein. Das Vorfach ist häufig aus Draht und durch irgend
einen Gegenstand beschwert und verstellbar.
Man unterscheidet zwei Hauptarten. Die Fliegen- und die
Grundfischerei.
Die besten Angelgeräthe verfertigt man in Birmingham, Kendal,
sowie in Boston und Philadelphia. Das älteste Buch über Angeln,
das „Book of St. Albans" wurde im Jahre 1486 in England von
einer Priorin eines Nonnenklosters bei St. Albans verfasst,
Die Fischerei,
das ist der gewerbsmässige Fischfang, theilt sich in eine Binnen-
und Hochseefischerei. Die erstere ist leichter, geht aber immer mehr
und mehr zurück, die letztere ist weit schwieriger, aber auch bei
weitem lohnender.
Der Fang geschieht mit Zug-, Baumschlepp- und Treibnetzen,
seltener mit Angeln. Die gebräuchlichsten und ergiebigsten Fänge
sind jene des Bankdorsch, Hering, Breitling oder Sprott, der Sar-
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328
Kolbe.
dine, Sardelle, Anchovis, der Thunfische und Makrelen, Walfang und
Robbenschlag. Die Fischerei steht in höchster Blüthe in China, Japan,
Sibirien, Russland, Schweden und Grossbritannien. So beträgt bei-
spielsweise der Gesammtertrag der Seefischerei in Grossbritannien
jährlich bei 120 Millionen Gulden.
Das Fechten, Reiten, Schiessen und Turnen glaube ich über-
gehen zu können, da diese Sportarten dem Officier zur Genüge be-
kannt sind.
Unter diesem versteht man die Ausübung des Ruderns als
gesundheitsfördernde Leibesübung unter planmässiger Berücksichti-
gung hygienischer und technischer Grundsätze.
Die Heimstätten des Rudersportes sind England und Amerika.
Wettfahrten auf dem Wasser heissen Regatten und theilen sich in
Ruder- und Segelregatten. Die Rennboote, fast stets aus Mahagoni-
holz oder gepresster Papiermasse, sind in neuerer Zeit nur Ausleger-
boote, das sind Boote, bei welchen der Aufliegepunkt der Ruder
ausserhalb des Bootsrandes in ein eisernes, meistens aber gläsernes
Gestell, den sogenannten Ausleger fällt.
Die wichtigsten Bootsformen sind: die Dollenboote, bei denen
ein Faden, der aussen von der Kiellinie an ein Ruderlager gelegt
ist, überall die Bootswand berührt. Gigs heissen im Rudersporte
grössere Boote, die mindestens aus zehn ziemlich gleich breiten
Planken klinkerartig übereinandergreifend gebaut sind und einen
Aussenkiel haben.
Bei den Riemenbooten worden von jedem Ruderer nur ein
Riemen, bei den Skullbooten aber zwei Riemen bedient und nennt
man letztere daher auch Doppelruderboote. Mit Ausnahme der Gigs
haben alle Rennboote Gleitsitze, mit denen der Oberkörper des
Ruderers beim Budern in der Längenrichtung des Bootes hin- und
hergleitet. Hiedurch wird eine grössere Kraftentwicklung bei gleich-
massigerer Anstrengung aller Muskel des Körpers erzielt, demnach
auch geringere Ermüdung. Einzelne Benennungen der Boote, wie sie
der 4.000 Mitglieder zählende deutsche Rudererverband, zu dessen
Mitgliedern auch der deutsche Kaiser gehört, vorschreibt, siud:
Für Ausleger-Rennboote: Zweier. Vierer, Sechser etc.
Für Ausleger - Skull - Rennboote : Doppel - Zweier , Doppel-
Achter u. s. f.
Für Au.steger-Gigs : Gig-Zweier, Vierer, etc.
Für Dollen-Reuuboote: Dollen-Zweier, Vierer.
Für Einskuller-Auslegerboote : Skift* oder Einer u. s. f.
Der Rudersport.
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
329
Die grössten Regatten finden jährlich in Cambridge, Nizza,
Kiel und Hamburg statt. Der beste Kecord für Einskuller ist auf
die Meile 4 Minuten 45 Secunden.
Segeln heisst das Betreiben des Schiffens meist auf Binnen-
gewässern unter Ausnützung der Luftbewegung durch hiezu ge-
eignete Windfönger. Die Segel, fast stets aus starker Leinwand,
rechteckig, dreieckig oder trapezförmig theilen sich in viele Arten
und führen unzählige Namen, wie Rah-, See-, Stag-, Ruten-, Gassei-,
Latein-, Schritt- oder Sprietsegel.
Die richtige Handhabung der Segel erfordert viel Übung und
Geschicklichkeit. Grössere einmastige, verdeckte Seeschiffe mit durch-
schnittlich 100 bis 300 Tonnen Gehalt, mit Segeln, manchmal auch
mit Dampfkraft ausgerüstet, heissen Yachten. Dieselben können leicht
gehandhabt werden und unternehmen weite Fahrten, ja selbst in alle
Weltmeere. Solche Yachten im Werte von 60.000 bis 100.000 Gulden
sind kleine, schwimmende Paläste. Luxuriös ausgestattet, enthalten
sie meistens Räumlichkeiten für zwei bis drei Familien, Spielplätze,
Gärten, mehrere Boote u. s. f.
Die sportmässige Ausübung des Schlittenfahrens ge-
schieht meist auf den Pick- und Hörnerschlitten und unterscheidet
man den Rutsch- und Trettschlittensport. Zu ersterer Art gehört
das Fahren mit den Kjälken, Schütteln, Rodeln, Toboggans oder
Indianerschlitten, zu letzterer das Rennwolffahren.
Die Sehn eeschuhe, norwegische Ski-(Sehi), haben den Zweck,
das rasche Vorwärtskommen bei hohem Schnee zu ermöglichen, ohne
einzusinken. Die gebräuchlichste Form ist der Telemarktypus. Bei
den Wettläufen in Norwegen, Schweden und Finnland wurden fol-
gende Zeiten erzielt:
5km in 23 Minuten,
Wem in 42 „
20km in 1 Stunde und 10 Minuten,
50km in 4 Stunden, 26 Minuten,
100km in 8 Stunden.
Der Norweger Torjus Hemm est veitspraug am 12. Jänner 1894
in Red-Wing, Minnesota, 33&/sm weit. Hier sei auch erwähnt der best«?
Record im sportlichen Gehen mit VSkm, \2lm in der Stunde, im
Laufsport 18km 589;». Den l.OOOÄm-Weltrecord im Laufen hält der
Engländer Litt le wo od, ein Berufsläufer, welcher im Jahre 1888 auf einer
gedeckten Bahn zu New-York die genannte Entfernung in 139 »Stunden
37 Minuten bewältigte, also in 5 Tagen, 19 Stunden, 37 Minuten.
Der Schlitt- oder Eislaufsport umfasst alle Geräthe, welche
an den Schuhen befestigt, zur raschen Fortbewegung auf dem
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Kolbe.
Eise dienen. Die Zahl der verschiedenen Arten ist eine grosse:
der Sport selbst steht auf einer sehr hohen Stufe. Eine Abart ist
das Rollschlittschuhlaufen. Hieher gehören auch das Eissegeln, die
verschiedenen Eisspiele, wie das Curling, Eisschiessen, Eishockey.
Goal, La Grosse und das Rinking-Ballspiel.
Den Weltrecord hält Peter Oestlund aus Trondhjem, bkm in
8 Minuten, 37 Secunden, IQkm in 17 Minuten, 66 Minuten. Ihm
folgen Seyler und Estländer.
Die Athletik umfasst Übungen, welche grosse Körperkraft
erfordern und leistet Hervorragendes im Stemmen, Heben, Tragen,
Schwingen und Werfen.
Bei allen Ballspielen kämpfen zwei oder mehr Parteien
mit einer meistens gleichen Anzahl von Theilnehmern und nachdem
diese Spiele nur geringe Anforderungen an unsere Muskelthätigkeit
stellen, immer im freien stattfinden, zu jeder Zeit unterbrochen
werden können und Spiel mit Unterhaltung wechselt, so eignen sich
diese Sporte besonders für das weibliche Geschlecht und wäre es
wünschenswert, dass die Ballspiele jeder Art wieder allgemein in
Gebrauch kämen. Manche denken, die Ballspiele seien eines Mannes
unwürdig, kindisch und machen ihn lächerlich. Weit gefehlt, das
Spiel beschäftigt den ganzen Menschen, Körper und Geist. Auf jeden
Fall aber ist es besser, seine freie Zeit dem Spiele in frischer Luft
zu widmen, als stundenlang dem Kartenspiele und dem Trünke in
rauchiger Wirtsstube zu huldigen. Wie heisst das Lied? Nur hinaus
in's freie, da ist Leben, da wird Kopf und Herz gesund.
Nach diesen kurzen Voraussendungen geheichzum
Es ist ein eigenartiges Zusammentreffen, dass am Schlüsse
unseres denkwürdigen Jahrhunderts das unaufhaltsame, kraftver-
zehrende Hasten, Jagen und Treiben aller Berufsclassen eine ebenso
charakteristische als zeitgemässe Versinnbildlichung erhalten hat
durch ein modernes Verkehrsmittel, durch das Fahrrad, welches dem
Menschen in dem Kampfe mit Raum und Zeit sogar noch zu
Hilfe kommt, seine Geschwindigkeit vervielfacht und seinem alleinigen
Willen unterthan, von seiner eigenen Kraft getrieben, unabhängig
von allen anderen Beförderungsmitteln, ja schneller als die meisten
derselben die grössten Strecken mit ihm sausend durchmisst Es
verdient als phänomenale Erscheinung in der Kulturgeschichte der
Menschheit verzeichnet zu werden, dass aus einstmals bizarren Ver-
üb er.
Radfahrsport
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
331
sucbeu, aus einem vielfach verdächtigten, verlachten, ja verachteten
Sport eine die ganze civilisirte Welt erfassende Bewegung sich ent-
wickelte, die weit über Umfang und Bedeutung eines Sportes hinaus,
in zwingender Weise in die Thätigkeit der Völker und in unser täg-
liches Leben eingegriffen hat. Vor kurzem noch fragte man skeptisch :
Was, Sie radelu! Heute heisst es: Wie? Sie radeln nicht!
Und wahrlich, solch' eine Verbreitung hätte der Erfinder Carl
Freiherr von Drais seiner damaligen Schnell-Laufmaschine 1814
nicht vorhergesagt
Anfangs nur eine einfache hölzerne Maschine mit zwei Rädern,
bei welcher die Fortbewegung durch Abstossen mit den Füssen
erzielt wurde, kamen durch den Instrumentenmacher Fischer 1847
Tretkurbeln zur Anwendung, während dem Franzosen Micheaux
die Erfindung der Pedale zugeschrieben wird, 1856.
Die damaligen Räder waren schwerfällige Niederräder mit
30—60% im Gewichte, die Räder aus Holz und mit Eisenreifen be-
schlagen, welche getreulich jede Unebenheit des Weges in fort-
währenden Erschütterungen dem Fahrer zurückgaben und hiessen
sie deshalb nicht mit Unrecht Boneshacker oder Knochenrüttler.
Nachdem das Velociped, der Schnellfuss, sich trotz der vielen Mängel
verhältnismässig rasch verbreitete, so erkannte man bald die an-
haftenden Fehler, und hier waren es hauptsächlich die Engländer,
welche durch zahlreiche Versuche das Gewicht verminderten, 1862 die
Rollen-, 1864 die Kugellager und Gummireifen, 1865 die directen, 1867
die Tangentialspeichen erfanden und 1867 das Hochrad herstellten.
Im Jahre 1869 fand bereits ein Rennen mit Hochrädern von Paris
nach Rouen statt und wurde die lOOÄm lange Strecke von dem Engländer
Morre in 14 Stunden zurückgelegt, also ein Record von etwa 1km
in der Stunde erzielt. Wiewohl Thomas Stevens von 1884 — 1886 mit
so einem vorsündflutlichen Hochrade bereits eine Fahrt um die Welt
durchführte, so konnte dieses halsbrecherische Fuhrwerk sich dennoch
keine grössere Anhäugerzahl verschaffen und man ging wieder zum
Niederrade über, dem Rover, — Kangoroo — und Sicherheitsrad.
1885 kannte man bereits die heutigen Kettenübersetzungen,
den Kissenreifen. Die wichtigste Neuerung bildeten aber die von dem
irischen Thierarzte Dunlop 1888 erfundenen Pneumaticreifen, welche
mit Leinwand verstärkte Gummischläuche mit Luftfüllung sind. Die
besten dieser Art sind heute jene von Dunlop, Reith offer etc.
Gegenwärtig besitzen wir übrigens so vielerlei Arten von Rädern,
dass ich hier nur einige aufzählen kann.
Hoch- und Niederräder, Ein-, Zwei-, Drei- und Vierräder, Ein-
• sitzer, Zweisitzer oder Tandem, Dreisitzer oder Triplets, Viersitzer
oder Quadruplets, Zehnsitzer, Companions, Gesellschaftsräder oder
<>r,ran «l,r millt&r-wU*cn«ch:ifi li.hr n V. r. im- MX. Hau I l»s«fl -JÖ
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332
Kolbe.
Sociables, Central-, Wasser-, Eis- und Schlittenfahrräder, Dampf-,
Petroleum- und Benzin-, sowie elektrische Fahrräder, Fuss- oder
Pedespedräder, Manuped- und Handbetriebsräder, Gepäcks- und
Transporträder, Ketten- und kettenlose Bäder mit Rollen-, Block-,
Doppelrollen- und Simsonketten , ferner nach ihrer Bauart in
Strassen- oder Tourenräder, Halbrenn- und Rennräder, Rover,
Bambusräder, Eifelthurmräder u. s. f. Ein leichtes Rennrad mit
Bambusrahmen, Holzfelgen und dünnen Pneumatics wiegt ohne Neben-
theile 5 — 7kg, trägt aber dennoch ein Gewicht von 91 — 100%.
Was die Vor- und Nachtheile zwischen Ein- und Mehr-
sitzer betrifft, so lassen sich dieselben dahin zusammenfassen, dass
Einsitzer, abgesehen von ihrer Billigkeit, leichter, besser lenkbar,
daher sicherer sind, man bei der schmalen Spurweite selbst unter
den schlechtesten Witterungsverhältnissen leicht eine Fahrlinie finden
kann, wegen der einfacheren Zusammensetzung weniger Reparaturen
benöthigen, leichter transportfähig sind, den Fahrer vor allem selb-
ständig und frei machen, was bei den Mehrsitzern nicht der Fall ist.
Die Mehrsitzer hingegen bedürfen einer geringeren Arbeits-
leistung, bieten stets einen treuen Begleiter, Schutz und Gegenwehr,
nicht minder Meinungsaustausch und Unterhaltung und entsprechen
diesem Zwecke am besten die Tandems und Triplets. Bei Fünf-,
Sechs- oder Mehrsitzern ist die Lenkung schwierig, die Gefahr eines
Unfalles, besonders im Grossstadtgebiete, eine erhöhte. Ganz un-
praktisch aber sind die Dreiräder ob ihrer beschränkten Lenkungs-
fähigkeit, sowie des unangenehmen Fahreus. Wer das Rad zum
Wanderfahren und zu Radreisen sich anschafft und einen guten
Freund oder auch einen verlässlichen Diener hat, wird in der Wahl
eines guten Strassen-Tandems das Beste treffen.
Statt das Rad fahr Studium übrigens mit technischen Aus-
drücken zu erklären, will ich versuchen, so ein Fahrschulleben zu
schildern. Die Fahrschule! Mag das nun die sportlich geleitete Fahr-
schule des Städters sein, oder die wilde der Vorstadt und des Dorfes,
wo sich der Radlerlehrbub frei in den Sattel schwingt und so lange
obeu bleibt, bis er wieder unten liegt, bald links im Strassengraben
und bald rechts in einer Pfütze, bald links an einer Mauer und bald
rechts an einem Baum — Fahrschule bleibt Fahrschule! Die Müh'
ist klein, das Vergnügen ist gross! Wie aber zu allem in der Welt,
so gehört auch zum Radfahren ein gewisses Talent. Ganz auffallend
scheint das Talent und die Liebe zum Radfahren bei den Damen
dadurch gefordert zu werden, dass ein freundlicher Zufall sie einem
jungen, liebenswürdigen Fahrlehrer in die Hände gibt, welcher, ohne
Goethe gelesen zu haben, dessen Mahnung befolgt: „Geh1 den Weibern
zart entgegen, Du gewinnst sie, auf mein Wort!"
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
333
Freilich muss sich diese Zartheit zuweilen in Formen bewegen,
welche den besorgten Müttern junger Schülerinnen oder den wach-
samen Ehemännern hübscher Frauen ein bedenkliches Schütteln des
Kopfes abringt. Aber nach der Devise des Hosenbandordens „Schande
dem, der Schlechtes dabei denkt !a setzt man sich leicht darüber
hinweg.
Was beim Gehen der erste taumelnde Schritt des Kindes, das
ist beim Radfahren die erste Runde in dem — Gott sei es geklagt!
— mit Wänden und Säulen versehenen Saal!
Schon der Anblick der Schulmaschine — dieses mysteriösen
Ungeheuers aus grauer Vorzeit, dieses schwerblessirten Veteranen
aus hundert Fahrschulschlachten — jagt dem zagenden Novizen die
erste Gänsehaut über den Rücken. Lang athmend hebt er sich in
den Sattel, fasst die Lenkstange, sucht mit den Füssen die Pedale,
und nun geht's los! Langsam und ruhig gleitet es von dannen und
da denkst Du Dir schmunzelnd:
„Na, also, es geht ja prächtig! das kann doch nicht so schwer
sein. Aber — Du glaubst zu schieben, und Du wirst geschoben!1*
Und kaum lässt der Fahrlehrer seine stützende Hand vom Sattel,
da beginnt es schon, dieses herzbeklemmende „Hangen und Bangen
in schwebender Pein", da gaukelst Du hin und her, als hättest Du
ein Gläschen über den Durst getrunken, und bei den verzweifelten
Versuchen, die gaukelnden Grifte in leidliche Ruhe zu bringen, möchtest
Du mit dem Volksliede singen:
„Ach, wie ist's möglich dann,
Dass ich Dich lenkeu kann! — •
Doch ehe Du noch über die Lösung dieses schwierigen Räthsels
zu einiger Klarheit gelangst, liegst Du schon im Staube, in dem
sich nicht nur der bekannte Wurm zu krümmen pflegt, sondern auch
der angehende Radler.
Saust mit schadenfrohem Lächeln, während Du Deine Glieder
zusammensuchst, ein Freifahrer an Dir vorüber, so grolle dem herz-
losen Spötter nicht, sondern rufe ihm mit philosophischem Gleich-
inuth die Warnung des Dichters nach:
„Wiirte nur, bald
Buhest auch Du!"
Etwas verstaubt, schwingt sich der Muthige von neuem in den
Sattel und bemerkt, dass es jetzt schon besser geht und ohne sonder-
lichen Unfall gelingt ihm eine halbe Runde.
Da entdeckt er den Fahrschule-Magnetismus, die unwidersteh-
liche Anziehungskraft aller Säulen, Tischecken u. s. f. Kaum gedacht,
liegt er schon an einem gusseiserneu, mit dicken Strohmatten be-
kleideten Busen und hält die Verführerin mit beiden Armen fest
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334
K o 1 b e.
umklammert. Diese Zärtlichkeit, die allein ihn vor dem völligen
Sturz bewahrte, ist ihm gar nicht zu verdenken.
Da hat ihn schon der Fachlehrer. „ Ja, mein Lieber, wie wollen Sie
denn fahren, wenn Sie nicht treten. Von selber lauft doch das Radi nicht4
Treten ist die Hauptsache, treten, treteu und immer treten.
— Endlich ist die Stunde der Erlösung gekommen, der Anfänger ist
Freifahrer geworden, erst links herum, dann einiges Lehrgeld, hierauf
rechts herum. Noch einige Achter im Vorderrad, der Verlust eines
halben Dutzend Speichen im Hinterrad, einige Carambol's, schadet
nichts, aber es geht.
Besteht das Carambol gar aus einem Mäunlein und Weiblein,
so weckt der Unfall die gesteigerte Heiterkeit aller Anwesenden und
solch' ein Unfall hat sich schon oft zu einem Glücksfall verwandelt.
Bekanntlich unterscheidet man zwei grosse Gruppen im Rad-
fahren. Das Touren- oder Wanderfahren und den Rennsport
Die erstere Art ist der edelste und gesündeste Zweig des Radfahrsportes
und jedermann leicht zugänglich. Fussreisen sind zeitraubend und
Zeit ist Geld, Wagenfahrten sind kostspielig und obschon die Eisen-
bahn die Welt beherrscht und das schnellste und demokratischeste,
in manchen Fällen auch billigste Verkehrsmittel ist, so bringt sie
mehr Erschlaffung als Anregung, macht den Menschen zum Gepäck,
das willenlos befördert wird, und fliegt unerbittlich an den Schön-
heiten der Natur vorüber. Von den Unbequemlichkeiten, die mit
Eisenbahnreisen verbunden sind, von den angenehmen Reisegesell-
schaften, Platzenge, Studium der Fahrtenpläne und Anschlüsse will
ich gar nicht reden.
Abgesehen von der Abhärtung und Kräftigung unseres Körpers
wird dem Radreisenden das grösste Mass an geistigem Gewinn sicher
sein, vorausgesetzt, dass er offene Augen hat und Ohren zu bören.
Zählten früher grössere Radreisen zu den Seltenheiten, so be-
achtet man heute nur mehr die Weltreisenden und wurden bisher
nur sieben bis acht solche Reisen zurückgelegt; die Fahrten dauerteu
durchschnittlich zwei Jahre.
Eine Hauptsache für den Radtouristen ist eine gute Maschine;
das mit einer bewährten Bremse versehene Rad soll leicht, aber fest,
sein, mit einer mittleren Übersetzung von HO bis 70 Zoll und einen
bequemen Sattel haben.
In der Werkzeugtasche unter, beziehungsweise hinter dem Sattel
sind enthalten: Schlüssel, Luftpumpe, Ölkanne, Pickzeug, Reservetheile.
Sperrvorrichtung, Putzlappen, sowie etwas Draht und Spagat. Bevor
mau an eine Radreise denkt, muss man natürlich des Rades voll-
kommen Herr sein, sich hiezu vorbereiten und trainiren.
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
335
Die Kleidung sei mittelstark und für jede Witterung passend,
die Farbe grau, die Unterkleider aus reiner Schafwolle. Als Hemd
trage man die bekannten Sweater, die Hose sei eine Pumphose, be-
sonders bequem in der Kniegegend, der Rock sei aus starkem Tuche
oder Loden mit hohem Umlegekragen, die Strümpfe seien echtfärbig
und ziemlich stark, die Schuhe Schnürschuhe mit festen aber bieg-
samen Sohlen und die Kappe sei mit einem Schirme und Nacken-
scbutze versehen. Zur Vervollständigung gehört ein kurzer, wasser-
dichter Mantel und eine Kahmentasche mit doppelter Wäsche, Hand-
tüchern und Hausschuhen.
Die Reisezeit wühle man nach dem Ziele, denn sonst kann mau
Schaden nehmen, wie es mir im Jahre 1897 ging, wo ich auf der
Rückreise aus Italien am 22. April in 20cm hohem Schnee gegen
Innsbruck fuhr und halb erfroren im dortigen Reformhotel ankam.
Eine richtige Tageseinteilung ist Hauptsache. Nach einem kräftigen
Morgenimbisse Fahrt von 5 bis 11 Uhr, hierauf raste, bade, speise und
besichtige man, dann Fahrt von 3 Uhr bis au das Abendziel.
Hat man gute, auf gleicher Bildungsstufe stehende, gleichwertig
geschulte und annähernd auch gleichbemittelte Freunde, so reise man
zu zweien oder dreien, im Gegenfalle aber lieber allein. Um Gesellschaft
braucht einem nicht zu bangen, die rindet sich in jedem Gasthofe.
Man sei haushälterisch mit seinen Goldstücken, jedoch nicht
sparsam, Reisezeit ist keine Sparzeit und man betlenke, dass Reisen
ein Genuss ist und Genüsse bezahlt werden müssen. Das Rad be-
sorge man selbst und nehme es über Nacht in sein Schlafzimmer.
Der Rennsport ist für sich alleiu eine ganze Wissenschaft
und muss ich mich leider nur auf das Wichtigste beschränken, ob-
schon gerade beim Rennsporte hochinteressante Augenblicke vor-
kommen.
So viele schädliche Auswüchse der Rennsport gezeitigt, so
viele Menschenleben er gefordert hat, wir müssen dennoch mit Dank
auf diese Pionniere blicken, denn nie hätte der Radfahrsport in so
kurzer Zeit eine solch' ungeahnto Verbreitung, Höhe, Vollkommenheit
und Technik erreicht, hätten nicht jene Braven sich geopfert. Heute
treten die Rennbahnen immer mehr und mehr in den Hintergrund
und das Tourenfahren schreitet mit Recht gewaltig weiter, denn der
Sport soll nicht ausarten, sondern erziehlich und heilbringend wirken.
Wer Rennfahrer werden will, der ermesse gründlich die Tragweite
seirit Wunsches. Ebenso wie nicht alle Pferde sich zu Rennpferden
eignen, ebensowenig eignet sich jeder Mensch zum Rennfahrer. Die
Rennpferde bilden eine eigeue Rasse, sie sind Producte einer eigenen
Zucht, nun soweit haben wir es mit den Rennfahrern noch nicht ge-
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336
Kolbe.
bracht, dass wir sie eigens züchten, aber immerhin müssen bei dem-
jenigen, der sich zum Rennfahrer heranbilden will, gewisse physisch*
und moralische Qualitäten vorhanden sein, in deren Ermanglung er
von vornherein nicht die geringste Aussicht hat, sein Ziel zu erreichen.
Volle Gesundheit und moralischer Muth sind in allererster
Linie diese Qualitäten. Viele sind berufen, Wenige aber auserwählt.
Die wirklich grossen Rennfahrer lassen sich an den Fingern
abzählen. Alles andere ist gut, minder gut oder normal.
Nicht die rohe Kraft macht den Rennfahrer aus, nein, einzig
und allein nur das Training. Ungestörte Gesundheit, peinliche Regel-
mässigkeit, fortwährende Übung, gute Renntaktik, dies sind die Ge-
heimnisse für den Erfolg der Rennfahrer. Speise und Trank sind
genau geregelt. Vorsicht gegenüber dem Wasser, besser Mineral-
wässer. Milch ist ein Getränk erster Ordnung. Luther sagt: »Wer
nicht liebt Weiu, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben
laug.0 Nun den Gesang, gestatte ich Dir, lieber angehender Herr
Rennfahrer, das Weib bleibe ohne Beachtung und vom Wein, weissen
nie, höchstens ein Gläschen rothen Bordeaux oder M6doc.
Verboten sind: das Schwein in allen kulinarischen Zubereitungen,
die appetitlichen Scbweinscarees, die herrlichen Nierenbraten von
der Rippe, die duftenden Bratwürste mit Sauerkraut, Schinken.
Speck, Saucen, Gewürze, Pfeffer, Paprika, Gurke, Fische, frisches
Brot, Salate, Nüsse, Thee, Kaffee, kurz alles, alles verboten.
Hingegen sind erlaubt: Eier, Omelette, weich gekocht, alle
leichten Suppen, Bouillon, Braten, Roastbeef, Beefsteak, Hammel, Ge-
flügel, Wildpret, frisches Gemüse, Orangen, Trauben, Erdbeeren,
Birnen, Pflaumen, Compot, echter Bordeaux oder Saint-Julien, Hoch-
quellenwasser u. s. f.
Um 3/47 Uhr aus dem Bette, stets auf der rechten Seite
schlafen, 10 Minuten leichte Hantelarbeit, oder Keulenschwingen,
hierauf 3 Minuten Bad, eine Viertelstunde kräftige Hand-Massage,
ein Glas Milch mit Kuchen, ein Morgeuspaziergang von 2km, hierauf
Frühstück, r2 Stunde Zeitunglesen. Von 11 bis 12 Uhr Training auf
der Rennbahn, 8 Minuten Massage, nachher Mittagessen, einige Zeit
Ruhe, jedoch nicht Schlaf, um 5 Uhr neuerdings Training, abends
Souper,' dann eine kleine Promenade und läugsteus um 10 Uhr
zu Bette.
Dies beiläufig ein Tagesplau im Training.
Wir unterscheiden je nach dem Schauplatze Strassen- und
Bahnrennen. Die Fahrer wieder theilt man in Flieger oder
Sprinter, in Halbdauer- und Dauerfahrer oder Steher;
die ersteren sind Meister auf kurze, 5 bis LO&m, die letzteren auf lani;o
Strecken, 100 bis 300Ä-w». Nach der Art des Preiserwerbes ^ibt es
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
337
Herrenfahrer oder Amateure, Berufsfahrer oder Professionals. Die
besten Flieger sind:
Obenan drei Franzosen: Jaequelin, der Inhaber der Arm-
binde Nr. I; Morin, der Sieger im Grand Prix de Paris; Bourillon,
der Inhaber der Weltmeisterschaft.
Neben diesen wären zu nennen: Jaap Eden, genannt der
„fliegende Holländer'4, Banker, Protin, Houben, Chinn,
Parlby, A r e n d (Hannover), Bald, Tom, Butler, Pontecchi,
Struth (Mainz), Petersen, Diakoff und Breitling.
Die Genannten sind Berufsfahrer.
Die besten deutschen Amateure sind: Fritz Opel, Seeger,
Willy Laufer, Ebeling, Dols, Ludwig Opel, Beeg, Mewes
und Schüler. Der beste deutsche Flieger, der sich aber von der
Rennbahn fast zurückgezogen, war der in der ganzen Welt geachtete
und beliebte Altmeister August Lehr von Frankfurt a. M.
II. Halbdauerfahrer. In dieser Classe nehmen Tom
Linton , Bonbon r und Stocks die ersten Plätze ein.
III. Dauerfahrer. Die bedeutendsten dieser Classe sind:
Constant Huret, Josef Fischer, Riviere, Cordang, Seeger,
Lesna, Michael, Champion und Ponscarme.
Die berühmtesten Tandempaaro sind: Gebrüder Farm an,
Huet-Büchner, Gebrüder Underborg, Göss-Eisenrichter
Heimann-Mulack. Dass die Thätigkeit des Berufsfahrers zuweilen
ihren Mann nährt, will ich an einem Beispiele zeigen. Bourillon
erhält von seiner Fahrradfabrik monatlich 750 Francs und an Zu-
wendungen für erste Plätze 250 bis 1.000 Francs, je nach Bedeutung
•les Rennens.
Die Reifenfabrik zahlt ihm 250 Francs monatlich, ausserdem
für erste Plätze an Zuwendungen 100 bis 250 Francs. Er hat An-
spruch auf drei Maschinen und einen Mehrsitzer. Die Übungsfahrten
mit diesen bezahlt die Fabrik. An Rennpreisen erhielt er im letzten
Jahre 90.000 Francs, während Jaequelin, Morin nur 70.000,
Jaap Eden 60.000, Fischer 30.000 Francs erzielten, ausser vielen
wertvollen Ehrenmedaillen und Geschenken, wie Pferde, Claviere, Vasen,
Photographien, Haarlocken, etc.
Diese glänzende Seite des Berufsfahrerthums hat leider schon
manchen in den Tod getrieben. Die Zahl der hervorragenden Renn-
fahrer, die sich ein dauerndes Vermögen erworben haben, ist gering,
ihr Ruhm als Meisterfahrer kurzlebig, die Gefahren sind gross,
Krankheiten häutig, ein einziger unglücklicher Sturz und all" seine
Opfer, seine Mühen sind umsonst gewesen.
Neuerer Zeit gibt es eigene Traiohigschnlen uud ist in Oster-
wick die beste die vou Geiger in Graz geleitete.
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338 Kolbe
Viele haben schon von Schritt- und Pacemachern gelesen und
so will ich kurz den Zweck derselben erklären.
Die Schrittmacher- Apparate umfassen meistens mehrere
Drei- bis Fünfsitzer mit oder ohne Windschirm, welche dem Renn-
fahrer voran-, hinter oder neben ihm fahren. Sie vermindern den
Luftwiderstand, führen den Fahrer, so dass er seine ganze Kraft
dem Fahren und nicht dem Wege oder seinen Concurrenten widmen
muss, verhelfen ihm auf die besten Plätze, geben ihm während der
Fahrt Speise und Trank, behindern innerhalb gewisser erlaubter
Grenzen die Mitfahrenden und wirken endlich moralisch auf den
Fahrer ein, durch das Beispiel, den Zuruf oder auch durch Flüche.
Solche Schrittmacher-Apparate kosteu viel Geld und werden von
jenen Fabriken beigestellt und erhalten, für welche der betreffende
Rennfahrer Reclame fährt.
Die beste Zeit des Zweirades ist für das Kilometer 58*7 Secunden.
Auf der Rennbahn legte man in einer Stunde 58*/t&m, auf der
Strasse 18km zurück.
Der beste Record des Rennpferdes San Salvator in Amerika
ist für das Kilometer 1 Minute 35% Secunden; was im Vergleiche
zum Rade um 36*8 Secunden schlechter ist.
Je grösser die Strecke, desto mehr bleibt das Pferd zurück.
Im Dauerfahren leisteten Ri viere und Cor dang ganz
Ausserordentliches. Der erstere fuhr die classische Strecke Bordeaux —
Paris, 591km in 20 Stunden, 36 Minuten. 46 Secunden, durch Dörfer,
über Pflaster, bei Regen und Wind. Der letztere, der Holländer Cord ang,
legte am 16. September 1898 im Krystallpalast zu London l.OOO&tn
in 24 Stunden 12 Minuten zurück, ohne besondere Ermüdung zu
zeigen. Er machte durchschnittlich 45&m in der Stunde und Hess
sich, um auf dem Rade nicht einzuschlafen, von seinen Schrittmachern
seine Lieblingsarien vorpfeifen.
Nun zum Damen fahren.
Das Hochrad war naturgemäss der Frau so gut wie verschlossen.
Erst nachdem die Pneumatic-Niederräder hergestellt worden
waren, fand der Sport in Damenkreisen Eingang. Die kühneu
Pionnierinnen waren zwar dem Spotte und der allgemeinen Miss-
billigung ausgesetzt; unbekümmert aber um alles Altweibergezeter
hielten sie an dem fest, was sie für richtig und gut erkannt hatten.
Hier begrüssten einzelne Passanten die radfahrenden Damen mit
tugendhaftem Entsetzen, dort mit Hohngelächter und Bemerkungen
unzweideutigster Art, Strassenjungen liefen in Sehaareu hinterher,
eigenthümlich aber war. dass am rüdesten und gemeinsten sich nicht
die unterste Volkselasse benahm, sondern der Pöbel in Glacehaud-
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
schuhen und unter diesem hauptsächlich die Frauen, welche ihrem
—
Ausseren nach, den besseren Ständen angehörten.
Alles Verweisen auf Reiten, Schlittschuhlaufen half nichts, das
Radfahren war unweiblich, wenn auch niemand hiefür triftige Gründe
angeben konnte. Aber ganz mit Unrecht wurden diesem Sporte so
grosse Hindernisse entgegengesetzt, denn das Wanderfahren ist nach
Aussage unzähliger berühmter Ärzte, richtig betrieben, ein die Ge-
sundheit erhaltender und fördernder Sport wie kein zweiter und
beispielsweise dem Reiten weit vorzuziehen. Wer würde übrigens
seiner Frau oder seinen Mädchen, die nach den alten Grundsätzen
nur fein sittsam zu Hause bleiben sollen, um mit Häkeln, Stricken,
Sticken u. s. f. die Zeit todtzuschlagen, nicht auch die zum Wohl-
befinden nothwendige frische Luft und Bewegung gönnen? Wie
kommt aber die Frau des Grossstädters ins freie? Weite Fusstoureu
sind zeitraubend und ermüdend, Wagenfahrten sind theuer, Eisen-
bahnen stehen nicht immer zur Verfügung und kosten gleichfalls
Geld und so bleibt nur noch das Rad.
Was die Kleidung betrifft, sei 9ie so leicht, wie die Jahreszeit
sie erlaubt, statt den langen Kleidern nehme man lieber die einzig
praktische Pumphose, denn mit einem halben Dutzend Unterröcke
kommt selbst die tüchtigste Fahrerin nicht vom Fleck. Das erste, was
unbedingt in die Rumpelkammer muss, ist das Mieder. Tiefes, leb-
haftes Athmen, wie es das Radfahren verlangt, kann nur statthaben bei
voller Ausdehnung des Brustkorbes. Wie soll aber der unglückliche
Brustkorb sich weiten, wenn er in einem Stahlpanzer steckt?
Die Kopfbedeckung sei leicht, ein Matrosenhut, eine beschirmte
Mütze im Sommer, eine Pelzkappe im Winter, nie aber ein Hut mit
Blumenbeeten oder Vogelkäfigen.
Die Schnürschuhe müssen entsprechend bequem und mit niederen
Absätzen versehen sein, die Strümpfe, am zweckmässigen in
schottischen Dessins zum Costfim passend, am elegantesten in Schwarz,
bei Regenwetter Gamaschen.
Die Röcke sollten wenigstens 10cm vom Boden abstehen, nie
mit Bändern gebunden werden und nie in den Hüften hängen, sondern
stets an einem Leibchen unterhalb der Hüften angeknöpft oder sonst
wie befestigt sein, damit die Schwere an den Schultern hänge und
die bis jetzt beengten Theile Spielraum zum Athmen, Ausdehnen
und Bewegen haben.
Nähere Auskünfte über Reformkleidung ertheilt in bereitwilligster
Weise der «Allgemeine Verein für Verbesserung der Frauenkleidunga
in Berlin, welcher auch gediegene Broschüren herausgegeben hat, die
ich jeder Frau nur wann empfehle, welche die Gesundheit der Mode
vorzieht.
Oric»ii «Irr oillltär-wlMrnjrbafilirLeu Wtolue MX Ranrt !>!*? *'>
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340
K o 11» e.
Jeder vernünftige Mann, insbesondere aber die Ärzte, sollten
hier zur Verbesserung ihr Schärflein beitragen, indem sie alle un-
gesunde Kleidung nicht dulden und bald würden die vielen Krank-
heiten der Frauen schwinden, hingegen die Geldbörsen des Mannes
voller sein.
Die Ursache der vielen vorkommenden Übelstände ist wohl auch
darin zu suchen, dass die wenigsten Frauen wissen, was für üble
Folgen die verschiedenen Modethorheiten haben und jedes Aufklären
ängstlich vermieden wird, weil man annimmt, es sei unschicklich.
Würden die Mädchen eine durchschnittlich bessere Erziehung
erhalten, die mehr Wert auf inneren Gehalt legen würde, so wäre
hiemit oft auch der Grund zum socialen Glücke gegeben und die heute
schon sprichwörtlich bekannten Ehedramen, Scheidungen u. 8. f. würden
sehr bedeutend an Zahl herabsinken.
Die Unterkleidung sei wie beim Manne aus reiner Schafwolle.
Als Rad wähle man das normale Herreurad, 56—65 Übersetzung,
hochgestellte Lenkstange, bequemen und genügend breiten 22cm-Sattel.
An Rennen oder anstrengenden Touren betheilige man sich nicht.
Über das Radfahren der Kinder sei nur gesagt, Kinder gehören
auf den Spielplatz, nie aber aufs Rad.
Das Kad im Dienste der Wehrkraft.
Bis zum Jahre 1894 war das Militär-Radfahrerwesen nur in
Frankreich, England, Italien und Russland angewendet. Erst seither
machte Deutschland und Österreich sich geltend und fand das Rad-
fahren das erstemal eine praktische Verwertung im Fecht- und Turn-
lehrer-Curs zu Wiener- Neustadt. Obsehon bei Übungen und Manövern
einzelne Ofriciere und Mannschaften als Melde- uud Ordonnanzfahrer
den verschiedenen Stäben zugetheilt waren, erscheinen solche dennoch
erst in dem am 1. October 1896 in Kraft getretenen Dienst-Regle-
ment, II. Theil, für gewisse Dienste in Betracht gezogen. 1895 96
wurde über Anregung des Reserve-Lieutenants Franz Smutny der
erste Militär-Radfahrcura in Graz aufgestellt und war der genannte
Officier mit der Leitung des Unterrichtes betraut, während die übrige
militärische Ausbildung einem activen Officier übertragen wurde. Zu
dem Curse wurden 28 Unterofficiere und Mannschaften commandirt.
Der Unterricht zerfiel in zwei Theile, den theoretischen und
den praktischen. An letzteren schlössen sich Übungen im Terrain
und Gefechtsübungen. Derselbe Ours war in vollständig kriegsmässiger
Ausrüstung und Bewaffnung bei den H erbst manövern an der ungarisch-
steierischen Grenze in Verwendung. Die dein Detachement zufallen-
den Aufgaben waren folgende: Besetzung eines wichtigen Bahnüber-
ganges. Alarmirung eines feindlichen Cantonnements, Seitendeckung
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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.
341
eines vorrrjarschirenden Cavallerie-Regimentes, Brückenbesetzuugen. Be-
setzung einer weit vorwärts gelegenen Ortschaft,Vertheidigung eines Defile
im Vereine mit Cavallerie, Kecognoscirungen. Streifpatrullen, Quartier-
vorbereitungen, ferner Meldedienst in und unter den einzelnen Körperu.
Die Relation über die Leistungen dieses Radfahrer-Detache-
ments lautete sehr günstig und nun rinden diese Curse jährlich zwei-
mal zu je zwei Monaten mit 30 Frequentanten statt.
Eigene Radfahrer-Abtheilungen wie in Frankreich und England
haben wir in Österreich nicht. In Frankreich bestehen 25 Radfabrer-
Compagnien und erhält jedes Armeecorps und jede Cavallerie-Divisiou
eine 200 Manu starke Abtheilung, welche nach Bedarf in vier oder
mehr Sectionen gegliedert werden kann.
England hat gleichfalls eigene Abtheilungen in der Stärke von
24 Radfahrern.
Der Militär-Radfahrer unterscheidet sich von jeder anderen
Kategorie von Radfahrern vor allem dadurch, dass seine Thätigkeit
Pflicht ist. Unter Umständen kann ja der Dienst des Militär-Radfahrers
ein Vergnügen sein, allein er darf auch dann nicht versagen, wenn
an ihn Anforderungen gestellt werden, welche die Grenze seiner
physischen Kräfte streifen und volle Aufopferung fordern. Die
Leistungen können aber versagen bei zu den Manövern eingezogenen
Reservisten, welche in ihrem bürgerlichen Berufe sich aus irgend
einem Grunde des Fahrrades bedienten, ihren Körper und nicht
minder ihre Maschine schonen und untraiuirt sind. Der Militär-Rad-
fahrer muss also erzogen und ausgebildet werden, und zwar in ge-
meinschaftlicher Schule und nach einheitlichem System. Indem er oft
in Lagen kommt, wo er auf sich angewiesen ist und selbständig
handeln muss, bedarf er mehr wie jeder andere Kämpfer des Muthes,
der Findigkeit, der List und nicht minder einer höheren Bildung.
Er sei ferner im Kartenleseu bewandert, ein guter Schütze und
daher wähle man nur solche Personen hiezu aus, an die man diese
gesteigerten Anforderungen stellen kann. Diu Zukunft wird lehren,
dass die Leistungen eiuer solchen Abtheilung die einer Elitetruppe
sein werden.
Überfälle, Verstecke und Hinterhalte. Zerstörungen feindlicher
Bahnen und Telegraphen, Brücken. Bauten, Wegnahrae oder Ver-
nichtung feindlicher Vorräthe und Transporte, Beitreibungen, nächt-
liche Alarmirangen, Verbreitung von Schrecken und Verwirrung bei
der Bevölkerung o. s. f.. lauter dem kleinen Kriege eigentümliche
Unternehmungen und bisher von besonderen Detachemeuts. fliegen-
den Colonnen, Streif-Corps und Parteigängern ausgeführt, werden
künftighin vorwiegend Radfahrertruppeu als Aufgaben zufallen.
20*
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Kolbe. Die verschiedenen Sporte un.l ihr Zweck etc.
Hiebei dürfte aber die grösstmöglichste Einheit 1 bis
200 Manu sein.
Radfahrer-Truppen werden zwar keine Umwälzung auf dem
Gebiete der Schlachteutaktik hervorrufen, aber sie werden die
Offensivkraft des Heeres steigern, die Bedeutuog der Cavallerie er-
höhen, indem sie ihr eine ganze Reihe wichtiger Aufgaben abnehmen
und ihr gestatten, ihre Haupttbätigkeit als Schlachtenreiterei zu
entfalten.
Die grossen Radfahrer- Verbünde und das Vereinswesen.
Das Radfahren ist ein geselliger Sport und so kam es, dass
schon frühzeitig sich Vereine und Clubs gründeten, welche wieder
zu grossen Verbünden zusammentreten. Heute besitzt jedes Land ein
oder zwei grosse Verbände mit 4.000 bis 100.000 Mitgliedern. In
Österreich wird diese Stelle vom „Bund deutscher Radfahrer öster-
reichsu eingenommen. Nach dem Grundsatze „Einigkeit macht starku
arbeitet jedes Mitglied im Vereine mit dem Verbände und tritt ein
für Radfahrrecht und Radfahrfreiheit. Die Bundesbeiträge sind gering,
die Vortheile gross und auf der Hand liegend.
Die Radfahrerliteratur ist eine mächtige und besitzen wir wohl
die genauesten und billigsten Reisebücher, die besten Karten und
nicht minder gediegene Sportzeitungen, Handbücher und Kunstwerke.
Leider kann ich auf Recht und Gesetz im Radfahrerwesen»
Technik, das radsportliche Versicherungswesen, die Fahrrad- und
Kautschuk-Industrie mit ihren verwandten Geschäftszweigen, Ver-
suchsergebuissen, Neuheiten, Hygienie des Radfahrens u. s. f. nicht
mehr eingehen, das steht aber fest, der Radsport, welcher sich in
10 Jahren die ganze civilisirte Welt im Sturme erobert hat, ist einer
der gesündesten, edelsten und anregendsten Sporte, das Rad selbst
aber ist ein Liebling von Jung und Alt, von Dorf und Stadt, ein
unentbehrlicher Factor des modernen Lebens geworden ; hier fährt der
Handwerker, dort der Bauer, Student und Lehrer, dort strampelt der
Dienstmann, eilig hat es der Gendarm, noch eiliger der ausreissende
Dieb, der Soldat fahrt Rad im Dienste der Landesverteidigung, der
Dorfpfarrer radelt zu einem Schwerkranken, ihm begegnen das Kinder-
mädchen, der Reisende, der Rauchfangkehrer, der Schuster, der
Schneider, der Bäcker, der Briefbote und der Doctor, alle jagen an
ihm vorüber mit dem alten Radiergrusse, mit dem auch ich schliesse:
„All* Heil!-'
nsp«&.
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343
Österreicher und Russen in Italien, 1799,
(Hiezu die Tafeln 11 und 12.)
Nachdruck verboten. Cbersetzangsreeht vorbehalten.
Mit dem Frieden von Campoformio war der Kampf, den Öster-
reich, unbeirrt durch deu Abfall seiner Verbündeten, volle sechs
Jahre hindurch gegen Frankreich geführt, beendet; aber der Keim
eines neuen Krieges lag für Klarsehende deutlich erkennbar, bereits
in den Friedensbestimmungen, die von den Franzosen gebrochen
wurden, bevor ihre Durchführung noch recht begonnen hatte.
Noch deutlicher sprachen sich die Absichten des französischen
Directoriums in den Gewaltacten aus, die ihre Heere in Italien und
in der Schweiz verübten. Ein durch französischen Übermuth hervor-
gerufener Aufstand in Rom gab dem Directorium Anlass, ein Truppen-
corps dahin zu senden, Papst Pius VI. gefangen nehmen zu lassen
und den Kirchenstaat in eine Republik umzuwandeln. Entgegen den
Bestimmungen der geschlossenen Militär-Convention, nach welcher
die Besatzungen der Reichsfestungen nur aus den Contingenten der
betreffenden Reichsfürsten bestehen sollten, besetzten die Franzosen
Mainz, blockirten ebenso widerrechtlich Ehrenbreitstein und nahmen
die Rheinschanze bei Mannheim mit offener Gewalt weg. In der
Schweiz annectirte das Directorium, unbeirrt um seine Verheissungeu,
Genf, im Elsass Mühlhausen, wandelte die bisherige Eidgenossenschaft
in eine „helvetische" Republik um und zwang diese durch Waffen-
gewalt zu einem Schutz- und Trutzbündnis.
Diesem Vorgehen Frankreichs am Rhein, in Italien und in der
Schweiz, zu dem im April 1798 noch die Fahneuaffaire des französi-
schen Gesandten in Wien, Bernadotte, kam, die einen förmlichen
Aufstand in der österreichischen Residenzstadt hervorrief, entsprachen
vollkommen die Forderungen der französischen Gesandten bei dem
Rastatter Congress, der die Angelegenheiten des Deutschen Reiches
ordnen sollte. Unter den verletzendsten Formen verlangten die Franzosen
gleich in den ersten Sitzungen als Entschädigung für den durch die
'ungerechten Angriffe" des Deutscheu Reiches herbeigeführten Krieg
die Abtretung des ganzen linken Rheinufers. Freilich war ihnen der
Weg zu dieser Forderung von Seite einer der beiden deutschen Gross-
mächte schon längst geebnet worden, denn Preusseu hatte ihnen die
Organ der njlHUr.wl»«enscb*(llicbca V. reine. LIX. Band. 189t< 27
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
Erfüllung derselben schon in den Verträgen vom April 1795 und
vom August 1796 gewährleistet. Daher war auch Österreich in dem
soeben abgeschlossenen Frieden genöthigt gewesen, dieser Forderung
bedingungsweise zuzustimmen. Die Schwierigkeiten in der Weg-
räumung dieser, theils schwer erfüllbaren, theils lästigen Bedingungen,
brauchten die französischen Gesandten allerdings nicht zu fürchten,
wenn sie nur die Einwilligung der übrigen Heichsstände gewannen.
Diese, eingeschüchtert durch das gewaltsame Vorgehen der franzö-
sischen Truppen gegen die Reichsstände zu beiden Seiten des Rheins,
bewilligten denn auch am 4. April 1798 die Forderung der Franzosen
und der Protest Österreichs konnte nur den Standpunkt dieses Staates
bezeichnen, aber den Gewaltact nicht ungeschehen machen. Hiezu
wäre ein Abbruch der Verhandlungen nothwendig gewesen, d. h. eine
Wiedereröffnung des Krieges. Daran aber konnte Österreich vorerst
nicht denken, sondern musste bestrebt sein, eine neue, kraftvolle
Coalition zusammen zu bringen. Verbündete im Deutschen Reiche
selbst zu finden, war freilich bei der Zerfahrenheit und Schwäche der
kleineren und grösseren Reichsstände, deren Vertreter in unwürdigster
Weise um die Gunst der Franzosen buhlten, ganz unmöglich; der
zweite bedeutende Staat in Deutschland aber, Preussen, war einem
Kriege gegen Frankreich nicht nur selbst abgeneigt, sondern suchte
auch mit allen Mitteln Österreich zu isoliren und die wenigen wohl-
gesinnten Reichsstände zur Neutralität zu bewegen.
Unter stets neuen brutalen Forderungen der Franzosen und
demüthigen Bitten, Vorstellungen und Schmeicheleien der Reichs-
Friedens-Deputation ; unter unermüdlichen Versuchen von Seite Öster-
reichs, Verbündete zu gewinnen, um den französischen Anmassungen
mit den Waffen in der Hand entgegentreten und Deutschland un-
versehrt den Deutschen erhalten zu können, neigte das Jahr 1798
sich zu Ende. Es war Österreich nur gelungen, nichtdeutsche
Mächte, Russland, England und Sicilien, zum Abschlüsse eines Ver-
trages zu bewegen, in welchem England beträchtliche Subsidien,
Russland aber die Beistellung eines Hilfscorps versprach.
Nach den gegen Ende Januar 1799, von Kaiser Franz erlassenen
Befehlen, wurden die zur Verfügung stehenden Streitkräfte in drei
selbständige Armeen eingetheilt.
Zu der „Armee in Deutschland", die dem Befehle des Erz-
herzogs Carl unterstellt wurde und welche aus den in Böhmen und
Oberösterreich dislocirten Truppen, 40 Bataillone, 10 Compagnien
und 104 Escadronen bestand, kam noch das bisherige „Corps in Vor-
arlbergs, 14 Bataillone, 14 Grenadier-Compagnien, 18 Compagnien
und 5 Escadronen unter F. M. L. Freiherr von Hotze, das nebst
dem „Corps in Graubündten", 4 Bataillone, 12 Compagnien, 2 Esca-
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
345
dronen unter G. M. Auffenberg, den linken Flügel dieser Armee
bilden sollte.
Im Inntbal und im südlichen Theile von Tirol wurde unter
dem Befehle des F. M. L. Belle gar de eine Armee von 50 Bataillonen
und 14 Escadronen gebildet.
Die „italienische Armee", vorläufig unter dem Befehle des
F. M. L. Freiherr von Kray, 82 Bataillone, 76 Escadronen, hatte
sich an der Etsch zu sammeln.
Russland hatte sich erboten, zu dem bevorstehenden Kriege
50.000 Mann Hilfstruppen beizustellen, von welchen ein Theil zu
der Armee in Italien stossen sollte, deren Commando auf Wunsch
des Kaisers Franz dem F. AI. Graf Suwarow übertragen wurde.
Für den Kriegsschauplatz in Deutschland war der andere Theil des
russischen Hilfscorps unter G. L. Korsakow, dann das Corps des
Prinzen von C o n d e bestimmt, das nach dem Frieden von Campo-
formio aus österreichischen in russische Dienste getreten war.
Frankreich gedachte zu dem bevorstehenden Kriege mit fünf
Armeen in Thätigkeit zu treten. Die „Donau- Armee", 46.000 Mann
unter General J o u r d a n , hatte vom Oberrhein bis an den Inn
vorzudringen und die Ausgänge Tirols zu besetzen, während eine
Öbservations-Armee von 48.000 Mann die festen Plätze und die
Rheinübergänge sichern, dann die Operationen der Donau-Armee
durch Demonstrationen gegen den Main und den Neckar unter-
stützen sollte.
Die „Schweizer Armee" unter General Masse* na, 30.000 Mann,
verstärkt durch Truppen, die in der Schweiz aufzustellen waren,
hatte Graubündten und Tirol zu erobern, indem der linke Flügel und
das Centrum über Chur und Biegenz nach Innsbruck, der rechte
Flügel nach Bozen und Brixen vordrang.
Für Italien rechnete man, ohne die cisalpinischen, ligurischen,
polnischen und piemontesischen Truppen, auf eine Armee von
00.000 Mann, deren Commando dem General Scherer übertragen
wurde. Sie sollte über die Etsch und Verona gegen die Brenta und
Piave operiren, während der linke Flügel Trient besetzte und ein
Corps durch das Valtelin nach Bozen und Brixen vorsandte.
Die Armee von Rom unter General Macdonald hatte endlich
die Eroberung von Neapel zu vervollständigen und die Inseln Corfu
und Malta zu unterstützen.
Der Beginn des Krieges.
Die fortgesetzten Übergriffe der Franzosen in Italien und in der
Schweiz veranlasste die österreichische Regierung, die Räumung dieser
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346 Österreicher and Russen in Italien, 1799.
Länder von französischen Truppen zu verlangen. Dieses Begehren wurde
von Seite des Directoriums mit dem Verlangen beantwortet, die
kaiserlichen Truppen hinter den Inn zurückzuziehen und den Rück-
marsch der russischen Hilfstruppen aus den kaiserlichen Erblanden
zu veranlassen. Als der Wiener Hof diese Aufforderung unbeantwortet
Hess, verkündete das Directorium am 20. Februar den Entschluss,
seine Forderungen mit Waffengewalt unterstützen zu wollen ; gleich-
zeitig erlies3 es an General Jourdan den Befehl, den Rhein zu
überschreiten.
Aber in Deutschland, wo die beiderseitigen Heere noch weit
voneinander getrennt waren, kam es vorläufig noch nicht zum Kampfe,
wohl aber in der Schweiz. Sobald dort Mass e* na die Nachricht
erhalten hatte, dass die Armee Jourdan's so viel Raum gewonnen,
als sie benötbigte, um im Einklänge mit der Schweizer Armee
operiren zu können, Hess er seine Truppen gegen Graubündten vor-
rücken und drängte zwischen dem 6. und 17. März nach heftigen
Kämpfen die geringen, dort stehenden österreichischen Streitkräfte
nach Tirol zurück.
Aber die Lage änderte sich bald. Schon am 21. März warf
Erzherzog Carl die Vorhut Jourdan's bei Ostrach zurück, zwei
Tage später wurde ein Angriff M a s s 6 n a's auf Feldkirch erfolgreich
abgewiesen und am 26. Jo urdan von Erzherzog Carl bei Stockach
entscheidend geschlagen.
Mit der Schlacht von Stockach war das Deutsche Reich bis
zum Rhein vom Feinde befreit und auch Massen a beeilte sich,
seine vorgeschobeneu Posten nach Graubündten zurückzuziehen, da
er nach dem Rückzüge Jourdan's Gefahr lief, durch die Generale
Bellegrade und Hotze in der Front, durch Erzherzog Carl im
Rücken angegriffen und erdrückt zu werden.
Der Beginn der Operationen in Italien.
Ebenso glücklich wie in Deutschland waren die kaiserlichen
Waffen in Italien.
Die für die dortigen Operationen bestimmten österreichischen
Truppen befanden sich Ende Februar noch in Quartieren in weiter
Ausdehnung von der Etsch bis nach Steiermark, Istrieu und Dalraatien.
Als F. M. L. Freiherr von Krav am 7. März die Nachricht von der
Eröffnung der Feindseligkeiten erhielt, begann er seine Truppen an
die Etsch vorzuschieben. Am 21. März überbrachte ihm der General-
Quaitiermeister, G. M. Marquis Chasteler, den Operationsplan.
Nach diesem sollte er Pesch i er a belagern, Mantua beobachten und
sowohl im Thale des Oglio, als der Adda bis nach Edolo und
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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Chiavenna aufwärts dringen. Wo er die Truppen des Feindes ver-
sammelt finden würde, seien sie mit der grössten Entschiedenheit
anzugreifen. Auf diese Weise werde ein Gebirgskrieg vermieden und
Tirol dennoch vom Feinde befreit.
Das österreichische Heer war zu dieser Zeit noch auf einem
so grossen Flächenraum zerstreut, dass F. M. L. Freiherr von Kray
vorläufig nur 52.000 Mann an der Etsch sammeln konnte. Ende
März hatten diese Truppen folgende Aufstellung:
Rechter Flügel: Division G. M. Eisnitz, 6 Bataillone,
10 Compagnien Jäger, 8 Escadronen Husaren, im ganzen 4.900 Mann,
bei Pastrengo.
Centrum: Division F. M. L. Kaim, 17 Bataillone, 20 Escadronen,
17.700 Mann, bei Verona. In Verona selbst lagen 3 Bataillone
(2.600 Mann).
Linker Flügel: Division F. M. L. Freiich, 22 Bataillone,
14 Escadronen, 22.500 Mann, bei Legnago und Bevilacqua. Besatzung
von Legnago, 5 Bataillone (4.500 Mann).
Im Anmärsche waren* und konnten für die nächsten Tage er-
wartet werden : Die Division F. M. L. Z o p h, 1 1 Bataillone (9.700 Mann)
und die Division Ott, 26 Escadronen (4.400 Reiter). In Venedig
lag die Brigade G. M. Montfrault, 6 Bataillone, in verschiedeneu
anderen Plätzen von Kärnten und Istrien befanden sich 7 Bataillone,
8 Escadronen. Nebst diesen Truppen wurde noch die 8% Bataillone
und 2 Escadronen starken Brigade G. M. Vukassovich, etwa
7.000 Mann aus Tirol zur Verstärkung abgesendet, so dass die ganze,
für die Operationen in Italien bestimmte österreichische Armee etwa
85.000 Mann stark war.
Die französische Armee in Italien zählte im ganzen 117.000 Mann,
die allerdings über die ganze Halbinsel vertheilt waren.
Die „neapolitanische Armee" unter General M a c d o n a 1 d,
34.000 Mann, hielt die römische und parthenopäische Republik be-
setzt; 25.000 Mann befanden sich in den verschiedenen Garnisonen
Ober-Italiens, so dass dem Commandanten der eigentlichen „italienischen
Armee", dem ehemaligen Kriegsminister Scher er, nur 58.000 Mann
zur Verfügung blieben. Er hatte mit diesem Heere offensiv vor-
zugehen, die Etsch zu überschreiten und den Gegner aus dem
Venezianischen zu drängen.
Am 22. März concentrirte General Scher er seine Truppen
am Mincio zwischen Mantua und Peschiera folgendermassen :
Linker Flügel bei Peschiera unter Scherer: Die Divisionen
Serurier, Delmas und Grenier, 23 Bataillone, 28 Escadronen,
22.300 Mann.
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I
348 Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Centrum bei Valeggio unter General Moreau: Die Divisionen
Victor und Hatry, 14 Bataillone, 16 Escadronen, 14.500 Mann.
Rechter Flügel bei Mantua : Die Division Montrichard
9 Bataillone. 16 Escadronen, 9.500 Mann.
Zur Unterstützung dieser Truppen wurde die Division Desolles.
5.000 Mann, aus dem Veltlin gegen die obere Etsch herangezogen:
die Division Gauthier aber nach Toscana abgesandt, um dort an
Stelle der grossherzoglichen eine republikanische Regierung ein-
zurichten.
Die Etsch bildete für die Österreicher eine starke Vertbeidiguugs-
linie. Die befestigte Stadt Verona deckte die Ausgänge aus Tirol,
der Raum zwischen der Etsch und dem Garda-See war durch das
befestigte Lager bei Pastrengo gesperrt und so die Verbindung mit
der Armee in Tirol gesichert. Die liuke Flanke der Verteidigungslinie
war durch die Festung Legnago und das sumpfige Terrain gedeckt.
Die von der unteren Etsch und dem Po in die venezianischen Lagunen
führenden Canäle wurden gestaut, Venedig selbst, das als Haupt-
Proviantdepot diente, befestigt. Auf der unteren Etsch und auf dem
Garda-See besassen die Österreicher eine Flotille von 40 Fahrzeugen
mit 300 Geschützen und 2.000 Mann Besatzung. Alle Flüsse, die sich
im Rücken des Heeres befanden, hatten bequeme Übergangspunkte.
Am 25. März überschritt General Scher er den Mincio und
griff am folgenden Tage die Stellung der Österreicher auf der ganzen
Linie an. Entsprechend der beiderseitigen Kräfteverteilung war auch
der Ausgang des Kampfes. G. M. Eisnitz wurde von dem über-
legenen Gegner über die Etsch gedrängt, im Centrum, wo F. M. L. Kai in
nur 13.000 Mann in's Feuer führen konnte, blieb der Kampf un-
entschieden, auf dem linken Flügel wurde General Montrichard bis
hinter den Tartaro zurückgeworfen, so dass sich auch General
Moreau veranlasst sah, die besetzten Ortschaften vor Verona zu
räumen.
Die Verluste der Kaiserlichen an diesem Tage beliefen sich
auf 6.000 Mann, 12 Geschütze fielen in die Hände der Franzosen.
Diese verloren etwa 4.000 Mann, 15 Geschütze und 32 Munitions-
karren.
Das Treffen hatte keine nennenswerten Folgen; sowohl Sc Ii er er
als Kray blieben zwei Tage lang unthätig, dann befolgte der erstere
doch die Vorschläge des Kriegsrathes und beschloss, den Übergang
über die Etsch, zwischen Verona und Legnago zu erzwingen. Zu diesem
Zwecke wurde die Armee bei Isola della Scala gesammelt, nur die
Division Serurier hatte bei Rivoli zu bleiben und durch Demon-
strationen über die Etsch die Aufmerksamkeit des Gegners von den
Bewegungen der Armee abzulenken.
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
349
Während die Divisionen des französischen Gros ihre Vereinigung
bei Isola della Scala bewerkstelligten, was infolge der schlechten
Wege und der fehlerhaften Marsch-Dispositionen so langsam sich
vollzog, dass die Truppen erst am 2. April in ihre Aufstellungen
gelangten, hatte General Serurier am 30. März die Etsch über-
schritten und war noch an diesem Tage etwas voreilig gegen Verona
vorgerückt. F. M. L. Freiherr von Kray, der inzwischen sein Heer
bei Verona gesammelt hatte, sandte Serurier die Division F r e 1 i c h
entgegen, welche die Franzosen angriff und bis Pol zurückwarf. Hier
versuchte Serurier, unterstützt durch heftiges Geschützfeuer vom
jenseitigen Ufer, neuerdings Widerstand zu leisten. Aber ein
bravouröser Sturm der Grenadier-Bataillone Weber (Divisionen der
Regimenter Nr. 10, 18, 36) und Fiquelmont (Divisionen der Regimenter
Nr. 13, 14, 43) entriss den Franzosen den noch nicht vollendeten
Brückenkopf; in heftiger Flucht drängten die Truppen Serurier's
über die Brücke, welche, da in der Eile einige Seile abgehauen
worden waren, riss, wodurch ein grosser Theil der Franzosen in den
Fluss stürzte und ertrank. Ihre Nachhut, 2 Bataillone, die auf dem
linkon Ufer zurückgeblieben war, wurde zum Theil niedergehauen,
77 Officiere, 1.100 Mann geriethen in Gefangenschaft. Die Österreicher
verloren in dem Kampfe 390 Mann todt und verwundet.
Durch die Niederlage Serurier's war der Weg nach Peschiera
wieder frei geworden; F. M. L. von Kray, zu dem inzwischen auch die
Division Zoph gestossen war, sandte die Brigade St. Julien auf
dem rechten Etsch-Ufer gegen Peschiera vor, von wo sie zu der von
Verona nach Sommacampagna dirigirten Brigade Hohenzollern
zu stossen hatte. General Scher er, der nun befürchtete, dass der
Gegner ihn im Norden überflügeln, vom Mincio abdrängen und in
die Sümpfe und Niederungen des Po drängen könne, verzichtete auf
seine frühere Absicht, über die Etsch zu gehen und beschloss, seinen
linken Flügel zu verstärken und die Österreicher aus der Gegend von
Peschiera zu vertreiben. Die Division Serurier hatte mit den
Divisionen Hatry und Montrichard zwischen Castel d'Azzano
und Buttapietra Aufstellung zu nehmen und, 23 Bataillone, 32 Esca-
dronen (19.600 Mann) stark unter Moreau den linken Flügel zu
bilden, gegen Sommacampagna vorzurücken und die Österreicher von
der Strasse nach Peschiera zu vertreiben. Die Division Delmas,
7 Bataillone, 16 Escadronen (6.500 Mann) bei Magnano das Centrum,
sollte mit dem rechten Flügel der Armee, den Divisionen Victor
und Grenier, 16 Bataillone, 12 Escadronen (14.500 Mann) bei
Raldone und Pozzo gegen Verona vorgehen.
Während der französische Obergeneral diese Anordnungen traf,
beschloss F. M. L. Freiherr von Kray einen Angriff auf die linke
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Österreicher und Bassen in Italien, 1799.
Flanke des Gegners. Es standen ihm hiezu 53 Bataillone, 34 Esca-
dronen (45.500 Mann) zur Verfügung, die er in vier Colonnen theilte.
Die erste Colonne, Division F. M. L. Graf Mercandin.
6 Bataillone, 10 Escadronen, (7.000 Mann) hatte gegen Pozzo vor-
zurücken und den hinter diesem Orte vermutheten rechten Flügel
des Gegners anzugreifen; die zweite Colonne, Division Kaim.
8 Bataillone, 2 Escadronen (6.500 Mann) sollte gegen das Centrum
bei Magnano, die dritte Colonne, Division Zoph, 8 Bataillone,
2 Escadronen (6.000 Mann) gegen den feindlichen linken Flügel vor-
gehen. Die vierte Colonne, Division Fr eli ch, 13 Bataillone, 6 Esca-
dronen (10.000 Mann) hatte der zweiten als Reserve zu folgen.
G. M. Graf Hohenzollern, sammt der Brigade St. Julien, im
ganzen 12 Bataillone, 12 Escadronen (11.000 Mann) erhielt den
Befehl, nach Villafranca zu marschiren und gegen Povegliano und
Isola alta vorzugehen, aber auch die Strasse von Mantua zu beob-
achten. Oberst Szenassy hatte mit 4 Bataillonen das rechte Ufer
der Etsch bis S. Giovanni zu sichern, Oberst Schustekh erhielt
den Auftrag, mit 2 Bataillonen und 2 Escadronen bei Albaredo den
Fluss zu übersetzen und den Feind in Flanke und Rücken zu be-
unruhigen.
Die Schlacht bei Magnano.
Am 5. April früh begann der Vormarsch der beiderseitigen
Heere, doch erst um 10 Uhr vormittags entwickelte sich der Kampf
u. z. in der Nähe von Pozzo, wo die Colonne M er caudin von den
Divisionen Victor und Grenier unter harten Verlusten zurück-
geworfen wurde. G. M. Graf Mercandin selbst fiel. Bald war
jedoch das Gleichgewicht wieder hergestellt, als G. M. Chasteler
die vier Bataillone Szenassy's heranführte. Inzwischen war auch
die Division Kaim über Magnano vorgerückt und bei Buttapietra
auf die Division D elmas gestossen, welche hartnäckigen Widerstand
leistete. Nicht weniger heftig war der Kampf der Division Zoph, die
sich mit Mühe gegen die wiederholten Angriffe Hatry's undMont-
richard's behauptete. Gegen 2 Uhr nachmittags wogte der Kampf
noch unentschieden hin und her; im grossen waren die Franzosen
sogar im Vortheile. Da griff auf dem rechten Flügel Hohenzoll'ern
in das Gefecht ein, während F. M. L. Freiherr von Kray auf dem
linken die Reserve-Division Freiich vorführte. Victor und Grenier
mussten um so eiliger zurückgehen, als bereits Oberst Schustekh,
der bei Albaredo die Etsch übersetzt hatte, in ihrem Rücken erschien.
General Moreau und D elmas, selbst hart bedrängt, wurden durch
den Rückzug des rechten französischen Flügels in Flanke und Rücken
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
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bedroht und sahen sich gegen Abend gezwungen, ihre Stellungen zu
räumen.
Die Franzosen gaben ihren Verlust an Todten und Verwundeten
auf 4.000 Mann an; 4.500 Mann, darunter 104 Officiere, geriethen
in Gefangenschaft der Österreicher, die 18 Geschütze, 40 Munitions-
karren und 7 Fahnen eroberten. Ihr Verlust bestand in 780 Todten,
3.049 Verwundeten und 1.800 Gefangenen.
General Scher er erreichte in der Nacht, vom Sieger nur schwach
verfolgt, Villafranca und Isola della Scala, am folgenden Tage setzte
er den Rückzug über den Canal Molinella fort und passirte am
7. bei Goito und Pozzolo den Mincio. An demselben Tage nahm die
österreichische Armee Stellung bei Villafranca.
Inzwischen hatte auch G. M. Klenau, der bereits gegen Ende
März au den Po detachirt worden war, mit Glück operirt. Nachdem
er am 29. März die Etsch überschritten, war er auf dem linken
Po-Üfer bis Governolo vorgedrungen, übersetzte bei Pontelagoscuro
den Fluss, machte 350 Gefangene und nahm die französische Po-
flotille weg.
Auf Seite des Gegners war die Division Gauthier, ohne
"Widerstand zu finden, in Florenz eingerückt und entfernte dort den
Grossherzog, dessen Land eine republikanische Verfassung erhielt.
Zwischen den beiderseitigen Heeren herrschte nach der Schlacht
von Magnano einige Tage Ruhe. F. M. L. Freiherr von Kray wollte
bis zur Ankunft des G. d. C. Freiherr von Melas nichts weiter
unternehmen; doch auch dieser war nach seinem Eintreffen in Verona
am 9. April nicht geneigt, den Entschliessungen des commandirenden
Generals Graf Suwarow, vorzugreifen. Erst am 14. April über-
schritt er den Mincio bei Valeggio und gab dann das Commando
an F. M. Suwarow ab, der an diesem Tag in Verona eintraf.
Die Österreicher standen am 14. April:
das Gros unter G. d. C. Freiherr v. Melas bei Valeggio 1 _ _ _ _ _ , r
, . tt la i- ^ t Ali i • >c t i • s i 29.000 Mann
die Vorhut unter F. M. L. Ott bei Montechian . . J
G. M. Vukassovich bei Rocca d'Anfo .... 7.000 „
G. M. Graf Hohenzolleru bei Marcaria .... 5.000 „
G. M. Eisnitz, St. Julien und Klenau bei
Peschiera und Mantua . . 14.500 „
zusammen . . 55.500 Mann.
Vom Gegner befand sich die erste Coionne unter General
Scher er, die Divisionen Delmas, Victor und Grenier,
13.000 Mann, auf dem Rückzüge nach Cremona; die zweite Coionne
unter Moreau, die Divisionen Hatry, Serrurier und Mont-
richard, 12.000 Mann, auf dem Rückzüge nach Pontevico. In
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Pescbiera waren 1.300 Mann, in Mantua 10.600 Mann als Besatzung
zurückgeblieben.
Das Vorrücken der Verbündeten an die Adda.
„Ihnen werde ich die über den Feind zu erringenden VortheUe
zu verdanken haben; Sie haben mir die Bahn zum Siege eröffnet!"
Mit diesen Worten begrüsste F. M. Graf Suwarow am 16. April
den Sieger von Magnano und als er an demselben Tage Musterung
über einen Theil der österreichischen Truppen hielt, war er sichtlich
zufrieden und sagte zu den ihn umgebenden Generalen: „Vortreff-
licher Schritt! Sieg!"
Er kannte ja diese Braven schon und hatte an ihrer Seite bei
Focsani und Martinesci gefochten und doch war seine erste Anord-
nung eine Taktlosigkeit, durch welche er dieselben Helden, die ihm,
nach seinen eigenen sehr richtigen Worten, den Weg zu den ferneren
Siegen gebahnt, tief verletzen musste. Er ordnete nämlich sofort
Bajonetübungen im österreichischen Lager an, die von russischen
Officieren geleitet werden sollten. Es ist gewiss, dass diese „zwischen
zwei grosse Schlachten eingeengten Stossübungen" nichts zu den
späteren Erfolgen beitrugen; nichtsdestoweniger gab Suwarow diese
ungerechtfertigte Anordnung, selbst nachdem ihm die österreichischen
Krieger zu den Lorbeeren von der Trebbia und von Novi verholfen,
nicht auf; es bedurfte dazu erst eines energischen Mahn Wortes von
Seite des Erzherzogs Carl.
Während das Gros der österreichischen Truppen diesen Übungen
oblag und Suwarow einige kostbare Tage nutzlos verstreichen Hess,
schob G. M. Graf Hohenzollern seine Truppen einestheils längs
des Oglio bis Pontevico, anderentheils an den Po vor, erbeutete bei
Casalmaggiore 56 Pontonwagen, machte an 200 Gefangene und Hess
Mirandola überfallen, wobei die Husaren 235 Gefangene machten und
2 Geschütze erbeuteten.
Am 17. April rückte F. M. L. Ott über die Chiese, am 19.
liess Suwarow auch das Gros in drei Colonnen an diesen Fluss
heranrücken, nachdem tagsvorher die erste Colonne der russischen
Hilfstruppen, 12 Bataillone, 4 Kosakenregimenter (11.000 Mann) unter
General Schweikowski bei Valeggio eingetroffen war.
Die erste österreichische Colonne, Division Zoph, rückte nach
Ponte S. Marco, die zweite, Division Frei ich, nach Calcinato, die
dritte, Division Kaim und Schweikowski nach Montechiari. Die
Vorhut wurde bis Castenedolo vorgeschoben; G. M. Graf Hoheu-
zollern ging bei Marcaria über den Oglio gegen Bozzolo vor.
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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Die Franzosen hatten ihren Rückzug nur bis hinter den Oglio
fortgesetzt. Die linke Colonne unter Moreau war bei Pontevico
über den Fluss gegangen, zog sich dann wieder aufwärts und blieb
bei Calcio, Soncino und Palazzolo stehen. Hier wollte Moreau sich
halten, aber General Scher er, dem die Colonne des G. M. Grafen
Hohenzollern energisch folgte, war mit dem rechten Flügel schon
bis Cremona zurückgegangen. Auch dieser Hauptdepotplatz der
französischen Armee musste bei dem stetigen Vorrücken Hohen-
zollerns geräumt werden, wobei viele Kriegsvorräthe in die Hände
der Österreicher fielen.
Durch die Räumung Cremona's war es auch Moreau unmöglich
geworden, sich zu halten, da bereits seine linke Flanke durch de-
tachirte Abtheilungen des Corps Vukassovich bedroht wurde.
Am 21. April setzten die Franzosen ihren Rückzug gegen die Adda
in drei Colonnen fort, u. z. in der Richtung auf Lecco, Cassano
und Lodi.
Die Armee der Verbündeten hatte am 20. gerastet; am 21.
setzte sie den Marsch fort. Die Vorhut unter F. M. L. Ott, sammt
der Division Zoph und der Brigade Vukassovich hatten sich
Brescia zu nähern und die Stadt, deren Citadelle eine Besatzung
von 1.400 Mann unter Major Bouzet hatte, zunehmen; die Armee
selbst rückte gegen Chiari vor. F. M. L. Freiherr von Kray, dem das
Commando über die gegen Brescia detachirten Truppen übertragen
war, forderte den Commandanten der Citadelle zur Übergabe auf
und Hess, als diese abgeschlagen wurde, das Feuer eröffnen und An-
stalten zum Sturme treffen. Doch wartete Bouzet diesen nicht ab,
sondern übergab um 4 Uhr nachmittags bedingungslos die Citadelle.
Ausser 1.264 Gefangenen fielen den Österreichern 46 Geschütze in
die Hände.
Noch an demselben Tag rückte die Division Ott bis Ospitaletto,
am 22. setzte die Armee ihren Marsch vom Mellaflusse an den
Oglio fort. F. M. L. Freiherr von Kray erhielt den Oberbefehl über alle
zur Belagerung vou Mantua und Peschiera bestimmten Truppen, sowie
über die Besatzungen von Verona und Leguago; auch G. M. Kien au,
der auf dem rechten Po-Ufer zn streifen hatte, wurde seinem Befehle
unterstellt.
Der Marsch der Hauptarmee gegen die Adda wurde in drei
Colonnen fortgesetzt. Die des rechten Flügels, bestehend aus den Divi-
sionen Ott, Zoph und Schweikowski, dann der Brigade Vukasso-
vich rückte gegen Bergamo, die mittlere, Division Freiich und
Kaim gegen Treviglio vor, während den linken Flügel eine kleine
Colonne unter G. M. Seckendorf bildete, die über Calcio nach
Crema marschirte und in Verbindung mit G. M. Graf Hohenzollern
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
trat, der die Richtung von Cremona nach Pizzighettone eingeschlagen
hatte.
F. M. Graf Suwarow, der bisher noch keine genauen Nach-
richten über Stärke und Stellung des Gegners erhalten hatte, hoffte
ihn am Oglio treffen zu können. Aber die Franzosen waren bereits
über die Adda zurückgegangen und standen bei Lecco, Cassano und
Lodi; nur eine schwache Nachhut war bei Palazzolo zurückgeblieben
und wurde am 23. April von da vertrieben. An diesem Tag, 4 Uhr
nachmittags trat die Hauptarmee ihren Marsch an die Adda an, aber
die Herstellung der Brücken über den Oglio verzögerte den Über-
gang bis 10 Uhr nachts, auch kamen mancherlei Irrungen in den
Colonnenrichtungen vor, so dass die Armee den Raum zwischen der
Adda und dem Oglio am 24. April noch nicht ganz zurückgelegt
hatte. Erst am 25. langte das ganze Heer an der Adda an und nahm
gegenüber der feindlichen Posten, die das rechte Ufer besetzt hielten.
Stellung.
Die Brigade Vukassovich mit einem Theil der russischen
Truppen besetzte Caprino gegenüber Brivio, die Division Zoph und
Ott nahmen bei S. Gervasio gegenüber Trezzo, die Divisionen F r e 1 i c h
uud Kaim bei Treviglio gegenüber Cassano, Stellung.
G. M. Seckendorf hatte Crema, woselbst er 30 Geschütze
und bedeutende Vorräthe fand, erreicht und rückte gegen Lodi vor;
G. M. Hohen zollern war bei Pizzighettone eingetroffen.
Die Schlacht bei Cassano.
General Scherer, der fest entschlossen war, sich hinter der
Adda zu halten, verfügte mit Einschluss der aus verschiedenen Theilen
der Lombardei herangezogenen Besatzungen über 28.000 Mann, die
er in drei Divisionen, jede zu 10 Bataillonen und 10 Escadronen
gliederte. Diese Macht vertheilte er auf der übermässig laugen
Strecke vou Lecco bis Pizzighettone, u. z. kam die Division Serurier
auf die Strecke von Lecco bis Trezzo, die Division Grenier vou
Vaprio bis Villa pompeana, die Division Victor von da bis Robecco.
Eine Abtheilung unter General Laboissiere, 5 Bataillone, 7 Esca-
dronen, hielt den Raum von Robecco bis an den Po besetzt.
Die Adda bot eine gute Vertheidigungslinie; 3ie konnte zu
dieser Zeit nur auf Brücken, deren es vier gab, bei Lecco, Cassano.
Lodi und Pizzighettone, überschritten werden. Der Fluss selbst ist
bis gegen Cassano tief eingeschnitten, mit zum Theil steilem, sehr
überhöhenden rechten Ufer; von Cassano abwärts aber, wo die Ufer
niedriger sind, bildet der Fluss bedeutende Moräste, theilt sich in
mehrere Arme, hat zu beiden Seiten breite und tiefe Canäle und
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Österreicher and Russen in Italien, 1799.
355
stellt einem Übergang grosse Schwierigkeiten entgegen. Bei Cassano,
Leceo und Lodi hatten die Franzosen verschanzte Brückenköpfe
hergestellt.
F. AI. Graf Suwarow benützte den 25. und 26. April, um Nach-
richten über die Aufstellung des französischen Heeres einzuziehen.
Am 26. befahl er dem F. M. L. Ott, bei S. Gervasio, Trezzo gegen-
über, eine Brücke schlagen zu lassen, die Adda zu übersetzen und
gerade auf Mailand vorzudringen. Sämmtliche Kosakenregimenter
und die Brigade Vukassovich sollten sich ihm anschliessen, das
Gros der Armee folgen, G. d. C. Melas aber bis auf weiteren Be-
fehl mit den Divisionen Kaim und Freiich als Reserve bei
Treviglio stehen bleiben.
Diese Disposition wurde jedoch geändert, als die Nachricht ein-
lief, dass Lecco vom Feinde besetzt sei, was Suwarow zu der
Annahme veranlasste, dass die ganze Division Serurier sich dort
befinde. Suwarow befahl nun Vukassovich und der ganzen
russischen Division bei Caprino stehen zu bleiben, um im Nothfalie
den General Fürsten Bagration, der mit 2 Bataillonen und drei
Kosaken-Regimentern, 3.000 Mann, gegen Lecco gesandt wurde, zu
unterstützen.
Die angeordnete Bereithaltung dieser Unterstützung erwies sich
thatsächlich als nothwendig, denn Bagration stiess bei Lecco auf
heftigen Widerstand und das Gefecht, das sich dort entwickelte,
gestaltete sich trotz der Schwäche der Franzosen so bedrohlich, dass
G. d. L Graf Rosenberg mit sämmtlichen russischen Truppen
dem bedrängten Fürsten zu Hilfe eilen rausste und F. M. Suwarow
die Brigade Vukassovich ebenfalls nachrücken Hess.
Es gelang endlich dem General Rosenberg, die Franzosen
aus Lecco zu vertreiben und Vukassovich blieb auf halbem
Wege, bei Brivio stehen, aber der ganz und gar unnöthige Kampf
hatte veranlasst, dass Suwarow den Hauptangriflf auf den folgen-
den Tag, den 27. April, verschieben musste.
Diese Verzögerung hatte aber auch die viel bedeutsamere Folge,
dass den Verbündeten die Erzwingung des Adda-Überganges viel
schwerer gemacht werden sollte, als dies am 26. der Fall ge-
wesen wäre.
Der Commandant des französischen Heeres, General Scherer,
der sich seit der Niederlage bei Magnano seiner schweren Aufgabe
durchaus nicht mehr gewachsen fühlte, hatte, da diese Erkenntnis
sich gar bald all1 seinen Truppen mittheilte, um Enthebung vom
Commando gebeten und schon am 26. April kam die zustimmende
Antwort des Directoriums , welches den Oberbefehl an General
M o r e a u übertrug.
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Dem General Moreau war es freilich nicht mehr möglich,
<lie Fehler seines Vorgängers ganz gut zu machen; aber er griff
doch mit Energie und Nachdruck ein und gewann im ersten Augen-
blick den nicht zu unterschätzenden Vortheil, dass er das gesunkene
moralische Gefühl seiner Truppen hob, die sich von seiner bewährten
Führung glänzende Erfolge versprachen.
Vor allem kam es darauf an, die so unklug auseinander ge-
zogenen Streitkräfte rasch an dem entscheidenden Punkte zu con-
centriren.
Unmittelbar nachdem Moreau Kenntnis von seiner Ernennung
erhalten, Hess er alle rückwärts befindlichen entbehrlichen Be-
satzungen vorrücken und wies den an der Adda stehenden Divisionen
neue Stellungen an. General Grenier musste mit seiner Division
nach Vaprio und Cassano rücken und sich dort mit Victor vereinigen,
dessen frühere Stellung General Laboissiere einzunehmen hatte.
Serurier musste sich ebenfalls dem Centrum nähern, doch änderte
Moreau diese letztere Verfügung bald wieder — nicht zum Vor-
theil der bevorstehenden Schlacht. G. M. Vukassovich war näm-
lich, wie erwähnt, bei Brivio eingetroffen und machte am Morgen
des 27. Anstalten die Adda dort zu übersetzen. Moreau befahl
deshalb Serurier nur ein Bataillon bei Trezzo zurückzulassen und
mit dem Gros seiner Division nach Brivio zurückzukehren. Diese
Massregel sollte verhängnisvoll werden.
General Moreau hatte ganz richtig geschlossen, dass der
Gegner gegen Vaprio und Cassano den Hauptstoss richten werde.
F. M. Graf Suwarow, der den ganzen Tag auf die Beendi-
gung des Gefechtes bei Lecco gewartet, befahl am Abend des 26.,
dass G. d. C. Freiherr von Melas am folgenden Morgen den
Brückenkopf von Cassano angreifen solle, während die Divisionen
Ott und Zoph bei Trezzo überzugehen hatten. Die drei Kosaken-
regimenter, die mit Fürst Bagration Lecco angegriffen, wurden
noch in der Nacht nach S. Gervasio zurückbeordert.
Um Mitternacht begannen die Österreicher mit dem Schlagen
einer Pontonbrücke bei S. Gervasio. Anfangs boten die steilen Ufer
und der schnelle Lauf des angeschwollenen Flusses grosse Schwierig-
keiten ; aber der General-Quartiermeister, G. M. Marquis Chasteler,
der den Brückenschlag leitete, wusste sie zu überwinden. Er selbst,
sowie Oberst d'Aspre legten mit Hand an, die Pontons wurden die
steilen Ufer hinab auf den Schultern getragen und so ausserordent-
lich war die Mühe, dass die Brücke, zu deren Herstellung nur sieben
Pontons nöthig waren, erst um f/26 Uhr früh vollendet war. Mit
den ersten Pontons wurden 80 Jäger und 50 Mann von Nädasdy-
Infanterie (Nr. 39) übersetzt, welche nahe am jenseitigen Ufer in
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
357
einer Casine am Fusse des Felsens, auf welchem das Schloss Trezzo
sich befindet, Posto fassten.
Sobald die Brücke vollendet war, gingen sechs Compagnien
des Jägercorps d'Aspre, 600 Kosaken und eine Escadron des
7. Husaren-Regiments über die Adda. Merkwürdigerweise war das
jenseitige Ufer von keinem einzigen französischen Posten besetzt. Das
in Trezzo stehende Bataillon merkte den Brückenschlag erst, nach-
dem die genannten Truppen übersetzt waren. Sie überfielen das
Bataillon und besetzten das Schloss.
Dieser Vorhut der Verbündeten folgten unmittelbar die
Divisionen Ott und Zoph und der Rest der drei Kosakenregimenter.
F. M. L. Ott Hess der Infanterie voraus die Kosaken gegen Pozzo
streifen, eine Abtheilung dieser Truppe und Husaren sandte er gegen
Colnago, um Verbindung mit G. M. Vukassovich zu suchen.
Inzwischen hatten die Truppen Grenier's sich bereits ihren an-
gewiesenen Aufstellungsplätzen genähert und die Tetebrigade Q u e s n e 1
stiess bei Vaprio auf die Vorhut Ott's. Diese war nach dem Über-
setzen der Adda so rasch vorgedrungen, dass die rückwärtigen
Colonnen des Gros nicht Zeit fanden, ebenso rasch zu folgen. Einzeln
rückten vier Bataillone der Division Ott der Vorhut nach, um diese
in dem Kampfe gegen die Truppen Greniers zu unterstützen, der
inzwischen eine zweite Brigade herangezogen hatte und nun mit
9 Bataillonen und 8 Escadronen in die Offensive überging. Schon
waren die Truppen Ott's im Begriffe zu weichen, als G.M.Marquis
Chasteler mit der Tete der Division Zoph, 2 Bataillone und
2 Escadronen auf dem Kampfplatze eintraf.
Trotz dieser Verstärkung war es nicht möglich dem stürmischen
Angriffe der Franzosen zu widerstehen; das zuletzt eingetroffene
Grenadier-Bataillon Stentsch erlitt durch eine Attaque der französi-
schen Reiterei furchtbare Verluste. Nun stürmten aber Erzherzog-
Joseph-Husaren im Verein mit den Kosaken gegen den linken Flügel
der feindlichen Infanterie heran, durchbrachen ihre Linie und warfen
sie zurück. Ein im nächsten Augenblick auf dem Kampfplatz er-
scheinendes, von Mailand herangezogenes französisches Reiter-
Regiment wurde ebenfalls geworfen und bis Gorgonzola verfolgt. Bald
nach dem Eingreifen der Cavallerie rückten auch die übrigen Batail-
lone der Division Zoph in die Feuerlinie. So verstärkt, griff
F. M. L. Ott von neuem die Dörfer Pozzo und Vaprio, welche die
Flanken der feindlichen Linie deckten, an und entriss diese Ort-
schaften den Franzosen nach hartem Kampfe.
General Moreau, welcher den Kampf auf seinem linken Flügel
selbst geleitet hatte, befahl nun Grenier gegen Inzago zurückzu-
gehen und dort neuerdings Stellung zu nehmen. Aber kaum waren
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Österreicher und Russen in Italien, 179'J.
die ersten Abtheilungen dort angelangt, als ihnen auch schon fliehende
französische Truppen entgegenkamen.
Während des Kampfes zwischen Pozzo und Vaprio hatte auch
G. d. C. Freiherr von Melas den Angriff auf den Brückenkopf bei
Cassano begonnen. Dieser war anfangs von der 10. französischen
Halb-Brigade der Division Grenier besetzt gewesen, zu welcher
bald auch die Brigade Argod der Division Victor stiess.
Unter dem heftigsten Feuer der feindlichen Batterien schlugen
die österreichischen Pionniere Laufbrücken über den Kanal Ritorta,
der die Front der Franzosen deckte und übersetzten einen Theil der
Infanterie und Geschütze. Unmittelbar darauf stürmte das (im Jahre 1809
aufgelöste) Regiment Reisky den Brückenkopf und drang so rasch in
denselben ein, dass die Franzosen, die auf das rechte Adda-Ufer flohen,
nicht einmal Zeit fanden, die Brücke anzuzünden und alle ihre Ge-
schütze zurücklassen mussten. General Argod selbst fiel.
Unaufhaltsam drangen nun die Österreicher über die Brücke
nach und kamen so den gegen Inzago zurückgehenden Truppen
Moreau's in den Rücken.
Von zwei Seiten umgangen, sahMoreau seinen Rückzug nach
Mailand über Gorgonzola abgeschnitten, weshalb er den Weg über
Melzo einschlug. Ein Theil der Division Victor, der sich nicht
mehr mit Grenier vereinigen konnte, musste mit den Truppen
Laboissiere's den Weg über Melegnano einschlagen.
Um 6 Uhr nachmittags war der Kampf zu Ende. Die Truppen
der Verbündeten lagerten während der Nacht auf dem Schlachtfelde,
den abziehenden Feind Hess Suwarow nur durch einzelne Reiter-
abtheilungen verfolgen.
G. M. Vukassovich war inzwischen auch nicht unthätig ge-
wesen. Wahrend die russische Division unter General Rosenberg
unbeweglich zwischen Lecco und Brivio stehen blieb, hatte er die
französischen Posten bei Brivio vertrieben und die Adda übersetzt.
Dann griff er den General Gaillet, der von Lecco heranrückte, an
und warf ihn auf General Sovez zurück, welcher noch Lecco besetzt
hielt, Gaillet zog sich nach Como, General Soyez an den Lago
maggiore zurück.
Am Abend des 27. April erhielt G. M. Vukassovich den
Befehl, nach Mailand zu rücken. Auf dem Marsche dahin, am 28.,
kam ihm die Meldung zu, dass Verderio von feindlichen Truppen
stark besetzt sei. Es war in der That so. General Serurier stand
dort unbeweglich und erwartete noch immer Befehle von Moreau.
Wie bekannt, war Serurier am 27. nach Brivio gesandt
worden, hatte alter auf dem Marsche dahin, als Vaprio und Pozzo
von den Österreichern angegriffen wurden, Befehl erhalten, dort Halt
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
359
zu machen, wo er sich eben befände und weitere Weisungen zu er-
warten. Trotzdem nun Serurier den ganzen Tag über den Kanonen-
donner hörte, blieb er bei Verderio, wo ihn der Befehl Moreau's
erreicht hatte, also im Rücken der Österreicher unthätig stehen und
wagte es nicht eigenmächtig sich zu rühren; seine Meldungen aber
gelangten nicht mehr an den Oberbefehlshaber. So stand er mit
etwas über 3.000 Mann bis die Vortruppen des G. M. Vukasso vi ch
ihn entdeckten.
G. M. Vukassovich sandte 1 Bataillon und 200 Kosaken
unter Oberst Prinz Victor Roh an nach Paderno, den Obersten Prinz
Louis Rohan mit 2 Bataillonen über Osnago in die linke, den
Major Gajoli mit 2 Bataillonen und 1 Escadron in die rechte
Flanke Serurier's, mit dem Reste seiner Truppen, 3 Bataillonen und
1 Escadron griff Vukassovich selbst in der Front an, nachdem
der französische General die Aufforderung, die Waffen zu strecken,
abgeschlagen hatte.
Die Franzosen kämpften in der verschanzten Stellung wie die
Verweifelten, aber bei Einbruch der Nacht sah Serurier doch ein,
dass weiterer Widerstand nutzlos sei. Er streckte mit 250 Officieren
und 2.700 Mann die Waffen, 8 Geschütze fielen in die Hände der
Österreicher.
Dieses Nachspiel schloss die dreitägigen Kämpfe an der Adda,
welche in der Geschichte unter dem Namen der Schlacht von Cas-
sano bekannt sind. Die Verluste der Österreicher beliefen sich an
diesen Tagen auf 139 Offi eiere und 3.535 Mann an Todten und
Verwundeten, etwa 1.000 Mann wurden vermisst. Die Verluste der
Russen sind nicht bekannt, waren aber jedenfalls nicht bedeutend,
da sie an dem Hauptkampfe, mit Ausnahme einiger Kosakenregimenter,
gar nicht betheiligt waren. Die Franzosen verloren über 2.500 Mann
an Todten und Verwundeten, etwa 7.000 Mann an Gefangenen,
27 Geschütze fielen in die Hände der Österreicher.
Empfindlicher als diese Verluste war der niederschmetternde
moralische Eindruck, dass auch Moreau dem Gegner nicht ge-
wachsen war und der Wechsel in der Stimmung des italienischen
Volkes. Schon seit Monaten war der Druck der französischen Eroberer
immer empfindlicher geworden, so dass schon im März die Bauern
der Polesine zu den Waffen gegriffen hatten. Ihrem Beispiele waren
im April die Alpenthäier von Brescia und Bergamo gefolgt und nun
pflanzte sich die Bewegung durch die Lombardei, Modena und Toscana
fort. Überall verschwanden die republikanischen Behörden, die
Demokraten mussten fliehen oder wurden erschlagen; jeder kleinere
Trupp französischer Soldaten fand sich auf jedem Schritt bedroht.
Or»an der militlr-wlMenscbaftlicben Vereine. LIX. Band. I89t>. 28
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Österreicher und Bussen in Italien, 1799
Unter solchen Verhältnissen war die Lage Moreau's eine
doppelt schwere. Er sollte bald die Oberzeugung gewinnen, dass er
ohne einen zweiten Kampf zu wagen, bis gegen Turin zurück-
weichen müsse.
Nach den Kämpfen an der Adda blieb dem französischen Ober-
befehlshaber nur der Rückzug auf Mailand über Melzo offen. Aber
die Stadt war nicht zu halten. Moreau warf eine Besatzung von
2.400 Mann in die Citadelle und ging noch am 28. April über den
Ticino. Der rechte Flügel, Victor und Laboissiere, marschirte
nach Pavia, die Mitte, G r e n i e r, nach Buffalora und Vigevano. General
Lemoine, der bei Pizzighettonc stand, Hess eine Besatzung in der
Festung und ging bei Piacenza über den Po. Hinter dem Ticino
wollte Moreau die Division Serurier, von deren Schicksal er
noch nichts wusste, an sich ziehen.
Von den Truppen der Verbündeten rückten die österreichischen
Corps am 21. April von Gorgonzola nach Mailand, wo sie von der
Bevölkerung jubelnd begrüsst wurde. Der Erzbischof mit den Stadt-
vertretern war der anrückenden Colonne entgegengegangen und über-
reichte dem G. d. C. Freiherr von Melas die Schlüssel der Stadt,
welche dieser durch einen Adjutanten an F. M. Graf Suwarow zu-
rücksandte.
„Suwarow küsste die Schlüssel, übergab sie allen Anwesenden
seines Gefolges zu dem nämlichen Zweck uud nachdem diese von
dem ganzen Gefolge geküsst waren, eilte er mit ihnen ebenfalls der
Stadt zu. Hier fand er die österreichischen Truppen in den Haupt-
gassen und Plätzen aufmarschirt. Als dem G. d. C. Melas seine
Ankunft gemeldet wurde, eilte er dem Feldherrn mit gesenktem
Degen entgegen, um ihm über seine getroffenen Anstalten Meldung
zu erstatten. Suwarow, ohne sie zu hören, packte ihn in der
Freude seines Herzens am Kopf und umarmte ihn mit Inbrunst.
Das Ross des Generals Melas bäumte sich und da Suwarow
seinen Kriegsgenossen so fest in den Armen hielt, so konnte dieser
weder seinen Gaul bändigen, noch sich im Sattel erhalten; zum
Glück erhielt er sich noch im Herabgleiten auf beiden Füssen,
welches den in den Fenstern Zuschauenden ein allgemeines Evivva!
ablockte. Suwarow, hinter ihm Melas mit dem Gefolge, ritten
nun durch mehrere Strassen der Stadt, bis der erstere eine offene
Kirchenthür erblickte; hurtig sprang er vom Pferde, drängte sich
durch die Menge, lief an den Hochaltar hin und warf sich der
Länge nach auf die Erde. Nachdem er einige Minuten gelegen,
sprang er in die Höhe, ertheilte seinem Gefolge den Segen, lief zur
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
361
Kirche hinaus, setzte sich auf sein Pferd und ritt, indem er mit
seiner Rechten, an der der Kantschuh hing, immerwährend dem Volk
und den an den Fenstern Zusehenden links und rechts seinen Segen
ertheilte, seinem Quartiere zu."
Der Übergang der Verbündeten über den Po.
Von Mailand aus Hess F. M. Graf Suwarow die leichten Truppen
gegen den Ticino vorrücken, Oberst Strauch mit fünf Bataillonen
wurde nach Morbegno und Chiavenna, Oberst Prinz Ronan mit
vier Bataillonen nach Bellinzona detachirt, um den Gegner aus den
Umgebungen des Lago maggiore, Lago di Lugano und Lago di Como
bis an den Fuss des St. Gotthard zu vertreiben und sich mit den
Truppen in Tirol in Verbindung zu setzen.
Das russische Hilfscorps, das unter G. d. I. Rosenberg bis
28. April bei Lecco gestanden war, vereinigte sich bei Monza mit
G. M. Vukassovich, welcher über Vimercate dahin gerückt war.
Beide marschirten dann nach Bruzano nächst Mailand.
Am 30. April veränderte die Armee ihre Stellung, die Division
Ott kam auf die Strasse von Novara nach Casa d'Olona, die Division
Zoph auf die Strasse von Lodi nach S. Donato, die Division Kai m
folgte ihr. Der Rest der österreichischen Truppen sammt dem russi-
schen Hilfscorps blieb bei Mailand; ein kleines Corps blockirte die
Citadelle.
Die Erfolge der Verbündefen waren zweifellos gross, aber die
Lage konnte sich immerhin bald ändern. In der nördlichen Flanke
des -italienischen Heeres" stand noch die unbesiegte Armee
Massena's in der Schweiz und aus dem Süden musste man das
Anrücken der Franzosen unter Macdonald aus Neapel, Rom und
Toscana erwarten, da deren Stellung durch den Verlust der Lom-
bardei unhaltbar wurde.
Als nächstes strategisches Ziel erblickte F. M. Graf Suwarow
die Befreiung der Schweiz, „ dieses wichtigen militärischen Schlüssels
von Italien, Deutschland und Frankreich", dann die gänzliche Ver-
treibung der Franzosen aus Italien. Seine Gedanken über die Ver-
wirklichung dieses Plaues liess er vom G. M. Marquis Chasteler
in einem Memoire niederlegen, welches dem Kaiser Franz über-
sendet wurde. Die Grundzüge dieses Memoire sind:
„Unterstützt durch zweckdienliches Vorgehen F. M. L. Hotze's
in der Schweiz, dann der Oberste Strauch und Prinz Victor Roh an,
welch' letztere den Gegner von Süden her im Rücken fassen, erobert
F. M. L. Belle gar de Graubündten uud das Valtelin. Gleichzeitig
überschreitet Erzherzog Carl zwischen Constanz und Basel den
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Rhein, um, durch die nördliche Schweiz vordringend, „Masse na
von allen Seiten in die Enge zu treiben u. Sobald Graubündten und
das Valtelin im Besitze der Armee von Tirol sind, vereinigt sich
diese mit dem rechten Flügel der italienischen Armee in der Gegend
von Bellinzona. Während dann F. M. L. Bellegarde über den
St. Gotthard und durch das obere Wallis gegen den Thuner See
und die Rhönequellen vordringt, operirt der rechte Flügel der
italienischen Armee südlich des Lago maggiore durch das Sesiathal
über Domo d'Ossola und den Simplon, marschirt „in der grössten
Geschwindigkeit längs des Rhone über St. Maurice, Villeneuve und
Vevay auf Lausanne" und wendet sich sonach „auf dem nämlichen
Wege, den der französische General Schauenbourg zur Eroberung
der Schweiz machte", nach Freiburg und Bern.
Die italienische Armee schlägt zuerst die aus Neapel, Rom
und Florenz anrückenden französischen Heerestheile vor ihrer Ver-
einigung mit Moreau, kehrt dann schleunigst zurück und marschirt
von dort auf dem linken Ufer des Po nach Turin. Mittlerweile wird
F. M. L. Freiherr von Kray Peschiera und Mantua genommen haben
und über Cremona nach Piacenza marschirt sein, wo er auf das
rechte Po-Ufer übergeht, Tortana einschliesst und ein Corps unter
G. M. Klenau nach Genua detachirt, welches sich im Vereine mit
der englischen Flotte dieser Stadt bemächtigt.
An den König von Neapel werden sofort und auf verschiedenen
Wegen Couriere geschickt, „damit er mit den russischen, englischen
und ottomanischen Truppen der Armee Macdonald's auf dem Fusse
nachgehe, um sie aus Italien ganz zu vertreiben."
Überzeugt von der Zustimmung des Kaisers Franz zu diesem
Plane, der auf ganz unrichtigen Voraussetzungen hinsichtlich des Ver-
hältnisses Moreau's und Macdonald's zur verbündeten Armee
basirte, traf S u w a r o w die nöthigen Anordnungen, um Macdonald
entgegenzurücken, den er viel näher vermuthete, als dies in Wirklich-
keit der Fall war. Das Gros der Armee, zu welcher nun endlich
auch die russische Division Förster gestossen war, im ganzen
3ti.000 Mann (24 Bataillone, 6 Kosaken-Regimenter, 18.000 Mann
Russen; 20 Bataillone, 32 Escadronen, 18.000 Mann Österreicher»
marsehirte in zwei Colonnen; die eine unter G. d. I. Graf Rosen-
berg über Melegnano und S. Angiolo, die zweite unter G. d. C. Frei-
herr von Melas über Lodi und Casalpusterlengo an den Po, welchen
sie zwischen dem 2. und 6. Mai theils oberhalb Pavia, theils bei
Piacenza überschritten, so dass die Armee am 7. auf engem Räume
versammelt und in der Lage war, die Vereinigung Moreau's mit
Macdonald zu hindern. General R Osenberg stand auf dem
linken Po-Ufer und hatte seine Vorhut gegen Lomello vorgeschoben,
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Österreicher und Rossen in Italien, 1799.
363
G. d. C. Melas hielt bei Castel S. Giovanni auf dem rechten Fluss-
ufer. Seine Vorhut besetzte Voghera. Inzwischen drang G.M.Vukasso-
vich, welcher beauftragt war, den Feind gegen Piemont zu be-
obachten, und das Belagerungs-Corps der Citadelle von Mailand zu
decken, von Buffalora über den Ticino in Piemont ein und löste den
F. M. L. Ott ab, der nun mit 4.600 Mann über Pavia nach Piacenza
zu marschiren hatte.
Die Festungen Mantua und Peschiera waren von den Truppen
der Generale Klenau, Eisnitz und St. Julien (20 Bataillone,
4 Jager-Compagnien und 8 Escadronen, im ganzen 14.000 Mann)
unter dem Oberbefehle Kray's, die Festung Pizzighettone von dem
Corps Hohenzollern (5 Bataillone, 6 Escadronen) blockirt.
Die Lage der Franzosen war eine äusserst missliche. Mit seiner
nur 20.000 Mann starken Armee konnte Moreau nicht daran
denken, den Ticino vom Lago maggiore bis an den Einfluss in den
Po zu vertheidigen ; schon war ihm ja die Möglichkeit genommen,
mit Massen a in der Schweiz und Macdonald in Unteritalien
Verbindung zu erhalten. Blieb er am Ticino stehen, so konnte er
von Macdonald und den Truppen, welche die genuesische Riviera
besetzt hatten, abgeschnitten werden. Überdies war der grösste Theil
der Lombardei, von Piemont und Toscana im vollen Aufstand gegen
die Franzosen.
Sobald Moreau von der Niederlage der Division Serurier
unterrichtet war, beschloss er auf Alessandria und Turin zurückzugehen,
sich zwischen diesen beiden Plätzen zu halten und die östlichen
Apenninnen mit den Truppen der Generale Montrichard und
Gauthier zu behaupten. Die Divisionen Victor und Laboissiere
gingen von Pavia nach Valenza und Alessandria, die Division Grenier
rückte über Vercelli nach Turin. General Perignon, der vor kurzem
in Genua angekommen war, erhielt den Befehl über die in der
ligurischen Republik stehenden Truppen und sollte zugleich Verbindung
halten mit Montrichard und mit Gauthier, der nördlich von
Florenz stand.
Moreau, mit der Division Grenier nach Turin abgerückt,
überzeugte sich bald von der üblen Stimmung der dortigen Bevöl-
kerung, welche die ihnen gegebenen Waffen gegen die Franzosen
kehrte. Er Hess deshalb in Turin eine Besatzung von 3.400 Mann
unter General Fiorella, der sammtliche Kriegsvorräthe in die
Citadelle zu schaffen hatte; mit dem Reste der Truppen eilte er
selbst nach Valenza. Am 7. Mai waren M o r e a u's Truppen zwischen
diesem Orte und Alessandria concentrirt. Sie wurden in zwei Divisionen
zu je 10.000 Mann eingetheilt; die eine unter General Victor
stand bei Alessandria, die zweite unter General Grenier bei Valenza.
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3G4
Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Diese strategisch wichtige Stellung an dem Zusammenflüsse
dreier bedeutender Wasserläufe, die Flügel an den Po und Tauaro
gelehnt und auf Alessandria und Valenza gestützt, deckte das ganze
südwestliche Piemont und zugleich die durch die Apenninnen nach
der Riviera führenden Strassen. Diese Stellung bot Moreau die
Möglichkeit, auf beiden Seiten des Po zu operiren und früher Turin
zu erreichen als S u w a r o w. Und auch wenn dieser gegen Macdonald
sich wandte, war Moreau in der Lage, die zur Deckung des Rückens
zurückgelassenen Truppen der Verbündeten anzugreifen und zu
schlagen.
Freilich warMacdonald noch weit und es wäre Suwarow
freigestanden, mit seinen zahlreicheren und besonders an innerem
Wert bedeutend überlegenen Truppen die Offeusive gegen Moreau
zu ergreifen und ihn zu vernichten, bevor Macdonald, der noch
bei Lucca stand, den Po erreichen konnte. Aber Suwarow war
über die Bewegungen der französischen Heere nur höchst un-
vollständig unterrichtet ; er glaubte Valenza nur schwach besetzt, das
Gros aber in Turin und Macdonald bereits auf dem Marsche
gegen Genua.
Am 7. Mai traf im Hauptquartier der Verbündeten die
irrige Meldung ein, dass die Franzosen Valenza geräumt hätten.
F. M. Graf Suwarow sandte sofort den General Rosenberg mit
8 Bataillonen und 2 Escadronen dahin, um die Stadt zu besetzen;
er selbst wandte sich mit dem Gros des Heeres gegen Tortona.
Am 9. Mai setzte die Armee sich in Bewegung. Der G. M. Marquis
Chasteler, der sich mit 2 Bataillonen und 1 Escadron zuerst der
Stadt näherte, stiess auf Widerstand. Die kleine französische Be-
satzung, die das in der Stadt befindliche Spital und Magazin in
Sicherheit bringen wollte, hatte die Thore geschlossen und empfing
die anrückenden Reiter mit Gewehrfeuer. G. M. Chasteler Hess
die Thore einbauen, wobei die Bewohner von Innen mithalfen und
besetzte die Stadt. Die 700 Mann starke Besatzung zog sich in die
Citadelle zurück.
Weniger erfolgreich war die Unternehmung Rosenberg's
gegen Valenza. Er wurde am 12. bei Bassignana, wo er sich auf
Wuusch des Grossfürsten Co ns tantin in ein Gefecht eingelassen
hatte, von Moreau empfindlich geschlagen. Durch diese Schlappe
erst erfuhr Suwarow, dass Moreau Turin wieder verlassen habe
und zwischen Alessandria und Valenza stehe. Er vereinigte nun die
Armee auf dem rechten Ufer des Po bei Sale-Castelnuovo an der
Scrivia.
Inzwischen waren schon zwei von den Franzosen besetzte feste
Plätze gefallen. Am 7. Mai capitulirte Peschiera, wo 19 Kanonier-
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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Schaluppen, 100 Geschütze, 18 Pontons und ein grosses Magazin in
die Hände der Österreicher fielen. Am 11. streckte die 600 Mann
starke Besatzung von Pizzighettone die Waffen. Die Österreicher
fanden dort 97 Geschütze und grosse Munitions- und Proviant-
vorräthe.
Durch den Fall dieser Festungen wurden 11 Bataillone,
6 Escadronen und ein vollständiger Belagerungspark verfügbar; 1 Ba-
taillon blieb in Pizzighettone ; G. M. Graf Hohenzollern ging mit
4 Bataillonen nach Mailand ab, die übrigen 6 Bataillone und 6 Esca-
dronen unter F. M. L. Kaim rückten zur Hauptarmee ein. F. M. L. Frei-
herr von Kray setzte seiu Belagerungscorps von Peschiera gegen
Mantua in Marsch.
Auch G. M. Vukassovich vollzog die ihm gestellte Auf-
gabe mit Rührigkeit und Geschick. Er hatte Novara, Mortara und
Vercelli besetzt, nahm Verrua, Jvrea und das feste Schloss Bard
und unterstützte die Organisation des bewaffneten Landvolkes, das
sich unter dem Commando eines ehemaligen Rittmeisters von Nauen-
dorf, namens Luccio ni, sammelte. Die Reiter des G. M. V u kass o-
vich streiften am 12. bereits bis Settimo Torinese, 15Äm von
Turin.
Nachdem F. M. Graf Suwarow zur Blokade von Tortona 2 Ba-
taillone und 1 Escadron zurückgelassen hatte, sammelte er das Gros
der Streitkräfte zwischen Sale und Castelnuovo und am 15. Mai liess
er Novi besetzen, wodurch dem Gegner die kürzeste und beste Ver-
bindung zwischen Alessandria und Genua abgeschnitten wurde. Am
16. Mai traf auch General Kaim mit den 6 Bataillonen und
6 Escadronen vor Pizzighettone bei der Hauptarmee ein.
An diesem Tage änderte Suwarow plötzlich seine bisherige
Absicht: die Hauptmacht auf dem rechten Po-Ufer versammelt zu
halten und dadurch die Vereinigung Moreau's mit Macdonald
zu verhindern. Jetzt beschloss er seine sämmtlichen Streitkräfte auf
das linke Ufer des Flusses zu bringen. Suwarow wurde hiezu
durch verschiedene Umstände bestimmt.
Bisher war ihm die von Neapel drohende Gefahr als die
dringendste erschienen; nun erfuhr er aber, dass Macdonald Befehl
erhalten habe, Neapel nicht zu verlassen. So beruhigend diese,
übrigens falsche Nachricht war, so alarmirend klangen die Berichte
aus dem Norden. Masse* na sollte, so hiess es, Befehl erhalten
haben, die Division Lecourbe aus Graubünden nach Italien ab-
rücken zu lassen; zugleich kam die Nachricht, dass weitere 15.000 Mann
an Verstärkungen nach Piemont gesandt werden, und dass auch General
Augereau mit bedeutenden Streitkräften dahin bestimmt sei. Suwa-
row erblickte deshalb jetzt seine Aufgabe darin, die Vereinigung
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Moreau'8 mit den aus der Schweiz und Frankreich heranrückenden
Verstärkungen zu verhindern, weshalb er auf das linke Po-Üfer zu
gehen beschloss, um sich den Abtheilungen, welche seine rechte
Flanke deckten, zu nähern und auf den Strassen, auf welchen seiner
Ansicht nach die französischen Verstärkungen heranrücken mussten,
Stellung zu nehmen.
In diesem Sinne erhielt General Rosenberg daher den Be-
fehl, nach Lomello zurückzugehen und bis Candia zu rücken ; das Gros
der österreichisch-russischen Armee hatte den Po bei Mezzana Corti
zu übersetzen und vorläufig bei Mortara Stellung zu nehmen. Zur
Blokade der Citadelle von Tortona und zur Beobachtung des Gegners
bei Alessandria wurde ein Corps von 6 Bataillonen, 6 Escadronen
und 2 Kosaken-Regimentern unter G. M. Seckendorf zurückgelassen.
Diese für den 16. Mai angeordneten Bewegungen wurden jedoch
durch den Gegner unterbrochen.
General Moreau, der keinerlei Verstärkungen erwartete, hatte
die Hoffnung aufgegeben, sich in Piemont halten zu können. Von
Genua abgeschnitten, vom linken Po-Ufer her durch Vukassovich
beunruhigt, das Land in seinem Rücken in vollem Aufruhr, sah er
sich mit seinem kloinen Heer förmlich eingeschlossen. Die Verpflegung
geschah unter den grössten Schwierigkeiten, jeder Transport musste
durch starke Abtheilungen escortirt werden, wodurch sich die ohnehin
schwachen Streitkräfte von Tag zu Tag verringerten. Nachrichten,
welche besagten, dass G. M. Vukassovich gegen Casale vorrücke
und die Unthätigkeit der feindlichen Hauptarmee, veranlassten nun
Moreau zu glauben, dass Suwarow den Po bei Casale zu über-
schreiten beabsichtige und bereits bedeutende Detachirungen auf das
linke Ufer vorgenommen habe. Moreau beschloss daher, diese
Gelegenheit zu benützen und durch einen raschen Vorstosa gegen
Tortona in den Besitz der einzigen für Geschütz in jeder Jahreszeit
brauchbaren Strasse über die Apenninen zu gelangen und sich hie-
durch längs der Riviera die Verbindung mit Toscana zu sichern, wo
Macdonald bald eintreffen musste.
Das Treffen bei Marengo.
In der Nacht vom 15. zum 16. Mai liess Moreau eine Schiff-
brücke über die Bormida schlagen, um 6 Uhr morgens setzte die
Division Victor über den Fluss, General Grenier blieb noch auf
dem linken Ufer, um die Ergebnisse der ersten Recognoscirung ab-
zuwarten. Die österreichischen und russischen Vorposten wurden durch
die Vortruppen Victor's bald von Marengo vertrieben und gegen
San Giuliano gedrückt, welcher Ort von der Division Frei ich be-
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
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setzt war, deren Comniando in Erkrankung des Divisions-Commandanten
G. M. Lusignan fährte. Dieser Hess auf die Nachricht von
dem Anrücken bedeutender feindlicher Streitkräfte seine Truppen,
6 Bataillone und 5 Escadronen Lobkowitz-Dragoner aufmarschiren
und eben als sie den Ort passirten, stiessen sie auf die Vorhut des
Fürsten Bagration, der sich auf dem Marsche von Novi nach Sale
befand. Fürst Bagrati o n entsprach der Aufforderung Lu sign ans,
an dem voraussichtlichen Kampfe theilzunehmen, worauf beide Generale
ihre Truppen formirten.
Den rechten Flügel des ersten Treffens bildeten drei russische
Bataillone, das Centrum vier österreichische, den linken wieder zwei
nissische Bataillone. Auf jeden Flügel des ersten Treffens kamen
zwei Escadronen Lobkowitz-Dragoner. Im zweiten Treffen standen zwei
österreichische Bataillone und die 5. Escadron Lobkowitz-Dragoner.
Das Kosaken-Regiment schwärmte vor der Front.
In dieser Schlachtordnung rückten die Verbündeten geschlossen
unter Trommelschlag vor. Der Kampf begann auf dem rechten
Flügel; die drei russischen Bataillone wichen anfangs zurück, doch
drangen sie, von zwei österreichischen Grenadier-Compagnien des
zweiten Treffens unterstützt, bald wieder vor und warfen die Franzosen
gegen einige einzeln stehende Häuser zurück. Hier aber sammelte
Moreau seine Truppen wieder und stiess zum zweitenmal gegen
die Verbündeten vor. G. M. Lusignan Hess nun seine ganze
Infanterie des zweiten Treffens zur Unterstützung vorrücken und es
gelang ihm, die Franzosen abermals zu werfen. Ein Angriff der
französischen Cavallerie, die geschlossen anritt, wurde von den
Dragonern und Kosaken zurückgewiesen. Gegen Mittag wurde der
Kampf auf der ganzen Linie allgemein und wogte unentschieden hin
und her, dann aber trafen noch zwei österreichische Bataillone und
vier Escadronen Kaiser-Dragoner, von F. M. L. K a i m zur Unter-
stützung gesandt, auf dem Kampfplatze ein. General Moreau, der
nun einsah, dass seine Voraussetzung irrig gewesen und er noch den
grössten Theil der feindlichen Hauptarmee vor sich habe, ordnete
um 4 Uhr nachmittags den Rückzug an. Verfolgt von der öster-
reichischen und russischen Cavallerie, gingen die Franzosen an die
Bormida zurück, brachen in aller Eile die Brücke ab, Hessen aber
400 Mann zurück, welche gefangen genommen wurden. Die Verluste
der Franzosen an Todten und Verwundeten sind nicht bekannt; die
Österreicher verloren 97 Todte und 286 Verwundete, die Russen
27 Todte und 80 Verwundete.
General Moreau gab nach dem unglücklichen Treffen bei Marengo
die Hoffnung auf, sich einen geraden Weg nach Genua bahnen zu können.
Besorgt um seine Rückzugslinie nach Turin, dirigirte er die Division
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Victor am 17. über Acqui und Cairo nach Savona, er selbst mit
der Division Grenier, der ganzen Cavallerie, Artillerie und dem
Gepäck, rückte nach Asti. In Alessandria blieb eine Besatzung von
3.000 Mann zurück. Schon am 20. Mai gelangte die Infanterie
Grenier's in die Linie Chieri— Carmagnola— Racconigi— Savigliano,
die Cavallerie rückte über Turin hinaus in die Ebene von Rivoli.
Marsch der Verbündeten nach Turin.
' F. M. Graf Su war ow erhielt vorläufig keine Nachrichten über
den Rückzug der Frauzosen; das Treffen bei Marengo verzögerte des-
halb den beabsichtigten Abmarsch auf das linke Po-Ufer nur um zwei
Tage; am 18. Mai brachen die Truppen aus ihren Stellungen auf. Das
Gros des Heeres übersetzte am 19. den Po bei Mezzana Co rti, langte
am 20. an der Sesia an und bezog bei Candia ein Lager. Am
folgenden Tage erst erfuhr Suwarow, dass die Franzosen Valenza
geräumt, worauf er diese Stadt sofort besetzen und ebenso wie
Casale, das G. M. Vukassovich genommen hatte, befestigen Hess.
Wohin Moreau seinen Rückzug genommen, wusste Suwarow
jedoch noch immer nicht. Er beschloss demnach, gegen Turin vor-
zurücken, um durch Besetzung dieser Stadt die letzten Com-
municationen Moreau's mit der Schweiz und Savoyen zu unter-
binden.
Am 23. Mai marschirte das Gros der Armee, 34 Bataillone.
29 Escadroneu und 3 Kosaken-Regimenter (einschliesslich des Corps
Vukassovich) in zwei Colonnen nach Trino, am folgenden Tag
an die Dora baltea, am 26. wurde ein Lager bei Settimo Torinese
bezogen. G. M. Vukassovich schob seine Vortruppen über Turin
bis gegen Chieri, während Fürst Bagration der Citadelle von
Turin gegenüber, bei Rivoli Stellung nahm.
Von den übrigen österreichisch - russischen Truppen hatten
10 Bataillone, 5 Escadronen uud 3 Kosaken-Regimenter unter dem
Commando der Generale Schweikowski und Seckendorf, von
welch' letzterem G. M. Alcaini das Commando des Blocadecorpai
von Tortona übernahm, vor Alessandria zu rücken, den Platz zu
nehmen und dann zur Hauptarmee zu stossen.
F. M. L. Ott stand mit 9 Bataillonen, 10 Escadroneu bei
Reggio, G. M. Klenau mit 2 Bataillonen, 1 Escadron bei Ferrara,
F. M. L. Freiherr von Kray belagerte mit 18 Bataillonen, 7 Esca-«
dronen Mantua, 8 Bataillone unter G. M. Graf Hohenzollern be^
fanden sich im Anmärsche dahin. Die Oberste Prinz Roh an un<
Strauch standen mit 10 Bataillonen, 1 Escadron bei Bellinzona
Oberst Lamarseille mit 4 Bataillonen bei Chiavenna. Auf ven
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Österreicher und Bussen in Italien, 1799.
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sehiedeuen Punkten des Kriegsschauplatzes vertheilt waren 6 Bataillone
4 Escadronen, auf dem Anmärsche begriffen 25 Bataillone, 24 Esca-
dronen, als Besatzung in Verona, Venedig, Istrien 16 Bataillone. Zu-
sammen bildeten diese Truppen eine Macht von 112.400 Mann, wovon
etwa 80.000 Mann auf dem Kriegsschauplätze.
General Moreau hatte noch auf dem Rückmärsche erfahren,
dass Ceva von den Insurgenten genommen worden sei, weshalb er
am 19. Mai den General-Adjutanten Gareau mit 4 Bataillonen
dahin absandte, um den Platz wieder zu nehmen. Er selbst führte
dann sein Heer bis in die Nähe von Turin, sandte von hier, die
Abwesenheit der Verbündeten benützend, seine ganze Bagage und
die schwere Artillerie nach Brian con und zog sich hierauf, als er die
Annäherung Suwarow's erfuhr, über Carmaguola nach Savigliano
zurück. Gareau hatte Ceva nicht mehr besetzen können, da sich
bereits eine österreichische Abtheilung des Platzes bemächtigt hatte;
auch die Versuche Grouchy's, des Generalstabschefs der französi-
schen Armee, der von Moreau zur Unterstützung dahin gesandt
worden war, blieben erfolglos.
Um sich dem heranziehenden Macdonald zu nähern, führte
nun Moreau sein Heer über Cuneo, Mondovi und Lesegno in die
Riviera. Er selbst verfügte, einschliesslich der Divisionen Victor
und Perign o n, die bereits an der Riviera waren, über 23.000 Mann.
Als Besatzungen in den Festungen Oberitaliens und einigen kleineren
Forts in den Apenninen befanden sich 20.000 Mann. Die Generale
Montrichard und Gauthier hielten mit 9.000 Mann Toscana
und die Romagna besetzt, General Macdonald war auf dem Anmärsche
von Unteritalien gegen Florenz.
F. M. Graf Suwarow war inzwischen in Turin angekommen.
G. M. Vukasso vich, der die 3 Bataillone und 5 Escadronen
starke Vorhut der linken Colonne führte, schloss die Stadt im Osteu,
Fürst Bagration mit der Vorhut der rechten Colonne, 5 Batail-
lone, 2 Escadronen und 5 Kosaken-Regimenter im Norden und
Westen ein. Am 25. Mai abends forderte G. M. Marquis Chasteler
die Besatzung zur Übergabe der Stadt auf. Aber General Fi or eil a,
der Zeit gewinnen wollte, um so viele Vorräthe als möglich in die
Citadelle zu schaffen, schlug die Aufforderung ab, worauf G. M. Marquis
Chasteler das Feuer eröffnen Hess.
Die Armee, welche an der Stura lagerte, setzte sich am 27.
früh in Bewegung, um die Stadt von allen Seiten einzuschliessen.
Aber es kam nicht zur Belagerung. G. M. Vuka sso v ich, der
Gelegenheit gefunden hatte, sich mit dem Commaudanten der
italienischen Nationalgarde in's Einvernehmen zu setzen und bereits
in die Vorstädte gedrungen war, fand die Thore der Stadt geöffnet.
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
So rasch und unerwartet geschah sein Eindringen, dass viele Fran-
zosen nicht Zeit fanden, sich in die Citadelle zurückzuziehen. In dem
Strassenkampfe, der sich entspann, verloren die Franzosen gegen
100 Todte und 200 Gefangene; der Verlust der Österreicher belief
sich auf 30 Todte und 40 Verwundete. In der Stadt fanden die
Österreicher ein reichhaltiges Arsenal mit 382 Kanonen, 15 Mörsern,
20.000 Gewehren und einer Menge anderer Kriegsvorräthe aller Art.
Um 3 Uhr nachmittags zog das Gros des Heeres in die Stadt
ein. Als Besatzung wurde die Division K a i m, 5 Bataillone, 6 Es-
cadronen bestimmt, G. M. Marquis Chasteler erhielt den Auftrag, alle
Massregeln zur Belagerung der Citadelle zu treffen. Das Gros des
Her res, 19 Bataillone, 16 Escadronen, rückte in den Kaum zwischen
Rivoli und Orbassano. Eine kleine russische Abtheilung wurde gegen
Avigliano, Fürst Bagration mit 6 Bataillonen, 2 Escadronen und
3 Kosaken-Regimentern gegen Pinerolo, G. M. Vukassovich nach
Moncalieri vorgeschoben.
Gleich nach der Einnahme von Turin trafen im Hauptquartier
der Verbündeten mehrere erfreuliche Nachrichten ein. Am 24. Mai
war die Citadelle von Mailand gefallen, 2.200 Mann mit 167 Officieren
hatten vor G. M. Graf Hohenzollern die Waffen gestreckt. Man
fand in der Festung 10 Fahnen, 119 Kanonen und reichliche Kriegs-
vorräthe. Hohenzollern Hess 1 Bataillon als Besatzung zurück,
sandte das Belagerungsgeschütz nach Tortona, die übrigen Truppen
führte er nach Mantua. An demselben Tag nahm G. M. Kien au
Ferrara, am 26. vertrieb Oberstlieutenant Grill, von F. M. L. Baron
von Kray entsandt, die Besatzung von Ravenna.
