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Full text of "Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine"

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Organ  der 
Militärwissenschaftlichen  Vereine 

Militärwissenschaftlicher  Verein  Go 


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I 


ORGAN 

ler 

militär-wissenschaftlichenVereine. 


Herausgegeben 

vom 

Ausschosse  des  militär-wissenschaftliehen  Vereines  in  Wien. 


WIEN. 


Verlag  des  ■  iHt&r-wirJSeOftchattlicben  Verein** 8. 


Mit  Vorbehalt  aller  Rechte. 


NUV  171970 


/, 


Druck  «an  U    v    Welheim  in  VWci 


Sötte 

Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im 
Sudan.  Vortrag,  gehalten  im  railitär-wissenschaftlichen  und  Casino- 
Vereine  in  Wien  am  3.  März  1899.  Von  Anton  Liposcak,  Major 
des  Generalstabs-Corps.  Mit  zwei  Tafeln   I 

Die  Schlacht  von  Novi  am  lö.  August  1799.  Eine  Ruhmesthat 
der  österreichischen  Armee.  Zur  Erinnerung  an  den  hundertsten 
Jahrestag.  Von  Freiherr  vou  Wucherer,  k.  und  k.  Oberst  des 
Ruhestandes.  (Hiezu  die  Tafeln  3,  4  und  5.)   37 

Der  spanisch-amerikanische  Krieg.  Von  Theodor  Ritter  von 
Winterhaider,  k.  und  k.  Linienschiffs-Lieutenant.  (Hiezu  die 
Tafeln  6,  7  und  8.)   91 

Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  In f an t er i e -  Regi- 
mentes im  Kreise  Kremenczug.  (Übersetzung  des  offiziellen, 
im  „Wojenuyj  Sbornjik4-  Nr.  5  von  1899  veröffentlichten  Berichtes)  18« 

Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  und  der 
graphischen  Künste,  speciell  die  Photographie  in 
natürlichen  Farben.  Vortrag,  gehalten  am  24.  März  1899  im 
Wiener  militär-wissenschaftlichen  und  Casino-Vereine.  Von  Hof- 
rath Ottomar  Volkmer,  Oberst  in  der  Reserve  des  k.  und  k. 
Corps- Artillerie- Regimentes  Nr.  8,  Director  der  k.  k.  Hof-  und 
Staat*druckerei  etc.  etc.  Mit  13  graphischen  Darstellungen  im 
Texte  und  2  Tafeln  (Nr.  9  und  10)  '  .  .  .  .   215 

Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee   248 

Über  das  St  ellen  taktischer  Aufgaben.  Von  Karl  E  x  1  e  r,  Major 

des  Infanterie-Regimentes  Nr.  22    267 

Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  R  u  s  s  l  a  n  d  2H9 

Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  mit  besonderer 
Berücksichtigung  des  Radfahrsportes.  Vortrag,  gehalten 
am  lb'  Februar  1899  im  Officiers-Casino  zu  Karlsburg.  Von  J.  Kolbe, 
k.  und  k.  Oberlieutenant   323 

Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799.  (Hiezu  die  Tatein  11 

und  12)   343 

Büch  er  - Anzeiger 

A.  Kritischer  Theil  I-XLV1 

B  Bibliographischer  Theil  XLV1I-XCI 

Autoren-Verzeichnis  der  im  „Kritischen  Tlieile"  de-  Bücher- Anzeigers 
(Band  L1X)  besprochenen  Werke,  nebst  dem  Hinwt-ise  auf  die  be- 
treffende Seite  XCII— XC1V 

XLV1I   Repertorium  der  Militär-Journalistik  I-CXV 


Graphische  Beilagen. 

Tafel  1  und  2.  Zuni  Aufsatze:  Die  Operationen  »ler  englisch-ägyptischen  Truppen 
im  Sudan. 

Tafel  3,  4  und  5.  Zum  Aufsatze:  Die  Schlacht  von  Xovi  am  15.  August  1799 

Tafel  6.  7  und  8.  Zum  Aufsätze:  Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 

Tafel  9  und  10.  Zum  Aufsatze:  Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie 

und  der  graphischen  Künste,  speciell  die  Photographie  in  natürlichen 

Farben. 

Tafel  11  and  12.  Zum  Aufsatze:  Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


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Die  Operationen  der  englisch -ägyptischen  Truppen 

im  Sudan. 

Vortrag,  gehalten  im  militär-  wissenschaftlichen  und  Casino  -  Vereine  in  Wien 

am  3.  März  1899. 
Von  Anton  Iiipoäöak, 

Major  dpi  GeneraUtabs-Corpa. 

(Hiezu  die  Tafeln  1  und  2.) 

Na/Ldruck  verboten  Ohersetzan^recht  vorbehaltet!. 

Einleitung. 

Im  Nachfolgenden  soll  eine  übersichtliche  Darstellung  jener 
Operationen  gegeben  werden,  welche  die  englisch-ägyptischen  Truppeu 
znr  Pacificirung  des  östlichen  Sudan-Gebietes  in  der  jüngsten  Zeit 
ausführten  und  welche  in  der  Hauptsache  mit  der  Bewältigung  der 
Mahdisten  und  der  Einnahme  ihres  Hauptortes  Khartum  im  Sep- 
tember 1898  abgeschlossen  wurden. 

Aus  der  isolirten  Behandlung  dieser  Ereignisse,  welche  grössten- 
teils der  Tagesliteratur  zu  entnehmen  waren,  könnte  kaum  die 
Berechtigung  für  jenes  Interesse  gefunden  werden,  mit  welchem  die 
gebildete  Welt  dem  Verlaufe  derselben  folgte. 

Zum  allgemeinen  Verständnis  und  zur  richtigen  Beurtheilung  der 
bisherigen,  sowie  etwa  dort  noch  eintretenden  Begebenheiten  erscheint 
es  sonach  geboten,  die  grossen,  veranlassenden  Ideen  näher  ins  Auge 
zu  fassen  und  ein  flüchtiges,  historisches  Bild  zu  entwerfen,  welches 
den  erklärenden  Zusammenhang  der  hier  erörterten  militärischen 
Cnternehmung  mit  den  kulturellen  Bestrebungen  auf  jenem  Gebiete 
herstellen  soll. 

Es  ist  allgemein  bekannt,  dass  der  mercantil-coloniale  Wett- 
bewerb der  meisten  europäischen  Staaten  in  den  letzten  Jahrzehnten 
eine  derartige  Steigerung  erfahren  hat,  dass  die  daraus  entstandenen 
territorialen  Interessensphären  sich  stellenweise  zu  übergreifen  drohen, 
und  dass  in  solchen  Fällen  die  Vertretung  der  bezüglichen  An- 
sprüche, je  nach  ihrer  Wichtigkeit,  einen  mehr  oder  weniger  acuten 
Charakter  annahm. 

Ich  erinnere  beispielsweise  auf  das  vereinigte  Vorgehen  Russ- 
lands, Frankreichs  und  Deutschlands,  als  Japan  nach  dem  siegreichen 
Kriege  im   Jahre  1895  seine  territorialen  Forderungen  auf  Korea 

Orfan  der  BUlUtr-'wUaen.chaftHchen  Veroin©   LIX.  Band.  IBM  1 

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Liposcak. 


und  chinesische  Gebietstheile  auszudehnen  begann;  auf  jene  ge- 
fahrdrohende Situation  zwischen  England  und  Frankreich  zu  Ende 
vorigen  Jahres,  als  ein  scheinbar  unbedeutendes  französisches  De- 
tachement  unter  Führung  des  Majors  Marchand  das  Gebiet  von 
Faschoda  betrat  und  im  gleichnamigen  Orte  die  französische  Flagge 
hisste,  endlich  auf  den  jüngsten  spanisch-nordamerikanischen  Krieg. 

Wenn  man  sich  das  Ergebnis  der  colonialen  Bestrebungen  der 
verschiedenen  Mächte  in  der  Form  thatsächlicher  Besitzverhältnisse 
auf  einer  Weltkarte  ansieht,  findet  man,  dass  das  britische  Colonial- 
reich,  welches  das  Mutterland  um  das  hundertfache  an  Umfang  und 
Zehnfache  an  Volksmenge  übersteigt,  das  bedeutendste  ist  und  in 
einer  beinahe  geschlossenen,  dermalen  in  Nord-Afrika  unterbrochenen 
Kette  mehr  oder  weniger  ausgedehnter  Gebiete  den  Weltball 
umspannt. 

Der  afrikanische  Continent,  welcher  die  Colonialinteressen- 
Gruppirung  der  europäischen  Mächte  am  deutlichsten  veranschau- 
licht und  dessen  südlicher  Theil  vom  Capland  bis  zum  Tanganyika- 
See  bereits  englischer  Besitz  ist,  zeigt  in  seinem  Innern  noch  so 
gewaltige,  wenig  erforschte  und  uncivilisirte  Territorien,  dass  diese 
gegenwärtig  den  natürlichen  Anziehungsraum  für  die  obenerwähnten 
Bestrebungen  jener  Staaten  bilden,  welche  hiezu  die  günstigsten  Be- 
dingungen dortselbst  besitzen,  das  sind  Frankreich  und  England. 

Eine  Betrachtung  der  Gebiete,  welche  diese  beiden  Staaten 
in  Afrika  besitzen,  muss  die  Frage  nahelegen,  in  welcher  Weise 
ein  territorialer  Connex  der  gegenwärtig  zerstreut  liegenden  Gebiets- 
theile durch  neue  Erwerbungen  unter  eigenem  Einflüsse  zu  er- 
zielen wäre. 

Frankreich  mit  seinem,  an  drei  Küstentheilen  des  Continents 
liegenden  Besitz,  strebt  eine  Verbindung  desselben  in  westöstlicher 
Richtung  durch  successive  Aneignung  des  dazwischen  befindlichen 
Territoriums  an,  was  naturgemäss  zu  einer  Theilung  des  afrikanischen 
Continents  in  eine  nördliche  und  südliche  Hälfte  führen  müsste. 

Welchen  Schwierigkeiten  die  Durchführung  dieses  Gedankens 
begegnet,  konnte  an  den  ernsten  Consequenzen  beobachtet  werdet], 
welche  die  bereits  erwähnte  Besetzung  von  Faschoda  durch  Major 
March  and  hatte. 

Englands  Project  fasst  dagegen  die  Anlage  von  Überland- 
Telegraphenlinien  und  einer  den  afrikanischen  Welttheil  an  seiner 
Ostseite  durchziehenden  Eisenbahn  iu's  Auge,  bedingt  sonach  auch 
den  Besitz  einer  von  Nord  nach  Süd  reichenden,  ununterbrochenen 
Landzone. 

Dieser  Absicht  legt  sich  in  ihrer  Verwirklichung  der  un- 
abhängige Congostaat  und  das  Gebiet  von  Deutsch-Ostafrika  quer 

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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan 


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entgegen,  weshalb  die  Stellungnahme  der  Beherrscher  dieser  Colonien 
dem  angedeuteten  Plane  gegenüber  abzuwarten  ist. 

Von  den  in  letzter  Zeit  unter  dem  Deckmantel  des  Sports, 
religiöser  Missionen,  wissenschaftlicher  Erforschungen  u.  dgl.  in  das 
Innere  Afrikas  unternommenen  Expeditionen  verdient  die  von  Norden 
kommende  Operation  der  englisch-äpyptischen  Truppen,  sowohl  hin- 
sichtlich ihres  militärischen  Wertes,  der  zielbewussten  Entschieden- 
heit in  der  Ausführung  als  der  hiezu  verwendeten  Kraft  das  leb- 
hafteste Interesse. 

Dieselbe  richtete  sich  gegen  den  von  den  Mahdisten  besetzt  ge- 
wesenen Theil  des  östlichen  Sudan  und  bedeutet,  nach  den  eben  er- 
fochtenen  Siegen  einen  entscheidenden  Schritt  der  colonialen  Tbätig- 
keit  Englands  in  Afrika  nach  jener  Richtung,  welche  durch  den  an- 
fangs angedeuteten  Gedanken  gekennzeichnet  wurde. 

Ägypten. 

Um  beurtheilen  zu  können,  welchen  Rückhalt  und  welche 
materiellen  Bedingungen  die  zu  besprechende  militärische  Unter- 
nehmung in  Afrika  im  allgemeinen  besitzt,  muss  auf  eine,  wenn  auch 
flüchtige  Schilderung  der  Verhältnisse  Ägyptens  eingegangen  werden, 
welches  gegenwärtig  dem  englischen  Einflüsse  zweifellos  zunächst 
stehend,  als  unmittelbares  Hinterland  und  als  Basisraum  für  den 
gedachten  Zweck  anzusehen  ist. 

Vom  Alterthume  abgesehen,  waren  es  zwei  epochale  Ereignisse 
neuester  Zeit,  welche  Ägypten  den  Blicken  Europas  wieder  näher- 
rückten : 

Der  Feldzug  Bon  apart  es  1798,  aus  welchem  Englands  Flotte 
anter  Nelsons  Führung  in  der  Seeschlacht  bei  Abukir  am 
J.  August  des  genannten  Jahres  siegreich  hervorging,  und  die  Er- 
öffnung des  Suez-Canales  1869  als  langersehnte  directe  Verbindung 
des  Atlantischen  mit  dem  Indischen  Weltmeere. 

Beide  Ereignisse  festigten  wesentlich  das  Machtbewusstsein  der 
im  Nillande  zur  Regierung  gelangten  Herrscher  und  belebten  in 
ihnen  den  Wunsch  einer  Gebietserweiterung  in  südlicher  Richtung. 

Die  zu  diesem  Zwecke  seit  M ehern ed  Ali  (1821)  meist  er- 
folgreich durchgeführten  Expeditionen  hatten  die  successive  An- 
biederung von  Theilen  des  Sudangebietes  an  Ägypten  zur  Folge,  so 
das3  im  Jahre  1861  eine  Flüche  desselben  unter  ägyptischer  Herr- 
schaft stand,  welche  ungefähr  zwei  Dritteln  jener  des  europaischen 
Russland  gleichkommt  und  im  Westen  von  Wadai,  im  Osten  durch 
die  Küste  des  Rothen  Meeres  und  das  Somali-Land,  im  Norden  durch 
Ober-Ägypten,  im  Süden  endlich  durch  das  Gebiet  dos  Albert 
N'yanza-Sees  begrenzt  war. 

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Liposcak. 


Die  durch  diese  Erwerbungen  hervorgerufenen  kriegerischen 
Verwicklungen,  sowie  nicht  minder  das  verschwenderische  Leben  des 
ägyptischen  Hofes  brachten  das  Land  in  grosse  finanzielle  Bedrängnis 
und  veranlassten  dessen  Regierung  im  Jahre  1875  zum  Verkaufe 
von  176.000  Suezcanal-Actien  um  vier  Millionen  Pfund  Sterling  an 
England,  was  aber  die  finanziellen  Schwierigkeiten  kaum  zu  heben 
vermochte,  da  die  im  steten  Wachsen  begriffene  Staatsschuld  bereits 
die  Höhe  von  1.1 00  Millionen  Gulden  erreichte. 

Das  Jahr  1882  kann  als  der  entscheidende  Wendepunkt  in  der 
Geschichte  des  Pharaonen-Reiches  angesehen  werden,  welches  von 
dem  sich  rasch  entwickelnden  Mahdismus  immer  ernstlicher  bedroht, 
im  Bewusstsein  seines  herabgekommenen  Zustandes  jede  fremde 
Hilfe  willkommen  heissen  musste,  mit  der  es  sich  dieses,  dem  Fort- 
schritte und  der  Kultur  furchtbaren  Feindes  erwehren  konnte.  Es  ist 
bekannt,  dass  im  Jahre  1882  Oberst  Achmed  A r a b i  des  4.  ägyp- 
tischen Regiments,  dem  die  Armee  in  allen  Schichten  vollends  er- 
geben war,  und  der  mit  Erfolg  die  Saat  der  Diciplinlosigkeit  in  die- 
selbe zu  streuen  wusste,  die  Fahne  des  Aufstandes  gegen  seine  Re- 
gierung erhob. 

Der  immer  zersetzender  und  gefährlicher  wirkenden  Thätig- 
keit  Arabi's  gegenüber  erklarten  die  Consuln  der  Westmächte  im 
Mai  des  genannten  Jahres,  dass  demnächsst  eine  englisch-französische 
Panzer-Escadre  vor  Alexandrien  mit  der  Forderung  erscheinen  werde, 
dem  gegenwärtigen,  unhaltbaren  Zustande  durch  Auflösung  der  ägypti- 
schen Armee  und  Bestrafung  der  schuldtragenden  Officiere  ein 
Ende  zu  bereiten. 

Dieser  Drohung  folgte  bald  die  Ausführung. 

Am  12.  Juli  wurde  Alexandrien  bombardirt,  am  25.  landeten 
4.000  Engländer  unter  General  Alison  in  der  Nähe  der  Stadt. 

Dabei  hatte  es  den  Anschein,  als  ob  Frankreich  sich  dem  Vor- 
gehen Englands  mit  einer  Truppenmacht  anschliessen  würde ;  das 
Votum  der  Kammern  verweigerte  jedoch  die  Bewilligung,  worauf  die 
französischen  Kriegsschiffe  nach  Port-Said  abdampften. 

Nachdem  die  englische  Aufforderung  zur  Cooperation,  auch  bei 
der  Türkei  aus  finanziellen  und  sonstigen  Gründen  keinen  Anklang 
fand,  sah  sich  England  veranlasst,  die  Regelung  der  ägyptischen  An- 
gelegenheit selbständig  in  die  Hände  zu  nehmen. 

Von  diesem  Zeitpunkte  an,  spricht  sich  die  entschiedene  Über- 
legenheit des  englischen  Einflusses  in  Ägypten  aus  und  die  drohende 
Haltung,  welche  Englaud  zur  Wahrung  seiner  dortigen  Interessen 
und  mit  Rücksicht  auf  die  bereits  gebrachten  Opfer  einnimmt,  so- 
bald fremde  Aspirationen  sich  diesem  Interessenkreise  zu  nähern 
versuchen. 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


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Das  mittlerweile  auf  18.000  Mann  und  84  Geschütze  gebrachte 
englische  Expeditions-Corps  unter  Commando  des  Generals  Wolseley 
erfocht  am  13.  September  1882  einen  vollständigen  Sieg  über  Arabi 
bei  Tel-el-Kebir,  welcher  sich  hierauf  ergab. 

Vom  militärischen  Standpunkte  verdient  diese  Operation,  mit 
Rücksicht  auf  den  ihr  zugrunde  liegenden  Gedanken  einer  Verlegung 
der  Basis  an  den  Suezcanal,  sowie  die  rasche  und  präcise  Ausführung 
und  die  bis  zum  Schlüsse  beobachtete  Wahrung  des  Geheimnisses 
eine  gewisse  Beachtung. 

Der  Mal uli  sn ms. 

Um  diese  Zeit  machte  sich  der  Mahdismus  in  gefahrdrohender 
Weise  fühlbar. 

Die  seit  dem  Jahre  1821  der  ägyptischen  Herrschaft  successive 
unterworfenen  Stämme  des  Sudan  hatten  untereinander  in  steten 
Fehden  gelebt.  Ungeachtet  dieser  Zerrissenheit  glimmte  in  diesen 
Völkern  jenes  Feuer,  welches,  durch  religiösen  Fanatismus  angefacht, 
einstens  die  halbe  Welt  dem  Islam  unterworfen  hat. 

Die  Begeisterung  und  der  bekannte,  übrigens  einen  Grundzug 
ta  Koran  bildende  Materialismus  waren  zwei  mächtige  Hebel,  mit 
welchen  der  Mahdismus  zum  Vorstoss  ansetzte,  und  welche  ihm  einen 
immer  weiteren  Anhang  verschafften. 

Der  geistige  Führer  dieser  jahrelang  erfolgreich  gewesenen  Be- 
wegung war  der  Derwisch  Mohammed-Achmed,  der  spatere  Mahdi1). 

Er  wurde  in  Dongola  geboren  und  geooss  seine  erste  Erzfehung 
in  einem  Dorfe  bei  Khartum,  worauf  er  die  Schule  der  Grabmoschee 
■iaselbst  besuchte  und  dann  auf  der  Insel  Abba  am  weissen  Nil  lebte. 

Als  Sohn  eines  Zimmermannes,  für  diese  Profession  ursprüng- 
lich bestimmt,  fühlte  er,  bei  intensivem  Religionsstudium,  sich  zu 
einer  höheren  Aufgabe  berufen  und  benützte  die  Abgeschiedenheit 
meines  Aufenthaltes  zur  reiflichen  Vorbereitung  der  geplanten  all- 
gemeinen Erhebung. 

Im  Jahre  1881  wandte  er  sich  an  seine  Stammesgenossen  und 
erklärte  ihnen  der  verheissene  Prophet  zu  sein,  der  den  Islam 
reformiren  und  über  die  Erde  tragen  werde. 

Die  Bevölkerung  in  ihrer  Unzufriedenheit  mit  der  ägyptischen 
Herrschaft,  dem  Druck  der  Steuern  und  der  rücksichtslosen  Art  ihrer 
Eintreibung,  forderte  die  Pläne  des  Mahdi  und  vergrösserte  täglich 
dessen  Anhang. 

Einer  Aufforderung  der  ägyptischen  Behörde,  zur  Rechtfertigung 
sieh  Khartum  zu  kommen,  leistete  Mohammed- Achmed  keine 

■j  Prophet,  Bote  des  Herrn. 


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Liposcak. 


Folge,  sondern  gab  seinen  Stammesgenossen  die  Weisung,  sich  für 
den  Glaubenskrieg  vorzubereiten. 

„Der  barmherzige  Gott  hat  das  Schwert  des  Sieges  in  meine 
Hände  gelegt,  und  um  allen  Völkern  zu  beweisen,  dass  ich  der  Mahdi 
bin,  hat  er  meine  rechte  Wange  mit  einem  Korne  der  Schönheit 
gezeichnet.  Im  Gewühle  der  Schlachten  wird  mir  das  leuchtende 
Banner  voranschreiten,  getragen  von  Asrael,  dem  Todesengel,  dem 
Vernichter  meiner  Feinde." 

Mit  diesen  Worten  verkündete  der  bleiche  Derwisch  seine  gött- 
liche Sendung  und  eröffnete  den  Krieg,  wenn  man  die  nun  folgende 
furchtbare  Verwüstung  und  Plünderung  der  vom  Mahdi  durchzogenen 
Gebiete  mit  diesem  Ausdrucke  bezeichnen  kann. 

Der  lang  verhaltene  Hass  der  Sudanstämme  gegen  die  au- 
gedeutete Misswirtschaft  der  ägyptischen  Herrschaft  fand  seinen 
Wiederhall  in  der  praktischen  Ausführung  des  Koransatzes:  „Tödtet 
diejenigen,  welche  Euch  tödten  wollen;  tödtet  sie,  wo  ihr  sie  findet; 
verjagt  sie,  wo  ihr  sie  verjagen  wollt,  weil  die  Versuchung  zum 
Götzendienst  schlimmer  ist  als  der  Tod." 

Die  Ereignisse  in  den  ersten  Aufstandsjahren  lassen  in  interessanter 
Weise  ersehen,  wie  eine  geschickte  Führung  —  und  als  solche  kann 
die  des  Mahdi  im  grossen  bezeichnet  werden  —  und  begeisterte,  der 
Sache  ergebene  Kämpfer,  wenn  auch  minder  geschult  und  mangelhaft 
bewaffnet,  besser  ausgebildeten  uud  ausgerüsteten,  sowie  überlegen 
bewaffneten,  aber  anfangs  minder  glücklich  geführten  Truppen  ge- 
fahrlich werden  können. 

Dem  Mahdi,  welcher  in  Dj.  Kedar  die  Fahne  des  Aufstandes 
entfaltete,  fiel  eine  Provinz  nach  der  anderen  in  die  Hände. 

Im  Jahre  1883  eroberte  derselbe,  nach  wechselvollen  Kämpfen 
mit  den  schwachen  ägyptischen  Truppen,  El-Obeid  die  Hauptstadt 
von  Kordofan,  in  welcher  Provinz  er  die  Basis  für  seine  weiteren 
Operationen  schuf. 

Der  ägyptischerseits  mit  der  Leitung  der  militärischen  Unter- 
nehmungen im  Sudan  betraute  General  Hicks  Pascha  brach 
am  9.  September  1863  mit  11.000  Mann,  von  denen  viele  in 
Ketten  mitgeschleppt  werden  mussten,  500  Pferden  und  5.500  Kameelen 
von  Khartum  auf,  erreichte  am  21.  die  Gegend  von  Ed-Duem  und 
trat  von  hier  die  Vorrückung  in  zwei  Colonnen  auf  El-Obeid  an. 

Am  2.  November  gelang  es  wohl,  eine  Gruppe  der  Mahdisten 
zu  zersprengen,  am  4.  aber  wurde  das  Expeditions-Corps  in  der 
Gegend  von  Kashgil  von  überlegenen  feindlichen  Massen  völlig  um- 
ringt und  uach  dreitägiger  heldenmüthiger  Vertheidigung  gänzlich 
vernichtet. 


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Die  Operationeu  der  engliach-ägyptischeu  Truppeu  im  Sudan. 


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Dem  als  Gouverneur  der  Provinz  Darfur  in  Fascher  befindlichen 
Slatin  Pascha  gelang  es  wohl,  diese  Provinz  anfangs  zu  behaupten ; 
mitten  unter  aufrührerischen  und  verräterischen  Stämmen  aber 
wurde  auch  seine  Lage  t&glich  misslicher,  er  mtisste  sich  schliesslich 
ergeben  und  Gefangener  des  Mahdi  werden. 

Nach  bewirkter  Festsetzung  in  diesem  Gebiete  richtete  der 
Mahdi  in  ganz  zutreffender  Beurtheilung  der  Situation  seine  Auf- 
merksamkeit auf  die  Hauptstadt  des  Sudan,  auf  Khartum,  und  jenen 
Raum,  aus  welchem  eine  directe  Verbindungslinie  vom  Rothen  Meere 
zu  den  Stellungen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  am  Nil  führte 
und  den  er,  zur  Sicherung  der  rechten  Flanke  nach  der  Einnahme 
Khartums  besetzt  zu  haben  wünschte,  d.  i.  Suakin-Tokar-Sinkat, 
worüber  später  die  Sprache  sein  wird. 

Angesichts  dieser  rapiden  Fortschritte  der  Mahdisten  entsandte 
die  ägyptische  Regierung  den  General  Gordon  mit  ausgedehnten 
Vollmachten,  aber  ohne  Truppen  nach  Khartum.  Derselbe  langte  am 
18.  Februar  1884  dort  ein  und  traf  —  geleitet  von  der  Absicht, 
diesen  Punkt  unter  allen  Verbältnissen  zu  behaupten  und  keinen 
Schritt  des  bisherigen  Sudanbesitzes  zu  räumen  —  in  Erwartung 
der  versprochenen  englischen  Hilfe,  alle  Massnahmen  zu  dessen 
energischer  Vertheidigung. 

„Der  Zauber  seines  Namens,"  sagt  Major  Casati,  „hielt  die 
revolutionäre  Bewegung  in  Schach;  der  Mahdi  wagte  nicht,  das 
Waffenglück  zu  versuchen,  ehe  er  nicht  die  Fäden  seiner  geheimnis- 
vollen Arbeit  neu  geknüpft  hatte." 

Anfangs  August  1884  glaubte  der  letztere,  den  Triumph  seiner 
heiligen  Sache  auf  eine  weitere  entscheidende  Probe  stellen  zu  sollen. 

Mit  150.000  Mann,  darunter  4.000  Reitern,  brach  er  aus  dem 
erwähnten  Basisraume  auf  und  erreichte  am  23.  October  Khartum, 
in  dessen  Umgebung  durch  die  plötzliche  Ansammlung  einer  so  be- 
deutenden, ganz  unorganisirten  Menschenmasse,  welche  das  raubte, 
was  sie  fand,  eine  furchtbare  Hungersnot!»  ausbrach. 

Gleichzeitig  verstärkte  er  Berber  und  stellte  es  unter  Commando 
eines  durch  seine  Greuelthaten  in  Darfur  gefürchtoton  Maunes, 
Namens  Nur  Angara,  befestigte  und  verstärkte  Metameh  und  liess 
durch  einen  Theil  seiner  Streitkräfte  Kassala  belagern. 

Dem  Drucke  der  öffentlichen  Meinung  und  den  bis  zur  Ent- 
rüstung gesteigerten  Ermahnungen  der  Presse  nach  langem  Zögern 
folgend,  hatte  man  sich  auf  englisch-ägyptischer  Seite  zur  Absendung 
eines  Hilfscorps  für  General  Gordon  entschieden. 

Dasselbe  wurde  unter  Befehl  des  Generals  Wolseley  ge- 
stellt, im  September  1884  conceutrirt  und  derart  nilaufwärts  gesendet, 


8 


Liposdak. 


dass  es  im  November  in  Dongola  eintraf;  am  16.  December  gelangte 
das  Hauptquartier  nach  Korti. 

Die  Vorwärtsbewegung  der  Truppen  geschah  jedoch  nicht  mit 
jener  Lebendigkeit  und  Raschheit,  welche  der  Dringlichkeit  der  Sache 
entsprochen  hätten.  Am  17.  Jänner  1885  siegten  die  Regierungstruppen 
allerdings  im  Gefechte  bei  Abu-Klea,  wurden  aber  vor  Metameh  zu 
einem  längeren  Halt  genöthigt  und  konnten  nur  schrittweise  bis  El- 
Cuba  gelangen. 

Zwei  am  27.  Jänner  nilaufwärts  entsandte  Regierungsdampfer 
kamen  am  folgenden  Tage  in  der  Gegend  von  Khartum  an,  wurden 
aber  schon  mit  Feuer  empfangen. 

Am  26.  nämlich  fiel  dieser  Ort  nach  tapferer  Gegenwehr  und 
um  7  Uhr  abends  wurde  das  Haupt  des  heldenmüthigen  Vertheidigers 
dem  Mahdi  triumphirend  zu  Füssen  gelegt.  Das  englische  Expedi- 
tions-Corps trat  den  Röckzug  an. 

Hiemit  erreichte  der  Mahdi  den  Gipfelpunkt  seines  Ruhmes, 
im  Sudan  erstrahlte  der  Schein  seiner  Heiligkeit,  der  Ruf  der  Un- 
besiegbarkeit war  gefestigt. 

Doch  nicht  lange  sollte  er  daran  geniessen,  denn  schon  im 
Juni  1885  erlag  dieser  Mann  den  Folgen  einer  masslos  sinnlichen  und 
ausschweifenden  Lebensweise,  der  er  sich  nach  dem  Falle  von  Khartum 
in  vollen  Zügen  hingab,  und  die  eine  Herzverfettung  zur  Folge  hatte. 

Sein  Nachfolger  der  Chalifa  Abdullah  eiu  blutdürstiger, 
rachgieriger  Tyrann,  von  geistig  untergeordneter  Bedeutung,  setzte 
die  Operationen,  ohne  weitgestecktes  Ziel,  und  nur  in  Form  von 
Raub-  und  Streifzügen  in  nördlicher  Richtung  fort. 

Die  englisch-ägyptische  Regierung  hatte  dieser  gefahrdrohenden 
Lage  gegenüber  die  Wahl  den  Mahdisten  mit  entsprechender  Kraft 
und  entschiedep  an  den  Leib  zu  gehen,  oder  den  Sudan  überhaupt 
aufzugeben. 

Wolseley  befürwortete  das  erstere  und  die  englische  Regierung 
war  auch  dazu  entschlossen,  doch  drohte  in  diesem  Augenblicke  ein 
ernster  Conflict  mit  Russland.  Dongola  wurde  daher  im  Juli  1885 
geräumt  und  der  allmähliche,  ungestörte  Rückzug  derart  bewirkt, 
dass  die  Regierungstruppen  im  April  1886  bei  Wadi-Halfa  standen, 
während  die  Spitzen  der  Derwische,  den  südlich  davon  befindlichen 
Ort  Sarras  besetzt  hielten. 

Nachdem  in  der  nächstfolgenden  Zeit  sich  am  Nil  keine  wesent- 
lichen Ereignisse  abspielten,  konnten  Ende  der  Achtziger-Jahr  Wadi- 
Halfa  und  Suakin  als  die  äussersten  Grenzposten  der  englisch-ägypti- 
schen Truppen  angesehen  werden,  an  denen  die  weiteren  Unternehmungen 
der  Derwische  wiederholt  scheiterten. 


Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


9 


Seit  1887  verhielt  sich  der  Chalifa  durch  einige  Jahre,  vou 
den  der  Verpflegung  wegen  durchgeführten  Raubzügen  abgesehen 
im  allgemeinen  ruhig,  was  nicht  allein  dem  geringen  Offensiv-  und 
Unternehmungsgeist  des  Orientalen,  sondern  vorwiegend  den  trost- 
losen Zuständen  beizumessen  war,  welche  seit  dem  besprochenen 
Aufstände  im  Sudan  herrschten. 

Das  vom  Mahdi  durchzogene  Gebiet  war  buchstäblich  ver- 
wüstet, der  Wohlstand  des  Landes  vernichtet,  zwei  Fünftel  der  Be- 
völkerung durch  Krieg,  Sclaverei  und  Hungersnoth  zu  Grunde 
gegangen.  Diese  letztere  war  denn  auch  der  furchtbarste  Feind  des 
Chalifa  und  führte  gezwungener  Weise  von  selbst  ein  friedliches 
Verhältnis  zwischen  beiden  Parteien  durch  eine  gewisse  Zeit  herbei. 

Diese,  in  flüchtigen  Umrissen  gegebene  Darstellung  der  Er- 
eignisse lässt  unschwer  erkennen,  dass  die  ägyptische  Regierung 
mit  der  grössten  Besorgnis  die  bedrohlichen  Fortschritte  des  Mah- 
dismus verfolgte  und  mit  der  angebotenen  englischen  Hilfe  endlich 
gewillt  war,  der  weiteren  Ausbreitung  desselben  in  entsprechendem 
Zeitpunkte  mit  Enschiedenheit  entgegenzutreten. 

Bis  zu  diesem  Zeitpunkte  aber,  welcher  im  Jahre  1896  eintrat, 
sollte  —  hauptsächlich  über  Anrathen  Wolseley's  —  von  weit- 
ausgreifenden Operationen  abgesehen,  der  Organisation  der  Truppen 
das  entsprechende  Augenmerk  zugewendet  und  in  der  sogenannten 
rMilitär-Provinzu,  d.  i.  dem  Landstrich  zwischen  Assuan  und  Wadi- 
Halfa,  eine  vorsorglich  ausgestattete  Basis  für  die  seinerzeit  auf- 
zunehmenden Operationen  geschaffeu  werden. 

Die  geographischen  Verhältnisse. 

Eine  noch  so  kurze  Schilderung  der  geographischen  Verhältisse 
des  Operationsgebietes  zeigt,  von  welch'  eminenter  Bedeutung  dieselben 
auf  die  Durchführung  von  Unternehmungen  sind.  Insbesonders  ist  die 
räthselhafte  Beschaffenheit  des  Nil,  welche  nach  Abd-Allatif  im 
13.  Jahrhundert  sogar  zu  astronomischen  und  theologischen  Vor- 
stellungen Anlass  gab,  auf  die  Wahl  des  Zeitpunktes  zum  Beginn  der 
Operationen  von  entscheidendem  Einflüsse. 

Die  Lebensader  Ägyptens  ist  bekanntlich  der  Nil,  welcher  mit 
einer  Längenentwickelung  von  5  920/twi  der  zweitlängste  Strom  der 
Welt  ist  (Mississippi  der  längste),  und  zwei  Dritttheile  des  afrikanischen 
Continents  in  seinem  östlichen  Theile  in  süd-nördlicher  Richtung 
durchzieht. 

Die  Schiflfbarkeit  des  Nil  beginnt  bereits  beim  Albert-See,  wird 
jedoch  je  nach  dem  Wasserstande  vielfach  durch  die  zahlreichen 
Katarakte  (von  Khartum  bis  Assuan  sechs)  und  Stromschnellen  uuter- 


10 


Lipuscak. 


brochen,  so  dass  die  absolute  Schiffbarkeit  nur  vom  Meere  bis  zum 
ersten  Katarakt,  d.  i.  1.130frm  weit  reicht. 

Die  Quellen  des  Nil  —  Äquatorial-Seen  —  speisen  ihn  selbst, 
die  Inundation  aber  wird  durch  die  abessinischen  Hochgebirgswässer 
besorgt. 

In  der  geheimnisvollen  Wirkung  der  Inundation  liegt  der  stete 
Wechsel  des  Nilwasserstandes,  welcher  (speciell  für  die  Gegend  bei 
Kbartum  gilt  dieser  Zeitpunkt)  im  Monate  April  das  Minimum,  dann 
zwischen  August  bis  October  das  Maximum  zeigt  und  in  der  Zwischen- 
zeit regelmässig  steigt,  beziehungsweise  fallt. 

Mit  dem  Fallen  und  Steigen  des  Nilstromes  hängt  die  Lebens- 
fähigkeit Unter-Ägyptens  auf  das  Innigste  zusammen,  denn  jeder 
Tropfen  Nilwassers  ist  für  die  Kultur  dieses  Gebietes,  speciell  für 
die  Baumwollernte  unentbehrlich. 

Im  Hinblick  auf  diesen  Umstand  wurde  speciell  englischerseits 
durch  Ingenieure  und  mit  der  Hydrographie  des  Nil  vertraute  Geo- 
graphen wiederholt  darauf  hingewiesen,  dass  die  kunstliche  Ober- 
schwemmung  Unter-Ägyptens  von  Faschoda  aus  regulirt  werden 
könnte,  indem  es  mit  entsprechenden  Mitteln  der  Technik  möglich 
wäre,  ansehnliche  Wassermassen  von  hier  aus  abzuleiten  und  Ägypten 
dadurch  des  zur  künstlichen  Überschwemmung  absolut  notwendigen 
Wasserzuschusses  zu  berauben. 

Bei  Sobat  verengt  sich  nämlich  der  Nil  und  besitzt  hohe  Ufer, 
so  dass  durch  Anlage  von  Wehrdämmen  eine  ausserordentlich  wirk- 
same Befruchtung  der  wasserlosen,  dürren  Gebiete  von  Darfur, 
Kordofan,  Bahr-el-Gasal  und  Sennar  durchgeführt  werden  könnte.  Es 
bedarf  somit  keiner  böswilligen  Absicht,  um  den  Besitzer  dieser 
Nilstrecke  zu  den  erwähnten  Bewässerungsanlagen  zu  veranlassen 
und  Unter-Ägypten  damit  an  seiner  vitalsten  Seite  zu  treffen. 

Das  Flussthal  des  Nil  trägt  in  einem  schmalen  Streifen  üppige 
Vegetation,  das  Anland  Wüstencharakter. 

Vielfach  schliesst  an  die  Wüstenzone  ein  breiter  Steppengürtel 
und  weiterhin  die  Region  der  Savannen  an,  welche  den  Sudan  mit 
ihrer  üppigen  Hochgras-  und  Urwald-Vegetation  bedeckt. 

Klimatisch  gehört  der  Operationsraum  (abgesehen  von  den 
tropischen  Hegen)  in  das  regenarme  Gebiet,  mit  einer  Jahrestemperatur 
von  23° R.,  bei  starker  nächtlicher  Abkühlung. 

Südlich  der  Linie  Berber-Suakin  herrscheu  bereits  Somraerregen. 

Die  Operation  auf  Dongola  1896. 

Die  unmittelbare  Ursache  zur  Wiederaufnahme  der  Operationen 
bildete  die  der  anglo-ägyptischeu  Regierung  zugekommenen  Nach- 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


11 


rieht,  dass  sich  der  Chalifa  zu  einer  bedeutenden  Verstärkung 
seiner  südlich  Berber  stehenden  Kräfte  anschicke,  um  einen  ent- 
scheidenden Schlag  über  Dongola  zu  versuchen. 

Die  später  eingetroffene  Nachricht  von  der  Annäherung  zweier 
französischer  Expeditionen  an  den  oberen  Nil  (Marchand  von  Westen, 
Bonchamps  von  Osten),  dürfte  jedenfalls  beschleunigend  auf  die 
Durchführung  der  Operationen  gewirkt  haben,  bei  welchen  der  vom 
Sirdar  Kitschener  P  a  s  c  h  a  im  Jahre  1896  verfasste  und  der  Regierung 
Torgelegte  Operationsplan  in  allen  Theilen  massgebend  war. 

Hienach  hatte  der  Sirdar,  welchem  die  Leitung  übertragen 
wurde,  eine  dreijährige  militärische  Thätigkeit  (also  1896  bis  1898) 
zur  vollständigen  Lahmlegung  der  Mabdisten  als  Bedingung  hin- 
gestellt und  wurde  hiebei,  wie  vorgreifend  bemerkt  werden  soll, 
ron  keiner  Seite  in  irgend  einer  Weise  beeinflusst,  von  der  eigenen 
Regierung  aber  in  der  sorgsamsten  Art  materiell  unterstützt. 

Von  der  Erkenntnis  geleitet,  dass  die  Schwierigkeit  der  Unter- 
nehmung nicht  so  sehr  in  der  Widerstandsfähigkeit  des  Feindes,  als 
in  der  Länge  der  Operationslinie  und  allen  daraus  sich  ergebenden, 
mit  dem  Worte  „Friction"  in  ihrer  Gesammtheit  zu  bezeichnenden 
Consequenzen  liege,  hatte  Kitschener  alle  Einleitungen  mit  grosser 
Umsicht  getroffen,  und  an  dem  eben  ausgesprochenen  Gedanken 
glücklich  und  consequent  bis  zum  Schlüsse  der  Operationen  fest- 
gehalten. 

Die  ersten  Etape,  deren  Erreichung  nach  dem  erwähnten 
Operationsplane  angestrebt  werden  sollte,  war  Dongola. 

Hiezu  standen  dem  Sirdar  14  Bataillone,  8  Escadronen,  3  Batte- 
rien und  das  Kameelreiter-Corps  zur  Verfügung. 

Mit  diesem  Expeditions-Corps  wurde  Mitte  März  1896  der 
Vormarsch  von  Wadi-Halfa  angetreten  und  am  20.  März  die  Gegend 
von  Akasheh  erreicht,  welches  man  zur  Sicherung  des  nachfolgenden 
Bahnbaues  sofort  befestigte. 

In  den  unmittelbar  folgenden  Monaten  führten  die  Derwische 
partielle  Vorstösse  hauptsächlich  in  der  Absicht  durch,  eine  Störung 
des  im  vollen  Zuge  befindlichen  Bahnbaues  herbeizuführen. 

Zur  Sicherung  desselbes  und  Säuberung  des  Vorterrains  vom 
Feinde  griff  Sirdar  Kitschener  anfangs  Juni  wieder  zur  Offensive. 

Mit  10  Bataillonen,  der  Cavallerie  und  dem  Kameelreiter-Corps 
brach  Oberst  Hunter  von  Akasheh  in  zwei  Colonnen  auf,  führte 
gegen  die  ahnungslos  bei  Ferkeh  stehenden  3.500  Derwische  einen 
überfallartigen  Angriff  aus  und  warf  sie  in  der  Richtung  auf  Kermeh 
zurück,  wo  dieselben  Stellung  nahmen  und  sich  befestigten. 

Da  man  es  hier  constatirterweise  nur  mit  einem  vorgeschobenen 
feindlichen  Detachement  zu  thun  hatte,  liess  der  Sirdar  den  Bahn- 


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12 


Lipo.scak. 


bau  sofort  weiterleiten  und  schon  am  20.  Juni  traf  der  erste  Zug 
aus  Wadi-Halfa  in  Akasheh  ein;  Ende  Juni  war  der  Bahnkörper  bis 
Ferkeh  vollendet. 

Unter  furchtbaren  Gewitterstürmen  und  heftigen  Regengüssen, 
welche  die  Freilager  wiederholt  unter  Wasser  stellten  und  die  Zelte 
wegfegten,  hatten  die  Truppen  ebenso  zu  leiden,  wie  unter  der  bis 
Alitte  August  aufgetretenen  Cholera,  welche  empfindliche  Lücken 
verursachte. 

Nachdem  der  Nil  in  dieser  Zeit  über  bedeutende  Wassermassen 
verfügte,  begann  man  mit  der  Heraufschaffung  von  vier  Kanonen- 
booten und  der  aus  drei  Dampfern  und  ungefähr  200  Segelbooten 
bestehenden  Transport-Flottille  über  den  zweiten  Katarakt. 

Derselbe  ist  9  englische  Meilen  lang,  besitzt  einen  Fall  von 
60  Fuss  und  wird  durch  mächtige,  stufenähnlich  im  Flussbett  ge- 
lagerte Granitfelsen  gebildet.  Dessen  engste  Stelle  ist  das  sogenannte 
„Grosse  Thor",  durch  welches  das  Wasser  mit  bedeutender  Kraft 
hindurchbraust,  wo  sonach  eine  ganz  besondere  Vorsicht  beim  Durch- 
bringen der  Fahrzeuge  geboten  erscheint 

Ein  Bataillon  des  Nord-Stafford-Regimentes  besorgte  diesen  ge- 
fährlichen Transport,  welcher  für  jedes  Fahrzeug  etwa  iya  Stunden 
in  Anspruch  nahm. 

Am  23.  August  standen  die  vier  Kanonenboote  und  die  mit 
entsprechenden  Proviantvorräthen  beladene  Transportsflottille  bei 
Kosheh. 

Ein  am  25.  orkanartig  aufgetretener  Sturm  unterbrach  die 
Telegraphenleitung,  zerstörte  die  Bahn  an  mehreren  Stellen  und 
machte  eine  weitere  Vorrückung  unmöglich.  Die  Zelte  und  Aus- 
rüstungen der  Eisenbahn-Abtheilungen  wurden  vom  Nil  weggeführt. 

Nachdem  die  Bahn  wieder  hergestellt  war  und  die  Stürme  sich 
gelegt  hatten,  begann  am  12  September  früh  der  Truppentransport 
auf  dem  Nil  derart,  dass  am  14.  September  der  dritte  oder  „Caibar*- 
Kataract  mit  den  vordersten  Staffeln  erreicht  und  am  16.  das  ge- 
sammte  Expeditions-Corps  dortselbst  concentrirt  war. 

Die  von  Patrullen  und  Kundschaftern  eingelangten  Nachrichten 
besagten  übereinstimmend,  dass  der  Feind  sich  in  einer  befestigten 
Stellung  bei  Kermeh  befinde  und  frische  Kräfte  an  sich  gezogen  habe. 

Der  Sir  dar  beschloss  sofort,  mit  der  Hauptkraft  um  den 
dritten  Katarakt  zu  marschiren  und  den  Feind  am  Morgen  des 
19.  September  anzugreifen,  während  die  Kanonenboote  nilaufwärts 
fahrend  diesen  Angriff  in  der  Flanke  zu  unterstützen  hätten,  die 
Transportflottille  aber  mit  dem  nicht  in  Verwendung  kommenden 
geringen  Bruchtheil  der  Streitkraft  auf  entsprechende  Entfernung, 
vorsichtig  folgeu  sollte. 


Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan.  13 

Um  4  Uhr  früh  rückten  15.000  Mann  auf  weiter  Ebene  in 
aller  Stille  vor,  ohne  vom  Feinde  etwas  zu  sehen. 

Bald  darauf  traf  vom  Commandanten  der  Aufklärungs-Cavallerie 
Rittmeister  Adams  die  Meldung  ein,  dass  Kermeh  vom  Feinde 
geräumt  sei ;  derselbe  hatte  in  der  Nacht  die  Stellung  verlassen,  war 
auf  das  linke  Nilufer  übergegangen  und  setzte  sich  in  einer  befestigten 
Position  bei  Hafir  fest. 

Der  Commandant  der  Derwische,  Emir  Wad-el-Bischara 
ein  Liebling  des  Chalifa,  der  ihm  1895  das  Commando  in  Don- 
gola  übertrug,  führte  dieses  taktische  Manöver  zweifellos  mit  grossem 
Geschick  aus  und  setzte  damit  das  Expeditions-Corps  durch  eine 
gewisse  Zeit  ausser  Wirksamkeit. 

Zum  Angriff  gegen  die  neue  Position  der  Derwische  fuhr  um 
6  Uhr  45  Minuten  früh  eine  Feldbatterie  auf  und  eröffnete  auf  etwa 
2.300m  das  Feuer,  in  welches  bald  drei  Kanonenboote  eingriffen. 

Der  Feind  erwiderte  dasselbe  aus  einer  mit  fünf  Geschützen 
armirten  Batterie  anfangs  schwach,  dann  lebhafter. 

Nachdem  sich  die  angeführte  Distanz  als  zu  gross  erwies, 
fuhren  die  Kanonenboote  durch  einen  etwa  500m  breiten  Canal  näher 
an  die  Stellung  heran,  wurden  aber  von  einem  so  heftigen  Gewehr- 
und Geschützfeuer  empfangen,  dass  sie  sich  wieder  zurückziehen 
mussten. 

Erst  gegen  9  Uhr  Vormittags,  als  vier  Batterien  mit  den 
Mitrailleusen  unter  Oberst  Par so ns  auf  die,  nahe  dem  linken  Ufer 
gelegene  Insel  Antagash  gebracht  und  in's  Feuer  gesetzt  wurden, 
gelang  es,  den  Derwischen  wirkungsvoller  beizukommen  und  auch 
den  in  Bereitschaft  stehenden  Kanonenbooten  Luft  zu  machen. 

Diesem  überlegenen  Feuerangriff  gegenüber  musste  der  Feind 
nachgeben;  er  zog  sich  in  südlicher  Richtung  zurück,  während  die 
Kanonenboote  den  Curs  auf  Dongola  nahmen,  und  hiebei  das  einzige 
in  dieser  Gegend  befindliche  Derwischboot  in  den  Grund  bohrten. 

Am  20.  September  setzten  die  Regierungstruppen  über  den  Nil 
und  lagerten  bei  Hafir;  die  Cavallerie  nahm  die  Verfolgung  auf  und 
traf  bei  Dongola  wieder  auf  den  Feind,  mit  dem  sie  in  Fühlung 
verblieb. 

Während  die  vor  Dongola  am  22.  September  angelangten 
Kanonenboote  die  vom  Feinde  besetzte  Stadt  bombardirten,  näherte 
sich  auch  das  Expeditions-Corps  und  stand  am  genannten  Tage  nur 
einige  Kilometer  entfernt. 

In  vier  Colonneu  formirt,  wurde  am  23.  September  4  Uhr 
30  Minuten  früh  die  Vorrückung  auf  Dongola  angetreten;  der  linke 
Flügel  an  den  Nil  gelehnt,  Mitrailleusen  an  den  inneren  Flügeln, 
die   rechte  Flanke  durch  Cavallerie  und  das  Kameelroiter-Corps 


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14 


L  i  p  o  a  c  a  k. 


gesichert  Stärke   15.000  Manu,  seit  dem  Krimkriege  die  grösste, 
unter  Commando  eines  englischen  Generals  stehende  Kraft. 

Der  Feind,  welcher  die  nördlich  der  Stadt  gelegenen  Hügel 
besetzt  hielt,  räumte,  ohne  den  Angriff  abzuwarten,  seine  Stellung 
und  wurde  sowohl  durch  das  Feuer  der  Kanonenboote,  wie  durch 
die  Cavallerie  unter  Rittmeister  Adams  verfolgt,  der  commandirende 
Emir  gefangen  genommen. 

Die  vollends  erschöpften  Truppen  des  Expeditions-Corps  rückten 
in  Dongola  ein  und  pflanzten  abends  das  ägyptische  Banner  auf. 
Damit  war  die  gleichnamige  Provinz  zurückgewonnen  und  die  erste 
Operations-Etape  erreicht. 

Tagsdarauf  erfolgte  bereits  der  Rücktransport  der  britischen 
Truppen  nach  Cairo;  dieselben  hatten  über  einen  Gesammtverlust  von 
64  Mann  zu  berichten  und  mussten  nach  ihrer  Ankunft  sofort 
80  Mann  in  das  Spital  abgeben. 

Die  ägyptischen  Truppen  verloren  in  dieser  ersten  Operations- 
periode: 47  Todte,  122  Verwundete,  235  Mann  an  Cholera,  126  an 
Fieber  und  anderen  Krankheiten,  nebst  30%  Officiere. 

Entsprechend  dem  an  anderer  Stelle  erwähnten  Operationsplane, 
beschloss  der  Sirdar,  wiewohl  der  Wasserstand  eine  zweimonatliche 
Operation  noch  gestattet  hätte,  in  Dongola  den  ersten  Operations- 
stillstand eintreten  zu  lassen  und  die  verfugbare  Zeit  zur  Retablirung 
der  Truppen  auszunützen.  Ein  Entschluss,  der  unter  den  ganz  eigen- 
artigen Verhältnissen  dieses  Krieges,  in  welchem  Zeitverlust  und 
finanzielle  Bedenken  keine  Rolle  spielten,  umso  berechtigter  war,  als 
in  dieser  Zeit  eine  weitere  Verstärkung  des  Feiudes  in  keiner 
Richtung  eintreten,  die  Grösse  und  Sicherheit  des  eigenen  Erfolges 
somit  dadurch  nicht  gefährdet  werden  konnte. 

Das  Expeditions-Corps  wurde  bei  Dongola  concentrirt  und  in 
Winterquartiere  verlegt.  Befreundete  Araberstämme  und  Kundschafter 
hatten  die  Gegend  in  der  voraussichtlichen  Operationsrichtung  auf- 
zuklären, beziehungsweise  die  Verhältnisse  beim  Feinde  auszuforschen. 
Korti,  Debbeh  und  Meraui  wurden  befestigt,  um  den  bisher  zurück- 
gewonnenen Besitz  zu  sichern  und  verlässliche  Ausgangspunkte  für 
die  seinerzeit  fortzusetzenden  Operationen  zu  schaffen,  endlich  um 
die  aus  diesem  Räume  direct  nach  Khartum  fuhrenden  Communi- 
cationen  zu  sperren. 

Die  Provinz  wurde  in  englische  Verwaltung  übernommen,  in 
elf  Districte  eingetheilt,  au  deren  Spitze  militärische  Inspectoren 
gestellt,  denen  Polizei- Abtheilungen  zur  Aufrechthaltung  der  Ruhe 
und  Ordnung  zugetheilt  wurden ;  das  fruchtbare  brachliegende  Acker- 
land erhielt  endlich  Ansiedler  aus  Unter-Ägypten  und  konnte  wieder 
ausgenützt  werden. 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Troppen  im  Sudan. 


15 


Kitschener  selbst  begab  sich  zur  mündlichen  Unterredung 

naeb  London. 

Die  Operation  auf  Berber  1897. 

Nachdem  in  der  eingetretenen  Operationspause  alle  Bedingungen 
zur  anstandslosen  Wiederaufnahme  der  Offensive  erfüllt  waren,  be- 
schloss  der  Sirdar  gegen  den  als  zweite  Operationsetape  ausersehenen 
Punkt  Berber  vorzugehen,  um  diesen  Haupthandelsplatz  Inner- 
Xubiens  and  Vereinigungspunkt  der  aus  allen  Richtungen  kommenden 
Handelsstrassen  und  Karavanenwege  rechtzeitig  zu  besetzen. 

Zudem  war  Ende  Juli  1897  der  Bau  der  Feldbahn  soweit 
fortgeschritten,  dass  znr  Sicherung  desselben  der  vorläufige  Eisen- 
bahn-Endpunkt Abn-Hamed  besetzt  werden  musste. 

In  Ausführung  dieser  Absicht  entsandte  der  Sirdar  den  General 
Major  Hu ut er  mit  vier  Bataillonen  und  einer  Artillerie-Abtheilung 
am  29.  Juli  von  Meraui  dahin  ab. 

In  acht  Tagen  legte  das  Detachement  den  2Q0km  langen  Weg 
zurück  und  stand  in  der  Nacht  zum  7.  August  auf  Schussweite  vom 
Feinde,  welcher  mit  etwa  1.000  Mann  (davon  500  Gewehre)  die 
Ortseinfassung  besetzt  hielt.  Nach  heftigem,  beinahe  Haus  um  Haus 
geführtem  Kampfe,  in  welchem  die  Derwische  mit  dem  Bajonet  ver- 
trieben werden  mussten,  traten  dieselben  den  Kückzug  an,  nachdem  ihr 
Anführer  Emir  Mahomed  Z  e  i  n  in  Gefangenschaft  gerathen  war. 

Gleichzeitig  mit  diesem  Vormarsche  rückte  eine  stärkere  Seiten- 
Irnt  unter  Major  T  a  d  w  a  y  in  der  Richtung  auf  Metameh  vor,  zur 
Festbaltung  der  in  jener  Gegend  gemeldeten  feindlichen  Kraftgruppe, 
während  die  Kanonenboote  über  den  vierten  Katarakt  nilaufwärts 
fnhren  und  am  29.  August  Abu-Hamed  erreichten,  wobei  das  Kanonen- 
boot „El-Teb"  umschlug. 

Kurz  nach  der  Einnahme  dieses  Ortes  erfuhr  der  Sirdar,  dass 
die  bei  Berber  unter  Emir  Mahmud  stehenden  Derwische  sich 
zurückgezogen  hätten,  worauf  er  Berber  durch  eiuen  befreundeten 
Araberstamm  besetzen  Hess. 

Zwei  Kanonenboote  wurden  auf  El-Damer  entsendet,  um  auch 
diesen  an  der  Atbaramündung  liegenden,  operativ  wichtigen  Punkt 
u)  die  Hand  zu  bekommen,  wobei  einige  dort  befindliche  Derwisch- 
boote  genommen  wurden. 

Die  Mündungsstelle  wurde  durch  das  rFort  Atbarau  befestigt, 
welches  eine  Besatzung  von  einem  halben  Bataillon  erhielt  und  bis 
zw  Fertigstellung  der  Feldbahn  mit  seiuen  Proviantbedürfnissen  auf 
Meraui  gewiesen  wurde. 

Der  rasche  Vormarsch  H  u  n  te  r's  machte  den  um  diese  Zeit  in 
Adarama  stehenden  Osman  D  i  g  m  a  um  seinen  Rückzug  besorgt, 


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16 


Liposcak. 


weshalb  er  denselben  am  23.  September  gegen  die  eigene,  zwischen 
Metameh-Khartum  befindliche  Hauptkraft  antrat.  Da  ihm  nur  ein 
Boot  und  sechs  ausgehöhlte  Baumstämme  für  den  Flussübergang  zur 
Verfügung  standen,  brauchte  er  hiezu  mit  Weibern,  Kindern  und 
Heerden  nahezu  vier  Wochen.  Zwei  Tage  nach  vollendeter  Über- 
schreitung traf  auch  schon  General  H  u  n  t  e  r  in  Adarama  ein. 
Schwierigkeiten  im  Proviantnachschube  verursachten,  dass  der 
Marsch  Hunter's  erst  am  23.  October  angetreten  werden  konnte 
und  die  gute  Gelegenheit,  diesen  gefährlichen  Feind  der  Regierungs- 
truppen in  einem  Schwächemoment  zu  fassen,  verloren  ging. 

Am  29.  erreichte  die  Colonne  Hunter's  Adarama,  fand  den 
Ort  verlassen,  die  Umgebung  verwüstet,  die  Flussübergangsmittel 
versenkt  und  rückte  am  9.  October  wieder  in  Berber  ein. 

Kassala  war  noch  von  den  Italienern  besetzt,  doch  fanden 
bereits  Unterhandlungen  wegen  dessen  Übergabe  an  die  ägyptische 
Regierung  statt. 

Die  Situation  der  bereits  fühlbar  zurückgedrängten  Derwische 
war  im  Monate  October  1897  folgende:  Das  Gros  mit  dem  Chalifa 
etwa  40.000  Mann  bei  Omdurman,  Emir  Mahmud  mit  10.000  Mann 
bei  Metameh;  Osman  Digma  mit  einigen  Tausend  Mann  im  An- 
schlüsse begriffen,  erreichte  Abu-Delek. 

Dieser  concentrirten  und  überlegenen  Kraft  gegenüber  befand 
sich  die  bei  Berber-Abu  Hamed  stehende  Brigade  H  u  n  t  e  r  in  einer 
gefährlichen,  isolirten  Lage. 

Kitschener  beschloss  daher,  das  gesammte  Expeditions- 
Corps  zwischen  Berber  und  Abu  Hamed  aufschliessen  zu  lassen  und 
damit  den  zweiten  Operationsabschnitt  zu  beenden. 

Das  erstere  war  dringend  nothwendig,  da  der  Commandant  der  aus 
der  Elite  der  Derwische  zusammengesetzten,  bei  Metameh  stehenden 
feindlichen  Kraftgruppe  sich  wiederholt  nach  Omdurman  mit  der 
Bitte  wandte,  selbständig  einen  Vorstoss  auf  Berber  unternehmen  zu 
dürfen,  wobei  er  mit  seinem  Ansuchen  anfangs  stets  abgewiesen  wurde. 

Mahmud  war  ein  junger  Mann  von  hübschem  Äusseren,  doch 
in  letzter  Zeit  den  Ausschweifungen  und  besonders  dem  Trünke  er- 
geben. Ein  in  den  Bereich  Osman  Digma's  geführter  Einfall,  bei 
welchem  er  eine  Anzahl  Frauen  fortschleppte,  erzengte  eine  längere 
erbitterte  Feindschaft  zwischen  den  beiden  Derwischführern,  welche 
sich  in  ihrem  nachtheiligen  Einflüsse  bei  der  Ausführung  der  folgenden 
Unternehmungen  fühlbar  machen  musste. 

Alle  diese  Vorgänge  blieben  dem  durch  Kundschafter  gut  be- 
dienten S  i  r  d  a  r  nicht  unbekannt.  Nachdem  er  Metameh  be- 
festigt wusste,  wollte  er  bald  Klarheit  in  diesen  Richtungen  sich 
verschaffen. 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan.  17 


Am  15.  October  gingen  drei  Kanonenboote  in  der  Richtung 
dahin  ab  und  bekamen  bei  Tagesanbruch  des  16.  Metameh  in  Sicht; 
ein  aus  Schlammhütten  bestehendes,  etwa  800ra  vom  Nil  entferntes 
Dorf,  welches  durch  sieben  relativ  stark  profilirte  Schanzen  gesichert  war. 

Die  Kanonenboote  eröffneten  auf  3.500m  das  Feuer,  welches 
von  den  Derwischen  zwar  erwidert  wurde,  infolge  der  zu  kurz 
tragenden  altartigen  Geschütze  aber  wirkungslos  blieb. 

Nachdem  man  am  folgenden  Tage  die  Beschiessung  durch  kurze 
Zeit  fortsetzte,  war  der  Recognoscirungszweck  erreicht,  die  Kanonen- 
boote kehrten  nach  Berber  zurück. 

Am  31.  October  war  die  Wüstenbahn  bis  Abu-Hamed  fertig- 
gestellt und  eröffnet,  der  Weiterbau  nach  Borber  beschlossen. 

Das  letzte  Ereignis  von  Wichtigkeit  iin  Jahre  1897  war, 
dass  ägyptische  Truppen  Kassala  besetzten,  welches  in  strategischer 
Beziehung  einen  wichtigen  Zwischenpunkt  auf  der  directen  Linie 
Kbartum-Rothes  Meer  bildet. 

Am  29.  October  traf  Oberst  Parsons  mit  800  Maun  in 
Massana  ein.  um  nach  Kassala  zu  marschiren,  welches  am  18.  De- 
cember  erreicht  wurde. 

Dort  angelangt,  gab  Parsons  Befehl,  die  beiden  am  Atbara 
befindlichen  Derwischposten  El-Fasher  und  Osobri  anzugreifen,  was 
nach  einigen  Schwierigkeiten  mit  Erfolg  durchgeführt  wurde. 

Ende  des  Jahres  1897  sehen  wir  sonach  die  Regierungstruppen 
in  zwei  Gruppen  situirt;  eine  starke  bei  Berber  am  Nil,  die  schwächere 
bei  Kassala  mit  Vorposten  am  Atbara.  Die  Gegend  nördlich  Metameh- 
Kassala  ist  vom  Feinde  frei. 

Die  Operation  auf  Onidurman  1898. 

Das  Jahr  1898  sollte  die  endgiltige  Entscheidung  über  das 
Schicksal  des  Mahdismus  und  seiner  Anhänger  bringen. 

Die  Situation  der  Derwische  änderte  sich  im  allgemeinen  nur 
so  weit,  dass  der  bei  Abu-Delek  gestandene  Osman  Digma  den 
directen  Anschluss  an  das  Gros  (eigentlich  dessen  Vortruppen)  bei 
Shendi  bewirkte,  womit  ein  Kraftzuwachs  beim  Feinde  zu  con- 
statiren  war. 

Während  des  abermals  eingetretenen  Operations-Stillstandes 
wurde  die  Feldbahn  30km  über  Abu-Hamed  in  der  Richtung  auf 
Berber  ausgebaut  und  die  ägyptische  Bahn  bis  Assuan  verlängert. 

In  Berber  langten  bedeutende  Material-,  Proviant-  und  Muni- 
tionsvorräthe  an,  so  dass  der  Sirdar  mit  Beruhigung  den  bevor- 
stehenden Ereignissen  entgegenblicken  konnte. 

Ors^o  «l«r  tniinar  wi-nennchaftliplitM»  V.n  ino.  MX   Baad.  1«!".'.  2 


18 


Liposöak. 


Anfangs  Jänner  trafen  im  englischen  Hauptquartier  Nachrichten 
ein,  welche  auf  einen  baldigen  Offensivstoss  des  Emir  Mahmut 
schliessen  Hessen. 

Als  sich  die  feindliche  Hauptkraft  von  Kereri  auf  Omdurman 
zurückzog,  gewährte  man  ihm  nämlich  seltsamerweise  die  schon  früher 
erwähnte  Bitte,  einen  Offensivstoss  vornehmen  zu  dürfen,  was  auf 
eine  lückenhafte  Orientirung  der  Derwische  über  die  Verhältnisse  bei 
den  Regierungstruppen  hindeutet. 

Die  dem  Sirdar  bis  Mitte  Februar  hauptsächlich  auf  confidentiellem 
Wege  zugekommenen  Nachrichten  Hessen  weiter  erkennen,  dass  die 
stärkere  Kraftgruppe  unter  Mahmut  längs  des  Nil,  die  schwächere 
unter  Osman  Digma,  nach  einer  an  den  Atbara  vorher  zu  bewirkenden 
Kokade,  längs  dieses  Flusses  mit  der  ersteren  Gruppe  concentrisch 
auf  „Fort  Atbara",  beziehungsweise  Berber  vorrücken  dürfte. 

Mit  Rücksicht  auf  diese  Möglichkeit  und  geleitet  von  dem 
Wunsche,  die  Operationen  auch  in  der  letzten  Phase  nach  dem 
ursprünglichen  Plane  und  erfolgreich  durchzuführen,  erhielt  der  Sirdar 
über  gestellte  Bitte  eine  Verstärkung  von  vier  englischen  Bataillonen 
und  einigen  technischen  Abtheilungen,  während  über  Ansuchen  des  eng- 
lischen diplomatischen  Vertreters  in  Cairo,  Lord  Crom  er,  drei  andere 
Bataillone  aus  Gibraltar,  Malta  und  Indien  als  Ersatz  dort  einrückten. 

Durch  die  im  vorhergehenden  Jahre  errungenen  Erfolge  hatte 
sich  das  Expeditions-Corps  in  den  Orten  Berber  (beziehungsweise 
Fort  Atbara)  und  Kassala  verlässliche  Stützpunkte  für  die  Fort- 
setzung der  Offensive  geschaffen,  während  die  linke  Flanke  durch 
einen  Vertrag  mit  König  Menelik  gesichert  wurde,  wonach  sich 
dieser  verpflichtete,  die  Derwische  in  keiner  Weise  zu  unterstützen. 

Um  nicht  in  das  Detail  der  Organisation  der  für  die  bevor- 
stehenden Ereignisse  zur  Verfügung  gestellten  Kräfte  eingehen  zu 
müssen,  verweise  ich  auf  die  auf  den  Seiten  34  und  35  befindliche 
Ordre  de  bataille,  aus  welcher  auch  die  Stärke  und  Gruppirung  des 
Derwischheeres  in  allgemeinen  Zügen  zu  ersehen  ist. 

Anfangs  1898  standen  sonach  dem  Sirdar  15  Infanterie- 
Bataillone  (davon  4  englische),  8  ägyptische  Escadronen,  4  fahrende 
und  2  reitende  Batterien  (50  Geschütze),  das  Kameelreiter-Corps 
(etwa  800  Mann),  dann  technische  Detachements  und  der  Train  zur 
Verfügung. 

Als  sich  die  Nachrichten  von  der  beabsichtigten  Vorrückung 
Mahmut's  auf  Berber  mehrten  und  anfangs  März  bestätigten,  stellte 
der  Sirdar  den  Verkehr  auf  der  Strasse  Berber-Suakin  ein,  besetzte 
die  nächstgelegenen  Brunnen  durch  Kameelreiter-Posten,  Hess  die 
Kanonenboote  bis  Metameh  fleissig  patrulliren  und  bildete  aus  den 
befreundeten  Araberstämmen  Nachrichten-Detachements,  welche  er 


Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


19 


zur  Aufklärung  des  Atbarathales  in  der  Richtung  auf  Adarama 
vorschob. 

Am  12.  März  1898  wurde  von  den  beiden  Gruppen  Mahmut  und 
Osman,  nach  Etablirung  eines  grossen  Proviantdepots  und  Zurück- 
lassung der  Weiber,  in  Hosh-ben-Naga  (zwischen  El-Cuba  und 
Shabluka)  uuter  angemessener  Bedeckung  die  Vorrückung  in  nörd- 
licher Richtung  angetreten. 

Die  Stärke  der  beiden  Gruppen  war  rund  20.000  Mann  und 
4.000  Reiter,  letztere  von  Osman  persönlich  geführt. 

Am  17.  März  in  El-Aliab  angelangt,  entstanden  Meinungs- 
verschiedenheiten zwischen  den  beiden  Führern  hinsichtlich  der  weiteren 
Fortsetzung  der  Operationen.  Während  Mahmut  im  Interesse  des 
Zeitgewinnes  eine  directe  Vorrückung  auf  Fort  Atbara  längs  des 
Nil  beabsichtigte,  schlug  Osman  Di  gm  a  eine  Rokade  an  den  Atbara 
vor,  um  einerseits  der  lästigen  Wirkung  der  Kanonenboote  auszu- 
weichen und  andererseits  sich  den  ihm  befreundeten  Araberstämmen 
der  Verpflegung  wegen  zu  nähern. 

Beide  Pläne  wurden  dem  Chalifa  zur  Entscheidung  vorgelegt; 
derselbe  bestimmte  jenen  Osman  Digma's  zur  Ausführung,  wiewohl 
derselbe  nach  Zeit,  Terrain  und  Situation  der  weniger  zutreffende  ge- 
wesen zu  sein  scheint. 

Am  20.  März  war  demnach  das  Derwisch-Heer  am  Atbara  ver- 
eint. Der  Sirdar,  über  die  Bewegung  der  Derwische  vollends  orientirt, 
verschob  seine  Hauptkraft  am  21.  März  vorsichtig  von  Kenur  auf 
Ras-el-Hudi. 

Als  an  diesem  Tage  zwei  Nachrichten-Escadronen  die  Vorhut 
der  Derwische  bei  Abadar  überraschend  angriffen  und  zurückwarfen, 
sah  sich  Mahmut  —  nach  seinem  eigenen,  in  der  Gefangenschaft 
gemachten  Geständnis  —  erst  jetzt  im  taktischen  Schlagbereich  der 
Regierungstruppen,  die  er  mit  der  Hauptkraft  noch  bedeutend  weiter 
vermuthete. 

Er  befahl  sonach  zu  halten,  sich  zu  befestigen  und  verlangte 
dringend  weitere  Verstärkungen  aus  Omdurman.  Kits  ebener,  der 
diese  Absicht  bald  constatirte,  beschloss,  vorerst  eine  selbständige 
Unternehmung  gegen  die  Verbindungslinie  des  Feindes  einzuleiten,  um 
den  am  Atbara  stehenden  Mahmut  zu  isoliren. 

Hiezu  entsandte  der  Sirdar  ein  Detachement,  bestehend  aus 
dem  15.  sudanesischen  Bataillon,  150  Jaalin-Arabern  und  2  Ge- 
schützen unter  Major  H  ick  mann  auf  drei  vom  Capitän  Keppel 
geführten  Kanonenbooten  „ZahV,  „Fateh"  und  rNadou  vom  Fort 
Atbara  mit  dem  Auftrage  nach  Hosh-ben-Naga  ab,  einen  Handstreich 
auf  diesen  Punkt  auszuführen  und  die  Rückzugslinie  der  Derwische 
zu  unterbinden. 

2* 


20 


Lipos<3ak. 


Am  26.  März  bei  Hosb-ben-Naga.  eintreffend,  wurden  die  Trup- 
pen ausgeschifft,  die  Derwische  überraschend  angegriffen  und  ver- 
trieben, ihre  Befestigungen  und  das  Proviantdepot  zerstört,  endlich 
600  Weiber  gefangen  genommen. 

Zwei  Tage  war  das  Detachement  in's  Fort  Atbara  wieder 
eingerückt.  Nachdem  der  Sirdar  durch  die  folgenden  Tage  die  mit 
grossen  Schwierigkeiten  der  Verpflegung  bereits  kämpfenden  Derwische 
in  ihrer  isolirten  Lage  beliess  und  in  dieser  Zeit  nur  unbedeutende 
Recognoscirungs-Gefechte  stattgefunden  hatten,  welche  die  Situation 
des  Derwisch-Heeres  endgiltig  feststellten,  ordnete  der  Sirdar  am 
6.  April  die  angriffsweise  Vorrückung  gegen  die  Derwische  an  und 
erreichte  an  diesem  Tage  ümdabia. 

Zur  Sicherung  der  Marschlinie,  dann  um  zur  Täuschung  des 
Gegners  die  Lagerfeuer  die  ganze  Nacht  zu  unterhalten,  wurde 
ein  halbes  Bataillon  dortselbst  zurückgelassen,  die  Hauptkraft  aber 
bog  am  7.  April  in  die  Wüste  ein,  versorgte  sich  bei  Mutrus  mit 
Wasser  und  rastete  dort  bis  1  Uhr  nachts.  Jeder  Mann  hatte  bei 
sich  eine  Reserve-Portiou,  eine  Decke,  der  englische  Soldat  130,  der 
ägyptische  125  Patronen.  Bei  hellem  Mondschein  wurde  der  Marsch 
fortgesetzt  und  um  4  Uhr  früh  stand  die  Colonne  in  der  typischen, 
später  näher  zu  beschreibenden  CarreTormation,  nur  21/,Jkm  vom 
Derwischlager  entfernt.  Die  Losung  wurde  ausgegeben :  „Remember 
Gordon  and  Khartnm",  kurz  darauf  wurde  vom  Sirdar  die  Ent- 
wicklung zum  Angriff  befohlen  in  der  Gruppirung,  welche  die  am 
Schlüsse  des  Aufsatzes  befindliche  Skizze  (zur  Schlacht  am  Atbara 
am  8.  April  1898)  ersehen  lässt.  Die  feindliche  Befestigung  — 
mittels  Feldstecher  deutlich  zu  erkennen  —  zeigte  sich  als  soge- 
nannte „Zariba",  eine  im  Sudan  vielfach  und  mit  Vorliebe  augewendete 
Deckungsform ,  sowohl  zur  Sicherung  von  Ortschaften,  Nachtlagern, 
Proviant- und  sonstigen  Etablissements,  wie  zur  technischen  Verstärkung 
einer  bezogenen  Vertheidigungs-Aufstellung. 

Dieselbe  besteht  aus  hintereinander  angeordneten  Wolfsgruben, 
scharfen  Dornenhecken,  Pallisaden,  Schützen-  und  Laufgräben,  dann 
im  Inneren  eventuell  aus  einem  Reduit.  Am  Atbara  wurden  auch 
Minen  in  der  Form  pulvergefüllter  Töpfe  den  Wolfsgruben  vorgelegt, 
die  jedoch  nicht  zur  Wirkung  gelangt  zu  seiu  scheinen. 

Die  Derwische  kochten  eben  ab. 

Am  8.  April  6  Uhr  früh  —  es  war  der  Charfreitag  —  er- 
öffneten 24  Feldgeschütze  das  Feuer  auf  die  Zariba,  und  eine  halbo 
Stunde  darauf  setzte  die  Infanterie,  die  Maxim-Batterien  mit  sich 
nehmend,  zum  Angriffe  au. 

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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan. 


21 


Eine  gegen  den  linken  Flügel  gerichtete  Attake  hervorge- 
brochener mahdi9tischer  Reiterei  wurde  durch  die  Maxim-Geschütze 
blutig  abgewiesen. 

Die  Wirkung  der  Artillerie-Geschosse  konnte  an  dem  Zustande 
der  Befestigungen  bereits  beobachtet  werden,  so  dass  die  ange- 
ordnete Mitnahme  von  Sturmleitern  sich  als  überflüsssig  erwies. 

Auf  das  um  8  Uhr  früh  gegebene  Sturmsignal  schritten  die 
Brigaden  Macdonald  und  Maxwell  zum  Anlauf,  wurden  aber  mit 
einem  so  hitzigen  Feuer  empfangen,  dass  zwei  Drittel  der  Gesammt- 
verluste  auf  diesen  Zeitpunkt  entfallen. 

Die  englische  Brigade  unterstützte  den  Anlauf  durch  ein  kurzes, 
heftiges  Schnellfeuer,  und  schloss  sich  dann  der  Bewegung  an.  Unter 
weiteren  starken  Verlusten  wurden  die  Hindernisse  übersetzt  und  die 
Derwische  in  erbittertem  Handgemenge  überwältigt.  Ein  kurzer 
Kampf  um  die  Mahmut-Schanze  beendete  um  8  Uhr  40  Minuten  das 
Gefecht.  Die  Derwische  flohen  über  den  ausgetrockneten  Atbara  und 
wurden  im  Rückzüge  massenhaft  niedergestreckt.  Der  Verlust  betrug 
auf  Seite  der  Regierungstruppen  74  Todte  und  445  Verwundete, 
auf  jener  der  Derwische  3.000  Todte  und  über  2.000  Gefangene, 
darunter  der  Emir  Mahmut  selbst. 

Am  nächsten  Tage  erfolgte  nach  einem  Trauergottesdienste  das 
Begräbnis  der  Gefallenen  und  der  Rückmarsch  bis  Umdabia.  Am 
13.  April  erreichte  die  Brigade  Macdonald  Berber,  die  übrigen 
Truppen  wurden  in  Sommerlagern  längs  des  Nil  bis  zur  Atbara- 
Mündung  untergebracht. 

Mahmut  wurde  unter  Bedeckung  nach  Wadi  Haifa  gebracht. 
Die  Re9te  seiner  Armee  formirten  sich  auf  dem  linken  Atbara-Ufer 
und  gingen  theils  nach  Gedarf,  theils  (Osman  Digma)  nach  Abu 
Delek  zurück. 

Die  eben  herrschenden  Wasserstandsverhältnisse  des  Nil,  so- 
wie der  wiederholt  erwähnte  vom  Sir  dar  beobachtete  Grundsatz,  die 
Operationen  ohne  Überstürzung  ruhig  vorwärts  zu  tragen  und  nach 
jedem  grösseren  Schlage  eine  vollständige  Retablirung  seiner  Truppen 
zu  bewirken,  führten  nach  dem  Gefechte  am  Atbara  abormals  zu 
einem  bis  August  dauernden  Operationsstillstand,  der  jedocb  in  der 
Voraussicht  der  noch  kommenden  Ereignisse  in  dem  eben  erwähnten 
Sinne  ausgenützt  wurde. 

Mit  Rücksicht  auf  den  im  Jahre  1896  entworfenen  Operations- 
Plan,  welcher  bisher  genauestens  eingehalten  wurde,  stand  dem 
Sirdar  noch  genügend  Zeit  zur  vollständigen  Ausführung  desselben 
zur  Verfügung,  Kraftzuschuss  und  Geld  konnten  jeden  Augenblick 
von  der  bereitwilligen  Regierung  angesprochen  werden,  die  ihn 
klugerweise  zu  einer  Beschleunigung  seiner  Tliätigkeit  nicht  mahnte. 


22 


Liposcak. 


Der  Sirdar  Hess  vorerst  die  Feldbahn  bis  zum  Atbara  verlängern 
und  den  ununterbrochenen  Transport  von  Lebensmitteln  und  Kriegs- 
material dahin  einleiten. 

Im  Lager  von  Atbara  wurde  ein  90tägiger  Proviantvorrath 
für  25.000  Mann  nach  und  nach  aufgestapelt,  in  Abadieb,  bis  wohin  die 
Feldbahn  am  20.  April  reichte,  ein  Munitionsdepot  errichtet  und  die 
im  zerlegten  Zustande  dort  angekommenen  drei  neuen  Kanonenboote 
(Sultan,  Melik  und  Scheikh)  zusammengesetzt  Dieselben  hatten  einen 
geringeren  Tiefgang  und  fassten  nur  65  Mann,  während  die  bereits 
im  Dienste  gestandenen  250  Mann  aufzunehmen  vermochten. 

Arbeiterabtheilungen  wurden  unter  entsprechender  Bedeckung 
nach  beiden  Nilufern  zum  Sammeln  und  Zerkleinern  des  Holzes  für 
die  Nilflottille  transportirt.  Die  Kranken  und  Verwundeten  kamen  in 
die  stabilen  Heilanstalten.  Als  Ersatz  für  den  Abgang  und  als  weitere 
Verstärkung  begann  am  25.  Juli  der  Truppentransport  aus  Alexan- 
drien (eine  britische  Infanterie-Brigade,  ein  Cavallerie-Regiment 
sammt  Zubehör)  und  endete  am  18.  August. 

Endlich  wurde  die  Ausbildung  intensiv  fortgesetzt  und  haupt- 
sächlich dem  feldmässigen  Schiessen,  sowie  langen  Marschübungen  in 
die  Wüste  das  gebührende  Augenmerk  zugewendet.  Das  Haupt- 
quartier gelangte  in  das  Fort  Atbara,  von  wo  es  seine  Inspicirungen 
unternahm. 

Der  italienische  und  deutsche  Militär-Attache'  Major  Calderari, 
beziehungsweise  Major  v.  Tiedmann  trafen  gleichfalls  im  Lager  ein. 

Als  der  Nil  wieder  zu  steigen  begann,  und  allen  materiellen 
Bedingungen  nach  persönlicher  Überzeugung  des  Sirdar  im  Detail 
entsprochen  war,  entschloss  sich  derselbe  Mitte  August  zur  Wieder- 
aufnahme der  Operationen. 

Hiezu  wurde  vorerst  eine  ägyptische  Brigade  auf  Wad-Habesh 
vorgeschoben,  um  in  der  Richtung  auf  Shabluka,  welches  ursprüng- 
lich von  den  Derwischen  besetzt  war,  zu  recognosciren  und  den 
Transport  auf  die  Insel  Nasri,  wo  ein  Proviant-  und  Munitions- 
Zwischendepot  errichtet  werden  sollte,  zu  decken. 

Die  Ordre  de  bataille  des  Expeditions-Corps  ist  gleichfalls 
den  Seiten  34  und  35  zu  entnehmen. 

Dem  Sirdar  standen  sonach  für  diese  Zeitperiode  zur  Ver- 
fügung: 24  Bataillone,  12  Escadronon,  8  Batterien  (mit  2  Detache- 
ments)  und  8  Kameelreiter-Compagnien  oder  rund:  22.000  Mann, 
3.000  Beiter,  58  Geschütze. 

Der  Vormarsch  erfolgte  dispositionsgemäss  mit  der  gebotenen 
Vorsicht  und  sobald  ein  Contact  mit  dem  Feinde  zu  erwarten  war,  in 
einer  Gruppirung,  welche  die  Terrainverhältnisse,  sowie  die  Kampfweise 


Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


23 


und  Eigentümlichkeit  des  Gegners  erfahrangsgemäss  zu  einer  Normal- 
type herausgebildet  hatten,  d.  i.  in  der  CarreTorm. 

Vorgeschobene  Cavallerie  mit  zugewiesener  reitender  Artillerie 
besorgte  die  Aufklärung  an  und  zunächst  der  Marschlinie,  während 
die  Infanterie-Brigaden  sich  in  CarreTorrnation  mit  entsprechenden 
Intervallen  und  Distanzen  bewegten.  Die  rechte  Flanke  deckte  das 
Eameelreiter-Corps,  die  linke  war  durch  den  Nil  gesichert,  welchen 
—  etwas  vorgeschoben  —  zehn  Kanonenboote  unter  Capitän  Colin- 
Keppel  beobachteten. 

Die  Ostseite  wurde  durch  einige  den  Ägyptern  befreundete 
Araberstämme  unter  Commando  des  Majors  Stuart-  Wo  rtley  auf- 
geklärt, welcher  den  Auftrag  hatte,  das  rechte  Ufer  bis  zum  blauen 
Nil  zu  säubern  und  das  Terrain  vor  Omdurman  freizuhalten,  um  auch 
von  diesem  Ufer  aus,  wenn  nöthig,  den  Ort  beschiessen  zu  können. 
Dar  Train  folgte  auf  entsprechende  Entfernung  in  einem  von  drei 
Bataillonen  formirten  Carre\ 

Man  sieht,  der  Sir  dar  ergriff  alle  Vorsichtsmassregeln,  um 
nicht  überrascht  zu  werden  und  überliess  nichts  dem  Zufall.  Die 
Freilager  oder  sonstigen  Nachtlager  wurden  grundsätzlich  mit  Zaribas 
umgeben  und  ein  intensiver  Sicherungsdienst  auch  des  Nachts  betrieben. 

Tiefer  Sand  und  eine  glühende  Sonnenhitze  machten  die  Märsche 
äusserst  beschwerlich,  so  dass  eine  Durchschnitts-Tagesleistung  von 
etwa  12km  angenommen  werden  kann. 

Bei  Metameh  sah  man  die  ersten  Spuren  der  Anwesenheit  der 
Derwische.  Der  ganze  Kaum  war  mit  Gerippen  übersät,  die  Stadt 
verödet.  Ein  schauerliches  Beispiel  des  Kampfes  dieser  Fanatiker 
um  ihr  vermeintliches  Recht. 

Cavallerie-Patrullen  und  die  recognoscirenden  Kanonenboote 
constatirten  im  Laufe  des  23.  August,  dass  die  Gegend  von  Shabluka 
vom  Feinde  frei  sei,  während  Überläufer  übereinstimmend  aussagten, 
dass  der  Chalifa  den  Angriff  vor  den  Thoren  seiner  Hauptstadt  ab- 
zuwarten gedenke. 

Diese  Nachricht  begrüsste  der  Sirdar  besonders  in  ihrem  ersten 
Theile  mit  specieller  Befriedigung,  da  die  vorzügliche  Vertheidigungs- 
?tellung  bei  Shabluka  —  wenn  besetzt  —  einen  schwierigen  Augriff 
zu  ihrer  Wegnahme  bedingt  hätte.  Dieselbe  besass  vier  von  ge- 
fangenen ägyptischen  Artilleristen  erbaute  Forts,  dominirt  auf  weite 
Entfernung  das  Vorfeld  und  sperrt  directe  den  Nil.  Derselbe  fliesst 
nämlich  dort  in  einer  engen,  über  \2km  langen  Schlucht,  die  von 
300  Fuss  hohen,  beinahe  senkrechten  Granitfelsen  eingesäumt  wird  und 
eine  besondere  Vorsicht  bei  der  Durchfahrt  erheischt. 

Das  zum  Theil  von  der  Transport-Flottille  beförderte  Expeditions- 
Corps  stand  am  24.  August  vollzählig  vereinigt  bei  Wad-Hamed, 


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24 


Liposcak. 


setzte  in  den  nächsten  Tagen  ohne  wesentlichen  Zwischenfall  die 
Vorrückung  fort  und  erreichte  am  26.  El-Hejir  gegenüber  Djebel- 
Royan,  am  29.  August  die  Gegend  von  Djebel  Taib.  Von  hier  aus 
sandte  der  Sirdar  dem  Chalifa  die  schriftliche  Mittheilung  von  der 
beabsichtigten  Beschiessung  Omdurmans,  mit  der  Aufforderung,  Frauen 
und  Kinder  zeitgerecht  fortzuschaffen,  falls  er  es  nicht  vorzöge,  sich 
zu  ergeben. 

Die  durch  heftige  und  sehr  lästige  Sandstürme  beeinträchtigte 
Aufklärung  konnte  am  29.  August  wieder  aufgenommen  werden  und 
ergab,  dass  sich  nördlich  Kereri  ein  ausgedehntes  Derwischlager 
befinde. 

Die  vorgesendeten  Kanonenboote  nahmen  dasselbe  am  folgenden 
Tage  unter  Feuer,  der  Feind  räumte  es  und  stellte  sich  nordwestlich 
Omdurman  in  offener  Wüste,  fünf  grosse  Schlachthaufen  bildend, 
Front  nach  Nord,  auf. 

Das  Expeditions-Corps  erreichte  in  Fortsetzung  seiner  Vorrückung 
die  Ortschaft  Egeiga  am  1.  September. 

Die  vor  Omdurman  mittlerweile  eingetroffene  Kanonenboot- 
Flottille  landete  am  östlichen  Ufer  dispositionsgemäss  die  Haubitz- 
batterie; beide  eröffneten  sodann  das  Bombardement  auf  die  Stadt 
mit  Lyddite-Geschossen,  zerstörten  die  aus  Schlamm  und  Lehm  er- 
bauten Derwischforts,  legten  zwei  grosse  Breschen  in  die  Stadtmauer 
und  zertrümmerten  schliesslich  das  Wahrzeichen  von  Khartum,  die 
weisse  Kuppel  des  Mahdigrabes. 

Die  Derwisch-Armee  rückte  in  langen,  deutlich  zu  sehenden 
Colonnen,  mit  der  mächtigen  schwarzen  Fahne  des  Chalifa  und  der 
Leibgarde  in  der  Mitte,  eine  kurze  Distanz  vor  und  machte  Halt. 
Es  war  3  Uhr  nachmittags,  von  dieser  Zeit  an  blieb  Alles  ruhig. 

Die  Regierungstruppen  verbrachten  die  Nacht  in  Erwartung 
eines  Angriffes,  welcher  dem  Chalifa  mit  Rücksicht  auf  die  weit  über- 
legene Wirkung  der  gegnerischen  Feuerwaffen  zweifellos  Vortheile 
gebracht  hätte,  die  er  sich  aber  nicht  nutzbar  zu  machen  wusste. 
Die  Ursache  dürfte  darin  zu  suchen  sein,  dass  Slatin  Pascha 
eine  analoge  Absicht  seitens  des  Sirdar  durch  Kundschafter  verbreiten 
Hess  und  diese  Absicht  dem  Chalifa  zur  Kenntnis  gekommen  sein 
dürfte.  Am  2.  September  4  Uhr  früh  stand  die  Regierungs-Armee, 
nachdem  vorher  abgekocht  und  eine  zweite  Fleischration  verzehrt 
wurde,  kampfbereit  in  dem  Bewusstsein,  dass  sich  das  Schicksal 
des  Sudan  in  wenigen  Stunden  entscheiden  müsse. 

Das  Terrain,  auf  welchem  sich  die  Schlacht  abspielte,  ist  ein 
etwa  Shn  langes,  von  Norden  nach  Süden  ziehendes  Wellenland, 
welches  an  beiden  Enden  von  je  einem  etwa  70m  hohen  Querriegel 
begrenzt  wird,  von  seichton  Kinnen  (Khors)  durchzogen  und  mit 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan. 


25 


steifem  Grase,  sowie  Mimosabüschen  bedeckt  ist.  (Siehe  die  am  Schlüsse 
des  Heftes  befindliche  graphische  Darstellung:  zur  Schlacht  bei 
Omdarman  am  2.  September  1898.)  In  diesem  Terrain,  über  dessen 
Beschaffenheit  der  im  Hauptquartier  befindliche  Slatin  Pascha 
nach  eigener  Erfahrung  wertvolle  Anhaltspunkte  und  Rathschläge  zu 
dessen  Ausnützung  geben  konnte,  beschloss  der  Sirdar  den  Kampf 
aufzunehmen  und  wählte  hiezu  eine  bogenförmige,  nach  Westen  ge- 
richtete Aufstellung,  mit  dem  Rücken  gegen  den  Nil,  die  beiden  Flügel 
an  den  Fluss  gelehnt,  Kanonenboote  beiderseits  der  letzteren.  Die 
Front  der  englischen  Truppen  wurde  durch  eine  Zariba,  jene  der 
ägyptischen  Brigaden,  in  Ermanglung  von  Buschwerk,  durch  einen 
Schützengraben  technisch  verstärkt. 

Wenn  man  auch  in  dieser  Aufstellung,  der  Kampfweise  des 
Gegners  Rechnung  tragend,  den  Rücken  sowie  die  Flügel  nicht  eipo- 
nirte,  sowie  die  Wirkung  der  Kanonenboote  durch  das  Zurückbiegen 
der  Flügel  bis  zum  letzten  Moment  sicherstellte,  so  ist  gleichwohl 
die  Gefahr  nicht  zu  verkennen,  welche  in  dem  Momente  eines  für 
den  Vertheidiger  ungünstigen  Kampfausganges  hinsichtlich  der  Rück- 
zugsverhältnisse imminent  werden  musste.  Aus  der  Grösse  dieses 
Entschlusses  lässt  sich  sonach  ein  Urtheil  über  die  Individualität 
des  Führers  bilden,  der  in  dem  bereits  erprobten  Werte  seiner 
Trappen  den  verlässlichen  Rückhalt  für  die  Ausführung  seiner  Ab- 
sichten zu  finden  gewiss  war. 

Um  5  Uhr  30  Minuten  früh  nahmen  die  vor  Omdurman 
stehenden  Kanonenboote,  sowie  die  Haubitzbatterie  die  Beschiessung 
der  Stadt  wieder  auf;  der  Feind,  etwa  45.000  Mann  stark,  trat  in 
guter  Ordnung,  aber  mit  einem  furchtbaren  Kriegsgeschrei  die  Vor- 
rückung an ;  auf  dem  rechten  Flügel  J  a  k  u  b,  der  Bruder  des  C  h  a  1  i  f  a, 
auf  dem  linken  des  letzteren  Sohn  mit  dem  weissblaueu  Banner. 

Eine  Stunde  darauf  eröffneten  die  Vertheidigungs-Batterien  ein 
recht  wirksames  Feuer  auf  etwa  3.000wi,  ohne  die  geringste  Ver- 
wirrung oder  Stockung  beim  Angreifer  zu  verursachen,  der  im  Gegen- 
teile in  einem  beschleunigten  Tempo  sich  der  West-  und  Südfront 
näherte. 

Auf  1.900  Schritte  begann  die  Infanterie  des  Vertheidigers 
ein  beinahe  wirkungsloses  Salvcnfeuer  abzugeben,  welches  die  Derwische 
unbeachtet  Hessen,  um  bald  die  Distanz  von  900  Schritten  zu  er- 
reichen, und  von  hier  aus  ein,  in  der  Zariba  unangeuehm  empfundenes 
Einzelfeuer  abzugeben.  Unvermögend,  sich  die  Feuerüberlegenheit 
ru  verschaffen,  gingen  sie  trotzdem  vor;  die  wiederholten  Angriffe 
wurden  jedoch  regelmässig  abgeschlagen  und  was  nicht  in  dem 
mörderischen  Feuer  des  modernen  Gewehres  fiel,  das  floh. 


26 


LipoScak 


Die  hinter  dem  Djebel  Matragan  gegen  die  ägyptische  Reiterei 
dirigirte,  10.000  Mann  starke  Derwischgruppe,  hatte  anfangs  Erfolg 
und  eroberte  zwei  Geschütze,  gerieth  aber,  begeistert  durch  den 
augenblicklichen  Erfolg,  in  ihrem  weiteren  ungestümen  und  ungeord- 
neten Vorwärtsdrängen  in  den  Feuerbereich  der  Kanonenboote  und 
wurde  —  unter  Zurücklassung  der  eroberten  Geschütze  —  mit 
grossen  Verlusten  zurückgeschlagen. 

Nachdem  auch  die  Frontgruppe  nicht  standhalten  konnte,  trat 
der  Chalifa  um  8  Uhr  morgens  den  Rückzug  an,  welcher  von  den 
Regierungstruppen  nicht  genügend  beobachtet  wurde,  was  eine  an- 
standslose  Ralliirung  der  Derwische  hinter  den  Höhen  und  einen 
zweiten,  äusserst  kritischen  Moment  für  die  Regierungstruppen  zur 
Folge  hatte. 

Bei  den  Angriffen  der  Derwische  möge  die  interessante  That- 
sache  Erwähnung  finden,  dass  dieselben  gegen  die  englische  Front 
nur  bis  etwa  800  Schritte,  gegen  die  ägyptische  bis  350  Schritte 
gedeihen  konnten,  was  der  besseren  Schiessausbildung  und  der  Be- 
waffnung der  englischen  Truppen  mit  dem  Magazin-Gewehre  Lee- 
Metford,  aber  auch  der  flankirenden  Wirkung  der  Artillerie  und  der 
Kanonenboote  zuzuschreiben  ist. 

Nachdem  ungefähr  eine  halbe  Stunde  Ruhe  auf  dem  Gefechts- 
felde eingetreten  und,  wie  es  scheint,  der  Contact  mit  dem  Gegner 
verloren  war,  beschloss  Kitschener  um  8  Uhr  30  Minuten  früh 
zum  Gegenangriff  zu  schreiten.  Er  befahl  hiezu  ein  staffelweises 
Vorrücken  der  Brigaden  vom  linken  Flügel,  vorläufige  Direction 
Djebel  Surgham,  welche  Höhe  von  zwei  vorgesendeten  Compagnien 
des  13.  ägyptischen  Bataillons  nach  kurzem  Feuergefechte  erstürmt 
und  besetzt  wurde. 

Während  der  Annahme  dieser  Formation  erfolgte  ein  zweiter, 
mit  grosser  Heftigkeit  geführter  Angriff  von  20.000  Arabern  unter 
dem  schwarzen  Banner  des  Chalifa,  angeführt  von  seinem  Sohne, 
gegen  die  rechte  Flanke  der  Regierungstruppen. 

Die  beiden,  auf  dem  rechten  Flügel  vorgehenden  Brigaden  Mac- 
donald und  Lewis  —  3.000  Mann  stark  —  machten  sofort  Front  und 
empfingen  den  bis  auf  400m  herangetragenen  Angriff  mit  einem,  be- 
sonders von  den  sudanesischen  Bataillonen  correct  abgegebenen 
Feuer. 

Bei  dieser  Gelegenheit  legte  die  Derwisch-Reiterei  einen  be- 
merkenswerten Todesmut  an  den  Tag.  In  der  Absicht,  das  Feuer  der 
Regierungstruppen  abzulenken,  wollte  sie  deren  Infanterielinie  durch- 
brechen und  gelangte  bis  auf  200m  heran.  Das  Vorhaben  war  hoff- 
nungslos, denn  eiu  dichter  Geschosshagel  leerte  binnen  kurzem  die 
Sättel,  so  dass  beinahe  kein  einziger  Reiter  entkam. 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


27 


Während  die  Mittelbrigade  über  Ansuchen  des  Oberst  Mac- 
donald in  das  Reserveverhältnis  gezogen  und  zur  Verstärkung  an 
bedrohter  Stelle  verwendet  wurde,  vollführten  auch  die  beiden  linken 
Flügelbrigaden  eine  Frontveränderung  halbrechts  und  eröffneten  mit 
der  Artillerie  ein  so  verheerendes  Flankenfeuer  gegen  die  in  der 
Front  vorgehende  feindliche  Gruppe,  dass  die  Derwische  nach  kurzer 
Zeit  wankten  und  bald  in  Flucht  zurückgingen. 

Diese  letzte  Anstrengung  der  Derwisch-Infanterie  soll  gleich- 
falls Beweise  von  Todesverachtung  und  Hingebung  geliefert  haben, 
welche  die  Ansicht  bekräftigen,  dass  der  Orientale  zu  den  besten 
Soldaten  gehört  und  der  Koran  die  idealste  Soldatenreligion  ist. 

Trotz  des  Unglückes  ihrer  Reiterei  schreitet  die  Infanterie  un- 
erschrocken und  entschieden  gegen  die  wohlbewaffneten  Reihen  der 
Regierungstruppen.  Hunderte  stiessen  ihr  Banner  in  die  Erde  und 
schaarten  sich  um  dasselbe,  nur  um  als  Preis  ihrer  Hingebung  den 
Tod  zu  finden.  Sie  wichen  nicht,  denn  sie  wollten  kein  Erbarmen, 
das  sie  gleichfalls  nicht  zu  üben  gesonnen  waren. 

Sonst  bieten  diese  Kämpfe  nichts  Lehrreiches,  nachdem  sie  nur 
einen  fruchtlosen  Versuch  des  tollkühnen  Fanatismus  gegen  moderne 
Waffen  illustriren. 

In  der  Absicht,  den  Feind  von  Omdurman  abzuschneiden  und 
die  linke  Flanke  zu  decken,  ging  das  21.  Uhlanen-Regiment,  350  Mann 
stark,  auf  dem  linken  Flügel  bis  zu  einer  Terrainfalte  vor,  aus  welcher 
200  Derwische  hervorbrachen. 

Der  Commaudant  des  Regimentes,  Oberst  Martin,  liess  zur  Attake 
blasen,  wurde  aber  in  demselben  Augenblicke  von  etwa  2.000  Derwischen 
in  der  linken  Flanke  überraschend  angefallen  und  umzingelt.  Das  Regi- 
ment schlug  sich  mit  einem  Verlust  von  20  Todten  und  44  Verwundeten 
durch  und  zwang  den  Feind  durch  Feuer  zum  Rückzüge,  konnte  den- 
selben jedoch  nicht  verfolgen,  da  die  Derwische  in  dem  wüthenden 
Kampfgemenge  120  Pferden  die  Sprunggelenke  zerschnitten  hatten. 

Mit  dem  abgeschlagenen  Angriff  gegen  den  rechten  Flügel 
konnte  die  Schlacht  als  entschieden  angesehen  werden,  denn  die 
überlebenden  Derwische  lösten  sich  gruppenweise  auf  und  flüchteten, 
von  den  Geschossen  der  32.  Feldbatterie  verfolgt,  in  die  Wüste. 

Um  11  Uhr  30  Minuten  vormittags  trat  die  geordnete  eng- 
lisch-ägyptische Armee  den  Marsch  über  das  Schlachtfeld  an,  mit 
einem  Sudanesen-Bataillon  vor  der  Front,  welches  den  Auftrag  hatte, 
die  sich  noch  wehrenden,  verwundeten,  und  noch  immer  feuernden 
Derwische  niederzumachen. 

Um  2  Uhr  30  Minuten  nachmittags  rückte  die  Brigade  Max- 
well mit  der  32.  Feldbatterie  zur  Besetzung  Omdurmans  vor,  nach- 


28 


L  i  p  o  s  c  a  k. 


dem  man  die  Überzeugung  gewonnen  hatte,  dass  ein  besonderer 
Widerstand  nicht  mehr  zu  erwarten  sei.  An  der  Spitze  ritt  der 
Sirdar,  hinter  ihm  wurde  die  vom  15.  Sudanesen-Bataillon  eroberte 
schwarze  Fahne  des  Chalifa  getragen.  Vor  Betreten  der  Stadt  fand 
sich  bereits  eine  Anzahl  vornehmer  Scheiks  beim  Sirdar  ein,  welche 
ihm  die  bedingungslose  Unterwerfung  anboten,  welche  auch  angenommen 
wurde. 

Um  4  Uhr  30  Minuten  nachmittags  konnte  Omdurman  ohne 
Widerstand  besetzt  werden  und  damit  war  die  Macht  des  Chalifa 
gebrochen,  der  Mahdismus  vernichtet.  Kitschener,  welcher  in 
der  Nähe  des  verrammelt  vorgefundenen  Chalifa  -  Hauses  beinahe 
durch  ein  Geschoss  der  eigenen  Kanonenboote  getroffen  worden  wäre, 
Hess  vorerst  die  europäischen  Gefangenen  des  Mahdi  befreien,  unter 
denen  auch  zwei  österreichische  Unterthanen  Karl  Neu  fei  d  und 
Josef  Ragnotti  nach  13 jähriger,  die  Nonne  Therese  Grigolini 
nach  lOjähriger  Gefangenschaft  erlöst  wurden. 

Zum  allgemeinen  Bedauern  constatirte  man  die  Flucht  des 
Chalifa,  der  unter  Zurücklassung  seiner  Weiber  nur  mit  dem  Sohne 
und  einer  kleinen  Begleitung  die  Stadt  als  Feigling  verliess. 

Cavallorie  unter  Führung  Slatin  Pasch a's  und  Kameelreiter 
wurden  in  aller  Eile  nachgesendet,  um  seiner  womöglich  habhaft 
zu  werden.  Nach  Hinterlegung  einer  Strecke  von  30  englischen 
Meilen  längs  des  Weissen  Nil  sah  sich  die  Cavallerie  wegen  Er- 
schöpfung der  Pferde  zur  Umkehr  genöthigt;  die  Pferde  konnten 
während  des  ganzen  Tages  nur  einmal  getränkt  werden. 

Mit  Sonnenuntergang  ward  die  ganze  Stadt  durchsucht,  vom 
Feinde  gesäubert  und  damit  vollständig  in  Händen  des  Sirdar.  Um 
10  Uhr  abends  kam  der  Kameeltrain  an,  worauf  erst  Wasser  mit 
Rum  gemengt  der  Mannschaft  verabreicht  werden  konnte. 

Die  Verluste  der  Regierungstruppen  betrugen  49  Todte, 
382  Verwundete,  jene  der  Derwische  über  10.800  Todte  auf  dem 
Schlachtfelde,  350  in  Omdurman,  dann  15.000  Verwundete  und 
mehrere  Tausend  Gefangene. 

Der  noch  am  Abeude  über  Auftrag  des  Sirdar  erlassene 
Befehl  hatte  folgenden  Wortlaut: 

„Der  Sirdar  beglückwünscht  sämmtliche  Truppen  zu  ihrem 
vortrefflichen  Verhalten  während  der  heutigen  Action,  welche  mit 
der  vollständigen  Niederlage  der  Armee  des  Chalifa  endete  und 
Gordon  würdig  rächte.  Der  Sirdar  beklagt  die  erlittenen  Verluste 
und  wünscht,  dass  den  Truppen,  welchen  er  herzlichst  dankt,  seine 
Bewunderung  für  ihren  Muth,  ihre  Disciplin  und  Ausdauer  ausge- 
sprochen werde." 

General  R  u  n  d  1  e,  Stabschef. 

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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan. 


29 


Am  folgenden  Tage,  4  Uhr  früh,  marschirte  die  anglo-ägyptische 
Armee  4  Meilen  südwärts,  um  ausserhalb  der  Stadt  in  der  Nähe 
des  Flusses  das  Lager  aufzuschlagen. 

Hierauf  erfolgte  die  Beerdigung  der  zahlreichen  Gefallenen, 
deren  Leichen  die  Luft  bereits  mit  Miasmen  zu  erfüllen  begannen. 
Im  Laufe  des  Vormittags  wurden  mehrere  Tausend  Derwische  ärztlich 
untersucht  und  die  kriegsdiensttauglichen  in  die  Armee  des  Khedive 
eingereiht. 

Ein  feierlicher  Gottesdienst  in  Khartum  endlich  ehrte  an  diesem 
Tage  das  Andenken  des  hier  vor  13  Jahren  heldenmütig  gefallenen 
Gordon. 

Am  4.  September  wurden  die  britischen  Truppen  nach  Cairo 
rüekinstradirt;  am  7.  war  die  telegraphische  Verbindung  mit  Omdur- 
man  bereits  hergestellt  und  an  demselben  Tage  kam  die  überraschende 
Nachricht,  Faschoda  sei  von  den  Franzosen  besetzt.  Faschoda,  die 
Hauptstadt  des  Shilluk-Landes,  ist  918  englische  Meilen  von  Khartum 
entfernt.  Die  erwähnte  Nachricht  brachte  der  Derwischdampfer 
rTewfikiehu;  vom  Commandanten  der  die  Franzosen  dortselbst 
belagernden  Derwische  abgesendet,  um  Verstärkungen  von  Om- 
dnrman  zu  erbitten,  musste  sich  dieser  Dampfer  dem  Sirdar 
ergeben. 

Am  10.  September  begab  sich  Kitsch  en er  mit  den  Obersten 
Wingate  und  Slatin  persönlich  auf  einem  Postboote  nach 
Faschoda,  begleitet  von  drei  Kanonenbooten,  welche  zusammen  drei 
Sudanesen-Bataillone  am  Bord  führten.  Bei  der  am  21.  erfolgten 
Ankunft  fand  die  Nachricht  über  die  Anwesenheit  der  Franzosen  ihre 
Bestätigung;  in  Faschoda  stand  Major  Marchand  mit  einer  Ab- 
theilung von  8  Officieren  und  120  Senegalesen  seit  10.  Juli  und 
hatte  dortselbst  die  französische  Flagge  gehisst. 

Der  Sirdar  erklärte  in  einer  halbstündigen  Unterredung,  Mar- 
chand befinde  sich  auf  ägyptischem  Boden  und  möge  die  französische 
Flagge  einholen,  was  Marchand  höflich  aber  entschieden  ablehnte, 
insolange  er  von  seiner  Regierung  eine  derartige  Weisung  nicht  er- 
halten hätte. 

Hierauf  befahl  der  Sirdar  einem  Bataillon  zu  landen,  die  englische 
und  ägyptische  Flagge  zu  hissen,  während  nebstbei  ein  Kanonenboot 
vor  Faschoda  zu  bleiben  hatte.  Dieser  klugen  Verbindung  von 
soldatischer  Energie  und  staatsmännischer  Klugheit  war  es  zu  ver- 
danken, das3  ein  ernsterer  Zusammenstoss  vermieden  wurde. 

Nachdem  er  dem  französischen  Major  eine  schriftliche  Protest- 
erklärung zurückgelassen  hatte,  kehrte  er  mit  dem  Reste  zurück  und 
traf  am  24.  September  in  Sobat  ein,  wo  er  eine  Besatzung  von  drei 
Compagnien  zurückliess,  mit  dem  Auftrage,  die  vier  Flüsse  aufwärts  zu 

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30 


Lipo86ak. 


patrulliren  und  auf  wichtigen  Punkten  Posten  zu  errichten.  Am  24. 
kehrte  der  Sirdar  nach  Omdurman  zurück  und  war  am  6.  October 
in  Cairo. 

Die  französische  Expedition  verliess  mittlerweile  bekanntlich 
Faschoda  und  zog  nach  Osten  auf  Dschibuti  ab. 

Oberst  Parsons,  der  Commandant  von  Kassala,  besetzte  am 
28.  September  Gedaref  und  wies  die  Versuche  des  Derwischführers 
Achmed  Fedil,  eines  Vetters  des  Chalifa,  diesen  Ort  wieder- 
zunehmen, blutig  ab.  Am  Weihnachtstage  1898  wurde  Fedil  von  der 
Brigade  Lewis  bei  Roseres  angegriffen  und  seine  Abtheilung  zer- 
sprengt. 

Zu  gleicher  Zeit  operirte  der  Bruder  des  Sirdar,  Oberst  K  i  t- 
schener,  mit  einer  Colonne  in  den  Provinzen  von  Dafür  und 
Kordofan,  um  diese  Gebiete  vom  Feinde  zu  säubern. 

Der  noch  organisirte  Rest  des  Derwischheeres  stand  im  Monate 
April  1899  unthätig  in  der  Gegend  von  Schirkeleh. 

Die  Pacification  des  östlichen  Sudangebietes  erscheint  sonach 
im  grossen  praktisch  beendet. 

Die  Thätigkeit  Osman  Digma's. 

Parallel  mit  den  eben  beschriebenen  Ereignissen  am  Nil  ging 
eine  Zeit  hindurch  die  Thätigkeit  Osman  Digma's  an  der  Küste 
des  Rothen  Meeres. 

Es  wurde  an  anderer  Stelle  bereits  zur  Sprache  gebracht,  dass 
der  Mahdi  nach  der  im  Jahre  1884  erfolgten  Basirung  im  Gebiete 
von  Dafür  seine  Aufmerksamkeit  auf  Khartum  und  die  von  der  Küste 
des  Rothen  Meeres  zum  Nil  führende  einzige  gute  Verbindungslinie 
Suakin-Berber  richtete.  Anfangs  des  genannten  Jahres  entsandte  er 
demgemäss  0 s m an  Digma  mit  einem  Bruchtheil  seiner  Streiter  nach 
Suakin  und  beauftragte  ihn,  diesen  wichtigen  Anfangspunkt  der  ge- 
nannten Etapenlinie  zu  nehmen  und  die  letztere  auf  diese  Art  zu 
unterbinden. 

Am  11.  Februar  fiel  Sinkat  und  bald  darauf  Tokar,  am 
28.  Februar  wird  Osman  Digma  jedoch  mit  seinen  12.000  Mann 
von  General  Graham  mit  4.000  Engländern  südlich  Suakin  ent- 
scheidend geschlagen  und  verjagt.  Das  Rothe  Meer-Gebiet  war  augen- 
blicklich für  die  Engländer  gesichert. 

Bei  Suakin  angelangt,  entsandte  Osman  Digma  den  Emir 
Mustafa-Hadal  nach  Kassala,  welcher  nach  tapferer  Gegenwehr 
diesen  Ort  im  September  1885  bezwang.  Unter  wiederholter  Bedrüngung 
Suakin's  wurde  Osman  am  11.  April  1896  von  dort  vertrieben  und 
nachdem  er  sich  im  folgenden  Jahre  noch  bei  Kassala  blutige  Köpfe 


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Die  Operationen  der  englisch-Ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 


31 


geholt,  räumte  er  dieses  Gebiet  und  suchte,  wie  bereits  erwähnt,  den 
Anschluss  an  die  Hauptkraft  der  Mahdisten  über  Abu-Delek  auf 
Shendi. 

Suakin  ist  nunmehr  in  englischem,  Kassala  seit  dem  Jahre  1897 
in  ägyptischem  Besitz. 

Schlussbetrachtnngeu. 

Wadi-Halfa,  Dongola,  Berber,  Khartum  bezeichnen  jene  Etapen, 
mittels  welcher  General  Kitschener  die  ihm  übertragene  Aufgabe 
mit  Geschick  und  zielbewusster  Energie  zur  Lösung  brachte. 

Die  Bedingungen  hiezu  suchte  er  vor  allem  in  einer  gründlichen 
Reorganisation  und  Ausbildung  des  ägyptischen  Heeres  zu  schaffen, 
weiches  heute  an  Stelle  der  feigen,  weichen  und  undisciplinirten 
Fellahins  kriegsgeübte  und  feldtüchtige  Soldaten  in  seinen  Reihen 
besitzt. 

Der  Friedenspräsenzstand  des  ägyptischen  Heeres  beträgt  gegen- 
wärtig : 

18  Infanterie-Bataillone, 
1  Cavallerie-Regiment  zu  8  Escadronen, 
8  Kameelreiter-Compagnien, 

3  Nordenfeldt-Batterien, 

4  Festungs-Artillerie-Compagnien    mit    132    schweren  Ge- 
schützen und 

4  Kameeltrain-Compagnien  zu  100  Kameelen. 

Wie  bei  jeder  Occupation  eines  in  der  Kultur  zurückgebliebenen, 
der  gesetzlichen  Ordnung  und  Ruhe  ungewohnten  Landes,  war  auch 
hier  die  unter  europäischen  Stabsofficieren  stehende,  neugeschaffene 
Armee  berufen,  mit  dem  schrittweisen  Kampfe  nach  vorwärts  die 
Keime  der  Kultur  und  Civilisation  mit  sich  zu  tragen  und  in  den 
eroberten  Boden  zu  legen. 

Sie  baute  in  den  drei  letzten  Jahren  900km  Wüstenbahn  (in 
der  Distanz  gleich  der  Linie:  Graz— Wien— Krakau— Lemberg),  be- 
trieb die  Nilschifffahrt  mit  12  Dampfern  und  200  grossen  Segel- 
booten über  Kataracte  und  Stromschnellen,  die  bis  dahin  für  unüber- 
windlich galten,  und  gewährte  endlich  dem  wieder  auflebenden  Ver- 
kehre die  nothwendige  Sicherheit. 

An  dieser  Stelle  mag  eine  kurze  Beschreibung  der  Art  des 
Truppennachschubes  von  Cairo  auf  den  Kriegsschauplatz  Erwähnung 
finden:  Der  Transport  von  Cairo  (beziehungsweise  Alexandrien)  an 
erfolgte  auf  der  bis  Luxor  normalspurig  gebauten  Eisenbahn  (Ale- 
xandrien— Luxor  800&m),  von  hier  bis  Assuan  (200km)  ist  die  Bahn 
schmalspurig    (etwa    107cw) ;    der    erste    Kataract    wird  durch 


32 


Liposcak. 


die  schon  in  früheren  Jahren  normalspurig  hergestellte  13km  lange 
Bahn  Assuan-Schellal  umgangen.  Die  Transporte  werden  sonach  in 
Assuan  auf  diose  Bahn  und  in  Schellal  auf  Regierungsdampfer  oder 
Segelboote  (eventuell  Kameele,  welche  in  14  Tagen  direct  bis  Abu- 
Hamed  gehen)  zur  Beförderung  nach  Wadi-Halfa  (etwa  350&m)  um- 
geladen. Von  hier  nach  dem  Atbara  (620km)  erfolgt  endlich  der 
Transport  auf  der  schmalspurigen  Feldbahn.  Die  rund  2.000km  lange 
Strecke  vom  Ein-  bis  zum  Ausschiffungspunkt  kann  von  einem 
Transportstaffel  unter  normalen  Verhältnissen  in  acht  Tagen  zurück- 
gelegt werden. 

Auch  die  Kosten  des  Feldzuges  sind  relativ  unbedeutend. 
Während  beispielsweise  Italien  während  des  erytreischen  Feldzuges 
täglich  nach  unserer  Währung  400.000  Gulden  ausgeben  inusste,  kam 
den  Engländern  im  Sudan  ein  ganzer  Monat  so  hoch  zu  stehen.  Die 
Expedition  kostete  vom  Jahre  1896  bis  Anfang  1898  im  ganzen 
23  Millionen  Gulden,  wovon  9  Millionen  nutzbringend  für  Bahn 
und  Telegraph  verwendet  wurden. 

Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  jede  militärische  Operation, 
möge  sie  eiuen  noch  so  antiken  Charakter  tragen,  gewisse  lehrreiche 
Momente  bietet,  die  für  das  eigene  Studium  im  gewissen  Sinne  ver- 
wertet werden  können. 

Der  Feldzug  im  Sudan  zeigt  den  fruchtlosen  Kampf  eines  mit  den 
vorzüglichsten  moralischen  Factoren  versehenen,  aber  durch  seine 
Bewaffnung  auf  den  Nahkampf  angewiesenen  Feindes  gegen  moderne 
Fernwaffen.  Von  diesem  einen  Standpunkte  müsseu  die  beschriebenen 
Ereignisse  gewürdigt  und  in  das  richtige  Licht  der  Beurtheilung  ge- 
stellt werden,  um  nicht  in  taktischer  oder  operativer  Beziehung  etwa 
Vorstellungen  zu  wecken,  die  sich  unseren  bezüglichen,  auf  der 
Gleichwertigkeit  der  Gegner  beruhenden  Ansichten  kaum  anpassen 
liessen.  In  diesem  Sinne  könnte  man  höchstens  über  die  ein- 
geschlagene Operationslinie  ein  Urtheil  fällen,  da  dieselbe  am  linken 
oder  rechten  Nilufer  gewählt  werden  konnte.  Zweckmässigerweise 
führte  dieselbe  am  westlichen  Ufer,  da  die  natürliche  Rückzugs- 
richtung der  Derwische  gegen  den  Heerd  der  Bewegung,  d.  i.  Kor- 
dofan-Darfur-Bahr-el-Gasal  ziehen  musste,  wo  die  Derwische  auf  be- 
freundete und  dem  Mahdismus  ergebene  Stämme  basirt  waren  und  ein 
Abdrängen  in  die  durch  Abessinien  eingeengte  Provinz  Sennar  die 
grösste  Gefahr  für  dieselben  in  sich  schloss. 

Anders  verhält  es  sich  jedoch,  wenn  man  diesen  dreijährigen 
Feldzug  vom  Staudpunkte  seiner  materiellen  Basirnng  betrachtet, 
die  allerdings  gleichfalls  über  den  Rahmen  moderner  Anschauungen 
deshalb  greift,  weil  Operationsstillstände  iu  dieser  Zahl  und  Dauer, 
wio  sie  beim  auglo-ägytischen  Expeditions-Corps  angeordnet  werdeu 


Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Trappen  im  Sudan.  33 


konnten,  unter  gewöhnlichen  Verhältnissen  bei  einem  in  der  Offensive 
begriffenen  Heereskörper,  auf  einem  europäischen  Kriegsschauplatze 
nicht  eintreten  könnten.  Die  getroffenen  administrativen  Massnahmen 
geben  gleichwohl  ein  lehrreiches  Beispiel,  wie  eine  nur  auf  den 
Nachschub  angewiesene  Armee  in  ressourcenlosem  Gebiet  die 
Operationen  mit  der  Basirung  richtig  combiniren  muss,  um  des  Er- 
folges sicher  zu  sein. 

Als  Grundsatz  die  Offensive,  wenn  es  jedoch  Verpflegung  oder 
sonstige  materielle  Verhältnisse  erfordern,  zeitweiliger  Übergang  in 
die  Defensive,  um  für  alle  Fälle  die  Schlagfahigkeit  der  eigenen 
Truppen  unter  dem  Einflüsse  der  vielen  schwächenden  Frictionen  zu 
erhalten. 

Am  1.  August  1798  Seeschlacht  bei  Abukir,  am  1.  Septem- 
ber 1898  Schlacht  bei  Omdurman  oder  in  100  Jahren  2.300&tn; 
ein  interessanter  Vergleich  von  Zeit  und  Raum,  der  zu  einer  Fülle 
von  Gedanken  anregt,  wenn  man  den  Blick  auf  einer  Weltkarte 
ruhen  lässt. 

General  G renfeil  fasst  das  Endergebnis  der  letzten  Sudan- 
Operation  in  folgende  Worte  zusammen:  „Buchstäbliche  Vernichtung 
des  Heeres  des  Chalifa,  damit  Erstickung  des  Mahdismus  im  Sudan, 
Unterwerfung  des  ganzen,  schon  früher  unter  ägyptischer  Herrschaft 
gestandenen  Gebietes."  Ein  Ausspruch,  der  voraussichtlich  seine 
Giltigkeit  haben  wird,  wenn  es  gelingt,  der  Person  des  Chalifa  todt 
oder  lebend  habhaft  zu  werden. 

England  und  dessen  Königin  ehrten  den  verdienstvollen  General 
bei  seiner  Ankunft  in  gebürender  Weise.  Er  wurde  Lord  von 
Khartum,  erhielt  den  Titel  eines  Peer  mit  einer  dieser  Würde  ent- 
sprechenden Donation  von  25.000  Pfund  Sterling,  das  Ehrenbürger- 
recht von  London,  den  Stern  des  Bath-Ordens,  einen  Ehrensäbel  u.  s.  w. 

Alle  diese  äusseren  und  materiellen  Auszeichnungen  vermögen 
aber  das  erhebendste,  für  uns  Soldaten  wenigstens  idealste  Bewusstsein 
nicht  aufzuwiegen,  welches  den  General  nunmehr  erfüllen  mag:  seinen 
Xamen  der  ehrenvollen  Geschichte  seines  Landes  einverleibt  zu  haben. 


r*t%n  <J*r  mllitir-wl««eiuchÄflllch»;n  Vereine.  LIX.  Band.  1*99. 


3 


34 


L  i  p  o  s  c  a  k. 


A.  Ordre  de  bataille 

der  englisch-ägyptischen  Truppen  in  der  Schlacht  am  Atbara 

am  8.  April  1898. 

Commandant:  G.  M.  Kits  ebener,  Generalstabs- Chef:  Oberst  Wingate. 


Englische  Brigade, 
G.  M.  Gatacre: 
1.  Bataillon  Royal- Warwickshire- 
1.  Bataillon  Lincolnshire- 
1.  Bataillon  Seaforth  Highlanders- 
1.  Bataillon  Cameron  Highlandcrs- 
1  Detacbement  von  4  Maxims, 
1  Compagnie  Pionniere. 


c 

>§ 


2. 
9. 
10. 

IV 
1 


1-  Ägyptische  Brigade, 

G.  II,  Hont  er: 
ägyptisches  | 

Sudanesen-  [ 


Bataillon 


3-1 
4. 
7. 
1 


Detachement  von  4  Maxims. 

2.  Ägyptische  Brigade, 

Oberst  Mai  well: 
ägyptisches  \ 

_  ,  >  Bataillon 

Sudanesen- 

Detacbement  von  4  Maxims. 

3.  Ägyptische  Brigade, 
Oberstlieutenant  Lewis: 

ägyptisches  Bataillon 


Summe 


Detachement  von  4  Maxims. 
Cavallerie,  Oberstlieutenant 
Broadwood,  8  Escadronen: 
Artillerie,  Oberstlieutenant  Long: 

1  fahrende  7cm  Batt.  =  6  Geschütze, 

2  fahrende    12cm    Schnellfeuer  -  Batt. 

=  12  Geschütze, 
1  reitende  7cm  Batt.  =  6  Geschütze, 
1  reitende  Maxim-Batt.  =  4  Geschütze, 
1  fahrende  Maxim-Batt.  —  6  Geschütze. 
Kameelreiter:  2  Compagnien. 
ITi  Bataillone,  8  Escadronen,  3  Compagnien,  50  Geschütze  (hievou 
26  Maxims)  oder  15.000  Mann,  600  Reiter,  50  Geschütze. 


/;.  Ordre  de  bataille 

der   englisch-ägyptischen  Streitkräfte  in   der  Schlacht  bei 

bin  durin  an  am  2.  September  1898. 

t:  G.  M.  Kitschen  er,  Generalstabs-Chef :  G.  M.  Run  die;  Nach- 
richtenbureau: Oberst  Wingate,  Oberst  Slatin. 

Britische  Division:  Ägyptische  Division: 

(J.  M.  Gatacre.  G.  M.  Hunt  er. 

Brigude:  G.  M.  Wauchope.        1   Brigade:  Oberst  Macdonuld. 


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Die  Operationen  der  englisch-ägyptischen  Truppen  im  Sudan. 

2.  ägyptisches 


35 


1  Bataillon  Royal- Warwickshire-  \ 
L  Bataillon  Lincolnshire-  ! 
L  Bataillon  Seaforth  Highlanders-  £ 
i.  Bataillon  Cameron  Highlanders-  J  pg 
1  Detachement  von  4  Maxims, 
1  Compagnie  Pionniere. 
2  Brigade:  G.  M.  Lyttelton. 

1  Bataillon  Grenadier-Garde, 

2  Bataillon  Schätzen  der  Rifle-Brigade, 

1.  Bataillon  Northumberland-Fusiliere, 

2.  Bataillon  Lancashire- Füsiliere, 
l  Pionnier-Compagnie. 


10  \ 

11.) 


Sudanesen- 


Bataillon 


Bataillon 


1     Detachement  von  4  Maxims. 
2.  Brigade:  Oberst  Maxwell. 
8.  ägyptisches 

12.  ) 

13.  ^  Sudanesen- 

14.  J 

1    Detachement  von  4 

3.  Brigade:  Oberst  Lewis. 

3.1 


7  >  ägyptisches  Bataillon. 
16.] 

4.  Brigade  Oberst  Collinson. 

LI 

27  /  ägyptisches  Bataillon. 

iaj 

« 

Dem  Armee-Commando  directe  unterstellt: 

Cavallerie:  Oberst  Martin:  Cavallerie:  Oberstlieutenant  Broad- 

21.  Uhlanen-Regiment,  4  Escadronen.  .wo  od:  8  Escadronen. 

Artillerie:  Oberstlieutenant  Long:     Artillerie:  wie  auf  der  Seite  34. 
32.  Feldbatterie         I  Kameelreiter:8  Compagnien. 

37.  Haubitz -Batterie  j  8  Geschütze. 
Ingenieurtruppen:    2  Pionnier- 

Compagnien. 

Summe:  24  Bataillone,  12  Escadronen,  8  Kameelreiter-Compagnien,  2  technische 
Compagnien   und   58  Geschütze,  darunter  20  Maxims,    oder  22.000  Mann, 

3.000  Reiter,  58  Geschütze. 
Hiezu:  Befreundete  Stämme  der  Araber  auf  dem  rechten  Nilufer,  unter 

Major  Wortley,  3.200  Mann. 

Beiläufige  Organisation  der  Mahdisten  im  Jahre  1896. 

1.  Grnppe  Mulazemie 

(Garde)  Omdurman  .  .  11.000  Gewehre, 

2.  Gruppe  Jakub  (Bruder 

des  Cbalifa)  Omdurman  4.000      ,       45.000  Speere,  3.500  Reiter,  46  Geschütze, 

3.  Gruppe  Osraan  Digma 


in  Adarama  .... 

400  „ 

2.000 

350 

.  4 

* 

4  Gruppe    Mahmud  in 

6.000 

2.500 

» 

350 

■  4 

II 

5.  Gruppe  Achmed  Fedil 

1500 

n 

■  800 

■  4 

» 

6  Kleinere  Gruppen  Don- 

trola,    Berber,  Osobri, 

Fascher  

4.000 

8.000 

n 

1.000 

n  1" 

n 

Summe:  30.900  Gewehre,  59.000  Speere,  6.000  Reiter,  68  Geschütze. 

3* 


36    Liposcak.  Die  Operationen  der  engl  isch-ag  yptischen  Truppen  im  Sudan. 


In  der  Schlacht  bei  Omdurman  besass  der  Chalifa  nur  mehr 
45.000  Streiter.  Die  Geschütze  waren  grösstentheils  alte  Messing- 
Vorderlader;  die  Gewehre,  zum  Theil  Remington,  in  überwiegender 
Zahl  jedoch  alte  Percussionsgewehre. 

Eine  wenig  leistungsfähige  Pulver-  und  Patronenfabrik  befand 
sich  auf  der  Insel  Tuti  bei  Khartum. 


Benutzte  Quellen. 

1.  „The  Egjptian  Sondan,  its  loss  and  recovery";  von  Lieutenant  Henry 
Alford  und  Dennistoun  Sword. 

2.  Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und  Marine. 

3.  Internationale  Revue  Ober  die  Armeen  und  Flotten. 

4.  Neue  militärische  Blatter  von  Glasenapp. 

5«  Berichte  von  Augenzeugen  und  Vortrag  Slatin  Pascha's  in  der  Aka- 
demie der  Wissenschaften  zu  Wien,  am  15.  April  1899. 
6.  Die  Presse. 


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37 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 

Eine  Ruhmesthat  der  österreichischen  Armee. 

Zur  Erinnerung  an  den  hundertsten  Jahrestag. 
Von  Freiherr  von  Wucherer, 

k.  und  k.  Oberst  den  Ruhestände*. 

(Hiezu  die  Tafeln  3,  4  und  5.) 


Kathdrock  verboten.  ÜberscUung*recht  vorbehalten. 

Vorwort. 

Hundert  Jahre  sind  es  her,  seit  die  Schlacht  von  Novi  ge- 
schlagen wurde,  und  trotzdem  sie  eine  der  ruhmreichsten  war,  in 
welchen  Österreichs  Heere  gesiegt  haben,  ist  sie  dennoch  fast  gänzlich 
dem  Andenken  der  Armee,  geschweige  denn  jenem  der  Bevölkerung 
entschwunden. 

Es  war  immer  eine  Schwäche  von  uns  Österreichern,  dass  wir 
es  nicht  verstanden  haben,  die  Grossthaten  unserer  überreichen  Ge- 
schichte in's  rechte  Licht  zu  stellen.  Wir  Hessen  uns  leider  allzuoft 
unachtsam  oder  vielleicht  indolent  unsere  Verdienste  schmälern, 
und  andere  legten  sich  die  Erfolge  bei,  die  durch  österreichische 
Tapferkeit  erkämpft  und  mit  österreichischem  Blute  erkauft  wurden. 

Ist  auch  in  der  zweiten  Hälfte  unseres  Jahrhunderts  ein  wesent- 
licher Wandel  in  dieser  Richtung  eingetreten,  haben  sich  Gelehrte 
gefunden,  welche  manchmal  in  zu  umfangreichen  Werken  nachträglich 
züt  Darstellung  brachten,  was  früher  vernachlässigt  war,  so  ist  doch 
eicht  zu  verkennen,  dass  gerade  die  ruhmreiche  Zeit  der  Revolutions- 
Qüd  Befreiungskriege  noch  lange  nicht  ausreichend  behandelt  ist,  um 
Österreichs  tapferen  Heeren  und  seinen  aufopfernden  Völkern  historische 
Gerechtigkeit  widerfahren  zu  lassen. 

Und  doch  sind  die  Erinnerungen  an  die  Thaten  unserer  Väter 
für  die  Allgemeinheit  von  hohem  Werte,  indem  sie  berechtigten  Stolz 
und  das  Bewusstsein  unserer  Kraft  zu  beleben  vermögen.  Für  das 
Heer  aber  sind  sie  der  unentbehrliche  Quell  des  kriegerischen  Geistes, 
jeaes  gewaltigen  Factors,  der  einzig  und  allein  grosse  Kriegsthaten 
Terbürgt. 

Durch  diese  Erinnerungen  lernen  wir,  wie  Tapferkeit  kämpft, 
ns  Aufopferung,  Hingebung  und  Willenskraft  zu  leisten  vermögen. 


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38 


Wucherer. 

« 


Sie  liefern  uns  jene  herrlichen  Beispiele,  an  welchen  wir  uns  erheben 
und  unsere  eigene  Leistungsfähigkeit  messen  können. 

Nur  von  diesem  Gesichtspunkte  aus  wage  ich  es,  den  hier 
folgenden  kleinen  Beitrag  zur  Geschichte  jener  Zeit  der  Öffentlichkeit 
zu  übergeben. 

Archivalische  Studien  haben  mich  auf  die  Schlacht  von  Novi 
geführt,  und  da  die  Darstellung  dieser  grossen  Waffenthat  bisher 
nicht  die  wünschenswerte  Beachtung  gefunden  hat,  so  habe  ich  ge- 
glaubt nicht  fehlzugreifen,  wenn  ich  sie,  nach  österreichischen  Quellen 
bearbeitet,  meinen  Kriegskameraden  vorlege. 

Als  die  hauptsächlichsten  Quellen,  aus  welchen  ich  geschöpft 
habe,  seien  nachstehende  genannt: 

das  Kriegs-Archiv; 

das  Haus-,  Hof-  und  Staats-Archiv; 

die  Albertina; 

das  Archiv  des  Maria  Theresien-Ordens; 

das  Werk  Miliutin's  über  den  Feldzug  1799,  in  welchen  die 
russischen  Quellen  musterhaft  verwertet  sind; 

S  t  u  1 1  e  r  h  e  i  m's  Darstellung  der  Schlacht  in  der  „österreichische» 
militärischen  Zeitschrift"  vom  Jahre  1812; 

Erzherzog  Carl's  Schriften; 

Angeld  Werk  über  Erzherzog  Carl; 

Jomini,  „Histoire  des  Guerres  de  la  Revolution"; 

St.-Cyr,  Memoires  u.  a.  m. 

Möge  meine  Arbeit  bei  den  Kameraden  eine  freundliche  Auf- 
nahme finden. 

Einleitung. 

Im  Jahre  1799  hatten  Österreich,  Russland,  England,  die  Türkei 
und  das  Königreich  beider  Sicilien  eine  (2.)  Coalition  zur  Bekämpfung 
des  revolutionären  Frankreichs  geschlossen. 

Die  Österreichische  Hauptarmee  unter  Erzherzog  Carl  ver- 
sammelte sich  in  Bayern,  ein  sehr  starkes  Corps  unter  F.  M.  L.  Belle- 
garde stand  in  Tirol,  während  unter  F.  M.  L.  Kray's  Commando 
in  Italien  bei  Verona  82  Bataillone,  76  Escadronen  (64.000  Mann 
Infanterie  und  11.000  Reiter)  zusammengezogen  wurden. 

Vom  russischen  Hilfscorps,  welches  laut  den  geschlossenen  Ver- 
trägen die  Gesammtstärke  von  50.000  Mann  zu  erreichen  hatte,  waren 
im  Laufe  des  Winters  20.000  Mann  unter  G.  d.  I.  Rosenberg  i» 
Österreich  angekommen,  aber  erst  im  März  nach  Italien  in  Marsch 
gesetzt  worden.  Die  übrigen  30.000  Mann,  unter  G.  L.  Rimski- 
Korsakow  trafen  erst  im  August  bei  Augsburg  ein. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


39 


Schon  im  März  eröffneten  die  Franzosen,  ohne  weitere  Kriegs- 
erklärung, in  Deutsehland  und  Italien  den  Feldzug. 

In  Deutschland  war  dem  Vordringen  der  Franzosen  alsbald  ein 
Ziel  gesetzt,  indem  sie,  vom  Erzherzog  Carl  bei  Ostrach  (21.  März) 
und  entscheidender  bei  Stockach  (25.  März)  geschlagen,  wieder  über 
den  Rhein  gehen  mussten,  worauf  Erzherzog  Carl  in  die  Schweiz 
eindrang. 

Nicht  glücklicher  waren  die  Franzosen  in  Italien.  Dort  hatte 
Scherer  am  25.  März  die  Österreicher  erfolglos  in  ihrer  Stellung 
an  der  Etsch  angegriffen.  Kray  ging  hierauf  zur  Offensive  über, 
schlug  die  Franzosen  am  5.  April  bei  Magnano  und  zwang  sie  zum 
Bückzuge  in  das  Mailändische. 

Am  14.  April  traf  endlich  der  erste  Theil  des  nissischen  Hilfs- 
corps, nicht  viel  über  18.000  Mann  stark,  am  Mincio  ein. 

F.  M.  S  u  w  a  r  o  w,  zum  Commandanten  der  verbündeten  Armee 
in  Italien  bestimmt,  übernahm  an  diesem  Tage  den  Oberbefehl.  Er 
schlug  am  25.  April  die  Franzosen  unter  Moreau  entscheidend  bei 
Cassano,  worauf  diese,  Mailand  preisgebend,  sich  unaufhaltsam  hinter 
den  Po  zurückzogen. 

Nachdem  Suwarow  am  18.  April  den  F.  Z.  M.  Kray  mit 
25.000  Mann  zur  Belagerung  von  Mantua  entsendet  hatte,  besetzte  er 
Mailand  und  am  27.  Mai  Turin,  während  Moreau  die  Trümmer 
seiner  Armee  an  die  Riviera  zurückführte. 

Auch  in  Graubünden  und  der  Schweiz  hatten  die  kaiserlichen 
Waffen  ansehnliche  Erfolge  aufzuweisen,  so  zwar,  dass  schon  Mitte 
Mai  F.  M.  L.  Belle  gar  de  mit  einem  Theile  seines  Corps  — 
16\/2  Bataillonen,  2  Compagnien  und  3  Escadronen,  zusammen 
16.000  Mann  —  nach  Italien  zur  Vereinigung  mit  Suwarow  abrücken 
konnte,  und  als  endlich  Erzherzog  Carl  durch  den  Sieg  bei  Zürich  am 
6.  Juni  in  der  Schweiz  festen  Fuss  gefasst  hatte,  waren  die  anfäng- 
lichen Besorgnisse  für  die  Flanke  der  italienischen  Armee  gänzlich 
behoben. 

Es  war  schon  Ende  Mai  in  der  Hand  Suwarow's  gelegen,  die 
Trümmer  der  französischen  Armee  gänzlich  vom  italienischen  Boden  zu 
vertreiben,  merkwürdigerweise  war  aber  um  diese  Zeit  in  Italien  eine 
solche  Zersplitterung  der  immerhin  112.000  Mann  starken  Streitkräfte 
der  Verbündeten  eingetreten,  dass  ihre  um  Turin  versammelte  Haupt- 
armee kaum  22.000  Mann  zählte. 

Von  den  Franzosen  standen  um  diese  Zeit  Moreau  mit 
26.000  Mann,  allerdings  erschöpfter  Truppen,  in  der  Riviera  in  und 
um  Genua,  Montrichard  mit  6.000  Mann  in  Bologna  und 
Macdonald,  im  Anmärsche  zur  Vereinigung  mit  Moreau,  mit 
23.000  Mann  in  Lucca. 


40 


Wucherer. 


Nach  längerem  Aufenthalte  in  Turin  traf  endlich  Suwarow 
anfangs  Juni  Vorbereitungen,  um  gegen  Genua  vorzurücken,  als 
bestimmte  Nachrichten  sowohl  das  Heranrücken  Macdonald's  als 
auch  Bewegungen  Moreau's  in  der  Richtung  auf  Gavi  meldeten. 

Nunmehr  fasste  Suwarow  in  seiner  alten  Energie  den  raschen 
Entschluss,  die  Vereinigung  der  beiden  feindlichen  Feldherren  zu  hindern 
und  durch  einen  Schlag  gegen  Macdonald  diesen  vorerst  zurück- 
zudrängen, um  sich  sodann  gegen  Moreau  zu  wenden. 

Am  8.  Juni  brach  Suwarow  von  Turin  auf,  traf  am  12.  in 
Alessandria  ein,  Hess  in  der  Gegend  von  Tortona  den  F.  M.  L.  Belle- 
garde zur  Deckung  seines  kühnen  Flankenmarsches  mit  14.000  Mann 
stehen  und  erreichte  mit  Aufbietung  der  letzten  Kräfte  am  17.  die 
Trebbia,  gerade  zur  rechten  Zeit,  um  die  geringe  Truppenmacht  des 
G.  M.  Ott  vor  einer  Niederlage  im  ungleichen  Kampfe  zu  bewahren. 
Trotz  der  furchtbaren  Ermüdung  der  Truppen  setzte  Suwarow  am 
18.  den  Kampf  fort,  der  endlich  am  19.  zu  Gunsten  der  Verbündeten 
mit  einem  glänzenden,  aber  blutig  erkauften  Siege  endete. 

Suwarow  überliess  nunmehr  die  Verfolgung  Macdonald's 
einigen  österreichischen  Truppen  und  kehrte  mit  Beschleunigung 
gegen  die  Bormida  zurück,  wo  einstweilen  Moreau  einige  Vortheile 
gegen  Bellegarde  errungen  hatte.  Der  französische  Feldherr 
wich  jedoch  einer  entscheidenden  Schlacht  aus  und  zog  sich  wieder 
an  die  Biviera  zurück. 

Von  da  an  blieb  Suwarow,  verbittert  durch  diplomatische 
Eingriffe  und  Einmischungen  in  seine  Commandoführung,  volle  sechs 
Wochen  unthätig  stehen. 

Ende  Juni  standen  die  Truppen  der  Verbündeten  im  wesent- 
lichen wie  folgt: 

Die  Hauptarmee,  31.000  Mann,  südlich  und  östlich  von  Alessandria, 
G.  L.  Rehbinder  mit  10.000  Russen  bei  Piacenza,  F.  Z.  M.  Kray 
mit  29.000  Mann  bei  Mantua,  11.000  Mann  belagerten  Alessandria, 
3.500  Mann  die  kleine  Festung  Tortona,  überdies  waren  zahlreiche 
kleine  Besatzungen  und  Detachements  über  ganz  Ober-Italien  vertheilt 

Erst  als  gegen  Ende  Juli  Alessandria  und  bald  darauf  (am 
27.  Juli)  Mantua  gefallen  waren  und  dadurch  das  grosse  Belagerungs- 
Corps  Kray's  frei  wurde,  beschloss  Suwarow  einen  energischen 
Vorstoss  an  die  Riviera  auszuführen,  um  die  Franzosen  vollends  aus 
Italien  zu  vertreiben. 

Er  wies  Kray  an,  nach  Zurücklassung  einer  Besatzung  in 
Mantua  und  Abgabe  einiger  Truppen  an  Kien  au,  welcher  über 
Bologna  an  die  Riviera  vorrücken  sollte,  in  Eilmärschen  nach  Alessandria 
zu  rücken,  schloss  Tortona  enger  ein  und  vereinigte  das  Gros  seiner 
Armee  zur  Deckung  der  Belagerung  dieser  Festung  bei  Novi  und 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


41 


Kivalta.  F.  M.  L.  Bellegarde  wurde  mit  einem  kleinen  Corps  bis 
Acqui  vorgeschoben.  In  dieser  Verfassung  betrieb  Suwarow  eifrigst 
alle  Vorbereitungen  zur  Durchfuhrung  seines  Planes  zur  Vertreibung 
der  Franzosen  von  der  Riviera. 


Ordre  de  bataille  der  Verbündeten  Armee. 

In  der  Ordre  de  bataille  vom  8.  August  1799,  die  in  den  Archiven 
des  Reichs-Kriegs-Ministeriums  erliegt,  ist  Stellung,  Stärke  und  Zu- 
sammensetzung der  zur  Hauptarmee  gehörigen  österreichischen  Truppen 
für  diesen  Tag  authentisch  wie  folgt  angegeben: 

Corps  des  F.  Z.  M.  Kray:  Auf  dem  Marsche  von  Mantua 
Dach  dem  Coi  di  Tenda. 

Eingetheilt:  F.  M.  L.  Ott,  die  Generalmajore  Minkwitz, 
Lattermann,  Eisnitz,  Mörz  in,  St.-Julien  und  G  o  ttesheim. 

5.  vacat  Husaren-Reg   5  Esc,  800  Mann  (Avantgarde), 

4.  Deutschmeister-Inf.  .  .  3  Bat.,  —  „  2.325  „ 

10.  Kheul-Inf.   2   „  —  „  1.669  „ 

13.  Reisky-Inf.   3   „  —  „  1.406  „ 

16.Terzy-Inf.   3   „  —  „  1.256  „ 

39.  Nädasdy-Inf.     ....  3   „  —  n  1.559  „ 

40.  Mittrowsky-Inf.  .  .  .  3  „  —  „  1.758  „ 
45.  Lattermann- In  f.  .  .  .  2  „  —  „  1.148  „ 
48.  Vukassovich-Inf.   .  .  .  2   „  —  n  733  „ 

3.  Oguliner  Grenz-Reg.    .   2   „    —  „      1.330  n 

4.  Szlniner-Grenz-Reg.  .  .    1    „    —   „       614  r  

Summa  ...  24  Bat.,  5  Esc,  14.598  Mann  :). 

Division  des  F.  M.  L.  Bellegarde:  im  Lager  bei  Acqui. 

Eingetheilt :  die  Generalmajore  Bellegarde  und  Seckendorf. 

8.  Huff-Inf.  3  Bat,  —  Esc,  1.665  Mann 

15.  Oranien-Inf.  2    „    —    „     1.761  „ 

32.  Gyulai-Inf.  3    „    —    „     1.361  „ 

33.  Sztäray-Inf.  3    „    —    n    2.643  n 

1.  Kaiser-Dragoner  ...  —    „      6    r       995  „  

Summa  ...  11  Bat.,    6  Esc,  8.425  Mann. 

Corps  unter  unmittelbarem  Commando  des  G.der  C.  Melas, 
welcher  den  Oberbefehl  über  sämmtliche  österreichischen  Truppen  in 
Italien  führte,  im  Lager  von  Rivaita. 


')  G.  M.  Zach  gibt  in  einem  Berichte  an  Minister  Thugut  vom  11.  August 
Üe  Stirke  dieses  Corps  auf  rand  13.000  Mann  an.  Haus-,  Hof-  und  Staats-Archir. 


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) 

42  Wacherer. 

EiDgetheilt:  F.  M.  L.  F  r  e  1  i  c  h  und  L  i  c  h  t  e  n  s  t  e  i  n,  die  General- 
majore: Lu sign  an,  Loudon,  Mittrowsky,  Nobili  und  Palffy. 


Die  Grenadier-Bataillone: 


T)  i  • 

1  Dni 

BSC, 

528  Mann» 

n 

556  „ 

n 

487  „ 

n 

991  n 

n 

661  m 

n 

463  „ 

r> 

453  „ 

n 

724  „ 

n 

729  „ 

n 

320  „ 

n 

428  „ 

n 

500  „ 

die  Regimenter: 

18.  Stuart-Inf.  

.   3  Bat.,  — 

Esc,  2.423  Mann1), 

•   3  , 

n 

2.184  „ 

•-     .  6 

n 

763  „ 

•  -     n  6 

n 

779  „ 

.-    „  6 

n 

983  „ 

2.  Erzherzog  Joseph-Hus.    .  .  . 

.  —     .  8 

1.169  „ 

Summa  .  . 

.  18  Bat.,  26  Esc, 

14.741  Mann. 

Die  Brigade  des  G.  M.  Alcaini  vor  Tortona: 

Esc, 

1.673  Mann 

•   3    „  - 

n 

2.114  „ 

28.  Frelich-Inf.  

•   3  . 

n 

1.581  „ 

•  •   1     .  - 

n 

658  n 

.  —    „  1 

n 

276  „ 

Summa  . 

.  .10  Bat.,    1  Esc, 

6.302  Mann. 

Eingetheilt  bei  der  Russischen  Vorhut  im  Lager  bei  Pozzolo- 
formigaro: 

G.  M.  Karaicsay: 

4.  Karaicsay-Drag.-Reg.  ...    6  Esc,  882  Mann. 

Eingetheilt  beim  Russischen  Corps  Rosenberg  im  Lager  bei 
Vighizzolo: 

G.  M.  Hohenzollern: 

8.  Württemberg-Drag.-Reg.  ...   6  Esc,  1.039  Mann. 
f)  1  Bat.  in  Serravalle. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


43 


Abgerechnet  aller  Detachirungen  und  Besatzungen  standen  dem 
F.  M.  Snwarow  an  österreichischen  Truppen  demnach  am  8.  August 
zur  Verfügung: 

63  Bat.,  50  Esc,  mit  45.987  Mann. 

Die  ziemlich  zahlreich  vorhandene  Artillerie  ist  in  der  hier 
gedachten  Ordre  de  bataille  mit  keinem  Worte  erwähnt. 

Nachdem  aber  Oberst  Bögnerund  Major  Schimpf  an  anderer 
Stelle  unter  den  Ausgezeichneten  genannt  sind,  so  scheint  das  2.  Feld- 
Artillerie-Regiment  bei  der  italienischen  Armee  eingetheilt  gewesen 
zu  sein1). 

Dass  mehrere  Regimenter  nur  mit  2  Bataillonen  oder  einer 
geringeren  Zahl  von  Escadronen,  als  organisationsgemäss  vorhanden 
waren,  in  der  Ordre  de  betaille  ausgewiesen  sind,  ist  theils  auf 
Detachirungen,  theils  darauf  zurückzuführen,  dass  einzelne  Regimenter, 
wie  z.  B.  das  Infanterie-Regiment  V  u  k  a  s  s  ov  i  c  h  Nr.  48,  wegen  grosser 
Standesabgänge  nur  in  2  Bataillonen  formirt  waren. 

Die  oben  angeführten  Stärkezahlen  beziehen  sich  offenbar  auf 
den  zu  verpflegenden  Stand,  der  damals  wesentlich  höher  war  als  der 
sogenannte  „ausrückende  Standu  (Gefechtsstand). 

Miliutin  gibt  in  seinem  Quellenwerke  übrigens  andere  Zahlen 
1B,  welche  der  am  4.  August  ausgearbeiteten  Disposition  zur  Vorrückung 
in  die  Riviera  entnommen  sind  und  daher  sicher  nicht  die  gleiche 
Autbenticität  besitzen  wie  der  Standesausweis  vom  8.  August. 

Die  Ordre  de  bataille  und  Stellung  der  russischen 
Truppen  war  nach  Miliutin  zu  derselben  Zeit  folgende: 

Avantgarde  unter  G.  L.  Fürsten  Bagration  in  Pozzolo 
tonnigaro  mit  8  Bataillonen  Infanterie,  4  Kosaken-Regimentern, 
4.865  Mann. 

Hiezu  kommen  noch  die  bereits  oben  ausgewiesenen  6  Escadronen 
des  österreichischen  Dragoner-Regimentes  Karaicsay. 

Corps  des  G.  d.  C.  Derfelden  im  Lager  von  Rivaita  mit 
den  Divisionen  der  G.  L.  Powalo-Schweikowski  und  Förster 
mit  16  Bataillonen  Infanterie,  9.367  Mann. 

Corps  des  G.  d.  I.  Rosenberg  bei  Broni 

mit  1 1  Bataillonen  Infanterie,  2  Kosaken-Regimentern,  7.372  Mann. 

Hiezu  noch  das  oben  ausgewiesene  österreichische  Dragoner- 
Regiment  Württemberg  mit  6  Escadronen. 

Die  gesamnite  Stärke  der  verfügbaren  russischen  Truppen  be- 
trug also: 

35  Bataillone,  6  Kosaken-Regimenter  mit  22.084  Mann. 


')  Schematismus  vom  Jahre  1799. 

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44 


Wucherer. 


Das  Hauptquartier  Suwarow's  befand  sich  in  Bosco. 

Das  Heer  der  Verbündeten,  welches  zur  Ausführung  von 
Operationen  anfangs  August  der  Feldmarschall  befehligte,  betrug 
also  ohne  Berücksichtigung  der  zahlreichen  Detachirungen  im  ganzen : 
93  Bataillone,  52  Escadronen  und  6  Kosaken-Regimenter  mit 
66.840  Mann. 

Die  Zustände  bei  der  französischen  Armee. 

Während  die  Verbündeten  im  Gebiete  des  mittleren  Po  stille- 
standen und  neue  Operationen  vorbereiteten,  waren  auch  bei  dem 
französischen  Heere  in  der  Riviera  wesentliche  Änderungen  eingetreten. 

Moreau  hatte  seine  Armee  in  einem  geradezu  desolaten  Zu- 
stande an  die  Riviera  zurückgebracht. 

Die  Stände  der  Regimenter  waren  durch  Anstrengungen  und 
Entbehrungen  zusammengeschmolzen;  es  fehlte  an  Geld,  Kriegsmaterial, 
Verpflegung  und  oftmals  an  Munition.  Die  Soldaten  gingen  in  Fetzen, 
selbst  an  Beschuhung  herrschte  grosser  Mangel;  Krankheiten  und 
Desertionen  rissen  ein ;  der  Pferdestaud  der  Artillerie  und  Cavallerie 
war  arg  herabgesunken.  Mit  einem  Worte,  die  Armee  war  ihrer  Auf- 
lösung nahe  *).  Wie  hier  sah  es  auch  bei  den  französischen  Armeen  auf 
den  anderen  Kriegsschauplätzen  aus,  überall  erlitten  sie  Niederlagen 
und  die  Gefahr  einer  Invasion  bedrohte  Frankreich  von  allen  Seiten. 

Die  allgemeine  Unzufriedenheit,  welche  diese  traurigen  Verhält- 
nisse im  Vereine  mit  den  misslichen  politischen  Zuständen  hervorrief, 
führte  endlich  in  Paris  zur  revolutionären  Bewegung  vom  30.  Prairial 
(18.  Juni),  durch  die  das  verlotterte  Directorium  zum  Theil  beseitigt 
wurde  und  neue  Männer  an  die  Spitze  der  Regierung  gelangten.  Mit 
Eifer  ging  man  nun  daran,  Ordnung  in  das  Kriegswesen  zu  bringen; 
eine  neue  Gruppirung  und  wesentliche  Verstärkung  der  an  den  Grenzen 
stehenden  Armeen  wurde  eingeleitet  und  eine  energische  Kriegführung 
angeregt. 

In  Gemässheit  dieser  Vorkehrungen  erhielt  auch  die  in  der 
Riviera  stehende  Armee,  mit  welcher  sich  im  Laufe  des  Juli  die  an  der 
Trebbia  geschlagene  Armee  M  a  c  d  o  n  a  1  d's  vereinigt  hatte,  wesentliche 
Verstärkungen;  Moreau  wurde  abberufen,  um  ein  Commando  in 
Deutschland  zu  übernehmen,  und  der  jugendliche  General  Jo über t, 
welcher  es  in  acht  Jahren  vom  gemeinen  Soldaten  bis  zum  Heerführer 
gebracht  hatte,  zum  Oberbefehlshaber  der  Armee  in  Italien  ernannt. 

Bald  nach  seinem  Eintreffen  (4.  August)  in  Italien  ergriff 
Joubert,  getrieben  durch  die  Verfugungen  der  Regierung  und  an- 
gespornt durch  seinen  Ehrgeiz,  die  Offensive. 


«)  Nach  St.-Cyr's  Memoiren. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


45 


Ende  Juli  nahm  die  französische  Armee  eine  ausserordentlich 
ausgedehnte  Aufstellung  ein l),  der  rechte  Flügel,  etwa  15.000  Mann, 
unter  St-Cyr  stand  zwischen  Pontremoli  und  Torriglia;  das  Centrum 
hielt  mit  etwa  10.000  Mann  die  Bocchetta  und  Campofreddo;  der 
linke  Flügel,  unter  dem  General  P  £  r  i  g  n  o  n,  beobachtete  mit 
22.000  Mann  die  Übergänge  aus  Piemont  vom  Thal  des  Tanaro 
ingefangen  und  deckte  die  Verbindung  mit  Frankreich. 

Nach  einigen  vorbereitenden  Concentrirungsmärschen  begann 
am  9.  August  der  Vormarsch.  Der  linke  Flügel  rückte  in  das 
Bormida-Tbal  bis  Carcare  vor;  der  rechte  Flügel  und  das  Centrum 
erreichten  mit  ihren  Teten  die  Linie  Carosio— Mornese— Ovada. 


Die  Ordre  de  bataille  der  Franzosen*). 

Linker  Flügel  unter  Commando  des  General  Perignon: 

Division  Grouchy:  Brigade  Grandjean  mit  5  Bataillonen, 
Brigade  Charpentier  mit  4  Bataillonen;  zusammen  9  Bataillone 
mit  5.620  Mann. 

Division  Lemoine:  Brigade  Garreau  mit  5  Bataillonen, 
Brigade  Seras  mit  4  Bataillonen  und  3  Escadronen;  zusammen 
9  Bataillone,  3  Escadronen,  6.410  Mann. 

Infanterie-Reserve:  Brigade  C lau  sei  mit  4  Bataillonen,  Brigade 
Partonneaux  mit  3  Bataillonen;  zusammen  7  Bataillone,  4.875  Mann. 

Cavallerie-Reserve :  General  Richepanse  mit  15  Escadronen. 
1.002  Mann. 

Zusammen  der  linke  Flügel  25  Bataillone,  18  Escadronen, 
17.907  Mann. 

Rechter  Flügel  und  Centrum  unter  Commando  des  Generals 
St.-Cyr: 

Brigade  Colli  mit  7  Bataillonen,  3.878  Mann. 

Division  Laboissiere:  Brigade  Q u e s n e  1  mit  3  Bataillonen» 
Brigade  Gardanne  mit  3  Bataillonen  und  2  Escadronen;  zusammen 
6  Bataillone,  2  Escadronen,  3.645  Mann. 

Division  Watrin:  Brigade  Arnaud  mit  4  Bataillonen,  Brigade 
Petitot  mit  4  Bataillonen,  Avantgarde-Brigade  Calvin  mit  6  Ba- 
taillonen und  2  Escadronen,  zusammen  10  Bataillone,  2  Escadronen, 
4.543  Mann. 


')  Nach  Jomini. 

*)  Die  Ordre  de  bataille  der  französischen  Armee  ist  im  nachfolgenden 
"tch  Jomini  angegeben.  Dieselbe  stimmt  jedoch  mit  den  Angaben  St. -Cyr's 
ücht  vollends  überein.  Die  letztere  enthält  einige  augenfällige  Ungenauigkeiten  ; 
»orstebend  wurde  daher  der  Ordre  de  bataille  Jomini's  der  Vorzug  gegeben. 


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46 


Wacherer. 


Infanterie-Reserve:  4  Bataillone,  2.420  Mann. 

Cavallerie-Reserve :  Guerin  mit  6  Escadronen,  425  Mann. 

Division  Dombrowski  mit 6 Bataillonen  und  etwa  50 polnischen 
Reitern,  zusammen  2.120  Mann. 

Zusammen  der  rechte  Flügel  und  das  Centrum:  33  Bataillone, 
10  Escadronen,  17.022  Mann. 

Die  gesammte  Armee  Joubert's,  welche  zur  Schlacht  von  Novi 
bereitstand,  betrug  demnach: 

58  Bataillone,  28  Escadronen,  zusammen  34.929  Mann. 

Auch  französischerseits  fehlt  jede  Angabe  über  die  Artillerie. 

Betreff  der  angegebenen  Anzahl  der  Escadronen  sei  bemerkt,  dass 
dieselbe  nicht  ausser  Zweifel  gestellt  werden  konnte.  Einzelne 
Regimenter  sind  mit  2,  andere  mit  3  und  mit  4  Escadronen  verzeichnet. 
Sicher  ist  nur,  dass  der  Stand  der  Escadronen  100  Reiter  lange  nicht 
erreichte. 

Ausser  den  vorbezeichneten  Truppen  standen  noch  General 
Rouget  mit  zwei  Halb-Brigaden  (2.400  Mann)  als  linke  Flanken- 
deckung zur  Zeit  der  Schlacht  von  Novi  im  Bormida-Thale;  General 
Mi  Ollis  mit  drei  Halb-Brigaden  (3.461  Mann)  als  rechte  Flanken- 
deckung im  oberen  Taro-Thale;  endlich  2.300  Mann  in  der  Riviera 
di  Ponente. 

Joubert  hielt  sich  beim  linken  Flügel  seiner  Armee  auf, 
während  der  abtretende  General  Moreau  —  ein  schönes  Beispiel 
kameradschaftlicher  Unterordnung  gebend  —  als  Rathgeber  des  neuen 
Feldherrn  bei  der  Armee  verblieben  war  und  die  Oberleitung  des 
rechten  Flügels  führte. 

Am  10.  August  ging  die  Hauptcolonne  des  linken  Flügels  über 
Dego  hinaus,  die  Division  Lemoine  bis  Cremolino  vor,  um  die  Ver- 
bindung mit  dem  rechten  Flügel  herzustellen,  welcher  einstweilen  in 
seiner  am  9.  eingenommenen  Stellung  stehen  blieb  *). 

Am  11.  erreichte  die  Hauptcolonne  des  linken  Flügels 
Ponti.  Die  Division  Lemoine  wurde  nach  Melazzo  gezogen,  um  der 
Hauptcolonne  das  Debouchiren  in  das  untere  Bormida-Thal  zu  er- 
leichtern. Die  Ausdehnung  der  französischen  Front,  welche  selbst 
Jomini  rlarge  et  an  peu  de*cousue"  nennt,  betrug  mehr  wie  50fcm, 


')  Die  Truppen  des  rechten  französischen  Flögeis  standen  am  10.  wie  folgt : 
Brigade  Coli  i  in  Ovada,  Division  Laboissi  ere  in  Mornese,  Division  W  atrin  und 
Dombrowski  in  Carosio,  die  Reserven  in  Yoltaggio.  Au;;  diesem  Grunde  hat  das 
bei  Stutterheim  gemeldete  Gefecht  von  Silvano  adorno  am  11.  August  wohl 
nur  zwischen  den  beiderseitigen  Vortruppen  stattgefunden  und  nicht,  wie  er 
angibt,  zwischen  der  österreichischen  Division  B  e  1  le garde und  der  französischen 
Division  Dombrowski.  Wäre  dies  der  Fall  gewesen,  so  hätte  St.  -Cyr  sicher 
darüber  berichtet. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


47 


was  umso  bedenklicher  war,  als  nur  sehr  mangelhafte  Communicationen 
als  Transversalverbindungen  zur  Verfügung  standen  und  daher  eine 
rasche  Vereinigung  gegen  den  immerhin  stark  gefährdeten  rechten 
Flügel  kaum  rechtzeitig  möglich  gewesen  wäre. 

Die  Ereignisse  bei  den  Verbündeten  vom  4.  bis  12.  August. 

Während  die  Franzosen  die  vorgedachten  Offensivbeweguugen 
ausführten,  war  auch  Suwarow  bestrebt,  alle  jene  Vorbereitungen  zu 
vollenden,  um  seinerseits  die  für  den  15.  August  in  Aussicht  genommene 
Angriff8bewegung  antreten  zu  können.  Er  betrieb  die  Belagerung  von 
Serravalle,  verlegte  das  Hauptquartier  nach  Novi,  zog  am  4.  August 
das  Corps  Rosenberg  von  Broni  nach  Vighizzolo  und  Hess  endlich 
starke  Vorhuten  nach  Arquata  und  auf  die  Höhen  südlich  Novi  vor- 
geben, um  die  Belagerung  von  Serravalle  gegen  die  französischen 
Vortruppen,  welche  immer  unternehmungslustiger  auftraten,  zu  decken. 

Die  Citadelle  dieser  Stadt  fiel  endlich  am  7.  Angust  und  wurde 
von  vier  Compagnien  Stuart-Infanterie  besetzt. 

Das  Corps  ßellegarde  wurde  am  9.  nach  Gamalero  verlegt. 

Im  Hauptquartier  zu  Bosco  war  man  damals  über  die  Situation 
beim  Gegner  vollkommen  im  unklaren.  Man  hatte  die  Anschauung  ge- 
wonnen, dass  Joubert  sich  erst  dann  zu  energischen  Schritten  ent- 
schliessen  wolle,  wenn  die  Alpenarmee  unter  Championet  in  die 
Riviera  eingerückt  sein  würde  *),  und  obwohl  auch  schon  während  der 
Belagerung  von  Serravalle  verschiedene  Nachrichten  über  Bewegungen 
der  Franzosen  eingelangt  waren,  und  auch  die  Vortruppen  des  Feindes 
stets  näher  herankamen  und  in  ihrem  Auftreten  immer  kühner  wurden, 
$o  glaubte  Suwarow  alF  dem  so  wenig  Bedeutung  beimessen  zu  sollen, 
dass  er  sogar  am  11.  August  die  Disposition  zum  Vormarsche  auf 
Genua  ausgeben  liess. 

Man  war,  durch  Kundschaftsnachrichten  irregeführt,  noch  an 
diesem  Tage  der  Überzeugung,  dass  die  Hauptkräfte  der  Franzosen 
bei  Savona  und  in  den  Thälern  gegen  Mondovi  und  Ceva  vertheilt 
sich  befinden*). 

Erst  als  im  Verlaufe  dieses  11.  August  grössere  feindliche 
Colonnen  gegen  Arquata  vorrückten  und  auch  aus  dem  Bormida- 
Thale  schwankende  Nachrichten  über  das  Anrücken  der  Franzosen 
einliefen,  scheint  man  einige  Unsicherheit  gefühlt  zu  haben. 


')  Brief  Zach's  vom  9.  August  an  Minister  Thugut.  Haus-,  Hof-  und 
Staats- Archiv. 

*)  Bericht  Zach's  an  Minister  Thugut  vom  11,  August,  Haus-,  Hof-  und 
Staats-Archiv. 


48 


Wucherer. 


Suwarow  sah  sich  demnach  veranlasst,  dem  P.M.  L.  Belle- 
garde zu  befehlen,  eine  scharfe  Recognoscirung  gegen  Acqui  vor- 
zunehmen. 

Unterdessen  traf  Kray  mit  seiner  Colonne  nach  ausserordent- 
lich beschwerlichen  Märschen  am  12.  früh  in  Alessandria  ein.  Er 
hatte  unterwegs  fast  5.000  Mann  liegen  lassen,  die  nun  die  Spitäler 
längs  der  Marschlinie  bevölkerten  f). 

Nach  der  ursprünglichen  Disposition  sollte  Kray  hier  einen  Rast- 
tag halten  und  sodann  nach  Cuneo  weitermarschiren,  er  wurde  jedoch 
durch  einen  directen  Befehl  des  G.  der  C.  Melas,  den  dieser  ohne 
Suwarow's  Vorwissen  erliess'),  aufgehalten  und  beauftragt,  am  13. 
nach  Frugarolo  zu  marschiren.  Melas  war  nämlich,  im  Gegensatze 
zu  den  Anschauungen  im  Hauptquartiere  des  Feldmarschalls,  der 
festen  Überzeugung,  dass  ein  Angriff  seitens  der  Franzosen  unmittelbar 
bevorstehe. 

Unterdessen  war  Belle  gar  de  am  12.  August,  wie  befohlen, 
von  Gamalero  aus  mit  8  Bataillonen  und  6  Escadronen  gegen  Acqui  vor- 
gerückt, hatte  dort  die  französische  Vorhut  in  einem  lebhaften  Gefechte 
geworfen,  war  aber  dann  bei  der  letzterwähnten  Stadt  auf  so  über- 
legene feindliche  Kräfte  gestossen,  dass  er  sich  langsam  zurückzog  *). 

An  demselben  Tage  wurden  die  russischen  Truppen  aus  Arquata 
von  der  Division  Watrin  verdrängt  und  zum  Rückzüge  nördlich 
Serravalle  gezwungen. 

Diese  beiden  Ereignisse  Hessen  im  Hauptquartiere  der  Ver- 
bündeten die  vollständig  veränderte  Sachlage  erkennen.  Das  Anrücken 
der  gesammten  französischen  Armee  war  zur  Gewissheit  geworden, 

F.  M.  Suwarow,  „der  stets  die  Absicht  hatte,  im  Falle  des 
Vorgehens  des  Feindes,  diesen  in  die  Ebene  zu  locken  und  ihn 
alsdann  durch  das  grosse  Übergewicht  seiner  Reiterei  und  Artillerie 
zu  erdrücken"  *),  griff  diesen  ursprünglichen  Gedanken  sofort  wieder 
auf.  Auch  Melas  war  mit  diesem  Plane  einverstanden5). 

Es  wurde  nun  sofort  an  die  Vortruppen  der  Befehl  erlassen, 
keinen  ernsten  Widerstand  zu  leisten,  sondern  beim  Anrücken  der 


')  Dass  Kray  am  12.  und  Dicht,  wie  Miliutin  angibt,  schon  am  10.  io 
Alesaandria  eingetroffen  sei,  ist  durch  Stutterheim  und  zwei  Berichte  Zach's 
vom  11.  und  12.  August  (Haus-,  Hof-  und  Staats-Archiv)  festgestellt.  In  dem 
letzterwähnten  Schreiben  bemerkt  Zach  auch  die  oben  erwähnten  grossen 
Marschverluste,  indem  er  auch  noch  beifügt,  dass  Kray  an  einem  Marschtage 
20  Todte,  darunter  Oberstlieutenant  Woina  von  Lattermann-Infanterie,  hatte. 

*)  Bericht  des  G.  der  C.  Melas'  an  G.  der  C.  Grafen  Tige  vom 
16.  August  1799.  Kriegs-Archiv. 

8)  Relation  Suwarow's  vom  20.  August.  Reichs-Kriegs-Archiv. 
*)  Miliutin. 

9)  Stutterheim. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


49 


Franzosen  »ich  in  die  Ebene  zurückzuziehen.  Bellegarde,  welcher 
anfangs  bei  Ritorto  Stellung  genommen  und  eine  schwache  Nachhut 
in  Castelferro  zurückgelassen  hatte,  wurde  angewiesen,  hinter  die  Orba 
bisFresonara  zurückzugehen.  Der  General  Alcaini  erhielt  den  Befehl, 
die  Belagerung  von  Tortona  durch  eine  Aufstellung  auf  den  Höhen 
zwischen  der  Scrivia  und  dem  Curone  zu  decken.  Das  Corps 
Rosenberg  sollte  in  Vighizzolo  verbleiben,  endlich  die  Vorhut  des 
G.  L.  Bagration  sich  in  Pozzolo  formigaro  concentriren,  wohin  das 
Hauptquartier  verlegt  wurde.  Überdies  wurden  alle  Armeegruppen 
über  das  Anrücken  des  Feindes,  sowie  über  die  eventuelle  gegen- 
seitige Unterstützung  verständigt1). 

Auf  den  Höhen  südlich  von  Novi  blieben  4  Escadronen  des 
5.  Husaren-Regimentes  und  200  Kosaken  auf  Vorposten  stoben, 
während  3  Escadronen  dieses  Husaren-Regimentes  und  100  Kosaken  8) 
mit  einer  starken  Avantgarde  des  Corps  Bagration  Novi  besetzt  hielten. 

Damit  waren  die  Streitkräfte  der  Verbündeten  in  den  Raum 
eines  annähernd  gleichseitigen  Dreieckes  von  etwa  18  bis  20km  Seiten- 
länge vereinigt  und  hiedurcb  die  Möglichkeit  geschaffen,  dem  Gegner 
in  irgend  einer  Front  entgegentreten  zu  können,  um  den  seinerseits 
—  wie  man  annahm  —  beabsichtigten  Entsatz  von  Tortona  zu  ver- 
hindern. 

Die  Vorrücknng  Jonbert's. 

Die  Franzosen  rückten  mit  ihrem  linken  Flügel,  d.  i.  mit  den 
Divisionen  G  rouchy  und  L e  m  o  i  n  e,  am  12.  nach  dem  Gefechte  gegen 
Bellegarde  bis  über  Acqui  hinaus  vor.  St.-Cyr  blieb  in  seiner 
Position  stehen,  um  das  Heranrücken  des  vorgedachten  Flügels  der 
Armee  abzuwarten;  nur  die  Division  Watrin  griff  eigenmächtig  und 
sehr  gegen  den  Willen  St.-CyrV)  —  wie  bereits  erwähnt  — 
Arquata  an  und  vertrieb  die  Russen  von  dort. 

Am  13.  rückte  Perignon  mit  dem  linken  Flügel  über  Strevi 
auf  das  rechte  Ufer  der  Bormida  und  schob,  nach  einem  leichten 
Gefechte  mit  den  österreichischen  Vortruppen  bei  Castelferro,  die 
Division  Lemoine  nach  Capriata,  während  die  Division  G  rouchy 
nnd  die  Reserven  noch  auf  dem  linken  Ufer  der  Orba  stellen  blieben. 

Von  den  Truppen  St.-Cyfs  rückte  die  Division  Watrin  bis 
Serravalle;  die  Division  Laboissiere  bis  Gavi;  die  Division 
Dombrowski  blieb,  die  Verbindung  bildend,  zwischen  den  zuerst 

')  Disposition  vom  12.  August  bei  Miliutin 

*)  Maria  Theresia'«  Ordens-Arcbiv ;  Zeugnis  des  Obersten  Rtfvay.  Es 
:üiil  hier  7  Esc.  des  vacat  5.  Hus.-Fieg,  ausgewiesen,  während  in  der  ordre  de 
taUille  vom  8.  August  nur  5  Esc.  dieses  Regimentes  erseheinen. 

»)  Nach  St.-Cyr. 

1kpm  der  miHt*r-wUten«cbaftlicheu  Vereine   LIX.  Band.  1899  4 


Wucherer. 


genannten  Divisionen  stehen.  Die  Reserven  gelangten  nach  Carosio,  die 
Vovtrnppen  der  Division  Laboissiere  bis  auf  den  Monte  rotondo 
und  beschränkten  sich  dort  auf  ein  leichtes  Geplänkel  mit  Vorposten 
der  Verbündeten. 

Das  Vordringen  des  französischen  linken  Flügels  auf  Capriata 
scheint  eine  kleine  Schwankung  in  der  Auffassuug  des  Hauptqnartieres 
herbeigeführt  zu  haben,  indem  Suwarow  am  13.  an  F.  Z.  AI.  Kray 
den  Befehl  ergehen  liess,  die  Franzosen  in  dem  genannten  Orte  an- 
zugreifen. Die  Ausführung  dieses  Befehles  unterblieb  aber  wegen 
allzu  grosser  Ermüdung  der  Truppen  Kray's1),  welche  soeben  nach 
einem  sehr  beschwerlichen  Marsche  boi  drückendster  Hitze  in  Frugarolo 
eingetroffen  waren. 

« 

Der  13.  und  14.  August. 

Da  Suwarow  die  bestimmte  Hoffnung  hegte,  dass  die  Offensive 
der  Franzosen  am  14.  zu  einer  entscheidenden  Schlacht  in  der  Ebene 
führen  würde,  so  liess  er  auch  die  gesammto  Bagage  dos  Heeres  nach 
Alessandria  abfahren  und  beorderte  noch  am  13.  den  G.  M.  M  i  1  o  r  a  d  o- 
witsch,  mit  6  Bataillonen  Russen  von  Rivaita  zur  Unterstützung  der 
Vorhut  des  G.  L.  Bagration  Pozzolo  formigaro  zu  besetzen,  wo  sie 
nördlich  des  Ortes  das  Lager  bezogen. 

Ein  weiterer  Befehl  des  Feldmarschalls  vom  13.  verfügte,  in 
Abänderung  des  obenerwähnten  Befehles  von  demselben  Tage,  dass 
Kray  sofort  nach  Fresonara  vorzurücken  uud  sich  mit  der  Colonne 
Bellegarde  zu  vereinigen  habe,  um  am  14.  früh  die  Franzoseu 
anzufallen,  wenn  sie  mit  ihrem  linken  Flügel  aus  dem  Thal  der  Orba 
in  die  Ebene  debouchireu  würden  *). 

Auch  diesen  Befehl  konnte  Kray  aus  den  bereits  erwähnten 
Gründen  nicht  mehr  am  13.  vollziehen.  Er  marsehirte  vielmehr  erst 
am  14.,  noch  vor  Tagesanbruch,  nach  Fresonara  ab  und  vollzog  dort 
die  befohlene  Vereinigung  mit  Bellegarde3). 

In  froher,  siegeszuversichtlicher  Stimmung  sah  Suwarow*)  der 
für  den  14.  erwarteten  Schlacht  entgegen,  für  deren  Durchführung  im 
vorstehenden  alle  seine  Dispositionen  erschöpft  waren. 

Diese  Erwartung  sollte  nicht  in  Erfüllung  geben. 

■)  Belation  Suwarow's  vom  20.  August  und  Bericht  des  G.  der  C.  Melas 
au  den  G.  der  C.  Tige  vom  16.  August.  Kriegs-Archiv. 
*)  Nach  Miliutin. 

)  Jtelation  Kray's  vom   15.  August   und  Bericht  Bei  legardo'a  (ohne 
Datum).  Kriegs-Arcbiv. 

*)  Die  frobgemuthe  Stimtnuug  Suwarow's  lä.^st  sich  nicht  bessor  kenn- 
zeichnen, als  durch  das  nachgehende,  in  deutscher  Sprache  verfaßte  Gedicht,  weichet 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1709. 


51 


Die  Franzosen  rückten  vielmehr  am  14.  in  die  Stellung  von  Novi 
ein,  ohne  auch  nur  den  Versuch  zu  wagen,  in  die  Ebene  vorznbrechen. 
Zuerst  ging  von  den  Truppen  St.-Cyr's  die  Division  Laboissiere 
unter  ganz  leichtem  Geplänkel  mit  österreichischen  Husaren  gegen 
Novi  vor,  besetzte  diese  Stadt  ziemlich  stark,  blieb  jedoch  selbst 
auf  den  Höhen  südlich  der  Stadt  stehen.  Die  Division  Watrin  prellte, 
sehr  gegen  die  Absicht  des  Generals  St.-Cyr,  bis  nach  Bettole 
di  Novi  vor.  Die  Division  Dombrowski1)  schloss  das  Fort  von 
Serravalle  ein,  während  die  Reserven  nahezu  in  Marschform  zuuächst 
der  Strasse  Gavi-Novi  stehen  blieben. 

Der  linke  Flügel  der  französischen  Armee  rückte  mit  seiner 
Töte  (Division  Grouchy)  bis  Pasturana  vor  und  blieb  dann  längs  der 
Marschlinie  stehen,  indem  die  Truppen  in  jener  Reihenfolge  hinter 
einander  lagerten,  wie  sie  marschirt  waren. 

Vortruppen  wurden  an  dem  Rande  der  Höhen,  beziehungsweise 
vom  rechten  Flügel  bis  in  die  Ebene  vorgeschoben. 

Von  einem  Aufmärsche  oder  einer  correcten  Besetzung  der 
wichtigen  Stellung  von  Novi,  angesichts  des  Feindes,  war  nicht 
die  Rede. 

Joubert  begab  sich  im  Laufe  des  14.  nachmittags  zu  St.-Cyr 
um  mit  diesem  und  Moreau  von  den  Höhen  oberhalb  Novi  Ausblick, 
über  das  Terrain  zu  halten. 

Von  hier  aus  sah  er  zu  seiner  grossen  Überraschung  das  ge- 
sammte  feindliche  Heer  in  der  Ebene  aufmarsehirt,  u.  z.  in  einer 
stärke,  die  er  nicht  vorhergesehen  hatte.  Nur  gerüchtweise  war  die 
Nachricht  von  der  Übergabe  von  Mantua  bis  in's  französische  Haupt- 
quartier gedrungen.  Joubert  konnte  und  wollte  —  trotz  der 
besseren  Einsicht  St. -Cyr's  -  nicht  daran  glauben,  dass  das 
Kray'sche  Corps  bereits  bei  der  Haupt-Armee  der  Verbündeten  ein- 
getroffen sei.  Durch  diese  jetzt  zu  spät  erkannte  Thatsache  waren 
alle  Combinationen,  auf  welche  seine  Offensive  basirt  war,  mit 
einem  Schlage  vernichtet.  Der  jugendliche  Heerführer,  der  früher 
stets  zu  jeder  kühnen  That  bereit  war,  sah  die  Unmöglichkeit  ein, 

er  eigenhändig  niederschrieb  und  sogar  in  Abschrift  an  Melau  j>andte.  Es  ist 
eigentümlich  genug,  um  mitgetheilt  zu  werden: 

_K«  leb«  .Säbel  und  Bajonet: 
Koiijf  RaratlgC  Kctr.iitr  I 
Ersti-  Lini«  darchgeatorhvo, 
Andere  umgeworfen. 
lUaervc  nicht  h.ilt, 

Well  der  Belle gardr  und  Kray  de  r  Held. 

Der  Letatc  hat  Suwarow 

Don  Wi  k  tm  d.-r>-it  >i <••_-.  n  g>  bannet  - 

„Üaterr  ml!.  Z.itacbrift  ihi«.- 
*)  Mit  Ausnahme  der  cisalpinisehen  Legion,  welche  der  Division  Watrin 
neetheilt  wurde. 

V 


52 


W,u  c  h  e  r  e  r. 


augesiehts  des  überlegenen  Feindes  und  seiner  starken  Cavallerie 
die  Offensive  fortzusetzen,  aber  aucb  der  Ansicht  seiner  zum  Kriegs- 
rathe  versammelten  Generale,  durcb  einen  raschen  Rückzug  sich 
den  Angriffen  der  Verbündeten  zu  entziehen,  wollte  Joubert  nicht 
Folge  geben,  umsoweniger,  als  dieser  Rückzug  noch  in  der  Nacht 
hätte  angetreten  werden  müssen.  Einen  schweren  inneren  Kampf 
überstand  der  junge  Obergeneral,  bis  ihn  endlich  gegen  Abend  der 
General  Pe'rignon  darauf  hinwies,  dass  es  höchste  Zeit  sei,  eine 
Entscheidung  zu  treffen.  Joubert  entliess  nun  seine  Generale  mit 
dem  Versprechen,  binnen  zwei  Stunden  den  Befehl  zum  Rückzüge 
auszufertigen.  Doch  seine  Entschlüsse  wollten  nicht  ausreifen ;  Stunde 
auf  Stunde  verrann,  da  plötzlich  vernahm  man  gegen  10  Uhr  nachts 
im  Hauptquartier  von  Feindesseite  her  das  Rasseln  fahrender  Kanonen. 
Die  Entscheidung  war  also  gefallen:  Joubert  nahm  merkwürdiger- 
weise an,  dass  sich  Suwarow  zurückziehe  und  beschloss  daher,  in 
seiner  Stellung  auszuharren.  Er  sollte  nicht  lauge  im  Zweifel  bleiben, 
welchem  verhängnisvollen  Irrthume  er  sich  hingegeben  hatte. 

Während  die  vorgeschilderten  Ereignisse  sich  abspielteu, 
wartete  Suwarow  mit  Ungeduld  auf  den  Angriff  der  Franzosen. 
Seiue  gesammten  Streitkräfte  standen  kampfbereit  unter  Gewehr,  u.  z. 
Kray  mit  29  Bataillonen  und  20  Escadronen  (16.288  Mann  Infanterie 
und  3.000  Reiter)1)  bei  Fresonara;  Bagration  mit  8  Bataillonen, 
4  Kosaken-Regimentern  und  9  Escadronen  (d.  i.  6  Escadronen  Karaicsay- 
Pragoner  und  3  Escadronen  des  5.  Husaren-Regimentes)  *),  im  ganzen 
2.917  Mann  Infanterie  und  2.268  Reiter  südlich  von  Pozzolo  formigaro; 
Milorado witsch  mit  6  Bataillonen,  3.720  Mann  nördlich  dieses 

')  In  der  Ordre  de  bataille  der  Corps  Kray  und  Bellegarde  vom  8  August 
(Seite  41)  war  insofern  eine  Änderung  eingetreten,  als  zur  Besatzung  von  Alessandria 
und  zu  anderen  Zwecken  abcoimnandirt  wurden: 

das  Regiment  Heisky  mit  3  Bat. 

vom        „       Hüft  .1  „ 

„  „        Deutschmeister  1  „ 

Terzy  1  „ 

„  „       Gyulai  •  .  1  „ 

„  „        Kaiser-Dragoner  2  Esc, 

im  ganzen  also  7  Bataillone  und  U  Escadronen ;  dagegen  rückten  zu  diesem  Corps 
ein:  vom  Szluiner  Grenz-Regimente  1  Bataillon,  das  Regiment  Joseph-Husaren 
mit  7  Escadronen,  das  Regiment  Johann-Dragoner  mit  G  Escadronen,  endlich  atn 
14.  nachmittags  vom  Regiment  vacat  5.  Husaren  3  Escadronen,  also  im  ganzen 
1  Bataillon  und  IG  Escadronen. 

Der  oben  angegebene  Stand  ist  der  „Osterr.  mil.  Zeitschrift  1812"  ent- 
nommen, da  eine  Berechnung  desselben  nach  dem  Standesausweise  vom  8.  August 
in  Anbetracht  der  früher  (Seite  48)  angegebenen  grossen,  aber  nicht  genau 
bekannten  Marschverluste  und  der  Verluste  im  Gefechte  von  Acqui  nicht  mög- 
lich ist. 

")  Maria  Theresiens-Ordens- Archiv  Zeugnis  des  Obersten  Revay. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


53 


Ortes;  G.  der  C.  Melas  mit  13  Bataillonen  und  12  Escadronen  ') 
(8.654  Mann  Infanterie  und  1.542  Reiter)  und  G.  der  C.  Derfelden 
mit  10  Bataillonen  (6.147  Mann  Infanterie)  bei  Rivaita. 

Das  russische  Corps  des  G.  der  I.  Rosenberg  und  das  Be- 
lagerungs-Corps des  Generals  Alcaini1)  blieben  in  ihren  früheren 
Stellungen  und  fanden  hier  nur  insofern  einige  Verschiebungen  statt, 
als  drei  österreichische  Grenadier-  und  zwei  russische  Jäger-Bataillone 
auf  die  sudlich  von  Tortona  gelegenen  Höhen  des  Monte  Gualdone 
zur  Deckung  der  Belagerung  aufgestellt  wurden. 

Im  übrigen  wäre  zu  bemerken,  dass  gerade  am  14.  die  Be- 
schiessung  von  Tortona  mit  grösster  Heftigkeit  fortgesetzt  wurde 
und  dass  Suwarow  es  unterliess,  das  Corps  Rosenberg  zur  bevor- 
stehenden Schlacht  näher  heranzuziehen,  obwohl  er  wissen  konnte, 
dass  von  Südosten  her  eine  Störung  der  Belagerung  durchaus  nicht 
zu  befürchten  stand. 

Nach  Abzug  dieser  beiden  Corps,  welche  sich  an  der  Schlacht 
nicht  betheiligten,  waren  demnach  in  der  Ebene  zwischen  der  Orba 
und  der  Scrivia  von  Seite  der  Verbündeten  66  Bataillone,  41  Escadronen 
und  4  Kosaken-Regimenter;  in  allem  39.638  Mann  Infanterie  und 
6.810  Reiter  vereinigt. 

Der  Feldmarschall  hatte  sich  am  14.  schon  zeitlich  früh  zur 
Avantgarde  Bagration's  begeben.  Er  wollte  persönlich  die  Vor- 
kehrungen des  Feindes  recognosciren  und  ritt  —  in  seiner  oft  sonder- 
baren Art  wegen  der  übergrossen  Hitze  nur  mit  Hemd  und  Unterhose 
bekleidet  —  von  einem  einzigen  Kosaken  begleitet,  die  Vorpostenkette 
ab,  die,  aus  einer  ziemlich  dichten  Jägerlinie  bestehend,  in  den  hohen 
Maisfeldern  eingenistet  war.  Überall,  wo  er  sich  zeigte,  eröffneten 
die  auf  Gewehrertrag  gegenüberstehenden  Posten  der  Franzosen  ein 
lebhaftes  Feuer.  Das  war  aber  alles,  was  vom  Feinde  wahrgenommen 
werden  konnte. 


')  Der  Ausweis  vom  8.  August  änderte  sich  bis  14.  desselben  Monates 
dahin,  dass  3  Grenadier-Bataillone  (Wouvcnnanns,  Pers  und  Sondain)  dein  Be- 
lagerung-Corps Alcaini,  ferner  Johann-Dragoner  und  Joseph -Husaren  dem  Corps 
Kray  2Ugetheilt  wurden.  Die  „Osterr.  inil.  Zeitschrift  1812"  gibt  den  Stund  des  Corps 
Melas  mit  10.446  Mann  Infanterie  und  3.b'.'M  Reiter  an.  Die  letzte  Angabe  ist 
cnzweifelhaft  irrig,  da  am  14.  nur  zwei  Dragoner-Regimenter,  mit  zusammen 
12  Escadronen  in  Rivaita  sich  befanden.  Das  Grenadier-Bataillon  Neny  war  als 
Bedeckung  dem  Hauptquartier  zugetheilt. 

Die  Angaben  der  russischen  Stande  sind  durchwegs  Miliutin  entnommen. 

*)  Im  Gegensatze  zu  den  Aufzeichnungen  der  Ordre  de  bataille  vom 
4  August  und  den  gleichlautenden  Angaben  Miliutin's  setzt  die  „Österr.  mil. 
Zeitschrift  1812"  dieses  Belagerungs-Corps  etwas  anders  zusammen,  indem  sie 
«tatt  des  Regimentes  Anton  Esterhazy  das  Regiment  Kray  bei  Alcaini  anführt. 


54 


Wucherer. 


Suwarow  entschliesst  sich  zum  Angriff. 

Stunde  um  Stunde  verstrich;  vergebens  erwartete  Suwarow 
den  sehnlichst  erhofften  Angriff  der  Franzosen.  Der  Nachmittag  rückte 
heran;  von  den  Franzosen  war  von  Suwarow's  Standpunkte  aus  weit 
und  breit  nichts  zu  sehen,  nur  eine  Meldung  Bellegarde's  von  Vor- 
mittag besagte,  dass  der  Feind  von  Capriata  auf  Pasturana  marschire1); 
eine  furchtbare  Augusthitze  endlich  Hess  den  Beginn  eines  Angriffes 
nicht  mehr  voraussetzen. 

Da  änderte  plötzlich  Suwarow  seinen  Entschluss. 

Mancherlei  Erwägungen,  die  im  Laufe  des  Tages  stattgefunden 
hatten,  scheinen  diesen  Entschluss  vorbereitet  zu  haben ;  die  Möglichkeit, 
dass  der  Gegner  sich  in  der  von  Natur  aus  starken  Stellung  von 
Novi  festsetzen  und  neue  Verstärkungen  an  sich  ziehen  könnte,  die 
grossen  Schwierigkeiten,  welche  der  Angriff  auf  die  später  eventuell 
verschanzten  Höhen  bieten  würde,  endlich  die  Verzögerung,  welche 
hiedurch  der  projectirten  Offensive  au  die  Riviera  erwachsen  könnte, 
liessen  ebenso  einen  sofortigen  Angriff  vortheilhaft  erscheinen,  als 
die  Unterschätzung  der  feindlichen  Streitkräfte,  über  deren  Stärke  man 
im  Hauptquartier  vollends  im  unklaren  war*). 

Der  eigentliche  Aulass  aber,  der  diesen  plötzlichen  Entschluss 
zur  That  werden  liess,  ist  aber  unzweifelhaft  die  Meldung, 
welche  Kray  am  Nachmittag  des  14.  an  Suwarow  einsandte,  der 
zufolge  rder  Feind  sich  auf  die  Höhen  von  Pasturana  zurück- 
ziehe"3) —  statt,  wie  man  angenommen  hatte,  dem  F.  M.  L.  Belle- 
garde nach  Fresonara  zu  folgen —  und  dass  Kray  dieser  Meldung 
den  Antrag  an  sc  bloss,  den  für  den  14.  anbefohlenen, 
aber  wegen  Ermüdung  seiner  Truppen  unterbliebenen  Angriff  am 
15.  morgens  i  n's  Werk  setzen  zu  lassen. 

Suwarow  scheint  diesen  Antrag  freudig  aufgegriffen  zu  haben. 

Nach  einem  kurzen  Meinungsaustausche  mit  Melas,  der  sich 
betreffs  eines  Angriffes  dahin  äusserte:  rdass,  wenn  die  Schlacht 
auch  ungünstig  ausfallen  sollte,  es  weniger  nachtheilig  wäre,  sie 
bei  Novi  als  an  einem  anderen  Orte  zu  verlieren,  da  in  diesem  Falle 
die  zahlreiche  Cavallerie  den  Rückzug  durch  die  Ebene  decken 
könnte"*),  war  Suwarow  zum  Angriffe  entschlossen. 

Er  schrieb  sofort  aus  Pozzolo  formigaro  an  den  F.  Z.  M.  Kray: 
•  r Ich  bin  mit  dem  Antrage  Euer  Excellenz,  den  Feind  morgen 
den  15.  mit  Anbruch  des  Tages  mit  allen  Ihren  Kräften  anzugreifen. 

J)  Kriegs-Archiv. 
»J  Nach  Miliutin. 
»  Relation  Suwaro w  V  Kriegs-A rchil 
4)  „ÖsU-rr   mil.  Zeitschrift  18TJ." 


Die  Schlacht  von  Novi  am  Ib.  August  1799. 


55 


vollkommen  zufrieden  und  empfehle  vorzüglich  auf  den  linken  Flügel 
des  Feindes  die  grösste  Aufmerksamkeit.  Dieser  niuss  mit  aller 
Entschlossenheit  angefallen  und  über  Novi  nach  Serravalle,  nämlich 
vom  Lemme-Thale  bis  in  das  Scrivia-Thal  geworfen  und  mit  aller 
Anstrengung  von  Gavi  abzuschneiden  getrachtet  werden.  Ich  folge 
dieser  Attake  in  der  Ebene  mit  den  bei  Pozzolo  formigaro  auf- 
gestellten Truppen  und  werde  auch  die  Armee  bei  Rivaita  davon 
Terständigen.  Ich  verlasse  mich  ganz  auf  meinen  heldenmüthigeu 
Freund." 

Suwarow  m.  p. 

Gleichzeitig  erging  an  Melas  unter  Anschluss  einer  Abschrift 
dieses  Schreibens  und  der  Meldung  Kray's  folgende  Weisung: 

„Sollte  das  Glück  uns  hold  sein,  so  muss  die  von  Serravalle 
längs  der  Scrivia  gegen  Tortona  vordringende  feindliche  Colonne 
abgeschnitten  und  auf  das  Gros  oder  jenes  Corps  zurückgeworfen 
werden,  welches  bei  Tortona  und  Vighizzolo  steht.  Ich  ersuche 
Euer  Excellenz  deshalb  genau  acht  zu  geben,  und  alles,  was  sich  zur 
Flncht  wenden  oder  zerstreuen  sollte,  durch  einzelne  Commandos  bis 
in  das  Gebirge  hinein  verfolgen  und  gefangen  nehmen  zu  lassen." 

Dies  waren  die  einzigen  schrittlichen  Dispositionen  für  den 
bevorstehenden  Angriff.  Nach  der  Relation  des  G.  der  C.  Melas1) 
scheint  jedoch  noch  mündlich  angeordnet  worden  zu  sein,  „dass  die 
russischen  Truppen,  Novi  rechts  lassend,  gegen  Serra- 
ralle  vorrücken  und  den  rechten  feindlichen  Flügel  bedrohen 
sollten.  Die  Armee  von  Rivaita  sollte  nur  Detachements  gegen  den 
rechten  feindlichen  Flügel  senden  und  sonst  nur  ruhig  in  Entgegen- 
sehung der  eintretenden  Ereignisse  sich  verhalten." 

Diese  Befehle  und  Anweisungen  für  taktische  Manöver  ent- 
sprechen zwar  dem  Branche  jener  Zeit,  sind  aber  merkwürdig  durch 
ihre  gänzliche  Unzulänglichkeit.  Sie  erfuhren  auch  eine  verschiedene 
Auffassung  seitens  der  Corpsführer. 

Während  Suwarow  offenbar  die  entscheidende  Durchführung 
des  Kampfes  dem  Corps  Kray  überliess  und  dieses  auch  für  genug 
^tark  hielt*),  um  es  mit  der  französischen  Armee  aufzunehmen,  wies 
er  den  anderen  Corps,  die  bei  Pozzolo  formigaro  und  bei  Rivaita 
standen,  unbestimmte,  unklare  Nebenrollen  zu.  Melas  wusste  augen- 
scheinlich nicht  recht,  wie  er  sich  zu  verhalten  habe,  un<l  Kray 
\ollends  ging  von  der  sicheren  Oberzeugung   aus,  dass  er  hieuiit 

'1  Kriegs-Archiv. 

*)  Der  ganze  Entwurf  der  Dispositionen  zur  Schlacht  muss  wohl  als 
"in  Beweis  aufgefasst  werden,  dass  der  erfahrene  Feldherr,  der  Suwarow  war, 
trotz  aller  dagegen  spiechenden  Bedenken  die  Armee  J  ou bort's  für  viel  sehwüeuer 
gehalten  haben  muss,  als  sie  thatsäehlieh  war. 


56 


Wucherer. 


„den  bestimmten  Befehl  habe,  den  folgenden  Morgen  den  feiudlichen 
linken  Flügel  vor  Pasturana  anzugreifen,  wahrend  dessen  Centrum  bei 
Novi  durch  die  kais.  nissischen  Truppen  und  der  rechte  Flügel  durch 
die  Kaiserlich  Königlichen,  unter  Anführung  des  Commandirenden 
Generals  der  Cavallerie  Baron  Melas  Excellenz  zugleich  angegriffen 
werden  sollte" 

In  diesen,  durch  die  Unklarheit  der  erflossenen  Befehle  hervor- 
gerufenen Meinungsverschiedenheiten  lag  eine  grosse  Gefahr  für  den 
Erfolg  der  bevorstehenden  Schlacht.  Nur  die  Anwesenheit  des  Feld- 
herrn auf  dem  Schlachtfelde  selbst  und  die  bewunderungswerte  Hin- 
gebung der  Truppen,  durch  welche  oftmals,  auf  falsche  Voraus- 
setzungen basirte  und  daher  unrichtige  Combinationen  höherer  Führer 
Berichtigung  erfuhren,  konnten  diesmal  das  im  Keime  vorhandene 
Misslingen  des  geplanten  Angriffes  verhüten. 

Der  Aufmarsch  des  Corps  Kray  zur  Schlacht  in  der  Nacht  vom 

14.  auf  den  15. 

Auf  Grund  des  ergangenen  Befehles  traf  nun  Kray  sofort  seine 
Massnahmen.  Er  Hess  sein  Corps  am  14.  um  8  Uhr  abends  antreten 
und  führte  es  in  zwei  Colonnen  gegen  den  rechten  feindlichen  Flügel  vor. 

Wahrend  die  Truppen  im  Abmärsche  begriffen  waren,  berichtete 
Kray  um  8  Uhr  abends  aus  Fresonara  an  den  Feldmarschall: 

„Euer  Durchlaucht  habe  ich  die  Ehre  mitzutheilen,  dass  ich 
soeben  mein  Lager  verlasse  und  mich  diese  Nacht  so  viel  wie  mög- 
lich Novi  zu  nähern  trachten  werde,  um  dort  den  Feind  morgen  iu 
aller  Früh  anzugreifen." 

„Ich  entsende  nur  erine  schwache  Colonne  längs  des  Flusses 
Lemme  und  werde  nicht  erraaugeln,  bei  dem  Angriffe  eine  solche 
Richtung  zu  nehmen,  um  gemäss  Euer  Durchlaucht  Weisung,  wenn 
möglich,  den  Berg  Mesma  zu  erreichen,  um  auf  diese  \YTeise  die  gegen 
Novi  vorgeschobenen  Truppeu  des  Feindes  abzuschneiden." 

Um  Mitternacht  wurde  der  Aufmarsch  des  Corps  etwa  aut 
Kauonenschussweite  vor  den  feindlichen  Vorposten  zwischen  den 
beiden  Strassen  von  Novi  nach  Bassaluzzo  und  nach  Bosco  bewirkt,  u.  z. 
in  folgender  Ordnung: 

Hechter  Flügel  unter  Commaudo  des  F.  M.  L.  Bellegarde: 

1.  Treffen  (von  rechts  nach  links). 
3  Esc.  Joseph-Husaren, 
W  Bat.  Sztarav-Inf.,  |  _  . 
2    „    Gyulai-Inf.,     p  „  , 
 2    ^   Huff-Inf,     I  Bellegarde. 

')  Relation  Krav's  vom  17  August  1799.  Kriegs-Archiv. 


Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


57 


2.  Treffen. 


4  Esc.  Kaiser-Dragoner, 

2  Bat.  Kheul-Inf., 

3  „  Nadasdy-Inf., 

2    n  Lattermann-InfM 


Brigadier 
G.  M.  G  o  1 1  e  s  h  e  i  m. 


Die  gesainmte  Cavallerie  dieses  Flügels  stand  unter  dein  Be- 
fehle des  G.  M.  Palffy. 

Linker  Flügel  unter  Comniando  des  F.  M.  L.  Ott: 

1.  Treffen. 


2  Bat.  Deutschmeister-Inf., 
2    „  Oguliner 
2    „  Vukasso 

4  Esc.  Joseph-Husaren. 


meister-Inf.,  ]  Rf.:„Q/1iflr 
•  Grenz-Inf,      p  f 
vich-Inf.,       1  G-M.  Eisnitz. 


2.  Treffen. 


2  Bat.  Terzy-Inf., 
1     „    Szluiner  Grenz-Inf., 


Brigadier 

"  Inf         I  G.  M.  Minkwitz  (?). 

o    „    Mittrowsky-lnf.,        I  v  1 

6  Esc.  Johann-Dragoner. 

Die  Cavallerie  beider  Treffen  dieses  Flügels  befehligte 
G.  M.  St.- Julien  (?)  \). 

Die  Vorposten  versahen  einige  Escadronen  Joseph-Husaren. 

Überdies  wurde  zur  Deckung  der  rechten  Flanke  G.  M.  Seeken- 
dorf mit 

2  Bat.  Oranien-Inf., 

1     „    Szluiner  Grenz-Inf.  und 

3  Esc.  5.  Hus.-Keg. 

nach  Bassaluzzo  vorgeschoben.  Er  hatte  den  Auftrag,  am  15.  morgens 
iings  des  Lemme  vorzurücken. 

Dieser  nächtliche  Aufmarsch  des  Corps  Kray  verursachte  den 
weithin  vernehmbaren  Lärm  der  einherrasselndeu  Kanonen,  welcher 
lonbert  zu  dem  verhängnisvollen  Entschluss,  in  der  Position  von 
Xovi  auszuharren,  bewog. 

Mit  den  dargestellten  Bewegungen  war  auf  Seite  der  Verbündeten 
der  Aufmarsch  zur  Schlacht  vollendet. 


')  Die  Ordre  de  bataille   für  den   rechten  Flügel   ist  aus  der  Relation 
1  e  gard  e's  (Kriegs-Archiv)  sichergestellt ;  jene  des  linken  Flügels  ist  na.'h 
Stotterheim  angegeben,  sie  ist  jedoch   durch   kein  bestimmtes  Docmnent 
rwiesen. 


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58 


Wucherer. 


Bei  den  Franzosen  dagegen  hatte  die  Entschlusslosigkeit  J  o  u  b  e  r  t's 
die  dringend  nothwendige  Besetzung  der  Stellung  angesichts  des 
ganzen  feindlichen  Heeres  verhindert.  Die  Truppen  lagerten  hinter 
einander,  wie  sie  sich  in  der  Marschcolonne  gefolgt  waren,  und  als 
am  Abend  die  Generale  vom  Kriegsrathe  bei  Joubert  zu  ihren 
Colonnen  zurückkamen,  erschien  es  ihnen  zu  spät,  um  die  ermüdeten, 
grösstentheils  schon  in  tiefem  Schlafe  befindlichen  Soldaten  neuerdings 
antreten  zu  lassen. 

Das  Schlachtfeld. 

Zwischen  dem  Lemme  und  der  Scrivia  erhebt  sich  westlich  von 
Serravalle  der  Monte  Mesma  (auch  Monte  rosso  genannt),  von  welchem 
aus  mehrere,  durch  tief  eingeschnittene  Torrenten  getrennte  Höhen- 
züge gegen  Nordwesten  zu  abfallen.  Diese  Torreuten  vereinigen  sich 
unmittelbar  südlich  von  Pasturana  mit  dem  Riasco,  der  ihre  Ge- 
wässer nach  wenigen  1.000  Sehritten  dem  Lemme  zuführt.  Nur  jener 
Höhenzug,  der  von  Monte  rotondo,  einer  mit  dem  Monte  Mesma 
zusammenhängenden  Kuppe,  abzweigt,  schiebt  sich  von  Serravalle 
aus  in  nordwestlicher  Richtung  mit  einem  steilen,  oft  schroffen  Abfall 
in  grossem  Bogen  gegen  die  Ebene  vor.  Er  streift  knapp  hinter 
der  mit  Mauer  und  Gräben  umgebenen  Stadt  Novi  vorbei,  um  sich 
von  hier  aus  in  mehrere  niedere,  fingerförmig  nach  Westen  gerichtete 
Ausläufer  zu  theilen,  die  so  ziemlich  den  ganzen  Raum  zwischen 
Novi,  Pasturana  und  Bassaluzzo  einnehmen.  Jede  Yorrüekung  von 
Norden  her  auf  Pasturana  muss  stets  hintereinander  mehrere  dieser 
niederen,  manchen  Ortes  recht  steil  abfallenden  Bergfüsse  über- 
schreiten. 

Der  in  Rede  stehende  Höhenzug  beherrscht  weithin  die  vor- 
liegende Ebene  gegen  Pozzolo  formigaro  und  Fresonara  und  hat  überall 
einen  schwer  zu  erklimmenden  Abfall,  der  an  manchen  Stellen  sogar  nur 
auf  den  schluclitartig  eingeschnittenen  Wegen  zu  ersteigen  ist1).  Denkt 
man  sich  Novi  als  eine  gut  befestigte  Bastion,  so  ist  die  Stellung 
auf  den  Höhen  von  seltener  Stärke,  weil  sie  Übersicht,  Ausschuss  und 
überdies  durch  die  reichen  Kulturen  und  Baulichkeilen  Deckung  und 
manchen  willkommenen  Stützpunkt  bietet,  während  die  Annäherung 
des  Angreifers  ausserordentlich  erschwert  ist. 

Vor  diesem,  die  Hauptstellung  bildenden  Höhenzuge  zieht  sich 
von  Serravalle  gegen  Pozzolo  formigaro  ein  etwa  15  bis  20»«  hohes, 

')  Nordwestlich  Serravalle  betrug  die  H'-heiuliflerenz  der  Ebene  und 
des  Höhenzuges  bei  100m;  halbwegs  nach  Novi  sinkt  diese  Differenz  auf  etwa  50m, 
und  vermindert  sieh  westlich  dieser  Stadt  auf  etwa  30  bis  40m. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


59 


aber  scharf  ausgesprochenes  Rideau  hin,  das,  eine  Vorstufe  bildend, 
das  Gelände  gegen  die  Scrivia  zu  beherrscht '). 

Die  Communicationen  im  Rücken  der  französischen  Stellung 
waren  höchst  mangelhaft  Die  Hauptstrasse  von  Novi  nach  Gavi  über- 
schritt die  oft  recht  steilen  Bergfüsse  des  Monte  Mesma;  die  Wege 
von  Pasturana  über  Tassarolo  und  von  Novi  über  den  Monte  rotondo 
nach  Gavi  waren  für  Fuhrwerk  sehr  beschwerlich. 

Die  Vor-  und  Nachtheile  der  Stellung. 

Aus  dieser  Darstellung  ist  zu  entnehmen,  dass  alle  Vortheile 
der  Stellung  auf  Seite  der  Franzosen  lagen,  wenn  man  von  den 
ungünstigen  Rückzugsverhältnissen  absieht.  Andererseits  ist  freilich 
nicht  zu  verkennen,  dass  die  Ausdehnung  ihrer  Stellung,  welche 
über  8km  betrug,  zu  einer  Truppenmacht  von  34.000  Maun  —  also 
etwa  3  Mann  auf  den  Schritt  —  gewiss  als  viel  zu  gross  angesehen 
werden  mnss,  wogegen  wieder  zu  Gunsten  der  Franzosen  in  die  Wag- 
schale fällt,  dass  die  Überlegenheit  der  Verbündeten  gegenüber  einer  so 
starken  Stellung  nicht  nennenswert  war,  besonders  deshalb,  weil  bei 
einem  Angriff  auf  die  Höhen  ihre  starke  und  gute  Cavallerie  nicht 
in  Rechnung  gebracht  werden  konnte. 

Die  bessere  und  strammere  Ausbildung  der  Truppen  der  Ver- 
bündeten in  ihren  damals  noch  immer  gehandhabten,  älteren  starren 
Frontalformen  bot  bei  dem  Kampfe  in  einem  bedeckten  Terrain  gegen 
die  Tirailleurform,  welche  die  Franzosen  damals  anzuwenden  ge- 
zwungen waren,  keinen  wesentlichen  Vortheil.  Altgewohnte  Disciplin 
stand  republikanischer  Begeisterung,  die  Feldherrnkunst  eines  alten, 
bewährten  Führers,  der  durch  diplomatische  Kniffe  stets  eingeengt 
wurde,  dem  jugendlichen  Ehrgeize  eines,  vom  Glück  getragenen, 
militärischen  Emporkömmliugs,  der  von  seiner  Regierung  stets  nach 
vorwärts  getrieben  wurde,  gegenüber. 

Vor-  und  Nachtheile  der  beiden  Gegner  wogen  sich  vielfach 
auf,  nur  die  grössere  Tapferkeit  der  Truppen  uud  der  unbeugsame 
Wille  der  Führer  konnte  hier  die  Entscheidung  bringen. 

')  Auf  dieses  Rideau,  sowie  auf  die  früher  erwähnten  fingerförmigen 
Auslaufe  westlich  Novi  ist  bei  dein  Studium  der  Schlacht  besonders  bedacht  zu 
nehmen,  weil  in  allen  Relationen  und  Renditen  stets  von  einer  1  ,  2.  oder 
3.  Hohe  die  Rede  ist,  die  einen  Rücksdiluss  auf  den  Gefechtsgang  nur  dann 
ermöglichen,  wenn  man  das  Terrain  diesbezüglich  genau  beachtet.  Hiebei  ist 
xu  bemerken,  dass  die  in  den  Berichten  vorkommende  Bezeichnung  „1",  „2." 
und  „3."  Höhe  nur  relativ  für  das  Gefechtefeld  des  betretenden  Truppenkörpers 
und  nicht  als  fixe  Rezeichnung  für  eine  bestimmte  Hohe  gilt  So  war  z  B.  die 
Fortsetzung  jener  Höhe,  welche  die  Truppen  Üt  t's  als  die  „2."  bezeichneten,  für 
die  Truppen  Bellegarde's  die  „l.'\  Lusignan  endlich  nennt  das  Rideau 
2 wischen  Serravalle  und  Pozzulo  formigaro  die  „1."  Hohe. 


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60  Wucherer. 

Die  Seh  lacht.  Der  erste  Angriff  Kray's. 

Zeitlich  morgens  begann  Kray  seine  Vorrückung. 

Vor  Tagesanbruch  griffen  mehrere  Escadronen  Joseph-Husaren 
unter  Major  Dobaj,  welche  über  Nacht  auf  Vorposten  waren,  die 
feindlichen  Vortruppen  in  der  Ebene  an  und  trieben  sie  nach  leichtem 
Gefechte  auf  die  Höhen  zurück.  Als  der  Tag  zu  grauen  begann,  setzte 
sich  auch  das  Gros  des  Corps  in  Bewegung,  indem  beide  Divisionen 
in  Colonnen  mit  Halb-Compagnien vom  linken  Flügel  aus,  die 
Bewegung  antraten. 

Auf  Gewehrertrag  von  den  Anhöhen  wurde  neuerdings  in  der- 
selben Ordnung  wie  früher  aufmarschirt  und  bald  nach  5  Uhr  früh  •) 
der  Angriff  begonnen. 

Bei  der  Division  Ott  führte  Major  Mamula  2  Grenzer- 
Bataillone  als  Vortreffen  gogen  die  Höhen  vor;  bei  der  Division 
Bellegarde  wurde  das  Vordertreffen  durch  das  Regiment  Huff  mit 
2  Bataillonen  formirt,  da  leichte  Truppen  nicht  vorhanden  waren. 
Diesen  Vordertreffen  folgten  beiderseits  das  erste  Treffen  auf  dem 
Fusse  nach,  während  die  Reserve-Artillerie  in  der  Ebene  auffuhr  und 
das  Feuer  gegen  den  Kamm  der  Höhe  eröffnete. 

Dort  hatten  sich  die  feindlichen  Vortruppen  in  einer  ziemlich 
dichten  Tirailleurkette  eingenistet,  welche  nun  die  österreichischen 
Truppen  mit  lebhaftem  Feuer  empfingen8).  Ein  heftiger  Kampf  ent- 
wickelte sich. 

Mit  Mühe  überwanden  die  beiden  Bataillone  Mamula's  den 
schwierigen  Aufstieg,  die  Bataillone  Deutschmeister  und 
Vukassovich  des  ersten  Treffens  der  Division  Ott,  die  in  Front 
angerückt  waren,  mussten  vielfach  wieder  in  schmale  Colonnen  abfallen, 
um  theilsauf  schlucbtartig  eingeschnittenen  Wegen,  theils  auf  Fusspfaden 
oder  über  Hecken,  Terrassen  und  Zaune  das  steile  Gelände  zu  überwinden. 
Doch  unaufhaltsam  drangen  sie  vor,  warfen  die  französischen  Tirailleure 

')  Relation  des  F.  M.  L.  Bellegarde.  Kriegs-Archiv. 

*)  Nach  den  verschiedenen  Quellen  divergiren  die  Angaben  über  den 
Zeitpunkt  des  Beginnes  der  Vorrückung  und  des  Angriffes.  Diese  Diver- 
genzen sind  aus  den  verschiedenen  Standpunkten  zu  erklären,  welche  die 
Beobachter  eingenommen  hatten.  St. -Cyr  hört  schon  das  Geplänkel  der  Vor- 
truppen vor  Tagesanbruch :  Perignon,  und  nach  ihm  Jomini,  gibt  den  Beginn 
der  Schlacht  um  5  Uhr  an,  als  thatsäcblich  die  erste  Attake  durch  Bellegarde 
auf  diesen  Flügel  erfolgte.  Das  Theresien-Ordens-Zeugnis  für  den  Obersten 
R^vay  gibt  die  Zeit  zwischen  5  und  G  Uhr  an,  offenbar,  als  dieser  den  ersten 
Kanonendonner  nach  Pozzolo  formigaro  herüberschallen  hörte. 

*)  Diese  dichte  Tirailleurkette  mag  vom  .Standpunkte  der  österreichischen 
Generale  den  Eindruck  gemacht  haben,  als  sei  die  französische  Armee  schon, 
wie  Bellegarde  in  seiner  Relation  sagt,  „en  ordre  de  bataillo  raugirt"  ge- 
wesen, was,  nach  den  französischen  Quellen  und  nach  dem  Verlaufe  der  Schlacht 
zu  urthcilen,  sicher  nicht  der  Fall  war. 