Noch erfreulicher war die Kunde, dass am 14. und 15. Mai die
Generale Hotze und Bellegarde die französischen Abtheilungen
in Graubündten zersprengt hatten, so dass das ganze Rheinthal den
Republikanern entrissen und die sichere Verbindung zwischen dem Heere
in Deutschland und Italien hergestellt war. Von einer Gefahr von
Norden her war für Suwarow keine Rede mehr, wohl aber durfte
er auf zahlreiche Verstärkungen rechnen. Denn F. M. L. Graf Belle-
garde wurde jetzt beauftragt, 3.000 Mann zur Verstärkung jener
Abtheilungen zu entsenden, welche Oberitalien deckten und dem
F. M. L. Grafen Hadik unterstellt wurden; mit dem Reste seiner
Truppen, 16.000 Mann, sollte er über Mailand und Pavia nach
Alessandria rücken und dort ein Beobachtungscorps gegen Genua
bilden. Auch F. M. L. Ott, der zwischen Parma und Reggio stand,
wurde diesem Corps unterstellt.
Durch die Einnahme von Ferrara war die Schifffahrt bis zur
Mündung des Po gesichert, und der Garnison von Mantua die Mög-
lichkeit genommen, Verstärkungen und Kriegsbedarf vom rechten
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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Po-Ufer her zu erhalten. Das Belagerungs-Corps von Mantua aber
erhielt durch die Übergabe der Citadelle von Mailand eine Ver-
stärkung von 8 Bataillonen, war aber selbst für die Operationsarmee
nicht ganz ohne Nutzen, da es der Abtbeilnng des F. M. L. Ot
zur Unterstützung dienen konnte.
Der Einthiss der Politik auf die Kriegführung Suwarow's.
So erfreulich nun auch die Verhältnisse sich jetzt gestaltet
hatten, so unangenehm berührten den F. M. Graf Suwarow die
Weisungen, die ihm zu dieser Zeit aus Wien zukamen. Xeben der
Freude über die raschen Erfolge des russischen Feldherrn ging dort
die Besorgnis, derselbe könnte gerade dadurch veranlasst werden,
Bahnen einzuschlagen, die den politischen Interessen des Kaiser-
staates, dem Suwarow nun einmal diente, zuwiderliefen. Schon
Dach dem Einlangen der Berichte über die Forcierung der Adda,
hatte deshalb Kaiser Franz dem Feldmarschall das „gemessene
Verlangen" zu erkennen gegeben, sich bei den ferneren Operationen
daran zu erinnern, dass sich dieselben nur auf das linke Po-Ufer zu
beschränken hätten und die volle Aufmerksamkeit auf die Erhaltung
des kaiserlichen Besitzstandes in Italien zu richten sei. Jetzt wurde
abermals mit aller Entschiedenheit gefordert, dass die Haupt-
Operation auf das linke Ufer beschränkt bleibe, die Armee weder
zersplittert noch zu weit ausgedehnt und vor allem Mantua wieder
genommen werde. Einzelne Unternehmungen auf dem rechten Po-
Ufer brauchten deshalb nicht unterlassen zu werden, wenn sie nur
auf kurze Entfernungen von demselben und mit entsprechender Kraft
aasgeführt, den Anmarsch feindlicher Truppen aus Unter-Italien er-
schweren.
Hinsichtlich des Hauptpunktes der Pläne Suwarow s gab
Kaiser Franz wohl zu, dass einheitliche Operationen der Armee in
Deutschland und Italien allerdings sehr erwünscht wären, die Aus-
führung dieses Gedankens aber mit Rücksicht auf die räumlichen
Verhältnisse nicht recht zulässig sei. Die Wiedereroberuug Grau-
bündtens stehe gewiss ausser Frage und Erzherzog C a rl werde die-
selbe seinerseits unterstützen; aber an so „ernste und weit aussehende
Unternehmungen" wie Suwarow sie von der kaiserlichen Armee in
Deutschland gegen die Schweiz fordere und welche sowohl das Reich
als auch die Erblande „der Gefahr der bedenklichsten Folgen aus-
setzen würden" könne vor Ankunft des für Deutschland bestimmten
russischen Hilfscorps nicht gedacht werden. Die Proclamationen, welche
Suwarow beim Betreten sardinischen Gebietes veröffentlicht und in
welchen er Wiedereinsetzung des Königs, Herstellung der früheren
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
Gewalt und Wiedererrichtung des piemontesischen Heeres versprach,
wurden vom Kaiser entschieden missbilligt und dem Feldmarschall
bedeutet, sich in militärischer Beziehung auf die Anwerbung piemon-
tesischer Freiwilligen für den kaiserlichen Dienst zu beschränken, im
übrigen aber die politische Verwaltung dem österreichischen bevoll-
mächtigten Commissär zu überlassen.
„Suwarow," so urtheilt hierüber ein deutscher Geschicht-
schreiber„der seinen Oberbefehl sehr ausdrücklich nur als öster-
reichischer Feldmarschall führte, konnte diesen bestimmten Weisungen
den Gehorsam nicht offen weigern, aber in seinem Innern war seit-
dem das Verhältnis zu dem Wiener Hofe von Grund aus verdorben.
Seine ganze Stellung musste allerdings eine falsche und schielende
werden, sobald die politischen Tendenzen der beiden Kaiser, welchen
er diente, auseinander wichen. Offenbar war es nun, wenn ein solcher
Fall eintrat, einfache Soldatenpflicht, die Frage klarzustellen und
entweder die Beseitigung der Differenz herbeizuführen oder sein
österreichisches Amt niederzulegen. Aber in seinem Charakter mischte
sich mit der kriegerischen Derbheit und Kühnheit eine nervöse,
höchst verletzliche Reizbarkeit, die ihn bei jeder Kränkung über jede
Rücksicht hinwegdrängte und eine unergründliche List, die ihm stets
die schneidigsten Mittel zur Vergeltung lieferte. So behielt er jetzt
das Commando, vollzog öffentlich die Befehle des Kaisers, aber tbat
im Stillen alles Ersinnliche, ihre Wirkung zu hintertreiben und hielt
es fortan für erlaubt und gut, seine Berichte nach Petersburg mit
den bittersten Ausfällen gegen seine Wiener Vorgesetzten zu würzen.
Um so eifriger vertiefte er sich in dies unheilvolle Treiben, als er
bald auch in der Behandlung der speciell militärischen Geschäfte
sehr deutliche Spuren von Misstrauen und Eifersucht bei den Öster-
reichern wahrzunehmen glaubte."
Vorläufig machte sich die Wirkung dieser Wiener Weisungen
auf die Operationen Suwarow's nicht deutlich fühlbar; sie hatten
selbstverständlich gar keinen Eintiuss auf seine bisherigen Mass-
nahmen üben können, die bis zu dieser Zeit eine merkwürdige Un-
bestimmtheit und Unentschlossenheit zeigen.
Die Zersplitterung seiner Streitkräfte seit der Einnahme von
Mailand wurde nur noch überboten durch die Anzahl unnützer Be-
wegungen, die er sie ausführen Hess. So war er ja ohne ersichtlichen
Grund von Mailand nach Piacenza zurückgegangen, während er die
Division Ott nach Buftalora vorgeschoben hatte, um sie dann wieder
Dach Pavia zu beordern und wahrend er auf diese Stadt marschirte,
Sybel, „(ioächicbte der Revolutionszeit14. II. 328
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Österreicher und Russen in Italien, 1799
373
musste Ott vom rechten auf den äussersten linken Flügel nach
Piacenza und von da nach Reggio marschiren.
Aber auch die weiteren Operationen geschahen nur zögernd und
tastend und lassen sich nicht vollständig durch den Mangel an
richtigen und den Überfluss an falschen Nachrichten über Stärke
und Ziele des Gegners erklären. „Bei allem Feldherrntalente
Suwaro w'g,a so urtheilt deshalb Clausewitz, „war er doch für die
Führung des Feldzuges in Italien persönlich nicht so ausgerüstet,
dass er sie mit voller Klarheit und blos aus eigener Einsicht hätte
verstehen können, wie Bonaparte, Turenne etc. jeder in seinem Ver-
hältnisse es konnte."
Wenn freilich der berühmte Kriegsschriftsteller dann annehmen
zu müssen glaubt, dass der österreichische Generalstab Suwarow
beeinflusst habe, wodurch dessen Entschlossenheit und Unternehmungs-
geist grösstenteils verloren gingen, so kann dem doch nicht bei-
gepflichtet werden. Denn abgesehen davon, dass die in Suwarow's
Nähe befindlichen österreichischen Generale und General-Stabsofficiere
ganz gewiss weder geistig so unbedeutend, noch jeder Energie baar
waren, wie die fremdländische, jedenfalls nicht immer objective
Geschichtschreibung anzunehmen pflegt, so war Suwarow selbst
gewiss nicht der Mann, sich beeinflussen zu lassen, am allerwenigsten
von österreichischen Officieren, denen er von allem Anfang an, trotz
der wiederholten, oft süsslichen Elogen, mit welchen er sie über-
schüttete, schroff und abweisend gegenüberstand. Seine Unsicherheit
wird sich deshalb viel leichter dadurch erklären lassen, dass er auf
einem ihm vollständig fremden Kriegsschauplatz stand und sich einem
Gegner gegenübergestellt sah, dessen Kriegführung so ganz anders
geartet war, als die der Türken und dass er zu stolz und zu —
eigenartig war, die Rathschläge der österreichischen Generale zu be-
folgen, die den Kriegsschauplatz und den Gegner in langen, blutigen
Kämpfen zur Genüge kennen gelernt hatten.
Die Vorrückuiig Macdonnld's.
Als nach der Einnahme von Turin der Abmarsch Moreau's
in die Riviera bekannt wurde, trat eine noch grossere Zersplitterung
der Streitkräfte Suwarow's ein. Während die Hauptarmee,
27.000 Mann, bei Turin stand, beobachtete F. M. L. Frelich mit
5 Bataillonen und 6 Escadronen die Festung Cuneo. G. M. Vukasso-
vich wurde mit 4 Bataillonen, 9 Escadronen gegen Ceva vorgesandt.
Die Generale Schweikowski, Seckendorf und Alcaini be-
lagerten Alessandria und Tortana und beobachteten die Engpässe der
Apenninen gegen Genua. F. M. L. Ott erhielt Befehl, mit seinen
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
9 Bataillonen und 10 Escadronen von Keggio nach Piacenza zu
rücken, „damit er bei dem geringsten Versuche des Feindes, aus dem
Gebirge herauszutreten, sich demselben, wo er auch immer erscheinen
möge, entgegenstellen könne". G. M. Kien au bildete mit 5 Batail-
lonen und 8 Escadronen die Vorhut des Belagerungscorps von Mantua
und stand bei Ferrara ; F. M. L. B e 1 1 e g a r d e war auf dem Anmärsche
nach Alessandria bei Mailand eingetroffen.
Die französische Armee nahm anfangs Juni folgende Stellungen
ein: Das Gros Moreau's stand in der Riviera, u. z. die Division
Grenier bei Savona, die Division Laboissiere bei Genua, die
Division Victor bei Sestri, zusammen etwa 26.000 Mann. General
Montrichard hielt mit 5.800 Mann Bologna besetzt. General
Macdonald stand mit den Divisionen Salm, Olivier, Vatrin
und Rusca, 23.000 Mann, bei Lucca und hatte seine Vorhut unter
General Dombrowski bis Sarzana vorgeschoben, von wo sie Ver-
bindung mit der Division Victor suchte.
F. M. Graf S u w a r o w war entschlossen. M o r e a u bis au die
Meeresküste zu verfolgen. Schon waren alle hiezu nothwendigen An-
ordnungen getroffen, als er Nachrichten erhielt, die ihn nöthigten,
diesen Entschluss wieder aufzugeben. S u w a r o w erfuhr nämlich jetzt,
dass Macdonald eine Vereinigung mit M o r e a u mittelst der Flotte
von Sestri Levante aus beabsichtige und vermuthete einen Angriff
boider von Genua auf Tortona oder Alessandria.
Unter dieser Voraussetzung beschloss Suwarow, alle verfug-
baren Streitkräfte bei Alessandria zu concentriren, wo F. M. L. Belle-
garde bereits eingetroffen war. Auch die Generale Ott und H oh en-
zoll er n, dann F. M. L. Hadik erhielten Befehl, zur Hauptarmee
zu rücken, obwohl letzterer unmöglich zeitgerecht aus der Schweiz
eintreffen konnte. Zur Deckung gegen Savoyen und die Dauphine
und zur Fortsetzung der Blokade der Citadelle blieb F. ML. Kai m
mit 9 Bataillonen, 6 Escadronen und 2 Kosaken-Regimentern bei
Turin zurück.
Die Voraussetzungen Suwarow's waren aber falsch. Moreau
gedachte keineswegs Macdonald an sich zu ziehen und gegen
Alessandria vorzustossen, wohl aber hatte er das Mögliche gethan, um
beim Gegner diese Vorstellung zu wecken. Durch Gerüchte über an-
sehnliche Verstärkungen, die in Genua ankommen sollten und durch
falsche Depeschen, die er den feindlichen Posten in die Hände spielte
hatte er Suwarow in seineu irrigen Ansichten bestärkt. In Wirklich-
keit gedachte er die Apenninen im Westen zu überschreiten, während
Macdonald dies von Osten her bewirken uud nach Bologna, Modena
und Reggio marschiren sollte. Von hier hatte er sich nach Westen zu
wenden und so rasch als möglich über Piacenza und Voghera gegen
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
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Tortona vorzugehen, wo er mit Moreau, der von Gavi her an-
marschiren wollte, zusammentreffen würde.
Diesem Plane entsprechend, begann Macdonald am 9. Juni
seine Bewegung. Der rechte Flügel, Kusca und Salm, rückten auf
der Strasse von Florenz nach Bologna, das Centrum, Vatrin und
0 Ii vier marschirten auf der Strasse von Pistoja nach Modena, der
linke Flügel, Dombrowski, ging durch das Thal der Secchia.
Noch waren nicht sämmtliche Streitkräfte der Verbündeten bei
Alessandria versammelt, als Macdonald aus den Apenninen in die
Ebene Oberitaliens vorbrach. Am 11. Juni stand der rechte Flügel
seines Heeres bei Bologna, das Centrum bei Sassuolo, der linke
Flügel bei Vezzano. Von Sassuolo aus wurden noch an demselben
Tage einzelne Abtheilungen gegen Modena vorgesandt, aber von den
österreichischen Posten zurückgewiesen.
F. M. L. Baron von Kray, welchem, allerdings etwas verspätet,
die Nachricht von dem Vorrücken der Franzosen zugekommen war
und annahm, dass Macdonald gegen Mantua vorgehen wolle, um
dadurch die in Piemont stehende Armee der Verbündeten in die
Lombardei zu locken, hatte den G. M. Graf Hohenzollern
nach Modena gesandt, mit dem Auftrage, sich dort so lange zu
halten, bis Kray sein Belagerungsgeschütz gegen Verona in Sicher-
heit gebracht haben und im Stande sein werde, Macdonald entgegen
zu gehen. G. M. Kien au wurde nach San Giovanni vorgeschoben,
um Hohenzollern zu unterstützen.
G. M. Graf Hohenzollern verfügte im ganzen über 5 Batail-
lone und 6 Escadronen, etwa 3.000 Mann. Die Vorstadt von Modena
war von der Infanterie besetzt, die Cavallerie nahm rechts von der
Strasse Stellung.
Am 12. Juni früh rückte Macdonald mit seiner ganzen
Macht gegen Modena vor; die Division Olivier hatte die Öster-
reicher in der Front anzugreifen, Dombrowski über Rubbiera die
rechte Flanke zu bedrohen, General Ru sc a erhielt den Befehl, über
San Giovanni vorzurücken, den Panaro zu überschreiten und dem
Gr. M. Graf Hohenzollern den Rückzug abzuschneiden. Die übrigen
Truppen folgten Olivier als Reserve.
Die Truppen Ho h e nzolle r n's leisteten verzweifelten Wider-
stand, mussten aber endlich Modena räumen. Dreimal wurde die
Colonne noch auf dem Rückzüge nach Mirandola angegriffen, das end-
lich gegen Abend erreicht wurde, bevor noch die Division Kusca dort
eingetroffen war. Aber die Verluste Höh en zoll er n's waren ausser-
ordentlich; er verlor zwei Driti-el seiner Abtheilung, 2.200 Mann und
4 Geschütze. Die Verluste der Franzosen sind nicht genau bekannt ;
Organ der railiuir »-!««< ucchaftliehc-o Wreino. I.IX. llaivl. iStu». 29
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Österreicher und Russen in Italien, 1799
General Forest blieb todt auf dem Platze, ein Oberst und 200 Mann
wurden gefangen, Macdonald selbst erhielt zwei starke Säbelhiebe1 1.
Während das Gros des französischen Heeres Modena angriff,
rückte die Division Kusca gegen S. Giovanni vor, um, wie erwähnt,
H Ii enzolle rn den Ruckzug abzuschneiden. Aber es gelang dem
G. M. Rienau, den überlegeneu Gegner den ganzen Tag zurück-
zuhalten und in dem Gefechte eiu Geschütz zu erobern und 150 Ge-
fangene zu machen, während er selbst 44 Mann verlor. Erst als
Rienau erfuhr, dass Hohenzollern Mirandola erreicht habe,
ging er auf Vigarano zurück.
Die Gefechte bei Modena und S. Giovanni veranlassten
F. M. L. Baron von Rray, sein Belagerungsgeschütz nach Verona
schaffen zu lassen und Vorbereitungen zur Vertheidigung des Po zu
treffen.
F. M. Graf Suwarow wurde seinen Trrthum bezüglich der An-
marschrichtung des Gegners erst gewahr, als er am 13. Juni abends
die Nachricht von den Gefechten des vorhergegangeneu Tages erhielt.
Er säumte nun keinen Augenblick, um dem zunächst stehenden
Macdonald entgegenzurücken, mit der Absicht, ihn möglichst weit
östlich von Tortona zu schlagen, bevor noch der von Genua an-
rückende Moreau sich mit ihm vereinigen oder auf den Gang der
Schiacht entscheidenden Einfluss nehmen konnte.
F. M. L. Baron von Kray hatte mit allen entbehrlichen Truppen
die Generale Hohenzollern und Rienau zu verstärken, die im
Rücken Macdonald's operiren sollten; F. M. L. Bellegarde
wurde mit 14.000 Mann zwischen Alessandria und Novi zurück-
gelassen, um den Rücken des Hauptlieeres zu decken, das gegen
Piacenza vorzurücken hatte. F. M. L. Ott, der auf dem Marsche
*) Die Veranlassung zu diesem seltenen Ereignis war folgende: Als
Hohenzollern seinen Rückzug antrat, mangelte ihm die Zeit, alle detachirten
Posten einzuziehen. Unter diesen war auch ein Zui* von Bussy-Jägern unter dem
Befehle des Lieutenants Lefehvre. Seine ausgeschickten Patrullen hatten ihm
die Überzeugung verschafft, dass er, von allen Seiten umringt, keinen Ausweg
mehr habe. Lefehvre feuerte nun seine Leute an, Alles zu versuchen, um sich
durchzuschlagen und ritt mit ihnen hierauf gerade auf Modena zu. Als er aus
den mit Bäumen und Weinranken umgebenen Feldern heraustrat, stiess er auf
ein französisches Reiter- liegiment. an de.s.^n Sjiitze Macdonald ritt. Man
stutzte wohl von beiden Seiten einen Augenblick, dann aber ritt Macdonald,
der erkannt hatte, dass er nur einige Ver.*premrte vor sich habe, auf die Jajrer
zu und forderte sie auf, sich zu ergeben. Lefehvre aber rief seinen Leuten
zu, einzubauen, er selb*t ritt auf Macdonald zu: „Vous ütes 1h general en
chef," rief er, „tant mieux!- und versetzte ihm einen Hieb über den Kopf unJ
einen über d--n Arm. Aber im nächsten Augenblick »rhut! wurde er mit seinen
Jägern niedergemetzelt, nur einem Unterofticier und einem Jäger gelang es xu
entkommen.
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
377
von Reggio nach Alessandria am 13. Juni Voghera erreicht und hier
die Nachricht von dem Vordringen Macdonald's erhalten hatte,
kehrte sofort wieder nach Piacenza zurück, wo er am 15. eintraf
und Stellung hinter der Nure nahm, um den ersten Anprall des
Gegners abzuhalten, welcher an diesem Tage bereits die Arda erreicht
hatte. F. M. L. 0 1 1 erhielt die Weisung den Gegner genau zu be-
obachten, aber sich vor Ankunft des Heeres in kein ernstliches Ge-
fecht einzulassen.
General Macdonald war am 14. Juni nach Parma gerückt
und setzte am 15. seinen Marsch nach Piacenza fort. Schon in der
Nacht zum 16. versuchte ein französisches Reiter-Detachement (aus-
schliesslich aus Ober- und Unterofficieren gebildet) unter Anführung
des Generals Salm die Truppen Ott's zu überfallen, wurde aber
blutig zurückgewiesen und verlor 30 Gefangene. General Salm
selbst wurde verwundet.
Am 16. Juni früh rückte Macdonald theils auf der Haupt-
strasse, theils auf Seitenwegen über S. Giorgio gegen die Nure.
F. M. L. Ott zog sich, dem erhaltenen Befehle gemäss, langsam über
die Trebbia und den Tidone bis auf die Anhöhen östlich S. Giovanni.
Seine Vortruppen, 6 Compagnien des Jäger-Corps d'Aspre hielten
am Tidone, jene des Gegners hatten die Trebbia erreicht.
Der Kampf am Tidone.
Am 17. Juni gegen 8 Uhr morgens wurden die österreichischen
Posten unter Oberst d'Aspre längs des Tidone von vier französi-
schen Divisionen angegriffen. Iu der Mitte, gegen Ponte Tidone,
rückte die Division Rusca vor, rechts von ihr wurden die Divisionen
Victor und Salm sichtbar, links General Dombrowski, im ganzen
etwa 18.000 Mann. Die Divisionen Montrichard und Oli vier,
welche in Modena und Carpi zurückgelassen worden waren, befanden
sich auf dem Anmärsche.
Oberst d'Aspre leistete einige Zeit Widerstand, dann aber zog
er sich gegen das Gros (8 Bataillone, 10 Escadronen, im ganzen
etwa 7.000 Mann") bei Sarmato zurück, da eine französische Colonne
den Tidone südlich überschritten hatte und nun in seiner rechten
Flanke erschien.
F. M. L. Ott, welcher, abgesehen von den erhaltenen Weisungen,
nicht daran denken konnte, sich mit dem weit überlegenen Gegner in
einen ernsten Kampf einzulassen, war im Begriffe, gegen Stradella zurück-
zuweichen; in diesem Augenblicke erhielt er die Meldung von dem An-
rücken der Hauptarmee; gleich darauf traf auch G. d. C. Freiherr von
Melas mit 3 Batallonen, 6 Escadronen und einigen Kosaken ein.
29*
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
F. M. Graf Su waro w war am 15. mit 31 Bataillonen, 18 Esea-
dronen und 4 Kosaken-Regimentern, etwa 24.000 Mann, von Alessandna
an die Bormida gerückt, musste aber dort bis 1 0 Uhr abends warten,
da die Brücke nicht rascher hergestellt werden konnte. Um 10 Uhr
abends wurde der Marsch in zwei Colonnen fortgesetzt; die eine
unter Melas rückte über Sale nach Castelnuovo an der Scrivia, die
zweite unter Rosenberg über S. Giuliano, von wo sie der ersten
Colonne folgte und sich mit ihr am 16. vereinigte. Nach dreistündiger
Rast wurde der Marsch in einer Colonne bis Casteggio fortgesetzt und
am 17. früh 4 Uhr neuerdings aufgebrochen. Um 10 Uhr vormittags
erreichte die Armee Stradella, wo die Nachricht von F. M. L. Ott
eintraf, dass er angegriffen werde. Sofort setzte sich die österreichische
Vorhut, unter persönlicher Führung des greisen Melas in Bewegung.
Sie traf, wie erwähnt, zeitgerecht ein.
G. d. C. Freiherr von Melas deckte seine rechte Flanke durch
einen starken Posten bei Mottaziana, mit dem Gros der Truppen
besetzte er die Linie von Caramello bis Sarmato, eine Batterie von
8 Geschützen fuhr auf der Hauptstrasse hinter breiten, mit Wasser
gefüllten Gräben auf. Es gelang thatsächlich die Franzosen, die sich
übrigens nur langsam vorbewegten und zögernd angriffen, bis gegen
3 Uhr nachmittags zurückzuhalten. Dann aber kam etwas Feuer in
die Bewegtingen der Franzosen. Die Division Dombrowski ging
umfassend gegen Caramello vor, Rusca, Salm und Victor rückten
auf Sarmato, die Cavallerie stürzte sich geschlossen in einer Colonne
auf die Batterie. Das Regiment Nädasdy, welches Sarmato be-
setzt hielt, musste den Ort räumen, die Batterie fiel in die Hände
der Franzosen. In diesem Augenblicke traf Suwarowmit4 Kosaken-
Regimentern und den österreichischen Regimentern Karaiczay- und
Levenehr-Dragoner auf dem Kampfplatze ein. Während die Kosaken
zur Umgehung des linken Flügels der Division Dombrowski be-
ordert wurden, warfen die Dragoner in einem glänzenden Angriffe die
französische Reiterei zurück — der Augriff der Franzosen gerieth ins
Stocken.
Gegen 4 Uhr nachmittags langte die Tete der Hauptarmee.
4 österreichische Grenadier-, 2 russische Jäger- Bataillone an. Die
Division Ott wurde nun gegen Ponte Tidone vorgeführt, G. M. Fürst
Gortschako w griff mit 3 österreichischen und 2 russischen
Bataillonen den rechten, Fürst Hagration den linken Flügel der
Franzosen an. Ihm folgte G. d. C. Melas mit 10 Corapagnien von
Frelich-Infanterie und dem Grenadier-Bataillon WouvermaüQS.
Der linke Flügel der Franzosen wich anfangs zurück, drang
jedoch, durch eine Halb-Brigade der Division Rusca verstärkt,
wieder vor. Da liess Melas seine Truppen in die Feuerlinie rückeu j
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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und drängte die polnische Division Dombro w ski's zurück. Rusca
durch das Zurückweichen dieses Generals in seiner linken Flanke
bedroht, von F. M. L. Ott in der Front angegriffen, war bald ge-
zwungen, an den Tidone zurückzugehen und die eroberte Batterie im
Stiche zu lassen.
Der rechte Flügel der Franzosen, die Divisionen Victor und
Salm, hatte inzwischen einige Vortheile errungen. Fürst Gortschakow
wurde anfangs zurückgedrückt, drang aber wieder vor, um bald
darnach wieder zurückzuweichen. Jetzt erscheinen die Dragoner-
Regimenter Lobkowitz und Levenehr, auf dem rechten Flügel der
Verbündeten entbehrlich geworden und führen die Entscheidung
herbei. Durch diese Verstärkung ermuthigt, dringt die Infanterie
neuerdings vor und bricht mit dem Bajonet durch die beiden feind-
lichen Divisionen, die dadurch voneinander getrennt werden. General
Victor zieht sich gegen deu Tidone zurück, Salm versucht bei
Bosco noch einmal Widerstand zu leisten, aber seine Carr£s werden
von den Dragonern gesprengt.
Die einbrechende Nacht macht dem Kampfe ein Ende. Die
Verfolgung des Feindes durch die Verbündeten konnte nicht energisch
durchgeführt werden, da die Truppen vor Ermüdung fast zusammen-
brachen. Auch dem um 9 Uhr abends auf dem Kampfplatz ein-
treffenden Gros, welches fast den ganzen Tag im Laufschritt den
Vortruppen gefolgt war, musste Ruhe gegönnt werden.
Das Gros der Verbündeten lagerte auf dem linken Ufer des
Tidone bei Caramello und Borgonovo, von ihren vorgeschobenen
Truppen stand die Division Ott auf der Strasse nach Piacenza,
Fürst Bagration bei Breno.
General M a c d o n al d führte noch in der Nacht seine Truppen
über die Trebbia, vorgeschobene Posten hielten auf dem linken Fluss-
ufer bei San Nicolö und Gragnano.
Die 8chlacht an der Trebbia.
Der 18. Juni.
In der Nacht erliess F. M. Graf S u w a r o w aus seinem
Hauptquartier Castel San Giovanni folgende Disposition für den
18. Juni:
Die rechte Colonne, Fürst Bagration, (J Bataillone, das
Dragoner-Regiment Karaiczay und 2 Kosaken-Regimenter, dann
die Division Schweikowski, 5 Bataillone und das Dragoner-
Regiment Lobkowitz, rückt über Breno und Campremoldo nach
Casaliggio, übersetzt die Trebbia und geht über Settima an den
Nure nach San Giorgio.
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.
Die mittlere Colonne, Division Förster, 7 Bataillone, das
Dragoner- Regiment Levenehr und 1 Kosaken -Regiment, hat bei
M ttaziana den Tidone zu übersetzen, dann über Gragnano und
Valera an den Nure zu rücken.
Die linke Colonne, Division Ott, 6% Bataillone, 6 Jäger-
Compagnien, 6 Escadronen Erzherzog Joseph-Husaren und 1 Kosaken-
Regiment, hat auf der Strasse nach Piacenza vorzurücken, die dort
als Besatzung stehenden 6 Compagnien an sich zu ziehen und bei
Pontenure Stellung zu nehmen.
Die Division Frei ich, 8 Bataillone, wurde als Reserve be-
stimmt und hatte anfangs der Division Ott zu folgen, nach Über-
schreiten des Tidone aber hinter die mittlere Colonne zu rücken. Den
Oberbefehl über die beiden ersten Colonnen führte G. d. C. Graf
Rosenberg, über die Colonnen Ott und Fr el i ch G. d. C. Freiherr
von Melas.
Nach dieser Disposition scheint es, als ob Suwaro w auf eineu
Widerstand der Franzosen au der Trebbia nicht rechnete, dass er
vielmehr hoffte, diesen Fluss ohne Schwertstreich überschreiten zu
können. Er hatte sich verrechnet. Der Widerstand der Franzosen
sollte auf jenem klassischen Boden zu einer dreitägigen Schlacht
führen, in welcher an zwei Tagen in dem Bette des Flusses selbst
gekämpft wurde.
Das Terrain zwischen dem Po, dem Tidone und der Trebbia
ist bis Sarturano und Rivaita eben, aber von zahllosen Canälen,
Dämmen, Zäunen und Alleen durchschnitten; zwischen den beiden
genannten Ortschaften drängen sich die Ausläufer der Apenninen
vor. Die Trebbia selbst, mit einem sandigen Flussbett von 75m
Breite, ist nur während der Schneeschmelze oder bei starkem Regen
tief; sonst aber liegt ihr Bett fast trocken da und ist leicht zu
durchwaten.
Der Aufbruch der verbündeten Truppen war für 7 Uhr früh
festgesetzt, doch verzögerte sich der Abmarsch bis 10 Uhr. Uro
diese Stunde brach die Armee, 22.000 Mann stark, auf. Zur Er-
innerung an den Sieg der Österreicher bei Kolin hatte F. M. Graf
S u w a r o w die Worte : T h e r e s i a und K o 1 i u als Feldruf und Losung
ausgegeben.
Des schwierigen Terrains wegen ging der Marsch nur langsam
vorwärts; erst gegen 1 Uhr nachmittags näherte sich die Vorhut
der rechten Colonne Casaliggio und bemerkte die in Schlachtordnung
aufgestellte Division Dombrowski.
General Macdonald dachte an diesem Tage nicht daran, den
Gegner anzugreifen; er wollte dies erst am nächsten Tag, da er die
Divisionen Montrichard und 0 1 i v i e r erst am Nachmittag bei
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
381
Piacenza erwartete. Deshalb war auch nur die Division Dombrowski
bis Casaliggio vorgeschoben, die übrigen Truppen standen hinter
der Trebbia. Macdonald selbst fühlte sich wegen seiner Ver-
wundung bei Modena so unwohl, dass er nicht zu Pferde steigen
konnte und den Oberbefehl an General Victor übergeben hatte.
Um 3 Uhr nachmittags begann der Kampf auf dem rechten
Flügel der Verbündeten. Fürst Bagration Hess seine Infanterie
gegen die Front der Division Dombrowski vorrücken, durch seine
Cavallerie den linken Flügel des Gegners umgehen.
Der erste Angriff Bagration's, durch wiederholte bravouröse
Angriffe der Dragoner und Kosaken wirksam unterstützt, hatte
Erfolg; Dombrowski musste sich, trotzdem seine Polen sich mit
Erbitterung schlugen, zurückweichen. Er erhielt jedoch bald Unter-
stützung. General Victor disponirte die eigene Division und einen
Theil der Truppen Rusca's gegen Casaliggio, der Rest der Division
Rusca ging gegen Gragnano vor, dem sich die Division Förster
näherte. Aber nun war auch schon die Division Schweikowski
bei Casaliggio eingetroffen und die von neuem vordringenden Franzosen
stiessen auf bedeutenden Widerstand. Während der Kampf um
Casaliggio eine Zeitlang unentschieden hin und her wogte, war auch
General Förster bei Gragnano eingetroffen. Rusca hatte seine
ganze Cavallerie der Infanterie vorausgesandt, ein glänzender Angriff
von Levenehr- Dragoner und Kosaken warf sie jedoch zurück; gleich
darauf musste auch die französische Infanterie Gragnano und Casaliggio
räumen und gegen die Trebbia zurückziehen. Unterdessen waren auch
die Divisionen Montrichard und Ol i vier auf dem Kampfplatz
eingetroffen. 0 Ii vi er nahm auf der Strasse von Piacenza bei Borgo
San Antonio Stellung, Montrichard rückte gegen Gragnano vor
und sammelte die dort geworfenen Truppen Rusca's wieder. Aber
diese Verstärkung vermochte den Kampf nicht zu wenden. Der
linke französische Flügel, vollständig geschlagen und von der Cavallerie
der Verbündeten verfolgt, war bereits über die Trebbia zurück-
gegangen, so dass die Infanterie des rechten Flügels der Verbündeten
sich gegen Gragnano wenden konnte. Montrichard ging nun auch
auf das rechte Ufer der Trebbia zurück.
Noch während der Kampf bei Casaliggio und Gragnano fort-
dauerte, schritt auch G. d. C. Freiherr von Melas gegen 5 Uhr
nachmittags zum Angriff auf die bei San Nicolö stehende Division
Salm. Bei Ponte Tidone über den Fluss gehend, rückte Melas
mit der Division Ott rechts und links der Strasse vor. Einige hundert
Schritte rückwärts folgte die Division Frei ich, geführt von
G. M. Fürst Liechtenstein. Die Division Salm wich beim
ersten Angriff über die Trebbia zurück, wurde aber von der Division
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Olivier aufgenommen. Melas Hess nun die Division Ott links gegen
die Mündung der Trebbia in den Po rücken, um den Gegner in der
rechten Flanke zu umfassen, mit der Division Frei ich griff er in der
Front an. Doch dauerte der Kampf nicht lange, Olivier und Salm
wichen, ohne hartnäckigen Widerstand zu leisten, gegen Piacenza zurück.
So waren die Franzosen bei anbrechender Nacht auf allen
Punkten über die Trebbia zurückgeworfen — aber entschieden war
die Schlacht noch nicht. Die beiderseitigen Heere standen, nur durch
das, theils offene, theils mit Gebüsch bewachsene und von vielen
Wasserarmen durchschnittene Flussbett geschieden, einander gegenüber.
Schon war die Dunkelheit eingetreten, das Feuer verstummt;
die Truppen lagen bereits zum Theil und schliefen, als plötzlich der
Kampf von neuem entbrannte.
Durch eine falsche Nachricht getäuscht, übersetzen drei fran-
zösische Bataillone gegen 9 Uhr abends die Trebbia und erscheinen
in der Nähe des Lagers der Verbündeten. Sofort werden einige
Kanonenschüsse gelöst, die Truppen springen auf, greifen zu den
Waffen und stürzen ohne Befehl in das Flussbett. Wie aus einem
Munde erschallt der Ruf „Cavallerie vor", Kosakeu und Dragoner
eilen herbei, von französischer Seite gescheht das nämliche und in
einem Augenblick entsteht mitten im Flussbett ein wildes Getümmel.
Im finsteren greift alles an und wird angegriffen, das Gefecht, da
man Leib an Leib steht, wird mit der blanken Waffe, mit dem
Gewehrkolben geführt; die Kämpfenden irren nach allen Richtungen
herum, ohne Führung, ohne Ordnung, ohne Zweck. Die Artillerie
von beiden Seiten feuert in den Klumpen, der ungeachtet der Be-
mühungen der beiderseitigen Officiere erst gegen 11 Uhr nachts sich
auflöst, wo die beiderseitigen Truppen aus dem Flussbett sich entfernen
und beinahe der ganzen Nacht bedürfen, um wieder in ihre Eio-
theilung zurückgebracht zu werden. Einige russische Bataillone aber
waren, unter General Rosenberg, in der Verwirrung auf das rechte
Ufer der Trebbia gerathen. Rosenberg, welcher sich von der Armee
abgeschnitten sah, sich in dem Terrain nicht zurechtfand und be-
sorgte, in der Dunkelheit auf den Feind zu stossen, machte bei
Cavernasco Halt, bildete mit seineu Truppen ein Carre* und Hess in
dieser Formation ruhen. Bei Tagesanbruch kehrte diese Truppe, ohne
vom Feinde bemerkt zu werdeu, auf das linke Flussufer zurück.
Der 19. Juni.
Die Dispositionen Suwarow's für den 19. blieben dieselben,
wie für den vorhergegangenen Tag: in drei Colonnen, Rosenberg
Förster, Melas, den Fluss Nure zu erreichen.
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Österreicher und Russen in Italien, 171)9.
383
Aber anch Mac donald war diesmal entschlossen, den Gegner
anzugreifen und hoffte dabei auf die Unterstützung Moreau's, von
dessen Heer er die Division La Poype bereits in der Nähe von
Bobbio vermuthete. Die Divisionen Victor, Rusca und D o m-
browski bildeten den linken Flügel. Die beiden erstgenannten
Divisionen hatten gegen Casaliggio vorzurücken. Dombrowski
sollte die Trebia bei Rivaita übersetzen und den recbten Flügel der
Verbündeten umgehen. Die Divisionen Oli vier und Moutrichard
hatten den Gegner in der Front anzugreifen, während Vatrin und
Salm den linken Flügel der Verbündeten zurückwerfen sollten.
Gegen 10 Uhr vormittags überschritt die Division Dom-
browski die Trebbia bei Rivaita, die übrigen französischen Truppen
rückten, von dichten Pläuklerketten gedeckt, gegen den Fluss vor.
Um der Überflügelung entgegenzutreten, schwenkte der äusserste
rechte Flügel der Verbündeten, 6 Bataillone, 2 Kosaken-Regimenter,
das Dragoner - Regiment Karaiczay und 1 Escadron Lobkowitz-
Dragoner unter Commando des Fürsten Bagration rechts und
rückte Dombrowski entgegen. Während die Infanterie in der
Front angriff, warfen sich die Dragoner und Kosaken auf die beiden
feindlichen Flügel. Nach kurzem, aber heftigem Kampfe wichen die
Polen über die Trebbia zurück und blieben dort stehen, ohne einen
zweiten Vorstoss zu wagen.
Es war dies ein Glück, denn im Centrum neigte sich der Sieg
bereits auf die Seite der Franzosen. Durch das Hinaufrücken
Bagration's hatte sich zwischen diesem und der Division
Schweikowski eine Lücke von etwa 2.000 Schritten ergeben. Sobald
Macdonald, der in einer Sänfte den Kampf leitete, dies gewahrte,
führte er die Divisionen Victor und Rusca zum Angriff vor. In
der Front und in der rechten Flanke angefallen, vermochte
Schweikowski sich nur mit übermässiger Anstrengung so lange
zu halten, bis Fürst Bagration zurückkehrte und in den Kampf
eingriff. Aber auch dieser vermochte mit seinen erschöpften Truppen
das Gefecht nicht zu entscheiden. Da führte G. M. Marquis Cha-
steler vier Bataillone der bei Gragnano stehenden Division
Förster herbei. Ermuthigt durch diese Verstärkung, drangen die
Truppen Sch weiko wski's und Bagration's neuerdings vor und
warfen die Franzosen über die Trebbia zurück, wobei zwei franzö-
sische Halb-Brigaden fast vollständig vernichtet wurden. Hinter dem
Flusse aber nahmen die Franzosen neuerdings Stellung und wieseu,
unter dem Schutze ihrer Artillerie, alle weiteren Angriffe der Ver-
bündeten zurück.
Auf dem linken Flügel, welchen Melas commandirte, war es
inzwischen, zwei Kanonaden abgerechnet, ruhig geblieben. Suwarow
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
hatte zwar an G. d. C. Freiherrn von Melas den Befehl gesandt, die
Division Frei ich mit der Cavallerie unter G. M. Fürst Johaun
Liechtenstein zur Unterstützung des rechten Flügels abzusenden,
aber der Befehl traf erst nach 1 2 Uhr bei Melas ein. Dieser hatte
die Vorrückung erst zu beginnen, nachdem der rechte Flügel ent-
schiedene Vortheile errungen haben würde. So hatte Melas seine
Truppen bei S- Nicolö in Bereitschaft und erwartete den Befehl zum
Vorrücken. Inzwischen hatte ein von Malpaga aus recognoscirender
Generalstabs-Officier in dem ausgetrockneten Arm der Trebbia einige
französische Bataillone entdeckt, welche, die Gewehre in Pyramiden
zusammengesetzt, rasteten. Vom linken Ufer aus war es möglich, ohne
früher bemerkt zu werden, Geschütze so zu postiren, dass die Kar-
tätschenschüsse die Liegenden erreichen konnten. Die Idee wurde aus-
geführt und die Franzosen vertrieben. Die zweite Kanonade entspann
sich gegen 10 Uhr vormittags, als die einzelnen Abtheilungen des
französischen rechten Flügels sich auf dem rechten Ufer der Trebbia
formirten und den Fluss zu übersetzen versuchten. Melas liess einige
Geschütze an das Ufer führen und den Gegner so lange beschiessen.
bis seine eigenen Truppen abgekocht hatten.
Nachdem der oberwähnte Befehl Su w aro w's eingetroffen war,
wurde die Division Freiich, 6 Grenadier-Bataillone, 2 Bataillone
Freiich und 3 Escadronen Lobkowitz-Dragoner (heute Uhlanen-Regiment
Nr. 8) unter G. M. Fürst Liechtenstein gegen Gragnano abgesandt
Bei G. d.C. Melas blieb die Division Ott, 7 Bataillone, 10 Com-
pagnien, dann 6 Escadronen Erzherzog Joseph-Husaren und ein
Kosaken-Regiment zurück.
Während G. M. Fürst Liechtenstein mit den 3 Dragoner-
Escadronen voraus, dem rechten Flügel zueilte, wo die Schlacht
noch im vollen Gange war, rückten starke feindliche Colonnen gegen
die Trebbia vor. General Montrichard griff die zwischen
Gragnano und Casaliggio stehende Division Förster, zu welcher
die zur Unterstützung Sch weiko wski's entsendeten 4 Bataillone
wieder zurückgekehrt waren, an, während die Divisionen 0 Ii vi er
und Salm gegen S. Nicolö vorrückten. Gleichzeitig überschritt eine
andere Colonne unter General Vatrin den Fluss in der Nähe seiner
Mündung und ging gegen Calendasco vor.
G. M. Fürst Liechtenstein traf mit den Lobkowitz-
Dragonern eben in der Nähe von Gragnano ein, als die Division
Förster vor dem übermächtigen Ansturm der Division Mont-
richard zurückwich. Ohne sich einen Augenblick zu besinnen,
unterbrach Fürst Liechtenstein seinen Marsch und stürzte sich
mit den drei Escadronen, denen sich die der Division Förster zu-
getheilten im Jahre 1809 aufgelösten Levenehr-Dragoner angeschlossen,
M
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Österreicher and Russen in Italien, 1799.
385
auf deu Feind und so unerwartet und machtvoll war die Attaque,
iass Montrichard fluchtäbnlich über die Trebbia zurückwich.
Unterdessen hatte auch Ol i vier die Division 0 tt angegriffen,
sie im ersten Anprall zurückgedrängt und zwei Geschütze genommen.
Der Commandant des an der Queue der österreichischen Infanterie-
Colonne nach Gragnano marschirenden Grenadier-Bataillons Wouwer-
manns (Divisionen der Regimenter Nr. 9, 30, 58), Hauptmann
TO Ii vi er, der das Zurückweichen der Truppen Ott's bemerkte,
Hess sofort sein Bataillon verkehren und eilte wieder gegen San
Nicolo zurück. Sein rasches Vorrücken und das heftige Feuer ver-
trieb bald den linken Flügel der Franzosen, die mit Zurücklassung
der eroberten Geschütze an die Trebbia wichen. In demselben
Augenblick stürmten auch die Lobkowitz-Dragoner wieder herbei.
G. M. Fürst Liechtenstein, der den Kanonendonner gehört und
das Getümmel bei S. Nicolo gesehen, hatte ohne Rücksicht auf den
ursprünglichen Befehl Suwarow's seine Reiter zurückgeführt und
jagte nun an ihrer Spitze das Flussbett der Trebbia hinauf. Während
die Division Ott von neuem in der Front mit klingendem Spiel und
fliegenden Fahnen vorrückte, hieben die Lobkowitz-Dragoner, von
dem Grenadier-Bataillon Wouwermanns unterstützt, in die linke
Flanke der bestürzten Franzosen ein, die eiligst auf das rechte Ufer
der Trebbia zurückwichen.
Während der hier letztgedachten Angriffe war General Vatrin,
ohne erheblichen Widerstand zu finden, über die Trebbia gegangen
und bereits bis Calendasco gelangt. Da die Division Ott vollauf bei
S. Nicolö beschäftigt war, hatte Melas den Franzosen nur ein Bataillon
und die Erzherzog Joseph-Husaren entgegensenden können. Nachdem
aber Olivier und Salm zurückgeworfen waren, erhielt G. IL Fürst
Liechtenstein den Befehl, V a tri n zu vertreiben. Er nahm hiezu
noch zwei Bataillone und die wackeren Reiter von Lobkowitz und
rückte gegen Calendasco vor. Vatrin, verständigt von der Nieder-
lage der übrigen französischen Truppen, versuchte keinen hartnäckigen
Widerstand, sondern eilte, von den Reitern Liechtenstein^, die
ihm 350 Gefangene abnahmen, verfolgt, wieder über die Trebbia zurück.
Der 20. Juni.
Die Niederlage vom 19. hatte Macdonald entmuthigt. Der
Zustand seines Heeres gestattete nicht, den Kampf neuerlich aufzu-
nehmen ; einzelne Infanterie- und Cavallerie-Regimenter waren gauz
vernichtet, die Artillerie hatte keine Munition mehr und von der
Armee Moreau's, selbst von der vorgeschobenen Division La Poype,
war bis jetzt keine Nachricht eingetroffen. Und der Gegner machte
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
sich bereits im Kücken fühlbar, denn Kray, Hohenzollern und
Kien au hatten Mantua, Reggio und Parma wieder besetzt.
Noch in der Nacht zum 20. ordnete deshalb Macdonald
den Rückzug an; die Division M on tri char d wurde vorausgesandt,
um dem Gros des Heeres den Weg durch die feindlichen Abthei-
lungen im Rücken zu bahnen, die Divisionen Victor, Rusca und
Dombrowski hatten nach San Giorgio am Flusse Nure, Vatrin
und Olivier nach Pontenure zu rücken, die Brigade Salm erreichte
Roncaglia.
F. M. Graf Suwarow, der noch am 19. abends die Nachricht
erhalten hatte, dass General Moreau bereits gegen Tortona vor-
dringe, gab trotzdem den Entschluss nicht auf, Macdonald am
kommenden Tag nochmals anzugreifen und womöglich vernichtend zu
schlagen. „Es wird der Armee keine genaue Direction bestimmt" heisst
• es in seiner Disposition, „weil es unbekannt ist, welchen Weg der Feind
einschlagen wird; es wird nur befohlen, ihn nach allen Richtungen
hin schnell einzuholen und ihn vollends zugrunde zu richten."
Bei Tagesanbruch setzten die Verbündeten sich in Bewegung.
G. d. C. Freiherr von Melas rückte gegen Pontenure vor, die Divi-
sionen Förster und Schweikowski marschirten auf Gossolengo los.
Die schwachen feindlichen Abtheilungen, welche über Nacht
auf dem rechten Trebbia-Ufer Wachfeuer unterhalten und das Ufer
beobachtet hatten, zogen sich beim Vorrücken der Verbündeten ohne
Kampf zurück. G. d. C. Melas besetzte um 7 Uhr morgens Piacenza,
von wo die Franzosen nicht einmal ihre Kranken und Verwundeten
fortzuschaffen vermocht hatten. In den Lazarethen fand man die
Generale Olivier, Rusca, Salm und Cambray, 354 Stabs- und
Oberofficiere und 7.185 Mann. Die Division Frei ich blieb in der
Stadt zurück, die Division Ott wurde über S. Lazzaro und Montale
gegen Pontenure dem Feinde nachgesandt. Die Division Vatrin,
auf die F. M. L. Ott hier stiess, leistete nur geringen Widerstand
uud ging dann nach Cadeo zurück.
Heftiger war der Kampf auf dem rechten Flügel der Ver-
bündeten. Bei S. Rocco stiessen die Karaiczay-Dragoner auf die
Division Dombrowski, die sie mit heftigem Geschützfeuer empfing.
Fürst Bagration, welcher die Vorhut commandirte, sandte nun
sein Jäger-Regiment rechts gegen S. Giorgio, woselbst die Division
Victor Posto gefasst, das Jäger-Regiment Tschubarow, welches am
18. mit den Württemberg-Dragonern eingetroffen war, gegen S. Polo
am Flusse Nure, 4 Bataillone stellte er bei S. Rocco auf. Gleich
darauf traf auch das Gros ein. Die Division Dombrowski, fast
decimirt in den vorhergegangenen Kämpfen wurde bald zurückgedrückt,
die Division Victor wusste aber länger standzuhalten. Von beiden
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Seiten umfasst, musste auch sie sich endlich zurückziehen. Die 17. Halb-
Brigade, 29 Officiere, 1.070 Mann, mit 3 Fahnen und 4 Geschützen,
streckte die Waffen.
Der Rückzug der Franzosen artete nach und nach in voll-
ständige Flucht aus. Was Macdonald am 20. bei Cadeo sammelte
waren Trümmer.
Jetzt erst war die dreitägige Schlacht entschieden. Sie hatte
Macdonald die Hälfte seines Heeres, gegen 18.000 Mann gekostet,
worunter 4.000 Todte. 10 Generale, 502 Officiere und 13.000 Mann
waren verwundet oder gefangen. Aber auch die Verbündeten verloren
129 Officiere, 5.189 Mann, wovon 44 Officiere und 2.513 Mann auf
die Österreicher entfielen.
Das wesentliche Verdienst an diesem glänzenden Siege auf
Hannibal's altem Schlachtfelde gebührt zweifellos dem russischen
Feldmarschall. Hatte er auch anfangs nicht vermocht, die Absichten
des Gegners zu errathen, so hat er dies doch vollkommen gut ge-
macht durch den energischen Entschluss, an den Tidone zu marschiren.
Mit diesem Marsch legte er einen genügend grossen Raum zwischen
die beiden feindlichen Führer. Hätte er etwa bei Voghera oder
Casteggio Macdonald erwartet, so wäre es zweifellos Moreau
möglich geworden, in den Kampf einzugreifen, der dann wohl nicht
dasselbe Ergebnis gehabt hätte. Und unbekümmert um jede Nebenfrage,
hält Suwarow den Gegner fest und stürzt sich so lange auf ihn,
bis er ihn vernichtet hat. Freilich wird er darin durch die ihm
unterstehenden Truppen und durch seine Unterführer geradezu
glänzend unterstützt. Eine Leistung, wie es der Marsch des öster-
reichisch-russischen Heeres von Alessandria an den Tidone ist, auf
welchem die Truppen in einem Zeitraum von etwa 38 Stunden bei
furchtbarer Hitze an 60km zurücklegen, um dann noch in den Kampf
einzugreifen, verdient aufrichtige Bewunderung. Die Unterführer
Suwarow's handeln fast überall selbständig, hervorragend tapfer
und geschickt. Unter diesen Unterführern aber muss für diese
Schlacht zweifellos dem G. M. Fürsten Liechtenstein, der als
Freiwilliger zum Heere kommt und sofort ein Gommando übernimmt,
die hervorragendste, von russischer Seite viel zu wenig gewürdigte
Stelle eingeräumt werden. Sein bravouröses Eingreifen in den Kampf
des 19. Juni, ohne Befehl, ja gegen den erhaltenen Auftrag, hat, wie
der Gegner später selbst zugab'), den Kampf an jenem Tage
') „L'apparition inopiuöe de ces troupes d*elite,u so schreibt Joniini,
„conduite par le princc de Li e c h t en s t e i a, sar le flaue droit de la eolonne, eo
meine tenips a.ssaillie d'uri autre cOte" par Förster, y semerent une temur
paniqae. La 5me lagere qui s'etait distinguee en cent combats, fuit en desordre
et entraina tout avec eile; cet'e've'neinent fatal decida de la jonrn^e."
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
und damit auch die ganze Schlacht entschieden. Allerdings vervoll-
ständigte dann Suwarow diese Entscheidung durch den Entscbluss,
auch noch am 20. nicht vom Gegner abzulassen, den er geschlagen
wusste, sondern den Sieg weiter auszubeuten und es fand auch die
energisch eingeleitete Verfolgung den wohlverdienten Lohn in der
vollständigen Niederlage des Gegners, der nun erst von der Zer-
trümmerung und moralischen Erschütterung seines Heeres sich über-
zeugte.
Der Rückmarsch der Verbündeten nach Alessandria.
F. M. Graf Suwarow Hess am 21. Juni seine Truppen bei
Fiorenzuola lagern, die Division Ott wurde beauftragt, die Verfolgung
des Gegners fortzusetzen.
Macdonald traf in der Nacht des 21. mit dem Gros des
Heeres in Beggio ein, Hess hier seine Truppen einen Tag rasten
und setzte am 23. seinen Marsch in zwei Colonnen über Castelnuovo
und Sassuolo fort. F. M. L. Ott, der am 22. in Parma eingerückt
war und dort einige hundert Gefangene gemacht hatte, kam am 23.
nach Reggio und erreichte am folgenden Tag bei Rubiera die feind-
liche Nachhut. Aber sein Angriff wurde von General Montr ich ard,
der eiligst mit einer Brigade verstärkt worden war, zurückgewiesen.
Während Macdonald einige Tage in Sassuolo verweilte,
rückte F. M. L. Ott nach Modena; er vereinigte sich hier mit der
Abtheilung des G. M. Kien au und veranlasste die Einschliessuug
des Fort ürbano, das von 600 Franzosen unter General Hui in be-
setzt war. Am 30. Juni rückte G. M. Rienau nach Bologna, von
wo sich die dahin gelangte Division Montrichard zurückzog, acht
Tage später erfolgte die Einnahme des Fort Urbano; in derselben
fanden die Österreicher 30 Geschütze und bedeutende Kriegsvorräthe
aller Art.
F. M. L. Ott, der nun den Befehl erhielt, den grössten Theil
seiner Truppen nach Mantua zu senden, nahm mit dem Reste Stellung
bei Parma, die Vorhut unter Kleuau blieb bei Reggio und Modena.
Leichte Cavallerie-Abtheilungen wurden Macdonald ins Gebirge
nachgesandt, der inzwischen über Pistoja nach Lucca zurückgegangen
war, hier alle in Toscana verstreuten Besatzungen sammelte und dann
das ganze Herr längs der Küste Moreau zuführte.
Suwarow, der, wie erwähnt, am 21. Juli in Fiorenzuola
eingetroffen war, erhielt hier die Meldung, dass eine feindliche Ab-
theilung an der oberen Trebbia eingetroffen und dass Moreau selbst
von Genua her im Anmärsche sei. Thatsachlich war General La Poype
mit der ligurischen Legion (3.000 Mannj bereits am 10. bei Bobbio
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
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eingetroffen, marschirte aber so langsam gegen den Fluss Nure vor, dass
er erst am 20. in der Nähe von S. Giorgio eintraf. Als ihm hier die
Meldung zukam, dass Macdonald geschlagen worden sei, ging er
sofort wieder gegen Bobbio zurück, erlitt hier von einer Abtheilung
Österreicher und Russen, die Suwarow dorthin gesandt hatte, eine
arge Schlappe und zog sich wieder in die Gebirge zurück.
Moreau selbst erschien am 18. mit seinem ganzen Heere,
14.000 Mann, bei Novi. F. M. L. Graf Bellegarde hatte bereits
nach dem Erscheinen der ersten feindlichen Abtheilungen alle ver-
fügbaren Truppen (8 Bataillone, 8 Escadronen, 6.000 Mann) an sich
gezogen und mit ihnen bei Spinetta an der Orba StelhiDg genommen.
Obwohl vorauszusehen war, dass es ihm nicht werde gelingen können,
den überlegenen Gegner zu schlagen, war er doch fest entschlossen,
so lang als möglich Widerstand zu leisten, um Moreau von einer
Bewegung in den Rücken Suwarow's abzuhalten. Thatsächlich hatte
Moreau am 19. die Scrivia übersetzt und war im Begriffe über Voghera
gegen Stradella vorzurücken, als er erfuhr, dass der Gegner bedeutende
Streitkräfte in der Nähe von Alessandria gesammelt habe. Er stellte
sofort die Bewegung ein und beschloss, wieder auf das linke Ufer der
Scrivia zurückzugehen und den Gegner dort anzugreifen.
Am 20. früh stiess die Division Grouchv auf die öster-
reichischen Vorposten bei San Giuliano und warf sie zurück. Aber
ein energischer Angriff der österreichischen Cavallerie in seine linke
Flanke und eine Umgehung des rechten Flügels durch das Gros der
Infanterie, nöthigte Grouchy zum Rückzüge, wobei ein französisches
Bataillon umringt und gefangen genommen wurde. Schon neigte sich
die Sonne und das Gefecht schien zu Gunsten der Österreicher ent-
schieden zu sein, als Moreau die Division Grenier heranzog und
in den Kampf warf. Diesem Angriff konnten die geringen, vom Kampfe
bereits erschöpften Truppen Bellegarde's nicht mehr widerstehen;
sie zogen sich in voller Ordnung über die Bormida zurück.
Moreau blieb am 21. Juni unentschlossen stehen. Er hatte
Nachricht von der Niederlage Macdonald's erhalten und wagte es
nun weder gegen Suwarow vorzurücken, noch Bellegarde anzu-
greifen, sondern beschränkte sich auf einige ziemlich zwecklose Hin- und
Hermärsche, durch welche er den Gegner zu beunruhigen hoffte. Bei
der Annäherung Suw arow's, der am 24. Broni, am 25. Voghera, am
26. San Giuliano erreichte, zog er sich wieder in die Apenninen zurück.
Noch auf dem Maische war Suwarow eine erfreuliche Nach-
richt zugekommen. Die Citadelle von Turin, seit den Kämpfen des
grossen Savoyers als einer der festesten Plätze Europas gepriesen, hatte
am 20. Juui capitulirt. Am 8. waren die Belagurungsarbeiten begonnen
worden, am 18. Hess G. M. Kaiin das Feuer aus 22 Batterien er-
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
öffnen, zwei Tage später erschien ein französischer Parlamentär mit
den Capitulationsbedingungen. Die ganze Besatzung, 2.900 Mann,
streckte auf dem Glacis die Waffen. Die Österreicher fanden in der
Festung 562 Geschütze, gegen 50.000 Ceutner Pulver, 30.000 Gewehre
und Proviantvorräthe für zwei Monate. Der Gegner hatte während
der Belagerung 306 Mann verloren, der Verlust der Österreicher
belief sich auf 47 Mann an Todten und Verwundeten.
Stillstand der Operationen im Felde.
Am 26. Juni hatte die Armee der Verbündeten unter F. M. Graf
Suwarow (39 Bataillone, 34 Escadronen, 6 Kosaken-Regimenter,
31.000 Mann) bei Alessandria ein Lager bezogen. Die Citadelle von
Alessandria belagerte F. M. L. Graf Bellegarde mit 12 Bataillonen
und 6 Escadronen, die von Tortona G. M. A leain i mit 6 Bataillonen
und 1 Escadron. Die Sicherung der rechten Flanke der Hauptarmee
war dem G. M. Kaim übertragen, der über 21 Bataillone, 4 Esca-
dronen und 2 Kosaken-Regimenter verfügte und bei Turin stand. Er
hatte den G. M. Vukassovich gegen Savigliano, den Obersten
Lamarseille gegen Lanzo vorgeschoben. F. M. L. Graf Hadik
stand mit 8 Bataillonen, 4 Escadronen im Aostathale, Oberst Prioz
V. Roh an mit 2% Bataillonen, % Escadron auf dem Simplon, Oberst
Strauch in Oberwallis. F. M. L. Freiherr von Kray hatte Mantua
mit 40% Bataillonen, 6 Escadronen wieder eingeschlossen und das
Corps Ott, 5 Bataillone, 16 Escadronen nach Parma vorgeschoben.
Die Vorhut unter G. M. Klenau stand in Reggio, Modena und Bo-
logna; in verschiedeneu Garnisonen Oberitaliens lagen 19 Bataillone.
Mitte Juli traf auch das neue russische Hilfscorps, 11 Bataillone.
2 Kosaken-Regimenter, unter G. L. Rehbiuder in Italien ein und
nahm Stellung bei Piacenza, um je nach Bedarf entweder das Be-
lagerungscorps von Mantua oder die Hauptarmee zu unterstützen.
Die Truppen Moreaus waren wieder an die Riviera zurück-
gegangen und standen bei Oneglia, Savona und Genua, ihnen schlössen
sich die Truppen Maedonald's über Sarzana, Spezzia und Sestri
marsehirend, an. Macdonald, noch an seinen Wunden leidend,
kehrte nach Frankreich zurück.
So war die Lage der beiderseitigen Heere Mitte Juli und so
blieb sin fast unverändert bis Mitte August.
Noch ohne Kenntnis von den glücklichen Erfolgen Suwarow's,
hatte Kaiser Franz am 21. Juni ein Schreiben an den Feldmarschall
gerichtet, in welchem er ihm Weisungen über seine weiteren Opera-
tionen ertheilte, aber auch seinem Vertrauen zu Suwarow's Weis-
heit und zu seinem oft erprobten Kriegsglück Ausdruck gab. Trott-
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Österreicher und Russen in Italien 1799.
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dem in diesem Schreiben weder ein Tadel noch ein Vorwurf vorkam,
fand S owaro w beides darin und bat seinen Souverän um Abberufung.
Es kam nicht dazu. Am 10. Juli übersandte ihm Kaiser Franz ein
zweites Schreiben, in welchem er die Verdienste des Feldmarschalls
in den schmeichelhaftesten Ausdrücken würdigte; zugleich wurde ihm
aber auch in der bestimmtesten Form erklärt, „dass von einer Vor-
rückung der italienischen Armee über das Walliserland oder durch
Savoyen gegen und in Frankreich, keine Frage sein könne"; ebenso-
wenig dürften österreichische Truppen, bis zur „allenfälligen aus-
drücklicken Anhandgebung" des Kaisers, zu Operationen gegen Rom
oder Neapel verwendet werden. Es wurde dem Feldmarschall ferner
aufgetragen, vor Einnahme der festen Plätze Mantua, Alessandria,
Tortona etc. keine anderen Offensiv-Operationen vorzunehmen und
den Kaiser „allemale von allen wesentlichen Absichten und Opera-
tionen zum Voraus in Kenntnis zu setzen".
Während so die beiderseitigen Heere unthätig einander gegen-
überstanden, Suwarow den Fall der Festungen, Moreau die An-
kunft von Verstärkungen erwartend, thaten die Belagerungscorps ihre
Dienste. Am 22. Juli capitulirte die Citadelle von Alessandria und
fünf Tage später ergab sich auch Mantua. Die Besatzung der Cita-
delle von Alessandria, 218 Officiere, 2.200 Mann, wurde nach Pavia
abgeführt; 105 Geschütze, darunter 2 russische, 7.000 Gewehre,
6 Fahnen und viele Vorräthe fielen in die Hände der Österreicher.
Die Besatzung von Mantua, 7.700 Mann, worunter 600 Mann an cis-
alpinischen Truppen und 700 Schweizer erhielten freien Abzug gegen
die Verpflichtung, nicht mehr gegen die Verbündeten zu kämpfen.
Als Bürgschaft hiefür musste der Commandant der Festung, General
Foissac-Latour, 5 andere Generale und gegen 1.000 Officiere
zurückbleiben. Sie wurden nach Klagenfurt abgeführt. In der Festung
fanden die Österreicher 675 Geschütze, bedeutende Proviantvorräthe
und eine Flotille von Kanonenbooten. Gegen 1.000 Polen wurden als
Deserteure zurückgehalten, die meisten Schweizer und Piemontesen
traten freiwillig in kaiserliche Dienste.
Der Fall von Mantua rief in Frankreich grosse Bestürzung, in
Österreich unbeschreiblichen Jubel hervor. Bezeichnend für die Be-
ziehungen der beiden verbündeten Cabinete aber ist es, dass Kaiser
Paul von Russland dem F. M. Suwarow für den Fall von Mantua
die Fürstenwürde verlieh, den F. M. L. Kray aber nicht mit der
geringsten Belohnung bedachte.
Suwarow, der inzwischen sein Heer zwischen Rivalto an der
. Saöne und Bosco concentrirt hatte, war schon nach dem Falle von Ales-
sandria entschlossen, gegen die genuesische Riviera vorzudringen und
erwartete nur den Fall von Mantua, um die Operationen zu beginnen.
Organ »1er militär-wUjenscbaftllclH'ii Vereine MX. Band 1890. ;J0
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392 Österreicher und Russen in Italien, 1799.
Nachdem dieses Ereignis eingetreten war, Hess F. M. L. Baron von
Kray, den ergangenen Weisungen gemäss, 6 Bataillone und 6 Esca-
dronen in der Festung zurück und verstärkte G. M. Kien au mit
6 Bataillonen und 4 Jäger-Compagnien ; mit 24 Bataillonen verliess
er selbst am 3. August das Lager von Mantua und marschirte ohne
Aufenthalt nach Alessandria.
Suwarow, der seine Operationen am 15. August zu be-
ginnen gedachte und bereits umfassende Vorbereitungen dazu ge-
troffen hatte, benützte die Zwischenzeit zu einem raschen und energi-
schen Angriff auf das von den Franzosen besetzte Fort Serravalle,
das sich am 7. August nach hartnäckiger Vertheidigung ergab. Aber
schon während der Beschiessung dieses Platzes hatten sich die Truppen
des Gegners ganz empfindlich fühlbar gemacht und wiederholte Ver-
suche unternommen, die Vorposten der Verbündeten zu durchbrechen;
am 10. August gelang es ihnen wirklich bis Novi vorzudringen.
Da eben an diesem Tage das Corps Kray bei Alessandria ein-
getroffen war, erhielten die Truppen die Dispositionen zu dem auf
den 15. August festgesetzten Aufbruch. Dieselben konnten aber nicht
mehr in der von Suwaro w gewünschten Weise zur Ausführung ge-
bracht werden, denn der Gegner war ihm in der Entwickelung der
Offensive zuvorgekommen.
Am 4. August war General Joubert, der neuernannte Com-
mandant der Armee in Italien zu Cornigliano bei Genua eingetroffen.
Er fand die Armee bereits auf 45.000 Mann verstärkt, die in zwei
fast gleich starken Corps unter General St. Cyr, dem Nachfolger
Moreaifs in der Riviera standen. Ohne Kenntnis von dem Falle
Mantua's und dem bereits erfolgten Abmarsch des F. II. L. Baron
von Kray zur Armee, begann Generai Joubert, den Befehlen des
Directoriums, aber auch dem eigenen Ehrgeize folgend, ara 7. August
die Vorrückung. Der rechte Flügel unter St. Cyr marschirte auf drei
verschiedenen Strassen: Das Gros ging über Voltaggio nach Gavi,
rechts längs der Scrivia marschirten die Divisionen Vatrin und
Dombrowski, links längs der Orba rückte die Brigade Colli vor.
Der linke Flügel unter General Perignon drang in zwei Colonnen
vor: die Hauptcolonne rückte durch das Bormida-Thal über Cairo,
Dego und Spigno, die Division Lemoine über Sasselo; Joubert
marschirte mit dem linken Flügel, Moreau, der den Bitten J o ub e r t's
nachgebend, noch beim Heere geblieben war, befand sich bei der
Colonne St. CyrV
Am 11. August kam die rechte Colonne bis Voltaggio, die
Mitte nach Ovada, d»r linke Flügel traf bei Spigno ein. Am folgenden
Tage schob Joubert diesen Flügel über Acqui gegen Kivalta vor,
wahrend die Mitte auf Novi. der rechte Flügel auf Serravalle marschirte.
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Österreicher und Rassen in Italien, 17*.»9.
393
F. M. Fürst Suwarow hatte bis zu diesem Tage die wider-
sprechendsten Nachrichten über die Absichten des Gegners erhalten,
so dass er ihnen nun gar keinen Glauben mehr schenkte, sondern
alle Bewegungen des Feindes nur seiner Absicht zuschrieb, die Be-
lagerung von Serravalle zu stören. Erst am 12. August, als die
Division Vatrin bis Arquata vorrückte und den dort stehenden russi-
schen General Dalheim zurückdrückte, sah Suwarow sich veran-
lasst zu glauben, der Feind rücke auf beiden Ufern der Scrivia vor
in der Absicht, Tortona zu entsetzen. Trotzdem Hess er den F. U. L.
Bellegarde eine Recognoscirung im Bormida-Thale vornehmen. Als
dieser bei Acqui die Annäherung der feindlichen Colouuen erfuhr,
zog er sich, den erhaltenen Befehlen gemäss, langsam über Rivaita
und hinter die Orba zurück. Denn F. M. Fürst Suwarow war ent-
schlossen, den Gegner ruhig in der Ebene vorrücken zu lassen, wo
er ihn durch seine Überlegenheit an Reiterei und Artillerie voll-
ständig zu schlagen hoffte. Zu diesem Zwecke liess er das Corps
Rosen berg bei Vighizzolo, die Abtheilung des Fürsten Bagration
bei Pozzolo Formigaro Stellung nehmen; bei Rivaita an der Scrivia
standen die Truppen Melas' und Derfeiden's, nördlich Fresonara
das Corps Kray.
Am 13. traf Joubert bei Capriata ein, St. Cyr rückte gegen
Novi vor. Die vorgeschobenen Cavallerieposten der Verbündeten,
zogen sich, ohne lebhafteren Widerstand zu versuchen, zurück. Suwarow
liess zur Unterstützung Bagration's noch sechs Bataillone unter
General Miloradowitsch nach Pozzolo Formigaro vorrücken.
Am 14. gelangte der rechte Flügel der Franzosen unter St. Cyr,
33 Bataillone, 14 Escadronen, 16.900 Mann, weiter vor. Die Division
Laboissiere besetzte Novi und die nördlich gelegenen Höhen,
General Vatrin drang bis Cassano Spinola vor, Dombrowski
besetzte Serravalle. General Joubert mit dem linken Flügel
28 Bataillone, 18 Escadronen rückte nach Pasturana.
Vergebens erwartete Suwarow den Angriff des Gegners, er
erfolgte nicht. Joubert, der die Nachrichten von dem Falle Mantua's
und der Vereinigung Kray's mit Suwarow bis jetzt nicht hatte
glauben wollen, begab sich gegen Mittag mitMoreau und St. Cyr
auf die Höhen von Novi. Im hellen Glänze des Sommertages sah er
nun mit eigenen Augen die gesammte verbündete Armee, deren
einzelne Theile er mit dem Fernglase genau unterscheiden, deren
Glieder er zählen konnte. Der junge General, der hier zum ersten-
male entscheidende Massnahmen treffen sollte, wurde schwankend in
seinen Entschlüssen. Man rieth ihm, wieder nach Genua zurückzu-
kehren und dort so lange zu warten, bis die neu aufgestellte „Alpen-
Armee" unter Championnet in der Lage sei, ihre Operationen
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Österreicher und Russen in Italien, 1799".
1
zu beginnen. Einestheils aber besorgte Joubert, angesichts des
starken Gegners umzukehren, anderenteils sträubte sein Stolz sich
dagegen. Der Morgen des 15. August kam und Joubert hatte noch
keinen Entschluss gefasst. Er Hess dem Schicksal seineu Lauf.
Unmittelbar nach seiner Hochzeit, als er zum Heere abging,
hatte Joubert seiner jungen Frau gesagt: „Tu me reverras mort
au victorieux!"
Er sollte sein Wort halten.
• ■
<
Die Schlacht bei Novi.
Die Höhen, auf welchen die Schlacht bei Novi geschlagen wurde,
bilden zwischen der Scrivia und Bormida die letzten Ausläufer der
Apenninen. Der längste dieser Abfälle verlässt als Monte Kotondo
bei Serravalle die Scrivia, krümmt sich südlich der damals von
Mauern eingeschlossenen Stadt Novi gegen Pasturana und erreicht
bei Basaluzzo die Ebene. Die Abhänge dieses Bergrückens, der eine
vorzügliche Vertheidigungsstellung bietet, sind gegen die Ebene zu
mit Weingärten bepflanzt, mit einzelnen Häusern besetzt und von
Mauern und lebendigen Zäunen durchschnitten.
Suwarow, welcher den ganzen 14. August, wie erwähnt,
vergebens auf einen Angriff des Feindes gewartet hatte, beschloss
am folgenden Tage selbst die Offensive zu ergreifen. Über die
Stärke und Stellung des Gegners war er freilich viel weniger unter-
richtet, als die Franzosen über die seinige und hielt noch immer an
der irrigen Voraussetzung fest, dass der Gegner längs der Scrivia
gegen Tortana vorzugehen beabsichtige. Dementsprechend hatte er
auch am Vortage seine Truppen aufgestellt, die er auch für den
kommenden Tag ziemlich unverändert in ihren Stellungen belie98.
Es standen am frühen Morgen des 15. August:
Das Corps Kray: 30 Bataillone, 20 Escadronen, 26.000 Mann,
auf der Strasse von Novi bei Fresonara; das Corps Milorado witsch,
14 Bataillone, 6 Escadronen, 4 Kosaken-Regimenter, 9.400 Mann,
nördlich Pozzolo Formigaro. Die Vorhut unter Bagration war
südlich des Ortes gegen Novi vorgeschoben. Bei Rivaita standen die
Corps Melas und Derfelden, 23 Bataillone, 18 Escadronen,
14.000 Mann, weiter rückwärts bei Tortona die Generale Rosen-
berg und Alcaini mit 21 Bataillonen, 8 Escadronen, 2 Kosaken-
Regimentern, 13.500 Mann. Das Fort von Serravalle war von 1 Ba-
taillon i 500 Mann) besetzt, in Alessandria lagen 1.500 Mann.
F. M. L. Baron Kray, der sich erboten hatte, den Angriff zu
**■ — * beginnen, erhielt hiezu von F. M. Fürst Suwarow folgende Weisung:
Tch bin mit dem Antrage Euerer Excellenz, den Feiud morgen den 15.
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Österreicher and Rassen in Italien, 1799.
395
mit Anbruch des Tages mit allen Ihren Kräften anzugreifen, voll-
kommen zufrieden und empfehle vorzüglich auf den linken Flügel
des Feindes die grösste Aufmerksamkeit. Dieser muss mit aller Ent-
schlossenheit angefallen, und über Novi nach Serravaile, nämlich von
dem Lemo-Thale bis in das Scrivia-Thal geworfen und mit aller
Anstrengung von Gavi abzuschneiden getrachtet werden. Ich folge
dieser Attake in der Flanke mit den vor Pozzolo-Formigaro aufge-
stellten Truppen und werde auch die Armee bei Rivaita hievon ver-
ständigen. Ich verlasse mich ganz auf raeinen heldenmüthigen Freund.
Pozzolo-Formigaro, den 14. August 1799.
Dieses Schreiben Suwarow's an Kray bildete den ganzen
Angriffsplan. Es würde freilich genügt haben, wenn es befolgt worden
wäre. Überzeugt, dass der Rest der österreichisch-russischen Truppen
im Einklänge mit dem eigenen rechten Flügel zum Augriff auf Novi
vorgehen werde, hatte F. M. L. Freiherr von Kray noch in der
Nacht zum 16. August seine beiden Colonnen in Marsch setzen lassen.
Die rechte Colonne, bestehend aus je 3 Bataillonen Sztaray (Nr. 33),
Gyulay (Nr. 32), Nädasdy (Nr. 39), je 2 Bataillonen Hoff (Nr 8),
vacat Kheul (Nr. 10) und Lattermann (Nr. 7), dann 2 Escadronen
Erzherzog Joseph-Husaren (Nr. 2) und 4 Escadronen Kaiser-Dragoner
(Nr. 1), führte F. M. L. Graf Belle gar de. Die linke unter Com-
mando des F. M. L. Ott bestand aus 3 Bataillonen Joseph Mittrowsky
( Nr. 40), je 2 Bataillonen Deutschmeister (Nr. 4), Oguliner, Vukassovich
(Nr. 48), Terzy (Nr. 16) und 1 Bataillon Sluiner, dann 6 Escadronen
Erzherzog Johann-Dragoner (Nr. 9) und 4 Escadronen Erzherzog
Joseph - Husaren. Zur Deckung der rechten Flanke detachirte
F. M. L. Baron von Kray 2 Bataillone Oranien (Nr. 15), 1 Bataillon
Sluiner und 4 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes (jetzt F. M. Graf
Badetzky) unter G. M. Graf Seckendorf über Basaluzzo und
durch das Lemma-Thal gegen Pasturana.
Schon vor Tagesanbruch stiessen die österreichischen Husaren
unter Commando des Majors Dobay auf vorgeschobene französische
Abtheilungen und warfen diese zurück. Als der Morgen graute, liess
Kray seine Infanterie vorrücken. Zu dieser Zeit waren die nordwest-
lichen Ausläufer des Höhenrückens von Novi, welche den äussersten
linken Flügel der französischen Stellung bildeten, nur durch die
Division Lemoine (Colonne Perignon) besetzt; die Division
Örouchy war erst im Anmärsche begriffen, gedeckt durch die ge-
sammte Cavallerie unter General Richepanse.
F. M. L. Baron von Kray disponirte die linke Colonne seines
Corps direct gegen die vom Feinde bereits besetzte Höhe, die rechte
hatte den linken Flügel des Gegners za umgehen.
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Österreicher and Rassen in Italien, 1799.
Ein kräftiges Geschützfeuer trieb die vorausgesandte Cavallerie
Richepanse's zurück. In geschlossenen Colonnen begannen die
Truppen Ott's die Höhen emporzuklimmen, warfen die Division
Lemoine beim ersten Ansturm zurück und besetzten die Höhen.
Gleichzeitig war auch F. M. L. Graf Bellegarde gegen den
äussersten linken Flügel der Franzosen vorgegangen, hatte die erst-
angekommenen Abtheilungen Grouchy's angegriffen und zurück-
geworfen und ging nun gegen die rückwärts gelegenen, vom Gros der
französischen Division besetzten Höhen los. In dem Kampfe, der hier
drei Stunden lang währte, fiel General Joubert, der sich vom Beginn
des Kampfes an in der vordersten Plänklerlinie befunden hatte.
General Mo reau, der nun den Oberbefehl übernahm, warf die
Brigade Colli von der Division Laboissiere, die bis jetzt noch
gar keinen Gegner vor sich hatte, Bellegarde entgegen, gleich-
zeitig wurden die Brigaden Clausel und Partounneaux von
Pasturana her, vorgezogen. G. M. Graf Seckendorf, der auf dem
Marsche gegen Pasturana auf ein französisches Detachement gestossen
war und dieses wahrscheinlich für die Spitze einer bedeutenden
Colonuo hielt, hatte auf dem Wege Halt gemacht.
Gegen die Überlegenheit der feindlichen Truppen konnte
Kray sich auf die Dauer nicht behaupten und forderte wiederholt
Unterstützung von den bei Pozzolo-Formigaro unthätig stehenden
Russen. Aber Fürst Bagration erwiderte, er könne nichts unter-
nehmen, bevor er nicht vom Feldmarschall ermächtigt worden sei.
Dieser aber hatte sich in Pozzolo-Formigaro, einer seiner berühmten
Eigentümlichkeiten nachgebend, in sein Zimmer eingeschlossen und
strengsten Befehl ertheilt, ihn nicht zu stören!
Unter erbitterten Kämpfen waren die Truppen Kray's Schritt
vor Schritt zurückgewichen und bereits wieder in der Ebene an-
gelangt, als endlich Suwarow sich doch entschloss, seine Russen
in den Kampf eingreifen zu lassen. Gleichzeitig liess er Kray bitten,
den Angriff zu wiederholen, er werde ihn kräftigst unterstützen.
Während Kray seine Truppen zum zweitenmale die Höhen
erklimmen liess, brach Fürst Bagration von Pozzolo-Formigaro
auf und schritt zum Angriff auf Novi. Dort hatte, wie bereits er-
wähnt, die Division Lab oissiere Stellung genommen; 4 Bataillone
und 6 Escadronen standen in Reserve. Der Angriff Bagration's
wurde trotz der Tapferkeit seiner Truppen zurückgewiesen. Auch
das Eingreifen des Generals Miloradowitsch vermochte nicht
dem Kampfe eine günstige Wendung zu geben. Da versuchte
Bagration mit 4 Bataillonen Novi östlich zu umgehen, stiess
jedoch hier auf die Division Vatrin, die Mo reau von Cassano
Spinola herangezogen hatte und wurde abermals geworfen. Infolge
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Österreicher und Rassen in Italien, 1799. 397
•
dieses unglücklichen Kampfes gingen auch die Erfolge Kray's, der
inzwischen die Divisionen Lern oine und Grouchy neuerdings zu-
rückgeschlagen hatte, wieder verloren, denn Moreau verstärkte seinen
linken Flügel durch die Reserve-Brigade Partounneaux. Kray
musste wieder zurück, gedeckt durch seine Reiterei, die einige hastig
nachdrängende Bataillone vollständig zersprengte. General Par-
tounneaux selbst gerieth hiebei in Gefangenschaft.
Gegen 1 Uhr mittags stockte der Kampf auf der ganzen Linie.
Beiderseits hatten die Truppen einige Erholung nöthig, besonders
jene Kray's, die seit 10 Stunden ununterbrochen in Bewegung und
im Feuer gewesen waren.
G. d. G. Freiherr von Melas stand unterdessen, gebunden
durch einen Befehl Suwarow's, in steigender Unruhe bei Rivaita.
Da brachte ihm gegen Mittag eine Patrulle die Meldung von der
Niederlage der Russen bei Novi. Nun wartete der greise General
nicht länger auf Befehle, sondern beschloss, sich unverzüglich in
Marsch zu setzen.
Die erste Colonne, unter G. M. Nobili, hatte die Scrivia auf-
wärts zu marschiren und Serravalle zu entsetzen. G. M. Mitrowski
mit der zweiten die Richtung zwischen dem Flusse und dem Monte
Rotondo einzuhalten und die Franzosen in Flanke und Rücken zu
nehmen. Mit den Brigaden Loudon und Lu sign an und der Cavallerie
nnter G. M. Fürst Liechtenstein folgte Melas selbst auf der
Strasse von Novi.
Auf dem Marsche kam Melas der Befehl Suwarow's zu,
sich rechts zu halten und Novi mit seiner ganzen Macht anzugreifen,
während die Russen und Kray den Angriff auf die westlich der
Stadt liegenden Höhen wiederholen sollten. Auf den Rath seines
General-Adjutanten, des Oberstlieutenants Graf Joseph Radetzky,
modificirte Melas diesen Auftrag dahin, dass er nur die Brigade
Lu sign an gegen Novi abschwenken liess, mit den übrigen Truppen
aber den Marsch gegen die rechte Flanke der Franzosen fortsetzte.
Um 3 Uhr nachmittags begann der Kampf auf der ganzen
Linie von neuem. Während Kray zum drittenmale gegen den
äusserscen linken Flügel der Franzosen vordrang, die Russen, nun
auch verstärkt durch das herangezogeue Corps Der fei den, das
Centrum bei Novi angriffen, erreichten die Truppen Nobili's
Serravalle und nöthigten durch ihr Erscheinen den General Dom-
browski, die Blokade des Platzes aufzugeben und sich gegen Gavi
zurückzuziehen. Unterdessen hatte sich Lusignan dem linken
Flügel der gegen Novi vordringenden Russen angeschlossen,
Mitrowski und Loudon aber erstiegen nördlich Serravalle die
Anhöhen und drangen gegen die rechte Flanke der Franzosen vor.
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398
Österreicher und Russen in Italien, 1799
Das Erscheinen der hier genannten Truppen entschied das Schick-
sal der Schlacht. Die Division Vatrin musste eiligst schwenken nnd
stellte sich quer auf dem flachen Rücken der Höhe auf; General St. Cyr
selbst eilte zu der bedrohten rechten Flanke, um die Österreicher
wieder von den Höhen herabzuwerfen. Diese Frontveränderung der
Franzosen, die nicht ohne einige Verwirrung ausgeführt werden
konnte, benützte Melas, um den G. M. Lu sign an gegen die von
der Division Vatrin geräumte Stellung vorzusenden. Im ersten An-
laufe warf Lu sign an die dort noch stehende cisalpinische Legion
zurück, die, von panischem Schrecken ergriffen, sich zur Flucht
wandte. Auch die Division Vatrin hielt dem Angriffe Loudon's und
Mi trowski's nicht stand; sein Vordertreffen wurde mit dem Bajonet
zurückgeworfen und riss in der Flucht auch das zweite mit sich.
Nun drangen die Russen ebenfalls von neuem gegen Novi vor;
General Milorado witsch von der östlichen, Derfelden von der
nördlichen Seite, während gleichzeitig das Grenadier-Bataillon Paar
(Divisionen der Regimenter Nr. 24, 28 und 45) die noch oberhalb
der Stadt stehende 68. Halb-Brigade „ungeachtet des gut angebrachten
feindlichen Feuers, ohne einen Schuss zu thun, mit kalter Stand-
haftigkeit" zum Weichen brachte.
General Moreau, der die Schlacht verloren sah, befahl den
Rückzug. Derselbe konnte aber nicht mehr in Ordnung ausgeführt
werden. F. M. L. Kray, der inzwischen einen harten Stand gegen
die Division L e m o i n e gehabt, welche von den Truppen des franzö-
sischen rechten Flügels am wenigsten gelitten hatte, war es gelungen,
ein Bataillon von Süden her nach Pasturana zu werfen, wodurch
Schrecken und Verwirrung unter den Franzosen entstand, da der
grösste Theil der Division Lemoine durch diesen Ort zurückgehen
musste. Von Kray in der Front, von den Russen und Österreichern,
welche Novi und die umliegenden Höhen besetzt hatten, in der
Flanke gefasst, artete der Rückzug der Franzosen in volle Flucht
aus. Die Generale Grouchy und Perignon, welche einzelne
Haufen zusammengebracht hatten und Widerstand versuchten, wurden
gefangen genommen, ebenso General Colli, der Pasturana ver-
theidigen wollte.
Um 8 Uhr abends war die Schlacht zu Ende. Der linke Flügel
des französischen Heeres war vollständig zersprengt, vom rechten
hatten sich einzelne Trümmer zu retten vermocht. Eine energische
Verfolgung war wegen Erschöpfung der Truppen, hauptsächlich aber
wegen Einbruch der Nacht und dem mit natürlichen Hindernissen
bedeckten Terrain nicht möglich.
Der Tag von Novi hatte harte Verluste gekostet, die grössten
den Truppen Kray's, die von 3 Uhr morgens bis 8 Uhr abends un-
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Österreicher und Russen in Italien, 1799. 399^
unterbrochen in Bewegung und im Feuer gewesen waren. Sie ver-
loren 5.200 Mann, der Verlust der Russen belief sich im ganzen
auf 1.900 Mann, der des Corps Melas auf 580 Mann.
Die Zahl der Todten und Verwundeten auf Seite der Franzosen
betrug etwa 6.500 Mann; an 5.000 Mann, darunter 4 Generale,
waren gefangen; 4 Fahnen, 39 Geschütze, 54 Munitionskarren fielen
in die Hände der Verbündeten.
Die Schlacht von Novi bildet zweifellos, möge auch der Ein-
fluss S u w a r o w's, der ganz gewiss nirgends so wenig fühlbar ge-
worden war, als eben in dieser Schlacht, noch so übertrieben dar-
gestellt werden, eines der schönsten Ruhmesblätter der österreichi-
schen Heeresgeschichte. Die Ausdauer der Truppen Kray's ist über
jedes Lob erhaben und die Energie und Selbständigkeit des alten,
von fremdländischen Kriegsschriftstellern so oft durchaus falsch be-
urtheilten Melas, hat die Schlacht so sicher entschieden, als es nicht
rPlanmässigkeit" war, die Suwarow veranlasste, das ganze Corps
Rosenberg unthätig stehen und Kray's Truppen schwere Stunden
hindurch allein kämpfen und fast verbluten zu lassen. „Kray's un-
verwüstliche Ausdauer seit dem Beginne", so urtheilt ein deutscher
Historiker, „Melas' durchgreifende Umgehung am Schlüsse des
Kampfes, dies sind die wahren Factoren, aus welchen trotz Suwa-
row's Irrthum der endliche glorreiche Sieg emporgewachsen ist"
«
Die Schlussoperationen in Italien 1799.
Die siegreiche Schlacht bei Novi hätte den Verbündeten die
Möglichkeit geboten, die nahezu gänzlich aufgelöste französische
Armee vollständig zu vernichten und die ganze Riviera fast ohne
Schwertstreich zu besetzen. F. M. Fürst Suwarow war auGh thatsäch-
lich entschlossen, den Sieg so nachdrücklich als möglich auszunützen,
aber wieder fand er in den politischen Verhältnissen Anlass, die
geplanten Operationen aufzugeben.
Minister Thugut, der sowohl den Russen als den Engländern
raisstraute und den Besitz Mittel-Italiens für Österreich sichern
wollte, setzte es durch, dass ein Theil der österreichischen Truppen
in Italien nach Toscana und in die Romagna beordert wurde, um
dort die bürgerliche Ordnung wieder vollständig herzustellen, während
Suwarow selbst die Weisung erhielt, Tortona so bald als möglich
einzunehmen, bei einer Offensive gegen die Riviera aber grosse Ver-
luste thunlichst zu vermeiden, da die Ergänzung des Heeres für den
nächsten Feldzug ohnehin grossen Schwierigkeiten unterliege.
Es wird also dem Feldmarschall in dieser Weisung freigestellt,
seine Operationen gegen die Riviera fortzusetzen, auch blieben ihm
Oiv*" «kr »»ililiir wissinschaftlichen Vcrvlne. LIX. Bau<1. 31
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400
Österreicher und Russen in Italien, 1799.
selbst nach der an befohlenen DetachiruDg noch immer 5.000 Mann
zur Verfügung, mit denen er ohne Schwierigkeit die Besetzung der
Kiviera durchführen konnte. Er that es nicht. Grollend zog er seine
Streitkräfte bei Asti zusammen, fest entschlossen, nicht einen Schritt
weiter vorzurücken. Selbst den G. M. Kien au, der sich bereits auf
dem Marsche nach Genua befand, Hess er vollständig im Stiche.
G. M. Kien au war auf Befehl Suwarow's Ende Juli gegen
Pisa vorgerückt, woselbst er am 5. August mit 4 Bataillonen ein-
traf und nach Sarzana marschirte. Am 13. August überschritt er
die Magra, bemächtigte sich am folgenden Tage der kleinen Festung
Lerici und drang, verstärkt durch einige Bataillone, die ihm F. M. L.
Baron von Kray nachgesandt hatte, gegen Genua vor. Auf dem
Marsche aber kam ihm ein Befehl des G. d. C. Melas zu. nach
welchem er sofort 6 Bataillone nach Toscana zurückzusenden hatte,
so dass ihm nur mehr 1.500 Mann blieben, die am 26. August bei
Rapallo von den Franzosen angegriffen und gegen Sestri Levante zu-
rückgedrängt wurden.
Unterdessen blieb Suwarow unthätig und empfing in seinem
Hauptquartier „wie ein souveräner Monarch die an ihn gesandten
Vertreter der Könige von Sardinien und Neapel und feierte deren
Anwesenheit durch prunkende Paraden und Manöver der russischen
Truppen". In dieser Beschäftigung traf den Feldmarschall der Befehl,
in die Schweiz abzurücken, von wo aus er in Verbindung mit dem
russischen Corps Korsakow die Franzosen vertreiben und in Frank-
reich einrücken sollte. Die Österreicher unter Erzherzog C a r 1 hatten
rechts in Ober-Elsass, links unter G. d. C. Melas in Italien den
Angriff Suwarow's zu decken. Suwarow begrüsste diesen Befehl,
der ihn von der so oft verwünschten Einmischung des Hofkriegs-
rathes befreite und ihm unbeschränkte Machtvollkommenheit ge-
währte, durchaus nicht freudig. Der Gedanke, dass mit seiner Ent-
fernung aus Italien die ihm widerwärtige Politik des österreichischen
Cabinets dort freien Spielraum haben würde, beherrschte ihn so sehr,
dass er alle möglichen Schwierigkeiten fand, um den Befehl nicht
zu vollziehen. Eine entschiedene Ordre des eigenen Souveräns zwang
ihn zum Gehorsam. Am 8. September rückte er mit seinen Truppen
von Asti ab.
Das französische Directorium war ebenfalls entschlossen, die
Offensive auf der ganzen Ausdehnung des Kriegsschauplatzes von
neuem zu ergreifen, und zwar sollte Massina im Donauthale vor-
dringen, während die italienische Armee unter General Championnet
in die pieinontosische Ebene zu rücken und vorerst Alessandria und
Tortona einzuschließen hatte.
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Österreicher und Russen in Italien, 1799.
401
Das Heer Championnet's, zusammengesetzt aus der ehe-
maligen „Alpen-Armee" und der „italienischen Armee" zählte
80.000 Mann, von welchen etwa 54.000 Mann verfügbar waren. Zu
diesen Truppen kamen auch etwa 11.000 Mann, welche Ober-Italien
von der Schweiz her bedrohten.
Mitte September traf Championnet die zur Vorrückung
nöthigen Anordnungen. Die Division Duhesme. 7.500 Mann, hatte
von Savoyen über den Mont Cenis gegen Turin vorzugehen, die Division
Grenier, 8.000 Mann, welche bereits bei Cuneo stand, ihr bis
Savigliano entgegenzurücken. Die Divisionen Victor und Lemoine,
16.300 Mann, welche den linken Flügel der früheren italienischen
Armee bildeten, wurden angewiesen, sich bei Cuneo und Mondovi zu
vereinigen. Vier Divisionen, Laboissiere, Dombrowski, Vatrin
und Miolis, 21.000 Mann, blieben unter General St. Cyr zur Deckung
von Genua zurück und hatten Demonstrationen gegen Alessandria
auszuführen, während zu demselben Zweck die Divisionen Malet und
Thureau im Aostathale und vom Simplon her gegen Domo d'Ossola
und den Lago maggiore vordringen sollten.
G. d. C. FreiheiT von Melas hatte inzwischen das Gros seiner
Armee, 40.000 Mann, bei Bni concentrirt. Seinen Rücken deckte
F. M. L. Graf Hadik mit 15.000 Mann bei Bellinzona, F. M. L.Kaim
stand mit 8.000 Mann bei Turin, G. M. Graf Karaiczav mit
6.000 Mann bei Novi. G. M. Graf Rienau hielt mit 6.000 Mann
bei Sestri Levante, F. M. L. Freiich befand sich mit 8.000 Mann im
Florentinischen.
Die geplante Unternehmung Championet's missglückte.
General Duhesme, welcher am 16. September seine Vorrückuug
begann, wurde von F. M. L. Kaim westlich von Turin bei Rivoli an-
gegriffen und in das Gebirge zurückgeworfen, General Grenier aber
am 17. von Melas bei Savigliano und Fossano geschlagen. Melas
concentrirte hierauf seine Truppen zwischen Cherasco, Fossano und
Mondovi, entschlossen, dem Gegner eine Schlacht anzubieten, die
über das Schicksal Cuneo's, dessen Besitz der Hauptzweck der öster-
reichischen Operationen war, entscheiden sollte.
Aber Championnet wich einer Schlacht aus und beschränkte
sich darauf, durch kleine Vorstösse den Gegner zu beunruhigen und
seine schwächsten Punkte zu bedrohen. Die ganze zweite Hälfte des
September und der Anfang des October bildeten eine Reihe oft hart-
näckiger und blutiger Einzelgefechte. Aber diese, für die Franzosen
meist unglücklichen kleinen Kämpfe, welche das Heer Cham-
pion net'a von Tag zu Tag verminderten, fanden umso weniger die
Billigung des französischen Directoriums, als mit der vorrückenden
Jahreszeit immer mehr die Hoffnung schwand. Winterquartiere in
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402
Österreicher und Rusäen in Italien, 1799.
Piemont beziehen zu können. Championnet musste deshalb dem
Drängen des Direetoriums nachgeben und sich entschliessen, neuer-
dings die Offensive zu ergreifen. D u h e s m e sollte noch einmal
versuchen, gegen Turin vorzudringen, sich mit Grenier, der von
•Cuneo nach Savigliano dirigirt wurde, vereinigen, während St. Cyr
die Generale Karaiczay und Klenau anzugreifen hatte.
Das Unternehmen misslang abermals; auf allen Linien zurück-
geworfen, konnte die Vereinigung der zerstreuten französischen
Heerestheile nicht durchgeführt werden. Glücklicher war General
St. Cyr, dem es gelang, Klenau gegen Sarzana und Karaiczay
gegen Alessandria zurückzudrängen. Diese Vortheile gingen jedoch
bald wieder verloren. General Championnet erlitt am 4. und
5. November durch Melas bei Savigliano eine empfindliche Nieder-
lage, während gleichzeitig (4. November) St. Cyr von F. M. L. Baron
von Kray, der dem G. M. Karaiczay zu Hilfe geeilt war, nach
Novi zurückgedrängt wurde.
Einen Monat später, 4. December, fiel auch Cuneo, die letzte
im Besitze der Franzosen befindliche Festung Piemonts, in die Hände
der Österreicher. Ein Mitte December vorgenommener Versuch
Kien aus Genua zu nehmen, gelang jedoch nicht.
Die späte Jahreszeit zwang beide Gegner, die Operationen ein-
zustellen; die Truppen wurden in die Winterquartiere verlegt.
Das Ergebnis des italienischen Feldzuges war für die Öster-
reicher ein glänzendes. In 121 Affairen, darunter fünf grosse
Schlachten, die blutigste seit Beginn der Revolutionskriege bei
Novi, hatten sie meist siegreich gekämpft, elf feste Plätze, mit einer
Armee an Gefangenen und ungeheueren Kriegsvorräthen waren in ihre
Hände gefallen, 13 feindliche Generale geriethen in ihre Gefangen-
schaft, 2H Fahnen und 135 Geschütze wurden allein im offenen
Felde erbeutet.
Von dem ganzen Gebiete der aus französischen Republiken be-
standenen apenninischen Halbinsel bis an die Etsch, war den Franzosen
nur der schmale Streifen von Nizza bis Genua geblieben, ganz Ober-
tmd Mittel-Italien war von den Österreichern besetzt, das König-
reich Neapel wieder hergestellt.
Das Kriegsjahr 1799 war eines der glücklichsten in dem langen
Kampfe, welchen die Kaiserlichen gegen Frankreich geführt — ihr
Glücksstern erblasste langsam als jener des grossen Korsen wieder
flammend aufleuchtete, der von seinem abenteuerlichen Kriegszuge
aus Egypten heimkehrend, am 9. October in Frejus gelandet war.
3
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r-^eogr»phi»chen Inrtitutwi.
der nülitar witien,chaflUchen Vereine. LIX. B«id. 1899. Bücher- Anzeigt
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Bücher -An zeiger.
A. Kritischer Theil.
Der Krieg. Von Johann von Bloch. Übersetzung des russischen
Werkes des Verfassers: Der zukünftige Krieg in seiner
technischen, volkswirtschaftlichen und politischen Bedeutung
(L, III., VI. Band). Berlin 1899. Puttkammer und Mühl-
brecht.
!
Ein gewichtiges Bach liegt uns zur Besprechung vor: gewichtig nach
Umfang and Inhalt, gewichtig durch seine Tendenz, welche darauf abzielt zu
beweisen, dass man in Hinkunft kaum mehr werde Kriege fahren können. Und
warum nicht? Weil, sagt der Verfasser, die namhaftesten Fachleute, und da-
bei beruft er sich auf Namen von gutem Klange — Moltke, von der Goltz,
von Leer — behaupten, „dass ein Krieg mindestens zwei Jahre dauern müsse",
daher „schon früher auf beiden Seiten alle das Heer erhaltenden ökonomischen
and finanziellen Kräfte vernichtet sein werden". Auch werde es kaum möglich
sein, „Heerführer für eine Völkerschlacht zu finden" und dürften die heutigen
Millionen-Heere nicht dahin zu bringen sein, die ganze Wirkung der neuen Waffen
und der Schanzentaktik zu ertragen.
Der Verfasser malt noch weiter schwarz in schwarz und entwickelt, dass
,wenn auch die Heere dies alles ertragen könnten, die Völker die Stockung aller
Productions-Thätigkeit, die den Massen den Lebensunterhalt bietet, sicher nicht
ertragen können-. Warum, fragt Staatsrath von Bloch weiter, erschöpfen sich
die Völker in den Vorbereitungen zu einem „Titanenkampfe, der doch nur eine
Chimäre bleibt? "
Der Verfasser will also den Krieg hauptsächlich durch den Krieg
ad absurdum führen. Zur Bekräftigung soll das vorliegende Werk — die
Frucht achtjährigen Fleisses — dienen, welches hauptsächlich nichtmilitärische
Leserkreise in populärer Weise mit dem heutigen oder zum Theile auch schon
mit dem zukünftigen Standpunkte der Kriegswissenschaften und dem Wesen des
Krieges vertraut machen soll.
Dass Kriege für Völker eine harte Prüfung sind, was sie übrigens mehr
oder weniger immer gewesen sind, wer wollte dies leugnen? Und so Vieles, was
der Verfasser gegen den Krieg in's Treffen führt, die Gefahren, welche ein zu-
künftiger Krieg in volkswirtschaftlicher und socialer Hinsicht heraufbeschwören
dürfte, wer sollte diese Bedenken nicht theilen!
So wie aber die möglichen Consequenzen eines Krieges für ein selbstbe-
wasstes Volk bisher kein Hindernis gewesen sind, zur Waffe zu greifen, um seine
Hechte zu vertheidigen, so dürfte es wohl auch in der Zukunft bleiben, trotz
der Bloch'schen Perspective, trotz der Wünsche der Friedensfreunde und
der Beschlüsse der im Haag tagenden Conferenz! — allerdings als ultima
ratio. Die denkenden Soldaten stehen der gegenwärtigen Friedensströmung
gewiss nicht einseitig gegenüber, da man ja heutzutage die Sonder-Interessen
dem allgemeinen Wohle zu unterordnen weiss. Von uns Soldaten aber zu ver-
Orgaa der militär wii*enschaftlichen Vereine. LIX. Baud. 1899. Bücher Anzeiger. 1
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II
Bücher-Anzeiger.
langen, dass wir mit dem Verfasser die Furcht theilen sollen, welche er fcr
den Krieg einzuflössen hemüht ist, — das wäre denn doch ein zu arger Schnitt
ins eigene Fleisch, zu dem wir uns nicht entscbliessen können. Gibt es ohnedies
im öffentlichen Leben der destruetiven Tendenzen genug, welche den Geist im He^
untergraben und die Lust am Waffenhandwerk dämpfen. Hiefür aber geradezu
Propaganda zu machen und die Zaghaftigkeit — um nicht ein bezeichnender**
Wort zu gebrauchen — gross zu ziehen: dafür kann man in diesen Blättern wobi
kaum auf Zustimmung rechnen.
Der Verfasser fühlt diese Schwäche seines Buches, indem er von militärischer
Seite den Einwurf erwartet, dass solche Publicationen den „Heeresgeist" schädige
Seine Antwort hierauf ist eine Phrase. Unsere Antwort lautet dahin, dass
Bild, welches der Verfasser vom Zukunftskriege entwirft, denn doch noch sehr
zu beweisen ist, wie auch die Schlüsse, welche er daran knüpft; dass der stati-
stische Calcül, welchen er seinen Betrachtungen zu Grunde legt, zum Theil sehr
willkürlich combinirt ist; dass seine Berufungen auf Erfindungen, deren manche
noch gar nicht gemacht sind und zu Mfinchhausiaden führen, wie z. B. in
Bild „Vernichtung einer Armee vom Luftballon aus", u. dgl. m., ernsten Militär:
nicht zu imponiren vermögen, wohl aber geeignet sind, in den Massen Ansicht»
zu verbreiten, welche die moralischen, also wichtigsten, Potenzen für des
Soldaten herabdrücken. Ob diese Methode klug und patriotisch ist, möchten
wir, ohne mit dem Säbel zu rasseln, doch bezweifeln, zumal angesichts der ausser-
und innerpolitischen Lage der meisten europäischen Staaten, welche eisen Ver-
zicht auf eine tüchtige Armee gegenwärtig und wohl noch auf längere Zeit
hinaus, kaum vertragen dürften.
Auch die Berufung auf Moltke und andere hervorragende Militärs trifft
nicht zu, weil sie dem Leser meist ganz einseitig geboten wird. Und so müssen
wir sagen : Schade nra den vielen Fleiss, welcher auf die vorliegende Arbeit ver-
wendet wurde. Der Zweck heiligt eben nicht immer die Mittel!
lr
Zeitschrift für Social-Wissenschaften. Herausgegeben von Dr. Julies
Wolf. Breslau 1899. II. Jahrgang, Heft 5.
Was uns in diesem Hefte besonders interessirt, ist ein Aufsatz des Titeis"
„Der Krieg", von dem schweizerischen Oberst Ulrich Wille. Es handelt skl
hier um eine Besprechung des gegenwärtig vielfach erwähnten gleichnamig
Werkes aus der Feder des russischen Staatsrates von Bloch. Wir haben da
Kritik über dieses letztere Werk vor kurzem dem „Organ" mit der Befürchtung
eingesendet, hiemit eine der allgemeinen Strömung entgegengesetzte Beurtheilcqr
des Bloch'schen Werkes geliefert zu haben. Dem wird allerdings der Haupt-
sache nach auch so sein; dass wir hierin aber nicht ganz isolirt dastehen, dahr
zeugt zu unserer grossen Befriedigung der eingangs erwähnte Aufsatz. Kickt
dass wir mit allen Ansichten seines Verfassers einverstanden sind — steht di?^
doch auf dem Standpunkte des Milizsystems — haben wir gleichwohl in seiner
Beurtheilung des der Friedenspropaganda gewidmeten Werkes Bloch's nah-.:,
volle Übereinstimmung mit jener Besprechung gefunden, welche wir fr
den Bücher-Anzeiger des „Organs" gewidmet haben. Man wird sagen: Ganrl
natürlich, dass Soldaten dem Bloch'schen Werke keine Anerkennung zoWnl
werden! Dem ist aber nicht so; gehört Oberst Wille doch gewiss zu den w fj
überlegenden Autoren, deren universelles, abgeklärtes Wissen vor Einseitig^;'
des Urtheiles schützt. Er erkennt dem russischen Schriftsteller auch Recht ia.
wo dieser Recht hat; er negirt dieses aber, wo jener sich auf das Gebiet deri
Hypothese oder der Fabel begibt. Und dieser Zug beherrscht das Bloch'scfeJ
Buch, zum Nachtheile desselben und seiner gewiss nicht zu verdammen i*9
Tendenz in einer in die Augen springenden Weise, welche den Ernst die
Publication wesentlich beeinträchtigt und deren Bedeutung schädigt. Wir > v
pfehlen dagegen die äusserst sachlich und nüchtern geschriebene Arbeit Will?)
aufs wärraste der allgemeinen Beachtung. U
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Böcher- Anzeiger. III
Moderne Schiess- Ausbildung. Studie über die neueste Schiess-
Instruction für die italienische Infanterie vom
Jahre 1898 im Vergleiche mit den analogen reglementaren
Vorschriften in Deutschland, Frankreich, Österreich-
Ungarn und Russland. Von Oberst Minare lli-Fitz-
Gerald, Commandant des 1. Regimentes der Tiroler Kaiser-
Jäger. Mit zwei Tafeln. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.
Italien hat bereits im Jahre 1891 sein musterhaftes Eepetirgewehr
Vetterli- Vitali durch das 6 5mm Repetirgewehr ersetzt und im Sommer 1898 an
Stelle der aus dem Jahre 1894 stammenden, eine den modernen Anschauungen
entsprechende Schiess-Instrnction ausgegeben, die in ihrem theoreti-
schen Theile als Vorläuferin der modernen Richtung angesehen
werden kann.
Bevor der Verfasser die Besprechung der wesentlichen Bestimmungen der
aus zwei Theilen (volume primo: istruzione della truppa; volume secondo: per
gli nfficiali) bestehenden italienischen Instruction nnd den Vergleich derselben
mit den Feststellungen für andere Armeen eiogeht, bringt er vorerst die Prä-
cisionsdaten der gegenwärtigen Ordonnanz-Modelle der betreffenden Armee.
Hieran schliesst sich eine kurze Polemik über die Begriffe „Zielfeaer"
und „Massenfeuer". Während einerseits fast alle modernen Reglements und
Schiessvorschriften sich scharf für das „Zielfeuer" aussprechen, erscheinen auf
der anderen Seite die Schriften Wolozkoi's, Le Joindre's, R hone's, selbst
unseres modernsten Taktik-Schriftstellers, F. C. v. H., die sich mehr oder weniger
als Vertreter des Massenfeuers ausspielen. Oberst Minare Iii Fitz-Gerald
stellt sich mit aller Entschiedenheit auf die Seite der Verfechter des Zielfeuers,
was er schon durch sein Motto : «Nicht durch die Überzahl der Gewehre, sondern
durch die Überlegenheit des Schiessens erlangt man dai Übergewicht. Wald-
stätten „Über das Feuergefecht 1897" ankündigt.
Gleich daran knüpft sich eine interessante geschichtliche Entwicklung der
modernen Anschauungen Ober das Schiesswesen, welche mit dem berühmten Regle-
ment des Erzherzogs Carl vom Jahre 1806 beginnend, bis zum russisch-türkischen
Kriege reicht. Die Consequenzen dieses Krieges in Beziehung auf die Reglements,
die Theorie Wolozkoi's und die Ansichten der Apostel des Abtheilungs-
feu ers sind in eigenen Abschnitten behandelt.
Die in der militärischen Literatur ausgebrochene Fehde zwischen den
oben angedeuteten Richtungen „Zielfeuer" und „Massenfeuer", dürft« noch lange
Gegenstand der Discussion bilden, die endgiltige Entscheidung wird wohl dem
Ernstfälle vorbehalten bleiben.
Nach Durchführung eines mit grossem Sachverständnisse angelegten Ver-
gleiches der Schiess-Instructionen der Armeen der Grossmächte mit der neuesten
italienischen „istruzione sulie armi e sul tiro per la fanteria" zieht der Verfasser
ein Resumä.
Er kommt hiebei zu den Schlüssen, dass der Schiessausbildung unbedingt
der erste Platz eingeräumt werden mnss und dass Hand in Hand mit dieser die
Ausbildung im Distanzschätzen nach Kräften zu fördern ist. Der Mann soll
schon von Anbeginn der Ausbildung da9 militärische Schiessen, d. i. jenes auf
lange niedere Schützenlinien üben; auf Bestschiessen ist ein grosser Wert zu
legen, desgleichen die Belebung des nationalen Schiesswesens anzustreben.
Bis zum Schlüsse seiner hochinteressanten Studie bleibt der Verfasser
«in unbeugsamer Kämpe für das Zielfeuer — die letzten Worte sind das an-
fangs gedachte Citat Waldstättens, das sich Oberst Minarelli-Fitz-
Gerald zum Motto genommen.
Die militärischen Kreise werden dem Verfasser dafür Dank wissen, dass
W sich der Mühe unterzogen hat, in dieser einschneidenden und acuten Frage
«in Werk zu schaffen, welches das Studium derselben ungemein erleichtert.
F— d.
1*
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IV
Bücher-Anzeiger.
Einige Bemerkungen zum Exercier- Reglement I. Theil für die
k. und k. Cavallerie 1 898. Wien 1899. Verlag von L. W. S e i d e 1
& Sohn, k. und k. Hofbuchhändler.
Der Verfasser erkennt im allgemeinen an, dass die Neuauflage de»
I. Tbeiles des Exercier-R»glements einen entschiedenen Fortschritt bedeutet.
Namentlich ist er mit der Übersichtlichkeit der Eintheilung des Stoffes, mit der
Zusammenfassung des Zusammengehörenden einverstanden. Er findet weiter
auch, dass manches Gute und Praktische neu aufgenommen, manches Über-
flüssige ausgelassen wurde und anerkennt das Streben, die Ausbildung zu Fuss
jener zu Pferde möglichst analog zu gestalten, wodurch die Zahl der Commander
terringert, die Ausbildung daher erleichtert wird.
Trotz seiner principiellen geistigen Übereinstimmung mit dem neuen
Reglement fühlt sich der Verfasser zu einigen Bemerkungen angeregt, die er
in Briefform an einen Freund richtet, von welchem er Gegenbemerkungen wünscht.
Diese Bemerkungen beziehen sich auf nicht wesentliche Dinge; sie be-
treffen vornehmlich die Abrichtung des Pferdes.
Dass bei der Verfassung dieses Tbeiles des Reglements Fachmanner
ersten Ranges mitgearbeitet haben, ist zweifellos; das Reiten, vielmehr das
Abrichten ist jedoch eine Kunst, die nicht von allen nach dem gleichen Systeme
betrieben wird. Es ist daher natürlich, dass sich in gewissen Details diver-
girende Ansichten bilden können, die schon bei der Reglement - Verfassung
zwischen den Commissionsmitgliedern entstehen, wodurch die endgiltige Fassung
des Reglements in derartigen strittigen Fragen das Ergebnis eines Com-
promisses wird.
Wer selbst Fachmann ist wird die in diesem Hefte ausgesprochenen
Ansichten des Verfassers in vielen Dingen theilen, in manchen Punkten auch
wieder anderer Anschauung sein.
Wir können mit dem Schreiber des Briefes uns nur darüber freuen, dass
die Neuauflage des Reglements selbst bei der rigorosen Durchsicht des „alten
Freundes U." keine wesentlichen Mängel aufweist, sondern im grossen einen
entschiedenen Fortschritt bedeutet. F — d.
Das neue Exercier-Reglement für die k. und k. Cavallerie II. Theil,
verglichen mit dem alten von Otto Berndt, k. und k. Haupt-
mann im Generalstabs-Corps. Wien 1 899. L. W. S e i d e 1 & S o h n.
Als Fortsetzung der im August-Hefte 1898 des „Streffleurs- er-
schienenen vergleichenden Zusammenstellung der Bestimmungen des alten und
neuen Exercier-Reglements für die k. und k. Cavallerie, I. Theil, hat Haupt-
mann Berndt den nunmehr in endgiltiger Fassung vorliegenden II. Theil dieses
Reglements ebenfalls vergleichend besprochen. Die wenigen wesentlichen Ände-
rungen, die sich gegen den gleichfalls im „Streffleur" ( August- Heft 1898) be-
sprochenen Entwurf dieses Tbeiles ergeben haben, erfolgten auf Grund der Erpro-
bung und Begutachtung seitens der hiezu berufenen Truppenkörper und Commanden.
Vorerst ist hervorzuheben, dass in dem neuen II. Theile eine zweck-
mässigere Gruppirung des Stoffes Platz gegriffen hat. Die für das „Gefecht"
geltenden Bestimmungen sind jetzt in dem V. Hauptstücke vereint, in welches auch
das „Feuergefecht zu Fuss* aufgenommen wurde. Neu hinzugekommen ist
die im I. Hauptstücke behandelte „Escadron zu Fuss", während das „Ver-
halten bei Paraden" zu einem eigenen VI. Hauptstücke ausgeschieden
wurde. Das „Verhalten des Pionnierzuges* wurde in das III. Hauptstück
(„Das Regiment"^ aufgenommen.
Hauptmann Berndt hebt in der Reihenfolge der neuen Gruppirung des
Reglements diejenigen Veränderungen hervor, die von Wesen sind; rein stilistische
oder belanglose Änderungen wurden der Kürze wegen übergangen. Hiedurch
gewinnt die kleine Schrift sehr an n Übersichtlichkeit und gestattet rasche
Orientiruug über die vorgenommenen Änderungen. Sie bietet einen vorzüglichen
Bücher-Anzeiger.
V
Behelf für jeden Oföcier, der mit dem Cavallerie-Keglement 2a thun hat, denn
sie überhebt ihn der Mühe, durch Nebeneinanderlegen des alten und neuen
Reglements die Unterschiede mühsam herauszusuchen. Namentlich der Truppen-
officier wird ihm hiefür Dank wissen. F — d.
Programm zur Ausbildung des Cavalleristen im Felddienste. Von
Ludwig Vetter, k. und k. Rittmeister im Dragoner-Regiment
Nr. 5. Marburg 1899. Im Selbst verlage.
Immer höher werden die Anforderungen des Felddienstes an die Cavallerie.
Die Reglements und Vorschriften können keine eingehenden Details über die
Art der Ausbildung des Cavalleristen in diesem wichtigen Diensteszweige geben,
sie bestimmen nur die allgemeine Richtung für den anzustrebenden Zweck. Die
Wahl der zweckmässigsten Methode, dieses Ziel nach den concreten Verhält-
nissen am besten zu erreichen, ist dem Verstandnisse desjenigen überlassen,
der die Verantwortung für die Ausbildung tragt.
Rittmeister Vetter entwickelt in dem vorliegenden Werkchen, auf
Grund persönlicher Erfahrungen, seine Ansichten über die Ausbildung der
Escadron im Felddienste.
Der zu bewältigende Stoff ist in eine sehr übersichtliche tabellarische
Zusammenstellung zusammengefasst. Nach diesem Programme sind die Übungen
der Rekruten, der Rekruten und der alten Mannschaft, der Chargen und des
Chargen-Nachwuchses, endlich der Escadron in ihren systematisch zu steigernden
Anforderungen angegeben. Eine nächste Tabelle zeigt die Eintheilung der dem
Escadrons-Commandanten zur Verfügung stehenden Zeit von Anfang October bis
EnAe Juni. Der anschliessende Text gibt die zu den tabellarischen Zusammen-
stellungen nöthigen Commentare. Diese machen die Arbeit sehr wertvoll, weil
sie in einfacher praktischer Form direct das angeben, woran in jeder einzelnen
Periode der Ausbildung gedacht werden muss, soll diese Ausbildung systematisch
durchgeführt sein, und soll hiebei auf nichts vergessen werden.
Die in reicher Fülle angegebenen Beispiele sind mit grossem Verständ-
nisse gewählt und so praktisch angelegt, das* t hat sachlich jeder Übungstag den
grösstmöglichsten Nutzen verspricht. Diese Übungen spielen in den Gegenden
von Jaworöw, Grödek und Göding-Lundenburg, deren Specialkarteu
dem Werkchen zuliegen.
Die ganze Arbeit verräth den emsigen, verständnisvollen Escadrons-Com-
mandanten, der seine reichen Erfahrungen aus Liebe zu seiner schönen Waffe
gesammelt hat, in der Hoffnung, dass sie Anwert und Nachahmung finden.
Thatsächlich kann das Werk des Rittmeisters Ludwig Vetter jedem
Cavallerie-Officier nur wärmstens empfohlen werden, auch der gewiegteste Routinier
wird vielleicht noch einen nützlichen Wink darin finden. F— d.
Aufmärsche der Cavallerie-Truppen-Division. Von Morawetz von
Moranow, k. und k. General-Major, Commandant der 3. Ca-
vallerie-Brigade in Marburg. Wien 1899. L. W. Seidel
& Sohn.
Ein kleines Werkchen von wenigen Seiten, das in echt cavalleristischer
Kürze mit wenig Worten sagt, was es meint. Diese Wünsche betreffen zwei Dinge.
Die Führung eines grossen Cavalleriekörpers ist eine anerkannt schwierige
Aufgabe. Bevor man zu einer Cavallerie-Concentrirung geht, muss man daher
darin möglichst v 0 r g e ü b t sein. Die Mittel hiezu sind Vorträge, Kriegsspiele
und taktische Übungsritte. Diese Mittel sind vorzüglich, aber nicht ausreichend,
weil sie der .Phantasie einen viel zu grossen Spielraum" lassen. Ein zweck-
mässiges Mittel, das richtige Commandiren in scharfen Gangarten zu üben, ist
das Skel et- Ex er eieren. Dies der eine Wunsch: Brigade- und Truppe n-
Divisions-Skelet-Eiercieren. Der Verfasser gibt als Fachmann prak-
tische Winke, wie dies einzurichten wäre. Diese Winke sind zweifellos sehr
gute, nur ein Bedenken kann hier nicht unterdrückt werden.
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VI Bächer-Anzeiger.
Der Verfasser meint: „Ein Reiter markirt eine Escadron, n. z. mit der
conventionellen Annahme — dass ein Reiter vom anderen anf 10 Schritte auf-
gestellt die Bscadrons-Colonne, auf 20 Schritte Entfernung die entwickelte Linie
darstellt." Wenn wir das richtig auffassen, so würde das erste Treffen einer
Cavallerie- Brigade (6 Escadronen) im Skelet 100 Schritte Ausdehnung in der
Breite besitzen, wahrend diese Ausdehnung in der entwickelten Linie thatsächlich
bei 550 Schritte betragt. Es köunte das Skelet-Exercieren aber — insofern nicht
andere zwingende Gründe es undurchführbar machen — zweckmfissigerweise
dazu ausgenützt werden, um auch die r¨ichen Verhaltnisse eines
grossen Cavalleriekörpers zur Darstellung zu bringen. Gerade diese sind es zum
grossen Theile, die eine rasche Entschlussfähigkeit, grosse Beweglichkeit seitens
des Commandanten eines grossen Cavalleriekörpers erfordern und daher beim
Skelet-Exercieren möglichst naturgemäss zur Dastellung zu bringen wären.
Der zweite Wunsch des Verfassers lautet auf Vereinfachung der
Com man dos bei der Führung grosser Cavalleriekörper, was nach seiner An-
sicht dadurch erreicht werden konnte, dass bei der Annahme der Treffen-Formation
die besondere Bezeichnung eines zweiten und dritten Treffens entfiele, worans
der grosse Vortheil erzielt würde, dass die Entwickelung eines grossen Cavallerie-
körpers genau nach den Principien der Aufmärsche eines Cavallerie-Regi-
raentes, also mit denselben kurzen, deutlichen und allen verständlichen Com man
dos sich bewerkstelligen Hesse.
Etwas weitergehender als der Text sind die dem Heftchen angeschlossenen
Skizzen, durch welche erwiesen werden soll, wie der Verfasser sich seine Theorie
praktisch angewendet vorstellt. F— d.
Unterofficier-Handbuch für die Feld -Artillerie. Von Zweuger,
Hauptmann und Batterie-Chef im 2. Pommer'schen Feld-
Artillerie-Regimente Nr. 17. I. Theil: Der innere Dienst.
Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.
Das 127 Seiten umfassende Handbuch enthält in drei Abschnitten wohl
alles, was der Unterofficier braucht, um sich über seinen Wirkungskreis — soweit
er den „inneren Dienst" betrifft — zu orientiren, und um gegebenenfalls ein-
gehendste Belehrung daraus zu schöpfen.
Von der Stellung des Unterofficiers im Heere ausgehend, behandelt der
Verfasser die Verhältnisse der Über- und Unterordnung, sowie das Benehmen
des Unterofficiers in besonderen Fällen, dessen Aufgaben als Lehrer des Manne«
bei dessen verschiedensten Dienstverrichtungen, wobei hervorgehoben werden
inuss, dass die Art der Behandlung des Stoffes den erfahrenen Truppenofficier
verräth.
Die besonderen Dienstverrichtungen des Unterofficiers: Unterofficier vom
Batteriedienst, Futtermeister, Unterofficier als Wachhabender, als Quartiermacher»
als Commandoführer, der Küebenunteroffkier u. s. w. sind in musterhafter
Weise dargestellt.
Der Anhang, eine Allerhöchste Cabinetsordre und Auszüge aus dem
Militär-Strafgesetzbuch enthaltend, macht den Unterofficier mit den Folgen von
Überschreitung der ihm verliehenen Machtsphäre und von strafbaren Handlungen
vertraut.
Das Büchlein dürfte nicht nur ein zuverlässiger Rathgeber für den Unter-
officier, sondern wird auch manchem jüngeren Officier willkommen sein.
W e i g n e r.
Der Dienst des Wachtmeisters und Quartiermeisters bei der Feld-
Artillerie. Von Werner Anders, Oberlieutenant im Feld-
Artillerie-Regimente General - Feldzeugmeister (1. Branden-
burgischen) Nr. 3. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.
Das kleine, in Taschenformat gehaltene Büchlein umfasst 132 Seiten nnd
soll, nach der im Vorwort ausgesprochenen Ansicht des Verfassers, einen Ver-
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Bücher- Anzeiger.
VII
such bilden — den hohen Anforderungen, die heutzutage an Wachtmeister und
Qaartierraeister gestellt werden, entsprechend — eine Zusammenstellung aller
Dienstobliegenheiten dieser beiden wichtigen Gehilfen des Batterieführers zu geben.
Die zum grossen Theile nur schlagwortartig gehaltenen Ausführungen
umfassen nicht nur jene Dienstobliegenheiten der beiden genannten Unterofficiere,
welche ihrer directen Einflusssphäre entsprechen, sondern enthalten auch Hin-
weise auf deren Einflussuahme in jenen Fällen, in welchen es sich darum handelt,
den Batterieführer indirect zu unterstützen und damit auch den ganzen Dienst-
betrieb zu fördern. Dieser selbst ist bis in 's kleinste Detail aus dem Gebotenen
zu ersehen, gestattet daher auch dem ausserhalb der Verhältnisse Stehenden
einen klaren Einblick in das Getriebe der deutschen Feldbatterie.
Das Büchlein wird auch manchem jüngeren Officier ein willkommenes
Handbuch sein. W eigner.
Lehrbuch der Waffenlehre. Zum Gebrauche an den k. und k.
Militär-Akademien und zum Selbststudium. Für Officiere aller
Waffen bearbeitet von Eduard Marschner, k. und k. Major
im Festungs-Artillerie-Regimente Nr. 1. — II. Band: Specielle
Waffenlehre. Zweite, verbesserte Auflage. Wien und Prag.
Tempsky, 1899.
In dem vorliegenden II. Bande der Marschner'schen Waffenlehre findet
der Leser einen mundgerecht gemachten Inhalt der verschiedenen Dienstbücher,
welche die Handfeuerwaffen und das Artilleriematerial der k. und k. Armee
beschreiben, soweit dieselben bis zum Jahresbeginn l&W erschienen sind. Ausser-
dem werden darin die fremdländischen Armeegewehre hinsichtlich ihrer princi-
piellen Einrichtung angeführt, dann einige Daten über die Artillerien der
wichtigsten europäischen Staaten gebracht. Ein eigener Abschnitt behandelt in
drei Kapiteln das Schiessen des einzelnen Infanteristen, das Schiessen der
Abtheilungen mit Handfeuerwaffen, endlich das Schiessen mit Geschützen. Im
Anhange sind die blanken Waffen beschrieben.
Aus der vorstehenden kurzen Skizze des Inhaltes dieses gut geschriebenen
und hübsch ausgestatteten Buches ist zu ersehen, dass jeder Officier — ohne
Unterschied der Waffe — aus demselben Belehrung schöpfen kann, soweit es
sich um die Einführungen bis lfc99 handelt. Die letzt' beschriebene derselben
betrifft die 15cm Küstenkanone L 40 und die Adaptirung des 21cm Mörsers
M. 73 für die Küstenvertheidigung.
Das Jahr 1898 hat aber der k. und k. Artillerie wieder eine Reihe von
Geschützen gebracht, deren officielle Beschreibung noch nicht erschienen ist,
sonach auch von Marschner im vorliegenden Werke nicht aufgenommen
werden konnte. Immerhin dürfte dies bei einigem Zurückhalten der Ausgabe
möglich gewesen sein, so dass der — jetzt unvermeidliche — Nachtrag hätte
entbehrt werden können.
Besser wäre es freilich, und dies wünschen wir dem strebsamen Verfasser
vom Herzen, dass die Nothwendigkeit einer Neu-Auflage seines Buches bald
eintrete. Dessen Ankauf zu Lehr- oder Studienzwecken kann bestens empfohlen
werden. F. H.