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Die  Schlacht  Ton  Novi  aiu  15.  August  1799. 


61 


und  besetzten  die  erste  sehmale  Höhe,  wo  sie  bestrebt  waren,  rasch 
die  durch  den  Aufstieg  gestörte  Ordnung  herzustellen. 

Durch  das  Feuer  auf  diesen  Flügel  aufmerksam  gemacht,  eilte 
Joubcrt  herbei  und  traf  hier  in  dem  Augenblicke  ein,  als  seine 
Tirailleure  zurückzufluten  begannen.  Kr,  der  noch  in  der  Nacht 
angenommen  hatte,  dass  die  Verbündeten  sich  zurückziehen  würden, 
sah  nun  vor  sich  das  starke  Corps  Kray  zum  Angriff  vorgehen  und 
—  wie  es  scheint  —  in  einem  Anfall  begreiflicher  Verzweiflung 
stürzte  er  sich  mit  seinem  Stabe  den  österreichischen  Truppen  ent- 
gegen. In  diesem  Momente  wurde  er  von  einer  Kugel  nieder- 
gestreckt l). 

Unterdessen  war  die  Division  Lemoine,  welche  wahrend  der 
Nacht  in  die  Weingärten  eingezwängt,  in  Marschcolonne  gelagert 
hatte  und  durch  den  Angriff  der  Österreicher  einigermasseu  über- 
rascht schien,  aufmarschirt,  um  sich  dem  Feinde  entgegen  zu  werfen. 
Links  drang  die  20.  leichte,  rechts  die  34.  (Grenadier-)  Halb-Brigade 
vor.  Mit  heftigem  Feuer  werden  sie  von  den  zwei  österreichischen 
Regimentern  empfangen  und  endlich  nach  hartem  Kampfe  geworfen. 
Mit  stürmender  Hand  folgen  die  Regimenter  Nr.  4  und  48  dem 
weichenden  Feinde  und  überschreiten  einen  ziemlich  scharf  einge- 
schnittenen schmalen  Wasserriess,  um  sich  auf  der  zweiten  Höhe 
festzusetzen.  Mit  unsäglicher  Anstrengung  werden  die  Regiments- 
geschütze herbeigeschafft  •).  Die  Grenzer- Bataillone  nisten  sich  an 
verschiedenen  Punkten  im  Terrain  ein  und  alle  Bemühungen  der 
Division  Lemoine,  die  österreichische  Brigade  Eisnitz  zu  werfen, 
scheinen  erfolglos. 

Zu  gleicher  Zeit  hatte  auch  Bellegarde  mit  seinen  Truppen 
ansehnliche  Fortschritte  gemacht, 

Das  Regiment  Hu  ff  hatte  alsbald,  gefolgt  vom  ersten  Troffen  (den 
Regimentern  Sztäray  und  Gyulai),  die  ersten  Höhen  den  französi- 
schen Vortruppen  entrissen.  Von  der  Colonne  des  G.  M.  S  ecken  dort' 
drangen  1  Escadron  und  1  Bataillon  längs  dem  Lemme  vor,  um  sich 
der  Flanke  der  Franzosen  zuzuwenden.  2  Bataillone  und  1  Escadron 


*)  Diese  Darstellung  über  Joubert's  Tod  ist  nach  St.  -Cyr  wieder- 
gegeben als  die  wahrscheinlichere  General  Suchet  erzählt  in  seinem  Berichte 
an  das  Directorium,  dass  Joubert  an  der  Spitze  der  Truppen,  die  er  zum 
Gegenstosse  vorgeführt  habe,  unter  dem  Kufe  „en  avant,  en  avant!"  ge- 
fallen sei. 

In  der  Regiments-Geschichte  von  Deutsehmeister  Nr.  4  wird  mitgetheilt, 
dass  ein  Corporal  dieses  Regimentes  den  General  Joubert  erschossen  habe;  es 
war  mir  nicht  möglich,  die  Wahrheit  dieser  Angabe  zu  ermitteln, 

*)  Dieser  Umstand  ist  durch  die  Tapferkeitszeognisse  des  Regimentes 
Vukassovich  erwiesen.  Kriegs-Archiv. 


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62  Wucherer. 

blieben  in  Bassaluzzo,  1  Escadron  ging  auf  das  linke  Ufer  des  Leiniue 
gegen  Ovada  vor1). 

Die  gesammte  Cavallerie  des  rechten  österreichischen  Flügels 
versuchte  gegen  Monficello  vorzugehen,  um  sich  von  dort  Pasturana 
zu  nähern,  konnte  aber  wegen  des  ungünstigen  Terrains  in  das 
Gefecht  nicht  eingreifen. 

Die  Franzosen  waren  auch  hier  allem  Anscheine  nach  durch  den 
österreichischen  Angriff  überrascht  worden.  Um  der  Division  G  rouchy 
Zeit  zu  schaffen  sich  zu  entwickeln  wurde  zuerst  die  Oavallerie-Reserve 
des  Generals  Richepanse  den  Österreichern  entgegengeworfen,  sie 
sah  sich  jedoch  bald  gezwungen,  unverrichteter  Dinge  umzukehren, 
da  sie  befürchten  musste,  durch  die  Bewegung  Seckendorfs  und 
der  österreichischen  Cavallerie  abgeschnitten  zu  werden. 

Während  die  Brigade  des  G.  M.  Bellegarde,  deren  Ordnung 
durch  die  schwierige  Eroberung  der  ersten  Anhöhe  einigermassen 
gestört  war,  sich  auf  dieser  zur  Fortsetzung  des  Angriffes  frisch 
formirte,  hatte  sich  auch  die  Division  G  rouchy  mühevoll  aus 
Pasturana  hervorgewunden  und  unverweilt  ihre  Vorrückung  gegen 
den  österreichischen  rechten  Flügel  fortgesetzt. 

Auf  der  zweiten  Anhöhe  (von  Norden  gezählt)  stiessen  beide 
Gegner  heftig  aufeinander.  Nach  langem  und  blutigem  Ringen  gelang 
es  endlich  der  heldenmüthigen  Tapferkeit  der  österreichischen  Brigade, 
die  gleichfalls  tapfer  kämpfenden  Franzosen  zu  werfen  und  die 
zweite  Anhöhe  zu  behaupten. 

Die  französischen  Iufanterie-Reserven  dieses  Flügels,  die  Brigaden 
C lau  sei  und  Partouneaux,  waren  zu  dieser  Zeit  noch  südlich 
Pasturana  im  Anmärsche  begriffen. 

Alle  weiteren  Versuche  der  beiden  französischen  Divisionen 
Lemoino  und  G  rouchy,  die  Österreicher  von  den  Auhöhen  herab- 
zuwerfen, führten  zwischen  Ii  und  7  Uhr  früh  zu  ausserordentlich 
heissen  und  verlustreichen  Kämpfen,  die  von  beiden  Theilen  mit 
grosser  Tapferkeit  geführt  wurden. 

Während  sich  seiue  Truppen  im  blutigen  Ringen  aufrieben,  sah 
Kray  zu  seinem   nicht  geringen  Erstaunen,    dass  die  russischen 

*)  Stutterheim  behauptet,  dass  Seckendorf  mit  .seinem  ganzen 
Detacbement  längs  des  Lemmc  vorgerückt  sei  und  dort  einige  gegen  ihn  vor- 
gesendete französische  Bataillone  schlug  Diese  Angabe  scheint  unrichtig,  weil 
nach  den  französischen  (Quellen  kein  französisches  Bataillon  dort  vorrückte  und 
nach  der  Ordre  de  bataille  auch  keines  verfügbar  war;  weil  Bellegarde  mit 
keinem  Worte  dieses  Detacbement  erwähnt ;  weil  ferner  in  den  vorhandenen 
Acten  nirgends  eine  Spur  der  erwähnten  Thätigkeit  Seckendorfs  zu  finden 
ist,  und  weil  endlich  das  Auftreten  eines  so  starken  Detachements  iu  den  Flanken 
des  Feindes  doch  irgend  welche  Gegenmassregeln  hervorgerufen  hätte,  wovou 
nirgends  etwas  erwähnt  wird. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


63 


Truppen  Bagration's  bei  Pozzolo  formigaro  unbeweglich  standen. 
Adjutanten  auf  Adjutanten  sandte  Kray,  um  das  Eingreifen  der  Russen 
zu  veranlassen,  aber  Bagration  musste,  trotzdem  er  die  Notwendig- 
keit sofortigen  Handelns  klar  erkannte,  auf  einen  bestimmten  Befehl 
Snwarow's  fussend,  das  Eintreten  in  den  Kampf  ablehnen.  Der 
alte,  oft  so  wunderliche  Held  Suwarow  schlief  einstweilen,  in  seinen 
alten  Mantel  gehüllt  und  auf  der  Erde  hingestreckt,  oder  —  wie 
andere  behaupten,  stellte  sich  nur  schlafend,  und  kein  Mensch  aus 
meiner  Umgebung  wagte,  ihn,  trotz  der  ersichtlich  dringenden  Not- 
wendigkeit einer  Entscheidung,  zu  wecken  r). 

Aber  auch  auf  französischer  Seite  hatte,  man  die  Untätigkeit 
der  Russen  wahrgenommen  und  die  Zeit  nicht  ungenützt  gelassen. 

Schon  als  die  Schlacht  des  Morgens  begann,  hatte  St. -Cyr 
auf  seinem  Flügel  die  Besetzung  der  Stellung  von  Novi  betrieben: 
General  Watrin,  welcher  bekanntlich  am  14.  in  der  Ebene  bis 
gegen  Bettole  di  Novi  vorgeprellt  war,  erhielt  den  Auftrag,  die  Ab- 
fälle des  Monte  rotondo  südlich  der  Stadt  zu  besetzen ;  von  der  Divi- 
sion Laboissiere  besetzte  die  Brigade  Gardanne  die  Stadt,  die 
Brigade  Quesnel  die  Höhen  nordwestlich  derselben;  links  davon 
sollte  die  Brigade  Colli  aufmarschiren.  Eine  Halb-Brigade  besetzte 
die  Höhen,  welche  unmittelbar  südlich  an  die  Stadt  anschlössen,  eine 
weitere  Halb-Brigade*)  mit  zwei  Cavallerie-Regimentern  nahm  auf 
dem  rückwärts  der  Stadt  gelegenen  Plateau  Aufstellung,  von  wo  aus 
sowohl  diese  als  auch  die  erste  Höhe  beherrscht  werden  konnte  3). 

Während  diese  Bewegungen  ausgeführt  wurden,  war  Moreau 
von  dem  Tode  Joubert's  und  der  ungünstigen  Gefechtslage  auf  dem 
linken  Flügel  unterrichtet  worden.  Er  übernahm  sofort  wieder  den 
Oberbefehl  und  begab  sich  schleunigst  zu  der  in's  Schwanken  ge- 
ratenen Division  Lemoine. 

Mit  aller  Energie  trachtete  Moreau  vore^t,  bei  dieser  die 
Ordnung  wieder  herzustellen  und  sie  zu  erneuerten  Angriffen  gegen  die 
ttrigade  Eisnitz  zu  ermuntern,  gleichzeitig  uahm  Moreau  aber  auch 
wahr,  dass  die  Russen  sich  nicht  anschickten,  in  den  Kampf  einzu- 
greifen, und  dass  dadurch  die  Flanke  der  Division  Ott  vollständig  eut- 
Mösst  blieb.  Diesen  Umstand  nützte  nun  Moreau  rasch  aus.  Die  soeben 
im  Anmärsche  begriffene  Brigade  Colli  erhielt  den  Befehl,  mit  ihren 
neben  frischen  Bataillonen  die  linke  Flanke  Ott's  anzufallen,  während 
Lemoine  erneuert  die  Front  der  zwei  schwachen  österreichischen 
Regimenter  Deutschmeister  und  Vukassovich  angriff. 

')  Über  die  verschiedenen  Erzählungen  von  Suwarow's  Verhalten  siehe 
M.Ii at in,  3  Band. 

*l  Diese  beiden  Halb-Brigaden  gehörten  olVenbar  der  Infanterie-Reserve  an. 
*)  Nach  Jornini. 


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64 


Wacherer. 


Ein  heisser  und  blutiger  Kampf  entstand,  in  welchem  sich 
die  beiden  tapferen  österreichischen  Regimenter  lange  gegen  die 
sehr  überlegenen  Gegner  wehrten.  Endlich  mussten  sie  —  in  Un- 
ordnung gerathen  —  der  Übermacht  und  den  immer  erneuerten 
Vorstössen  des  Feindes  weichen  und  die  zweite  Höhe  räumen.  Hiebei 
gelang  es  dem  am  heftigsten  angegriffenen  Regimente  Vukassovich 
dennoch,  seine  Regimentsgeschütze,  welche  alle  Handlanger  und  Zug- 
pferde verloren  hatten,  durch  die  tapfere  Initiative  seiner  Soldaten 
zu  retten  und  durch  den  tief  eingeschnittenen  Wasserriss  auf  die 
erste  Anhöhe  zu  schaffen  f). 

Noch  gelang  es  hier,  kurzen  Widerstand  zu  leisten,  bald 
waren  aber  auch  hier  die  in  Unordnung  gerathenen  österreichischen 
Bataillone  nicht  mehr  imstande  sich  zu  halten ;  sie  wurden  etwa  um 
8  Uhr  früh  in  die  Ebene  herabgeworfen,  wo  sie  sich  rasch  hinter 
dem  zweiten  Treffen  sammelten. 

Starkes  Feuer  der  österreichischen  Reserve-Artillerie  verhinderte 
die  Franzosen  in  die  Ebene  nachzudrängen.  Sie  begnügten  sich 
vielmehr  mit  dem  errungenen  Erfolge,  indem  sie  die  erste  Höhe  be- 
setzten und  nunmehr  dort  auch  einige  Artillerie  aufführten. 

Der  Rückzug  der  Brigade  Eisnitz  blieb  nicht  ohne  Einfluss  auf 
die  Kämpfe  der  Division  Bellegarde. 

Bellegarde  behauptet  die  eroberten  Höhen  bis  Mittag. 

Als  General  Grouchy  die  Erfolge  Lemoiue's  wahrnahm, 
versuchte  auch  er  einen  erneuerten  energischen  Angriff  auf  die 
Truppen  Bellegarde's  auszuführen,  der  nun  zu  einem  hin-  und  her- 
wogenden Kampfe  führte,  in  welchem  mit  seltener  Bravour  um  den 
Besitz  der  einzelnen  Höhenrippen  gefochten  wurde. 

Nach  8  Uhr  morgens  gelang  es  zwar  einzelnen  französischen  Ab- 
theilungen, bis  auf  die  erste  Höhe  vorzudringen,  da  sich  aber  Abtheilungen 
des  Regimentes  Gyulai  dort  in  einigen  Casinen  gut  eingenistet  hatten  *), 
so  konnten  die  Franzosen  auf  der  ersten  Höhe  umsoweniger  Fuss 
fassen,  als  zu  derselben  Zeit  F.  M.  L.  Bell  e  gar  de  frische  Bataillone 
aus  dem  zweiten  Treffen  mit  klingendem  Spiele  zum  Gegenstosse 
vorrücken  liess.  Diese  vertrieben  die  Franzosen  abermals  von  der 
ersten  Anhöhe. 

Unterdessen  hatte  auch  das  Regiment  Sztaray  in  erneuertem 
Anstürme  sich  einer  Anhöhe  fast  in  der  Flanke  des  Gegners  be- 

')  Dieses  Factum  ist  durch  die  Tapferkeitszeugnisse  des  Regimentes 
Vukassovich  constatirt.  Kriegs-Archiv. 

»)  Nach  den  Tapferkeitszengnissen  des  Regimentes  Gyulai  Nr.  32.  Kriegs- 

Archiv. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


65 


mächtigt  und  gegen  alle  Angriffe  des  letzteren  behauptet,  indem  es 
überdies  durch  Patrullen  und  Detachements  Flanke  und  Rücken  der 
Franzosen  beunruhigte 

Einige  kleinere  Abtheilungen  leichter  Truppen  und  Husaren1) 
waren  zur  selben  Zeit  sogar  —  allerdings  sehr  vorübergehend  —  in 
Pasturana  eingedrungen. 

Den  gauzen  Vormittag  wurde  auf  diesem  Flügel  mit  wechselndem 
Glücke  gefochten. 

Erst  später,  als  die  Brigade  C  lau  sei  eingriff,  nahmen  die 
Franzosen  zwar  die  dritte  und  dann  die  zweite  Anhöhe  dauernd  iu 
Besitz,  es  gelang  ihnen  aber  ebensowenig  in  den  Vormittagsstunden 
die  erste  Anhöhe,  welche  die  Truppen  Bellegarde's  mit  Löwen- 
rauth  vertheidigten,  zu  erobern,  als  auch  das  Regiment  Sztaray  aus 
»einer  weit  vorgeschobenen  Stellung  zu  vertreiben. 

Erst  zwischen  12  und  1  Uhr  mittags,  als  wie  an  anderer 
Stelle  gesagt  werden  soll,  der  zweite  Angriff  der  Division  Ott  und 
der  erste  Angriff  der  Russen  zurückgewiesen  war  und  die  Franzosen 
erneuert  ihre  überlegenen  Kräfte  gesammelt  und  zum  Sturme  vor- 
geführt hatten,  mussten  die  Truppen  Bellegarde's  auch  die  erste 
Anhöhe  räumen  und  sich  in  die  Ebene  zurückziehen,  wo  sie  von 
zwei  noch  intacten  Bataillonen  aufgenommen  wurden.  Die  dort  auf- 
geführte Reserve-Artillerie  und  die  Cavallerie  Palffy's  hinderten 
die  Franzosen,  die  Verfolgung  in  der  Ebene  aufzunehmen. 

Nur  das  Regiment  Sztaray  vermochte  die  früher  eingenommene 
Höhe  nordwestlich  von  Pasturana  in  heldenmüthiger  Ausdauer  trotz 
aller  feindlicher  Attaken  festzuhalten  und  somit  für  die  später 
erneuerten  Angriffe  einen  wertvollen  Stützpunkt  zu  bilden.  Belle- 
nde Hess  das  Regiment  auffordern,  diese  Anhöhe  um  jeden  Preis 
zu  halten. 

Auch  vom  Regimente  HurT  und  von  anderen  Regimentern  blieben 
kleine  Abtheilungen  in  vertheidigungsfähigen  Objecteu  auf  den  An- 
höhen zurück. 

Bellegarde  war  nun  bemüht,  seine  durch  den  andauernden 
Kampf,  durch  die  furchtbare  Hitze  und  durch  drückenden  Durst 
vollkommen  erschöpften  Truppen  neuerdings  zu  ordnen  ■). 

')  Nach  den  Tapferkeitszeugnissen  des  Regimentes  Sztaray  Nr.  33.  Krieg.s- 

Archiv. 

»)  Wahrscheinlich  von  dem  kleinen  Detachement,  das  Seckendorf  längs 
des  Lein  nie  vorgeschoben  halte. 

")  Nach  der  Relation  Bellegarde's  über  die  Schlacht  von  Novi  und 
Jen  Tapferkeitszeugnissen,  welche  zweifellos  nachweisen,  dass  die  Angaben  der 
iarh  von  Miliutin  verwerteten  französischen  Quellen,  es  wären  die  Truppen 
bellegarde's  um  8  Uhr  morgens  gleichfalls  von  den  Höhen  herabgeworfen 
*<»rden,   unrichtig  sind.    In  der  bezogenen   Relation    heisst    es   unter  anderem 

Orf»D  der  noilitlr-  wiMt-nncbafllir  ben  Wrt-ine.  L1X.  Band.  ISJJ  5 

Digitiz 


66  Wucherer. 

Auch  die  Franzosen  scheinen  vollends  erschöpft  gewesen  zu 
sein.  Es  trat  eine  allgemeine  Gefechtspause  ein. 

Das  Detachement  Seckendorf. 

In  den  Vormittagsstunden  ging  das  Detachement  Seckendorf 
aus  Bassaluzzo  gegen  Ovada  vor,  um  einer  feindlichen  Abtheilung, 
welche  von  dort  her  den  Anschluss  an  ihre  Armee  anstrebte,  entgegen- 
zutreten !). 

Die  Schilderung  dieses  Gefechtes  auf  dem  äussersten  rechten 
Flügel  der  Verbündeten  hat  —  um  den  Zusammenhang  dieser  ein- 
heitlich durchgeführten  Action  nicht  zu  zerreissen  —  um  mehrere 
Stunden  vorgegriffen.  Wir  müssen  uns  nun  wieder  zu  Kray  und  zu 
den  Russen,  u.  z.  in  die  Zeit  von  etwa  8  Uhr  früh  zurückversetzen. 

Der  erste  Angriff  der  Russen  und  der  zweite  Angriff  Kray'« 

mit  der  Division  Ott. 

Es  mochte  etwas  vor  dieser  Stunde  gewesen  sein,  als  Suwaro  w 
erwachte  und  zu  den  Truppen  Bagration's  ritt.  Hier  übersah  er 
die  Situation  und  gab  nun  sofort  den  Befehl,  dass  Bagration  und 
Milorado witsch  die  Stadt  Novi  angreifen  sollten,  indem  er 
gleichzeitig  auch  dem  F.  Z.  M.  Kray  die  bestimmte  Weisung  zu- 
sandte, neuerdings  zum  Angriff  auf  die  Anhöhen  vorzugehen.  Diesem 
Auftrage  wurde  die  bestimmte  Versicherung  beigefügt,  dass  die  ganze 
Armee  angreifen  würde*). 

Bagration  setzte  sich  sofort  mit  seinen  8  Bataillonen,  die 
bereits  in  Schlachtordnung  aufmarschirt  waren,  in  Bewegung').  Er 

wörtlich:  „Der  Feind  nahm  von  den  vorderen  (zweiten  und  dritten)  Höhen  Besitz 
und  erklimmte  auch  selbst  die  erste  Höhe  an  mehreren  Stellen.  Immer  frische 
Abtheilungen,  die  ich  aus  den  zweiten  Treffen  jederzeit  mit  klingendem  Spiele 
vorrücken  liess,  machten  demselben  die  erste  Höhe  bis  zu  Mittag  streitig." 

l)  Diese  Annahme  basirt,  sowie  die  Aufstellung  Seckendorfs,  wie  sie 
auf  den  Seiten  61  und  G2  angegeben  ist,  zumeist  auf  dem  im  Jahre  1822  heraus- 
gegebenen Plane  der  Schlacht  von  Novi.  Ein  Bericht  über  das  Verhalten  dieses 
Detachenients  liegt  nicht  vor. 

*)  Nach  Stutterheim  und  der  Relation  Krays  vom  17.  August  1799. 
Kriegs-Archiv. 

3)  Die  Zeit,  wann  dies  geschah,  wird  verschieden  angegeben.  Suwaro w 
gibt  6  Uhr  morgens  an,  was  jedoch  unwahrscheinlich  ist.  Jomini  sagt,  die 
Küssen  hätten  um  8  Uhr  den  Angriff  begonnen ;  die  österreichischen  Quellen 
sprechen  von  9  Uhr.  Die  beiden  letzten  Angaben  lassen  sich  durch  die  ver- 
schiedenen Gesichtspunkte  der  beiden  Beobachter  in  Einklang  bringen.  Die 
Franzosen  sahen  von  den  Höhen  den  Aufbruch  der  Russen,  während  die  Öster- 
reicher erst  durch  den  vorgedachten  Befehl  S  u  w  a  r  o  w's  und  durch  den  herüber- 
schallenden Kanonendonner  von  dem  Angriff  erfuhren. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  Augast  1799. 


67 


ging  geraden  Wegs  zum  Angriff  auf  Novi  vor Noch  ehe  die 
russischen  Bataillone  die  Stadt  erreichten,  wurden  sie  aus  den  zahl- 
reichen Gräben  und  Canälen,  deren  Überwindung  an  und  für  sich 
Schwierigkeiten  und  Zeitverluste  brachte,  von  heftigem  Feuer  empfangen. 
Nach  einem  äusserst  hitzigen  Handgemenge  wurden  endlich  die 
französischen  Tirailleure  in  die  Vorstadt  zurückgeworfen,  worauf  die 
Rassen  zum  Angriff  der  Stadt  schritten. 

Bis  zu  diesem  Zeitpunkte  scheint  sich  S  u  w  a  r  o  w  überzeugt 
za  haben,  dass  doch  bedeutendere  Streitkräfte  des  Gegners,  als  er 
rermuthet  hatte,  bei  Novi  versammelt  seien,  und  nun  (etwa  8  Uhr 
30  Minuten)  erst  scheint  der  Befehl  an  Derfelden  nach  Rivaita 
abgegangen  zu  sein,  dass  er  mit  seinen  noch  übrigen  10  Bataillonen  sofort 
auf  das  Schlachtfeld  abzurücken  habe*). 

Bagration  führte  indess  seine  Truppen  gegen  die  Stadt  vor, 
überzeugte  sich  aber  alsbald,  dass  seine  schwache  Artillerie  gegen 
>lie  hohen  und  starken  Mauern  nichts  ausrichten  könne  und  beschloss 
Jäher,  die  Stadt  an  ihrer  Nordwestseite  zu  umgehen  und  die  nächst 
vorliegenden  Höhen  zu  besetzen. 

Unter  dem  Feuer  der  Franzosen  wurde  das  nöthige  Manöver 
mit  bewunderungswürdiger  Ruhe  ausgeführt,  und  ohne  Zögern  stürzten 
die  Russen  in  den  furchtbaren  Kugelregen,  der  ihnen  von  den  Terrassen 
und  Hecken  aus  und  von  einer  beim  Belvedere  aufgefahrenen  Batterie 
entgegengeschleudert  wurde. 

Doch  alle  Tapferkeit,  die  auch  vom  Feinde  Anerkennung  fand  3), 
vermochte  nicht,  die  Terrainhindernisse  und  den  hartnäckigen  Wider- 
stand des  Feindes  zu  überwältigen.  Mehrmals  wurde  der  Angriff  er- 
neuert; die  russische  Artillerie  konnte  gegen  den  wohlgedeckt 
eingenisteten  Gegner  nichts  ausrichten;  die  russischen  Colonnen, 
rftets  aufgehalten  durch  Hecken,  Gräben  und  Terrassen,  erlitten  furcht- 
bare Verluste,  endlich  brachen  auch  Abtheiiungen  der  Brigade 
"iardanne  aus  Novi  in  die  Flanke  der  russischen  Bataillone  vor, 
und  so  sah  sich  denn  schliesslich  Bagration  gezwungen,  den 
Angriff  aufzugeben  und  seine  tapferen  Truppen  unter  dem  Schutze 


')  Die  nachfolgende  Schilderung  der  Kämpfe  der  Hussen  ist  dem  aus- 
zeichneten Werke  Miliutin's  entnommen. 

*)  Uber  den  Zeitpunkt,  wann  dieser  Befehl  erging,  ist  nichts  Bestimmtes 
'«rkannt.  Ein  Adjutant  kann  die  dkm  betragende  Distanz  Pozzoh»  formigaro — 
Üivalta  in  etwas  Ober  einer  halben  Stunde  reiten  ;  er  mag  also  »twas  nach  ».t  l'hr 
bei  Derf  e  1  den  angelangt  sein.  Rechnet  man,  dass  D e r f e  1  d e n  zum  Abmärsche 
berät  war,  so  kann  er  bis  längstens  1  ,10  L'hr  abmarsehirt  und  um  1  t\2  L'hr 
»af  dem  Schlachtfelde  eingetroffen  s^in,  wie  es  thatsä.  hlieh  der  Fall  war. 

*)  St.-Cyr  schreibt:  „L'ennemi  s'avatiea  dana  un  ordre  parfait  et  avec 
ine  aadace  reraarquable." 

5* 

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08 


W  u  c  h  e  r  e  r. 


seiner  Kosaken  und  des  österreichischen  Dragoner- Regimentes  Ka- 
raicsav  zurückzuführen. 

In  dem  Momente,  als  Bagration  seine  Bataillone  in  der 
Ebene  östlich  der  Stadt  sammelte,  erschienen  in  seiner  linken  Flanke 
frische  französische  Truppen.  Von  der  Division  W  a  t  r  i  u  waren 
nämlich  —  in  der  Ausführung  des  früher  erwähnten  Befehles  St. -  Cyr's 
—  soeben  die  Brigade  P  e  t  i  t  o  t  vor  Novi  angekommen.  Sie  traf 
unerwartet  auf  die  Küssen  und  nahm  sofort  den  Kampf  auf.  Bald 
folgte  auch  die  Avantgarde-Brigade  Calvin,  und  als  später  Watrin 
auch  seine  dritte  Brigade  Arnaud  heranführte,  war  Suwarow 
im  höchsten  Masse  überrascht '),  aus  einer  unerwarteten  Richtung 
von  einer  so  ansehnlichen  Truppeumacht  angegriffen  zu  werden,  vou 
deren  Anwesenheit  er  keine  Kenntnis  hatte'). 

Der  Feldmarschall  liess  nun  sofort  den  grössten  Theil  der 
Truppen  des  G.  M.  M  il  orado  witsch ,  unter  persönlicher  Führung 
des  G.  L.  F  ö  r  s  t  e  r  gegen  Watrin  vorrüekeu.  Es  entspann  sich  nun 
hier  —  auf  dem  linken  Flügel  der  Russen  —  ein  heftiger  Kampf. 

Auch  Bagration  eilte  herbei.  In  der  Hoffnung,  dass  die 
Höhen  südlich  der  Stadt  schwächer  besetzt  seien,  griff  er  dieselben 
an,  doch  gelang  es  St. -Cyr  rechtzeitig,  dorthin  Reserven  zu  senden 
und  so  wurde  denn  auch  hier  der  russische  Angriff  abgewiesen,  eben  in 
dem  Augenblicke,  als  D  e  r  f  e  1  d  e  n  in  mehreren  Colonnen  mit  seinen 
10  frischen  Bataillonen  (nach  7,12  Uhr)  auf  dem  Schlachtfelde  an- 
langte. 

5  Bataillone  D  e  r  f  e  1  d  e  n's  wurden  gegen  Watrin  eingesetzt, 
andere  Bataillone  gingen  zum  Angriff  auf  das  Belvedere  über  und 
auch  Bagration  erneuerte  seinen  Angriff  auf  die  Höhen  südlich 
der  Stadt, 

Nach  heldenmüthigein  Kampfe  gelaug  es  zwar  den  Russen, 
die  Division  Watrin  zu  schlagen  und  sie  gegen  die  Abfalle  des 
Monte  rotondo  zurückzudrängen,  aber  alle  Anstrengungen  der  bis 
zur  Aufopferung  todesmuthigen  russischen  Truppen  vermochten  nicht, 
die  Anhöhen  zunächst  der  Stadt  zu  erstürmen.  Die  furchtbaren  Ver- 
luste, welche  das  Feuer  der  gut  postirten  Artillerie  der  Franzosen 
in  den  Reihen  der  Russen  verursachte,  wurden  noch  durch  die  ent- 
setzliche Hitze  gesteigert.  Von  Mattigkeit  und  Durst  gequält,  sanken 
die  Soldaten  bewusstlos  zusammen,  viele  Verwundete  kamen  vor  Er- 
schopfung  um.  Da  endlich,  um  1  Uhr  nachmittags,  liess  Suwarow 
den  blutigen  Angriff  auf  das  feindliche  Centrum  einstellen.  Der  Zweck 

')  Ein  beachtenswertes  Eingeständnis  Miliutin's,  nachdem  W  a  t  r  i  n  mit 
seiner  Division  schon  am  Nachmittage  des  14.  auf  kanm  6km  Entfernong  vor 
der  reich  mit  Cavallerie  ausgestatteten  Avantgarde  Bagration'«  eingetroffen  war. 

*)  Navh  Jona  in  i. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799 


69 


alJer  seiner  Anstrengungen,  möglichst  viele  Truppen  vom  linken 
feindlichen  Flügel  abzuziehen,  war  nicht  erreicht  worden,  und  auch 
der  ursprüngliche  Plan  Suwarow's,  der  Vorstoss  Kray's  in  die 
linke  Flanke  des  Gegners,  war  —  wie  wir  gleich  hören  werden  — 
abermals  gescheitert. 

F.  Z.  M.  Kray  liess  nämlich  nach  Erhalt  des  neuerlichen  Be- 
fehles zum  Angriff  die  Truppen  des  F.  M.  L.  Ott  allsogleich  (um 
9  ühr)  antreten,  um  sie  gegen  den  Frind  vorzuführen.  Durch  seino 
lebhafte  Aufmunterung  und  das  mannhafte  Beispiel  der  Officiere 
gelang  es  bald,  die  fast  gänzlich  erschöpften  Soldaten  zu  neuen 
glänzenden  Leistungen  zu  entflammen.  Um  diese  vollends  zu  würdigen, 
muss  bedacht  werden,  dass  die  Truppen  K  r  a  y's  seit  Wochen  unter- 
wegs waren,  dass  sie  auch  am  13.  und  14.  August  ansehnliche  Märsche 
in  der  heissen  Sonnenglut  Italieus  zurückgelegt  hatten,  und  dass  end- 
lich die  Nacht  vom  14.  auf  den  15.  wegen  des  nächtlichen  Auf- 
marsches des  Corps  und  des  Angriffes  vor  Sonnenaufgang  den  Truppen 
kanm  eine  kurze  Rast,  geschweige  irgend  welche  Nachtruhe  gegönnt 
hatte.  Umso  bewundernswerter  ist  der  erstaunliche  Elan,  mit 
welchem  0  t  t's  Truppen  diesen  zweiten  Angriff  durchführten. 

Die  Regimenter  T  e  r  z  y  mit  2  Bataillonen  am  rechten  und 
Mittrowsky  mit  3  Bataillonen  auf  dem  linken  Flügel  rückten  als 
erstes  Treffen  Ott's.  begleitet  von  zahlreichen  Grenzerschwärmeu,  in 
strammer,  mustergiltiger  Ordnung  gegeu  die  Anhöhen  vor,  die  nun  von 
der  Artillerie  der  Division  Lemoine  gekrönt  ist.  Tod  und  Verderben 
speit  sie  in  die  Reihen  der  Österreicher,  die  unentwegt  noch  einige 
hundert  Schritt  bis  in  den  todten  Raum  vordringen  und  dann,  durch 
die  Ungunst  des  Terrains  oftmals  in  Gruppen  getheilt,  die  Höhe 
erklimmen,  um  sich  stürmender  Hand  in  die  Reihen  Lemo ine's 
in  stürzen.  Zum  zweitenmale  erstürmten  diese  tapferen  Truppen  die 
Höhen,  und  ist  dies  umso  bemerkenswerter,  als  die  nebenan  käm- 
pfenden Küssen  unter  fast  gleichen  Verhältnissen  die  Höhen  nicht  zu 
ersteigen  vermochten.  Es  scheint  dem  Heldenmuthe  der  beiden 
österreichischen  Regimenter  überdies  gelungen  zu  sein,  im  ersten 
Anlaufe  die  Division  Lemoine  in  Unordnung  zu  bringen  und 
zurückzuwerfen  *). 

«)  Über  diese  Episoden  des  zweiten  Angriffes  Kray's  fit.den  sieh  leider 
nur  sehr  wenige  Aufzeichnungen  vor,  aus  welchen  eine  detaillirtere  Schilderung 
vlieser  ruhmreichen  Kämpfe  anzuleiten  wäre.  Aus  den  im  Kriegs-Archiv  befindlichen 
rapferkeiUzeugnissen  der  Regimenter  Terzy  (lt.)  und  Mittrowsky  1 40)  lässt  sich 
cor  erkennen,  dass  ein  furchtbar  hitziger  Kampf  .stattge  funden  hat. 

Hier  ist  es  auch  an  der  Zeit,  der  Bemerkung  Miliutin'e  entgegen  za 
-reten.  welche  dem  F.  Z.M.Kray  ein  „b  e  d  e  u  t  e  n  d  e  s  Übergewicht 
.  q  Streitkräften"  zuschreibt.  Dem  ist  nicht  so.  Nach  der  Ordre  de 
ataille   vom  8.  August  berechnet,   ist  die  Stärke  der  Division  Ott  am  15.  mit 


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70 


Wucherer. 


Nachdem  auch  das  zweite  Treffen,  die  Regimenter  Deutsch- 
meister und  Vukassovich,  auf  den  Höhen  angelangt  war,  ent- 
spann sich  eiu  langandauernder,  wechselvoller  Kampf,  der  mit  grösster 
Hingebung  und  Ausdauer  bei  glühender  Sonnenhitze  geführt  wurde. 
In  dem  schwierigen  Terrain  lockerten  sich  die  Verbände,  das  Regiment 
Terzy  kommt  in  heftiges  Gedränge,  einzelne  Abtheilungen  desselben 
werden  vom  Feinde  umzingelt,  doch  es  sammeln  sich  wieder  Ab- 
theilungen, oft  nur  von  Unterofficieren  geführt,  um  durch  erneuerte 
Angriffe  die  Kameraden  der  Gefangenschaft  zu  entreissen ;  die  Oguliner 
Grenzer  kämpfen  gleichfalls  wacker  an  der  Seite  der  Soldaten  von 
Terzy.  Die  Verluste  mehren  sich,  auch  die  Sonnenglut  verlangt  ihre 
Opfer,  da  endlich  wird  die  linke  Flanke  0  t  t?s  durch  den  Rückzug 
der  Russen,  welche  in  der  Mittagsstunde  das  Belvedere  vergebens 
gestürmt  hatten,  abermals  blossgelegt  und  sofort  ergreift  Moreau 
die  Gelegenheit,  um  einen  erneuerten  heftigen  Gegenstoss  zu  führen. 
Soeben  war  die  frische  französische  Brigade  Partouneaux  auf 
dem  Schlachtfelde  eingetroffen.  Indem  Moreau  alle  Truppen  Le- 
rn oine's  heftige  Anstrengungen  in  der  Front  der  Division  Ott 
machen  lässt,  wirft  er  die  Brigade  Partouneaux  in  die  linke  Flanke 
Ott's.  Das  Regiment,  Mittrowsky  wehrt  sich  heldenmüthig;  seine 
Krieger  geben  glänzende  Beweise  von  Tapferkeit,  aber  endlich  siegen 
die  frischen  Kräfte  über  die  bereits  decimirten  und  ermatteten 
Österreicher.  Das  Regiment  Mittrowsky  wird  von  den  Höhen 
herabgeworfeu  und  nun  ist  auch  kein  Halt  mehr  für  die  anderen 
Truppen.  Sie  bringen  zwar  ihre  Regimentsgeschütze  in  Sicherheit, 
müssen  aber  dennoch  mit  grossen  Verlusten  in  die  Ebene  zurück- 
weichen. 

Da  man  von  den  Höhen  aus  keine  Infanterie  in  der  Ebene 
sieht,  so  wagt  es  Partouneaux,  den  weichenden  österreichischen 
Truppen  in  die  Ebene  mit  einigen  Bataillonen  nachzudrängen.  Hier 
aber  war  einstweilen  die  Reserve- Artillerie  K  ra  y's  vor  den  dortigen 
Maisfeldern  aufgefahren  und  empfing  nun  die  nachstürmenden  Franzosen 
mit  heftigstem  Feuer.  In  demselben  Augenblicke  hatte  Kray  auch  seine 
Cavallerie,  die  bisher  an  seinem  linken  Flügel  wegen  des  Terrains 
unthätig  zusehen  musste,  vorgerufen.  Mit  verhängten  Zügeln  griffen 


7.502  Mann  Infanterie  anzusetzen,  wobei  noch  sehr  zweifelhaft  ist,  ob  diese  Zahl 
den  sogenannten  „ausrückenden  Stand"  —  wie  damals  der  heutige  Gefeeht«sstand 
genannt  wurde  —  angibt.  Wurde  mit  dieser  Ziffer  der  Yerpfle^sstand  gemeint 
sein,  was  übrigens  sehr  wahrscheinlich  ist,  so  dürfte  bei  der  damaligen  grossen 
Differenz  zwischen  Verpfleg«-  und  „ausrückendem"  Stand  und  in  Rücksicht  auf 
die  grossen  Marsohverluste  (Seite  48)  die  Stärke  der  ins  Gefecht  geführten 
Truppen  kaum  6  500  Mann  erreicht  haben.  Lemoine  hatte  nach  Jomini 
0.4 10  Mann  im  Gefechte.  Die  Differenz  zu  Gunsten  des  Angreifers  ist  also 
sicher  keine  ausschlaggebende  gewesen. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


71 


3  Escadronen  Joseph-Husaren  und  3  Escadronen  Johann-Dragoner 
unter  Führung  des  Majors  Dobay  des  ersteren  Regimentes  die 
Franzosen  an,  hieben  einen  Theil  zusammen  und  trieben  den  Rest 
duchtartig  in  die  Gräben  und  Schluchten  der  Anhöhen  zurück.  Der 
General  Partouneaux  mit  2  (Halb-)  Brigade-Chefs,  40  Ofh- 
cieren  und  900  Mann  fiel  hiebei  den  österreichischen  Reitern  in  die 
Hände  '). 

Dieser  Reiterangriff,  sowie  das  ansehnliche  Artilleriefeuer  Hessen 
die  Franzosen,  die  gleichfalls  erschöpft  waren,  von  jedem  weiteren 
Versuch,  in  die  Ebene  herabzusteigen,  abstehen.  Die  österreichischen 
Bataillone  gewannen  hiedurch  Zeit,  sich  abermals  zu  rangiren  und 
auf  wenige  hundert  Schritte  von  der  Anhöhe  entfernt  wieder  Stellung 
zu  nehmen,  ein  Beweis,  dass  der  Angriff  dieser  österreichischen 
Bataillone  zwar  abgewiesen,  aber  der  moralische  Gehalt  derselben 
noch  lange  nicht  gebrochen  war. 

Infolge  der  allgemeinen  furchtbaren  Erschöpfung  der  Kämpfer 
beider  Parteien  trat  nun  auf  dem  ganzen  Schlachtfelde  Ruhe 
ein,  die  nur  durch  schwaches  Kanonenfeuer  erkennen  Hess,  dass  die 
Entscheidung  des  Tages  noch  nicht  gefallen  war. 

Beide  Gegner  hatten  bisher  gleich  ruhmvoll  gekämpft;  je  mehr 
der  Heldenmuth  des  Angreifers  wuchs,  desto  mehr  steigerto  sich  die 
Festigkeit  und  Hartnäckigkeit  des  Vertheidigers.  Doch  waren  die 
Republikaner  genöthigt  gewesen,  bis  Mittag  ihre  gesammten  Streit- 
kräfte in's  Gefecht  zu  bringen,  während  die  Verbündeten  noch  eine 
ansehnliche  Reserve  zur  Verfügung  hatten.  Durch  das  Eingreifen 
dieser  Reserven,  d.  i.  des  Corps  Melas,  stand  demnach  die  Fort- 
setzung der  Schlacht  bald  zu  erwarten. 


Der  Abmarsch  des  G.  der  C.  Melas  von  lüvalta. 

Schon  während  der  Kämpfe,  welche  in  den  Mittagsstunden  die 
Aussichtslosigkeit  aller  Anstrengungen  der  russischen  Truppen  dar- 
thaten,  liess  Suwarow  an  Melas  den  Befehl  ergehen,  in  das  Ge- 
fecht einzugreifen. 

Dieser  Befehl  traf  aber  den  Gen.  d.  Cav.  bereits  auf  dem 
Marsche. 

Melas  hatte  bis  11  Uhr  vormittags  im  Lager  bei  Rivaita  ver- 
geblich auf  den  Befehl  zum  Vorrücken  gewartet,  als  er  durch  seine 
Streifparteien  erfuhr,  dass  der  Kampf  der  im  Feuer  stehenden  Truppen 


*)  Nach  der  Relation  Kray's  vom  17.  August,  Kriegs- Arohiv. 


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72 


Wucherer. 


eine  ungünstige  Wendung  zu  nehmen  drohe,  ja  sogar  Colonneu  des 
Feindes  sich  von  den  Höhen  aus  in  die  Ebene  herabbewegten  '). 

Mag  sein,  dass  diese  Nachricht  Melas  veraulasste,  rasch  in 
das  Gefecht  einzugreifen,  oder  glaubte  er  vielmehr  im  Hinblicke  auf 
die  Disposition  vom  14.  abends  den  Zeitpunkt  als  gekommen,  um 
die  Verfolgung  des  Feindes  aufzunehmen,  wie  dem  auch  sei,  er 
berief  die  Generale  zu  sich,  ertheilte  ihnen  die  nöthigen  Instructionen 
und  setzte  sich  in  drei  Coloonen  in  Bewegung. 

Die  Brigade  Nobili,  aus  14  Compagnien  Stuart-Infanterie  -und 
1  Division  Lobkowitz  -  Dragoner  bestehend,  übersetzte  bei  Molino 
Emauuele  die  Scrivia  und  ging  directe  auf  Serravalle  los1). 

Die  Brigade  Mittrowsky,  2  Bataillone  Fürstenberg  und  1  Esca- 
dron  Levenehr,  folgte  dem  linken  Ufer  der  Scrivia3),  während  die 
dritte  Colonne,  bei  welcher  sich  Melas  aufhielt,  den  Hauptweg  von 
Rivaita  nach  Serravalle  einschlug.  Diese  Colonne  bestand  aus  der  Brigade 
Loudon,  mit  2  Escadronen  Levenebr  und  den  Grenadier-Bataillonen 


*;  Nach  Stutterheim.   Die  letzterwähnte  Bewegung  von  Colonnen  des 
Feindes  scheint  sich  auf  die  Division  Watrin  zu  beziehen.  Es  sei  hier  bemerkt, 
dass  über  die  Zeit,  wann  sich  Melas  in  Bewegung  setzte  und  wann  er  den 
Befehl    Suwarow  erhielt,    die   verschiedensten  Angaben   vorliegen.  Wann 
Suwarow  den  Befehl  eipedirt  hatte,  ist  nicht  mit  Sicherheit  zu  eruiren.  Da- 
gegen behauptet  Stutterheim,  dass  Molas  um  11  Uhr  ohne  Befehl  ab- 
marschirt  sei,  was  insofern  wahrscheinlich  ist,  als  die  russischen  Quellen  und 
nach  ihnen  Miliutin  angeben,  dass  Suwarow  den  Befehl  zum  Vorrücken 
erst  nach  dem  Scheitern  der  Küssen  um  Mittag  eipedirt  habe,  Melas  also 
keinesfalls  zwischen  3  und  4  Uhr  bei  Novi  hatte  eintreffen  können,  wenn  er  diesen  Be- 
fehl im  Lager  erwartet  hätte,  da  er  mit  dem  Unweg  über  Bettole  di  Novi  mehr  als 
14km  zurücklegen  musste.  Uber  die  Zeit,  wann  Melas  von  Rivaita  abmarschirt 
ist,  herrscht  in  den  vorliegenden  Angaben  eine  beträchtliche  Verwirrung:  nach 
einer  von  Miliutin  erwähnten  Relation  dieses  Generals  aus  den  russischen 
Feldacten  behauptet  derselbe,  dass  er  den  Befehl  zum  Abmärsche  um  Mittag 
erhalten  habe;  wo  dies  der  Fall  war,  ist  freilich  nicht  gesagt.   In  der  Relation 
des     G.    M.    Nobili    ist    ausdrücklich    erwähnt,    dass    der    Aufbruch  aus 
Rivaita  um  9  Uhr  erfolgt  ist.  Lusignan  behauptet,  dass  die  Colonne  vor  2  Uhr 
nachmittags  in  der  Gegend  von  Novi  eintraf.    Vollends  unerklärlich  ist  aber 
die  Bemerkung    in    dem  Berichte  Melas'  an  den  G.  der  C.  Tige,  dass 
„inzwischen  die  k.  k.  Colonne  längs  der  Scrivia  bis  um  l/gl2  Uhr  in  die  Höhe 
von  Novi  bei  Pietole  (?)  angerückt  war".  Es  sei  hier  bemerkt,  dass  sowohl  dieser 
Bericht,  als  auch  die  Relation  des  Generals  der  Cavallerie  vom  20.  August  sehr 
oberflächlich  sind;  auf  ihre  kriegshistorische  Verwendbarkeit  hat  man  damals 
sicher  nicht  gedacht.  In  beiden  Dokumenten  ist  von  einem  Befehle  die  Rede,  welcher 
Melas  die  Vorrückung  auftrug;  dieser  Befehl  kann  sich  aber  gerade  so  gut  auf 
die  Disposition  beziehen,  die  Melas  am  14.  abends  erhielt,   als  auch  auf  den 
Befehl  Suwarow's,  der  Melas  auf  dem  Marsche  um  Mittag  des  15.  an- 
gestellt wurde. 

«)  Relation  des  Generals  Nobili.  Kriegs-Archiv. 

*)  Relation  des  Generals  Mittrowsky,  Kriegs- Archiv  und  Stutterheim. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


73 


Weissenwolf,  Goschen,  Weber  und  Hohenfeld,  aus  der  Brigade  Lusignan, 
mit  den  Grenadier-Bataillonen  Schiaffineti,  Morzin,  Pertusi  und  Paar 
und  1  Füsilier- Bataillon  von  Fürstenberg- Infanterie,  endlich  aus  der 
Brigade  Lichtenstein  '),  von  welcher  jedoch  nur  mehr  je  1  Division 
der  Dragoner-Regimenter  Lobkowitz  und  Levenehr  vorhanden  waren*). 

Als  M  e  1  a  s  seine  Truppen  in  Bewegung  setzte,  erstattete 
er  an  Suwarow  nachstehende  Meldung,  de  dato  Rivaita  vom 
15.  August: 

„General  Derfelden  hätte  mit  seiner  Coloone  längs  der  Scrivia 
gegen  Serravalle  vorrücken  sollen ;  da  derselbe  jedoch  die  Disposition 
nicht  befolgte,  sondern  über  Pozzolo  formigaro  gegen  Novi  vorging, 
so  Hess  ich  die  k.  k.  Truppen  ungesäumt  auf  beiden  Strassen  längs 
der  Scrivia  vorrücken  und  werde  mich  gegen  Serravalle  wenden,  von 
wo  ich  alsdann  Abtheilungen  gegen  Arquata,  Gavi  und  Dernice 
detachiren  werde ')." 

Durch  den  Marsch  längs  der  Scrivia  konnte  Melas  nicht  nur 
dieses  Thal,  sondern  auch  das  „champ  de  bataille"  im  Auge  be- 
halten *). 

In  furchtbarer  Sonnenglut  wurde  der  Marsch  möglichst  be- 
schleunigt. 

Unterdessen  war  —  wahrscheinlich  bald  nach  Mittag  —  der 
Befehl  Suwarow's  bei  Melas  eingelangt,  welcher  den  Aufbruch 
anordnete  und  verfügte,  dass  das  ganze  Corps  gegen  Serravalle  zu 
rücken  und  von  dort  sodann  den  Feind  in  Flanke  und  Rücken  an- 
zugreifen habe*). 


*)  Nach  Stutterheiin.  Lusignan  behauptet  in  seiner  Relation  vom 
10.  September  (Kriegs- Archiv),  dass  nur  in  zwei  Colon  neu  marschirt  wurde,  u  z. 
da*s  Mittrowsky  nicht  auf  besonderem  Wege,  sondern  an  der  Tete  der  grossen 
Colonnc  marschirte,  was  insoferne  richtig  ist,  als  diese  Brigade  nach  dem  Ein- 
treffen von  Suwarow's  Befehl  an  die  Tete  der  letzterwähnten  Colonne  genommen 
wurde.  Siehe  Seite  74  und  78. 

*)  Nach  der  Relation  des  F.  M.  L.  Fürsten  Lichtenstein.  Kriegs- 
Archiv. 

*)  Diese  von  Miliutin  aus  der  offieiellen  Correspondenz  Suwarow's 
reproducirte  Meldung  zeigt  deutlieh,  dass  Melas  keinen  Befehl  zur  Voriüekung 
erhalten  hatte,  und  dass  er  bei  dem  Antritte  seines  Marsches  auf  der  Disposition  vom 
14  abends  fusste.  Ferner  deutet  die  eingangs  angefügte  Bemerkung  über 
Derfelden  darauf  hin,  dass  Suwarow's  Befehl  an  diesen  nicht  zur  Kenntnis 
des  G.  der  C.  Melas  gebracht  wurde  und  Melas  daher  vollkommen  im  unklaren 
über  die  Situation  vor  Novi  war. 

•)  Wie  Melas  in  seinem  Berichte  an  Tige  sagt. 

s)  Relation  Lusignan  und  Miliutin. 


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74 


Wucherer. 


Der  dritte  Angriff  Kray  s  und  der  zweite  Angriff  der  Russen. 

Die  dadurch  notwendigen  Abänderungen  der  anfänglichen 
Dispositionen  scheinen  einigen  Aufenthalt  im  Marsche  der  Colonnen 
hervorgerufen  zu  haben,  indem  sich  Melas  veranlasst  sah,  die  Brigade 
Mittrowsky  nunmehr  an  die  Tete  seiner  (dritten)  Hauptcolonne  her- 
anzuziehen. 

Während  nun  Melas  sich  dem  Schlachtfelde  näherte,  hatte 
Suwarow  an  Kray  und  Derfelden  den  Befehl  zur  Erneuerung 
des  Angriffes  ergehen  lassen  '). 

Die  Truppen  dieser  beiden  Generale  hatten  sich  wieder  ge- 
ordnet und  obwohl  sie  während  der  kurzen  Kast  infolge  des  absoluten 
Wassermangels  keine  Erholung  gefunden  hatten,  so  waren  sie  in 
geradezu  Staunens-  und  bewunderungswerter  Standhaftigkeit  sofort 
bereit,  den  schwierigen  und  voraussichtlich  noch  blutigeren  Kampf 
abermals  aufzunehmen. 

Die  Franzosen  hatten  die  Gefechtspause  benätzt,  um  ihre  ge- 
sammte  Artillerie  auf  den  steilen  Höhen  oft  in  mehreren  Etagen 
übereinander  aufzustellen.  Tirailleurs  hatten  sich  in  den  Weingärten 
und  Casinen  gedeckt  eingenistet  und  vermochten  aus  ihren  gut  ge- 
wählten Stellungen  das  Terrain,  welches  der  Angreifer  durchschreiten 
musste,  unter  kräftigem  Feuer  zu  halten. 

Um  3  Uhr  nachmittags')  begannen  Kray  und  Derfelden 
gleichzeitig  den  Angriff. 

Durch  das  glänzende  Beispiel  ihrer  Generale  und  Officiere  auf- 
gemuntert, rückten  die  „abgemarterten"  *)  Truppen  Bellegarde's  und 
Ott's  in  vollster  Ordnung  im  Doublirschritt  und  mit  klingendem  Spiele 
gegen  die  Anhöhen  vor,  von  wo  aus  sie  mit  einem  Hagel  von  Kar- 
tätschen und  Kleingewehrgeschossen  empfangen  wurden.  Mit  „innigem 
Vergnügen  sahen  die  Führer,  wie  alle  Truppen,  durch  einen  eilf- 
stündigen  Kampf,  ohne  einen  Tropfen  Wasser,  durch  immerwährende 
Anstrengung,  in  der  stärksten  Hitze,  ganz  entkräftet,  mit  grösstera 
Eifer  und  Muth  abermals  vordrangen,  den  tapferen  Feind,  ohne  zu 


')  Warum  Suwarow  jetzt  schon,  also  bevor  Melas  in  das  Gefecht,  ein- 
greifen konnte,  den  Angriff  wieder  beginnen  Hess,  ist  jedenfalls  merkwürdig  und 
gänzlich  unaufgeklärt.  Man  kann  keinesfalls  diesem  ausgezeichneten  Feldherrn 
kleinliche  Motive  unterschieben,  indem  man  vielleicht  annimmt,  als  hätte  er  aas 
Eifersucht  gegen  die  Österreicher  die  Entscheidung  durch  die  russischen  Waffen 
allein  herbeiführen  wollen.  Selbst  auf  den  Feind  machte  dieses  Verfahren  einen 
bedenklichen  Eindruck. 

*)  Diese  Stunde  wird  fast  in  allen  Relationen  und  Berichten  überein- 
stimmend angegeben. 

*)  Wie  Kray  sich  ausdrückt. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


75 


wanken,  angriffen,  den  steilen  Bergabsatz  erstiegeu  und  den  Feind  aus 
seiner  Position  vertrieben  '). 

Trotz  aller  tapferen  Gegenstösse  der  Franzosen  stürmen  die 
heldenmüthigen  Regimenter  Bellegarde's  die  erste  und  zweite 
Höhenrippe,  bringen  die  Division  Grouchy  in  Unordnung  und 
setzen  sich  endlich  auf  der  dritten  Höhe  fest,  obwohl  ihre  Verbände 
durch  den  Kampf  in  dem  durchschnittenen  und  bedeckten  Gelände 
sieb  sehr  lockern.  Gottes  heim  kämpft  auf  dem  äussersten 
rechten  Flügel,  an  ihn  sendet  Bellegarde  den  Befehl,  über  Pastu- 
rana  in  den  Kücken  der  Franzosen  vorzudringen,  und  da  dieser  Befehl 
nur  ausgeführt  werden  kann,  wenn  die  Höhe,  welche  die  Vorrückungs- 
linie  beherrscht,  erobert  ist,  so  stürmt  eine  Division  K  heul -Infan- 
terie dieselbe  trotz  der  tapfersten  Gegenwehr  des  Feindes*). 

Während  sich  die  Infanterie  der  Höhen  im  Norden  von  Pasto- 
rana bemächtigte,  gelingt  es  dem  Major  Kees,  über  Befehl  Kray's 
mit  4  Escadronen  K ais er- Dragoner  und  1  Bataillon  Sztäray 
eine  Anhöhe  am  Zusammenflüsse  des  Riasco  und  der  Braghena 3)  — 
also  im  Rücken  der  Franzosen  —  zu  gewinnen,  um  dort  einstweilen 
„versteckt4  stehen  zu  bleiben. 

Auch  die  Truppen  Ott's  hatten  im  ersten  Anstürme  die  Höhen 
erstiegen,  den  Feind  trotz  seines  energischen  Widerstandes  geworfen 
und  bis  auf  die  zweite  Höhe  nachdrängend  verfolgt.  Mit  Mühe  hatten 
sie  abermals  ihre  Regimentsgeschütze  herbeigeschleppt  und  auch  hier 
begann  ein  heftig  wogender  Kampf. 

Bei  diesem  Vorstosse  war  das  Regiment  Vukasso  v  ich*), 
welches  am  äussersten  linken  Flügel  der  Division  Ott  focht,  in  der 
Hitze  des  Gefechtes  über  die  allgemeine  Front  der  übrigen  Truppen 
hinausgerathen  und  über  mehrere  Wiesen  bis  zum  „anderen  Wege 
nach  Bassaluzzo  5)a  vorgedrungen,  wo  es  dem  Regimente  gelang,  sich 
festzusetzen.  Da  nun  gerade  zu  derselben  Zeit  der  Angriff  der  Russen 
gegen  das  Belvedere  abgewiesen  worden  war,  wie  wir  später  hören 
werden,  so  richteten  nunmehr  die  Franzosen  erneuert  ihre  Angriffe 
gAgen  die  Division  Ott  und  ganz  besonders  gegen  das  isolirte  Regi- 
ment Vukasso vieb,  welches  durch  seine  vorgeschobene  Stellung  die 
Flanke  von  Ott's  Truppen  deckte.    Der  tapfere  Oberstlieutenant 


*)  Wörtlich  aus  der  Relation  Bellegarde's.  Kriegs-Archiv. 
•)  Species  facti  des  Oberlieutenants  Crossard  und  der  diesbezügliche 
Bericht  Bellegarde's  vom  10.  März  1801.  Maria  Theresien-Ordens-Archiv. 
*)  Nach  dem  Plane  zu  Jomini's  Werk. 

4)  Nach  dem  Species  facti  des  Oberstlieutenants  de  Beaut,  Commandanten 
dieses  Regimentes.  Maria  Theresien-Ordens-Archiv. 

5)  Damit  ist  wahrscheinlich  jener  Weg  gemeint,  welcher  über  die  zweite 
Anhohe  in  der  Richtung  auf  Bassaluzzo  führt,  wie  ihn  die  alten  Karten  angeben. 


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76  Wucherer. 

• 

de  Beaut,  der  Commandant  dieses  Regimentes,  erkanute  sofort  die 
Wichtigkeit  des  erreichten  Punktes.  Er  sah  ein,  dass  der  Verlust 
desselben  die  Flanke  der  Division  Ott  abermals  vollends  entblössen 
und  demnach  diese  in  Gefahr  bringen  würde,  die  zum  dritteninale 
muhevoll  eroberten  Anhöhen  zu  verlieren.  Er  Hess  nun,  obwohl  schon 
zweimal  contusionnirt,  die  schwachen  Bataillone  des  Regimentes  hinter 
Zäunen  und  Hecken  Stellung  nehmen,  die  mit  kolossalen  Anstrengungen 
von  der  Mannschaft  herbeigeschleppten  Geschütze  in  Position  bringen 
und  den  ungleichen  Kampf  mit  den  von  allen  Seiten  heranstflrmen- 
den  Franzosen  aufnehmen.  Ein  Kampf  entspann  sich,  wie  er  an 
Heldenmuth  und  Ausdauer  selten  in  der  Kriegsgeschichte  vorge- 
kommen sein  mag.  Mit  Feuer,  Bajonet  und  Kolben  wehrte  die  fast 
gänzlich  erschöpfte  Mannschaft  die  wüthend  ausgeführten  Angriffe 
der  Franzosen  ab.  Immer  von  neuem  drang  der  Gegner  auf  das  Regi- 
ment ein,  immer  gelang  es  diesem  jedoch,  die  feindlichen  Bataillone 
mit  blutigen  Köpfen  abzuweisen.  Aber  auch  beim  Regimente  mehrten 
sich  die  Verluste.  Oberstlieutenant  de  Beaut  wurde  abermals  durch 
einen  Schuss  durch  das  Bein  verwundet,  aber  er  hielt  hoch  zu  Ross 
in  der  Mitte  seiner  tapferen  Krieger  aus.  Officiere  und  Mannschaften 
wurden  nicht  nur  durch  feindliche  Kugeln  decimirt  *),  sondern  auch 
die  furchtbare  Sonnenglut  forderte  ihre  Opfer. 

Und  so  harrte  das  Regiment  Vukassovich  in  heldenhafter 
Ausdauer  bis  zu  jenem  Zeitpunkte  im  todtbringendem  Kampfe  aus,  bis 
durch  das  siegreiche  Eingreifen  des  G.  der  C.  Melas  zwischen  5  und 
(5  Uhr  abends  auch  auf  diesem  Flügel  die  Entscheidung  herbeigeführt 
wurde  "). 

So  wie  dieses  Regiment  fochten  nach  dem  Zeugnisse  Su  warow's 
auch  alle  anderen  Truppen.  Er  schreibt  in  seiner  Relation  an  den 
Kaiser  Franz:  „Der  Feind  hatte  einstweilen  seinem  linken  Flügel 
Unterstützung  zugebracht;  Verzweiflung  bekämpfte  alldort  den  un- 
begrenzten Muth  der  k.  k.  Truppen;  wiederholte  Stürme  wurden 

')  Nach  der  docirten  Verlustliste  vom  19.  August  1799  (Kriegs-Archiv) 
verlor  das  Regiment  in  dieser  Schlacht  von  einem  Stande  von  kaum  700  Mann 
IG  Officiere  und  274  Mann,  wogegen  die  sorgfältig  verfasste  Geschichte  dieses 
Regimentes  als  Verlust  15  Officiere  und  375  Mann  angibt. 

*)  Diese  Heldenthat  ist  die  einzige  aus  jener  Schlacht,  welche  durch  ein 
sicheres  Document,  das  erwähnte  Species  facti,  erhärtet  ist.  Leider  fehlen  von 
den  anderen  Regimentern  ähnliche  Mittheilungen.  Von  den  Brigaden  und  Regi- 
mentern des  Corps  Kray  sind  nicht  einmal  Relationen  vorhanden,  aus  welchen 
man  die  Thaten  derselben  im  Zusammenhange  mit  den  fast  durchwegs  ober- 
flächlichen und  nur  in  allgemeinen  Ausdrücken  verfassten  Tapferkeitszeugnissen 
schildern  könnte. 

Um  nun  zu  zeigen,  mit  welchem  Heldenmuthe  in  dieser  Schlacht  gekämpft 
wurde,  musste  wenigstens  die  einzige  documentirte  That  des  Regimentes  Nr.  48 
ausfühi Hoher  geschildert  werden. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


77 


abgeschlagen  und  die  durch  das  Erklettern  ungezählter  senkrechter 
Abschnitte  und  durch  die  drückende  Hitze  des  Tages  und  durch  gänz- 
lichen Mangel  an  Wasser  und  Erfrischung,  von  der  ungünstigen  Natur 
und  einem  glücklicher  gestellten  Feinde  in  ihrem  Vorschreiten  auf- 
gehaltene Mannschaft  schien  ihre  gänzliche  Vernichtung  dem  Weichen 
vorzuziehen  und  gab  uns  durch  ihr  alle  menschlichen  Kräfte  über- 
steigendes Ausharren  die  nöthige  Zeit,  dem  Feinde  endlich  den  ent-  . 
scheidenden  Schlag  beizubringen." 

Als  Kray  das  Misslingen  des  russischen  Angriffes  wahrnahm 
nnd  abermals  eine  ernstliche  Bedrohung  3einer  linken  Flanke  zu 
befürchten  war,  nahm  er  6  Escadronen  ?or  und  unterstützte  sie  mit 
der  noch  verfügbaren  Infanterie  *). 

Gleichzeitig  mit  dem  Corps  des  F.  Z.  M.  Kray  hatten  auch 
die  Russen  um  3  Uhr  ihren  Angriff  auf  das  Centrum  des  Feindes 
erneuert  Derfelden  wandte  sich  gegen  die  Höhen  des  Belvederes, 
Bagration  scheint  die  Stellung  südlich  der  Stadt  angegriffen  zu 
haben.  Aber  trotz  aller  Kühnheit  „der  von  Wuth  geblendeten  russi- 
schen Soldaten" 8)  vermochten  diese  nicht,  die  grossen  Hindernisse 
unter  dem  furchtbaren  Hagel  von  Geschossen,  welche  die  gut  postirten 
Franzosen  gegen  sie  schleuderten,  zu  überwinden.  Dreimal  drangen 
sie  vor,  aber  jedesmal  wurdeu  sie  abgewiesen,  bis  sie  endlich,  ver- 
folgt von  der  französischen  Reiter-Brigade  G  u  e  r  i  n  und  einigen  Theilen 
der  Division  Watrin,  welche  sehr  gegen  den  Willen  ihres  Befehls- 
habers St  -Cyr  aus  der  allgemeinen  Front  in  die  Ebene  vorgebrochen 
waren,  gegen  Pozzolo  formigaro  zurückzuweichen  begannen  3). 

Das  Eingreifen  des  Corps  Melas  in  die  Schlacht. 

Dies  war  der  Augenblick,  in  welchem  das  Corps  Melas  in  den 
Kampf  eingriff. 

Es  scheint  gar  kein  Zweifel  zu  sein,  dass  Melas  mit  der 
Tete  seiner  Colonne  zur  Zeit,  als  der  Kampf  im  Centrum  und  auf  dem 

')  Nach  Stutterheim.  Ob  diese  6  Escadronen  bis  auf  die  Höhen  vor- 
geführt wurden,  ist  jedoch  sehr  ungewiss.  Wahrscheinlich  handelt  es  sich  darum, 
einem  feindlichen  Vorstoss  in  die  Ebene  begegnen  zu  können.  G.  der  C.  Melas  sagt 
in  seinen  Berichten  dass  Kray  von  zwei  russischen  Bataillonen  unterstützt  wurde. 
Eine  Bestätigung  dieser  Angabe  findet  sich  sonst  nirgends  vor.  Dieselbe  dürfte 
»ich  vielleicht  darauf  beziehen,  dass  —  wie  später  erwähnt  werden  wird  — 
zwei  russische  Bataillone  dem  G.  M.  Karaicsay  unterstellt  wurden,  als  dieser 
zur  Verfolgung  des  Feindes  mit  seiner  Cavallerie  auf  die  Höhen  rückte. 

*)  Wie  sich  Suwarow  in  seiner  Relation  ausdrückt. 

3)  Übereinstimmend  nach  Stutterheim,  Jomini  und  den  Relationen 
Suwarow's  und  Melas'.  In  dem  Werke  Milintin's  ist  dieser  Angriff  der 
Rassen  auf  das  französische  Centram  nur  angedeutet,  ohne  dass  irgend  ein 
Detail,  wie  z.  B.  der  rasche  Rückzug  der  Russen  u.  a  Erwähnung  gefunden  hätte. 


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78 


Wucherer. 


rechten  Flügel  der  Verbündeten  erneuert  wurde,  einige  1.000  Schritte 
südlich  von  Bettole  di  Novi  eingetroffen  war. 

Zur  Zurücklegung  der  Strecke  von  Rivaita  bis  hierher,  die 
etwa  \2km  betrug,  hatte  die  Colonne  fast  vier  Stunden  gebraucht, 
was  leicht  durch  die  herrschende  Hitze  und  den  unvermeidlichen 
Aufenthalt  durch  die  Abänderung  der  anfanglichen  Dispositionen 
während  des  Marsches  zu  erklären  ist. 

» 

Als  nun  die  Schlacht  mit  erneuerter  Heftigkeit  begann,  scheint 
Melas  mit  allem  Eifer  den  Höhen  des  Monte  rotondo  zugestrebt  zu 
haben,  um  den  erhaltenen  Befehlen  gemäss  die  Flanke  der  feindlichen 
Aufstellung  zu  gewinnen. 

Schon  hatte  sich  die  Tete-Brigade  Mittrowsky  den  Abfallen 
des  Monte  rotondo  genähert,  als  Oberst  Lamaroff,  ein  Adjutant 
des  Feldmarschalls in  abermaliger  Abänderung  der  seither  er- 
gangenen Aufträge  den  ausdrücklichen  Befehl  überbrachte:  dass 
Melas  mit  allen  seinen  Truppen  gegen  Novi  abzubiegen,  die  zurück- 
gedrängten russischen  Truppen  aufzunehmen  und  die  feindliche 
Stellung  in  der  Front  anzugreifen  habe*). 

In  der  Situation,  in  der  sich  damals  die  Truppen  Melas'  be- 
fanden, wäre  die  stricte  Ausführung  dieses  Befehles  mit  grossem 
Zeitverluste  verbunden  gewesen;  Melas  verfügte  daher  über  An- 
regung des,  seinem  Generalstabe  zugetheilten  Oberstlieutenants  Grafen 
Iladetzky*),  dass  die  beiden  au  der  Tete  befindlichen  Brigaden 
Mittrowsky  und  Loudon  in  der  eingeschlagenen  Richtung  fort- 
zumarschiren  und  die  feindliche  Flanke  zu  umgehen  hätten,  während 
die  Brigade  Lusignan  und  Lichtenstein  rechts  anfschwenken 
und  direct  gegen  Novi  vorgehen  sollten.  Die  gegen  Serravalle 
marschirende  Brigade  N  o  b  i  1  i  kam  bei  diesem  Manöver  nicht 
mehr  in  Betracht. 

Zur  Ausführung  dieses  Entschlusses  war  kein  Augenblick  Zeit 
zu  verlieren. 

•)  Nach  Stutterheim. 

*)  Relation  des  G.  der  C.  Melas  vom  20.  August  1799.  Kriegs-Archiv. 
•)  Des  nachmaligen  siegreichen  Feldmarschalls.  Maria  Theresien-Ordens- 

Arehiv. 

Dass  sich  Melas  in  dieser  Schlacht  mehrmals,  also  mindestens  zweimal, 
d.  i.  beim  Abmärsche  und  beim  Eingreifen  in's  Gefecht  Abänderungen  der  er- 
gangenen Befehle  erlaubte,  geht  auch  aus  seinem  Schreiben  an  G.  der  C.  Tige 

hervor,  in  welchem  es  heis*t:  „  wenn  ich  die  Versicherung  unterlege,  (lasa 

neuerdings  dieser  Sieg  lediglich  den  k  k.  Truppen  zuzuschreiben  und  mir  daher 
auch  der  Ungehorsam  der  Nichtbe folgung  der  wiederholt  er- 
haltenen Befehle  von  dem  roinmandinnden  Feldmarsehall  nicht  mit  Ungnade 
aufnehmen,  sondern  sich  uberzeugt  zu  halten  gerulo-n  werden,  dass  am  Tag,« 
einer  Schlacht  ich  es  platterdings  wagen  müsse,  uach  meiner  Einsicht,  den  Um- 
ständen gemäss  zu  handeln." 


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Die  Schlacht  vou  Novi  am  15.  August  1799. 


79 


Schon  sah  man  zahlreiche  französische  Truppen  von  den  Höhen 
südlich  Novi  herabsteigen,  um  die  geschlagenen  russischen  Truppen 
zu  verfolgen.  Auf  der  Platte  zwischen  Novi  und  dem  Rideaurande, 
der  sich,  nach  Osten  scharf  abfallend,  vom  Monte  rotondo  direct 
gegeu  Pozzolo  formigaro  hinzieht,  mehrte  sich  das  Getümmel  von 
Fliehenden  und  Verfolgenden,  und  es  lag  die  Gefahr  nahe,  dass  die 
Franzosen  den  steilen  Rideaurand  stark  besetzen,  bevor  die  Brigade 
Lusignan  ihn  erreichen  würde1). 

In  aller  Eile  formirte  Lusignan  die  Grenadier-Bataillone  Pertusi 
( rech  ts),  Schiaffineti  und  das  Füsilier-Bataillon  von  Fürstenberg  (links) 
in  ein  Treffen  und  stürmte  ohne  Aufenthalt  mit  gefälltem  Bajonete 
siegen  das  Rideau  vor.  Von  heftigem  feindlichen  Feuer  empfangen, 
erstiegen  diese  Bataillone  das  Rideau  und  trafen  hier  in  der  Flanke 
der  verfolgenden  Franzosen  eben  im  rechten  Augenblicke  ein,  um 
den  hartbedrängten  Russen  Hilfe  zu  bringen.  Die  Franzosen  hielten 
den  tapfer  ausgeführten  Vorstoss  der  drei  frischen  Bataillone  nicht 
aus.  Sie  geriethen  in  Unordnung  und  zogen  sich  rasch  in  ihre  Stellung 
auf  den  Höhen  von  Novi  zurück.  Nur  die  Escadronen  des  Generals 
G  ue  r  in  verursachten  den  Bataillonen  Lusignan's  einen  kurzen  Auf- 
enthalt, indem  sie  mit  einer  Attake  drohten.  Als  aber  Lusignan 
rasch  den  F.  M.  L.  Lichtenstein  von  der  Anwesenheit  der  feind- 
lichen Reiterei  verständigen  und  letzterer  seine  Escadronen  von 
Lobkowitz-  und  Levenebr-Dragoner  rechts  neben  Lusignan  aufmar- 
schiren  liess,  zogen  sich  auch  die  französischen  Reiter  ohne  einen 
Angriff  abzuwarten  auf  die  Anhöhen  hinter  ihre  Infanterie  zurück. 

Einstweilen  waren  auch  die  beiden  Grenadier-Bataillone  Paar 
(rechts)  und  M orzin  (links)  im  zweiten  Treffen  aufmarschirt,  und 
führte  nun  Lusignan  seine  versammelte  Brigade  in  einem  Zuge  trotz 
des  heftigen  Feuers  der  Franzosen  über  das  Plateau  bis  an  den  Fuss 
der  Anhöhen  heran.  Um  dem  Feinde  die  Gelegenheit  zu  rauben,  sich 
in  seiner  ausgezeichneten  Position  auf  den  Höhen  erneuert  festzu- 
setzen, griff  Lusignan  —  ohne  seinen  Truppen  Zeit  zu  lassen  sich 
zu  besinnen,  wie  er  schreibt  —  mit  dem  ersten  Treffen  sofort  die 


*)  Die  Darstellung  dieser  und  der  folgenden  Gefechtseptsode  gründet  sich 
zum  Tbeil  auf  S  tutterhe  im's  Bericht  in  der  „Österr.  mil.  Zeitschrift-  1812,  zum 
Theil  aber  auch  auf  die  Relation  der  G.  M.  Lnsign  an  ,  L a  u  «1  o n,  M  i  tt  r  o  w s  k  y, 
N  o  bil  i  und  Lichtenstein,  denen  überdies  noch  Detuilrelationen  der  Grenadier- 
Bataillone  Schiaffineti,  Pertusi,  Morzin,  Paar,  Weher  und  Weissenwolf  angeschlossen 
i r» •  1 .  Auch  den  vorhandenen  Tapferkeitszeugnissen  konnte  Einiges  entnommen 
werden.  Freilich  ist  nicht  zu  verkennen,  dass  alle  diese  Relationen  für  die  Zwecke 
der  historischen  Bearbeitung  höchst  oberflächlich  erscheinen,  und  oftmals  schwer 
zu  lösende  Widersprüche  enthalten.  Aach  der  Bericht  Stutter heims  stimmt 
mit  den  Angaben  der  bezogenen  Relationen  in  mehreren  Punkten  nicht  aberein. 
Die  hier  gedachten  Docomente  befinden  sich  sammtlich  im  Kriegs-Archiv. 


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80 


Wucherer. 


Höhen  an,  indem  er  sich  selbst  zu  Fuss  an  die  Spitze  des  Bataillons 
Schiaffineti  setzte1). 

Das  Bataillon  Schiaffineti  erstieg  zuerst  die  steile,  stark 
besetzte  Anhöhe,  wurde  geworfen,  setzte  aber  sofort  ein  zweitesmal 
ungebrochenen  Muthes  in  der  Richtung  auf  Cavana  zum  Sturme  an, 
während  einerseits  die  Füsiliere  von  Fürstenberg  durch  einen  Hohlweg 
die  Höhen  erstiegen  und  das  Bataillon  Pertusi,  welches  sich  zuerst 
der  Stadt  zugewendet  hatte,  andererseits  die  Höhen  erstürmte.  Im 
ersten  Anlaufe  renuen  sie  die  cisalpinische  Legion  über  den  Haufen, 
welche  sich  zur  Flucht  wendet;  doch  Watrin  führt  andere  Ab- 
theilungen vor,  die  sich  tapfer  den  Österreichern  entgegenwarfen.  In 
den  Vignen  und  Casinen  entbrennt  nun  ein  heftiger  wechselvoller 
Kampf.  Erst  als  F.  M.  L.  Frei  ich  aus  dem  zweiten  Treffen  das 
Bataillon  M orzin  links  neben  den  Füsiliren  in's  Gefecht  treten  liess, 
wurden  die  Anhöhen  bleibend  von  diesen  tapferen  Grenadier-Bataillonen 
in  Besitz  genommen  (zwischen  4  und  5  Uhr). 

Unterdessen  hatte  General  Mittrowsky,  gefolgt  von  der 
Brigade  Loudon,  in  der  Gegend  der  V.  Alfiera  die  Abfälle  des 
Monto  rotondo  erstiegen  und  war  sofort  gegen  Novi  eingeschwenkt. 
Mittrowsky  überschritt  unverweilt  das  Thal  de3  Braghena- Baches 
mit  seinen  2  Bataillonen  Fürstenberg  und  liess  4  Compagnien  dieses 
Regimentes  und  einen  Flügel  Levenehr  unter  Oberst  Graf  Auersperg 
in  den  Rücken  der  Franzosen  gegen  die  Strasse  von  Gavi  vorgehen. 
Loudon  hatte  einstweilen  seine  Brigade  auf  der  Thalbegleitung 
rechts  des  genannten  Baches  entwickelt,  u.  z.  am  rechten  Flügel  das 
Grenadier-Bataillon  Weissen  wolf,  dann  das  Grenadier-Bataillon 
Goschen,  auf  dem  linken  Flügel  des  Grenadier-Bataillons  Hohen- 
feld, im  zweiten  Treffen  folgte  das  Grenadier-Bataillon  Weber.  Auch 
einige  Geschütze  wurden  auf  die  Höhe  gebracht,  die  bald  zu  guter 


f)  Über  den  Zeitpunkt,  wann  das  Eingreifender  Truppen  Melas'  erfolgte, 
geben  besonders  die  rassischen  Angaben  auseinander.  Der  General  Komarowsky 
will  sogar  den  österreichischen  Truppen  das  unbestreitbare   Verdienst,  durch 
ihr  energisches  und  tapfere*  Eingreifen  den  Sieg  entschieden  zu  haben,  dadurch 
schmälern,  dass  er  behauptet,  Melas  wäre  erst  nach  5  Uhr  abends  auf  dem 
Gefechtsfelde  angekommen.   Selbst  Miliutin  gibt  zu,  dass  diese  Angabe  vpn 
Parteigeist  beeinflusst  uud  ungerecht  sei.  Suwarow  dagegen  bezeichnet  die  Vor- 
rüokung  des  Generals  der  Cavallerie  als  mit  „pfeilartiger  Geschwindigkeit"  aus- 
geführt (an  Kaiser  Franz)  und  sagt  (an  Kaiser  Panl):  Melas  sei  „rechtzeitig11 
eingetroffen.  Diese  Auffassung  des  Feldmarschalls  dürfte  dadurch  entstanden  sein, 
dass  eben  Melas  früher  abmarschirt  war,  als  es  Suwarow  befohlen  hatte,  and 
dass  demnach  Melas  thatsächlich  auch  früher  am  Platze  war,  als  der  Feldmarsehall 
es  erwarten  konnte.    Ein  glücklicher  Zufall  war  es  allerdings,  dass  die  Brigade 
Lusignan  das  Rideau  gerade  in  dem  Autrenblicke  erstieg,  als  für  die  Russen 
eine   bedenklich   ungünstige  Wendung  eingetreten   war.    die   in   ihren  Folgen 
anderenfalls  den  Sieg  zu  Gunsten  der  Franzosen  hätte  entscheiden  können. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799 


81 


Wirkung  kommen.  Unaufhaltsam  drangen  diese  beiden  Brigaden  nun 
gegen  Novi  vor. 

Hier  hatte  einstweilen  St-Cyr  die  grosse  Gefahr  erkannt, 
welche  seinen  erschöpften  Truppen  durch  das  Eingreifen  dieser  frischen 
österreichischen  Bataillone  drohte.  Mit  vieler  Mühe  gelang  es, 
einzelne  Abtheilungen  der  in  Unordnung  gerathenen  und  von  den 
Grenadieren  Lusignan's  heftig  angegriffenen  Truppen  Watrin's 
zu  sammeln  und  den  beiden  österreichischen  Brigaden,  welche  in  die 
Flanke  der  Franzosen  vordrangen,  entgegen  zu  werfen.  Theile  der 
Division  Laboissiere  führten  eine  Frontveränderung  aus  und  die 
106.  Halb-Brigade  nebst  vier  Kanonen  wurden  gegen  Lusignan's 
Truppen  eingesetzt.  Ein  blutiger  Kampf  mit  Bajonet  und  Kolben 
beginnt.  Die  französischen  Bataillone,  von  allen  Seiten  angegriffen, 
bilden  CarreVs.  Lusignan  greift  eines  derselben  mit  dem  Bataillone 
M  o  r  z  i  n  an,  wird  aber  hiebei  schwer  verwundet  und  trotz  aller 
Anstrengung  der  tapferen  Grenadiere  dieses  Bataillons  auch  gefangen 
genommen.  Da  lässt  F.  M.  L.  Freiich  das  Grenadier-Bataillon 
Weber  in  die  Lücke  zwischen  der  Brigade  Lusign an  undLoudon 
vorstossen,  der  G.  der  C.  M  e  1  a  s  beordert  das  letzte  Bataillon  der 
Reserve,  die  Grenadiere  Paar's,  zum  Sturm  auf  die  Höhen  südlich 
der  Stadt. 

Mit  unwiderstehlichem  Heldenmuthe  drangen  die  österreichischen 
Grenadiere  vorwärts,  eroberten  auch  die  weiter  westlich  gelegenen 
Höhen,  während  das  Bataillon  Paar  wacker  kämpfend  sich  dem 
oberen  Stadtthore  näherte.  Auch  Lichtenstein  führte  seine  Reiter 
auf  den  äussersten  linken  Flügel  der  kämpfenden  Truppen  des 
G.  der  C.  M  e  1  a  s  und  bedrohte  von  dort  die  Rückzugslinie  der 
Franzosen  nach  Gavi. 

Trotz  aller  Anstrengungen  gelingt  es  dem  General  St. -Cyr 
nicht  mehr,  Ordnung  in  die  Truppen  W  a  t  r  i  n's  und  L  a  b  o  i  s  s  i  e  r  e's 
zu  briDgen;  sie  halten  die  heftigen  Angriffe  der  österreichischen 
Grenadiere  nicht  aus  und  weuden  sich  allgemach  zur  Flucht. 

Die  Entscheidung. 

Unterdessen  fand  G.  der  C.  Derfelden  Zeit,  die  russischen 
Truppen  abermals  zu  sammeln  und  auf  Befehl  Suwarow's  erneuert 
gegen  die  Stadt  und  die  Höhen  nächst  derselben  vorzuführen.  Nach- 
dem Paar's  Grenadiere  das  obere  Stadtthor  erreicht  und  dadurch  den 
Russen  „die  Denzen  von  Novi  eröffnet  hatten"  '),  drangen  General 
Scbweikowski  von  Osten,  Derfelden  selbst  von  Norden  her 
in  die  Stadt  ein.  Der  Brigade  Gardanne,  welche  die  Stadt  durch 

*)  Wie  sich  Suwarow  in  seiner  Relation  an  Kaiser  Paul  ausspricht. 
Orfan  der  mllltlr-wUieiuchaftlichcn  Vereine.  LIX.  B»Ld.  6 


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82  Wucherer. 

volle  10  Stunden  vertheidigt  hatte,  gelang  es  nur  zum  Theil  sich 
zurückzuziehen. 

Auch  gegen  die  Höhen  nördlich  der  Stadt  waren  russische  Truppen 
vorgerückt,  denen  sich  rechts  die  Reiter-Brigade  des  G.  M.  Karaiczay, 
durch  zwei  russische  Bataillone  verstärkt,  angeschlossen  hatte. 

Trotz  aller  Ermüdung  in  dem  langen  verlustreichen  Kampfe 
flammte  nochmals  unwiderstehlicher  Muth  in  diesen  Truppen  auf.  Sie 
erstürmten  um  5  Uhr  die  Höhen,  auf  welchen  die  Franzosen  nun  nicht 
mehr  standhielten.  Karaiczay  hatte  unmittelbar  hinter  den  stürmen- 
den Bussen  die  Höhen  erstiegen  und  übernahm  nun  mit  21/,  Escadronen 
seines  Dragoner-  und  3  Escadronen  des  5.  Husaren-Regimentes, 
welchen  die  beigegebenen  russischen  Bataillone  so  rasch  als  möglich 
nacheilten,  die  Verfolgung  in  der  Richtung  auf  Pasturana.  Hiedurch 
und  durch  das  allmähliche  Nachrücken  der  Truppen  Derfelden's 
wurde  endlich  anf  den  Höhen  die  Verbindung  unter  den  bisher  ziemlich 
getrennten  Gefechtsgruppen  hergestellt  und  die  so  hart  bedrängten 
Truppen  auf  dem  linken  Flügel  Ott's  aus  ihrer  misslichen  Lage  befreit. 

Während  sich  die  eben  geschilderten  Ereignisse  in  der  Zeit 
von  3  bis  5  Uhr  nachmittags  auf  dem  linken  Flügel  und  im  Centrum 
der  Verbündeten  abspielten,  war  der  rechte  Flügel  (das  Corps  Kray), 
wie  bekannt,  nicht  unthätig  geblieben.  Schon  früher  wurden  die  beiden- 
müthigen  Kampfe  geschildert,  welche  sich  nach  Erneuerung  der 
Schlacht  hier  abspielten,  und  die  aufopfernde  Hingebung,  mit  welcher 
die  österreichischen  Truppen  ihre  schwer  eroberte  Position  auf  den 
Höhen  zu  behaupten  trachtoten.  Als  nun  aber  Kray  die  Nachricht 
von  dem  Eingreifen  des  Corps  Mela s  erhielt,  der  Gefechtslärm,  vom 
linken  Flügel  herüberschallend,  das  Erscheinen  frischer  Truppen  an- 
zeigte und  endlich  gegen  5  Uhr  eine  rückgangige  Bewegung  bei  den 
Franzosen  bemerkt  wurde,  da  fasston  die  furchtbar  erschöpften  Truppen 
Kray 's,  die  seit  dem  Morgengrauen,  also  nach  einer  auf  dem  Marsche 
schlaflos  verbrachten  Nacht,  seit  16  Stunden  in  glühender  Sonnen- 
hitze, ohne  Labung  im  Kampfe  standen,  erneuert  frischen  Muth.  Gegen 
5  Uhr  nachmittags  schritt  das  ganze  Corps  zu  einem  allgemeinen  An- 
griff auf  die  Franzosen  und  gab  dadurch  ein  Zeugnis  von  Ausdauer 
und  Hingebung,  welchen  in  der  österreichischen  Kriegsgeschichte  für 
alle  Zeiten  ein  ruhmvolles  Andenken  bewahrt  werden  soll. 

Die  Division  L  e  m  o  i  n  e  wurde  nach  hartem  Kampfe  von  den 
Truppen  0  t  t's  geworfen  und  hitzig  gegen  Pasturana  verfolgt.  Die 
Division  Grouchy,  in  ihrer  linken  Flanke  von  Gottesheim  um- 
gangen, hielt  den  heftigen  Ansturm  der  Truppen  Bellegarde's 
nicht  mehr  aus,  räumte  die  letzten  Höhen  vor  Pasturana  und  zog  sich 
fluchtartig  in  dieses  Dorf  zurück,  wo  sich  die  Generale  Perign  od 
und  G  r  o  u  c  h  y  vergeblich  bemühten,  erneuert  Widerstand  zu  leisten. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


83 


Der  Rückzug  der  Franzosen  nnd  die  Verfolgung. 

Schon  früher,  u.  z.  noch  bevor  die  hier  beschriebene  Attake 
Kray's  erfolgte,  hatte  Moreau  die  Zwecklosigkeit  eines  weitereu 
Kampfes  erkannt  und  den  allgemeinen  Rückzug  angeordnet.  Da  je- 
doch Lichtenstein  und  die  österreichischen  Grenadiere  die 
Hauptrückzugsliuie  nach  Gavi  abgeschnitten  hatten,  so  stand  nur 
mehr  jene  durch  Pasturana  offen.  Moreau  beabsichtigte  daher  zuerst 
üe  Division  Grouchy  uuter  dpm  Schutze  der  Division  Lemoine 
und  sodann  diese  gedeckt  durch  die  Brigaden  Colli  und  Guerin 
zurückgehen  zu  lassen,  während  St. -Cyr  seinerseits  der  Division 
Watrin  ausdrücklich  befahl,  die  Höheu  von  Monte  cucco  zu  ge- 
winnen und  einige  Bataillone  der  Division  Laboissiere  zur  Be- 
?etzung  der  Orte  Tassarolo  uud  San-Christoforo  bestimmte. 

Doch  alle  diese  wohlgemeinten  Dispositionen  kamen  nicht  mehr 
zur  Ausführung. 

Die  ununterbrochen  fortgesetzten  Angriffe  der  österreichischen 
Grenadiere,  ihre  überraschend  schnelle  Vereinigung  auf  den  Höhen 
südlich  Novi  mit  der.  vorstürmenden  Russen  und  die  nun  eingeleitete 
heftige  Verfolgung  hatten  alsbald  unter  den  Truppea  W  a  t  r  i  us 
nnd  Laboissiere's  eine  solche  Panique  erzeugt,  dass  sie  haltlos  in 
wilder  Flucht  auseinander  stoben  !)  und  dadurch  der  rechte  franzö- 
sische Flügel  sich  jeder  militärischen  Leitung  entzog. 

Aber  auch  auf  ihrem  linken  Flügel  wurde  alle  Ordnung  bald 
vollends  zerstört.  General  Ka-raiczay  hatte  mit  seinen  Reitern  die 
Brigade  Colli  angefallen  und  sie  auf  die  im  Rückzüge  befindliche  und 
von  Ott  scharf  verfolgte  Division  Lemoine  geworfen,  wodurch  diese 
zur  Flucht  veranlasst  wurde.  Colli  wurde  iu  der  Nähe  von  Pasturana 
mit  einem  Bataillone  eingeschlossen  und  nach  lauger  und  tapferer 
Gegenwehr  endlich  zum  Waffenstrecken  gezwungen.  Unaufhaltsam 
•türmten  die  österreichischen  Reiter,  geführt  von  ihren  tapferen 
obersten  Revay  (5.  Husaren-Regiment)  und  Nimptsch  (Karaiezay- 
Dragoner)  *),  gefolgt  von  den  Russen,  gegen  Pasturana  vor,  so  dass 
im  Zusammenhange  mit  den  Angriffen  0  t  t's  und  B  e  1 1  e  g  a  r  d  e's 
von  den  anderen  Seiten,  die  Franzosen  allen  Halt  verloren  und  auch 
hier  sich  zur  Flucht  wandten.  Die  beiden  französischen  Generale 
Perignon  und  Grouchy  hielten  mit  wenigen  Bataillonen 
:och  standhaft  in  dem  genannten  Orte  aus.  um  wenigstens  der 
Artillerie  den  Rückzug  zu  sichern.  Als  aber  diese  den  Riasco  zu 
überschreiten  versuchte,  trat  hier  das  Detachement  des  Majors  Kees 
in   Action.    Das  Bataillon  Sztäray,  welches   die  linksseitige  Thal- 


*)  Siehe  St -Cyr'»  Memoiren. 

*)  Archiv  des  Maria  Theresen -Ordens. 

6* 

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84  Wucherer. 

begleitung  besetzt  hatte,  eröffnete  das  Feuer.  Schon  durch  die  ersten 
Schüsse  kamen  Pferde  zum  Fall,  die  ganze  Colonne  blieb  stecken 
und  nun  stürzten  die  Kaiser-Dragoner  herbei,  um  die  Trainbedeckung 
vollends  zu  sprengen.  In  wilder  Flucht  stob  alles  auseinander. 

Während  dessen  waren  Karaiczay-Dragoner  und  5er  Husaren 
von  der  einen  Seite,  Joseph-Husaren  unter  Führung  des  tapferen  Ritt- 
meisters ß  a  k  o  w  s  k  y  ')  von  Westen  her  theils  in  Pasturana  ein- 
gedrungen, theils  mit  der  energischen  Verfolgung  des  nun  in  voller 
Auflösung  fliehenden  Feindes  beschäftigt.  Die  nothdürftig  zusammen- 
geraffte Arrieregarde  des  Feindes  wird  gesprengt  und  zum  grössten 
Theile  gefangen. 

Was  sich  nicht  ergibt,  wird  niedergemacht  Die  Generale 
Perignon  und  Grouchy,  durch  zahlreiche  Säbelhiebe  verwundet*), 
werden  gefangen*). 

Fast  alle  Geschütze  und  zahlreiches  anderes  Material  fallt  den 
Siegern  in  die  Hände,  von  allen  Seiten  werden  Gefangene  eingebracht. 

Die  französische  Armee  ist  vollends  aufgelöst  und  flieht  quer- 
feldein gegen  Gavi  zurück.  Nur  die  einzige  Brigade  Grandjean4), 
welche  geschickt  dem  Defile"  von  Pasturana  ausgewichen  war,  ge- 
langt in  einiger  Ordnung  bis  in  den  erstgenannten  Ort,  wo  sie  Stellung 
nimmt. 

„Das  Dunkel  der  Nacht  rettete",  wie  Suwarow  sagt,  rden 
Feind  vor  gänzlicher  Vernichtung." 

Länger  als  sechzehn  Stunden  hatte  diese  in  der  Kriegs- 
geschichte einzig  dastehende  Schlacht8)  gedauert. 

Die  Truppen  waren  bis  zur  Kraftlosigkeit  erschöpft.  Die  Haupt- 
macht der  Verbündeten  brachte  die  Nacht  auf  dem  blutgetränkten 
und  von  Gefallenen  bedeckten  Schlachtfelde  zu,  das  weithin  vorn 
Gestöhne  verschmachtender  Verwundeter  widerhallte.  Das  Corps 
Kray  blieb  auf  den  Höhen  zunächst  von  Pasturana,  Melas  zu  beiden 
Seiten  der  Strasse  nach  Gavi  am  Ufer  des  Riasco  stehen  •).  Die 
Reiterei,  welche  während  des  Tages  weniger  angestrengt  war,  blieb 
noch  bis  spät  in  die  Nacht  hinein  mit  der  Verfolgung  des  Feindes 
und  mit  der  Einbringung  von  Gefangenen  beschäftigt. 


*)  Archiv  des  Maria  Theresien-Ordens. 
*)  Nach  Joinini. 

fl)  Nach  den  im  Kriegs-Archiv  erliegenden  Tapferkeitszeugnissen  soll  der 
Gemeine  Naijy  des  5.  Husaren-Regimeutes  den  General  Grouchy,  der  Gemeine 
Dobory  desselben  Regimentes  den  General  Perignon  gefangen  haben. 

4)  Narh  Jörn  i  n  i. 

b)  Wie  Miliutin  sehr  richtig  bemerkt. 

•)  Wo  die  Russen  lagerten  ist  aus  den  vorliegenden  Quellen  nicht  mit 

Bestimmtheit  zu  ersehen. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


85 


Die  Brigade  Nobili. 

Noch  muss  der  Brigade  Nobili  gedacht  werden,  welche,  wie 
bekannt,  um  Mittag  gegen  Serravalle  detachirt  worden  war.  Als  sie 
auf  die  Truppen  Dombrowskfs  stiess,  wichen  diese,  ohne  auch 
nur  den  Versuch  eines  Widerstandes  zu  wagen,  zurück  und  es  gelang 
demnach  dem  Generale  Nobili,  die  Citadelle  dieser  Stadt  ohne 
Schwertstreich  zu  entsetzen  und  über  Vignole  hinaus  vorrückend 
Arquata,  auf  der  Rückzugslinie  der  Franzosen,  zu  besetzen. 

Das  Corps  Rosenberg . 

Das  russische  Corps  Rosenberg  in  Vighizzolo  hatte  im  Verlaufe  des 
Tages  den  Befehl  erhalten,  nach  Rivaita  zu  marschiren,  am  Abend  erhielt 
es  den  weiteren  Auftrag,  über  Novi  hinaus  die  Verfolgung  des 
Feindes  am  16.  aufzunehmen. 

Nachdem  es  die  ganze  Nacht  hindurch  marschirt  war,  gelangte 
es  am  Morgen  dieses  Tages  nach  Novi,  wo  es  einstweilen  stehen  blieb. 

Die  beiderseitigen  Verloste. 

Beide  Gegner  erlitten  schwere  Verluste.  Die  ungestümen,  so 
oft  wiederholten  Angriffe  der  Verbündeten  kosteten  diesen  weit  mehr 
Opfer  als  den  Franzosen,  welche  in  einer  fast  uneinnehmbaren  Stellung 
sich  tagsüber  vertheidigten.  Erst  der  fluchtartige  Rückzug  brachte 
diesen  bedeutendere  Verluste.  Die  Zahl  ihrer  Todten  und  Verwundeten 
ist  in  der  eigenen  Angabe  mit  6.500  Mann  nicht  zu  hoch  gegriffen 

Der  schmerzlichste  Verlust  war  für  sie  der  Tod  des  Generals 
Joubert,  des  jugendlichen  Helden,  auf  welchen  die  Franzosen  so 
grosse  Hoffnungen  gesetzt  hatten. 

An  Gefangenen  verloren  sie:  4  Generale  (Partouneaux 
Pe>ignon,  Grouchy  und  Colli),  84  Stabs-  und  Ober-Officiere 
und  4.500  Mann ').  Rechnet  man  hiezu  noch  etwa  2.000  bis  3.000  Ver- 
misste,  d.  i.  die  verlaufene  Mannschaft,  so  dürfte  der  Verlust  der 
Franzosen  sich  im  ganzen  auf  etwa  13.000  bis  14.000  Mann  be- 
laufen haben. 

An  Trophäen  wurden  eingebracht:  39  Kanonen  und  54  Munitions- 
wagen *);  ausserdem  4  Fahnen,  welche  von  den  österreichischen 
Truppen  genommen  wurden  •). 

*)  Suwarow  nimmt  in  seiner  Relation  sogar  12.000  Mann  an  Todten  und 
Verwundete  an,  was  gewiss  übertrieben  ist. 

*)  Relation  Suwarow's  de  dato  Asti,  am  25.  August.  Kriegs-Archiv. 

•)  Nach  Stutterheim.  Von  den  erbeuteten  Kanonen  wurde  der  grösste 
Theil  gleichfalls  von  den  Österreichern  erobert,  wie  aus  der  Mittheilung  des 
G.  der  C.  Melas  an  Tige,  dann  aus  mehreren  anderen  Berichten  zu  ersehen  ist. 


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86 


Wucherer. 


Die  Verluste  der  Verbündeten  waren  gleichfalls  sebr  bedeutend. 

Nach  der  docirten  Verlustliste'),  de  dato  Novi,  19.  August, 
betrugen  die  Verluste  der  Österreicher,  u.  z.:  beim  Corps  Kray,  bei 
eiuem  Stande  von  etwa  15.000  Mann,  im  ganzen  5.173  Mann;  beim 
Corps  Melas,  bei  einem  Stande  von  etwa  8.000  Mann,  im  ganzen 
736  Mann;  beim  Generalstabe  und  der  Reserve-Artillerie  im  ganzen 
32  Mann,  daher  zusammen  5.951  Mann. 

Die  Verluste  der  Russen  gibt  Suwarow  in  seiner  Relation  an 
Kaiser  Franz  mit  1.584  Mann  an*). 

Behling. 

Wenn  wir  die  Stärke  der  beiderseitigen  Streitkräfte  mit  den 
vorgedachten  Verlusten  vergleichen,  so  ist  die  Schlacht  bei  Novi  als 
eine  der  blutigsten  in  der  Kriegsgeschichte  zu  bezeichnen. 

Diese  grossen  Verluste  beweisen  aber  auch,  mit  welchem  Helden- 
muthe,  Ausdauer  und  Hingebung  die  Truppen  der  Verbündeten  ge- 
kämpft haben.  Geradezu  unübertroffen  sind  die  Leistungen  der  öster- 
reichischen Regimenter  und  für  alle  Zeiten  sollte  das  Andenken  au 
diese  Schlacht  erhalten  bleiben. 

In  einer  von  Natur  aus  fast  unangreifbaren  Stellung  kämpfte 
die  republikanische  Armee,  von  Heldenmuth  und  Tapferkeit  beseelt, 
ihre  jungen  Generale  dürsteten  nach  Ruhm,  aber  dennoch  wurde  diese 
Armee  bis  zur  Vernichtung  geschlagen  von  einem  kaum  nennenswert 
überlegeneu  Heere,  dessen  eiserne  Ausdauer,  unbeschreibliche  Hin- 
gebung und  bis  zur  Wuth  gesteigerten  Tapferkeit  kein  Hindernis 
kannte,  keine  Anstrengung  scheute  und  selbst  der  glühendsten  Sonne 
Trotz  bot,  um  die  Siegespalme  zu  erkämpfen! 

Mit  Staunen  sahen  die  Franzosen  von  ihren  Höhen  herab,  wie 
die  österreichischen  und  russischen  Bataillone  nach  jedem  ab- 
geschlagenen Sturme  sich  wieder  rangirten,  Richtung  nahmen  und 
mit  Todesverachtung  zu  neuen  Augriffen  vordrangen,  nur  geleitet 
von  dem  Einflüsse  einer  eisernen  Disciplin  und  dorn  erhebenden 
Begriffe  jener  Kriegerehre,  welche  die  Vernichtung  der  Schmach  der 
Niederlage  vorzieht. 

')  Die  dem  Kriegsarcbiv  entnommene  Verlustliste  befindet  sich  auf  den 
Seiten  89  und  90. 

J)  Sie  sind  wie  folgt  nachgewiesen : 

An  Todten:  1  Stabs-,  10  Ober-OfhYiere,  337  Mann. 

An  Verwundeten:  2  Geuerale,  f>  Oberste,  3  Stabs-,  47  Ober-Offieiere  und 
1  179  Mann. 

Die  Vermissten  und  Gefangenen  sind  hier  nicht  angegeben 

Miliutin  beziffert  deu  Verlust  mit  348  Todten  und  1538  Verwundeten, 

also  zusammen  1.886  Mann.   Aber  auch  hier  fehlt  die  Angabe  der  Vermissten 

und  Gefangenen. 


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Die  Schlacht  von  Novi  am  15.  Augost  1799. 


87 


Selbst  der  alte,  harte  F.  M.  Suwarow  zollt  den  Trappen  seine 
Bewunderung,  indem  er  an  Kaiser  Franz  relationirt: 

„Ich  schliesse  nur  mit  der  aus  dem  Wonnegefühl  meines  ge- 
rührten Herzens  entspringenden  ehrfurchtsvollen  Betheuerung,  dass 
ich  die  allgemeine  Tapferkeit  der  k.  k.  sowohl,  als  der  kais.  russischen 
Truppen  vom  oberen  und  niederen  Befehlshaber  bis  zum  gemeinen 

Manne  nur  bewundern,  nie  aber  hinreichend  beschreiben  kann  

Ich  danke  dem  Schöpfer  ....  mich  an  der  Spitze  einer  so  vorzüg- 
lichen Armee  zu  befinden,  welcher  ich  dadurch  meinen  Dank  zu 

bringen  eile  ". 

Schliesslich  spricht  sich  Suwarow  in  ganz  besonders  dank- 
barer und  anerkennender  Weise  über  „die  beispiellose  Aufopferung"  aus, 
mit  welcher  sowohl  der  „verehrungswürdige  Feldherr"  G.  der  C.  Baron 
Melas,  als  alle  übrigen  Generale  die  „ausserordentliche  Begeisterung 
ihrer  Truppen"  anzuregen  und  zu  beleben  wussten. 

G.  der  C.  Baron  Melas  schreibt  in  seiner  Relation: 
„Ich  finde  nicht  Ausdruck  und  Worte  genug,  um  das  Verdienst, 
die  unerschütterliche  Tapferkeit  und  den  bis  zur  Begeisterung  ge- 
steigerten Muth  der  ganzen  Armee  hinlänglich  zu  schildern,  und  ich 
muss  gestehen,  dass  jedes  einzelne  Individuum  an  diesem  für  die 
k.  k.  Waffen  ewig  merkwürdigen  Tage,  wo  jeder  Schritt  mit  Blut 
bezeichnet  war,  sich  einen  Anspruch  auf  unsterblichen  Ruhm  uud 
allgemeine  Achtung  erworben  hat." 

So  schreiben  unter  dem  Eindrucke  der  grossartigen  Leistungen 
ihrer  heldenhaften  Soldaten  zwei  alte,  erfahrene  Krieger,  die  beide  nichts 
weniger  als  Schönfärber  und  Phrasendrescher  waren,  und  die  sich 
niemals  gescheut  haben,  ihre  Meinung  auszudrücken,  auch  dann,  wenn 
sie  recht  empfindlich  berühren  musste. 

F.  Z.  M.  Baron  Kray  und  F.  M.  L.  Graf  B  el  1  egard  e  berichten 
in  ähnlich  begeisterter  Weise  über  ihre  Truppen. 

Melas,  der  alte  Krieger,  der  zahlreiche  Schlachten  mitgemacht 
jatte,  bezeichnet  die  Schlacht  von  Novi  als  „ewig  merkwürdig"  uud 
lieht  bald  werden  wir  in  der  Kriegsgeschichte  aller  Volker  ein 
Beispiel  finden,  welches  deutlicher  beweist,  was  eine  brave,  vom 
•hten  militärischen  Geiste  beseelte  Truppe  auszuhalten  und  zu 
eisten  vermag. 

Jeder  österreichische  Krieger  möge  sich  an  diesem  Beispiele 
egeistern  und  seine  eigenen  Leistungen  nicht  nach  dem  Massstabe 
einer  persönlichen  Empfindungen  oder  selbstüberhebenden  Eitelkeit 
emessen,  sondern  wohl  erwägen,  ob  er  genügend  Kraft  und  Energie 
m  Körper,  Begeisterung  und  Hingebung  in  der  Seele  besitze,  um 
ibnliches  auszuführen,  wie  dies  unsere  glücklichen  Vorfahren  bei  Novi 
el  eistet  haben. 


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88 


Wucherer. 


Die  ungeheuere  moralische  Kruft  war  es,  durch  die  sie  damals  ge- 
siegt haben,  uud  diese  ist  es,  welche  einzig  und  allein  durch  den  edlen 
militärischen  Geist  bis  zur  Selbstaufopferung  gesteigert  werden  kann. 

Möge  die  Pflege  des  kriegerischen  Geistes  im  heutigen  Volks- 
heere nicht  vernachlässigt  werden 

Die  Folgen  der  Schlacht 

Obwohl  Suwarow  noch  am  Abend  des  15.  August  eine  um- 
fassende Disposition  zur  Verfolgung  des  Gegners  ausgeben  liess,  so 
wurde  infolge  der  übergrossen  Erschöpfung  der  Truppen  erst  am  lti. 
nachmittags  eine  kurze  Strecke  weit  nachgerückt,  am  17.  aber  vor 
der  kaum  9km  entfernten  Festung  Gavi  die  Verfolgung  des  Feindes 
gänzlich  eingestellt.  Dadurch  wurden  die  Früchte  des  glänzenden 
Sieges  bei  Novi  einfach  preisgegeben. 

Die  Gründe,  welche  den  entscheidenden  Schlag  gegen  die  Riviera 
erlahmen  Hessen,  lagen  theüs  in  der  nicht  ausreichenden  Vorsorge 
für  Proviant-  und  Transportsmittel,  theils  aber  auch  in  erneuerten 
Eingriffen  des  Wiener  Hofkriegsrathes  in  die  Leitung  der  dem  Feld- 
marschall anvertrauten  Armee,  welche  diesen  heftig  erbitterten. 

Er  musste  die  Armee  in  den  nächsten  Tagen  wieder  nahezu  in 
dieselbe  Stellung  zurückführen,  die  sie  vor  der  siegreichen  Schlacht 
eingenommen  hatte. 

Bald  traten  zu  allem  Überflusse  noch  diplomatische  Verhand- 
lungen hinzu;  neue  Aspirationen  der  verbündeten  Mächte  wurden 
offenbar  und  neue  Kriegspläne  ausgeheckt,  welche  an  Sinnlosigkeit 
ihresgleichen  suchten.  Die  einzelnen  Armeen  erhielten  von  Wien  und 
Petersburg  die  widersprechendsten  Befehle  und  Instructionen;  ein 
Einverständnis  zwischen  den  Feldherren  in  Italien  und  in  Deutschland 
konnte  infolgedessen  nicht  einmal  versucht  werden,  und  als  endlich  über 
höhere  Befehle  Erzherzog  Karl  aus  der  Schweiz  nach  Deutschland  und 
Suwarow  aus  Italien  in  die  Schweiz  abrücken  mussten  (8.  September), 
waren  alle  glänzenden  Siege,  welche  diese  beiden  Feldherren  er- 
fochten, alle  die  schweren  Opfer,  welche  die  heldenmüthigen  Armeen 
gebracht  hatten,  nutz-  und  zwecklos  vergeudet. 

Der  Feldzug  1799  wird  dadurch  zu  einem  abschreckenden, 
aber  lehrreichen  Beispiele,  welches  beweist,  dass  verbündete  Mächte 
nur  dann  zu  grossen  kriegerischen  Erfolgen  gelangen  können,  wenn 
gemeinsame,  grosse  politische  Ziele  sie  mit  einander  verbinden,  und 
ein  einziger  Oberfeldherr,  getragen  vom  Vertrauen  seiner  Auftrag- 
geber, die  Kriegsmittel  zur  Erreichung  dieser  Ziele  souverän  ge- 
brauchen darf. 


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>h>  S<  li lacht  von  Novi  am  15.  August  1799. 


89 


Die  Verluste  der  Österreicher 

N&ch  dem  offiziellen  Ausweise  de  dato  19.  August  17'.'9. 


)#r  Kruimenter  und  Grenadier- 
Bataillone 

Todt 

Ver- 
wundet 

Vermisst 

Summe 

K 

CD 

MV 

» 
i- 

o 

Nr 

Namen 

o  _ 

=  k 

Offi.i« 

Manu 

Offici< 

e 
c 
es 

Offici( 

a 

c 

Oifici« 

Mann 

In 

o» 

v» 

Rechter  Flügel  unter  F.  Z  M.  Kray 

Nadasdy  -  Infanterie 

15o9 

1 

1 1 

1  DO 

183 

-Hill 

209 

12 

467 

.Mittiowsky  -  Infao 

1758 

1 

32 

8 

239 

1 

76 

10 

347 

33 

Sztaray-Infanterie  . 

2623 

59 

15 

443 

2 

103 

17 

605 

16 

Terzy-Infanterie  .  . 

1256 

3 

70 

7 

176 

9 

111 

1$ 

347 

4 

Deutschmeister  -  In- 

fanterie .... 

2325 

2 

171 

18 

616 

3 

21 

23 

808 

Huff-Infanterie    .  . 

1665 

2 

39 

16 

328 

1 

133 

19 

500 

Oranien-Infanterie  . 

1761 

• 

1 

• 

4 

• 

1 

6 

k 

Vukassovich  -  Tnfan- 

733 

3 

54 

11 

118 

2 

10 2 

16 

274 

in 

Kheul-Infanterie  .  . 

1669 

1 

32 

12 

SU5 

74 

13 

321 

r- 

Latt^rmann  -  Infan- 

1148 

2 

91 

6 

192 

2 

174 

10 

457 

R 

(i  yulai-Infanterie  . 

1361 

36 

14 

240 

69 

14 

315 

Cr 

1330 

58 

12 

23 1 

o 

66 

1 1 

355 

Cr. 

Szluiner  ')  .  .   .  . 

614 

1 

19 

3 

97 

• 

23 

4 

133 

1 

Kaiser-Dragoner  .  . 

995 

1 

• 

15 

16 

47 

Johann-Dragoner 

983 

■ 

1 

2 

20 

• 

1 

»» 

:il 

0 

Joseph-Husaren  .  . 

1169 

5 

3 

19 

* 

5 

q 
6 

25 

68 

Summe  des  rechten  FlQgels  . 

16 

694 

13* 

3.132 

'* 

1,169 

176 

4.095 

1 16 

')  Hier  ist  nur  1  Bataillon  Szltiiiur  «ireiizer  ;iu-_r<  \vii  >- n.  wa*  j.'ducli 
;ht  richtig  sein  dürfte. 


tu   .Irr  im!  I.ir  u  i-^<  n  «  h.ifili.  hm  V.  n-iin'    MX     Ii » n .1  I 


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90 


Wucherer.  Die  Schlacht  von  Novi  nm  15.  Angust  1799. 


Der  Regimenter  und  Grenadier 
Bataillone 


Nr. 


Namen 


■ 

B  g 
S  ^ 


Todt 


Ä 

55 


Ver- 
wundet 


i- 

41 


c 
c 


Vermisst 


<u 


a 
c 
es 


Summe 


— 


Linker  Flügel  unter  G.  der  C.  M  e  1  a  s 


30 

18 
10 
14 
4 

5 


Pertusi  -  Grenadiere 
Goschen-Grenadiere 

Weissenwolf-Grena- 

diere   

Morzin-Grenadiere  . 

Schiaffineti  -  Grena- 
diere   

Paar-Grenadiere 

Weber-Grenadiere  . 

Hohenfeld  -  Grena- 
diere   

Fürstenberg  -  Infan- 
terie   

Stuart-Infanterie 

Lobkowitz-Dragoner 

Levenehr  -  Dragoner 

Karaiczay  -Dragoner 

vacat  Husaren    .  . 

Hiezu  vom  General - 
quartiermeister« 
Stabe   

Artillerie-Reserve  . 


52? 
724 

7*29 
556 

661 
487 
591 

428 

2184 
2441 
763 
779 

882 
(?)800 


Summe  des  linken  Flü  -eis  . 


5 
18 

15 
7 

4 

4 

o 


2 


9 
7 
1 

4 

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23 
36 

20 


28 


89 


Gesa  mint  - Verlust  der  österreichischen  Armee 


750 


IS 


sv>  16?  3636  24  13»0  ?©4  '  5745 


»)  Zur  richtigen  RenrtbcUnnK  <\\> •»•■r  \Yrlu»to  i*t  vor  allem  7.11  bedenken,  «in»«  hie 
Verpflcgsstand  iiiik,c-'i<lii  wurdr,  der  weit  höher  ansuachlagen  Isi,  al<  der  wirklich  in'*  (■« 
K^bracLtt'  „auarfickende  Klaud*.  Ein«1  halbwegn  richtig«  Angabe  de«  leutiivn  ist  eben 
iltinhfnhrtmr  gewem-n 

An  anderen  Orten  wurden  rite  Verhüte  bOher  angegeben,  ut«  in  «lt*r  vorateli 
WrlimtlUi«-.  I>a>  V1111  M<  1»*  nuterKthricbene  Originaldocunienl  f*i  aber  unter  alli-u  l'iu&t. 
verlä*nli«-Lt-r  nN  andere  Quellen. 

Uber  die  tietnlieh  frwut  Anzahl  der  -Vi Ttnlnaten*  findet  «leb  dicacsn  Docoj 

UU<-h"t«  l)<  n«l<    lti'iiit  i'kiiiiK  .mil'i  nUi  : 

„Von  dienen  augetetaten  LS$0  Wnui-»t<n  sind  nur  belUtaflg  7<mi  Mann,  wov«i 
grOaetc  Th>ii  in  Verwundeten  besteht,  in  f>-i j»^iiii-ti<-  Qefangcn*chaA  gerathen,  «ler 
Th«  il   besteht   in   eerlolfcnur    Manuaehaft,    wovon   ilaa  Ät»  i  -t>-   »ich   vortiinlci    und  >... 
nvxjn  i  tlvi-n  Rixltn'-uti  ni  einrückt  ■ 


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1 

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Tafel  k. 


l>rnok  >Wx  k.  und  k  nilitlr'-gtoffraphitfriirn  InMittit**, 


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Her  y  Terjeiro 

1  der  mllit..wUieiucb*rtl.  V« 


tulacion  de  Santiago  de  Cubu.u 

8 


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91 


Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 

Von  Theodor  Ritter  von  Winterhaider, 

k.  und  k.  Linit"ns»hifr«  Licutiiiant. 

Hiezu  die  Tafeln  6,  7  und  8. 


Wbdroek  verboten.  Überaetzungtrecbt  vorbehalten 

Einleitung. 

Als  2U  Ende  des  letzten  Jahrzehntes  die  Vereinigten  Staaten  mit 
einer  allerorts  Erstaunen  erregenden  Energie  an  den  Bau  moderner 
Kriegsschiffe  schritten,  Etablissements  zur  Erzeugung  von  Panzer- 
platten und  Geschützen  grösster  Leistungsfähigkeit  errichteten  und 
gleichzeitig  ein  in  seiner  Art  und  der  Zeit  nach  erstes  Institut  für 
dk  höhere  Ausbildung  des  Flottenpersonals  —  das  bestbekannte 
,naval  war  College  in  Newport"  —  in's  Leben  riefen,  mit  einem  Worte 
die  Regenerirung  ihrer  Kriegsmarine  in's  Werk  setzten,  fehlte  es  nicht 
an  zweifelnden  und  kritischen  Stimmen  innerhalb  der  Staaten  selbst 
und  auch  im  Auslande,  welche  diesen  Entschluss  theils  aus  national- 
Ökonomischen  Gründen  missbilligten,  theils  als  die  Äusserung  eines 
zu  hoch  gespannten  Selbstgefühls,  ja  sogar  nur  als  eine  Massnahme 
^zeichneten,  um  für  die  beneidenswerten  fiscalischen  Überschüsse 
einen  prunkhaften  Staats-Hausrath  zu  beschaffen. 


Wozu  —  so  argumeutirten  die  mit  jener  Erschliessung  der  Re- 
präsentanten Nichteinverstandenen  —  brauchen  die  Vereinigten  Staaten, 
ieren  fest  in  sich  geschlossener  Complex  nach  Osten  und  Westen 
durch  Weltmeere  von  allenfalls  ernst  zu  nehmenden  Widersachern 
getrennt  ist  und  überdies  von  Nord  und  Süd  her  überhaupt  nichts 
in  fürchten  hat,  wozu  braucht  dieses  glückliche  Land  ein  so  schweres 
ind  theueres  Rüstzeug  zur  See?  Die  Antwort  hierauf  war  einfach: 
-  um  auf  jeden  Fall  gegen  eine  Überrumpelung  sicher  zu  sein  und 
Itnerika  den  Amerikanern  unter  allen  Umständen  zu  bewahren  — 
fir  den  steuerzahleuden  Bürger  aus  Kentucky,  sowie  für  das  Binneu- 
and  Europas  war  die  Frage  erledigt.  Allen  jenen  aber,  welche  den 

Nebst  officiellen  Quellen  und  publicistischen   Darstellungen,  welche  bis 
iirz  1899  zugänglich  waren,  wurden  für  diese  Studie  benützt: 
Morris:  „Americau  war  with  Spain." 

Müller  y  Terjeiro:  „Combates  y  capitulacion  de  Santiago  de  Cuba." 

"r<M  der  milU..wiMenscb*fll.  Vereine.  LIX.  B»ud.  8 


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92 


Winterhaider. 


praktischen,  nüchternen  Sinn  jener  durch  Sturm  und  Drang  aus  so 
verschiedenen  Elementen  zusammeugeschweissten  Nation  nur  einiger- 
massen  kannten,  war  es  klar,  dass  die  Schaffung  einer  mächtigen 
Kriegsflotte  nur  das  erste  grundlegende  Mittel  war,  mit  dessen  Hilfe 
jene  Nation  ihren  Eintritt  in  die  Reihe  der  Weltgeschichte  machen- 
den Völker  durchzusetzen  beabsichtigte. 

Der  Burgerkrieg  hatte  hinlänglich  bewiesen,  erstens  dass  es  einer 
starken  Flotte  bedürfe,  um  einen  zur  See  auch  nur  minderwertigen 
Oegner  unter  seinen  Willen  zu  bringen  und  zweitens,  dass  der  gründ- 
liche, durch  den  technischen  Fortschritt  hervorgerufene  Wandel  im 
ganzen  Flottenwesen  es  ausschliesst,  die  Seemacht  erst  in  letzter 
Stunde  improvisiren  zu  wollen,  mag  die  Handelsmarine  auch  noch  so 
kräftig  und  blühend  entwickelt  sein. 

In  Erwägung  der  strategischen  Vortheile  der  geographischen 
Lage  der  Vereinigten  Staaten  und  mit  Rücksicht  auf  den  Widerstand, 
den  eine  gleichzeitige  Verstärkung  der  stehenden  Armee  gewiss  bei 
der  überwiegenden  Mehrzahl  der  durch  einen  regen  Handelsgeist 
ausgezeichneten  und  daher  für  die  Marine  opferwilligeren  Einwohner 
gefunden  hätte,  vielleicht  auch  in  der  durch  die  Vergangenheit  des 
Landes  bis  zu  einem  gewissen  Masse  bestärkten  Annahme,  dass  das 
amerikanische  Volk,  durch  seinen  in  steten  Kämpfen  auf  intellectuellern 
und  elementarem  Gebiete  bethätigten  Entwicklungsgang  besonders 
befähigt  sei,  ohne  langjährige,  auf  breite  Massen  ausgedehnte  Vor- 
arbeit in  der  entscheidenden  Stunde  ein  kriegsbrauchbares  Heer  zu 
stellen,  - —  sah  man  einstweilen  davon  ab,  die  Heeresverfassung:  zu 
verändern,  wodurch  auch  nach  jeder  Seite  hin  der  wahre  Beweggrund 
der  inaugurirten  maritimen  Rüstungen  —  nämlich  die  Absicht,  activ 
in  die  Weltpolitik  eingreifen  zu  können  —  verschleiert  blieb. 

Mit  der  Zahl  der  fertiggestellten  neuen  Kriegsschiffe  ward  auch 
das  Auftreten  Nordamerikas  gegen  aussen  entschiedener,  wie  die 
Verhandlungen  mit  England  in  der  venezuelanischen  Streitfrage  und 
die  bis  zur  freiwilligen  Incorporation  von  Hawai  führenden  Vorgänge 
genügend  bewiesen. 

Die  Monroe-Doctrin,  Amerika  den  Amerikanern,  blieb  nach  wie 
vor  da>  Palladium  der  einander  folgenden  Regierungen,  nur  wollten 
sie  den  Begriff  des  amerikanischen  Bodens  in  dem  der  Ausbreitung 
der  Nation  günstigen  Sinne  interpretirt  wissen. 

Die  allgemeine  Weltlage  zu  Beginn  des  Jahres  1898  und  ganz 
besonders  die  traurigen  Verhältnisse  in  der  wichtigsten  westindischen 
Colonie  Spaniens,  welche  der  dreijährige  Insurrectionskrieg  auf  Cuba 
geschaffen  hatte,  fügten  sich  zu  der  passendsten  Gelegenheit,  reiche 
.Inseln  der  Antillengruppe,  über  deren  geologische  Zugehörigkeit  zum 


ftrV 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


93 


amerikanischen  Continent  bisher  nur  theoretisch  gesprochen  worden  war, 
mch  thatsächlich  in  dessen  engste  Interessensphäre,  beziehungsweise 
Abhängigkeit  zu  zwingen  und  nebenher  auch  im  Stillen  Ocean  an 
der  Schwelle  Ostasiens  Fuss  zu  fassen. 

Die  ungestüme  Partei,  die  Jingos,  drängte  längst  zur  offenen 
Intervention  auf  Cuba,  die  leitenden  Factoren  wahrten  zwar  die 
Form  durch  eine  gewisse  Stellungnahme  gegen  die  von  amerikani- 
schem Boden  ausgehenden  Flibustierzüge  zur  Unterstützung  der  auf- 
ständischen Cubaner,  allein  die  Schritte  bei  der  spanischen  Regierung 
am  Beschleunigung  der  Massnahmen  zur  Wiederherstellung  friedlicher 
Zustände  auf  Cuba,  deren  bestehendes  Gegentheil  rnicht  nur  die 
amerikanischen  Uandelsinteressen  so  sehr  schädige,  sondern  auch  der 
Union  bedeutende  Kosten  zur  Aufrechterhaltung  der  Neutralität  durch 
Unterdrückung  der  Flibustier-Expeditionen  verursache",  war  trotz  der 
begleitenden  Sammlung  materieller  Unterstützungen  für  die  not- 
leidenden Inselbewohner  doch  mehr  als  eine  harmlose  Kundgebung. 
Als  nun  gar  am  15.  Februar  1898  in  Habana  die  unglückselige 
Maine-Katastrophe  erfolgte  und  die  von  den  Vereinigten  Staaten  zur 
Untersuchung  entsendete  Commission  ihr  Gutachten  dahin  abgab,  dass 
der  Verlust  des  Schiffes  durch  eine  äussere  Explosion  erfolgt  sei, 
ohne  dass  man  den  Veranlasser  der  letzteren  angeben  könne,  war  die  von 
einer  in  ihrer  Darstellungsweise  scrupellosen  Presse  aufgeregte  öffent- 
liche Meinung  Nordamerikas  nicht  mehr  zu  halten  und  Präsident 
Mac  Kinley  erliess  am  20.  April,  nachdem  Vermittlungsversuche 
neutraler  Mächte  amerikanischerseits  abgelehnt  worden  waren,  eine 
peremptorische,  einem  Ultimatum  gleichkommende  Note  an  Spanien, 
in  welcher  Spanien  zur  Räumung  Cubas  aufgefordert  wurde,  damit 
dort  Humanität  und  Gerechtigkeit  zur  Geltung  kommen  könne. 

Das  letztere  antwortete  durch  die  vom  24.  April  datirte  Kriegs- 
erklärung, welche  den  amerikanischen  Congress  veranlasste,  am 
25.  April  das  Bestehen  des  Kriegszustandes  mit  Spanien  zu  erklären, 
das  letztere  mit  dem  Zusätze,  dass  der  Kriegszustand  als  am  21.  April 
eingetreten  zu  betrachten  sei  —  eine  Clausel,  um  die  Zahl  der  Prisen 
zu  erhöhen. 

Spanien  traf  seine  Entscheidung  zur  Wahrung  seiner  Ehre 
prompt;  die  Erhaltung  seines  Besitzstandes  dürfte  trotz  aller  nationalen 
Begeisterung  schon  von  Anbeginn  an  auch  im  Lande  selbst  von 
objectiv  Urtheilenden  kaum  als  ein  zu  hoffender  Erfolg  angesehen 
worden  sein;  dazu  waren  die  Stärkeverhältnisse  zu  ungleich. 

Vor  der  gedrängten  Darstellung  der  letzteren  seien  aber  nur  die 
'-ein  materiellen  Gründe  angeführt,  welche  die  amerikanischerseits 
ausgesprochene  und  in  einem  umfangreichen  Protokoll  niedergelegte 

8* 


94 


W  i  n  t  erhald  o  r. 


Ansicht,  dass  die  „Maine"  einer  Explosion  ausserhalb  des  Schiffs- 
körpers zum  Opfer  gefallen  sei,  als  irrig  erscheinen  lassen. 

1.  Hat  von  den  mehrfachen  Zeugen  keiner,  weder  auf  dem 
verunglückten  noch  auf  den  in  der  nächsten  Nähe  verankerten  Schiffen, 
bei  der  ersten  Explosion  —  es  erfolgten  deren  zwei  mit  bestimmt 
wahrnehmbarem,  auf  5  bis  30  Secunden  geschätztem  Intervall  —  die 
für  Minen  charakteristische  Wassergarbe  gesehen  oder  gehört. 

2.  Ist  es  wenig  wahrscheinlich,  dass  eine  äussere  Explosion 
sofort  einen  hochauflodernden  Brand  des  betreffenden  Schiffes  her- 
beiführt. 

3.  Ist  der  Umstand,  dass  die  Schiffswand  an  der  Stelle  der 
ersten  Explosion  theilweise  Eindrücke  nach  innen  aufwies,  an  sich 
uoch  kein  stichhältiger  Beweis  für  die  Folgerung  der  Commission,  da 
seither  ad  hoc  angestellte  Versuche  ergeben  haben,  dass  solche  Ein- 
drücke auch  dann,  u.  z.  durch  den  Gegendruck  des  Wassers  entstehen, 
wenn  man  innerhalb  eines  abgeschlossenen  schwimmenden  Behälters 
eine  Detonation  herbeiführt. 

4.  Waren  gar  keine  todten  Fische  zu  sehen,  die  doch  sonst 
immer  nach  einer  Explosion  auf  oder  unter  Wasser  an  die  Oberfläche 
kommen. 

Das  Fehlen  der  todten  Fische  ist  aber  andererseits  vollkommen 
erklärlich,  wenn  es  sich  um  eine  Explosion  im  Schiffsinuern  handelt, 
wo  der  Schiffskörper  den  tödtlichen  Choc  aufnimmt. 

Die  wahre  Veranlassung  zum  Sinken  der  „Maine"  dürfte  so- 
nach, wenn  von  der  nicht  vollkommen  verbürgten  Annahme  abgesehen 
wird,  die  Explosion  sei  bei  einer  an  Bord  vorgenommenen  Trans- 
action  mit  Dynamit  entstanden,  in  einer  Selbstentzündung  eines 
Theiles  der  Munition  zu  suchen  sein,  wie  solche  noch  immer  trotz 
mancherlei  Vorsichtsmassregeln  ab  und  zu  sich  ereignen. 

Das  Verhältnis  der  beiderseitigen  Streitkräfte  zu  Wasser  und 

zu  Lande. 

Auf  spanischer  Seite  befanden  sich  die  maritimen  Streitkräfte, 
deren  Erfolg  oder  Misserfolg  ja  zunächst  für  den  Ausgang  dos  Krieges 
bestimmend  sein  musste,  in  einem  wenig  versprechenden  Zustande  der 
Bereitschaft;  nicht  allein  numerisch  und  an  Gefechtswert  der  Ein- 
heiten der  amerikanischen  Flotte  nachstehend,  war  das  spanische 
Flottenmaterial  auch  trotz  der  seit  Jahren  sich  mehrenden  uud 
immer  deutlicher  werdenden  Anzeichen  eines  unvermeidlichen  Waffen- 
ganges erst  in  allerletzter  Stunde  Gegenstand  einer  etwas  energischeren, 
jedoch  eher  nervösen  als  zielbewussten  Fürsorge  geworden. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


95 


So  kam  es,  dass  bei  Kriegsausbruch  die  zwei  einzigen  neueren 
Schlachtschiffe,  „Emperador  Carlos  V.u  und  „Pelayo",  noch  in  Zu- 
rüstung,  beziehungsweise  Umbau  begriffen  waren;  die  zwei  alten,  aus  den 
Sechziger-Jahren  stammenden  Panzerschiffe  „Vitoria"  und  „Numania" 
kamen,  trotz  partieller  Reconstruction  von  nur  geringem  Gefechtswert, 
nur  für  die  Verteidigung  der  Küste  der  Halbinsel  in  Betracht 
und  hatten  nicht  ihre  gauze  Artillerie  installirt. 

Vier  Panzerkreuzer  waren  halbwegs  actionsberoit,  doch  musste 
deren  modernster,  „Cristöbal  Colön"  ohne  schwere  Geschütze  in  die 
Campagne  eintreten.  Zwei  weitere  Schiffe  dieser  Classe  brauchten  zur 
Vollendung  noch  beträchtliche  Zeit  und  ebenso  viele  lagen  im  Bau, 
ohne  dass  auf  deren  Fertigstellung  zu  rechnen  war. 

Geschützte  Kreuzer  standen  fünf,  jedoch  nicht  sämmtlich  voll- 
ständig ausgerüstet,  zur  Verfügung,  zwei  andere  lagen  ebenfalls 
noch  im  Bau;  an  ungeschützten  Kreuzern  dritten  und  vierten  Kanges 
und  kleinen  Kanonenbooten  besass  Spanien  zwar  noch  eine  bedeutende 
Zahl,  doch  sind  diese  Fahrzeuge  grossentheils  nur  für  die  Ver- 
hinderung des  Schmuggels  in  Cuba  und  auf  den  Philippinen  erbaut 
und  in  Verwendung,  bei  einem  so  ernsten  Ringen  wie  das  bevorstehende 
kaum  und  auch  dann  nur  als  eine  Beigabe  zu  einem  Kern  gefechts- 
tüchtiger Schiffe  zu  betrachten;  wie  die  Dinge  standen,  halfen  sie  nur 
die  amerikanischen  Siegesbulletins  ausschmücken  und  die  spanische 
Verlustliste  anschwellen. 

Die  Torpedo-Flottille  zahlte  14  Torpedo-Kanonenboote,  worunter 
sechs  in  den  beiden  letzten  Jahren  in  England  erbaute  Torpedoboot- 
Zerstörer,  ferner  4  Torpedoboote  1.  und  9  Torpedoboote  2.  Classe, 
endlich  das  unterseeische  Boot  rPeral",  welches  nach  dem  Verfliegen 
der  ersten  Begeisterung  für  diese  Erfindung  eines  Spaniers  keine 
weitere  Nachahmung  gefunden  hatte. 

Als  Auxiliarkreuzer  waren  bei  der  Compania  transatläutica  13 
grössere  schnelle  Dampfer,  ferner  ein  anderweitiger  Raddampfer  in  Vor- 
merkung, thatsäehlich  konnten  jedoch  nur  deren  vier  herangezogen 
werden ;  zwei  Dampfer  der  Hamburg — Amerika  Linie  und  5  italienische 
wurden  noch  vor  Ausbruch  des  Krieges  zu  demselben  Zweck  angekauft 
und  nach  Spanien  überführt,  hingegen  war  es  nicht  mehr  möglich, 
einen  in  Genua  erbauten  Panzerkreuzer  rechtzeitig  zu  acquiriren. 

Namentlich  diesen  Auxiliarkreuzern,  sowie  überhaupt  noch  zu 
annirenden  Handelsdampfern  glaubte  man  in  Anbetracht  des  Um- 
stände«, dass  Spanien  der  1856er-Convention  hinsichtlich  Abschaffung 
der  Caperei  nicht  beigetreten  war,  eine  bedeutende  Rolle  als  Handels- 
zerstörer  prognosticiren  zu  dürfen,  —  auch  eine  schwere  Enttäuschung. 

Die  Bestückung  der  in  Betracht  kommenden  Schiffe  war  eben- 
falls  nicht  in  der  besten  Ordnung;  aus  offiziellen  Berichten  des 


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96 


W  i  n  t  e  r  h  a  1  d  e  r. 


Admirals  Cervera  geht  hervor,  dass  die  Verschlüsse  der  14cw- 
Schnelllade- Geschütze  auf  seinen  Schiffen  mancherlei  Anlass  zu 
Klagen  boten,  ja  in  einzelnen  Fällen  ganz  unzuverlässig  functionirten, 
sowie  dass  viele  der  Einheitspatronen  wegen  mangelhafter  Hülsen-Con- 
struction  absolut  unbrauchbar  waren  und  überhaupt  diese  letztere 
Munition  gar  nicht  in  der  für  eine  einmalige  Füllung  der  Depots 
erforderlichen  Menge  vorhanden  war. 

Ausser  dem  Materialbestande  muss  jedoch  auch  die  Leistungs- 
fähigkeit des  Landes  im  allgemeinen  und  speciell  jene  der  maritimen 
Etablissements  in  Erwägung  gezogen  werden  und  hierin  lag,  ohne 
vorläufig  auch  nur  einen  Vergleich  mit  den  Vereinigten  Staaten  an- 
zustellen, die  grösste  Schwäche;  abgesehen  von  der  finanziellen  Er- 
schöpfung des  Landes,  welche  ja  nicht  nur  auf  die  Marine  lähmend 
wirken  musste,  waren  weder  Regierungs-  noch  Privat-Etablissements 
in  der  Lage,  selbst  in  Friedenszeiten  den  an  sie  gestellten  Anforde- 
rungen zu  genügen,  wie  die  häufige  Vergebung  von  Bauten  und  Re- 
constructionen  ans  Ausland  darthut,  geschweige  denn,  dass  sie  in 
wenigen  Wochen  die  schweren  Unterlassungssünden  früherer  Jahre 
gutmachen  konnten. 

Wenn  nuu  aber  diese  Verhältnisse  schon  im  Mutterlande  sehr 
wenig  erfreulich  waren,  so  gilt  dies  in  noch  erhöhtem  Masse  von  den 
Colonien,  wo  die  vorhandenen  Etablissements  nicht  einmal  hinreichten, 
um  die  laufenden  Bedürfnisse  der  in  normalen  Zeiten  dort  unter- 
haltenen, zumeist  kleineren  Schiffe  zu  befriedigen;  und  diese  unzu- 
länglichen Ressourcenstationeu  wären  selbst  in  dem  Falle,  als  die 
spanischen  Flottenabtheilungen  statt  der  unerhört  dastehenden  Zer- 
störung anheimzufallen,  anfänglich  Erfolg  erzielt  hätten,  doch  be- 
trächtlich in  Anspruch  genommen  gewesen. 

Wenn  es  unter  den  Schiffen  sowohl  der  Station  Cuba  als  auch  der 
Philippinen  mehrere  gab,  die  in  den  Arsenalen  von  Habana  und 
Cavite  nicht  einmal  Kessel  und  Maschinen  repariren  lassen  konnten, 
wie  sollten  dort  erst  aus  einem  Gefechte  zurückkehrende,  mehr  oder 
minder  schwer  beschädigte  Schiffe  wieder  in  Stand  gesetzt  werden? 

Aber  auch  mit  Vorräthen  für  den  Maschinenbetrieb  waren  diese 
Flottenstützpunkte  nur  in  bescheidenem  Masse,  mit  Hilfsmitteln 
für  eine  rasche  Approvisionirung  der  Schiffe  fast  gar  nicht  vor- 
gesehen ;  der  letztere  Umstand  —  scheinbar  von  secundärer  Bedeutung 
—  ist  wahrscheinlich  einer  der  Hauptfactoren,  dass  die  spanische 
Flotte  nicht  rechtzeitig  vor  der  Concentration  der  amerikanischen  von 
Santiago  wieder  auslaufen  konnte. 

Endlich  war  noch  ein  zufälliger  Umstand  für  Spanien  er- 
schwerend, der  Kohlen strike  in  England,  auf  welche  es  bezüglich 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


97 


seines  Kohlenbedarfes  angewiesen  ist;  abgesehen  von  der  bei  der 
Finanzcalamität  doppelt  empfindlichen  Preissteigerung  inusste  die 
Schwierigkeit,  überhaupt  grosse  Quantitäten  sicherzustellen,  über- 
wunden werden. 

Die  Vertheilung  der  maritimen  Kräfte  war  bei  Ausbruch  des 
Krieges  folgende: 

In  den  eubanischen  Gewässern  befanden  sich  zur  Verfügung 
des  General-Capitäns  Ramon  Blanco  und  unter  dem  Befehle  des 
Admirals  Manterola,  in  allen  Hafenorten  vertheilt,  der  geschützte 
Kreuzer  „Alfonso  XIX.",  der  ungeschützte  rReina  Mercedes"  und 
nahe  an  50  kleinere,  für  den  Küstendienst  bestimmte  Kanonenboote, 
welche  jedoch  theilweise  schon  in  reparatursbedürftigem  Zustande 
waren. 

Auf  der  Philippinen-Station  standen  unter  Admiral  Mo ntojo  y 
Pasarön  zwei  geschützte  Kreuzer,  „Isla  de  Luzon",  Isla  de  Cuba", 
beide  zweiten  Ranges,  ein  grösserer  aber  ungeschützter  Kreuzer, 
„Reina  Cristina",  weiters  die  kleineren,  ebenfalls  ungeschützten  Kreuzer 
„Don  Antonio  de  ülloa",  „Don  Juan  de  Austria",  „Marques  del 
Duero**,  drei  improvisirte  Torpedoboote,  eine  Holzfregatte  „Castilla" 
zum  Schutze  der  Stadt  Manila;  weiters  noch  mehrere  altartige 
Kanonenboote  zwischen  die  kleinen  Inseln  des  Archipels  vertheilt. 
An  die  rechtzeitige  Verstärkung  dieser  ganz  unzulänglichen  Streit- 
kräfte zu  schreiten,  war  es  zu  spät. 

Auf  den  Cap  Verde'schen  Inseln  wurde  unter  dem  Befehle  des 
Admirals  Don  Pascual  C  e  r  v  e  r  a  y  T  o  p  e  t  e  eine  aus  den  Panzer- 
kreuzern rInfanta  Maria  Teresa-,  „Vizcaya",  „Almirante  Oqueudou 
und  „Cristobal  Colön",  ferner  den  Torpodoboot-Zerstöreru  „Ariete" 
„Plutonu,  „Furoru  und  „Terror",  sowie  4  Torpedobooten  1.  Classe  be- 
stehende Escadre  zum  Abgehen  nach  Cuba  concentrirt,  die  mancherlei 
Mängel  dieser  Schiffe,  über  die  Admiral  Cervera  eindringlichst 
berichtet  hatte,  wurden  aber  nicht  behoben,  was  zum  Theil  auch 
nicht  geschehen  konnte,  da  ja  „Oquendo"  und  „Vizcayaa  aus  West- 
indien zurückkehrend  erst  am  19.  April  in  S.  Vincent  eintrafen. 

Die  theils  noch  im  Bau,  theils  in  Zurüstung  befindlichen  Schiffe 
sollten  sich  in  zwei  Reserve-Geschwadern,  u.  z.  eines  in  Cadix  unter 
Contre  -  Admiral  Camara  y  Li  vermoore,  das  zweite  in 
Cartagena  unter  Contre-Admiral  Bar  088  sammeln;  über  deren 
Bestimmung  konnte  erst  nach  dem  Termin  der  Fertigstellung,  be- 
ziehungsweise dem  Gang  der  Ereignisse  entschieden  werden. 

Über  die  moralische  Verfassung  des  Personals  der  Flotte  war  kein 
Zweifel;  Muth  und  Begeisterung  waren  vorbanden,  die  kriegsmäßige 
technische  Ausbildung,  besonders  der  Artilleristen  und  des  niederen 


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98 


Winterhaider. 


Maschinenpersonals  liess  aber,  weil  mit  den  vorhandenen  Mitteln  auch 
hiefür  nicht  viel  zu  leisten  war,  einiges  zu  wünschen  übrig. 

Von  den  Landstreitkräften  waren,  da  eine  Invasion  der  iberischen 
Halbinsel  durch  ein  nordamerikanisches  Expeditions- Corps,  ebenso 
wie  andererseits  ein  beträchtlicherer  Nachschub  für  die  auswärtigen 
Besitzungen  während  des  Krieges  von  vornherein  ausgeschlossen 
war,  hauptsächlich  jene  auf  deu  beiden  überseeischen  Operations- 
gebieten von  Interesse;  immerhin  muss  man  sich  aber  erinnern,  dass 
der  dreijährige  Insurrectionskrieg  auf  Cuba  und  der  zweijährige  auf 
den  Philippinen  dem  Lande  schon  gewaltige  Opfer  gekostet  hatte 
und  auf  der  Halbinsel  selbst  der  Ausbruch  von  Unruhen  nicht  ausser 
dem  Bereich  der  Möglichkeit  lag. 

Die  Kopfzahl  der  Truppen  auf  Cnba  wird  sehr  verschieden 
zwischen  160.000  bis  200.000  angegeben;  letztere  Ziffer  dürfte  schon 
die  „movilizados"  (Milizen)  und  Freiwilligen  in  sich  begreifen. 

Die  Stärke  der  regulären  Truppen  kaun  mit  etwa  130.000  Manu 
angenommen  werden. 

So  ansehnlich  diese  Zahl  sich  auch  ausnimmt,  so  darf  —  eiust- 
weilen  abgesehen  von  anderweitigen,  die  Verteidigung  der  Insel 
sehr  erschwerenden  Umständen,  die  noch  später  berührt  werden 
sollen  —  doch  die  Ausdehnung  des  zu  deckenden  Gebietes  und  der 
Mangel  an  genügenden  Communicationeu  in  manchen  Theileu  nicht 
ausser  Acht  gelassen  werden. 

Nahezu  die  Hälfte  der  ganzen  Besatzung  war  in  der  Provinz 
Habana  concentrirt,  der  Rest  zumeist  in  den  Küstenstädten  und  in 
seiner  Minderheit  auf  die  Stationen  des  Innern  vertheilt. 

Die  theils  bereits  seit  längerer  Zeit  vorhandenen,  theils  bei 
Ausbruch  des  Krieges  aufgeführten  Küstenbefestigungen  wurden  der 
Hauptsache  nach  durch  die  Truppen  besetzt,  wobei  vielfach  Infan- 
terie als  Aushilfe  für  mangelnde  Artillerie-Mannschaft  Verwendung 
fand ;  von  der  Marine  waren  die  Küsten-Signalstationeu  und  nur  in 
vereinzeinten  Fällen,  wo  Sehiflsgeschütze  am  Lande  installirt  wurden, 
diese  improvisirten  Batterieu  besetzt. 

Die  Minenvertheidigung  wurde  von  der  Marine  ausgeführt. 

Die  regulären  Truppen  führten  das  7mm  Mauser- Gewehr 
(spanisches  Modell  1893)  mit  rauchschwacher  Munition,  die  „movi- 
lizadosl<  und  Freiwilligen  zumeist  llmm  Kemington-,  aber  auch  in 
geringer  Anzahl  7mm  Mauser-Gewehre  argentinischen  und  türkischen 
Modells. 

Von  dem  sehr  gemischten  Gesehützmaterial  soll  noch  später 
gesprochen  werden. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


99 


Puerto  Rico  war  durch  rund  7.000  Mann  besetzt,  wozu  noch 
Freiwilligen-Corps  kommen  sollten,  die  aber  factisch  nie  in  Action 

traten. 

Auf  den  Philippinen  betrug  die  Gesammtzahl  der  Vertbeidiger 
in  Lande  etwa  25.000  Mann,  wovon  18.000  auf  die  Garnison  von 
Manila  zu  rechnen  waren. 

Sowohl  auf  Cuba  als  auf  Luzöu  (die  übrigen  Philippinen  spielten 
während  des  Krieges  keine  Rolle)  war  die  Lage  der  Besatzungen 
keineswegs  beneidenswert.  In  Cuba  war  die  Bewegungsfreiheit  auf  die 
nächste  LTmgebung  der  Garnisonen  beschränkt;  die  treugebliebenen 
Bewohner,  welchen  man  die  Bebauung  ihrer  Plantagen  verboten 
hatte,  waren  in  diese  Garnison  eingepfercht,  und  mit  der  Deckung 
ihrer  Bedürfnisse  beinahe  ausschliesslich  auf  die  Zufuhr  von  aussen 
her  angewiesen,  da  der  grösste  Theil  der  Insel  schon  lange  brach 
lasr:  die  Situation  musste  ausserordentlich  bedenklich  werden,  wenn  es 
den  Amerikanern  gelang,  eine  wirksame  Blockade  aufrecht  zu  erhalten. 

Das  Elend  in  der  Bevölkerung  war  gross  und  ihre  Haltung 
daher  keine  solche,  dass  die  militärischen  Befehlshaber  nach  dieser 
Richtung  bin  von  jeder  Sorge  befreit  gewesen  wären;  das  zuverlässigste 
Element  unter  allen  jenen,  die  sich  auf  Cuba  Spanier  nannten,  und 
es  gab  deren  viele,  welche  sich  nur  aus  Opportunitätsgründen  diesen 
Namen  beilegten,  bildeten  die  aus  dem  Mutterlande  auf  kurze  Zeit 
herübergekommenen  Bauern,  welche  in  Cuba  nur  so  viel  Erwerb 
snchte,  um  damit  ihre  verschuldeten  Anwesen  daheim  zu  entlasten. 

Gerade  dieses  Element,  welches  naturgemäss  auch  in  Cuba 
zunächst  den  Bebau  des  Bodens  betreibt,  war  durch  das  „Reeon- 
eentriren"  Weyler's  am  härtesten  betroffen;  zu  seinem  Lobe  muss 
aber  hervorgehoben  werden,  dass  eben  dieser  Theil  der  Insel- 
bevölkerung ausdauerte  und  in  den  schwersten  Zeiten  die  Haupt- 
stütze der  Regierung  blieb,  gerade  so  wie  dieser  Theil  sich  den 
Agitationen  für  die  Unabhängigkeitssache  gegenüber,  standhaft  gezeigt 
hatte. 

Während  also  an  der  Bevölkerung  kein  fester  Rückhalt  zu 
finden  war,  wirkten  noch  mangelhafte  Verpflegung  und  Ausrüstung 
mit  dem  für  Europäer  höchst  unzuträglichen  Soranierklima  zusammen, 
um  auch  die  durch  das  Zusammendrängen  so  vieler  Menschen  ohne- 
dies roisslichen  sanitären  Zustände  in  den  Garnisonen  noch  mehr  zu 
verschlimmern. 

Wie  viel  von  den  Mängeln  in  der  Approvisionirung  der  Truppe 
auf  unleugbare  Misswirtschaft  und  wie  viel  auf  den  grossen  Mangel 
finanzieller  Mittel  zu  setzen  ist,  bleibe  unbesprochen ;  als  Beispiel 
des  gössen  Mangels  mag  nur  die  auch  aus  vollkommen  glaubwürdigen 


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Winterhaider. 


spanischen  Quellen  hervorgehende  Thatsache  dienen,  dass  zur  Zeit  der 
Kriegserklärung  die  Truppen  schon  monatelang  keiue  Besoldung  er- 
halten hatten. 

In  Manila  standen  die  Dinge  nicht  besser;  die  Insurgenten 
waren  hier  augenblicklich  vielleicht  thätiger  als  jene  auf  der  Antillen- 
lusel,  welche  sich  seit  der  offenen  Parteinahme  der  Vereinigten 
Staaten  viel  mehr  mit  Vorbereitungen  für  die  Empfangnahme  der  in 
Aussicht  gestellten  Zuschübe  an  Proviant,  Waffen,  Munition  und 
Geld  und  mit  Unterhandlungen  mit  den  zur  Auskundschaftung  der 
spanischen  Stellungen  entsendeten  nordamerikanischen  Officieren  als 
mit  der  activen  Kriegführung  gegen  die  Regierungstruppen  befassten. 

Für  Manila  lagen  die  Verhältnisse  auch  deshalb  noch  un- 
günstiger, weil  schon  wegen  der  grösseren  Entfernung  vom  Mutter- 
lande noch  weniger  auf  Entsatz  zu  hoffen  war  und  gleichzeitig  nur 
dieser  eine  ganz  ungenügend  geschützte  Punkt  sein  konnte,  wo  die 
Entscheidung  fallen  musste;  das  Innere  der  Insel  Luzon  befand  sich 
ganz  unter  dem  Einflüsse  der  rebellirenden  Tagalen  und  praktisch 
genommen  hörte  die  spanische  Herrschaft  gegen  Land  zu  bei  den 
alten  Mauern  von  Manila  auf. 

Das  Einzige,  was  den  spanischen  Truppen  bei  solcher  Ungunst 
der  äusseren  Verhältnisse  einen  festen  Halt  gewährte,  war  ihre 
Disciplin  und  ein  gewisser  Grad  von  Kriegserfahrung,  den  sie  in  den 
Guerillakämpfen  gegen  die  Aufständischen  erworben  hatten;  von  eiuer 
Gewöhnung  an  die  verderblichen  klimatischen  Verhältnisse  war  auf 
dem  westlichen  Kriegsschauplatze  wohl  nur  bei  den  Milizen  und 
Freiwilligen  die  Rede,  aber  diese  konnten  hingegen  hinsichtlich 
Disciplin,  Ausdauer  und  Fälligkeit  der  Entsagung  keinen  Vergleich 
mit  den  regulären  Truppen  aushalten. 

Der  Hauptnachtheil  der  Vertheidiger  von  Cuba,  Puerto  Rico 
und  Manila  scheint  aber  ausser  einer  anscheinend  nicht  auf  der  Höhe 
der  Aufgabe  stehenden  Führung  der  Umstand  gewesen  zu  sein,  dass 
sie  in  dem  kleinen,  aufreibenden  Krieg  den  Geist  der  Offensive  ein- 
gebüsst  hatten. 

Geht  man  nun  auf  die  Vereinigten  Staaten  über,  so  ist 
zunächst  ihre  maritime  Überlegenheit  in  jeder  Richtung  offenkundig. 

Fünf  ganz  moderne,  schon  längere  Zeit  in  Ausrüstung  befind- 
liche Schlachtschiffe,  zwei  grosse,  gepanzerte  Kreuzer  von  hervor- 
ragender Geschwindigkeit  21  Meilen),  12  geschützte  und  drei  un- 
geschützte Kreuzer,  sowie  13  neue  Kanonenboote,  für  den  Hochsee- 
dienst, zu  welchem  ferner  noch  sechs  neuartige  Monitore  herangezogen 
werden  konnten;  1  Raramschiff,  13  altartige,  aus  dein  Bürgerkriege 
stammende  Monitore  als  Küstenwachschiffe,  8  Torpedoboote,  ein  wegen 
«einer  Armirung    mit   Dynamit-  (besser  gesagt  Schiessbaumwolle)- 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


101 


Geschützen,  sogenannter  Dynamitkreuzer,  2  unterseeische  Boote,  ferner 
noch  eine  grosse  Anzahl  Semtutschiffe.  Wenn  auch  die  noch  im  Bau 
befindlichen  Kriegsschiffe,  5  Schlachtschiffe  und  ebensoviele  Krouzer, 
nicht  mehr  rechtzeitig  beendet  werden  konnten,  so  brauchte  der  vor- 
handenen operativen  Flotte  doch  nur  mehr  ein  Park  von  leicht  zu 
improvisirenden  Hilfsschiffen  zugeführt  zu  werden,  um  alle  zu  er- 
wartenden Aufgaben  erfüllen  zu  könuen. 

Trotzdem  war  die  amerikanische  Marine-Verwaltung  bestrebt, 
durch  Ankauf  fertiger  Schiffe  im  Auslande  noch  weitere  Einheiten  zu 
gewinnen;  ein  in  Europa  gekaufter  Kreuzer,  sowie  ein  Hochsee- 
Torpedoboot  konnten  nicht  mehr  rechtzeitig  vor  der  Kriegserklärung 
über  den  Ocean  gebracht  werden,  hingegen  verliess  der  für  die 
brasilianische  Regierung  gebaute  und  von  Nordamerika  gekaufte 
Kreuzer  „Amazonas"  noch  zu  guter  Frist  die  Werft  am  Clyde  und 
wurde  unter  dem  Namen  „New-Orleans"  der  Unionflotte  einverleibt. 

Für  die  Completirung  der  Auxiliarkreuzer  kam  die  militärische 
Organisation  der  „Zollkutter"  sehr  zu  statten,  ausserdem  lieferten 
die  vielen,  grossentheils  schnelllaufenden  Privat- Yachten  ein  bei  Ver- 
wendung geringer  Umwandlungskosten  sehr  wertvolle  Unterstützung. 

Im  ganzen  wurden  binnen  wenigen  Wochen  dies-  und  jenseits 
des  atlantischen  Oceans  an  Schiffen  für  operative  und  Auxiliarzwecke 
zusammen  nicht  weniger  als  97  Schiffe  erworben.  Bei  vielen  dieser 
Schiffe  wurde  kein  Kauf-,  sondern  nur  ein  Mietvertrag  mit  Vorbedacht 
für  Schadloshaltung  für  den  Fall  des  Verlustes  oder  der  Wegnahme 
eingegangen. 

Neben  den  nahezu  unbeschränkten  finanziellen  Mitteln  standen 
aber  nicht  nur  die  Regierungs-Arsenale,  sondern  auch  die  vielen,  im 
grossartigsten  Style  arbeitenden  Privat-Etablissements  zur  Verfügung, 
die  sich  unter  der  Förderung  des  Gesetzes,  dass  alles  Flottenmaterial 
von  der  inländischen  Industrie  geliefert  werden  müsse,  mächtig  ent- 
wickelt hatten;  endlich  ist  nicht  zu  übersehen,  dass  in  Amerika 
schou  seit  dem  Bürgerkriege  gerade  auf  maritim-technischem  Gebiete 
eine  Tradition  für  die  rasche  Beschaffung  von  Kriegsmaterial  besteht, 
die,  wenn  sie  auch  nicht  die  Improvisation  grosser  Schiffe  erreichen 
konnte,  doch  bei  der  Einrichtung  und  Armirung  der  massenhaft  er- 
worbenen Auxiliarschiffe  sehr  zu  statten  kam. 

Trotzdem  —  und  diese  Thatsache  kann  nicht  genug  hervor- 
gehoben werden  —  bedurfte  es  der  äussersten  Anspannung  aller 
Kräfte,  um  die  in  Reserve  stehenden  Schiffe  der  Kriegsmarine  uud 
die  neu  hinzugekommene  Auxiliarllotte  rechtzeitig,  wenn  auch  nur 
mit  dem  Allernöthigsten,  auszurüsten  und  auch  dies  gelang  nur.  weil 
man  es  mit  einem  weit  entfernten  und  ganz  ungenügend  vorbereiteten 
Gegner  zu  thun  hatte. 


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W  interhalder. 


Endlich  ist  die  Lage  der  grossen  maritimen  Etablissements 
und  der  wichtigsten  Ressourcenplätze  im  Hinblick  auf  das  Operations- 
feld in  Westindieu  eine  ausserordentlich  günstige,  wahrend  auf  den 
Philippinen  die  Situation  in  diesem  speciollen  Punkte  allerdings 
gunstiger  für  die  Spanier  lag. 

Die  Arsenale  Norfolk,  Boston,  League,  Island  und  jenes  bei 
New- York  liegen  relativ  tief  im  Lande  an  Flüssen  und  sind  ebenso 
wie  die  meisten  Privatwerften  Handstreichen  entweder  ganz  entrückt 
oder  gegen  solche  doch  leicht  zu  schützen;  in  nächster  Nähe  von 
Cuba,  je  90  Seemeilen  von  Habana,  besitzt  Nordamerika  die  be- 
festigten und  mit  allem  Betriebs-  und  Ersatzmaterial  wohl  ver- 
sehenen Stützpunkte  Key  West  und  Dry  Tortugas ,  ferner  etwas 
weiter,  aber  noch  immer  relativ  sehr  nahe  und  ebenfalls  durch  die 
Lage  geschützt,  so  reiche  Handelscentren  wie  New-Orleaus  und 
Savannah,  die  mit  dem  Norden  durch  vorzügliche  Oommunicationen 
verbunden  sind. 

Auch  die  Union  war  nicht  so  weit  auf  den  Krieg  vorbereitet 
gewesen,  wie  es  in  einem  ähnlichen  Falle  bei  europäischen  Seemächten 
wahrscheinlich  der  Fall  wäre,  zum  mindesten  nicht  so  weit,  um 
eine  weiter  ausgreifeude  Operation  gleich  von  Anbeginn  an  in's  Werk 
setzen  zu  können ;  aber  der  Kern  ihrer  Seemacht  war  actionsbereit 
und  begierig  sich  zu  schlagen. 

Die  anfänglichen  Befürchtungen,  dass  die  Anwerbung  der 
Bemannungen  für  die  volle  Ausrüstung  aller  der  Marine  gehörenden 
und  neu  erworbenen  und  armirten  Schifte  —  die  blos  für  Transport- 
zwecke dienenden  Dampfer  blieben  unbestückt  und  behielten  ihre 
Capitäne  und  Mannschaften  aus  der  Handelsmarine  —  auf  Schwierig- 
keiten stosson  würde,  verflogen  sehr  bald.  Dauk  der  unausgesetzten 
Agitation  der  Presse,  welche  den  Krieg  so  populär  zu  machen  ver- 
stand, vielleicht  auch  augezogen  durch  den  hohen  Sold  und  die 
Aussicht  auf  reichliche  Provisionen,  letztlich  sogar  auf  Prisengelder, 
waren  die  Werbe-Bureaux  bald  dicht  umlagert  und  die  Listen  der 
einzelnen  Schifte  voll.  Grosser  Wert  wurde  natürlich  darauf  gelegt 
Seeleute  zu  bekommen,  die  schon  den  Gebrauch  moderner  Waffen  — 
Artillerie  uud  Torpedo  vor  allem  —  gelernt  hatten,  und  solchen 
Leuten  wurden  sehr  beträchtliche  Entlohnungen  in  Aussicht  gestellt, 
was  nicht  ohne  Erfolg  blieb.  Daneben  musste  freilich  mancherlei  mit 
in  den  Kauf  genommen  werden,  was  sich  theils  nur  wenig  tüchtig 
erwies,  theils  in  diseiplinäror  Hinsicht  Vieles  zu  wünschen  übrig 
liess.  Auf  jeden  Fall  that  man  aber  sehr  gut,  dio  bereits  erprobten 
und  eingeübten  Bemannungen,  principiell,  so  weit  es  nur  ging,  bei- 
sammen zu  lassen,  so  die  Gefechtstüchtigkeit  der  Ausschlag  gebenden 
Schiffe  ungeschmälert  erhaltend;   hei  einzelnen  der  grössten  Schiffe 


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Der  spanisch-amerikanische  Krhg. 


103 


wurde  die  Bemannung  sogar  noch  um  50  bis  <>0  Neuangeworbene 
verstärkt,  um  die  Stammmannschaft  von  untergeordneten  Dienst- 
leistungen zu  entlasten. 

Bestand  einestheils  die  Mannschaft  aus  vorwiegend  sehr  unter- 
nehmungslustigem, hartem  Menschenmaterial,  das  zwar  nach  Natio- 
nalität und  Alter  die  weitesten  Unterschiede  aufwies,  das  aber  dem 
ausgegebenen  Schlagworte  „Reniember  the  Maine"  blind  folgend 
zu  allem  bereit  war,  so  verdient  andererseits  das  Officiers-Element 
besondere  Beachtung.  Unter  den  Führern  waren  fast  alle  aus  der 
Schule  des  Bürgerkrieges  hervorgegangen,  ihre  untergebenen  Offieiere 
durch  längere  See-Campaguen  und  Studienreisen  nicht  nur  theoretisch 
und  praktisch  trefflich  vorgebildet,  sondern  auch  namentlich  durch  ihre 
Verwendung  auf  durchwegs  modernen  Schiffen  in  allen  Details  routinirt. 
Unter  solchen  Verhältnissen  war  es  unschwer,  auch  für  die  Auxiliar- 
schiffe  vorzusorgen,  indem  nur  der  Coramandant  und  ein  bis  zwei 
Offieiere  dem  Stande  der  Kriegsmarine  entnommen  wurden,  unter 
deren  Anleitung  sich  die  Freiwilligen-Officiere  bald  mit  ihren  Ob- 
liegenheiten vertraut  machten. 

Schon  vor  dem  Ausbruche  des  Krieges  war  die  Vertheilung 
der  Flotte  in  einer  Weise  durchgeführt  worden,  dass  sie  die  eigene 
Küste  deckte  und  im  Atlantischen  Ocean  eine  Concentration  in  be- 
liebiger Richtung  möglich  war. 

1.  Das  nordatlantische  Geschwader  lag  unter  Commando  des 
bei  der  Kriegserklärung  zum  Coutre-Admiral  ernannten  Captain 
W.  T.  Sampson,  Nachfolger  des  Contre-Admirals  Sicard,  in  Key 
West  völlig  bereit  und  bestand  aus  dem  Panzerkreuer  „New- York" 
(Flaggenschiff),  den  Schlachtschiffen  „Iowa"  „Indiana*,  den  Zweithurm- 
Monitoren  „Puritanu,  „Terror  4,  „Miantonomah*4  und  „Amphitrite",  dem 
geschützten  Kreuzer  „Cincinnati",  den  ungeschützten  Kreuzern  „Mont- 
gomeryu  und  „Detroit",  ferner  6  Kanoneubooten,  Dynaraitkreuzer 
„Vesuvius",  7  Torpedobooten,  ebensoviel  zu  Torpedojägern  umge- 
stalteten Yachten  und  einer  grösseren  Anzahl  von  Schiffen  und  Fahr- 
zeugen für  den  Depeschen-  und  Nachschubdienst. 

Schlachtschiff  „Oregon"  war,  in  den  Atlantic  einberufen,  am 
19.  März  von  San  Francisco  ausgelaufen  und  legte  die  ungefähr 
14.000  Meilen  lange  Reise  nach  Jupiter  Inlet  (Florida)  mit  vier 
Unterbrechungen  zum  Kohlenfassen  in  67  Tagen  zurück,  nahm  in 
Key  West  nur  rasch  wieder  Kohle  und  rückte  gleich  zur  mittler- 
weile etablirten  Blockade  vor  Santiago  de  Cuba  ein,  eiue  Fahrt, 
die  der  Leistungsfähigkeit  des  Maschinen  -  Personals  und  den  Er- 
bauern des  ganzen  Schiffes  das  gläuzemlste  Zeugnis  ausstellt.  Vor- 
greifend sei  bemerkt,  dass  „Oregon"  in  Bahia  vor  der  Gefahr  eines 
Zusammentreffens  mit  der  Escadre  Cervera's  gewarnt,  die  Reise 


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Winter  halder. 


doch  unverweilt  fortsetzte  und  fast  zur  selben  Zeit  Barbados  er- 
reichte, wie  die  Spanier  Santiago. 

Kanonenboot  „Marietta"  war  am  31.  März  von  Callao  ein- 
berufen worden,  schloss  sich  in  der  Magelhansstrasse  „Oregon"  bis 
nach  Bahia  an  und  rückte  sodann  nach  der  Trennung  mit  Berührung 
von  Guatemala  am  6.  Juni  nach  Key  West  ein. 

Der  von  Brasilien  zurückgekaufte  ehemalige,  nun  aber  ganz 
desarmirte  Dynamitkreuzer  „Nictueroy"  navigirte  von  Rio  de  Janeiro 
bis  Bahia,  beziehungsweise  Para  River  unter  Convoi  von  „Oregon" 
und  „Marietta",  wurde  aber  dann  allein  weitergesendet. 

Die  Gefahr,  unterwegs  von  dem  spauischen  Torpedo-Kanonen- 
boot „Temerario",  das  von  Montevideo  ausgelaufen  war,  angegriffen 
zu  werden,  belästigte  den  Commandanten  des  „Oreon"  mehr  als  die 
Möglichkeit  eines  Zusammentreffens  mit  Cervera. 

2.  Ein  fliegendes  Geschwader  unter  Commodore  Winfield 
Scott  Schley,  bestehend  aus  dem  Panzerkreuzer  „Brooklyn",  den 
beiden  Schlachtschiffen  „Massachusetts"  und  „Texas",  den  geschützten 
Kreuzern  „Minneapolis"  und  „New-Orleans",  sowie  dem  aus  einer 
Yacht  in  einen  Torpedojäger  umgestalteten  „Scorpion"  und  einem 
Transportdampfer,  war  in  Hampton  Roads  concentrirt. 

3.  Für  die  Operationen  gegen  die  Philippinen  waren  die  Schiffe 
der  ostasiatischen  Station  unter  dem  Befehle  des  Commodore 
George  Dewey  in  Hongkong  zusammengezogen  worden;  es  waren 
dies:  die  geschützten  Kreuzer  „Olympia"  (Flaggenschiff),  ,,Baltimore", 
„Raleigh"  und  „Boston",  die  Kanonenboote  rPetrel"  und  „Concord", 
das  Depeschenboot  (ein  lange  vorher  nach  China  dirigirter  „Zoll- 
cutter) „Mac  Culloch44,  sowie  die  alte  Corvette  „Monocacy"  und 
zwei  Kohlendampfer. 

Zum  Schutze  der  Ostküste  Nordamerikas  war  ferner  in  Province- 
town  unter  Commodore  Ho  well  ein  Geschwader,  bestehend  aus 
den  zwei  geschützten  Kreuzern  „Sau  Fraucisco"  und  „Columbia", 
dem  Rammschiff  „Katahdin",  sowio  vier  Auxiliarkreuzern,  für  den 
Schutz  der  Westküste  in  San  Fraucisco  ein  weiteres  Geschwader  unter 
Contre-Admiral  Miller  formirt  worden,  das  sich  aus  den  beiden 
Zweithurm -Monitoren  „Monadnock"  und  „Monterey",  dem  geschützten 
Kreuzer  „Charleston"  (Flaggeuschiff)  und  9  kleineren  Fahrzeugen 
zusammensetzte;  zum  letzteren  Geschwader  gehörte  auch  das  momentan 
iu  Honolulu  befindliche  Kanonenboot  „Bennington". 

Di»>  ni)ri<4en  Schiffe  waren  theils  in  den  einzelnen  Häfen  ver- 
theilt  (Einthui m-Monitore,  einige  Kanonenboote,  Torpedoboote  und 
Servitutschiffe) ,    theils   unterstanden    sie   zu   besonderen  Zweckeu 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


105 


directe  dem  Marine-Departement  in  Washington,  wie  z.  B.  die  gro§sen 
Auxiliarkreuzer  „Harvard",  „Yale",  „S.  Paul",  „S.  Louis",  welche 
anfänglich  den  Kreuzungsdienst  seewärts  der  Ostküste  hatten  und 
erst  späterhin  der  operirenden  Flotte  zugetheilt  wurden. 

Wesentlich  verschieden  von  den  Verhältnissen  in  der  Marine 
lagen  hingegen  die  Dinge  hinsichtlich  der  Armee,  die  —  man  kann 
sagen  —  erst  geschaffen  werden  musste;  aus  diesem  Grunde  dürfte 
es  auch  nicht  unangebracht  seiu,  darüber  Näheres  auszuführen. 

Da9  stehende  Heer  der  Vereinigten  Staaten,  welches  meist  in 
den  Indianer-Districten  beschäftigt  wird,  besteht  nämlich  nur  aus 
25.000  Mann  angeworbener  Berufssoldaten,  die  1  Genie-  (engineer-) 
Bataillon,  25  Infanterie-,  10  Cavallerie-  und  7  Artillerie-Regimenter 
formiren;  die  letztgenannten  umfassten  bisher  leichte  (zu  4  Geschützen) 
und  schwere  Batterien  in  demselben  Regimente. 

Cm  die  für  den  Krieg  nöthigen  Truppen  aufzustellen,  wurde 
am  23.  April  zuerst  die  Anwerbung  von  125  000  Freiwilligen  aus 
den  Milizen  jedes  einzelnen  Staates,  im  Verhältnis  zur  Einwohnerzahl 
bemessen,  sowie  die  Verstärkung  der  regulären  Truppen  bis  auf  eine 
Maximalstärke  von  «2.000  und  ein  Monat  später  eine  Einstellung 
weiterer  75  000  Freiwilliger,  jedoch  ohne  Beschränkung  auf  die 
Milizen  beschlossen  und  angeordnet. 

Wiewohl  jeder  nordamerikanische  Staatsbürger  in  seinem 
speciellen  Staate  gesetzlich  zu  einer  sogar  langjährigen  Dienst- 
leistung in  der  Miliz  verpflichtet  ist  —  die  in  Wahrheit  mehr  oder 
weniger  nur  auf  dem  Papier  besteht  und  zumeist  nur  als  ein  sport- 
liches Vergnügen  ausgeübt  wird  —  ist  doch  keiner  dieser  Miliz- 
männer gebunden,  für  die  Gesammtheit  Dienst  zu  thun. 

Die  Milizen  wählen  ihre  Officiere  bis  zum  Hauptmann  aus  ihrer 
Mitte,  die  Stabsofficiere  wieder  werden  von  diesen  erwählten  Officiereu 
erwählt;  diese  Einrichtung  wurde  bei  Aufstellung  der  aus  den  Milizen 
hervorgegangenen  Freiwilligen  -  Regimenter  dahin  modificirt,  dass 
man  wenigstens  zum  Regimonts-Commandanten  einen  Stabsofficier 
der  regulären  Armee  ernannte.  Die  Bewaffnung  und  Ausrüstung  der 
zuerst  einberufenen  Freiwilligen  erfolgte  aus  den  „armories"  (Zeug- 
häusern) der  Staats-  und  Territorial-Miiizen,  musste  aber  selbstredend 
mannigfach  aus  ünionsmittelu  ergänzt  werden;  für  die  späteren 
Formationen  kam  nahezu  ausschliesslich  das  Kriegsdepartement  in 
Washington  auf,  an  dessen  Spitze  General  Rüssel  A.  Alger  stand. 
Das  Armee- Ober- Commando  wurde  an  General  Nelson  Miles 
übertragen,  der  später  auch  die  Expedition  nach  Puerto  Rico 
befehligte. 


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106 


W  i  D  t  e  r  h  a  1  d  e  r. 


Die  Frage  der  Organisation  und  der  rudimentärsten  Einübung 
der  neu  aufgestellten  Truppen  gelangte  in  folgender,  in  ihren  Grund- 
zügen  gewiss  praktisch  gedachten  Weise  zur  Erledigung. 

Es  wurden  im  ganzen  acht  Armee-Corps  aufgestellt  und  in 
freie  Lager  gelegt,  wodurch  nicht  nur  die  kostspielige  Erwerbung  von 
Baulichkeiten  für  Ubicationen  erspart  blieb,  sondern  hauptsächlich 
auch  die  Gelegenheit  zur  militärischen  Einübung  und  zur  Gewöhnung 
der  Truppen  an  das  Lagerleben  geboten  war. 

I.  Corps :  G.  M.  B  r  o  o  k  e  mit  dem  Golf-Departement  (Mississippi- 
Mündung).  Hauptlager  in  Chickamauga  (Georgia),  Nebenlager  Mobile 
(Alabama) ; 

IL  Corps:  G.  M.  Graham  im  sogenannten  nAlgeru-Lager  bei 
Falls-Church  (Virginia); 

III.  Corps:  G.  M.  Wade.  Lager  in  Chickamauga  (Georgia); 

IV.  Corps:  G.  M.  Coppiuger.  Lager  in  Mobile  (Alabama); 

V.  Corps:  G.  M.  S  hafte  r.  Lager  in  Tampa  (Florida); 

VI.  Corps:  G.  M.  Wilson.  Lager  in  Chickamauga  (Georgia); 

VII.  Corps:  G.  M.  (bis  zum  Ausbruch  des  Krieges  General- 
Cousul  in  Habana)  Lee.  Lager  in  Jaeksonville  (Florida); 

VIII.  Corps  G.  M.  Merritt,  der  die  Truppen  nach  den  Phi- 
lippinen führte.  Lager  in  Sau  Francisco:  ihm  zugetheilt  G.M.Otis. 
Ferner  wurde  noch  eine  Cavallerie-Division  uuter  G.  M.  Wheeler, 
einem  bekannten  Reiterführer  der  Südstaaten  während  des  Bürger- 
krieges, in  Tampa  concentrirt. 

Diese  Corps  waren  aus  Infanterie,  Cavallerie  und  leichter 
(Feld-)  Artillerie  zusammengesetzt,  Genie-Bataillone  befanden  sich 
nur  beim  V.  und  VIII.,  also  jenen,  welche  zunächst  gegen  den  Feiud 
geführt  werden  sollten;  auch  war  nur  das  V.  Corps  mit  schwerer 
( Belagerungs-)  Artillerie,  einer  Gattling-Batterie  und  Feld-Dynamit- 
Geschützen  ausgerüstet.  Da  man  bald  die  Verniengung  der  schweren 
mit  der  leichten  Artillerie  als  unpraktisch  erkannt  hatte,  wurde 
erstere  ausgeschieden  und  grösstentheils  zur  Küstenvertheidiguug 
herangezogen. 

Die  regulären  Truppen  konnten  mit  Rücksicht  darauf,  dass 
mau  vor  allem  trachten  musste,  wenigstens  zwei  Corps  ehethuulichst 
zur  Operation  bereit  zu  haben,  natürlich  nicht  gleichmässig  unter  die 
ohnedies  hinsichtlich  der  Stärke  ziemlich  schwankenden  Corps  vertheilt 
werden,  und  so  war  dann  das  Corps  Shafter  beinahe  ganz  aus  re- 
gulären Truppen  zusammengesetzt  und  zählte  nur  2  Freiwilligen-, 
(das  71.  New-Yorker  und  Massachusetts-)  lufanterie-  und  1  Frei- 
willigen- (Kough   Kiders-)  Cavallerie- Regiment  in  seinen  Reihen. 

Bis  Ende  Juli  waren  im  gauzen  aus  freiwilligen  Truppen 
\  'M)  lufanterie-Regimenter  (zu  1.000  bis  1.200  Mann,  eingetheilt  in 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


107 


3  Bataillone  zu  4  Compagnien),  8  Cavallerie-Regimenter  (zu  500  Reitern, 
eingetheilt  in  3  Escadronen-troops),  worunter  drei  Regimenter  soge- 
nannter Rougb-Riders,  zumeist  aus  Cow-boys  rekrutirt,  33  leichte 
Batterien  und  3  Compagnien  schwerer  Artillerie  formirt  und  nothdürftig 
gedrillt;  30  weitere  Infanterie-Regimenter,  6  leichte  Batterien  und 
3  Compagnien  schwerer  Artillerie  waren  noch  in  der  Organisation 
be<rriffen. 

Speciell  für  den  Feldzug  auf  Cuba,  wo  während  der  Regenzeit, 
i  i.  von  Mai  bis  October,  zunächst  mit  der  tückischesten  aller 
Krankheiten,  dem  gelben  Fieber,  gerechnet  werden  musste,  sollten 
lehn  Regimenter  Immune,  d.  h.  solche,  die  jene  Krankheit  schon 
überstanden  hatten,  aufgestellt  werden.  Bisher  ist  aber  noch  nicht 
bekannt,  ob  diese  Zahl  thatsächlich  zusammengebracht  wurde,  da  in 
den  vorliegenden  Berichten  nur  von  vier  derlei  Regimentern  als  ver- 
fügbar gesprochen  wird. 

Der  Andrang  zu  den  freiwilligen  Regimentern  soll  ein  alle  Er- 
wartungen übertreffender,  der  zur  Completirung  der  Regulären  sich  Mel- 
denden ein  minderer  gewesen  zu  sein ;  bei  den  ersteren  konnte  daher  —  nach 
amerikanischen  Quellen  —  hinsichtlich  der  physischen  Tauglichkeit 
ein  hoher  Massstab  angelegt  werden. 

Die  Stärke  der  regulären  Infanterie-Regimenter  wird  mit  500  vor 
Ausbruch  des  Krieges  angegeben  und  wurde  auf  700  bis  800  gebracht. 

Die  taktische  Gliederung  war  in  2  Bataillone  zu  4  Compagnien, 
die  beabsichtigte  Schaffung  der  dritten  Bataillone  unterblieb  meist, 
weil  eben  nicht  genug  Meldungen  da  waren. 

Die  letztere  Erscheinung  wird  dem  Andränge  bei  den  Freiwilligen- 
Regimentern  gegenüber  dadurch  erklärt,  weil  bei  den  Regulären  ein 
strammerer  Dienst,  bei  den  Freiwilligen  hingegen  eine  doppelte  Provision 
seitens  des  Staates  oder  Territoriums  einerseits  und  seitens  der  Union 
andererseits  in  Aussicht  stand. 

Während  die  Regulären  mit  dem  7'62mm  Krag-Jörgenseu- 
Magazinsge wehre1 ),  beziehungsweise  Karabiner  und  raucbschwacher 
Munition  ausgerüstet  waren,  bestand  die  Bewaffnung  der  Freiwilligen 
aus  dem  schon  veralteten  11  43mm  Springfield-Einlader-)  mit  Schwarz- 
puher-Patronen. 

Die  Ausrüstung  der  Infanterie  bestand  aus:  Gewehr  mit  Messer- 
Bajonet,  einem  Gürtel  für  100  Patronen,  einem  halben  Zelt,  Decke, 

M  Das  Magazin  ist  unter  dem  VerachlussgehÄusö  transversal  angebracht, 
wird  einzeln  geladen  und  kann,  wenn  voll,  abgeschlossen  werden,  wonach  das 
Gewehr  so  lange  als  Einzellader  gebraucht  werden  kann,  bis  der  Augenblick  für 
di«  nächste  Feuerschnelligkeit  gekommen  i>t ;  Rahmenaufsati  mit  Eintheilung 
Ha  1800  Yard b  =  2.200  Schritte,  t0  =  607m,  Gewicht  417%. 

*)  «°  =  406«l  Aufsatz  bis  1.000  Yards  =  1  220  Schritt,  Gewicht  485%. 

Orgaa  der  miUtlr-wlsiienich»ftlicben  Vereine.  L1X    Hand    1K99  9 


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108 


Winter  ha  ld  er. 


Regenmantel  aus  Kautschukstoff  von  der  Form  der  in  unseren  Gebirgs- 
ländern  gebräuchlichen  Wettermäntel,  Segeltuchgamaschen,  einer  zwei- 
ten Garnitur  Wäsche  und  einem  Paar  Reserve-Schuhe,  Brodsack  und 
Wasserflasche;  Kopfbedeckung  bei  allen  Truppen  ein  spitzer,  breit- 
krempiger Filzhut. 

Bei  der  Cavallerie  war  der  Manu  mit  Karabiner,  Revolver  und 
Säbel,  Patronengürtel  für  100  Gewehr-  und  12  Revolver-Patronen 
ausgerüstet;  am  Sattel  nebst  Wäsche,  Decke  uud  Mantel  ein  halbes 
Zelt,  sowie  1  bis  2  Rationen;  Gewicht  des  gepackten  Sattels  60  Iis 
(27%). 

Das  Pferdematerial,  meist  aus  dem  Westen  und  Texas 
stammend,  wird  als  hoch  und  sehr  stark,  dabei  namentlich  das 
Texaner-Pferd  als  sehr  widerstandsfähig  gegen  Hitze  geschildert. 

Die  Regulären  verfügten  von  ihrem  beinahe  ständigen  Auf- 
enthalt in  Feldlagern  her  über  zahlreiche  Gepäcks-,  hingegen  relativ 
wenig  Ambulanzwagen,  die  sämmtlich  mit  ausserordentlich  kräftigen 
und  zähen  Maulthieren  bespannt  waren. 

Die  Feld-Artillerie  war  nach  der  Auflösung  der,  wie  oben  er- 
wähnt, ursprünglich  gemischten  Regimenter  in  Batterien  zu  vier 
32-zölligen  Geschützen  gegliedert,  die  ihrerseits  wieder  zu  2  oder  4 
ein  Bataillon  formirten;  aus  letzteren  wurden  Brigaden  von  ver- 
schiedener Stärke  je  nach  den  Corps  gebildet. 

Bei  der  regulären  Artillerie  wurde  bei  Kriegsausbruch  die  Ge- 
schützzahl der  Batterie  auf  6  erhöht,  doch  konnte  die  Vermehrung 
der  Geschützzahl  nicht  rechtzeitig  durchgeführt  werden  und  die 
Batterien  des  Corps  Shafter  zählten  nur  4  Geschütze.  Das  Geschütz 
war  ein  stählernes  32-zölliges  (8cm)  mit  Schraubenverschluss  und 
Frictionszündung;  auffallend  war  die  am  Verschlussblock  angebrachte, 
aus  Filz  und  Asbestlagen  bestehende  Abdichtung.  Die  Bespannung 
bestand  aus  6  Pferden,  die  Protze  war  für  42  Schuss  eingerichtet; 
für  jedes  Geschütz  war  ein  sechsspänniger  Munitionswagen  mit 
84  Schuss  vorhanden. 

Die  Shrapnel-Einrichtung  ist  ohne  Ringscheibe,  die  letztere  wird 
durch  einen  spiralförmig  gegen  die  Sprengladung  laufenden,  mit 
Brandsatz  führenden  Gang  ersetzt,,  der  beim  Tempiren  weiter  oder 
näher  dem  Feuercanal  durchstosseu  und  so  mit  dem  innen  an- 
geordneten, durch  die  gewöhnliche  Schlägervorrichtung  entzündeten 
Anfeuerungssatz  in  Verbindung  gebracht  wird;  eine  zweite  Schlag- 
vorrichtung sichert  die  Zündung  beim  Auftreffen,  falls  die  erste  ver- 
sagt hätte.  Die  verstellbare  Ringscheibe  wurde  eliminirt,  weil  sie 
sich  angeblich  wahrend  des  Geschossfluges  durch  die  Rotation  lockerte 
uud  dadurch  die  Tempirung  uuverlüsslich  funetiouirte. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


109 


Als  schwere  Belagerungs-Geschütze  waren  4*5  Zöller  ähnlichen 
Systems,  ferner  8-zöllige  Haubitzen,  sowie  10-zöllige  Mörser,  letztere 
meist  Vorderlader,  systemisirt. 

Für  die  Expedition  nach  Cuba  wurden  ein  Maulthier-Train, 
Telegraphen-,  Telephon-,  Signal-Abtheiluugen  und  eine  Ballon-Ab- 
theilung formirt;  über  Organisation  und  Ausrüstung  der  Verpflegungs- 
und Sanitäts-Anstalten  ist  nichts  Näheres  bekannt,  doch  gaben  Nach- 
schub- und  Sanitätsdienst  Anlass  zu  vielen  und  nicht  unberechtigten 
Beschwerden. 

Der  Eindruck,  welchen  die  Regulären,  eine  in  den  vielen  Kämpfen 
mit  den  Indianerstämmen  erprobte  Truppe,  machten,  wird  als  vor- 
trefflich geschildert,  den  Freiwilligen-Regimentern  wohl  guter  Wille 
und  auch  Muth  nachgerühmt,  aber  disciplinär  wie  hinsichtlich  ihres 
physischen  Verhaltens  waren  vielfache  Klagen  laut  gewordeu. 

Wenn  es  auch  gelang,  die  Truppen  in  genügender  Zahl  an- 
zuwerben, nothdürftig  zu  equipiren,  in  die  verschiedenen  Lager  zu 
dirigiren  und  dort  in  elementarer  Weise  auszubilden,  so  war  damit 
noch  lange  nicht  alles  gethan.  Vor  allem  fehlte  es  an  einer  hinreichenden 
Zahl  erfahrener  tüchtiger  Officiere  und  selbst  unter  den  höheren 
Berufs-Officieren  mangelte  der  Überblick  und  die  Routine,  um  so 
grosse  Massen,  wie  sie  in  der  langen  Friedenszeit  nie  zu  befehligen 
gehabt  hatten,  zu  leiten. 

Waren  somit  auch  schon  beim  besten  Willen  und  der  grössten 
Anstrengung  Reibungen  unvermeidlich,  so  häuften  sich  noch  die 
Schwierigkeiten  durch  den  Dilettantismus,  mit  welchem  einige  nur 
durch  politischen  und  persönlichen  Einfluss  zu  wichtigen  Posten  ge- 
langte Functionäre  ihre  ebenso  ernsten,  als  wenig  verstandenen 
Pflichten  ausübten.  So  wurden  nicht  nur  zu  Corps-Commandanten 
Männer  fürgewählt,  die  seit  ihrer  Dienstleistung  als  Subaltern-, 
höchstens  Stabs-Officiere  im  untergeordneten  Verhältnisse  zur  Zeit 
des  Bürgerkrieges  jeder  militärischen  Thätigkeit  fern  geblieben  waren, 
sondern  man  vertraute  auch,  anstatt  ihnen  wenigstens  tüchtige  Hilfs- 
kräfte aus  dem  Stande  der  regulären  Truppe  beizugeben,  aus  politi- 
schen Rücksichten  diese  wichtigen  Stellungen  Männern  an,  die  nie 
in  ihrem  Leben  mit  dem  Kriegswesen  zu  thun  gehabt  hatten  —  im 
Stabe  S  h  a  f  t  e  r's  waren  zwei  solche  Millionärssöhne,  natürlich  mit  ent- 
sprechend hohen  Chargen.  Die  Folgen  zeigten  sich  nur  zu  bald.  Die  bittersten 
Klagen  wurden  von  allen  möglichen  corapetenten  und  nicht  compe- 
tenten  Seiten  gegen  die  commandirenden  Officiere,  das  Obor-Commando 
und  das  Kriegs-Departement  —  mit  Recht  und  mit  Unrecht  — 
schon  zu  einer  Zeit  laut,  wo  noch  alles  im  ersten  Werden  stand 
und  die  Veränderungen  in  den  oberen  Stellen  waren  an  der  Tages- 
ordnung. Dass  trotzdem  ein  Expeditions-Corps  schon  am  25.  Mai 

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110 


Winterhaider. 


nach  Manila,  ein  zweites  ebendahin  am  15.  Juni  und  tagszuvor  die 
etwa  16.000  Manu  starke  Landungstruppe  nach  Santiago  de  Cuba 
abgehen  konnte,  ist  aber  ein  deutlicher  Beweis  für  die  unentwegte 
Energie,  Geduld  und  Ausdauer  der  Organisatoren  des  Ganzen  ebenso 
wie  dafür,  dass  trotz  der  chaotischen  Zustände  wenigstens  der  grösste 
Tueil  aller  jeuer  Strömungen,  die  zur  Entscheidung  mit  den  Waffen 
drängten,  für  die  Erreichung  dieses  Zieles  nutzbar  gemacht  wurde. 

Gleichweit  von  der  Verhimmelung  der  einen,  wie  von  der  scheel- 
süchtigen  Beurtheilung  anderer  muss  die  Improvisation  einer  Armee 
als  eine  bedeutende  militärische  Leistung  des  ganzen  Landes  anerkannt 
werden. 

Eines  ist  aber  klar:  eine  derartige,  auf  die  Stimmung  und 
Impulsivität  eines  Volkes  hin  aufgebaute  Armee  musste  im  ersten 
Anlaufe  zu  einem  Erfolge  geführt,  die  Entscheidung  musste  rasch 
erzwungen  werden,  sonst  wäre  der  Begeisterungsrausch  verflogen 
und  in  einer  sich  länger  hinziehenden»  vielleicht  gar  von  Rück- 
schlägen begleiteten  Campagne  wäre  der  Mangel  an  gefestigter 
moralischer  und  physischer  Grundlage  uur  zu  bald  offenkundig  und 
fühlbar  geworden. 

Militär-Geographisches. 

A.  Der  Westindische  Kriegsschauplatz. 

Dieses  durch  seine  Lage,  die  politischen,  kulturellen  und 
commerciellen  Verhältnisse  zum  Haupt- Kriegsschauplatz  bestimmte 
Gebiet,  auf  welchem  im  vorigen  Jahrhundert  schon  so  erbitterte 
Kämpfe  geführt  wurden,  weist  die  zwei  grossen  Landcomplexe  von 
Cuba  und  Puerto  Rico  auf. 

Die  erstere  Insel  mit  dem  Areal  von  rund  1 12.200^wf  und  3.700km 
(2.000  Seemeilen)  Küstenentwickelung  besitzt  an  der  Nordküste  neben 
Habana  noch  mehrere  sichere,  auch  für  grosse  Schiffe  benützbare 
Häfen,  von  denen  jedoch  nur  jene  von  Babia  Hondas,  Habana  uud  Ma- 
tanzas  leicht  zugänglich  und  auch  durch  Werke  vertheidigt  waren, 
im  Osten  kommt  nur  die  Bai  von  Nipe  in  Betracht.  An  dem  östlichen 
Titeile  der  Südküste  bieten  Guantänamo,  Santiago  de  Cuba  (die  zweit- 
grösste  Stadt  der  Insel  mit  etwa  45.000  Einwohnern)  und  Manzanillo 
gute  Ankerplätze ;  weiter  gegen  Westen  von  Cap  St.  Cruz  bis  zur  Längen- 
raitte  der  Insel  ist  eine  lange  Küstenstrecke  durch  vorgelagerte  Bänke 
und  kleine  Inseln  —  die  Jardines  de  la  Reina  (auch  Cayos  de  doze 
leguas  genannt)  —  und  eine  weitere  Strecke  von  Cienfuegos  bis  Pinar 
del  Rio  durch  den  Archipel  der  Canarreos,  die  grössere  Insel  Pinos 
und  die  Cayos  de  San  Felipe  nur  für  kleine  Fahrzeuge  zugänglich  und 
deren  Befahrung  nur  für  mit  den  Gewässern  sehr  Vertraute  möglich, 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


111 


so  dass  sich  eigentlich  nur  Cienfuegos  für  grössere  Schiffe  eignet.  Die 
meisten  Ankerplätze  im  Norden  und  Osten,  sowie  Santiago  de  Cuba 
nad  Cieofuegos  haben  eine  vielfach  gewundene  Einfahrt  und  sind 
aosser  Habana  und  Matanzas  durch  die  vorliegenden  Berge  der  directen 
Sicht  von  See  aus  entzogen.  Frische  Ostwinde  herrschen  an  den 
Kasten  mit  Ausnahme  der  westlichen,  zu  denen  in  der  Sommer- 
periode heftige,  plötzlich  auftretende  Stürme  treten ;  der  Gezeiten- 
unterschied ist  gering,  an  der  Südostküste  geradezu  minimal. 

Ebenso  wie  in  der  Mitte  der  Südseite  befindet  sich  auch  auf 
der  Nordseite  der  Küstenlinie  eine  Keine  von  kleinen  Inseln,  Un- 
tiefen und  Sandbänken  vorgelagert;  steil  zum  Meere  abfallende  Höhen- 
züge finden  sich  nur  im  Südosten  und  an  der  Nordküste  zwischen 
Cärdenas  und  Nuevitas,  sonst  überwiegt  der  Charakter  flachen,  sanft 
in  die  See  abfallenden  Strandes,  untermischt  mit  sumpfigen  Strichen. 

Das  Innere  der  Insel  ist  nur  im  äussersten  Westen  und  Süd- 
osten von  bedeutenderen  Bergketten  durchzogen,  die  im  letztgenannten 
Theile  in  der  Sierra  Maestra  und  Sierra  del  Cobre  2.500m  erreichen, 
di*  fliesseuden  Gewässer  sind  nur  auf  so  kurzen  Strecken  schiffbar, 
dass  diese  Eigenschaft  kaum  in  Betracht  kommt,  die  meisten  uud 
speciell  jene  des  Südostens  tragen  den  Charakter  von  Wildbächen, 
deren  Wassermenge  namentlich  in  der  Regenzeit  ungemein  rasch 
und  beträchtlich  wechselt  und  durch  stellenweisen  Austritt  nur  schwer 
zn  umgehende  Tümpel  bildet. 

Die  Vegetation  entfaltet  sowohl  in  Bäumen  als  auch  Gesträuch 
und  Gräsern,  in  Schlingpflanzen  und  Cacteen  eine  kaum  ihresgleichen 
findende  Üppigkeit.  Von  den  ehemals  so  blühenden  und  reichen 
Plantagen  waren  die  meisten  im  Laufe  des  Insurrectionskrieges,  wie 
schon  angedeutet,  ganz  verlassen  worden,  so  dass  das  Innere  der 
Insel  grösstenteils  mit  einem  wild  empor  wuchernden  Niederwuchs 
bedeckt  war. 

So  milde  und  ungefährlich  das  Klima  im  Winter,  so  tückisch 
and  mörderisch  ist  es  während  der  Monate  Mai  bis  October,  wo 
nahezu  täglich  wolkenbrnchartige  Regengüsse  niedergehen,  die  dann 
wieder  von  Stunden  des  sengendsten  Sonnenbrandes  gefolgt  werden. 
Die  Nächte  sind  bei  starkem  Thaufall  in  diesen  Monaten  relativ  kühl. 

Ausser  bösartiger  Malaria  wird  hauptsächlich  das  gelbe  Fieber 
dem  aus  gemässigten  Himmelsstrichen  Ankommenden  gefährlich. 
Amerikanische  Ärzte  gaben  die  zu  erwartenden  Fälle  des  letzteren 
mit  60%  an,  von  denen  die  Hälfte  wahrscheinlich  letalen  Ausgang 
nehmen  würde. 

Das  Communicationsnetz  ist,  soferne  Eisenbahnen  in  Betracht 
kommen,  nur  an  der  Nordküste  und  im  Südwesten  besser  entwickelt; 
bei  einer  ungefähren  Länge  der  Insel  von  Ost  nach  West  von  L.700&m, 


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112 


Winterhaider. 


bestehen  nur  drei  directe  Bahnverbindungen  vom  Norden  zum  Süden 
u.  z.  Habana— Batabano,  Cienfuegos— St.  Clara— Sagua  la  Grande,  mit 
einer  Abzweigung  von  St,  Clara  nach  Habana  und  St.  Cruz— Puerto, 
Principe— Nuevitas.  Die  Militärbabn  längs  der  Troncha  Fucono  Morro 
hat  keinerlei  Leistungsfähigkeit. 

Der  ganze  Südosttheil  ist  hinsichtlich  des  Verkehrs  mit  der  Haupt- 
stadt nur  auf  die  Schifffahrt  angewiesen.  Die  Strassen  —  nach  Zahl 
und  Qualität  ohnedies  von  den  Spaniern  sehr  vernachlässigt  —  waren 
bei  Kriegsausbruch  nur  in  der  westlichen  Hälfte  einigermassen 
praktikabel,  im  Osten  und  Südosten  hingegen,  speciell  in  der  Provinz 
Santiago  de  Cuba,  schon  vielfach  ganz  unbrauchbar,  ja  durch  das 
unbehindert  aufgeschossene  hohe  Gras  und  Strauchwerk  kaum 
mehr  kenntlich;  Fuhrwerk  demnach  kaum  oder  gar  nicht  zu  ver- 
wenden. 

Überdies  bedrohten  die  Insurgenten,  durch  Amerika  auch  mit 
Sprengmitteln  versehen,  die  wenigen  Communicationen  unaufhörlich. 

An  Telegraphen-Verbindungen  bestanden  wohl  solche  über  Land 
und  unterseeisch,  doch  waren  die  ersteren  grossentheils  ebenfalls  durch 
die  Insurgenten  unterbrochen  und  die  letzteren  den  Unternehmungen  der 
gerade  in  dieser  Eichtling  sehr  rührigen  amerikanischen  Schiffe  aus- 
gesetzt; durch  Kabel  stand  Habana  über  Key- West,  Santiago  durch 
das  einer  französischen  Gesellschaft  gehörige,  über  Cap  Haytien 
führende  und  durch  zwei  englische  über  Jamaica  mit  der  Aussen- 
welt  in  Verbindung. 

Nachdem  aber  beide  englische  Kabel  von  Santiago,  das  eine 
durch  den  Auxiliarkreuzer  rSt.  Louisu,  das  zweite  durch  den  zu- 
fälligen Brand  des  Kabelhauses *)  bei  Las  Cruces  im  Hafen, 
endlich  das  französische,  ebenfalls  durch  „St.  Louisu  in  der  Nähe  seiner 
Landungsstelle  auf  Hayti  zerstört  waren,  konnten  Nachrichten  in  die 
Aussenwelt  nur  mehr  via  Key -West  gekabelt,  also  nur  durch 
amerikanische  Hände  expedirt  werden. 

Bei  dieser  Gelegeuheit  sei  die  nicht  uninteressante  Thatsache 
erwähnt,  dass  die  Vereinigten  Staaten  anfänglich  Bedenken  trugen, 
die  Neutralen  gehörigen  Seekabel  abzuschneiden ;  schliesslich  behielten 
aber  die  militärischen  Bücksichten  die  Oberhand  und  es  ist  an- 
zunehmen —  wiewohl  derzeit  noch  nicht  bis  zur  Gewissheit  erhärtet 
—  dass  Amerika  die  neutralen  Interessenten  finanziell  schadlos  ge- 
halten hat  oder  noch  halten  wird. 

Eine  locale  Telegraphen-Verbindung  Santiago— Habana,  u.  z.  ver- 
muthlich  über  Manzanillo  (Landleitung  bis  Cap  Cruz,  dann  Kabel), 

*)  Nach  spanischer  Quelle:  „Combates  y  capitolacion  de  Santiago  de  Cuba", 
Jose"  Müller  y  Terjeiro,  welchem  Werke  auch  spätere  durchaus  glaubwürdige 
Daten  entstammen. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


113 


Manzanillo  —  Cienfuegos  (Kabel),  Cienfuegos  —  Batabano  (Kabel), 
Batabano — Habana  (Landleitung),  bestand  aber  anch  nach  der  gänz- 
lichen Einscbliessung  von  Santiago. 

Habana  war  stark  und  grossentheils  auch  modern  befestigt, 
von  den  Vertheidigungsanlagen  Santiagos  wird  noch  ausführlicher 
gesprochen  werden;  ansonst  waren  theils  ebenso  alterthümliche  Forts 
wie  im  letzteren  Orte,  theils  improvisirte  Strandbatterien  vorhanden. 

Puerto  Rico,  mit  einem  Gesammtareal  von  91.440ftm*  besitzt 
an  der  Nordküste  den  leicht  mit  Minen  zu  verlegenden,  nur  eine 
Zufahrt  mit  genügender  Tiefe  besitzenden,  jedoch  von  See  aus 
grösstenteils  einsehbaren  Hafen  San  Juan,  der  durch  starke,  jedoch 
veralterte  Befestigungen  vertheidigt  wird ;  sonst  kommen  nur  Mayagnez 
an  der  West-  und  kleinere  Häfen  an  der  Südwest-  und  Südküste 
in  Betracht,  die  Ostkfiste  ist  des  vorherrschenden  Ostwindes  halber 
schwer  zugänglich. 

Ziemlich  gebirgig  und  von  frischeren  Seewinden  umweht,  hat 
Puerto  Rico  ein  weniger  gefährliches  Klima  als  Cuba,  von  Eisen- 
bahnen ist  kein  zusammenhängendes  Netz,  sondern  nur  je  eine  kurze 
Linie  an  der  Nord-,  Nordwest-  und  Südküste  vorbanden,  doch  befanden 
sich  die  Strassen  von  Puerto  Rico  in  weitaus  besserem  Zustande  als 
jene  von  Cuba  und  wird  speciell  die  das  Bergland  durchschneidende, 
von  San  Juan  über  Aybonito  nach  Ponce  und  Guayama  führende,  als 
eine  vortreffliche  Militärstrasse  gerühmt 

Auf  der  Insel  selbst  vermittelt  ein  genügend  ausgebautes  Tele- 
graphennetz den  Verkehr,  mit  Cuba  bestand  nur  eine  Verbindung 
über  Jamaica  mit  Europa;  eine  andere  wurde  die  ganze  Dauer  des 
Krieges  hindurch  über  St.  Thomas  und  Barbados  unterhalten,  die 
amerikanischen  Kappversuche  scheiterten. 

Für  die  strategische  Beurtheilung  kommt  noch  hauptsächlich 
die  grosse  Entfernung  vom  Mutterlande,  Cadiz-Habana  rund  4.000  See- 
meilen in  Betracht,  und  hiezu  im  Gegensatze  die  Nähe  der  ameri- 
kanischen Häfen,  ferner  der  Umstand,  dass  die  beiden  Hauptinseln 
durch  Hayti  getrennt  sind,  dessen  Bewohner  mit  der  Union  sym- 
pathisiren. 

B.  Der  Kriegsschauplatz  auf  den  Philippinen. 

Das  Factum,  dass  die  Spanier  auf  diesem  ausgedehnten 
Archipel  keine  andere  bedeutende  Niederlassung  als  Manila  auf 
der  Hauptinsel  Luzon  zur  Blüthe  bringen  konnten,  vereinfacht 
die  Verpflichtung  zu  einer  kurzen  Beschreibung  sehr.  Ein  Blick 
auf  die  Karte  der  Bucht  von  Manila  sagt  nahezu  alles  und 
man  braucht  nur  hinzuzufügen,  dass  seit  Beginn  der  Insurrection  der 
factische  Bereich  für  die  die  Stadt  besetzt  haltenden  Spanier  sich 


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114 


Winterhaider 


auf  Schussweite  erstreckte  und  die  alten  Ziegelwerke  mit  einem 
durchaus  minderwertigen  Artilleriematerial  bestückt  waren1),  um  die 
Situation  zu  kennzeichnen.  Batterien  mit  moderner  Bestückung 
waren  nur  auf  Punta  Sangley  (2  Stück  Wem  Ordonez-Hinterlader) 
und  etwa  eine  halbe  Meile  südlich  (l  Stück  12cm  Ordonez)  errichtet; 
die  Befestigung  der  Einfahrt  in  die  Subig-Bucht  war,  ohnedies  nur  auf 
ältere  Geschütze  und  einige  Minen  angewiesen,  nicht  rechtzeitig  voll- 
endet, die  östliche  Passage  zwischen  Isla  Graude  und  Marivelles  nur 
unzulänglich  durch  drei  versenkte  Schiffe  gesperrt. 

Durch  ein  nach  Hongkong  führendes  Kabel  stand  Manila  mit 
der  übrigen  Welt  in  Verbindung,  die  sonstigen  Inseln  des  Archipels 
sind  in  ihrem  Verkehre  mit  Manila  nur  auf  die  ziemlich  flau  be- 
triebene Schifffahrt  beschränkt 

Das  Klima  ist  weder  besonders  gefährlich,  noch  besonders  zu- 
träglich; die  schweren  Wirbelstürme,  welche  in  der  Zeit  von  Anfang 
Juli  bis  Ende  September  des  öfteren  über  die  so  reiche  Insel  hin- 
wegbrausen, bringen  auch  beträchtliche  Niederschläge  und  vereiteln 
oder  erschweren  jede  Gattung  von  Operation. 

Der  kürzeste  Weg  von  der  spanischen  Halbinsel  nach  den 
Philippinen  ist  ungefähr  8.000  Seemeilen  lang  und  die  Durch- 
querung des  indischen  Oceaus  in  den  Monaten  Mai  bis  Juni  wegen 
des  gerade  in  dieser  Zeit  am  stärksten  wehenden  Südwestmonsums 
für  die  schwer  beladenen  Kohlendampfer,  ohne  welche  die  Spanier 
die  Reise  überhaupt  nicht  unternehmen  durften,  nicht  so  ganz  gefahrlos. 

Die  Erklärungen  der  Kriegführenden  hinsichtlich  des  inter- 
nationalen Seerechtes. 

Keiner  der  beiden  Gegner  hatte  zwar  seinerzeit  die  Verpflich- 
tungen des  die  Kaperei  abschaffenden  Pariser  Vertrages  vom  Jahre  1856 
auf  sich  genommen,  doch  erklärten  beide  aus  naheliegenden  inter- 
nationalen Gründen  die  wesentlichsten  Punkte  jener  Convention2) 


«)  Während  der  Anwesenheit  Seiner  Majestät  Schiffes  „Panther"  anfangs 
1897  bildete  der  deplorable  Zustand  des  modernen  Theiles  der  Bestückung, 
nämlich  mehrerer  Krupp'scher  21cm  Schiffsgeschütze  älteren  Modells,  das  Stadt- 
gespräch; die  nach  lauger  Zeit  wieder  vorgenommenen  Exercitien  mussten  wegen 
des  schadhaften  Zustandes  der  Laffeten  eingestellt  werden. 

*)  Diese  Hauptpunkte  lauten: 

1.  Neutrale  Flagge  deckt   die  feindliche  Waare,    ausgenommen  Kriegs- 
Contrebande. 

2.  Neutrales  Gut  —  ausgenommen  Kriegs-Contrebaude  —  unter  feind- 
licher Flagge  ist  frei. 

3.  Es  gelten  nur  effective  Biokaden,  solche,  wo  genügend  starke  Kräfte 
aufgeboten  und  unterhalten  werden. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


115 


als  anerkannt,  Spanien  wahrte  sich  das  Recht,  gegebenenfalls  Kaper- 
briefe auszugeben,  wiewohl  es  vorläufig  nur  Hilfskreuzer  auszurüsten 
kundgab. 

Während  Amerika,  auf  seinen  Reichthum  an  Brennstoffen 
pochend,  Steinkohle  und  flüssiges  Brennmaterial  als  Kriegs-Coutre- 
bande  erklärte,  geschah  dies  spanischerseits  deshalb  nicht,  um  sich 
den  Bezug  durch  Neutrale  zu  erleichtern ;  dies  nützte  jedoch  an- 
gesichts der  gegnerischen  Auffassung  selbstverständlich  für  die  Praxis 
gar  nichts,  wie  ja  die  Amerikaner  auch  thatsächlich  den  von  Spanien 
gemietheten  englischen  Kohleudampfer  „Restonnel"  wegnahmen. 

Die  Thatsache,  dass  nahezu  gleichzeitig  mit  dem  Abgange  der 
telegraphischen  Aufforderung  Mac  Kinley's  an  Spanien  am  21.  April 
auch  schon  die  Feindseligkeiten  gegen  die  Spanier  durch  die  Blokade- 
Erklärung  und  das  Wegnehmen  von  Prisen  eröffnet  wurden  und  dieses 
Vorgehen  erst  durch  die  „rückwirkende  Kriegserklärung"  vom  25. 
sanctionirt  werden  sollte,  zeigte  die  sehr  freie,  gänzlich  scrupellose  Auf- 
fassung der  Vereinigten  Staaten,  gegen  die  sich  vom  völkerrechtlichen 
Standpunkte  aus  die  gegründetsten  Bedenken  erheben  lassen.  Die 
Prisengerichte  erklärten  denn  auch  nachträglich  einige  der  vor  dem 
25.  aufgebrachten  Schiffe  für  frei. 

Die  strategischen  Pläne. 

Wenn  in  diesem  Kriege  höhere  strategische  Conceptioneu  über- 
haupt in  Betracht  kommen  konnten,  so  blieb  dies  auf  Nordamerika 
beschränkt,  einestheils  weil  die  Ziele  Spaniens  ungleich  einfacher, 
wenn  auch  viel  schwieriger  zu  erreichen  waren,  anderenteils  weil  nur 
die  Union  über  genügende  Mittel  verfügte,  um  solche  Conceptionen 
zur  Ausführung  zu  bringen. 

Die  ganze  Entwickeluugsgeschichte  des  Conflictes,  in  der  die 
Vereinigten  Staaten  sich  auf  die  Seite  der  die  Lostrennung  vom 
Mutterlande  anstrebenden  Cubaner  und  Philippiner  gestellt  hatten, 
zeichnete  die  Umrisse  der  zu  unternehmenden  Operationen  vor: 

Niederwerfen  der  spanischen  Herrschaft  in  Westindien  uud 
auf  den  Philippinen ;  wenn  sich  dann  Spanien  unerwarteterweise  noch 

Hiezu  kam  als  4.  Punkt  für  den  vorliegenden  Fall: 

4.  Capitane,  Führer  und  Officiere  von  Schiffen,  welche  Feindseligkeiten 
ansähen,  müssen  ebenso  wie  zwei  Drittel  der  Mannschaft  Staatsangehörige  des  be- 
treffenden Landes  sein,  widrigenfalls  sie  als  Piraten  zu  betrachten  und  als  solche 
mit  der  ganzen  Strenge  des  Gesetzes  zu  behandein  sind,  wenn  auch  im  Besitz 
eines  Caperbriefea  (lettre  de  marque). 

Als  Kriegs-Contrebande  gilt  nebst  Waffen,  Munition  und  deren  Bestandteilen 
jede  Art  von  Ausrüstungsgegenatanden  für  Truppen,  Schiffe,  Maschinen  u.  s.  w. 


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116 


Winterhaider. 


immer  nicht  zum  Friedensschlüsse  bereit  zeigen  sollte,  konnten  die 
Feindseligkeiten  noch  immer  an  die  Küste  der  iberischen  Halbinsel 
verlegt  werden. 

Auf  dem  ostasiatischen  Kriegsschauplätze  gab  es  nur  ein  Ziel, 
sich  Manilas  zu  bemächtigen;  diese  eine  Stadt  repräsentirt  sowohl 
vom  militärischen,  als  auch  vom  politischen  und  kulturellen  Stand- 
punkte den  ganzen  so  grossen  Complex  der  Philippinen. 

Das  Mittel  hiezu  lag  in  der  Escadre  Dewey's;  sie  hatte  vor- 
erst die  spanischen  sich  im  Bereiche  von  Manila  aufhaltenden  Seestreit- 
kräfte lahm  zu  legen  und  dann  Manila  so  lange  zu  blokiren,  bis 
genügende  Truppen  aus  der  Union  nachgeschoben  werden  konntent 
um  den  entscheidenden  Stoss  in  aller  Ruhe  und  Sicherheit  zu  führen. 
Ein  Angriff  im  Kücken  durch  eine  spanische  Escadre  war  kaum 
und  wenn  die  amerikanischen  Waffen  im  Atlantischen  Ocean  Erfolge 
errangen,  überhaupt  nicht  zu  erwarten. 

Anders  auf  dem  westindischen  Kriegstheater. 

Das  directe  Vorgehen  gegen  das  Vertheidigungscentrum  Habana 
musste,  so  lange  überhaupt  eine  spanische  Streitmacht  zur  See  gegen 
Westindien  in  Bewegung  gesetzt  werden  konnte  und  bevor  nicht  die 
eigene  Armee  auf  einen  Stand  von  mindestens  150.000  Mann  ein- 
geübter Truppen  gebracht  war,  aufgeschoben  werden.  Ein  gewaltsamer 
Angriff  von  See  her  allein  wäre  bei  der  starken,  modernisirten 
Küstenvertheidigung  kaum  erfolgreich  gewesen  und  andererseits  verbot 
sich  das  Auskunftsmittel,  die  Stadt  durch  ein  Bombardement  zur 
Übergabe  zwingen  zu  wollen,  schon  durch  die  Rücksicht  auf  den 
endlichen  Zweck  des  Krieges  und  den  Umstand,  dass  eben  sehr  viel 
amerikanisches  Capital  in  der  Stadt  investirt  war;  es  konnte  sich 
somit  nur  um  eine  combinirte  Operation  von  Heer  und  Flotte 
handeln,  bei  welcher  die  letztere  die  Landung  zu  ermöglichen  und  das 
Vorrücken  und  den  Angriff  der  Truppen  auf  die  Stadt  zu  unter- 
stützen hatte.  Lange  vorher  hatte  man  sich  schon  mit  dem  Studium 
einer  solchen  Doppeloperation  befasst  und  der  vom  ehemaligen 
Generalconsul  Lee  vertretene  Plan,  zuerst  Matanzas  zu  nehmen  und 
von  dieser  Seite  her  gegen  Habana  vorzurücken,  scheint,  im  Vergleich 
zu  dem  Projecte,  von  Westen  (Bahia  Hondas)  her  gegen  die  Hauptstadt 
zu  operiren,  viele  Aussichten  auf  Annahme  gehabt  zu  haben.  In 
beiden  Fällen  musste  auf  einen  kräftigen  Widerstand  gerechnet  werden. 

Doch  fehlte  die  Invasions-Armee  und  somit  war  man  auch, 
abgesehen  von  der  bevorstehenden,  so  sehr  gefürchteten  Regenzeit 
zum  Zuwarten  genöthigt. 