Vorträge für den k. und k. Waffen-Officier über seine fachmännischen
Dienstes-Obliegenheiten. Von Johann Win klar, k. und k.
Artillerie-Official 1. Classet Lehrer an der Armee-Schiessschule.
Zweite verbesserte Auflage des Handbuches für den k. und k.
Waffen-Officier. Mit 6 Tafeln. Wien 1899. L. W. S e i d e 1 & S o h n.
Mehrjährige Erfahrung hat den Verfasser bei der neuen Auflage seines
Buches unterstützt; er ist hiebei den Wünschen Derjenigen entgegenkommen, für
die das Buch in erster Linie bestimmt ist.
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VIII
Bücher-Anzeiger.
Um dein Waffenofficier gleich von Haus aus einen Anhaltspunkt zu gebin.
wo er in Betreff seiner Dienstesobliegenheiten Näheres erfahren könne, hat der
Verfasser ein Verzeichnis der nöthigen Dienstbücher an die Spitze seines Buchen
gesetzt. Die nächsten Abschnitte handeln von dem Zerlegen und Zusammensetzen
der Gewehre und von der Visitirung der Waffen. Weiters bespricht der Verfasser
die Einrichtung einer Truppenbüchsenmacher- Werkstätte, sowie die Benennung.
Anwendung und Handhabung der Werkzeuge und wichtigsten Materialien.
Chemiealien und Geräthe, die zur Ausrüstung einer Büchsenmacher- Werkstätte
gehören.
Zwei Abschnitte handeln von der Reparatur und Anfertigung der Werk-
zeuge, dann von der Ausführung der wichtigsten Reparaturen.
Zum Schlüsse endlich findet sich unter dem Titel „Allgemeine Bemerkungen'
eine Reihe von Wahrnehmungen wiedergegeben, die aus der Erfahrung der letzten
Jahre entnommen und vom Standpunkte des Fachmannes besprochen sind.
Der Waffenofficier wird in dem vorliegenden Buche einen guten Rathgeber
für seinen Dienst finden. F— d.
Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde. Von
Hauptmann Löffler des kön. sächsischen Generalstabes.
Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.
Wir haben in unserem „Hoen und Kusmanek" ein so vorzügliches Werk
über den Sanitätsdienst im Felde, dass wir füglich auf ausländische derlei Arbeiten
verzichten können. Gleichwohl hat das Studium fremder Sanitäts-Einrichtungen,
im Zusammenhange mit taktischen Actionen, mannigfache Vortheile, daher wir
das vorliegende, recht gut redigirte Büchlein, welches seine Entstehung „mehr-
facher Anregung von militärärztlicher Seite" verdankt, Generalstabs-, Sanität*-
Officieren und Militärärzten empfehlen wollen. Wenn wir auch die Verwendung
der Kriegskarte im allgemeinen als berechtigt anerkennen, so dürfte es sich bei
derlei Beispielen vielleicht doch empfehlen, zum besseren Verständnis ergänzende
Skizzen beizufügen, an welchen die vorliegende Arbeit empfindlich Mangel leidet.
lr.
Braumüller's militärische Taschenbücher, Band 8. Applicatorische
Besprechungen über das Dienst- und Privatleben des neu-
ernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen, von Arthur
Jwanski, k. und k. Hauptmann, ü. c. im Pionnier- Bataillon
Nr. 15, Compagnie-Commandant und Lehrer an der k. und k.
technischen Militär - Akademie. Wien und Leipzig 1899.
W. Braumüller.
£6 ist bekannt, dass die jungen Cadetten und Officiere bei ihrem Ein-
rücken zu der Truppe, trotz der zahlreichen guten Lehren, die sie in den
Bildungsanstalten erhalten, häufig genug in und ausser Dienst ziemlich hilflos
dastehen und sich manchmal Verstösse zu Schulden kommen lassen, die zwar
aus naheliegenden Gründen meist wohlwollend und milde beurtheilt werden,
wobei aber die ergehende Erinnerung den zartfühlenden „Schuldigen" dennoch
peinlich berührt.
Das Büchlein des Hauptmannes I w afisk i versucht nun den neuernannten
Officier und Cadetten der Fusstruppen mit einer Anzahl, in entsprechender
Form gekleideter Regeln an die Hand zu gehen, um ihm derartige, peinlich
wirkende Verstösse zu ersparen und gleichzeitig als Führer durch das, dem
jungen, plötzlich ziemlich selbständig gewordenen jungen Mann noch neue
dienstliche und private Leben zu dienen. Was nun diese Kegeln bezüglich
des dienstlichen Lebens anbelangt, so stehen sie freilich bereits in den ver-
schiedenen Vorschriften und Reglements und sollen wohl schon in der betreffenden
Schule gelernt worden sein und auch über das Verhalten des jungen Officien
der Cadetten in seinem Privatleben, wird in unseren Bildungsanstalten viel
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Bücher-Anzeiger
IX
Schönes und Beherzigenswertes gelehrt — trotzdem kann es gewiss jedem neu-
*niannten Officier oder Cadetten nur von Nutzen sein, wenn er, vielleicht
während des letzten aus der Anstalt erhaltenen Urlaubes, auch noch dieses
Büchlein aufmerksam durchliest. Gewisse Dinge aber lernt man nun einmal ganz
irewiss nicht aus den bestgemeinten Büchern und gewisse Ecken und Härten
raoss das Leben, das rauhe, erbarmungslose Leben abschleifen — ein guter Oberst,
gut im besten Sinne des Wortes nnd ein eben solches Officierscorps können da
Wander wirken, viel grössere als der beste gedruckte „Führer* und der er-
probteste „gute Ton in allen Lebenslagen*'. Diese Bemerkung schmälert natürlich
den Wert des I w a n s k i'schen Buches nicht im geringsten. Cr.
Uhr- und Handbuch für den Unterricht im deutschen Aufsatze
militärischen Inhaltes. (Militär - Stilistik.) Im Auftrage des
k. und k. Keichs-Kriegsministeriums für die k. und k. Militär-
Akademien und Cadetten-Schulen, dann zum Selbstunterrichte
bearbeitet von Gustav Bancalari, k. und k. Oberst, und
Bela Kuderna, k. und k. Oberstlieutenant. III. Auflage.
Prag 1899. Carl Bellmann.
Dieses Lehrbuch, das, auf Anordnung des k. und k Kriegsministeriums
Terfasst, nun schon seit zehn Jahren als mustergiltig erprobt ist, liegt jetzt in
dritter Auflage vor. Die von den Verfassern angewandte Methode ist auch in
dieser neuen Ausgabe dieselbe geblieben, aber die seit dem Erscheinen der
zweiten Auflage im Jahre 1892 eingetretenen Änderungen in den bestehenden
Vorschriften, die natürlich auch einen Leitfaden des schriftlichen Dienstes be-
einflussen, hatten auch wesentliche Änderungen im Lehrteite und in den Bei-
spielen zur Folge. In dieser seiner neuen Gestalt entspricht der „Bancalari"
allen Forderungen, die man füglich mit Recht an ein gutes Lehrbuch stellen kann.
Das Buch wird in den Schulen auch weiterhin vorzügliche Dienste leisten ;
«« sollte auch in der Bibliothek manchen Officiers, besonders aber in jener des
Einjährig-Freiwilligen und Reserve-Officiers nicht fehlen. C.
Die russische Armee in Einzelschriften. Heft 2, 3 und 4. Von
Hauptmann Freiherr von Tettau. Berlin 1899. Liebel.
Wir haben vor einigen Monaten das 1. Heft der „Einzelschriften" des
Verfassers einer kurzen Besprechung unterzogen. Es handelt vom „Gefecht der
Infanterie" auf Grund des russischen Exercier-Reglements vom Jahre 1897.
Das vorliegende Heft 2 bespricht das russische Ca v al 1 e ri e - Reglement
' "u Jahre 1896: Einzelausbildung, Ausbildung des Zuges, der Escadron, des
Regimentes, Gefechtsformen der Kosaken. Hiebei sind alle Bestimmungen, welche
die Gefechtsausbildung betreffen und „welche sonst irgendwie einen Schluss
wf die Ausbildung und Leistungsfähigkeit der russischen Cavallerie zulassen,
im Wortlaute wiedergegeben".
Die „Ausbildung der Kosaken0 ist in einem besonderen „Anhange" zu-
^mmengefasst. Diese Truppen haben auch ein besonderes Reglement, dessen
Anforderungen „in Bezug auf Dressur des Pferdes und auf Reitfertigkeit des
Manues weit geringere sind". Die Ausbildung der Kosaken-Ssotnien und Regi-
menter geschieht jedoch nach den allgemeinen, für die Cavallerie giltigen Regle-
ments. Aus dem Widerspruche, der in dieser Einführung liegt, ergibt sich die
Notwendigkeit, der „Lawa" noch ihre Berechtigung zu lassen. „Es macht den
Eindruck", schreibt der Verfasser, „dass man den Kosaken zwar ihre tiber-
lieferte Gefechtsart nicht nehmen will, urosoweniger, als die geschlossene
Attake der Kosaken-Regimenter noch weniger Erfolg verspricht, dass mau aber
»uch von dem Nutzen und Erfolg der Lawa nicht übermässig tiberzeugt ist."
Das Heft 3 der vorliegenden Publication bebandelt das Gefecht in grös-
seren Cavallerie-Verbänden, das Gefecht zu Fuss, die Vorschrift für das
Versetzen über Wasserläufe, das Anspannen von Cavallerie-Pferden an Geschütze.
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X
Bücher-Anzeiger.
Sehr empfehlen vir die Leetüre der Bestimmungen für das Übersetze:
über Wasserläufe, in welcher Beziehung die russische Cavallerie jener ander*
Mächte zweifellos über ist.
Auch das Anspannen von Cavallerie-Pferden an Geschütze ist eine de:
Beachtung werte Frage.
Das Heft 4 bringt den „Feld dienst- für die russische Armee, nach des
Verordnungen vom Jahre 1898, welche durch die Ende Mai 1899 erfolgrten Be-
stimmungen ihre endgiltige Bestätigung gefunden haben.
Diese Bestimmungen sind fast durchwegs von dem Geiste erfüllt, welcher
mehr oder weniger die analogen Vorschriften der modernen grösseren Armee*
beherrscht. Der Verfasser betont in Besprechung jener Bestimmungen die Ähn-
lichkeit der russischen Vorschriften in Beziehung auf „Divisions-Cavallerie*
mit jenen im französischen Heere; wohl nicht zum Vortheile der Sache. Der
Vorpostendienst hat in der neuen Felddienst- Vorschrift eine grüudliche Ver-
änderung erfahren, indem nunmehr der eigentliche Vorpostendienst der Haupt-
sache nach der Infanterie zufallt. Hiebei wird ein grosser Spielraum gelassen,
der Formalismus ist so ziemlich beseitigt. Vielleicht ist man hinsichtlich der
Verwertung der Cavallerie bei Vorposten zu sehr in die Extreme verfallen :
liegt doch ein guter Theil der Sicherung in der Aufklärung, die man denn doch
— zumal bei Tage — durch Cavallerie besorgen lassen soll. „Der Grund liegt
in der Zutheilung der Hauptmasse der Cavallerie an die fliegenden Detache-
roents, an der geringen Stärke der Divisions-Cavallerie", sagt der Verfasser.
Weiter schreibt dieser: „Der Hauptvorzug der neuen russischen Felddienst- Vor-
schrift bleibt, dass sie allen Führern, bis herunter zum jüngsten Zugführer.
Spielraum zu selbständigen Entschlüssen bietet. Diese Erziehung zu selbständigem
Denken und Handeln, wie sie durch die neuen russischen Reglements angestrebt
wird, inuss mit der Zeit unzweifelhaft ihre Früchte tragen."
Wir empfehlen insbesondere das vorliegende 4. Heft dem Studium seitens
aller militärischen Kreise. lr.
Die Militärstrafgerichtsordnung vom I. December 1898. Bearbeitet
für Unterofficiere und Mannschaften von Herzbruch, Ober-
lieutenant im 1. Hannov. Infanterie-Regimente Nr. 74, Adjutant
der 38. Infanterie-Brigade. Berlin 1899. E. S. Mittler &
Sohn.
Durch Gesetz vom 1. December 1898 ist eine neue, für das gesaminte
deutsche Landheer und für die Marine geltende Militärstrafgerichtsordnung
ergangen. Die vorliegende Schrift hat den Zweck, die wichtigsten Bestimmungen
dieser Militärstrafgerichtsordnung den Unterofficieren und der Mannschaft des
deutschen Heeres in leicht fasslicher Form zugänglich zu machen. Der Verfasser
hat den StofY in drei Hauptabschnitte getheilt:
I. Worin bestand die alte Militärstrafgerichtsordnung ?
II. Worin besteht die neue Militärstrafgerichtsordnung?
III. Die wesentlichen Unterschiede zwischen der neuen und der alten
U ilitärstrafgerichtsordnung.
Das kleine, 32 Seiten starke Buch entspricht vollkommen seiner Tor-
erwähnten Bestimmung.
Die militärisch wichtigsten Kartenwerke der europäischen Staaten.
Von Vincenz Haardt v. Hartenthurn, k. und k. Vorstand
1. Classe im militär-geographischen Institute. Separat-Abdruck
aus den „Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen
Institutes", XVIII. Band. Wien 1899. Verlag des k. und k.
militär-geographischen Institutes.
Es ist nur Wenigen Zeit und Gelegenheit geboten, die ziemlich reich-
haltige, in Quellenwerken und Zeitschriften verstreute Literatur durchzustudiren,
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Bücher-Anzeiger. XT
cm ßich über den Fortschritt der Kartographie und den jeweiligen Stand dieser
Arbeiten zur informiren, obwohl vom Officier ein gewisser Grad von Vertrautheit
mit dem Katenwesen Österreich-Ungarns und der benachbarten Staaten gefordert
werden kann. Die vorliegende kleine Studie bat dem Bedürfnisse nach einem
Wegweiser dieser Art abgeholfen, indem sie auf verhältnismässig wenigen
Seiten das Wissenswerteste über die militärisch besonders wichtigen Kartenwerke
Österreich-Ungarns und aller übrigen europäischen Staaten enthält, insoweit
diese Kartenwerke amtlichen Ursprunges sind. — s—
Kartographische Studien. I. Schattenplastik und Farbenplastik.
Beiträge zur Geschichte and Theorie der Geländedarstellung
von Dr. Karl Pe ucker. Mit 2 Bildnissen und 5 Figuren im
Texte. Wien 1898. Artaria und Compagnie.
Die Studie sollte ursprünglich nur einen Commentar bilden zu den von der
Verlagshandlung Artaria und Compagnie in der Jubiläums-Ausstellung 1898
in Wien ausgestellten Sammlung von Kartenwerken. Im Verlaufe der hiezu
nöthigen langjährigen Studien ist sie zu der vorliegenden Publication heran-
gereift, die gewiss das Interesse der Fachmänner fesseln wird.
Die Stndie erfüllt auch einen Act der Pietät, indem sie als Erinnerungs-
blatt an den genialen Kartographen F. M. L. Ritter von Haus lab verfasst ist,
Jcr eben vor einem Jahrhundert das Licht der Welt erblickt hat. F— d.
Die Entwickelung der russischen Militär-Kartographie vom Ende des
18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Nach officiellen Quellen
bearbeitet von Sigismund Truck, k. und k. Hauptmann im
militär- geographischen Institute. Separat-Abdruck aus den
„Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes1*,
XVIII. Band. Wien 1899.
Auf Grund russischer Originalqnellen, u. z. hauptsächlich der officiellen
Darstellungen des russischen Generalstabes, die der Chef des kaiserlich-russischen
Haupt- und Generalstabes in zuvorkommendster Weise zur Verfügung stellte,
bat der Verfasser seine interessante Studie verfasst. Man gewinnt hiedurch Ein-
Mick in die ausserge wohnlichen Arbeitsverhältnisse, die in Kussland durch
die grosse Ausdehnung des Reiches, die Verschiedenheit des Klima, die Eigenart
grösserer Gebiete bedingt war. Es bietet sich hier viel Interessantes und
Originelles für den Fachmann. F— d.
Der Jäderin'sche Basis-Messapparat. Mit Benützung russischer Quellen
dargestellt von Sigismund Truck, k. und k. Hauptmann im
militär-geographischen Institute. Separat-Abdruck aus den
„Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes",
XVIII. Band. Wien 1899.
Jäderin's Messapparat dient zur Vornahme von Präcisions-Längen-
measungen und beruht im Principe auf der Verwendung von zwei vernickelten
Drähten (Stahl und Kupfer oder Stahl und Messing), mit welchen abwechselnd
die Messung erfolgt. In einer Kritik von Dr. Westphal in der „Zeitschrift
für Instrumentenkunde" vom Jahre 181)5 wurde dem Jäderin'schen Apparate
die Eignung für die Vornahme von Präcisionsmessungen abgesprochen. Durch Ver-
besserungen am Instrumente und Einführung eines vervollkommneten Vorganges bei
i«n Messungen, hat derselbe jedoch in der Folge entsprochen. Er wurde in den
Jahren 1887 und 1888 von der militär-topographischen Section des russischen General-
etabes in Pulkowa verwendet und hat auch bei den neuesten Basismessungen
in den französischen Colonien Anwendung gefunden. Die grüsste Arbeitsleistung
mit Jäderin's Apparate war 6.000m an einem Tage. F— d.
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XII
Bücher-Anzeiger.
Vom Gesandtschaftsattache. Briefe über Japan und seine erste Ge-
sellschaft von Moritz v. Kaisenberg (Moritz v. BergX
Hannover 1899. M. & H. Schaper.
Seit einer Reihe von Jahren schon, besonders aber seit dem glücklichen
Kriege mit dem Reiche der Mitte, zieht Japan und seine rüstig vorwärts
schreitende Bevölkerung die Aufmerksamkeit Europas auf sich — es wurde
„modern" und nicht nur die Kaufleute benützten dieses Interesse, um die niedlichen
und seltsamen Manufactur-Erzeugnisse Japans zu horrenden Preisen anzubringen,
sondern auch geschäftskundige Künstler, indem sie eine Zeitlang die weltbedeutenden
Bretter mit japanischen Gestalten füllten. Und auch Bücher, schrecklich ge-
lehrte und ungelehrte, über Japan entstanden natürlich, darunter auch solche,
die zugleich unterhalten und belehren wollten, wie das des geistvollen Franzosen
Pierre Loti. Zu dieser letzterwähnten Gattung von Büchern gehört auch das
Buch K ai senberg's, das in einer Reihe von Briefen und Tagebuchblättern
eines jungen, zu der Gesandtschaft in Tokio commandirten Uhlanenofficiers.
Japan und das Leben sowie die Sitten der Vornehmen und Geringen schildert. Es
ist natürlich ganz überflüssig zu untersuchen, ob diese Briefe und Tagebuch-
blatter echt sind, oder von dem Verfasser nur als geeignetste Form angewendet
wurden, um sein Wissen über das interessante Land weiter zu verbreiten; für
den Leser bleibt Hauptsache, dass ihm ein möglichst, richtiges Bild geboten
wird, und dies scheint wohl der Fall zu sein, trotz der Überfülle an Pikanterien.
die bekanntlich, wenn zu reichlich genossen, den Magen verderben. Auch liest
sich das Buch sehr angenehm, obwohl die manchmal geistreichelnde Art der
Diction, die vielen fremdsprachigen Phrasen und auch eine Menge Berlinismen
und Anspielungen auf specifisch berlinerische Verhältnisse die Leetüre mitunter
stören. C.
Rang- und Quartier-Liste der königlich preussischen Armee und des
XIII. (königlich württembergischen) Armee-Corps für 1899.
Mit den Dienstalters-Listen der Generalität und der Stabs-
offiziere und einem Anhange, enthaltend die kaiserlichen Schutz-
truppen. Berlin. E. S. Mittler & Sohn.
Von den Änderungen, welche die neu ausgegebene, mit 2. Mai 1899 ab-
fsschlossene Hang- und Quartier-Liste enthält, sei vor allem das neu aufgestellte
VIII. Armee-Corps in Frankfurt am Main erwähnt, das vom General der Infanterie
von Lindequist (früher Commandant des XIII. kön. württembergischen Armee-
Corps) commandirt, aus der 21. Division in Frankfurt am Main und der gross-
herzoglich hessischen (25.) Division in Darmstadt zusammengesetzt ist. Das
XI. Armee-Corps, in dessen Verband früher die beiden letzterwähnten Divisionen
standen, besteht nunmehr aus der 22. und der neuen 38. Division in Cassel und
Erfurt. Zum I. Armee-Corps ist noch die neu errichtete 37. Division in Alienstein,
znm XIV. Armee-Corps die neue 39. Division in Colmar im Elsass getreten. Beim
IV. Armee-Corps ist dessen 8. Division von Erfurt nach Halle an der Saale, beim
I Armee-Corps die 2. Division von Königsberg in Preussen nach Insterburg ver-
legt worden. Zu den bereits bestandenen „Inspectionen" ist eine neue, die Iu-
spection der Verkehrstruppen (G. L. Rothe, früher Oberquartiermeister) getreten.
Das Kriegsministerium weist mancherlei Änderungen auf. Die bisherige
erste Abtheiiung heisst nun Ministerial-Abtheilung, die zweite Intendantur-Ab-
theilung, die Festungs-Abtheilung wurde in eine Ingenieur- und Pionnier-Ab-
theilung, das Militär-Ökonomie-Departement in ein Armee-Verwaltungs-Departe-
ment umgewandelt. Die bisherige Servis-Abtheilung heisst jetzt Unterkunfts-
Abtheilang, das Departement für das Invalidenwesen: Versorgung^- und Justiz-
Departement; die bisherige Unterstützungs-Abtheilung führt jetzt die Bezeichnung
Versorgungs-Abtheilung, die frühere Justiz-Abtheilung den Namen Anstelluog-
Abtheilung. An diese Abtheilung schliessen jetzt auch die „Justitiare des Kriegs-
Ministeriums", die früher an die zweite (Intendantur-Abtheilung) anschlössen.
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Bücher- Anzeiger
XIII
Die -Premier- Lieutenants" sind, gemäss der bekannten Ordre Kaiser W i 1 h e 1 m's,
ans der neuen Rangliste verschwunden und haben dem „Oberlieutenant " Platz
gemacht. Die neue Rang- und Quartier- Liste zeigt neuerlich mehrere Stäbe und
Trupp entheile, die andere Garnisonen bekommen haben und verzeichnet die neue
L&ndwehrbezirkseintheilung.
Von den wichtigeren Personalveranderungen seien erwähnt, dass das
V. Armee-Corps jetzt G. L. von Stülpnagel commandirt, während der frühere
Commandant dieses Corps, General der Infanterie von Bomsdorff, an die Spitze
des X. Armee-Corps gestellt und mit der Führung des XIII. (kön. württem-
bergischen) Armee-Corps der kön. preussische G. L. Freiher von Falkenhausen
(früher Commandant der 2. Garde-Infanterie-Division) beauftragt wurde. Aus der
Reihe der Generaloberste ist ein Name verschwunden: Otto Fürst von Bismarck,
Herzog von Lauenburg, Generaloberst von der Cavallerie mit dem Range eines
General-Feldmarschalls ; dafür ist der Oberst Graf von Bisinarck-Scbon-
hansen als Herbert Fürst von Bismarck unter die General-Majore a la suite
der Armee vorgerückt.
Die preussische Rang- und Quartier-Liste enthält gewiss Manches, was sie
vortheilhaft von unserem Schematismus unterscheidet — das Fehlen der Vornamen
aber macht die Benützung des Namensverzeichnis6es in einzelnen Fällen geradezu
zu einer Qual. Man stelle sich nur die Arbeit vor, wenn man unter den 58 aus-
gewiesenen Lieutenants „Fischer", oder gar unter den wohlgezählten 133,
unter dem nicht ganz ungewöhnlichen Namen „Müller" verzeichneten Lieutenants
des preussischen Heeres einen bestimmten heraussuchen wollte! Es ist nicht
auszudenken. Cr.
A hab8burg- lotharingiai uralkodöhäz csalädfäja. Osszeällitotta
Pohl Gyula, m. kir. honväd szäzados. Budapest 1898.
Der vorliegende „Stammbaum des habsburg-lothringischen Herrscher-
hauses", zusammengestellt von Julius Pohl, kön. ung. Landwehr-Hauptmann,
ist übersichtlich, die einzelnen Daten sind richtig. Er dürfte in ungarischen
Civil- und Militärachulen gute Verwendung finden.
Sammlung hervorragend tapferer Thaten der Mannschaft des k. und k.
Infanterie-Regimentes Nr. 35. Pilsen 1899. A. H. Bayer.
Das Infanterie-Regiment Nr. 35 blickt mit berechtigtem Stolze auf eine
213jährige Vergangenheit zurück. Während 70 Feldzügen hat es in 48 Schlachten,
23 Treffen, 88 Gefechten, 79 Kämpfen um Festungen, 11 Erstürmungen und
und 3 Überfällen, zusammen also in 252 Af fairen, mit Tapferkeit und uner-
schütterlicher Pflichttreue gekämpft.
Diese ruhmvolle Vergangenheit ist erfüllt von hervorragenden Thaten von
Officieren und Mannschaften dieses schönen Regimentes, die geeignet sind, den
nachkommenden Generationen als Muster soldatischer Tugenden hingestellt zu
werden.
Im Auftrage des Regiments-Commandos hat sich der Oberlieutenant Joseph
Heckenthaler der Aufgabe unterzogen, auf Grund der Tbatbeschreibungen
des k. und k. Kriegs-Archivs und des sonst erlangbareu Quellen-Materials die
vorliegende „Sammlung hervorragend tapferer Thaten der Mannschaft- seines
Regimentes zusammenzustellen. Er hat hiedurch ein Werkchen geschaffen, das
in hervorragender Weise geeignet ist, der Mannschaft als Erbauungsbuch zu dienen,
sie zur Nachahmung der kühnen Thaten ihrer Vorfahren anzueifern, die Begriffe
Patriotismus, Unterthanentreue in ihnen zu festigen und sie hiedurch gegen die
schädlichen Einflüsse äusserer Strömungen unempfänglich zu machen.
Mit richtigem Verständnisse für den Zweck der „Sammlung* hat der
Verfasser die Heimatsdaten der Ausgezeichneten, insoweit sie festzustellen waren,
beigefügt und hiedurch auch das Interesse der Bewohner jener Landestheile
angeregt, aus denen sich das Regiment seit 130 Jahren ergänzt. „Die Sammlung"
erhält hiedurch doppelten Wert, weil ihr Einfluss auch über jene Grenze reicht.
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XIV
Bücher-Anzeiger.
die durch die schwarzgelben Pfahle des Kasernen-Territoriums abgesteckt erscheint
Die dein bürgerlichen Berufe nachgehenden ehemaligen Angehörigen des Infanterie-
Regimentes Nr. 35 werden auf jeder Seite des Büchleins den Beweis finden, wie
die Männer des Pilsner und Egerer Kreises einmüthig zusammengestanden
sind, kräftig und geachtet durch den Grundsatz: „Einer für Alle, Alle für Einen *
Der Umstand, dass in verhältnismässig kurzer Zeit eine zweite Auflage
der „Sammlung" nothwendig geworden ist, lässt darauf schliessen, dass das
Werk des Oberlieutenants Heckenthaler in allen Kreisen seine verdient«
Würdigung gefunden hat. Möge ihm dieser Erfolg ein Ansporn sein, rastlos weiter-
zuarbeiten, die „Sammlung" nach Kräften zu vermehren und hiedurch ein umso
festeres Band zu knüpfen zwischen den bewaffneten Söhnen des Volkes und dem
gemeinsamen Vaterlande.
Es wäre nur zu wünschen, dass diese Initiative des Regiments-Commandos
in allen unseren Truppen körpern Nachahmung finde! F— d.
Die Schlacht bei Asparn und Esslingen. Von Major Smekal des
Generalstebs-Corps. Wien 1899. Seidel & Sohn.
Über die Schlacht von Asparn und Esslingen zu schreiben ist zu jeder
Zeit, auch wenn es sich nicht um die neunzigste Jährung dieser Schlachttage
handelt, ein sehr löbliches Unternehmen. Bildet doch diese zweitägige Schlacht
ein ruhmreiches Zeugnis für österreichische „Tapferkeit, Hingebung, Ausdauer".
Was die vorliegende Bearbeitung anbelangt, so erfahreu wir durch dieselbe
allerdings nicht viel mehr, als wir über diesen interessanten Kriegsact bisher wissen.
Der Verfasser will uns auch „nichts Neues" bieten, sondern nur „in einfacher und
schlichter Weise der jetzigen Generation das gewaltige Ringen jener Tage er-
zählen und in Erinnerung bringen".
Er verzichtet mit Absicht auf archivalische Forschung und erhebt für sein*
Arbeit auch „keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit". Nun, dies wollen
wir ja gern glauben, nachdem die Asparn-Literatur noch lange nicht erschöpf;
ist ; aber vielleicht wäre es eben deshalb dankbarer und der Aufgabe wert ge-
wesen, aus dem ziemlich reichen Quellenschatze, der zur Verfügung steht, etwas
mehr zu schöpfen als einfach nur die Thatsachen, welche mehr oder weniger
jedermann schon bekannt sind. Doch wir wollen nicht rechten, wo es sich um
eine von loyalsten Gefühlen getragene Arbeit handelt: Derlei heissen wir immer
willkommen ! lr.
Die Beschi essung von Paris 1870/71 und die Ursachen ihrer Ver-
zögerung. Von General der Infanterie von Biume. Berlin 1899.
E. S. Mittler & Sohn.
Der Verfasser, einer der wenigen Überlebenden, die persönlich Gelegen-
heit gehabt haben, in den Kriegsjahren 1870/71 tieferen Einblick in die Ent-
wicklung der Verhältnisse vor Paris zu gewinnen, hat sich „verpflichtet" gefühlt,
den Gerüchten entgegenzutreten, welche über die Einflussnahme hochgestellter
Militärs zur Verhinderung des Bombardements der französischen Metropole seiner-
zeit und auch noch lange nach dem Kriege aufgetaucht sind. Damit Hand in
Hand geht auch die Erörterung über die gegenseitigen Beziehungen Moltke's,
Roons und Bismarcks, worüber der Verfasser sehr interessant schreibt. Ob
es ihm aber gelungen ist, jene Beschuldigungen aufzuheben, möchten wir doch
bezweifeln. Was er uns erzählt, die vielen Frictionen, welche sich bei Heran-
ziehung des Artillerie-Materials vor Paris ergeben haben, all' dies wollen wir
gern zugeben Aber er selbst erhebt wiederholt den Vorwurf, warum man nicht
energisch die Beseitigung jener Hindernisse angestrebt hat. Und damit überlässt
er dem Leser die Freiheit, sich die Antwort hierauf selbst zu geben und viel-
leicht in dem Sinne, welchen das kleine Büchlein eben bekämpfen will. Wir
halten die Frage überhaupt nicht für allzuwichtig. lr.
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Bücher-Anfeiger.
XV
La guerre contemporaine dans les Balkans et la question d Orient
1885—1897. Par G. Becker, Lieutenant au I6e bataillon
des chasseurs. Avec 13 eartes hors texte. Paris 1899. Berger-
Levrault et Comp.
Die Literatur über die beiden letzten Kriege in Europa ist nicht allzu
reichlich, obwohl sie dem vorhandenen Bedürfnisse genügen würde, wenn die
Qualität des Vorhandenen der Quantität entspräche. Dies ist nicht immer der
Fall. Die meisten der bisher über diesen Gegenstand erschienenen Bücher sind
fast durchgehends aus Zeitungsausschnitten entstanden und weniger Producte
fachmännischer Studien als Erzeugnisse speculativer Buchhändler, welche dem
Interesse des Publicums möglichst rasch entgegenzukommen suchen und dadurch
das eigene viel wesentlicher fördern. Das vorliegende Buch gehört nicht zu dieser
Gattung; denn es ist zweifellos die Frucht fleissiger Studien und klaren mili-
tärischen Denkens. Der Verfasser bringt zwar nichts wesentlich Neues über den
serbisch-bulgarischen und den türkisch-griechischen Kri^ welche Ereignisse den In-
halt seines Buches bilden, er hält sich aber meist an diebt "en der über diesen Gegen-
stand erschienenen Bücher und gibt ein richtiges Bild von dem Verlauf der Opera-
tionen. Er hat jeden der beiden Feldzüge in drei Abschnitte gegliedert ; der erste
erörtert die politischen Verhältnisse der betreffenden Staaten vor Beginn des Krieges
und die Ursachen zu demselben, der zweite schildert den Gang der Operationen, der
dritte enthält strategische und taktische Betrachtungen, die von der Belesenheit und
dem richtigen militärischen Urtheil des Verfassers zeigen und entschieden die besten
Partien des Buches bilden. Dem türkisch-griechischen Krieg hat der Verfasser wohl
zu viel Platz eingeräumt ; der „Feldzug" ist nicht wert, auf etwa zwölf Druckbogen
erzählt nnd commentirt zu werden. Die meisten der beigegebenen dreizehn Karten sind
nicht immer sehr glückliche Reproductionen aus bereits bekannten Werken. C.
Justus Perthes' deutscher Armee-Atlas. Bearbeitet von Paul Lang-
hans. Mit Begleitworten von Major Th. To egel. Gotha 1899.
Der „Deutsche Armee-Atlas" gibt auf fünf farbigen Karten in graphischer
Darstellung ein deutliches und übersichtliches Bild von dem Wachsthum des
deutschen Heeres vom Jahre 1871 bis zum 31. März 1899 und von seiner
gegenwärtigen Vertheilung. Die erste Karte verzeichnet die Heere Mitteleuropas
nach Stärke und Waffen, u. z. die militärische Laodeseintheilung der Staaten
Mitteleuropas, die Stärke der Armee-Corps nach Infanterie, Cavallerie, Feld- und
Fuss-Artillerie, Genietruppe und Train, die Standorte der Corps-Commanden. das
Festungswesen und das Wachsthum des deutschen Reichsheeres von 1871 bis 1899
nebst den Forderungen der jüngsten (deutschen) Militärvorlage. Die drei folgenden
Karten enthalten eine graphische Darstellung der Truppenvertheilung im Nord-
westen, Osten und Süden des Deutschen Reiches, u. z. die Standorte im Reiche
und in den angrenzenden Staaten, die Commando- und Verwaltungsbehörden,
die Befestigungen und Lagepläne der Festungen, die Übungsplätze, Eisen-
bahnen etc. Die fünfte Karte ist der Land wehr-Bezirkseinth eilung gewidmet.
Diesen fünf Karten geht auf zwölf Seiten ein erklärender und ergänzender Text
voran, in welchem schlagwortartig die Organisation des ganzen deutschen
Heeres, die neue deutsche Militärvorlage 1899, die Mobilmachung der deutschen,
österreichischen, französischen und russischen Armee, das Festungswesen Mittel-
europas, die Feuerwaffen der europäischen Hauptheere, die Uniformen der deutschen,
österreichischen, französischen und russischen Armee, endlich die Militär-Budgets
der grösseren Staaten für die Landheore geschildert werden. C.
Contra Bebel und Bleibtreu. Noch ein Wort in Heeressachen
für weitere Volkskreise von A. von Boguslawski.
Berlin. Alfred Schall.
Herr August Bebel hat im Winter 1897 98 in einer Schrift, „Volks-
wehr, nicht stehendesHeer", sich für das Milizsystem begeistert und die
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Bücher-Anzeiger.
Abschaffung des stehenden Heeres gefordert. G. L. Boguslawski war be-
strebt, diese socialdemokratischen Theorien durch eine Gegenschrift, „Volks-
heer, nicht Volkswehr-, zu bekämpfen. Er war hiebei Ton der Absicht
geleitet, seine Anschaaongen in weitere Volkskreise dringen zu lassen, die sonst,
dem in den grossen conservativen oder liberalen Blattern geführten Kampfe ferne
stehend, nur das einseitige Urtheil derjenigen hören, die die billige Volkspresse
für ihre Zwecke ausnützen.
Die genannte Schrift Boguslawski's hat einen nenen Bek&mpfer in
Herrn Bleib treu gefunden, der für BebeTs Schrift in drei Artikeln des
„Vorwärts" ins Feld gezogen. Ausserdem hat Bleibtreu ein Buch vom
Stapel gelassen, das unter dem Titel der „Carbefreier" sich gegen Bogu-
slawski „Volksheer, nicht Volkswehr" wendet. Durch dieses Buch
wurde — wenigstens nach Ansicht der socialdemokratischen Verlagsbuchhandlung
Dietz in Stuttgart — Boguslawski eine „scharfe Zurechtweisung-
ertheilt.
Herr August Bebel hat seinen Bundesgenossen Bleib treu in der
„Literarischen Rundschau" des „Vorwärts" gelegentlich einer Kritik de-
„Carbefreier s- auf das wärmste herausgestrichen und sich ausserdem be-
raüssigt gefühlt, in einem drei Spalten langen Aufsatz, im Anhange zu der
Besprechung über Bleib treu's Werk, sich direct gegen Boguslawski zu
wenden.
Boguslawski fühlt nun im vorhinein die Verwunderung, die allseits
darüber entstehen wird, wenn er zu dem Gegenstande noch einmal die Feder
ergreift. Trotzdem entschliesst er sich dazu, geleitet von der Ansicht, daas der
Officier z. D. seine militärischen Kenntnisse nicht nur für militärische Kreise,
sondern auch zur Aufklärung der Allgemeinheit verwerten müsse.
. Dies die Vorgeschichte des Heftes, in welchem Boguslawski alle die
zum Überdrusse bekannten Einwendungen gegen das stehende Heer zum wieder-
holten Male, eigentlich mit bewunderungswürdiger Mässigung widerlegt. Seine
Sprache wird nur etwas schärfer, wenn es gilt, eine unwürdige Kritik an Bis-
marck oder Moltke abzuwehren.
Er bringt hiezu jene bekannte Anaire der Fälschong der Ems er Depesche
durch Bismarck zur Sprache, und beweist durch Nebenstellen der Depesche
A beken's • — der in den Julitagen 1870 beim Könige in E m s und der Ver-
fasser der berühmt gewordenen Depesche war, neben das Telegramm Bis-
marcks, womit er den Auftritt in Ems der Welt zur Kenntnis brachte — da-
von einer Entstellung des Sinnes der A b e k e n'schen Depesche durch Bismarck
nicht die Rede sein kann.
F. M. Moltke wird in Bleibtrcus Schriften zu einem „Legenden-
götzen" verrufen, was Boguslawski als Soldat zu widerlegen sich ver-
pflichtet fühlt. Er schliesst mit den Worten: „Möchten wir in Zeiten der Gefahr
wieder einen „Legendengötzen" wie Moltke finden! Freilich werden auch die
Bleibtreu's niemals ausbleiben. Doch mögen die Zwerge im Thale ruhig nach
der Schneekoppe mit Kieseln werfen!
Der als Militär-Schriftsteller rühmlichst bekannte General Boguslawski
hat hier eine Schrift geschaffen, die von jedem im politischen Leben Stehenden
gelesen werden sollte.
F-d.
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Bücher-Anzeiger.
XVII
Der Krieg. Von Johann von Bloch. Bände II und IV. Berlin 1899.
Puttkammer & Mühlbrecht.
Dieses Werk, dessen II. und IV. Band nns nunmehr vorliegen, ist im „Organ"
bereits besprochen worden. Der Band VI enthält im Resume\ was die beiden
vorliegenden Bände in grosser Breite behandeln : Den Landkrieg in seiner Ent-
wickelang von der Mobilmachung bis zum Aufmarsche und zur Schlacht, woran
sich Betrachtungen über Zustand und Geist der Heere, sowie über Operations-
Pläne unter concreten Verbältnissen knüpfen. Dieser (II.) Band ist auch wieder
ein Sammelsurium aus allen möglichen und auch unmöglichen Werken, sowie
ein Versuch des Verfassers, seiner Idee durch die Statistik zu Hilfe zu kommen
Wir wollen ihm hier nicht Berechnungen zur Last legen, deren Willkürlichkeit
in die Augen springt, weil sie anderen Federn entstammen, z. B Rüdigers
„Completirung und Organisation der Kriegsmacht". Oder sollen vielleicht die
Procentsätze der „Officiere mit guter Vorbereitung", Anspruch auf Richtigkeit
erheben? Und muss es nicht geradezu komisch erscheinen, wenn der Versuch ge-
macht wird, „den Grad von vertrauensvoller Hingebung der Truppen zu den höheren
Officieren", für die verschiedenen Armeon durch Verhältniszahlen auszudrücken!
Wir können somit dem Band ' II keine ernste Bedeutung zuerkennen, so
sebr er mit riesigem Sammeltieisse geschrieben ist. Band IV behandelt haupt-
sächlich „die ökonomischen Erschütterungen und materiellen Verluste des Zukunfts-
krieges". Auch da spielt die Statistik eine grosse und gewiss nicht unberechtigte
Rolle, in welche sich der Verfasser zweifellos auch sehr gut zurechtfindet. Ob
die Anwendung seiner Ziffernsätze zutreffend ist, möchten wir gleichwohl
dahingestellt sein lassen; aber sie dienen seiner Idee, die Unmöglichkeit der
Kriege für die Zukunft zu erweisen. Eigenthümlich bleibt es jedenfalls, dass von
Bloch in seinem Buche wiederholt Recepte bringt, wie dieser und jener Schwierig-
keit im Zukunftskriege am leichtesten begegnet werden könnte. Es scheint also
auch der Verfassor an die Unmöglichkeit des Kriegführens nicht ganz zu glauben.
Wie dem auch sei, wir haben es hier mit fleissigen Arbeiten zu thun, welche
aber nicht beweisen, was sie beweisen sollen — nach Ansicht des Verfassers!
lr.
Die Grundlagen unserer Wehrkraft. Von W. von Blume, General
der Infanterie z. D. Berlin W. 99. Mittler & Sohn.
Der Verfasser unternimmt es in der vorliegenden Broschüre, „die Verbindung
zwischen dem staatsrechtlichen und dem militärwissenschaftlichen Gebiete" zu
erörtern ; vornehmlich vom Gesichtspunkte der deutschen Staats- und Wehr-
verhältnisse, aber auch von Standpunkten, welche für andere Staaten Geltung
und Bedeutung haben.
Die Behandlung dieser Frage ist im Hinblicke auf die gegenwärtig im
Haag tagende Conferenz insofern doppelt interessant, als der Verfasser als Haupt-
zweck seiner Arbeit die Erkenntnis bezeichnet, „dass bei Erwägung von Fragen
des Staats- und Volkswohles dem wohlverstandenen Interesse der Wehrkraft
des Landes jederzeit die ihm gebührende Berücksichtigung zu Theil werden
solle Er gliedert seine Betrachtungen in vier Abschnitte. „Die Bevölkerung"
lautet die Aufschrift des I. Abschnittes. „Im Interesse seiner Wehrkraft", so
argumentirt der Verfasser, „muss jeder Staat eine möglichst starke Vermehrung
seiner Bevölkerung wünschen und fördern. Er hat nach Kräften dahin zu wirken,
dass der Zuwachs dem Laude erhalten bleibe, insoweit dies ohne Entartung der
Rasse möglich ist, dass aber Volkskräfte, für die hiernach das Land keinen
Raum mehr bietet und die es deshalb verlassen, gleichwohl, so weit irgend an-
gängig, Angehörige des Staates, Glieder seiner Wehrkraft bleiben". Dahinter
verbirgt sich dasjenige Auskunftsmittel, welches dein Verfasser vielleicht am sym-
pathischesten erschiene: „Gewaltsame Ausbreitung der Landesgrenzen." Verlangt
er doch ganz unumwunden, sich stark zu machen, nicht nur „um fremdes lie-
gehren nach Land an den Grenzen blutig abzuweisen", sondern auch um „eine
etwa nothwendig werdende Erweiterung der eigenen Grenzen erzwingen zu können".
Organ der mllltir-wUseiuchaniicheu Vereine. LIX Band. 189». BQcher-AnMlger. 2
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XVIII
Bücher-Anzeiger.
Aus dem Munde des Angehörigen eines Staates, welcher nach Berechnungen,
wenn die Yolksverniehrung in dem bisherigen Verhältnisse weiter stattfindet,
im Jahre 2000 153 Millionen Einwohner haben kann, klingt jener Ausspruch
nicht nach „ewigem Frieden".
Indem der Verfasser von den „menschlichen Eigenschaften, die der Krieg
erfordert", spricht und der sehr richtigen Ansicht Ausdruck gibt, dass, wenn in
50.000 Mann auf der einen Seite dieselbe Kraft enthalten ist, wie in 100.004)
auf der anderen, jene den Vorzug der grösseren Beweglichkeit und des leichteren
Lebensunterhaltes für sich haben, streift er einen Gedanken, welcher auch in
Goltz' „Volk in Waffen- ausgesprochen ist und vielleicht einen Fingerzeig für
die weitere Entwickelung der Wehrkraft bietet. Hand in Hand damit geht auch
die Ansicht des Verfassers, „dass die allgemeine Wehrpöicht ihre Schattenseite
habe, indem sie zugleich mit den tüchtigen auch alle unzuverlässigen Elemente,
die im Volke vorhanden sind, dem Heere zuführt". Die allgemeine Wehrpflicht
hat somit zur Voraussetzung, „dass geordnete Zustände im Lande bestehen, das?
in den oberen und mittleren Bevölkerungsclassen die Elemente zur Gewinnung
tüchtiger und zuverlässiger Erzieher und Führer vorhanden seien und das*
mindestens in der weit überwiegenden Mehrheit des Volkes der Sinn für Gesetz-
lichkeit und Ordnung vorherrsche". Es ist daher nicht richtig, wenn die mass-
gebenden militärischen Persönlichkeiten sich um die innerpolitischen
Verhältnisse eines Staates gar nicht kümmern zu sollen glauben: militärisch
gesund ist nur ein politisch gesunder Staat.
Der Abschnitt über die Bedeutung der „Arbeiter-Bevölkerung" ist sehr
interessant und mit vieler Sachkenntnis geschrieben. Der Verfasser betont mit
Recht die hohe Wichtigkeit dieser Frage im Zusammenhalte mit der Wehrfrag«;
eines Staates.
In dem II. Abschnitte über „die materiellen Hilfsmittel
des Landes" lesen wir einen Satz, der auch anderwärts als in Deutsch-
land Beachtung verdient: „ den militärischen Bedürfnissen wird in
der Pferdezucht und Pferdehaltung nicht überall in dem Masse Rechnung ge-
tragen, wie es ohne wesentliche Beeinträchtigung volkswirtschaftlicher Interessen
geschehen kannte." Warum denkt man z. B. bei uns noch immer nicht daran, einen
speciellen Schlag an Zugpferden für die Feld-Artillerie züchten zu lassen? Es war.
weil einige Länder ihre schlechten Zugpferde dem Militär-Arar anhängen wollen.*
Abschnitt III: „Die Lage und Beschaffenheit des Staats-
gebietes und seine Verkehrsmittel in ihrer Bedeutung
für die Wehrkraft", ist rein militärischen Inhaltes und mehr oder weniger
ein Auszug aus B 1 u m e's „Strategie-.
Abschnitt IV: „Die politischen Einrichtungen und Zustände
des Landes", verdient ebensowohl von Militärs wie von Politikern gelesen zu
werden. Wir sind fast mit jedem Worte des Verfassers einverstanden und schliessen
uns seinen Mahnrufen an: zu handeln bevor es zu spät ist. Vielleicht passt das
Schlosswort des Verfassers nicht Jedermann, wir aber unterschreiben es gern:
„Ist Wehrhaftigkeit auch nicht das höchste Ziel, dem ein Volk nachstreben soll,
so wird es hohe Ziele doch nicht ohne sie erreichen." lr
Unsere Cavallerie Im nächsten Kriege. Von Oberst von Bernhard i
Berlin 1899. Mittler iS; Sohn.
Es handelt sich hier um die d eutsc h e Cavallerie; doch passt Vieles auf
Cavallerie im allgemeinen. So z. B. werden auch andere Armeen mit relativ
schwacher Keiterei darauf verzichten müssen, unmittelbar nach erfolgter Kriegs-
Erklärung mit. bedeutenden Cavalleriemassen in Feindesland einzubrechen. „Zu-
mal der ;m dieser Waffe numerisch Schwächere wird für alle Fälle wohl thun.
seine Cavallerie zurück zuhalten, sein Olficiersmaterial nicht für verschwindende
und wahrscheinlich doch unerreichbare Vortheile aufzuopfern, zunächst nur so weit
an den Gegner sieh heranzufühlen, als es ohne schwerwiegende Opfer möglich
ist, die gegnerische Cavallerie an der eigenen Infanterie und Volksbewaffnung
cn zu lassen und erst dann mit der eigenen Reiterei in die entscheidende
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Bücher-Anzeiger.
XIX
Action einzutreten, wenn jene schon ihre beste Kraft in wenig ergiebigen, aber
umso verderblicheren Anstrengungen verbraucht hat und andererseits diejenige
Periode beginnt, in der eine Aufklärung wirklich möglich und wirklich wichtig
ist, nämlich dann, wenn aus dem Eisenbahnaufinarsch sich die operativen Cou-
centrationen entwickeln."
Nicht so ganz stimmen wir mit dem Verfasser überein, da er sich für die
Infanterie-Divisionen mit verschwindend geringer Cavallerie begnügen zu sollen
glaubt. Er zählt zu den Aufgaben der Divisions-Cavallerie den Kampf gar nicht
oder doch nur ausnahmeweise (siehe Seite 175). Er schreibt: „Es kann ja
allerdings auch heute noch im Kampfe gemischter Waffen Momente geben, in
denen einige Schwadronen mit Erfolg eingreifen können; solche Fälle sind aber
zu vereinzelt und belanglos, als dass man ihnen bei der Vertheilung der
Cavallerie in der Ordre de bataille Rechnung tragen dürfte." Also nur „wenn
der Schleier der selbständigen Reiter fehlt", dann bei „Armeecorps, die die Armee-
flanken darstellen", endlich „im Detachementskriege und in sonstigen Ausnahme-
fällen" will der Verfasser stärkere Divisions- Cavallerien zugestehen. Wir glaubten
schon, dass das französische Muster nachgeahmt werden solle ; doch leseu wir
weiter, dass er sich — bei ausgiebiger Ausnützung des Fahrrades und demant-
spreebeuder Reorganisation des Melde- und Ordonnanz-Dienstes — mit „zwei
gut ausgebildeten und leistungsfähigen Escadronen" für jede Infanterie-Division
„für den gewöhnlichen Dienst derselben" zufrieden gibt. Wir glauben, dass man
in der Regel nicht gut unter diese Grenze gehen kann, soll die Divisions-
Cavallerie ihren Aufgaben dauernd nachkommen. Viel darüber kann man
nicht gehen, soferne man nicht über sehr zahlreiche Reiterei verfügt: darin
stimmen wir dem Verfasser gern zu.
Wir verlangen aber, ebensowenig wie er, in dieser Beziehung eine schema-
tische Vertheilung, sondern nur die principielle Wahrung der Infanterie-
Division als eines aus allen drei Waffen zusammengesetzten Armeekörpers.
Der Verfasser ist ein Vertreter der Vereinigung grosser Cavalleriemassen in der
entscheidenden Richtung, an entscheidender Stelle. Er spricht auch für das
Cavallerie-Corps. Seine Argumente, um diese seine Ansicht zu vertheidigen,
>ind sehr interessant; vorbildlich ist ihm die Reiterei- Verwendung unter
Napoleon I. Und fürwahr, es läge eigentlich kein hinderndes Moment vor, diese
Beispiele nachzuahmen ; man braucht dazu eben nur — die richtigen Führer !
Der Verfasser spricht dem Dauergefechte ein sehr empfehlendes Wort,
wenn er auch vom Führer, „dem warmes Reiterblut durch die Adern rinntu,
verlaugt, dass er, „wo immer die Gelegenheit sich bietet, vor allem aber, wo
sich feindliche Reiterei irgend erreichbar zeigt, zur blanken Waffe greife".
Fast geht Oberst von Beruh ardi in seiner Beurtheilung über die Be-
deutung des Cavallerie-Feuergefechtes weiter als gut ist; diese Verwertung
gesteht er allerdings, wie dies die deutschen Verfasser meist thun, nur der
eigenen Cavallerie zu. Er schreibt: „Jetzt kann unsere Cavallerie an Auf-
gaben herantreten, die so lange unlösbar erscheinen mussten, als sie der Über-
zeugung lebte, dass mit dem Erscheinen feindlicher Infanterie die eigene Kampf-
thätigkeit aufhören müsse, wenn keine Gelegenheit zur Attake vorhanden ist."
Wir brauchen diese Worte kaum zu commentiren, wolleu aber allerdings
zur Rechtfertigung des Verfassers gleich anfügen, dass er im Kapitel 5 ein-
leitend erklärt, dass „der Kampf mit der blanken Waffe doch immer die Haupt-
gefechtsbethätigung der Cavallerie" bleiben müsse.
Was die „taktische Führung im Gefechte zu Pferde" betrifft, so durchzieht
der Offensiv-Gedanke ausgesprochen alle Betrachtungen des Verfassers.
Beachtenswert scheint uns dabei die Polemik des Verfassers gegen die
Drei -Treffen -Taktik, welche er eliminirt wissen will, d. h. <-r negirt keines-
wegs, dass es manchmal sehr richtig sein kann, sich in drei Treffen zum Angriffe
zu gruppiren, will aber daraus keine Regel schmieden und erkennt daher dem
§. 346 des deutschen Cavallerie-IIeglements eine hohe Bedeutung zu. Er hält
dafür, dass mit dieser Bestimmung das Reglement in „eine vollkommen
neue Phase der Entwickelung" getreten sei. Wir stimmen dieser Ansicht
gern zu; der Reiterangriff, der sich in Minuten entwickelt und in Secunden
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Bücher-Anzeiger.
abspielt, vertragt keine schematische Form, es muss dem Divisions-Coinman-
danten tiberlassen bleiben, „seine Brigaden so zu verwenden, wie er es für die
Erreichung des Sieges für nothwendig hält". Es ist interessant, diesen Be-
trachtungen des Verfassers auf den Grund zu sehen und vielleicht daraus die
Nutzanwendung abzuleiten. Wenn derselbe darin sogar einen Grund gegen die
ständige Formation von Reiter-Divisionen im Frieden erkennt, so geht er
allerdings etwas zu weit.
Der Abschnitt „Operative Führung" der Cavallcrie enthält ganz inter-
essante Gesichtspunkte, deren Reflex zum Theile in den Betrachtungen über
„Zahl, Organisation und Ausbildung" zum Ausdrucke kommt. Eine grosse Be-
deutung erkennt der Verfasser dem Radfahrerdienste im Rahmen der Cavallerickörper
zu, wie er auch die Forderung stellt, deren Pionnierzügen leichte Brückenwagen
mitzugeben. In Beziehung auf Umfang des Trains ist der Verfasser überhaupt
der etwas gewagten Ansicht, dass es ziemlich gleichgiltig sei, ob „die grosse
Bagage einer Cavallerie-Division 2% oder 5 und mehr Kilometer lang ist". Nur
verlangt er leichte und bewegliche Wagen. Die Sache hat eben zwei Seiten.
Hinsichtlich der reitenden Artillerie ist er für eine derartige Gliederung, dass jeder
Brigade eine Batterie entspricht, und für viergeschützige Batterien. Dieser Antrag
gewinnt insbesondere mit Einführung der Schnellfeuergeschütze an Berechtigung.
Oberst Bernhardi spricht die Forderung aus, dass durch richtigen Aus-
bildungsmodus die deutsche Reiterei alle anderen Cavallerien der Welt über-
bieten müsse. Diesen Wunsch können wir ihm nicht verübeln; er ist sehr
patriotisch Wenn er aber weiters sagt, dass die deutsche Cavallcrie dies auch
kOnne, weil sie „über das weitaus beste Pferde- und Menschen-
material in Europa verfüge, so erkennen wir darin wieder eine jener wenig
geschmackvollen Verhimmelungen, in welche sich deutsche Militär-Schriftsteller
leider nur zu oft gefallen. Wenn das, was er über „Reiten, Füttern und Trainiren3,
sowie über Gefechtsausbildung der Cavallcrie sagt, zur Erreichung jenes Zieles
beitragen soll, so müssen wir doch bemerken, dass Vieles davon in anderen
Reitereien bereits eingeführt ist, ohne dass sich dieselben dem Glauben hingeben,
in ihrer cavalleristischen Ausbildung unerreicht dazustehen. Übrigens wollen
wir gern zuerkennen, dass in den besagten Abschnitten gar manche Winke ent-
halten sind, welche der Elementar- und Dctailausbildung der deutschen Ca-
vallcrie sehr zu Gute kommen dürften und den Verfasser als verständigen Reiters-
inann erkennen lassen. Wir sind auch bescheiden gonug, um hieraus für uns das
Gute zu nehmen, unbekümmert von welcher Seite es geboten wird.
So z. B. stimmen wir dem Verfasser sehr zu, wenn er über Vernach-
lässigung des Felddienstes seitens der Cavallcrie klagt und fordert, dass „die eigent-
liche Aufklärungsthätigkeit und die operativen Bewegungen als gleichberechtigter
Factor betrieben werden". Es ist keine arge Übertreibung wenn er schreibt .
„Das, was die Cavallcrie im Kriege wirklich zu t hu n hat, wird
im Frieden überhaupt nur im beschränktesten Masse und zum
Tb eil gar nicht geübt." Woran es in dieser Richtung fehlt, sagt uns der
VerfasM-r in dem Abschnitt 5 des II. Theiles — „Felddienst-Ausbildung und
Mam".vera. Wenn wir ihm in diesen seinen Ausführungen auch nicht in jeder
Beziehung zustimmen können, so müssen wir doch zuerkennen, dass sehr viele
seiner Gedanken volle Beachtung verdienen. Wir glauben nicht fehl zu gehen,
wenn wir überhaupt das vorliegende Buch, als besonders interessante und lehr-
reiche Arbeit, Cavalleristen und Generaist abs-Officieren auf's wärmste empfehlen:
sie werden daraus viel lernen. lr.
Studien über Truppenführung. Von General der Infanterie v. Verdy
Dit; Infanterie-Division im Verbände des Armee-
Corps. Neu bearbeitet durch Oberst von Gossler. Drittes
und viertes (Schluss-) Heft. Berlin 1895). Mittler & Sohn.
Wir haben vor kurzem im „Organ" den beiden ersten Heften dea vor-
liegcnden Werkes anerkennend«- Worte gewidmet, welche auch den beiden Schluss-
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Bflcher-Anzeiger.
XXI
heften vollauf gebähreo. Was uns diese besonders lehrreich erscheinen lässt,
ist die lebenswarme, kriegswahre Schilderung der Ereignisse während and nach
dem Gefechte. In einer Zeit, in welcher die Kriegs-Erfabrung in den Armeen
allmälig ausstirbt, sind derlei Publicationen doppelt wertvoll und dem Studium
warm zu empfehleu. So wie der Verfasser es schildert, so geht es im Kriege
wirklich zu. Das im vierten Hefte geschilderte Abbrechen des Gefechtes, worüber
wir im Frieden selten richtige Anschauungen gewinnen, verdient gelesen und
erwogen zu werden. Commandanten — hohe wie niedere, — Organe der Stäbe,
Leiter der Anstalten, für sie alle sind in dem Buche wertvolle Winke enthalten,
welche — da es sich ja um die Sache und nicht um die Form handelt — auch
für unsere Armee von Bedeutung sind.
Indem wir somit das Studium des vorliegenden Werkes wärinstens em-
pfehlen, können wir es nicht unterlassen, unserem Bedauern Ausdruck zu geben,
dass einige der trefflichen Verdy'schen Werke ohne Fortsetzung geblieben
sind: Von dem „Studium über den Krieg" liegt erst das erste Heft des zweiten
Theiles vor (1896), die „Kriegsgeschichtlichen Studien nach der applicatorischen
Methode" lassen schon seit 1876 auf die Fortsetzung warten. Vielleicht findet
fcich eine gleich treffliche Feder, wie jene des Obersten von Gossler, um die
vielleicht schon niedergeschriebenen Fortsetzungen dem militärischen Leserkreise
zugänglich zu machen. A.
Taschenbuch zum Gebrauche bei taktischen Ausarbeitungen, Kriegs-
spielen, taktischen Übungsritten, Manövern im Felde. Von
Franz Rohr, Oberst im k und k. Generalstabs-Corps. Elfte,
vermehrte Auflage. Mit 4 Beilagen, (i Skizzentafeln und zahl-
reichen Figuren im Texte. Wien und Leipzig 1899. Wil-
helm Braumüller.
Die VorzQglichkeit des Rohr'schen Handbuches hat demselben die weiteste
Verbreitung in der Armee verschafft ; es ist ein fast unentbehrlicher Behelf bei der
Lösung irgeud einer Arbeit taktischer Natur. Für den Wert dieses Taschenbuches
spricht wohl am deutlichsten die Thatsache, dass seit der im Jahre 1893 er-
folgten ersten Auflage desselben heuer die elfte Auflage noth wendig gewurden ist.
Die Gruppirung des Stoffes ist auch in dieser Neu-Auflage die gleiche
geblieben. Der erste Theil enthält die wichtigsten Organisations-Daten, sowie die
elementar-taktischen und gefechts-technischeu Bestimmungen des Infanterie-,
Cavallerie- und Artillerie-Reglements und des Dienst-Reglements, II. Theil.
Der II. Theil des Taschenbuches behandelt hauptsächlich die Truppenführung.
In der, bis zum 25. März 1899 richtig gestellten, 11. Auflage hat das
Kapitel f.Cavallerieu auf Grund des neuen I. Theiles und des neuen II. Theiles
des Reglements die&er Waffe eine Umarbeitung erfahren; desgleichen wurde
das Kapitel „flüchtige Befestigungen" nach dem technischen Unterrichte, V. Theil,
vom Jahre 1898 umgearbeitet. Eine theilweise Änderung erfuhr weiters das
Kapitel „Artillerie 14 „hauptsächlich betreffs der Schiessregeluu.
Neu hinzugekommen ist, unter Mitwirkung des Commaudanten der aero-
nautischen Anstalt, Oberlieutenants Franz Hinterstoisser, das Kapitel „Feld-
Ballon-AbtheilungM, das bei aller Kürze eine hinreichende Orientirung über
den Stand, die Ausrüstung, Marschordnung und Verwendung der Feld-Ballon-Ab-
theilung bietet.
Der Anhang, enthaltend die Anhaltspunkte für den Truppen-Officier bei
militärischen Recognoscirungen, sowie die wertvollen Beilagen des Taschenbuches
vervollständigen dasselbe zu einem ganz vorzüglichen feldmässigen Nachschlage-
buche.
Die vielen Verehrer dieses beliebten Behelfes bei der Lösung von Auf-
gaben taktischer Natur werden die Neuauflage mit Freude begrüssen und dem
bewährten Verfasser Dank wissen, dass er ihnen auf so bequeme Art den Inhalt aller
unserer Vorschriften, bis auf das jüngste Datum evident geführt, in mög-
lichst kurzer Fassung in die Hand drückt. F— d.
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XXII
Bächer-Anzeiger.
Gesichtspunkte für die weitere Entwickelung der Fortification. Von
Paul von Rehm, k. und k. Major im Festungs-Artillerie-
Regimente Nr. 6. Mit 7 Figuren im Texte und 2 Tafel d. Wien
und Leipzig 1899. Wilhelm Braumüller.
Der auf artilleristischem und fortificatorischera Gebiete wohlbekannte Ver-
fasser betrachtet in den vorliegenden „Gesichtspunkten" die weitere Entwickelung
der fortificatorischen Anlagen und weist darauf hin, dass diese in der Zukunft
lineare Formen werden annnehmen müssen ; er schliesst sich also derjenigen Ansicht
an, welche viele der neueren Fortificateure bereits seit Jahren vertreten, indem sie
von der Anhäufung zahlreicher Kampfmittel in grossen Einheitsforts nichts wissen
wollen und eine entscheidende Feuerwirkung nur aus langen Kampflinien (Ver-
theidigungsfronton) anstreben. Es ist sehr erfreulich, dass die Erbauer und die
Benützer die gleichen Forderungen stellen; und dies geschieht, weil endlich fßr
beide nichts als die taktischen Voraussetzungen massgebend geworden sind.
Wenn man heute noch nicht soweit gelangt ist, jede Festung — je nach
ihrem besonderen Zwecke, ihrer Lage zum Gegner, dem Grade der zu erreichenden
Widerstandsfähigkeit u. s. w. — anders zu erbauen so muss man in jedem
der verschiedenen vorgeschlagenen Systeme zunächst die Ausgestaltung der Stütz-
punkte des Gürtels in's Auge fassen, weil gerade hier die Wandlung der An-
schauungen am grellsten zur Erscheinung kommt. Und hier findet man bei
von Rehm, dass er durch seine Betrachtungen zu einer grundsätzlich gleichen
Anordnung gelangt, wie Freiherr von Leithn er*). Es kommen die weittragenden
Flachbahnkanonen in Panzer-Casematten, die Wohnräume rücken ans den Werken
heraus, der Nahkampf und der Femkampf werden von einander geschieden; das
Einheitswerk wird zu einer nur durch das Terrain bedingten Ausnahme.
Die Kritik von Rehm's setzt immer ganz klar bei dem modernen Einheits-
Fort ein, an welchem er die ungünstige Zielfläche, insbesondere aber die Ein-
stellung von Wurfgeschützen tadelt. Er steht hier nicht vereinzelt da, indem
gewiss selbst viele jener Genie-Officiere, die solche Werke projectirten und bauten,
mit dieser Type von Anfang an nicht einverstanden waren, sondern hiebei nur
einem Zwange gehorchten. Jedenfalls ist es verdienstlich, solche Fragen immer
wieder zu besprechen, um allmählich jeden Zweifler aufzuklären.
In seinem Systeme spielt die Panzer-Caseraatte eine grosse Rolle; doch
sagt er, dass sich erst in neuester Zeit hie und da ein Verfasser findet, der für
sie eine Lanze bricht. Das letztere dürfte sich durch den Hinweis entkräften
lassen, dass sehr viele Panzer-Casematt-Batterien im Beginne der Achtziger-Jahre
erbaut worden sind und aueh verdienten Beifall gefunden haben. Freilich geschah
dies vorwiegend bei Befestigungen im Gebirge, wo das Vorfeld deren Anlage
besonders günstig erscheinen Hess, und es fehlt bis jetzt nichts, als deren An-
wendung im grossen, in ebenem Gelände ; ob aber dort die Anlage solcher Panzer-
Casematt-Batterien wünschenswert erscheint, wird wohl erst in jedem besonderen
Falle zu erwägen sein.
Auch die Grundsätze für die Durchbildung solcher Panzerbatterien —
nämlich Panzerbatterie mit abgetrennten Unterkunftsräumen — finden sich bereits
verwirklicht, wovon auch das Beispiel Figur 3, auf Tafel X, von Freiherr
von Leithner's „Beständige Befestigung. .. u Zeugnis gibt; nur bezieht sich das
angeführte Beispiel auf ein Gcbirgsfort mit eingeschränkter Baustelle, weshalb
die grundsätzliche Anlage dem vorliegenden Verhältnis angepasst erscheint: und
dies ist immer das Wichtigste.
Dor Verfasser beschäftigt sich auch verhältnismässig viel mit der
provisorischen Befestigung. Es ist ganz richtig, dass, wie auf der Seite 3 gesagt
wird, die beständige und die provisorische Befestigung vollkommen gleichartige
Zwecke haben. Auch ist es ganz richtig, dass nicht immer Gelegenheit vorhanden
ist, beständige Befestigungen zu erbauen, indem oft Befestigungen durch die
') SUbe: Organ. LVII, 1898, -Wo braucht mau fcVstnnsren" ; insbtsondeiv <bu Abnehmt! : III.
_Dio Ver»cbie<n-ohi>it der fe»tt>n riatte.1-
») .Mitth. ihiDKon» 1S9*», i Heft: -Dio Gropp« im F<*ttmg«gfirtel etc -
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Bücher-Anzeiger.
XXIII
momentane Kriegslage bedingt werden, z. B. bei glücklicher Offensive zur Sicherung
von Punkten in Feindesland.
Weniger einverstanden wird man aber mit dem Verfssser sein dürfen, wenn
er sagt, dass oft gar nicht die Gelegenheit vorhanden ist, die zu befestigenden
Punkte im Frieden zu erkennen, soferne sich dieses Erkennen auf Punkte im
eigenen Lande bezieht.
Wir müssen da grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Befestigungs-
anlagen unterscheiden : Befestigungen im eigenen Staate, welche zur Kriegsvor-
bereitung dienen und im Frieden erbaut werden müssen; und Befestigungen
während der Operationen. Es ist nicht gut, diese verschiedenartigen Anlagen bei
allgemeinen Untersuchungen zu vermengen; die ersteren Befestigungen gehören
zur „Mobilisirung", die anderen zum „Kriege". Nor wenn man so spricht, kann
man sich über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit von provisorischen Be-
festigungen klar werden. Und da wird man wohl immer den Standpunkt ver-
treten müssen, dass die Mobilisirungsvorbereitungen im Frieden, wo man die
Zeit besitzt, vollkommen fertig gemacht werden müssen (beständige Befestigungen) ;
während ma n sich im Verlaufe des Krieges den Zeitverhältnissen fügen muss
(provisorische Befestigungen). So war es beispielsweise ein Fehler, daas Nap oleon
Paris im Frieden nicht hatte permanent befestigen lassen; während es ihm bei
bestem Willen unmöglich gewesen wäre, Dresden in beständigem Stile zu er-
bauen, oder Zara so erbauen zu lassen1).
Man sieht aus dem Vorstehenden, dass von Rehm's „ Gesichtspunkte" eine
Fülle von Anregungen darbieten und dazu beitragen werden, die neuesten An-
sichten über Fortification auch den Kameraden von der Artillerie zu vermitteln.
C. K.
KriegswafFen und Feld-Sanitätsdienst. Ein Compendium der Waffen-
lehre und Waffenwirkung für Militärärzte. Wien 1899. Safäf.
Wir haben es schon des öfteren als eine zweckmässige Richtung be-
zeichnet, dass die Militär-Literatur neuestens bestrebt ist, die Militärärzte mit
den Verhältnissen des Kampfes und Krieges, d. h. mit den für dieselben daraus
entspringenden Aufgaben und Pflichten vertraut zu machen. Die Grenze für
diese Kenntnisse liegt in dem, was geschieht, geschehen kann, weniger darin,
warum es geschieht. In dem vorliegenden Büchlein scheint uns diese Grenze
zum Theile etwas überschritten.
Wir verkennen keineswegs die Abhängigkeit, beziehungsweise den Zu-
sammenhang zwischen dem Feld-Sanitätswesen und dem Waffenwesen, sind auch
sehr für die Entwicklung einer sogenannten „Sanitäts-Taktik", glauben aber
doch, dass De tail kenntnisse im Waffenwesen, in der Ballistik hiefür nicht un-
bedingt erforderlich sind.
Der Verfasser erkennt dies überhaupt und speciell im fünften Abschnitte selbst
zu, geht aber — wie wir glauben — hierin doch noch zu weit. Allerdings,
schaden kann solches Wissen nicht.
Ganz interessant ist der dritte Abschnitt geschrieben, welcher der Er-
örterung der aus der elementaren Waffenlehre sich ergebenden, den Militärarzt
betreffenden Folgerungen gewidmet ist. Somit erschiene die Kenntnis der ersten
Abschnitte doch nothwendig - wird man sagen. Gewiss, aber in beschränktem
Masse; wozu z. B. die Beschreibung des Pionniersäbels, der „Rohre und Gestelle",
die Darlegung der für die Rohr-Construttion massgebenden Momente (Seite 13),
der Richtmethoden u. dgl. crfoiderlich ist, will uns trotz Versicherung des Ver-
fassers nicht ganz einleuchten. Wie gesagt, wir erkenuen das Noth wendige
in dieser Richtung vollends an. Wenn der Verfasser aber im sechsten Abschnitte
über „Construction der bestrichenen Räume", „Ermittelung der notwendigen
DeckungshöheM, Aufgaben stellt und löst, so scheint uns dies mehr als not-
wendig. Mit dieser Ansicht sei aber der Wert des Buches durchaus nicht ge-
schmälert. lr.
»j Siebe *»vn den au anderer stelle erwUtateo Auf*atz: „Wo braucht man Festungen!«
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XXIV
Bücher-Anzeiger.
Dauerritte. Kurze Anleitung zu ihrer sacbgemässen Ausführung. Zu-
sammengestellt von C. von Heydebreck, Rittmeister und Esca-
dron-Chefim l.Leibhusaren-Regimente. Berlin 1899. E.S. Mittler
& Sohn.
Die Fortschritte der Technik im allgemeinen haben der Reiterei in mancher
Beziehung von ihrer alten Bedeutung genommen, nichtsdestoweniger liegt die
Zeit noch fern, da der Telegraph, das Telephon, das Fahrrad oder sonst ein neues
Mittel den Reiter völlig überflüssig machen wird. In den mannigfach wechselnden
Lagen des Krieges werden sich trotz der modernen Kampfmittel die Fälle häufig
wiederholen, dass die Zustellung eines Befehles oder einer Nachricht auf grössere
Entfernungen durch Reiter wird geschehen müssen. Die hohe Wichtigkeit, die in
der Mehrzahl dieser Fälle in der sicheren und raschen Zustellung des Auftrages
oder der Nachricht liegt, macht es nothwendig, die Reiterei in diesem Dienstes-
zweige zu schulen. Die Heeresleitungen fast sämmtlicher Armeen bringen daher
der Vornahme von Dauerritten das entsprechende Interesse entgegen und bildet
die Ausübung dieses Dienstzweiges den Gegenstand besonderer Pflege seitens
der Truppen-Commandanten der Cavallerie.
Es kann demnach ein Werkchen nur dankbarst aufgenommen werden, das
in knapper, übersichtlicher und fachmännischer Weise alle jene Winke enthält,
die imstande sind, denjenigen, der einen solchen Dauerritt ohne eigener Erfahrung
antreten muss, zu belehren.
Der Verfasser benützt für seine Ausführungen vielfach die Erfahrungen
des Distanzrittes Wien — Berlin und verweist überall auf die Publicationen,
die Ober diesen Gegenstand erschienen sind. Dass hiebei wiederholt Angaben
österreichischer üfficiere als Autoritäten angeführt werden, lässt uns das Buch
nur umso sympathischer erscheinen.
Der letzte Abschnitt verdient besonders hervorgehoben zu werden; er
handelt von der militärischen Bedeutung der Dauerritte auf Grund kriegs-
geschiohtlicher Beispiele. Der Verfasser bringt hier die kurze Schilderung von
Distanzritten, die thatsächlich vor dem Feinde hinterlegt wurden Aus denselben
kann ersehen werden, dass selbst in hochkultivirten Ländern mit einem reich-
entwickelten Telegraphennetze Fälle sich wiederholen weiden, dass einzelne
Reiter oder Patrullen grosse Strecken in kurzer Zeit zu Pferd werden zurück-
legen müssen.
Bezüglich des Ersatzes des Meldereiters durch Radfahrer führt der
Verfasser eine Stelle aus einer kleinen Schrift des k. und k Rittmeisters Anton
Burka an, der während der Cavallerie-Aufklärungs-Übunpen im September 1895
ein Naehrichten-Detachement geführt hat und mit seinem Radfahrer eine schlechte
Erfahrung gemacht hat. Wenn auch zugegeben werden muss, dass der Radfahrer
abseits der Communication in seinen Leistungen gegen den Reiter zurückbleibt,
so lässt sich andererseits nicht ableugnen, dass der Radfahrer in vielen Fällen
den Meldereiter entbehrlich machen wird. Fabrrad und Pferd sind nicht von dem
Standpunkte des Vergleiches gegen einander aufzufassen, dem Fahrrade kommt
vielmehr die Aufgabe zu, die Reiter in ihrem Dienste zu unterstützen und durch
gemeinsame Arbeit im Interesse des Ganzen ausgenützt zu werden.
F-d.
Unsere Fahne. Herausgeben vom Oommando des k. und k. Infan-
terie-Regimentes Graf Grfinne Nr. 43. Karansebes 1899.
Vor uns liegt eine Broschüre, welche auf dem kleinen Unfange von blo<
24 Seiten eine grosse Aufgabe zu erfüllen unternommen hat. Es wird nämlich
liier den Soldaten des Infanterie-Regimentes Nr. 43 ihre Regiments-Geschichte
in grossen Zügen und schlichten Worten vorgetragen, gleichsam als die Geschichte
jener Fahne, die sie dem Regiment« voranflattern sehen; und weil auch die
Namen aller genannt sind, die sich unter dieser Fahne Auszeichnungen erworben,
finden die jungen Soldaten in ihren eigenen Regimentskameraden aneifernde Vor-
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Bücher-Anzeiger.
XXV
bildor für ihren kriegerischen Beruf. Ein kurzes, aber ergreifendes Schlusswort
ermahnt sie, die Fahnentreue niemals zu brechen.
Von diesem Büchlein sind Ausgaben in deutscher und rumänischer Sprache
erschienen, die auf dem Titelblatte das Bild des Fahnenführers mit der Fahne
tragen.
Der Regiments-Commandant, Oberst Karl Regenspursk y, hat sich mit
der Anregung zu diesem Werkchen ein unbestreitbares Verdienst erworben und
ein nachahmenswertes Beispiel geliefert, welche Lectürc wir unseren Soldaten
in die Hände geben sollen. Der Maun will manchmal lesen, und seine Vorgesetzten
sollen darüber nicht achtlos hinweggehen. C. K.
Geschichte des Krieges von 1 866 in Deutschland. Von Oscar von Lettow«
Vorbeck, Oberst a. D. Zweiter Band: Der Feldzug in Böhmen.
Mit einer Operationskarte, 20 Skizzen und 9 Gefechtsplänen.
Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.
Der zweite Band des Lettow- Vor beck'schen Werkes ist dem bedeutend-
sten Abschnitte des Krieges von 1866 in Deutschland, dem Feldzuge in Böhmen
bis zum Vorfrieden von Nikolsburg gewidmet. Dem Verfasser sind zu seiner
Arbeit die Acten der Kriegs-Archive in Berlin und Dresden zur Verfügung ge-
stellt worden, so dass das Buch thatsächlich manches Neue enthält. Dies gilt
allerdings fast nur für die Ereignisse auf preussischer Seite, denn für die Oster-
reichischen stand dem Verfasser wenig neues und authentisches Material zur Ver-
fügung. Zwar hat das k. und k. Kriegs-Archiv mit bekannter Bereitwilligkeit eine
Anzahl der von Oberst von Lettow vorgelegter Fragen eingehend beantwortet;
doch wenn der Verfasser auch diese ihm ertheilten Antworten verwertet hat, in-
soweit sie sich in den Rahmen seiner Arbeit einfügten, so kann doch nur die
vollständige Ausbeute der Acten des k. und k. Kriegs-Archivs und wohl auch
anderer noch nicht zugänglicher Documente Aufschluss über Manches geben,
worüber man weder bei Lettow, auch bei seiner, doch nichts weniger als
authentischen österreichischen „Hauptquelle" richtige Aufschlüsse findet. Auch
den Mittheilungen, die der Verfasser von einzelnen Personen erhalten hat und die,
aus der Erinnerung geschöpft, doch nur den nicht immer einwandfreien Wert
journalistischer Iuterview's haben, möchten wir weniger Bedeutung beilegen, als
es der Verfasser thut. „Quellenbeurtheilung ist eine der Hauptgrundlagen für die
Geschichtsforschung" sagt Oberst von Lettow sehr richtig in einer Anmerkung
und man würde gewiss ein durchaus falsches Bild von Moltke als Feldherr er-
halten, wollte man ihn beispielsweise nach dem bereits bekannten, auch von
Oberst Lettow neuerdings citirten Brief Blumenthal's beurtheilen, in welchem
dieser schrieb: „Bis jetzt war der Feldzug für mich wieder ein sehr glücklicher,
da man wirklich thut, was ich verlange, und es ist kein Unsinn, wenn ich sage,
dass ich das bewegende Princip der militärischen Operationen bin, sowohl hier
als bei General Moltke, der eben der ist, was ich von ihm gedacht habe: ein
genialer Mann, der keine Idee vom praktischen Leben hat und von Truppenbe-
wegungen nichts versteht. Ich trachtete Moltke so viel als möglich zu sehen;
er liebt es nicht sehr, wenn ich ihm sage, dass seine Befehle unausführbar sind,
aber er ändert immer Alles genau nach dem, was ich gesagt habe." Und wenn
gar der Verfasser dann einen seiner eigenen Briefe gedenkt, die er aus dem Feldzuge an
seine Elten) geschrieben und in welchen der Passus vorkommt: „Gestern sind
zwei ganze Compagnien Österreicher mit klingendem Spiel zu uns übergegangen (!)u
— so genügt die vorausgesandte kurze Bemerkung, dass dieser Brief wieder zeige
„wie wenig ein in der Truppe steckender Officier von dem wirklichen Gange der
Ereignisse unterrichtet ist" nicht. Derartige, in einem Privatbriefe ohne jede
Bedeutung vorkommenden Unrichtigkeiten lässt man einfach weg oder dementirt
sie nachdrücklich, denn es findet sich immer Jemand, der weniger klare Ansichten
über Quellenbeurtheilung hat als Oberst von Lettow und die Stelle als „hand-
schriftlichen Beweis" für das Übertreten ganzer Compagnien „mit klingendem
Spiel" citirt!
Organ der militAr wütaenscbifilichen Vereine. LIX. Band 189i) Bücher Anzeiger 3
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XXVI
Bücher-Anzeiger.
Im ersten Kapitel fesselt die Darlegung der preussischen Operationsent-
würfe, bei deren Ausführung Moltke auf Schritt und Tritt mit grossen Schwierig-
keiten zu kämpfen hatte. Auch das Zurückhalten des Gardecorps, dessen Ab-
marsch auf den 28. Mai angeordnet war, ist nicht Molt ke zur Last zu legen,
sondern erfolgte auf Befehl des Königs. Der weitere Vorschlag M oltke's, dann
wenigstens den niarschberefteten Theil der Infanterie nebst dem gesammten übrigen
Corps am 1. Juni in Marsch zu setzen, wurde vom Kriegsministerium dahin
geändert, dass der Beginn der Bewegung um vier Tage hinausgeschoben wurde.
Diese Schwierigkeiten erklären sich übrigens wohl zum Theil auch aus der
Stellung, welche damals Moltke noch in der allgemeinen Wertschätzung der
Armee einnahm. Sagtes doch der General Von Ma«stein, a*fcs ibm während des
Teldzuges ein Befehl M o 1 1 k eU. Jberbracht wurde: „das ist alles sehr richtig,
wer ist aber der General Moltke"?
Das Gefecht bei Trautenau bezeichnet von Lettow-Vorbeck, wegen
der vielen auf preussischer Seite gemachten Fehler, als das lehrreichste des
ganzen Feldzuges. Der Entschluss Bonin's, die alten Lagerplätze aufzusuchen,
konnte das Debouchiren der 2. Armee aus dem Gebirge und damit den Aasgang
des ganzen Feldzuges in Frage stellen. Sowie an demselben Tage bei Nachod
Allen daran gesetzt wurde, den einmal gewonnenen Ausgang aus dem Gebirge
zu behaupten, so musste das Gleiche bei Trautenau geschehen. Als Entschuldigung
macht der Verfasser »den Mangel an Routine bei Bonin geltenfi^ der seine Lauf-
bahn rast -ausschltosHch-^bei Bfcfe*gemaefiV und von dem ßernhardi, als er
dessen Ernennung zum Corps-Commandanten erfuhr, in sein Tagebuch schrieb:
„Bon in, Prinzen-Adjutant nie im Feuer, nie ernsten Dienst, nie ernste Dinge
getrieben, commandirender General!"
In der Charakteristik Benedek's dessen Ehrenrettung übrigens, nach
den Worten des Verfassers selbst (Seite 674), beinahe ein Hauptzweck des Buches
ist, verblüfft die mit nicht gut zu erklärender Bestimmtheit vorgetragene
Mittheilung, das „die wissenschaftliche Erziehung" dieses Generals „in der
Militär-Akademe von Wiener Neustadt" eine „dürftige" war. Jedenfalls zeigt die
Carriere, die Ben cd ek in Folge seiner hervorragenden Verdienste gemacht,
dass seine erste militärische Ausbildung eine möglichst gute war — Feldherrn
eben sind aus einer Militärbildungs-Anstalt bekanntlich noch nie ausgemustert
worden, auch nicht aus einer preussischen Gründe, dem F. Z. M. Benedek
den Oberbefehl über die Nord-Armee zu übertragen, gab es, wie wir zu wissen
glauben, noch mehrere und zwingendere als der Verfasser anführt und die „öffent-
liche Meinung", die ihn als den berufensten Feldherrn bezeichnete und welcher
Rechnung getragen werden musste, reichte viel weiter als heute noch bekannt
ist ; aber auch das Telegramm, welches Benedek veranlasste, die Entscheidungs-
schlacht herbeizuführen, hat vielleicht seine Geschichte.
Die bereits wiederholt getadelte Unterlassung der Verfolgung nach der
Schlacht von Königgrätz sucht der Verfasser so gut als möglich zu rechtfertigen,
doch gibt er zu, dass der Grund hauptsächlich in dem Mangel an der noth-
wendigen Stärke des Willens au leitender Stelle lag, wo die körperlichen und
geistigen Kräfte nach 13'/t Stunden der grössten Gemüthsbewegungen nachgelassen
hatten. „Wenn der Feldroarschall Moltke," so sagt er aber auch, „in seiner
Geschichte des deutsch-französischen Krieges später, vielleicht in Erinneruug an
die uns hier beschäftigenden Vorgänge schrieb: „Es gehört ein sehr starker,
mitleidloser Wille dazu, eine Truppe, welche 10 oder 12 Stunden marschirt.
gefochten und gehungert hat, statt der erhofften Ruhe und Sättigung aufs Neue
Anstrengung und Gefahren aufzuerlegen", so lässt sich nicht leugnen, das*
Napoleon diesen mitleidlosen Willen in einer bisher nicht wieder erreichten
Weise besessen hat. Das Corps Soult, welches bereits acht Tage unterweg*
gewesen war, focht am 14. October bei Jena mit einem Theil seiner Truppen,
übernahm am Morgen des folgenden Tages bis einschliesslich den 22. October
die Verfolgung der geschlagenen preussischen Armee und konnte nach deren
Einstellung auf einen sechzehntägigen Marsch mit einer Durchschnittsleistung
von für den Tag zurückblicken, eine Anstrengung, welche Allles übertrifft,
was in neuerer Zeit Truppenverbänden zugenmthet ist".
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Bücher-Anzeiger
XXV11
Gelegentlich der Erörterungen der politischen Verhandlungen während des
Feldzuges, kommt Oberst von Lcttow auch auf die Bildung der ungarischen
Legion unter Klapka zu sprechen, die als „Pressionsraittel" gegen Österreich
dienen sollte. Es ist nun wiiklich interessant, wie der Verfasser die Anwendung
eines solchen „Pressionsmittels" zu rechtfertigen sucht. „Wenn die drohende
ungarische Erhebung," so sagt er, „den Kaiser Franz Joseph mit veranlasst hat,
wie sich zeigen wird, auf die Verhandlungen in Nikolsburg einzugehen, so würde die
Bildung der Legion ihren Zweck erreicht haben Jedenfalls ist es höchst wahrscheinlich,
dass die Nachricht, Preussen wolle nun ernstlich den vorbereiteten Aufstand durch
einen Kern wohlbewaffneter kriegstüchtiger Soldaten unterstützen, die ungarischen
Führer zuversichtlicher und dreister gemacht habe. Sollte dies zutreffend sein,
und hätte uns dieser Schritt Bismarck'* die Frucht unserer Siege gewahrt
durch schnelle Einigung mit Österreich, bevor die Einmischung Frankreichs und
des übrigen Europas wirksam wurde, dann möchte ich den Preussen und Deutschen
sehen, der seine tadelnde Stimme erheben wollte ; er müsste denn einen so ab-
sonderlichen Standpunkt einnehmen, wie Ludwig von Gerlacb, welcher den König
von dem Bündnis mit dem revolutionären Italien abhalten wollte". Dieser mit
unterschiedlichen „wenn" und „wahrscheinlich" und „sollte" ausgestattete Recht-
fertigungsversuch ; dieser Appell an den „Preussen und Deutschen", der drohend
gewarnt wird, „seine tadelnde Stimme" zu erbeben, ist entschieden nicht geeignet,
dieses eigenthümliche „Pressionsmittel44 in ein günstigeres Licht zu stellen. Es
wird bleiben, als was es bisher auch von preussiBcher Seite bezeichnet wurde:
die „partie honteuse" des 1866er Krieges. 0. Cr.
Faber du Faur, Napoleon's Feldzug in Russland von 1812. Mit
Text von Major von Haussier, ehemals württembergischem
Generalstabs - Officier. 6. bis 15. Lieferung. Leipzig 1897.
Schmidt & Günther.
Auch die zehn nunmehr vorliegenden Lieferungen dieses Bilderwerkes ent-
halten eine Fülle trefflicher Illustrationen, welche die fuichtbaren Ereignisse
jenes Krieges — vorläufig bis zum 23. November 1812 — ergreifender darstellen,
als es Worte imstande sind. C.
Vom Pastorssohn zum Fürsten. Historischer Koman aus den Tagen
der englisch-deutschen Legion von Moritz von Kaisenberg
(Moritz von Berg). Neue Ausgabe von: „Einer von den ersten
Husaren der englisch-deutschen Legion44. Mit einem Uuiform-
bilde und drei Skizzen im Text. Berlin 1899. E. S. Mittler
& Sohn.
Dieses Buch, welches nur einen Fehler hat, dass es nämlich manchmal
in den Ton verfällt, der bei „Lieferungsromauen" üblich ist, erzählt, gestützt
auf Tagebücher und andere Aufzeichnungen hannoverscher Familien die Tliaten
eines tapferen Officiers der englisch-deutschen Legion, der durch Verdienst und
Glück aus einfachen Verhältnissen zu hoheu Stellungen emporstieg, und schildert
zugleich die Kriegsthaten der Hannoveraner, die in dieser Legion in Spanien und
Sicilien gegen N ap o 1 e o n gefochten. Trotz des eben angedeuteten Mangels bietet
das Buch eine interessante Lektüre.
Schwarz-gelbe Armee — Sociale Fragen. Zweite Auflage. Dresden
und Leipzig 1899. E. Pierson.
Dieses Büchlein mit dem etwas sonderbar klingenden Titol zerfällt, zwar
nicht der Form, wohl aber dem Inhalte nach, in zwei Theile. von denen der
erste eine Fülle von Falschem und Unrichtigem, der zweite fast ausschliesslich
3«
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xxviii
£ irLtx-Aix-. -rar.
W**re*. K::i;^t* ni Bthrrxiftt^wrr:« *t:xih !•« Wvf-rlicb«» Klagendes
Vrf^Nfü ii-i: i.€ L Ax:. ritrzx.i:cx. i'-i at tüMpe Ojkjrft^n&cljiler gestellt
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I :"s tri -*r:>t %zi Lt Ots.;i_ri:-t !i. »rl if irW, »äitf »tri die eiaiaehstea
Jv". ,.:ti rix k.'i: rr btkriKi Mx'^it* iÄ**Cti Lifz.1 c«n Witten <at-
sx:xt.,£?: :*x Axi z-:<-?-x Wex* >x: i all* x lt« ^rviirar. a^:jje Vaarpktam oai
I i: :-::i::rr • ? -t . r^r-rat r . £ t ix ixrrr A-i ir-:*«* ftirirte« bib^a. Hauen '
i:t>t a:»cr i.r S ira_i?i .rrr> k:utr> au *^ti<r ii.r^i:re» wies iamm ober-
?- :ir:VTi. *^-l tc.fi zt :* r-tt ix-.rl ^caxsrfss-rTxx. »t -rträ~a tst:\ gvfxDdea
x-iri xz len?: it r N.<x:zi iri W^j.ti> r-?j<Lx iaif«. viri*. *v Traxfii
rTts»:?:*ir- C rixa: -.vx -x c- » . -in Tis wt:«r »an er: .So
i* L<£ irr. ih* x:xz z~z t.«. a 5 v-tr ^•.«xx_i-n^t x-i-i-fxx is La:-n »fort,
i.< Ii?* az-k-rar-ra li^>x xaa* rr azrx ici 4 t_x-tx x-ta-x i.«^« ?z«x Fünften ,
*x: irrt; ivrr rar: *.; -*.ri itz 11:? n_- a »:«rl.:r-fx Ki-axaDrittü
ai.i :-r iafl - ; »ixxtr. w*i.x t: tjfc. j. n-:..-j->;»t« *r.ia :«tr*. Eiis-rLie-ien
w-i f-: . 1 ax-r 2?r ?->•;<; la-r al* t.x än;-rr ">r* 7 x Tr-r-Tzru* xx-r j»?r Weit«-
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Bücher- Anzeiger.
XXIX
Oer theoretisch-praktische Patrullen- und Meldedienst. Instnictionsbuch
für den Unterricht und die Ausbildung der Nachrichten-, Marsch-
sicherungs-, Vorposten- (Verbindungs-), Gefechts-Patrullen nebst
Anweisung für das Orientiren und Melden. Auf Grundlage des
neuen Dienst-Reglements II. Theil, unter Zuhilfenahme der
Dienstvorschriften und der besten diesbezüglichen Werke be-
arbeitet von J. Wolff, k. und k. Hauptmann im 39. Infanterie-
Regimente. IV. vollkommen umgearbeitete, verbesserte und ver-
mehrte Auflage. Wien 1898. L. W. Seidel & Sohn.
Gegen Ende des Jahres 1894 ist die letzte Auflage dieses weit verbreiteten
Buches erschienen. Der Verfasser hat es sich schon damals zur Pflicht gemacht,
in der Neuauflage all' das zu verwerten, was im Wege der vielfachen Publica-
lioncn über das Patrullen- und Meldewesen erschienen war. Gelegentlich der im
Jahre 1894 erschienenen dritten Auflage war es auch nothwendig, jene Conscquenzen
zu berücksichtigen, die sich aus der Einführung des kleinkaliberigen Gewehres,
des rauchlosen Pulvers u. dgl. ergeben hatten. Durch eingehendere Besprechung
der Marschsicher ungs-, Vorposten-, Verbindungs- und Gefechts-Patrullen wurde
endlich der Inhalt der bis dahin erschienenen zweiten Auflage wesentlich erweitert.
Die Ausgabe eines neuen Dienst-Reglements II. Theil zwang den Ver-
fasser zur Ausarbeitung einer neuen, gegenwärtig der vierten Auflag«', die
dadurch noch an Umfang gewonnen hat, dass eine Reihe praktischer Beispiele
aufgenommen wurden, die es dem zur Leitung des Unterrichtes im Patrullen-
dienste Berufenen erleichtert, für die applicatorische Lehrmethude Annahmen für
die concreten Fälle zu finden, die er zur Besprechung gelangen lassen will,
überdies enthält diese neue Auflage durchaus praktische Winke für die Aus-
bildung des Mannes, vom Tage seines Einrückens zur Compagnie an.
In der neuen Fassung stellt sich das Werk als ein buchst wertvolles
Nachschlagebuch dar, aus welchen» jeder Officier und Commandant. der sich mit
<lor Ausbildung der Truppe für den Patrulleudienst zu befassen hut, sehr gute
Anhaltspunkte für die praktische Durchführung dieser Schulung eihält. Dem
rontinirten Troupier bietet das Werk gewiss hier noch manchen Wiuk, der zu
beherzigen wäre; der Anfanger in dem Fache des Ausbildens findet in dem
Werke einen Rathgeber, mit dessen Hilfe er in die Lage versetzt wird, sich selbst
asch in seine Pflichten zu finden, andererseits den Unterricht gleich von Haus
ms mit dem größtmöglichsten Nutzen für seine Abtheilung beginnen zu können.
Die vierte Auflage des Buches zerfällt in vier Theile, von welchen der
rste Theil „Patrullen im allgemeinen und Dienst der Nachrieh teil«
'atrallen", der zweite Theil „Sicherungs-Patrullen im allge-
neinen. Ma roch -Sicherung s-, Vorposten-, Verbindungs-, Gcfech ts-
^atrollen" behandelt.
Diesen zwei Abschnitten ist der weitaus grösste Theil des Buches gewidmet ;
ie sind mit vielem Verständnisse bis in das kleinste Detail ausgearbeitet.
An diese zwei Abschnitte reiht sich eine kurze Abhandlung über die
.Orient irung im Terrain", woran der letzte Abschnitt .,M e 1 d u u gs w e s e n"
chliesst, welch' letzterer — dem innigen Zusammenhange mit dem Patrullen-
fesen entsprechend — wieder in alle Details eingeht.
Der Verfasser ist an den einzelnen Stellen seiner Ausführungen stets auf die
inschlägigen Punkte und Paragraphe der reglementären Bestimmungen, die von
ein betreffenden Thema handeln, näher eingegangen ; es ist hiedurch das Studium
wesentlich erleichtert. Der Lernende uder Lesende hat hierin das Mittel zuerst
achzusehen, was das betreffende Reglement im Wortlaute über einen Gegenstand
agt, sodann den Gedankengang des Verfassers zu verfolgen, und diesen mit der
igenen Anschauung zu vergleichen. In dieser vergleichenden Lecture des Buches
ird der Hauptwert desselben liegen — sie bringt die Anregung zum Nachdenken
her das Thema, das mit vieler Berechtigung jetzt in unserer Armee so fleissig
etrieben wird.
Organ der militAr-wiMenichamiclHu Vereine. L1X. Band. 189». Bflcher-Anrelgcr. 4
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XXX
Bücher-Anzeiger.
Die im Anhange gesammelten „Beispiele für d en M e 1 d u n gs d i e n » t"
bieten eine sehr gute Unterstützung für Commandanten, die Patrullen-Übunger
zu leiten haben, die aber in diesem Fache noch nicht Gelegenheit hatten, sich
die nöthige Routine durch eigene Übung zu erwerben.
Im ganzen verdient das Buch die regste Beachtung, namentlich des Truppen-
offiziers, es wird ihm in allen Fragen des Patrullendienstes erschöpfende Aus-
kunft geben und die Ausbildung des Mannes in diesem Dienste entschiedet]
erleichtern.
Dem Verfasser ist es gelungen, Theorie und Praxis in der glücklichsten
Weise in seinem Buche zu vereinen, dies werden ihm die Leser namentlich von:
Truppenstande hoch anrechnen. F— d.
Unterofficier-Aufgaben. Ein Beitrag zur Ausbildung der Unterführer.
Für Officiere, Kriegsschüler, Einjährig-Freiwillige und Unter-
officiere zusammengestellt von J. Hoppenstedt, Hauptmann
und Lehrer bei der Kriegsschule in Potsdam. Zweite durch-
gesehene Auflage. Mit einer Karte und vier Krokis im Text
Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.
Die „Unterofficier-Aufgaben* gehören in die Reihe von Arbeiten,
die derselbe Verfasser veröffentlicht hat, in der Absicht, Anhaltspunkte für die
Ausbildung der Compagnie zu bieten. Sie sollen den jungen Officier und die
Unterführer zum Nachdenken erziehen, Rührigkeit, Lust am Wirken, Gestaltungs-
kraft, Entschlussfähigkeit, Willenskraft, Selbstthätigkeit und Ehrgeiz in ihnen
erwecken, sollen Selbstvertrauen, Pflichtgelühl, das Gefühl der Verantwortung
wachrufen, die Befehlstechnik schulen und endlich den Mann an den Gedanken
gewöhnen, im Cnterofficier den berufenen Vertreter des gefallenen Officiers zn
erblicken.
Von diesen hohen Zielen ausgehend, erläutert der Verfasser die Haupt-
Gesichtspunkte für die Stellung der Unterofficier-Aufgaben. Diese lauten: 1. Di»
Aufgaben werden gesammelt und bilden ein Lehr- und Nachschlagebuch für
Instruction und Selbststudium. 2. An diese Aufgaben knüpft der Compagnie-Chet
seine Belehrungen über die Erscheinungen des Krieges. 3. Die Aufgabeu müssen
allen Gebieten des Ernstfalles entnommen werden. 4. Die Kritik sei vorsichtig
und den persönlichen Eigenschaften des Kritisirten angepasst. Anschliessend hieran
bringt der Verfasser das Muster eiuer Aufgabe, bei welcher alle Chargen der
Compagnie von den Officieren bis zum Chargen-Nachwuchse mit einer Aufgabe oder
mehreren Aufträgen betraut werden, die ihrer dienstlichen Stellung, ihrem Auf
fassungsverinügen und ihrer Veranlagung entsprechen. Es wird hiedurch der Zu-
sammenhang der krieg rischen Handlungen innerhalb der Compagnie den Leuten
zur Anschauung gebracht, sie lerneu einheitlich im Sinne einer Idee zu arbeiten
An die Lösung der einzelnen Punkte der Aufgabe knüpft sodann der Com-
pagnie-Cbef seine Bemerkungen, die auf eine einheitliche Auffassung der Vor
Schriften hinwirken, das gegenseitige Verständnis zwischen Commandant und
Unterführer wecken sollen, und in der Wirklichkeit gewiss ihre Früchte trager
werden.
Die vorliegenden Unterofficier-Aufgaben verdienen aufmerksam gelesen zq
werden, sie sind mit grossem Verständnisse zusammengestellt, ihr Niveau ist der
geistigen Höhe des deutschen Unterofficiers angepasst. F — d.
Der Krieg. Von Johann von Bloch. Band V. Berlin 1899. Putt-
kammer & M ü b 1 b r e c Ii t.
Der letzt erschienene V. Band des umfangreichen Bloch'schen Werkes
liegt uns zur Besprechung vor. Dessen Inhalt in grossen Zügen und nach seiner
Tendenz kennen wir schon ;ius dem (VI. (Schluss-) Bande und haben über diesen
ensere Ansicht schon ausgesprochen. Das Detail des vorliegenden Bandes. k>
interessant im Einzelnen, ist doch wieder nur eine Nebeneinanderstellung voo
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Bücher-Anzeiger.
XXXI
Aassprüchen mehr oder weniger compctenter Männer and Verfasser, ohne
schlagenden) Besamt. Speciell der Abschnitt III, behandelnd die „Propaganda
gegen den Militarismus", ist sehr eingehend behandelt und bietet viel des
Interessanten. Der Verfasser steht keineswegs auf Seite des Socinlismus ; nichts-
destoweniger erkennt er dieser Richtung den Nutzen zu, „dass sie in den
Hassen der Verbreitung einer Stimmung Vorschub leistet, welche kriegerischen
Unternehmungen feindlich ist, und indem er sich g6gen die unproduetiven Aus-
gaben während der Friedenszeit zur Vorbereitung solcher Unternehmungen kehrt".
I>ass aber ein Nachlassen in der militärischen Bereitschaft der Staaten den Um-
sturzparteien zu Gute käme, daran scheint sich der Verfasser nicht zu erinnern.
Oder gibt z. B. das Verhalten einzelner Bürgergarden in Belgien, anlässlich
der jüngst stattgehabten Unruhen, die Berechtigung, die Interessen der Staaten
den Händen von Pseudosoldaten anzuvertrauen? Die Zeiten sind ernst, der Boden
ist unterwühlt, die Ordnung bedroht; den Völkern fehlt zum Theil noch die
faife, sich selbst zu regiereu. Eine Abrüstung im Frieden scheint uns daher aus
innerpolitischen Rücksichten dermalen ebensowenig rathsam, wie dies angesichts
der allgemeinen politischen Verhältnisse in Europa klug wäre. Wir haben schon
tininal bemerkt, dass wir die philantropischen Tendenzen des Verfassers zu
schätzen wissen und seine mühevolle Arbeit gewiss nicht mit Voreingenommen-
heit gelesen haben. „Aber — und damit sei von uns das letzte Wort über seine
Arbeit gesprochen: Überzeugt hat sie uns nicht! lr.
Taktik von Hauptmann Balck. Erster Theil, erster Halbband. Zweite
vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin 1899. Verlag von
Eisenschmidt.
Die erste Auflage der Balck'schen Taktik hat im „Organ" keine eigent-
liche Besprechung gefunden ; wir werden daher die zweite Auflage, dieses, zumal
in Kreisen der deutschen Armee sehr anerkannten Werkes einer eingehenderen
Würdigung unterziehen. Vorläufig liegt uns der erst« Halbband vor: „Einleitung
ond formale Taktik der Infanterie" bilden dessen Inhalt.
Die Einleitung ist kurz gehalten und besteht der Hauptsache nach aus
Citaten, unter Anführung der betreffenden Verfasser. Mehr oder weniger ist auch
die weitere Arbeit eine Compilation aus den hervorragenderen taktischen Werken,
bei Ausführung der bezüglichen reglementarischen Bestimmungen in den verschie-
denen Armeen. Meistens bekennt der Verfasser zu diesen Ansichten, beziehungs-
weise Antithesen Farbe, wie überhaupt die vorliegende Auflage die Bezeichnung
„verbessert" verdient. Es ist mehr Ruhe und Klarheit in der ganzen Zusammen -
Stellung und sind einige Kapitel sehr geschickt behandelt. So z. B. jenes über
das Jnfanteriefeuer", mit Beziehung auf die W u lo z k oi'sehe Ansicht über die
FthlschusB Wirkung.
Die fremdländischen Reglements und Organisationen sind meist richtig
•itirt: hinsichtlich der Bewaffnung der Feld- Artillerie (Bedienungsmannschaft
fahrender Batterien) in Österreich-Ungarn herrscht etwas UukJarheit.
Wir wollen mit unserem Urtheile Über die Balck'sche Taktik vorderhand
noch zurückhalten, bis uns das gesammte Werk vorliegen wird. lr.
Hortara und Novara. Von Oberst Adolph Strobl. Wien 1899. L. W.
Seidel & Sohn.
Es war ein sehr glücklicher Gedanke, die Erinnerung an die denkwürdigen
Feldzfige Rad etzky's in Ober-Italien wachzurufen. In Anlage und Durchfuhrung
beleuchtet der Verfasser mustergiltig den unvergänglichen Ruhm, welchen die
Armee in jenen Gefilden erworben. „In Deinem Lager ist Österreich!" Diese
Worte des Dichters waren wohlverdiente. Möge die österreichisch-ungarische Armee
dieses schönen Gedankens stets eingedenk sein und dieses Erbtheil der italienischen
Armee der Jabre 1848 49 treu bewahren.
Das vorliegende, bescheiden angelegte, aber vorzüglich zusammengestellte
Uüchlein gibt Gelegenheit, dem in seiner Anlage bewundernswerten 4l.»er Feldzug
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XXXII
Bücher-Anzeiger.
dem jüngeren militärischen Leserkreise vor Augen zu führen und Zu zeigen, in
welch' kurzer Zeit vielfach angelegte und kraftvoll durchgeführte Operationen
an 's Ziel bringen. Den Authcil, welchen Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog
Albrecht an diesem Feldzuge genommen hat, war die Einleitung zur glänzenden
Laufbahn dieses erlauchten Feldherrn.
Möge das Strobl'sche Büchlein gelesen und nach V<rdienst gewürdigt
werden! lr.
Der Infanteriekampf des IX. Corps vor Amanvilliers-Ia Folie. Von
Hauptmann V. Mayerhoffer. Wien 1899. L. W. Seidel
& Sohn.
Bei Gravelotte-St. Privat haben die preussischen Garden und das sächsische
Corps allerdings die Entscheidung gegeben ; gleichwohl gebührt dem 9. Armee-Corps
der Ruhm, am 18. August 1870 vor Amanvillicrs „in stundenlangem hcissen
Ringen einen voi trefflich postirten mächtigen Feind an seine Stellung gefesselt
und dadurch in hervorragender Weise zu dem Erfolge des Tages mitgeholfen zu
haben?"
Die vorliegende kleine Schrift erzählt in ganz anziehender Weise, stellen-
weise kritisch beleuchtet, das Vorgehen d<\s besagten Corps und fördert damit
auch das Verständnis für die Schwierigkeit der Aufgabe, welche demselben ge-
stellt war. Die kleine Arbeit ist ganz verdienstlich und sei hiemit empfohlen.
lr.
Neue Beiträge zur Geschichte des k. und k. österreichisch-ungarischen
Militär-Sanitätswesens. Acten des k. und k. Kriegs-Arcbivs.
herausgegeben von Dr. S. K i r c h e n b e r g e r, k. und k. Stabsarzt
des tecbniscbon Militär- Comite\ ordentliches Mitglied des
Militär-Sanitäts-Comite. Wien 1899. Öafilf. Vollständig in
vier Lieferungen. Preis jeder Lieferung 60 kr.
In den reichen Schätzen an Actenmaterial, welche im k. und k. Kricgs-
Archiv erliegen, findet sich eine Sammlung von Schriften, welche den Titel
„Kriegs wissenschaftliche Memoire»- führt. Eine der Abtheilungen, in
welche diese Meinoires eingetheilt sind, enthält sehr wertvolle Beiträge zur Ge-
schichte des österreichisch-ungarischen Militär-Sanitätswesens. Dr Kirchen-
berger hat bereits in seinem im Jahre 180'» erschienenen Werke „Geschieht!;
d e s k. und k. Österreichisch - ungarischen Militär-Sanitätswesens"
ein Bild der Kntwickelung unseres Sanitätswesens entworfen; die eben erschienene
Actensammlung ist geeignet, das Bild in seinen Details zu ergänzen, es zu ver-
vollständigen, hie und da auch zu berichtigen Das Actenmaterial, das zur Ver-
öffentlichung gelangt, reicht zurück bis in die Kegierungszeit der Kaiserin
Maria Theresia und schliesst mit dem Jahre 1862
Bevor der Verfasser an die wörtliche Wiedergabe der Acten des k. und k.
Kriegs-Archivs schreitet, gibt er in der Einleitung einen kurzen orientironden
Abriss, enthaltend die wichtigsten Momente des Militär-Sanitätswesens Üster-
leich-Ungarns, gewissermassen ein Inhaltsverzeichnis aus den 41, meist seht
umfangreichen Documenten, die er dem Leser zugänglich macht.
Aus dieser Einleitung erfährt man, dass es ein Werk der grossen Kaiserin
war, dem ärztlichen Personal eine dem Officier ebenbürtige Stellung zu geben,
weil nur hierin die Möglichkeit lag, ein besser gebildetes höheres Sanitäts-
personal für die Armee zu gewinnen. Trutz dieser weisen Einsicht währte es
lange Zeit, bis die Militär- JCrzte jene Stellung in der Armee einnahmen, mit
jener Achtung behandelt, und so bezahlt wurden, als es ihrer Vorbildung ent-
sprochen hätte.
Weiters erzählt der Verfasser die Ergänzung, Aus- und Fortbildung des
höheren Sanitätspersonals sowie die tieschichte de> Sanitäts-Hiltspersonales. In
dum Abschnitte Sanitätsdienst im Felde sind die grossen Kriege berührt, welche
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Bücher-Anzeiger.
XXXIII
unsere Armeen geführt haben, sie markiren Abschnitte, innerhalb welcher die
Durchführung des Sanitätsdienstes im Felde nennenswerte Veränderungen er-
fahren bat. Es sind dies der Feldzug 1758 aus dem siebenjährigen Kriege, die
Feldzüge 1797, 1815, endlich der Feldzog gegen Sardinien und Frankreich des
Jahres 1859.
Einige Worte spendet der Verfasser am Schlüsse dieser kurzen geschicht-
lichen Entwickelung auch dem Militär-Medicamentenwesen.
An die Einleitung schliesst sich, wie erwähnt, die Wiedergabe der aus
dem k. und k. Kviegs-ArchiTe entnommenen Acten. Es sind dies Documente,
die einen genauen Einblick in das Detail jenes Getriebes gestatten, das sich
in der Entwickelung der militärischen Organisation unseres Sanitätswesens ab-
gespielt hat, und bringt den allmählichen Werdeprocess dieses wichtigeu Zweiges
unseres Heerwesens zur Darstellung.
Hiedurch gewinnt das Werk nicht allein an Interesse für die militär-
ärztlichen Kreise, sondern es bietet Jedem, der organisatorische Fragen an der
Hand der Geschichte verfolgt, eine Fülle interessanter Anhaltspunkte für das
Studium derselben. F— d.
Die Unmöglichkeit, den Verwundeten auf dem Schlachtfelde Hilfe
zu bringen. Berlin 1899. Puttkammer & Muhlbrecht.
Die vorliegende, nach Angaben des russischen Werkes „Der Krieg" von
Jobann von Bloch zusammengestellte Broschüre ist eine Tendenzschrift, wie
fast Alles, was über den Krieg aus der Feder dieses Verfassers stammt. Es
bedurfte nicht erst seiner Darlegungen, um die Unzulänglichkeit der Sanitäts-
Einrichtungen im Felde zu erweisen ; alle Staaten haben dies mehr oder weniger
erkannt und sich nach Kräften bemüht, diesen Übelständen abzuhelfen. Der
Vorwurf, dass die „Strategen" über diese Frage vornehm hinwegsehen, ist nicht
gerechtfertigt; aber einerseits ist deren radicale Lösung schwierig und anderer-
seits geht es wohl nicht gut an, die Kriegführung so einzurichten, dass sich die
Betheiligten dabei besonders wohl fühlen sollen. Der Krieg ist eben ein rauhes
Handwerk; und weil wir die Segnungen der Genfer Convention anerkennen und
deren Ausbau — so weit nicht hiedurch die kriegerischen Interessen geschädigt
werden — befürworten, schiene es uns viel gedeihlicher, den menschlichen Geist
im Dienste dieser Frage anzustrengen, statt Brosrhüren auf den Büchermarkt
zu bringen, welche zur gedeihlichen Lösung gar nicht beitragen, wohl aber ge-
eignet sind, zum Theile sogar irrige Ansichten zu verbreiten. — Wie sich z. B.
«ler Verfasser die 15tägige continuirliche Schlacht \orstellt, will uns nicht
einleuchten.
Auch würde es sich empfehlen, der Redaction der Arbeit etwas mehr
Aufmerksamkeit zu widmen. So z. B. könnon wir in der „ersten" Zeichnung
Seite 19 nicht „österreichische" Soldaten erkennen und wissen auch nicht, dass
österreichische Manöver bei „Gauss" stattgefunden haben.
Wir vermögen zu der vorliegenden Broschüre keine andere Stellung zu
nehmen, wie in unseren mehrfachen Besprechungen im „Organ" zu dem
Bloch'schen Werke überhaupt. lr.
Statistischer Sanitäts-Bericht über das k. und k. Heer für die
Jahre 1883 bis 1893. Mit vergleichender Berücksichtigung der
Jahre 1870 bis 1882, dann 1894 bis 1896, sowie der Sanitats-
Statistik fremder Armeen. Nach den militär-statistisehen Jahr-
büchern und anderen authentischen Quellen bearbeitet von
Dr. Paul Myrdacz, k. und k. Oberstabsarzt, ständigem
Mitgliede des Militar-Sanitftts-Comite. Mit 21 Tabellen als
Beilagen. Wien 1899. Safdf.
Das mit ausserordentlicher Mühe aufgebaute Werk ist gewissermassen die
Fortsetzung des im Jahre 1887 von denselben Verfasser erschienenen Werkes
Or*au dormmiIr-fflMon«cb»ftlkLen Vereine. LIX. Hand 1899 BQ«ber-AuU>lg*r. f>
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XXXIV
Bücher-Anzeiger.
„Ergebnisse der Sanitäts-Statistik des k. k. Heeres in de«
Jahren 1870 bis 1882*. Nachdem im Jahre 1883 erschienenen L Tbeile de>
Reglements für den Sanitätsdienst wurden die militär-statistischen Jahrbücher
bis zum Jahre 1894 nach einem einheitlichen Plane redigirt, in welchem Jahre
eine neue Periode mit neuen Eingabenmustern in's Leben getreten ist. F*
bildet somit die elfjährige Zeitperiode von 1883 bis 1893 einen schon vom tech-
nischen Standpunkte des Sammeins der Daten natürlich vorgezeichneten Ab-
schnitt für die Forschungen der Statistik.
Es ist in diesem Werke eine so reiche Fülle an Material niedergelegt,
dass man sich schwer eine vom militärisch-sanitären Standpunkte interessant«
Frage construiren kann, die in demselben nicht beantwortet wäre.
Der I. Abschnitt hat die Statistik der Rekrutirung zum Gegenstande; er
gibt im Vereine mit den dazu gehörigen Tabellen I bis VI einen vollen Einblick
in die Tauglichkeitsverhältnisse unserer Bevölkerung und die Gebrechen der
Untauglichen, nach Territorialbezirken und Nationalitäten geschieden.
Der II. Abschnitt — Statistik der Morbidität, Invalidität und Mortalität —
zeigt zunächst das Verhältnis der Erkrankungen, der infolge des Dienstes invalid
(iewordenen, endlich der während der Dienstzeit Verstorbenen, zu dem Prägen:
stando des Heeres u. z., nach Territorialbereichen, Garnisonsorten und Waffen-
gattungen gegliedert. Die zu diesem Abschnitte gehörigen Tabellen geben eine
sehr übersichtliche Darstellung dieser Verhältnisse.
Die Statistik der Krankheiten und Epidemien ist im III. Abschnitte be-
handelt, wobei diejenigen Territorial-Commauden hervorgehoben erscheinen, in
denen eine bestimmte Krankheitsform häufiger vorgekommen ist. SpecinVhe
Soldatenkrankheiten, wie Darmtyphus, Influenza, Trachom, Ruhr u. dgl. sind hier
ausführlicher besprochen und ihr Vorkommen in den einzelnen Territorialbereicheu
näher detaillirt.
Ein eigener Abschnitt bespricht die Statistik der chirurgischen Opera-
tionen: aus diesem erfährt man die relativ grosse Zahl der operativen Eingriffe
und den hohen Percentsatz der Fälle, in welchem dem Opcrirten die Gesundheit
wiedergegeben wurde.
Am Schlüsse des hochinteressanten und belehrenden Werkes entwickelt
der Verfasser seine Ansichten als Fachmann über den Wert und die Bedeutung,
sowie über die Gegenwart und Zukunft der Sanitäts-Statistik im k. und k Heere.
Diese verdienen mit Aufmerksamkeit gelesen zu w»*rden, denn sie enthalten
wertvolle Andeutungen über die Organisation einer zweckmässigen Statistik, die
für ein militärisches Sanitätswesen unerlässlich ist. F— d.
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Bücher-Anzeiger
XXXV
Dienst-Reglement I. Theil för das kaiserliche und königliche Heer.
Applicatorisch bearbeitet von Oberstlieutenant Uhle. Wien und
Leipzig 1899. Wilhelm Braumüller.
Die applicatorisehe Lehrmethode hat in allen Zweien des militärischen
Studiums Eingang gefunden Es ist naheliegend, dass irgend eine reglementarisch»'
Bestimmung, an der Hand eines concreten Beispieles erläutert, weit besser
auf die Auffassung wirkt, als die rein theoretische Wiedergabe des Textes der
betreffenden Bestimmung Wie für die anderen Reglements gilt dies auch für das
Dienst-Reglement I. Theil. Es ist daher in der Praxis seit langem schon üblich,
die applicatorisehe Lehrmethode auch auf dieses Gebi-t auszudehuen. das heut-
zutage von jedem guten Instructor wohl nur mehr praktisch d. h. applicatorisch
gelehrt werden dürfte. Nun ist es aber nicht Jedermanns Siehe, derartige Bei-
spiele richtig und zutreffend zu wählen, an welchen sich die betreffende Bestimmung,
die man eben lehren will, so rocht drastisch und deutlich zur Anschauung
bringen lässt. Oft fehlt es an der Phantasie, Routine, Erfahrung....— da kann
denn ein Behelf nur willkommen sein, der dem Instructor die Beispiele andeutet,
an deren Hand er die Instruction lehrreich und anregend gestalten kann.
Einen solchen Behelf zu schaffen war die Absicht des Verfassers. Er hat
hiezu 145 Fragen mit den entsprechenden Antworten zusammengestellt, die sich
je nach dem Bildungsgrade der Lernenden vereinfachen, oder vervielfältigen und
erweitern lassen, ^aeh Durchsicht der Fragen kann man nur constatiren, das>
dieselben mit vielem Verständnisse und mit Routine zusammengestellt sind. Mancher,
der das kleine, 64 Seiten umfassende Büchlein benützen will, wird vielleicht
enttäuscht sein, wenn er nicht für jeden. Satz des Reglements ein erläuternde.s
Beispiel findet, es ist eben dem Verfasser mehr darum zu thun gewesen, die
Methode anzudeuten und einige Fälle zu skizziren, nach deren Gebrauch der
denkende Instructor sich selbst weiter helfeu kann.
Was nun die Gruppirung des Stoffes anbetrifft, so muss dieselbe insofern
als glücklich bezeichnet werden, als dieselbe nach der Reihenfolge der Abschnitte
des Dienst-Reglements I. Theil durchgeführt ist. Das Inhalts-Ve^eichnis enthält
bei jedem Abschnitte die furtlaufenden Zahlen jener Beispiele, die sich auf den
betreffenden Abschnitt beziehen. Durch dieses Arrangement ist die Übersichtlichkeit
gewahrt, die bei einem solchen Behelfe von Wichtigkeit ist.
Im Texte des Büchleins sind Fragen und Antworten in knapper Fassung
aneinander gereiht und an den betreffenden Stellen wieder in Klammern jene
Punkte des Reglements angezogen, auf welche sich die Beantwortung der Frage
stützt. Dass auf diese Weise das Studium des Reglements für den Lernenden, so-
wie das Lehren desselben für den Instruirenden wesentlich gefordert werden,
ist einleuchtend und es kann daher dieser Behelf beiden Theilen nur auf das
Wärmste empfohlen werden.
So wesentlich die Forderung ist, ein Buch, das ausschliesslich für den
Gebrauch der Truppe bestimmt ist, möglichst klein im Volumen zu machen, um
nicht schon durch den Umfang abzuschrecken, so liesse sich bei dem vorliegenden
Büchlein vielleicht einwenden, dass eine Vermehrung der Beispiele seinein An-
werte bei der Truppe nicht geschadet hätte. Einzelne Abschnitte sind etwas zu
stiefmütterlich bedacht — so handeln z. B. von dem 1. Abschnitte „Pflichten
und Verhaltungen des Soldaten überhaupt" nur drei, von dem 11. Abschnitte
„Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" nur vier Beispiele.
Vielleicht lässt sich bei einer künftigen Auflage dieses Büchleins, die
wir im Interesse der Instructoren bei der Truppe recht bald wünschen, diese Be-
merkung berücksichtigen _ die kleine Bereicherung würde der Handsainkeit
des Behelfes keinen Abbruch thttn und den Wert dieses praktischen Büchleins
für den Troapier nur noch erhöhen. F— d.
Vom militärischen Stil von W. v. U. Berlin 1899. ES Mittler & Sohn.
Immer intensiver wird der Krieg g. gen den altehrwürdigen Kanzleistil.
An allen Enden wird er mit rauher llahd angefasst, dass der dicke Actenstaub
Orffnu der milit.-wluMiwbaft] Vereine I.IX B»n<l Hilcb.rAii7.iL-t <>
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XXXVI
Bücher- Anzeiger.
nur so emporwirbelt, worauf dann die Neuerer mit der Sonde eindringen und
unbarmherzig an allen althergebrachten Institutionen, Satz- und Wortfügungen, ja
selbst an einzelnen Worten kriteln, bis der Beweis erbracht wird, dass Vieles
unnütz, Manches überflüssig, Einiges lächerlich, hie und da sogar Einiges schäd-
lich ist. Wer empfindet nicht diesen Eindruck, wenn er irgend ein amtliches
Schreiben zugestellt erhält — wer hat sich noch nicht versucht gefühlt, den
Bleistift zur Hand zu nehmen und seine Randglossen dazu zu machen, wo nahezu
jedes Wort dazu auffordert! Dass auch militärische Behörden sich nicht selten
eines vorsündfluthlichen Stils befleissen, ist gewiss kein Geheimnis, ein Sammler
von Stilblüten würde hier gewiss auch reichliche Auslese finden. Das Eigen-
tümliche an der Sache ist, dass nicht nur „alte Kanzleifüchse" sich dieses
Stils bedienen, sondern auch junge Concipienten bald nach dem Einrücken in
das Bureau in den Fehler verfallen ; nicht selten kann sich selbst ein einstiger
Eiferer bei einer recht „zopfigen" Stilblüte ertappen. Es erklärt sich dies aus
der suggerirenden Kraft des „Voractes", der eine Tradition nicht nur des Ge-
dankens, sondern auch seiner Einkleidung in Worte bedeutet. Arbeitet mau aber
eine Zeit lang in dieser altstilistischen Atmosphäre, so verliert man die Empfindung
für derlei stilistische Miss- oder Ausgeburten und bedarf erst eines von aussen
kommenden Anstosses, um sich seiner Fehler bewusst zu werden.
Das vorliegende Büchlein ist nun sehr geeignet, die uöthige Selbstkritik
zu üben. In der „Einleitung" hebt der Verfasser vor Allem das grosse Ver-
dienst hervor, das sich die deut sche F el d d i en s t o r d n u n g in puncto Kürze
und Bestimmtheit erworben hat und führt sodann die durch den deutschen
Kaiser in Angriff genommene Beseitigung entbehrlicher Fremdwörter an.
Hiemit ist aber noch nicht Alles getban — «die Hauptsache ist eine Ver-
feinerung des deutschen Sprachgefühls, das Aufinerksamwerden auf die vielen
Auswüchse und Schmarotzer, die sich in unsere Schriftsprache eingedrängt
haben, die eine lange Gewohnheit unbeachtet lässt oder die man gedankenlos
nachschreibt".
In dem Abschnitte „militärischer Stil früherer Zeiten" bringt
der Verfasser zwei Schriftstücke, eines aus dem 17. und eines aus dem 18. Jahr-
hunderte, und constatirt an der Hand derselben, dass die Fremdwörter allerdings
weniger geworden sind, dass aber der Stil heute noch ebenso wie damals sehr
häufig von einer gesunden Schreibweise abweicht — „die Krankheit hat
nur andere Formen angenommen".
Im weiteren Verlaufe seines Werkchens widmet der Verfasser sich dem
l>etail der am häufigsten vorkommenden Fehler zu. „Briefaufschriften-
wie sehr krankt man da noch an Formen! Mögen die kurzen Vorschläge des
Verfassers nur recht bald Gehör finden, es würde viel Tinte, Papier, Zeit und
Arbeit erspart werden, aber hier kämpft man mit persönlichen Vorurtheilen, mit
der menschlichen Eitelkeit, die zu verletzen man sich in jedem Verhältnisse xu
dem Empfänger des Briefes scheut.
Ebenso beherzigenswert sind die Bemerkungen des Verfassers über die
-Anrede", die »Höflichkeit", „Ein ga n g s f o r m e n", so wie nicht minder
die Fehler grammatikalischer Natur, die der Verfasser in unserem Stile findet
.Mit Bezug" „im Hinblicke" „in Anbetracht, Verfolg, Ermangelung" etc. nennt
er nicht mit Unrecht geschmacklose Hauptwörter; an die Stelle der einfachen
Präpositionen sind schreckliche Erzeugnisse der Bureauluft getreten. Eigene
Abschnitte sind dem „bezw.- und „eventl." gewidmet, die in bedenklicher
Weise überhand nehmen und in der Regel einen unklaren Gedanken des Schreibers
fiberdecken sollen.
Sodann bespricht der Verfasser die sprachlichen Unsitten neuerenDatuins.
d. i. die Weglassung des Artikels, übertriebene Anwendung des Superlativs, die
hinten angehängte Verneinung, den Ausdruck eines Urtbeils durch eine doppelte
Verneinung u. dgl. und wendet sicli zum Schlüsse auch gegen die „Modewörter".
Die Anwendung der Wörter ^dieser, ersterer und letzterer, welcher, der-
selbe" geschieht gleichfalls in einer Weise, die der Verfasser in sehr treffender
Kritik tad.-lt. „Auch die dem „Satzbau" gewidmeten Worte verdienen ebenso
gelesen zu werden als alles Vorhergehende.
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Bücher-Anzeiger.
XXXVII
Zu den Regeln, die Wustmann dem Schriftsteller empfiehlt:
Schreibe Verba nicht Substantiva!
Schreibe Substantiva, nicht Pronomina!
Schachtle nicht, sondern schreibe Nebensätze!
Schreibe laut! Schreibe nicht immer blos für die Augen, sondern vor
Allem auch für die Ohren!
fügt der Verfasser hinzu: „Eine feste und klare Meinung und eine
folgerichtige Denkweise" sind die unentbehrlichen Grundlagen eines
guten fliessenden Stils. Darin wird ihm wohl Jedermann beipflichten müssen.
Astronomische und physische Geographie. Im Sinne der genetischen
Skizzen der Gegenstände, aus welchen die Kriegsschule-
Aspiranten die Aufnahmeprüfung abzulegen haben, zusammen-
gestellt von Eugen Gontean, Lieutenant im k. und k. Feld-
Jäger-Bataillon Nr. 23. Mit 32 Figureu auf 5 Tafeln. Alle
Rechte vorbehalten. Klausenburg 1899. Selbstverlag des
Verfassers. Druck von Kreisel und Gröger in Wien.
Die Vorbereitung für die Kriegsschule involvirt für den jungen Officier
nicht nur ein moralisches Opfer, das er seiner kaum erreichten Freiheit bringt,
sondern sie stellt an ihn auch Forderungen pecuniärer Natur. Die Anschaffung
aller jener Lehrbehelfe, die für das Studium nothwendig sind, erfordert eine
ganz nette Summe, die der junge Officier bedeutend empfindet.
Die genetischen Skizzen über den Umfang des Wissens, das aus jedem
Prüfungsgegenstande gefordert wird, geben jene Lehrbücher an, aus denen man
das nöthige Wissen schöpfen kann. Der kostspieligste Gegenstand ist nach diesen
Skizzen wohl die Geographie. Speciell über die astronomische und phy-
sisch e Geographie existiren sehr ausführliche Werke und der strebsame Ofticier,
der lieber ein Zuviel als ein Zuwenig thut, schafft sich die angegebenen und
vielleicht auch noch andere Werke an, die möglichst eingehend orientiren.
Hiedurch erleidet jedoch der betreffende Kriegsschule-Aspirant zwei Nachtheile;
er gibt unnützer Weise zu viel Geld aus und verliert durch das Ausschälen des
Notwendigen aus einem grossen Werke unverhältnismässig viel Zeit
und Mühe. Diesen Übelstand haben gewiss die meisten Kriegsschule-Aspiranten
während der Vorbereitungszeit empfunden. Lieutenant Gontean hat sich der
Aufgabe unterzogen, seinen Kameraden, die sich für die Kriegsschule-Aufnahme-
prüfung vorbereiten, Geld, Zeit und Mühe zu ersparen, indem er die geistige
Arbeit des Auslösens des Nothwendigen aus dem reichlich vorhandenen Material
selbst verrichtet, und sie dem Studirenden erspart.
Das auf diese Weise entstandene Buch folgt in seiner Anordnung genau
dem in den genetischen Skizzen aufgestellten Forderun gen bezüglich
der Kenntnisse in der astronomischen Geographie. Der Text zeichnet sich durch
seine einfache und klare Ausdruckweise aus und gibt bei einer höchst aner-
kennenswerten Kürze immerhin dasjenige Mass an Orientirung, das hinreicht
um die gelegentlich der Vorprüfung aus der astronomischen und physischen
Geographie gestellten Fragen zu beantworten.
Statt eines Wustes vieler Bücher wird der Kriegsschule-Aspirant in
der Lage sein, sich an der Hand des nur 94 Seiten umfassenden Werkehens
dasjenige anzueignen, beziehungsweise das zu recapituliren, was er für die Prüfung
benöthigt.
Der Verfasser ersucht auf dem Titelblatte die 4. Seite des Umschlages
zu beachten ; hiedurch erfährt man. dass im Selbstverlage des Verfassers erhält-
lich ist: „Geographie der österreichisch-ungarischen Armee rück-
sichtlich der Vorprüfung zur k. und k. Kriegsschule. — Preis 2 fl.,
sowie „Behelf zur Vorbereitung für die k. und k. Cadettenschulen".
Mit 9 Beilagen. Pr-is 2 fl. 50 kr. F-d.
F-d.
xxxvm
Büohei-Anzeigci .
Histoire documentaire de l'affaire Dreyfus. Capitaine Paul Marin.
Roche fort? Pa.is, P. V. Stock (ancienne librairie Tresse et
Stock) 1899.
Das vorliegende Heft „Roehefort?u ist die siebente Folge einer Reih«
von Publicationen desselben Verfassers, in welchen derselbe eine nach Documenteu
nnd Manuscripten geordnete Darstellung jener Affaire zn geben versacht, welche die
Geister Frankreichs bereits das fünfte Jahr bewegt. Der Process Dreyfus hat
längst aufgehört, seine Bedeutung in der Frage zu finden, ob der wegen Ver-
ratbes von wichtigen Docomenten vernrtheilte Generalstabshauptmann Dreyfne
.schuldig oder nicht schuldig ist. Die D rey f u s-Affaire ist zu einer grossen
politischen Frage geworden, die im Laufe der Zeit so gewaltige Wellen ge-
worfen hat, dass die Folgen dieser Bewegung kaum abzusehen sind. Welche
Bolle die Armee in dieser Affaire gespielt hat. ist aus der Zeitungspolemik
reichlich bekannt Nach vielfachem Wechsel des Kriegs-Minister-Portefeuilles befindet
sich dasselbe momentan in den Händen eines alten schneidigen Generals, von dem
man erhofft, dass er die Armee vor dem Schicksale bewahren wird, das» cie
Politik in seine Reihen jene Verheerung anüchte, die deren Wert vor dem Aus-
lande endgiltig in Frage stellen würde.
Die bisher erschienenen sechs Bände der histoire documentaire de
l'affaire Dreyfus umfassen die einzelnen Stadien der Affaire von dem Augen-
blicke der Verurtheilung des Hauptmannes Dreyfus bis zu dem Momente, da die
Revision des Processes beschlossen wurde.
Der erste Band * Dreyfus?" erzählt die ersten Anfänge der Affaire, die
Verurtheilung Dreyfus' und die weiteren Ereignisse bis zum November des
Jahres 1897.
Der zweite Band „Kszteruazy ?k befasst sich mit dem Antheile des Majors
dieses Namens an der Affaire, sowie mit der weiteren Entwickelung derselben
bis Mitte Jänner 1898.
Der dritte Band „Le lieutenant-eolonel Piequart?" behandelt die Vor-
geschichte des Processes Z ol a, sowie die Stellung des Oberstlieutenants Picquart
in der Affaire, seine Confrontationen mit General Gonse, Oberstlieutenant Henry,
mit Laiith und Gribelin.
Der vierte Band „Le capitaine Lebrun-Reiiault?1* erzählt die weiteren
Stadien und den Ausgang des Processes Zola und bezeichnet die Quellen der
Legende „Ge s t ä n d n i s s e an L e b r u u - R e n au 1 t".
Im fünften Bande J,e licutetiant-foloiinel du Paty de Clam ?" sind die
Ereignisse in den Monaten Juli und August 1898 geschildert.
Der sechste Band endlich befasst sich mit dem geheimnisvollen Selbst-
morde des Oberstlieutenants Henry und mit den Ereignissen in den Monaten
September und October 1898. Dieser Band rLe licutcnuiit-colonel Ucnry t*
schliefst bei der Revision des Processes Dreyfus ab.
In den folgenden Bänden wird l'aul Martin den weiteren Gang der
Affaire fortführen. Der eben erschienene siebente Band hat den Namen des Chef-
redaeteurs des I n t r a n s i ge a n t zum Titel ui d zeigt den Antheil dieses leiden-
schaftlichen Kämpen gegen das Syndicat an dem erbitterten Kampfe, der im
politischen Leben Frankreichs wüthet. Der Verfasser reiht in seinem Werke
Artikel aus den Tagesblättern jener Zeit, die er schildern will, aneinander, und
fügt nur ganz kurze Commentare hinzu, die ihn als Freund der Revision oder „der
Wahrheit" erscheinen lassen.
Der Band ist für Leser, die dem Processe näher stehen, zweifellos inter-
essant, für die Mehrzahl der Leser des Auslandes ist die Aasführung desselben
jedoch zu weitläufig. Es erfordert viel Mühe und Zeit, sich auf Grund der Zeitungs-
Artikel der Partei-Presse ein Bild jener Vorgänge zu machen, dio für uns schliess-
lich doefa nur allgemeines Interesse haben.
Es kann daher nicht unerwähnt gelassen werden, dass capitaine Paul Marin
weiter eine „histoire populaire de Paffaire Dreyfus", bestehend aus einem
Bande, bat erscheinen lassen, welche ein Auszug aus den ersten sechs Bänden
ist und eine übersichtliehe Darstellung der Affaire Dreyfus bietet. F — d.
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BQcber-Anzeiger.
XXXIX
Studienbehelf für Militärärzte vou Hauptmann Franz Genzinger.
Temesvär 1899. Druck der Buchdruckerei Jacob Csendes.
Nebst der wissenschaftlichen Befähigung bedarf der Militärarzt auch
eines gewissen Grades allgemeiner militärischer Bildung; diese erst
setzt ihn in Stand, seinen specifischen Berufspflichten im Kriege vollauf nach-
zukommen. In letzter Zeit, da den Militärärzten ein erweiterter militärischer
Wirkungskreis eingeräumt wurde, ist die Forderung dieses militärischen Wissen»
noch dringender geworden. Bei der kurzen Zeit, die der opfervolle Beruf des
Arztes für das Studium eines ferner liegenden Stoffes übrig lässt, ist es dem
Militärarzte wohl nur schwer möglich, sich das nöthige militärische Fachwissen
aus den vielen Vorschriften und Lehrbüchern zusammenzusuchen — und dies ist
der Grund, weshalb diese Orientirung häufig unterbleibt. Andererseits liegt die
Gefahr nahe, dass der Arzt auf diesem Wege zu viel Zeit mit Dingen verbringt, die
für ihn schliesslich doch nur bis zu einem gewissen Grade nothwendig sind.
In dem Behelfe, welchen Hauptmann Genzinger geschaffen hat, wird den
Militärärzten das für ihren Beruf nöthige Mass militärischen Wissens geboten.
Der Antor hatte in seiner Verwendung als Leiter der applicatorischen Übungen
der Militärärzte, häufig Gelegenheit zu erkennen, in welcher Richtung das Selbst-
studium der militärischen Disciplinen der Anleitung und Unterstützung bedarf.
Auf Grund dieser Erfahrungen hat er sein Buch aufgebaut, von dem Be-
streben geleitet, „durch die Darstellung des logischen Zusammenhanges der Grund-
sätze, das Denken der Leser in jene Bahnen zu leiten, welche von selbst zum
Verständnis der Sache führen".
Der Verfasser beginnt mit den Grundsätzen der Terrainlehre und
führt ganz richtig als Schlussresultat dieses Studiums die Verfassung von ein-
fachen Skizzen und Croquis an, deren Anfertigung den Militärarzt im Kriege
treffen kann.
In den Grundsätzen aus der Taktik und dem Felddienste sind die
Begriffe Mobilisirung, Aufmarsch, Aufmarschraum, Operation
defioirt und die drei wesentlichsten Thätigkeiten im Kriege: Marsch, Ruhe und
Gefecht, in ihrem logischen Zusammenhange erläutert.
Desgleichen bringt der Abschnitt „Heerwesen" in aller Kürze alles
aus der Organisation unseres Heeres Nothwendige, „die Armee im Felde",
das Wissenswerteste über die Zusammensetzung der höheren Comraanden und
Reserve- Anstalten.
Eine detaillirte Besprechung ist natürlich den „Sanitäts-Anstalten"
gewidmet.
Ein eigener Abschnitt behandelt die „sanitären Vorsorgen inner-
halb der Inf anterie -Truppen-Di vision" und die „Anforderungen
an das ärztliche Hilfspersonal, sowie an die Militärärzte". In
diesem Abschnitte ist vor allem festgestellt, über welches ärztliche Personal die
Truppenkörper und die Truppen-Divisionen verfügen. Die Anforderungen an die
Arzte leitet der Verfasser aus den erfahrungsmässigen Verlustziffern ab; diese
betragen bei einem Truppenkörper 22 bis 30% des Gefechtsstandes; von diesen
sind etwa 30% Todte, 30% Schwer- und 40% Leichtverwundete. Bei der
Truppen-Division wird sich die Verlustziffer auf 15° L ausgleichen — das gibt
bei einem Gefechtsstande von 15.000 Mann in der Infanterie-Truppen-Division,
675 Todte, 675 Schwerverwundete und 900 Leichtverwundete. In Summo sind
daher 1.575 Mann auf den Hilfsplatz zu bringen, d. h. es entfallen aufjeden
Arzt 48 Mann, wovon 21 schwer und 27 leicht verwundet sind. Der Verfasser
rechnet für den Schwerverwundeten 20 Minuten, für den Leichtverwundeten
10 Minuten Behandlung, woraus eine zwölfst findige ununterbrochene
anstrengende Arbeit sich ergibt, die sich zum Theile im Bereiche des
wirksamen Geschützertrages abspielt.
Die sanitären Vorkehrungen einer Armee werden eingebender gewürdigt,
wenn mau sie mit jener fremder Heere vergleicht — die charakteristischen Er-
gebnisse dieses Vergleiches hat der Verfasser in seinem VI. Abschnitte aus-
geführt.
Organ der miUtir-wiMeMcli»flIlohen Vereine. LIX. B»nd. 1893. BÜcher-Anzelger. 7
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XL
Bücher-Anzeiger.
Der VII. Abschnitt zeigt die Thätigkeiten des Militärarztes iu den Tcr-
schiedenen Phasen eines Krieges, u. z. im Aufmarschraume, während der
Operation lind auf dem Gefechtsfelde. Der Kranken- Abschub ist
in einem eigenen Abschnitte behandelt, den der Verfasser seinem Werk?
„Thätigkeiten im Kriege" entnommen hat.
Die Verpflegung ist ein wesentliches Moment der Hygiene; sie wird im
Kriege nm so wichtiger, wo zu hohen physischen Anstrengungen bedeutende
Überleistungen der Nerven treten und fast stets mit einer mangelhaften Er-
nährung im Zusammenhange stehen. Es ist daher sehr zweckmässig, dass der
Verfasser die „Grundsätze der Verpflegung im Kriege" gleichfalls ein-
heitlich in einem Abschnitte behandelt hat.
Der Anhang enthält nebst den Convention eilen Zeichen und den
Truppen -Signaturen drei Aufgaben aus dem Stadium des Aufmarsches,
der Operationen und des Gefechtes. Diese Aufgaben sind sehr geeignet einerseits
fär das Selbststudium, andererseits als Anleitung für diejenigen, denen die io-
strnctive Beschäftigung der Arzte obliegt.
Der „Studienbehelf" kann jedem Militärarzte, so wie jedem, der es
werden will, nur bestens empfohlen werden. F— d.
I
Anleitungen für die Ausbildung der Compagnie im Patrullen- und
Meldedienst vom Beginne der Rekruten-Ausbildung bis zur
Beendigung der jährlichen grossen Übungen. Mit einer Sammlung
von Patrullen-Aufgaben mit und ohne Gegenseitigkeit. Handbuch
für die hiezu berufenen Organe im Anschlüsse und in Ergänzung
des Instructionshuches „Der theoretisch-praktische Patrullen-
und Meldedienst". IV. Auflage. Gemeinfasslich bearbeitet von
Johann Wo lff, k. undk. Hauptmann imlnfanterie-Regimente Nr.39.
Hiezu eine Skizze. Wien. L. W. Seidel & Sohn.
In Übereinstimmung und in Ergänzung des vor kurzem in vierter
Auflage erschienenen Instructionshuches „Der theoretisch-praktische
Patrullen- und Meldedienst" hat Hauptmann Wolff die vorliegenden
„Anleitungen" verfasst. Sie sind vor allem für jene Organe bestimmt, denen
die Ausbildung der Patrullen-Commandanten und der Mannschaft obliegt und sollen
zeigen, wie sich die Ausbildung im Patrullendienste im Verlaufe eines militärischen
Ausbildungsjahres abzuspielen hätte, ohne dass hiedurch die sonstige Compagnit-
Ausbildung gestört wird
Nachdem der Verfasser in den §g. 1 und 2 die allgemeinen Grundsätze
und Anhaltspunkte für den Vorgang bei der Ausbildung feststellt, spricht er im
§. 3 über die Endziele, welche die Schulung im Patrullendienste bei der
Compagnie erreichen kann. Hienach soll 1. jeder U n tero f f ic i er, Gefreite,
sowie die C h arg e n s c h ü 1 e r eine Patrulle im Sicherungs- und taktischen
Nachrichtendienste sicher und gewandt führen und möglichst concrete Meldungen
erstatten. 2. jeder sonstige Mann der Compagnie tauglich gemacht werden,
als Gehilfe und als Bedeckung des Patrulle-Commandanten verwendet zu werden
Auf Grund dieses gesteckten Zieles entwickelt der Verfasser nun sein
Programm, wie dieses Ziel zu erreichen ist. Er entwirft hiezu vorerst eine Zeit-
Eintheilung unter Festhaltung des Grundsatzes, dass die Ausbildung mit dem Ein-
rücken der Rekruten beginnt und mit dem 20. Juni, d. i. mit jenem Tage endigt,
da die Compagnie im ganzen, daher auch im Patrullendienste, vollkommen ausgebildet
sein rauss.
Der Verfasser gelangt auf diesem Wege zu vier Abschnitten, das sind:
1. Die Zeit der Kekrutcn-Ausbildung,
2. Die Winterperiode.
3. Die Frühjahrs- und die Sommerperiode,
4. Di<* Z-it während der grossen Übungen (freizügigen Märsche).
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Bflcher-Anzeiger.
XLI
In klarer und concreter Weise erläutert nun der Verfasser den Vorgang
in der Ausbildung während jeder einzelnen dieser Perioden. Während der Rukruten-
Ausbildong soll der Mann continuirlich und consequent zum „Denken" und zum
„Beobachten" angehalten werden. Zu diesem Behufe werden vorerst die Vorfälle
des täglichen Dienstes bentitzt, sodann mechanische Übungen vorgenommen,
die den Mann in den mehr formellen Theilen seines Dienstes unterrichten sollen.
Nach diesen Übungen lernt der Mann langsam den Dienst als Flankendeckung
eines Flfigelschwarmes, als Späher, Verbindung s- und Aufklärung s-
Patrulle im Vorposten dienste, endlich als Vorpatrulle und den damit
zusammenhängenden Patrullengängen, kennen.
Die Ausbildung während der Winterperiode theilt der Verfasser in den
Unterricht in der Mannschaftsschule und jenen in der Chargenschule.
Auch für diese Periode gibt der Verfasser sehr zutreffende Winke, wie der
Patrullendienst zu lehren ist und welche Materien hiezu theoretisch vorzunehmen
sind, um eine möglichst solide Basis für die nun folgende Fr ühjahrsperiod e
zu schaffen. In dieser wird der Unterricht vorwiegend nur mehr praktisch,
d. b. im Terrain betrieben und die Fertigkeit in dem Masse gesteigert, dass in
der S ommorperiode die Führung einer Nachrichten-Patrulle unter schwierigeren
Verbältnissen und natürlich bei fein dl ic her Gegen Wirkung, wiederholt zur
Schulung gelangt. Dass bei den Manövern, am Schlüsse der gesammten
Aosbildungsperiode, auch Infanterie-Patrullen Gelegenheit finden sollten,
den Grad ihrer Fertigkeit zu erweisen, schiene wohl selbstverständlich, nichts-
destoweniger kann man es nicht selten beobachten, dass Infanterie- Nach-
richten-Patrulle n, trotz ihrer anerkannten Berechtigung, gerade bei den
Manövern fast gar nicht verwendet werden. Der Verfasser erklärt sich diesen
Umstand durch die Hast, mit der diese Übungen oft durchgeführt werden,
welche Eile den Zeitaufwand, der naturgemäss in der Verwendung von Infanterie
zur Aufklärung liegt, nicht verträgt.
Am Schlüsse seines Werkenens gibt der Verfasser 22 Beispiele für
Aufgaben, die an Infanterie-Patrullen zu stellen sind Er hofft hiedurch den
Kameraden einige Unterstützung in diesem so wichtigen Ausbildungszweige zu
bieten. Diese Hoffnung ist gewiss reichlich erfüllt; wie das Instructions buch
in seiner IV. Auflage sich mit voller Berechtigung allseits die gebührende An-
erkennung erworben hat, so werden auch die „Anleitungen" gewürdigt und mit
Dank von allen jenen aufgenommen werden, denen die Ausbildung der Mannschaft
im Patrnllendienste obliegt. F— d,
Applicatorische Besprechung der Thätigkeit des k. k. X. Corps im
Gefechte bei Trautenau am 27. Juni 1866 von Casimir Frei-
herrn von Lütgendorf, Major des k. und k. Generalstabs-
Corps. 2. Heft, a) Gefechtsperiode von 3 Uhr nach-
mittags an bis zum Schlüsse, b) Anhang mit
24 Aufgaben für applicatorische Besprechungen,
Kriegsspiele etc. Hiezu 4 Oleaten. Wien 1899. Seidel
& Sohn.
Die Erkenntnis für die hohe Wichtigkeit des Studiums der eigenen
Kriegsgeschichte dringt immer deutlicher durch. Die eine Zeit hindurch zur
Kegel gewordene Anlehnung unseres gesammten taktischen Studiums an die
Ereignisse des Feldzuges 1870/71 ist der Erkenntnis gewichen, dass einerseits
unsere Kriegsgeschichte genug Material bietet, um an Hand derselben taktische
Studien welcher Art immer, zu betreiben, dass aber andererseits das Beschäftigen
mit der eigenen Kriegsgeschichte, vom moralischen und erziehlichen
Standpunkte aus, vorzuziehen ist.
Major Freiherr von Lütgendorf hat diesen Grundsatz in die Praxis
übersetzt, indem er gleichzeitig gezeigt hat, wie man die Ereignisse der Kriegs-
geschiente zum Studium verwenden müsse. Er hat hiezu das Gefecht von
7*
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XLII
Bücher-Anzeiger.
Trautenau gewählt, in welchem die Österreichischen Truppen durch ihre
Tapferkeit gegen den weitaus besser bewaffneten Feind einen glänzenden Sieg
erfochten.
Dieses Gefecht verdient demnach Ton allen Officieren unserer Armee
genau gekannt zu werden.
Die Verarbeitung des Stoffes erfolgte in zwei Abtheilungen und einem
Anhange.
Im ersten Abschnitte (1. Heft bereits erschienen), wurde der Vormarsch
des X. Corps, das Gefecht der Brigade Mondel und der Windiscbgrätt-
Dragoner, in applicatorischer Weise in sechs Aufgaben besprochen, die in manchen
Theilen bis in die kleinsten Details ausgeführt sind.
Das nunmehr vorliegende 2. Heft enthält im zweitenAbschnitte die
Durchführung des Gefechtes von Trautenau im grossen, wobei die Kämpfe
der einzelnen Brigaden nur in Form von Betrachtungen behandelt werden.
Hiezu beginnt der Verfasser mit der Feststellung der Situation auf
dem Gefechtsfelde am 27. Juni 1866 zwischen 2 Uhr und 2 Uhr 30 Minuten
nachmittags und reiht hieran die 7. Aufgabe: Besprechung eines Angriffes
des X. Corps auf den Gegner bei Hohenbruck — Alt-Rognitz. Als Frage-
punkte werden die Erwägungen des Corps-Commandos in der Zeit zwischen
2 Uhr und 2 Uhr 15 Minuten nachmittags, sodann die „Angriffs-Disposition des
Corps-Commandos" gestellt.
Zur Förderung des geschichtlichen Studiums sind die kriegsgeschicht-
lichen Daten angeführt, die sich auf den Gefechtsact von 2 Uhr 30 Minuten
nachmittags im allgemeinen und über die Gefechtsführung seitens des Corps-
Commandos beziehen ; daran schliesst sich eine kurze Kritik in der Form von
Betrachtungen über die Massnahmen des Corps-Commandanten bis zum
Schlüsse des Gefechtes.
Die Aufgaben 8, 9 und 10 handeln von den Kämpfen der Brigaden
Grivicic, Wimpit t n und Knebel. Es sind bei diesen drei Aufgaben stets
vorerst die kriegsgeschichtlichen Ereignisse dieser Episoden kurz wiedergegeben
und hieran kritische Betrachtungen über diese Theilkämpfe geschlossen. Dadurch
nun, dass der Verfasser jene Befehle und Aufträge, die an die einzelnen Com man -
danten ergangen sind, im Wortlaute wiedergibt und sie in den Rahmen der
(iesammtaction des grösseren Körpers einfügt, bietet er dem Aufgabensteller
Gelegenheit, eine Aufgabe möglichst ähnlich jenen concreten Verhältnissen an-
zupassen, wie sie an dem Gefechtstage geherrscht haben. Einige Phantasie wird
dann genügen, das Bild möglichst lebendig zu gestalten und die Aufgabcnlöäer
nicht nur in die formelle Situation der Truppen zu versetzen, sondern ihnen
auch eine Darstellung des moralischen Zustandes derselben zu geben. Und
hierin liegt der grosse Wert der Wahl appl icatorisch -taktis c h er
Arbeiten aus der Kriegsgeschichte — es sind keine künstlich
eonstruirten Annahmen, sondern Situationen, wie sie der Krieg faktisch er-
geben hat.
Der Verfasser hat seinem zweiten Hefte einen Anhang angeschlossen,
in welchem er die Entwürfe für 24 Aufgaben ausgearbeitet hat, die alle aus
dem Rahmen des Gefechtes von Trautenau entnommen, sehr gute Vorwürfe
für taktische Arbeiten von Officieren verschiedener Chargengrade geben. In
diesen Aufgaben gelangen die drei Thätigkeiten Marsch, Ruhe und Gefecht eines
Cavallerie- und Infanterie-Regimentes, eines Detachements, einer Brigade, endlich
einer Infanterie-Truppen-Division, zur Besprechung.
Bei der sympathischen Aufnahme, die das erste Heft des Verfassers allseits
gefunden hat, unterliegt es keinem Zweifel, dass auch das zweite Heft mit
seinem reichen Inhalte allgemeine Verbreitung finden wird. Wessen Aufgabe es
ist, als Instructor oder Lehrer in taktischer Beziehung zu wirken, der wird die
applicatorische Besprechung des Gefechtes von Trautenau von Major Freiherr
von Lütgendorf nicht unbeachtet lassen; hier wird er den reichen Stoff so
zergliedert finden, dass er für die Besprechung irgend eines Thema direct darau>
'chöpfen kann. F — d.
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Bücher-Anzeiger. XLIII
»
Cavalleri$ti8che8. Über denll.Theil d es n euen Reglements,
Felddienst, Reiten etc. Wien 1899. L. W. Seidel
& Sohn.
Der anonyme Verfasser documentirt sich als ein begeisterter Verehrer
and gründlicher Kenner unserer Reiterei, das mass ihm jeder Cavallerist nach*
empfinden, der die 67 Seiten des Büchleins zn Ende liest.
Dafür, dass man das Büchlein nicht zur Seite legt, ohne es zn Ende
gelesen zn haben, hat der Verfasser gesorgt. Knapp und kurz in der Ausdrucks-
weise, treffend im Urtheil, sind seine Ausführungen, sie sind vor allem von Liebe
zu dieser schönen Waffe dictirt. Es wird kaum einen Reiterofficier geben, der
nioht fast bei jedem Abschnitte des kleinen Büchleins zugestehen wird, dass
der Verfasser mit richtigem Blicke die richtige Stelle getroffen hat.
Der 1. Abschnitt — „über den II. Theil des neuen Exercier-
Reglements für die k. und k. Cavallerie" enthält eine streng sach-
liche Kritik einiger Bestimmungen des genannten Reglements. Ein Reglement
ist ein Menschenwerk und wird daher immer antastbar sein — es muss aus
diesem Grunde schon mit Befriedigung hingenommen werden, dass diesem Theile
des Reglements im allgemeinen volles Lob zugesprochen wird. Auch die ersten
Worte des Verfassers: „Das neue Cavallerie-Reglement ist so gut verfasst, dass
sich nur wenig dagegen sagen lässt", sprechen für die Güte desselben.
Den 2. Abschnitt widmet der Verfasser dem Felddienste, wobei er
in erster Linie den Mangel einer Felddienst-Instruction bedauert.
„Gar viele Officiere betreiben und lehren den Felddienst sozusagen instinctiv,
audere wieder routinenmässig, gewohnheitsinässig, ohne sich weiter den Kopf
darüber zu zerbrechen, andere arbeiten nach einem Plane, den sie sich selbst
eutworfen haben, andere tappen gänzlich im Finstern herum". Wie wahr ist dieser
Satz ! Der Verfasser verlangt zur Abhilfe keine langathmige Bibel für alle mög-
lichen Fälle, sondern eine kurz gefasste Instruction, aus der zu entnehmen ist:
1. dasjenige, was jeder Soldat, was jeder Unterofficier, was jeder Officier bis
einschliesslich des Escadrons-Commandanten, wissen und können soll,
2. auf welche Art das, was im Felddienste gewusst und gekonnt werden soll,
zu lehren ist.
Der trefflichste Abschnitt des Büchleins ist zweifellos der 3,; er handelt
„über das Reiten der Cavallerie -Offi eiere". Über dieses Thema wird
und wurde bereits viel erörtert und geschrieben — es ist interessant eine
Stimme zu hören, die zweifellos von wohlunterrichteter Seite ertönt. Die Sätze:
„Der Cavallerie-Officier kann nie zu gut und nie zu gern reiten"!
und „Das Reiten macht noch nicht den Cavallerie-Officier aus, aber es ist die
unentbehrliche Grundlage", charakterisirt den Standpunkt des Verfassers.
Mit Recht würde er es mit Freuden begrüssen, wenn die Einsicht dieser Grund-
sätze bis in die höchsten Kreise der Waffe durchdringen würde, u. z. nicht nur
in der Theorie, sondern auch in der persönlichen Ausübung des
Reitsportes. „Wer einmal auf seinen Reiterlorbeeren ausruht, der rostet
schneller als er selbst es glaubt. Wer nur mehr theoretisch am Biertisch galoppirt
und Hindernisse nimmt, wenn draussen alles bockhart gefroren ist, der ist bald
mit seiner eigenen Reiterei fertig, und belebt nicht mehr den Reitergeist des
jungen Nachwuchses".
Als ein nützliches Mittel, die Lust am Reiten bei den Officieren zu
heben, sieht der Verfasser die Regiments-Rennen an, wenn diese richtig
angelegt, d h. wenn sie als die „Krönung aller Reiterleistungen des Jahres in
einem Officiers-Corps" angesehen werden.
Hingegen spricht der Verfasser der Betheiligung von Cavallerie-Officieren
an öffentlichen Rennen jene Bedeutung ab, die derselben oft bei-
gemessen wird.
Wenn der Officier in jeder Richtung des Reitens möglichst ferm sein Boll,
so bleibt es für den Cavallerie-Officier doch immer die wichtigste Forderung,
dass er im flotten Galopp über's Terrain reiten könne, ohne dass ihm
„Hören und Sehen- vergeht. Aus diesem Grunde hält der Verfasser sehr viel
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XLIV
Bücher-Anzeiger.
von Jagdritten hinter Hunden und fordert — allerdings als ideale Massregel —
dass jeder Cavallerie-Officier vom Lieutenant bis zum Cavallerie-
Di visionär, alljährlich einige scharfe Jagden Qber schwieriges Terrain obli-
gatorisch zu reiteu hätte, denn „keine langjährige Dienstesroutine und keine
Schulgelehrsamkeit kann beim Reiterofficier, bis in die höchsten Chargen hinauf,
das Reitenkönnen entbehrlich machen". Weiters „Gar mancher behäbiger Herr,
der schon längst kein Reitersmann mehr ist, es vielleicht auch niemals war,
trotz der Sporen und rothen Hosen, würde sich vielleicht aus seiner Stellung
herausgaloppiren, dem mit Kriegsspielen und auf dem glatten Exercierplatz nicht
beizukommen ist".
Dieser Abschnitt ist gewiss jedem, der es mit unserer Reiterei ernstlich
wohl meint, aus der Seele gesprochen.
Im 4. Abschnitte „über Auf klärungs dienst" spricht der Ver-
fasser von den. zwei Aufgaben der Cavallerie, vom Aufklären und vom Ver-
schleiern. Über die Vernachlässigung des Verschleierns haben nun schon
einige Fachmänner ihre warnende Stimme erhoben, es wäre an der Zeit der
„Verschleierung" dadurch mehr Wichtigkeit beizumessen, dass diesbezüg-
liche Bestimmungen klar und deutlich im Reglement Aufnahme finden.
„Über Verschiedenes" hat der Verfasser den 5. Abschnitt seines
Büchleins betitelt. Er führt hier, in Form von Gedankensplittern, seine Ansichten
über vielerlei unsere Reiterei betreffende Fragen an. Die Vielschreiberei
kommt da recht übel weg; weiters spricht der Verfasser über Satteldrücke
und deren Verhinderung, über den moralischen Eindruck einer Attake auf
Infanterie und hieran geknüpft, der Wunsch nach Einführung der Lanzen; über
die Kenntnis der Armeesprache — wobei der Satz hervorgehoben werden
muss: „Am Charakter der Ünterofficiere liegt noch viel mehr als an der Kennt-
nis der Armee8pracbe, und in den polnischen, ruthenischen Regimentern hätte
man bald mehr Judenschulen als Unterofficiers-Schulen, wenn man
sich streng an die Beherrschung der deutschen Sprache halten würde".
Über die Ausbildung der Rekruten, Abrichtung der Remonten und
die Beschäftigung der alten Mannschaft, über Berufs-Unteroffi eiere,
über Tüftelei und Nörgelei im Kanzleidienste, über das Verheirate tsein
des Cavallerie-Officiers, endlich über die Eigenschaften eines tüchtigen und
richtigen Commandanten, rinden sich hier Gedanken gesammelt, die von einer
eingehenden Sachkenntnis sprechen, und daher von jedem Reiterofficier gelesen
zu werden verdienen. Gewiss keiner der Leser wird das Büchlein unbefriedigt zur
Seite legen und einzig und allein nur bedauern, dass er mit dem ungenannt
sein wollenden Verfasser nicht persönlich einen Gedankenaustausch pflegen kann.
Zeitgemässe Betrachtungen über unsere taktische Ausbildung. Em
Beitrag^ zur Lösung der Frage der Ausgestaltung der Wehr-
macht Österreich-Ungarns von A. B. Wien 1899. L. W. Seidel
& Sohn.
Das Streben aller europäischen Grossmächte, ihre Stimme „im Ruthe der
Völker" auf eine solide Basis zu fundiren, führte zu jenem Wettstreit in der
Verstärkung der Armeen, dessen Folgen als schwere, wirtschaftliche Last von
den Staatsbürgern empfunden wird.
Vor allem ist es die „Zahl im Kriege", durch welche sich die u
erster Linie schreitenden Staaten, Frankreich, Deutschland und Rass-
land, das Prestige zu wahren suchten. Frankreich ist hiebei bereits an der
Grenze seiner Leistungsfähigkeit an Menschen- Material angelangt, Russ-
Und findet in seiner finanziellen Lage die Grenze für die Ausnützung seiner
allerdings weit überlegenen Bevölkerungsziffer, während Deutschland durch
seinen Volksreiehthum und die rasch wachsende Einwohnerzahl, befähigt erscheint
in diesem Wettbewerb um die quantitative Überlegenheit, vorläufig an.
längston auszuharren.
F— d.
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Bücher-Anzeiger.
Bei diesem Stande der Dinge erscheint die Frage interessant, wie sich
die österreichisch-ungarische Monarchie* zu dieser Concurreuz zu
stellen hätte. Der Erörterung dieser einschneidenden Frage ist das vorliegende
Werkchen gewidmet. „Zeitgemäss" nennt der Verfasser seine verständnis-
vollen Betrachtungen — sie sind es gewiss, wenn man sich vergegenwärtigt,
dass wir unmittelbar vor der Festsetzung des neuen Rekruten-Con-
tingentes stehen und mit der voraussichtlichen Erhöhung desselben die
Frage acut wird , in welcher Weise das dem Heere mehr zufliessende
Menschen-Material verwendet werden soll. Wir stehen „an einem bedeutungs-
vollen Wendepunkte, an dem man sich Klarheit darüber verschaffen rauss,
welche künftigen Wege einzuschlagen sein werden, um die Vertheidigungsmittel
auf eine, dem Ansehen und derGrossraachtstellung der Monarchie ge-
bärende Höhe zu bringen; ob also die Jagd nach der quantitativen
Überlegenheit der europäischen Militärstaaten auch von unserer Monarchie
mitzumachen 6ein wird, oder ob nicht die vorhandenen Kräfte und Mittel
in einer allerdings abweichenden, aber den natürlichen und staatlichen
Macbtfactoren der Monarchie vielleicht mehr Rechnung tragenden Art dazu zu
verwenden wären, um — wenn auch vielleicht nicht die q u a 1 i t a t i v e Ü b e r 1 e g e n-
heit zu erreichen, so doch dem Heere einen derartigen Zuschub an innerer
Kraft zuzuführen, der es befähigt, selbst militärisch überlegenen Staaten gegen-
über erfolgreich aufzutreten und der Monarchie den im Rathe der Völker zu-
kommenden Platz dauernd und mit Erfolg zu behaupten".
Der am 17. Februar 1899 im militär-wissenschaftlicl*en Vereine in Wien
durch den Oberst des Generalstabscorps Blasius Schemua gehaltene Vor-
trag hat den geradezu erschreckenden quantitativen Unterschied zwischen
der Wehrkraft der Monarchie und jener der übrigen Grossstaaten gezeigt und
ea haben sich berechtigte Zweifel ergeben, ob das Versäumnis in dieser Rich-
tung in absehbarer Zeit gut zu machen sein wird.
Die Betrachtungen des Verfassers hingegen sind nur der Erörterung der
Frage gewidmet, wie durch Hebung der Qualität, u. z. speciell in der
taktischen Ausbildung, die mangelnde Zahl wenigstens zum Theile wett-
zumachen wäre.
Als Leitfaden für diese Besprechung hat der Verfasser den Stoff nach
den drei wesentlichsten Factoren, Zeit, Kraft und Mittel, geordnet.
Mit ausserordentlichem Verständnis wird in dem Kapitel „Zeit" die
Sonde an die Zeiteintheilung gelegt, in der sich die Ausnützung eines
Ausbildungs-Jahres ausdrückt. Das Resultat dieser Untersuchung ist, dass die
gegenwärtig übliche Zeiteintheilung eine Änderung erfahren müsste — eine
Tbatsache, über welche schon wiederholt Stimmen laut geworden sind. Dem
Verfasser kommt das Verdienst zu, diese Frage einheitlich und überzeugend be-
leuchtet zu haben. Am Schlüsse des Kapitels „Zeit" resurairt der Verfasser
die der gegenwärtigen Zeiteintheilung anhaftenden Mängel, er begnügte sich je-
doch nicht mit dieser negativen Kritik, sondern gibt im Anschlüsse an diese Be-
trachtungen ein Programm, wie er sich die Ausnützung eines Ausbildungs-
jahres denkt. Dieses Programm verlegt die Rekruten -Ausbildung in die
Zeit der Monate November und December, während welcher Zeit die älteren
Jahrgänge Gefechts- und Felddienstübungen im Terrain vorzunehmen hätten. Die
Zeit bis halben März soll mit vorbereitenden praktischen Übungen in
der Unterabtheilung, im Bataillon und Regiment im Gefechte und Feld-
dienste, ausgenützt werden. Das Frühjahr bis Ende Juni, iu dein das Betreten
des Terrains auss c blies s lieh auf die Exercierplätzc beschränkt ist,
wäre zu thunlichst praktischer und theoretischer Ausbildung Hand in
Hand, auf den vorhandenen Übungsplätzen zu verwenden. Den Erntemonat Juli
schliesst der Verfasser gänzlich aus der Ausbildung aus und meint, er wäre als
Hitzferien aufzufassen, wobei der 2. und 3. Assentjahrgang zu den Erntearbeiten
zu beurlauben wäre. Nach der Ernte würden sodann bis 20. August Übungen in
der Unterabtheilung, bis 10. September im Bataillon, bis 20. September
im Regimente, bis 30. September in der Infanterie - Brigad e, folgen.
Den Übungen in der Inf anterie-Truppen -Division, im Corps, dann
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XLVI
Bücher-Auzeiger.
Corps-Manövern widmet das Programm die Zeit bis 20. October, woran sich
bis 2. November eine kurze Waffenruhe und die Beurlaubung des ältesten
Präsenzjahres schliesst.
In dem zweiten Kapitel „Stärke" tritt der Verfasser mit Entschieden-
heit dafür ein, dass das vorhandene Menschen-Material in erster Linie ia
einer ausgiebigen Verstärkung der besteh enden Friedenscadres
und erst in zweiter Linie zu einer Vermehrung der Zahl der Forma-
tionen zu verwenden wäre. Die Basis ffir diese Ansicht sucht der Verfasser in
der vaterländischen Geschichte, deren herrliche Beispiele uns den Weg vor-
zeichnen, den wir zu wandeln haben.
In den Jahren 1796, 1848 und 1866 war es unserer Armee vergönnt,
einem an Zahl weit überlegenen Gegner Niederlagen zu bereiten — wer konnte
es leugnen, dass diese Erfolge in dem „inneren Gehalte" der an Zahl in-
ferioren Armee zu suchen waren — inneren Gehalt zu heben, muss daher
vor allem unser Bestreben sein.
Das dritte Kapitel, „Mittel", behandelt die Frage der Übungs platze
Schon gelegentlich der Zeiteintheilung wurde dis Ausnützung des Übungs-
terrains zu jener Zeit betont, in der dasselbe betretbar ist; in dem 3. Kapitel
ist speciell die Schaffung und Ausnützung der Übungsplätze behandelt. Der Ver-
fasser tritt in erster Linie für die Schaffung von Übungslagern ein uui
plaidirt sodann für die „Beseitigung des gegenwärtigen Dislocirungs-
Systems, welches eine grosse Zahl, meist kleiner Garnisonen, im Gefolge bat
und Schaffung weniger, aber starker, thunlichst aus allen Waffen bestehender
Garnisonen, sogenannter Garnisons-Centren.
Mit gespanntem Interesse muss man den Ausführungen der „z eit ge-
rn äs sen Betrachtungen" folgen; sie enthalten eine zutreffende, streng ob-
jective, von tiefem Verständnisse für die Bedürfnisse unserer Armee dictixte
Kritik der bestehenden Verhältnisse, in einer der vitalsten Fragen unsere«
Heerwesens, die demnächst zur Entscheidung kommen muss. Möge sich die
Hoffnung erfüllen, die der Verfasser in den Worten ausspricht: „möge die Öster-
reichisch-ungarische Armee zu jenem gefürchteten Factor wiedererstehen,
der sie einst unter Radetzky, nicht infolge ihrer Stärke, sondern in-
folge ihres Geistes und ihrer, allen übrigen Heeren überlegenen Aus-
bildung war." F — d.
Dictionnaire militaire. Encyclop^die des scicnces militaires redigee
par un comite* d'officiers de toutes armes. 14° liTraison:
Intendance- Magazins. Paris et Nancy 1899, Berger-
Levrault & Cie.
Die vorliegende 14. L i e f e r u n g gehört zu dem Gesammtwerke „1 e d i c t i o n-
naire militaire", das von einem Comite* von Officieren aller Waffen redigirt,
in Frankreich erscheint. Die bisher veröffentlichten Lieferungen wurden in
den Bänden 49, 50, 52, 54, 56 und 57 des Orgaus des militär-wissenschaftlicheu
Vereines besprochen. Das fertiggestellte Werk wird zwei grosse Bände zc
1.600 Seiten umfassen und in 24 Lieferungen erscheinen. Der Preis der einzelnen
Lieferung wurde mit 3 Francs festgesetzt; es sind alle Vorbereitungen getroffen,
dass die einzelnen Lieferungen sich in Pausen von längstens zwei Monaten folgen.
Der Inhalt der 14. Lieferung zeigt von gründlicher Bearbeitung des Stoffes und
befasst sich mit der Anführung „der betreffenden militärischen Einrichtungen in
Deutschland, England, Österreich - Ungarn, Belgien, Spanien.
Italien, Russland und der Schweiz — eine Reihenfolge, die der alpha-
betischen Reihenfolge der Anfangsbuchstaben dieser Staaten entspricht. Das voll-
endete Werk wird ein sehr gutes Nachschlagebuch werden, das namentlich den
Vergleich militärischer Einrichtungen in den verschiedenen Armeen erleichtern wird.
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Bücher-Anzeiger. XL VII
B. Bibliographischer Theil.
I Tb er sieht der neueren literarischen Veröffentlichungen als Orientirungs-
brhe.lf bei Benützung von Bibliotheken und beim Ankaufe von Büchern.
Mai bis Ende Oktober 1899.
Di« im Bneher-AiiT.eigfr unter „A. Kritischer Theil* hoiproeheuen Bücher lind indem der Biblio-
graphie iingc-fichlosseuen „A u t o r e n • V er z e i c h n i * « e* uachgewieien.
X. Abtheilung. Beine Militär-Wissenschaften.
/ . Reglement», Instructionen etc. — Nichtamtliche Arbeiten über Heere»- Verfassung,
- \~eru allung, -Bekleidung, -Ausrüstung, -Diahcation, -Mobilisation. — Rang- und
Stamm- Listen.
Anders, Oberlieutenant W. Der Dienst des Wachtmeisters und Quartiermeisters
bei der Feld-Artillerie. Berlin 1899 12. 75 kr.
Anleitung für die Instandhaltung und Behandlung der 8mm Mitrailleusen M 93.
Wien 1899. 8. 40 kr.
— des Repetier-Carabiners. M. 90 Ebendaselbst 20 kr.
— des Repetier-Gewehres M. 90, M 88,90 und 8B 90. Ebendaselbst 20 kr.
— des Repetier-Gewehres M. 95. Ebendaselbst 20 kr.
— des Repetier-Stutzens M. 9.Y Ebendaselbst 30 kr.
— für dio Instandhaltung und Behandlung des Repetier-Carabiners M. 9."».
Ebendaselbst 20 kr.
Annnaire de l'armee francaise pour 1899. Paris 8 7 ft. 20 kr.
Armee, Schwarz-gelbe, — sociale Fragen. Dresden 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Armee-Eintheilung, Neueste. Vollständige Übersicht des gesammten deutschen
Reichsheeres und der kais. Marine, nebst Angabe der Standorte, d«jr
Chefs (Inhaber», Corps-, Divisions-. Brigade- und R-irim^nts-Commandeure.
35. Jahrgang. Mit 3 farbigen Tafeln. Berlin 1899. 8 24 kr.
Artillerie-Unterricht fflr die k. und k. Feld-Artillerie. Mit Abbildungen und
1 Tafel. Wien 1899. 8 Cartonirt 88 kr.
Ausbildung, Die. des einzelnen Mannes mit dem Gewehr 88. Mit 53 Abbil-
dungen. Neudruck. Berlin 1899 8. 3»> kr.
Baracdc. H. L'armee en 1900. Ce quelle est. Ce quelle devrait etre.
Paris 1899. 8. 90. kr.
Batseh,' Leitfaden für den Unterricht der Kanoniere und Fahrer der Feld-
Artillerie. Bearbeitet von Hauptmann Zw enger. 29. Auflage. Mit
8 farbigen Tafeln und zahlreichen Abbildungen Berlin 1899. 12. 4.^ kr.
Bedienungsvorschrift für die 15cm Kanone L 22 und 15cm Einirkanone I. 22
in Mittel-Pivot-Laffete C/82. Berlin 1899. 8. 24 kr.
— für die 15cm Mantelkanone L 22 etc. Berlin 1899. 8. 30 kr.
— 21cm Kanone L 30 in l'ivot-Laffete C 84. Ebendaselbst 30 kr.
Befehlsbrucken-Vorschrift Mit 43 Figuren. Berlin 1899. 12. Cartonirt 18 kr
Bekleidungsvorschrift für Off. eiere und SanitätK-üfficiere des k«"n. preus*.
Heeres. Berlin 1899. 8. 42 kr
— für die Ofhcure. Sanitäts-urtieiere und Beamten der kf»n. süchsisch'n
Armee. Vom 12. Juli 1897. Deckblätter Nr. 72-100. März 1891*.
Dresden. 12 12 kr.
Bemerkungen, Einige, zum Exercier-Reglement für die k. und k. Cavallerie 1898.
1 Th. il. Wien 1899. s. 40 kr.
Berndt, Hauptmann 0. Das neue Exercier-Reglement für die k. und k. Cavallerie. .
>. Theil, verglichen mit d»m alten. Mit 1 Tabelle. Wien 1S<><>. 8. 3" kr.
Bestimmungen ffir das XIII. (kr.n. württ ) Armee-Corps und die Cavallerie-Divi-
siun A zum Kaisermanftver 1899. Mit 5 Aiil'ir-n und 1 Muster. Stutt-
gart 1899. 12. 48 kr.
— Organisatorische für die Commando-Beh&rden am Laude der kais. Marine.
Berlin 1899. 8. 3'; kr.
Organ der niiliiür-wi.«ii<*n<«'>barViih-n Vereine. LH Band. |89 • Bü.-h« r-Au7ci0-er. 8
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XL VIII
Bücher-Anzeiger.
Bestimmungen, Organisatorische, für das Personal des Soldatenstandes der kais.
Marine. Berlin 1899. 8. 1 fl. fi6 kr.
— über die Dienstverhältnisse der Deckofficicre des Vermessungswesens
Ebendaselbst 9 kr.
— des Marine-Ingenieur-Corps. Ebendaselbst 12 kr.
— des Torpedo-Personals des Minen wesens. Ebendaselbst 24 kr.
— des Torpedo-Mechanikerpersonals und des Torpedo-Ingenieur-Corps. Eben-
daselbst 15 kr.
— des Torpedo-Personals des Torpedowesens. Ebendaselbst 18 kr.
— des Zahlmeisterpersonals. Ebendaselbst 18 kr.
— über die Ergänzung, Ausbildung und Prüfung der Subaltern- und Uuter-
beamten der Militär-Intendanturen der kön. sächsischen Armee. Dresden 1891*
8. 18 kr.
— über die Organisation der Militär-Intendanturen der kön. sächsischen
Armee. Ebendaselbst 24 kr.
Betrachtungen, Applicatorisehe, über das Excreier-Reglement der Infanterie. —
Weiss, Hauptmann. Über moderne Schlachtfeldbefestigung. Mit Figuren
(Aus: „ Militär-Wochenblatt", Jahrgang 181)9, Beiheft 5). Berlin. 8. 60 kr
Blanchonnet, E. Manuel militaire, ä Fusage des autoritCs civiles et militaires.
Paris 1899. 8. 3 Ii.
Blume, General W. v. Die Grundlagen unserer Wehrkraft. Berlin 1899.8.1 fl 80 kr
Bucher, Oberst, Dienstunterricht des kön. sächsischen Infanteristen. 17. Auf-
lage. Mit Abbildungen. Dresden 1S'.»9. 12. Cartonirt GO kr.
Buchsteiner, Feldwebel, und Loh mann. Der Feldwebel der Infanterie. Ein
Handbuch für den inneren Dienst. Berlin 1899. 12. 84 kr.
Burekart, Major J. Die Radfahrertruppe der Zukunft. Mit 7 Tat. Berlin 1899. 8. 84 kr
Eures, Hauptmann-Rechnungsführer J. Militär-Administration. Im Auftrage de5
k. und k. Keichs-Kriegsmiuisteriums bearbeitet. Wien 1899. 8. Gebunder.
in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Cavalleristisches. Über den 2 Theil des neuen (k. und k.) Reglements,
Felddienst, Reiten etc. Wien 1899. 8. 60 kr.
Deritz, F. Bebel, v. Boguslawski, Bleibtreu Neue Betrachtungen über Deutsch-
lands Heer und Wehr. Berlin 1899 8 90 kr.
Dienstalters-Liste, Vollständige, der Officiere des deutschen Reichsheeres, der
kais. Marine und der Schutztruppen, mit Angabe des Datums der Patente
zu deu früheren Dienstgraden und der Armee-Eintheilung, nach den ver-
schiedenen Waffengattungen zusammengestellt von Major G. W. 4 Ab-
theilungen. 42. Jahrgang. Mit Anhang. Vollständige Dienstaltersliste
der activen Sanitäts - Officiere des deutschen Rcichshecres, der kais.
Marine und der kais. SchuUtruppeu. 18. Jahrgang. Burg 1899. 4. 3 fl. 75 kr.
Dionsteinkommen. Das, der Officiere (activen, inactiveu und des Beurlaubten-
standes) im Frieden. Von Q. v. B. Burg 1899. 8. 60 kr.
Dienstvorschrift für die Artillerie-Schulschiffe. Entwurf. Berlin 1899.8. 45 kr.
— für die Feldzeugmeisterei. Berlin 1899. 8. 9 kr.
Dienstvorschriften für die kon. sächsische Armee. Ausgabe 1895 mit Be-
rücksichtigung der bis Mai 1899 ergangenen Abänderungen und Nach-
trägen. Nebst 1 Formular. Dresden. 12. Gebunden in Leinwand. 60 kr.
Drygalski, A. v. Ernste und heitere Bilder aus der Armee des weissen Zaren.
2 Bändchen mit 8 Abbildungen. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Lcinw. 3 fl
Eintheilung und Garnisonen des Keichsheeres am 1. October 1899. Placat
115 X 84 ')cr;i. Berlin. 42 kr.
— und Standorte des deutschen Heeres und der kais. Marine. Berichtigt
bis zum 2. October 1899 von C. Alan dt. 33. Jahrgang. (2. Ausgabe.)
Berlin. 8. 60 kr.
— und Qunrtierliste des deutschen Heeres. Nach dem Stande vom 1. Oc-
tober 1899. Mit den Neuformationen. 92. Auflage. Berlin. 8. 18 kr.
Eli.?, K. Welche Aussichten bietet der Reiehs-, Staats- und Communaldienst den
Militär- Anwärtern. Na<h amtlichen Quellen bearbeitet. 1. und 2. Theil.
Berlin 1899. 8. Zu GO kr.
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Bücher-Anzeiger.
XLIX
Engels, Oberlieutenant. Taschenbuch für den Bekratenofflcier der Infanterie.
Mit sogenanntem Kalendariuru und Notizbuch. Berlin 1*99. IG. Gebunden
in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Etat des officiers de l'armee fede*rale au lLr avril 1809. Zürich. 8. 1 fl- 50 kr.; —
in deutscher Sprache. Ebendaselbst l fl 50 kr.
-- militaire du corps de l'artillerie de France pour 1899. Paris. 8. 3 fl. 60 kr.
Exercier-Reglement für die Feld -Artillerie. Berlin 1899. 12. 78 kr.
— für die k. und k Artillerie. Entwurf. 3. Theil. Feld-Artillerie. Mit 1 Tafel.
Wien 1899. 8. 54 kr.
— für die k. und k. Artilleiie. 1. Theil. Ex^rcieren zu Fuss. Entwurf.
Wien 1899. 8 40 kr
Fahrrad Vorschrift. Berlin 1899. 12. 33 kr.
Ferber, Corvetten-Capitän. Organisation und Dienstbetrieb der kais. deutschen
Marine. 2. Auflage. Berlin 1899. 8. 1 fl. 50 kr.
Forward, Ii. Le service de l'infanterie en campagne Quelques obs^rvations sur
Instruction pratique provisoire du 24 dec. 189»>. Paris 1899. 8. 36 kr.
Garnisonkarte der deutschen Armee. 17. Auflage. Aasgabe für 1899 1900
44 5 X 57 5cm. Farbendruck. Nebst Liste der sämmtlichen Regimenter
und selbständigen Bataillon« der deutschen Armee, mit Bezeichnung der
Garnisonsorte, sowie der Armee-Corps, welchen sie angehören. Leipzig.
8. CO kr.
Gerbrecht, B. Der Militär-Anwärter. Ein Hilfsbuch für eivilversorgungsbe-
rechtigte Unterofticiere der Armee und Marine. Wiesbaden 1899. 8. Ge-
bunden in Leinwand 1 fl. 44 kr.
Gero, Hauptmann-Auditor J. Verfahren in Heiratsangelegenheiten der Officiere
und Beamten des k. und k. Heeres, der k. und k. Kriegsmarine, der k. k.
Landwehr und Gendarmerie. Budapest 1899. 8. 1 fl.
Hart, Le capitaine. Bases pour servir ä la Constitution d'uue solide ärmere co-
loniale dans les conditions les plus economiques. Paris 1899. 8. 90 kr.
— La cavalerie russe, son Organisation, son earaetere, son iustruetion stru-
tegique et tactique. Paris 1899. 8. 60 kr.
Hennings, Hauptmann A. v. Das Gefecht in der zerstreuten Ordnung. Eine An-
leitung für Officiere bei der Ausbildung des einzelnen Mannes, der Rotte,
der Gruppe, des Zuges und der Compagnie. Berlin 1899. 8 Gart. 1 fl. 50 kr.
Holzsorten-Tarif für die k. und k. Artillerie. Mit 1 Tafel. Wien 1899.8. 80 kr.
Hurt, Hauptmann F. Der Mannschafts-Unterricht der deutschen Infanterie für
die bayerischen Truppentheile bearbeitet. 14. Auflage. Mit Abbildungen
und 1 Bildnis. Leipzig 1899. 8. 30 kr.
Instruction für die Einrichtung und Verwendung des Kepetir-Carabiners M. 90.
Mit 4 farbigen Tafeln. Wien 1899. 8. 70 kr.
— des Repertirgewehres M. 9">. Mit 4 farbigen Tafeln. Ebendaselbst 70 kr.
— des Kepetir-Carabiners M. 95. Mit 4 farbigen Tafeln. Ebendaselbst 70 kr.
Instructionen für den Cavalleristen über sein Verhalten in und ausser dem
Dienste, von einem Stabsofücier. Mit 1 farbigen Bildnis, 3 farbigen üniformtaf.
und mehr als 50 Textabbildungen. 51. Auflage. Berlin 1899. 12. 36 kr.
InstmctionsDUCh für die Einjahrig-Freiwilligen des k. und k. Heeres. 8 Theile
und Beihefte 1—4 zum 7. Theile. 11. Auflage. Mit Figuren, Tafeln, Bei-
lagen und Formularen. Wien 1899. 8. 6 fl. 70 kr.
Iwanski, Hauptmann A. Applicatorische Besprechungen über das Dienst- und
Privatleben des neuernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen.
Wien 1899. 12. Gebunden in Leinwand 1 fl.
Jerram, C. S. Armies of the World. London 1899. 8. 2 fl. 52 kr.
Karte der Garnisonen des Reicbsheeres am 1. October 1899. Auf Veranlassung
des kön. preuss. Kriegsministeriums bearbeitet in der karthographischen
Abtheilung der kön. Landesaufnahme. 1:900 000. 4 Blatt zu 54 5 X 66cm.
Farbendruck. Berlin 1899. 3 fl.
Klass, Major v. Der gnte Kamerad. Ein Lern- und Lesebuch für den Dienst-
unterricht des deutschen Infanteristen. Mit 8 farbigen Tafeln und zahl-
reichen Abbildungen. 5. Auflage. Berlin 1899. 8. 33 kr.
8»
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L Bücher- Anzeiger.
Knötel, R. Uniformenkunde. 10. Band. 12 Hefte zu 5 Farbendruck mit Teir
Rathenow 1899. 8. Zu 90 kr.
Krafft, Fr. Premier-Lieutenant R Dem Hunger ausgeliefert oder Wie das Reich
für seine pensionirten Ofticiere sorgt. München 1899. 8. 36 kr.
Lasaalle, Ch. Manuel de l'organisation de l'armee et du fonctionnement de?
Services militaires. 2° edition. Paris 1899. 8. 9 fl.
Lienhart et Humbert. Les uniformes de Tarnte francaise. 32° a 46* livraisocv
Leipzig 1899. 8. Zu 96 kr.
Longchampa-Barier, Oberst Ritter v. Aus der Praxis — für die Praxis. Auf-
zeichnungen und Betrachtungen über cavalleristische Dinge. Mit 3 Tafel::
Berlin 1899. 8. 1 fl. 08 kr.
Masin, 0. Frontofficier, Nieht-Frontofficier und Militärbeamter. Ein Wort rur
Gageregulirungs-Frage. Wien 1S99. 8. 25 kr.
Massy, Le capitaine A. En campagne aux colonies. Simples exemples aux jeuc^
officiers et sous-offieiers appeles ä servil- aux colonies. Paris 1899. 8. 1 fl. 50 Lr
Menzel, Hauptmann M. Dienstunterricht. Der deutsche Infanterist. Jahrgang 15
bis 1900. Mit Abbildungen und .11 Farbendrucken. Berlin. S. 3f> kr.
Militär-Vorschriften. Taschenausgabe. (Zusammengeheilt für den Feld gebrauch >
Wien 1899. 12; — 17. Heft. Wehrvorschriften. 2. Theil. Die Erfüllen-
der Dienstpflicht im Heere und in der Kriegsmarine, vom Jahre 18?^
Mit Berücksichtigung des 1. und 5. Nachtrages. 70 kr. — 98. Her
Organische Bestimmungen für die k. und k. Pioniertruppen, vom Jahre 189v
20 kr.; — 91». Heft. Organi.-che Bestimmungen und Dienstvorschrift fax
die Militärlehrer, vom Jahre 1899. 20 kr.; — 100. Heft. Organisation d^
k. nud k. Erziehungs-Institutes für verwaiste Officierssühne, vom Jthxi
1^*99. 20 kr.; — 101. Heft. Vorschrift für den ökonomiseh-adminUratircc
Dienst der Verwaltungs-Corumissionen des k. und k. Heeres, vom Jahre 18*7
1—5. Abschnitt. 1 Ü. 20 kr. — 102. Heft. Dasselbe. 6. Abschnitt. 60 kr.
Müller, K. und L. Braun. Die Bekleidung etc. der bayrischen Armee. 3. Li
ferung München 1899. 5 fl. 40 kr.
Oidtmann, Lieutenant v. Commandobuch für jüngere Officiere, für Reserve- uni
Landwehrofficiero, sowie Fahnenjunker und Unterofficiere der Feld-Ar-
tillerie. Berlin 1899. 16. Gebunden in Leinwand. 72 kr.
O welche Lust, Soldat zu sein! Ernstrs aus den „Feriencolonien-. 2. Auflage
41.— 50. Tausend. München 1899. 8. 36 kr.
Poidloue, A. Le budget de la manne amrlaise 1899—1900. Memorandum d;
premier lord de l'amiraute. Paris 1899. 8. 75 kr.
Pulkowski, Oberst. Leitfaden für den Unterricht der Kanoniere der Fuss-
Artillerie. 13. Auflage. 31 i t 1 farbigem Bildnis und 150 Textabbildungen.
Berlin 1899. 12. 36 kr.
Rangliste der kais. deutschen Murine für das Jahr 1899. Nachtrag. (Abge-
>ehlossen am 20. Mai Redigirt im Marine-Cabiuet ) Berlin. 8. 36 kr.
— kleine, der kön. sächsischen Armee (XII. und XIX. Armee-Corps des deut-
schen Heeres) 1899. 14. Ausgabe. Abgeschlossen am 1. April. Leipzig. 8
30 kr.; 2. und 3. Nachtrag. 15 kr.
— von Beamten der kais. deutschen Marine. Abgesehlossen im Juli 1899
Redigirt im Reichs-Marineamt. Berlin l!S99. 8. 1 fl. 6S kr.
Rang- und Quartierliate der kön. preuss. Armee und des XIII. (kön. württ |
Armee-Corps für 1899. Mit den Dienstalterslisten der Generalität und der
Stabsnfüciere und einem Anhang, enthaltend die kais. Schutztruppen. Nacii
dem .Stunde vom 2- Mai 1898. Redaction: die k. Geheime Kriegskanzlei.
Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 5 tl. 40 kr. — Nachtrag 72 kr.
— des XIII. (kfin. württ ) Armee-Corps für 1899. Nebst Angabe der nicht
im Armee-Corps-Verband befindlichen Ofticiere, Militär-Beh-'-rden etc. Nach
dem Stande vom 10. Mai. Stuttgart. 8. 1 H. 50 kr.
Rangs- und Eintheilungs-Liste der k und k. Kriegsmarine. Richtig gestellt
bis 1. September 1899. Wien. 12. 70 kr.
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Bücher-Anzeiger. LI
Reichsheer, Das deutsche, und die kais. Marine. Nebst Anhang. Die kais.
Scbutztruppen für Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Süd westafrika und Kamerun.
Bearbeitet von Major D. Ecke und Inspector Karge. 10. Jahrgang.
Abgeschlossen am 9. Juni 1899. Kassel. 8. 90 kr.
Roujoti, L. de. Education morale, patriotique et militaire des equipages de la
flotte. Paris 1899. 12. 1 fl. 80 kr.
.Schnell, Rechnungsunteroföcier J. Der Einjährig-Freiwillige und der Reserve-
Officier. Ein Nachschlagebuch für Kanzleien und Unterabtheilungs-Comman-
danten und ein Rathgeber für Einjährig-Freiwillig-Aspiranten für nicht-
active und active Einjährig-Freiwillige, für Reserve-Officiere (Reserve-
Cadetten), für Berufs-Officiers-A^piranten und für Militär-Beamte in der
Reserve. 3. Auflage. Ödeuburg 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Scheidel, Rittmeister A. Taschen- Nacbschlagebuch für die Ofßciere und Offi-
ciers-Aspiranten des Beurlaubtenstandes aller Waffengattungen des deut-
schen Heeres. Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 80 kr.
Schmid, Hauptmann A. Lehrbuch für den schweizerischen Infanterie-Soldaten.
3. Auflage. Mit graphischen Tafeln. Bern 1899. 16. Cartonirt 90 kr.
Schumann, Major. Rathgeber für den Compagnie-Chef. Ein Handbuch für den
inneren und äusseren Dienst. Zugleich als 7. Auflage von: Müller-
Schwarz, der Coinpagnie-Dienst. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr.
Sclrwartzkoppen, Major v. Stichworte für Officiere und Unterofficiere der In-
fanterie bei Ertheilung des Dienstunterrichtes. 4. Auflage. Berlin 1899.
IG. In Leinwand cartonirt 36 kr.
Seidel's kleines ArmeerSehema. Dislocation und Eintheilung des k. und k. Heeres,
der k. und k Kriegsmarine, der k. k. Landwehrund der kttn. ungar. Land-
wehr. Nr. 46. Abgeschlossen am 1. November 1899. Wien. 16. 50 kr.
Stechert's Armee-Eintheilung und Quartierliste des deutschen Reiches und der
kais. Marino. Bearbeitet und herausgegeben von der Redaction des deut-
schen Soldatenhorts. 40. Jahrgang. 330. Ausgabe. Abgeschlossen am 7. Ok-
tober 1899. Berlin. 8. 45 kr. "
Tettau, Hauptmann Freiherr v. Die russische Armee in Einzelschriften. 2. bis
4. Heft. Mit Abbildungen. Belin 1899. 8. Zu 1 fl. 20 kr.
Troupes, Les. alpines en Italie et en France. Paris 1S99. 8. 90 kr.
Uhle, Oberstlieutenant. Dienst-Reglement, 1. Theil, für das k. und k. Heer.
Applicatorisch bearbeitet. Wien 1899. 12. 35 kr.
TJnger, Major, v. Drei Jahre im Sattel ein Lern- und Lesebuch für den Dieust-
unterricht des deutschen Cavalleristen. 3. Auflage Mit farbigen Tafeln,
zahlreichen Textabbildungen und 1 Bildnis. Berlin 1899. 8. Gebunden 52 kr.
Uniformen, Die, der deutschen Armee. 1. Abtheilung. Übersichtliche Farben-
darstellungen der Uniformen. 24. Auflage. (30 farbige Tafeln.) Mit aus-
führlicher Liste sämmtlicher Truppentheile und Landwehr-Bezirks-Com-
manden mit Angabe der Standquartiere. Leipzig 1899 8. 1 fl. 50 kr.
— Die, der deutschen Armee. 8 systematische Farbentafeln mit Erläuterungen,
nebst Angabe 9ämintlicher Truppentheile, ihrer Standquartiere und des
Errichtungsjahres (von Lieutenant W. Kuske). 5. Auflage. (Neue Aus-
gabe mit Nachtrag und 8 schwarzen Tafeln von Oberlieut. W. Kuske).
Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Vertheiler der Dienstbücher und Vorschriften. 7 Theil, Anbang II zur Ge-
schäftsordnung für das k. und k. Heer. Wien 1899. 4. 60 kr.
Verwaltungsanleittmg für den Führer eines Schills, auf welchem ein Ver-
waltuugsbeamt.-r nicht eingeschifft ist. Berlin 1899. 8. 45 kr.
Vorschrift für den Bootsdienst in der Marine. Berlin 1899. 12. Cartonirt 30 kr.
— für den Schriften verkehr der kön sächsischen Armee. Ausgabe 1899
Dresden. 12. Gebunden in Leinwand. 48 kr.
— für die Sicherstellung und Verwertung der Militär-Unterkünfte. Wien 1899.
4. 84 kr.
— für die Verwaltung der Militär-Veterinär-Anstalten. Berlin 1899. 8. 42 kr.
— über den Gebrauch der Infanterie-Ausrüstung M. 95. Berlin 1899. 12 9 kr.
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Bücher-Anzeiger.
Vorschrift über die Ausbildung des Büchsenmacher-Personals der Werft-Divisionen.
Berlin 1899. «. 12 kr.
— des Bottelier-Personals, sowie der Sehiffsköche. Ebendaselbst 9 kr.
— des Maschinisten- und Heizerpersonals der Werft-Divisionen. Ebendaselbst
12 kr.
— des activen Materialien-Verwalter- uud des Reserve -Materialien -Verwalter-
personals. Ebendaselbst 12 kr.
— des Schiffsbäcker-Personals. Ebendaselbst B kr.
— des Schreiber-Personals. Ebendaselbst 9 kr.
— des Signal- und Steuermanns-Personals der Matrosen-Divisionen. Eben-
daselbst 12 kr.
— des Personals der Torpedo-Abtheilungen. Ebendaselbst 24 kr.
— des Zimmermanns-Personals der Werft-Divisionen. Ebendaselbst 9 kr.
— über die persönlichen Verhältnisse des Zahlmeister-Personals in der kön.
sachsischen Armee. Dresden 1899. 8. 12 kr.
— über die Waffenübungen der Cavallerie 1891. Neuabdruck mit Einfügung
der bis Juni 1>99 ergangenen Änderungen. Mit Abbildungen. Berlin 1899.
8. 30 kr.
Vorschriften für die Ausbildung der Schiffsjungen. Berlin 1899. 8. 60 kr.
— für die Ausbildung der Seecadetten auf den Schulschiffen. Ebendaselbst
1 fl. 35 kr.
— Uber das Geschäftsverfahren bei den technischen Revisionen im Bereiche
der Marine-Artillerie-Depots und des Artillerie -Ressorts der Werften.
1. Theil. Artillerie-Depots. 2. Theil. Werften. Herlin 1899. 8. 1 fl. 6 kr.
Weise, R. Wo und wie linde ich Anstellung und Beförderung:' Kathgeber für
Militär-Anwärter. Ausgabe für das Königreich Sachsen. Meissen 1*99.
S 1 fl. 20 kr.
Welsshun, G. L. Dienstunterricht des Infanterie-Gemeinen. Fortgeführt und
nach den neuesten Bestimmungen ergänzt durch Lieutenant Weiss hun.
Mit 1 Bildnis, 3 colorirten Tafeln, 1 Karte der Armee-Corps und deren
Uniformirung, zahlreichen Abbildungen, sowie einem kurzen Abriss von
Brandenburg-Preussens Geschichte. Jahrgang. Berlin 1899. 8. 24 kr.
Werftdienstordnungr. Theil 2. Werftbetrieb. Abschnitt 5. Entwurf. Berlin 1899
8. 3 fl. 00 kr.
Wort, Ein, für unser Auditoriat. Wien 1899. 8. 40 kr.
Zwenger, Hauptmann. Unterolneier-Hanübuch lür die Feld-Artillerie. 1. Theil.
Berlin 1899. 12. 64 kr.
2. Generalsta}ta-\Vis»eiischaft und Adjutanten- Dienst. — Taktik. Strategie. Staaten-
verthtidi'jung. {b\lddi< n.*t, Märsche, Sichtrfuits- und K^ndschaßsuesen, Manöver,
thrn ret is c h - tukt isc he. A u r'gn h r «, Krieg ssp ivl. )
Aux manoeuvres et a la guerre. Propos en l'air sur la taetique de combat de
la cavalerie. Paris 1899. 8 1 Ii. •,'<> kr.
Balck, Hauptmann. Taktik. 1 Theil. 1. Halbband: Einleitung und formale Taktik
der Infanterie. 2. Aullage. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr.
Benoist, Le gcncral P. de. Pa>sage des cours d'eau par la «-avalerie. Paris 1899.
12. 1 fl. 20 kr.
Bernhardi, F. v. Unsere Cavallerie im nächsten Kriege. Berlin 1899. 8. 3 fl.
Betrachtungen, Zeitgemässe, über unsere taktische Ausbildung. Wien 1899.
8. 80 kr.
Bk'ibtreu, K. Gedankenübertragung beim grossen Generalstabe. Mit 1 eingcdr.
Skiz/e. Leipzig 18!<9. 8. 30 kr.
Callwell, Le major C. E. Petites guerres, leurs principes et leur execution.
Traduit et annote par le lieut.-col. Septans. Avee 12 croquis. Paris 1899.
8. 4 fl. SO kr.
Cavalerie divisionnaire, par un officier de cavalerie. Paris 1S99. 8. 60 kr.
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aux exereices avec cadres dans les rdgiments d'artillerie de campagne,
par le cummandant L. M. Avec 2 figures et 1 planche. Paris 1899
8. 60 kr.
Dragomirof, Le general. L'art de vaincre, de Souvarof (commonte par le general
Dragomirof). Paris 1891). 8. 90 kr.
Frisch, R. J. Considerations sur la defense de TAlg^rie-Tunisie et l'arm^e
d'Afriqne. Paris 1899. 8. 2 fl. 10 kr.
Gizycki, H. v. Strategisch-taktische Aufgaben nebst Losungen. 8. Heft. Brigade-
manOver. Mit 1 Generalstabskarte. 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Groyther, C. M. De. Tactics for Besinners London 1S99. 8. 1 fl. 80 kr.
Hasselrot, P. Taktik I. Inledning och formell taktik. Stockholm 1899. 8.
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Hoppenstedt, Hauptmann J. Unterofficier-Aufgaben. Eiu Beitrag zur Ausbildung
der Unterführer. 2. Auflag-». Mit 1 Karte und 4 Cioquis im Texte.
Berlin 1899. 8. 72 kr.
Meckel, General. Der Kriegsspiel- Apparat. 2. Auflage, mit 6 farbigen Tafeln.
Berlin 1899. 8. 72 kr.
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Niessei, Le capitaine. Guide pour le chef d'une petite unite" d'infanterie operant
la nuit. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Omnia raecum porto. Manöver-Kalender für die Infanterie, zugleich für Übungs-
reisen, Übungsritte, Kriegsspiel und taktische Arbeiten. XVI. Jahrg. 1899.
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Regis, Le lieut.-cokmel. Bmploi de ravtillerie dans la bataille. Paris 1899. 8.
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Reisner Freih. v Lichtenstern, Oberst. Die psychologischen Elemente bei
Angriff und Verteidigung. — Mühl, Oberlieutenant. Zusammenfassende
Betrachtung der Schlachten gegen die franzosische Republik im Kriege
1870/71. (Aus: „Militär-Wochenblatt", Jahrgang 1899, Beiheft 7.) Berlin.
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Rohr, Oberst F. Taschenbuch zum Gebrauohe bei taktischen Ausarbeitungen,
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Mit 4 Beilagen, 6 Skizzent.ifeln und zahlreichen Textti<:uren. (Aus: „Brau-
müller's militärische Tas* henbücher". 1. Bd.) Wien 1899. 12 Gebunden in
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Schmid, Hauptmann H. Befehlsteehnik. 2. Auflage. Mit 2 Tafeln. Wien 1899.
12 1 fl.
Schwarz, Oberst H Ritter v Daten und Anhaltspunkte für die Trnppenführung
und deren Hilfsdienst bei Marseben, Ruhe und Gelecht. 7. Auflage. Mit
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Springer, Oberst A. Edler v. Handbuch für Officiere des Generalstabes (mit
besonderer Rücksicht auf deren Dienst im Felde). 10. Auliage. Mit 12 Bei-
lagen. Wien 1899. 12. Gebunden in Leinwand 3 fl.
Stscherbatschew Der Truppendienst im Felde und die Pflichten der Comman-
danten, nach dem Reglement vom Jahre 1899 St. Petersburg. S. 3 Ü. (In
russischer Sprache.)
Vetter, Rittmeister L Programm zur Ausbildung des Cavalleristen im Feld-
dienste. Mit 1 Tabelle und 2 Karten Marburg 1899. 8. 70 kr.
Verdy du Vernois, General J. v. Studien über Truppenführung. 1. Theil. Neu
bearbeitet durch Oberst v. Gossler. A. und 4 (Schiusa-) Heft. Mit
4 Gefechtsplanen. Berlin 1*99. *. :J ti
Wedels, v, Officiers-Taschenbuch für Manöver, Übungsreisen, Kriegsspiel,
taktische Arbeiten. Mit Tabellen und Si-naturentateln. 15. Auflage vou
Hauptmann Balek. Berlin 1899. 12 In Leinwand cart. 90 kr.
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Bücher-Anzeiger.
Wolff, Hauptmann J. Anleitungen für die Ausbildung der Compagnie im Patrullen-
und Meldedienst vom Beginn der Rekiuten-Ausbildung bis zur Beendigung
der jährlichen grossen Übungen. Mit einer Sammlung von Patrullen-Auf-
gaben etc. 4. Auflage, Gemeinfasslich dargestellt. Mit 1 Skizze
Wien 189«». 12. 60 kr.
Zum Studium der Taktik. Von F. C. v. H. 3. Auflage. 2 Tüeile. Als Entwurf
gedruckt. Mit 32 Beilagen. Wien 1899. 8. 8 fl.
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Pionnier-Wcsm. Fcalutig.skrieg. — Marine (nur alfgemein Wiiseutuertc*).
Abendroth, Hauptmann. Die Zünder der preussischen Artillerie in diesem Jahr-
hundert bis zur Einfuhrung d<-r Brisanzmunition nach ihrer historischen
Entwicklung. Mit 29 Blatt Zeichnungen. Keisse 1899. 8 1 fl. 20 kr.
Alvensleben, K. v. Was muss man von der Kriegsmarine wissen? Über «ii-3
Kriegsflotten aller Kulturvölker, mit besonderer Berücksichtigung der
deutschen Aufnahme-Bedingungen. Bau und Armierung der Kriegssehife,
Kriegshäfen. Arsenale, Werften u. v. a. Berlin 1899. 8. 60 kr.
Befestigung, Die beständige, und der Festunirskriei,'. 3. Bd. Leith n er, Oberst E
Freih. v. Neueste Anschauungen. Mit 4 zum Theil farbigen Tafeln.
Wien 1899. 8. 1 fl. 80 kr.
Brassey, T. A. Naval Annual. 1899. With Plates. London 1899. 8. 11 fl. 40 kr.
Cranz, C. und K. R. Koch. Untersuchungen über Vibration des Gewehrlaufes.
I. Schwingungen in verticaler Ebene bei horizontal gehaltenem Gewehr
A Gewehre vom Typus des Mausergewehres Mod. 71. Mit Figuren und
G Tafeln. (Aus: „Abhandlungen der kön bayerischen Akademie der Wissen-
schaften-.) München 1899. 4. 1 fl. 20 kr.
Decepts, Le capitaine L. Le matöriel dartillerie de c.mpagne de l'usiue Krupp
(1892-1897). Avec 5 teures et 1 planche. Paris 1899. 8. t>0 kr.
Dick, Corvetteucapitäii C. und Doz. 0. Kretschmer. Handbuch der Seemann-
schaft. 2 Theile. 2. Auflage. Mit 050 Abbildungen, 11 Tafeln und 1 Karte.
Berlin 1899. 8 18 fl.
Dittmer, Capitän zur See. Katechismus der deutschen Kriegsmarine. Mit Titel-
bild und 174 Textabbildungen. 2 Auflage. 1899. 12. Gebunden in Lein-
wand. 2 fl. 40 kr.
Dossow's, v.. Dienstunteiricht für den Pionnier des deutschen Heeres. 2. Auflage.
Mit 8 farbigen Tafeln und zahlreichen Abbildungen. Berlin 1899. 8. 80 kr.
Grasset, Le lieut. de vaisseau A. La defense des cOtes. Avec 29 planches.
Paris 1899. 8. 6 fl.
Hart. Le capitaine A. La nouvelle artillerie de eampnsrnc Paris 1899. 8. 60 kr.
Hartmann, Oberst E. Über Fortfestuugen. Berlin 1899. 8. 30 kr.
Jahrbuch für Deutschlands Seeintcressen. Von Nauticus. Mit 14 Abbildungen
und graphischen Tafeln. Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Kipling, Pi. Eine Manöverflotte. Aus dem Englischen durch Capitän F. Lavaud.
Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Knobloch, Hauptmann W. Sammlung von Schiessaufgaben nebst Lösungen. Mit
1 Plan und 21 Beilagen. Wien 1899. 8. 1 fl. 30 kr.
Korzen, Artillerie-Ingenieur und Hauptmann L David. Taschenbuch für die
k. und k. Feld-Artillerie. 4. Auflage. Mit Figuren und 1 Bildnis. Wien 189?.
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KriegsschirTsarten, Die wichtigsten deutschen. Unter Benützung amtlichen
Materials geschildert. Mit 1 Tafel deutscher Kriegsschiffe. Leipzig 189 '
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Kntzlnigg, Hauptmann A Über den Minenkrieg und dessen Zukunft Mi:
1 Tafel. (Aus: „Mittheilnngen über Gegenstände des Artillerie- und Genie-
Wesens".) Wien 1899. 8. 70 kr.
Liehr, Major. Schiessbnch (für Jäger). Neu bearbeitet von Hauptmann v. Bosen-
berg. 11. Aufluge. Mit Figuren. Berlin 1899. 12. 12 kr.
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Küsten. Mit 9 Abbildungen. Wien 1899. 8. 1 fl. 70 kr.
Minarelli Fitz-GeTald, Oberst. Moderne Schiessausbildung. Studi* über die
neueste Schiessinstruction für die italienische Infanterie vom Jahre 1898
im Vergleich mit den analogen reglementaron Vorschriften in Deutschland,
Frankreich, Österreich-Ungarn und Russland. Mit 2 Tafeln. Wien 1899.
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Xotre marine de guerre en 1899. Les vices de son Organisation. Un programme
de reformes. Paris 1899. 12. 1 fl 50 kr.
Parra, N. Pistolets automatiques. Avec 4 Fig. et 5 planches. Paris 1899. 8.
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Poncet, Le Heut. L. L'artillerie austro-hongrojse en 1899. Paris. 8. 60 kr.
Reohe, Capit. E. Wie führe ich mein Schiff über See? Einführung in die
praktische Navigation. Mit Figuren. Kattowitz 1899. 8. Cart. 2 fl. 70 kr.
Rehm. Major P. v. Gesichtspunkte für die weitere Entwicklung der Fortification
Mit 7 Figuren und 2 Tafeln. Wien 1899. 8. 1 fl. 80 kr.
Rollinger. Obtrstlieutenant L. Vortrüge über Festungskrieg. 3. Auflage. Mit
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Auflage vom Jahre 189'.». (Von Hauptmann J. Krach er.) Wien. 12.
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Schiessvorschrift für die Feld-Artillerie. Mit Figuren und 8 Mustern. Berlin 1899.
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Schmidt, Oberlieutenant. Taktische Spatenarbeit. Praktische Beispiele zur
Feldpionnier-Vors< hrift lür die Infanterie. Mit 8 Plänen in Steindruck
und 27 Textabbildungen. Berlin 1899. 8. 1 fi. 20 kr
Siber, Hauptmann. Tafel für den Unterricht über das Gewehr SS, den Cara-
biner 8S und das Gewehr 91. 3. Auflage. Gl X 74;Vm. Farbendruck.
Berlin 1899. 60 kr.
Thomas, N. W., M. A.TheNaval Wordbook. Ein systematisches Wörterbuch marine-
technischer Ausdrücke in englischer und deutscher Sprache. Kiel 1899. 8.
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Tonrnier, E. La flotte de combat. Paris 1899. 12 75 kr.
Unterricht, Technischer, für die k. und k. Pionnier-Truppe. f>. Th eil. Mit Fig.
und G Tafeln. Wien 1899. 8. 90 kr.; — 4. Anhang zum 4. Theil 25 kr;
— 6. Anhang zum G. Theil 80 kr.
Valois, Vice-Admiral. Seemacht, Seegeltung, Seeherrschaft. Kurze Betrachtungen
über Seekriegsführung. Berlin 1899. 8 Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Vecchi e D'Adda, La marina contemporanea. Con figure. Turin 1899 IG. 3 fl.
Weiss, Hauptmann. Über moderne Sehlachtfeld-Befestigunc Mit Figuren. —
Applicatorische Betrachtungen über das Exercier-Ueirle.ment der Infanterie.
(Aus: „Militär- Wochenblatt", Jahrg. 1899, Beiheft 5.) Berlin. 8. GO kr.
Werkzengbuch für die Feldbahn-ZwiHings-Loeomotive. Herausg. : Eisenbahn-
Brigade. Berlin 1899. 12. 21 kr.
Winklar, Artillerie-Officier J Vortrüge für den k und k Waffenofficicr über
seine fachmännischen Dienstcs-Obliegenheiten. 2. Auflage. Mit G Tafeln.
Wien 1899. 8. GO kr
Witte. Oberst W. Fort>chritt»> und Veränderungen im Gebiete des WatTenwesens
in der neuesten Zeit. (Als Erjjänzunir und Fortsetzung der eremeinfass-
lichen Waffenlehre ) Kachtrag' IV. (1898 99.) Mit Abbildungen. Berlin.
8. 60 kr.
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Bücher- Anzeiger.
4. Militär -Geographie und -Statistik. Terrainhhre. Situationsxeichnen. Terrain'
Recognoscirung. (Aufnahme und Zeichnung altltre, siehe auch: II. Aufteilung, 3.)
Haardt v. Hartenthurn, V. Die militärisch wichtigsten Kartenwerke der
europäischen Staaten. Mit 8 Tafeln. (Ans: „Mittheilunsren des k. und k
miiitär-geographischen Institutes-.) Wien 1899. 8. 60 kr.
Pramberger, Hauptmann E. Behelf zum Studium der Militär-Geographie von
Mittel-Rurupa. Mit einer Karte des nordöstlichen Mittel-Europa. 3. Ad
Wien 1899. 8. 2 fl. IG kr.
Spindler, Major J. Die Signaturen der Generalstabskarten des Deutschen Reiches
1 : 100.000, Frankreich 1 : S0.000, Österreich 1 : 75 000 und Russland
1 : 126.000, nebst Erklärungen für diese Karten. Als Hilfsmittel zum
Kartenlesen zusammengestellt. 2. Auflage. München 1899. 8. 60 kr.
Wachs, Major 0. Die Etapen-trasse von England nach Indien um das Cap der
Guten Hoffuung. Berlin 1899. 8. 75 kr.
5. Geschichte des Kriegnet sens und der Kriegskunst. — KriegsgtscJiichte . — Truppen-
geschichte.
Atteridge, A. II. War» of the 'Nineties. History of the Warfare of last ten
Years of the. Nineteeth Century. London 1899. 8. 5 fl. 40 kr.
Balck, Hauptmann. Die Schlacht von Soor am SO. September 1745. — Bende-
inann, Contre-Admiral. Der Seekrieg zwischen Spanien und den Ver-
einigten Staaten von Nordamerika 1898. Mit 1 Kartenbeilage. (Aus:
„Militär-Wochenblatt14, Jahrgang 1899, Beiheft 4.) Berlin. 8. 45 kr.
Barrieres, Ch. et F. Ollivier. Historique du service de mousqueterie dans la
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Prelace de P. et V. Margueritte. Avec 33 illustrations. Paris 1899
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A. Lambert. Avec portrait. Paris 1899. 8. 90 kr.
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Hall in Tirol. Ein Lebensbild aus dem XVI. Jahrhundert. 2. Auflage mit
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Glogau 1899. 30 kr.
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Hesse-Wartegg, E. v. Siain, das Reich des weissen Elefanten. Mit 120 in den
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Karte der Donau von ihrem Ursprünge bis an die Mündung. 1 : 300 000
16 Sectionen auf 9 Blättern. 2. Auflage. Wien 1899. 4. Gebunden in Lein-
wand 1 fl. 80 kr.
— Neueste, der Schweiz , sowie der angrenzenden Gebiete. 1 : 400 000
61 X 875cm. Farbendruck. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 60 kr.
— von Kärnten. 1 : 300.000. 2. Auflage. 35 X 64cm. Farbendruck. Wien 1899.
In Leinwanddecke 45 kr.
— von Transvaal und der angrenzenden Gebiete. 1:5,000 000. 47 5 X 5 Im
Berlin 1899. 36 kr.
— zum Kaisermanöver des XIII. und XIV. Armee-Corps 1899. 1 : 200.000
28 X 34cm. Farbendruck. Bruchsal 24 kr
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dem Umschlage). Gotha 1899. Folio. 60 kr.
— der Verbreitung von Deutschen und Slaven in Osterreich. Mit statistischen
Begleitworten. 60 5 X 78cm. Farbendruck. Leipzig 1899. 1 fl. 20 kr.
— Politisch-militärische Karte von Süd-Afrika zur Veranschaulichung der
Kämpfe zwischen Buren und Engländern bis zur Gegenwart. 1 : 4,000.000
58 X 69cm. Farbendruck. Mit statistischen Begleitworten: Süd-Afrika vom
politisch-militärischen Standpunkte (auf dem Umschlag). Gotha 1899. 60 kr
Lemcke, H. Mexico, das Land und seine Leute. Mit 56 Textabbildungen, 12 Voll-
bildern und 1 Karte in Farbendrock. Berlin 1899. 4. 6 fl.
Lemire, Ch. Les cinq pays de l'Indo-Chine francaise. Avec 4 cartes, 24 gravure:
et des documents annexes. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
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16. 3 fl.
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2 fl. 10 kr.
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10 fl. 80 kr.
Mille, P. Au Congo beige. Avec carte. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.
Mittheilungen des k. und k. militär-geographiscben Institutes. 18. Band 189$
Mit 12 Tafeln. Wien 1899. 8. 1 fl. f>0 kr.
Monarchie, Die österr.-ungar., in Wort und Bild. 319.— 331. Lieferung
Wien 1899. 4. Zu 30 kr.
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Islands. London 1899 8. 5 fl. 40 kr.
Moulioras, A. Le Maroc inconnu. 2« partie. Exploration du Djebala (Marcr
septentrional). Avec carte. Paris 1899. 8. 15 fl.
Nicolaides, Le Dr C. La Macldoine. La question macCdonienne dans l'antiquit
au Moven A^e et dans la politique actuelle. Avec carte en couleur.
Berlin* 1809. 8. 4 fl. 80 kr.
Normen, H. The Peoples and Politics of the Far East. With 60 Illustrations.
London 1899. 8. 5 fl. 40 kr.
Nouveau, Le. port de Bizerte (Tunisie), >on passd son avenir. Paris 1899. 8
4 fl. 80 kr.
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Bücher-Anzeiger. LXIX
Oehler, L. In der Einsamkeit einer Südsee-Insel. 2. Auflage. Mit Abbildungen.
Basel 1899. 8. 12 kr.
Pelikan, Major Edler v. Belief- Umgebungskarte von Salzburg, nach eigenen
Modellen bearbeitet und herausgegeben. 1: 100.000. 56 X 515cm. Farben-
druck. Sahburg 1899. 1 fl. 15 kr.
Perthes', J , See-Atlas. Eine Ergänzung zu J. Perthes' Taschen- Atlas, entworfen
und bearbeitet von H. Habenich t. 24 colorirte Karten in Kupferstich
mit 127 Hafenplänen. Mit nautischen Notizen und Tabellen von F.
Knipping. 4. Auflage. Gotha 1899. 12. Gebunden in Leinwand 1 fl. 44 kr.
Pfeil, J. Graf. Studien und Beobachtungen aus der Sfldsee. Mit beigegebenen
22 Tafeln. Braunsen weig 189y. 8. 6 fl. 60 kr.
Ransome, S. Japan in Transition: Comparative Study of Progress, Policy,
Methods of Japanese since their War with China. London 1899. 8.
11 fl. 52 kr.
Reolns, 0. Le plus beau royaume sous le ciel. Notre belle France. Paris 1899.
4. 7 fl. 20 kr.
Regfei, Dr. F. Columbien. Mit Abbildungen, 33 Tafeln und 1 farbigen Karte.
Berlin 1899. 8. 5 fl. 10 kr.
Rose, H. Meine Erlebnisse auf der preussischen Expedition nach Ostasien 1860
bis 1862. Neue (Titel-) Ausgabe. Kiel (1895). 8. 48 kr.
Rüge, Dr. S. Norwegen (Land und Leute). Mit 115 Abbildungen nach photo-
graphischen Aufnahmen und einer färbigen Karte. Bielefeld 1899. 8.
Cartonirt 1 fl. 80 kr.
Sanderval, Le comte de. Conquete du Foutah-Djallon. Avec 200 gravures et
1 carte. Paris 1899. 8. 7 fl. 20 kr.
Sarre, F. Transkaakasien — Persien — Mesopotamien — Transkaspien. Land und Leute.
85 photographische Aufnahmen und Übersichtskarte einer in den Jahren 1897
bis 1898 unternommenen Reise. Mit Text. Berlin 1899. 4. In Leinwand-
Mappe 10 fl. 80 kr.
Schnlthei8s, Dr. F. G. Deutscher Volksschlag in Vergangenheit und Gegen-
wart. München 1899. 8. 60 kr.
Smith, A. H. Chinesische Charakterzüge. Deutsch frei bearbeitet von F. C.
Darbig. Mit Bildern und Original-Photographien. Würzburg 1899. 8.
3 fl. 24 kr.
Steiner, R. Am Goldstrand. Ein Bild aus dem afrikanischen Volks- und Missions-
leben. Mit 45 Bildern und 1 Karte. Basel 1899. 12. 18 kr.
Sttidnioki, L. Die Wahrheit über Sibirien. Stadien nach der Natur. Berlin 1899.
8. 1 fl. 80 kr.
Taschen-Atlas, Neuer, über alle Theile der Erde. 18 colorirte Karten mit
geographisch-statistischen Notizen (auf der Rückseite). Nebst Städtever-
zeichnis. Cannstatt 1899. Gebrochen in 12°. 36 kr.
Theihing, Die, der Erde und die Theilung Samoas. Eine Momentaufnahme in
augenblicklicher Sachlage. (Von A. Bastian.) Berlin 1899. 8. 60 kr.
Toutee, Le commandant G. J. Du Dahowey au Sahara. La nature et l'homme.
Avec carte. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.
Vallot, G. La Russie d'autrefois et la Russie d'aujourd'hui. Paris 1899. 8.
1 fl. 50 kr.
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Vivian, H. Tunisia and the Modern Barbary Pirates. London 1899. 8. 10 fl. 80 kr.
Wernadorff, F. W. v. Ein Jahr in Rhodesia (1896/97). Skizzen aus Natal und
Zululand. Selbsterlebtes. Berlin 1899. 8. 90 kr.
Wickenburg, E. Graf. Wanderungen in Ostafrika. Mit vielen Illustrationen,
3 Karten und 1 Bildnis. Wien 1899. 8. Gebunden in Leinwand 10 fl.
Widenmann, Stabsarzt Dr. A. Die Kilimandscharo-Bevölkerung. Anthropologi-
sches und Ethnographisches aus dem Dscbaggalande. Mit 11 Tafeln und
75 Textabbildungen. Gotha 1899. 8. 4 fl. 20 kr.
Woerl, L. Erzherzog Ludwig Salvator aus dem österreichischen Kaiserhause als
Forscher des Mittelmeeres. Mit 3 Illustrationen unn 1 Übersichtskarte.
Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 5 fl. 10 kr.
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LXX
Bficher-Anzeiger,
Wojejkow, A. J. Das Küstenland am Schwarzen Meere. St Petersburg 1899 &
7 fl. 20 kr. (In russischer Sprache.)
Wolf, J. Wandkarte von Europa. 1 : 4,000.000. 4 Blatt zu 65 X 83c». Farben-
druck. Stuttgart 1899. 3 fl. 96 kr.
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these Waters. With Illustrations and Maps. London 1899. 8. 6 fl. 12 kr.
3. Mathematik. Aufnahme. Zeichnungslehre. (Terrainlehre und Situationezeichnen ,
eiehe auch: 1. Abtheilung, 4.) — NaturwUtenechaften.
Arendt, Dr. R. Grundzflge der Chemie und Mineralogie. Methodisch bearbeitet.
Mit 275 Textabbildungen und 1 Buntdruck-Tafel. 7. Auflage. Hamburg 1899.
8. 1 fl. 80 kr.
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1 Bildnis. Stuttgart 1899. 8. 90 kr.
Bernthsen, Dr. A. Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie. 7. Auflage. Be-
arbeitet in Gemeinschaft mit Dr. E. Buchner. Braunschweig 1899
8. 6 fl.
Bölsche, W. Vom Bacillus zum A ifenmenschen. Naturwissenschaftliche Plaudereien.
Leipzig 1899. 8. 2 fl. 40 kr.
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8. 50 kr.
Büchner, Dr. L. Im Dienste der Wahrheit. Ausgewählte Aufsätze aus Natur
und Wissenschaft. Giessen 1899. 8. 3 fl. 60 kr.
Btinger, Dr. E. Was muss man von der Elektricität wissen? Mit Abbildungen
Berlin 1899. 8. 60 kr.
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wendungen. Leipzig 1899. 8. 4 fl. 80 kr.
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108 Figuren. München 1899. 8. 90 kr.
Encyklopftdie der Naturwissenschaften, herausgegeben von W. F ö r s t e r, A . K e n n-
gott, A. Ladenburg etc. 1. Abtheilung, 75. Lieferung. — 3. Abtheilung,
48. Lieferung. Breslau 1899. 8. 3 fl. 60 kr.
Goering, Dr. W. Die Auffindung der rein geometrischen Quadratur des Kreises
und die Theilung jedes beliebigen Winkels und Kreises in eine beliebigr
Anzahl gleicher Tl. eile. Mit 1 Tafel. Dresden 1899. 8. 60 kr.
Graetz, Dr. L. Die Elektricität und ihre Anwendungen. 8. Auflage. (Doppel-
auflage.) Mit 483 Abbildungen Stuttgart 1899. 8. 4 fl. 80 kr.
Klookmann, Dr. F. Lehrbuch der Mineralogie für Studirende und zum Selbst-
unterricht bearbeitet. 2. Auflage. Mit 498 Figuren. Stuttgart 1899. 8. 9 fl.
Lassar-Cohn, Dr. Einführung in die Chemie in leichtfasslicher Form. Mit
58 Abbildungen. Haniburg 1899 8. 2 fl. 40 kr.
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berichte der kais. Akademie der Wissenschaften".) Mit 5 Fig. Wien 1899
8. 15 kr.
Less, Dr. E. Die wissenschaftlichen Grundlagen von Wetterprognosen für kurze
und wichen für etwas langer*- Zeiträume. Braunschweig 1899. 8. 60 kr.
Liesegang, Ii. E. Beiträge zum Problem des elektrischen Fernsehens. 2. Auflage
mit Abbildungen. Düsseldorf 1899. 8. 1 fl. 80 kr.
Lutz, Dr. K. G. Wanderungen in Begleitung eines Naturkundigen. Mit Ab-
bildungen und 25 farbigen Tafeln. Stuttgart 1899. 8. Gebunden 4 fl. 80 kr.
Meyer, Dr. S. Über die magnetischen Eigenschaften der Elemente. (Aus:
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Wien. 1899. s. lf> kr.
Milde, E. Uber Aluminium und seine Verwendung. Mit Figuren. Stuttgart 1899.
8. 72 kr.
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Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 2 fl. 16 kr.
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nel rilevamento topografico. Vol. 1°. Con 5 tavole. Melfi 1899. 8. 1 fl. 50 kr.
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licher Versuch über die Bewohnbarkeit der Himmelskörper nach dem
neuesten Standpunkte der Wissenschaften. 2. Auflage. Mit 5 farbigen
Tafeln und 53 Textillustrationen. Köln 1899. 8. 4 fl. 80 kr.
Prochaska, Hauptmann C. Praktische Anleitung zur Durchführung von Gebiets-
Vermessungen und Terrain- Aufnahmen bei Anwendung eines tachymetrischen
Ausnahmsverfahrens. Mit 24 instructiven Figaren-Tafeln. Wien 1899. 8.
Cartonirt 2 fl. 20 kr.
RtChter's, V. v. Lehrbuch der anorganischen Chemie. 10. Auflage. Neu bearbeitet
von Prof. Dr. H. Klinger. Mit 68 Holzschnitten und 1 Spectraltafel.
Bonn 1899. 8. 5 fl. 40 kr.
Steeb. F. M. L. Ch. Ritter v. Die neueren Arbeiten der Mappirungs-Gruppe.
(Aus: „Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes**.)
Mit Abbildungen und 3 Tafeln. Wien 1899. 8. 60 kr.
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Monarchie. Mit Abbildungen und 1 Tafel. (Aus: „Mittheilungen des k. und k.
militär-geographischen Institutes".) Wien 1899. 8. 40 kr.
Toula, Dr. F. Verschiedene Ansichten über das Innere der Erde. Wien 1899.
8. 60 kr.
Voducek, Prof. M. Neue Theorie der Mondbewegung. Mit 2 Fig. Laibach 1899.
8. 90 kr.
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Wege, E. vom. Zwei Welträthsel und die Möglichkeit ihrer Lösung. Ein Paar
Aufsätze für Fachgelehrte und Laien, mit 1 Farbentafel. Stuttgart 1899.
8. 1 fl. 20 kr.
Wiesengrnnd, Dr. B. Die Elektricität. Ihre Erzeugung, praktische Verwendung
und Messung, mit 54 Abbildungen. 4. Auflage. (11. — 13. Tausend), theil-
weise bearbeitet von Dr. Russner. Frankfurt a. M. 1899. 8. 60 kr.
Zoologica. Original-Abhandlungen aus dem Gesammtgebiete der Zoologie. Heraus-
gegeben von Dr. C. Chun. Mit colorirten Tafeln. 27. Heft, 1. Theil.
Stuttgart 1899. 4. 16 fl. 80 kr.
4. Baukunde. Ttlegraphit. Eisenbahnen. Luftschiff fahrt. Verkehrsuesen. Handel und
Gewerbe. Technolotßsches .
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ihrer Fahrten, respective Flüge, Aufstiege (LuftschiflTahrten- Aufstiege und
-Reisen). Nebst Anhang: Moderne Vehikel zu Laude, Wasser und Luft.
Wien 1899. 8 1 fl.
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Holzschnitt. 4. Auflage. Leipzig 1899. 8. 36 kr.
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5. Auflage. Mit 581 Abbildungen. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr.
Auerbach, F. A. Münzen, Werthe, Masse und Gewichte von allen Ländern der
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Automobilisme, L\ au point de vue militaire. Etat actuel de la question.
Paris 1899. 8. 75 kr.
Baringer, Dr. W. Was muss man von der Elektrotechnik wissen ? Gemeinver-
ständlich beantwortet. 2. Auflage. (4.-6. Tausend.) Mit Illustrationen.
Berlin 1899. 8. 90 kr.
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Dr. R. Stern. 1. Band mit 198 Abbildungen. Wien 1899. 8. Gebunden in
Leinwand 6 fl. 75 kr.
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Paris 1899. 8. 2 fl. 40 kr.
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LXXII
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d'exäcution, avec 45 figures. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
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Paria 1899. 8. 2 fl. 70 kr.
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Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 2 fl. 40 kr.
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8. 12 fl. 90 kr.
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Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
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professees ä l'Ecole navale. 2e partie : Machines. Avec 246 figures. Paris 1899.
8. 5 fl. 40 kr.
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et 2 planches. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
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Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Mit 400 Abbildungen, dar-
unter 34 auf separaten Cartons. 25.— 80. (Schluss-) Lieferung. Wien 1899.
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zu deren Beseitigung, unter besonderer Berücksichtigung der Stauweiher
und Thalsperren als Reserven für Bewässerungen und Kraftanlagen.
München 1899. 8. 60 kr.
Steinmetz, Ch. P. Theorie und Berechnung der Wechselstromerscheinungen.
Deutsche Ausgabe. Mit 185 Textfiguren. 1. Hälfte. Berlin 1899. 8. 2 fl. 40 kr.
Trnohot, P. L'äclairage ä incandescence par le gaz et les liquides gazäifi6s.
Avec 70 figures. Paris 1899. 8. Cartonirt 3 fl.
Weil, J. Die Entstehung und Entwickelung unserer elektrischen Strassenbahnen.
In gemeinfasslicher Darstellung. Mit 67 Abbildungen. Leipzig 1899. 8.
I fl. 80 kr.
Wilke, Ingenieur A. Die Elektricität, ihre Erzeugung und ihre Anwendung in
Industrie und Gewerbe. Allgemein verständlich dargestellt. 4. Auflage. Mit
II Tafeln und 824 Text-Illustrationen. Leipzig 1899. 8. 5 fl. 10 kr.
Zepf, K. Einführung in die Lehre vom elektrischen Strom. Mit Nachtrag und
Abbildungen. Emmendingen 1899. 8. 42 kr.
Ziffer, Ingenieur E. A. Die Congo-Eisenbahn. Mit 18 Abbildungen, 1 Karte und
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(Affaire Dreyfus ) Paris 1899. 18. 30 kr.
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der Radfahrer Illustrirt von A. Stephan. Wien 1899. 12. 38 kr.
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XIII. (kön. württ.) Armee-Corps für den Berichtszeitraum vom 1. Oc-
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Schftfer, K , und K. Soheel, DD. Die Hygiene der Zimmerluft. Mit Abbildungen
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Schilltng, Dr. F. Compendium der diätetischen und physikalischen Heilmethoden.
Mit 122 Abbildungen. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 3 fl.
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Vereinfachung für die Praxis. Berlin 1899. 8. 4 fl. 20 kr.
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gart 1899. 8. 60 kr.
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und russischen Sprache. Enthaltend Grammatik, Wörterbuch, Conversations-
übungen. Alles mit beigesetzter Aussprache und gegenüberstehender Über-
setzung. Berlin 1899. Zu 8. 1 fl. 80 kr.
Franok, Director R. Englisches Conversationsbuch für Anfänger. Methode
Kordgien. Hamburg 1899. 12. Cartonirt ISO kr.
Gesenins und Regel. Englische Sprachlehre. Völlig neu bearbeitet von Professor
Dr. E. Regel. Halle 1899. 8. 90 kr.
Grieb, Ch. F. Englisch-deutsches und deutsch-englisches Wörterbuch. 10 Auf-
lage. 29. Lieferung. Stuttgart 1899. 8. (Zu) 30 kr.
Grimm. J. und W. Deutsches Wörterbuch 9. Band. 15. Lieferung. Leipzig 1899.
8. 1 fl. 20 kr.
Gninwald und Gatti. Italienisches Wörterbuch. 1. Theil. 10. Lieferung. Ber-
lin 1899. 8. 60 kr.
Heintze, Prof. A. Deutscher Sprachhort. Ein Stilwörterbuch. (In 6 Lieferungen.)
1. Lieferung. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Heyse's, Dr. J. Ch. A., allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremd-
wörterbuch.. 17. Auflage von Dr. E. Loewenthal. Berlin 1899. 8. Ge-
bunden in Leinwand 3 fl. 60 kr.
Hoffmann, Prof. M. Ungarisch - deutsches und deutsch - ungarisches Taschen-
wörterbuch. Mit besonderer Berücksichtigung der österr. Orthographie.
Mit vielen Beispielen und Redensarten. 2 Theile in 1 Band. Berlin 1899.
16. Gebunden in Leinwand 1 fl. SO kr.
Idiotikon, Schweizerisches. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. 39. Heft.
Frauenfeld 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
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LXXXVI
Bücher-Anieiger.
Konarski, F., und A. Inlender. Polnisches Hand Wörterbüch. 15. nnd 16. Heft.
Wien 1899. 8. Zu 30 kr.
Kordgien, Prof. G. C. Kleine portugiesische Sprachlehre. (Methode Gaspey-Otto-
Sauer). 3. Auflage. Heidelberg 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Lonsdale, A. W. Burmese Grammar and Grammatical Analysis. London 189?
8. 7 fl. 60 kr.
Loof, Director F. W. Allgemeines Fremdwörterbuch. 4. Auflage, von Dr. F.
Ball au ff. 1. und 2. Lieferung. Langensalza 1899. 8. Zu 30 kr.
Markstein, J. 1.200 Stylblüten zum Gebrauch und zur Nachhilfe der Correspondenz
im privaten Verkehre. Wien 1899. 8. 1 fl. 20 kr.
Matthias, Dr. Th. Kleiner Wegweiser durch die Schwankungen und Schwierig-
keiten des deutschen Sprachgebrauches. 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. Ge-
bunden in Leinwand 84 kr.
Methode, De la, directe dans l'enseignement des langues Vivantes. Memoire«,
de MM. Laudenbach, Passy, Delobel. Paris 1899. 8. 90 kr.
Mugica, Lehrer P. de. Einführung in die spanische Umgangssprache. Kurz-
gefasste praktische Anleitung, die spanische Sprache rasch und gründlich
zu erlernen. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 65 kr.
Muret- Sanders. Deutsch-englisches Wörterbuch. 11. Lieferung. Berlin 1899. 8.
90 kr.
Murray, J. A. H. A New English Dictionary, on historical Principles. Series II.
Part 4. London 1899. 4. 9 fl.
Oehlschläger, Prof. J. C. Englisch-deutsches und deutsch-englisches Taschen-
Wörterbuch, nebst Angabe der englischen Aussprache mit deutschen Buch-
staben und deutschen Tönen. 50. (Jubiläums-) Auflage. Philadelphia 1899.
12. Gebunden in Leinwand 2 fl. 70 kr. 0
Palm, Hauptmann R. Kurze russische Schreib- und Leseschule. Vorstufe für
jede Grammatik nebst kleinem Sprachführer für Beisende und Militärs.
Berlin 1899. 12. 60 kr.
Parylak, Prof. P. Polnisch-deutsches und deutsch-polnisches Taschenwörterbuch.
3. Auflage. Berlin 1899. 16. Gebunden in Leinwand 1 fl. 80 kr.
Petrocchi, P. Nuovo dizionario universale della lingua italiana. Mailand 1899
8. 15 fl.
Pohler, J. Bibliotheca historico-militaris. Systematische Übersicht der Er-
scheinungen aller Sprachen auf dem Gebiete der Geschichte der Kriege
und der Kriegswissenschaft seit der Erfindung der Buchdruckerkunst bi>
zum Schluss des Jahres 1880. 4. Band. 7.— 12. Heft. Leipzig 1899. 8.
Zu 1 fl. 80 kr.
Praprotnik's kleines Wörterbuch der slovenischen und deutschen Sprache.
6. Aufl. von Lehrer J. Dimnik. Laibach 1899. 8. Cartonirt 1 fl. 20 kr.
Real-Lexikon der englischen Sprache (mit Ausschluss Amerikas). Heraus-
gegeben von C. Klöpper. 37.— 40. Lieferung. Leipzig 1899. 8. Zu 90 kr.
— Französisches. Herausgegeben von C. Klöpper. 13. und 14. Lieferung.
Ebendaselbst zu 1 fl. 20 kr.
Rigutini, G. und 0. Bulle. Neues italienisch-deutsches und deutsch-italieni-
sches Wörterbuch. 15. und 16. Lieferung. Leipzig 1899. 8. Zu 60 kr.
Robolsky, K., und 0. Linnström. Neuestes Taschenwörterbuch der schwedischen
und deutschen Sprache. Nebst einer Sammlnng von Gesprächen. 2 Theile.
Berlin 1899. 16. In Leinwand cartonirt zu 90 kr.
Scanferlato, A. Lezioni italiane. Kurze praktische Anleitung zum raschen
und sicheren Erlernen der italienischen Sprache, für den mündlichen und
schriftlichen freien Gebrauch. Mit 1 farbigen Karte. Leipzig 1899. 8.
Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Scartazzini, A. Conversationsbuch. Deutsch und italienisch. 2. Aufl. Davos 1899.
12. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Schulz, Prof. F. Unterrichtsbriefe zur vollständigen Erlernung der böhmischen
Sprache in Wort und Schrift. 13 — 17. Brief. Prag 1899. 8. Zu 50 kr.
Simonsen, M. D. Lehrbuch der dänischen Sprache für die Schule und den
Selbstunterricht. 2. Auflage. Flensburg 1899. 8. 1 fl. 35 kr.
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Bücher-Anzeiger. LXXXVII
Simonyi, S., und J. Balasaa. Deutsches und ungarisches Wörterbuch. 1. Theil,
deutsch-ungarisch. Budapest 1899. 8. 3 fl.
Soerensen, Dr. I. Polnische Grammatik. 1. Hälfte. Leipzig 1899. 8. 3 fl. 60 kr.
Steinsolineider, M. Über Sprachkenntnis und Sprachkunde. Hamburg 1899.
8. 45 kr.
Sterzinger, Dr. J. V. Taschenwörterbuch der böhmischen und deutschen Sprache.
In 2 Theilen. Leipzig 1899. 16. Gebunden in Leinwand zu 1 fl. 68 kr.
Tabelle der französischen regelmässigen Conjugation. Frankfurt a. M. 1899.
8. 10 kr.
Titkin, Dr. H. Rumänisch-deutsches Wörterbuch. 5. Lieferung. Bukarest 1899.
8. 96 kr.
Valette, Lehrer. T. G. G. Kleine niederländische Sprachlehre für den Schul-
gebrauch und zum Selbstunterrichte. (Methode Gaspey-Otto-Sauer.) 2. Auf-
lage. Heidelberg 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.
Viertoljahres-Katalog der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Kriegs-
wissenschaft, Pferdekunde und Karten. Jahrgang 1899. 1. und 2. Heft.
Leipzig. 8. Zu 12 kr.
Vinson, J. Manuel de la langue hindoustani (Urdu et Hindi). Grammaire. Textes.
Vocabulaires. Paris 1899. 12. 6 fl.
Vite, L. Der perfecte Franzose oder praktischer Unterricht in der französischen
Umgangssprache für Jedermann ohne Hilfe des Lehrers. Mit Angabe der
Aussprache. 6. Auflage. Berlin 1899. 12. Cartonirt 1 fl. 35 kr.
Wagner, Prof. Ph. Die Sprachlaute des Englischen nebst Anhang: Englische
Eigennamen mit Aussprachebezeichnung. Ein Hilfsbuch für den Schul-
ung Selbstunterricht. 2. Auflage. Stuttgart 1899. 8. 1 fl. 50 kr.
8, Hof-, Staats- und genealogische Handbücher. — Verschiedenes. (Schreiben, Frei-
handzeichnen, Stenographie, Photographie, Forstwesen, Kalender etc.)
Abrüstungs-Bilderbuch. Die Friedensconferenz in der Caricatur aller Völker.
Mit 107 Bildern nach Beer, Bobb, Boscovitz u. a. Berlin 1899.
8. 1 fl.
Alge's, S., Lehrbuch der vereinfachten Stenographie. (Einigungssystem Stolze-
Schrey.) In neuer Bearbeitung herausgegeben von R. Schwarz. 24. Aufl.
Wetzikon 1899. 8. Cartonirt 60 kr.
Beyer, H.. und Dr. v. Knnowski. Die praktische Unbrauch barkeit der Steno-
taehygraphie. Zwei kritische Beiträge. Mit 2 Schrifttafeln. Kreuzburg 1899.
8. IG kr.
Clero, L. P. La Photographie des couleurs. Avec une preTace de G. Lipp-
mann. Paris 1899. 16. 1 fl. 50 kr.
Elbe, F. v. d. Monte Carlo. Indiscretionen u. Erlebnisse aus einer Spielhölle.
Minden 1899. 8. 90 kr.
Engler, M. Leitfaden znr Erlernung der Photographie. Mit 8 Abbildungen.
2. Auflage. Halle 1899. 8. 36 kr.
Goepel, L. Vorschule der Stolze'schen Fachstenographie. Berlin 1899. 8.
1 fl. 20 kr.
Heinrich'8, Prof. H., Lehrbuch der Gabelsberger'schen Stenographie. 4. Auflage.
Laibach 1899. 8. Gebunden 2 fl. 20 kr.
Hempel, K. Welche Kurzschrift ist die beste? Einige beherzigenswerte Worte
vor der Erlernung irgend eines Stenographiesystems. Berlin 1899. 8. 30 kr.
Hölscher, Dr. L. Unsere Taufnamen. Eine Erklärung über deren Sinn und Be-
deutung. Minden 1899. 12. 50 kr.
Kolde, Dr. Th. Die Heilsarmee (The Salvation Army), ihre Geschichte und ihr
Wesen. 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 95 kr.
Koss, Lehrer H. Vademecum für Gabelsberger Stenographen. Kurzgefasster
Lehrgang der deutschen Einheits-Stenographie. Aachen 1899. 16. 12 kr.
Leitfaden, Kurzer, der deutschen Stenographie (Phonostenographie). Leipzig 1899.
16. 6 kr.
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LXXXVIII
Bücher-Anzeiger.
Meyer-Heine, H. La Photographie en ballon et la teUephotographie. Paris 18<*
8. 90 kr.
Militarvereins-Kalender, Badischer. 1900. Mit Abbildungen. Karlsruhe. 8. 18 kr.
Pizzighelli, Oberstlieutenant G. Anleitung zur Photographie. 10. Auflage. Mit
186 Abbildungen und 12 Tafeln. Halle 1899. 8. 2 fl. 10 kr.
Puff, L. Gegenüberstellung der Gabelsberger sehen und der vereintachten deut-
schen Stenographie (Stolze-Schrey) bezüglich ihrer Regeln. 3. Auflage
Halle 1899. 8. 18 kr.
— und E. Stark, Methodik des stenographischen Unterrichtes. Magde-
burg 1899. 8. Cartonirt 90 kr.
Schnauss, H. Photographischer Zeitvertreib. Eine Zusammenstellung einfacher
leicht ausführbarer Beschäftigungen und Versuche mit Hilfe der Camera.
6. Auflage. Mit 133 Figuren. Düsseldorf 1899. 8. 1 fl. 50 kr.
Schöok, Lehrer Ch. Methodischer Lehrgang der Gabelsberger'schen Stenographie.
9 Theile. Stuttgart 1899. 8. Zu 66 kr.
Sonntag, Lehrer P. Praktisches Lehrbuch der vereinfachten deutschen Steno-
graphie. (System Stolze-Schrey.) 7. Auflage. 22.-26. Tausend. Berlin 1899.
8. Cartonirt 60 kr.; — Schlüssel. 2. Auflage. 30 kr.
Trutat, E. Dix lecons de Photographie. Cours prufesse" au Mussum de Toulouse.
Paris 1899. 12. 1 fl 65 kr.
Werther, 0. v. Menschenpflichten. Leipzig 1899. 8. 30 kr.
Winkuhl, F. A Anleitung zu einer abgekürzten, leicht erlernbaren Schreibweif«
Leipzig 1899. 8. 36 kr.
IV. Abtheilung. Militärische Zeitschriften.
Admiralty and Horse Gnards Gazette. London. Vierteljahrlich 3 fl. 72 kr.
Aeronaute, L\ Paris. Nur ganzjährlich 4 fl. 80 kr.
Aldershot Military Society. London. Nummerweise 30 kr.
Armeeblatt. Wien. Vierteljährlich 3 fl.
Armee, L\ illustree. Paris. Nur ganzjährlich 13 fl. 20 kr.
Armee- und Marine-Anzeiger, Deutscher. Berlin. Vierteljährlich 90 kr.
Armee- und Marine-Zeitung. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 20 kr.
Armee-Zeitung, Deutsche. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 20 kr.
— — Neue. Wien. Vierteljährlich 3 fl.
Arms and Explosives. London. Nur ganzjährlich 4 fl. 50 kr.
Army and Navy Gazette. London. Vierteljährlich 4 fl. 60 kr.
— — Journal. New-York. Nur ganzjährlich 11 fl. 85 kr.
— — Register. Washington. Nur ganzjährlich 8 fl. 25 kr.
Artillery Tidskrift Stockholm. Nur ganzjährlich 2 fl. 2ö kr.
Artillerijskij Journal. St Petersburg. Nur ganzjährlich 11 fl. 85 kr.
Aruzejnij Sbornjik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 8 fl.
Atlante del Materiale d'Artiglierla e Genio. Rom. Nur ganzjährlich 24 d
Avancement, Das Berlin Nur ganzjährlich 2 fl. 88 kr.
Belgique, La, militaire. Brüssel. Nur ganzjährlich 6 fl. 78 kr.
Biografo, II, militare. Rom. Monatlich CO kr.
Blatter, Neue militärische. Berlin. Vierteljährlich 4 fl. 10 kr.
— für Kriegsverwaltung, Schweizerische. Bern. Halbjährlich 1 fl. 36 kr.
Boletino del centro naval. Buenos Ayres. Nur ganzjährlich 30 fl. 25 kr.
Broad Arrow, The, and Naval and Military Gazette. London. Vierteljährliil
4 fl 57 kr.
Bulletin international des Societes de la Croii Rouge. Genf. Nur ganzjährig
3 fl. 50 kr.
Carnet de la Sabretache. Paris. Nur ganzjährlich 9 fl. 90 kr.
Ceroul publicatiunilor militare. Bucarest. Nur ganzjährlich 15 fl. 15 kr.
Ciroulo naval. Valparaiso. Nur ganzjährlich 30 fl. 25 kr.
Oorreo militar. Madrid. Halbjährlich 17 fl. 89 kr.
Dachende i askerie. Oonstantinopel. Nur ganzjährlich 14 fl. 46 kr.
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Bücher-Anzeiger. LXXXIX
Echo, L\ de l'armee et le Moniteur de l'armee reunis Paris. Halbjährlich 2 fl. 50 kr.
Engineering and Mining Journal. New- York. Nur ganzjährlich 13 fi. 75 kr.
Esercito, L\ italiano. Rom. Vierteljährlich 3 fl. 98 kr.
Europe, L\ militaire. Paris. Halbjährlich 9 fl. 60 kr.
France, La, militaire. Paris. Vierteljährlich 6 fl. 53 kr.
Giberne, La. Paris. Nor ganzjährlich 9 fl.
Giornale d'artiglieria e genio. Rom. Nur ganzjährlich 7 fl 2^ kr.
— di raedicina militare. Rom. Nur ganzjährlich 4 fl. 80 kr
— inedico del r. esercito e della marina. Rom. Nur ganzjährlich 15 fl.
— militare ufficiale. Rom. Nnr ganzjährlich 5 fl. 95 kr.
Heer und Flotte. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 80 kr.
Heeres-Zeitung, Deutsche.. Berlin. Vierteljährlich 3 fl. 72 kr.
— — österr.-ungar. Wien. Vierteljährlich 1 fl 30 kr
Illustraciön naval militar. Buenos-Ayres. Nur ganzjährlich 35 fl.
Ingenienrnij Journal. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 8 fl. 45 kr.
Invalid, Russkij. St. Petersburg. Vierteljährlich 8 fl.
Italia Marinara. Neapel. Nur ganzjährlich 12 fl.
Italia, L\ militare e marina. Rom. Vierteljährlich 4 fl 80 kr.
Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Berlin. Halbjährlich 8 fl. 2 kr.
Journal des sciences militaires. Paris. Nur ganzjährlich 18 fl. 5 kr.
— du Soldat. Paris. Nur ganzjährlich 3 fl.
— of the Military Service Institution. New-York. Nur ganzjährlich 12 fl. 84 kr.
— of the Royal United Service Institution London. Nur ganzjährlich 16 fl. 86 kr.
— of the United Service Institution of India. Simla. Nur ganzjährlich 6 fl. 90 kr.
— of the United States Artillery. Monroe, Va. Nur ganzjährlich 11 fl. 35 kr.
Katonai Lapok. Budapest. Vierteljährlich 2 fl.
Kriegerbaua, Das. Berlin. Vierteljährlich 30 kr.
Kriegerheil. Berlin. Monatlich 2 fl 35 kr.
Krieger- und Veteranenfreund. Augsburg. Halbjährlich 60 kr.
Krieger- Verband-Zeitung. Hamburg. Vierteljährlich 45 kr.
Kriegsruf. Der. Berlin. Vierteljährlich 90 kr.
Kriegswaffen. Rathenow. Nur gantjihrlich. 11 fl. 25 kr.
Krigsvetenskapa-Akademiens Handlingar och Tidskrift. Stockholm. Nur ganz-
jährlich 4 fl. 50 kr.
Landsturm, Unser. Wien. Vierteljährlich 2 fl. 50 kr.
Literaturblatt för Armee- und Marine. Berlin. Nur ganzjährlich 1 fl. 20 kr.
Ludovica, Akademia kozlonye. Budapest. Nur ganzjährlich 4 fl.
Marine, La, francaise. Paris. Halbjährlich 9 fl. 60 kr.
— -Review. Cleveland. Nur ganzjährlich 5 fl. 50 kr.
— -Rundschau. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 50 kr.
Memorial de artilleria. Madrid. Nur ganzjährlich 10 fl. 80 kr
— de ingenieros del ejercito. Madrid. Nur ganzjährlich 9 fl 40 kr.
Memorial de rartillerie de marine Paris. Nur ganzjährlich 7 rl 20 kr.
— des poudres et salpetres. Paris. Nur ganzjährlich 7 rl. 20 kr.
Militaert Tidskrift, Helsingfors. Nur ganzjährlich K fl 70 kr.
— Tidsskrift. Kopenhagen. Nur ganzjährlich G fl 78 kr
— — (Norsk). Christiania. Nur ganzjährlich 6 fl 75 kr.
Militaire Gids, De. Haarlem. Nur ganzjährlich 3 fl.
— Spectator, De. Breda. Nur ganz jährlich 7 fl. 75 kr.
Militar-Anwarter, Der. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 8 kr
Militärarzt, Der. Wien. Nur ganzjährlich 6 fl.
Militärisches. Leipzig. Vierteljährlich 2 fl. 85 kr
Militar-Kameradschaftsblatt. Wien. Vierteljährlich 1 fl.
— -Musiker-Zeitung, Deutsche. Berlin. Vierteljährlich 90 kr.
— -Post, IllusTrirte. Wien. Vierteljährlich 3 fl.
— -Verband, Österreichischer. Wien Vierteljährlich 1 fl.
— -Vereinsblatt, Badisches. Karlsruhe Nur ganzjährlich 1 fl. 80 kr.
— -Woohenblatt. Mit der Beilage: „Militär-Literatur-Zeitung4, und Beiheften.
Berlin. Vierteljährlich 2 fl. 30 kr
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XC Bücher-Anzeiger.
Military Gazette, Canadiau. Montreal. Nor ganzjährlich 5 fl. 50 kr.
— Information Division. Washington. (Occasional.)
Militär-Zeitnng. Wien. Vierteljahrlich 4 fl.
— — Berlin. Vierteljährlich 2 fl. 13 kr.
— — Allgemeine. Darmstadt. Nur ganzjährlich 13 fl. 4 kr.
— — Allgemeine Schweizerische. Basel. Halbjährlich 2 fl. 7 kr.
— — Illnstrirte. Wien. Vierteljährlich 2 fl. 50 kr.
Minutes of Proceedings of the Royal Artillerie Institution. Woolwich. Nur gan:-
jährlich 16 fl.
Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Wien. Bandweise 3 fl. 50 kr.
— des k. und k. militär-geographischen Institutes. Wien. Bandweise nach
dem Umfange des jeweiligen Inhaltes.
— über Gegenstände des Artillerie- und Geniewesens. Wien. Nur gani-
jährlich. Beim technischen Militär-Comite" für Mitglieder der k. und k. Wehr-
macht 5 fl. (bei directer Zustellung 6 fl ), bei der Post und im Buch-
handel 10 fl.
— aus dem Gebiete des Seewesens. Pola. Nur ganzjährlich. Beim k. und k.
hydrographischen Amte für die Armee und Marine 4 fl., bei der Post 6 rl
Monatschrift, Schweizerische, für Officiere aller Waffen. Frauenfeld. Nur gani-
jährlich 3 fl. 20 kr.
Monde, Le. militaire. Paris. Nur ganzjährlich 3 fl. 60 kr.
Moniteur. Le, de la flotte et Journal du matelot. Paris. Nur ganzjährl. 5 fl. 93 kr.
Morskoj Sbornjik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 11 fl. 44 kr.
Naval and Military Gazette. London. Vierteljährlich 2 fl. 69 kr.
Notes on Naval Progress. Washington. (Occasional.)
Officiers-Zeitung, Österreichisch-ungarische. Wien. Halbjährlich 2 fl.
Organ der militär- wissenschaftlichen Vereine. Wien. Nur ganzjährlich. Beim
Secretariat des Vereiues für Generale, Stabsofficiere, Hauptleute und üi
gleichen Rangsclassen Stehenden, ferner für Behörden, Commanden, Anstalten.
Bibliotheken und Verein«? 6 fl.. für Subaltern-Officiere, Cadetten etc. 4 fl.
für Nichtangehörige der k. und k. Kriegsmacht, sowie im Auslande 10 B
Porvenir, El, militar. Buenos Aires. Nur ganzjährlich 27 fl. 46 kr.