Es  erübrigte  daher  nur,  Cuba  von  jedem  Zuzüge  von  der  See 
her  abzuschliessen  und  eine  eventuell  herankommende  spanische  Flotte 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


117 


noch  bevor  sie  sich  in  Westindien  retabliren  konnte  entscheidend  zu 
schlagen.  Das  Letztere  bildete  also  die  nächste  Hauptaufgabe  der 
amerikanischen  Streitkräfte. 

Von  der  Anwesenheit  der  Escadre  Cervera's  in  S.  Vincent 
und  von  ihrer  Zusammensetzung  war  man  in  Washington  ebenso 
unterrichtet  wie  in  der  ganzen  übrigen  Welt;  was  aber  ihre  nächste 
Bestimmung  sein  würde,  sobald  sie  diesen  neutralen  Hafen  verliess, 
konnte  —  wenn  deren  Operation  nicht  zufällig  durch  eine  Unge- 
schicklichkeit oder  durch  Verrath  bekannt  wurde  —  niemand  voraus 
sagen.  Die  rechtzeitige  Entsendung  von  Kreuzern  gegen  S.  Vincent 
hätte  auch  kaum  einen  Erfolg  gehabt,  denn  die  spanischen  Schiffe 
hätten  sie  —  einmal  im  offenen  Ocean  angelangt  —  entweder  bald 
unschädlich  gemacht  oder  abgeschüttelt;  so  mussten  denn  die  Zugänge 
zu  dem  muthmasslichen  Bestimmungsorte  Cervera's  bewacht  werden. 

Auf  diesem  Punkte  des  Gedankenganges  angelangt,  begannen 
aber  die  Ansichten  begreiflicherweise  auseinanderzugeben :  diejenigen, 
welche  den  wahren  Zustand  der  spanischen  Escadre  nicht  kannten 
und  den  officiellen  Angaben  der  spanischen  Admiralität  über  ihre 
Schiffe  blinden  Glauben  schenkten  (wozu  auscheinend  das  Strategie 
board  gehörte),  waren  geneigt,  Cervera  die  Absicht  einer  Belästigung 
der  Ostküste  zuzutrauen,  und  fanden  durch  die  plötzlich  in  coininer- 
ciellen  Kreisen  aufgetauchte  Besorgnis  vor  einer  derartigen  unlieb- 
samen Überraschung  recht  eifrige  und  laute  Unterstützung;  die  besser 
mit  den  schwachen  Seiten  der  spanischen  Flotte  Vertrauten  wollten 
an  das  Herüberkommen  Cervera's  mit  seinen  4  Panzerkreuzern 
3  Destroyers  nicht  glauben  und  äusserten  die  Meinung,  dass  er 
zunächst  nach  Cadiz  zurückkehren  und  erst  nach  Vereinigung  mit 
den  dort  sich  sammelnden  Schiffen  nach  Westen  aufbrechen  werde ;  die 
Betreffenden  waren  nicht  wenig  stolz,  als  in  den  ersten  Tagen  des  Mai 
die  von  Spanien  geschickt  lancirte  Sensationsnachricht  von  Cervera's 
Eintreffen  in  diesem  Hafen  von  Zeitung  zu  Zeitung  flog  —  allerdings 
eine  Eintagsfreude;  die  Dritten  zählten  wieder  mehr  oder  weniger 
auf  die  Opferwilligkeit  Spaniens  für  die  Erhaltung  Cubas  und  die 
Verlockung,  die  Escadre  Cervera's  zu  dessen  Verteidigung  dahin 
zu  entsenden,  wo  sie  sich  auch  —  u.  z.  in  Habana  —  gesichert 
zu  retabliren  vermochte;  wobei  jedenfalls  dem  Wunsche  die  Vater- 
rolle zukam.  Diese  Letztangeführten  theilten  sich  aber  wieder  in  zwei 
Lager,  die  Anhänger  der  Idee,  dass  Cervera  in  einem  Zuge  bis 
Cuba,  beziehungsweise  Habana  zu  gelangen  zu  trachten  hätte  und  in 
die  Verfechter  der  Annahme,  dass  er  zunächst  einen  westindischen 
Zwischenhafen,  voraussichtlich  Puerto  Rico,  anlaufen  werde,  um 
wenigstens  mit  genügend  Kohle  den  Gefahren  des  letzten  Theiles  der 


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118 


Wiuterhalder. 


Fahrt  nach  Habana  entgegenzugehen.  Endlich  war  eine  Zeitlang  auch 
die  Möglichkeit  in  Betracht  gezogen,  dass  Cervera  beabsichtigen 
könnte,  dem  von  San  Francisco  heimkehrenden  „Oregon"  aufzulauern. 

In  diesem  Widerstreite  der  Meinungen  suchte  man  nun  einen 
alle  Theiie  befriedigenden  Ausweg:  das  nordatlantische  Qeschwader 
Sampson's  setzte  die  Blockade  der  wichtigsten  Küstenstrecken 
von  Cuba  in's  Werk,  das  fliegende  Geschwader  Schley's  blieb,  da  die 
öffentliche  Meinung  in  den  durch  ausgedehnte  Minenverlegungen 
unterstützten  Küstenbefestigungen  und  den  Schiffen  der  localen  Ver- 
teidigung keine  genügende  Sicherheit  finden  zu  können  erklärte,  in 
Newport-news;  eine  dünne,  nur  aus  zwei  Schiffen  bestehende  Kreuzer- 
kette wurde  80  Meilen  östlich  von  Martinique  und  Guadeloupe 
etablirt,  ein  Kreuzer  zur  Überwachung  der  Gewässer  um  Puerto 
Rico  detachirt  und  zwei  Schiffe  kreuzten  auf  etwa  150  Meilen  von 
der  Strecke  Cap  Hatteras— Long  Island. 

Bei  dieser  Zersplitterung  ist  es  nicht  zu  verwundern,  dass  die 
Ereignisse  einigermassen  überraschend  kamen. 

Auf  spanischer  Seite  war  man  der  gewiss  nicht  unberechtigten 
Vorstellungen  Cervera's,  doch  etwas  für  die  bessere  Ausrüstung 
seiner  Schiffe  zu  thun,  überdrüssig  geworden,  und  als  er  nach  dem 
Eintreffen  in  S.  Vincent  und  der  Vereinigung  mit  „Oquendo"  und 
„Vizcaya"  einen  Kriegsrath  einberief  und  als  dessen  Ergebnis  eine 
Depesche  nach  Madrid  absaadte,  man  möge  seine  Escadre  nach  den 
canarischen  Inseln  zu  deren  Vertheidigung  dirigiren,  von  wo  sie  auch 
im  äussersten  Xothfalle  rasch  zur  Abwehr  eines  Angriffes  auf  die 
spanischen  Küstenstädte  einrücken  könnte,  traf  als  Antwort  der  auf 
dem  Beschlüsse  eines  Admiralrathes  beruhende  Befehl  zum  Abgang 
nach  Cuba  ein. 

Ein  weiterer  oder  engerer  Operationsplan  bestand  nicht  und 
war  auch  trotz  aller  Anträge  C  er  vera's,  der  ungeachtet  seiner  frei- 
müthigen  Vorstellungen  doch  allen  Weisungeu  von  Madrid  nach- 
zukommen bestrebt  gewesen,  nicht  in  Discussion  gezogen  worden. 
Das  Einzige,  was  ihm  an  Anhaltspunkten  mitgegeben  wurde,  war 
die  Verständigung,  dass  ein  Dampfer  mit  Kohle,  der  englische  Dampfer 
„Restonnelu  in  San  Juan  de  Puerto  Rico  für  ihn  bereit  sein  werde. 

Welche  die  Beweggründe  des  18gliedrigen  Admiralrathes 
waren,  der  seinen  augeführten  Beschluss  mit  14  gegen  4  Stimmen 
fasste,  ist  noch  nicht  völlig  bekannt  geworden;  man  scheint  jedoch 
auf  den  thatsächlichen  Zustand  und  Gefechtswert  der  Schiffe  zu 
wenig  und  auf  das  möglichst  frühe  Erscheinen  der  Flotte  in  Habana 
zu  viel  Gewicht  gelegt  zu  haben,  denn  sonst  hätte  man  sie  doch 


zurückberufen,  so  gut  als  möglich  in  Stand  gesetzt  und  die 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


119 


Escadre  um  die  mittlerweile  vollendeten  zwei  Schlachtschiffe  und 
rwei  Kreuzer  verstärkt. 

Diese  Combination  hätte  einige  Aussichten  auf  Erfolg  gehabt, 
Ja  die  Amerikaner  sich  zur  Deckung  und  Bewachung  der  zwei  haupt- 
sächlich in  Betracht  kommenden  Anmarschlinien  der  spanischen 
Flotte  —  die  eine  nördlich  von  Hayti,  die  andere  südlich  davon  — 
theilen  mussten,  auf  einer  dieser  Linien  wäre  dann  wahrscheinlich 
die  verstärkte  spanische  Flotte  in  der  Oberzahl  gewesen. 

Allerdings  wäre  damit  noch  lange  nicht  die  volle  Bewegungs- 
freiheit in  den  cubanischen  Gewässern  erreicht  gewesen,  aber  ein 
derartiger,  wenn  auch  nur  partieller  Erfolg  hätte  seinen  moralischen 
Einfluss  nicht  verfehlt. 

Wich  aber  der  eine  Theil  der  Amerikaner  —  was  jedoch  kaum 
anzunehmen  —  einem  ungleichen  Kampfe  aus,  um  sich  mit  dem 
anderen  zu  vereinigen,  so  war  der  Weg  nach  Habana  frei  und  man 
konnte  wenigstens  dessen  Ressourcen  in  Anspruch  nehmen,  bevor  die 
Stunde  des  entscheidenden  Ringens  gegen  die  vereinigte  amerikani- 
sche Flotte  gewählt  wurde,  worauf  man,  wenn  die  Aussichten  auch 
noch  so  trüb  waren,  ja  doch  bei  der  Kriegserklärung  gefasst  ge- 
wesen sein  musste. 

Gegen  die  Beunruhigung  der  amerikanischen  Küstenstädte 
durch  die  vier  Kreuzer  Cervera's  dürfte  nebst  der  geschützten 
Lage  jener  wohl  die  Erwägung  geltend  gemacht  worden  sein,  dass  man 
auf  eine  Verproviantirung  dieser  Schilfe  in  hoher  See  nicht  genügend 
vorbereitet  und  sie  auch  mit  grosser  Gefahr  verbunden  war,  viel- 
leicht auch,  dass  diese  Gattung  Kriegführung  bestenfalls  die  Ent- 
scheidung um  einiges  hinausgezogen  hätte,  aber  im  Falle,  als  durch  die 
spanischen  Geschütze  wirklich  einiger  Schaden  angerichtet  worden 
wäre,  den  Friedensschluss  um  so  viel  theurer  gestaltet  hätte. 

Man  dürfte  übrigens  kaum  viel  irren,  wenn  man  annimmt,  dass 
nicht  allein  rein  militärische  Betrachtungen  in  jenem  Admiralrathe 
inr  Discussion  kamen,  vielmehr  auch  politische  Gründe  mitbestim- 
mend waren;  hatte  auch  der  Generalcapitän  von  Cuba  gemeldet, 
dass  er  die  dort  stationirten  Truppen  für  genügend  erachte  und  die 
Insel  sich  allein  halten  könne,  so  glaubte  man  es  doch  der  Stimmung 
des  Landes  schuldig  zu  sein,  raschestens  etwas  für  die  Vermehrung 
der  Verteidigungskräfte  der  Insel  zu  thun. 

Hinsichtlich  Manilas  musste  man,  wie  schon  mehrfach  ange- 
deutet, vorläufig  auf  das  Kriegsglück  vertrauen. 

Dort  standon  sich  die  Gegner  am  nächsten  gegenüber,  deshalb 
mas3te  der  erste  Schlag  dort  fallen  und  so  sollen  denn  auch  die 
Ereignisse  auf  diesem  Operationsfeld  zuerst  besprochen  werden. 

ß 


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Winterhaider. 


Die  Ereignisse  auf  dem  östlichen  Kriegsschauplatze. 

Commodore  Dewev,  schoo  früher  hinsichtlich  seines  Ver- 
haltens  bei  Kriegsausbruch  instruirt,  erhielt  am  25.  April  in  Hong- 
kong die  Kabelnachricht  vom  Beginne  der  Feindseligkeiten  und  ging 
tagsdarauf  mit  seiner  Escadre  und  zwei  Dampfern,  die  10.000  t  Kohle 
und  Munitionsvorräthe  nachführten,  nach  der  nahen,  wenig  besuchten, 
in  chinesischem  Besitz  befindlichen  Mirsbay,  um  dort  seine  letzten 
Vorbereitungen,  d.  h.  die  Überschiffung  des  grössten  Theiles  der  Be- 
mannung der  zum  Gefecht  untauglichen  Holzcorvette  Monocacy  auf 
die  übrigen  Schiffe  vorzunehmen;  die  Corvette  blieb  einstweilen 
zurück,  während  am  27.  Mai  nach  Einschiffung  des  aus  Manila  ein- 
getroffenen amerikanischen  General-Consuls  Curs  gegen  Lingayen  und 
dann  auf  Manila  genommen  wurde. 

Die  spanische  Escadre  unter  Contre-Admiral  M  o  n  t  oj  o  war 
nach  Bekanntwerden  der  Kriegserklärung  am  25.  April  nach  der 
Subig-Bucht  abgegangen,  kehrte  jedoch,  als  der  Admiral  die  Situation 
der  nur  durch  eine  relativ  enge  Ausfahrt  mit  der  See  verbundenen 
und  durch  wenige  ganz  veraltete  Forts  ungenügend  geschützten  Bucht 
für  seine  Zwecke  nicht  geeignet  fand,  am  28.  April  nach  Manila 
zurück,  wo  sie  sich  unter  den  südlich  von  der  Stadt  gelegeneu 
Batterien,  welche  die  seichte  Bakor-Bai  und  das  in  derselben  golegene 
Arsenal  von  Cavite  vertheidigen  sollten,  in  zwei  Colonnen  so  vor 
Anker  legte,  dass  die  Breitseiten  gegen  die  See  zu  wirken  konnten. 

Am  28.  war  durch  den  Consul  in  Hongkong  auch  die  Nach- 
richt vom  Auslaufen  Dewey'a  eingelangt. 

Auf  eine  Mitwirkung  der  „Castilla"  in  Fahrt,  war  wegen  ihres 
lecken  Zustandes  nicht  zu  rechnen,  deshalb  wurden  langseits  von  ihr 
mit  Sand  gefüllte  Lichterboote  vertäut,  die  als  Gürtelpanzer  wirken 
sollten  —  eine  schwimmende  Sandbatterie. 

Dewey  langte  mit  seinen  Schiffen  einschliesslich  der  Kohlen- 
schiffe am  30.  April  nachmittags  vor  der  Subig-Bai  an,  Hess  sie 
recognosciren  und  Hess,  nachdem  sich  ein  Kriegsrath  einstimmig  für 
das  Anlaufen  der  weiten  Bucht  von  Manila  noch  während  der  kommen- 
den Nacht  ausgesprochen  hatte,  mit  verminderter  Geschwindigkeit 
die  Fahrt  gegen  die  südliche  Einfahrt,  die  Boca  grande,  fortsetzen. 

Die  Nacht  war  nicht  völlig  dunkel,  da  der  Mond  öfters  aus  dem 
fliegenden  Gewölk  hervortrat;  dieSchiffe  steuerten  ohne  Lichter,  mit  Aus- 
nahme eines  abgeblendeten  Hecklichtes,  in  Kielwasserlinie,  Flaggen- 
schin% Olympia"  au  der  Tete,  vollkommen  gefechtsklar  gegen  die  Mitte 
der  genauuten  Einfahrt  und  befanden  sich  kurz  nach  Mitternacht 
dwars  von  der  befestigten  Insel  Corregidor,  ohne  dass  noch  irgend 
ein  Lebenszeichen  von  Seite  des  Gegners  zu  bemerken  gewesen  wäre. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


121 


Erst  als  die  Tete  schon  eine  Meile  innerhalb  angelangt  war, 
fielen  von  den  Batterien  von  Corregidor  einige  fehlgehende  Schüsse,  die 
tod  r Boston"  und  „Mac  Culloch"  erwidert  wurden;  ohne  Aufent- 
halt wurde  beiläufig  gegen  die  Mitte  der  über  30  Meilen  breiten 
Bai  weiter  gefahren  und  ausser  Schussweite  der  eben  passirten  Insel 
der  Maschinengang  verlangsamt,  da  Dewey  erst  bei  Tagesanbruch 
auf  5  Meilen  von  Manila  sein  wollte. 

Man  mochte  auf  der  amerikanischen  Escadre  wohl  sehr  er- 
staunt gewesen  sein,  bisher  so  gar  keinen  Widerstand  und  nur  so 
wenig  Wachsamkeit  auf  dem  Vorwerk  Corregidor  gefunden  zu  haben ; 
die  Stunden  bis  Tagesanbruch  waren  trotz  der  relativen  Helligkeit 
der  Nacht  gewiss  recht  lang,  denn  wenn  die  Torpedoboote 
Montojo's  überhaupt  zu  fürchten  waren,  so  mussten  sie  jetzt,  wo 
doch  die  Anwesenheit  der  Amerikaner  wahrscheinlich  schon  in  Cavite 
bekannt  war,  jeden  Augenblick  herankommen,  aber  nichts  regte  sich. 

Um  5  Uhr  morgens  war  man  vor  Manila  und  erkannte  die 
auf  der  Rhede  liegenden  Schüfe  als  Kauffahrer,  worauf  Commodore 
Dewey  südwärts  wenden  liess,  die  spanische  Escadre  bald  gesichtet 
«od  ihre  Position  festgestellt  wurde ;  im  Passiren  an  den  Werken  von 
Manila  wurden  seitens  der  Küstenbatterien  nur  wenige,  beträchtlich 
zu  kurz  fallende  Schüsse  abgegeben,  die  nur  „Concord"  erwiderte. 

Als  sich  die  amerikanischen  Schiffe  Cavite  näherten,  begannen 
die  dortigen  Landbatterien  bald  ein  continuirliches  aber  erfolgloses 
Feuer,  das  einstweilen  unerwidert  blieb,  bis  um  5  Uhr  33  Minuten 
vormittags  auf  ungefähr  4.500  Yards  (etwa  4.100m)  „Olympia"  mit 
einem  ihrer  20cm  Geschütze  das  Beispiel  zur  allgemeinen  Be- 
schiessung  der  spanischen  Schiffe  gab. 

Bald  war  der  Geschützkampf  allgemein,  nur  rMac  Culloch"  war 
zum  Schutz  der  Transportdampfer  zurückgelassen  worden ;  auf  beiden 
Seiten  wurden  die  äussersten  Anstrengungen  gemacht,  aber  wahrend 
die  amerikanischen  Schiffe  nahezu  ganz  unverletzt  blieben,  litten  die 
Spanier  beträchtlich. 

Dewev  führte  seine  Schiffe  weiter,  in  Kielwasser  formirt 
parallel  zur  gegnerischen  Linie,  wendete,  sobald  nicht  mehr  alle 
Geschütze  einer  Bordseite  in  Action  gebracht  werden  konnten,  im 
Gegenmarsch  und  passirto  dann  neuerdings,  ein  Manöver,  das  sich 
im  ganzen  viermal  wiederholte  und  wobei  die  amerikanischen  Schiffe 
stets  auf  3.000  bis  3.600m  vom  Gegner  verblieben;  erst  nach  dem 
vierten  Gange  wurde  die  Distanz  im  Passiren  bis  auf  etwa  1.800m 
verringert. 

Die  spanische  Escadre  war,  trotzdem  Montojo  um  4  Uhr 
morgens  das  Signal  rKlar  zum  Gefecht"  gegeben  hatte,  beim  Er- 
scheinen Dewey's  augenscheinlich  nicht  dampf  klar  gewesen  und 


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122 


Winterhaider. 


man  konnte  an  den  dichten  Rauchwolken  aus  ihren  Schloten  ersehen, 
dass  alle  Anstrengungen  gemacht  wurden,  dies  nachzuholen. 

Beim  dritten  Gange  kam  Montojo  mit  seinem  Flaggenschiff 
„Reina  Cristina"  gegen  „Olympia"  scheinbar  in  der  Absicht,  einen 
Rammstoss  zu  versuchen;  spontan  von  allen  Amerikanern  zum  Ziel 
genommen,  wurde  der  spanische  Kreuzer  jedoch  binnen  wenigen 
Minuten  so  schwer  beschädigt,  dass  er  umkehren  musste.  Noch 
während  der  Wendung  jedoch  erhielt  er  einen  Enfilirschuss  aus 
einem  der  schweren  Geschütze  „Olympia's",  der  das  Deck  aufriss,  das 
Munitionsdepöt  zur  Explosion  brachte  und  einen  unlöschbaren  Brand 
verursachte.  Trotzdem  wurde  das  Feuer,  so  weit  es  noch  möglich 
war,  fortgesetzt,  aber  eine  halbe  Stunde  später,  um  7  Uhr  vormittags 
sank  das  Schiff,  nachdem  sich  der  verwundete  Admiral  Montojo  auf 
die  „Isla  de  Luzon"  überschifft  hatte. 

Gleich  zu  Beginn  der  Action  waren  zwei  Torpedoboote  aus 
Cavite  zum  Angriff  vorgebrochen,  eines  wurde  jedoch  knapp  vor  Ein- 
treffen auf  Lancierdistanz  von  „Olympia"  in  den  Grund  geschossen» 
das  zweite  havarirt,  zur  Umkehr  und  zum  Auflaufen  auf  den  Strand 
gezwungen. 

Ebenso  erfolglos  blieb  ein  von  einem  der  kleineren  spanischen 
Kreuzer  unternommener  Versuch,  die  zurückgebliebenen  Kohlendampfer 
anzugreifen. 

Um  V/%  Uhr  vormittags  unterbrach  D  e  w  e  y  das  Gefecht,  angeblich 
um  seinen  Bemannungen  eine  Frühstückspause  zu  gönnen,  in  Wahr- 
heit aber  zu  einer  Berathung,  weil  ausser  der  Zerstörung  der  „Reina 
Cristina"  noch  kein  grösserer  Erfolg  erkennbar  war  und  weil  man 
die  Munition  ergänzen  zu  müssen  glaubte. 

Das  Glück  hatte  die  Amerikaner  in  seltener  Weise  begünstigt; 
wiewohl  „Olympia",  „Baltimore"  und  „Boston"  einige  Treffer  erlitten 
hatten,  war  nur  auf  „Baltimore"  ein  15cm  Geschütz  demontirt,  dabei 
eine  Munitionskiste  explodirt  und  8  Mann  verwundet  worden,  der 
einzige  Verlust  von  Kämpfern!  Ein  Brand  auf  „Boston"  wurde  noch 
im  Entstehen  erstickt. 

Während  der  Gefechtspause  entwickelten  sich  die  Brände  auf 
den  spanischen  Schiffen  in  deutlich  sichtbarer  Weise. 

Um  11  Uhr  16  Minuten  vormittags  griff  Dewey  neuerdings 
an,  diesmal  mit  „Baltimore"  an  der  Tete;  die  Spanier  erwiderten 
trotz  der  schweren  Verluste  und  der  noch  andauernden  Brände  mit 
der  letzten  verzweifelten  Anstrengung  das  Feuer,  aber  endlich  waren 
die  amerikanischen  Geschütze  so  übermächtig,  dass  die  Spanier  die 
Schiffe  verlassen  mussten.  Der  bisher  intact  gebliebene,  im  Innern  der 
Bakor-Bucht  geankerte  Transportdampfer  „Mindanao"  wurde  durch 
einige  Schüsse  in  Brand   gesteckt.  Um  12  Uhr  30  Minuten  waren 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


123 


lach  die  Landbatterien,  gegen  welche  erst  im  zweiten  Theile  des 
Gefechtes  das  Feuer  eröffnet  worden  war,  zum  Schweigen  gebracht 
und  die  amerikanische  Escadre  wendete  sich  gegen  Manila,  Kanonen- 
boot rPetrel~  zur  Besitzergreifung  des  Arsenals  von  Cavite  und  des 
dort  liegenden  Transportschiffes  „Manila"  und  sonstiger  kleiner  Fahr- 
zeuge zurücklassend. 

Durch  einen  Parlamentär  kündigte  Dewey  dem  Geueral-Capitän 
General  Augustin  an,  dass  er  die  Stadt  bombardiren  werde,  wenn 
die  Forts  auch  nur  einen  Schuss  abgeben  würden ;  durch  den  noch 
im  Nachmittag  des  1.  Mai  an  Bord  gekommenen  englischen  Consul, 
m  im  Namen  aller  seiner  Collegen  um  Abstandnahrae  von  einem 
Bombardement  bat,  verlangte  der  amerikanische  Commandirende  ferner 
noch  als  Bedingung  hiefür  die  Auslieferung  alles  Kriegsmaterials 
und  Fon  Kohle,  sowie  das  Benützungsrecht  an  dem  nach  Hongkong 
führenden  Kabel. 

Die  Madrider  Regierung,  von  diesen  einer  Übergabe  der  Stadt 
verzweifelt  ähnlichen  Bedingungen  ebenso  wie  von  der  Zerstörung  der 
fccadre  Montojo's  telegraphisch  in  Kenntnis  gesetzt,  wies  den 
General-Capitän  zum  äussersten  Widerstande  an. 

Als  Dewey  hievon  Kenntnis  erhielt,  Hess  er  die  Besatzung  von 
Corregidor  zur  Übergabe  auffordern,  die  ohne  Zögern  erfolgte,  die 
dortigen  Batterien  zerstören,  das  Kabel  abschneiden  und  erklärte 
gleichzeitig  die  strenge  Blokade. 

Seine  nächste  Sorge  war,  die  Reste  der  Befestigungen  von  Cavite 
gänzlich  zu  zerstören,  diesen  Ort  selbst,  in  dessen  Spital  250  ver- 
wundete Spanier  lagen,  sowie  das  Arsenal  jedoch  gegen  die  Rachegier 
Qüd  Raubsucht  der  Insurgenten  durch  ein  Detachement  zu  schützen. 
Der  Gesammtverlust  auf  spanischer  Seite  wurde  von  Admiral  Mon- 
tojo  auf  381  Mann  angegeben,  darunter  auf  „Reina  CriStina"  ein- 
schliesslich des  Commandanten  150  Tode. 

Dewey  sandte  seine  Meldung  an  die  Regierung  in  Washington 
durch  das  Depeschenboot  „Mac  Cullochu  noch  am  1.  Mai  nach 
Hongkong,  von  wo  sie  am  7.  Mai  an  ihren  Bestimmungsort  tele- 
graphirt  wurde;  am  4.  Mai  zeigte  Dewey  durch  eine  weitere 
Meldang  die  Besitzergreifung  von  Corregidor  und  Cavite  an,  sowie 
dass  er  die  Bai  absolut  beherrsche  und  sich  imstande  fühle,  Manila 
jederzeit  zu  nehmen.  Das  letztere  war  zwar  insofern  richtig,  als  ja  ein 
Bombardement  zweifellos  die  Übergabe  erzwungen  hätte,  aber  dieser 
Act  hätte  angesichts  der  vielen  fremden  in  Manila  residirenden  Staats- 
angehörigen wahrscheinlich  zu  Recriminationen  in  Washington  An- 
lass  gegeben  und  ausserdem  musste  verhindert  werden,  dass  die 
Insurgenten  sich  die  Einnahme  der  Stadt  von  der  Landseite  her 
vindiciren  und  nach  der  Einnahme  dort  plündern  konnten.  Das  letztere 

Orprt  ,1er  miUtir-whienschafUicbeii  Vertun-   LIX.  Band   l»W  i|) 

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124 


Winterhaider 


war  bestimmt  zu  befürchten,  umsomehr  war  daher  Abwarten  ge- 
boten, als  die  Landungstruppen  der  Escadre  gewiss  nicht  hinreichten, 
um  die  Ordnung  nötigenfalls  mit  Gewalt  aufrechtzuerhalten. 

Deshalb  erhielt  der  unter  dem  Ausdruck  des  nationalen  Dankes 
zum  Contre-Admiral  ernannte  amerikanische  Escadre-Commandant 
den  Auftrag,  beziehungsweise  die  Verständigung,  dass  einstweilen  die 
Blokade  aufrechtzuerhalten  sei  und  die  für  die  Einnahme  nöthigen 
Truppen  ehemöglichst  abgehen  würden. 

Die  erstere  in  Wirksamkeit  zu  erhalten,  fiel  den  Amerikanern 
nicht  schwer  und  bis  Ende  Juli  bot  die  Rhede  von  Manila  ein  ziem- 
lich friedliches  Bild.  Dewey  lag  mit  seinen  Schiffen  zwischen  Cavite 
und  Manila,  eines  derselben  nächst  der  Pasig-Mündung,  und  die  in 
der  Bucht  fallenden  Schüsse  kamen  meist  von  nach  der  Scheibe 
schiessenden  Schiffen,  nur  die  Insurgenten  rückten  immer  näher  an 
die  spanischen  Vorposten. 

Schon  damals  begannen  die  Schwierigkeiten  mit  den  Tagalen 
und  Dewey  bewies  viel  Ruhe  und  Geschick,  indem  er  mit  Über- 
legung unthätig  seine  Verbündeten  zu  Lande  in  den  gebührenden 
Schranken  hielt. 

In  der  Stadt  hingegen  begannen  die  Lebensmittel  bald  knapp 
zu  werden  und  Krankheiten  auszubrechen. 

Die  weiteren  Ereignisse  nach  der  Zerstörung  der  spanischen 
Flotte  bis  zur  Einnahme  Manilas  können  nur  als  eine  naturgemässe 
Entwickelung  der  Dinge  ohne  besonderes  fachmännisches  Interesse  an- 
gesehen werden  und  sind  bald  erzählt. 

Ausser  den  zerstörten  und  in  Cavite  genommenen  Schiffen  fiel 
bald  darauf  das  von  einer  Kreuzung  zurückkehrende  Kanonenboot 
„Callao",  dessen  Commandant  noch  keine  Kenntnis  vom  Kriegsaus- 
bruche erhalten  hatte,  ohne  Gegenwehr  den  Amerikanern  in  die  Hände, 
die  es  späterhin  für  ihre  Zwecke  benützten. 

An  Verstärkungen  für  die  Escadre  Dewey's  wurden  Kreuzer 
rCharleston",  2  Kanonenboote,  sowie  die  Monitore  „Monterey"  und 
rMonadnocku  zugesendet;  die  zur  Einnahme  Manilas  bestimmten 
Truppen  gingen  in  drei  Staffeln,  u.  z.  2.500  Mann  unter  General 
Andersen  am  25.  Mai,  3.500  Mann  unter  General  Greene  am 
15.  Juni  und  5.000  Mann  uuter  dem  zum  Commandirenden  auf  den 
Philippinen  ernannten  General  Wesley  M  er  ritt  Eude  Juni  von 
S.  Francisco  ab. 

Der  erste  Staffel,  von  Kreuzer  „ Oharieston"  begleitet,  berührte 
auf  der  Überfahrt  die  Insel  Guam,  die  grösste  der  Ladronengruppe, 
und  ergriff  davon  ohne  Widerstand  Besitz,  nachdem  deren  Gouverneur 
bis  dahin  von  dem  Bestehen  des  Kriegszustandes  zwischen  Spauieu 
und  Amerika  gar  nichts  gewusst  hatte. 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


125 


Am  25.  Juli  landete  Merritt  und  übernabm  das  Commando 
der  Truppen,  die  nach  ihrem  Eintreffen  von  Cavite  aus  gegen  Nordeu 
und  Nordosten  bis  hart  an  die  spanische  Vertheidigungslinie  an  der 
Südseite  der  Stadt  Manila  vorgeschoben  worden  waren.  Die  Insur- 
genten standen  etwa  10.000  Mann  stark,  unter  A  g u i n al d  o's  Führung 
auf  dem  äussersten  rechten  Flügel. 

Am  7.  August  forderten  Merritt  und  Dewey  gemeinsam  den 
anstelle  von  General  August  in  getretenen  General  Jaudenes 
mr  Übergabe  auf,  widrigenfalls  nach  48  Stunden  Frist  zur  Weg- 
schaffung von  Verwundeten,  Kranken,  Weibern  und  Kindern  das  all- 
gemeine Bombardement  und  der  Sturmangriff  erfolgen  würden. 

Jaudenes  antwortete,  dass  er  für  die  Fortzuschaffenden  keinen 
sicheren  Zufluchtsort  habe  —  worauf  ihm  am  9.  mit  Hinweis  auf 
seine  hilflose  Lage  die  Übergabe  nahegelegt  wurde;  eine  von  ihm 
angesuchte  neuerliche  Frist,  um  sich  via  Hongkong  mit  Madrid  in 
Verbindung  setzen  zu  können,  wurde  zwar  abgelehnt,  trat  aber  doch 
praktisch  insofern  ein,  als  wegen  noch  zu  treffender  Anordnungen 
bei  der  Armee  die  ganze  Action  auf  den  13.  August  morgens  ver- 
schoben wurde. 

Die  Beschiessung  durch  die  Flotte  war  nur  kurz,  da  das  Fort  Malate 
ebensowenig  wie  die  Batterien  Lunetta  und  Pasig  erwiderten;  der 
Angriff  von  der  Landseite  her  begegnete  einigem  Widerstande.  Malate 
and  die  Vorstadt  Ermita  wurden  genommen  und  um  Mittag  hissten 
die  Spanier,  nachdem  sie  das  im  Flusse  vertäute  Kanonenboot  rCebuu 
in  Brand  gesteckt  hatten,  die  Parlamentärflagge. 

Die  Übergabe  fand  noch  nachmittags  statt  unter  folgenden 
Bedingungen : 

Manila  und  Vororte  ergeben  sich.  Offieiere  behalten  Seiten- 
gewehr und  Personal-Effecten,  ausgenommen  Pferde. 

Mannschaften  liefern  die  Waffen  ab,  die  Verpflegung  der  Kriegs- 
gefangenen wird,  soweit  Vornlthe  vorhanden,  von  Spanien,  dann 
von  den  Amerikanern  bestritten. 

Den  Spaniern  wird  Sicherheit  von  Leben  und  Habe,  so  weit 
als  möglich  (gegen  die  Tagalen)  garantirt. 

Die  Frage  des  Rücktransportes  der  Truppen  nach  Spanien  wird 
von  der  amerikanischen  Regierung,  jene  der  Rückgabe  der  Waffen 
an  die  Mannschaft  von  General  Merritt  entschieden  werden. 

Alles  öffentliche  Gut  wird  mitübergebeu,  die  Banken  setzen 
ibre  Thätigkeit  unter  den  bisher  giltigen  Bestimmungen  fort. 

Somit  war  Amerika  am  13.  August  thatsäcblieh  in  den  Besitz 
von  Manila  gelangt,  wiewohl  der  Waffenstillstand  schon  um  12.  ein- 
getreten war,  doch  erreichte  die  Nachricht  vom  Waffenstillstände 
durch  das  Depeschenboot  über  Hongkong  erst  später  Mauila;  die  erstere 

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]26  Winterhaider. 

Thatsache  kam  natürlich  bei  den  folgenden  Friedensverhandlungen 
sehr  zur  Geltung. 

Betrachtet  mau  nun  die  Verhältnisse,  welche  der  totalen  Ver- 
nichtung der  Flotte  Montojo's  vorangegangen,  so  kann  man  nur 
sagen,  dass  der  Admiral  zu  sehr  in  der  Idee  einer  passiven  Ver- 
tbeidigung  befangen  war  und  von  vornherein  nur  trachtete,  die 
eigenen  Verluste  möglichst  gering  zu  gestalten. 

Es  ist  ja  richtig,  dass  die  spanischen  Schiffe  in  einem  Kampfe 
auf  offener  See  dasselbe  Verhängnis  ereilt  hätte  und  an  den  Land- 
batterien  fanden  sie  doch  eine  gewisse  Stutze;  aber  bewegungsunfähig 
den  Kampf  abzuwarten,  war  ein  Verzicht  auf  alle  Chancen,  dem 
Gegner  wenigstens  den  möglichen  Schaden  beizubringen. 

Mit  Recht  wird  die  Behauptung  aufgestellt,  dass  Montojo's 
Posten  in  der  Boca  grande  gewesen  wäre. 

Um  7  Uhr  abends  —  für.  eine  telegraphische  Meldung  aller- 
dings sehr  spät  —  erfuhr  Montojo  von  der  Recognoscirung  der 
Subig-Bucht  und  um  Mitternacht  verkündete  das  aus  der  Richtung 
von  Corregidor  hörbare  Geschützfeuer,  dass  die  Amerikaner  im  An- 
züge seien.  Warum  Montojo  nicht  gleich  auf  die  erste  Nachricht 
hin  nach  der  Einfahrt  eilte,  wo  er  sich  ja  auch  auf  die  Geschütze 
von  Corregidor  stützen  konnte,  ist  nicht  einzusehen,  umsoweniger,  da  er 
ja  später  mit  seinem  eigenen  Schiffe  nicht  vor  Anker  verblieb.  Ein 
Nachtgefecht  in  der  Boca  grande  hätte  jedenfalls  den  Spaniern  mehr 
Chancen  geboten  und  es  stand  ihnen,  da  sie  ja  mit  dem  Fahrwasser 
besser  vertraut  sein  mussten  als  die  Amerikaner,  noch  immer  der 
Rückzug  längs  der  Ostseite  der  Bucht  gegen  Cavite  offen. 

Weder  die  Einfahrt  noch  die  Rhede  von  Manila  waren  durch 
Minen  vertheidigt,  eine  Unterlassungssünde  auf  spanischer  Seite,  die 
durch  den  Umstand,  dass  hiezu  eine  sehr  beträchtliche  Menge  Minen- 
material erforderlich  gewesen  wäre,  nicht  weniger  schwer  wird. 
Amerikanische  Berichte  geben  zwar  an,  dass  während  des  Engagements, 
vor  dem  Bug  der  „Olympia"  zwei  Minen  vorzeitig  explodirten,  diese 
Angabe  dürfte  aber  auf  einer  optischen  Täuschung  beruhen,  denn  es 
wurden  später  trotz  eifrigen,  wochenlangen  Suchens  gar  keine  weiteren 
Minen  gefunden  und  es  ist  absolut  unwahrscheinlich,  dass  nur  zwei 
Minen  —  nach  dem  Berichte  zu  schliessen,  Minen  mit  elektrischer 
Willenszündung  —  ausgelegt  gewesen  seien. 

Dewey  äussert  zwar  selbst,  dass  die  Bedingungen  für  eine 
Minenvertheidigung  der  Bucht  von  Manila  nicht  günstig  seien,  hatte 
dabei  aber  wahrscheinlich  nur  den  Standpunkt  des  Blokirenden,  der 
Minen  anwenden  will,  um  Schiffe  zu  ersparen,  vor  Augen. 

Dass  die  spanische  Artillerie  zu  Wasser  und  zu  Lande  recht 
wenig  leistete,  geht  aus  dem  minimalen  Schaden  an  den  ameri- 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg 


127 


kanischen  Schiffen  und  deren  Bemannung  hervor  und  wenn  die  Er- 
klärung hiefür  in  dem  schlechten  Zustande  der  Munition  gesucht 
wird,  die  durch  die  lange  Aufbewahrung  im  tropischen  Klima  sehr 
starke  Veränderungen  erlitten  hatte,  so  mag  dies  zum  mindesten  für 
die  antiquirten  Landbatterien  nicht  unberechtigt  sein. 

Xäch  den  nunmehr  vorliegenden  Sonderberichten  amerikanischer 
Commandanten  gab  es  übrigens  auch  auf  ihren  Schiffen  artilleristische 
Anstände :  Brandelschlösser,  ja  selbst  ganze  Verschlussstücke  mussten 
der  Erhitzung  halber  gewechselt  werden  und  auf  einigen  Schiffen 
ergab  sich  nebst  Unverlässlichkeit  der  elektrischen  Zündung  auch 
zeitraubendes  Verkeilen  der  Projectile;  dass  aber  derlei  Übelstände 
du  Wirksamkeit  der  Artillerie  nicht  wesentlich  beeinträchtigten,  ist 
ein  Zeichen  der  grossen  Vertrautheit  der  Geschützbemannungen  mit 
ihren  Waffen. 

Wenn  Dewey  auch  seines  Erfolges  schon  von  vornherein 
sieher  sein  konnte,  da  seine  Schiffe  in  jeder  Beziehung1)  überlegen 
*aren,  so  hatte  er  wohl  selbst  nicht  auf  einen  so  durchschlagenden  und 
dabei  mit  nahezu  keinem  eigenen  Schaden  verbundenen  Erfolg  ge- 
rechnet; der  Jubel  in  den  Vereinigten  Staaten  war  begreiflich  und 
die  Zuversicht,  dass  auch  auf  dem  westindischen  Kriegsschauplatze 
alles  günstig  für  die  scheinbar  unverwundbaren  amerikanischen  Schiffe 
ausgehen  werde,  steigerte  sich  nach  diesem  ersten  Siege  bis  zur 
Gewissheit. 

Die  Ereignisse  auf  dem  westliehen  Kriegsschauplatze. 

Am  21.  April  abends  erhielt  Contre-Admiral  Sampson,  mit 
seiner  Escadre  vor  Key  West  liegend,  den  Befehl  zur  Eröffnung  der 
Feindseligkeiten,  verliess  am  folgenden  Morgen  den  Ankerplatz  und 
etablirte  nachmittags,  vor  Habana  erscheinend,  die  anbefohlene 
Blokade,  die  sich  zunächst  nur  auf  die  etwa  160  Seemeilen  lange 
Strecke  Bahia  Hondas— Cardenas  an  der  Nordküste  und  den  Hafen 
Cienfuegos  erstreckte. 

Sampson's  Instructionen  lauteten  dahin,  sich  vor  allem  die 
Bezwingung  der  zu  erwartenden  spanischen  Schiffe  als  Ziel  vor  Augen 
zu  halten  und  deshalb  jedes  ernstere  Engagement  mit  stärkeren 

')  Nachstehend  einige,  den  beiderseitigen  Gefechtswert  illustrirende  Zahlen ; 

Spanier  Amerikaner 

2  6       Schiffe  mit  Panzerdeck, 

14.000  19.098  Tonnen-Deplacement, 

—  10       schwere  Geschütze  über  16cm  Kaliber, 

38  33       (davon  23  Schnelllader)  mittlere  Geschütze  16  bis  12cm, 

75  75       leichte  Geschütze. 


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Winterhaider. 


Befestigungswerken,  das  seinen  eigenen  Schiffen  Schaden  bringen 
könnte,  zu  vermeiden,  insolange  es  nicht  nothwendig  wurde,  um  durch 
diese  Befestigungen  gedeckte  spanische  Schiffe  angreifen  zu  können. 

Sampson  th eilte  seine  Streitkräfte  für  die  Blokade  in  mehrere 
Gruppen,  deren  eine  aus  je  einem  ungeschützten  Kreuzer,  Kanonen- 
boot und  Auxiliarkreuzer  bestehend  sogleich  vor  Cienfuegos  abging ; 
er  selbst  blieb  in  der  ersten  Zeit  meist  vor  Habana. 

Zunächst  gelang  es  den  Amerikanern,  binnen  einer  Woche 
neun  Prisen  zu  machen;  am  23.  und  24.  feuerte  die  Batterie  Morro 
(Ostseite  der  Einfahrt  von  Habana)  erfolglos  und  ohne  Erwiderung 
seitens  der  Blokirenden  auf  letztere. 

Am  27.  April  bombardirten  „New-Yorku,  Monitor  „Puritan" 
und  Kreuzer  „Cincinnati"  den  Hafen  Matanzas,  angeblich  eine  im 
Sande  aufgeführte  Batterie  bei  Punta  Gorda  und  das  Fort  Quintos  de 
Recreo  total  zerstörend;  in  Wirklichkeit  nur  wenig  Schaden  an- 
richtend, mehr  oder  weniger  nur  eine  Schiessübung  beiderseits ;  keines 
der  angreifenden  Schiffe  wurde  getroffen. 

Zur  Beobachtung  der  Eingänge  nach  Westindien  entsendete  das 
Marine-Departement  die  grossen  Hilfskreuzer  „Harvard-*  und  „St.Luisu 
am  29.  April  von  New- York  auf  einen  80  Meilen  östlich  der 
Kleinen  Antillen  liegenden  Kreuzungsrayon  zwischen  14°  25* 
und  16°  55'  Nordbreite;  von  dort  sollten  sie  am  10.  Mai,  falls  bis 
dahin  von  Cervera  keine  Spur  zu  finden,  Martinique,  beziehungs- 
weise Guadeloupe  behufs  Informationen  anlaufen,  ihre  Beobachtungen 
sowohl  nach  Washington  als  auch  durch  die  Operationsbasis  Key  West 
dem  Commandirenden  mittheilen.  Für  das  fernere  Verhalten  waren 
nur  allgemeine  Directiven  gegeben,  den  Verhältnissen  entsprechend 
zu  handeln,  auch  war  ihre  directe  Unterstellung  unter  Sampson 
vorgesehen,  falls  er  ihrer  Dienste  bedürfen  sollte.  Eine  ähnliche  Auf- 
gabe fiel  dem  zwei  Tage  später  von  New-York  nach  den  Gewässern 
um  Puerto  Rico  abgesendeten  Hilfskreuzer  rYaleu  zu,  der  am  13. 
in  St.  Thomas  oder  in  einem  nahegelegenen  Hafen  ebenfalls 
Informationen  einholen  sollte,  wenn  er  bis  dahin  keine  sichere  Nach- 
richt vom  Feinde  zu  melden  gehabt  hätte. 

Cervera  war  inzwischen  am  29.  April  von  den  Cap  Verde'schen 
Inseln  nach  Westindien  in  See  gegangen  und  nun  begann  die  an  anderer 
Stelle  schon  besprochene  Unruhe  für  die  amerikanischen  Seestrategen. 

Am  29.  April  beschoss  Kreuzer  „Marblehead",  ebenfalls  ohne 
Erfolg,  Cienfuegos,  fast  gleichzeitig  wurde  aber  durch  Kanonenboot 
„Nashville*4  an  der  Südküste  ein  spanischer  Transportdampfer  mit 
Truppen,  Waffen  und  Munition  aufgebracht,  der  versucht  hatte,  in 
einem  der  kleineren,  offenen  Häfen  zu  landen;  tagsdarauf  schritt 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


129 


wieder  Sampson's  Flaggenschiff  zu  einem  ziemlich  harmlosen  Bom- 
bardement gegen  das  Fort  Cabannas. 

In  den  ersten  Tagen  Mai  Hess  S  a  m  p  s  o  n  seine  besten  Schiffe 
(„New-York",  „Iowa",  „Indiana",  „Montgomery",  „Detroit",  die  zwei 
Thurm-Monitore  „Amphitrite"  und  „Terror")  in  Key  West  Vorräthe 
ergänzen,  um  mit  ihnen  nunmehr,  einer  Weisuug  aus  Washington 
folgend,  auf  die  Suche  nach  Cervera  zu  gehen;  der  Blokadedienst 
blieb  den  Monitoren,  Kanonenbooten,  Hilfstruppen  und  kleineren 
Schiffen,  der  sogenannten  „mosquito-fleet",  überlassen,  nachdem,  wie 
üe  Erfahrung  gezeigt,  die  Fahrzeuge  der  spanischen  Küsten- 
vertheidigung  sich  nicht  genug  stark  fühlten,  um  offensiv  vorzugehen. 

Ihrerseits  ging  nun  aber  die  „mosquito-fleet"  zu  Angriffen  über, 
deren  einer  am  11.  Mai  von  sehr  unzulänglichen  Kräften  mit  grosser 
Kühnheit  auf  Cardenas  unternommen,  mit  der  Aussergefechtsetzung 
des  Torpedobootes  „Winslow"  endete;  gleichzeitig  —  am  11.  Mai  — 
schnitten  die  Blokadeschiffe  von  Cienfuegos  zwei  dort  mündende 
Kabel  des  Inselnetzes  ab,  wobei  es  bei  den  Bemannungen  der  aus- 
gesandten Boote  und  den  sie  abwehrenden  spanischen  Truppen  einige 
Verluste  gab.  Dem  übermächtigen  Feuer  der  Schiffe  mussten  aber 
schliesslich  die  schlecht  gedeckten  Truppen  weichen. 

Eine  grosse  Wahrscheinlichkeit  sprach  dafür,  das3  Cervera 
sich  zunächst  in  San  Juan  auf  Puerto  Rico  zu  retabliren  versuchen 
werde;  deshalb  wendete  sich  Sampson  mit  den  genannten  7  Schiffen 
1  Kohlendampfer,  ferner  1  Torpedoboot  und  1  Schleppschiff,  sowie 
begleitet  von  einem  der  unvermeidlichen  Zeitungsboote  am  3.  Mai 
*on  seiner  Vorrathstation  aus  gegen  Osten.  Bei  der  geringen  Ge- 
schwindigkeit der  raeist  geschleppten,  nicht  besonders  seetüchtigen 
Monitore  und  dem  herrschenden  Gegenwinde  langte  diese  Abtheilung 
erst  am  7.  vor  Cap  Haytien  an,  wo  sich  durch  drei  Tage  ein  reger 
Depeschen  verkehr  entwickelte. 

Am  10.  wieder  ostwärts  steuernd,  traf  Sampson  am  12.  morgens 
vor  San  Juan  ein,  wahrscheinlich  hoffend,  Cervera's  Schiffe  dort  vor- 
zufinden; das  letztere  erwies  sich  jedoch  als  nicht  zutreffend  und  so 
begann,  angeblich  um  die  Position  der  Batterien  festzustellen,  wieder 
ein  dreistündiges  Bombardement,  in  dessen  Verlauf  die  spanischen 
Werke  zu  beiden  Seiten  der  engen  Einfahrt,  Fort  Morro  im  Osten 
und  im  Westen  die  Batterie  auf  Insel  Cabras,  einigen  Schaden  er- 
litten, ohne  den  amerikanischen  Schiffen  mit  ihren  alten  Geschützen 
mehr  als  zwei  Treffer  auf  „Iowa"  und  „Xew-York"  beizubringen,  wo- 
durch 1  Mann  getödtet  und  7  leicht  verwundet  wurden. 

Um  eine  Enttäuschung  reicher  und  ziemlich  viel  Munition  ärmer 
kehrten  die  Angreifer  von  San  Juan  mit  einem  absichtlichen  Umwege 


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130 


Wiuterhaldcr. 


nach  Nordost  nach  Puerto  Plata  (Nordküste  von  Hayti)  zurück,  wo 
sie  am  15.  Mai  vom  Marine-Departement  die  Nachricht  erhielten, 
dass  C er vera  am  12.  Mai  Martinique  erreicht  hatte,  nach  Zurück- 
lassuug  des  havarirten  Destroyers  „Terror"  und  ohne  Kohle  erhalten 
zu  haben  nach  Curacao  weitergefahren  sei,  von  wo  er  wahrscheinlich 
am  15.  auslaufen  werde.  Gleichzeitig  wurde  Sampson  aufgetragen, 
schleunigst  nach  Key  West  zurückzukehren  und  sich  dort  mit  S  c  h  1  e  y's 
fliegendem  Geschwader  zu  vereinigen;  ferner  wurde  ihm  mitgetheilt, 
dass  zwei  weitere  Kreuzer  „Minneapolis"  und  „St.  Paul"  zur  Über- 
wachung der  Strecken  Cap  Morant  auf  Jamaica  —  Westspitze  Hayti  — 
Caicos  Bank  und  Mona-Passage  mit  aller  Beschleunigung  von  Fort 
Monroe  abgesendet  wurden. 

Die  Situation  in  diesem  wichtigen  Augenblicke  war  der  Hoffnung, 
Cervera's  Escadre  zu  schlagen,  noch  bevor  sie  Cuba  zu  erreichen 
vermochte,  nicht  sehr  günstig. 

Sampson  war  durch  die  Monitore,  die  bei  Seegang  kaum 
5  bis  6  Meilen  liefen,  sehr  beeinträchtigt;  die  praktisch  resultatlose 
Expedition  gegen  San  Juan  hatte  seine  Kohlen-  und  Munitions- 
vorräthe  einigermassen  angegriffen  und  da  sich  das  Auffinden  des 
Gegners  noch  in  die  Länge  ziehen  konnte,  erhielt  Sampson  den  Be- 
fehl, mit  grösster  Beschleunigung  zur  Ergänzung  seiner  Vorräthe  nach 
Key  West  zurückzukehren.  Mitbestimmend  dafür  mag  auch  die  damals 
wohl  allgemeine  Annahme  gewesen  sein,  dass  C  er  vera  sobald  als 
möglich  in  Habana  einzulaufen  beabsichtige;  in  diesem  Falle  bestand 
allerdings  die  Möglichkeit,  ihn  entweder  an  der  Nordküste  zu  rinden 
oder  einen  Vorsprung  zu  gewinnen,  der  das  Einnehmen  von  Kohle 
in  Key  West  gestattete,  von  wo  ja  fast  kein  Weg  bis  nach  Habana 
zurückzulegen  war,  um  die  Bewachung  dieses  Hafens  wieder  aufzu- 
nehmen. 

Die  fliegende  Escadre  unter  Sehl  ey  war  am  13.  Mai  gleich  nach 
dem  Eintreffen  der  Nachricht  von  Cervera's  Einlaufen  in  Martinique 
von  Hampton  Roads  via  Charleston,  wo  sie  Kohlenschiffe  mitnehmen 
sollte,  nach  Key  West  abgegangen  und  am  18.  dort  eingetroffen, 
um  sich  Sampson  zu  unterstellen  und  ihre  Depots  aufzufüllen. 
„Harvard"  hatte  instruetionsgemäss  am  10.  Mai,  eine  Havarie  vor- 
schützend, St.  Pierre  de  Martinique  angelaufen,  sogleich  das  Insicht- 
kommeu  der  Escadre  Cervera's  und  das  Einlaufen  „Terror  V 
im  benachbarten  Fort  de  France  gemeldet  und  lag  nun  zusammen 
mit  dem  spanischen  Destroyer  in  den  neutralen  Gewässern  von 
Martinique. 

An  der  atlantischen  Küste  blieb  zum  Hochsee-Kreuzungsdienste 
nur  „Columbia"  und  „New-Orleans"  zurück. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg.  131 


>g 


Nach  dem  resultatlosen,  immerhin  aber  wegen  der  Verbreituc; 
der  Nachricht  folgenschweren  Anlaufen  von  Martinique  versuchte 
Cerrera  am  14.  Mai  sein  Glück  in  Curacao,  wo  aber  nur  zwei 
Schiffe  in  den  Hafen  von  Willemstad  zugelassen  wurden  und  dem 
Xeotralit&tsgcsetz  gemäss  nur  eine  minimale  Quantität  Kohle  zur 

linschiffung  gelangte. 

Am  15.  Mai  nachmittags  Curacao  verlassend,  hess  der  Admiral, 
durch  Kohlenmangel  gedrängt,  direct  nach  Santiago  de  Cuba  steuern 
wo  seine  Escadre,  ohne  von  den  amerikanischen  Schiften  gesichtet 
worden  zu  sein,  am  19.  einlief.  Schon  vorher  war  von  Madrid  aus  die 
Nachricht  verbreitet  worden,  dass  die  Escadre  in  den  venezuelanischen 
Gewässern  von  dahin  dirigirten  Dampfern  Kohle  einnehmen  werde. 

Diese  über  London  nach  Washington  gelangte  Kunde  verfehlte 
ihre  Wirkung  nicht,  denn  das  dortige  Marine-Departement  erliess 
wehen  14.  und  16.  Mai  rasch  hintereinander  mehrere  verschiedene 
Depeschen  an  die  auf  den  Kleinen  Antillen  verstreuten  Kreuzer, 
DQümehr  die  Yucatanstrasse  unter  Überwachung  zu  nehmen.  Schliess- 
lich sah  man  aber  ein,  das  es  am  besten  sei,  die  Disposition  der 
Kreuzer  in  Sampsons  Hände  zu  legen  und  wies  sie  an,  falls  sie 
tou  Sampson  Befehle  erhalten  hätten,  die  mit  jenen  des  Departe- 
ments nicht  übereinstimmen  sollten,  die  Befehle  des  ersteren  zu 

befolgen.  ,  .  . 

Sampson  hievon  in  Kenntnis  gesetzt,  verlor  auch  keinen 
Augenblick,  die  Kreuzer  seiner  Auffassung  von  der  Lage  und  seinen 
Intentionen  entsprechend  wie  folgt  zu  vertheilen: 

rYaleu  und  „St.  Paul"  kreuzen  zwischen  Cap  Morant,  Nicolas 
Mole  »Havti)  und  Ostende  Cuba;  „Harvard"  in  der  Mona-Pa>sage 
und  nördlich  von  Puerto  Rico,  „St.  Luis-  versucht  die  Kabel  vor 
Santiago  de  Cuba  und  Guantanamo,  sodann  vor  Ponce  (Puerto  Rico) 
abzuschneiden  und  erwartet  hierauf  nach  dem  18.  Mai  Instructionen 
in  St  Thomas. 

Damit  war  für  den  Fall,  als  Cervera  sich  nach  Puerto  hico 
wenden  oder  den  Weg  nach  Cuba  um  dessen  Ostspitze  ( Cap  Maysi) 
hemm  wählen  sollte,  vorgesorgt;  ein  weiterer  Plan  bestand  darin, 
Schier  rou  Key  West  aus  durch  die  Yucatanstrasse  nach  dem 
Süden  lind  Osten  Cubas  zu  entsenden,  wahrend  Sampson  selbst  mit 
seinen  SchifTen  den  Nicolas-Canal  an  der  Nordseite  Cubas  zu  über- 
wachen beabsichtigte. 

Die  Zustellung  der  Befehle  Sampsons  an  die  einzelnen 
Kreuzer  war  mit  nicht  geringen  Schwierigkeiten  verbunden,  gelang 
aber,  weil  er  sowohl  in  Puerto  Plata  als  auch  in  Cap  Haytien  über 

das  Kabel  verfügte  und  auch  in  allen  wichtigeren  Orten  Westindiens 

amerikanische  Consuln  und  Agenten  thätig  waren. 


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132  Winterhaider. 

Auf  dem  Wege  nach  Key  West  erhielt  Sampson  durch  ein 
von  dort  entgegengesendetes  Depeschenboot  die  letzte  beim  Informations- 
Bureau  in  Washington  eingelaufene  Nachricht,  dass  Cervera  stricten 
Befehl  habe,  entweder  Habana  selbst,  oder  Cienfuegos  oder  einen 
sonst  mit  Habana  durch  eine  Eisenbahn  verbundenen  Hafen  anzulaufen; 
das  Marine-Departement  gab  seiner  Ansicht  Ausdruck,  dass  daher 
Cienfuegos  das  nächste  Ziel  Cervera's  sein  werde. 

Thatsächlich  entsendete  Sampson  Schley  mit  „Brooklyn", 
den  zwei  Schlachtschiifen  „Massachusetts"  und  „Texas",  zwei  Kreuzern 
und  Torpedobooten  gleich  nach  seiner  Ankunft  am  19.  Mai  früh  nach 
Cienfuegos  mit  dem  Auftrage,  sich  zu  vergewissern,  ob  Cervera 
dort  sei;  Sampson  war  überzeugt,  dass  Schley  mit  Cervera's 
Escadre  zusammentreffen  werde  und  beglückwünschte  ihn  im  Signal- 
wege dazu  beim  Abgehen. 

Schley's  Escadre  traf  auf  dem  Wege  nach  Cienfuegos  bei  Cap 
Antonio  die  nach  Key  West  einberufenen,  bisher  die  dortige  Blokade- 
gruppe  bildenden  Schiffe,  welche  ihm  aber  nichts  Neues  hinsichtlich 
der  Spanier  zu  melden  wussten. 

Am  21.  vor  Cienfuegos  angelaugt,  glaubte  Schley  aus  dem 
Umstände,  bisher  Cervera  nicht  begegnet  zu  haben,  schliessen  zu 
sollen,  dass  der  letztere  gewiss  in  Cienfuegos  sei  und  legte  sich,  wiewohl 
eine  am  folgenden  Tage  unternommene  Kecognoscirung  der  Hafen- 
einfahrt —  der  innere  Ankerplatz  ist  von  See  aus  nicht  einzusehen  — 
ein  negatives  Resultat  ergeben  hatte,  alle  möglichen  kleinen  Um- 
stände als  Beweis  für  seine  Annahme  aus;  diese  Ansicht  wurde  zu 
einer  fixen  Idee,  von  der  ihn  die  in  den  nächsten  Tagen  folgenden 
Depeschen  Sampson's,  zuerst  dass  Cervera  in  Santiago  sein 
dürfte,  und  dann,  dass  er  bestimmt  dort  sei,  kaum  abzubringen  ver- 
mochten. 

Am  22.  traf  „Iowa"  als  Verstärkung,  einige  Stunden  später  die 
erste  Santiago  anrathende  Depesche  mittels  Torpedoboot  „Dupont" 
ein;  daraufhin  entsendete  Schley  den  „Scorpion"  gegen  das 
300  Meilen  entfernte  Santiago,  um  zu  recognosciren  und  mit  den 
dort  stationirten  Kreuzern  Fühlung  zu  nehmen. 

Die  erste  Nachricht  über  Cervera's  Eintreffen  scheint  durch 
neutrale  Handelsschiffe,  die  in  der  Nacht  vom  18.  auf  den  19.  Mai 
zwischen  Jamaiea  und  Cuba  die  spanische  Escadre  mit  nördlichem 
Curse  gesichtet  hatten,  nach  Kingston  gebracht  und  durch  den  dortigen 
amerikanischen  Conen!  weitergemeldet  worden  zu  sein:  daraufhin 
wurden  seitens  des  Marine-Departements  in  Washington  „Harvard". 
„St.  Paul",  „Yale-  und  „Minneapolis"  sogleich  vor  Santiago  zur 
Beobachtung  beordert. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg.  133 

Die  Nachricht  gewann  immer  mehr  an  Wahrscheinlichkeit  und 
warde  durch  die  Unvorsichtigkeit  spanischerseits,  Cervera's  Ein- 
laufen in  Santiago  in  den  Blättern  als  eine  freudige  Botschaft  zu 
verlautbaren,  bald  zur  Gewissheit,  so  dass  Sampson  endlich  den 
peremptorischen  Befehl  an  Schley  ertheilte,  nach  Santiago  abzu- 
gehen und  das  Auslaufen  der  spanischen  Escadre  um  jeden  Preis  zu 
verhindern. 

Mittlerweile  noch  durch  weitere  Schiffe  verstärkt,  ging  Schley 
am  24.  Mai  nach  Zurücklassung  einer  für  die  Blokade  von  Cienfuegos 
genügenden  Gruppe  nach  Osten  ab  und  traf,  durch  schlechtes  Wetter 
einigermassen  aufgehalten,  am  26.  dort  ein;  bei  seiner  Ankunft  waren 
die  Kohlen vorräthe  sehr  stark  gelichtet,  die  Maschine  eines  mit- 
gebrachten Kohlendampfers  ausserdem  havarirt,  so  dass  zwei  weitere 
kostbare  Tage  vergingen,  bis  die  grossen  Schiffe  wieder  einiger- 
massen  mit  Kohle  versehen  waren.  Während  dieser  Tage  blieb  nur 
ein  grosser  Hilfskreuzer  vor  der  Einfahrt,  die  übrigen  Kohle  machenden 
Schiffe  standen  ungefähr  25  Meilen  West  vou  Santiago  in  See. 

Erst  am  28.  abends  wurde  die  Blokade  von  Santiago  effectiv. 

Am  26.  Mai  brachte  „St.  Paul",  südlich  von  Santiago  kreuzend, 
den  für  Cervera  bestimmten,  von  San  Juan  über  Curacao  an- 
kommenden englischen  Kohlendampfer  „Restormel"  auf. 

Am  29.  gewann  Schley  endlich  durch  Augenschein  die  Über- 
zeugung, dass  zwei  der  grossen  Kreuzer  Cervera's  in  der  Einfahrt 
liegen  und  somit  auch  von  der  Anwesenheit  seines  langgesuchten 
Gegners. 

Der  Grund,  warum  bis  dorthin  keiner  der  beobachtenden  Kreuzer 
mit  Sicherheit  die  Anwesenheit  Cervera's  in  Santiago  feststellen 
konnte,  lag  darin,  dass  der  letztere  überhaupt  erst  am  26.  zwei  Schiffe 
an  von  See  aus  sichtbare  Ankerplätze  dirigirt  hatte  und  die  Kreuzer 
sich  nicht  nahe  genug  heranwagen  durften,  um  die  Schiffe,  die  sich 
von  dem  Hintergrunde  nur  schwach  abhoben,  erkennen  zu  können. 

Am  31.  Mai  setzte  nun  Schley  eine  scharfe  Recognoscirung 
des  Hafens  und  seiner  Befestigungen  in  Scene,  wozu  er  die  beiden 
Schlachtschiffe  „Massachussets"  und  „Iowa",  sowie  den  auf  Sampson's 
Verlangen  aus  dem  Nordatlantic  gekommenen  Panzerkreuzer  „New- 
Orleans"  wählte;  der  erste  Gang  vor  der  Einfahrt  wurde  auf  etwa 
7.000  Yards  (etwa  6.400m),  der  zweite  etwas  näher  gemacht. 

Als  Ziel  nahmen  die  Schiffe  den  „Cristöbal  Colön",  der  nahe 
der  Einfahrt  lag,  und  die  hochgelegenen  Landbatterien  Morro  und 
Socapa,  die  man  leicht  zum  Schweigen  zu  bringen  gehofft  haben 
mochte;  die  ganze  Action  dauerte  ungefähr  drei  Viertelstunden  und 
hatte  auf  keiner  Seite  irgendwelche  Erfolge.  Wohl  aber  hatte  Schley 


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134 


Winterhaider. 


> 


die  Überzeugung  gewonnen,  dass  die  Befestigungen  der  Hafenein- 
fahrt nicht  so  leicht  ausser  Gefecht  zu  setzen  sein  würden. 

Am  1.  Juni  traf  Sampson,  der  bis  zum  Erhalt  der  Meldung 
Schley's  über  die  Etablirung  der  Blokade  von  Santiago  an  der 
Nordseite  von  Cuba  gekreuzt  hatte,  um  Gervera  nötigenfalls  dort 
den  Weg  nach  Habana  abzuschneiden,  mit  dem  Reste  der  Schlacht- 
schifte und  geschützen  Kreuzer,  begleitet  von  mehreren  Auxiliar- 
schiffeu,  ein  und  übernahm  nun  persönlich  das  Commando  über  die 
vereinigte  Flotte. 

Vor  dem  Eingehen  in  die  entscheidenden  Ereignisse,  die  wohl 
immer  mit  dem  Namen  Santiago  verknüpft  in  Erinnerung  bleiben 
werden,  sei  noch  kurz  des  Verhaltens  der  Insurgenten  seit  dem 
Kriegsausbruche,  dann  der  kleineren  Actionen  zu  ihrer  Unterstützung 
gedacht,  und  dann  die  Lage  der  einer  so  ernsten  Zukunft  entgegen- 
gehenden Hafenstadt  skizzirt;  in  dieser  Beziehung  liefert  das  Tage- 
buch eines  spanischen,  in  Santiago  ansässigen  Marine-Officiers  sehr 
wertvolle  und  durchaus  glaubwürdige  Daten,  wie  sie  analog  für  Manila 
leider  nicht  zur  Verfügung  stehen. 

Zwei  recht  abenteuerliche,  dem  Unternehmungsgeiste  amerikani- 
scher Officiere  alle  Ehre  machende  Expeditionen,  beabsichtigten  sich 
mit  den  Insurgentenführern  in  Verbindung  zu  setzen,  und  hatten  den 
Zweck  verfolgt,  über  die  Stärkeverhältnisse  der  aufständischen  Cubaner 
und  den  Grad  ihrer  Schlagfertigkeit  Näheres  festzustellen;  doch  er- 
wiesen sich  die  erhaltenen  Auskünfte  als  nicht  sehr  zuverlässig.  Im 
ganzen  zählten  die  Aufständischen  gewiss  nicht  weniger  als  25.000 
Mann,  die  aber  nur  zum  kleineren  Theil  gut  bewaffnet  waren;  von 
diesen  standen  im  Südosten  der  Insel  in  der  Provinz  Santiago  de  Cuba 
4.000  bis  5.000  Mann  unter  „General"  Garcia,  der  Hauptsache 
nach  in  Bayamo  concentrirt,  in  der  Nähe  von  Cienfuegos  etwa 
5.000  Mann,  denen  es  aber  zum  Theil  an  Waffen  und  Munition  ge- 
brach, im  Westen  in  der  Provinz  Pinar  del  Rio  führte  „General" 
G  o  m  e  z  eine  etwa  3.000  Mann  starke  Macht,  die  sich  auch  die 
Beunruhigung  der  Umgebung  von  Habana  zur  Aufgabe  gemacht  hatte; 
östlich  der  Troncha  Fucono  moro  standen  endlich  unter  Gonzalez, 
der  seine  Befehle  von  Garcia  erhielt,  Banden  von  nicht  näher  be- 
kannter Stärke,  angeblich  4.000  Mann,  die  sowohl  für  Holguin  als 
auch  Nuevitas  eine  stete  Gefahr  bildeten. 

Auf  Grund  der  getroffenen  Vereinbarungen  verliess  am  11.  Mai 
der  alte  Raddampfer  „Gussie"  mit  Hauptmann  Dorst,  100  Manu 
Infanterie,  10  cubanischen  Führern,  7.000  Gewehren  und  einer  be- 
trächtlichen Menge  Munition  für  die  Insurgenten  Key  West,  um, 
unterstützt  durch  zwei  kleine  Kanonenboote,  bei  Cabannas  (Rio  del 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


135 


Pinar)  zu  landen;  statt  der  erwarteten  Insurgenten  stiess  man  aber 
auf  spanische  Truppen,  welche  die  bereits  in  Landung  befindlichen 
Trappen  trotz  des  Feuers  der  Schiffe  zurücktrieben. 

Das  Misslingen  dieser  Expedition  wurde  den  vorzeitigen  Mitthei- 
langen  der  amerikanischen  Blätter  zugeschrieben  und  nunmehr  eine 
Brenge  —  aber  etwas  einseitige  Censur  geübt;  je  phantastischer  und 
mehr  von  der  Wahrheit  entfernt  die  Veröffentlichungen  über  be- 
vorstehende Operationen  abgefasst  waren,  desto  lieber  Hess  sie  die 
Censur  gewahren  — leider  gewöhnten  sich  die  Correspondenteu  bald 
in  diese  Vorgangsart  auch  bei  Schilderung  schon  vollzogener  Ereig- 
nisse, um  nur  ja  Sensationelles  zu  leisten. 

Die  nächste  in  aller  Stille  ausgerüstete,  am  21.  Mai  mit  Dampfer 
-Florida*  abgehende  Expedition  bestand  wieder  unter  Führung  von 
Hauptmann  Dorst  aus  100  Mann  Infanterie,  300  Cubanern  unter  dem 
Führer  La  er  et  und  sollte  dem  General  Garcia  einen  Zuschub  von 
75  Maulthieren  und  25  Pferden,  7.000  Gewehren  und  2  Millionen 
Patronen  bringen;  diesmal  war  der  Erfolg  ein  vollständiger,  indem 
der  Dampfer  ungestört  drei  Tage  in  Porto  ßanes  lag  und  während 
dieser  Zeit  mit  Hilfe  von  Insurgenten,  aber  auch  halbverhungerten 
npacificosu,  die  für  ihre  Mühe  mit  Lebensmitteln  entlohnt  wurden, 
?eine  ganze  Ladung  löschte. 

Die  Verhältnisse  in  Santiago  de  Cuba. 

Die  ziemlich  ausgedehnte  Stadt  liegt  an  der  Nord-Ostseite 
einer  geräumigen  Bucht,  zu  welcher  eine  zwischen  steilen  Abhängen 
sich  in  scharfen  Krümmungen  windende,  im  ganzen  1%  Meilen  lauge 
und  mehrere  tiefe  Seitenbuchten  bildende  Enge  den  Zugang  von  der 
See  her  vermittelt;  die  Tiefen  dieser  Einfahrt  sind  namentlich  in 
nächster  Nähe  der  offenen  See  ziemlich  gering,  zwischen  7*2  und  lim 
schwankend,  so  dass  tief  tauchende  Schiffe  bei  schwerem  Seegange  Ge- 
fahr laufen,  den  Grund  zu  berühren,  und  nehmen  erst  wieder  gegen 
das  Innere  der  weiten  Bucht  zu,  die  dann  wieder  von  flach  abfallendem 
Strande  begrenzt  wird. 

Als  Anlegestellen  für  Schiffe  von  höchstens  14  Fuss  Tauchung 
dienen  drei  holzgebaute  Moli,  für  grössere  Schiffe  ist  im  Süden  der 
Stadt  der  eiserne  Molo  mit  Wasserleitung,  an  dem  die  von  den 
Gruben  von  Juraguä  herführende  Eisenbahn  endigt,  vorhanden. 

Die  schmälste  Stelle  der  Passage  für  grosse  Schiffe  ist  nur 
80m  breit  und  unmittelbar  nördlich  Morro,  der  östlicheu  65m  hohen 
Landspitze  gelegen.  Zwei  Eilande,  Cayo  Smith  hinter  Socapa,  der 
Weatspitze  der  Einfahrt,  und  Cayo  Ratones,  etwa  in  der  Mitte  der 


uigitizeo 


136 


Winterhalder 


ganzen  Einbuchtung,  ragen  aus  der  See  hervor;  ersterea  ist  an  der 
Südseite  stark  besiedelt,  auf  letzterem  befindet  sich  der  isolirten 
Lage  wegen  das  Haupt-Munitiousuiagazin  des  Platzes. 

Die  innere  Bucht  ist  durch  das  vorliegende  Hügelland  gegen 
Sicht  vollkommen  gedeckt;  die  Umgebung  der  Stadt  bildet  an- 
steigendes, stark  coupirtes,  zumeist  mit  Waldungen  bestandenes 
Terrain. 

Nach  Nord,  Nordost  und  Ost  ist  das  Communicationsnetz  besser 
entwickelt,  weil  dort  die  (von  Amerikanern)  betriebenen  Erzgruben 
vonJuraguä  liegen;  zwei  kurze  Localbahnen,  eine  nach  St  Luis  und 
die  von  Juragud,  an  die  Küste,  dann  längs  dieser  laufend  und  bei 
Aguadores  gegen  Santiago  abbiegend:  mehrere  zumeist  jedoch  arg 
verwahrloste  Strassen  über  El  Caney  und  San  Juan  gegen  Guantänamo 
führond.  Nach  Nordwest  und  West  sind  die  gangbaren  Wege  weniger 
zahlreich,  die  Bahn  nach  El  Cobre  seit  dem  Verfall  der  dortigen 
Kupfergruben  aufgegeben,  die  über  Bayaino  nach  Manzanillo  führende 
Strasse  nahezu  unpraktikabel. 

Insofern  war  das  Gebiet  im  Osten  der  Stadt  auch  wichtiger, 
weil  sich  dort  die  aus  den  Quellen  von  Aguadores  gespeiste 
Trinkwasserleitung  befand;  auch  sind  auf  der  Küstenstrecke  bis 
Guantäuamo  die  kleinen  Buchten  von  Aguadores *),  3  Seemeilen 
von  Morro,  für  Bootslandungen  geeignet,  El  Siboney  (Juraguacito), 
8  Seemeilen  von  Morro,  mit  Süsswasserleitung  und  für  Bootslandungen 
geeignet,  endlich  auf  15  Seemeilen  von  Morro  die  Bucht  von  Daiquiri 
mit  einem  grossen  eisernen  Molo,  Wasserleitung  und  Bahn  nach  den 
(5  Meilen  im  Innern  liegenden  Bergwerken. 

Guantänamo  liegt  eine  kurze  Strecke  landeinwärts  der  tief- 
eingeschnittenen, gut  geschützten  Bucht  gleichen  Namens  und  ist 
von  Santiago  etwa  40  Seemeilen  entfernt. 

Westlich  von  Socapa  befinden  sich  auf  3,  beziehungsweile  5  See- 
meilen Entfernung  die  nur  für  ganz  kleine  Fahrzeuge  zugänglichen, 
aber  gut  geschützten  Buchten  Cabana  und  Guaiacabon  und  noch 
weiter  westlich  hinter  der  Punta  Cabrera  und  weder  von  Socapa 
uoch  Morro  aus  sichtbar  die  ebenfalls  für  Landungen  geeignete 
Stelle  von  Aserraderos. 

Von  allen  diesen  Buchten  bietet  jedoch  nur  die  von  Guantänamo 
Schutz  gegen  Süd-  und  Südostwinde. 

Die  Stadt  Santiago  ist  gegen  Angriffe  von  der  Seeseite  her 
durch  die  Configuration  gut  geschützt,  die  einzige  Richtung,  aus  der 

'J  Nicht  zu  verwechseln  mit  dem  7km  landeinwärts  gelegenen  oben  erwähnten 
Ort  gleichen  Namens. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


137 


ein  Bombardement  gefahrlich  werden  kann,  ist  jene  über  der  Ein- 
sattlung von  Aguadores;  zu  Lande  hingegen  liegen  die  östlichen 
dominirenden  Höhenzüge  von  El  Caney  und  San  Juan  auf  5%,  be- 
ziehungsweise 2X/Jcm  vom  Stadtcentrum  entfernt,  so  dass  die  hie- 
durch  gebildete  Verteidigungslinie  schon  eine  beträchtliche  Länge 
aufweist 

Ein  Zugang  durch  die  enge  Einfahrt  ist  leicht  zu  verwehren, 
da  sich  die  Verhältnisse  ebenso  für  artilleristische  wie  submarine 
Verteidigungsanlagen  vortrefflich  eignen;  gleicherweise  kann  aber 
auch  das  Auslaufen  aus  Santiago  nur  infolge  Unachtsamkeit  des 
ßlokirenden  gelingen. 

In  der  Seefront  bestanden  denn  auch  schon  seit  mehr  als  hundert 
Jahren  die  Werke  von  Morro,  Estrella  und  Santa  Catalina,  dagegen 
zu  Lande  keinerlei  Werke,  weil  bisher  eine  Notwendigkeit  dafür 
eicht  eingetreten  war;  es  musste  daher  hier  alles  improvisirt  werden. 

Die  Salutbatterie  Blanco  im  Innern  der  Bucht  zählte  füglich  nicht. 

Als  der  Krieg  mit  Amerika  drohte  und  weder  Zeit  noch  ge- 
nügend Mittel  vorhanden  waren,  um  die  schon  ausgearbeiteten  Pläne 
einer  completen  Verteidigungsanlage  zu  verwirklichen,  beschloss  eine 
gemischte  Commission,  aus  den  gegebenen  natürlichen  Verhältnissen  Vor- 
theil ziehend,  die  Hafenvertheidigung  hauptsächlich  auf  die  submarine 
Vertheidigung  zu  basiren.  In  der  Zeit  vom  8.  April,  dem  Tage  nach  der 
Abreise  des  amerikanischen  Consuls,  bis  zum  17.  Juni,  also  schon 
während  der  Blokade,  wurden,  nachdem  von  Habaua  Ende  April  noch 
6  Stück  altartige  21cm  Mörser  angekommen  waren,  alle  Arbeiten 
bewältigt,  nach  deren  Beendigung  in  der  Seefront  folgende  Vor- 
theidigungsmittel  zur  Verfügung  standen.  Zwei  Linien  elektrische 
Beobachtungsminen  System  Latimer-Clark ;  äussere  Linie:  7  Minen, 
Zündstation  Bucht  Estrella,  Beobachtungsstation  Socapa;  —  innere 
Linie:  6  Minen,  Zündstation  Socapa,  Beobachtungsstation  Cayo  Smith. 

Auf  Morro  standen  im  alten  gemauerten  Castell  5  Stück  alte 
bronzene  \6cm  Geschütze,  welche  die  ehrwürdige  Jahreszahl  »1737 u 
trugen,  in  einer  Feldbatterie  des  gleichnamigen  Plateau  2  Stück 
altartige  21cm  Mörser. 

Auf  der  Landzunge  Socapa  wurden  aus  vorhandenen  Kesten 
eine  Mörserbatterie,  etwa  60  m  über  dem  Meeresspiegel,  für  3  alt- 
artige 21cm  Mörser,  eine  Batterie  für  2  —  16c??i  Hontoria-Geschütze 
und  ferner  zum  Schutze  der  Minenlinie  eine  tiefer  gelegene  (Flankir-) 
Batterie  für  1  —  57mm  Nordenfeldt-Schnellfeuerkauone,  4  —  37mm 
flotehkiss  -  Revolverkanouen ,  1  —  25mm  Nordenfeldt  -  Mitrailleuse, 
letztere  Geschütze  sämmtlich  der  rReina  Mercedes"  entnommen, 
erbaut  und  armirt. 


uigiiizc 


138 


Winterhalder, 


Flankir-Batterie  „Estrella"  wurde  umgebaut  und  bestückt  mit: 
2  altartigen  21cm  Mörsern,  2  alten  bronzenen  kurzen  12  cm  Vorder- 
lader-Geschützen, 2  modernen  8  cm  Plasencia-Gescbützen. 

Hochbatterie  „Punta  Gorda"  wurde  neu  gebaut  und  erhielt 
2  —  15cm  Hinterlader-Mörser  System  Mata,  2  —  9cm  Krupp-Geschütze, 
2  —  16c«i  Hontoria-Geschütze  vou  „Reina  Mercedes". 

Das  alte  Werk  Catalina  wurde  aufgelassen. 

Drei  der  von  Habana  gekommenen  21cm  Mörser  konnten  nicht 
mehr  placirt  werden. 

Vorgreifend  sei  erwähnt,  dass  nach  der  Versenkung  des 
„Merrhnac"  noch  12  Stück  Contactminen  System  Bustamante 
zwischen  Cayo  Smith,  dem  versenkten  Schiff  und  Punta  Soldados 
gelegt  und  zwei  Drahtbarrikaden  eingerichtet  wurden,  sowie  dass 
Batterie  „Estrella"  wegen  ihrer  zurückgezogenen  Lage  nie  zu 
Schuss  kam. 

Weiters  stand  für  die  Hafenvertheidigung  noch  der  wegen 
lecker  Kessel  für  den  Seedienst  unbrauchbare  Kreuzer  „Reina 
Mercedes",  der  einen  Theil  seiner  Geschütze  sammt  Bemannung 
schon  ausgeschifft  hatte  und  ein  momentan  aufgeholtes  kleines 
Kanonenboot  „Alvarado"  zur  Verfügung.  „Reina  Mercedes"  behielt 
nur  ihre  zwei  vorderen  Geschütze,  nahm  unter  Socapa  als  schwim- 
mende Batterie  und  Torpedobatterie  Vertäuung  und  panzerte  die  der 
See  zugekehrte  Steuerbordseite  mit  den  disponiblen  Ketten. 

Zur  Bedienung  der  angeführten  Geschütze  —  ausgenommen 
die  vom  Kreuzer  beigestellten  —  waren  im  ganzen  nur  79  Artil- 
leristen vorhanden,  die  natürlich  nicht  im  entferntesten  hinreichten, 
weshalb  Infanterie  als  Aushilfe  commandirt  wurde. 

Die  Munitionsvorräthe  scheinen  sehr  beschrankt  gewesen  zu  sein. 
Auf  der  Landseite  bestanden  im  weiteren  Umkreise  der  Stadt 
seit  dem  Insurrectionskriege  schon  zahlreiche  Wachhäuser,  meist  aus 
Holz  gebaut  und  durchwegs  nur  gegen  die  Überfälle  der  Insurgenten 
eingerichtet,  welche  ja  über  keine  Geschütze  verfügten;  bei  Kriegs- 
ausbruch wurde  deren  Zahl  noch  vermehrt,  die  bestehenden  jedoch 
so  weit  als  möglich  verstärkt. 

Ein  besonderes  Geschick  scheint  bei  der  Schaffung  von  künst- 
lichen Annäherungshindernissen  aufgeboten  worden  zu  sein ;  nament- 
lich die  Anwendung  von  Stacheldraht  spielte  eine  grosse  Rolle. 

Feldmässige  Befestigungen  wurden  um  die  Stadt  herum  von 
der  Mündung  eines  Flüsschens  im  Nordwesten  über  Ost  bis  zur 
Batterie  Blanco  in  einer  Gesammtlänge  von  14Ä*m  u.  z.  erst 
nach  der  Instandsetzung  der  Seefront  ausgeführt;  die  noch  vor- 
handenen Geschütze  kamen  erst  nach  der  Concentrirung  der  ganzen 
lerikauischen  Flotte  vor  dem  Hafen  und  als  man  mit  der  Landung 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


139 


eines  amerikanischen  Belageruugscorps  zu  rechnen  hatte,  in  folgende 
Positionen : 


-T  VI  IC    O.    A.UI/UU1U      .  . 

q 

OC7/J 

« 

o 

I  9r)12 
1  Iii 

O 

1  OC7/1 

1 

1 
1 

OC//1 

Sinnfn  ITrsnlii 

1 

i  OCWt 

o 

- 

Arm 

2 

1  2C7H 

Strasse  nach  El  Caney  . 

1 

16cm 

2 

12cm 

Forte  del  Horno    .  .  . 

.  1 

12cm 

.  1 

12cm 

16cm 

1 

12cm 

2 

8  cm 

bronzene 
Vorderlader. 


Zu  bemerken  ist  noch,  dass  sämmtliche  8cm  Geschütze  eigent- 
lich schon  condemnirt,  daher  für  ihre  Bedienungsmannschaft  sehr 
gefährlich  waren;  die  12cm  Geschütze  mussten  mangels  zugehöriger 
Meten  in  andere  für  sie  nicht  bestimmte  gelegt  werden. 

Den  Befehl  über  den  District  Santiago  de  Cuba  führte 
der  GL.  Don  Arsenio  Linares  Pombo,  dem  der  Divisions-General 
Don  Jose  Toral  und  General  Don  Joaquin  Vara  del  Key 
unterstanden.  Die  Truppen  zählten  12  ('ompagnien  movilizados 
Milizen),  7  Bataillone  Linien-Infanterie,  2  Escadronen,  jedoch 
zusammen  weniger  als  200  Reiter,  eine  kleine  Abtheilung  Genie- 
and  Gendarmerie-Corps,  insgesammt  etwas  über  8.000  Mann ;  hiezu 
hmen  noch  ungefähr  1.900  „Freiwillige",  eine  bunt  zusammen- 
gewürfelte, seit  dem  1868  er  Aufstand  creirte  Truppe  für  den 
Garnisonsdienst,  zu  der  unter  anderem  auch  die  324  Mann  starke 
Feuerwehr  zählte. 

Dass  sich  unter  diesen  Freiwilligen  recht  zweifelhafte  Elemente 
befanden,  auf  die  im  Ernstfalle  gar  nicht  zu  zählen  war,  ist  nicht 
zu  wundern. 

Mit  dieser  Aufzählung  von  Streitkräften  und  Vertheidigungs- 
werken  ist  aber  noch  das  Bild  von  Santiago,  wie  es  der  schweren 
Probe  entgegenging,  nicht  vollständig;  eine  der  elementarsten  Be- 
dingungen —  die  Lebensmittelfrage  —  stand  verzweifelt  schlecht. 

Die  spanische  oder  besser  gesagt  albanische  Heeresverwaltung 
hatte  —  wie  sie  überhaupt  dem  Südosten  der  Insel  verhältnismässig 
*enig  Aufmerksamkeit  schenkte  —  es  versäumt  noch  vor  der  Kriegs- 
erklärung genügende  Vorräthe  aufzustapeln  und  die  Truppen  lebten 

l»t|an  <Ur  mllit&r-wi**euacbafllicaro  Vereine  MX.  Hai»'    1 «'".».  11 

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UO  Win  terhal der. 

eigentlich,  da  man  ihnen  ihre  Gebären  sehon  seit  9  und  10  Monaten 
nicht  ausbezahlen  konnte,  sozusagen  auf  Borg;  die  Folge  davon  war 
eine  immense  Theuerung  und  dass  die  Kaufleute  nur  eben  das 
Notwendigste,  rasch  Abgehende  kommen  Hessen. 

Also  waren  bei  Kriegsausbruch  weder  ärariscbe,  noch  für 
einige  Zeit  hinreichende  Privatvorräthe  vorhanden;  wenn  auch  die 
Bevölkerung  von  ursprünglich  45.000  wahrend  des  Insurrections- 
krieges  auf  33.000  bis  34.000  gesunken  war,  so  musste  doch  die 
Frage  der  Approvisionirung  von  insgesammt  etwa  42.000  Menschen 
geradezu  eine  verzweifelte  werden,  wenn  die  Scbifffahrt  aufhörte 
—  und  das  geschah  thatsächlieh. 

Der  letzte  spanische  Dampfer  hatte  am  25.  April  180.000 
Kationen  Mehl,  149.000  Kationen  Erbsen,  197.000  Kationen  Keis, 
79.000  Kationen  Bohnen  und  90.000  Kationen  Wein,  dann  ein 
deutscher  Dampfer  1.700  Säcke  Reis  gebracht;  nachdem  aber  die 
Besatzungstruppen  monatlich  allein  gegen  3(30.000  Rationen  bedurften, 
war  durch  dieses  praktisch  genommen,  das  Um  und  Auf  der  Lebens- 
mittelvorräthe  darstellende  Quantum  jedenfalls  nur  ganz  ungenügend 
vorgesorgt. 

Dass  sich  keine  Speculanten  fanden,  die  speciell  im  April  und 
in  der  ersten  Hälfte  Mai,  wo  ja  noch  keine  Blokade  über  diesen 
Thoil  der  Küste  ausgesprochen  war,  die  Zufuhr  gegen  hohen  Gewinn 
versuchten,  ist  nur  dnrch  das  ganzliche  Sinken  des  spanischen 
Credites  erklärbar. 

Doch  musste  General  Lina  res  mit  den  bestehenden  uner- 
quicklichen Verhältnissen  rechnen;  um  dem  Mangel  an  Dauerproviant 
einigerraassen  abzuhelfen,  Hess  er  die  Truppen  auf  einen  möglichst  grossen 
Umkreis  veitheileu,  so  den  Feld-  uud  Gartenbau  zunächst  der  Stadt 
gegen  die  Insurgenten  sichern  und  dadurch  den  Bewohnern  möglichst 
viel  frische  Vegetabilien  zukommen. 

Dem  so  empfindlichen  Mangel  an  kräftigenden  Nahrungsmitteln, 
au  Mehl  und  Fleisch,  konnte  aber  auch  diese  militärisch  nicht  unbe- 
denkliche Massnahme  nicht  abhelfen. 

Die  Escadre  Cervera's  war  am  19.  Mai  vormittags  ohne- vor- 
hergegangenes Aviso  ihrer  Ankunft  eingelaufen  und  brachte  wohl 
für  die  Besatzung  eine  neue  Hoffnung  für  den  Ausgang  der  Sache 
Spaniens,  sonst  aber,  wie  zu  erwarten,  nur  eine  Menge  von  Bedürf- 
nissen, die  zu  befriedigen,  u.  z.  raschesteus  zu  befriedigen  aucb 
einem  ressourcenreicheren  Platze  immerhin  Mühe  gemacht  hätte. 
Zunächst  mussten  Kohle  und  Süsswasser  eingenommen  werden  und 
da  ergaben  sich  schon  ungeahnte  Schwierigkeiten;  da  nur  immer 
eines  der  Schiffe  am  Molo  Cruces  anzulegen  vermachte  und  weil 
das  am  Nordwestende  der  Stadt  gelegene  Hauptdepot   mit  2.300/ 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


141 


überhaupt  mit  diesem  Molo  durch  einen  Schienenweg  nicht  ver- 
bunden war,  waren  sie  zum  Kohleneinschiffen  auf  Lichterboote  an- 
gewiesen. 

Solche  waren  aber  gleichwie  Schleppdampfboote  nur  in  ganz  un- 
genügender Anzahl  vorhanden,  auch  konnten  die  gleichfalls  Flottanten 
absorbirenden  Befestigungsarbeiten  im  äusseren  Hafen  nicht  unter- 
brochen werden. 

Die  Hauptarbeit  fiel  daher  den  Booten  der  Schiffe  zu  und  dass 
damit  nicht  rasch  vorwärts  zu  kommen  war,  nimmt  nicht  Wunder, 
timsoweniger,  als  vom  22.  Mai  angefangen  frischer  Südwind  wellte, 
«ler  selbst  in  der  Bucht  einen  für  schwer  beladene  Lichter  und  Boote 
sehr  unangenehmen  Seegang  bedingte. 

Allerdings  ist  es  befremdlich,  dass  man  nicht  die  zwei  oder 
«irei  anwesenden  Küstenfahrer  für  den  Zweck  in  aller  Eile  adaptirte, 
was  zwar  eine  gewisse  Auslage  verursacht  hätte,  aber  wie  konnte 
«lies  in  Betracht  kommen,  wo  doch  jede  zu  ersparende  Stunde  ent- 
scheidend sein  konnte! 

Wenn  auch  nur  mit  einem  Drittel  der  ganzen  Kohlenfüllung 
versehen,  konnten  die  Schiffe  doch,  falls  sie  nur  rasch  genug  damit 
fertig  waren,  in  See  gehen  und  hätten,  sowie  die  Verhältnisse  lagen, 
Aussicht  gehabt,  unbemerkt  von  den  Kreuzern  vor  Santiago,  oder 
äie  durch  eine  fiugirte  Bewegung  irreführend,  das  wohlbefestigte 
Habana  zu  erreichen;  die  zu  wählende  Route  konnte  nur  jene  um 
Cap  Maysi  herum  längs  der  Ostküste  sein,  da  es  ja  bekannt  sein 
musste,  dass  die  Division  Schley  den  Weg  über  Westen  bewachte 
und  momentan  gerade  diese  Division  die  stärksten  Schiffe  zählte. 

Cervera  war  jedenfalls  während  seines  Aufenthaltes  in 
Martinique  und  Curaeao  zur  Kenntnis  der  Zerstörung  der  spanischen 
Flotte  vor  Manila  gekommen  und  musste  wissen,  dass  man  im  Mutter- 
laude  alle  Hoffnung  —  wenn  auch  zu  sanguinisch  —  auf  seine  Streit- 
kräfte setzte. 

Wenn  er  seine  Flotte  nicht  von  vornherein  mit  Preisgabe  der 
Chance,  dem  Gegner  Schaden  zuzufügen,  zur  absoluten  Untbätigkeit 
vernrtheilen  wollte,  so  musste  er  sie,  so  lange  es  noch  Zeit  war, 
nach  dem  Haupthafen  bringen:  von  dort  aus  konnte  er,  durch  die 
schweren  Werke  unterstützt,  eher  hoffen,  eine  günstige  Gelegenheit 
zu  einem  Ausfall  auszunützen;  dort  konnte  er  sich  besser  retabliren, 
den  empfindlichsten  Schaden  seiner  Escadre,  den  schlechten  Zustand 
des  Bodens  der  Schiffe,  namentlich  der  „Vizcaya"  beheben. 

Welche  Wendung  mussten  aber  die  gesammten  Operationen 
nehmen,  wenn  er  sich,  wie  thatsächlich  erfolgte  —  in  Santiago  ein- 
schliessen  Hess? 

u* 

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142 


W  i  n  t  e  r  Ii  a  1  d  e  r. 


Er  musste  sich  darüber  klar  sein,  dass  er  hiemit  den  heissesten 
Wunsch  der  Amerikaner  erfüllte,  nämlich  den  Oberrest  spanischer 
Seemacht  lahmlegte  und  der  ganzen  noch  unklaren  Campagne  gegen 
Guba  ein  deutliches  Ziel  gab,  noch  dazu  unter  den  für  Amerika 
günstigsten  Bedingungen.  Zur  See  unbestritten  herrschend  war  die 
Länge  der  Reise,  die  ein  Landungscorps  zurückzulegen  hatte,  für  die 
Vereinigten  Staaten  ganz  gleichgiltig;  aber  was  konnten  sie  besseres 
wünschen,  als  in  dem  von  den  Spaniern  am  schwächsten  besetzten, 
von  den  Insurgenten,  ihren  Alliirten,  am  meisten  beunruhigten  und  von 
Land  her  unentsetzbaren  District,  ein  solches  Angriffsziel  zu  finden? 

Darum  gab  es  nach  dem  Anlaufen  von  Santiago  nur  eine  Alter- 
native: entweder  Santiago  schleunigst  wieder  zu  verlassen  oder  mit 
den  Geschützen  und  Bemannungen  die  Landvertheidigung  zu  ver- 
stärken und  auf  eine  Action  zur  See  ganz  zu  verzichten. 

Es  ist  anzunehmen,  dass  Admiral  Cervera  über  dieRessourcen- 
annuth  Santiagos  ungenügend  unterrichtet  war,  als  er  den  Entschluss 
zum  Einlaufen  fasste,  denn  nur  dem  Mangel  an  Arbeitsvorrichtungen 
kaun  es  zugeschrieben  werden,  dass  die  Schiffe  in  den  zehn  kost- 
baren Tagen,  die  Schley's  starrsinniges  Festhalten  an  einer  vor- 
gefassten  Idee  ihnen  gewährte,  nicht  seeklar  gemacht  werden  konnten 
Kohle  stand  mehr  als  genügend,  im  ganzen  3.500  f,  zur  Verfugung. 
aucli  an  Wasser  war  kein  Mangel 

Ein  wichtiger  entschuldigender  Umstand  kommt  noch  für  das 
Verweilen  Cervera's  im  Hafen  bis  zu  Schlev's  Ankunft  in  Be- 
tracht,  nämlich  dass  bei  dem  herrschenden  Seegange  kein  Lootse  die 
Verantwortung  übernehmen  wollte,  die  Schiffe,  ohne  den  Grund  zu 
berühren,  aus  dem  Hafen  zu  bringen. 

Die  Kämpfe  um  Santiago. 

Die  ersten  Schüsse  der  noch  in  Zurüstung  befindlichen  Werke 
waren  vor  Cervera's  Einlaufen  schon  am  18.  Mai  gegen  den  Hilfs- 
kreuzer „St.  Luis"  und  seinen  Tender  rWampatucku  gefallen, 
als  sie  das  englische  Kabel  zerstörten. 

Von  der  Concentration  der  amerikanischen  Flotte  angefangen 
waren  wechselseitige  Kanonaden  bald  ein  häufiges  Ereignis. 

■)  Als  Beispiel  des  wenig  patriotischen  Vorgehens  der  Einwohner  8antiagos 
sei  angefahrt,  data  die  spanischen  Pächter  der  Wasserleitung,  welche  der  ameri- 
kanischen Minengesellsrhaft  gehörte,  auf  deren  Benützung  die  Regierung  t"1 
Kriegsausbruch  natürlich  Beschlag  gelegt  hatte,  doch  glaubten,  den  Schiffe 
Cervera's  für  den  Wasserbezug  eine  recht  beträchtliche  Rechnung  vorlegen 
zu  dürfen. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


143 


Am  26.  verankerte  Cervera  seine  Schiffe  wie  folgt: 
„Cristöbal  Colön"  südlich  von  Punta  Gorda,  „Vizcaya"  bei  der 
Bucht  Cajuma,  um  den  äusseren  Theil  der  Einfahrt,  „Infanta  Maria 
Teresa"  und  „Oquendo"  südlich  und  beiderseits  von  Cayo  Ratones, 
um  die  Enge  von  Punta  Gorda  zu  decken;  eiuige  Tage  später 
wurden  „Colön"  und  „Vizcaya"  nördlich  von  Cayo  Ratones  zurück- 
gezogen. 

„Pluton"  und  „Terror"  ankerten  nachtsüber  lancierbereit  hinter 
Soeapa,  beziehungsweise  in  der  Bucht  Nispero. 

Diese  beiden  hatten  vor  der  Ankunft  Schley's  mehrmals  in 
den  Morgenstunden  kleine  Recognoscirungsfahrten  gegen  Westen 
gemacht;  nach  dem  28.  Mai  wurden  sie  aber  nicht  mehr  ausser  den 
Hafen  gesendet  und  sind  die  Zeitungsnachrichten  von  zweimaliger 
Abwehr  ihrer  nächtlichen  Angriffe  auch  durch  officielle  amerikanische 
Berichte  als  Erfindungen  hingestellt  worden.  Einmal  wurde  auf  die 
Brandung  bei  Cabrera  und  das  zweite  Mal  auf  einen  von  Juraguä 
kommenden  Eisenbahnzug  geschossen  —  leicht  begreifliche,  aus  der 
Überspannung  der  Nerven  entspringende  Irrthümer.  Dass  jedoch 
Cervera  während  der  ganzen  Zeit  keine  solchen  nächtlichen  Aus- 
tolle unternehmen  Hess,  bleibt  unerklärlich  —  schlimmstenfalls  hätten 
die  spanischen  Schiffe  kein  schlechteres  Ende  gefunden,  als  ihnen  be- 
schieden  war,  und  die  Amerikaner  wären  durch  solche  Unternehmungen, 
wo  die  Destroyers  sozusagen  nur  die  Schwierigkeit  der  Wahl  ihrer 
Opfer  gehabt  hätten,  doch  bedeutend  beeinflusst  worden. 

Über  die  Verwendungsart  der  Destroyers  scheinen  überhaupt 
tod  den  sonst  allerwärts  verbreiteten  sehr  divergirende  Begriffe 
geherrscht  zu  haben,  wie  auch  aus  den  ferneren  Geschicken  des 
seinerzeit  in  Martinique  zurückgelassenen  „Terror"  hervorgeht. 

Der  amerikanische  Hilfskreuzer  „Harvard",  der  zugleich  mit  ihm 
in  Reparatur  vor  Anker  lag,  beendete  dieselbe  früher  und  verliess  daher 
den  Hafen  mit  einem  Vorsprung,  der  ihn  jeder  Gefahr  eines  nächt- 
lichen Überfalles  entzog.  „Terror44  erreichte  seinerseits  ungefährdet 
San  Juan,  fiel  aber  einige  Zeit  später  gelegentlich  eines  bei  vollem 
Tageslicht  auf  den  Hilfskreuzer  rSt.  Paul"  unternommenen  Angriffes 
den  Geschützen  des  letzteren  zum  Opfer.  Dieses  Wagnis  hatto  wohl 
von  Haus  aus  keinerlei  Chancen,  denn  „Terror"  kam  ganz  ungedeckt 
und  schon  auf  grosse  Distanz  gesichtet  und  erkannt  heran  und  wäre, 
selbst  wenn  er  nicht  auf  4.000  Yards  schwere  Havarien  erhalten 
hätte,  durch  eine  Cursänderung  „St,  Paul's"  lange  genug  unter 
Feuer  geblieben,  um  sicher  getroffen  zu  werden. 

Sampson  stand  nun  mit  seinen  5  Schlachtschiffen,  3  Panzer- 
kreuzern, 3   geschützten  und    ebensoviel   ungeschützten  Kreuzern, 


144 


W  i  n  t  e  r  h  a  1  d  e  r. 


mehreren  Auxiliarkreuzern,  Kanonenbooten  und  Torpedobooten»  kurz- 
um mit  einer  überwältigenden  Übermacht  vor  Santiago,  fest  er- 
schlossen, Cerv  er  a  nicht  entweichen  zu  lassen;  von  einer  Forcirung 
der  Einfahrt  hielten  ihn  die  Minen  ab  und  auch  von  den  Forts  war 
noch  keines  nach  dem  Bombardement  Schley's  eine  „pittoreske 
Kuine". 

Um  C  e  r  v  e  r  a  jede  Möglichkeit  des  Auslaufens  zu  benehmen, 
beschloss  S  a  m  p  s  o  n  schon  während  der  Fahrt  nach  Santiago,  die 
Ausfahrt  durch  Versenkung  eines  Schiffes  zu  verschliessen,  ein  Project, 
das  er  schon  seinerzeit  Seh  ley  empfohlen  hatte,  als  dieser  erklärte, 
wegen  Kohlenmangel  mit  seinen  Schiffen  allein  die  Blokade  nicht  auf- 
nehmen zu  können.  Die  Ausführung  wurde  dem  Lieutenant  (Schiff- 
bau-Ingenieur) R.  P.  H  o  b  s  o  n  übertragen  und  Kohlendampfer 
„Merrimac"  dazu  ausersehen. 

Hobson's  Plan  bestand  darin,  das  Schiff  mit  eigener  Maschinen- 
kraft in  die  Enge  zu  führen,  es  senkrecht  auf  deren  Achse  zu  schwaien 
und  das  Sinken  durch  Zündung  10  kleiner  aussenbords  an  einer  Seite  an- 
gebrachter Minen  von  etwa  75  Pfund  Schiesspulver,  die  stark  genug  sein 
sollten,  um  die  Schiffs  wände  einzudrücken,  sowie  durch  das  Öffnen  aller 
Seeventile  herbeizuführen.  Die  technischen  Vorbereitungen  gingen  mit 
echt  amerikanischer  Raschheit  vor  sich,  eine  Bemannung  von  sieben 
Mann  ausser  Hobson,  gerade  hinreichend,  um  Maschinen  und 
Anker  zu  bedienen,  ward  aus  den  vielen,  sich  freiwillig  Meldenden 
ausgewählt  und  so  viel  Kohle  als  möglich  noch  entfernt;  am  3.  Juni 
gegen  3  Uhr  morgens  setzte  sich  „Merrimac",  von  einem  armirten  Dampf- 
boot begleitet,  in  Bewegung  und  erreichte,  erst  spat  durch  ein 
spanisches  Rundeuboot  bemerkt,  unangefochten  die  Einfahrt.  In  diesem 
Momente  eröffneten  die  Forts  das  Feuer;  ,,Pluton"  und  „Heina 
Mercedes"  lancirten  je  zwei  Torpedos,  die  aber  fehlgingen;  von  der 
äusseren  Minenliuie  wurde,  wie  von  der  inneren,  eine  Mine,  jedoch 
ebenfalls  im  unrichtigen  Momente  gezündet;  dagegen  scheint  das 
Steuer  durch  einen  Schuss  undienstbar  geworden  zu  sein,  denn  als 
Hobson  es  an  Bord  legen  wollte,  um  den  „Merrimac"  quer  über 
die  Achse  der  Einfahrt  zu  wenden,  blieb  das  Schiff  im  Curse.  Die 
Zündung  der  kleinen  Minen  an  der  Backbordseite  hatte  vollen 
Erlolg  und  „Merrimac"  begann  rasch  zu  sinken,  aber  nicht  an  der 
engsten  Stelle  und  mit  der  Kiellinie  parallel  zur  Einfahrt,  so  dass 
die  Passage  nicht  verlegt  wurde.  Spanischersei ts  glaubte  man  in  der 
Nacht  eiues  der  Schlachtschiffe  in  den  Grund  gebort  zu  haben.  Die 
Bemannung  rettete  sich  in  ein  umgestürztes  Floss  und  wurde 
erst  am  hellen  Morgen  durch  eine  Dampfbarkasse,  mit  der  Cervcra 
selbst  zur  Besichtigung  des  gesunkenen  Wracks  kam,  aufgenommen 
und  in  Mono,  später  in  der  Stadt  internirt. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg.  145 

Das  begleitende  Dampfboot  hatte  seinen  Instructionen  gemäss 
bis  Tagesanbruch  unter  Socapa  vergeblich  nach  etwaigen  Überlebenden 
ausgespäht  und  kehrte  dann  zurück ;  C  e  r  v  e  r  a  war  ritterlich  genug,  durch 
einen  Parlamentär  die  Nachricht  von  der  Gefangennahme  der  Besatzung 
des  ^Merrimac"  überbringen  zu  lassen,  was  ihm  bei  der  Flotte  sowohl 
als  auch  in  den  Vereinigten  Staaten  überhaupt  hoch  angerechnet  wurde. 

Abgesehen  von  dem  praktischen  Fehlschlagen  dieses  kühnen 
and  auch  etwas  kostspieligen  Wagestückes  —  der  Dampfer  hatte 
342.000  Dollars  gekostet,  die  mit  ihm  gesunkenen  2.000*  Kohle  un- 
gerechnet —  ist  jedoch  der  vorgebliche  Zweck  desselben  nicht  recht 
einzusehen.  S  a  m  p  s  o  n  wünschte  es  ja,  dass  C  e  r  v  e  r  a  heraus- 
komme, um  die  spanische  Escadre  zu  vernichten;  wenn  nun  das  Ex- 
periment vollständig  gelang,  so  wäre  Cervera  nichts-  übrig  ge- 
blieben, als  seine  Geschütze  und  Mannschaften  auszuschiffen,  was  die 
Widerstandskraft  der  Landbesatzung  von  Santiago  doch  bedeutend  er- 
höht hätte. 

Der  wahre  Grund  für  S  a  m  p  s  o  n's  Entschluss  dürfte  vielleicht 
darin  liegen,  dass  man  glaubte,  Cervera  überhaupt  das  Auslaufen 
unmöglich  machen  zu  müssen,  um  nöthigen falls  gegen  die  sich  in  Cadiz 
sammelnde  letzte  Escadre  ganz  freie  Hand  zu  haben ;  diese  Erklärung 
ist  umso  wahrscheinlicher,  als  mau  in  Amerika  noch  immer  mit  der 
Möglichkeit  rechnete,  dass  Camara  zum  Eutsatze  Cervera's  oder 
in  Feindseligkeiten  gegen  die  Ostküste  beordert  werde. 

Inzwischen  hatte  S  a  m  p  s  o  n  nicht  nur  den  strengen  Blokade- 
dienst  organisirt,  indem  er  eine  doppelte,  die  Ausfahrt  halbkreis- 
förmig umfassende  Linie  grösserer  Schiffe  bilden  und  je  nach  dem 
Wetter  durch  Entsendung  von  Rnndonbooten  bei  Nacht  diese  selbst  aufs 
schärfste  überwachen  liess  und  auch  seewärts  Kreuzer  postirte,  um 
aller  eventuell  die  Küste  mit  der  Absicht  des  Blokadebruches  an- 
laufenden Schiffe  rechtzeitig  Herr  zu  werden,  sondern  auch  mit  den 
Insurgenten  Verbindungen  angeknüpft  und  Officiere  zur  Auskund- 
schaftuug  der  Situation  Santiagos  vom  Land  aus  entsendet,  die  ihm 

DO  1 

möglichst  genaue  Daten  über  die  Ankerplätze  der  von  See  aus  nicht 
sichtbaren  spanischen  Schiffe  liefern  sollton. 

Am  6.  Juni  vormittags  wurde  ein  allgemeines  Bombardement 
gegen  Morro,  Socapa,  Aguadores  und  Mazamorra  (im  Westen  von 
Socapa  gelegen  und  durch  ein  Bataillon  Infanterie  gegen  die  gleich- 
zeitig angreifenden  Insurgeuten  vertheidigt)  eröffnet  und  nach  einer 
mehrstündigen  Pause  nachmittags  fortgesetzt;  „Reina  Mercedes"  und 
die  Häuser  von  Cayo  Smith  litten  darunter  am  meisten,  während  in 
Morro  und  Socapa  wohl  einige  Verluste  an  Todten  und  Verwundeten 
sich  ergaben,  im  ganzeu  jedoch  kein  erheblicher  Schaden  entstand.  Aller- 
dings erhielt  auch  kein  einziges  amerikanisches  Schiff  einen  Treffer. 


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"- 


14ti  Wintorhalder. 

Von  grosser  Wichtigkeit  war  jedoch  die  an  demselben  Tage  unter- 
nommene Operation  gegen  Daiquiri  und  Guantänamo ;  an  ersterem 
Punkte  konnte  sich  zwar  die  gelandete  Marine-Infanterie  nicht  lange 
gegen  die  Spanier  halten  und  zog  sich  wieder  zurück,  dafür  gelang 
es  aber  „Marblehead"  und  „Yankee",  die  die  Einfahrt  von  Guautäuamo 
deckenden  Batterien  zum  Schweigen  zu  bringen  und  das  Kanonen- 
boot „Sandoval"  zum  Rückzug  in  den  tiefsten  Theil  der  Bucht  zu 
zwingen,  sowie  die  telegraphische  Verbindung  mit  Santiago  zu  unter- 
brechen. 

Damit  war  der  erste  Schritt  zur  Besitzergreifung  dieser  Bucht 
gethan,  deren  die  amerikanische  Flotte  dringend  bedurfte,  um  die 
Blokadeschiffe  tourweise  in  Seestille  und  fern  von  grösseren  spanischen 
Landstreitkräften  aus  den  Transportdampfern  zu  ravitailliren;  immerhin 
dauerte  es  jedoch  10  Tage,  bis  sich  die  ganze  Bucht  und  ihre  nächste 
Umgebung  vollständig  in  der  Gewalt  der  Amerikaner  befand,  wozu 
600  Mann  Marine-Infanterie,  das  Schlachtschiff  „Texas"  und  noch 
mehrere  der  kleineren  Hilfskreuzer  in  Action  gebracht  worden  waren. 
Die  in  der  Bucht  noch  nicht  sechs  Wochen  ausliegenden  Contactminen, 
System  Bustamante,  erwiesen  sich  nicht  sehr  gefährlich,  da  schon 
viele  Seethiere  sich  an  die  Zündmechanismen  angesetzt  und  so  deren 
Functionirung  aufgehoben  hatten,  weshalb  die  Minen  auch  ohne 
Schwierigkeit  gelichtet  werden  konnten. 

Zwei  Schiffe  brachten  mittels  der  Schraube  solche  Minen  an  die 
Oberfläche,  ohne  dass  eine  Detonation  erfolgt  wäre. 

Der  Schlussact  war  das  Bombardement  des  an  der  Westseite 
ganz  im  Hintergrunde  der  Bucht  liegenden  Städtchens  Caimanera 
und  die  Wegnahme  des  „Sandoval". 

Damit  war  auch  das  von  Guantdnamo  nach  Martinique  führende 
Kabel  in  Händen  der  Amerikaner,  deren  erster  von  St  Luis  am 
19.  Mai  unternommene  Versuch,  es  zu  kappen,  am  Widerstande 
„Sandovals"  gescheitert  war. 

Vom  8.  Juni  an  Hess  S  a  m  p  s  o  n  ,  da  die  Zeit  des  Vollmondes 
vorüber  war,  die  Einfahrt  bei  Nacht  durch  Projectoren  beleuchten, 
u.  z.  wurde  zu  dem  Zweck  ein  Schlachtschiff  etwa  eine  Meile  von  der 
Einfahrt  postirt,  so  dass  deren  ganze  Breite  zu  übersehen  war;  ein 
zweites  lag  —  ohne  die  Scheinwerfer  spielen  zu  lassen  —  zu  seiner 
Seite  und  mehrere  leichtere  Fahrzeuge  besorgten  den  Wachdienst 
in  der  Nähe;  seltsamerweise  machten  die  Spanier,  wahrscheinlich 
aus  schlecht  angebrachter  Sparsamkeit  mit  ihrer  Munition,  niemals 
einen  Versuch,  das  beleuchtende  Schiff  zu  beschiessen. 

Am  14.  und  16.  bombardirten  die  Amerikaner  neuerdings  die 
Einfahrtswerke,  den  Besatzungen  mehrfache  Verluste  beibringend ; 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


147 


am  letzteren  Tage  wurde  in  Socapa  auch  eines  der  Hontoria-Geschütze 
durch  den  infolge  Treffers  einer  32cm  Granate  herabfallenden  Schutt 
auf  einige  Zeit  ausser  Gefecht  gesetzt,  doch  war  es  schon  am 
folgenden  Morgen  wieder  frei. 

„Beina  Mercedes"  wurde  nach  dem  inneren  Hafen  gebracht, 
aber  auch  dort  fielen  die  Geschosse  stets  in  seiner  Nähe  ein ;  von 
den  4  Panzerkreuzern  erhielt  nur  „Infanta  Maria  Teresa"  einen 
unbedeutenden  Schuss,  doch  scheinen  die  Amerikaner  ziemlich  genaue 
Angaben  über  deren  Ankerplätze  erhalten  zu  haben,  da  die  über 
Aguadores  geschleuderten  Geschosse  stets  in  der  Nähe  der  Schiffe 
einschlugen. 

Am  16.  nachts  trat  auch  „Vesuvius"  zum  erstenmale  in  Action; 
selbst  sehr  verwundbar,  musste  dieses  Schiff  die  Nachtzeit  abwarten, 
um,  möglichst  nahe  herankommend,  seine  Schiesswolle-Geschosse1)  mit 
einiger  Präcision  aus  den  fix  eingebauten  Rohren  schiessen  zu  können. 

Der  Erfolg  war  nicht  allzu  fürchterlich;  zwei  Schüsse  gingen 
wirkungslos  ins  Wasser,  der  dritte  traf  Cayo  Smith,  wo  er  zwar 
einen  mächtigen  Trichter  von  etwa  10m  Durchmesser  aushöhlte,  sonst 
jedoch  keinen  Schaden  stiftete. 

Am  18.  nachts  passirte  angeblich  „Vesuvius"  die  Einfahrt,  um 
za  constatiren,  ob  neben  dem  Wrack  des  „Merrimac"  genügend  Fahr- 
wasser frei  sei.  Socapa  beschoss  in  der  Nacht  ein  dicht  vorbei- 
fahrendes Fahrzeug,  das  sich  aber  unbeschädigt  zurückziehen  konnte. 

Die  sämmtlichen  Bombardements  hatten  bisher,  abgesehen  von 
den  Menschenverlusten  auf  spanischer  Seite,  nahezu  kein  Treffer- 
ßesultat  herbeigeführt;  auch  crepirto  ein  grosser  Theil  der  Granaten 
gar  nicht,  was  der  mangelhaften  Adjustirung  hinsichtlich  Zünder  und 
Sprengladung  zugeschrieben  wird. 

Die  Bewohner  der  Stadt  —  an  den  Kanonendonner  schon  ge- 
wöhnt —  sammelten  viele  Geschosse  und  so  kam  es  auf  einer 
Goelette,  wo  neugierige  Matrosen  eine  blindgegangene  Granate 
öffneten,  zu  einem  Unfälle,  der  durch  die  nachträgliche  Explosion 
verursacht  wurde,  wobei  3  Mann  getödtet  und  das  Schiff  so  beschädigt 
wurde,  dass  es  auf  den  Strand  gesetzt  werden  musste. 

Nach  spanischer  Schätzung  haben  die  Amerikaner  am  6.  Juni 
ungefähr  8.000  Schüsse  gegen  den  Hafen  verfeuert,  was  zwar  ent- 
schieden zu  hoch  gegriffen  ist,  da  sich  ja  auf  die  grossen  Distanzeu 
blos  die  schweren  und  mittleren  Geschütze  am  Kampf  betheiligt 
Laben  können,  immerhin  beweist  aber  die  Wiederholung  der  Be- 

')  Dynamit  wird  nur  von  den  Dynatnitgeschfltzen  der  amerikanischen 
Hüttenwerke  verwendet;  für  Feld-  und  Schiffszwecke  hat  man  sich  für  die  minder 
heikle  Schiesswolle  entschieden,  trotzdem  wurden  die  Bezeichnungen  „Dynamit- 
kreazer"  und  -Geschütze  beibehalten. 


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148 


Winterhaider. 


schiessungen,  welche  immense  Munitionsvorräthe  den  Amerikanern 
zur  Verfügung  standen. 

Bisher  hatten  die  Insurgenten  jede  Beschiessung  mit  Angriffen 
auf  die  Truppen  begleitet  und  dort,  wo  ihnen  die  Schiffs-Artillerie 
helfend  zur  Seite  stand,  auch  theilweise  Erfolge  erzielt,  doch  waren 
sie  noch  keine  ernste  Gefahr  für  die  äussere  Vertheidigungslinie.  Am 
20.  Juni  erschien  aber  eine  39  Schiffe  zählende  Transportflotte,  von 
Osten  kommend,  und  von  diesem  Augenblicke  an  musste  die  Situation 
als  sehr  ernst  gelten,  umsomehr,  als  der  letzte  Bundesgenosse,  auf 
den  man  viel  Hoffnung  gesetzt  hatte  —  das  in  dieser  Jahreszeit 
sonst  häufig  stürmische  Wetter  —  in  diesem  Jahre  gänzlich  versagte  und 
eine  Landung  somit  nur  durch  Waffengewalt  vereitelt  oder  erschwert 
werden  konnte. 

Die  Landung  eines  Invasions-Corps  bei  Santiago  war  aber 
amerikanischerseits  schon  auf  die  Nachricht  S  c  h  1  e  y's,  dass 
C  e  r  v  e  r  a  eingeschlossen  sei,  verfügt  worden. 

Der  Truppen-Transport  von  Tampa  nach  Santiago. 

Die  gesammte  Streitmacht  bestand  aus: 
18  Regimentern  regulärer  Infanterie, 

2         „  Freiwilligen-Infanterie, 

6         „  regulärer  Cavallerie, 

1  Regiment  Freiwilligen-Cavallerie  (Rough  Riders), 

4  Feldbatterien  (zu  4  Geschütze,  die  Vermehrung  auf  0  war 
noch  nicht  durchgeführt), 

2  schweren  Batterien  (Belagerungs-Geschütze), 
1  Gatling-Batterie, 

1  Dynamit-Geschütz  -Batterie, 

2  Compagnien  Engineers, 

1  Bataillon  und  1  Signal-Detachement, 
Train-  und  Sauitäts-Anstalten. 

Das  Corps  war  in  2  Infanterie-Divisionen  zu  3  Brigaden  zu  je 
3  Regimentern,  1  selbständige  Infanterie-Brigade  zu  2  Regimentern, 
von  Mobile  gekommen,  und  in  1  allerdings  zu  Fuss  kämpfende 
Cavallerie-Division  eingctheilt;  alles  Übrige  wurde  fallweise  vertheilt. 

Am  30.  Mai  erhielt  das  in  Tampa  liegende  V.  Corps  Be- 
fehl, sich  zur  Einschiffung  bereit  zu  halten  und  Hess  General 
Shafter  gleich  mit  der  Einschiffung  der  todten  Gewichte  (Ge- 
schütze, Fuhrwerke,  Munition,  Proviant  U.  s.  w.)  beginnen.  Laut  An- 
ordnung hatten  die  Truppen  500  Patronen  für  jeden  Mann,  danu  für 
14  Tage  Feld-  und  10  Tage  Reiserationen,  das  Commissariat  einen 
Vorrath  Feldrationen  für  00  Tage  für  das  ganze  Corps  mitzuführeu ; 


Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


149 


betreffs  Zeltmaterial  und  Bagage  war  die  äusserst*  Einschränkung 
zur  Pflicht  gemacht. 

Die  Einschiffung  ging,  trotzdem  die  35  Dampfer  (tour- 
weise je  12)  an  den  Quais  angelegt  waren,  zwei  kamen  noch  mit 
Trappen  von  Mobile,  und  das  Material  direct  aus  den  Eisenbahn- 
waggons auf  die  Schiffe  verladen  werden  konnte,  doch  nur  langsam 
von  statten,  da  nur  ein  Schienenstrang  zum  Anlegeplatz  führt  und 
>iie  vielen  leeren  Waggons  bald  den  Verkehr  auf  der  etwa  12Ä*w  langen 
Strecke  von  der  Stadt  Tampa  nach  dem  durch  künstliche  Bauten 
geschaffenen  Port  Tampa  hemmten;  auch  war  eine  streng  geband- 
cabte  Ordnung  zu  vermissen,  die  die  allgemeine  Geschäftigkeit  ge- 
regelt hätte. 

Am  6.  Juni  begann  dann  die  Einschiffung  der  Truppen  und 
der  Thiere;  letztere  wurden  über  Landungsbrücken  getrieben;  auch 
bediente  man  sich  bei  der  Einschiffung  der  Maulthiere  mit  Vortheil 
einiger  Stuten  als  Leitthiere.  Auf  einigen  Dampfern  waren  die  Seiten- 
lucken  in's  Zwischendeck  nur  Ibm  hoch,  daher  befürchtete  man 
Schwierigkeiten,  wie  die  Thiere  hineinkommen  würden,  was  sich 
jedoch  nicht  bewahrheitete. 

Am  7.  nachts  schiffte  sich  der  Commandireude  mit  dem  Haupt- 
quartiere und  den  fremden  Attaches  auf  der  „Seguranca"  ein;  am 
folgenden  Morgen  waren  die  letzten  Truppen  an  Bord  —  inclusive 
Nichtkombattanten,  im  ganzen  etwa  10.000  Mann  mit  2.200  Thieren. 

Über  die  Vertheilung  der  Truppen  gibt  die  auf  den  Seiten  184 
bu  186  befindliche  Übersicht  eingehenden  Aufschluss. 

Die  Daropfer  waren  mit  folgenden  Einrichtungen  versehen : 
Mit  Stroh  belegte  Schlafstellen  der  Mannschaft  in  3  bis 
I  Etagen  übereinander,  auf  deu  entsprechenden  Schiffen  Halfterbalken 
mit  aufgesetzten  Krippen  und  Streifbäuroeu,  mit  Süsswasser  gefüllte, 
im  Zwischendeck  aufgestellte  Fässer  nebst  den  eisernen  Wasser- 
küten ;  dagegen  fehlten  Küchen  und  so  verzehrten  die  Truppen  ihre 
Keiserationen,  Büchsenconserven,  bestehend  aus  cornedbeef  und 
Bohnen,  kalt,  auf  einigen  Schiffen  wurde  aus  Fassern  und  einem 
Schlangcnrohr  ein  Apparat  primitivster  Gattung  zum  Kaffeekochen 
hergestellt. 

Die  Versorgung  mit  Süsswasser  hatte  einige  Schwierigkeiten 
geboten,  da  man  es  aus  dem  Tampa  gegenüberliegenden  St.  Peters- 
burg mit  Lichterbooten  herbeischaffen  mu^ste. 

Der  Süsswasserbedarf  für  einen  Tag  war  für  jeden  Manu  mit 
ß  bis  8/,  für  jedes  Pferd  oder  Maulthier  mit  20/  gerechnet. 

Die  Mitnahme  von  zwei  Wassertendern  von  zusammen  etwa 
!.000f  Capacitat  war  eine  sehr  zweckentsprechende  Massregel. 


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150 


Winterhaider. 


Die  im  Räume  gestauten,  besser  gesagt  hineingeworfenen 
Gegenstände  befanden  sich  im  grössten  Durcheinander  und  man  be- 
hauptet, dass  selbst  innig  zusammengehörige  Dinge  auf  verschiedenen 
Dampfern  getrennt  untergebracht  worden  sind;  in  Daiquiri  wieder- 
holten sich  dann  die  Klagen,  die  seinerzeit  bei  der  französischen 
Expedition  gegen  Madagascar  so  viel  Lärm  machten;  man  brauchte 
etwas  dringend,  es  war  bestimmt  in  ausreichender  Menge  mitgebracht 
worden,  aber  kein  Mensch  wusste,  wo  es  zu  finden,  oder  der  Gegen- 
stand hatte,  auf  dem  Schiffe  vergessen,  schon  wieder  die  Rückreise 
angetreten. 

Nur  auf  zwei  Schiffen  war  aus  leichtem  Spierenwerk  und 
Dachpappe  ein  fliegendes  Schutzdeck  errichtet  worden,  glücklicher- 
weise blieb  aber  das  Wetter  andauernd  äusserst  günstig,  so  dass  die 
Mannschaft  auch  auf  den  übrigen  Schiffen  wenigstens  frische  Luft 
schöpfen  konnte. 

Zu  Ansschiffungszwecken  war  eine  Art  Pontonsection  herge- 
stellt worden,  bestehend  aus  starken  an  den  Enden  abgeschweiften, 
hochkant  gestellten  Bohlen,  auf  die  dann  eine  gleichzeitig  als  Ver- 
bindung dienende  Bretterdecke  und  endlich  eine  Balustrade  mit  Lein- 
wandschirmen kam;  nach  Bedarf  sollten  mehrere  solche  Sectionen 
zusammengekuppelt  in  Verwendung  treten. 

Da  man  diese  voluminösen  Dinge  nicht  alle  beipacken  konnte, 
wurde  ein  grosser  Theil  nachgeschleppt  und  ging  hiebei  in  See  ver- 
loren. Sonst  war  man  auf  die  Boote  der  Trausport-  und  Geleitschifft*, 
sowie  der  Flotte  vor  Santiago  angewiesen,  die  letztgenannten  be- 
wältigten in  der  That  den  Hauptantheil,  weil  die  Transportdampfer 
hauptsächlich  wegen  des  Mangels  an  Dampfbooten  nur  langsam 
hätten  entleert  werden  können. 

Die  geplante  Marschformation  ist  auf  der  Seite  187  ersichtlich; 
doch  stiessen  die  Schiffe  „Panther"  „Vesuvius"  und  „Yosemite"  nicht 
zum  Convoi. 

Das  einzige  Abzeichen  der  Transportdampfer  waren  weithin 
sichtbar  aufgemalte  Nummern ;  der  Signalverkehr  fand  durch  Hand- 
signale statt  und  befand  sich  für  diesen  Dienst  auf  jedem  Schiff  ein 
Zögling  der  Marine-Akademie. 

Am  8.  Juni  sollte  die  Fahrt  nach  dem  etwa  900  Meilen  ent- 
fernten Santiago  angetreten  werden,  die  mau  in  vier  Tagen  zu  bewerk- 
stelligen glaubte;  plötzlich  kam  jedoch  auf  die  Meldung  des  Auxiliar- 
kreuzers  „Resolute"  hin,  dass  in  der  Nacht  bei  den  Tortugas  spanische 
Kriegsschiffe  gesichtet  wurden,  der  telegraphische  Befehl,  vor  Anker 
zu  veibleibon  und  möglichst  viele  Schiffe  hinter  die  Wellenbrecher 
zu  legen.     Die  Geleitschiffe  („Annapolis",  „Castine"  und  „Helena") 

Swnu1en  unverweilt  auf  Kreuzung  ausgesendet,  um  Näheres  über  die 
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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


151 


angeblich  spanischen  Kriegsschiffe  zu  erfahren.  Da  man  nun  glaubte, 
auf  einen  längeren  Aufenthalt  rechnen  zu  müssen  und  die  schon 
mehrere  Tage  an  Bord  befindlichen  Thiere  durch  die  bei  der  mangel- 
haften Ventilation  noch  drückendere  Hitze  in  den  Schiffsräumen 
*hwer  litten,  wurden  die  letzteren  in  der  Nähe  von  Port  Tampa  an's 
Land  gebracht. 

Inzwischen  stellte  sich  die  Haltlosigkeit  der  Meldung  von  den 
feindlichen  Kriegsschiffen  schon  zwei  Tage  spater  heraus  und  man 
begann  die  Schiffe  wieder  auf  die  Rhede  zu  verholen,  wobei  eines, 
die  „ Florida",  gerammt  wurde,  höchst  glücklicherweise,  ohne  dass 
auch  nur  ein  Mann  eine  Verletzung  erlitten  hätte;  bis  die  Ausladung 
dieses  Schiffes,  die  Neuverteilung  der  Mannschaft  und  die  Wieder- 
einschiffung  der  Thiere  und  endlich  das  Sammeln  des  Convois  in 
Marschordnung  auf  der  Rhede  ausserhalb  der  Barre  beendet  waren 
*ar  es  Nachmittag  des  14.  Juni  geworden. 

Sampson,  der  mit  Recht  zu  grosser  Eile  drängte,  sandte  eine 
Depesche  nach  der  anderen,  um  die  Besorgnisse  wegen  der  angeblich 
gesichteten  spanischen  Schiffe  —  es  waren  amerikanische  —  zu  zer- 
streuen. 

Gleich  von  Anbeginn  zeigte  sich  die  Schwierigkeit,  auch  nur  einiger- 
maßen Ordnung  zu  halten  und  dass  die  beabsichtigte  Geschwindig- 
keit nicht  erreicht  werden  könne;  nachtsüber  führten  die  Geleitschifte 
-Helena",  „Castine",  „Annapolis"  und  „Hörnet"  (Kanonenboote  und 
eine  Auxiliaryacht)  alle  Lichter,  die  Transportdampfer  blos  die 
farbigen  Seitenlichter  und  ein  gedämpftes  Hecklicht. 

Kurz  nach  Mitternacht  stiesseu  die  übrigen  Geleitschiffe  „Indiana" 
Schlachtschiff),  Kreuzer  „Detroit",  Kanonenboot  rBaneroft"  und 
drei  Anxiliarschiffe,  am  folgenden  Tage  Doch  drei  zum  Vedettendienst 
bestimmte  Torpedoboote  zum  Convoi,  der  nun  bei  schönstem  Wetter 
and  glatter  See  langsam  durch  die  Bahamastrasse  gegen  Cap  Maysi 
Heuerte.  Zwischenfälle  mancherlei  Art,  wie  das  mehrmalige  Reisseil 
der  Schlepptaue  der  Wassertender  u.  dgl.,  hauptsächlich  aber  die 
Ungeübtheit  der  Handelscapitäne,  im  Verbände  mit  mehreren  Schiffen 
m  fahren,  brachten  zeitraubende  Störungen  der  Ordnung  mit  sich,  so 
dass  die  Vereinigung  mit  der  Blokadeflotte  erst  am  20.  Juni 
10  Uhr  vormittag,  stattfand,  was  eine  mittlere  stündliche  Geschwindig- 
keit von  5  bis  8  statt  der  erhofften  9  bis  10  Meilen  ergibt. 

Für  den  manchmal  12  Seemeilen  langen  Convoi  wären  die 
Geleitschiffe  ganz  ungenügend  gewesen,  falls  irgend  eine  feindliche 
Action  sich  ereignet  hätte;  thutsächlich  wurde  aber  spanischerseits 
gar  kein  derartiger  Versuch  unternommen,  ob  wegen  Unkenntnis  hin- 
sichtlich des  Abgehens  der  Invasionsarmee  oder  aus  anderen  Gründen, 
ist  unbekannt.  Immerhin  hätten  selbst  einige  kleinere  Fahrzeuge,  wie 


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152 


Wintcrhalder. 


solche  an  der  Nordküste  Cubas  disponibel  waren,  alle  Atissicht  gehabt, 
den  einen  oder  den  anderen  Transportdampfer  zu  zerstören  oder  sie 
hätten  zumindest  eine  recht  empfindliche  Verwirrung  unter  dem  ganzen 
Convoi  angerichtet. 

Die  Landung  des  luvasions-Corps  und  die  Ereignisse  bis  zum 

Falle  von  Santiago  de  Cuba. 

Nun  erschien  der  Moment  gekommen,  wo  es  für  die  von  den 
Führern  der  Flotte  und  der  Invasionsarmeo  zu  treffenden  An- 
ordnungen von  Wichtigkeit  war,  sich  mit  dem  im  Westen  von 
Santiago  weilenden  Insurgentenchef  Garcia  in's  Einvernehmen  zu 
setzen;  Sampson  und  Shafter  landeten  daher  bei  Aserraderos  und 
hatten  mit  Garcia  eine  längere  Unterredung. 

Die  Nachrichten  des  letzteren  über  die  Stärke  und  Aufstellung 
der  spanischen  Streitkräfte,  die  sich  später  im  wesentlichen  als  zu- 
treffend erwiesen,  sowie  seine  Angaben  über  die  Beschaffenheit  des 
Torrains  —  die  existirenden  spanischen  Karten  von  Cuba  sind  für 
militärische  Zwecke  kaum  brauchbar  —  bestimmten  dazu,  die  Landung 
bei  Daiquiri  und  nicht,  wie  seinerzeit  angenommen,  bei  Guantananio 
vorzunehmen. 

Bei  dem  coupirten  so  wegarmen  Terrain  und  in  Erwägung, 
dass  man  den  Nachschubdienst  auf  eine  möglichst  kleine  Strecke 
beschränken  müsse,  da  sowohl  die  Landung  des  Trains  als  dessen 
Vorwärtskommen  sich  voraussichtlich  sehr  in  die  Länge  ziehen  würden, 
konnte  kein  Zweifel  darüber  bestehen,  dass  Daiquiri  mit  blos  etwa 
15  (englischen)  Meilen  sich  besser  eigne,  als  die  40  Meilen  ent- 
fernte, allerdings  vor  Wind  und  Seegang  besser  geschützte  Guanta- 
namo-Bucht;  zudem  deutete  alles  darauf  hin,  dass  das  Wetter  gut 
bleiben  werde. 

Ausserdem  wurde  noch  beschlossen,  500  Insurgenten  von 
Aserraderos  zur  Verstärkung  der  bereits  dort  befindlichen  500  Insur- 
genten unter  Castillo  nach  dem  Osten  von  Daiquiri  zu  bringen,  wo 
sie,  die  ja  mit  dem  Terrain  und  der  Kampfweise  der  Spanier  voll- 
kommen vertraut  waren,  die  rechte  Flanke  des  Ausschiffungs-Corps 
decken  sollten. 

Diese  Vorbereitungen  nahmen  noch  den  21.  Juni  in  Anspruch, 
so  dass  der  Convoi  48  Stunden  auf  15  bis  20  Seemeilen  von  der 
Küste  kreuzen  rausste,  bevor  die  Landung  am  22.  Juni  begann ;  einige 
der  Truppen,  die  erst  am  25.  Juni  an's  Land  gesetzt  werden  konnten, 
waren  somit  volle  20  Tago  an  Bord  der  Schiffe,  wo  alles,  bis  auf  das 
:e  Wetter  ihre  Leistungsfähigkeit  herabstimmen  rausste. 


uiyiiizcu  uy 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


163 


Dem  Insurgentenführer  Garcia  hatte  Shafter  erklärt,  dass 
er  seine  Cooperation  als  eine  freiwillige  ansehe,  ihm  jedoch,  so  lange 
er^Garcia)  unter  ihm  diene,  Rationen  und  Munition  geben  werde. 

Die  Dispositionen  für  den  bei  jeder  Invasion  kritischen  Moment 
•les  Auslandsetzens  mussten  vorliegendenfalls  besonders  wohl  erwogen 
werden,  da  ja  nicht  nur  mit  einem  gerüsteten  Vertheidiger  zu  Land 
zu  rechnen  war,  sondern  auch  die  Strenge  der  Blokade  keinen 
Augenblick  nachlassen  durfte  und  zu  gewärtigen  war,  dassCervera 
diesen  Augenblick  zu  einem  Ausfall  benützen  werde. 

Es  kam  vor  allem  darauf  an,  die  Aufmerksamkeit  des  Ver- 
teidigers zu  theilen  und  ihn  durch  ein  Scheinmanöver  irrezuführen; 
deshalb  sollte  ein  heftiges  Bombardement  gegen  die  Einfahrt  von 
Santiago,  gegen  Daiquiri  und  die  zwischen  beiden  Orten  gelegenen 
Buchten  Ensenada  de  los  Altares  und  Aguadores,  sowie  ein  Bombarde- 
ment der  im  Westen  von  Morro  liegenden  Cabana-Bucht,  verbunden 
mit  einer  Scheinlandung  an  letzterem  Punkt  ausgeführt  werden. 

Die  Kräfte  der  Flotte  hätten  dazu  mehr  als  hinlänglich  aus- 
gereicht, selbst  wenn  von  spanischer  Seite,  wie  erwartet,  ein  energischerer 
Widerstand  geleistet  worden  wäre,  und  sowie  das  Terrain  an  der 
Küstenstrecke  Morro-Daiquiri  ist,  konnten  die  Truppen  unter  dem 
wirksamsten  Schutze  der  Flotte  ausgeschifft,  gesammelt  und  so  weit 
vorgeführt  werden,  bis  sie  die  einvernehmlich  mit  den  Insurgentenführern 
festgesetzten  Einbruchspunkte  auf  die  gegen  Santiago  führenden  Wege 
erreichten. 

Nachstehend  seien  auszugsweise  die  Dispositionen  von  Admiral 
Sampson  und  General  Shafter  wiedergegeben. 
Für  die  Flotte  (21.  Juni): 

1.  Das  Armee-Corps  wird  morgen  bei  Daiquiri  landen,  General 
Castillo  (Insurgentenführer),  mit  1.000  Mann  von  Osten  kommend, 
wird  die  Landung  unterstützen. 

2.  Besciliessung  der  schon  genannten  Puukte. 

3.  Bei  Cabafia  wird  eine  Scheinlaudung  durch  10  Dampfer 
aaszuführen  sein,  die  den  ganzen  Tag  dort  zu  bleiben  haben. 

4.  Folgende  Schiffe  sind  zum  Bombardement  bestimmt:  Cabafia, 
Schlachtschiff  „Texas",  Auxiliaryachten  „Vixen"  und  „Scorpion". 

Aguadores:  Auxiliaryachten  „Eagle"  und  „Gloucester". 

Eusenada  de  los  Altares:  Kanonenboote  „Helena"  und  „Bancroft", 
Auxiliaryacbt  „Hörnet". 

Daiquiri:  Kreuzer  „New -Orleans",  Kanonenboot  „Castine", 
Auxiliaryachten  „Wasp"  und  „Troy",  „Wasp"  und  ,,New-Orleans" 
im  Osten,  die  beiden  anderen  im  Westen  vou  der  Ortschaft  (be- 
ziehungsweise dem  Blockhause). 


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154 


Winterhaider. 


5.  Nutzlose  Munitionsverschwendung  ist  zu  vermeiden,  das 
Feuern  in  Daiquirt  wird  auf  Signal  der  „Ncw-Orleausu  erfolgen. 

In  Cabana  wird  das  Feuer,  ausser  wenn  erwidert,  nur  einige 
Minuten  zu  dauern  haben,  der  Schein  der  Landung  muss  gewahrt  werden. 

In  Aguadores  und  Ensenada  de  los  Altares  ist  dasselbe  zu  beob- 
achten. 

In  Daiquirf  werden  die  Schiffe  so  lange  feuern,  bis  die  Landungs- 
stelle frei  ist. 

6.  Blokadestationen  für  die  übrigen  4  Schlachtschiffe  und  die 
beiden  Panzerkreuzer  vor  der  Einfahrt. 

7.  Die  5  Schlachtschiffe  und  2  Panzerkreuzer  haben  alle  Daiupf- 
boote  und  ihre  Seitenboote  bis  auf  eines  bei  jedem  Schiff  zur  Aus- 
schiffung zu  entsenden ;  in  jedem  Dampfboot  1  Officiei  und  in  jedem 
Seitenboot  3  Mann  zu  dessen  und  5  Mann  zur  Bedienung  der  Boote 
der  Transportdampfer. 

8.  3  kleinere  Auxiliarschiffe  „Wampatuck",  „Osceola",  „Suwanee" 
haben  Boote  zu  schleppen,  u.  z.  womöglich  jedes  12  Boote  auf  einmal. 

9.  Der  Commandant  des  „St.  Luis"  wird  seitens  der  Marine 
die  allgemeine  Aufsicht  über  die  Landung  haben. 

10.  Der  Admiral  empfiehlt  den  blokirenden  Schiffen  die  grösste 
Aufmerksamkeit  und  spricht  die  Ansicht  aus,  dass,  wenn  überhaupt 
beabsichtigt,  die  feindliche  Flotte  demnächst  ausbrechen  wird. 

Für  die  Landung  bei  Daiquiri  gab  General  Shafter  folgende, 
die  Reihenfolge  betreffende  und  sonstige  Anordnungen  aus: 

1.  2.  Division  des  V.  Corps,  Detachement  mit  den  Gatling- 
Kanonen. 

2.  Brigade  Bates  als  Reserve  für  die  obige  Division. 

3.  Die  unberitteue  Cavallerie-Division  (die  Pferde  waren  in 
Tampa  geblieben). 

4.  1.  Division  des  V.  Corps. 

5.  Die  berittene  Escadron  (4  troops)  des  2.  Cavallerie-Regi- 
meutes;  die  Pferde  bleiben  einstweilen  auf  den  Schiffen. 

6.  Wenn  der  Feind  bei  der  Landung  heftigen  Widerstand  leistet, 
ist  die  leichte  Artillerie  auszuschiffen. 

7.  Alle  Truppen  werden  die  Zeltrolle  mit  Decke  und  Regen- 
mantel, 3  Tage  Feldration  (Speck,  Zwieback,  Kaffee,  Zucker),  gefüllt* 
Wasserflasche  und  100  Patronen,  mitnehmen. 

8.  Der  Chef-Quartiermeister  wird  die  Aufsicht  über  die  Boote 
haben.  (?)') 

9.  Ein  bestimmter  Officier  wird  sogleich  weitere  100  Patronen 
für  jeden  Mann  an's  Land  schaffen. 


')  Im  Widerspruche  mit  Admiral  Sampson's  Anordnung. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


155 


10.  Ermahnung,  gut  und  nur  dann  zu  schiessen,  wenn  der  Feind 
iu  sehen. 

Vor  Daiquiri  hatten  die  Schiffe  bei  Tagesanbruch  auf  400  bis 
tioOm  Stellung  genommen,  um  die  flache,  beiderseits  durch  ungefähr 
100m  hohe  Hügel  abgegrenzte  Bucht  unter  Feuer  zu  nehmen. 

Um  8\4  Uhr  vormittags  hörte  man  das  Feuer  von  Morro  her 
und  damit  begann  das  Bombardement  auf  der  ganzen  Linie;  von 
Daiquiri  kam  keine  Erwiderung,  in  der  Hafeneinfahrt  antwortete 
our  Punta  Gorda  und  ein  Mörserschuss  von  Cabana  traf  „Texas", 
lurchschlug  das  Oberdeck,  tödtete  einen  und  verwundete  8  Mann. 

Daiquiri  war  noch  vor  dem  Bombardement  von  den  200  Mann 
starken  Spaniern  geräumt  und  in  Brand  gesteckt  worden,  die  Be- 
messung war  somit  unnütz  gewesen  und  waren  nur  zwei  den 
Amerikanern  alliirte  Insurgenten  verwundet  worden. 

Als  ein  Detail  sei  erwähnt,  dass  die  Einschiffung  der  Truppen 
in  die  Boote  schon  vor  dem  Bombardement  begonnen  hatte,  was 
flurch  die  Entfernung  der  Transportdampfer  ausser  Schussbereich 
-ich  erklärt;  das  Ansiandsetzen  begann  um  lO1/*  Uhr  vormittags 
und  waren  bis  3  Uhr  nachmittags  3.800  Mann  auf  festem  Boden, 
*obei  die  Bauart  des  hohen  eisernen,  nur  für  das  Anlegen  von 
Dampfern  bestimmte  Molo  sehr  verzögernd  wirkte,  so  dass  man  sich 
mehr  des  kleinen  Holzmolos  zu  bedienen  gezwungen  war,  der  aber 
in  seichterem  Wasser  steht.  Es  herrschte  leichte  Dünung  ohne 
frischen  Wind. 

Nach  der  Besetzung  von  Daiquiri  und  der  Sicherung  der  un- 
mittelbar anschliessenden  Zone  und  nachdem  auch  die  Küstenstrecke 
bis  Aguadores  durch  die  Schiffsgeschütze  gesäubert  war,  konnte  die 
LanduDg  der  Truppen  und  Thiere  am  23.  und  24.  theils  in  Daiquiri, 
theils  in  Siboney  bei  andauernd  gutem  Wetter  fortgesetzt  und  be- 
endigt werden,  am  25.  kamen  die  Feldgeschütze  und  Fuhrwerke, 
:owie  sonstiges  Material  daran,  wobei  das  mitgenommene  Dampf- 
ücbterboot  gute  Dienste  leistete.  —  Die  5  und  10-Zöller  Belagerungs- 
geschütze konnten  jedoch  vorderhand  nicht  an's  Land  geschafft  werden. 
Im  ganzen  war  die  Laudung  günstig  verlaufen,  nur  2  Mann  und  etwa 
50  Thiere  ertranken;  die  letzteren  waren  nämlich  einfach  iu's  Wasser 
geschoben  und  dann  durch  Boote  gegen  Land  geschleppt  worden. 
Einzelne  scheu  gewordene  Thiere  schwammen  —  durch  die  Boote 
und  wohl  auch  durch  das  vom  Lande  her  hörbare  Feuer  erschreckt 
—  gegen  die  offene  See;  man  nahm  sich  nicht  die  Zeit,  sie  einzu- 
faogen  und  so  vor  dem  Ertrinken  zu  bewahren. 

Das  grosse  Glück,  welches  alle  Unternehmungen  der  Amerikaner 
förderte,  hatte  sich  auch  diesmal  bewahrt;  wie  wäre  es  um  die 

Or^ui  dt.r  iuUiUr-tvl«.«fiwchjiMi«livu  Vcrciu«*    T.IX.  U.iu.l    ls'.t'J.  \2 

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156 


Winterhaidur. 


ganze  Expedition  gestanden,  wenn  am  22.  abends,  wo  die  ersten  Ab- 
tbeilungen schon  am  Lande  waren,  eines  der  sonst  in  dieser  Jahreszeit 
häufigen  Unwetter  sich  eingestellt  hatte? 

Sowie  die  amerikanischen  Truppen  an's  Land  gesetzt  waren, 
brachten  die  freigewordenen  Dampfer  auch  einen  weiteren  Theil  der 
im  Westen  von  Santiago  stehenden  Insurgenten  (wabrscheinlich  gegen 
2.000  Mann,  da  auch  später  noch  Insurgenten  im  Westen  auftraten) 
nach  dem  Osten,  wo  sie  sich  mit  den  Amerikanern  vereinten  und 
bei  der  Vorrückung  als  Fübrer  und  Plänkler  gute  Dienste  leisteten. 
Die  Transportschiffe  blieben  vor  Siboney  und  Daiquiri  als  schwimmende 
Depots;  nur  die  kleineren  Geleitschiffe  wurden  zum  Theil  an  die 
Nordküste  zur  „mosquito  fleet"  gesendet. 

Für  die  späteren  Transporte  von  Verstärkungen  für  Santiago 
wurden  die  grossen  Auxiliarkreuzer  herangezogen,  da  eine  weitere 
Überwachung  der  Zugänge  zu  den  Antillen  überflüssig  geworden. 

Nun  war  die  Armee  wohl  auf  dem  feindlichen  Boden  glücklich 
und  dank  dem  Umstaude,  dass  der  Gegner  unfähig,  seine  weit  zer- 
tbeilten  Truppen  rechtzeitig  zu  einem  Offensivstoss  zu  concentriren, 
sie  vielmehr  zurückzog,  ganz  ohne  Verlust  gelandet;  die  Schwierig- 
keiten begannen  aber  gleich  in  den  ersten  Tagen  und  die  bis  dahin 
gehegte  Vorstellung,  nach  der  Landung  werde  man  in  2  bis  3  Tagen 
vor,  wenn  nicht  schon  in  der  Stadt  Santiago  sein,  schwand  sehr  rasch. 

Eine  eingehendere  Darstellung  der  Operationen  zu  Lande  zu 
geben  muss  Berufeneren  überlassen  bleiben  und  so  wird  in  dieser 
Richtung  hier  nur  das  Wesentlichste  zur  Sprache  gebracht. 

Die  Spanier  hatten  sich  nach  einigem  Widerstande  bei 
Guäsima  und  Sevilla,  wo  amerikanischerseits  unberittene  Cavallerie 
und  eine  Feldbatterie  ins  Treffen  kam,  am  24.  Juni  auf  die  Linie 
El  Cauev,  S.  Juan,  Las  Cruz  zurückgezogen  und  waren  die  Truppen 
durch  Landungs-Contingeute  der  Escadre  —  im  ganzen  970  Mann, 
welche  bei  Las  Cruz,  Socapa  und  Cabana  Aufstellung  nahmen  — 
verstärkt  worden. 

Seit  dem  22.  Juni  war  überdies  eine  spanische  Brigade  (etwa 
3.200  Mann  mit  2  Plaseneia-Geschützen)  unter  General  Escario 
von  Manzanillo  im  Anrücken,  die  sich  ihren  Weg,  stets  von 
Insurgenten  behelligt,  buchstäblich  erkämpfen  musste. 

Die  Amerikaner  rückten  in  drei  Hauptlinien,  einer  längs  der 
Küste  rührenden  gegen  Aguadores,  einer  zweiten  von  El  Siboney 
gegen  San  Juan  und  endlich  auf  der  nördlichsten  gegen  El  Caney 
vor;  diese  drei  ungleich  langen  Linien  waren  auch  hinsichtlich  der 
Terrainvcrhültnisse  wesentlich  von  einander  verschieden  und  die 
nördlichste  gleichzeitig  auch  die  längste  und  schwierigste,  weil  dort 

• 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


157 


Jie  Wege  wenig  zahlreich  und  die  vorhandenen  sehr  schlecht 
waren. 

Da  der  Nachschub  auf  grosse  Schwierigkeiten  stiess  —  es 
konnten  nämlich  anfangs  nur  die  Quantitäten  für  den  täglichen  Be- 
darf und  erst  nach  14  Tagen  je  eine  dreitägige  Ration  ausgeschifft 
werden l)  —  so  wurde  die  Ausdauer  der  Truppen  auf  eine  harte 
Probe  gestellt. 

Im  Eifer  des  Vorrückens  hatten  viele  Leute  bei  der  glühenden 
flitze  die  Zeltrolle  mit  Decke  und  Mantel  einfach  fortgeworfen  und 
als  man  nach  der  Wahl  des  Freilagers  Leute  aussendete,  um  diese 
Bagagestücke  einzuholen,  war  der  grösste  Theil  schon  verschwunden, 
d.  b.  von  den  Insurgenten  aufgelesen  worden;  ähnlich  war  es  auch  mit 
■ler  Feldration  geschehen  und  selbst  dort,  wo  solches  nicht  vorge- 
kommen war,  konnte  man  eben  nur  auf  drei  Tage  zählen. 

Die  Vorrückung  der  Truppen  kam  daher  nach  wenigen  Tagen 
znm  Stocken  und  die  Situation  trug  bald  den  Charakter  der  Ver- 
legenheit; nicht  nur  dass  der  Proviantnachschub  wegen  des  elenden 
Znstandes  der  Strassen,  die  von  den  Truppen  selbst  nothdürftig  in 
Stand  gesetzt  werden  mussten,  viel  zu  wünschen  übrig  Hess,  war 
man  hinsichtlich  der  einzuschlagenden  Wege  selbst  beinahe  gänzlich 
auf  die  Auskünfte  der  Insurgenten  angewiesen.  Die  letzteren  wussten 
wohl  hinreichend  Bescheid,  insolange  es  sich  nur  um  das  Vorwärts- 
kommen von  Infanterie  handelte,  ihre  Angaben  waren  aber  weniger 
zuverlässig,  sobald  es  sich  um  Wege  für  Geschütze  und  Fuhrwerke 
handelte. 

Von  den  mitgenommenen  4  Feldbatterien  kamen  denn  auch 
nur  die  Hälfte,  u.  z.  auf  die  Route  Sevilla  und  El  Caney  vertheilt 
vorwärts,  das  Centrum  musste  sich  ohne  Artillerie  behelfen.  Die 
Belagerungs-Artillerie  konnte  erst  viel  später  —  etwa  10.  Juli  — 
ausgeschifft  werden.  Die  FortscharTung  der  Ballonabtheilung,  welche 
zunächst  fliegende  Aufnahmen  machen  sollte,  ging  natürlich  auch  nur 
langsam  vor  sich. 

General  Shafter  vollzog  erst  am  27.  Juni,  nachdem  der 
Nachschubdienst  so  gut  als  möglich  organisirt  war,  seine  Ausschiffung 
und  unternahm  tagsdarauf  von  dem  als  Hauptquartier  gewählten  El 
Siboney  aus  einen  Recognoscirungsritt,  der  ihn  aber  so  erschöpfte, 
dass  er  die  folgenden  Tage  krank  darniederlag  und  das  Commando 
dem  General  Wheeler  überlassen  musste.  Auch  unter  den  Truppen, 
die  durch   die  grosse  Hitze,  die   täglich   fallenden  Regen   und  die 


')  Bericht  des  Generals  Shafter. 


12* 

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158 


Winterhaider. 


relativ  kühlen,  thaureieheii  Nächte  sehr  litten,  begannen  schon  Fieber- 
falle aufzutreten. 

Durch  die  westlich  von  Santiago  befindlichen  Insurgenten,  die 
mit  der  Flotte  in  steter  Verbindung  standen,  war  die  Landungstruppe 
von  dem  Anmärsche  der  Brigade  Escario  unterrichtet;  es  niusste 
weiters  auch  die  Möglichkeit  in  Erwägung  gezogen  werden,  dass  auch 
von  Holguin  Verstärkungen  für  die  Spanier  eintreffen  könnten.  Das 
letztere  unterblieb  jedoch  thatsächlich,  weil  in  Holguin  nicht  genug 
Transportthiere  für  das  Fortbringen  des  Proviants  für  eine  Entsatz- 
truppe vorhanden  waren. 

Um  nun  aus  dieser  bedenklichen  Lage  zu  kommen,  wurde  für 
den  1.  Juli  ein  allgemeiner  Angriff  gegen  die  vermöge  ihrer  höheren 
Lage  als  Schlüsselpunkte  anzusehenden  Positionen  von  El  Caney  und 
San  Juan  angeordnet,  den  eine  Vorrückung  des  linken  Flügels  über 
Aguadores,  unterstützt  durch  die  Schiffe,  zu  begleiten  hatte;  gleichzeitig 
sollte  die  Flotte  den  Hafen  und  die  Stadt  energisch  beschiessen. 

El  Caney  ebenso  wie  San  Juan  waren  sowohl  durch  feldmässige 
Anlagen,  als  auch  durch  in  Verteidigungszustand  steingebaute  Forts 
wohl  befestigt,  aber  nur  schwach  besetzt,  u.  z.  ersteres  durch  520, 
letzteres  durch  blos  480  Mann  Infauterie  mit  je  2  Schnellfeuer- 
kanonen; ein  grosser  Vortheil  für  die  Vertheidiger  von  San  Juan 
lag  jedoch  darin,  dass  das  Vorfeld  auf  beträchtliche  Distanz  gar 
keine  Deckungen  bot  und  speciell  der  Anstieg  über  einen  kahlen 
steilen  Hügel  genommen  werden  musste. 

Um  El  Caney  ziehen  sich  gegen  Nord,  Ost  und  Süd  mehrere 
stark  bewachsene  Terrainwellen,  die  das  Vordringen  der  Angreifer 
ebenfalls  zu  erschweren  geeignet  sind. 

Ausserdem  waren  noch  Drahtaunäherungshindernisse  ausgelegt. 

In  El  Caney  commandirte  General  Vara  del  Rey,  in  San 
Juan  Oberst  Baquero,  der  Commandirende  von  Santiago  Divisions- 
General  Linares  hielt  sich  mit  einer  schwachen  Abtheiluug  (1  Com- 
pagnie  und  1  Escadron)  dicht  hinter  der  Linie.  Die  Linie  Aguadores- 
La  Cruz  war  durch  800  Manu  unter  General  Rubin  vertheidigt. 
Die  Amerikaner  konnten  auf  allen  Punkten  nach  Zurücklassuog 
von  Detachemeuts  in  Siboney,  Daiquiri  und  für  den  Nachschub- 
und  Sanitätsdienst  ungefähr  12.000  Mann  in  die  Front  stellen  *),  so- 
mit auf  allen  Punkten  mit  bedeutender  Übermacht  angreifen  und 
fanden  ausserdem  bei  Aguadores  auch  kräftige  Unterstützung  durch 
drei  Schiffe. 


')  Bericht  des  Generals  Sliafter. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


159 


Als  eine  Specialität  sei  erwähnt,  dass  bei  jeder  Brigade  ein 
.Drahtschneider" -Detachement  aus  60  Freiwilligen  gebildet  wurde, 
das  die  etwas  heikle  Aufgabe  hatte,  zwischen  beiden  Feuerlinien  die 
aBDäherungshindernisse  wegzuräumen. 

Am  Angriffe  auf  El  Caney,  welchen  General  Law  ton  leitete, 
betheiligten  sich  im  ganzen  drei  Brigaden  und  zwei  Batterien,  gegen 
San  Juan  wurden  unter  General  Keut's  Führung  die  unberittene 
Cavallerie-Divisiou  und  eine  Infanterie-Brigade  sammt  zwei  Feld- 
batterien und  einem  Feld-Dynamitgeschütz,  gegen  Aguadores  eine 
Brigade  unter  General  Duffield  in  Bewegung  gesetzt. 

Der  Kampf  wurde  beiderseits  mit  grosser  Hartnäckigkeit  ge- 
führt und  speciell  in  El  Caney  leisteten  die  Vertheidiger  Hervor- 
ragendes; von  den  520  Mann  waren  am  Abend  kaum  mehr  80  kampf- 
fähig, die  aber  bis  zum  letzten  Augenblick  aushielten.  Nach 
12stündigem  Ringen  blieben  jedoch  die  Amerikaner  Sieger,  besetzten 
El  Caney  und  San  Juan,  während  die  Spanier  sich  in  die  engere, 
aber  noch  immer  9km  lange  Enceinte  der  Stadt  zurückziehen  mussten; 
Aguadores  war  ebenfalls  geräumt,  aber  noch  nicht  besetzt  worden. 

Die  Verlustliste  weist  auf  spanischer  Seite  an  Todten :  16  Officiere 
(darunter  General  Vara  del  Key),  78  Mann;  an  Verwundeten: 
37  Officiere,  darunter  General  Li  na  res  selbst,  339  Mann,  2  ge- 
fangene Officiere,  121  Vermisste,  worunter  Oberst  Rubin,  zu- 
sammen 593;  auf  amerikanischer  Seite:  22  Officiere,  208  Mann  todt, 
81  Officiere,  1.203  Mann  verwundet  und  79  Vermisste,  zusammen 
1.592,  auf1). 

Zu  einem  kräftigen  Vordringen  noch  in  derselben  Nacht  waren 
die  Angreifer  wohl  zu  erschöpft  und  der  in  einer  spanischen  Quelle 
verzeichnete  Nachtangriff  auf  die  Nordostseite  der  Stadt-Euceinte 
dürfte  wohl  nur  ein  übrigens  erfolgloses  Unternehmen  der  Insurgenten 
gewesen  sein. 

Die  Folgen  des  Verlustes  von  El  Caney  und  San  Juan  waren 
hingegen  in  jeder  Beziehung  äusserst  schwer;  nicht  nur  dass  damit 
die  dominirenden  Höhen  gewonnen  und  nunmehr  die  Stadt  einem 
directen  Bombardement  ausgesetzt  war,  so  ging  damit  auch  die 
Wasserleitung  und  das  Kulturgebiet  in  amerikanischen  Besitz  über 
—  die  Wasserleitung  wurde  auch  thatsachlich  unterbrochen. 

Am  2.  Juli  erneuerte  die  Flotte  das  Bombardement  gegen  die 
Werke  der  Einfahrt  und  über  Aguadores  gegen  die  Stadt,  gleich- 
zeitig erfolgte  von  der  Landseite  her  ein  Angriff,  der  jedoch  an  der 
spanischen  Feldbefestigungslinie   zum  Stehen  kam.   Ein  nächtlicher 

•)  Von  jeder  Partei  eigene  Angabe. 


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160 


Winterhaider. 


Ausfall  der  Spanier  wurde  zurückgeschlagen.  An  diesem  Tage  gelang 
es  den  Amerikanern  endlich,  eines  der  16c?n  Hontoria-Geschütze  von 
Socapa  ausser  Action  zu  setzen. 

„ßeina  Mercedes"  wurde  an  einem  geeigneten  Punkt  vertäut,  um 
mit  den  noch  übrigen  Geschützen  gegen  die  Strasse  nach  El  Caney 
wirken  zu  können. 

Das  wichtigste  und  für  die  Spanier  jedenfalls  beklagenswerte 
Ereignis  war  aber  der  Entschluss  Cervera's,  den  wiederholten, 
seinerzeit  noch  von  Madrid  und  dann  nach  der  Unterbrechung  des 
Kabels  vom  General-Capitän  Blanco  ausgegangenen  Befehlen,  nach 
Habana  auszubrechen,  nunmehr  Folge  zu  leisten.  Mitbestimmend 
für  diesen  im  gegebenen  Momente  das  Schicksal  der  Stadt  ent- 
scheidenden Schritt  war  die  Knappheit  der  Lebensmittel  auch  auf 
den  Schiffen. 

Im  amerikanischen  Hauptquartiere  herrschte  trotz  des  Sieges 
vom  Vortage  eine  wenig  zuversichtliche  Stimmung;  waren  die  Ver- 
luste an  und  für  sich  recht  bedeutend,  so  hatte  man  noch  dazu 
erkannt,  dass  die  vor  diesem  Kampfe  recht  geringschätzig  besprochenen 
spanischen  Truppen  doch  sehr  respectable  Gegner  seien,  von  deren 
Muth  und  Ausdauer  man  soeben  eine  recht  ernste  Probe  erhalten 
hatte,  und  musste  nun  noch  täglich  des  Eintreffens  der  Brigade 
Escario  als  Verstärkung  des  Vertheidigers  gewärtig  sein.  Die  in  der 
ersten  Linie  stehenden  amerikanischen  Truppen  waren  der  Erschöpfung 
nahe  und  wenngleich  Reserven  vorhanden  waren,  so  sah  es  mit  dem 
Heranbringen  von  allem  nunmehr  für  die  gesteigerten  Bedürfnisse, 
Notwendigen  recht  wenig  erfreulich  aus. 

Transport  und  Pflege  der  Verwundeten  gingen  über  die  Kräfte 
der  vorhandenen  Sanitäts-Abtheilungen  und  dazu  mehrten  sich  die 
Krankheiten,  die  letzteren  auch  schon  dadurch,  dass  die  Mannschaften, 
vielen  Entbehrungen  ausgesetzt,  sich  an  die  erlassenen  sanitären  An- 
ordnungen gar  nicht  kehrten.  Verstärkungen  waren  daher  schon  an- 
gesprochen worden  und  wurden  auch  zur  Abfahrt  bereitgestellt,  doch 
musste  sich  ihre  Ankunft  verzögern,  da  sie  von  entfernteren  Häfen 
kommen  sollten.  Dazu  der  schwankende  Gesundheitszustand  S  h  a  f  t  e  r*s , 
der  durch  die  ungezügelte  und  natürlich  auch  den  Truppen  nicht 
unbekannt  bleibende  Kritik  einiger  besser  wissender  Kriegseorre- 
spondenten  über  die  Hinfälligkeit  des  Commaudirenden,  die  vielen 
taktischen  Fehler,  die  mangelhafte  Ausrüstung  etc.  nicht  gebessert 
wurde;  kurzum,  wenn  man  auch  ein  Siegesbulletiu  abgesendet  hatte, 
so  stand  das  Datum,  wann  ein  zweites  ebenso  freudiges  nachfolgen 
könne,  nicht  sehr  klar  vor  Augen,  ja  es  geht  eine  nicht  unbegründete 
Versiou,  dass  Shafter  den  Admiral  für  den  nächsten  Tag  (3.  Juli) 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


1(51 


zu  einer  Berathung  nach  EI  Siboney  gebeten  habe,  um  über  das  evontuelle 
Aufgeben  der  Expedition  zu  verhandeln. 

Und  in  diesem  Augenblicke  entschloss  sich  Cervera,  seine 
Geschütze  und  Mannschaften,  die  doch  der  Landvertheidigung  eine 
willkommene,  ja  wahrscheinlich  entscheidende  Verstärkung  zugeführt 
bitten,  gegen  eine  weit  übermächtige,  nach  Kampf  als  Erlösung  von 
der  Blokademonotouie  sich  sehnende  Flotte  zu  führen! 

Die  LandungscontiDgente  wurden  rückeingeschifft  und  auf  den 
Schiffen  wie  an  der  Hafensperre  alle  Vorbereitungen  für  das  Aus- 
laufen der  Escadre  getroffen;  als  Ersatz  für  die  Landungs-Contigente 
wurde  ein  Bataillon  von  der  Westseite  in  deren  Positionen  dirigirt. 

In  einem  in  der  Nacht  vom  2.  auf  den  3.  Juli  an  Bord  des 
Flaggenschiffes  abgehaltenen  Kriegsrath  wurde  beschlossen,  erst  bei 
Tage  vereint  auszulaufen  und  die  Route  nach  Westen  zu  nehmen; 
das  erstere  wurde  mit  der  coutinuirlichen  Beleuchtung  der  Ausfahrt 
durch  die  Projectoren  des  dort  postirten  amerikanischen  Schiffes  und 
die  dadurch  erhöhte  Schwierigkeit  der  Navigation  in  der  sonst  sehr 
dunklen  Nacht,  das  letztere  durch  die  Annahme  begründet,  dass  sich 
die  Blokadeschiffe  am  Morgen,  durch  die  Strömung  nach  Osten  ver- 
trieben, nicht  vollzählig  auf  ihren  Posten  befinden  würden  ,). 

Über  die  Ereignisse  zur  See  am  3.  Juli,  an  welchem  Tage  auch 
die  spanischen  Truppen  einen  erfolglosen  Ausfall  machten,  gibt  der 
Bericht  des  Admirals  Sampson  folgende  (auszugsweise)  wieder- 
gegebene Darstellung: 

Die  spanischen  Schiffe  kamen  zwischen  9  Uhr  35  Minuten  und 
10  Uhr  vormittags  in  Kielwasserliuie:  „Iufanta  Maria  Teresa", 
„Vizcaya",  „Cristöbal  Col<5nu,  „Almirante  Oquendo",  dann  die  beiden 
Zerstörer  „Pluton"  und  „Furor"  aus  dem  Hafen.  Die  Position  der 
BlokadeÜotte  war  zur  kritischen  Zeit  folgende: 

Flaggenschiff  „New-York"  war  bei  El  Siboney,  der  Admiral 
hatte  sich  dahin  begeben,  um  mit  dem  das  Invasions-Corps  comman- 
direnden  General  zu  berathen;  Schlachtschiff  „Massachussets"  hatte 


*)  Das  Tagebuch  „Combates  y  capitulaeion  de  Santiago  de  Cuba"  enthält 
am  2.  Juli  folgende,  sehr  bezeichnende  Stelle : 

n.  .  .  Alles  kam  mir  jetzt  klar  und  überzeugend  vor.  Wir  Inttten  fnoch) 
Schiffe  und  sie  kamen,  ohne  Zweifel  waren  sie  schon  nahe,  vielleicht  nur  auf 
wenige  Meilen.  Woher  aber  wären  diese  Schiffe  gekommen?  Ich  wusste  es  nicht, 
ob  Tom  Himmel,  aus  der  Erde,  aus  der  Luft,  aus  dem  Nichts;  ich  wusste  es 
nicht, aber  alles  kam  mir  eher  möglich  vor,  als  dass  unsere  Escadre 
allein  auslaufen  sollte,  um  die  Schiffe  zu  be kämpfen,  die  ausser- 
halb Morro  standen." 


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162 


Winterhaider. 


um  4  Uhr  früh  die  Blokadestation  verlassen,  um  in  Guantanamo  den 
Kohlenvorrath  zu  ergänzen. 

Die  übrigen  (grossen)  Schiffe  waren  im  Halbkreis  um  Santiago, 
u.  z.  in  folgender  Ordnung,  von  West  nach  Ost  gerechnet,  aufgestellt : 

„Brooklyn"(FlaggenschiffSchley,s)  „Texas",  „Iowa", „Oregon" 
und  „Indiana". 

„Brooklyn"  war  2  Meilen  vom  Lande  entfernt,  die  übrigen 
2  bis  4,  die  Länge  des  Halbkreises  betrug  8  Meilen.  Die  Auxiliar- 
yachten  „Gloucester"  und  „Vixen"  lagen  näher  dem  Lande;  Torpedo- 
boot „Ericson"  war  dem  Flaggenschiffe  gefolgt.  Die  spanischen 
Schiffe  kamen  mit  einer  Geschwindigkeit  von  8  bis  10  Knoten  und 
mit  700wi  Schiffsdistanz  heraus;  sie  brauchten  kaum  12  Minuten 
zum  Auslaufen.  Etwa  1.000m  hinter  „Oquendo"  folgten  „Pluton"  und 
„Furor". 

Schon  in  der  Hafeneinfahrt  eröffneten  die  spanischen  Schiffe 
das  Feuer. 

Die  Mannschaft  auf  den  Vereinigten  Staaten-Schiffen  war  zur 
Sonntagsparade  angetreten;  mehrere  Schiffe  hissten  das  Signal  „Feind 
in  Sicht",  worauf  sofort  an  die  Gefechtsstationen  gerufen  wurde. 
8  Minuten  nach  dem  Sichten  des  ersten  Schiffes  wurde  das  Feuer 
eröffnet. 

„Maria  Teresa"  wendete  nach  Steuerbord  und  schlug  westlichen 
Curs  ein,  die  übrigen  Schiffe  folgten  im  Kielwasser. 

Dank  der  erhöhten  und  besseren  Fahrt  liefen  die  spanischen 
Schiffe  rasch  vor  und  nach  Kurzem  waren  die  zwei  vordersten, 
„Colon"  und  „Vizcaya"  frei  von  den  amerikanischen  Schlachtschiffen, 
bei  welchen  „Brooklyn"  und  „Texas"  infolge  ihrer  Blokadestation 
die  Führung  hatten,  später  wurde  „Texas"  von  „Oregon"  überholt. 

Die  Torpedobootzerstörer  standen  unter  dem  Feuer  von  „Texas" 
„Iowa"  und  „Indiana",  das  muthige  Manöver  des  „Gloucester"  trug 
zu  ihrer  Vernichtung  viel  bei;  diese  Auxiliaryacht  lag  zwei  Meilen 
vor  der  Hafeneinfahrt,  steuerte  zuerst  gegen  die  Kreuzer,  stoppte 
aber  dann  in  Erwartung  der  Destroyers.  20  Minuten  nach  ihrem 
Auslaufen  waren  „Furor"  mehrfach  getroffen  gesunken  und  „Pluton* 
durch  ein  13"  Geschoss  in  einen  Kessel  getroffen,  nach  einer  Kessel- 
explosion gestrandet. 

Den  Weg,  den  Admiral  Cervera  nahm,  machte  das  Manöver 
der  Vereinigten  Staaten-Schiffe  zu  einem  höchst  einfachen,  da  die 
Schiffe  nur  in  der  Reihenfolge  ihrer  Aufstellung  die  Jagd  aufzu- 
nehmen hatten1). 

')  „Brooklyn4     war   aber   anfänglich   dircet    „Maria  Teresa"  entgegen« 
11  gefahren  und  niusste  dann  um  nahezu  24  Strich  (270°)  über  Steuerbord  wenden, 

um  nicht  in  den  Lancierbereich  de»  spanischen  Schiffes  zu  kommen. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


163 


^Maria  Teresa"  und  „Oquendo"  geriethen  schon  während  der 
-rüteo  15  Minuten  in  Brand,  auf  dem  ersteren  Schiffe  hatte  ein  Geschoss 
du  Hauptfeuerlöschrobr  durchschlagen,  so  dass  die  entstandenen  Brände 
acht  mehr  erstickt  werden  konnten. 

Eingehüllt  von  mächtigem  Rauch,  der  von  den  Unterdecken 
aufstieg,  gaben  beide  Schiffe  den  Kampf  auf  und  liefen  auf  den 
Strand,  „Maria  Teresa"  um  10  Uhr  15  Minuten  bei  Nima-Nima, 
61 \  Meilen  West  von  Santiago  und  „Oquendo"  um  10  Uhr  30  Minuten 
bei  S.  Juan  Gonzalez,  7  Meilen  von  Santiago. 

_  Vizcaya"  stand  unter  dem  Feuer  der  vordersten  Schiffe  und 
lief  um  11  Uhr  15  Minuten  brennend  und  unter  weithin  hörbaren 
Eiplosionen  in  der  Bucht  von  Aserradero  15  Meilen  westlich  von 
Sioüago  auf. 

„Cristöbal  Colön"  war  inzwischen  vorgelaufen  und  hatte  einen 
Vorsprang  von  6  Meilen  erreicht;  beiläufig  von  dem  Augenblick  au, 
.Vizcaya"  strandete,  blieb  er  aber  zurück  und  um  12  Uhr 
50  Minuten  konnten  „Brooklyn"  und  „Oregon"  wieder  auf  ihn  das 
Feuer  eröffnen,  ohne  ihn  jedoch  bei  der  grossen  Distanz  von  5.000 
bis  6.000m  zu  treffen. 

Eine  halbe  Stunde  später  gab  auch  dieses  letzte  Schiff  den 
Kampf  auf,  da  keine  Aussicht  des  Entrinnens  mehr  vorhanden  war, 
und  wendete  gegen  die  Küste,  wo  es  bei  Kio  Tarquinio  48  Meilen 
Ton  Santiago  entfernt  auffuhr. 

10  Meilen  West  von  Santiago  wurde  „Iowa"  und  bei  Aserradero 
-Indiana"  zurückbeordert.  Das  erstere  Schiff  rettete  die  Besatzung 
da  . Vizcaya",  während  die  Auxiliaryacht  „Gloucester"  und  der  Hilfs- 
kreuzer „Harvard"  den  Admiral  Cervera  und  die  Bemannungen  der 
Schiffe  „Maria  Teresa"  und  „Oquendo"  an  Bord  nahmen. 

„Colön",  weder  durch  das  Geschützfener  noch  durch  das  Stranden 
stark  beschädigt,  wurde,  da  die  Küste  sehr  steil  ist,  wieder  flott  und 
mnsste  durch  die  inzwischen  herangekommene  „New- York"  ueuer- 
dings  an's  Ufer  gelegt  werden.  Die  Seeventile  wurden  vor  dem 
Stranden  geöffnet  und  unbrauchbar  gemacht,  so  dass  das  Schiff 
infolge  Eindringens  des  Wassers  sank. 

Sampson  schreibt  den  grossartigen  Erfolg  der  stricten  Durch- 
führung der  Blokade  zu,  spendet  seinen  Bemannungen  grosses  Lob 
und  hebt  insbesondere  die  Fahrtleistung  des  Schlachtschiffes  „Oregon" 
hervor,  welches  so  gut  Stand  hielt. 

Von  den  amerikanischen  Schiften  wurde  „Brooklyn"  am  meisten 
getroffen  (36mal),  was  daher  rührt,  dass  alle  spanischen  Schiffe  beim 
Auslaufen  ihm  am  nächsten  waren  und  ihr  Feuer  dahin  concentrirten ; 
die  einzigen  Menschenverluste  1  Mann  todt,  1  verwundet,  kamen  auf 
diesem  Schiffe  vor.  Zudem  glaubte  man  auf  spanischer  Seite  nur 


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164  W  internal  der. 

von  „Brooklyn"  eine  höhere  Fahrtleistung  voraussetzen  zu  dürfen 
und  daher  trachten  zu  müssen,  dieses  Schiff  so  bald  als  möglich 
ausser  Gefecht  zu  setzen. 

„Iowa"  hatte  am  Schiffskörper  mehr  gelitten.  Immerhin  haben 
die  spanischen  Vormeister  Treffer  erzielt;  dass  die  amerikanischen 
Schiffe  aber  so  wenig  Schaden  nahmen,  ist  wohl  wieder  und  speciell 
bei  der  leicht  gepanzerten  „Brooklyn"  Glückssache. 

Der  spanische  Verlust  an  Menschenleben  hingegen  war  ein 
ausserordentlicher,  ungefähr  600  Todte  —  wie  viele  von  den  an's 
Land  Geschwommenen  durch  die  Insurgenten  niedergemacht  worden, 
ist  unbekannt  —  976  Gefangene  befanden  sich  abends  auf  „Harvard" 
und  ungefähr  150  Überlebende  kamen  im  Verlauf  einiger  Tage  nach 
Santiago  auf  dem  Landweg  zurück.  Von  den  hier  gedachten  etwa 
1.100  Mann  war  gut  ein  Drittel  verwundet. 

Die  Rettung  der  Spanier  von  ihren  brennenden,  fortwährenden 
Explosionen  ausgesetzten  Schiffen  durch  die  Amerikaner  war  mit 
eminenter  Gefahr  verbunden  und  gereicht  den  letzteren  zu  hoher  Ehre. 

C er vera,  der  sich  schwimmend  gerettet  hatte,  fand  auf 
„Gloucester"  und  später  auf  „Iowa"  eine  ehrenvolle  Aufnahme,  wozu 
sein  seinerzeitiges  Verhalten  nach  der  Gefangennahme  Hobson's 
viel  beigetragen  hat. 

Eine  interessante  Episode  während  der  Schlacht  bildete  das 
Herannahen  Seiner  Majestät  Schiffes  „Kaiserin  und  Königin  Maria 
Theresia",  welches  der  nächste  Augenzeuge  der  beroits  vollendeten 
Zerstörung  der  spanischen  Escadre  war. 

Das  Schiff  war  bekanntlich  zum  Schutze  der  Österreichischen 
und  ungarischen  Unterthauen  nach  Westiudicn  entsendet  worden  und 
befand  sich  seit  25.  Juni  in  Kingston  auf  Jamaica;  am  2.  Juli  traf 
eine  Depesche  des  deutschen  Consuls  in  Santiago  an  seinen  Amts- 
bruder in  Kingston  ein  mit  dem  Ansinnen,  dass  der  in  letzterem  Hafen 
vermuthete  deutsche  Kreuzer  „Geier"  sogleich  nach  Santiago  kommen 
und  die  dortigen  deutschen  Unterthanen  und  sonstige  Neutrale  an  Bord 
nehmen  solle,  da  ein  Bombardement  der  Stadt  unmittelbar  bevorstehe. 
(Die  Depesche  wurde  von  der  amerikanischen  Censur  nicht  aufgehalten.) 

Da  der  deutsche  Consul  in  Santiago  gleichzeitig  auch  die 
Agenden  des  österreichisch-ungarischen  Consulates  führte,  von  der 
Anwesenheit  des  österreichisch-ungarischen  Schiffes  jedoch  nichts 
wusste,  konnte  der  Commandeur  des  letzteren,  Linienschiffscapitän 
v.  Kipp  er,  die  ihm  zugekommene  Nachricht  nur  als  das  Hilfe- 
begehren auch  für  die  eigenen  Connationalen  ansehen  und  ging  des- 
halb mit  grösster  Beschleunigung  nach  dem  Operationsfeld  ab. 

Guantänamo  mit  der  Absicht  berührend,  von  Sa mp  8  0 11  die 
Erlaubnis  zum  Einlaufen  in  den  bedrängten  Hafen  und  zur  Kettung 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


165 


eigener  und  neutraler  Staatsangehöriger  einzuholen,  erhielt  Linien- 
«ehiffscapitän  v.  R  i  p  p  e  r  dort  die  Auskunft,  dass  der  Comuian- 
dirende  sich  westlich  befinde  und  dass  das  von  dort  her  hörbare  Ge- 
»chützfeuer  wohl  von  einer  der  nahezu  täglichen  Beschiessungen  her- 
rühre; mit  ganzer  Kraft  nach  Westen  dampfend,  traf  „Maria  Theresia" 
bald  mit  dem  im  Gegencurs  herankommenden  Schlachtschiff  „Indiana" 
zusammen,  das  jedoch  durch  die  falsche  Meldung  einer  Vedette,  dass 
ein  spanisches  Kriegsschiff  nahe,  irregeführt,  erst  im  letzten  Augen- 
Mick  seinen  durch  die  Ähnlichkeit  der  österreichisch  -  ungarischen 
Flagge  mit  der  spanischen  verschuldeten  Irrthum  einsah  —  bis 
dahin  waren  seine  scbussbereiten  Geschütze  stets  auf  „Maria  Theresia" 
gerichtet  geblieben,  trotzdem  der  Kreuzer  schon  lange  sein  inter- 
nationales Erkennungs-Signal  gezeigt  hatte. 

Durch  „Indiana",  die  dem  vermeintlichen  Spanier  von  der 
Schlacht  weg  entgegengesendet  worden  war,  wurde  das  grosse  Er- 
eignis des  Tages  bekannt. 

An  den  brennenden  Wracks  vorbei  nach  West  weiterlaufend, 
wurde  endlich  nachmittags  „Brooklyn"  gesichtet,  wobei  sich  dieselbe 
Scene  wie  mit  „Indiana"  abspielte;  Admiral  Schley  ubernahm  es, 
ein  Schreiben  an  seineu  Vorgesetzten  zu  Händen  zu  nehmen  und  wurde 
vereinbart,  dass  „Maria  Theresia"  am  folgenden  Morgen  vor  Santiago 
Antreffen  möge,  wo  inzwischen  jedenfalls  auch  Sampson  sich  ein- 
finden und  die  gewünschte  Erlaubnis  ertheilen  werde.  Über  Nacht 
blieb  r  Maria  Theresia"  südwärts  ausserhalb  des  Operationsfeldes 
und  fand  sich  am  nächsten  Morgen  an  der  bezeichneten  Stelle  ein; 
Admiral  Sampson  zögerte  keinen  Augenblick,  die  Ermächtigung  zur 
Bergung  österreichischer  und  ungarischer  Unterthanen,  sowie  sonstiger 
Neutraler  unter  der  von  Linienschiffs-Capitän  v.  Kipper  selbstredend 
angebotenen  Bedingung  strictester  Neutralitätsbeobachtung  zu  ertheilen, 
rieth  jedoch  entschieden  von  einem  Einlaufen  des  Schiffes  selbst  ab. 

Deshalb  entsendete  Maria  Theresia**  und  ebenso  die  mittler- 
weile zu  gleichem  Zweck  eingetroffenen  englischen  Kreuzer  „Alert" 
und  rPallasu  nur  Boote  in  die  Stadt,  die  spät  am  Nachmittage  mit 
Flüchtlingen  beladen,  zurückkehrten. 

„Maria  Theresia"  übernahm  den  grössten  Theil  derselben,  im 
Ganzen  83  Personen  auf,  worunter  8  Österreicher,  und  brachte  sie 
gleich  nach  Jamaica.  Aus  den  Schilderungen  der  in  den  Hafen  ent- 
sendeten Officiere  geht  hervor,  dass  die  Einwohnerschaft  an  den 
schwersten  Entbehrungen  litt  und  die  diesbezüglichen  späteren 
spanischen  Berichte  absolut  nicht  übertreiben. 

Es  entsteht  nun  die  Frage,  welchen  Umständen  der  grossartige 
Erfolg  der  amerikanischen  Flotte  zuzuschreiben  ist,  mit  deren  Nachricht 


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166 


Winterhaider. 


Sampson  den  grossen  Nationalfeiertag  (4.  Juli)  der  Unabhängig- 
keit8erklärung  zu  einem  wahren  Jubeltag  der  Unionstaaten  machte. 

Sieht  man  von  dem  absolut  verwerflichen  Entschlüsse 
Cervera's  ab,  sich  unter  Berufung  auf  Gründe  secundärer  Natur, 
bei  Tag  einem  weitaus  übermächtigen  Feinde  entgegenzustellen,  so 
waren  es,  nebst  der  Inferiorität  seiner  Schiffe  überhaupt,  folgende 
drei  Umstände: 

1.  Die  erhoffte  Überlegenheit  in  der  Geschwindigkeit  konnte 
thatsäcblich  nicht  erzielt  werden,  woran  nebst  dem  mangelhaften 
Zustand  der  Schiffsböden  und  der  vielleicht  schlechteren  Qualität 
Kohle  gewiss  die  Uugeübtheit  des  Maschinen-  und  speciell  des 
Heizerpersonals  Schuld  trägt. 

Die  Durchquerung  des  Oceans  war,  weil  mit  einer  geringen,  7  bis 
8  Knoten  im  Mittel  nicht  übersteigenden  Fahrt1)  zurückgelegt,  keine 
Gelegenheit,  den  Mangel  an  Übung  des  Personals  nachzuholen  und 
jedermann  weiss,  wie  ganz  andere  Anforderungen  der  forcirte  Kessel- 
betrieb stellt  als  jener  bei  einer  gemächlichen  Gangart! 

Am  auffallendsten  ist  dies  wohl  aus  dem  Verhalten  „ColoVs" 
zu  ersehen,  der  anfänglich  bei  frischer  Mannschaft  und  Vorhanden- 
sein gehörig  vorbereiteter  Kohle  auf  den  Heizplätzen,  rasch  vorschoss, 
um  dann  wieder  ausserordentlich  zurückzubleiben2);  dieses  Schiff 
war  bei  den  Probefahrten  stundenlang  mit  21  Knoten  gelaufen  und 
leistete  —  alle  kleinen  Umwege  bis  zur  Strandungsstelle  eingerechnet 
—  am  3.  Juli  während  der  vierstündigen  Fahrt  im  Mittel  nur  13*7! 
Nun  konnte  Cervera  wohl  sicher  von  den  Probefahrtsgeschwindig- 
keiten seiner  Schiffe  einen  Abstrich  vou  20%  machen  und  die  17, 
beziehungsweise  16  Knoten  hätten  vollauf  genügt,  um  ihm  einen 
Vorsprung  zu  sichern,  denn  auch  die  Amerikaner  brauchten  Zeit,  um 
auf  die  volle  Spannung  übergehen  zu  können. 

Wie  kostbar  den  letzteren  die  Zeit  erschien,  beweist  die  Thatsache, 
dass  weder  „Brooklyn"  noch  „New-York",  die  nur  eine  der  Tandem- 
maschinen im  Betriebe  hatten,  stoppten,  um  die  zweite  einzukuppeln, 
was  in  10  bis  15  Minuten  beendigt  gewesen  wäre. 

Der  Betrieb  der  Amerikaner,  die  nebenbei  bemerkt  zu  Anfang 
der  Blokade  sehr  mit  Mangel  an  Speisewasser  zu  kämpfen  hatten. 

')  Dies  gebt  au»  dem  von  den  Amerikanern  aufgefundenen  Schiffe-Tage* 
buch  des  „Colon"  hervor,  wonach  Cervera's  Route  dirccte  von  S.  Vincent 
nach  Martinique  führte. 

■)  Gegen  die  Annahme,  dass  das  Zurückbleiben  des  „Colon"  einer  dem  System 
der  Kessel  anzulastenden  Havarie  zuzuschreiben,  spricht  der  Umstand,  dass  der 
Coramandant  dieses  Schiffes  gelegentlich  eines  längeren  Gespräches  mit  einem 
fremdländischen  Seeofficier  davon  keine  Erwähnung  gethan  hat;  er  hätte  gewiss 
darauf  nicht  vergessen,  um  seinen  immerhin  vorzeitigen  Entschluss  tu  stranden, 
damit  zu  erklären. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


167 


los  sie  mit  Schiffsmitteln  geeignete  Abhilfvorrichtungen  schufen, 
war  jedenfalls  musterhaft,  hatten  ja  die  meisten  der  an  der  Action 
betheiligten  Schiffe  seit  2,  „Oregon"  seit  31/,  Monaten  constant  die 
Kessel  geheizt  und  überholten  trotzdem  die  sogenannten  20  Meilen- 

schiffe. 

Die  Qualität  der  Kohle  konnte  allerdings  auf  den  spanischen 
Schiffen  nicht  verbessert  werden,  aber  die  Schiffböden  durch  Taucher 
wenigstens  nothdürftig  von  dem  Gras-  und  Muschelansatz  zu  reinigen, 
wäre  in  den  sechs  Wochen  in  Santiago  doch  möglich  gewesen,  es  ist 
aber  nirgends  etwas  zu  finden,  dass  auch  nur  ein  Versuch  hiezu  ge- 
macht worden  wäre. 

2.  Die  Überlegenheit  der  amerikanischen  Artillerie  nach 
Material,  aber  hauptsächlich  in  der  Bedienung,  wenngleich,  wie  schon 
erwähnt,  das  grosse  Glück  der  Amerikaner  mit  ihren  Treffern  nicht 
geläugnet  werden  kann. 

Aus  einer  sehr  detaillirten,  jedoch  über  den  Rahmen  der  vor- 
liegenden Studie  gehenden  commissionellen  Zusammenstellung  über  die 
Treffererfolge  ergibt  sich  für  alle  Kaliber  gemeinsam  bei  einer 
Totalschusszahl  von  rund  6.000  ein  Trefferverhältnis  von  3%,  welches 
vielleicht  insofern  etwas  zu  niedrig  ist,  als  manche  Trefferspuren 
durch  die  nachfolgenden  Verheerungen  verschwanden. 

Hieran  betheiligten  sich  sowohl  nach  Zahl  als  Erfolg  am  stärksten 
die  mittleren  Geschütze,  welche  in  den  ungeschützten  oder  nur  wenig 
geschützten  Oberbauten  die  verheerendsten  Wirkungen  hauptsächlich 
durch  die  Sprengwirkung  anrichteten;  nach  Angabe  des  Commandanten 
der  „Indiana"  kamen  mit  Ausnahme  der  Schnellfeuerkanonen  durch- 
wegs Zündergranaten  zur  Anwendung. 

Die  Spanier  schössen  gewiss  auch  zu  Beginn  des  Gefechtes 
weniger  gut;  dass  späterhin,  wo  sie  durch  die  Brände  so  litten,  ihr 
Feuer  nicht  genauer  wurde,  darf  nicht  Wunder  nehmen. 

Hinsichtlich  der  Geschützbedienung  lässt  ein  Vergleich  aller 
vorliegenden  Daten  den  Schluss  zu,  dass  die  Selbständigkeit  der 
amerikanischen  Vormeister  und  namentlich  ihr  Vermögen,  Distanzen 
iu  schätzen  und  zu  corrigiren,  sehr  entwickelt  waren,  besonders  das 
letztere  musste  eine  grosse  Rolle  spielen,  da  bekanntlich  derFiske' 
sehe  Distanzmesser  schon  nach  den  ersten  Schüssen  versagte  und  zur 
Messung  nur  Distanzrahmen  und  die  geschützten  Masthöhen  der 
spanischen  Schiffe  verwendet  wurden. 

Einige  spanische  Schiffs-Commandanten  äusserten,  dass  die 
Verschlüsse  der  Hontoria-Schnelllader  so  schlecht  waren,  dass  sie 
Verletzungen  der  Bedienungsmannschaften  herbeiführten,  sowie  dass 
viele  der  Einheitspatronen  wegen  schlechter  Hülsen  -  Construction 
nicht  geladen  werden  konnten,  beides  glaubwürdige  Angaben,  üin- 


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Winterhai  der. 


ständen,  die  es  begreiflich  erscheinen  lassen,  dass  die  Leute  die 
Ruhe  verloren  und  ihre  südländische  Erregbarkeit  die  Oberhand  gewann. 

3.  Das  schwere  Versäumnis  Cervera's,  seine  Schiffe  nicht 
von  dem  massenhaft  vorhandenen  Brennstoff,  d.  h.  dem  vielen  Holz- 
werk der  Schotten,  Einrichtungsstücke  befreit  zu  haben,  eine  Lehre, 
die  ja  doch  schon  die  Jalu-Schlacht  gebracht  hatte. 

Nur  dadurch  war  es  möglich,  dass  die  Granatexplosionen  so  rasch 
um  sich  greifende  und  intensive  Brände  erzeugten,  die  schliesslich 
selbst  die  beherzteste  Mannschaft  von  ihren  Posten  vertreiben  mussten. 

Cervera  hat  dies  auch  späterhin  mit  bitteren  Selbstvorwürfen 
zugegeben. 

Von  den  Amerikanern  war  in  dieser  Richtung  mit  eiserner 
Conseqnenz  und  ohne  Rücksicht  auf  die  Kosten  des  tonnenweise  über 
Bord  geworfenen  Holzes  oder  auf  Comfort  vorgegangen  worden,  auch 
sonstige  brennbare  und  nicht  unbedingt  nothwendige  Dinge  wie 
Farben,  Leinenzeug  etc.  waren  entfernt  worden. 

Wenn  auch  diese  eben  aufgezählten  Umstände  den  schliesslichen 
Untergang  der  spanischen  Schiffe  nur  zu  deutlich  erklären,  so  bleiben 
doch  noch  einige  andere  Punkte  zu  besprechen,  deren  Beachtung 
den  Sieg  der  Amerikaner  wenigstens  nicht  gar  so  billig  gemacht 
haben  dürfte. 

Man  muss  sieb  unwillkürlich  fragen,  warum  denn  keines  der 
Schiffe,  als  es  von  der  Unmöglichkeit  des  Entrinnens  und  der  Über- 
mächtigkeit der  gegnerischen  Artillerie  überzeugt  war,  versuchte,  von 
Torpedo  und  Sporn  Gebrauch  zu  macheu. 

Ein  Misslingen  hätte  auch  keine  schwereren  Folgen  nach  sich 
gezogen  und  selbst  wenn  dadurch  der  Menschenverlust  um  etwas 
erhöht  worden  wäre,  so  konnten  doch  im  Falle  des  Gelingens  ganz 
gewaltige  Erfolge  erzielt  werden,  ja  möglicherweise  entkam  dann 
vielleicht  auch  „Colon".  Der  spanische  Muth  steht  durch  den  Ausbruch 
selbst  und  das  Verhalten  der  Bemannungen  über  allen  Zweifel  erhaben, 
aber  ihm  fehlt  sozusagen  der  Zweck,  denn  die  ganze  Kampfes  weise 
gemahnt  stark  an  fatalistische  Resignation  und  wenn  die  amerikanischen 
Federn  die  „weise  Humanität"  Cervera's  rühmen,  der  um  weiteres 
unnützes  Blutvergiessen  zu  vermeiden,  als  erster  sein  Schiff  strandete, 
so  klingt  das  etwas  ironisch,  vielleicht  wäre  es  anderenfalls  ameri- 
kanisches Blut  gewesen! 

Schley  wenigstens  hielt  sich  die  Chancen  vor  Augen,  die  er 
den  Spaniern  für  Torpedo  und  Sporn  durch  Entgegensteuern  auf 
allzu  kleine  Distanz  bot,  und  machte  ganz  richtig  mit  der  n  Brooklyn  - 
den  nicht  gern  erwähnten  Haken. 

Ist  die  Verwendung  oder  besser  gesagt  NichtVerwendung  der 
Torpedobootszerstörer  bis  zum  3.  Juli  schon  schwer  verständlich,  so 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


169 


muss  die  Art  ihrer  Hinopferung  an  diesem  Tage  als  absolut  uner- 
klärlich angesehen  werden. 

Wenn  sie  sich  jeder  unmittelbar  hinter  einem  der  grossen  Schifte 
hielten,  so  konnten  sie  höchstens  während  der  Wendung  des  letzteren 
außerhalb  Socapa  —  also  vielleicht  2  bis  3  Minuten  und  auf  relativ 
grosse  Distanz  (etwa  3.000m)  dem  Feuer  ausgesetzt  bleiben;  später 
hätten  sie  nur  in  die  Deckung  hinter  „Colön",  der  ja  seine  2  Vorder- 
schiffe überholte,  überzugehen  gehabt,  um  überhaupt  ausser  Schuss- 
bereich zu  kommen.  Ihre  Geschwindigkeit  war  jedenfalls  dazu  mehr 
als  ausreichend,  selbst  wenn  sie  statt  der  29  Knoten  aus  ihren 
Glanztagen  nur  mehr  20,  ja  16  bis  17  liefen.  Es  ist  nicht  zu  viel 
Phantasie  zu  behaupten,  dass  sie  wahrscheinlich  Habana  erreicht 
und  vielleicht  dann  unter  den  Monitoren  der  T,Mosquito-Fleetu  einige 
Opfer  geholt  hätten. 

Nach  den  Erzählungen  der  überlebenden  Officiere  zu  schliessen, 
war  die  Schuld,  dass  sie  nicht  im  Anschluss  an  die  grossen  Schiffe 
den  Hafen  verllessen,  darin  gelegen,  dass  sie  sich  bei  Cayo  Smith 
verhielten,  um  Volldampf  zu  machen  —  also  ein  kaum  zu  recht- 
fertigendes Versäumnis.  Jedenfalls  haben  die  über  den  Ocean  ge- 
sendeten Zerstörer,  denen  man  eine  solche  Bedeutung  beimass,  dass 
man  den  drei  Fahrzeugen  einen  Linien-Schiffscapitän  zum  Gruppen- 
Kommandanten  gab,  die  auf  sie  gesetzten  Hoffnungen  —  u.  z.  nicht 
aas  Ursachen  des  Materials  —  bitter  getäuscht. 

Über  den  Zustand  der  spanischen  Schiffe  wurde  ein  sehr 
•ietaillirter  Bericht  {im  „Scientific  American")  veröffentlicht,  welchem 
die  furchtbaren  Zerstörungen  durch  crepirende  Geschosse,  die  Brände 
und  infolge  der  letzteren  entstandenen  Explosionen  der  Munitions- 
kammern, sowie  der  Torpedo-Sprengpatronen  zu  entnehmen  sind. 


Von  den  hier  folgenden  zwei  Tabellen  gibt  die  erste  die 
nichtigsten  Vergleichszahlen  hinsichtlich  der  in  Action  gestandenen 
beiderseitigen  Schiffe  u.  z: 


Tonnengehalt 

Spanier 

Amerikaner 

Inclusive  Destroyers,  beziehungsweise  Auxiliar- 

28.540 

49.246 

Schlachtschiffe  

4 

4 

1 

6 

46 

40 

36 

48 

145 

Mittlere  nominelle  Geschwindigkeit  der  grossen 

20'2 

17 

!j  Über  ltfcm  Kaliber. 


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170 


Winterhalder. 


Die  Zahl  der  gegen  die  spanischen  Schiffe  erzielten  Treffer, 
sowie  die  Zahl  der  im  Feuer  gewesenen  amerikanischen  Geschütze 
wird  wie  folgt  angegeben: 


Zahl  der  im 

Zahl  der  Treffer  auf 

Zahl  der 
Treffer  bei 
jedem 
Kaliber 

Zahl 

Geschütz- 
Kaliber 

Feuer  ge- 
standenen 
Geschütze 

„Maria 
„Teresa" 

o 

TS 

d 

5 

D 

O 
■ 

3 

öS 

3 
M 

> 

"o 

x>  ■* 

-  r— 

■s  ^ 

der  Treffer 
bei  jedem 
Geschütz 

57cm 

42 

17 

43 

13 

4 

77 

183 

37cm 

13 

2 

• 

• 

• 

2 

015 

10cm 

3 

1 

7 

4 

• 

12 

4-00 

127cm 

6 

3 

3 

7 

2 

15 

250 

15cm 

7 

1 

1 

1 

3 

043 

20cm 

18 

3 

3 

5 

1 

12 

067 

30'5cm 

6 

2 

• 

• 

• 

2 

0  33 

33cm 

8 

• 

• 

• 

• 

• 

000 

103 

29 

57 

29 

8 

123 

Erwähnt  sei  noch,  dass  die  Amerikaner  mit  rauchstarkem  Pulver 

—  ausgenommen  die  6-Pfünder (5*7«n)  —  schössen;  die  einzige  „New- 
Orleans"  hatte  aus  Europa  rauchschwaches  Pulver  mitgebracht,  kam 
jedoch  nicht  in  Action.  Auf  spanischer  Seite  war  rauchschwaches 
Pulver  bei  den  mittleren  „Col«3n"-Geschützen  in  Anweudung. 

Drei  Kreuzer  und  zwei  Destroyers  waren  von  Anbeginn  voll- 
ständig verloren,  „Maria  Teresa"  wurde  zwar  flott  gemacht,  ging 
jedoch  bei  der  Überführung  nach  Norfolk  infolge  eines  Sturmes  bei 
den  Bahama-Inseln  zu  Grunde;  mehr  Glück  haben  die  Amerikaner 
mit  den  Opfern  von  Cavite,  von  denen  drei  bereits  gehoben  und  in 
Reparatur  sind,  ein  viertes  aber  noch  geborgen  werden  dürfte. 

Um  nun  die  Geschicke  der  in  Santiago  vereint  gewesenen 
spanischen  Schiffe  voll  zu  machen,  wurde,  da  man  auf  die  Minen- 
linien seit  der  Passage  „MerrimacV  nicht  mehr  sicher  zählen  konnte 

—  drei  Minen  waren  abgesprengt  worden  —  und  auch  die  Artillerie- 
kraft der  Schiffe  entfallen  war,  der  Kreuzer  „Reina  Mercedes"  in 
der  Nacht  des  4.  Juli  unter  Morro  mit  der  Absicht  versenkt,  die 
Einfahrt  zu  sperren.  Die  Geschütze  der  Blokadeschiffe  halfen  hiebei 
durch  einige  Treffer  mit,  die  Absperrung  der  Einfahrt  gelang  aber 
ebensowenig  wie  seinerzeit  im  Falle  „Merrimac". 

In  Santiago  erhielt  man  vom  Verlust  der  r Maria  Teresa"  und  des 
„Oquendo"  noch  am  3.  Juli  durch  deren  Überlebende,  von  dem  Verlust 
der  übrigen  Schiffe  und  der  Destroyers  erst  am  folgenden  Tage  durch 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


171 


die  Boote  der  „Kaiserin  und  Königin  Maria  Theresia",  sowie  durch 
die  von  den  Destroyers  Geretteten  Kunde;  auch  Hess  Shafter  die 
Nachricht  mit  der  erneuerten  Aufforderung  zur  Übergabe  mit- 
theilen. 

Nun  schien  trotz  der  am  2.  Juli  abends  erfolgten  Ankunft  der 
Brigade  Escario,  welche  aber  soviel  wie  keinen  Proviant  mitbrachte, 
iaum  mehr  Hoffnung  vorhanden,  den  Platz  halten  zu  können. 

Shafter  hatte  am  3.  Juli  nach  einer  in  den  Morgenstunden 
begonnenen  Beschiessung  die  Übergabe  der  Stadt  gefordert  und  für 
den  Fall  der  Verweigerung  eine  24stündige  Frist  zur  Fortschaffung 
der  Nichtcombattanten  eingeräumt,  die  letztere  jedoch  auf  Befürworten 
der  fremden  Consuln  hin  auf  48  Stunden  ausgedehnt;  die  nicht  wehr- 
fähige Bevölkerung  zog  sich  —  aber  nur  äusserst  nothdürftig  ver- 
proviantirt  —  daraufhin  nach  El  Caney  zurück,  dessen  Häuser  über- 
füllt waren;  ein  Theil  der  Bewohner  suchte  endlich  auf  den  Handels- 
schiffen Zuflucht,  die  sich  an  der  Südostseite  des  Hafens  in  den  Schutz 
der  Hügelketten  legten. 

Sampson  blieb  den  Aufforderungen  Shafter's  gegenüber, 
nunmehr  die  Einfahrt  zu  forciren,  gleich  ablehnend  wie  früher,  mit 
dem  Hinweise  darauf,  dass  ihn  seit  jeher  weder  die  spanischen  Schiffe 
noch  die  Forts,  sondern  lediglich  die  ausliegenden  Minen  vom  Ein- 
laufen abgehalten  hätten  und  er  gegenwärtig,  wo  der  Fall  der  Stadt 
binnen  kurzem  erfolgen  müsse  und  die  submarine  Vertheidigung  noch 
immer  bestehe,  keinen  Grund  habe,  ein  oder  mehrere  Schiffe  zu  ge- 
fährden; hingegen  legte  Sampson  dem  General  nahe,  er  möge  die 
Forts  von  der  Landseite  her  (nach  welcher  Richtung  sie  nicht  feuern 
konnten)  nehmen  lassen,  um  dadurch  der  Flotte  das  Räumen  der  Minen 
zu  ermöglichen,  zu  welchem  Zwecke  auch  schon  Gegenminen  bereit- 
gestellt wurden. 

Da  hierüber  keine  Vereinbarung  zustande  kam,  wurde  endlich 
beschlossen,  das  Bombardement  gleichzeitig  von  See  und  Land  zu 
eröffnen. 

Die  Insurgenten  unter  Garcia  hätten,  die  Stadt  im  Norden 
umgehend,  westwärts  Stellung  nehmen  sollen,  um  Escario's  Ein- 
marsch zu  verhindern,  waren  jedoch  zu  spät  an  Ort  und  Stelle  ge- 
kommen, wo  sie  nunmehr  verblieben. 

Am  6.  Juli  fand  der  Austausch  der  Gefangenen  des  „Merri- 
mac*  statt. 

Das  Bombardement  wurde  verschoben,  wenngleich  Shafter 
am  6.  nachmittags  den  Waffenstillstand  für  abgelaufen  erklärt  hatte ; 
die  Gründe  dafür  waren,  dass  man  das  endlich  ausgeschiffte  Be- 

der  inilitir-wisscDHcbaftlichcn  V.  r.  ine.  UX.  is.m.i    i-".'  13 


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172 


Winterhaider. 


lageruügsgeschütz  und  die  zurückgebliebenen  Feldbatterien  in  Position 
zu  bringen  und  die  Befestigung  der  letzteren  selbst  noch  mehr  auszu- 
gestalten wünschte. 

Am  8.  Juli  verlangte  General  Toral  den  freien  Abzug  für 
die  Garnison  nach  Holguin,  worauf  der  amerikanische  Oommandirende 
nur  mit  Genehmigung  von  Washington,  die  er  aber  bezweifle,  ein- 
gehen  zu  können  erklärte.  Auf  die  Antwort  von  Washington,  dass 
man  nur  die  Ergebung  der  spanischen  Armee  annehme,  Hess  Toral 
bei  Ablauf  des  Waffenstillstandes  die  Beschiessung  der  amerikanischen 
Linien  beginnen. 

Das  nun  folgende  Bombardement  der  Stadt  durch  die  ameri- 
kanischen Landbatterien  und  Schiffe  dauerte  zwar  am  10.  nur  un- 
gefähr V/t  Stunden,  wurde  aber  am  11.  vom  Morgen  bis  Nachmittag 
fortgesetzt.  Die  Schiffe,  darunter  auch  „Vesuvius",  erzielten  ziemlich 
viele  Treffer  gegen  die  Gebäude,  doch  brach  ein  wirklich  verheerender 
Brand  nicht  aus;  zu  Lande  erwies  sich  die  Überlegenheit  der  ameri- 
kanischen Artillerie  sehr  bald,  wenn  auch  das  Schwächerwerden 
des  Feuers  auf  spanischer  Seite  mehr  der  Knappheit  der  Munition 
und  dem  Zusammenbrechen  vieler  altersschwacher  Laffeten  zuzu- 
schreiben ist. 

Die  Situation  war  für  die  Vertheidiger  Santiago's  die  denkbar 
traurigste: 

Die  Truppen  reichten  in  ihrer  Gesammtheit  nur  knapp  zur 
Besetzung  der  Vertheidigungslinien  aus  und  waren  seit  zehn  Tagen 
ununterbrochen  ohne  Ablösung  in  den  von  Regen  überschwemmten 
Trancheen ;  dabei  war  selbst  die  Ration  aus  Reis  und  Reisbrot  schon 
aufs  Äusserste  reducirt  und  trinkbares  Wasser  mangelte  empnudlich. 
Die  Spitäler  waren  mit  Verwundeten  und  hinfällig  Kranken  über- 
füllt, wer  sich  überhaupt  noch  auf  den  Beinen  halten  konnte,  war 
in  den  Schützengräben;  bei  dieser  physischen  Verfassung  war  au 
einen  Ausfall  nicht  mehr  zu  denken.  Ein  Abzug  gegen  Westen,  etwa 
nach  Manzianillo  war  selbst,  wenn  man  die  Insurgenten  werfen  konnte, 
wegen  des  unmittelbaren  Nachdrängens  der  Amerikaner  überhaupt] 
ausgeschlossen. 

Am  11.  Juli  nachmittags  forderte  Shafter  neuerdings  die | 
Übergabe,  Toral  jedoch  erbat  sich  eine  Frist  bis  zum  folgenden! 
M  orgen,  um  in  Madrid  telegraphisch  anzufragen.  Diese  Zeit  benutzten! 
die  Amerikaner,  um  die  Stadt  auch  von  Kordwest  und  West  her! 
durch  ihre  Truppen  einzuschliessen. 

An  Verstärkungen  waren  kurz  vorher  rund  8.000  Mann  mit! 
10  Feld-Batterien   aus  den  Vereinigten  Staaten   eingetroffen  und 
gleich  gegen  die  Front  in  Marsch  gesetzt  worden;  mit  ihnen  warä 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


173 


der  Ober-Commandant  der  Armee  General  Mi  1  es  angekommen,  der 
zwar  Shafter  versicherte,  ihn  nicht  verdrängen  zu  wollen,  jedoch 
wesentlich  in  den  Gang  der  Ereignisse  eingriff. 

Die  Verhandlungen  zwischen  Toral  und  der  Madrider  Regierung 
wurden  durch  eine  Depesche,  die  der  schwerverwundete  ehemalige 
Commandant  von  Santiago  General  Li  na  res,  am  12.  Juli  an  den 
Kriegsminister  richtete,  beschleunigt;  Lina  res  schilderte  die  nach 
jeder  Richtung  aussichtslose  Lage  der  halbverhungerten  Besatzung 
und  erbot  sich,  die  Verantwortung  für  die  Capitulation  selbst  zu 
tragen. 

Nach  der  Ankunft  des  Generals  Miles  im  Hauptquartier  wurde 
am  13.  Juli  dem  General  Toral  die  Alternative  gestellt:  ihn  sammt 
den  Truppen  des  Districtes  Santiago  de  Cuba  nach  Spanien  zurück- 
zuführen, oder  gegen  vorherige  Ablieferung  der  Waffen  den 
Truppen  der  Stadt  Santiago  allein  den  Abzug  nach  einer 
anderen  Provinz  Cubas  zu  gestatten. 

Nach  vielen  Verhandlungen  und  nachdem  in  der  Nacht  des  15. 
ein  spanischer  Kriegsrath  die  Capitulation  als  unausweichlich  be- 
zeichnet hatte,  kam  endlich  am  16.  Juli  die  Capitulation  zu  Stande, 
welche  vorerst  hervorhebt,  dass  Linares  und  Toral  mit  Math 
und  Tapferkeit  das  Äusserste  zur  Verteidigung  des  ihnen  anver- 
trauten Platzes  gethan  haben,  und  folgende  wesentliche  Punkte  enthält: 

1.  Absolute  und  endgiltige  Einstellung  der  Feindseligkeiten 
beiderseits. 

2.  Die  Capitulation  erstreckt  sich  auf  alle  Streitkräfte  und  alles 
Kriegsmaterial  im  District  von  Santiago  de  Cuba  (d.  i.  östlich  einer 
von  Aserradero  über  Palma  Soriano  nach  Sagua  de  Tanamo  an  der 
Xordküste  laufenden  Linie). 

3.  Die  Vereinigten  Staaten  verpflichten  sich  zum  ehebaldigsten 
Rücktransport  der  Truppen  des  genannten  Districtes  nach  dem  König- 
reiche Spanien,  soweit  möglich  von  den  ihren  Standorten  nächst- 
gelegenen Häfen. 

4.  Officiere  behalten  ihre  Waffen,  Officiere  und  Mannschaft  ihr 
persönliches  Eigenthum. 

5.  Die  spanischen  Behörden  verpflichten  sich,  die  Minen  in 
Santiago  zu  räumen,  beziehungsweise  bei  der  Räumung  mitzuhelfen. 

6.  Der  spanische  Commandirende  wird  ehebaldigst  ein  Ver- 
zeichnis der  im  District  befindlichen  Truppen,  Waffen  und  Munitions- 
Torräthe  übergeben. 

7.  Mitnahme  aller  militärischen  Documente  seitens  der  Spanier. 

8.  Eingeborene  Milizen,  Freiwillige  und  Guerillas  können  nach 
Ablieferung  und  nach  Abgabe  der  Erklärung,  im  weiteren  Verlaufe 

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Winterhaider. 


des  Krieges  nicht  mehr  gegen  die  Vereinigten  Staaten  zu  kämpfen, 
auf  der  Insel  verbleiben. 

9.  Die  spanischen  Streitkräfte  verlassen  die  Stadt  Santiago  mit 
kriegerischen  Ehren  und  legen  die  Waffen  erst  dann  auf  einem  ver- 
einbarten Platze  nieder;  die  Regierung  der  Vereinigten  Staaten  wird 
entscheiden,  ob  die  spanischen  Soldaten  die  so  tapfer  getragenen 
Waffen  zurückerhalten. 

10.  Diese  Capitulation  tritt  mit  dem  Augenblicke  der  Unter- 
zeichnung in  Kraft. 

Unterzeichnet  war  diese  Capitulation  von  den  Generalen  W  h  e  e  1  e  r 
und  L  a  w  t  o  n  im  Namen  der  amerikanischen,  von  General  E  s  c  a  r  i  o 
und  dem  Generalstabs-Chef  T  o  r  a  Ts ,  Oberatlieutenant  F  o  n  1 ö  n 
auf  spanischer  Seite. 

Das  Charakteristische  dieser  Capitulations-Bedingungen  ist  wohl 
die  Einbeziehung  der  gar  nicht  engagirt  gewesenen  Garnisonen  von  Sagua, 
St.  Luis  und  Baracoa,  die  in  ihrer  Gesammtheit  jener  von  Santiago 
an  Zahl  gleichkamen,  so  dass  das  Totale  der  die  Waffen  Streckenden 
auf  23.000  bis  24.000  Mann  stieg;  Toral  befand  sich  aber  — 
überhaupt  einmal  in  Verhandlungen  eintretend  —  in  einer  Zwangs- 
lage und  da  war  dieser  Ausweg  für  das  Ganze  wohl  noch  der  bessere 
als  der  Abzug  ohne  Waffen  —  wohin?  Unter  die  Insurgenten,  die 
sich  wahrscheinlich  durch  die  amerikanischen  Abmachungen  nicht 
behindert  gefühlt  hätten,  an  ihrem  wehrlosen  Gegner  in  ihrer  Weise 
Rache  zu  nehmen. 

Die  Entlassung  der  eingeborenen  Milizen  und  Freiwilligen, 
konnten  die  Amerikaner  ohne  irgend  eine  Gefahr  gewähren;  diese 
Elemente  waren  nur  allzu  froh,  die  Feindseligkeiten  beendet  zu 
sehen. 

Am  17.  Juli  vormittags  erfolgte  die  Übergabe  der  Stadt  und 
der  Waffen,  worauf  die  Amerikaner  unter  Belassung  der  spanischen 
Beamten  die  Verwaltung  übernahmen;  einer  der  ersten  Acte  war 
die  Vertheilung  von  Lebensmitteln  an  die  ausgehungerte  Ein- 
wohnerschaft. 

Die  Besichtigung  der  Werke  in  der  Einfahrt  durch  die  ameri- 
kanischen Officiere  machte  die  letzteren  staunen,  wie  geringe  Wirkung 
die  vielen  Bombardements  durch  die  Flotte  gehabt  hatten  und  wie 
wenig  bedeutend  die  Bestückung  gewesen  war;  einen  ähnlichen  Ein- 
druck rief  der  Zustand  der  Artillerie  in  den  Erdwerken  der  Umfassungs- 
werke hervor. 

Am  Tage  der  Übergabe  befanden  sich  über  2.000  spanische 
Verwundete  und  Kranke  in  den  Spitälern  von  Santiago,  die  Gesammt- 
verluste  der  Truppen  werden  mit  124  Todten,  615  Verwundeten  und 


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Der  epanisch-amarikanische  Krieg. 


175 


123  Gefangenen  und  Vermissten,  zusammen  862  Mann  angegeben; 
auf  amerikanischer  Seite  waren  die  Verluste  seit  den  Gefechten  am 
L,  2.  und  3.  Juli  nicht  mehr  gross  und  dürften,  auch  Leicht- 
verwundete einbegriffen,  im  ganzen  1.800  Mann  nicht  Oberstiegen  haben, 
hingegen  waren  die  Erkrankungen  in  auffallender  Weise  gestiegen. 
Malaria,  typhöse  und  gelbes  Fieber,  letzteres  allerdings  in  ziemlich 
milden  Formen,  griffen  täglich  mehr  um  sich  und  in  der  letzten 
Juli-Dekade  waren  eigentlich  nur  mehr  drei  Viertel  der  Invasions- 
Armee  dienstfähig. 

Zunächst  dachte  man,  dass  die  Verlegung  der  Truppen  in 
höhere  Striche  wie  S.  Luis  dem  Übel  abhelfen  könnte,  doch  hätte 
dies  schon  wegen  der  Transportschwierigkeiten  und  wegen  des 
Mangels  an  Unterkünften  nicht  zum  Ziele  geführt. 

Auf  R  o  o  s  e  v  e  1  d's  energische  Initiative,  der  sich  die  meisten 
Brigade- Generale  anschlössen,  wurde  endlich  in  den  letzten  Julitagen 
•ier  grösste  Theil  der  Invasions-Armee  mit  Zurücklassung  von  vier 
Immunen -Regimentern  als  Besatzung  von  Santiago  und  allen  den 
Gelben  Fieber- Verdächtigen  nach  Montauk  auf  Long  Island  transportirt, 
▼o  ein  Reconvalescenten-Lager  bezogen  wurde;  doch  war  auch  dieser 
Pankt  augenscheinlich  nicht,  glücklich  gewählt  und  musste  mit 
Manassas  vertauscht  werden.  Für  diesen  Rucktransport  waren  die 
Vorbereitungen  scheinbar  überhastet  worden,  wenigstens  liefen 
Klagen  von  allen  Seiten  ein,  wie  schlecht  die  Schiffe  mit  dem 
Nötigsten  für  Krankenpflege  versehen  waren. 

Inzwischen  hatte  die  zweite  Invasions-Campagne  in  den  west- 
indischen Gewässern,  jene  von  Puerto  Rico,  schon  begonnen. 

Der  Versuch,  Manila  zu  entsetzen. 

Zuvor  sei  noch  in  aller  Kürze  des  ganz  und  gar  verfehlten 
Unternehmens  der  Escadre  Cämara's  gedacht.  Dieselbe  war  bestehend 
aus  „Pelayo",  „Carlos  V.u,  drei  Destroyers,  3  Hilfskreuzern,  2  Kohlen- 
dampfern und  3  Transportdampfern  mit  etwa  5.000  Mann  Truppen, 
in  der  zweiten  Hälfte  Juni  ziemlich  geheimnisvoll  von  Cadix  aus- 
gelaufen, wurde  jedoch  bald  im  Mittelmeer  mit  Ostcurs  gesichtet 
und  am  27.  wusste  man  in  Washington,  dass  sie  in  Port  Said  ein- 
gelaufen war.  Von  dort  wurden  die  3  Destroyers  nach  Spanien  zurück- 
beordert, Hilfskreuzer  „Giralda"  war  schon  früher  nach  Cadix 
zurückgekehrt 

Völkerrechtliche  Bedenken  gegen  eine  Neuverproviantirung  der 
Schiffe  im  neutralen  Gewässer  —  wenn  auch  aus  den  mitgebrachten 
eigenen  Dampfern  —  verursachten  einigen  Aufenthalt  und  als  dann 
die  Canalpassage  glücklich  vollzogen  war,  wurde  C  d  m  a  r  a  auf  die 


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Winterhaider. 


Nachricht  von  der  Zerstörung  der  westindischen  Escadre  hin  schleunigst 
zurückberufen. 

So  endete  der  allerdings  von  Haus  aus  wenig  aussichtsvolle 
Versuch  zum  Entsätze  von  Manila. 

Die  amerikanischerseits  als  Gegenzug  geplante  Entsendung  einer 
Escadre,  bestehend  aus  den  Schlachtschiffen  „Oregon"  und  „Iowa", 
den  Kreuzern  „New-Orleans"  (Flaggenschiff),  „Newark",  „Yosemite" 
und  „Yankee"  unter  Watson  nach  der  spanischen  Küste  konnte 
somit  verschoben  werden  und  entfiel  später  gänzlich. 

Cämaras  Schiffe,  deren  mangelhafte  Ausrüstung  sich  übrigens 
schon  auf  der  kurzen  Hin-  und  Herfahrt  gezeigt  hatte,  blieben  fortan 
unthatig  an  der  spanischen  Küste. 

Die  Expedition  nach  Puerto  Rico. 

Die  Besitznahme  von  Puerto  Rico,  über  dessen  Haupthafen 
San  Juan  seit  der  zweiten  Hälfte  Juni  die  Blokade  verhängt  war, 
hatte  schon  längere  Zeit  im  Plan  gestanden,  war  jedoch  durch  die 
Nothwendigkeit,  zuerst  die  Campagne  gegen  Santiago  zu  Ende  zu 
führen,  vertagt  worden ;  das  Commando  erhielt  der  Ober-Commandant 
der  Vereinigten  Staaten-Armee  General  M  i  1  e  s  selbst. 

Durch  die  Erfahrungen  der  ersten  Invasion  gewitzigt,  wollte 
man  sich  bei  dieser  Gelegenheit  keinen  solchen  Zwischenfällen  mehr 
aussetzen  und  deshalb  wurde  von  Haus  aus  eine  weit  grössere  Streit- 
macht, im  Ganzen  35.000  Mann  in  Aussicht  genommen. 

M  i  1  e  s  sollte  gleich  nach  der  Übergabe  von  Santiago  mit  4.000  Mann 
von  dort  direct  nach  Puerto  Rico  abgehen ;  seine  Abfahrt  verzögerte 
sich  jedoch  bis  zum  21.  Juli,  da  die  von  Sampson  beizustellenden 
Geleitschiffe,  ein  Schlachtschiff,  zwei  grosse  Kreuzer  und  ebenso  viele 
Hilfskreuzer,  denen  später  noch  ein  Zweithurm-Monitor,  der  „Mosquito- 
fleet"  folgte,  nicht  bereit  waren;  andere  Transporte  von  Tampa, 
Charleston  und  Newport-News  brachten  weitere  11.000  Mann  mit  allen 
Requisiten,  hauptsächlich  Pionniergeräthen,  die  vor  Santiago  in  nicht 
genügender  Menge  verfügbar  gewesen,  so  dass  diese  als  erster  Staffel 
gedachte  Macht  im  ganzen  15.000  Mann  zählte. 

Die  nachfolgenden  Ereignisse  Hessen  es  aber  gar  nicht  zu  weiteren 
Truppennachschüben  kommen,  da  die  ganze  Expedition  mehr  den 
Charakter  einer  militärischen  Promenade  durch  den  Amerikanern 
huldigende  Städte  und  Ortschaften  bildete. 

Von  Interesse  ist  jedoch  die  Wahl  des  Landungsortes,  welche 
General  M  i  1  e  s  ganz  frei  stand  und  welche  über  die  Abfahrt  hinaus  geheim 
gehalten  wurde;  die  Wahl  fiel  aufGuanica,  einen  Hafen  an  der  Süd- 


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Der  spanisch- amerikanische  Krieg. 


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Westseite  in  der  Diagonale  der  Insel  von  dem  spanischen  Vertheidi- 
gnngscentrum  San  Jnan  gelegen;  selbstredend  waren  die  Spanier 
nicht  in  der  Lage,  dort  einen  nennenswerten  Widerstand  zu  leisten. 

Am  27.  Juli  ergab  sich  die  etwas  weiter  östlich  liegende  Stadt 
Ponce  ohne  jeden  Widerstand,  wo  die  Amerikaner  nunmehr  ihre 
Operationsbasis  errichteten;  hier  wurden  auch  28  Handelsfahrzeuge 
and  eine  grosse  Menge  Lichterboote  genommen,  die  fär  die  Amerikaner 
grossen  Wert  hatten. 

In  Ponce  endigt  die  sehr  gut  gehaltene,  die  Bergzüge  über- 
schreitende, von  San  Juan  ausgehende  Strasse. 

Durch  die  freiwillige  Dienstleistung  der  amerikafrenndlicheu 
Einwohner  von  Puerto  Kico  unterstützt  und  sehr  gut  informirt  —  wo 
sich  amerikanische  Truppen  zeigten,  wurden  sie  freundlichst  begrüsst, 
so  dass  innerhalb  weniger  Tage  der  ganze  Süden  der  Insel  den 
Amerikanern  offen  stand  —  erfuhr  General  Miles,  dass  sich  das 
Gros  der  spanischen  Truppen  nach  Aybonile  in  eine  starke  Ver- 
theidigungsstellung  zurückgezogen  hatte.  Dementsprechend  theilte 
Miles  seine  Truppen,  um  —  allerdings  mit  grossen  Umwegen  — 
Aybonile  von  mehreren  Seiten  zu  umstellen.  Je  eine  Colonne  wurde 
zur  See  nach  Arroyo,  Mayaguez  und  Arecibo  transportirt,  um  von 
dort  die  erste  über  Guayama  und  Caguas,  die  zweite  über  Lares  und 
Utnado  gegen  Aybonile,  die  dritte  direct  gegen  San  Juan  zu  operiren ; 
eine  vierte  Colonne  ging  von  Ponce  über  Coamo  direct  gegen  Aybonile 
w,  dessen  Zugang  von  Süd  her  durch  Minen  vertheidigt  gewesen 
sein  soll. 

Es  kam  jedoch  nur  mehr  zu  unbedeutenden  Scharmützeln  und 
ru  einem  Artillerieduell  bei  Aybonile  und  Coamo,  bis  am  13.  August 
die  Nachricht  von  dem  durch  Vermittlung  Frankreichs  tags  vorher  in 
Washington  abgeschlossenen  Waffenstillstände  allen  Feindseligkeiten 
ein  Ziel  setzte. 

Gleicherweise  wurden  ein  Bombardement  von  Manzanillo  und 
eine  kleinere  Action  in  der  Calibarien-Bai  an  der  Nordkü3te,  wo 
„Mangrove"  die  Landung  einer  Unterstützungsexpedition  für  die 
Cubaner  bewirken  wollte,  abgebrochen. 

Sonstige  Artionen  auf  dem  westindischen  Kriegsschauplatze. 

Der  Vollständigkeit  halber  sei  noch  in  Kürze  der  Ereignisse 
an  der  Nord-  und  Südküste  Cuba's  seit  der  Concentration  des  Gros 
der  amerikanischen  Flotte  vor  Santiago  gedacht. 

Der  schon  vor  Ausbruch  des  Krieges  ausgegebenen  Instruction 
folgend,  trachteten  die  amerikanischen  Schiffe  die  Küste  abgeschlossen 


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Winterhalder. 


zu  erhalten  und  die  au  derselben  vertheilten  spanischen  Kanonen- 
boote und  kleinen  Kreuzer  zu  zerstören,  engagirten  hingegen  Land- 
befestigungen und  Truppen  nur  dort,  wo  solche  zum  Schutze  von 
Blokadebrechern  oder  eigener  Kriegsfahrzeuge  in  Action  traten. 

Nach  Sampson's  Aufbruch,  um  die  Flotte  Cerveras  einzu- 
schliessen,  war  das  Commando  der  an  der  Nordküste  im  Blokade- 
dienst  stehenden  Schiffe  zuerst  an  Commodore  Watson,  dann  später 
am  25.  Juni  an  Commodore  Howeli  übergegangen,  der  zur  Be- 
wachung der  auf  einer  400  Meilen  langen  Linie  liegenden  Häfen  von 
Nuevitas  bis  Bahia  Hondas  zu  Zeiten  über  nicht  mehr  als  13  Schiffe, 
darunter  couvertirte  Yachten  und  armirte  Tender,  verfügte;  diese 
Zahl  genügte  natürlich  nicht,  um  einen  vollkommenen  Abschluss  aller 
Häfen  zu  erzielen,  doch  wurde  zumindest  die  Blokade  von  Habana, 
Mariel  und  Matanzas  vollkommen  durchgeführt. 

Eine  besonders  strenge  Überwachung  der  Strecke  Nipe-Nuevitas 
war  von  Sampson  verlangt  worden,  um  den  immerhin  denkbaren 
Zuzug  von  dort  über  Holguin  nach  Santiago  unmöglich  zu  machen, 
doch  verschlug  auch  deren  mangelhafte  Durchführung  nicht  viel,  da 
die  Überlandverbindung  Holguin-Santiago  durch  die  Insurgenten 
nahezu  völlig  unterbrochen  war.  Infolge  einer  nicht  ganz  präcisen 
Depesche  Sampson's  blokirte  Howeli  —  nach  dem  Fall  von 
Santiago  die  Strecke  Nipe-Nuevitas  freilassend  —  Sagua  la  Grande 
und  nahm  dort  einige  Schiffe;  auf  die  Proteste  neutraler  Mächte  hin, 
dass  die  Blokade  von  Sagua  nicht  officiell  angezeigt  worden  und 
daher  ungiltig  sei,  musste  Howeli  diesen  District  wieder  für  Neutrale 
freigeben. 

Von  den  öfteren,  jedoch  meist  unbedeutenden  Scharmützeln 
machte  sich  nur  die  in  derNipe-Bai  am  21.  Juli  erfolgte,  von  den  Schiffen 
„Annapolis",  „Topeka",  „Wasp"  und  rLeyden"  durchgeführte  Zer- 
störung des  „Jorge  Juan"  bemerkbar.  Die  Einfahrt  war  durch  Contact- 
Minen  gesperrt,  die  Küste  durch  spanische  Truppen  besetzt,  doch 
glückte  es  den  amerikanischen  Schiffen  zwischen  den  ersteren  unge- 
fährdet durchzukommen  und  als  „Jorge  Juan",  durch  das  über- 
mächtige Feuer  zerstört,  zu  sinken  begann,  zog  sich  dessen  Bemannung 
ebenso  wie  die  Truppe  ins  Innere  zurück. 

Wertvolle  Prisen  fielen  mit  den  armirten  Hilfskreuzern  „Santo 
Domiugo"  und  „Alfonso  XII",  ersterer  bei  Punta  Piedras  nördlich 
der  Insel  Pinos,  letzterer  bei  Mariel  in  die  Hände  der  Amerikaner, 
doch  mussten  beide,  da  fest  aufgefahren,  zerstört  werden. 

Immerhin  gelang  es  den  Spaniern  au  der  Westküste  vereinzelte 
aus  Mexiko  kommende  Proviant-Nachschübe  zu  erhalten. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


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An  der  Südküste  galten  die  Anstrengungen  der  blokirenden, 
Sampson  directe  unterstehenden  Schiffe  hauptsächlich  Cienfuegos 
und  Manzanillo.  Das  Letztere  nach  dem  Falle  Santiago's  der  einzige 
Ort,  wo  sich  noch  nennenswerte  spanische  Streitkräfte,  nämlich  einige 
Kanonenboote  und  kurz  vor  dem  Abschluss  des  Waffenstillstandes 
angeblich  noch  4.000  Mann  befunden  haben,  wurde  im  ganzen  drei- 
mal angegriffen,  das  erstemal  erlitten  die  spanischen  Fahrzeuge 
nur  geringen  Schaden,  hingegen  musste  eines  der  amerikanischen 
Schiffe  „Hörnet"  mit  zerschossenem  Hauptdampfrohr  aus  dem  Feuer 
geschleppt  werden,  das  zweitemal  wurden  jedoch  drei  Kanonenboote 
ausser  Gefecht  gesetzt  und  die  dritte  Operation,  welche  nahe  daran 
war,  die  Capitulation  zu  erzwingen,  endete,  wie  schon  vorher  ange- 
deutet, mit  der  Nachricht  des  Waffenstillstandes. 

Wegen  der  vielen  Untiefen,  Klippen  und  Bänke  konnten  in 
diesen  Gewässern  nur  kleinere  Schiffe  verwendet  werden,  die  bei 
ihren  vielfachen,  mit  grosser  Kühnheit  unternommenen  Expeditionen 
die  meisten  Verluste  an  Todten  und  Verwundeten  aufzuweisen 
hatten. 

Als  Curiosum  sei  noch  erwähnt,  das3  am  letzten  Kriegstage, 
d.  i.  am  12.  August,  das  Flaggenschiff  Howells,  „San  Francisco" 
durch  ein  Geschoss  der  Batterie  Morro  vor  Habana  getroffen  wurde; 
der  Schuss  ging  durch  die  Admiralcajüte  ohne  mehr  Schaden  anzu- 
richten, als  beiderseits  ein  paar  Platten  aufzureissen. 

So  blieb  das  Glück  den  Amerikanern  hinsichtlich  der  Menschen- 
mlnste  ihrer  Flotte  bis  zum  letzten  Augenblick  treu;  ihre  Ver- 
luste betrugen  16  (mit  Einschluss  der  ihren  Wunden  später  Erlegenen) 
18  Todte  und  66  Verwundete  auf  beiden  Kriegstheatern  zusammen- 
genommen. 

Die  spanischen  Verluste  sind  noch  nicht  bekannt,  aber  uach 
einer  ungefähren  Berechnung  hat  die  Flotte  bei  Cavite  und 
Santiago  allein  gegen  1.300  Todte  und  Verwundete  verloren,  an 
Gefangenen  befanden  sich  in  Annapolis  und  auf  Seaveys  Island 
nicht  weniger,  als  100  Officiere  (Admiral  Cervera  eingerechnet) 
und  1.675  Mann! 

Die  Verluste  der  beiderseitigen  Armeen  liegen  noch  nicht 
authentisch  vor,  doch  übertrifft  die  amerikanische  Verlustliste  an  . 
Todten  und  Verwundeten  jene  der  Spanier,  wenigstens  in  der  Santiago- 
Campagne;  die  in  die  Capitulationen  einbezogenen  spanischen  Truppen 
kommen  als  Gefangene  nicht  in  Betracht,  da  sie  ja  bekanntlich  auf 
amerikanische  Kosten  repatriirt  wurden  oder  noch  werden. 


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Winterhaider. 


Schlusswort. 

Die  langen  Verhandlungen  bis  zum  definitiven  Friedensschlüsse 
und  alle  die  seitherigen,  damit  im  Zusammenhange  stehenden  nicht 
ganz  friedlichen  Ereignisse  zwischen  dem  Protector  Nordamerika  und 
seinen  Schützlingen  in  Westindien  und  auf  den  Philippinen,  auch  die 
einschneidenden  Veränderungen,  die  der  Ausgang  des  Krieges  in  der 
Weltstellung  der  Vereinigten  Staaten  hervorgebracht  hat,  fesseln  mit 
Recht  das  allseitige  Interesse ;  für  die  Betrachtung  des  Krieges  selbst 
aber  in  dem  knappen  Rahmen  dieser  Studie  schliessen  die  Begeben- 
heiten mit  dem  Waffenstillstände  vom  12.  August  ab. 

Welche  Richtung  man  der  Zukunft  auf  amerikanischer  Seite 
zu  geben  bestrebt  ist  —  wird  vom  folgenden  Ausspruch  des  Schrift- 
stellers Morris  angedeutet:  „Der  Krieg  war  eine  naturnothwendige 
vorübergehende  Episode  in  der  Geschichte  dieses  Landes  (Nord- 
amerika^), er  war  kein  vitales  Problem  Er  hat  bei  den  Welt- 
mächten nur  den  Nebel  einer  falschen  Auffassung  zerstreut  und  unsere 
wirkliche  Wichtigkeit  enthüllt,  die  sich  jedenfalls  bald  gezeigt  hätte." 

Was  hat  der  Krieg  gelehrt,  hat  er  neuen,  umwälzenden  Idee» 
Bahn  gebrochen  ? 

Fast  möchten  wir  es  verneinen. 

Dass  die  Mittel  für  die  Ausübung  der  Seegewalt  sorgfältig  vor- 
bereitet sein  wollen,  ist  ja  nicht  neu;  dass  man  aus  den  Ereignissen 
von  Santiago,  in  Puerto  Rico  und  bei  Manila  darauf  schliessen  dürfte, 
dass  grosse  stehende  Heere  nicht  mehr  zeitgemäss  und  bei  der  fort- 
schreitenden Intelligenz  der  breiten  Volksschichten  Milizen  genügend 
seien,  wie  es  der  Traum  so  mancher  Abrüstungsfreunde  ausmalt,  wäre 
völlig  unberechtigt  zu  behaupten. 

Die  gegeben  gewesenen  Verhältnisse  dürften  sich  so  leicht  nicht 
wiederholen  und  Nordamerika  selbst  hat  die  Nothwendigkeit  sein 
stehendes  Heer  auf  eine  bedeutend  grössere  Stärke  zu  bringen  — 
von  25.000  auf  100.000  Mann  —  eingesehen,  ist  also  zu  der  Einsicht 
gekommen,  gegen  welche  es  sich  so  lange  gesträubt  hat. 

Man  darf  mit  Recht  auf  die  Entwickelung  Nordamerikas  ge- 
spannt sein  und  es  wäre  von  hohem  Interesse,  die  letztere  näher  zu 
verfolgen,  die  sich  das  Ziel  gesteckt  hat,  eine  schon  im  Frieden  vor- 
denkende Führung  zu  schaffen  und  dennoch  dem  evolutionistischen 
Element  auch  in  Zukunft  die  grösste  Freiheit  zu  lassen. 

Wie  wir  gesellen  haben,  hat  die  amerikanische  Seestrategie, 
soweit  es  sich  um  die  Erkundung  des  Gegners  und  um  das  Auf- 
zwingen vorgefasster  Pläne  handelte,  versagt,  aber  sie  konnte  sich 
wohl  nie  nützlich  äussern,  denn  Washington  stand  zu  sehr  unter 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


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dem  Einfluss  von  Volksstimmungen,  und  ihre  berufenen  Vertreter  — 
das  vielgeschmähte  Strategie  board  —  entbehrten  der  Grundlage 
einer  zuverlässigen  Information  über  den  Gegner;  dafür  kamen  ihr 
die  spanischen  Fehler  —  die  ganz  planlose  und  verfrühte  Entsendung 
Cervera's  über  den  Ocean  und  endlich  dessen  Einlaufen  in  die 
.Mausefalle"  Santiago,  auf  mehr  als  halbem  Weg  entgegen. 

Der  sehr  complicirte  Correspondenzapparat  zwischen  dem  Marine- 
Departement,  der  Operationsbasis  Key  West,  den  operirenden  Escadren 
und  detaebirten  Schiffen  funetionirte  vorzüglich,  wenn  man  bedenkt, 
auf  wie  grosse  Entfernungen  man  hiebei  nur  auf  durch  Zufälligkeiten 
aller  Art  ausgesetzte  Depeschen-Fahrzeuge  angewiesen  war;  auch 
verdient  die  Rührigkeit  der  amerikanischen  Consuln  und  Agenten  auf 
den  neutralen  westindischen  Inseln  in  dieser  Richtung  voll  gewürdigt 
za  werden. 

Diese  Art  der  Thätigkeit  entspricht  zwar  dem  Geschäftssinn  der 
Amerikaner  überhaupt  mehr  als  vielleicht  irgend  einem  anderen  Volke, 
loch  muss  die  Organisation  des  ganzen  Dienstes,  auf  welche  hier 
wegen  Mangel  an  Raum  nicht  näher  eingegangen  werden  kann,  als  eine 
schöne  Leistung  anerkannt  werden. 

Die  strategische  Disposition  der  Invasionen  auf  Manila  und 
auf  den  Antillen  zeigt  Klarheit  und  Entschlossenheit  auch  in  der 
weiteren  Durchführung,  wie  die  Wahl  des  Landungspunktes  bei  Santiago 
de  Cuba  und  an  der  Südseite  Puerto  Rico's  beweist;  in  beiden  Fällen 
standen  aber  weitaus  bessere  Nachrichten  über  den  Gegner  zu  Lande  zur 
Verfügung,  als  dies  hinsichtlich  der  Seestreitkräfte  der  Fall  war.  Zu 
bedauern  ist  vom  fachlichen  Standpunkte  aus  nur,  dass  es  zur  Operation 
gegen  Habana  nicht  mehr  kam  —  die  vielleicht  den  zuverlässigsten 
Gradmesser  der  kriegerischen  Leistungsfähigkeit  der  Vereinigten 
Staaten  zu  Wasser  und  zu  Lande  abgegeben  hätte. 

In  strategischer  Hinsicht  wurde  somit  nur  neuerdings  die 
absolute  Nothwendigkeit  eines  möglichst  eingehenden  und  prompt 
arbeitenden  Kundschafterdienstes  erwiesen. 

Auf  dem  Gebiete  der  Taktik  hat  sich  weder  zur  See,  noch  zu 
Lande  Gelegenheit  zu  neuen  Errungenschaften  gegeben. 

Dass  moderne  Schiffe  selbst  älteren,  minderwertig  bestückten 
Werken  in  hoher  Lage  wenig  anzuhaben  vermögen  und  andererseits 
ungestümes  Vorstürmen  überlegener  Truppenmassen  gegen  feldmässige 
Befestigungen  schliesslich  Erfolg  —  wenn  auch  theuer  erkauft  — 
haben  müsse,  ist  nur  eine  Bestätigung  bekannter  Erfahrungssätze. 

Auch  die  Aufrechterhaltung  der  Biokaden  stellte  nur  einseitige 
Bedingungen,  indem  mangels  jeden  Versuches  auf  spanischer  Seite 
sie  durch  Ausfälle  und   harcellirende  Unternehmungen  zu  stören, 


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182 


Winterhaider. 


nur  die  allerdings  nicht  leichte  Aufgabe  zu  lösen  war,  stets  eine  ge- 
nügende Anzahl  von  Schiffen  an  Ort  und  Stelle  zu  erhalten. 

Für  die  Art  des  schwimmenden  Flottenmaterials  bleiben  die 
Grundsätze,  welche  die  Flotten pläne  des  letzten  Jahrzehntes  auf- 
stellten, auch  nach  diesen  neuesten  Erfahrungen  in  Geltung,  nur 
hat  sich  das  Bedürfnis  nach  grossem  Fassungsvermögen  an  Kohle 
und  Munition,  sowie  nach  einer  grösseren  Zahl  rasch  beweglicher 
Vorrathschiffe  noch  schärfer  geltend  gemacht. 

Mit  grosser  Schärfe  tritt  aber  der  Grundsatz  hervor,  dass  die 
Einheiten  einer  numerisch  schwächeren  Flotte  das  Beste  ihrer  Zeit 
sein  müssen,  um  jene  überhaupt  lebensfähig  zu  machen,  denn  die 
elementaren  Mäugel  des  Materials  können  über  ein  gewisses  Ver- 
hältnis hinaus  selbst  durch  überlegene  moralische  Potenzen  des 
Personals  nicht  mehr  wettgemacht  werden. 

Die  prädominirende  Wichtigkeit  der  Schiffs-Artillerie  und  inner- 
halb dieser  der  Wert  der  schnellfeuernden  Mittelkaliber  ist  neuerdings 
erhärtet;  Torpedo  und  Ramme  feierten  vollständig,  die  Defensiv- 
minen gleichviel,  ob  mechanische  Contactminen,  oder  solche  mit 
elektrischer  Willenszündung,  haben  auch  keine  Erfolge  aufzuweisen  '). 
Wie  wenig  rationell  speciell  Torpedoboote  —  wenn  sie  auch  Torpedo- 
boot-Zerstörer hiessen  —  die  Spanier  ausnützten,  wurde  schon  ein- 
gehend besprochen;  die  Amerikaner  standen  hierin  kaum  nach,  denn 
anstatt  deren  mehrere  vor  Santiago  zu  concentriren  und  einen  nächt- 
lichen Angriff  gegen  Cerveras  Schiffe  zu  wagen,  ähnlich  wie  die 
japanischen  in  Wei-hai-wei,  wurden  sie  in  der  Blokadelinie  und  im 
Depeschendienste  bis  zur  völligen  Entwertung,  ja  sogar  zu  Operationen, 
wo  nur  das  Geschützfeuer  entschied,  verbraucht. 

Ende  Juni,  als  wegen  der  Expedition  Cdmaras  gegen  Osten  ein 
Theil  der  Schiffe  von  Santiago  unter  Watson  nach  Spanien  abgehen 
sollte,  hatte  Sampson  zwar  die  Absicht  gehabt,  eine  derartige 
Attake  vorzubereiten,  doch  kam  es  nicht  mehr  dazu  und  Sampson 
betrachtete  einen  solchen  Torpedoangriff  nur  als  Auskunftsmittel,  um 
womöglich  die  Spanier  noch  vor  dem  stets  erwarteten  Ausbruch  zu 
schwächen,  und  so  für  den  Abgang  einiger  seiner  schweren  Schiffe 
eine  Compensation  zu  schaffen.  Und  doch  hätten  solche  Torpedoboot- 


*)  Wenn  dies  bei  einer  nun  schon  so  bekannten  Waffe  noch  immer  vorkam, 
darf  es  nicht  wundern,  dass  Autoritäten  sich  gegenüber  dem  Enthosiasmus  für 
die  doch  minder  actionsfähigen,  unterseeischen  Boote  absolut  kühl  verhalten  (wie  in 
England).  Die  letzteren,  beziehungsweise  ihre  Anwendung  werden  aus  unbeseitig- 
baren  natürlichen  Gründen  doch  nie  die  gleiche  Entwickelung  wie  Torpedoboote 
erreichen,  bei  deren  Erscheinen  man  ja  auch  von  einer  Revolution  des  Seekriegs- 
wesens —  phantasirte. 


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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


183 


Angriffe  auf  die  Escadre  Cervera's  Aussicht  auf  Erfolg  gehabt  und 
gewiss  die  Übergabe  der  Stadt  beschleunigt. 

Die  spanischen  Contactminen  büssten  durch  Muschel-  und  Gras- 
usatz  ihre  Verderblichkeit  ein,  die  elektrischen  Minen  wurden  in 
unrichtigem  Augenblicke  gezündet,  bei  der  Räumung  der  ameri- 
kanischerseits  in  den  Häfen  und  Flussmündungen  der  Ostküste  ge- 
legten elektrischen  Minen  zeigte  es  sich,  dass  sie  ganz  vertragen 
waren,  und  als  man  sich  endlich  entschloss,  einige  der  unauffind- 
baren abzusprengen,  versagte  die  Zündung. 

Zur  Anwendung  von  Offensivminen  ist  es  nicht  gekommen,  wiewohl 
solche  an  einzelnen  Punkten  die  Blokade  wesentlich  erleichtert  hätten. 

Was  aber  ausser  allen  Zweifel  gestellt  wurde,  ist  die  aus- 
schlaggebende Wichtigkeit,  für  die  Ausbildung  im  Schiesswesen  und 
in  der  Maschinen-  und  Eesselbedienung  keinerlei  Opfer  zu  scheuen, 
in  welch'  beiden  Richtungen  die  Vereinigten  Staaten-Flotte  ihrer 
Gegnerin  weitaus  überlegen  war. 

Um  die  berüchtigten  Probefahrtsknoten  auch  nur  annähernd 
einhalten  zu  können  und  um  die  so  wichtigen  ersten  glücklichen 
Treffer  zu  erzielen,  bedarf  es  vielen  Fahrens  und  vielen  Schiessens, 
i  h.  vieler  Kohle  und  vieler  Munition  und  um  auf  die  prompte  und 
kaltblütige  Abhilfe  bei  eintretenden  Störungen  an  Treibapparat  und 
Armirung  im  Ernstfalle  rechnen  zu  können,  darf  man  Havarien  im 
Frieden,  wie  sie  bei  forcirtem  Betrieb  und  öfterem  Schiessen  vor- 
kommen, nicht  scheuen. 

Bei  der  amerikanischen  Feld -Armee  haben  sich  unleugbare, 
bitter  empfundene  Mängel  gezeigt;  die  Verhältnisse  der  höheren  Be- 
fehlgebung  waren  unklar  und  trotzdem  an  materiellen  Mitteln  in  den 
Stapelplätzen  gewiss  kein  Mangel  herrschte,  gebrach  es  vor  Santiago 
doch  zeitweise  an  Vielem,  allem  voran  an  Vorsorgen  im  Sanitäts- 
wesen, das  letztere  auch  in  den  Lagern,  wo  die  Truppen  organisirt 
wurden,  so  in  Algers  Camp  bei  Washington. 

Im  Felde  handelte  es  sich  hauptsächlich  um  Actionen  der  Infan- 
terie, denn  Artillerie  war  wenig  vorhanden  oder  besorgten  die  Schiffs- 
geschütze ihre  Aufgaben  und  die  Terrainverhältnisse  brachten  es  mit 
sich,  dass  die  Cavallerie  als  Fusstruppe  Verwendung  fand. 

Was  nationale  Begeisterung  und  Intelligenz  zu  leisten  ver- 
mögen, haben  die  improvisirten  Regimenter  gezeigt,  aber  auch 
Schwierigkeiten  mit  den  nicht  in  Action  tretenden  Truppen  blieben 
nicht  aus:  im  Gefecht  verhielten  sich  die  Freiwilligen  mit  einer  ein- 
zigen bekannten  Ausnahme  ebenso  tapfer  wie  die  Regulären. 


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184 


Winterhaider. 


Einschiifungs-Übersicht 

des   von  Tampa   nach  Santiago  trans portir ten  5.  Armee-Corps 


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Regimeute*, 

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Ge*chtltxe, 

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Der  spanisch-amerikanische  Krieg. 


185 


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Anmerkung 

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pagnien    rtc<    2.  frei- 

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It4-l:»ii«'rtni)^ -  ArtiUt-rit'  -„'  Itai 
tcrien  , 

i   ( 'oiiijijiu'IÜ«  n    •ohfl>'erV  ,\t" 
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186 


Winterhaider. 


Dampfer 


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Hauptquartier  d«T  3.  Britrade 

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I    Bataillon   <\<  —   21.  lufan- 

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rVlrirfpital 


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Hauptquartier  der  1  Brigade 
der  2  Division, 

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2  (.'««mpairnk-n  des  2  Trc-i- 
w i Iii tf«. n -  Infanterie -Re tri- 
iu<  nt<  -  ( Ma>s>achu-««l- 


Hauptqii.-irtii  r.  1   Infant«  rie- 

KtffrJment, 
Signal  Di  lachement . 
Frvtixlr  AtT.n-h's 


510 


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1  ir«»>«p  «Iis  CavaH.rie- 
Regiment**,  beritten 


71.    Kr«  i\villik'«  ti  •  Infimterii 
Keidmenl  (Xew-Yürk 


Train 


R«t>iui«iit-siub  »ml  'J  Cmh- 

nagni«  <l>->  ^  lut'aulerie- 

Kegitni  nt«  ', 
l  Freiwilligen  -  l'avall«  rie- 

Regitnent  Rpugb  RWers 

iinl«i  rill-  li 


Sumuti' 


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\Va««vrtondor 


4  Tran*purt- 

1  AtnbulanE- 

wajrrn 


Nach  dein 
fficiellen  Be- 
rten! .Shafter'j 
Mu  Offlciere,| 
1»;  U72  Maua 


Eine  Dun  U-i  bhitt-r«.  cnnunc  ergibt  imt«  r  d«  r  Annahm«-.  >la-s  für  die  1'uti-rbringuiig 

1  Vf.  r.l  —  .".  Manu 
1  M.mHbkr  —  ..  Manu  gelten  kann. 
Tfir  Jeden  Mann  8*8  KeRlster-1  «mm-n  netto,  worin  auch  die  todten  Vewlrhtf  dr«.  rrotften 
Tran»portes  al>:  GesebttZfi  Munition   Vorrülhe,  Fuhrwerke  etc.  Inbegriffen  (»Ind. 

Werden  die  Dampf«  r  getiotmni  n.  'ü<  l»ar  Truppi  ti  führten,      ^ibt  ilie»  für  j«  den  Mann 
T\  N>  tto  K<  i:i-t« -r- Tonn«  :i 

IM»-  Faustre*«*l:  2-5  Rfgtftt«  r-Tonuen  netto  für  jeden  Mann  bei  lünrerem  Transport* 
Ist  s.. rnll   n  ■  i  i  •  r  ■  1  i  r  i  lt  k  bcxtätlirt. 


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Der  Spanisch-amerikanische  Krieg. 


187 


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Marschordnung  der 

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stiessen  nicht 
zum  Convoi 

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Schiffs-Distanz  400  Yards 
Colonnen-D istam  800  Yards 

Orjan  der  mMttr.wlsMöichaMichen  Vereine.  LIX.  Baud.  1899.  H 

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188 


Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie- 
Regimentes  im  Kreise  Kremenczug. 

(Übersetzung  des  offiziellen,  im  „Wojennyj  Sbornjik"  Nr.  5  von  1899  veröffentlichten 

Berichtes.) 


Die  gegenwärtige  Organisation  der  bewaffneten  Macht  Russlands 
besteht  bekanntlich  darin,  dass  den  im  Frieden  vorhandenen  Truppen- 
körpern des  stehenden  Heeres  nur  der  Charakter  von  Cadrea  innewohnt, 
während  im  Kriegsfalle  durch  Einberufung  der  Kriegsdienstpflichtigen, 
welche  den  gesündesten  und  blühendsten  Theil  der  männlichen  Be- 
völkerung darstellen,  diese  Cadres  eine  beträchtliche  Erweiterung 
erfahren.  Gleichzeitig  mit  der  Ergänzung  der  Truppenkörper  durch 
Mannschaft  sind  von  der  Bevölkerung  auch  Pferde,  sowie  in  verhältnis- 
mässig geringerer  Zahl  Fuhrwerke  sammt  Bespannungen  beizustellen, 
letztere  hauptsächlich  zur  Formirung  der  Transporte.  Das  bestehende 
System  sichert  die  Möglichkeit,  die  Streitkräfte  ohne  Überlastung  des 
Staatsschatzes  während  des  Friedens,  im  Augenblicke  der  Notwendig- 
keit bis  an  die  Grenze  des  äussersten  zu  bringen.  Während  jedoch 
dieses  System  unzweifelhafte  Vortheile  bietet,  complicirt  es  gleich- 
zeitig im  hohen  Grade  die  Mobilisirung  der  Armee,  d.  h.  den  Über- 
gang vom  Friedens-  auf  den  Kriegsstaud,  was  wieder  seinerseits  be- 
sondere Vorsorgen  der  Regierung  erforderlich  macht,  um  diese  wichtige 
Staatsaction  auf  feste  Grundlagen  zu  stellen. 

In  der  That  macht  sich  in  Russland  seit  der  Einführung  der 
allgemeinen  Wehrpflicht,  als  das  vorerwähnte  System  seine  vollste 
Entwickelung  erhielt,  in  der  Thätigkeit  des  Kriegs-Ministeriums  das 
Streben  bemerkbar,  eine  Reihe  von  Massregeln  in's  Leben  zu  rufen, 
welche  darauf  abzielen,  der  Mobilisirung  eine  dauernde  und  feste 
Grundlage  zu  geben. 

Vor  allem  bedurfte  es  der  Anordnung  zur  Verfassung  besonderer, 
sich  periodisch  ändernder  Pläne,  gemäss  welcher  sich  die  Truppen- 
körper bei  Verlautbarung  der  Mobilisirung  zu  ergänzen  haben.  Sodann 
wurde  als  nothwendig  erkannt,  eine  Reihe  von  Instructionen  hinaus- 
zugeben, an  deren  Hand  jeder  Truppenkörper  in  der  Lage  sich  befindet, 
seinen  Mobilisirungsplan  zu  verfassen,  welcher  die  Bestimmungen  für 
die  Art  des  Überganges  auf  den  Kriegsstand  enthält.  Diese  Pläne 
wurden  zwar  von  den  an  Ort  und  Stelle  befindlichen  Commanden 

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Die  Probemobüisirong  des  russischen  35.  Infanterie-Kegimentes  etc.  189 

geprüft,  konnten  aber  trotzdem  nicht  als  zuverlässig  gelten,  weil  das 
Mobilisirungswesen  bisher  nur  auf  theoretischen  Grundlagen  ruhte, 
die  im  Wege  der  Erfahrung  noch  nicht  erprobt  worden  waren.  Diese 
Erwägung  veranlasste  im  Jahre  1884  bei  einem  Truppenkörper  die 
erste  Probemobilisirung  vorzunehmen,  welche  den  unzweifelhaften 
Nutzen  ähnlicher  Übungen  für  die  Truppen  erwies. 

Infolgedessen  begann  man  Probemobilisirungen  fast  in  allen 
Bezirken  anzuordnen,  wobei  successive  Methoden  ausgearbeitet  wurden, 
die  es  ermöglichten,  Verhältnisse  zu  schaffen,  welche  einer  wirk- 
liehen Mobilisirung  ziemlich  nahe  kamen,  ohne  durch  Einberufung 
der  Mannschaft  und  Beistellung  der  Pferde  die  Bevölkerung  und 
den  Staatsschatz  zu  belasten;  die  Ergänzung  des  zu  mobil i- 
sirenden  Truppenkörpers  mit  Mannschaft  und  Pferden 
auf  den  Eriegsstand  wurde  nämlich  durch  Entnahme 
ron  anderen  in  demselben  Rayon  dislocirten  Truppen- 
körpern bewirkt.  Diese  Übungen  wurden  so  sehr  nutz- 
bringend erkannt,  dass  im  Jahre  1894  der  kaiserliche 
Befehl  erging,  Probemobilisirungen  bei  allen  Truppen- 
körpern vorzunehmen,  „damit  sie  mit  den  übrigen 
Zweigen  militärischer  Ausbildung  im  Leben  der 
Truppen  zu  einer  alltäglichen  Beschäftigung  würden". 

Successive,  Schritt  für  Schritt,  wurde  daher  das  Mobilisirungs- 
wesen bei  den  Truppen  in  ein  geordnetes  Gefüge  gebracht,  um 
schliesslich  eine  feste  praktische  Organisation  zu  erhalten. 

Der  Kern  der  Sache  liegt  jedoch  nicht  in  den  Händen  der  Militär- 
behörde; die  Raschheit  der  Versetzung  der  Truppen  auf  den  Kriegs- 
stand beruht  vor  allem  auf  der  entsprechenden  Thätigkeit  der  Civil- 
behörden,  welche  mit  Sammlung  der  Leute  bei  den  Verwaltungen 
der  Militärkreis-Chefs,  mitEinlieferung  der  Pferde  und  einigen  anderen 
ebenso  wichtigen  Zweigen  des  Mobilisirungswesens  betraut  sind. 

Dieser  Umstand  wurde  selbstverständlich  auch  seitens  des 
Kriegs-Ministeriums  erkannt,  welches  in  dem  Bemühen,  das  Mobili- 
sirungswesen bei  den  Truppen  zu  regeln,  parallel  damit  Massnahmen 
traf,  auf  dem  bereits  früher  eingeschlagenen  Wege  den  Erfolg  der 
Versammlung  der  Reservisten  und  Einlieferung  der  Pferde  zu  sichern. 
Gemeinsam  mit  dem  Ministerium  des  Innern  wurden  daher  gesetz- 
liche Bestimmungen  ausgearbeitet,  gemäss  welcher  die  Behörden  des 
Civilressorts  die  Mobilisirung  vorbereitende  Entwürfe  und  Voran- 
schläge zu  verfassen  hatten,  worauf  diese  Elaborate  in  einigen  Kreisen 
durch  aus  Repräsentanten  des  Kriegs-Ressorts  und  des  Ministeriums 
des  Innern  zusammengesetzte  besondere  Commissionen  überprüft 
wurden.  Als  logische,  aus  dem  Obengesagten  entsprin- 
gende Consequenz  fand  im  Monate  April  des  Jahres  1898 

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190    Die  Probemobilisirung  des  rassischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

auf  allerhöchsten  Befehl  in  Gegenwart  de9  Kriegs- 
Ministers  und  des  Commandirenden  des  Militärbezirkes 
Kiew  im  Kreise  Kremenczug,  Gouvernement  Poltawa, 
der  Versuch  einer  thatsächlichen  Einberufung  von 
Reserve  -  Mannschaften  und  Einlieferung  von  der 
Conscription  unterliegenden  Pferden  seitens  der  Be- 
völkerung statt.  Um  diesen  Versuch  lehrreicher  zu  gestalten, 
wurde  gleichzeitig  mit  Einberufung  der  Mannschaften  und  Einlieferung 
der  Pferde  die  Probemobilisirung  des  in  Kremenczug  garnisonirenden 
35.  Brjanskij-Infanterie-Regimentes  verfugt,  welches  seine 
Ergänzungen  aus  dem  genannten  Kreise  vollkommen  dem  Mobili- 
sirungsplane  gemäss  zu  erhalten  hatte.  Der  Zweck  eines  solchen 
Versuches  bestand  darin,  um  1.  in  der  Praxis  während  der 
Mobili8irungs-Periode  die  Thätigkeit  sowohl  der  Civil-  als  auch  der 
Militärbehörden  in  ihrem  gegenseitigen  Zusammenwirken,  sowie  rück- 
sichtlich Einhaltung  der  entsprechenden  Reihenfolge  zu  beobachten, 
2.  sich  von  der  Zweckmässigkeit  sämmtlicher,  die  Mobilisirung  be- 
treffenden Gesetzesbestimmungen  zu  überzeugen  und  3.  sich  nebenbei 
auch  von  der  Genauigkeit  und  dem  Vorhandensein  der  verschiedenen 
Arten  von  Entwürfen  und  Voranschlägen  zu  versichern,  deren  Ver- 
fassung den  Localbehörden  des  Civilressorts  im  Kremenczuger 
Kreise  oblag. 

Die  Grund züge,  nach  welchen  der  in  Rede  stehende  Versuch 
durchgeführt  wurde,  bestanden  im  folgenden: 

1.  Der  Zeitpunkt  wurde  derart  gewählt,  dass  die  Landbevölkerung 
von  Feldarbeiten  möglichst  frei  war. 

2.  Die  Arbeitsfrist  der  zum  Dienste  einberufenen  Reservisten 
auf  den  Sammelpunkten  und  beim  mcbilisirten  Truppenkörper  wurde 
insoweit  beschränkt,  dass  dem  Militärkreis-Chef  nur  die  Zeit  blieb, 
die  Formirung  von  Commanden  nach  Reserve-Kategorien  zu  be- 
wirken, und  dass  die  Truppe  mit  vollem  Stande  einen  Übungsmarsch 
machen  konnte. 

3.  In  dem  für  die  Probemobilisirung  ausersehenen  Kreise  hatten 
heuer  die  WafFenübungen  der  Reservisten  zu  entfallen,  desgleichen 
wurden  von  der  Einberufung  die  Reserve-Officiere,  Beamte  und  von  der 
Mannschaft  Jene  befreit,  welche  im  Civil-Staatsdienste  stehen  oder  sich 
zeitlich  beurlaubt  ausserhalb  des  mobilisirten  Kreises  befinden,  und 

4.  Als  Entschädigung  der  Futterauslagen  für  die  am  Abgabe- 
punkte vorzuführenden  Pferde  wurden  dereu  Besitzern  vom  Zeitpunkte 
ihrer  Absendung  aus  dem  Sammelorte  des  Pferde-Conscriptions- 
Abschnittes  bis  zur  Rückkehr  dahin  täglich  und  für  jedes  Pferd 
50  Kopeken  bewilligt.  Für  jedes  nach  dem  Pferde-Conscriptions- 
gesetze  genommene  Pferd  wurde  sofort  der  Betrag  gemäss  dem  alle 


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Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  191 

drei  Jahre  allerhöchst  festgesetzten  Preistarife  in  der  Höhe  aus- 
bezahlt, wie  derselbe  für  das  Gouvernement  Poltawa  bemessen  ist,  u.  z.: 
für  ein  Reitpferd  200  Rubel,  für  ein  Artilleriepferd  175, 
für  ein  Trainpferd  erster  Kategorie  120  und  für  ein 
solches  zweiter  Kategorie  80  Rubel.  Überdies  wurde  den 
Besitzern  das  Recht  eingeräumt,  nach  Beendigung  der  Probemobiii- 
sinnig  das  Pferd  gegen  Erstattung  des  empfangenen  Preises  mit 
eiuem  Abschlage  von  10%  als  Entschädigung  für  die  Zeit  der  Be- 
nützung rückzuerh  alten. 

Die  obenangeführten  Massregeln  hatten  den  Zweck,  der  Be- 
völkerung die  auf  sie  entfallenden  Leistungen  für  den  Staat  mög- 
lichst zu  erleichtern. 

In  dem  Streben,  von  dem  Stande  des  Mobilisirungswesens  im 
Kreise  eine  richtige,  den  Thatsachen  entsprechende  Vorstellung  zu 
erhalten,  wurde  beschlossen,  den  erwähnten  Versuch  thunlichst  über- 
raschend vorzunehmen.  Zu  diesem  Zwecke  wurde  die  vom  Kriegs- 
minister vollzogene  Wahl  des  Kreises  Kremenczug  für  die  geplante 
Mobilisirung,  demCommandanten  des  Militärbezirkes  Kiew 
dtrrch  eine  eigens  damit  betraute  Persönlichkeit  erst  drei  Tage 
vor  Beginn  der  Mobilisirung  zur  Kenntnis  gebracht. 
Diese  drei  Tage  mussten  der  Militär-Bezirksbehörde  unbedingt  zur 
Verfügung  gelassen  werden,  um  zur  Überwachung  des  Ganges  der 
Mobilisirung  die  nöthige  Anzahl  von  Personen  commandiren  zu  können, 
welche  im  Interesse  der  Sache  schon  mit  Beginn  des  Versuches  an 
ihren  Bestimmungsorten  sein  mussten.  Allerdings  wurde  durch  die 
Ankunft  dieser  nach  dem  Kremenczuger  Kreise  Commandirten  die 
Sache  etwas  vorzeitig  ruchbar,  doch  vermochte  dies  auf  das  Endergebnis 
des  Versuches  keinen  wesentlichen  Einfluss  zu  üben,  weil  die  Zeit 
allzu  unzulänglich  war,  die  Mobilisirungs-Combinationen  einer  gründ- 
lichen Änderung  zu  unterziehen.  Überdies  kann  man  sich  in  Wirk- 
lichkeit schwer  Verhältnisse  denken,  unter  welchen  die  Mobilisirung 
vollkommen  unerwartet  verlautbart  würde;  in  der  Mehrzahl  der  Fälle 
wird  ihr  eine  Zeit  der  Erregung  von  mehr  oder  minder  längerer 
Dauer  vorangehen. 

Gegenwärtig,  nach  Beendigung  des  Versuches,  ist  man  beim 
Stabe  des  Kiewer  Militärbezirkes  bereits  an  die  Verfassung  eines 
eingehenden  Berichtes  gegangen,  welcher  unzweifelhaft  für  die  Ent- 
scheidung der  Frage,  wie  in  Russland  das  Mobilisirungswesen  zu  or- 
gftnisiren  ist,  reiches  Material  bis  in  die  kleinsten  Details  liefern  wird. 
Dieser  Bericht  wird  wahrscheinlich  als  Grundlage  einer  weitereu 
Vervollkommnung  in  der  Sache  nach  der  Richtung  hin  dieneu,  um 
klarzustellen,  was  als  nothwendig  und  möglich  erscheint.  Inzwischen 


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1 92    Die  Probemobilisirung  des  rassischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

wollen  wir  dem  Leser  in  der  vorliegenden  kurzen  Besprechung  die 
aus  der  Beobachtung  der  Thätigkeit  aller  bei  der  Mobilisirung  be- 
theiligten Personen  geschöpften  Eindrücke  geben,  und  einige  Schluss- 
folgerungen andeuten,  welche  sich  schon  bis  jetzt  ergeben. 

Das  Telegramm,  welches  die  Einberufung  der  Reserve- 
Mannschaft  und  Stelligmachung  der  Pferde  anord- 
nete, wurde  vom  Commandanten  des  Kiewer  Militär- 
bezirkes am  ersten  Mob ilisirungstage  nachmittags 
abgesendet  und  ist  in  Eremeuczug  an  demselben  Tage 
um  6%  Uhr  abends  eingelangt,  wo  es  nach  Vorschrift  dem 
Kreis-Militärchef,  dem  Kreisrichter,  dem  Ständeamt  und  dem  Com- 
mandanten des  zu  mobilisirenden  Regimentes  zugestellt  wurde. 

Obwohl  bis  zum  Beginn  der  Mobilisirung  noch  mehr  als  sechs 
Stunden  blieben,  wurde  doch  bei  allen  Behörden  und  im  Regimente 
unverweilt  zur  Erlassung  verschiedenartiger  Verfügungen  und  Durch- 
führung kleiner  Arbeiten  geschritten,  ohne  dabei  den  allgemeinen 
Mobilisirungsplan  zu  stören,  welcher  zur  Vermeidung  von  Ober- 
stürzungen und  Unordnungen  in  seinen  Hauptzügen,  ganz  abgesehen 
vom  Zeitpunkte  des  Erhaltes  der  Mobilisirungsordre,  voll  eingehalten 
werden  sollte. 

Bei  derVerwaltungdes  Kreis-Militär-Chefs  nahm 
die  Arbeit  mit  der  gemeindeweisen  Einlegung  der  Einberufungskarten 
für  die  Reservemannschaften  in  Umschlagtaschen  ihren  Anfang;  die- 
selben wurden  mit  Aufschriften  unter  datummässiger  Anführung  des 
Mobilisirungstages  versehen;  obwohl  diese  Aufschriften  nicht  vor- 
geschrieben sind,  so  hat  sich  doch  ihr  Nutzen,  wie  wir  später  sehen 
werden,  in  der  Folge  vollkommen  bewährt.  Gleich  darauf  wurden  die 
Einberufungskarten  abgesendet,  u.  z. :  für  die  in  der  Stadt  domici- 
lirende  Mannschaft  an  die  städtische  Polizeiverwaltung  nach  Verlauf 
einer  halben  Stunde,  und  für  die  übrige  Mannschaft  drei  Viertelstunden 
nach  Erhalt  des  Telegrammes  an  die  Kreis-Polizeiverwaltung  behufs 
Weitersendung  an  die  Gemeinden.  Die  Schnelligkeit,  mit  der 
die  Einberufungskarten  zur  Versendung  bereit  waren, 
findet  darin  ihre  Erklärung,  dass  man  sie  aus  den  ab- 
getheilten  Kästen,  in  welchen  sie  verwahrt  lagen, 
nahm,  ohne  sie  vorher  einer  Überprüfung  zu  unter- 
ziehen; auf  den  Umschlagtaschen  wurde  die  Zahl  der  Einberufungs- 
karten nach  den  vorerwähnten  Behörden  angemerkt.  Durch  einen 
solchen  Vorgang  wird  selbstverständlich  die  Arbeit  sehr  beschleunigt, 
doch  kann  er  nur  in  dem  Falle  empfohlen  werden,  wenn  man  von 
der  genauen  Evidenzführung  vollkommen  überzeugt  ist. 

Gleichzeitig  damit  wurden  in  der  Kreis-Polizeiverwaltung  die 
Vorarbeiten  für  die  Ausfertigung  und  Versendung  der  Mobilisirungs- 


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Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  193 

Kundmachungen  bewirkt.  Die  Mehrzahl  der  Gemeindeverwaltungen 
wurden  von  der  Mobilisirung  telegraphisch  verständigt,  die  übrigen 
mussten  durch  Eilboten,  welche  zugleich  auch  zur  Obergabe  der 
Einberufungskarten  an  die  Gemeinden  bestimmt  waren,  in  Kenntnis 
gesetzt  werden.  Die  Eilboten,  sechs  an  der  Zahl,  wurden  den  Be- 
diensteten der  Kreis-Polizeiverwaltung  entnommen  und  waren  beauftragt, 
die  Einberufungskarten  in  mehreren,  in  gleicher  Richtung  gelegenen 
Gemeindeämtern  abzugeben.  Die  Arbeit  bei  der  Polizeiver- 
waltung wurde  etwas  überhastet;  man  setzte  sich  als  haupt- 
sächliches Ziel,  die  Eilboten  unverweilt  nach  Erhalt  der  Einberufungs- 
karten vom  Kreis-Militärchef  an  ihre  Bestimmung  abgehen  zu  lassen. 
Diese  überflüssige  Eile  verfehlte  denn  auch  nicht,  auf  die  Genauig- 
keit der  getroffenen  Verfügungen  ihre  Rückwirkung  zu  äussern ;  viele 
derselben  waren  ohne  Unterschrift;  Nummer  und  Datum  fehlten,  so 
da8s  die  sie  empfangenden  Gemeindeverwaltungen  den  Tag,  von 
welchem  ab  die  Mobilisirung  zählte,  nur  nach  der  Zeiteintheilung 
n  entnehmen  vermochten,  welche,  wie  oben  bemerkt,  auf  den  Umschlag- 
taschen der  Einberufungskarten  verzeichnet  worden  waren 

Bei  der  städtischen  Polizeiverwaltung  waren  bis 
zum  Zeitpunkte  des  Erhaltes  der  Einberufungskarten  vom  Militär- 
Kreischef  die  Mobilisirungs -Kundmachungen  an  die  Polizeirayone 
bereits  hinausgegeben  worden,  um  in  der  Stadt  angeschlagen  zu 
werden.  Gleichzeitig  wurden  auch  die  Preise  für  einige  von  den 
Reservisten  mitzubringende  Gegenstände  verlautbart,  obwohl  von  der 
einzuberufenden  Mannschaft  keine  solchen  übernommen  wurden,  wes- 
halb auch  die  öffentliche  Kundmachung  durch  Maueranschlag  hätte 
unterbleiben  sollen.  Die  Polizei-Mannschaften  machten  die  Runde 
bei  den  Bewohnern,  verständigten  diese  von  der  Mobilisirung  und 
trugen  den  Reservisten  auf,  sich  zur  Übernahme  der  Einberufungs- 
karten  unverzüglich  im  städtischen  Polizeigebäude  einzufinden.  Um 
8  Uhr  abends  begann  das  Zuströmen  der  Reservisten  nach  dem 
ihnen  bezeichneten  Orte,  und  eine  Stunde  später  hatten  sich  schon 
dichte  Haufen  gebildet,  welche  alle  an  die  städtische  Polizeiverwaltung 
stossenden  Gassen  füllten. 

Nach  Erhalt  der  Einberufungskarten  vom  Kreis-Militär- 
Chef  wurden  dieselben  bei  der  Polizeiverwaltung  alphabetisch  ge- 
ordnet, was  in  der  Folge  die  Vertheilung  der  Karten  an  die  sich 
Meldenden  erleichterte.  Die  Sortirung  von  1.468  Karten  nahm 
2  Stunden  15  Minuten  in  Anspruch,  so  dass  mit  deren  Aus- 
gabe erst  um  9%  Uhr  abends  begonnen  werden  konnte.  Die  Arbeit 
ging  langsam  von  statten  und  dauerte  bis  in  die  spute  Nacht,  ob- 
wohl mehrere  Hände  dabei  thätig  waren.  Einerseits  war  es  schwierig, 
in  der  tausendköpfigen  Menge  die  Ordnung  aufrecht  zu  erhalten, 


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194    Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

andererseits  zog  sieb  die  Sache  deshalb  in  die  Länge,  weil  bei  vielen 
Urlaubspässen  die  letzte  Seite,  welcbe  bei  Einhändigung  der  Ein- 
berufungskarte abgetrennt  werden  soll,  niebt  ausgefüllt  war  und  die 
erforderlichen  Daten  erst  eingetragen  werden  mussten.  Zudem  nahm 
das  Heraussuchen  der  gewünschten  Karten,  trotzdem  sie  alphabetisch 
gelegt  waren,  viel  Zeit  weg.  Vortheilhafter  wäre  es  daher  im  ge- 
gebenen Falle  gewesen,  die  Ausgabe  der  Einberufuugskarten  in 
den  Polizeirevieren  zu  organisiren,  wozu  man  in  den  Registern  der 
städtischen  Polizei  Verwaltung  den  Aufenthalt  jedes  Reservisten  schon 
früher  zu  dem  Zwecke  hätte  evident  führen  müssen,  damit  man  wisse, 
in  welches  Revier  bei  der  Mobilisirung  die  Karte  zu  schicken  ist. 

Bei  Ausfolgung  der  Einberufungskarten  ertheilten  einige  Polizei- 
beamte den  Reservisten  den  Befehl,  sich  am  nächsten  Morgen  bei 
der  Verwaltung  des  Kreis-Militär-Chefs  zu  melden,  ohne  auf  die 
24 stündige  Frist  Rücksicht  zu  nehmen,  welche  gesetzlich 
jedem  Einberufenen  zur  Ordnung  seiner  häuslichen  Angelegenheiten 
eingeräumt  ist.  Indessen  wäre  es  im  gegebenen  Falle  ohne  Nacht  heil 
für  die  Sache  möglich  gewesen,  diese  Begünstigung  sogar  noch  etwas 
zu  erweitern,  indem  man  im  Einvernehmen  mit  dem  Kreis-Militär- 
Chef  das  Eintreffen  der  Leute  auf  dem  Sammelpunkte  nicht  für  den 
späten  Abend  des  ersten  Mobilisirungstages,  an  welchem  die  gesetz- 
liche Frist  tbatsäcblich  ablief,  sondern  für  den  folgenden  Morgen 
anordnete,  wie  dies  auch  in  dem  Einrückungs-Calcül  des  Militär-Chefs 
veranschlagt  war.  Das  Resultat  der  unrichtigen  Verfügungen  der 
städtischen  Polizei  bestand  darin,  dass  die  meisten  der  in  der  Stadt 
wohnenden  Reservisten,  852  Mann  an  der  Zahl,  am  ersten  Mobili- 
sirungstage  auf  den  Sammelpunkt  kamen,  wobei  die  Leute,  nachdem 
sie  einen  Tag  verloren  hatten,  schliesslich  doch  wieder  mit  dem 
Befehle  nach  Hause  entlassen  wurden,  sich  am  zweiten  Mobilisirungs- 
tage  erneut  einzufinden.  Es  ist  selbstverständlich,  dass  die  Leute,  nur 
auf  kurze  Dauer  einberufen,  dieser  Begünstigungsfrist  nicht  bedurften  ; 
bei  einer  wirklichen  Mobilisirung  aber,  wo  voraussichtlich  nicht  jeder 
wiederkehren  wird,  erscheint  es  im  hohen  Grade  wünschenswert,  dass  jeder 
Mann  über  die  ihm  zugestandene  Zeit  vollkommen  frei  verfügen  könne. 

Nach  Massgabe  des  Einlangens  der  Telegramme  und  des  Ein- 
treffens der  von  der  Kreis-Polizeiverwaltung  entsendeten  Eilboten 
nahmen  die  Arbeiten  in  den  Gemeinden  ihren  Anfang.  Hiebei 
ergab  sich  die  Schnelligkeit  der  Zustellung  der  Kundmachungen  und 
Einberufungskarten  mit  etwa  10  Wersten  für  jede  Stunde;  es 
erscheint  jedoch  gerathen,  in  den  Voranschlägen  eine  geringere  Leistung 
in  Aussicht  zu  nehmen. 

AlsnützlichsteArbeiterbeiden  Gemeinden  erwiesen  sich 
die  Gemeindeschreiber,  welche  während  der  Dauer  des  Ver- 


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Die  Probemobüisirung  des  rassischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  195 

saches  mit  „ganzer  Seele"  thätig  waren.  Ungeachtet  ihrer  über- 
mässigen Überbürdung  mit  den  verschiedenartigsten  Schreibgeschäften, 
welche  für  irgend  eine  Kanzlei  mit  ziemlich  hohem  Beamtenstand  f) 
ausreichen  würden,  waren  doch  nur  diese  Personen  einigermassen 
mit  den  verschiedenen,  die  Mobilisirung  betreffenden  Gesetzes- 
bestimmungen bekannt;  die  Gemeindevorsteher  erwiesen 
sich  als  vollkommen  unwissend,  und  sind  auch  meist  des 
Lesens  und  Schreibens  unkundig,  so  dass  sie  an  den  Arbeiten  ganz 
und  gar  nicht  theilnehmen  konnten.  Mit  Versendung  der  Mobiii- 
«rongs-Kundinachungen  und  Ertheilung  der  verschiedenartigen  Ver- 
fügungen kam  man,  wenn  auch  nicht  ganz,  ohne  Frictionen  zurecht ; 
jeder  Anstand  wäre  aber  zu  vermeiden  gewesen,  wenn  man  in  jeder 
Gemeindeverwaltung  ein  eingehendes,  gut  überprüftes  Programm  für  die 
Thätigkeit  während  der  Mobilisirungsperiode  besessen  hätte.  Besondere 
Schwierigkeiten  ergaben  sich  bei  Hinausgabe  der 
Anordnungen  für  Einlieferung  der  Pferde. 

Weil  der  Gemeindeälteste  beim  Vorstande  des  Pferde-Con- 
scriptions-Bezirkes,  der  sich  mit  der  Gemeindeverwaltung  häufig  nicht  an 
demselben  Orte  befindet,  nur  in  der  Eigenschaft  eines  zweiten  Gehilfen 
fungirt,  so  glaubte  man  mit  Hinausgabe  irgend  welcher  Verfügungen 
bis  zur  Ankunft  des  oberen  Leiters  in  Dingen  der  Pferdeeinlieferung 
zögern  zu  sollen.  Das  Ergebnis  war  die  Thatsache,  dass  von  den  meisten 
Gemeinden  die  Verfugungen  nach  den  bewohnten  Ortschaften  nicht  auf 
einmal,  sondern  in  zwei,  ja  sogar  drei  Zeitabschnitten  versendet  wurden : 
1.  die  Einberufungs-Kundmachung  nach  Erhalt  de3  Telegrammes  vom 
Kreisrichter;  2.  die  Einberufungskarten  nach  deren  Empfang  durch  den 
Eilboten ;  und  3.  die  Anordnungen  für  die  Pferdeeinlieferung  nach  dem 
Eintreffen  des  Vorstandes  des  Pferde-Conscriptions-Bezirkes.  Es  unter- 
liegt keinem  Zweifel,  dass  diese  Thatsachen  den  Verlauf  schädigten, 
überflüssige  Hast  hervorriefen,  und  es  daher  vor  allem  wünschenswert 
wäre,  derartige  Vorkehrungen  zu  treffen,  dass  die  Dorfbehörden  alle 
zur  Sache  erforderlichen  Verfügungen  gleichzeitig  erhielten. 

Was  die  Versendung  und  Hinausgabe  der  Einberufungskarten 
an  die  Reservisten  betrifft,  so  kann  diese  als  vollkommen  überflüssig 
betrachtet  werden,  weil  die  Nichteinhändigung  der  Karte  den  Reser- 
visten gesetzlich  von  der  Einrückung  nicht  befreit;  für  die  Arbeit  auf 
dem  Sammelpunkte  könnte  man  sich  auf  die  Urlaubspässe  beschränken, 
und  die  Vormerkung  in  den  Listen  der  Gemeinden  später  vornehmen, 
sobald  von  den  Dorfbehörden  die  abgetrennten  letzten  Blätter  der 
Urlaubspässe  eingelangt  sind. 

')  So  z.  B.  bat  der  Genieindeschreiber  bis  zu  50  Bücher  zu  führen;  die 
Zahl  der  Eihibitnummern  vom  1.  Jänner  bis  1.  April  schwankt  zwischen  IV,  und 
3  Tausend  u.  s.  w. 


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196    Die  Probemobilisinmg  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

Von  grösster  Bedeutung  unter  den  in  den  Kanzleien 
der  Gemeindeverwaltungen  vorgekommenen  Übereilungen 
w  a  r,  d  a  s  s  in  vielenGemeinden  den  Reservisten  nicht  die 
ihnen  zurOrdnungihrer  häuslichen  Angelegenheiten  ge- 
setzlich gebflrendeZeit  gewährt  wurde.  Man  verhielt  sich 
daher  auch  hier  den  Interessen  der  Bevölkerung  gegenüber  nicht  mit 
der  genügenden  Rücksicht,  indem  man  aus  dem  Auge  verlor,  dass, 
wenn  die  Kriegsverwaltung  sich  veranlasst  fand,  den  Einrftckungstermin 
um  volle  viernndzwanzig  Stunden  hinauszurücken,  dies  nicht  zu  dem 
Zwecke  geschah,  um  die  Consequenzen  ungenauer  Dispositionen  seitens 
der  Administration  zu  verdecken,  und  auch  nicht,  um  das  Bild  früheren 
Eintreffens  der  Reservisten  in  der  Kreisstadt  zu  erhalten,  wodurch 
gleichwohl  die  bereits  im  vorhinein  bestimmte  Marschbereitschaft  des 
Truppenkörpers  nicht  beschleunigt  wird,  sondern  um  den  Reservisten 
die  Einrückung  zu  erleichtern,  indem  man  ihnen  einige  Zeit  zur  vollen 
Verfügung  stellt.  Obwohl  man  bei  den  Gemeinden  den  von  der  Kreis- 
Stellungscommission  verfassten  Zeitplan  des  Eintreffens  der  Reserve- 
mannschaften auf  dem  Sammelpunkte  erhalten  hatte,  machte  man  doch 
keinen  Gebrauch  davon,  sondern  versandte  an  die  Dorfaltesten  den  Befehl, 
die  Reservisten  zu  sammeln,  um  sie  „am  frühen  Morgen  des  Tages 
nach  Erhalt  der  Einberufungsordre",  welche  am  Vorabende  des  ersten 
Mobilisirungstages  eingetroffen  war,  in  die  Kreisstadt  abzusenden. 
Aus  den  nächstliegenden  Gemeinden  zogen  daher  schon 
am  ersten  Mobilisirungstage  von  den  Dorfbehörden  be- 
gleitete Gruppen  von  Reservisten  nach  derStadt.  Diese 
Reservemannschaften  fuhren  auf  Ochsenwägen,  obwohl  gesetzlich 
eine  Beförderung  mittels  Vorspann  erst  aus  Dörfern  vorgeschrieben 
ist,  welche  von  der  Kreisstadt  über  25  Werst  entfernt  sind. 

Was  die  in  entfernteren  Gemeinden  wohnenden  Reservisten 
betrifft,  so  hatte  die  Beförderung  der  in  diesem  Falle  befindlichen 
2.000  Mann  gemäss  der  schon  früher  im  Frieden  gemachten  Entwürfe 
mittels  Eisenbahn  stattzufinden.  Da  jedoch  der  Betrieb  auf  den  Eisen- 
bahnen nach  dem  gewöhnlichen  Fahrplane  fortdauerte,  so  mussten  für 
die  Beförderung  der  Mannschaften  neue,  blos  den  wirklichen  Eintreff- 
terminen der  Reservisten  angepasste  Pläne  verfasst  werden,  wobei  die 
Leute  für  die  Beförderung  in  sechs  Transporte  getheilt  wurden.  Nach 
der  Depesche  der  Bahnverwaltung  waren  in  Kremenczug  während  eines 
Zeitraumes  von  10%  Stunden  durch  24  Arbeiter  78  Waggons  in  Stand 
gesetzt  worden,  welche  sodann  mit  den  regelmässigen  Zügen  nach  den 
Einwaggonirungsstationen  abgingen.  Die  Beförderung  der  Leute  wurde 
trotz  der  hastigen  Anordnungen  in  bester  Ordnung  und  ohne  irgend 
welche  Verspätungen  bewirkt.  Nach  dem  Gutachten  des  Leiters 
der  Truppenbeförderungen  hat  zu  diesem  Erfolge  wesentlich  der 


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Die  Probemobilisirang  des  rassischen  35.  Infanterie-Regimentes  ete.  197 

Eisenbahn-Transportdienst  beigetragen,  der  rasch  und  anstandslos 
fooctionirte. 

Zur  Schilderung  des  Pferdeauftriebes   und  der 
Arbeiten  auf  den  Sammelpunkten  derPferde-Conscrip- 
tions-Districte  Übergehend,  muss  vor  allem  bemerkt  werden,  dass 
das  Gesetz  vom  20.  Mai  1896,  welches  die  Pferdeeinlieferung  zu 
den  Truppen  normirt,  und  die  hierauf  basirten  Instructionen  für  Be- 
hörden und  Personen,  wie  die  Erfahrung  gezeigt  hat,  nicht  hinlänglich 
bekannt  sind,    und  die   betreffenden   Bestimmungen   daher  keine 
▼olle  praktische  Anwendung  fanden.  So  wurden  trotz  der  aus- 
drücklichen Anordnungen  des  Gesetzes  nicht  nur  volljährige  Pferde 
and  solche  von  der  für  den  Truppendienst  vorgeschriebenen  Grösse, 
d.  h.  nicht  unter  1  Arsin,  14  WerSok  auf  den  Sammelplatz  gebracht, 
sondern  auch  zu  junge  und  solche  unter  dem  Masse.  Dadurch  wurden 
die  Sortirungsarbeiten  des  Vorstandes  des  Pferde -Conscriptions- 
Districtes  im  beträchtlichen  Masse  vermehrt,  viele  Pferdebesitzer 
unnöthig  belästigt,  und  was  die  Hauptsache  ist,  die  regelrechte  Vor- 
spannsleistung  während  der  ersten  Mobilisirungstage  erschwert.  That- 
säeblich  wurden  die  Mannschaften  wegen  Mangels  an  Pferden  auf  mit 
Ochsen  bespannten  Wagen  nach  der  Kreisstadt  gebracht,  welche  erstens 
nicht  überall  vorhanden  sind,  und  zweitens  nicht  mit  der  S ch n elli g- 
keit  von  50  Werste  täglich  vorwärts  kommen,  wie  selbe  boi  allen 
Einrückungsplänen  der  Reservisten  in  Rechnung  gezogen  ist.  Wenn 
trotzdem  die  ebenerwähnte  Beförderung  dem  rechtzeitigen  Eintreffen 
der  Reservisten  auf  dem  Sammelpunkte  keinen  Eintrag  that,  so  war 
dies  vielleicht  nur  deshalb  der  Fall,  weil  sich  die  Strassen  im  vor- 
trefflichen Zustande  befanden,  die  Leute  zum  Nachtheile  der  ihnen 
zur  Ordnung  ihrer  häuslichen  Angelegenheiten  eingeräumten  Frist  vor- 
zeitig abgesendet,  und  jene  aus  den  entfernteren  Gemeinden  (fast  die 
Hälfte  sämmtlicher  Reservisten)  mittels  Eisenbahn  befördert  wurden, 
weshalb  im  Kreise  die  Frage  betreffs  rechtzeitiger  Beistellung  von  Vor- 
spann für  Mobili8irungsz wecke  nicht  in  acuter  Form  zutage  treten  konnte. 

Was  die  Thätigkeit  der  Vorstände  der  Pferde- Con- 
scriptions-Districte  betrifft,  so  hat  dieselbe  die  fast  gänz- 
liche Unzulänglichkeit  dieser  Institution  in  der  gegen- 
wärtig eiistirenden  Form  erwiesen.  Dem  Amte  eines  Vorstandes,  und 
umsomehr  der  eines  Gehilfen,  deren  geschäftliches  Wirken  von  jedem 
Mitgliede  der  Stellungs-Commission  controlirt  werden  kann,  suchen 
wohlhabende  Leute  aus  dem  Wege  zu  gehen ;  da  es  mit  keiner  Ent- 
lohnung verbunden  ist,  übt  es  auch  auf  Minderbemittelte  keine  An- 
ziehungskraft. Die  Mehrzahl  kommt  daher  den  Pflichten  widerwillig  nach, 
bemüht  sich  nicht,  mit  denselben  bekannt  zu  werden  und  trachtet, 
sich  ihrer  bei  erster  Gelegenheit  zu  entledigen.  Dieser  Umstand  ver- 


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198    Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

setzt  die  Kreis-Ständeversammlung  rücksichtlich  der  Wahl  für  dieses 
Amt  in  eine  sehr  schwierige  Lage;  häufig  muss  man  hiezu  Personen 
bestimmen,  die  gar  nicht  innerhalb  des  betreifenden  Districtes  wohnen, 
nicht  genügende  Pferdekenner  sind,  oder  in  einer  Dienstleistung  stehen, 
durch  welche  sie  von  den  mit  dem  oberwähnten  Amte  verbundenen 
Obliegenheiten  völlig  abgezogen  werden.  DieErfahrung  hateine 
fast  gänzlicheünbekanntschaft  der  Vorstände  und  ihrer 
Gehilfen  mit  den   Gesetzesbestimmungen  erwiesen, 
welche  die  Art  der  Besichtigung,  Auswahl,  freiwilligen  Beistellung 
und  Auslosung  zum  Gegenstande  haben,  was  selbstverständlich  trotz 
des  Eifers,  welche  diese  Personen  während  der  Pferdeeinlieferungen 
selbst  an  den  Tag  legten,  die  Arbeiten  auf  den  Sammelpunkten  be- 
einflussen mus8te.  Auf  einigen  Punkten  wurden  Pferde  zur  Vorführung 
bestimmt,  deren  Alter  sie  ungeeignet  machte,  auf  anderen  wieder  waren 
sie  nach  Gattungen  unrichtig  geschieden  und  schliesslich  gab  es 
Districte,  wo  man  alle  als  tauglich  erkannten  Pferde  vorführte,  ohne 
sie  nach  Kategorien  getheilt  zu  haben.  Diese  Ungenauigkeiten 
auf  den  Sammelpunkten  der  Militär pferde-Districte 
verwickelten  beträchtlich  die  Arbeit  der  Übernahm e- 
Commission  auf  dem  Abgabepunkte,  aufweichen  nach  dem  Gesetze 
die  fürgewählten  Pferde  gebracht  zu  werden  haben ;  gleichzeitig  über- 
zeugt diese  Erscheinung  von  der  Zweckmässigkeit  der  gesetzlichen 
Bestimmung,  welche  für  den  Fall  der  Zurückweisung  von  Pferden  auf 
dem  Abgabepunkte  einen  Überschuss  (20  bis  60%)  vorschreibt,  wo- 
durch der  Übernahme-Commission  eine  freiere  Wahl  unter  den  vor- 
geführten Pferden  ermöglicht  wird. 

Nach  Beendigung  der  Arbeiten  auf  den  nächsten  Sammel- 
punkten der  Pferde-Conscriptions-Districte  eröffnete  in  der  Stadt  unter 
dem  Vorsitze  des  Kreisrichters  die  Übernahme-Commission 
ihre  Thätigkeit;  derselben  waren  weiter  ein  Mitglied  der  Kreisstände- 
Versammlung,  ein  Vertreter  des  Kriegsressorts  und  der  Militär-Über- 
nehmer angehörend.  Bei  den  Arbeiten  der  Übernahme-Commission  hat 
sich  die  Beiziehung  des  Kreisrichters  oder  sonst  einer 
Amtsperson  zur Commission  als  unzweckmässig  heraus- 
gestellt, weil  dadurch  diese  Persönlichkeiten  ihren  unmittelbaren 
Obliegenheiten  entzogen  werden,  woraus  dann  entweder  in  der  Thätig- 
keit der  Commission  Verzögerungen  entstehen,  oder  aber  die  Frage 
rücksichtlich  Eignung  oder  Untauglichkeit  der  Pferde  durch  die  un- 
vollzählige Commission  entschieden  werden  muss. 

Bei  den  incorrecten  Arbeiten  der  Militär-Pferde-Districts-Vor- 
stände  hat  sich  die  Thätigkeit  der  Übernahme-Commission  sehr  ver- 
wickelt; diese  letztere  vermochte  trotz  aller  Kräfteanspannung  kaum 
ihrer  Aufgabe  gerecht  zu  werden.  Am  ersten  Arbeitstage  wurden  im 


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Die  Probemobilisirong  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  199 

Verlaufe  von  11  Stunden  392  Pferde  besichtigt  und  davon  149  an- 
genommen; am  zweiten  Tage  dauerte  die  Übernahme  12  Stunden, 
während  welcher  437  Pferde  besichtigt  und  227  angenommen  wurden. 
Am  Abende  des  dritten  Tages  bestand  noch  ein  Abgang  an  Reit-  und 
Traiopferden  erster  Kategorie,  zu  dessen  Deckung  bei  einigen  Districten 
für  den  folgenden  Tag  eine  Ergänzungs-Vorführung  von  Pferden  ange- 
ordnet wurde.  Im  Laufe  desselben  wurden  während  vier  Stunden 
191  Pferde  besichtigt  und  darunter  45  angenommen.  Ziehen  wir  die 
Summe,  so  ergibt  sich,  dass  die  Commission  in  27  Arbeitsstunden 
1.020  Pferde  besichtigte  und  davon  421  annahm;  in  einer  Stunde 
besichtigte  daher  die  Commission  ungefähr  37  bis  38  Pferde,  doch 
dies  nur  unter  der  Voraussetzung,  dass  davon  nicht  mehr  als  15  bis 
16  Pferde  angenommen  wurden,  deren  Eintragung  in  die  Assentlisten 
eine  viel  Zeit  in  Anspruch  nehmende  Arbeit  ist  Zur  Beschleunigung 
der  Pferde-Übernahme  hat  noch  der  Umstand  viel  beigetragen,  dass 
das  Einbrennen  des  Stempels  entfiel;  statt  dessen  versuchte  man  zur 
Bezeichnung  der  angenommenen  Pferde  zwei  Arten:  indem  man  an 
der  Mähne  eine  Plombe  anbrachte,  oder  in  dieselbe  ein  Kerb- 
holz einflocht.  Das  letztere  erwies  sich  als  ungenügend,  weil  die 
Hölzer  sich  leicht  loslösen;  was  die  in  eigenen  Pressen  hergestellten 
Plomben  betrifft,  so  war  auf  denselben  der  Name  des  Abgabepunktes 
ausgeprägt;  dieses  Verfahren  erwies  sich  wegen  der  Raschheit  der 
Durchfahrung  und  der  Festigkeit,  mit  welcher  die  Plombe  an  der 
Mahne  haftet,  als  ganz  zweckentsprechend. 

Schliesslich  blieben  trotz  der  Ergänzungs-Vorführung  noch 
einige  Reitpferde  im  Rückstände,  welche  für  die  Ersatz- 
truppen bestimmt  waren.  Die  Ursachen  dieses  Rückstandes  lassen 
sich  gegenwärtig  noch  nicht  genau  aufklären ;  bis  jetzt  kann  man 
nur  vermuthen,  dass  die  Übernahme-Commission  bei  Auswahl  der 
Pferde  mit  übermässiger  Strenge  vorging.  Hievon  gewinnt  man  die  Über- 
zeugung durch  den  Vergleich  der  Zahl  der  von  den  Pferde-Districten 
nach  dem  Abgabepunkte  geschickten  Pferde  mit  der  Zahl  der  von 
der  Commission  angenommenen ;  diese  letzteren  repräsentirten  blos  4 1%, 
wahrend  das  Gesetz  für  den  Fall  der  Zurückweisung  von  Pferden  im 
ganzen  einen  Überschuss  von  50%  yon  der  Zahl  der  auf  den  Stand 
entfallenden  Pferde  in  Aussicht  nimmt;  der  Überschuss  gewährt  der 
Übernahme-Commission  die  Möglichkeit,  unter  Hundert  67  und  nicht 
41  zu  wählen.  Diese,  im  Kriegsfalle  überflüssige  Menge  bei  Auswahl 
der  Pferde  findet  darin  ihre  Erklärung,  dass  viele  von  den  zur  Com- 
pletirung  des  35.  Infanterie-Regimentes  bestimmten  Pferden  vom  Ärar 
thatsächlich  gegen  Baarzahlung  und  zu  den  Preisen  im  Kriege,  welche 
gegen  die  im  Frieden  um  10%  höher  sind,  angekauft  wurden.  Man 
vermochte  daher  nur  durch  sorgfältige  Auswahl  der  Pferde  den  Staats- 


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200    Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

schätz  vor  unverhältnismässigen  Verlusten  beim  Wiederverkaufe  nach 
beendetem  Versuche  zu  bewahren.  Die  Bevölkerung  erlitt  durch  diese 
Strenge  aber  keineu  Nachtheil,  weil,  wie  oben  gesagt,  jedem  Pferde- 
besitzer das  Recht  gewahrt  blieb,  auf  Wunsch  das  Pferd  um  den  em- 
pfangenen Preis  mit  einem  Abschlage  von  10%  zurückzuerhalten;  zur 
Vermeidung  einer  Beschädigung  der  Pferde  während  ihrer  Dienst- 
leistung beim  Eegimente  wurden  die  strengsten  Massregeln  ergriffen  *). 

Die  meisten  der  angenommen  Pferde  waren  beschlagen  und  mit 
Stallhalftern  versehen;  an  das  Regiment  wurden  sie  sämmtlieh  ohne 
Stricke  abgegeben,  deren  Beschaffung  der  Übernahme-Commission 
schwergefallen  wäre. 

Indem  wir  hiemit  die  Charakteristik  der  Thätig- 
keit  der  Civilbehörden  schliessen,  wollen  wir  den 
Gang  der  Arbeiten  zunächst  bei  der  Verwaltung  des 
Militärkreis-Chefs  und  dann  bei  dem  in  der  Mobiiis i- 
rung  begriffenen  Regimente  betrachten. 

Nach  Absendung  der  Einberufungskarten  und  verschiedener 
dringender  Actenstücke  wurde  in  der  Verwaltung  des  Militarkreis- 
Chefs  unverweilt  zur  Vorbereitung  des  Locales  für  die 
Präsentirung  und  Verpflegung  der   zu  erwartenden 
Reserve-Mannschaften  geschritten.  Zu  den  Backöfen,  welche 
am  Sammelpunkte  in  genügender  Anzahl  vorhanden  waren,  um  die 
erforderliche  Anzahl  von  Backungen  zu  sichern,  wurden  vom  Convoi- 
Commando  fünf  schon  vorher  hiezu  ausgebildete  Bäcker  commandirt. 
Wegen  Mangel  einer  hinreichenden  Zahl  von  Herden  am  Sammel- 
punkte und  wegen  des  beschränkten  Raumes  musste  für  die  Ver- 
pflegung ein  besonderer  Punkt  auf  einem  der  Stadtplätze  hergerichtet 
werden,  mit  dessen  Leitung  ein  Officier  betraut  wurde,  der  dem 
Kreis-Militärchef  zur  Aushilfe  beigegeben  worden  war.  Die  Einrichtung 
war  sehr  gut  und  sehr  passend :  über  die  in  die  Erde  eingegrabenen 
Kessel  hatte  man  auf  Kosten  der  Stadt  ein  hölzernes  Schutzdach 
erbaut;  daneben  befanden  sich  Tische  aus  Brettern;  man  hatte  eine 
genügende  Anzahl  von  Löffeln  gekauft,  weil  die  meisten  Reservisten 
ohne  solche  kamen;  die  übrigen  Geschirre  und  Requisiten  zum 
Menageabkocheu  wurden  dem  unberührbareu  Vorrathe  des  Militär- 
kreis-Chefs entnommen.  Für  die  Präsentirung,  ärztliche  Untersuchung 
und  Formirung  der  Commanden  wurden  gleichfalls  Räume  und  ein 
Hof  beim  Sammelpunkte  vorbereitet. 


')  Unter  anderem  wurde  den  Pferdebesitzern  gestattet,  zur  Wartang  der 
wertvolleren  Pferde  bei  denselben  ihre  eigenen  Pferdewärter  zu  belassen,  für  das 
Beschlagen  wurden  Hufschmiede  gemiethet  u.  s.  w. 


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Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  201 

In  den  Localitäten  wurden  nach  einer  schon  vorher  bestimmten 
Ordnung  Tische  und  Kisten  aufgestellt,  dann  Schreibrequisiten  bereit- 
gestellt; in  das  Zimmer  für  die  ärztliche  Untersuchung  brachte  man 
einen  Waschtisch  sammt  Zubehör;  in  dem  zur  Formirung  der 
Commanden  bestimmten  Hofe  waren  Flaggen  auf- 
gestellt, bei  welchen  sich  die  Mannschaft  nach  Re- 
serve-Kategorien zu  sammeln  hatte.  Kurz,  in  allem  war 
sorgfältige,  pedantische  Vorbereitung  bemerkbar,  alles  war  so  vor- 
gesehen, dass  man  keinen  überflüssigen  Schritt  zu  thun  brauchte 
and  sämmtliche  Manipulationen  mit  den  Reservisten  mit  der  Präcision 
eines  Uhrwerkes  ohne  Frictionen  und  Hemmnisse  von  statten  gingen. 

Im  ganzen  gewärtigte  man  die  Einrück ung  von 
5.233  Reservisten.  Von  ihnen  kam,  wie  bereits  bemerkt,  eiu 
grosser  Theil  vor  dem  von  der  Kreisstellungs-Commission  festgesetzten 
Zeitpunkte  auf  den  Sammelpunkt.  Bis  6  Uhr  abends  des  ersten 
Mobilisirungtages  waren  236  Reservisten  aus  den  Gemeinden 
und  852  aus  der  Stadt,  zusammen  1.088  Mann  eingetroffen,  welche 
weh  Berechnung  des  Militär-Chefs  erst  am  zweiten  Mobilisirungstage 
hätten  kommen  sollen.  Dieses  vorzeitige  Einrücken  störte  einigermassen 
den  im  Mobilisirungsplane  vorgezeichneten  Gang  der  Arbeiten ;  sie  ist 
aber  nach  der  Richtung  hin  lehrreich,  weil  sie  auf  die  Nothwendigkeit 
hinweist,  ähnliche  Fälle,  welche  auch  bei  einer  wirklichen  Mobilisirung 
vorkommen  können,  in  den  Kreis  der  Erwägungen  zu  ziehen. 

Wegen  der  späten  Stunde  wurde  die  Präsentirung  der  Ein- 
gerückten auf  Grund  der  Documente  auf  den  folgenden  Tag  verlegt; 
an  demselben  Tage  wurden  sie  nur  in  Stand  genommen.  Obwohl 
die  Verpflegung  nach  dem  Mobilisirungsplane  erst  am  zweiten 
Mobilisirungstage  zu  beginnen  hatte,  so  verfügte  der  Militärkreis- 
Chef  mit  Bewilligung  des  au  Ort  und  Stelle  befindlichen  höchsten 
Commandanten  doch  noch  an  demselben  Abende  die  Bereitung 
eines  Nachtessens  für  die  Eingerückten.  Diese  Anordnung  verdient 
bemerkt  zu  werden ;  es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass  die  Fürsorge, 
welche  man  den  Leuten  gleich  während  der  ersten  Zeit  ihres  Ver- 
weilens bei  der  Truppe  widmet,  moralisch  günstig  für  die  Folge 
einwirkt,  indem  die  Lust  zum  Dienste  geweckt  wird.  Leider  zog  sich 
das  Abkochen  infolge  des  Bemühens,  alles  so  zu  bereiten,  wie  in 
gewöhnlichen  Zeiten,  etwas  in  die  Länge.  Unter  den  gegebenen  Ver- 
hältnissen wäre  die  einfachste,  aber  rascheste  Art  des  Abkochens  am 
Platze  gewesen,  weil  es  von  Wichtigkeit  ist,  den  Magen  der  Leute  zu 
befriedigen,  ohne  ihnen  von  der  Zeit  der  Ruhe  etwas  zu  entziehen 

Nach  Beendigung  des  Nachtessens  wurde  die  aus  den  Gemeinden 
eingerückte  Mannschaft  für  die  Nacht  untergebracht,  jedoch  wegeu 
der  bereits  eingetretenen  Dunkelheit  nicht  bei  den  Bewohnern,  sondern 


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202    Die  Probeniobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

in  den  unbenützten  Eisenbahn-Baracken;  die  der  Stadt  angehörigen 
Reservisten  entliess  man  mit  dem  Befehle  nach  Hanse,  am  nächsten 
Morgen  um  5  Uhr  früh,  also  zur  Zeit,  zu  welcher  sie  wirklich  hätten 
kommen  sollen,  zu  erscheinen. 

Am  folgenden  Tage  nahmen  die  Arbeiten  im  Präsen- 
tirungslocale  schon  am  frühen  Morgen  ihren  Anfang.  Die  tausend- 
köpfige Menge  von  Reservisten,  welche  schon  am  Vortage  vorhanden 
war  und  sich  nun  dem  Befehle  gemäss  abermals  am  Sammelpunkte 
einfand,  wuchs  successive  durch  das  Eintreffen  neuer  Leute  aus  den 
entfernteren  Gemeinden.  Alle  Leute,  mit  ganz  geringen  Ausnahmen, 
waren  gut  bekleidet  und  beschuht,  hatten  ein  munteres,  gesundes 
Aussehen  und  nichts  von  ihrer  militärischen  Haltung  eingebüsst. 
Ordnung  wurde  streng  gehalten.  Die  Reservisten  gingen  vor  allem 
zum  Präsentirungstisch,  wo  man  ihnen  die  Einberufungskarten  ab- 
nahm ,  um  sie  darnach  in  den  Präsenzstand  zu  nehmen,  sodann 
traten  sie  mit  dem  Urlaubspasse  in  der  Hand  zum  Tische,  an 
welchem  sich  der  Miliiär-Arzt  befand,  der  sie  rücksichtlich  ihres 
Gesundheitzustandes  befragte;  wer  sich  krank  meldete,  wurde  zum 
Arzt  behufs  Untersuchung  in's  anstossende  Zimmer  gebracht,  die 
übrigen  führte  man  mit  der  Anmerkung  im  Passe  „gesund"  in  den 
Hof,  wo  Cadre-Unterofficiere  der  Reichswehr  sie  nach  Waffengattungen 
bei  den  Flaggen  aufstellten.  Die  Leute,  welche  vom  Arzt  der 
Untersuchung  unterzogen  worden  waren,  wurden  neuerlich  sortirt. 
Die  thatsächlich  krank  oder  dienstuntauglich  Befundenen  bestimmte 
man  zur  Vorstellung  vor  die  Stellungs-Commission  behufs  endgiltiger 
Constatirung  ihres  Gesundheitszustandes;  die  übrigen  wurden  auf 
den  Hof  des  Sammelplatzes  geführt  und  dort,  wie  bereits  angeführt, 
nach  Waffengattungen  rangirt.  Auf  diesem  Hofe  nahm  der  Militär- 
kreis-Chef die  Formirung  der  Ergänzungs-Transporte  vor,  von  denen 
die  zur  Ergänzung  des  Brjanskij-Regimentes  bestimmten,  unter  Be- 
gleitung der  Übernehmer  an  ihre  Bestimmung  abgesendet  wurden  j 
die  übrigen  führte  man  auf  den  Punkt,  wo  sie  Brot  und  warmes 
Essen  erhielten.  Dorthin  schickte  man  successive  auch  die  Leute, 
welche  an  diesem  Tage  noch  ohne  Bestimmung  geblieben  waren;  nach- 
dem die  letzteren  warmes  Essen  erhalten,  vertheilte  man  sie  bei  den  Be- 
wohnern in  Nachtquartiere.  Die  mit  der  Eisenbahn  angekommene  Mann- 
schaft jedoch  Hess  man  vorerst  abessen,  weil  sich  der  Verpflegspunkt 
nahe  dem  Bahnhofe  befand,  und  dann  auf  den  Sammelpunkt  führen. 

Das  warme  Essen  bestand  aus  der  Mittagsmenage  mit  einem 
Pfund  Fleisch.  Mit  der  Austheilung  des  Essens  wurde  um  11  Uhr 
vormittags  begonnen  und  sie  dauerte  bis  abends.  Für  die  zum 
Brjanskji-Regimente  bestimmten  Leute  wurde  nicht  abgekocht,  weil 
sie  nach  dem  Mobilisirungsplane  beim  Regimeute  zu  verpflegen  waren. 


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Die  Proberaobilisirutig  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  203 

Die  Unterbringung  der  Leute  bei  den  Bewohnern  stiess  auf 
keine  Schwierigkeiten  und  wurde  gemäss  dem  Plane  durchgeführt 

Im  allgemeinen  ging  die  Formirung  derComman- 
den  schnell  von  statten,  rascher,  als  dies  im  Mobili- 
sirungsplane  veranschlagt  war.  Einige  Uncorrectheiten  er- 
gaben 3ich  nur  dadurch,  dass  der  Militär-Chef  bei  Vertheilung  der 
Juden  nicht  die  erforderliche  Gleichmässigkeit  beobachtete.  Da  nach 
dem  Plane  die  ersten  für  das  35.  Infanterie-Regiment  bestimmten 
Commanden  hauptsächlich  aus  städtischen  Reservisten  formirt  wurden, 
unter  welchen  sich  viele  Juden  befanden,  stellte  sich  in  der  Folge 
heraus,  dass  zu  dem  Contingente  des  genannten  Regimentes  ver- 
hältnismässig mehr  Juden  gelangten,  als  zu  den  übrigen  Truppen- 
körpern. Bei  Formirung  der  Commanden  wurde  der  schon  früher 
Torgeschlagene  Ersatz  der  Nominallisten  durch  die  auf  einer  Schnur 
aufgereihten  letzten  Seiten  der  Urlaubspässe  aller  jener  Leute  ver- 
sucht, die  dem  Verbände  des  Ergänzungs- Transportes  angehören. 
Diese  Art  hat  sich  in  jenen  Fällen  als  praktisch  erwiesen,  wenn 
wegen  Mangel  an  Zeit  oder  anderen  Ursachen  die  Verfassung  von 
Listen  erschwert  ist  (im  Winter,  bei  Regen,  nachts  u.  s.  w.). 

Ähnlich,  wie  oben  beschrieben,  wurde  die  Arbeit  auf  dem 
Sammelpunkte  auch  an  den  folgenden  Tagen  gemacht,  wobei  die 
nicht  zum  Brjanskij-Regimente  abzugebenden  Transporte  aufgelöst 
nud  nachdem  sie  warmes  Essen  erhalten,  unverweilt  nach  Hause 
entlassen  wurden ;  statt  der  abgenommenen  Pässe  folgte  man  den 
Leuten  Certißcate  aus,  welche  ihre  Einrückung  bestätigten.  Die  Re- 
servisten, welche  mittels  Eisenbahn  aus  entfernten  Gemeinden  ge- 
kommen waren,  wurden  mit  Bewilligung  der  Behörde  in  derselben 
Weise  wieder  rückbefördert.  Diese  Beförderungen,  welche  ihrer  Be- 
schleunigung wegen  nicht  nach  vorher  verfassten  Plänen,  sondern  nur 
auf  Grund  von  Depeschen  durchgeführt  wurden,  vollzogen  sich  in 
bester  Ordnung. 

Was  die  Reservisten  betrifft,  welche  auf  dem  Sammelpunkte  zur 
Überprüfung  durch  die  Kreis-Commission  bestimmt  wurden,  begann 
man  abweichend  vom  Mobilisirungsplane  mit  diesen  Untersuchungen 
schon  am  dritten  Mobilisirungstage,  um  diese  Leute  nicht  unnütz  lange 
präsent  zu  halten.  Da  aber  der  Militärkreis-Chef  noch  immer  mit  den 
Arbeiten  auf  dem  Sammelpunkte  beschäftigt  war  und  an  den  Sitzungen 
der  Commission  nicht  theilnehraeu  konnte,  so  wurde  an  seiner  Stelle 
ein  anderes  Mitglied  des  Militär-Ressorts  bestimmt.  Der  Kriegsministor, 
welcher  die  Sitzungen  der  Commission  besuchte,  lenkte  die  Aufmerk- 
samkeit der  Militär-Ärzte  darauf,  dass  sowohl  sie,  als  auch  die  auf  dem 
Sammelpunkte  verwendeten  Civilärzte,  nach  Untersuchung  der  mit  an- 
steckenden Krankheiten  Behafteten  (Krätzige,  Syphilitische  u.  s.  w.) 

Orgm  der  mllltlr  wlM#HJchaftlicb«n  Vereine  L1X.  Band.  1*90  15 

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204    Die  Probemobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 

keinerlei  Massregeln  ergriffen  hatten,  um  die  Übertragung  auf  Gesunde 
zu  verhüten. 

Von  5.233  Reservisten,  welche  am  Einberufungs- 
tage in  Evidenz  standen,  sind  5.155  eingerückt;  fort- 
geblieben sind  daher  weniger  als  2%.  Krank  gemeldet 
haben  sich  und  am  Sammelpunkte  ärztlich  untersucht  wurden 
734  Mann  (U°/ou),  von  diesen  wurden  260  Mann  (36%0)  der  Über- 
prüfungs-Commission  vorgestellt. 

Von  diesen  letzteren  ergaben  sich  bei  eingehender  Untersuchung 
seitens  der  Stellungs-Commission:  142  Kriegsdienstuntaug- 
liche (66%o)i  welche  auch  aus  dem  Reserveverbande  entlassen  werden  : 
57  Kranke  (22%0),  welche  nicht  sofort  zur  Truppe  geschickt  werden 
konnten,  und  61  Gesunde  (23%0).  Die  verhältnismässig  vielen 
Gesunden,  welche  von  den  Ärzten  am  Sammelpunkt  zur  Überprüfung 
bestimmt  wurden,  erklären  sich  nach  Ansicht  der  Commission  dadurch, 
dass  an  Trachom  in  einer  Form  leidende  Leute,  mit  welcher  sie 
bei  einer  wirklichen  Mobilisirung  angenommen  würden,  auf  den 
Sammelpunkten  absichtlich  den  Kranken  zugezählt  worden  sind,  weil 
wenn  sie  zum  mobilisirten  Regimente  kämen,  sie  trotz  der  kurzen 
Anwesenheit  die  Krankheit  in  der  Truppe  verbreiten  könnten. 

Durch  den  Einberufungsversuch  hat  sich  also  ergeben,  dass 
von  allen  im  Kreise  in  Evidenz  stehenden  Reservisten  4*3°  tl0 
(227  Mann )  nicht  einrückten  und  kriegsdienstuntauglich 
sind;  die  Kranken,  welche  nicht  sofort  z ur  Truppe  e i n- 
ge  reiht  werden  können,  beziffern  sieh  mit  1 0  u0  (57  M  a  n  n) ; 
der  G  e  s  a  m  m  t  a  u  s  f  a  1 1  stellt  sich  daher  auf  274  M  a  n  o 
oder  kaum  5-3%0  von  der  Gesammtzabl  der  Reservisten, 
welche  der  E  i  n  r  ü  c  k  u  n  g  unterlagen.  Natürlich  fällt  es  schwer, 
auf  Grund  des  gemachten  Versuches  endgiltige  Sehlussfolgertingen  für 
eine  wirkliche  Mobilisirung  abzuleiten;  doch  lässt  sieh  mit  ziemlicher 
Zuversicht  sagen,  dass  der  anlässlich  des  Voranschlages  für  Aufteilung 
der  Reservisten  angenommene  Percentualabschlag  für  Nichtverfügbare 
die  Ergänzung  vollkommen  sicherstellt;  wenn  sich  bei  weiteren  Ver- 
suchen das  hier  erhaltene  Verhältnis  nur  annähernd  bestätigt,  so  wird 
man  mit  dem  Abschlage  noch  weiter  heruntergehen  können,  was  die 
Marschbereitschaft  einige  r  T  r  u  p  p  e  n  k  ö  rp  e  r  im  erbe  b- 
1  i  c  ii  e  n  M  a  s  s  e  b  e  schleunigen  wir  d. 

Gleichzeitig  mit  der  Einberufung  der  Mannschaft  und  der  Eiu- 
lieferung  der  Pferde  begannen  auch  die  Arbeiten  in  dem  zu  mobili- 
s  i  r  e  n  <i  e.  n  lv  e  g  i  m  e  u  t  e.  Nach  dem  Plane  waren  die  Arbeiten  derart 
durchzuführen,  dass  das  Regiment  24  Stunden   nach  dem  Eintreffen 
er  letzten  Partie  an  Mannschaft  oder  Pferden,  welche  als  Ergänzung 


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Die  Probemobtlisirung  de*  russische»  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  205 


zur  Versetzung  auf  den  Kriegsstaud  bestimmt  sind,  vollkommen 
marschbereit  sei.  Da  das  Regiment  eine  ausschliesslich  locale  Er- 
gänzung erhielt,  deren  Abgabe  sich  ganz  nach  dem  Calcul  des 
Militärkreis-Chefs  vollzog,  so  musste  die  Completirung  eine  unge- 
mein rasche  sein,  was  aber  naturgeraiiss  eine  ausserordentliche  Kräfte- 
loapannnng  erforderlich  machte,  wenn  alle  Arbeiten  innerhalb  einer  so 
kurzen  Mobilisirungsfrist  beendet  sein  sollten.  Dieser  Umstand  wirkte 
selbstverständlich  sehr  günstig  auf  das  Lehrreiche  des  Versuches. 

Sofort  nach  Erhalt  des  Mobiüsirungsbefehles  schritten  in  der 
Ikogimentskanzlei  die  mit  dem  militärischen  und  wirtschaftlichen 
Wesen  betrauten  Orgaue  zur  endgiltigen  Ausfertigung  und  Absendung 
der  Befehle,  der  verschiedenen  Gattungen  vou  Anforderungen  und  Vor- 
schlage. Alle  Schriftstücke  waren  schon  im  Frieden  so  vorbereitet, 
Ja«s  die  Arbeit  um  10  Uhr  abends  desselben  Tages  beendet  war,  d.  b. 
noch  am  Vorabende  des  ersten  Mobilisirungstages.  Ebenso  wurden 
auch  während  der  folgenden  Tage  alle  Verfügungen  voll- 
kommen rechtzeitig  und  sorgfältig  abgefasst  hinaus- 
gegeben, was  dem  Umstände  zuzuschreiben  ist,  dass 
alle  Beilagen  zum  Mobilisirungsplane  schon  im  Frieden 
gründlich  ausgearbeitet  waren.  Ausstellig  zu  bemerken  wäre 
:.ur,  dass  die  Befehle  zu  umfangreich  waren;  höchst  wünschens- 
wert erscheint  ihre  kürzere  Fassung,  indem  man  daraus  alles  eliminirt, 
was  sich  in  die  Mobilisirungs-Tagobücher  der  Fuuctionäre  aufnehmen 
lässt  (Weisungen  und  Zeit  für  Durchführung  der  Arbeiten,  Erfordernis 
an  Vorspann  und  Arbeitern  u.  s.  w.). 

Dem  Plane  gemäss  concontrirte  sich  das  Regiment  am  ersten 
Mobilisirungstage  in  Kremeuezug,  zu  welchem  Zwecke  das  gewöhnlich 
iü  der  Vorstadt  Krjukow  befindliche  Bataillon  vom  anderen  Dnjepr- 
Pfer  herübergezogen  und  bei  den  Bewohnern  einquartiert  wurde.  Ob- 
wohl diese  Unterkunft  wegen  Mangel  grosser  Räumlichkeiten  zur 
Aopassuug  der  Monturen  und  Rüstungen  keine  zweckentsprechende 
war,  so  musste  man  sich  doch  wegen  der  schwierigen  Communication 
mit  dem  anderen  Ufer  mit  der  einzigen  Brücke  begnügen,  trotz- 
dem diese  mit  Rücksicht  auf  den  Bahnverkehr  häufig  gesperrt 
ist.  Die  übrigen  Compagnien  verblieben  in  ihren  «tändigen  Kasernen, 
welche  in  der  Stadt  an  verschiedenen  Orten  zerstreut  liegen. 

Weil  die  Ergänzung  des  Regimentes  erst  am  zweiten  Mobili- 
-•irungstage  zu  beginnen  hatte,  so  erschien  es  äusserst  vorteilhaft,  bis 
lU  diesem  Zeitpunkte  den  möglichst  grössten  Theil  der  Arbeiten  zu  dem 
Zwecke  beendet  zu  haben,  um  das  ausschliessliche  Augenmerk  den  ein- 
rückenden Mannschaften  und  Pferden  zuzuwenden.  In  dieser  Absicht 
hatte  man  ungesäumt  folgende  wichtigere  Arbeiten  begonnen:  1.  Über- 
nahme und  Vertheilung  der  städtischen  Quartiere  gemäss  den  schon 

15* 

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206    Dl«  Probeniobilisirung  des  russischen  35.  Infautcrie-Regitneiites  etc. 


vorher  gefassten  Entwürfen;  2.  Bau  von  Ergänzungsherden  für  das 
Abkochen;  3.  Fassung  von  Proviant,  Holz  und  Beschaffung  anderer 
Artikel;  4.  Entwicklung  der  Brotbäckereien;  5.  Herausschaffen  des 
Trains  aus  den  Remisen  und  Verladung  desselben;  6.  Herrichtung 
der  Remisen  zur  Unterbringung  von  Pferden  und  7.  Hiuausgabe  von 
Monturen,  Rüstungen  und  Waffen  au  die  Compagnien,  sowie  Deponireo 
der  Sachen,  welche  nicht  in's  Feld  mitzunehmen  sind.  Trotz  der 
Menge  von  Dingen,  die  es  zu  thun  gab,  wurde  alles  genau,  gut  und 
meist  vor  der  im  Mobilisirungsplane  vorgezeichneten  Frist  durch- 
geführt; ein  Beweis,  dass  dieser  Plan  auf  richtigen  und  mit  Vor- 
sicht angestellten  Berechnungen  aufgebaut  ist.  Bei  Vornahme  der 
oben  aufgezählten  Arbeiten  haben  sich  die  Vortheile  der  eingeführten 
Verwahrungsart  der  Gegenstände  des  unberührbaren  Vorrathes  voll 
bewährt.  Der  -Train  war  halb  verladen  deponirt,  während  die  zur 
Hinausgabe  gelangenden  Gegenstände  compagnieweise 
unter  dem  Siegel  der  Compagnie-Commandanten  ge- 
ordnet erlagen,  was  von  einer  neuerlichen  Zählung  enthob.  Dies 
erleichterte  in  hohem  Masse  die  Hinausgabe  der  Sorten.  So  brauchte 
man  zum  Beispiele  für  die  Erfolgung  der  Monturen,  Stiefel 
und  Rüstungen  an  eineCompagnie  mit  18  Arbeitern 
12  Minuten.  Die  Arbeiter  wurden  in  der  Weise  aufgestellt,  dass 
die  den  Stellagen  entnommenen  Gegenstände  von  Hand  zu  Hand  bis 
zum  Ausgange  gingen,  wo  sie  unmittelbar  auf  den  Vorspannwagen 
verladen  wurden.  Die  Überführung  bewirkte  man  theilweise  mittels 
Arbeits-  (Artel-)  Pferden,  theilweise  mit  gemietheten;  zur  Fort- 
schaffung aller  von  einer  Compagnie  übernommeneu  G  egenständ^  brauchte 
man  fünf  einspännige  Fuhrwerke.  DieAusgabe  der  Gewehre  voll- 
zog sich  noch  rascher  und  nahm  bei  jeder  Compagnie  nur  drei 
Minuten  in  Anspruch.  Zur  Vermeidung  einer  Beschädigung  der  Gewehre 
wurden  sie  in  der  Hand  übertragen  ;  jeder  Mann  trug  zwei  Gewehre. 

Zur  Übernahme  und  Begleitung  der  Reservisten-Commanden 
und  der  Pferdepartien  entsendete  das  Regiment  zu  den  im  Mobili- 
sirungs-Plane  vorgeschriebenen  Zeitpunkten  Officiere  und  Mannschaften 
nach  dem  Sammelpunkte  der  Reservisten  und  dem  Orte,  wo  die 
Pterde-Übernahms-Commission  thätig  war.  Die  Leute  kamen  gleich- 
zeitig in  grossen  Partien  zum  Regimente,  weil  sich  seit  dem  Morgen 
des  zweiten  Mobilisirungstages  schon  eine  beträchtliche  Zahl  von  Reser- 
visten beim  Militärkreis-Chef  gesammelt  hatte;  die  Pferde  langten  jedoch 
successive,  nach  Massgabe  ihrer  Übernahme  am  Abgabepunkte  an. 

Die  Vertheilung  der  Leute  in  die  Compagnien  wurde  zweimal 
des  Tages  vorgenommen  und  beanspruchte  deshalb  wenig  Zeit,  weil 
mau  sie  nur  durch  Abzahlung  bewirkte;  berücksichtigt  wurde 
b  1  o s  die  Körpergrösse  der  Leute,  weil  sich  sonst  bei  Au- 


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Die  Frobemohilisiiung  des  rassischen  35.  Jiifanterie-Keginientes  etc.  207 

pissung  der  Monturen  uud  Stiefel,  welche  nach  der  durchschnitt- 
lichen Grösse  der  Mannschaft  an  die  Compagnien  vertheilt  waren 
Schwierigkeiten  ergeben  haben  wurden.  Die  Leute  rangirten  sich 
hieza  nach  Reserve-Kategorien  in  mehrere  Glieder  und  in  jedem 
Gliede  nach  der  Grösse,  worauf  der  Regiments-Commandant  die 
Vertheilung  vornahm.  Nach  Verfügung  dieses  letzteren  tratou  die 
Reservisten  sodann  zu  den  entsprechenden,  von  jeder  Compagnie 
eatsendeten  Übernehmern,  wo  über  sie  behufs  iDstandnahme  und 
Controle  ihrer  vom  Kreis-Militär-Chef  erhaltenen  Docuraente  in 
4er  Kanzlei  Namens- Verzeichnisse  angelegt  wurden. 

Die  in  den  Compagnien  eingetheilten  Leute  erhielten  warmes 
Essen,  wurden  in's  Bad  gefuhrt  und  geschoren,  worauf  die 
Anpassung  der  Monturen,  Rüstungen  und  Stiefel  erfolgte.  In  einigen 
Compagnien  wurde  erst  nach  der  Anpassung  gebadet,  was  natürlich 
weniger  zweckentsprechend  ist,  doch  wegen  der  unzureichenden  Zahl 
ron  Bädern  nicht  anders  gethan  werden  konnte.  Die  Anpassung 
ging  ausserordentlich  flink.  Die  Leute,  nachdem  sie  ihre 
Fassbekleidung  ausgezogen,  gingen  vor  allem  zu  dem  Unterofficier,  der 
neben  einer  an  der  Wand  herabhängenden  Schnur  stand,  an  welcher 
der?'  tin  gemessen  wurde,  wonach  man  dann  dieGrössengattung  der  Be- 
kleidungsgegenstände bestimmte,  welch'  letztere  der  Soldat  auf  die  Hand 
erhielt  Hierauf  gingen  die  Reservisten  zu  einem  anderen  Unterofficier, 
welcher  auf  einem  mit  Einschnitten  versehenen  Brette,  die  den  Grössen- 
gattungen  der  Stiefel  entsprachen,  ihre  Füsse  mass ;  nach  Messung  der 
Fasse  erhielt  jeder  Reservist  ein  entsprechendes  Paar  Stiefel l). 

So  asuccessive  von  einem  Unterofficier  zum  anderen  gehend, 
and  damit  dem  Ausgange  des  Locales  sich  nähernd,  erhielt  der 
Soldat  Mütze,  Halstuch,  Patrontaschen,  sowie  die  übrigen  Bekleidungs- 
und  Ausrüstungs-  Gegenstände.  Beim  Ausgange  selbst  empfing  er 
ein  Marschzeltblatt,  in  welches  er  alle  gefassten  Sachen  in  ein  Bündel 
schnürte,  mit  dem  er  in  den  Hof  oder  in  ein  anderes  Zimmer 
ging,  um  sich  anzukleiden.  Die  nun  bekleideten  Reservisten  traten 
sodann  zur  Besichtigung  vor  dem  Compagnie- Commandanten  an, 
nach  dessen  Angabe  das  weiter  nöthige  Annähen,  speciell  der  Di- 
stinctionen  uncL  etwaige  kleine  Änderungen  bewirkt  wurden. 

Zur  Schonung  der  Sorten  des  unberührten  Vorrathes  war  be- 
fohlen worden,  dieselben  nur  für  den  Tag  des  Obungsmarsches  hinaus- 
zugehen. Alle  übrigen  Übungen  wurden  in  den  bei  den  Compagnien 
befindlichen  ausgetragenen  Monturen  gemacht. 

')  Nach  dem  Ausspruche  der  meisten  Compagnie-Commandanten  erweist 
sich  der  erwähnte  Apparat  zum  Messen  der  Füsse  als  sehr  zweckmässig;  er 
besitzt  Tor  dem  Gerassimow'scben  Vorzüge,  weil  dieser  eine  Feder  hat,  welche 
auf  die  Zehen  drückt,  und  diese  häufig  veranlasst,  sich  zu  krümmen. 


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I 

208    1>W  Prubeniobilisiruiig  des  russischen  35.  Infunterie-Reginuentes  etc. 

Für  die  Nächte  waren  die  Leute  bei  den  Bewohnern  unter- 
gebracht; während  der  ganzen  Mobilisirungsdauer  ist  über  die  Mann- 
schaft keiue  Klage  geführt  worden.  Die  Aufführung  war  überhaupt 
eine  musterhafte. 

Die  Besichtigung  der  successive  einlangenden  Pferde,  nach 
Massgabe,  als  sie  von  der  Commission  übernommen  wurden,  fand 
nur  einmal  täglich  statt.  Die  Pferde  übernahm  man  nach  der  Plombe, 
weil  die  Liste  erst  später  zugestellt  wurde. 

Die  übernommenen  Pferde  brachte  man  theilwerse  in  den  Fuhr- 
werk-Remisen unter,  theilweise  wurden  sie  angekoppelt. 

Das  Anpassen  der  Pferdegeschirre  und  das  Ein- 
fahren stiessen  auf  keine  Schwierigkeiten;  der  grössto 
Tb  eil  der  Pferde  war  gut  eingefahren. 

Nach  Massgabe  des  Einrückens  der  Reservisten  wurden  mit 
ihnen  iu  den  Compagnieu  trotz  der  äusserst  beschränkten  Zeit 
Übungen  vorgenommen  und  ziemlich  systematisch  durchgeführt.  Die 
Reservisten  legten  viel  Eifer  an  den  Tag,  was  im  Vereine  mit  der 
gründlichen  Ausbildung,  welche  sie  während  ihres  Präsenzdienstes  in 
den  Reihen  der  Armee  und  bei  den  Waffenübuugen  erhalten  hatten, 
die  Sache  wesentlich  erleichterte.  Die  Resultate  der  militärischen 
Ausbildung  erwiesen  sich  als  sehr  erfolgreiche.  Das  Regiments-Exer- 
ciereu,  welches  am  letzten  Mobilisirungstage  stattfand,  zeigte,  dass 
die  Truppe  als  ein  vollkommen  festgefügtes  Ganzes  betrachtet  werden 
kann.  Das  Regiment  marschirte  im  weiten,  freien  Schritt,  änderte 
geschickt  die  Direction  und  machte  auf  Befehl  des  General  Adjutanten 
Dragomirow  einen  combinirten  Angriff  mit  gefälltem  Bajonet, 
wobei  das  Tete-Bataillon  des  Regimentes  in  Reserveformation  plötz- 
lich „Kehrt"  machte,  und  sich  auf  das  Bataillon  des  zweiten  Treffens 
warf,  welches  sofort  dem  Angriffe  entgegentrat;  mit  lautem  Hurrah 
wurde  ein  durchgängiger  Anlauf  gemacht,  worauf  sich  die  Bataillone 
rangirten  und  die  Ordnung  rasch  wieder  herstellten. 

Nach  dem  Exercieren  defilirte  (jedes  Fuhrwerk  einzeln)  der 
mobilisirto  Train,  bestehend  aus  dem  eigentlichen  Regimentstrain, 
den  dritten  Zügen  der  gemeinsamen  Abtheilung  und  dem  Ausgabe- 
transport des  Divisionstrains.  Die  Pferde  waren  in  den  Bespannungen 
sehr  gut  vertheilt  und  so  gut  eingefahren  dass  nur  zwei  bis  drei 
Fuhrwerke  bemerkbar  abblieben. 

Am  folgenden  Tage  machte  die  mobilisirte  Truppe  einen 
Übungsmarsch  von  20  Werst  bei  sehr  starker  Hitze.  Der  Stand  be- 
trug 3.1)31  Mann,  darunter  1.(311  des  Präseuzdienstes  und  2.320  Reser- 
visten.  Die  Fuhrwerke   des  Regiments-  und  der  betreffenden  Züge 


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Die  Probemobilisirong  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  209 


bi  Divisionstraius  waren  mit  217  Pferden  bespannt;  unter  dem 
Dattel  der  Couipagnie-Commandanten,  Ärzte,  anderer  berittener  Offi- 
ziere und  der  Train-Unterofficiere  gingen  32  und  nacbgeführt  wurden 
25  Reservepferde,  im  ganzen  daher  274  Pferde,  welche  sammtlich 
•lern  Pferde-Conscriptions-Contingonte  angehörten. 

Der  Marsch  wurde  in  vollkommenster  Ordnung  und  in  sechs 
Stunden  gemacht,  eine  Stunde  für  die  grosse  Rast  eingerechnet;  der 
Traio  war  nicht  zu  ausgedehnt,  Aufenthalte  kamen  keine  vor  und 
er  blieb  nicht  hinter  dem  Regiments  zurück.  Erst  gegen  Ende  des 
Marsches  ergab  sich  bei  einem  dreispännigen  Fuhrwerke  des  Aus- 
sibetransportes  eine  Beschädigung  von  Bedeutung;  auf  ebener  Strasse 
brachen  an  dem  rechten  Hinterrade  die  Speichen  heraus,  worüber 
gegenwärtig  die  Untersuchung  noch  im  Zuge  ist. 

Bei  der  Rückkehr  nach  Kremenczug  hatte  man  30  Nachzügler, 
-lirunter  26  Reservisten  (davon  wieder  22  Juden;  aufgedrückte  Füsse 
hatten  41  Mann,  darunter  34  Reservisten  (unter  diesen  21  Juden). 
Die  Pferde  kamen  nach  dem  Zeugnisse  einer  speciellen  Commission 
in  besten  Zustande  an,  und  waren  nicht  abgefallen.  Von  der  Ge- 
sammtzahl  wurden  nur  6  nicht  vollkommen  gesund  befunden. 

Mit  dem  vorerwähnten  Übungsmarsche  war  der  Versuch  be- 
endet. Am  folgenden  Tage  begann  die  Entlassung  der  Reservisten, 
sowie  der  Verkauf  der  Pferde,  von  denen  131  von  ihren  früheren 
Besitzern  zurückgenommen  wurden;  die  übrigen  143  Pferde  wur- 
den im  Licitationswege  veräussert. 

Die  Durchführung  des  Versuches  ist  nach  ihren 
Schlussergebnissen  als  eine  erfolgreiche  anzuerkennen. 

Reservisten  und  Pferde  trafen  in  der  Kreisstadt  auf  dem  Sammel- 
und  Abgabepunkte  rechtzeitig  ein,  und  wurden  mit  einer  solchen 
Zeitberechnung  dem  sich  mobilisirenden  Regimente  zugesendet,  dass 
dieses  innerhalb  des  Termines  marschbereit  zu  sein  vermochte. 
Ebenso  rechtzeitig  waren  durch  den  Militär-Chef  die  für  die  übrigen 
Truppenkörper  bestimmten  Commandeo  formirt  worden.  Das  Regi- 
ment seinerseits  raobilisirte  sich  trotz  der  kurzen  Zeit  in  voll- 
kommenster Ordnung  und  war  bereit,  unverweilt  an  seine  Bestimmung 
abzugehen.  Ein  solcher  Erfolg  ist  zuzuschreiben:  1.  der  sorg- 
fältigen Vorbereitung  aller  Entwürfe  im  Frieden; 
2.  der  ordnungsmässigen  Unterhaltung  und  ent- 
sprechenden Deponirung  der  beim  Regiment  befind- 
lichen V  o  r  r  ä  t  h  e ;  3.  der  rüstigen,  energischen  Arbeit 
während  d  e  r  M  o  b  i  1  i  s  i  r  u  n  gs  -  P  e  r  i  o  d  e  aller  daran  be- 
theiligten Organe  sowohl  des  Militär-  als  auch  Civil- 
Ressorts  und  4.  der  vortrefflichen  Ausbildung  der 
Reservemannschaft.    Abgesehen    von    den    guten  Ergebnissen 


210    Die  Probemobilisirnng  de8  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 


weist  der  gemachte  Versuch  auf  das  Wünschenswerte  :*srn  UQter- 
vollkommnungen  des  Mobilisirungswesens  durch  Beseit  *  vr  ™««o- 
Mängel  hin,  welche  bereits,  soweit  es  der  Kaum  gestattt  <  Ij^ruauPt' 
Stelle  angedeutet  wurden.  Hier  wollen  wir  nur  no«  i  wiederholt 
bemerken,  dass  mit  Rücksicht  des  rechtzeitigen  Eintreffens  der  Reser- 
visten auf  dem  Sammelpunkte  und  bei  Auswahl  der  Pferde  behufs 
deren  Vorführung  auf  dem  Abgabepunkte  in  einigen  Fällen  die  in  den 
vorhandenen  Gesetzesbestimmungen  genau  präcisirten  Rechte  der 
Reservemannschaften  und  der  Pferdebesitzer  verletzt  wurden.  Es  unter- 
liegt keinem  Zweifel,  dass  diese  zutage  getretene  Verletzung  (darin 
bestehend,  dass  man  einen  Theil  der  Reservisten  der  Möglichkeit 
beraubte,  die  24stündige  Frist  zur  Ordnung  ihrer  häuslichen  An- 
gelegenheiten zu  benützen,  indem  man  ferner  alle  Pferde  auf  den 
Sammelpuukt  zusammentrieb)  und  endlich  die  Ausserachtlassung  der 
freiwilligen  Einlieferung  und  der  Pferdeverlosung,  bei  dem  gemachten 
Versuche  die  Bevölkerung  nur  wenig  schädigten,  da  die  Reservisten 
nach  einigen  Tagen  wieder  heimkehrten  und  den  Pferdebesitzern 
das  Recht  zustand,  ihre  Pferde  zurückzukaufen.  Bei  einer  wirklichen 
Mobilisirung  hätten  die  Interessen  der  Privatpersonen  darunter  leiden 
müssen.  Da  die  Ursache  dieser  Erscheinungen,  wie  es  der  Versuch 
gezeigt  hat,  nur  in  der  mangelnden  Übereinstimmung  der  im  Frieden 
getroffenen  Verfügungen  mit  Anordnungen  der  unteren  Civilorgane 
gelegen  ist,  so  könnte  dieser  Übelstand  leicht  durch  Schaffung 
einer  entsprechenden  Controle  über  die  Vorbereitungen 
dieser  Personen  für  die  Mobilisirung  beseitigt  wer- 
den; dann  wird  mau  mit  Zuversicht  sagen  können,  dass  ein  aller- 
höchster Mobilisirungsbefehl  nicht  nur  mit  vollkommenem  Erfolge, 
sondern  auch  unter  thunlichster  Wahrung  der  Interessen  der  Be- 
völkerung durchgeführt  werden  wird. 


Beilage. 

Daten  über  die  allgemeinen  Ergebnisse  des  Versuches  einer 
thatsächlichen  Einberufung  der  Reserve -Mannschaften  und  Einlieferung 
der  Pferde,  während  des  Zeitraumes  vom  4.  bis  14.  April  1898  im 
Kremenczuger  Kreise,  verbunden  mit  der  Mobilisirung  des  35.  Brjanskij- 
Infanterie-Regimentes. 

A.  Reserve- Mannschaften.  Im  Kreise  Kremenezug  standen 
im  ganzen  5.233  Reservisten  in  Evidenz,  welche  bei  der  Verwaltung 
des  Kreis-Militär-Chefs  einzurücken  hatten: 

am  2.  Mobilisirungstage    .  .  .  4.274  Mann, 
0   3.  r  ...     972  „ 

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Die  Probemobilisirung  des  rassischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.    21 1 


des  Division  dem  Mobilisirungsplane  waren  von  dieser  Zahl  an  das 
Sattel  ß-     j-Infanterie-Regiment  abzugeben: 
eiere  u        ;«*m  2-  Mobilisirungstage  ....  1.649  Mann, 
,jrjn  3.  „  .  .  .  .     807  „ 

zusammen  .  .  2.35(5  Mann. 
Thatsächlich  sind  bei  der  Verwaltung  des  Kreis-Militär-Chefs 
eingerückt: 

am  1.  Mobilisirungstage  (4.  April).  .  .  .    222  Mann1), 
,2.  „  (5.     „  )  .  .  .  .  2.920  „ 

„   3.  (6.     „)....  1.013  „ 

zusammen  .  .  5.155  Mann. 
Davon  wurden  an  das  35.  Brjanskij-Inf.-Reg.  abgegeben  : 
am  2.  Mobilisirungstage  (5.  April)  ....  1.830  Mann, 

fi    3-  n  (6*     »)••••     526  w 

zusammen  .  .  2.356  Mann. 

Die  übrigen  Reservisten  wurden  nach  Massgabe  der  Formirung 
nach  Hause  entlassen,  u.  z. : 

am  2.  Tage  (5.  April)  wurden  entlassen  .  .     862  Mann, 
n   3.    „    (6.     „  )      „  „        .  .  1.858  „ 

n  »  n   )       r>  w         •    ♦        79  n 

zusammen  .   .  2.799  Mann. 

Unter  der  Zahl  der  am  dritten  und  vierten  Tage  Entlassenen 
befanden  sich  260  Kranke,  welche  der  Oberprüfung  seitens  der 
Kreis-Stellung8-Commission  unterzogen  worden  waren. 

Mit  den  am  zweiten,  dritten  und  vierten  Tage  beim  Regimente 
präsentirten  Reservisten  wurde  die  Hinausgabe  und  Anpassung  der 
Monturen,  Rüstungen  und  Armaturen  bewirkt,  dann  Einzeln-Aus- 
bildung  und  Compagnie-Exercieren  vorgenommen. 

Gemäss  den  Verlautbarungen  über  die  Schlag fertigkeit 
der  Truppen  sollte  das  35.  Brjanski -Infanterie -Regiment  am 
Abende  des  vierten  Tages  vollkommen  marschbereit 
sein;  dies  war  auch  thatsächlich  der  Fall,  weil  das  mobilisirte 
Regiment  an  diesem  Tage  (dem  7.  April)  um  5  Uhr  nachmittags  mit 
dem  vollen  Stande  in  Gegenwart  des  Kriegs-Miuisters  und  des  Militar- 
Bezirks-Commandanten  exercirte. 

Am  fünften  Tage  (8.  April)  machte  das  ganze  Regiment  einen 
Obungsraarsch  (ungefähr  20  Werst);  an  diesem  Tage  hatte  das 
Regiment  2.320  einberufene  Reservisten*)  in  seinen  Reihen.  Von  den 
übrigen  36  Reservisten,  welche  an  der  Marschübung  nicht  theil- 

')  Ungerechnet  die  grosse  Zahl  der  in  der  Stadt  domicilirenden  Reservisten 
(über  800),  denen  befohlen  wurde,  sich  am  folgenden  Tage  wieder  zu  melden. 

*)  Ausserdem  1611  Mann  des  Präsenzstandes,  daher  zusammen  3.931  Mann. 

Organ  der  miHUr-wlMMineWtHchen  Vt^lne.  L1X   B»nd.  1899.  1^ 

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1 

212    T>ie  ProbemobilKsirung  des  russischeii  36.  Iufanterie-Rcgimentes  etc. 

nahmen,  befanden  sich  16  Mann  im  Lazareth  und  20  wurden  wegen 
physischer  Schwäche  zurückgelassen').  Nach  dem  Übungsmarsche  er- 
gaben sich  unter  den  Reservisten:  34  Leute  mit  aufgedrückten  Füssen 
(darunter  21  Judeu)  und  26  Nachzügler  (daruuter  22  Juden)'). 

Am  sechsten  Mobilisirungstage  (9.  April)  wurden  die  beim 
Regimente  befindlichen  Reservisten  dem  Kreis- Militär-Chef  über- 
geben und  von  diesem  nach  Hause  entlassen. 

B.  Pferde.  Dem  Mobilisirungsplane  gemäss  hatte  der  Kreis 
Kremenczug  zu  stellen:  94  Reitpferde,  357  Trainpferde  I.  und 
44  II.  Kategorie,  im  ganzen  daher  495  Pferde,  was  mit  dem  50%igen 
Zuschlage  757  Pferde  ergibt. 

Nach  dem  vom  Bezirksstabe  genehmigten  Vertheiler  hatte  die 
Übernahms-Commissiou  aus  dem  ganzen  Kreise  zu  übernehmen:  am 
zweiten  Tage  250  Pferde,  am  dritten  225,  am  vierten  20,  zu- 
sammen 495  Pferde. 

Thatsächlich  wurden  von  den  Sammelpunkten  der  Pferde-Con- 
scriptions-Districte  dem  Sammelpunkte  in  Kremenczug  998  Pferde 
zugeführt  und  von  diesen  seitens  der  Übernahras-Commission  an- 
genommen: am  zweiten  Tage  (5.  April)  179  Pferde,  am  dritten  Tage 
(6.  April)  223  Pferde,  am  vierten  Tage  (7.  April)  6  Pferde.  Ausser- 
dem wurde  im  Hinblicke  auf  den  Rückstand  am  vierten  Tage  noch 
eine  Nachstellung  aus  den  städtischen  Bezirken  mit  13  Pferden  vorge- 
nommen. Statt  495  waren  daher  nur  421  Pferde  übernommen  worden3). 

Davon  wurden  an  das  35.  Brjanskij-Inf.-Reg.  abgegeben: 
am  2.  Tage  (5.  April)  10  Reit-,  1 26  Trainpf.  I.  Kat.  u.  7  Trainpf.  II.  Kat., 

n     3.      j)      (6.      jj   117        „  n    v      r>  r,  r»  a 

zusammen  .  .  10  Reit-,  243  Trainpf.  I.Kat.  u.21  Trainpf. II.  Kat. 

Die  übrigen  übernommenen  Pferde  wurden  rückgestellt;  ihre 
Besitzer  erhielten  gleich  jenen,  welche  Pferde  auf  den  Sammelplatz 
gebracht  hatten,  die  jedoch  nicht  angenommen  worden  waren,  als 
Entschädigung  für  das  Futter:  50  Kopeken  täglich. 

Am  vierten  Tage  (7.  April)  wurden  die  dem  35.  Infanterie- 
Regimente  übergebenen  Pferde  an  die  Fuhrwerke  des  ärarischen 
Trains  (Regiments-  und  Divisions-Train)  gespannt  und  nach  dem 
Regiments-Exercieren  besichtigt. 

')  Im  ganzen  haben  201  Mann  (des  Präsenzstandes)  nicht  am  Ubuns^s- 
marsche  theilgenomroen,  u.  z.  56  Kranke,  52  Commandirte,  G  Beurlaubte  nn«\ 
87  Officiersdicner. 

*)  Vom  Prftsenzstande  hatttn  überdies  7  Mann  aufgedrückte  Füssc  und 
4  Mann  waren  Nachzügler. 

B)  Die  Cominisüion  nahm  fast  gar  keine  Plerde  für  Cadres  der  Ersatz- 
Cavallcrie  an,  deren  Zahl  sich  nach  dem  Mobilisirungsplane  auf  75  Stück  belauft 


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Die  Probeinobilisirung  des  russischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc.  213 


Am  fünften  Tage  (8.  April)  nahmen  alle  diese  Pferde  am 
Ubung9marscbe  des  Regimentes  theil,  wobei  217  Pferde  den  Fuhr- 
werken Trains  vorgespannt  waren;  die  Berittenmachung  der 
'  ompagnie-Commandanten,  Arzte,  Officiere  und  Train-Unterofficiere 
erforderte  32  Reitpferde;  naehgeführt  wurden  25  Pferde. 

Am  9.  April  (dem  sechsteu  Tage)  wurden  die  Pferde  von  der 
mit  der  Überwachung  des  Ganges  der  Mobilisirung  betrauten  Com- 
nussion  unter  Beiziehung  zweier  Thierärzte  besichtigt. 

Wie  aus  dem  Commissionsacte  ersichtlich  ist,  wurden  im  ganzen 
6  kranke  Pferde  vorgefunden,  doch  durchwegs  mit  solchen  Krank- 
keiten, die  keine  ernsten  Folgen  besorgen  Hessen ;  die  übrigen  Pferde 
waren  durch  die  Arbeit  nicht  heruntergekommen  und  auch  nicht 
vom  Fleische  gefallen. 

An  demselben  Tage  (9.  April)  begann  die  Rückstellung  der 
Pferde  an  jene  Besitzer,  welche  dieselben  mit  einer  Zugabe  in  der 
Höhe  des  10°/0igen  Aufschlages,  der  im  ärarischen  Preise  eines  jeden 
Pferdes  inbegriffen  gewesen  war,  wieder  zu  haben  wünschten.  Auf 
Anordnung  des  Bezirks-Stabes  hatte  diese  Rückgabe  innerhalb  dreier 
Tagen  nach  Beendigung  der  Mobilisirungs-Inspicirung  stattzufinden. 
Während  dieser  Frist  (vom  9.  bis  12.  April)  wurden  den  Besitzern 
t>  Reitpferde,  116  Trainpferde  I.  Kategorie  und  9  Trainpferde  II.  Kate- 
gorie, im  ganzen  131  Pferde,  rückgestellt. 

Die  übrigen  4  Reitpferde,  127  Trainpferde  I.  Kategorie  und 
12  Trainpferde  IL  Kategorie,  zusammen  143  Pferde,  wurden  durch  eine 
besonders  zu  diesem  Zwecke  zusammengesetzte  Commission  nach  vorher 
am  12.  April  seitens  beeideter  Schätzmeister  bewirkter  Schätzung  am 
13.  und  14.  April  licitando  verkauft.  Der  Erlös  (11.3(32  Rubel  50  Ko- 
peken) wurde  am  letzten  Licitationstage  an  die  Kreiseasse  übergeben. 

C.  Zustand  der  Monturs-,  Rüstungs-  und  Waffen-Vurräthe  dos 
Uegimentes,  sowie  des  Trains  nach  Schluss  der  Mobilisirungs-Inspi- 
cirung. Von  den  au  die  Reservisten  aus  dem  Vorrathe  erfolgten  Monturen, 
Rüstungen  und  Waffen  waren  verloren  oder  unbrauchbar  geworden: 

Stiefel   3  Paar,      Zwiebacksäcke    ...   18  Stück, 

Baschliks   1  Stück,    Stiefelüberzüge  ...    2  „ 

kleine  Kessel  .  ...     4      r  Gewehr-Requisiten : 

Feldflaschen    ....   19     „        Putzschnüre       .  4  „ 

Trinkbecher    ....    8      „        ^f-ftl!  o  * 

Zuudstifte  9 

Nach  dem  Übungsmarsehe  ergaben  sich  beim  Train:    1.  der 

Bruch  eines  Rades  bei  dem  mit  drei  Pferden  bespannten  Fuhrwerke 

Nr.  22  der  Verpflegungs-Abtheilung  des  Divisons-Trains,  Modell  1870, 

2.  der  Bruch  der  Deichsel  an  einem  Lazarethwagen;  3.  9  gebrochene 

und   4.    11    durchschlagene    Schilde   (Rückseiten    der  Fuhrwerke). 

IC- 


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214    Die  Probemobilisirung  des  rassischen  35.  Infanterie-Regimentes  etc. 


Ausserdem  wurden  bei  den  übernommenen  Pferden  während  ihr 
Dienstleistung  im  Regimente  gegen  100  Zäume  zerrissen. 

D.  Beiläufige  Berechnung  derKosten,  welche  dur 
die  Einberufung  der  Reservisten  und  Einlieferung  d 
Pferde  im  Kreise  Kremeuezug  in  Verbindung  mit  d 
Mobilisirung  des  35.  Infanterie-Regimentes  verursac 
wurden.  Die  Einberufung  der  Reservisten  und  die  Eiolieferung  c 
Pferde  im  Kremenczuger  Kreise,  dann  die  Mobilisirung  des  35.  1 
fanterie-Regimentes  waren  mit  folgenden  Kosten  verbunden: 

1.  Verwaltung  des  Kreis-Militär-Chefs:  für  Verpflegung  c 
Reservisten,  Kanzlei-Auslagen,  wirtschaftliche  Erfordernisse  und  Ta 
gelder  für  Ärzte:  1.066  Rubel,  45  Kopeken. 

2.  Das  Regiment  verausgabte:  für  Verpflegung  der  Reservist« 
für  Unterlagsmaterial  (Stroh  u.  dgl.),  Bäder,  Schwärzen  der  Stiel 
Fuhrwerke  zur  Uberführung  der  Monturen  und  Rüstungen  1.432  Rub 
78 V*  Kopeken. 

3.  Erfolgung  von  täglich  50  Kopeken  für  die  Verpflegung 
übernommenen  Pferde,  sowie  die  Auslagen  der  Übernahms-Commis 
für  Halfter,  Koppelstricke  und  Hufbeschlag:  519  Rubel. 

4.  Bezahlung  der  10%igen  Daraufgabe  für  die  von  den 
sitzern  rückgenommenen  (131)  Pferde:  1.372  Rubel,  19  Kopeken. 

5.  Ausgaben  des  Regimentes  für  Verpflegung,  Hufbeschlag  u 
ärztliche  Behandlung  der  Pferde,  dann  Adaptimng  der  Remisen 
Pferdeställen :  851  Rubel,  97  Kopeken. 

6.  Mehrausgaben  des  Regimentes  für  Futter  und  Rindfleis 
wegen  der  infolge  der  Mobilisirung  eingetretenen  Preissteigeru 
gegenüber  den  früheren  Marktpreisen,  157  Rubel,  73  Kopeken. 

7.  Ausgabe  des  Regimentes  für  Erfolguug  von  Branntw< 
und  einer  doppelten  Fleischportion  gleich  den  Reservisten  auch 
die  Mannschaft  des  Prasenzstandes,  sowie  für  Deckung  der  Differe 
welche  sich  durch  die  Preissteigerung  der  Menageartikel  auch  1 
die  active  Manuschaft  ergab,  304  Rubel,  53  Kopeken. 

8.  Bezahluug  an  die  Kreiseasse  der  Coupons  für  die  von  d 
Besitzern  nicht  zurüekgeuonimeuen  143  Pferde:  1.700  Rubel. 

9.  Ausgaben  der  Kreis-Polizei- Verwaltung  für  Telegramme  u.  dg 
30  Rubel. 

Zusammen  Ausgabeu:  22.734  Rubel,  651  t  Kopeken. 
Erlös  für  die  nicht  zurückgenommenen  143  Pferde  11.320  Ru 
50  Kopeken. 

0  esammt  kost  en    somit  ^ungerechnet   die  Auslagen 
Commandirungen  von  den  Centralbohorden  und  vom  Bezirks-Sta 
11.414  Rubel,  I5l  ,  Kopeken.  K. 

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i    Isla  Corre$idor 


Isto.  CabaJto 


^  vTOha 


aEi  fratle 


sei  Karabos  0  r $^]üüVU 


10 


Druck  >!'  >  k-  <hl«1  Ii  militir-i,'<-ii^ra|iliisi-fi'-n  Institut"-« 


militir-wUseiuchattlicbcQ  Vereine.  L1X.  Band.  18'J'J 


x  t 


215 

• 

Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  und 
der  graphischen  Künste,  speciell  die  Photographie  in 

naturlichen  Farben. 

Vortrag,  gehalten  am  24.  März  1899  im  Wiener  militär- wissenschaftlichen  und 

Casino- Vereine. 

Von  Hofrath  Ottomar  Volkmer, 

Ober«!  In  der  Reserve  des  k.  und  k.  Corps-Artillerlc-Reglmente«  Nr.  8,  Dlnctor  der  k   k  Ilof- 

und  StaaUdruckcrei  etc.  etc. 

Mit  13  graphischen  Darstellungen  im  Texte  und  2  Tafeln  (Nr.  9  und  10). 

Nachdruck  verboten.  Übersetzungsrecht  vorbehalten. 

Wie  alljährlich,  soll  es  auch  heute  wieder  raeine  Aufgabe  sein, 
den  verehrten  Anwesenden  einige  in  jüngster  Zeit  actuell  gewordene 
Neueningen  im  Gebiete  der  Photographie  und  der  graphischen  Künste 

\  theils  mittelst  Demonstration  durch  das  Skioptikon,  theils  an  der 
Hand  einer  reichhaltigen  Ausstellung  einschlägiger  Druckprobeu  vor- 
zuführen und  das  Wissenswerteste  darüber  zu  erörtern.  Als  Haupt- 

|  gegenständ  dieser  meiner  heutigen  Ausführungen  habe  ich  mir  die 
in  neuerer  Zeit  häufig  in  Tages-  und  Fachblättern  besprochene  Er- 
findung der  „Photochromie"  oder  „der  Photographie  in 
natürlichen  Farben"  gewählt  und  wird  eine  kurze  Besprechung 
und  Vorführung  der  sogenannten  „Relief-Pbotographie",  dann 
von  Druckresultaten  der  Algraphie  des  Wiener  Malkünstlers, 
Professors  und  provisorischen  Directors  der  k.  k.  Kunstgewerbeschule 
zu  Wien,  Felician  Baron  von  Myr  bach,  sowie  die  Vorlage  von  farbigeu 
Photogravüren  der  Wiener  artistischen  Reproductionsanstalt  Blechin- 
ger und  Leukauf  den  Schluss  bilden. 

Das  Streben,  Photographien  in  natürlichen  Farben  des  aufzu- 
nehmenden Gegenstandes  herzustellen,  ist  so  alt  als  die  Photo- 
graphie selbst  und  war  auch  schon  Gegenstand  emsigen  Strebens  des 
Erfinders  der  Photographie,  nämlich  Daguerre's. 

[ch  habe  über  derlei  Versuche  und  Arbeiten  älteren  Datums 
schon  wiederholt  von  dieser  Stelle  aus  Mittheilung  gemacht,  so  unter 
anderem  in  meinem  Vortrage  vom  18.  März  1887,  29.  März  1889, 
5.  December  1894  etc.  etc.  Neuestens  wurden  diese  Bestrebungen 
von  verschiedenen  Seiten  erneuert  und  auch  thatsächlich  bemerkens- 
werte Fortschritte  erzielt. 

Organ  der  militar-wlasenichafUichcn  Vereine.  LIX.  Band.  18'J'J  1? 


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216 


Volkmer. 


Ich  will  nun  im  Folgenden  diese  Bestrebungen,  Photographien 
in  natürlichen  Farben  herzustellen,  kurz  und  doch  verständlich  erörtern, 
wobei  ich  der  Vollständigkeit  wegen  manches  von  dieser  Stelle  aus 
schon  Mitgetheilte  wiederholend  vorbringen,  in's  Gedächtnis  zurückrufen 
muss,  um  dann  speciell  die  neuesten  Resultate  auf  diesem  Gebiete 
durch  das  Skioptikon  zur  Anschauung  vorzuführen. 

Die  verschiedenen  Wege,  welche  zur  Herstellung  einer  Potographie 
in  natürlichen  Farben  führen,  sind: 

1.  Die  directe  Aufnahme  in  Farben,  auch  „Chromo- 
Photographie"  und  „Photochromie"  genannt,  wie  dies 
Becquerel,  Poitevin,  Zenker,  Lippmann,  A. und  L.  L  u  m  i  e  r  e, 
Valenta  und  Andere  anstrebten  und  die  drei  letzteren  auch  mit 
guten  Resultaten  erreichten. 

2.  Die  indirecte  Aufnahme,  auch  „Photo-Chromographie" 
genannt,  wobei  durch  drei  oder  mehrfärbige  Lichttilter  auf  verschiedenen 
lichtempfindlichen  Aufnahmeplatten  die  Aufnahme  zur  Herstellung  von 
Negativen  ausgeführt  wird,  um  damit: 

a)  Die  erhaltenen  drei  Negative  auf  Druckflächen  zu  copiren 
und  Abdrucke  der  letzteren  in  Farben  herzustellen,  welche  auf  die 
Negative  nicht  gewirkt  haben,  wie  dies  C  r  o  s  und  DucosdeHaurou 
io  Frankreich  und  J.  Albert  und  J.  Obernetter  in  München  zu 
Anfang  der  Siebzigerjahre  ausführten,  und  wie  dies  heute  allgemein 
mit  dem  photographischenDreifarbendruck  erreicht  wird ; 

b)  von  den  Negativen  Glasdiapositive  für  die  drei  Grund- 
farben gelb,  roth  uud  blau  anzufertigen  zur  Darstellung  des 
farbigen  Bildes  mittelst  des  Projectionsapparates  auf  weissem  Schirme, 
oder  wie  bei  dem  Verfahren  des  Amerikaners  Ives,  Aufnahme  und 
Bilddarstellung  mit  dem  von  ihm  construirten  Apparate,  Photo- 
Chromoskop  und 

c)  copiren  der  drei  Negative  auf  durchsichtige,  gefärbte  Häutchen 
aus  Gelatine  u.  dgl.  und  übereinander  Befestigen  derselben  zu  einem 
Bilde  wie  nach  Dr.  Seile  oder  aber  successives  Copiren  der  drei 
Negative  auf  ein  und  derselben  Glasplatte  mit  Chromleim,  jede 
Farbe  durch  eine  Collodiumschichte  isolirt,  übereinander  liegend,  wie 
nach  August  und  Louis  Lumiere  und  Mathieu  et  De"ry  in 
Frankreich;  endlich 

3.  Aufnahme  des  farbigen  Gegenstandes  durch  eine  vor  der 
lichtempfindlichen  Platte  in  der  Camera  eingestellte  Rasterlinienplatte 
in  den  drei  Grundfarben,  System  J.  Joly.  Copiren  eines  Glas- 
diapositives  von  dem  erhaltenen  Negativ,  Adjustlren  des  Diapositives 
mit  eiuer  dreifachen  Positivlinienplatte  und  Betrachten  des  Bildes 
in  der  Durchsicht  oder  mittelst  Projection. 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc.  217 


Zu  1.  Die  directe  Aufnahme  in  Farben,  auch  Chrom o- 
Photographie  genannt. 

Die  ältesten  Versuche,  farbige  Photographien  auf  directem 
Wege  zu  erhalten,  beruhen  auf  der  Eigenschaft  des  Silberchlorör 
Ag,  Cl,  unter  dem  Einflüsse  von  farbigem  Lichte  sich  so  zu  verändern, 
dass  die  Farben  wiedergegeben  werden.  Becquerel  und  Niepce 
benützteu  mit  Silberchlorflr  überzogene  Platten,  um  damit  das  Farbige 
des  Sonnenspectrums  herzustellen,  doch  war  dies  Bild  nicht  fixirbar, 
es  verschwand  am  Lichte  wieder. 

Später  präparirte  Poitevin  Papier  mit  Silberchlorür,  machte 
es  farbenlichtempfindlich  und  erhielt  damit  farbige  Bilder  auf  Papier; 
aber  auch  diese  waren  durch  kein  Mittel  haltbar  zu  machen.  Vor 
einigen  Jahren  versuchte  ein  gewisser  Veres  in  Klausenburg 
mittelst  Silberchlorür,  das  er  in  Form  einer  Emulsion  auf  Papier 
auftrug,  nach  Poite vin'schem  Princip  farbige  Bilder  herzustellen, 
welche  Arbeit  sehr  beachtenswert,  aber  heute  noch  nicht  zum  Ab- 
schlüsse gelangt  ist. 

Ein  wesentlicher  Fortschritt  auf  diesem  Gebiete  ist  erst  in  der 
jüngsten  Zeit  zu  verzeichnen,  als  der  Physiker  Professor  Dr.  Gabriel 
Lippmann  an  der  Sorbonne  zu  Paris  am  2.  Februar  1891  der 
Pariser  Akademie  der  Wissenschaften  eine  Photographie  des  Sonnen- 
spectrums in  natürlichen  Farben  vorlegte,  welche  thatsächlich  eine 
äusserst  gelungene  Arbeit  repräsentirt  und  damals  begreiflicherweise 
die  photographischen  Fachkreise  in  grosse  Aufregung  versetzte. 

Professor  G.  Lippmann  stellte  sich  bei  seinen  Experimenten 
die  Aufgabe,  auf  einer  lichtempfindlichen  Platte  das  Bild  des  Sonnen- 
spectrums mit  seinen  natürlichen  Farben  zu  erhalten,  und  zwar  in 
der  Weise,  dass  das  Spectrumbild  vollkommen  fiiirt  sei.  Dr.  Lipp- 
mann löste  diese  Aufgabe  mit  den  gewöhnlichen  Mitteln  der  Photo- 
graphie und  änderte  nur  die  physikalischen  Bedingungen  zu  diesen 
Versuchen.  Diese  sind: 

1.  Die  Continuität  der  lichtempfindlichen  Schichte  und 

2.  die  Anbringung  einer  reflectirenden  Fläche  auf  der  Rückseite 
der  lichtempfindlichen  Schichte. 

Dr.  Lipp  mann  versteht  unter  Continuität  der  lichtempfind- 
lichen Schichte  die  Abwesenheit  eines,  Kornes.  Es  ist  nämlich  zu 
dieser  Arbeit  nöthig,  dass  das  Jod  oder  Bromsilber  im  Innern  einer 
Eiweiss-,  Leim-,  oder  einer  anderen  transparenten  gleichartigen 
Schichte  derartig  vertheilt  liege,  dass  es  keinerlei  unter  dem  Mikro- 
skope sichtbare  Körnung  bilde,  oder  wenn  schon  Körner  absolut  nicht 
zu  vermeiden  wären,  so  müssen  dieselben  so  kleine  Dimensionen  haben, 
dass  sie  gegenüber  den  Wellenlängen  des  Lichtes  vernachlässigt 
werden  können.  Gewöhnliche  Trockenplatten  sind  daher  zu  dieser 


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218 


Volkiner. 


Arbeit  absolut  unbrauchbar.  Die  zusammenhängende  und  transparente 
Schichte  soll  nach  Art  des  Opales  ein  wenig  schillern. 

Lipp  mann  bedient  sich  hiezu  des  Albumin  und  Collodium 
mit  Jod  und  Bromsilber  in  passender  Form.  Die  trockene  Platte 
legt  dann  Lippmann  in  einen  verticalen  Rahmen,  in  welchem  sich 
Quecksilber  befindet. 

In  der  französischen  Zeitschrift  „La  Natur e",  Nr.  924  vom 
14.  Februar  1891  wurde  die  Anordnung  dieses  Apparates  von  Gaston 
Tissandier  mitgetheilt  und  sind  die  nachstehenden  Abbildungen 
Figur  1,  2  und  3  der  genannten  Zeitschrift  entnommen.  Die  Figur  1 
stellt  den  Apparat  vor  und  bedeutet  0  die  lichtempfindliche  Platte, 
aufgestellt  vor  einer  Schicht  Quecksilber.  M  bedeutet  das  Quecksilber, 
C  ein  hufeisenförmiges  Stück  Kautschuk;  die  rückwärtige  Tafel  dient 
nur  zum  Abschluss  des  Gefässes.  Die  Figur  2  ist  das  Resultat  der 
reproducirten  Farben  des  Spectrums  in  den  natürlichen  Farben ;  die 
Figur  3  endlich  ist  eine  6chematische  Darstellung  der  lichtempfind- 
lichen Schichte  und  zeigt  links  das  Quecksilber  (Mercure),  rechts  das 


Figur  1  und  2  Aufniilmievorrichtung  von  Lipp  Oft  im. 

Glas  (Yen»'  ,   dazwischen   die   sehr  vergrößerte  lichtempfindliche 
Schichte,  ideal  in  Schichten  zerlegt. 

Die  Theorie  des  Experimentes  von  Lippmann  ist  nun  die 
folgende: 

Das  einfallende  Licht  in  der  Camera  gibt  mit  dem  vom  Queck- 
silber reflectirten  Lichte  eine  Interferenz-Erscheinung.  Es  bildet  sich 

M  DigitizjHty  Google 


Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


219 


tercure 


PtlU 


o  i  o' 


ule  sensible 


T 


dadurch  im  Innern  der  lichtempfindlichen  Schichte  ein  System  von 
leuchtenden  Maxima  l,  l\  l"  und  von  dunklen  Minima  o,  o'  o"  etc. 
Figur  3. 

Bloss  die  Lichtmaxima  be- 
einflussen die  lichtempfindliche 
Platte  und  bei  den  folgenden 
photographischen  Operationen 
werden  diese  Maxima  durch 
mehr  oder  weniger  reflectirende 
Silberniederscblags-Schichten  re- 
präsentirt.  Die  lichtempfindliche 
Schichte  ist  von  den  Niederschlags- 
schichten durchsetzt,  welche 
gleichsam  eine  Serie  von  dünnen 
Lamellen  bilden,  deren  Dicke  den 
Intervallen  entsprechen,  welche 


Figur  3.  Schema  der  Schichten. 


zwei  Maiima  trennen,  d.  h.  einer  halben  Wellenlänge  des  einfallenden 
Lichtes.  Diese  dünnen  Plättchen  haben  genau  jene  Dicke,  welche 
nothwendig  ist,  um  durch  Reflexion  die  einfallende  Farbe  wieder- 
zugeben. Die  auf  einer  derartigen  Platte  sichtbaren  Farben  haben 
demnach  dieselbe  Natur,  wie  wir  dies  bei  Seifenblasen  zu  sehen 
gewohnt  sind.  Sie  sind  aber  reiner  und  feuriger,  je  nachdem  die 
photographische  Wirkung  einen  mehr  oder  weniger  gut  reflectirenden 
Niederschlag  gegeben  hat. 

Lippmann  erzeugte  sein  Versuchsspectrnm  mittels  des  elek- 
trischen Bogenlichtes  und  belichtete  die  empfindliche  Platte  ein 
bis  zwei  Stunden. 

Die  erhaltene  Photographie  in  natürlichen  Farben  ist  in  der 
Durchsicht  negativ  und  daher  jede  Farbe  durch  ihre  Complementär- 
farbe  vertreten ;  im  reflectirten  Lichte  ist  sie  aber  positiv,  den  Farben 
der  Natur  entsprechend. 

Wenngleich  nun  dieses  erste  Verauchsergebnis  Lippmann's 
nur  ein  mehr  theoretisches  Interesse  hatte,  so  war  es  doch  ein 
Fingerzeig,  nach  welcher  Richtung  hin  die  weiteren  Versuche  zu 
unternehmen  wären,  um  für  die  Praxis  verweudbare  Erfolge  zu 
erzielen. 

Professor  G.  Lippmann  begnügte  sich  daher  nicht  mit  die- 
sem Erstlingsresultate  seiner  bahnbrechenden  Forschungen  auf  dem 
Gebiete  der  Photographie  in  natürlichen  Farben,  sondern  ging  einen 
Schritt  weiter,  wobei  er,  von  der  Photographie  des  Sonnenspectrums 
absehend,  nachwies,  dass  mit  seinem  Verfahren  ausser  den  reinen 
Spectralfarbeu  auch  die  Mischfarben  sich  gut  wiedergeben  lassen. 
Am  25.  April  1892  legte  Professor  G.  Lippmann  der  Pariser 


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220 


V  o  1  k  m  e  r. 


Akademie  schon  vier  Bilder  vor,  welche  farbige  Gegenstände  der 
Natur  recht  getreu  in  den  Farben  wiedergaben,  u.  z.  eine  in  vier 
FarbeD,  gelb,  blau,  grün  und  roth  hergestellte  Glasmalerei,  einen 
Teller  mit  Orangen,  auf  welchen  eine  rothe  Mohnblume  liegt,  eine 
Fahnengruppe  und  einen  buntfarbigen  Papagei.  Die  Eipositionsdauer 
betrug  bei  diesen  Aufnahmen,  im  directen  Sonnenlichte  5  bis 
10  Minuten,  dagegen  im  zerstreuten  Tageslichte  wohl  auch  2  bis 
3  Stunden. 

Diese  weiteren  Erfolge  Lippmann's  sind  nicht  nur  ein 
wesentlicher  Fortschritt  auf  dem  Gebiete  der  Heliochromie,  sondern 
zugleich  ein  schöner  Beweis  für  die  Richtigkeit  der  gegenwärtig 
der  Theorie  der  Optik  zugrunde  gelegten  ündulations- Theorie. 
Professor  Lippmann's  geistvolle  Arbeiten  haben  also  die  Mög- 
lichkeit der  Herstellung  directer  Farbenbilder  nachgewiesen,  sie  sind 
aber  doch  nur  als  wissenschaftliche  Glanzleistungen  zu  bezeichnen 
und  werden  diese  Bilder  wohl  kaum  je  eine  praktische  Bedeutung 
gewinnen,  weil  die  erhaltenen  Aufnahmen  keine  Copirung  gestatten, 
also  jedes  zweite  Bild  eine  zweite  Aufnahme  erforderlich  macht. 
Dazu  kommt,  dass  diese  Bilder  nur  wie  die  Daguerrotypien  unter 
einem  ganz  bestimmten  Lichtwinkel  zu  betrachten  und  dabei  so 
empfindlich  sind,  dass  ein  Hauch  des  Mundes  sie  zerstören  kann. 
Man  ist  mit  diesen  Bildern  somit  gerade  nur  auf  jenem  Standpunkte, 
welchen  die  Photographie  zur  Zeit  ihrer  Erfindung  und  „Publication 
im  Jahre  1839"  also  zur  Zeit  Daguerres  einnahm. 

Nach  dem  Verfahren  Professor  Lippmann's  versuchten  sich 
verschiedene  Fachmänner  wie  Professor  E.  Valenta,  an  der 
Lehr-  und  Versuchsanstalt  für  graphische  Künste  zu  Wien  und  die 
Gebrüder  August  und  Louis  Lumiere  zu  Lyon  und  Paris.  Die 
bemerkenswertesten  Erfolge  erzielten  aber  ohne  Zweifel  die  letzteren, 
welche  die  Resultate  ihrer  Arbeiten  im  Mai  1892  der  Pariser 
Akademie  vorlegten. 

Die  Gebrüder  A.  und  L.  Lumiere  stellten  die  zu  ihrem 
Verfahren  verwendete  Emulsion  wie  folgt  her: 

400    Gewichtstheile  destillirtes  Wasserl  . 
20    Gewichtstheile  Gelatine  J  Ay 

25    Gewichtstheile  destillirtes  Wasser)  ß 

2  3  Gewichtstheile  Bromkalium  J  1 
25    Gewichtstheile  destillirtes  Wasserl  r 

3  Gewichtstheile  Silbernitrat  J  ' 
Die  Lösung  A  wird  zu  einer  Hälfte  der  Lösung  B  und  zur 

anderen  Hälfte  der  Lösung  C  zugesetzt  Die  beiden  Lösungen  werden 
gemischt,  indem  man  die  Silberlösung  der  Bromkaliumlösung  zusetzt 
Eine  augemesseue,  optisch  sehr  empfindsame  Ingredienz  wird  noch 

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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


221 


beigegeben,  wie  z.  B.  Cyanin,  Erythrocin  etc.,  dann  wird  die 
Emulsion  filtrirt,  auf  die  Platte  gegossen  und  bei  einer  Temperatur 
von  40°  C.  getrocknet. 

Wenn  die  Emulsion  erstarrt  ist,  wird  die  Platte  einen  Augen- 
blick in  Alkohol  getaucht,  dann  in  einem  continuirlichen  Wasser- 
strahle gewaschen  und  hierauf  getrocknet.  Vor  dem  Gebrauche  der 
Platten  empfehlen  die  Gebrüder  Lumiere,  dieselben  zwei  Minuten 
lang  zu  baden  in  einer  Lösung  von: 

200  Gewichtstheilen  Wasser, 

1  Gewichtstheil  Silbernitrat, 

1  Gewichtstheil  Essigsäure; 
dieses  Bad  erhöht  die  Empfindlichkeit  der  Plätte  und  die  Schönheit 
des  Bildes. 

Die  Gebrüder  A.  und  L.  Lumiere  benützen  folgenden  Ent- 
wickler: 


Der  Grad  der  chemischen  Stärke  des  Ammoniaks  hat  einen 
grossen  Einfluss  auf  ein  günstiges  Resultat. 

Um  die  Platte  zu  fixiren,  wird  dieselbe  nach  dem  Auswaschen 
10  bis  15  Secunden  in  eine  5%ige  Lösung  von  Cyankalium  eingetaucht, 
wieder  gewaschen  und  dann  getrocknet. 

Die  Platte  im  reflectirten  Lichte  betrachtet,  zeigt  das  Bild  in 
seinen  natürlichen  Farben.  Um  aber  die  Schönheit  dieser  Photo- 
chromien  voll  und  ganz  würdigen  zu  können,  muss  man  die  Bilder 
mittels  eines  recht  lichtstarken  Projectious  -  Apparates,  z.  B.  mit 
elektrischem  Bogenlicht,  auf  einem  Schirm  wiederspiegeln.  Das 
Resultat  ist  packend  schön.  Es  wirkt  nicht  wie  ein  Ölgemälde  oder 
Aquarell,  sondern  wie  die  Wirklichkeit  an  einem  hellen  Sommertage. 

Der  Hof-Photograph  Fritz  Luckhardt  in  Wien  hat  in  der 
Plenar- Versammlung  der  photographischen  Gesellschaft  zu  Wien  am 
3.  October  1893,  Lumierebilder  mittels  Projections-Apparates  und 
Verwendung  von  elektrischem  Licht,  auf  eine  transparente  Papier- 
fläche von  40/70cm  Grösse  reflectirt  und  hiebei  im  Auditorium 
über  die  höchst  gelungene  Vorführung  dieser  Photochromien  einen 
wahren  Sturm  des  Beifalls  entfesselt  Namentlich  ein  Haus  in  einem 


100  Gewichtstheile  Wasser 


1  Gewichtstheil  Pyrogallussäure 
100  Gewichtstheile  Wasser 
10  Gewichtstheile  Bromkalium 


Ammoniak  von  der  Dichte  0*96  als  C  und  nehmen  nun : 


70  Theile  Wasser, 

10     „     der  Lösung  A, 

15     „      „       „  H 


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222 


V  o  1  k  m  e  r. 


mit  Blumenbeeten  gezierten  Garten  stehend,  zeigte  die  wunderbarsten 
Nuancen  im  Grün  der  Bäume  und  Blumen,  die  letzteren  in  rotheo, 
blauen  und  gelben  Farben.  Auch  einige  Porträts,  darunter  ein  junges 
Mädchen,  in  einer  Laube  an  einem  mit  Obst  und  Flaschen  bedecktem 
Tische  etc.  erregten  grosse  Bewunderung. 

Die  Installation  des  zu  diesen  Prqjectionen  verwendeten  Appa- 
rates versinnlichen  die  nebenstehenden  Figuren  4  und  5. 


Figur  5. 

\  Anordnung 
\  der  Kohlestäbe. 


» 


Figur  4.  Projections-Installation. 

Das  Bogenlicht  A  liefern  zwei  nicht  in  derselbon  Achse  be- 
findliche Kohlostäbe,  welche  von  einem  Wechselstrom  von  15  Ampen* 
gespeist  sind;  das  entwickelte  Licht  wird  dann,  wie  die  Figur  4 
zeigt,  durch  einen  Lichtcoudensator  C  auf  das  farbige  Glasbild  E 
geworfen  und  das  letztere  dann  mittels  des  Doppel-Objectives  O  ver- 
größert auf  den  mit  transparentem  Papier  überzogenen  Schirm 
reflectirt,  so  dass  das  farbige  photographische  Bild  gleichzeitig  von 
einem  grossen  Auditorium  gosehen  werden  kann. 

Abgesehen  davon,  dass  die  Gebrüder  Lumiere  weit  grössere 
farbige  Aufnahmen  wie  Professor  Lipp  mann  erzeugten,  darunter 

-ytjf~.'--*  v'  »  Digitized  by  Google 


Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


223 


auch  ein  Sonnenspectrum  von  20cm  Länge,  so  ist  es  ihnen  auch  ge- 
lungen, die  Expositionsdauer  bei  den  Aufnahmen  bedeutend  zu  verringern, 
so  dass  Porträts  in  etwa  vier  Minuten  erzielt  werden. 

Zu  2.  Die  indirecten  Verfahren  zur  Herstellung  von  Photo- 
graphien in  den  natürlichen  Farben,  auch  Photo-Chromographie 
genannt,  gründen  sich  auf  die  photographische  Zerlegung  eines  farbigen 
Bilde9  in  seine  Grundfarben,  was  durch  verschieden  farbige  Gläser, 
Lichtfilter  genannt,  hinter  welchen  die  Aufnahmen  erfolgen,  erzielt 
werden  kann. 

Zu  2a.  Wenn  man  die  bei  der  Aufnahme  durch  drei  Lichtfilter 
erhaltenen  drei  Negative  auf  Druckflächeu  copirt  und  davon  die 
Abdrücke  in  Farben  abnimmt.  Der  erste  diesbezügliche  Vorschlag 
wurde  schon  1861  von  dem  Österreicher  Ransonnet  gemacht, 
dessen  Idee  dahinging,  drei  Aufnahmen  durch  gefärbte  Gläser,  ein 
rothes,  gelbes  und  blaues  Glas  zu  machen,  dieselben  dann  photo- 
lithographisch zu  übertragen  und  unter  Verwendung  entsprechend  ge- 
wählter Druckfarben,  dieselben  übereinander  zu  drucken. 

Ransonne t^s  Idee  konnte  damals  praktisch  nicht  durchgeführt 
werden,  weil  es  zu  dieser  Zeit  noch  keine  Aufnahmeplatten  gab, 
welche  genügend  farbenlichtempfindlich  für  gelbe  und  rothe  Strahlen 
gewesen  wären. 

Erst  seit  H.  W.  Vogel  in  Berlin  im  Anfang  der  Siebziger- 
Jahre  und  später  Dr.  Eder  in  Wien  Stoffe,  welche  die  photo- 
graphischen Platten  für  verschiedene  farbige  Lichtstrahlen  empfindlich 
machen  (Sensibilatoren)  entdeckten,  war  es  möglich,  die  Idee 
Ransonn et's  ins  Praktische  zu  übertragen.  In  Frankreich  wurde 
dies  von  Cros  und  Ducos  de  Hauron  in  analoger  Weise  ange- 
strebt, während  in  Deutschland  zu  München  J.  Albert  und  J.  Ober- 
netter derlei  gelungene  Versuche  ausführten,  welche  ich  heute  zur 
Ansicht  und  Beurtheilung  vorlege.  Albert  und  Obernetter  be- 
dienten sich  hiezu  des  Lichtdruckes  mit  recht  gutem  Erfolge,  hatten 
aber  den  Nachtheil,  dass  keine  gleichmässigen  Druckresultate  zu  erzielen 
waren.  Die  Ursache  hievon  lag  zum  Theil  in  dem  Umstände,  dass  Albert 
einen  einzigen  Sensibilisator  für  seine  empfindlichen  Platten,  u.  z.  mit 
Eosincollodion,  verwendete.  Das  Eosin  aber  macht  die  Platten  zwar 
sehr  empfindlich  für  grün,  weit  weniger  aber  für  gelb  und  am 
wenigsten  für  roth.  Als  Lichtfilter  verwendete  Albert  bei  seinen 
Aufnahmen  gelbe,  blaue  und  rothe  Glasscheiben.  Damit  erhielt  er 
drei  Negative,  von  denen  jedes  ein  Bild  dieser  Farben  in  „Schwarz" 
darstellt.  Zum  Druck  verwendete  Albert  die  com  plem  en  tä  re 
Farbe  zu  jener,  welche  er  zur  Aufnahme  als  Lichtfilter  benützte. 


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224 


V  o  1  k  m  e  r. 


Dr.  H.W.Vogel  verbesserte  das  Aufnahmeverfahren  1891/92 
dahin,  dass  er  als  Strahlenfilter  ein  grünes,  orangegelbes  und  blau- 
violettes Glas  verwendete  und  damit  die  Primärfarben  roth,  blau 
und  gelb  isolirte.  Von  diesen  drei  Negativen  wurden  die  drei  Licht- 
druckpositivplatten hergestellt  und  damit  die  farbigen  Bilder  in 
Lichtdruck  ausgeführt;  die  Druckresultate  mit  diesem  Verfahren 
müssen  als  recht  gelungen  bezeichnet  werden. 

Gegenwärtig  wird  das  Verfahren  von  der  Gesellschaft  für 
Naturfarben-Lichtdruck  in  Berlin  ausgeübt  und  hat  Dr.  H.  W.  V  o  g  e  1  das 
Patent  des  in  Rede  stehenden  Verfahrens  auch  dem  Amerikaner  K  u  r  t  z 
in  New-York  für  Amerika  überlassen.  Es  wird  dasselbe  allgemein  mit 
„photographischer  Dreifarbendruck"  bezeichnet.  Die 
Grundsätze  für  die  Ausführung  desselben  sind  kurz  folgende: 

Um  mit  drei  mit  Hilfe  der  Photographie  hergestellten  Druck- 
platten, eine  thunlichste  Annäherung  an  die  Farbe  des  Originals  zu 
erreichen,  müssen  die  zum  Druck  in  Verwendung  genommenen  Farben 
thunlichste  Transparenz  besitzen,  lichtecht  sein  und  in 
gesättigtem  Tone  übereinandergedruckt,  schwarz  geben.  Die  Er- 
fahrung lehrt  nun,  dass  dies  der  Fall  sein  wird,  wenn  die  drei  zum 
Druck  verwendeten  Grundfarbstoffe,  gelb,  roth  und  blau,  spectro- 
skopisch  untersucht,  Absorptionsbänder  von  ungefähr  gleicher  Aus- 
dehnung haben,  also  etwa  ein  Drittel  des  Sonnenspectrums  einnehmen. 
Es  soll  somit  jede  der  drei  Druckfarben  für  sich  etwa  ein  Drittel 
der  Spectralstrahlen  absorbiren  und  zwei  Drittel  reflectiren,  daher  die 
drei  Absorptionsspectren  die  aus  der  nebenstehenden  Figur  6  er- 
sichtliche Gestalt  zeigen. 

AbsorptionB- 
band  der 


rolh  orange 


grün 


Man 


mm 


indigo 


violett 


Druckfarbe  : 
gelb 


blau 


roth 


Figur  6.  Die  Absorptionsspectren  der  drei  Druckfarbestoffe. 


Oberstlieutenant  der  Artillerie  Arthur  Baron  H  ü  b  1  hat  durch 
seine  in  dieser  Richtung  gemachten  Studien  und  Versuche  als  die 
entsprechenden  Grundfarbeu  zum  Druck  gefunden:  ein  mittleres 
Chromgelb  (weder  roth  noch  grünstichig)  oder  gelben  Lack, 
ferner  M i  1  o r i b  1  a u  oder  blauen  Lack  von  tiefer  Nuance,  während 
die  entsprechende  rothe  Druckfarbe  vorläufig  noch  fehlt,  also,  wie 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


225 


Baron  Hübl  sagt,  mit  einem  blaustichigen  Eosin  oder  mit 
Krapplack  sich  beholfen  werden  muss. 

Was  die  Herstellung  der  drei  Negative  betrifft,  von  welchen 
die  drei  Druckplatten  copirt  werden,  so  müssen  die  dazu  verwendeten 
lichtempfindlichen  Platten  nach  dem  von  Dr.  H.  W.  Vogel  auf- 
gestelltem Grundsätze  für  jene  Strahlengattung  des  Lichtes  empfind- 
lich gemacht  werden,  welche  die  Druckfarben  absorbiren,  wie  es  "in 
dem  Schema  der  Figur  6  dargestellt  wurde.  Die  photographischen 
Anfn  ahmeplatten  sind  also  nicht  uur  für  eine  Strahlengattung  des 
Lichtes  empfindlich  zu  machen,  sondern  es  soll  jede  derselben  auch 
für  etwa  den  dritten  Theil  des  Spectrums  empfindlich  gemacht  sein. 

Es  zeigt  aber  das  Absorptionsschema  der  Figur  6,  dass  die 
Empfindlichkeit  der  photographischen  Gelbdruckplatte  vom 
violetten  Ende  des  Spectrums  bis  zum  Beginne  des  Blaugrün  reichen 
soll.  Die  photographische  Roth  druckplatt  e  soll  für  den  grünen, 
gelben  und  blaugrünen  Spectralbezirk  empfindlich  sein  und  die  photo- 
graphische Blaudruckplatte  soll  für  die  rothen  und  orange- 
gelben Strahlen  die  Eignung  besitzen. 

Oberstlieutenant  Baron  Hübl  empfiehlt  für  die  Ausführung  des 
photographischen  Dreifarbendruckes  folgenden  Vorgang: 

Zur  Herstellung  der  Gelbdruckplatte  photographirt  man 
den  Gegenstand  mit  einer  gewöhnlichen  Jod-  oder  Bromsilberplatte 
ohne  Filter  und  verwendet  Chromgelb  oder  einen  gelben  Lack  als 
Druckfarbe.  Für  die  Erzeugung  der  Rothdruckplatte  verwendet 
man  eine  mit  Eosin  gelbstichig  geförbte  Bromsilberplatte  und  setzt 
vor  das  Objectiv  ein  Pikrinsäure-,  Nikelsulphat-  oder  Kupferchlorid- 
filter; als  Druckfarbe  dient  ein  blaustichiger  Eosinlack  oder  solcher 
Krapplack.  Das  Negativ  für  die  Herstellung  der  Blaudruckplatte 
erhält  man  durch  Verwendung  einer  mit  Cyanin  oder  Chlorophil 
gefärbten  Bromsilberplatte,  wobei  ein  Rosa-bengale,  Chromat-,  be- 
ziehungsweise ein  Pikrinsäure-Filter  zu  benützen  ist ;  als  Druckfarbe 
verwendet  man  Miloriblau  oder  einen  Blaulack.  Bei  der  Ausführung 
des  Druckes  beginnt  man  mit  der  gelben  Farbe,  folgt  mit  der 
rothen  und  schliesst  mit  der  blauen. 

Wie  die  Erfahrung  lehrt,  sind  trotz  der  wissenschaftlich  gut 
durchdachten  Methode  dieses  Reproductionsverfahrens  doch  bei  der 
Herstellung  einer  Druckauflage  die  grössten  Schwierigkeiten  zu  über- 
winden, um  gute  Resultate  zu  erzielen.  Jede  Ungleichmässigkeit  des 
Druckes  beeinflusst  in  kaum  glaublicher  Weise  den  Charakter  des 
wiederzugebenden  Objectes.  Sind  die  einzelnen  Drucke  bezüglich  der 
Farben  in  Intensität  und  Charakter  nicht  vollkommen  identisch,  so 
werden  die  Druckresultate  sehr  verschieden,  fast  jedes  Blatt  besitzt 
dann  ein  anderes  Aussehen. 


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226  Volkmar. 

Und  selbst,  wenn  man  bei  diesem  Verfahren  auf  wissenschaft- 
licher Grundlage  mit  Hilfe  des  Speetrograpben  arbeitet,  ist  man 
bald  mit  seiner  Wissenschaft  zu  Ende,  weil  die  in  ihrer  Zusammen- 
setzung nicht  gleichmässigen,  im  Handel  vorkommenden  Farben  uns 
alltäglich  die  unangenehmsten  Überraschungen  bereiten. 

Für  die  Massenerzeugung  gibt  erfahrungsgemäss  die  Buch- 
druckpresse die  relativ  besten  Resultate.  Diverse  zur  Anschauung 
exponirte  derlei  Druckproben  der  k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei, 
der  Firma  Häusler  und  Husnik,  sowie  Vi  lim  in  Prag, 
C.  Angerer  und  Gösch  1,  J.  Löwy  etc.  in  Wien  geben  Zeugniss 
der  damit  erreichbaren  ganz  ausgezeichneten  Resultate. 

Zu  2b.  Anfertigung  von  Glasdiapositiven  für  die  drei  Grund- 
farben nach  den  drei  Negativen  zur  Darstellung  des  farbigen  Bildes 
mittels  Skioptikon  oder  wie  nach  dem  Verfahren  des  Amerikaners 
I  v e s  mittels  Photo-Chromoskop. 

In  origineller  Weise  haben  Leon  Vi  dal  in  Paris  und  F.  C. 
Ives  zu  Philadelphia  in  Amerika  für  die  Laterna  magica  oder  das 
Skioptikon  die  drei  den  Grundfarben  entsprechenden  Platten  durch 
Zerlegung  des  farbigen  Originalbildes  hergestellt  und  damit  für  den 
Beschauer  Photochromien  zu  Stande  gebracht. 

Vidal  in  Paris  hat  diese  Versuche,  mittels  Projection  die 
Bilder  zu  erhalten,  das  erstemal  im  Februar  1892  einem  grossen 
Auditorium  vorgeführt.  In  Wien  hat  solche  Originalbilder  Vidal's 
Professor  E.  Valenta  der  k.  k.  Lehr-  und  Versuchsanstalt  für  die 
graphischen  Künste  am  22.  Februar  1893  im  Vereine  zur  Verbreitung 
naturwissenschaftlicher  Kenntnisse  zu  Wien  mit  Hilfe  dreier 
Plö ss el'schen  Projectionsapparate  als  Gesammtbilder  vorgeführt^ 
und  waren  die  Bilder  in  Farben  als  sehr  gelungen  zu  bezeichnen. 

In  anderer,  nicht  minder  origineller  Art,  sucht  der  Amerikaner 
Ives  ein  farbiges  Bild  durch  die  Photographie  zu  erhalten.  Nach 
jahrelangen  Versuchen  auf  Grundlage  wissenschaftlicher  Studien  ist 
es  Ives  gelungen,  Gläser  in  drei  verschiedenen  Färbungen  so 
darzustellen,  dass  sie  zusammen  alle  Farben  des  Sonnenspectrums 
enthalten.  Dass  er  dies  wirklich  erreichte,  geht  daraus  hervor,  dass 
die  drei  Gläser  übereinander  gelegt,  in  der  Durchsicht  Weiss  geben. 
Die  von  Ives  dabei  gefundenen  Grundfarben  sind  roth,  grün 
und  blau. 

Ives  construirte  zunächst  eine  Camera,  in  welcher  das  photo- 
graphisch verkleinerte  Bild  mittels  sinnreich  angebrachter  Spiegelungen 
alle  drei  farbigen  Gläser  gleichzeitig  passirt  und  auf  einer  einzigen 
isochromatischen  Edwardsplatte,  in  Form  von  drei  nebeneinander- 
liegenden Negativen  fixirt  wird.  Die  Expositionszeit  soll  hiebei  l1  2 
bis  2  Minuten  betragen. 

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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


227 


Schematisch  dargestellt  gründet  Ives  das  Princip  dieser  Auf- 
nahmen nach  der  Figur  7  auf  die  von  You  ng-Helmholtz 
ausgesprochene  Ansicht  über  die  menschliche  Farbenempfindung, 
nach  welcher  es  im  menschlichen  Auge  drei  Partien  farbenempfind- 
licher Nerven  gibt.  Ives  macht  deraentprechend  drei  photographische 
Aufnahmen  von  einem  Staudpunkte  aus  und  stellt  jeder  Strahlen- 
partie ein  Farbenfilter  in  den  Weg,  welches  iu  jedem  der  drei  Fälle 
jene  Spectralstrahlen  durchlässt,  welche  den  bewussten  Farben- 
empfindungen entsprechen.  Ives  verwendet  zu  dieser  Theilung  der 


Fignr  7.  Ives-Installation  zur  Herstellung  der  drei  Negative. 

Lichtstrahlen  vor  dem  zu  photographirenden  farbigen  Gegenstande, 
zwei  gut  geschliffene  und  polirte  Spiegelgläser,  wie  dieselben  die 
Figur  7  darstellt,  und  welche  gegen  die  Einfallsrichtung  des  Lichtes 
schief  gestellt  sind.  Koramen  nun  die  Lichtstrahlen  von  dem  aufzu- 
nehmenden Objecte  in  der  Richtung  von  8  und  treffen  die  erste 
Glasplatte  schräg,  so  wird  ein  Theil  des  Lichtes  reflectirt,  welcher, 
nachdem  er  den  rechts  liegenden  versilberten  Spiegel  getroffen  hat, 
A  erreicht  Ein  anderer  Theil  des  Lichtes  geht  durch  beide  Gläser 
hindurch  und  trifft  B  directe,  während  ein  dritter  Theil  des  Lichtes 
von  der  zweiten  schief  gestellten  Glasplatte  reflectirt  wird,  und 


■ 

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228 


Volkmer. 


nachdem  derselbe  von  dem  links  gelegenen  Silberspiegel  reflectirt 
worden  ist,  G  erreicht 

B  und  C  sind  aber  die  Stellen  der  farbigen  Lichtfilter, 
welche  daher  nur  eine  ganz  bestimmte  Farbe  des  Lichtes  passiren 
lassen,  auf  eine  lichtempfindliche  Platte  fallen  und  damit  die  drei 
Negative  liefern. 

Nach  diesen  drei  Negativen,  von  welchen  jedes  einer  der  Grund- 
farbenempfindungen, beziehungsweise  den  Farben  des  Originals  ent- 
spricht, erfolgt  in  gewöhnlicher  Weise  die  Herstellung  eines  Contact- 
Positives  und  zum  Schluss  die  Einstellung  der  drei  Diapositive  in 
das  Photo-Chromoskop. 

In  diesem  Apparate  wiederholt  sich  der  optische  Vorgang, 
welcher  in  der  Ives'schen  Camera  sich  vollzog  und  vorhergehend 
durch  die  Figur  7  schematisch  dargestellt  wurde,  jedoch  in  um- 
gekehrter Reihenfolge.  Die  Lichtstrahlen,  welche  das  gegen  das  freie 
Himmelslicht  gekehrte  Diapositiv  treffen,  werden  durch  die  gleichen 
farbigen  Gläser,  wie  bei  der  Aufnahme  geleitet  und  fallen  durch 
Spiegelung  in  das  dem  Positiv  gegenüber  befindliche  Objectiv.  Das 
letztere  ist  mit  einem  Oculare  versehen  und  man  erblickt  durch 
dasselbe  den  photographirten  Gegenstand  in  den  natürlichen  Farben. 
Die  Wirkung  ist  überraschend  und  wundervoll. 

Herr  Iv es  führte  diesen  Apparat  persönlich  in  der  Plenar- Ver- 
sammlung der  photographischen  Gesellschaft  zu  Wien  am  7.  No- 
vember 1893  vor,  und  da  Herr  Ives  nur  der  englischen  Sprache 
mächtig  war,  besprach  Herr  Regierungsrath  Dr.  J.  M.  Ed  er  in  seinem 
Namen  die  Einrichtung  dieses  interessanten  Apparates. 

Die  beiden  neben  befindlichen  Figuren  8  und  9  veranschaulichen 
diesen  Apparat,  welchen  Ives  „Photo-Chromoskop"  nennt.  Die 
Figur  8  stellt  die  Aussenansicht  des  Apparates  dar;  an  der  Vorderwand 
sind  die  drei  Diapositive  sichtbar,  rückwärts  das  Ocular,  in  welchem 
sich  die  durch  farbige  Gläser  erhaltenen,  gefärbten  Bilder  der  drei 
Diapositive,  d.  h.  die  Cbromogramme  befinden.  Die  Figur  9  zeigt  das 
Innere  des  Photo-Chromoskops.  Bei  R,  B  und  G  befinden  sich  Sammel- 
linsen und  aussen  davor  die  Diapositive  für  rotb,  blau  und  gelbgrün. 
Im  Inneren  ist  das  gelbgrüne  und  blaue  Glas  G  und  B  am  Boden,  das 
rothe  Glas  aber  am  Deckel  des  Apparates  angebracht.  Das  Licht  erleidet 
nach  dem  Eintritt  in  den  Apparat  eine  einfache  Reflection  durch 
Spiegel.  Am  einfachsten  ist  dies  beim  Roth;  das  Bild  fällt  von  Ä 
auf  den  Silberspiegel  6,  von  da  auf  den  durchsichtigen  Glasspiegel  4, 
dann  auf  den  Silberspiegel  A/,  und  gelangt  von  da  in  das  Ocular. 

Das  blaue  Bild  kommt  von  B,  passirt  das  blaue  Glas  ff, 
wird  vom  Silberspiegol  5  auf  den  durchsichtigen  Glasspiegel  3  ge- 
worfen, passirt  das  durchsichtige  Glas  4  und  gelangt  dann  reflectirt 


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229 


igur  8.  Photo-Chroraoskop,  äussere  Ansicht. 


Figur  9.  Phuto-Cbromoskop,  innere  Ansicht. 


230 


Volk  m  er. 


vom  Silberspiegel  M  in  das  Ocular.  Einen  analogen  Weg  legt  das 
gelbgrüne  Bild  zurück. 

Alle  drei  Bilder  müssen  sich  aber  im  Ocular  an  derselben 
Stelle  treffen  und  decken. 

Die  Farben-Intensität  muss  bei  allen  drei  Bildern  so  vertbeilt 
sein,  dass  sie  zusammen  Weiss  geben. 

Die  technische  Durchführung  dieser  mehrfachen  Reflexionen  der 
drei  farbigen  Bilder  im  richtigen  Helligkeitswerte  und  in  der  Art, 
dass  die  Spiegel  sich  nicht  gegenseitig  im  Wege  stehen,  gelang 
Ives  nur  durch  combinirte  Verwendung  von  Silberspiegeln  und 
transparenten  Spiegelgläsern.  Blankes  Spiegelglas  reflectirt  nämlich, 
wie  bekannt,  das  einfallende  Licht  bei  bestimmten  Einfallswinkeln 
vollständig  (total),  bei  anderen  Winkeln  aber  nur  geschwächt,  man 
kann  auch  auf  diese  Weise  die  Helligkeit  der  farbigen  Bilder  be- 
einflussen. 

Die  in  der  vorbemerkten  Sitzung  vom  7.  November  1893 
mit  diesem  Apparate  demoustrirten  Bilder  zeigten  nicht  nur  die 
Farben  sehr  feurig  und  lebhaft,  sondern  auch  alle  Halbtöne.  Be- 
sonders reizend  war  der  Anblick  eines  Bildes  „ein  Teller  mit 
Obst",  u.  z.  mit  grünen  Trauben,  gelbrothen  Äpfeln  etc.  und  das 
Bild  einer  Porzellanvase  mit  Blumen,  ferner  eine  gewöhnliche  Photo- 
graphie, welcher  in  harmonischer  Zusammenstimmung  der  drei 
farbigen  Projectionsbilder  ein  schönes,  neutrales  photographisches 
Braun  gab,  ein  Beweis,  dass  mit  dieser  Methode  nicht  nur  grelle 
Farben,  sondern  auch  zarte  Schattirungeu  gedämpfter  Farben  wieder- 
gegeben werden  können. 

Die  wahrhaft  geniale  Construction  der  Filter-  und  Spiegelvor- 
richtungen, ebenso  wie  der  geistreich  ersonnene  Chromoskop-Apparat 
verdienen  gewiss  das  vollste  Iuteresse  jedes  Gebildeten. 

Zu  2c.  Copiren  der  drei  Negative  auf  durchsichtige  gefärbte 
Häutchen  und  Übereinanderbefestigen  derselben  zu  einem  Bilde  wie 
nach  Dr.  Seile,  oder  aber  successives  Copiren  der  drei  Negative  auf 
eine  und  dieselbe  Glasplatte  nach  einander  übereinander,  wie  dies 
August  und  Louis  Lumiere  ausführen. 

Im  Jahre  1895  publicirte  Dr.  Seile  in  Berlin  ein  indirectes 
Verfahren  der  Photographie  in  den  natürlichen  Farben,  welches  darin 
besteht,  zunächst  mit  Zuhilfenahme  von  Farbeufiltern  in  roth,  grün 
und  blau,  wie  beim  photographischen  Dreifarbendrucke,  von  dem 
aufzunehmenden  Gegenstande  drei  monochrome  Negative  herzustellen. 
Diese  drei  Negative  werden  dann  auf  ausserordentlich  dünne, 
transparente,  auf  Glas  montirte  Häutehen  von  besonderer  Herrichtung 
copirt.  indem  die  mit  Collodium  überzogene  Glasplatte  eine  Schichte 
Chromleim  erhält  und  nach  dem  Trocknen  hinter  einem  der  drei 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


231 


Negative  copirt  wird.  Nach  der  Belichtung  werden  die  bis  jetzt  farb- 
losen Häutchen  in  gewissen  kalten  Farbbädern  entwickelt,  so 
dass  ihre  Bilder  in  durchsichtigen  zu  den  angewendeten  Lichttiltern 
comp  lernen  tären  Farben  erscheinen. 

Dementsprechend  wird  das  Positiv  vom  Negativ  hinter  rothem 
Filter  mit  einer  dem  Roth  complementären  Farbe,  z.  B.  in  Methyl- 
blau, jenes  nach  dem  Negativ  hinter  dem  grünen  Filter  mit  einer 
dem  Grün  complementären  Farbe  z.  B.  Fuchsin  und  endlich  jenes 
nach  dem  Negativ  hinter  dem  blauen  Filter  mit  einer  dem  Blau 
complementären  Farbe  z.  B.  Heliantin,  entwickelt  und  bleiben  die 
Bildhäutchen  in  diesen  Farbenbädern  bis  das  Bild  sich  vollkommen 
entwickelt  hat;  sie  werden  dann  aus  dem  Bade  herausgenommen, 
getrocknet  und  collodionirt. 

Die  Fähigkeit,  dass  die  Positivbild-Chromatschichte  gewisse 
Anilinfarbstoffe  festhaltet,  rührt  von  dem  durch  die  Belichtung  ent- 
standenen Chromoxyd  in  der  Leimschichte  her,  welches  für  den 
Farbstoff  die  Wirkung  der  Beize  in  der  Färberei  besitzt. 

Die  so  erhaltenen  drei  farbigen  Bildhäutchen  werden  nun  auf 
einer  Unterlage,  gewöhnlich  auf  einer  Glasplatte,  genau  übereinander 
lur  Deckung  gebracht,  was  mit  der  grössten  Exactheit  und  ohne  viele 
Mühe  möglich  ist.  Diese  Aufeinanderpassung  geschieht  wie  folgt: 

Die  Ränder  des  rothen  Bildes  werden  eingeschnitten,  auf  Über- 
tragungspapier aufgequetscht  und  dieses  sammt  dem  Bilde  von  der 
Glasplatte  abgezogen,  und  auf  das  blaue  Bild,  welches  vorerst  mit 
Gelatine  überzogen  wurde,  übertragen;  das  Übertragungspapier  wird 
dwm  entfernt.  In  analoger  Weise  wird  das  gelbe  Bild  auf  die  zwei 
bereits  übereinanderliegenden  Bildhäutchen  übertragen. 

Die  so  verbundenen  drei  Transparentbilder  können  auf  Glas 
belassen  oder  auch  auf  andere  Unterlagen,  wie:  Papier,  Carton, 
l    Porzellan  etc.,  übertragen  werden. 

In  derselben  Art,  wie  beim  photographischen  Dreifarbendruck 
1   d\e  auf  die  drei  Druckplatten  angewalzten  drei  Farben  in  roth,  grün 
and  blau  auf  den  Bildträger  „Papier"  übereinandergelegt  werden 
i  und  dadurch  die  feinsten  Schattirungen  aller  möglichen  Farben- 
mischungen hervorrufen,  so  liegen  bei  dem  Dr.  Selle'schen  Verfahren 
1  d\e  drei  farbigen  Collodion-Gelatinhäutchen  übereinander  und  geben 
I  ein  ungemein  feines  Gesammt-Farbenbild,  welches  eine  getreue  Ab- 
|  Vu&ung  des  Gegenstandes  zeigt. 

1  Ein  solches  Farbenpositivbild  wird  am  Ende  meiner  heutigen 
^TöTterungen  mit  dem  Skioptikon  vergrössert  zur  Ansicht  vorgeführt 

I  »erden.  Es  stellt  dieses  Bild  das  berühmte  Deckengemälde  „Aurora« 
M>  dem  Palazzo  Rospigliosi  in  Rom  vor,  welches  im  XVI.  Jahr- 

1    hundert  von  Guido  Reni  im  Auftrage  des  Cardinais  Borghe.; 

0liw  <J*r  mUiilr-wlM«uch*flüchea  Vcrc.no.  LLX.  Baad.  18»9.  18 

■  r' 


232 


V  olkm  er. 


gemalt  wurde.  Das  vorliegende  Farbenpositiv  ist  aber  nicht  nach 
dem  Originalgemälde,  sondern  nach  einem  Farbendruck  hergestellt, 
was  auch  der  Grund  seiq  dürfte,  dass  einige  Farbenunrichtigkeiteu 
in  der  Projection  des  Bildes  bemerkbar  sind,  und  dass  vornehmlich 
die  Tiefen  nahezu  ganz  fehlen.  Immerhin  aber  macht  das  Bild  einen 
sehr  guten  Eindruck  und  ist  dieses  Verfahren  Seile's  wegen  seiner 
verhältnismässig  einfachen  Herstellungsweise  der  Bilder  für  Projection 
sowohl,  wie  für  verschiedene  andere  Zwecke,  wie  z.  B.  Diaphanien  etc., 
von  praktischem  Werte.  Was  diesem  Verfahren  etwa  eine  Zukunft 
voraussehen  liesse,  ist  der  Umstand,  dass  man  diese  Bilder  wie  ge- 
wöhnliche Photographien  auch  auf  Cartou  aufziehen,  ferner,  dass  man 
damit  auch  Porträts  im  Atelier  herstellen  kann.  Für  Porträtzwecke 
müssen  allerdings  besondere  Cassetten  gebaut  werden,  bei  denen  die 
drei  zu  belichtenden  Platten  mit  den  unmittelbar  vor  denselben  an- 
gebrachten Farbenfiltern  nebeneinanderliegen,  damit  der  Photograph 
die  Aufnahme,  ohne  die  Cassetten  zu  wechseln,  schnell  hintereinander 
ausführen  kann.  Der  Vorgang  einer  farbigen  Porträt-Aufnahme  würde 
sich  dann  bei  gutem  Licht  etwa  innerhalb  30  bis  40  Secunden  ab- 
spielen. Hat  der  Photograph  seine  drei  Negative,  so  kann  er  nach 
denselben  jede  beliebige  Anzahl  farbiger  Copien  herstellen. 

Ohne  Zweifel  bedeutet  das  Verfahren  Dr.  Seile's  einen 
„Schritt  vorwärts"  in  der  Frage  der  Photographie  in  den  natür- 
lichen Farben. 

Im  Jänner  1897  trat  der  Franzose  Villedieu-Chassagne 
zu  Paris  mit  einem  neuen  Verfahren  auf  dem  genannten  Gebiete 
hervor  und  haben  am  13.  Februar  1897  schon  zwei  Vertreter  des 
Erfinders,  die  Herren  Ornstein  und  Gerbel  vor  einer  kleinen 
Zahl  von  Fachleuten  und  Financiers  im  Grand  Hotel  auf  der  Ring- 
strasse zu  Wien,  Proben  von  derartigen  Photographien  in  Farben 
vorgezeigt  und  bei  sanguinischen  Hoffnungen  für  die  Zukunft,  mit 
grosser  Redegewandtheit  angepriesen. 

Im  grossen  und  ganzen  war  der  Effect  dieser  Bilder  auf  den 
Beschauer  ein  derartiger,  als  ob  Photographien  mit  Naturfarben 
colorirt  worden  wären.  Die  Vorlagen  waren  theils  Glasdiapositive, 
theils  Bilder  auf  Papier  copirt.  —  Diese  Proben  vou  Bildern  wurden 
vom  Regierungsrathe  Dr.  Eder  auch  in  der  Plenar-Versammlung 
der  Photographischen  Gesellschaft  zu  Wien,  deren  Präsident  zu  sein, 
ich  die  Ehre  habe,  am  16.  Februar  1897  zur  Ansicht  vorgelegt  und 
von  Dr.  Eder  bei  der  Besprechung  derselben  gleich  ein  gewisses 
Misstrauen  gegen  die  Art  der  Herstellung  der  Farben  zum  Ausdruck 
gebracht.  Die  Weigerung  Chassagne's,  das  Verfahren  an  der 
k.  k.  graphischen  Lehr-  und  Versuchsanstalt  zu  Wien,  deren  Director 
Dr.  J.  M.  Eder  ist,  zu  demonstriren   und  damit  den  objectiven 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


233 


Beweis  über  die  Grundlage  des  Verfahrens  zu  erbringen,  machte  es 
damals  unmöglich,  über  das  Verfahren  Klarheit  zu  erlangen.  Endlich 
am  17.  September  1897  hat  sich  der  Vertreter  des  Herrn  Chassagne 
veranlasst  gefunden,  im  Privatatelier  des  Präsidenten  des  Wiener 
Amateurclub,  Herrn  Philipp  Ritter  v.  Schoeller,  vor  einer  aus- 
erlesenen Zahl  geladener  Fachmänner,  eine  Demonstration  des 
Verfahrens  zu  geben,  welcher  Demonstration  auch  ich  beiwohnte. 

Das  Vorführen  bestand  darin,  dass  eine  junge  Dame  aus 
Paris,  zunächst  ein  photographisches  auf  Albuminpapier  copirtes 
Damenportraitbild  mit  einer  farblosen  Flüssigkeit  (wahrscheinlich 
einer  Eiweisslösung),  gleichmässig  mit  einem  Pinsel  überstrich,  den 
Überschuss  der  Flüssigkeit  mit  Saugpapier  wegnahm  und  hierauf  mit 
einem  anderen  Pinsel  zu  coloriren  begann.  Sie  benützte  hiezu  drei 
farbige  Flüssigkeiten  in  roth,  gelb-grün  und  blau,  auf  dem  Flacon 
mit  „Radiotint"  signirt.  Zuerst  wurdo  das  Blau,  dann  Gelbgrün 
und  zum  Schluss  das  Roth  aufgetragen.  Die  Farben-Nuancen  wurden 
dadurch  hervorgebracht,  dass  die  betreffenden  Partien  zwei  oder 
mebreremale  mit  der  weniger  oder  mehr  concentrirten  Farbelösung 
bestrichen  wurden  und  dass  die  reichlich  aufgetragene  Flüssigkeit 
kürzer  oder  länger  auf  dem  Bilde  stehen  blieb.  Der  Farbstoff  fällt 
dann  auf  die  Eiweisschichte  und  der  Überschuss  der  Flüssigkeit 
wird  mit  Saugpapier  weggenommen. 

Wie  aus  dieser  Darstellung  zu  entnehmen  ist,  entbehrt  das 
vorbeschriebene  Verfahren  jeder  wissenschaftlichen  Grundlage,  ist  somit 
unreine  Art  von  verbessertem  Colorirverfahren,  allerdings  gut  ausge- 
dacht und  in  relativ  kurzer  Zeit  leicht  ausführbar,  es  kann  hier  somit  in 
keinem  Falle  von  einem  photographischen  Farbenprocess,  bei  welchem 
4ie  Farbe  des  Naturgegenstandes  irgend  einen  bestimmten  Einfluss  auf 
las  Endergebnis  gehabt  hätte,  die  Rede  sein.  Nichtsdestoweniger 
soll  das  Verfahren  sowohl  in  England  als  auch  in  Frankreich  um 
für  diesen  Fall  horrende  Summen  verkauft  worden  sein.  So  soll  in 
Paris  Paillandin  das  Monopol  für  Frankreich  und  die  Colonien 
um  200.000  Francs  erworben  haben  und  muss  ausserdem  jährlich 
300.000/  Farbflüssigkeit  zu  5  Francs  das  Liter  abnehmen,  mit  der 
Verpflichtung,  denselben  um  20  Fraucs  zu  verkaufen.  Das  Geheimnis 
der  Farbe  wird  den  Abnehmern  nicht  mitgetheilt. 

In  Wien  besteht  seit  etwa  einem  Jahre  auf  der  Ringstrassc, 
Kolowratring  Nr.  10,  eine  Niederlage  von  „Radiotint",  wo  man 
nicht  nur  die  Flüssigkeit  zum  Coloriren  um  billigen  Preis  erwerben 
kann,  sondern  auch  Unterricht  in  diesem  Coloriren  unentgeltlich  er- 
theilt  wird. 

Neuestens  haben  die  Gebrüder  August  und  Louis 
Lumiere  in  Lyon,  welche  uns  schon  vom  directen  Verfahren  der 

18* 

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234 


Volkmer. 


Photographie  in  natürlichen  Farben  nach  dem  Systeme  Lippmann 
her  bekannt  sind,  sich  mit  der  Herstellung  farbiger  Diapositivbilder 
mittels  des  Dreifarbensvstems  befasst  und  wurden  Resultate  dieses 
Verfahrens  in  der  Pienarversammlung  der  Photographischen  Gesell- 
schaft zu  Wien  am  6.  December  1898  von  Regierungsrath  Dr.  J.  M. 
Ed  er  mittels  Stereoskop  und  durch  Projection  mittels  des  Skiop- 
tikons  vorgeführt. 

Auch  die  Gebrüder  Lumiere  erhalten  das  farbige  Bild  durch 
Übereinanderlegen  dreier  monochromer  Bilder.  Während  jedoch 
Dr.  Seile  die  auf  transparenten  Häutchen  erzeugten  farbigen  Theil- 
bilder  nach  deren  Vollendung  combinirt,  erzeugen  die  Gebrüder 
Lumiere  die  monochromen  Bilder  nach  einander,  über  einander 
auf  einer  und  derselben  Glasplatte. 

Für  die  Herstellung  der  drei  Negative  schalten  sie  bei  der 
Aufnahme  für  das  Negativ  zu  blau  ein  orangefarbenes,  für  jenes  zu 
roth  ein  grünes  und  für  jenes  zu  gelb  ein  violettes  Lichtfilter  ein 
und  verwenden  zur  Aufnahme  Platten,  welche  für  die  das  Lichtfilter 
passirende  Strahlengattung  empfindlich  sind. 

Das  Copiren  zum  Positiv  und  das  Zusammenpassen  der  Mono- 
chrome auf  derselben  Glasplatte  wird  durch  Anwendung  eines  Chromat- 
processes  ohne  Übertragung  bewerkstelligt.  Die  Durchführung  dieser 
Arbeit  beruht  auf  folgenden  Grundsätzen: 

Eine  im  kalten  Wasser  lösliche  Leimsubstanz,  3*6  Fischleim, 
welche  nach  der  Mischung  mit  einem  Chromate  und  darauffolgender 
Belichtung  nicht  imstande  ist,  Halbtonbilder  zu  geben,  erlangt  diese 
Eigenschaft,  wenn  ihr  unter  gewissen  Bedingungen,  unlösliche  Sub- 
stanzen zugefügt  werden.  Legt  man  z.  B.  zu  100  Theilen  einer 
10%igen  Fischleimlösung  5%  Ammoniumbichromat  und  5  bis  10% 
emulsiouirtes  Bromsilber  zu  und  trägt  dann  diese  Mischung  auf  eine 
Glasplatte  auf,  so  erhält  man  nach  der  Belichtung  und  Entwicklung 
ein  schwach  sichtbares,  aus  den  unlöslich  gewordenen  Theilen  des 
Cbromleims  bestehendes  Bild,  welches  sich  mit  der  entsprechenden 
Farbstofflösung  färben  lässt. 

Das  in  der  Leimschichte  enthaltene  Bromsilber  wird  durch 
Fixirnatron  (unschwefligsaures  Natron)  entfernt.  Statt  des  Bromsilbers 
kann  man  auch  andere  im  Wasser  unlösliche  Verbindungen,  wie: 
Jodsilber,  Chlorsilber,  Jodblei  etc.  verwenden.  Jod  und  Chlorsilber 
sind  auch  in  Fixirnatron  löslich,  Jodblei  in  Jodkaliumlösuug. 

Dieses  Verfahren  der  Gebrüder  A.  und  L.  Lumiere  zur  Her- 
stellung von  Photochromien  auf  indirectem  Wege,  besteht  daher  in 
folgendem : 

Es  werden  zunächst  nach  bekannter  Art  mittels  grünem, 
orangefarbigem  und  violettem  Lichtfilter  die  drei  Negative 

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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


235 


hergestellt.  Die  Unterlage,  auf  welcher  das  dreifarbige  Positiv  her- 
gestellt werden  soll,  wird  nun  mit  der  an  anderer  Stelle  erwähnten 
bromsilberhältigen  Chromgelatine,  welcher  rothe  Farbe  zugesetzt 
wurde,  präparirt,  worauf  man  die  Platte  nach  dem  Trocknen  unter 
dem  Negativ  für  roth  belichtet.  Es  entsteht  damit  ein  gewöhnliches 
Positiv  in  roth  er  Farbe,  welches  in  der  bereits  angegebenen 
Weise  kalt  entwickelt  und  fixirt  wird.  Nach  dem  Trocknen  wird 
dasselbe  mit  einer  dünnen  Schichte  Collodium  oder  einer  anderen 
Isolirschichte  überstrichen  und  nun  zum  zweitenmale  mit  bromsilber- 
baltiger  Chromgelatine  überzogen,  diesmal  aber  unter  Zusatz  eines 
blauen  Farbstoffes.  Die  Belichtung  geschieht  unter  dem  Negativ 
für  blau.  Man  erhält  auf  diese  Weise  zuerst  ein  Positiv  in  Roth, 
ein  zweites  in  Blau,  welches,  wie  vorhergehend  entwickelt,  fixirt, 
getrocknet  und  mit  einer  dünnen  Isolirschichte  bestrichen  wird.  Das 
Positiv  wird  nun  zum  drittenmale  mit  der  bromsilberhältigen  Chrom- 
gelatine präparirt,  u.  z.  unter  Zusatz  eines  gelben  Farbstoffes. 
Hierauf  geschieht  die  Belichtung  unter  dem  Negativ  für  gelb  und 
ergibt  sich  damit  neben  dem  rothen  und  blauen  ein  dritter  Farben- 
ton in  gelb.  Es  wird  auf  diese  Weise,  nach  erfolgtem  Entwickeln 
und  Fixiren  ein  Bild  erhalten,  welches  alle  drei  Farben  in  den  feinsten 
Schattirungen  zeigt. 

Die  ersten  nach  diesem  Verfahren  der  Gebrüder  A.  und 
LLumi^re  hergestellten  Stereoskop-Diapositive  brachte  Herr  B  o  n  d  y 
von  Paris  nach  Wien  und  wurden  dieselben  in  der  Plenar- Versamm- 
lung der  Photographischen  Gesellschaft  zu  Wien,  am  6.  December  1898 
Ton  Dr.  J.  M.  E  d  e  r  vorgeführt,  wie  bereits  erwähnt.  Im  Stereoskop 
sowohl ,  als  bei  der  Projection  mittels  Skioptikon  wirkten  diese 
Bilder  wahrhaft  verblüffend.  Es  werden  gegenwärtig  von  der  Firma 
der  Gebrüder  Lumiere  in  Lyon  und  Paris  bereits  die  verschieden- 
artigsten derlei  Bilder  in  den  Handel  gebracht  und  ist  der  Preis  eines 
solchen  Stereoskop-Diapositives  25  Francs. 

Bei  dieser  Gelegenheit  erlaube  ich  mir  die  verehrten  Anwesenden 
aufmerksam  zu  machen,  dass  seit  etwa  vier  Wochen  in  Wien, 
L,  Kärntnerstrasse,  Orientirungsnumraer  32  A ,  ein  Locale  für  das 
Publicum,  gegen  ein  Entree  von  50  Kreuzer,  eröffnet  wurde,  in 
welchem  15  Stereoskop-Apparate  aufgestellt,  derlei  farbige  Photo- 
graphien der  Firma  Lumiere  vorführen.  Am  Schlüsse  meiues  Vor- 
trages werde  ich  folgende  derlei  farbige  Objecte  zur  Darstellung 
bringen : 

L  Aufsatz  mit  Obst  und  Schüssel  mit  Weintrauben,  einigen 
angeschnittenen  Melonen ; 

2.  blaugrüne  Vase  mit  gelben  und  tiefblauen  Blumen,  gemischt 
mit  grünem  Blattwerk; 


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23« 


V  o  1  k  ra  e  r. 


3.  diverse  Handspangen  von  Opal,  Smaragd,  Granat,  Amethyst, 
Brillanten  otcM  sehr  naturgetreu  in  Farbe  und  Charakter  der  Reflexe 
der  Edelsteine  zum  Ausdruck  kommend; 

4.  zwei  sehr  nette,  französische  Damenhüte,  wo  auf  einem  der- 
selben prachtvolle  rothe  Rosen  im  Aufputz  zu  bemerken  sind; 

5.  Bild  mit  zwei  ägyptischen  Aligatoren  ; 

6.  ein  Blumenbild,  welches  bereits  durch  den  oftmaligen  Ge- 
brauch im  Skioptikon  infolge  der  grossen  Hitze  sich  in  deu  drei 
Positivbildlagen  verschoben  hat; 

7.  Interieur  eines  Prachtsalons; 

8.  silberner  Tafelaufsatz; 

9.  goldener  Messopfer-Kelch; 
10.  zwei  lebende  Aligatoren; 
IL  grosses  Blumenbouquet; 

12.  Glashauspartie  mit  Blattpflanzen  und  Blumen; 

13.  Ölgemälde  in  Reproduction. 

Diese  Photochromien  der  Gebrüder  Lumiere  repräsentiren 
ohne  Zweifel  den  bis  jetzt  erreichten  Höhepunkt  dieser  Art  der 
indirecten  Photographie  in  den  natürlichen  Farben,  lösten  aber 
keineswegs  das  Problem  der  Photographie  in  den  natürlichen  Farben 

Die  Verwendung  farbiger  Bilder  nach  Dr.  Seile  und  nach 
dem  System  der  Gebrüder  Lumiere  ist  in  der  Praxis  eine  sehr  be- 
schränkte; man  benützt  dieselben  statt  der  Diaphanien,  oder  als  Dia- 
positive für  Projectionen  mit  dem  Skioptikon  und  endlich  als  Glas- 
Stereoskopbilder. 

Zu  3.  Aufnahme  des  farbigen  Gegenstandes  durch  eine  vor  der 
lichtempfindlichen  Platte  iu  der  Camera  eingestellte  Rasterlinion- 
Platte  in  den  drei  Grundfarben,  Copiren  eines  Diapositivs  von  dem 
erhaltenen  Negativ,  Adjustiren  des  Diapositives  mit  einer  Dreifarben- 
Positivlinien-Platte  und  Betrachten  des  Bildes  in  der  Durchsicht  oder 
mittels  Projection. 

Ein  recht  sinnreiches  Verfahren,  farbige  Photographien  herzu- 
stellen, hat  neuestens  Professor  John  Joly  in  Dublin  ausgedaeh 
und  kann  dasselbe  als  eine  Verbesserung  des  Chromoskops  von  I  v  e  ? 
angesehen  werden. 