Proceedings of the U. S. Naval Institute. Annapolis. Nur ganzj. 10 fl. 91 kr
Professional Papers of the Corps of Royal Engineers. Chatam. Heftwei^
nach dem Umfange des jeweiligen Inhaltes.
Progres, Le, militaire. Paris. Nur ganzjährlich 9 fl. 90 kr.
Raswj&dtsohik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 6 fl.
Ratnik. Belgrad. Halbjährlich 3 fl. 50 kr.
Reiter-Zeitung, Deutsche. Charlottenburg. Vierteljährlich 90 kr.
Revista armatei. Bucarest. Halbjährlich 3 fl. 29 kr.
— cientifico militar. Barcelona. Nur ganzjährlich 6 fl. 60 kr.
— da commissao technica militar consultiva. Rio de Janeiro. Nur ganz-
jährlich 27 fl. 50 kr.
— de engheneria militar. Lissabon. Nur ganzjährlich 6 fl.
— do eiercito e da armada. Lissabon. Nur ganzjährlich 15 fl.
— general de marina. Madrid. Nur ganzjährlich 12 fl.
— maritima brazileira. Rio de Janeiro. Nur ganzjährlich 27 fl. 50 kr.
— militar. Lissabon. Nur ganzjährlich 7 fl. 14 kr.
Revue d'artillerie. Paris. Nur ganzjährlich 9 fl. 23 kr.
. — de cavalerie. Paris. Nur ganzjährlich 14 fl. 18 kr.
— de l'arme'e beige. Lüttich. Nur ganzjährlich 7 fl. 80 kr.
— des armes portatives. Villeneuve-sur-Yonne. Nur ganzjährlich 12 fl.
— des che!'s-arnmrier»-militaires. Villeneuve-sur-Yonne. Halbjährlich 6 fl.
— d'infanterie. Paris. Nur ganzjährlich 15 fl.
— du cerele militaire. Paris. Nur ganzjährlich 13 fl. 84 kr.
— du genie militaire. Paris. Nur ganzjährlich 16 fl. 20 kr.
— du service de rintendance militaire. Paris. Nur ganzjährlich 12 fl.
— Inu-rnationale. über die gesammten Armeen und Flotten. Dresden. Viertri-
jährlich 3 fl. 60 kr.
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Bücher-Anzeiger.
XCI
Revue maritime et coloniale. Paris. Nur ganzjährlich 25 fl. 80 kr.
— inilitaire. Paris. Halbjährlich 6 fl.
— militaire suisse. Lausanne. Halbjährlich 1 fl. 85 kr.
— militaire universelle. Paris. Nur ganzjährlich 15 fl.
Rivista d'artiglieria e genio. Rom. Nur ganzjährlich 12 fl.
— di cavalleria. Rom. Nur ganzjährlich 16 fl.
— di fanteria. Rom. Nur ganzjährlich 12 fl.
- raarittima. Rom. Nur ganzjährlich 15 fl.
— militare italiana. Rom. Nur ganzjährlich 12 fl.
— nautica. Turin. Nur ganzjährlich 7 fl- 20 kr.
Romanla militara. Bucarest. Halbjährlich 7 fl. 20 kr.
Rundschau, Militärische. Leipzig. Vierteljährlich 2 fl. 85 kr
Soldateufreuud, Der. Berlin. Halbjährlich 2 fl. 26 kr.
Soldaten-Freund, Der. Wien. Nur ganzjäbrlich 1 fl. 20 kr.
Soldatenhort, Deutscher. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 8 kr.
Sonntagsblatt für das Deutsche Heer. Berlin. Nur ganzjährlich 75 kr.
Speotateur, Le, militaire. Paris. Nur ganzjährlich 17 fl. 71 kr.
Streffleur's österreichische militärische Zeitschrift. Wien. Nur ganzjährlich.
Für Subaltern-Officiere, Cadetten und Unterofficiere 8 fl., von der IX. Diäten-
classe aufwärts, dann für Bibliotheken, Vereine, Commanden 10 fl., bei
der Post 12 fl.
Teknisk Tidsskrift (Norsk). Christiania. Nur ganzjährlich 5 fl. 40 kr.
United Service, The. Philadelphia. Nur ganzjährlich 5 fl. 70 kr.
Gazette, London. Nur ganzjährlich 18 fl. 30 kr.
Magazine, The, and Naval and Military Journal. London. Vierteljähr-
lich 1 fl. 70 kr.
Verordnungsblatt des k. und k. Heeres. Wien. Nur ganzjährlich. Normal- 3 fl.
Personal- 2 fl
Veteran, Der. Leipzig. Vierteljährlich 60 kr.
Vie, La, militaire. Paris. Nur ganzjährlich 4 fl. 80 kr.
Warschawskij wojennij Journal. Nur ganzjährlich 14 fl.
Wehr und Ehr. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 8 kr.
Wojennij Shornjik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 15 fl. 21 kr.
Yaoht, Le. Paris. Halbjährlich 9 fl. 60 kr.
Zeitschrift, Deutsche militärärztliche. Nebst: . Jahresbericht über die Leistungen
und Fortschritte auf dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens". Berlin. Nur
ganzjährlich 7 fl. 50 kr.
— für Brieftaubenkunde. Hannover. Nur ganzjährlich 5 fl. 12 kr.
— für historische Waffenkunde. Dresden. Vierteljährlich 2 fl.
— Kriegstechnische. Berlin. Nur ganzjährlich 6 fl.
— Schweizerische, für Artillerie und Genie. Frauenfeld. Nur ganzjährlich
3 fl. 15 kr.
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XCII
Bücher-Anzeiger.
Autoren- Verzeichnis
der im „kritischen Theileu des Bücher-Anzeigers (Band LIX) be-
sprochenen Werke, nebst dem Hinweis auf die betreffende Seite 1 j.
Andere. Der Dienst des Wachtmeisters und Quartiermeisters bei der Feld-
Artillerie. — 6.
ßalck. Taktik. 1. Theil, 1. Halbband. 2. vermehrte und verbesserte Auflage.
— 31.
Bancalari, and Kuderna. Lehr- und Handbuch für den Unterricht im deut-
schen Aufsatze militärischen Inhaltes. (Militär-Stilistik.) 3. Auflage. — 9.
Bayer. Sammlung hervorragend tapferer Tbaten der Mannschaft des k. und k.
Infanterie-Regimentes Nr. 35. — 13.
Becker. La guerre contemporaine dans les Balkans et la question d'Orient
1885-1897. - 15.
Bemerkungen, Einige, zum Exercier-Reglement. 1. Theil für die k. und k. Caval-
lerie 1898. — 4.
Berndt Das neue Exercier-Keglement fflr die k. und k. Cavallerie. 2. Theil, ver-
glichen mit dem alten. — 4.
Bernhard! Unsere Cavallerie im nächsten Kriege. — 18.
Betrachtungen, Zeitgemässe, über unsere taktische Ausbildung. — 44.
Bloch. Der Krieg. (1., 3., 6. Bund.) — 1; (2. und 4. Band.) — 17; (5. Band.»
— 30.
Blume. Die Beschießung von Paris 1870 71. - 14.
— Die Grundlagen unserer Wehrkraft. — 17.
Boguslawski. Contra Bebel und Bleibtreu. — 15.
Braumüller's militärische Taschenbücher, Band 8, siehe Iwanski.
Cavalleristisches. Über den 2. Theil des neuen Reglements, Felddienst,.
Reiten etc. — 43.
Dictionnaire militaire. Encyclop^die des sciences militaires. 14c livraison. Inten -
dance — Magasins. — 46.
Faber du Faur. Napoleon's Feldzug in Russland von 1812. Text von v. Kaussler.
— 27.
Genzinger. Studienbehelf für Militärärzte. — 39.
Gonteau. Astronomische und Physische Geographie. — 37.
Gossler, siehe Verdy.
Grünne. Unsere Fahne. — 24.
Haardt v. Hartenthurn. Die militärisch wichtigsten Kartenwerke der europäi-
schen Staaten. (Separatabdruck aus den: „Mitteilungen des k. und k.
militär-geographischen Institutes". Band 18.) — 10.
' Dl« Seitenzahlen des Bflctaer-Aim iir» rs sind hier statt mit römischen Zahl/, i mit.
iranischen Ziffern angegeb«!}.
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Bücher-Anzeiger.
XC1IL
rzbrach. Die Militär-Strafgerichtsordnung vom 1. December 1898. Bearbeitet
fflr Unterofficiere and Mannschaften. — 10.
ydebreck, von. Daaerritte. — 24.
ppenstedt. Unterofficier-Aafgaben. 2. durchgesehene Auflage. — 30.
aski Applicatorische Besprechungen über das Dienst- und Privatleben des
neaernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen. — 8.
»tus Perthe s deutscher Armee-Atlas. Bearbeitet von Langhans. Begleitworte
von Toegel. — 15.
isenberg. Vom Gesandtschafts-Attache'. Briefe über Japan und seine erste
Gesellschaft. - 12.
- (Moriz von Berg). Vom Pastorsohn zum Försten. Neue Ausgabe. — 27.
lsaler, v., siehe Faber du Faur.
cbenberger. Neue Beiträge zur Geschichte des k. und k. österreichisch-
ungarischen Militär-Sanitätswesens. Acten des k. und k. Kriegs-Archivs.
- 32.
egswaffen und Feldsanitätsdienst. — 23.
leraa, siehe Bancalari.
ghans, siehe Justus Perthe's.
tow-Vorbeck, v. Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland. 2. Band.
- 25.
Ier. Taktik des Truppen- Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde. — 8.
Mendorf, Freih. von. Applicatorische Besprechung der Thätigkeit des k. und k.
10. Corps im Gefechte bei Trautenau, 27. Juni 1866. — 41.
in. Histoire documentaire de l'aflaire Dreyfas. Rochefort ? — 38.
schner. Lehrbuch der Waffenlchre. Für Officiere aller Waffen bearbeitet.
2. Band. 2. verbesserte Auflage. — 7.
erhoffer. Der Infanteriekampf des IX. Corps vor Amanvilliers-la-Folie. — 31.
irelli-Fitzgerald. Moderne Schiessausbildung. — 3.
wetz. Aufmärsche der Cavallerie-Truppen-Division. — 5.
2 von Berg, siehe Kaisenberg.
iaoz. Statistischer Sanitätsbericht über das k. und k. Heer für die Jahre
1883—1893. Mit vergleichender Berücksichtigung der Jahre 1870—1882,
dann 1894—1896, sowie der Sanitätsstatistik fremder Armeen. — 33.
äker. Kartographische Studien. I. Schatten- und Farbenplastik. — 11.
- A habsburg-lotharingiai uralkod6haz csalädfäja. (Stammbaum des habsburg-
lothringischen Herrscherhauses.). — 13.
und Quartierliste der kön. preussischen Armee und des 13. (kön. württem-
bergischen) Arraeecorps für 1899. — 12.
n. Gesichtspunkte für die weitere Entwicklung der Fortification. — 22.
'. Taschenbuch zum Gebrauche bei taktischen Ausarbeitungen, Kriegsspielen,
taktischen Übungsritten, Manövern im Felde. 11. vermehrte Auflage. — 21.
'arz-gelbe Armee — Sociale Fragen. 2. Auflage. — 27.
cal. Die Schlacht bei Asparn und Esslingen. — 14.
Vom militärischen — 35.
iL Mortara und Novara. — 31.
in. Die russische Armee in Einzelschriften. Heft 2, 3 und 4. — 9.
eL, siehe Justus Perthe's.
k. Der Jäderin'sche Basis-Me9sapparat. (Separatabdruck aus: „Mittheilungen
dea k. und k. militär-geograpbischen Institutes". Band 18.) — 11.
Die Entwicklung der rassischen Militär-Kartographie. (Separatabdruck aus:
„Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Instituts-. Band 18.)
— 11.
XC1V
Bücher-Anzeiger.
Uhle. Dienst-Reglement 1. Theil für das k. und k. Heer. (Applicatorisch be-
arbeitet.) — 35.
Unmöglichkeit, Die, den Verwundeten auf dem Scblachtfelde Hilfe zu bringen
- 33.
Verdy, von. Studien über Truppenführung. Die Infanterie-Division im Verbände
des Armeecorps. Neu bearbeitet von Gossler. 3. und 4. (Schluss-) Heft
- 20.
Vetter. Programm zur Ausbildung des Cavalleristen im Felddienste. — 5.
Winklafv Vortrage für den k. und k. Waffenofficier über seine fachmännischen
Dienstesobliegenheiten. 2. verbesserte Auflage des „Handbuches für dir
k. und k. Waffenofficiere". — 7.
Wolf. Zeitschrift für Socialwissenschaften. 2. Jahrgang. Heft 5. — 2.
Wolff. Anleitungen für die Ausbildung der Compagnie im Patrullen- und Meide-
dienste. 4. Auflage. — 40.
— Der theoretisch-praktische Patrullen- und Meldedienst. 4. verbesserte und
vermehrte Auflage. — 29.
Zwenger. Unterofficier-Handbuch für die Feld-Artillerie. I. Theil. — 6.
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XLVII. REPERTORIUM
DER
MILITÄR- JOURNALISTIK.
(1. Janner bis 30. Juni 1899.)
Dieses Repertorium schliesst an die im XII. bis LVIII. Bande
des Organs" veröffentlichten Repertorien I bis XLVI an und umfasst
das Repertorium nunmehr im ganzen die seit 1. Jänner 1876 bis Ende
Juni 1899 in den jeweilig nachgewiesenen Zeitschriften erschienenen
beachtenswerteren Artikel.
*
Benützte Zeitschriften:
1. Stretfleur's österreichische militärische Zeitschrift. Wieu. Jänner— Juni.
2. Organ der militär-wissenschaftlichen Vereine. Wien. LVIII. Bd. Heft 1 — 6.
3. Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Wien. Noch nicht erschienen.
4 Mittheilungen über Gegenstände des Artillerie- und Genie-Wesens. Wien.
Heft 1—6.
5. Mittheilungen des k. und k. militär- geographischen Institutes. Wien.
XVIII. Band.
6. Militär-Zeitung. Wien. Nr. 1-25.
7 Armeeblatt. Wien. Nr. 1—28.
8. Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens. Pola. Heft 1—6.
9. Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Berlin. Jänner— Juni.
0. Militär-Wochenblatt nebst Beiheften. Berlin. Nr. 1—62, Beiheft 1—6.
11. Neue militärische Blätter. Berlin. Jänner— Juni.
.2. Allgemeine Militär-Zeitung. Darmstadt. Nr. 1 — 56.
.3. Deutsche Heeres-Zeitung. Berlin. Nr. 1—54.
14. Internationale Revue über die gesammten Armeen und Flotten. Dresden.
Jänner— Juni.
5. Kriegstechnische Zeitschrift für Officiere aller Watten. Berlin. Heft 1—6.
t, Jahresberichte über die Veränderungen und Fortschritte im Militärwesen.
Berlin, XXV. Jahrgang, I. und II. Thcil.
7. Wojennij Sbornjik1). St. Petersburg. Jänner— Juni
8. Artillerijskij Journal1). St. Petersburg. Jänner— Juni.
9. Ingenieurnij Journal1). St. Petersburg. Jänner und Februar.
0. Aruiemj Sbornjik1). St. Petersburg. Heft 1 und 2.
1. L'echo de l'armee. Paris. Nr. 1—27.
2. Le progres militaire. Paris Nr. 1.901—1.950.
3. Journal des sciences railitaires. Paris. Jänner— Juni.
») Die Titel der Aufsitze sind in deutscher Sprache angegeben.
Organ der njilit.-wiüenschaftl Vereine. LIX. Band 18'J'J. Repertorium, 1
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II
24. Revue du cercle militaire. Paris. Nr. I — 26.
25. Le 8pectateur militaire. Paris. Nicht eingelangt.
26. Revue militaire de l'^tranger. Paris. Nr. 854—856; (Revue militaire) Nr. 857
bis 859.
27. Revue d'artillerie. Paris. Janner— Juni.
28. Revue de cavalerie. Paris. Jänner — Juni.
29. Revue du Service de l'intendance militaire. Paris. Jänner— Juni.
30. Rivista militare italiana. Rom. Heft 1—12.
31. L'esercito italiano. Rom. Nr. 1—50.
32. Rivista d'artiglieria e genio. Rom. Jänner— Juni.
33. Journal of the Royal United Service Institution. London. Nr. 251 — 256.
34. Minutes of Proceedings of the Royal Artillery Institution. Woolwich. Heft 1—6
35. Journal of the United States Artillery. Monroe, Va. Heft 36—38.
36. La Belgique militaire. Brüssel. Nr. 1.441—1.466.
37. Revue de Parin ee beige. Lüttich. Jänner— Juni.
38. Allgemeine schweizerische Militär-Zeitung. Basel. Nr. 1—27.
39. Schweizerische Zeitschrift für Artillerie und Genie. Frauenfeld. Nr. 1—6.
40. Schweizerische Monatschrift für Officiere alier Waffen. Frauenfeld Nr. 1 — 6.
41. Revue militaire suisse. Lausanne. Nr. 1—6.
I. Heerwesen. Organisation. Administration. Verpflegung. Bekleidung
Ausrüstung. Dislocation. Mobilisation. Geist und Moral.
Anmerkung: Die den Titeln der Aufiätze beigefügten Ziffern bezeichnen die Nummer des
Heftes oder BUtte«. Bd. = Band, S. = Serie, Big. = Beilage, Beipr. = Besprechung
Im allgemeinen.
(Militärischer Geist und Moral ins-
besondere.)
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift
Ideen über moderne Verpflegung
und Ausrüstung der Infanterie. Jänn.
— Zur Abrüstungsfrage, von Oberst
B. Schemua (betreffend die Wehr-
kräfte der Grossstaaten). April.
Organ der milit -Wissenschaft!. Vereine.
Die Heere und Flotten der Gegenwart
(Bespr.). LVIII. Bd. 2, 4.
— Armee francaise et armee allemande
(Bespr). LVIII. B>1. 2.
— Zur Frage der Organisation der
Feld- Artillerie, von Hauptmann A.
W eigner XVIII. Bd. 6.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Zur Frage
der Organisation der Festungs-Ar-
tillerie, von Hauptmann Adler. 4.
Militär-Zeitung. Militärische Rundschau.
1-25.
- Selbständigkeit (von Ofticieren und
Soldaten bei der Lösung militärischer
Aufgaben). 4.
Stärkenverhältnisse der frnnzüsischeu
und deutschen Armee. 10.
Militär-Zeitung. Die moralische Erziehung
des Soldaten. 16.
Armeeblatt. Militärische Nachrichten.
1-28.
— Der Wert der Kriegserfahrung. 7.
— Noblesse oblige (betreffend den
Officiersgeist). 8.
— Die Friedens-Präsenzstärke der euro-
päischen Heere. 11.
— Die Heere und Flotten der Gegen-
wart (Bespr.). 13.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Die Heere uiid Flotten der
Gegenwart (Bespr.). 1, 5.
Jahrbücher für die deutsche Armee and
Marine. Officier und Socialdemokrat
(Bespr.). Jänn.
— Über den militärischen Geist und
dessen Pflege, von Oberlieutenant
E. RözsadeNagy Eged (Bespr. i
März.
— Die Heere und Flotten der Gegen-
wart (Bespr). April.
— Das Volk in Waffen. Heerwesen
und Kriegführung unserer Zeit
(Bespr ). April.
| — Uniformenkunde (Bespr.). April.
Militär - Wochenblalt. Noblesse oblige
(betreffend den Officiersgeist). 14.
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I
III
Militär-Wochenblatt. Die Übung de a feld-
mässigen Kochens. 36.
— Überlegenheit der Zahl. 57.
Neue militarlache Blätter. Die Heere
und Flotten der Gegenwart (Bespr.).
Jänn , März.
— Die Unterofficiersfrage in Rossland
und Frankreich. März.
— Die auswärtigen Armeen und Flotten
vor der Abrüstungs-Conferenz. Mai.
Allgem. Militär-Zeitung. Die Weltküsten
der Landesverteidigung. 10.
— Die Heere und Flotten der Gegen-
wart. (Bespr.). 28. 56.
— Ein russisches Urtheil über das
österr.-uogar., das deutsche uud das
franz&sische Officiers-Corps. 47.
Internationale Revue. Die Heere und
Flotten der Gegenwart (Bespr.). März.
Die Organisation der technischen
Waffe, von Oberstlieutenant Fro-
benius. Mai, Juni
— La question des sous-officiers en
Rassie et en France. Supplement
zum Juni-Heft.
Wojennij Sbornjik. Das Verwaltungs-
jahr 1898 bei dengrosseu westeuropäi-
schen Armeen (Österreich, Deutsch-
land, Frankreich, Italieu und Eng-
land), von W. Njedswjedzki. Jänn.
— Bemerkungen über das„ Officiers-
Corps in Deutschland, Österreich-
Ungarn und Frankreich, von W.
Burkowski. Mai.
L'echo de l'armee. L'esprit militaire. 10.
— Lea forces militaires du moude. 10.
Le progres militaire. Lea troupes alpines
en Italie et en France (revue). 1.936.
— La veritc1 au sujet du Service mili-
taire de deux ans (revue). 1.937.
— Les libe^ables en Allemagne et en
France. 1.948.
Journal des sciences militaires. Be-
trachtungen über die Organisation
der Feld-Artillerie (revuej. Mai.
Revue du cercle militaire. Le mois
militaire par le lieut.-colonel Fro-
card. 4, 8, 12, 17. 26.
— L'annee militaire en Allemagne, en
Autriche et en Italie. 6, 7.
— Les tronpes alpines en Italie et cn
France (revue). 21.
Revue militaire. I/artillerie. Organisa-
tion (revue). 8f>8.
Revue d'artillerie. I/artillerie. Organisa-
tion (revue). Juni.
Revue du tervice de L .
Extraits des publications rezentes
interessant Tadministration militaire.
Jänn.— Juni.
Rivlsta mllltare Itallana. Le truppe
alpine in Italia e in Francis. 1, 2.
— II reggimento a 4 battaglioni. 3.
— La veritä sul servitio di due anni. 7.
— I graduati di truppa e le brevi
ferme, pel capitano A. Ravel Ii.
8-10.
— II morale dei combattenti. 8.
L'esercito Itallano. L'amininistrazione
del ministero della marina in Francia
ed in Germania. 8.
— Una statistica bizzarra sugli eserciti
permanenti. 12.
— II vettovagliamento degli eserciti
moderni in tempo di guerra (re-
censione). 42.
Rivista d'artiglieria e genio. Confronto
fra le forze militari delle guarnigioni
tedesche e francesi nei territori di
frontiera. Jänn.
— L'artillerie.Organisation (recensione).
Jänn.
— Forze terrestri e marittime delle
principali potenze. März, Mai.
— Forza sul piede di pace degli eser-
citi di alcune potenze europee. Mai.
Journal of the Royal United Service
Institution. Military Notes (suinma-
rizing anj Important Information
coneerning Army Service). 251 - 256.
— Provisioning Armies in the Field
. (review). 253.
La Belflique militaire. Chronique mili-
taire 1.441 — 1.466.
— Les troupes alpines en Italie et en
France (revue). 1.459.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Beitrag
zur Frage der Corps-Artillerie. 5.
— Über die Milizen. 7.
— Moderne Reserven (Bespr.). 27.
Schweiz. Zeitschrift für Artillerie u. Genie.
Betrachtungen über die Organisation
der Feld-Artillerie (Bespr.). 3.
— Das Volk in WatTen (Bespr.). 4.
Schweiz. Monatschrift f. Officiere aller
Waffen. England und Frankreich.
Ihre militärischen Streitkräfte gegen-
einander abgewogen. 2.
— Die Heere und Flotten der Gegen-
wart (Be^pr). 4.
— Über Organisation. Ausbildung und
Verwendung von Kadfahrertruppen.
Revue militaire suisse. L'artillerie. Or-
ganisation (revue). 3.
1*
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Österreich-Ungarn
(nebst Bo snien und derHercego vina).
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Seidel'* kleines Armeeschema. (Be-
sprechung.) Jänn.
— Übersichtskarte der Dislocation des
Heeres and der Landwehren im
Jahre 1898/99 (Bespr.). J&nn.
— Rekraten und Remonten — oder
Felddienst and Kriegsbereitschaft?
(Zeitgeinasse Gedanken Aber eine
Reorganisation unserer Cavallerie).
April.
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
Einführung in das Heerwesen der
österr.-ungar. Monarchie im Felde
(Bespr ). LVIII. Bd. 1.
— Die Neuorganisation der Feld-Artil-
lerie, von Stabsofficier J. J a n k o v i 6.
LVIII. Bd. 2.
— Zur Officiersgehalt- Frage im Kaiser-
staate Österreich-Ungarn (Bespr.).
LVIII. Bd. 5.
Militär-Zeitung. 1899. (Rückblick an-
lasslich der Jahreswende.) 1.
— „Unsere Reserve- Verpflegsportion".
1.
— Wehrpflichterfüllung. 1.
— Die Amnestie. 1, 10.
— Vermehrung der Militär-Thierärzte. 1.
— Mittagskost- Vergütung. 1.
— Das Nenjahrsavancement in der
Reserve. 1.
— Jubil&ums-Ehrenzeichen für oster-
reichische Regimenter. 1.
— Kleine Nachrichten. 1—25.
— Uferlose Wünsche (betreffend die
Stellung der Militär-Ärzte). 2.
— Der Carneval und die Officiere. 2.
— Commandirungen von der Cavallerie.
3.
— Die Gagenerhöhung. 3, 11.
— Auszahlung der Militärpensionen. 3.
— Das Nachtmahl des Soldaten. 4.
— Zur Lage unserer Pensionisten. 5.
— Der schriftliche Verkehr des Reserve-
Officifrs (Bespr.). 5.
— Unser Monturwirtsehaftssvstem. 6. 8.
— Die Miniatnnnedaille gestattet, b".
— Können wir abrüsten? 7.
— Unsere Regitnents-Musikkapellen. 7.
— Garnisonswechsel. 7, 8.
— Die Anneesprache. 9.
— Neue militärische Ehrenmedaille. 9.
— Militär-Stiftungen. 9, 12.
— Das nächste Mai-Avancement. 10.
— Der Limito-Kaucbtabak. 10.
Militär-Zeitung. Veränderungen in der
Armee. 11.
— Und die Cadetten? (Zur Gagen-
erhöhung für die Officiere.) 12.
— Neue organische Bestimmungen für
die Pioniertruppen. 12.
— Das Quartiergeld. 13.
— Porsonalveränderungen. 13, 15, 20.
— Die „Zde"-Frage. 14.
— Das Mai-Avancement. 15.
— Gageerhöhung und Pensionsausinass.
16.
— Frontedienst und Bureaudienst. 17.
— Über Kosten und Wert der Wehr-
macht. 18.
— Über die Auswanderung militär-
pflichtiger Personen. 18.
— Unsere Officiersmenagen. 19.
— Seidel^ kleines Armeeschema (Bespr \
19.
— Die Tapferkeitsmedaillenzulage (auf
Lebensdauer). 21.
— Neuerungen in der MonturwirtschafL
24.
— Reorganisation der k. k. Landwehr.
24, 25.
— Arbeitercompagnien. 25.
— Eine neue Czapka. 25.
Armeeblatt. Rückblicke und Ausblicke
(zum Jahreswechsel). 1, 2.
— Das Neujahrsavancement in der
Reserve. 1.
— Die Amneätie. 1, 11, 12, 15.
— Beförderung der bei der Post com-
mandirten Mannschaft. 1.
— Die Volk8hyrane. 1.
— Wochen-Chronik (verschiedene kleine
militärische Nachrichten). 1— 2b.
— Corps-Artillerie. 2.
— Stabsofficiere der Kriegsmarine. 2.
— Spartaner und Sybariten (betreffend
die Lebensweise des Officierscorps).
3.
— Jubiläums - Erinnerungsmedaille für
fremdländ. Regimenter des Kaisers.
3.
— Das Sterbequartal. 3.
— Ehren- und Erinnerungszeichen. 4.
— Die Gageregulirungsfrage 4, 11.
— Rekruten-Elektriker. 4.
— Über die Zustellungsart von „Zög-
lingsbriefen". (Eingesendet.) 4.
— Erzherzog Friedrich's JubilÄums-
Stiftungen. 5.
— Vorschulen der Armee. 6.
— Decorationsfragen. 6.
— Für unsere Militärmusik. 6, 7, 9.
— Der Schematismus für die k. k Land»
wehr. 6.
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Armeeblatt. Der diesjährige Garrisons-
Wechsel. 7, 21.
— Demonstrationen gegen die Armee-
sprache. 7.
— Übersetzung zur k. k. Gendarmerie. 7.
— Das Tragen der Jubiläumsmedaille. 7.
— Eintragung der Erinnernngszeichen
im Schematismus. 7.
— Die Erwerbsteuer in Ungarn. 7.
— „Bürgerliche Freiheiten desOfficiers*.
8.
— Der Besuch des (k. u. k.) Heeres-
museum und die Commnnicationen
zum (Wiener) Arsenal. 8.
— Regiments«8tiftungen. 8, 11.
— Die Dienstsprache der Armee. 9.
— Militärzöglinge in Civil. 9.
— Das Cmlkleid des Officiers. 9.
— Von der Intendantur. 9.
— Mannschafts-Einberufung. 9.
— Das cisleithanische Rekrutencontin-
gent. 9.
— Stiftung für das Eisenbahnregiment
9.
Veteranen und Krieger. 10.
— Die Delegationen. 10.
— Das Hentzi-Denkmal. 11.
— Die Ehrenmedaille für 40 Jahre. 11.
— Osterglocken (zur Gageerhöhung). 13.
— Die Mannschaftsschnle. Von einem
Truppenofficier. 13.
— Auch ein Beitrag zur Gagefrage. 15.
— Veränderungen in der Generalität. 15.
— Neuerungen in der Cavallerie. 15.
— Hände weg von der österreichischen
Armee ! (betreffend die reichsdeutsche
Presse.) 16.
— Gedanken über die Reorganisation
unserer Infanterie. 16.
— Fcldsanitätsabtheilungen im Brucker
Lager. 16.
— Dienstübungen in der Verpßega-
branche. 16
— Gegen das Mantel-Kaffeebraun. 16.
— Gegen Armeesprache und Armee. 17.
— Zur „Zde«-Frage. 17.
— Ein neues Militär-Casino-Gebäude (in
Wien). 17.
— Jubiläums-Stiftung des (souveränen)
Maltheser-Ordens. 17.
— Nationale Rekruten (in Brünn). 17, 18.
— „Frontofficier, Nichtfrontofficier und
Militärbeamte44 (Bespr.). 17.
— Verhetzungen (betreffend die Presse
und die Armee). 18.
— Das Mai-Avancement, 18.
. — Unsere Veteranen. 19.
— Mitnahme von Familien nach Süd-
dalmatien und Bosnien 1^.
V
Armeeblatt. Stiftungen. 19, 21, 23.
— Mai-Avancement in der kön. ungar.
Landwehr. 21.
— Was „Civil- und „Militär* kostet
22.
— Für unsere Witwen. 23.
— Die Albrechtsdenkmals - Enthüllung
und unsere Veteranen. 23.
— Berittene Bataillons - Hornisten bei
der ungarischen Landwehr. 23.
— Meldevorschriften. 23.
— Hetz gegen das Militär. 23.
— Seidel^ kleines Armeeschema, Mai
1899 (Bespr.). 23.
— Sociale Fragen der Armee. 24.
— Ein Vademecum für den jüngeren
Officier (Bespr.). 24.
— Das „moralische Element" (in der
Armee). 25.
— Ein englisches Blatt über die österr.-
ungar. Armee. 25.
— Die Medaillenzulagen (auf Lebens-
dauer). 25.
— ArarischePferde fürReserve-Offlciere.
25.
— Mit Würde schweigen (betreffend die
Gageerhöhungsfrage). 26.
— Garnisonswechsel. 26.
— Transferirung zu Gebirgsbatterien.
26.
— Die Besteuerung fester Dienstbezüge.
26.
— Achtung vor alten Soldaten. 27.
— Die Gageerhöhung. 27.
— Ein russisches Urtheil über unser
Officierscorps. 27.
— Neues Czapkamuster. 28.
— Die Neuorganisation und Vermeh-
rung der k. k. Landwehr. 28.
Militär-Wochenblatt. Budget des k. k.
Landes- Vertheidigungs-Ministeriunis.
1.
— Inhaber-Jubiläums-Medaille. 1.
— Goldene Jubiläums-Medaille. 1.
— Versetzen von Officieren in die
HonveU 2.
— Bosnisch-hercegovini8che Infanterie.
2.
— Futterportionen für Pionnier-Haupt-
leute. 2.
— Militär-Seelsorgebezirke. 2.
— Militär-Schematismus 1899. 10.
— Mittagskostvergütung. 10.
— Beförderung von Officieranwärtern
der Reserve. 12.
— Aufführung eines Theaterstückes (in
Debreczin). 12.
— Heranziehung zur Wehrpflicbterfül-
lung. 12.
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VI
Militär-Wochenblatt. Dienstprämien. 12.
— Anstellang von Unterofficieren im
Staatsdienste. 19.
— Schulbildung der Rekruten im Statt-
haltereibezirk Triest 22.
— (K. k.) Landwehrschematismus für
• das Jahr 1899. 22
— Versetzung von Officieren in die
Gendarmerie. 22.
— Civilkleidung (der Zöglinge) in
Hirtenberg. 31.
— Pionnierinspicirende 40.
— Berittenmachung von Reserve-Offi-
cieren bei den Waffenübungen. 40.
— Gottesdienst in den Militärakademien.
40.
— Ablegung der Officierscharge. 40.
— Pör die Witwen und Kinder von
Heeresangebörigen mohammedani-
schen Glaubenbekenntnisses. 62.
— Die Tapferkeitsmedaillenzulagen 62.
— Militär-Verdienstmedaille. &>.
— Erinnerungszeichen an den Erzherzog
Albrecbt. 62.
— Gagen. 62.
— Berittene Bataillons-Hornisten. 62.
Neue militärische Blätter. Correspondenz
aus Österreich-Ungarn. Mai.
«— Zur Officiers-Gehaltsfrage im Kaiser-
staate Österreich-Ungarn (Bespr.).
Mai.
Allgem Militär-Zeitung. Einführung der
wannen Abendkost. 3.
— Zur Aufbesserung der Officiers-
gehälter. 25.
— Änderung in der Stellung der Militär-
Ärzte. 25.
— Zur Offieiersgehaltsfrage im Kaiser-
Staate Österreich-Ungarn (Bespr.).38.
«— Applicatorische Besprechungen über
das Dienst- und Privatleben des neu-
ernannten Officiers (Cadetten) der
Fusstruppen (Bespr.). f>5.
Deutsche Heeres Zeitung. Seidel s kleines
Armeeschema (Bespr.). 43.
v. Löbell'8 Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Österreich-Ungarns. 1874 — 98.
I. Theil.
L'echo d'armee. Nouvellei militaires
d'Autriche. 11.
Le progres militaire. Correspondance
militaire d'Autriche-Hongrie. 1.931,
1.935, 1.944, 1.947.
— Crgdits ne"cessaires. 1.93r>.
Revue du cercle militaire. Promotions
dans la reserve. 1.
— Etrangers astreints au Service mili-
taire. 4.
— Les hautes paies d'ancienncto. ».
Revue du cercle militaire. Les officien
de reserve. 8.
— Les d^missions dans 1 armCe. 11.
Rlvista militare italiana. Aumento dec
stipendi degli ufficiali ed impiegati
militari. 9.
— Kiordinamento dell' artiglieria
pale. 9.
— II contingente pel 1899. 10.
— Le promozioni (di maggio). lO.
L'esercito italiano. La cena calda li
soldati. 5.
La Belgique militaire. Cherte relative
des vivres. 1.446.
Allgem. Schweiz. Militär- Zeitung. Eine
neue Auszeichnung. 3.
— Das warme Nachtmahl des Soldaten.
3.
— Eine Verstärkung der Armee. 11.
— Zur au8sertourlichen Beförderung, lg.
— Die Errichtung einer Honv^d-Artil-
lerie. 18.
Schweiz. Monatsohrift für Officiere
aller Waffen. Correspondenz au>
Österreich-Ungarn. (Verschiedenes >
4 .
Revue militaire suisse. Chronique (mili-
. taire). 1, 2, 4, 6.
— Sous-officiers d'etat-raajor. 2.
— La reorganisation de l'artillerie. 4.
— La ^Organisation des pionniers. 4.
— Promotions et mutations. 6.
Belgien sammt Congo-Staat.
Militär-Zeitung. Ausrüstung mit Fahr-
rädern. 3.
Armeeblatt. Ausrüstung mit Fahr-
rädern. 3.
— Entschädigung für Verlust von
Pferden. 6.
Militär-Wochenblatt. Ausgaben für das
Heer 1899 (Congo-Staat). 19.
— Lazarethlöhnung der verheirateten
Militärpersonen. 26.
— Gliederung des Kriegsministerinms
*» 9.
— Dienstleistungen von Ausländern. 40.
— Verbot von Geschenken Unter-
gebener. 50.
— Eiserner Bestand. 61.
Neue militärische Blätter. Die Heeres-
reform. Jänner.
Allgem. Militär-Zeitung. Bestimmungen
über die im Tornister getragenen
Lebensmittel. 48.
v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Belgiens 1873—1898. I. Theil.
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VII
Le progres militaire. Nouvelles militaires
de Belgique. 1.907.
— Les tambours. 1.911.
ßevue du cercle militaire. Compagnies
de cyclistes. 6.
— Le badget de la guerre pour 1899. 18.
— Les vivres da sac. 22.
Revue militaire de Tetranger. Ve1ocip<5die
militaire. 854.
— Oeation de compagnies de cyclistes.
. 859.
Revue de cavalerie. Inderanite pour
perte de chevaui. Jänn.
RiYitta militare italiana. Scuole reggi-
mentali di canto. 1.
— Beclutaraento delT esercito. 2.
— Piccole notizie militari. 4, 6, 11.
— Aumento negli stipendi degli uffi-
ciali. 5.
— Contingente dell' esercito pel 1899. 9.
— Ministero della guerra. 11.
— L'artiglieria della guardia civica. 11.
Rivlsta d'artiglieria e genlo. Compagnie
d'artiglieria della guardia civica. Juni.
Jonmal of the Royal United Service In-
stitution. „Vivres du sac". 256.
La Belgique militaire. Pour le service
personnel. 1.441.
— Anaire Dejaer. 1.441, 1.444, 1.445.
— Cbronique militaire (beige). 1.441
bis 1.466.
— Tenue des ordonnances. 1.441.
— Legion mexicaine. 1.442.
— Les brimades. 1.442.
— La Situation actuelle et Tavancement
dans Tartillerie. 1.442, 1.446.
— Le roanuel d'administration (revue).
1.442, 1.449, 1.454.
— La force publique du Congo. 1.443.
— De'ge'ne'rescence. 1.443.
— L'avancement des sous-ofticiers des
ecolea regimentaires. 1.443.
— Modification ministerielle. 1.444.
— Garde civique. 1.444, 1.464.
— Avantagts aecordes aux militaires
mariös. 1.445-
— Signatures illisibles. 1.445.
— Augmentation de traitement. 1.446,
1.447.
— La liquidation des pensions de re-
traite. 1.446.
— Au ministere de la guerre (tlisposi-
tions). 1.447.
- Le mess (des officiers). 1.447.
— Les tambours (suppression ?) 1447,
1.448.
— La garde civique et Tarmte. 1.448.
— Les ordonnances des capitaines oom-
mandants d'infanterie. 1,448.
La Belgique militaire. Pour Tartillerie.
1.448, 1.458.
— Nos officiers en Afrique. 1.449.
— Inspections annuelles. 1.449, 1.450.
— Officiers d'administration. 1.449.
— Assurance sur la vie des militaires
en activite* de service. 1.450.
— Deplacements de troopes en 1899.
1.451.
— Les duels entre militaires. 1.452.
— Confection de Thabillemcnt. 1.452.
— Kappel et renvoi. 1.453.
— Sabots galoches pour l'infanterie.
1.453.
— Pain de guerre. 1.453.
— Volontaires du contingent. 1.453.
— Etablissements de l'intendance.
1.454.
— Unification des traitements. 1.454.
— Officiers d'armement. 1.454, 1.462.
— Cong^s pour officiers malades. 1.454.
— Administration et coraptabilite de
Tarmee (revue). 1.454.
— L'avancement des officiers. 1.455.
— Demandes d'emplois civils. 1.455,
1.460.
— La Situation descapitaines en second
administrateurs dhabillement. 1.455.
— Le budget de la guerre pour 1899.
1.456, 1.458
— Inspections gCne'rales. 1.456.
— Officiers de re'serve. 1.457, 1.464.
— Les cadeaux (defense). 1.458.
— Intendance et bataillon d'admini-
stration. 1.458.
— Service ve"te"rinaire de l'arrae'e. 1.459.
— Personnel de la justice militaire. 1.460.
— Vivres du sac. 1.461, 1.462.
— Necessite de dissoudre le parle-
ment. 1.463.
— Les stages des officiers d'e'tat-major.
1.463, 1.465.
— Critiques iroprudents. 1.461; —
regret. 1.465.
— Commission centrale d'expertise.
1.465.
— Dislocation de la 2mc division
d'armee. 1465.
— Beuglant politique (les troubles a
la Chambre). 1.466.
Revue de l'armee beige. Coniparaison des
«■ffectifs de paix de Tartillerie en
Belgique et en Allemagne. März. April.
Revue militaire suisse Cbronique (mili-
taire). 1, 3.
— La garde civique. 3.
— La nouvelle notation horaire (de 0
ä 34 heures). 3.
— Les vivres du sac. Jß.
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VIII
Bulgarien nebst Ostrumelien.
Militär-Zeituno- Neaes aas der bulgari-
schen Armee. 9.
Militär- Wochenblatt. Errichtung von
Reserve-Regimentern. 51.
Neue militärische Blätter. Heeres-Or-
ganisation. April.
Allgem Militär-Zeitung. Verbesserung
der Heeres-Organisation. 21.
v. Lö bell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Bulgariens tmd Ostrumeliens.
1878-1898. I. Theil.
Revue militaire de J'etranger Modifica-
tions apportees en 1898 u l'organi-
sation de l'arme'e active. — Etat
actuel. 855.
— Reorganisation des rögiments de
röserve d'infanterie. 858.
— Formation d'un rägiment d'artillerie
de montagne. 858.
Rlvista milltare italiana. Bilancio della
guerra pel 1899. 3.
Rivista d'artiglleria e genio. Formazione
di un reggimento d'artiglieria da
montagna. Juni.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. The Development of the
Army. 254.
Dänemark.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Danemarks. 1871—1898.
I. Theil.
Journal of the Royal United Service In-
stltution.The Navy Estimates for 1899.
253.
La Belgique militaire. Nos camarades
danois au Congo. 1.449.
Deutsches Reich nebst den
afrikanischen Besitzungen.
Streffleur's österr. milit Zeitschrift.
Stechert's Armee -Eintheilung und
Quartierliste (Bespr.). Jänn.
— Betrachtungen über die Organisation
der Feld-Artillerie (Bespr.). April.
Organ der milit Wissenschaft I. Vereine.
Dienstaltersliste der kön. preuss.
Armee und des XIII. (württembergi-
schen) Armee -Corps (Besprechung).
LVII1. Bd. 1.
— Gesammelte Briefe eines alten Offi-
cio« an seinen Sohn (betreffend
Berufs- und Standespflichten) (Be-
sprechung). LVIII. Bd. 2.
Organ der milit. -wissenschaftl. Vereine.
Eintheilung und Qnartierliste de?
deutschen Heeres. Nach dem Stande
vom 1. April 1899 (Bespr) LVffl.
Bd. 6.
Militär-Zeitung. Die Militär- Vorlagen. 2.
— Verdeutschung der Armeespracue.
— Die Feld- Artillerie des (preuss. i
Garde-Corps. 3.
— Auszeichnung hannoverischer, hessi-
scher und nassauischer Kegimenter. 4.
— Schieibmaschinen (for die Armee). 4
— Deutscher Armee-Atlas (Bespr.). 6.
— Überschüssige Rekraten. Einjährig-
Freiwillige. Officiersburschen. 8.
— Gegen die Beunruhigung der Offi-
ciere. 8.
— Ableistung der Wehrpflicht in
Kiautschou. 10.
— Neuorganisation der oberen Marine-
behörde. 10.
— Die Vermehrung der Infanterie. 11.
— Personalvermehrung der Marine. 11.
— Die neuen Milit&rgesetze. 15.
— Gliederung des Reichs-Marinearates.
16.
— Dienstanweisung für den General -
Inspector der Marine. 16.
— Neue Tropenuniform. 16.
— Der Nachwuchs des preussischen
Orficiers-Corps. 19.
— Die Ergänzung des Marine-Officiers-
corps. 21.
— Heranziehung des Trains zu den
Herbstübungen. 22, 25.
— Ehrenbezeugungen von Radfahrern.
23.
— Erweiterung der Befugnisse de>
General-Cavallerie-In8pectors. 24.
— Zur Unterstellung der Feld-Ar-
tillerie unter die General-Commanden
und Divisionen. 25.
— Organisation des Trains. &5.
Armeeblatt. Zur Heeres-Organisation. 1.
— Germanisirung der Chargen-Be-
nennungen. 1, 2, 5.
— Ehrensold für die Inhaber des
Eisernen Kreuzes. 3.
— Ehrung für die ehemaligen hannover-
schen Regimenter. 5.
— Auszeichnungen für die hessischen
und uassauischen Truppentheile. 7.
— Cavallerie-Regimenter zu 4 Esca-
drons, von G. L. von Pelet-Nar-
bonne. 8.
— Deutscher Armee-Atlas (Bespr.). &
— „Die schwarze Brigade". 10.
— Organisation der oberen Marine-
behOrde. 12.
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IX
Armeeblatt. Unlautere Angebote gewerbs-
mässiger Geldleiher an Officiere. 12.
— Der angebliche Pulverring. 13.
— NeueintheilungdesReichsheeres. 15.
— Erweiterung der Befugnisse des Ge-
neral-Inspectors d. Cavallerie. 25, 28.
— Zur Garde-Adjustirung. 25.
Mitteilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Rangliste der kais. deutschen
Marine (Bespr.). 3.
— Etat für die Verwaltung der kais.
deutschen Marine für das Rechnungs-
jahr 1899. 5.
— Neuformationen der Artillerie- und
Pioniertruppe ; Specialabtheilun-
gen. 6.
Jahrbucher für die deutsche Armee und
Marine. Unsere Unterofficiere im
Kriege (Bespr.). Jänn.
— Dienstaltersliste der Officiere der
preuss. Armee und des XIII. (württem-
bergischen) Armee- Corps für 1898/99
(Bespr.). Febr.
— P-angliste der kais. deutschen Marine
für das Jahr 1899 (Bespr.). Febr.
— Das deutsche Officierthum im Kampfe
gegen den Umsturz, von G. M. P.
v. Schmidt. Marz.
— Die deutsche Soldatensprache (Be-
sprechung). M&rz.
— Gesammelte Briefe eines alten Offi-
ciers an seinen Sohn (betreffend Be-
rufs- und Standespflichten) (Bespr.).
April.
— Justus Perthes' deutscher Armee-
Atlas (Bespr.). Mai.
— Der Infanterie-Unterofficier im inne-
ren und im Garnisonsdienst (Bespr.).
Mai.
Militär - Wochenblatt. Militärdienst und
Civilversorgung. 2, 3.
— Rangliste der sächsischen Armee
für 1899. 4.
— Allerhöchste Gnadenerweise f. hanno-
versche, hessische und nassauische
Truppentheile. Beilage zu 9.
— Neue Mottos (für einig«- Truppen-
theile). 12.
— Die Rekrutirung des Heeres im
Jahre 1899. 17.
— Unlautere Angebote gewerbsmässiger
Geldleiher an Officiere. 21.
— Kriegervereine gegen Socialdemo-
kratie. 21.
— Änderungen von Rang- und Dienst-
bezeichnungen in der Armee. 22.
— Rekrutirung der (bayerischen) Armee
1899/1900. 22.
h Garnisonswechsel. 24.
Militär-Wochenblatt. Ableistung der
Wehrpflicht in Kiautscbou. 29.
— Friedenspräsenzstärke 1899. 29.
— Formations-Änderungen. 29.
— Die Rangliste des bayerischen Offi-
ciers-Corps. 32.
— Zusammensetzung des XII. und des
XIX. Armee-Corps. 84.
— Coramentarzum Reichs-Militargesetz
mit Novellen (Bespr.). 44.
— Rang- und Quartierliste der preuss.
Armee und des XIII. (württem-
bergischen) Armee-Corps. 45.
— Befugnisse des General-Inspecteurs
der Cavallerie. 52.
— Uniformabzeichen der technischen
Truppen. 62.
-• Nähzeug für den Gebrauch des
Soldaten. 53.
— Unterstellung der Feld-Artillerie
unter die General-Commandos und
Divisionen. 57.
— Reorganisation des Trains. 57.
— Manöver-Fuhrwesen. 57.
— Rangunterschied bei den Unter-
officieren. 57.
— Bekleidungsvor8cbrift für Officiere
und Sanitäts-Officiere (Preussen). 58-
— Fahrradvorschrift (Bespr.). 58.
— Die Grundlagen unserer Wehrkraft.
59.
Neue militärische Blätter. Die Militär-
vorlage und die zweijährige Dienst-
zeit. Jann.
— Die Uniformen der deutschen Armee
(Bespr.). Jänn.
— Unsere Unterofficiere im Kriego
(Bespr.). Jänn.
— Lose Blätter aus dem Notizbuche
eines Infanteristen (Bespr.). Febr.
— J. Perthes' deutscher Armee-Atlas
(Bespr.). März.
— Handbuch für die Officiere des Be-
urlaubtenstandes der Infanterie.
3 Auflage. (Bespr.). April.
— Stecherts Armee -Eintheilung und
Quartierliste des Heeres und der
Marine für 1899 (Bespr.). Mai.
— Militärstatistisches. Juni.
— Neueste Arinee-Eintbeilung (Bespr.).
Juni.
Allgem. Militär-Zeitung. Zum Neujahr
1899. 1.
— Centralstelle für wissenschaftlich-
technische Untersuchungen zu Neu-
Babelsberg. 1.
— Verdeutschung einzelner Militiir-
ausdrücke. 2, 4, 12.
— Die sächsische Rangliste für 1899. 4.
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gem. Militär-Zeitung. Die Beförderungs-
Verhältnisse der Artillerie-, der
Zeug- etc. Officiere. 4.
Kleine militärische Nachrichten. 5.
Auszeichnung der Kähnen- und
Standarten-Träger (Bayern). 5.
Eine neue Organisation der Reiterei,
von Oberlieutenant H. Helmes.
6, 7.
Die neue deutsche Militärvorlage
und die drei Waffengattungen. 8.
Die Schulbildung der sächsischen
Rekruten. 8.
Zur Ehrung der hannoverschen
Truppentbeile. 8.
Die Ünterofficiers-Prage. 10.
Zur Ehrung der hessischen und
nassauischen Truppentheile. 10.
Die Frage der Errichtung von Jäger-
Regimentern. 11.
Die neu zu errichtenden Telegraphen-
truppen. 11.
Verlegung und Erweiterung der
Luftschifferabtheilung. 11.
Allerhand Wehrthümliches, von H.
v. Pfister-Sch waighusen. 12.
Officiers- und Ünterofficiers-Fragen.
15.
Garnisonsvermehrong und neue
Kasernenbauten (in Leipzig). 15.
Die Officierswitwen (Versorgung).
1.6
Änderung von Rang- und Dienst-
bezeichnungen in der Marine. 16.
Justua Perthes' deutscher Armee-
Atlas (Bespr). 16. •
Cavallerie-Regimcnter zu vier Esca-
drons, von G. L. v. Pelet-Nar-
bonne. 17.
Die Militär-Tuohfärberei. 19.
Aufstellung neuer Militärstäbe. 19.
Neuorganisation der Garde-Feld-
Artillerie. 19.
Die neue Ergänzung des See-Offi-
ciers-Corps. 20.
Betreifend die Rang- und Dienst-
bezeichnungen in der (bayerischen)
Armee. 20.
Betreffend unlautere Angebote ge-
werbsmässiger Geldleiher an Offi-
ciere. 21.
Die Einjährig -Freiwilligen des
Heeres. 22, 37.
Die Gleichstellung unserer pensio-
nirten Officiere. 83,
Veränderte Organisation der Marine-
Behörden. 23.
Die Sachsenstiftung. 24.
Allgem. Militär-Zeitung. Dienstverhäh-
nisse der Officiere, Sanitätsoffizier?
und oberen Beamten des Beurlaubter-
Standes (Bayern). (Bespr.). 24.
— Ein englisches Ürtbeil über deu*-
sches Heerwesen in den Reichs-
landen. 25.
— Die neue Inspection der Verkehrs-
truppen. 26.
— Die neue Eintheilung des Reich*-
heeres. 27.
— Erweiterung der Immediatstellon?
deslnspectors der Feld- Artillerie. 28.
— Über das Auftragen unprobeinässiger
Officicrs-Bekleidungsstücke. 28.
— Die heutige Stellung des Militär-
Kapellmeisters der Infanterie. 32. 36
— Der Chinese als deutscher Soldat. 33.
— Neue Gliederung des (sächsischem
Kriegsministeriuras. 33.
— Fremdwörter in der Heeressprache.
34, 35.
— Der brave deutsche Soldat. Winke
und Rathschläge. 35, 36.
— Der Infanterie-Officier im inneren
und im Garnisonsdienste (Bespr. t. 35
-- Statistiches über den Einjährig- Frei-
willigendienst (in Elsass-Lothringen n
36.
— Einschränkung der Zahl der comman-
dirten Lioutenants. 39.
— Die neue Dienstaltersliste de>
Reichsheeres. 40.
— Militärische Hilfscommanden bei
Öffentlichen Nothständen. 42.
— Eine Vermehrung der Cavallerie. 44.
— Zur Erhöhung der Soldaten-Pen-
sionen. 45.
— Die Ergänzung des See-Officier*-
Corps. 46.
— Unterstellung der Feld-Artillerie
unter die General-Commaudos. 52.
— Neuordnung des Militär- Fuhr-
wesens. 52.
— Die Unteroffiziere mit Officier—
Seitengewehr. 52.
— Künftige Ernennung der Zahl-
meister. 52.
— Die Ergebnisse des Heeres-Ersatz-
geschäftes von 1898 (in Elsass-
Lothringen). 64.
— Die neue Officiers-Bekleidung^Tor-
schrift. 55.
— Zur Ernennung von Marine-General-
ärzten. 55.
Deutsche Heeres-Zeitung. Wie bewährte
sich bisher die Einführung der zwei-
jährigen Dienstzeit bei den Fuss-
truppen, von H. v. Schierbrand. 2.
Digitized by Google
Deutsche Heerea-Zeitung. Heeres-Ange-
legenheiten. 2, 4, 8, 13, 16, 20, 24,
25, 27, 28, 35, 43-47, 52, 54.
- Zur Unterstützung von Familien der
iq Friedensübungen einberufenen
Mannschaften. 4.
- Verdeutschung einzelner Fremdaus-
drflcke. 4.
- Militärische Hilfscommanden bei
öffentlichen Nothständen. 8.
- Schreibmaschinen (für die Armee). 8.
- Trappenverlegungen. 8.
- Gesammelte Briefe eines alten Offi-
ciere an seinen Sohn (betreffend
Berufs- und Standespflichten) (Be-
sprechung). 9.
- Allerhöchste Gnadenerweise f. hanno-
Ter'scheTroppentheile 10; — för hes-
sische und nassauische Truppen-
tbeile. 11.
- Die Lazareth gehilf en. 11.
- Die Uniformen der Armee (Bespr.).
11.
- Unsere blauen Jungen (betreffend das
Leben der Matrosen) (Bespr.). 14.
- Rekrutirung des Heeres, 1899. 16.
- Die Anstellungsgrundsätze (Bespr.).
18.
- „Kriegervereine gegen Socialdemo-
kratie". (Bespr.) 18.
- Unlautere Angebote gewerbsmässiger
Geldleiher an Officiere. 20.
- Die Per8onalvermchrung in der
Marine. 21.
- Garnisonswechsel. 24, 34, 45.
- Reorganisation der oberen Marine-
Behörden. 24.
- Ableistung der Wehrpflicht in Kia-
utschou. 27.
- Änderungen des Reichs-Militär-
gesetzes. 27.
- Friedens-Präsenzstärke des Heeres.
28
- Bekleidung der Marine. 28.
- Formations-Änderungen. 29.
- Ordre de bataille des 1., IV., X.,
XL, XIV. und XVIII. Armee-Corps
vom 1. April 1899 ab. 30, 31.
- Dienstverhältnisse der Verkehrs-
truppen etc. 31.
- J. Perthes' deutscher Armee-Atlas
(Bespr.). 32.
- Stechert's Armee-Eintheilung und
Quartierliste (Bespr ). 33.
- Zusammensetzung des XII. und
XIX. Armee-Corps. 34, 35.
- Anderweite Organisation der höheren
Banbeamten für Schiffbau und
Maschinenbau. 34.
XI
Deutsohe Heeres-Zeitung. Dienstanwei-
sung für den General-Inspector der
Marine. 35.
— Uniformirung8-Anderungen. 36.
— Die Rolle dor Armee-Inspecteure. 37.
— Handbuch für die Officiere des Be-
urlaubtenstandes der Infanterie
(Bespr.). 37.
— Die neueste Rangliste (der preuss.
Armee und des XIII. [württembergi-
schen] Armee-Corps) (Bespr ). 42.
— Marine-lnspectionen. 43.
- Erweiterung der Befugnisse des
General-Inspecteurs der Cavallerie.
48.
— Unterstellung der Feld-Artillerie
unter die General-Cotnmandos und
Divisionen. 51.
— Reorganisation des Trains. 51.
— Manöver-Fuhrwesen. 52.
— Rangunterschied bei den Unter-
offizieren. 52.
— Rekroteneinstellung 1899. 63.
— Die Marine-Chef-Ingenieure. 54.
— Uniform der Deckofflciere. 54.
— Marine- Sanitätsoffiziere. 54.
Internationale Revue. Rangliste der kais.
deutschen Marine für das Jahr 1899
(Bespr.) Jänn.
— -Dienstaltersliste der kön. preuss.
Armee und des XIII. (württembergi-
schen] Armee-Corps) (Bespr.). Jänn.
— Gedanken eines Frontofficiers über
die zweijährige Dienstzeit. Febr.
— Handbuch für den Einjährig-Frei-
willigen, sowie für den Reserve- und
Landwehr - Officier der Cavallerie
(Bespr.). Febr.
— Zweieinhalbjährige Dienstzeit. März.
— Die deutschen Schutztruppen nach
ihrer gegenwärtigen Organisation
und Stärke. April.
— Briefe eines alten Officiers an seinen
Sohn (betreffend Berufs- und Standes-
pflichten) { Bespr.). Mai.
— Handbuch für die Officiere des Be-
• urlaubtenstandes der Infanterie
(Bespr ). Juni.
— Lose Blätter aus dem Notizbuche
eines Infanteristen (Bespr.). Juni.
— Die deutsche SoMatensprache (Be-
sprechung). Juni.
— Sur un nouveau mode d'appel sous
les drapeaux en Allemagne. Supple-
ment zum Juni-Heft.
Krlegatechnlsche Zeitschrift. Armee-
Nähzeug. G.
Digitized by Google
XII
v. Li) bei 1's Jahresberichte eto. Das Heer«
wesen des Deatschen Reiches 1874
bis 1898. I. Theil.
Wojennij Sbornjik. Bestimmungen über
die Beurlaubung der preuss. Offi-
ciere, von W. N j e d s w j e d z k i. Febr.
— Reorganisation und Vennehrung der
deutschen Armee, von W. Njeds-
wj edzki. Marz.
Artillerljskij Journal. Zur Reorganisation
der Feld-Artillerie, von Hauptmann
v. Es en wein. April.
L'eoho de l'armee. Nouvelles railitaires
d'Alleiuagne. 6, 8, 11, 17.
— Le jeu dans l'armee. 7.
— Les armements de l'Allemagne. 8.
— Troupes de Communications. 16.
— Le recrutement en Alsace-Lorraine.
27.
— Le salut du cycliste (militaire). 27.
Le progres militaire. Correspondance
militaire d'Allemagne. 1.903, 1.908,
1.914, 1.916, 1.927, 1.939, 1.940,
1.942, 1.950.
— Les reformes militaires. 1.911.
— Le grand etat-major prusaien. 1.911.
— L'ordre de campagne des re"servistes.
1.925.
— Les corps d'armee saxons. 1.926.
— Mouvements de personnel. 1.928.
— La liste d'anciennete. 1.939.
— Marche de l'avanceinent. 1.939.
— Les troupes coloniales. 1.939.
— Le volontariatet les dispenses. 1.940.
— Le train aux grandes manoeuvres.
1.943.
— Garnison interimairc de Strasbourg.
1.945.
— Sur l'uniforme et la tenue. 1.950.
— Subordination de 1'artUlerie de cam-
pagne aux commandants des divisions
et des corps d'armee. 1.950.
Revue du oercle militaire. L'accroisse-
ment de la eavalerie alleraande. 1.
— L'annuaire de la marine. 1, 25.
— Les troupes coloniales. 2.
— Le remplacement des dlnominations
militaires empruntes au francais. 2,9.
— La nourriture du soldat. 2.
— Machines a ecrire pour l'armee
prussienne). 2.
— La nouvelle loi militaire. 3.
— Mesorea prises contre les d^serteurs
et insoumis. 3.
— L'anriennete des officiers. 8.
— Le projet de loi militaire a la com-
mission du budget. 9, 12.
— L'inspection des Verkehrstruppen.
10.
Revue du cercle militaire. Les nouvelles
appellations des infirmiers. 10.
— Les cadets de marine et les mousws.
10.
— Secours aux familles des reservistes
11.
— Nouvelle Organisation des autorit«
supeneures de la marine. 12.
— Les 8008-officiers en Alsace-Lorraine
13.
— La nouvelle Organisation des corps
d'armee prussiens. 14.
— La releve des troupes coloniales da
Sud-Est africain. 14.
— Le service militaire dea Allemand*
ä Kiao-Tcheou. 14.
— - L'application de la nouvelle loi
militaire. 15.
— Un nouveau mode d'appel des rtser-
viates. 15.
— Projet de formation d'une compagnie
indigene ä Kiao-Tche"ou. 17.
— Les de*serteurs francais en Alsace-
Lorraine. 18.
— Changements de garnison. 18.
— Regiments de eavalerie ä 4 esca-
drons. Opinion du general von Pelet-
Narbonne. 20.
— Reorganisation du däpartement im-
perial de la marine. 20.
— Le train aux manoeuvres. 23.
— L'annuaire prussien de 1899. 24.
— Les troupes de communication. 24.
— Cyclistes et marques de respect 25.
— Les droits de l'inspecteur general
de la eavalerie. 26.
Revue militaire de l'etranger. Le reernte-
ment de Tarmee en 1897. 854.
— Le general v. Gossler ä propos de
la nouvelle loi militaire. 855.
— L'emploi de la troupe en cas de
danger public. 855.
— Germanisation de certains tennes
militaires. 855.
— Changement d'appellation des in-
firmiers. 855.
— Le projet de loi militaire devant le
Reichstag. 856.
— La loi militaire allemande da
25 mars 1899. 857.
— Ordre de bataille des I^, IV«, X<\
XK XIIo, xiro, XVIII-, et XIX'
corps d'armee. 857.
— Organisation des troupes de com-
munication. 857.
— Inspection des troupes de teMegrapbie.
857.
— Reorganisation des conmissions dt
ligue> t>57.
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XIII
Revue militaire de l'etranger. uffres
d'argent faites par des usuriers aux
officiers. 859.
Revue d'artillerie. L'organisation de
Tarme'e en temps de paix, 1899 bis
1904. Jänn., Febr.
- ModißcatioD de certains termes mi-
litaires. Febr.
Revie de cavalerie. Projet de loi mili-
taire. Jann.
- A propos de l'augmentation de la
cavalerie. Febr., März.
- Les anciennes troupes du Hanovre,
de la Hesse et da Nassau. Febr.
- La brigade noire. März.
- Liberation de la classe et incorpo-
ration des recnies. März.
- Organisation de l'armee. April.
- Effectif de la cavalerie. April.
- Deplacement d'un etat- major de
brigade. Mai.
- Aogmentation d'effectif, Mai.
Riviata mllitare Italiana. Organizzazione
dell' esercito. 1.
- II servizio di 2 anni nella fanteria
tedesca. 1.
- Gerarchia della marina. 3.
- I progetti militari e la ferma di
(he anni. 5.
- Personale della marina da guerra. 7.
- Abolizione del comando supremo
della marina. 7.
- Pensieri snl servizio di due anni. 7.
- Eintbeilnng und Quartierliste des
deutschen Heeres (recensione). 11.
- Varianti alla legge militare e nuo?e
formazioni. 11.
L'esercito italiano. Germanizzazionc
della lingua nell' esercito. 6.
- Riordinamento dell' esercito. 8.
- Gli ufficiali giuocatori. 17.
- Laiegge militare al Reichstag. 20, 34.
- Dotazione per automobili militari. . 24.
- L'effettivo dell' esercito. 30.
Rivista d'artiglieria e genio. Progetto
di ordinamento dell1 esercito. Jänn.
Joaraal of the Royal United Service In-
strtntion. The Naval Budget. 253.
- TheAdvantages of the Five-squadron
System. 255.
- Kriegsbeorderang. 256.
U Belgique mllltalre. Les emplois d'agent
de police re"serves aux sous-officiers.
1.441.
- Machines a 6crire (pour l'armee
prussienne). 1.443.
- Epuration du langage militaire. 1 .443.
- Mesures prises contre les deserteurs
et insoumis. 1.444.
La Belgique militaire. La cavalerie. 1.446.
— Creation de traditions. 1.447.
— Le grand ätat-major prussien. 1.450.
— Reorganisation de l'artillerie de
campagne. 1.454.
— Formation de 3 nouveaux corps
d'arme-e. 1.454.
— Deutscher Armee-Atlas (revue).
1.454.
— Le repas du soir. 1.457.
— Un nouveau mode d'appel des r£ser-
vistes. 1.457.
Revue de l'armee beige. Projet de r ^Or-
ganisation de l'armöe allemande.
Jänn., Febr.
— Les effectifs de paix de l'armee
allemande et comparaison de ceux
de l'artillerie eu Allemagne et en
Belgique. März, April.
All gem. Schweiz. Militär -Zeitung. Die
deutsche Militär-Vorlage. 1.
— Die zweijährige Dienstzeit. 3, 10.
— Verdeutschung einzelner militäri-
scher Ausdrücke. 4.
— Die Heeresfragen. 5.
— Auszeichnung der Fahnen- und
Standartenträger. 5.
— Zur Unterofficiers-Frage. 6.
— Die bayerische Generalität. 8.
— Die Militär-Vorlage im Reichstage.
IL
— Die Etatsstärke des Heeres 1899. 12.
— Die vorläufige Ablehnung der Ca-
vallerie-Forderungen. 15.
— Schiessen auf Posten. 17.
— Die Neugliederung des Heeres. 18.
— Die deutsche Jägertruppe zu Pferde.
19.
— Etwas über das probeweise einge-
führte Einberufungsverfahren. 21.
— Militärischer Bericht aus dem Deut-
schen Reiche (Verschiedenes). 25, 27.
— Die Radfahrer-Abtheilungen. 27.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Eintheilung und Quartierliste des
deutschen Heeres am 1. April 1899
(Bespr.). 6.
Schweiz. Monatschrift für Officiere aller
Waffen. Verdeutschung der Heeres-
spracbe 1.
Revue militaire suisse. Chronique mili-
taire. 1-6.
— Le projet de loi militaire. 1 — 3, 5.
— Nouvelles forinations. 1, 3.
— Nouvelles dCnourinationsde grades. 1.
— Le grand etat-major prussien. 2.
— Demissions, inutations, proinotions.
2-5.
— A propos de l'artillerie de corps. 3.
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XIV
Revue militaire suisse. Compositum des
troopes techniques. 3.
— J. Perthes' deutscher- Armee-Atlas
(revue). 3.
— L'6tat-major de l'arairautl. 4.
— Formation du 3« corps bavarois. 4.
— L'annuaire de 1899 des armöes
prussienne et wurtembergeoise. 6.
— Les velocipedistes militaires. 6.
— Les bataillons du train aui ma-
noeuyres. 6.
Frankreich sammt Colonien.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Organisa-
tion der Festuugs- u. Feld-Artillerie.
4.
Militär-Zeitung. Das zweite Bureau vom
Generalstab. 5.
— Credit für den Sudan. Ij.
— Haushalt der Ehren-Legion. 6.
— Die Wehrpflicht in Algerien. 8.
— Alpentruppen. 10.
— Über Zubereitung der Conserven. 10.
— Neues Marine-Infanterie-Regiraent.
14.
— Anuee-Inspectionen. 17.
— Versetzung von Generalen in die
Disponibilität. 19.
— Garnisonswechsel der Officiere. 22.
— Beförderungsvorschläge. 22.
— Entlassungscertificat. 24.
Armeeblatt. Die Affaire Deroulede. 10.
— Die Fahnen der Republikanischen
Garde. 17.
— Radfahrer-Compagnien. 18.
— Der Generalstab. 23.
— Vermehrung der Turcos. 25.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Die Neuorganisation der
obereu Corumandoverhältnisse. Mai.
Militär-Wochenblatt. Eigene Einnahmen
des Kriegsministeriums. 2.
— Ausstellung vom Jahre 1900. 2, 10.
— Oberflottenrath. 2.
— Verwendung nach dem Beziehe der
Kri^gshochschule. 2.
— Wächter der elektrischen Küsten-
telegraphen. 2.
— Freiwilliger Eintritt in die Flotte. 2.
— Torpedo» Versuchscommission. 2.
— Haushalt der „Ehrenlegion1*. 5.
— Vermehrung üer Fuss-Artillerie. 5.
— Ernennung von Hilfsärzten. 5.
— - Verlegung des Termins für die Ein-
stellung d<T Rekruten. 6.
— Garnison von Paris. o\ 3G.
— Garnison von Dakar (Afrika). G.
Militär -Wochenblatt. Benachrichtige
über Todesfälle von Militärpersoneo.6.
— Die Fahne des 20. Infanterie-Refi-
inents. 8.
— Rekrutirung auf R^union. 8.
— Verstärkungen für Madagaskar. 8
— Ehrenbezeugungen für den General-
Gouverneur von Algerien. 10.
— Aufwendungen für die Militär-
Unterrichtsanstalten. 10.
— Neues BataillonMarine-Infanterie.il
— Die Altersgrenze. 11.
— Verbrauch der Fleischconserven. 11
— Besatzung am Vorgebirge St-Jacques.
12.
— Mannschafts-Unterricht. 12.
— Vermehrung der Marine- Artillerie.12.
— Generalsecretär des Kriegsmioi-
steriums. 12.
— Neugliederung d. Kriegsministerium s.
17.
— Friedensstämme der Feld-Artillerie
19.
— Vermehrung der Marine-Infanterie
19.
— Marschregimenter. 19.
— Erhöhung der Pensionen. 19.
— (A-m Hl- für Streitsachen im Krieg»-
ministeriura. 19.
— Marine-Infanterie-Regiment. 19.
— Technische Commission für SchißV
bauten. 20.
— Neue Bataillone algerischer Tirail-
leurs. 20.
— Verstärkung der Zuavenregimenter.
21.
— Rekrutirung auf Guadeloupe und
Martinique. 23.
— Commission für das Rechnungswesen.
23.
— Commission für Fleischconserven. 23.
— 18. Fuss-Artillerie-Eataillon. 23
— Neues Marine - Infanterie-Regiment
25.
— Höherer Militär-Ausschuss für die
Eisenbahnen. 27.
— Besatzungen von Nordafrika. 30
— Beförderung von „ Fachoda *. 30.
— Urlaub nach den Colonien. 3".
— Verspätetes Ein treffen versetzter
oder beförderter Officiere. 30.
— (Zulagen für die) Zöglinge der Militär-
Vorbereitnngsschulen. 30.
— Geschützzahl der Batterien. 30.
— Unglücksfülle bei denWinterüboncco
30.
— Militärmusikmeister. 30.
— Jahrbücher für die einzelnen Waff :
30.
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>
XV
Militär- Woohenblatt. Dienstverrichtun-
gen der General-Inspecteurs. 31.
— Garnisonswechsel der Officiere. 31,
— Beförderangs-Übersichten undAlters-
verhältnisse des Officierscorps. 33.
— Beförderongslisten von Brigade-
generalen nnd Obersten. 36.
— Artillerie-Stabofficiere als Zuschauer
bei den Herbstmanövern. 36.
— Die Fahne der republikanischen
Garde. 36.
— Vortheile für die Richtkanoniere der
Marine. 36.
— Angriffe auf Militärpersonen. 36.
— Einberufung der Reservisten. 36.
— Das Musterungsgeschäft. 36.
— Röcksicht auf die Herkunft der
Officiere. 37.
— Verkäufe vonGrundstücken derHeeres-
Verwaltung. 39.
— Anzug bei den Manövern. 39.
— Orden für den Beurlaubtenstand. 41.
— Theinahme an den Herbstübungen. 41.
— Versetzung von Generalen in die
Disponibilität. 42.
— Verleihung des Ordens der Ehren-
legion. 42.
— Rangliste der Generalität. 44.
— Mindestforderungen an das Dienst-
alter von Officieren vor der Beförde-
rung. 44.
— Fortbestehen der indischen Cipahis.
44.
— Radfahrer-Cornpagnien. 48.
— Herkunft der Officiere. 51.
— Beschaffung der Bedürfnisse während
der Übungen. 51.
— Mangel an Unterofficieren. 51.
— Altersgrenze für commissionirte
Adjutanten. 51.
— Verwendung des Genie in den Colo-
nien. 51.
— Neue Vorschriften für die Armee-
Inspecteure. 52.
— Vermehrung der algerischen Tirail-
leurs. 53.
— Die Vermehrung des Heeres. 53
— Entlassungspapiere. 55.
— Mangel an Lieutenant.«; der Marine-
Artillerie. 56.
-- Beförderungs-Aussichten der Offi-
ciere der Marinetruppen. 56.
— Gasse für Opfer der Ptlicht. 56.
— Uniformtragen der Officiere des
Beurlaubten- und des Ruhestandes.
59.
— Neuer Waffenrock für die Infanterie.
59.
Militär-Wochenblatt. Zahl der Batterien.
61.
— Höhere Adjntantur. 62.
Nene militärische Blätter. Errichtung
einer Colonialarmee. Jänn.
— Vermehrung der Fuss - Artillerie.
Febr.
— Die Wehrpflicht in Algerien. März.
— Zustände und Stimmungen im Heere.
(März 1899.) April, Mai.
— Correspondenz aus Frankreich
(I. Vierteljahr 1899). (Verschiedenes.)
Juni.
Allgem. Militär-Zeitung. Das neue Marine-
budget. 3.
— Das Budget der Ehrenlegion für 1899.
9.
— Betreffend die Militär- Dienstpflicht
der algerischen Rekruten. 12.
— Der militärische Theil der Pariser
Weltausstellung von 1900. 13.
— Errichtung von zwei neuen Fuss-
batterien. 15.
~ Reorganisation der Zoaven- und der
algerischen Tirailleurs-Regimenter.
18.
— Die Fleischconserven. 22.
— Errichtung eines neuen Marine-In-
fanterie-Regimentes. 25.
— Die Wehrsteuer 1891—97. 29.
— Die Heeresbesichtigungen der Gene-
ral-Inspecteure. 29.
Organisation der Marinetruppen. 32.
— Militär -Radfahrer-Cornpagnien. 37,
41.
— Errichtung eines neuen Bataillons
algerischer Tirailleurs. 41.
— Errichtung neuer Batterien und
neuer Genietruppen. 44.
— Vermehrung des Heeres. 50.
— Zur Einführung eines neuen Waffen-
rockes für die Infanterie. 56.
Deutsche Heeree-Zeitung. Heeres-Ange-
legenheiten. 2, 18, 23.
— Credit für die Flotte. 2.
— Die Besoldung der Officiere. 5.
— Errichtung von zwei neuen Fuss-
Batterien. 5.
— Stimmen gegen die verminderte
Dienstzeit. 6.
— Die Rekrutirung auf Reunion. 7.
— Französische Disciplin. 9.
— Verstärkung der Garnison des Sene-
gal. 12.
— Ein besonderer Credit für die Aus-
gaben im Sudan. 12.
— Garnisonsänderungen. 12.
— Betreffend eine in Verlust gerathene
Dienstschrift. 13.
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1
XVI
Deutsche Heeres-Zeitung. Die Controle
der Marine- Verwaltungsbehörden. 13.
— Zubereitung der Conserven. 18.
— Betreffend Herabsetzung der Dienst-
zeit in der Armee, von HO bn er. 21.
— Militär-Radfahrer- Compagnie. 22.
— Französische Kriegsminiater. 25.
— Die französischen Colonial trappen,
von Hübner. 31.
-- Verlangen nach einem stabilen
Kriegsministerium. 51.
— Neubildung der Colonial-Armee. 52.
— Neuformationen. 54.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesenFrankreichs. 1874—98.1. Theil.
L'echo de l'armee. L ame de Tarme'e. 1.
— Les frais de route des officiers. 1.
— La defense nationale. 1, 3, 5, 11.
— Insultes ä Tarmed. 1, 10.
— Les sous-officiera de carriere. 1, 3.
— L'expoaition militaire de 1900. 1, 6.
— La medaille de 1870. 1, 23.
— Les compagnies de discipline et les
bataillons d'Afrique. 1.
— Les premiers jours au rögiment. 1.
— La commission de l'armöe et l'armde
territoriale. 1.
— RCserve et territoriale. 1—27.
— La mödaille du merite militaire. 1.
— Echos etnouvellea(militaires).l— 24,
86 27.
— La defense du Se^gal. 1, 7.
— L'incorporation du contingent. 1.
— Promotions. 1.
— La solde des officiers. 3.
— Les vötörinaires militaires. 3.
— Au miniatere de la guerre (change-
nients). 3, 20.
— Le regiment des pompiers. 3.
— La limite d'äge en 1899. 5.
— Le budget de la guerre. 5, 11.
— L'infanterie de marine. 5, 6, 10.
— Soua-officiers rengagäs. 5, 6.
— La loi de recruteinent. 5.
— Indemnitt*8 de ddplaceraent. 6.
— Les tableaux d'avancement. 6.
— Augmentation de l'artillerie. 6.
— Engagements volontaires. 6, 9.
— Espions anglais (en France). 6.
— Le service des Algeriens. 7, 10.
— Le tirage au sort. 7.
— Le budget des coloiiies. 7.
— Les cadres de l'armee coloniale. 7.
— Larmeo coloniale. 8, 11, 19, 22.
— L'obeissance. 8.
— Les cyelistes militaires. 8, 15, 20.
— Les tirailleurs algeriens, <S, 11.
— Les aapeurs-pompiers. 8.
— L'armee territoriale et la guerre. 8.
L'echo de l'arwee. Officiers d'administra-
tion. 8.
— Troupes d'afrique. 8.
— Spahia adn^galais. 8.
— (L'afFaire) Deroulede. 9, 10.
— Les intellectuels et l ärmte. 9, 11, 16.
— L'arme'e francaise juge"e par Us
Allemanda. 9.
— Retraites proportionnellea. 9.
— L'alcool dans le8 casernes. 9.
— Lea conacrits de la R^union. 9. 10.
— Armee, finances et politiqne. 10.
— Les conseils de räviaion. 10.
— L'affaire Dreyfus. 10, 14, 16, 19.
24-27.
— Changements de garnison. 10, 11,
14, 17, 20, 26, 27.
— Les officiers de marine reintegr&.
10.
— La grande sacrifie'e (l'arme'e). 11.
— L'ide'al de l'arme'e. 11.
— Le service d'un an. 11.
— La garnison de Paria. 11.
— Ladies agre8aions (a Lune^ville). 11.
— Lea chefs de muaique. 11.
— Faux espions. 11.
— Les troupes de la marine. 14. 20.
— Le travail et les reservistea. 14.
— Les officiers g^neraux. 14.
— Apprentis soldata. 14.
— Le8 enfanta de troupe. 14.
— Les capitainea-major8. 14.
— Date de 1'appel du contingent. 15.
— Mutations dans 1 - tat-major. 15.
— Unification des retraites. 15, 17.
— La garde republicaine. 15.
— Officiers de r^serve de la marine. 15.
— Convocation des reservistea. 15.
— La croii du zele militaire. 15-
— L'armee de la marine. 15.
— Les tirailleurs baou88as. 15.
— Les marsouins ä Djibouti. 15.
— Retraites militaires. 16.
— La musique de la garde. 16.
— Les corps diseiplinairea. 16.
— Pour les officiers de marine. 16.
— Vol de munitions de guerre. 16.
— Les ordonnances. 16.
— Officiers et soldata. 17.
— Voeux militaires. 17.
— Inspeetion des officiers de reserve.
17.
— Cadres des generaux. 19.
— Le Salon militaire. 19, 20.
— Pauvre arraee ! (depuis 8mois 4 mini*
stres de la guerre.) 20.
— Projets de loi militaire. 20.
— Releve de la garnison de Paris. 20.
— Rengagement des sous-officiers. 20.
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XVII
L'ecbo de l'armee. L'instruction militaire
de la jounesso. 21.
— Engagements de 3 ans. 21.
— Les attachds militaires. 22.
— Les regiments de röserve. 22.
— La nouvelle tenue de St-Cyr. 22.
— Au pänitancier militaire. 22.
— L'armtfe de la marine et des colonies.
22.
— Tentative d'embauchage de troupes.
22.
— Adjadants d'artillerie de marine. 22.
— Les guötres en cuir. 23.
— Augmentation da cadre de sante". 23.
— Changements d'affectation. 23.
— L'honneur et l'annee. 24.
— L'arme'e au parlement. 24.
— Ce qae coüte l'affaire de Fachoda. 25.
— Les brimades. 25.
— L'affaire Giletta (espionnage). 25,26.
— L'affaire Claejs (espionnage). 26.
— La reforme te'mporaire. 26.
— Plaques d'identitö pour officiers. 26.
— La medaille coloniale. 26.
— La tunique d'infanterie. 26.
— Une vareuse pour officiers. 27.
— Les vetörinaires militaires. 27.
— Marine et colonies. 27.
Le progres militaire. Les commissions
du senat. 1.901.
— L'inspection generale de l'ecole su-
perieure de guerre. 1.901.
— Avancement des sous-officiers. 1.901.
— Zouaves et tirailleurs. 1.901, 1906.
— Projets divers. 1.901.
Les recompenses a Fachoda. 1.901,
1.906.
— Gratifications et retraitcs pour in-
firmit«*s. 1.901.
— Le budget. 1.901, 1.903-1.907.
— Les confections militaires. 1.901.
— Informations(diversos). 1.901 — 1.950.
— Nominations, promotions, mutations.
1.901-1.950.
— Rengageraent des simples soldats.
1.901.
— Tableaux d'avancement pour 1899.
1.902.1 903, 1.910, 1 .917, 1 927, 1.930,
1.944, 1.947, 1.950.
— Les zouaves en France. 1.903.
— La dispense des agriculteurs. 1.903.
— L'unite de commandement. 1.903.
— L'arme'e au parlement, 1.903, 1.905.
1.916, 1.917, 1 919, 1.937.
— Surveillance des conserves. 1.903.
— Les 4™« bataillun.s. 1.904, 1.906,
1.907.
Organ der mllit wis<euantiaftl Vereine MX Band
progres milltare. Tableaux de con-
cours pour la lägion d'honneur et la
medaille militaire. 1.904, 1.905, 1.914,
1.935.
La date de Tin Corporation des con-
tingents. 1.904.
Reparation de rartillerie. 1.905.
Les inscrits maritimes. 1.905, 1.906,
1.913.
Garnison des ports. 1.905.
Le service des Algeriens. 1.905,
1.909.
Cadres d'infanterie de marine. 1905.
Engagements temporaires. 1.905.
Supplements de pension. 1.905.
Le comitö du contentieux. 1.905.
Les rengagements des sous-officiers.
1.905.
Changements de regiment. 1.906
Cadres des mCdecins. 1.906.
Lois döposees. 1.906, 1.907.
Becrutement colonial. 1.906.
Commission de l'armee. 1.906,1.908,
1.912, 1.914, 1.918, 1 923, 1.934,
1.936-1.938, 1.940, 1.942, 1.944,
1.946, 1.948, 1.950.
Nouveau rattachement des troupes
de la marine. 1.906.
Suspension des prerogatifs des le-
gionnaires. 1 906.
Recrutement ä la Martinique et
ä la Guadelope. 1.906.
Comptabilite* de l'administration
centrale. 1.906.
Commission des conserves de viande.
1.906, 1.907, 1.909.
La medaille coloniale 1.906.
Troupes embarquees. 1.906.
Les conseils de revision. 1.907, 1.909,
1.913.
Cadres des ve'te'rinaires. 1.907.
Inspections et inspecteurs d'annee.
1.907, 1.912.
Les inscrits gardes-cötes. 1.907,
1 908.
Pour les colonels. 1.908.
Kecrutement et decorations. 1 908.
L'assimilation des officiers d'ad-
ministration. 1.908.
Le service de sante et les alpins.
1.908.
Recompenses de Services. 1 908.
14* euirassiers et 82* dragons. 1 908.
Tour Stre Soldat (revue). 1.908.
Service interieur de gendarmorie
(revue). 1.908.
Les interpretes militaires. 1 908,
1.910.
2
IC<m»< r«..rinm.
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Le progrea militaire. Reorganisation des
tdegraphistes. 1.908.
— Lea candidats officiers-comptables.
1.909.
— Lea bureanx de recrutement. 1.909.
— Les extraits de naissance et la grande
chancellerie. 1.909.
— Les troupes de connnunication. 1.909.
— La confnsion coloniale. 1909.
— Les officiers d'administration. 1.909.
— Ovation de 6 bataillons de tirail-
leurs. 1.909.
— Formation du 18c bataillon d'artil-
lerie ä pied. 1.909.
— Les engagements volontaires. 1.909.
— Administration des officiers de t6-
servo d'infanterie. 1.909.
— Passages ä la marine. 1.910.
— Les emplois civils. 1.910.
— Le recrutement ä la Re"union. 1.910,
1.914.
— Etats-majors tecliniques. 1.910.
— Les ouvriers des Etablissements
militaires. 1.910.
— „Disgraciee" (roman analysant la
valeur des officiers de röserve) (revue).
1.910.
— VetOinaires militaires. 1.910, 1.919,
1.940.
— Alie"nation d'immeubles. 1.911.
— Ordonnancesdes officiers hors cadres.
1.911.
— Les chefs de musique. 1.911.
— Les ouvriers de l'Equipement. 1.911.
— L'habillement k l'ecole de Lyon.
1.911.
— La limite d'äge pour la troupe.l. 911.
— Les points dappui (les troupes de
la marine). 1.911.
— Requisitions militaires (revue). 1.911.
— Le chapeau des g^nöraux. 1.912.
— Les ordres d'appel par carte postale.
1.912.
— Fils de veuve (dispenses). 1.912.
— Les cxclus et la dispense. 1.912.
— Le respect des loi» et les emplois
civils. 1.912.
— L'artillerie de campagne. 1.913.
— Engagements pour la cavalerie.
1.918.
— Alteniance des garnisons 1913.
— Les troupes d'artillerie (reorganisa-
tion). 1.913.
— Formation de la Hasse 1898. 1.913.
— Permissions et conges j>our les co-
lonies. 1.913.
— Yade-uiccuni administratif de MM les
capitaines coinmandants et des 80U8«
officiers comptables frevus). 1.913.
Le progres militaire. Reglement sur le
service des frais de route. 1.913.
— Les effets du soldats. 1.914.
— Les chevaux en Algerie. 1.914.
— Les inspecteurs d'armee et l'inspec-
tion g6ne"rale. 1.914.
— Les ingenieurs d'artillerie a la guerre
et ä la marine. 1.914.
— Inspections genörales. 1.914, 1.926,
1.929, 1.936.
— Titre de l'etat-major g^neral de
l'armöe. 1.915.
— Les zouavres a Paris et a Lyon.
1915.
— Le cr£pe au sabre. 1.915.
— Les receveurs buralistes. 1.915.
— Les fusils perdus. 1 915.
— Formations d'artillerie. 1.915.
— La mtfdaille des gardes civils. 1.916.
— La poste a la caserne. 1.916, 1.918.
— La rövision (a propos.de la forma-
tion de la classe). 1.916, 1.918.
— Le tableau des ge"ne"raux. 1.917.
— Les adjudants des tresoriers. 1.917.
— Commandement et avancement.
1917.
— Les officiers d'administration. 1.918.
— Le service d'un an. 1918.
— L'artillerie de montagne. 1 918.
— Les gene>aux. 1.919.
— Cadres des troupes de la marine.
1.919, 1.923.
— L'examen des conscrits. 1.919.
— Paiement des employCs et ouvriers
des etablissemeuts militaires pendant
les pe"riode8 d'instruction. 1.919.
— Croix du „Zele militaire*. 1.919.
— L'appel de la classe. 1.924.
— Les pourvois des officiers de vaisseau.
1 924.
— La garnison de Paris. 1.924.
— Les troupes et Services de campagne.
1 924.
— Cipahis de l'Inde. 1.924.
— Marine et colonies. 1.925.
— Les permissions. 1.925.
— Les bureaux de tabac. 1.925.
— Les 15/25 des rengagtfs. 1 925.
— La vente des terrains domaniaux
1.925.
— Service des batteries de cöte. 1.925.
— L'artnee coloniale. 1.925, 1.930,
1.931. 1 935, 1.916.
— Fonctionnement du service de la
gendarmerie. 1.925.
— Viandes malsaines. 1.925.
— Dispenses d'Algerie. 1.926.
— fctairiaires Jans les colonies. 1.926.
— Los bataillons d'Afrique.l 926— 1.928.
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le progres militaire. Le coochage des
troopes. 1.926.
- Employös civils des magasins ad-
ministratifs. 1.926.
- Engagements dans la lögion Pran-
gere de Francais mariös ou veufs
arec enfants. 1.926.
- Comptabilite' de la guerre (revue).
1.926.
- Annuaire special du service du re-
cratement (revue). 1926.
- L'avancement. 1.927, 1.929.
- Mouvements de troupes. 1.927, 1929.
- Lettre a un officier (ä propos du
budget) (revue). 1.927.
- Les officiers sortis du rang. 1.928.
- La brigade de Grombalia (Tunisie).
1.928.
- Les sursis pour punitions. 1.928.
- La limite d'age des coramissionnes.
1.928.
- L'annuaire (militaire) 1.92b.
- Le ge"nie aux colonies. 1.929
- Le recrutement des comptables de
la cavalerie. 1.929.
- Projeta du ministre de la marine.
1931.
- Circulaire (cherchant a fusionner les
les officiers). 1.931.
- Les voeux des conseils gdneraux.
1.931.
- Lannee au Salon. 1.931, 1.934,
1.935.
- Promotions de generaux. 1.934.
- Projets de goerre et marine. 1.934.
- Les officiers comptables de Tinfan-
terie. 1.934.
- Los de"placements de troupes. 1.934.
- Le reglement sur le casernement.
1.934.
- Organisation des rägiments de tirail-
leurs. 1.934.
Bureaux de recrutement et corps
des archivistes. 1.934.
- Pension de retraite des officiers
reforme"s. 1.934.
- Le programme du capitaine (revue).
1 934.
- Artillerie et ge"nie (nouvelles fornia-
tions). 1.935, 1.936.
- De"penses de la guerre. 1.935.
- La retraite d'office. 1.935.
- L'anciennete" minima. 1.985.
- üne „Sous-Legionu. 1.935.
- Manuel d'administration (revue).
1.935.
- L'affectation des officiers. 1.936.
- Les 28 jours et les 13jours. 1.936.
- Guetres blanches et godillots. 1.936.
XIX
Le progres militaire. Commis6ions de la
marine. 1.936, 1 938, 1.941, 1.942,
1.944.
— La taxe (militaire). 1.937.
— Le pe'ril anglais (comparaison entre
nos forces et les forces anglaises).
1.937.
— Le service courant. 1.937.
— Manuel pratique de l'officier de po-
lice jndiciaire militaire (revue). 1.937.
— Legislation des dispenses du service
militaire (revue). 1.937.
— Augmentation des d^corations. 1.938.
— M^dailles des sapeurspompiers. 1.938.
— Les fournitures de drap. 1.938.
— Propositions des geuäraux. 1.938.
— Exces de formalisme (paperasserie).
1.938.
— Personnel du service de sante\ 1.938.
— Au sujet d'une promotion. 1.939.
— Insignes des adjoints du glnie et
des grades d'artillerie. 1.939.
— Service en Europe et hors d'Europe.
1.939.
— De l'attribution des batteries de
cote. 1.939.
— Cadres des inödecins militaires. 1.939.
— Caisse gön^rale des pensions et re-
traites militaires. 1.939.
— La solde de non activite. 1.940.
— Les officiers re"traite"s d'office. 1.940.
— Colonel pour g£ne>al(aux inspections).
1.940.
— L'inspection gCnCrale du service de
santd. 1.940.
— L'artillerie de cöte. 1940.
— Contingent des ddcorations exception-
nelles. 1.940.
— Tarifs de solde. 1.941.
— Dans les rCserves. 1.941.
— „L'affaire" (Dreyfus). 1.941.
— Augmentation des maitres d'escrime.
1.941, 1.943.
— Croix du „Merite militaire" (pro-
position). 1.941.
— Troupes detachdes. 1.942.
— Coiumandenient des troupes de la
marine. 1.142.
— Les cadres du service de sante\
1.942.
— Service accompli en bourgeois. 1.942.
— Le personnel dans les e'tats-raajors.
1.942-1.944.
— Comroission scnatoriale. 1.942, 1.944,
1.948.
— Les officiers eonsignes. 1.943.
— Retraite proportionnelle. 1.943.
— Les ofticiers refonnds et le service.
1.943.
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XX
Le progres milltaire. Sur la mise en
Toute. 1.943.
— Lea contrÖleurs d 'arm es. 1.943.
— Recherche des emplois. 1.943.
— La remonte deB capitaines d'infan-
terie. 1 943.
— Pensions de retraite des chefs de
musique. 1.943.
— Tnnique de l'infanterie. 1.944.
— L'administration militaire am colo-
nies. 1.944.
— La röforme temporaire. 1.944.
— Espionnage (l'affaire Giletta). 1.944,
1.947.
— Les officiers sortis du rang et Vartil-
lerie. 1.944.
— Les brimades. 1.944.
— Stages des lieut.-colouels. 1.944,
1.946.
— Les galons d'officier. 1.945.
— Le port du sabre au crochet 1.945.
— Trausport des dötenus. 1.945.
— Le service du harnachement. 1.945.
— Ecole pratique du g£ne>alat. 1.945.
— La re'partition des batteries a pied.
1.945.
— Vareuse pour les officiers. 1.945.
— Instruction des cavaliers. 1.946.
— Punitions des officiers. 1.946.
— Galons des assimil^s. 1.946.
— Les droits ä la retraite. 1.946.
— Traitement des emplois civils. 1.946.
— L'affectation des officiers. 1.946.
— Tresor, postes et ötapes. 1 946.
— L'administration et la comptabilite*
des corps de troupe. 1.946.
— Pour les anciens inilitaires. 1 947.
— L'etat des cadres. 1.947.
— Les dispense"s de l'enseignement
publique. 1.947.
— Inspections d'nrmee et gouvernement
de Paris. 1.947.
— La proposition Garreau sur les offi-
ciers d'administration. 1.947.
— Les officiers d'administration et les
chefs de musique. 1.918, 1.949.
— L'ihabillenient des stagiaires aecrä-
taires. 1.948.
— Les effets d'infirraerie. 1.948.
— Les emplois gpeciaux. 1.948.
— Credits supplementaires. 1.948.
— Officiers detaches. 1.949.
— Les voyages gratuits pour la njoi*»on.
1.949.
— La pension des tirailleurs senegalais
1 94*.».
— Retraite des rengages. 1.949.
— Les officiers en mission. 1.949.
— L'uniforme de l'infanterie. 1.949.
Le progres militaire. Droit des capitainea
d'infanterie a la remonte. 1.949.
— Les bataillons d'artillerie ä pied.
1.949.
— Les promotions. 1,950.
— Creations budgetaires. 1.950.
— Passage ä la marine. 1.950.
— Service de sante* du personnel ad-
ministratif. 1.950.
— Compte rendu sur le recrutement
de lärmet en 1899. 1.950.
Journal des sciencea militaires. L'avan-
cement de Tavenir et le rajeunisse«
ment des cadres de l'armäe, par
Ch. Roche. März, April.
— „Pour la patrie!" (revue.) Marz.
— Dans le rang.— Notes d'un dispense
(revue). März.
— A propos de la loi sur le recrute-
ment, par le commaudant Rageot.
April.
— L'armöe coloniale et son Organisation.
Mai.
— L'avancement dans 1'armee. Mai.
— L armCe en 1900. Ce qu'elle est,
ce qu' eile dövrait etre, par H.
Beraude. Juni.
Revue du cercle militaire. L'appel du
contingent. 1.
— Les indemnite's de ressemblement. 1.
— Promotions, mutations, radiations.
1-26.
— Projets de lois militaires. 2.
— Les propositions l'avancement pour
les officiers des re"serves. 2.
— Almanach du marsouin (revue). 2.
— Döcorations aux officiers des reserves.
3.
— L'administration centrale du mini-
stere de la guerre et la direction
du contentieux. 3, 5.
— Les droits au commandement de«
officiers de l'armöe territoriale. 3.
— Le rengagement des caporaui et
soldats. 3.
— La mCdaille d'honneur des sapeurs-
pompiers. 3.
— Recrntement du cadre auiiliaire des
hopitaux militaires. 4.
— Le budget de la guerre. 5.
— Tableaux d'avancement. Supplements
zu 5, 18.
— Regiments de marche pour la defeuje
des cötes. 5—7.
— Les regiinents de zouaves et de
tirailleurs algöriens. 5. 7.
— Creation du 18c bataillon d'artillerie
k pied. 5.
— La medaille coloniale. 6, 9, 19, 26
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XXI
Revue da oercle militaire. Commission
de comptabilite* an ministere de la
gaerre. 6.
- Creation de batteries d'artillerie
ä pied. 6.
- Nouveaux projets de lois militaires. 6.
- La section technique des construc-
tions navales. 6.
- Creations dans l'infant. de marine. 6.
- Engagements volontaires de trois
ans. 7.
- Participation des conducteurs des
ponts et chaussdes aux travaui du
gerne. 8.
- Les attributions do commandant de
la marine en Tunisie. 8.
- Le Service du recrutement ii la
Martinique et a la Guadeloupe. 8.
- La concession des cong^s ponr les
colonies et l'ätranger. 8.
- Les annuaires officiels de lärmte
(revne). 8, 10, 15.
- La formation de la classe de 1898. 9.
- La reforme temporaire. 9.
- Les portiers-consignes. 9.
- Le budget de la marine. 10.
- Le r61e des inspecteurs d'arme'e. 10.
- L'etablisseraent des tableaux d'avan-
cement et de concours pour la Legion
d'honneur. 10, 19.
- Candidats ponr la gendarmerie. 10.
- L'emplacement des troupes de Tar-
med francaise (revne). 10.
- lnspections g^nerales de la marine.
IL
- Periodes de convocation. 11, 13.
- Le service des frais de route. 11.
- Vademecum administratf de MM.
les capitaines commandants et des
sous-officiers comptables (revue). 11.
Le drapeau de la garde röpublicaine.
12, 15.
- Les dispensös de l'article 81. 12.
Les enfants de troupe. 12.
- Nos alpins juge's par les Anglais. 18.
• Placement par anticipation des
genöraux dans le cadre de r^serve.
13.
• Les changements de garnison des
officiers. 13.
Reintegration dans les cadres d'offi-
ciers de marine mis a la retraite. 14.
L'organisation des troupes de la
marine. 14.
Les r^quisitiona pendant les ma-
noeuvres. 14.
Le recrutement a la Reunion. 14.
Modifikation au fonetionnement du
service dans la gendarmerie. 14.
Revue du cercle militaire. Engagements
volontaires de trois ans au titre des
regiments de cavalerie. 14.
— Modification8 ä la nouvelle tunique
d'infanterie. 14.
— Les inspections gdne"rale8. 15, 17.
— Mis hors cadres d 'officiers de röserve
et territoriaux. 15.
— La reconstitution des eipabis de
l'Inde. 15.
— Etat du corps du genie pour 1899
(revue). 15.
— L'embarquement des medecins de la
marine. 16.
— L'exposition internationale des arm^es
de terre et de mer en 1900. 16—19.
— Anciennetö minima ponr Tavance-
ment en 1899. 17.
— L'avancement des officiers sortis du
rang. 17.
— Le recrutement des officiers comp-
tables de cavalerie. 17.
— La divulgation des causes de reforme.
17.
— L'inspection des Services administra-
tifs de la marine. 17.
— Officiers et adjoints du genie aux
colonies. 17.
— Mise hors cadres d'officiers de r£-
serve et territoriaux. 18.
— Reformes navales (revue). 18.
— Le prorata dans Timpöt du sang
(revue). 18.
— Compagnies de cyclistes. 19.
— Les cadres auxiliaires de la marine. 19.
— Les modifications a la loi sur le
recrutement. 20.
— Les etudiants et Pappel de la classe.
20.
— Nouveau bataillon de tirailleurs al-
göriens. 20.
— Loi sur le recrutement. Modifications
necessaires. 21.
— Creations dans Tartillerie, le genie
et le recrutement. 21.
— Emplois d'adjudant dans 1'artillerie
de marine. 21.
— L'adjudant Georges (la vie militaire
conteinporaine) (revue). 21.
— Denomination des grades dans la
marine. 22.
— Officiers generaux et assimiies du
cadre de reserve on retraites. 22.
— Plaque d'identite" des officiers. 22.
— Dispenses militaires (revue). 22.
— Les maitres d'escrime des corps de
troupe. 23.
— Une nouvelle varcuse. 23.
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XXII
Rtvue du cerole mllitaire. Organisation
du service dans les £tats-majors 24.
— Les lieutenants de vaisseau majore.
24.
— Appel en 1899 des vöterinaires de
r&erve. 24.
— La defense du littoral (credit). 24.
— Le service da recrutement. 26.
— La gendarmerie an Senegal. 25.
— L'organisation de l'artillerie. 25, 26.
— L'inspection permanente du gouverne-
ment de Paris. 25.
— Officiers supärieurs d'artillerie pro*
pose*8 pour l'avancement. 25.
— Les brimades. 25.
— Stages des lieutenants-colonels. 26.
— Engagement des eleves de l'äcole
du service de sante" militaire et des
e"coles ve"t^rinaires. 26.
— Cong^diement des soutiens de famille.
26.
— Permissions en vue des travaux agri-
coles. 26.
Revue d'artillerie. Nouvelles batteries
ä pied et nouvelle re'partition des
batteries. Jänn., Febr.
— Promotions, mutations et radiations.
Jann.— Juni.
— Rapport sur le budget de la guerre
pour l'exercice 1899. März.
— Les inspections d'armöe. März.
— Tableaux annuels de classement.
März.
— La mise en disposition des officiers
generaux. April.
— Les inspections d'artillerie. Mai.
— L'inspection generale d'artill. Juni.
Revue de cavalerie. Promotions, muta-
tions, radiations. Jänn — Juni.
— Propos sur l'avancement. Jänn.
— Cc que doit etre un rögiment de
cavalerie. März.
— Tableaux annuels de classement. Mai.
— Les officiers comptables de cavalerie.
Mai.
— Nos futurs chefs. Juni.
Revue du service de l'intendance militaire.
Legislation de dispenses du service
militaire, par le sous-intendant P.
Marcheix. Jänn — April.
— Vade-mecum administratif de MM.
les ofriciers commandants et des
sous-officiers comptables (revue).
Jänn. — Febr.
Rivista militare italiana. La commissione
militare superiore delle ferrovie. 1.
Bilancio della guerra pel 1899. 1,2.
— Ufficiali aspiranti allo stato mag-
giore. 1. I
Rivista militaire italiana. Nuovi batta-
glioni d'artiglieria. 1.
La croce del „Merito militare" agli
Ufficiali di riserva e territoriali. 2.
Le indennitä di viaggio. 2.
Reclutamento degli ufficiali contabili
ella cavalleria. 2.
on8iglio superiore della marina. 2.
- Chiamate nel 1899. 2.
- Cani da guerra (censimento). 2.
- Raflerme per caporali e soldati. 3.
- II diritto al comando degli ufficiali
dell' esercito territoriale. 3.
- Arruolamento volontario. 3.
- Piccole notiric militari. 4-6, 9 -12.
- Zouaves et t;railleurs alge"riens. 5.
- La medaglia di Madagascar. 5.
- Reclutamento alle colonie. 5, 9.
- Nuove nnitä di fanteria di marina, 5.
- Formazione di guerra dell' artiglieria.
6.
- Nuovo reggimento di fanteria di
marina. 6.
- Riorganizzazione delle ispezioni
generali. 7.
- Quadro d'avanzamento pegli ufficiali.
8.
- Disposizioni confidenziali. 8.
- Modificazioni alla legge di recluta-
mento. 9.
- Dispensa di servizio pegli agricoltori.
9.
- II servizio di 3 anni alle colonie. 9.
- Formazione della classe 1898. 9.
- Disponibilitä degli ufficiali generali.
9.
- Nuove prescrizioni diseiplinari nella
gendarmeiia. 11.
- Compagnie di ciclisti. 11.
- Quadri ausiliari della marina. 11.
- Medaglia coloniale. 11.
- Gli ufficiali contabili in cavalleria.
11.
- Quadri d'avanzamento pel 1899. 11.
- La gendarmeria alla frontiera. 11.
- Cambio di guarnigione pegli ufficiali
ed assimilati. 11.
- Nuovo battaglione di tiragliatori
algerini. 12.
- Raggrnppamento delle compagnie
del treno in Africa. 12.
- Piastrina di riconoseimento pegli
ufficiali. 12.
- Indennitä agli ufficiali di riserva. 12.
- Denominazione dei gradi nella mari na
12.
- Periodi di servizio degli ufficiali di
marina ammessi alla scuola superiore
di guerra. 12.
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XXIII
L'eteroito itallano. Impieghi civili ai
sottufficiali, per F. Ensebio (conti-
naazione). 7, 8.
— Armainenti francesi. 10.
— Limite di eta dei generali. 11.
— Pei membri della missione Marchand.
12.
— L'obbligo di serviiio militare in Al-
geria. 13.
— I presidi delle coste di Corsica, Al-
geria et Tuniaia. 15, 17.
— Trnppe a Tunisi. 27.
— Dichiarazioni del ministro della
guerra. 33.
— Bilancio della marina. 34.
— La stampa militare. 42.
— Dislocazione delle trnppe nel Sudan.
42.
— L'affare Dreyfus. 47.
Rivista d'artiglieria e genio. Formazione
di nnove unitä d'artiglieria. Jänn.
— Anmento delT artiglieria di marina.
Febr.
— Cani di guardia pelle polveriere. Mai.
— Noove unitä nell' artiglieria e nel
genio. Jnni.
— Formazione di due compagnie di
ciclisti. Jnni.
Journal of the Royal United Service Institu-
tion. The Na^al Budget for 1899. 254.
— Foot Artillery Batteries. 255.
— Cyclists' Companies. 256.
La Belgique militaire. La cavalerie. 1 441.
— Sacrifices nöcessaires (pour l'armöe).
1.442.
— Annnaire illustre deTarmeecoloniale.
1.443.
— Augmentation de l'artill. a pied.
1.446.
— Pension des ge'ne'raax. 1.446.
— Le recrutement ä la Re"union. 1.447.
— Artillerie de marine (augmentation).
1.447.
— Compagnies de cyclistes. 1.447.
— Les inspections d'arm^e. 1.451.
— Attaches militaires. 1.451.
— Tenue. 1.454.
— Les soldats-ordonnances. 1.454.
— Question d'avancement. 1.457.
— Education morale, patriotique et
militaire des e"quipages de la flotte
(revue). 1.458.
— La ve>ite" an sujet du Service mili-
taire de 2 ans (revue). 1.458.
Revue de l'anaee beige. Augmentation
de l'artillerie ä pied. Jänn., Febr.
— Organisation et fonctionnement du
serviee de la teldgraphie militaire, par
le colonel A. Papuchon. Mai, Juni.
Revue de l'armee beige. Compagnies de
cyclistes. Mai, Juni.
Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Die
Dreyfus-Angelegenheit. 2, 18, 24.
25.
— Eine Verteidigung der Fremden-
legion. 4.
— Gegen die Militär-Attacbös. 11.
— Bildung eines neuen Marine-Infant.-
Regiments. 19.
— Die Frage der zweijährigen Dienst-
zeit. 20.
— Das Neueste von der französischen
Armee. 21, 22.
— Radfahrer-Compagnien. 23.
— Über die barbarische Behandlung
der Militärsträninge. 23.
— Die Affaire Ddroulede. 24.
— Missionen der Generalstabsofficiere.
26.
— Eine neue Spionengeschichte (die
Affaire des italienischen Generals
Giletta). 27.
Revue militaire suisee. Chronique (mili-
taire). 1—6.
— Infanterie ou artillerie? (remplace-
ment de lapremiere par la seconde —
projet). 1.
~- Les bureaux du ministere. 2.
— Les conserves dans l'armöe. 2.
— L'arme'e fran9aise (d'apres le ministre
de la guerre allemand). 3.
— Le budget de la guerre. 3.
— Organisation de la nouvelle artillerie
de campagne ä tir rapide. 3.
— Bonnes et mauvaises garnisons. 4.
— Les ecoles et le rang. 4.
— Les garnisons de Savoie. 4.
— „L'affaire" (Dreyfns). 5.
— Compagnies de velocipedistes. 6.
Griechenland.
Militär-Zeitung. Offieiere in der Kammer.
O
Armeeblatt. Eine Umwälzung in der
griechischen Armee. 28.
Militär-Wochenblatt. Die Reorganisation
der trriechischen Armee. 61.
Allgem. Militär-Zeitung. Eine griechische
Stimme über die Neugestaltung des
Heerwesens. 16.
— Zur Neugestaltung des Heeres. 17.
Internationale Revue. Griechenland, von
H. Albert all (betreffend die
Reorganisation des Heeres). Juni.
v. Löbell's Jahresberichte etc Das Heer-
wesen Griechenlands. 1875 — 1898.
I. Theil.
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XXIV
Le progres militaire. Reorganisation lni-
liUirc. 1.911.
Rivista militare italiana. Riordinamento
dell' esercito. 6.
Grossbritannien sammt Ost-
Indien und den übrigen Co-
lonien.
Streffleur's bsterr. milit. Zeitschrift.
Eine britische Colonial-Annee. März.
Militär-Zeitung. Errichtong eines chine-
sischen Bataillons. 4.
— Das Militär - Gefängniswesen im
Jahre 1897. 6.
— Ehrensold für die Theiloehmer am
Sudan-Feldzuge. 8.
— Kriegsbudget, 21.
— Änderungen im Wirkungskreise der
obersten Militär-Behörden. 21.
Armeeblatt. Geldbelohnungen für die
Theilnehmer am Sudan-Feldzngc. 3.
— Marinebudget. 11.
— Ein Chinesen-Bataillon 11.
— Militärischer Geist. 25.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Das englische Marinebudget
für das Verwaltungsjahr 1899 bis
1900. 6.
Militär-Wochenblatt. Der Kriegsminister
(über die Heeres-Organisations-Ver-
besserungen). 3.
— Jahresbericht über das Heer im
Jahre 1897. 3.
— Kleine (militärische) Mittheilungen.
4.
— Theilung des C e n t ra 1 - 1 u d i a-
llorse -Regiment. 4.
— Betreffend die Verwendung indischer
Trappen in Afrika 4
— Mahnung zur Geheimhaltung der
kriegerischen Massnahmen. 4.
— Errichtung eines Bataillons aus
Chinesen. 4, 21.
— Haltung der Soldaten in den Strassen
Londons. 11.
— Ka.ifahrer-Corps. 11.
— Vermehrung der Feld-Artillerie. 11.
— Geldgeschenk für den Sudan- Feld-
7usr. u
— Eine neue Verstärkung »1 es Heeres
••rster Linie. 16.
— Commandirungaustralischer Titianen
nach England. 21.
— Kameel-Reserve (in Indien) 40.
— Bedienungsmannschaft für Maxim-
Geschütze. 40.
— '1 el^graphi-ten Lei d»r Cavallerie. 40.
Militär Wochenblatt. Entfernuogsschätzer
40.
— Seefahrt für kranke Soldaten in
Indien stehender Regimenter. 40
— Neuorganisation der asiatischen
Festungs-Artillerie. 40.
— Cavallerie-Depot. 40.
— Änderungen im Wirkungskreise der
obersten Militär-Behörden. 48.
— Verstärkung des Heeres seit 1896.
50.
— Stärke des regulären Heeres, der
Armee-Resenre und der Miliz. 50.
— Feld- Artillerie der Hilfstruppen. 50
— Verwendung von Officieren in den
Colonien und Schutzgebieten. 52.
-• Straferlass unter der Bedingung de?
Eintrittes in das Heer. 52.
— Militärgeist im Madras-Begimente.
52.
— Rekrutirung 1898. 52.
— Commando- Verhältnisse in Ägypten.
55.
— Verschmelzung zweier Bataillone. 57.
— Militärische Fortschritte in Indien
61.
— Central-Afrika-Regimeut. 61.
— Volunteers. 61.
— Geschützzahl der Feld-Batterien. 61.
— Chinesische Rekruten. 62.
Neue militärische Blätter. Jahresbericht
über das Heer, 1897. Febr.
— Das neue Flottenbudget. Mai.
Allgem. Militär-Zeitung. Jahresbericht
über das Heer von 1897. 5.
— Die Heeresvermehrung von 1895
bis 1899. 20.
— Cavallerie-Depot zu Canterbury. 37.
— Ergebnisse der Rekrutirung. 41.
— Die Anti-Alkohol-Bewegung im
Heere. 42.
— Neues Militärcredit. 52.
Deutsche Heerea-Zeitung. Das Kriegs-
budeet. 38.
Internationale Revue. Das britische Heer
Febr.
— Per Voranschlag der englischen
Marine 1899/1900, von Reia. Mai.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Gr "ssbritanniens. 1874 bis
1898. I. TheiL
L'echo de l armee. I/armCe anglaise 8.
— Nouvelles militaires d'Angleterre. 11
— La conscription en Angleterre. 26
Le progres militaire. Correspondance
militaire dAngleterre. 1.906, 1.91t
1.918, 1.924, 1.928, 1.936, 1941.
1 948
— Le budget de la guerre. 1.913.
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XXV
Le progres militaire. Nouvelles des
Indes. 1.936.
— Nouvelle coiffure de campagne pour
toute Kannte. 1.941.
— Constitution et Organisation de
rannte coloniale anglaise (revue).
1.946.
Revue da cercle militaire. Creation d un
bataillon d'infanterie indigene a
Wei-Hai-Wei. 4.
— Le 21e r^giment de lanciere. 5.
— Le Central-India Horse Regiment. 5.
— Lee tötegrapbistes dans la cava-
lerie. 5.
— Les appels de la milice en 1899. 10.
— Le recrutement en 1898. 11.
— L'infanterie mont^e. 14.
— /Nouvelle Organisation du ministere
de la guerre. 16.
— Budgets naval et militaire. 17, 18.
— Le service du recrutement. 17.
— Ravitaillement en campagne. 20.
— Separation de l'artillerie monte"e et
de l'artillerie a pied. 23.
Nouvelles cr^ations dans Tarmed. 23.
— Le mutinerie de la milice de Guer-
nesey. 24.
— Rattachement des volontaires aui
corps actifs pour Kinstruction. 25.
Revue militaire de l'etranger. Milice du
Canada 854.
— Arni^e de Kinde. 854.
— Creation d'une nouvelle section de
la milice. 854.
— Ovation d'un bataillon chinois a
Wei-Hai-Wei. 855.
— Cre'ation d'un bataillon indigene a
Sierra Leone. 855.
La retraite facultative des officiers
de Karra6e reguliere. 855.
Un escadron de lanciers australiens
au camp d'Aldershot. 859.
— Pe^dicures d'infanterie. 859.
Officiers detaches de leurs corps
pour etre employ^s aux colonies ou
dans les pays de protectorat. 859.
Revue de cavalerie. Effectif moyen de
la cavalerie en 1897. Febr.
— Cavalerie de Kinde. Febr.
Etat actuel de la Yeomanry. März.
— Accroissement de Keflectif de la ca-
valerie. April
Lanciers australiens en Angleterrc.
April, Juni.
Le de"p6t de cavalerie de Canterbury.
Juni.
— Recrutement. Juni.
Rivleta mllrtare italiana. Passaggio di
ufficiali della milizia all' esercito
attivo. 2.
— Riforme al ministero della guerra. 2.
— Gratificazioni pella campagna del
— Reggimento indigeno a Wei-Hai-
Wei. 2.
— Bilanci suppletivi. 5.
— Riordioamento delK artiglieria. 5.
— Nuova batteria da montagna. 5.
— Bilancio della guerra. 6.
— Bilancio della marina. 7.
L'esercito italiano. II bilancio della
guerra. 28.
— 11 bilancio della marina. 33.
Rivista d'artigllerla e genlo. Separazione
delK artiglieria campale dalK ar-
tiglieria da piazza. Juni.
— Circa il personale incaricato del
servizio delle mitragliatrici Maiim.
Juni.
Journal of the Royal United Service Insti-
tution. The Evolution of Volunteer
Position Artillery to Volunteer Field
Artillery, bei Captain G. Neal. 251.
— The Navy Estimates. 253.
— „The Strength, Composition, Organi-
sation, Conditions of Service, and
Mode of Training of a Military
Force for Home Defence", by Cap-
tain W. Baker Brown (Gold
Medal Prize Essay). 254.
— British Cavalry, by a Cavalry Officer.
254
Proceedings of the Royal Artillerie In-
stitution. The Corps of Commissio-
naires. by Lieutenruit-Colonel A. M.
Murray. 5.
La Belgique militaire. Effectif (de Karm<5e).
1.444.
— Cre'ation d'un bataillon chinois. 1.447.
— Le coüt des uniformes. 1.450.
— Constitution et Organisation de
rannte coloniale (revue). 1 .459.
— La mutiuerie de la milice de Guer-
nese}\ 1.466.
Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Die
Disciplinar-Strafbarkeit im Heere. 1.
— G. M. H u 1 1 o n über eine canartische
Armee. 7.
— Zur Verpflegung der indischen
Truppen. 7.
— Die militärischen und maritimen
Rüstungen in Canada. 9.
— Über die Beförderungsaussichten in
der Armee. 11.
— Verschiedene militärische H ach-
richten. 11.
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XXVI
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Straf-
rekrutirung. 21.
— Reorganisation der indiachen Ar-
tillerie. 21.
— Die Verstärkung der Landarmee, 22.
— Musterungsbericht. 24.
— General Wolseley's Befehl (Ober die
Adjustirung zu Hause). 26.
Revue militaire suisse. Les appels de
la railice en 1899. 6.
Holland nebst Colonien.
Militär-Zeitung. Armeesprache. 8.
Militär-Wochenblatt. Die niederländisch-
indischen Colonialtruppen. 35.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen der Niederlande. 1874 bis
1898. I. Theil.
Revue de I armee beige. Opportunit<5 de
former un corpa se'parö respective-
ment pour les officiers de Tartillerie
monte'e et pour les officiers de l'ar-
tillerie non montee. Mai, Juni.
Italien nebst Erytnräa.
Militär - Zeitung. Die Officierscassa. 10.
— Activirung von Reserve-Artillerie-
Officieren. 11.
— „Cavalieri scelti." 13.
— Nachtragscrcdit. 22.
— Das Budget. 24.
Armeeblatt. Garnisonswechsel. 13.
— Landesvertheidigungs - Commission.
13.
— Schätzungswert des Kriegsmaterials.
16.
— Das Gefecht von Mentana (und die
Garibaldiner). 24.
— Denkmünzen für Erfindungen. 24.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Das Marinebudget für das
Verwaltungsjahr 1899/1 900. 6.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Heer und Flotte im zweiten
Halbjahre 1898. Juni.
Militär-Wochenblatt. Die Beförderungs-
Commissionen. 1.
— Heereshaushalt 1898/99. 5.
— Garnisonswechsel. 14.
— Landesvertheidigungs - Commission.
14.
— Bataillons-Adjutanten. 14.
— Oberster Marinerath. 14.
— Streitkräfte in Erithräa. 16.
— Zusammensetzung des Heeres. 15.
— Officiers-Corps der Flotte. 15.
Militär - Wochenblatt. Flottenhaushalt
1898/99. 15.
— Amnestie. 15.
— Eisenbahnlinien-Commissionen. 15.
— Einstellung der Bekruten. 18,31,34.
— Beförderung zum Unterlieutenant
der Territorialmiliz. 18.
— Zweijährige Dienstzeit. 18.
— Cavalieri scelti. 23.
— Zusammensetzung der Flotten-
bemannung. 23.
— Beförderungslisten. 23.
— Activirung von Artillerie-Reserve-
Officieren. 27.
— Wiedereintritt von Mannschaften
des Beurlaubtenstandes. 27.
— (Einstellung) Einjährig-Freiwilliger.
27.
— Befugnisse des commandirenden Ad-
mirals und des Adniiral-Coraite\ 31.
— Reisegeld für Reservisten. 34.
— Veränderungen in höheren Com-
mandostcllen der Armee. 34.
— Die Rangliste für 1899. 43.
— Überschreitung der für den Heeres-
haushalt festgesetzten Summe. 49.
— Haushalt für die Colonialtruppen. 57.
Neue militärische Blätter. Jugendwehr-
Einrichtungen. April.
— Verkeilung der Classe 1878. Mai.
Allgem. Militär-Zeitung. Oberster Marine-
rath. 16.
— Credit für die Umänderung der Be-
waffnung. 53.
Deutsche Heeres-Zeitung. Einstellungs-
und Entlassungstermine. 30.
— Truppenverlegungen. 30.
— Zugehörigkeit der Classen des Be-
urlaubtenstandes (der Marine). 32.
— Denkmünzen für Erfindungen. 32.
— Commandoverhältnisse (bei der
Marine). 32.
— Sollstärke des See-Officierscorps. 33.
— Die neue Rangliste. 40.
— Personalien. 43.
— Wählbarkeit der Ortsvorat&nde und
Mobilmachung. 53.
— Ein neues Muster für Reithosen. 53.
— Beförderungen. 53.
— Rekrutirung des AufsichtspersonaU
der Militär-Strafanstalten. 53.
— Pferdebeitreibung. 53.
Internationale Revue. Aus dem italieni-
schen Heere, von Hauptmann v.
Graevenitz. Jänn.
Kriegstechnische Zeitschrift. Militari-
sirung des Verkehrspersonals. 4.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Italiens 1873—1898. I. Theil.
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XXVII
L echo de l'armee. Nouvelles militaires
d'Italie. 6.
— Le recrutement. 26.
Revue du cercle militaire. L'avancement
au choix des lieutenants de cara-
biniers. 1, 10.
— Recrutement des officiers de railice
territoriale. 2, 4.
— CommisBiona militaires de ligne. 2.
— Le conseil supörieur de la marine
de guerre. 5.
— L'e"tat-major g£n£ral de la marine. 5.
— Appel des recrues. 5.
— L'organisation de lartillerie et du
ge*nie. 6.
— L'actif des ministeres de la guerre
et de la marine. 8.
— Lea attributions de l'amiral. 9.
— L annuaire militaire de 1899. 17.
Revue militaire de l'etranger. Transfert
du IV*- corps d'arm^e de Plaisance
ä Genes. 854.
■— Cours d'e"preuve des capitaines
d'etat-major. 854.
— Appel des hommes de la classe 1878
affectes aux armes ä cheval, et des
ajournös de la classe 1876. 854.
— Envoi en congä de militaires appar-
tenant aux classes 1875, 1876, 1877.
854, 855.
— Division en deux portions da contin-
gent de tn cate'gorie de la classe
1878. 855.
— Situation de l'armäe au 1"- jan-
vier 1899. 855.
— Organisation de l'armee. 855.
— Appel des hommes de la classe 1878.
856.
— Le bndget de la guerre. 857.
— Limite d'anciennetös des officiers
propose's pour l'avancement. 857.
— Engagements volontaires d'un an
pour 1899. 869.
— Admission en service teinporaire
d'officiers de compl^ment du genie.
859.
— EnrOlement de la classe 1879. 859.
Revue d'artillerle. Crödits pour latrans-
formation de l'armement et du inate-
riel. Juni.
Revue de cavalerie. Changements de
farnison. Jänn.
.iniites d'anciennete pour l'avance-
ment. März.
— Petites nouvelles militaires. April.
— L'anciennete' des officiers. Mai.
Rivista militare Italiana. Notizie politico-
militari. 1—12.
Rivista militare italiana. L'areopago
militare (Senatus militiae) ed il com-
pito dell1 armata. 7.
— La cavalerie italienne (recensione).
11.
— Le due artiglierie. 11.
— II bilancio della guerra in Italia. 11.
L esercito italiano. I quadri degli uffi-
ciali in congedo. 1.
— Nomine e promo2ioni. 1, 4, 6, 7,
10, 12, 13, 16, 18,19,21, 24, 28-
31, 34, 37, 40, 46, 49.
— Piccola cronaca militare (fatti vari).
1-50.
— Informazioni (diverse). 1—50.
— Commissioni militari di linea par i
trasporti. 1, 2.
— La ferrna di due anni. 1.
— Le armi speciali e Part. 25 della
legge di avanzamento. 2.
— Amnistia. 2, 7.
— Esercito e marina. 3.
— Addetti militari e navali esteri in
Italia. 3.
— Commessi e disegnatori della ma-
rina. 3.
— Condizioni per la nomina a sottote-
nente di milizia territoriale. 3, 6.
— Sottufficiali trombettieri (appunto). 3.
— Uniforme delle armi a cavallo (eco
dell' esercito). 3.
— Le promozioni dei macchinisti della
marina. 3.
— L'esercito permanente nella possibi-
H tu. di un disarmo, pel tenente co-
lonnello Bianciardi. 4-
— Denominazione (storica) di caserme,
forti e batterie, per L. F i n etti. 4.
— Guida del militare (italiano) in
Roma. 4, 6, 8, 9.
— Riparto delle classi di leva nell*
esercito. 4.
— II credito e la sicurezzadellostato. 5.
— II plotoni allievi ufficiali di comple-
mento, per A. Flarta. 5.
— Moralita ed edueazione. 5.
— Gli ufficiali dei carabinieri, per L.
Finetti. 5.
— Gase militari di S. M. e dei RR.
Principi. 5.
— Per la repressione del brigantaggio
(eco dell' esercito). 5.
— Le notizie sul personale. 5.
— II bilancio consolidato della guerra. 5.
— Stato maggior generale della ma-
rina. 5.
— Ufficiali contabili c ragionieri d'ar-
tiglieria, per A. Morazzini
(appunto). 6.
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XXVIII
L'esercito italiano. Pagamento di pen-
sioni agli ufficiali in ausiliaria. 6.
— Un giadizio tedesco sali' esercito
italiano). 7.
— Arnininistrazione centrale della guer-
ra. 7.
— Ordinamento dell' esercito. 7, 10.
— Starapa italiana. 8—12, 15—18, 22,
23, 27, 40, 48.
— Le medaglie d'oro al valor militare.
per M. Borgia di Caddeddi. 8.
— La tassa militare. 9.
— Istruzione e disciplina degli ufficiali
in congedo. 9.
— I comandanti di reggimento, per
L. Finetti. 9.
— Ricbiami dal congedo. 9.
— Impiego dei militari consegnati. 9.
— Le pensioni al 1° gennaio 1899. 9.
— I conservatori e l'esercito. 10.
— Tassa militare o contiibuto? 10
— Indennitä e spese d'alloggio. 10.
— Organici da variarsi per legge. 10.
— Commissariato di raarina. 10.
— Distretti militari (apponto). 11.
— II debito vitalizio nel 1896/97. 12.
— L'esercito al parlamento. 12 — 18,
20-28, 30-33, 35-37, 42, 44,
45, 48.
— Pegli ufficiali in congedo (eco dell'
esercito). 12.
— I capi musica. 12.
— I caporali maniscalclii (appunto). 12.
— Commissione disciplinare. 12.
— Una questione morale di alta im-
portanza (i raatriraoni contratti col
solo vincolo religioso). 13.
— Esercito ed agricoltura. 13.
— Cavalieri scelti. 13.
— Spese straordinarie della guerra pel
quadriennio 1899 — 1903. 13.
— Statistica militare sui rendiconti e
masse interne dei corpi. 14.
— L'ordinamcnto dell' artiglieria. 14,
15. 19, 27, 28, 34, 48.
— Personale pelle difese locali ma-
ritime. 14.
— Tabella delle stanze dei corpi al
28 gennaio 1899. 14 ; — al 15 aprile.
50.
— Matrimonio civile obbligatorio. 15.
— La questione dei subalterni. 15.
— L'ordinamento dell' d'artiglieria e
genio. 16, 17.
— Reclutamento di ufficiali di milizia
territorial.' 16.
Patriinonio dei ministero della
guerra. 16
L'esercito italiano. Ufficiali di marina
nella carriera amministrativa. 16.
— Indennitä per cambi di guarnigione.
16.
— Sui distiutivi dei grado dei sott-
ufficiali di cavalleria. 17.
— Soprassoldo pel servizio di farmacia
(appunto). 17.
— Medicinali da concedersi agli uffi-
ciali pensionati (eco dell* esercito).
17.
— „Allora ed oggi!...a (riguarda
l'avanzamento) (eco dell' esercito). 17.
— Patrimonio dei ministero della ma-
rina. 17.
— Provvedimenti per l'ordine pubblico.
18.
— Discussioni e proposte inopportune
(riguardo l'organizzazione). 18.
— Sugli obbligbi dei militari in con-
gedo appartenenti al personale ferro-
viario, postale e telegrafico. 18.
— Modificazioni all' uniforme dell'
artiglieria e della cavalleria. 18.
— Quadri di avanzamento pel 1900.
19.
— Capitani a disposizione. 20.
— Surrogazione nella marina con fra-
telli inscritti nett' esercito. 20.
— Stato degli ufficiali. 21, 24.
— La raedaglia per Mentana. 21, 24.
— Chiamata alla armi della classe 1878.
21.
— Passaggio nell' arma dei carabinieri.
21.
— Volontariato d'un anno pel 1899. 21.
— Sistemazione dei subalterni dei
commissariato. 22, 30, 32.
— Militarizzazione dei ferrovieri. 22,23.
— Pel matrimonio dei sottufficiali. 22.
— Pegli ufficiali subalterni. 22.
— Le spese pella marina. 22.
— Preparazione alla guerra delle forze
marittirae. 22.
— Sedi estive delle compagnie da costa
e da fortezza. 22.
— Sussidi alla famiglie dei militari
d'Africa. 22.
— Avanzamento della cavalleria. 23.
— Impiego delle truppe in servizio di
pubblica sicurezza. 23.
— Circoscrizione territoriale militare e
sedi dei vari commandi, uffici.
istituti, ecc. al 28 gennaio 1899. 23.
— (Condizione morale ed economica
dei) maestri di scherma. 24.
— Uniforme dei militari di truppa della
cavalleria, artiglieria e genio. 24.
— Nomi di caserme. 24, 49.
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XXIX
L'esercito italiano. Concorso di sotto-
tenenti di complemento d'artiglieria
ad ufficiali effettivi. 24.
— Spese straordinarie della guerra.
25, 38.
— L'art. 19 della legge di avanzamento
(eco dell' esercito). 25.
— Pei sottufficiali in attesa d'impiego.
25, 50.
— Pelle nomine di sottotenente territo-
riale. 25.
— H ministro Pelloui sui provvedi-
menti politici. 26, 29.
— Sul reclatamento. 26.
— Gl' impieghi pei sottufficiali nelT
amroinistrazione delle poste. 27.
— Paghe e supplementi nella marina.
27.
— La leva del 1879. 27, 31.
— Dei regali collettivi. 27.
— II giornale del soldato. 27, 41, 44.
— Pondi ai Sindaci per spese militari.
27.
— Soll' nso degli imperraeabili. 28.
— Modificazioui al reclutamento. 28.
— La divisa degli alpini (eco dell'
esercito). 29, 32.
— Comando ed ordinamento del corpo
rr. equipaggi. 29.
— Snllo svincolo della dote militare. 30.
— Concorso di sottafficiali a sotto-
tenenti contabili. 31.
— AmmissioiK di militari nelle guardie
di cittä. 32.
— Branda per truppa. 33.
— Gli ufficiali e la bicicletta (eco dell'
esercito). 33.
— Capitani aiutanti maggiori in 1°
(eco dell' esercito). 33.
— Controllo dei magazzini militari. 35,
40, 50.
— Le uniformi degli ufficiali di fanteria
(eco dell' esercito). 35.
— Pei 8ubalterni di fanteria di oggi
(eco dell' esercito). 35.
— Pei concorso a sottotenenti contabili
(appunto). 35, 42.
— Congedainento di ufficiali di comple-
mento. 36.
— Kassegna dei militari in congedo
illimitato. 36.
— Plotone di allievi musieanti. 37.
— Le pensioni degli ufficiali e degli
impiegati. 37.
— Concorso a sottotenente di cavalleria.
37.
— I maestri militari di scherma. 38.
— Gli ajutanti di ciiinpo di brigata. 38.
— I caporali inaniscalchi 38.
L'esercito Italiano. Le sedi dei reggi-
meuti d'artiglieria. 38, 48.
— Ufficiali di complemento riammessi
corae sergenti. 38.
— Titoli onorifici (appunto). 40.
— Avanzamento degli ufficiali in con-
gedo (appunto). 40.
— Avanzamento dei capitani veterinarL
40.
— Ufficiali di scrittura. 40.
— Concorsi al commissariato della r.
marina 40.
— II servizio del pane pell' esercito. 41.
— Le date delle ebiamate alle armi. 41.
— L'aumento di ritenuta sugli stipendi.
41.
— Trofeo degli ufficiali di riserva (eco
dell' esercito). 41.
— I regolamenti ed alcune condanne
di militari. 42.
— Questione d'uniforine (eco dell' eser-
cito). 42.
— Quadri teenici e quadri coinbattenti
dell' artiglieria. 44.
— I decorati condannati o processandu
44.
— Distintiri di grado (appunto). 44.
— I cambi di guarnigione ed i capi
operai dei reggimenti. 45, 47.
— Personale civile della guerra. 46.
— Trattamento speciale dei militari
ciclisti. 46.
— Quadri e carriera degli ufficiali d'ar-
tiglieria, pei ten. C. C arlan d i. 47.
— Disciplina e indennitä degli ufficiali
in congedo (eco dell' esercito). 47.
— Per le mense di bordo. 47.
— Per lunghi e buoni servizi militari
(proposta). 48.
— Circa la separazione delle carriere
nell' artiglieria. 48. 49.
— Uniforme della milizia territoriale.
49.
— Ainministrazione centrale della
guerra. 50.
Rivista d'artiglieria e genio. La separa-
zione delle carriere nell' arma del
genio, pei colonnello C. Caveglia.
Mai.
Journal of the Royal United Service In-
titution. Number of Offieers. 256.
La Belgique militaire. Loi sur le recrute-
ment. 1.446.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Verhaf-
tung von 30 Unterofticieren wegen
Diebstahls. 5.
Revue militaire suisse. Chronique mili-
taire. 2— 4, 6.
— Le bmlget de la guerrc eu 1899. 2.
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XXX
Revue militalre suisse. Economies. 2.
— L'avancement des officiers. 2.
— Outü de sapeur portatif. 3.
— Recrutement de l'dtat-major ge"-
neral. 3.
— Les officiers d'artillerie et du genie. 6.
— Le nouveau ministere. 6.
Montenegro.
V. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Montenegros. 1875—1898.
I. Theil.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Bildung
eines Gardecorps, ö.
Portugal nebst Colonien.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Die Heeresreform in Por-
tugal. April.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Portugals. 1870—1898.
I. Theil.
Revue de l'armee beige. L'education du
8oldat. Mai, Juni.
Rumänien.
Militär-Zeltung. Austritt von Officieren.
21.
Armeeblatt. Heereshaushalt. 25.
Militär-Wochenblatt. Ausscheiden der
Officiere aus dem Dienste. 43.
— Heereshaushalt 1889/1W0. 52.
Neue militärische Blätter. (Militärische)
Reformen. Mai.
Allgem. Militär -Zeitung. Gegenwärtiger
Stand des Heerwesens und dessen
Reformen. 34.
Internationale Revue. Das Officierscorps,
von H. AI berthall. Febr.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Rumäniens. 186Ü- 1898.
I. Theil.
Revue du cercle militaire. Les positions
des officiers. 15.
— L'arniee roumaine (revue). 22.
Revue militalre de I etranger. Organisa-
tion des conimandeinetits de terri-
toire des bataillons de milice. 855.
— Augmentation des unites perina-
neutea de cavalerie. 855.
— Ovation d un regiment d'in-
fanterie. 855.
— ( 'ban^t'ment d'affectution de deux
bataillons de chasseurs. S.">5.
Revue de oavalerie. Augmentation des
unitds permanentes de la cavalerie.
März.
— Inspection generale de cavalerie.
Mai.
Rivista militare Hallana. Prowedimenti
pell' esercito pel 1898. 7.
La Belgique militaire. Le budget de la
guerre. 1.444.
Russland sammt den mittel-
asiatischen Besitzungen.
Organ der milit -Wissenschaft!. Vereine.
Eintheilung und Dislocation der
russischen Armee (Besprechung).
LVIII. Bd. 3.
— Die russische Armee in Einzel-
schritten (Bespr.). LVIII. Bd. 6.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Neuerungen
im Heerwesen 1—3, 5. 6.
Militär-Zeitung. Neue Rüstungen? 21.
Armeeblatt. Die Gage-Erhöhung der
Officiere. 2, 8.
— Das Rekrutencontingent für 1899. 9.
— Der russische Officier und das Daell.
24.
— Neues kaukasisches Armee-Corps. 27.
Mittheilungen aus den Gebiete des See-
wesens. Eintheilung und Dislocation
der russischen Armee, nebst einem
Verzeichnisse der Kriegsschiffe (Be-
sprechung). 5.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Armee- und Marin e-Xach-
richten. Januar, März, April, Juni
— Erhöhung der Officiersgehälter. März.
— Staatshaushalt 1899. März.
— Die russische Armee in Einzel-
schriften (Bespr.). April.
Militär-Wochenblatt. Neuordnung der
Sapeurtruppen. 5.
— Bestand der Truppen auf der Halb-
insel Ewantun und in Ostasien. 13.
— Erhöhung der Officiergehälter. 14
— Der Zustand der finnischen Trappen.
14.
— 25jähriges Jubiläum der allgemeinen
Wehrpflicht in Russland, von A.
Bilderling. 18.
— Die gegenwärtige Stellung der
Generalstiibs-Officiere. 48.
— Ergebnisse der Rekrutirung für 189S.
48.
— Neue Verordnungen über die Be-
kleidung. 48.
— Tomisterirepäck. 48.
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XXXI
Militär-Wochenblatt. Frontofficiere beim
Topographen-Corps. 48.
— Änderungen bei den Don-Kosaken.
48.
— Bestimmungen zur stärkeren Heran-
liehong der Reserve-Fähnriche. 55.
— Ein neues kaukasisches Armee-
Corps. 56.
Neue militärische Blätter. Organisation
and Verwaltung der finnischen
Truppen. Febr.
— Die Truppenstärke in Ostasien. März.
— Skizzen aus der russischen Armee.
April— Juni.
— Correspondenz aus Rassland. April.
— Russland und Finnland. Die militäri-
sche Seite des gegenwärtigen Ver-
fassungsstreites. Mai.
— Die Streitkräfte in Ostasien. Juni.
Allgein. Militär-Zeitung. Gehaltserhöhung
der Officiere. 1, 2.
— Rekruten-Contingent für 1899. 19.
— Zur Neuregelung der Militärpflicht
in Finnland. 49.
— Ernste und heitere Bilder aus der
Armee des weissen Zaren (Bespr.). 52.
— Neues kaukasisches Armee-Corps. 53.
Deutsche Heeres - Zeitung. Heeres-An-
gelegenheiten. 7, 18.
— Erhöhung der Officiersgehälter. 9,18.
— Neue Sapeur-Compagnien. 9.
— Beförderungen. 18.
— Artillerie-Direction. 18.
— Das Transports wesen in der Armee.
31-33.
Internationale Revue. Ernste und heitere
Bilder aus der Armee des weissen
Zaren (Bespr.). Jänn.
— Die Beförderung der Officiere, von
G. M. Krahmer. Febr.
— Die russischen Streitkräfte in Asien.
Febr.
— Uber die vor 25 Jahren in Russland
eingeführte allgemeine Wehrpflicht,
von Krahmer. März.
— Der Heereshaushalt für das Jahr 1899,
von Krahmer. Mai.
— Die russische Armee in Einzel-
schriften (Bespr.). Juni.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Russlands. 1873— 1898. I.Theil.
Wojennij Sbornjik. Die Disciplin in ihrer
Anwendung auf die Lebensweise.
(Skizze des Militärlebens), von N.
Butowski. Jänn
— Die Truppenausrüstung und Ver-
pflegung im Felde, vn J. Gre-
benschtsebikow. Jänn, März,
April.
Wojennlj Sbornjik. Die nichtetats-
mässigen Musikcapellen. Jänn.
— Die Versorgung der Truppen mit
Schreibern, von Fürst Gortscha-
kow. Jänn.
— Die Erhöhung der Officiersgagen.
Jänn.
— Die betreff Verbilligung der Officiers -
üniformirung geäusserten Ansichten.
Jänn.
— Die verschiedenen betreffend der
Officiersehen ausgesprochenen Mei-
nungen. Jänn.
— Ein Wort über das Dienstpersonale
unserer Cadetten-Corps, von N.
Axenow. Febr.
— Zur Unterofficiersfrage. Febr.
— Nochmals die Officiers-Altersgrenze.
Febr.
— Das Reichsbudget 1899. Febr.
— Betreffend die Nichtfrontofficiere.
März, Juni.
— Der Stand der regulären Cavallerie,
von N. Ssuchomlinow. März.
— Eine Bemerkung über die Verwaltung
der Compagnie, von N. W i k t o r o w.
März.
— Über die Aufbewahrung und Con-
servirung des Armeetrains, der
Pferdegeschirre und ihres Zugehörs
in Friedenszeiten. März.
— Zur Frage der Besetzung von militär-
administrativen Stellen durch
Truppenofficiere, von F. Maksche-
jew. April.
— Das* eigene Pferd im Budget des
Cavallerie-Officiers, von J. L a w r o w.
Mai.
— Zu dem Aufsätze: „Die Corps-In-
tendanten". Mai, Juni.
— Die jüngeren Stabsofficiere der
Schützen-, Reserve- und Linien-
Bataillone, von Oberstlieutenant
Las so ws ki. Mai.
— Die Truppenverproviantirung wäh-
rend der Concentrirung im daghe-
stan'schen Gebiete, 1898, von A. J.
Alj eschin. Mai.
— Die allgemeine Wehrpflicht im
Grossfürstenthum Finnland 1882 bis
1891. Statistische Studie von Oberst-
lieutenant Kritzki. Juni.
— Bestimmungen betreffend die Ein-
berufung der Reserve-Fähnriche zu
den Warfenübungen. Juni.
Artillerijskij Journal. Die in den techni-
schen Artillerie- Anstalten freiwillig
gemietheten Arbeiter, von W. Luk-
n i i k i Jänn.
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x:
Artillerijski Journal. Über den Stand der
Geschützvormeister, Febr.
L'echo de l'armee. Räformes militaires. 7.
— Nouvelles militaires de Russie. 17.
Le progres militaire. Retour de Russie
(la vie an rägiment). 1.915.
— Reorganisation du service en Fin-
lande. 1.950
Journal des sciences militaires. Die russi-
sehe Armee in Einzelschriften (re-
vue). März.
Revue du cercle militaire. Creation de
nouvelles compagnies de sapeurs du
göuie. 1.
— Les ravitaillements dans Tarmee en
campagne. 2, 4, 5, 8.
— L'appel du contingent. 2.
— Les officiers d^tat-major et le Ser-
vice dans les troupes. 12.
— Mun rägiment russe (revue). 14.
— Cosaques de l'avenir. 15.
— Le serment des troupes finlandaises.
21.
— Les officiers d'e'tat-major gen^ral. 24.
Revue militaire de l'etranger. Effectifs
des batteries legeres de la circon-
scriptions de TAmour. 854.
— Brigade a cheval de l'Oussouri. 854.
— Artillerie de röserve et de döpöt. 855.
— Modification dans l'artillerie de for-
teresse en Asie. 858.
— Formation du 20° bataillon de sa-
peurs. 858.
— Modifications ä l'organisation de la
direction ge'ne'rale de l'artillerie. 859.
— Modifications ä l'organisation de
l'artillerie de forteresse du Tifrkestan.
859.
Revue d'artillerie. Composition des batte-
ries de reserve et de de"pöt. Mai.
— Die russische Armee in Einzel-
schriften (revue). Juni.
Revue de cavalerie. Brigade ä cheval
de l'Oussouri. Febr.
— Die russische Armee in Einzel-
schriften (revue). Febr.
Revue du Service de Nntendance militaire.
Organisation du service d'alimenta-
tion en campagne dans l'armee russe.
Jänn., Febr.
Rivista militare italiana. I matrimoni
degli ufficiali. 1.
— Leva del 1898. 1.
— Nuove formazioni. 3, 9.
— Die russische Armee in Einzel-
schriften (recensione). 4.
— Bilanci della guerra e della marina
}.el 1899. 5.
— Xotizie militari russe. 6.
Rivista militare italiana. Le forze mili-
tari in Asia. 7.
— Promozioni atenente colonnello nella
fanteria e cavalleria. 8.
— Equipaggiamento delle truppe d'arti-
glieria e genio. 9.
— II servizio militare in questi oltimi
25 anni. 9.
— Divisione del corpo del Caucaso io
2 corpi d'armata. 10.
— Risultati della leva del 1898. 10.
— Note sulla cavalleria russa. 10, 12.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. The Rates of Pay of Offi-
cers. 253.
— Effective Strengh of the Army. 254-
La Belgique militaire. L'augmentation
de la sulde des officiers. 1.441.
— A l'6*tat-major. 1.454.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Die
Officiersheiraten. 2.
— Ein Peitschenhieb (gegen Soldatei
und seine Folgen). 8.
— Rüstungen u. Abrüstungsvorschlag. 8.
— Über die Garden. 9.
Schweden und Norwegen.
Militär-Wochenblatt. Schwedens Heeres-
und Flotteuhaushalt für 1899. 21.
Neue militärische Blätter. Die neue
Ausrüstung der norwegischen In-
fanterie. Jänn.
— (Schwedens) Landeskräfte. Febr.
— Correspondenz aus Schweden und
Norwegen. Mai.
Allgem. Militär-Zeltung. Verbesserungen
des Heerwesens. 2ti.
v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Norwegens. 1872—1898.
I. Tneil.
— Das Heerwesen Schwedens. 1872
bis 1898. I. Theil.
Le progres militaire. Nouvel öquipement
de l'infanterie norvegienne. 1.912.
Rivista militare Italiana. La nuova or-
ganizzazione dell" esercito svedese. 1.
— Spese militari (svedesi). 10.
Journal of Ihe Royal United Service In-
stitution. New Uniform Adopted bj
the Norwegian Infantry. 256.
Revue de l'armee beige. Nouvel equipe-
ment (de 1'armee norve'gience). Mai.
Juni.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. (Con-
flict) durch die Flaggenfrage (ent-
standen). 1.
— Militär-Forderungen (Schweden1». 20.
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XXXIII
Allgem Schweiz. Militär-Zeitung. Die
neue Ausrüstung in Norwegen. 25.
Revue militaire suisse Nouvel equipe-
raent de Tinfanterie norve'gienne. 3.
Schweiz.
StrefTleur's bsterr. miiit. Zeitschrift.
Skizze einer Webrverfassung der
schweizerischen Eidgenossenschaft
(Bespr.). Mai.
Militär-ZeKung.Polizeistunde förO ficiere.
11.
— Mitrailleusencompagnien. 19
Armeeblatt. Zahl der Officiere desBundes-
heeres. 25.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Das Milizwesen und seine
Schwächen. Betrachtungen über die
Webrverfassung der Schweiz. April.
Militär - Wochenblatt. Die Polizeistunde
für Officiere. 10.
— Bundesbeiträge für Schiess- und
Militärvereine. 22.
— Entschädigungen an Beamte. 34.
— Überlassungen an Festcomites (von
Casernen und Militär-Material). 41.
— Die Zahl der Officiere. 53.
Allgem. Militär-Zeitung. Veränderungen
im Officierscorps. 3.
— Einführung des tragbaren Schanz-
zeuges für die Infanterie. 47.
Deutsche Heeres-Zeitung. Zur Reorganisa-
tion des Militär-Departements. 2.
— Geschäftsbericht des eidgenössischen
Militärdepartements von 1898. 3G.
Internationale Revue. Veränderungen in
der schweizerischen Armee, von
Hauptmann B. Günther. April.
v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen der schweizerischen Eidge-
nossenschaft seit 1870. I Theil.
L'echo de l'armee. Nouvelles militaires
suisses. 17.
Revue du cercle militaire. La taxe mili-
taire. 2.
— L'eflectif de l'armee. 13.
— Nouvel e^quipement pour les officiers
ä pied. 18.
— Le recrutement de Tanne« en 189*.
25.
Revue militaire de l'etranger. Le retrait
de la munition d'urgenee. 855.
Rivista militare italiana. lüorganizzazione
del dipartimento militare. 1.
— Compagnie aerosticri. 8.
— Effettivo dell' esercito al 1° gennaio
1899. 11.
Organ '1er milit -wissensrhaftl Vc reine. LIX
Rivista militare italiana. Le truppe di
fortezza. 11.
— Relazione del consiglio federale. 12.
Rivista d'artiglieria e genio. Formazione
di batterie d'obici da campagna. Mai.
La Belglque militaire. I/effectif de l'ar-
mee. 1.454.
Allgem. schweiz.Militär Zeitung. Das Mili-
tärbudget. 1, 3.
— Militärische Nachrichten. 1-27.
— Beförderungen. 2, 8, 13, 14, 18, 20, 26.
— Zahlreiche Entlassungsbegehron
(seitens der Officiere). 2.
— Luzerner in fremden Kriegsdiensten.
2.
— Prügelpädagogen. 3.
— Kulturschäden. 4.
— Ausrüstung der Artillerie. 5.
— Bundesbeiträge an freiwillige Militär-
Vereine. 6.
— Militärpflicht von Doppelbürgern. 6.
— Die Verwendung des Militärs bei
Volksfesten. 6.
— Bezug des Militärpflichtersatzes. 6.
— Pädagogische Prüfung bei der Re-
krutirung im Herbste 1896. 7.
— Luftschiffercompagnie. 9.
— Die Verjüngung der Truppenführung.
10.
— Abtretungen von Militärpensioneu.
er die spanischen Pensionen. 10.
— Controlstärke des Bundesheeres. 13.
— Der Geschäftsbericht des eidgenössi-
schen Militärdepartements von 1898.
16.
— Etat der Officiere des Bundesheeres,
1899. 18.
— Der freiwillige Militärunterricht. 18.
— Über das Militärgewand. 18.
— Bekleidung der Radfahrer. 21...
— - Beabsichtigte Uniformirungs-Ände-
rungen. 24.
— Das Lehrbuch für die schweizerischen
Infanterie-Soldaten (Bespr.). "„'5.
— Die Herzogstiftung 1889—1899. 26.
— Entschädigungen an die Kantone für
die Rekrutenausrüstungen 1899. 26.
— Militärpflichtersatz. 26.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Auszug aus dem Berichte des Bundes-
rathes an die Bundesversammlung
über seine Geschäftsführung im Jahre
1898, soweit es die Artillerie und
Genietruppe betrifft. 4, 6.
— Das Classensystem im Instructions-
corps. 5.
— Pferdemietentschädigung für Ofti-
cierspferde. 6.
Band. 1899. Rop< rtorlum. 3
Digitized by Google
XXXIV
Schweiz. Zeltschrift f. Artillerie u. Genie.
Die Staatsrechnung pro 1898. 6.
— Etat der Officiere des Bundesheeres.
6.
Schweiz. Monatschrift für Officiere aller
Waffen. Über die Verwendung der
Landstunnpionniere, von Oberst L.
v Tscharn er. 1, 2.
— Unsere Cavallerie beim Jahresab-
schluß 1898, von Hauptmann K.
Burcker. 1, 2.
— Aus der Botschaft des Bundesrathes,
betreffend die Organisation des Mili-
tärdepartements. 1.
— Der militärische Vorunterricht.
III. Stufe, von Oberst R. Hinter-
mann. 2.
— Kiick- und Ausblicke, von Oberst
Hungerbühler (betreffend die
Wehrverhältnisse der Schweiz). 2.
— Volksgesang und Volksgemüth. 2.
— Conferenz derlnfanterie-Instructoren.
n
• ) .
— Die Classification der Instructions-
officiere laut Besoldungsgesetz. 4.
— Die im Jahre 1898 von der Militär-
Verwaltung erledigten Geschäfte. 4.
— Das Heerwesen seit 1874. 4.
— Skizze einer Wehrverfassung der
Schweiz. Eidgenossenschaft, von
Oberst U. Wille. 5.
Revue militaire suisse. Chronique milt-
taire. 1— 6.
— Reorganisation du departement mili-
taire. 1.
— Instruction militaire prdparatoire.
— Equipement et armement de lartill.
Q
— De l'education des officiere de milice.
— Xouveaux eommaruleinents. 3
— Equipement pour officiere. 3, 4.
— I/armee suisse et la presse franeaise
3.
— Les chevaux d'officiers (rembourse-
inent). 4.
— Conference des instrueteurs d'infan-
terie en 1899. f>
— L'organisation des troupes. ß.
— Ot'fieiers d'administration. 5
— Le landsturm. 6.
— Rapport sur la gestton du departe-
ment militaire federal en 1S98. 6.
— Eint heilung der schweizerischen
Armee (revue). 6.
Serbien.
Militär-Zeitung. Heiratsnormale. 18.
Militär - Wochenblatt Betreffend die
Heiraten der Officiere und Unter-
officiere. 27.
v. Löbell s Jahresberichte eto. Das Heer-
wesen Serbiens. 1874—1898. 1. Tbeil.
Revue du cercle militaire. Mariage des
officiers, sous-officiers et soldats. 7
Revue militaire de l'etranger. Mariage
des officiers, sous-officiers et soldats.
854.
— Modifications Ii la loi d'organisation
de Tarmed. 855.
— Budget de la guerre pour 1899. 855.
Revue de cavalerie. Augmentation de la
cavalerie de la garde. März.
Rivista militare italiana. Riordinamento
del corpo di stato maggiore. 3.
— Aumento deU1 esercito. 10.
— Circa il matrinrnnio degli ufficiali.
10.
La Belgique militaire. Effectif de l'annee.
1.446.
— Les mariages militaires. 1.449.
Spanien nebst Colonien.
Militär-Zeitung. Reorganisation der Halb-
insel-Armee. 4.
— Neues Heeresgesetz. 24.
Armeeblatt. 6.000 supernumeräre Offi-
ciere. 6.
— Ein neues Heeresgesetz. 27.
Militär-Wochenblatt. Verwendung der
aus Cuba zurückgekehrten Officiere.
10.
— Die Wehrmacht nach dem letzten
Kriege. 26.
— Neuorganisation des Heeres. 55
Neue militärische Blätter Militärische
Reformprojecte. März.
Allgem. Militär -Zeitung. Anderweitige
Verwendung der Officiere aus den
Colonien 11.
— Stiftung einer Kriegsmedaille für
die letzte Cuba-Expedition. 20
— Zur Umgestaltung des Heeres. 64.
Deutsche Heeres-Zeitung. Reorganisation
der Halbinsel-Armee. 4.
v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Spaniens. 1873— 1898. I. Theil
L'echo de l'armee. Nouvelles militaire*
d'Eepagne. 6.
Le progres militaire. Endivisionnement
de rannte. 1.949.
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XXXV
Revue du cercle militaire L'emploi des
officiers en eicödent. 2.
— La rtduction des cadres. 8, 12, 13.
— Medaille commlmorative de l'exp^-
dition de Cuba. 9.
— La ^Organisation de Tarme'e. 23.
Revue militaire de l'etranger. Rapatrie-
roent des troupes de Ctiba. 854.
— Appel de la classe en 1898. 864.
— Effectifbudge"taire (1898-1899).854.
Revue de cavalerte. Effectif de la ca-
valerie. Febr.
Rivista militare italiana. La forza dell'
esercito dopo la guerra cubana. 8.
L'esercito italiano. L'inchiesta suU'ultima
goerra. 27.
Rivista d'artlglieria e genio. 6.000 uffi-
ciali in sopranumero. Febr.
— La potenza militare spagnuoladopo la
gaerra cogli Stati Uniti. April.
La Belgique militaire Les vaincus en
conseil de guerre. 1.445.
— Cosas de Espana (l'honneur de l'ar-
mee tratne* dans la boue). 1.450.
— Reorganisation de Tarmed. 1.454.
Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Ein
beachtenswerter Spruch (über die
spanischen Zustände). 4.
Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller
Waffen. Militärische Reformprojecte.
9
Revue militaire snisse. La reduetion des
cadres. 6.
Türkei.
Militär - Zeitung. Von der türkischen
Armee. 23.
Militär-Wochenblatt Organisation von
Ersatzbataillonen. 49.
v. Löbeil s Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen der Türkei. 1874-1898.
I. Theil
Revue de cavaierie. Cavalerie redif. April.
Rivista militare italiana. Cavalleria redif.
:>
La Belgique militaire. Reorganisation de
l'artillerie 1.444.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Türki-
sche Ofticiere im Deutschen Heere.
19
— Albanesische Uniform 24
Aussereuropäische Staaten,
Militär-Zeitung. Anklage gegen Generale
(Nordamerika). 17.
Militär-Zeitung. Militärdivisionsbezirke
(Nordamerika). 8.
— Vom chinesischen Heere. 10.
— Reorganisation der Armee und Marine
(Nordamerika). 10.
— Die Bedeutung der japan. Armee
und Kriegsmarine. 16.
Armeeblatt. Die Vermehrung des stehen-
den Heeres (Nordamerika). 2.
— Die japanische Armee heute und in
der Zukunft. 8, 9, 11, 17.
— Neue Mililär-Territorial-Eintheilung
(Nordamerika). 9.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Das Heerwesen Argentiniens.
Jänn.
— Die Armee des Njegus (Bespr.) Febr.
— Das Heerwesen Uruguays. Mai.
Militär - Wochenblatt. Amerikanische
Truppen auf der Insel Cuba. 4.
— Militärische Gebieteeintheilung
(Nordamerika). 12.
— Aus den Jahresberichten des Kriegs-
und Marinesecretärs der Vereinigten
Staaten. 17.
— Militärverwaltung Cubas. 29.
— Heeres-Stärke (in Uruguai). 30.
— Umwandlung einer reitenden in eine
Maximbatterie (Ägypten). 61.
— Englische Beurtheilung des abessyni-
schen Heeres. 62.
Allgem. Militär-Zeitung. Erhöhung der
Heeresstärke (der Vereinigt.Staatcn).
11.
— Errichtung von 11 Obercommanden
(Nord-Amerika). 12.
— Das „einbalsamirte Fleisch" im
(amerikanischen) Heere. 22.
— Heeresverstärkung (Japan). 46.
— Die heutige brasilianische Armee.
47.
— Bericht über das Ergebnis der Aus-
hebung von 1896 (Nord-Amerika). 55.
Deutsche Heeres- Zeitung. Neueintheilung
in 11 Obercommanden (Nord-Ame-
rika). 9.
— Die japanischen Armeen von heute
und von morgen. 10 — 12.
— Reorganisation der Armee undMarine
(Nord -Amerika). 18.
— Voranschlag für Neubauten der
(nordamerikanischen) Kriegsmarine.
•20.
— Berichte über die Armee der Ver-
einigten Staaten. 38.
Internationale Revue. Da« japanische
Heerwesen in der Gegenwart und
in der Zukunft. Juni.
3»
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XXXVI
v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer-
wesen Japans. 1874—1898. I. Theil.
— Das Heerwesen der Vereinigten
Staaten von Nord-Amerika. I. Theil.
Wojennij Sbomjlk. Japans gegenwärtige
Streitkräfte, vonW.N j e d s w j e d z k i.
Juni.
L'echo de larmee. Nouvelles müitaires
des Etats-Unis. 17.
Leprogres militaire. Nouvelles müitaires
des Etats-Ünis. 1.909.
Revue da cercle militaire. L'arme'e
japonaise d'aujourd'hui et celle de
demain. 1, 2.
— Nouvelles divisions müitaires du
territoire ainäricain. 1.
— Compte rendu du recrutement en
1896 (aux Etats-Unis). 26.
— Enrolements (am^ricains) pour les
Philippines. 26.
Revue militaire de l'etranger. Instructeurs
müitaires russes en Core"e. 855.
— Reorganisation de l'arme'e (des Etats-
Unis). 858.
Revue d'artillerie. L'artillerie chilienne.
April.
Revue de cavalerie. Effectif de la ca-
valerie (brdsilienne). Jänn.
— Reorganisation de l'arme'e (des Etats
Unis). Mai.
— Effectif de la cavalerie (de l'Uruguay).
Mai.
— Reorganisation de la cavalerie (des
Etats-Unis). Juni.
Rivista militare italiana. Notizie mili-
tari (degli Stati Uniti). 1, 2, 4, 6.
— Aumento dell' csercito (americano).
4.
— Promozioni (nell' esercito degli Stati
Uniti). 6.
L' esercito Italiano. Aumento dell' esercito
americano. 12, 16.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. Notes on the Japanese Arm
255.
— Organisation of the U. S. Army. 25T>.
— Uruguay's Regulär Army. 255.
Journal of the United States Artillery
Customs of the Service (review). 3tl
— The Argentine and Chilean Armie«.
37.
— A Few Short Notes on the Admini-
stration of the U. S. Army in Philip*
pines, by Captain S. S. Long. 38
La Belgique militaire. Le personnel de
la marine (des Etats-Unis). L44&
Allgem. sohweiz. Militär - Zeitung. Zar
Reorganisation des (uordamerikan )
Heeres. 7.
— Heimkehr der Eroberer Manilas. 8.
— Das argentinische und das chilenisch*
Heer. 9.
— Die Neugestaltung der Wehrmacht
der Vereinigten Staaten. 19.
Revue militaire suisse. Nouvelles divisions
müitaires du territoire des Etats-
Unis. 2.
— Reorganisation de l'arme'e (des Etat>-
Unis). 6.
2. Instructionen und Dienstvorschriften (Ausbildung und Schulung der
Truppe). — Taktik, Strategie, Kundschafts- und Sicherheitsdienst —
Staaten-Vertheidigung. Kriegführung überhaupt. —
Schiessen.
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Ein Wort zur Frage der Divisions-
Cavallerie, von F. M. L. v. M o 1 n ä r.
Jänn.
— Über Verwendung der Cavallerie im
Aufklärungsdienste, von Hauptmann
H. Salla ga r. Jänn.
— Die Erziehung des Soldaten zu be-
sonders anstrengenden und gefahr-
vollen Unternehmungen, von Ober-
lieutenant 0. Ritter v. Bischoff.
Jänn.
— T.eiträ^e zur Anlage, Leitung und
DnrrhfQhrung taktischer Übungen
(ßespr.). Jänn.
Streffleur's dsterr. milit. Zeitschrift.
Über Anlage und Leitung der apph-
catorischen Taktik -Besprechungen
beim Truppenkörper (Bespr.). Jä4in
— Zusammengewürfelte Gedanken über
unsere Reglements. Febr., April bis
Juni.
— Winke für die taktische Ausbildung
der Cavallerie - Officiere (Bespr
Febr.
— Studien über Truppenführung (Be-
sprechung). Febr.
— Flussübersetzungsübungen in Ruß-
land. März.
— Walddurchstreifungen. März.
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XXXVII
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Aus dem Prikas des Militär-Be-
zirks - Commandanten von Wilna.
Nr. 224 ex 1898. März.
— Strategisch-taktische Aufgaben nebst
Lösungen (Bespr.). März.
— Die strategische Bedeutung der
Schweiz (Bespr.). April.
— Studien über Truppenführung (Be-
sprechung). April.
— Trattato di tattica (Bespr.). April.
— Der Marsch der Infanterie. Eine
Entgegnung von Regimentsarzt Dr.
M. Richter. Mai.
— Kampf und Gefecht (Bespr). Mai.
— Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr.). Mai.
— Einiges über die praktischen Übun-
gen russischer Truppen im Winter
1898/99. Juni.
Organ der milit -wissenschaftl. Vereine.
Der Marsch der Infanterie. Eine Be-
trachtung vom Standpunkte unserer
reglementären und sanitären Vor-
schriften, von Hauptmmann F.
Schnötzinger. LVIII. Bd. 1.
— Studien über Truppenführung (Be-
sprechung). LVIII. Bd. 1.
— Kampf und Gefecht (Besprechung).
LVm. Bd. 1.
— Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr ). LVIII. Bd. 1.
— Infanterie-Patrallen nach Art russi-
scher Jagd-Comroanden (.Bespr.).
LVIII. Bd. 2.
— Wie konnte die Hauptübung des
feldmä88igen Schiessens möglichst
feldmässig durchgeführt werden ?
von Major B. Pavel ek. LVIII. Bd.
4.
— Taktik der Infanterie über die Thätig-
keit der verbundenen Waffen; —
Taktik der Cavallerie ; — Taktik der
Feld-Artillerie (Bespr.). LVIII. Bd.
4.
— Gedanken über die instructive Be-
schäftigung bei der Truppe. LVIII.Bd
5.
— Taktische und strategische Grund
sätze der Gegenwart (Besprechung)
LVIII. Bd. 5.
— Taktisches Handbuch (Besprechung)
LVIII. Bd. 5.
— Der Dienst des Truppen-General
stabes im Frieden (Besprechung)
LVIII. Bd. 5.
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
Eigentümlichkeiten des russischen
Reglements in den Bestimmungen
für das Gefecht der Infanterie,
von Hauptmann F. G enzinger.
LVni. Bd. 6.
— Das gefechtsmässige Abtheilungs-
schiessen der Infanterie (Bespr.).
LVIfl. Bd. 6.
— „Nachrichten - Patrullen" (Bespr.).
LVIII. Bd. 6.
— Der kleine Krieg und der Etapen-
dienst (Bespr.) LVIII. Bd. 6.
Mittheilungen Uber Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Bemer-
kenswerte Marschleistung (Russ-
land). 1.
— Das Infanterie-Feuer und die Feuer-
leitung im Gefechte (Bespr.). 2, 3.
— Das Exercier -Reglement für dio
russische Infanterie vom Jahre 1897
(Bespr ). 4.
— Reflections on the Art of War
(Bespr.). 4.
— Adjutanten-Dienst (Bespr.). 5.
— Strategisch-taktische Aufgaben nebst
Lösungen (Bespr.). 6.
Militär-Zeitung. Die diesjährigen Kaiser-
manöver (in Österreich). 1, 1\:
— Die Manöver und die Bahnen (Öster-
reich). 1.
— Beiträge zur Anlage, Leitung und
Durchführung taktischer Übungen
(Bespr.). 2.
— (Französische) Herbstübungen 1899.
4.
— Über Anlage und Leitung der appli-
catorischen Taktik-Besprechungen
beim Trappenkörper (Bespr.). 4.
— Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr.). 5.
— Die (deutschen) Herbstmanöver
(1899). 6.
— Militär-Radfahrer im Aufklärungs-
dienst. 8.
— Studie über den Aufklärungsdienst
und die diesfällige Verwendung von
Fussti uppen (Bespr.). 13.
— Über den Aufklärungsdienst. 14.
— Brucker Lager-Perioden (1899). 14.
— Probemobilisirung (in Österreich).
16, 17.
— Alarmirung der Berliner Garnison.
16-
— Flussübersetzungs-Übungen derrussi-
schen Cavallerie im Grossen. 16.
— Die diesjährigen grösseren Truppen-
übungen in Italien. 17, 22.
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XXXVIII
Militär Zertung. Das Fahrrad im Kriege.
18.
— Frühjahrsparade des preussischen
Garde-Corps. 19.
— Aafmärsche der Cavallerie-Truppen-
Di vision. 20.
— Kaisermanöver im Puster-Thal. 20.
— Das neue Exercier-Beglement für die
k. und k. Cavallerie, II. Theil
Ssspr.). 21.
cognoscirnngsritte (der französi-
schen Officiere). 22.
— Einberufung von Reservisten zu den
Übungen (Italien). 22.
— Einige Bemerkungen zum Exercier-
Beglement für die k. und k. Ca-
vallerie 1898. I. Theil (Bespr.). 22.
— Neues Exercier-Beglement für die
Feld-Artillerie (in Österreich). 23.
— Ergänzung des bayerischen Garni-
sonsdienst-Reglements. 23.
— Recognosciruugs-Übungen (in Frank-
reich). 23.
— Zur Weiterausbildung der Ofnciere
des Beurlaubtenstandes (io Italien).
24.
— Herbstmanöver (in Italien). 24.
— Marsch über den San Bernardino
(Schweiz). 24.
— (Österreichische) Manöver 1899. 24.
— Die russischen Sommerübungen 1899.
25.
— Die grosse Freiwilligen-Revue (in
London). 25.
Armeeblatt. Die Compagnie-Salve, von
Hauptmann A. Bauer. 3.
— Dragomirow über die Vorberei-
tung der Artillerie für das Gefecht. 5.
— Herbstmanöver 1899 (in der Schweiz).
7.
— Taktik der modernen Waffen (Be-
sprechung). 9.
— Die diesjährigen Waffen Übungen (in
Österreich). 11.
— Recognoscirung8-Ritte der (italieni-
schen) Cavallerie. 16.
— Anhaltspunkte für die Truppenfuh-
rung (Bespr.). 16.
— Parade-Eindrücke (auf der Schmelz,
15. April 1899). (Feuilleton.) 16.
— Die Brucker Lagerperioden (1899). 17.
— Bezüglich der Waflenübungen mit
den Urlaubspferden bei den (k. und k.)
Cavallerie -Regimentern im Jahre
1899. 17.
— Taktische und strategische Grund-
sätze der Gegenwart (Bespr.). 18.
— Probemobilisirungen (in Österreich).
20.
Armeeblatt. Die deutsche Cavallerie im
nächsten Kriege. 21.
— Probemobilisirung des (russischen)
95. Infanterie-Regimentes. 25.
— Oberst Rohr'* Taktisches Taschen-
buch (Bespr.). 25.
— Die Cavallerie im nächsten Kriege.
26.
— Vom Brucker Lager. 26.
Jahrbucher für die deutsche Armee und
Marine. Der „Zukunftskrieg" in rassi-
scher, fachmännischer Beurtheilaog,
von G. M. v. Z e p e 1 i n. Jänn.
— Die Initiative der Unterführer im
Bereiche strategischer Aufgaben
(Bespr.). Jänn.
— Taktische Aufgaben (Bespr.). Jänn.
— Versuch, den Inhalt der von Moltke
im Frühjahre 1860 abgefaßten (nicht
veröffentlichten) Denkschrift Ober
einen Krieg mit Russland wieder-
zugeben, von Oberstlieutenant W.
Borissow. März.
— Vortruppenkämpfe. Taktische Studie
(Bespr ). März.
— Über den Einfluss moderner Feld-
geschütze auf die Gefechtsthätigkeit
der Feld-Artillerie. März.
— Taktik und Technik im Kriegswesen,
von Oberst S p o h r. April, Mai, Juni
— Gefecht und Kampf (Bespr ). April
— Taktische Ausbildung der Sanitäts-
Officiere (Bespr.). Mai.
— Taktik und Technik im Kriegswesen,
erläutert an Bildern aus dem See-
und Landkriege, von Oberst Spohi
Juni.
— Gedanken über den Angriff auf be-
festigte Feldstellungen. Juni.
— Das Verhalten der Vorposten bei
einem feindlichen Angriff. Juni.
— Der Dienst des Truppen-Genertl-
stabes im Frieden (Bespr.). Juni.
Militär-Wochenblatt. Russische Manöver-
kritik. 1.
— Reitende Artillerie im Cavallerie-
Gefechte. 3.
— Taktische und strategische Grund-
sätze der Gegenwart (Bespr.). 6.
— Grosse französische Herbstübungen
im Jahre 1899. 8, 13.
— Die diesjährigen Kaisermanöver üu
Österreich). 8, 55.
— Dienstvorschrift für die 'franzc-*;
sehe) Feld-Artillerie. 10.
— Grössere Truppenübungen im Jahre
1899 (in Deutschland). 14, 22
— Grosse Herbstübungen 1899 (in d*r
Schweiz). 14.
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XXXIK
Militär-Wochenblatt. (Französische) Ge-
neralstabs-Übungsreisen und Cadres-
Manöver 1899. 21.
— Garrisons- Übungen (Frankreich). 23.
— Angriff und Verteidigung. 24, 27.
— Das Kaisermanöver bei Minden im
September 1898. Beiheft 3.
— Neuer Truppenübungsplatz (in der
Schweiz*. 33.
— Taktik der Cavallerie 1870-1898.
34.
— Truppenübungen 1899 (in Italien).
34, 45.
— Neuer Truppenübungsplatz (auf der
Hochebene von Larzac in Frank-
reich). 36.
— Das neue (Exercier-) Reglement für
die französische Feld-Artillerie. 38,
39.
— Übungen für die Officiere der (fran-
zösischen) Feld-Artillerie. 39.
— (Französische) Truppenübungen im
grossen Massstabe. 39.
— Diesjährige Alpenmanöver (in Frank-
reich). 39.
— Taktische und strategische Grund-
sätze der Gegeuwart. 40, 41.
— Russlands Lage auf der central-
asiatischen Front. 40.
— Truppenübungen (in Österreich). 43.
— Die strategische Bedeutung der
Schweiz. 49, 50.
— Instructionscurse für Officiere des
Beurlaubtenstandes (Italien). 49.
— Unsere Cavallerie im nächsten Kriege
(Bespr.). 52, 53.
— Erkundungsritte von Cavallerie-
Officieren (in Frankreich). 53.
— Taktik der Feld-Artillerie 1874 bis
1898. 55.
— Einiges über Infanterie -Taktik.
Kampf gegen Reiterei; Waffenwir-
kung; moralisches Element, von v.
Boguslawski. 57.
— Grosse (italienische) Manöver 1899.
57.
— Der Einfluss der Neuorganisation der
Feld- Artillerie auf die Truppen füh-
rung. 58, 59, 61.
— Die russischen Sommerübungen 1899.
58.
— Kaisermanöver (in Österreich- Un-
garn) 1899. 58.
— (Belgische) Übungen im Munitions-
ersatz. 61.
— Applicatorische Betrachtungen über
das Exercier-Reglement der (deut-
schen) Infanterie. Beiheft 5.
Neue militärische Blätter. Die neue Aus.
bildungsmethode der Rekruten (in
Italien). Jänn.
— Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr.). März.
— Über Anlage und Leitung der appli-
catorischen Taktik - Besprechungen
beim Truppenkörper nebst 38 Bei-
spielen (Bespr.). März.
— Das neue russische Infanterie-Regle-
ment. April.
— Taktische Ausbildung der Sanitäts-
Officiere (Bespr.). April.
— Einige Gedanken über kriegsgemässe
Einzelausbildungen Oberlieutenant
A. Ableitner. Mai.
— Grosse Manöver (in Italien). Mai.
— Ein Beitrag zur Cavallerie-Frage.
Juni.
— Die russischen Manöver 1899. Juni.
— Das Infanterie-Feuer und die Feuer-
leitung im Gefechte (Bespr ). Juui.
Alljem. Militär-Zeitung. Die Vorberei-
tung der Feld-Artillerie für das Ge-
fecht. Ansiebten des Generals Dr a g o-
m ir o w. 2.
— Die diesjährigen grossen Truppen-
übungen (in Frankreich). 6.
— Die diesjährigen Kaisermanöver (in
Österreich). 9, 49.
— (Französische) Artillerie-Übungen,
1899. 10.
— Neue Dienstvorschrift für die Feld-
Artillerie (Frankreich). 12.
— Die diesjährigen grösseren (deut-
schen) Truppenübungen. 14.
— Die diesjährigen grösseren Truppen-
übungen (in der Schweiz). 15.
— Der Dienst des Truppen-General-
stabes im Frieden (Bespr.). 20.
— Die diesjährigen grösseren Truppen-
übungen (in Bayern). 22.
— Die diesjährigen grösseren Truppen-
übungen (in Italien). 28.
— Zwei französische U itheile über das
deutsche Kaisermanöver uud die
französischen Manöver von 1898.
32, 33.
— Eine Probemobilmachung der Thal-
wehr, von St. Maurice (Schweiz). 32.
— Taktische und strategische Grund-
sätze der Gegenwart (Bespr ). 33.
— Unsere Cavallerie im nächsten
Kriege (Bespr.). 34.
— Truppenübungsplatz bei Mallmitz
(Deutschland). 37.
— Die diesjährigen Alpeninanüver (in
Frankreich). 37.
Digitized b}
XL
Allgem Militär-Zeitung. Die Richtung
nach Points des Exercier-Reglements
fflr die Infanterie (Deutschland). 38.
— Der Truppenübungsplatz bei Mün-
singen und die Übungen der Ca-
vallerie-Division. 41.
— Die grösseren diesjährigen Manöver
(in England). 41.
— Erkundungsritte der (französischen)
Cavallerie-Officiere. 42.
— Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Be8pr.). 45.
— Probemobilisirung des (russischen)
95. Infanterie-Regimentes. 47.
— Beiträge zur Anlage, Leitung und
Durchführung taktischer Übungen
(Bespr.). 47.
— Die Kaisermanöver bei Minden 1898.
Eine Studie. 48.
— Nähere Bestimmungen für die dies-
jährigen Kaisermanöver des 13., 14.
und 15. (deutschen) Armeecorps. 48.
— Eine (französische) Manöverkritik.
49 -52.
— Über Anlage und Leitung der appli-
catorischen Taktik-Besprechungen
beim Truppenkörper (Bespr.). 50.
Deutsohe Heeres-Zeitung. Drei Jahre im
Sattel (Bespr.). 4.
— Friedensbilder. Von einem alten Ar-
tilleristen (betreffend die Manöver).
5-7.
— Drei Wandtafeln für den Unterricht
des (deutschen) Soldaten (Bespr.). 6.
— : Die Operationen der Radfahrer-
Compagnien bei den Manövern des
8. und 13. französischen Armee-
Corps im Herbste 1898. 7—9.
— (Französische) Herbstübungen 1899.
7.
— Soll eine Erkundungs-Schwadron
sich auf ein Gefecht einlassen oder
nicht? von Rittmeister S. J. v.
Overveldt. 17, 18.
— Wintermanöver (in Russland). 17.
— Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr ). 21.
— Flussübergangs-Übungen (in Frank-
reich). 24, 25.
— Die Aufklärer der Artillerie. 27—29.
Über Anlage und Leitung der appli-
catorischen Taktik -Besprechungen
beim Truppenkörper (Bespr.). 29.
— Handbuch für die Einjährig-Frei-
willigen der Feld-Artillerie (Bespr.).
29.
Deutsche Heeres-Zeitung. Übungslager
(nordamerikanischer Truppen) auf
den HawaUnseln. 33.
— (Französische) GeneralstabsreUen
und Cadres-Manöver 1899. 32.
— Der Dienst des Truppen-General-
stabes im Frieden (Bespr.). 35.
— Der kleine Krieg und der Etapen-
dienst (Bespr.). 37.
— Das gefechtsmässige Abtheilungs-
schiessen der Infanterie (Bespr.). 37.
— Die heutige Gefechts weise der In-
Infanterie (Bespr.). 37.
— Die Erkundungsritte der (französi-
schen) Cavallerie-Officiere. 39.
— Das Fahrrad im Kriege. 39.
— Studien über Truppenführung (Be-
sprechung). 39.
— Manöver- und Übungpreisen (in Ita-
lien). 40.
— Generalstabsreisen (Italien). 40.
— Grosse (italienische) Manöver (1899).
42.
— Flussübergangs-Übungen der (fran-
zösischen) Cavallerie. 42.
— Kampf und Gefecht (Bespr.). 43.
— Etwas aus französischen Instruc-
tionsbüchern. 45—47.
— Heranziehung des Trains zu den
Herbstübungen (in Deutschland). 45.
— Vortrnppenkämpfe (Bespr.). 45.
— Zur Weiterbildung der Officiere des
Beurlaubtenstandes (in Italien). 49.
— Strategisch-taktische Aufgaben nebst
Lösungen (Bespr.). 51.
— Das gefechtsmässige Abtheiluugs-
schiessen der Infanterie (Bespr.). 52.
— Manöver 1899 (in Russland). 54
Internationale Revue. Die grossen fran-
zösischen Manöver von 1898 Jänn .
März.
— Der Schlachtenangriff, im Lichte
der Schlichting'schen „Taktischen
Grundsätze" und der Boguslawski'-
schen „Betrachtungen" (Bespr.). Jann.
— Cavallerie-Divisionen und Divisions-
Cavallerie, von Rittmeister Junk.
Febr.
— Studien überTruppenführung(Bespr.).
Febr.
— Das Eiercier - Reglement für die
russische Infanterie vom Jahre 1897
(Bespr.). Febr.
— Strategisch-taktische Aufgaben mit
Lösungen (Bespr.). Febr.
— Taktische Aufgaben (Bespr.). Mänt.
— Der kleine Krieg und der Etapen-
dienst. 2. Auflage (Bespr). April.
Digitized by Google
XLI
Internationale Revue. Beiträge zur An-
lage, Leitung und Durchführung
taktischer Übungen (Bespr.). Mai.
— Uber Flussübergänge und über Fluss-
übergangs - Übungen (Bespr.). Mai.
— Fönf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr.). Mai.
— Vorgeschobene Stellungen, von
Hauptmann Balck. Juni.
— Kritiken über die russischen Truppen-
übungen 1898. Juni.
— Das gefechtsmässige Abtheilungs-
schiessen der Infanterie (Bespr.).
Juni.
— Le nouveau reglement pour Vin-
fanterie russe. Supplement zum Juni-
Heft.
— Le nouveau reglement (de ma-
noeuvre) de l'artillerie de campagne
franc^ise Supplement zum Juni-Heft.
Kriegstechnische Zeitschrift. Die Rad-
tahrertrappe der Zukunft, von Major
J. Burckart. 5, 6.
v. Löben s Jahresberichte etc. Taktik der
Infanterie und die Thätigkeit der
verbundenen Waffen. 1874—1898.
II. Theil.
— Taktik der Cavallerie. 1870-1898.
II. Theil.
— Taktik der Feld-Artillerie. 1874 bis
1898. II. Theil.
— Die Verwendung von Seestreitkräften
mit besonderer Berücksichtigung
gemeinsamer Operationen mit Land-
heeren. II. Theil.
Wojennij Sbornjik. Zu dem Entwürfe
eines „Exercier-Reglements für die
(russische) Infanterie" und einer
„Gefecbts-Instruction für die russ.
Infanterie", von L. B a j k o w. (Forts.).
Jänn., März.
— Über die Schulung der reitenden
Artillerie im Cavallerie-Wesen. Jänn.
— Die Feldgymnastik und ihr Platz
unter den Gegenständen der Soldaten-
Abrichtung, von Oberstlieutenant
Lassowski. Jänn.
— Über das Übernachten der Truppen
in Zelten zur Winterszeit, von W.
Berdäj e w. Jänn.
— Zur Frage der Schulung der üuter-
officiere (in Russlandj. Eine Be-
merkung von A S c h t s c h i t-
Nemirowitsch. Jänn.
— Die Exercier-Reglements der fremd-
ländischen Armeen (Frankreich,
Deutschland, Österreich, Italien und
England) (Forts.). Jänn . Febr.
Wojennij Sbornjik. Das Project eines
(russ.) Infanterie - Exercier - Regle-
ments vom Jahre 1897, von K.
Adaridi. Febr.
— Ein Wort zum Project eines Dienst -
Reglements für die (russ.) Infanterie,
von Oberst Fjodotow. Febr.
— Die Organisirung des Kundschafts-
dienste8, von N. A. Uchatsch-
Ogorowitsch. Febr.— April.
— Das Exercieren zu Fuss der Feld-
batterien, von N. Stepanow. Febr.
— Die Arbeit des Generalstabs-Chefs,
nach Napoleon'schem und Moltke'-
schem System. (Die Organisation
und Führung einer grossen Armee),
von W. Borissow. März.
— Zur Frage der Auflösung ganzer
Compagnien (in die Schützenlinie),
von J. Lasarewitsch. März.
— Unser reglementarischer Marsch-
schritt, von N. J. Njetschajew.
April.
— Bemerkungen zum Projecte eines
„Exercier-Reglements für die (russ.)
Infanterie", von Melnj iko w. April.
— Die Schulung des Cavallerie-Ünter-
officiers, von K. Wolff. April.
— Ein Programm zur Beschäftigung
der Reservemannschaft (in Russland),
von Oberstlieutenant Podfilinski.
April.
— Versuch der Einberufung zum ac-
tiven Dienst der Reserve-Mannschaft
und der Beistellung der Pferde durch
die Landbewohner, durchgeführt in
Verbindung mit der Mobilisirung
eines Infanterie - Regimentes (in
Russland). Mai.
— Eine Bemerkung über das Project
eines (russ.) „Infanterie-Exercier-
Reglements" von Petro witsch.
Mai.
— Zur taktischen Schulung der Feld-
Artillerie. Mai.
— Das Militär-Fahrradwesen, von N.
Lewis. Mai, Juni.
— Zur Frage der Ausbildung der (russ.)
Unterofficiere (Lehr-Compagnien an-
statt Lehr-Commanden), von S.
Kutschkowski. Mai.
— Neue Instruction über die Kosaken-
Lawa. Mai.
— Kurzer Bericht betreffend den Mobi-
lisirungsversuch im Jurjew'schen
Kreise. Juni.
— Neues Project eines „Reglements
über den Lager- und Märschdienst
im Frieden" (Russland). Juni.
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Wojennij Sbornjik. Neues Project einer
„Felddienst-Instruction" (Bussland).
Juni
— Neues (russ.) „Exercier-Reglement
für die Kosaken*. Juni.
Artillerijskij Journal. Über das Ein-
fahren der Geschütze einer Batterie
in die Intervalle einer anderen (schon
in Feuer stehenden). Jänn.
— Die Verwendung der Artillerie im
Gefechte, von M. A 1 las on (Forts.).
Beilagen zu den Heften von Jänn.,
April.
— Zur Frage der taktischen Ausbildung
der Feld-Artillerie, von W. Se-
linski. Febr.
— Die „De jour-Batterieti" (nach dem
Projecte des Oberst Bulatow).
April.
Aruiejnij Sbornjik. Das schräge Feuer
im Gefechte, von W. Mitkje-
witsch. 1.
— Les manoeuvres de Tinfanterie. Le
reglement de l'avenir (Bespr.). 1.
Lecho de larmee. En cas de guerre
(France et Italie). 1.
— La guerre prochaine. Les Etats
Unis, l'Angleterre et la Bussie. 3.
— Les manoeuvres d'automne (fran-
caises) en 1899. 3, 17, 19, 24, 26.
— La guerre de l'avenir. 5.
— Defense de la Savoie du Nord. 8.
— Cavaliers et cyclistes. 9.
— Voyages d etat major (France). 9.
— La mobilisation turque. 10.
— Au camp de Satbonay. 11, 14.
— Exercice de mobilisation (a Mar-
seille). 14.
— Au camp de Chalons. 14.
— Le camp du Pas-de-Lanciers (France).
14.
— (Marches d'entrainement de) l'ar-
tillerie alpine (francaise). 15.
— Manoeuvres de cadres (en France).
15.
— A la frontiere des Alpes (manoeuvres).
15, 22, 23.
— Au camp de Carpiagne. 17.
— Les chiens de guerre (allemands). 19.
— Alerte a la citadelle de Bayonne. 22.
— Une camp d'instruction en Alsacc-
Lorraine. 26.
— Manoeuvres italiennes. 26.
— Camp d'instruction allemand (ä
Biedrusko). 27.
— Grandes manoeuvres allemandes (de
1899). 27.
Le progres mi Iftaire. La prochaine
guerre (revue). 1.901.
progres militaire. Manoeuvres de
garnison (en France). 1.906.
— Petites Operations de la guerre
(revue). 1.908.
— Cyclistes et cavaliers. 1.910.
— Les grandes manoeuvres (allemandes*
de cette anne^e. 1910, 1.912
— Marches-exercices pour les officier»
(suisses). 1.911.
— Un projet de reglement de manoeuvres
de rartillerie de campagne (Fr&ncei.
1.911, 1.912.
— Les grandes manoeuvres (en Italie).
1.924.
— A propos des grandes manoeuvres
(en France). 1925.
— Manoeuvresalpines(frauc.aises). 1.926
— Manoeuvres de printemps (en
France). 1.930.
— Reconnaissances ä executer dans 1«
regiments de cavalerie (France).1.931-
— Essai de mobilisation (en Autriche-
Hongrie). 1.935.
-- La patrouille d'artillerie (revue i.
1.935.
— Quelques ideos allemandes sur les
manoeuvres de cadres (revue). 1.935-
— Je dois aller en avant-poste avec
ma section. Comment lVtablir?
(revue). 1.936.
— Petites guerres (revue). 1.937.
— Solutions de sujets tactiques (revne t
1.937.
— Manoeuvres presidentielles (en
France). 1.938.
— Observation critiques sur les regle-
ments des manoeuvres de riofan-
terie en France et en Allemagn?
(revue). 1.938.
— Manoeuvres a effectif de guerre (en
France). 1.939.
— Les grandes manoeuvres dans la
plaine de Salisbury. 1.941.
La bataille napolennienne (revue
1.946.
— Cours d'informations au camp de
Chalons. 1.948, 1.949.
— Lenouveau reglement de manoeuvres
de la cavalerie (en France.) 1.949.
— Etüde raisonnle de rinstruetion
pratique sur le service de la cavale-
rie en campagne (revue). 1.950.
— Considerations sur la defense de
l'Algene-Tunisie et larmee d'Afn
(revue). 1.950.
Journal des sciences militaires. Etüde «B
les instruetions et reglement? U
manoeuvres de rartillerie de eam-
pagne. Jänn., März.
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XLIII
Journal des sciences militaire*. Projet
de reglement de manoeuvres de Tin-
fanterie. Jänn— März.
— Cinq themes tactiqnes pour la con-
daite et l'emploi de rartillerie de
campagne (revue). Febr.
— Über Anlage und Leitung der
applicatoriscben Taktik- Besprechun-
gen beim Truppenkörper (revue).
Febr.
— R^partttion des troupes et Services
de campagne. März.
— Maximes napoleoniennes, par le ge-
nial Grisot (saite). März, April.
— Organisation et direction d'cxercices
de tactique appliquge dans les corps
de troupe, par le major C. de
Lütgendorf. April.
— L'orientation nouvelle de la tactique
de cavalerie, par le commandant
Picard. April.
— Beiträge zur Anlage, Leitung und
Durchführung taktischer Übungen
(revue). April.
— Ecole de bataillon. Etüde critique
et tactique. Mai.
— Tactique de l'artillerie de cam-
pagne (1874—1898) (revue). Mai.
— Tactique de rartillerie de campagne
(1897) (revue). Juni.
Revue du cerefe militalre. Cavaliers et
cyclistes. 1.
— Les manoeuvres d'automne (fran-
caises) de 1899. 2.
— Exercices de passage de cours d'eau
(en France), par le capitaine Ber-
nard. 3.
— Les exlaireurs d'artillerie. 3—5.
— Les manoeuvres d'automne (suisses j.3.
— Les nouveaux reglements de ma-
noeuvre de l'artillerie (francaise). 4.
— Condnite des feux dans Tinfanterie
(revue). 4.
— Question de tactique. 5.
— Les periodes d'instruction des röser-
vistes et des landwehriens (alle-
mands) en 1899. B.
— Petites Operations de la guerre
(revue). 5.
— Operations sur la ligne de corarauni-
cation d'un arm£e en campagne. 6, 7.
— Cyclistes combattants. 8.
— Les grandes manoeuvres (allemandes)
de 1899. 8, 26.
— Marches de reconnaisanee de la
cavalerie (italienne). 8.
— Du commandetnent et de la critique
dans les manoeuvres. par le gäneral
de Sesmaisons. 9.
Revue du cercle militaire. Manoeuvres
anglaises de Salisbury en 1898. 9, 10.
— Voyages d'etat-major et manoeuvres
avec cadres en 1899 (France). 9.
— Un camp d'instruction (americain)
aux iles Havai. 9.
— L'instruction militaire pröparatoire
(en Suisse). 9, 13.
— Quelques idöes allemandes sur les
manoeuvres de cadres (revue). 9.
— Präparation de la section ä son röle
d'unite" de combat par le feu. 10
13, 20—22.
— Tactique Prangere, par le capitaine
P a i n v i n. — Allemagne. 1 1 — 13, 16.
— Le göneral Dragomirow (ä pro-
pos d'une manoeuvre avec tir de
combat). 11.
— Les manoeuvres (italiennes) de 1899.
13, 20.
— Une manoeuvre ä double action, par
le commandant Auger. 14.
— Stages pour les officiers de comple-
ment et de milice territoriale (Ita-
liens). 14, 15.
— Les marches-exercices pour officiers
(suisses). 14.
— La diseipline du feu (en Angleterre).
16.
— Une expe>ience de mobilisation (en
Suisse). 16.
— Une prise d'armes par alerte (ä
Berlin). 17.
— Le terrain, les hommes et les armes
ä la guerre (revue). 17.
— Reconnaissances ä exäcuter dans les
r^giments de cavalerie (France). 18.
— La bicyclette ä la guerre. 18.
— Les automobiles aux raanoeuvres
(autrichiennes) de 1899. 18.
— Champs de tir de circonstance et
tirs de combat, par le commandant
Rabbot. 18.
— Petites guerres (revue) 18.
— De la critique dans les raanoeuvres.
21, 23.
— Eiperiences de mobilisation (en
Autriche). 21.
— La revue de printemps (en Alle-
raagne) 22.
— Manoeuvres dans la plaine de Salis-
bury. 22.
— Un camp d'instruction en Alsace-
Lorraine. 24.
— La bataille napol^onienne. 25.
— Camp d'instruction pour le 5* corps
(prussien). 25.
— Les manoeuvres de 1898 en Angle-
terre. 26.
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XLIV
Revue du cercle militaire. Les grandes
manoeuvres de 1899 (en Autriche). 26.
Revue militaire de l'etranger. Grandes
manoeuvres imperiales russes en 1898.
855.
— Observations sur les grandes ma-
noeuvres russes de 1898. 856.
— Marches de reconnaissance pour les
officiers et les cavaliers d'elite des
rägiment de cavalerie (italiens). 856.
— Grandes manoeuvres (anglaises) de
1899. 859.
— Manoeuvres d'automne des corps
bavarois en 1899. 859.
r— Rassemblements d'ete* et grandes
manoeuvres (russes) eD 1899. 859.
— L'attaque de l'infanterie. 859.
Revue d'artillerie. L'instruction de l'ar-
tillerie de campagne en Allemagne
avec le service de deux ans, par le
lieut.-colonel C. Jean n el (fin). Jänn.
— Essai sur la inaniere de preparer
les cadres aux reconnaissances d'ar-
tillerie, par le capitaine F. M o r e 1 1 e.
Jänn.— März.
— Etüde tactique sur la carte. März.
— Emploi de l'artillerie aux manoeuvres
(allemandes) de 1898. März.
— La petite guerre et le service
des etapes (revue). März.
— Les exercices de service en campagne
dans le groupe de batteries, par le
capitaine G. Au brat. April — Juni.
— Essai sur l'emploi de la cavalerie
(revue). April.
— Taktisches Handbuch (revue). Mai.
- Mode d'emploi d'un plan-relief en
sable pour l'education tactique des
cadres, par le chef d'escadron
Bourgeois. Juni.
— Observations sur l'emploi des trois
armes aux manoeuvres (russes) de
1898. Juni.
— Über Anlage und Leitung der appli-
catorischen Taktik - Besprechungen
beim Truppenkörper (revue). Juni.
Revue de cavalerie. L'ordre disperse,
par „un irregulier". Jänner; —
une reponse. Febr.
— L'instruction par peloton, par ,un
officier de peloton". Jänn.
— Lettres d'un artilleur ä un cavalier
ä propos du reglement sur les ma-
noeuvres des batteries attelees. Febr.
— Manoeuvres d'automne (francaises)
en 1899. Febr.
— QoeetioD de tactique. März, Mai.
— Aux manoeuvres et ä la guerre.
März, April.
Revue de cavalerie. Notes sur les modi-
fication8 a apporter au reglement du
31 mai 1882 sur les exercices de la
cavalerie ( francaist Märt.
— Manoeuvres (allemandes) de 1899.
März.
— Reconnaissances (de la cavalerie
italienne). März.
— Bases d'in8truction par „un i re-
gulier". April.
— La cavalerie au combat dans les
guerres de l'avenir. Etudes de tac-
tique appliquee (suite) April, Juni.
— Grandes manoeuvres (autrichiennee)
de 1899. April.
— Manoeuvres (italiennes) de 1899.
April.
— Taktisches Handbuch. 2. Auflage
(revue). April.
— Le service de sürete* de la cavalerie,
Sar le commandant Picard. Mai,
uni.
— Manoeuvres (anglaises) de 1899. Mai
— Marche de resistance (en Italie). Mai.
— Projet de reglement de manoeuvres
(en Roumanie). Mai.
— Le maniement de la lance (dans la
cavalerie anglaise). Juni.
— Passage de coure d'eau (par la ca-
valerie russe). Juni.
Rivista militare italiana. Marcia di
batterie (russe) verso l'estremo
Oriente. 1.
— Corsi di ripetizione pella landwehr
(svizzera). 1.
— Le manovre austro-ungariche nel
1898. 1.
— II combattimento delle tre arai,
pel capitano A. Casella. 2, 3.
— La guerra del 190. . .in terra ed in
mare (sunto). 2.
— Istruzioni pell' esercito inglese. 2.
— Le grandi manovre russe nelT
agosto 1898. 2.
— Dell' istruzione delle reclute, pel
raaggiore A. Sehen oni. 3.
— Dell' iniziativa dei comandanti in
sott' ordine nel campo strategico
(recensione). 3
— Manovre francesi nel 1899. 3, 6
— Le manovre imperiali tedesche
nel 1898. 3.
— Petites Operations de la guerre (re-
censione). 4.
— Corsi d'informazione e d'istruzione
(in Germania). 4.
— Manovre svizzere. 4.
— La missione degli esploratori d'ar-
tiglieria. 4.
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XLV
Ffivista militare itallana. Grandi manovre
(austriache) nei 1899. 5.
— Grandi esercitazioni (tedesche)
nel 1899. 5.
— Le grandi manovre in Serbia nel
1898. 6.
— Istrnzione della milizia (inglese). 6.
— Campo d'istruzione (americano) alle
isole Hawai. 6.
— Istrnzione preparatoria (in Isvizzera).
6.
— L'ordine sparso. 6.
— Pro memoria (norme tattiche). 6.
— La marcia della fanteria. 6.
— Ciclisti combattenti 7.
— Del commando e della critica nelle
manovre. 7.
— Division i di cavalleria e cavalleria
divisionale. 7.
— Preparazione della sezione al sno
cömpito d' unita di combattimento
col fuoco. 8.
— Dell' influenza dei moderni cannoni
8nl combattimento dell' artiglieria
campale. 8.
— Corsi d'istruzione (in Belgio). 9.
— Escrcitazioni del personale in con-
gedo (Germania). 9.
— Le grandi manovre francesi nel 1898.
9.
— Le grandi manovre autunnali ed il
loro scopo. 10, 12.
— Delle formazioni di marcia come
formazioni di manovra. 11.
— Un esperimento di mobilitazione (in
Isvizzera). lt.
— II nuovo orientamento della tattica
di cavalleria. 12.
— Campi di tiro di circostanza o tiri
di combattimento. 12.
L'esercito italiano. Concorso di cani da
gnerra (in Germania). 9.
— II colonnello Giacosa sullaguerra
nelle Alpi. 11.
— Grandi manovre francesi nel 1899.
16.
— Marce di ricognizione (in Italiu). 16.
— Manovre coS quadri (in Italia). 23, 28.
— Grandi manovre (italiane) 1899.
31, 37.
— Esercitazioni dell' artiglieria in
montagna (Italia). 32.
— Istrnzione di ufficiali di artiglieria
in congedo. 37.
— La mobilitazione dell' esercito
francese. 44.
— La mobilitazione dell esercito te-
desco). 47.
Rivista d'artiglieria e genio. Varianti
introdotte nel regolamento tedesco
snl servizio in campagna. Febr.
— L'impiego (tattico) delle mitraglia-
trici. Febr., März.
— Passaggio d'un fiume eseguito dall'
artiglieria rnssa. Febr.
— Nuova istrnzione (francese) sul ser-
vizio del cannoneda campagna. Febr.
— Esercitazioni pegli ufficiali d'ar-
tiglieria (francesi). April.
— Notevole marcia eseguita da una
brigata d'artiglieria (russa). Mai.
— Le esercitazioni tattiche dell' arti-
glieria campale ai poligoni di tiro,
pel colonnello G. Lang. Juni.
— Gli automobili alle grandi manovre
(austriache). Juni.
— I ciclisti (tedeschi) nel servizio di
staffetta. Juni.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. The Training of a Battalion
in the Attack, by Major R. Colle-
ton, Bart. 252.
— The Official Report on the Salis-
bury Manoeuvres in 1898. 253.
— The Autumn Manoeuvres of 1899.
(France). 253.
— The (German) Grand Manoeuvres
(1899). 253.
— The British Autumn Manoeuvres
of 1898, by Major J. W. H. Mar-
schall-West. 255.
— Inquiries concerning the Tactics of
the Future (review). 255.
— The Officer's Field Note and Sketch-
Book and Reconnaissance Aide-
Mömoire (review). 255.
— General Reconnaisances : Their
Objects and Value, etc.; together
with Personal Eiperiences put for-
ward to Guide those about to start
onthem.by ColonelM. S. Bell. 256.
— The Cavalry Exercises before and
the Cavalry Düring the Manoeuvres
of 1898 (in England), by Major
C. G. Morrison. 256.
— (British) Manoeuvres of 1899. 256.
— (Russian) Manoeuvres of 1899. 256.
Journal of the United States Artillery.
Tactical Organization and Uses of
Machine Guns in the Field (review).
36.
La Belgique militalre. Les ehiens de
guerre (en Allemagne). 1.444.
— Les manoeuvres d'automne de 1899
(en Suisse). 1.444.
— Les manoeuvres d'automne de 1899
(en France). 1.445.
Digitized by Gqogle
XLVI
La Belgique militaire. Manoeuvres im-
periales (allemandes) de 1899. 1.446.
— Les manoeuvres (en Autriche). 1.446.
— La raitrailleuse en cainpagne. 1.447.
— Les manoeuvres dans l'Est (France).
1.447.
— Exercices de marche dans l'infan-
terie (beige). 1.450, 1.459.
— Cyclistes et cavaliers. 1.452, 1 453.
— Petites guerres. Leurs principes et
leur exöcution (revue). 1.452.
— Les manoeuvres imperiales autrichi-
ennes (de 1899). 1.457.
— Manoeuvrc de garnison (en Bel-
gique). 1.463.
— Le combat de la division d'arme'e.
1.464.
— Au camp de Beverloo. 1.464.
— La patrouille d'artillerie. 1 465,1.466.
Revue de 1'armee beige. Les grandes
manoeuvres de TarmCe bulgare en
1896 (revue). Jänn., Febr.
— Taktik von Balck (revue). Marz,
April.
— Le combat de la division d'arme'e,
par L. Wah. Mai, Juni.
— Le tir de guerre et les exercices
pratiques du camp de Chälons
revue). Mai. Juni.
— Taktische Ausbildung der Sanitäts-
Officiere (revue). Mai, Juni.
Altgem. Schweiz. Militär -Zeitung. Oberst
U. Wille über die kriegsgemässe
Anlage der Manöver im Frieden. 1.
— Versuche mit Kriegshunden (in
Schweden-Norwegen). 1.
— Russlands militärische Situation an
der mandschurischen Grenze. 2.
— Das Exercicr-Reglement für die russ.
Infanterie vom Jahre 1897. 6.
— Die 28 Tage des französischen Re-
servisten. 8.
— Das neue belgische Reglement. 8.
— Die Lehren des (schweizerischen)
Truppenzusaminonzuires vom Jahre
1898. V>
— Eins — Zwei (zum Exercieren der
R'kruten). 13
— l:ber die (deutschen) Kaisermanöver
18i>9. 13.
— Lud Wolseley über die (engli-
schen) Manöver (1898). 13.
— Oberst Wille über Grundsätze der
Führerausbildung im Milizsystem.
1 3.
— Alarmirung der Thal wehr von St-
Maurice (Schweiz). IG.
— Die englischen Herbstmanöver. 18.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Für das
Gefechtsschiessen (in der Schweiz). 18.
— Die Taktik der Infanterie bei den
grossen Manövern. 19.
— Das VeTocipedeJm Kriege. 20.
— Generalstabs • Ubungsreisen und
Cadresmanöver (in Frankreich). 20.
— Ober die Herbstübungen des IV.
(schweizerischen) Aimee-Corps 1898
22-26.
— Kaisermanöver (in Deutschland). 22.
— Das gefecht8mäs8ige Abtheilungs-
schiessen der Infanterie (Bespr ). 23.
— Ein Marsch über den San Bernar-
dino. 23.
— Eine Prüfung von Kriegshunden im
deutschen Heere. 24.
— Ein neues Vorposten-System (Bespr ).
24.
— Ein Truppenübungsplatz bei Posen.
25.
— Gefechtstaktik in den Hügeln von
Indien. 27.
— Das neue Exercier-Regleraent für
die russische Infanterie vom Jahre
1897 im Vergleich mit den analogen
reglemcntarischen Vorschriften in
Deutschland, Italien, Frankreich und
Österreich-Ungarn (Bespr.). 27.
— Der Übungsplatz bei Döberitz. 27.
— Oberstlieutenant 0 Häfelin über
Infanterie-Unterricht. 27.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Die Sicherung der Artillerie gegen
überraschenden Angriff und Nah-
griff überhaupt. 2 — 4.
— Bemerkenswerte (russische) Marsch-
leistung. 3.
-- Fünf taktische Aufgaben über Füh-
rung und Verwendung der Feld-
Artillerie (Bespr.). 4.
— Das Gefecht der russischen Infan-
terie (Bespr ). 4.
— Marschfähigkeit der Truppen im
Gebirge. 5.
— Eine neue Dienstvorschrift für die
(französische) Feld-Artillerie. 6
— Die Mobilmachung der französischen
Armee. 6.
Schweiz. Monatschrift für Officiere illcr
Waffen. Divisionsmanöver in Algier
1898. L
— Eine Angriffsübung auf befestigt*'
Feldstellungen 1898 (Deutscbl ). 1
— Die strategische Bedeutung der
Schweiz (Bespr.). 1.
— Pro memoria (gelegentlich der
schweizerischen Manöver 1898) (Be-
sprechung), l.
Digitized by Google
XL VII
Schweiz. Monatschrift für Offleiere
aller Waffen. Officiersfelddienst-
übungen (Bespr.). 1.
— Der Weserübergang durch das
(deutsche) X. Armee-Corps während
der Kaiserraanöver 1898. 2.
— Herbstübungen (in Österreich-Un-
garn). 2.
— Das neue Exercier-Reglement der
(russischen) Infanterie. 2.
— Grenzsicherang, dann Marsch und
Gefecht im Gebirge (Bespr ). 2, 4.
— Die deutschen Kaisermanöver von
1898. 3, 4, 6.
— Die (französischen) . Herbstübungen
(1899). 4.
— Das Gelände im Dienste der Truppen-
fährung (Bespr.). 4.
— Die Kriegführung im Gebirge (Be-
sprechung). 4.
— (Schweizerische) Übungen im Dauer-
lauf. 6.
Revue militaire suisse. Les manoeuvres
imperiales autrichiennes en 1898. 1,6.
— Le passage (da col) du Panix par
un bataillon (suisse), par le capi-
taine Ch. Iselin. 1.
— Le röle des 6claireurs d'artillerie,
par le lieutenant-colonel E. Ruffi-
eux. 1.
— Les manoeuvres imperiales (alle-
mandes) de 1899. 1, 3.
Revue militaire suisse. Trois reglements
nouveaux (en Belgique). 1.
— Pour les manoeuvres. 2.
— L'artillerie de corps, par le lieute-
nant-colonel E. Manuel. 2.
— Marches-exercices pour officiers (en
Suisse). 2. 3, 5.
— Die strategische Bedeutung der
Schweiz (revue). 2.
— Grandes manoeuvres (francaises) en
1899. 2.
— ReconnaiBsances d'hiver (en France).
2.
— Des formations de marche comrae
formations de manoeuvre. 4.
— Un essai de mobilisation (en
Saisse). 4.
— Manoeuvres (italiennes) de 1899. 4.
— De la direction des manoeuvres. 5.
— Les revues de printemps (alle-
mandes). 5, 6.
— Les grandes manoeuvres anglaises
de 1898. 5
— Les manoeuvres (francaises) de 1898. u.
— L'instruction tactique de Tinfanterie,
par F. Feyler. 6.
— (Passages de rivieres execut^s par)
l'artillerie russe. 6.
— Grandes manoeuvres (allemandes)
de 1899. 6.
— Reconnaissances de cavalerie (eu
France). 6.
3. Artillerie- und Waffenwesen, Munition und Schiessen, Feuer-
werkerei (nebst den einschlägigen Dienstvorschriften). — Kriegs-
Technisches.
Streffleur's bsterr. mllit. Zeitschrift.
Das deutsche Feld - Artillerie - Mate-
rial C/96. Febr.
— Anleitung für den Gebrauch der
Armee- und Macao-Seheiben. Zu-
sammengestellt von Oberlieutenant
O. Weisgmann. Febr.
— Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.).
Marx.
— Das Schiesswesen der Ost. Infanterie
seit 200 Jahren, von Major A. I> o 1 1 e-
czek (Forts.). April.
— Zur Frage der npplicatorischen
Übungen im Schiesswesen bei der
Feld-Artillerie, von G. M. I d i c z u k h.
Juni.
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
Das abgeänderte 9cm Feldgeschütz
M. 75 und die Neuorganisation der
Feld-Artillerie, von J, JankoviO
LVIII. Bd. 2.
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
Schussbüchel (Bespr.). LVIII. Bd. 2.
— Das deutsche Feld-Artillerie-Mate-
rial C/96 (Bespr.). LVIII. Bd. 2.
— DieBntwicklung desRepetirgewehres,
von Hauptmann L. Rebhahn.
LVIII. Bd. 3.
— Sehiessübungen der Fehl-Artillerie
(Bespr.). LVIII Bd. 3.
— Schnellfeuer - Feldkanonen (Bespr.).
LVIII. Bd. 4.
— Automatische Handfeuerwaffen, von
Oberstlieutenant H. Müller von
Mühl werth. LVIII Bd. 5.
— Vorgang bei der Ausbildung im
Schiesswesen flBespr.). LVIII. Bd. 5
— Die französische Schiessvorschrift
(Bespr.). LVIII. Bd. &,
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XLVIII
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
Zerlegen, Zusammensetzen and Visi-
tiren des Gewehres und Karabiners;
Requisiten und Mittel zum Reinigen
(Bespr.). LVIII. Bd. 6.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Wie kann
die Shrapnelwirkung erhöht werden ?
von Hauptmann A. Weigner. 1.
— Repetir - Handfeuerwaffen M. 95 in
Österreich-Ungarn. Nach amtlichen
Quellen, von Oberlieutenant K. H o f f-
mann. 1.
— Das italienische 6 5mm Repetir-
Gewehr M. 91, von Hauptmann J.
Pangher. 1, 4.
— Der italienische Gbmm Repetir-
Stutzen M. 91, von Hauptmann J.
Pangher. 1.
— Nochmals die Zuverlässigkeit des
Einschiessens (Bespr.). 1.
— Zur Theorie der hydraulischen Ge-
schützbremsen, von Artiii. -Ingenieur
P. Sock. 2, 3.
— Ein Apparat zur Veranschaulichung
des Feblervertheilungs - Gesetzes,
von Oberst A. Edler v.Obermayer.
2, 3.
— Das deutsche Feld-Artillerie-Material
C 96, von Hauptleuten F ritsch
und Reisinger. 2, 3; — Nach-
trag 5.
— Zum Richten in verdeckten Stel-
lungen, von Oberlieutenant E i s-
schill. 4.
— Libellenaufsatz für Feldgeschütze,
von Hauptmann H. Korrod i. 4.
— Applicatorischc Übungen im Schief*-
wesen der Feld-Artillerie (Bespr ). 4.
— Richtschuss und Massstab, von
Hauptmann A. Weigner. 5.
— Das Verhalten der Gewehrpatrouen-
hülsen seit Anwendung rauch-
schwacher Pulver, von Hauptmann
F. De übler. 5.
— Neuere Methoden d^r Erzeugung
von Geschosskernen, von Oberlieut.
K. Met z. 5.
— Artillerie-Schie.s«ül)uncren (in Italien).
ft.
— Sehnellfeuer - (Jebirgsgeschütie auf
Cuba. 5.
— Theoretische und experimentelle
Untersuchungen über die Kreisel-
bewegungeo der rotirenden Lang-
gesehosse während ihres Fluges
(Bespr.). 5.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Die Ent-
wicklung des Krupp'schen Feld-Ar-
tillerie-Materials. Nach dem Schiess-
berichte Nr. 89 der Firma Krupp in
Essen, zusammengestellt von Obem-
lieutenant E. Kuczera 6.
— Neues von der italienischen Gebirgs-
Artillerie, von Hauptmann J. Pang-
her. 6.
Militär - Zeitung. Landsturmschützen-
schule des Wiener Schützenvereines.
4.
— Actuelle artilleristische Fragen 5
— (Amerikanische) Artillerie - Schiess-
versuche 5.
— Rauchschwaches Pulver (in England)'
— Erprobung einerVickers-Panzerplatte.
(England). 6.
— Applicatorische Übungen im Schiess-
wesen bei der Feld- Artillerie (Bespr. i
6.
— Der wahre Wert der Schiessaus-
bildung (Bespr.). 7.
— Schussbüchel (Bespr.). 8.
— Aluminium für militärische Zwecke .
13.
— Der instruetor des Schiess- und
Waffen-Wesens (Bespr.). 14.
— Das Feld- Artillerie-Material C '96. 14.
— Zur Geschützfrage (in Osterreich;. 16.
— Das neue deutsche Gewehr. 16, 17.
— Schnellfeuergeschütz Maxira-Norden-
fielt. (England.) 16.
— Vorträge für die k. und k. Waffeu-
officiere (Bespr.). 16.
— (Schweizerische) Schiessübungen. 17.
— Moderne Schiessausbildung (Bespr.).
19.
— Die fünfzülligen Haubitzen. 22.
— Fabrikation von Gewehren und
Kanonen (in Italien). 22.
— Die Erweiterung der k. und k. Armee-
schiessschule (in Bruck a. d. Leitha)
25.
— Die elektrische Kanone (System
Newman). 25.
Armeeblatt. Das neue frauzösisch^
Schnellfeuergeschütz. 1.
— Amerikanische Waffenfabrik. 2.
— Die Erfindung des Obersten Humbert
(ein neues Geschütz). 3.
— Ankauf von Waffen uud Munition
(Türkei). 3.
— Der wahre Wert der Schiessaus-
bildung (Bespr.). 4.
— Landsturmschützenschule des Wiener
Schützenvereines. 4.
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XLIX
Arneeblatt. Ein neues (deutsches) Ge-
wehr? 5.
— Der Instructor des Schiess- und
Waffenwesens (Bespr.). 5.
— Die Umbewaffnung der österreichi-
schen Feld-Artillerie. 6.
— Das neue (englische) Infanterie-
Geschoss. 10.
— Krupp's Schiessbericht. 13.
— Zielabzugscontrolapparat (System
Lutz). 13.
— (K. und k.) Armeeachiessschule(1899).
14.
— Die Mauser-Repetirpistole (in Eng-
land). 16.
— (Englische) Automobil-Geschütze. 16.
— Die Vormeisterfrage und ihre Be-
deutung für den Erfolg zur See, von
Linienschiffslieutenant Th. Hoch.
17, 19-21.
— Die russische Artillerie (das Material).
17.
— Das neuartige Feldgeschützrnaterial
(in Österreich). IS.
— Das neue (deutsche) Infanterie-
Gewehr. 22.
— Die Leistungen der (englischen)
özölligen Haubitzen (beiOmdurman).
24.
— Umänderung der Artillerie-Bewaff-
nung (in Italien). 28.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesen«. Erfolgreiches Artillerie-Feuer
zur See. Studie Ton Linien-Schiffs-
Lieutenant M. Herzberg. 1 — 3.
— Der Jahresbericht des Chefs des
Artillerie-Bureau der Vereinigten
Staaten. 1.
— Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr ). 1.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Ein russisches Urtheil über
die Bewaffnung der Cavallerie mit
Lanzen. Jänn.
— Munitionsverbrauch der Feld-Artil-
lerie nach Einführung der Schnell-
feuergeschütze und Folgerungen
daraus, von Oberstlieut. Layriz.
Febr.
— Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.).
Febr.
— Über den Einfluss moderner Feld-
geschütze auf die Gefechts thütigkeit
der Feld-Artillerie. März.
— Umschau auf militär-technischem
Gebiete, v. Major J. Schott. März,
Juni.
— Schnellfeuergesehütze (Russland).
April.
Organ der milit.-wU-ensohaftl. Vereine LIX.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Die framösische Schiessvor-
schrift (Bespr.). Juni.
Militär - Wochenblatt. Änderungsvor-
schläge zum derzeitigen Ausbildungs-
gang im Enfernungsschätzen. 1—3.
Die Mauser - Selbstladepistole in
Indien. 4.
Neues(französisches) Schiffsgeschütz.
5.
Verwendung von Scbnellfeuer-Ge-
birgsgeschützen auf Cuba. 10.
(Schweizerische Versuche mit) Selbst-
ladepistolen. 10.
Handfeuerwaffen (für austretende
schweizerischeLandsturmmänner).10.
Bewährung der Wirkung der neuen
(englischen) Waffen. 11.
Schiessversuche mit einem neuen
Lee-Metford-Gescho3s (in England).
11.
Einwirkung des Cordits auf Gewehr-
läufe. 13.
Aptirungen am (englischen) Feld-
Artillerie-Material. 13.
General Böhnes „Neue Studien über
die Wirkung desInfanterie-Gewehres1-.
14.
Bewaffnung von Landsturmmänueru
(Schweiz). 14.
Curse an der Central- Artillerie-
Schiessschule (in Italien). 18.
Curse an der (italienischen) Central-
Infanterie-Schiessschule. 18.
Verwaltung der Patronen (Italien).
18.
Artillerie - Schiessübungeu (1899)
(Frankreich). 19.
Automobile Artillerie (England). 21.
Umbewaffnung der schweren Artil-
lerie in (Britisch-) Indien. 21.
Elastischer (Hemm-) Sporen für die
Feldlafetten (England). 21.
Umänderungen des (englischen) Feld-
Artillerie-Materials. 21, 61.
Bericht des (britisch-) indischen
Zeugscorps (über die Thätigkeit im
Jahre 1808). 21.
Curs an der Militärschiessschule,1899
(Deutschland). 23.
Theilnahme an den Schiessübungeu
(Schweiz). 25.
MilitärischeÜberwaehungderSpreng-
stuil'sendungen in Frankr< ich* 26.
Elektrischer Geschossaufzug (Nord-
Amerika). 29.
■ Schiessübungen der (deutschen)Poss-
Artillerie. 1899. 34.
I89«i Rcpertorian. 4
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L
Militär-Wochenblatt. Abzugsapparat zum
Verhüten des Durchreissens beim
Abfeuern des Gewehres (Deutschland).
34.
— Schiessübungen imLager vonCbalons.
36
— Die diesjährige Armeeschiessschule
(in Österreich). 38.
— Schiessübungen der (deutschen) Feld-
Artillerie 1899. 39.
— Telemeter Paschwitz. 39.
— Schiessübung der Armeereserve (Eng-
land). 40.
— Exercierlanzen für Dragoner und
Husaren (England). 40.
— Nochmals Entfernungsmesser. 48.
— Besonderes Vergleicbsschiessen
(Preussen). 50.
— Neuer Visitirspiegel (Österreich). 50.
— Unbrauchbare Wenzelgewehre (Öster-
reich). 50.
— Verein für das Schiessen mit Ge-
schützen (Frankreich). 51.
— Über die Ermittlung der Ergebnisse
beim Einzelschiessen (Deutschland).
52.
— Unterrichtscur8e für Stabsoffi eiere an
derNormalschiessschule(Frankreich).
59.
— Das Vergleicbsschiessen 1899
(Deutschland). 62.
— Neue Laffete für Schiffsgeschütze
(England). 62.
Neue militärische Blätter. Ein neues
englisches Geschütz. Jänn.
— Die neue (bulgarische) Schiessinstruc-
tion. Febr.
— Die Schnellfeuergeschütze bei der
englischen Sudan-Expedition. Febr.
— Aluminium zu Tropenausrüstungen
unverwendbar? Febr.
— Die Entwicklung der neueren Feld-
geschütze mit besonderer Bezug-
nahme auf die Gussstahlfabrik F.
Krupp. Marz. April.
— Aptirungen am (englischen) Artillerie-
material. März.
— Applicatorische Übungen im Schiess-
wesen bei der Feldartillerie (Bespr.).
Marz.
■ — Beitrag zur Geschossfrage. April.
— Über die Abänderung des Infanterie-
Gewehres 88 (Deutschland). Mai.
— Ein neues, sehr wirkungsvolles
rauchloses Pulver (in Nord-Amerika).
Mai.
Allgem. Militär-Zeitung. Errichtung einer
grossen Geschütz- und Gewehrfabrik
bei Homestead (Amerika). 7.
Allgem. Militär-Zeitung. Schnellfeuer Feld
kanonen. 13.
— Das 75cm Krupp'sche Gebirgs-
Schnellfeuergeschütz in den Kämpfen
bei Santjago. 14.
— Über die Grundlage des Shrapne!-
sehiessens bei der Feld-Artillerie
(Bespr.). 15.
— Bericht des (britisch-) indischen
Zeugcorps für 1898. 22.
— Die Schiessausbildung und das
Prüfungsschiessen unserer Infanterie.
25-28.
— Neubewaffnung der (russischen) Feld-
Artillerie mit einem Schnelladege-
schütz. 29.
— Zwei Stimmen über das neue deutsche
Infanterie-Gewehr. 30, 31.
— Die neue deutsche Feld-Artillerie
und ihre Aufgabe. 33.
— Die Mauser-Repetirpistole für die
indobritischen Colonialtruppen. 33.
— Neuer Lanzen-Armriemen (in Bayern)
34.
— Sprenggranaten für die (französi-
sche) Belagerungs-Artillerie. 36.
— Ein Beitrag zur Geschiebte des
rauchlosen Pulvers. 37.
— Die diesjährigen Übungen derSchiess-
schule von Chälons. 41.
— Die pfeifenden Gewehrgeschosse. 42
— Schiessübungen der Feld- Artillerie
(Bespr ). 46,
— Besonderes Vergleichsschiessen
(Bayern). 47.
— Applicatorische Übungen im Schiess-
wesen bei derFeld-Artillerie(Bespr.)
49.
— Neuer Artillerie - Schiessplatz n
Döberitz. 51.
— Änderungen des Feld - Artillerie-
Materials (England). 51.
— Versuche mit Schnellfeuergeschützcn
(in England). 51.
— Neue Kanonen-Inschriften. 52.
— Das Schiessen der französischen In
fanterie vor und nach dem Krieg*
von 1870. 56.
Deutsche Heeres-Zeitung. Die Entwick
lung des Krupp'schen Feld- Artillerie
Materials von 1892 bis 1837, vor
Oberst Spohr (Schluss). 1.
— Der Sprengstoff der Zukunft. 1,
— Das neue Geschütz des französischen
Oberst Humbert (ohne Knall, ohar
Feuerschein, ohne Rückatoss). 1.
— Vorrichtung zur steten Munitions-
versorgung beiSchnellfeuergeschatie--1
auf amerikanischen Kriegsschiffe* 3
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LI
Deutsche Heere« - Zeitung. Infanterie-
Schiessachule (Deutschland). 4.
— Panxerversuch auf dem Redington
Proving Ground der Carnegie Com-
pany durch die Bethlehem Iron Works
South Bethlehem im October und
November 1898, von Henning. 5.
— Zerspringen einer Gatling-Kanone. 7.
— Artilleristisches aus Frankreich.
8—10.
— Interessante Artillerie- Versuche (in
Nord-Amerika). 10.
— Die Neugestaltung der russischen
Infanterie-Schiessschule. 12.
— Neuer Abzugsapparat. Ein Mittel ge-
gen das „Durchreissen* und„Mueken".
— Applicatorische Übungen im Schiess-
wesen bei derFeld-Artillerie.(Bespr.).
20.
— Die Bedeutung eines brauchbaren
Entfernungsmessers für die Infanterie.
32, 33.
— Leistungen der 5zölligen Haubitzen
bei Omdurman. 33.
— Tragbare Schilde als Schutzwehr für
die stürmende Infanterie. 34 — 36.
— Scbnellfeuerkanonen (Bespr.). 36.
— Die Kraftentwicklung einer Lage
aus allen Geschützen eines modernen
Schlachtschiffes. 39.
— Fabrication von Gewehren und Ka-
nonen (in Italien). 42.
— Besonderes Vergleichsschiessen
(Deutschland). 46, 47.
— Panzerversuche in Amerika, von
Henning. 49.
— Infanterie-Schiessschule (in Italien).
f>3.
Internationale Revue. Uber die Grund-
lagen des Shrapnelschiessens bei der
Feld-Artillerie (Bespr.). Febr.
— Vom neuen deutschen Feldgeschütz,
von Oberst v. Scheve. März.
— Lehrbuch der Waffenlehre (B^spr.).
April.
— Plaques de blindage et canons de
rupture allemands. Supplement zum
Aprilheft.
— Lea nouveaux canons de campagne
allemands et francais. Supplement
zum April-Heft.
— Renseignements divers (technologi-
ques miÜtaire8). Supplemente zu den
Heften von April und Mai.
— Vorträge aus der Artillerie-Lehre
(Bespr.). Mai.
— Schnellfeuerfeldkanonen (Bespr.).
Mai.
Internationale Revue. Le däveloppement
des pieces ä tir rapide de campagne
modernes et le rapport d'expe'riences
de tir n° 89 de l'usine Fried. Krupp.
Supplement zum Mai-Heft.
— Notre nouvelle artillerie de campagne
et sa mis8ion (AUemagne). Supple-
ment zum Mai- Heft.
— La transformation du fusil d'infanterie
(allemand) mod. 88. Supplement zum
Mai-Heft.
— Applicatorische Übungen im Schiess-
wesen bei der Feld-Artillerie (Bespr.).
Juni.
Kriegstechnische Zeitschrift. Entwick-
lung der gegenwärtigen Waffen-
technik. 1.
— Weiteres über die Zuverlässigkeit
des Einschiessens, von Oberstlieut.
Callenberg. 1, 2.
— Ziel-Controlapparat für die französ.
Cavallerie. 1.
— Libellenaufsatz für Feldgeschütze. 1.
— Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.). 1,
— Betrachtungen über das Infanterie-
gewehr von heute und morgen. 2.
— DieGeschütze des Generals Kitchener
im Sudan-Feldzuge, 1898, von E.
Hartmann. 2.
— Ein neuer Militärdistanzmesser. 2.
— Gewehr - Abzieh - Controlapparat
(Deutschland). 2.
— Mittel zur Gewehrreinigung. 2.
— Die Wirkung der Bleispitzen- und
Hohlspitzengeschosse. 3.
— Mein letztes Wort über die Zuver-
lässigkeit der Gabelbildung, von
H. Rohne. 3.
— Neueste Erfindungen und Entdeckun-
gen (auf militär- technischem Ge-
biete). 3—6.
— Theoretische u. experimentelle Unter-
suchungen üb. die Kreiselbewegungen
der rotirenden Langgeschosee wäh-
rend ihres Fluges (Bespr.). 3.
— Brenuzünderschiessen. 4, 5.
— Kunstgewerbe in der Kriegstechnik.
4.
— Neues Shrapnel (England). 4.
— Versuche mit dem Daudetau-Gewehr
(in Frankreich). 4.
— „ Petroclastit" (neuer Explosivstoff). 4.
— Flüssige Luft (als Sprengstoff), von
C. von Herget. 4.
— Die mexikanische (i ebirgs- Artillerie.
5
— Mitrailleuse Fitzgerald. 5.
— Die Zerstörungen in der Seele der
Feuerrohre. 5.
4*
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m
Kriegstechnische Zeitschrift. Die Selbst-
ladepistolen Bergmann und Brow-
ning. 5.
— Neues GeschosB für Infanterie-Ge-
wehre (Frankreich). 5.
— ZumAbspringen derGewehrgeschosse.
5.
— Neues rauchloses Pulver (inEngland).
5.
— Entfernungsmesser Bass et Stroud. 5.
— Steilfeuergeschütze für Feld-Artil-
lerie, von C. v. Herget. 6.
— Schiessversuche gegen Krupp'sche
Panzerplatten. 6.
v. Löbells Jahresberichte etc. Die Hand-
feuerwaffen. 1874—1898. II. Theil.
— Material der Artillerie. 1874-1898.
n. Theil.
— Übersicht Qber die Erfindungen und
Entdeckungen auf militär-technisch.
und chemischemGebiete. 1874— 1898.
IL Theü.
Wojennij Sbornjik. Über das gruppen-
weise Schiessen der Feld-Artillerie.
März.
— Über das Schiessen der Festungs-
Artillerie, von A. Preise. Mai.
— (Russische) Instruction Qber die
Schiessausbildung. Mai.
— Ein Gestell für das Zimmerschiessen
auf bewegliche, verschwindende und
plötzlich aufspringende Ziele, von
Hauptmann Pauzerzinski. Juni.
— Zur Bildung und Schulung von
Schützenvereinen, von M. N j i k i t i n.
Juni.
Artillerijskij Journal. Die bei der deut-
schen Festungs-Artillerie gebrauch-
lichen Schiessarten, von Hauptmann
Paschtsc henko. Jänn.
— Über Schnellfeuergeschütz-Laffeten,
von N. Zytowit8ch. Jänn., Febr.
— Berichtigung zu dem Aufsatz: „Der
Winkelmesser bei den Feld-Ge-
schützen", von N. Langenscheid
(siehe Jahrg. 1898, December-Heft).
jänn.
— Uber die Conservirung des Artillerie-
Materials im Freien. Jäon.
— Betreffend die russischen Artillerie-
parks. Jänn.
— Ein Wort zum ^Handbuch für die
Gebirgs- Artillerie". Jänn.
— Versuche mit Amperumetern bei
derFestungs-Artilleriezu Sewastopol.
Jänn.
— Transport der Spren^rpräparate auf
den russischen Eisenbahnen. Jäon.
Artillerijskij Journal. Ob es richtig ist,
den Setzkolben dem Bedienungs-
kanonier Nr. 2 zuzutheilen, von
Oberst Barannjikow. Febr.
— Das Schiessen nach einem papiereneu
Drachen. Februar.
— (Bussische) Schiessversuche mit dem
6zölligen Geschütz Canet L/45. Febr.
— Versuche mit Schutzschilden für die
Festungs- und Belagerungs- Artillerie
(ßussland). Febr.
— Dieleichte Laffete Mod. 1895 (Russ-
land). Febr.
— Hauptmann P ad ru s k i's zerlegbares
Rad. Febr.
— Hauptmann Nilus' Methode, die
Körner und Aufsätze zu beleuchten.
Febr.
— G.L. Martjuschew' Distanzmesser.
Febr.
— Die Durchführung des Unterrichtes
mit Markirpatronen bei der Feld-Ar-
tillerie, von Hauptmann Losin ski.
März.
— Über das Laden der Geschütze init
Schulpatronen bei den Schiessvor-
übungen. März.
— Gedanken über die Artillerie, von
A. D. Staschewski. März.
— Über den Bestand der saueren Mi-
schung zur Bereitung der Nitro-
cellulose, von J. Jastrebow. März.
— Die Wabrscheinlichkeitslebre und
ihre Anwendung beim Schiessen und
Einschiessen (Bespr.). März.
— Vorträge aus der Artillerie-Lehre
(Bespr.). März.
— Die Versuche mit Achremenko's
Rädern (Russland). März.
— (Russische) Versuche mit gekürzten
Strängen (für die Geschtttzbespan-
nung). März.
— Über den Transport von blinden
Ladungen und unadjustirten Ge»
schössen bei den (russischen) Caval-
lerie-Batterien. März.
— G. M. Indutni's Kammerringe -Ap-
parat für die Feldmörser. März.
— Oberstlieutenant H am aso w's Beob-
achtungs-Instrument. März.
— Vorsichtsmassregeln beim Schiessen
aus Mörsern (Russland). März.
— Die Laffetentheorie, von Oberst P.
Schiff. April, JMai.
— Zur Frage der Übungen im Schnell-
schiessen der Feld-Batterien. Ein©
Antwort an N. Koslowski von K
Dworzinski. April.
Digitized by Google
Artlilerijskij Journal. Die Feuergeschwin-
digkeit bei den Feld-Batterien, von
A. C April.
— Hauptmann Launitz's Schiessme-
thode für die Küsten-Artillerie. April.
— Maxim - Nordenfeldt's automatische
Mitrailleuse. April.
— (Russische) Versuche mit metallenen
(Geschutz-)Rädern, System B r u n o n.
April.
— Aluminium - Manometer (russische
Versuche). April.
— SchiessTersuche mit 6zölligen Gra-
naten zu Perm. April.
— Controlschiessen mit Melinitgranaten
zu Ochta. April.
— Betreffend die höchste Feuerge-
schwindigkeit bei den (russischen)
Feldbatterien. April.
— G. M. Muratow's Instrumente für
das Artillerie-Spiel. April.
— Über Maxim's Quadranten. April.
— Lieutenant Zirg's Feld - Distanz-
messer. April.
— Hauptmann Padruskfs Distanz-
messer mit verticaler Basis. April.
— Zur Vergrösserung des Artillerie-
Schiessplatzes im Moskauer Kreise.
April.
— Betreffend die Berichte über die
praktischen Schiessübungen der
(russischen) Feld-Artillerie im Jahre
1897. April.
— Der EinÜuss der Schiessbedingungen
auf das Brennen der Zeitzünder, von
W, Trafimow. Mai, Juni.
— Daten über die Resultate des feld-
mässigen Schiessens in der (russi-
schen) Officier-Artillerie-Schule, von
S. Delwig. Mai. Juni.
— Ein Versuch, die Nebenreactionen zu
erklären, welche aus der Fabrikation
des Schwefel-Äthers hervorgehen,
von J. Njeljubin. Mai.
— Hauptmann Michalowski's Aufsatz
für Schnellfeuer - Küstengeschütze.
Mai.
— Trafimow's Mitrailleuse. Mai.
— Versuche mit 57»nm-Shrapnels (Kass-
land). Mai.
— Kowalewski's Zünder (mit Doppel-
wirkung). Mai.
— Oberst M au b eng es mechanische
Zünder. Mai.
— (Russische) Schiessversuche mit
prismatischem Pulver aus llzölligen
Geschützen, Mod. 67. Mai.
— Überzugslack für die (russischen)
Artillerie-Geschosse. Mai.
LIII
Artillerijskij Journal. Über das Wett.
bewerbschiessen der Festungs-Artil-
lerie, von Ober8tlieutenant Goljä-
chowski. Juni.
— Hauptmann Perski's Instrument
zur Prüfung der Quadranten auf die
Richtigkeit ihrer Construetions-
bedingungen. Juni.
— Über das Hinausstossen der Schnl-
geschosse aus der Geschützbohrung.
Juni.
— Zur Auswahl einer Schmiere, um
die Waffen vor Rost zu schützen,
von Stabs - Hauptmann K r y 1 1 o w.
Juni.
— (Russische) Schiessversuche mit
V i c k e r's 75mm Schnellfeuer - Ge-
birgsgeschütz. Juni.
— Versuche mit der (russischen) Feld-
Laffete Mod. 1895. Juni.
— Über die 37mm Schulröhre für die
(izölligenSchnellfeuergeschütze(Rus8-
land). Juni.
— Zur hermetischen Verschliessung von
rauchlosen und rauchschwachen Pul-
vergattungen. Juni.
— Über das von Hauptmann Hama-
so w erfundene Instrument zur Be-
obachtung der Sprenghöhen und
-Intervalle der Geschosse. Juni.
Aruiejnij Sbornjik. S o u c h i e rs Distanz-
messer. 1.
— Versuche mit Pieper's Dreilinien-
Revolver (Russland). 1.
— Das Kriegsgewehr der Vergangenheit,
der Gegenwart und der Zukunft
(Forts.). 1, 2.
— Automatische Handfeuerwaffen und
deren neueste Modelle, von W. Char-
tulari. 1, 2.
— Wie kann man die Feuerwirkung des
Kriegsgewehres erhöhen? (Bespr.). 1.
— Praktische Rathschläge zur Schulung
der Mannschaft im Schiessen (Bespr).
1.
— Die militärische Schiessausbildung
und das freiwillige Schiessen in der
Schweiz (Bespr ). 1.
— Effetti dei fucili di piccolo calibro
(Bespr). 1.
— Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.). 1.
— Beschreibung der blanken Waffen
des k. und k. Heeres (Bespr.). 1.
— Betrachtungen über das Infanterie-
Gewehr von heute und morgen. 1.
— Wünschenswerte Änderungen am
(russischen) Dreiliniengewehr. 1.
— Über Zielpunkte, von A. Popow. 1.
Digitized by G(
LIV
Araiejaij Sbornjlk. Liste der Apparate
and Hilfsmittel, welche bei den
Trappen beim Schiessen gebraucht
werden (Rossland). 2.
— Die von Hauptmann M i s e r o w vor-
(rassisehen) Dreiliniengewehr. 2.
— Hauptmann Tawastschern's Er-
gänzungen zum „8cbützen-Buchlein\
— P. S i e h f e 1 d t's mechanischer Zeiger
„Excelsior" (als Zielcontrolapparat).
2.
— Pieper's Revolverpatronen (Ver-
Buchs-Ergebnisse). 2.
— Versuche mit dem von Lieutenant
Schtschelknnow erfundenen
Gewehrgestelle zur Vornahme des
Schiessens mr Nachtzeit. 2.
— Kap8eleinfflhrungs - Apparate ver-
schiedener Systeme für die Zimmer-
wehre (Russland). 2.
— Übersicht der Versuche, welche der
Bewaffnung unserer Armee mit dem
3Linien-6ewehr M. 91 vorangingen,
von N. Jurllow. 2.
— De la valeur des cretes militaires
contre les feux d'infanterie(Bespr.).2.
— L'armement et la technique des feux
des infanteries modernes (Bespr.). 2.
— Die Entwicklung des Repetierge-
wehres (Bespr.). 2.
— Instruction des Schiess- und Waffen-
wesens (Bespr.)- 2..
— Wünschenswerte Änderungen und
Ergänzungen zur (rus8ischen)Schiess-
instruction vom Jahre 1896. 2.
— Was ist besser? Bemerkungen über
die Schiessausbildung. 2.
L'eoho de larmee L'artillerie (revue). 1.
— Accidentdans une cartoucherie (fran-
c«ise). 6.
— Perfectionnement du Lehel. 7.
— Nouveau fusil allemand. 9.
— L'öcolc de tir de Whale Island (An-
gleterre). 10.
— L'armement du Japon. 10.
— L'explosion d'une poudriere ä Toulou.
11.
— Socie"te de tir au canon de Paris. 11.
— Le tir et les societes (en France). 15.
— Ecoles ä feu (francaises). 17.
— Les poudrieres (en France). 19, 21.
— Nouveau fnsil de guerre (en France).
20.
— Tirs de guerre (en France). 20.
— Nouveau canon russe 21.
— Nouveau canon electrique (anglais).
21.
L'eoho de Tanne«. Nouveau fusil danois.
22
— ün nouveau canon (de marine fran-
cais). 23.
— Le canon (francais) de 75. 26, 27
— ün nouveau canon Italien. 26.
Le progres militaire. Le livre du canon-
nier (revue). 1.901.
— Ecoles a feu d'artillerie (France).
1.902.
— L'artillerie (revue). 1.910.
— L'explosion de Toulon. 1.915, 1.916.
— Trois artilleries. 1.916.
— Les poudrieres (francaises). 1.918.
— L'explosion de Bourges, 1.919.
— L'artillerie ä tir rapide et ses con-
söquences. 1.919
— Eiplosion dans la forteresse d'Huy
(Belgique). 1.925.
— Mate'riel Engelhardt a tir rapide (en
Russie). 1.927.
— La nouvelle artillerie allemande.
1.935.
— Nouveau mate'riel d'artillerie (Au-
triche). 1.935.
— L'instruction du tir (en France).
1.937.
— Le tir et les rögiments de Paria.
1.938.
— L'armement moderne de l'infanterie
(revue). 1.938.
— Le tir de l'infanterie avant et apres
la guerre de 1871. 1.989.
— Etüde sur le tir (revue). 1 939.
— Nouveau fusil (allemand) et modifi-
cations au fusil actuel. 1.940.
— L'armement des tlllgraphiste*
(France). 1.946.
Journal des sciences militaires. L'arme-
ment et la technique des feux des
infanteries modernes (revue). Jann.
— L'artillerie. — Matenel, Organisation
(revue). Febr.
— Applicatoriscbe Übungen im Schiess-
wesen bei dei Feld- Artillerie (revue).
Febr.
— Schnellfeuer - Feldkanonen (revue).
Marz.
— Leyons d'artillerie. 2C edition (revue)
Juni.
Revue du oercle militaire. L'armement
et la technique des feux des infan-
teries modernes (revue). 1.
— La soci^te" de tir au canon de Paris.
2, 7, 15, 20.
— L'artillerie (revue). 2.
— Les t'coles ä feu de l'artillerie (fran-
<;aise) en 1899. 4.
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Journal des sciences militairea. De la
vuK'ur des crötes militaires contre
les fem d'infanterie (revue). 4.
— L'artillerie de campagne (anglaise).
5.
— Un nouveau fusil d'infanterie (en
Allemagne). 6, 19.
— Annement (en Suede). 6.
— Les armes ä feu portatives modele
1895 de rAutriche-Hongrie. 7.
— Transformation du fusil d'infanterie
(allemand). 7.
— Le pistok-t ä cbargement automatique
Mauser. 8.
— L'artillerie ä tir rapide en Russie. 9.
— Les ecoles a feu de rartillerie (ita-
lienne) en 1899. 9.
— Note sur l'emploi des feux du canon
de 90 avec goniometre, par le colonel
Percin. 15— -17.
— Etudes sur l'artillerie de campagne
autrichienne. 16.
— Nouveau materiel pour l'artillerie
de campagne et de montagne (en
Italie). 16.
— Un obusier de campagne (suisse). 17.
— Champs de tir de circonstance et
tirs de combat, par le commandant
Rabbot. 18.
— Le nouveau reglement sur l'instruc-
tion du tir de l'infanterie beige, par
le capitaine Taboureau. 18, 19.
— Le nouveau materiel d'artillerie de
campagne (en Autriche). 19.
— Un nouveau canon de cöte (espagnol).
20.
— Le nouvel armement de rartillerie
(suisse). 23.
— Manuels de tir pour les officiers
d'artillerie des räserves (en France).
25.
Revue militaire de I etranger. Nouvelle
bausse pour le fusil Mauser (Belgique).
854.
— Ecole centrale de tir de l'artillerie
(italienne) ä Nettuno. 854.
— Cours pour les sous-ofticiers, ouverts
en 1899 ä l'öcole de tir d'infanterie
(allemande). 855.
— Ecoles a feu des re>iments d'artil-
lerie (Italie). 857.
— L'artillerie. Materiel, Organisation
(revue). 858.
Revue d'artillerie. Le materiel mod. 96 de
l'artillerie de campagne allemande
Jänn.
— Etüde sur les pistolets et revolvers
de precision, par le capitaine L. F e r-
ras. Jänn.
LY
Revue d'artillerie. Effets de l'artillerie
de bord americaine a la bataille
navale de Santiago. Jänn.
— Lebrbucb der Waffenlehre (revue).
Jänn.
— Le materiel de l'artillerie de cam-
pagne de l'usine Krupp (1892—1897)
(resume), parle capitaine L.D ec epts.
Febr.
— Obsignation et repart ition des objec-
tifs de rartillerie. Millieme et milli-
metre, par le capitaine F. Morelle.
Febr.
— Projet de hausse-niveau pour canon
de campagne (Suisse). Febr.
— Materiel de rartillerie de forteresse
autrichienne, par le lieutenant M.C.
Curey. März.
— Au sujet de la transformation du
materiel de campagne (italien) März.
— Essais de pistolets automatiques (en
Suisse). März.
— L'armement et la technique des feux
des infanteries modernes (revae).
März.
— Pistolets automatiques, par le capi-
taine N. Parra. April— Joni.
— Appareils de pointage de siege et
de place proposes par le lieut van
Royen, de rartillerie hollandaise, par
le lieut. M. C. Curey. April.
— L'armement de l'artillerie (cliilienne).
April.
— Materiel d'artillerie ä tir rapide du
general Engelnardt (Russie). April.
— Les armes de petit calibre et leur
puissance meurtriere (revue). April.
— Pruebas por tracciön de cobres y la-
tones (revue). April.
— Materiel d'artillerie des etablisse-
ments Vickers, Sons and Maxim,
par le lieut. M. C. Curey. Mai.
— Deculassement des bouches ä feu
(revue). Mai.
— Reparation du feu de l'artillerie,
par le colonel Percin. Joni.
— Mise en service d'uu nouveau fusil
(en Allemague). Juni.
— Mesure des surfaces vulnerables
pr^sent^es par un tireur dans ses
differentes positions. Juni.
— Au sujet de la transformation de
l'armement de l'artillerie de cam-
pagne (anglaise). Juni.
— Canon de montagne ä tir rapide de
70mm (mexicain), Systeme Mondragon.
Juni.
— La rasance des terrains avec le
clipsometre (revue). Juni.
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LVI
Revue d'artillerie. L'artillerie. Ifateriel,
Organisation (revue). Juni.
— Schnellfeuerkanonen (revue). Jnni.
Revue de eavalerie. Essai d'un nouveau
sabre (de eavalerie, en Antriebe).
Jänn.
— Cours de tir en 1899 (Allemagne).
Febr.
Rivista militare italiana. Istruzione c
campi di tiro (in Francia). 1, 12.
— Proiettili del nuovo cannone a tiro
rapido (francese). 1.
— Riarmainento delle batterie delle
colonie inglesi. 2.
— Artiglieria a tiro celere e poligono
di tiro (in Rumenia). 3.
— Pistole automatiche (in Isvizzera). 5.
— Provviste di armi (Turchia). 5.
— II tiro celere pell' artiglieria cam-
pale russa. 6.
— Istruzione sul tiro (in Belgio). 7.
— Armaniento delle batterie montate
(francesi). 7.
— A proposito del „tiro di tucileriau
della „Rivista di fanteria", pel
tenente E. B i a n c h i d' E a p i n o s a.
8, 12.
— Cannone di montagna di 76' 5mm a
tiro rapido (in Isvizzera). 9.
— II cannone (austriaco) da 9cm M. 75
niodificato. 9.
— Corazza per truppe (Francia). 10.
— II tiro nel corpo dei cadetti (svizzeri).
10.
— Armi automatiche. 12.
— Nuova carabina pelle cavalleria(belga).
12.
— Campi di tiro di circostanza e tiri
di combattimento. 12.
L'esercito italiano. Aneora sulle mitraglia-
trici. per D. Lee ca. 3.
— Tiro a segno na/ionale (in Italia). 3,
8, 15. 17. 20, 24, 27, 30, 40, 50.
— Corsi di tiro alla scuola di Parma,
nel 18911. (i.
Nuove cartuccie e nuovi proietti di
esercitazione (in Austria). 12.
— Nuovo mezzo per osservare esatta-
mente lo scatto graduale del fucile.
15.
— Feritoia mobile (in Italia) 17.
— Scoole di tiro d'artiglieria (in Italia)
nel l^.i?. 22.
— Scoppiu d'una polveriera a Tolone.
29.
— Fucili di nuovo modello (in Italia). 30.
— Un nuovo fucile (a Berlino). 33.
— 1 rimbalzi ed i poliironi di tiro. 35.
41
L'esercito italiano. La catastrofe delU
cittadella di Huy (in Belgio. -
Esplosione). 47.
— Campi di tiro (in Italia). 49.
— La rinnovazione (del materiale) ieü'
artiglieria francese. 60.
Rivista d'artifllieria e genio. Contributo
allo studio del nostro materiale
d'artiglieria da montagna, pel tenente
colonnello 0. Ducros. Jänn.
— Utopie telemetriche, pel capitano
E. Pierucci. Jänn.
— L'obice da campagna secondo il
generale Rohne. Jänn.
— Pistole pneumatiche sistema Berg-
mann e sistema Browning. Jänn.
— Obice inglese da 5 pollici pell' ar-
tiglieria campale. Jänn.
— Prove di tiro eseguite agli Stati
Uniti contro corazze sistema Krupp.
Jänn.
— Esperienze (brasiliane) con cannor.i
Krupp da 15cm. Jänn.
— Costruzione di proietti piü pesanti
pei cannoni a tiro rapido (francesi).
Jänner.
— Nuovo proietto pel fucile delle fan-
teria (francese). Jänn.
— Cannoni scomponibili (inglesi). Jänn
— Adozione della pistola automatica
Mauser (in Inghilterra). Jänn
— Ispezioni alle scuole di tiro in Russia.
Jänn.
— L'anuamento delle navi da guem
(americane). Jänn.
— Esperienze (svizzere) con pistole
automatiche. Jänn.
— L'artillerie. Mate'riel, organisatia
(recensione). Jänn.
— Deculassement des bouches ä feu
— Resistauce des bouches ä. feu (re-
censione). Jänn.
— Tavole grafiche per correggere gli
errori dovuti al dislivello fra battem
e bersaglio, pel capitano G. Ricci.
Febr.
— Pistole a rotaxione o pistole auto-
matiche? pel tenente R. Benci-
venga. Febr.
— Alcune applieazioni del calcolo della
probabilitä al tiro di una batteru,
pel tenente A.Calichiopulo. Febr
— Cannone da montagna dell' artiglieris
messicana. Febr.
— Nuovo arraamento dell" artiglieria
(tedesca). Febr.
— Un nuova fucile? (Germania). Felr
— Nuovo pallottola da fucile (in lnc
liilterra). Febr.
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LVI1
Rivista d artiglieria e genio. La mitra-
gliatrice Fitzgerald. Febr.
— La corrosione nelle armi da fuoco
(inglesi). Febr.
— Esperimenti (rumeni) con cannoni
campali a tiro rapide Febr.
— Prisma a riflessione totale pella mi-
surazione delle distanze, pel capitano
E. Pierucci. März.
— Tiro scalare da costa. pel tenente
A. Calichiopulo. März.
— Cofani per munizioni per batterie
da montagna, pel tenente B. A.Ra-
vel Ii. März.
— Circa l'esecuzione dei tiri dell' arti-
glieria da campagna, nelle scuole
reggimentali, per A. Clavarino.
März.
— Amniaestramenti teenici dedotti dalla
guerra ispano-americana. März.
— Materiale da montagna e da sbarco
da 75mm a tiro rapido sistema
Maxim-Nordenfeldt. März.
— Armi da fuoco portatili a ripetizione
mod. 95 in Austria-Ungheria. März,
• Calibro delle artiglierie pegli incro-
ciatori (tedeschi). März.
Adozione di un nuovo facile in Ger-
mania. März.
Effetti della cordite nelle canne dei
fucili. März.
Nuovo affusto da campagna (russo).
März.
Adozione del telemetro Lewis e di
apparecchi azimutali (pelle artiglie-
rie degli Stati Uniti). März.
Sbrapnel fumigeno, pel capitano
E. Pierucci. April.
Tabelle uniche speciali di tiro, pel
tenente G. Carminati. April.
Circa l'istruzione (italiana) sul tiro
per rartiglieria da campagna, per
A. Clavarino. April.
Effetti delle pallottole colla punta
di piombo e colla punta vuota. —
Proposta di una nuova forma di
pallottola. April.
II boomerang (arma indigena d'Aus-
tralia). April.
Süll' armamento della fanteria, dei
eiclisti e degli ufficiali (in Inghilterra).
April.
Materiale per l'artiglieria da cam-
pagna ed a cavallo (inglese). April.
Abolizione del polverifieio di Kirkeo
in India. April.
Circa nuovi dispositivi pella misura-
zione delle distanze in campagna,
pel capitano G. Mori. Mai.
Rivista d'artiglieria e genio. Circa il
materiale (d'artiglieria) da montagna.
Mai.
— Munizionamento delle nostre batterie
campali e sua distribuzione nelle
vetture, pel maggiore G. F r a n z i n i,
Mai.
— Materiale mod. % dell' artiglieria
campale tedesca. Mai.
— Consumo delle munizioni pell' arti-
glieria campale in seguito all' ado-
zione dei cannoni a tiro rapido;
conseguenze che se ne traggono. Mai.
— Giudizi inglesi sulle artiglierie da
costa ed il loro puntamento. Mai.
— II nuovo materiale campale austriaco.
Mai.
— Nuovo cannone da campagna (fran-
cese). Mai.
— Nuova polvere ad azione dirompente
per le granate (inglesi). Mai.
— II nuovo Remington (alMessico). Mai.
— Cannoni a tiro rapido (rnssi). Mai.
— Nuovi proietti dirompenti (Svizzera).
Mai.
— Lecciones de artilleria eiplicadas en
la escuela superior de guerra (re-
censione). Mai.
— Explosive materials (recensione). Mai.
— Servizio dei depositi laboratori alle
scuole di tiro d'artiglieria. pel capi-
tano F. Spagnoli. Juni.
— Nota circa l'impiego degli alzi sca-
lari nel tiro da costa, pel capitano
G. Ricci. Juni.
— Organizzazione del tiro da costa in
Russia. Juni.
— Alcuni cenni sulla scuola centrale
di tiro tedesca pell' artiglieria cam-
pale. Juni.
— Sulla legge delle pressioni nelle
bocche da fuoco. Juni.
— Un telemetro da costa del secolo XVI0.
Juni.
— Misuratore delle pressioni nelle boc-
che da fuoco. Juni.
— - II nuovo fucile pella fanteria (tedesca).
Juni.
— Scuole militari di tiro al poligono
di Jüterbog. Juni.
— Esperienze con cannoni campali a
tiro rapido (agli Stati Uniti). Juni
— Circa l'effieacia del Uro delle batterie
secondarie. Juni.
— 11 nuovo armamento dell' aitiglieria
(svizzera . Juni.
Journal of the Royal United Service In-
stitution United States. — Naval
Od na nee. 25*3.
Digitized by Google
LVI1I
Journal of the Royal United Service In-
stitution Breech Mechanism for
Vicker's9 2-inch, 10-inch, and 12-inch
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— Notes on Musketry Training ofTroops,
by Captain H. R. Mead. 253.
— The New Musketry Instructions for
the Bulgarian Infantry. 253.
— Result of the Musketry for 1890
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— The New German Q. F. Gun. 255.
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Proceedinge of the Royal Artillery In-
stitution. Artillery Used in Recent
Campaigns in Egypt and its Effects. 1.
— Auto - Sighting, by Colonel G. S.
Clarke. 3.
— Automatic Sighting, by Captain H.
S. J eudwin e. 3.
— Quick Firing Field Equipement on the
Continent, by Captain L. R. K e n y o n.
8.
— The Shooting of our Coast Artillery
and how to Improve it, by Major-
General J. F. Owen. 4.
— Mode of Obtaining a Figure of Merit,
for Comparing the Shooting of Diffe-
rent Coinpagnies, from Different
Works, by Lieut. P. K. L e w e s. 4.
Ammunition Columns for Mountain
or Irregulär Warfare. 4.
— Artillery Ammunition Supply, by
Lieut. B. Atkinson. 4.
Journal of the United States Artillery.
Problems in Curved and Indirect
Fire, by Major J. M. Ingalls. 36.
— New Type Wire Guns. 36.
— War Material. 36.
— The Phenomena and Theories of
Explosions and the Classification,
Constitution and Properties of Ex-
plosives (review). 36.
— A Simple Metbod of Laying Guns
for Indirect Fire for the 3 2 B. L.
Field Rifle, by Lieutenant A. Ha-
milton. 37.
— A Note ou the Calculation of the
Transverse Dimensions of Steel Guns,
by Captain C. Gautier. 37.
— The 5-Inch H<>witzers at Omdurman.
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— The Shooting of our Coast Artillery
und how to Improve it, bv Major-
General J. F Owen. 38.
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La Belglque militaire. Artillerie. — Nou-
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— Suppression de la poudre noire (aai
Etats-Unis). 1.443.
— Essais avec des canons a tir rapide
(en Roumanie). 1.444.
— Les pistolets ä repetition automati-
ques, Systeme Bergmann. 1445.
— Nouveau fusil (en Allemagne). 1.446,
1.448.
— Un nouvelle bombe (en Angleterre).