Joly  macht  bei  seinem  Verfahren  von  dem  Naturgesetze  An- 
wendung, dass  alle  Farben  der  Natur  physiologisch  gleichwertig 
mit  den  drei  Farben  roth,  grün  und  blau  in  verschiedenen  Mischungs- 
verhältnissen zu  einander  sind.  Professor  Joly  macht  sich  dies 
Tbatsache  in  der  Weise  zu  Nutzen,  dass  er  gleichsam  drei  in  der 
Grundfarben  roth,  grün  und  blau  gefärbte  Diapositive  in  seb 
schmalen  Längenstreifen  knapp  benachbarter  Bildstellen,  unmittel ba 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


237 


nebeneinander  auf  eine  gemeinsame  Unterlage  bringt,  so  dass  die 
nebeneinander  liegenden  Streifen  eine  scheinbare  Mischung  der 
Farbenbestandtheile  im  Auge  des  Beschauers  erfahren.  Auf  diese 
Weise  wird  das  Nebeneinander  der  drei  Farbenbilder  das  Über- 
einander derselben  annähernd  ersetzen  und  analoge  Mischfarben  er- 
zeugen. Vermischt  man  z.  B.  grün  und  orangegelb  durch  Projection 
auf  eine  Fläche,  so  resultirt  gelb;  fügt  man  diesem  gelb  nur  ein 
wenig  violett  zu,  so  resultirt  die  weisse  Farbe. 

Dementsprechend  beuützt  daher  Professor  Joly  bei  seinen 
Aufnahmen  eine  Dreifarben-Linienplatte,  welche  über  ihre 
ganze  Fläche  ausserordentlich  feine,  rothe,  grüne  und  blaue 
Linien  so  dicht  nebeneinander  auf  einer  Glasplatte  angebracht 
hat  (9  Linien  auf  das  Millimeter  u.  z.  drei  rothe,  drei  grüne,  drei 
blaue),  dass  diese  Linien  mit  blossem  Auge  kaum  von  einander  zu 
unterscheiden  sind,  und  man  damit  ein  Lichtfilter  von  aneinander 
schliessenden  dreifarbigen  parallelen  Streifen  vor  sich  hat. 

Diese  farbigen  Rasterplatten  fertigt  Joly  an,  indem  er  mit 
Ziehfedern  oder  sehr  feinen  Glasröhrchen  (Fäden)  die  Farbstoff- 
lösungen auf  eine  gelatinirte  Glasplatte  liniirt  Die  dem  gegenwätigen 
Hefte  beigegebene  Tafel  9,  gedruckt  in  der  k.  k.  Hof-  und  Staats- 
druckerei,  ist  das  vergrösserte  Bild  der  Dreifarben-Linienplatte,  mit 
thunlichster  Einhaltung  des  Originals. 

Hat  man  nun  so  eine  dreifarbig  liniirte  Platte,  Joly's 
Positiv-Linienplatte  genannt,  so  ist  die  Herstellung  einer 
Photographie,  welche  in  den  Farben  der  Natur  erscheinen  soll,  sehr 
einfach,  wie  folgt: 

Man  legt  in  der  photographischen  Camera  vor  die  Aufnahme- 
platte, welche  selbstverständlich  eine  für  alle  Farben  empfindliche 
sein  muss,  eine  Joly's  che  Negativ-Linionplatte  so  ein,  dass 
die  beiden  präparirten  Seiten,  beziehungsweise  Flächen  der  beiden 
Platten  gegen  einander  gekehrt,  also  in  Berührung  mit  einander 
liegen.  Die  Negativ-Linienplatte  ist,  wie  vorhergehend  für  die  Positiv- 
Linienplatte  gesagt,  ausgeführt,  nur  mit  einer  aus  der  Praxis  hervor- 
gegangenen etwas  veränderten  Auswahl  der  Farbennuancen  in  den 
nebeneinander  gelegten  Linien. 

Ehe  die  Aufnahme  beginnt,  wird  um  die  unsichtbaren  ultra- 
violetten Strahlen  unschädlich  zu  machen,  zwischen  Objectiv  und 
Aufnahmeplatte  eine  entsprechend  abgestimmte  Gelb  Scheibe 
eingeschoben 

Bei  der  Aufnahme  gehen  nun  die  von  dem  farbigen  Natur- 
gegenstande ausgehenden  Lichtstrahlen  durch  dieses  transparente 
farbige  Linien-Lichtfilter  hindurch,  bevor  sie  die  photographische 
Autnahmeplatte  treffen  und  es  werden  hiebei  z.  B.  die  rothen  Strahlen 


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Vollem  er. 


nur  durch  die  rothen  Linien  der  Rasterplatte  durchdringen,  zur 
photographischen  Platte  gelangen  und  dort  beim  Entwickeln  des 
Lichtbildes  eine  Schwärzung  verursachen,  von  den  übrigen  farbigen 
Linien  aber  zurückgehalten  werden.  Analog  verhält  es  sich  mit  den 
anderen  farbigen  Lichtstrahlen.  Die  Folge  dieser  Thatsache  ist,  dass 
als  resultirendes  photographisches  Bild  auf  der  photographischen 
Platte  ein  Negativ  entsteht,  das  aus  Linien  zusammengesetzt  ist, 
von  denen  jede  Linie  einer  bestimmten  Farbe  entspricht,  welche  aus 
einer  der  drei  Grundfarben  herstammt. 


Figur  10.  Autotypie  eines  Joly-Diapositives. 

Das  so  erhaltene  Negativ,  welches  in  der  gewöhnlichen  Weise 
entwickelt  und  fixirt  wird,  erscheint  fein  liniirt,  zeigt  aber  selbst- 
verständlich keinerlei  Farbe.  Man  kann  ein  solches  Negativ  daher 
gleichsam  als  ein  Gemisch  von  drei  Negativen  ansehen,  wovon  das 
eine  durch  einen  orangegelben,  das  zweite  durch  einen  grünen,  und 
das  dritte  durch  einen  blauen  Lichtfilter  aufgenommen  ist  und  sind 
diese  drei  Negative  in  dünnen  Bändern  knapp  nebeneinander  gemischt. 

Von  dem  so  fertiggestellten  Negativ  macht  man  auf  Chlorsilber 
oder  Chlorbromplatten  in  der  gewöhnlichen  Weise  ein  möglichst  gutes 
diapositives  Glasbild,  welches  für  sich  allein  betrachtet,  ebenso  wenig, 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


239 


wie  das  Negativ  das  geringste  Farbenphänomen  zeigt.  Die  Figur  10 
ist  die  Autotypie  eines  solchen  Joly'schen  Diapositives  in  gleicher 
Grösse  aufgenommen  und  reproducirt  Nachdem  Trocknen  des  Positives 
legt  man  auf  dasselbe  eine  Joly'sche  Positiv-Linienplatte  derart, 
dass  die  farbigen  Linien  der  Platte  mit  den  farblosen  der  Linien 
des  Diapositives  genau  parallel  laufen.  Auf  diese  höchst  einfache 
Weise  erhält  man  in  der  Durchsicht  das  gewünschte  farbige  Bild 
der  Natur. 

Diesen  Bildern  haftet  allerdings  der  Mangel  an,  dass  in  der 
Nähe  betrachtet,  das  ganze  Bild  von  Streifen  durchquert  erscheint, 
welcher  Schönheitsfehler  des  Bildes  aber  Unreh  unscharf  Ein- 
stellen desselben  bei  der  Projection  oder  durch  Betrachten  des 
Bildes  aus  grösserer  Entfernung,  etwa  8  bis  10m  weit,  behoben  wird, 
indem  die  Linien  wieder  zusammenfliessen.  Der  Mangel  ist  daher 
wie  ersichtlich  ein  so  geringer  und  verschwindender,  dass  er  eigent- 
lich wenig  in  Betracht  kommt. 

Derlei  Bilder  für  Projectionszwecke  mit  einer  Positiv-Liniatur- 
platte  adjustirt,  sind  bereits  im  Handel  u.  z.  bei  der  Firma  Adolph 
Hesekiel&Cie.  in  Berlin,  um  den  Preis  von  9  bis  15  Gulden. 
Eine  Joly'sche  Negativplatte  kostet  dagegen  36  Gulden. 

Ich  werde  zum  Schluss  mit  dem  Skioptikon  die  dreifarbige 
Rasterlinienplatte  und  das  Diapositiv  ohne  solche,  durch  Projection 
vorführen  und  hieranschliessend  folgende  farbige  Objecto,  nach  diesem 
System  hergestellt,  zur  Anschauung  briugen. 

1.  Einen  buntfarbigen  Papagei; 

2.  Schmetterlinge  in  verschiedenen  Farben,  darunter  zwei  Bläu- 
linge  von  besonderer  Farbenpracht; 

3.  ein  Blumenbouquet,  aus  Geranien,  Tulpen  und  Hyacinthen; 

4.  eine  Vase  mit  gelben  uud  hochrothen  Blumen ; 

5.  ein  Stillleben :  Flasche,  ein  Glas  mit  Bier  voll  gegossen  und 
angeschnittenes  Brod  und  endlich 

6.  eine  Lampentasse  textiler  Natur. 

Ich  übergehe  nunmehr  zu  einer  Neuerung  im  Gebiete  der 
praktischen  Photographie,  welche  Herr  Sigmund  Bondy  in  Wien 
in  der  Plenarversammlung  der  Photographischen  Gesellschaft  vom 
5.  April  1898  als  ein  Novum  zur  Ausstellung  brachte,  die  sogenannte 
„Relief-Photo  graphi  eu.  Es  sind  dies  photographische  Bilder 
bis  zu  lern  erhaben,  wie  von  Künstlerhand  modellirte  Reliefs  auf 
platinähnlichem  Papiere,  welche  vermöge  ihrer  Plastik,  ganz  besonders 
bei  der  sogenannten  Rembrandt- Beleuchtung  eine  in  der  Photo- 
graphie bisher  nicht  gekannte  Wirkung  erzielen,  weil  durch  diese  neue 


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Vol  k  m  o  r. 


Behandlung  der  photographischen  Copie  das  Bild  der  lebenden 
Form  näher  gebracht  wird. 

Obwohl  ganz  bestimmte  Daten  über  die  Herstellung  solcher 
plastischer  photographischer  Bilder  noch  nicht  publicirt  wurden,  so 
will  ich  den  Vorgang  bei  solcher  Arbeit  wie  ihn  die  Herren  Oscar 
Kernreuter  und  Carl  Räth  jun.  versuchsweise  mit  recht  gutem 
Erfolge  eingeschlagen  haben,  nach  den  Mittheilungen  in  der  Nummer  462 
der  Photographischen  Correspondenz,  mit  Anführung  der  Recepte, 
kurz  erörtern. 

Man  macht  durch  entsprechende  Beleuchtung  des  Objectes 
eine  möglichst  plastische  photographische  Aufnahme  desselben  und 
nimmt  vom  Negativ  mehrere  Copien  ab,  am  besten  auf  Platinpapier, 
und  zieht  eine  dieser  Copien  auf  einem  einfachen  Carton  auf.  Wenn 
es  ein  Porträt  ist,  so  schneidet  man  hierauf  genau  aus  dem  Carton- 
bild  die  Person  heraus  und  klebt  das  Bild  mit  der  Bildseite  auf 
eine  Glasplatte  von  entsprechender  Grösse,  auf  deren  Vorderseite 
man  das  Relief  erzeugen  will. 

Eine  zweite  photographische  Copie  dient  dann  als  Vorlage  zur 
Modellirung  für  den  Ausführenden  des  Reliefs,  und  ein  drittes 
Exemplar  zum  Prägen  des  Reliefs. 

Ist  das  genau  ausgeschnittene  Porträtbild  auf  der  Glasplatte 
aufgeklebt,  so  beginnt  man  mit  dem  Auftragen  einer  plastischen 
Masse,  Plastilina  genannt,  ein  Stoff,  der  von  Bildhauern  statt  des 
Thones  benützt  wird,  auf  die  einzelnen  Partieu  von  Licht  und 
Schatten  im  Bilde,  wodurch  man  nach  und  nach  das  Relief  erhält. 
Das  Auftragen  der  Plastilina  geschieht  mit  Modellirhölzern;  die 
Conturen  zum  Relief  sind  in  der  unterlegten  Photographie  vorhanden, 
man  hat  also  nur  das  zu  verwirklichen ,  was  *  im  Bilde  flach 
daliegt,  d.  h.  die  höher  liegenden  Partien  von  den  tieferen  zu  unter- 
scheiden. 

Die  Bestimmung  der  Höhe  des  Reliefs  ist  dem  Ermessen  des 
Arbeitenden  überlassen;  nur  müssen  zum  Schluss  gewisse  Details  in  das 
Reliefbild  hinein  gearbeitet  werden,  weil  ja  dieselben  schon  mehr  oder 
weniger  in  jener  Photographie  enthalten  sind,  welche  schliesslich  im 
Relief  geprägt  wird.  Bei  einzelnen  Bildern  wird  es  überhaupt  nicht 
nöthig  sein,  in  feinere  Details  einzugehen,  wenn  die  Photographie 
für  sich  selbst  sehr  plastisch  wirkt,  in  welchem  Falle  dann  nur  die 
Hauptform  aufzutragen,  und  im  Relief  zum  Ausdrucke  zu  bringen 
am  Platze  ist. 

Das  so  erzeugte  Relief  aus  Plastilina  wird  nun  mit  gewöhn- 
lichem Tafelöl  bestrichen,  welches  nicht  in  die  Masse  eindringt,  nur 
oberflächlich  sitzen  bleibt,  wodurch  die  von  diesem  Originalrelief  dann 
in  Gypa  abzunehmende  Matrize  leicht  abzulösen  ist.   Hierauf  wird 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


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von  dem  mit  Ol  bestrichenen  Originalrelief  aus  Plastiliua,  eine  Matrize 
aus  Gyps  abgenommen. 

Zu  diesem  Zwecke  bereitet  man  aus  frisch  gebranntem  Gyps 
mit  Wasser  einen  Brei  von  massiger  Consistenz  und  giesst  denselben 
löffelweise  auf  die  Form.  Nach  etwa  fünf  Minuten  ist  der  Gyps 
etwas  consistenter  geworden,  man  begrenzt  daher  denselben  nach  dem 
Glasplattenrande  und  ebnet  die  Oberfläche  durch  Abstreifen  mit 
einem  Lineal.  In  10  bis  20  Minuten  ist  der  Gyps  fest  geworden, 
man  kann  die  Form  vom  Originalraodell  ohne  Schwierigkeit  abheben 
und  hat  damit  eine  Hohlform  in  Gyps,  „Matrize"  genannt. 

Man  trägt  nun  auf  die  Matrize  Schellack  mit  Spiritus  auf, 
lässt  trocknen  und  ölt  die  Oberfläche  ein.  Hierauf  giesst  man  frisch 
angemachten  Gypsbrei  löffelweise  in  die  Matrize  und  nimmt  diese 
als  Relief  in  Gyps  ab,  welche  Reliefform  „Patrize"  genannt  ist. 
Nachdem  der  Gypsbrei  etwas  angezogen  hat,  begrenzt  man  denselben 
und  ebnet  mit  einem  Lineal,  sowie  bei  der  Matrize.  Nach  etwa 
20  Minuten  lässt  sich  die  Patrize  leicht  aus  der  Matrize  ausheben 
und  ist  damit  ein  Relief  in  richtiger  Anordnung  hergestellt.  Diese 
Patrize  hat  nicht  den  Zweck,  der  bereit  gehaltenen  photographischen 
Copie  als  Unterlage  zu  dienen  und  dieselbe  aufzunehmen,  um  damit 
die  Relief-Photographie  zu  liefern,  sondern  die  Patrize  dient  lediglich 
als  eine  Art  Formstempel,  um  die  photographische  Copie  nach 
Einstellen  in  die  Matrize,  mittels  der  Patrize  in  die  Matrize  und 
dadurch  in  die  Reliefform  zu  pressen. 

Zu  diesem  Zwecke  wird  die  Matrize  und*  die  Patrize  von 
etwaigen  Unreinigkeiten  gesäubert  und  beide  nochmals  mit  Schellack 
überzogen,  damit  der  Gyps  die  Feuchtigheit  der  photographischen 
Copie  durch  Aufsaugen  nicht  entziehen  kann,  was  nachtheilig  wäre, 
weil  dadurch  das  Dehnungsvermögen  der  photographischen  Copie 
verloren  ginge.  Nach  erfolgtem  Trocknen  des  Schellackes  wird  diu  für 
das  Relief  bestimmte  gefeuchtete  photographische  Copie  mittels 
Register  in  die  Matrize  eingelegt  und  mittels  der  Patrize  vorsichtig 
in  die  Matrize  gedrückt. 

Nachdem  dieselbe  übertrocknet  und  mit  irgend  einem  zweck- 
entsprechenden Hinterlegungsmittel,  z.  B.  Kautschuk  und  Raum  wolle, 
ausgefüllt  wurde,  wird  das  photographische  Bild  in  der  Matrize  in 
einer  Copirpresse  eingespannt  und  bis  zur  vollständigen  Trocknung 
eingepresst  belassen.  Die  Patrize  hat  also  die  photographische 
Bildcopie  in  allen  Theilen  an  die  Matrize  angepresst,  weil  dieselbe 
ja  von  der  Matrize  abgenommen  war  und  somit  unbedingt  alle  Er- 
höhungen und  Vertiefungen  derselben  enthalten  muss.  Man  kann  mit 
der  vorhandenen  Matrize  und  Patrize  wie  mit  einem  photographischeu 
Negative,  eine  grosse  Anzahl  Abdrücke  herstellen. 


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242 


Volkmer. 


Das  für  die  photographische  Copie  des  Reliefs  selbst  zu  ver- 
wendende Papier  ist  gewöhnlich  Platinpapier,  man  kann  hiezu  aber 
auch,  sogar  wegen  des  besseren  Dehnungsvermögens  mit  Vortheil, 
das  sogenannte  Gummipapier  verwenden.  Mit  der  Retouche  des 
Bildes  darf  man  nicht  zu  weit  gehen,  weil  sich  dieselbe  stark  be- 
merkbar macht. 


Figur  11.  Autotypische  Reproduction  eioes  Reliefs.  Photographie  von  C.  P  i  e  t  z  n  e  r. 

Ich  beehre  mich  hier  aus  den  Ateliers  des  Wiener  k.  und  k.  Hof- 
Photographen  C.  Pietzner  fünf  derlei  Relietbilder,  theils  im  Blau- 
und  Röthel-Ton,  zwei  davon  in  Farben  aquarellirt,  von  höchster 
Vollendung  und  von  reizendem  Aussehen,  zur  Ansicht  der  verehrten 
Vnwesenden  zu  exponiren. 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


243 


Die  Figur  11  ist  die  Reproduction  eines  derlei  Reliefbildes  in 
Autotypie. 

Ich  erlaube  mir  nunmehr  die  Aufmerksamkeit  der  verehrten 
Anwesenden  auf  eine  interessante  und  reichhaltige  Exposition  von 
Druckproben  von  Aluminiumplatten,  sogenannten  Algraphischeu  Drucken, 
zu  lenken.  Ich  habe  im  vergangenen  Jahre  von  dieser  Stelle  aus 
über  die  „Algraphieu,  d.  i.  das  Aluminium  -  Metall  als  Druck- 
plattenmaterial zum  Ersatz  des  Lithographiesteines,  in  ausführlicher 
Weise  gesprochen.  Zur  Ergänzung  der  damals  erörterten  Thatsachen 
kann  ich  heute  mittheilen,  dass  Professor  Felician  Baron  Myrbach, 
der  gegenwärtige  provisorische  Director  der  Kunstgewerbeschule 
am  k.  k.  Museum  für  Kunst  und  Industrie  zu  Wien,  ehemaliger 
Officier  der  k.  und  k.  Armee,  nicht  nur  persönlich  mit  Feuereifer  sich 
der  Ausführung  von  Arbeiten  in  Kreide  und  mit  der  Feder  auf 
Aluminiumplatten  widmete  und  mit  brillantem  Erfolg  als  aus- 
übender Künstler  auf  diesem  Plattenmateriale  Studien  machte, 
sondern  auch  etwa  zwanzig  junge  Herren  und  Damen  zu  einer  Art 
Schule  für  diesen  Zweig  der  graphischen  Künste  unter  seiner 
Leitung  vereinigte,  welche  heute  schon  nach  kaum  Jahresfrist 
des  Bestandes,  ganz  Beachtenswertes  leisten  und  eine  bedeutende 
Zukunft  versprechen.  Ich  habe  hier  diverse  Druckproben  von 
Schülerarbeiten,  besonders  aber  eine  ganze  respectable  Zahl  der 
Kreide-  und  Federarbeiten  von  der  Meisterhand  Baron  Myr- 
bach's,  von  bewundernswerter  künstlerischer  Ausführung  zur 
Ansicht  exponirt  und  ersuche  die  verehrten  Anwesenden  nach 
Schluss  des  Vortrages  diese  Druckproben  mit  Aufmerksamkeit  zu 
besichtigen. 

Aber  auch  der  Wunsch,  welchen  ich  in  meinem  vorjährigen 
Vortrage  über  diesen  Gegenstand  zum  Ausdruck  brachte,  nämlich 
dass  diesem  Zweige  graphischer  Kunst  recht  bald  ein  Rotations- 
Druckapparat  erstehen  und  gegeben  werden  möge,  hat  sich  bereits 
erfüllt,  indem  die  Maschinenbaufirma  Bohn  &  Herber  zu  Würz- 
burg in  Bayern  nach  den  Angaben  des  Erfinders  der  Algraphie, 
Josef  Scholz  in  Mainz,  eine  Rotationsmaschine  zum  Druck  von 
Aluminiumplatten  construirte  und  zur  Ausführung  brachte,  zur  vollsten 
Zufriedenheit  der  Druckanstalt  des  Herrn  J.  Scholz. 

Dieser  Druckapparat  besitzt  zwei  gegen  einander  sich  drehende 
Cylinder,  von  denen  der  eine  die  für  den  Druck  vorgerichtete  Alu- 
miniumplatte aufnimmt,  während  der  andere  die  zu  bedruckenden 
Papierbogen  nacheinander  gegen  die  Druckplatte  führt.  Das  Befeuchten 
der  Druckplatte  geschieht  bei  diesem  Druckapparate  ungemein  gleich- 
massig  genau  und  ist  leicht  zu  reguliren. 


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V  o  1  k  m  e  r. 


Tri 


Figur  12,    RoUtions-Druckmaschine  für  Aluminium-Druckplatten   älterer  C< 

Btraction. 


B 


Figur  13.  Skizze  dir  Feucht-  und  Farbegebe-Einriehtung  der  verbesserten 

.MaM'hine 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  Photographie  etc. 


245 


Die  Figur  12  stellt  die  erste  Ausführung  des  Druckapparates 
dar,  in  welchem  das  Farbewerk  oben  links  bei  dieser  Ansicht  an- 
geordnet ist  und  rechts  davon  die  Wischwalzen  liegen.  NeuesteDS 
wurde  aber  der  Druckapparat  in  der  Construction  dahin  abgeändert, 
wie  es  die  Figur  13  in  der  Haupteinrichtung  schematisch  darstellt, 
dass  die  Papierzufuhr  nur  80c»i  hoch  liegt,  daher  äusserst  leicht, 
bequem  und  zeitersparend  ist  und  dass  die  Farbe  in  sehr  präeiser 
Weise  an  die  Druckplatte  abgesetzt  wird. 

In  der  Hauptsache  besteht  daher  die  Einrichtung  der  abge- 
änderten verbesserten  Druckmaschine  in  Folgendem: 

Der  Plattencylinder  a,  tragt  auf  seinem  Umfange  die 
eingespannte  Aluminium -Druckplatte  b  und  an  einer  anderen  Stelle 
des  Umfanges  die  auswechselbare  Feuchtplatte  c,  welche  gegen 
die  Druckplatte  etwas  zurücktritt.  Die  nicht  von  der  Druckplatte 
und  der  Feuchtplatte  eingenommenen  Theile  des  Cylinderumfanges 
treten  sowohl  gegen  die  Druckplatte  als  auch  gegen  die  Feuchtplatte 
zurück. 

Wenn  der  Plattencylinder  a  bei  seiner  im  Sinne  des  Pfeiles 
angedeuteten  Drehung  in  eine  mehr  vorwärtige  Lage  gekommen  ist, 
so  empfängt  die  Feuchtplatte  c  von  der  gegen  sie  gehobenen  und 
angedrückten  Heberwalze  dy  Wasser.  Die  Walze  d  senkt  sich  so 
wie  die  Feuchtplatte  sie  verlassen  hat,  gegen  eine  Stoffwalze  e, 
welche  ihrerseits  durch  die  Walze  /  aus  dem  Wasserbehälter  g  mit 
Wasser  versorgt  wird  und  dies  an  die  Heberwalze  d  abgibt.  Bei  der 
weiteren  Drehung  des  Plattencylinders  a  gelangt  die  Feuchtplatte  c 
unter  die  Wisch  walzen  ä,  ä,  welche  an  die  Feuchtplatte  c  ange- 
drückt werden  und  von  dieser  das  darauf  vertheilte  Wasser  auf- 
nehmen. Darauf  wird  die  Feuchtplatter  von  einer  Schmutzwalze  /, 
welche  nur  mit  der  Feuchtplatte  in  Berührung  kommt,  gereinigt  und 
kehrt  wieder  zur  Heberwalze  d  zurück. 

Es  geht  dann  die  auf  dem  Plattencylinder  a  festgemachte 
Druckplatte  b  unter  den  Wischwalzen  ä,  hin,  wird  von  diesen  ange- 
feuchtet, kommt  an  der  inzwischen  wieder  gehobenen  Schmutzwalze  i 
vorbei  und  empfängt  von  dem  Farben  werk  M  durch  die  Auftrag- 
walzen k,  Je,  Farbe,  um  schliesslich  den  durch  den  Druckcylinder  m 
herbeigeführten  Papierbogen  zu  bedrucken. 

Der  Druckcylinder  m  nimmt  bei  der  angedeuteten  Beweguugs- 
richtung  den  zu  bedruckenden  Papierbogen  vom  Einlegetische  A 
unten  auf  und  gibt  ihn  nach  dem  Drucke  nach  oben,  mit  der 
Bildseite  nach  oben  gekehrt,  auf  den  Auslegetisch  B  ab. 

Die  Wischwalzen  ä,  A,  sind  so  angeordnet,  dass  sie  nur  mit 
der  Feuchtplatte  und  der  Druckplatte,  nicht  aber  mit  den  übrigen 
Theilen  des  Umfanges  des  Cylinders  a  in  Berührung  kommen.  Die 


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246 


Volkmer. 


Wischwalzen  h,  A,  werden  durch  eine  über  ihnen  gelegene  Schmutz- 
walze n  gereinigt.  Die  in  der  Zeichnung  der  Figur  13  ange- 
deuteten Drebrichtungen  des  Platten-  und  des  Druckcylinders, 
welche  den  bisher  üblichen  entgegengesetzt  sind,  gewähren  den  Vor- 
theil, das  Farbewerk  M  zum  Zwecke  der  leichteren  Zugänglichkeit 
niedriger  als  in  der  Figur  12  anordnen  zu  können,  wie  es  aus  der 
Figur  13  ersichtlich  ist. 

Die  Qualität  der  Erzeugnisse  dieses  neuen  Druckapparates 
für  Arbeiten  aller  Art  ist  derjenigen  der  Flachdruckpresse  mindestens 
ebenbürtig,  der  Druck  sehr  scharf  und  klar,  das  Passen  selbst  für 
den  Farbendruck  vorzüglich.  Die  quantitative  Leistung  dieses 
Druckapparates  dagegen  übertrifft  die  der  Flachdruckpresse  um  60  bis 
70%.  Diese  erhöhte  Leistungsfähigkeit  wird  theils  durch  die  grössere 
Druckschnelligkeit,  etwa  1.200  Abdrücke  in  der  Stunde,  erreicht,  theils 
durch  die  Einfachheit  in  der  Bedienung.  Die  Maschine  kann  täglich 
bei  dreimaligem  Plattenwechsel,  also  bei  kleineren  Auflagen,  mindestens 
7.000  Abdrücke  machen,  bei  grösseren  Auflagen  8.000  bis  9.000, 
ohne  hiebei  die  Maschine  zu  überanstrengen. 

Eine  derlei  Druckmaschine  steht  seit  Monaten  in  der  algraphischen 
Anstalt  von  J.  Scholz  in  Mainz  im  Betrieb  und  sind  Exemplare 
davon  auch  bereits  an  Druckanstalten  in  Deutschland,  Italien  und 
Amerika  abgegeben  worden. 

• 

Endlich  erlaube  ich  mir,  wie  ich  dies  alljährig  zu  thun  pflege,  die 
verehrten  Anwesenden  auf  eine  Collection  neuester  Erzeugnisse 
auf  dem  Gebiete  der  Photographie  vou  der  Firma  C.  Ruf  zu  Frei- 
burg im  Breisgau  im  Portraitfach,  mit  Copien  auf  Seide,  Sammt  und 
Pelluche  von  hervorragender  Schönheit  aufmerksam  zu  machen; 
zu  denselben  gehört  vor  allem  die  am  Schlüsse  des  gegenwärtigen 
Heftes  als  Tafel  10  befindliche  Autotypie  einer  Porträtstudie  in 
bedeutender  Verkleinerung  der  Original-Photographie  aus  dem  Atelier 
C.  Ruf;  ferner  Farbendrucke  von  aussergewöhnlicher  Grösse  zu  Plakat- 
zwecken für  die  Firma  „Pears  Soapu  in  London  und  von  Photo- 
gravuren mono-  und  polychrom  von  den  Firmen  J.  Schuster 
in  Berlin,  F.  Hanfstängl  in  München  etc.,  welche  mir  die  Wiener 
Kunstverlags-Anstalt  R.  Lechner  (Wilhelm  Müller)  als  Novi- 
täten zur  Ausstellung  überliess,  Ausstellungsobjecte,  welche  durch- 
wegs als  bewundernswerte  und  vorzügliche  Leistungen  moderner 
Reproduction  bezeichnet  werden  müssen. 

Am  Schlüsse  meiner  Mittheilungen  angelangt,  sei  es  mir  ge- 
stattet, von  dieser  Stelle  aus,  jenen  Anstalten  und  Herren  meinen 
öffentlichen  Dank  auszusprechen,  welche  durch  leihweise  Überlassung 


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Neuere  Arbeiten  im  Gebiete  der  TWc-graphie  etc. 


247 


des  Skioptikons  zu  Projectionszwecken,  sowie  von  Druekprobeu  die 
instructive  Demonstration  meiner  Ausführungen   ermöglicht  haben. 

Ich  nenne  diesbezüglich  vor  allem  die  Firma  R.  Lech  n  er 
(Wilhelm  Müller),  welche  iu  bereitwilligster  Weise  den  Skioptikou- 
apparat  zur  Verfügung  stellte  und  danke  dem  Ingenieur  dieser  Firma 
Herrn  Weidner,  welcher  die  farbigen  Photographien  mit  vielem 
Geschick  vorführte,  sowie  dem  Herrn  Hänflein,  Inhaber  des 
Locales  I.,  Kärtnerstrasse  32  A,  welcher  mir  die  Diapositive  zu  den 
letzten  zehn  der  vorgeführten  farbigen  Bilder  geliehen  hatte;  ferner 
Herrn  Hof-Photographeu  C.  P  i  e  t  z  u  e  r,  Herrn  Regierungsrath  Fritz 
für  die  Farbendrucke  aus  England,  der  Photographischen  Ge- 
sellschaft von  Wien,  Regierungsrath  Dr.  J.  M.  Ed  er,  Director 
der  graphischen  Lehr-  und  Versuchsanstalt  der  k.  k.  Hof-  und 
Staatsdruckerei,  Herrn  Director  Felician  Baron  Myrbach  und 
endlich  dem  Factor  und  Vorstande  der  Lithographie-Abtheilung  der 
k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei  Friedrich  Hesse,  welcher  das  so 
gelungene  Arrangement  der  Druckproben  besorgte. 

Ich  schliesse  hiemit  meine  Ausführungen,  werde  zunächst  mittels 
des  Skioptikons  die  drei  Systome  der  Photochromien  vorführen  und  lade 
die  verehrten  Anwesenden  ein,  nach  dieser  Bildvorführung  die  zur 
Ausstellung  gelangten  Bilder  und  Druckproben  einer  aufmerksamen 
Besichtigung  zu  würdigen,  um  damit  über  das  Mitgetheilte  und  Vor- 
geführte aus  eigener  Anschauung  sich  ein  Urtheil  zu  bilden. 

Es  wurden  nun  die  drei  Systeme  der  Bilder  mittels  des  Skiopti- 
kons zur  Darstellung  gebracht  und  ernten  grossen  Beifall. 


Organ  der  mUit*r-wlB*eii«<:baftlicheu  Vorolno   LIX.  Band.  1S*9. 


Ii» 


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248 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


Nachdruck  verbotet!  Übertetzuug-srecht  vorbehalten. 

Söldnerheere  gehören  der  Vergangenheit  an,  sie  sind  durch 
Volksheere  ersetzt  worden,  in  denen  jeder  wehrfähige  Bürger 
berufen  ist,  für  die  Interessen  seines  Vaterlandes  die  Waffen  zu 
führen. 

Mit  der  allgemeinen  Wehrpflicht  haben  die  weiten  Schichten 
des  Volkes  in  die  Wehrmacht  der  Staaten  Aufnahme  gefunden; 
hierin  lag  die  Möglichkeit,  die  Steigerung  der  Wehrkraft  in  qu  an  ti- 
tativer  Beziehung  bis  auf  jenes  Mass  zu  treiben,  wie  es  heute 
fast  alle  europäischen  Staaten  aufweisen.  Vom  Jünglingsalter  bis 
in  das  reife  Mannesalter  sind  die  Männer  aller  Stände  und  Ge- 
sellschaftsclassen  verpflichtet,  im  Bedarfsfalle  ihre  Friedensarbeit  zu 
lassen  und  die  Waffen  zu  ergreifen,  um  den  heimatlichen  Herd  zu 
schirmen,  die  Autorität  des  Staates  und  des  Thrones  zu  schützen. 
Diese  Vaterlandsvertheidiger  bilden  einen  ganz  bedeutenden  Antheil 
der  Gesammtbevölkerung  des  Staates,  ihre  Zahl  beläuft  sich  in  den 
europäischen  Grossstaaten  auf  Millionen. 

Ein  künftiger  Krieg  wird  bewaffnete  Menschenmassen  in  Be- 
wegung sehen,  wie  sie  seit  der  Völkerwanderung  nicht  zur  Action 
gekommen  sind. 

Die  Führung  dieser  gewaltigen  Armeen  wird  eines  der  gross- 
artigsten Probleme  der  höheren  Kriegskunst  bilden;  ihr  wird  es  vor- 
behalten bleiben  zu  erweisen,  bis  zu  welchem  Grade  die  Zahl  der 
Streiter  im  Kriege  ausschlaggebend  ist.  Vorderhand  gilt  noch 
allgemein  der  Grundsatz,  dasa  unter  sonst  gleichen  Voraussetzungen 
die  Zahl  entscheidet.  Das  Streben  nach  einer  Vermehrung 
des  Heeres  dürfte  daher  noch  für  geraume  Zeit  der  Ausfluss  des 
Strebens  nach  einer  möglichst  kräftigen  Armee  bleiben. 

Die  numerische  Stärke  der  bewaffneten  Macht  eines  Reiches 
findet  jedoch  schliesslich  ihre  Grenze  in  dem  vorhandenen  Menschen- 
Material.  Werden  Minimal-  und  Maximal- Altersgrenzen  für  den 
Beginn  und  das  Ende  der  Wehrpflicht  noch  so   sehr  auseinauder- 

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Difc  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


249 


gerückt  —  Kinder  und  Greise  werden  docli  niemals  deu  Fatiguen 
eines  Krieges  gewachsen  sein,  man  wird  daher  auf  sie  nicht 
zählen  können. 

An  dieser  natürlichen  Grenze  ist  man  nun  schon  bald  ange- 
langt. Eine  weitere  Erstarkung  der  Wehrmacht  in  quantitativer 
Beziehung  ist  wohl  nur  mehr  in  wenigen  Staaten  denkbar.  Umso 
wichtiger  wird  es,  in  qualitativer  Beziehung  zu  ersetzen,  was 
an  Zahl  gebricht. 

Die  Qualität  eines  Heeres  hängt  von  der  physischen 
Eignung  der  Bevölkerung,  von  ihrer  intellectuellen  und  moralischen 
Vorbildung,  von  der  Güte  der  organisatorischen  Einrichtungen,  der 
Vorschriften,  von  der  Eiguuug  seines  Offieierscorps  und  vielen 
anderen  Momenten  ab,  deren  richtige  Würdigung  und  Pflege  die 
wesentlichste  Aufgabe  der  Heeresleitung  bedeutet. 

In  der  zum  Schlage  bereit  gestellten  Armee  wird  es  jedoch 
vor  allem  ihr  Geist  sein,  der  für  ihren  Wert  entscheidend  ist, 
denn  nur  der  gute  Geist  wird  sie  befähigen,  die  grossen  Anforde- 
rungen, die  in  physischer  und  moralischer  Beziehung  an  jeden  Ein- 
zelnen und  an  ganze  Truppenkörper  gestellt  werden,  zu  erfüllen,  im 
kühnen  Siegeslaufe  nicht  zu  erlahmen,  im  Unglücke  nicht  zu  verzagen. 

Die  Pflege  des  Geistes  in  der  Armee  wird  daher  der 
anzusetzende  Hebel  sein,  der  ein  numerisch  schwächeres  Heer,  durch 
Hebung  seiner  Qualität  dem  numerisch  überlegenen  ebenbürtig 
machen  wird.  Die  Nothwendigkeit  der  Pflege  des  Geistes  steigert 
sich  in  dem  Masse,  als  die  Berufssoldaten  einen  verhältnismässig 
immer  geringeren  Theil  der  Feld-Armee  bilden,  sie  steigert  sich  aber 
auch  bei  der  Rücksichtnahme  auf  jene  Elemente,  die,  augekränkelt 
von  modernen  socialen  Strömungen,  nicht  jene  dynastischen 
und  patriotischen  Gefühle  in  das  Heer  mitbringen,  ohne  die  ein 
tüchtiger  braver  Soldat  nicht  gut  gedacht  werden  kann.  Durch  die 
Weckung  und  Festigung  der  hieher  gehörigen  Tugenden  arbeitet  die 
Armee  im  Dienste  des  gesammten  Vaterlandes;  denn  sie 
schafft  treue  zufriedene  Unterthanen;  sie  ist  aber  vor  allem  in  ihrem 
speciellen  Interesse  thätig,  indem  sie  pflichtgetreue,  gehorsame 
Krieger  heranzieht,  die  nicht  lediglich  einem  Zwange  folgend  die 
Waffen  für  das  Vaterland  erheben,  sondern  aus  innerer  Überzeugung, 
also  von  einem  ethischen  Gefühle  gedrängt,  ihre  Pflicht  als 
wehrfähige  Bürger  erfüllen. 

In  der  Erkenntnis  der  bedeutenden  Überlegenheit,  die  einer 
von  gutem  Geiste  beseelten  Armee  innewohnt,  haben  die  Heeres- 
leitungen ausnahmelos  ihr  Augenmerk  auf  jene  Ausbildungszweige 
gerichtet,  die  zwar  nicht  direct  mit  der  Ausübung  des  Kriegshand- 

19' 


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250 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


Werkes  im  Zusammenhange  stehen,  die  jedoch  geeignet  sind,  die 
Qualität  des  Einzelnen  und  hiemit  jene  der  Masse  zu  heben. 

Unter  den  Mitteln,  die  dynastischen,  patriotischen  Gefühle  beim 
Manne  zu  wecken  und  zu  festigen,  den  Mann  moralisch  auf  jene 
Stufe  zu  bringen,  welche  die  Garantie  bietet,  dass  dieser  Mann  auch 
in  den  schwersten  Stunden  seines  Berufes,  fern  vom  Äuge  seine* 
Vorgesetzten,  unter  dem  Eindrucke  der  Gefahr  seine  Pflicht  thue, 
nimmt  die  Pflege  historischer  Erinnerungen  zweifellos  einen 
der  ersten  Platze  ein.  Wie  fiberall,  wirkt  auch  hier  die  Praxis  mehr 
als  die  Theorie,  der  Hinweis  auf  die  frisch  vollbrachte  That  deutlicher, 
als  viele  Worte. 

Die  Vergangenheit  unserer  glorreichen  Armee,  die  durch  Jahr- 
hunderte stets  die  Ehre  der  Fahne  Habsburgs  hochzuhalten  ge- 
wusst,  bietet  einen  unerschöpflichen  Born,  aus  dem  Ruhmesthaten 
von  Hoch  und  Nieder,  von  Einzelnen  und  ganzen  Truppen,  geschöpft 
werden  können.  Die  Thaten  unserer  Ahnen  sind  daher  vor  allem 
geeignet,  als  leuchtende  Beispiele  für  die  Epigonen  hingestellt  zu 
werden. 

Das  Streben   der  Heeresleitungen  durch  Belehrung  auf  die 
Moral  des  Soldaten  zu  wirken,  den  Mann  zu  einem  auch  inner- 
lich tüchtigen  Krieger  zu  erziehen,  in  ihm  eine  Grundlage 
zu  legen,  die  ihn  auch  nach  dem  Austritte  aus  dem  Heere  unzugängig 
macht  gegen  die  zersetzenden  Einflüsse  moderner  Umsturzideen,  den 
ausgedienten  Soldaten   vielmehr  zu  einer  Stütze  der  bestehenden 
Gesetze  qualificirt,  ist  allenthalben  zu  beobachten.  So  liest  man  z.  B. 
in  einem  deutschen  Journale,  dass  zur  Hebung  der  geschichtlichen 
Kenntnisse  der  Mannschaft  seitens  eines  Truppen  -  Commandanteu 
zwanglose  Abende  arrangirt  wurden,  bei  denen  durch  Eiujährig- 
Freiwillige  volksthüm liehe    Vorträge    über    die  vater- 
ländische Geschichte  und  sonstige  in  die  Pflege  der  Historie 
einschlagige  Themata,  besprochen  werden.  Der  betreffende  Truppeu- 
Commandant  hat  mit.  diesen  Abenden  recht  gute  Erfolge  erzielt  und 
empfiehlt  deren  Einführung  auf  das  wärmste.  Dass  eine  derartige 
Orientirung  der  Mannschaft  auch  bei  uns  von  hohem  Werte  wäre, 
bedarf  erst  keines  Beweises;  vielleicht  Hesse  sich  sogar  behaupten, 
dass  eben  in  unserer  Armee  eine  einheitliche  Auffassung 
der  Geschichte  der  Gesa  mint  - Monarchie  geradezu  ein 
noch  nicht  erfülltes  Bedürfnis  ist. 

Man  betrachte  den  Geschichtsunterricht  an  den  Schulen  in  den 
verschiedenen  Kronländern.  Die  wechselvollen  Geschicke  der  einzelnen 
Theilo  unserer  Monarchie,  die  tiefer  gehende  Scheidung  nach  Nation 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


251 


Sprache,  Gesinnung  und  Kultur,  sie  sind  die  Ursachen,  dass  den 
Schülern  nicht  immer  die  wahre  Geschichte,  sondern  eine  den 
localen  Verhältnissen  angepasste  Geschichte  gelehrt  wird. 
Beim  Eintritte  in  das  Heer  treffen  dann  oft  diese  gegensätzlichen 
Anschauungen  aufeinander,  es  gibt  ausser  der  Staramesverschieden- 
heit  auch  noch  Differenzen,  die  sich  auf  geschichtliche  Ereignisse 
basiren.  Hier  würden  die  oben  angedeuteten  Vorträge  klärend 
wirken,  es  würde  vaterländische  und  nicht  Lo  cal-G  esch  i  ch  t  e 
in  der  Armee  getrieben  werden. 

Dies  bei  jenen  Truppenkörpern,  deren  Mannschaft  einen  solchen 
Grad  von  Vorbildung  in  das  Heer  mitbringt,  dass  von  einer 
geschichtlichen  Basis  überhaupt  die  Rede  sein  kann.  Bei  den  aus 
kulturell  weniger  hoch  stehenden  Gebieten  sich  er- 
gänzenden Truppen,  ergäbe  sich  an  den  vorskizzirten  Abenden  die 
Gelegenheit,  der  Mannschaft  in  grossen  Zügen  die  Vergangenheit  der 
Gesammt -Monarchie  in  der  Beleuchtung  zu  zeigen,  dass  in  dem 
Manne  die  Erkenntnis  durchdringe,  dass  und  wie  die  Armee  stets 
an  dem  wichtigsten  Wendepunnkte  der  Geschichte  die 
entscheidende  Sprache  geführt  hat,  welche  grosse  Aufgabe 
der  Armee  daher  auch  in  der  Zukunft  stets  zukommen  wird. 
Knappste  Kürze  wird  aber  auf  jeden  Fall  bei  dem  rein  historischen 
Theile  nothwendig  sein  —  das  Fassungsvermögen  unseres  Mannes 
darf  nicht  zu  sehr  überlastet  werden,  soll  er  nicht  den  Zusammenhang 
verlieren.  Hingegen  könnten  diese  zwanglosen  Vereinigungen  der  Mann- 
schaft sehr  vortheilhaft  dazu  benützt  werden,  um  der  Mannschaft  die 
Geschichte  des  eigenen  Truppenkörpers  vor  Augen  zu  führen. 

Bei  der  territorialen  Ergänzung  unserer  Armee  bildet 
ein  Truppenkörper  im  allgemeinen  einen  eng  in  sich  geschlossenen 
Körper,  dessen  Einheitlichkeit  schon  auf  der  engeren  Heimat, 
zumeist  auf  der  gleichen  Sprache,  den  gleichen  Sitten  und  Gebräuchen 
beruht.  Söhne  von  Nachbarn,  Angehörige  derselben   oder  nahe  an 
einander  liegender  Gemeinden,  die  sich  zum  Thoile  schon  von  Kind- 
heit au  gekannt,  treten  gemeinsam  in  das  Heer,  sie  lösen  in  ihrem 
Hausregimente  ihre  älteren  Gemeindegenossen  ab,  die  gleich- 
falls gemeinsam  in  die  Schule  gegangen  sind.  Wenn  des  Kaisers  Ruf 
sie  unter  den  Waffen  versammelt,  so  stehen  Mariner  neben  einander 
in  Reih'  und  Glied,  die  vielfach  durch  verwandtschaftliche  Bande  mit 
'einander  verbunden  sind.  Geht  es  dann  in  den  Luissen  Kampf,  so 
bildet  dieses  Band,  das  den  einzelnen  Manu  unter  Leuten  seines 
Stammes  fechten  lägst,  einen  nicht  zu  unterschätzenden  morali- 
schen Factor.   Der  Zaghafte,  der  im  Begriffe  steht,  seinen  Platz 


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252 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


zu  verlassen,  wird  sich  daran  erinnern,  dass  seine  Nachbarn  im 
Kampfe  zu  Hause  erzählen  werden,  dass  er  der  Erste  von  seinem 
Posten  gewichen,  er  fühlt  es.  dass  Spott  und  Schande  seiner  harren 
—  und  er  hält  aus. 

Der  Kühne  wird  durch  den  Gedanken  noch  mehr  angeregt,  dass 
man  im  Heimatdorfe  von  seiner  That  erzählen  wird,  dass  der  greise 
Vater,  die  saubere  Dirn'  mit  Stolz  von  ihm  sprechen  werden  —  und 
er  wagt  noch  mehr. 

Der  Verwundete  endlich,  der  als  ein  Opfer  seiner  Pflicht  auf  dem 
Ehreufelde  liegt,  er  fühlt,  dass  er  im  Bereiche  von  verwandten  Menschen, 
Freunden  liegt,  die  ihr  alles  aufbieten  werden,  um  ihm  das  Leben 
zu  erhalten;  und  sterbend  selbst,  drückt  eine  Freundeshand  ihm  die 
Augen  zu,  ein  Kind  seiner  Heimat  hört  seine  letzten  Grüsse  an  Weih 
und  Kind. 

Das  Gefühl  der  Zusammengehörigkeit  eines  aus  einem  eng  be- 
grenzten Gebiete  sich  ergänzenden  Truppenkörpers  ist  demnach  ein 
bedeutender  moralischer  Factor,  namentlich  im  Momente 
der  Gefahr,  in  der  sich  die  Menschen  enger  aneinander  schliessen,  das 
ist  also  vornehmlich  im  Gefechte.  Bei  dem  seelisch  höchst  auf- 
regenden Verlaufe  eines  künftigen  Gefechtes  ist  aber  die  sorg- 
fältige Pflege  der  das  moralische  Momeut  der  Truppe  hebenden 
Factoren  ein  Gebot  der  Nothwendigkeit.  Das  gemeinsame  einheitliche 
Fühlen  der  Mannschaft  eines  Truppenkörpers  in  eine  Richtung  zu 
lenken,  alle  diese  verschiedenen  Elemente,  Geister  und  Charaktere  auf 
ein  ideelles  gleiches  Ziel  zustreben  zu  lassen,  das  muss  das  Ziel  der 
moralischen  Erziehung  des  Mannes  sein.  Für  seinen  Horizont  und 
sein  Wirken  genügt  es,  wenn  der  einfache  Mann  im  Rahmen  seines 
Truppenkörpers  trachte,  sein  Möglichstes  und  Bestes  zu  leisten;  es 
reicht  hin,  wenn  der  Mann  in  dem  Bewusstsein  seine  Befriedigung 
findet,  dass  der  eigene  Truppenkörper  seine  Pflicht  in  Ehren 
gethau  hat.  Diese  Art  Localpatriotismus  beim  Manne  zu  wecken 
und  weiter  auszubilden,  wäre  die  Aufgabe  der  Erziehung  des 
Mannes.  Ein  Appell  an  diesen  anerzogenen  Patriotismus  würde  in 
wichtigen  Momenten  des  kriegerischen  Lebens  nicht  ungehört  ver- 
hallen. 

Ist  es  z.  B.  denkbar,  dass  selbst  im  kritischesten  Augenblicke 
ein  Infanterist  von  Luxemburg  Nr.  15  den  Muth  verliert,  im  Angriffe 
erlahmt,  wenn  er  die  Fahne  des  Regimentes  im  Sturme  vorangetrageu 
sieht  —  vorausgesetzt,  dass  er  im  Frieden  hundert-  und  aberhundertmal 
darüber  belehrt  wurde  und  das  Bild  gesehen  hat,  wo  der  Feldherr 
Erzherzog  Carl  die  Fahne  der  Ahnen  der  heutigen  Luxemburger 
argrillen  und  sie  zum  Sturme  und  Siege  geführt  hat. 

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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee 


253 


Kann  selbst  in  der  grössten  Gefahr  ein  Angehöriger  des  In- 
fanterie-Regimentes Nr.  42  seinen  Blick  nach  rückwärts 
richten,  wenn  hinter  ihm  der  Grenadiermarsch  erklingt  und  er 
daran  denken  muss,  wie  die  Ahnen  unter  dem  Klange  dieses  Marsches 
unsterbliche  Ehre  und  Ruhm  erworben  haben. 

Oder  kann  mau  es  sich  denken,  dass  eine  Attake  in  der  Zu- 
kunft vonWindischgrätz-Dragoner  nicht  mit  demselben  Elan, 
derselben  Schneid  geritten  werde,  wie  sie  die  bartlosen  Ahnen  bei 
Kol  in  geritten  haben!  immer  unter  der  Voraussetzung,  dass  den 
Leuten  au  jedem  Tage  ihrer  Dienstzeit  vorgehalten  wurde,  dass  sie 
die  Nachkommen  der  Helden  jener  Zeit  sind. 

Wird  die  Thatsache  anerkannt,  dass  die  mit  besonderen 
Privilegien  ausgezeichneten  Truppenkörper  in  diesen  Auszeich- 
nungen auch  in  künftigen  Gelegenheiten  einen  Sporn  für  hervor- 
ragende Leistungen  finden  werden,  dann  ergibt  sich  von  selbst  die 
Schlussfolgerung,  auch  bei  den  anderen  Truppenkörpern  nach  An- 
lässen in  der  Geschichte  zu  suchen,  bei  denen  sie  sich  mit  be- 
sonderem Ruhme  bedeckt  haben.  Bei  der  Mehrzahl  unserer  Regimenter, 
die  ihre  Geschichte  weit  in  die  Vergangenheit  zurückzuleiten  ver- 
mögen, wird  sich  eine  reiche  Fülle  von  Ereignissen  ergeben,  die 
weit  über  das  Mass  gewöhnlicher  Pflichterfüllung  her- 
vorragen, daher  ganz  besonders  geeignet  sind,  als  nachahmenswerte 
Beispiele  den  kommenden  Generationen  vorgehalten  zu  werden. 

Truppenkörper,  die  jüngeren  Bestandes  sind,  verdanken  ihr 
Entstehen  oft  der  Vereinigung  von  Abtheilungen  schon  bestandener 
Truppenkörper;  diese  in  einen  neuen  Verband  zusammengefügten 
Abtheilungen  haben  ihren  wohlverdienten  Antheil  an  den  Ruhmes- 
blättern ihres  Stammkörpers,  es  ist  daher  gewiss  nur  recht  und 
billig,  wenn  sie  den  auf  sie  entfallenden  Antheil  der  Geschichte  in 
ihre  neuen  Truppenkörper  mitbringen  und  hiedurch  das  nicht  zu 
erschütternde  Fundament  für  die  Geschichte  dieses  neuen  Körpers 
bilden. 

Wenn  im  dichten  Gewühle  der  Schlacht,  im  kritischen  Momente, 
da  es  sich  um  die  Entscheidung  handelt,  alle  Mittel  ein- 
gesetzt werden  müssen,  um  vom  Manne  die  höchste  physische 
und  moralische  Leistung  zu  verlangen,  da  wird  ein  markiger 
kurzer  Appell  an  eine  ähnliche  Episode  aus  der  Geschichte  gewiss 
nicht  wirkungslos  verhallen.  Hat  der  Mann  im  Frieden  gelernt,  diese 
Episode  nach  ihrer  Bedeutung  zu  würdigen,  die  Manner,  die  sich 
hiebei  ausgezeichnet  haben,  ob  ihres  besonderen  Muthes,  ihres  hervor- 
ragenden Pflichtbewusstseins  zu  bewundern,  hat  man  ihm  endlich 


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254 


Die  Pflöge  der  Geschichte  in  der  Armee. 


vor  Augen  geführt,  wie  dankbar  und  pietätvoll  noch  Kind  und  Kindes- 
kinder von  deren  Thaten  sprechen,  dass  mit  Stolz  und  Bewunderung  im 
Kegimente  und  in  der  Heimat  ihre  Namen  genannt  werden,  so  muss 
doch  in  der  Masse  unserer  braven  Soldaten  der  sehnliche  Wunsch 
entstehen,  es  diesen  Männern  gleich  zu  thun,  die  Erben  ihres 
Ehrenkleides  und  ihres  Ruhmes  zu  werden. 

Versteht  es  ein  Commandant  —  und  die  Kriegsgeschichte  zeigt 
unzählige  solcher  Fälle  —  im  richtigen  Momente  die  richtige 
Stelle  im  Herzen  und  im  Ehrgefühle  seiner  Leute  zu  treffen, 
so  ist  er  imstande,  das  moralische  Element  in  seiner  Ab- 
thoilung  auf  jenes  Mass  zu  steigern,  das  ihm  die  Garantie  bietet, 
dass  seine  Truppe  das  Höchste  leisten  wird,  was  Menschen 
vermögen. 

Eine  derartige  Wirkung  hat  aber  zur  natürlichen  Voraussetzung 
dass  die  markanten  Momente  der  Geschichte  des  Truppenkörpers 
von  dem  einzelnen  Manne  gekannt  sind.  Das  Mittel  hiezu  liegt 
in  der  Instruction.  Und  hier  muss  wohl  eingewendet  werden, 
dass  in  dieser  Richtung  die  Pflege  des  moralischen  Elementes 
noch  nicht  überall  mit  jener  Sorgfalt  betrieben  wird,  die  diesem 
wichtigen  Gegenstande  zukommt. 

Die  Erläuterung  der  Bestimmungen  des  Dienst -Regle- 
ments füllt  z.  B.  einen  guten  Theil  der  theoretischen  Schulung 
des  Mannes  aus.  Hier  liesse  sich  die  G  e s c h  i  ch  te  des  Truppen- 
körpers mit  grossem  Nutzen  verwerthen,  indem  die  zur  Erläute- 
rung der  reglementären  Bestimmungen  unerlässlichen  Beispiele 
aus  derselben  gewählt  werden.  Der  Unterricht  würde  hiedurch  ge- 
winnen und  dem  Manne  würde  manche  schöne  That  der  Vergangen- 
heit als  Vorbild  für  eine  ähnliche  Lage  vor  Augen  schweben. 

In  den  Schreibschulen  werden  häufig  die  hochklingendsten 
Sätze  der  Reglements  für  Di  ctando  - Übungen  gewählt;  läge  es 
nicht  viel  näher,  dem  Manne  in  der  hiefür  gewidmeten  Zeit  Episoden 
au 8  der  Geschichte  seines  Regimentes  zu  dictiren. 

Gibt  man  dem  Manne  hiezu  noch  ein  ordentlich  gebundenes 
Schreibheft,  belehrt  man  ihn  von  Haus  aus,  welchen  Wert  dieses 
Heft  für  ihn  nach  dem  Austritte  aus  dem  Heere  als  Andenken  haben 
wird,  so  ist  mit  vieler  Wahrscheinlichkeit  anzunehmen,  dass  die 
schreibkundige  Mannschaft  an  der  Schreibstunde  mit  weit  mehr  Fleiss 
und  Ambition  theilnehmen  wird,  als  in  dem  Falle,  wenn  die  Übung 
ohne  Berücksichtigung  dos  Geschmackes  der  Leute  und  des  zu  er- 
reichenden Nutzens  vorgenommen  wird.  Viele  des  Schreibens 
unkundige  Leute  würden  in  dem  Wunsche  nach  einer  ähnlichen, 
von  der  eigenen  Hand  stammenden  Sammlung  von  Episoden,  einen 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


255 


Spora  finden,  gleichfalls  möglichst  bald  in  die  Mysterien  des  Schreibens 
einzudringen. 

In  den  vielen  Stunden  des  Tages,  die  der  Officier  und  der 
länger  dienende  Unterofficier  mit  der  Mannschaft  verbringt,  gibt  es 
reichliche  Ruhepausen,  die  ja  jeder  denkende  Vorgesetzte  dazu 
ausnützt,  durch  Gespräche  anregend,  im  Interesse  des  Dienstes 
zu  wirken.  Wer  mit  der  Mannschaft  in  dieser  Weise  verkehrt  und 
getrachtet  hat,  in  den  Ideenkreis  derselben  einzudringen, 
irn  zwanglosen  Gespräche  all'  ihre  kleinen  Schmerzen  und  Wünsche 
kennen  zu  lernen,  der  wird  auch  den  Einfluss  kennen  gelernt  haben, 
den  der  wohlwollende,  fürsorgliche  Commandant  eben  in 
diesen  Ruhepausen  auf  seine  Mannschaft  ausübt.  Das  ist  auch  der 
geeignete  Moment,  um  mit  den  Leuten  durch  Gespräche  die  G  e  s  c  h  i  c  h  t  e 
des  Truppenkörpers  zu  berühren. 

Es  fällt  z.  B.  während  des  Rastens  einer  exercierenden  Unter- 
abtheilung der  Blick  des  Unterabtheilungs-Commandanten  auf  die 
Fahne  des  Regimentes,  die  bei  einem  exercierenden  Bataillon  eben 
hoch  getragen  wird.  Er  wählt  sich  einen  intelligenten  Mann  des  jüngsten 
Jahrganges  und  fragt  ihn  in  seiner  Muttersprache,  in  einem  Ton- 
falle, der  die  Scheu  des  Mannes  bannt,  was  er  denn 
von  der  Geschichte  dieser  Fahne  wisse.  Ein  stummes  verlegenes 
Lachen  dürfte  wohl  zumeist  die  Antwort  sein.  Der  Compagnie-Com- 
mandant  weist  nun  kurz  auf  die  Pflicht  jedes  Einzelnen  hin,  die 
Vergangenheit  jeues  Paniers  zu  kennen,  das  zu  vertheidigen 
des  Soldaten  heiligste  Pflicht  ist.  Sodann  erzählt  er  seinen 
Leuten  die  Schicksale  dieser  Fahne,  er  nenut  vielleicht  den  Namen 
eines  Helden,  der  sie  in  Noth  und  Gefahr  mit  Todesmuth  gerettet 
hat,  betont,  welchen  unvergänglichen  Klang  der  Name  dieses  Mannes 
in  der  Geschichte  des  Regimentes  sich  erworben  und  schliesst  mit 
dem  Ausdrucke  der  Überzeugung,  dass  jeder  Mann  der  xten  Com- 
pagnie  in  einer  gleichen  Lage  dasselbe  thun  würde. 

Wer  das  Glück  hatte,  in  einer  Unterabtheilung  zu  dienen, 
deren  Commandant  die  Ruhepausen  in  diesem  Sinne  ausnützte,  der 
wird  das  Bild  in  Erinnerung  haben,  wie  die  lagernde  Compagnie, 
mit  Spannung  den  Worten  seines  Commandanten  lauschend,  ihm 
näher  rückte  und  seiner  Erzählung  mit  empfänglichem  Gemüthe 
folgte.  Eine  solche  Pause  hat  in  der  Erziehung  des  Soldaten 
gewiss  eine  weit  wichtigere  Rolle  gespielt,  als  wenn  dieselbe  in  der 
obligaten  Weise  mit  Distanzschätzen,  Ilornsigualen  u.  dgl.  oder  wie 
nicht  selten,  mit  Nichtsthun  ausgefüllt  wurde. 

Gerade  wir  Österreich-Ungarns  0 ff i eiere  können  es 
mit  Genugthuung  empfinden,  dass  wir  ein  selten  empfängliches 


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256 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


Menschen-Material  in  die  Armee  bekommen.  Der  biedere  brave 
Bauerssohn  mit  seinem  kindlichen  Gemüthe  füllt  Gottlob  noch  zum 
grösseren  Theile  die  Reihen  unserer  Armee,  er  ist  aber  auch  das 
dankbarste  Werkzeug  in  der  Hand  eines  vernünftigen,  wohl- 
wollenden Commandanten,  der  es  versteht,  den  Weg  zum  Herzen 
seiner  Leute  zu  finden. 

Man  blättere  in  den  Geschichten  unserer  braven  Regimenter 
nach  und  man  wird  auf  jeder  Seite  Beweise  finden,  mit  welcher  Auf- 
opferung der  kaiserliche  Soldat  in  allen  Lagen  für  seinen  Officier 
eingestanden  ist,  wenn  dieser  ihm  nicht  allein  Commandant, 
sondern  auch  ein  menschenfreundlicher,  fürsorglicher 
Vater  war.  Man  mag  dies  ein  Stück  „altösterreichischer 
Gemüthlichkeit"  nennen,  sie  hat  sich  aber  durch  Jahr- 
hunderte bewährt  und  verdient  deshalb  weiter  ge- 
pflegt zu  werden.  Heute,  da  Decennien  vergehen,  ohne 
dass  Kriege  geführt  werden,  bleibt  auch  die  Herstellung  dieses 
geistig  moralischen  Contactes  zwischen  dem  einfachen 
Krieger  und  dem  Führer,  der  P  r  i  e  d  e  n  s  s  c  h  u  1  u  n  g  vorbehalten  ; 
wer  aber  über  das  Thema  eindringlicher  nachdenkt,  sich  über  seine 
Consequenzen  deutlicher  Rechenschaft  gibt  und  im  Frieden  schon  in 
dieser  Richtung  nach  besten  Kräften  vorarbeitet,  der  wird  die  Früchte 
seiner  Bemühungen  im  Ernstfalle  ernten. 

Das  heutige  Gefecht  stellt  an  den  einzelnen  Mann  weit 
höhere  Anforderungen  als  noch  in  dem  letzten  Kriege;  das  rastlose 
Hinarbeiten  auf  die  möglichst  hohe  Entwickelung  der  moralischen 
Potenzen  des  Mannes  ist  daher  heute  mehr  denn  je  zur  Noth- 
wendigkeit  geworden.  Bei  dem  Mangel  an  K r  i e g s e r fah  r u n  g 
bietet  die  (beschichte  das  Hilfsmittel  hiezu.  Der  Officier  bedarf  für 
seinen  erweiterten  Horizout  oines  grösseren  Umfanges  des  Wissens, 
er  sammelt  seine  Ansichten  aus  der  Geschichte  der  gesaramten  Armee 
und  den  Kriegen  der  neueren  Zeit,  für  den  einzelnen  Mann 
genügt  die  Anfachung  seines  Localpatriotismus  im  Rahmen 
seines  Truppenkörpers  und  die  Anerziehung  des  Gefühles,  es  seinen 
Ahnen  gleich  zu  t  h  u  n. 

Dieser  Localpatriotismus  erfordert,  wie  eben  abgeleitet,  seitens 
des  Mannes  gewisse  Kenntnisse  aus  der  Geschichte  seines  Truppen- 
Körpers,  die  selbstredend  vor  allem  von  denjenigen  gekannt  sein 
muss,  die  in  erster  Linie  berufen  sind,  den  Mann  darüber  zu 
unterrichten. 

Für  die  Erfüllung  all'  dieser  Forderungen  ist  es  nun  nothwendig, 
dass  vor  allem  eine  Geschichte  des  T  r  u  p  p  e  n  k  ö  r  p  e  r  s  über- 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


257 


haupt  existire.  Abgesehen  von  der  schuldigen  Pietät  an  die 
Vorfahren,  spielt  ja  die  Geschichte  eines  Trnppenkörpers  auch  in 
mancher  anderen  Beziehung  eine  so  hervorragende  Rolle,  dass  die 
Verfassung  und  Evidenthaltung  derselben  nicht  dem  guten  Willen 
des  Commandanten  oder  des  Officiers-Corps  vorbehalten  bleiben 
sollte,  sondern  dem  Commandanten  geradezu  zur  Pflicht  zu 
machen  wäre.  Der  Umfang,  die  Fassung  und  Ausstattung  könnte  dem 
Tmppenkörper  selbst  überlassen  bleiben,  gewisse  markante  Momente 
im  Leben  desselben,  namentlich  aber  die  Ereignisse  vor  dem 
Feinde,  wären  jedoch  unbedingt  in  jenem  Masse  in  die  Geschichte 
aufzunehmen,  als  sie  geeignet  sind,  glänzenden  Thaten  eines  Ange- 
hörigen des  Truppenkörpers  ein  geistiges  Monument  zu  setzen, 
ihn  den  Nachkommen  als  Vorbild  hinzustellen,  den  im  Dienste  für 
das  Vaterland  Gefallenen  eine  pietätvolle  Stätte  zu  weihen,  wo 
ihre  Namen  dem  Vergessen  entrissen  werden.  Denkt  man  sich 
Regiments-Geschichten  bald  nach  einem  Kriege,  nach  dem  im 
Truppenkörper  vorfindlichen  Acten-Material  niedergeschrieben,  so 
bilden  sie  höchst  wertvolle  Behelfe  für  das  Studium  von 
Detailkämpfen  und  die  zweckmässigsten  Vorwürfe  für  die  Anlage 
von  taktischen  Friedensübungen  aller  Art. 

Die  Heeresleitung  hat  also  das  regste  Interesse,  dass  bei  jedem 
Truppenkörper  eine  Geschichte  existire;  deren  Anlage  wäre  daher 
auch  obligatorisch  zu  verlangen.  Dieses  officielle  Buch  würde 
die  Vergangenheit  documentarisch  niedergelegt  enthalten,  es  würde  im 
Truppenkörper  eine  Art  hoch  zu  haltender  Reliquie  bilden,  ein 
Buch,  in  welchem  ehrend  genannt  zu  werden  den  Ehrgeiz  jedes 
Einzelnen  bilden  würde. 

Ausser  diesem  in  der  Armee  spräche,  in  einem  der  Sache 
entsprechenden,  würdigen  Style  verfassten,  mit  wichtigen  Documenten 
im  Originale  belegten,  entsprechend  ausgestatteten  Werke  wäre  eine 
kleinere  populär  gehaltene  Ausgabe  der  Geschichte  in  der 
Muttersprache  des  Truppenkörpers  nothwendig,  welche 
die  wichtigsten  Schicksale  desselben,  unter  besonderer  Hervorhebung 
der  von  der  Mannschaft  geleisteten  besonderen  Thaten  zu  ent- 
halten hätte.  Dieser  Auszug  aus  der  Geschichte  des  Trnppen- 
körpers wäre  ein  Erbauungsbuch,  mit  dem  jeder  in  de  n  T  r  u  p  p  e  n- 
körper  eintretende  Mann  zu  b  et  heilen  wäre;  dieses 
Büchlein  würde  gleichzeitig  das  geeignetste  Lesebuch  bilden, 
desgleichen  könnten  die  Themata  für  Reglement-Erläuterungen,  für 
den  Schreibunterricht  u.  dgl.  demselben  entnommen  werden.  Hie- 
durch  ergäbe  sich  die  Gelegenheit,  der  Mannschaft  spielend  die 
Vergangenheit  des  eigenen  Truppenkörpers  geläutig  zu  machen. 


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258 


Die  Pflege  der  Geschiebte  in  der  Armee. 


Es  dürfte  wohl  kaum  geleugnet  werden,  das9  bei  der  grossen  Masse 
unseres  Mannschaft9materials  die  Pflege  dieses  ethischen  Mo- 
mentes nicht  ohne  Nutzen  bleiben  würde. 

Im  engsten  Zusammenhange  mit  der  Pflege  der  Geschichte 
steht  die  Pflege  aller  jener  Erinnerungszeichen,  welche  dem 
Andenken  an  irgend  eine  hervorragende  militärische  Hand- 
lung gewidmet  wurden.  Diese  Erinnerungszeichen  sind  sehr  mannig- 
faltiger Natur,  sie  knüpfen  alle  die  Erinnerung  an  eine  That,  die 
seitens  der  Armee  in  pietätvollem  Andenken  bewahrt 
zu  werden  verdient.  Sie  sind  die  bleibenden  Marksteine,  die 
manche  von  hohem  Pflichtgefühl,  unerschütterlicher  Treue,  glänzender 
Tapferkeit  oder  heroischem  Opfermuth  dictirte  That  der  Vergessen- 
heit entreissen ;  sie  bilden  die  sichtbaren  Überreste  aus  einer 
glorreichen  Vergangenheit,  sind  daher  Sinnbilder,  an  denen  jeder 
Angehörige  der  Armee  mit  Stolz  vorüberkoramt,  bei  deren  An- 
blicke er  unwillkürlich  seinen  Blick  auf  die  Vergangenheit  richtet  und 
bei  dem  Gedanken  an  die  Handlungen  der  Ahnen  einen  mächtigen 
Ansporn  zur  Nachahmung  findet.  Von  diesem  Gesichtspunkte  sind 
derlei  Erinnerungszeichen  in  hervorragendem  Masse  geeignet,  auf 
die  moralische  Erziehung  des  Mannes  zu  wirken.  Die  Pflege 
solcher  Erinnerungen  ist  daher  ein  Gebot  der  Noth wendigkeit. 

In  der  Pflege  dieser  Erinnerungszeichen  liegt  aber  auch  wieder 
ein  Act  schuldiger  Pietät,  zu  welcher  die  Nachkommen  der 
Armee  verpflichtet  sind.  Oft  ist  ein  einfacher  Stein  der  einzige 
Überrest  einer  ganzen  Unsumme  der  herrlichsten  Kriegertugenden, 
das  bescheidene  Andenken  an  brave  Krieger,  die  ihre  höchsten  Güter 
eingesetzt  haben  für  die  Ehre  des  Vaterlandes. 

Dem  Soldaten  ist  es  nicht  gegeben,  irdische  Glücksgüter  als 
Lohn  für  redliche  Pflichterfüllung  zu  erwerben,  der  K  u  h  m,  den  er 
sich  vor  der  Mitwelt  —  zumeist  jedoch  erst  vor  der  Nachwelt  — 
erringt,  ist  die  einzige  Genugthuung  für  seine  Thaten.  Die  An- 
denken an  diese  Ruhmesthaten  unverwischlich  der  ewigen  Erinnerung 
zu  erhalten,  ist  eine  heilige  Pflicht  der  nachfolgenden 
militärischen  Generationen. 

Es  wären  daher  alle  Gegenstände,  die  in  einem  Truppenkörper 
als  Andenken  au  irgend  eine  Episode  der  Vergangenheit  ererbt 
wurden,  iu  würdiger  Form  iu  eine  Art  von  Museum  zu  hinterlegen, 
das  durch  Beischluss  der  nöthigen  Originalaeten  und  Schilderungen 
den  möglichst  eingehendsten  Aufschluss  über  alle  auf  die  betreffende 
That   bezugnehmenden   Daten   zu  geVu   hätte.    Jeder  Stand,  jede 

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Die  Pflege  der  Geschichte  iu  der  Armee. 


259 


Familie  hütet  mit  eifersuchtiger  Pietät  jede  noch  so  geringfügige 
Reliquie  aus  der  Vergangenheit  —  die  Armee,  die  in  vielen 
seiner  Truppenkörper  die  Epigonen  einer  nach  Jahrhunderten  zählen- 
den glänzenden  Vergangenheit  sieht,  sollte  hierin  zurückstehen?  Es 
kömmt  nur  auf  die  Mühe  der  ersten  Anlage  an  und  manches  Regi- 
ment würde  stauneu,  welch1  ein  Schatz  an  Reliquien  sich  in  seinem 
Museum  hinterlegen  liesse,  wenn  die  Vergangenheit  genau  geprüft, 
entsprechende  Nachsuche  in  den  amtlichen  und  Privatarchiven  ge- 
halten und  mit  emsigem  Fleisse  alles  zusammengetragen  würde,  was 
einen  Glanzpunkt  in  der  Geschichte  des  Regimentes  markirt. 

Man  bemühe  sich  z.  B.  in  das  Museum  des  T  irol  er-Jäg er- 
Regimentes auf  dem  Berge  Isel  in  Innsbruck.  Alljährlich 
wird  es  von  Tausenden  von  Menschen  aller  Herren  Länder  besucht; 
und  alle  Besucher  sehen  mit  Bewunderung  auf  die  Dinge,  die  mehr 
als  irgend  eine  wissenschaftliche  Sammlung  zu  Gemüth  sprechen, 
denn  sie  zeugen  von  erhabenen  Menscheutugeuden,  die  sich  in  den 
schwierigsten  Verhältnissen  bewährt  haben.  Mit  Stolz  fühlt  sich  jeder 
einzelue  Kaiser-Jäger  ein  Nachkomme  dieser  bewunderten  Menschen 
und  im  geheimsten  Stübchen  seines  Herzens  mag  sich  gar  oft  der 
Ehrgeiz  regen,  einst  auch  Eingang  zu  finden  in  diese  Räume,  in 
denen  er  so  oft  sich  selbst  erbaut,  in  denen  er  Zeuge  der  Bewun- 
derung von  Tausenden  von  Menschen  gewesen. 

Wer  könnte  ernstlich  die  Kraft  dieser  Triebfeder  bestreiten, 
welche  die  guten  Saiten  im  Menschen  zum  Tönen  bringt,  ihn  für 
eine  Zeit  wenigstens  emporhebt  zu  idealen  Zielen,  zu  lobenswertem 
Streben ! 

Ausser  diesen,  den  einzelnen  Truppenkörper  speciell  be- 
treffenden Erinnerungszeichen,  gibt  es  noch  zahlreiche,  für  die  Armee 
im  allgemeinen  hohen  Wert  besitzende  Andenken  —  diese  Huden 
ihren  würdigen  Platz  in  einem  Heeres muse  um,  dessen  Aufgabe  es 
ist,  alle  Kreise  der  Bevölkerung  für  ihr  Werk  zu  interessiren,  wodurch 
manche  kostbare  Reliquie  aus  dem  Staube  der  Vergessenheit  an  die 
ihr  gebürende  Stelle  gesetzt  würde. 

Unter  den  Erinnerungszeichen  nehmen  die  KriegerdeiikraiÜer 
eine  ganz  besondere  Stelle  ein.  Sie  erheben  sich  zumeist  über 
den  Gräbern  jener  neiden,  die  für  das  Vaterland  den  Tod 
auf  dem  Felde  der  Ehre  gefunden  haben.  Es  ist  ein  alter  Brauch 
der  Menschheit,  die  Stelle,  wo  ein  theurer  Todtcr  liegt,  durch  ein 
bleibendes  Zeichen  zu  schmücken.  Welches  erhöhte  Anrecht  hat 
daher  der  im  Felde  gefallene  Krieger,  dass  der  Ort,  an  dem 


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2Ü0 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee 


seine  irdische  Hülle  ruht,  nicht  dem  Vergessen  anheimfalle; 
welch'  höhere  Pflicht  erwächst  andererseits  der  Armee  dafür  Sorge 
zu  tragen,  dass  ein  bleibendes  Zeichen  davon  Zeugnis  gobe, 
dass  hier  brave  Krieger  ruhen,  die  ihr  Leben  für  die  Interessen 
des  Vaterlandes  gelassen  haben.  Die  Sorge  für  alle  Denkmäler,  die 
sich  auf  kriegerische  Actiouen  erstrecken,  bildet  eine  hohe 
und  ehrenvolle  Aufgabe  der  Armee. 

Ihre  Sache  ist  es,  die  Interessen,  die  einzelne  Angehörige  der 
Gefallenen  oder  Corporationen  an  der  Erhaltung  der  Denkmäler 
besitzen,  zu  fördern,  und  dort,  wo  sich  Niemand  für  diesen  Act 
der  Pietät  lindet,  selbst  handelnd  einzugreifen. 

• 

Zur  Lösung  dieser  Aufgabe  erscheint  es  vor  allem  unerlässlich, 
eine  Evidenz  all'  jener  Denkmäler  herzustellen,  die 
sich  auf  die  kriegerische  Vergangenheit  der  öster- 
reichisch-ungarischen Armee  bezieht.  Bis  nun  scheint 
eine  solche  nicht  zu  bestehen,  wenigstens  ist  das  Vorhandensein 
einer  soeben  nicht  so  allgemein  bekannt,  als  es  nothwendig  wäre, 
um  alle  Kreise  der  Bevölkerung  dafür  zu  interessireu,  ihr  Schärf- 
lein zur  Lösung  dieser  ebenso  pietätvollen  als  schönen  Auf- 
gabe beizutragen. 

Bei  der  Mannigfaltigkeit  der  Kriegsschauplätze,  auf  denen 
im  Laufe  der  Jahrhunderte  österreichisch-ungarische  Truppen  ge- 
stritten habeu,  wird  die  Sammlung  air  jener  Daten,  die  auf  die 
bestehenden  Denkmäler  Bezug  haben,  gewissen  Schwierig- 
keiten begegnen  —  immerhin  wird  es  aber  zweifellos  durchführbar 
sein,  im  Bereiche  der  Monarchie  zu  constaHren,  wo  derlei 
Denkmäler  bestehen  und  welche  ihre  Geschichte  ist.  Die  im  Aus- 
lande bestehenden  Donkmäler  werden  im  Wege  der  Archive,  der 
Kriegsgeschichte,  der  Tradition,  durch  Publicationen  von  Reisenden 
und  sonstigen  spontanen  Mittheilungen  zu  entnehmen  sein  —  der 
concreto  Fall  wird  dann  die  Beurtheilung  zulassen,  was  zu  unter- 
nehmen wäre,  um  auch  das  Andenken  dieser  nunmehr  in  fremder 
Erde  ruhenden  Krieger  für  immerwährende  Zeiten  zu  erhalten.  Dass 
man  in  dieser  Richtung  seitens  der  fremden  Regierungen  nur  dasfreieste 
Entgegenkommen  zu  gewärtigen  hat,  beweist  eine  Reihe  von  Fällen, 
in  welchen  den  gefallenen  Kriegern  eines  fremden  Staates  dieselben 
Ehren  erwiesen  wurden,  als  den  eigenen. 

Wie  viel  österreichische  Soldaten  liegen  z.  B.  in  der  ober- 
italienischen Tiefebene,  die  Opfer  der  unzähligen  Kämpfe,  die  dieser 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


Boden  im  Laufe  von  Jahrhunderten  gesehen  hat.  Wie  viel  Namen 
von  Helden,  die  hier  Ausserordentliches  geleistet  haben,  sind  der 
Vergessenheit  verfallen  —  auch  ihr  Grab  hat  einst  ein  Stein  ge- 
deckt —  aber  die  Wände  der  Gruft  sind  eingestürzt,  der  Steiu  aut 
dem  in  kaum  mehr  leserlicher  Schrift  der  Name  des  Helden  ver- 
ewigt stand,  hat  sich  auf  das  Grab  gelegt,  es  findet  sich  keine 
sorgende  Hand,  welche  die  letzte  Ruhestätte  des  Mannes  pflegt,  der 
sein  höchstes  Gut  gelassen  hat,  zum  Wohle  des  Reiches  —  zum 
Ruhme  des  Heeres.  Kaum  wenige  Deceunien  genügen,  um  eiuen 
Namen  vergessen  zu  lassen,  der  noch  vorher  den  besten  Klang  be- 
sessen —  der  Mensch  bedarf  eines  greifbaren  Erinnerungszeichens, 
das  unvergänglich  als  Mahnruf  an  die  Vergangenheit,  dem  lebenden 
Geschlechte  vor  Augen  steht. 

Im  Wege  der  Reciprocität  liesse  sich  gewiss  ein  Überein- 
kommen zwischen  den  verschiedenen  Armeen  erzielen,  das  die  Er- 
haltung der  Soldatengräber  und  Denkmäler  zum  Gegenstande  hätte. 
Wie  peinlich  musste  es  berühren,  als  sich  z.  B.  vor  einiger  Zeit 
eine  kleine  Polemik  darüber  entspann,  dass  das  Grab  eines  unserer 
bravsten  Männer,  des  berühmten  Obersten  Kopal,  des  heldeu- 
müthigen  Commandanten  des  10.  Feld- Jäger-Bataillons,  sich  in  ver- 
wahrlostem Zustande  befinde.  Wie  dankbar  hat  hingegen  der  öster- 
reichische Krieger  von  dem  pietätvollen  Acte  der  Überführung  der 
Gebeine  der  bei  Lodi  gefallenen  österreichischen  Soldaten  auf  einen 
neuen  Gottesacker  vernommen. 

Mangels  eines  anderen  Mittels  der  Evidenthaltung  von  Denk- 
mälern für  österreichisch-ungarische  Krieger  im  A u  s  1  a n d e  müsste 
jeder  Truppenkörper,  dessen  Geschichte  in  jene  Epochen  zurück- 
reicht, da  Kriege  im  Auslande  geführt  wurden,  auf  Grund  des  bei 
ihm  vorhandenen  Materials  Erhebungen  pflegen  und  seine  Beiträge 
zu  einer  bei  der  Centraistelle  zu  verfassenden  Gesammt- 
Übersicht  liefern.  Sache  der  letzteren  wäre  die  Einleitung  der 
weiteren  Schritte  zum  Zwecke  der  Evideuthaltung,  Erhaltung  und 
des  Schutzes  solcher  Denkmäler. 

Einfacher  gestaltet  sich  diese  Aufgabe  im  Bereiche  unserer 
Gesammt  - Monarchie. 

Die  Schlachtfelder  innerhalb  dieses  Gebietes  sind  der  (iecen- 
stand  häufiger  Studien;  sie  werden  wiederholt  von  Schulen,  Cursen, 
Privatpersonen,  Corporationen  besucht;  es  findeu  sich  patriotische 
Unternehmungen  zur  Erhaltung  und  Pflege  der  Denkmäler,  es  gibt 
zahlreiche  Interessenten  aus  privaten  Kreisen,  kurz,  die  Gelegenheit 
etwas  in  dieser  Richtung  zu  thun,  ist  im  Iulande  begreiflicherweise 
eine  grössere.  Immerhin  bleiben  aber  derlei  Actioneu  Einzeluer  oder 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


von  Vereinigungen  dem  guten  Willen  der  Betreffenden  überlassen, 
man  kann  sie  nicht  einer  einheitlichen  grossen  Action 
gleich  halten,  die  aber  geboten  scheint,  wenn  man  wirklich  alle 
Erinnerungszeichen,  auf  denen  die  rühmliche  Vergangenheit, 
die  erhebende  Tradition  unserer  Armee  beruht,  ihrem  Werte  und 
Zwecke  entsprechend,  dem  Verfalle  entreissen,  der  Nach- 
welt erhalten  will. 

Aber  nicht  nur  auf  den  grossen  Schlachtfeldern  allein 
haben  sich  Episoden  abgespielt,  die  verdienen  der  Nachwelt  als 
Muster  hingestellt  zu  werden;  häufig  haben  auch  auf  ganz  unter- 
geordneten Schauplätzen  Soldaten  Beweise  von  seltenem 
Pflichtgefühl,  besonderem  Math,  hervorragender  Selbstverleugnung 
gegeben  und  haben  dieselben  daher  denselben  Anspruch  im  Andenken 
der  Armee  einen  würdigen  Platz  einzunehmen.  Findet  sich  nicht  zu- 
fällig ein  Angehöriger  der  Betreffenden,  der  die  Mühe  und  Kosten 
nicht  scheut,  die  That  des  Seinen  durch  Errichtung  und  Pflege  eines 
Denkmales  auf  dauernde  Zeit  zu  documentiren,  so  läuft  der  Held 
Gefahr,  vergessen  zu  werden.  Hat  ihn  andererseits  die  Mitwelt  durch 
Errichtung  eines  Denkmales  geehrt,  so  liegt  die  Sorge  nahe,  dass 
das  Denkmal  dem  Verfalle  preisgegeben  ist,  wenn  die  zunächst  daran 
Interessirten  zu  leben  aufgehört  haben. 

Aus  allen  diesen  Gründen  lässt  sich  die  Forderung  nach  ein- 
heitlicher Auffassung  der  ganze  u  Denkmäler-Frage 
ableiten.  Die  Armee  hat  an  der  Errichtung,  Pflege  und  Erhaltung 
der  Krieger-Denkmäler  das  grösste  Interesse,  der  Armeeleitung 
kommt  daher  die  Pflicht  zu,  die  Leitung  der  ganzen  Angelegenheit 
in  der  Hand  zu  halten. 

Es  wird,  wie  bereits  erwähnt,  zunächst  auf  die  Feststellung 
der  Evidenz  der  bestehenden  Denkmäler  ankommen. 

Die  Wege,  um  diese  Evidenz  herzustellen,  mögen  recht  mannig- 
faltige sein ;  der  in  den  folgenden  Zeilen  angeregte  möge  daher  nur 
als  ein  Versuch  angesehen  werden,  den  Grundstein  zu  einem  patrioti- 
schen Werke  zu  legen,  dessen  Realisirung  keine  Chimäre  genannt 
werden  kann. 

Zu  einer  Zeit,  da  immer  häutiger  Stimmen  aus  der  Armee 
laut  werden,  die  für  die  Noth wendigkeit  der  Hebung  der 
moralischen  F  a  c  t  o  r  e  n  sprechen,  da  der  Gedanke  immer  deutlicher 
sich  geltend  macht,  dass  die  Armee  berufen  ist,  in  dem  unausbleiblichen 
socialen  Reform  kämpfe  die  feste  Stütze  des  Thrones  und  der 
gesellschaftlichen  Ordnung  zu  bilden,  gleich  dem  Fels  im  Meere 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


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unerschüttert,  bis  die  ihn  umbrandenden  Wogen  zur  Ruhe  kommen  — 
zu  dieser  Zeit  darf  kein  Mittel  verabsäumt  werden,  diesen  Hort 
der  öffentlichen  Sicherheit  zu  pflegen  und  zu  hüten,  mit  Eifer- 
sucht darüber  zu  wachen,  dass  kein  Fremdkörper  sich  in  seinen 
Organismus  eindringe,  dafür  zu  sorgen,  dass  die  Armee  und  ihr 
Geist  gesund  erhalten  werde  bis  in  das  Innerste  ihres  Körpers. 
Der  Hinweis  auf  die  glorreiche  Vergangenheit  der 
Armee  wird  ein  Mittel  hiezu  sein. 

Aus  dieser  Vergangenheit  ragen  die  Krieger-Denkmäler  als  die 
Wahrzeichen  gethaner  Pflicht  hervor;  sie  geben  Zeugnis  davon,  wie 
es  die  Ahnen  mit  den  edelsten  Tugenden  des  Kriegers,  Patriotismus, 
Unterthanentreue,  Pflichtgefühl  und  Gehorsam  gehalten  haben  —  bis 
in  den  Tod. 

Dieses  theure  Vermächtnis  aus  der  Vergangenheit 
hoch  zu  halten,  es  als  M i  1 1 e  1  für  die  Erbauung,  morali- 
sche Schulung  und  Läuterung  der  kommenden  Generationen 
auszunützen,  sei  die  heilige  Pflicht  und  Aufgabe  der  Armee. 

Krieger-Denkmäler  finden  sich  in  der  ganzen  Monarchie  ver- 
theilt, dort  dichter,,  wo  grosse  Ereignisse  ihren  Abschluss  gefunden 
haben,  dort  weniger  dicht,  wo  die  Beschaffenheit  des  Landes  grosse 
kriegerische  Actionen  von  Haus  aus  ausschliesst.  Doch  auch  in  den 
eisstarrendenßergen  der  Alpen  wiein  den  sumpfigen 
Niederungen  unserer  Flachländer  hat  der  öster- 
reichisch-ungarische SoldatHabsburgs  Kriegsbanner 
stets  Ehre  gemacht;  man  wird  daher  auch  in  solchen  Gebieten 
wiederholt  auf  Erinnerungszeichen  stossen,  welche  die  dankbare  Mit- 
welt dem  Andenken  an  eine  schöne  That  gesetzt  hat. 

Der  Raum,  der  hier  in  Betracht  kommt,  ist  daher  ein  sehr 
grosser,  eine  Arbeitsteilung  daher  unerlässlich. 

Die  Theilung  Hesse  sich  zweckmässigerweise  der  bereits  be- 
stehenden Eintheilung  in  Ergänz ungs bezirke  anpassen.  Der 
Ergänzungsbezirks-Commandant  steht  mit  seinem  Ergänzungsbezirke 
in  dauerndem  innigen  Contacte.  Wenn  in  Zukunft  diese  Stellung  noch 
mehr  stabilisirt  werden  sollte,  so  kann  eine  Person  viele  Jahre 
hindurch  auf  diesem  Posten  bleiben  und  den  Ergänzungsbereich,  den 
er  ja  im  Jahre  mindestens  einmal  im  Detail  bereist,  genau 
kennen.  Der  Ergänzungsbezirks-Commandant  wird  daher  sehr  leicht 
in  der  Lage  sein,  vor  allem  zu  constatiren,  wo  Krieger- Denk- 
mäler in  seinem  Bezirke  überhaupt  bestehen.  Eine 
weitere  Aufgabe  des  Ergfinzungsbezirks-Commandanten  wird  es  sein, 
den  auf  das  Denkmal  bezughabenden  historischen  Theil  fest- 
zustellen, beziehungsweise  zu  ergänzen.  Hiezu  wird  es  oft  nothwendig 

Organ  <ler  miliUr  -wi$*«n*chaftlicB«  u  Vereine.  L!.\".  Band    1*99.  )£Q 


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2t>4 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


sein,  die  in  der  Bevölkerung  durch  mündliche  Überlieferung 
bekannten  Daten  zu  sammeln,  dieselben  durch  Nachforschunge  n 
in  den  Archiven  der  Gemeinden,  Gutsherrschaften,  Kirchen  u.dgl. 
zu  ergänzen  und  auf  diese  Weise  ein  erschöpfendes  Quellen- 
Material  zu  schaffen,  auf  Grund  dessen,  im  Vereine  mit  den 
amtlichen  Daten  des  Kriegsarchivs,  eine  möglichst  getreue 
Biographie  des  betreffenden  Denkmales  verfasst  werden 
kann. 

Die  mit  allen  nöthigen  zugänglichen  Daten  und  Dokumenten 
instruirten  Denkmal-Biographien  wären  der  Centraistelle 
vorzulegen,  deren  Aufgabe  in  der  Durchsicht  und  Ergänzung  der 
einlaufenden  Acten  zu  bestehen  hätte.  Die  Leitung  wäre  hierauf  in 
der  Lage,  einGesammtwerk  zu  verfassen,  welches  die 
Evidenzhaitang  dieser  Denkmäler  ermöglichen  würde. 
Wird  dieses  Werk  officiell  aufgelegt  und  den  bestehenden  Officiers- 
Bibliotheken  zugestellt,  so  vermag  sich  jeder  einzelne  Reisende  oder 
Truppenkörper,  der  einen  Raum  betritt,  darüber  zu  Orientiren,  welche 
kriegerischen  Ereignisse  sich  in  diesem  Räume  abgespielt  haben  und 
wo  die  Zeichen  zur  Erinnerung  an  hervorragende  Thaten  aus  dieser 
Epoche  sich  befinden  Die  Fälle  würden  dann  seltener  werden,  dass  man 
beispielsweise  auf  Märschen  an  irgend  einem  Denkmale  vorbeizieht, 
kaum  mit  Mühe  die  verblasste  Inschrift  zu  enträthseln  vermag  und 
wegen  Mangels  an  Kenntnis  der  Thatsache,  die  in  diesem  Denkmale 
verowigt  erscheint,  unbefriedigt  seinen  Weg  fortsetzt. 

Welch1  einen  anderen  Eindruck  würde  bei  derselben  Gelegenheit 
die  Truppe  erhalten,  wenn  der  Commandant  seine  Leute  vor  das 
Denkmal  treten  lässt,  in  kurzen  Worten  dessen  Geschichte  erklärt 
und  durch  ein  kräftiges  Hoch !  oder  durch  ein  Eutblössen  der  Häupter 
der  Pietät  für  die  vollbrachte  Ruhmesthat  Ausdruck  gibt.  Wie  an- 
genehm berühren  ähnliche  Mittheilungen  in  einem  Tagesblatte  — 
wie  oft  muss  aber  ein  ähnlicher  Act  der  Pietät  unterbleiben,  weil 
man  entweder  unvermuthet  vor  einem  Denkmale  steht,  oder  weil 
die  Mittel  fehlen,  sich  über  die  Bedeutung  des  Denk- 
mal e s  zu  o r i e n  t i  r e n. 

Die  vorangedeutete  Thätigkeit  der  Ergänzungs  -  Bezirks  -  Com- 
mandanten  behufs  Feststellung  einer  Evidenz  der  Denkmäler  müsste 
seitens  aller  politischen  Behörden  eine  kräftige  Unterstützung 
linden,  woran  ja  übrigens  gewiss  nicht  zu  zweifeln  ist,  wenn  die- 
selben über  den  hohen  patriotische  n  W  e  r  t  ihrer  Arbeit  informirt 
werden.  Aber  auch  militär  is  euerseits  Hesse  sich  die  Thätigkeit 
der  Ergänzungs-Bezirka-Cominandanten  wesentlich  unterstützen.  All- 


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Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


265 


jährlich  begehen  die  Monarchie  eine  Reihe  von  recognoscirenden 
Officieren,  Mappe nren  und  militärischen  Touristen,  die  bis 
in  die  von  den  Haupt-Communicationen  entferntesten  Gebiete 
eindringen,  und  das  Land  bis  in's  Detail  begehen,  daher  auch  in  der 
Lage  sind,  in  dieser  Richtung  sehr  gute  Dienste  zu  leisten.  Speciell 
vom  M  a  p  p  e  u  r,  der  ja  auch  das  geringfügigste  Denkmal  aufnehmen 
muss,  wäre  es  zu  verlangen,  dass  er  die  auf  das  Denkmal  bezug- 
nehmenden Daten,  so  weit  sie  ohne  besondere  Zeitversäumnis  er- 
langbar sind,  notire  und  gelegentlich  der  topographischen 
Beschreibung  der  Section  zur  Kenntnis  bringe.  Um  sich  die 
Kenntnis  der  topographischen  Daten  zu  verschaffen,  muss  der  Mappeur 
ohnehin  in  der  Bevölkerung  und  bei  den  Behörden  Nachfrage  halten; 
die  geringe  Muhe,  die  er  noch  zu  dorn  oben  angedeuteten  Zwecke 
verwendet,  wird  durch  das  Bewusstsein  aufzuwiegen  sein,  auch  ein 
Scherflein  beigetragen  zu  haben  zum  Gelingen  eines  gemeinnützigen 
und  patriotischen  Werkes. 

Ist  das  Werk  vollendet,  die  Sammlung  der  in  der  Monarchie 
bestehenden  Kriegerdenkmäler  verfasst,  so  verfügt  die  Armee  über 
eine  Monographie,  die  entweder  chronologisch  nach  Feldzügen  oder 
aber  nach  Kriegsschauplätzen  gegliedert,  eine  ra9che  Übersicht  der 
vorhandenen  Denkmäler  gestattet. 

Diese  Übersicht  würde  sodann  für  die  Heeresleitung  die  Hand- 
habe für  die  nächste  Aufgabe  bieten,  d.  i.  für  die  Erhaltung  der 
Denkmäler.  Man  würde  dann  erst  den  Überblick  erhalten,  inwie- 
weit Private,  Gemeinden,  Corporationen,  Vereine,  Truppenkörper  u.  dg]« 
für  die  Erhaltung  der  Denkmäler  zu  interessiren  wären  und  inwieweit 
die  Heeresleitung  selbst  unterstützend  oder  handelnd  ein- 
greifen müsste. 

Die  weitere  Evidenthaltung  der  hier  angeregten  Monographie  wäre 
selbstredend  gleichfalls  Pflicht  der  Heeresleitung,  welches  die  An- 
kündigung der  Aufstellung  irgend  eines  Kriegerdenkmales  dem  be- 
treffenden Territorial-Commando  zur  Pflicht  raachen  müsste.  Ein  über 
diesen  Act  anzulegender  Stiftungsbrief  hätte  alle  Daten  zu  enthalten, 
die  auf  die  Bedeutung  des  Denkmales  Bezug  haben. 

Unsere  Armee  ist  heute  ein  Volksheer,  jede  Schichte  der 
Gesellschaft  hat  in  ihm  seine  Vertreter.  Die  Ahnen  dieses  Volkes 
haben  im  Dienste  für  das  gemeinsame  Vaterland  geblutet,  sie  haben 
Thaten  vollführt,  die  würdig  sind,  der  kommenden  Welt  als  nach- 
ahmenswerte Beispiele  hingestellt  zu  werden. 

20* 

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26(i 


Die  Pflege  der  Geschichte  in  der  Armee. 


Die  Mitwelt  hat  viele  dieser  Thaten  durch  bleibende  Erinnerungs- 
zeichen gewürdigt;  an  uns  ist  es  nun,  dieses  Erbe  unverkürzt 
auf  die  Nachkommen  zu  überliefern. 

Die  Führung  in  diesem,  von  Dankbarkeit  und  Pietät  vor- 
gezeichneten Werke  gehört  der  Armee,  sie  ist  es,  die  vor  allen  das 
Interesse  hat,  ihre  Helden  derVergangenheit  als  leuchtende 
Beispiele  edler  Kriegertugenden  den  kommenden 
Generationen  hinzustellen,  sich  an  ihren  Thaten  zu 
erbauen,  sie  nach  besten  Kräften  nachzuahmen,  damit 
diese  glorreiche  Armee  bleibe,  was  sie  seit  jeher  war, 
ein  Hort  der  ö  f  fe  n  tl  i  c  h  e  n  S  i  ch  e  rh  e  i  t,  ei  n  e  f  es  t  e  S  t  ü  tz  e 
des  Thrones  und  des  Vaterlandes! 


Tafel  J>. 


JOLY'S  DREIFARBEN-LINEATUR 


IVERC  RÖSSERT). 


AUS  I>tn   k.  K .  Hof-  IM.  STWTSI'lll  <  Ktnti. 


l»EH   MILITÄR  -  W  I  S>1:  \  seil  AI  Tl.h  IHN   VEMMOt.  I*M.  BAftO  LIX. 


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Tafel  10. 


At>   1»EH   k.  k.  HUI-  IM'    Sil  tTMUU  4  kLItri. 
r»mf  •  %    ».r«    wtt  «ricvr«  c«>  u  *  m  i«urv   %tp  r  i  v  r    *  J*«    n  *  v  r»   t  iv 


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267 


Uber  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 

Von  Karl  Exler, 

k.  and  k   Major  im  Infanterl  ■  Keginii >nt<  Nr.  22. 

Mit  einer  Skizze  im  Texte. 


N»chdrnck  verholen  Überaetznngtrecbt  vorbehalten. 

Allgemeines. 

Die  vorliegende,  einem  vorjährigen  Vortrage  für  die  instructive 
Beschäftigung  der  Truppenofficiere  entspringende  Zusammenstellung 
verfolgt  den  Zweck,  jüngeren  Kameraden  in  einfacher  Weise  einige 
Anhaltspunkte  für  das  Stellen  taktischer  Aufgaben  zu  geben,  von  der 
Thatsache  ausgehend,  dass  nur  Jener  taktische  Situationen  leicht 
entwirren  kann,  der  selbst  Aufgaben  richtig  zu  stellen  vermag.  Lernt 
man  kennen,  was  man  will,  dann  lernt  man  auch  beurtheilen,  was 
man  kann,  und  bekommt  mit  klaren  taktischen  Gedanken  auch  die 
Fähigkeit  zu  klaren  Befehlen. 

Die  Schwierigkeiten  bei  der  Stellung  taktischer  Aufgaben  er- 
messen wohl  jene  am  besten,  welche  zuerst  in  der  Stellung  solcher 
Aufgaben  sich  versuchen.  Das  Sprichwort  „Übung  macht  den  Meister" 
iiat  auch  hier  seine  umfassende  Giltigkeit,  und  ist  die  Ungeübtheit 
vorwiegend  die  Ursache,  warum  so  viele  Aufgaben  an  innerer  Wahr- 
scheinlichkeit kranken. 

Die  Gepflogenheit,  durch  jüngere  Ofliciere  einige  ihrem  Wirkungs- 
kreise entsprechende  Aufgaben  stellen  zu  lassen,  wie  dieselbe  sich  in 
der  Neuzeit  stets  mehr  einbürgert,  ist  also  nicht  nur  berechtigt, 
sondern  auch  nutzbringend,  da  dieselbe  am  meisten  das  taktische 
Fühlen,  Denken  und  Handeln  zu  unterstützen  geeignet  ist,  und  gleich- 
zeitig jene  unumgänglich  nothwendige  theoretische  Fortbildung 
fördert,  welche  die  gewonnene  Urtheilskraft  und  taktische  Entschluss- 
fähigkeit erhaltet,  beziehungsweise  steigert. 

Dass  diese  letztere  Erwägung  auch  massgebenderseits  gewürdigt 
worden  ist,  beweisen  die  einschlägigen  Bestimmungen  unserer  In- 
struction für  die  Truppenschulen. 

Nach  dem  V.  Abschnitte  dieser  Instruction  umfasst  die 
theoretische  Fortbildung  der  Officiere: 

a)  die  Lösung  concreter  taktischer  Aufgaben  und 

die  Durchführung  praktischer  Übungen  ohne  Truppe. 

Organ  der  nilHUr  i*i>««n*cli:iflHcLen  Vt  r.  hu>.  LIX.  Band.  1«*J'J.  21 

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I 


268  Exler. 

Die  Lösung  von  gestellten,  concreten  taktischen  Aufgaben  kanu 
hiebei  erfolgen: 

1.  Mündlich  oder  schriftlich,  u.  z.  eutweder  auf  Karten  (Krieg- 
spielplänen) im  Zimmer  oder  im  freien. 

2.  Mit  oder  ohne  Gegenseitigkeit,  d.  h.  Übungen  auf  dem  Krieg- 
spielplan (Kriegspielübungen)  und  solche  gegen  Markirung. 

Die  Aufgaben  können  hiebei  basiren: 

A.  auf  einer  erfundenen  Annahme  oder 

B.  auf  einer  mit  der  Truppe  durchgeführten  praktischen  Übung, 

oder 

C.  auf  einem  kriegsgeschichtlichen  Beispiel. 

Dem  weitaus  grössten  Theile  der  bei  der  instructiven  Beschäftigung 
der  Truppenofficiere  zu  stellenden  Aufgaben,  liegen  aus  naheliegenden 
Ursachen  jene  mit  erfundenen  Annahmen  zugrunde. 

Bei  der  schriftlichen  Lösung1)  taktischer  Aufgaben  haudelt 
es  sich  im  wesentlichen  um  die  Angabe  des  Entschlusses  und  der 
Art  der  Durchführung  der  gestellten  Aufgabe,  während  bei  der 
mündlichen  Lösung  oder  bei  den  applicatorischen  Besprechungen 
hauptsächlichst  das  persönliche  Verhalten  und  die  Befehlstechnik 
geübt  werden  sollen. 

Durch  die  Übungen  ad  2,  u.  z.  jener  mit  Gegenseitigkeit, 
soll  die  Anlernung  einer  gewissen  Gewandtheit  als  Übungsleiter  und 
in  der  Truppenführung  ermöglicht  werden;  der  Officier  soll  sich  in 
der  Beherrschung  der  Truppe  vervollkommnen,  sein  taktisches  Ver- 
ständnis schärfen  und  die  Gelegenheit  zu  selbständigen  Entschlüssen 
und  Durchführungen  finden. 

Bei  den  Besprechungen  kriegsgeschichtlicher  Dar- 
stellungen ad  C  sollen  die  taktischen  Lehren  aus  den  Thatsachen 
begründet  werden. 

Übungen  gegen  Markirung  sind  nur  als  Schulungsübungen 
für  die  Truppen  aufzufassen. 

Im  allgemeinen  muss  man  sich  bei  der  Stellung  taktischer 
Aufgaben  im  vorhinein  klar  werden: 

a)  welchen  Übungszweck  man  damit  verbindet  (Frage: 
was  will  ich),  d.  h.  welchen  kriegerischen  Act  man  zur  Darstellung 
bringen  will  (z.  B.  man  will  einen  Angriff  auf  einen  Ort,  eine  Höhe, 
ein  Defilegefecht  üben),  ferner 

b)  welche  Truppenstärke  und  Truppengattung  man 
verwenden  will  (z.  B.  ob  einseitig  nur  Infanterie,  oder  verbundene 
Waffen,  also  Infanterie  mit  Artillerie  und  Cavallerie,  Verwendung  finden 

!)  Schriftliche  Lösungen  werden  meist  dort  gofordert,  wo  die  Beurtbcilunjr 
jedes  Übungstheilnehmers  nothwendig  ist,  wio  dies  bei  den  Übungen  in  den 
Bildungs-  und  Fachschulen,  dann  bei  Übungsritteu  vorkommt. 

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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


269 


sollen,  ferner,  für  welchen  Verband,  d.  i.  ob  die  Aufgabe  für  ein 
Bataillon  oder  ein  Regiment  etc.  zu  stellen  ist),  daher  die  Frage: 
mit  wem?  Endlich 

c)  welches  Gelände  oder  Terrain  (Frage:  wo  will  ich?) 
der  Aufgabe  zu  Grunde  gelegt  werden  soll. 

Jede  Aufgabe  soll  sonach  eiuen  gewissen  Zweck,  welcher  das 
Wesen  derselben  ausmacht,  verfolgen  und  wird  durch  Truppenstärke 
und  Terrain  eine  gewisse  Beschränkung  und  Modifikation  erhalten. 

Z.  B.  Man  beabsichtigt  eine  Aufgabe  für  die  Durchführung 
eines  Angriffes  eines  Infanterie-Bataillons  auf  der  Um- 
gebnngskarte  Zara  (eventuell  nächst  dem  Orte  B)  zu  stellen, 
oder  es  erfolgt  der  Auftrag  für  Hauptmann  H. :  „hat  eine  Aufgabe 
über  ein  Iufanterie-Regiment  (drei  Bataillone)  als  Divisions-Reserve 
gedacht,  im  Kaume  Zara-Poljica,  Zara-Zemonika  zu  stellen",  u.  s.  w. 

Übungs  zweck  u  n  4  Übungsstoff. 

Für  die  nähere  Feststellung  des  Übungszweckes  bietet  nun  der 
„Übungsstoff"  die  Grundlage.  Dieser  ist  ungemein  mannigfaltig 
uud  verschieden,  je  nachdem  x)  grosse  oder  kleine  Truppeukörper 
(Zug,  Compagnie,  Regiment,  (i)  einzelne,  oder  verbundene  Waffen- 
gattungen, ferner  diese  wieder  vj  im  selbständigen  Verhältnisse  oder 
im  höhereu  Verbände,  &)  verfügbar  oder  nur  supponirt,  e)  mit  oder 
ohne  Gegenseitigkeit  zur  Anwendung  gelangen  sollen. 

Der  Übungsstoff  kann  im  allgemeinen  dem  Gebiete  des  grossen 
und  des  kleinen  Krieges  entnommen  werden,  und  wird  sich  die 
Aufgabenstellung  oft  umso  schwieriger  gestalten,  je  schwächer  die 
Truppenkörper  sind,  welche  der  Aufgabe  zu  Grunde  gelegt  werden 
uud  je  kriegsmässiger  die  Aufgabe  erscheinen  soll. 

Man  kann  Aufgabeu  entnehmen: 

1.  dem  Gebiete  der  Operationen  im  freien  Felde,  oder  dem 
Feldkriege, 

2.  dem  Festungskriege, 

3.  dem  Grenzschutze  und 

4.  dem  Kampfe  an  rückwärtigen  Verbindungen,  —  also  dem 
Gebiete  des  kleinen  Krieges. 

Bei  den  unter  1.  und  2.  bezeichneten  Gebieten  des  grossen 
Krieges  ergeben  sich: 

a)  Aufgaben,  welche  die  eigentliche  Gefechtsthätigkeit  einer  Truppe 
umfassen  (also  z.  B.  der  Angriff,  die  Verteidigung,  Verfolgung  und 
der  Rückzug)  und  daher  am  meisten  gestellt  werden  müssen,  und 

1)  Aufgaben  des  Felddienstes  im  engeren  Sinne,  also  z.  B. 
die  Durchführung  von  Märschen,  Aufklärungs-  und  Sicherungsmass- 
nahmen,  Unterkunftsanordnungen  u.  dgl.  m.  betreffend. 

21* 


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270 


Exler. 


Die  Aufgaben  zu  3.  und  4.,  also  die  dem  kleinen  Kriege') 
entlehnten,  werden  häufig  gestellt,  um  das  Auftreten  kleinerer  In- 
fanteriekörper in  seiner  mannigfaltigsten  Gestaltung  und  unter  den 
verschiedensten  Verhältnissen  zu  begründen.  Die  Erkenntnis  einer 
solchen  Begründung  führt  damit  zur  Aufstellung  jener  zahlreichen 
Aufgaben,  in  welchen  Lebensmittel-,  Munitions-  und  Krankentransporte 
zu  begleiten,  oder  Requisitionen  zu  decken  sind,  während  Landsturm- 
truppen z.  B.  diese  Transporte  wieder  aufheben  oder  die  Requisition 
stören  sollen. 

Die  dem  Etapendieuste  (ad  4.)  entnommenen  Aufgaben  können 
betreffen:  die  Sichorung  eines  Etapenortes,  den  Angriff  auf  denselben 
durch  ein  Streifcommando,  den  Marsch  einer  Ersatzabtheilung  in 
unsicherer  Gegend  und  das  Auftreten  des  Gegners  dagegen  aus  eiuem 
Verstecke  oder  Hinterhalto,  die  Unterkunft  einer  solchen  AbtheiJung 
für  die  Nacht,  den  Überfall  u.  dgl.  tu.  So  sehr  nun  der  Krieg  1870/7 1 
das  häufige  Auftreten  von  Efcapentruppen  iu  ganz  kleinen  Ver- 
bänden gezeigt  hat,  so  ist  doch  zu  beachten,  dass  damals  meist  Frei- 
schärler oder  ganz  kleine  Abtheilungen  minderwertiger  Truppen  als 
Gegner  der  Deutschen  vorgekommen  sind.  Bei  den  gestellten  taktischen 
Aufgaben  mit  Gegenseitigkeit  sind  jedoch  stets  vollwertige  Truppen 
bei  beiden  Gegnern  vorauszusetzen. 

Die  Aufgaben,  welche  den  Grenzschutz  und  die  Sicherung  der 
Eisenbahn-  und  Telegraphen-Verbindungen  behandeln  '),  dürften  sich 
in  Zukunft  im  kleinen  Kriege  am  häufigsten  constatireu  lassen.  Die 
Lage  der  Grenztruppen  kann  eine  verschiedene  sein;  sie  können  zum 
Schutze  der  Grenze  behufs  Durchführung  der  Mobilisirung  aus  den 
nächsten  Garnisonen  vorgeschoben  werden,  oder  schwache  Beob- 
achtungsketten bilden,  oder  aber  zum  Festhalten  des  Aufmarsch- 
gebietes an  wichtige  Strassen  gelegt,  den  Widerstand  gemischter 
Truppentheile  in  sich  bergen  müssen;  sie  können  als  fliegende 
Colonnen  das  feindliche  Land  beunruhigen  u.  dgl.  m. 

Etapentruppen  werden  hauptsächlich  zum  Schutz  rückwärtiger 
Verbindungen  der  Armeen,  welcbe  in  ein  feindliches  Land  eingedrungen 
sind,  verwendet  werden.  Hiebei  erfordern  Unterbrechungen,  Wieder- 
herstellungen, Besetzungen  von  Bahnhöfen,  von  Kunstbauten  etc.  oft 
eines  besonderen  Schutzes. 

Zu  bemerken  ist  jedoch,  dass  derartige  locale  Unternehmungen 
kleiner  Verbände  verhältnismässig  selten  vorkommen  dürften.  Zweck- 
mässig ist  es,  wenn  sich  der  Aufgabensteller  vorerst  mit  der  Natur 


*)  Siebe    Litzm  anifs    „Beiträge    zur    taktischen   Ausbildung  unserer 
Offi  eiere". 

')  Hopfen  stfult,  OfnViers-p'elddienstübungen. 

k 

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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


271 


des  kleinen  Krieges  vertraut  macht.  (Siehe  hierüber  die  Schriften  von 
Verdy  du  Vernois,  Cardinal  von  Widdern  u.  s.  w.) 

Vorzuziehen  ist  es  aber,  statt  dem  Lösen  von  Aufgaben  über 
kleine,  isolirte  Verbände  die  Lösung  von  selbständigen  Aufgaben  im 
Zusammenhange  mit  dem  grossen  Rahmen  (also  Aufgaben  aus  dem 
grossen  Kriege)  zu  üben,  weil  bei  solch'  bescheidenen  Versuchen  sich 
leichter  das  eigene  Verhältnis  ableiten  lässt,  und  auch  das  so  noth- 
wendige  Verständnis  für  die  Leitung  des  höheren  Verbandes  gewähr- 
leistet wird.  Allerdings  ist  nicht  zu  verkennen,  dass  Eutschlussfahig- 
keit  und  taktische  Gewandtheit  durch  die  Lösung  selbständiger  Auf- 
gaben insbesondere  kleiner  Verbände  wesentlich  gefördert  werden  kann. 

Hinsichtlich  der  Auswahl  des  Stoffes  verweisen  wir  auf  die 
in  der  Militär-Literatur  stets  sich  mehrenden  Veröffentlichungen  •) 
zum  Titel  „Taktische  Aufgaben"  und  fügen  zum  Schlüsse  ein  syste- 
matisch gehaltenes  Aufgabenprogramm  bei. 

Truppenstärke  und  Truppengattung. 

Hinsichtlich  beider  schreibt  die  anfangsgedachte  Instruction 
den  Kähmen  des  Truppenkörpers  vor,  innerhalb  dessen  jeder  Officier 
in  der  Truppenführung  geschult  werden  soll;  es  scheint  wohl  am 
zweckmässigsten,  wenn  bei  der  ohnedies  stufenweise  sich  erweiternden 
instructiven  Beschäftigung  jeder  Officier  zunächst  jene  Truppenstärke 
beherrschen  lernt,  welche  der  nächst  höheren  Dienststelle  entspricht. 

Im  allgemeinen  hängt  die  Truppenstärke  von  der  Aufgabe 
selbst  ab;  denn  wenn  man  eine  bestimmte  Action  zur  Darstellung 
bringen  will,  so  muss  mau  hiezu  jene  Bedingungen  oder  richtigen 
Verhältnisse  schaffen,  damit  die  Action  sich  auch  thatsächlich  so 
abspielt,  wie  man  sie  plant.  Wenn  man  daher  z.  B.  einen  Angriff, 
eine  Verfolgung  etc.  üben  will,  so  ist  die  Stärke  des  Angreifers  höher 
(eineinhalb-  bis  zweimal)  zu  bewerten,  als  jene  des  Vertheidigers,  weil 
bei  Friedensaufgaben  die  Einwirkung  des  Feuers,  der  moralischen 
Potenzen  und  des  für  die  Kriegsführung  so  einschneidend  wirkenden 
Elementes,  des  Zufalles,  sich  nicht  gut  darstellen  lässt. 

Weiter  ist  für  die  Kräftevertheilung  das  Terrain  wesentlich 
mitbestimmend,  da  es  nicht  gleichgilt  ig  ist,  was  man  und  wie  man 
angreift,  z.  B.  einen  grösseren  oder  einen  kleineren  Ort,  ein  Fluss- 
defile,  eine  Waldparcelle  etc.,  ferner,  ob  man  frontal  oder  umfassend 
angreift  u.  dgl.  m. 

Bei  Kencontres  nimmt  man  meist  das  Parteienverhältnis  mit 
1 :  i  an. 

')  Siehe  Conrad  v.  Butzendorf,  Corpsofficiersscliule-Aufgabcn,  Strobl, 
Lütgendorf,  Litzniann,  Griepcnkerl,  Soateur,  Hoppenstadt  u.  a  iu. 


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272 


Eiler. 


Bei  Aufgaben  mit  drei  Parteien  gibt  man  dem  einen,  unver- 
muthet  oder  als  selbständige  Seitencolonne  etc.  auftretenden  Partei- 
theil eine  geringere  Truppenstärke. 

Bemerkt  sei  noch,  dass  sich  natürlich  Aufgaben  mit  mehr 
Truppen  leichter  stellen  lassen,  als  solche  mit  wenigen. 

Hinsichtlich  der  Truppengattung  soll  diese  ebenfalls  dem 
Zwecke  der  Aufgabe  und  dem  gewählten  Terrain  entsprochen;  keines- 
wegs soll  man  Mischungsverhältnisse  anwenden,  welche  eine  gedachte 
Action  undurchführbar  erscheinen  lassen  und  organisatorisch  nicht 
zu  begründen  sind. 

Es  ist  endlich  auch  naheliegend,  dass  jeder  Officier  zuerst  in 
der  seiner  Specialwaffe  entsprechenden  Aufgabenstellung  sich  übt; 
doch  ist  es  wegen  des  Verständnisses  für  Aufgaben  mit  verbundenen 
Waffen  zweckmässig,  sich  auch  in  der  Führung  und  Darstellung  der 
Wirkung  fremder  Waffen  (kleinere  Verbände  vorausgesetzt)  zu  üben. 

Bei  der  Zusammensetzung  der  Waffengattungen  —  dem  Auf- 
stellen der  „ordre  de  bataille"  —  ist  stets  zu  berücksichtigen, 
ob  die  Truppenkörper,  wie  schon  erwähnt,  im  Verband  oder  im 
selbständigen  Verhältnisse  sich  beiluden  sollen. 

Terrain. 

Dieses  gibt  die  eigentliche  Grundlage  für  die  Aufgabenstellung, 
denn  wenn  man  eine  bestimmte  Aufgabe  stellen  will,  so  muss  man 
ein  hiezu  geeignetes  Terrain  suchen.  Aus  der  Anschauung  der 
Terrainverhältuisse  bekommt  man  die  Überlegung  zur  Eutwickeluug 
der  Übungsidee,  weil  man  z.  B.  bei  beschränktem  Schussfeld  keine 
geplante  Verteidigung,  wohl  aber  ein  Bencontregefeeht  iusceniren 
kann,  zur  Schaffung  eines  Frontalangriffes  ein  Terrain  wählen  soll, 
welches  eine  gedeckte  Annäherung  bis  zur  mittleren  Distanz  zulässt, 
für  die  Ebene  andere  Aufgaben  als  für  den  Karst  oder  für  das  Hoch- 
gebirge entwerfen  wird. 

Die  Phantasie  soll  stets  das  Terrain  zum  Schauplatz  einer 
angemessenen  kriegerischen  Handlung  macheu,  weil  erst  aus  der 
Vorstellung  vom  Gefecht  und  von  den  Bewegungen  vor  und  nach 
demselben  die  Vorstellung  einer  selbständigen  Aufgab enlösuug  erwächst. 

Oft  ist  mau  nach  den  Objecteu  im  Terrain  genöthigt,  für  das 
Erreichen  einer  Aufgabe  einen  gewissen  Zwang  hineinzulegen,  da 
manches  Terrain  für  die  Aufgabenstellung,  beziehungsweise  Führung, 
Vortheile,  manches  aber  Nachtheile  mit  sieh  bringen  kann. 

Allerdings  sind  Übungen  in  Gelände  verlegt,  welches  keinen 
Vortheil  für  die  Losung  bieten,  nicht  immer  zu  verwerfen,  weil  ja  in 
der  Schlacht  der  Geteehtsraum  mehr  oder  minder  vorgeschrieben  ist 


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über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben.  273 

und  die  Truppe,  welche  eine  bestimmte  Gefechtsbahn  vorgezeichnet 
erhält,  oft  nicht  nach  beiden  Seiten  ausweichen  kann,  sondern  ihr 
Vorschreiten  mit  der  Bewegung  des  Ganzen  in  Einklang  bringen 
muss.  Das  Terrain  wird  daher  stets  am  besten  urtheilen  lassen,  wie 
eine  Aufgabe  zu  stellen  und  zu  lösen  ist. 

Vor  einer  Aufgabenstellung  ist  daher  nothwendig,  vor  allem 
die  vorkommenden  Abschnitte,  gebildet  durch  Wasserlinien,  Höhen- 
züge, Communicationen  und  Bedeckungen,  Wälder,  Ortschaften  etc. 
sich  anzusehen  und  sich  über  die  Anmarsch-  und  Bückzugsverhältnisse 
durch  das  Studium  der  Communicationen  klar  zu  werden. 

In  kleineren  Verhältnissen  wird  man  das  Gefechtsfeld  zunächst 
an  einer  Marschlinie  wählen  und  wird,  um  dieses  zu  erlangen,  das 
Erreichen  bestimmter  strategischer  Ziele  (z.  B.  eines  Ortes,  eines 
Strassenknotenpunktes,  eines  Defile*  etc.)  der  Truppe  auftragen. 

Beim  Kencontre  wird  man  untersuchen,  aus  welcher  Richtung 
die  Parteien  anmarschiren  können,  nach  welcher  Richtung  sie  sich 
entwickeln  werden,  wie  der  Angriffsraum  beschaffen  ist  für  die  Wirkung 
der  verschiedenen  Waffen  und  für  die  Art  des  Angriffes;  Terrain 
für  frontalen  Angriff  muss  Anlehnung,  für  umfassenden  Angriff  ge- 
deckte Verschiebung  oder  entsprechende  Anmarschverhältnisse  besitzen. 

Will  man  für  solche  Übungen  beiden  Parteien  gleiche  Chancen 
geben,  so  muss  man  nach  der  Stärke  des  Terrains  (durch  Abwägen 
des  offensiven  und  defensiven  Charakters  desselben)  die  Parteien  aus- 
gleichen. 

Ein  besonderes  Studium  der  Terrainverhältnisso  verlangt  der 
Karst  und  das  Hochgebirge  wegen  der  in  demselben  anzuwendenden 
eigenen  Gefechtsformen  und  der  wesentlich  beeinträchtigten  Marsch- 
geschwindigkeit. 

Hinsichtlich  der  Aufgaben  zu  B  und  C  (Seite  268)  sei  schliess- 
lich noch  Folgendes  erwähnt: 

Aufgaben,  basirt  auf  die  mit  der  Truppe  durch- 
geführten, praktischen  Übungen,  haben  den  Vortheil,  dass 
eine  Reihe  von  Gefechtslageu  mit  Sicherheit  herbeigeführt  werden 
kann,  welche  oft  besonders  lehrreich  erscheinen  und  umso  besser 
aufgefasst,  als  sie  bereits  mit  der  Truppe  gelöst  worden  sind.  Hier 
handelt  es  sich  demnach  um  schon  gegebene  Situationen,  deren 
Durchführung,  beziehungsweise  Lösung  im  Zimmer  und  an  der  Hand 
der  im  Terrain  gemachten  Erfahrungen  oft  zu  ganz  anderen  Ergeb- 
nissen führt,  als  die  Wirklichkeit  gezeigt  hat.  Bemerkt  muss  worden, 
dass  auch  aus  der  reinen  Fliedenspraxis  oft  Aufgaben  sich  ergeben, 
welche  ihren  Ursprung  vielleicht  einer  Eigenthümlichkeit  des  Übungs- 
terrains, vielleicht  als  Vorbild  eiuer  als  besonders  gelungen  ange- 
sehenen Übung  verdanken,  vielleicht  aber  dem  Wunsche  entspringen, 


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274 


E  x  1  c  r. 


das  Ganze  „glatt"  >  abwickeln  zu  sehen,  oder  dem  Bestreben  mit 
wenig  Geistesarbeit  auszukommen. 

Aufgaben  zu  C,  d.  h.  die  auf  ein  kriegs geschicht- 
liches Beispiel  basiren,  werden  in  der  Weise  gestellt  oder 
gelöst,  dass  ein  dem  anzustrebenden  Übungszweck  entsprechendes 
kriegsgeschichtliches  Beispiel  (z.  B.  an  der  Hand  eines  Geueralstabs- 
werkes  oder  einer  Regimentsgeschichte)  abschnittweise  studirt  wird 
und  die  darin  gegebenen  Kriegslagen  und  Befehle  nach  den  gegen- 
wärtig bestehenden  Anschauungen  und  reglementarischen  Vorschriften 
beurtheilt,  beziehungsweise  vollzogen  werden. 

Aus  dem  Vergleiche  der  eigenen  Beurtheilung  und  Entschluss- 
fassung mit  dem  wirklich  stattgefundenen  Kriegsacte  lassen  sich 
Friedenspraxis  und  Kriegserfahrung  lehrreich  verbinden.  (Siehe  hier- 
über die  applicatorischen  Arbeiten  von  Verdy  du  Vernois,  Strobl, 
Lütgendorf,  Mathes  u.  A.  m.). 

Entwurf  von  taktischen  Aufgaben. 

Ist  man  sich  über  den  Zweck,  beziehungsweise  über  den  Übungs- 
stoff, die  Truppenstärke  (ordre  de  bataille)  und  das  Terrain  klar 
geworden,  so  kann  man  an  den  Entwurf  einer  Aufgabe  gehen.  Diese 
muss  hinsichtlich  Inhalt  und  Form  gewissen  Bedingungen  ent- 
sprechen. 

Vor  allem  thut  man  gut,  sich  ein  Gesammtbild  der  Opera- 
tionen, des  Gefechtes  etc.  im  vorhinein  festzustellen,  d.  h.  sich  den 
Verlauf  derGesammthandlung  klar  zu  machen,  um  daraus  eine 
kriegsgemässe  Grundlage  für  die  in  der  Aufgabe  zu  behandelnde 
Theilhandlung*)  zu  gewinnen. 

Z.  B.  Mau  vergegenwärtige  sich  den  Angriff  einer  Iufanterie- 
Truppen-Division  gegen  eine  auf  der  Karte  zu  lixirende,  feindliche 
Stellung,  um  hieraus  die  Aufgabe  für  ein  als  Divisions- Reserve  ge- 
dachtes Infanterie-Regiment  herauszuschälen,  oder  man  nehme  aus 
dem  Rencontre  zweier  Infanterie-Körper,  das  Verhalten  des  Vorhut- 
bataillons zum  Übungsstoff  der  Theilhandlung  u.  dgl.  m. 

Immer  ist  es  liiebei  mit  Rücksicht  auf  die  verfügbare  Zeit 
nothwendig,  sich  gleichzeitig  über  die  B  e  g  r  e  u  z  u  n  g  des  V  m  f a  n  g  e  s 
der  Aufgabe  klar  zu  werden,  also  ob  man  nur  den  Anmarsch,  die  Ge- 
fechtsentwickelung oder  aber  das  gesammle  Gefecht  bei  der  Lösung 
durchgeführt  wissen  will.  Wichtig  ist  es  ferner,  sich  gleich  anfangs 
über  die  Gegenwirkung  im  allgemeinen  klar  zu  werden,  ob  man  den 
Gegner  stärker,  schwächer,  anmarschireml,  sieh  zurückziehend,  zu- 
wartend, in  Stellung  u.  s.  w.  annehmen  soll. 

')  Deutscherseits  „üeneralidee*  und  „Spe^ialiile«'"  bezeichnet. 


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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


275 


Hat  man  sich  sonach  den  Zweck  zurecht  gelegt,  so  beginnt 
man  mit  der  Aufstellung 

a)  der  Kriegslage  oder  der  Annahme,  welche  darthun 
soll,  aus  welcher  Richtung  die  beiden  Parteien  kommen  und  in 
welcher  Richtung  ihre  Verbindungen  liegen,  und 

b)  des  Auftrages  oder  Befehles  als  specielle  Aufgabe  für 
den  Commandanten. 

Diese  beiden  Theile  müssen  natürlich,  einfach  und  kriegs- 
gemäss  sein,  weil  man  sonst  Aufgaben  erhält,  an  deren  Kriegs- 
mässigkeit  kein  Mensch  glaubt.  Die  Natürlichkeit  schafft  man  sich 
dadurch,  dass  man  den  gewählten  Trnppenverband  über  sein  Ver- 
hältnis zum  nächst  höheren  Verband  orientirt  oder  ihm  sein  selb- 
ständiges Auftreten  motivirt. 

Im  besonderen  soll  die  Kriegslage  oder  die  Annahme 
für  die  Situation  beim  Feinde  und  bei  der  eigenen  Truppe  möglichst 
kurz  und  einfach  gehalten  sein  und  eine  gewisse,  innere  Begründung 
sowie  einen  grösseren  Grad  von  Wahrscheinlichkeit  besitzen.  Künst- 
lich ausgeklügelte,  verwickelte  Kriegslagen,  welche  sich  auf  viele 
und  weitgehende  Voraussetzungen  gründen,  sind  zu  vermeiden,  daher 
auch  mit  der  Schilderung  der  Kriegslage  nicht  zu  weit  ausgeholt 
werden  soll.  So  wird  bei  grösseren  Verhältnissen  mehr  die  allgemein 
strategische,  bei  kleineren  die  taktische  Situation  (mit  den  Nach- 
richten über  den  Feind)  massgebend  sein,  welch'  letztere  bei  den 
Aufgaben  bis  zur  Truppen-Division  (Detachements)  in  der  Annahme 
zu  fixiren  ist,  während  die  strategische  Situation  mehr  bei  den  Auf- 
gaben für  höhere  Truppenverbände  (von  der  Iufanterie-Truppeu- 
Division  aufwärts  —  operative  Aufgaben)  eine  Rolle  spielt 

Dem  Übungszweck  entsprechend  soll  zunächst  die  Lage  beim 
Gegner  festgestellt  werden  und  danach  die  eigene  Lage,  bei  Rencontres 
nach  dem  gedachten  oder  wahrscheinlichsten  Ort  des  Zusammen- 
stosses. 

Hinsichtlich  der  Lage  beim  Gegner  muss  mau  sich  auf  all- 
gemein gehaltene  Nachrichten  beschränken,  weil  man  im  Kriegsfälle 
vom  Feinde  selten  viel  weiss  und  concrete  Nachrichten  erst  aus 
seinem  Verhalten  hervorgehen.  Betreff  der  eigenen  Lage  bestimme 
man,  ob  die  Truppe  im  engeren  oder  weiteren  Verbände  sich  befinde, 
ob  und  aus  welcher  Ursache  sie  abgetrennt  ist,  wo  die  Nachbargruppen 
stehen  u.  s.  w. 

Mit  einer  derart  gegebenen  Lage  erhält  man  zugleich  den 
Ausgangspunkt  oder  die  A  u  s  g  a  n  g  s  s  i  t  u  a  t  i  o  n  für  die  weitereu 
Entschlüsse  oder  Unternehmungen.  Dieselbe  muss  daher  klar  ge- 
dacht werden,  was  ja  nicht  eine  grosse  Mannigfaltigkeit  der  Aus- 
führung ausschliesst. 


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27« 


E  x  ler. 


Dio  Ausgangssituation  richtet  sich  also  einerseits  nach  dem 
Übungsstoff,  welcher  im  Wesen  wieder  durch  das  Terrain  beeinflusst 
wird  {örtliche  Begründung)  und  nach  der  Zeit,  welche  für  die  Lösung 
der  Aufgabe  zur  Verfügung  steht  (zeitliche  Begründung);  sie  wird 
daher  eine  verschiedene,  eino  wechselnde  sein  können. 

In  ersterer  Beziehung  kann  man  für  die  Ausgangssituation  den 
Anmarsch,  die  Bereitschaftsstellung,  den  Ruhezustand  der  Truppe  u.s.  w. 
voraussetzen,  während  in  letzterer  Beziehung  durch  die  Entfernung 
der  beiden  Parteieu  vom  Zusammenstosspunkte  die  Lange  oder  Dauer 
und  damit  der  Umfang  der  Aufgabe  bodingt  wird.  Nach  dem  ge- 
wählten Umfange  wird  man  eine  mehr  oder  weniger  vollständige 
Darstellung  eines  Uefechtsactes  erzielen  können.  Nach  der  Ausgangs- 
situation wird  mau  ferner  die  Art  der  „Nachrichten  über  den 
Feind"  für  beide  Parteien  festlegen. 

Die  Entfernung  der  Ausgangspunkte  soll  thunlichst  dem  Ernst- 
fall entsprechen.  Will  mau  z.  B.  ein  Kencontre  als  Übungsstoff  nehmen, 
so  kann  man  je  nach  dem  Umfange  der  Lösung  die  beiden  Parteien 
15  bis  30km %  bei  Special  isirung  gewisser  Gefechtsmomente  aber  nur 
5.000  bis  4.000  Schritte  von  einander  annehmen. 

Hand  in  Hand  mit  der  Entfernung  der  Ausgangspunkte  geht 
dann  auch  die  Ze  i  treg  ul  i  ru  ng  für  die  Ausgangssituation,  oder 
die  Bestimmung  der  Aufbruehstundo  —  Beginn  der  Übung  — 
welche  z.  B.  für  das  Kencontre  in  der  Verschiedenheit  des  Terrains 
beiderseits  des  Zusammenstosspunktes  eine  Verschiedenheit  der  Zeit- 
bestimmung für  beide  Parteien  bedingt.  Die  Zeitreguliruug  muss  ins- 
besondere für  Übungen  im  Hochgebirge  sorgfältig  ermittelt  werden. 

Hinsichtlich  der  Nachrichten  übor  den  Feind  wird  die 
Specialisirung  verschieden  sein,  je  nachdem  man  die  Situation  mehr 
verschleiernd,  zu  verschiedenen  Alternativen  der  Entschlüsse  heraus- 
fordernd, oder  greifbarer  darstellen  will. 

Sehr  zweckmässig  ist  es,  die  Kriegslagen  (jeweilige  Grnppirung 
und  Stärke  der  Kräfte)  in  Skizzen  zu  fixirou  und  danach  die  Patrullen- 
meldungen  zeitlieh  zu  bestimmen,  da  mau  sonst  ganz  unzeitgemässe, 
im  Kriege  unter  den  gemachten  Voraussetzungen  unmögliche  Meldungen 
oder  Nachrichten  bekommt;  dies  gilt  insbesonders  bei  Rencoutros, 
dann  im  späteren  Verlaufe  und  bei  fortschreitender  Durchführung 
einer  Aufgabe. 

Zur  grösseren  Verdeutlichung  kann  mau  die  in  Skizzen  fixirten 
Ausgaugssituationen  auch  der  Aufgabe  zulegen  und  auf  sie  sodanu 
in  der  Aufgabe  hinweisen,  (Z.  B.  Taktische  Ausgangssituation:  „Um 
7  Uln-  früh  gemäss  der  beiliegenden  Skizze",  oder:  „Gesicherter  Halt 
gemäss  der  nachstehenden  Skizze  u.  s.  w.) 

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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


277 


Selbstverständlich  sind  diese  Skizzen  mit  „Legenden"  zu  ver- 
sehen. 

Die  Annahme  hat  ferner  zu  präcisiren  wann,  wo  und  an  wen 
der  der  Annahme  nachfolgende  „Auftrag"  oder  der  „Befehl"  ertheilt 
worden  ist.  Z.  B.  „der  Commaudant  des  Infanterie-Regimentes  Nr.  22 
in  Zara  erhält  am  6.  November  5  Uhr  nachmittags  folgendes  Tele- 
gramm (Auftrag,  Befehl  enthaltend)  .  .  .";  oder  „der  Vorhnt-Com- 
mandant  ertheilt  den  versammelten  Compagnie-Commandanten  um 
8  Uhr  früh  auf  der  Höhe  bei  r  folgenden  mündlichen  Befehl"  u.  s.  w. 

Entbehrt  die  gegebene  Lage  der  Bestimmtheit  und  Vollständig- 
keit, so  ist  sie  Schuld,  dass  oft  der  Auftrag  nicht  im  Sinne  der 
Aufgabe  gelöst  wird.  Dies  gilt  insbesondere  dann,  wenn  Truppen, 
welche  in  Beziehung  zu  stärkeren  Kräften  stoben,  selbständig 
gestellt  werden  sollen. 

Für  ein  solches  Selbständigstellen  müssen  gewisse  Trennungs- 
ursachen  angegeben  werden,  welcho  die  Abtrennung  von  der  Haupt- 
truppe motivireu. 

Als  solche  Ursachen  ')  können  bezeichnet  werden : 

a)  die  Haupttruppe  marschirt  rückwärts,  der  kleinere  Verband 
bleibt  vorn,  um  deD  Abmarsch  zu  decken  (also  Nachhutaufgaben); 

b)  die  Haupttruppe  marschirt  parallel  zur  Front  des  kleineren 
Theilos  (also  Seitenhutaufgaben); 

c)  die  Detachirung  eines  Truppenthoiles  bei  Zwischenlegung  eines 
Terrainhindernisses  zwischen  ihm  und  der  Haupttruppe  (Deckungen) ; 

d)  die  Haupttruppe  ist  im  Zustande  der  Unbereitschaft,  so  dass 
der  kleinere  Theil  auf  sich  angewiesen  ist.  Hioher  gehören  z.  B. 
alle  Übungeu  mit  Vorpostenaufstollungen ; 

e)  die  Haupttruppe  hat  dem  abzutrennenden  Theile  in  einem 
mehr  oder  minder  grossen  Abstände  zu  folgen.  Angabe  der  Ursaeho 
des  letzteren  aus: 

x)  dem  Vorhut-, 

ß)  dem  Verfolgungsverhältnis, 

f)  durch  ein  Hindernis,  Zufall,  schlechte  Meldung  oder 
5)  als  durch  die  Einwirkung  von  der  Flanke  verursacht. 

f)  Ein  Terraiuhinderuis  theilt  das  Gefecht  in  zwei  Theile: 

g)  die  Haupttruppe  im  Rückzüge,  der  kleinere  Theil  in  einer 
Aufnahmestellung,  und  endlich 

h)  ungewollte,  aus  den  Frietionen  des  Krieges  folgende,  zufällige 
Abtrennungsursachen  (z.  B.  das  Niehteinlangon  eines  Befehles)  u.  dgl.m. 

Müssen  Aufgaben  der  Rücksicht  auf  Zeitersparnis  Folge 
tragen,  wie  dies  z.  B.  bei  Kriegsspielübungen  vorkommt,  so  empfiehlt 


•)  Siehe  Somlen'gger  „Ktiegsspiel'*. 


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278 


Exler. 


os  sich,  die  Aufklärungsiiiassnahmen  (das  Aufsuchen  des  Gegners 
durch  Patrullen),  sowie  eventuell  den  Anmarsch  zu  vermeiden  und 
möglichst  fertige  Situationen  vorauszusetzen;  es  können  dann  Vor- 
postenaufstellungen, Gefechtsbereitschaften  u.  dgl.  m.  als  Ausgangs- 
Situationen  gewählt  werden. 

Hat  man  nun  auf  Grund  der  vorbesprochenen  Erwägungen 
einmal  eine  Annahme  gewählt,  so  rauss  dieselbe  formell  enthalten: 

1.  die  Situation  beim  Gegner  oder  Nachrichten  über  denselben, 

2.  die  eigene  Situation  im  allgemeinen  und  die  Absicht  des 
nächst  höheren  Verbandes, 

3.  die  Angabe  der  Truppenstärke,  Truppengattung  (ordre  de 
bataille),  dann 

4.  die  Orts-,  Zeit-  und  eventuell  Witterungs-  und  Temperaturs- 
angaben, 

5.  den  Auftraggeber  und  Empfänger  und  endlich 

6.  die  taktische  Ausgangssituation. 

Heispiele:  A.  Der  Gegner  im  Anmarsch  über  4-dorf;  seino 
Nachrichten-Patrullen  sind  iu  der  Gegend  von  B  und  C  gemeldet.  Das 
Infanterie-Regiment  Nr.  22  (3  Bataillone)  mit  ein  Viertel- 
Escadron  rückt  ihm  von  D  über  E  entgegen ;  unmittelbar  vor  dem 
Eintreffen  an  der  Strassengabel  bei  F  ertheilt  um  7  Uhr  früh  der 
Regime nts-Commandant  an  den  Hauptmann  H.  folgenden 
mündlichen  Befehl:  .  .  .  (hat  mit  einer  halben  Compagnie  bei  Z  eine 
stehende  Seitenhut  zu  bilden);  oder 

B.  Feindliche  von  Süd  über  K  und  B  vorgerückte  Truppen 
nöthigen  unsere  Truppen,  bei  G  über  den  F-Fluss  zurück- 
zugehen. 

Die  9.  Infanterie-Truppen -Di  vision  soll  mit  dem 
8.  Corps-Artillerie-Regiment,  dann  dem  Corps-Munitions-Park  in 
dem  Räume  ABC  vom  1.  Juni  auf  den  2.  Juni  nächtigen. 

Der  Commaudant  des  Infauteric-RegimontesNr.  22 
(3  Bataillone)  erhält  am  1.  Juni  um  5  Uhr  nachmittags  in  S  den 
A  u  ftrag:  ...  u.  s.  w. 

Der  Auftrag  oder  der  Befehl  —  nach  dem  Übungszweck  vor- 
schieden,—  soll  ebenfalls  kurz,  einfach  und  klar  seiu.  Er  kaun  eine  ganz 
bestimmte  Directive  enthalten  (z.  B.  offensiv  vorzugehen,  sich  ab- 
wohrend  zu  verhalten,  zu  verfolgen  etc.)  oder  eine  gewisse  Freiheit  des 
Entschlusses  zulassen  (wie  z.  B.  meist  bei  Aufgaben  mit  drei  Parteien). 
Formell  kann  der  Auftrag  entweder  in  der  directen  Auftrag- 
form abgefasst  sein  (wie  z.  B.  „erhält  den  Auftrag,  die  Nachtruhe 


Siehe  die  mtistcrgfltigen  Beispiele  von  Conrad  von  Hötzendoif,  Lütgen- 
rj  M.fficierssehule- Aufgaben  u.  a.  m. 


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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


279 


der  Division  in  der  Linie  WUT  zu  sichern"),  oder  aber  er  soll 
nach  der  Instruction  für  die  Trupponschulen  in  Form  des  „Befehles" 
des  nächst  höheren  Verbandes  angeführt  werden,  aus  welchem  sodann 
der  Auftrag  für  den  Theilkörper  resultirt  (Befehlsform);  z.  B.  aus 
der  wörtlich  angeführten  Disposition  der  9.  Infanterie-Truppen- 
Division  (welche  der  Kürze  halber  hier  nicht  voll  angeführt  wird), 
der  Befehl  für  das  Infanterie-Regiment  Nr.  22:  „als  linke  Seitencolonne 
über  Z  auf  -Y  vorzugehen".  In  dieser  letzteren  Form  enthalt  der 
Befehl  manche  Dinge,  welche  mit  der  begrenzten  Lösung  der  Auf- 
gabe nichts  zu  thun  haben. 

Bei  kleineren  Übungen  kann  der  Auftrag  mit  der  Kennzeichnung 
der  Kriegslage  zusammengegeben  werden,  oder  auch  ganz  entfallen, 
wenn  er  sich  aus  der  Annahme  einfach  ableiten  lässt.  Er  kann  ferner 
die  Truppenstärke  enthalten,  oder  es  wird  die  „ordre  de  batailleu  dem 
Auftrage  angefügt.  So  kann  in  Variation  des  früheren  Beispieles  der 
Auftrag  auch  lauten : 

„Der  Commandant  des  Iufanterie-Kegimentes  Nr.  22  erhält  am 
1  Juni  um  5  Uhr  nachmittag  in  S  den  Auftrag:  mit  drei  Ba- 
taillonen, einer  halben  Batterie  und  einer  halben  Escadron  die  Nacht- 
ruhe der  Division  in  der  Linie  x — y  —  z  zu  sichern." 

Der  Vorgang  boim  Entwürfe  einer  taktischen  Auf- 
gabe ist  nunmehr  kurz  resumirend  folgender: 

1.  Zunächst  gibt  der  Aufgabensteller  sich  Rechenschaft  über 
die  Stärke  und  Zusammensetzung  des  Truppenkörpers  (z.  B.  Man 
will  eine  Aufgabe  für  einen  Zug,  ein  Bataillon,  ein  Infanterie-Regi- 
ment, oder  für  ein  Detachement  von  vier  Bataillonen,  ein  Viertel-Esca- 
dron  und  eine  halbe  Gebirgs-Batterie  stellend  die  Zusammensetzung 
der  Truppe  (Truppengattung)  bestimmt  gleichzeitig  den  Charakter  der 
Übung,  ob  man  also  z.  B.  ein  reines  Infanteriegefecht  oder  ein  Gefecht 
mit  verbundenen  Waffen  haben  will. 

2.  Man  wählt  oder  componirt  sich  eine  plausible  Kriegslage  auf 
Grund  des  selbst  angenommenen  oder  im  Auftrage  erhaltenen  Übungs- 
stoffes; dabei  hat  mau  die  Ursache  eventueller  Abtrennungen  gut 
zu  überlegen  (siehe  Seite  277). 

3.  Nun  sucht  man  ein  passendes  Terrain,  wobei  man  auf 
verschiedenen  Stellen  der  gewählten  Karte  oder  auf  der  dem  Auf- 
tragsteller gegebenen  Terrainzone  die  gewünschte  Kriegslage  darzu- 
stellen versucht. 

Bei  Übungen  mit  Gegenseitigkeit  (bei  Rencontregefeehten) 
sucht  man  vorerst  den  passenden  Tunkt  des  Zusammenstosses  und 
nimmt  diesen  als  Ausgangspunkt,  um  danach  die  Ausgaugssituation 
der  beiden  Parteien  festzulegen. 

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280 


Eiler. 


Mau  kann  sonach,  entsprechend  der  Aufgabe,  beide  Parteien  im 
Anmarsch  oder  in  Gefechtsbereitschaft  voraussetzen,  oder  eine  Partei 
im  Anmarsch  und  die  andere  in  einer  Bereitschaftsstellung  (Vertei- 
digungsstellung), die  eiue  Partei  lagern  oder  auf  Vorposten  sein 
lassen,  während  die  andere  angreift  u.  dgl.  m. 

An  Karten  werden  meist  die  Generalkarte  (1:200.000),  die 
Specialkarte  (1:75.000)  und  für  Aufgaben  für  kleine  Verbände 
Skizzen  im  Masse  1  :  6.250,  1  :  2.000  verwendet.  (Gefecbtsbilder 
für  Compagnien  auf  Generalkarten  erzielen  zu  wollen,  ist  wohl  ein 
eitel  Beginnen ;  Details  lassen  sich  nur  auf  Skizzen  im  grossen  Masse 
oder  im  Terrain  nutzbringend  bearbeiten). 

4.  Sodann  schreibt  man  die  Annahme  heraus  und  corrigirt  auf 
Grund  derselben,  weiter 

5.  den  Befehl  oder  Auftrag. 
Indem  man  sich 

6.  den  schrittweisen  Verlauf  der  eventuell  auf  Oleaten  zu  ent- 
wickelnden Übung  darstellt,  bekommt  man  jene  Daten  (Meldungen, 
Nachrichten,  Beobachtungen,  Situationen  etc.),  welche  zur  ergänzenden 
Aufgabenstellung,  beziehungsweise  zur  erschöpfenden  Durchfuhrung 
der  Aufgabe  erforderlich  sind.  Hiebei  ist  allerdings  nothwendig,  dass 
man  sich  über  die  jeweilige  Lage  des  Gegners  und  die  Art  der 
Gegenwirkung  auch  im  Detail  klar  ist,  ob  dor  Feind  also  in  Ruhe 
(lagernd,  rastend,  in  eiuer  Stellung  zu-  oder  abwartend,  nächtigend) 
oder  in  Bewegung  (im  Vor-  oder  Rückmarsch,  in  der  Verfolgung 
begriffen)  ist,  ferner  ob  man  auf  stärkeren  oder  schwächeren  Gegner 
trifft,  welcher  zur  Zeit  des  beabsichtigten  Zusammeustosses  mehr  oder 
weniger  entwickelt  sein  kann  u.  dgl.  m. 

Wie  nun  der  Ideengaug  bei  solcher  Aufgabenstellung  beiläufig 
sein  kaun,  mag  aus  einem  Beispiele  einfachster  Art  hervorgehen. 

Angenommen,  Hauptmann  II.  soll  eine  Aufgabe  für  ein  Bataillon 
im  selbständigen  Verhältnis  in  der  Umgebung  von  Zara  entwerfen, 
u.  z.  für  eine  Übung,  bei  welcher  ein  planmässiger  Angriff  zur 
Durchführung  gelangen  soll.  Die  hieraus  sich  ergebenden  Fragen 
werdeu  folgende  sein: 

a)  Wie  kommt  das  Bataillon  in  die  selbständige  Lage  (Kriegs- 
lage )?  Antwort:  ich  supponiro  es  z.  B.  als  Seiten-,  oder  als  Vorhut. 

oder  ich  detachire  es. 

l>\  Wie  stark  muss  man  den  Gegner  annehmen,  um  den  Pia: 
zu  fassen,  ihn  anzugreifen?  Autwort:  Jedenfalls  schwächer  als  eil 
Bataillon  und  für  den  planmässigen  Angriff  bereits  in  einer  Stellung 

entwickelt. 


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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


281 


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282  Exler. 

c)  Aus  b)  folgt  die  weitere  Frage:  Wo,  und  wie  muss  die 
Stellung  des  Gegners  beschaffen  sein  und  wie  denke  ich  mir  den 
Angriff  (frontal  oder  umfassend)  ausgeführt? 

d)  Man  sieht  nun  in  die  Karte  und  sucht  einen  passenden 
Terraiustreifen  für  die  geplante  Angriffsart  und  die  vorausgesetzte 
Stellung  des  Gegners,  wobei  das  zunächst  der  Commuuicationen 
liegende  Terrain  in  erster  Linie  berücksichtigt  wird. 

Z.  13.  ich  denke  mir  die  Haupttruppe  von  Zara  gegen  Kozin 
vorgehend,  das  Bataillon  als  rechte  Seitenhut  auf  den  vom  Gegner 
besetzten  Weingarten  bei  Sv.  Torna  stossend,  der  gleichsam  den 
linken  Flügelstützpunkt  einer  in  der  Höhenlinie  bei  Kozin  (Cote  75) 
senkrecht  zur  Strasse  Zara-Nona  befindlichen  Verteidigungsstellung 
des  Gegners  bildet. 

Dieser  Punkt  zwingt  zum  umfassenden  Angriff. 

e)  Als  Ausgangssituation  für  den  Auftrag  nehme  ich  das 
Bataillon  in  der  Marschcolonue  des  grösseren  Truppenkörpers  ein- 
gefügt an,  welches  sodann  von  Spada  als  Seitenhut  abzweigt. 

Als  Ausgangssituatiou  für  den  Gegner  die  gewählte  Stellung 
bei  Kozin,  —  folgernd  aus  der  Kriegslage,  dass  der  Gegner  behufs 
Durchführung  einer  Landung  bei  Zaton,  schwache  Kräfte  zur  Deckung 
der  Landungsstelle  nach  Kozin  vorgeschoben  habe. 

Als  Ausgangspunkt  für  die  Durchführung  d  e  r  0  b  u  n  g  kann 
jedoch  das  Bataillon  im  Anmärsche  von  Bokanjac,  etwa  5.000  Schritte 
vom  Gegner  entfernt,  angenommen  werden. 

Wie  würden  nun  Annahme  und  Auftrag  lauten? 

Annahme.  Ein  bei  Zaton  in  Landung  begriffener  Gegner  hat 
ein  Landungs-Detacheuient  bis  südlich  Kozin  vorgeschoben. 

Der  Truppen-Commandant  in  Zara  entsendet  auf  Grund  der  er- 
erhaltenen Meldung  sofort  die  verfügbaren  Truppen  (drei  Bataillone 
Infanterie-Regiment  Nr.  22  und  ein  Bataillon  Landwehr-lnfauterie- 
Regiment  Nr.  23^  unter  Kommando  des  Oberst  L.  nach  Kozin,  um 
die  Landung  zu  stören. 

Der  Commandant  der  rechten  Seitenhut  (3./22.  Iufanterie- 
Bataillonl  Major  E.  erhält  um  7  Uhr  früh  zunächst  Spada  den 

Auftrag,  „über Bokanjac-Blaske  gaj  vorzugehen  und  in  den  even- 
tuell bei  Kozin  stattfindenden  Kampf  der  Haupttruppe  unterstützend 
einzugreifen  u. 

Den  Gegenstand  der  Übung  bildet  die  Führung  des 
3./22.  Infanterie-Bataillons. 

Ks  erscheint  wohl  naheliegend,  dass  die  Kürze  der  Aufgaben- 
stellung, wie  sie  bei  deu  formellen  Übungen,  dem  Gefechtsexercieren. 
bei  den  Markirungsübungeu  eingehalten  werden  kaun,  theilweise  be*— 
einträchtigt  wird  bei  jenen  taktischen  Aufgaben,  welche  zu  Schulungs- 


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4 


Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 


28'A 


zwecken  schriftlich  gelöst  werden  müssen,  und  deren  Stellung  schon 
eine  ziemliche  Fertigkeit  erfordert.  Hier  können  für  den  Mindergeübten 
wohl  als  bester  Anhaltspunkt  empfohlen  werden  die  mustergiltigen 
Aufgaben,  wie  sie  z.  B.  Conrad  v.  Hötzendorf,  der  Lehrbehelf 
für  die  Corps-Officiersschulen,  Lütgendorf,  Strobl,  Griepen- 
k  e  r  1  u.  8.  w.  gestellt  haben,  in  ihrer  Anlage  gründlich  zu  studiren 
und  zunächst  zu  versuchen,  die  gleichen  Annahmen  auf  ein  anderes 
Terrain  anzuwenden.  Bei  fortschreitender  Übung  und  bei  emsigem 
Studium  der  kriegsgeschichtlichen  Beispiele  wird  es  nicht  schwer 
fallen,  im  späteren  Verlaufe  selbständig  an  die  Stellung  taktischer 
Aufgaben  selbst  grösseren  Umfanges  zu  treten.  Allerdings  muss  im 
letzteren  Falle  eine  gewisse  Truppenerfahrung  mithelfen. 

Kann  einer  Aufgabenstellung  eine  Recognoscirung  des 
Terrains  vorangehen,  und  wo  möglich  soll  dies  stets  geschehen, 
so  ist  diese  hinsichtlich  der  Gewinnung  von  Anhaltspunkten  für  die 
zweckmässige  Verwendung  der  Waffengattungen,  dann  für  die  Feuer- 
wirkung von  ausserordentlichem  Einflüsse;  die  Karte  zeigt  nicht 
immer  das,  was  das  Terrain  enthält. 

■ 

Form  der  Aufgaben. 

Betreff  dieser  sind  conventionelle  Formen  schon  in  der  Armee 
vorgeschrieben  und  richtet  sich  die  Ausfertigung  nach  der  Art  der 
Aufgabe,  ob  diese  nämlich  formelle  Instructions-Übungen,  Gefechts- 
übungen gegen  Markirung  oder  solche  mit  Gegenseitigkeit  (Truppen- 
übungen oder  Kriegsspiele)  betrifft. 

Im  allgemeinen  enthalten  alle  Arten  von  Aufgaben  die  auf  der 
Seite  278  genügeud  gekennzeichneten  Theile,  an  welche  sich  sodann 
je  nach  der  Art  der  Übung,  die  allgemeinen  Anordnungen  wie: 
Beginn  der  Übung  (Absenden  der  Nachrichten  -  Patrulleu,  Auf- 
bruch der  Haupttruppe),  ordre  de  bataille,  Schiedsrichter  und  ihre 
Eintheilung,  lerner  Bestimmungen  für  die  Adjustirung,  Munition, 
Menage  u.  dgl.  m.  schliessen.  Die  letzteren  Bestimmungen  sind  zweck- 
mässigerweise in  den  Tagesbefehlen  (Zusätze  hiezu  vom  Übungs- 
leiter verfassen)  zu  verlautbaren. 

Als  Anhaltspunkt  hiefür  kann  die  in  neuerer  Zeit  erschienene 
Broschüre  von  Kvergic  „über  Beiträge  zur  Anlage,  Leitung  und 
Durchführung  taktischer  Übungen**,  dann  der  Behelf  „Anhaltspunkte 
für  den  Nachweis  der  dem  Stabsofficier  notwendigen  theoretischen 
Kenntnisse  u  dienen. 

Bei  Übungen  gegen  Markirung  i.-:t  der  Markirer  mit  einer  ent- 
sprechenden „Instruction"  zu  versehen. 

Die  Instruction  für  Truppenschulen  fordert  ein  besonderes  Augen- 
merk auf  die  äussere  Form  der  schriftlichen  Aufgaben;  die 

Or»f»u  dir  ■tHt*r>wk»r»«rliftftUcbt'ti  Wrvlii.-.  MX.  Raiul.  i*t>y. 


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284 


E  x  1  e  r. 


Ausfertigung  solcher  Aufgaben  umfasst  nebst  a)  der  Annahme,  b)  und 
dem  Auftrag  noch,  c)  den  Gegenstand  der  Ausarbeitung  und  d)  die 
Ausarbeitung  selbst.  Unter  c)  ist  der  Übungszweck,  also  z.  B.  „die 
Führung  des  Infanterie-Regimentes"  gemeint. 

Die  Ausarbeitung  enthält  meist  punktweise  in  systematisch 
geordneter  Reihenfolge,  die  Fragen  und  deren  Beantwortung.  Als 
Grundlage  für  die  Fragen  sind  die  für  die  weitere  Durchführung 
der  Aufgaben  nothwendigen  ergänzenden  Meldungen,  Beobachtungen. 
Situationsschilderungen  und  Befehle  den  Fragepunkten  voran- 
zustellen. Die  letzteren  umfassen  meist: 

a)  Beurtheilungen  der  Situation. 

p)  Zu  motivirende  Entschlüsse  (Gefechtsplan),  dann  entsprechende 
Verfügungen  oder  Befehle  (im  Wortlaute),  u.  z.  zuerst  auf  Grund 
der  Annahme. 

Y)  Persönliches  Verhalten  und  Anordnungen  auf  Grund  der  in 
den  Punkten  der  „Ausarbeitung"  gemachten  weiteren  Detailannahmen 
oder  Detailangaben. 

8)  Situationen  zu  gewissen  Gefechts-  und  Marschmomenten  und 
zu  gewissen  Befehlen.  Diese  Situationen  können  in  den  der  Aufgabe 
beigegebenen  Skizzen  eingezeichnet,  oder  in  erst  anzufertigenden 
Skizzen  oder  Croquis  aufgenommen  werden. 

Bei  Aufgaben  für  Übungen  im  Kriegsspiel  tritt  an  Stelle 
der  schriftlichen  „Ausarbeitung"  die  „Durchführung  der  Übung", 
ebenso  der  „Gegenstand  der  Übung"  an  Stelle  des  „Gegenstandes 
der  Ausarbeitung."  Beim  Entwerfen  solcher  Übungen  sei  hinsichtlich 
der  Durchführung  noch  bemerkt,  dass  die  Änderungen  der  Situationen 
im  Anfange  in  ganz  unregelmässigen  Zeitabschnitten  erfolgen  können ; 
sobald  jedoch  beide  Parteien  hart  aneinander  gerathen,  muss  das 
„zugweise"  Verfahren  in  Anwendung  kommen.  Die  Zeitabschnitte  können 
biebei  nach  Zulässigkeit  kurz  gewählt  werden. 

Bei  Markirungsaufgaben  kommt  es  häufig  vor,  dass,  um  die 
Schwierigkeiten  der  Aufstellung  einer  wahrscheinlichen  Kriegslage 
zu  vermeiden,  die  Truppenkörper  einfach  in  die  Welt  hineingestellt 
werden,  also  von  einer  Kriegslage  nichts  gesagt  wird.  Dies  wider- 
spricht wohl  manchmal  dem  Schulungszwecke  nicht,  doch  mangelt 
dann  der  Übung  die  Kriegsmässigkeit. 

Anhang. 

An  die  vorstehenden  Erörterungen  anschliessend,  wird  in  dem 
hier  folgenden  Programm  eine  Keine  von  A u fgab s m o ti v e n  bei- 
gegeben, welche  ein  systematisches  Stellen  von  Aufgaben  vom  Bataillon 
bis  zur  Infanterie-Truppen-Division  gestatten,  wobei  den  verschiedenen 
Gefechts-  und  Felddieustthätigkeiten  Rechnung  getragen  wurde. 


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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben.  285 

I.  Das  Bataillon  und  Regiment. 

1.  Vorrucken  und  angriffsweises  Gefecht  eines  Bataillons  im 
Regimentsverbande ; 

2.  Vorrücken  und  angriffsweises  Gefecht  eines  selbständigen 

Bataillons; 

3.  Ruhestellung,  Sicherung  und  Vertheidigung  eines  Bataillons 
im  Regimentsverbande; 

4.  Ruhestellung,  Sicherung  und  Vertheidigung  eines  selbständigen 

Bataillons ; 

5.  Vorrücken,  Angriff,  beziehungsweise  Vertheidigung  eines 
Regimentes  im  Verbände  einer  Gefechtslinie,  beziehungsweise  eines 
Detachements ; 

6.  Vorrücken,  Angriff,  beziehungsweise  Vertheidigung  eines  selb- 
ständigen Regimentes. 

II.  Batterie  und  Artillerie-Regiment  (Batterie-Division). 

7.  Verwendung  einer  Batterie  im  Rahmen  eines  Detachements, 
aogriffweises  Gefecht.  Wahl  der  Stellung,  Leitung  des  Feuergefechtes 
in  bestimmten  Momenten,  Wechsel  der  Stellung; 

8.  analoge  Aufgaben  beim  Rückzüge  und  bei  der  Verfolgung; 

9.  Verhalten  einer  Batterie  in  der  Vertheidigung,  Aufgaben 
bieför : 

10.  Verhalten  der  Divisions-Artillerie  beim  angriffsweisen  Ge- 
tonte oder  bei  der  Vertheidigung; 

11.  reitende  Artillerie  im  Verbände  eines  Cavalleriekörpers ; 
Anmarsch,  Gefecht,  Abbrechen  des  Gefechtes. 

III.  Escadron,  Division,  Regiment. 

12.  Cavallerie  im  taktischen  Aufklärungsdienste;  Führung  einer 
toi  einem  Detachement  eingeteilten  Escadron ; 

13.  Divisions-Cavatterie  im  taktischen  Aufklärungsdienste; 

14.  Vorrücken  und  Gefecht  eines  aus  mehreren  Escadronen 
zusammengesetzten  Streifcommandos  bei  Beigabe  reitender  Artillerie. 

IV.  Schwächere  Detachements. 

(3  bis  4  Bataillone,  1  Escadron,  1  Batterie  und  Gefechtstrain). 

15.  Nachtruhestellung,  Sicherung  derselben.  Vormarsch; 

IG.  Rencontre,  Entschluss  zum  Gefecht,  Bildung  des  Gefechts- 
planes,  Befehlgebung,  Einleitun^sgefeeht; 

17.  Entscheidungsact  des  Ge  erbtes.  Befehlgebung.  Die  Ver- 
folgung und  der  Rückzug: 

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286  Eiler 

18.  Flankenmarsch  eines  Detachements.  Zusainmenstoss  mit 
dem  Gegner,  vertheidigungsweises  Gefecht; 

19.  Rückmarsch,  Sicherungsmassnahmen,  Gefecht  um  Zeit  zu 
gewinnen. 

V.  Stärkere  Detachements. 

(6  bis  7  Bataillone,  1  bis  2  Escadronen,  1  bis  2  Batterien  etc.). 

20.  Vorgang  beim  Ausmitteln  von  Cantonirungen ; 

21.  Besetzung  und  Verteidigung  einer  Örtlichkeit; 

22.  Angriff  auf  eine  Ortschaft; 

23.  Kampf  um  Höhenstellungen,  oder  Gefecht  entlang  von 
Höhenzügen ; 

24.  Defilegefecht.  Augriff,  Verteidigung; 

25.  Gefecht  an  einem  Flussübergang; 

26.  Aufstellung  in  einem  Abschnitte  behufs  Deckung  einer 
Übergangsstelle,  um  die  Entwicklung  und  das  Überschreiten  durch 
grössere  Körper  sicher  zu  stellen; 

27.  Deckung  der  Flanke  eines  grösseren  Heereskörpers; 

28.  Deckung  eines  Train-Abschubes. 

VI.  Brigade. 

29.  Gefecht  der  Vorhut  eines  grösseren  Truppenkörpers  beim 
Rencontre; 

30.  Gefecht  der  Vorhut  gegenüber  einem  in  der  Entwickelung 
vorgeschrittenen  Gegner; 

31.  Gefechtsführung  bei  der  Nachhut  eines  grösseren  Truppen  - 
körpers ; 

32.  Marsch  und  Gefecht  einer  Seitencolonne ; 

33.  Verhalten  einer  Vorpostengruppe  beim  Angriff  überlegener 
feindlicher  Kräfte; 

34.  Verhalten  der  Brigade  als  Gefecht* gruppe  im  Rahmen  einer 
grösseren  Action.  Befehlgebung  a)  bei  der  festhaltenden,  b)  bei  der 
entscheidenden  Gruppe,  c)  bei  der  Reserve.  Eingreifen  einer  Seiten- 
colonne. 

35.  Tete-Brigade  eines  Corps  soll  rechte  Flanke  in  geeigneter 
Aufstellung  sichern ; 

36.  angriffsweises,  vertheidigungsweises  Gefecht  einer  selb- 
ständigen Brigade; 

37.  Brigade  als  verstärkte  Nachhut  soll  das  Nachdrängen  de? 
Gegners  in  einer  Aufstellung  abwehren; 

38.  Brigade  soll  einen  Ort  besetzen  und  zur  Verteidigung  her- 
richten : 


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Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben 


287 


39.  eine  combinirte  Brigade  soll  sich  eines  Überganges  versichern; 

40.  Cantonirung  einer  nicht  auf  den  Feind  gestossenen  Brigade; 

41.  Deckung  des  Debouchirens  einer  grösseren  Colonne; 

42.  Gefecht  eines  taktischen  Postens  und  Eingreifen  der  Reserve 
im  Änschluss  an  eine  supponirte  Befestigungsanlage; 

43.  Bereitstellung  einer  Gebirgsbrigade,  um  den  Gegner 
überraschend  anzufallen ; 

44.  Behaupten  eines  Plateau  und  Verwehrung  der  Zugänge  zu 
demselben ; 

45.  Marsch,  Sicherung  und  Kampf  im  Karstterrain.  Gefecht  um 
Höhenstellungen,  um  den  Besitz  von  Wasserquellen,  von  befestigten 
Punkten; 

46.  Entsatz,  Einschliessung  befestigter  Punkte; 

47.  Gebirgsbrigade  soll  einem  Angriff  aus  einer  bestimmten 
Richtung  entgegentreten,  oder  sich  einer  bestimmten  Höhenlinie  zu 
versichern; 

48.  Gebirgsbrigade  soll  dem  Gegner  das  Debouchiren  aus  einem 
Defile'  verwehren;  oder 

49.  Gebirgsbrigade  die  Landung  feindlicher  Kräfte  verhindern. 

VII  Infanterie-Truppen-Division. 

50.  Nachtruhestellung  (Cantonirung)  und  Sicherung  einer 
selbständigen  Infanterie-Truppen-Division.  Alarm-Instruction ; 

51.  Gefechtsmarsch  einer  selbständigen  Infanterie-Truppen- 
Division,  Rencontregefecht,  Gefechts-Dispositionen,  Gefechtsverlauf ; 

52.  Entscheidungsact  im  Gefechte,  Verfolgungs-Disposition; 

53.  Rückzugs-Disposition  nach  ungünstigem  Gefechte.  Beziehen 
einer  Anfnahmestellung; 

54.  Angriff  auf  ein  Defile ;  Situation  im  Aufmarsch. 

55.  Vertheidigungsweises  Gefecht  einer  Infanterie-Truppen- 
Division  bei  Anwendung  der  reinen  Verteidigung  und  bei  Anwen- 
dung der  Verteidigung  mit  einem  Gegenangriffe;  Wahl  einer  Stellung. 

56.  Division  soll  Verstärkungen  abwarten  und  dann  die  Offen- 
sive ergreifen; 

57.  Division  soll  den  Rückzug  decken ; 

58.  Division  soll  sich  eines  Überganges  bemächtigen,  oder  den 
Besitz  desselben  sichern; 

59.  Division   im    Vorrücken    und   im   Festsetzen    auf  einer 

Höhe ; 

60.  Division  soll  dem  Gegner  das  Debouchiren  aus  einem  Defile 
verwehren; 

61.  Flussforcirung;  u.  dgl.  m. 


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288  Ex ler.  Über  das  Stellen  taktischer  Aufgaben. 

VIII.  Specielle  A ufgaben  für  Artillerie-  und  Cavallerie- 

Officiere. 

Ö2.  Reneontre  zweier  Cavalleriekörper ;  Cavallerie-Brigade  soll 
aufklären,  Zusammenstoss  mit  dem  Gegner; 

62.  Bildung  einer  Artilleriemasse.  Befehlgebung,  Feuerleitung 
und  Vertheilung,  Verhalten  der  Commandanten. 


289 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Nach.lrnck  verboten.  Übersetzungsrecht  TorbehalWn 

Einleitung. 

Die  Zeit  von  der  Einwanderung  der  Waräger  unter  Rurik  in 
das  heutige  Russland  bis  zum  Regierungsantritte  Iwan's  des  Grossen 
(862—  1462)  ist  erfüllt  von  Kriegen  gegen  Byzanz,  gegen  die  streit- 
baren Litthauer  und  Polen  und  von  schweren  inneren  Kämpfen.  In- 
mitten dieser  Kämpfe  hatten  sich  die  losen  Beziehungen  zu  dem 
westlichen  Europa  gänzlich  gelöst;  der  grosse,  aber  ohnmächtige  Staaten- 
bund, zu  dem  Russland  geworden  war,  nahm  auch  an  dem  grossen 
Weltereignisse  dieser  Jahrhunderte,  an  den  Kreuzzügen,  gar  keinen 
Antheil.  „Unbeachtet,  vergessen  von  den  Kulturvölkern  der  Zeit,  ausser 
Berührung  mit  ihnen  und  den  Weltereignissen,  bildete  Russland  in 
seiner  Vereinzelung  eine  kleine  Welt  für  sich,  nur  mit  sich  selbst  be- 
schäftigt, das  heisst  mit  dem  elenden  inneren  Hader,  der  in  Beziehung 
auf  das  Leben  der  Nation  gar  keinen  Zweck  hatte.  Die  Folge  war 
eine  allgemeine,  stets  wachsende  Verwilderung.  Während  das  germanisch- 
lateinische Europa  zu  neuem,  geistigem  Leben  erwachte  und  sich 
darin  mit  der  Macht  der  Jugend  emporarbeitete,  gingen  hier  im 
slavischen  Osten  im  Gegentheil  die  wertvollen  Keime  einer  werdenden 
Civilisation  unter,  die  eine  frühere  Zeit  zu  entwickeln  versprach."1) 
Die  Sturmfluth  der  Tartaren  schien  das  russische  Reich  vollends  ver- 
nichten zu  sollen.  Durch  zwei  Jahrhunderte  erhob  die  „goldene  Horde" 
drückende  Tribute  von  den  russischen  Fürsten  und  ihren  Unterthanen, 
bis  es  endlich  Iwan  dem  Grossen,  der  sein  Reich  bis  zum  Kaukasus 
ausdehnte  und  Anstalten  zur  gänzlichen  Unterwerfung  Sibiriens  traf, 
gelang,  sich  von  dieser  Geissei  zu  befreien.  Unter  ihm  richteten  sich 
auch  wieder  die  Blicke  der  Russen  auf  das  oströmische  Reich,  dessen 
zweiköpfigen  Adler  Iwan  in  das  russische  Wappen  aufnahm  und 
dadurch  seinen  Nachfolgern  die  Pflicht  auferlegte,  den  byzantinischen 
Staat  als  das  rechtmässige  Erbe  der  moskowitischen  Herrscher  anzu- 
sehen und  darnach  zu  handeln.  Denn  res  zog  die  Slaven  des  Nordens 
so  sehnsüchtig  und  unwiderstehlich  nach  den  Gestaden  der  Levante, 
wie  einst  die  Germanen  nach  Italien". 


*)  Bernhardi,  „Geschichte  Rußlands",  II  Band.  Seite  22»i. 


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290  Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Fast  gleichzeitig  aber  mit  der  Constituirnng  des  russischen 
Staates  begann  im  Westen  desselben  auch  die  Entwickelung  des 
polnischen  Reiches,  durch  welches  Russland  bald  seine  kaum  erhaltene 
Selbständigkeit  bedroht  sah.  Deshalb  wurde  es  im  Moskowitenreiche 
freudig  begrüsst,  als  einer  der  wichtigsten  Staaten  des  damaligen 
Europas,  Österreich,  die  Bundesgenossenschaft  Russlands  eben  gegen 
jenes  Polen  suchte,  das  den  Russen  viel  gefährlicher  schien  als  die 
Osmanen. 

Die  ersten  Annäherungen  zwischen  Österreich  und  Hussland. 

Schon  seit  dem  Jahre  1488  rinden  sich  Spuren  von  österreichisch - 
russischen  Annäherungen,  wenngleich  sie  wohl  nur  diplomatische 
Begrüssungen  ohne  eigentlich  greifbare  Zwecke  waren.  Erst  seit 
I  w  a  n  I.  W  a  s  s  i  1  i  e  w  i  t  s  c  h,  der  eigentliche  Begründer  der  russischen 
Monarchie,  und  sein  Nachfolger,  Wasilji  Iwanowitscb,  immer 
heftigere  Fehden  mit  dem  Polenreiche  ausfochten,  gewannen  diese 
Beziehungen  mehr  an  politischer  Bedeutung,  denn  die  Misshelligkeiten 
zwischen  Kaiser  Max imil i an  I.  und  dem  Könige  Sigismund  von 
Polen  veranlassten  den  ersteren,  engeren  Anschluss  an  den  Nachbar 
und  Feind  Polens  zu  suchen. 

Im  Hochsommer  des  Jahres  1513  wurde  der  kaiserliche  Rath 
Georg  Schnitzenpaumer  von  Sonnegg,  Ritterund  Hauptmann 
von  Pettau,  als  Gesandter  zu  dem  Grossfürsten  Wasilji  1  w  a  n  o  w  i  t  s  c  h 
beordert,  um  ein  Bündnis  mit  diesem  anzubahnen.  Schnitzenpaumer 
kam  im  Herbste  nach  Moskau  und  kehrte  im  nächsten  Jahre  in  Be- 
gleitung der  russischen  Gesandten  Dmitri  Laskirow  und  Diak 
Elisar  Sukow  mit  dem  Vertragsprojecte  an  den  Kaiser  wieder 
zurück. 

Obwohl  Schnitzenpaumer  seine  Instructionen  überschritten 
und  dem  Grossfürsten  Mehreres  versprochen  hatte,  als  er  ermächtigt 
worden  war,  wurde  doch  die  von  dem  russischen  Gesandten  mit- 
gebrachte Vertrags-Urkunde  unterzeichnet  (4.  August  1514),  unter 
der  Bedingung,  dass  sie  der  Grossfürst  gegen  eine  andere  ihm  später 
zu  übersendende  Urkunde  auszuhändigen  verbunden  sein  solle,  welche 
bis  auf  jene  Bestimmungen,  die  gegen  den  Wunsch  des  Kaisers 
aufgenommen  waren,  mit  der  ersten  gleichlautend  sein  werde. 

Die  erste  Urkunde  enthielt  eine  unbedingte  Offensiv-  und 
Defensiv-Allianz  zwischen  den  beiden  Fürsten  gegen  alle  Feinde,  ins- 
besondere gegen  den  König  von  Polen  in  der  Art,  dass  die  Eröffnung 
der  Feindseligkeiten  in  die  Willkür  eines  jeden  Paciscenten  gestellt 
sei  und  rtin  Kriegsinitiative  des  einen  Theiles  zugleich  auch  die  Ver- 
pflichtung zum  ('ooperiren  für  den  anderen  Theil  nach  sich  ziehe, 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russlaml. 


291 


sobald  er  davon  benachrichtigt  worden  ist  oder  auch  nur  in  einer 
anderen  Art  Kenntnis  erhalten  hat. 

Diese  Urkunde  ist  aber  auch  noch  deshalb  von  Interesse,  weil 
sie  später  Peter  L  das  rechtshistorische  Substrat  geliefert  hat.  als 
er  sich  den  Kaisertitel  beilegte.  Denn,  da  in  dieser  Urkunde  der 
Grossfürst  Wasilj i  Iwanowitsch  durch  fehlerhafte  Übersetzung 
des  russischen  Titels,  „Kaiser  und  Herrscher  aller  Reussen"  genannt 
wurde,  so  zog  er  daraus  den  Schluss,  dass  er  zur  Führung  dieses 
Titels  jedenfalls  berechtigt  sei,  da  derselbe  einem  seiner  Vorgänger 
von  dem  ersten  Monarchen  der  Welt  freiwillig  gegeben  wurde 

Um  den  Umtausch  dieser  Urkunde  gegen  eine  andere  der  Art 
zu  bewirken,  wie  der  Kaiser  in  dem  Vertrage  vorbehalten  hatte, 
der  die  wesentliche  Bestimmung  enthielt,  dass  der  König  von  Polen 
zuerst  auf  gütlichem  Wege  angegangen  werden  solle,  den  Forderungen 
der  beiden  Alliirten  gerecht  zu  werden,  wurden  im  Jahre  1514 
wieder  zwei  Gesandte,  Jacob  Oesler  und  Moritz  Burgstalle r, 
mit  der  ausgefertigten  Urkunde  an  den  Grossfürsten  abgeschickt. 
Aber  dieser  wollte  die  abgeschwächte  Allianz  nicht  gelten  lassen, 
sondern  beharrte  bei  der  ursprünglichen  Fassung.  Auch  zwei 
weitere  Botschaften,  die  Kaiser  Maximilian  in  dieser  Angelegen- 
heit nach  Moskau  sandte,  hatten  keinen  Erfolg,  was  den  Kaiser  umso 
empfindlicher  berührte,  als  er  die  Mithilfe  Russlauds  bei  den  von 
ihm,  König  Franz  L  von  Frankreich  und  Papst  Leo  X.  geplanten 
grossartigen  Zug  gegen  die  Türken  in  Anspruch  nehmen  wollte.  Denn 
die  Türkengefahr  war  bereits  eine  gemeineuropäische  geworden  und 
stand  unter  Soli  mann  II.,  dem  Prächtigen,  1519 — 1566  im  Höhen- 
punkte äusserer  Erfolge,  welche  in  der  stossweisen  Unterwerfung 
eines  Dritttheiles  von  Ungarn  und  in  dem  Geltendmachen  der  Schutz- 
herrschaft über  den  Besitz  des  Gegenkönigs  Ferdinand  I.,  Johann 
Zapolya,  gipfelte. 

Die  erwähnten,  doch  ziemlich  lose  geknüpften  Beziehungen 
zwischen  Oesterreich  und  Kussland  führten  auch  weiterhin  zu  keinem 
greifbaren  Resultat.  Kämpfe  gegen  Polen  und  innere  Wirren,  die 
nach  dem  Erlöschen  des  Rurik'schen  Regentenhauses,  1598,  be- 
gannen, füllen  nunmehr  die  folgenden  Jahre  der  Geschichte  Russlauds 
aus,  welches  deshalb  auch  auf  die  übrigen  europäischen  Angelegen- 
heiten keinen  Einfluss  nahm,  bis  der  geniale  Peter  L  deu  Thron 
der  Romanow's  bestieg.  . 


')  Sitzungsbericht!'  der  kais.   Akademie  der  Wissenschaften,    13.  Band, 
Seite  197. 


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292 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Der  Türkenkrieg  1683-1699. 

Der  Friede  von  Nym wegen  5.  Februar  1679,  zwischen  Frankreich 
und  dem  Deutschen  Reiche  war  von  kurzer  Dauer.  Die  berüchtigten 
„Reunionen"  König  Ludwig's  XIV.  und  die  intimen  Beziehungen 
Frankreichs  zur  Türkei,  welche  sogar  eine  Theilung  der  österreichi- 
schen Länder  anregten,  führten  bald  zu  einem  neuen  Kriege. 

Am  18.  December  1682  äusserte  sich  der  französische  Bot- 
schafter in  London,  sein  König  werde  noch  eine  Zeitlang  laviren; 
„sobald  aber  der  Türke  erscheine,  werde  er  auf  allen  Ecken  auf 
einmal  losbrechen  und  vielleicht  bis  Böhmen  vordringen". 

Dass  aber  die  Türken  den  Frieden  nicht  lange  mehr  einhalten 
würden,  konnte  vorausgesehen  werden.  Das  kaiserliche  Heer,  nur  unvoll- 
kommen ausgerüstet,  war  gering  an  Zahl;  die  Festungen  in  Ungarn 
verfielen,  das  Land  selbst  war  von  Tököly  und  seinen  Anhängern 
in  Gährung,  ja  in  theilweisen  Aufstand  versetzt.  Die  Pforte  war  zu 
gut  von  diesen  Zuständen  unterrichtet,  als  dass  sie  nicht  hätte 
hoffen  sollen,  in  einem  neuen  Kriege  nicht  nur  die  Scharte  von 
St.  Gotthard  auswetzen,  sondern  ihre  Herrschaft  über  ganz  Ungarn, 
vielleicht  sogar  über  einen  Theil  der  deutschen  Länder  Österreichs 
ausdehnen  zu  können. 

Doch  sollte  Österreich  in  dem  grossen  Waffengange  mit  einem 
übermächtigen  Gegner,  nicht  allein  bleiben.  König  Sobieski  von 
Polen  begriff  die  Tragweite  der  osmanischen  Heerfahrt  und  schloss 
am  31.  März  1683  die  Allianz  mit  Kaiser  Leopold  L 

In  dem  Bündnis  wurde  festgesetzt,  dass  alle  christlichen  Fürsten, 
vorzugsweise  der  russische  Car,  zum  Beitritt  in  diesen  Bund  auf- 
gefordert werden  sollten. 

Im  Mai  1684  gingen  zwei  Gesandte  von  Polen  nach  Moskau 
ab,  um  die  russische  Regierung  zum  Beitritte  zu  der  Allianz  mit 
dem  Kaiser  zu  bewegen.  Die  Entscheidung  Russlands  verzögerte  sich 
bis  1686,  da  Fürst  Galizin,  der  Rathgeber  der  Grossfürstin  Sophia 
Alexejewna,  die  an  Stelle  des  erst  14  Jahre  alten  Caren  Peter 
die  Regentschaft  führte,  keine  Verbindlichkeiten  eingehen  wollte,  ehe 
Polen  seinen  Ansprüchen  auf  Smoleusk  und  Kiew  formlich  entsagt 
hätte.  Da  diese  Provinzen  aber  ohnehin  schon  im  factischen  Besitze 
Russlands  waren  und  Sobieski  in  Bezug  auf  sein  Vaterland  vor  allem 
den  erfolgreichen  Kampf  gegen  die  Pforte  für  wichtiger  hielt,  so 
bewirkte  er  bei  der  polnischen  Republik  1686  die  Verzichtleistung, 
worauf  am  26.  April  das  Bündnis  im  Audienzsaale  des  Caren  zu 
Moskau  ohne  Schwierigkeiten  zum  Abschluss  kam. 

Dieses  Bündnis  gab  den  Russen  zuerst  Gelegenheit,  ihre  Be- 
ziehungen zu  den  anderen  europäischen  Mächten  zu  erweitern  und 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


293 


zu  befestigen.  Vertreter  des  Carenreiches  wurden  nach  Polen  und 
Wien,  nach  Frankreich  und  Spanien  gesandt,  andere  nach  London, 
Amsterdam,  Kopenhagen,  Stockholm  und  Berlin,  um  zur  Theilnahme 
an  dem  Bündnisse  aufzufordern. 

Der  Beitritt  Russlands,  welches  die  Aufgabe  übernommen  hatte, 
die  Krim  zu  erobern,  war  freilich  von  geringem  Erfolg;  die  Heeres- 
züge der  Jahre  1687  und  1688  blieben  erfolglos  und  erschöpften 
nur  die  Kräfte  des  Reiches  und  als  Peter,  nachdem  er  den  Auf- 
stand der  Strelitzen  niedergeschlagen,  Alleinherrscher  wurde,  sah  er 
sich  veranlasst,  in  den  nächsten  Jahren  die  Waffen  ruhen  zu  lassen, 
um  seine  Krieger  zu  erfolgreicheren  Kämpfen  heranzubilden.  Erst  im 
Jahre  1695  nahm  er  den  Krieg  gegen  die  Pforte  von  neuem  auf. 
Seiu  Ziel  war  vorerst  Asow,  der  Schlüssel  des  gleichnamigen  Meeres, 
von  wo  aus  die  Türken  die  verheerenden  Streifzüge  der  Tartaren 
unterstützten.  Mitte  Juni  schloss  das  russische  Heer  die  Festung 
ein,  aber  Mangel  an  Lebensmitteln,  hauptsächlich  aber  an  Ingenieuren 
und  Mineuren  veranlassten  Peter  I.  die  Belagerung  in  eine 
Blokade  umzuwandeln.  Er  selbst  kehrte  nach  Moskau  zurück,  um 
sich  eine  Anzahl  tüchtiger  Ingenieure  und  Mineure  zu  verschaffen. 

Kaiser  Leopold  I.,  der  Kurfürst  von  Brandenburg, 
Friedrich  III.  und  die  Staaten  von  Holland  bewilligten  sein  dies- 
bezügliches Ansuchen.  Der  Kaiser  sandte  den  Artillerie-Oberst 
Casimir  de  Garga  und  die  Ober-Ingenieure  Ernst  Friedrich  von 
Borgsdorf,  einen  damals  sehr  geschätzten  Militär -Schriftsteller, 
Laval,  Schmidt  und  Urban  mit  sechs  Mineuren  und  der  ent- 
sprechenden Zahl  von  Unterofficieren ;  der  Kurfürst  von  Branden- 
burg die  Ingenieure  Rose  und  Holtzmann  und  die  Artilleristen 
Schuster,  Kober  und  Eisenwetter,  Holland  die  Ingenieure 
Stamm,  Grusky,  Gor  des,  Schmidt  und  Sparreuter. 

Dies  sind  die  Namen  der  Officiere,  durch  welche  in  Russland 
zuerst  die  Kriegswissenschaft  eingeführt  wurde. 

Unter  Leitung  dieser  Officiere  und  mit  Beihilfe  einer  neuen 
russischen  Flotte  wurde  nun  die  Belagerung  von  Asow  energisch 
durchgeführt;  die  türkische  Besatzung  musste  sich  bereits  am 
18.  Juli  1696  ergeben. 

Durch  solchen  Erfolg  ermutbigt,  suchte  Car  Peter  mit  grossem 
Eifer  seine  Flotte  zu  vermehren;  die  Pforte  aber,  zu  dieser  Zeit  viel 
zu  sehr  mit  dem  Kriege  in  Ungarn  beschäftigt,  war  machtlos  da- 
gegen, trotzdem  gerade  die  Entstehung  und  rasche  Vermehrung  der 
russischen  Flotte  in  Stambul  tiefe  Besorgnisse  erregte.  Die  in  Ungarn 
erlittenen  schweren  Niederlagen  zwangen  die  Osmanen  übrigens  bald 
zu  friedlicher  Stimmung. 


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294 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Kassian»! 


Während  des  Karlowitzer  Congresses  erhob  der  nissische  Ver- 
treter solche  Schwierigkeiten,  dass  ein  Friede  zwischen  Russland 
und  der  Pforte  nicht  zustande  kam,  doch  wurde  ein  zweijähriger 
Waffenstillstand  geschlossen,  der  im  Juli  1702  in  einen  Frieden  auf 
30  Jahre  überging.  Russland  erhielt  den  Besitz  von  Asow  gesichert 
und  für  seine  Kriegsschiffe  freie  Fahrt  auf  dem  Schwarzen  Meere. 

Ein  Jahr  vor  dem  Abschluss  des  Karlowitzer  Friedens  bot  sich 
der  österreichischen  Hauptstadt  auch  zum  erstenmale  die  Gelegenheit, 
einen  russischen  Herrscher  zu  sehen.  Auf  seiner  Reise  durch  einen 
Theil  des  westlichen  Europa  traf  Car  Pete r,  von  seinem  Volk  später 
der  Grosse  genannt,  am  15.  Juni  1698  auch  in  Wien  ein. 

Er  wurde  da  mit  den  glänzendsten  und  schmeichelhaftesten 
Ehrenbezeugungen  empfangen,  obwohl  auch  hiebei  die  pünktlichste 
Beobachtung  des  vorgeschriebenen  Ceremoniells  nicht  aus  den  Augen 
gelassen  wurde. 

Die  erste  Zusammenkunft  zwischen  den  beiden  Monarchen  fand 
in  der  Gallerie  des  kaiserlichen  Lustschlosses  „Favorita"  statt.  Kaiser 
Leopold  empfiug  seinen  Gast  stehend,  von  wenigen  Ministern  um- 
geben. Er  nannte  ihn  Bruder;  den  Titel  Majestät  gab  er  ihm  nicht. 
Man  bemerkte,  dass  der  Car  sich  in  Wien  nur  in  geringer  Weise 
jenen  Extravaganzen  hingab,  mit  welchen  er  an  anderen  Orten  so 
grosses  und  häufig  genug  unliebsames  Aufsehen  erregt  hatte.  Die 
grösste  Aufmerksamkeit  widmete  er  den  militärischen  Dingen.  In 
dieser  Beziehung  wollte  er  ja  ganz  vorzugsweise  die  russischen  Ein- 
richtungen vom  Grund  aus  ändern  und  nirgends  bot  sich  ihm  ein 
besseres  Vorbild  dazu  als  in  der  Residenz  des  Kaisers,  dessen 
Kriegsheer  damals  durch  ganz  Europa  eine  gerechte  Berühmtheit 
genoss. 


Die  Allianz  Russlands  mit  Österreich  im  verflossenen  Türken- 
kriege, hatte  jedoch  ebensowenig  wie  der  Besuch  des  Garen  in  Wien 
dazu  geführt,  die  Beziehungen  der  beiden  Mächte  inniger  zu  einander 
zu  gestalten,  trotz  der  Bemühungen  Russlands,  das  sich  1707  um 
Aufnahme  in  die  grosse  Allianz  bewarb  und  Truppen  zur  Unter- 
drückung des  Aufstandes  in  Ungarn  und  Siebenbürgen  anbot  Beide 
Vorschläge  glaubte  man  in  Wien  ausweichend  beantworten  zu  müssen, 
denn  sowohl  Kaiser  Joseph  I.  als  auch  seine  Verbündeten  besorgten, 
sich  in  einen  Kampf  mit  Karl  XII.  von  Schweden,  der  einem 
leuchtenden  Meteor  gleich  am  politischen  Himmel  aufgestiegen  war,  zu 
verwickeln,  da  ein  solcher  sie  in  dem  Kriege  gegen  Frankreich  nur 
beirren  konnte. 


Bündnis-Projeefe,  1707  bis  1726. 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland.  295 


Was  aber  die  Hilfeleistung  in  Ungarn  und  Siebenbürgen  betraf, 
so  fürchtete  man,  wie  der  venezianische  Botschafter  Dolfin  sich 
ausdrückte,  „dass  die  Küssen  schneller  den  Fuss  in  jene  Länder 
setzen,  als  ihn  von  dort  zurückziehen  würden". 

Die  Ablehnung,  welche  die  Anerbieten  des  Caren  erfahren 
hatten,  verletzten  nun  diesen  so  sehr,  dass  er  den  entgegen- 
gesetzten Weg  einschlug  und  sich  mit  eben  denselben  Insurgenten 
in  enge  Verbindungen  einliess,  welche  zu  bekriegen  er  zuvor  sich  an- 
geboten hatte. 

Dies  und  die  gewaltigen  Erfolge  Peter's  über  Karl  XII. 
nöthigten,  den  veränderten  Verhältnissen  und  der  durch  die  mächtige 
Persönlichkeit  des  russischen  Herrschers  so  ganz  veränderten  politischen 
Stellung  Russlands  Rechnung  zu  tragen. 

Die  Verbindung  des  Caren  mit  der  ungarischen  Rebellion,  die 
Hoffnungen,  die  Räkoczi  auf  Russlands  Hilfe  gegen  den  Kaiser 
hegte,  waren  in  Wien  genau  bekannt,  und  wenn  dieses  gefährliche 
Einverständnis  für  die  ungarischen  Rebellen  bis  jetzt  im  allgemeinen 
auch  mehr  von  moralischem  Nutzen  und  nicht  geeignet  gewesen  war, 
die  Actionsfahigkeit  der  kaiserlichen  Regierung  den  Insurgenten 
gegenüber  thatsächlich  einzuengen,  so  barg  doch  die  Fortdauer  oder 
das  Erstarken  solcher  Beziehungen  zu  ernste  Gefahren  in  sich,  um  nicht 
wenigstens  alles  zu  versuchen,  Peter  I.  denselben  zu  entziehen. 

Hiezu  verfiel  man  auf  das  gleiche  Mittel,  welches  früher  Car 
Peter  behufs  einer  innigen  Verknüpfung  der  beiden  Herrscherhäuser 
in  Vorschlag  gebracht  hatte.  Es  sollte  dies  in  einer  Heirat  zwischen 
der  Erzherzogin  Magdalena,  der  jüngsten  Schwester  Kaiser 
Joseph's  I.,  mit  dem  Prinzen  Alex  ei,  des  Caren  ältestem  Sohne 
und  dereinstigen  Thronerben  bestehen.  Car  Peter  hatte  sich  sogar 
geneigt  gezeigt,  den  Prinzen  in  diesem  Falle  zur  katholischen  Kirche 
übertreten  zu  lassen  und  derselben  grosse  Bevorzugungen  in  Russland 
einzuräumen. 

Vorerst  allerdings  sollte  Russland  zum  Abschlüsse  eines  Ver- 
teidigungsbündnisses mit  dem  Kaiser  gebracht  werden,  das  später 
zu  einer  Quadrupel-Allianz  mit  Russland,  Sachsen,  Polen  und  Däne- 
mark erweitert  werden  konnte. 

Aber  die  Erfolge  in  dem  grossen  nordischen  Kriege  veranlassten 
Peter  I.  zu  dem'  Versuche,  mit  seinem  Staate  als  Grossmacht 
an  die  Seite  der  übrigen  Grossmächte  zu  treten  und  einerseits 
Sachsen-Polen,  andererseits  Preussen  in  das  Schlepptau  seiner  Politik 
zu  bringen,  um  „Österreich  auf  diese  Weise  das  Gewicht  der  russi- 
schen Freundschaft  oder  Feindschaft  doppelt  fühlbar  zu  machen". 

Die  im  Jahre  1710  dem  Caren  übermittelten  Vorschläge  Kaiser 
Joseph's  I.  wurden   demnach  vou  Peter  I.  mit  Zurückhaltung 


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296  Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Rassland. 

aufgenommen  und  von  Seite  Österreichs  infolgedessen  nicht  weiter 
hervorgeholt;  als  endlich  im  Jahre  1716  wieder  der  Car  es  für  gut 
fand,  eine  Defensiv-Allianz  mit  Kaiser  Karl  VI.  zu  suchen,  wurde 
österreichischerseits  das  Begehren  abgelehnt. 

Ein  blosses  Vertheidigungs-Bündnis,  so  schrieb  Prinz  Eugen 
von  Savoyen  am  16.  October  1716  an  den  Hofkriegsrath,  wäre 
weder  dem  einen  noch  dem  andern  der  beiden  Staaten  zum  Vortheil. 
Wenn  aber  der  Car  zu  einer  Offensiv-Allianz  mit  dem  Kaiser  zu 
vermögen  wäre,  so  würde  dies,  insbesondere  auf  den  Krieg  mit  der 
Pforte,  von  günstigster  Wirkung  sein. 

Hiezu  kam  es  jedoch  auch  nicht  Car  Peter  zürnte  heftig,  da 
inzwischen  Kaiser  Karl  VI.  dem  ältesten  Sohne  desselben,  dem  un- 
glücklichen Prinzen  AI  ex  ei,  eine  Art  Zufluchtsort  in  Österreich 
gewährt  hatte  und  die  Erbitterung  des  Caren  wurde  noch  durch  den 
Widerspruch  gesteigert,  welchen  von  Seite  des  Wiener  Hofes  seine 
Behauptung  erfuhr,  durch  das  Zureden  K  ar  Ts  VI.  sei  Prinz  AI  exe  i 
zur  Rückkehr  nach  Russland  vermocht  worden.  So  weit  ging  Peter 
in  seinem  Zorn,  dass  er  den  Residenten  des  Kaisers  von  seinem 
Hoflager  verwies. 

Bald  aber  bereute  er  diesen  übereilten  Schritt.  Er  begriff,  dass 
seine  Feinde  sich  desselben  zu  seinem  Nachtheile  bedienen  würden. 

Thatsächlich  führte  Peter's  Handlungsweise,  hauptsächlich  aber 
die  russischen  Pläne  und  Verbindungen  mit  Preussen,  1717 — 1718, 
welche  besorgen  Hessen,  dass  Russland  durch  Einmischung  in  die 
mecklenburgischen  Angelegenheiten  festen  Fuss  in  Deutschland  zu 
fassen  suche,  dann  die  Denunciationen  eines  Agenten  Räkoczy's 
zu  der  Wiener  Allianz  Österreichs,  Englands  und  Sachsen-Polens 
^5.  Jänner  1719),  deren  Spitze  gegen  die  russisch-preussischen  Pläne 
gerichtet  war. 

Als  nun  Car  Peter  erfuhr,  dass  im  Jahre  1719  auch  der 
schwedische  Feldmarschall  Graf  Sparre  nach  Wien  gesandt  worden 
war,  um  über  ein  Bündnis  gegen  Russland  zu  unterhandeln,  da  wandte 
er  sich,  anfangs  durch  Vermittlung  Preussens,  dann  durch  Ab3endung 
des  Generals  Weissbach  mit  erneuerten  Anträgen  zu  einer  Allianz 
an  den  Kaiser. 

General  Weissbach  hatte  ein  Schreiben  des  Caren  an  den 
Prinzen  Eugen  von  Savoyen  zu  überbringen,  in  welchem  dieser 
um  seine  Beihilfe  zur  Wiederherstellung  des  alten  freundschaftlichen 
Einvernehmens  mit  dem  Hause  Österreich  gebeten  wurde. 

In  seinem  Antwortschreiben  vom  6.  März  1720  betonte  Prinz 
Eugen,  dass  der  Kaiser  sich  bewusst  sei,  von  jeher  alles  zur  Er- 
reichung dieses  Zweckes  gethan  zu  haben.  Er  wolle  auch  gern  das 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Osterreich  und  Russland. 


297 


Vergangene  in  Vergessenheit  begraben  und  zur  Herstellung  des 
Friedens  mit  Schweden  das  Mittleramt  übernehmen. 

Weiter  zu  gehen  hielt  man  bei  dem  Misstrauen,  welches  in 
Wien  gegen  den  Caren  noch  immer  vorherrschte,  für  durchaus  nicht 
räthlich,  denn  so  Grosses  auch  Peter  I.  für  sein  eigenes  Land  ge- 
leistet haben  mochte,  seine  Annäherungsversuche  au  die  offenen  und 
geheimen  Feinde  Österreichs,  seine  unverhüllte  Begünstigung  der 
ungarischen  Insurrection,  Hessen  dieses  Misstrauen  gerechtfertigt  er- 
scheinen. Doch  erklärte  man  sich  bereit,  einen  Gesandten  des  Caren, 
wenn  er  einen  solchen  am  kaiserlichen  Hofe  beglaubigen  wollte,  zu- 
vorkommend aufzunehmen,  und  als  dies  von  Seite  Peters  wirklich 
geschah,  wurde  Graf  Stephan  Kinsky  als  des  Kaisers  Repräsentant 
nach  Russland  abgesendet. 

In  solchen  Beziehungen  blieb  der  Wiener  Hof  bis  zu  dem  am 
8.  Februar  1725  erfolgten  Tode  Peter's  des  Grossen. 

Zu  seiner  Gemahlin  und  Nachfolgerin,  der  Kaiserin  Katharina  I., 
gestalteten  sich  die  Beziehungen  des  Wiener  Hofes  in  befriedigender 
Weise. 

Die  Schwenkung  der  spanisch-bourbonischen  Politik  seit  1724 
führte  auch  einen  Umschwung  in  der  Stellung  der  Mächte  herbei. 
Spanien  brach  mit  dem  französischen  Hofe  und  suchte  die  politische 
Freundschaft  Österreichs,  vor  allem  aber  die  Hand  der  kaiserlichen  Erb- 
tochter M  a  r  i  a  T  h  e  r  e  s  i  a  für  den  Infanten  Don  C  a  r  1  o  s,  des  Sohnes 
der  Königin  Elisabeth,  zweiten  Gemahlin  Ph i Up p's  II.  Trotz  der 
Warnungen  des  Prinzen  Eugen  und  Gundaker's  von  Starhemberg, 
Hess  Kaiser  Karl  VI.  sich  zu  einem  Bündnisse  mit  Spanien  be- 
wegen, 30.  April  1725,  in  welchem  Spauien  der  vor  zwei  Jahren  in 
den  österreichischen  Niederlanden  errichteten  Ostindischen  Handels- 
gesellschaft besondere  Vorrechte  einräumte,  was  jedoch  die  Eifersucht 
und  Unzufriedenheit  Frankreichs  und  Englands  erregte,  welche  in  den 
ihnen  früher  gemachten  Zugeständnissen  sich  dadurch  beeinträchtigt 
glaubten. 

England  suchte  Verständigung  mit  Frankreich  und  zog  auch 
Preussen  in  das  Herrenhauserbündnis,  10.  September  1725,  dessen 
Endzweck  darin  bestand ,  die  deutschen  Erbländer  des  Kaisers, 
welchen  Spanien  keine  Hilfe  zu  leisten  vermochte,  mit  überlegener 
Macht  plötzlich  zu  überfallen  und  dadurch  nicht  nur  jedem  etwaigen 
Angriffe  zuvorzukommen,  sondern  den  Kaiser  auch  zur  Aufhebung 
der  Ostindischen  Compagnie  zu  zwingen. 

Durch  dieses  Bündnis  in  die  Enge  getrieben,  beschloss  Kaiser 
Karl  VI.  die  günstige  Stimmung  des  russischen  Cabinets  zu  be- 
nützen und  mit  demselben  in  enge  Verbindung  zu  treten,  indem  er 
dabei  nur  einem  Antrage  Folge  gab,  welchen  ihm  noch  Car  Peter 


298  Bündnisse  and  Kriege  zwischen  Österreich  und  Rassland. 


gemacht  hatte  und  dein  Bündnis  beitrat,  das  im  März  1724  zwischen 
Russland  und  Schweden  abgeschlossen  worden  war. 

Das  Bündnis  Tom  6.  August  1726. 

Mit  der  Sendung  nach  Petersburg  wurde  der  kaiserliche  Geueral 
Graf  Rabutin,  ein  Sohn  des  berühmten  Feldmarschalls,  betraut 
und  so  geschickt  löste  dieser  seine  Aufgabe,  dass  bereits  am 
6.  August  1726  das  Bündnis  mit  Russland  zustande  kam,  durch 
welches  dieses  sich  der  Allianz  zwischen  Österreich  und  Spanien  vom 
30.  April  1725  anschloss. 

Russland  versprach  dem  Kaiser  den  Besitz  all  seiner  Länder 
zu  verbürgen.  Würde  er  angegriffen  oder  irgend  etwas  zu  seinem 
Nachtheile  unternommen,  so  sollte  ihm  Russland  mit  30.000  Mann 
zu  Hilfe  kommen,  ja  nach  Beschaffenheit  der  Sache  selbst  den  An- 
greifenden den  Krieg  ankündigen  und  nicht  eher  Frieden  schliessen, 
bis  der  etwa  zugefügte  Schaden  ersetzt  sei  und  der  Kaiser  sich  hie- 
mit  einverstanden  erklärt  habe.  Karl  VI.  sagte  hingegen  Russland 
gleichfalls  die  Gewährleistung  seiner  Staaten  zu.  Der  geheime  Artikel 
dieses  Vertrages  aber  bestimmte,  dass,  wenn  die  Pforte  den  aus  An- 
lass  der  persischen  Angelegenheiten  mit  Russland  errichteten  Tractat 
brechen  und  aus  dieser  Ursache  zwischen  beiden  Staaten  in  ihren 
europäischen  Ländern  ein  Krieg  sich  entwickeln  würde,  der  Kaiser 
entweder  die  gleiche  Anzahl  Truppen,  wie  in  den  übrigen  im  Ver- 
trage vorhergesehenen  Fällen  Russland  zu  Hilfe  zu  schicken  oder 
selbst  der  Pforte  den  Krieg  anzukündigen  habe. 

Die  Carin  Katharina  1.  traf  auch  unmittelbar  nach  dem 
Abschlüsse  der  Allianz  Anstalten,  die  versprochenen  Hilfstruppen 
für  den  Fall  eines  Krieges  bereit  zu  stellen.  20.000  Mann  zu  Fuss 
und  10.000  Reiter,  die  besten  Regimenter,  welche  Russland  besass, 
wurden  an  die  Westgrenze  des  Reiches  verlegt,  um  auf  den  ersten 
Befehl  vorrücken  zu  können.  Über  dieses  Corps  sprach  sich  Graf 
Rabutin  sehr  günstig  aus.  Wenn  es  irgendwo  fehlen  sollte,  schrieb 
er  am  23.  März  1727,  so  werde  dies  nur  Schuld  der  Officiere  sein. 
„Die  geringe  Bezahlung,  die  sie  erhalten,  der  Zwang  zu  dienen  und 
die  Gleichmütigkeit  qu'ila  ont  pour  lo  point  d'honneur  drücken  sie 
auf  ein  tieferes  Niveau  herab  und  lassen  sie  unempfindlich  erscheinen 
gegen  jene  gewisse  Delieatesse,  die  dem  Offieier  so  nothwendig  ist. 
Die  Waffen  sind  im  allgemeinen  gut  und  gleichartig.  Was  die 
Bekleidung  anbelangt,  so  wird  sie  gut  sein  und  man  erstrebte  sogar 
in  dieser  Beziehung  eine  gewisse  Gleichförmigkeit.  Der  Gehorsam 
und  die  Leichtigkeit  im  Ertragen  von  Strapazen  ohne  zu  klagen,  ist 
dem  russischen  Soldaten  angeboren  und  fremde  erfahrene  Officiere. 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


299 


die  seit  Jahren  in  diesem  Heere  dienen,  versichern,  dass  der  Soldat 
seine  Pflicht  gut  erfüllt,  wenn  er  gut  geführt  wird."   Die  Frage, 
wem  das  Commando  über  dieses  Corps  übertragen  werden  sollte, 
erschien  deshalb  auch  von  höchster  Wichtigkeit.  Vorläufig  war  hiezu 
General  Lacy*)  bestimmt,  ein  ruhiger,  verständiger  Mann,  der  in 
grossem  Ansehen  stand.  „Der  verstorbene  Monarch,"  schrieb  Rabutin, 
„der  ein  gutes  Auge  für  Charaktere  hatte,  verwendete  Lacy  zu  den 
schwierigsten  Sendungen,  und  ich  glaube,  dass  er  auch  für  diese 
Stelle  mehr  als  jeder  andere  passt."  Auch  Prinz  Eugen  wünschte 
lebhaft,  dass  der  Führer  des  russischen  Armee-Corps  ein  Mann  sei, 
mit  welchem  sich  leicht  verkehren  lasse  und  der  sich  dem  Commando 
des  kaiserlichen  Feldherrn  willig  unterordne.  Er  wusste  eben  aus 
Erfahrung,  dass  es  keine  grössere  Schwierigkeit  gab,  als  Truppen 
unter  seinen  Befehlen  zu  haben,  deren  Führer  über  die  Befolgung 
jeder  Anordnung  erst  mit  sich  markten  liessen.  Daher  traf  ihn  die 
spätere  Mittheilung  Rabutin's,  dass  der  F.  M.  Sapieha,  der 
ehemalige  Grossfeldherr  von  Litthauen,  ein  Mann,  der  als  habsüchtig 
und  eitel,  als  heftig  und  un verlässlich  geschildert  wurde,  sich  um 
das  Commando  über  das  russische  Hilfscorps  bewerbe,  höchst  unan- 
genehm. Noch  unangenehmer  aber  berührte  es  in  Wien,  als  in  den 
letzten  Tagen  des  Mai  1727  die  Kunde  von  dem  Tode  der  Carin 
und  der  Thronbesteigung  Peter's  II.  eintraf. 

Bei  den  noch  so  wenig  geregelten  Zuständen  Russlands  waren 
die  Besorgnisse,  die  man  bei  dem  eingetretenen  Thronwechsel  für 
die  Fortdauer  des  Bündnisses  mit  jenem  Reiche  hegte,  gewiss  nicht 
ungegründet.  Um  dessen  Bestand  zu  sichern,  hatte  man  frühzeitig 
dahin  zu  wirken  gesucht,  dass  dem  Fürsten  Mentschikow,  dem 
man  das  Zustandekommen  der  Allianz  vornehmlich  verdankte,  der 
Einfluss  auf  den  zwölfjährigen  Caren  erhalten  bleibe.  Graf  Rabutin 
war  deshalb  angewiesen  worden,  Mentschiko  w's  Bestrebungen  zu 
fordern,  die  dahin  gingen,  eine  Verlobung  seiner  ältesten  Tochter 
mit  dem  jungen  Caren  zu  Stande  zu  bringen.  In  der  That  fand 
diese  Verlobung  bereits  im  Juni  1727  statt. 

Die  rohe  Behandlung,  die  der  Car  sich  von  Mentschikow 
gefallen  lassen  musste,  Hess  freilich  befürchten,  dass  daraus  bald 
ein  entschiedenes  Zerwürfnis  zwischen  den  beiden  hervorgehen  werde. 
Thatsächlich  stürzte  noch  im  Jahre  1727  der  gefürchteteMentschiko  w 
und  der  Car  fiel  nunmehr  ganz  in  die  Hände  der  Familie  Dolgorucky, 
welche  durch  niedrige  Schmeicheleien  und  in  sonstiger  Weise  ebenso 
verderblich  auf  den  jungen  Fürsten  einwirkte,  als  Mentschikow 
es  durch  Roheit  gethan  hatte. 


')  Vater  des  nachmaligen  üstermchischtMi  Feldmarschalls. 

Organ  der  mlliULr- wli»j*rn«<'h»ftlichcii  Verein«    LI  X    Bau«!   1895*  23 


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300 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Die  Bestrebungen  des  Grafen  Karl  Wratislaw,  der  nach 
dem  Tode  Rabutin's  den  Wiener  Hof  in  Petersburg  vertrat,  gingen 
vorläufig  dahin,  den  Caren,  der  durch  die  Dolgorucky's  und  die 
altrussische  Partei  veranlasst  wurde,  seine  Residenz  nach  Moskau  zu 
verlegen,  zur  Rückkehr  nach  Petersburg  zu  veranlassen. 

Es  sei  leicht  zu  erkennen,  schrieb  Prinz  Eugen,  um  wieviel 
grösseres  Gewicht  die  russische  Regierung  bei  den  auswärtigen 
Mächten  habe,  wenn  ihr  Sitz  in  Petersburg,  als  wenn  er  tief  im 
Innern  des  Reiches,  in  Moskau,  sei.  Mit  dieser  Stadt  konnte  ja  bei 
dem  damaligen  Zustande  der  Communicationsmittel  der  Verkehr  nur 
höchst  sparsam  und  vielfach  gehemmt  sein. 

Aber  in  dieser  Beziehung  erwiesen  sich  alle  Bemühungen  ebenso 
erfolglos,  wie  die  Vorstellungen,  seine  die  Gesundheit  untergrabende 
Lebensweise  zu  ändern.  Am  30.  Jänner  1730  starb  denn  auch 
Peter  II. 

Die  neue  Carin,  Anna  Iwanowna,  Herzogin  von  Kurland 
hielt  ebenso  fest  an  dem  Bündnisse  mit  Österreich,  wie  ihre  Vor- 
gäuger;  ja  sie  stellte  sogar  das  Verlangen,  Kaiser  Karl  VI.  möge 
zwei  tüchtige  kaiserliche  Generale,  einen  der  Infanterie  und  einen 
der  Cavailerie,  bestimmen,  welche  ihre  Truppen  befehligen  sollten. 

Es  war  gewiss  ein  Fehler  der  kaiserlichen  Regierung,  sagt  ein 
bedeutender  österreichischer  Historiker dass  sie  diese  Gelegenheit, 
sich  überwiegenden  Einfluss  in  Russland  zu  sichern  und  gewisser- 
massen  ihre  eigenen  Generale  zu  Chefs  des  dortigen  Militärwesens 
zu  machen,  nicht  eifrig  genug  benützte.  Man  wollte  gern  den  Wunsch 
der  Carin  erfüllen,  schrieb  Prinz  Eugen  dem  Grafen  Wratislaw, 
aber  es  sei  schwer  Jemand  zu  finden,  welcher  schon  die  Würde 
eines  kaiserlichen  Generals  erlangt  habe  und  sich  auch  zum  Über- 
tritte in  russische  Dienste  entschließen  wollo.  Der  General-Feldwacht- 
meister Graf  Otto  Trau  u,  welchen  Wratislaw  als  vorzugsweise 
geeignet  bezeichnet  hatte,  in  eine  so  wichtige  Stellung  versetzt  zu 
werden,  werde  sich  wohl,  so  meinte  der  Prinz,  nur  dann  dazu  herbei- 
lassen, wenn  er  zu  gleicher  Zeit  im  Dienste  des  Kaisers  verbleiben 
dürfe,  und  seine  Verwendung  in  Russland  auf  eine  bestimmte  Zeit 
beschränkt  werde.  Obgleich  jedoch  die  russische  Regierung  auf 
dieses  Verlangen  bereitwillig  einging,  obgleich  sie  sich  anheischig 
machte,  die  Besoldungen  der  Generale  über  den  ursprünglich  fest- 
gesetzten Betrag  von  4.000  Rubel  beträchtlich  zu  erhöhen,  so  er- 
klärte doch  Graf  Traun  dem  Prinzen  freimüthig,  er  werde  nur  dann 
sich  nicht  weigern,  nach  Russland  zu  gehen,  wenn  ihn  der  Kaiser 
als  seinen  General  dorthin  eomniandire.   Es  freiwillig  zu  thun,  dazu 


«)  Arnetb,  „Prinz  Eugen  von  Savoypn",  III.  250 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Kussland.  301 


werde  er  sieb  niemals  entschliessen.  Denn  man  wisse  nur  zu  gut, 
wie  schwer  es  schon  unter  Car  Peter  I.  für  Ausländer  gewesen,  in 
Kussland  zu  dienen.  In  weit  höherem  Masse  sei  dies  jetzt  der  Füll, 
wo  die  Macht  der  Carin  beschränkt  worden  und  der  Einfluss  der 
altrussischen  Partei  sich  in  immer  höherem  Masse  geltend  mache. 
Eugen  begnügte  sich  dem  Grafen  Traun  zu  erwidern,  derselbe 
werde  niemals  gezwungen  werden,  nach  Russland  zu  gehen.  Der 
Prinz  bemühte  sich  vielmehr,  an  Traun's  Stelle  andere  Generale 
zu  finden,  welche  mit  dieser  Sendung  betraut  werden  könnten.  Aber 
seine  Bestrebungen  hatten  auch  bei  den  Übrigen  keinen  besseren 
Erfolg.  Dennoch  störte  der  Umstand,  dass  die  Wünsche  der  russi- 
schen Regierung  unerfüllt  blieben,  das  gute  Einvernehmen  zwischen 
der  Carin  und  dem  Kaiser  in  keiner  Weise.  Russland  zeigte  sich 
nach  wie  vor  bereit  zu  pünktlicher  Erfüllung  seiner  Bundespflichten. 