1.446.
— Balle h effet instantane (anglaise).
1.446.
— Le rearinenient (de rannee suedoisei.
1.446.
— Les pistolets automatiques (en Suisse).
1.446.
— Effets de la cordite. 1.447.
— Artillerie (turque — Materiel). 1.447.
— Lecanonätir rapide (franeais). 1.450.
— Schnellfeuerkanonen (revue). 1 450-
— P^riodes de tir (en Belgique). 1.451.
1.458.
— L'explosion de Huy (Belgique). 1.455.
1.457, 1.458.
— Nouveaux canons de campague ä tir
rapide (aux Etats-Unis). 1.455.
— Canons a tir rapide (russes). 1.455.
1.458.
— Changements au reelement sur le
tir (Angleterre). 1.458.
— L'armement moderne de riafanteiie
(revue). 1.460.
— Exercices de tir (de l'artill beige)
1.461.
— Etüde sur le tir (revue). 1.461.
— Le nouveau reglement de tir (beige)
et les soldats de 1™ classe. 1.465.
Revue de l'armee beige. Chevaux et
voitures de l'armee, par le capitaiue
Lambert. Jänn., Febr.
— Le manometre enregistreur de pres-
sions dans les pieces d'artillerie. par
le lieut.-colonel 0. M a t a. Jänu.. Febr.
— Le pistolet automatique Browning,
par le capitaine E. Hartog. Jänn ,
Febr.
— Experiences executees en Antriebe
avec des canons a tir rapide. Jänn ,
Febr.
— Schnellfeuer - Feldkanonen (revaei
Jänn., Febr.
— Comparaison des differents fusils en
usage dans les infanteries europeen-
nes, par le lieut-colonel E. Q n i-
naux. März. April.
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LIX
Revue de l'armee berge Etüde sur 1 Ar-
tillerie de fortere88e sous coupole
et son application aux forte de la
Meuse. März, April.
— Etüde sur le tir de l'infanterie, par
le lieutenant CoUon. Mai, Juni.
— Le mate"riel de cainpagne de 75mm,
ä tir rapide. Mai, Juni.
— L'armement et la techniqae des feux
des in fanter ies modernes (revue).
Mai, Juni.
Ailgem Schweiz. Militär-Zeitung. Die
nenen Bedingungen für das Schnl-
schiessen der deutschen Armee. 2.
— Die Neubewaffoung der (deutschen)
Artillerie. 2.
— Gewehrfabrikation (in England). 3.
— Die deutsche Infanterie - Schiess-
schule 1899. 6.
— Der heutige Stand der Schnellfeuer-
geschützfrage in Frankreich. 7.
— Die obligatorischen Schiessübungen
(in der Schweiz). 7.
— Ordonnanzscheibe (Schweiz). 9.
— Neues Scbnellfeuergeschütz (Frank-
reich). 9, 17.
— Schiessschulen in der Schweiz. 10.
— Umbewaffnung der (deutschen) In-
fanterie. 10
— Explosion der Pulvermagazine von
Lagoubran (bei Toulon). 11.
— Pyroxylin-Explosion in der Dragoner-
Kaserne zu Plock (Russisch-Polen). 11.
— Haubitze für die (schweizerische)
Feld-Artillerie. 13.
— Die neue (bulgarische) Schiessinstruc-
tion. 13.
— (Schweizerische)Brisanzgescbosse.l5.
— Pulver-Explosion (in Bautzen). 16.
— Patronen- und Pulver-Explosion (in
der Festung Huy, Belgien). 16.
— Über die Explosion in Bourges. 17.
— Über eine Pulver - Explosion vor
40 Jahren (18. Nov. 1857 in Mainz).
17.
— Etwas über die deutsche Feld-Artil-
lerie-Schiessschule. 20.
— Auf dem Jüterboger Schicssplatze.
20.
— Die russische Artillerie. 20.
— Die özölligen Haubitzen bei Oradur-
man. 21.
— Artilleristisches (aus der Schweiz).
21.
— Cadettengewehre (Schweiz). 24.
— Besichtigungen der Artillerie
(Bayern). 24.
— Die Frage der Schnellfeuergeschütze
(in Österreich). 24.
AHgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Ein
neues Explosivmittel. 24.
— Fürst Bismarck und das rauchlose
Pulver. 24.
— Artillerie-Schiessen imgrossen Moose
(Schweiz). 26.
— Artillerie- Schiessübungen(inBaYern).
26.
— (Sprengversuche mit) „Litotrith" (in
der Schweiz). 26.
— Die Dum-Dum-Geschosse. 27.
— Uber die Geschossfrage. 27.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Schiessübungen der Feld-Artillerie,
von Major Habicht. 1.
— Schiessbericht Nr. 89 vou Friedrich
Krupp. 1.
— Massstab für Stichscheiben. 2.
— Das neue französische Feldgeschütz.
2, 4.
— Die Artillerie-Übungen in Chälons.
2.
— Über Maschinengewehre. 2.
— Das deutsche Feldgeschütz C 96
(Bespr.). 2.
— Die Resultate der feldmiissigen
Schiessübungen der schweizerischen
Artillerie im Jahre 1898. Beilage zu
Heft 2.
— Ein 76 5mm Schnellfeuer-Gebirgs-
geschütz. 3.
— Applicatorische Übungen im Sehiess-
wesen der Feld-Artillerie (Bespr ). 3.
— Das österreichische 9cm Feldgeschütz
M. 1875. 4.
— Neue Sprengstoffe für Granaten. 4.
— Schnellfeuer-Feldkanonen (Bespr.) 4.
— Leitfaden der Pyrotechnik (Bespr.).
4.
— Ausbrennen der Geschütze beim
Schiessen mit Cordit. 5.
— BallistischeVergleichung verschiede-
ner Geschützentwürfe der Neuzeit,
von E. Oe kinghaus. 5.
— Die 12cm Schnellfeuerhaubitze in
Panzerlaffete, M. 1891. 6.
— Versuchsweise Bewaffnung mit dem
verbesserten Infanterie-Gewehr M. *.*8
(Deutschland). 6.
— Die Schnellfeuer - Gebirgsgeschütze
auf Cuba. 6.
— Explosivstoff „Petroclastit". 6.
Schweiz. Monatschrift für Officiere aller
Waffen. Anleitung zur Behandlung
und zum Unterhalt der Waffe (Be-
sprechung). 3.
— KriegsmässigeSchiessausbildung, von
Oberstlieutenant E. Fiedler. 4-6.
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XX
Schweizerische Monatschrift für Officiere
aller Waffen Zeitgemasses Entfer-
nungsschätzen (Bespr.). 4.
— Verbot des Verschiebens des Korns
an Gewehren (Schweiz). 5.
— Die Erfüllung der Schiesspflicht (in
der 8chweiz). 5.
Revue militaire suisse. Le nouveau canon
de campagne francais. 1.
— L'artillerie de campagne (allemande)
a comple'te' son armement. 1.
— Etüde d'obusiers de campagne (Alle-
magne). I.
— Fabriques allemandes de materiel
de guerre. 1.
— Le ravitaillement en munitioD de
1'infanterie (beige). 1. 3.
— Rapport de tir de l'usine Krupp
Nr. 89), par le capitaine de V al-
lere. 2.
— Le fusil des cadets (suisses). 2.
— Nouvelle hausse pour pieces de cam-
pagne (en Suisse). 2.
— Armement de l'artillerie (suisse). 2.
— Nouvelles regles de tir pour l'artil-
lerie (autrichienne). 2.
— Les poudres Maxim-Schupphaus. 2.
— Les essais d'artillerie ä Nettuno
(Italie). 2.
— Explo8ifs (chlorat^s Street). 2.
— PK-ce de montagne de 76mm 5 ä tir
rapide. 3.
Revue militaire suisse. Modification du
fusil (allemand) M. 88/97. 3.
— Nouveaux röglements bu r 1 'i n st r netion
du tir (en Belgique). 3.
— Schnellfeuerkanouen (revue). 3.
— L'artillerie. Materiel, Organisation
(revue). 3.
— Tir de campagne de l'artillerie
suisse en 1898. 4.
— L'obusier de campagne (en Suisse). 4.
— Brelan d'explosions (en France). 4.
— Le nouveau fusil allemand. 5.
— Pietolets automatiques (en Suisse). 5.
— Nouveaux canons de campagne ä tir
rapide (aux Etats-Unis). 5.
— Canons ä tir rapide de 7bmm (en
France). 5.
— Armement portatif des armees euro-
peennes (revue). 5.
— Instruction de tir pour l'artilleri<?
de campagne (suisse). 6.
— Canon ä tir rapide et obusier de
campagne (autrichiens). 6.
— L'armement de 1'infanterie (enFrance).
6.
— Les ecoles a feu de l'artillerie (en
Italie). 6.
— Tir k la cible (en Italie). 6.
— Materiel Engelhardt ä tir rapide (en
Russie). 6.
— Des methodes d'instrnction du tir
en France (revue). 6.
i
4. Ingenieurwesen. Befestigungskunst. Festungskrieg. Minirkunst.
Pionnier- und Brückenwesen. Eisenbahnwesen. Telegraphie, Telephonie.
Signalwesen. Luftschifffahrt. Brieftauben. Verkehrswesen überhaupt.
Baukunde im allgemeinen. Technologisches. (Ober Festungen und
Bahnen, auch die Aufsätze in strategischer und militär-geographisctter
Beziehung.)
Streffleu'rs österr. milit. Zeltschrift.
Europäische Kriegsbrücken-Systeme,
von Hauptmann H. v. R i p p e r. Jänn.
— Die Staatenvertheidigung und die
Fortification am Endo des 19. Jahr-
hunderts, von General M. Magda-
1 e n i t s c h. Febr.
— Erwärmung der Notunterkünfte,
von Hauptmann F. Babic. März.
— Der Fesselballon im Dienste des
höheren Führers im Feldkriege.
März.
— Hauptmann v. Kirchner's verbesserter
Massstabcirkel. Mai.
— Das Fernobjectiv im Porträt, Archi-
tektur- und Landschaftsfache (Be-
sprechung). Mai.
Organ der milit. -wissenschaftl. Vereine
Die Entwickelung des Beleuch-
tungswesens in den letzten Decennien,
von Hauptmann F. Walter
LVIII. Bd. 5>.
— Feldbefestigung (Bespr.). LVIII. Bd. 3.
— Der Festungskrieg (Besprechung)
LVIII. Bd. 3.
— Das Pionnierwesen (Besprechung).
LVIII. Bd. 4.
— Vorträge über Festungskrieg (Bespr.).
XVIII. Bd 5.
Mittheilungen Uber Gegenstände des Ar
tlllerle- und Geniewesent. Die Gnipp*
im Festungsgürtel, ihre Gliederung
und ihre Elemente, von Oberst E
Freiherr v. Leithner. 1.
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LXI
über Gegenstände des Ar-
nd fieniewesens. Optische
Telegraphie auf grosse Entfernungen.
1.
— Übung^ im Fcldeisenbahnbau (Russ-
land). L
— Progres de )a defense des 6tats et
de la fortification permanente depuis
Vauban (Bespr.). 1.
— Festungen und Festungsbahnen. Aus
dem Kussischen des Oberst We-
litscbko auszugsweise übersetzt
von Oberstlieutenant K. Strze-
chowski. 2, 3.
— Der Festungskrieg (Bespr.). 2, 3.
— La fortificazione permanente con-
temporanea (Bespr.). 2, 3.
— Gürtelfortstypen und deren Bestand-
teile, von Hauptmann Ä. Zell. 4.
— Bauwissenscbaftliche Versuche (in
Frankreich), von Major V. P e t r i n. 4.
— Kriegsausrüstung einerGürtelfestung.
Studie von Hauptmann F. Skwor. 5.
— Brieftaubenpost bei (russischen)
Truppenübungen. 5.
— Über Eisenbahn-Knallsignale und
Sicherheitsschutzkappen. Nach amt-
lichen Quellen bearbeitet von Haupt-
mann J. Zigall. 6.
— Über einen Sprengversuch mit Oxyli-
qoit. von Artillerie-General-Inge-
nieur Hess. 6.
— Patentstuccatorplatten, von Major
V. Petrin. 6.
— Befestigungsbauten (in den Nieder-
landen). 6.
— Port Arthur (Befestigungen). 6.
— Holztränkung nach Hasselniann, von
Major V. Petrin. 6.
— Scheinwerfer und Fernbeleuchtung
(Bespr.). 6.
Militär-Zeitung. Die neue bosnisch-herce-
govinisch-dalmatinische Eisenbahn.
1.
— Küstenbefestigung (Frankreich). 4.
— Russlands Eisenbahnen. 5
— LuftschifFercurs (Österreich). 8.
— Marconi's Luft-Telegraphie. 9.
— Militar-Luftballon-Convention (zwi-
schen Österreich und Deutschland).
11.
— Eine Ballonfahrt von Wien nach
Russland. 13.
— Automobilein der (Osten-.) Armee. 14.
— Oberlieutenant Hinterstoisser
über die LuftschiffTahrt im Krieg-e.
15.
— Brieftauben zur See. 15.
— Bahnnetz in Transeaspien. 16.
Militär-Zeituno. Zerlegbare Brücken
(Frankreich). 17.
— Neue Verwendung des Acetylen-
gases (in Deutschland) (Scheinwerfer).
18.
— Panzerplatten für Kriegsschiffe. 19.
— Riesenluftschiff in New- York. 19.
— Fortschritte der Luftschifffahrt. 20.
— Die Festungen in Elsass- Lothringen.
23.
— Drahtlose Telegraphie im Luftballon
(Österreich). 25.
Armeeblatt. Neue Festungsbauten in
Ungarn. 7.
— Ein neues Landesvertheidigungs-
System (in Deutschland). 8.
— Der Festungskrieg (Bespr ). 10.
— „Im Reiche der Cyclopen" (Bespr.).
16.
— Lexikon der Metalltechnik (Bespr.).
24.
— Auflassung fester Plätze (in Frank-
reich). 25.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Über eine neue Vertheilung
der Nadeln der Compassrose, von
Prof. A. Vital. 1.
— Experimental - Vorlesungen über
Elektrotechnik (Bespr.). 2.
— Die Entwickelung der asymptoti-
schen Telegraphie (Telegraphie ohne
Draht) (Bespr.). 3.
— Englisch - deutsches Wörterbuch
technischer Ausdrücke (Bespr.). 3.
— Ein Empfänger für Marconi-Tele-
graphie, von Ober-Ingenieur M.
Burstyn. 5.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Telegraphie ohne Draht.
Jänn.
— Progres de la defense des ötats et
de la fortification permanente depuis
Vauban (Bespr.). Jänn.
— Nachtsignale für Schiffsgebrauch
(in Nord-Amerika). März.
— Scheinwerfer und Fernbeleuchtung
(Bespr.). April.
Militär-Wochenblatt. Verlängerung der
Sudan-Bahn (bis Khartum). 4
— (Französischer) LuftschiffTahrer-Club.
5.
— Telegraphennetz im (französischen)
Sudan. 10.
— Befestigungswerke von St-Maurice.
14.
— Cursus im Eisenbahnstationsdienste
(Italien). 18.
— Ausstattung der (russ.) Güterwagen
mit Westiughouse-Bremsen. 18.
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LXII
Militär Wochenblatt. Strategische Bahnen
in der Hercegovina. 19.
— Englisches Post- und Telegraphen-
amt in Kharthum. 21.
— Militär-aeronautischer Curs (Öster-
reich). 22.
— Hauptmann Weiss über moderne
Schlachtfeld-Befestigung. 23.
— Zerlegbare Militär-Brücken (Frank-
reich). 25.
— Militärische Überwachung der
Sprengstoffsendungen in Frankreich.
26.
— (Nord-Amerika's) Kabelverbindung
mit Manila. 29.
— Der Festungskrieg (Bespr.). 32, 33.
— Der Signaldienst (im englischen
Heere). 3a
— Fortschritte der metallurgischen
Behandlung des Stahles. 42.
— Eine neue Verwendung des Acety-
lens. 43.
— (Französischer) Eisenbahnbau in
Westafrika. 44.
— Über Ballonbeobachtung. 53.
— Auflassung fester Plätte (in Frank-
reich). 53.
— Paris — Lyon — Mittelmeer - Eisen-
bahn. 53.
— Festungs-undPionnierwesen, Militär-
Telegraphie 1874-1898. 54.
— Flussübergang (mittels Flösse aus
gummirter Seide in Frankreich). 55.
— Dienstanweisung für den Belage-
rungskrieg (Frankreich). 56.
— Luftschifffahrtscurse für Officiere
( England). 57.
— Über moderne Schlachtfeld-Befesti-
gung, von Hauptmann Weiss. Bei-
heft 5.
Neue militärische Blätter. Kabelfragen,
neuere telegraphische, sowie Kabel-
verbindungen, von H v. Schier-
brand. Jänn.
— Das Verteidigungswesen der klei-
neren Staaten Nord-Europas. Jänn.
— Das (deutsche) Armee-Fahrrad. Jänn.
Die sibirische Eisenbahn. Jänn.
Die Aussichten auf die Zukunft des
Luftballons (Belgien). Jänn.
— (.Russische Versuche) Scheinwerfer
vom Fesselballon anzuwenden. Jänn.
-- Ein merkwürdiges Fahrrad (Einrad)
[Monocycle], Jänn.
— Wie lang sind die Telegraphenlinien
der Welt? Jänn.
— Anwendung des Fessolballons (Nord-
Amerika) Febr.
— Ein neues Nordpolar- Luftschiff. Febr.
Neue militärische Blätter. Beiträge zur
Lösung der Luftschi ftfahi tsfrage auf
Grund der Betrachtung einiger
neuerer Modelle, von H. v. Schier-
brand. Mär/.
— Der militärische Wert der optischen
Telegraph ie. März.
— Der Lastentransport im Kriege« von
Oberst TiUchkert. April.
— Die Befestigungswerke von St-
Maurice. Mai.
— Brieftauben auf Schnelldampfern.
Mai.
— Die Festungen in Elsass-Lothringen.
Juni.
— Fahrrad „Greif. Juni.
Allgem. Militär-Zeitung. Zur Verstärkung
des Befestigungswesens (in Schwe-
den). 8.
— Feldbefestigung (Bespr.). 21.
— Versuche mit dem lenkbaren Luft-
schiffe des Grafen Zeppelin. 29.
— Neue Eintheilung der Befestigungen
(Frankreich). 36.
— „Guttalin" (Präparat zur Conservi-
rung des Leders). 37.
— Die Militär-Luftschifffahrt in Eng-
land, von Hauptmann H. W. L.
Moedebeck. 39.
— Bau von strategischen Bahnen in
(Britisch-) Indien. 42.
— Der Rhein-Elbecanal und die Landes-
verteidigung. 43.
— Grundlagen der Lufttechnik (Bespr.).
47.
— Aufhebung fester Plätze (in Frank-
reich). 50.
— Versuche mit dem Kries'schen Ace~
tylen-Scheinwerfe^Deutschland). 51 .
— Das Messradmesser der Firma F.
Soennecken in Bonn. 53.
— Der Motorwagen im Heeresdienst. 54.
— (Deutsche) Versuche mit Brieftauben
im Seefluge. 56.
Deutsche Heeres-Zeitung. Die franzOsi-
siscuen Festungen. 2.
— Küstenbefestigung (Frankreich). 7.
— Über die Landesbefestigung Rumä-
niens, von W. Stavenbagen. 18.
— Neue Eisenbahn (Merw-Kuschk, in
Mittelasien). 18.
— Gibraltars Vertheidigungswerke. 30.
— Feldbefestigung (Bespr.). 37.
— Classificirung der französischen
Festungen. 38.
— Ist das Tandem-Fahrrad das nor-
male Kriegsrad? von 0. v. Monte-
ton. 41.
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LXIII
Deutsche Heeres-Zeitung. Über Fort-
festungen, von E. Hart mann. 49
bis 53.
— Die Benützung der Eisenbahnen im
nächsten Kriege. 50—53.
— Über die Bedeutung der Wasser-
strassen im Allgemeinen und die
Wichtigkeit des prqjeetirten Rhein-
Elbe-Canals für militärische Zwecke,
von Major Schierbrand. 50.
— Die Verwendung des Äcetylens zu
militärischen Zwecken. 52.
Internationale Revue. Der Bau des
Nicaragua-Canals durch die Land-
enge von Panama. April.
— Die neuen Eisenbahn-Projecte in
Vorderasien. April.
— L'emploi des automobiles comme voi-
tures d'arm^e. Supplement zum Juni-
Heft.
Kriegstechnische Zeitschrift. Automobile
im Militärdienst. 1.
— Das Goerz'sche Tricder-Binocle. 1.
— Die neuesten französischen Befesti-
gungen im See- Alpengebiet. 1.
— Das kleinkalibri Magazingewehr
und die Feldbefestigung. 1.
— Schlitten für den russischen Re-
srimentstrain. 1.
— Fussmesser („Podotypometre")
(Frankreich). 1.
— Der Festungskrieg (Bespr.). 1.
— Befehlgebung auf dem Gebiete der
Feldbefestigung. 2.
— Die elektrischen Starkströme, ihre
Erzeugung und Anwendung (Bespr.).
— Über den jetzigen Stand der Luft-
schifffahrt. 3.
— Die Einführung des elektrischen
Betriebes bei den Hauptbahnen und
ihre Bedeutung für die Kriegfüh-
rung. 3.
— Die weitere Entwickelung der Tele-
graphie ohne Draht. 3, 6.
— Die Anwendung von Minenbohrern
im Festungskriege. 3, 5, 6.
— Neueste Erfindungen und Ent-
deckungen. 3, 5.
— Die Ausbildung der Truppe mit
dem Schanzzeug. 4
— Die Telegraphie mit ultravioletten
Strahlen. 4.
— Ein Blick auf die Entwickelung der
Acetylen-Industrie mit Berücksich-
tigung neuer Anwendungen auf
kriegstechnischem Gebiete, von Dr.
Ch. Gott ig. 4.
Kriegsteohnische Zeitschrift. Über die
Verwendung der Motorwagen, als
Armee-Fahrzeuge, von Oberstlieute-
nant Layriz. 4.
— Militärbauten zu Befestigungs- und
Unterbringungszwecken (in Asien). 4.
— Über Signalisiren. Mit einem Anr
hang: Feldsignaldienst ohne be-
sondere Vorbereitung. 5.
— Ein Reitsattel mit stellbaren
Trachten. 5.
— Eine einfache elektrische Fahrrad-
lampe. 5.
— Knallsignale zur Sicherung von
Eisenbahnfahrten. 5.
— Nernst's Glühlampe. 6.
— Zur besseren Lüftung von Wohnun-
gen, Lazarethen etc. 5.
— Progre* de la defense des etats et
de la fortification permanente depuis
Vauban (Bespr.). 5.
— Sammlung elektrotechnischer Vor-
träge (Bespr.). 5.
— Die Herstellung von feldmässigcn
Flussübergängen. 6.
— Fussfahrräder mit Kettenübertra-
gung (Italien). 6.
— Ramsey's Radkranz für Fahrräder
(Nord- Amerika). 6.
— Leitfaden für den Unterricht in der
Feldbefestigung (Bespr.). 6.
v. Löbell s Jahresberichte etc. Das
Festungswesen 1874—1898. II. Theil.
— Das Pionnierswesen 1874—1898.
II. Theil.
— Das Militär-Telegraphenwesen. 1874
bis 1898. II Theil.
— Militär-Luftschifffahrt. II. Theil.
— Das Militär-Eisenbahnwesen. 1871
bis 1898. II. Theil.
— Das Militär-Brieftauben wesen. 1874
bis 1898. II. Theil.
— Die Entwickelung des Militär-Rad-
fahrwesens. II. Theil.
Wojennij Sbornjik. Die Blockirung der
Festungen und der verschanzten
Lager, von Hauptmann Maximo-
witsch. Febr., März.
— Das Militär-Eisenbahnwesen in den
westeuropäischen Grossstaaten, von
W. Njeds wjedzki. April.
— Eine neue Steigerung der Leistungs-
fähigkeit des Berliner Eisenbahn-
netzes, des G. M. von Wendrich.
Mai.
Artillerijskij Journal. Betreffend A.A. Rze-
schotarski's mikroskopische Unter-
suchungen (des Eisens, Stahles und
Gusseisens), von Musseljus. Jänn.
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XIV
Artillerijskij Journal. Die Elektricität
und ihre Anwendung (Bespr.). Jänn.
— Oberst Suschtschinski's Mikrotele-
phon-Apparate. Jänn.
— Mangen's Nachtsignal-Apparat Febr.
— Studie über die Schmieren (be-
sonders aus vegetabilischen Stoffen)
in ihrer Anwendung zur Einfettung
von Gestellen und Instrumenten, von
Hauptmann Kryllow. März.
— Über Stahlspäne zur Beseitigung
des Rostes. März.
— Versuche mit Automobilen (auf dem
russischen Artillerie-Hauptschiess-
platze). April.
— „Arborit" (ein nach Kostowitsch-
System hergestelltes Holzmaterial).
Mai.
— Kerosin-Leuchtapparat. Mai.
— Pechfackeln für die (russischen)
Festungen. Mai.
— Über das Präparat „Desincrustant",
zur Entfernung des Ansatzes aus
den Dampfkesseln. Juni.
— Russische Versuche mit einem
elektrischen Kabel der Firma Velten
und Guillaume. Juni.
fngenieurnij Journal. Über den Bau von
Küstenbefestigungen, von N. Buj-
nitzki. Jänn., Febr.
— Nochmals über die Vertheidigungs-
kunst und die Belagerungstaktik,
von Major E. Rocchi. Jänn.
— Flache Eisenbetondecken und ihre
Berechnung, von Hauptmann N.
Zitkewitscb. Jänn., Febr.
— Bemerkungen über die Zimmeröfen
aus Backsteinen, von P. Hollub-
jätnjikow. Jänn.
— Aus den Bemerkungen auf einer
Reise in England im Jahre 1897,
von Dr. Z a r i n z o w. — Schwimmende
Batterien zur Verteidigung von
Meere.sengen. — Eine neue Art
schwimmender Docks. — Uber das
Herausbaggern von Erde über das
Niveau eines Wasserspiegels mittels
Maschinen. — Ein neuer Beton-
umrührkolben. — Eine neue Bauart
von feuersicheren Zwischendecken
und Seheidewänden. Jänn.
— Über die Verwendung von Stahl zur
Erzeugung von Pontons, von W.
King. Jänn.
— Progr' S de la defense des etats et
de la fortifieatiou permanente depuis
Vauban (Bespr.). Jänn.
— Über die Festigkeit einer Eisen-
bahnlinie (Bespr.). Jänn.
Ingenieurnij Journal. Über den Bau des
Goethe-Gymnasiums in Frankfurt
a. M. Jänn.
— Zur Tiber-Regulirung in Rom. Jänn.
— Der neue Hafen in Kuihaven. Jänn.
— Kunstbauten aus Cementbeton. Jänn.
— Über die Massregeln, die Theater-
besucher vor Brandkatastrophen zu
schützen. Jänn.
— Betreffend die Übertragung der
elektrischen Kraft. Jänn.
— Der Bau der Brücke „Alexander HF.
in Paris. Jänn.
— Die im Laufe des Jahres 1898 in
der Festung Iwangorod. unternomme-
nen Luftschifffahrts - Übungen, von
P. Jesstifjej ew. Jänn.
— Ein Schneezelt im Freilager, von
W. Mal lieh in. Jänn.
— Der Bau offener Küstenbatterien, von
Oberst F. Roldän. Febr.
— Über 8tras8enbau, von A. Doro«
zinski. Febr.
— »Allgemeine Bedingungen" zur Ver-
gebung von (Bau-) Arbeiten im
Lieferungswege, von L. Maljejew.
Febr.
— Bewegliche Brücken (Bespr.) Febr.
— Voyages adriens au long cours.
Fleuves aäriens, leurs cours, leur
utilisation par les aCrostat« (Be-
sprechung). Febr.
— Die Regulirung des Rheins zwischen
Bingen und St. Goar. Febr.
— Der Kaiser Wilhelm-Canal. Febr.
— Die Beleuchtung der Kasernen, von
Lieutenant Rykatschew. Febr.
— Prof. Lodsh's Blitzableiter für
Telegraphen und Telephone, von
M. Lissowski. Febr.
— Blitzvertheilungszeiger für Blitz-
ableiter, von M. Lissowski. Febr.
— Flnssübergänge auf Eis, von Haupt-
mann Babrowski. Febr.
— Ein optisches Instrument, um Mi-
niatur-karten zu lesen. Febr.
L'echo de l'armee. Manoeuvres de t£le-
graphie (militaire, en France). 16. 19.
— Le raebat des voies ferrees (en
France). 17.
— Le nouveau classement des places
fortes (en France). 17, 19.
— La ttfl6graphie sans fil. 21.
— Nouvelles fortifications (francaises).
22.
— Manoeuvres de pontonniers (enFrance).
22, 23.
— Colombophilie militaire (en France).
24.
Digitized by Google
L echo de l armee. Les nouvelles pompes
automobiles. 26.
— Les fortifications de Metz. 27.
La progres militaire. Wagons de*
transports de troope. 1.907.
— Telögraphie et aerostation militaires,
pigeons voyageurs (revue). 1.908.
— Classeraent des places fortes (fran-
caises). 1.914, 1.945, 1.950.
— Declassement des places (France).
1.918, 1.927, 1.938.
— Les transits transversa« (des voies
ferrees francaises). 1.925.
— Les fortifications de Metz et la
frontiere. 1.938.
— Les fortifications de Nancy. 1.942.
— La meteorologie appliquee ä l'ae>o-
station (revue). 1.942.
— L aerostation militaire en France et
ä l'6tranger (revue). 1.944.
— Conferences regimentaires sur la
fortification. 7° edition (revue). 1.950.
— Utilisation des chemins de fer dans
la procbaine guerre (revue). 1.950.
Journal des sciences militaires. f/aero-
station militaire en France et ä
l'etranger, par le commandant
Bornecque. Jänn.,Febr., April, Mai,
— La lumiere electrique et son emploi
a la guerre, par le capitaine Cla-
rinval. Mai, Juni.
Revue du oercle militaire. L automobile
(revue). 2.
— L'automobilisme et les transports
militaires en campagne, par le ca-
pitaine Bardonnaut. 5.
— Le Transcaspieu. 5.
— Les fortifications du Gotthard et de
Saint-Maurice. 5.
— Fortifications (suedoises). 6.
— Bateaux pliants (experiences alle-
mandes). 8.
— Un nouveau reglement sur les trans-
ports militaires (en Allemagne). 13.
~ Aerostation militaire en 1899 (Au-
triche). 13.
— Les automobiles dans 1'armCe (alle-
mande). 15.
— L'aluminiura dans l'armee. 16.
— Navigation ae>ienne (en Allemagne).
16.
— Nouveau fort au Sud-Ouest de Metz.
20.
— Communications entre le Cap et le
Caire. 21.
— Outils portatifs pour l'infanterie
(suisse). 21.
— Conferences sur la fortification (re-
vue). 21.
Organ der mllU.-wiMenaebaftt. Verelue. LIX.
LXV
Revue du cercle militaire. Däclassement
des places fortes (en France). 22.
— La bicyclette, sa construction et sa
forme (revue). 24.
— La meteorologie appliquee a l'aero-
station (revue). 24.
— Les nouveaux forts de Metz. 26.
— Les explosifs dans la guerre de cam-
pagne (destruction des obstacles et
ouvrages d'art). 26.
— Lancement par ballons de substances
explosives (Angleterre). 26.
Revue militaire de l'etranger. Construc-
tion de nouveaux ponts sur le Rhin,
ä Düsseldorf et a Bonn. 854.
— Lignes de chemins de fer livre'es a
l'exploitation pendant l'annee 1898,
en Allemagne. 855.
— Travaux sur les chemins de fer
d'Alsace-Lorraine. 855.
— Cours d'instruction sur l'exploitation
militaire des stations de chemins de
fer (en Italie). 855.
— Colombier militaire (dans la place
forte de Libava). 855.
— Les chemins de fer allemands dans
le Sud-Ouest africain. 856.
— Nouveau reglemeut allemand sur les
transports militaires par chemin de
fer. 856.
— Les chemins de fer allemands a la
fin de l'exercice 1897/98. 856.
— Etat actuel des travaux du Trans -
siberien. 858.
— La fortification de campagne com-
binee avec la tactique (revue). 858.
— Construction d'un pont par les troupes
de chemin de fer (en Allemagne). 859.
Revue d' artillerie. Marche d'un train
rapide sur le chemin de fer du
Nord (France). Jänn.
-- Les bandages pneumatiques et la
rtfsistance au roulement (revue). Jänn.
— Essai sur la thcorie generale des
aciers, par le capitaine L. G a g e s.
(fin.) Febr.
— Etüde sur la navigation aerienne, par
le capitaine P. G i r a r d v i 1 1 e. März.
— Travaux de defense recemmement
executes a Gibraltar. April.
— Projets concernant l'dtablissement
de Communications entre le Cap et
le Caire. Mai.
— Conferences regimentaires nur la
fortification (revue). Juni.
Revue du service de rintendance mili-
taire. Chauffage des fours de bou-
langerie, par l'architecte H.lJunel.
Jänn., Febr.
id. 18'J'J. Keptrtoriuui. 5
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LXVI
Revue du Service de l intendanee mili-
taire. Determination da point de
solidification des paraffines. Jänn.,
Febr.
— Le carbnre de calcium et l'acätylene
en France. Jänn., Febr.
— Appareil simple de räglage auto-
matique. Märt, April.
— Conference internationale des chi-
mistes de l'industrie du cuir. Marz,
April.
— Conservation des bois par l'electri-
cite. März, April.
— Le perchoi 1 (nouveau succedane du
caoutchouc) März, April.
— Emploi de l'amiante (asbeste) dans
les constructions. Mai, Juni.
— Contre Thumidite des taves. Mai,
Juni.
— Le cay-da (mutiere colorante).
Mai, Juni.
— Le caoutchouc au mais. Mai, Juni.
Rivista militare italiana. Ferrovia (russa)
Merv-Kuschk. 1.
— (Le fortificazioni di) Nancy. 1.
— Nuove costruzioni a San Maurizio
(Svizzera). 2.
— Lavori pella difesa di Anversa. 3.
— Ferrovia Tifiis-Kars. 3.
— Gli automobili per grossi caricbi e
la loro iinportanza militare. 3.
— Gli apparecchi dell' aeronautica. 3.
— Dove si ha bisogno di fortezze? 3.
Le ferrovie militari da campo. 5.
Impiego dei minatori in guerra, pel
maggiore B. Zanotti. 6, 7.
— Ferrovie inglesi (in China). 6.
— ütilizzazione dei saccbi da distri-
buzione per la costruzione di zattere
e ponti galleggianti (Francia). 6.
— La meteorologia applicata alla navi-
jrazione aerea. 7.
— Nuova ferrovia nel Caucaso. 8.
— Stivaletti pneumatici. 8.
- Fortificazioni e lavori (russi) a Port-
Arthur. 9.
— Ferrovie e telefoni (in Russia). 9.
— Gli automobili applicati ai trasporti
militari. 9
— Esercito e fortezze. — Pensieri sull'
assetto difensivo degli Stati pel
ten .-oulonnello E. Rocchi. 11, 12.
— Fortilicazioui (svizzere). 11.
L'esercito italiano. Le ferrovie (in Eri-
trea). 5.
— Dal Baltico al Mar Nero (nuovo
«•anale). 12.
— La prima ferrovia elettrica in Italia
I^Milano-Monia). 19. 20.
L'esercito Italiano. Colombi viaggiatori
(in Italia). 21.
— Forni elettrici. 25.
— Scoppio di uu alto forno a Savona. 27
— Le traversie di an pallone militare
30.
— Corsi ferro viari di stazione (in ItaKa).
33.
— Trasporto dei materiali militari (in
Italia). 36.
— Convenzione militare (austro-genna-
nica) pegli aerostati. 37.
— Un nuovo forno portatile. 41.
— Strada ferrata strategica (francese).
42.
Rivista cPartigllerla e genta. Stivaletti
pneumatici, pel capitano L. Pelle-
rano. Jänn.
— Nuovi lucchetti a scatto per cofani da
salmerie, pel capo-tecnico P. Pas-
coli. Jänn.
— La cinta fortificata di Anversa. Jinn.
— Cilindri a rulli per mozzi di ruote
e loro impiego nel earreggio da
guerra. Jänn.
— Demolizione della cinta di Parigi.
Jänn.
— Aerazione delle abitazioni mediante
finestre a doppi vetri (Francia). Jänn.
— Vettura (tedesca) per l'illuminazione
dei campo di battaglia. Jänn.
— Fabbricazione di corazze sistemft
Krupp (in Russia). Jänn.
— Fortificazioni costiere (spagnaole)-
Jänn.
— Motivi architettonici (recensione).
Jänn.
— Memoria sul terremoto di Rieti
(28 giugno 1898) pel maggiore L
Marin el Ii. Febr.
— Circa i pavimenti delle abitazioui
collettive e le pavimentazioni stra-
dali. Febr.
- Dell' allacciatura di grossi pesi
solle vare. Febr.
— La lampada incandescente ad am
libera N e r n s t. Febr.
— Automobili pel servizio militare iiu
Inghilterra). Febr.
— II vuoto quasi perfetto ottenutc
mediante le basse temperatur?
(Inghilterra). Febr.
— Assodamento dei terreni franosi ron
piantagioni di acacie (in Italia). Febr
— Metodo Tesla pella traamissior. •
di energia senza conduttori. Febr.
— Le fortificazioni svizzere (costo). Febr.
— Caratteri dei mattoni di buoiu
qualita. Febr.
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■
Rivista d'artiglieria e genio. Esperienze
di confronto fra diverse sabbie. Febr.
— Lampade ad incandescenza pel ser-
uzio telefonico. Febr.
— Impiego della gelatina esplosiva nella
rottara di un cassone metallico sub-
acqoeo. Man.
— Le difese accessorie superate per
mezzo delle colmatura. März.
— Di agram ma per trovare il lavoro
d'una caduta d'acqua. März.
— Disposizioni per lo studio e l'ese-
guimento dei lavori del genio (in
Franc ia). März.
— Trasformazione delle fortezze (te-
desche) giä esistenti. März.
— Battello piegabile pell' esercito
(tedesco). März.
— Nuovo 6istema di trazione elettrica
(in Italia). März.
— Esercitazioni di costruzione delle
ferrovie militari da campo (in Rossia).
März.
— Studio di uu ponte metallico di
avanguardia, pel tenente colonnello
P. Spaccamela. April.
— Vetro retinato e vetro metallizzato.
April.
— Ruote con cerchione elastico Ra El-
sey. April.
— Impiego dei sacchi in consegna alla
cavalleria per la costruzione di
zattere e ponti galleggianti (in
Francia.) April.
— Spalmatura degli orinatoi con olio
di catrame (in Francia). April.
— Lega metallica riducibile in polvere
(agli Stati Uniti). April.
— Nuovo metodo di stampare mediante
i raggi X (America). April.
— La fortificazione permanente e la
guerra di fortezza trattate secondo
le fonti piu recenti (recensione). April.
— Calcolo dell' incavalcatura all' ita-
liana, pei capitani E. Pirro, ed E.
de A ngel is. Mai.
— Reticolato misto di ferro e terra-
cotta della ditta Stauss e Ruft" di
Cottbus. Mai.
— Apparecchio di salvataggio per gffn-
cendi. Mai.
— Gli automobili alle grandi nianovre
(au*triache) del 1899. Mai.
— Gli automobili nell* esercito (tedesco).
Mai.
— Apparecchio per mitigare il bagliore
dei riflettori elettrici (Kussia). Mai.
— Esperienze con carri muniti di bron-
zine a rulli (Stati Uniti). Mai.
LXVU
RWista d artiglieria e genio. Lt ferrovie
d'aasedio. Loro ordinamento ed eser-
cizio. Juni.
— Come gli Egiziani eressero gli obe-
lischi. Juni.
— Fortificazioni e lavori (russi) k
Port-Arthur. Juni.
— Prove meccaniche cseguite con
acciaio al nichelio. Juni.
— I eolombi viaggiatori sui vapori
transatlantici. Juni.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. The Trans-Siberian Railway,
by Lieut.-Colonel C. E. de laPoer
Beresford. 251.
— The Relation of Persistente of Vision
to Modern Rapid Visual Signalling,
by E. Stuart Bruce. 853.
Proceedings of the Royal Artillery In-
stitution. The Trans-Siberian Rail-
way, by Lieutenant- Colonel W. H.
H. Waters. 3.
— The Rusting of Iron and Steel, by
W. R. Dunstan. 5.
Journal of the United States Artillery
A Great Canadian Canal Scheme. 36.
— The Railways of Hokkaido, Japan. 36.
— The Inter-Oceanic Canal. 36.
— The Railway Systems of Central
and South America. 37.
— The Water-Front Defenses of San-
tiago. 38.
La Belgique militaire. Affaiblissement de
la place d'Anvers. 1.441, 1.443.
— Trains militaires. 1.441.
— Le cvcle et la voiture automobile.
I. 445.
— Voitures automobiles pour le service
militaire (en Allemagne). 1.445, 1.457.
— Code chiffre" (aux Etats-Unis). 1.448.
— Pigeons voyageurs (russes). 1 448.
— L'enceinte d'Anvers. 1.449—1451,
1.454, 1.455.
— L'automobilisme dans ses applica-
tions militaires. 1.451.
— Les fortifications d'Anvers en 1899
et la grande coupure de l'Escaut,
par le lieutenant-geueral Wauwer-
mans. 1.452.
— L'acrostation militaire. 1.455.
— Place» fortes (francai*es). 1.459.
La me^orologie applique> ä l'aero-
Btation (revue). 1.459.
— La telägraphie sans fil. 1 460, 1.461.
Revue de l'armee beige. Quelques con-
sid^rations sur la defense des places.
A propos de la mise en Ctat de de-
fense d'un secteur de la place de
Termonde (suite). Jänn., Febr.
5»
t
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LXVIII
de l'armee beige. A propos des
progres de la defense des etats et de
la fortification depuis Yauban, par
le pt'iidral H ri al in o n t. Jänn., Febr.
— Description d'un nouveau type de
reseau en fil de fer. Jänn., Febr.
— Installations electriques pour l'öclai-
rage des casernes de Lure et d'Heri-
coart. Jänn., Febr.
— Ae'rostation militaire. März bis Juni.
— Nouveau classement des ouvrages
de fortification des frontieres terres-
tres francaises. März, April.
— La fortificazione permanente e la
guerra di fortezza trattate secondo le
fonti piü recenti (revue). März, April.
Allgem Schweiz. Militär -Zeitung. Eine
Pontonnierübang in Frankreich. 1.
— Die Belagerungsmanover im Lager
von Chälous 1898. 6.
— Brieftauben (in der Schweiz). 6, 27.
— Eine grosse Festung (in Irland). 8.
— Luftschifferei (in England). 10. |
— Verkehr mit dem Sudan (Omdurman).
12.
— Selbstfahrer (Automobile) in der
deutschen Armee. 13.
— Graf v. Zeppelins lenkbares Luft-
schiff. 17.
— Überschreitung der deutsch-öster-
reichischen Landesgrenze mit Mili-
tär-Luftballons. 18.
— Automobile als Armee- Fahrzeuge. 23.
— Telegraphenwesen bei den Manövern
(Bayern). 23.
— Militär-Luftschiffer-Unfall (Italien).
27.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Französische Übungen im Brücken-
schlage. 1.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Calcidum. 3.
— (Russische) Übung im Feldeisenbahn-
bau. 3.
— Neue Relief-Fernrohre, von Oberst-
lieutenant Becker. 6-
— Scheinwerfer und Fernbeleuchtung
(Bespr.). 6.
Schweiz. Monatschrift für OfRciere aller
WafTen. Der Festungskrieg (Be-
sprechung). 2.
— Der Militär-Telegraphist (Bespr.). 4.
Revue militaire suisse. (Instructions a
St-Maurice. 1.
— L'öboulement du Sasso Rosso et lea
tirs du Gothard. 1.
— Ae'rostation militaire. 2.
— Les automobiles appliquees aux
transports roilitaires. 3.
— La botte pneumatique (en Italie). 3.
— Bateanx pliants (en Allemagne). 3.
— Pigeons voyageurs (en Russie). 3.
— Reconstruction de forteresses (alle-
mandes). 4.
— Emploi tactique de la fortification
de campagne. 4.
— Outils de pionniers portatifs pour
l'infanterie. 5.
— Expositions de voitures automobiles
(en Allemagne). 5.
— Classement des places fortes (fran-
caises). 5.
— Soulier de courses ä pointes, pneu-
matique (parisieo). 5.
— Chevalet articule pour cuisine de
campagne. 6.
— Les nouveaux forts de Metz. 6.
— Cinematographie militaire. 6.
— Declassement de places fortes (en
France). 6.
5. Militär - Unterrichtswesen. Berufsprüfungen. Bildungsschriften.
Kriegsspiel. Literatur. Bibliothekwesen. Wissenschaftliche, gesellige
und ökonomische Vereine.
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Der Soldatenfreund (Bespr.). Jänn.
— v. Löbell's Jahresberichte etc.
24. Jahrg., 1897 (Bespr ). Jänn.; —
S>5. Jahrg., 1898 (Bespr.). April.
— „La vie pratiqueM. Sammlung franz.
Aufsätze (Bespr.). Jänn.
— Winke und Rathschläge für die Lei-
tung des Regiments- Kriegsspieles
(Bespr.). Febr.
— Behelf für Stabsofficiers-Aspiranten
(Bespr.). Febr.
Strefflcur s österr. milit Zeitschrift-
Kurze russische Grammatik (Bespr.)
Febr.
— Deutsch - russisches militärisches
Wörterbuch (Bespr.). Febr.
— Russisch-deutsches Schul - Wörter-
buch (Bespr.). Febr.
— Ein russiscbcsUrtheil über die österr -
ung. Militärbildungsanstalten. April.
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
„Kriegstechnische Zeitschrift". (Be-
sprechung). LVIII. Bd. 1.
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Organ der miliit.-wssenschaftl. Vereine.
Verzeichnis der Werke ftber Land-
und Seemacht, sowie über Colonien
(Bespr.). LVIII. Bd. 2.
— „Der Soldatenfreund" (Besprechung).
LVIII. Bd. 2.
— La vie pratique. Sammlung frauzös.
Aufsätze aus dem Bereiche des täg-
lichen Lebens (Bespr.). XVIII. Bd. 2.
— Der stenographirende Unterofficier
(Bespr.). LVIII. Bd. 3.
— Lehrgang der Kurzschrift (Einigungs-
system Stolze— Sc h rey) (Bespr.).
LVIU. Bd. 3.
— v. Löbell's Jahresberichte etc.
XXV. Jahrg. Jubiläumsband (Bespr.).
LVIII. Bd. 4.
— Bibliographischer Theil. (Nov. 1898
bis Ende April 1899.) LVUL Bd. 6.
— Autoren-Verzeichnisderira Bd. LVIII
des „Organs" besprochenen Werke.
LVIII. Bd. 6.
— XLVI. Repertorium der Militär-
Journalistik (II. Semester 1898).
LVIII. Bd. 6.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Renseigne-
inents divers (Bespr.). 1.
— Leitfaden für den Unterricht in der
russischen Sprache. (Bespr.). 1.
— Verzeichnis der Werke über Land-
und Seemacht, sowie über Colonien
(Bespr.). 1.
— Kleines Militär-Wörterbuch, franzö-
sisch-deutsch und deutsch-franzö-
sisch (Bespr.). 2, 3.
— Behelf f. Stabsofficiers-Aspiranten etc.
(Bespr ). 4.
— „Der Soldatenfreund" (Bespr.). 4.
Militär -Zeitung. Unterricht in fremden
Sprachen(lür die russischen Officiere).
4.
— Der Wert des kriegsgeschichtlichen
Studiums. 6.
— Generalstabs-Akademie (Russland). 8.
— Benützung der Archive des (französi-
schen) Kriegsministeriums. 10.
— Militär-Schulvereiu (Österreich). 12,
21.
— Die Erziehung der Officierskinder
(Österreich). 13.
— Zu den Reformen im Militärbildungs-
wesen (in Österreich). 15.
— Unterofficierbibliotheken (in Russ-
land). 16.
— Unsere Militärschulen. 17.
— Neue Bestimmungen für die Lehrer
der (k. und k.) Cadettenschulen. 18,
20.
LXIX
Militär-Zeitung. Vorträge über Gegen-
stande des allgemeinen Wissens an
den Cadettenechulen (Österreich). 22.
— Der deutsche Kriegerbund. 23.
— Die (französische) Kriegshochschula.
24.
Armeeblatt. Die Lehre vom Kriege (Be-
sprechung). 2.
— Russisch-deutsches Schulwörterbuch
(Bespr.). 2.
— Ein militärisch-socialesTheaterstück,
von 0. Teuber. 3.
— Die Reorganisation des höheren
Artillerie- und Genie-Curses (Öster-
reich). 9, 14.
— Russischer Lehrcurs (Frankreich). 9.
— Der deutsche Flotten-Verein. 10.
— Reformen im Militär- Erziehungs- und
Bildungswesen (Österreich). 11, 17,
18. 21.
— Militärischer Wirtschafts- und Hilfs-
verein „Marstt (in Österreich). 13.
— Schulen für die Kinder der Armee!
(in Österreich). 15.
— Das Officierswaisen-Institut (Öster-
reich). 15.
— Gegen und. für den Militär-Schul-
verein (in Österreich). 16.
— Delegation der Schule von St. Cyr
in Petersburg. 16.
— Verschärfung der PrüfungsbestitEL-
mungen für Fahnenjunker und Fähn-
riche (in Deutschland). 17.
— Festungskriegsspiel (Bespr.). 18.
— Zur Reorganisation unserer Militär-
bildungs - Anstalten. Eine Reform-
studie, von V. v. PI. 19, 20, 22—26,
28.
— Eine neue brasilianische Militär-
Zeitschrift („Revista militar"). 20.
— Aufnahmeprüfung für die Kriegs-
schule (in Frankreich). 24.
— Zum Militär-Schulfonds -Verein (in
Österreich). 24.
— Vorbereitungsclasseu in den (k. und k^
Militärbildungs-Anstalten. 25.
— Österr.-ungar. Officiers- u. Beamten-
Verein. 27.
— Das neue ungar. Landwehrbildungs-
wesen. 28.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Methode Schliemann zur
Erlernung der italienischen Sprache
(Bespr.). 1.
— „Überall" (Zeitschrift des deutschen
Flotten-Vereines). (Bespr.). 4.
— Kurze russische Grammatik (Bespr.).
4.
— Die „Lega navale italiana". 6.
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LXX
Jahrbücher für ftte deutsche Armee und
Marine. Umbildung der (russischen)
Officier-CavaMerie-Schule. Jänn.
— Leitfaden für dem Unterricht in der
Artillerie an Bord des Artillerie-
Schulschiffes (Bespr.). Jänn.
— Leitfaden für den Unterricht in der
russischen Sprache (Bespr.). Jänn.
— Winke und Ratb&chläge fflr die
Leitung des Regiraents-Kriegsspieles
(Bespr.). März.
— v. Löbeirs Jahresberichte etc.
XXV. Jabrg.( Jubiläumsband) (Bespr.).
Mai.
Militär - Wochenblatt. Quellen für das
Studium des letzten ägyptisch-eng-
lischen Feldzuges. 4.
— Erlernung der chinesischen Sprache
(im britisch-indischen Heere). 4.
— Austrittsprüfung von St-Maixent. 5.
— Aufnahme in St-Cyr. 6, 11.
— (Französische) Theilnnhme an der
Stiftungsfeier einer russiscbenKriegs-
schule. 6.
— Vorträge für die (belgischen) Caval-
lerie-Offi eiere. 8.
— Die Wirksamkeit des Kaiserin Au-
gusta-Vereines för deutsche Töchter
im Jahre 1898. 9.
— Vom militärischen Stil. 11-13.
— Aufnahme in die Schiffsscbule (Frank-
reich). 11.
— Studium der belgischen Officiere. 12.
— Besitz allgemein wissenschaftlicher
Kenntnisse. 12.
— „Gesellschaft der Förderer der mili-
tärischen Kenntnisse" (in RusBland).
14.
— Russischer Unterricht (in der fran-
zosischen Armee). 14.
— Verein der Kreiscommandanten
(Schweiz). 17.
— Dor neubegründete preussische
Landeskriegerverband. 19.
— Aufnahme in die (französische) Kriegs-
boehschule. 19, 55.
— Aufnahme in St-Maiient. 20.
— „Revue militaire" (neue Publication).
28.
— Benutzung der Archive des Kriegs-
ministeriums (in Frankreich). 23.
— Aufnahm«? in die Militär-Schule zu
Versailles. 23.
— Neuer Lehrplan für die (italienischen)
Militär-Anstalten. 27.
— Der höhere Artillerie- und Geniecurs
in Österreich. 30.
— Militärschule für Artillerie und Genie
(in Frankreich). 30.
Militär Wochenblatt. (Italieniache)Krieg8-
schulen im Jahre 1899—900. 31.
— Majorsprüfung (in Rumänien). 32.
— Über Förderung der Kenntnisse der
Mannschaften in der vaterländi-
schen Geschichte während der Mili-
tärdienstzeit (Deutschland). 34. 38.
— Stellen für Studirende an der Turiner
Militär-Akademie. 34.
— Stabsofficiersprüfung (in Österreich).
38.
— Aufnahme in d. Militär-Vorbereitungs-
schulen (in Frankreich). 39.
— Zur Beurtheilung der miiitärwissen-
schaftlichen Arbeiten F. Hoenige,
von Oberst F. v. Bernhardi. 41,
42.
— Veteranen-Verein (in Frankreich). 41.
— Landwirtschaftliche Vorlesungen (im
italienischen Heere). 45.
— Die Errichtung von Soldatenhciraen
ein Bedürfnis, von G. M. von S ü s s -
mil c h-Hörnig. 47.
— Militär-Bibliotheken (in Frankreich).
48.
— Lehrplan des Militär-Prytaneums tu
La-Fleche. 51.
— Dienstleistungen der zum Besuche
der Kriegshochschule einberufenen
Officiere (Frankreich). 51.
— Ein Wohlthätigkeits verein (in Frank-
reich). 53.
— Veröffentlichungen des französischen
Generalstabes. 55.
— Vom „Deutschen Kriegerbund". 55.
— Lehrplan für die Militär-Oberreal-
schule undCadettenschulen (in Öster-
reich). 55.
— Die Unterofficiersschule zu Potsdam
(75jähriges Stiftungsfest). 61.
— Sprachenkenntnisse der britischen
Seeofficiere. 62.
— Aufnahmeprüfung für die (französi-
sche) Verwaltungsschule. 62.
— Neue Bestimmungen für die Lehrer
an den k. und k. Cadettenscbuleo.
62.
— Neue (k. und k.) Infanterie-Cadetten-
schulen. 62.
Neue militärische Blätter, v. Löbell's
Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang
(Bespr.). April.
— Vier Sonderabdrüoke aus „v. Löbell's
Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang.
Jubiläumsband" (Bespr.). Juni.
Allgem. Militär-Zeitung. Das applicatori-
ache Studium der Kriegsgeschichte,
von Oberstlieutenant E. Gad 3.
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LXXI
Winke und Rath-
schläge für die Leitung des Regi-
ments-Kriegsspiels (Bespr.). 5.
— Unterstützungs-Verein für Hinter-
bliebene von Üfficieren etc. (inBayern).
7.
— Meyer's kleines Conversations-Lexikon
6. Auflage (Bespr.). 12.
— Die Aufnahmeprüfungen in St-Cyr.
13.
— t. LöbelTs Jahresberichte etc.
XXV. Jahrgang 1874 bis 1898 (Be-
sprechung). 13.
— Gründung einer Gesellschaft von
Freunden der Militärwissenschaften
(Russland). 16.
— „Warschawskij Wojennyi Journal"
(„Warschauer Militär-Zeitung", ein
neues Blatt). 18.
— Neue Vorschrift für Benützung der
militärischen Archive (Frankreich).
19.
— Jubiläumsfeier der Paulus-Akademie.
19.
— Die Militär - Akademie zu West-
Point, von Hauptmann P. Römer.
25, 26.
— Neuordnung der Militär-Collegien (in
Italien). 27.
— Die Militärschule von Kiew. 27.
— Militärschulverein (in (Österreich).
30.
— Die Prüfung zum Major (in Rumä-
nien). 30.
— Verschärfung der Prüfungsbestim-
mungen für Fahnenjunker und Fähn-
riche (Deutschland). 31.
— Stift für (portugiesische) Officiers-
töchter (zu Odivellas). 33.
— Die Prüfungen der Fahnenjunker
(Deutschland). 34.
— Umgestaltung der Militär- Bildungs-
Anstalten (Österreich). 35, 43.
— Bestimmungen für den Besuch der
Kriegsschule (in Belgien). 35.
— „L'armee illustree" (Bespr.). 46.
— Uber das Studium der Fremdsprachen
der (deutschen) Officiere. 55.
Deutsche Heerea-Zeitung. (Französische)
Theilnahine an der Üentenarfeier
einer Militär- Schule in Petersburg. 6.
— Unterricht in fremden Sprachen (für
die russischen Officiere). 7.
— Das Jubiläumsband der von Löbell'-
schen Jahresberichte etc. (Bespr ). 12.
— Von der (russischen) Generalstabs-
akademie. 14-
— Wörterbuch der philosophischen Be-
griffe und Ausdrücke (Bespr.) 19.
Heeres-Zeitung. Meyer s kleines
Conversations-Lexikon (Bespr.). 21.
— Kurze russische Grammatik (Bespr.).
29.
— Grundsätze für die Leitung des
Festungskriegsspieles (Bespr.). 30.
— Taktische Aufgaben für Kriegsspiel
(Bespr.). 32.
— (Russlands) Marine-Akademie. 33.
— Die Hauptschwierigkeiten der russi-
schen Sprache (Bespr.). 34.
— Winke und Rathschläge für die
Leitung des Regimentskriegsspieles
(Bespr.). 36.
— Sonderausgabe der im XXV Jahrg.
der v. Löbell's Jahresberichte etc.
enthaltenen Berichte. 39 — 41.
— Soldatenzeitung (in Italien). 53.
Internationalen evue. Die Hauptschwierig-
keiten der russischen Sprache (Be-
sprechung). Jänn.
— Bekanntmachungen, Befehle und
Gespräche in polnischer Sprache
(Bespr.). J&nn.
— Le petit Parisien (Bespr.). Jänn.
— Muster für schriftliche militärische
Ausarbeitungen (Bespr.). Febr.
— Leitfaden für den Unterricht in der
russischen Sprache (Bespr.). März.
— Über die Nikolaus - Generalstabs-
Akademie, die Officiersschiessschule
und Offlcierscavallerieschule (iuRuss-
land), von G. M. Kr ahm er. April
— Die preussische Kriegsakademie.
Mai.
«r- Die Taktikaufgabe der diesjährigen
Eintrittsprüfung für die Aufnahme
zur Kriegs-Akademie (Deutschland).
Mai.
— Die Erziehungsfrage mit Rücksicht
auf den Officiersstand, vou R e i a.
Mai.
— Grundsätze für die Leitung des
Festungskriegsspieles (Bespr ). Juni.
— Die deutsche Soldatensprache (Be-
sprechung). Juni.
Kriegstechnische Zeitschrift. Petit die-
tionnaire militaire francais-allemand
et allemand-francais (Bespr.). I.
— Renseignements divers (Bespr.). 1.
v. Löben s Jahresberichte etc. Militär-
Erziehungs- und Bildungswesen.
1874 bis 189S. II. Theil.
— Kriegs- und heeresgeschichtliches
Schriftwesen. 1874 bis 1898. II. Theil.
Wojennij Sbornjik. .,Vom Kriege", von
Clausewitz. (Russisch von K.
Wojde.) Jänn — Juni.
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LXXII
Wojennij Sbornjlk. Österreich - Un garns I
Militär-Lehranstalten, von Oberst
Graf ßabrinski. Jänn.
— Die Statuten des „Verein der Förderer
der Militär- Wissenschaften" (in Russ-
land). Jänn.
— Die auf die physische Erziehung
bezugnehmenden Beschäftigungen
und Übungen in unseren Cadetten-
corps, von A. D. Butowski. Febr.
— Neue Bestimmungen über die Auf-
nahme in die (russischen) Cadetten-
corps. Febr.
— „Leitfaden für den Unterricht in der
Taktik auf den k. Kriegsschulen"
(Bespr.). März.
— Ein allgemeiner Officierverein zur
gegenseitigen Unterstützung in der
russischen Armee. (Vorschlag) von
Oberst K. Dowbor. April.
— v. Löbell's Jahresberichte etc.
XXV.Jahrg. (Jubiläumsband)(Bespr.).
April — Juni.
— Über einen allgemeinen Verein zur
gegenseitigen Unterstützung (in
Russland), von 0. v. Frei mann.
Mai.
— Zur Organisation der Wohlthätigkeit
und der Selbsthilfe im Militärleben,
von Oberstlieutenant W. A. R a k i n t.
Mai.
— Eine Bemerkung über unsereCadetten-
corps, von A. Wesselowski. Juni.
Art iiier ijskij Journal. Der „Verein der
Förderer der Militär- Wissenschaften"
(in Russland), von W. Tawast-
.schern. März.
Aruzejnij Sbornjlk. (Russisches) „Inten-
danz-Journal" (Bespr.). 1.
— Verein der Förderer der Militär-
Wissenschaften (in Russland). 1.
— v. Löbell*8 Jahresberichte etc.
XXV. Jahrg. (Bespr.). 2.
L'echode l'armee. Societes militaires
(franraises). 1, 3, 5-11, 14-17,
19-27.
— La presse militaire. 1, 3, 5—14, 17,
19-27.
— Notes mondaines (faits divers).
1—27.
— I/ecole superieure de la marine (fran-
caise). 5.
— Ligue maritime (francaise). 5, 6.
— Preparation militaire de la jeunesse.
16.
— La sortie de l'e'cole polytechnique
(francaise). 26.
— Ecoles de cadets russes. 26.
Le progres militaire. Bulletin (hebdoma-
daire. — Faits divers). 1.901, 1.903-
1.950.
— Concours pour l'e'cole superieure de
guerre (francaise) en 1899. 1.905.
1.906.
— La „Revue militaire de l'etranger".
1.907.
— L'admission ä St-Maixent. 1.908,
1.909.
— Reorganisation de l'e'cole de rartil-
lerie et du gänie (France). 1.908.
— Reglement pour la communication
des archive8 historiques du ministere
de la guerre (francais). 1.909.
— Lea points ä St-Cyr. 1.910.
— Les bibliotheques (militaires en
France). 1.924
— La Fleche et l'Ecole polytechnique
(en France). 1.927.
— Admission ä l'e'cole de guerre (France).
1.930, 1.931.
— L'admission ä la Fleche. 1.935.
— Ret'ormes dans les ecoles militaires
(autrichiennes). 1.935, 1.944.
— „L'union centrale" (des officiers fran-
cais). 1.938, 1.942.
— Examens pour St-Cyr. 1.941.
— Admission ä l'Ecole Polytechnique
(France). 1.943, 1.946.
— Nos ^crivains militaires (revue).
1.950.
Journal des sciences militaires. v. Löbell 's
Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang
(revue). März.
— „Annexe et marine". (Revue hebdo-
madaire illnströe.) März.
Revue du cercle militaire. L'admission
a St-Cyr et a l'e'cole navale (France). 2.
— L'admission ä l'Ecole polytechnique
(francaise). 3.
— Le jubite de l'e'cole Paul (en Russie).
3.
— L'admission äSt -Maixent. 4; — pro-
motion. 9.
— La langue chinoise dans le eorps
d'officiers (anglais). 5.
— Note sur l'enseignement de la geo-
graphie militaire. 6.
— La ligue maritime (francaise). €.
— La soci6te des amis des sciences
militaires (en Russie). 7.
— L'admission aux Ecoles militaire.«
(italiennes) en 1899. 8, 11.
— Du jeu de guerre dans les corps de
troupe. 11.
— Concours d'admission a l'Ecole supe-
rieure de guerre (francaise) en 189^.
12, 17-19, 24.
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Revue du cercle militaire. Bibliotheques
miütaires (francaises). 14.
— Un College pour les filier d'officiers
(en Portugal). 15.
— L'orphelinat militaire d'Hirtenberg
(Autriche). 16.
— Ladmission ä l'ecole de guerre
(beige) en 1899. 16.
— Conference sur les societes rögi-
mentaires (fran<;aises), par le capi-
taine P. P a 1 1 e\ Supplement zu Nr.l7.
— Nouveaux journaux militaires russes.
18.
— „Union centrale des officiers retraitös"
(francais). 20.
— „Officier- Verein" (en Autricbe-Hon-
grie). 22.
— Les professcurs des e"coles de cadets
(en Autriche). 25.
Revue militaire de l'etranger. Sortie du
cours complömentaire de Tacad^mie
d'etat-major (en Russie). 854.
— AdmiRsion en 1898 aox acadömies
militaires (russes). 854.
— Promotions de sortie des öcoles
militaires (russes) en 1898. 854.
— Institution d'un cours d'etat-major
au College royal militaire de Kings-
ton (Canada). 855.
— Les examens d'entree ä l'acad^mie
de guerre (allemande). 856.
— Cröation d'öcoles de sous-officiers
(en Serbie). 856.
— Archives bistoriques (francais). —
Apercu. 857.
— Promotions de sortie des e"coles de
Yonnkers en 1898 (RuRsie). 858.
— Examens d'entrCe de l'ecole d'etat-
major (anglaise). 859.
Augmentation du nombre des internes
boursiers dans di(Te"rents corps de
cadets (en Russie) 859.
Revue d'artillerie. Du jeu de guerre dans
les eorps de troupe (revue). April.
— „ Revue militaire" (francaise) (revue).
Mai.
— I/admission ä l'ecole militaire de
l'artillerie et du g^nie (francaise). Mai.
Revue de oavalerie. Reorganisation de
l'ecole des officiers de cavalerie de
Saint-Pe"tersbourg. Jänn.
— Admission ä l'öcole supCrieure de
guerre (francaise). Mai.
Ri vista militare italiana. Scuola speciale
militare (francese). 1.
— Unione delle societä reggimentali
(francesi). 4.
— Corso superiore d'artiglieria e genio
(in Austria). 7.
LXXIII
Rivisia militare italiana. II giuoco di
guerra nei reggimenti. 8.
— L'insegnament o militare superiore. 8.
— Brevi cenni sulla societä di previ-
denza fra gli ufficiali dell' esercito
e della raarina (Italia). 9.
— „II giornale del soldato". 11.
— „Revue militaire". 11.
— Didattica militare. Di un metodo per
le istruzioni teoriche della truppa,
pel capitano P. Schiarini. 12.
L'esercito italiano. Societä militari (ita-
liane). 1—5, 9, 10, 18-20,28-33,
36, 38—40, 42, 44, 45, 47, 48.
— Ammissioni all* academia navale
(italiana). 3.
— Programmi per gli allievi ufficiali
(in Italia) (eco dell' esercito). 9.
— Collegi militari italiani. 19.
— Scuole militari (in Italia). 21.
— II capitano Fabio su „Guerra ed
arte". 25.
— VI0 congresso della stampa (in
Roma). 41, 42.
— A proposito di un* idea (circa l'istru-
zione scientifica degli ufficiali d'arti-
glieria) 48.
Rivista d'artiglieria e genio. La lingua
Chinese pegli ufficiali (inglesi). April.
— ?. Löbell's Jahresberichte etc.
XXV. Jahrg. Jubiläumsband (recen-
sione). April.
— II giornale del soldato (conferenze).
Mai.
— L'accademia di guerra prussiana.
Juni.
— Diccionario de ciencias militares
(recensione). Juni.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. Officier - Verein (Austria).
256.
Proceedings of the Royal Artillery In-
stitution. Proceedings of the 62nd
Annual General Meeting of the Royal
Artillery Institution. 6.
Journal of the United States Artillery.
„Revista Militär" (Brazileira). 37.
— Kleines Militär- Wörterbuch (rcview).
37.
la Belgique militaire. Societes militaires
(beides). 1.442. 1.445, 1.446, 1.448,
1.451-1 453, 1.456, 1.458-1.461,
1.463—1.466.
— Deutscher Flotten-Verein. 1.447.
— La revue „Überall". 1.449.
— (L'e"cole militaire beige de) Merxplas,
p^piniere de sous - officiers. 1 450,
1.461.
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LXXIV
La Belglque miMaire. Ecoles militaires
(beiges). 1.456, 1.458
— Un colleee pour les filles d'officiers
(a Odivellaa, Portugal). 1.458.
— „Revue militaire«. 1.459.
— „Revista militar" (br^silienne). 1.461.
— Pensees et maiimes. 1.462, 1.463,
1.466.
Revue de l'armee beige. Reudern ent
des öcoles d'äleves-officiers enFrance.
Jänn., Febr.
— „KriegstechnischeZeitschrift"(revue).
Jänn , Febr
— „Revista de Engenneria railitar"
(revue). Jänn., Febr.
Allgem. Schweiz. Militär -Zeitung. Das
kaiserl. Protectorat über die Krieger-
vereine (Deutschland). 3.
- Militärschulen i. J. 1899 (Schweiz).
Beilage zu 4
— Das historische Neujahrsblatt von
ün für 1899 (Bespr.). 14.
— Militär-Scbulverein (in Österreich).
21.
r- La vie pratique. Sammlung französi-
scher Aufsätze aus dem Bereiche des
täglichen Lebens (Bespr.). 23.
— Geschichte des Militär-Erziehungs-
und Bildungswesens der Schweiz
(Bespr ). 25.
naire militaire francais-allemand
(Bespr.). 86.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Vom schweizerischen Pontonnier-
Fahrverein. 2.
— v. Löbell's Jahresberichte über die
Veränderungen etc. XXIV. Jahrg.
1897 (Bespr.). 4.
— Kriegstechnitche Zeitschrift (Bespr ).
6.
Sohweiz. Monatschrift für Officiere
aller Waffen. Aus dem Schultableau
pro 1899 (Schweiz). 1, 2.
— Schweizerische Officiersgesellscbaft.
3.
Revue militaire suisse. Les ecoles pour
sous-officiers d'infanterie (en Suisse).
2.
— Litte>ature militaire (allemaade).
2-6
— Society militaires (sui&ses). 2, 6.
— Reorganisation des cours techniques
(Autriche). 4.
— Les etablissements d'instructiou et
d'öducation militaires (en Autriche).
6.
— La „Revue militaire" (parisienne).
6. Sanitäts- und
Streffleur's österr. milit. Zeltschrift.
Zur Trachomafrage der k. und k.
Armee (Bespr.). März.
— Einiges über den Sanitätsdienst wäh-
rend des sudanesischen Feldzuges
im Herbste 18H8, von Regimentsarzt
Dr. J. Steiner. Mai.
— Der Marsch der Infanterie. Eine
Entgegnung, von Regimentsarzt Dr.
M. Richter. Mai.
Organ der milit -wissenschaftl. Vereine.
Die Bedeutung des Fettes in der
Kriegskost-Portion des Soldaten, von
Oberst V. v. T i 1 s c h k e r t. LVIII.Bd.
6.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Genie-Wesens. Sanitäts-
verhältnisse bei der Mannschaft des
k. und k. Heeres im Monate Sept.,
Oct., Nov. und Doc. 1808. 1, 2, 3,
4. 5: im Monate Jänn. 1899. 6.
— Uber die Wirkung der neuesten
«•nglischen Arineegeschosse. Hohl-
spitzen - Geschosse (Bespr). 0.
Intendanz-Wesen.
Militär - Zeitung. (Österreichs) „Weisse»
Kreuz". 1-5, 7, 9—12, 14—17, 19,
21.
— Sterbefälle (im k. und k. Heere).
1-4, 6, 7, 9, 10, 12, 15, 18-21,
24.
- Athleten-Champions zum Militär-
dienst untauglich. 5.
— Das Ambulanzschiff des (Österreichi-
schen) „Rothen Kreuzes". 13.
— Ernährung durch Zucker. 16
— Militärarztliche Preisfragen (Öster-
reich). 20.
— Musik für Kranke (in Frankreich).
20.
Armeeblatt. Prof. E Binaren g.'gen
die Dum-Duin-Geschosse. 1.
— Offizielle Liste der Sterbefalle im
k. und k. Heere für den Monat
Dec. 1898. 1; — für die Monate
Jänn., Febr., März, April, Mai und
Juni 1899. 5, 10, 14, 18, 23, 27
— Ein neues Krankenhaus für Soldaten-
Frauen und -Kinder (England). 2.
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LXXV
Armeeblatt. Sanitltsverhältnisse bei der
Mannschaft des k. und k. Heeres im
Monate Oct, Nov., Dec. 18H8. 2, 8,
11 ; — im Monate Jänn., Febr., März
and April 1899. 16, 17, 23, 27.
— Verzeichnis der Verstorbenen der
k. k. Landwehr. 2, 7, 16. 19, 24, 28.
— Sterbefalle (Österreich-Ungarn). 4
bis 8, 10, 11, 14, 16, 18, 19, 23,
24, 27, 28.
— ZurSchaflung einesReconvalaacenten-
beims für Soldaten (Österreich). 11.
r- Soll jeder Soldat den Sanitätshilfs-
dienst kennen? 16.
— Was F. v. Esmarch verlangt (be-
treffend die „Rothen Kreuzu-Con-
ventiou). 23.
— Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes
auf dem Schlachtfelde (Bespr.). 24.
— (Österreichs) „Rothes Kreuz". 26.
Marine. Statistik der Sanitätsver-
hältnisse der Mannschaft des k. und k.
Heeres im Jahre 1897 (Bespr.). Mai.
— Kriegschirurgische Erfahrungen aus
dem griechisch-türkischen Kriege
1897 (Bespr.). Juni.
— W. Roth's Jahresbericht über die
Leistungen und Fortschritte aaf dein
Gebiete des Militär-Sanitätswesens
(Bespr.). Juni.
— Sanitätsbericht über die kön. bayer.
Armee für die Zeit vom 1. April 1894
bis 30. Sept. 1896 (Bespr.). Juni.
Militär- Wochenblatt. Todtenliste :
Württemberg. 3, 31, 61.
Sachsen. 6, 34.
Bayern. 8, 33.
Preussen. 23—25
— Genu8s von Fleischconserven (Frank-
reich). 6, 13.
— Freiplätze in Curanstalten (Öster-
reich). 12.
— Sanitätsbericht für die kön. bayeri-
sche Armee für die Zeit vom 1. April
1894 bis 30. Sept. 18%. 23, 24.
— Die Zuziehung von Specialärzten
(für kranke Officiere in Belgien). 26.
— Das Singen im Marsche (ungesund).
32.
— (Englands) „Rothes Kreuz". 33, 61.
— Gesundheitsverhältnisse des (fran-
zösischen) Heeres im Jahre 1896. 42.
— Sanitätsübung (Österreich). 43.
— Villa Furtado-Heine (für Officiere)
zu Nizza. 48.
— Neue Art der Verpflegung in den
(russ.) Lazarethen. 48.
Militär-Wochenblatt. Einiges aus der
Militär-Gesundheitspflege. 50, 51.
— Geschosswirkung in den Schlachten
am Atbara und bei Khartum. 50.
— Militärrousik in Krankenhäusern
(Frankreich). 53.
— Gesundheitszustand im (englischen)
Heere 1897. 61.
Neue militärische Blätter. Gesundheits-
zustand der russischen Armee. Jänn.
— (Dr. v.Bruns über) das neue engli-
sche Armeegesehoss. Jänn.
— Aufwand von Kraft beim Radfahren.
Jänn.
— Die Verwendung der Röntgenstrahlen
im jüngsten Sudan-Feldzuge. Febr.
Allgem. Militär - Zeitung. Das „Rothe
Kreuz" beim Rüoktransporte der
spanischen Soldaten. 3.
— Die kleinkalibrigen Bleigeschosse,
von Prof. F. v. Esmarch. 5.
— Die Sanitätshunde und ihre Arbeit,
von J. Bungartz. 9.
— Die Geschosswirkung der neuen
Mauser-Selbstladepistolen. 9.
— Die Verwendung der Röntgenstrahlen
im jüngsten Sudan-Feldzuge. 12.
— Kriegschirurgische Erfahrungen aus
dem griechisch-türkischen Kriege
1897 (Bespr.). 19.
— (Englische) Soldaten - Geuesungs-
häuser. 37.
— Der Gesundheitszustand der engli-
schen Armee in Indien. 40.
— Gesundheitsverhältnisse des (fran-
zösischen) Heeres im Jahre 1896. 40.
— Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes
auf dem Schlachtfelde (Bespr.). 44.
Deutsche Heeres -Zeitung. Die klein-
kalibrigen Geschosse im spanisch-
amerikanischen Kriege, von F. v.
Siegroth. 13.
— Über die Wirkung der neuesten
englischen Armeegeschosse (Hohl-
spitzengeschosse (Bespr.). 22.
— Das Heerwesen der österr.-ungar.
Monarchie im Felde, vom Stand-
punkte des Sanitätsdienstes bear-
beitet (Bespr.). 24.
— Zur Trachomafrage der k. und k.
Armee (Bespr.). 37.
— Wie wäre in Hinkunft im k. und k.
Heere der Sanitätsdienst der ersten
Linie während und nach den Ge-
fechten zu organisiren und auszu-
üben (Bespr.i. 38.
— Die Wirkung der Artillerie-Geschosse
(Bespr.). 49.
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LXXVI
Deutsche Heeres-Zeitung. Ein Vorschlag
zur Erweiterung der Genfer Conven-
tion, v. Oberst Spohr. 53.
— (Italiens) „Rothes Kreuz44. 53.
Internationale Revue. Sanitätsdienst auf
dem Gefechtsfelde. Jänn.
Kriegstechnische Zeltschrift. Zur Frage
der Wirkungen kleinkalibriger Ge-
wehre. 3.
— Über die Bedeutung der Röntgen-
strahlen für die Kriegs-Chirurgie
(Bespr.). 3.
— Freiwillige und staatliche Sanitäts-
colounen. 4.
— Kriegschirurgische Erfahrungen aus
dem griechisch - türkischen Kriege
(Bespr.). 4
Aruiejnlj Sbornjik. Über die Wirkung
der Bleispitzengeschosse (Dum-Dum-
geschosse) (Bespr.). 1.
— Kriegschirurgische Erfahrungen aus
dein griechisch-türkischen Kriege
1807 (Bespr). 2
L'echo de l'armee. Carnet de deuil
(de rannte francaise). 1, 3, 6, 7,
9—11, 14-17, 19-22, 24, 25, 27.
— Le sucre (comme agent de force).
3, 25.
— Epidemie ä Auch. 3.
— (Le professeur Bruns sur) les nou-
velles balles anglaises. 5.
— Les viandes de conserve (cas d'em-
poisonnement). 5, 6.
— Epidemie de garnison (en France). 6.
— Pour les convalescents coloniaux
(fran9ais). - Lamaisonde Sevres. 14.
— Hygiene et statistique (France). 16.
— Les musiques dans les höpitaux
(francais). 19.
— Les maladies dans l'armee (francaise).
20.
— La fievre typhoide (au camp de Car-
piagne). 27.
Le progres militaire. Un Sanatorium
(fran9ais). 1.901, 1.912.
— Neurologie (fran9aise). 1 901 — 1.936,
1.939—1.950.
— Les rayons Roentgen. 1.910.
— Le service dans les höpitaux (fran-
cais). 1.910.
— „Söcie'te's de secours aux blesseV
(revue). 1.911.
— L'admissionauVal-de-Gräce (France).
1.916.
— Leservice desante" (en France). 1.918.
— Les transports - höpitaux (France).
1 927.
— Transport des blessös, 1.934.
Le progres militaire Les musiques dans
les höpitaux (France). 1.935.
— Notions de mädecine pratique (re-
vue). 1.937.
— Les projectiles des armes de guerre-,
leur action vuluerantc (revue). 1.938.
— La soeiöte de secours aux blesses
(France). 1.940.
— Les manoeuvres du service de sant**
(France). 1.941.
— L'öquipenient et la charge de Iii-
fanterie (revue). 1.942.
— La reine de la route (notions d'bj-
giene) (revue). 1.944.
-- Recueil de m^moires et observations
sur l'hygiene et la medecine vCt^-
rinaire militaires (revue). 1.944.
Journal des scIences militaires. Hygiene
du pied, par le mtJdecin-major Ä.
Berthier. Jänn.
— Consid^rations sanitaires sur rexpe-
dition de Madagascar et quelques
autres expdditions coloniales fran-
caises et anglaises (revue). März.
— Der Sanitätsdienst im Kriege (re-
vue). März.
Revue du cerole militaire. Un nouveau
Sanatorium (allemand). 4.
— Le docteur Bruns sur la nouvelle
balle anglaise. 8, 25.
— Admission a l'ecole du service de
sante" (en France). 9.
— Statistique mödicale de Tarmed fran-
caise pendant l'anne'e 1896. 10.
- Blessures produites par les balles •
Atbara et ä Omdurroan. 11.
— L'e"tat sanitaire ä Manille. 12.
— Un nouveau brancard de campagn^
(Suede). 15.
— Depots de convalescents pour les
soldats (anglais). 16.
— Les exercices du service de sante
(en France). 23.
— Statistique medicaie de ranne e ita-
lienne pendant l'annee 1897 (revne)
26.
Revue du service de l'intendance militaire.
Examen microscopique des farines de
ble\ par E. Co Iii n. Jänn., Febr.
— Emaux des ustensiles culinaire«, par
le Dr. L. Barth e. Jänn., Febr.
— Extraits des oeuvres de Parmentier
(sur les v^götaux alimentaires) (suite)
Jänn. — Juni.
— Composition et emploi du mal*,
par le sous-intendant X. FrCdault.
Jänn.. Febr.
— Paraffinage des planchers. Jänn.
Febr.
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Revue du service de Y inten dance militaire.
Produits de mouture des blea de
Beauce. Jänn., Febr.
— Fermentation de la choucroute.
Jänn., Febr.
— Falsification des farines, par le phar-
macien Bailand. März, April.
— Etüde sur l'aliraentation publique
dans ses rapports avec l'alimenta-
tion des armees, par le sous-inten-
dant G. Sardou. März— Juni.
— Rechercbes experimentales sur les
proprie'tes physiques des etoffes em-
ploye"es pour les uniformes de TannSe
(francaise), par le Dr. P. Kolb.
März, April.
— Composition et valeur alimentaire
des principaux lögumes, par le
pharmacien Ball and. März— Juni.
— Typet» des farines d'eiportation.
März, April.
— Conservation du lait ä lVtat frais.
März, April.
— Transport du poisson vivant dans
la glace. März, April.
— Sei et fermentation. März, April.
— Contribution ä l'ötude de la cong6-
lation des viandes, par l'adjoint
L6vy et le me*decin-major Talay-
rach. Mai, Juni.
— La ration alimentaire des troupes
aux Etats-Ünis et son adaptation
anx climats tropicaux. Mai, Juni.
— La consoramation du riz en France.
Mai, Juni.
Rivista militare itaiiana. Le risorse
locali del vettovagliamento, pel capi-
tano commissario L. Gritti. 4—8.
— II servizio sanitario sul campo di
battaglia. 4.
— Le vicende sanitarie dell* i. e. r.
esercito austriaco nell' anno 1897. 5.
— Stato sanitario delle truppe (inglesi)
neir India. 5.
— Come vivranno gli eserciti nelle
guerre future, pel tenente colonnello
commissario C. 0. Pagani. 10.
— Biblioteche mediche militari (in
Belgio). 12.
L'esercito italiano. Defunti (militari
italiani). 1, 4. 6, 7, 12, 16, 19, 21,
24, 28, 31, 34, 37, 40, 46, 49.
— „Croce Bossa" (itaiiana). 4, 17, 23,
26, 33, 39- 41, 48, 50.
— Alimentazione del soldato in guerra. 8.
— Le ferite prodotte dalle nuove
armi. 8.
_ La „Croce Rossa- per la marina. 9.
LXXVII
L'esercito italiano. La casa invalidi Um-
berto 1° in Turate. 31.
Rivista d'artiglieria e genio. Suir azione
dei proietti colla punta di piombo
(Dum-Dum ). Jänn.
— L'impiego dei raggi Roentgen in
guerra (Ingbilterra). Jänn.
— La sorditä dei cannonieri, pel capi-
tano medico G. Ostino. Febr.
— La „Croce Rossa" itaiiana in Africa
(recensione). April.
— Effetti dei projetti d'artiglieria. Juni.
Journal ofthe Royal United Service In*
stitution. Report of tbe Medical
Direktor- General of the (British)
Navy for 1897. 254.
Journal of the United States Artillery.
Examination of Water (chemical
and bacteriological) (review). 36.
— A Healtby Regiment, and the Reasou
it was so, by Surgeon F. R.
Packard. 38.
La Belgique militaire. Ddces (militaires
en Belgique). 1.442, 1.445-1.450,
1.452-1.458, 1.460-1.463, 1.465,
1.466.
— Ün remede contre l'Jnterdrigo".
1.443.
— La fievre typhoide a Cherbourg.
1.445.
— Le prof. von Bruns sur les nou-
velles balles anglaises. 1.446, 1.447.
— L'dquipeinent et la charge de l'in-
fanterie (revue). 1.458.
— Les projectiles des armes de guerre,
lear action vulnörante (revue). 1.463.
Revue de l'armee beige. Über die Wir-
kung der Bleispitzengeschosse (Dum-
Dum-Geschosse) (revue). Mai, Juni.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Schwei-
zerisches „Rothes Kreuz". 2.
— Die Krankenträger- Übungen im
deutschen Heere. 4.
— Eine Typhusepidemie (in Frank-
reich). 6.
— Der Gesundheitsdienst in der
(Schweizer-) Armee. 9.
— Wirkung der Artillerie-Geschosse
(Bespr.). 11, 21.
— Über Geschossverwundungen im
Sudan-Feldzug. 16.
— Militärarztlicher Missgriff (Frank-
reich). 16.
— Soldaten als Fussdoctoren (in Eng-
land). 17.
— Über englischeMilitär-Clubgespräche
(betreffend die Spitalverwaltung im
Sudan). 18.
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JLXXVIII
AI igen. Schweiz. Militär -Zeltung. Über
die Wirkung der neuesten englischen
Anneegeschosse (Bespr). 24.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Die Wirkung der Artillerie -Ge-
schosse (Bespr.). 3.
Schweiz. Monatschrift für Offleiere alier
Waffen Die Wirkung der Artillerie-
Geschosse (Bespr.). 2, 6.
— Zur Revision der Genfer Convention
vom 22. August 1864. 3.
Revue militaire suisse. Album sanitatre
suisse (revue). 2.
— Utilisation du „crochet de porteur"
des troopes alpines snisres pour le
transport des blessäs, par le lieut.-
col. Dr. Froehlicb. 4.
— Statistique mddicale de Kannte (frau-
caise) en 1896. 4.
— Un nouveau brancard de campagne
(su^dois). 5.
— Bateau-ambulance permanent (en
Antriebe). 6.
7. Kriegsgeschichte (Geschichte der Kämpfe zu Land und zur See).
Geschichte des Kriegswesens (Militär-Museen und -Ausstellungen
inbegriffen). Heeres- und Truppengeschichte. Revolutionäre Bewe-
gungen. Colonial-Unternehmungen. Kriegsdenkmäler.
Streffleur'8 8sterr. milit. Zeitschrift.
Geschichte des k. und k. Feldjäger
Bataillons Nr. 5 (Bespr). Jänn.
— Kriegsgeschichtliche Einzelschriften,
(Bespr.). Jänn.
— Kriegsgeschichtliche Beispiele —
Waldgefechte (Bespr.). Jänn.; —
Dorfgefechte (Bespr.). März.
— Praktische Winke für das Stadinm
derKriegsgeschichte. (Das Jahr 1812),
von G. M. Skugarewski. Febr.
— Vaterländische Lorbeerblätter, von
Major M. Rech. III. Landau 1702.
Febr.; — IV. Turin, 7. Sept. 1706.
Mai.
Geschichte der k. und k. Wehrmacht
(Bespr.). Febr
— Besprechung der Dispositionen des
österr. X. Armee-Corps für den
27. Juni 1866, welche zum Gefecht
von Trautenau geführt haben. März.
— Artilleristischer Epilog zu den Er-
eignissen vor Santjago. März
— Die Niederwerfung der Mahdisten.
März.
— Der Transportsdienst im Tirah-
Feldzuge. März.
— Di'1 österreichische Armee (1700 bis
1867) (Bespr.). März.
— Illustrirte Geschichte der k und k.
Armee (Bespr.). März.
— Geschichte des k. und k. Infanterie-
Regimentes Nr. 51 (Bespr.). März.
— Die Thitigkeit d. deutsch. Festungs-
Artillerie bei den Bela^i-ungen, Be-
-elüessungen etc. 1S70 71 (Bespr.).
Mär/.
Streffleur'8 österr. milit Zeitschrift.
Taktische und operative Betrachtun-
gen über die Offensiv-Operationeu
des F. M. GrafRadetzky von Ende
Mai bis Anfang Juni 1848 (Bespr.)
März.
— Das Schiesswesen der Osterreichi-
schen Infanterie seit 200 Jahren,
von Major A. D oll eczek (Forts.).
April.
— Militärische Belohnungs-Medaillen,
Gedenk- Medaillen und Kriegs-Er-
innerungszeichen in Österreich-Un-
garn. April.
— Geschichte des 6. bayerischen Che-
vauilegers-Regimentes (1803—1871)
(Besprechung). April.
— Der Krieg um Cuba im Sommer 1898
(Bespr.). April.
— Beiträge zur Geschichte der (k. u. k.
Jägertruppe, von Hauptmann K.
Kandelsdorfe r (Forts). Mai.
— Geschichte der kön. hannoverschen
Armee (Bespr.). Mai.
— Die Theilnahme des sächsischen
Heeres am Feldzuge gegen Bussland
1812/13. (Bespr.). Mai.
— Paris 1870 71 (Bespr.). Mai.
— Die Wiedereroberung des Sudsu
1896- 1898. von Hauptmann A.
Margutti. Juni.
— Ein Ehrentag der Bayern 1849
(13. April, bei Düppel). Juni
Organ der milit. -wissenschaftl. Vereine.
Ein militärisches Gedenkbiatt. Ge-
widmet der k und k. Wehrmacht
(Bespr.). LV1II. Bd. i.
— Geschichte der k. und k. Wehrmacht
(Bespr.). LVIII. Bd. I,
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LXXIX
Organ der mllit -wissenschaftl. Vereine.
Kriegsgeschichtliche Beispiele aus
dem deutsch -französischen Kriege
1870/71 (Bespr). LVI1I. Bd. 1.
— Der Einflass der Seemacht auf die
Geschichte 1783-1812 (Bespr.).
LV1II. Bd. 1.
— Die Tb&tigkeit der deutschen
Festungs-Artillerie bei den Bela-
gerungen, BeschiessuDgen etc.
1870/71 (Bespr). LVIII. Bd. 1.
— Geschichte der kön. ungar. Land-
wehr, 1868-1898 (Besprechung).
LVIII. Bd. i.
— Geschichte des k. u. k. Infanterie-Re-
gimentes Nr. 57 (Bespr.). LVIII. Bd. 2.
— Der Krieg um Cuba (Besprechung).
LVIII. Bd. 2.
— Die Kämpfe Österreichs mit den
Osmanen vom Jahre 1526 — 1537
(Bespr.). LVIII. Bd. 3.
— Beiträge zur Geschichte der k. u. k.
Geniewaffe (Bespr ) LVIII. Bd. 3.
— Geschichte des 3. badischenDragoner-
Regimentes (Bespr ). LVIII. Bd. 3.
Geschichte des 4. preussischen Feld-
Artillerie-Rcginientes (Besprechung).
LVIII. Bd 3.
Die k. und k. Streitkräfte auf Creta,
von Linien-Schiffseapitän G. delT
Adami. LVIII. Bd. 4.
Kriegsgeschichtliche Einzelschriften.
Herausgegeben vom Grossen General-
stabe. Heft 26 (Bespr.). LVIII. Bd. 4.
Geschichte des preuss. Infanterie-
Regimentes Nr. 52 (Besprechung).
LVIII. Bd. 4.
Maria Theresia, ihr Heer und ihre
Völker im österreichischen Erb-
folgekriege, von Hauptmann IC. Ritter
v. Hoen. LVIII. Bd. 5.
Les campagnes des armees fran-
caises (1792— 181ö (Besprechung).
LVIII. Bd. 5
Die Division von Beyer im Main-
Feldzuge 1866 (Bespr.). LVIII. Bd. 5.
Die Reiterei der 1. und II. deutschen
Armee in den Taeen vom 7. bis
15. Aug. 1870 (Bespr ). LVIII. Bd. 5. ,
Die Ursachen der Siege und Nieder-
lagen im Kriege 1870. 2. (Scbluss-)
Band (Bespr.) LVIII. Bd 5.
Beiträge zur Geschichte des k. u. k.
Infanterie -Regimentes Galgtftzv
Nr. 71 (Bespr). LVIII. Bd ft.
Geschichte des badischen Infanterie-
Regimentes Nr. 114. (IVsprechung )
LVIII Bd 5.
Organ der milit.-wiasenschaftl. Vereine.
Geschichte des k. und k. Infanterie-
Regimentes Nr. 51. (Besprachung )
LVIII. Bd. 6.
— Die Belagerung von Freiburg im
Breisgau 1713 (Bespr.) LVIII. Bd. 6.
— Die kriegerischen Ereignisse im
Grossherzogthum Posen im April
und Mai 1848 (Bespr.). LVIII. Bd. 6.
Mltthellungen Uber Gegenstände des Ar-
tillerie- und 6eniewesens. Ein mili-
tärisches Gedenkblatt, (betreffend
die k. und k. Wehrmacht (Bespr.). 1.
— Beiträge zur Geschichte der k. und k.
Geniewaffe (Bespr.). 2. 3.
— Überblick der geschichtlichen Ent-
wickelung des Minenkrieges, von
Hauptmann W. Stavenhagen. 4.
— Die Thätigkeit der deutschen
Festungs- Artillerie beiBelagerungeu ,
Beschiessungen etc., 1870/71 (Be-
sprechung). 5.
Militär-Zeitung Einzug der österr.-ungar.
Matrosen in Peking. 3.
— Kosten des spanisch-amerikanischen
Krieges. 3.
— Taktische und operative Betrach-
tungen über die Offensiv-Operationen
des F. M. Graf Radetzky von Ende
Mai bis Anfang Juni 1848 (Be-
sprechung). 4.
— Warum unterblieb die Verfolgung
durch die preuss. Cavallerie nach
der Schlacht von Königgrätz? 5.
— Bericht des Kronprinzen von Grie-
chenland über den thessalischen
Krieg. 6.
— Die Geschichte der (k. und k.) Genie-
waffe. 7.
— Vom k. und k. Heeresmuseum. 10, 11.
— Stockach-Feier des k. und k. 22. In-
fanterie-Regimentes. 11.
— Die Wahrheit über die Schlacht von
Vionville--Mars-la-Tour auf dem
linken Flügel (Bespr.). 11.
— Brescia (Erstürmung am 1. April
1849). 12.
— Jubiläum des k. and k. Jäger-Ba-
taillons Nr. 21. 12.
— Ein Document zu den österreichi-
schen Türkenkriegen. 12.
(K. u. k.) Erinnerungs-Medaillen. 12.
— Der spanisch-amerikanische Krieg
und seine Rückwirkung auf die
deutsche Flotten- und Colonial-Po-
litik (Bespr.). 14.
— Mitteilungen des k. und k. Kriegs-
Archivs. Neue Folge. XI. Bd. (Be-
sprechung) 16.
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LXXX
Militär-Zeitung. Gedenkfeier (von Mal-
borghet, 17. Mai 1809). 18.
— Die Enthüllung des Kolin-Denkmals.
19.
— Custozza, 24. Juni 1866. 21.
— Trautenau, 27. Juni 1866. 22.
— Custozzafeier der Tiroler Kaiser-
Jäger. 23.
■»- Centenarfeier d. Tiroler Kampfe. 23.
— Das Jubiläum des k. und k. Jäger-
Bataillons Nr. 19. 23.
— Trautenau-Peier des k. und k. In-
fanterie-Regimentes Nr. 23. 23.
— La maison des dernieres cartouches
(zu Bazeilles in ein Museum ver-
wandelt). 24.
— Die neuen Uhlanen der Wiener
Garnison (das k. . und k. ühlanen-
Reginient Nr. 8). 25.
Armeeblatt. Die Ereignisse auf den
Philippinen. 2.
— Kriegsgeschichtliche Beispiele aus
dem deutsch - französischen Kriege
von 1870/71 (Bespr.). 2.
— Kriegsgeschichtliche Einzelschriften
(Bespr.). 2.
— Die Österreicher in China. 3.
— Der Kronprinz von Griechenland
über die Kriegsereignisse in Thessa-
lien. 4, 8.
— Die Schlacht bei Austerlitz (Be-
sprechung). 4.
— Eine Geschichte der k. und k. Ge-
niewaffe. 5.
— Vom k. und k. Heeresmuseum (in
Wien). 5, 7, 11, 13, 14.
— Die österreichische Armee 1700 bis
1867 (Bespr.). 5.
— Der Schlussact von Königgrätz. 6, 7.
— General Mi les über den (spanisch-
amerikanischen) Krieg (Forts.). 8.
— Der Kampf um Candia in den Jahren
1667-1669 (Bespr. j. 9.
— Und wir? (betreffend die Theilung
von Ostchina). 10.
— Aus der Geschiente des k. und k.
Infanterie-Regimentes Nr. 51. 10, 13.
— Der 50jährige Gedenktag der Er-
stürmung von Brescia (1. April 1849).
— Wir sind nicht dabei! (zur ost-
asiatischen Frage). 11.
— Vor 50 Jahren (die Kämpfe in Ita-
lien). 11.
— „In deinem Lager ist Österreich !"
(zum 23. März 1849—1899). 12.
— General v. Brunner, G. L. v. Müller
und die Capitulation von Strass-
burg 1870. 12.
Armeeblatt. Das Kolin-Denkmal. 12; -
Enthüllung. 22.
— Die Novara-Feier in Österreich-
Ungarn. 13.
— Denkmal des Sieges am Kapf (bei
Feldkirch, 23. März 1799). 13.
— Jubiläum des k. und k. Jäger-Ba-
taillons Nr. 21. 14.
— Die ersten Ehrentage Tirols 1809. 15.
— Mittheilungen des k. und k. Kriegs-
Archivs. Neue Folge. XI. Band
(Bespr.). 15.
— Der Gedächuistag von Brescia (im
April 1849, beim k. und k. Infan-
terie-Regiment Nr. 59). 16.
— Der Krieg um Cuba im Sommer 1898.
(Bespr.). 16.
— Die Wahrheit über die Schlacht von
Vionville— Mars - la-Tour auf dem
linken (deutschen) Flügel (Bespr.) .16.
— Der Tag von Helgoland (8. Mai 1864).
1 9.
— (Österreichische) Adjustirungs-Ge-
schichten. 19.
— Kolin-Denkmal. 20.
— Die Bescbiessung von Paris 1870/71
und die Ursachen ihrer Verzögerung
(Bespr.). 21.
— (Englands) özöllige Haubitzen (in
der Schlacht von Omdurman). 24.
— Zum Tage von Solferino (24. Juni
1859). 25.
— Die Grenzer in und nach den Fran-
zosenkriegen, von 0. Teuber. 25.
— Custozzafeier (in Österreich). 26.
— Das Haus der letzten Patronen (zu
Bazeilles in ein Museum umgestaltet).
27.
— Das Kriegerdenkmal in Kratzau. 27.
— AltePiccoloroini-Küra8siere (das k.u,k.
Dragoner-Regiment Nr. 6). 28.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. II eonflitto ispano-americano
(Bespr.). 1.
— Studie über den spanisch-amerikani-
schen Krieg. 2.
— La tattica nelle grandi battaglie
navali da Temistecle ad Ito (Be-
sprechung). 3.
— Der Krieg um Cuba (Bespr ). 3. 4.
— Lissa. 2. Auflage (Bespr.). 4.
— Der Einfluss der Seemacht auf die
Geschichte 1783—1812 (Bespr.). 5.
Jahrbücher für die deutsche Armee and
Marine. Schwarzenbergs Marsch auf
Wolkowysk, 1812, von Hauptmann
A. Di t trieb. Jänn.
— Der Streit um Faschoda. Jänn.
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LXXXI
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Kleine heeresgeachichtliche
Mitteilungen, von Oberstlieutenant
E. Schnackenburg. Jänn. — Juni.
— Patronen verbrauch der Infanterie
sonst und jetzt. J&nn.
— Der englisch-ägyptische Sudan-Feld-
zug 1896-1898. Febr.
— Kritische Betrachtungen über die
Vorgänge zur See während des
spanisch - amerikanischen Krieges.
Febr.
— Die kön. hannoversche Armee (Be-
sprechung). Febr.
— Beitreibungen im Siebenjährigen
Kriege. Febr.
— Das Jahr 1812 vom Anfange des
Krieges bis einschliesslich Smolensk
(Bespr.). Febr.
— Der Krieg um Cuba (Bespr.). Febr.,
Mai.
— Geschichte des 7. bayerischen In-
terie-Regimentes (Bespr.). Febr.
— Geschichte des herzoglich braun-
schweigischen Infanterie- Regimentes
1809—1869 (Bespr.). Febr.
— Das bayerische Feld -Artillerie-Re-
giment Königin-Mutter 1848—1898
(Bespr.). Febr.
— Die Armee des Njegus Xjegest Mene-
hk II. (Bespr.). Febr.
— Kriegsgeschichtliche Beispiele aus
dem deutsch-französischen Kriege
von 1870/71 (Bespr). Febr., März.
— Der Kampf der 38. Infanterie-Bri-
gade tmd des linken deutschen
Flügels in der Schlacht bei Yion-
ville— Mars-la-Touram Iii. Aug. 1870
(Bespr.). März.
— Die Berliner Märztage von 1848
(Bespr.). März.
— Der Angriff der 38. (deutschen) In-
fanterie-Brigade am 16. Aug. 1870.
April.
— Die Entstehung des japanischen
Heeres. April.
— Der Feldzug in Böhmen 1866. April.
— Die Trophäen des preuss. Heeres in
der kön. Hof- und liarnisuiiskirchc
zu Potsdam (Bespr.). April.
— Der Cäsar-Ariovistische Kampfplatz
(Bespr.). April.
— Die Strassenkämpfe in Mailand 6.
bis 9. Mai lSi*.S. von Hauptmann
v. Graevenitz. Mai.
— Einiges über Büehsenmeistorei zu
Ende des IG. Jahrhund» rts, vou
Oberlieutenant Z. Anderle. Mai.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Die Division Beyer im Maih-
Feldzuge 1866 (Bespr.). Mai.
— In und vor Verdun während der
Belagerung der Festung im J. 1870
(Bespr.). Mai.
— Geschichte des 4. preussischen Feld-
Artillerie-Regimentes (Bespr.). Mai.
— Geschichte des 7. preussischen Fuss-
Artillerie-Regimentes (Bespr ). Mai.
— Aus Dresdens Maitagen vor 50 Jahren
(Bespr.). Mai.
— Polnische Husaren im 16. Jahrhun-
dert. Juni.
— Die Reiterei der [. und IL (deutschen)
Armee vom 7.— 15. August 1870
(Bespr.). Juni.
— Kriegsgeschichtliche Einzelschritten.
Heft 26 (Bespr.) Juni.
— Geschichte des (preussischen) In-
fanterie-Regimentes Nr. 52 (Bespr.)
Juni.
— Geschichte des 3. badischen Drago-
ner-Regimentes (Bespr.). Juni.
— Egypte et Soudan (campagnes con-
temporaines). (Bespr ). Juni.
— Der Eintlus8 der Seemacht auf die
Geschichte 1783— 1812 (Bespr.). Juni.
Militär-Wochenblatt. Der Kampf um St,
Privat (18. Aug. 1870). 1.
— Die Strassenkämpfe in Mailand. 6.
bis 10. Mai 1898. 4.
— Quellen für das Studium des letzten
ägyptisch-englischen Feldzuges. 4.
— Die Thätigkeit der deutschen
Festungs-Artillerie bei den Bela-
gerungen. Beschiessungen und Ein-
schliessungen im deutsch-französi-
schen Kriege 1870/71 (Bespr).
5. 6, 8.
— Die Ausbildung und Erziehung des
preuss. Soldaten unter Friedrich dem
Grossen, v. Major D u v e r n o y. 6, 8, 9.
— Das Militärwesen in seiner Ent-
wickelung während der 25 Jahre
1*74-1898. 6, 8.
— Gefangennahme des Häuptlings
Samory durch franzos Truppen. 7.
— Die Sehlacht, bei Soor am 30. Sep-
tember 1745. von Hauptm. Balck.
10. und Beiheft 4.
— Der Feldzug in Böhmen 1866. 10. 11
— Besetzung der Bucht von Quang-
Teheou (durch die Franzosen). 10.
— Verwendung von Schnellfeuer-Ge-
birgsiieschützen auf Cuba. 10.
— Ausstellung im kön. Zeughause (zu
Berlin). 11
rt.ifan der mllft.-Wiueiiarbftftl. Vereine. L1X Band. 1899. RepertoHam.
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LXXXII
Militär-Wochenblatt. (Von den Ameri-
kanern) erbeutete spanische Waffen.
13.
— Die Kämpfe der kais. Schutztrappen
in Deutsch-Südwest-Afrika in den
Jahren 1894 — 18%, sowie die sich
hieraus für uns ergebenden Lehren,
von Major Leutwein. Beiheft 1.
— Der Seekrieg zwischen Spanien und
den Vereinigten Staaten von Nord-
Amerika 1898, von Contre-Admiral
Bendemann. 14.
— Die (englische) Feld-Artillerie in der
Schlacht von Omdurman. 14.
— Die Pariser Commune 1871. 15,42.
— Die Reiterei der 1. und der II. deut-
schen Armee in den Tagen vom 7.
zum 15. Aug. 1870 (Bespr.). 18.
— Die Standarten der (pre assischen)
Schwarzen Husaren. 19.
— Kämpfe (der Niederländer) in Atjeh,
Tod des Häuptlings Toekoe Oemar.
19.
— 150jähriges Bestandsjubilänm des
preuss. Infanterie-Regimentes Nr. 33.
20.
— Der Kampf um Candia. 1667—1669.
20, 24.
— Hessen-Cassel'sche Truppen, 1683
bis 1806. 20.
— Die Division von Beyer im Main-
Feldzuge 1866. 22.
— Reisestudien über den Eisenbahn-
aufmarsch des türkischen Heeres
im Frühjahre 1897. von Hauptmann
Engels. Beiheft. 2.
— Die Entwicklung der gegenwär-
tigen Verhältnisse im Sudan, von
Major Dickhuth. Beiheft 2.
— Idistaviso aus „Studien über Römer-
feldzüge in Norddeutschland1*. von
Oberst v. St ein wehr. 29-33.
— Pas 4. Corps der (französischen)
Armee vor Metz (Bespr.). 31.
— Kin Denkmal lur das 3. Garde-Re-
giment zu Fuss bei St-Privat. 32.
— Fritz Hoenigs „Wahrheit- (über die
Schlacht von Vionville), von General
v Scherff. 34, 36.
— Zur Lage im Sudan 34.
— Waterloo i Bespr. \ 38.
— lOOOjährigcs Jubiläum der (engli-
schen) Flotte. 40.
— Berichtigung einiger Angaben über
Vionville — Mars - la- Tour, von G. M.
v. Lessing 41.
— Anweisung für Offictere ans dem
Jahre 1768 41
Militär - Wochenblatt. Der Seekrieg
zwischen Spanien und den Vereinigten
Staaten von Nord-Amerika. 1898,
von Contre-Admiral Bendemann.
Beiheft 4.
— Die Beschießung von Paris 1870/71
und die Ursachen ihrer Verzögerung.
53.
— Führer durch das kön. historische
Museum in Dresden (Bespr.). 53.
— Geschichte des (französischen) Heeres
(auf der Pariser Weltaasstellung im
Jahre 1900). 53.
— Militärische Massregeln auf der
Insel Madagascar. 53.
— La maisou des dernieres cartouches
(zu Bazailles in ein Museum umge-
staltet). 55.
— Denkmals-Enthüllung bei Vemeville.
61.
— (Englands) militärische Lage im
äussersten Osten. 61.
— Kosten der Operationen im Sudan.
61.
— Zur Geschichte des Krieges von 1866,
von B. v. Qui Storp. 62.
— Siegesdenkmal für Kolin. 62.
— Zur Schlacht .von Vionville (16. Au-
gust 1870). Eine Studie. Beiheft 6
Neue militärische Blätter. Vom Mittel-
meer zum Cap der guten Hoffnung,
von 0. Wachs (betreffend England
in Afrika). Jänn.
— Die deutsche Reiterei in den Ver-
folgungsgefechten am Schlüsse de»
Feldzuges 1870/71 (Forts.). Jänn.
— Die Tb&tigkeit der deutschen
Festungs-Artillerie bei den Belage-
rungen, Beschiessungen etc. 1870/71
(Bespr). Jänn.
— Geschichte des braunschweigisclien
Infanterie-Regimentes und seiner
Stammtruppen 1809—1869 (Bespr ).
Jänn.
— Uber die türkischen Massnahmen
bei Plewna, von W. Stavenhagen.
Febr.
— Über die Verwendung der Cavallerie
in den Schlachten und Gefechten
des Feldzuges 1809 in Süd-Deutsch-
land. Eine kriegsgeschichtliche Stu-
die. Febr.— April.
— Die Kegimenter der kön. preuss.
Armee vom Jahre 1806 mit Vorbe-
merkungen aus ihrer früheren Ge-
schichte, von Hauptmann M. v. El-
stermann (Forts.). Febr.. März.
— Die Sohlacht bei Omdurman Febr.
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Neue militärische Blätter. Ans dem Ge-
neralberichte des Kronprinzen Con-
stantm über die Ereignisse des
Jahres 1897 in Thessalien. Febr.
— La delivrance de Dijon en 1513
(Bespr.). Febr.
— Der Kampf um Cuba (Bespr.). Febr.
— Das Treffen bei Messa del Ibor und
die Schlacht bei Medellin (Marz 1809) ,
von 0. Speyer. März.
— Beiträge zur Geschichte der k u. k.
Genie waffe (Bespr.). März.
— Die Verwendung von Torpedos im
spanisch-nordamerikanischen Kriege.
März.
— Kriegsgeschichtlicbe Einzelschriften.
Heft 26 (Bespr.). März.
— Taktische und operative Betrach-
tungen über die Offensiv-Operationen
des F. M. Graf Radetzky von Ende
Mai bis AnfaDg Juni 1848 (Bespr.).
März.
— Prelis de quelques campagnes con-
temporaines (Bespr.). März.
— Die Heerführung Napoleons und
Moltkes, von Dr. Hage. April.
— Die amerikanische Flotte und die
Philippinen, von F Eissenhardt.
April.
— Ein Parolebuch des von Schiirschen
leichten Infanterie -Bataillons aus
den Jahren 1807—1809. Ein Beitrag
zur Heeresgeschichte von Haupt-
mann v. Graevenitz. Mai, Juni.
— Die Kämpfe der kais. Schutztrnppe
in Deutsch-Südwestafrika in den
Jahren 1894-1896 (Bespr.). Mai.
— Karte d. deutsch-französischen Krie-
ges 1870/71 (Bespr.). Juni.
Allgem Militär-Zeitung. Einige Lehren
des spanisch-amerikanischen Krieges.
1, 2.
— Neue Bereicherung des (französi-
schen) Armee-Museums. 1.
— KriegsgeschichtlicheEinzelschriften.
Heft 25 (Bespr.). 1.
— Die Erstürmung von St-Privat am
18. August 1870. Leipziger Rund-
gemälde von L. Braun. 1.
— Die preuss. Trophäen in der Garni-
sonskirche zu Potsdam (Bespr.). 3.
— Ein Rückblick auf den spanisch-
amerikanischen Krieg von 1898, vom
Capitaine P. Römer. 6—8.
— Der Krieg um Cuba (Bespr.). 6, 14.
— In und vor Verdun (1870) (Bespr.). 7.
— Die Kampfweise der Samoaner. 10.
— Die Lützower vor Hof (Bespr.). 10.
LXXXIli
Allgem. Militär-Zeitung. Eine amtliche
Geschichte des griechisch-türkischen
Krieges von 1897. 11.
— Das historische Museum zu Leipzig
und seine Blücher-Erinnerungen. 11.
— Enthüllung eines Kriegerdenkmals
in Fontenoy. 11.
— Die Reiterei der I. und II. deutschen
Armee in den Tagen vom 7. bis
15. August 1870 (Bespr.). 11.
— Ein Besuch des Berliner Invaliden-
hauses. 11.
— Neue Gruppen der Berliner Sieges-
allee. 12, 19.
— Festschrift zur Feier des 150jährigen
Bestehens des Berliner Invaliden-
hauses (Bespr.). 12.
— Die Fahnen und Standarten der
früheren kön. hannoverschen Armee.
12.
— Die 7 5cm Kruppschen Gebirgs-
Schnellfeuergeschütze in den
Kämpfen bei Santjago. 14.
— Die Division Beyer im Main-Feld-
zuge 1866, von F. von der W e n g e n.
17. 18.
— Erinnerungsfeier des preiss. Infan-
terie-Regimentes Nr. 64. 17.
— Jubiläumsfeier des preuss. Infan-
terie-Regimentes Nr. 33. 18.
— Der Antheil der Nassauer an den
Schlachten von Mesa de Ibor und
Medellin (1809), von W. v. Bech-
told. 20, 21.
— Über vergiftete Waffen (historisch),
von Custos, Hauptm. W. B o e h e i m.
21.
— Geschichte des oldenburgischen
Infanterie-Regimentes Nr. 91 (Be-
sprechung). 22.
— Die Kämpfe der kais. Schütztruppen
in Deutsch-Südwestafrika in den
Jahren 1894—1896, sowie die sich
hieraus für uns ergebenden Lehren
(Bespr ). 23.
— Geschichte des 3. badischen Drago-
ner-Regimentes (Bespr.). 27.
— Zum 5. April 1899 (betreffend den
Seekampf bei Eckernförde 1849). 28.
— Der Einfluss der Seemacht auf die
Geschichte, 1783-1812 (Bespr ) 29.
— Der Antheil der Sachsen am Sturme
auf die Düppeler Schanzen am
13. April 1849. 30.
— La guerre contemporaine dans les
Balkans (Bespr.). 31.
— Irdene Handgranaten aus den Krenz-
zügen. 32.
6*
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LXXX1V
AUgem. Militär-Zeitung. Das ehemalige
Leipziger Zeughaas. 33.
— Das Fort Harrancourt und die
Festung Marsal. 33.
— Eine Geschichte des amerikanisch-
spanischen Krieges in Photogra-
phien. 36.
— Die kriegerischen Ereignisse im
Grossherzogthum Posen im April
und Mai 1848 (Bespr.). 36.
— Die Vervollständigung der Berliner
Siegesallee. 87.
— Die Beschiessung von Paris und die
Ursachen ihrer Verzögerung. 38, 39.
— Der Königsteiner Puherdampfer
(zur Erinnerung an den Mai-Auf-
stand in Dresden, 1849). 38, 39.
— Zur Errichtung eines Denkmals für
die Gefallenen des 3. Garde-Regi-
mentes zu Fuss bei St-Privat. 40.
— Ein neues Pariser Museum von
Erinnerungsstücken an die Belage-
rung und Commune von 1870/71. 41.
— Die Berliner Märztage von 1848
(Bespr.). 41
— Das Schlosswacht-Commando in
Zwickau während des Dresdner Mai-
Aufstandes 1849. 41.
— Vor 60 Jahren in Baden Ein Er-
innerungsblatt. 42.
— Die Kriegshunde der Spanier. 42.
— Mittheilongen des k. und k. Kriegs-
Archivs. Neue Foltre. XI Bd. (Bespr.)
42.
— Zum 2f>jährigen Jubiläum des deut-
schen Reichs-Militärgesetzes, von
Dr. Steidle. 43.
— - Die Belagerung von Freiburg im
Breisgau 1713 (Bespr ). 43.
— Sprachgeschichtliche Bemerkungen
über das Kriegswesen am Ausgange
des Mittelalters. 46.
— Eine geschichtliche Windmühle in
Grossbeeren. 46
— Waterloo-Feier (in Hannover) 46. 50.
- Der Eh re n t h al'schc Führer durch
das kOn. „historische Museum" zu
Dresden (Bespr.). 48,
- Taktische und operative Betrachtun-
gen über die Offensiv-Uperationen
des F. M Graten Kadet/.ki, vom
Ende Mai bis Anfang Juni 1848
(Bespr.). 48.
— Noch einige Lehren des spanisch-
amerikanischen Krieges von 181*8. 49.
— Erfahrungen aus dem spanisch-
amerikanischen Kriege, von Nau-
! i r u s 56.
Deutsche Heerea-Zeitung. Die Kämpfe
vor Beifort im Jänner 1871 und die
historische Wahrheit, von F. von der
Wengen (Forts.). 1, 6—10, 14. 26.
Die Faschoda-Angelegenheit 4, 6.
Admiral Cervera über die spanische
Flotte. 4.
Der Krieg um Cnba (Bespr.). 4, 28.
Die Trophäen des preuss. Heeres in
der Garnisonskirche zu Potsdam
(Bespr.). 6.
Aus dem französischen Sudan. 9.
Zur Kriegsgeschichte (1798). 9.
Die Verwendung der Unterseeboote
im spanisch-amerikanischen Kriege.
11, 12.
Maris Imperium Obtinendum. (Die
Wirkungen der Herrschaft znr See
auf den Gang der militärischen Ope-
rationen von Waterloo bis heute). 13.
(Die Franzosen auf) Madaeasear. 15.
Kriegsgeschichtliche Beispiele aus
dem deutsch-französischen Kriege,
1870/71 (Bespr.). 16, 20.
Aus dem Ruhmeskranze unserer
Jäger-Bataillone (Bespr.). 17.
Russland in Mittelasien (Bespr). 18.
Zu Hauptmann F. Höuig's : „Die
Wahrheit über die Schlacht von
Vionville— Mars-la-Tour auf dem
linken Flügel", von Oberst Spohr.
19—23.
Von den französischen Colonien. 19.
Das 3. bayerische Feld- Artillerie-
Regiment 1848-1898 (Bespr). 19.
Geschichte des preussischen Infan-
terie-Regimentes Nr. 52 (Bespr.). 20.
Der Einfluss der Seemacht auf die
Geschichte 1783-1812 (Bespr.).
20, 36.
Taktische und operative Betrachtun-
gen über die Offensiv-Operationen
des F. M. Grafen Radetzky, vom
Ende Mai bis Anfang Juni 1848
(Bespr.). 21.
Khartum und Adua, von Bruch-
hausen. 22, 23.
Geschichte des 3. badischen Drago-
ner-Regimentes (Bespr.). 22.
Die Reiterei der I. und II. deutsehen
Armee in den Tagen vom 7. bis
lf». August 1870 (Hespr .). 23.
Die Division von Bevr im Main-
Feldzuge 1866. 23.
Geschichte des Krieges von 1866 in
Deutschland. 2. Band (Bespr.). 241-
Überda.« (»See-) Gefecht vor Havanna
am 9. Nov. 1870. 27.
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LXXXV
Deutsche Heerea-Zeltwifl. Beiträge zur |
Geschichte der k. und k. Geniewaffe
(Bespr). 29.
— Spanische Instructionen betreffend
Zurückweisung ton Landungsver-
sachen durch die Amerikaner an
den Küsten Cubas. 30.
— Ein Denkmal für die Gefallenen des
3. Garde-Regimentes bei St-Privat-
la-Montagne. 33.
— Leistungen der özölligen Haubitzen
(bei Omdorman). 33.
— KriegsgeschichtlicheEinzelschriften.
Heft 26 (Bespr.). 31.
— Berichtigung einiger Angaben über
Vionvüle — Mars-la-Tonr, von G. M.
v. Lessing. 36; — Bemerkungen
hiezu. 46 — 48.
— Die Kämpfe der kais. Schutztruppe
in Deutsch-Südwestafrika (Bespr.).
36.
— Süd-Tirol und seine Verteidigung
im Jahre 1866. 37—47.
— Die Schlacht von Omdurman. 39, 40.
— Wiederauffindung alter Kanonen
(Italien). 40.
— Geschichte des 6. badischen Infan-
terie-Regimentes (Bespr.). 49.
— Geschichte des oldenburgischen In-
fanterie-Regimentes Nr. 91 (Bespr.).
50.
— Die Kämpfe Österreichs mit den
Osmanen vom Jahre 1526—1537
(Bespr.). 51.
— Zur Beurtheilung der kritischen
Thätigkeit des Obersten von Bern-
hardi, von F. Hocnig. 54
Internationale Revue. England in den
chinesischen Gewässern, von F.
Eissenbardt. Jänn.
— Die Erwerbung des Fergana-Gebietes
seitens Russlands und der dortige
Aufstand im Mai 189S, von G. M.
K r ah m er. Jänn.
— Türkei und Griechenland. Folgerun-
gen aus dem Kriege 1897 (Forts ).
Jänn., April— Juni.
— China und die Grossmächte, v. Reia.
(Forts.) Jänn. —Juni.
— Darstellungen aus der bayerischen
Kriegs- und Heeresgeschichte (Be-
sprechung). Jänn., Febr.
— Geschichte des badischen Fuss-
Artillerie-Regimentes Nr 14 ( Bespr ).
Jänn.
— Aus der Geschiebte der Waffen-In-
dustrie, vou Hauptm. R. Günther.
Febr.
Internationale Revue Die Kriegführung
des Kurfürsten Emanuel von Bayern
in den Jahren 1703 und 1704 (Bespr.).
Febr.
— Kriegsgesohichtliche Einzelschriften
(Bespr.). Febr.
— Die Entscheidungskämpfe des Main-
Feldzuges an der fränkischen Saale
(Bespr.). Febr.
— Die Vereinigten Staaten von Nord-
Amerika. Gegenwart und Rückblicke,
v. Reia. März.
— Das egyptische Sudan und Abessi-
nien, von Reia (Forts). März.
— Napoleons Operationen im Febr. 1814
gegen Blücher. März.
— Der Einfluss der Seemacht auf die
Geschichte, 1783-1812 (Beapr.).
März.
— Kriegsgeschicbtliche Beispiele aus
dem deutsch-französischen Kriege
von 1870/71 (Bespr ). März, Mai.
— La Ugion portugaise 1807—1818
(Bespr.). März.
— Chile und Argentinien, von Reia.
April
— Der Tirahfeldzug, von Reia. April.
— Die Thätigkeit der deutschen
Festungs-Artillerie bei den Bela-
gerungen, Bescbiessungen und Ein-
Schliessungen im deutsch-französi-
schen Kriege 1870/71 (Bespr.)
April. Mai.
— Der Krieg um Cuba (Bespr.). April.
— Die Reiterei der I. und II. deutschen
Armee in den Tagen vom 7. bis
15. August 1870 (Bespr ). Mai.
— In und vor Verdun, 1870 (Bespr.).
Mai.
Die Ursachen der Siege und Nieder-
lagen im Kriege 1870 (Bespr.). Mai.
— Samoa, von Reia. Juni.
— Geschichte des Krieges von 1866
in Deutschland. II. Band. Der Feld-
zug in Böhmen (Bespr.). Juni.
Kriegstechnische Zeitschrift. Kriegstech-
nische Lehren aus dem spanisch-
uordamerikanischen Kriege. 1.
— Über die Zerstörung und Wieder-
herstellung einiger französischer
Eisenbahn Kunstbauten 1870/71, von
Hauptmann Rothamel. 1—3.
— In und vor Verdun während der
Belagerung. 1870 (Bespr.). 2.
— Propres de la defense dos e'tats et
de la fortification permanente depuis
Vauban (Bespr.). 5.
— Rückblicke auf die Belagerung vou
Strasburg. 1870 6.
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LS XXVI
WojenniJ Sbornjlk. Die Verteidigung
von Petersburg, 1704/05, von G. J.
Timtschenko-Ruban. J&nn.,
Febr.
— Eine Bemerkung zu dem Aufsatze:
„Die Expedition gegen die Achal-
Tekinzen im Jahre 1879", von P.
Babrowski. Jänn.
— Skizze des Aufstandes an der Nord-
westgrenze Indiens im Jahre 1897,
von M. Gruljew. J&nn.— Mai.
— Die russische Armee im Kaukasus
und in Asien, aus den Schriften des
Generals Zepelin. Febr.
— Die Ealarasch-Colonne im Feld zöge
1877/78. Erinnerungen eines Augen-
zeugen, von F. W. Ignatje w. März.
— Zur Geschiebte des Feldzuges gegen
Kokand (1876), v. A. Serebre-
njikow. April.
— Betreffend den Aufsatz: „General
Lockhardt's Expedition nach Tirah
im Jahre 1897. Skizze". Von M.
Gruljew. April.
— Episode aus dem spanisch-amerika-
nischen Kriege. (Die,, Landkämpfe
bei Manila bis zur Übergabe der
Stadt an die Amerikaner.) April.
— Die Ofliciersfrage im 18. Jahr-
hundert. (Skizze des Militärwesens
in Russland), von A. S. Mysch-
lajewski. Mai, Juni.
Artillerijsklj Journal. Artilleristische Ein-
zelheiten aus dem Siebenjährigen
Kriege, von N. Brandenburg
(Forts ). Febr.
Ingenieurnij Journal. Zur Belagerung
von Kasan im Jahre 1552, von L.
Maljejew. Jänn.
Aruiejnlj Sbornjik. Geschichte der kaiser-
lichen Gewehrfabrik zu Tula, von
S. A. Sybin (Forts.). 1, 2.
L'eeho de I armee Les expöditions fran-
Caises (en Afrique). 1.
— Au musee de l'arme> (francaise). 1.
— L'öpopöe du costume militairc fran-
cais (revue). 1.
— Surlechamp de bataille (historique).
3, 6, 8, 11, 19.
— La guerre aux Philippines. 3, 10.
— La guerre hispano-amöricaine. 3, 6.
— Pour les soldats russes (monuments).3.
— La bataille de Montretout (19 jan-
vier 1871). 5.
— L'espionnage chez le Negus. 5
— DeTaites anglaises. 6.
— L'arm^e ä travers les ages (revue). 8.
— La guerre au Soudan. 10, 11, 19.
— 1815. — Waterloo (revue). 11.
L'eeho de rarmee. Les Anglais en Afrique.
11.
— Les „dernieres cartouches* (la ve"-
rite" sur Bazeilles, 1870). 14.
— Combats au Maroc. 14.
— Au camp de Mlnelik. 14.
— Les Philippines et Tinsurrection de
1896/97 (revue). 16.
— (Symptömes d'hostilite" en) Kroumirie.
19.
— La prise de Samory. 20.
— La France au Siara. 20.
— Le conflict anglo-trans Valien. 21.
— A la frontiere turco-serbe (combats
sanglants). 26.
— Le combat de Cbätillon (1870). 27.
— Le tir dans les batailles du siecle.
27.
Le progres miiltaire. Colonies francaises :
Soudan et Dahomey. 1.901, 1.945,
1.946.
Madagascar. 1.901, 1.906, 1.912,
1.914, 1.915, 1.918, 1.925, 1.927.
1.928, 1.935, 1.936, 1940, 1.944,
1.945, 1.948.
Indo-Chine. 1.901, 1 903, 1.906, 1.911,
1.937, 1.943.
Algörie. 1.903, 1.907-1.909, 1.912,
1.915-1.819, 1.927, 1.929, 1.931,
1.935, 1.938, 1.940-1.943, 1.945,
Senegal. 1.903, 1.944.
Afrique. J.905. 1.910, 1.916.
Tunisie. 1.907, 1.912, 1.926, 1.927,
1.929, 1.949.
Dahomey. 1.907.
La Rdunion. 1.910.
Algene et Tunisie. 1.911.
Djibouti. 1.913, 1.915, 1.916, 1.936.
Soudan. 1.916, 1924, 1.940, 1.943.
Tonkin. 1.916, 1.941.
Congo. 1.917, 1.926.
COte d'Ivoire. 1.935, 1.940.
Guadeloupe. 1.939, 1.948.
Saint-Pierre et Miquelon. 1.947.
— Les Anglais ou Soudan. 1.901, 1.913.
— Le monument de Fontenoy-sur-
Moselle. 1.903.
— L'Italie en Afriqoe. 1.908.
— L'arm<5e ä travers les ages (revue).
1.908.
— La guerre hispano-ame"ricaine de 1898
(revue). 1.908, 1.926, 1.936.
— La campagne de 1796 en ltalie
(revue). 1.908.
— Waterloo (revue). 1.909.
— Les Espagnols ä la grande armee
(revue). 1.911.
— Historique du 114e de ligne (fran-
cais) (revueV 1.911.
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Le propres militalre. Bonaparte en
Egypte (revue). 1.912.
— Les Operations du Mekong en 1893.
1.913.