Russland  war  damals  ohne  Zweifel  der  getreueste  Alliirte  des 
Wiener  Hofes,  und  nur  durch  die  weite  Entfernung  seiner  Länder  von 
dem  übrigen  Europa  verlor  seine  Hilfeleistung  etwas  von  dem  Werte, 
welchen  ihr  hauptsächlich  der  Umstand  verlieh,  dass  auf  sie  mit 
■grösserer  Bestimmtheit  als  auf  jede  andere  gerechnet  werden  durfte. 

Das  Bündnis  zwischen  Österreich  und  Russland  führte  übrigens 
weder  von  der  einen,  noch  von  der  anderen  Seite  zu  einer  that- 
-üchlichen  Hilfeleistung,  da  die  drohenden  Wolken  vom  politischen 
Horizont  wieder  verschwanden,  um  erst  im  Jahre  1733,  nach  einem 
bewaffneten  Frieden  von  14  Jahren,  von  neuem  und  gefährlicher  denn 
je  aufzutauchen. 

Den  Ausbruch  des  neuen  Krieges,  in  welchem  zum  erstenmale 
kaiserliche  und  russische  Truppen  schussbereit  Schulter  an  Schulter 
standen,  bewirkte  die  polnische  Frage. 

Frankreich  hatte  die  Hoffnung,  den  polnischen  Exkönig  Stanislaus 
Leszczinski,  Schwiegervater  König  L u d  w  i g's  XV.,  wieder  auf  den 
fhron  zu  bringen,  nie  aufgegeben.  Die  Verwirklichung  dieses  Planes 
l»arg  aber  eine  Fülle  von  Gefahren  für  den  Kaiserstaat  in  sich,  denn 
die  Wahl  Leszczinski's  wäre  nicht  nur  gleichbedeutend  mit 
der  Einsetzung  eines  französischen  Statthalters  in  Polen  gewesen, 
man  wusste  auch,  dass  joner  mit  den  erbittertsten  Feinden  Österreichs 
in  enger  Verbindung  stand.  Der  Plan  des  Königs  August  L  von 
Polen,  seinem  Sohn  die  Nachfolge  zu  verschaffen,  schien  den  am 
nächsten  betheiligten  Mächteu,  Österreich,  Preussen  und  Russland, 
?.war  auch  nicht  wünschenswert,  immerhin  mussten  sie  sich  ent- 
schliessen, gegebenenfalls  seine  Candidatur  zu  unterstützen,  da  es 
neb  bald  zeigte,  dass  der  Infant  Emanuel  von  Portugal,  den  sie 
als  zukünftigen  König  von  Polen  in's  Auge  gefasst  hatten,  nicht  die 
geringste  Aussicht  hatte,  zum  Könige  gewühlt  zu  werden. 

23* 


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302 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Bereits  am  1.  Februar  1733  starb  König  August  I.  von  Polen 
und  bald  darauf  traf  Stanislaus  in  Warschau  ein,  woselbst  er  am 
12.  September  zum  Könige  gewählt  wurde. 

Zu  spät  die  Wahl  zu  hindern,  rückte  F.  M.  Graf  La cy  an  der 
Spitze  von  20.000  Russen  gegen  Warschau,  worauf  Stanislaus 
sich  flüchten  rausste  und  der  Kurfürst  von  Sachsen  als  August  II. 
den  polnischen  Thron  bestieg. 

Kaiser  Karl  VI.  hatte  ebenfalls  es  unterlassen,  Truppen  in 
Polen  einrücken  zu  lassen,  da  er  einestheils  nicht  als  derjenige  er- 
scheinen wollte,  der  den  Frieden  brach,  anderentheils  seine  Streitkräfte 
zweckmässiger  gegen  Frankreich  aufstellen  musste,  das  bereits 
120.000  Mann  in  drei  Armeen  bereit  hielt. 

Während  des  Krieges  im  Reich '  und  in  Italien  hielten  die 
Russen  Polen  besetzt,  bis  sie  1735  beordert  wurden,  zum  Heere  des 
Prinzen  Eugen  zu  stossen,  dessen  Hauptquartier  in  Bruchsal  war. 

Der  Carin  Anna  und  ihrem  vornehmsten  Beirath,  dem  Ober- 
kammerherrn Biron,  kam  die  Gelegenheit,  den  russischen  Truppen 
einen  neuen  Schauplatz  zu  eröffnen,  sehr  willkommen  und  die 
russischen  Generale  brannten  voll  Begierde,  in  diesem  Feldzuge  zu 
zeigen,  dass  ihre  Soldaten  an  guter  Mannszucht,  Ordnung  und 
Geschicklichkeit  sich  mit  den  besten  Truppen  civilisirter  Staaten 
messen  könnten. 

Unter  der  Führung  des  alten  Generals  Lacy  und  des  später 
berühmt  gewordenen  Generals  Jacob  Keith  rückte  das  etwa 
13.000  Mann  starke  Corps  in  langsamen  Märschen  aus  Polen  nach 
Schlesien  und  von  da  nach  Böhmen,  um  sich  durch  die  Oberpfalz 
zu  dem  kaiserlichen  Heere  zu  begeben.  Der  Durchmarsch  wurde  in 
der  grössten  Ordnung  vollzogen  und  „man  muss  es  mit  Beschämung 
gestehen,  dass  diese  Barbaren,  wie  man  sie  schon  damals  nicht 
selten  nennen  hörte,  in  eben  jenen  Gegenden  die  sirengste  Manns- 
zucht hielten,  welche  noch  kurz  vorher  unter  den  empörenden  Aus- 
schreitungen der  Truppen  eines  deutschen  Königs  furchtbar  gelitten 
hatten". 

Am  2ti.  August  1735  traf  das  russische  Hilfscorps  bei  Prinz 
Eugen  ein,  der  unterdessen  sein  Lairer  bei  Bruchsal  aufgegeben 
uud  sein  Heer  in  ein  solches  bei  Heidelberg  geführt  hatte. 

Zwei  Tage  nach  ihrer  Ankunft  besichtigte  der  Prinz  die 
russischen  Truppen. 

Er  erklärte,  in  denselben  „eine  so  wohl  regulirte.  schöne  und 
trefflich  exercierte  Infanterie-  gefunden  zu  haben,  dass  er  darüber 
ebenso  erstaunt  sei,  wie  über  ihren  befriedigenden  Zustand  nach 
eiuem  so  langwierigen  Marsche. 


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Bündnisse  nnd  Kriege  zwischen  Österreich  and  Rassland.  303 


In  den  Kampf  kamen  die  Truppen  des  Caren  allerdings  nicht; 
der  Wiener  Friede  vom  7.  November  1735  beschloss  den  „polnischen 
Erbfolgekrieg". 

Ein  Jahr  nach  dem  Abschluss  des  Wiener  Friedens  standen 
die  Kaiserlichen  abermals  an  der  Seite  der  russischen  Bundesgenossen; 
diesmal  wieder  gegen  die  Türken. 

Der  Krieg  in  den  Jahren  1736—1739  erscheint  als  eine  Folge 
der  russisch-österreichischen  Allianz  vom  6.  August  1726.  In  dem 
Frieden  von  Husch  zwischen  Peter  I.  und  der  Pforte  (23.  Juli  1711) 
hatte  der  erstere  den  Schlüssel  zum  Schwarzen  Meer,  Asow,  den 
Türken  zurückgegeben,  den  Hafen  von  Taganrog  und  zwei  neuangelegte 
Festungen  schleifen  müssen.  Der  Wunsch,  das  vielumstrittene,  nun 
wieder  verlorene  Gebiet  neuerdings  zu  gewinnen,  war  durch  den 
nordischen  Krieg  zu  realisiren  unmöglich  gemacht  worden;  unter 
Katharina  I.  und  Peter  II.  aber  geschah  in  dieser  Beziehung 
nichts.  Erst  Graf  Ostermann,  der  kluge  Rathgeber  der  Carin 
Anna  L  Iwanowna,  nahm  nach  Beilegung  der  polnischen  Wirren 
die  Pläne  Peter's  L  wieder  auf  und  begehrte  im  Sinne  des  Bünd- 
nisses vom  6.  August  1726  zunächst  30.000  Mann  kaiserlicher 
Hilfstruppen. 

Der  Krieg,  durch  den  übereilten  Frieden  von  Belgrad  am 
18.  September  1739  geschlossen,  endete  für  Österreich  nicht  glück- 
lich; vortheilhafter  für  Kussland,  dessen  beide  Feldherren,  der  in  der 
Schule  Eugen's  gebildete  Münnich  und  Lacy,  sich  mit  Ruhm 
bedeckten,  indem  sie  in  diesem  Feldzuge  den  Krim-Tartaren  für  immer 
den  Muth  der  Selbständigkeit  brachen. 

Die  Zeit  des  österreichischen  Erbfolgekrieges. 

In  den  Tagen  der  schwersten  Bedrängnis,  da  Maria  Theresia 
den  Thron  der  Habsburger  bestieg  und  eine  Welt  in  Waffen  sich 
gegen  sie  erhob,  entbehrte  Österreich  der  russischen  Hilfe.  Der 
nissische  Cabinets-Minister  Münnich  stand  ganz  in  preussischem 
Solde  und  der  preussische  Gesandte  Mardefeld  besass  in  seinem 
französischen  Collegen  L a  Chetardie  einen  so  guten  Verbündeten, 
dass  die  Bemühungen  Englands,  die  russische  Regierung  in  ein 
Bündnis  gegen  Preussen  zu  ziehen,  ohne  Wirkung  blieben.  Die  im 
März  1741  erfolgte  Entlassung  M  ün  n  ichs  änderte  an  der  Sachlage 
auch  nicht  viel,  da  Russland  nunmehr  in  einen  neuen  Krieg  mit 
Schweden  verwickelt  wurde.  Immerhin  gelang  es  jetzt  den  Be- 
mühungen des  Vertreters  Österreichs  in  Petersburg,  Marquis  Botta 
d'Adorno,  die  Beziehungen  zwischen  den  beiden  Höfen  freundlicher 
zu  gestalten,  als  eine  Denunciation  gegen  Botta  als  Theilnehmer 


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304 


Bündnisse  uud  Kriege  zwischen  Österreich  und  Kussland 


an  einer  angeblichen  Verschwörung  gegen  das  Leben  der  Carin 
Elisabeth  alle  diese  Bemühungen  zerstörte. 

Der  König  von  Preussen  war  „ein  zu  guter  Politiker,  um  nicht 
die  gegen  die  österreichische  Partei  gerichteten  Intriguen  am 
russischen  Hofe  nach  Möglichkeit  zu  unterstützen  und  hat  dessen 
selbst  in  seinen  Denkwürdigkeiten  kein  Hehl;  wenn  aber  die  ganze 
Beweiskraft  von  der  Schuld  Botta's  nur  auf  der  Knute  beruhte1), 
so  hätte  er  doch  weniger  beflissen  sein  sollen,  den  österreichischen 
Hof  durch  keineswegs  hinlänglich  begründete  Ausfälle  in  das  ge- 
hässigste Licht  zu  stellen2)".  Friedrich  IL  beeilte  sich,  nach 
Petersburg  seine  höchste  Entrüstung  über  das  „verruchte  Complott" 
kundzugeben,  B  o  1 1  a's  angebliche  Äusserung,  er  wollte  Friedrich  II. 
für  dies  Complott  gewinnen,  als  lächerlich  und  verabscheuungswürdig 
zu  erklären  und  mit  Rathschlägen,  wie  sich  Elisabeth  noch  besser 
vor  den  Umtrieben  der  vorigen,  ohnedies  in  tiefstem  Unglück 
schmachtenden  Regentenfamilie  bewahren  könne,  die  Kundgebung  zu 
verbinden,  dass  er  bei  dem  Wiener  Hofe,  in  dessen  Auftrage  Botta 
jedenfalls  handeln  musste,  seine  bündigste  Verwahrung  gegen  diese 
Person  eingelegt  habe.  Durch  seinen  Botschafter  in  Wien  erklärte 
er  jedoch,  Botta  habe  gegen  ihn  nie  das  Geringste  von  dem  an- 
gedeutet, dessen  man  ihn  in  Petersburg  beschuldige!  Ja  bei  Beginn 
des  „zweiten  schlesischeu  Krieges"  ermangelte  er  sogar  nicht,  der 
Carin  in  einem  eigenhändigen  Schreiben  mitzutheilen,  dass  er  nur 
deshalb  gegen  Maria  Theresia  neuerdings  feindlich  auftrete,  um 
die  dor  Carin  angethane  Schmach  zu  rächen ! 

Übrigens  war  es  nicht  diese  künstlich  hervorgerufene  Erbitterung 
gegen  die  Kaiserin  Elisabeth  allein,  welche  Russland  verhinderte, 
an  die  Seite  Maria  Tueresia's  oder  ihrer  Verbündeten  zu  treten. 
Auch  der  russische  Adel,«  die  Geistlichkeit  und  das  Volk  iu  ihrer 
abgeschlossenen  Welt  waren  den  kostspieligen,  unbequemen  und 
drückenden  Einmischungen  in  die  auswärtigen  Angelegenheiten  durch- 
aus abgeneigt  und  genügten  sich  in  dem  Gedanken,  dass  sie  zu 
mächtig,  um  in  ihrem  eigenen  Lande  angegriffen  zu  werden,  und 
dass  es  für  dieses  Reich  völlig  gleiehgiltig  sei,  was  in  dem  übrigen 
Europa  vorgehe. 

Trotzdem  gelang  es  England  im  Jahre  1747,  einen  Subsidien- 
Tractat  mit  Russland  abzuschliessen,  durch  welchen  Kaiserin 
Elisabeth  sich  verbindlich  machte,  für  die  Summa  von  100.000  Pfund 


•)  Le  knout,  schreibt  König  Friedrich  selbst,  npprit  ä  l'Impdratrice 
de  Russie  que  Botta  f;t;iit  l'auteur  (de  cctto  conjuration). 

■)  Herr  mann,  „Geschichte  des  russischen  Staates".  Hauiburg  1853. 
V.  Band,  Seit«  74 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


305 


jährlich  eine  Armee  von  30.000  Mann  zur  Verfügung  Englands,  dem 
Bundesgenossen  Österreichs,  in  Bereitschaft  zu  halten.  Unter  An- 
führung des  Fürsten  Repnin  rückte  dieses  Corps  durch  Polen, 
Mähren  und  Böhmen  bis  Franken  vor,  wo  es  Halt  machte,  da  der 
Aachener  Friedens-Congress  bereits  im  Gange  war. 

Diesem  Bündnis  war  übrigens  bereits  am  7.  Juni  1746  eine 
Allianz  zwischen  Österreich  und  Kussland  vorangegangen,  die  der 
Form  nach  eine  Erneuerung  der  österreichisch-russischen  Allianz 
vom  Jahre  1726  und  zunächst  nur  ein  Defensiv-Bündnis  war,  mit 
gegenseitiger  Garantie  des  Besitzstandes,  welches  nach  dem  Wort- 
laute des  4.  Geheim-Artikels  auch  gegen  König  Friedrich  II.  von 
Preussen  gerichtet  war,  sobald  er  Österreich-Russland  oder  Sachsen- 
Polen  angreifen  würde.  In  diesem  Falle  wäre  auch  Maria  Theresia 
der  Verzichtleistung  auf  Schlesien  und  die  Grafschaft  Glatz  ent- 
bunden und  berechtigt,  den  Beistand  Russlands  mit  60.000  Mann 
und  seiner  Kriegsflotte  anzusprechen.  Dass  in  diesem  Artikel  kein 
verdecktes  Angriffsbündnis  gesucht  werden  darf,  wie  vielfach 
geschehen,  beweist  die  Thatsache,  dass  man  ihn  an  Gross-Britanien 
mit  Zustimmung  Russlands  mittheilte,  während  dies  bezüglich  des 
am  16.  Juni  1753  nachgetragenen  „allergeheimsten"  Punktes,  be- 
treffend das  Waffenbündnis  gegen  die  Pforte,  sobald  sie  den 
Belgrader  Frieden  brechen  und  eine  der  beiden  Mächte  angreifen 
würde,  nicht  der  Fall  war. 

Der  siebenjährige  Krieg. 

Infolge  des  Bündnisses  vom  7.  Juni  1746  fand  der  siebenjährige 
Krieg  die  Russen  an  der  Seite  der  Österreicher,  zum  erstenmale,  dass 
diese  Schulter  an  Schulter  gegen  einen  gemeinsamen  Gegner  kämpften. 

F.  M.  Fürst  Apraxin,  der  an  die  Spitze  des  russischen  Hilfs- 
corps gestellt  worden  war,  Hess  sich  freilich  Zeit  mit  dem  Vormarsch, 
trotzdem  ihm  schon  am  29.  Jänner  1757  der  gemessene  Auftrag 
zugefertigt'worden  war,  die  Feindseligkeiten  unverzüglich  zu  beginnen, 
und  als  er  sich,  Mitte  Juni,  dazu  entschloss,  befleckte  er  die  Ge- 
schichte des  russischen  Heeres  durch  entsetzliche  Grausamkeiten, 
die  er  seine  Soldaten  beim  Betreten  preussischen  Bodens  verüben 
liess.  Nach  dem  siegreichen  Gefechte  bei  Grossjagerndorf  aber,  in 
welchem  Apraxin  den  preussischeu  F.  M.  Lehwald  schlug, 
28.  August  1757,  „verschwaud  die  russische  Armee",  wie  Kaiserin 
Maria  Theresia  unmuthig  schrieb. 

Statt  rasch  ge^en  Königsberg  vorzudringen,  zog  Apraxin 
sich  wieder  nach  Polen  zurück  und  befreite  dadurch  König  Fried- 
rich II.  von  schweren  Sorgen. 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  uud  Russland. 


Im  allgemeinen  „lag  der  Trägheit  in  der  Kriegführung  und 
dem  lässigen  Benehmen  der  Russen  ein  gewisses  natürliches,  der 
Roheit  ihrer  Zustände  entsprechendes  System  zu  Grunde  ,  das 
ganz  unabhängig  davon  war,  ob  ein  Bestuschew  oder  ein 
Woronzow,  ein  Apraxin  oder  Fermor  oder  Soltikow  das 
Regiment  und  das  Commando  in  Händen  hatten;  nur  darin  kamen 
sie  alle  überein,  für  die  Bundesgenossen  so  wenig  wie  möglich  zu 
thun  und  nur  so  viel,  als  genug  wäre,  um  sich  einen  Anspruch  auf 
die  Eroberungen  zu  sichern,  die  ihnen,  wie  sie  meinten,  auch  ohne 
übermässige  Anstrengungen  nicht  entgehen  konnten.  Darum  Hessen 
die  Russen  von  der  bequemen  Gewohnheit  nicht  ab,  ihre  Truppen 
den  langen  Winter  über  in  dem  wehrlosen  Polen  die  Winterquartiere 
beziehen  zu  lassen,  von  wo  sie  in  der  Regel  erst  um  die  Mitte  des 
Sommers  auszogen,  um  nach  einem  kurzen  Feldzuge  wieder  zu  rasten". 

Der  Hauptgrund  zu  dieser  Handlungsweise  des  russischen  Hilfs- 
corps lag  jedoch  in  der  in  Petersburg  herrschenden  Strömung,  Gross- 
fürst Peter  und  seine  Gemahlin,  Grossfürstin  Katharina,  waren, 
besonders  der  erstere,  entschieden  preussisch  gesinnt  und  dem  von  der 
Carin  Elisabeth  befolgten  Systeme  abhold.  Die  schwankende  Ge- 
sundheit der  Kaiserin  und  die  stete  Besorgnis,  im  Falle  ihres  Todes 
die  entgegengesetzten  Grundsätze  und  Anschauungen  zur  Herrschaft 
gelangen  zu  sehen,  lähmten  die  Thätigkeit  der  russischen  Generale 
umsomehr,  als  der  Grossfürst,  nicht  gewohnt,  mit  seinen  Ansichten 
hinter  dem  Berge  zu  halten,  Apraxin  seine  Meinung  in  unzwei- 
deutigster Weise  zu  erkennen  gab  und  dieser,  um  sich  nach  beiden 
Richtungen  hin  in  Gunst  zu  erhalten,  jeden  entscheidenden  Schritt 
vermied,  während  er  sich  gleichzeitig  bei  der  Kaiserin  mit  Hinder- 
nissen zu  entschuldigen  suchte,  die  er  vergeblich  hinwegzuräumen 
bemüht  sei. 

Die  schwere  Erkrankung  der  Carin  Hess  endlich  sogar  be- 
fürchten, dass  Russland  überhaupt  das  Bündnis  lösen  würde,  aber 
Elisabeth  genas  wieder;  in  den  Sturz  des  von  England  bestochenen 
Bestuschew  wurde  auch  F.  M.  Apraxin  verflochten,  der  den 
Oberbefehl  an  F.  M.  Fermor  übergeben  mussto.  Dieser  besetzte 
nun  Königsberg,  und  es  schien,  als  sollte  energischer  denn  je  zuvor 
Russland  den  Krieg  gegen  König  Friedrich  II.  aufnehmen. 

Es  schien  aber  nur  so.  Schon  am  1.  April  1758  schrieb  der  Ver- 
treter Frankreichs  in  Petersburg:  nach  allem,  was  er  bei  der  russi- 
schen Armee  vorgehen  sehe,  müsse  man  urtheilen,  dass  entweder 
die  Ehrlichkeit  oder  die  Fähigkeit  mangele.  Der  kränkelnde  Fermor 
vermied  ängstlich  jedes  Zusammentreffen  mit  dem  Feinde,  die  übrigen 
Generale  schmiedeten  Kabalen  gegen  den  Oberfeldherrn  und  mar- 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


307 


schirten  nur  wider  Willen  vorwärts  und  die  blutige  Schlacht  bei 
Zorndorf,  29.  August  1758,  trieb  sie  vollends  an  die  Oder  zurück. 

Das  Kriegsjahr  1759  war  glücklicher.  Am  23.  Juli  schlug 
Fermor  das  preussische  Corps  Wedeil  bei  Kay  unweit  Züllichau 
und  der  Plan  Friedriche  IL,  die  Vereinigung  der  Österreicher 
und  Russen  zu  verhindern,  wurde  durch  die  Kühnheit  Laudon's 
vereitelt.  Sein  wohlberechneter  Angriff  verwandelte  den  Sieg  Fried- 
riche über  die  Russen  unter  Sol  tikow  in  die  grösste  Niederlage, 
welche  je  den  Preussenkönig  traf,  Kunersdorf,  12.  August  1759. 
Die  Sache  Friedriche  schien  rettungslos  verloren. 

„Von  meiner  48.000  Mann  starken  Armee,"  so  schrieb  er  selbst 
vom  Schlachtfelde,  „habe  ich  in  diesem  Augenblicke  nicht  3.000  — 
alles  flieht!  In  Berlin  wird  man  wohl  daran  thun,  auf  seine  Sicher- 
heit bedacht  zu  sein.  Es  ist  ein  entsetzlicher  Schlag;  ich  werde  ihn 
nicht  überleben.  Die  Folgen  der  Schlacht  werden  noch  schlimmer 
sein,  als  die  Verluste,  die  sie  bereits  gebracht  hat.  Ich  habe  keine 
Hilfsquellen  mehr  und  glaube,  dass  in  der  That  alles  verloren  ist. 
Ich  werde  den  Untergang  meines  Vaterlandes  nicht  überleben.  Ich 
sage  Lebewohl  für  immer."  In  seinen  Werken  wiederholt  es  dann 
später  König  Friedrich,  es  habe  nur  von  seinen  Gegnern  abge- 
hangen, den  Krieg  zu  beendigen;  sie  hätten  ihm  nur  noch  den 
„Gnadenstoss"  zu  geben  gebraucht. 

Aber  nun  zeigte  sich  wieder  einmal  das  Verhängnisvolle  einer 
jeden  Coalition,  die  nicht  auf  Selbstlosigkeit  ihrer  Träger,  auf  inniges, 
durch  keinerlei  kleinliche  Rücksicht  beirrtes  Zusammengehen  beruht. 

Der  russische  Befehlshaber  Soltikow  weigerte  sich  mit  aller 
Entschiedenheit,  den  geschlagenen  Gegner  zu  verfolgen,  wie  sehr 
auch  Laudon  darauf  drang.  Soltikow  machte  gar  kein  Hehl 
daraus,  dass  er  ganz  wider  Willen  an  der  Schlacht,  theilgenommen 
und  verweigerte  jede  weitere  Mitwirkung,  ünthätig  blieb  er  bis  Ende 
August  in  der  Nähe  von  Frankfurt  und  erst  Mitte  September  brach 
er  nach  Schlesien  auf.  Aber  den  Vorschlag  Laudon's,  Glogau  zu 
belagern,  wies  er  zurück  und  wich,  sobald  König  Friedrich  sich 
mit  seiner  inzwischen  in  aller  Ruhe  neu  gesammelten  Armee  zeigte, 
über  die  Oder  zurück. 

Auch  nachdem  Soltikow  1760  durch  Buturlin  abgelöst 
wurde,  änderte  sich  nichts  in  dem  bisherigen,  von  den  Russen  gegen- 
über ihren  Bundesgenossen  angenommenen  System.  Nach  mannig- 
fachen Zögerungen  erfolgte  zwar  im  August  1761  die  Vereinigung 
des  russischen  Heeres  mit  dem  österreichischen  unter  Laudon, 
aber  schon  am  10.  September  zog  Buturlin  wieder  nach  Polen 
und  liess  nur  20.000  Mann  unter  Czernitschew  zurück,  so  dass 
die  preussische  Armee  aus  ihrem  Hungerlager  bei  Buntzelwitz,  in 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


welchem  sie  vom  20.  August  bis  25.  September  die  furchtbarste 
Noth  erlitten,  erlöst  wurde. 

Mit  Beginn  des  neuen  Jahres  1762  ging  auch  das  österreichisch  - 
russische  Bündnis  zu  Ende.  Am  5.  Jänner  starb  die  Carin  Elisabeth 
und  Peter  III.,  der  Verehrer  und  Nachahmer  König  Fried  rieh's  II. 
wirkte,  wie  dieser  schrieb,  sofort  „Wunder". 

Bereits  im  März  wurde  der  Rücktritt  Kusslands  von  der  Allianz 
gegen  Friedrich  angekündigt,  am  16.  erfolgte  der  Waffenstillstand 
zwischen  Kussland  und  Preussen,  infolgedessen  General  Czerni- 
tschew  mit  seinem  Truppencorps  die  bisherigen  Quartiere  in 
Schlesien  verliess  und,  um  den  preussischen  Ländern  eine  Er- 
leichterung zu  verschaffen,  sich  in  Polen  festsetzte. 

Diesem  Ereignisse  folgte  am  19.  Juni  der  russisch-preussische 
Allianzvertrag,  infolgedessen  das  russische  Heer  an  der  Seite  der  Preussen 
zum  ersteuraale  gegen  ihren  langjährigen  Bundesgenossen  kämpfte.  Doch 
nicht  lange  sollten  Russen  und  Preussen  zusammenstehen;  denn  schon 
am  Tage  des  Treffens  bei  Burkersdorf,  21.  Juli  1762,  erhielt  der 
Wiener  Hof  die  Nachricht  von  dem  Sturze  Pcter's  III.  und  der 
Thronbesteigung  seiner  geistvollen  Gemahlin  Katharina's  IL,  der 
„Semiramis  des  Nordens". 

Dieser  Thronwechsel  musste  schon  mit  Rücksicht  auf  den  Groll 
der  Altrussen  gegen  die  „Borussomanie"  Peter's  III.,  seine  Nach- 
folgerin zum  Abbruche  des  Bündnisses  mit  Preussen  bestimmen, 
dessen  Herrscher  sie  in  ihrem  Antritts-Manifeste  als  „Russlands 
ärgsten  Feind"  bezeichnet  hatte. 

Als  General  Czernitschew  unmittelbar  vor  dem  Treffen  bei 
Burkersdorf  dem  Könige  von  Preussen  die  Entthronung  Peter's  III. 
mit  dem  Beifügen  meldete,  dass  er  Befehl  habe,  seine  Armee  von 
der  preussischen  zu  trennen  und  sie  unverzüglich  nach  Polen  zurück- 
zuführen, traf  Friedrich  diese  Nachricht  wie  ein  Donnerschlag, 
denn  eine  so  plötzliche  Entziehung  des  russischen  Beistandes  an- 
gesichts des  österreichischen  Heeres  unter  Daun  konnte  ihm  ver- 
hängnisvoll werden. 

Aber  dem  Könige  gelang  es,  Czernitschew  noch  einige  Tage 
zurückzuhalten  und  mit  ihm  vereint  Daun  anzugreifen  und  zurück- 
zudrängen. 

„Man  kennt  nicht  die  Mittel,  durch  welche  Friedrich  den 
Grafen  C zernitsche w  bestimmt  hatte,  seiner  Soldatenpflicht  treu- 
los zu  werden  und  statt  dem  Befehle  der  Carin  gemäss,  allsogleich 
das  preussische  Lager  zu  verlassen,  noch  drei  Tage  hindurch  in 
demselbeu  zu  verweilen.  Da  man  weiss,  wie  wenig  Sympathien 
Czernitschew  gleich  den  übrigen  Generalen  russischer  Nationalität 
eigentlich  für  den  König  von  Preussen  empfand,  so  wird  man  dieses 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  and  Russlaml. 


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Verfahren  wohl  kaum  den  Gefühlen  der  Anhänglichkeit  und  Ver- 
ehrung C  z  e  r  n  i  t  s  c  h  e  w's  für  Friedrich,  sondern  dem  damals  viel 
untrüglicheren  Mittel  der  Bestechung  zuschreiben  dürfen  Und  in 
der  That  schied  Czernitschew,  nachdem  er  durch  seine  wenigstens 
passive  Anwesenheit  bei  dem  Treffen  von  Burkersdorf  die  Österreicher 
über  die  Zahl  ihrer  Gegner  getäuscht  und  dadurch  nicht  wenig 
zu  dem  für  sie  ungünstigen  Ausgange  desselben  beigetragen  hatte, 
nicht  von  Friedrich,  ohne  von  dem  Könige,  der  damals  in  der 
peinlichsten  Geldklemme  sich  befand,  mit  einen  sehr  reichen  Ge- 
schenke bedacht  worden  zu  sein  '). 

Österreich  and  Russland  bis  zu  den  Franzosenkriegeu. 

Nach  der  Thronbesteigung  der  Carin  Katharina  war  es  das 
natürliche  Bestreben  der  österreichischen  Regierung,  die  Beziehungen 
der  beiden  Staaten  wieder  so  innig  wie  früher  zu  gestalten.  Aber  die  frei- 
willige Räumung  der  preussischen  Gebietsteile,  welche  während 
einer  Reihe  von  Jahren  durch  russische  Truppen  besetzt  gewesen, 
klärte  Österreich  vollständig  darüber  auf,  dass  die  wahre  Gesinnung 
der  Carin  mit  der  in  ihrem  Antritts-Manifeste  enthaltenen  Worten 
durchaus  nicht  übereinstimme.  Man  hatte  deshalb  auch  das  An- 
erbieten Katharinas  zur  Vermittlung  des  Friedens  mit  Freussen 
abgelehnt,  wodurch  die  Beziehungen  der  beiden  Mächte  sich  nicht 
freundlicher  gestalteten.  Wie  über  diese  der  bedeutendste  Staats- 
mann Österreichs,  der  Staatskanzler  Fürst  Wenzel  Kaunitz, 
urtheilte,  erhellt  aus  einer  vertraulichen  Depesche,  die  er  kurze  Zeit 
nach  Abschluss  des  Hubertsburger  Friedens  an  den  österreichischen 
Botschafter  in  Petersburg,  Grafen  Mercy,  richtete.  Es  sei  nicht  zu 
bezweifeln,  schrieb  er,  dass  in  Anbetracht  der  Gefahren,  mit  denen 
Österreich  sich  sowohl  von  Seite  der  Pforte  als  von  Preussen  be- 
droht sehe,  Russland  eigentlich  der  nützlichste  Verbündete  des  Wiener 
Hofes  wäre.  An  der  inneren  Beschaffenheit  der  dortigen  Regierung 
scheitere  Jedoch  jeder  Vortheil,  den  man  sonst  aus  oiner  solchen 
Allianz  zu  ziehen  vermöchte.  Sowohl  der  Hof  von  St.  Petersburg 
als  die  russische  Nation  bosässen  nicht  die  mindeste  Neigung,  auf- 
richtig zu  Werke  zu  gehen.  Durch  Russlands  Schuld  sei  Schlesien 
zuerst  verloren  und  dann  nicht  wieder  erobert  worden.  Aber  selbst 
bei  etwaiger  Änderung  in  dem  Kreise  der  vornehmsten  Rathgeber 
der  Carin  und  bei  der  grüssten  Willfährigkeit  der  russischen  Regierung 
würde  doch  der  üble  Zustand  dieses  Reiches,  die  Schwäche  seiner 
Finanzen,  der  Mangel  an  tüchtigen  Heerführern  und  endlich  die 


«)  Arneth,  „Geschichte  Maria  TheresiaV.  VII.  Band,  Seite  335. 


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310  Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


stete  Besorgnis  vor  einer  neuen  Thronveränderung  ihr  die  Durch- 
führung irgend  einer  grossen  Unternehmung  unmöglich  machen. 
Kaunitz  hielt  es  demnach  für  das  Zweckmässigste,  ein  neues 
Bündnis  mit  Russland,  das  Österreich  nur  in  seiner  sonstigen  freien 
Bewegung  hindern  würde,  nicht  zu  suchen,  aber  auch  jede  Gelegen- 
heit zu  vermeiden,  welche  dieses  Reich  veranlassen  könnte,  Österreich 
gegenüber  feindlich  aufzutreten.  Denn  wenn  es  auch  als  Freund  nur 
wenig  oder  gar  nichts  zu  nützen  vermöchte,  so  würde  es  doch  als 
Gegner  sehr  grossen  Nachtheil  verursachen  können. 

In  dem  Geleise  dieser  Anschauungen  bewegte  sich  dann  die 
österreichische  Politik  und  änderte  sich  auch  nicht  wesentlich,  als 
mit  dem  Tode  König  August 'III.  von  Polen  (5.  October  1763) 
die  Projecte  einer  Theilung  Polens  auftauchten  und  als  während  des 
russisch-türkischen  Krieges  die  Pforte  sich  bemühte,  Österreich  in 
den  Kampf  gegen  die  Carin  zu  drängen. 

Freilich  nöthigte  dann  der  Friede  zwischen  Russland  und  der 
Pforte  zu  einer  entschiedenen  Haltung,  denn  wenn  Russland  einen 
bedeutenden  Zuwachs  erhielt,  musste  ein  solcher  auch  Österreich 
und  Preusseu  zufallen,  und  da  die  Theilung  Polens  der  Angelpunkt 
aller  drei  Mächte  wurde,  forderte  die  Staatsraison,  die  Macht  der 
Thatsachen  und  vor  allem  die  politische  Haltung  König  Friedrich  II., 
sich  an  dieser  Action  zu  betheiligen,  wodurch  Österreich  infolge  der 
Tripel  -  Convention  vom  August  1772  und  der  Declaration  von 
Warschau  vom  18.  September,  nebst  der  polnischen  Zips,  Roth- 
russland, die  Hälfte  des  Krakauer  Palatinates,  die  Herzogthümer 
Zator  und  Oswiecim,  Stücke  von  Podolien,  Sandomir,  Beiz  und 
Pokutien,  im  ganzen  1.300  Quadratmeilen,  zufielen. 

Auch  der  Besitzergreifung  der  Bukowina  durch  Österreich  im 
Jahre  1775  widersetzte  Russland  sich  in  keiuer  Weise,  trotz  des 
Unmuthes  des  preussischen  Königs,  dem  sich  jedoch  bald  darauf 
Gelegenheit  zu  bieten  schien,  den  Wiener  Hof  „zu  demüthigen  und 
den  Namen  Russlands  in  Deutschland  zur  Geltung  zu  bringen". 

Diese  Gelegenheit  fand  er  in  deu  Wirren  der  bayrischen 
Erbfolge. 

Aber  seine  Bemühungen,  eine  Tripel-Allianz  Russlands,  Frank- 
reichs und  Preussens  zustande  zu  bringen,  scheiterten  an  dem  Wider- 
willen der  Carin  Katharina,  der  ein  solches  Bündnis  ebensowenig 
angenehm  war,  wie  das  von  dem  preussischen  Botschafter  in  Con- 
stautiuopel  geplante  zwischen  Russland,  Preussen  und  der  Türkei. 

Trotzdem  war  die  Haltung  Russlands  während  der  Jahre  1778 
und  1779  doch  auch  nicht  eine  für  Österreich  entschieden  günstige 
und  dieser  Umstand  veranlasste  den  Kaiser  Joseph  IL,  der  schon 
seit  langer  Zeit  die  Wiederherstellung  besserer  Beziehungen  zu 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Itasslami . 


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diesem  Staate,  womöglich  die  Herbeiführung  eines  Bündnisses,  leb- 
haft wünschte,  eine  Annäherung  zu  versuchen. 

Um  diesen  Zweck  sicher  zu  erreichen,  beschloss  er  selbst  nach 
Rassland  zu  reisen,  1780. 

Wenngleich,  trotz  aller  künstlichen  Täuschungen,  durch  welche 
Katharina  II.  sich  bemühte,  die  Machtfülle  ihres  Reiches  vor  dem 
kaiserlichen  Gaste  in  ihrem  höchsten  Glänze  zu  entfalten,  dem  Scharf- 
blicke Joseph's  II.  der  wahre  Bestand  der  Dinge  nicht  entging, 
kehrte  er  doch  im  allgemeinen  befriedigt  heim  und  bald  nach  dem 
Tode  seiner  grossen  Mutter,  die  so  viel  weniger  der  russischen 
Freundschaft  geneigt  war,  schrieb  er  an  seinen  Botschafter  C  o  b  e  n  z  1 
in  Petersburg:  „Der  Satz  bleibt  richtig,  dass  Russland  mit  uns  und 
wir  mit  ihm  alles,  eines  ohne  dem  andern  aber  sehr  beschwerlich 
etwas  Wesentliches  und  Nutzbares  ausrichten  können,  welche  Wahr- 
heit Sie  nie  genug  geltend  machen  und  bis  zur  Oberzeugung  den  am 
Brett  Sitzenden  erneuern  wollen."  Ähnlich  dachte  und  schrieb  auch 
Friedrich  II.,  der  sich,  besonders  seitdem  Kaiser  Joseph's 
Politik  seine  Eifersucht  und  Sorge  erregte,  zu  selbstverläugnenden 
Schmeicheleien  gegen  die  launenhafte  Carin  herbeiliess.  „Ich  fühle 
meine  Demütbigung,"  schrieb  er  ihm  Jahre  1781,  „und  erkenne  an, 
dass  ein  Grashalm  sich  nicht  beklagen  darf,  wenn  ein  fallender 
Eichenast  ihn  zerschmettert." 

Vorläufig  kam  es  freilich  noch  nicht  zu  dorn  von  Russland  und 
Österreich  gewünschten  Bündnis,  aber  die  Correspondenz  Joseph's  IL 
mit  der  Carin  vom  Mai  bis  October  1781  zeigt,  um  was  es  sich 
bei  den  Mächten  handelte.  „Russland  will  Österreichs  für  seine 
türkenfeindliche  Politik  sicher  sein;  Joseph  II.  nicht  im  Schlepp- 
taue Russlands  blosse  Dienste  leisten,  er  will  bestimmte  Vortheile 
zugesichert  erhalten.  Den  Vorschlägen  Russlands:  1.  aus  der  Moldau, 
Walachei  und  Bessarabien  einen  eigenen  Staat  „einst  Dacien  ge- 
nannt'*, unter  einem  Herrscher  griechischen  Glaubens  zu  bilden, 
2.  Russlands  Erwerbung  des  Gebietes  von  Oczakow  und  einer  oder 
zweier  Inseln  im  Archipel  geschehen  zu  lassen  und  3.  die  Carin  in 
der  Vertreibung  der  Türken  aus  Europa  und  bei  der  Gründung  eines 
von  Russland  unabhängigen  Staates  unter  ihrem  Enkel  Constantin 
zu  unterstützen,  pflichtet  er  im  allgemeinen  bei,  aber  nur  mit  be- 
deutsamen Klauseln  und  unter  der  Bedingung,  dass  man  sich  vor- 
zugsweise der  Zustimmung  Frankreichs  und  Preussens  versichere, 
ohne  welche  es  dem  Kaiser  ganz  unmöglich  sei,  thatkräftig  für 
Rnssland  einzutreten.  Das  Hauptgewicht  legt  Joseph  II.  aber  auf 
das,  was  er  nothwendig  haben  müsse  und  was  man  ihm  von  russi- 
scher Seite  angetragen  habe:  nämlich  die  Stärkung  seiner  südöst- 
lichen Reichsgrenze  durch  eine  Gebietserwerbung,  welche  das  Gebiet 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


von  Choczim,  die  kleine  Walachei,  Widdin,  Orsowa,  Belgrad  und  die 
ganze  venezianisch-dalmatinische  Küste  bis  zum  Golfe  von  Drino, 
überdies  alle  übrigen  festländischen  Besitzungen  Venedigs  mit  deo 
zugehörigen  Inseln  einschlösse,  für  welche  Abtretung  der  Seestadt 
durch  Morea,  Candia,  Cypem  und  die  anderen  Inseln  reichlich  ent- 
schädigt werden  könne." 

Eine  zweite  Reise  Kaiser  Joseph's  II.  im  Jahre  1787  in  die 
Krim,  wo  er  mit  der  Carin  zusammentraf,  legte  endlich  den  Grund 
zu  dem  neuerlichen  Waffenbüudnis  Österreichs  und  Russlands,  worauf 
am  23.  August  die  türkische  Kriegserklärung  an  Russland  erfolgte, 
die  im  September  von  Russland,  im  Februar  1788  von  Österreich 
erwidert  wurde. 

Den  Gipfelpunkt  des  gemeinsam  geführten  Krieges  bildeten  die 
Schlachten  bei  Focsani  und  Martinesci,  1.  August  und  22.  Sep- 
tember 1788,  in  welchen  Prinz  Josias  von  Coburg  und  Suwarow 
vereinigt  die  Türken  vernichtend  schlugen,  dann  der  Sieg  Cler- 
fayt's  bei  Mehadia,  28.  August,  endlich  die  Eroberung  Belgradi 
durch  F.  M.  Laudon. 

Aber  die  Wirrnisse  im  Innern  des  Reiches  während  der  letzten 
Tage  Kaiser  Joseph's  und  nach  seinem  Tode,  die  beginnenden  Un- 
ruhen in  Frankreich,  die  drohende  Haltung  Preussens,  das  im  Vereine 
mit  den  Seemächten  den  Arm  Österreichs  im  Türkenkriege  zu  lähmen 
suchte,  verhinderten  diese  Sioge  auszubeuten  und  nöthigten  Kaiser 
Leopold  II.  zu  dem  Waffenstillstände  mit  der  Pforte,  dem  bald 
darauf  der  Friede  von  Sistowo  folgte. 

Russland  und  Österreich  in  den  Kriegen  gegen  Frankreich. 

Während  nun  die  beiden,  seit  der  aggressiven  Politik  Fried- 
rich's  II.  fast  fortwährend  mit  der  Hand  am  Schwerte  einander 
gegenüberstehenden  Mächte  Österreich  und  Preussen  Anuäberunc 
suchten,  die  ihren  Ausdruck  in  der  Allianz  vom  20.  Februar  171*2 
fand,  strebte  Russland  darnach,  das  Rachegefühl  der  französischen 
Emigranten  und  die  Kriegslust  der  Girondisten  aufzustacheln,  um 
einerseits  auf  der  Balkanhalbinsel  und  in  Polen  freie  Hände  zu 
haben,  andererseits  Österreich  und  Preussen  zu  zwingen,  die  Freund- 
schaft des  nordischen  Reiches  wieder  zu  suchen. 

Die  geringen  Erfolge  in  dem  Kriege  Österreich-Preussens  gegen 
Frankreich  infolge  der  ewigen  Zerwürfnisse  der  beiderseitigen  Ober« 
befehlshaber,  veranlasston  den  Leiter  der  äusseren  Politik  Österreich* 
Freiherrn  von  Thugut,  auch  andere  Wege  einzuschlagen  und  eim 
Tripel-Allianz  Österreichs  mit  Russland  und  England  anzustreben. 

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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Rassland. 


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Wenn  er  dies  Ziel  auch  vorläufig  nicht  erreichte,  so  gelang  es 
ihm  doch  die  Zulassung  Österreichs  zu  der  letzten  Theilung  Polens 
zu  erzwingen  und  Russland  für  den  Theilungs-Tractat  vom  3.  Jänner  1795 
zu  gewinnen,  durch  welchen  Österreich  ein  Gebiet  von  834  Quadrat- 
Meilen  mit  1  Million  Einwohner  zufiel. 

Die  Ausdehnung  der  Macht  Frankreichs,  insbesondere  aber  die 
weitreichenden  Pläne  Konap arte's,  welche  derselbe  zum  grossen 
Theile  auf  Kosten  des  osmanischen  Reiches  hegte,  mussten  begreiflicher- 
weise die  Eifersucht  Russlands  erregen.  Für  diesen  Staat  konnte 
nichts  verhängnisvoller  sein,  als  wenn  im  Orient  an  die  Stelle  des 
ohumächtigen  Türkenregimentes  sich  eine  kräftige,  auf  der  Höhe 
der  Civilisation  stehende  Grossmacht  festgesetzt  haben  würde. 

Die  neue  Coalition  gegen  Frankreich  sah  denn  auch,  1709,  die 
Waffengefährten  von  Focsani  und  Martinesci  vereinigt  auf  den 
blutigen  Schlachtfeldern  Italiens  und  den  glänzenden  Sieg  bei  Novi 
dankte  der  Sonderling  Suwarow  in  erster  Linie  den  öster- 
reichischen Kriegern. 

Durch  den  unerträglichen  Hochmuth  Russlands  und  infolge 
seiner  Sonderbestrebungen  ging  die  Allianz  freilich  noch  in  demselben 
Jahre  in  die  Brüche  und  nur  die  Ermordung  des  Caren  P  a  u  I; 
23.  März  1801,  verhinderte  eine  Verbindung  Russlands  mit  dem 
immer  furchtbarer  auftretenden  Frankreich  und  seinem  gewaltigen 
Beherrscher. 

Der  Nachfolger  PauTs,  Alexauder  L,  versuchte  anfangs 
ebenfalls  eine  Annäherung  an  Frankreich,  als  er  sich  aber  in  seineu 
Hoffnungen  getäuscht  sah,  trat  auch  er  in  die  Reihen  der  Gegner 
Napoleon's  und  betrieb  im  Vereine  mit  England  eifrig  den  An- 
schluss  Preussens  und  Österreichs  zu  einer  neuen  Coalition  gegen 
Frankreich.  Preussen  Hess  sich  allerdings  nicht  bewegen,  aus  seiner 
Neutralität  zu  treten  und  auch  Österreich  zögerte,  denn  die  Zer- 
rüttung der  Finanzen  und  die  ausserordentlich  geschwächte  Wehr- 
kraft machten  ein  actives  Auftreten  höchst  schwierig  und  nöth igten, 
sich  in  auswärtigen  Fragen  streng  defensiv  zu  halten.  Auch  hatte 
die  schwankende  Haltung  Russlands  in  den  letzten  Jahren  bei  dem 
bedeutendsten  Manne  des  damaligen  Österreich,  bei  Erzherzog  Carl, 
tiefes  Misstrauen  hervorgerufen. 

„Um  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  bestimmen  zu  können," 
so  heisst  es  in  der  Denkschrift  des  Erzherzogs  vom  3.  März  1804, 
rwas  von  dem  russischen  Hofe  zu  erwarten,  muss  man  das  Benehmen 
durchgehen,  welches  derselbe  seit  dem  Ausbruche  der  französischen 
Revolution  beobachtet  hat.  Seit  Anfang  der  Revolution  hat  keine 
Macht  eine  entschiedenere  Sprache  gegen  die  Demagogen  geführt, 
keine  Österreich  mehr  zu  feindseligen   Massregeln  ermuntert,  als 


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314 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Katharina  II.  —  aber  so  lange  eie  lebte,  war  nicht  ein  Mann 
russischer  Truppen  gegen  Frankreich  marschirt. 

Erst  als  Bonaparte  Ägypten  eroberte,  fand  Kussland  die 
schöne  Gelegenheit,  sieb  eine  bleibende  Besitzung  im  adriatischen 
Meere  mit  Beiwirkung  der  Pforte  zu  verschaffen.  Frankreich  musste 
aber  1799  erst  auf  dem  Cont-inente  beschäftigt  werden,  damit  Oorfu 
eine  leichte  russische  Eroberung  würde. 

Seit  dieser  Zeit  unterschrieb  Russland  zum  Erstaunen  der  Welt, 
mit  einer  herabwürdigenden  Folgsamkeit,  die  französischen  Entschädi- 
gungs-Pläne, welche  Preussens  Verrath  an  der  gemeinen  Sache 
Europas  so  glänzend  belohnten. 

Diese  Bereitwilligkeit  Russlands  gegen  Frankreich  zeigte  sich 
zu  einer  Zeit,  wo  alle  russischen  Verwendungen  für  den  König  von 
Sardinien  ohne  alle  Rücksicht  abgelehnt  wurden. 

Als  im  Spätherbste  1804  Österreich  von  den  russischen  Staats- 
männern zu  dem  Präliminar- Vertrag  vom  4.  November  gedrängt 
wurde,  bei  welchem  Kaiser  Franz  als  Bedingung  seiner  activen 
Theilnahme  an  der  Coalition,  in  Italien  den  Status  quo  aufgestellt 
hatte,  war  durch  die  Bildung  des  „Königreiches  Italien",  18.  März  1805, 
die  Veränderung  zur  That  geworden  und  Österreich  sah  sich  dadurch 
Russland  gegenüber  früher  als  es  vorausgesetzt  hatte,  zum  Abschlüsse 
eines  definitiven  Vertrages  verpflichtet.  Der  Versuch  den  Beginn  des 
Krieges  bis  zum  Frühjahr  1806  hinauszuschieben,  musste  auch 
unterbleiben,  sollte  Russland  nicht  misstrauisch  gemacht  werden. 
Denn  gelang  es  den  unausgesetzten  Intriguen  Preussens,  die  Höfe 
von  Wien  und  Petersburg  einander  zu  entfremden,  so  lief  Österreich 
Gefahr,  dass  Alexander  I.,  weichen  ohnedies  ausschliesslich  nur 
Motive  persönlichen  Ehrgeizes  leiteten,  sich  von  der  Coalition  trenne 
und  den  Plan  der  Zertrümmerung  der  Türkei  wieder  aufnehme,  wo- 
durch Österreich  gänzlich  isolirt  den  Plänen  Napoleon's  gegenüber 
gestanden  wäre  '). 

Die  Besorgnisse,  welche  den  Erzherzog  Carl  zu  einem  Gegner 
dieses  Krieges  gemacht  hatten,  erwiesen  sich  auch  bezüglich  des 
russischen  Bundesgenossen  als  wahr.  „Es  ist  wohl  zu  erwägen" 
hatte  er  vor  Abschluss  des  Bündnisses  geschrieben,  „ob  Russland 
unter  allen  denkbar  möglichen  Fällen  und  Umständen  auch  aus- 
harren wird.  Möglich  ist  es  und  die  bisherigen  Erfahrungen  haben 
es  bewiesen,  dass,  ehe  ein  Jahr  verfliesst,  irgend  eine  Differenz, 
z.  B.  zwischen  beiderseitigen  Generalen  oder  eine  ähnliche  Ursache, 
zum  zweiteumale  deu  Vorwand  oder  den  Grund  abgeben  dürfte, 
Österreich  allein  auf  dem  Kampfplatze  zu  lassen." 

')  Auge  Ii,  „Ulm  und  Austerlitz44.  („Mittheilungen  des  k.  und  k.  Kriega- 
Archives".  Jahrgang  1876.) 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


315 


Das  Bündnis,  vom  Beginn  an  auf  höchst  unsicheren  Grundlagen 
ruhend,  hielt  thatsächlich  die  Goldprobe  einer  jeden  Allianz,  jener  des 
Missgeschickes,  nicht  stand.  Der  letzte  Kanonenschuss  von 
Austerlitz  war  auch  zugleich  das  Signal  zum  Rückmärsche  der  Hussen 
in  ihre  Heimat.  Sie  Hessen  ihre  Verbündeten  in  weit  ungünstigeren 
Verhältnissen  zurück,  als  es  jene  waren,  die  sie  bei  ihrer  Ankunft 
am  Inn  vorfanden,  und  die  Hoffnungen,  die  Manche  auf  die  Ver- 
bindung mit  Russland  gesetzt,  blieben  unerfüllt. 

Was  dieser  Staat  in  dem  verflossenen  Feldzuge  zu  erreichen 
bestrebt  war,  zeigt  am  deutlichsten  die  Concentrirung  von  Truppen 
an  der  Grenze  von  Bessarabien. 

Aber  der  Friede  von  Pressburg  brachte  nebst  anderen  Gebiets- 
teilen Österreichs  auch  Dalmatien  in  den  Besitz  Frankreichs,  wo- 
durch die  Franzosen  unmittelbare  Nachbarn  des  türkischen  Reiches 
wurden.  Dieser  Umstand  steigerte  in  grossem  Masse  die  Besorgnisse 
Russlands.  Denn  durch  die  Herrschaft  an  den  adriatischen  Küsten 
war  Napoleon  imstande,  seine  Eroberungspläne  leichter  durch- 
zuführen, mochten  dieselben  nun  gegen  die  türkischen  Provinzen 
oder  aber  im  Bunde  mit  der  Pforte  gegen  Russland  und  dessen 
Verbündete  gerichtet  sein. 

Diese  Besorgnisse  trieben  Russland  zuerst  an  die  Seite  Preussens, 
welches  jetzt  aber  das  zu  ernten  hatte,  was  es  gesäet,  indem  es 
jahrelang  mit  verschränkten  Armen  dem  verzweiflungsvollen  Kämpfen 
Österreichs  gegen  einen  übermächtigen  Gegner  zugesehen,  nach  Eylau 
und  Friedland  aber  an  die  Seite  des  Schlachtenkaisers. 

Die  Erfurter  Verständigung  Napoleons  mit  Alexander  L, 
in  welcher  ersterer  die  Türkei  ihrem  Schicksale  überlassen  zu  wollen 
erklärte,  letzterer  aber  versprach  Frankreich  Hilfe  zu  leisten,  wenn 
es  zwischen  diesem  und  Österreich  zum  Kriegsfalle  käme,  durfte 
allerdings  Russland  zu  den  kühnsten  Hoffnungen  ermuthigen. 

Die  Lage  Österreichs  nach  dem  Pressburger  Frieden  war  eine 
peinliche.  Es  war  ebenso  durch  die  russischen  Pläne,  wie  durch  die 
Absichten  Frankreichs,  Polen  wieder  herzustellen,  in  schwere  Sorgen 
gebracht. 

Einestheils  drängte  Russland,  anderentheils  Napoleon  zu  einer 
Allianz.  Der  leitende  Minister,  Graf  Stadion,  hielt  ein  Zusammen- 
gehen mit  Russland  für  vorteilhafter,  während  Erzherzog  Carl  die 
wichtigste  Actionssphäre  Österreichs  an  der  unteren  Donau  erblickte, 
daher  für  die  Besetzung  Belgrads,  Orsowa's  und  der  kleinen  Walachei 
eingenommen  war.  Der  Tag  von  Erfurt  Hess  ein  weiteres  Zögern 
nicht  mehr  zu  und  drängte  zu  neuem  Kriege  gegen  Napoleon. 

Die  Versuche,  Preussen  zum  Bündnis  zu  bewegen,  scheiterten 
und  noch  nach  den  glorreichen  Tagen  von  Aspern  legte  der  preussische 

Organ  der  miliUr-wiM»ii!icbafUicheii  Vereine.  LIX    Band    I8i»9  'J4 


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316  Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


König  dem  österreichischen  Bevollmächtigten  nahe,  Napoleon  noch 
einen  zweiten  solchen  Schlag  zu  versetzen,  dann  werde  auch  er 
dem  Kampfe  gegen  Frankreich  beitreten,  ohne  zu  bedenken,  dass 
nach  einem  zweiten  solchen  Siege  die  Waffenhilfe  Preussens  wohl 
entbehrlich  gewesen  wäre. 

Russland  aber  stand,  infolge  der  Vereinbarungen  von  Erfurt, 
an  der  Seite  N  a  p  o  1  e  o  n's.  Freilich  waren  die  Sympathien  des  Volkes 
und  der  Armee  ganz  und  gar  bei  den  ehemaligen  Bundesgenossen. 
„Die  russischen  Generale,"  so  schrieb  Erzherzog  Ferdinand 
d'Este,  der  Commandant  der  Armee  gegen  Polen,  „alle  Officiere 
und  Soldaten  erklären  sich  laut  als  unsere  Freunde  und  als  Feinde 
der  Franzosen;  sie  behandeln  die  Polen  sehr  schlecht  und  verachten 
sie,  allein  die  Russen  sagen:  wir  müssen  den  Befehlen  des  Kaisers 
gehorchen." 

Die  russisch-französische  Freundschaft  dauerte  nicht  lange. 
Nur  wenige  Jahre  und  Russland,  das  bisher  alle  seine  Eroberungen 
auf  Unkosten  Österreichs  gemacht,  das  in  den  letzten  Kriegen  zwei- 
mal seine  Alliirten  ihrem  Schicksale  überlassen,  stand  nun  allein  vor 
einem  grossen  Kampfe,  hatte  seine  eigenen  Grenzen  zu  vertheidigen, 
vor  denen  es  bisher  Österreich  und  Preussen  als  seine  Schutzwachen 
zu  sehen  sich  gewöhnt  hatte. 

Für  Österreich  war  die  Entscheidung,  welche  Stellung  es  1812 
zwischen  Frankreich  und  Russland  einnehmen  sollte,  eine  ungemein 
schwierige.  Eine  Verbindung  mit  Frankreich,  einer  Macht,  deren 
directes  Ziel  die  Zerstörung  aller,  auf  ewiges,  unwandelbares  Recht 
gegründeten  Zustände  gerichtet  war,  wäre  gegen  die  heiligsten 
Interessen  Österreichs  gewesen.  Ein  Zusammengehen  mit  Russland  aber 
verhinderte,  abgesehen  von  der  Unmöglichkeit,  die  in  diesem  Falle 
notwendigen  ausserordentlichen  Streitmittel  aufzubieten,  das  gerecht- 
fertigte Misstrauen  gegen  das  nordische  Reich,  das  sich  in  den 
letzten  Kriegen  mehr  denn  je  als  unzuverlässig  erwiesen  hatte. 
Deshalb  wurde  auch  das  Anerbieten  zu  einer  Defensiv-Allianz,  das 
Russland,  noch  im  Allianzverhältnisse  zu  Frankreich  stehend,  im 
Oetober  1810  an  Österreich  gelangen  liess,  abgelehnt. 

„Von  einem  Alliirten  bedroht,"  so  lautete  hierüber  der  Vortrag 
Metternichs  an  den  Kaiser  Franz,  „dem  Kaiser  Alexander 
alle  Rücksichten  und  Grundsätze  aufopferte,  sucht  er  Hilfe  bei  Euerer 
Majestät  für  den  Tag  der  herannahenden  Gefahr.  In  einen  Kampf 
verwickelt,  welcher  in  dem  directesten  Widerspruche  mit  Euerer 
Majestät  Staatsinteresse  steht,  will  Russland  dennoch  nicht  seine 
Eroberungsabsichten  auf  die  Pforte  aufgeben;  aber  Österreich  soll 
dieser  Macht  zur  Vormauer  dienen,  hinter  welcher  sie  ihre  Er- 

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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


317 


oberungsabsichten  umso  ungestörter,  vielleicht  auf  die  einzig  mögliche 
Weise,  durchzusetzen  in  der  Lage  wäre." 

Da  aber  die  für  Österreich  einzig  richtige  Haltung,  die  be- 
waffnete Neutralität,  von  Napoleon  entschieden  abgelehnt  wurde, 
musste  es  sich  zur  Beistellung  eines  Hilfscorps  verpflichten  unter 
der  ebenso  günstigen  als  seltsamen  Bedingung,  „dass  sowohl  von 
Frankreich  als  von  ßussland  die  Neutralität  und  Unverletzbarkeit 
des  österreichischen  Gebietes  anerkannt  werde". 

Es  kann  nicht  behauptet  werden,  dass  die  Sympathien  des 
österreichischen  Hilfscorps  auf  Seite  N  a  p  o  1  e  o  n's  waren,  ebensowenig, 
als  im  Jahre  1809  die  russischen  Truppen  mit  Begeisterung  die 
Waffen  gegen  die  ehemaligen  Bundesgenossen  kehrten,  und  als  dem 
Commandanten  des  österreichischen  Hilfscorps,  F.  M.  Fürsten  Schwar- 
zenberg, von  russischer  Seite  der  Antrag  gestellt  wurde,  seine  Truppen 
gegen  Napoleon  zu  wenden,  antwortete  der  Fürst:  „Ich  zweifle,  ob 
unter  meinen  Truppen  ein  einziger  Mann  ist,  der  nicht  mit  Wider- 
willen in  den  Krieg  für  die  Sache  Frankreichs  gezogen  wäre ;  allein, 
der  österreichische  Soldat  ist  gewöhnt,  nicht  eigenmächtig  zu  handeln, 
sondern  den  Befehlen  seines  Kaisers  zu  gehorchen." 

Und  so  wie  diese  Antwort  den  Worten  gleicht,  die  einige  Jahre 
vorher  Erzherzog  Ferdinand  d'Este  nach  Wien  schrieb,  so  glich 
auch  die  Thätigkeit  dieses  Corps,  wenngleich  aus  ganz  anderen 
Gründen,  jener  des  russischen  Heeres  in  Polen  im  Jahre  1809. 

Von  einem  stillschweigenden,  oder  gar  vereinbarten  Einvernehmen 
kann  deshalb  weder  in  dem  einen,  noch  in  dem  anderen  Falle  die 
Rede  sein. 

Die  Haltung  Russlands  während  der  Franzosenkriege  hatte 
dessen  Politik  gründlich  in  Verruf  gebracht  und  verursacht,  dass 
man  sich  in  Wien  den  Annäherungsversuchen  jenes  Reiches  gegen- 
über ziemlich  reservirt  verhielt,  auch  nachdem  die  Kunde  sich 
verbreitet  hatte,  dass  die  n grosse  Armee"  vollständig  vernichtet 
wurde  und  nur  einzelne  Trümmer  derselben  auf  dem  Rückzüge  sich 
befanden. 

Zwar  war  sich  der  österreichische  Staatskanzler,  Graf  Clemens 
Metternich,  ganz  gewiss  ebenso  klar  bewusst,  wie  die  vielen  be- 
rufenen und  unberufenen  Freunde,  die  athemlos  und  erhitzt  zum 
Kriege  drängten,  dass  jetzt  der  Augenblick  gekommen  sei,  den  un- 
erträglichen Verhältnissen  in  Europa  ein  Ende  zu  machen;  er  war 
sich  aber  auch  vollkommen  klar  darüber,  dass  nun  Gelegenheit 
geboten  sei,  Österreich  wieder  die  ihm  gebüreudo  unabhängige  und 
machtvolle  Stellung  zu  verschallen,  die  es  durch  ein  Zusammentreffen 
unglücklicher  Ereignisse,  durch  die  Schwäche  oder  die  Treulosigkeit 
von  Verbündeten  verloren  hatte;  er  wusste,  dass  der  Staat,  dessen 

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318  Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


Leitung  ihm  anvertraut  worden,  in  den  vier  kurzen  Friedensjahren 
noch  nicht  erstarkt  genug  war,  um  jetzt  allein  in  die  Geschicke 
Europas  eingreifen  zu  können,  dass  aber  diejenige  Partei,  an  deren 
Seite  dieses  Reich  tritt,  die  überwiegende  und  entscheidende  werden 
würde ;  dass  es  aber  auch  sehr  stark  auf  den  Kampfplatz  treten 
müsse,  um  allen  Eventualitäten  eines  Krieges  die  Stirne  bieten  und 
den  abermals  zur  Befreiung  Europa's  unternommenen  Feldzug,  mög- 
licherweise auch  allein,  wenigstens  zu  Ende  führen  zu  können. 
Niemand  konnte  dafür  gutstehen,  dass  nach  der  ersten  verlorenen 
Schlacht  —  und  bei  einem  Kriege  mit  Napoleon  musste  man 
vielleicht  doch  auch  damit  rechnen  —  nicht  einer  oder  der  andere 
der  Verbündeten  es  vorzog,  sich  aus  der  Schlinge  zu  ziehen,  und  der 
Frühjahrsfeldzug  von  1813  hat  bewiesen,  dass  Russland  dazu  grosse 
Lust  zeigte. 

Als  Hilfsmacht  zweiteu  Ranges,  mit  einer  über  Hals  und  Kopf 
zusammengerafften  Armee,  im  Gefolge  des  Kaisers  Alexander,  der 
Proben  genug  geliefert,  wie  gern  er  die  Herrschaft  über  Europa 
mit  Napoleon  getheilt  hätte,  einen  Krieg  gegen  einen  Feldherrn 
zu  unternehmen,  vor  dessen  Genie  bis  dahin  die  Tapferkeit  und 
Opferfreudigkeit  der  schönsten  Heere,  der  grössten  Coalitionen  zu 
Schanden  geworden  und  sich  schliesslich,  nach  möglicherweise  glück- 
licher Beendigung  des  Kampfes  einen  Frieden  dictiren  zu  lassen, 
der  gewiss  den  ersehnten  glücklichen  und  dauerhaften  Zustand  in 
Europa  nicht  herbeigeführt  haben  würde:  das  wollte  man  in  Öster- 
reich allerdings  nicht.  Um  aber  als  Hauptmacht  in  den  Kampf  zu 
treten,  war  man  noch  nicht  in  der  Lage,  und  um  dies  zu  erreichen, 
musste  Zeit  gewonnen  werden. 

Wie  nun  Metternich  einerseits  den  übertriebenen  Ver- 
sprechungen und  Versicherungen  Russlands,  dessen  Interesse  die 
Fortsetzung  des  Krieges  gebieterisch  erheischte,  andererseits  dem 
Bitten  und  Drängen  Preussens,  das  sich  gänzlicher  Vernichtung 
preisgegeben  sah,  Widerstand  zu  leisten  wusste,  ohne  die  beiden 
Staaten  zu  entmuthigen ;  wie  er  aber  auch,  immerfort  festhaltend  au 
der  französischen  Allianz,  sich  die  Mittel  zurechtlegte,  um  im  eut- 
scheidenden Momente  bereit  zu  sein;  wie  er,  während  sein  Kaiser 
eine  ausgedehnte  Rekrutirung  ausschrieb  und  eifrig  rüstete,  Napo- 
leon in  die  Lage  setzte,  zusehen  zu  müssen,  ohne  Einsprache  zu 
thun,  weil  dieser  doch  hoffen  mochte,  dass  die  von  Österreich  auf- 
gestellte Armee  an  seiner  Seite  kämpfen  werde,  ist  wahrhaft  be- 
wunderungswürdig. 

Sein  Calcul,  trotz  aller  Bündnisse  in  erster  Linie  der  eigenen 
Kraft  zu  vertrauen,  bewährte  sich  auch  diesmal  und  wieder  zogen 
kaiserliche  Truppen  an  der  Seite  russischer  von  Sieg  zu  Sieg. 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland.  319 

Österreich  und  Kussland  seit  den  Befreiungskriegen. 

Mit  der  „heiligen  Allianz",  geschlossen  „in  Gemässheit  der 
heiligen  Schrift,  welche  allen  Menschen  befiehlt,  sich  als  Brüder  zu 
betrachten",  trat  das  Bestreben  Russlands,  entscheidenden  Einfluss 
auf  Westeuropa  zu  üben,  unverhüllt  zu  Tage;  die  revolutionären 
Bewegungen  in  Deutschland,  die  Unruhen,  die  bald  in  Italien,  bald 
in  Spanien  und  Portugal  ausbrachen,  veranlassten  Metternich, 
trotzdem  an  dem  russischen  Bündnisse  festzuhalten.  Selbst  in  der 
Angelegenheit  des  griechischen  Aufstandes,  1821,  der  die  „Fackel 
der  Zwietracht"  zwischen  beiden  Mächten  zu  entzünden  drohte,  hielt 
es  Metternich  für  angezeigt,  nachzugeben. 

Noch  mehr  bestärkt  in  dem  Glauben  an  die  Richtigkeit  dieser 
Politik  wurde  man  in  Wien  nach  dem  Tode  Kaiser  Alexander  I. 
(1825),  dem  sein  Bruder  Nikolaus,  der  bewährte  Träger  einer 
echt  russischen  Politik,  auf  dem  Throne  folgte  und  nach  den  revolu- 
tionären Bewegungen  in  Frankreich,  1830,  und  Deutschland,  1832 
und  1833,  und  den  unausgesetzten  Umtrieben  der  Carbonaria  in 
Italien.  Die  Zusammenkunft  des  Kaisers  Franz  mit  dem  Caren, 
dem  Könige  von  Sachsen  und  dem  Kronprinzen  von  Preussen  in 
Münchengrätz,  im  September  1833,  sollte  die  Ziele  der  „heiligen 
Allianz"  erneuern. 

Diese  Politik  half  freilich  nicht,  die  seit  dem  Beginne  der  französi- 
schen Revolution  in  ganz  Europa  glimmenden  Funken  zu  unterdrücken, 
sie  erleichterte  nur  die  Verständigung  der  beiden  Mächte  zum  gemein- 
schaftlichen Löschen  der  Flammen,  die  im  Jahre  1848  mit  zerstörender 
Gewalt  hervorbrachen. 

Kurz  darauf  äusserte  der  damalige  energische  Premier-Minister 
Fürst  Felix  Schwarzenberg,  er  werde  die  Welt  durch  seine 
Undankbarkeit  in  Erstaunen  setzen;  aber  er  starb,  bevor  die  Gelegen- 
heit hiezu  sich  bot,  und  Österreich  zeigte  sich  im  Krimkriege  nicht 
„undankbar". 

Ein  österreichischer  Historiker  bezeichnet  es  als  schwere  Unter- 
lassungssünde, dass  Österreich  damals  nicht  voll  und  entschieden 
Partei  nahm  gegen  Russland,  den  damaligen  Störer  des  Weltfriedens, 
den  eigennützigen  Erbschaftsanwärter  der  Türkei,  den  Hort  der 
Slavenwelt,  welcher  den  Religions-  und  Nationiiikrieg  gegen  die 
Pforte  entfesselte,  dessen  Emissiire  den  slavischen  Boden  Österreichs 
gründlich  kannten  und  bearbeiteten,  dessen  Hilfe  im  letzten  Ungarn- 
kriege gut  bezahlt  war.  bezahlt  schon  durch  die  politische  Vorherrschaft, 
welche  man  Bussland  einräumte;  dass  Österreich  damals  nicht  als 
vorderste  Contineutalmacht  auf  dem  Boden  der  orientalischen  Frage 
auftrat,  um,  umworben   von  den  Westmächten,  diese  Frage  in  dem 


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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Eussland. 


Sinne  an  der  unteren  Donau  zu  lösen,  wie  man  sie  denn  doch  ge- 
löst zu  sehen  wünschte. 

Schluss-Betrachtung. 

Mit  den  Andeutungen  über  die  Stellung  Österreichs  zu  Russ- 
laud  im  Krimkriege  möge  die  kurze  Übersicht  der  Bündnisse  und 
Kriege  zwischen  diesen  beiden  Staaten  geschlossen  werden.  Die 
weiteren  Ereignisse  gehören  der  Gegenwart  an  und  entziehen  sich 
noch  dem  objectiven  Urtheile  des  vorurtheilslosen  militärischen  Ge- 
schichtsfreundes, dessen  Absicht  es  nicht  war  und  nicht  sein  konnte, 
Kritik  zu  üben  an  dem,  was  die  Leiter  der  beiden  Staaten  in  dieser 
Beziehung  veranlasst,  seitdem  Eussland  sich  dem  europäischen  Westen 
genähert. 

Nur  wenige  Betrachtungen,  die  sich  förmlich  von  selbst  auf- 
drängen, während  wir  die  hier  berührten  Ereignisse  näher  erörterten, 
mögen  gestattet  sein. 

Was  hiebei  vor  allem  auffällt,  ist  diejedenfalls  merkwürdige  und  selten 
beobachtete  Thatsache,  dass  Österreich,  das  unzähligemale  gegen  alle 
seine  Nachbarn  gekämpft  —  aus  welchen  Gründen  ist  gleichgiltig  — 
eigentlich  keinen  einzigen  Krieg  gegen  Kussland  geführt,  mit 
dessen  Interessensphären  sich  die  seinen  doch  schon  seit  Jahrhunderten 
berühren.  Denn  in  den  wenigen  Feldzügen,  in  denen  Österreicher 
gegen  Russen  oder  diese  gegen  Österreicher  gekämpft,  waren  beide 
Theile  jedesmal  nur  Hilfsmächte  eines  fremden  Staates  und  beide 
Theile  hatten  jedesmal  sozusagen  gegen  ihren  Willen  die  Waffen 
ergriffen. 

Freilich  wurde  es  in  Österreich  auch  nicht  oft  nnd  nicht  klar 
genug  erkannt,  dass  auch  die  Interessensphären  dieses  Staates  bis  in 
den  Orient  reichten  und  wenn  dies  bei  erleuchteten  Männern,  wie 
Eugen,  Joseph  IL  oder  Erzherzog  Karl  der  Fall  war,  so  zogen 
die  Angelegenheiten  des  Deutschen  Reiches  und  jene  Italiens,  wo 
man  dem  gefährlichen  Einflüsse  Frankreichs  immer  wieder  entgegen- 
zutreten gezwungen  war,  die  volle  Aufmerksamkeit  und  die  ganze 
Kraftentfaltung  des  Habsburger  Reiches  auf  sich. 

Ganz  anders  in  Russland,  wo  nicht  erst,  wie  häufig  geglaubt 
wird,  der  grosse  Car  Peter  die  r traditionelle  Politik"  Russlands 
geschaffen. 

Es  finden  sich  vielmehr  in  dieser  Beziehung  keine  neueren 
Momente  weder  in  der  Orientpolitik  des  Garen  Peter,  noch  in  den 
analogen  Bestrebungen  seiner  Nachfolger.  „Was  sie  thaten,  was  sie 
zu  erreichen  suchten,  war  nichts  anderes  als  eine  Consequenz  der 
seit  Jahrhunderten,  wenngleich  mehr  instinctiv  als  mit  Bewusstsein 

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Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


321 


befolgten  traditionellen  politischen  Tendenz  Russlands.  Nur  traten 
fernerhin  die  Ziele  bestimmter  hervor  und  waren  der  zunehmenden 
Nationalkraft  entsprechend  wirksamer  und  deshalb  im  Erfolg  auch 
sicherer,  für  Westeuropa  freilich,  das  Russland  wenig  gekannt,  umso 
überraschender."1) 

Deshalb  auch  die  entschiedenen  Vortheile,  die  Russland  stets 
aus  seinen  Bündnissen  mit  Österreich  zu  ziehen  wusste,  das  ihm 
direct  und  indirect  nicht  nur  zu  einer  entscheidenden  Stellung  in 
Westeuropa,  sondern  auch  zu  dem  schrittweisen  Vordringen  an  das 
Schwarze  Meer  verholfen. 

Deshalb  aber  auch  die  unbestreitbare  Thatsache,  dass  Öster- 
reich in  den  verschiedenen  Kriegen,  die  es  im  Bunde  mit  Russlaud 
geführt,  nicht  einmal  einen  wesentlichen  Nutzen  gezogen.  Selbst  in 
den  Befreiungskriegen  und  in  dem  Revolutionskriege  von  1849  werden 
die  Erfolge  weit  aufgewogen  durch  die  politischen  Vortheile,  die 
Russland  ans  seinen  Hilfeleistungen  zu  ziehen  wusste,  zu  denen  es 
sich  natürlich  auch  stets  nur  im  eigenen  Interesse  herbeiliess.  Anderer- 
seits aber  waren  die  Abschwenkungen  Russlands  für  Österreich  oft 
von  ganz  verhängnisvollen  Folgen  begleitet,  wie  dies  beispielsweise  im 
siebenjährigen  Kriege  und  in  den  Kriegen  gegen  Frankreich  der  Fall 
gewesen. 

Denn  das  ist  das  Gefährliche  einer  jeden  Bundesgenossenschaft,  dass 
sie  auch  vorzeitig  in  die  Brüche  gehen  kann  und  den  im  Stiche  ge- 
lassenen Freund  in  einer  unangenehmeren  Lage  zurücklässt,  als  sie 
sich  ohne  den  Bundesgenossen  hätte  gestalten  können.  Denn  nicht 
nur,  dass  ihm  der  moralische  Eindruck  eines  solchen  Bruches  schadet, 
es  wird  ihm  auch  eine  Hilfe  entzogen,  auf  die  er  bei  Beginn  und  im 
Verlaufe  des  Krieges  gerechnet.  Ein  Krieg  allein,  mit  eigenen 
Kräften  geführt,  bietet  noch  immer  grössere  Chancen  eines  Erfolges, 
als  ein  solcher  in  Gemeinschaft  mit  einem  Bundesgenossen,  der  nicht 
bis  zum  letzten  Schuss  festhält.  Und  wo  wäre  die  Bürgschaft  für 
eine  solche  Standhaftigkeit  zu  finden! 

Grosse  Feldherren  und  grosse  Staatsmänner  haben  denn  auch 
nie  einen  grossen  Wert  auf  irgendwelche  Bundesgeuossenschaft  ge- 
legt und  Österreich  hat  hierin  vielleicht  die  allerbittersten  Er- 
fahrungen gemacht. 

Man  sagt,  dass  der  grosse  Savoyer  seinem  Monarchen,  Kaiser 
Karl  VI.,  als  dieser  schwere  Opfer  brachte,  um  die  pragmatische 
Sanction  anerkannt  zu  sehen,  den  Rath  gegeben  habe,  seiner  Tochter 


l)  Ksillay,  Die  Orientpolitik  Russlands. 

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322 


Bündnisse  und  Kriege  zwischen  Österreich  und  Russland. 


lieber  ein  tüchtiges  Heer  und  einen  gefüllten  Staatsschatz  zu  hinter- 
lassen. Denselben  Gedanken  äusserte  auch  König  Friedrich  II. 
von  Preussen  später,  als  er  in  schwerer  Bedrängnis  die  Worte  nieder- 
schrieb, die  in  Marmor  gemeisselt  zu  werden  verdienen: 

„Die  besten  Alliirten  so  wir  haben,  seynd  unsere 
braven  Truppen!"  C. 


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323 


Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  mit  be- 
sonderer Berücksichtigung  des  Radfahrsportes. 

Vortrag,  gehalten  am   16.  Februar  1899  im  Officiers- Casino  zu  Karlsborg. 

Von  J.  Kolbe, 

k  und  k.  Obcrlieutenaut. 


Nachdruck  verboten.  Übertetinugsrecht  »orbehaltcn. 

Mein  Thema  lautet:  „Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck 
mit  besonderer  Berücksichtigung  des  Radfahrsportes". 

Es  ist  unmöglich,  alle  Sportzweige  in  einem  einstündigen  Vor- 
trage grüudlich  zu  behandeln;  ich  werde  daher  mich  beschränken  den 
Radfahrsport,  welcher  gegenwärtig  der  weitverbreitetste  und  zeit- 
gemässeste  ist,  eingehend,  die  übrigen  Sporte  aber  nur  in  der  Haupt- 
sache zu  beleuchten. 

Vor  allem,  was  ist  Sport? 

Unter  Sport  versteht  man  im  allgemeinen  alle  Spiele,  Unter- 
haltungen, Bewegungen,  welche  vorzugsweise  im  freien  vorgenommen 
werden  und  mit  Körperübungen  verbunden  sind.  Das  Wort  erscheint 
zuerst  in  der  englischen  Sprache  und  nicht  ohne  Begründung,  denn 
kein  Volk  der  Erde  pflegt  mehr  den  Sport,  als  die  Engländer. 

Dass  die  Leibesübungen  unbedingt  nothwendig  sind,  unterliegt 
keinem  Zweifel,  denn  ein  Mensch  in  vollkommener  Ruhe  würde  selbst 
bei  der  besten  Pflege  bald  zugrunde  gehen.  Da  aber  die,  auf  den 
Grundsätzen  der  Physiologie  beruhende  Erziehungsweise  die  gleich- 
massige Heranbildung  sowohl  des  Geistes,  als  auch  des  Körpers  als 
zu  erstrebendes  Ziel  hinstellt,  so  bildet  der  Sport  heute  einen 
wesentlichen  Theil  der  neuen  Pädagogik.  Die  Bewegungen  sind  von 
wohlthutigem  Einfluss  auf  die  Thätigkeit  des  menschlichen  Organismus 
und  daher  ist  der  Sport  wichtig  für  das  Allgemeinbefinden  des 
Menschen,  den  Stoffwechsel  begünstigend,  die  Kräftigung  und  Er- 
giebigkeit der  Bewegungsanlage  vermehrend,  die  Abhärtung  und 
Widerstandsfähigkeit  des  Organismus  heranbildend  und  erhaltend. 
Deshalb  nimmt  der  Sport  eine  hervorragende  Stelle  in  den  Bestre- 
bungen der  Volksgesundheitslehre  ein. 

Unvernünftig  betriebener  Sport,  welcher  die  e  i  n  s  e  i  t  i  g  e  A  u  s- 
bildung  einzelner  Sportzweige  bis  zur  höchsten  Steigerung 
bezweckt  und  berufs-  oder  handwerksmässig  betrieben  wird,  schadet. 


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324 


Kolbe. 


Die  Schüler  pflegen  in  erster  Linie  den  Turn-,  Fecbt-  und 
Schwimmsport  Warum  gerade  diese,  ist  leicht  erklärt.  Erstens  sind  sie 
die  ältesten  Leibesübungen  mit  natürlichen  Vorbedingungen,  zweitens 
erfordern  sie  keine  besonderen  Vorbereitungen  oder  Geldauslagen. 

Schon  frühzeitig  erkannte  man  den  Nutzen  des  Sportes,  aber 
wenn  auch  alle  Kulturvölker  des  Alterthums  denselben  hochschätzten, 
als  Volkserziehungsmittel  wurden  die  Sporte  nur  bei  den  alten 
Griechen  gepflegt.  Ihre  damalige  Gymnastik,  von  gymnoi  (nackt)  weil 
die  Übenden  unbekleidet  waren,  wurde  von  Lykurg  und  Solon  ge- 
setzmässig  geregelt  und  mussten  Jünglinge  und  Erwachsene  beiderlei 
Geschlechtes  daran  theilnehmen.  Hiebei  unterschied  man  zwei  Rich- 
tungen, die  spartanische  und  die  attische.  Während  die  erstere  auf 
Abhärtung  des  Leibes,  Gewöhnung  an  straffe  Zucht  und  zähe  Aus- 
dauer gerichtet  war,  hatte  die  lotztero  Richtung  die  allseitige  Würdi- 
gung der  verschiedensten  Übungsarten  sich  zur  Aufgabe  gestellt. 

In  Sparta  betrieben  die  attische  Art  insbesondere  die  Mädchen 
und  jungen  Frauen.  Nach  langer  Zeit  hat  man  endlich  auch  bei 
uns  eingesehen,  dass  das  Mädchen  nicht  zur  Spielpuppe  herangezogen 
werden  soll,  sondern  als  arbeitendes  und  nützliches  Mitglied  der 
menschlichen  Gesellschaft  Leibesübungen  ebenso  nothwondig  hat  wie 
der  Manu.  Obschon  bedauerlicherweise  dem  Sporte  weiblicherseits 
noch  vielfach  conventionclle  Vorurtheile  entgegenstehen,  so  muss 
doch  gesagt  werden,  dass  die  allgemeine  Muskel-  und  Nervenschwäche. 
Bleichsucht,  Wachsthumfehler,  Engbrüstigkeit,  Verkrümmungen  der 
Wirbelsäure  n.  s.  f.,  welche  den  Mädchen,  insbesondere  besserer 
Stande  bei  ihrer  vorwiegend  sitzenden  Lebensweise  drohen,  nur  durch 
Gymnastik  zu  verhüten  sind. 

Die  moderne  Erziehung  unserer  weiblichen  Jugend  mit  ihrer 
fehlerhaften  Vernachlässigung  der  Körperpflege,  ihrer  geistigen  Über- 
reizung und  Überbürdung,  ihrer  erschlaffenden  und  verweichlichen- 
den Lebensweise,  ihren  vorzeitigen  Genüssen  und  Aufregungen,  fördert 
in  hohem  Grade  die  Disposition  zu  allerhand  krankhaften  Zu- 
ständen innerhalb  der  Geschlechtsphäre.  Gerade  hier  muss  der  Sport 
durch  eine  gleiehmässige  und  kraftvolle  Ausbildung  des  Körpers  und 
der  Willenskraft  rettend  eingreifen,  soll  die  in  erschreckendem 
Masse  überhandnehmende  Zahl  der  nervösen  und  unterleibskranken 
Frauen  in  Zukunft  vermindert,  das  Weib  zur  Erfüllung  ihrer  schweren 
Pflichten  als  Gattin  und  Mutter  befähigt  werden;  und  wahrlich,  dies 
liegt  nicht  nur  im  Interesse  des  Einzelnen,  nein,  sogar  die  Gesammt- 
lebensfähigkeit  ganzer  Völker  steht  hiebei  in  Frage. 

Der  kluge  Mann,  welcher  hier  helfen  sollte,  wirkt  oft  gerade 
entgegengesetzt,  indem  er  ungesunde  aber  moderne  Kleidung,  enge 
Taillen,   enge  Schuhe,  sowie  die   modernen  Folterwerkzeuge,  das 

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Die  Terschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc.  325 

Mieder  und  die  Nähmaschine,  begünstigt  und  hieher  gehörige 
Arbeiten  von  seiner  zukünftigen  Frau  fordert. 

Nicht  zart  und  verhätschelt,  sondern  weiblich  und  gesund  soll 
eine  Frau  sein  und  darum  hat  sie  innerhalb  gewisser  Grenzen,  welche 
der  Bauart  ihres  Körpers  entsprechen,  ebenso  Berechtigung  zur  Aus- 
übung des  Sportes,  wie  der  Mann. 

Für  den  Soldaten,  an  welchen  so  grosse  Anforderungen  in 
Bezug  auf  körperliche  Geschicklichkeit,  Kraft,  Ausdauer,  Abhärtung, 
Willenskraft,  Muth  u.  dgl.  gestellt  werden,  ist  Sport  ein  Haupt- 
bedürfniss.  Nur  dadurch,  dass  der  Soldat  von  Jugend  an  herangebildet 
und  fortschreitend  abgehärtet  wurde,  ist  es  möglich,  allen  Unbilden 
durch  so  viele  Jahre  zu  trotzen. 

Dass  alle  Sportzweige  nicht  von  Jedem  betrieben  werden 
können,  ist  klar.  Dem  einen  fehlen  die  natürlichen  Vorbedingungen, 
dem  anderen  Gelegenheit,  Zeit,  Kraft,  Gesundheit,  Geld  u.  s.  f.  Je 
nach  Alter,  Anlage  und  Neigung  wähle  man  eine  Sportart  und  halte 
sich  bei  Ausübung  derselben  nur  vor  Augen:  gleichmässige  Aus- 
bildung aller  Körpertheile,  systematische  Steigerung,  Vornahme  der 
Übungen  nach  Thunlichkeit  in  gesunder  Luft,  keine  Überanstrengung, 
Regelmä3sigkeit,  praktische  Kleidung  und  entsprechende  Pflege  der 
einzelnen  Organe  in  den  verschiedenen  Lagen. 

Beim  Training  werde  ich  hierauf  noch  zu  sprechen  kommen. 

Betrachten  wir  nun  die  einzelnen  Sportarten.  —  Diese  sind  : 
der  Jagd-,  Schwimm-,  Angel-  und  Fischerei-,  Fecht-,  Reit-,  Ruder- 
und  Segel-,  Schiess-,  Turn-,  Schlitten-,  Schlittschuh-  und  Schneeschuh- 
sport, die  Touristik  oder  der  Bergsport,  alle  athletischen  Sporte,  alle 
Ballspiele,  der  Geh-  und  Laufsport  und  endlich  der  Fahr-,  Radfahr- 
und  Automobilsport. 

Der  Jagdsport. 

Die  Jagd  umfasst  die  Kunst  der  regelrechten  Verwertung  des 
nützlichen  Wildes,  indem  dasselbe  nach  bestimmten  Grundsätzen 
geschont  oder  erlegt  wird  und  der  zweckmässigsten  Verminderung 
der  Raubthiere.  Durch  die  allmähliche  Ausbildung  der  Grundbesitz- 
Verhältnisse  wurde  indes  die  ursprünglich  für  jeden  Mann  freie  Jagd 
gewissen  Beschränkungen  unterworfen,  woraus  das  Jagdrecht  und  die 
Jagdgesetze  entstanden.  Auch  stellte  man  gewisse  Hegeln  fest,  nach 
denen  die  Jagd  ausgeübt  werden  sollte,  und  es  entwickelte  sich  nach 
und  nach  die  Jagdwissenschaft  oder  Jagdkunde,  Jagdbetriebslehre 
und  Wildpflege. 

Jagbar  heisst  im  allgemeinen  jedes  wilde  Thier,  das  nach  Ge- 
setzen, Verordnungen  oder  Herkommen  in  den  Bereich  des  Jagdbetriebes 
fällt;  im  besonderen  jedes  nützliche  Wild,  das  je  nach  den  ver- 


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326 


Kolbe. 


schiedenen  Landesgesetzeu,  nach  Alter,  Geschlecht  und  Jahreszeit 
erlegt  werden  darf. 

Die  Jagd  selbst  theilt  man  in  eine  Hoch-  und  Niederjagd.  Die 
Jagdbetriebslehre  ist  die  Lehre  von  dem  Verfahren  und  den  Mitteln 
zur  kunst-  und  waidgerechten  Erlegung  der  jagbaren  Thiere;  die 
vortheilhafteste  Benützung  des  Wildes  und  die  zweckmässigste 
Schonung  des  Wildstandes  sind  selbstverständliche  Voraussetzungen. 
Die  Jagdbetriebslehre  schildert  die  Jagdhilfsmittel,  das  allgemeine 
Verhalten  beim  Jagen,  die  Jagdarten  und  die  weitere  Behandlung 
des  erlegten  Wildes.  —  Zu  den  Jagdhilfsmitteln  gehören  die  Jagd- 
waffen (Hieb-  und  Stichwaffen,  Schiessgewehre),  die  zum  Jagdbetriebe 
erforderlichen  Thiere  (Hunde,  Pferde,  Frettchen,  Falken,  Lockthiere), 
die  Fangwerkzeuge  und  Fangvorrichtungen  (Fallen,  einschliesslich  der 
Eisen,  Angeln,  Tücher,  Lappen,  Netze,  Garne,  Schlingen,  Schleifen, 
Leimruthen),  die  Rufe,  die  Lockspeisen  und  Witterungen  und  auch 
alle  künstlichen  Deckungen,  wie  Jagdschirme,  Jagdhütten,  etc. 

Als  Jagdarten  oder  Jagdmethoden  sind  zu  unterscheiden:  die 
Suche  auf  Sauen,  Hasen,  Kaninchen  und  auf  Federwild,  das  Birschen 
(Pürschgang)  und  Schleichen,  die  Brunst-  und  Balzjagden,  der  An- 
stand oder  Ansitz,  das  Treiben  im  Freien  oder  im  eingestellten  Jagen, 
die  Hetzjagd  (Parforcejagd  und  eigentliche  Hetze),  das  Fangen  von 
edlem  und  Raubwild,  das  Graben  von  Dachs  und  Fuchs,  das  Jagen 
von  Kaninchen  und  die  Beize.  Bei  Ausübung  der  Jagd  tritt  die 
Jägersprache  in  ihr  Recht  ein.  Jagdbezirk  ist  der  zur  selbständigen 
Ausübung  der  Jagd  berechtigende,  einer  bestimmten,  gesetzlich  vor- 
geschriebenen Fläche  entsprechende  Grundbesitz. 

Jagdrecht  ist  im  objectiven  Sinne  der  Inbegriff  der  auf  die 
Jagd  sich  beziehenden  Gesetze,  im  subjectiven  Sinne  die  Befugnis 
zur  Ausübung  der  Jagd. 

Der  Schwimmsport. 

Unter  Schwimmen  versteht  man  die  unter  gewissen  Umständen 
auftretende  Eigenschaft  der  Körper,  von  einer  Flüssigkeit  getragen 
zu  werden,  welche  sich  ergibt,  wenn  der  Auftrieb  grösser  ist  als 
das  Gewicht  des  betreffenden  Körpers,  oder,  anders  ausgedrückt, 
wenn  das  speeifische  Gewicht  des  Körpers  kleiner  ist  als  jenes  der 
Flüssigkeit.  Eine  verschlossene  leere  Blechbüchse  schwimmt  z.  B.  auf 
dem  Wasser,  weil  das  Blech,  obgleich  specirisch  schwerer  als  das 
Wasser,  mit  der  darin  enthaltenen  Luft  gleichsam  einen  Körper 
bildet,  der  zusammen  specirisch  leichter  als  das  Wasser  ist.  Aus 
demselben  Grunde  schwimmen  Schiffe,  selbst  wenn  sie  von  Eisen  sind. 
^  Schwimmsport  weist  zahlreiche  bewundernswerte  Records  auf. 
Record  versteht  man  die  zuletzt  erzielte  beste  Leistung  auf 

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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


327 


irgend  einem  Gebiete  unter  Controle  von  Fachmännern.  So  z.  B. 
schwamm  der  berühmte  Capitän  Webb,  welcher  später  bei  der 
Durchquerung  der  Niagarafälle  einen  tragischen  Tod  fand,  am 
25.  August  1875  in  21  Stunden  von  Dover  nach  Calais;  er  legte 
dabei  eine  Strecke  von  563km  zurück.  Webb  hatte  bei  diesem 
Unternehmen  natürlich  schwer  mit  dem  starken  Wellengange  zu 
kämpfen.  Drei  Jahre  später  schwamm  er  auf  der  Themse  40  Meilen 
=  64*3&m  in  9  Stunden  57  Minuten.  Eine  andere  grossartige 
Leistung  vollbrachte  Webb,  indem  er  im  Jahre  1880  sechzig 
Stunden  ununterbrochen  im  Wasser  zubrachte,  ohne  festen  Boden  zu 
berühren  oder  mit  den  Händen  einen  Halt  zu  haben. 

Im  Tauchen  oder,  besser  gesagt,  im  Unterwasserbleiben  hält 
der  Amerikaner  Professor  Enoch  den  Weltrecord.  Der  Genannte, 
ein  Berufsschwimmer,  blieb  am  28.  März  1896  in  Wonderland  Theater 
zu  Lowell,  Amerika,  in  Gegenwart  von  amtlichen  Magistratspersonen 
4  Minuten  46*/«  Secunden  unter  Wasser,  ohne  die  Besinnung  zu 
verlieren.  Eine  ebenfalls  originelle  Leistung  vollbrachte  der  Engländer 
Finney,  welcher  im  Jahre  1892  in  Manchester  mit  einmaligem 
Tauchen  84  Geldstücke  mit  dem  Munde  aus  dem  Wasser  hervorholte. 

Der  Angelsport 

umfasst  den  Fischfang  mit  der  Angel.  Das  gebräuchlichste  Geräth 
hiezu  ist  die  Kuthenangel,  bestehend  aus  der  Ruthe,  der  Leine  oder 
Schnur  und  dem  Vorfach  mit  Hacken.  Die  Angelruthe  soll  aus 
starkem,  geschmeidigen  Holze,  die  Schnur  aus  Pferdehaaren  oder 
Seide  sein.  Das  Vorfach  ist  häufig  aus  Draht  und  durch  irgend 
einen  Gegenstand  beschwert  und  verstellbar. 

Man  unterscheidet  zwei  Hauptarten.  Die  Fliegen-  und  die 
Grundfischerei. 

Die  besten  Angelgeräthe  verfertigt  man  in  Birmingham,  Kendal, 
sowie  in  Boston  und  Philadelphia.  Das  älteste  Buch  über  Angeln, 
das  „Book  of  St.  Albans"  wurde  im  Jahre  1486  in  England  von 
einer  Priorin  eines  Nonnenklosters  bei  St.  Albans  verfasst, 

Die  Fischerei, 

das  ist  der  gewerbsmässige  Fischfang,  theilt  sich  in  eine  Binnen- 
und  Hochseefischerei.  Die  erstere  ist  leichter,  geht  aber  immer  mehr 
und  mehr  zurück,  die  letztere  ist  weit  schwieriger,  aber  auch  bei 
weitem  lohnender. 

Der  Fang  geschieht  mit  Zug-,  Baumschlepp-  und  Treibnetzen, 
seltener  mit  Angeln.  Die  gebräuchlichsten  und  ergiebigsten  Fänge 
sind  jene  des  Bankdorsch,  Hering,  Breitling  oder  Sprott,  der  Sar- 


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Kolbe. 


dine,  Sardelle,  Anchovis,  der  Thunfische  und  Makrelen,  Walfang  und 
Robbenschlag.  Die  Fischerei  steht  in  höchster  Blüthe  in  China,  Japan, 
Sibirien,  Russland,  Schweden  und  Grossbritannien.  So  beträgt  bei- 
spielsweise der  Gesammtertrag  der  Seefischerei  in  Grossbritannien 
jährlich  bei  120  Millionen  Gulden. 

Das  Fechten,  Reiten,  Schiessen  und  Turnen  glaube  ich  über- 
gehen zu  können,  da  diese  Sportarten  dem  Officier  zur  Genüge  be- 
kannt sind. 


Unter  diesem  versteht  man  die  Ausübung  des  Ruderns  als 
gesundheitsfördernde  Leibesübung  unter  planmässiger  Berücksichti- 
gung hygienischer  und  technischer  Grundsätze. 

Die  Heimstätten  des  Rudersportes  sind  England  und  Amerika. 
Wettfahrten  auf  dem  Wasser  heissen  Regatten  und  theilen  sich  in 
Ruder-  und  Segelregatten.  Die  Rennboote,  fast  stets  aus  Mahagoni- 
holz oder  gepresster  Papiermasse,  sind  in  neuerer  Zeit  nur  Ausleger- 
boote, das  sind  Boote,  bei  welchen  der  Aufliegepunkt  der  Ruder 
ausserhalb  des  Bootsrandes  in  ein  eisernes,  meistens  aber  gläsernes 
Gestell,  den  sogenannten  Ausleger  fällt. 

Die  wichtigsten  Bootsformen  sind:  die  Dollenboote,  bei  denen 
ein  Faden,  der  aussen  von  der  Kiellinie  an  ein  Ruderlager  gelegt 
ist,  überall  die  Bootswand  berührt.  Gigs  heissen  im  Rudersporte 
grössere  Boote,  die  mindestens  aus  zehn  ziemlich  gleich  breiten 
Planken  klinkerartig  übereinandergreifend  gebaut  sind  und  einen 
Aussenkiel  haben. 

Bei  den  Riemenbooten  worden  von  jedem  Ruderer  nur  ein 
Riemen,  bei  den  Skullbooten  aber  zwei  Riemen  bedient  und  nennt 
man  letztere  daher  auch  Doppelruderboote.  Mit  Ausnahme  der  Gigs 
haben  alle  Rennboote  Gleitsitze,  mit  denen  der  Oberkörper  des 
Ruderers  beim  Budern  in  der  Längenrichtung  des  Bootes  hin-  und 
hergleitet.  Hiedurch  wird  eine  grössere  Kraftentwicklung  bei  gleich- 
massigerer  Anstrengung  aller  Muskel  des  Körpers  erzielt,  demnach 
auch  geringere  Ermüdung.  Einzelne  Benennungen  der  Boote,  wie  sie 
der  4.000  Mitglieder  zählende  deutsche  Rudererverband,  zu  dessen 
Mitgliedern  auch  der  deutsche  Kaiser  gehört,  vorschreibt,  siud: 
Für  Ausleger-Rennboote:  Zweier.  Vierer,  Sechser  etc. 
Für  Ausleger  -  Skull  -  Rennboote  :  Doppel  -  Zweier ,  Doppel- 
Achter  u.  s.  f. 

Für  Au.steger-Gigs :  Gig-Zweier,  Vierer,  etc. 
Für  Dollen-Reuuboote:  Dollen-Zweier,  Vierer. 
Für  Einskuller-Auslegerboote :  Skift*  oder  Einer  u.  s.  f. 


Der  Rudersport. 


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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


329 


Die  grössten  Regatten  finden  jährlich  in  Cambridge,  Nizza, 
Kiel  und  Hamburg  statt.  Der  beste  Kecord  für  Einskuller  ist  auf 
die  Meile  4  Minuten  45  Secunden. 

Segeln  heisst  das  Betreiben  des  Schiffens  meist  auf  Binnen- 
gewässern unter  Ausnützung  der  Luftbewegung  durch  hiezu  ge- 
eignete Windfönger.  Die  Segel,  fast  stets  aus  starker  Leinwand, 
rechteckig,  dreieckig  oder  trapezförmig  theilen  sich  in  viele  Arten 
und  führen  unzählige  Namen,  wie  Rah-,  See-,  Stag-,  Ruten-,  Gassei-, 
Latein-,  Schritt-  oder  Sprietsegel. 

Die  richtige  Handhabung  der  Segel  erfordert  viel  Übung  und 
Geschicklichkeit.  Grössere  einmastige,  verdeckte  Seeschiffe  mit  durch- 
schnittlich 100  bis  300  Tonnen  Gehalt,  mit  Segeln,  manchmal  auch 
mit  Dampfkraft  ausgerüstet,  heissen  Yachten.  Dieselben  können  leicht 
gehandhabt  werden  und  unternehmen  weite  Fahrten,  ja  selbst  in  alle 
Weltmeere.  Solche  Yachten  im  Werte  von  60.000  bis  100.000  Gulden 
sind  kleine,  schwimmende  Paläste.  Luxuriös  ausgestattet,  enthalten 
sie  meistens  Räumlichkeiten  für  zwei  bis  drei  Familien,  Spielplätze, 
Gärten,  mehrere  Boote  u.  s.  f. 

Die  sportmässige  Ausübung  des  Schlittenfahrens  ge- 
schieht meist  auf  den  Pick-  und  Hörnerschlitten  und  unterscheidet 
man  den  Rutsch-  und  Trettschlittensport.  Zu  ersterer  Art  gehört 
das  Fahren  mit  den  Kjälken,  Schütteln,  Rodeln,  Toboggans  oder 
Indianerschlitten,  zu  letzterer  das  Rennwolffahren. 

Die  Sehn eeschuhe,  norwegische  Ski-(Sehi),  haben  den  Zweck, 
das  rasche  Vorwärtskommen  bei  hohem  Schnee  zu  ermöglichen,  ohne 
einzusinken.  Die  gebräuchlichste  Form  ist  der  Telemarktypus.  Bei 
den  Wettläufen  in  Norwegen,  Schweden  und  Finnland  wurden  fol- 
gende Zeiten  erzielt: 

5km  in  23  Minuten, 
Wem  in  42  „ 

20km  in  1  Stunde  und  10  Minuten, 
50km  in  4  Stunden,  26  Minuten, 
100km  in  8  Stunden. 
Der  Norweger  Torjus  Hemm  est  veitspraug  am  12.  Jänner  1894 
in  Red-Wing,  Minnesota,  33&/sm  weit.  Hier  sei  auch  erwähnt  der  best«? 
Record  im  sportlichen  Gehen  mit  VSkm,  \2lm  in  der  Stunde,  im 
Laufsport  18km  589;».  Den  l.OOOÄm-Weltrecord  im  Laufen  hält  der 
Engländer  Litt  le  wo  od,  ein  Berufsläufer,  welcher  im  Jahre  1888  auf  einer 
gedeckten  Bahn  zu  New-York  die  genannte  Entfernung  in  139  »Stunden 
37  Minuten  bewältigte,  also  in  5  Tagen,  19  Stunden,  37  Minuten. 

Der  Schlitt-  oder  Eislaufsport  umfasst  alle  Geräthe,  welche 
an   den  Schuhen   befestigt,    zur    raschen  Fortbewegung   auf  dem 


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330 


Kolbe. 


Eise  dienen.  Die  Zahl  der  verschiedenen  Arten  ist  eine  grosse: 
der  Sport  selbst  steht  auf  einer  sehr  hohen  Stufe.  Eine  Abart  ist 
das  Rollschlittschuhlaufen.  Hieher  gehören  auch  das  Eissegeln,  die 
verschiedenen  Eisspiele,  wie  das  Curling,  Eisschiessen,  Eishockey. 
Goal,  La  Grosse  und  das  Rinking-Ballspiel. 

Den  Weltrecord  hält  Peter  Oestlund  aus  Trondhjem,  bkm  in 
8  Minuten,  37  Secunden,  IQkm  in  17  Minuten,  66  Minuten.  Ihm 
folgen  Seyler  und  Estländer. 

Die  Athletik  umfasst  Übungen,  welche  grosse  Körperkraft 
erfordern  und  leistet  Hervorragendes  im  Stemmen,  Heben,  Tragen, 
Schwingen  und  Werfen. 

Bei  allen  Ballspielen  kämpfen  zwei  oder  mehr  Parteien 
mit  einer  meistens  gleichen  Anzahl  von  Theilnehmern  und  nachdem 
diese  Spiele  nur  geringe  Anforderungen  an  unsere  Muskelthätigkeit 
stellen,  immer  im  freien  stattfinden,  zu  jeder  Zeit  unterbrochen 
werden  können  und  Spiel  mit  Unterhaltung  wechselt,  so  eignen  sich 
diese  Sporte  besonders  für  das  weibliche  Geschlecht  und  wäre  es 
wünschenswert,  dass  die  Ballspiele  jeder  Art  wieder  allgemein  in 
Gebrauch  kämen.  Manche  denken,  die  Ballspiele  seien  eines  Mannes 
unwürdig,  kindisch  und  machen  ihn  lächerlich.  Weit  gefehlt,  das 
Spiel  beschäftigt  den  ganzen  Menschen,  Körper  und  Geist.  Auf  jeden 
Fall  aber  ist  es  besser,  seine  freie  Zeit  dem  Spiele  in  frischer  Luft 
zu  widmen,  als  stundenlang  dem  Kartenspiele  und  dem  Trünke  in 
rauchiger  Wirtsstube  zu  huldigen.  Wie  heisst  das  Lied?  Nur  hinaus 
in's  freie,  da  ist  Leben,  da  wird  Kopf  und  Herz  gesund. 

Nach  diesen  kurzen  Voraussendungen  geheichzum 


Es  ist  ein  eigenartiges  Zusammentreffen,  dass  am  Schlüsse 
unseres  denkwürdigen  Jahrhunderts  das  unaufhaltsame,  kraftver- 
zehrende Hasten,  Jagen  und  Treiben  aller  Berufsclassen  eine  ebenso 
charakteristische  als  zeitgemässe  Versinnbildlichung  erhalten  hat 
durch  ein  modernes  Verkehrsmittel,  durch  das  Fahrrad,  welches  dem 
Menschen  in  dem  Kampfe  mit  Raum  und  Zeit  sogar  noch  zu 
Hilfe  kommt,  seine  Geschwindigkeit  vervielfacht  und  seinem  alleinigen 
Willen  unterthan,  von  seiner  eigenen  Kraft  getrieben,  unabhängig 
von  allen  anderen  Beförderungsmitteln,  ja  schneller  als  die  meisten 
derselben  die  grössten  Strecken  mit  ihm  sausend  durchmisst  Es 
verdient  als  phänomenale  Erscheinung  in  der  Kulturgeschichte  der 
Menschheit  verzeichnet  zu  werden,  dass  aus  einstmals  bizarren  Ver- 


üb er. 


Radfahrsport 


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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


331 


sucbeu,  aus  einem  vielfach  verdächtigten,  verlachten,  ja  verachteten 
Sport  eine  die  ganze  civilisirte  Welt  erfassende  Bewegung  sich  ent- 
wickelte, die  weit  über  Umfang  und  Bedeutung  eines  Sportes  hinaus, 
in  zwingender  Weise  in  die  Thätigkeit  der  Völker  und  in  unser  täg- 
liches Leben  eingegriffen  hat.  Vor  kurzem  noch  fragte  man  skeptisch : 
Was,  Sie  radelu!  Heute  heisst  es:  Wie?  Sie  radeln  nicht! 

Und  wahrlich,  solch'  eine  Verbreitung  hätte  der  Erfinder  Carl 
Freiherr  von  Drais  seiner  damaligen  Schnell-Laufmaschine  1814 
nicht  vorhergesagt 

Anfangs  nur  eine  einfache  hölzerne  Maschine  mit  zwei  Rädern, 
bei  welcher  die  Fortbewegung  durch  Abstossen  mit  den  Füssen 
erzielt  wurde,  kamen  durch  den  Instrumentenmacher  Fischer  1847 
Tretkurbeln  zur  Anwendung,  während  dem  Franzosen  Micheaux 
die  Erfindung  der  Pedale  zugeschrieben  wird,  1856. 

Die  damaligen  Räder  waren  schwerfällige  Niederräder  mit 
30—60%  im  Gewichte,  die  Räder  aus  Holz  und  mit  Eisenreifen  be- 
schlagen, welche  getreulich  jede  Unebenheit  des  Weges  in  fort- 
währenden Erschütterungen  dem  Fahrer  zurückgaben  und  hiessen 
sie  deshalb  nicht  mit  Unrecht  Boneshacker  oder  Knochenrüttler. 
Nachdem  das  Velociped,  der  Schnellfuss,  sich  trotz  der  vielen  Mängel 
verhältnismässig  rasch  verbreitete,  so  erkannte  man  bald  die  an- 
haftenden Fehler,  und  hier  waren  es  hauptsächlich  die  Engländer, 
welche  durch  zahlreiche  Versuche  das  Gewicht  verminderten,  1862  die 
Rollen-,  1864  die  Kugellager  und  Gummireifen,  1865  die  directen,  1867 
die  Tangentialspeichen  erfanden  und  1867  das  Hochrad  herstellten. 

Im  Jahre  1869  fand  bereits  ein  Rennen  mit  Hochrädern  von  Paris 
nach  Rouen  statt  und  wurde  die  lOOÄm  lange  Strecke  von  dem  Engländer 
Morre  in  14  Stunden  zurückgelegt,  also  ein  Record  von  etwa  1km 
in  der  Stunde  erzielt.  Wiewohl  Thomas  Stevens  von  1884  —  1886  mit 
so  einem  vorsündflutlichen  Hochrade  bereits  eine  Fahrt  um  die  Welt 
durchführte,  so  konnte  dieses  halsbrecherische  Fuhrwerk  sich  dennoch 
keine  grössere  Anhäugerzahl  verschaffen  und  man  ging  wieder  zum 
Niederrade  über,  dem  Rover,  —  Kangoroo  —  und  Sicherheitsrad. 

1885  kannte  man  bereits  die  heutigen  Kettenübersetzungen, 
den  Kissenreifen.  Die  wichtigste  Neuerung  bildeten  aber  die  von  dem 
irischen  Thierarzte  Dunlop  1888  erfundenen  Pneumaticreifen,  welche 
mit  Leinwand  verstärkte  Gummischläuche  mit  Luftfüllung  sind.  Die 
besten  dieser  Art  sind  heute  jene  von  Dunlop,  Reith  offer  etc. 

Gegenwärtig  besitzen  wir  übrigens  so  vielerlei  Arten  von  Rädern, 
dass  ich  hier  nur  einige  aufzählen  kann. 

Hoch-  und  Niederräder,  Ein-,  Zwei-,  Drei-  und  Vierräder,  Ein- 
•  sitzer,  Zweisitzer  oder  Tandem,  Dreisitzer  oder  Triplets,  Viersitzer 
oder  Quadruplets,  Zehnsitzer,  Companions,  Gesellschaftsräder  oder 

<>r,ran  «l,r  millt&r-wU*cn«ch:ifi  li.hr  n  V.  r.  im-   MX.  Hau  I    l»s«fl  -JÖ 

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332 


Kolbe. 


Sociables,  Central-,  Wasser-,  Eis-  und  Schlittenfahrräder,  Dampf-, 
Petroleum-  und  Benzin-,  sowie  elektrische  Fahrräder,  Fuss-  oder 
Pedespedräder,  Manuped-  und  Handbetriebsräder,  Gepäcks-  und 
Transporträder,  Ketten-  und  kettenlose  Bäder  mit  Rollen-,  Block-, 
Doppelrollen-  und  Simsonketten ,  ferner  nach  ihrer  Bauart  in 
Strassen-  oder  Tourenräder,  Halbrenn-  und  Rennräder,  Rover, 
Bambusräder,  Eifelthurmräder  u.  s.  f.  Ein  leichtes  Rennrad  mit 
Bambusrahmen,  Holzfelgen  und  dünnen  Pneumatics  wiegt  ohne  Neben- 
theile  5 — 7kg,  trägt  aber  dennoch  ein  Gewicht  von  91 — 100%. 

Was  die  Vor-  und  Nachtheile  zwischen  Ein-  und  Mehr- 
sitzer betrifft,  so  lassen  sich  dieselben  dahin  zusammenfassen,  dass 
Einsitzer,  abgesehen  von  ihrer  Billigkeit,  leichter,  besser  lenkbar, 
daher  sicherer  sind,  man  bei  der  schmalen  Spurweite  selbst  unter 
den  schlechtesten  Witterungsverhältnissen  leicht  eine  Fahrlinie  finden 
kann,  wegen  der  einfacheren  Zusammensetzung  weniger  Reparaturen 
benöthigen,  leichter  transportfähig  sind,  den  Fahrer  vor  allem  selb- 
ständig und  frei  machen,  was  bei  den  Mehrsitzern  nicht  der  Fall  ist. 

Die  Mehrsitzer  hingegen  bedürfen  einer  geringeren  Arbeits- 
leistung, bieten  stets  einen  treuen  Begleiter,  Schutz  und  Gegenwehr, 
nicht  minder  Meinungsaustausch  und  Unterhaltung  und  entsprechen 
diesem  Zwecke  am  besten  die  Tandems  und  Triplets.  Bei  Fünf-, 
Sechs-  oder  Mehrsitzern  ist  die  Lenkung  schwierig,  die  Gefahr  eines 
Unfalles,  besonders  im  Grossstadtgebiete,  eine  erhöhte.  Ganz  un- 
praktisch aber  sind  die  Dreiräder  ob  ihrer  beschränkten  Lenkungs- 
fähigkeit, sowie  des  unangenehmen  Fahreus.  Wer  das  Rad  zum 
Wanderfahren  und  zu  Radreisen  sich  anschafft  und  einen  guten 
Freund  oder  auch  einen  verlässlichen  Diener  hat,  wird  in  der  Wahl 
eines  guten  Strassen-Tandems  das  Beste  treffen. 

Statt  das  Rad  fahr  Studium  übrigens  mit  technischen  Aus- 
drücken zu  erklären,  will  ich  versuchen,  so  ein  Fahrschulleben  zu 
schildern.  Die  Fahrschule!  Mag  das  nun  die  sportlich  geleitete  Fahr- 
schule des  Städters  sein,  oder  die  wilde  der  Vorstadt  und  des  Dorfes, 
wo  sich  der  Radlerlehrbub  frei  in  den  Sattel  schwingt  und  so  lange 
obeu  bleibt,  bis  er  wieder  unten  liegt,  bald  links  im  Strassengraben 
und  bald  rechts  in  einer  Pfütze,  bald  links  an  einer  Mauer  und  bald 
rechts  an  einem  Baum  —  Fahrschule  bleibt  Fahrschule!  Die  Müh' 
ist  klein,  das  Vergnügen  ist  gross!  Wie  aber  zu  allem  in  der  Welt, 
so  gehört  auch  zum  Radfahren  ein  gewisses  Talent.  Ganz  auffallend 
scheint  das  Talent  und  die  Liebe  zum  Radfahren  bei  den  Damen 
dadurch  gefordert  zu  werden,  dass  ein  freundlicher  Zufall  sie  einem 
jungen,  liebenswürdigen  Fahrlehrer  in  die  Hände  gibt,  welcher,  ohne 
Goethe  gelesen  zu  haben,  dessen  Mahnung  befolgt:  „Geh1  den  Weibern 
zart  entgegen,  Du  gewinnst  sie,  auf  mein  Wort!" 


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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


333 


Freilich  muss  sich  diese  Zartheit  zuweilen  in  Formen  bewegen, 
welche  den  besorgten  Müttern  junger  Schülerinnen  oder  den  wach- 
samen Ehemännern  hübscher  Frauen  ein  bedenkliches  Schütteln  des 
Kopfes  abringt.  Aber  nach  der  Devise  des  Hosenbandordens  „Schande 
dem,  der  Schlechtes  dabei  denkt  !a  setzt  man  sich  leicht  darüber 
hinweg. 

Was  beim  Gehen  der  erste  taumelnde  Schritt  des  Kindes,  das 
ist  beim  Radfahren  die  erste  Runde  in  dem  —  Gott  sei  es  geklagt! 
—  mit  Wänden  und  Säulen  versehenen  Saal! 

Schon  der  Anblick  der  Schulmaschine  —  dieses  mysteriösen 
Ungeheuers  aus  grauer  Vorzeit,  dieses  schwerblessirten  Veteranen 
aus  hundert  Fahrschulschlachten  —  jagt  dem  zagenden  Novizen  die 
erste  Gänsehaut  über  den  Rücken.  Lang  athmend  hebt  er  sich  in 
den  Sattel,  fasst  die  Lenkstange,  sucht  mit  den  Füssen  die  Pedale, 
und  nun  geht's  los!  Langsam  und  ruhig  gleitet  es  von  dannen  und 
da  denkst  Du  Dir  schmunzelnd: 

„Na,  also,  es  geht  ja  prächtig!  das  kann  doch  nicht  so  schwer 

sein.  Aber  —  Du  glaubst  zu  schieben,  und  Du  wirst  geschoben!1* 

Und  kaum  lässt  der  Fahrlehrer  seine  stützende  Hand  vom  Sattel, 

da  beginnt  es  schon,  dieses  herzbeklemmende  „Hangen  und  Bangen 

in  schwebender  Pein",  da  gaukelst  Du  hin  und  her,  als  hättest  Du 

ein  Gläschen  über  den  Durst  getrunken,  und  bei  den  verzweifelten 

Versuchen,  die  gaukelnden  Grifte  in  leidliche  Ruhe  zu  bringen,  möchtest 

Du  mit  dem  Volksliede  singen: 

„Ach,  wie  ist's  möglich  dann, 
Dass  ich  Dich  lenkeu  kann!  —  • 

Doch  ehe  Du  noch  über  die  Lösung  dieses  schwierigen  Räthsels 
zu  einiger  Klarheit  gelangst,  liegst  Du  schon  im  Staube,  in  dem 
sich  nicht  nur  der  bekannte  Wurm  zu  krümmen  pflegt,  sondern  auch 
der  angehende  Radler. 

Saust  mit  schadenfrohem  Lächeln,  während  Du  Deine  Glieder 
zusammensuchst,  ein  Freifahrer  an  Dir  vorüber,  so  grolle  dem  herz- 
losen Spötter  nicht,  sondern  rufe  ihm  mit  philosophischem  Gleich- 
inuth  die  Warnung  des  Dichters  nach: 

„Wiirte  nur,  bald 
Buhest  auch  Du!" 

Etwas  verstaubt,  schwingt  sich  der  Muthige  von  neuem  in  den 
Sattel  und  bemerkt,  dass  es  jetzt  schon  besser  geht  und  ohne  sonder- 
lichen Unfall  gelingt  ihm  eine  halbe  Runde. 

Da  entdeckt  er  den  Fahrschule-Magnetismus,  die  unwidersteh- 
liche Anziehungskraft  aller  Säulen,  Tischecken  u.  s.  f.  Kaum  gedacht, 
liegt  er  schon  an  einem  gusseiserneu,  mit  dicken  Strohmatten  be- 
kleideten Busen   und  hält  die  Verführerin   mit  beiden  Armen  fest 

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334 


K  o  1  b  e. 


umklammert.  Diese  Zärtlichkeit,  die  allein  ihn  vor  dem  völligen 
Sturz  bewahrte,  ist  ihm  gar  nicht  zu  verdenken. 

Da  hat  ihn  schon  der  Fachlehrer.  „  Ja,  mein  Lieber,  wie  wollen  Sie 
denn  fahren,  wenn  Sie  nicht  treten.  Von  selber  lauft  doch  das  Radi  nicht4 

Treten  ist  die  Hauptsache,  treten,  treteu  und  immer  treten. 
—  Endlich  ist  die  Stunde  der  Erlösung  gekommen,  der  Anfänger  ist 
Freifahrer  geworden,  erst  links  herum,  dann  einiges  Lehrgeld,  hierauf 
rechts  herum.  Noch  einige  Achter  im  Vorderrad,  der  Verlust  eines 
halben  Dutzend  Speichen  im  Hinterrad,  einige  Carambol's,  schadet 
nichts,  aber  es  geht. 

Besteht  das  Carambol  gar  aus  einem  Mäunlein  und  Weiblein, 
so  weckt  der  Unfall  die  gesteigerte  Heiterkeit  aller  Anwesenden  und 
solch'  ein  Unfall  hat  sich  schon  oft  zu  einem  Glücksfall  verwandelt. 

Bekanntlich  unterscheidet  man  zwei  grosse  Gruppen  im  Rad- 
fahren. Das  Touren-  oder  Wanderfahren  und  den  Rennsport 
Die  erstere  Art  ist  der  edelste  und  gesündeste  Zweig  des  Radfahrsportes 
und  jedermann  leicht  zugänglich.  Fussreisen  sind  zeitraubend  und 
Zeit  ist  Geld,  Wagenfahrten  sind  kostspielig  und  obschon  die  Eisen- 
bahn die  Welt  beherrscht  und  das  schnellste  und  demokratischeste, 
in  manchen  Fällen  auch  billigste  Verkehrsmittel  ist,  so  bringt  sie 
mehr  Erschlaffung  als  Anregung,  macht  den  Menschen  zum  Gepäck, 
das  willenlos  befördert  wird,  und  fliegt  unerbittlich  an  den  Schön- 
heiten der  Natur  vorüber.  Von  den  Unbequemlichkeiten,  die  mit 
Eisenbahnreisen  verbunden  sind,  von  den  angenehmen  Reisegesell- 
schaften, Platzenge,  Studium  der  Fahrtenpläne  und  Anschlüsse  will 
ich  gar  nicht  reden. 

Abgesehen  von  der  Abhärtung  und  Kräftigung  unseres  Körpers 
wird  dem  Radreisenden  das  grösste  Mass  an  geistigem  Gewinn  sicher 
sein,  vorausgesetzt,  dass  er  offene  Augen  hat  und  Ohren  zu  bören. 

Zählten  früher  grössere  Radreisen  zu  den  Seltenheiten,  so  be- 
achtet man  heute  nur  mehr  die  Weltreisenden  und  wurden  bisher 
nur  sieben  bis  acht  solche  Reisen  zurückgelegt;  die  Fahrten  dauerteu 
durchschnittlich  zwei  Jahre. 

Eine  Hauptsache  für  den  Radtouristen  ist  eine  gute  Maschine; 
das  mit  einer  bewährten  Bremse  versehene  Rad  soll  leicht,  aber  fest, 
sein,  mit  einer  mittleren  Übersetzung  von  HO  bis  70  Zoll  und  einen 
bequemen  Sattel  haben. 

In  der  Werkzeugtasche  unter,  beziehungsweise  hinter  dem  Sattel 
sind  enthalten:  Schlüssel,  Luftpumpe,  Ölkanne,  Pickzeug,  Reservetheile. 
Sperrvorrichtung,  Putzlappen,  sowie  etwas  Draht  und  Spagat.  Bevor 
mau  an  eine  Radreise  denkt,  muss  man  natürlich  des  Rades  voll- 
kommen Herr  sein,  sich  hiezu  vorbereiten  und  trainiren. 


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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


335 


Die  Kleidung  sei  mittelstark  und  für  jede  Witterung  passend, 
die  Farbe  grau,  die  Unterkleider  aus  reiner  Schafwolle.  Als  Hemd 
trage  man  die  bekannten  Sweater,  die  Hose  sei  eine  Pumphose,  be- 
sonders bequem  in  der  Kniegegend,  der  Rock  sei  aus  starkem  Tuche 
oder  Loden  mit  hohem  Umlegekragen,  die  Strümpfe  seien  echtfärbig 
und  ziemlich  stark,  die  Schuhe  Schnürschuhe  mit  festen  aber  bieg- 
samen Sohlen  und  die  Kappe  sei  mit  einem  Schirme  und  Nacken- 
scbutze  versehen.  Zur  Vervollständigung  gehört  ein  kurzer,  wasser- 
dichter Mantel  und  eine  Kahmentasche  mit  doppelter  Wäsche,  Hand- 
tüchern und  Hausschuhen. 

Die  Reisezeit  wühle  man  nach  dem  Ziele,  denn  sonst  kann  mau 
Schaden  nehmen,  wie  es  mir  im  Jahre  1897  ging,  wo  ich  auf  der 
Rückreise  aus  Italien  am  22.  April  in  20cm  hohem  Schnee  gegen 
Innsbruck  fuhr  und  halb  erfroren  im  dortigen  Reformhotel  ankam. 
Eine  richtige  Tageseinteilung  ist  Hauptsache.  Nach  einem  kräftigen 
Morgenimbisse  Fahrt  von  5  bis  11  Uhr,  hierauf  raste,  bade,  speise  und 
besichtige  man,  dann  Fahrt  von  3  Uhr  bis  au  das  Abendziel. 

Hat  man  gute,  auf  gleicher  Bildungsstufe  stehende,  gleichwertig 
geschulte  und  annähernd  auch  gleichbemittelte  Freunde,  so  reise  man 
zu  zweien  oder  dreien,  im  Gegenfalle  aber  lieber  allein.  Um  Gesellschaft 
braucht  einem  nicht  zu  bangen,  die  rindet  sich  in  jedem  Gasthofe. 

Man  sei  haushälterisch  mit  seinen  Goldstücken,  jedoch  nicht 
sparsam,  Reisezeit  ist  keine  Sparzeit  und  man  betlenke,  dass  Reisen 
ein  Genuss  ist  und  Genüsse  bezahlt  werden  müssen.  Das  Rad  be- 
sorge man  selbst  und  nehme  es  über  Nacht  in  sein  Schlafzimmer. 

Der  Rennsport  ist  für  sich  alleiu  eine  ganze  Wissenschaft 
und  muss  ich  mich  leider  nur  auf  das  Wichtigste  beschränken,  ob- 
schon  gerade  beim  Rennsporte  hochinteressante  Augenblicke  vor- 
kommen. 

So  viele  schädliche  Auswüchse  der  Rennsport  gezeitigt,  so 
viele  Menschenleben  er  gefordert  hat,  wir  müssen  dennoch  mit  Dank 
auf  diese  Pionniere  blicken,  denn  nie  hätte  der  Radfahrsport  in  so 
kurzer  Zeit  eine  solch'  ungeahnto  Verbreitung,  Höhe,  Vollkommenheit 
und  Technik  erreicht,  hätten  nicht  jene  Braven  sich  geopfert.  Heute 
treten  die  Rennbahnen  immer  mehr  und  mehr  in  den  Hintergrund 
und  das  Tourenfahren  schreitet  mit  Recht  gewaltig  weiter,  denn  der 
Sport  soll  nicht  ausarten,  sondern  erziehlich  und  heilbringend  wirken. 
Wer  Rennfahrer  werden  will,  der  ermesse  gründlich  die  Tragweite 
seirit  Wunsches.  Ebenso  wie  nicht  alle  Pferde  sich  zu  Rennpferden 
eignen,  ebensowenig  eignet  sich  jeder  Mensch  zum  Rennfahrer.  Die 
Rennpferde  bilden  eine  eigeue  Rasse,  sie  sind  Producte  einer  eigenen 
Zucht,  nun  soweit  haben  wir  es  mit  den  Rennfahrern  noch  nicht  ge- 


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336 


Kolbe. 


bracht,  dass  wir  sie  eigens  züchten,  aber  immerhin  müssen  bei  dem- 
jenigen, der  sich  zum  Rennfahrer  heranbilden  will,  gewisse  physisch* 
und  moralische  Qualitäten  vorhanden  sein,  in  deren  Ermanglung  er 
von  vornherein  nicht  die  geringste  Aussicht  hat,  sein  Ziel  zu  erreichen. 

Volle  Gesundheit  und  moralischer  Muth  sind  in  allererster 
Linie  diese  Qualitäten.  Viele  sind  berufen,  Wenige  aber  auserwählt. 

Die  wirklich  grossen  Rennfahrer  lassen  sich  an  den  Fingern 
abzählen.  Alles  andere  ist  gut,  minder  gut  oder  normal. 

Nicht  die  rohe  Kraft  macht  den  Rennfahrer  aus,  nein,  einzig 
und  allein  nur  das  Training.  Ungestörte  Gesundheit,  peinliche  Regel- 
mässigkeit, fortwährende  Übung,  gute  Renntaktik,  dies  sind  die  Ge- 
heimnisse für  den  Erfolg  der  Rennfahrer.  Speise  und  Trank  sind 
genau  geregelt.  Vorsicht  gegenüber  dem  Wasser,  besser  Mineral- 
wässer. Milch  ist  ein  Getränk  erster  Ordnung.  Luther  sagt:  »Wer 
nicht  liebt  Weiu,  Weib  und  Gesang,  der  bleibt  ein  Narr  sein  Leben 
laug.0  Nun  den  Gesang,  gestatte  ich  Dir,  lieber  angehender  Herr 
Rennfahrer,  das  Weib  bleibe  ohne  Beachtung  und  vom  Wein,  weissen 
nie,  höchstens  ein  Gläschen  rothen  Bordeaux  oder  M6doc. 

Verboten  sind:  das  Schwein  in  allen  kulinarischen  Zubereitungen, 
die  appetitlichen  Scbweinscarees,  die  herrlichen  Nierenbraten  von 
der  Rippe,  die  duftenden  Bratwürste  mit  Sauerkraut,  Schinken. 
Speck,  Saucen,  Gewürze,  Pfeffer,  Paprika,  Gurke,  Fische,  frisches 
Brot,  Salate,  Nüsse,  Thee,  Kaffee,  kurz  alles,  alles  verboten. 

Hingegen  sind  erlaubt:  Eier,  Omelette,  weich  gekocht,  alle 
leichten  Suppen,  Bouillon,  Braten,  Roastbeef,  Beefsteak,  Hammel,  Ge- 
flügel, Wildpret,  frisches  Gemüse,  Orangen,  Trauben,  Erdbeeren, 
Birnen,  Pflaumen,  Compot,  echter  Bordeaux  oder  Saint-Julien,  Hoch- 
quellenwasser u.  s.  f. 

Um  3/47  Uhr  aus  dem  Bette,  stets  auf  der  rechten  Seite 
schlafen,  10  Minuten  leichte  Hantelarbeit,  oder  Keulenschwingen, 
hierauf  3  Minuten  Bad,  eine  Viertelstunde  kräftige  Hand-Massage, 
ein  Glas  Milch  mit  Kuchen,  ein  Morgeuspaziergang  von  2km,  hierauf 
Frühstück,  r2  Stunde  Zeitunglesen.  Von  11  bis  12  Uhr  Training  auf 
der  Rennbahn,  8  Minuten  Massage,  nachher  Mittagessen,  einige  Zeit 
Ruhe,  jedoch  nicht  Schlaf,  um  5  Uhr  neuerdings  Training,  abends 
Souper,'  dann  eine  kleine  Promenade  und  läugsteus  um  10  Uhr 
zu  Bette. 

Dies  beiläufig  ein  Tagesplau  im  Training. 

Wir  unterscheiden  je  nach  dem  Schauplatze  Strassen-  und 
Bahnrennen.  Die  Fahrer  wieder  theilt  man  in  Flieger  oder 
Sprinter,  in  Halbdauer-  und  Dauerfahrer  oder  Steher; 
die  ersteren  sind  Meister  auf  kurze,  5  bis  LO&m,  die  letzteren  auf  lani;o 
Strecken,  100  bis  300Ä-w».   Nach  der  Art  des  Preiserwerbes  ^ibt  es 


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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


337 


Herrenfahrer  oder  Amateure,  Berufsfahrer  oder  Professionals.  Die 
besten  Flieger  sind: 

Obenan  drei  Franzosen:  Jaequelin,  der  Inhaber  der  Arm- 
binde Nr.  I;  Morin,  der  Sieger  im  Grand  Prix  de  Paris;  Bourillon, 
der  Inhaber  der  Weltmeisterschaft. 

Neben  diesen  wären  zu  nennen:  Jaap  Eden,  genannt  der 
„fliegende  Holländer'4,  Banker,  Protin,  Houben,  Chinn, 
Parlby,  A r e n d  (Hannover),  Bald,  Tom,  Butler,  Pontecchi, 
Struth  (Mainz),  Petersen,  Diakoff  und  Breitling. 

Die  Genannten  sind  Berufsfahrer. 

Die  besten  deutschen  Amateure  sind:  Fritz  Opel,  Seeger, 
Willy  Laufer,  Ebeling,  Dols,  Ludwig  Opel,  Beeg,  Mewes 
und  Schüler.  Der  beste  deutsche  Flieger,  der  sich  aber  von  der 
Rennbahn  fast  zurückgezogen,  war  der  in  der  ganzen  Welt  geachtete 
und  beliebte  Altmeister  August  Lehr  von  Frankfurt  a.  M. 

II.  Halbdauerfahrer.  In  dieser  Classe  nehmen  Tom 
Linton  ,  Bonbon  r  und  Stocks  die  ersten  Plätze  ein. 

III.  Dauerfahrer.  Die  bedeutendsten  dieser  Classe  sind: 
Constant  Huret,  Josef  Fischer,  Riviere,  Cordang,  Seeger, 
Lesna,  Michael,  Champion  und  Ponscarme. 

Die  berühmtesten  Tandempaaro  sind:  Gebrüder  Farm  an, 
Huet-Büchner,  Gebrüder  Underborg,  Göss-Eisenrichter 
Heimann-Mulack.  Dass  die  Thätigkeit  des  Berufsfahrers  zuweilen 
ihren  Mann  nährt,  will  ich  an  einem  Beispiele  zeigen.  Bourillon 
erhält  von  seiner  Fahrradfabrik  monatlich  750  Francs  und  an  Zu- 
wendungen für  erste  Plätze  250  bis  1.000  Francs,  je  nach  Bedeutung 
•les  Rennens. 

Die  Reifenfabrik  zahlt  ihm  250  Francs  monatlich,  ausserdem 
für  erste  Plätze  an  Zuwendungen  100  bis  250  Francs.  Er  hat  An- 
spruch auf  drei  Maschinen  und  einen  Mehrsitzer.  Die  Übungsfahrten 
mit  diesen  bezahlt  die  Fabrik.  An  Rennpreisen  erhielt  er  im  letzten 
Jahre  90.000  Francs,  während  Jaequelin,  Morin  nur  70.000, 
Jaap  Eden  60.000,  Fischer  30.000  Francs  erzielten,  ausser  vielen 
wertvollen  Ehrenmedaillen  und  Geschenken,  wie  Pferde,  Claviere,  Vasen, 
Photographien,  Haarlocken,  etc. 

Diese  glänzende  Seite  des  Berufsfahrerthums  hat  leider  schon 
manchen  in  den  Tod  getrieben.  Die  Zahl  der  hervorragenden  Renn- 
fahrer, die  sich  ein  dauerndes  Vermögen  erworben  haben,  ist  gering, 
ihr  Ruhm  als  Meisterfahrer  kurzlebig,  die  Gefahren  sind  gross, 
Krankheiten  häutig,  ein  einziger  unglücklicher  Sturz  und  all"  seine 
Opfer,  seine  Mühen  sind  umsonst  gewesen. 

Neuerer  Zeit  gibt  es  eigene  Traiohigschnlen  uud  ist  in  Oster- 
wick die  beste  die  vou  Geiger  in  Graz  geleitete. 


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338  Kolbe 

Viele  haben  schon  von  Schritt-  und  Pacemachern  gelesen  und 
so  will  ich  kurz  den  Zweck  derselben  erklären. 

Die  Schrittmacher- Apparate  umfassen  meistens  mehrere 
Drei-  bis  Fünfsitzer  mit  oder  ohne  Windschirm,  welche  dem  Renn- 
fahrer voran-,  hinter  oder  neben  ihm  fahren.  Sie  vermindern  den 
Luftwiderstand,  führen  den  Fahrer,  so  dass  er  seine  ganze  Kraft 
dem  Fahren  und  nicht  dem  Wege  oder  seinen  Concurrenten  widmen 
muss,  verhelfen  ihm  auf  die  besten  Plätze,  geben  ihm  während  der 
Fahrt  Speise  und  Trank,  behindern  innerhalb  gewisser  erlaubter 
Grenzen  die  Mitfahrenden  und  wirken  endlich  moralisch  auf  den 
Fahrer  ein,  durch  das  Beispiel,  den  Zuruf  oder  auch  durch  Flüche. 
Solche  Schrittmacher-Apparate  kosteu  viel  Geld  und  werden  von 
jenen  Fabriken  beigestellt  und  erhalten,  für  welche  der  betreffende 
Rennfahrer  Reclame  fährt. 

Die  beste  Zeit  des  Zweirades  ist  für  das  Kilometer  58*7  Secunden. 
Auf  der  Rennbahn  legte  man  in  einer  Stunde  58*/t&m,  auf  der 
Strasse  18km  zurück. 

Der  beste  Record  des  Rennpferdes  San  Salvator  in  Amerika 
ist  für  das  Kilometer  1  Minute  35%  Secunden;  was  im  Vergleiche 
zum  Rade  um  36*8  Secunden  schlechter  ist. 

Je  grösser  die  Strecke,  desto  mehr  bleibt  das  Pferd  zurück. 

Im  Dauerfahren  leisteten  Ri  viere  und  Cor  dang  ganz 
Ausserordentliches.  Der  erstere  fuhr  die  classische  Strecke  Bordeaux — 
Paris,  591km  in  20  Stunden,  36  Minuten.  46  Secunden,  durch  Dörfer, 
über  Pflaster,  bei  Regen  und  Wind.  Der  letztere,  der  Holländer  Cord ang, 
legte  am  16.  September  1898  im  Krystallpalast  zu  London  l.OOO&tn 
in  24  Stunden  12  Minuten  zurück,  ohne  besondere  Ermüdung  zu 
zeigen.  Er  machte  durchschnittlich  45&m  in  der  Stunde  und  Hess 
sich,  um  auf  dem  Rade  nicht  einzuschlafen,  von  seinen  Schrittmachern 
seine  Lieblingsarien  vorpfeifen. 

Nun  zum  Damen  fahren. 

Das  Hochrad  war  naturgemäss  der  Frau  so  gut  wie  verschlossen. 

Erst  nachdem  die  Pneumatic-Niederräder  hergestellt  worden 
waren,  fand  der  Sport  in  Damenkreisen  Eingang.  Die  kühneu 
Pionnierinnen  waren  zwar  dem  Spotte  und  der  allgemeinen  Miss- 
billigung  ausgesetzt;  unbekümmert  aber  um  alles  Altweibergezeter 
hielten  sie  an  dem  fest,  was  sie  für  richtig  und  gut  erkannt  hatten. 
Hier  begrüssten  einzelne  Passanten  die  radfahrenden  Damen  mit 
tugendhaftem  Entsetzen,  dort  mit  Hohngelächter  und  Bemerkungen 
unzweideutigster  Art,  Strassenjungen  liefen  in  Sehaareu  hinterher, 
eigenthümlich  aber  war.  dass  am  rüdesten  und  gemeinsten  sich  nicht 
die  unterste  Volkselasse  benahm,  sondern  der  Pöbel  in  Glacehaud- 


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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


schuhen  und  unter  diesem  hauptsächlich   die  Frauen,  welche  ihrem 

— 

Ausseren  nach,  den  besseren  Ständen  angehörten. 

Alles  Verweisen  auf  Reiten,  Schlittschuhlaufen  half  nichts,  das 
Radfahren  war  unweiblich,  wenn  auch  niemand  hiefür  triftige  Gründe 
angeben  konnte.  Aber  ganz  mit  Unrecht  wurden  diesem  Sporte  so 
grosse  Hindernisse  entgegengesetzt,  denn  das  Wanderfahren  ist  nach 
Aussage  unzähliger  berühmter  Ärzte,  richtig  betrieben,  ein  die  Ge- 
sundheit erhaltender  und  fördernder  Sport  wie  kein  zweiter  und 
beispielsweise  dem  Reiten  weit  vorzuziehen.  Wer  würde  übrigens 
seiner  Frau  oder  seinen  Mädchen,  die  nach  den  alten  Grundsätzen 
nur  fein  sittsam  zu  Hause  bleiben  sollen,  um  mit  Häkeln,  Stricken, 
Sticken  u.  s.  f.  die  Zeit  todtzuschlagen,  nicht  auch  die  zum  Wohl- 
befinden nothwendige  frische  Luft  und  Bewegung  gönnen?  Wie 
kommt  aber  die  Frau  des  Grossstädters  ins  freie?  Weite  Fusstoureu 
sind  zeitraubend  und  ermüdend,  Wagenfahrten  sind  theuer,  Eisen- 
bahnen stehen  nicht  immer  zur  Verfügung  und  kosten  gleichfalls 
Geld  und  so  bleibt  nur  noch  das  Rad. 

Was  die  Kleidung  betrifft,  sei  9ie  so  leicht,  wie  die  Jahreszeit 
sie  erlaubt,  statt  den  langen  Kleidern  nehme  man  lieber  die  einzig 
praktische  Pumphose,  denn  mit  einem  halben  Dutzend  Unterröcke 
kommt  selbst  die  tüchtigste  Fahrerin  nicht  vom  Fleck.  Das  erste,  was 
unbedingt  in  die  Rumpelkammer  muss,  ist  das  Mieder.  Tiefes,  leb- 
haftes Athmen,  wie  es  das  Radfahren  verlangt,  kann  nur  statthaben  bei 
voller  Ausdehnung  des  Brustkorbes.  Wie  soll  aber  der  unglückliche 
Brustkorb  sich  weiten,  wenn  er  in  einem  Stahlpanzer  steckt? 

Die  Kopfbedeckung  sei  leicht,  ein  Matrosenhut,  eine  beschirmte 
Mütze  im  Sommer,  eine  Pelzkappe  im  Winter,  nie  aber  ein  Hut  mit 
Blumenbeeten  oder  Vogelkäfigen. 

Die  Schnürschuhe  müssen  entsprechend  bequem  und  mit  niederen 
Absätzen  versehen  sein,  die  Strümpfe,  am  zweckmässigen  in 
schottischen  Dessins  zum  Costfim  passend,  am  elegantesten  in  Schwarz, 
bei  Regenwetter  Gamaschen. 

Die  Röcke  sollten  wenigstens  10cm  vom  Boden  abstehen,  nie 
mit  Bändern  gebunden  werden  und  nie  in  den  Hüften  hängen,  sondern 
stets  an  einem  Leibchen  unterhalb  der  Hüften  angeknöpft  oder  sonst 
wie  befestigt  sein,  damit  die  Schwere  an  den  Schultern  hänge  und 
die  bis  jetzt  beengten  Theile  Spielraum  zum  Athmen,  Ausdehnen 
und  Bewegen  haben. 

Nähere  Auskünfte  über  Reformkleidung  ertheilt  in  bereitwilligster 
Weise  der  «Allgemeine  Verein  für  Verbesserung  der  Frauenkleidunga 
in  Berlin,  welcher  auch  gediegene  Broschüren  herausgegeben  hat,  die 
ich  jeder  Frau  nur  wann  empfehle,  welche  die  Gesundheit  der  Mode 
vorzieht. 

Oric»ii  «Irr  oillltär-wlMrnjrbafilirLeu  Wtolue    MX    Ranrt    !>!*?  *'> 


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340 


K  o  11»  e. 


Jeder  vernünftige  Mann,  insbesondere  aber  die  Ärzte,  sollten 
hier  zur  Verbesserung  ihr  Schärflein  beitragen,  indem  sie  alle  un- 
gesunde Kleidung  nicht  dulden  und  bald  würden  die  vielen  Krank- 
heiten der  Frauen  schwinden,  hingegen  die  Geldbörsen  des  Mannes 
voller  sein. 

Die  Ursache  der  vielen  vorkommenden  Übelstände  ist  wohl  auch 
darin  zu  suchen,  dass  die  wenigsten  Frauen  wissen,  was  für  üble 
Folgen  die  verschiedenen  Modethorheiten  haben  und  jedes  Aufklären 
ängstlich  vermieden  wird,  weil  man  annimmt,  es  sei  unschicklich. 

Würden  die  Mädchen  eine  durchschnittlich  bessere  Erziehung 
erhalten,  die  mehr  Wert  auf  inneren  Gehalt  legen  würde,  so  wäre 
hiemit  oft  auch  der  Grund  zum  socialen  Glücke  gegeben  und  die  heute 
schon  sprichwörtlich  bekannten  Ehedramen,  Scheidungen  u.  8.  f.  würden 
sehr  bedeutend  an  Zahl  herabsinken. 

Die  Unterkleidung  sei  wie  beim  Manne  aus  reiner  Schafwolle. 
Als  Rad  wähle  man  das  normale  Herreurad,  56—65  Übersetzung, 
hochgestellte  Lenkstange,  bequemen  und  genügend  breiten  22cm-Sattel. 
An  Rennen  oder  anstrengenden  Touren  betheilige  man  sich  nicht. 

Über  das  Radfahren  der  Kinder  sei  nur  gesagt,  Kinder  gehören 
auf  den  Spielplatz,  nie  aber  aufs  Rad. 

Das  Kad  im  Dienste  der  Wehrkraft. 

Bis  zum  Jahre  1894  war  das  Militär-Radfahrerwesen  nur  in 
Frankreich,  England,  Italien  und  Russland  angewendet.  Erst  seither 
machte  Deutschland  und  Österreich  sich  geltend  und  fand  das  Rad- 
fahren das  erstemal  eine  praktische  Verwertung  im  Fecht-  und  Turn- 
lehrer-Curs  zu  Wiener- Neustadt.  Obsehon  bei  Übungen  und  Manövern 
einzelne  Ofriciere  und  Mannschaften  als  Melde-  uud  Ordonnanzfahrer 
den  verschiedenen  Stäben  zugetheilt  waren,  erscheinen  solche  dennoch 
erst  in  dem  am  1.  October  1896  in  Kraft  getretenen  Dienst-Regle- 
ment, II.  Theil,  für  gewisse  Dienste  in  Betracht  gezogen.  1895  96 
wurde  über  Anregung  des  Reserve-Lieutenants  Franz  Smutny  der 
erste  Militär-Radfahrcura  in  Graz  aufgestellt  und  war  der  genannte 
Officier  mit  der  Leitung  des  Unterrichtes  betraut,  während  die  übrige 
militärische  Ausbildung  einem  activen  Officier  übertragen  wurde.  Zu 
dem  Curse  wurden  28  Unterofficiere  und  Mannschaften  commandirt. 

Der  Unterricht  zerfiel  in  zwei  Theile,  den  theoretischen  und 
den  praktischen.  An  letzteren  schlössen  sich  Übungen  im  Terrain 
und  Gefechtsübungen.  Derselbe  Ours  war  in  vollständig  kriegsmässiger 
Ausrüstung  und  Bewaffnung  bei  den  H erbst manövern  an  der  ungarisch- 
steierischen  Grenze  in  Verwendung.  Die  dein  Detachement  zufallen- 
den Aufgaben  waren  folgende:  Besetzung  eines  wichtigen  Bahnüber- 
ganges. Alarmirung  eines  feindlichen  Cantonnements,  Seitendeckung 

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Die  verschiedenen  Sporte  und  ihr  Zweck  etc. 


341 


eines  vorrrjarschirenden  Cavallerie-Regimentes,  Brückenbesetzuugen.  Be- 
setzung einer  weit  vorwärts  gelegenen  Ortschaft,Vertheidigung  eines  Defile 
im  Vereine  mit  Cavallerie,  Kecognoscirungen.  Streifpatrullen,  Quartier- 
vorbereitungen, ferner  Meldedienst  in  und  unter  den  einzelnen  Körperu. 

Die  Relation  über  die  Leistungen  dieses  Radfahrer-Detache- 
ments  lautete  sehr  günstig  und  nun  rinden  diese  Curse  jährlich  zwei- 
mal zu  je  zwei  Monaten  mit  30  Frequentanten  statt. 

Eigene  Radfahrer-Abtheilungen  wie  in  Frankreich  und  England 
haben  wir  in  Österreich  nicht.  In  Frankreich  bestehen  25  Radfabrer- 
Compagnien  und  erhält  jedes  Armeecorps  und  jede  Cavallerie-Divisiou 
eine  200  Manu  starke  Abtheilung,  welche  nach  Bedarf  in  vier  oder 
mehr  Sectionen  gegliedert  werden  kann. 

England  hat  gleichfalls  eigene  Abtheilungen  in  der  Stärke  von 
24  Radfahrern. 

Der  Militär-Radfahrer  unterscheidet  sich  von  jeder  anderen 
Kategorie  von  Radfahrern  vor  allem  dadurch,  dass  seine  Thätigkeit 
Pflicht  ist.  Unter  Umständen  kann  ja  der  Dienst  des  Militär-Radfahrers 
ein  Vergnügen  sein,  allein  er  darf  auch  dann  nicht  versagen,  wenn 
an  ihn  Anforderungen  gestellt  werden,  welche  die  Grenze  seiner 
physischen  Kräfte  streifen  und  volle  Aufopferung  fordern.  Die 
Leistungen  können  aber  versagen  bei  zu  den  Manövern  eingezogenen 
Reservisten,  welche  in  ihrem  bürgerlichen  Berufe  sich  aus  irgend 
einem  Grunde  des  Fahrrades  bedienten,  ihren  Körper  und  nicht 
minder  ihre  Maschine  schonen  und  untraiuirt  sind.  Der  Militär-Rad- 
fahrer muss  also  erzogen  und  ausgebildet  werden,  und  zwar  in  ge- 
meinschaftlicher Schule  und  nach  einheitlichem  System.  Indem  er  oft 
in  Lagen  kommt,  wo  er  auf  sich  angewiesen  ist  und  selbständig 
handeln  muss,  bedarf  er  mehr  wie  jeder  andere  Kämpfer  des  Muthes, 
der  Findigkeit,  der  List  und  nicht  minder  einer  höheren  Bildung. 
Er  sei  ferner  im  Kartenleseu  bewandert,  ein  guter  Schütze  und 
daher  wähle  man  nur  solche  Personen  hiezu  aus,  an  die  man  diese 
gesteigerten  Anforderungen  stellen  kann.  Diu  Zukunft  wird  lehren, 
dass  die  Leistungen  eiuer  solchen  Abtheilung  die  einer  Elitetruppe 
sein  werden. 

Überfälle,  Verstecke  und  Hinterhalte.  Zerstörungen  feindlicher 
Bahnen  und  Telegraphen,  Brücken.  Bauten,  Wegnahrae  oder  Ver- 
nichtung feindlicher  Vorräthe  und  Transporte,  Beitreibungen,  nächt- 
liche Alarmirangen,  Verbreitung  von  Schrecken  und  Verwirrung  bei 
der  Bevölkerung  o.  s.  f..  lauter  dem  kleinen  Kriege  eigentümliche 
Unternehmungen  und  bisher  von  besonderen  Detachemeuts.  fliegen- 
den Colonnen,  Streif-Corps  und  Parteigängern  ausgeführt,  werden 
künftighin  vorwiegend  Radfahrertruppeu  als  Aufgaben  zufallen. 

20* 


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342 


Kolbe.  Die  verschiedenen  Sporte  un.l  ihr  Zweck  etc. 


Hiebei  dürfte  aber  die  grösstmöglichste  Einheit  1  bis 
200  Manu  sein. 

Radfahrer-Truppen  werden  zwar  keine  Umwälzung  auf  dem 
Gebiete  der  Schlachteutaktik  hervorrufen,  aber  sie  werden  die 
Offensivkraft  des  Heeres  steigern,  die  Bedeutuog  der  Cavallerie  er- 
höhen, indem  sie  ihr  eine  ganze  Reihe  wichtiger  Aufgaben  abnehmen 
und  ihr  gestatten,  ihre  Haupttbätigkeit  als  Schlachtenreiterei  zu 
entfalten. 

Die  grossen  Radfahrer- Verbünde  und  das  Vereinswesen. 

Das  Radfahren  ist  ein  geselliger  Sport  und  so  kam  es,  dass 
schon  frühzeitig  sich  Vereine  und  Clubs  gründeten,  welche  wieder 
zu  grossen  Verbünden  zusammentreten.  Heute  besitzt  jedes  Land  ein 
oder  zwei  grosse  Verbände  mit  4.000  bis  100.000  Mitgliedern.  In 
Österreich  wird  diese  Stelle  vom  „Bund  deutscher  Radfahrer  öster- 
reichsu  eingenommen.  Nach  dem  Grundsatze  „Einigkeit  macht  starku 
arbeitet  jedes  Mitglied  im  Vereine  mit  dem  Verbände  und  tritt  ein 
für  Radfahrrecht  und  Radfahrfreiheit.  Die  Bundesbeiträge  sind  gering, 
die  Vortheile  gross  und  auf  der  Hand  liegend. 

Die  Radfahrerliteratur  ist  eine  mächtige  und  besitzen  wir  wohl 
die  genauesten  und  billigsten  Reisebücher,  die  besten  Karten  und 
nicht  minder  gediegene  Sportzeitungen,  Handbücher  und  Kunstwerke. 

Leider  kann  ich  auf  Recht  und  Gesetz  im  Radfahrerwesen» 
Technik,  das  radsportliche  Versicherungswesen,  die  Fahrrad-  und 
Kautschuk-Industrie  mit  ihren  verwandten  Geschäftszweigen,  Ver- 
suchsergebuissen,  Neuheiten,  Hygienie  des  Radfahrens  u.  s.  f.  nicht 
mehr  eingehen,  das  steht  aber  fest,  der  Radsport,  welcher  sich  in 
10  Jahren  die  ganze  civilisirte  Welt  im  Sturme  erobert  hat,  ist  einer 
der  gesündesten,  edelsten  und  anregendsten  Sporte,  das  Rad  selbst 
aber  ist  ein  Liebling  von  Jung  und  Alt,  von  Dorf  und  Stadt,  ein 
unentbehrlicher  Factor  des  modernen  Lebens  geworden ;  hier  fährt  der 
Handwerker,  dort  der  Bauer,  Student  und  Lehrer,  dort  strampelt  der 
Dienstmann,  eilig  hat  es  der  Gendarm,  noch  eiliger  der  ausreissende 
Dieb,  der  Soldat  fahrt  Rad  im  Dienste  der  Landesverteidigung,  der 
Dorfpfarrer  radelt  zu  einem  Schwerkranken,  ihm  begegnen  das  Kinder- 
mädchen, der  Reisende,  der  Rauchfangkehrer,  der  Schuster,  der 
Schneider,  der  Bäcker,  der  Briefbote  und  der  Doctor,  alle  jagen  an 
ihm  vorüber  mit  dem  alten  Radiergrusse,  mit  dem  auch  ich  schliesse: 
„All*  Heil!-' 

nsp«&.  


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343 


Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799, 

(Hiezu  die  Tafeln  11  und  12.) 


Nachdruck  verboten.  Cbersetzangsreeht  vorbehalten. 

Mit  dem  Frieden  von  Campoformio  war  der  Kampf,  den  Öster- 
reich, unbeirrt  durch  deu  Abfall  seiner  Verbündeten,  volle  sechs 
Jahre  hindurch  gegen  Frankreich  geführt,  beendet;  aber  der  Keim 
eines  neuen  Krieges  lag  für  Klarsehende  deutlich  erkennbar,  bereits 
in  den  Friedensbestimmungen,  die  von  den  Franzosen  gebrochen 
wurden,  bevor  ihre  Durchführung  noch  recht  begonnen  hatte. 

Noch  deutlicher  sprachen  sich  die  Absichten  des  französischen 
Directoriums  in  den  Gewaltacten  aus,  die  ihre  Heere  in  Italien  und 
in  der  Schweiz  verübten.  Ein  durch  französischen  Übermuth  hervor- 
gerufener Aufstand  in  Rom  gab  dem  Directorium  Anlass,  ein  Truppen- 
corps dahin  zu  senden,  Papst  Pius  VI.  gefangen  nehmen  zu  lassen 
und  den  Kirchenstaat  in  eine  Republik  umzuwandeln.  Entgegen  den 
Bestimmungen  der  geschlossenen  Militär-Convention,  nach  welcher 
die  Besatzungen  der  Reichsfestungen  nur  aus  den  Contingenten  der 
betreffenden  Reichsfürsten  bestehen  sollten,  besetzten  die  Franzosen 
Mainz,  blockirten  ebenso  widerrechtlich  Ehrenbreitstein  und  nahmen 
die  Rheinschanze  bei  Mannheim  mit  offener  Gewalt  weg.  In  der 
Schweiz  annectirte  das  Directorium,  unbeirrt  um  seine  Verheissungeu, 
Genf,  im  Elsass  Mühlhausen,  wandelte  die  bisherige  Eidgenossenschaft 
in  eine  „helvetische"  Republik  um  und  zwang  diese  durch  Waffen- 
gewalt zu  einem  Schutz-  und  Trutzbündnis. 

Diesem  Vorgehen  Frankreichs  am  Rhein,  in  Italien  und  in  der 
Schweiz,  zu  dem  im  April  1798  noch  die  Fahneuaffaire  des  französi- 
schen Gesandten  in  Wien,  Bernadotte,  kam,  die  einen  förmlichen 
Aufstand  in  der  österreichischen  Residenzstadt  hervorrief,  entsprachen 
vollkommen  die  Forderungen  der  französischen  Gesandten  bei  dem 
Rastatter  Congress,  der  die  Angelegenheiten  des  Deutschen  Reiches 
ordnen  sollte.  Unter  den  verletzendsten  Formen  verlangten  die  Franzosen 
gleich  in  den  ersten  Sitzungen  als  Entschädigung  für  den  durch  die 
'ungerechten  Angriffe"  des  Deutscheu  Reiches  herbeigeführten  Krieg 
die  Abtretung  des  ganzen  linken  Rheinufers.  Freilich  war  ihnen  der 
Weg  zu  dieser  Forderung  von  Seite  einer  der  beiden  deutschen  Gross- 
mächte schon  längst  geebnet  worden,  denn  Preusseu  hatte  ihnen  die 

Organ  der  njlHUr.wl»«enscb*(llicbca  V.  reine.  LIX.  Band.  189t<  27 


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344 


Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799. 


Erfüllung  derselben  schon  in  den  Verträgen  vom  April  1795  und 
vom  August  1796  gewährleistet.  Daher  war  auch  Österreich  in  dem 
soeben  abgeschlossenen  Frieden  genöthigt  gewesen,  dieser  Forderung 
bedingungsweise  zuzustimmen.  Die  Schwierigkeiten  in  der  Weg- 
räumung dieser,  theils  schwer  erfüllbaren,  theils  lästigen  Bedingungen, 
brauchten  die  französischen  Gesandten  allerdings  nicht  zu  fürchten, 
wenn  sie  nur  die  Einwilligung  der  übrigen  Heichsstände  gewannen. 
Diese,  eingeschüchtert  durch  das  gewaltsame  Vorgehen  der  franzö- 
sischen Truppen  gegen  die  Reichsstände  zu  beiden  Seiten  des  Rheins, 
bewilligten  denn  auch  am  4.  April  1798  die  Forderung  der  Franzosen 
und  der  Protest  Österreichs  konnte  nur  den  Standpunkt  dieses  Staates 
bezeichnen,  aber  den  Gewaltact  nicht  ungeschehen  machen.  Hiezu 
wäre  ein  Abbruch  der  Verhandlungen  nothwendig  gewesen,  d.  h.  eine 
Wiedereröffnung  des  Krieges.  Daran  aber  konnte  Österreich  vorerst 
nicht  denken,  sondern  musste  bestrebt  sein,  eine  neue,  kraftvolle 
Coalition  zusammen  zu  bringen.  Verbündete  im  Deutschen  Reiche 
selbst  zu  finden,  war  freilich  bei  der  Zerfahrenheit  und  Schwäche  der 
kleineren  und  grösseren  Reichsstände,  deren  Vertreter  in  unwürdigster 
Weise  um  die  Gunst  der  Franzosen  buhlten,  ganz  unmöglich;  der 
zweite  bedeutende  Staat  in  Deutschland  aber,  Preussen,  war  einem 
Kriege  gegen  Frankreich  nicht  nur  selbst  abgeneigt,  sondern  suchte 
auch  mit  allen  Mitteln  Österreich  zu  isoliren  und  die  wenigen  wohl- 
gesinnten Reichsstände  zur  Neutralität  zu  bewegen. 

Unter  stets  neuen  brutalen  Forderungen  der  Franzosen  und 
demüthigen  Bitten,  Vorstellungen  und  Schmeicheleien  der  Reichs- 
Friedens-Deputation ;  unter  unermüdlichen  Versuchen  von  Seite  Öster- 
reichs, Verbündete  zu  gewinnen,  um  den  französischen  Anmassungen 
mit  den  Waffen  in  der  Hand  entgegentreten  und  Deutschland  un- 
versehrt den  Deutschen  erhalten  zu  können,  neigte  das  Jahr  1798 
sich  zu  Ende.  Es  war  Österreich  nur  gelungen,  nichtdeutsche 
Mächte,  Russland,  England  und  Sicilien,  zum  Abschlüsse  eines  Ver- 
trages zu  bewegen,  in  welchem  England  beträchtliche  Subsidien, 
Russland  aber  die  Beistellung  eines  Hilfscorps  versprach. 

Nach  den  gegen  Ende  Januar  1799,  von  Kaiser  Franz  erlassenen 
Befehlen,  wurden  die  zur  Verfügung  stehenden  Streitkräfte  in  drei 
selbständige  Armeen  eingetheilt. 

Zu  der  „Armee  in  Deutschland",  die  dem  Befehle  des  Erz- 
herzogs Carl  unterstellt  wurde  und  welche  aus  den  in  Böhmen  und 
Oberösterreich  dislocirten  Truppen,  40  Bataillone,  10  Compagnien 
und  104  Escadronen  bestand,  kam  noch  das  bisherige  „Corps  in  Vor- 
arlbergs, 14  Bataillone,  14  Grenadier-Compagnien,  18  Compagnien 
und  5  Escadronen  unter  F.  M.  L.  Freiherr  von  Hotze,  das  nebst 
dem  „Corps  in  Graubündten",  4  Bataillone,  12  Compagnien,  2  Esca- 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


345 


dronen  unter  G.  M.  Auffenberg,  den  linken  Flügel  dieser  Armee 
bilden  sollte. 

Im  Inntbal  und  im  südlichen  Theile  von  Tirol  wurde  unter 
dem  Befehle  des  F.  M.  L.  Belle  gar  de  eine  Armee  von  50  Bataillonen 
und  14  Escadronen  gebildet. 

Die  „italienische  Armee",  vorläufig  unter  dem  Befehle  des 
F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray,  82  Bataillone,  76  Escadronen,  hatte 
sich  an  der  Etsch  zu  sammeln. 

Russland  hatte  sich  erboten,  zu  dem  bevorstehenden  Kriege 
50.000  Mann  Hilfstruppen  beizustellen,  von  welchen  ein  Theil  zu 
der  Armee  in  Italien  stossen  sollte,  deren  Commando  auf  Wunsch 
des  Kaisers  Franz  dem  F.  AI.  Graf  Suwarow  übertragen  wurde. 
Für  den  Kriegsschauplatz  in  Deutschland  war  der  andere  Theil  des 
russischen  Hilfscorps  unter  G.  L.  Korsakow,  dann  das  Corps  des 
Prinzen  von  C  o  n  d  e  bestimmt,  das  nach  dem  Frieden  von  Campo- 
formio  aus  österreichischen  in  russische  Dienste  getreten  war. 

Frankreich  gedachte  zu  dem  bevorstehenden  Kriege  mit  fünf 
Armeen  in  Thätigkeit  zu  treten.  Die  „Donau- Armee",  46.000  Mann 
unter  General  J  o  u  r  d  a  n ,  hatte  vom  Oberrhein  bis  an  den  Inn 
vorzudringen  und  die  Ausgänge  Tirols  zu  besetzen,  während  eine 
Öbservations-Armee  von  48.000  Mann  die  festen  Plätze  und  die 
Rheinübergänge  sichern,  dann  die  Operationen  der  Donau-Armee 
durch  Demonstrationen  gegen  den  Main  und  den  Neckar  unter- 
stützen sollte. 

Die  „Schweizer  Armee"  unter  General  Masse* na,  30.000  Mann, 
verstärkt  durch  Truppen,  die  in  der  Schweiz  aufzustellen  waren, 
hatte  Graubündten  und  Tirol  zu  erobern,  indem  der  linke  Flügel  und 
das  Centrum  über  Chur  und  Biegenz  nach  Innsbruck,  der  rechte 
Flügel  nach  Bozen  und  Brixen  vordrang. 

Für  Italien  rechnete  man,  ohne  die  cisalpinischen,  ligurischen, 
polnischen  und  piemontesischen  Truppen,  auf  eine  Armee  von 
00.000  Mann,  deren  Commando  dem  General  Scherer  übertragen 
wurde.  Sie  sollte  über  die  Etsch  und  Verona  gegen  die  Brenta  und 
Piave  operiren,  während  der  linke  Flügel  Trient  besetzte  und  ein 
Corps  durch  das  Valtelin  nach  Bozen  und  Brixen  vorsandte. 

Die  Armee  von  Rom  unter  General  Macdonald  hatte  endlich 
die  Eroberung  von  Neapel  zu  vervollständigen  und  die  Inseln  Corfu 
und  Malta  zu  unterstützen. 

Der  Beginn  des  Krieges. 

Die  fortgesetzten  Übergriffe  der  Franzosen  in  Italien  und  in  der 
Schweiz  veranlasste  die  österreichische  Regierung,  die  Räumung  dieser 

21* 


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346  Österreicher  and  Russen  in  Italien,  1799. 

Länder  von  französischen  Truppen  zu  verlangen.  Dieses  Begehren  wurde 
von  Seite  des  Directoriums  mit  dem  Verlangen  beantwortet,  die 
kaiserlichen  Truppen  hinter  den  Inn  zurückzuziehen  und  den  Rück- 
marsch der  russischen  Hilfstruppen  aus  den  kaiserlichen  Erblanden 
zu  veranlassen.  Als  der  Wiener  Hof  diese  Aufforderung  unbeantwortet 
Hess,  verkündete  das  Directorium  am  20.  Februar  den  Entschluss, 
seine  Forderungen  mit  Waffengewalt  unterstützen  zu  wollen ;  gleich- 
zeitig erlies3  es  an  General  Jourdan  den  Befehl,  den  Rhein  zu 
überschreiten. 

Aber  in  Deutschland,  wo  die  beiderseitigen  Heere  noch  weit 
voneinander  getrennt  waren,  kam  es  vorläufig  noch  nicht  zum  Kampfe, 
wohl  aber  in  der  Schweiz.  Sobald  dort  Mass e* na  die  Nachricht 
erhalten  hatte,  dass  die  Armee  Jourdan's  so  viel  Raum  gewonnen, 
als  sie  benötbigte,  um  im  Einklänge  mit  der  Schweizer  Armee 
operiren  zu  können,  Hess  er  seine  Truppen  gegen  Graubündten  vor- 
rücken und  drängte  zwischen  dem  6.  und  17.  März  nach  heftigen 
Kämpfen  die  geringen,  dort  stehenden  österreichischen  Streitkräfte 
nach  Tirol  zurück. 

Aber  die  Lage  änderte  sich  bald.  Schon  am  21.  März  warf 
Erzherzog  Carl  die  Vorhut  Jourdan's  bei  Ostrach  zurück,  zwei 
Tage  später  wurde  ein  Angriff  M  a  s  s  6  n  a's  auf  Feldkirch  erfolgreich 
abgewiesen  und  am  26.  Jo urdan  von  Erzherzog  Carl  bei  Stockach 
entscheidend  geschlagen. 

Mit  der  Schlacht  von  Stockach  war  das  Deutsche  Reich  bis 
zum  Rhein  vom  Feinde  befreit  und  auch  Massen a  beeilte  sich, 
seine  vorgeschobeneu  Posten  nach  Graubündten  zurückzuziehen,  da 
er  nach  dem  Rückzüge  Jourdan's  Gefahr  lief,  durch  die  Generale 
Bellegrade  und  Hotze  in  der  Front,  durch  Erzherzog  Carl  im 
Rücken  angegriffen  und  erdrückt  zu  werden. 

Der  Beginn  der  Operationen  in  Italien. 

Ebenso  glücklich  wie  in  Deutschland  waren  die  kaiserlichen 
Waffen  in  Italien. 

Die  für  die  dortigen  Operationen  bestimmten  österreichischen 
Truppen  befanden  sich  Ende  Februar  noch  in  Quartieren  in  weiter 
Ausdehnung  von  der  Etsch  bis  nach  Steiermark,  Istrieu  und  Dalraatien. 
Als  F.  M.  L.  Freiherr  von  Krav  am  7.  März  die  Nachricht  von  der 
Eröffnung  der  Feindseligkeiten  erhielt,  begann  er  seine  Truppen  an 
die  Etsch  vorzuschieben.  Am  21.  März  überbrachte  ihm  der  General- 
Quaitiermeister,  G.  M.  Marquis  Chasteler,  den  Operationsplan. 
Nach  diesem  sollte  er  Pesch i er a  belagern,  Mantua  beobachten  und 
sowohl  im  Thale  des  Oglio,  als  der  Adda  bis  nach  Edolo  und 

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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


347 


Chiavenna  aufwärts  dringen.  Wo  er  die  Truppen  des  Feindes  ver- 
sammelt finden  würde,  seien  sie  mit  der  grössten  Entschiedenheit 
anzugreifen.  Auf  diese  Weise  werde  ein  Gebirgskrieg  vermieden  und 
Tirol  dennoch  vom  Feinde  befreit. 

Das  österreichische  Heer  war  zu  dieser  Zeit  noch  auf  einem 
so  grossen  Flächenraum  zerstreut,  dass  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray 
vorläufig  nur  52.000  Mann  an  der  Etsch  sammeln  konnte.  Ende 
März  hatten  diese  Truppen  folgende  Aufstellung: 

Rechter  Flügel:  Division  G.  M.  Eisnitz,  6  Bataillone, 
10  Compagnien  Jäger,  8  Escadronen  Husaren,  im  ganzen  4.900  Mann, 
bei  Pastrengo. 

Centrum:  Division  F.  M.  L.  Kaim,  17  Bataillone,  20  Escadronen, 
17.700  Mann,  bei  Verona.  In  Verona  selbst  lagen  3  Bataillone 
(2.600  Mann). 

Linker  Flügel:  Division  F.  M.  L.  Freiich,  22  Bataillone, 
14  Escadronen,  22.500  Mann,  bei  Legnago  und  Bevilacqua.  Besatzung 
von  Legnago,  5  Bataillone  (4.500  Mann). 

Im  Anmärsche  waren* und  konnten  für  die  nächsten  Tage  er- 
wartet werden :  Die  Division  F.  M.  L.  Z  o  p  h,  1 1  Bataillone  (9.700  Mann) 
und  die  Division  Ott,  26  Escadronen  (4.400  Reiter).  In  Venedig 
lag  die  Brigade  G.  M.  Montfrault,  6  Bataillone,  in  verschiedeneu 
anderen  Plätzen  von  Kärnten  und  Istrien  befanden  sich  7  Bataillone, 
8  Escadronen.  Nebst  diesen  Truppen  wurde  noch  die  8%  Bataillone 
und  2  Escadronen  starken  Brigade  G.  M.  Vukassovich,  etwa 
7.000  Mann  aus  Tirol  zur  Verstärkung  abgesendet,  so  dass  die  ganze, 
für  die  Operationen  in  Italien  bestimmte  österreichische  Armee  etwa 
85.000  Mann  stark  war. 

Die  französische  Armee  in  Italien  zählte  im  ganzen  117.000  Mann, 
die  allerdings  über  die  ganze  Halbinsel  vertheilt  waren. 

Die  „neapolitanische  Armee"  unter  General  M  a  c  d  o  n  a  1  d, 
34.000  Mann,  hielt  die  römische  und  parthenopäische  Republik  be- 
setzt; 25.000  Mann  befanden  sich  in  den  verschiedenen  Garnisonen 
Ober-Italiens,  so  dass  dem  Commandanten  der  eigentlichen  „italienischen 
Armee",  dem  ehemaligen  Kriegsminister  Scher  er,  nur  58.000  Mann 
zur  Verfügung  blieben.  Er  hatte  mit  diesem  Heere  offensiv  vor- 
zugehen, die  Etsch  zu  überschreiten  und  den  Gegner  aus  dem 
Venezianischen  zu  drängen. 

Am  22.  März  concentrirte  General  Scher  er  seine  Truppen 
am  Mincio  zwischen  Mantua  und  Peschiera  folgendermassen : 

Linker  Flügel  bei  Peschiera  unter  Scherer:  Die  Divisionen 
Serurier,  Delmas  und  Grenier,  23  Bataillone,  28  Escadronen, 
22.300  Mann. 


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I 


348  Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 

Centrum  bei  Valeggio  unter  General  Moreau:  Die  Divisionen 
Victor  und  Hatry,  14  Bataillone,  16  Escadronen,  14.500  Mann. 

Rechter  Flügel  bei  Mantua :  Die  Division  Montrichard 
9  Bataillone.  16  Escadronen,  9.500  Mann. 

Zur  Unterstützung  dieser  Truppen  wurde  die  Division  Desolles. 
5.000  Mann,  aus  dem  Veltlin  gegen  die  obere  Etsch  herangezogen: 
die  Division  Gauthier  aber  nach  Toscana  abgesandt,  um  dort  an 
Stelle  der  grossherzoglichen  eine  republikanische  Regierung  ein- 
zurichten. 

Die  Etsch  bildete  für  die  Österreicher  eine  starke  Vertbeidiguugs- 
linie.  Die  befestigte  Stadt  Verona  deckte  die  Ausgänge  aus  Tirol, 
der  Raum  zwischen  der  Etsch  und  dem  Garda-See  war  durch  das 
befestigte  Lager  bei  Pastrengo  gesperrt  und  so  die  Verbindung  mit 
der  Armee  in  Tirol  gesichert.  Die  liuke  Flanke  der  Verteidigungslinie 
war  durch  die  Festung  Legnago  und  das  sumpfige  Terrain  gedeckt. 
Die  von  der  unteren  Etsch  und  dem  Po  in  die  venezianischen  Lagunen 
führenden  Canäle  wurden  gestaut,  Venedig  selbst,  das  als  Haupt- 
Proviantdepot  diente,  befestigt.  Auf  der  unteren  Etsch  und  auf  dem 
Garda-See  besassen  die  Österreicher  eine  Flotille  von  40  Fahrzeugen 
mit  300  Geschützen  und  2.000  Mann  Besatzung.  Alle  Flüsse,  die  sich 
im  Rücken  des  Heeres  befanden,  hatten  bequeme  Übergangspunkte. 

Am  25.  März  überschritt  General  Scher  er  den  Mincio  und 
griff  am  folgenden  Tage  die  Stellung  der  Österreicher  auf  der  ganzen 
Linie  an.  Entsprechend  der  beiderseitigen  Kräfteverteilung  war  auch 
der  Ausgang  des  Kampfes.  G.  M.  Eisnitz  wurde  von  dem  über- 
legenen Gegner  über  die  Etsch  gedrängt,  im  Centrum,  wo  F.  M.  L.  Kai  in 
nur  13.000  Mann  in's  Feuer  führen  konnte,  blieb  der  Kampf  un- 
entschieden, auf  dem  linken  Flügel  wurde  General  Montrichard  bis 
hinter  den  Tartaro  zurückgeworfen,  so  dass  sich  auch  General 
Moreau  veranlasst  sah,  die  besetzten  Ortschaften  vor  Verona  zu 
räumen. 

Die  Verluste  der  Kaiserlichen  an  diesem  Tage  beliefen  sich 
auf  6.000  Mann,  12  Geschütze  fielen  in  die  Hände  der  Franzosen. 
Diese  verloren  etwa  4.000  Mann,  15  Geschütze  und  32  Munitions- 
karren. 

Das  Treffen  hatte  keine  nennenswerten  Folgen;  sowohl  Sc  Ii  er  er 
als  Kray  blieben  zwei  Tage  lang  unthätig,  dann  befolgte  der  erstere 
doch  die  Vorschläge  des  Kriegsrathes  und  beschloss,  den  Übergang 
über  die  Etsch,  zwischen  Verona  und  Legnago  zu  erzwingen.  Zu  diesem 
Zwecke  wurde  die  Armee  bei  Isola  della  Scala  gesammelt,  nur  die 
Division  Serurier  hatte  bei  Rivoli  zu  bleiben  und  durch  Demon- 
strationen über  die  Etsch  die  Aufmerksamkeit  des  Gegners  von  den 
Bewegungen  der  Armee  abzulenken. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


349 


Während  die  Divisionen  des  französischen  Gros  ihre  Vereinigung 
bei  Isola  della  Scala  bewerkstelligten,  was  infolge  der  schlechten 
Wege  und  der  fehlerhaften  Marsch-Dispositionen  so  langsam  sich 
vollzog,  dass  die  Truppen  erst  am  2.  April  in  ihre  Aufstellungen 
gelangten,  hatte  General  Serurier  am  30.  März  die  Etsch  über- 
schritten und  war  noch  an  diesem  Tage  etwas  voreilig  gegen  Verona 
vorgerückt.  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray,  der  inzwischen  sein  Heer 
bei  Verona  gesammelt  hatte,  sandte  Serurier  die  Division  F r e  1  i c h 
entgegen,  welche  die  Franzosen  angriff  und  bis  Pol  zurückwarf.  Hier 
versuchte  Serurier,  unterstützt  durch  heftiges  Geschützfeuer  vom 
jenseitigen  Ufer,  neuerdings  Widerstand  zu  leisten.  Aber  ein 
bravouröser  Sturm  der  Grenadier-Bataillone  Weber  (Divisionen  der 
Regimenter  Nr.  10,  18,  36)  und  Fiquelmont  (Divisionen  der  Regimenter 
Nr.  13,  14,  43)  entriss  den  Franzosen  den  noch  nicht  vollendeten 
Brückenkopf;  in  heftiger  Flucht  drängten  die  Truppen  Serurier's 
über  die  Brücke,  welche,  da  in  der  Eile  einige  Seile  abgehauen 
worden  waren,  riss,  wodurch  ein  grosser  Theil  der  Franzosen  in  den 
Fluss  stürzte  und  ertrank.  Ihre  Nachhut,  2  Bataillone,  die  auf  dem 
linkon  Ufer  zurückgeblieben  war,  wurde  zum  Theil  niedergehauen, 
77  Officiere,  1.100  Mann  geriethen  in  Gefangenschaft.  Die  Österreicher 
verloren  in  dem  Kampfe  390  Mann  todt  und  verwundet. 

Durch  die  Niederlage  Serurier's  war  der  Weg  nach  Peschiera 
wieder  frei  geworden;  F.  M.  L.  von  Kray,  zu  dem  inzwischen  auch  die 
Division  Zoph  gestossen  war,  sandte  die  Brigade  St.  Julien  auf 
dem  rechten  Etsch-Ufer  gegen  Peschiera  vor,  von  wo  sie  zu  der  von 
Verona  nach  Sommacampagna  dirigirten  Brigade  Hohenzollern 
zu  stossen  hatte.  General  Scher  er,  der  nun  befürchtete,  dass  der 
Gegner  ihn  im  Norden  überflügeln,  vom  Mincio  abdrängen  und  in 
die  Sümpfe  und  Niederungen  des  Po  drängen  könne,  verzichtete  auf 
seine  frühere  Absicht,  über  die  Etsch  zu  gehen  und  beschloss,  seinen 
linken  Flügel  zu  verstärken  und  die  Österreicher  aus  der  Gegend  von 
Peschiera  zu  vertreiben.  Die  Division  Serurier  hatte  mit  den 
Divisionen  Hatry  und  Montrichard  zwischen  Castel  d'Azzano 
und  Buttapietra  Aufstellung  zu  nehmen  und,  23  Bataillone,  32  Esca- 
dronen  (19.600  Mann)  stark  unter  Moreau  den  linken  Flügel  zu 
bilden,  gegen  Sommacampagna  vorzurücken  und  die  Österreicher  von 
der  Strasse  nach  Peschiera  zu  vertreiben.  Die  Division  Delmas, 
7  Bataillone,  16  Escadronen  (6.500  Mann)  bei  Magnano  das  Centrum, 
sollte  mit  dem  rechten  Flügel  der  Armee,  den  Divisionen  Victor 
und  Grenier,  16  Bataillone,  12  Escadronen  (14.500  Mann)  bei 
Raldone  und  Pozzo  gegen  Verona  vorgehen. 

Während  der  französische  Obergeneral  diese  Anordnungen  traf, 
beschloss  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  einen  Angriff  auf  die  linke 


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350 


Österreicher  und  Bassen  in  Italien,  1799. 


Flanke  des  Gegners.  Es  standen  ihm  hiezu  53  Bataillone,  34  Esca- 
dronen  (45.500  Mann)  zur  Verfügung,  die  er  in  vier  Colonnen  theilte. 

Die  erste  Colonne,  Division  F.  M.  L.  Graf  Mercandin. 
6  Bataillone,  10  Escadronen,  (7.000  Mann)  hatte  gegen  Pozzo  vor- 
zurücken und  den  hinter  diesem  Orte  vermutheten  rechten  Flügel 
des  Gegners  anzugreifen;  die  zweite  Colonne,  Division  Kaim. 
8  Bataillone,  2  Escadronen  (6.500  Mann)  sollte  gegen  das  Centrum 
bei  Magnano,  die  dritte  Colonne,  Division  Zoph,  8  Bataillone, 
2  Escadronen  (6.000  Mann)  gegen  den  feindlichen  linken  Flügel  vor- 
gehen. Die  vierte  Colonne,  Division  Fr eli ch,  13  Bataillone,  6  Esca- 
dronen (10.000  Mann)  hatte  der  zweiten  als  Reserve  zu  folgen. 
G.  M.  Graf  Hohenzollern,  sammt  der  Brigade  St.  Julien,  im 
ganzen  12  Bataillone,  12  Escadronen  (11.000  Mann)  erhielt  den 
Befehl,  nach  Villafranca  zu  marschiren  und  gegen  Povegliano  und 
Isola  alta  vorzugehen,  aber  auch  die  Strasse  von  Mantua  zu  beob- 
achten. Oberst  Szenassy  hatte  mit  4  Bataillonen  das  rechte  Ufer 
der  Etsch  bis  S.  Giovanni  zu  sichern,  Oberst  Schustekh  erhielt 
den  Auftrag,  mit  2  Bataillonen  und  2  Escadronen  bei  Albaredo  den 
Fluss  zu  übersetzen  und  den  Feind  in  Flanke  und  Rücken  zu  be- 
unruhigen. 

Die  Schlacht  bei  Magnano. 

Am  5.  April  früh  begann  der  Vormarsch  der  beiderseitigen 
Heere,  doch  erst  um  10  Uhr  vormittags  entwickelte  sich  der  Kampf 
u.  z.  in  der  Nähe  von  Pozzo,  wo  die  Colonne  M er caudin  von  den 
Divisionen  Victor  und  Grenier  unter  harten  Verlusten  zurück- 
geworfen wurde.  G.  M.  Graf  Mercandin  selbst  fiel.  Bald  war 
jedoch  das  Gleichgewicht  wieder  hergestellt,  als  G.  M.  Chasteler 
die  vier  Bataillone  Szenassy's  heranführte.  Inzwischen  war  auch 
die  Division  Kaim  über  Magnano  vorgerückt  und  bei  Buttapietra 
auf  die  Division  D elmas  gestossen,  welche  hartnäckigen  Widerstand 
leistete.  Nicht  weniger  heftig  war  der  Kampf  der  Division  Zoph,  die 
sich  mit  Mühe  gegen  die  wiederholten  Angriffe  Hatry's  undMont- 
richard's  behauptete.  Gegen  2  Uhr  nachmittags  wogte  der  Kampf 
noch  unentschieden  hin  und  her;  im  grossen  waren  die  Franzosen 
sogar  im  Vortheile.  Da  griff  auf  dem  rechten  Flügel  Hohenzoll'ern 
in  das  Gefecht  ein,  während  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  auf  dem 
linken  die  Reserve-Division  Freiich  vorführte.  Victor  und  Grenier 
mussten  um  so  eiliger  zurückgehen,  als  bereits  Oberst  Schustekh, 
der  bei  Albaredo  die  Etsch  übersetzt  hatte,  in  ihrem  Rücken  erschien. 
General  Moreau  und  D elmas,  selbst  hart  bedrängt,  wurden  durch 
den  Rückzug  des  rechten  französischen  Flügels  in  Flanke  und  Rücken 


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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799. 


351 


bedroht  und  sahen  sich  gegen  Abend  gezwungen,  ihre  Stellungen  zu 
räumen. 

Die  Franzosen  gaben  ihren  Verlust  an  Todten  und  Verwundeten 
auf  4.000  Mann  an;  4.500  Mann,  darunter  104  Officiere,  geriethen 
in  Gefangenschaft  der  Österreicher,  die  18  Geschütze,  40  Munitions- 
karren und  7  Fahnen  eroberten.  Ihr  Verlust  bestand  in  780  Todten, 
3.049  Verwundeten  und  1.800  Gefangenen. 

General  Scher  er  erreichte  in  der  Nacht,  vom  Sieger  nur  schwach 
verfolgt,  Villafranca  und  Isola  della  Scala,  am  folgenden  Tage  setzte 
er  den  Rückzug  über  den  Canal  Molinella  fort  und  passirte  am 
7.  bei  Goito  und  Pozzolo  den  Mincio.  An  demselben  Tage  nahm  die 
österreichische  Armee  Stellung  bei  Villafranca. 

Inzwischen  hatte  auch  G.  M.  Klenau,  der  bereits  gegen  Ende 
März  au  den  Po  detachirt  worden  war,  mit  Glück  operirt.  Nachdem 
er  am  29.  März  die  Etsch  überschritten,  war  er  auf  dem  linken 
Po-Üfer  bis  Governolo  vorgedrungen,  übersetzte  bei  Pontelagoscuro 
den  Fluss,  machte  350  Gefangene  und  nahm  die  französische  Po- 
flotille  weg. 

Auf  Seite  des  Gegners  war  die  Division  Gauthier,  ohne 
"Widerstand  zu  finden,  in  Florenz  eingerückt  und  entfernte  dort  den 
Grossherzog,  dessen  Land  eine  republikanische  Verfassung  erhielt. 

Zwischen  den  beiderseitigen  Heeren  herrschte  nach  der  Schlacht 
von  Magnano  einige  Tage  Ruhe.  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  wollte 
bis  zur  Ankunft  des  G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  nichts  weiter 
unternehmen;  doch  auch  dieser  war  nach  seinem  Eintreffen  in  Verona 
am  9.  April  nicht  geneigt,  den  Entschliessungen  des  commandirenden 
Generals  Graf  Suwarow,  vorzugreifen.  Erst  am  14.  April  über- 
schritt er  den  Mincio  bei  Valeggio  und  gab  dann  das  Commando 
an  F.  M.  Suwarow  ab,  der  an  diesem  Tag  in  Verona  eintraf. 

Die  Österreicher  standen  am  14.  April: 

das  Gros  unter  G.  d.  C.  Freiherr  v.  Melas  bei  Valeggio  1  _  _  _  _  _ ,  r 
, .    tt   la     i-     ^        t   Ali  i  •  >c    t   i  •   s         i  29.000 Mann 
die  Vorhut  unter  F.  M.  L.  Ott  bei  Montechian  .   .  J 

G.  M.  Vukassovich  bei  Rocca  d'Anfo     ....       7.000  „ 

G.  M.  Graf  Hohenzolleru  bei  Marcaria  ....       5.000  „ 

G.  M.  Eisnitz,  St.  Julien   und  Klenau  bei 

Peschiera  und  Mantua   .  .  14.500  „ 

zusammen  .  .  55.500  Mann. 

Vom  Gegner  befand  sich  die  erste  Coionne  unter  General 
Scher  er,  die  Divisionen  Delmas,  Victor  und  Grenier, 
13.000  Mann,  auf  dem  Rückzüge  nach  Cremona;  die  zweite  Coionne 
unter  Moreau,  die  Divisionen  Hatry,  Serrurier  und  Mont- 
richard,  12.000  Mann,  auf  dem  Rückzüge  nach  Pontevico.  In 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Pescbiera  waren  1.300  Mann,  in  Mantua  10.600  Mann  als  Besatzung 
zurückgeblieben. 

Das  Vorrücken  der  Verbündeten  an  die  Adda. 

„Ihnen  werde  ich  die  über  den  Feind  zu  erringenden  VortheUe 
zu  verdanken  haben;  Sie  haben  mir  die  Bahn  zum  Siege  eröffnet!" 
Mit  diesen  Worten  begrüsste  F.  M.  Graf  Suwarow  am  16.  April 
den  Sieger  von  Magnano  und  als  er  an  demselben  Tage  Musterung 
über  einen  Theil  der  österreichischen  Truppen  hielt,  war  er  sichtlich 
zufrieden  und  sagte  zu  den  ihn  umgebenden  Generalen:  „Vortreff- 
licher Schritt!  Sieg!" 

Er  kannte  ja  diese  Braven  schon  und  hatte  an  ihrer  Seite  bei 
Focsani  und  Martinesci  gefochten  und  doch  war  seine  erste  Anord- 
nung eine  Taktlosigkeit,  durch  welche  er  dieselben  Helden,  die  ihm, 
nach  seinen  eigenen  sehr  richtigen  Worten,  den  Weg  zu  den  ferneren 
Siegen  gebahnt,  tief  verletzen  musste.  Er  ordnete  nämlich  sofort 
Bajonetübungen  im  österreichischen  Lager  an,  die  von  russischen 
Officieren  geleitet  werden  sollten.  Es  ist  gewiss,  dass  diese  „zwischen 
zwei  grosse  Schlachten  eingeengten  Stossübungen"  nichts  zu  den 
späteren  Erfolgen  beitrugen;  nichtsdestoweniger  gab  Suwarow  diese 
ungerechtfertigte  Anordnung,  selbst  nachdem  ihm  die  österreichischen 
Krieger  zu  den  Lorbeeren  von  der  Trebbia  und  von  Novi  verholfen, 
nicht  auf;  es  bedurfte  dazu  erst  eines  energischen  Mahn  Wortes  von 
Seite  des  Erzherzogs  Carl. 

Während  das  Gros  der  österreichischen  Truppen  diesen  Übungen 
oblag  und  Suwarow  einige  kostbare  Tage  nutzlos  verstreichen  Hess, 
schob  G.  M.  Graf  Hohenzollern  seine  Truppen  einestheils  längs 
des  Oglio  bis  Pontevico,  anderentheils  an  den  Po  vor,  erbeutete  bei 
Casalmaggiore  56  Pontonwagen,  machte  an  200  Gefangene  und  Hess 
Mirandola  überfallen,  wobei  die  Husaren  235  Gefangene  machten  und 
2  Geschütze  erbeuteten. 

Am  17.  April  rückte  F.  M.  L.  Ott  über  die  Chiese,  am  19. 
liess  Suwarow  auch  das  Gros  in  drei  Colonnen  an  diesen  Fluss 
heranrücken,  nachdem  tagsvorher  die  erste  Colonne  der  russischen 
Hilfstruppen,  12  Bataillone,  4  Kosakenregimenter  (11.000  Mann)  unter 
General  Schweikowski  bei  Valeggio  eingetroffen  war. 

Die  erste  österreichische  Colonne,  Division  Zoph,  rückte  nach 
Ponte  S.  Marco,  die  zweite,  Division  Frei  ich,  nach  Calcinato,  die 
dritte,  Division  Kaim  und  Schweikowski  nach  Montechiari.  Die 
Vorhut  wurde  bis  Castenedolo  vorgeschoben;  G.  M.  Graf  Hoheu- 
zollern  ging  bei  Marcaria  über  den  Oglio  gegen  Bozzolo  vor. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


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Die  Franzosen  hatten  ihren  Rückzug  nur  bis  hinter  den  Oglio 
fortgesetzt.  Die  linke  Colonne  unter  Moreau  war  bei  Pontevico 
über  den  Fluss  gegangen,  zog  sich  dann  wieder  aufwärts  und  blieb 
bei  Calcio,  Soncino  und  Palazzolo  stehen.  Hier  wollte  Moreau  sich 
halten,  aber  General  Scher  er,  dem  die  Colonne  des  G.  M.  Grafen 
Hohenzollern  energisch  folgte,  war  mit  dem  rechten  Flügel  schon 
bis  Cremona  zurückgegangen.  Auch  dieser  Hauptdepotplatz  der 
französischen  Armee  musste  bei  dem  stetigen  Vorrücken  Hohen- 
zollerns  geräumt  werden,  wobei  viele  Kriegsvorräthe  in  die  Hände 
der  Österreicher  fielen. 

Durch  die  Räumung  Cremona's  war  es  auch  Moreau  unmöglich 
geworden,  sich  zu  halten,  da  bereits  seine  linke  Flanke  durch  de- 
tachirte  Abtheilungen  des  Corps  Vukassovich  bedroht  wurde. 
Am  21.  April  setzten  die  Franzosen  ihren  Rückzug  gegen  die  Adda 
in  drei  Colonnen  fort,  u.  z.  in  der  Richtung  auf  Lecco,  Cassano 
und  Lodi. 

Die  Armee  der  Verbündeten  hatte  am  20.  gerastet;  am  21. 
setzte  sie  den  Marsch  fort.  Die  Vorhut  unter  F.  M.  L.  Ott,  sammt 
der  Division  Zoph  und  der  Brigade  Vukassovich  hatten  sich 
Brescia  zu  nähern  und  die  Stadt,  deren  Citadelle  eine  Besatzung 
von  1.400  Mann  unter  Major  Bouzet  hatte,  zunehmen;  die  Armee 
selbst  rückte  gegen  Chiari  vor.  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray,  dem  das 
Commando  über  die  gegen  Brescia  detachirten  Truppen  übertragen 
war,  forderte  den  Commandanten  der  Citadelle  zur  Übergabe  auf 
und  Hess,  als  diese  abgeschlagen  wurde,  das  Feuer  eröffnen  und  An- 
stalten zum  Sturme  treffen.  Doch  wartete  Bouzet  diesen  nicht  ab, 
sondern  übergab  um  4  Uhr  nachmittags  bedingungslos  die  Citadelle. 
Ausser  1.264  Gefangenen  fielen  den  Österreichern  46  Geschütze  in 
die  Hände. 

Noch  an  demselben  Tag  rückte  die  Division  Ott  bis  Ospitaletto, 
am  22.  setzte  die  Armee  ihren  Marsch  vom  Mellaflusse  an  den 
Oglio  fort.  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  erhielt  den  Oberbefehl  über  alle 
zur  Belagerung  vou  Mantua  und  Peschiera  bestimmten  Truppen,  sowie 
über  die  Besatzungen  von  Verona  und  Leguago;  auch  G.  M.  Kien  au, 
der  auf  dem  rechten  Po-Ufer  zn  streifen  hatte,  wurde  seinem  Befehle 
unterstellt. 

Der  Marsch  der  Hauptarmee  gegen  die  Adda  wurde  in  drei 
Colonnen  fortgesetzt.  Die  des  rechten  Flügels,  bestehend  aus  den  Divi- 
sionen Ott,  Zoph  und  Schweikowski,  dann  der  Brigade  Vukasso- 
vich rückte  gegen  Bergamo,  die  mittlere,  Division  Freiich  und 
Kaim  gegen  Treviglio  vor,  während  den  linken  Flügel  eine  kleine 
Colonne  unter  G.  M.  Seckendorf  bildete,  die  über  Calcio  nach 
Crema  marschirte  und  in  Verbindung  mit  G.  M.  Graf  Hohenzollern 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


trat,  der  die  Richtung  von  Cremona  nach  Pizzighettone  eingeschlagen 
hatte. 

F.  M.  Graf  Suwarow,  der  bisher  noch  keine  genauen  Nach- 
richten über  Stärke  und  Stellung  des  Gegners  erhalten  hatte,  hoffte 
ihn  am  Oglio  treffen  zu  können.  Aber  die  Franzosen  waren  bereits 
über  die  Adda  zurückgegangen  und  standen  bei  Lecco,  Cassano  und 
Lodi;  nur  eine  schwache  Nachhut  war  bei  Palazzolo  zurückgeblieben 
und  wurde  am  23.  April  von  da  vertrieben.  An  diesem  Tag,  4  Uhr 
nachmittags  trat  die  Hauptarmee  ihren  Marsch  an  die  Adda  an,  aber 
die  Herstellung  der  Brücken  über  den  Oglio  verzögerte  den  Über- 
gang bis  10  Uhr  nachts,  auch  kamen  mancherlei  Irrungen  in  den 
Colonnenrichtungen  vor,  so  dass  die  Armee  den  Raum  zwischen  der 
Adda  und  dem  Oglio  am  24.  April  noch  nicht  ganz  zurückgelegt 
hatte.  Erst  am  25.  langte  das  ganze  Heer  an  der  Adda  an  und  nahm 
gegenüber  der  feindlichen  Posten,  die  das  rechte  Ufer  besetzt  hielten. 
Stellung. 

Die  Brigade  Vukassovich  mit  einem  Theil  der  russischen 
Truppen  besetzte  Caprino  gegenüber  Brivio,  die  Division  Zoph  und 
Ott  nahmen  bei  S.  Gervasio  gegenüber  Trezzo,  die  Divisionen  F  r  e  1  i  c  h 
uud  Kaim  bei  Treviglio  gegenüber  Cassano,  Stellung. 

G.  M.  Seckendorf  hatte  Crema,  woselbst  er  30  Geschütze 
und  bedeutende  Vorräthe  fand,  erreicht  und  rückte  gegen  Lodi  vor; 
G.  M.  Hohen  zollern  war  bei  Pizzighettone  eingetroffen. 

Die  Schlacht  bei  Cassano. 

General  Scherer,  der  fest  entschlossen  war,  sich  hinter  der 
Adda  zu  halten,  verfügte  mit  Einschluss  der  aus  verschiedenen  Theilen 
der  Lombardei  herangezogenen  Besatzungen  über  28.000  Mann,  die 
er  in  drei  Divisionen,  jede  zu  10  Bataillonen  und  10  Escadronen 
gliederte.  Diese  Macht  vertheilte  er  auf  der  übermässig  laugen 
Strecke  vou  Lecco  bis  Pizzighettone,  u.  z.  kam  die  Division  Serurier 
auf  die  Strecke  von  Lecco  bis  Trezzo,  die  Division  Grenier  vou 
Vaprio  bis  Villa  pompeana,  die  Division  Victor  von  da  bis  Robecco. 
Eine  Abtheilung  unter  General  Laboissiere,  5  Bataillone,  7  Esca- 
dronen, hielt  den  Raum  von  Robecco  bis  an  den  Po  besetzt. 

Die  Adda  bot  eine  gute  Vertheidigungslinie;  3ie  konnte  zu 
dieser  Zeit  nur  auf  Brücken,  deren  es  vier  gab,  bei  Lecco,  Cassano. 
Lodi  und  Pizzighettone,  überschritten  werden.  Der  Fluss  selbst  ist 
bis  gegen  Cassano  tief  eingeschnitten,  mit  zum  Theil  steilem,  sehr 
überhöhenden  rechten  Ufer;  von  Cassano  abwärts  aber,  wo  die  Ufer 
niedriger  sind,  bildet  der  Fluss  bedeutende  Moräste,  theilt  sich  in 
mehrere  Arme,  hat  zu  beiden  Seiten  breite  und  tiefe  Canäle  und 


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Österreicher  and  Russen  in  Italien,  1799. 


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stellt  einem  Übergang  grosse  Schwierigkeiten  entgegen.  Bei  Cassano, 
Leceo  und  Lodi  hatten  die  Franzosen  verschanzte  Brückenköpfe 
hergestellt. 

F.  AI.  Graf  Suwarow  benützte  den  25.  und  26.  April,  um  Nach- 
richten über  die  Aufstellung  des  französischen  Heeres  einzuziehen. 
Am  26.  befahl  er  dem  F.  M.  L.  Ott,  bei  S.  Gervasio,  Trezzo  gegen- 
über, eine  Brücke  schlagen  zu  lassen,  die  Adda  zu  übersetzen  und 
gerade  auf  Mailand  vorzudringen.  Sämmtliche  Kosakenregimenter 
und  die  Brigade  Vukassovich  sollten  sich  ihm  anschliessen,  das 
Gros  der  Armee  folgen,  G.  d.  C.  Melas  aber  bis  auf  weiteren  Be- 
fehl mit  den  Divisionen  Kaim  und  Freiich  als  Reserve  bei 
Treviglio  stehen  bleiben. 

Diese  Disposition  wurde  jedoch  geändert,  als  die  Nachricht  ein- 
lief, dass  Lecco  vom  Feinde  besetzt  sei,  was  Suwarow  zu  der 
Annahme  veranlasste,  dass  die  ganze  Division  Serurier  sich  dort 
befinde.  Suwarow  befahl  nun  Vukassovich  und  der  ganzen 
russischen  Division  bei  Caprino  stehen  zu  bleiben,  um  im  Nothfalie 
den  General  Fürsten  Bagration,  der  mit  2  Bataillonen  und  drei 
Kosaken-Regimentern,  3.000  Mann,  gegen  Lecco  gesandt  wurde,  zu 
unterstützen. 

Die  angeordnete  Bereithaltung  dieser  Unterstützung  erwies  sich 
thatsächlich  als  nothwendig,  denn  Bagration  stiess  bei  Lecco  auf 
heftigen  Widerstand  und  das  Gefecht,  das  sich  dort  entwickelte, 
gestaltete  sich  trotz  der  Schwäche  der  Franzosen  so  bedrohlich,  dass 
G.  d.  L  Graf  Rosenberg  mit  sämmtlichen  russischen  Truppen 
dem  bedrängten  Fürsten  zu  Hilfe  eilen  rausste  und  F.  M.  Suwarow 
die  Brigade  Vukassovich  ebenfalls  nachrücken  Hess. 

Es  gelang  endlich  dem  General  Rosenberg,  die  Franzosen 
aus  Lecco  zu  vertreiben  und  Vukassovich  blieb  auf  halbem 
Wege,  bei  Brivio  stehen,  aber  der  ganz  und  gar  unnöthige  Kampf 
hatte  veranlasst,  dass  Suwarow  den  Hauptangriflf  auf  den  folgen- 
den Tag,  den  27.  April,  verschieben  musste. 

Diese  Verzögerung  hatte  aber  auch  die  viel  bedeutsamere  Folge, 
dass  den  Verbündeten  die  Erzwingung  des  Adda-Überganges  viel 
schwerer  gemacht  werden  sollte,  als  dies  am  26.  der  Fall  ge- 
wesen wäre. 

Der  Commandant  des  französischen  Heeres,  General  Scherer, 
der  sich  seit  der  Niederlage  bei  Magnano  seiner  schweren  Aufgabe 
durchaus  nicht  mehr  gewachsen  fühlte,  hatte,  da  diese  Erkenntnis 
sich  gar  bald  all1  seinen  Truppen  mittheilte,  um  Enthebung  vom 
Commando  gebeten  und  schon  am  26.  April  kam  die  zustimmende 
Antwort  des  Directoriums ,  welches  den  Oberbefehl  an  General 
M  o  r  e  a  u  übertrug. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Dem  General  Moreau  war  es  freilich  nicht  mehr  möglich, 
<lie  Fehler  seines  Vorgängers  ganz  gut  zu  machen;  aber  er  griff 
doch  mit  Energie  und  Nachdruck  ein  und  gewann  im  ersten  Augen- 
blick den  nicht  zu  unterschätzenden  Vortheil,  dass  er  das  gesunkene 
moralische  Gefühl  seiner  Truppen  hob,  die  sich  von  seiner  bewährten 
Führung  glänzende  Erfolge  versprachen. 

Vor  allem  kam  es  darauf  an,  die  so  unklug  auseinander  ge- 
zogenen Streitkräfte  rasch  an  dem  entscheidenden  Punkte  zu  con- 
centriren. 

Unmittelbar  nachdem  Moreau  Kenntnis  von  seiner  Ernennung 
erhalten,  Hess  er  alle  rückwärts  befindlichen  entbehrlichen  Be- 
satzungen vorrücken  und  wies  den  an  der  Adda  stehenden  Divisionen 
neue  Stellungen  an.  General  Grenier  musste  mit  seiner  Division 
nach  Vaprio  und  Cassano  rücken  und  sich  dort  mit  Victor  vereinigen, 
dessen  frühere  Stellung  General  Laboissiere  einzunehmen  hatte. 
Serurier  musste  sich  ebenfalls  dem  Centrum  nähern,  doch  änderte 
Moreau  diese  letztere  Verfügung  bald  wieder  —  nicht  zum  Vor- 
theil der  bevorstehenden  Schlacht.  G.  M.  Vukassovich  war  näm- 
lich, wie  erwähnt,  bei  Brivio  eingetroffen  und  machte  am  Morgen 
des  27.  Anstalten  die  Adda  dort  zu  übersetzen.  Moreau  befahl 
deshalb  Serurier  nur  ein  Bataillon  bei  Trezzo  zurückzulassen  und 
mit  dem  Gros  seiner  Division  nach  Brivio  zurückzukehren.  Diese 
Massregel  sollte  verhängnisvoll  werden. 

General  Moreau  hatte  ganz  richtig  geschlossen,  dass  der 
Gegner  gegen  Vaprio  und  Cassano  den  Hauptstoss  richten  werde. 

F.  M.  Graf  Suwarow,  der  den  ganzen  Tag  auf  die  Beendi- 
gung des  Gefechtes  bei  Lecco  gewartet,  befahl  am  Abend  des  26., 
dass  G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  am  folgenden  Morgen  den 
Brückenkopf  von  Cassano  angreifen  solle,  während  die  Divisionen 
Ott  und  Zoph  bei  Trezzo  überzugehen  hatten.  Die  drei  Kosaken- 
regimenter, die  mit  Fürst  Bagration  Lecco  angegriffen,  wurden 
noch  in  der  Nacht  nach  S.  Gervasio  zurückbeordert. 

Um  Mitternacht  begannen  die  Österreicher  mit  dem  Schlagen 
einer  Pontonbrücke  bei  S.  Gervasio.  Anfangs  boten  die  steilen  Ufer 
und  der  schnelle  Lauf  des  angeschwollenen  Flusses  grosse  Schwierig- 
keiten ;  aber  der  General-Quartiermeister,  G.  M.  Marquis  Chasteler, 
der  den  Brückenschlag  leitete,  wusste  sie  zu  überwinden.  Er  selbst, 
sowie  Oberst  d'Aspre  legten  mit  Hand  an,  die  Pontons  wurden  die 
steilen  Ufer  hinab  auf  den  Schultern  getragen  und  so  ausserordent- 
lich war  die  Mühe,  dass  die  Brücke,  zu  deren  Herstellung  nur  sieben 
Pontons  nöthig  waren,  erst  um  f/26  Uhr  früh  vollendet  war.  Mit 
den  ersten  Pontons  wurden  80  Jäger  und  50  Mann  von  Nädasdy- 
Infanterie  (Nr.  39)  übersetzt,  welche  nahe  am  jenseitigen  Ufer  in 


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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799. 


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einer  Casine  am  Fusse  des  Felsens,  auf  welchem  das  Schloss  Trezzo 
sich  befindet,  Posto  fassten. 

Sobald  die  Brücke  vollendet  war,  gingen  sechs  Compagnien 
des  Jägercorps  d'Aspre,  600  Kosaken  und  eine  Escadron  des 
7.  Husaren-Regiments  über  die  Adda.  Merkwürdigerweise  war  das 
jenseitige  Ufer  von  keinem  einzigen  französischen  Posten  besetzt.  Das 
in  Trezzo  stehende  Bataillon  merkte  den  Brückenschlag  erst,  nach- 
dem die  genannten  Truppen  übersetzt  waren.  Sie  überfielen  das 
Bataillon  und  besetzten  das  Schloss. 

Dieser  Vorhut  der  Verbündeten  folgten  unmittelbar  die 
Divisionen  Ott  und  Zoph  und  der  Rest  der  drei  Kosakenregimenter. 
F.  M.  L.  Ott  Hess  der  Infanterie  voraus  die  Kosaken  gegen  Pozzo 
streifen,  eine  Abtheilung  dieser  Truppe  und  Husaren  sandte  er  gegen 
Colnago,  um  Verbindung  mit  G.  M.  Vukassovich  zu  suchen. 

Inzwischen  hatten  die  Truppen  Grenier's  sich  bereits  ihren  an- 
gewiesenen Aufstellungsplätzen  genähert  und  die  Tetebrigade  Q  u  e  s  n  e  1 
stiess  bei  Vaprio  auf  die  Vorhut  Ott's.  Diese  war  nach  dem  Über- 
setzen der  Adda  so  rasch  vorgedrungen,  dass  die  rückwärtigen 
Colonnen  des  Gros  nicht  Zeit  fanden,  ebenso  rasch  zu  folgen.  Einzeln 
rückten  vier  Bataillone  der  Division  Ott  der  Vorhut  nach,  um  diese 
in  dem  Kampfe  gegen  die  Truppen  Greniers  zu  unterstützen,  der 
inzwischen  eine  zweite  Brigade  herangezogen  hatte  und  nun  mit 
9  Bataillonen  und  8  Escadronen  in  die  Offensive  überging.  Schon 
waren  die  Truppen  Ott's  im  Begriffe  zu  weichen,  als  G.M.Marquis 
Chasteler  mit  der  Tete  der  Division  Zoph,  2  Bataillone  und 
2  Escadronen  auf  dem  Kampfplatze  eintraf. 

Trotz  dieser  Verstärkung  war  es  nicht  möglich  dem  stürmischen 
Angriffe  der  Franzosen  zu  widerstehen;  das  zuletzt  eingetroffene 
Grenadier-Bataillon  Stentsch  erlitt  durch  eine  Attaque  der  französi- 
schen Reiterei  furchtbare  Verluste.  Nun  stürmten  aber  Erzherzog- 
Joseph-Husaren  im  Verein  mit  den  Kosaken  gegen  den  linken  Flügel 
der  feindlichen  Infanterie  heran,  durchbrachen  ihre  Linie  und  warfen 
sie  zurück.  Ein  im  nächsten  Augenblick  auf  dem  Kampfplatz  er- 
scheinendes, von  Mailand  herangezogenes  französisches  Reiter- 
Regiment  wurde  ebenfalls  geworfen  und  bis  Gorgonzola  verfolgt.  Bald 
nach  dem  Eingreifen  der  Cavallerie  rückten  auch  die  übrigen  Batail- 
lone der  Division  Zoph  in  die  Feuerlinie.  So  verstärkt,  griff 
F.  M.  L.  Ott  von  neuem  die  Dörfer  Pozzo  und  Vaprio,  welche  die 
Flanken  der  feindlichen  Linie  deckten,  an  und  entriss  diese  Ort- 
schaften den  Franzosen  nach  hartem  Kampfe. 

General  Moreau,  welcher  den  Kampf  auf  seinem  linken  Flügel 
selbst  geleitet  hatte,  befahl  nun  Grenier  gegen  Inzago  zurückzu- 
gehen und  dort  neuerdings  Stellung  zu  nehmen.    Aber  kaum  waren 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  179'J. 


die  ersten  Abtheilungen  dort  angelangt,  als  ihnen  auch  schon  fliehende 
französische  Truppen  entgegenkamen. 

Während  des  Kampfes  zwischen  Pozzo  und  Vaprio  hatte  auch 
G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  den  Angriff  auf  den  Brückenkopf  bei 
Cassano  begonnen.  Dieser  war  anfangs  von  der  10.  französischen 
Halb-Brigade  der  Division  Grenier  besetzt  gewesen,  zu  welcher 
bald  auch  die  Brigade  Argod  der  Division  Victor  stiess. 

Unter  dem  heftigsten  Feuer  der  feindlichen  Batterien  schlugen 
die  österreichischen  Pionniere  Laufbrücken  über  den  Kanal  Ritorta, 
der  die  Front  der  Franzosen  deckte  und  übersetzten  einen  Theil  der 
Infanterie  und  Geschütze.  Unmittelbar  darauf  stürmte  das  (im  Jahre  1809 
aufgelöste)  Regiment  Reisky  den  Brückenkopf  und  drang  so  rasch  in 
denselben  ein,  dass  die  Franzosen,  die  auf  das  rechte  Adda-Ufer  flohen, 
nicht  einmal  Zeit  fanden,  die  Brücke  anzuzünden  und  alle  ihre  Ge- 
schütze zurücklassen  mussten.  General  Argod  selbst  fiel. 

Unaufhaltsam  drangen  nun  die  Österreicher  über  die  Brücke 
nach  und  kamen  so  den  gegen  Inzago  zurückgehenden  Truppen 
Moreau's  in  den  Rücken. 

Von  zwei  Seiten  umgangen,  sahMoreau  seinen  Rückzug  nach 
Mailand  über  Gorgonzola  abgeschnitten,  weshalb  er  den  Weg  über 
Melzo  einschlug.  Ein  Theil  der  Division  Victor,  der  sich  nicht 
mehr  mit  Grenier  vereinigen  konnte,  musste  mit  den  Truppen 
Laboissiere's  den  Weg  über  Melegnano  einschlagen. 

Um  6  Uhr  nachmittags  war  der  Kampf  zu  Ende.  Die  Truppen 
der  Verbündeten  lagerten  während  der  Nacht  auf  dem  Schlachtfelde, 
den  abziehenden  Feind  Hess  Suwarow  nur  durch  einzelne  Reiter- 
abtheilungen verfolgen. 

G.  M.  Vukassovich  war  inzwischen  auch  nicht  unthätig  ge- 
wesen. Wahrend  die  russische  Division  unter  General  Rosenberg 
unbeweglich  zwischen  Lecco  und  Brivio  stehen  blieb,  hatte  er  die 
französischen  Posten  bei  Brivio  vertrieben  und  die  Adda  übersetzt. 
Dann  griff  er  den  General  Gaillet,  der  von  Lecco  heranrückte,  an 
und  warf  ihn  auf  General  Sovez  zurück,  welcher  noch  Lecco  besetzt 
hielt,  Gaillet  zog  sich  nach  Como,  General  Soyez  an  den  Lago 
maggiore  zurück. 

Am  Abend  des  27.  April  erhielt  G.  M.  Vukassovich  den 
Befehl,  nach  Mailand  zu  rücken.  Auf  dem  Marsche  dahin,  am  28., 
kam  ihm  die  Meldung  zu,  dass  Verderio  von  feindlichen  Truppen 
stark  besetzt  sei.  Es  war  in  der  That  so.  General  Serurier  stand 
dort  unbeweglich  und  erwartete  noch  immer  Befehle  von  Moreau. 

Wie  bekannt,  war  Serurier  am  27.  nach  Brivio  gesandt 
worden,  hatte  alter  auf  dem  Marsche  dahin,  als  Vaprio  und  Pozzo 
von  den  Österreichern  angegriffen  wurden,  Befehl  erhalten,  dort  Halt 


- 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


359 


zu  machen,  wo  er  sich  eben  befände  und  weitere  Weisungen  zu  er- 
warten. Trotzdem  nun  Serurier  den  ganzen  Tag  über  den  Kanonen- 
donner hörte,  blieb  er  bei  Verderio,  wo  ihn  der  Befehl  Moreau's 
erreicht  hatte,  also  im  Rücken  der  Österreicher  unthätig  stehen  und 
wagte  es  nicht  eigenmächtig  sich  zu  rühren;  seine  Meldungen  aber 
gelangten  nicht  mehr  an  den  Oberbefehlshaber.  So  stand  er  mit 
etwas  über  3.000  Mann  bis  die  Vortruppen  des  G.  M.  Vukasso  vi  ch 
ihn  entdeckten. 