— Histoire de l'infanterie en France
(revue). 1.925.
— Le 4™e corps (francais) de Tarmed
de Metz (1870) (revue). 1.926.
— Les campagnes des armäes francaises
(1792-1815) (revue). 1.926.
— Le raaröchal Bazaine pouvait-il en
1 870 saurer la France ? (revue). 1 .926.
— L'artillerie et la cavalerie ä la ba-
taille d'Omdurman. 1.928.
— Canipagne de Russie (revue). 1.935.
— La guerre contemporaine dans les
Balkans et la question d'Orient
1885-1897 (revue). 1.935.
— La veillöe d'J^na (revue). 1.937.
— Le l« r^giment de tirailleurs al-
gCriens (revue). 1.937.
— La cavalerie francaise de 1800—
1815 (revue). 1.938.
— Froeschwiller (1870) (revue). 1.942.
— En Crete. 1.946.
— Historiques r^gimentaires (francais)
(revue). 1.946.
— L'Angleterre et le Transvaal. 1.949.
Journal des sciences militalres. La veiltee
d'Jena, par le g^nCral L^wal.
Jänn. —März.
— Remarques sur la guerre hispano-
amöricaine. Jänn.
— La prise de Böne et de Bougie
(1832/33) (revue). Jänn.
— Champs de bataille de France (re-
vue). Jänn.
— La guerre de la succession d'Autriche
1740-1748 (suite). Febr., April-
Juni.
— Les hussards (francais). — Les vi-
eux regiroents (1692— 1792) (revue).
Febr.
— La deuxieme campagne d'Italie
(1800) (revue). Febr.
— Taktische und operative Betrachtun-
gen über die Offensiv-Operationen
des F. M. Graf Radetzky von Ende
Mai bis Anfang Juni 1848 (revue).
Febr
— Les milices de Grenoble en Savoie
et Dauphine" (1690—1694). März.
— L'anne'e ä travers les äges (revue).
März.
— La guerre hispano-ame>icaine de 1898
(revue). März.
— Les re"giments de Guides
leur cr^ation (revue). März, depuis
LXXXVII
Journal des sciences militalre«. Les
gloires militaires de l'Alsace (revue).
März.
— L'artillerie de forteresse allemande
dans les sieges, bombardement etc.
(1870/71) (revue). März.
— 1815. II. Waterloo (revue). April.
— Die Kämpfe um Dijon im Jänn. 1871
und die Vogesen- Armee (revue). April.
— Die Reiterei der I. und II. deutseben
Armee in den Tagen vom 7. bis
15. August 1870 (revue). April.
— Besancon et la 7«" division militaire
en 1870/71. Mai, Juni.
— Histoire de la marine francaise
(revue). Mai.
— Trois colonnes au Tonkin (1894/95),
par le gentfral Gallieni. Febr.
— Les exercices et cours de l'Ecole
de Mars, par A. Chuquet. Juni.
— Froeschwiller (1870) (revue). Juni.
— La guerre contemporaine dans les
Balkans et la Question d'Orient
(revue). Juni.
— La campagne de 1812 (revue). Juni.
Revue du cerole militaire. La gendar-
merie francaise en Espagne et en
Portugal (1807-1814) (revue). 1.
— 1812, depuis le commencement de
la guerre, jusqu'a Smolensk in-
clusivement (revue). 2.
— L'assaut de Ge"ok-TCpe" (25 jan-
vier 1881). 3.
— L'armee ä travers les äges (revue). 3.
— La bataille d'Omdurman, par le
comte 11. de Missy. 4.
— Le monument de Fontenoy. 4.
— Histoire de la marine (francaise)
(revue). 5.
— La guerre hispano-americaine de 1898
(revue). 7, 20.
— Le centenaire des chevaliers-gardes
(Russie). 9.
— Historique du 144c de ligue francais
(revue). 9.
— Bonaparte en Egypte (1798/99) (re-
vue). 9.
— La bataille d'El Cauey (Cuba). 10.
— Egypte et Soudan (revue). 11.
— La campagne de 1796 en Italie
(revue). 11.
— Les Espagnols ii la Grande Arme*«
(revue). 11.
— Histoire militaire du Roussillon
(revue) 11.
— Histoire de l'infanterie en France
(revue). 11.
— Waterloo (revue). 12.
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Lxxxvin
Revue du cerole militaire. Les gloires
militaires de l'Alsace (revue). 12.
— Histoire du 57e rögiment d'infan-
terie (francais) (revue). 12.
— Le 4e corps (francais) de TarmCe de
Metz (1870) (revue). 14.
— Memorie d'Atrica (revue). 15.
— Bonaparte et les lies Joniennes
(rerue). 15.
— La guerre contemporaine et la question
d'ürient. 17.
— Campagne de 1809 en Allemagne
et en Autriche (revue). 19.
— Campagne de Russie (revue) 20.
— Lea derniers deTenseurs du Canada,
par le capitaine Painvin. 23, 24.
— Un monument ä la memoire des sol-
dats du 3*' regiment de la garde ä
pied (prussienne) tue's a St-Privat,
18 aoüt 1870. 23.
— Glorias de la caballecia espanola
(revue). 23.
— Froesehwiiler (aoüt 1870) (revue). 24.
— La cavalerie francaise de 1800 a
1815 (revue). 25.
— Les campagnes des armees fran^aises
(1792-1815) (revue). 25.
— L'anniversaire de Waterloo (en
Angleterre). 26.
— Le conflit des Anglais et des Boers.
26.
Revue militaire de l'etranger. Les Phi-
lippines et 1'insurrection de 1896/97.
854.
— Expedition egyptienne au Soudan
en 1898 (suite). 854, 855.
— Beiträge zur Geschichte der k. und k.
Geniewaffe (revue). 855.
— De Moltke. Plans de debarquement
dans les iles danoises. Campagne
de 1864. 856.
— L'origine des grandes manoeuvres. —
Les camps d'instruction aux XVII,'
et XVIII« siecles. 857-8*>9.
— Les historiographes militaires aux
armdes. — 1796. 857-859.
— Ordre de bataille de Tarmed du
Rhin leu 1870). 857.
— La campagne de Russie (revue). 857.
— Campagne de 1809 en Alh-magne
et en Autriche (revue). 857.
— Chain ps de bataille de France (re-
vue). 857.
— La Gendarmerie franeaise en Espagne
et hu Portugal (1807—1814) (revue).
857.
— Toulon et les Anglais en 1793 (re-
vue) 857.
— 1815. — - Waterloo (revue) 857.
Revue mltttalre de l'etranger. De Moltke.
— Plans d'operations. Campagne de
1866. 868, 869.
— La guerre de 1870/71. — Journal
de raarche du I« corps d armee (fran-
cais). 858 ;— historique du 5e corps
d'armöe (francais). 859.
— Le 116e d'infanterie. — Le57«- (fran-
cais) (revue). 858.
— L'expedition militaire (francaise) en
Tunisie (revue). 858.
— La guerre hispano-americaine. 859.
— Lee volontaires nationaux (1791
et 1792) (revue). 869.
— Les Espagnols a la Grande Armee
(revue). 859.
— La guerre contemporaine daus les
Balkans et la question d'Örient
(revue). 859.
— La campagne de Minorque (revue).
859.
— La guerre hispano-americaine de 1898
(revue). 859.
— Histoire de la marine francaise (re-
vue). 859.
Revue d'artillerie. Effets de l'artillerie
de bord americaine a la bataille
navale de Santiago. Jänn.
— L'artillerie a la bataille d'Omdour
man. par le lieutenant L. Poncet
Febr.
— Mobilite' du matericl d'artillerie
pendant les guerres de la Revolution
et de l'Empire, par le chef d'esca-
dron J. War in. März.
— Die aus dem kais. Schlosse Ambras
stammenden Harnische und Waffen
im Musöe d'artillerie zu Paris (re-
vue). Marz.
— Navires de guerre et batteries de
cöte. Operations de l'escadre ame" ri-
caine ä Santiago de Cuba, par le
capitaine C. Benoit. April.
— L'exp^dition militaire en Tunisie
(1881/82) (revue). April.
— Siege de Paris (1870/71) (revue). Mai.
— La guerre hispano-americaine de
1898 (revue). Mai.
— L'armee a travers les äges (revue).
Mai.
Revue de cavalerie. De Bautzen a Pläs-
witz. mai 1813 (suite). Jänn.
— La campagne de 1809 en Allemagne
et en Autriche, par le commandant
Saski März.
— La guorre contemporaine dans les
Balkans et la question d'Örient
1885—1897 (revue). Märt.
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LXXXIX
Revue de cavalerie. Essai sur la bataille
de Villiera (80 novembre 1870-30
novembre 1898). April, Mai.
— üne division de cavalerie en 18 14. Mai.
— L'anniversaire de San - Pablo (au
1«" chasseurs d'Afrique). Mai.
— Etodes sur la cavalerie en avant
des arme'es. (Nouvelle s6rie.) — La
cavalerie francaiae pendant la Pe-
riode napolöonienne. Juni.
Rivista militare Italiana. L'organica ai
tempi di Montecuccoli e di Louvois,
pel maggiore A. Chapperon (con-
tinaazione). 1, 2.
— Gl' Inglesi a Wei-hai-Wei. 1, 3.
— I Russi in Corea. 1.
— I Russi nell' estremo Oriente. 1.
— La gaerra ispano-americana (conti-
nuazione). 2, 6.
— Dal Basao Po all' Isonzo (1866), pel
tenente colonello L. Segato. 3,4,
6-9.
— Gli ammiragli e la flotta a Creta. 4.
— La piccola guerra nel 1870/71, pel
colonnello M. Bianchi d'Adda.
(fine). 4.
— Combattimenli sulla frontiera deir
India (inglese). 5.
— Le trappe internazionali a Creta. 5.
— La cavalleria tedesca nei combatti-
meuti sulla fine della campagna
del 1870/71. 5.
— I combattimenti delle truppe impe-
riali tcdesche nell' ovest africano,
1894 — 1896. 5.
— La guerra ispano-americana ed il
sistema delle milizie. 6.
— La campagna anglo-cgiziana nel Su-
dan, 18% -1898. 6.
— Considerazioni critiche sulle opera-
rioni marittime durante la guerra
ispano-americana. 6.
— Milizie di altri tempi, pel capitano
E. Galli. 7.
— Contribnto alla storia tlell* i. e. r.
arrna del genio (recensione). 7.
— Perdite subite (dagli Stati Uniti)
dal 1° maggio 1898 al 18 febbrajo
1899. 7.
— A Montanara e Curtatone, 1848. 7.
— I Russi nel Pamir. 8.
— La veritii intorno all' ala sinistra
(tedesca) nella battaglia di Vion-
ville— Mars-la-Tour (nota biblio-
grafica). 10.
— La vigilia di Jena. Studio strategico.
10.
— T/odissea delle Antille, par A Bis-
contini. 11.
Rivista militare italiana. Le operazioni
militari in Sierra Leone. 11.
— L'impiego della cavalleria nelle
battaglie di Wagram e di Znaim. 11.
L'eserclto italiano. L'Italia in Africa.
2, 4-13, 15, 17, 21, 25, 29, 32,
38, 41, 48.
— Le spese degli Stati üniti nell'
ultima guerra. 2.
— Gli Anglo-egiziani nel Sudan. 4, 8,
9, 12, 22, 25-27, 32, 39.
— A proposito del monumento di
Messina. 8.
-- Le previsioni del disastro della
Spagna. Iß,
— Elementi per la storia (Baratieri
sugli avvenimenti africani). 17, 18.
— In Creta. 20. 22, 23. 27, 38, 44.
— La colonia Eritrea dalle sue origini
fino al 1° raarzo 1899 (recensione).
25. 45.
— Commemorazione della Sforzesca.
28 30
— L'Italia in China. 28, 29, 32, 50.
— Commemorazione di Novara. 28,
31-40.
— Avvenimenti militari del 1848/49
(recensione). 34.
— II colonello Fabris sulP assedio
di Roma del 1849. 36.
— II diritti storici di alcuni reggimenti
(italiani). 36, 40.
— Kartoum ed Adua. 39.
— Pel cinquantenario delle 10 gior-
nate a Brescia. 39, 42, 44. 4">.
— Una lapide coimnemorativa dell'
antico reggimento „Piemonte Reale41.
39.
— Alle Filippine. 42, 45. 47.
— II vettovagliamento nell' ultima gu-
erra ispano-americana. 44.
— La vertenia colombiana. 46.
— Pel monumento a Monte Croce (Cu-
stozza 1*66). 47.
Rivista d'artiglieria e genlo. L'assedio di
Strassbur^o nel 1870, pel tenente
colonello L. De Feo. Jänn., Febr.
— Di alcuni contratti per forniture di
armi del secolo XVII0, per F. M a-
r i a n i. Febr.
— Spese (americane) nell' ultima gu-
erra colla Spagna. Febr.
— La tradizione storica degV ingegneri
militari italiani e Parma del genio,
pel tenente colonnello E. Rocchi.
März.
— Cenni storici sull' ordinamento del!'
l'artiglieria italiana. Aprik
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IC
Rivista d'artiglieria e genio. Operazioni
presso Santiago di Caba e assedio
della citta. April.
— Beiträge zur Geschichte der k. u. k.
GeniewafTe (recenstone). April.
— Annali degli Alpini (italiani), 1873
bis 1898 (recensione). Mai.
— ün tejemetro da costa del secolo
XVI0. Jnni.
Journal of the Royal United Service Insti-
tution. Two Photographs of Khartaro,
taken by an Ofßcer after the Battie.
251.
— The Present Situation on the In-
dian Frontier, by R. Tempi e,
Bart. 251.
— The First Siege of Rhode«, 1480,
by W. K. R. Bedford. 251.
— Annnal Report of the Secretary,
Navy Departement, Washington (co-
venng the period of time oeenpied
by the Spanish- American war). 251 ;
— Appendix. 252.
— Admiral Cervera on the Spanish
Fleet. 251.
— The Campaign in Tirab, 1897/98
(review). 251.
— The Siege and Capture of Belle-
Isle. 1761, from the Diary of an
Officer present at the Siege. 252, 255.
— The Lessons of the Spanish-Ameri-
can War, by Vice-Admiral P. H.
Colomb. 254.
— The Sierra Leone Protectorate Expe-
dition. 1898,99, byOne who was
t h e r e. 255.
— The History of Landgnard Fort (at
the Mouth of Harwich Harbour,
• , SulTolk) (review). 255.
— Main Features of the Spanish-
American War, by Rear-Admiral
L. Plüddemann. 256.
ProceedIngs of the Royal Artillery In-
stitution. Artillery Service under
„John Company" , by Major C. N.
Simpson. 1.
— A Patrol on the Atbara, by Major
G. E. Benson. 1.
— Some Experiences in Egypt, bv Major
F. B. Elmslie. 2.
— Artillery Used in Recent Campaigns
in Egypt and its Effects. 1.
— Cannon at Cressy, by Lieutenant-
Colonel H. W. L. Hirne (Crecy,
1346). 8.
— The Artillery in the Indian Cam-
paigns of 1897/98, by Captain G.
F. Mac Mann. 4.
Proceedings of the Royal Artillery In-
stitution. The Eastern Soudan, bj
Colonel C. S. Partons. 5.
— A Small Fight on the Indian Fron-
tier, by Captain G. R. Lamb. S.
— Manila under the Americans, by
Captain C. B. Simonds. 6.
Journal of the United States Artillery.
Our Navy in the War with Spain
(review). 36.
— The Artillery at Santiago, by Cap-
tain C. D. Park hurst. 37.
— The 5-Inch Howitzers at Omdurman.
37.
— The Lessons of the Spanish-Ameri-
can War. 37.
— History of the Gatling Gun Detache-
ment, 5th (ü. S.) Army Corps, at
Santiago (review). 37.
— Kriegsgeschichtliche Beispiele aus
dem deutsch-französischen Kriege
von 1870/71 (review). 37.
— The ünited States Army in Phi-
lippines, by Captain S. S. Long. 38.
La Beigique militaire. A Omdurroan.
1.441.
— Victoire de Bat<Stölas (Congo). 1 442.
— Congo-Belge. 1.443-1.446, 1.448-
1.460, 1.452, 1.454, 1.455, 1.457.
1.459, 1.461, 1.463-1.465.
— Les fastes roilitaires des Beiges au
service de la France (revue). 1.443.
— Guerre franco-allemande de 187071.
— Röle de Tarmäe beige en Obser-
vation. 1.448.
— Egypte et Soudan (revue). 1.44S.
— Pourquoi Napolöon a-t-il perdn 1&
bataille de Waterloo ?(revue). 1.449
— Anniversaires de r^giments (beiges).
1454.
— La guerre hispano-ame'ricaine (revue).
1.454.
— Waterloo, par H. Houssaye. 1.455.
1.458.
— Les campagnes des armees fran-
caises (1792—1715) (revue). 1.455.
— (Baratieri) Memorie d'Africa (re-
vue). 1.457.
— Le 4e corps (francais) de rarrate
de Metz (revue). 1.457.
— La deuxieme campagne d'Itali*
(1800) (revue). 1.467.
— Nieuport (2 juillet 1600), Seneffe
(11 aout 1674), Neerwinden (29 juil-
let 1693, 18 mar* 1793) (revue)
1.460.
Revue de l'armee beige. Egypt* el
Soudan (revue). Jftnn., Febr.
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XCI
Revue de l'armee beige. La campagne
de 1866, par Lord Wah (suite).
M&rz, April.
— L'art militaire k l'Eiposition de
Bruxelles (suite). März— Juni.
— Waterloo (revue). März, April.
— Pourquoi Napoleon a-t-il perdu
la bataille de Waterloo (revue).
März, April.
— Effets du tir de l'artillerie contre
les navires espagnols a la bataille
de Santjago. Mai, Juni.
— Campagne de Russie (1812) (revue).
Mai, Joni.
Allgem Schweiz. Militär- Zeitung. Der
Kampf bei Mars-la-Tour (am 16. Au-
gust 1870) (Bespr.). 2.
— Erinnerungen au das Jahr 1799
(die militärischen Operationen). 3, 4.
— Niederlage des Congo-Staates. 3.
— Die Kosten des «panisch-amerikani-
schen Krieges. 4.
— Der Kronprinz von Griechenland
über den letzten türkischen Krieg.
6, 12.
— Die neuen Unruhen (in Italien). 7.
— Die Fachoda-Frage. 7.
— Erinnerungen an 1799 (der Auf-
stand in der Schweiz). 8.
— Eröffnung des Feldzuges 1799 in
der Schweiz. 9—11.
— Die Engländer am oberen Nil. 9.
— Eine (britische) Sammlung von
Trophäen aus dem Sudan. 12.
— Die Schicksale der sechs capitulirten
Schweizer-Regimenter in spanischen
Diensten. 13—16.
— Da« grosse Hauptquartier und die
deutschen Operationen im Feldzuge
1870 bis zur Schlacht von Sedan
(Bespr.). 14.
— Denkschrift betreffend die (Kriegs-)
Ereignisse im Lande Uri vor hundert
Jahren (Bespr.). 15.
— Die Behandlung der Kriegsgefange-
nen (im Sudan) durch die Engländer.
16.
— Der Krieg auf den Philippinen. 17.
— Denkmal auf dem Kampfplatze von
Pfyn (Schweiz). 17.
— Ahmed Fedil's Niederlage (bei
Rosaires am blauen Nil). 18.
— Die özölligen Haubitzen bei Om-
durman. 21.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Der
Einfluss der Seemacht auf die Ge-
schichte, 1783—1812 (Bespr.). 21.
— Die Märztage des Jahres 1798 (die
Kämpfe Berns mit den fränkischen
Armeen) (Bespr.). 22.
— Die 8chlacht von Friedericia,
6. Juli 1849, von Hauptmann R.
Günther. 23.
— Aus Manila. — Ein Bittgesnch de»
(amerikanischen) Nebraska - Regi-
mentes. 23.
— Kriegerdenkmal bei Trausnitz. 25.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Das (preuss.) Dragoner- Regiment
Ansbach Nr. 2, 1689—1896 (Be-
sprechung). 1.
— Welche Lehren sind aus der Schlacht
von Santiago zu ziehen? 3.
— Beiträge zur Geschichte der k. und k.
Geniewaffe (Bespr.). 4.
— Der Krieg um Cuba im Sommer 1898
(Bespr.). 4
— Verwendung von Scbnellftuer-Ge-
birgsgeschützen (auf Cuba). 6.
Schweiz. Monatschrift für Offi eiere aller
Waffen. Die französ. Nord-Armee
im Jahro 1870/71 (Bespr ). 1.
— Kriegsgeschichtliche Beispiele aus
dem deutsch-französischen Kriege
1870/71 (Bespr). 1.
— Der Kanton Zürich im Jahre 1799
(Bespr.). 2.
— Kriegsgeschichtliche Einzelschriften.
Heft 20-24 (Bespr.). 2.
Revue militaire suisse. Expedition anglo-
egyptienne au Soudan en 1898, par
le capitaine M. Warn<$ry. 1, 3.
— La deuxieme campagne d'Italie
(revue). 2.
— Beiträge zur Geschichte der k, u. k.
Geniewaffe (revue). 3.
— „Waterloo" (revue). 3, 4.
— L'anniversaire de la bataille de
Novare (en Italie). 4.
— Le blocus de Sphacterie d'apres
Thucydide, par E. Rossier. 5, 6.
— Egypte et Soudan (revue). 5.
— Le monument de Kolin. 6.
— Le 4e corps (francais) de l'armee de
Metz (revue). 6.
— L'an 1800 en Suisse au point de
vue militaire (revue). 6.
— Le guerre hispano-am^ricaine de
1898 (revue). 6.
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XCII
8. Allgemeine und Staatengeschichte. Biographien. Memoiren.
Tagebücher. Monumente. Nekrologe.
C4 rnfFlonr'o Xetori- mlllf 7ol+or>tiriff
oll "ii icur 9 o«»üi I . iHiiii. /.ei iscnri 1 1 .
Gut und Blut für unseren Kaiser
(Bespr.)- Jänn.
— Briefe aus dem Feldzuge 1866 an
die Gattin (Bespr ). Jänn.
— Directorium, Consulat und Kaiser-
reich von 1795—1815 (Bespr.). Jänn.
— Dies irae. Erinnerungen eines fran-
zösischen Officiers an Sedan (Bespr ).
Jänn.
— Fürst Bismarck, sein Leben und
seine Zeit (Bespr.). J&nn.
— Dreissig Karten zur deutschen Ge-
schichte (Bespr.). Febr.
— Lord Kitchener von Khartum. März.
— F. Z. M. Wilhelm Hersog von
Württemberg (Bespr.). März.
— Ehrenzeichen der erloschenen und
blühenden Staaten Deutschlands und
Österreich-Ungarns (Bespr.). März.
— Militärische Belohnungs-Medaillen,
Gedenk -Medaillen und Kriegserinne-
rungs-Zeichen in Österreich-Ungarn.
April.
— Meine Erlebnisse vor und in der
Schlacht bei Magenta 1859. Mai.
— F. M. L. F. Ritter Heller v. Hell-
beim, von F. M. L. K. v. W e n t. Mai.
— Dr. Sebastian J. Mayrhofer. Schützen-
hauptmann der Villanderer und Ad-
jutant P. Haspingers im Jahre 1809
(Bespr.). Mai.
— Oberst E Finke. Nekr. Juni.
Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.
Die Verpfändung der Zipser Städte
(1412). LV1II. Bd. 1.
— Wilhelm v. Doering, kön. preuss.
General-Major. Ein Lebens- und
Charakterbild (Bespr.). LVI1I. Bd. 1.
— Napoleon, chef d'arm^e (Bespr.).
LV11I. Bd. 2.
— F. Z. M Wilhelm Herzog v. Württem-
berg. Ein Lebensbild (Bespr).
LVIII. Bd. 2.
— General della Rocca 1807 bis 1870.
Lebenserinnerungen i 'Besprechung).
LVIII. Bd. 4.
— Erinnerungen eines österreichischen
Ürdunannzoffieiers aus dem Fcld-
zuge 1812 (Bespr.). LVIII Bd. 4.
— Unter Habsburgs Kriegsbanner Feld-
zugs-Erlebnisse( Bespr.). LVIII. Bd 6.
Militär - Zeitung. „Signum Vemoriae*.
(Zum 7. Jänner.) (P. Z M. Schün-
feld's Sterbetag ) 1.
Militär-Zeitung. G. M. J. Scudier
Nekr. 1.
— Graf J. Falkenhayn. Nekr. 2.
— Oberstlieutenant C. Pechar. Nekr. 3.
— General -Auditor M. Damianitscb.
Nekr. 4.
— G. M. C. Trappel. Nekr. 4.
— Ober-Stabsarzt Dr. J. Tiroch. Nekr.
4
— G. L. Graf Caprivi. Nekr. 5.
— Ein Oberst als Universitätsprofessor
(Oberst H. Hartl). 6.
— Oberstlieutenant M. Naske. Nekr, 6.
— Major J. Stamper. Nekr. 6, 7.
— General-Intendant F. Edler v. Caucig.
7, 8.
— Erzherzog Albrecht-Denkmal. 8, 13,
15, 17; — die Enthüllung. 18.
— F. M. L. A. Ritter v. Maurer. Nekr.
8.
— F. M. L. J. Ritter v. Zalewski. Nekr.
8.
— Radetzky. 9.
— Generalauditor E. v. Sauer-Csakv.
Nekr. 9.
— F. M. L. V. Müller Nekr. 10.
— Admiral Knorr (Rücktritt). 11.
— G. d. C. Erzherzog Ernst. Nekr. 12.
— F. Z. M. F. Freiherr v. Philippovich
(25jährig. Inhaber- Jubiläum). 12.
— F. M. L. F. Heller Ritter v. Hell-
heim. Nekr. 12.
— Oberst L. Crasbeck von Wiesenbach
Nekr. 12
— Alte 'Neustädter (vom Jahre 1849 1.
12.
— (K. und k.) Erinnerungsmedaillen. 12.
— F. Z. M. Fabini (commandirender
General in Prag). 13.
— F. M. L. H. v. Pokorny (comman-
dirender General in Kaschau). 13
— F. Z. M. Graf Grünne. 13.
— F. M. L. F. Schönaich. 13.
Oberst A. Ritter v. Odrowaz. Nekr. 13
— Oberst A. Szaskiewicz (der neu«:
k. und k. General-Pionnierinspecton
14, 15.
— F. M. L. V. Habiger. Nekr 15.
— Oberst J. v. Wenz. Nekr. 15.
— F. M. L. C. Ritter Mathes v. Bila-
bruck. Nekr. 16.
— Hauptmann A. Kopal. Nekr. 16.
— Kaiserdenkmal in der Marburg«
Cadetenschule. 17.
— F. M. L. E. v. Hoffmeister. Nekr. 17.
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XCIII
Militär-Zeitung. F. H. Erzherzog Albrecht
als Feldherr. 18.
- F. M L. E. Frank. Nekr. 18.
- G. M. W. Pilati. Nekr. 18.
- Major R. Höger. Nekr. 18.
- Oberst A. Slaraeczka. Nekr. 18.
- Oberst F. Oehl. Nekr. 19.
- Erinnerungen eines österreichischen
Ordonnanzofficiers aos dem Feld-
zuge 1812 (Be»pr.). 19.
- G. d. C. Graf L. Sternberg (50jähr.
Jubiläum als Besitzer des Maria
Tberesien-Ordens-Ritterkreuzes). 20.
- Der Held von Fachoda (Major Mar-
cband). 20.
- Oberst P. Miskov. Nekr. 20.
- Das Grab des Leonidas. 21.
- Oberst J. Ritter v. Wittas. Nekr. 21.
- G. M. Oberkamp. Nekr. 24.
- General Graf Kawakami. Nekr. 24.
Armeeblatt. Die Theresienritter vor
50 Jahren. 1.
- Der Schöpfer des k. nnd k. Arsenals.
( Aas dem Leben weiland des F. Z. M.
Freiherr v. Angustin) Forts.). 2—4.
- Cavalleristische Reminiscenzen, von
A. K. 2—6.
- Das Monument (des F. Z. M. C. R.
Freiherr von Ellrichshausen) auf der
Präger Marienschanze. 3.
- Ein österreichischer Krieger (F. Z. M.
Herzog von Württemberg). 4—6.
- Oberstlicntenant C. Fürst zu Lichten-
stein. Nekr. 4.
- General - Auditor M. Damianitsch.
Nekr. 5.
- Capitaine Telpe. Nekr. 5.
- F M. L. ßaron H. Pittel. Nekr. 6.
- Oberstlieutenant Naske. Nekr. 6.
- Ober-Indendant Wank. Nekr. 6.
- General-Auditor Damianit>ch. (Ein
Nachruf.) 7.
- F. Z. M. R. Freiherr von Merkl
(50jährig. Dienstjubiläum). 7.
- „Kreuz und Schwert" (Bespr.). 7.
- „Fremde Fürsten im Habsbunjs
Heere" (Bespr.). 7.
- Oberstlieutenant A. v. Preu. Nekr. 8.
- Der älteste „Neustädter" (Leopold
Keichsritter v. Blumencron). 9.
- General-Auditor v. Sauer - Csäky.
Nekr. 10.
- Die militärische Ausrüekun£ bei der
Bestattung des Präsidenten Faure.
10.
- Erzherzog Albrecht-Penkinal. 10, 16,
17, 19, 20; — Enthüllung. 21.
• Major R. Rigclt». Nekr. 10.
Major W. Hovorka. Nekr. 10.
Armeeblatt. General Deila Roccas Me-
moiren. 11.
— F. M. L. V. Müller. Nekr. 11.
— Ein Scheibenschiessen von Anno da-
zumal (Feuilleton). 11—14.
— Major J. Maudry. Nekr. 13.
— G. d. C. Erzherzog Ernst. Nekr. 14.
— Die 1858er Neustädter. 14.
— F. Z. M. F. Freiherr v. Philippovic"
(25jähriges Inhaber-Jubiläum). 14.
— Oberstlieutenant C. Weyer, Edler v.
Nekr. 14.
— F. Z. M. L. Fabini (commandiren-
der General in Prag). 15.
— F. M. L. H. v. Pokorny (comman-
direndender General in Kaschau). 15.
— Oberstlieutenant J. v. Schmidt.
Nekr. 15.
— Capitaine W. H. Bechler (amerik.
Marine-Attache* in Wien). 16.
— General G. Blondin (40jährig. Dienst-
jubiläum). 16.
— Der neue (k. und k.) General-Pion-
nier-Inspector (Oberst A. Szaszkie-
wicz). 17.
— Oberst von Wenz. Nekr. 17.
— Das Hentzi-Denkmal (in Budapest).
17, 18.
— Der „Neustädter" Esterhäzy. 18.
— F. M. L. C. v. Mathes. Nekr. 19,20.
— Carl und Albrecht v. Österreich, von
0. Teuber. 20.
— Hauptmann A. Kopal. Nekr. 20.
— G. M. W. v. Pilati. Nekr. 21.
— Die Kaiser-Denkmals-Enthüllung in
Marburg (Steiermark). 22.
— Sammlung hervorragender tapferer
Thaten der Mannschaft des k. u. k.
.35. Infanterie-Regiments (Bespr.). 23.
— Der neue Commandant des (k. u. k.)
9. Arrneecorps (F. Z. M. E. Merta).
24.
— Der älteste Theresienritter (G. d. C.
L. Graf Sternberg). 24.
— F. M. L. L. v. Wetzer (Mitglied der
kais. Akademie der Wissenschaften
zu Wien). 25.
— Erinnerungen eines österreichischen
Ordonnanz-Officiers aus dem Feld-
zuge 1812 (Bespr.) 25.
— Cardinal Franz Graf Schonhorn. Nekr.
26.
— Vor Venedig (1848). von Hauptmann
.1 M u c ha. 26.
— D< r „Neustädter" senior (lütter von
Blumencron), von 0. Teuber. 27.
— Kaiser Franz bei Watrrain 28.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Storia di Perasto (Bespr.). 2.
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Cl V
iahrbüoher für die deutsche Armee und
Marine. „Zum Friedrichstage u. Fried-
rich der Grosse und Lessing, von
G. Geest. Jänn.
— Albrecht von Roon, preassischer
Kriegs- und Marine-Minister (Bespr.).
Jänn.
— Kriegsfahrten von Jena bis Belle-
Alliance. Erinnerungen (Bespr.).
Jänn.
— Wilhelm v. Doering, kön. preuss.
General-Major (Bespr.). Febr.
— Erinnerungen aus dem Leben des
General-Adjutanten Hermann von
Boyen (Bespr.). Febr.
— Briefe aus dem Feldzuge 1866 (an
die Gattin gerichtet von General
J. Hartmann) (Bespr.). Mär«,
— Herzog FriedrichWilbelm zu Mecklen-
burg. Lebensbild (Bespr.). März.
— Die Thätigkeit Moltke's als Chef des
Generalstabes, von Oberstlieutenant
Baris so w. April— Juni.
— Aus dem Leben König Karl's von
Rumänien (Bespr.). April.
— Der bayerische Soldat im Felde
(Bespr.). April.
— Tagebuch des königl. westphälischen
Lieutenants F. L. Wagner aus den
Jahren 1809 bis 1813, von H.H e i in ke-
Duderstadt. Mai.
— Direetorium, Consulat und Kaiser-
reich 1795 bis 1815 (Bespr.). Mai.
— Von den fürstlichen Titeln, welche
Kaiser Napoleon seinen Marschällen,
Generalen und Ministem verlieh.
Juni.
— Lord Kitchener von Khartum. Juni.
— General Eurico Deila Rocca 1807
bis 1870 (Bespr.). Juni
— Prinz Admiral Adalbert, ein Vor-
kämpfer für Deutschlands Seemacht
(Bespr.). Juni.
Militär - Wochenblatt. Paradejubiläum
(2. December 1848-1898 in Öster-
reich! 1.
— General Fadjejew. Nekr. 5.
— Meine Erinnerungen an den 16. Au-
gust 1870, von Ober - Stabsarzt
Dr. Wolf. 10.
— Geheimer Kriegsrath Dr. J. A. Kau-
pert. Nekr. 17.
— Der älteste lebende Neustädter
(Leopold Reichsritter v. Blumencron).
31.
— Erzherzog Albrecht-Denkmal. 31.
— Erklärung (betreffend den verstorbe-
nen G. d. I. Graf. Caprivi). 37.
Militär-Wochenblatt. Napoleon I. und der
persönliche Muth. 38.
— (Frankreichs) Kriegsminister Kram
44.
— Memoire* du göneral Baron de Mar-
bot (Beepr). 49; — Erklärung 56.
— Wilhelm Grebe (decorirt mit der
amerikanischen grossen goldenen
Tapferkeitsmedaille). 49.
— Heinrich VII. Prinz Reuss (50jahr
Dienstjubiläum). 50.
— Das Hentzi-Denkmal (in Budapest i
50.
— Der russisch-englische Streit um
die chinesische Nordbahn. 51.
— Prinz Heinrich als Feldherr im
Siebenjährigen Kriege (Bespr.). 55
— (Das Kreuz der Ehrenlegion im)
Wappen der Stadt Dijon. 56.
— Slatin Pascha. 57.
— (Italiens ) neuer Kriegsminist «^Gene-
ral Mirri). 57.
— (Italiens) neuer Marineminister (Con-
tre-Admiral Bettolo). 57.
— Eine Bemerkung zu den Tagebüchern
Heinrich de Catts. 58.
— Kriegsminister de Galliffet (Frank-
reich). 58.
— „Souvenir francais". 59.
— Der älteste Soldat des k. und k.
Heeres (Militär-Oberthierarzt S. Nen-
mann). 62.
Allgemeine Militär - Zeitung. Die Ent-
hüllung des „Iltis" - Denkmals in
Shangai. 2, 3.
— Die englische Schlachtenmalern]
Lady Butler. 3.
— Oberstlieutenant v. Egidy. Nekr 4
— Ein Friedens-Verein vor 50 Jahren.
5.
— Professor E. Gurlt. Nekr. 6.
— 50 jähriges Inhabersjubiläum de?
Kaiser Franz-Garde-Grenadier- Regi-
ments Nr. 2. 6.
— Napoleon1* I. Tagebuch von St. He-
lena (Bespr.). 9.
— Prinz Louis Ferdinand von Preus>en
(Bespr.). 10.
— Äusserungen Napoleon's auf St, He-
lena (Bespr.). 10.
— Die deutschen Burgbauten und di^
Pflege ihrer Ruinen. 12.
— Graf Leo Caprivi. Nekr. 13.
— G. Lt. Freiherr v. Diersburg. Nekr
13.
— Noch einmal Graf Leo Caprivi. 14,
15.
— Der bayerische Soldat im Feld:?
(2. Aufl.) (Bespr.). 16.
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xcv
Allgemeine Militär-Zeitung. Cäsar's zweite
Brückenfestung zwischen Urmitz und
Weissenthurm. 17.
— Lelieut.-colonel Henry — ?— (Bespr.).
17.
— General Deila Rocca 1807 bis 1870
(Bespr.). 18, 25, 44, 45.
— Das Grab des Mahdi in Khartum. 21.
— G. Lt. C. E. v. Kirchner. Nekr. 26.
— Aus dem Leben König Karl's von
Rumänien (Bespr.). 26.
— Die Kaiser Wilhelm-Rast bei Rezon-
ville. 28.
— Briefe des Herzogs Wilhelm von
Württemberg aus dem Feldzuge
1870/71. 29 -32.
— Deutschland im Elsass, von H.
v. Pfist er- Schweighusen. 31.
— G. M. v. Herget's ÖOjähriges Dienst-
jubilaum. 32.
— Peter der Grosse nach neuen Ur-
kunden (Bespr ). 32.
— Trugen die Spartaner einen Schnurr-
bart? 33.
— Der Austritt des Rittmeisters Blücher
aus dem preussischen Heere (1773).
34, 35.
— Die Kaiserbilder im Römer zu Frank-
furt a. M. 36, 37.
— Vom Pastorssohn zum Fürsten(Bespr.).
37.
— Mit Schwert und Pflug in Deutsch-
Südwestafrika (Bespr.). 39.
— Die Feier von Suworow's 100. Todes-
tag in Russland. 40.
— Hohenzollern- Jahrbuch. 2. Jahrgang
(Bespr.). 40.
— Die Feier des 200jährig. Geburts-
tages Zieten's in Rathenow. 40.
— Zur Erinnerung an den F. M. Grafen
Albrecht von Koon (Bespr.). 41.
— Eine Zieten - Gedächtsnisfeier zu
Wustrau. 42.
— Zur Erinnerung an Major L Winkler,
von F. v. der Wengen. 44.
— Die Erwerbung der Carolinen-Inseln
durch das Deutsche Reich. 45.
— Der Kaiser (Wilhelm II.) und die
historische Waffenkunde, von W. H.
Sa enger. 45.
— Napoleon I. als Schüler. 50,
— Ein Andenken an Waterloo. 50 - 52,
— Prinz Karl ▼.Lothringen, von S t i e v e-
Zabern. 53-5«
Deutsche Heeres-Zeitung Ein deutscher
Seeofficier (Bespr.). .'}.
— Stammtafel des preussischen Königs-
hauses (Bespr.). 13.
— Bismarck in der Caricatur (Bespr 1. 35.
Oeutsohe Heeres-Zeitung. General Deila
Rocca, 1807 bis 1870 (Bespr.). 35.
— Prinz-Admiral Adalbert (Bespr.). 38.
— General Nicola Marselli. Nekr. 41.
— Alfred Krupp, von Oberstlieutenant
F. Mariani. 42, 43.
— Carl v. Francois. Ein Soldatenleben
(Bespr.). 45.
— Das Werk Friedjung's: „Der Kampf
um die Vorherrschaft in Deutsch-
land, 1859 bis 1866" (in dritter Auf-
lage). 45.
— Prinz Louis Ferdinand von Preussen
(Bespr.). 45.
— Graf Albrecht von Roon, preussischer
Kriegs- und Marine-Minister (Bespr.).
48.
— Vom Pastorssohn zum Fürsten (Be-
sprechung). 49.
— General Galliffet. 58.
— Ein italienischer General als Spion
verurtbeilt (General Giletta). 54.
— Decorirte Städte (in Frankreich). 54.
Internationale Revue. Wilhelm v. Döring,
kön. preuss. Generalmajor (Bespr.).
März.
Wojennij Sbornjik. Moltke als Stratege,
von W. Borissow. April.
— Suworow's Bildnisse, von Oberst S.
K o s 1 o w. Juni.
Artillerijskij Journal. Hauptmann A. N.
Korolkow. Nekr. April.
— G. d. A. S. K. Karainski. Nekr Mai.
Aruiejnlj Sbornjik. Oberst R. Schmidt,
Nekr. 1.
L'echo de I armee. Le colonel Detalle. 1.
— Lea compagnons de Marchand. 3,
23—25.
— Le gt^neral Lambert. 6.
— La mort du president (Felix Faure).
8, 9, 11.
— Le nouveau president (M. Loubet). 9.
— Le capitaine La Tour d'Auvergne
(revue). 9.
— Le lieutenant Mizon. Neurologie. M.
— Le gene'ral Pennequin. 14.
— Le sergent Koul' Ery. 14.
— Nos htiros africains. 16.
— Les memoire* d'un Veteran (revue).
16.
— Le colonel Froment. Ndcrol. 17.
— Le capitaine Lebrun-Renaud. 20.
— Le gene'ral Gallieni. 22, 23.
— Le sergent Poittevin. 22.
— Le counuandant Marchand. 23, 25,
26.
— Le ge'n^ral marquis de Galliffet 26.
— Le general Bourget. Necrol. 27.
— Le general Dodds. 27.
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XCVI
L'eoho de l'armee. Le monument de Dupuy
de Löine. 27.
Le progres militalre. Le genöral Chev-
roton. Necrol. 1.901.
— Le colonel Derigny. Necrol. 1.901.
— Ernest- Emile de Bassompierre. Nöcr.
1.901.
— Le lieut.-colonel Garnier de Villes-
bret. Neurologie. 1 902.
— Le general Montaudon. Necrol. 1.903.
— Le gene'ral Godfroy. Necrol. 1.903.
— Le colonel Rousseau Necrol. 1 903.
— Le sous-intendant mil. Descrimes.
Neurologie. 1.903.
— Le lieut.-colouel Barthoi. Necrol.
1.903.
— Le chef de bataillon Roger. Necrol.
1.903.
— Le chef de bataillon Bernhard. Necr.
1.903.
— Le general Annenkoff. Necrol. 1.903.
— Le medecin principal Morand. Necr.
1.904.
— Le lieut.-colonel Devaax. Ne"cr. 1.90").
— Le lieut.-colonel Puig. Necrol. 1.905.
— Le general Lafouge. Necrol. 1.906.
— Le contre-amiral de Tayolle. Necr.
1.906.
— Le colonel Euller. Necrol. 1.906.
— Le lieut.-colonel Clinchard. Necrol.
1.906.
— Le general Swiatopolk Mirsky. Necr.
1.906.
— Le ehef d'escadrons Pe"ricaud. Necr.
1.907.
— Le garde d'artillerie Zimmer. NCcr.
1.907.
— Le general de Caprivi. Nerr. 1.907.
— Correspondance du general de Boyen.
1.908.
— Le lieut. - colonel James. Necrol.
1 .908.
— Le lieut.-colonel De Camboles. Necr.
1 OOS
— Le lieut. - general Bnuvet. Necrol.
1.908.
— „La Force u (roman historique mili-
taire du temps du premier Empire)
(revue). 1.908.
— Le chef de bataillon Roucouks. N«*cr.
1.909.
— Le prinee Napoleon Charles Bona-
parte. Necrol. 1.909.
— La mort du president Felix Faure.
1.910.
— Napoleon chef d'armee (revue). 1.910.
— Iie p-'neral Bittard des Portes. Necr.
1.910.
— Le eolone] Parisot. Necrol. 1.910.
Le progre8 militalre. Le capitaine Goulv.
Necrol. 1.910.
— Le lieut.-colonel de Preu. Necrol.
1910.
— Le general Lacoste de l'Isle. Ne'crol.
1.911.
— Le lieut.-colonel Bosler. Neurologie.
1911.
— Le lieut.-colonel Maitre. Neurologie.
1.911.
— Le commandant Beaumont. Ne'crol.
1.911.
— Marchand (revue). 1.911,
— Au cours de la vie (souvenirs du
colonel Thoraas) (revue). 1.911.
— Souvenirs d'un officier d'ordonnanc*
pendant la guerre turco-russe de
1877 bis 1878 (revue). 1.912.
— Le gönäral de Grimaudet de Roche-
bouet. Necrol. 1.912.
— Le göneral Durrmeyer. Nöcrol. 1.912.
— L'officier d'adrainistration Simon de
St-Sauveur. N6crol. 1.912.
— Le controleur Vivensang. Neurologie.
1.913.
— Le colonel Tournier. Ne'crol. 1.913.
— Le general Miquel de Riu. Necrol.
1 914.
— Le colonel Poncet. Ne'crol. 1.914.
— Le colonel Houeix de la Brousse.
Ne'crol. 1 914
— Le lieut.-colonel Rambaud. Necrol.
1.914.
— Le chef de bataillon de la Hogue.
Necrol. 1.914.
— Le medecin-major Bouchard. Ne'crol.
1.914.
— La Tour d'Auvergne (revue). 1 915.
— Le general Desandre. Necrol. 1.915.
— Souvenirs d'un ex-commandant des
grenadiers de la vieille garde
1812/13) (revue). 1.915.
— Le contre-amiral Chauvin. Necrol.
1916.
— Le lieut.-colonel Cossoo. Necr. 1.916.
— Le chef de bataillon Samion. Necrol.
1.916.
— Edouard Montioc. Nerrol. 1 916
— Le general Bruno de Witte. Ne'crol.
1.916.
— Le lieut.-colonel Le Bouteiller, Necr.
1 917.
— Le chef de bataillon Gailhardon Necr.
1.917.
— Le medecin-major Morgon. Necrol.
1.917.
— Le capitaine Cassaring. Necrolouie.
1 .918.
— Le general Levy. Necrol. 1.919.
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xc?u
Le progres miliialre. Le veterinaire
Corroy. Nöcrol. 1919.
— Le commandant de Pracomtal. Necr.
1 92S.
— Le major Homps. Necrol. 1.923.
— Le genöral Rozat de Mandres. Necr.
1.924.
— Le lieut. - colonel Verchere Carre.
Necrol. 1.924.
— Le Heut. - colonel Brunei. Necrol.
1.925.
— Le lieut. -colonel Gautreau. Necrol.
1.925.
— Le lieut- colonel Daily. Necrologie.
1.925.
— Le chef de bataillon Gargam. Necr.
1 925, 1.926.
— Le chef d'escadron Patureau. Necr.
1.925.
— L'adjoint du genie Chretien. Necrol.
1 925.
— Costumes vrais (militaires) (revue).
1 9.'5.
— Le colonel Chaussee. Necrol. l.92fi.
— Le colonel Le Bourg. Necrol. 1.926.
— Le capitaine Michel Necrol 1.926.
— Le medecin-major Sibut. Necrologie.
1.926
— Abd-el-Kader (revue). 1.926.
— Le colonel Bardonnaut. Neurologie.
1.927.
— Le chef de bataillon Anbert. Necr.
1.927.
— L'aga Ben Omar. Necrol. 1.927.
— L'offlcier d'administration Voinchet.
Necrol. 1.927.
— Le Roi de Rom (revue). 1.927.
— Le veterinaire Laborie. Nöcrol. 1.928.
— L'offlcier d'administration Breard.
Necr. 1.928.
— Memoires d'un soldat-ordonnance (du
second Empire) (revue) 1.929.
— Le lieut.-colonel Roussel. Neurologie.
1929.
— Le lieut.-colonel Galle. Neurologie.
1 929.
— Le colonel Gobert. Necrol. 1 930.
— Le colonel Carpentier. Necrol. 1.930.
— Le chef de bataillon 8amson. NCcr.
1.930
— Le chef d'escadron Blesseau. Necrol.
1.930.
— Le controleur d'armes Roux. Necrol.
1.930.
— Le general Dalmas de Lapörouse.
Necrol 1.931
— Le lieat-colonel Ferry. Necrol. 1.931.
— Le chef d'escadron Ollivier. Necrol.
1.931.
Le progret milrtaire. Le lieut.-colonel
Bourotte. Necrol. 1.984.
— Le lieut.-colonel Antoine. Necrol.
1934.
— Le medecin -major Rueff. Necrologie.
1.934.
— L'arcbange des batailles (Saint Michel)
(revoe). 1.934.
— Le gener&l Moreau (revue). 1934.
— Le general de Benoist. Necrologie.
1.935.
— Le colonel Bardol. Necrol. 1.985.
— Le chef de bataillon Lorette. N6cr.
1.935.
— Le chef de bataillon Hervieu Necr.
1.935.
— Le capitaine Hitier. Necrol. 1.935.
— Le medecin-major Bienvenue. Necr.
1.986.
— Le capitaine Jacqoelin. Necr. 1 936
— Le capitaine Richard. Ne'crol. 1.936.
— La Croix de la Lägion d'honneur
dans les armoiries de la ville de
Dijon. 1.937.
— Memoires du comte de Charagnac
(ecrite en 1695) (revue). 1.937.
— Le general Gallieni. 1.938.
— Le commandant Marchand. 1.988 —
1.941, 1943 bis 1.945.
— Le g<*n6ral Dupas (1761-1823)
(revue). 1.938.
— Le genöral de Gaway Necr. 1.939.
— Le medecin principal Belleau. Necr.
1.939.
— La capitaine La Tour d'Aovergne
(revue). 1.939.
— Le capitaine Jourdan. Necrol. 1.940.
— Le capitaine C. J. Descat. Ne'crol.
1.940.
— Le capitaine Berger. Necrol. 1.940.
— La statue d'Hippolyte Larrey (au
„Val-de-Gräce). 1.942.
— Le capitaine Masclet. Ne'crol. 1.942.
— Le general von Meerscheidt-Hülles-
sein. 1 943.
— Le colonel Aron. Necrol. 1.943.
— Le lieut.-colonel Fiot. Necrol. 1 943.
— Le colonel Lednze. Necrol. 1.944.
— Le correspondants secrets de
Louis XVIII soas le consulat (revue).
1.945.
— Le lieut.-colonel Lederne. Necrol.
1.945.
— Conspiration du Chevalier de Rohan
(sous Loois XIV). 1.946.
— Le colonel de Meneval. Necr. 1.946.
— Le chef de bataillon Lantheaume.
Necrol. 1.946.
— Le general Bourget. Necrol. 1.947.
7
Organ -ler milit.-wi«tus(-Laftl. Viniuc LIX. Band. \W>J. Rcpertorium
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xcvni
Le progres militaire. Le colonel Clerget-
Vaucouleurs. N6cr. 1 947.
— Le capitaine Sibeud. Necrol. 1.947,
1.948.
— Le major Fauchon. N6crol. 1.948.
— Le g6n£ral Robillard. Necrol. 1.949.
— Le g6ne>al Leoor. Necrol. 1.949.
— L'intendant mil. D'Huc de Monsegou.
Necrol. 1.949.
— Souvenirs d'un officier d'^tat-major
1870—1888) (revue). 1.950.
— Le colonel Stahl. Nöcrol. 1.950.
— Le chef de bataillon Rispaud. Necr.
1.950.
— Le chef de bataillon Thenard. Necrol.
1.950.
Journal des sciences militaires. Napoleon
chef d'armee (revue) Jänn.
— Carnet d'etapes du dragon Marquant
(1792) (revue). Jänn.
— Le Grand Fr6deric, par le colonel
B o u r d e a u (suite). Febr , März, Mai,
Juni.
— Souvenirs d'un officier d'ordonnancc.
- - Guerre turco-russe de 1877/78
(revue). März.
Le general de division Kellermann
(ans VII — XI) (revue). März.
— Histoire complete de Mac-Mahon,
marerhal de France, Duc de Magenta
(revue). März.
— Correspondance in^dite du gen^ral-
major de Martange (17f>»>— 1782>
(revue). Mai.
— Sainte Helene (revue). Mai.
— Le F. Z. M.Guillaume duc de Württem-
berg (revue). Mai.
— Le general Dupas (1792-1813)
(revue i. Mai.
— Jeanne d'Arc (revue). Mai
— Le göneral Anie\l« e de La Harpe
(revue). Mai
— Memoires du .sergent Bourgogne
1812 — 1813) revue. Mai
— Un general de l'Armee d'Italie. —
Serurier (1742-1819) (revue). Mai.
Revue du cercle militaire. Napoleon chef
dannee (revue). 1.
— Jims de pondre" (revue). 1.
— La question d'Orient depuis ses ori-
trines jus.iu'a no.s jours (revue). 2.
— Le capitaine 'IVlpe. Neepd. 3.
— La mort du pr. sident Kelix-Faure. 8.
— Le capitaine La Tour d'Auvergne
(reVUe). 8.
— Keeit* d'histoire contemporaine (re-
vue). 8
— Saiute-Helene. journal inedit (revue).
11
Revue du cercle militaire. Le colonel
Combos (revue). 12.
— Souvenirs d'un officier d'ordonnance,
1877/78 (revue). 12.
— Le ge'ueral Amedee de la Harpe
(revue). 13.
— Guillaume II (revue). 13.
— Abd-el-Kader (revue) 15.
— Souvenirs du lieut -general vieomte
de Reiset (revue). 15.
— Dictionnaire historique et biographi-
que de la Revolution et de l'Empire
(1789—1815) (revue). 15.
— Le raonument au general Ladmirault.
18.
— Jeanne d'Arc (revue). 18.
- L'empereur (Napoleon I«*) intendant.
19.
— Le general Loizillon. Ne>rol. 19.
— Le centenaire de Suvorov (en Russie).
19.
— Le gene>al Dupas (1792—1813)
(revue). 20.
— Histoire general du IVe siecle ä nos
jours (revue). 20.
— La ville de Dijon de'core'e. 21.
— Souvenirs d'un aide-major allemand,
16 aout 1870 ( revue). 22, 23.
— Le general Moreau (1763-1813)
(revue i 22.
— Memoires du temps de Louis XIV
(revue). 22.
— Les colonics pendant la Revolution
(revue) 22.
— Le general de Ganay. Necrol. 23.
— Cession des Carolines ä l'Allernttgne.
23.
— Roi de Rome et duc de Reichstadt
(1811—1832) (revue). 23
— Une statue au baron Hippolyte
Larrey (au Val-de-Grace). 24.
— Le duc dAumale (revue). 24.
— Serurier (1742 — 1819) (revue). 24
— Une statue ä l'amiral Jaures la Graul-
het. Turn). 25.
Revue militaire. Souvenirs d'un officier
d'orilonnance (guerre turco-russe,
1S77 78) (revue). 857.
— La jeunesse de Napoleon. — Toolon
l revue). 857.
— S. rurier (revue). 858.
— Mfinoires du eomte de More (1758 —
1837) (revue). 858.
— Sainte-Helene, Journal inedit, 181» —
ISIS (revue). 859.
— Lettres inedites de Napoleon Ier
(revue i. S.V.*
— Louis XVIII et le due Deca^ea
( 1 S 1 r> — 1*20) (revue). 859.
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XC1X
Revue militaire. Le genial Dupas
(1712-1H13) (revue). 859.
— Le g6i.6ral Moreau (1763—1813)
(revue) 859.
— Abd-El-Kader (revne). 859.
— Correspondance inödite du general-
roajor de Martange (revue). 859.
— Le capitaine La Tour d'Auvergne
(revue). 8"*9
Revue d'artillerie Histoire complete de
Mac Mahon, maröchal de France,
duc de Magenta (revue). Jänn.
— Le general de Grimaudet, comte
de Rochebouet. Necrol. März.
— Le g6ne>al Jouart. Necrol. April.
— Les deux g£n6raux Cavaignac (1808
a 1848) (revue). Mai.
Revue de cavalerie. Espagne (Le general),
par le capitaine Gilbert (suite).
Jänn. Febr.
— Le colom.1 de Derigny. Necrol. Jänn.
— Le g^neral Lafouge. Necrol. Febr.
- Le general Lacoste de l'Isle. Necr.
Febr.
— Un hussard de quatre-vingts ans
(le capitaine Francois Jantzon), par
F. Bouvier. März.
— „La Force- l roman historique mili-
taire du temps de Napoleon) (revue).
März.
— Le general Rozat de Mandres. Ndcrol.
April.
-• Le general Loizillon. Necrol. Mai.
— Le general H. de Benoist. Necrol.
Mai.
— Le general de Ganay. Necrol. Juni.
Rivista militare italiana. Luigi Blanch
e Tevoluzione della scienza della
guerra, pel maggiore E. Rocchi. 1.
— Le vie militari romane ehe passavano
per Firenze, pel maggiore T. Guar-
ducci (tine). 1.
— La questione macedone. 1, 3.
— Da Ümdurmau a Fuah>da. Ricordi
di un ufticiale d'artiglieria toglese.
2.
— Perehe sia stata grande Veneria. 2.
— Sebastiano Veniero (recensione).
— II generale S, Zanelli. Necrol. 2.
— 11 capitauo Imperiale Cinuzzi e l'opera
sua, per G. Bargill i. 4.
— Pellegrino Rossi e la rivoluzione
roiuana >u documenti nuovi (recen-
Bione). 4.
— Federico il Grande e Lessing. 4.
— Diomede Carata, uomo di statu e
scrittore del secolo XV0 (recensione i.
8.
— Alfredo Krupp (recensione). 8.
Rivista milttare italiana II generale N.
Marselli. Necrol. 9.
— Sul Mincio (1859) (rimembranze). 9.
— Un generale dell" armata d'Italia
(Serurier) (recensione). 11.
— II tenente Giovanni Graziadei (recen-
sione). 11.
— Ricordi della guerra del 1870/71. 11.
— Napoleone e Moltke. 11.
— Ricordi di un ufficiale della fanteria
di marina (recensione). 12.
— L'attivitä di Moltke, quäle capo di
stato maggiore. 12.
L'esercito italiana. II conte E. Garin
di Cocconato. Necrol. 1.
— II generale E. Testafochi. Necrol. 1.
— II monumento di Garibaldi a Digione.
2
— I Giacobini di Roma 1791 — 1798)
(recensione). 2.
— 11 commendatore E. Buonajuti. Necr.
2.
— II maggiore F. Cornacchia. Necr. 2.
— II tenente colonnello G. Caccia.
Necrol. 2.
— La fine d'una nave storica (la fre-
gata austriaca BNo?ara"). 3.
— II tenente colonnello A. L. Boccanera.
Necrol. 3.
— II tenente colonnello Morra di Car-
penea. Necrol. 4
— II tenente colonello P. Valaperta.
Necrol. 4.
— II generale S. Zanelli. Necrol. 5, 7.
— II colonnello B. Vietti. Necrol. 6.
— II colonnello G. Bianchi d'Espinosa.
Necrol. 5.
— II tenente colonnello G. B. Almici.
Necrol. 5
— II conte L. Pedroli. Necrol. 7.
— 11 monumento a Carlo Alberto fin
Roma). 8.
— II maggiore S. Bronziui. Necrol. s.
— Monumento al generale Alberto La-
marmora. 10.
— II tenente colonnello A. Pifteri. Necr.
10.
— II maggiore G. Lavizzari. Necrol. 10
— II maggiore G. Calosi. Necrol. 11
— II generale Annenkow. Necrol. 1 1, 13.
— Le ceneri di Cristol'oro Colombo.
— Napoleone Berzaghi. Necrol. 13
— II tenente colonnello A. Fanti. Necr.
14
— II colonnello L. Lamponi. Necr. IG.
11 conte Caprivi. Necrol. 17.
— II generale F. Bovati. Necrol. 17.
— II principe Alfredo Alcssandro di
Sa^onia-Coburgo-Gotba. Necrol. 18.
7*
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Leserclto Itallano. U principe Carlo
Bonaparte. Necro). 2ÜL
— II eolonnello G_ de Lorenzi. Necrol.
20..
— II eolonnello P. Bianchi. Necrologo.
20.
— II tenente eolonnello A. Garassiti.
Necrol. 20.
— H preaidente Felix Fanre. Necr. 2JL
— II eolonnello medico Aime Pavlo.
Necrol. 22,
— 11 tenente eolonnello medico Galloni.
Necnol. 22,
— Emil o Loubet (il nuovo presidente
della Repubblica francese). 23
— II generale medico D. Borooe. Necr.
24.
— L'esistenza d'un trattato anglo-te-
desco. 2jL
— II generale Grimaudet de RochebouPt.
Necrol. 2L
— II conte Bernardo Rechberg. Necrol.
2L
— II generale E. G. Woods. Necr. 2L
— II maggiore A. Malacarne. Necr. 22,
— Moosignor Valerio Anzino. Necr. 2iL
— II generale F. Bava-Beccaris. 2LL
— D maggio re G. Zuccbi. Necrol. 32*
— II tenente eolonnello G. Picasso.
Necrologo. %L
— II maggiore C Pozzo. Necrol. 32,
— II generale S. Mainoni d'Intignano.
Necrol 33, 3JL
— II eolonnello A Paganini. Necrol.
33, M,
— L'ammiraglio Knorr. 3-5-
— II eolonnello L. Artonu Necrol. 35
— Raffaele Cadoma e la »mpagna del
1849 37.
— II canonico Giovanni Lanza. 3L
— Luigi Ranzi. Necrol. 32,
— Lazzaro Gagliardo. Necrol. 3M,
— B. Emanuele Maineri. Necrol. 38,
— II maggiore A. Fanti. Necrol. 3S,
— II generale G Paroccbia. Necrol. 3iL
— Convenzione anglo - francese per
l'Africa. 3iL
L'arciduea Erneeto. Necrol. 41, 4JL
— II colonnello L. Questa. Necrol. 4X
— II soldato Pigozzi durante la sna
prigionia in Africa (recensione). 42,
— 11 maggiore S. E. Nodari. Necrol.
42,
— II generale C. Marro. Necrol. 42,
— II maggiore C. Molineris. Necr. A4,
— II capituuo G. Uro. Necrol. 4JL
— U coluniiello A. Borsari. Necr. 45.
— Suor Luisa (E. Benoi). Necr. 45, lü
Rlvlsta d'artlglleria egenlo.AlfredoKrupp
pel tenente eolonnello F. Mariani-
Februar.
Journal of the Royal United Servioe In
stitution. Charles XII. 's Treatment
of Lieut.-General Baron Peikel, bv
Ch. Dalton, Esq. 253.
— Life of Admiral Lord Lyons; — Me-
moire of Sir Astley Cooper Key
(review). 255.
— The British Marshalate, 1805—1855.
by Ch. Dalton, Esq. 256,
— A History of British India (review).
25&
Proceedlngs of the Royal Artillery In-
stitution. Major-General C. W. Bowie
Necrol. L
— Major-General L. IL Denne. Necrol. L
— Lient.-Colonel F M. E. Vibart.Naer.1.
— Major- General Schlunds Career in
the Brandenburg, English, Prussian
and Russian Artillery, by Ch. Dal-
ton, Esq. 5*
La Belgique militaire. Le general A. F.
Coupez. Ntfcrol. L44A.
— Le sous-intendant Seghers. Necrol.
1.441.
— L'intendant E. E. de Bassoropierre.
Necrol. LAU.
— Le goneral Lagere. Ne"crol. 1.443
— Le general Annenkoff Necrol. 1 444
— Le lieut. culone 1 Van Sulpler. Necr
1.444.
— Le lieut. A. Sterckx. Necrol. 1.445.
— Le general J. M. Bouyet. Necrol.
1.446.
— Memoire» du lieut -colonel A. Dut-
heillet de Lamothe, 1791—1856
(revue). 1.448.
— Le lieutenaut Kock. NCcrol. 1.449
— Le capitaine Adlerstrahle. 1.449.
— Le gCneral E. Bertrand. Nexrol.
1.449.
— Le capitaine A. Hore-Ruthven. 1.450
— (L'a^ronaute francais) Duruof. Necr.
1 450.
— Le major Stapleauz. Nexrol. 1450.
— Le general L. De Witte. N<Scr. 1 450
-- Guillaume Delange. Nöcrol. 1.451.
— Le g£ne>al J. van der Straten-Pont-
hoz. Nöcrol. 1.451.
— Le colonel E. De Bruyne. Necrol
1-451.
— (Un inonument a) Vercingdtoriz (<n
France). 1.452.
— Le general P. A. Libois. Necrol.
L45JL
— Le colonel J. A. Ucnrionnet. Necrol.
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CI
La Belglque milltalre. Heros congolais.
1 454.
— La loi de la civilisation et de la
decadence „essai biatorique" (revue). I
1455.
— Le cominaodant Van Haverbeke.
1.456.
— Lea reates de Joachim Murat. 1.457.
— Quelques heros du 112- (1789—1815).
L4S7_=1 459. 1.463.
— La däbandade. — Souvenirs d'un
volontaire inutile (derniere guerre
turco-grecqoe) (revue). 1.457.
— Le major von Zachistal. Neurologie.
1457.
G.Crard Cristel. Necrol. 1.458.
— Abd-el-Kader (revue). 1 4fiO.
— Le L"Mieral Demaziere. Neurologie.
1 460-
— Le ge'ne'ral Moseiii. Ne*crol. 1 461.
— Le sous-lieutenant Philippart. N6cr.
1 464.
— Auguste Henrard. Necrol. 1.464.
— Le capitaine P. F. Crockaert. N£cr.
1466.
— Le major Lammens. Ne'crol. 1.466.
Allgem. Schweiz. Militär-Zelturtg. Oberst-
lieutenant Dr. £. Zürcher. Nekr. 2.
— Major von Erlach. Nekr. 2,
— Oberstlieutenant v. Egidy. Nekr. 2.
— G. M. v. Thümen. Nekr. 2.
— Aus zwei Kriegen (1866 und 187Q/71).
Selbsterlebtes (Bespr) &
— Hauptmann E. Lardy. Nekr. IL
Zahl der Maria - Theresia - Ordens-
Ritter &
— Verurtheilung des (spanischen)Oberst
Martin. IL
— Der älteste Schweizer Oberst, Ami
Girard. iL
— Dr. A. Socin. Nekrol. 5.
— General Graf Caprivi Nekrol. &
Gen. -Lt. v. Schulz. Nekrol. 8,
— Oberst Poten. 8,
Oberst Dietler-Salchli. Nekrol. <L
— Oberstlieutenant P. Trainoni. Nekr.
Ö.
— Oberst E. Welti. Nekrol. ±
Vom Begräbnis des Präsidenten
Faure (deutsche Riesen). iL
— G. M. 0. v Knobluch. Nekrol. IQ.
— G. M. P. v. Löneschloss. Nekrol. 1£L
— General - Auditor 31. Damianitsch.
Nekrol. HL
— Oberst C. C. Ulrich-Naef. Nekr. LL
— Le ge'ne'ral Amödee de la Harpe
(Bespr.). 12,
— Oberstlieutenant E. v. Salis. Nekr.
12,
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Haupt-
mann G. A. v. Salis-Seewis. Nekrol.
12,
— General von Voigts-Rhetz. 16_.
— Oberst Hesse. Nekrol. HL
— G.-Lt. Kirchner. Nekrol. HL
— F. Z. M. Graf Grünne. 14L
— F. M. L. F. Heller von Hellheim.
Nekrol. 16, 1&
— Verstorbene deutsche Generale (die
G.-Lts. Natzmer v. Hagen. Kirchner,
v. Kretscbmann und G. d. A.
v. Dresky). IL
— Dragoner Stiepel. Nekrol. 12.
— Oberstlieutenant EL Cunz. Nekrol.
IL
Hauptmann E. v. Weck. Nekrol. IL
— F. M. L. J. Ritter v. Zaleski. Nekrol.
IL
— Jubiläum der Feuertaufe Königs
Albert von Sachsen (13. April 1849).
IL
— Emile Erckmann. Nekrol. 1JL
— Denkmal für Gordon. 18.
F. M. Prinz Herzog v. Cambridge.
12.
— Die Gebeine des Mah-H. UL
— G.-Lt. L. v. Falkenhausen. 2iL
— G. d L 0. v. Lindequist. 20,
— G.-Lt. B. Rothe. 2£L
— Armeekaplan Brindle. 2LL
— Oberfeldarzt Oberst Ziegler. Nekrol.
2L
— Hauptmann P. Esseiva. Nekrol. 22.
— Rittmeister Gross v. Gunten. Nekr.
22.
— Gen. M. Freiherr v. Biedermann.
Nekrol. 22,
— F. M. L. v. Hoffmeister. Nekrol. 22.
— Sir Charles Nairne Nekrol. 22.
— Salomon Landolt. Ein Charakterbild
(Bespr.). 23.
— Gen. Freiherr v. Falkenstein. Nekr.
23
— F. M. L. Ritter Mathes v. Bilabruck.
Nekrol. 2E.
— Major W. Bölke. Nekr 24.
— Eine Rechtfertigung des k. k. Feld-
zeugmeisters Haynau. 25,
— Erzherzog Albrecht-Denkmal (Ent-
hüllung). 2&
— Erinnerungen an Bourbaki, von J.
v. Scriba. 26, 2L
— Oberst W. de Crousaz. Nekrol. 2L
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie
Der Kampf um die Vorherrschaft in
Deutschland 185^—1866 (Bespr.). 2,
— Le gänäral Ame'dee de la Harpe
(Bespr) 2.
CII
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
Napoleon I, Tagebuch von Las Cases
(Bespr.). 4.
Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller
Waffen. Oberst E. Welti. Nekrol. 2.
— Le general Amedöe de la Harpe
(Bespr.). 5.
Revue mllltaire suisse. Le lieutenant
Lardy. Nöcrol. 1.
— Emile Welti. Nöcrol. 3.
— Deux jubilaires (autrichiens : les
Feldzeugmeisters R. baron de Merkl,
et J. baron de Philippovich). 4.
Revue mllltaire suisse. L'archiduc Ernest
Nöcrol. 4.
— Rctraite du general Bava - Beccaris.
4.
— Une pok*mique sur le gdne"ral Caprivi.
5.
— Le g£n£ral de Dresky. N6crol. 5.
— Le colonel A. Ziegler. Näcrol. 6.
— Le monument de l'archiduc Albert
(a Vienne). 6.
— Le genial N. Marselli. N<5crol. 6.
9. Allgemeine und Militär-Geographie. Völkerkunde. Reisebeschrei-
bungen. Terrain-Lehre und -Aufnahme. Kartenwesen. Mathematik.
Naturwissenschaften.
Streffleur's Österr. rallit. Zeitschrift.
Omdurman, von Slatin-Pascha
Febr.
— Die 08tafrikaoischen Inseln (Bespr.).
Febr.
— Eicenbahn; und Postcommunications-
karte von Österreich-Ungarn (Bespr.).
März.
— Orientreise des Kaisers v. Russland
1800/91 (Bespr.). April.
— Militär - geographische Skizzen von
den Kriegsschauplätzen Europas ( Be-
sprechung). April.
— Die strat-gische Bedeutung der
Schweiz (Bespr.). April.
— Über das deutsche Togoland (Bespr.).
Mai.
— Die österr. -ungar. Monarchie(Bespr.).
Mai.
Organ der milit. -Wissenschaft!. Vereine.
Artaria's Eisenbahn- und vPost-
Coramunicationskartc von Öster-
reich-Ungarn lWBespr.). LVIH.Bd.
1.
— «jen^ralkarte von West - Russland
nebst den österreichisch-ungarischen
und deutschen (Irenz^ebietenlBt-spr.).
I.VIII. Bd. 1.
— MiltTär-L,<*i">L'rajd)isohr> Skizzen von
den Kriegsschauplätzen Europas
Bespr.). LVIII. Bd. 2.
— Mit Schwert und Pilus: in Deutsch-
S.idwestafrika (Bespr.). LVIII. l!d.
6
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- u. Geniewesens. Leitfaden für
den Unterricht in der höheren Mathe-
matik (Bespr ). 2, 3.
Mittheilungen über Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Anfangs-
gründe der Zahlen- undRaumgrössen-
Lehre. 5. Aufl. (Bespr.). 5.
— Kartographische Studien (Bespr.). 6.
— Militär-geographische Skizzen von
den Kriegsschauplatzen Europas (Be-
sprechung). 6.
Mittheilungen des k. und k. militär-
geographischen Institutes. Leistungen
des k. und k. militär-geographischen
Institutes im Jahre 1898. XVIII. Bd.
— Das neue Dreiecksnetz I. Ordnung
der österr.-ungar. Monarchie, von
Ob?rst R v. Sterneck. XVIII. Bd.
— Trigonometrische Höhenbestimmung
des Punktes Uranschitz (Rasica) im
Erdbebengebiete von Laibach, von
Oberlieutenant J. G regor. XVIII. Bd.
— Der Jäderin'sche Basis-Messapparat,
nach russischen Quellen dargestellt
von Hauptmann S Truck. XVIII Bd
— Die neueren Arbeiten der Mappirungs-
gruppe. von F. M. L. Ch. Ritter
v. Steeb. XVIII. Bd.
— Das photogrammetrische Höhen-
messen, von Oberstlieutenant A
Freiherr v. Hühl. XVIII Bd.
— Der Ljubeten in der Sara Planina.
v.m F. M. L Cb. Ritter v. Steeb.
XVIII. Bd.
— Die militärisch-wichtigsten Karten-
werke der europäischen Staaten, von
Vorstand V. Haardt v. Harte n-
thorn. XVIII. Bd.
— Beitrage zur Technik der Karten-
erzeugung. III. Die Wahl des Druck-
papiers, von Oberstlieutenant A.
Freiherr v. Hflbl. XVIII. Bd.
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cm
Mitthellungen des k. und k. militär-
geographischen Institutes. Di* Ent-
wicklung der rassischen Milit&r-
Kartographie vom Ende des 18. Jahr-
hunderts bis zor Gegenwart, nach
officiellen Quellen bearbeitet von
Hauptmann S. Truck. XVIII. Bd.
Militär-Zeitung Die Teufels-Inseln. 3.
— Die Philippinen. 4.
— Die Reise um die Welt in 33 Tagen.
6.
— Die Bai von San Mun und ihr Hinter-
land 24.
Armeeblatt. Reisebriefe aus Ostasien.
12, 13, 15.
— Die Dalma'ienreise des Erzherzogs
Franz Ferdinand 14.
— Homeward bound! Vom Bord
S. M. Schiffes „Frundsberg". 22.
— Von der Missionsreise S. M. Schiffes
„Saida". 24.
— Die moderne Chemie (Bespr.) 25.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Über Luftspiegelung, von
LinienschifFs-Lieutenant K Koss. 1.
— Graphische Bestimmung der Orts-
zeit, von Prof. E. Dolezal. 1.
— Schlaglichter auf das Mittelmeer
(Bespr). 1.
— Auf verbotenen Wegen. Reisen und
Abenteuer in Tibet (Bespr.). 1.
— Untersuchungen über die Theorie
des Magnetismus, den Erdmagnetis-
mus und das Nordlicht (Bespr ). 1.
— Die Forscbungsfahrt S. M. Schiffes
„Pola- im Rothen Meere 1897 auf
189*. von Prof. J. Luksch. 3.
— Annaaire (astronomique) pour Tan
1899 (Bespr ). 3.
— Otto Hübner's geographisch - sta-
tistische Tabellen all»-r Länder der
Erde. Abgabe 1899 (Bespr ). 3.
— Azimutbe circumpolarer Sterne (Be-
sprechung). 4.
— Tabuas para a ponto ne mar (Bespr ).
4
— A. Hartleb en's kleines statisti-
sches Taschenbuch über alle Länder
der Erde. 18W (Bespr ). 5; — sta-
tistische Tabelle über alle Staaten
der Erde. 1899 (Bespr.). 5.
— Achtzehn Reisen zwischen Hamburg
und Südamerika (1883—1898) (Be-
sprechung) 5.
— Darstellende und projective Geo-
metrie (Bespr ). 5-
Jahrbucher für die deutsche Armee und
Marine. Schlaglichter auf das Mittel-
meer (Bespr ) Jänn
Jahrbücher für die deutsche Armee um
Marine. Natürliche Grenzen (ded
europaischen Staaten) (Bespr ). Febr.
Militär - Wochenblatt. Zunahme der Be-
völkerung (in Frankreich). 2.
— Leistungen des (italienischen) militär-
geographischen Institutes. 5.
— Wann ist das 19. Jahrhundert zu
End. ? 9, 12, 13.
— Bezeichnung der Stundenzahlen (in
Belgien) 26.
— General von Alten „Über England".
31.
— Über Frankreichs Karten wesen, von
W. Stavenhagen. 47—49.
— Die strategische Bedeutung der
Schweiz (Bespr ). 49, 50.
— Die Bai von San Mun und ihr Hinter-
land 53.
— (Englische) Karten von Sierra Leone,
Lagos und dem Nigerbiete. 61.
Neue militärische Blätter. Madagasoar
und die Delagoa-Bai, von 0. Wachs,
Jänn.
— Schlaglichter auf das Mittelmeer
(Bespr ). Jänn.
— Kiautschou, von 0. Wachs. Febr.
— Transcaspien und seine Eisenbahn
(Bespr.) Febr.
— Prof. Hickmann's geographisch-
statistischer Üuiversal-Taschenatlas.
Au>gabe 1*97 (Bespr.). Febr.
— Über das Kartenwesen der Schweiz.
Eine Studie von W. Stavenhagen.
März.
— Planzeichen-Vorlagen (Bespr ). März.
— Karte der Provinz Schan-tung(Bespr.).
März.
— Durchschlagskraft leichter Körper.
Mai.
— Tripolitanien. Juni.
Allgem. Militär-Zeitung. Eine Fahrt nach
Griechenland im Jahre 1898, von
Major VV. K ad e (Forts ). 4—9, 14-23.
— Die Reise des Kaisers und der
Kaiserin (von Deutschland) nach
Palästina (Bespr.). 17.
— Ein Tag in Belgrad, von Major W.
K& de. 28.
— Nach und in Kiautschou, von Ober-
lieutenant Hiepe. 43.
— Dif Carolinen. 48, 49.
— Griechenland vor und nach dem
Kriege (Bespr.). M.
Deutsche Heeres-Zeitnng. General- und
Strassenkarte von West-Russland
( Bet-pr ) 4.
— Über Hamburgs Kartenwesen, von
W Stavenhagen. 1"). 10.
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CIV
■
Deutsche Heeres-Zeitung. Die Kaiserfabrt
durch's beilige Land (Bespr.). 17.
— Schlaglichter auf das Mittelmeer
(Bespr ). 43.
Internatjonale Revue Über Italiens
Kartenwesen, von W.S t a t e n h ag e n.
Mai.
— Militärgeographiscbe Skizzen von
den Kriegsschauplätzen Europas
(Bespr.). Mai.
Kriegstechnische Zeitschrift Über das
Kartenwe*en der Vereinigten Staaten
Amerikas, von W. St avenhagen 2.
— Armee - Massstab - Zirkel (Deutsch-,
land). 2.
— Flüssige Luft, von C. v. Herget.
4.
- Militär-geographische Skizzen von
den Kriegsschauplätzen Europas
(Bespr.). 4.
— Über russisches Kartenwesen, von
W. Stavenhagen. 5, 6.
Wojennij Sbornjik. Eine Skizze des
Pamirs, von A. Sereb ren j i k o w.
Juni.
Ingenieurnlj Journal. Ein optisches In-
strument, um Miniaturkarten zu
lesen. Febr.
L'eoho de I armee. Sur les bords du lac
Tchad. — Nos nouvelles possessions.
14, 15.
— L'expe'dition au pole Sud. 15.
— Djibouti 21.
— Les Colons francais en Egypte. 21.
— Nos cartes guojrraphiques. 21.
Le progres militaire. Topographie sim-
plifiee. 1.M0.
— La geographie militaire et les nou-
velles niethodes geographiques (re-
vue). 1926.
— La Chine. - Expansion des grandes
puissances en Extreme - Orient
(1895—1898) (revue). 1.936.
— La cöte d'Ivoire (revue). 1.945.
--Du Dahomey au Sahara (revue).
1945.
— Au pays des Alpins (revue). 1.950.
Journal des scIences mllitalres. La vallee
de la Somme au point de vue mili-
taire, par le general Bourelly.
Febr.
- La Chine. — Expansion des grandes
puissances en Extrdme-Orient (1895
bis 1898) (revue). Juni.
Revue du cercle militaire. Rhodesie et
Transvaal (revue). 1.
— Les perl»*s de la Cöte d'Aznr: Mo-
naco, Menton, Monte-Carlo (revue). 5.
Revue du cercle militaire. L'Anglaie est
Israelite (revue). 8.
— La sömitique Albion (revue). 8.
— Les Alpes franco-italiennes. par ie
capitaine Perreao. 11 — 13
— La Chine - Expansion des grandes
puissances en Extreme-Orient (1895
- 1898) (revue). 20.
— De 1 Ailantique a la Mer Rouge
(revue). 22.
— La göographie militaire et les nou-
velles mötbodes g^ograpbiques (re-
vue). 24.
— Les Anglais aux Indes et en Egypte.
24.
— Du Dahomö au Sahara, la nature
et Thomnie (revue). 25.
— Voyage d'nn Anglais aux regions
interdites (revue). 26.
Revue d'artilleiie. Le terra in chez soi
ou contribution a l'organisation des
exercices sur la carte, par le capi-
taine F. Morelle. April.
— Lecons de cbimie physique (revue).
Juni.
— La Chine. — Expansion des grandes
puissances (1895—1898) (revue).
Juni.
Revue de cavalerle. La Chine. — Ex-
pansion des irrendes puissances (1895
- 1898) (revue) Mai.
Revue du service de I in tenda nee militaire.
Monographie agricole du departe-
ment du Gard, par le professeor
C hau* it. März, April.
— StatUtique du zinc. März. April.
— Production de l'aluminium. März,
April.
— Etüde sur le Sahara francais orient&l,
nar le pharmacien-majorE.L a h a c h e.
Mai. Juni.
— Monographie agricole du de'parte-
ment de la Dröuie, par le professeor
Bräheret. Mai. Juni.
— La statistique du plomb. Mai, Juni.
— Production de Potain. Mai, Juni.
— La manne des Hebreux (le liehen
esculentus). Mai, Juni.
— Le teuwinte, nouvelle plante fourra-
gere. Mai. Juni.
Rivlsta militare itallana. La capacitk
innata alla guerra dei popoli europei
2
— Note sull' insegnamento della geo-
grafia militare. 7.
— Le Alpi franco-italiane. 8, 9.
— G»-ografia politica e marina. lt.
L'eseroito Italiano. La popolaxione di
Roma (il 31 dicembre 1898). 13, 40.
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CY
L'esercito italiano. Possedimenti earopei
in China. 33.
— Gli Stati üniti d'America e le loro
nuove conquiete. 39.
— L'America vittoriosa (recensione). 47.
Rivista d'artiglieria e genio. Elementi
di topografia (recensione). Jänn.
— La colonizzazione deir Eritrea, pel
capitano C. Sermasi. März.
— Simboli ed abbreviazioni adottate
dal comitato internazionale di pesi
e misnre. April.
— Studio geologico ed idrografico dell'
Eritrea, pel capitano C. Sermasi.
Juni.
Journal of the Royal United Service In-
stitution. The Trans-Baikal. 265.
— Captain's Bryan Magnetic Compass.
2r>f>.
Proceedingsof the Royal Artlllery Institu-
tion. Logarithmic Slide Rules, by
Major S. B von Donop. 1.
— The Borderland of Chemistry and
Electricity, by W. W e b s t e r. Esq. 4.
La Belgique militaire. Militär-g^ographi-
sche Skizzen von den Kriegsschau-
plätzen Karopas (revue). 1.441.
— La geographie physique et la geo-
graphie militaire. 1 447.
— Lecons de geographie militaire don-
ne'es ä Te'cole des officier^ (de Bu-
carest) (revue). 1.447.
La Belgique militaire. Psychologie de la
coloDisation francaise dans ses
rapports avec les societee indigenes,
par L. de Saussure. 1.452.
— Mon journal de bord (revue). 1.4F>5.
— La Chine. — Expansion des grandes
puissances en Extreme - Orient,
(1895-1898) (revue). 1.458.
Revue de l'armee beige. L'ämigraiion
italienne. Mai, Juni.
— D'Anvers ä Löopoldville par le che-
min des Ecoliers (revue). Mai, Joni.
Schweiz. Zeitschrift für Artillerie u. Genie
Leitfaden für den Unterricht in der
höheren Mathematik (Bespr.). 1.
— Theorie des Kreisels (Bespr.). 3, 5.
— Planzeichen-Vorlagen (Bespr). 3.
Schweiz. Monatschrift für Of fiele re aller
Waffen. Die strategische Bedeutung
der Schweiz (Bespr.). 1.
— Anleitung zur Anfertigung von Cro-
quis, Skiz/en und Erkundigungs-
berichten (Bespr ). 4.
— Grund riss der Feldkunde (Bespr.). 4.
— Militär-geographische Skizzen von
den Kriegsschauplätzen Europas
(Bespr.). 6.
Revue militaire suisse. Die strategische
Bedeutung der Schweiz (revue). 2
— L'expödition du Duc des Abruzzes.
6.
10. Staatswissenschaft. Parlamentarisches. Gesetzgebung. Rechts-
pflege. Finanzwesen.
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Abwehr (regen für den Geist des
Heeres schädliche Ideen, von Oberst-
lieuteuaut-Auditor Dr. E. Dan gel-
maier. Jänn.
— Wer ist der Betrogene ? Eine deutsche
Antwort auf den russ. Abrüstungs-
vornchlag (Bespr ). Jänn.
— Die Friedens-Conferenz von Oberst-
lieutenant-Auditor Dr. E. Dangel-
maier. März.
— Die Militär-Strafgerichtsordnung (in
Deutschland) (2 Besprechungen).
April.
— „Verso la nazione armata44 (la que-
stione militare) (Bespr.). April.
— Der Zar Befreier. Ein Wort für
Volkswebr gegen stehendes Heer
gJespr.). April,
eitrag zur Frage der allgemeinen
Abrüstung und ('es internationalen
Schiedsgerichtes (Bespr ). Mai.
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Contra Bebel und bleibtreu (mili-
tärisch-politisch) (Bespr.) Mut.
Organ der milit. -Wissenschaft!. Vereine.
Über die Ziele Russlands in Asien, von
Hauptmann J. Schön. LVIII. Bd. 3.
— Beitrag zur Frage der allgemeinen
Abrüstung und des internationalen
Schiedsgerichtes(Bespr.).LVIII.Bd.4.
Militär-Zeitung. Abrüstung? 4.
— Können wir abrüsten? 7.
— Officier und Socialdemokrat (Be-
sprechung). 8.
— Österreich-Ungarn in China? 10.
— Zur Abrüstungsfrage. 14.
— Oberst Odier's Broschüre (.Apres
Fachoda44). 17.
— Ein Ersatz für das Duell (Bespr ). 22.
Armeeblatt. Die staatswissenschaftliche
Ausbildung des (österr.) Officiers-
Corps im Heere und in der Marine,
von Dr. E. Lingg. 1.
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CVI
Armeeblatt. Die rnss. Abrüstungsvor-
schlftge. 4.
— Abrüstungs-Phantasien. 5.
— Dr. WeisI über „Moderne Militär-
Strafprocesse". 8.
—.Die Militär-Justiz in Frankreich. 10.
— Die Lasten der Wehrmacht. 12.
— Znr Abrfistnngsfrage. 15.
— Der ewige Friede, von Prof. C. Frei-
herr t. Stengel. 16. 17, 19.
— Krirainalpolitik und Wehrkraft
(Deutschland). 16.
— Die sogenannte Abrüstungsconferenz
21.
— Ein (amerikanischer) Oberst für den
Militarismus. 24.
— Das Fiasco der AbrüstungB-Con-
ferenz. 27.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Russland in Asien (Bespr.).
Jänn.
— Commentarzum Reichs-Militärgesetz
(Bespr.). Jana.
— Der Officier als Gerichtsherr, von
Dr. Dangelmai er. Febr.
— Die Rechtslehre (Bespr.). Febr.
— Die niedere Gerichtsbarkeit (Bespr.).
Febr.
— Wer ist der Betrogene? — Antwort
auf den russ. AbrQstungsvorschlag
(Bespr.). Febr.
— Das Rundschreiben Murawiews (zur
Abrüstungskonferenz). März.
— Contra Bebel und Bleibtreu (militä-
risch-politisch) (Bespr ). März.
— Militär-Strafgerichtsordnung für das
Deutsche Reich (Bespr ). März, April,
Juni.
— Beitrag zur Frage der allgemeinen
Abrüstung und des internationalen
Schiedsgerichtes (Bespr.). .Mai.
— Der zukünftige Krieg (Bespr.). Juni.
Neue militärische Blätter. Kriminal-
politik und Wehrkraft, von Dr. van
Calker. Febr.
— Zur Abrüstungsfrage. März.
— Der zukünftige Krieg in seiner tech-
nischen, volkswirtschaftlichen und
politischen Bedeutung (Bespr.). Juni.
— Russland in Afien (Bespr). Juni.
Allgem. Militär-Zeitung. Der Militär-
Strafproeess (in Deutschland) (Be-
sprechung). 2
— Contra Bebel und Bleibtreu
(Bespr.). 4.
— Die volkswirtschaftlichen Vortheile
des Militarismus. 6.
— Politik uud Krieg (Bespr.). 8.
— Die Botschaft des Zaren. 11».
Allgem. Militär-Zeitung. Einrichtung eines
besonderen Senats für das bayrische
Heer beim Reichs-Militärgericht in
Berlin. 24.
— Fünf Döpler'sche Weltpostkarten
(auf Deutschlands Stellung in den
fünf Welttheilen anspielend). 29.
— Militär - Strafgerichtsordnung (in
Deutschland) (Bespr ). 30.
— Die Friedensconferenz im Haag. 41.
— Der Zokunft8krieg und die Haager
Conferenz. 50—55.
— Ein französisches Urtheil über die
Erwerbung der Carolinen. 55.
Deutsohe Heeres - Zeitung. Über die
Notwendigkeit deutscher nationaler
Erziehung von Oberstlieutenant H.
Stad e 1 man n. 3.
— Militär-Strafgerichtsordnung für das
Deutsche Reich (Bespr.). 4. 11.
— Die wirtschaftlichen Erfolge einiger
grosser Schiffscanäle. 6.
— Volksheer, nicht Volkswehr (Bespr.).
11.
— Die niedere Gerichtsbarkeit nach
dem Militär-Strafgerichtsordnungs-
Entwurfe 1898 (Deutschland) (Be-
sprechung) 13.
— Zur Frage der Militär- Rechtspflege
in Frankreich. 14.
— Militär - Strafgerichtsordnung vom
1. Dec. 1898 nebst dem Einführungs-
gesetze (Deutschland) (Bespr). 22.
— Schroffe Gegensätze. Annexions-
Appetit und Friedens - Manifest
Misstrauen zum Weltfrieden und
Abrüstung. Schlagfertigkeit und
Friedenskreuzzug etc. von Oberst
W. Porth. 23-28.
— Kriminalpolitik und Wehrkraft, von
Dr. van Calker. 26.
— „Der Krieg- (Bespr). 34—36, 46
bis 49.
— Beitrag zur Frage der allgemeinen
Abrüstung und des internationalen
Schiedsgerichtes (Bespr ). 37.
— Wer ist der Betrogene? Eine deut-
sche Antwort auf den russischen
Abrüstungsvorschlag (Bespr.). 40
— Ein Ersatz für das Duell (Bespr.)
45.
— Die europäischen Colonien (Bespr.).
48.
— Militär-Strafprocessordnung für das
Deutsche Reich (Bespr ). 49.
— Militär-Strafgesetzbuch für das
Deutsche Reich (Bespr). 49.
— Zur Al.rüstungsfrage (Bespr.) 53.
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CVII
Internationale Revue. L'Angleterre et
la guerre. April.
Armes prohibtfes. Mai.
Wojennij Sbornjlk. Die Pflichten der
Politik in Bezug anf die Strategie.
Jänn., Febr.
— Ausgewählte Entscheidungen des
(russischen) obersten Militär- Gerichts
im Jahre 1898. Nr. 94-96, 99 und
104. März; — Nr. 97. April; — im
Jahre 1899. Nr. 5—9 und Nr. 11.
Juni.
— Bemerkungen zur neuen deutschen
Militär -Strafgerichtsordnung, von
Dzuritschin. April.
— Aus der (russ.) Militär-Gerichts-
praxis. April.
Artillerijskij Journal. Handbuch des
Militär - Gerichtswesens (Bespr.).
Jänn.
L'eoho de l'armee. Loi snr l'espionnage
(France). 1.
— Le droit de la guerre. 3.
— Le congres du dtfsarmement. 11,14,
15, 20, 24.
— Angleterre et Abyssinie. 21.
— La question d'Orient au XXe siecle.
21.
— La guerre future. 24, 26.
— Les balles dam-dum et la Con-
ference de la paix. 27.
Le progres mllitaire. Programme de
dtfsarmement (Russie). 1.901.
— Tribunauxmilitaires(francais). 1.907,
1.908, 1.918, l.'.«39, 1 941, 1.942,
1.944, 1945. 1.947.
— Code de justice militaire (francais).
1.911. 1.937.
— La guerre de l'avenir (revue). 1 939.
— Rtfforme de la justice militaire
(en France). 1.942.
Journal des sciences militaires. La guerre
intfvitable. Febr.
— La rtfforme du ende de justice mili-
taire (en France). Febr.
— A propos du dtfsarmement. Juni.
— La guerre de l'avenir (revue). Juni.
Revue du cercle militaire. L'alliance
franco-allemandeet ses constfquences
(revue). 9.
— L'Europe et le dtfsarmement (revue).
15.
— La guerre de l'avenir (revue). 20.
— La Conference de la Haje. 23, 25.
— Die Militär - Strafgerichtsordnung
vom l. Dec. 18'.»8 (revue). 26
Revue militaire. La Situation en Chine.
85S.
— La guerre de l'avenir (revue). 8r>9.
Revue du Service del'intendance militaire.
Les conditions de la guerre sur roer,
par le secrötaire Cb. Dupuis.
März, April.
Rlvista militare Italiana. Codice di proce-
dura penale militare (in Belgio). 2.
— Sul trattamento degli areonauti in
guerra. pel dottore E. Venzi. 4.
— Tolstoi e la guerra, per G. Pitta-
luga. 5.
— La circolare di Murawiöff (sul
disarmo). 8.
— Degli scopi della Russia in Asia. 10.
— „Grandeur et dtfeadence de la guerre"
(rec'-nsione). 11, 12.
— Lltalia e la Cina. 11.
— La guerra deir avvenire (recen-
sione). 12.
L'esercito Italiano. Tribunali militari
(italiani). 2, 11, 14-16, 22, 23, 27,
29 31, 37, 38, 45, 48, 50.
— Lltalia e la Francia. 3.
— L usurpazione dei titoli nobiliari
(in Italia). 5.
— La questione del disarmo. 7, 9, 12,
19, 22, 27, 29, 47.
— La tutela delle istituzioni militari.
12, 13, 22.
— La politica d'espansione inglese. 12.
— In difesa del militarismo. 14.
— Aggiunte e modifieazioni alla legge
sulla P. S. (pubblica sicurezza) e
sulla stampa. 18—20.
— La legge sulla insequestrabilitä
degli stipendi (Italia). 20.
— La legge sulle armi (in Italia). 25.
— II codice di procedura penale mili-
tare al Belgio. 28.
— Gli adetti militari. 32.
— Colonie e chiacchere. 39.
— II congegno matematico delle assi-
curazioni sulla vita (recensione). 39.
— La Tripolitauia. 42, 46.
Rivista d'artiglieria e genio Cause e
caratteri della guerra futura, pel
ten«-nte colonnello R. C u s tel lani.
April
La Belgique militaire. La justice mili-
taire ä l'tftranger (fin). 1.442.
— Le projet de eude de proetfdure (en
Bnlgique). 1.443, 1.447, 1.456.
— Le capitaine Godts sur la neutra-
littf de la Belgique. 1.444.
— Lajustice militaire (en France). 1.458.
— La couftfrence de la Haye. —
Dtfsarme r c'est dtf choir. 1 .459 — 1 .464 .
— La guerre de l'avenir (revue). 1.461.
— La paix et la guerre. 1.462.
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Revue de l'aritee beige. Lea aptitudes
colonisatrices des Beiges et la que-
stion coloniale en Belgique (revue).
Jänn.— April.
— La guerre. Son importance dans la
vie du people et de Petat (revue).
März, April.
Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Bass-
lands Abrfl8tongsvor8cblag. 2, 6, 8.
— Das Papiergeld (in der Schweiz) 6.
— Abrüstungs-Conferenz. 22.
— Die australische Conföderation. 22.
— Ein Entscheid des Bundesrates in
Betreff einer cantonalen Strafver-
fügung (Schweiz). 23.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Die Bot-
schaft des Zaren (Bespr.). 24.
— Das französisch-englische Afrika-
Abkomrnen in russischer Beleuch-
tung. 24.
— Abänderung desMilit&r-Strafgesetzes
(in Frankreich). 26.
Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.
„Der Krieg" (Bespr.). 6.
Schweiz. Monatschrift für Officiere aller
Waffen. Milit&r-Strafartikel für den
Fried6n8diei>8t (Schweiz). 2.
— Die internationale Abrüstungs-Con-
ferenz zu Haag. 6.
II. Pferdewesen und -Zucht. Remontirung. Veterinär- und Cur-
schmiedkunde. Reiten. Fahren. Schwimmen. Fechten. Turnen. Sport-
wesen Oberhaupt.
oirenieur s osierr. ruht. Deusen nn.
Die Zuchtwahl des Pferdes (Bespr.).
Jänn.
— Dreikant-Stollen.System Tatartzy.
Febr.
— Unsere Pferde (Bespr.). Febr. April.
— Boss und Reiter (Bespr ). Febr.
— Hiltsbuch zur Ertheilung des theo-
retischen Unterrichtes im Reiten
(Bespr ). Febr.
— Stallpflege (Bespr.). März.
— Die Zäumungsfrage bei Renn- und
Reitpferden (Bespr.). März.
Militär-Zeitung. Urlauberpferde (Öster-
reich). 1.
— Eine neue Militär-Eqoitation (Öster-
reich) 4.
— Die Pferdezucht (in Frankreich). 9.
— Militärisches Skilaufen in Lilien-
feld (Österreich). 9.
— Remonten-Lieferung 1899 (Frank-
reich). 11.
— Officiers- Reitübungen (in Italien). 11.
— Sport. 15, 17, 20, 23, 24.
— Die preussischen Gestüte. 19.
— Zu Pferd von Wien nach Paris. 22.
— Das Armee- Fechtturnier (in Öster-
reich). 23.
— Elephanten im Militärdienst. 24.
Armeeblatt. Armeesport (in Russland).
10.
— Reitübungen der (italienischen) Ca-
vallerie. 1«.
— Gegen die Milzbrand-Impfungen. 19.
— Sport. 20, 23, 26, 27.
— Das Armee-Fechtturnier (in Öster-
reich) 26, 27.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Auf Reitschule (Bespr.). März.
Militär-Wochenblatt. Reiterfest in Frank-
furt a. M. 6.
— Schwimmproben (in England). 11.
— ürlauberpferde in Österreich. 12.
— Reit- und Fahrschule in Elmsborn.
17.
— Kurze Anleitung zur Ausführung von
Dauerritten lür Unterofficiere und
Mannschaften. 18.
— Stallhalfter-Anhängeriemen (Öster-
reich). 19.
— Neue Militär - Equitation (Öster-
reich). 19.
— Turn Vorschrift für die berittenen
Truppen. (Deutschland.) 20.
— Reit-Instruction, Schulpferde und
Stallmeister. 21—24. 27—29.
— Remontirung 1899 (in Frankreich f.
23.
— Reitübnngen der (italienischen) Ca-
vallerie-Öfficiere 27.
— Ankauf von Zuchtstuten (Frank-
reich). 31.
— Neue Reitstange (Österreich). 40.
— Hengsten- und Fohlen-Depöts in
Avenches (in der Schweiz). 41.
— Erwiderung auf „Reit-Instruction,
Schulpferde und Stallmeister", von
Dalliho! 43.
— Preisreiten und Preisfahren in Frank-
furt a. M. 43.
— Der freie Aufenthalt des Pferdes ist
ein sicheres Abwehr- und Tilgungs-
mittel gejren Brustseuche, von Ob«r-
Rossarzt Rein icke. 45, 47.
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CIX
Mlfttir-Wochenblatt. Ausrangiren von
Pferden (Frankreich). 55.
— Die gymnastische Erziehung des
Soldaten durch Ausbildung des
„Muskolsinnes". 56.
— Zur Stallmeisterfragt'. 59.
— Alter der (englischen) Artillerie- und
Cavallerie-Pferde. 61.
— Dauer- und Erkundungsritt (in Frank-
reich). 61.
Alfgem. Militär -Zeitung. Ein Reiterfest
zu Frankfurt a. M. 18, 24.
— Die Geschichte des Hufeisens, Ton
Dr. K. Markgraf. 23.
— Das Reiterfest des Officierscorps
des pr«u8s. Feld-Artillerie-Regi-
mentes Nr. 7 (zo Wesel). 46.
— Dauerritte (Bespr.). 53.
— Die Elephanten im Militärdienst. 54.
Deutsohe Heeres-Zeltung. Über statische
Pferde, von Oberst Spohr. 14.
— Zum Bruce - Lowe'schen Zahlen-
system (betreffend die Vollblutzucht),
von Major Henning. 15.
— „Auf Reitschule- (Bespr.). 16.
— Pferdebedarf und Pferdezucht (in
Italien). 32.
— Ersetzung fremdländischer Sports-
ausdrücke durch heimische (in Ita-
lien). 32.
— Unsere Pferde (Bespr.). 40.
— Sport. 44.
— Die Chargenpferde (in Italien). 51.
Kriegstechnisohe Zeitschrift. Ein neuer
SicherheitsbQgel. 3.
— Die Zeitmessung in Pferderennen. 3.
— Ein Reitsattel mit stellbaren Trach-
ten. 5.
Wojennij Sbornjik. Uber das Hüten der
Reroonten während ihrer Trans-
portirung auf der Eisenbahn, von
Oberstlieutenant Raswadowski.
März.
— Bestimmungen, betreffend die Privat-
pferdezucht bei den Don-Kosaken.
April.
Artillerijskij Journal. Das Pferdegeschirr
der (russ.) Feld- Artillerie, von Ry-
maschewski. Juni.
Aruzejnij Sbornjik. Die Jagd mit Hund
und Gewehr. 1.
L'echo de l'armee. Haras et remonte (en
France). I, 6, 8.
— Chroniijue sportive. 5—17,19-24,
26, 27.
— Biercices de natation (en Alle-
magne). 19.
Le progres militaire. Chroni-jue du sport.
1.901, 1 918, 1.92^-1927, 1 943.
Le progres militaire. La remonte en 1899
(France). 1.908.
— Haras et remonte. 1.911, 1.914.
— Remonte de la gendarmerie (fran-
caise). 1.928.
— Dressage et conduite du cheval de
goerre (revue). 1.935.
— Recueil de mlmoires et observa-
tions sur l'hygiene et la mädecine
veterinaires militaires (revue). 1.936.
Journal des sciences militaires. Dressage
et conduite du cheval de guerre
(revue). Mai.
Revue du cercle militaire. Exercices
d'e'qoitation (de la cavalerie ita-
lienne). 8.
— Sport. II, 16, 16, 22, 24, 25.
— Une course de fond Moulins-Paris-
Moalins. 14.
— Les reasources chevalincs de l'Ita-
lie. 14.
— La question chevaline. 15.
— La remonte des militaires de la
gendarmerie (en France). 16.
— Le Systeme de remonte (aur Etats-
Unis). 20.
— Recueil de me'moires et observations
sur l'hygiene et la mödecine vöt£-
rinaires militaires (revue). 20.
— La remonte de l'armöe (italienne)
en 1898. 24.
— Le recensement des chevaux (en
Russie) 24.
— Dauerritte (revue). 26.
Revue militaire de l'etranger. Exercices
d'lquitation en terrain varie* des
ofticiers de cavalerie (italiens). 856.
— Remonte de la cavalerie (anglaise).
859.
Revue d'artillerie. Les blessures de
harnachement dans rartillerie, par
le capitaine P. Joly. Mai.
Revue de cavalerie. Les prix de la re-
monte. Jänn.
— Etüde sur le surmenage du clieval
(suite). Jänn., Febr.
— Statistique veterinaire (prussienne)
pour 1897. Jänn.
— Sport militaire. Jänn — Juni
— Le cheval de pur sang. Febr.
— Exercices d'öquitation (en terrain
variö de la cavalerie italienne). Febr.
— Une marche forcee (en France). März.
— Nouvelle ecole d'^quitation (en
Autrich März
— La production hippique (en Italic).
März.
— Les couraes militaires. Conseils pra-
tiques April, Mai.
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cx
Revue de oavalerie. Une marcbe de
r&istance (France). April.
— Le pol<> dans Finde (dangers). April.
— Dressage et conduite da chefal de
guerre (revue). April.
— Courses de fond et marches de
rösistance (francaises). Mai, Juni.
— Harnacheroent et paquetage. Juni.
— Importation de chevaux americains
(en Allemagne). Juni.
— Adoption d'un nouveau mors (en
Autriche). Juni.
— La reiuonte (aux Etats-Unis). Juni.
— De*pöt de juraents et de poulains
d'Avenches (Suisse). Juni.
Revue du Service de l'lntendance mllitalre.
Briquettes de son et de sciure de
bois pour la nourriture des chevaux
(en Allemagne). Jiinn., Febr.
— Contre les poux des chevaux. Mai,
Juni.
L'esercito italiano. Sport. 2, 7, 11 — 13,
16, 17. 20-25,27—34,36, 38—40,
44-50.
— Sulla corsa di resistenza (Torino
5 sett. 1898) e sullo Sport di re-
sistenza in generale, per G. A.
P a s i n i. 3.
— SchermaeGinnastica. 11, 17,20—22,
20, 27, 34, 3ä, 40, 42.
— II servi/io ippico e la produzione
equina in Italia. 19.
— Puledri pell' esercito (italiano). 34.
— Un torneo militare in Germania 38.
Rivibta d'artiglieria e genio. Impor-
tazione di cavalli americani (in Ger
mania). April.
— Modo di misurare il tempo impie-
gato dai cavalli nclle corse piane.
April.
Rivieta d'artiglieria e genio Utilita della
tonatma nei cavalli dell' esercito,
peltenenteveterinario R.Rncca. Mai.
Proceedings of the Royal Artillery Insti-
tution. Our Working Mörses, by
Captain G. C. Mackenzie. 3.
La Belgique militaire. Les fers ä cheval
en aluminium (Bussie). 1.448
— Utilite' de la natation pour les mili-
taires. 1 450.
— La natation dans la cavalerie
(russe). 1.452.
— Notes sur l'elevage austro-hongrois.
(revue). 1.456.
— Concours bippique de 1899 (en
Belgique). 1.460. 1.461.
Allgem Schweiz. Militär -Zeitung. Der
Kotz (in Graubfluden). 6.
— Hengsten- und Fohlende'pOts in
Avenrhes (Schweiz). 13.
— Die Einfuhr amerikanischer Pferde
(nach Deutschland). 14.
— Das Turnen mit dem Gummistrang
(Bespr). 17.
Schweiz. Zeitschrift für Artillerie und
Genie. Dauerrite (Bespr.). 6.
Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller
Waffen. Distanzritt des (schweiz.)
Equitationscurses im Jiinn. 1899. 4.
— Stallpflege (Bespr.). 4.
— Anleitung für Keulenübungen (Be-
sprechung). 4.
— Das Turnen in deu Rekrutenschulen
der (schweizerischen) Infanterie. 5.
Revue militaire suisse. Menüs propos
aur le courses de fond, par le major-
veterinaire R. Dutuit. 3 — 5.
— Excursion de skis (Autriche) 4.
— Courses de cavalerie (en Italie). 4.
— Une course de resistance (enFrance).4.
— Course de fond (en Suisse) 6.
12. Marine. Kriegführung zur See.
Schiffahrt im
Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.
Etudes sur la marine de guerre
(liespr). Febr.
— Das kleine Buch von der Mai ine
(Be>pr ). Mai.
Mittheilungen Uber Gegenstände des Ar-
tillerie- und Geniewesens. Almanach
für die k. und k. Kricg*mariue 189U
(Bespr.). C
— i'.>rt Arthur. 6.
Militär • Zeitung. S. M. Schiff „Kaiserin
Elizabeth". 2.
Küstenangriff und Vertheidigung.
allgemeinen.
Militär-Zeitung. Von der deutscheu
Marine. 3.
— Von der k. und k. Marine. 3.
— (Französische) Versuche mit einem
neuen unterseeischen Torpedoboote
3.
— Küstenbefestigung (Frankreich). 4.
— Neue (russische) Kriegsschifle. 5.
— (Französische) Rüstungen in Biserta.
8.
— Neuhezeichuung deutscher Kriegs-
schiffe. 10.
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CXI
Militär-Zeitung. Das Ambulanzschiff des
(österreichischen) „Rothen Kreuzes".
13.
— Stapellauf des Torpedokreuzers
„Aspern". 15.
— (Österreichische) Flottenmanöver in
der Adria. 15.
— Brieftauben zur See. 15.
— Von der russischen Marine. 16.
— Panzerplatten für Kriegsschiffe. 19.
— Versuche mit neuen Torpedos (in
Stockholm). 19.
— „Kaiser Wilhelm d. G." (Linienschiff).
— Flottenausbau (in Osterreich). 23.
— Bergung eines Dampfers durch die
k. und k. Kriegsmarine. 23.
— Rettung eines französischen Trans-
poridampfers durch ein österreichi-
sches Lloydschiff. 23.
— Neue (italienische) Schiffe. 25.
Armeeblatt. Das Schicksal des Panzer-
kreuzers „Maria Teresa". 2.
— Japans Flotte. 2.
— Von der k. und k. Kriegsmarine. 5.
— Abrüstungs-Utopien und Untersee-
boote. 6.
— Neue (österreichische) Hochsee-
torpedoboote. 8.
— Chapman's Kollschitf (Deutschland).
9
— Die deutsche Kriegsflotte. 11.
— Das Unterseeboot Zäde. 12.
— SM. Torpedo-Kreuzer „Aspern". 18.
— Das neue Linienschiff „Kaiser Wil-
helm d. G." 24.
— Der Anstrich der {englischen) Tor-
pedobootjäger. 24.
— Die Marinen Amerikas und Spaniens.
27.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Die Entwicklung des techni-
schen Weyens der k. und k. Kriegs-
marine in den letzten 50 Jahreu. 1—5.
— Kohlen- Ergänzung und -Einschiffung
auf Seeschiffen, von Ingenieur Th.
Novotny. 1.
— Fremde Kriegsmarinen:
England. 1—6.
Frankreich. 1 — 6
Deutschland 1—3, 5, 6.
Italien. 1—4, 6.
Rußland. 1 — 4, 6.
Spanien. 1 — 3, 5, 6,
Schweden 1.
Niederlande. 1, 5.
Dänemark. 1, 3.
Bulgarien 1.
Vereinigte Staaten. 1—6.
Brasilien. 1, 6.
Japan. 1—5.
China. 1.
Türkei. 3.
Argentina. 3, 4.
Norwegen. 4, 6.
Portugal. 6.
Rumänien 6.
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Neue Torpedoboote der
deutschen Marine, von Denning-
hoff. 1.
— Über die Entwicklung des Schiffs-
panzers. 1.
— Unsere Kriegsmarine (Bespr.). 1.
— Das kleine Buch von der Marine
(Bespr). 1.
— The Resistance and Propulsion of
Ships (Bespr ). 1.
— Die Zerstörung des Vereinigten
Staaten-Schlachtschiffes „Maine". 2.
— Die deutschen Linienschiffe der
Classe „Kaiser Friedrich III", von
Denninghoff. 2.
— Das deutsche Divisionsboot „D 10",
von Denninghoff 2.
— Über maritime Kriegführung (Be-
sprechung). 2.
— Elektrische Schifffahrt (Bespr.). 3.
— Nautische Tafeln mit Gebrauchs-
anweisungen (Bespr.). 3.
— Kundschafterdienst zur See, von
G. S. Clarke. 4.
— Der White Star Liner „Oceanic". 4.
— Der russische Eisbrecher „Jermack".
4. 6.
— Die Schiffsmascbine, ihre Bauart,
Wirkungsweise und Bedienung (Be-
sprechung). 4.
— Whitehead s neuer Breitseit-Uuter-
wasserapparat für Torpedolancierung,
von Linien-Schiffslieutenant F. Frei-
herr v. Preuschen. 5.
— Die Maschinencoinpleie S. M. Küsten-
vertheidigungs>chiffe „Monarch",
„Wien" und „Budapest". 5.
— Die französischen Flottenmanöver
im Jahre 1898. 5.
— Die deutschen Flottenmanöver im
Jahre 1S98. 5
— Die Vortheile des Panama- und des
Niearagua-Canals. 5.
— Aide-memoire de l ofticier de marine
pour 18i>9 (Bespr.). 5.
— Segelhandbueh des englischen Canals
(Bespr ). 5.
— Verzeichnis der Leuchtfeuer aller
Meere (Bespr ). 5.
— Die deutsche Marine (Be.spr.). 5.
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cxii
Mittheilungen aus dem Gebiete des See-
wesens. Die Fischerei im Adriatischen
Meere mit besonderer Berücksichti-
gung der Osten*. -ungar. Küsten, von
A. Krisch. 6.
— Manövriren der Schiffsdampf-
mH8chinen. 6.
Jahrbücher für die deutsche Armee und
Marine. Das kleine Buch von der
Marine (Bespr.). Jänn.
— (Russlands) Schiffsbauten. Marz,
April.
— Nacbtsignale für Schiffsgebrauch (in
Nordamerika). März.
— Taktik und Technik im Kriegswesen,
erläutert an Bildern aus dem See-
und Landkriege, von Oberst Spohr.
Juni.
— Die deutsche Marine (Bespr.). Juni.
Militär - Wochenblatt. Erneuerung des
Flottenmaterials (Italien). 1.
— Küstenbefestigungen und Kriegs-
schiffe. 2.
— Stapellauf des „Formidable". 11.
— Sicherung (des Hafens) von Roche-
fort. 13.
— (Französische) Rüstungen in Tunesien
und auf Corsica. 14.
— Neues Kriegsschiff (Japan). 15.
— Schiffsbestückung (Japan). 15.
— Anstrich der (englischen) Torpedo-
bootsjäger. 21.
— Wasser für die Wasserröhrenkessel
der englischen Torpedobootsjäger. 21.
— Von der italienischen Flotte. 23.
— Neuzusammensetzung der Geschwader
(in Italien). 31.
— Stapellauf des „Pellicano". 45.
— Grundstückerwerb auf Jamaika (durch
die englische Regierung, behufs Er-
weiterung der maritimen Basis). 57.
— - Versuche mit Schiffsbauten (in Frank-
reich). 59.
— Nauticus. Jahrbuch für deutsche
Seeinteressen (Bespr.). 6*4.
— Neue (englische) Torpedobootzer-
störer. 62.
— Die Schliessung der wasserdichten
Schotenthüren auf den Kriegsschiffen
(England). 62.
Neue militärische Blätter. (Russlands)
Riesen-Eisbrecher („Jerinak"). Jänn.
— (Torpedoschutznetz für) die Schlacht-
schiffe des englischen Canalge-
sch waders. Jänn.
— (Nordamerikas) Flottenstand. Febr.
— Über die zweckmässige Farbe des
Anstrichs der Kriegsschiffe. Febr.
— Die Torpedo waffe (Despr.). Febr.
Neue militärische «Itter. Das Unter-
seeboot „Gustave Z6d6u. März.
— Vorrichtung, welche das Sehen unter
Wasser ermöglicht. März.
— Eine brennende Frage: Die Unter-
seeboote, von F. E i s s e n h a r d t. Mai.
— Holzschiffe der Kriegsflotten im
Jahre 1899, von P. Eiesenhardt.
Mai.
— Brieftauben auf 8chnelldampfern.
Mai.
— Das moderne Schlachtschiff. Juni
Allgen. Militär-Zeitung. Verbesserungen
der (französischen) Flotte 3.
— (Englische) Versuche mit einem
unterseeischen Torpedoboote. 6.
— Das Unterseeboot Zdde. 8, 29.
— Bau von zwei neuen Panzerschiffen
(Norwegen). 8.
— Zwei neue grosse Panzerschiffe (in
England) „Glory«4 und „Implacable-
24.
— Der künftige Ausbau der deutschen
Kriegsflotte. 38.
— Gegenwärtiger Stand der (italieni-
schen) Marine. 41.
— Bestimmungen über die diesjährigen
Flottenübungen (Deutschland). 44.
— Die Rettung S. M. Schiffs „Cormoran*.
47.
— Katechismus der deutschen Kriegs-
marine (Bespr.). 54.
— Versuche mit Brieftauben im See-
fluge (zu Wilhelmshaven). 56.
Deutsche Heeres -Zeltung. Der Kreuzer
„Gazelle". 1.
— Die deutsche und die russische Kriegs-
flotte im Jahre 1903. 3, 4.
— Vorrichtung zur steten Munitions-
versorgung bei Schnellfeuerge-
sch fitzen auf amerikanischen Kriegs-
schiffen. 3.
— Frankreichs Küsten vertheidigung und
seine Stellung tu England. 3.
— Englische Marine. 4.
— Adrairal Cervera über die spanische
Flotte. 4.
— Frankreichs Schiffbauprogramm und
der Stand der Marine 1903. 5.
— Das Panzerschlachtschiff „Kaiser
Friedrich III." 5.
— Die Erweiterung der Bremer Hafen-
anlagen. 5.
— Von der (französischen) Marine. 5,7.
— Küstenbefestigung (Frankreich). 7.
— Neues zur Unterseebootfrage. Ihre
Verwendung im spanisch-amerikani-
schen Kriege, und Frankreichs zu-
künftige Unterseebootflotte. 11, 12
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CXIII
Deutsohe Heeres-Zeitung. Die Flotten-
stützpunkte Frankreichs. 11.
— Die militärische Bedeutung des
Suez-Canals, vonH.v. Schierbrand.
13.
— Chapmans Rollschiff. 13.
— Die Schlachtflotte Frankreichs, von
F. H. 15.
— Englische See-Streitkräfte. 16.
— Die Stapelläufe der Kriegsmarinen
im Jahre 1898. IG, 17, 19, 20.
— Frankreichs Küstenvertheidigung. 17,
19.
— Der Wert von Weih-Hai- Wei. 17.
— Das russische Geschwader im Stillen
Ocean. 20.
— Die deutsche Marine (Bespr.). 20.
— Die neue (englische) Königsyacht
„Prince Albert". 27.
— Frankreichs „Gustave Z6d<5". 28
— Etudes sur la marine de guerre (Be-
sprechung). 29.
— Die britischen Flotteustationen Juli
1891 und Jänner 1899, von F.
Eissen hardt. 30.
— Fortschritte in den Vertheidigungs-
werken von Gibraltar. 30.
— Torpedobootjäger (in Italien). 32.
— Umbau türkischer Kriegsschiffe (in
Genua). 32.
— Besichtigung derk. Werften (Italien).
32.
— Der Panzerkreuzer „Asama". 32.
— Englands neues Marine-Bauprogramm
1899-1900, von Eissenhardt.
33, 34.
— Von der italienischen Marine. 33.
— Umbau des „Dandolo". 33.
— Von der Vereinigten Siaaten-Marine.
33.
— Stapellauf des Kreuzers „Albany u. 33.
— Lehren aus dem spanisch-amerikani-
schen Kriege über die Maschinen
der Kriegsschiffe. 35.
— Argentiniens Flotte zu Anfang des
Jahres 1899. 37.
— Hebung zusammengeschossener spa-
nischer SohilTe durch die Amerikaner.
37.
— Ansicht des Admirals Makarow über
die Panzerschiffe. 38; — Bemer-
kungen hiezu. 44.
— Die Kraftentwicklung einer Lage
aus allen Geschützen eines modernen
Schlachtschiffes. 39.
— Die italienische Flotte im Jahre 1899.
42.
— Almanach für die k. und k. Kriegs-
marine (Bespr.). 43.
Deutsche Heeres-Zeitung. Die neue Yacht
der Königin Ton Grossbritannien
44.
— Bildung der diesjährigen Herbst-
übungsflotte (in Deutschland). 44.
— Schiffsbewegungen (der kaiserlichen
deutschen Marine). 44, 50.
— Panama- und Nicaraguacanal als
strategische Seecanäle von F.
Eissen hardt. 45.
— Deutsche Schiffswerfte. 46, 47.
— Neue (italienische) Schiffe. 49.
— Von der deutschen Marine. 50.
— Die grossen Flottenmanöver (in
Italien). 54.
Internationale Revue. Die deutsche
Marine (Bespr.). Jänn.
— Etudes sur la marine de guerre
(Bespr ). Jänn.
— Ein Urtheil des Admirals Makarow
über die Pauzerschiffe. Febr.
— Etudes sur la marine de guerre
(revue). Febr.
— Der Riesendock der kaiserl. Werft
zu Kiel, von H. Schierbrand.
März.
— Das kleine Buch von der Marine
(Bespr.). März.
— Essais du torpilleur de division (allc-
mand) „D 10". Supplement zum
April-Heft
v. Löbell'8 Jahresberichte etc. Die Ver-
wendung von Seestreitkräften, mit
besonderer Berücksichtigung gemein-
samer Operationen mit Landheeren.
II. Theil.
Ingenleurnlj Journal, über den Bau von
Küstenbefestigungen, von N. Buj-
nitzky. Jänn., Febr.
— Eine neue Art schwimmender Docks.
Jänn.
— Der neue Hafen in Kuxhaven. Jänn.
— Der Bau offener Küstenbatterien,
von Oberst F. Bold an. Febr.
L'echo de l'armee. Aux iles Normandes
fies fortifications). 1, 3.
— Notre flotte. 3, 6.
Dans les ports de guerre (francais).
5.
— Les torpilleurs sous-marins. 5, 7.
La defense des cütes (francaises). 6,
" 11, 25.
— Embarquement de troupes. 7.
— La vie a bord. 7.
— L'escadre (franeaise) de la Mediter-
rannee. 10.
— La nouvelle torpille (anglaise). 14.
— Le sous-marin „Holland". 17.
— La defense de Marseille. 19.
Orjp»n der rollii -wi<s. ris«:bafil. Ven in,-. LIX. B*n<1. 1891». R.-portoriai»
S
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CXIV
L'echo de l'armee. A l'arsenal de Cher-
bourg (les sous-inarios „Morse" et
„Narval"). 20.
— Dans le port de Plymouth (arme-
ments). 20.
— La flotte anglaise. 22.
— En rade de Spithead. 24.
— La direction des torpilles. 24.
— Deux nouveaux torpilleors (francais).
26.
— Marine et colonies (France). 27.
Le progret militaire. La defense des
cötee (francaises). 1.901, 1 907, 1.941,
— Projet Fleury-Ravarin sur la defense
des cötes (de France). 1.915, 1.916.
— La marine de gnerre de l'Allemagne
(revue). 1.915.
— Marine (alleinande). 1.939.
Journal des sciences militaires. Etndes
sur la marine de gnerre (revue).
Febr.
— Reformes navales (revue). Mai"
Revue du cercle militaire. Torpilles et
torpilleurs (revue). 1.
— Les eipe'riences du sous-marin
„Gustave ZCde"". 2.
— Aide-memoire de l'officier de marine
(revue). 7.
— La defense maritime de Marseille. 8.
— Marine italienne. 12.
— La marine de gaerre de l'Allemagne
(revue). 12.
— - La defense des cötes (espagnoles). 15.
— Re"formes navales (revue). 18.
— Defense des cötes (de France), par
le commandant Rageot. 21—24.
— Une manoeuvre d'attaque et de de-
fense de nie de Malte. 22.
— Manoeuvres navales (alleinandes) de
1899. 23.
Revue militaire de l'etranger. Construc-
tion de navires de guerre en 1900
et 1901 (Suede). 855.
— Points d'appui de la flotte ameri-
caine dans le Pacifique. 859.
Revue d'artillerie. Travaux de defense
ex^cuttfs ä Gibraltar. April.
Rivista militare italiana. La famiglia
torpediniera. 1.
— Marina e finanza (in Italia) 1.
— Marina (inglese). 2. 5.
— Le condizioni della marina mercan-
tile italiana. 2.
— La marina mercantile del mondo, al
31 luglio 1898. 2.
— Costruzioni navali (francesi) pel 1899.
3, 5, 8.
— Provvedimenti pella flotta (turca). 5.
Varu della corazzata „Implacablo." 7.
Rivista militare italiana. La corazzata
„Glory-. 7.
— Marina francese. 8.
— L' „Argonauta" (a proposito di nn
nuovo battello sottomarino), per A.
Biscontini. 9.
— Port-Arthur (fortificazioni). 9.
— II battello insommergibile „Henry".
10.
— Costruzioni navali (inglesi). 10.
— Manovre della flotta (austriaca) nelT
Adriatico. 11.
L'esercito italiano. Notizie della marina
italiana. 2-13, 15, 16, 18—27,
29-32, 34-36,38-40,42,44,45,
47-49.
— Nuovi incrociatori (inglesi). 8.
— Trasformazione delle macctiine delle
nostrc navi. 10.
— Trasformazione della „Dandolo". 11.
— La flotta russa nel Mar Nero. 12.
— Nuovi caccia-torpediniere taliani).
12, 32.
— Aumento della flotta americana. 24.
— Manovre navali (francesi) nel Medi-
terran eo. 35.
— Nuovi vari (in Italia). 47.
— La rivista navale nel Golfo degli
Aranci. 49.
Rivista d'artiglieria e genio. Una nuova
nave da guerra (giapponese). Jänn.
— Fortificazioni costiere e navi da
guerra (spagnuole). Jänn.
— L'armamento delle navi da guerra
(americane). Jünn.
— Alroanach für die k. und k. Kriegs-
marine, 1899 (recensione). Jänn.
— Notizie intorno alle flotta (del Giap-
pone). Febr.
— La grande piazza marittima di Bear
(in Inghilterra). März.
— Aide-memoire de l'officier de marine,
1899 (recensione). Mai.
— Coloritura delle controtorpediniere
(inglesi). Juni.
— Fortificazioni e lavori (russi) a Port-
Artbur. Juni.
— I colombi viaggiatori sui vapori trans-
atlantici. Juni
Journal of the Royal United Service In-
stitution. The Inter-Oceanic Caoal.
by Captain C. B. Levita. 251.
— Naval Notes (surnmarizing any Im-
portant Information concerning Navy
Service). 251—256.
— Profile and Deck Plans of New Frenca
Armoured Cruisers „De Gueydon*,
wDupetit-ThouarsMand „Montcalm6.
251.
Digitized by Google
cxv
Journal of the Royal United Service In-
stitution. Araerican-built War-Ships
for the Kassian Navy. 251.
— French First - Class Battie - Ship
.Bouvef. 252.
— The Jane Naval War Game, by F. T.
Jane, Esq. 252.
— The (German) Naval Manoeuvres of
1898. 252.
— (French) Programme for Construc-
tion for 1899. 253.
— New (Russian) Ships. 253.
— New French First-Class Protected
Cruiser „D'Entrecasteaux". 254.
— The Points d'appui of the (French)
Fleet. 255.
— The „Asahi", and the „Kasagi"
(Japanese War Ships). 255, 256.
— New (French) Ships. 256.
— The (German) Autumn (Naval) Ma-
noeuvres. 256.
— The „Yermack". 256.
— The New Battle-ship „Maine*4. 256.
— Trial of the Torpedo-boat Destroyer
„Farragut". 256.
— The 2nd-class Cruiser „Albany". 256.
Proceedings of the Royal Artlllery In-
stitution. Coaat Defence against Tor-
Sedo-boat Attack, by Major-General
. B. Richardson. 1.
Journal of the United States Artillery.
Coast Defense against Torpedo-boat
Attack, by Major-General J. B.
Richardson. 36.
Journal of the United States Artillery.
A Great Oanadian Canal-Scheme. 36.
— The Inter-Oceanic Canal. 36.
— The Monitor, the Battleship, the
Cruiser and the Destroyer, by G.
W. Dickie. 38.
— The Water-Front Defenses (exclusive
of Torpedo Lines) of Santiago. 38.
— The „St. Louis" as a Transport, by
Captain C. F. Goodrich. 38.
— The Japanese Armored Cruiser
„Asama". 38.
— The Naval Annual, 1899 (review).
38.
La Belgique militaire. Le programme des
constructi ns maritimes (des Etats-
Unis). 1.448.
— Un navire brise-glace (en Russie).
1.458.
Revue de l'armee beige. Les marines de
guerre de TAngleterre et de la France.
Jann.. Febr.
— Effets du tir de rartillerie contre
les navires espagnols a la bataille
de Santiago. Mai, Juni.
Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Europas
Seemacht. 6.
— Eine grosso (See-) Festung (in Ir-
land). 8.
— Verstärkung der französischen See-
küste. 20.
Revue militaire suisse. Bateau-ambulance
permanent (en Antriebe). 6.
ä
8*
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Stanford University Libraries
Stanford» California
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