G.  M.  Vukassovich  sandte  1  Bataillon  und  200  Kosaken 
unter  Oberst  Prinz  Victor  Roh  an  nach  Paderno,  den  Obersten  Prinz 
Louis  Rohan  mit  2  Bataillonen  über  Osnago  in  die  linke,  den 
Major  Gajoli  mit  2  Bataillonen  und  1  Escadron  in  die  rechte 
Flanke  Serurier's,  mit  dem  Reste  seiner  Truppen,  3  Bataillonen  und 
1  Escadron  griff  Vukassovich  selbst  in  der  Front  an,  nachdem 
der  französische  General  die  Aufforderung,  die  Waffen  zu  strecken, 
abgeschlagen  hatte. 

Die  Franzosen  kämpften  in  der  verschanzten  Stellung  wie  die 
Verweifelten,  aber  bei  Einbruch  der  Nacht  sah  Serurier  doch  ein, 
dass  weiterer  Widerstand  nutzlos  sei.  Er  streckte  mit  250  Officieren 
und  2.700  Mann  die  Waffen,  8  Geschütze  fielen  in  die  Hände  der 
Österreicher. 

Dieses  Nachspiel  schloss  die  dreitägigen  Kämpfe  an  der  Adda, 
welche  in  der  Geschichte  unter  dem  Namen  der  Schlacht  von  Cas- 
sano  bekannt  sind.  Die  Verluste  der  Österreicher  beliefen  sich  an 
diesen  Tagen  auf  139  Offi eiere  und  3.535  Mann  an  Todten  und 
Verwundeten,  etwa  1.000  Mann  wurden  vermisst.  Die  Verluste  der 
Russen  sind  nicht  bekannt,  waren  aber  jedenfalls  nicht  bedeutend, 
da  sie  an  dem  Hauptkampfe,  mit  Ausnahme  einiger  Kosakenregimenter, 
gar  nicht  betheiligt  waren.  Die  Franzosen  verloren  über  2.500  Mann 
an  Todten  und  Verwundeten,  etwa  7.000  Mann  an  Gefangenen, 
27  Geschütze  fielen  in  die  Hände  der  Österreicher. 

Empfindlicher  als  diese  Verluste  war  der  niederschmetternde 
moralische  Eindruck,  dass  auch  Moreau  dem  Gegner  nicht  ge- 
wachsen war  und  der  Wechsel  in  der  Stimmung  des  italienischen 
Volkes.  Schon  seit  Monaten  war  der  Druck  der  französischen  Eroberer 
immer  empfindlicher  geworden,  so  dass  schon  im  März  die  Bauern 
der  Polesine  zu  den  Waffen  gegriffen  hatten.  Ihrem  Beispiele  waren 
im  April  die  Alpenthäier  von  Brescia  und  Bergamo  gefolgt  und  nun 
pflanzte  sich  die  Bewegung  durch  die  Lombardei,  Modena  und  Toscana 
fort.  Überall  verschwanden  die  republikanischen  Behörden,  die 
Demokraten  mussten  fliehen  oder  wurden  erschlagen;  jeder  kleinere 
Trupp  französischer  Soldaten  fand  sich  auf  jedem  Schritt  bedroht. 

Or»an  der  militlr-wlMenscbaftlicben  Vereine.  LIX.  Band.  I89t>.  28 


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3H0 


Österreicher  und  Bussen  in  Italien,  1799 


Unter  solchen  Verhältnissen  war  die  Lage  Moreau's  eine 
doppelt  schwere.  Er  sollte  bald  die  Oberzeugung  gewinnen,  dass  er 
ohne  einen  zweiten  Kampf  zu  wagen,  bis  gegen  Turin  zurück- 
weichen müsse. 

Nach  den  Kämpfen  an  der  Adda  blieb  dem  französischen  Ober- 
befehlshaber  nur  der  Rückzug  auf  Mailand  über  Melzo  offen.  Aber 
die  Stadt  war  nicht  zu  halten.  Moreau  warf  eine  Besatzung  von 
2.400  Mann  in  die  Citadelle  und  ging  noch  am  28.  April  über  den 
Ticino.  Der  rechte  Flügel,  Victor  und  Laboissiere,  marschirte 
nach  Pavia,  die  Mitte,  G  r  e  n  i  e  r,  nach  Buffalora  und  Vigevano.  General 
Lemoine,  der  bei  Pizzighettonc  stand,  Hess  eine  Besatzung  in  der 
Festung  und  ging  bei  Piacenza  über  den  Po.  Hinter  dem  Ticino 
wollte  Moreau  die  Division  Serurier,  von  deren  Schicksal  er 
noch  nichts  wusste,  an  sich  ziehen. 

Von  den  Truppen  der  Verbündeten  rückten  die  österreichischen 
Corps  am  21.  April  von  Gorgonzola  nach  Mailand,  wo  sie  von  der 
Bevölkerung  jubelnd  begrüsst  wurde.  Der  Erzbischof  mit  den  Stadt- 
vertretern war  der  anrückenden  Colonne  entgegengegangen  und  über- 
reichte dem  G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  die  Schlüssel  der  Stadt, 
welche  dieser  durch  einen  Adjutanten  an  F.  M.  Graf  Suwarow  zu- 
rücksandte. 

„Suwarow  küsste  die  Schlüssel,  übergab  sie  allen  Anwesenden 
seines  Gefolges  zu  dem  nämlichen  Zweck  uud  nachdem  diese  von 
dem  ganzen  Gefolge  geküsst  waren,  eilte  er  mit  ihnen  ebenfalls  der 
Stadt  zu.  Hier  fand  er  die  österreichischen  Truppen  in  den  Haupt- 
gassen und  Plätzen  aufmarschirt.  Als  dem  G.  d.  C.  Melas  seine 
Ankunft  gemeldet  wurde,  eilte  er  dem  Feldherrn  mit  gesenktem 
Degen  entgegen,  um  ihm  über  seine  getroffenen  Anstalten  Meldung 
zu  erstatten.  Suwarow,  ohne  sie  zu  hören,  packte  ihn  in  der 
Freude  seines  Herzens  am  Kopf  und  umarmte  ihn  mit  Inbrunst. 
Das  Ross  des  Generals  Melas  bäumte  sich  und  da  Suwarow 
seinen  Kriegsgenossen  so  fest  in  den  Armen  hielt,  so  konnte  dieser 
weder  seinen  Gaul  bändigen,  noch  sich  im  Sattel  erhalten;  zum 
Glück  erhielt  er  sich  noch  im  Herabgleiten  auf  beiden  Füssen, 
welches  den  in  den  Fenstern  Zuschauenden  ein  allgemeines  Evivva! 
ablockte.  Suwarow,  hinter  ihm  Melas  mit  dem  Gefolge,  ritten 
nun  durch  mehrere  Strassen  der  Stadt,  bis  der  erstere  eine  offene 
Kirchenthür  erblickte;  hurtig  sprang  er  vom  Pferde,  drängte  sich 
durch  die  Menge,  lief  an  den  Hochaltar  hin  und  warf  sich  der 
Länge  nach  auf  die  Erde.  Nachdem  er  einige  Minuten  gelegen, 
sprang  er  in  die  Höhe,  ertheilte  seinem  Gefolge  den  Segen,  lief  zur 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


361 


Kirche  hinaus,  setzte  sich  auf  sein  Pferd  und  ritt,  indem  er  mit 
seiner  Rechten,  an  der  der  Kantschuh  hing,  immerwährend  dem  Volk 
und  den  an  den  Fenstern  Zusehenden  links  und  rechts  seinen  Segen 
ertheilte,  seinem  Quartiere  zu." 

Der  Übergang  der  Verbündeten  über  den  Po. 

Von  Mailand  aus  Hess  F.  M.  Graf  Suwarow  die  leichten  Truppen 
gegen  den  Ticino  vorrücken,  Oberst  Strauch  mit  fünf  Bataillonen 
wurde  nach  Morbegno  und  Chiavenna,  Oberst  Prinz  Ronan  mit 
vier  Bataillonen  nach  Bellinzona  detachirt,  um  den  Gegner  aus  den 
Umgebungen  des  Lago  maggiore,  Lago  di  Lugano  und  Lago  di  Como 
bis  an  den  Fuss  des  St.  Gotthard  zu  vertreiben  und  sich  mit  den 
Truppen  in  Tirol  in  Verbindung  zu  setzen. 

Das  russische  Hilfscorps,  das  unter  G.  d.  I.  Rosenberg  bis 
28.  April  bei  Lecco  gestanden  war,  vereinigte  sich  bei  Monza  mit 
G.  M.  Vukassovich,  welcher  über  Vimercate  dahin  gerückt  war. 
Beide  marschirten  dann  nach  Bruzano  nächst  Mailand. 

Am  30.  April  veränderte  die  Armee  ihre  Stellung,  die  Division 
Ott  kam  auf  die  Strasse  von  Novara  nach  Casa  d'Olona,  die  Division 
Zoph  auf  die  Strasse  von  Lodi  nach  S.  Donato,  die  Division  Kai m 
folgte  ihr.  Der  Rest  der  österreichischen  Truppen  sammt  dem  russi- 
schen Hilfscorps  blieb  bei  Mailand;  ein  kleines  Corps  blockirte  die 
Citadelle. 

Die  Erfolge  der  Verbündefen  waren  zweifellos  gross,  aber  die 
Lage  konnte  sich  immerhin  bald  ändern.  In  der  nördlichen  Flanke 
des  -italienischen  Heeres"  stand  noch  die  unbesiegte  Armee 
Massena's  in  der  Schweiz  und  aus  dem  Süden  musste  man  das 
Anrücken  der  Franzosen  unter  Macdonald  aus  Neapel,  Rom  und 
Toscana  erwarten,  da  deren  Stellung  durch  den  Verlust  der  Lom- 
bardei unhaltbar  wurde. 

Als  nächstes  strategisches  Ziel  erblickte  F.  M.  Graf  Suwarow 
die  Befreiung  der  Schweiz,  „ dieses  wichtigen  militärischen  Schlüssels 
von  Italien,  Deutschland  und  Frankreich",  dann  die  gänzliche  Ver- 
treibung der  Franzosen  aus  Italien.  Seine  Gedanken  über  die  Ver- 
wirklichung dieses  Plaues  liess  er  vom  G.  M.  Marquis  Chasteler 
in  einem  Memoire  niederlegen,  welches  dem  Kaiser  Franz  über- 
sendet wurde.  Die  Grundzüge  dieses  Memoire  sind: 

„Unterstützt  durch  zweckdienliches  Vorgehen  F.  M.  L.  Hotze's 
in  der  Schweiz,  dann  der  Oberste  Strauch  und  Prinz  Victor  Roh  an, 
welch'  letztere  den  Gegner  von  Süden  her  im  Rücken  fassen,  erobert 
F.  M.  L.  Belle  gar  de  Graubündten  uud  das  Valtelin.  Gleichzeitig 
überschreitet  Erzherzog  Carl  zwischen  Constanz   und  Basel  den 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Rhein,  um,  durch  die  nördliche  Schweiz  vordringend,  „Masse  na 
von  allen  Seiten  in  die  Enge  zu  treiben u.  Sobald  Graubündten  und 
das  Valtelin  im  Besitze  der  Armee  von  Tirol  sind,  vereinigt  sich 
diese  mit  dem  rechten  Flügel  der  italienischen  Armee  in  der  Gegend 
von  Bellinzona.  Während  dann  F.  M.  L.  Bellegarde  über  den 
St.  Gotthard  und  durch  das  obere  Wallis  gegen  den  Thuner  See 
und  die  Rhönequellen  vordringt,   operirt  der   rechte  Flügel  der 
italienischen  Armee  südlich  des  Lago  maggiore  durch  das  Sesiathal 
über  Domo  d'Ossola  und  den  Simplon,  marschirt  „in  der  grössten 
Geschwindigkeit  längs  des  Rhone  über  St.  Maurice,  Villeneuve  und 
Vevay  auf  Lausanne"  und  wendet  sich  sonach  „auf  dem  nämlichen 
Wege,  den  der  französische  General  Schauenbourg  zur  Eroberung 
der  Schweiz  machte",  nach  Freiburg  und  Bern. 

Die  italienische  Armee  schlägt  zuerst  die  aus  Neapel,  Rom 
und  Florenz  anrückenden  französischen  Heerestheile  vor  ihrer  Ver- 
einigung mit  Moreau,  kehrt  dann  schleunigst  zurück  und  marschirt 
von  dort  auf  dem  linken  Ufer  des  Po  nach  Turin.  Mittlerweile  wird 

F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  Peschiera  und  Mantua  genommen  haben 
und  über  Cremona  nach  Piacenza  marschirt  sein,  wo  er  auf  das 
rechte  Po-Ufer  übergeht,  Tortana  einschliesst  und  ein  Corps  unter 

G.  M.  Klenau  nach  Genua  detachirt,  welches  sich  im  Vereine  mit 
der  englischen  Flotte  dieser  Stadt  bemächtigt. 

An  den  König  von  Neapel  werden  sofort  und  auf  verschiedenen 
Wegen  Couriere  geschickt,  „damit  er  mit  den  russischen,  englischen 
und  ottomanischen  Truppen  der  Armee  Macdonald's  auf  dem  Fusse 
nachgehe,  um  sie  aus  Italien  ganz  zu  vertreiben." 

Überzeugt  von  der  Zustimmung  des  Kaisers  Franz  zu  diesem 
Plane,  der  auf  ganz  unrichtigen  Voraussetzungen  hinsichtlich  des  Ver- 
hältnisses Moreau's  und  Macdonald's  zur  verbündeten  Armee 
basirte,  traf  S u  w  a r o  w  die  nöthigen  Anordnungen,  um  Macdonald 
entgegenzurücken,  den  er  viel  näher  vermuthete,  als  dies  in  Wirklich- 
keit der  Fall  war.  Das  Gros  der  Armee,  zu  welcher  nun  endlich 
auch  die  russische  Division  Förster  gestossen  war,  im  ganzen 
3ti.000  Mann  (24  Bataillone,  6  Kosaken-Regimenter,  18.000  Mann 
Russen;  20  Bataillone,  32  Escadronen,  18.000  Mann  Österreicher» 
marsehirte  in  zwei  Colonnen;  die  eine  unter  G.  d.  I.  Graf  Rosen- 
berg über  Melegnano  und  S.  Angiolo,  die  zweite  unter  G.  d.  C.  Frei- 
herr von  Melas  über  Lodi  und  Casalpusterlengo  an  den  Po,  welchen 
sie  zwischen  dem  2.  und  6.  Mai  theils  oberhalb  Pavia,  theils  bei 
Piacenza  überschritten,  so  dass  die  Armee  am  7.  auf  engem  Räume 
versammelt  und  in  der  Lage  war,  die  Vereinigung  Moreau's  mit 
Macdonald  zu  hindern.  General  R Osenberg  stand  auf  dem 
linken  Po-Ufer  und  hatte  seine  Vorhut  gegen  Lomello  vorgeschoben, 


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Österreicher  und  Rossen  in  Italien,  1799. 


363 


G.  d.  C.  Melas  hielt  bei  Castel  S.  Giovanni  auf  dem  rechten  Fluss- 
ufer. Seine  Vorhut  besetzte  Voghera.  Inzwischen  drang  G.M.Vukasso- 
vich,  welcher  beauftragt  war,  den  Feind  gegen  Piemont  zu  be- 
obachten, und  das  Belagerungs-Corps  der  Citadelle  von  Mailand  zu 
decken,  von  Buffalora  über  den  Ticino  in  Piemont  ein  und  löste  den 
F.  M.  L.  Ott  ab,  der  nun  mit  4.600  Mann  über  Pavia  nach  Piacenza 
zu  marschiren  hatte. 

Die  Festungen  Mantua  und  Peschiera  waren  von  den  Truppen 
der  Generale  Klenau,  Eisnitz  und  St.  Julien  (20  Bataillone, 
4  Jager-Compagnien  und  8  Escadronen,  im  ganzen  14.000  Mann) 
unter  dem  Oberbefehle  Kray's,  die  Festung  Pizzighettone  von  dem 
Corps  Hohenzollern  (5  Bataillone,  6  Escadronen)  blockirt. 

Die  Lage  der  Franzosen  war  eine  äusserst  missliche.  Mit  seiner 
nur  20.000  Mann  starken  Armee  konnte  Moreau  nicht  daran 
denken,  den  Ticino  vom  Lago  maggiore  bis  an  den  Einfluss  in  den 
Po  zu  vertheidigen ;  schon  war  ihm  ja  die  Möglichkeit  genommen, 
mit  Massen a  in  der  Schweiz  und  Macdonald  in  Unteritalien 
Verbindung  zu  erhalten.  Blieb  er  am  Ticino  stehen,  so  konnte  er 
von  Macdonald  und  den  Truppen,  welche  die  genuesische  Riviera 
besetzt  hatten,  abgeschnitten  werden.  Überdies  war  der  grösste  Theil 
der  Lombardei,  von  Piemont  und  Toscana  im  vollen  Aufstand  gegen 
die  Franzosen. 

Sobald  Moreau  von  der  Niederlage  der  Division  Serurier 
unterrichtet  war,  beschloss  er  auf  Alessandria  und  Turin  zurückzugehen, 
sich  zwischen  diesen  beiden  Plätzen  zu  halten  und  die  östlichen 
Apenninnen  mit  den  Truppen  der  Generale  Montrichard  und 
Gauthier  zu  behaupten.  Die  Divisionen  Victor  und  Laboissiere 
gingen  von  Pavia  nach  Valenza  und  Alessandria,  die  Division  Grenier 
rückte  über  Vercelli  nach  Turin.  General  Perignon,  der  vor  kurzem 
in  Genua  angekommen  war,  erhielt  den  Befehl  über  die  in  der 
ligurischen  Republik  stehenden  Truppen  und  sollte  zugleich  Verbindung 
halten  mit  Montrichard  und  mit  Gauthier,  der  nördlich  von 
Florenz  stand. 

Moreau,  mit  der  Division  Grenier  nach  Turin  abgerückt, 
überzeugte  sich  bald  von  der  üblen  Stimmung  der  dortigen  Bevöl- 
kerung, welche  die  ihnen  gegebenen  Waffen  gegen  die  Franzosen 
kehrte.  Er  Hess  deshalb  in  Turin  eine  Besatzung  von  3.400  Mann 
unter  General  Fiorella,  der  sammtliche  Kriegsvorräthe  in  die 
Citadelle  zu  schaffen  hatte;  mit  dem  Reste  der  Truppen  eilte  er 
selbst  nach  Valenza.  Am  7.  Mai  waren  M  o  r  e  a  u's  Truppen  zwischen 
diesem  Orte  und  Alessandria  concentrirt.  Sie  wurden  in  zwei  Divisionen 
zu  je  10.000  Mann  eingetheilt;  die  eine  unter  General  Victor 
stand  bei  Alessandria,  die  zweite  unter  General  Grenier  bei  Valenza. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Diese  strategisch  wichtige  Stellung  an  dem  Zusammenflüsse 
dreier  bedeutender  Wasserläufe,  die  Flügel  an  den  Po  und  Tauaro 
gelehnt  und  auf  Alessandria  und  Valenza  gestützt,  deckte  das  ganze 
südwestliche  Piemont  und  zugleich  die  durch  die  Apenninnen  nach 
der  Riviera  führenden  Strassen.  Diese  Stellung  bot  Moreau  die 
Möglichkeit,  auf  beiden  Seiten  des  Po  zu  operiren  und  früher  Turin 
zu  erreichen  als  S  u  w  a  r  o  w.  Und  auch  wenn  dieser  gegen  Macdonald 
sich  wandte,  war  Moreau  in  der  Lage,  die  zur  Deckung  des  Rückens 
zurückgelassenen  Truppen  der  Verbündeten  anzugreifen  und  zu 
schlagen. 

Freilich  warMacdonald  noch  weit  und  es  wäre  Suwarow 
freigestanden,  mit  seinen  zahlreicheren  und  besonders  an  innerem 
Wert  bedeutend  überlegenen  Truppen  die  Offeusive  gegen  Moreau 
zu  ergreifen  und  ihn  zu  vernichten,  bevor  Macdonald,  der  noch 
bei  Lucca  stand,  den  Po  erreichen  konnte.  Aber  Suwarow  war 
über  die  Bewegungen  der  französischen  Heere  nur  höchst  un- 
vollständig unterrichtet ;  er  glaubte  Valenza  nur  schwach  besetzt,  das 
Gros  aber  in  Turin  und  Macdonald  bereits  auf  dem  Marsche 
gegen  Genua. 

Am  7.  Mai  traf  im  Hauptquartier  der  Verbündeten  die 
irrige  Meldung  ein,  dass  die  Franzosen  Valenza  geräumt  hätten. 
F.  M.  Graf  Suwarow  sandte  sofort  den  General  Rosenberg  mit 
8  Bataillonen  und  2  Escadronen  dahin,  um  die  Stadt  zu  besetzen; 
er  selbst  wandte  sich  mit  dem  Gros  des  Heeres  gegen  Tortona. 

Am  9.  Mai  setzte  die  Armee  sich  in  Bewegung.  Der  G.  M.  Marquis 
Chasteler,  der  sich  mit  2  Bataillonen  und  1  Escadron  zuerst  der 
Stadt  näherte,  stiess  auf  Widerstand.  Die  kleine  französische  Be- 
satzung, die  das  in  der  Stadt  befindliche  Spital  und  Magazin  in 
Sicherheit  bringen  wollte,  hatte  die  Thore  geschlossen  und  empfing 
die  anrückenden  Reiter  mit  Gewehrfeuer.  G.  M.  Chasteler  Hess 
die  Thore  einbauen,  wobei  die  Bewohner  von  Innen  mithalfen  und 
besetzte  die  Stadt.  Die  700  Mann  starke  Besatzung  zog  sich  in  die 
Citadelle  zurück. 

Weniger  erfolgreich  war  die  Unternehmung  Rosenberg's 
gegen  Valenza.  Er  wurde  am  12.  bei  Bassignana,  wo  er  sich  auf 
Wuusch  des  Grossfürsten  Co ns tantin  in  ein  Gefecht  eingelassen 
hatte,  von  Moreau  empfindlich  geschlagen.  Durch  diese  Schlappe 
erst  erfuhr  Suwarow,  dass  Moreau  Turin  wieder  verlassen  habe 
und  zwischen  Alessandria  und  Valenza  stehe.  Er  vereinigte  nun  die 
Armee  auf  dem  rechten  Ufer  des  Po  bei  Sale-Castelnuovo  an  der 
Scrivia. 

Inzwischen  waren  schon  zwei  von  den  Franzosen  besetzte  feste 
Plätze  gefallen.   Am  7.  Mai  capitulirte  Peschiera,  wo  19  Kanonier- 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


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Schaluppen,  100  Geschütze,  18  Pontons  und  ein  grosses  Magazin  in 
die  Hände  der  Österreicher  fielen.  Am  11.  streckte  die  600  Mann 
starke  Besatzung  von  Pizzighettone  die  Waffen.  Die  Österreicher 
fanden  dort  97  Geschütze  und  grosse  Munitions-  und  Proviant- 
vorräthe. 

Durch  den  Fall  dieser  Festungen  wurden  11  Bataillone, 
6  Escadronen  und  ein  vollständiger  Belagerungspark  verfügbar;  1  Ba- 
taillon blieb  in  Pizzighettone ;  G.  M.  Graf  Hohenzollern  ging  mit 
4  Bataillonen  nach  Mailand  ab,  die  übrigen  6  Bataillone  und  6  Esca- 
dronen unter  F.  M.  L.  Kaim  rückten  zur  Hauptarmee  ein.  F.  M.  L.  Frei- 
herr von  Kray  setzte  seiu  Belagerungscorps  von  Peschiera  gegen 
Mantua  in  Marsch. 

Auch  G.  M.  Vukassovich  vollzog  die  ihm  gestellte  Auf- 
gabe mit  Rührigkeit  und  Geschick.  Er  hatte  Novara,  Mortara  und 
Vercelli  besetzt,  nahm  Verrua,  Jvrea  und  das  feste  Schloss  Bard 
und  unterstützte  die  Organisation  des  bewaffneten  Landvolkes,  das 
sich  unter  dem  Commando  eines  ehemaligen  Rittmeisters  von  Nauen- 
dorf, namens  Luccio ni,  sammelte.  Die  Reiter  des  G.  M.  V u kass o- 
vich  streiften  am  12.  bereits  bis  Settimo  Torinese,  15Äm  von 
Turin. 

Nachdem  F.  M.  Graf  Suwarow  zur  Blokade  von  Tortona  2  Ba- 
taillone und  1  Escadron  zurückgelassen  hatte,  sammelte  er  das  Gros 
der  Streitkräfte  zwischen  Sale  und  Castelnuovo  und  am  15.  Mai  liess 
er  Novi  besetzen,  wodurch  dem  Gegner  die  kürzeste  und  beste  Ver- 
bindung zwischen  Alessandria  und  Genua  abgeschnitten  wurde.  Am 
16.  Mai  traf  auch  General  Kaim  mit  den  6  Bataillonen  und 
6  Escadronen  vor  Pizzighettone  bei  der  Hauptarmee  ein. 

An  diesem  Tage  änderte  Suwarow  plötzlich  seine  bisherige 
Absicht:  die  Hauptmacht  auf  dem  rechten  Po-Ufer  versammelt  zu 
halten  und  dadurch  die  Vereinigung  Moreau's  mit  Macdonald 
zu  verhindern.  Jetzt  beschloss  er  seine  sämmtlichen  Streitkräfte  auf 
das  linke  Ufer  des  Flusses  zu  bringen.  Suwarow  wurde  hiezu 
durch  verschiedene  Umstände  bestimmt. 

Bisher  war  ihm  die  von  Neapel  drohende  Gefahr  als  die 
dringendste  erschienen;  nun  erfuhr  er  aber,  dass  Macdonald  Befehl 
erhalten  habe,  Neapel  nicht  zu  verlassen.  So  beruhigend  diese, 
übrigens  falsche  Nachricht  war,  so  alarmirend  klangen  die  Berichte 
aus  dem  Norden.  Masse* na  sollte,  so  hiess  es,  Befehl  erhalten 
haben,  die  Division  Lecourbe  aus  Graubünden  nach  Italien  ab- 
rücken zu  lassen;  zugleich  kam  die  Nachricht,  dass  weitere  15.000  Mann 
an  Verstärkungen  nach  Piemont  gesandt  werden,  und  dass  auch  General 
Augereau  mit  bedeutenden  Streitkräften  dahin  bestimmt  sei.  Suwa- 
row erblickte  deshalb  jetzt  seine  Aufgabe   darin,  die  Vereinigung 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Moreau'8  mit  den  aus  der  Schweiz  und  Frankreich  heranrückenden 
Verstärkungen  zu  verhindern,  weshalb  er  auf  das  linke  Po-Üfer  zu 
gehen  beschloss,  um  sich  den  Abtheilungen,  welche  seine  rechte 
Flanke  deckten,  zu  nähern  und  auf  den  Strassen,  auf  welchen  seiner 
Ansicht  nach  die  französischen  Verstärkungen  heranrücken  mussten, 
Stellung  zu  nehmen. 

In  diesem  Sinne  erhielt  General  Rosenberg  daher  den  Be- 
fehl, nach  Lomello  zurückzugehen  und  bis  Candia  zu  rücken  ;  das  Gros 
der  österreichisch-russischen  Armee  hatte  den  Po  bei  Mezzana  Corti 
zu  übersetzen  und  vorläufig  bei  Mortara  Stellung  zu  nehmen.  Zur 
Blokade  der  Citadelle  von  Tortona  und  zur  Beobachtung  des  Gegners 
bei  Alessandria  wurde  ein  Corps  von  6  Bataillonen,  6  Escadronen 
und  2  Kosaken-Regimentern  unter  G.  M.  Seckendorf  zurückgelassen. 

Diese  für  den  16.  Mai  angeordneten  Bewegungen  wurden  jedoch 
durch  den  Gegner  unterbrochen. 

General  Moreau,  der  keinerlei  Verstärkungen  erwartete,  hatte 
die  Hoffnung  aufgegeben,  sich  in  Piemont  halten  zu  können.  Von 
Genua  abgeschnitten,  vom  linken  Po-Ufer  her  durch  Vukassovich 
beunruhigt,  das  Land  in  seinem  Rücken  in  vollem  Aufruhr,  sah  er 
sich  mit  seinem  kloinen  Heer  förmlich  eingeschlossen.  Die  Verpflegung 
geschah  unter  den  grössten  Schwierigkeiten,  jeder  Transport  musste 
durch  starke  Abtheilungen  escortirt  werden,  wodurch  sich  die  ohnehin 
schwachen  Streitkräfte  von  Tag  zu  Tag  verringerten.  Nachrichten, 
welche  besagten,  dass  G.  M.  Vukassovich  gegen  Casale  vorrücke 
und  die  Unthätigkeit  der  feindlichen  Hauptarmee,  veranlassten  nun 
Moreau  zu  glauben,  dass  Suwarow  den  Po  bei  Casale  zu  über- 
schreiten beabsichtige  und  bereits  bedeutende  Detachirungen  auf  das 
linke  Ufer  vorgenommen  habe.  Moreau  beschloss  daher,  diese 
Gelegenheit  zu  benützen  und  durch  einen  raschen  Vorstosa  gegen 
Tortona  in  den  Besitz  der  einzigen  für  Geschütz  in  jeder  Jahreszeit 
brauchbaren  Strasse  über  die  Apenninen  zu  gelangen  und  sich  hie- 
durch  längs  der  Riviera  die  Verbindung  mit  Toscana  zu  sichern,  wo 
Macdonald  bald  eintreffen  musste. 

Das  Treffen  bei  Marengo. 

In  der  Nacht  vom  15.  zum  16.  Mai  liess  Moreau  eine  Schiff- 
brücke über  die  Bormida  schlagen,  um  6  Uhr  morgens  setzte  die 
Division  Victor  über  den  Fluss,  General  Grenier  blieb  noch  auf 
dem  linken  Ufer,  um  die  Ergebnisse  der  ersten  Recognoscirung  ab- 
zuwarten. Die  österreichischen  und  russischen  Vorposten  wurden  durch 
die  Vortruppen  Victor's  bald  von  Marengo  vertrieben  und  gegen 
San  Giuliano  gedrückt,  welcher  Ort  von  der  Division  Frei  ich  be- 


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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799. 


367 


setzt  war,  deren  Comniando  in  Erkrankung  des  Divisions-Commandanten 
G.  M.  Lusignan  fährte.  Dieser  Hess  auf  die  Nachricht  von 
dem  Anrücken  bedeutender  feindlicher  Streitkräfte  seine  Truppen, 
6  Bataillone  und  5  Escadronen  Lobkowitz-Dragoner  aufmarschiren 
und  eben  als  sie  den  Ort  passirten,  stiessen  sie  auf  die  Vorhut  des 
Fürsten  Bagration,  der  sich  auf  dem  Marsche  von  Novi  nach  Sale 
befand.  Fürst  Bagrati  o n  entsprach  der  Aufforderung  Lu sign  ans, 
an  dem  voraussichtlichen  Kampfe  theilzunehmen,  worauf  beide  Generale 
ihre  Truppen  formirten. 

Den  rechten  Flügel  des  ersten  Treffens  bildeten  drei  russische 
Bataillone,  das  Centrum  vier  österreichische,  den  linken  wieder  zwei 
nissische  Bataillone.  Auf  jeden  Flügel  des  ersten  Treffens  kamen 
zwei  Escadronen  Lobkowitz-Dragoner.  Im  zweiten  Treffen  standen  zwei 
österreichische  Bataillone  und  die  5.  Escadron  Lobkowitz-Dragoner. 
Das  Kosaken-Regiment  schwärmte  vor  der  Front. 

In  dieser  Schlachtordnung  rückten  die  Verbündeten  geschlossen 
unter  Trommelschlag  vor.  Der  Kampf  begann  auf  dem  rechten 
Flügel;  die  drei  russischen  Bataillone  wichen  anfangs  zurück,  doch 
drangen  sie,  von  zwei  österreichischen  Grenadier-Compagnien  des 
zweiten  Treffens  unterstützt,  bald  wieder  vor  und  warfen  die  Franzosen 
gegen  einige  einzeln  stehende  Häuser  zurück.  Hier  aber  sammelte 
Moreau  seine  Truppen  wieder  und  stiess  zum  zweitenmal  gegen 
die  Verbündeten  vor.  G.  M.  Lusignan  Hess  nun  seine  ganze 
Infanterie  des  zweiten  Treffens  zur  Unterstützung  vorrücken  und  es 
gelang  ihm,  die  Franzosen  abermals  zu  werfen.  Ein  Angriff  der 
französischen  Cavallerie,  die  geschlossen  anritt,  wurde  von  den 
Dragonern  und  Kosaken  zurückgewiesen.  Gegen  Mittag  wurde  der 
Kampf  auf  der  ganzen  Linie  allgemein  und  wogte  unentschieden  hin 
und  her,  dann  aber  trafen  noch  zwei  österreichische  Bataillone  und 
vier  Escadronen  Kaiser-Dragoner,  von  F.  M.  L.  K  a  i  m  zur  Unter- 
stützung gesandt,  auf  dem  Kampfplatze  ein.  General  Moreau,  der 
nun  einsah,  dass  seine  Voraussetzung  irrig  gewesen  und  er  noch  den 
grössten  Theil  der  feindlichen  Hauptarmee  vor  sich  habe,  ordnete 
um  4  Uhr  nachmittags  den  Rückzug  an.  Verfolgt  von  der  öster- 
reichischen und  russischen  Cavallerie,  gingen  die  Franzosen  an  die 
Bormida  zurück,  brachen  in  aller  Eile  die  Brücke  ab,  Hessen  aber 
400  Mann  zurück,  welche  gefangen  genommen  wurden.  Die  Verluste 
der  Franzosen  an  Todten  und  Verwundeten  sind  nicht  bekannt;  die 
Österreicher  verloren  97  Todte  und  286  Verwundete,  die  Russen 
27  Todte  und  80  Verwundete. 

General  Moreau  gab  nach  dem  unglücklichen  Treffen  bei  Marengo 
die  Hoffnung  auf,  sich  einen  geraden  Weg  nach  Genua  bahnen  zu  können. 
Besorgt  um  seine  Rückzugslinie  nach  Turin,  dirigirte  er  die  Division 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Victor  am  17.  über  Acqui  und  Cairo  nach  Savona,  er  selbst  mit 
der  Division  Grenier,  der  ganzen  Cavallerie,  Artillerie  und  dem 
Gepäck,  rückte  nach  Asti.  In  Alessandria  blieb  eine  Besatzung  von 
3.000  Mann  zurück.  Schon  am  20.  Mai  gelangte  die  Infanterie 
Grenier's  in  die  Linie  Chieri— Carmagnola—  Racconigi— Savigliano, 
die  Cavallerie  rückte  über  Turin  hinaus  in  die  Ebene  von  Rivoli. 

Marsch  der  Verbündeten  nach  Turin. 

'  F.  M.  Graf  Su war ow  erhielt  vorläufig  keine  Nachrichten  über 
den  Rückzug  der  Frauzosen;  das  Treffen  bei  Marengo  verzögerte  des- 
halb den  beabsichtigten  Abmarsch  auf  das  linke  Po-Ufer  nur  um  zwei 
Tage;  am  18.  Mai  brachen  die  Truppen  aus  ihren  Stellungen  auf.  Das 
Gros  des  Heeres  übersetzte  am  19.  den  Po  bei  Mezzana  Co rti,  langte 
am  20.  an  der  Sesia  an  und  bezog  bei  Candia  ein  Lager.  Am 
folgenden  Tage  erst  erfuhr  Suwarow,  dass  die  Franzosen  Valenza 
geräumt,  worauf  er  diese  Stadt  sofort  besetzen  und  ebenso  wie 
Casale,  das  G.  M.  Vukassovich  genommen  hatte,  befestigen  Hess. 
Wohin  Moreau  seinen  Rückzug  genommen,  wusste  Suwarow 
jedoch  noch  immer  nicht.  Er  beschloss  demnach,  gegen  Turin  vor- 
zurücken, um  durch  Besetzung  dieser  Stadt  die  letzten  Com- 
municationen  Moreau's  mit  der  Schweiz  und  Savoyen  zu  unter- 
binden. 

Am  23.  Mai  marschirte  das  Gros  der  Armee,  34  Bataillone. 
29  Escadroneu  und  3  Kosaken-Regimenter  (einschliesslich  des  Corps 
Vukassovich)  in  zwei  Colonnen  nach  Trino,  am  folgenden  Tag 
an  die  Dora  baltea,  am  26.  wurde  ein  Lager  bei  Settimo  Torinese 
bezogen.  G.  M.  Vukassovich  schob  seine  Vortruppen  über  Turin 
bis  gegen  Chieri,  während  Fürst  Bagration  der  Citadelle  von 
Turin  gegenüber,  bei  Rivoli  Stellung  nahm. 

Von  den  übrigen  österreichisch  -  russischen  Truppen  hatten 
10  Bataillone,  5  Escadronen  uud  3  Kosaken-Regimenter  unter  dem 
Commando  der  Generale  Schweikowski  und  Seckendorf,  von 
welch'  letzterem  G.  M.  Alcaini  das  Commando  des  Blocadecorpai 
von  Tortona  übernahm,  vor  Alessandria  zu  rücken,  den  Platz  zu 
nehmen  und  dann  zur  Hauptarmee  zu  stossen. 

F.  M.  L.  Ott  stand  mit  9  Bataillonen,  10  Escadroneu  bei 
Reggio,  G.  M.  Klenau  mit  2  Bataillonen,  1  Escadron  bei  Ferrara, 
F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  belagerte  mit  18  Bataillonen,  7  Esca-« 
dronen  Mantua,  8  Bataillone  unter  G.  M.  Graf  Hohenzollern  be^ 
fanden  sich  im  Anmärsche  dahin.  Die  Oberste  Prinz  Roh  an  un< 
Strauch  standen  mit  10  Bataillonen,  1  Escadron  bei  Bellinzona 
Oberst  Lamarseille  mit  4  Bataillonen  bei  Chiavenna.  Auf  ven 


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Österreicher  und  Bussen  in  Italien,  1799. 


3ti9 


sehiedeuen  Punkten  des  Kriegsschauplatzes  vertheilt  waren  6  Bataillone 
4  Escadronen,  auf  dem  Anmärsche  begriffen  25  Bataillone,  24  Esca- 
dronen, als  Besatzung  in  Verona,  Venedig,  Istrien  16  Bataillone.  Zu- 
sammen bildeten  diese  Truppen  eine  Macht  von  112.400  Mann,  wovon 
etwa  80.000  Mann  auf  dem  Kriegsschauplätze. 

General  Moreau  hatte  noch  auf  dem  Rückmärsche  erfahren, 
dass  Ceva  von  den  Insurgenten  genommen  worden  sei,  weshalb  er 
am  19.  Mai  den  General-Adjutanten  Gareau  mit  4  Bataillonen 
dahin  absandte,  um  den  Platz  wieder  zu  nehmen.  Er  selbst  führte 
dann  sein  Heer  bis  in  die  Nähe  von  Turin,  sandte  von  hier,  die 
Abwesenheit  der  Verbündeten  benützend,  seine  ganze  Bagage  und 
die  schwere  Artillerie  nach  Brian con  und  zog  sich  hierauf,  als  er  die 
Annäherung  Suwarow's  erfuhr,  über  Carmaguola  nach  Savigliano 
zurück.  Gareau  hatte  Ceva  nicht  mehr  besetzen  können,  da  sich 
bereits  eine  österreichische  Abtheilung  des  Platzes  bemächtigt  hatte; 
auch  die  Versuche  Grouchy's,  des  Generalstabschefs  der  französi- 
schen Armee,  der  von  Moreau  zur  Unterstützung  dahin  gesandt 
worden  war,  blieben  erfolglos. 

Um  sich  dem  heranziehenden  Macdonald  zu  nähern,  führte 
nun  Moreau  sein  Heer  über  Cuneo,  Mondovi  und  Lesegno  in  die 
Riviera.  Er  selbst  verfügte,  einschliesslich  der  Divisionen  Victor 
und  Perign  o  n,  die  bereits  an  der  Riviera  waren,  über  23.000  Mann. 
Als  Besatzungen  in  den  Festungen  Oberitaliens  und  einigen  kleineren 
Forts  in  den  Apenninen  befanden  sich  20.000  Mann.  Die  Generale 
Montrichard  und  Gauthier  hielten  mit  9.000  Mann  Toscana 
und  die  Romagna  besetzt,  General  Macdonald  war  auf  dem  Anmärsche 
von  Unteritalien  gegen  Florenz. 

F.  M.  Graf  Suwarow  war  inzwischen  in  Turin  angekommen. 
G.  M.  Vukasso  vich,  der  die  3  Bataillone  und  5  Escadronen 
starke  Vorhut  der  linken  Colonne  führte,  schloss  die  Stadt  im  Osteu, 
Fürst  Bagration  mit  der  Vorhut  der  rechten  Colonne,  5  Batail- 
lone, 2  Escadronen  und  5  Kosaken-Regimenter  im  Norden  und 
Westen  ein.  Am  25.  Mai  abends  forderte  G.  M.  Marquis  Chasteler 
die  Besatzung  zur  Übergabe  der  Stadt  auf.  Aber  General  Fi or eil a, 
der  Zeit  gewinnen  wollte,  um  so  viele  Vorräthe  als  möglich  in  die 
Citadelle  zu  schaffen,  schlug  die  Aufforderung  ab,  worauf  G.  M.  Marquis 
Chasteler  das  Feuer  eröffnen  Hess. 

Die  Armee,  welche  an  der  Stura  lagerte,  setzte  sich  am  27. 
früh  in  Bewegung,  um  die  Stadt  von  allen  Seiten  einzuschliessen. 
Aber  es  kam  nicht  zur  Belagerung.  G.  M.  Vuka  sso  v  ich,  der 
Gelegenheit  gefunden  hatte,  sich  mit  dem  Commaudanten  der 
italienischen  Nationalgarde  in's  Einvernehmen  zu  setzen  und  bereits 
in  die  Vorstädte  gedrungen  war,  fand  die  Thore  der  Stadt  geöffnet. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


So  rasch  und  unerwartet  geschah  sein  Eindringen,  dass  viele  Fran- 
zosen nicht  Zeit  fanden,  sich  in  die  Citadelle  zurückzuziehen.  In  dem 
Strassenkampfe,  der  sich  entspann,  verloren  die  Franzosen  gegen 
100  Todte  und  200  Gefangene;  der  Verlust  der  Österreicher  belief 
sich  auf  30  Todte  und  40  Verwundete.  In  der  Stadt  fanden  die 
Österreicher  ein  reichhaltiges  Arsenal  mit  382  Kanonen,  15  Mörsern, 
20.000  Gewehren  und  einer  Menge  anderer  Kriegsvorräthe  aller  Art. 

Um  3  Uhr  nachmittags  zog  das  Gros  des  Heeres  in  die  Stadt 
ein.  Als  Besatzung  wurde  die  Division  K  a  i  m,  5  Bataillone,  6  Es- 
cadronen  bestimmt,  G.  M.  Marquis  Chasteler  erhielt  den  Auftrag,  alle 
Massregeln  zur  Belagerung  der  Citadelle  zu  treffen.  Das  Gros  des 
Her  res,  19  Bataillone,  16  Escadronen,  rückte  in  den  Kaum  zwischen 
Rivoli  und  Orbassano.  Eine  kleine  russische  Abtheilung  wurde  gegen 
Avigliano,  Fürst  Bagration  mit  6  Bataillonen,  2  Escadronen  und 
3  Kosaken-Regimentern  gegen  Pinerolo,  G.  M.  Vukassovich  nach 
Moncalieri  vorgeschoben. 

Gleich  nach  der  Einnahme  von  Turin  trafen  im  Hauptquartier 
der  Verbündeten  mehrere  erfreuliche  Nachrichten  ein.  Am  24.  Mai 
war  die  Citadelle  von  Mailand  gefallen,  2.200  Mann  mit  167  Officieren 
hatten  vor  G.  M.  Graf  Hohenzollern  die  Waffen  gestreckt.  Man 
fand  in  der  Festung  10  Fahnen,  119  Kanonen  und  reichliche  Kriegs- 
vorräthe. Hohenzollern  Hess  1  Bataillon  als  Besatzung  zurück, 
sandte  das  Belagerungsgeschütz  nach  Tortona,  die  übrigen  Truppen 
führte  er  nach  Mantua.  An  demselben  Tag  nahm  G.  M.  Kien  au 
Ferrara,  am  26.  vertrieb  Oberstlieutenant  Grill,  von  F.  M.  L.  Baron 
von  Kray  entsandt,  die  Besatzung  von  Ravenna. 

Noch  erfreulicher  war  die  Kunde,  dass  am  14.  und  15.  Mai  die 
Generale  Hotze  und  Bellegarde  die  französischen  Abtheilungen 
in  Graubündten  zersprengt  hatten,  so  dass  das  ganze  Rheinthal  den 
Republikanern  entrissen  und  die  sichere  Verbindung  zwischen  dem  Heere 
in  Deutschland  und  Italien  hergestellt  war.  Von  einer  Gefahr  von 
Norden  her  war  für  Suwarow  keine  Rede  mehr,  wohl  aber  durfte 
er  auf  zahlreiche  Verstärkungen  rechnen.  Denn  F.  M.  L.  Graf  Belle- 
garde wurde  jetzt  beauftragt,  3.000  Mann  zur  Verstärkung  jener 
Abtheilungen  zu  entsenden,  welche  Oberitalien  deckten  und  dem 
F.  M.  L.  Grafen  Hadik  unterstellt  wurden;  mit  dem  Reste  seiner 
Truppen,  16.000  Mann,  sollte  er  über  Mailand  und  Pavia  nach 
Alessandria  rücken  und  dort  ein  Beobachtungscorps  gegen  Genua 
bilden.  Auch  F.  M.  L.  Ott,  der  zwischen  Parma  und  Reggio  stand, 
wurde  diesem  Corps  unterstellt. 

Durch  die  Einnahme  von  Ferrara  war  die  Schifffahrt  bis  zur 
Mündung  des  Po  gesichert,  und  der  Garnison  von  Mantua  die  Mög- 
lichkeit genommen,  Verstärkungen  und  Kriegsbedarf  vom  rechten 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


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Po-Ufer  her  zu  erhalten.  Das  Belagerungs-Corps  von  Mantua  aber 
erhielt  durch  die  Übergabe  der  Citadelle  von  Mailand  eine  Ver- 
stärkung von  8  Bataillonen,  war  aber  selbst  für  die  Operationsarmee 
nicht  ganz  ohne  Nutzen,  da  es  der  Abtbeilnng  des  F.  M.  L.  Ot 
zur  Unterstützung  dienen  konnte. 

Der  Einthiss  der  Politik  auf  die  Kriegführung  Suwarow's. 

So  erfreulich  nun  auch  die  Verhältnisse  sich  jetzt  gestaltet 
hatten,  so  unangenehm  berührten  den  F.  M.  Graf  Suwarow  die 
Weisungen,  die  ihm  zu  dieser  Zeit  aus  Wien  zukamen.  Xeben  der 
Freude  über  die  raschen  Erfolge  des  russischen  Feldherrn  ging  dort 
die  Besorgnis,  derselbe  könnte  gerade  dadurch  veranlasst  werden, 
Bahnen  einzuschlagen,  die  den  politischen  Interessen  des  Kaiser- 
staates, dem  Suwarow  nun  einmal  diente,  zuwiderliefen.  Schon 
Dach  dem  Einlangen  der  Berichte  über  die  Forcierung  der  Adda, 
hatte  deshalb  Kaiser  Franz  dem  Feldmarschall  das  „gemessene 
Verlangen"  zu  erkennen  gegeben,  sich  bei  den  ferneren  Operationen 
daran  zu  erinnern,  dass  sich  dieselben  nur  auf  das  linke  Po-Ufer  zu 
beschränken  hätten  und  die  volle  Aufmerksamkeit  auf  die  Erhaltung 
des  kaiserlichen  Besitzstandes  in  Italien  zu  richten  sei.  Jetzt  wurde 
abermals  mit  aller  Entschiedenheit  gefordert,  dass  die  Haupt- 
Operation  auf  das  linke  Ufer  beschränkt  bleibe,  die  Armee  weder 
zersplittert  noch  zu  weit  ausgedehnt  und  vor  allem  Mantua  wieder 
genommen  werde.  Einzelne  Unternehmungen  auf  dem  rechten  Po- 
Ufer  brauchten  deshalb  nicht  unterlassen  zu  werden,  wenn  sie  nur 
auf  kurze  Entfernungen  von  demselben  und  mit  entsprechender  Kraft 
aasgeführt,  den  Anmarsch  feindlicher  Truppen  aus  Unter-Italien  er- 
schweren. 

Hinsichtlich  des  Hauptpunktes  der  Pläne  Suwarow s  gab 
Kaiser  Franz  wohl  zu,  dass  einheitliche  Operationen  der  Armee  in 
Deutschland  und  Italien  allerdings  sehr  erwünscht  wären,  die  Aus- 
führung dieses  Gedankens  aber  mit  Rücksicht  auf  die  räumlichen 
Verhältnisse  nicht  recht  zulässig  sei.  Die  Wiedereroberuug  Grau- 
bündtens  stehe  gewiss  ausser  Frage  und  Erzherzog  C  a  rl  werde  die- 
selbe seinerseits  unterstützen;  aber  an  so  „ernste  und  weit  aussehende 
Unternehmungen"  wie  Suwarow  sie  von  der  kaiserlichen  Armee  in 
Deutschland  gegen  die  Schweiz  fordere  und  welche  sowohl  das  Reich 
als  auch  die  Erblande  „der  Gefahr  der  bedenklichsten  Folgen  aus- 
setzen würden"  könne  vor  Ankunft  des  für  Deutschland  bestimmten 
russischen  Hilfscorps  nicht  gedacht  werden.  Die  Proclamationen,  welche 
Suwarow  beim  Betreten  sardinischen  Gebietes  veröffentlicht  und  in 
welchen  er  Wiedereinsetzung  des  Königs,  Herstellung  der  früheren 


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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799. 


Gewalt  und  Wiedererrichtung  des  piemontesischen  Heeres  versprach, 
wurden  vom  Kaiser  entschieden  missbilligt  und  dem  Feldmarschall 
bedeutet,  sich  in  militärischer  Beziehung  auf  die  Anwerbung  piemon- 
tesischer  Freiwilligen  für  den  kaiserlichen  Dienst  zu  beschränken,  im 
übrigen  aber  die  politische  Verwaltung  dem  österreichischen  bevoll- 
mächtigten Commissär  zu  überlassen. 

„Suwarow,"  so  urtheilt  hierüber  ein  deutscher  Geschicht- 
schreiber„der  seinen  Oberbefehl  sehr  ausdrücklich  nur  als  öster- 
reichischer Feldmarschall  führte,  konnte  diesen  bestimmten  Weisungen 
den  Gehorsam  nicht  offen  weigern,  aber  in  seinem  Innern  war  seit- 
dem das  Verhältnis  zu  dem  Wiener  Hofe  von  Grund  aus  verdorben. 
Seine  ganze  Stellung  musste  allerdings  eine  falsche  und  schielende 
werden,  sobald  die  politischen  Tendenzen  der  beiden  Kaiser,  welchen 
er  diente,  auseinander  wichen.  Offenbar  war  es  nun,  wenn  ein  solcher 
Fall  eintrat,  einfache  Soldatenpflicht,  die  Frage  klarzustellen  und 
entweder  die  Beseitigung  der  Differenz  herbeizuführen  oder  sein 
österreichisches  Amt  niederzulegen.  Aber  in  seinem  Charakter  mischte 
sich  mit  der  kriegerischen  Derbheit  und  Kühnheit  eine  nervöse, 
höchst  verletzliche  Reizbarkeit,  die  ihn  bei  jeder  Kränkung  über  jede 
Rücksicht  hinwegdrängte  und  eine  unergründliche  List,  die  ihm  stets 
die  schneidigsten  Mittel  zur  Vergeltung  lieferte.  So  behielt  er  jetzt 
das  Commando,  vollzog  öffentlich  die  Befehle  des  Kaisers,  aber  tbat 
im  Stillen  alles  Ersinnliche,  ihre  Wirkung  zu  hintertreiben  und  hielt 
es  fortan  für  erlaubt  und  gut,  seine  Berichte  nach  Petersburg  mit 
den  bittersten  Ausfällen  gegen  seine  Wiener  Vorgesetzten  zu  würzen. 
Um  so  eifriger  vertiefte  er  sich  in  dies  unheilvolle  Treiben,  als  er 
bald  auch  in  der  Behandlung  der  speciell  militärischen  Geschäfte 
sehr  deutliche  Spuren  von  Misstrauen  und  Eifersucht  bei  den  Öster- 
reichern wahrzunehmen  glaubte." 

Vorläufig  machte  sich  die  Wirkung  dieser  Wiener  Weisungen 
auf  die  Operationen  Suwarow's  nicht  deutlich  fühlbar;  sie  hatten 
selbstverständlich  gar  keinen  Eintiuss  auf  seine  bisherigen  Mass- 
nahmen üben  können,  die  bis  zu  dieser  Zeit  eine  merkwürdige  Un- 
bestimmtheit und  Unentschlossenheit  zeigen. 

Die  Zersplitterung  seiner  Streitkräfte  seit  der  Einnahme  von 
Mailand  wurde  nur  noch  überboten  durch  die  Anzahl  unnützer  Be- 
wegungen, die  er  sie  ausführen  Hess.  So  war  er  ja  ohne  ersichtlichen 
Grund  von  Mailand  nach  Piacenza  zurückgegangen,  während  er  die 
Division  Ott  nach  Buftalora  vorgeschoben  hatte,  um  sie  dann  wieder 
Dach  Pavia  zu  beordern  und  wahrend  er  auf  diese  Stadt  marschirte, 


Sybel,  „(ioächicbte  der  Revolutionszeit14.  II.  328 


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musste  Ott  vom  rechten  auf  den  äussersten  linken  Flügel  nach 
Piacenza  und  von  da  nach  Reggio  marschiren. 

Aber  auch  die  weiteren  Operationen  geschahen  nur  zögernd  und 
tastend  und  lassen  sich  nicht  vollständig  durch  den  Mangel  an 
richtigen  und  den  Überfluss  an  falschen  Nachrichten  über  Stärke 
und  Ziele  des  Gegners  erklären.  „Bei  allem  Feldherrntalente 
Suwaro w'g,a  so  urtheilt  deshalb  Clausewitz,  „war  er  doch  für  die 
Führung  des  Feldzuges  in  Italien  persönlich  nicht  so  ausgerüstet, 
dass  er  sie  mit  voller  Klarheit  und  blos  aus  eigener  Einsicht  hätte 
verstehen  können,  wie  Bonaparte,  Turenne  etc.  jeder  in  seinem  Ver- 
hältnisse es  konnte." 

Wenn  freilich  der  berühmte  Kriegsschriftsteller  dann  annehmen 
zu  müssen  glaubt,  dass  der  österreichische  Generalstab  Suwarow 
beeinflusst  habe,  wodurch  dessen  Entschlossenheit  und  Unternehmungs- 
geist grösstenteils  verloren  gingen,  so  kann  dem  doch  nicht  bei- 
gepflichtet werden.  Denn  abgesehen  davon,  dass  die  in  Suwarow's 
Nähe  befindlichen  österreichischen  Generale  und  General-Stabsofficiere 
ganz  gewiss  weder  geistig  so  unbedeutend,  noch  jeder  Energie  baar 
waren,  wie  die  fremdländische,  jedenfalls  nicht  immer  objective 
Geschichtschreibung  anzunehmen  pflegt,  so  war  Suwarow  selbst 
gewiss  nicht  der  Mann,  sich  beeinflussen  zu  lassen,  am  allerwenigsten 
von  österreichischen  Officieren,  denen  er  von  allem  Anfang  an,  trotz 
der  wiederholten,  oft  süsslichen  Elogen,  mit  welchen  er  sie  über- 
schüttete, schroff  und  abweisend  gegenüberstand.  Seine  Unsicherheit 
wird  sich  deshalb  viel  leichter  dadurch  erklären  lassen,  dass  er  auf 
einem  ihm  vollständig  fremden  Kriegsschauplatz  stand  und  sich  einem 
Gegner  gegenübergestellt  sah,  dessen  Kriegführung  so  ganz  anders 
geartet  war,  als  die  der  Türken  und  dass  er  zu  stolz  und  zu  — 
eigenartig  war,  die  Rathschläge  der  österreichischen  Generale  zu  be- 
folgen, die  den  Kriegsschauplatz  und  den  Gegner  in  langen,  blutigen 
Kämpfen  zur  Genüge  kennen  gelernt  hatten. 

Die  Vorrückuiig  Macdonnld's. 

Als  nach  der  Einnahme  von  Turin  der  Abmarsch  Moreau's 
in  die  Riviera  bekannt  wurde,  trat  eine  noch  grossere  Zersplitterung 
der  Streitkräfte  Suwarow's  ein.  Während  die  Hauptarmee, 
27.000  Mann,  bei  Turin  stand,  beobachtete  F.  M.  L.  Frelich  mit 
5  Bataillonen  und  6  Escadronen  die  Festung  Cuneo.  G.  M.  Vukasso- 
vich  wurde  mit  4  Bataillonen,  9  Escadronen  gegen  Ceva  vorgesandt. 
Die  Generale  Schweikowski,  Seckendorf  und  Alcaini  be- 
lagerten Alessandria  und  Tortana  und  beobachteten  die  Engpässe  der 
Apenninen  gegen  Genua.    F.  M.  L.  Ott  erhielt  Befehl,  mit  seinen 


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9  Bataillonen  und  10  Escadronen  von  Keggio  nach  Piacenza  zu 
rücken,  „damit  er  bei  dem  geringsten  Versuche  des  Feindes,  aus  dem 
Gebirge  herauszutreten,  sich  demselben,  wo  er  auch  immer  erscheinen 
möge,  entgegenstellen  könne".  G.  M.  Kien  au  bildete  mit  5  Batail- 
lonen und  8  Escadronen  die  Vorhut  des  Belagerungscorps  von  Mantua 
und  stand  bei  Ferrara ;  F.  M.  L.  B  e  1 1  e  g  a  r  d  e  war  auf  dem  Anmärsche 
nach  Alessandria  bei  Mailand  eingetroffen. 

Die  französische  Armee  nahm  anfangs  Juni  folgende  Stellungen 
ein:  Das  Gros  Moreau's  stand  in  der  Riviera,  u.  z.  die  Division 
Grenier  bei  Savona,  die  Division  Laboissiere  bei  Genua,  die 
Division  Victor  bei  Sestri,  zusammen  etwa  26.000  Mann.  General 
Montrichard  hielt  mit  5.800  Mann  Bologna  besetzt.  General 
Macdonald  stand  mit  den  Divisionen  Salm,  Olivier,  Vatrin 
und  Rusca,  23.000  Mann,  bei  Lucca  und  hatte  seine  Vorhut  unter 
General  Dombrowski  bis  Sarzana  vorgeschoben,  von  wo  sie  Ver- 
bindung mit  der  Division  Victor  suchte. 

F.  M.  Graf  S  u  w  a  r  o  w  war  entschlossen.  M  o  r  e  a  u  bis  au  die 
Meeresküste  zu  verfolgen.  Schon  waren  alle  hiezu  nothwendigen  An- 
ordnungen getroffen,  als  er  Nachrichten  erhielt,  die  ihn  nöthigten, 
diesen  Entschluss  wieder  aufzugeben.  S  u  w  a  r  o  w  erfuhr  nämlich  jetzt, 
dass  Macdonald  eine  Vereinigung  mit  M o r e a u  mittelst  der  Flotte 
von  Sestri  Levante  aus  beabsichtige  und  vermuthete  einen  Angriff 
boider  von  Genua  auf  Tortona  oder  Alessandria. 

Unter  dieser  Voraussetzung  beschloss  Suwarow,  alle  verfug- 
baren Streitkräfte  bei  Alessandria  zu  concentriren,  wo  F.  M.  L.  Belle- 
garde bereits  eingetroffen  war.  Auch  die  Generale  Ott  und  H  oh  en- 
zoll er  n,  dann  F.  M.  L.  Hadik  erhielten  Befehl,  zur  Hauptarmee 
zu  rücken,  obwohl  letzterer  unmöglich  zeitgerecht  aus  der  Schweiz 
eintreffen  konnte.  Zur  Deckung  gegen  Savoyen  und  die  Dauphine 
und  zur  Fortsetzung  der  Blokade  der  Citadelle  blieb  F.  ML.  Kai  m 
mit  9  Bataillonen,  6  Escadronen  und  2  Kosaken-Regimentern  bei 
Turin  zurück. 

Die  Voraussetzungen  Suwarow's  waren  aber  falsch.  Moreau 
gedachte  keineswegs  Macdonald  an  sich  zu  ziehen  und  gegen 
Alessandria  vorzustossen,  wohl  aber  hatte  er  das  Mögliche  gethan,  um 
beim  Gegner  diese  Vorstellung  zu  wecken.  Durch  Gerüchte  über  an- 
sehnliche Verstärkungen,  die  in  Genua  ankommen  sollten  und  durch 
falsche  Depeschen,  die  er  den  feindlichen  Posten  in  die  Hände  spielte 
hatte  er  Suwarow  in  seineu  irrigen  Ansichten  bestärkt.  In  Wirklich- 
keit gedachte  er  die  Apenninen  im  Westen  zu  überschreiten,  während 
Macdonald  dies  von  Osten  her  bewirken  uud  nach  Bologna,  Modena 
und  Reggio  marschiren  sollte.  Von  hier  hatte  er  sich  nach  Westen  zu 
wenden  und  so  rasch  als  möglich  über  Piacenza  und  Voghera  gegen 

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Tortona  vorzugehen,  wo  er  mit  Moreau,  der  von  Gavi  her  an- 
marschiren  wollte,  zusammentreffen  würde. 

Diesem  Plane  entsprechend,  begann  Macdonald  am  9.  Juni 
seine  Bewegung.  Der  rechte  Flügel,  Kusca  und  Salm,  rückten  auf 
der  Strasse  von  Florenz  nach  Bologna,  das  Centrum,  Vatrin  und 
0  Ii  vier  marschirten  auf  der  Strasse  von  Pistoja  nach  Modena,  der 
linke  Flügel,  Dombrowski,  ging  durch  das  Thal  der  Secchia. 

Noch  waren  nicht  sämmtliche  Streitkräfte  der  Verbündeten  bei 
Alessandria  versammelt,  als  Macdonald  aus  den  Apenninen  in  die 
Ebene  Oberitaliens  vorbrach.  Am  11.  Juni  stand  der  rechte  Flügel 
seines  Heeres  bei  Bologna,  das  Centrum  bei  Sassuolo,  der  linke 
Flügel  bei  Vezzano.  Von  Sassuolo  aus  wurden  noch  an  demselben 
Tage  einzelne  Abtheilungen  gegen  Modena  vorgesandt,  aber  von  den 
österreichischen  Posten  zurückgewiesen. 

F.  M.  L.  Baron  von  Kray,  welchem,  allerdings  etwas  verspätet, 
die  Nachricht  von  dem  Vorrücken  der  Franzosen  zugekommen  war 
und  annahm,  dass  Macdonald  gegen  Mantua  vorgehen  wolle,  um 
dadurch  die  in  Piemont  stehende  Armee  der  Verbündeten  in  die 
Lombardei  zu  locken,  hatte  den  G.  M.  Graf  Hohenzollern 
nach  Modena  gesandt,  mit  dem  Auftrage,  sich  dort  so  lange  zu 
halten,  bis  Kray  sein  Belagerungsgeschütz  gegen  Verona  in  Sicher- 
heit gebracht  haben  und  im  Stande  sein  werde,  Macdonald  entgegen 
zu  gehen.  G.  M.  Kien  au  wurde  nach  San  Giovanni  vorgeschoben, 
um  Hohenzollern  zu  unterstützen. 

G.  M.  Graf  Hohenzollern  verfügte  im  ganzen  über  5  Batail- 
lone und  6  Escadronen,  etwa  3.000  Mann.  Die  Vorstadt  von  Modena 
war  von  der  Infanterie  besetzt,  die  Cavallerie  nahm  rechts  von  der 
Strasse  Stellung. 

Am  12.  Juni  früh  rückte  Macdonald  mit  seiner  ganzen 
Macht  gegen  Modena  vor;  die  Division  Olivier  hatte  die  Öster- 
reicher in  der  Front  anzugreifen,  Dombrowski  über  Rubbiera  die 
rechte  Flanke  zu  bedrohen,  General  Ru sc a  erhielt  den  Befehl,  über 
San  Giovanni  vorzurücken,  den  Panaro  zu  überschreiten  und  dem 
Gr.  M.  Graf  Hohenzollern  den  Rückzug  abzuschneiden.  Die  übrigen 
Truppen  folgten  Olivier  als  Reserve. 

Die  Truppen  Ho  h  e  nzolle  r  n's  leisteten  verzweifelten  Wider- 
stand, mussten  aber  endlich  Modena  räumen.  Dreimal  wurde  die 
Colonne  noch  auf  dem  Rückzüge  nach  Mirandola  angegriffen,  das  end- 
lich gegen  Abend  erreicht  wurde,  bevor  noch  die  Division  Kusca  dort 
eingetroffen  war.  Aber  die  Verluste  Höh  en  zoll  er  n's  waren  ausser- 
ordentlich; er  verlor  zwei  Driti-el  seiner  Abtheilung,  2.200  Mann  und 
4  Geschütze.  Die  Verluste  der  Franzosen  sind  nicht  genau  bekannt  ; 

Organ  der  railiuir  »-!««<  ucchaftliehc-o  Wreino.  I.IX.  llaivl.  iStu».  29 


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General  Forest  blieb  todt  auf  dem  Platze,  ein  Oberst  und  200  Mann 
wurden  gefangen,  Macdonald  selbst  erhielt  zwei  starke  Säbelhiebe1 1. 

Während  das  Gros  des  französischen  Heeres  Modena  angriff, 
rückte  die  Division  Kusca  gegen  S.  Giovanni  vor,  um,  wie  erwähnt, 
H  Ii  enzolle  rn  den  Ruckzug  abzuschneiden.  Aber  es  gelang  dem 
G.  M.  Rienau,  den  überlegeneu  Gegner  den  ganzen  Tag  zurück- 
zuhalten und  in  dem  Gefechte  eiu  Geschütz  zu  erobern  und  150  Ge- 
fangene zu  machen,  während  er  selbst  44  Mann  verlor.  Erst  als 
Rienau  erfuhr,  dass  Hohenzollern  Mirandola  erreicht  habe, 
ging  er  auf  Vigarano  zurück. 

Die  Gefechte  bei  Modena  und  S.  Giovanni  veranlassten 
F.  M.  L.  Baron  von  Rray,  sein  Belagerungsgeschütz  nach  Verona 
schaffen  zu  lassen  und  Vorbereitungen  zur  Vertheidigung  des  Po  zu 
treffen. 

F.  M.  Graf  Suwarow  wurde  seinen  Trrthum  bezüglich  der  An- 
marschrichtung  des  Gegners  erst  gewahr,  als  er  am  13.  Juni  abends 
die  Nachricht  von  den  Gefechten  des  vorhergegangeneu  Tages  erhielt. 
Er  säumte  nun  keinen  Augenblick,  um  dem  zunächst  stehenden 
Macdonald  entgegenzurücken,  mit  der  Absicht,  ihn  möglichst  weit 
östlich  von  Tortona  zu  schlagen,  bevor  noch  der  von  Genua  an- 
rückende Moreau  sich  mit  ihm  vereinigen  oder  auf  den  Gang  der 
Schiacht  entscheidenden  Einfluss  nehmen  konnte. 

F.  M.  L.  Baron  von  Kray  hatte  mit  allen  entbehrlichen  Truppen 
die  Generale  Hohenzollern  und  Rienau  zu  verstärken,  die  im 
Rücken  Macdonald's  operiren  sollten;  F.  M.  L.  Bellegarde 
wurde  mit  14.000  Mann  zwischen  Alessandria  und  Novi  zurück- 
gelassen, um  den  Rücken  des  Hauptlieeres  zu  decken,  das  gegen 
Piacenza  vorzurücken  hatte.    F.  M.  L.  Ott,  der  auf  dem  Marsche 


*)  Die  Veranlassung  zu  diesem  seltenen  Ereignis  war  folgende:  Als 
Hohenzollern  seinen  Rückzug  antrat,  mangelte  ihm  die  Zeit,  alle  detachirten 
Posten  einzuziehen.  Unter  diesen  war  auch  ein  Zui*  von  Bussy-Jägern  unter  dem 
Befehle  des  Lieutenants  Lefehvre.  Seine  ausgeschickten  Patrullen  hatten  ihm 
die  Überzeugung  verschafft,  dass  er,  von  allen  Seiten  umringt,  keinen  Ausweg 
mehr  habe.  Lefehvre  feuerte  nun  seine  Leute  an,  Alles  zu  versuchen,  um  sich 
durchzuschlagen  und  ritt  mit  ihnen  hierauf  gerade  auf  Modena  zu.  Als  er  aus 
den  mit  Bäumen  und  Weinranken  umgebenen  Feldern  heraustrat,  stiess  er  auf 
ein  französisches  Reiter- liegiment.  an  de.s.^n  Sjiitze  Macdonald  ritt.  Man 
stutzte  wohl  von  beiden  Seiten  einen  Augenblick,  dann  aber  ritt  Macdonald, 
der  erkannt  hatte,  dass  er  nur  einige  Ver.*premrte  vor  sich  habe,  auf  die  Jajrer 
zu  und  forderte  sie  auf,  sich  zu  ergeben.  Lefehvre  aber  rief  seinen  Leuten 
zu,  einzubauen,  er  selb*t  ritt  auf  Macdonald  zu:  „Vous  ütes  1h  general  en 
chef,"  rief  er,  „tant  mieux!-  und  versetzte  ihm  einen  Hieb  über  den  Kopf  unJ 
einen  über  d--n  Arm.  Aber  im  nächsten  Augenblick  »rhut!  wurde  er  mit  seinen 
Jägern  niedergemetzelt,  nur  einem  Unterofticier  und  einem  Jäger  gelang  es  xu 
entkommen. 


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von  Reggio  nach  Alessandria  am  13.  Juni  Voghera  erreicht  und  hier 
die  Nachricht  von  dem  Vordringen  Macdonald's  erhalten  hatte, 
kehrte  sofort  wieder  nach  Piacenza  zurück,  wo  er  am  15.  eintraf 
und  Stellung  hinter  der  Nure  nahm,  um  den  ersten  Anprall  des 
Gegners  abzuhalten,  welcher  an  diesem  Tage  bereits  die  Arda  erreicht 
hatte.  F.  M.  L.  0 1 1  erhielt  die  Weisung  den  Gegner  genau  zu  be- 
obachten, aber  sich  vor  Ankunft  des  Heeres  in  kein  ernstliches  Ge- 
fecht einzulassen. 

General  Macdonald  war  am  14.  Juni  nach  Parma  gerückt 
und  setzte  am  15.  seinen  Marsch  nach  Piacenza  fort.  Schon  in  der 
Nacht  zum  16.  versuchte  ein  französisches  Reiter-Detachement  (aus- 
schliesslich aus  Ober-  und  Unterofficieren  gebildet)  unter  Anführung 
des  Generals  Salm  die  Truppen  Ott's  zu  überfallen,  wurde  aber 
blutig  zurückgewiesen  und  verlor  30  Gefangene.  General  Salm 
selbst  wurde  verwundet. 

Am  16.  Juni  früh  rückte  Macdonald  theils  auf  der  Haupt- 
strasse, theils  auf  Seitenwegen  über  S.  Giorgio  gegen  die  Nure. 
F.  M.  L.  Ott  zog  sich,  dem  erhaltenen  Befehle  gemäss,  langsam  über 
die  Trebbia  und  den  Tidone  bis  auf  die  Anhöhen  östlich  S.  Giovanni. 
Seine  Vortruppen,  6  Compagnien  des  Jäger-Corps  d'Aspre  hielten 
am  Tidone,  jene  des  Gegners  hatten  die  Trebbia  erreicht. 

Der  Kampf  am  Tidone. 

Am  17.  Juni  gegen  8  Uhr  morgens  wurden  die  österreichischen 
Posten  unter  Oberst  d'Aspre  längs  des  Tidone  von  vier  französi- 
schen Divisionen  angegriffen.  Iu  der  Mitte,  gegen  Ponte  Tidone, 
rückte  die  Division  Rusca  vor,  rechts  von  ihr  wurden  die  Divisionen 
Victor  und  Salm  sichtbar,  links  General  Dombrowski,  im  ganzen 
etwa  18.000  Mann.  Die  Divisionen  Montrichard  und  Oli vier, 
welche  in  Modena  und  Carpi  zurückgelassen  worden  waren,  befanden 
sich  auf  dem  Anmärsche. 

Oberst  d'Aspre  leistete  einige  Zeit  Widerstand,  dann  aber  zog 
er  sich  gegen  das  Gros  (8  Bataillone,  10  Escadronen,  im  ganzen 
etwa  7.000  Mann")  bei  Sarmato  zurück,  da  eine  französische  Colonne 
den  Tidone  südlich  überschritten  hatte  und  nun  in  seiner  rechten 
Flanke  erschien. 

F.  M.  L.  Ott,  welcher,  abgesehen  von  den  erhaltenen  Weisungen, 
nicht  daran  denken  konnte,  sich  mit  dem  weit  überlegenen  Gegner  in 
einen  ernsten  Kampf  einzulassen,  war  im  Begriffe,  gegen  Stradella  zurück- 
zuweichen; in  diesem  Augenblicke  erhielt  er  die  Meldung  von  dem  An- 
rücken der  Hauptarmee;  gleich  darauf  traf  auch  G.  d.  C.  Freiherr  von 
Melas  mit  3  Batallonen,  6  Escadronen  und  einigen  Kosaken  ein. 

29* 


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F.  M.  Graf  Su waro  w  war  am  15.  mit  31  Bataillonen,  18  Esea- 
dronen  und  4  Kosaken-Regimentern,  etwa  24.000  Mann,  von  Alessandna 
an  die  Bormida  gerückt,  musste  aber  dort  bis  1 0  Uhr  abends  warten, 
da  die  Brücke  nicht  rascher  hergestellt  werden  konnte.  Um  10  Uhr 
abends  wurde  der  Marsch  in  zwei  Colonnen  fortgesetzt;  die  eine 
unter  Melas  rückte  über  Sale  nach  Castelnuovo  an  der  Scrivia,  die 
zweite  unter  Rosenberg  über  S.  Giuliano,  von  wo  sie  der  ersten 
Colonne  folgte  und  sich  mit  ihr  am  16.  vereinigte.  Nach  dreistündiger 
Rast  wurde  der  Marsch  in  einer  Colonne  bis  Casteggio  fortgesetzt  und 
am  17.  früh  4  Uhr  neuerdings  aufgebrochen.  Um  10  Uhr  vormittags 
erreichte  die  Armee  Stradella,  wo  die  Nachricht  von  F.  M.  L.  Ott 
eintraf,  dass  er  angegriffen  werde.  Sofort  setzte  sich  die  österreichische 
Vorhut,  unter  persönlicher  Führung  des  greisen  Melas  in  Bewegung. 
Sie  traf,  wie  erwähnt,  zeitgerecht  ein. 

G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  deckte  seine  rechte  Flanke  durch 
einen  starken  Posten  bei  Mottaziana,  mit  dem  Gros  der  Truppen 
besetzte  er  die  Linie  von  Caramello  bis  Sarmato,  eine  Batterie  von 
8  Geschützen  fuhr  auf  der  Hauptstrasse  hinter  breiten,  mit  Wasser 
gefüllten  Gräben  auf.  Es  gelang  thatsächlich  die  Franzosen,  die  sich 
übrigens  nur  langsam  vorbewegten  und  zögernd  angriffen,  bis  gegen 

3  Uhr  nachmittags  zurückzuhalten.  Dann  aber  kam  etwas  Feuer  in 
die  Bewegtingen  der  Franzosen.  Die  Division  Dombrowski  ging 
umfassend  gegen  Caramello  vor,  Rusca,  Salm  und  Victor  rückten 
auf  Sarmato,  die  Cavallerie  stürzte  sich  geschlossen  in  einer  Colonne 
auf  die  Batterie.  Das  Regiment  Nädasdy,  welches  Sarmato  be- 
setzt hielt,  musste  den  Ort  räumen,  die  Batterie  fiel  in  die  Hände 
der  Franzosen.  In  diesem  Augenblicke  traf  Suwarowmit4  Kosaken- 
Regimentern  und  den  österreichischen  Regimentern  Karaiczay-  und 
Levenehr-Dragoner  auf  dem  Kampfplatze  ein.  Während  die  Kosaken 
zur  Umgehung  des  linken  Flügels  der  Division  Dombrowski  be- 
ordert wurden,  warfen  die  Dragoner  in  einem  glänzenden  Angriffe  die 
französische  Reiterei  zurück  —  der  Augriff  der  Franzosen  gerieth  ins 
Stocken. 

Gegen  4  Uhr  nachmittags  langte  die  Tete  der  Hauptarmee. 

4  österreichische  Grenadier-,  2  russische  Jäger- Bataillone  an.  Die 
Division  Ott  wurde  nun  gegen  Ponte  Tidone  vorgeführt,  G.  M.  Fürst 
Gortschako  w  griff  mit  3  österreichischen  und  2  russischen 
Bataillonen  den  rechten,  Fürst  Hagration  den  linken  Flügel  der 
Franzosen  an.  Ihm  folgte  G.  d.  C.  Melas  mit  10  Corapagnien  von 
Frelich-Infanterie  und  dem  Grenadier-Bataillon  WouvermaüQS. 

Der  linke  Flügel  der  Franzosen  wich  anfangs  zurück,  drang 
jedoch,  durch  eine  Halb-Brigade  der  Division  Rusca  verstärkt, 
wieder  vor.  Da  liess  Melas  seine  Truppen  in  die  Feuerlinie  rückeu  j 

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379 


und  drängte  die  polnische  Division  Dombro  w  ski's  zurück.  Rusca 
durch  das  Zurückweichen  dieses  Generals  in  seiner  linken  Flanke 
bedroht,  von  F.  M.  L.  Ott  in  der  Front  angegriffen,  war  bald  ge- 
zwungen, an  den  Tidone  zurückzugehen  und  die  eroberte  Batterie  im 
Stiche  zu  lassen. 

Der  rechte  Flügel  der  Franzosen,  die  Divisionen  Victor  und 
Salm,  hatte  inzwischen  einige  Vortheile  errungen.  Fürst  Gortschakow 
wurde  anfangs  zurückgedrückt,  drang  aber  wieder  vor,  um  bald 
darnach  wieder  zurückzuweichen.  Jetzt  erscheinen  die  Dragoner- 
Regimenter  Lobkowitz  und  Levenehr,  auf  dem  rechten  Flügel  der 
Verbündeten  entbehrlich  geworden  und  führen  die  Entscheidung 
herbei.  Durch  diese  Verstärkung  ermuthigt,  dringt  die  Infanterie 
neuerdings  vor  und  bricht  mit  dem  Bajonet  durch  die  beiden  feind- 
lichen Divisionen,  die  dadurch  voneinander  getrennt  werden.  General 
Victor  zieht  sich  gegen  deu  Tidone  zurück,  Salm  versucht  bei 
Bosco  noch  einmal  Widerstand  zu  leisten,  aber  seine  Carr£s  werden 
von  den  Dragonern  gesprengt. 

Die  einbrechende  Nacht  macht  dem  Kampfe  ein  Ende.  Die 
Verfolgung  des  Feindes  durch  die  Verbündeten  konnte  nicht  energisch 
durchgeführt  werden,  da  die  Truppen  vor  Ermüdung  fast  zusammen- 
brachen. Auch  dem  um  9  Uhr  abends  auf  dem  Kampfplatz  ein- 
treffenden Gros,  welches  fast  den  ganzen  Tag  im  Laufschritt  den 
Vortruppen  gefolgt  war,  musste  Ruhe  gegönnt  werden. 

Das  Gros  der  Verbündeten  lagerte  auf  dem  linken  Ufer  des 
Tidone  bei  Caramello  und  Borgonovo,  von  ihren  vorgeschobenen 
Truppen  stand  die  Division  Ott  auf  der  Strasse  nach  Piacenza, 
Fürst  Bagration  bei  Breno. 

General  M a c d o n al d  führte  noch  in  der  Nacht  seine  Truppen 
über  die  Trebbia,  vorgeschobene  Posten  hielten  auf  dem  linken  Fluss- 
ufer bei  San  Nicolö  und  Gragnano. 

Die  8chlacht  an  der  Trebbia. 

Der  18.  Juni. 

In  der  Nacht  erliess  F.  M.  Graf  S  u  w  a  r  o  w  aus  seinem 
Hauptquartier  Castel  San  Giovanni  folgende  Disposition  für  den 
18.  Juni: 

Die  rechte  Colonne,  Fürst  Bagration,  (J  Bataillone,  das 
Dragoner-Regiment  Karaiczay  und  2  Kosaken-Regimenter,  dann 
die  Division  Schweikowski,  5  Bataillone  und  das  Dragoner- 
Regiment  Lobkowitz,  rückt  über  Breno  und  Campremoldo  nach 
Casaliggio,  übersetzt  die  Trebbia  und  geht  über  Settima  an  den 
Nure  nach  San  Giorgio. 


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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799. 


Die  mittlere  Colonne,  Division  Förster,  7  Bataillone,  das 
Dragoner- Regiment  Levenehr  und  1  Kosaken -Regiment,  hat  bei 
M  ttaziana  den  Tidone  zu  übersetzen,  dann  über  Gragnano  und 
Valera  an  den  Nure  zu  rücken. 

Die  linke  Colonne,  Division  Ott,  6%  Bataillone,  6  Jäger- 
Compagnien,  6  Escadronen  Erzherzog  Joseph-Husaren  und  1  Kosaken- 
Regiment,  hat  auf  der  Strasse  nach  Piacenza  vorzurücken,  die  dort 
als  Besatzung  stehenden  6  Compagnien  an  sich  zu  ziehen  und  bei 
Pontenure  Stellung  zu  nehmen. 

Die  Division  Frei  ich,  8  Bataillone,  wurde  als  Reserve  be- 
stimmt und  hatte  anfangs  der  Division  Ott  zu  folgen,  nach  Über- 
schreiten des  Tidone  aber  hinter  die  mittlere  Colonne  zu  rücken.  Den 
Oberbefehl  über  die  beiden  ersten  Colonnen  führte  G.  d.  C.  Graf 
Rosenberg,  über  die  Colonnen  Ott  und  Fr  el  i  ch  G.  d.  C.  Freiherr 
von  Melas. 

Nach  dieser  Disposition  scheint  es,  als  ob  Suwaro  w  auf  eineu 
Widerstand  der  Franzosen  au  der  Trebbia  nicht  rechnete,  dass  er 
vielmehr  hoffte,  diesen  Fluss  ohne  Schwertstreich  überschreiten  zu 
können.  Er  hatte  sich  verrechnet.  Der  Widerstand  der  Franzosen 
sollte  auf  jenem  klassischen  Boden  zu  einer  dreitägigen  Schlacht 
führen,  in  welcher  an  zwei  Tagen  in  dem  Bette  des  Flusses  selbst 
gekämpft  wurde. 

Das  Terrain  zwischen  dem  Po,  dem  Tidone  und  der  Trebbia 
ist  bis  Sarturano  und  Rivaita  eben,  aber  von  zahllosen  Canälen, 
Dämmen,  Zäunen  und  Alleen  durchschnitten;  zwischen  den  beiden 
genannten  Ortschaften  drängen  sich  die  Ausläufer  der  Apenninen 
vor.  Die  Trebbia  selbst,  mit  einem  sandigen  Flussbett  von  75m 
Breite,  ist  nur  während  der  Schneeschmelze  oder  bei  starkem  Regen 
tief;  sonst  aber  liegt  ihr  Bett  fast  trocken  da  und  ist  leicht  zu 
durchwaten. 

Der  Aufbruch  der  verbündeten  Truppen  war  für  7  Uhr  früh 
festgesetzt,  doch  verzögerte  sich  der  Abmarsch  bis  10  Uhr.  Uro 
diese  Stunde  brach  die  Armee,  22.000  Mann  stark,  auf.  Zur  Er- 
innerung an  den  Sieg  der  Österreicher  bei  Kolin  hatte  F.  M.  Graf 
S  u  w  a  r  o  w  die  Worte :  T  h  e  r  e  s  i  a  und  K  o  1  i  u  als  Feldruf  und  Losung 
ausgegeben. 

Des  schwierigen  Terrains  wegen  ging  der  Marsch  nur  langsam 
vorwärts;  erst  gegen  1  Uhr  nachmittags  näherte  sich  die  Vorhut 
der  rechten  Colonne  Casaliggio  und  bemerkte  die  in  Schlachtordnung 
aufgestellte  Division  Dombrowski. 

General  Macdonald  dachte  an  diesem  Tage  nicht  daran,  den 
Gegner  anzugreifen;  er  wollte  dies  erst  am  nächsten  Tag,  da  er  die 
Divisionen  Montrichard  und  0 1  i v i e r  erst  am  Nachmittag  bei 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


381 


Piacenza  erwartete.  Deshalb  war  auch  nur  die  Division  Dombrowski 
bis  Casaliggio  vorgeschoben,  die  übrigen  Truppen  standen  hinter 
der  Trebbia.  Macdonald  selbst  fühlte  sich  wegen  seiner  Ver- 
wundung bei  Modena  so  unwohl,  dass  er  nicht  zu  Pferde  steigen 
konnte  und  den  Oberbefehl  an  General  Victor  übergeben  hatte. 

Um  3  Uhr  nachmittags  begann  der  Kampf  auf  dem  rechten 
Flügel  der  Verbündeten.  Fürst  Bagration  Hess  seine  Infanterie 
gegen  die  Front  der  Division  Dombrowski  vorrücken,  durch  seine 
Cavallerie  den  linken  Flügel  des  Gegners  umgehen. 

Der  erste  Angriff  Bagration's,  durch  wiederholte  bravouröse 
Angriffe  der  Dragoner  und  Kosaken  wirksam  unterstützt,  hatte 
Erfolg;  Dombrowski  musste  sich,  trotzdem  seine  Polen  sich  mit 
Erbitterung  schlugen,  zurückweichen.  Er  erhielt  jedoch  bald  Unter- 
stützung. General  Victor  disponirte  die  eigene  Division  und  einen 
Theil  der  Truppen  Rusca's  gegen  Casaliggio,  der  Rest  der  Division 
Rusca  ging  gegen  Gragnano  vor,  dem  sich  die  Division  Förster 
näherte.  Aber  nun  war  auch  schon  die  Division  Schweikowski 
bei  Casaliggio  eingetroffen  und  die  von  neuem  vordringenden  Franzosen 
stiessen  auf  bedeutenden  Widerstand.  Während  der  Kampf  um 
Casaliggio  eine  Zeitlang  unentschieden  hin  und  her  wogte,  war  auch 
General  Förster  bei  Gragnano  eingetroffen.  Rusca  hatte  seine 
ganze  Cavallerie  der  Infanterie  vorausgesandt,  ein  glänzender  Angriff 
von  Levenehr- Dragoner  und  Kosaken  warf  sie  jedoch  zurück;  gleich 
darauf  musste  auch  die  französische  Infanterie  Gragnano  und  Casaliggio 
räumen  und  gegen  die  Trebbia  zurückziehen.  Unterdessen  waren  auch 
die  Divisionen  Montrichard  und  Ol i vier  auf  dem  Kampfplatz 
eingetroffen.  0  Ii  vi  er  nahm  auf  der  Strasse  von  Piacenza  bei  Borgo 
San  Antonio  Stellung,  Montrichard  rückte  gegen  Gragnano  vor 
und  sammelte  die  dort  geworfenen  Truppen  Rusca's  wieder.  Aber 
diese  Verstärkung  vermochte  den  Kampf  nicht  zu  wenden.  Der 
linke  französische  Flügel,  vollständig  geschlagen  und  von  der  Cavallerie 
der  Verbündeten  verfolgt,  war  bereits  über  die  Trebbia  zurück- 
gegangen, so  dass  die  Infanterie  des  rechten  Flügels  der  Verbündeten 
sich  gegen  Gragnano  wenden  konnte.  Montrichard  ging  nun  auch 
auf  das  rechte  Ufer  der  Trebbia  zurück. 

Noch  während  der  Kampf  bei  Casaliggio  und  Gragnano  fort- 
dauerte, schritt  auch  G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  gegen  5  Uhr 
nachmittags  zum  Angriff  auf  die  bei  San  Nicolö  stehende  Division 
Salm.  Bei  Ponte  Tidone  über  den  Fluss  gehend,  rückte  Melas 
mit  der  Division  Ott  rechts  und  links  der  Strasse  vor.  Einige  hundert 
Schritte  rückwärts  folgte  die  Division  Frei  ich,  geführt  von 
G.  M.  Fürst  Liechtenstein.  Die  Division  Salm  wich  beim 
ersten  Angriff  über  die  Trebbia  zurück,  wurde  aber  von  der  Division 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


Olivier  aufgenommen.  Melas  Hess  nun  die  Division  Ott  links  gegen 
die  Mündung  der  Trebbia  in  den  Po  rücken,  um  den  Gegner  in  der 
rechten  Flanke  zu  umfassen,  mit  der  Division  Frei  ich  griff  er  in  der 
Front  an.  Doch  dauerte  der  Kampf  nicht  lange,  Olivier  und  Salm 
wichen,  ohne  hartnäckigen  Widerstand  zu  leisten,  gegen  Piacenza  zurück. 

So  waren  die  Franzosen  bei  anbrechender  Nacht  auf  allen 
Punkten  über  die  Trebbia  zurückgeworfen  —  aber  entschieden  war 
die  Schlacht  noch  nicht.  Die  beiderseitigen  Heere  standen,  nur  durch 
das,  theils  offene,  theils  mit  Gebüsch  bewachsene  und  von  vielen 
Wasserarmen  durchschnittene  Flussbett  geschieden,  einander  gegenüber. 

Schon  war  die  Dunkelheit  eingetreten,  das  Feuer  verstummt; 
die  Truppen  lagen  bereits  zum  Theil  und  schliefen,  als  plötzlich  der 
Kampf  von  neuem  entbrannte. 

Durch  eine  falsche  Nachricht  getäuscht,  übersetzen  drei  fran- 
zösische Bataillone  gegen  9  Uhr  abends  die  Trebbia  und  erscheinen 
in  der  Nähe  des  Lagers  der  Verbündeten.  Sofort  werden  einige 
Kanonenschüsse  gelöst,  die  Truppen  springen  auf,  greifen  zu  den 
Waffen  und  stürzen  ohne  Befehl  in  das  Flussbett.  Wie  aus  einem 
Munde  erschallt  der  Ruf  „Cavallerie  vor",  Kosakeu  und  Dragoner 
eilen  herbei,  von  französischer  Seite  gescheht  das  nämliche  und  in 
einem  Augenblick  entsteht  mitten  im  Flussbett  ein  wildes  Getümmel. 
Im  finsteren  greift  alles  an  und  wird  angegriffen,  das  Gefecht,  da 
man  Leib  an  Leib  steht,  wird  mit  der  blanken  Waffe,  mit  dem 
Gewehrkolben  geführt;  die  Kämpfenden  irren  nach  allen  Richtungen 
herum,  ohne  Führung,  ohne  Ordnung,  ohne  Zweck.  Die  Artillerie 
von  beiden  Seiten  feuert  in  den  Klumpen,  der  ungeachtet  der  Be- 
mühungen der  beiderseitigen  Officiere  erst  gegen  11  Uhr  nachts  sich 
auflöst,  wo  die  beiderseitigen  Truppen  aus  dem  Flussbett  sich  entfernen 
und  beinahe  der  ganzen  Nacht  bedürfen,  um  wieder  in  ihre  Eio- 
theilung  zurückgebracht  zu  werden.  Einige  russische  Bataillone  aber 
waren,  unter  General  Rosenberg,  in  der  Verwirrung  auf  das  rechte 
Ufer  der  Trebbia  gerathen.  Rosenberg,  welcher  sich  von  der  Armee 
abgeschnitten  sah,  sich  in  dem  Terrain  nicht  zurechtfand  und  be- 
sorgte, in  der  Dunkelheit  auf  den  Feind  zu  stossen,  machte  bei 
Cavernasco  Halt,  bildete  mit  seineu  Truppen  ein  Carre*  und  Hess  in 
dieser  Formation  ruhen.  Bei  Tagesanbruch  kehrte  diese  Truppe,  ohne 
vom  Feinde  bemerkt  zu  werdeu,  auf  das  linke  Flussufer  zurück. 

Der  19.  Juni. 

Die  Dispositionen  Suwarow's  für  den  19.  blieben  dieselben, 
wie  für  den  vorhergegangenen  Tag:  in  drei  Colonnen,  Rosenberg 
Förster,  Melas,  den  Fluss  Nure  zu  erreichen. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  171)9. 


383 


Aber  anch  Mac  donald  war  diesmal  entschlossen,  den  Gegner 
anzugreifen  und  hoffte  dabei  auf  die  Unterstützung  Moreau's,  von 
dessen  Heer  er  die  Division  La  Poype  bereits  in  der  Nähe  von 
Bobbio  vermuthete.  Die  Divisionen  Victor,  Rusca  und  D  o  m- 
browski  bildeten  den  linken  Flügel.  Die  beiden  erstgenannten 
Divisionen  hatten  gegen  Casaliggio  vorzurücken.  Dombrowski 
sollte  die  Trebia  bei  Rivaita  übersetzen  und  den  recbten  Flügel  der 
Verbündeten  umgehen.  Die  Divisionen  Oli vier  und  Moutrichard 
hatten  den  Gegner  in  der  Front  anzugreifen,  während  Vatrin  und 
Salm  den  linken  Flügel  der  Verbündeten  zurückwerfen  sollten. 

Gegen  10  Uhr  vormittags  überschritt  die  Division  Dom- 
browski die  Trebbia  bei  Rivaita,  die  übrigen  französischen  Truppen 
rückten,  von  dichten  Pläuklerketten  gedeckt,  gegen  den  Fluss  vor. 

Um  der  Überflügelung  entgegenzutreten,  schwenkte  der  äusserste 
rechte  Flügel  der  Verbündeten,  6  Bataillone,  2  Kosaken-Regimenter, 
das  Dragoner  -  Regiment  Karaiczay  und  1  Escadron  Lobkowitz- 
Dragoner  unter  Commando  des  Fürsten  Bagration  rechts  und 
rückte  Dombrowski  entgegen.  Während  die  Infanterie  in  der 
Front  angriff,  warfen  sich  die  Dragoner  und  Kosaken  auf  die  beiden 
feindlichen  Flügel.  Nach  kurzem,  aber  heftigem  Kampfe  wichen  die 
Polen  über  die  Trebbia  zurück  und  blieben  dort  stehen,  ohne  einen 
zweiten  Vorstoss  zu  wagen. 

Es  war  dies  ein  Glück,  denn  im  Centrum  neigte  sich  der  Sieg 
bereits  auf  die  Seite  der  Franzosen.  Durch  das  Hinaufrücken 
Bagration's  hatte  sich  zwischen  diesem  und  der  Division 
Schweikowski  eine  Lücke  von  etwa  2.000  Schritten  ergeben.  Sobald 
Macdonald,  der  in  einer  Sänfte  den  Kampf  leitete,  dies  gewahrte, 
führte  er  die  Divisionen  Victor  und  Rusca  zum  Angriff  vor.  In 
der  Front  und  in  der  rechten  Flanke  angefallen,  vermochte 
Schweikowski  sich  nur  mit  übermässiger  Anstrengung  so  lange 
zu  halten,  bis  Fürst  Bagration  zurückkehrte  und  in  den  Kampf 
eingriff.  Aber  auch  dieser  vermochte  mit  seinen  erschöpften  Truppen 
das  Gefecht  nicht  zu  entscheiden.  Da  führte  G.  M.  Marquis  Cha- 
steler  vier  Bataillone  der  bei  Gragnano  stehenden  Division 
Förster  herbei.  Ermuthigt  durch  diese  Verstärkung,  drangen  die 
Truppen  Sch weiko  wski's  und  Bagration's  neuerdings  vor  und 
warfen  die  Franzosen  über  die  Trebbia  zurück,  wobei  zwei  franzö- 
sische Halb-Brigaden  fast  vollständig  vernichtet  wurden.  Hinter  dem 
Flusse  aber  nahmen  die  Franzosen  neuerdings  Stellung  und  wieseu, 
unter  dem  Schutze  ihrer  Artillerie,  alle  weiteren  Angriffe  der  Ver- 
bündeten zurück. 

Auf  dem  linken  Flügel,  welchen  Melas  commandirte,  war  es 
inzwischen,  zwei  Kanonaden  abgerechnet,  ruhig  geblieben.  Suwarow 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


hatte  zwar  an  G.  d.  C.  Freiherrn  von  Melas  den  Befehl  gesandt,  die 
Division  Frei  ich  mit  der  Cavallerie  unter  G.  M.  Fürst  Johaun 
Liechtenstein  zur  Unterstützung  des  rechten  Flügels  abzusenden, 
aber  der  Befehl  traf  erst  nach  1 2  Uhr  bei  Melas  ein.  Dieser  hatte 
die  Vorrückung  erst  zu  beginnen,  nachdem  der  rechte  Flügel  ent- 
schiedene Vortheile  errungen  haben  würde.  So  hatte  Melas  seine 
Truppen  bei  S-  Nicolö  in  Bereitschaft  und  erwartete  den  Befehl  zum 
Vorrücken.  Inzwischen  hatte  ein  von  Malpaga  aus  recognoscirender 
Generalstabs-Officier  in  dem  ausgetrockneten  Arm  der  Trebbia  einige 
französische  Bataillone  entdeckt,  welche,  die  Gewehre  in  Pyramiden 
zusammengesetzt,  rasteten.  Vom  linken  Ufer  aus  war  es  möglich,  ohne 
früher  bemerkt  zu  werden,  Geschütze  so  zu  postiren,  dass  die  Kar- 
tätschenschüsse die  Liegenden  erreichen  konnten.  Die  Idee  wurde  aus- 
geführt und  die  Franzosen  vertrieben.  Die  zweite  Kanonade  entspann 
sich  gegen  10  Uhr  vormittags,  als  die  einzelnen  Abtheilungen  des 
französischen  rechten  Flügels  sich  auf  dem  rechten  Ufer  der  Trebbia 
formirten  und  den  Fluss  zu  übersetzen  versuchten.  Melas  liess  einige 
Geschütze  an  das  Ufer  führen  und  den  Gegner  so  lange  beschiessen. 
bis  seine  eigenen  Truppen  abgekocht  hatten. 

Nachdem  der  oberwähnte  Befehl  Su  w aro  w's  eingetroffen  war, 
wurde  die  Division  Freiich,  6  Grenadier-Bataillone,  2  Bataillone 
Freiich  und  3  Escadronen  Lobkowitz-Dragoner  (heute  Uhlanen-Regiment 
Nr.  8)  unter  G.  M.  Fürst  Liechtenstein  gegen  Gragnano  abgesandt 
Bei  G.  d.C.  Melas  blieb  die  Division  Ott,  7  Bataillone,  10  Com- 
pagnien,  dann  6  Escadronen  Erzherzog  Joseph-Husaren  und  ein 
Kosaken-Regiment  zurück. 

Während  G.  M.  Fürst  Liechtenstein  mit  den  3  Dragoner- 
Escadronen  voraus,  dem  rechten  Flügel  zueilte,  wo  die  Schlacht 
noch  im  vollen  Gange  war,  rückten  starke  feindliche  Colonnen  gegen 
die  Trebbia  vor.  General  Montrichard  griff  die  zwischen 
Gragnano  und  Casaliggio  stehende  Division  Förster,  zu  welcher 
die  zur  Unterstützung  Sch weiko wski's  entsendeten  4  Bataillone 
wieder  zurückgekehrt  waren,  an,  während  die  Divisionen  0  Ii  vi  er 
und  Salm  gegen  S.  Nicolö  vorrückten.  Gleichzeitig  überschritt  eine 
andere  Colonne  unter  General  Vatrin  den  Fluss  in  der  Nähe  seiner 
Mündung  und  ging  gegen  Calendasco  vor. 

G.  M.  Fürst  Liechtenstein  traf  mit  den  Lobkowitz- 
Dragonern  eben  in  der  Nähe  von  Gragnano  ein,  als  die  Division 
Förster  vor  dem  übermächtigen  Ansturm  der  Division  Mont- 
richard zurückwich.  Ohne  sich  einen  Augenblick  zu  besinnen, 
unterbrach  Fürst  Liechtenstein  seinen  Marsch  und  stürzte  sich 
mit  den  drei  Escadronen,  denen  sich  die  der  Division  Förster  zu- 
getheilten  im  Jahre  1809  aufgelösten  Levenehr-Dragoner  angeschlossen, 

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Österreicher  and  Russen  in  Italien,  1799. 


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auf  deu  Feind  und  so  unerwartet  und  machtvoll  war  die  Attaque, 
iass  Montrichard  fluchtäbnlich  über  die  Trebbia  zurückwich. 

Unterdessen  hatte  auch  Ol i  vier  die  Division  0 tt  angegriffen, 
sie  im  ersten  Anprall  zurückgedrängt  und  zwei  Geschütze  genommen. 
Der  Commandant  des  an  der  Queue  der  österreichischen  Infanterie- 
Colonne  nach  Gragnano  marschirenden  Grenadier-Bataillons  Wouwer- 
manns  (Divisionen  der  Regimenter  Nr.  9,  30,  58),  Hauptmann 
TO  Ii  vi  er,  der  das  Zurückweichen  der  Truppen  Ott's  bemerkte, 
Hess  sofort  sein  Bataillon  verkehren  und  eilte  wieder  gegen  San 
Nicolo  zurück.  Sein  rasches  Vorrücken  und  das  heftige  Feuer  ver- 
trieb bald  den  linken  Flügel  der  Franzosen,  die  mit  Zurücklassung 
der  eroberten  Geschütze  an  die  Trebbia  wichen.  In  demselben 
Augenblick  stürmten  auch  die  Lobkowitz-Dragoner  wieder  herbei. 
G.  M.  Fürst  Liechtenstein,  der  den  Kanonendonner  gehört  und 
das  Getümmel  bei  S.  Nicolo  gesehen,  hatte  ohne  Rücksicht  auf  den 
ursprünglichen  Befehl  Suwarow's  seine  Reiter  zurückgeführt  und 
jagte  nun  an  ihrer  Spitze  das  Flussbett  der  Trebbia  hinauf.  Während 
die  Division  Ott  von  neuem  in  der  Front  mit  klingendem  Spiel  und 
fliegenden  Fahnen  vorrückte,  hieben  die  Lobkowitz-Dragoner,  von 
dem  Grenadier-Bataillon  Wouwermanns  unterstützt,  in  die  linke 
Flanke  der  bestürzten  Franzosen  ein,  die  eiligst  auf  das  rechte  Ufer 
der  Trebbia  zurückwichen. 

Während  der  hier  letztgedachten  Angriffe  war  General  Vatrin, 
ohne  erheblichen  Widerstand  zu  finden,  über  die  Trebbia  gegangen 
und  bereits  bis  Calendasco  gelangt.  Da  die  Division  Ott  vollauf  bei 
S.  Nicolö  beschäftigt  war,  hatte  Melas  den  Franzosen  nur  ein  Bataillon 
und  die  Erzherzog  Joseph-Husaren  entgegensenden  können.  Nachdem 
aber  Olivier  und  Salm  zurückgeworfen  waren,  erhielt  G.  IL  Fürst 
Liechtenstein  den  Befehl,  V a tri  n  zu  vertreiben.  Er  nahm  hiezu 
noch  zwei  Bataillone  und  die  wackeren  Reiter  von  Lobkowitz  und 
rückte  gegen  Calendasco  vor.  Vatrin,  verständigt  von  der  Nieder- 
lage der  übrigen  französischen  Truppen,  versuchte  keinen  hartnäckigen 
Widerstand,  sondern  eilte,  von  den  Reitern  Liechtenstein^,  die 
ihm  350  Gefangene  abnahmen,  verfolgt,  wieder  über  die  Trebbia  zurück. 

Der  20.  Juni. 

Die  Niederlage  vom  19.  hatte  Macdonald  entmuthigt.  Der 
Zustand  seines  Heeres  gestattete  nicht,  den  Kampf  neuerlich  aufzu- 
nehmen ;  einzelne  Infanterie-  und  Cavallerie-Regimenter  waren  gauz 
vernichtet,  die  Artillerie  hatte  keine  Munition  mehr  und  von  der 
Armee  Moreau's,  selbst  von  der  vorgeschobenen  Division  La  Poype, 
war  bis  jetzt  keine  Nachricht  eingetroffen.  Und  der  Gegner  machte 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


sich  bereits  im  Kücken  fühlbar,  denn  Kray,  Hohenzollern  und 
Kien  au  hatten  Mantua,  Reggio  und  Parma  wieder  besetzt. 

Noch  in  der  Nacht  zum  20.  ordnete  deshalb  Macdonald 
den  Rückzug  an;  die  Division  M on tri char d  wurde  vorausgesandt, 
um  dem  Gros  des  Heeres  den  Weg  durch  die  feindlichen  Abthei- 
lungen im  Rücken  zu  bahnen,  die  Divisionen  Victor,  Rusca  und 
Dombrowski  hatten  nach  San  Giorgio  am  Flusse  Nure,  Vatrin 
und  Olivier  nach  Pontenure  zu  rücken,  die  Brigade  Salm  erreichte 
Roncaglia. 

F.  M.  Graf  Suwarow,  der  noch  am  19.  abends  die  Nachricht 
erhalten  hatte,  dass  General  Moreau  bereits  gegen  Tortona  vor- 
dringe, gab  trotzdem  den  Entschluss  nicht  auf,  Macdonald  am 
kommenden  Tag  nochmals  anzugreifen  und  womöglich  vernichtend  zu 
schlagen.  „Es  wird  der  Armee  keine  genaue  Direction  bestimmt"  heisst 
•  es  in  seiner  Disposition,  „weil  es  unbekannt  ist,  welchen  Weg  der  Feind 
einschlagen  wird;  es  wird  nur  befohlen,  ihn  nach  allen  Richtungen 
hin  schnell  einzuholen  und  ihn  vollends  zugrunde  zu  richten." 

Bei  Tagesanbruch  setzten  die  Verbündeten  sich  in  Bewegung. 
G.  d.  C.  Freiherr  von  Melas  rückte  gegen  Pontenure  vor,  die  Divi- 
sionen Förster  und  Schweikowski  marschirten  auf  Gossolengo  los. 

Die  schwachen  feindlichen  Abtheilungen,  welche  über  Nacht 
auf  dem  rechten  Trebbia-Ufer  Wachfeuer  unterhalten  und  das  Ufer 
beobachtet  hatten,  zogen  sich  beim  Vorrücken  der  Verbündeten  ohne 
Kampf  zurück.  G.  d.  C.  Melas  besetzte  um  7  Uhr  morgens  Piacenza, 
von  wo  die  Franzosen  nicht  einmal  ihre  Kranken  und  Verwundeten 
fortzuschaffen  vermocht  hatten.  In  den  Lazarethen  fand  man  die 
Generale  Olivier,  Rusca,  Salm  und  Cambray,  354  Stabs-  und 
Oberofficiere  und  7.185  Mann.  Die  Division  Frei  ich  blieb  in  der 
Stadt  zurück,  die  Division  Ott  wurde  über  S.  Lazzaro  und  Montale 
gegen  Pontenure  dem  Feinde  nachgesandt.  Die  Division  Vatrin, 
auf  die  F.  M.  L.  Ott  hier  stiess,  leistete  nur  geringen  Widerstand 
uud  ging  dann  nach  Cadeo  zurück. 

Heftiger  war  der  Kampf  auf  dem  rechten  Flügel  der  Ver- 
bündeten. Bei  S.  Rocco  stiessen  die  Karaiczay-Dragoner  auf  die 
Division  Dombrowski,  die  sie  mit  heftigem  Geschützfeuer  empfing. 
Fürst  Bagration,  welcher  die  Vorhut  commandirte,  sandte  nun 
sein  Jäger-Regiment  rechts  gegen  S.  Giorgio,  woselbst  die  Division 
Victor  Posto  gefasst,  das  Jäger-Regiment  Tschubarow,  welches  am 
18.  mit  den  Württemberg-Dragonern  eingetroffen  war,  gegen  S.  Polo 
am  Flusse  Nure,  4  Bataillone  stellte  er  bei  S.  Rocco  auf.  Gleich 
darauf  traf  auch  das  Gros  ein.  Die  Division  Dombrowski,  fast 
decimirt  in  den  vorhergegangenen  Kämpfen  wurde  bald  zurückgedrückt, 
die  Division  Victor  wusste  aber  länger  standzuhalten.  Von  beiden 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


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Seiten  umfasst,  musste  auch  sie  sich  endlich  zurückziehen.  Die  17.  Halb- 
Brigade,  29  Officiere,  1.070  Mann,  mit  3  Fahnen  und  4  Geschützen, 
streckte  die  Waffen. 

Der  Rückzug  der  Franzosen  artete  nach  und  nach  in  voll- 
ständige Flucht  aus.  Was  Macdonald  am  20.  bei  Cadeo  sammelte 
waren  Trümmer. 

Jetzt  erst  war  die  dreitägige  Schlacht  entschieden.  Sie  hatte 
Macdonald  die  Hälfte  seines  Heeres,  gegen  18.000  Mann  gekostet, 
worunter  4.000  Todte.  10  Generale,  502  Officiere  und  13.000  Mann 
waren  verwundet  oder  gefangen.  Aber  auch  die  Verbündeten  verloren 
129  Officiere,  5.189  Mann,  wovon  44  Officiere  und  2.513  Mann  auf 
die  Österreicher  entfielen. 

Das  wesentliche  Verdienst  an  diesem  glänzenden  Siege  auf 
Hannibal's  altem  Schlachtfelde  gebührt  zweifellos  dem  russischen 
Feldmarschall.  Hatte  er  auch  anfangs  nicht  vermocht,  die  Absichten 
des  Gegners  zu  errathen,  so  hat  er  dies  doch  vollkommen  gut  ge- 
macht durch  den  energischen  Entschluss,  an  den  Tidone  zu  marschiren. 
Mit  diesem  Marsch  legte  er  einen  genügend  grossen  Raum  zwischen 
die  beiden  feindlichen  Führer.  Hätte  er  etwa  bei  Voghera  oder 
Casteggio  Macdonald  erwartet,  so  wäre  es  zweifellos  Moreau 
möglich  geworden,  in  den  Kampf  einzugreifen,  der  dann  wohl  nicht 
dasselbe  Ergebnis  gehabt  hätte.  Und  unbekümmert  um  jede  Nebenfrage, 
hält  Suwarow  den  Gegner  fest  und  stürzt  sich  so  lange  auf  ihn, 
bis  er  ihn  vernichtet  hat.  Freilich  wird  er  darin  durch  die  ihm 
unterstehenden  Truppen  und  durch  seine  Unterführer  geradezu 
glänzend  unterstützt.  Eine  Leistung,  wie  es  der  Marsch  des  öster- 
reichisch-russischen Heeres  von  Alessandria  an  den  Tidone  ist,  auf 
welchem  die  Truppen  in  einem  Zeitraum  von  etwa  38  Stunden  bei 
furchtbarer  Hitze  an  60km  zurücklegen,  um  dann  noch  in  den  Kampf 
einzugreifen,  verdient  aufrichtige  Bewunderung.  Die  Unterführer 
Suwarow's  handeln  fast  überall  selbständig,  hervorragend  tapfer 
und  geschickt.  Unter  diesen  Unterführern  aber  muss  für  diese 
Schlacht  zweifellos  dem  G.  M.  Fürsten  Liechtenstein,  der  als 
Freiwilliger  zum  Heere  kommt  und  sofort  ein  Gommando  übernimmt, 
die  hervorragendste,  von  russischer  Seite  viel  zu  wenig  gewürdigte 
Stelle  eingeräumt  werden.  Sein  bravouröses  Eingreifen  in  den  Kampf 
des  19.  Juni,  ohne  Befehl,  ja  gegen  den  erhaltenen  Auftrag,  hat,  wie 
der  Gegner   später   selbst   zugab'),    den  Kampf   an  jenem  Tage 

')  „L'apparition  inopiuöe  de  ces  troupes  d*elite,u  so  schreibt  Joniini, 
„conduite  par  le  princc  de  Li  e  c  h  t  en  s  t  e  i  a,  sar  le  flaue  droit  de  la  eolonne,  eo 
meine  tenips  a.ssaillie  d'uri  autre  cOte"  par  Förster,  y  semerent  une  temur 
paniqae.  La  5me  lagere  qui  s'etait  distinguee  en  cent  combats,  fuit  en  desordre 
et  entraina  tout  avec  eile;  cet'e've'neinent  fatal  decida  de  la  jonrn^e." 


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388 


Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


und  damit  auch  die  ganze  Schlacht  entschieden.  Allerdings  vervoll- 
ständigte dann  Suwarow  diese  Entscheidung  durch  den  Entscbluss, 
auch  noch  am  20.  nicht  vom  Gegner  abzulassen,  den  er  geschlagen 
wusste,  sondern  den  Sieg  weiter  auszubeuten  und  es  fand  auch  die 
energisch  eingeleitete  Verfolgung  den  wohlverdienten  Lohn  in  der 
vollständigen  Niederlage  des  Gegners,  der  nun  erst  von  der  Zer- 
trümmerung und  moralischen  Erschütterung  seines  Heeres  sich  über- 
zeugte. 

Der  Rückmarsch  der  Verbündeten  nach  Alessandria. 

F.  M.  Graf  Suwarow  Hess  am  21.  Juni  seine  Truppen  bei 
Fiorenzuola  lagern,  die  Division  Ott  wurde  beauftragt,  die  Verfolgung 
des  Gegners  fortzusetzen. 

Macdonald  traf  in  der  Nacht  des  21.  mit  dem  Gros  des 
Heeres  in  Beggio  ein,  Hess  hier  seine  Truppen  einen  Tag  rasten 
und  setzte  am  23.  seinen  Marsch  in  zwei  Colonnen  über  Castelnuovo 
und  Sassuolo  fort.  F.  M.  L.  Ott,  der  am  22.  in  Parma  eingerückt 
war  und  dort  einige  hundert  Gefangene  gemacht  hatte,  kam  am  23. 
nach  Reggio  und  erreichte  am  folgenden  Tag  bei  Rubiera  die  feind- 
liche Nachhut.  Aber  sein  Angriff  wurde  von  General  Montr ich ard, 
der  eiligst  mit  einer  Brigade  verstärkt  worden  war,  zurückgewiesen. 

Während  Macdonald  einige  Tage  in  Sassuolo  verweilte, 
rückte  F.  M.  L.  Ott  nach  Modena;  er  vereinigte  sich  hier  mit  der 
Abtheilung  des  G.  M.  Kien  au  und  veranlasste  die  Einschliessuug 
des  Fort  ürbano,  das  von  600  Franzosen  unter  General  Hui  in  be- 
setzt war.  Am  30.  Juni  rückte  G.  M.  Rienau  nach  Bologna,  von 
wo  sich  die  dahin  gelangte  Division  Montrichard  zurückzog,  acht 
Tage  später  erfolgte  die  Einnahme  des  Fort  Urbano;  in  derselben 
fanden  die  Österreicher  30  Geschütze  und  bedeutende  Kriegsvorräthe 
aller  Art. 

F.  M.  L.  Ott,  der  nun  den  Befehl  erhielt,  den  grössten  Theil 
seiner  Truppen  nach  Mantua  zu  senden,  nahm  mit  dem  Reste  Stellung 
bei  Parma,  die  Vorhut  unter  Kleuau  blieb  bei  Reggio  und  Modena. 
Leichte  Cavallerie-Abtheilungen  wurden  Macdonald  ins  Gebirge 
nachgesandt,  der  inzwischen  über  Pistoja  nach  Lucca  zurückgegangen 
war,  hier  alle  in  Toscana  verstreuten  Besatzungen  sammelte  und  dann 
das  ganze  Herr  längs  der  Küste  Moreau  zuführte. 

Suwarow,  der,  wie  erwähnt,  am  21.  Juli  in  Fiorenzuola 
eingetroffen  war,  erhielt  hier  die  Meldung,  dass  eine  feindliche  Ab- 
theilung  an  der  oberen  Trebbia  eingetroffen  und  dass  Moreau  selbst 
von  Genua  her  im  Anmärsche  sei.  Thatsachlich  war  General  La  Poype 
mit  der  ligurischen  Legion  (3.000  Mannj  bereits  am  10.  bei  Bobbio 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


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eingetroffen,  marschirte  aber  so  langsam  gegen  den  Fluss  Nure  vor,  dass 
er  erst  am  20.  in  der  Nähe  von  S.  Giorgio  eintraf.  Als  ihm  hier  die 
Meldung  zukam,  dass  Macdonald  geschlagen  worden  sei,  ging  er 
sofort  wieder  gegen  Bobbio  zurück,  erlitt  hier  von  einer  Abtheilung 
Österreicher  und  Russen,  die  Suwarow  dorthin  gesandt  hatte,  eine 
arge  Schlappe  und  zog  sich  wieder  in  die  Gebirge  zurück. 

Moreau  selbst  erschien  am  18.  mit  seinem  ganzen  Heere, 
14.000  Mann,  bei  Novi.  F.  M.  L.  Graf  Bellegarde  hatte  bereits 
nach  dem  Erscheinen  der  ersten  feindlichen  Abtheilungen  alle  ver- 
fügbaren Truppen  (8  Bataillone,  8  Escadronen,  6.000  Mann)  an  sich 
gezogen  und  mit  ihnen  bei  Spinetta  an  der  Orba  StelhiDg  genommen. 
Obwohl  vorauszusehen  war,  dass  es  ihm  nicht  werde  gelingen  können, 
den  überlegenen  Gegner  zu  schlagen,  war  er  doch  fest  entschlossen, 
so  lang  als  möglich  Widerstand  zu  leisten,  um  Moreau  von  einer 
Bewegung  in  den  Rücken  Suwarow's  abzuhalten.  Thatsächlich  hatte 
Moreau  am  19.  die  Scrivia  übersetzt  und  war  im  Begriffe  über  Voghera 
gegen  Stradella  vorzurücken,  als  er  erfuhr,  dass  der  Gegner  bedeutende 
Streitkräfte  in  der  Nähe  von  Alessandria  gesammelt  habe.  Er  stellte 
sofort  die  Bewegung  ein  und  beschloss,  wieder  auf  das  linke  Ufer  der 
Scrivia  zurückzugehen  und  den  Gegner  dort  anzugreifen. 

Am  20.  früh  stiess  die  Division  Grouchv  auf  die  öster- 
reichischen Vorposten  bei  San  Giuliano  und  warf  sie  zurück.  Aber 
ein  energischer  Angriff  der  österreichischen  Cavallerie  in  seine  linke 
Flanke  und  eine  Umgehung  des  rechten  Flügels  durch  das  Gros  der 
Infanterie,  nöthigte  Grouchy  zum  Rückzüge,  wobei  ein  französisches 
Bataillon  umringt  und  gefangen  genommen  wurde.  Schon  neigte  sich 
die  Sonne  und  das  Gefecht  schien  zu  Gunsten  der  Österreicher  ent- 
schieden zu  sein,  als  Moreau  die  Division  Grenier  heranzog  und 
in  den  Kampf  warf.  Diesem  Angriff  konnten  die  geringen,  vom  Kampfe 
bereits  erschöpften  Truppen  Bellegarde's  nicht  mehr  widerstehen; 
sie  zogen  sich  in  voller  Ordnung  über  die  Bormida  zurück. 

Moreau  blieb  am  21.  Juni  unentschlossen  stehen.  Er  hatte 
Nachricht  von  der  Niederlage  Macdonald's  erhalten  und  wagte  es 
nun  weder  gegen  Suwarow  vorzurücken,  noch  Bellegarde  anzu- 
greifen, sondern  beschränkte  sich  auf  einige  ziemlich  zwecklose  Hin-  und 
Hermärsche,  durch  welche  er  den  Gegner  zu  beunruhigen  hoffte.  Bei 
der  Annäherung  Suw  arow's,  der  am  24.  Broni,  am  25.  Voghera,  am 
26.  San  Giuliano  erreichte,  zog  er  sich  wieder  in  die  Apenninen  zurück. 

Noch  auf  dem  Maische  war  Suwarow  eine  erfreuliche  Nach- 
richt zugekommen.  Die  Citadelle  von  Turin,  seit  den  Kämpfen  des 
grossen  Savoyers  als  einer  der  festesten  Plätze  Europas  gepriesen,  hatte 
am  20.  Juui  capitulirt.  Am  8.  waren  die  Belagurungsarbeiten  begonnen 
worden,  am  18.  Hess  G.  M.  Kaiin  das  Feuer  aus  22  Batterien  er- 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


öffnen,  zwei  Tage  später  erschien  ein  französischer  Parlamentär  mit 
den  Capitulationsbedingungen.  Die  ganze  Besatzung,  2.900  Mann, 
streckte  auf  dem  Glacis  die  Waffen.  Die  Österreicher  fanden  in  der 
Festung  562  Geschütze,  gegen  50.000  Ceutner  Pulver,  30.000  Gewehre 
und  Proviantvorräthe  für  zwei  Monate.  Der  Gegner  hatte  während 
der  Belagerung  306  Mann  verloren,  der  Verlust  der  Österreicher 
belief  sich  auf  47  Mann  an  Todten  und  Verwundeten. 

Stillstand  der  Operationen  im  Felde. 

Am  26.  Juni  hatte  die  Armee  der  Verbündeten  unter  F.  M.  Graf 
Suwarow  (39  Bataillone,  34  Escadronen,  6  Kosaken-Regimenter, 
31.000  Mann)  bei  Alessandria  ein  Lager  bezogen.  Die  Citadelle  von 
Alessandria  belagerte  F.  M.  L.  Graf  Bellegarde  mit  12  Bataillonen 
und  6  Escadronen,  die  von  Tortona  G.  M.  A leain i  mit  6  Bataillonen 
und  1  Escadron.  Die  Sicherung  der  rechten  Flanke  der  Hauptarmee 
war  dem  G.  M.  Kaim  übertragen,  der  über  21  Bataillone,  4  Esca- 
dronen und  2  Kosaken-Regimenter  verfügte  und  bei  Turin  stand.  Er 
hatte  den  G.  M.  Vukassovich  gegen  Savigliano,  den  Obersten 
Lamarseille  gegen  Lanzo  vorgeschoben.  F.  M.  L.  Graf  Hadik 
stand  mit  8  Bataillonen,  4  Escadronen  im  Aostathale,  Oberst  Prioz 
V.  Roh  an  mit  2%  Bataillonen,  %  Escadron  auf  dem  Simplon,  Oberst 
Strauch  in  Oberwallis.  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  hatte  Mantua 
mit  40%  Bataillonen,  6  Escadronen  wieder  eingeschlossen  und  das 
Corps  Ott,  5  Bataillone,  16  Escadronen  nach  Parma  vorgeschoben. 
Die  Vorhut  unter  G.  M.  Klenau  stand  in  Reggio,  Modena  und  Bo- 
logna; in  verschiedeneu  Garnisonen  Oberitaliens  lagen  19  Bataillone. 
Mitte  Juli  traf  auch  das  neue  russische  Hilfscorps,  11  Bataillone. 
2  Kosaken-Regimenter,  unter  G.  L.  Rehbiuder  in  Italien  ein  und 
nahm  Stellung  bei  Piacenza,  um  je  nach  Bedarf  entweder  das  Be- 
lagerungscorps von  Mantua  oder  die  Hauptarmee  zu  unterstützen. 

Die  Truppen  Moreaus  waren  wieder  an  die  Riviera  zurück- 
gegangen und  standen  bei  Oneglia,  Savona  und  Genua,  ihnen  schlössen 
sich  die  Truppen  Maedonald's  über  Sarzana,  Spezzia  und  Sestri 
marsehirend,  an.  Macdonald,  noch  an  seinen  Wunden  leidend, 
kehrte  nach  Frankreich  zurück. 

So  war  die  Lage  der  beiderseitigen  Heere  Mitte  Juli  und  so 
blieb  sin  fast  unverändert  bis  Mitte  August. 

Noch  ohne  Kenntnis  von  den  glücklichen  Erfolgen  Suwarow's, 
hatte  Kaiser  Franz  am  21.  Juni  ein  Schreiben  an  den  Feldmarschall 
gerichtet,  in  welchem  er  ihm  Weisungen  über  seine  weiteren  Opera- 
tionen ertheilte,  aber  auch  seinem  Vertrauen  zu  Suwarow's  Weis- 
heit und  zu  seinem  oft  erprobten  Kriegsglück  Ausdruck  gab.  Trott- 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien  1799. 


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dem  in  diesem  Schreiben  weder  ein  Tadel  noch  ein  Vorwurf  vorkam, 
fand  S  owaro  w  beides  darin  und  bat  seinen  Souverän  um  Abberufung. 
Es  kam  nicht  dazu.  Am  10.  Juli  übersandte  ihm  Kaiser  Franz  ein 
zweites  Schreiben,  in  welchem  er  die  Verdienste  des  Feldmarschalls 
in  den  schmeichelhaftesten  Ausdrücken  würdigte;  zugleich  wurde  ihm 
aber  auch  in  der  bestimmtesten  Form  erklärt,  „dass  von  einer  Vor- 
rückung der  italienischen  Armee  über  das  Walliserland  oder  durch 
Savoyen  gegen  und  in  Frankreich,  keine  Frage  sein  könne";  ebenso- 
wenig dürften  österreichische  Truppen,  bis  zur  „allenfälligen  aus- 
drücklicken  Anhandgebung"  des  Kaisers,  zu  Operationen  gegen  Rom 
oder  Neapel  verwendet  werden.  Es  wurde  dem  Feldmarschall  ferner 
aufgetragen,  vor  Einnahme  der  festen  Plätze  Mantua,  Alessandria, 
Tortona  etc.  keine  anderen  Offensiv-Operationen  vorzunehmen  und 
den  Kaiser  „allemale  von  allen  wesentlichen  Absichten  und  Opera- 
tionen zum  Voraus  in  Kenntnis  zu  setzen". 

Während  so  die  beiderseitigen  Heere  unthätig  einander  gegen- 
überstanden, Suwarow  den  Fall  der  Festungen,  Moreau  die  An- 
kunft von  Verstärkungen  erwartend,  thaten  die  Belagerungscorps  ihre 
Dienste.  Am  22.  Juli  capitulirte  die  Citadelle  von  Alessandria  und 
fünf  Tage  später  ergab  sich  auch  Mantua.  Die  Besatzung  der  Cita- 
delle von  Alessandria,  218  Officiere,  2.200  Mann,  wurde  nach  Pavia 
abgeführt;  105  Geschütze,  darunter  2  russische,  7.000  Gewehre, 
6  Fahnen  und  viele  Vorräthe  fielen  in  die  Hände  der  Österreicher. 
Die  Besatzung  von  Mantua,  7.700  Mann,  worunter  600  Mann  an  cis- 
alpinischen  Truppen  und  700  Schweizer  erhielten  freien  Abzug  gegen 
die  Verpflichtung,  nicht  mehr  gegen  die  Verbündeten  zu  kämpfen. 
Als  Bürgschaft  hiefür  musste  der  Commandant  der  Festung,  General 
Foissac-Latour,  5  andere  Generale  und  gegen  1.000  Officiere 
zurückbleiben.  Sie  wurden  nach  Klagenfurt  abgeführt.  In  der  Festung 
fanden  die  Österreicher  675  Geschütze,  bedeutende  Proviantvorräthe 
und  eine  Flotille  von  Kanonenbooten.  Gegen  1.000  Polen  wurden  als 
Deserteure  zurückgehalten,  die  meisten  Schweizer  und  Piemontesen 
traten  freiwillig  in  kaiserliche  Dienste. 

Der  Fall  von  Mantua  rief  in  Frankreich  grosse  Bestürzung,  in 
Österreich  unbeschreiblichen  Jubel  hervor.  Bezeichnend  für  die  Be- 
ziehungen der  beiden  verbündeten  Cabinete  aber  ist  es,  dass  Kaiser 
Paul  von  Russland  dem  F.  M.  Suwarow  für  den  Fall  von  Mantua 
die  Fürstenwürde  verlieh,  den  F.  M.  L.  Kray  aber  nicht  mit  der 
geringsten  Belohnung  bedachte. 

Suwarow,  der  inzwischen  sein  Heer  zwischen  Rivalto  an  der 
.  Saöne  und  Bosco  concentrirt  hatte,  war  schon  nach  dem  Falle  von  Ales- 
sandria entschlossen,  gegen  die  genuesische  Riviera  vorzudringen  und 
erwartete  nur  den  Fall  von  Mantua,  um  die  Operationen  zu  beginnen. 

Organ  »1er  militär-wUjenscbaftllclH'ii  Vereine   MX.  Band   1890.  ;J0 


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392  Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 

Nachdem  dieses  Ereignis  eingetreten  war,  Hess  F.  M.  L.  Baron  von 
Kray,  den  ergangenen  Weisungen  gemäss,  6  Bataillone  und  6  Esca- 
dronen  in  der  Festung  zurück  und  verstärkte  G.  M.  Kien  au  mit 
6  Bataillonen  und  4  Jäger-Compagnien ;  mit  24  Bataillonen  verliess 
er  selbst  am  3.  August  das  Lager  von  Mantua  und  marschirte  ohne 
Aufenthalt  nach  Alessandria. 

Suwarow,  der  seine  Operationen  am  15.  August  zu  be- 
ginnen gedachte  und  bereits  umfassende  Vorbereitungen  dazu  ge- 
troffen hatte,  benützte  die  Zwischenzeit  zu  einem  raschen  und  energi- 
schen Angriff  auf  das  von  den  Franzosen  besetzte  Fort  Serravalle, 
das  sich  am  7.  August  nach  hartnäckiger  Vertheidigung  ergab.  Aber 
schon  während  der  Beschiessung  dieses  Platzes  hatten  sich  die  Truppen 
des  Gegners  ganz  empfindlich  fühlbar  gemacht  und  wiederholte  Ver- 
suche unternommen,  die  Vorposten  der  Verbündeten  zu  durchbrechen; 
am  10.  August  gelang  es  ihnen  wirklich  bis  Novi  vorzudringen. 

Da  eben  an  diesem  Tage  das  Corps  Kray  bei  Alessandria  ein- 
getroffen war,  erhielten  die  Truppen  die  Dispositionen  zu  dem  auf 
den  15.  August  festgesetzten  Aufbruch.  Dieselben  konnten  aber  nicht 
mehr  in  der  von  Suwaro w  gewünschten  Weise  zur  Ausführung  ge- 
bracht werden,  denn  der  Gegner  war  ihm  in  der  Entwickelung  der 
Offensive  zuvorgekommen. 

Am  4.  August  war  General  Joubert,  der  neuernannte  Com- 
mandant  der  Armee  in  Italien  zu  Cornigliano  bei  Genua  eingetroffen. 
Er  fand  die  Armee  bereits  auf  45.000  Mann  verstärkt,  die  in  zwei 
fast  gleich  starken  Corps  unter  General  St.  Cyr,  dem  Nachfolger 
Moreaifs  in  der  Riviera  standen.  Ohne  Kenntnis  von  dem  Falle 
Mantua's  und  dem  bereits  erfolgten  Abmarsch  des  F.  II.  L.  Baron 
von  Kray  zur  Armee,  begann  Generai  Joubert,  den  Befehlen  des 
Directoriums,  aber  auch  dem  eigenen  Ehrgeize  folgend,  ara  7.  August 
die  Vorrückung.  Der  rechte  Flügel  unter  St.  Cyr  marschirte  auf  drei 
verschiedenen  Strassen:  Das  Gros  ging  über  Voltaggio  nach  Gavi, 
rechts  längs  der  Scrivia  marschirten  die  Divisionen  Vatrin  und 
Dombrowski,  links  längs  der  Orba  rückte  die  Brigade  Colli  vor. 
Der  linke  Flügel  unter  General  Perignon  drang  in  zwei  Colonnen 
vor:  die  Hauptcolonne  rückte  durch  das  Bormida-Thal  über  Cairo, 
Dego  und  Spigno,  die  Division  Lemoine  über  Sasselo;  Joubert 
marschirte  mit  dem  linken  Flügel,  Moreau,  der  den  Bitten  J  o  ub  e  r  t's 
nachgebend,  noch  beim  Heere  geblieben  war,  befand  sich  bei  der 
Colonne  St.  CyrV 

Am  11.  August  kam  die  rechte  Colonne  bis  Voltaggio,  die 
Mitte  nach  Ovada,  d»r  linke  Flügel  traf  bei  Spigno  ein.  Am  folgenden 
Tage  schob  Joubert  diesen  Flügel  über  Acqui  gegen  Kivalta  vor, 
wahrend  die  Mitte  auf  Novi.  der  rechte  Flügel  auf  Serravalle  marschirte. 


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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  17*.»9. 


393 


F.  M.  Fürst  Suwarow  hatte  bis  zu  diesem  Tage  die  wider- 
sprechendsten Nachrichten  über  die  Absichten  des  Gegners  erhalten, 
so  dass  er  ihnen  nun  gar  keinen  Glauben  mehr  schenkte,  sondern 
alle  Bewegungen  des  Feindes  nur  seiner  Absicht  zuschrieb,  die  Be- 
lagerung von  Serravalle  zu  stören.  Erst  am  12.  August,  als  die 
Division  Vatrin  bis  Arquata  vorrückte  und  den  dort  stehenden  russi- 
schen General  Dalheim  zurückdrückte,  sah  Suwarow  sich  veran- 
lasst zu  glauben,  der  Feind  rücke  auf  beiden  Ufern  der  Scrivia  vor 
in  der  Absicht,  Tortona  zu  entsetzen.  Trotzdem  Hess  er  den  F.  U.  L. 
Bellegarde  eine  Recognoscirung  im  Bormida-Thale  vornehmen.  Als 
dieser  bei  Acqui  die  Annäherung  der  feindlichen  Colouuen  erfuhr, 
zog  er  sich,  den  erhaltenen  Befehlen  gemäss,  langsam  über  Rivaita 
und  hinter  die  Orba  zurück.  Denn  F.  M.  Fürst  Suwarow  war  ent- 
schlossen, den  Gegner  ruhig  in  der  Ebene  vorrücken  zu  lassen,  wo 
er  ihn  durch  seine  Überlegenheit  an  Reiterei  und  Artillerie  voll- 
ständig zu  schlagen  hoffte.   Zu  diesem  Zwecke  liess  er  das  Corps 
Rosen berg  bei  Vighizzolo,  die  Abtheilung  des  Fürsten  Bagration 
bei  Pozzolo  Formigaro  Stellung  nehmen;  bei  Rivaita  an  der  Scrivia 
standen  die  Truppen  Melas'  und  Derfeiden's,  nördlich  Fresonara 
das  Corps  Kray. 

Am  13.  traf  Joubert  bei  Capriata  ein,  St.  Cyr  rückte  gegen 
Novi  vor.  Die  vorgeschobenen  Cavallerieposten  der  Verbündeten, 
zogen  sich,  ohne  lebhafteren  Widerstand  zu  versuchen,  zurück.  Suwarow 
liess  zur  Unterstützung  Bagration's  noch  sechs  Bataillone  unter 
General  Miloradowitsch  nach  Pozzolo  Formigaro  vorrücken. 

Am  14.  gelangte  der  rechte  Flügel  der  Franzosen  unter  St.  Cyr, 
33  Bataillone,  14  Escadronen,  16.900  Mann,  weiter  vor.  Die  Division 
Laboissiere  besetzte  Novi  und  die  nördlich  gelegenen  Höhen, 
General  Vatrin  drang  bis  Cassano  Spinola  vor,  Dombrowski 
besetzte  Serravalle.  General  Joubert  mit  dem  linken  Flügel 
28  Bataillone,  18  Escadronen  rückte  nach  Pasturana. 

Vergebens  erwartete  Suwarow  den  Angriff  des  Gegners,  er 
erfolgte  nicht.  Joubert,  der  die  Nachrichten  von  dem  Falle  Mantua's 
und  der  Vereinigung  Kray's  mit  Suwarow  bis  jetzt  nicht  hatte 
glauben  wollen,  begab  sich  gegen  Mittag  mitMoreau  und  St.  Cyr 
auf  die  Höhen  von  Novi.  Im  hellen  Glänze  des  Sommertages  sah  er 
nun  mit  eigenen  Augen  die  gesammte  verbündete  Armee,  deren 
einzelne  Theile  er  mit  dem  Fernglase  genau  unterscheiden,  deren 
Glieder  er  zählen  konnte.  Der  junge  General,  der  hier  zum  ersten- 
male  entscheidende  Massnahmen  treffen  sollte,  wurde  schwankend  in 
seinen  Entschlüssen.  Man  rieth  ihm,  wieder  nach  Genua  zurückzu- 
kehren und  dort  so  lange  zu  warten,  bis  die  neu  aufgestellte  „Alpen- 
Armee"  unter  Championnet  in  der  Lage  sei,  ihre  Operationen 

30* 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799". 


1 


zu  beginnen.  Einestheils  aber  besorgte  Joubert,  angesichts  des 
starken  Gegners  umzukehren,  anderenteils  sträubte  sein  Stolz  sich 
dagegen.  Der  Morgen  des  15.  August  kam  und  Joubert  hatte  noch 
keinen  Entschluss  gefasst.  Er  Hess  dem  Schicksal  seineu  Lauf. 

Unmittelbar  nach  seiner  Hochzeit,  als  er  zum  Heere  abging, 
hatte  Joubert  seiner  jungen  Frau  gesagt:  „Tu  me  reverras  mort 
au  victorieux!" 

Er  sollte  sein  Wort  halten. 

•  ■ 

< 

Die  Schlacht  bei  Novi. 

Die  Höhen,  auf  welchen  die  Schlacht  bei  Novi  geschlagen  wurde, 
bilden  zwischen  der  Scrivia  und  Bormida  die  letzten  Ausläufer  der 
Apenninen.  Der  längste  dieser  Abfälle  verlässt  als  Monte  Kotondo 
bei  Serravalle  die  Scrivia,  krümmt  sich  südlich  der  damals  von 
Mauern  eingeschlossenen  Stadt  Novi  gegen  Pasturana  und  erreicht 
bei  Basaluzzo  die  Ebene.  Die  Abhänge  dieses  Bergrückens,  der  eine 
vorzügliche  Vertheidigungsstellung  bietet,  sind  gegen  die  Ebene  zu 
mit  Weingärten  bepflanzt,  mit  einzelnen  Häusern  besetzt  und  von 
Mauern  und  lebendigen  Zäunen  durchschnitten. 

Suwarow,  welcher  den  ganzen  14.  August,  wie  erwähnt, 
vergebens  auf  einen  Angriff  des  Feindes  gewartet  hatte,  beschloss 
am  folgenden  Tage  selbst  die  Offensive  zu  ergreifen.  Über  die 
Stärke  und  Stellung  des  Gegners  war  er  freilich  viel  weniger  unter- 
richtet, als  die  Franzosen  über  die  seinige  und  hielt  noch  immer  an 
der  irrigen  Voraussetzung  fest,  dass  der  Gegner  längs  der  Scrivia 
gegen  Tortana  vorzugehen  beabsichtige.  Dementsprechend  hatte  er 
auch  am  Vortage  seine  Truppen  aufgestellt,  die  er  auch  für  den 
kommenden  Tag  ziemlich  unverändert  in  ihren  Stellungen  belie98. 

Es  standen  am  frühen  Morgen  des  15.  August: 

Das  Corps  Kray:  30  Bataillone,  20  Escadronen,  26.000  Mann, 
auf  der  Strasse  von  Novi  bei  Fresonara;  das  Corps  Milorado witsch, 
14  Bataillone,  6  Escadronen,  4  Kosaken-Regimenter,  9.400  Mann, 
nördlich  Pozzolo  Formigaro.  Die  Vorhut  unter  Bagration  war 
südlich  des  Ortes  gegen  Novi  vorgeschoben.  Bei  Rivaita  standen  die 
Corps  Melas  und  Derfelden,  23  Bataillone,  18  Escadronen, 
14.000  Mann,  weiter  rückwärts  bei  Tortona  die  Generale  Rosen- 
berg und  Alcaini  mit  21  Bataillonen,  8  Escadronen,  2  Kosaken- 
Regimentern,  13.500  Mann.  Das  Fort  von  Serravalle  war  von  1  Ba- 
taillon i  500  Mann)  besetzt,  in  Alessandria  lagen  1.500  Mann. 

F.  M.  L.  Baron  Kray,  der  sich  erboten  hatte,  den  Angriff  zu 
**■ — *  beginnen,  erhielt  hiezu  von  F.  M.  Fürst  Suwarow  folgende  Weisung: 
Tch  bin  mit  dem  Antrage  Euerer  Excellenz,  den  Feiud  morgen  den  15. 


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Österreicher  and  Rassen  in  Italien,  1799. 


395 


mit  Anbruch  des  Tages  mit  allen  Ihren  Kräften  anzugreifen,  voll- 
kommen zufrieden  und  empfehle  vorzüglich  auf  den  linken  Flügel 
des  Feindes  die  grösste  Aufmerksamkeit.  Dieser  muss  mit  aller  Ent- 
schlossenheit angefallen,  und  über  Novi  nach  Serravaile,  nämlich  von 
dem  Lemo-Thale  bis  in  das  Scrivia-Thal  geworfen  und  mit  aller 
Anstrengung  von  Gavi  abzuschneiden  getrachtet  werden.  Ich  folge 
dieser  Attake  in  der  Flanke  mit  den  vor  Pozzolo-Formigaro  aufge- 
stellten Truppen  und  werde  auch  die  Armee  bei  Rivaita  hievon  ver- 
ständigen. Ich  verlasse  mich  ganz  auf  raeinen  heldenmüthigen  Freund. 

Pozzolo-Formigaro,  den  14.  August  1799. 

Dieses  Schreiben  Suwarow's  an  Kray  bildete  den  ganzen 
Angriffsplan.  Es  würde  freilich  genügt  haben,  wenn  es  befolgt  worden 
wäre.  Überzeugt,  dass  der  Rest  der  österreichisch-russischen  Truppen 
im  Einklänge  mit  dem  eigenen  rechten  Flügel  zum  Augriff  auf  Novi 
vorgehen  werde,  hatte  F.  M.  L.  Freiherr  von  Kray  noch  in  der 
Nacht  zum  16.  August  seine  beiden  Colonnen  in  Marsch  setzen  lassen. 
Die  rechte  Colonne,  bestehend  aus  je  3  Bataillonen  Sztaray  (Nr.  33), 
Gyulay  (Nr.  32),  Nädasdy  (Nr.  39),  je  2  Bataillonen  Hoff  (Nr  8), 
vacat  Kheul  (Nr.  10)  und  Lattermann  (Nr.  7),  dann  2  Escadronen 
Erzherzog  Joseph-Husaren  (Nr.  2)  und  4  Escadronen  Kaiser-Dragoner 
(Nr.  1),  führte  F.  M.  L.  Graf  Belle  gar  de.  Die  linke  unter  Com- 
mando  des  F.  M.  L.  Ott  bestand  aus  3  Bataillonen  Joseph  Mittrowsky 
(  Nr.  40),  je  2  Bataillonen  Deutschmeister  (Nr.  4),  Oguliner,  Vukassovich 
(Nr.  48),  Terzy  (Nr.  16)  und  1  Bataillon  Sluiner,  dann  6  Escadronen 
Erzherzog  Johann-Dragoner  (Nr.  9)  und  4  Escadronen  Erzherzog 
Joseph  -  Husaren.  Zur  Deckung  der  rechten  Flanke  detachirte 
F.  M.  L.  Baron  von  Kray  2  Bataillone  Oranien  (Nr.  15),  1  Bataillon 
Sluiner  und  4  Escadronen  des  5.  Husaren-Regimentes  (jetzt  F.  M.  Graf 
Badetzky)  unter  G.  M.  Graf  Seckendorf  über  Basaluzzo  und 
durch  das  Lemma-Thal  gegen  Pasturana. 

Schon  vor  Tagesanbruch  stiessen  die  österreichischen  Husaren 
unter  Commando  des  Majors  Dobay  auf  vorgeschobene  französische 
Abtheilungen  und  warfen  diese  zurück.  Als  der  Morgen  graute,  liess 
Kray  seine  Infanterie  vorrücken.  Zu  dieser  Zeit  waren  die  nordwest- 
lichen Ausläufer  des  Höhenrückens  von  Novi,  welche  den  äussersten 
linken  Flügel  der  französischen  Stellung  bildeten,  nur  durch  die 
Division  Lemoine  (Colonne  Perignon)  besetzt;  die  Division 
Örouchy  war  erst  im  Anmärsche  begriffen,  gedeckt  durch  die  ge- 
sammte  Cavallerie  unter  General  Richepanse. 

F.  M.  L.  Baron  von  Kray  disponirte  die  linke  Colonne  seines 
Corps  direct  gegen  die  vom  Feinde  bereits  besetzte  Höhe,  die  rechte 
hatte  den  linken  Flügel  des  Gegners  za  umgehen. 


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Österreicher  and  Rassen  in  Italien,  1799. 


Ein  kräftiges  Geschützfeuer  trieb  die  vorausgesandte  Cavallerie 
Richepanse's  zurück.  In  geschlossenen  Colonnen  begannen  die 
Truppen  Ott's  die  Höhen  emporzuklimmen,  warfen  die  Division 
Lemoine  beim  ersten  Ansturm  zurück  und  besetzten  die  Höhen. 
Gleichzeitig  war  auch  F.  M.  L.  Graf  Bellegarde  gegen  den 
äussersten  linken  Flügel  der  Franzosen  vorgegangen,  hatte  die  erst- 
angekommenen Abtheilungen  Grouchy's  angegriffen  und  zurück- 
geworfen und  ging  nun  gegen  die  rückwärts  gelegenen,  vom  Gros  der 
französischen  Division  besetzten  Höhen  los.  In  dem  Kampfe,  der  hier 
drei  Stunden  lang  währte,  fiel  General  Joubert,  der  sich  vom  Beginn 
des  Kampfes  an  in  der  vordersten  Plänklerlinie  befunden  hatte. 

General  Mo reau,  der  nun  den  Oberbefehl  übernahm,  warf  die 
Brigade  Colli  von  der  Division  Laboissiere,  die  bis  jetzt  noch 
gar  keinen  Gegner  vor  sich  hatte,  Bellegarde  entgegen,  gleich- 
zeitig wurden  die  Brigaden  Clausel  und  Partounneaux  von 
Pasturana  her,  vorgezogen.  G.  M.  Graf  Seckendorf,  der  auf  dem 
Marsche  gegen  Pasturana  auf  ein  französisches  Detachement  gestossen 
war  und  dieses  wahrscheinlich  für  die  Spitze  einer  bedeutenden 
Colonuo  hielt,  hatte  auf  dem  Wege  Halt  gemacht. 

Gegen  die  Überlegenheit  der  feindlichen  Truppen  konnte 
Kray  sich  auf  die  Dauer  nicht  behaupten  und  forderte  wiederholt 
Unterstützung  von  den  bei  Pozzolo-Formigaro  unthätig  stehenden 
Russen.  Aber  Fürst  Bagration  erwiderte,  er  könne  nichts  unter- 
nehmen, bevor  er  nicht  vom  Feldmarschall  ermächtigt  worden  sei. 
Dieser  aber  hatte  sich  in  Pozzolo-Formigaro,  einer  seiner  berühmten 
Eigentümlichkeiten  nachgebend,  in  sein  Zimmer  eingeschlossen  und 
strengsten  Befehl  ertheilt,  ihn  nicht  zu  stören! 

Unter  erbitterten  Kämpfen  waren  die  Truppen  Kray's  Schritt 
vor  Schritt  zurückgewichen  und  bereits  wieder  in  der  Ebene  an- 
gelangt, als  endlich  Suwarow  sich  doch  entschloss,  seine  Russen 
in  den  Kampf  eingreifen  zu  lassen.  Gleichzeitig  liess  er  Kray  bitten, 
den  Angriff  zu  wiederholen,  er  werde  ihn  kräftigst  unterstützen. 

Während  Kray  seine  Truppen  zum  zweitenmale  die  Höhen 
erklimmen  liess,  brach  Fürst  Bagration  von  Pozzolo-Formigaro 
auf  und  schritt  zum  Angriff  auf  Novi.  Dort  hatte,  wie  bereits  er- 
wähnt, die  Division  Lab  oissiere  Stellung  genommen;  4  Bataillone 
und  6  Escadronen  standen  in  Reserve.  Der  Angriff  Bagration's 
wurde  trotz  der  Tapferkeit  seiner  Truppen  zurückgewiesen.  Auch 
das  Eingreifen  des  Generals  Miloradowitsch  vermochte  nicht 
dem  Kampfe  eine  günstige  Wendung  zu  geben.  Da  versuchte 
Bagration  mit  4  Bataillonen  Novi  östlich  zu  umgehen,  stiess 
jedoch  hier  auf  die  Division  Vatrin,  die  Mo  reau  von  Cassano 
Spinola  herangezogen  hatte  und  wurde  abermals  geworfen.  Infolge 

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Österreicher  und  Rassen  in  Italien,  1799.  397 

• 

dieses  unglücklichen  Kampfes  gingen  auch  die  Erfolge  Kray's,  der 
inzwischen  die  Divisionen  Lern oine  und  Grouchy  neuerdings  zu- 
rückgeschlagen hatte,  wieder  verloren,  denn  Moreau  verstärkte  seinen 
linken  Flügel  durch  die  Reserve-Brigade  Partounneaux.  Kray 
musste  wieder  zurück,  gedeckt  durch  seine  Reiterei,  die  einige  hastig 
nachdrängende  Bataillone  vollständig  zersprengte.  General  Par- 
tounneaux selbst  gerieth  hiebei  in  Gefangenschaft. 

Gegen  1  Uhr  mittags  stockte  der  Kampf  auf  der  ganzen  Linie. 
Beiderseits  hatten  die  Truppen  einige  Erholung  nöthig,  besonders 
jene  Kray's,  die  seit  10  Stunden  ununterbrochen  in  Bewegung  und 
im  Feuer  gewesen  waren. 

G.  d.  G.  Freiherr  von  Melas  stand  unterdessen,  gebunden 
durch  einen  Befehl  Suwarow's,  in  steigender  Unruhe  bei  Rivaita. 
Da  brachte  ihm  gegen  Mittag  eine  Patrulle  die  Meldung  von  der 
Niederlage  der  Russen  bei  Novi.  Nun  wartete  der  greise  General 
nicht  länger  auf  Befehle,  sondern  beschloss,  sich  unverzüglich  in 
Marsch  zu  setzen. 

Die  erste  Colonne,  unter  G.  M.  Nobili,  hatte  die  Scrivia  auf- 
wärts zu  marschiren  und  Serravalle  zu  entsetzen.  G.  M.  Mitrowski 
mit  der  zweiten  die  Richtung  zwischen  dem  Flusse  und  dem  Monte 
Rotondo  einzuhalten  und  die  Franzosen  in  Flanke  und  Rücken  zu 
nehmen.  Mit  den  Brigaden  Loudon  und  Lu  sign  an  und  der  Cavallerie 
nnter  G.  M.  Fürst  Liechtenstein  folgte  Melas  selbst  auf  der 
Strasse  von  Novi. 

Auf  dem  Marsche  kam  Melas  der  Befehl  Suwarow's  zu, 
sich  rechts  zu  halten  und  Novi  mit  seiner  ganzen  Macht  anzugreifen, 
während  die  Russen  und  Kray  den  Angriff  auf  die  westlich  der 
Stadt  liegenden  Höhen  wiederholen  sollten.  Auf  den  Rath  seines 
General-Adjutanten,  des  Oberstlieutenants  Graf  Joseph  Radetzky, 
modificirte  Melas  diesen  Auftrag  dahin,  dass  er  nur  die  Brigade 
Lu  sign  an  gegen  Novi  abschwenken  liess,  mit  den  übrigen  Truppen 
aber  den  Marsch  gegen  die  rechte  Flanke  der  Franzosen  fortsetzte. 

Um  3  Uhr  nachmittags  begann  der  Kampf  auf  der  ganzen 
Linie  von  neuem.  Während  Kray  zum  drittenmale  gegen  den 
äusserscen  linken  Flügel  der  Franzosen  vordrang,  die  Russen,  nun 
auch  verstärkt  durch  das  herangezogeue  Corps  Der  fei  den,  das 
Centrum  bei  Novi  angriffen,  erreichten  die  Truppen  Nobili's 
Serravalle  und  nöthigten  durch  ihr  Erscheinen  den  General  Dom- 
browski,  die  Blokade  des  Platzes  aufzugeben  und  sich  gegen  Gavi 
zurückzuziehen.  Unterdessen  hatte  sich  Lusignan  dem  linken 
Flügel  der  gegen  Novi  vordringenden  Russen  angeschlossen, 
Mitrowski  und  Loudon  aber  erstiegen  nördlich  Serravalle  die 
Anhöhen  und  drangen  gegen  die  rechte  Flanke  der  Franzosen  vor. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799 


Das  Erscheinen  der  hier  genannten  Truppen  entschied  das  Schick- 
sal der  Schlacht.  Die  Division  Vatrin  musste  eiligst  schwenken  nnd 
stellte  sich  quer  auf  dem  flachen  Rücken  der  Höhe  auf;  General  St.  Cyr 
selbst  eilte  zu  der  bedrohten  rechten  Flanke,  um  die  Österreicher 
wieder  von  den  Höhen  herabzuwerfen.  Diese  Frontveränderung  der 
Franzosen,  die  nicht  ohne  einige  Verwirrung  ausgeführt  werden 
konnte,  benützte  Melas,  um  den  G.  M.  Lu  sign  an  gegen  die  von 
der  Division  Vatrin  geräumte  Stellung  vorzusenden.  Im  ersten  An- 
laufe warf  Lu  sign  an  die  dort  noch  stehende  cisalpinische  Legion 
zurück,  die,  von  panischem  Schrecken  ergriffen,  sich  zur  Flucht 
wandte.  Auch  die  Division  Vatrin  hielt  dem  Angriffe  Loudon's  und 
Mi  trowski's  nicht  stand;  sein  Vordertreffen  wurde  mit  dem  Bajonet 
zurückgeworfen  und  riss  in  der  Flucht  auch  das  zweite  mit  sich. 

Nun  drangen  die  Russen  ebenfalls  von  neuem  gegen  Novi  vor; 
General  Milorado  witsch  von  der  östlichen,  Derfelden  von  der 
nördlichen  Seite,  während  gleichzeitig  das  Grenadier-Bataillon  Paar 
(Divisionen  der  Regimenter  Nr.  24,  28  und  45)  die  noch  oberhalb 
der  Stadt  stehende  68.  Halb-Brigade  „ungeachtet  des  gut  angebrachten 
feindlichen  Feuers,  ohne  einen  Schuss  zu  thun,  mit  kalter  Stand- 
haftigkeit"  zum  Weichen  brachte. 

General  Moreau,  der  die  Schlacht  verloren  sah,  befahl  den 
Rückzug.  Derselbe  konnte  aber  nicht  mehr  in  Ordnung  ausgeführt 
werden.  F.  M.  L.  Kray,  der  inzwischen  einen  harten  Stand  gegen 
die  Division  L  e  m  o  i  n  e  gehabt,  welche  von  den  Truppen  des  franzö- 
sischen rechten  Flügels  am  wenigsten  gelitten  hatte,  war  es  gelungen, 
ein  Bataillon  von  Süden  her  nach  Pasturana  zu  werfen,  wodurch 
Schrecken  und  Verwirrung  unter  den  Franzosen  entstand,  da  der 
grösste  Theil  der  Division  Lemoine  durch  diesen  Ort  zurückgehen 
musste.  Von  Kray  in  der  Front,  von  den  Russen  und  Österreichern, 
welche  Novi  und  die  umliegenden  Höhen  besetzt  hatten,  in  der 
Flanke  gefasst,  artete  der  Rückzug  der  Franzosen  in  volle  Flucht 
aus.  Die  Generale  Grouchy  und  Perignon,  welche  einzelne 
Haufen  zusammengebracht  hatten  und  Widerstand  versuchten,  wurden 
gefangen  genommen,  ebenso  General  Colli,  der  Pasturana  ver- 
theidigen  wollte. 

Um  8  Uhr  abends  war  die  Schlacht  zu  Ende.  Der  linke  Flügel 
des  französischen  Heeres  war  vollständig  zersprengt,  vom  rechten 
hatten  sich  einzelne  Trümmer  zu  retten  vermocht.  Eine  energische 
Verfolgung  war  wegen  Erschöpfung  der  Truppen,  hauptsächlich  aber 
wegen  Einbruch  der  Nacht  und  dem  mit  natürlichen  Hindernissen 
bedeckten  Terrain  nicht  möglich. 

Der  Tag  von  Novi  hatte  harte  Verluste  gekostet,  die  grössten 
den  Truppen  Kray's,  die  von  3  Uhr  morgens  bis  8  Uhr  abends  un- 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799.  399^ 

unterbrochen  in  Bewegung  und  im  Feuer  gewesen  waren.  Sie  ver- 
loren 5.200  Mann,  der  Verlust  der  Russen  belief  sich  im  ganzen 
auf  1.900  Mann,  der  des  Corps  Melas  auf  580  Mann. 

Die  Zahl  der  Todten  und  Verwundeten  auf  Seite  der  Franzosen 
betrug  etwa  6.500  Mann;  an  5.000  Mann,  darunter  4  Generale, 
waren  gefangen;  4  Fahnen,  39  Geschütze,  54  Munitionskarren  fielen 
in  die  Hände  der  Verbündeten. 

Die  Schlacht  von  Novi  bildet  zweifellos,  möge  auch  der  Ein- 
fluss  S  u  w  a  r  o  w's,  der  ganz  gewiss  nirgends  so  wenig  fühlbar  ge- 
worden war,  als  eben  in  dieser  Schlacht,  noch  so  übertrieben  dar- 
gestellt werden,  eines  der  schönsten  Ruhmesblätter  der  österreichi- 
schen Heeresgeschichte.  Die  Ausdauer  der  Truppen  Kray's  ist  über 
jedes  Lob  erhaben  und  die  Energie  und  Selbständigkeit  des  alten, 
von  fremdländischen  Kriegsschriftstellern  so  oft  durchaus  falsch  be- 
urtheilten  Melas,  hat  die  Schlacht  so  sicher  entschieden,  als  es  nicht 
rPlanmässigkeit"  war,  die  Suwarow  veranlasste,  das  ganze  Corps 
Rosenberg  unthätig  stehen  und  Kray's  Truppen  schwere  Stunden 
hindurch  allein  kämpfen  und  fast  verbluten  zu  lassen.  „Kray's  un- 
verwüstliche Ausdauer  seit  dem  Beginne",  so  urtheilt  ein  deutscher 
Historiker,  „Melas'  durchgreifende  Umgehung  am  Schlüsse  des 
Kampfes,  dies  sind  die  wahren  Factoren,  aus  welchen  trotz  Suwa- 
row's  Irrthum  der  endliche  glorreiche  Sieg  emporgewachsen  ist" 

« 

Die  Schlussoperationen  in  Italien  1799. 

Die  siegreiche  Schlacht  bei  Novi  hätte  den  Verbündeten  die 
Möglichkeit  geboten,  die  nahezu  gänzlich  aufgelöste  französische 
Armee  vollständig  zu  vernichten  und  die  ganze  Riviera  fast  ohne 
Schwertstreich  zu  besetzen.  F.  M.  Fürst  Suwarow  war  auGh  thatsäch- 
lich  entschlossen,  den  Sieg  so  nachdrücklich  als  möglich  auszunützen, 
aber  wieder  fand  er  in  den  politischen  Verhältnissen  Anlass,  die 
geplanten  Operationen  aufzugeben. 

Minister  Thugut,  der  sowohl  den  Russen  als  den  Engländern 
raisstraute  und  den  Besitz  Mittel-Italiens  für  Österreich  sichern 
wollte,  setzte  es  durch,  dass  ein  Theil  der  österreichischen  Truppen 
in  Italien  nach  Toscana  und  in  die  Romagna  beordert  wurde,  um 
dort  die  bürgerliche  Ordnung  wieder  vollständig  herzustellen,  während 
Suwarow  selbst  die  Weisung  erhielt,  Tortona  so  bald  als  möglich 
einzunehmen,  bei  einer  Offensive  gegen  die  Riviera  aber  grosse  Ver- 
luste thunlichst  zu  vermeiden,  da  die  Ergänzung  des  Heeres  für  den 
nächsten  Feldzug  ohnehin  grossen  Schwierigkeiten  unterliege. 

Es  wird  also  dem  Feldmarschall  in  dieser  Weisung  freigestellt, 
seine  Operationen  gegen  die  Riviera  fortzusetzen,  auch  blieben  ihm 

Oiv*"  «kr  »»ililiir  wissinschaftlichen  Vcrvlne.  LIX.  Bau<1.  31 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


selbst  nach  der  an  befohlenen  DetachiruDg  noch  immer  5.000  Mann 
zur  Verfügung,  mit  denen  er  ohne  Schwierigkeit  die  Besetzung  der 
Kiviera  durchführen  konnte.  Er  that  es  nicht.  Grollend  zog  er  seine 
Streitkräfte  bei  Asti  zusammen,  fest  entschlossen,  nicht  einen  Schritt 
weiter  vorzurücken.  Selbst  den  G.  M.  Kien  au,  der  sich  bereits  auf 
dem  Marsche  nach  Genua  befand,  Hess  er  vollständig  im  Stiche. 

G.  M.  Kien  au  war  auf  Befehl  Suwarow's  Ende  Juli  gegen 
Pisa  vorgerückt,  woselbst  er  am  5.  August  mit  4  Bataillonen  ein- 
traf und  nach  Sarzana  marschirte.  Am  13.  August  überschritt  er 
die  Magra,  bemächtigte  sich  am  folgenden  Tage  der  kleinen  Festung 
Lerici  und  drang,  verstärkt  durch  einige  Bataillone,  die  ihm  F.  M.  L. 
Baron  von  Kray  nachgesandt  hatte,  gegen  Genua  vor.  Auf  dem 
Marsche  aber  kam  ihm  ein  Befehl  des  G.  d.  C.  Melas  zu.  nach 
welchem  er  sofort  6  Bataillone  nach  Toscana  zurückzusenden  hatte, 
so  dass  ihm  nur  mehr  1.500  Mann  blieben,  die  am  26.  August  bei 
Rapallo  von  den  Franzosen  angegriffen  und  gegen  Sestri  Levante  zu- 
rückgedrängt wurden. 

Unterdessen  blieb  Suwarow  unthätig  und  empfing  in  seinem 
Hauptquartier  „wie  ein  souveräner  Monarch  die  an  ihn  gesandten 
Vertreter  der  Könige  von  Sardinien  und  Neapel  und  feierte  deren 
Anwesenheit  durch  prunkende  Paraden  und  Manöver  der  russischen 
Truppen".  In  dieser  Beschäftigung  traf  den  Feldmarschall  der  Befehl, 
in  die  Schweiz  abzurücken,  von  wo  aus  er  in  Verbindung  mit  dem 
russischen  Corps  Korsakow  die  Franzosen  vertreiben  und  in  Frank- 
reich einrücken  sollte.  Die  Österreicher  unter  Erzherzog  C  a  r  1  hatten 
rechts  in  Ober-Elsass,  links  unter  G.  d.  C.  Melas  in  Italien  den 
Angriff  Suwarow's  zu  decken.  Suwarow  begrüsste  diesen  Befehl, 
der  ihn  von  der  so  oft  verwünschten  Einmischung  des  Hofkriegs- 
rathes  befreite  und  ihm  unbeschränkte  Machtvollkommenheit  ge- 
währte, durchaus  nicht  freudig.  Der  Gedanke,  dass  mit  seiner  Ent- 
fernung aus  Italien  die  ihm  widerwärtige  Politik  des  österreichischen 
Cabinets  dort  freien  Spielraum  haben  würde,  beherrschte  ihn  so  sehr, 
dass  er  alle  möglichen  Schwierigkeiten  fand,  um  den  Befehl  nicht 
zu  vollziehen.  Eine  entschiedene  Ordre  des  eigenen  Souveräns  zwang 
ihn  zum  Gehorsam.  Am  8.  September  rückte  er  mit  seinen  Truppen 
von  Asti  ab. 

Das  französische  Directorium  war  ebenfalls  entschlossen,  die 
Offensive  auf  der  ganzen  Ausdehnung  des  Kriegsschauplatzes  von 
neuem  zu  ergreifen,  und  zwar  sollte  Massina  im  Donauthale  vor- 
dringen, während  die  italienische  Armee  unter  General  Championnet 
in  die  pieinontosische  Ebene  zu  rücken  und  vorerst  Alessandria  und 
Tortona  einzuschließen  hatte. 


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Österreicher  und  Russen  in  Italien,  1799. 


401 


Das  Heer  Championnet's,  zusammengesetzt  aus  der  ehe- 
maligen „Alpen-Armee"  und  der  „italienischen  Armee"  zählte 
80.000  Mann,  von  welchen  etwa  54.000  Mann  verfügbar  waren.  Zu 
diesen  Truppen  kamen  auch  etwa  11.000  Mann,  welche  Ober-Italien 
von  der  Schweiz  her  bedrohten. 

Mitte  September  traf  Championnet  die  zur  Vorrückung 
nöthigen  Anordnungen.  Die  Division  Duhesme.  7.500  Mann,  hatte 
von  Savoyen  über  den  Mont  Cenis  gegen  Turin  vorzugehen,  die  Division 
Grenier,  8.000  Mann,  welche  bereits  bei  Cuneo  stand,  ihr  bis 
Savigliano  entgegenzurücken.  Die  Divisionen  Victor  und  Lemoine, 
16.300  Mann,  welche  den  linken  Flügel  der  früheren  italienischen 
Armee  bildeten,  wurden  angewiesen,  sich  bei  Cuneo  und  Mondovi  zu 
vereinigen.  Vier  Divisionen,  Laboissiere,  Dombrowski,  Vatrin 
und  Miolis,  21.000  Mann,  blieben  unter  General  St.  Cyr  zur  Deckung 
von  Genua  zurück  und  hatten  Demonstrationen  gegen  Alessandria 
auszuführen,  während  zu  demselben  Zweck  die  Divisionen  Malet  und 
Thureau  im  Aostathale  und  vom  Simplon  her  gegen  Domo  d'Ossola 
und  den  Lago  maggiore  vordringen  sollten. 

G.  d.  C.  FreiheiT  von  Melas  hatte  inzwischen  das  Gros  seiner 
Armee,  40.000  Mann,  bei  Bni  concentrirt.  Seinen  Rücken  deckte 
F.  M.  L.  Graf  Hadik  mit  15.000  Mann  bei  Bellinzona,  F.  M.  L.Kaim 
stand  mit  8.000  Mann  bei  Turin,  G.  M.  Graf  Karaiczav  mit 
6.000  Mann  bei  Novi.  G.  M.  Graf  Rienau  hielt  mit  6.000  Mann 
bei  Sestri  Levante,  F.  M.  L.  Freiich  befand  sich  mit  8.000  Mann  im 
Florentinischen. 

Die  geplante  Unternehmung  Championet's  missglückte. 
General  Duhesme,  welcher  am  16.  September  seine  Vorrückuug 
begann,  wurde  von  F.  M.  L.  Kaim  westlich  von  Turin  bei  Rivoli  an- 
gegriffen und  in  das  Gebirge  zurückgeworfen,  General  Grenier  aber 
am  17.  von  Melas  bei  Savigliano  und  Fossano  geschlagen.  Melas 
concentrirte  hierauf  seine  Truppen  zwischen  Cherasco,  Fossano  und 
Mondovi,  entschlossen,  dem  Gegner  eine  Schlacht  anzubieten,  die 
über  das  Schicksal  Cuneo's,  dessen  Besitz  der  Hauptzweck  der  öster- 
reichischen Operationen  war,  entscheiden  sollte. 

Aber  Championnet  wich  einer  Schlacht  aus  und  beschränkte 
sich  darauf,  durch  kleine  Vorstösse  den  Gegner  zu  beunruhigen  und 
seine  schwächsten  Punkte  zu  bedrohen.  Die  ganze  zweite  Hälfte  des 
September  und  der  Anfang  des  October  bildeten  eine  Reihe  oft  hart- 
näckiger und  blutiger  Einzelgefechte.  Aber  diese,  für  die  Franzosen 
meist  unglücklichen  kleinen  Kämpfe,  welche  das  Heer  Cham- 
pion net'a  von  Tag  zu  Tag  verminderten,  fanden  umso  weniger  die 
Billigung  des  französischen  Directoriums,  als  mit  der  vorrückenden 
Jahreszeit  immer  mehr  die  Hoffnung  schwand.  Winterquartiere  in 

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402 


Österreicher  und  Rusäen  in  Italien,  1799. 


Piemont  beziehen  zu  können.  Championnet  musste  deshalb  dem 
Drängen  des  Direetoriums  nachgeben  und  sich  entschliessen,  neuer- 
dings die  Offensive  zu  ergreifen.  D  u  h  e  s  m  e  sollte  noch  einmal 
versuchen,  gegen  Turin  vorzudringen,  sich  mit  Grenier,  der  von 
•Cuneo  nach  Savigliano  dirigirt  wurde,  vereinigen,  während  St.  Cyr 
die  Generale  Karaiczay  und  Klenau  anzugreifen  hatte. 

Das  Unternehmen  misslang  abermals;  auf  allen  Linien  zurück- 
geworfen, konnte  die  Vereinigung  der  zerstreuten  französischen 
Heerestheile  nicht  durchgeführt  werden.  Glücklicher  war  General 
St.  Cyr,  dem  es  gelang,  Klenau  gegen  Sarzana  und  Karaiczay 
gegen  Alessandria  zurückzudrängen.  Diese  Vortheile  gingen  jedoch 
bald  wieder  verloren.  General  Championnet  erlitt  am  4.  und 
5.  November  durch  Melas  bei  Savigliano  eine  empfindliche  Nieder- 
lage, während  gleichzeitig  (4.  November)  St.  Cyr  von  F.  M.  L.  Baron 
von  Kray,  der  dem  G.  M.  Karaiczay  zu  Hilfe  geeilt  war,  nach 
Novi  zurückgedrängt  wurde. 

Einen  Monat  später,  4.  December,  fiel  auch  Cuneo,  die  letzte 
im  Besitze  der  Franzosen  befindliche  Festung  Piemonts,  in  die  Hände 
der  Österreicher.  Ein  Mitte  December  vorgenommener  Versuch 
Kien  aus  Genua  zu  nehmen,  gelang  jedoch  nicht. 

Die  späte  Jahreszeit  zwang  beide  Gegner,  die  Operationen  ein- 
zustellen; die  Truppen  wurden  in  die  Winterquartiere  verlegt. 

Das  Ergebnis  des  italienischen  Feldzuges  war  für  die  Öster- 
reicher ein  glänzendes.  In  121  Affairen,  darunter  fünf  grosse 
Schlachten,  die  blutigste  seit  Beginn  der  Revolutionskriege  bei 
Novi,  hatten  sie  meist  siegreich  gekämpft,  elf  feste  Plätze,  mit  einer 
Armee  an  Gefangenen  und  ungeheueren  Kriegsvorräthen  waren  in  ihre 
Hände  gefallen,  13  feindliche  Generale  geriethen  in  ihre  Gefangen- 
schaft, 2H  Fahnen  und  135  Geschütze  wurden  allein  im  offenen 
Felde  erbeutet. 

Von  dem  ganzen  Gebiete  der  aus  französischen  Republiken  be- 
standenen apenninischen  Halbinsel  bis  an  die  Etsch,  war  den  Franzosen 
nur  der  schmale  Streifen  von  Nizza  bis  Genua  geblieben,  ganz  Ober- 
tmd  Mittel-Italien  war  von  den  Österreichern  besetzt,  das  König- 
reich Neapel  wieder  hergestellt. 

Das  Kriegsjahr  1799  war  eines  der  glücklichsten  in  dem  langen 
Kampfe,  welchen  die  Kaiserlichen  gegen  Frankreich  geführt  —  ihr 
Glücksstern  erblasste  langsam  als  jener  des  grossen  Korsen  wieder 
flammend  aufleuchtete,  der  von  seinem  abenteuerlichen  Kriegszuge 
aus  Egypten  heimkehrend,  am  9.  October  in  Frejus  gelandet  war. 


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r-^eogr»phi»chen  Inrtitutwi. 


der  nülitar  witien,chaflUchen  Vereine.  LIX.  B«id.  1899.  Bücher- Anzeigt 


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Bücher -An  zeiger. 


A.  Kritischer  Theil. 

Der  Krieg.  Von  Johann  von  Bloch.  Übersetzung  des  russischen 
Werkes  des  Verfassers:  Der  zukünftige  Krieg  in  seiner 
technischen,  volkswirtschaftlichen  und  politischen  Bedeutung 
(L,  III.,  VI.  Band).  Berlin  1899.  Puttkammer  und  Mühl- 
brecht. 

! 

Ein  gewichtiges  Bach  liegt  uns  zur  Besprechung  vor:  gewichtig  nach 
Umfang  and  Inhalt,  gewichtig  durch  seine  Tendenz,  welche  darauf  abzielt  zu 
beweisen,  dass  man  in  Hinkunft  kaum  mehr  werde  Kriege  fahren  können.  Und 
warum  nicht?  Weil,  sagt  der  Verfasser,  die  namhaftesten  Fachleute,  und  da- 
bei beruft  er  sich  auf  Namen  von  gutem  Klange  —  Moltke,  von  der  Goltz, 
von  Leer  —  behaupten,  „dass  ein  Krieg  mindestens  zwei  Jahre  dauern  müsse", 
daher  „schon  früher  auf  beiden  Seiten  alle  das  Heer  erhaltenden  ökonomischen 
and  finanziellen  Kräfte  vernichtet  sein  werden".  Auch  werde  es  kaum  möglich 
sein,  „Heerführer  für  eine  Völkerschlacht  zu  finden"  und  dürften  die  heutigen 
Millionen-Heere  nicht  dahin  zu  bringen  sein,  die  ganze  Wirkung  der  neuen  Waffen 
und  der  Schanzentaktik  zu  ertragen. 

Der  Verfasser  malt  noch  weiter  schwarz  in  schwarz  und  entwickelt,  dass 
,wenn  auch  die  Heere  dies  alles  ertragen  könnten,  die  Völker  die  Stockung  aller 
Productions-Thätigkeit,  die  den  Massen  den  Lebensunterhalt  bietet,  sicher  nicht 
ertragen  können-.  Warum,  fragt  Staatsrath  von  Bloch  weiter,  erschöpfen  sich 
die  Völker  in  den  Vorbereitungen  zu  einem  „Titanenkampfe,  der  doch  nur  eine 
Chimäre  bleibt?  " 

Der  Verfasser  will  also  den  Krieg  hauptsächlich  durch  den  Krieg 
ad  absurdum  führen.  Zur  Bekräftigung  soll  das  vorliegende  Werk  —  die 
Frucht  achtjährigen  Fleisses  —  dienen,  welches  hauptsächlich  nichtmilitärische 
Leserkreise  in  populärer  Weise  mit  dem  heutigen  oder  zum  Theile  auch  schon 
mit  dem  zukünftigen  Standpunkte  der  Kriegswissenschaften  und  dem  Wesen  des 
Krieges  vertraut  machen  soll. 

Dass  Kriege  für  Völker  eine  harte  Prüfung  sind,  was  sie  übrigens  mehr 
oder  weniger  immer  gewesen  sind,  wer  wollte  dies  leugnen?  Und  so  Vieles,  was 
der  Verfasser  gegen  den  Krieg  in's  Treffen  führt,  die  Gefahren,  welche  ein  zu- 
künftiger Krieg  in  volkswirtschaftlicher  und  socialer  Hinsicht  heraufbeschwören 
dürfte,  wer  sollte  diese  Bedenken  nicht  theilen! 

So  wie  aber  die  möglichen  Consequenzen  eines  Krieges  für  ein  selbstbe- 
wasstes  Volk  bisher  kein  Hindernis  gewesen  sind,  zur  Waffe  zu  greifen,  um  seine 
Hechte  zu  vertheidigen,  so  dürfte  es  wohl  auch  in  der  Zukunft  bleiben,  trotz 
der  Bloch'schen  Perspective,  trotz  der  Wünsche  der  Friedensfreunde  und 
der  Beschlüsse  der  im  Haag  tagenden  Conferenz!  —  allerdings  als  ultima 
ratio.  Die  denkenden  Soldaten  stehen  der  gegenwärtigen  Friedensströmung 
gewiss  nicht  einseitig  gegenüber,  da  man  ja  heutzutage  die  Sonder-Interessen 
dem  allgemeinen  Wohle  zu  unterordnen  weiss.  Von  uns  Soldaten  aber  zu  ver- 

Orgaa  der  militär  wii*enschaftlichen  Vereine.  LIX.  Baud.  1899.  Bücher  Anzeiger.  1 


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II 


Bücher-Anzeiger. 


langen,  dass  wir  mit  dem  Verfasser  die  Furcht  theilen  sollen,  welche  er  fcr 
den  Krieg  einzuflössen  hemüht  ist,  —  das  wäre  denn  doch  ein  zu  arger  Schnitt 
ins  eigene  Fleisch,  zu  dem  wir  uns  nicht  entscbliessen  können.  Gibt  es  ohnedies 
im  öffentlichen  Leben  der  destruetiven  Tendenzen  genug,  welche  den  Geist  im  He^ 
untergraben  und  die  Lust  am  Waffenhandwerk  dämpfen.  Hiefür  aber  geradezu 
Propaganda  zu  machen  und  die  Zaghaftigkeit  —  um  nicht  ein  bezeichnender** 
Wort  zu  gebrauchen  —  gross  zu  ziehen:  dafür  kann  man  in  diesen  Blättern  wobi 
kaum  auf  Zustimmung  rechnen. 

Der  Verfasser  fühlt  diese  Schwäche  seines  Buches,  indem  er  von  militärischer 
Seite  den  Einwurf  erwartet,  dass  solche  Publicationen  den  „Heeresgeist"  schädige 
Seine  Antwort  hierauf  ist  eine  Phrase.  Unsere  Antwort  lautet  dahin,  dass 
Bild,  welches  der  Verfasser  vom  Zukunftskriege  entwirft,  denn  doch  noch  sehr 
zu  beweisen  ist,  wie  auch  die  Schlüsse,  welche  er  daran  knüpft;  dass  der  stati- 
stische Calcül,  welchen  er  seinen  Betrachtungen  zu  Grunde  legt,  zum  Theil  sehr 
willkürlich  combinirt  ist;  dass  seine  Berufungen  auf  Erfindungen,  deren  manche 
noch  gar  nicht  gemacht  sind  und  zu  Mfinchhausiaden  führen,  wie  z.  B.  in 
Bild  „Vernichtung  einer  Armee  vom  Luftballon  aus",  u.  dgl.  m.,  ernsten  Militär: 
nicht  zu  imponiren  vermögen,  wohl  aber  geeignet  sind,  in  den  Massen  Ansicht» 
zu  verbreiten,  welche  die  moralischen,  also  wichtigsten,  Potenzen  für  des 
Soldaten  herabdrücken.  Ob  diese  Methode  klug  und  patriotisch  ist,  möchten 
wir,  ohne  mit  dem  Säbel  zu  rasseln,  doch  bezweifeln,  zumal  angesichts  der  ausser- 
und  innerpolitischen  Lage  der  meisten  europäischen  Staaten,  welche  eisen  Ver- 
zicht auf  eine  tüchtige  Armee  gegenwärtig  und  wohl  noch  auf  längere  Zeit 
hinaus,  kaum  vertragen  dürften. 

Auch  die  Berufung  auf  Moltke  und  andere  hervorragende  Militärs  trifft 
nicht  zu,  weil  sie  dem  Leser  meist  ganz  einseitig  geboten  wird.  Und  so  müssen 
wir  sagen :  Schade  nra  den  vielen  Fleiss,  welcher  auf  die  vorliegende  Arbeit  ver- 
wendet wurde.  Der  Zweck  heiligt  eben  nicht  immer  die  Mittel! 

lr 

Zeitschrift  für  Social-Wissenschaften.  Herausgegeben  von  Dr.  Julies 

Wolf.  Breslau  1899.  II.  Jahrgang,  Heft  5. 

Was  uns  in  diesem  Hefte  besonders  interessirt,  ist  ein  Aufsatz  des  Titeis" 
„Der  Krieg",  von  dem  schweizerischen  Oberst  Ulrich  Wille.  Es  handelt  skl 
hier  um  eine  Besprechung  des  gegenwärtig  vielfach  erwähnten  gleichnamig 
Werkes  aus  der  Feder  des  russischen  Staatsrates  von  Bloch.  Wir  haben  da 
Kritik  über  dieses  letztere  Werk  vor  kurzem  dem  „Organ"  mit  der  Befürchtung 
eingesendet,  hiemit  eine  der  allgemeinen  Strömung  entgegengesetzte  Beurtheilcqr 
des  Bloch'schen  Werkes  geliefert  zu  haben.  Dem  wird  allerdings  der  Haupt- 
sache nach  auch  so  sein;  dass  wir  hierin  aber  nicht  ganz  isolirt  dastehen,  dahr 
zeugt  zu  unserer  grossen  Befriedigung  der  eingangs  erwähnte  Aufsatz.  Kickt 
dass  wir  mit  allen  Ansichten  seines  Verfassers  einverstanden  sind  —  steht  di?^ 
doch  auf  dem  Standpunkte  des  Milizsystems  —  haben  wir  gleichwohl  in  seiner 
Beurtheilung  des  der  Friedenspropaganda  gewidmeten  Werkes  Bloch's  nah-.:, 
volle  Übereinstimmung  mit  jener  Besprechung  gefunden,  welche  wir  fr 
den  Bücher-Anzeiger  des  „Organs"  gewidmet  haben.  Man  wird  sagen:  Ganrl 
natürlich,  dass  Soldaten  dem  Bloch'schen  Werke  keine  Anerkennung  zoWnl 
werden!  Dem  ist  aber  nicht  so;  gehört  Oberst  Wille  doch  gewiss  zu  den  w  fj 
überlegenden  Autoren,  deren  universelles,  abgeklärtes  Wissen  vor  Einseitig^;' 
des  Urtheiles  schützt.  Er  erkennt  dem  russischen  Schriftsteller  auch  Recht  ia. 
wo  dieser  Recht  hat;  er  negirt  dieses  aber,  wo  jener  sich  auf  das  Gebiet  deri 
Hypothese  oder  der  Fabel  begibt.  Und  dieser  Zug  beherrscht  das  Bloch'scfeJ 
Buch,  zum  Nachtheile  desselben  und  seiner  gewiss  nicht  zu  verdammen  i*9 
Tendenz  in  einer  in  die  Augen  springenden  Weise,  welche  den  Ernst  die 
Publication  wesentlich  beeinträchtigt  und  deren  Bedeutung  schädigt.  Wir  >  v 
pfehlen  dagegen  die  äusserst  sachlich  und  nüchtern  geschriebene  Arbeit  Will?) 
aufs  wärraste  der  allgemeinen  Beachtung.  U 


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Böcher-  Anzeiger.  III 

Moderne  Schiess- Ausbildung.  Studie  über  die  neueste  Schiess- 
Instruction  für  die  italienische  Infanterie  vom 
Jahre  1898  im  Vergleiche  mit  den  analogen  reglementaren 
Vorschriften  in  Deutschland,  Frankreich,  Österreich- 
Ungarn  und  Russland.  Von  Oberst  Minare  lli-Fitz- 
Gerald,  Commandant  des  1.  Regimentes  der  Tiroler  Kaiser- 
Jäger.  Mit  zwei  Tafeln.  Wien  1899.  L.  W.  Seidel  &  Sohn. 

Italien  hat  bereits  im  Jahre  1891  sein  musterhaftes  Eepetirgewehr 
Vetterli- Vitali  durch  das  6  5mm  Repetirgewehr  ersetzt  und  im  Sommer  1898  an 
Stelle  der  aus  dem  Jahre  1894  stammenden,  eine  den  modernen  Anschauungen 
entsprechende  Schiess-Instrnction  ausgegeben,  die  in  ihrem  theoreti- 
schen Theile  als  Vorläuferin  der  modernen  Richtung  angesehen 
werden  kann. 

Bevor  der  Verfasser  die  Besprechung  der  wesentlichen  Bestimmungen  der 
aus  zwei  Theilen  (volume  primo:  istruzione  della  truppa;  volume  secondo:  per 
gli  nfficiali)  bestehenden  italienischen  Instruction  nnd  den  Vergleich  derselben 
mit  den  Feststellungen  für  andere  Armeen  eiogeht,  bringt  er  vorerst  die  Prä- 
cisionsdaten  der  gegenwärtigen  Ordonnanz-Modelle  der  betreffenden  Armee. 

Hieran  schliesst  sich  eine  kurze  Polemik  über  die  Begriffe  „Zielfeaer" 
und  „Massenfeuer".  Während  einerseits  fast  alle  modernen  Reglements  und 
Schiessvorschriften  sich  scharf  für  das  „Zielfeuer"  aussprechen,  erscheinen  auf 
der  anderen  Seite  die  Schriften  Wolozkoi's,  Le  Joindre's,  R hone's,  selbst 
unseres  modernsten  Taktik-Schriftstellers,  F.  C.  v.  H.,  die  sich  mehr  oder  weniger 
als  Vertreter  des  Massenfeuers  ausspielen.  Oberst  Minare  Iii  Fitz-Gerald 
stellt  sich  mit  aller  Entschiedenheit  auf  die  Seite  der  Verfechter  des  Zielfeuers, 
was  er  schon  durch  sein  Motto :  «Nicht  durch  die  Überzahl  der  Gewehre,  sondern 
durch  die  Überlegenheit  des  Schiessens  erlangt  man  dai  Übergewicht.  Wald- 
stätten „Über  das  Feuergefecht  1897"  ankündigt. 

Gleich  daran  knüpft  sich  eine  interessante  geschichtliche  Entwicklung  der 
modernen  Anschauungen  Ober  das  Schiesswesen,  welche  mit  dem  berühmten  Regle- 
ment des  Erzherzogs  Carl  vom  Jahre  1806  beginnend,  bis  zum  russisch-türkischen 
Kriege  reicht.  Die  Consequenzen  dieses  Krieges  in  Beziehung  auf  die  Reglements, 
die  Theorie  Wolozkoi's  und  die  Ansichten  der  Apostel  des  Abtheilungs- 
feu  ers  sind  in  eigenen  Abschnitten  behandelt. 

Die  in  der  militärischen  Literatur  ausgebrochene  Fehde  zwischen  den 
oben  angedeuteten  Richtungen  „Zielfeuer"  und  „Massenfeuer",  dürft«  noch  lange 
Gegenstand  der  Discussion  bilden,  die  endgiltige  Entscheidung  wird  wohl  dem 
Ernstfälle  vorbehalten  bleiben. 

Nach  Durchführung  eines  mit  grossem  Sachverständnisse  angelegten  Ver- 
gleiches der  Schiess-Instructionen  der  Armeen  der  Grossmächte  mit  der  neuesten 
italienischen  „istruzione  sulie  armi  e  sul  tiro  per  la  fanteria"  zieht  der  Verfasser 
ein  Resumä. 

Er  kommt  hiebei  zu  den  Schlüssen,  dass  der  Schiessausbildung  unbedingt 
der  erste  Platz  eingeräumt  werden  mnss  und  dass  Hand  in  Hand  mit  dieser  die 
Ausbildung  im  Distanzschätzen  nach  Kräften  zu  fördern  ist.  Der  Mann  soll 
schon  von  Anbeginn  der  Ausbildung  da9  militärische  Schiessen,  d.  i.  jenes  auf 
lange  niedere  Schützenlinien  üben;  auf  Bestschiessen  ist  ein  grosser  Wert  zu 
legen,  desgleichen  die  Belebung  des  nationalen  Schiesswesens  anzustreben. 

Bis  zum  Schlüsse  seiner  hochinteressanten  Studie  bleibt  der  Verfasser 
«in  unbeugsamer  Kämpe  für  das  Zielfeuer  —  die  letzten  Worte  sind  das  an- 
fangs gedachte  Citat  Waldstättens,  das  sich  Oberst  Minarelli-Fitz- 
Gerald  zum  Motto  genommen. 

Die  militärischen  Kreise  werden  dem  Verfasser  dafür  Dank  wissen,  dass 
W  sich  der  Mühe  unterzogen  hat,  in  dieser  einschneidenden  und  acuten  Frage 
«in  Werk  zu  schaffen,  welches  das  Studium  derselben  ungemein  erleichtert. 

F— d. 

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IV 


Bücher-Anzeiger. 


Einige  Bemerkungen  zum  Exercier-  Reglement  I.  Theil  für  die 
k.  und  k.  Cavallerie  1 898.  Wien  1899.  Verlag  von  L.  W.  S  e  i  d  e  1 

&  Sohn,  k.  und  k.  Hofbuchhändler. 


Der  Verfasser  erkennt  im  allgemeinen  an,  dass  die  Neuauflage  de» 
I.  Tbeiles  des  Exercier-R»glements  einen  entschiedenen  Fortschritt  bedeutet. 
Namentlich  ist  er  mit  der  Übersichtlichkeit  der  Eintheilung  des  Stoffes,  mit  der 
Zusammenfassung  des  Zusammengehörenden  einverstanden.  Er  findet  weiter 
auch,  dass  manches  Gute  und  Praktische  neu  aufgenommen,  manches  Über- 
flüssige ausgelassen  wurde  und  anerkennt  das  Streben,  die  Ausbildung  zu  Fuss 
jener  zu  Pferde  möglichst  analog  zu  gestalten,  wodurch  die  Zahl  der  Commander 
terringert,  die  Ausbildung  daher  erleichtert  wird. 

Trotz  seiner  principiellen  geistigen  Übereinstimmung  mit  dem  neuen 
Reglement  fühlt  sich  der  Verfasser  zu  einigen  Bemerkungen  angeregt,  die  er 
in  Briefform  an  einen  Freund  richtet,  von  welchem  er  Gegenbemerkungen  wünscht. 

Diese  Bemerkungen  beziehen  sich  auf  nicht  wesentliche  Dinge;  sie  be- 
treffen vornehmlich  die  Abrichtung  des  Pferdes. 

Dass  bei  der  Verfassung  dieses  Tbeiles  des  Reglements  Fachmanner 
ersten  Ranges  mitgearbeitet  haben,  ist  zweifellos;  das  Reiten,  vielmehr  das 
Abrichten  ist  jedoch  eine  Kunst,  die  nicht  von  allen  nach  dem  gleichen  Systeme 
betrieben  wird.  Es  ist  daher  natürlich,  dass  sich  in  gewissen  Details  diver- 
girende  Ansichten  bilden  können,  die  schon  bei  der  Reglement  -  Verfassung 
zwischen  den  Commissionsmitgliedern  entstehen,  wodurch  die  endgiltige  Fassung 
des  Reglements  in  derartigen  strittigen  Fragen  das  Ergebnis  eines  Com- 
promisses  wird. 

Wer  selbst  Fachmann  ist  wird  die  in  diesem  Hefte  ausgesprochenen 
Ansichten  des  Verfassers  in  vielen  Dingen  theilen,  in  manchen  Punkten  auch 
wieder  anderer  Anschauung  sein. 

Wir  können  mit  dem  Schreiber  des  Briefes  uns  nur  darüber  freuen,  dass 
die  Neuauflage  des  Reglements  selbst  bei  der  rigorosen  Durchsicht  des  „alten 
Freundes  U."  keine  wesentlichen  Mängel  aufweist,  sondern  im  grossen  einen 
entschiedenen  Fortschritt  bedeutet.  F  —  d. 

Das  neue  Exercier-Reglement  für  die  k.  und  k.  Cavallerie  II.  Theil, 

verglichen  mit  dem  alten  von  Otto  Berndt,  k.  und  k.  Haupt- 
mann im  Generalstabs-Corps.  Wien  1 899.  L.  W.  S  e  i  d  e  1  &  S  o  h  n. 

Als  Fortsetzung  der  im  August-Hefte  1898  des  „Streffleurs-  er- 
schienenen vergleichenden  Zusammenstellung  der  Bestimmungen  des  alten  und 
neuen  Exercier-Reglements  für  die  k.  und  k.  Cavallerie,  I.  Theil,  hat  Haupt- 
mann Berndt  den  nunmehr  in  endgiltiger  Fassung  vorliegenden  II.  Theil  dieses 
Reglements  ebenfalls  vergleichend  besprochen.  Die  wenigen  wesentlichen  Ände- 
rungen, die  sich  gegen  den  gleichfalls  im  „Streffleur"  ( August- Heft  1898)  be- 
sprochenen Entwurf  dieses  Tbeiles  ergeben  haben,  erfolgten  auf  Grund  der  Erpro- 
bung und  Begutachtung  seitens  der  hiezu  berufenen  Truppenkörper  und  Commanden. 

Vorerst  ist  hervorzuheben,  dass  in  dem  neuen  II.  Theile  eine  zweck- 
mässigere  Gruppirung  des  Stoffes  Platz  gegriffen  hat.  Die  für  das  „Gefecht" 
geltenden  Bestimmungen  sind  jetzt  in  dem  V.  Hauptstücke  vereint,  in  welches  auch 
das  „Feuergefecht  zu  Fuss*  aufgenommen  wurde.  Neu  hinzugekommen  ist 
die  im  I.  Hauptstücke  behandelte  „Escadron  zu  Fuss",  während  das  „Ver- 
halten bei  Paraden"  zu  einem  eigenen  VI.  Hauptstücke  ausgeschieden 
wurde.  Das  „Verhalten  des  Pionnierzuges*  wurde  in  das  III.  Hauptstück 
(„Das  Regiment"^  aufgenommen. 

Hauptmann  Berndt  hebt  in  der  Reihenfolge  der  neuen  Gruppirung  des 
Reglements  diejenigen  Veränderungen  hervor,  die  von  Wesen  sind;  rein  stilistische 
oder  belanglose  Änderungen  wurden  der  Kürze  wegen  übergangen.  Hiedurch 
gewinnt  die  kleine  Schrift  sehr  an  n  Übersichtlichkeit  und  gestattet  rasche 
Orientiruug  über  die  vorgenommenen  Änderungen.  Sie  bietet  einen  vorzüglichen 


Bücher-Anzeiger. 


V 


Behelf  für  jeden  Oföcier,  der  mit  dem  Cavallerie-Keglement  2a  thun  hat,  denn 
sie  überhebt  ihn  der  Mühe,  durch  Nebeneinanderlegen  des  alten  und  neuen 
Reglements  die  Unterschiede  mühsam  herauszusuchen.  Namentlich  der  Truppen- 
officier  wird  ihm  hiefür  Dank  wissen.  F  — d. 

Programm  zur  Ausbildung  des  Cavalleristen  im  Felddienste.  Von 

Ludwig  Vetter,  k.  und  k.  Rittmeister  im  Dragoner-Regiment 
Nr.  5.  Marburg  1899.  Im  Selbst verlage. 

Immer  höher  werden  die  Anforderungen  des  Felddienstes  an  die  Cavallerie. 
Die  Reglements  und  Vorschriften  können  keine  eingehenden  Details  über  die 
Art  der  Ausbildung  des  Cavalleristen  in  diesem  wichtigen  Diensteszweige  geben, 
sie  bestimmen  nur  die  allgemeine  Richtung  für  den  anzustrebenden  Zweck.  Die 
Wahl  der  zweckmässigsten  Methode,  dieses  Ziel  nach  den  concreten  Verhält- 
nissen am  besten  zu  erreichen,  ist  dem  Verstandnisse  desjenigen  überlassen, 
der  die  Verantwortung  für  die  Ausbildung  tragt. 

Rittmeister  Vetter  entwickelt  in  dem  vorliegenden  Werkchen,  auf 
Grund  persönlicher  Erfahrungen,  seine  Ansichten  über  die  Ausbildung  der 
Escadron  im  Felddienste. 

Der  zu  bewältigende  Stoff  ist  in  eine  sehr  übersichtliche  tabellarische 
Zusammenstellung  zusammengefasst.  Nach  diesem  Programme  sind  die  Übungen 
der  Rekruten,  der  Rekruten  und  der  alten  Mannschaft,  der  Chargen  und  des 
Chargen-Nachwuchses,  endlich  der  Escadron  in  ihren  systematisch  zu  steigernden 
Anforderungen  angegeben.  Eine  nächste  Tabelle  zeigt  die  Eintheilung  der  dem 
Escadrons-Commandanten  zur  Verfügung  stehenden  Zeit  von  Anfang  October  bis 
EnAe  Juni.  Der  anschliessende  Text  gibt  die  zu  den  tabellarischen  Zusammen- 
stellungen nöthigen  Commentare.  Diese  machen  die  Arbeit  sehr  wertvoll,  weil 
sie  in  einfacher  praktischer  Form  direct  das  angeben,  woran  in  jeder  einzelnen 
Periode  der  Ausbildung  gedacht  werden  muss,  soll  diese  Ausbildung  systematisch 
durchgeführt  sein,  und  soll  hiebei  auf  nichts  vergessen  werden. 

Die  in  reicher  Fülle  angegebenen  Beispiele  sind  mit  grossem  Verständ- 
nisse gewählt  und  so  praktisch  angelegt,  das*  t  hat  sachlich  jeder  Übungstag  den 
grösstmöglichsten  Nutzen  verspricht.  Diese  Übungen  spielen  in  den  Gegenden 
von  Jaworöw,  Grödek  und  Göding-Lundenburg,  deren  Specialkarteu 
dem  Werkchen  zuliegen. 

Die  ganze  Arbeit  verräth  den  emsigen,  verständnisvollen  Escadrons-Com- 
mandanten, der  seine  reichen  Erfahrungen  aus  Liebe  zu  seiner  schönen  Waffe 
gesammelt  hat,  in  der  Hoffnung,  dass  sie  Anwert  und  Nachahmung  finden. 

Thatsächlich  kann  das  Werk  des  Rittmeisters  Ludwig  Vetter  jedem 
Cavallerie-Officier  nur  wärmstens  empfohlen  werden,  auch  der  gewiegteste  Routinier 
wird  vielleicht  noch  einen  nützlichen  Wink  darin  finden.  F— d. 

Aufmärsche  der  Cavallerie-Truppen-Division.  Von  Morawetz  von 
Moranow,  k.  und  k.  General-Major,  Commandant  der  3.  Ca- 
vallerie-Brigade  in  Marburg.  Wien  1899.  L.  W.  Seidel 
&  Sohn. 

Ein  kleines  Werkchen  von  wenigen  Seiten,  das  in  echt  cavalleristischer 
Kürze  mit  wenig  Worten  sagt,  was  es  meint.  Diese  Wünsche  betreffen  zwei  Dinge. 

Die  Führung  eines  grossen  Cavalleriekörpers  ist  eine  anerkannt  schwierige 
Aufgabe.  Bevor  man  zu  einer  Cavallerie-Concentrirung  geht,  muss  man  daher 
darin  möglichst  v  0  r  g  e  ü  b  t  sein.  Die  Mittel  hiezu  sind  Vorträge,  Kriegsspiele 
und  taktische  Übungsritte.  Diese  Mittel  sind  vorzüglich,  aber  nicht  ausreichend, 
weil  sie  der  .Phantasie  einen  viel  zu  grossen  Spielraum"  lassen.  Ein  zweck- 
mässiges Mittel,  das  richtige  Commandiren  in  scharfen  Gangarten  zu  üben,  ist 
das  Skel  et- Ex  er  eieren.  Dies  der  eine  Wunsch:  Brigade-  und  Truppe  n- 
Divisions-Skelet-Eiercieren.  Der  Verfasser  gibt  als  Fachmann  prak- 
tische Winke,  wie  dies  einzurichten  wäre.  Diese  Winke  sind  zweifellos  sehr 
gute,  nur  ein  Bedenken  kann  hier  nicht  unterdrückt  werden. 


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VI  Bächer-Anzeiger. 

Der  Verfasser  meint:  „Ein  Reiter  markirt  eine  Escadron,  n.  z.  mit  der 
conventionellen  Annahme  —  dass  ein  Reiter  vom  anderen  anf  10  Schritte  auf- 
gestellt die  Bscadrons-Colonne,  auf  20  Schritte  Entfernung  die  entwickelte  Linie 
darstellt."  Wenn  wir  das  richtig  auffassen,  so  würde  das  erste  Treffen  einer 
Cavallerie- Brigade  (6  Escadronen)  im  Skelet  100  Schritte  Ausdehnung  in  der 
Breite  besitzen,  wahrend  diese  Ausdehnung  in  der  entwickelten  Linie  thatsächlich 
bei  550  Schritte  betragt.  Es  köunte  das  Skelet-Exercieren  aber  —  insofern  nicht 
andere  zwingende  Gründe  es  undurchführbar  machen  —  zweckmfissigerweise 
dazu  ausgenützt  werden,  um  auch  die  r&umlichen  Verhaltnisse  eines 
grossen  Cavalleriekörpers  zur  Darstellung  zu  bringen.  Gerade  diese  sind  es  zum 
grossen  Theile,  die  eine  rasche  Entschlussfähigkeit,  grosse  Beweglichkeit  seitens 
des  Commandanten  eines  grossen  Cavalleriekörpers  erfordern  und  daher  beim 
Skelet-Exercieren  möglichst  naturgemäss  zur  Dastellung  zu  bringen  wären. 

Der  zweite  Wunsch  des  Verfassers  lautet  auf  Vereinfachung  der 
Com  man  dos  bei  der  Führung  grosser  Cavalleriekörper,  was  nach  seiner  An- 
sicht dadurch  erreicht  werden  konnte,  dass  bei  der  Annahme  der  Treffen-Formation 
die  besondere  Bezeichnung  eines  zweiten  und  dritten  Treffens  entfiele,  worans 
der  grosse  Vortheil  erzielt  würde,  dass  die  Entwickelung  eines  grossen  Cavallerie- 
körpers genau  nach  den  Principien  der  Aufmärsche  eines  Cavallerie-Regi- 
raentes,  also  mit  denselben  kurzen,  deutlichen  und  allen  verständlichen  Com  man 
dos  sich  bewerkstelligen  Hesse. 

Etwas  weitergehender  als  der  Text  sind  die  dem  Heftchen  angeschlossenen 
Skizzen,  durch  welche  erwiesen  werden  soll,  wie  der  Verfasser  sich  seine  Theorie 
praktisch  angewendet  vorstellt.  F— d. 

Unterofficier-Handbuch  für  die  Feld  -Artillerie.  Von  Zweuger, 
Hauptmann  und  Batterie-Chef  im  2.  Pommer'schen  Feld- 
Artillerie-Regimente  Nr.  17.  I.  Theil:  Der  innere  Dienst. 
Berlin  1899.  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Das  127  Seiten  umfassende  Handbuch  enthält  in  drei  Abschnitten  wohl 
alles,  was  der  Unterofficier  braucht,  um  sich  über  seinen  Wirkungskreis  —  soweit 
er  den  „inneren  Dienst"  betrifft  —  zu  orientiren,  und  um  gegebenenfalls  ein- 
gehendste Belehrung  daraus  zu  schöpfen. 

Von  der  Stellung  des  Unterofficiers  im  Heere  ausgehend,  behandelt  der 
Verfasser  die  Verhältnisse  der  Über-  und  Unterordnung,  sowie  das  Benehmen 
des  Unterofficiers  in  besonderen  Fällen,  dessen  Aufgaben  als  Lehrer  des  Manne« 
bei  dessen  verschiedensten  Dienstverrichtungen,  wobei  hervorgehoben  werden 
inuss,  dass  die  Art  der  Behandlung  des  Stoffes  den  erfahrenen  Truppenofficier 
verräth. 

Die  besonderen  Dienstverrichtungen  des  Unterofficiers:  Unterofficier  vom 
Batteriedienst,  Futtermeister,  Unterofficier  als  Wachhabender,  als  Quartiermacher» 
als  Commandoführer,  der  Küebenunteroffkier  u.  s.  w.  sind  in  musterhafter 
Weise  dargestellt. 

Der  Anhang,  eine  Allerhöchste  Cabinetsordre  und  Auszüge  aus  dem 
Militär-Strafgesetzbuch  enthaltend,  macht  den  Unterofficier  mit  den  Folgen  von 
Überschreitung  der  ihm  verliehenen  Machtsphäre  und  von  strafbaren  Handlungen 
vertraut. 

Das  Büchlein  dürfte  nicht  nur  ein  zuverlässiger  Rathgeber  für  den  Unter- 
officier, sondern  wird  auch  manchem  jüngeren  Officier  willkommen  sein. 

W  e  i  g  n  e  r. 

Der  Dienst  des  Wachtmeisters  und  Quartiermeisters  bei  der  Feld- 
Artillerie.  Von  Werner  Anders,  Oberlieutenant  im  Feld- 
Artillerie-Regimente  General  -  Feldzeugmeister  (1.  Branden- 
burgischen) Nr.  3.  Berlin  1899.  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Das  kleine,  in  Taschenformat  gehaltene  Büchlein  umfasst  132  Seiten  nnd 
soll,  nach  der  im  Vorwort  ausgesprochenen  Ansicht  des  Verfassers,  einen  Ver- 


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Bücher-  Anzeiger. 


VII 


such  bilden  —  den  hohen  Anforderungen,  die  heutzutage  an  Wachtmeister  und 
Qaartierraeister  gestellt  werden,  entsprechend  —  eine  Zusammenstellung  aller 
Dienstobliegenheiten  dieser  beiden  wichtigen  Gehilfen  des  Batterieführers  zu  geben. 

Die  zum  grossen  Theile  nur  schlagwortartig  gehaltenen  Ausführungen 
umfassen  nicht  nur  jene  Dienstobliegenheiten  der  beiden  genannten  Unterofficiere, 
welche  ihrer  directen  Einflusssphäre  entsprechen,  sondern  enthalten  auch  Hin- 
weise auf  deren  Einflussuahme  in  jenen  Fällen,  in  welchen  es  sich  darum  handelt, 
den  Batterieführer  indirect  zu  unterstützen  und  damit  auch  den  ganzen  Dienst- 
betrieb zu  fördern.  Dieser  selbst  ist  bis  in 's  kleinste  Detail  aus  dem  Gebotenen 
zu  ersehen,  gestattet  daher  auch  dem  ausserhalb  der  Verhältnisse  Stehenden 
einen  klaren  Einblick  in  das  Getriebe  der  deutschen  Feldbatterie. 

Das  Büchlein  wird  auch  manchem  jüngeren  Officier  ein  willkommenes 
Handbuch  sein.  W eigner. 

Lehrbuch  der  Waffenlehre.   Zum   Gebrauche  an  den  k.  und  k. 

Militär-Akademien  und  zum  Selbststudium.  Für  Officiere  aller 
Waffen  bearbeitet  von  Eduard  Marschner,  k.  und  k.  Major 
im  Festungs-Artillerie-Regimente  Nr.  1. —  II.  Band:  Specielle 
Waffenlehre.  Zweite,  verbesserte  Auflage.  Wien  und  Prag. 
Tempsky,  1899. 

In  dem  vorliegenden  II.  Bande  der  Marschner'schen  Waffenlehre  findet 
der  Leser  einen  mundgerecht  gemachten  Inhalt  der  verschiedenen  Dienstbücher, 
welche  die  Handfeuerwaffen  und  das  Artilleriematerial  der  k.  und  k.  Armee 
beschreiben,  soweit  dieselben  bis  zum  Jahresbeginn  l&W  erschienen  sind.  Ausser- 
dem werden  darin  die  fremdländischen  Armeegewehre  hinsichtlich  ihrer  princi- 
piellen  Einrichtung  angeführt,  dann  einige  Daten  über  die  Artillerien  der 
wichtigsten  europäischen  Staaten  gebracht.  Ein  eigener  Abschnitt  behandelt  in 
drei  Kapiteln  das  Schiessen  des  einzelnen  Infanteristen,  das  Schiessen  der 
Abtheilungen  mit  Handfeuerwaffen,  endlich  das  Schiessen  mit  Geschützen.  Im 
Anhange  sind  die  blanken  Waffen  beschrieben. 

Aus  der  vorstehenden  kurzen  Skizze  des  Inhaltes  dieses  gut  geschriebenen 
und  hübsch  ausgestatteten  Buches  ist  zu  ersehen,  dass  jeder  Officier  —  ohne 
Unterschied  der  Waffe  —  aus  demselben  Belehrung  schöpfen  kann,  soweit  es 
sich  um  die  Einführungen  bis  lfc99  handelt.  Die  letzt'  beschriebene  derselben 
betrifft  die  15cm  Küstenkanone  L  40  und  die  Adaptirung  des  21cm  Mörsers 
M.  73  für  die  Küstenvertheidigung. 

Das  Jahr  1898  hat  aber  der  k.  und  k.  Artillerie  wieder  eine  Reihe  von 
Geschützen  gebracht,  deren  officielle  Beschreibung  noch  nicht  erschienen  ist, 
sonach  auch  von  Marschner  im  vorliegenden  Werke  nicht  aufgenommen 
werden  konnte.  Immerhin  dürfte  dies  bei  einigem  Zurückhalten  der  Ausgabe 
möglich  gewesen  sein,  so  dass  der  —  jetzt  unvermeidliche  —  Nachtrag  hätte 
entbehrt  werden  können. 

Besser  wäre  es  freilich,  und  dies  wünschen  wir  dem  strebsamen  Verfasser 
vom  Herzen,  dass  die  Nothwendigkeit  einer  Neu-Auflage  seines  Buches  bald 
eintrete.  Dessen  Ankauf  zu  Lehr-  oder  Studienzwecken  kann  bestens  empfohlen 
werden.  F.  H. 

Vorträge  für  den  k.  und  k.  Waffen-Officier  über  seine  fachmännischen 
Dienstes-Obliegenheiten.  Von  Johann  Win  klar,  k.  und  k. 
Artillerie-Official  1.  Classet  Lehrer  an  der  Armee-Schiessschule. 
Zweite  verbesserte  Auflage  des  Handbuches  für  den  k.  und  k. 
Waffen-Officier.  Mit  6  Tafeln.  Wien  1899.  L.  W.  S  e  i  d  e  1  &  S  o  h  n. 

Mehrjährige  Erfahrung  hat  den  Verfasser  bei  der  neuen  Auflage  seines 
Buches  unterstützt;  er  ist  hiebei  den  Wünschen  Derjenigen  entgegenkommen,  für 
die  das  Buch  in  erster  Linie  bestimmt  ist. 


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VIII 


Bücher-Anzeiger. 


Um  dein  Waffenofficier  gleich  von  Haus  aus  einen  Anhaltspunkt  zu  gebin. 
wo  er  in  Betreff  seiner  Dienstesobliegenheiten  Näheres  erfahren  könne,  hat  der 
Verfasser  ein  Verzeichnis  der  nöthigen  Dienstbücher  an  die  Spitze  seines  Buchen 
gesetzt.  Die  nächsten  Abschnitte  handeln  von  dem  Zerlegen  und  Zusammensetzen 
der  Gewehre  und  von  der  Visitirung  der  Waffen.  Weiters  bespricht  der  Verfasser 
die  Einrichtung  einer  Truppenbüchsenmacher- Werkstätte,  sowie  die  Benennung. 
Anwendung  und  Handhabung  der  Werkzeuge  und  wichtigsten  Materialien. 
Chemiealien  und  Geräthe,  die  zur  Ausrüstung  einer  Büchsenmacher- Werkstätte 
gehören. 

Zwei  Abschnitte  handeln  von  der  Reparatur  und  Anfertigung  der  Werk- 
zeuge, dann  von  der  Ausführung  der  wichtigsten  Reparaturen. 

Zum  Schlüsse  endlich  findet  sich  unter  dem  Titel  „Allgemeine  Bemerkungen' 
eine  Reihe  von  Wahrnehmungen  wiedergegeben,  die  aus  der  Erfahrung  der  letzten 
Jahre  entnommen  und  vom  Standpunkte  des  Fachmannes  besprochen  sind. 

Der  Waffenofficier  wird  in  dem  vorliegenden  Buche  einen  guten  Rathgeber 
für  seinen  Dienst  finden.  F— d. 

Taktik  des  Truppen-Sanitätsdienstes  auf  dem  Schlachtfelde.  Von 

Hauptmann  Löffler  des  kön.  sächsischen  Generalstabes. 
Berlin  1899.  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Wir  haben  in  unserem  „Hoen  und  Kusmanek"  ein  so  vorzügliches  Werk 
über  den  Sanitätsdienst  im  Felde,  dass  wir  füglich  auf  ausländische  derlei  Arbeiten 
verzichten  können.  Gleichwohl  hat  das  Studium  fremder  Sanitäts-Einrichtungen, 
im  Zusammenhange  mit  taktischen  Actionen,  mannigfache  Vortheile,  daher  wir 
das  vorliegende,  recht  gut  redigirte  Büchlein,  welches  seine  Entstehung  „mehr- 
facher Anregung  von  militärärztlicher  Seite"  verdankt,  Generalstabs-,  Sanität*- 
Officieren  und  Militärärzten  empfehlen  wollen.  Wenn  wir  auch  die  Verwendung 
der  Kriegskarte  im  allgemeinen  als  berechtigt  anerkennen,  so  dürfte  es  sich  bei 
derlei  Beispielen  vielleicht  doch  empfehlen,  zum  besseren  Verständnis  ergänzende 
Skizzen  beizufügen,  an  welchen  die  vorliegende  Arbeit  empfindlich  Mangel  leidet. 

lr. 

Braumüller's  militärische  Taschenbücher,  Band  8.  Applicatorische 
Besprechungen  über  das  Dienst-  und  Privatleben  des  neu- 
ernannten Officiers  (Cadetten)  der  Fusstruppen,  von  Arthur 
Jwanski,  k.  und  k.  Hauptmann,  ü.  c.  im  Pionnier- Bataillon 
Nr.  15,  Compagnie-Commandant  und  Lehrer  an  der  k.  und  k. 
technischen  Militär  -  Akademie.  Wien  und  Leipzig  1899. 
W.  Braumüller. 

£6  ist  bekannt,  dass  die  jungen  Cadetten  und  Officiere  bei  ihrem  Ein- 
rücken zu  der  Truppe,  trotz  der  zahlreichen  guten  Lehren,  die  sie  in  den 
Bildungsanstalten  erhalten,  häufig  genug  in  und  ausser  Dienst  ziemlich  hilflos 
dastehen  und  sich  manchmal  Verstösse  zu  Schulden  kommen  lassen,  die  zwar 
aus  naheliegenden  Gründen  meist  wohlwollend  und  milde  beurtheilt  werden, 
wobei  aber  die  ergehende  Erinnerung  den  zartfühlenden  „Schuldigen"  dennoch 
peinlich  berührt. 

Das  Büchlein  des  Hauptmannes  I  w afisk i  versucht  nun  den  neuernannten 
Officier  und  Cadetten  der  Fusstruppen  mit  einer  Anzahl,  in  entsprechender 
Form  gekleideter  Regeln  an  die  Hand  zu  gehen,  um  ihm  derartige,  peinlich 
wirkende  Verstösse  zu  ersparen  und  gleichzeitig  als  Führer  durch  das,  dem 
jungen,  plötzlich  ziemlich  selbständig  gewordenen  jungen  Mann  noch  neue 
dienstliche  und  private  Leben  zu  dienen.  Was  nun  diese  Kegeln  bezüglich 
des  dienstlichen  Lebens  anbelangt,  so  stehen  sie  freilich  bereits  in  den  ver- 
schiedenen Vorschriften  und  Reglements  und  sollen  wohl  schon  in  der  betreffenden 
Schule  gelernt  worden  sein  und  auch  über  das  Verhalten  des  jungen  Officien 
der  Cadetten  in  seinem  Privatleben,  wird  in  unseren  Bildungsanstalten  viel 


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Bücher-Anzeiger 


IX 


Schönes  und  Beherzigenswertes  gelehrt  —  trotzdem  kann  es  gewiss  jedem  neu- 
*niannten  Officier  oder  Cadetten  nur  von  Nutzen  sein,  wenn  er,  vielleicht 
während  des  letzten  aus  der  Anstalt  erhaltenen  Urlaubes,  auch  noch  dieses 
Büchlein  aufmerksam  durchliest.  Gewisse  Dinge  aber  lernt  man  nun  einmal  ganz 
irewiss  nicht  aus  den  bestgemeinten  Büchern  und  gewisse  Ecken  und  Härten 
raoss  das  Leben,  das  rauhe,  erbarmungslose  Leben  abschleifen  —  ein  guter  Oberst, 
gut  im  besten  Sinne  des  Wortes  nnd  ein  eben  solches  Officierscorps  können  da 
Wander  wirken,  viel  grössere  als  der  beste  gedruckte  „Führer*  und  der  er- 
probteste „gute  Ton  in  allen  Lebenslagen*'.  Diese  Bemerkung  schmälert  natürlich 
den  Wert  des  I  w  a  n  s  k  i'schen  Buches  nicht  im  geringsten.  Cr. 

Uhr-  und  Handbuch  für  den  Unterricht  im  deutschen  Aufsatze 
militärischen  Inhaltes.  (Militär  -  Stilistik.)  Im  Auftrage  des 
k.  und  k.  Keichs-Kriegsministeriums  für  die  k.  und  k.  Militär- 
Akademien  und  Cadetten-Schulen,  dann  zum  Selbstunterrichte 
bearbeitet  von  Gustav  Bancalari,  k.  und  k.  Oberst,  und 
Bela  Kuderna,  k.  und  k.  Oberstlieutenant.  III.  Auflage. 
Prag  1899.  Carl  Bellmann. 

Dieses  Lehrbuch,  das,  auf  Anordnung  des  k.  und  k  Kriegsministeriums 
Terfasst,  nun  schon  seit  zehn  Jahren  als  mustergiltig  erprobt  ist,  liegt  jetzt  in 
dritter  Auflage  vor.  Die  von  den  Verfassern  angewandte  Methode  ist  auch  in 
dieser  neuen  Ausgabe  dieselbe  geblieben,  aber  die  seit  dem  Erscheinen  der 
zweiten  Auflage  im  Jahre  1892  eingetretenen  Änderungen  in  den  bestehenden 
Vorschriften,  die  natürlich  auch  einen  Leitfaden  des  schriftlichen  Dienstes  be- 
einflussen, hatten  auch  wesentliche  Änderungen  im  Lehrteite  und  in  den  Bei- 
spielen zur  Folge.  In  dieser  seiner  neuen  Gestalt  entspricht  der  „Bancalari" 
allen  Forderungen,  die  man  füglich  mit  Recht  an  ein  gutes  Lehrbuch  stellen  kann. 

Das  Buch  wird  in  den  Schulen  auch  weiterhin  vorzügliche  Dienste  leisten ; 
««  sollte  auch  in  der  Bibliothek  manchen  Officiers,  besonders  aber  in  jener  des 
Einjährig-Freiwilligen  und  Reserve-Officiers  nicht  fehlen.  C. 

Die  russische  Armee  in  Einzelschriften.  Heft  2,  3  und  4.  Von 

Hauptmann  Freiherr  von  Tettau.  Berlin  1899.  Liebel. 

Wir  haben  vor  einigen  Monaten  das  1.  Heft  der  „Einzelschriften"  des 
Verfassers  einer  kurzen  Besprechung  unterzogen.  Es  handelt  vom  „Gefecht  der 
Infanterie"  auf  Grund  des  russischen  Exercier-Reglements  vom  Jahre  1897. 

Das  vorliegende  Heft  2  bespricht  das  russische  Ca  v  al  1  e ri  e  -  Reglement 
'  "u  Jahre  1896:  Einzelausbildung,  Ausbildung  des  Zuges,  der  Escadron,  des 
Regimentes,  Gefechtsformen  der  Kosaken.  Hiebei  sind  alle  Bestimmungen,  welche 
die  Gefechtsausbildung  betreffen  und  „welche  sonst  irgendwie  einen  Schluss 
wf  die  Ausbildung  und  Leistungsfähigkeit  der  russischen  Cavallerie  zulassen, 
im  Wortlaute  wiedergegeben". 

Die  „Ausbildung  der  Kosaken0  ist  in  einem  besonderen  „Anhange"  zu- 
^mmengefasst.  Diese  Truppen  haben  auch  ein  besonderes  Reglement,  dessen 
Anforderungen  „in  Bezug  auf  Dressur  des  Pferdes  und  auf  Reitfertigkeit  des 
Manues  weit  geringere  sind".  Die  Ausbildung  der  Kosaken-Ssotnien  und  Regi- 
menter geschieht  jedoch  nach  den  allgemeinen,  für  die  Cavallerie  giltigen  Regle- 
ments. Aus  dem  Widerspruche,  der  in  dieser  Einführung  liegt,  ergibt  sich  die 
Notwendigkeit,  der  „Lawa"  noch  ihre  Berechtigung  zu  lassen.  „Es  macht  den 
Eindruck",  schreibt  der  Verfasser,  „dass  man  den  Kosaken  zwar  ihre  tiber- 
lieferte Gefechtsart  nicht  nehmen  will,  urosoweniger,  als  die  geschlossene 
Attake  der  Kosaken-Regimenter  noch  weniger  Erfolg  verspricht,  dass  mau  aber 
»uch  von  dem  Nutzen  und  Erfolg  der  Lawa  nicht  übermässig  tiberzeugt  ist." 

Das  Heft  3  der  vorliegenden  Publication  bebandelt  das  Gefecht  in  grös- 
seren Cavallerie-Verbänden,  das  Gefecht  zu  Fuss,  die  Vorschrift  für  das 
Versetzen  über  Wasserläufe,  das  Anspannen  von  Cavallerie-Pferden  an  Geschütze. 


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X 


Bücher-Anzeiger. 


Sehr  empfehlen  vir  die  Leetüre  der  Bestimmungen  für  das  Übersetze: 
über  Wasserläufe,  in  welcher  Beziehung  die  russische  Cavallerie  jener  ander* 
Mächte  zweifellos  über  ist. 

Auch  das  Anspannen  von  Cavallerie-Pferden  an  Geschütze  ist  eine  de: 
Beachtung  werte  Frage. 

Das  Heft  4  bringt  den  „Feld dienst-  für  die  russische  Armee,  nach  des 
Verordnungen  vom  Jahre  1898,  welche  durch  die  Ende  Mai  1899  erfolgrten  Be- 
stimmungen ihre  endgiltige  Bestätigung  gefunden  haben. 

Diese  Bestimmungen  sind  fast  durchwegs  von  dem  Geiste  erfüllt,  welcher 
mehr  oder  weniger  die  analogen  Vorschriften  der  modernen  grösseren  Armee* 
beherrscht.  Der  Verfasser  betont  in  Besprechung  jener  Bestimmungen  die  Ähn- 
lichkeit der  russischen  Vorschriften   in  Beziehung  auf  „Divisions-Cavallerie* 
mit  jenen  im  französischen  Heere;  wohl  nicht  zum  Vortheile  der  Sache.  Der 
Vorpostendienst  hat  in  der  neuen  Felddienst- Vorschrift  eine  grüudliche  Ver- 
änderung erfahren,  indem  nunmehr  der  eigentliche  Vorpostendienst  der  Haupt- 
sache nach  der  Infanterie  zufallt.   Hiebei  wird  ein  grosser  Spielraum  gelassen, 
der  Formalismus  ist  so  ziemlich  beseitigt.   Vielleicht  ist  man  hinsichtlich  der 
Verwertung  der  Cavallerie  bei  Vorposten  zu  sehr  in  die  Extreme  verfallen : 
liegt  doch  ein  guter  Theil  der  Sicherung  in  der  Aufklärung,  die  man  denn  doch 
—  zumal  bei  Tage  —  durch  Cavallerie  besorgen  lassen  soll.   „Der  Grund  liegt 
in  der  Zutheilung  der  Hauptmasse  der  Cavallerie  an  die  fliegenden  Detache- 
roents,  an  der  geringen  Stärke  der  Divisions-Cavallerie",  sagt  der  Verfasser. 
Weiter  schreibt  dieser:  „Der  Hauptvorzug  der  neuen  russischen  Felddienst- Vor- 
schrift bleibt,  dass  sie  allen  Führern,  bis  herunter  zum  jüngsten  Zugführer. 
Spielraum  zu  selbständigen  Entschlüssen  bietet.  Diese  Erziehung  zu  selbständigem 
Denken  und  Handeln,  wie  sie  durch  die  neuen  russischen  Reglements  angestrebt 
wird,  inuss  mit  der  Zeit  unzweifelhaft  ihre  Früchte  tragen." 

Wir  empfehlen  insbesondere  das  vorliegende  4.  Heft  dem  Studium  seitens 
aller  militärischen  Kreise.  lr. 

Die  Militärstrafgerichtsordnung  vom  I.  December  1898.  Bearbeitet 
für  Unterofficiere  und  Mannschaften  von  Herzbruch,  Ober- 
lieutenant im  1.  Hannov.  Infanterie-Regimente  Nr.  74,  Adjutant 
der  38.  Infanterie-Brigade.  Berlin  1899.  E.  S.  Mittler  & 
Sohn. 

Durch  Gesetz  vom  1.  December  1898  ist  eine  neue,  für  das  gesaminte 
deutsche  Landheer  und  für  die  Marine  geltende  Militärstrafgerichtsordnung 
ergangen.  Die  vorliegende  Schrift  hat  den  Zweck,  die  wichtigsten  Bestimmungen 
dieser  Militärstrafgerichtsordnung  den  Unterofficieren  und  der  Mannschaft  des 
deutschen  Heeres  in  leicht  fasslicher  Form  zugänglich  zu  machen.  Der  Verfasser 
hat  den  StofY  in  drei  Hauptabschnitte  getheilt: 

I.  Worin  bestand  die  alte  Militärstrafgerichtsordnung  ? 
II.  Worin  besteht  die  neue  Militärstrafgerichtsordnung? 

III.  Die  wesentlichen  Unterschiede  zwischen  der  neuen  und  der  alten 
U  ilitärstrafgerichtsordnung. 

Das  kleine,  32  Seiten  starke  Buch  entspricht  vollkommen  seiner  Tor- 
erwähnten  Bestimmung. 

Die  militärisch  wichtigsten  Kartenwerke  der  europäischen  Staaten. 

Von  Vincenz  Haardt  v.  Hartenthurn,  k.  und  k.  Vorstand 
1.  Classe  im  militär-geographischen  Institute.  Separat-Abdruck 
aus  den  „Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär-geographischen 
Institutes",  XVIII.  Band.  Wien  1899.  Verlag  des  k.  und  k. 
militär-geographischen  Institutes. 

Es  ist  nur  Wenigen  Zeit  und  Gelegenheit  geboten,  die  ziemlich  reich- 
haltige, in  Quellenwerken  und  Zeitschriften  verstreute  Literatur  durchzustudiren, 


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Bücher-Anzeiger.  XT 

cm  ßich  über  den  Fortschritt  der  Kartographie  und  den  jeweiligen  Stand  dieser 
Arbeiten  zur  informiren,  obwohl  vom  Officier  ein  gewisser  Grad  von  Vertrautheit 
mit  dem  Katenwesen  Österreich-Ungarns  und  der  benachbarten  Staaten  gefordert 
werden  kann.  Die  vorliegende  kleine  Studie  bat  dem  Bedürfnisse  nach  einem 
Wegweiser  dieser  Art  abgeholfen,  indem  sie  auf  verhältnismässig  wenigen 
Seiten  das  Wissenswerteste  über  die  militärisch  besonders  wichtigen  Kartenwerke 
Österreich-Ungarns  und  aller  übrigen  europäischen  Staaten  enthält,  insoweit 
diese  Kartenwerke  amtlichen  Ursprunges  sind.  — s— 

Kartographische  Studien.  I.  Schattenplastik    und  Farbenplastik. 

Beiträge  zur  Geschichte  and  Theorie  der  Geländedarstellung 
von  Dr.  Karl  Pe ucker.  Mit  2  Bildnissen  und  5  Figuren  im 
Texte.  Wien  1898.  Artaria  und  Compagnie. 

Die  Studie  sollte  ursprünglich  nur  einen  Commentar  bilden  zu  den  von  der 
Verlagshandlung  Artaria  und  Compagnie  in  der  Jubiläums-Ausstellung  1898 
in  Wien  ausgestellten  Sammlung  von  Kartenwerken.  Im  Verlaufe  der  hiezu 
nöthigen  langjährigen  Studien  ist  sie  zu  der  vorliegenden  Publication  heran- 
gereift, die  gewiss  das  Interesse  der  Fachmänner  fesseln  wird. 

Die  Stndie  erfüllt  auch  einen  Act  der  Pietät,  indem  sie  als  Erinnerungs- 
blatt an  den  genialen  Kartographen  F.  M.  L.  Ritter  von  Haus  lab  verfasst  ist, 
Jcr  eben  vor  einem  Jahrhundert  das  Licht  der  Welt  erblickt  hat.         F— d. 

Die  Entwickelung  der  russischen  Militär-Kartographie  vom  Ende  des 
18.  Jahrhunderts  bis  zur  Gegenwart.  Nach  officiellen  Quellen 
bearbeitet  von  Sigismund  Truck,  k.  und  k.  Hauptmann  im 
militär-  geographischen  Institute.  Separat-Abdruck  aus  den 
„Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär-geographischen  Institutes1*, 
XVIII.  Band.  Wien  1899. 

Auf  Grund  russischer  Originalqnellen,  u.  z.  hauptsächlich  der  officiellen 
Darstellungen  des  russischen  Generalstabes,  die  der  Chef  des  kaiserlich-russischen 
Haupt-  und  Generalstabes  in  zuvorkommendster  Weise  zur  Verfügung  stellte, 
bat  der  Verfasser  seine  interessante  Studie  verfasst.  Man  gewinnt  hiedurch  Ein- 
Mick in  die  ausserge wohnlichen  Arbeitsverhältnisse,  die  in  Kussland  durch 
die  grosse  Ausdehnung  des  Reiches,  die  Verschiedenheit  des  Klima,  die  Eigenart 
grösserer  Gebiete  bedingt  war.  Es  bietet  sich  hier  viel  Interessantes  und 
Originelles  für  den  Fachmann.  F— d. 

Der  Jäderin'sche  Basis-Messapparat.  Mit  Benützung  russischer  Quellen 
dargestellt  von  Sigismund  Truck,  k.  und  k.  Hauptmann  im 
militär-geographischen  Institute.  Separat-Abdruck  aus  den 
„Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär-geographischen  Institutes", 
XVIII.  Band.  Wien  1899. 

Jäderin's  Messapparat  dient  zur  Vornahme  von  Präcisions-Längen- 
measungen  und  beruht  im  Principe  auf  der  Verwendung  von  zwei  vernickelten 
Drähten  (Stahl  und  Kupfer  oder  Stahl  und  Messing),  mit  welchen  abwechselnd 
die  Messung  erfolgt.  In  einer  Kritik  von  Dr.  Westphal  in  der  „Zeitschrift 
für  Instrumentenkunde"  vom  Jahre  181)5  wurde  dem  Jäderin'schen  Apparate 
die  Eignung  für  die  Vornahme  von  Präcisionsmessungen  abgesprochen.  Durch  Ver- 
besserungen am  Instrumente  und  Einführung  eines  vervollkommneten  Vorganges  bei 
i«n  Messungen,  hat  derselbe  jedoch  in  der  Folge  entsprochen.  Er  wurde  in  den 
Jahren  1887  und  1888  von  der  militär-topographischen  Section  des  russischen  General- 
etabes in  Pulkowa  verwendet  und  hat  auch  bei  den  neuesten  Basismessungen 
in  den  französischen  Colonien  Anwendung  gefunden.  Die  grüsste  Arbeitsleistung 
mit  Jäderin's  Apparate  war  6.000m  an  einem  Tage.  F— d. 


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XII 


Bücher-Anzeiger. 


Vom  Gesandtschaftsattache.  Briefe  über  Japan  und  seine  erste  Ge- 
sellschaft von  Moritz  v.  Kaisenberg  (Moritz  v.  BergX 
Hannover  1899.  M.  &  H.  Schaper. 

Seit  einer  Reihe  von  Jahren  schon,  besonders  aber  seit  dem  glücklichen 
Kriege  mit  dem  Reiche  der  Mitte,   zieht  Japan  und  seine  rüstig  vorwärts 
schreitende  Bevölkerung  die  Aufmerksamkeit  Europas  auf  sich  —  es  wurde 
„modern"  und  nicht  nur  die  Kaufleute  benützten  dieses  Interesse,  um  die  niedlichen 
und  seltsamen  Manufactur-Erzeugnisse  Japans  zu  horrenden  Preisen  anzubringen, 
sondern  auch  geschäftskundige  Künstler,  indem  sie  eine  Zeitlang  die  weltbedeutenden 
Bretter  mit  japanischen  Gestalten  füllten.   Und  auch  Bücher,  schrecklich  ge- 
lehrte und  ungelehrte,  über  Japan  entstanden  natürlich,  darunter  auch  solche, 
die  zugleich  unterhalten  und  belehren  wollten,  wie  das  des  geistvollen  Franzosen 
Pierre  Loti.  Zu  dieser  letzterwähnten  Gattung  von  Büchern  gehört  auch  das 
Buch  K  ai  senberg's,  das  in  einer  Reihe  von  Briefen  und  Tagebuchblättern 
eines  jungen,  zu   der  Gesandtschaft  in  Tokio  commandirten  Uhlanenofficiers. 
Japan  und  das  Leben  sowie  die  Sitten  der  Vornehmen  und  Geringen  schildert.  Es 
ist  natürlich  ganz  überflüssig  zu  untersuchen,  ob  diese  Briefe  und  Tagebuch- 
blatter echt  sind,  oder  von  dem  Verfasser  nur  als  geeignetste  Form  angewendet 
wurden,  um  sein  Wissen  über  das  interessante  Land  weiter  zu  verbreiten;  für 
den  Leser  bleibt  Hauptsache,  dass  ihm  ein  möglichst,  richtiges  Bild  geboten 
wird,  und  dies  scheint  wohl  der  Fall  zu  sein,  trotz  der  Überfülle  an  Pikanterien. 
die  bekanntlich,  wenn  zu  reichlich  genossen,  den  Magen  verderben.  Auch  liest 
sich  das  Buch  sehr  angenehm,  obwohl  die  manchmal   geistreichelnde  Art  der 
Diction,  die  vielen  fremdsprachigen  Phrasen  und  auch  eine  Menge  Berlinismen 
und  Anspielungen  auf  specifisch  berlinerische  Verhältnisse  die  Leetüre  mitunter 
stören.  C. 


Rang-  und  Quartier-Liste  der  königlich  preussischen  Armee  und  des 
XIII.  (königlich  württembergischen)  Armee-Corps  für  1899. 

Mit  den  Dienstalters-Listen  der  Generalität  und  der  Stabs- 
offiziere und  einem  Anhange,  enthaltend  die  kaiserlichen  Schutz- 
truppen. Berlin.  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Von  den  Änderungen,  welche  die  neu  ausgegebene,  mit  2.  Mai  1899  ab- 

fsschlossene  Hang-  und  Quartier-Liste  enthält,  sei  vor  allem  das  neu  aufgestellte 
VIII.  Armee-Corps  in  Frankfurt  am  Main  erwähnt,  das  vom  General  der  Infanterie 
von  Lindequist  (früher  Commandant  des  XIII.  kön.  württembergischen  Armee- 
Corps)  commandirt,  aus  der  21.  Division  in  Frankfurt  am  Main  und  der  gross- 
herzoglich hessischen  (25.)  Division  in  Darmstadt  zusammengesetzt  ist.  Das 
XI.  Armee-Corps,  in  dessen  Verband  früher  die  beiden  letzterwähnten  Divisionen 
standen,  besteht  nunmehr  aus  der  22.  und  der  neuen  38.  Division  in  Cassel  und 
Erfurt.  Zum  I.  Armee-Corps  ist  noch  die  neu  errichtete  37.  Division  in  Alienstein, 
znm  XIV.  Armee-Corps  die  neue  39.  Division  in  Colmar  im  Elsass  getreten.  Beim 
IV.  Armee-Corps  ist  dessen  8.  Division  von  Erfurt  nach  Halle  an  der  Saale,  beim 
I  Armee-Corps  die  2.  Division  von  Königsberg  in  Preussen  nach  Insterburg  ver- 
legt worden.  Zu  den  bereits  bestandenen  „Inspectionen"  ist  eine  neue,  die  Iu- 
spection  der  Verkehrstruppen  (G.  L.  Rothe,  früher  Oberquartiermeister)  getreten. 

Das  Kriegsministerium  weist  mancherlei  Änderungen  auf.  Die  bisherige 
erste  Abtheiiung  heisst  nun  Ministerial-Abtheilung,  die  zweite  Intendantur-Ab- 
theilung, die  Festungs-Abtheilung  wurde  in  eine  Ingenieur-  und  Pionnier-Ab- 
theilung,  das  Militär-Ökonomie-Departement  in  ein  Armee-Verwaltungs-Departe- 
ment umgewandelt.  Die  bisherige  Servis-Abtheilung  heisst  jetzt  Unterkunfts- 
Abtheilang,  das  Departement  für  das  Invalidenwesen:  Versorgung^-  und  Justiz- 
Departement;  die  bisherige  Unterstützungs-Abtheilung  führt  jetzt  die  Bezeichnung 
Versorgungs-Abtheilung,  die  frühere  Justiz-Abtheilung  den  Namen  Anstelluog- 
Abtheilung.  An  diese  Abtheilung  schliessen  jetzt  auch  die  „Justitiare  des  Kriegs- 
Ministeriums",  die  früher  an  die  zweite  (Intendantur-Abtheilung)  anschlössen. 


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Bücher- Anzeiger 


XIII 


Die  -Premier- Lieutenants"  sind,  gemäss  der  bekannten  Ordre  Kaiser  W  i  1  h  e  1  m's, 
ans  der  neuen  Rangliste  verschwunden  und  haben  dem  „Oberlieutenant "  Platz 
gemacht.  Die  neue  Rang-  und  Quartier- Liste  zeigt  neuerlich  mehrere  Stäbe  und 
Trupp  entheile,  die  andere  Garnisonen  bekommen  haben  und  verzeichnet  die  neue 
L&ndwehrbezirkseintheilung. 

Von  den  wichtigeren  Personalveranderungen  seien  erwähnt,  dass  das 
V.  Armee-Corps  jetzt  G.  L.  von  Stülpnagel  commandirt,  während  der  frühere 
Commandant  dieses  Corps,  General  der  Infanterie  von  Bomsdorff,  an  die  Spitze 
des  X.  Armee-Corps  gestellt  und  mit  der  Führung  des  XIII.  (kön.  württem- 
bergischen) Armee-Corps  der  kön.  preussische  G.  L.  Freiher  von  Falkenhausen 
(früher  Commandant  der  2.  Garde-Infanterie-Division)  beauftragt  wurde.  Aus  der 
Reihe  der  Generaloberste  ist  ein  Name  verschwunden:  Otto  Fürst  von  Bismarck, 
Herzog  von  Lauenburg,  Generaloberst  von  der  Cavallerie  mit  dem  Range  eines 
General-Feldmarschalls ;  dafür  ist  der  Oberst  Graf  von  Bisinarck-Scbon- 
hansen  als  Herbert  Fürst  von  Bismarck  unter  die  General-Majore  a  la  suite 
der  Armee  vorgerückt. 

Die  preussische  Rang-  und  Quartier-Liste  enthält  gewiss  Manches,  was  sie 
vortheilhaft  von  unserem  Schematismus  unterscheidet  —  das  Fehlen  der  Vornamen 
aber  macht  die  Benützung  des  Namensverzeichnis6es  in  einzelnen  Fällen  geradezu 
zu  einer  Qual.  Man  stelle  sich  nur  die  Arbeit  vor,  wenn  man  unter  den  58  aus- 
gewiesenen  Lieutenants  „Fischer",  oder  gar  unter  den  wohlgezählten  133, 
unter  dem  nicht  ganz  ungewöhnlichen  Namen  „Müller"  verzeichneten  Lieutenants 
des  preussischen  Heeres  einen  bestimmten  heraussuchen  wollte!  Es  ist  nicht 
auszudenken.  Cr. 

A    hab8burg-  lotharingiai    uralkodöhäz    csalädfäja.  Osszeällitotta 
Pohl  Gyula,  m.  kir.  honväd  szäzados.  Budapest  1898. 

Der  vorliegende  „Stammbaum  des  habsburg-lothringischen  Herrscher- 
hauses", zusammengestellt  von  Julius  Pohl,  kön.  ung.  Landwehr-Hauptmann, 
ist  übersichtlich,  die  einzelnen  Daten  sind  richtig.  Er  dürfte  in  ungarischen 
Civil-  und  Militärachulen  gute  Verwendung  finden. 

Sammlung  hervorragend  tapferer  Thaten  der  Mannschaft  des  k.  und  k. 
Infanterie-Regimentes  Nr.  35.  Pilsen  1899.  A.  H.  Bayer. 

Das  Infanterie-Regiment  Nr.  35  blickt  mit  berechtigtem  Stolze  auf  eine 
213jährige  Vergangenheit  zurück.  Während  70  Feldzügen  hat  es  in  48  Schlachten, 
23  Treffen,  88  Gefechten,  79  Kämpfen  um  Festungen,  11  Erstürmungen  und 
und  3  Überfällen,  zusammen  also  in  252  Af fairen,  mit  Tapferkeit  und  uner- 
schütterlicher Pflichttreue  gekämpft. 

Diese  ruhmvolle  Vergangenheit  ist  erfüllt  von  hervorragenden  Thaten  von 
Officieren  und  Mannschaften  dieses  schönen  Regimentes,  die  geeignet  sind,  den 
nachkommenden  Generationen  als  Muster  soldatischer  Tugenden  hingestellt  zu 
werden. 

Im  Auftrage  des  Regiments-Commandos  hat  sich  der  Oberlieutenant  Joseph 
Heckenthaler  der  Aufgabe  unterzogen,  auf  Grund  der  Tbatbeschreibungen 
des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs  und  des  sonst  erlangbareu  Quellen-Materials  die 
vorliegende  „Sammlung  hervorragend  tapferer  Thaten  der  Mannschaft-  seines 
Regimentes  zusammenzustellen.  Er  hat  hiedurch  ein  Werkchen  geschaffen,  das 
in  hervorragender  Weise  geeignet  ist,  der  Mannschaft  als  Erbauungsbuch  zu  dienen, 
sie  zur  Nachahmung  der  kühnen  Thaten  ihrer  Vorfahren  anzueifern,  die  Begriffe 
Patriotismus,  Unterthanentreue  in  ihnen  zu  festigen  und  sie  hiedurch  gegen  die 
schädlichen  Einflüsse  äusserer  Strömungen  unempfänglich  zu  machen. 

Mit  richtigem  Verständnisse  für  den  Zweck  der  „Sammlung*  hat  der 
Verfasser  die  Heimatsdaten  der  Ausgezeichneten,  insoweit  sie  festzustellen  waren, 
beigefügt  und  hiedurch  auch  das  Interesse  der  Bewohner  jener  Landestheile 
angeregt,  aus  denen  sich  das  Regiment  seit  130  Jahren  ergänzt.  „Die  Sammlung" 
erhält  hiedurch  doppelten  Wert,  weil  ihr  Einfluss  auch  über  jene  Grenze  reicht. 


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XIV 


Bücher-Anzeiger. 


die  durch  die  schwarzgelben  Pfahle  des  Kasernen-Territoriums  abgesteckt  erscheint 
Die  dein  bürgerlichen  Berufe  nachgehenden  ehemaligen  Angehörigen  des  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  35  werden  auf  jeder  Seite  des  Büchleins  den  Beweis  finden,  wie 
die  Männer  des  Pilsner  und  Egerer  Kreises  einmüthig  zusammengestanden 
sind,  kräftig  und  geachtet  durch  den  Grundsatz:  „Einer  für  Alle,  Alle  für  Einen  * 

Der  Umstand,  dass  in  verhältnismässig  kurzer  Zeit  eine  zweite  Auflage 
der  „Sammlung"  nothwendig  geworden  ist,  lässt  darauf  schliessen,  dass  das 
Werk  des  Oberlieutenants  Heckenthaler  in  allen  Kreisen  seine  verdient« 
Würdigung  gefunden  hat.  Möge  ihm  dieser  Erfolg  ein  Ansporn  sein,  rastlos  weiter- 
zuarbeiten, die  „Sammlung"  nach  Kräften  zu  vermehren  und  hiedurch  ein  umso 
festeres  Band  zu  knüpfen  zwischen  den  bewaffneten  Söhnen  des  Volkes  und  dem 
gemeinsamen  Vaterlande. 

Es  wäre  nur  zu  wünschen,  dass  diese  Initiative  des  Regiments-Commandos 
in  allen  unseren  Truppen körpern  Nachahmung  finde!  F— d. 

Die  Schlacht  bei  Asparn  und  Esslingen.  Von  Major  Smekal  des 
Generalstebs-Corps.  Wien  1899.  Seidel  &  Sohn. 

Über  die  Schlacht  von  Asparn  und  Esslingen  zu  schreiben  ist  zu  jeder 
Zeit,  auch  wenn  es  sich  nicht  um  die  neunzigste  Jährung  dieser  Schlachttage 
handelt,  ein  sehr  löbliches  Unternehmen.  Bildet  doch  diese  zweitägige  Schlacht 
ein  ruhmreiches  Zeugnis  für  österreichische  „Tapferkeit,  Hingebung,  Ausdauer". 

Was  die  vorliegende  Bearbeitung  anbelangt,  so  erfahreu  wir  durch  dieselbe 
allerdings  nicht  viel  mehr,  als  wir  über  diesen  interessanten  Kriegsact  bisher  wissen. 
Der  Verfasser  will  uns  auch  „nichts  Neues"  bieten,  sondern  nur  „in  einfacher  und 
schlichter  Weise  der  jetzigen  Generation  das  gewaltige  Ringen  jener  Tage  er- 
zählen und  in  Erinnerung  bringen". 

Er  verzichtet  mit  Absicht  auf  archivalische  Forschung  und  erhebt  für  sein* 
Arbeit  auch  „keinen  Anspruch  auf  vollständige  Richtigkeit".  Nun,  dies  wollen 
wir  ja  gern  glauben,  nachdem  die  Asparn-Literatur  noch  lange  nicht  erschöpf; 
ist ;  aber  vielleicht  wäre  es  eben  deshalb  dankbarer  und  der  Aufgabe  wert  ge- 
wesen, aus  dem  ziemlich  reichen  Quellenschatze,  der  zur  Verfügung  steht,  etwas 
mehr  zu  schöpfen  als  einfach  nur  die  Thatsachen,  welche  mehr  oder  weniger 
jedermann  schon  bekannt  sind.  Doch  wir  wollen  nicht  rechten,  wo  es  sich  um 
eine  von  loyalsten  Gefühlen  getragene  Arbeit  handelt:  Derlei  heissen  wir  immer 
willkommen !  lr. 

Die  Beschi essung  von  Paris  1870/71  und  die  Ursachen  ihrer  Ver- 
zögerung. Von  General  der  Infanterie  von  Biume.  Berlin  1899. 
E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Der  Verfasser,  einer  der  wenigen  Überlebenden,  die  persönlich  Gelegen- 
heit gehabt  haben,  in  den  Kriegsjahren  1870/71  tieferen  Einblick  in  die  Ent- 
wicklung der  Verhältnisse  vor  Paris  zu  gewinnen,  hat  sich  „verpflichtet"  gefühlt, 
den  Gerüchten  entgegenzutreten,  welche  über  die  Einflussnahme  hochgestellter 
Militärs  zur  Verhinderung  des  Bombardements  der  französischen  Metropole  seiner- 
zeit und  auch  noch  lange  nach  dem  Kriege  aufgetaucht  sind.  Damit  Hand  in 
Hand  geht  auch  die  Erörterung  über  die  gegenseitigen  Beziehungen  Moltke's, 
Roons  und  Bismarcks,  worüber  der  Verfasser  sehr  interessant  schreibt.  Ob 
es  ihm  aber  gelungen  ist,  jene  Beschuldigungen  aufzuheben,  möchten  wir  doch 
bezweifeln.  Was  er  uns  erzählt,  die  vielen  Frictionen,  welche  sich  bei  Heran- 
ziehung des  Artillerie-Materials  vor  Paris  ergeben  haben,  all'  dies  wollen  wir 
gern  zugeben  Aber  er  selbst  erhebt  wiederholt  den  Vorwurf,  warum  man  nicht 
energisch  die  Beseitigung  jener  Hindernisse  angestrebt  hat.  Und  damit  überlässt 
er  dem  Leser  die  Freiheit,  sich  die  Antwort  hierauf  selbst  zu  geben  und  viel- 
leicht in  dem  Sinne,  welchen  das  kleine  Büchlein  eben  bekämpfen  will.  Wir 
halten  die  Frage  überhaupt  nicht  für  allzuwichtig.  lr. 


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Bücher-Anfeiger. 


XV 


La  guerre  contemporaine  dans  les  Balkans  et  la  question  d  Orient 
1885—1897.  Par  G.  Becker,  Lieutenant  au  I6e  bataillon 
des  chasseurs.  Avec  13  eartes  hors  texte.  Paris  1899.  Berger- 
Levrault  et  Comp. 

Die  Literatur  über  die  beiden  letzten  Kriege  in  Europa  ist  nicht  allzu 
reichlich,  obwohl  sie  dem  vorhandenen  Bedürfnisse  genügen  würde,  wenn  die 
Qualität  des  Vorhandenen  der  Quantität  entspräche.  Dies  ist  nicht  immer  der 
Fall.  Die  meisten  der  bisher  über  diesen  Gegenstand  erschienenen  Bücher  sind 
fast  durchgehends  aus  Zeitungsausschnitten  entstanden  und  weniger  Producte 
fachmännischer  Studien  als  Erzeugnisse  speculativer  Buchhändler,  welche  dem 
Interesse  des  Publicums  möglichst  rasch  entgegenzukommen  suchen  und  dadurch 
das  eigene  viel  wesentlicher  fördern.  Das  vorliegende  Buch  gehört  nicht  zu  dieser 
Gattung;  denn  es  ist  zweifellos  die  Frucht  fleissiger  Studien  und  klaren  mili- 
tärischen Denkens.  Der  Verfasser  bringt  zwar  nichts  wesentlich  Neues  über  den 
serbisch-bulgarischen  und  den  türkisch-griechischen  Kri^  welche  Ereignisse  den  In- 
halt seines  Buches  bilden,  er  hält  sich  aber  meist  an  diebt  "en  der  über  diesen  Gegen- 
stand erschienenen  Bücher  und  gibt  ein  richtiges  Bild  von  dem  Verlauf  der  Opera- 
tionen. Er  hat  jeden  der  beiden  Feldzüge  in  drei  Abschnitte  gegliedert ;  der  erste 
erörtert  die  politischen  Verhältnisse  der  betreffenden  Staaten  vor  Beginn  des  Krieges 
und  die  Ursachen  zu  demselben,  der  zweite  schildert  den  Gang  der  Operationen,  der 
dritte  enthält  strategische  und  taktische  Betrachtungen,  die  von  der  Belesenheit  und 
dem  richtigen  militärischen  Urtheil  des  Verfassers  zeigen  und  entschieden  die  besten 
Partien  des  Buches  bilden.  Dem  türkisch-griechischen  Krieg  hat  der  Verfasser  wohl 
zu  viel  Platz  eingeräumt  ;  der  „Feldzug"  ist  nicht  wert,  auf  etwa  zwölf  Druckbogen 
erzählt  nnd  commentirt  zu  werden.  Die  meisten  der  beigegebenen  dreizehn  Karten  sind 
nicht  immer  sehr  glückliche  Reproductionen  aus  bereits  bekannten  Werken.  C. 

Justus  Perthes'  deutscher  Armee-Atlas.  Bearbeitet  von  Paul  Lang- 
hans. Mit  Begleitworten  von  Major  Th.  To egel.  Gotha  1899. 

Der  „Deutsche  Armee-Atlas"  gibt  auf  fünf  farbigen  Karten  in  graphischer 
Darstellung  ein  deutliches  und  übersichtliches  Bild  von  dem  Wachsthum  des 
deutschen  Heeres  vom  Jahre  1871  bis  zum  31.  März  1899  und  von  seiner 
gegenwärtigen  Vertheilung.  Die  erste  Karte  verzeichnet  die  Heere  Mitteleuropas 
nach  Stärke  und  Waffen,  u.  z.  die  militärische  Laodeseintheilung  der  Staaten 
Mitteleuropas,  die  Stärke  der  Armee-Corps  nach  Infanterie,  Cavallerie,  Feld-  und 
Fuss-Artillerie,  Genietruppe  und  Train,  die  Standorte  der  Corps-Commanden.  das 
Festungswesen  und  das  Wachsthum  des  deutschen  Reichsheeres  von  1871  bis  1899 
nebst  den  Forderungen  der  jüngsten  (deutschen)  Militärvorlage.  Die  drei  folgenden 
Karten  enthalten  eine  graphische  Darstellung  der  Truppenvertheilung  im  Nord- 
westen, Osten  und  Süden  des  Deutschen  Reiches,  u.  z.  die  Standorte  im  Reiche 
und  in  den  angrenzenden  Staaten,  die  Commando-  und  Verwaltungsbehörden, 
die  Befestigungen  und  Lagepläne  der  Festungen,  die  Übungsplätze,  Eisen- 
bahnen etc.  Die  fünfte  Karte  ist  der  Land wehr-Bezirkseinth eilung  gewidmet. 
Diesen  fünf  Karten  geht  auf  zwölf  Seiten  ein  erklärender  und  ergänzender  Text 
voran,  in  welchem  schlagwortartig  die  Organisation  des  ganzen  deutschen 
Heeres,  die  neue  deutsche  Militärvorlage  1899,  die  Mobilmachung  der  deutschen, 
österreichischen,  französischen  und  russischen  Armee,  das  Festungswesen  Mittel- 
europas, die  Feuerwaffen  der  europäischen  Hauptheere,  die  Uniformen  der  deutschen, 
österreichischen,  französischen  und  russischen  Armee,  endlich  die  Militär-Budgets 
der  grösseren  Staaten  für  die  Landheore  geschildert  werden.  C. 

Contra  Bebel  und  Bleibtreu.  Noch  ein  Wort  in  Heeressachen 
für  weitere  Volkskreise  von  A.  von  Boguslawski. 
Berlin.  Alfred  Schall. 

Herr  August  Bebel  hat  im  Winter  1897  98  in  einer  Schrift,  „Volks- 
wehr, nicht  stehendesHeer",  sich  für  das  Milizsystem  begeistert  und  die 


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XVI 


Bücher-Anzeiger. 


Abschaffung  des  stehenden  Heeres  gefordert.  G.  L.  Boguslawski  war  be- 
strebt, diese  socialdemokratischen  Theorien  durch  eine  Gegenschrift,  „Volks- 
heer,  nicht  Volkswehr-,  zu  bekämpfen.  Er  war  hiebei  Ton  der  Absicht 
geleitet,  seine  Anschaaongen  in  weitere  Volkskreise  dringen  zu  lassen,  die  sonst, 
dem  in  den  grossen  conservativen  oder  liberalen  Blattern  geführten  Kampfe  ferne 
stehend,  nur  das  einseitige  Urtheil  derjenigen  hören,  die  die  billige  Volkspresse 
für  ihre  Zwecke  ausnützen. 

Die  genannte  Schrift  Boguslawski's  hat  einen  nenen  Bek&mpfer  in 
Herrn  Bleib  treu  gefunden,  der  für  BebeTs  Schrift  in  drei  Artikeln  des 
„Vorwärts"  ins  Feld  gezogen.  Ausserdem  hat  Bleibtreu  ein  Buch  vom 
Stapel  gelassen,  das  unter  dem  Titel  der  „Carbefreier"  sich  gegen  Bogu- 
slawski „Volksheer,  nicht  Volkswehr"  wendet.  Durch  dieses  Buch 
wurde  —  wenigstens  nach  Ansicht  der  socialdemokratischen  Verlagsbuchhandlung 
Dietz  in  Stuttgart  —  Boguslawski  eine  „scharfe  Zurechtweisung- 
ertheilt. 

Herr  August  Bebel  hat  seinen  Bundesgenossen  Bleib  treu  in  der 
„Literarischen  Rundschau"  des  „Vorwärts"  gelegentlich  einer  Kritik  de- 
„Carbefreier  s-  auf  das  wärmste  herausgestrichen  und  sich  ausserdem  be- 
raüssigt  gefühlt,  in  einem  drei  Spalten  langen  Aufsatz,  im  Anhange  zu  der 
Besprechung  über  Bleib treu's  Werk,  sich  direct  gegen  Boguslawski  zu 
wenden. 

Boguslawski  fühlt  nun  im  vorhinein  die  Verwunderung,  die  allseits 
darüber  entstehen  wird,  wenn  er  zu  dem  Gegenstande  noch  einmal  die  Feder 
ergreift.  Trotzdem  entschliesst  er  sich  dazu,  geleitet  von  der  Ansicht,  daas  der 
Officier  z.  D.  seine  militärischen  Kenntnisse  nicht  nur  für  militärische  Kreise, 
sondern  auch  zur  Aufklärung  der  Allgemeinheit  verwerten  müsse. 

.  Dies  die  Vorgeschichte  des  Heftes,  in  welchem  Boguslawski  alle  die 
zum  Überdrusse  bekannten  Einwendungen  gegen  das  stehende  Heer  zum  wieder- 
holten Male,  eigentlich  mit  bewunderungswürdiger  Mässigung  widerlegt.  Seine 
Sprache  wird  nur  etwas  schärfer,  wenn  es  gilt,  eine  unwürdige  Kritik  an  Bis- 
marck oder  Moltke  abzuwehren. 

Er  bringt  hiezu  jene  bekannte  Anaire  der  Fälschong  der  Ems  er  Depesche 
durch  Bismarck  zur  Sprache,  und  beweist  durch  Nebenstellen  der  Depesche 
A  beken's  •  —  der  in  den  Julitagen  1870  beim  Könige  in  E m s  und  der  Ver- 
fasser der  berühmt  gewordenen  Depesche  war,  neben  das  Telegramm  Bis- 
marcks, womit  er  den  Auftritt  in  Ems  der  Welt  zur  Kenntnis  brachte  —  da- 
von einer  Entstellung  des  Sinnes  der  A  b  e  k  e  n'schen  Depesche  durch  Bismarck 
nicht  die  Rede  sein  kann. 

F.  M.  Moltke  wird  in  Bleibtrcus  Schriften  zu  einem  „Legenden- 
götzen" verrufen,  was  Boguslawski  als  Soldat  zu  widerlegen  sich  ver- 
pflichtet fühlt.  Er  schliesst  mit  den  Worten:  „Möchten  wir  in  Zeiten  der  Gefahr 
wieder  einen  „Legendengötzen"  wie  Moltke  finden!  Freilich  werden  auch  die 
Bleibtreu's  niemals  ausbleiben.  Doch  mögen  die  Zwerge  im  Thale  ruhig  nach 
der  Schneekoppe  mit  Kieseln  werfen! 

Der  als  Militär-Schriftsteller  rühmlichst  bekannte  General  Boguslawski 
hat  hier  eine  Schrift  geschaffen,  die  von  jedem  im  politischen  Leben  Stehenden 


gelesen  werden  sollte. 


F-d. 


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Bücher-Anzeiger. 


XVII 


Der  Krieg.  Von  Johann  von  Bloch.  Bände  II  und  IV.  Berlin  1899. 
Puttkammer  &  Mühlbrecht. 

Dieses  Werk,  dessen  II.  und  IV.  Band  nns  nunmehr  vorliegen,  ist  im  „Organ" 
bereits  besprochen  worden.  Der  Band  VI  enthält  im  Resume\  was  die  beiden 
vorliegenden  Bände  in  grosser  Breite  behandeln :  Den  Landkrieg  in  seiner  Ent- 
wickelang von  der  Mobilmachung  bis  zum  Aufmarsche  und  zur  Schlacht,  woran 
sich  Betrachtungen  über  Zustand  und  Geist  der  Heere,  sowie  über  Operations- 
Pläne  unter  concreten  Verbältnissen  knüpfen.  Dieser  (II.)  Band  ist  auch  wieder 
ein  Sammelsurium  aus  allen  möglichen  und  auch  unmöglichen  Werken,  sowie 
ein  Versuch  des  Verfassers,  seiner  Idee  durch  die  Statistik  zu  Hilfe  zu  kommen 
Wir  wollen  ihm  hier  nicht  Berechnungen  zur  Last  legen,  deren  Willkürlichkeit 
in  die  Augen  springt,  weil  sie  anderen  Federn  entstammen,  z.  B  Rüdigers 
„Completirung  und  Organisation  der  Kriegsmacht".  Oder  sollen  vielleicht  die 
Procentsätze  der  „Officiere  mit  guter  Vorbereitung",  Anspruch  auf  Richtigkeit 
erheben?  Und  muss  es  nicht  geradezu  komisch  erscheinen,  wenn  der  Versuch  ge- 
macht wird,  „den  Grad  von  vertrauensvoller  Hingebung  der  Truppen  zu  den  höheren 
Officieren",  für  die  verschiedenen  Armeon  durch  Verhältniszahlen  auszudrücken! 

Wir  können  somit  dem  Band '  II  keine  ernste  Bedeutung  zuerkennen,  so 
sebr  er  mit  riesigem  Sammeltieisse  geschrieben  ist.  Band  IV  behandelt  haupt- 
sächlich „die  ökonomischen  Erschütterungen  und  materiellen  Verluste  des  Zukunfts- 
krieges". Auch  da  spielt  die  Statistik  eine  grosse  und  gewiss  nicht  unberechtigte 
Rolle,  in  welche  sich  der  Verfasser  zweifellos  auch  sehr  gut  zurechtfindet.  Ob 
die  Anwendung  seiner  Ziffernsätze  zutreffend  ist,  möchten  wir  gleichwohl 
dahingestellt  sein  lassen;  aber  sie  dienen  seiner  Idee,  die  Unmöglichkeit  der 
Kriege  für  die  Zukunft  zu  erweisen.  Eigenthümlich  bleibt  es  jedenfalls,  dass  von 
Bloch  in  seinem  Buche  wiederholt  Recepte  bringt,  wie  dieser  und  jener  Schwierig- 
keit im  Zukunftskriege  am  leichtesten  begegnet  werden  könnte.  Es  scheint  also 
auch  der  Verfassor  an  die  Unmöglichkeit  des  Kriegführens  nicht  ganz  zu  glauben. 
Wie  dem  auch  sei,  wir  haben  es  hier  mit  fleissigen  Arbeiten  zu  thun,  welche 
aber  nicht  beweisen,  was  sie  beweisen  sollen  —  nach  Ansicht  des  Verfassers! 

lr. 

Die  Grundlagen  unserer  Wehrkraft.  Von  W.  von  Blume,  General 
der  Infanterie  z.  D.  Berlin  W.  99.  Mittler  &  Sohn. 

Der  Verfasser  unternimmt  es  in  der  vorliegenden  Broschüre,  „die  Verbindung 
zwischen  dem  staatsrechtlichen  und  dem  militärwissenschaftlichen  Gebiete"  zu 
erörtern ;  vornehmlich  vom  Gesichtspunkte  der  deutschen  Staats-  und  Wehr- 
verhältnisse, aber  auch  von  Standpunkten,  welche  für  andere  Staaten  Geltung 
und  Bedeutung  haben. 

Die  Behandlung  dieser  Frage  ist  im  Hinblicke  auf  die  gegenwärtig  im 
Haag  tagende  Conferenz  insofern  doppelt  interessant,  als  der  Verfasser  als  Haupt- 
zweck seiner  Arbeit  die  Erkenntnis  bezeichnet,  „dass  bei  Erwägung  von  Fragen 
des  Staats-  und  Volkswohles  dem  wohlverstandenen  Interesse  der  Wehrkraft 
des  Landes  jederzeit  die  ihm  gebührende  Berücksichtigung  zu  Theil  werden 
solle  Er  gliedert  seine  Betrachtungen  in  vier  Abschnitte.  „Die  Bevölkerung" 
lautet  die  Aufschrift  des  I.  Abschnittes.  „Im  Interesse  seiner  Wehrkraft",  so 
argumentirt  der  Verfasser,  „muss  jeder  Staat  eine  möglichst  starke  Vermehrung 
seiner  Bevölkerung  wünschen  und  fördern.  Er  hat  nach  Kräften  dahin  zu  wirken, 
dass  der  Zuwachs  dem  Laude  erhalten  bleibe,  insoweit  dies  ohne  Entartung  der 
Rasse  möglich  ist,  dass  aber  Volkskräfte,  für  die  hiernach  das  Land  keinen 
Raum  mehr  bietet  und  die  es  deshalb  verlassen,  gleichwohl,  so  weit  irgend  an- 
gängig, Angehörige  des  Staates,  Glieder  seiner  Wehrkraft  bleiben".  Dahinter 
verbirgt  sich  dasjenige  Auskunftsmittel,  welches  dein  Verfasser  vielleicht  am  sym- 
pathischesten erschiene:  „Gewaltsame  Ausbreitung  der  Landesgrenzen."  Verlangt 
er  doch  ganz  unumwunden,  sich  stark  zu  machen,  nicht  nur  „um  fremdes  lie- 
gehren nach  Land  an  den  Grenzen  blutig  abzuweisen",  sondern  auch  um  „eine 
etwa  nothwendig  werdende  Erweiterung  der  eigenen  Grenzen  erzwingen  zu  können". 

Organ  der  mllltir-wUseiuchaniicheu  Vereine.  LIX  Band.  189».  BQcher-AnMlger.  2 

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XVIII 


Bücher-Anzeiger. 


Aus  dem  Munde  des  Angehörigen  eines  Staates,  welcher  nach  Berechnungen, 
wenn  die  Yolksverniehrung  in  dem  bisherigen  Verhältnisse  weiter  stattfindet, 
im  Jahre  2000  153  Millionen  Einwohner  haben  kann,  klingt  jener  Ausspruch 
nicht  nach  „ewigem  Frieden". 

Indem  der  Verfasser  von  den  „menschlichen  Eigenschaften,  die  der  Krieg 
erfordert",  spricht  und  der  sehr  richtigen  Ansicht  Ausdruck  gibt,  dass,  wenn  in 
50.000  Mann  auf  der  einen  Seite  dieselbe  Kraft  enthalten  ist,  wie  in  100.004) 
auf  der  anderen,  jene  den  Vorzug  der  grösseren  Beweglichkeit  und  des  leichteren 
Lebensunterhaltes  für  sich  haben,  streift  er  einen  Gedanken,  welcher  auch  in 
Goltz'  „Volk  in  Waffen-  ausgesprochen  ist  und  vielleicht  einen  Fingerzeig  für 
die  weitere  Entwickelung  der  Wehrkraft  bietet.  Hand  in  Hand  damit  geht  auch 
die  Ansicht  des  Verfassers,  „dass  die  allgemeine  Wehrpöicht  ihre  Schattenseite 
habe,  indem  sie  zugleich  mit  den  tüchtigen  auch  alle  unzuverlässigen  Elemente, 
die  im  Volke  vorhanden  sind,  dem  Heere  zuführt".  Die  allgemeine  Wehrpflicht 
hat  somit  zur  Voraussetzung,  „dass  geordnete  Zustände  im  Lande  bestehen,  das? 
in  den  oberen  und  mittleren  Bevölkerungsclassen  die  Elemente  zur  Gewinnung 
tüchtiger  und  zuverlässiger  Erzieher  und  Führer  vorhanden  seien  und  das* 
mindestens  in  der  weit  überwiegenden  Mehrheit  des  Volkes  der  Sinn  für  Gesetz- 
lichkeit und  Ordnung  vorherrsche".  Es  ist  daher  nicht  richtig,  wenn  die  mass- 
gebenden militärischen  Persönlichkeiten  sich  um  die  innerpolitischen 
Verhältnisse  eines  Staates  gar  nicht  kümmern  zu  sollen  glauben:  militärisch 
gesund  ist  nur  ein  politisch  gesunder  Staat. 

Der  Abschnitt  über  die  Bedeutung  der  „Arbeiter-Bevölkerung"  ist  sehr 
interessant  und  mit  vieler  Sachkenntnis  geschrieben.  Der  Verfasser  betont  mit 
Recht  die  hohe  Wichtigkeit  dieser  Frage  im  Zusammenhalte  mit  der  Wehrfrag«; 
eines  Staates. 

In  dem  II.  Abschnitte  über  „die  materiellen  Hilfsmittel 
des  Landes"  lesen  wir  einen  Satz,  der  auch  anderwärts  als  in  Deutsch- 
land Beachtung  verdient:  „  den  militärischen  Bedürfnissen  wird  in 

der  Pferdezucht  und  Pferdehaltung  nicht  überall  in  dem  Masse  Rechnung  ge- 
tragen, wie  es  ohne  wesentliche  Beeinträchtigung  volkswirtschaftlicher  Interessen 
geschehen  kannte."  Warum  denkt  man  z.  B.  bei  uns  noch  immer  nicht  daran,  einen 
speciellen  Schlag  an  Zugpferden  für  die  Feld-Artillerie  züchten  zu  lassen?  Es  war. 
weil  einige  Länder  ihre  schlechten  Zugpferde  dem  Militär-Arar  anhängen  wollen.* 

Abschnitt  III:  „Die  Lage  und  Beschaffenheit  des  Staats- 
gebietes und  seine  Verkehrsmittel  in  ihrer  Bedeutung 
für  die  Wehrkraft",  ist  rein  militärischen  Inhaltes  und  mehr  oder  weniger 
ein  Auszug  aus  B  1  u  m  e's  „Strategie-. 

Abschnitt  IV:  „Die  politischen  Einrichtungen  und  Zustände 
des  Landes",  verdient  ebensowohl  von  Militärs  wie  von  Politikern  gelesen  zu 
werden.  Wir  sind  fast  mit  jedem  Worte  des  Verfassers  einverstanden  und  schliessen 
uns  seinen  Mahnrufen  an:  zu  handeln  bevor  es  zu  spät  ist.  Vielleicht  passt  das 
Schlosswort  des  Verfassers  nicht  Jedermann,  wir  aber  unterschreiben  es  gern: 
„Ist  Wehrhaftigkeit  auch  nicht  das  höchste  Ziel,  dem  ein  Volk  nachstreben  soll, 
so  wird  es  hohe  Ziele  doch  nicht  ohne  sie  erreichen."  lr 

Unsere  Cavallerie  Im  nächsten  Kriege.  Von  Oberst  von  Bernhard i 

Berlin  1899.  Mittler  iS;  Sohn. 

Es  handelt  sich  hier  um  die  d  eutsc  h  e  Cavallerie;  doch  passt  Vieles  auf 
Cavallerie  im  allgemeinen.  So  z.  B.  werden  auch  andere  Armeen  mit  relativ 
schwacher  Keiterei  darauf  verzichten  müssen,  unmittelbar  nach  erfolgter  Kriegs- 
Erklärung  mit.  bedeutenden  Cavalleriemassen  in  Feindesland  einzubrechen.  „Zu- 
mal der  ;m  dieser  Waffe  numerisch  Schwächere  wird  für  alle  Fälle  wohl  thun. 
seine  Cavallerie  zurück  zuhalten,  sein  Olficiersmaterial  nicht  für  verschwindende 
und  wahrscheinlich  doch  unerreichbare  Vortheile  aufzuopfern,  zunächst  nur  so  weit 
an  den  Gegner  sieh  heranzufühlen,  als  es  ohne  schwerwiegende  Opfer  möglich 
ist,  die  gegnerische  Cavallerie  an  der  eigenen  Infanterie  und  Volksbewaffnung 
cn  zu  lassen  und  erst  dann  mit  der  eigenen  Reiterei  in  die  entscheidende 

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Bücher-Anzeiger. 


XIX 


Action  einzutreten,  wenn  jene  schon  ihre  beste  Kraft  in  wenig  ergiebigen,  aber 
umso  verderblicheren  Anstrengungen  verbraucht  hat  und  andererseits  diejenige 
Periode  beginnt,  in  der  eine  Aufklärung  wirklich  möglich  und  wirklich  wichtig 
ist,  nämlich  dann,  wenn  aus  dem  Eisenbahnaufinarsch  sich  die  operativen  Cou- 
centrationen  entwickeln." 

Nicht  so  ganz  stimmen  wir  mit  dem  Verfasser  überein,  da  er  sich  für  die 
Infanterie-Divisionen  mit  verschwindend  geringer  Cavallerie  begnügen  zu  sollen 
glaubt.  Er  zählt  zu  den  Aufgaben  der  Divisions-Cavallerie  den  Kampf  gar  nicht 
oder  doch  nur  ausnahmeweise  (siehe  Seite  175).  Er  schreibt:  „Es  kann  ja 
allerdings  auch  heute  noch  im  Kampfe  gemischter  Waffen  Momente  geben,  in 
denen  einige  Schwadronen  mit  Erfolg  eingreifen  können;  solche  Fälle  sind  aber 
zu  vereinzelt  und  belanglos,  als  dass  man  ihnen  bei  der  Vertheilung  der 
Cavallerie  in  der  Ordre  de  bataille  Rechnung  tragen  dürfte."  Also  nur  „wenn 
der  Schleier  der  selbständigen  Reiter  fehlt",  dann  bei  „Armeecorps,  die  die  Armee- 
flanken darstellen",  endlich  „im  Detachementskriege  und  in  sonstigen  Ausnahme- 
fällen" will  der  Verfasser  stärkere  Divisions- Cavallerien  zugestehen.  Wir  glaubten 
schon,  dass  das  französische  Muster  nachgeahmt  werden  solle  ;  doch  leseu  wir 
weiter,  dass  er  sich  —  bei  ausgiebiger  Ausnützung  des  Fahrrades  und  demant- 
spreebeuder  Reorganisation  des  Melde-  und  Ordonnanz-Dienstes  —  mit  „zwei 
gut  ausgebildeten  und  leistungsfähigen  Escadronen"  für  jede  Infanterie-Division 
„für  den  gewöhnlichen  Dienst  derselben"  zufrieden  gibt.  Wir  glauben,  dass  man 
in  der  Regel  nicht  gut  unter  diese  Grenze  gehen  kann,  soll  die  Divisions- 
Cavallerie  ihren  Aufgaben  dauernd  nachkommen.  Viel  darüber  kann  man 
nicht  gehen,  soferne  man  nicht  über  sehr  zahlreiche  Reiterei  verfügt:  darin 
stimmen  wir  dem  Verfasser  gern  zu. 

Wir  verlangen  aber,  ebensowenig  wie  er,  in  dieser  Beziehung  eine  schema- 
tische  Vertheilung,  sondern  nur  die  principielle  Wahrung  der  Infanterie- 
Division  als  eines  aus  allen  drei  Waffen  zusammengesetzten  Armeekörpers. 
Der  Verfasser  ist  ein  Vertreter  der  Vereinigung  grosser  Cavalleriemassen  in  der 
entscheidenden  Richtung,  an  entscheidender  Stelle.  Er  spricht  auch  für  das 
Cavallerie-Corps.  Seine  Argumente,  um  diese  seine  Ansicht  zu  vertheidigen, 
>ind  sehr  interessant;  vorbildlich  ist  ihm  die  Reiterei- Verwendung  unter 
Napoleon  I.  Und  fürwahr,  es  läge  eigentlich  kein  hinderndes  Moment  vor,  diese 
Beispiele  nachzuahmen ;  man  braucht  dazu  eben  nur  —  die  richtigen  Führer ! 

Der  Verfasser  spricht  dem  Dauergefechte  ein  sehr  empfehlendes  Wort, 
wenn  er  auch  vom  Führer,  „dem  warmes  Reiterblut  durch  die  Adern  rinntu, 
verlaugt,  dass  er,  „wo  immer  die  Gelegenheit  sich  bietet,  vor  allem  aber,  wo 
sich  feindliche  Reiterei  irgend  erreichbar  zeigt,  zur  blanken  Waffe  greife". 

Fast  geht  Oberst  von  Beruh  ardi  in  seiner  Beurtheilung  über  die  Be- 
deutung des  Cavallerie-Feuergefechtes  weiter  als  gut  ist;  diese  Verwertung 
gesteht  er  allerdings,  wie  dies  die  deutschen  Verfasser  meist  thun,  nur  der 
eigenen  Cavallerie  zu.  Er  schreibt:  „Jetzt  kann  unsere  Cavallerie  an  Auf- 
gaben herantreten,  die  so  lange  unlösbar  erscheinen  mussten,  als  sie  der  Über- 
zeugung lebte,  dass  mit  dem  Erscheinen  feindlicher  Infanterie  die  eigene  Kampf- 
thätigkeit  aufhören  müsse,  wenn  keine  Gelegenheit  zur  Attake  vorhanden  ist." 

Wir  brauchen  diese  Worte  kaum  zu  commentiren,  wolleu  aber  allerdings 
zur  Rechtfertigung  des  Verfassers  gleich  anfügen,  dass  er  im  Kapitel  5  ein- 
leitend erklärt,  dass  „der  Kampf  mit  der  blanken  Waffe  doch  immer  die  Haupt- 
gefechtsbethätigung  der  Cavallerie"  bleiben  müsse. 

Was  die  „taktische  Führung  im  Gefechte  zu  Pferde"  betrifft,  so  durchzieht 
der  Offensiv-Gedanke  ausgesprochen  alle  Betrachtungen  des  Verfassers. 

Beachtenswert  scheint  uns  dabei  die  Polemik  des  Verfassers  gegen  die 
Drei -Treffen -Taktik,  welche  er  eliminirt  wissen  will,  d.  h.  <-r  negirt  keines- 
wegs, dass  es  manchmal  sehr  richtig  sein  kann,  sich  in  drei  Treffen  zum  Angriffe 
zu  gruppiren,  will  aber  daraus  keine  Regel  schmieden  und  erkennt  daher  dem 
§.  346  des  deutschen  Cavallerie-IIeglements  eine  hohe  Bedeutung  zu.  Er  hält 
dafür,  dass  mit  dieser  Bestimmung  das  Reglement  in  „eine  vollkommen 
neue  Phase  der  Entwickelung"  getreten  sei.  Wir  stimmen  dieser  Ansicht 
gern  zu;  der  Reiterangriff,  der  sich  in  Minuten  entwickelt  und  in  Secunden 

2* 

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XX 


Bücher-Anzeiger. 


abspielt,  vertragt  keine  schematische  Form,  es  muss  dem  Divisions-Coinman- 
danten  tiberlassen  bleiben,  „seine  Brigaden  so  zu  verwenden,  wie  er  es  für  die 
Erreichung  des  Sieges  für  nothwendig  hält".  Es  ist  interessant,  diesen  Be- 
trachtungen des  Verfassers  auf  den  Grund  zu  sehen  und  vielleicht  daraus  die 
Nutzanwendung  abzuleiten.  Wenn  derselbe  darin  sogar  einen  Grund  gegen  die 
ständige  Formation  von  Reiter-Divisionen  im  Frieden  erkennt,  so  geht  er 
allerdings  etwas  zu  weit. 

Der  Abschnitt  „Operative  Führung"  der  Cavallcrie  enthält  ganz  inter- 
essante Gesichtspunkte,  deren  Reflex  zum  Theile  in  den  Betrachtungen  über 
„Zahl,  Organisation  und  Ausbildung"  zum  Ausdrucke  kommt.  Eine  grosse  Be- 
deutung erkennt  der  Verfasser  dem  Radfahrerdienste  im  Rahmen  der  Cavallerickörper 
zu,  wie  er  auch  die  Forderung  stellt,  deren  Pionnierzügen  leichte  Brückenwagen 
mitzugeben.  In  Beziehung  auf  Umfang  des  Trains  ist  der  Verfasser  überhaupt 
der  etwas  gewagten  Ansicht,  dass  es  ziemlich  gleichgiltig  sei,  ob  „die  grosse 
Bagage  einer  Cavallerie-Division  2%  oder  5  und  mehr  Kilometer  lang  ist".  Nur 
verlangt  er  leichte  und  bewegliche  Wagen.  Die  Sache  hat  eben  zwei  Seiten. 
Hinsichtlich  der  reitenden  Artillerie  ist  er  für  eine  derartige  Gliederung,  dass  jeder 
Brigade  eine  Batterie  entspricht,  und  für  viergeschützige  Batterien.  Dieser  Antrag 
gewinnt  insbesondere  mit  Einführung  der  Schnellfeuergeschütze  an  Berechtigung. 

Oberst  Bernhardi  spricht  die  Forderung  aus,  dass  durch  richtigen  Aus- 
bildungsmodus die  deutsche  Reiterei  alle  anderen  Cavallerien  der  Welt  über- 
bieten müsse.  Diesen  Wunsch  können  wir  ihm  nicht  verübeln;  er  ist  sehr 
patriotisch  Wenn  er  aber  weiters  sagt,  dass  die  deutsche  Cavallcrie  dies  auch 
kOnne,  weil  sie  „über  das  weitaus  beste  Pferde-  und  Menschen- 
material in  Europa  verfüge,  so  erkennen  wir  darin  wieder  eine  jener  wenig 
geschmackvollen  Verhimmelungen,  in  welche  sich  deutsche  Militär-Schriftsteller 
leider  nur  zu  oft  gefallen.  Wenn  das,  was  er  über  „Reiten,  Füttern  und  Trainiren3, 
sowie  über  Gefechtsausbildung  der  Cavallcrie  sagt,  zur  Erreichung  jenes  Zieles 
beitragen  soll,  so  müssen  wir  doch  bemerken,  dass  Vieles  davon  in  anderen 
Reitereien  bereits  eingeführt  ist,  ohne  dass  sich  dieselben  dem  Glauben  hingeben, 
in  ihrer  cavalleristischen  Ausbildung  unerreicht  dazustehen.  Übrigens  wollen 
wir  gern  zuerkennen,  dass  in  den  besagten  Abschnitten  gar  manche  Winke  ent- 
halten sind,  welche  der  Elementar-  und  Dctailausbildung  der  deutschen  Ca- 
vallcrie sehr  zu  Gute  kommen  dürften  und  den  Verfasser  als  verständigen  Reiters- 
inann erkennen  lassen.  Wir  sind  auch  bescheiden  gonug,  um  hieraus  für  uns  das 
Gute  zu  nehmen,  unbekümmert  von  welcher  Seite  es  geboten  wird. 

So  z.  B.  stimmen  wir  dem  Verfasser  sehr  zu,  wenn  er  über  Vernach- 
lässigung des  Felddienstes  seitens  der  Cavallcrie  klagt  und  fordert,  dass  „die  eigent- 
liche Aufklärungsthätigkeit  und  die  operativen  Bewegungen  als  gleichberechtigter 
Factor  betrieben  werden".  Es  ist  keine  arge  Übertreibung  wenn  er  schreibt . 
„Das,  was  die  Cavallcrie  im  Kriege  wirklich  zu  t hu n  hat,  wird 
im  Frieden  überhaupt  nur  im  beschränktesten  Masse  und  zum 
Tb  eil  gar  nicht  geübt."  Woran  es  in  dieser  Richtung  fehlt,  sagt  uns  der 
VerfasM-r  in  dem  Abschnitt  5  des  II.  Theiles  —  „Felddienst-Ausbildung  und 
Mam".vera.  Wenn  wir  ihm  in  diesen  seinen  Ausführungen  auch  nicht  in  jeder 
Beziehung  zustimmen  können,  so  müssen  wir  doch  zuerkennen,  dass  sehr  viele 
seiner  Gedanken  volle  Beachtung  verdienen.  Wir  glauben  nicht  fehl  zu  gehen, 
wenn  wir  überhaupt  das  vorliegende  Buch,  als  besonders  interessante  und  lehr- 
reiche Arbeit,  Cavalleristen  und  Generaist abs-Officieren  auf's  wärmste  empfehlen: 
sie  werden  daraus  viel  lernen.  lr. 

Studien  über  Truppenführung.  Von  General  der  Infanterie  v.  Verdy 
Dit;  Infanterie-Division  im  Verbände  des  Armee- 
Corps.  Neu  bearbeitet  durch  Oberst  von  Gossler.  Drittes 
und  viertes  (Schluss-)  Heft.  Berlin  1895).  Mittler  &  Sohn. 

Wir  haben  vor  kurzem  im  „Organ"   den  beiden  ersten  Heften   dea  vor- 
liegcnden  Werkes  anerkennend«-  Worte  gewidmet,  welche  auch  den  beiden  Schluss- 

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Bflcher-Anzeiger. 


XXI 


heften  vollauf  gebähreo.  Was  uns  diese  besonders  lehrreich  erscheinen  lässt, 
ist  die  lebenswarme,  kriegswahre  Schilderung  der  Ereignisse  während  and  nach 
dem  Gefechte.  In  einer  Zeit,  in  welcher  die  Kriegs-Erfabrung  in  den  Armeen 
allmälig  ausstirbt,  sind  derlei  Publicationen  doppelt  wertvoll  und  dem  Studium 
warm  zu  empfehleu.  So  wie  der  Verfasser  es  schildert,  so  geht  es  im  Kriege 
wirklich  zu.  Das  im  vierten  Hefte  geschilderte  Abbrechen  des  Gefechtes,  worüber 
wir  im  Frieden  selten  richtige  Anschauungen  gewinnen,  verdient  gelesen  und 
erwogen  zu  werden.  Commandanten  —  hohe  wie  niedere,  —  Organe  der  Stäbe, 
Leiter  der  Anstalten,  für  sie  alle  sind  in  dem  Buche  wertvolle  Winke  enthalten, 
welche  —  da  es  sich  ja  um  die  Sache  und  nicht  um  die  Form  handelt  —  auch 
für  unsere  Armee  von  Bedeutung  sind. 

Indem  wir  somit  das  Studium  des  vorliegenden  Werkes  wärinstens  em- 
pfehlen, können  wir  es  nicht  unterlassen,  unserem  Bedauern  Ausdruck  zu  geben, 
dass  einige  der  trefflichen  Verdy'schen  Werke  ohne  Fortsetzung  geblieben 
sind:  Von  dem  „Studium  über  den  Krieg"  liegt  erst  das  erste  Heft  des  zweiten 
Theiles  vor  (1896),  die  „Kriegsgeschichtlichen  Studien  nach  der  applicatorischen 
Methode"  lassen  schon  seit  1876  auf  die  Fortsetzung  warten.  Vielleicht  findet 
fcich  eine  gleich  treffliche  Feder,  wie  jene  des  Obersten  von  Gossler,  um  die 
vielleicht  schon  niedergeschriebenen  Fortsetzungen  dem  militärischen  Leserkreise 
zugänglich  zu  machen.  A. 

Taschenbuch  zum  Gebrauche  bei  taktischen  Ausarbeitungen,  Kriegs- 
spielen, taktischen  Übungsritten,  Manövern  im  Felde.  Von 

Franz  Rohr,  Oberst  im  k  und  k.  Generalstabs-Corps.  Elfte, 
vermehrte  Auflage.  Mit  4  Beilagen,  (i  Skizzentafeln  und  zahl- 
reichen Figuren  im  Texte.  Wien  und  Leipzig  1899.  Wil- 
helm Braumüller. 

Die  VorzQglichkeit  des  Rohr'schen  Handbuches  hat  demselben  die  weiteste 
Verbreitung  in  der  Armee  verschafft  ;  es  ist  ein  fast  unentbehrlicher  Behelf  bei  der 
Lösung  irgeud  einer  Arbeit  taktischer  Natur.  Für  den  Wert  dieses  Taschenbuches 
spricht  wohl  am  deutlichsten  die  Thatsache,  dass  seit  der  im  Jahre  1893  er- 
folgten ersten  Auflage  desselben  heuer  die  elfte  Auflage  noth wendig  gewurden  ist. 

Die  Gruppirung  des  Stoffes  ist  auch  in  dieser  Neu-Auflage  die  gleiche 
geblieben.  Der  erste  Theil  enthält  die  wichtigsten  Organisations-Daten,  sowie  die 
elementar-taktischen  und  gefechts-technischeu  Bestimmungen  des  Infanterie-, 
Cavallerie-  und  Artillerie-Reglements  und  des  Dienst-Reglements,  II.  Theil. 

Der  II.  Theil  des  Taschenbuches  behandelt  hauptsächlich  die  Truppenführung. 

In  der,  bis  zum  25.  März  1899  richtig  gestellten,  11.  Auflage  hat  das 
Kapitel  f.Cavallerieu  auf  Grund  des  neuen  I.  Theiles  und  des  neuen  II.  Theiles 
des  Reglements  die&er  Waffe  eine  Umarbeitung  erfahren;  desgleichen  wurde 
das  Kapitel  „flüchtige  Befestigungen"  nach  dem  technischen  Unterrichte,  V.  Theil, 
vom  Jahre  1898  umgearbeitet.  Eine  theilweise  Änderung  erfuhr  weiters  das 
Kapitel  „Artillerie 14  „hauptsächlich  betreffs  der  Schiessregeluu. 

Neu  hinzugekommen  ist,  unter  Mitwirkung  des  Commaudanten  der  aero- 
nautischen Anstalt,  Oberlieutenants  Franz  Hinterstoisser,  das  Kapitel  „Feld- 
Ballon-AbtheilungM,  das  bei  aller  Kürze  eine  hinreichende  Orientirung  über 
den  Stand,  die  Ausrüstung,  Marschordnung  und  Verwendung  der  Feld-Ballon-Ab- 
theilung bietet. 

Der  Anhang,  enthaltend  die  Anhaltspunkte  für  den  Truppen-Officier  bei 
militärischen  Recognoscirungen,  sowie  die  wertvollen  Beilagen  des  Taschenbuches 
vervollständigen  dasselbe  zu  einem  ganz  vorzüglichen  feldmässigen  Nachschlage- 
buche. 

Die  vielen  Verehrer  dieses  beliebten  Behelfes  bei  der  Lösung  von  Auf- 
gaben taktischer  Natur  werden  die  Neuauflage  mit  Freude  begrüssen  und  dem 
bewährten  Verfasser  Dank  wissen,  dass  er  ihnen  auf  so  bequeme  Art  den  Inhalt  aller 
unserer  Vorschriften,  bis  auf  das  jüngste  Datum  evident  geführt,  in  mög- 
lichst kurzer  Fassung  in  die  Hand  drückt.  F— d. 


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XXII 


Bächer-Anzeiger. 


Gesichtspunkte  für  die  weitere  Entwickelung  der  Fortification.  Von 

Paul  von  Rehm,  k.  und  k.  Major  im  Festungs-Artillerie- 
Regimente  Nr.  6.  Mit  7  Figuren  im  Texte  und  2  Tafel d.  Wien 
und  Leipzig  1899.  Wilhelm  Braumüller. 

Der  auf  artilleristischem  und  fortificatorischera  Gebiete  wohlbekannte  Ver- 
fasser betrachtet  in  den  vorliegenden  „Gesichtspunkten"  die  weitere  Entwickelung 
der  fortificatorischen  Anlagen  und  weist  darauf  hin,  dass  diese  in  der  Zukunft 
lineare  Formen  werden  annnehmen  müssen ;  er  schliesst  sich  also  derjenigen  Ansicht 
an,  welche  viele  der  neueren  Fortificateure  bereits  seit  Jahren  vertreten,  indem  sie 
von  der  Anhäufung  zahlreicher  Kampfmittel  in  grossen  Einheitsforts  nichts  wissen 
wollen  und  eine  entscheidende  Feuerwirkung  nur  aus  langen  Kampflinien  (Ver- 
theidigungsfronton)  anstreben.  Es  ist  sehr  erfreulich,  dass  die  Erbauer  und  die 
Benützer  die  gleichen  Forderungen  stellen;  und  dies  geschieht,  weil  endlich  fßr 
beide  nichts  als  die  taktischen  Voraussetzungen  massgebend  geworden  sind. 

Wenn  man  heute  noch  nicht  soweit  gelangt  ist,  jede  Festung  —  je  nach 
ihrem  besonderen  Zwecke,  ihrer  Lage  zum  Gegner,  dem  Grade  der  zu  erreichenden 
Widerstandsfähigkeit  u.  s.  w.  —  anders  zu  erbauen so  muss  man  in  jedem 
der  verschiedenen  vorgeschlagenen  Systeme  zunächst  die  Ausgestaltung  der  Stütz- 
punkte des  Gürtels  in's  Auge  fassen,  weil  gerade  hier  die  Wandlung  der  An- 
schauungen am  grellsten  zur  Erscheinung  kommt.  Und  hier  findet  man  bei 
von  Rehm,  dass  er  durch  seine  Betrachtungen  zu  einer  grundsätzlich  gleichen 
Anordnung  gelangt,  wie  Freiherr  von  Leithn er*).  Es  kommen  die  weittragenden 
Flachbahnkanonen  in  Panzer-Casematten,  die  Wohnräume  rücken  ans  den  Werken 
heraus,  der  Nahkampf  und  der  Femkampf  werden  von  einander  geschieden;  das 
Einheitswerk  wird  zu  einer  nur  durch  das  Terrain  bedingten  Ausnahme. 

Die  Kritik  von  Rehm's  setzt  immer  ganz  klar  bei  dem  modernen  Einheits- 
Fort  ein,  an  welchem  er  die  ungünstige  Zielfläche,  insbesondere  aber  die  Ein- 
stellung von  Wurfgeschützen  tadelt.  Er  steht  hier  nicht  vereinzelt  da,  indem 
gewiss  selbst  viele  jener  Genie-Officiere,  die  solche  Werke  projectirten  und  bauten, 
mit  dieser  Type  von  Anfang  an  nicht  einverstanden  waren,  sondern  hiebei  nur 
einem  Zwange  gehorchten.  Jedenfalls  ist  es  verdienstlich,  solche  Fragen  immer 
wieder  zu  besprechen,  um  allmählich  jeden  Zweifler  aufzuklären. 

In  seinem  Systeme  spielt  die  Panzer-Caseraatte  eine  grosse  Rolle;  doch 
sagt  er,  dass  sich  erst  in  neuester  Zeit  hie  und  da  ein  Verfasser  findet,  der  für 
sie  eine  Lanze  bricht.  Das  letztere  dürfte  sich  durch  den  Hinweis  entkräften 
lassen,  dass  sehr  viele  Panzer-Casematt-Batterien  im  Beginne  der  Achtziger-Jahre 
erbaut  worden  sind  und  aueh  verdienten  Beifall  gefunden  haben.  Freilich  geschah 
dies  vorwiegend  bei  Befestigungen  im  Gebirge,  wo  das  Vorfeld  deren  Anlage 
besonders  günstig  erscheinen  Hess,  und  es  fehlt  bis  jetzt  nichts,  als  deren  An- 
wendung im  grossen,  in  ebenem  Gelände  ;  ob  aber  dort  die  Anlage  solcher  Panzer- 
Casematt-Batterien  wünschenswert  erscheint,  wird  wohl  erst  in  jedem  besonderen 
Falle  zu  erwägen  sein. 

Auch  die  Grundsätze  für  die  Durchbildung  solcher  Panzerbatterien  — 
nämlich  Panzerbatterie  mit  abgetrennten  Unterkunftsräumen  —  finden  sich  bereits 
verwirklicht,  wovon  auch  das  Beispiel  Figur  3,  auf  Tafel  X,  von  Freiherr 
von  Leithner's  „Beständige  Befestigung.  .. u  Zeugnis  gibt;  nur  bezieht  sich  das 
angeführte  Beispiel  auf  ein  Gcbirgsfort  mit  eingeschränkter  Baustelle,  weshalb 
die  grundsätzliche  Anlage  dem  vorliegenden  Verhältnis  angepasst  erscheint:  und 
dies  ist  immer  das  Wichtigste. 

Dor  Verfasser  beschäftigt  sich  auch  verhältnismässig  viel  mit  der 
provisorischen  Befestigung.  Es  ist  ganz  richtig,  dass,  wie  auf  der  Seite  3  gesagt 
wird,  die  beständige  und  die  provisorische  Befestigung  vollkommen  gleichartige 
Zwecke  haben.  Auch  ist  es  ganz  richtig,  dass  nicht  immer  Gelegenheit  vorhanden 
ist,  beständige  Befestigungen  zu  erbauen,  indem  oft  Befestigungen  durch  die 


')  SUbe:  Organ.  LVII,  1898,  -Wo  braucht  mau  fcVstnnsren" ;  insbtsondeiv  <bu  Abnehmt! :  III. 
_Dio  Ver»cbie<n-ohi>it  der  fe»tt>n  riatte.1- 

»)  .Mitth.  ihiDKon»  1S9*»,  i  Heft:  -Dio  Gropp«  im  F<*ttmg«gfirtel  etc  - 


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Bücher-Anzeiger. 


XXIII 


momentane  Kriegslage  bedingt  werden,  z.  B.  bei  glücklicher  Offensive  zur  Sicherung 
von  Punkten  in  Feindesland. 

Weniger  einverstanden  wird  man  aber  mit  dem  Verfssser  sein  dürfen,  wenn 
er  sagt,  dass  oft  gar  nicht  die  Gelegenheit  vorhanden  ist,  die  zu  befestigenden 
Punkte  im  Frieden  zu  erkennen,  soferne  sich  dieses  Erkennen  auf  Punkte  im 
eigenen  Lande  bezieht. 

Wir  müssen  da  grundsätzlich  zwischen  zwei  verschiedenen  Befestigungs- 
anlagen unterscheiden :  Befestigungen  im  eigenen  Staate,  welche  zur  Kriegsvor- 
bereitung dienen  und  im  Frieden  erbaut  werden  müssen;  und  Befestigungen 
während  der  Operationen.  Es  ist  nicht  gut,  diese  verschiedenartigen  Anlagen  bei 
allgemeinen  Untersuchungen  zu  vermengen;  die  ersteren  Befestigungen  gehören 
zur  „Mobilisirung",  die  anderen  zum  „Kriege".  Nor  wenn  man  so  spricht,  kann 
man  sich  über  die  Zulässigkeit  oder  Unzulässigkeit  von  provisorischen  Be- 
festigungen klar  werden.  Und  da  wird  man  wohl  immer  den  Standpunkt  ver- 
treten müssen,  dass  die  Mobilisirungsvorbereitungen  im  Frieden,  wo  man  die 
Zeit  besitzt,  vollkommen  fertig  gemacht  werden  müssen  (beständige  Befestigungen)  ; 
während  ma  n  sich  im  Verlaufe  des  Krieges  den  Zeitverhältnissen  fügen  muss 
(provisorische  Befestigungen).  So  war  es  beispielsweise  ein  Fehler,  daas  Nap  oleon 
Paris  im  Frieden  nicht  hatte  permanent  befestigen  lassen;  während  es  ihm  bei 
bestem  Willen  unmöglich  gewesen  wäre,  Dresden  in  beständigem  Stile  zu  er- 
bauen, oder  Zara  so  erbauen  zu  lassen1). 

Man  sieht  aus  dem  Vorstehenden,  dass  von  Rehm's  „ Gesichtspunkte"  eine 
Fülle  von  Anregungen  darbieten  und  dazu  beitragen  werden,  die  neuesten  An- 
sichten über  Fortification  auch  den  Kameraden  von  der  Artillerie  zu  vermitteln. 

C.  K. 

KriegswafFen  und  Feld-Sanitätsdienst.  Ein  Compendium  der  Waffen- 
lehre und  Waffenwirkung  für  Militärärzte.  Wien  1899.  Safäf. 

Wir  haben  es  schon  des  öfteren  als  eine  zweckmässige  Richtung  be- 
zeichnet, dass  die  Militär-Literatur  neuestens  bestrebt  ist,  die  Militärärzte  mit 
den  Verhältnissen  des  Kampfes  und  Krieges,  d.  h.  mit  den  für  dieselben  daraus 
entspringenden  Aufgaben  und  Pflichten  vertraut  zu  machen.  Die  Grenze  für 
diese  Kenntnisse  liegt  in  dem,  was  geschieht,  geschehen  kann,  weniger  darin, 
warum  es  geschieht.  In  dem  vorliegenden  Büchlein  scheint  uns  diese  Grenze 
zum  Theile  etwas  überschritten. 

Wir  verkennen  keineswegs  die  Abhängigkeit,  beziehungsweise  den  Zu- 
sammenhang zwischen  dem  Feld-Sanitätswesen  und  dem  Waffenwesen,  sind  auch 
sehr  für  die  Entwicklung  einer  sogenannten  „Sanitäts-Taktik",  glauben  aber 
doch,  dass  De  tail  kenntnisse  im  Waffenwesen,  in  der  Ballistik  hiefür  nicht  un- 
bedingt erforderlich  sind. 

Der  Verfasser  erkennt  dies  überhaupt  und  speciell  im  fünften  Abschnitte  selbst 
zu,  geht  aber  —  wie  wir  glauben  —  hierin  doch  noch  zu  weit.  Allerdings, 
schaden  kann  solches  Wissen  nicht. 

Ganz  interessant  ist  der  dritte  Abschnitt  geschrieben,  welcher  der  Er- 
örterung der  aus  der  elementaren  Waffenlehre  sich  ergebenden,  den  Militärarzt 
betreffenden  Folgerungen  gewidmet  ist.  Somit  erschiene  die  Kenntnis  der  ersten 
Abschnitte  doch  nothwendig  -  wird  man  sagen.  Gewiss,  aber  in  beschränktem 
Masse;  wozu  z.  B.  die  Beschreibung  des  Pionniersäbels,  der  „Rohre  und  Gestelle", 
die  Darlegung  der  für  die  Rohr-Construttion  massgebenden  Momente  (Seite  13), 
der  Richtmethoden  u.  dgl.  crfoiderlich  ist,  will  uns  trotz  Versicherung  des  Ver- 
fassers nicht  ganz  einleuchten.  Wie  gesagt,  wir  erkenuen  das  Noth  wendige 
in  dieser  Richtung  vollends  an.  Wenn  der  Verfasser  aber  im  sechsten  Abschnitte 
über  „Construction  der  bestrichenen  Räume",  „Ermittelung  der  notwendigen 
DeckungshöheM,  Aufgaben  stellt  und  löst,  so  scheint  uns  dies  mehr  als  not- 
wendig. Mit  dieser  Ansicht  sei  aber  der  Wert  des  Buches  durchaus  nicht  ge- 
schmälert. lr. 


»j  Siebe  *»vn  den  au  anderer  stelle  erwUtateo  Auf*atz:  „Wo  braucht  man  Festungen!« 

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XXIV 


Bücher-Anzeiger. 


Dauerritte.  Kurze  Anleitung  zu  ihrer  sacbgemässen  Ausführung.  Zu- 
sammengestellt von  C.  von  Heydebreck,  Rittmeister  und  Esca- 
dron-Chefim  l.Leibhusaren-Regimente. Berlin  1899. E.S.  Mittler 
&  Sohn. 

Die  Fortschritte  der  Technik  im  allgemeinen  haben  der  Reiterei  in  mancher 
Beziehung  von  ihrer  alten  Bedeutung  genommen,  nichtsdestoweniger  liegt  die 
Zeit  noch  fern,  da  der  Telegraph,  das  Telephon,  das  Fahrrad  oder  sonst  ein  neues 
Mittel  den  Reiter  völlig  überflüssig  machen  wird.  In  den  mannigfach  wechselnden 
Lagen  des  Krieges  werden  sich  trotz  der  modernen  Kampfmittel  die  Fälle  häufig 
wiederholen,  dass  die  Zustellung  eines  Befehles  oder  einer  Nachricht  auf  grössere 
Entfernungen  durch  Reiter  wird  geschehen  müssen.  Die  hohe  Wichtigkeit,  die  in 
der  Mehrzahl  dieser  Fälle  in  der  sicheren  und  raschen  Zustellung  des  Auftrages 
oder  der  Nachricht  liegt,  macht  es  nothwendig,  die  Reiterei  in  diesem  Dienstes- 
zweige zu  schulen.  Die  Heeresleitungen  fast  sämmtlicher  Armeen  bringen  daher 
der  Vornahme  von  Dauerritten  das  entsprechende  Interesse  entgegen  und  bildet 
die  Ausübung  dieses  Dienstzweiges  den  Gegenstand  besonderer  Pflege  seitens 
der  Truppen-Commandanten  der  Cavallerie. 

Es  kann  demnach  ein  Werkchen  nur  dankbarst  aufgenommen  werden,  das 
in  knapper,  übersichtlicher  und  fachmännischer  Weise  alle  jene  Winke  enthält, 
die  imstande  sind,  denjenigen,  der  einen  solchen  Dauerritt  ohne  eigener  Erfahrung 
antreten  muss,  zu  belehren. 

Der  Verfasser  benützt  für  seine  Ausführungen  vielfach  die  Erfahrungen 
des  Distanzrittes  Wien  —  Berlin  und  verweist  überall  auf  die  Publicationen, 
die  Ober  diesen  Gegenstand  erschienen  sind.  Dass  hiebei  wiederholt  Angaben 
österreichischer  üfficiere  als  Autoritäten  angeführt  werden,  lässt  uns  das  Buch 
nur  umso  sympathischer  erscheinen. 

Der  letzte  Abschnitt  verdient  besonders  hervorgehoben  zu  werden;  er 
handelt  von  der  militärischen  Bedeutung  der  Dauerritte  auf  Grund  kriegs- 
geschiohtlicher  Beispiele.  Der  Verfasser  bringt  hier  die  kurze  Schilderung  von 
Distanzritten,  die  thatsächlich  vor  dem  Feinde  hinterlegt  wurden  Aus  denselben 
kann  ersehen  werden,  dass  selbst  in  hochkultivirten  Ländern  mit  einem  reich- 
entwickelten Telegraphennetze  Fälle  sich  wiederholen  weiden,  dass  einzelne 
Reiter  oder  Patrullen  grosse  Strecken  in  kurzer  Zeit  zu  Pferd  werden  zurück- 
legen müssen. 

Bezüglich  des  Ersatzes  des  Meldereiters  durch  Radfahrer  führt  der 
Verfasser  eine  Stelle  aus  einer  kleinen  Schrift  des  k.  und  k  Rittmeisters  Anton 
Burka  an,  der  während  der  Cavallerie-Aufklärungs-Übunpen  im  September  1895 
ein  Naehrichten-Detachement  geführt  hat  und  mit  seinem  Radfahrer  eine  schlechte 
Erfahrung  gemacht  hat.  Wenn  auch  zugegeben  werden  muss,  dass  der  Radfahrer 
abseits  der  Communication  in  seinen  Leistungen  gegen  den  Reiter  zurückbleibt, 
so  lässt  sich  andererseits  nicht  ableugnen,  dass  der  Radfahrer  in  vielen  Fällen 
den  Meldereiter  entbehrlich  machen  wird.  Fabrrad  und  Pferd  sind  nicht  von  dem 
Standpunkte  des  Vergleiches  gegen  einander  aufzufassen,  dem  Fahrrade  kommt 
vielmehr  die  Aufgabe  zu,  die  Reiter  in  ihrem  Dienste  zu  unterstützen  und  durch 
gemeinsame  Arbeit  im  Interesse  des  Ganzen  ausgenützt  zu  werden. 

F-d. 

Unsere  Fahne.  Herausgeben  vom  Oommando  des  k.  und  k.  Infan- 
terie-Regimentes Graf  Grfinne  Nr.  43.  Karansebes  1899. 

Vor  uns  liegt  eine  Broschüre,  welche  auf  dem  kleinen  Unfange  von  blo< 
24  Seiten  eine  grosse  Aufgabe  zu  erfüllen  unternommen  hat.  Es  wird  nämlich 
liier  den  Soldaten  des  Infanterie-Regimentes  Nr.  43  ihre  Regiments-Geschichte 
in  grossen  Zügen  und  schlichten  Worten  vorgetragen,  gleichsam  als  die  Geschichte 
jener  Fahne,  die  sie  dem  Regiment«  voranflattern  sehen;  und  weil  auch  die 
Namen  aller  genannt  sind,  die  sich  unter  dieser  Fahne  Auszeichnungen  erworben, 
finden  die  jungen  Soldaten  in  ihren  eigenen  Regimentskameraden  aneifernde  Vor- 


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Bücher-Anzeiger. 


XXV 


bildor  für  ihren  kriegerischen  Beruf.  Ein  kurzes,  aber  ergreifendes  Schlusswort 
ermahnt  sie,  die  Fahnentreue  niemals  zu  brechen. 

Von  diesem  Büchlein  sind  Ausgaben  in  deutscher  und  rumänischer  Sprache 
erschienen,  die  auf  dem  Titelblatte  das  Bild  des  Fahnenführers  mit  der  Fahne 
tragen. 

Der  Regiments-Commandant,  Oberst  Karl  Regenspursk y,  hat  sich  mit 
der  Anregung  zu  diesem  Werkchen  ein  unbestreitbares  Verdienst  erworben  und 
ein  nachahmenswertes  Beispiel  geliefert,  welche  Lectürc  wir  unseren  Soldaten 
in  die  Hände  geben  sollen.  Der  Maun  will  manchmal  lesen,  und  seine  Vorgesetzten 
sollen  darüber  nicht  achtlos  hinweggehen.  C.  K. 

Geschichte  des  Krieges  von  1 866  in  Deutschland.  Von  Oscar  von  Lettow« 
Vorbeck,  Oberst  a.  D.  Zweiter  Band:  Der  Feldzug  in  Böhmen. 
Mit  einer  Operationskarte,  20  Skizzen  und  9  Gefechtsplänen. 
Berlin  1899.  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Der  zweite  Band  des  Lettow-  Vor beck'schen  Werkes  ist  dem  bedeutend- 
sten Abschnitte  des  Krieges  von  1866  in  Deutschland,  dem  Feldzuge  in  Böhmen 
bis  zum  Vorfrieden  von  Nikolsburg  gewidmet.  Dem  Verfasser  sind  zu  seiner 
Arbeit  die  Acten  der  Kriegs-Archive  in  Berlin  und  Dresden  zur  Verfügung  ge- 
stellt worden,  so  dass  das  Buch  thatsächlich  manches  Neue  enthält.  Dies  gilt 
allerdings  fast  nur  für  die  Ereignisse  auf  preussischer  Seite,  denn  für  die  Oster- 
reichischen stand  dem  Verfasser  wenig  neues  und  authentisches  Material  zur  Ver- 
fügung. Zwar  hat  das  k.  und  k.  Kriegs-Archiv  mit  bekannter  Bereitwilligkeit  eine 
Anzahl  der  von  Oberst  von  Lettow  vorgelegter  Fragen  eingehend  beantwortet; 
doch  wenn  der  Verfasser  auch  diese  ihm  ertheilten  Antworten  verwertet  hat,  in- 
soweit sie  sich  in  den  Rahmen  seiner  Arbeit  einfügten,  so  kann  doch  nur  die 
vollständige  Ausbeute  der  Acten  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs  und  wohl  auch 
anderer  noch  nicht  zugänglicher  Documente  Aufschluss  über  Manches  geben, 
worüber  man  weder  bei  Lettow,  auch  bei  seiner,  doch  nichts  weniger  als 
authentischen  österreichischen  „Hauptquelle"  richtige  Aufschlüsse  findet.  Auch 
den  Mittheilungen,  die  der  Verfasser  von  einzelnen  Personen  erhalten  hat  und  die, 
aus  der  Erinnerung  geschöpft,  doch  nur  den  nicht  immer  einwandfreien  Wert 
journalistischer  Iuterview's  haben,  möchten  wir  weniger  Bedeutung  beilegen,  als 
es  der  Verfasser  thut.  „Quellenbeurtheilung  ist  eine  der  Hauptgrundlagen  für  die 
Geschichtsforschung"  sagt  Oberst  von  Lettow  sehr  richtig  in  einer  Anmerkung 
und  man  würde  gewiss  ein  durchaus  falsches  Bild  von  Moltke  als  Feldherr  er- 
halten, wollte  man  ihn  beispielsweise  nach  dem  bereits  bekannten,  auch  von 
Oberst  Lettow  neuerdings  citirten  Brief  Blumenthal's  beurtheilen,  in  welchem 
dieser  schrieb:  „Bis  jetzt  war  der  Feldzug  für  mich  wieder  ein  sehr  glücklicher, 
da  man  wirklich  thut,  was  ich  verlange,  und  es  ist  kein  Unsinn,  wenn  ich  sage, 
dass  ich  das  bewegende  Princip  der  militärischen  Operationen  bin,  sowohl  hier 
als  bei  General  Moltke,  der  eben  der  ist,  was  ich  von  ihm  gedacht  habe:  ein 
genialer  Mann,  der  keine  Idee  vom  praktischen  Leben  hat  und  von  Truppenbe- 
wegungen nichts  versteht.  Ich  trachtete  Moltke  so  viel  als  möglich  zu  sehen; 
er  liebt  es  nicht  sehr,  wenn  ich  ihm  sage,  dass  seine  Befehle  unausführbar  sind, 
aber  er  ändert  immer  Alles  genau  nach  dem,  was  ich  gesagt  habe."  Und  wenn 
gar  der  Verfasser  dann  einen  seiner  eigenen  Briefe  gedenkt,  die  er  aus  dem  Feldzuge  an 
seine  Elten)  geschrieben  und  in  welchen  der  Passus  vorkommt:  „Gestern  sind 
zwei  ganze  Compagnien  Österreicher  mit  klingendem  Spiel  zu  uns  übergegangen  (!)u 
—  so  genügt  die  vorausgesandte  kurze  Bemerkung,  dass  dieser  Brief  wieder  zeige 
„wie  wenig  ein  in  der  Truppe  steckender  Officier  von  dem  wirklichen  Gange  der 
Ereignisse  unterrichtet  ist"  nicht.  Derartige,  in  einem  Privatbriefe  ohne  jede 
Bedeutung  vorkommenden  Unrichtigkeiten  lässt  man  einfach  weg  oder  dementirt 
sie  nachdrücklich,  denn  es  findet  sich  immer  Jemand,  der  weniger  klare  Ansichten 
über  Quellenbeurtheilung  hat  als  Oberst  von  Lettow  und  die  Stelle  als  „hand- 
schriftlichen Beweis"  für  das  Übertreten  ganzer  Compagnien  „mit  klingendem 
Spiel"  citirt! 

Organ  der  militAr  wütaenscbifilichen  Vereine.  LIX.  Band  189i)  Bücher  Anzeiger  3 


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XXVI 


Bücher-Anzeiger. 


Im  ersten  Kapitel  fesselt  die  Darlegung  der  preussischen  Operationsent- 
würfe,  bei  deren  Ausführung  Moltke  auf  Schritt  und  Tritt  mit  grossen  Schwierig- 
keiten zu  kämpfen  hatte.  Auch  das  Zurückhalten  des  Gardecorps,  dessen  Ab- 
marsch auf  den  28.  Mai  angeordnet  war,  ist  nicht  Molt  ke  zur  Last  zu  legen, 
sondern  erfolgte  auf  Befehl  des  Königs.  Der  weitere  Vorschlag  M  oltke's,  dann 
wenigstens  den  niarschberefteten  Theil  der  Infanterie  nebst  dem  gesammten  übrigen 
Corps  am  1.  Juni  in  Marsch  zu  setzen,  wurde  vom  Kriegsministerium  dahin 
geändert,  dass  der  Beginn  der  Bewegung  um  vier  Tage  hinausgeschoben  wurde. 
Diese  Schwierigkeiten  erklären  sich  übrigens  wohl  zum  Theil  auch  aus  der 
Stellung,  welche  damals  Moltke  noch  in  der  allgemeinen  Wertschätzung  der 
Armee  einnahm.  Sagtes  doch  der  General  Von  Ma«stein,  a*fcs  ibm  während  des 
Teldzuges  ein  Befehl  M o  1 1 k eU.  Jberbracht  wurde:  „das  ist  alles  sehr  richtig, 
wer  ist  aber  der  General  Moltke"? 

Das  Gefecht  bei  Trautenau  bezeichnet  von  Lettow-Vorbeck,  wegen 
der  vielen  auf  preussischer  Seite  gemachten  Fehler,  als  das  lehrreichste  des 
ganzen  Feldzuges.  Der  Entschluss  Bonin's,  die  alten  Lagerplätze  aufzusuchen, 
konnte  das  Debouchiren  der  2.  Armee  aus  dem  Gebirge  und  damit  den  Aasgang 
des  ganzen  Feldzuges  in  Frage  stellen.  Sowie  an  demselben  Tage  bei  Nachod 
Allen  daran  gesetzt  wurde,  den  einmal  gewonnenen  Ausgang  aus  dem  Gebirge 
zu  behaupten,  so  musste  das  Gleiche  bei  Trautenau  geschehen.  Als  Entschuldigung 
macht  der  Verfasser  »den  Mangel  an  Routine  bei  Bonin  geltenfi^  der  seine  Lauf- 
bahn rast  -ausschltosHch-^bei  Bfcfe*gemaefiV  und  von  dem  ßernhardi,  als  er 
dessen  Ernennung  zum  Corps-Commandanten  erfuhr,  in  sein  Tagebuch  schrieb: 
„Bon in,  Prinzen-Adjutant  nie  im  Feuer,  nie  ernsten  Dienst,  nie  ernste  Dinge 
getrieben,  commandirender  General!" 

In  der  Charakteristik  Benedek's  dessen  Ehrenrettung  übrigens,  nach 
den  Worten  des  Verfassers  selbst  (Seite  674),  beinahe  ein  Hauptzweck  des  Buches 
ist,  verblüfft  die  mit  nicht  gut  zu  erklärender  Bestimmtheit  vorgetragene 
Mittheilung,  das  „die  wissenschaftliche  Erziehung"  dieses  Generals  „in  der 
Militär-Akademe  von  Wiener  Neustadt"  eine  „dürftige"  war.  Jedenfalls  zeigt  die 
Carriere,  die  Ben  cd  ek  in  Folge  seiner  hervorragenden  Verdienste  gemacht, 
dass  seine  erste  militärische  Ausbildung  eine  möglichst  gute  war  —  Feldherrn 
eben  sind  aus  einer  Militärbildungs-Anstalt  bekanntlich  noch  nie  ausgemustert 
worden,  auch  nicht  aus  einer  preussischen  Gründe,  dem  F.  Z.  M.  Benedek 
den  Oberbefehl  über  die  Nord-Armee  zu  übertragen,  gab  es,  wie  wir  zu  wissen 
glauben,  noch  mehrere  und  zwingendere  als  der  Verfasser  anführt  und  die  „öffent- 
liche Meinung",  die  ihn  als  den  berufensten  Feldherrn  bezeichnete  und  welcher 
Rechnung  getragen  werden  musste,  reichte  viel  weiter  als  heute  noch  bekannt 
ist  ;  aber  auch  das  Telegramm,  welches  Benedek  veranlasste,  die  Entscheidungs- 
schlacht herbeizuführen,  hat  vielleicht  seine  Geschichte. 

Die  bereits  wiederholt  getadelte  Unterlassung  der  Verfolgung  nach  der 
Schlacht  von  Königgrätz  sucht  der  Verfasser  so  gut  als  möglich  zu  rechtfertigen, 
doch  gibt  er  zu,  dass  der  Grund  hauptsächlich  in  dem  Mangel  an  der  noth- 
wendigen  Stärke  des  Willens  au  leitender  Stelle  lag,  wo  die  körperlichen  und 
geistigen  Kräfte  nach  13'/t  Stunden  der  grössten  Gemüthsbewegungen  nachgelassen 
hatten.  „Wenn  der  Feldroarschall  Moltke,"  so  sagt  er  aber  auch,  „in  seiner 
Geschichte  des  deutsch-französischen  Krieges  später,  vielleicht  in  Erinneruug  an 
die  uns  hier  beschäftigenden  Vorgänge  schrieb:  „Es  gehört  ein  sehr  starker, 
mitleidloser  Wille  dazu,  eine  Truppe,  welche  10  oder  12  Stunden  marschirt. 
gefochten  und  gehungert  hat,  statt  der  erhofften  Ruhe  und  Sättigung  aufs  Neue 
Anstrengung  und  Gefahren  aufzuerlegen",  so  lässt  sich  nicht  leugnen,  das* 
Napoleon  diesen  mitleidlosen  Willen  in  einer  bisher  nicht  wieder  erreichten 
Weise  besessen  hat.  Das  Corps  Soult,  welches  bereits  acht  Tage  unterweg* 
gewesen  war,  focht  am  14.  October  bei  Jena  mit  einem  Theil  seiner  Truppen, 
übernahm  am  Morgen  des  folgenden  Tages  bis  einschliesslich  den  22.  October 
die  Verfolgung  der  geschlagenen  preussischen  Armee  und  konnte  nach  deren 
Einstellung  auf  einen  sechzehntägigen  Marsch  mit  einer  Durchschnittsleistung 
von  für  den  Tag  zurückblicken,  eine  Anstrengung,  welche  Allles  übertrifft, 

was  in  neuerer  Zeit  Truppenverbänden  zugenmthet  ist". 


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Bücher-Anzeiger 


XXV11 


Gelegentlich  der  Erörterungen  der  politischen  Verhandlungen  während  des 
Feldzuges,  kommt  Oberst  von  Lcttow  auch  auf  die  Bildung  der  ungarischen 
Legion  unter  Klapka  zu  sprechen,  die  als  „Pressionsraittel"  gegen  Österreich 
dienen  sollte.  Es  ist  nun  wiiklich  interessant,  wie  der  Verfasser  die  Anwendung 
eines  solchen  „Pressionsmittels"  zu  rechtfertigen  sucht.  „Wenn  die  drohende 
ungarische  Erhebung,"  so  sagt  er,  „den  Kaiser  Franz  Joseph  mit  veranlasst  hat, 
wie  sich  zeigen  wird,  auf  die  Verhandlungen  in  Nikolsburg  einzugehen,  so  würde  die 
Bildung  der  Legion  ihren  Zweck  erreicht  haben  Jedenfalls  ist  es  höchst  wahrscheinlich, 
dass  die  Nachricht,  Preussen  wolle  nun  ernstlich  den  vorbereiteten  Aufstand  durch 
einen  Kern  wohlbewaffneter  kriegstüchtiger  Soldaten  unterstützen,  die  ungarischen 
Führer  zuversichtlicher  und  dreister  gemacht  habe.  Sollte  dies  zutreffend  sein, 
und  hätte  uns  dieser  Schritt  Bismarck'*  die  Frucht  unserer  Siege  gewahrt 
durch  schnelle  Einigung  mit  Österreich,  bevor  die  Einmischung  Frankreichs  und 
des  übrigen  Europas  wirksam  wurde,  dann  möchte  ich  den  Preussen  und  Deutschen 
sehen,  der  seine  tadelnde  Stimme  erheben  wollte ;  er  müsste  denn  einen  so  ab- 
sonderlichen Standpunkt  einnehmen,  wie  Ludwig  von  Gerlacb,  welcher  den  König 
von  dem  Bündnis  mit  dem  revolutionären  Italien  abhalten  wollte".  Dieser  mit 
unterschiedlichen  „wenn"  und  „wahrscheinlich"  und  „sollte"  ausgestattete  Recht- 
fertigungsversuch ;  dieser  Appell  an  den  „Preussen  und  Deutschen",  der  drohend 
gewarnt  wird,  „seine  tadelnde  Stimme"  zu  erbeben,  ist  entschieden  nicht  geeignet, 
dieses  eigenthümliche  „Pressionsmittel44  in  ein  günstigeres  Licht  zu  stellen.  Es 
wird  bleiben,  als  was  es  bisher  auch  von  preussiBcher  Seite  bezeichnet  wurde: 
die  „partie  honteuse"  des  1866er  Krieges.  0.  Cr. 

Faber  du  Faur,  Napoleon's  Feldzug  in  Russland  von  1812.  Mit 

Text  von  Major  von  Haussier,  ehemals  württembergischem 
Generalstabs  -  Officier.  6.  bis  15.  Lieferung.  Leipzig  1897. 
Schmidt  &  Günther. 

Auch  die  zehn  nunmehr  vorliegenden  Lieferungen  dieses  Bilderwerkes  ent- 
halten eine  Fülle  trefflicher  Illustrationen,  welche  die  fuichtbaren  Ereignisse 
jenes  Krieges  —  vorläufig  bis  zum  23.  November  1812  —  ergreifender  darstellen, 
als  es  Worte  imstande  sind.  C. 

Vom  Pastorssohn  zum  Fürsten.  Historischer  Koman  aus  den  Tagen 
der  englisch-deutschen  Legion  von  Moritz  von  Kaisenberg 
(Moritz  von  Berg).  Neue  Ausgabe  von:  „Einer  von  den  ersten 
Husaren  der  englisch-deutschen  Legion44.  Mit  einem  Uuiform- 
bilde  und  drei  Skizzen  im  Text.  Berlin  1899.  E.  S.  Mittler 
&  Sohn. 

Dieses  Buch,  welches  nur  einen  Fehler  hat,  dass  es  nämlich  manchmal 
in  den  Ton  verfällt,  der  bei  „Lieferungsromauen"  üblich  ist,  erzählt,  gestützt 
auf  Tagebücher  und  andere  Aufzeichnungen  hannoverscher  Familien  die  Tliaten 
eines  tapferen  Officiers  der  englisch-deutschen  Legion,  der  durch  Verdienst  und 
Glück  aus  einfachen  Verhältnissen  zu  hoheu  Stellungen  emporstieg,  und  schildert 
zugleich  die  Kriegsthaten  der  Hannoveraner,  die  in  dieser  Legion  in  Spanien  und 
Sicilien  gegen  N ap o  1  e o n  gefochten.  Trotz  des  eben  angedeuteten  Mangels  bietet 
das  Buch  eine  interessante  Lektüre. 

Schwarz-gelbe  Armee  —  Sociale  Fragen.  Zweite  Auflage.  Dresden 
und  Leipzig  1899.  E.  Pierson. 

Dieses  Büchlein  mit  dem  etwas  sonderbar  klingenden  Titol  zerfällt,  zwar 
nicht  der  Form,  wohl  aber  dem  Inhalte  nach,  in  zwei  Theile.  von  denen  der 
erste  eine  Fülle  von  Falschem  und  Unrichtigem,  der  zweite  fast  ausschliesslich 

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?- :ir:VTi.  *^-l  tc.fi  zt  :*  r-tt  ix-.rl        ^caxsrfss-rTxx.  »t   -rträ~a  tst:\  gvfxDdea 
x-iri  xz  len?:    it  r  N.<x:zi  iri  W^j.ti>  r-?j<Lx  iaif«.  viri*.  *v  Traxfii 
rTts»:?:*ir-  C  rixa: -.vx  -x  c- » .  -in  Tis  wt:«r  »an   er:  .So 

i*  L<£  irr.  ih*  x:xz  z~z  t.«.  a  5  v-tr  ^•.«xx_i-n^t  x-i-i-fxx  is  La:-n  »fort, 
i.<  Ii?*  az-k-rar-ra  li^>x  xaa*  rr  azrx  ici  4  t_x-tx  x-ta-x  i.«^«  ?z«x  Fünften  , 
*x: irrt;  ivrr       rar:  *.;  -*.ri  itz  11:?  n_-  a      »:«rl.:r-fx  Ki-axaDrittü 

ai.i  :-r iafl - ;  »ixxtr.  w*i.x  t:  tjfc.  j.  n-:..-j->;»t«  *r.ia  :«tr*.  Eiis-rLie-ien 
w-i  f-: .  1  ax-r  2?r  ?->•;<;  la-r  al*  t.x  än;-rr  ">r*  7 x Tr-r-Tzru*  xx-r     j»?r  Weit«- 

1  .kl ^r.  ».c  M  i  irr  F  i>.*i?r  rix  r-i*  1  xL.?  Ai.al.tr       e*  r-*i  cm  S  t* 

ii- .iz  £«  w-i  t-*I  fTz.i-L  t  :1  asaljä" -t  r-^-.-r:  ist  r--r-ti*^rt  Maa  ient 
alts  121  S;>ri*:»  1- 1  r        «•  itr  F.rs*«rxr-*T*i.  fc--r-*a  E-*^-*  »rca-*?  War? 

17£  tf::  au  >  :a  _it  J~  t  »rct  ian_~  au  iia  ir.rx  T*<•>«^ei*.-^ 

:  :^  iir::  X'::«-  ir.  in  ir*  £-.t-r  ieraxrt: _i-m.  fibt 

v:        vts:  :i  n*<rt*  Ars-«*  i-.T.lp*  r.  xi -  ri. fct. 

t^l  tr-.T  ;  j.  £r.t-r  ri*.>:»r  :  :i    1 ;  :j  2tv  itj»  Ja.:  f>   f-i  f  J--":  r*^:-«. 

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x:  -t  1  i_i  iija  1 .  j        :  :        l " ?rj  2  -.j:  >. : a»—  xm 
.~i  .-t  .:-  :  :i  r* : : »    >.  j  .x:  xi-r  ra_ii  rt  etn 

2  ::.*:!    .  X:.-ir  '^-si.X  11  Ti>.M  1X1     3   ?- T-:   1^.-."  :X     2         XJJtX  ax:5» 

1  :t;l  j«  :.x  x  "j  .  i.x  »r  ^>  3  :r  2«  x   2.       2x   "JtKnCseS  !S- 

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1  -x        lz-  nr.s  »--.... -        12 •  i  "lxi-'x:»-  :r  :xxi  a«s  ira*2*ü  ±rfcxr*vt-"a 

>.  *•?  :*  :. ■?  x  : -3  a          "  2  ,1  r    1  z^Tt  x-x:— jixc    n    xWr  A~  ~~ V 

»r*rr  .  ~  ..  :r  a>  >.:i:  x*  :  -  -  -  :  -*  „  i  ir  irf-  j  d:  n  :»:o  .ai-~H»:4t.-^ 

2  : :  x*  -  -s:?  -a- :  ^.x  :  '  .  >?.^i'.a  ivnife.t-r.-ixa.  -  .< 
1 . .z  .  f  —  1  V .  ■ :  x  •  a-  "  -  v.".-2  a-r  »  >c  j-  -Iii - -rvrx»x  £  n  *-pri x.tt 
?: .  i  x."  ;  r  21  *"<  :*:X  t.       :.  i  fco  i  *—  *o*.-r  u  i-j     ,r;c  x  -  j  j  :>-  _  ^-x*a  : 

J-"^x:   fr:-      11 .  - 1.  ;  :  -r  it."  i :         :  x— 1  «ir«  u  :r>^£-  .  4»:^  Ü;*-X 

x. i?>.i             ;  -  •--•u*«-*  ».:    2    :  :            :.**-!  -a  . «*-"rafxxj *l 

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j  :--  aiaser*-  :r>  j-x  x-r               iu  i  ,  X"ju  -n«ar  sa»?i 
:j                m*;:            *wr    x.n  x  2.     rr-i -r-ri-rt»  —  A 

J"         J    X,  I  CUIT2   >J^r"  tt  217  JTr.Jl."-^  2  r%X>.    W  fcc-  >  K.VI  f 


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Bücher- Anzeiger. 


XXIX 


Oer  theoretisch-praktische  Patrullen-  und  Meldedienst.  Instnictionsbuch 
für  den  Unterricht  und  die  Ausbildung  der  Nachrichten-,  Marsch- 
sicherungs-,  Vorposten-  (Verbindungs-),  Gefechts-Patrullen  nebst 
Anweisung  für  das  Orientiren  und  Melden.  Auf  Grundlage  des 
neuen  Dienst-Reglements  II.  Theil,  unter  Zuhilfenahme  der 
Dienstvorschriften  und  der  besten  diesbezüglichen  Werke  be- 
arbeitet von  J.  Wolff,  k.  und  k.  Hauptmann  im  39.  Infanterie- 
Regimente.  IV.  vollkommen  umgearbeitete,  verbesserte  und  ver- 
mehrte Auflage.  Wien  1898.  L.  W.  Seidel  &  Sohn. 

Gegen  Ende  des  Jahres  1894  ist  die  letzte  Auflage  dieses  weit  verbreiteten 
Buches  erschienen.  Der  Verfasser  hat  es  sich  schon  damals  zur  Pflicht  gemacht, 
in  der  Neuauflage  all'  das  zu  verwerten,  was  im  Wege  der  vielfachen  Publica- 
lioncn  über  das  Patrullen-  und  Meldewesen  erschienen  war.  Gelegentlich  der  im 
Jahre  1894  erschienenen  dritten  Auflage  war  es  auch  nothwendig,  jene  Conscquenzen 
zu  berücksichtigen,  die  sich  aus  der  Einführung  des  kleinkaliberigen  Gewehres, 
des  rauchlosen  Pulvers  u.  dgl.  ergeben  hatten.  Durch  eingehendere  Besprechung 
der  Marschsicher ungs-,  Vorposten-,  Verbindungs-  und  Gefechts-Patrullen  wurde 
endlich  der  Inhalt  der  bis  dahin  erschienenen  zweiten  Auflage  wesentlich  erweitert. 

Die  Ausgabe  eines  neuen  Dienst-Reglements  II.  Theil  zwang  den  Ver- 
fasser zur  Ausarbeitung  einer  neuen,  gegenwärtig  der  vierten  Auflag«',  die 
dadurch  noch  an  Umfang  gewonnen  hat,  dass  eine  Reihe  praktischer  Beispiele 
aufgenommen  wurden,  die  es  dem  zur  Leitung  des  Unterrichtes  im  Patrullen- 
dienste  Berufenen  erleichtert,  für  die  applicatorische  Lehrmethude  Annahmen  für 
die  concreten  Fälle  zu  finden,  die  er  zur  Besprechung  gelangen  lassen  will, 
überdies  enthält  diese  neue  Auflage  durchaus  praktische  Winke  für  die  Aus- 
bildung des  Mannes,  vom  Tage  seines  Einrückens  zur  Compagnie  an. 

In  der  neuen  Fassung  stellt  sich  das  Werk  als  ein  buchst  wertvolles 
Nachschlagebuch  dar,  aus  welchen»  jeder  Officier  und  Commandant.  der  sich  mit 
<lor  Ausbildung  der  Truppe  für  den  Patrulleudienst  zu  befassen  hut,  sehr  gute 
Anhaltspunkte  für  die  praktische  Durchführung  dieser  Schulung  eihält.  Dem 
rontinirten  Troupier  bietet  das  Werk  gewiss  hier  noch  manchen  Wiuk,  der  zu 
beherzigen  wäre;  der  Anfanger  in  dem  Fache  des  Ausbildens  findet  in  dem 
Werke  einen  Rathgeber,  mit  dessen  Hilfe  er  in  die  Lage  versetzt  wird,  sich  selbst 
asch  in  seine  Pflichten  zu  finden,  andererseits  den  Unterricht  gleich  von  Haus 
ms  mit  dem  größtmöglichsten  Nutzen  für  seine  Abtheilung  beginnen  zu  können. 

Die  vierte  Auflage  des  Buches  zerfällt  in  vier  Theile,  von  welchen  der 
rste  Theil  „Patrullen  im  allgemeinen  und  Dienst  der  Nachrieh  teil« 
'atrallen",  der  zweite  Theil  „Sicherungs-Patrullen  im  allge- 
neinen.  Ma  roch -Sicherung  s-,  Vorposten-,  Verbindungs-,  Gcfech  ts- 
^atrollen"  behandelt. 

Diesen  zwei  Abschnitten  ist  der  weitaus  grösste  Theil  des  Buches  gewidmet ; 
ie  sind  mit  vielem  Verständnisse  bis  in  das  kleinste  Detail  ausgearbeitet. 

An  diese  zwei  Abschnitte  reiht  sich  eine  kurze  Abhandlung  über  die 
.Orient  irung  im  Terrain",  woran  der  letzte  Abschnitt  .,M  e  1  d  u  u  gs  w  e s e  n" 
chliesst,  welch'  letzterer  —  dem  innigen  Zusammenhange  mit  dem  Patrullen- 
fesen  entsprechend  —  wieder  in  alle  Details  eingeht. 

Der  Verfasser  ist  an  den  einzelnen  Stellen  seiner  Ausführungen  stets  auf  die 
inschlägigen  Punkte  und  Paragraphe  der  reglementären  Bestimmungen,  die  von 
ein  betreffenden  Thema  handeln,  näher  eingegangen ;  es  ist  hiedurch  das  Studium 
wesentlich  erleichtert.  Der  Lernende  uder  Lesende  hat  hierin  das  Mittel  zuerst 
achzusehen,  was  das  betreffende  Reglement  im  Wortlaute  über  einen  Gegenstand 
agt,  sodann  den  Gedankengang  des  Verfassers  zu  verfolgen,  und  diesen  mit  der 
igenen  Anschauung  zu  vergleichen.  In  dieser  vergleichenden  Lecture  des  Buches 
ird  der  Hauptwert  desselben  liegen  —  sie  bringt  die  Anregung  zum  Nachdenken 
her  das  Thema,  das  mit  vieler  Berechtigung  jetzt  in  unserer  Armee  so  fleissig 
etrieben  wird. 

Organ  der  militAr-wiMenichamiclHu  Vereine.  L1X.  Band.  189».  Bflcher-Anrelgcr.  4 

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XXX 


Bücher-Anzeiger. 


Die  im  Anhange  gesammelten  „Beispiele  für  d  en  M e  1  d  u  n  gs  d  i e n  » t" 
bieten  eine  sehr  gute  Unterstützung  für  Commandanten,  die  Patrullen-Übunger 
zu  leiten  haben,  die  aber  in  diesem  Fache  noch  nicht  Gelegenheit  hatten,  sich 
die  nöthige  Routine  durch  eigene  Übung  zu  erwerben. 

Im  ganzen  verdient  das  Buch  die  regste  Beachtung,  namentlich  des  Truppen- 
offiziers, es  wird  ihm  in  allen  Fragen  des  Patrullendienstes  erschöpfende  Aus- 
kunft geben  und  die  Ausbildung  des  Mannes  in  diesem  Dienste  entschiedet] 
erleichtern. 

Dem  Verfasser  ist  es  gelungen,  Theorie  und  Praxis  in  der  glücklichsten 
Weise  in  seinem  Buche  zu  vereinen,  dies  werden  ihm  die  Leser  namentlich  von: 
Truppenstande  hoch  anrechnen.  F— d. 

Unterofficier-Aufgaben.  Ein  Beitrag  zur  Ausbildung  der  Unterführer. 
Für  Officiere,  Kriegsschüler,  Einjährig-Freiwillige  und  Unter- 
officiere  zusammengestellt  von  J.  Hoppenstedt,  Hauptmann 
und  Lehrer  bei  der  Kriegsschule  in  Potsdam.  Zweite  durch- 
gesehene Auflage.  Mit  einer  Karte  und  vier  Krokis  im  Text 
Berlin  1899.  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 

Die  „Unterofficier-Aufgaben*  gehören  in  die  Reihe  von  Arbeiten, 
die  derselbe  Verfasser  veröffentlicht  hat,  in  der  Absicht,  Anhaltspunkte  für  die 
Ausbildung  der  Compagnie  zu  bieten.  Sie  sollen  den  jungen  Officier  und  die 
Unterführer  zum  Nachdenken  erziehen,  Rührigkeit,  Lust  am  Wirken,  Gestaltungs- 
kraft, Entschlussfähigkeit,  Willenskraft,  Selbstthätigkeit  und  Ehrgeiz  in  ihnen 
erwecken,  sollen  Selbstvertrauen,  Pflichtgelühl,  das  Gefühl  der  Verantwortung 
wachrufen,  die  Befehlstechnik  schulen  und  endlich  den  Mann  an  den  Gedanken 
gewöhnen,  im  Cnterofficier  den  berufenen  Vertreter  des  gefallenen  Officiers  zn 
erblicken. 

Von  diesen  hohen  Zielen  ausgehend,  erläutert  der  Verfasser  die  Haupt- 
Gesichtspunkte  für  die  Stellung  der  Unterofficier-Aufgaben.  Diese  lauten:  1.  Di» 
Aufgaben  werden  gesammelt  und  bilden  ein  Lehr-  und  Nachschlagebuch  für 
Instruction  und  Selbststudium.  2.  An  diese  Aufgaben  knüpft  der  Compagnie-Chet 
seine  Belehrungen  über  die  Erscheinungen  des  Krieges.  3.  Die  Aufgabeu  müssen 
allen  Gebieten  des  Ernstfalles  entnommen  werden.  4.  Die  Kritik  sei  vorsichtig 
und  den  persönlichen  Eigenschaften  des  Kritisirten  angepasst.  Anschliessend  hieran 
bringt  der  Verfasser  das  Muster  eiuer  Aufgabe,  bei  welcher  alle  Chargen  der 
Compagnie  von  den  Officieren  bis  zum  Chargen-Nachwuchse  mit  einer  Aufgabe  oder 
mehreren  Aufträgen  betraut  werden,  die  ihrer  dienstlichen  Stellung,  ihrem  Auf 
fassungsverinügen  und  ihrer  Veranlagung  entsprechen.  Es  wird  hiedurch  der  Zu- 
sammenhang der  krieg  rischen  Handlungen  innerhalb  der  Compagnie  den  Leuten 
zur  Anschauung  gebracht,  sie  lerneu  einheitlich  im  Sinne  einer  Idee  zu  arbeiten 

An  die  Lösung  der  einzelnen  Punkte  der  Aufgabe  knüpft  sodann  der  Com- 
pagnie-Cbef  seine  Bemerkungen,  die  auf  eine  einheitliche  Auffassung  der  Vor 
Schriften  hinwirken,  das  gegenseitige  Verständnis  zwischen  Commandant  und 
Unterführer  wecken  sollen,  und  in  der  Wirklichkeit  gewiss  ihre  Früchte  trager 
werden. 

Die  vorliegenden  Unterofficier-Aufgaben  verdienen  aufmerksam  gelesen  zq 
werden,  sie  sind  mit  grossem  Verständnisse  zusammengestellt,  ihr  Niveau  ist  der 
geistigen  Höhe  des  deutschen  Unterofficiers  angepasst.  F  — d. 

Der  Krieg.  Von  Johann  von  Bloch.  Band  V.  Berlin  1899.  Putt- 
kammer &  M  ü  b  1  b  r  e  c  Ii  t. 

Der  letzt  erschienene  V.  Band  des  umfangreichen  Bloch'schen  Werkes 
liegt  uns  zur  Besprechung  vor.  Dessen  Inhalt  in  grossen  Zügen  und  nach  seiner 
Tendenz  kennen  wir  schon  ;ius  dem  (VI.  (Schluss-)  Bande  und  haben  über  diesen 
ensere  Ansicht  schon  ausgesprochen.  Das  Detail  des  vorliegenden  Bandes.  k> 
interessant  im  Einzelnen,  ist  doch  wieder  nur  eine  Nebeneinanderstellung  voo 


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Bücher-Anzeiger. 


XXXI 


Aassprüchen  mehr  oder  weniger  compctenter  Männer  and  Verfasser,  ohne 
schlagenden)  Besamt.  Speciell  der  Abschnitt  III,  behandelnd  die  „Propaganda 
gegen  den  Militarismus",  ist  sehr  eingehend  behandelt  und  bietet  viel  des 
Interessanten.  Der  Verfasser  steht  keineswegs  auf  Seite  des  Socinlismus ;  nichts- 
destoweniger erkennt  er  dieser  Richtung  den  Nutzen  zu,  „dass  sie  in  den 
Hassen  der  Verbreitung  einer  Stimmung  Vorschub  leistet,  welche  kriegerischen 
Unternehmungen  feindlich  ist,  und  indem  er  sich  g6gen  die  unproduetiven  Aus- 
gaben während  der  Friedenszeit  zur  Vorbereitung  solcher  Unternehmungen  kehrt". 
I>ass  aber  ein  Nachlassen  in  der  militärischen  Bereitschaft  der  Staaten  den  Um- 
sturzparteien zu  Gute  käme,  daran  scheint  sich  der  Verfasser  nicht  zu  erinnern. 
Oder  gibt  z.  B.  das  Verhalten  einzelner  Bürgergarden  in  Belgien,  anlässlich 
der  jüngst  stattgehabten  Unruhen,  die  Berechtigung,  die  Interessen  der  Staaten 
den  Händen  von  Pseudosoldaten  anzuvertrauen?  Die  Zeiten  sind  ernst,  der  Boden 
ist  unterwühlt,  die  Ordnung  bedroht;  den  Völkern  fehlt  zum  Theil  noch  die 
faife,  sich  selbst  zu  regiereu.  Eine  Abrüstung  im  Frieden  scheint  uns  daher  aus 
innerpolitischen  Rücksichten  dermalen  ebensowenig  rathsam,  wie  dies  angesichts 
der  allgemeinen  politischen  Verhältnisse  in  Europa  klug  wäre.  Wir  haben  schon 
tininal  bemerkt,  dass  wir  die  philantropischen  Tendenzen  des  Verfassers  zu 
schätzen  wissen  und  seine  mühevolle  Arbeit  gewiss  nicht  mit  Voreingenommen- 
heit gelesen  haben.  „Aber  —  und  damit  sei  von  uns  das  letzte  Wort  über  seine 
Arbeit  gesprochen:  Überzeugt  hat  sie  uns  nicht!  lr. 

Taktik  von  Hauptmann  Balck.  Erster  Theil,  erster  Halbband.  Zweite 
vermehrte  und  verbesserte  Auflage.  Berlin  1899.  Verlag  von 
Eisenschmidt. 

Die  erste  Auflage  der  Balck'schen  Taktik  hat  im  „Organ"  keine  eigent- 
liche Besprechung  gefunden ;  wir  werden  daher  die  zweite  Auflage,  dieses,  zumal 
in  Kreisen  der  deutschen  Armee  sehr  anerkannten  Werkes  einer  eingehenderen 
Würdigung  unterziehen.  Vorläufig  liegt  uns  der  erst«  Halbband  vor:  „Einleitung 
ond  formale  Taktik  der  Infanterie"  bilden  dessen  Inhalt. 

Die  Einleitung  ist  kurz  gehalten  und  besteht  der  Hauptsache  nach  aus 
Citaten,  unter  Anführung  der  betreffenden  Verfasser.  Mehr  oder  weniger  ist  auch 
die  weitere  Arbeit  eine  Compilation  aus  den  hervorragenderen  taktischen  Werken, 
bei  Ausführung  der  bezüglichen  reglementarischen  Bestimmungen  in  den  verschie- 
denen Armeen.  Meistens  bekennt  der  Verfasser  zu  diesen  Ansichten,  beziehungs- 
weise Antithesen  Farbe,  wie  überhaupt  die  vorliegende  Auflage  die  Bezeichnung 
„verbessert"  verdient.  Es  ist  mehr  Ruhe  und  Klarheit  in  der  ganzen  Zusammen - 
Stellung  und  sind  einige  Kapitel  sehr  geschickt  behandelt.  So  z.  B.  jenes  über 
das  Jnfanteriefeuer",  mit  Beziehung  auf  die  W  u  lo  z  k  oi'sehe  Ansicht  über  die 
FthlschusB  Wirkung. 

Die  fremdländischen  Reglements  und  Organisationen  sind  meist  richtig 
•itirt:  hinsichtlich  der  Bewaffnung  der  Feld- Artillerie  (Bedienungsmannschaft 
fahrender  Batterien)  in  Österreich-Ungarn  herrscht  etwas  UukJarheit. 

Wir  wollen  mit  unserem  Urtheile  Über  die  Balck'sche  Taktik  vorderhand 
noch  zurückhalten,  bis  uns  das  gesammte  Werk  vorliegen  wird.  lr. 

Hortara  und  Novara.  Von  Oberst  Adolph  Strobl.  Wien  1899.  L.  W. 
Seidel  &  Sohn. 

Es  war  ein  sehr  glücklicher  Gedanke,  die  Erinnerung  an  die  denkwürdigen 
Feldzfige  Rad  etzky's  in  Ober-Italien  wachzurufen.  In  Anlage  und  Durchfuhrung 
beleuchtet  der  Verfasser  mustergiltig  den  unvergänglichen  Ruhm,  welchen  die 
Armee  in  jenen  Gefilden  erworben.  „In  Deinem  Lager  ist  Österreich!"  Diese 
Worte  des  Dichters  waren  wohlverdiente.  Möge  die  österreichisch-ungarische  Armee 
dieses  schönen  Gedankens  stets  eingedenk  sein  und  dieses  Erbtheil  der  italienischen 
Armee  der  Jabre  1848  49  treu  bewahren. 

Das  vorliegende,  bescheiden  angelegte,  aber  vorzüglich  zusammengestellte 
Uüchlein  gibt  Gelegenheit,  dem  in  seiner  Anlage  bewundernswerten  4l.»er  Feldzug 

4* 


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XXXII 


Bücher-Anzeiger. 


dem  jüngeren  militärischen  Leserkreise  vor  Augen  zu  führen  und  Zu  zeigen,  in 
welch'  kurzer  Zeit  vielfach  angelegte  und  kraftvoll  durchgeführte  Operationen 
an 's  Ziel  bringen.  Den  Authcil,  welchen  Seine  kaiserliche  Hoheit  Erzherzog 
Albrecht  an  diesem  Feldzuge  genommen  hat,  war  die  Einleitung  zur  glänzenden 
Laufbahn  dieses  erlauchten  Feldherrn. 

Möge  das  Strobl'sche  Büchlein  gelesen  und  nach  V<rdienst  gewürdigt 
werden!  lr. 


Der  Infanteriekampf  des  IX.  Corps  vor  Amanvilliers-Ia  Folie.  Von 

Hauptmann  V.  Mayerhoffer.  Wien  1899.  L.  W.  Seidel 
&  Sohn. 

Bei  Gravelotte-St.  Privat  haben  die  preussischen  Garden  und  das  sächsische 
Corps  allerdings  die  Entscheidung  gegeben ;  gleichwohl  gebührt  dem  9.  Armee-Corps 
der  Ruhm,  am  18.  August  1870  vor  Amanvillicrs  „in  stundenlangem  hcissen 
Ringen  einen  voi  trefflich  postirten  mächtigen  Feind  an  seine  Stellung  gefesselt 
und  dadurch  in  hervorragender  Weise  zu  dem  Erfolge  des  Tages  mitgeholfen  zu 
haben?" 

Die  vorliegende  kleine  Schrift  erzählt  in  ganz  anziehender  Weise,  stellen- 
weise kritisch  beleuchtet,  das  Vorgehen  d<\s  besagten  Corps  und  fördert  damit 
auch  das  Verständnis  für  die  Schwierigkeit  der  Aufgabe,  welche  demselben  ge- 
stellt war.    Die  kleine  Arbeit  ist  ganz  verdienstlich  und  sei  hiemit  empfohlen. 

lr. 

Neue  Beiträge  zur  Geschichte  des  k.  und  k.  österreichisch-ungarischen 
Militär-Sanitätswesens.  Acten  des  k.  und  k.  Kriegs-Arcbivs. 
herausgegeben  von  Dr.  S.  K  i  r  c  h  e  n  b  e  r  g  e  r,  k.  und  k.  Stabsarzt 
des  tecbniscbon  Militär- Comite\  ordentliches  Mitglied  des 
Militär-Sanitäts-Comite.  Wien  1899.  Öafilf.  Vollständig  in 
vier  Lieferungen.  Preis  jeder  Lieferung  60  kr. 

In  den  reichen  Schätzen  an  Actenmaterial,  welche  im  k.  und  k.  Kricgs- 
Archiv  erliegen,  findet  sich  eine  Sammlung  von  Schriften,  welche  den  Titel 
„Kriegs  wissenschaftliche  Memoire»-  führt.  Eine  der  Abtheilungen,  in 
welche  diese  Meinoires  eingetheilt  sind,  enthält  sehr  wertvolle  Beiträge  zur  Ge- 
schichte des  österreichisch-ungarischen  Militär-Sanitätswesens.  Dr  Kirchen- 
berger  hat  bereits  in  seinem  im  Jahre  180'»  erschienenen  Werke  „Geschieht!; 
d  e  s  k.  und  k.  Österreichisch -  ungarischen  Militär-Sanitätswesens" 
ein  Bild  der  Kntwickelung  unseres  Sanitätswesens  entworfen;  die  eben  erschienene 
Actensammlung  ist  geeignet,  das  Bild  in  seinen  Details  zu  ergänzen,  es  zu  ver- 
vollständigen, hie  und  da  auch  zu  berichtigen  Das  Actenmaterial,  das  zur  Ver- 
öffentlichung gelangt,  reicht  zurück  bis  in  die  Kegierungszeit  der  Kaiserin 
Maria  Theresia  und  schliesst  mit  dem  Jahre  1862 

Bevor  der  Verfasser  an  die  wörtliche  Wiedergabe  der  Acten  des  k.  und  k. 
Kriegs-Archivs  schreitet,  gibt  er  in  der  Einleitung  einen  kurzen  orientironden 
Abriss,  enthaltend  die  wichtigsten  Momente  des  Militär-Sanitätswesens  Üster- 
leich-Ungarns,  gewissermassen  ein  Inhaltsverzeichnis  aus  den  41,  meist  seht 
umfangreichen  Documenten,  die  er  dem  Leser  zugänglich  macht. 

Aus  dieser  Einleitung  erfährt  man,  dass  es  ein  Werk  der  grossen  Kaiserin 
war,  dem  ärztlichen  Personal  eine  dem  Officier  ebenbürtige  Stellung  zu  geben, 
weil  nur  hierin  die  Möglichkeit  lag,  ein  besser  gebildetes  höheres  Sanitäts- 
personal für  die  Armee  zu  gewinnen.  Trutz  dieser  weisen  Einsicht  währte  es 
lange  Zeit,  bis  die  Militär- JCrzte  jene  Stellung  in  der  Armee  einnahmen,  mit 
jener  Achtung  behandelt,  und  so  bezahlt  wurden,  als  es  ihrer  Vorbildung  ent- 
sprochen hätte. 

Weiters  erzählt  der  Verfasser  die  Ergänzung,  Aus-  und  Fortbildung  des 
höheren  Sanitätspersonals  sowie  die  tieschichte  de>  Sanitäts-Hiltspersonales.  In 
dum  Abschnitte  Sanitätsdienst  im  Felde  sind  die  grossen  Kriege  berührt,  welche 


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Bücher-Anzeiger. 


XXXIII 


unsere  Armeen  geführt  haben,  sie  markiren  Abschnitte,  innerhalb  welcher  die 
Durchführung  des  Sanitätsdienstes  im  Felde  nennenswerte  Veränderungen  er- 
fahren bat.  Es  sind  dies  der  Feldzug  1758  aus  dem  siebenjährigen  Kriege,  die 
Feldzüge  1797,  1815,  endlich  der  Feldzog  gegen  Sardinien  und  Frankreich  des 
Jahres  1859. 

Einige  Worte  spendet  der  Verfasser  am  Schlüsse  dieser  kurzen  geschicht- 
lichen Entwickelung  auch  dem  Militär-Medicamentenwesen. 

An  die  Einleitung  schliesst  sich,  wie  erwähnt,  die  Wiedergabe  der  aus 
dem  k.  und  k.  Kviegs-ArchiTe  entnommenen  Acten.  Es  sind  dies  Documente, 
die  einen  genauen  Einblick  in  das  Detail  jenes  Getriebes  gestatten,  das  sich 
in  der  Entwickelung  der  militärischen  Organisation  unseres  Sanitätswesens  ab- 
gespielt hat,  und  bringt  den  allmählichen  Werdeprocess  dieses  wichtigeu  Zweiges 
unseres  Heerwesens  zur  Darstellung. 

Hiedurch  gewinnt  das  Werk  nicht  allein  an  Interesse  für  die  militär- 
ärztlichen Kreise,  sondern  es  bietet  Jedem,  der  organisatorische  Fragen  an  der 
Hand  der  Geschichte  verfolgt,  eine  Fülle  interessanter  Anhaltspunkte  für  das 
Studium  derselben.  F— d. 

Die  Unmöglichkeit,  den  Verwundeten  auf  dem  Schlachtfelde  Hilfe 
zu  bringen.  Berlin  1899.  Puttkammer  &  Muhlbrecht. 

Die  vorliegende,  nach  Angaben  des  russischen  Werkes  „Der  Krieg"  von 
Jobann  von  Bloch  zusammengestellte  Broschüre  ist  eine  Tendenzschrift,  wie 
fast  Alles,  was  über  den  Krieg  aus  der  Feder  dieses  Verfassers  stammt.  Es 
bedurfte  nicht  erst  seiner  Darlegungen,  um  die  Unzulänglichkeit  der  Sanitäts- 
Einrichtungen  im  Felde  zu  erweisen ;  alle  Staaten  haben  dies  mehr  oder  weniger 
erkannt  und  sich  nach  Kräften  bemüht,  diesen  Übelständen  abzuhelfen.  Der 
Vorwurf,  dass  die  „Strategen"  über  diese  Frage  vornehm  hinwegsehen,  ist  nicht 
gerechtfertigt;  aber  einerseits  ist  deren  radicale  Lösung  schwierig  und  anderer- 
seits geht  es  wohl  nicht  gut  an,  die  Kriegführung  so  einzurichten,  dass  sich  die 
Betheiligten  dabei  besonders  wohl  fühlen  sollen.  Der  Krieg  ist  eben  ein  rauhes 
Handwerk;  und  weil  wir  die  Segnungen  der  Genfer  Convention  anerkennen  und 
deren  Ausbau  —  so  weit  nicht  hiedurch  die  kriegerischen  Interessen  geschädigt 
werden  —  befürworten,  schiene  es  uns  viel  gedeihlicher,  den  menschlichen  Geist 
im  Dienste  dieser  Frage  anzustrengen,  statt  Brosrhüren  auf  den  Büchermarkt 
zu  bringen,  welche  zur  gedeihlichen  Lösung  gar  nicht  beitragen,  wohl  aber  ge- 
eignet sind,  zum  Theile  sogar  irrige  Ansichten  zu  verbreiten.  —  Wie  sich  z.  B. 
«ler  Verfasser  die  15tägige  continuirliche  Schlacht  \orstellt,  will  uns  nicht 
einleuchten. 

Auch  würde  es  sich  empfehlen,  der  Redaction  der  Arbeit  etwas  mehr 
Aufmerksamkeit  zu  widmen.  So  z.  B.  könnon  wir  in  der  „ersten"  Zeichnung 
Seite  19  nicht  „österreichische"  Soldaten  erkennen  und  wissen  auch  nicht,  dass 
österreichische  Manöver  bei  „Gauss"  stattgefunden  haben. 

Wir  vermögen  zu  der  vorliegenden  Broschüre  keine  andere  Stellung  zu 
nehmen,  wie  in  unseren  mehrfachen  Besprechungen  im  „Organ"  zu  dem 
Bloch'schen  Werke  überhaupt.  lr. 

Statistischer  Sanitäts-Bericht  über  das  k.  und  k.  Heer  für  die 
Jahre  1883  bis  1893.  Mit  vergleichender  Berücksichtigung  der 
Jahre  1870  bis  1882,  dann  1894  bis  1896,  sowie  der  Sanitats- 
Statistik  fremder  Armeen.  Nach  den  militär-statistisehen  Jahr- 
büchern und  anderen  authentischen  Quellen  bearbeitet  von 
Dr.  Paul  Myrdacz,  k.  und  k.  Oberstabsarzt,  ständigem 
Mitgliede  des  Militar-Sanitftts-Comite.  Mit  21  Tabellen  als 
Beilagen.  Wien  1899.  Safdf. 

Das  mit  ausserordentlicher  Mühe  aufgebaute  Werk  ist  gewissermassen  die 
Fortsetzung  des  im  Jahre  1887  von  denselben  Verfasser  erschienenen  Werkes 

Or*au  dormmiIr-fflMon«cb»ftlkLen  Vereine.  LIX.  Hand  1899  BQ«ber-AuU>lg*r.  f> 


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XXXIV 


Bücher-Anzeiger. 


„Ergebnisse  der  Sanitäts-Statistik  des  k.  k.  Heeres  in  de« 
Jahren  1870  bis  1882*.  Nachdem  im  Jahre  1883  erschienenen  L  Tbeile  de> 
Reglements  für  den  Sanitätsdienst  wurden  die  militär-statistischen  Jahrbücher 
bis  zum  Jahre  1894  nach  einem  einheitlichen  Plane  redigirt,  in  welchem  Jahre 
eine  neue  Periode  mit  neuen  Eingabenmustern  in's  Leben  getreten  ist.  F* 
bildet  somit  die  elfjährige  Zeitperiode  von  1883  bis  1893  einen  schon  vom  tech- 
nischen Standpunkte  des  Sammeins  der  Daten  natürlich  vorgezeichneten  Ab- 
schnitt für  die  Forschungen  der  Statistik. 

Es  ist  in  diesem  Werke  eine  so  reiche  Fülle  an  Material  niedergelegt, 
dass  man  sich  schwer  eine  vom  militärisch-sanitären  Standpunkte  interessant« 
Frage  construiren  kann,  die  in  demselben  nicht  beantwortet  wäre. 

Der  I.  Abschnitt  hat  die  Statistik  der  Rekrutirung  zum  Gegenstande;  er 
gibt  im  Vereine  mit  den  dazu  gehörigen  Tabellen  I  bis  VI  einen  vollen  Einblick 
in  die  Tauglichkeitsverhältnisse  unserer  Bevölkerung  und  die  Gebrechen  der 
Untauglichen,  nach  Territorialbezirken  und  Nationalitäten  geschieden. 

Der  II.  Abschnitt  —  Statistik  der  Morbidität,  Invalidität  und  Mortalität  — 
zeigt  zunächst  das  Verhältnis  der  Erkrankungen,  der  infolge  des  Dienstes  invalid 
(iewordenen,  endlich  der  während  der  Dienstzeit  Verstorbenen,  zu  dem  Prägen: 
stando  des  Heeres  u.  z.,  nach  Territorialbereichen,  Garnisonsorten  und  Waffen- 
gattungen gegliedert.  Die  zu  diesem  Abschnitte  gehörigen  Tabellen  geben  eine 
sehr  übersichtliche  Darstellung  dieser  Verhältnisse. 

Die  Statistik  der  Krankheiten  und  Epidemien  ist  im  III.  Abschnitte  be- 
handelt, wobei  diejenigen  Territorial-Commauden  hervorgehoben  erscheinen,  in 
denen  eine  bestimmte  Krankheitsform  häufiger  vorgekommen  ist.  SpecinVhe 
Soldatenkrankheiten,  wie  Darmtyphus,  Influenza,  Trachom,  Ruhr  u.  dgl.  sind  hier 
ausführlicher  besprochen  und  ihr  Vorkommen  in  den  einzelnen  Territorialbereicheu 
näher  detaillirt. 

Ein  eigener  Abschnitt  bespricht  die  Statistik  der  chirurgischen  Opera- 
tionen: aus  diesem  erfährt  man  die  relativ  grosse  Zahl  der  operativen  Eingriffe 
und  den  hohen  Percentsatz  der  Fälle,  in  welchem  dem  Opcrirten  die  Gesundheit 
wiedergegeben  wurde. 

Am  Schlüsse  des  hochinteressanten  und  belehrenden  Werkes  entwickelt 
der  Verfasser  seine  Ansichten  als  Fachmann  über  den  Wert  und  die  Bedeutung, 
sowie  über  die  Gegenwart  und  Zukunft  der  Sanitäts-Statistik  im  k.  und  k  Heere. 
Diese  verdienen  mit  Aufmerksamkeit  gelesen  zu  w»*rden,  denn  sie  enthalten 
wertvolle  Andeutungen  über  die  Organisation  einer  zweckmässigen  Statistik,  die 
für  ein  militärisches  Sanitätswesen  unerlässlich  ist.  F— d. 


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Bücher-Anzeiger 


XXXV 


Dienst-Reglement  I.  Theil  för  das  kaiserliche  und  königliche  Heer. 

Applicatorisch  bearbeitet  von  Oberstlieutenant  Uhle.  Wien  und 
Leipzig  1899.  Wilhelm  Braumüller. 

Die  applicatorisehe  Lehrmethode  hat  in  allen  Zweien  des  militärischen 
Studiums  Eingang  gefunden  Es  ist  naheliegend,  dass  irgend  eine  reglementarisch»' 
Bestimmung,  an  der  Hand  eines  concreten  Beispieles  erläutert,  weit  besser 
auf  die  Auffassung  wirkt,  als  die  rein  theoretische  Wiedergabe  des  Textes  der 
betreffenden  Bestimmung  Wie  für  die  anderen  Reglements  gilt  dies  auch  für  das 
Dienst-Reglement  I.  Theil.  Es  ist  daher  in  der  Praxis  seit  langem  schon  üblich, 
die  applicatorisehe  Lehrmethode  auch  auf  dieses  Gebi-t  auszudehuen.  das  heut- 
zutage von  jedem  guten  Instructor  wohl  nur  mehr  praktisch  d.  h.  applicatorisch 
gelehrt  werden  dürfte.  Nun  ist  es  aber  nicht  Jedermanns  Siehe,  derartige  Bei- 
spiele richtig  und  zutreffend  zu  wählen,  an  welchen  sich  die  betreffende  Bestimmung, 
die  man  eben  lehren  will,  so  rocht  drastisch  und  deutlich  zur  Anschauung 
bringen  lässt.  Oft  fehlt  es  an  der  Phantasie,  Routine,  Erfahrung....—  da  kann 
denn  ein  Behelf  nur  willkommen  sein,  der  dem  Instructor  die  Beispiele  andeutet, 
an  deren  Hand  er  die  Instruction  lehrreich  und  anregend  gestalten  kann. 

Einen  solchen  Behelf  zu  schaffen  war  die  Absicht  des  Verfassers.  Er  hat 
hiezu  145  Fragen  mit  den  entsprechenden  Antworten  zusammengestellt,  die  sich 
je  nach  dem  Bildungsgrade  der  Lernenden  vereinfachen,  oder  vervielfältigen  und 
erweitern  lassen,  ^aeh  Durchsicht  der  Fragen  kann  man  nur  constatiren,  das> 
dieselben  mit  vielem  Verständnisse  und  mit  Routine  zusammengestellt  sind.  Mancher, 
der  das  kleine,  64  Seiten  umfassende  Büchlein  benützen  will,  wird  vielleicht 
enttäuscht  sein,  wenn  er  nicht  für  jeden.  Satz  des  Reglements  ein  erläuternde.s 
Beispiel  findet,  es  ist  eben  dem  Verfasser  mehr  darum  zu  thun  gewesen,  die 
Methode  anzudeuten  und  einige  Fälle  zu  skizziren,  nach  deren  Gebrauch  der 
denkende  Instructor  sich  selbst  weiter  helfeu  kann. 

Was  nun  die  Gruppirung  des  Stoffes  anbetrifft,  so  muss  dieselbe  insofern 
als  glücklich  bezeichnet  werden,  als  dieselbe  nach  der  Reihenfolge  der  Abschnitte 
des  Dienst-Reglements  I.  Theil  durchgeführt  ist.  Das  Inhalts-Ve^eichnis  enthält 
bei  jedem  Abschnitte  die  furtlaufenden  Zahlen  jener  Beispiele,  die  sich  auf  den 
betreffenden  Abschnitt  beziehen.  Durch  dieses  Arrangement  ist  die  Übersichtlichkeit 
gewahrt,  die  bei  einem  solchen  Behelfe  von  Wichtigkeit  ist. 

Im  Texte  des  Büchleins  sind  Fragen  und  Antworten  in  knapper  Fassung 
aneinander  gereiht  und  an  den  betreffenden  Stellen  wieder  in  Klammern  jene 
Punkte  des  Reglements  angezogen,  auf  welche  sich  die  Beantwortung  der  Frage 
stützt.  Dass  auf  diese  Weise  das  Studium  des  Reglements  für  den  Lernenden,  so- 
wie das  Lehren  desselben  für  den  Instruirenden  wesentlich  gefordert  werden, 
ist  einleuchtend  und  es  kann  daher  dieser  Behelf  beiden  Theilen  nur  auf  das 
Wärmste  empfohlen  werden. 

So  wesentlich  die  Forderung  ist,  ein  Buch,  das  ausschliesslich  für  den 
Gebrauch  der  Truppe  bestimmt  ist,  möglichst  klein  im  Volumen  zu  machen,  um 
nicht  schon  durch  den  Umfang  abzuschrecken,  so  liesse  sich  bei  dem  vorliegenden 
Büchlein  vielleicht  einwenden,  dass  eine  Vermehrung  der  Beispiele  seinein  An- 
werte bei  der  Truppe  nicht  geschadet  hätte.  Einzelne  Abschnitte  sind  etwas  zu 
stiefmütterlich  bedacht  —  so  handeln  z.  B.  von  dem  1.  Abschnitte  „Pflichten 
und  Verhaltungen  des  Soldaten  überhaupt"  nur  drei,  von  dem  11.  Abschnitte 
„Aufrechthaltung  der  öffentlichen  Sicherheit  und  Ordnung"  nur  vier  Beispiele. 

Vielleicht  lässt  sich  bei  einer  künftigen  Auflage  dieses  Büchleins,  die 
wir  im  Interesse  der  Instructoren  bei  der  Truppe  recht  bald  wünschen,  diese  Be- 
merkung berücksichtigen  _  die  kleine  Bereicherung  würde  der  Handsainkeit 
des  Behelfes  keinen  Abbruch  thttn  und  den  Wert  dieses  praktischen  Büchleins 
für  den  Troapier  nur  noch  erhöhen.  F— d. 


Vom  militärischen  Stil  von  W.  v.  U.  Berlin  1899.  ES  Mittler  &  Sohn. 

Immer  intensiver  wird  der  Krieg  g.  gen  den  altehrwürdigen  Kanzleistil. 
An  allen  Enden  wird  er  mit  rauher  llahd  angefasst,  dass  der  dicke  Actenstaub 

Orffnu  der  milit.-wluMiwbaft]  Vereine   I.IX  B»n<l  Hilcb.rAii7.iL-t  <> 

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XXXVI 


Bücher- Anzeiger. 


nur  so  emporwirbelt,  worauf  dann  die  Neuerer  mit  der  Sonde  eindringen  und 
unbarmherzig  an  allen  althergebrachten  Institutionen,  Satz-  und  Wortfügungen,  ja 
selbst  an  einzelnen  Worten  kriteln,  bis  der  Beweis  erbracht  wird,  dass  Vieles 
unnütz,  Manches  überflüssig,  Einiges  lächerlich,  hie  und  da  sogar  Einiges  schäd- 
lich ist.  Wer  empfindet  nicht  diesen  Eindruck,  wenn  er  irgend  ein  amtliches 
Schreiben  zugestellt  erhält  —  wer  hat  sich  noch  nicht  versucht  gefühlt,  den 
Bleistift  zur  Hand  zu  nehmen  und  seine  Randglossen  dazu  zu  machen,  wo  nahezu 
jedes  Wort  dazu  auffordert!  Dass  auch  militärische  Behörden  sich  nicht  selten 
eines  vorsündfluthlichen  Stils  befleissen,  ist  gewiss  kein  Geheimnis,  ein  Sammler 
von  Stilblüten  würde  hier  gewiss  auch  reichliche  Auslese  finden.  Das  Eigen- 
tümliche an  der  Sache  ist,  dass  nicht  nur  „alte  Kanzleifüchse"  sich  dieses 
Stils  bedienen,  sondern  auch  junge  Concipienten  bald  nach  dem  Einrücken  in 
das  Bureau  in  den  Fehler  verfallen ;  nicht  selten  kann  sich  selbst  ein  einstiger 
Eiferer  bei  einer  recht  „zopfigen"  Stilblüte  ertappen.  Es  erklärt  sich  dies  aus 
der  suggerirenden  Kraft  des  „Voractes",  der  eine  Tradition  nicht  nur  des  Ge- 
dankens, sondern  auch  seiner  Einkleidung  in  Worte  bedeutet.  Arbeitet  mau  aber 
eine  Zeit  lang  in  dieser  altstilistischen  Atmosphäre,  so  verliert  man  die  Empfindung 
für  derlei  stilistische  Miss-  oder  Ausgeburten  und  bedarf  erst  eines  von  aussen 
kommenden  Anstosses,  um  sich  seiner  Fehler  bewusst  zu  werden. 

Das  vorliegende  Büchlein  ist  nun  sehr  geeignet,  die  uöthige  Selbstkritik 
zu  üben.  In  der  „Einleitung"  hebt  der  Verfasser  vor  Allem  das  grosse  Ver- 
dienst hervor,  das  sich  die  deut  sche  F el d  d i en s t o r d n  u n g  in  puncto  Kürze 
und  Bestimmtheit  erworben  hat  und  führt  sodann  die  durch  den  deutschen 
Kaiser  in  Angriff  genommene  Beseitigung  entbehrlicher  Fremdwörter  an. 
Hiemit  ist  aber  noch  nicht  Alles  getban  —  «die  Hauptsache  ist  eine  Ver- 
feinerung des  deutschen  Sprachgefühls,  das  Aufinerksamwerden  auf  die  vielen 
Auswüchse  und  Schmarotzer,  die  sich  in  unsere  Schriftsprache  eingedrängt 
haben,  die  eine  lange  Gewohnheit  unbeachtet  lässt  oder  die  man  gedankenlos 
nachschreibt". 

In  dem  Abschnitte  „militärischer  Stil  früherer  Zeiten"  bringt 
der  Verfasser  zwei  Schriftstücke,  eines  aus  dem  17.  und  eines  aus  dem  18.  Jahr- 
hunderte, und  constatirt  an  der  Hand  derselben,  dass  die  Fremdwörter  allerdings 
weniger  geworden  sind,  dass  aber  der  Stil  heute  noch  ebenso  wie  damals  sehr 
häufig  von  einer  gesunden  Schreibweise  abweicht  —  „die  Krankheit  hat 
nur  andere  Formen  angenommen". 

Im  weiteren  Verlaufe  seines  Werkchens  widmet  der  Verfasser  sich  dem 
l>etail  der  am  häufigsten  vorkommenden  Fehler  zu.  „Briefaufschriften- 
wie  sehr  krankt  man  da  noch  an  Formen!  Mögen  die  kurzen  Vorschläge  des 
Verfassers  nur  recht  bald  Gehör  finden,  es  würde  viel  Tinte,  Papier,  Zeit  und 
Arbeit  erspart  werden,  aber  hier  kämpft  man  mit  persönlichen  Vorurtheilen,  mit 
der  menschlichen  Eitelkeit,  die  zu  verletzen  man  sich  in  jedem  Verhältnisse  xu 
dem  Empfänger  des  Briefes  scheut. 

Ebenso  beherzigenswert  sind  die  Bemerkungen  des  Verfassers  über  die 
-Anrede",  die  »Höflichkeit",  „Ein  ga  n  g  s  f  o  r  m  e  n",  so  wie  nicht  minder 
die  Fehler  grammatikalischer  Natur,  die  der  Verfasser  in  unserem  Stile  findet 
.Mit  Bezug"  „im  Hinblicke"  „in  Anbetracht,  Verfolg,  Ermangelung"  etc.  nennt 
er  nicht  mit  Unrecht  geschmacklose  Hauptwörter;  an  die  Stelle  der  einfachen 
Präpositionen  sind  schreckliche  Erzeugnisse  der  Bureauluft  getreten.  Eigene 
Abschnitte  sind  dem  „bezw.-  und  „eventl."  gewidmet,  die  in  bedenklicher 
Weise  überhand  nehmen  und  in  der  Regel  einen  unklaren  Gedanken  des  Schreibers 
fiberdecken  sollen. 

Sodann  bespricht  der  Verfasser  die  sprachlichen  Unsitten  neuerenDatuins. 
d.  i.  die  Weglassung  des  Artikels,  übertriebene  Anwendung  des  Superlativs,  die 
hinten  angehängte  Verneinung,  den  Ausdruck  eines  Urtbeils  durch  eine  doppelte 
Verneinung  u.  dgl.  und  wendet  sicli  zum  Schlüsse  auch  gegen  die  „Modewörter". 

Die  Anwendung  der  Wörter  ^dieser,  ersterer  und  letzterer,  welcher,  der- 
selbe" geschieht  gleichfalls  in  einer  Weise,  die  der  Verfasser  in  sehr  treffender 
Kritik  tad.-lt.    „Auch  die  dem  „Satzbau"  gewidmeten  Worte  verdienen  ebenso 
gelesen  zu  werden  als  alles  Vorhergehende. 

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Bücher-Anzeiger. 


XXXVII 


Zu  den  Regeln,  die  Wustmann  dem  Schriftsteller  empfiehlt: 
Schreibe  Verba  nicht  Substantiva! 
Schreibe  Substantiva,  nicht  Pronomina! 
Schachtle  nicht,  sondern  schreibe  Nebensätze! 

Schreibe  laut!  Schreibe  nicht  immer  blos  für  die  Augen,  sondern  vor 
Allem  auch  für  die  Ohren! 

fügt  der  Verfasser  hinzu:  „Eine  feste  und  klare  Meinung  und  eine 
folgerichtige  Denkweise"  sind  die  unentbehrlichen  Grundlagen  eines 
guten  fliessenden  Stils.  Darin  wird  ihm  wohl  Jedermann  beipflichten  müssen. 


Astronomische  und  physische  Geographie.  Im  Sinne  der  genetischen 
Skizzen  der  Gegenstände,  aus  welchen  die  Kriegsschule- 
Aspiranten  die  Aufnahmeprüfung  abzulegen  haben,  zusammen- 
gestellt von  Eugen  Gontean,  Lieutenant  im  k.  und  k.  Feld- 
Jäger-Bataillon  Nr.  23.  Mit  32  Figureu  auf  5  Tafeln.  Alle 
Rechte  vorbehalten.  Klausenburg  1899.  Selbstverlag  des 
Verfassers.  Druck  von  Kreisel  und  Gröger  in  Wien. 

Die  Vorbereitung  für  die  Kriegsschule  involvirt  für  den  jungen  Officier 
nicht  nur  ein  moralisches  Opfer,  das  er  seiner  kaum  erreichten  Freiheit  bringt, 
sondern  sie  stellt  an  ihn  auch  Forderungen  pecuniärer  Natur.  Die  Anschaffung 
aller  jener  Lehrbehelfe,  die  für  das  Studium  nothwendig  sind,  erfordert  eine 
ganz  nette  Summe,  die  der  junge  Officier  bedeutend  empfindet. 

Die  genetischen  Skizzen  über  den  Umfang  des  Wissens,  das  aus  jedem 
Prüfungsgegenstande  gefordert  wird,  geben  jene  Lehrbücher  an,  aus  denen  man 
das  nöthige  Wissen  schöpfen  kann.  Der  kostspieligste  Gegenstand  ist  nach  diesen 
Skizzen  wohl  die  Geographie.  Speciell  über  die  astronomische  und  phy- 
sisch e  Geographie  existiren  sehr  ausführliche  Werke  und  der  strebsame  Ofticier, 
der  lieber  ein  Zuviel  als  ein  Zuwenig  thut,  schafft  sich  die  angegebenen  und 
vielleicht  auch  noch  andere  Werke  an,  die  möglichst  eingehend  orientiren. 
Hiedurch  erleidet  jedoch  der  betreffende  Kriegsschule-Aspirant  zwei  Nachtheile; 
er  gibt  unnützer  Weise  zu  viel  Geld  aus  und  verliert  durch  das  Ausschälen  des 
Notwendigen  aus  einem  grossen  Werke  unverhältnismässig  viel  Zeit 
und  Mühe.  Diesen  Übelstand  haben  gewiss  die  meisten  Kriegsschule-Aspiranten 
während  der  Vorbereitungszeit  empfunden.  Lieutenant  Gontean  hat  sich  der 
Aufgabe  unterzogen,  seinen  Kameraden,  die  sich  für  die  Kriegsschule-Aufnahme- 
prüfung vorbereiten,  Geld,  Zeit  und  Mühe  zu  ersparen,  indem  er  die  geistige 
Arbeit  des  Auslösens  des  Nothwendigen  aus  dem  reichlich  vorhandenen  Material 
selbst  verrichtet,  und  sie  dem  Studirenden  erspart. 

Das  auf  diese  Weise  entstandene  Buch  folgt  in  seiner  Anordnung  genau 
dem  in  den  genetischen  Skizzen  aufgestellten  Forderun  gen  bezüglich 
der  Kenntnisse  in  der  astronomischen  Geographie.  Der  Text  zeichnet  sich  durch 
seine  einfache  und  klare  Ausdruckweise  aus  und  gibt  bei  einer  höchst  aner- 
kennenswerten Kürze  immerhin  dasjenige  Mass  an  Orientirung,  das  hinreicht 
um  die  gelegentlich  der  Vorprüfung  aus  der  astronomischen  und  physischen 
Geographie  gestellten  Fragen  zu  beantworten. 

Statt  eines  Wustes  vieler  Bücher  wird  der  Kriegsschule-Aspirant  in 
der  Lage  sein,  sich  an  der  Hand  des  nur  94  Seiten  umfassenden  Werkehens 
dasjenige  anzueignen,  beziehungsweise  das  zu  recapituliren,  was  er  für  die  Prüfung 
benöthigt. 

Der  Verfasser  ersucht  auf  dem  Titelblatte  die  4.  Seite  des  Umschlages 
zu  beachten  ;  hiedurch  erfährt  man.  dass  im  Selbstverlage  des  Verfassers  erhält- 
lich ist:  „Geographie  der  österreichisch-ungarischen  Armee  rück- 
sichtlich der  Vorprüfung  zur  k.  und  k.  Kriegsschule.  —  Preis  2  fl., 
sowie  „Behelf  zur  Vorbereitung  für  die  k.  und  k.  Cadettenschulen". 
Mit  9  Beilagen.  Pr-is  2  fl.  50  kr.  F-d. 


F-d. 


xxxvm 


Büohei-Anzeigci . 


Histoire  documentaire  de  l'affaire  Dreyfus.  Capitaine  Paul  Marin. 
Roche  fort?  Pa.is,  P.  V.  Stock  (ancienne  librairie  Tresse  et 
Stock)  1899. 

Das  vorliegende  Heft  „Roehefort?u  ist  die  siebente  Folge  einer  Reih« 
von  Publicationen  desselben  Verfassers,  in  welchen  derselbe  eine  nach  Documenteu 
nnd  Manuscripten  geordnete  Darstellung  jener  Affaire  zn  geben  versacht,  welche  die 
Geister  Frankreichs  bereits  das  fünfte  Jahr  bewegt.  Der  Process  Dreyfus  hat 
längst  aufgehört,  seine  Bedeutung  in  der  Frage  zu  finden,  ob  der  wegen  Ver- 
ratbes  von  wichtigen  Docomenten  vernrtheilte  Generalstabshauptmann  Dreyfne 
.schuldig  oder  nicht  schuldig  ist.  Die  D rey  f u s-Affaire  ist  zu  einer  grossen 
politischen  Frage  geworden,  die  im  Laufe  der  Zeit  so  gewaltige  Wellen  ge- 
worfen hat,  dass  die  Folgen  dieser  Bewegung  kaum  abzusehen  sind.  Welche 
Bolle  die  Armee  in  dieser  Affaire  gespielt  hat.  ist  aus  der  Zeitungspolemik 
reichlich  bekannt  Nach  vielfachem  Wechsel  des  Kriegs-Minister-Portefeuilles  befindet 
sich  dasselbe  momentan  in  den  Händen  eines  alten  schneidigen  Generals,  von  dem 
man  erhofft,  dass  er  die  Armee  vor  dem  Schicksale  bewahren  wird,  das»  cie 
Politik  in  seine  Reihen  jene  Verheerung  anüchte,  die  deren  Wert  vor  dem  Aus- 
lande endgiltig  in  Frage  stellen  würde. 

Die  bisher  erschienenen  sechs  Bände  der  histoire  documentaire  de 
l'affaire  Dreyfus  umfassen  die  einzelnen  Stadien  der  Affaire  von  dem  Augen- 
blicke der  Verurtheilung  des  Hauptmannes  Dreyfus  bis  zu  dem  Momente,  da  die 
Revision  des  Processes  beschlossen  wurde. 

Der  erste  Band  * Dreyfus?"  erzählt  die  ersten  Anfänge  der  Affaire,  die 
Verurtheilung  Dreyfus'  und  die  weiteren  Ereignisse  bis  zum  November  des 
Jahres  1897. 

Der  zweite  Band  „Kszteruazy  ?k  befasst  sich  mit  dem  Antheile  des  Majors 
dieses  Namens  an  der  Affaire,  sowie  mit  der  weiteren  Entwickelung  derselben 
bis  Mitte  Jänner  1898. 

Der  dritte  Band  „Le  lieutenant-eolonel  Piequart?"  behandelt  die  Vor- 
geschichte des  Processes  Z ol a,  sowie  die  Stellung  des  Oberstlieutenants  Picquart 
in  der  Affaire,  seine  Confrontationen  mit  General  Gonse,  Oberstlieutenant  Henry, 
mit  Laiith  und  Gribelin. 

Der  vierte  Band  „Le  capitaine  Lebrun-Reiiault?1*  erzählt  die  weiteren 
Stadien  und  den  Ausgang  des  Processes  Zola  und  bezeichnet  die  Quellen  der 
Legende  „Ge s  t  ä n d  n  i s  s e  an  L  e  b r  u  u  -  R  e n au  1 t". 

Im  fünften  Bande  J,e  licutetiant-foloiinel  du  Paty  de  Clam ?"  sind  die 
Ereignisse  in  den  Monaten  Juli  und  August  1898  geschildert. 

Der  sechste  Band  endlich  befasst  sich  mit  dem  geheimnisvollen  Selbst- 
morde des  Oberstlieutenants  Henry  und  mit  den  Ereignissen  in  den  Monaten 
September  und  October  1898.  Dieser  Band  rLe  licutcnuiit-colonel  Ucnry  t* 
schliefst  bei  der  Revision  des  Processes  Dreyfus  ab. 

In  den  folgenden  Bänden  wird  l'aul  Martin  den  weiteren  Gang  der 
Affaire  fortführen.  Der  eben  erschienene  siebente  Band  hat  den  Namen  des  Chef- 
redaeteurs  des  I  n  t  r  a  n  s  i  ge  a  n  t  zum  Titel  ui  d  zeigt  den  Antheil  dieses  leiden- 
schaftlichen Kämpen  gegen  das  Syndicat  an  dem  erbitterten  Kampfe,  der  im 
politischen  Leben  Frankreichs  wüthet.  Der  Verfasser  reiht  in  seinem  Werke 
Artikel  aus  den  Tagesblättern  jener  Zeit,  die  er  schildern  will,  aneinander,  und 
fügt  nur  ganz  kurze  Commentare  hinzu,  die  ihn  als  Freund  der  Revision  oder  „der 
Wahrheit"  erscheinen  lassen. 

Der  Band  ist  für  Leser,  die  dem  Processe  näher  stehen,  zweifellos  inter- 
essant, für  die  Mehrzahl  der  Leser  des  Auslandes  ist  die  Aasführung  desselben 
jedoch  zu  weitläufig.  Es  erfordert  viel  Mühe  und  Zeit,  sich  auf  Grund  der  Zeitungs- 
Artikel  der  Partei-Presse  ein  Bild  jener  Vorgänge  zu  machen,  dio  für  uns  schliess- 
lich doefa  nur  allgemeines  Interesse  haben. 

Es  kann  daher  nicht  unerwähnt  gelassen  werden,  dass  capitaine  Paul  Marin 
weiter  eine  „histoire  populaire  de  Paffaire  Dreyfus",  bestehend  aus  einem 
Bande,  bat  erscheinen  lassen,  welche  ein  Auszug  aus  den  ersten  sechs  Bänden 
ist  und  eine  übersichtliehe  Darstellung  der  Affaire  Dreyfus  bietet.        F  — d. 


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BQcber-Anzeiger. 


XXXIX 


Studienbehelf  für  Militärärzte  vou  Hauptmann  Franz  Genzinger. 
Temesvär  1899.  Druck  der  Buchdruckerei  Jacob  Csendes. 

Nebst  der  wissenschaftlichen  Befähigung  bedarf  der  Militärarzt  auch 
eines  gewissen  Grades  allgemeiner  militärischer  Bildung;  diese  erst 
setzt  ihn  in  Stand,  seinen  specifischen  Berufspflichten  im  Kriege  vollauf  nach- 
zukommen. In  letzter  Zeit,  da  den  Militärärzten  ein  erweiterter  militärischer 
Wirkungskreis  eingeräumt  wurde,  ist  die  Forderung  dieses  militärischen  Wissen» 
noch  dringender  geworden.  Bei  der  kurzen  Zeit,  die  der  opfervolle  Beruf  des 
Arztes  für  das  Studium  eines  ferner  liegenden  Stoffes  übrig  lässt,  ist  es  dem 
Militärarzte  wohl  nur  schwer  möglich,  sich  das  nöthige  militärische  Fachwissen 
aus  den  vielen  Vorschriften  und  Lehrbüchern  zusammenzusuchen  —  und  dies  ist 
der  Grund,  weshalb  diese  Orientirung  häufig  unterbleibt.  Andererseits  liegt  die 
Gefahr  nahe,  dass  der  Arzt  auf  diesem  Wege  zu  viel  Zeit  mit  Dingen  verbringt,  die 
für  ihn  schliesslich  doch  nur  bis  zu  einem  gewissen  Grade  nothwendig  sind. 

In  dem  Behelfe,  welchen  Hauptmann  Genzinger  geschaffen  hat,  wird  den 
Militärärzten  das  für  ihren  Beruf  nöthige  Mass  militärischen  Wissens  geboten. 
Der  Antor  hatte  in  seiner  Verwendung  als  Leiter  der  applicatorischen  Übungen 
der  Militärärzte,  häufig  Gelegenheit  zu  erkennen,  in  welcher  Richtung  das  Selbst- 
studium der  militärischen  Disciplinen  der  Anleitung  und  Unterstützung  bedarf. 

Auf  Grund  dieser  Erfahrungen  hat  er  sein  Buch  aufgebaut,  von  dem  Be- 
streben geleitet,  „durch  die  Darstellung  des  logischen  Zusammenhanges  der  Grund- 
sätze, das  Denken  der  Leser  in  jene  Bahnen  zu  leiten,  welche  von  selbst  zum 
Verständnis  der  Sache  führen". 

Der  Verfasser  beginnt  mit  den  Grundsätzen  der  Terrainlehre  und 
führt  ganz  richtig  als  Schlussresultat  dieses  Studiums  die  Verfassung  von  ein- 
fachen Skizzen  und  Croquis  an,  deren  Anfertigung  den  Militärarzt  im  Kriege 
treffen  kann. 

In  den  Grundsätzen  aus  der  Taktik  und  dem  Felddienste  sind  die 
Begriffe  Mobilisirung,  Aufmarsch,  Aufmarschraum,  Operation 
defioirt  und  die  drei  wesentlichsten  Thätigkeiten  im  Kriege:  Marsch,  Ruhe  und 
Gefecht,  in  ihrem  logischen  Zusammenhange  erläutert. 

Desgleichen  bringt  der  Abschnitt  „Heerwesen"  in  aller  Kürze  alles 
aus  der  Organisation  unseres  Heeres  Nothwendige,  „die  Armee  im  Felde", 
das  Wissenswerteste  über  die  Zusammensetzung  der  höheren  Comraanden  und 
Reserve- Anstalten. 

Eine  detaillirte  Besprechung  ist  natürlich  den  „Sanitäts-Anstalten" 
gewidmet. 

Ein  eigener  Abschnitt  behandelt  die  „sanitären  Vorsorgen  inner- 
halb der  Inf anterie -Truppen-Di  vision"  und  die  „Anforderungen 
an  das  ärztliche  Hilfspersonal,  sowie  an  die  Militärärzte".  In 
diesem  Abschnitte  ist  vor  allem  festgestellt,  über  welches  ärztliche  Personal  die 
Truppenkörper  und  die  Truppen-Divisionen  verfügen.  Die  Anforderungen  an  die 
Arzte  leitet  der  Verfasser  aus  den  erfahrungsmässigen  Verlustziffern  ab;  diese 
betragen  bei  einem  Truppenkörper  22  bis  30%  des  Gefechtsstandes;  von  diesen 
sind  etwa  30%  Todte,  30%  Schwer-  und  40%  Leichtverwundete.  Bei  der 
Truppen-Division  wird  sich  die  Verlustziffer  auf  15° L  ausgleichen  —  das  gibt 
bei  einem  Gefechtsstande  von  15.000  Mann  in  der  Infanterie-Truppen-Division, 
675  Todte,  675  Schwerverwundete  und  900  Leichtverwundete.  In  Summo  sind 
daher  1.575  Mann  auf  den  Hilfsplatz  zu  bringen,  d.  h.  es  entfallen  aufjeden 
Arzt  48  Mann,  wovon  21  schwer  und  27  leicht  verwundet  sind.  Der  Verfasser 
rechnet  für  den  Schwerverwundeten  20  Minuten,  für  den  Leichtverwundeten 
10  Minuten  Behandlung,  woraus  eine  zwölfst findige  ununterbrochene 
anstrengende  Arbeit  sich  ergibt,  die  sich  zum  Theile  im  Bereiche  des 
wirksamen  Geschützertrages  abspielt. 

Die  sanitären  Vorkehrungen  einer  Armee  werden  eingebender  gewürdigt, 
wenn  mau  sie  mit  jener  fremder  Heere  vergleicht  —  die  charakteristischen  Er- 
gebnisse dieses  Vergleiches  hat  der  Verfasser  in  seinem  VI.  Abschnitte  aus- 
geführt. 

Organ  der  miUtir-wiMeMcli»flIlohen  Vereine.  LIX.  B»nd.  1893.  BÜcher-Anzelger.  7 

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XL 


Bücher-Anzeiger. 


Der  VII.  Abschnitt  zeigt  die  Thätigkeiten  des  Militärarztes  iu  den  Tcr- 
schiedenen  Phasen  eines  Krieges,  u.  z.  im  Aufmarschraume,  während  der 
Operation  lind  auf  dem  Gefechtsfelde.  Der  Kranken- Abschub  ist 
in  einem  eigenen  Abschnitte  behandelt,  den  der  Verfasser  seinem  Werk? 
„Thätigkeiten  im  Kriege"  entnommen  hat. 

Die  Verpflegung  ist  ein  wesentliches  Moment  der  Hygiene;  sie  wird  im 
Kriege  nm  so  wichtiger,  wo  zu  hohen  physischen  Anstrengungen  bedeutende 
Überleistungen  der  Nerven  treten  und  fast  stets  mit  einer  mangelhaften  Er- 
nährung im  Zusammenhange  stehen.  Es  ist  daher  sehr  zweckmässig,  dass  der 
Verfasser  die  „Grundsätze  der  Verpflegung  im  Kriege"  gleichfalls  ein- 
heitlich in  einem  Abschnitte  behandelt  hat. 

Der  Anhang  enthält  nebst  den  Convention  eilen  Zeichen  und  den 
Truppen -Signaturen  drei  Aufgaben  aus  dem  Stadium  des  Aufmarsches, 
der  Operationen  und  des  Gefechtes.  Diese  Aufgaben  sind  sehr  geeignet  einerseits 
fär  das  Selbststudium,  andererseits  als  Anleitung  für  diejenigen,  denen  die  io- 
strnctive  Beschäftigung  der  Arzte  obliegt. 

Der  „Studienbehelf"  kann  jedem  Militärarzte,  so  wie  jedem,  der  es 
werden  will,  nur  bestens  empfohlen  werden.  F— d. 

I 

Anleitungen  für  die  Ausbildung  der  Compagnie  im  Patrullen-  und 
Meldedienst  vom  Beginne  der  Rekruten-Ausbildung  bis  zur 
Beendigung  der  jährlichen  grossen  Übungen.  Mit  einer  Sammlung 
von  Patrullen-Aufgaben  mit  und  ohne  Gegenseitigkeit.  Handbuch 
für  die  hiezu  berufenen  Organe  im  Anschlüsse  und  in  Ergänzung 
des  Instructionshuches  „Der  theoretisch-praktische  Patrullen- 
und  Meldedienst".  IV.  Auflage.  Gemeinfasslich  bearbeitet  von 
Johann  Wo  lff,  k.  undk.  Hauptmann  imlnfanterie-Regimente  Nr.39. 
Hiezu  eine  Skizze.  Wien.  L.  W.  Seidel  &  Sohn. 

In  Übereinstimmung  und  in  Ergänzung  des  vor  kurzem  in  vierter 
Auflage  erschienenen  Instructionshuches  „Der  theoretisch-praktische 
Patrullen-  und  Meldedienst"  hat  Hauptmann  Wolff  die  vorliegenden 
„Anleitungen"  verfasst.  Sie  sind  vor  allem  für  jene  Organe  bestimmt,  denen 
die  Ausbildung  der  Patrullen-Commandanten  und  der  Mannschaft  obliegt  und  sollen 
zeigen,  wie  sich  die  Ausbildung  im  Patrullendienste  im  Verlaufe  eines  militärischen 
Ausbildungsjahres  abzuspielen  hätte,  ohne  dass  hiedurch  die  sonstige  Compagnit- 
Ausbildung  gestört  wird 

Nachdem  der  Verfasser  in  den  §g.  1  und  2  die  allgemeinen  Grundsätze 
und  Anhaltspunkte  für  den  Vorgang  bei  der  Ausbildung  feststellt,  spricht  er  im 
§.  3  über  die  Endziele,  welche  die  Schulung  im  Patrullendienste  bei  der 
Compagnie  erreichen  kann.  Hienach  soll  1.  jeder  U  n  tero  f  f  ic  i  er,  Gefreite, 
sowie  die  C  h  arg e n  s  c  h  ü  1  e  r  eine  Patrulle  im  Sicherungs-  und  taktischen 
Nachrichtendienste  sicher  und  gewandt  führen  und  möglichst  concrete  Meldungen 
erstatten.  2.  jeder  sonstige  Mann  der  Compagnie  tauglich  gemacht  werden, 
als  Gehilfe  und  als  Bedeckung  des  Patrulle-Commandanten  verwendet  zu  werden 

Auf  Grund  dieses  gesteckten  Zieles  entwickelt  der  Verfasser  nun  sein 
Programm,  wie  dieses  Ziel  zu  erreichen  ist.  Er  entwirft  hiezu  vorerst  eine  Zeit- 
Eintheilung  unter  Festhaltung  des  Grundsatzes,  dass  die  Ausbildung  mit  dem  Ein- 
rücken der  Rekruten  beginnt  und  mit  dem  20.  Juni,  d.  i.  mit  jenem  Tage  endigt, 
da  die  Compagnie  im  ganzen,  daher  auch  im  Patrullendienste,  vollkommen  ausgebildet 
sein  rauss. 

Der  Verfasser  gelangt  auf  diesem  Wege  zu  vier  Abschnitten,  das  sind: 

1.  Die  Zeit  der  Kekrutcn-Ausbildung, 

2.  Die  Winterperiode. 

3.  Die  Frühjahrs-  und  die  Sommerperiode, 

4.  Di<*  Z-it  während  der  grossen  Übungen  (freizügigen  Märsche). 


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Bflcher-Anzeiger. 


XLI 


In  klarer  und  concreter  Weise  erläutert  nun  der  Verfasser  den  Vorgang 
in  der  Ausbildung  während  jeder  einzelnen  dieser  Perioden.  Während  der  Rukruten- 
Ausbildong  soll  der  Mann  continuirlich  und  consequent  zum  „Denken"  und  zum 
„Beobachten"  angehalten  werden.  Zu  diesem  Behufe  werden  vorerst  die  Vorfälle 
des  täglichen  Dienstes  bentitzt,  sodann  mechanische  Übungen  vorgenommen, 
die  den  Mann  in  den  mehr  formellen  Theilen  seines  Dienstes  unterrichten  sollen. 
Nach  diesen  Übungen  lernt  der  Mann  langsam  den  Dienst  als  Flankendeckung 
eines  Flfigelschwarmes,  als  Späher,  Verbindung s-  und  Aufklärung  s- 
Patrulle  im  Vorposten dienste,  endlich  als  Vorpatrulle  und  den  damit 
zusammenhängenden  Patrullengängen,  kennen. 

Die  Ausbildung  während  der  Winterperiode  theilt  der  Verfasser  in  den 
Unterricht  in  der  Mannschaftsschule  und  jenen  in  der  Chargenschule. 
Auch  für  diese  Periode  gibt  der  Verfasser  sehr  zutreffende  Winke,  wie  der 
Patrullendienst  zu  lehren  ist  und  welche  Materien  hiezu  theoretisch  vorzunehmen 
sind,  um  eine  möglichst  solide  Basis  für  die  nun  folgende  Fr  ühjahrsperiod  e 
zu  schaffen.  In  dieser  wird  der  Unterricht  vorwiegend  nur  mehr  praktisch, 
d.  b.  im  Terrain  betrieben  und  die  Fertigkeit  in  dem  Masse  gesteigert,  dass  in 
der  S ommorperiode  die  Führung  einer  Nachrichten-Patrulle  unter  schwierigeren 
Verbältnissen  und  natürlich  bei  fein  dl  ic  her  Gegen  Wirkung,  wiederholt  zur 
Schulung  gelangt.  Dass  bei  den  Manövern,  am  Schlüsse  der  gesammten 
Aosbildungsperiode,  auch  Infanterie-Patrullen  Gelegenheit  finden  sollten, 
den  Grad  ihrer  Fertigkeit  zu  erweisen,  schiene  wohl  selbstverständlich,  nichts- 
destoweniger kann  man  es  nicht  selten  beobachten,  dass  Infanterie- Nach- 
richten-Patrulle n,  trotz  ihrer  anerkannten  Berechtigung,  gerade  bei  den 
Manövern  fast  gar  nicht  verwendet  werden.  Der  Verfasser  erklärt  sich  diesen 
Umstand  durch  die  Hast,  mit  der  diese  Übungen  oft  durchgeführt  werden, 
welche  Eile  den  Zeitaufwand,  der  naturgemäss  in  der  Verwendung  von  Infanterie 
zur  Aufklärung  liegt,  nicht  verträgt. 

Am  Schlüsse  seines  Werkenens  gibt  der  Verfasser  22  Beispiele  für 
Aufgaben,  die  an  Infanterie-Patrullen  zu  stellen  sind  Er  hofft  hiedurch  den 
Kameraden  einige  Unterstützung  in  diesem  so  wichtigen  Ausbildungszweige  zu 
bieten.  Diese  Hoffnung  ist  gewiss  reichlich  erfüllt;  wie  das  Instructions  buch 
in  seiner  IV.  Auflage  sich  mit  voller  Berechtigung  allseits  die  gebührende  An- 
erkennung erworben  hat,  so  werden  auch  die  „Anleitungen"  gewürdigt  und  mit 
Dank  von  allen  jenen  aufgenommen  werden,  denen  die  Ausbildung  der  Mannschaft 
im  Patrnllendienste  obliegt.  F— d, 

Applicatorische  Besprechung  der  Thätigkeit  des  k.  k.  X.  Corps  im 
Gefechte  bei  Trautenau  am  27.  Juni  1866  von  Casimir  Frei- 
herrn von  Lütgendorf,  Major  des  k.  und  k.  Generalstabs- 
Corps.  2.  Heft,  a)  Gefechtsperiode  von  3  Uhr  nach- 
mittags an  bis  zum  Schlüsse,  b)  Anhang  mit 
24  Aufgaben  für  applicatorische  Besprechungen, 
Kriegsspiele  etc.  Hiezu  4  Oleaten.  Wien  1899.  Seidel 
&  Sohn. 

Die  Erkenntnis  für  die  hohe  Wichtigkeit  des  Studiums  der  eigenen 
Kriegsgeschichte  dringt  immer  deutlicher  durch.  Die  eine  Zeit  hindurch  zur 
Kegel  gewordene  Anlehnung  unseres  gesammten  taktischen  Studiums  an  die 
Ereignisse  des  Feldzuges  1870/71  ist  der  Erkenntnis  gewichen,  dass  einerseits 
unsere  Kriegsgeschichte  genug  Material  bietet,  um  an  Hand  derselben  taktische 
Studien  welcher  Art  immer,  zu  betreiben,  dass  aber  andererseits  das  Beschäftigen 
mit  der  eigenen  Kriegsgeschichte,  vom  moralischen  und  erziehlichen 
Standpunkte  aus,  vorzuziehen  ist. 

Major  Freiherr  von  Lütgendorf  hat  diesen  Grundsatz  in  die  Praxis 
übersetzt,  indem  er  gleichzeitig  gezeigt  hat,  wie  man  die  Ereignisse  der  Kriegs- 
geschiente  zum  Studium  verwenden  müsse.    Er  hat  hiezu  das  Gefecht  von 

7* 


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XLII 


Bücher-Anzeiger. 


Trautenau  gewählt,  in  welchem  die  Österreichischen  Truppen  durch  ihre 
Tapferkeit  gegen  den  weitaus  besser  bewaffneten  Feind  einen  glänzenden  Sieg 

erfochten. 

Dieses  Gefecht  verdient  demnach  Ton  allen  Officieren  unserer  Armee 
genau  gekannt  zu  werden. 

Die  Verarbeitung  des  Stoffes  erfolgte  in  zwei  Abtheilungen  und  einem 
Anhange. 

Im  ersten  Abschnitte  (1.  Heft  bereits  erschienen),  wurde  der  Vormarsch 
des  X.  Corps,  das  Gefecht  der  Brigade  Mondel  und  der  Windiscbgrätt- 
Dragoner,  in  applicatorischer  Weise  in  sechs  Aufgaben  besprochen,  die  in  manchen 
Theilen  bis  in  die  kleinsten  Details  ausgeführt  sind. 

Das  nunmehr  vorliegende  2.  Heft  enthält  im  zweitenAbschnitte  die 
Durchführung  des  Gefechtes  von  Trautenau  im  grossen,  wobei  die  Kämpfe 
der  einzelnen  Brigaden  nur  in  Form  von  Betrachtungen  behandelt  werden. 

Hiezu  beginnt  der  Verfasser  mit  der  Feststellung  der  Situation  auf 
dem  Gefechtsfelde  am  27.  Juni  1866  zwischen  2  Uhr  und  2  Uhr  30  Minuten 
nachmittags  und  reiht  hieran  die  7.  Aufgabe:  Besprechung  eines  Angriffes 
des  X.  Corps  auf  den  Gegner  bei  Hohenbruck  — Alt-Rognitz.  Als  Frage- 
punkte werden  die  Erwägungen  des  Corps-Commandos  in  der  Zeit  zwischen 
2  Uhr  und  2  Uhr  15  Minuten  nachmittags,  sodann  die  „Angriffs-Disposition  des 
Corps-Commandos"  gestellt. 

Zur  Förderung  des  geschichtlichen  Studiums  sind  die  kriegsgeschicht- 
lichen  Daten  angeführt,  die  sich  auf  den  Gefechtsact  von  2  Uhr  30  Minuten 
nachmittags  im  allgemeinen  und  über  die  Gefechtsführung  seitens  des  Corps- 
Commandos  beziehen ;  daran  schliesst  sich  eine  kurze  Kritik  in  der  Form  von 
Betrachtungen  über  die  Massnahmen  des  Corps-Commandanten  bis  zum 
Schlüsse  des  Gefechtes. 

Die  Aufgaben  8,  9  und  10  handeln  von  den  Kämpfen  der  Brigaden 
Grivicic,  Wimpit  t  n  und  Knebel.  Es  sind  bei  diesen  drei  Aufgaben  stets 
vorerst  die  kriegsgeschichtlichen  Ereignisse  dieser  Episoden  kurz  wiedergegeben 
und  hieran  kritische  Betrachtungen  über  diese  Theilkämpfe  geschlossen.  Dadurch 
nun,  dass  der  Verfasser  jene  Befehle  und  Aufträge,  die  an  die  einzelnen  Com  man  - 
danten  ergangen  sind,  im  Wortlaute  wiedergibt  und  sie  in  den  Rahmen  der 
(iesammtaction  des  grösseren  Körpers  einfügt,  bietet  er  dem  Aufgabensteller 
Gelegenheit,  eine  Aufgabe  möglichst  ähnlich  jenen  concreten  Verhältnissen  an- 
zupassen, wie  sie  an  dem  Gefechtstage  geherrscht  haben.  Einige  Phantasie  wird 
dann  genügen,  das  Bild  möglichst  lebendig  zu  gestalten  und  die  Aufgabcnlöäer 
nicht  nur  in  die  formelle  Situation  der  Truppen  zu  versetzen,  sondern  ihnen 
auch  eine  Darstellung  des  moralischen  Zustandes  derselben  zu  geben.  Und 
hierin  liegt  der  grosse  Wert  der  Wahl  appl icatorisch -taktis  c h  er 
Arbeiten  aus  der  Kriegsgeschichte  —  es  sind  keine  künstlich 
eonstruirten  Annahmen,  sondern  Situationen,  wie  sie  der  Krieg  faktisch  er- 
geben hat. 

Der  Verfasser  hat  seinem  zweiten  Hefte  einen  Anhang  angeschlossen, 
in  welchem  er  die  Entwürfe  für  24  Aufgaben  ausgearbeitet  hat,  die  alle  aus 
dem  Rahmen  des  Gefechtes  von  Trautenau  entnommen,  sehr  gute  Vorwürfe 
für  taktische  Arbeiten  von  Officieren  verschiedener  Chargengrade  geben.  In 
diesen  Aufgaben  gelangen  die  drei  Thätigkeiten  Marsch,  Ruhe  und  Gefecht  eines 
Cavallerie-  und  Infanterie-Regimentes,  eines  Detachements,  einer  Brigade,  endlich 
einer  Infanterie-Truppen-Division,  zur  Besprechung. 

Bei  der  sympathischen  Aufnahme,  die  das  erste  Heft  des  Verfassers  allseits 
gefunden  hat,  unterliegt  es  keinem  Zweifel,  dass  auch  das  zweite  Heft  mit 
seinem  reichen  Inhalte  allgemeine  Verbreitung  finden  wird.  Wessen  Aufgabe  es 
ist,  als  Instructor  oder  Lehrer  in  taktischer  Beziehung  zu  wirken,  der  wird  die 
applicatorische  Besprechung  des  Gefechtes  von  Trautenau  von  Major  Freiherr 
von  Lütgendorf  nicht  unbeachtet  lassen;  hier  wird  er  den  reichen  Stoff  so 
zergliedert  finden,  dass  er  für  die  Besprechung  irgend  eines  Thema  direct  darau> 
'chöpfen  kann.  F — d. 


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Bücher-Anzeiger.  XLIII 

» 

Cavalleri$ti8che8.  Über  denll.Theil  d es  n euen  Reglements, 
Felddienst,  Reiten  etc.  Wien  1899.  L.  W.  Seidel 
&  Sohn. 

Der  anonyme  Verfasser  documentirt  sich  als  ein  begeisterter  Verehrer 
and  gründlicher  Kenner  unserer  Reiterei,  das  mass  ihm  jeder  Cavallerist  nach* 
empfinden,  der  die  67  Seiten  des  Büchleins  zn  Ende  liest. 

Dafür,  dass  man  das  Büchlein  nicht  zur  Seite  legt,  ohne  es  zn  Ende 
gelesen  zn  haben,  hat  der  Verfasser  gesorgt.  Knapp  und  kurz  in  der  Ausdrucks- 
weise, treffend  im  Urtheil,  sind  seine  Ausführungen,  sie  sind  vor  allem  von  Liebe 
zu  dieser  schönen  Waffe  dictirt.  Es  wird  kaum  einen  Reiterofficier  geben,  der 
nioht  fast  bei  jedem  Abschnitte  des  kleinen  Büchleins  zugestehen  wird,  dass 
der  Verfasser  mit  richtigem  Blicke  die  richtige  Stelle  getroffen  hat. 

Der  1.  Abschnitt  —  „über  den  II.  Theil  des  neuen  Exercier- 
Reglements  für  die  k.  und  k.  Cavallerie"  enthält  eine  streng  sach- 
liche Kritik  einiger  Bestimmungen  des  genannten  Reglements.  Ein  Reglement 
ist  ein  Menschenwerk  und  wird  daher  immer  antastbar  sein  —  es  muss  aus 
diesem  Grunde  schon  mit  Befriedigung  hingenommen  werden,  dass  diesem  Theile 
des  Reglements  im  allgemeinen  volles  Lob  zugesprochen  wird.  Auch  die  ersten 
Worte  des  Verfassers:  „Das  neue  Cavallerie-Reglement  ist  so  gut  verfasst,  dass 
sich  nur  wenig  dagegen  sagen  lässt",  sprechen  für  die  Güte  desselben. 

Den  2.  Abschnitt  widmet  der  Verfasser  dem  Felddienste,  wobei  er 
in  erster  Linie  den  Mangel  einer  Felddienst-Instruction  bedauert. 
„Gar  viele  Officiere  betreiben  und  lehren  den  Felddienst  sozusagen  instinctiv, 
audere  wieder  routinenmässig,  gewohnheitsinässig,  ohne  sich  weiter  den  Kopf 
darüber  zu  zerbrechen,  andere  arbeiten  nach  einem  Plane,  den  sie  sich  selbst 
eutworfen  haben,  andere  tappen  gänzlich  im  Finstern  herum".  Wie  wahr  ist  dieser 
Satz !  Der  Verfasser  verlangt  zur  Abhilfe  keine  langathmige  Bibel  für  alle  mög- 
lichen Fälle,  sondern  eine  kurz  gefasste  Instruction,  aus  der  zu  entnehmen  ist: 

1.  dasjenige,  was  jeder  Soldat,  was  jeder  Unterofficier,  was  jeder  Officier  bis 
einschliesslich  des  Escadrons-Commandanten,   wissen   und   können  soll, 

2.  auf  welche  Art  das,  was  im  Felddienste  gewusst  und  gekonnt  werden  soll, 
zu  lehren  ist. 

Der  trefflichste  Abschnitt  des  Büchleins  ist  zweifellos  der  3,;  er  handelt 
„über  das  Reiten  der  Cavallerie -Offi  eiere".  Über  dieses  Thema  wird 
und  wurde  bereits  viel  erörtert  und  geschrieben  —  es  ist  interessant  eine 
Stimme  zu  hören,  die  zweifellos  von  wohlunterrichteter  Seite  ertönt.  Die  Sätze: 
„Der  Cavallerie-Officier  kann  nie  zu  gut  und  nie  zu  gern  reiten"! 
und  „Das  Reiten  macht  noch  nicht  den  Cavallerie-Officier  aus,  aber  es  ist  die 
unentbehrliche  Grundlage",  charakterisirt  den  Standpunkt  des  Verfassers. 
Mit  Recht  würde  er  es  mit  Freuden  begrüssen,  wenn  die  Einsicht  dieser  Grund- 
sätze bis  in  die  höchsten  Kreise  der  Waffe  durchdringen  würde,  u.  z.  nicht  nur 
in  der  Theorie,  sondern  auch  in  der  persönlichen  Ausübung  des 
Reitsportes.  „Wer  einmal  auf  seinen  Reiterlorbeeren  ausruht,  der  rostet 
schneller  als  er  selbst  es  glaubt.  Wer  nur  mehr  theoretisch  am  Biertisch  galoppirt 
und  Hindernisse  nimmt,  wenn  draussen  alles  bockhart  gefroren  ist,  der  ist  bald 
mit  seiner  eigenen  Reiterei  fertig,  und  belebt  nicht  mehr  den  Reitergeist  des 
jungen  Nachwuchses". 

Als  ein  nützliches  Mittel,  die  Lust  am  Reiten  bei  den  Officieren  zu 
heben,  sieht  der  Verfasser  die  Regiments-Rennen  an,  wenn  diese  richtig 
angelegt,  d  h.  wenn  sie  als  die  „Krönung  aller  Reiterleistungen  des  Jahres  in 
einem  Officiers-Corps"  angesehen  werden. 

Hingegen  spricht  der  Verfasser  der  Betheiligung  von  Cavallerie-Officieren 
an  öffentlichen  Rennen  jene  Bedeutung  ab,  die  derselben  oft  bei- 
gemessen wird. 

Wenn  der  Officier  in  jeder  Richtung  des  Reitens  möglichst  ferm  sein  Boll, 
so  bleibt  es  für  den  Cavallerie-Officier  doch  immer  die  wichtigste  Forderung, 
dass  er  im  flotten  Galopp  über's  Terrain  reiten  könne,  ohne  dass  ihm 
„Hören  und  Sehen-  vergeht.   Aus  diesem  Grunde  hält  der  Verfasser  sehr  viel 


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XLIV 


Bücher-Anzeiger. 


von  Jagdritten  hinter  Hunden  und  fordert  —  allerdings  als  ideale  Massregel  — 
dass  jeder  Cavallerie-Officier  vom  Lieutenant  bis  zum  Cavallerie- 
Di  visionär,  alljährlich  einige  scharfe  Jagden  Qber  schwieriges  Terrain  obli- 
gatorisch zu  reiteu  hätte,  denn  „keine  langjährige  Dienstesroutine  und  keine 
Schulgelehrsamkeit  kann  beim  Reiterofficier,  bis  in  die  höchsten  Chargen  hinauf, 
das  Reitenkönnen  entbehrlich  machen".  Weiters  „Gar  mancher  behäbiger  Herr, 
der  schon  längst  kein  Reitersmann  mehr  ist,  es  vielleicht  auch  niemals  war, 
trotz  der  Sporen  und  rothen  Hosen,  würde  sich  vielleicht  aus  seiner  Stellung 
herausgaloppiren,  dem  mit  Kriegsspielen  und  auf  dem  glatten  Exercierplatz  nicht 
beizukommen  ist". 

Dieser  Abschnitt  ist  gewiss  jedem,  der  es  mit  unserer  Reiterei  ernstlich 
wohl  meint,  aus  der  Seele  gesprochen. 

Im  4.  Abschnitte  „über  Auf klärungs dienst"  spricht  der  Ver- 
fasser von  den. zwei  Aufgaben  der  Cavallerie,  vom  Aufklären  und  vom  Ver- 
schleiern. Über  die  Vernachlässigung  des  Verschleierns  haben  nun  schon 
einige  Fachmänner  ihre  warnende  Stimme  erhoben,  es  wäre  an  der  Zeit  der 
„Verschleierung"  dadurch  mehr  Wichtigkeit  beizumessen,  dass  diesbezüg- 
liche Bestimmungen  klar  und  deutlich  im  Reglement  Aufnahme  finden. 

„Über  Verschiedenes"  hat  der  Verfasser  den  5.  Abschnitt  seines 
Büchleins  betitelt.  Er  führt  hier,  in  Form  von  Gedankensplittern,  seine  Ansichten 
über  vielerlei  unsere  Reiterei  betreffende  Fragen  an.  Die  Vielschreiberei 
kommt  da  recht  übel  weg;  weiters  spricht  der  Verfasser  über  Satteldrücke 
und  deren  Verhinderung,  über  den  moralischen  Eindruck  einer  Attake  auf 
Infanterie  und  hieran  geknüpft,  der  Wunsch  nach  Einführung  der  Lanzen;  über 
die  Kenntnis  der  Armeesprache  —  wobei  der  Satz  hervorgehoben  werden 
muss:  „Am  Charakter  der  Ünterofficiere  liegt  noch  viel  mehr  als  an  der  Kennt- 
nis der  Armee8pracbe,  und  in  den  polnischen,  ruthenischen  Regimentern  hätte 
man  bald  mehr  Judenschulen  als  Unterofficiers-Schulen,  wenn  man 
sich  streng  an  die  Beherrschung  der  deutschen  Sprache  halten  würde". 

Über  die  Ausbildung  der  Rekruten,  Abrichtung  der  Remonten  und 
die  Beschäftigung  der  alten  Mannschaft,  über  Berufs-Unteroffi eiere, 
über  Tüftelei  und  Nörgelei  im  Kanzleidienste,  über  das  Verheirate  tsein 
des  Cavallerie-Officiers,  endlich  über  die  Eigenschaften  eines  tüchtigen  und 
richtigen  Commandanten,  rinden  sich  hier  Gedanken  gesammelt,  die  von  einer 
eingehenden  Sachkenntnis  sprechen,  und  daher  von  jedem  Reiterofficier  gelesen 
zu  werden  verdienen.  Gewiss  keiner  der  Leser  wird  das  Büchlein  unbefriedigt  zur 
Seite  legen  und  einzig  und  allein  nur  bedauern,  dass  er  mit  dem  ungenannt 
sein  wollenden  Verfasser  nicht  persönlich  einen  Gedankenaustausch  pflegen  kann. 


Zeitgemässe  Betrachtungen  über  unsere  taktische  Ausbildung.  Em 

Beitrag^  zur  Lösung  der  Frage  der  Ausgestaltung  der  Wehr- 
macht Österreich-Ungarns  von  A.  B.  Wien  1899.  L.  W.  Seidel 
&  Sohn. 

Das  Streben  aller  europäischen  Grossmächte,  ihre  Stimme  „im  Ruthe  der 
Völker"  auf  eine  solide  Basis  zu  fundiren,  führte  zu  jenem  Wettstreit  in  der 
Verstärkung  der  Armeen,  dessen  Folgen  als  schwere,  wirtschaftliche  Last  von 
den  Staatsbürgern  empfunden  wird. 

Vor  allem  ist  es  die  „Zahl  im  Kriege",  durch  welche  sich  die  u 
erster  Linie  schreitenden  Staaten,  Frankreich,  Deutschland  und  Rass- 
land, das  Prestige  zu  wahren  suchten.  Frankreich  ist  hiebei  bereits  an  der 
Grenze  seiner  Leistungsfähigkeit  an  Menschen- Material  angelangt,  Russ- 
Und  findet  in  seiner  finanziellen  Lage  die  Grenze  für  die  Ausnützung  seiner 
allerdings  weit  überlegenen  Bevölkerungsziffer,  während  Deutschland  durch 
seinen  Volksreiehthum  und  die  rasch  wachsende  Einwohnerzahl,  befähigt  erscheint 
in  diesem  Wettbewerb  um  die  quantitative  Überlegenheit,  vorläufig  an. 
längston  auszuharren. 


F— d. 


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Bücher-Anzeiger. 


Bei  diesem  Stande  der  Dinge  erscheint  die  Frage  interessant,  wie  sich 
die  österreichisch-ungarische  Monarchie*  zu  dieser  Concurreuz  zu 
stellen  hätte.  Der  Erörterung  dieser  einschneidenden  Frage  ist  das  vorliegende 
Werkchen  gewidmet.  „Zeitgemäss"  nennt  der  Verfasser  seine  verständnis- 
vollen Betrachtungen  —  sie  sind  es  gewiss,  wenn  man  sich  vergegenwärtigt, 
dass  wir  unmittelbar  vor  der  Festsetzung  des  neuen  Rekruten-Con- 
tingentes  stehen  und  mit  der  voraussichtlichen  Erhöhung  desselben  die 
Frage  acut  wird ,  in  welcher  Weise  das  dem  Heere  mehr  zufliessende 
Menschen-Material  verwendet  werden  soll.  Wir  stehen  „an  einem  bedeutungs- 
vollen Wendepunkte,  an  dem  man  sich  Klarheit  darüber  verschaffen  rauss, 
welche  künftigen  Wege  einzuschlagen  sein  werden,  um  die  Vertheidigungsmittel 
auf  eine,  dem  Ansehen  und  derGrossraachtstellung  der  Monarchie  ge- 
bärende Höhe  zu  bringen;  ob  also  die  Jagd  nach  der  quantitativen 
Überlegenheit  der  europäischen  Militärstaaten  auch  von  unserer  Monarchie 
mitzumachen  6ein  wird,  oder  ob  nicht  die  vorhandenen  Kräfte  und  Mittel 
in  einer  allerdings  abweichenden,  aber  den  natürlichen  und  staatlichen 
Macbtfactoren  der  Monarchie  vielleicht  mehr  Rechnung  tragenden  Art  dazu  zu 
verwenden  wären,  um  —  wenn  auch  vielleicht  nicht  die  q  u  a  1  i  t  a  t  i  v  e  Ü  b  e  r  1  e  g  e  n- 
heit  zu  erreichen,  so  doch  dem  Heere  einen  derartigen  Zuschub  an  innerer 
Kraft  zuzuführen,  der  es  befähigt,  selbst  militärisch  überlegenen  Staaten  gegen- 
über erfolgreich  aufzutreten  und  der  Monarchie  den  im  Rathe  der  Völker  zu- 
kommenden Platz  dauernd  und  mit  Erfolg  zu  behaupten". 

Der  am  17.  Februar  1899  im  militär-wissenschaftlicl*en  Vereine  in  Wien 
durch  den  Oberst  des  Generalstabscorps  Blasius  Schemua  gehaltene  Vor- 
trag hat  den  geradezu  erschreckenden  quantitativen  Unterschied  zwischen 
der  Wehrkraft  der  Monarchie  und  jener  der  übrigen  Grossstaaten  gezeigt  und 
ea  haben  sich  berechtigte  Zweifel  ergeben,  ob  das  Versäumnis  in  dieser  Rich- 
tung in  absehbarer  Zeit  gut  zu  machen  sein  wird. 

Die  Betrachtungen  des  Verfassers  hingegen  sind  nur  der  Erörterung  der 
Frage  gewidmet,  wie  durch  Hebung  der  Qualität,  u.  z.  speciell  in  der 
taktischen  Ausbildung,  die  mangelnde  Zahl  wenigstens  zum  Theile  wett- 
zumachen wäre. 

Als  Leitfaden  für  diese  Besprechung  hat  der  Verfasser  den  Stoff  nach 
den  drei  wesentlichsten  Factoren,  Zeit,  Kraft  und  Mittel,  geordnet. 

Mit  ausserordentlichem  Verständnis  wird  in  dem  Kapitel  „Zeit"  die 
Sonde  an  die  Zeiteintheilung  gelegt,  in  der  sich  die  Ausnützung  eines 
Ausbildungs-Jahres  ausdrückt.  Das  Resultat  dieser  Untersuchung  ist,  dass  die 
gegenwärtig  übliche  Zeiteintheilung  eine  Änderung  erfahren  müsste  —  eine 
Tbatsache,  über  welche  schon  wiederholt  Stimmen  laut  geworden  sind.  Dem 
Verfasser  kommt  das  Verdienst  zu,  diese  Frage  einheitlich  und  überzeugend  be- 
leuchtet zu  haben.  Am  Schlüsse  des  Kapitels  „Zeit"  resurairt  der  Verfasser 
die  der  gegenwärtigen  Zeiteintheilung  anhaftenden  Mängel,  er  begnügte  sich  je- 
doch nicht  mit  dieser  negativen  Kritik,  sondern  gibt  im  Anschlüsse  an  diese  Be- 
trachtungen ein  Programm,  wie  er  sich  die  Ausnützung  eines  Ausbildungs- 
jahres denkt.  Dieses  Programm  verlegt  die  Rekruten -Ausbildung  in  die 
Zeit  der  Monate  November  und  December,  während  welcher  Zeit  die  älteren 
Jahrgänge  Gefechts-  und  Felddienstübungen  im  Terrain  vorzunehmen  hätten.  Die 
Zeit  bis  halben  März  soll  mit  vorbereitenden  praktischen  Übungen  in 
der  Unterabtheilung,  im  Bataillon  und  Regiment  im  Gefechte  und  Feld- 
dienste, ausgenützt  werden.  Das  Frühjahr  bis  Ende  Juni,  iu  dein  das  Betreten 
des  Terrains  auss  c  blies  s  lieh  auf  die  Exercierplätzc  beschränkt  ist, 
wäre  zu  thunlichst  praktischer  und  theoretischer  Ausbildung  Hand  in 
Hand,  auf  den  vorhandenen  Übungsplätzen  zu  verwenden.  Den  Erntemonat  Juli 
schliesst  der  Verfasser  gänzlich  aus  der  Ausbildung  aus  und  meint,  er  wäre  als 
Hitzferien  aufzufassen,  wobei  der  2.  und  3.  Assentjahrgang  zu  den  Erntearbeiten 
zu  beurlauben  wäre.  Nach  der  Ernte  würden  sodann  bis  20.  August  Übungen  in 
der  Unterabtheilung,  bis  10.  September  im  Bataillon,  bis  20.  September 
im  Regimente,  bis  30.  September  in  der  Infanterie  -  Brigad  e,  folgen. 
Den  Übungen  in  der  Inf  anterie-Truppen -Division,  im  Corps,  dann 


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XLVI 


Bücher-Auzeiger. 


Corps-Manövern  widmet  das  Programm  die  Zeit  bis  20.  October,  woran  sich 
bis  2.  November  eine  kurze  Waffenruhe  und  die  Beurlaubung  des  ältesten 
Präsenzjahres  schliesst. 

In  dem  zweiten  Kapitel  „Stärke"  tritt  der  Verfasser  mit  Entschieden- 
heit  dafür  ein,  dass  das  vorhandene  Menschen-Material  in  erster  Linie  ia 
einer  ausgiebigen  Verstärkung  der  besteh  enden  Friedenscadres 
und  erst  in  zweiter  Linie  zu  einer  Vermehrung  der  Zahl  der  Forma- 
tionen zu  verwenden  wäre.  Die  Basis  ffir  diese  Ansicht  sucht  der  Verfasser  in 
der  vaterländischen  Geschichte,  deren  herrliche  Beispiele  uns  den  Weg  vor- 
zeichnen, den  wir  zu  wandeln  haben. 

In  den  Jahren  1796,  1848  und  1866  war  es  unserer  Armee  vergönnt, 
einem  an  Zahl  weit  überlegenen  Gegner  Niederlagen  zu  bereiten  —  wer  konnte 
es  leugnen,  dass  diese  Erfolge  in  dem  „inneren  Gehalte"  der  an  Zahl  in- 
ferioren Armee  zu  suchen  waren  —  inneren  Gehalt  zu  heben,  muss  daher 
vor  allem  unser  Bestreben  sein. 

Das  dritte  Kapitel,  „Mittel",  behandelt  die  Frage  der  Übungs  platze 
Schon  gelegentlich  der  Zeiteintheilung  wurde  dis  Ausnützung  des  Übungs- 
terrains  zu  jener  Zeit  betont,  in  der  dasselbe  betretbar  ist;  in  dem  3.  Kapitel 
ist  speciell  die  Schaffung  und  Ausnützung  der  Übungsplätze  behandelt.  Der  Ver- 
fasser tritt  in  erster  Linie  für  die  Schaffung  von  Übungslagern  ein  uui 
plaidirt  sodann  für  die  „Beseitigung  des  gegenwärtigen  Dislocirungs- 
Systems,  welches  eine  grosse  Zahl,  meist  kleiner  Garnisonen,  im  Gefolge  bat 
und  Schaffung  weniger,  aber  starker,  thunlichst  aus  allen  Waffen  bestehender 
Garnisonen,  sogenannter  Garnisons-Centren. 

Mit  gespanntem  Interesse  muss  man  den  Ausführungen  der  „z  eit  ge- 
rn äs  sen  Betrachtungen"  folgen;  sie  enthalten  eine  zutreffende,  streng  ob- 
jective,  von  tiefem  Verständnisse  für  die  Bedürfnisse  unserer  Armee  dictixte 
Kritik  der  bestehenden  Verhältnisse,  in  einer  der  vitalsten  Fragen  unsere« 
Heerwesens,  die  demnächst  zur  Entscheidung  kommen  muss.  Möge  sich  die 
Hoffnung  erfüllen,  die  der  Verfasser  in  den  Worten  ausspricht:  „möge  die  Öster- 
reichisch-ungarische Armee  zu  jenem  gefürchteten  Factor  wiedererstehen, 
der  sie  einst  unter  Radetzky,  nicht  infolge  ihrer  Stärke,  sondern  in- 
folge ihres  Geistes  und  ihrer,  allen  übrigen  Heeren  überlegenen  Aus- 
bildung war."  F — d. 

Dictionnaire  militaire.  Encyclop^die  des  scicnces  militaires  redigee 
par  un  comite*  d'officiers  de  toutes  armes.  14°  liTraison: 
Intendance- Magazins.  Paris  et  Nancy  1899,  Berger- 
Levrault  &  Cie. 

Die  vorliegende  14.  L  i  e  f  e  r  u  n  g  gehört  zu  dem  Gesammtwerke  „1  e  d  i  c  t  i  o  n- 
naire  militaire",  das  von  einem  Comite*  von  Officieren  aller  Waffen  redigirt, 
in  Frankreich  erscheint.  Die  bisher  veröffentlichten  Lieferungen  wurden  in 
den  Bänden  49,  50,  52,  54,  56  und  57  des  Orgaus  des  militär-wissenschaftlicheu 
Vereines  besprochen.  Das  fertiggestellte  Werk  wird  zwei  grosse  Bände  zc 
1.600  Seiten  umfassen  und  in  24  Lieferungen  erscheinen.  Der  Preis  der  einzelnen 
Lieferung  wurde  mit  3  Francs  festgesetzt;  es  sind  alle  Vorbereitungen  getroffen, 
dass  die  einzelnen  Lieferungen  sich  in  Pausen  von  längstens  zwei  Monaten  folgen. 
Der  Inhalt  der  14.  Lieferung  zeigt  von  gründlicher  Bearbeitung  des  Stoffes  und 
befasst  sich  mit  der  Anführung  „der  betreffenden  militärischen  Einrichtungen  in 
Deutschland,  England,  Österreich  - Ungarn,  Belgien,  Spanien. 
Italien,  Russland  und  der  Schweiz  —  eine  Reihenfolge,  die  der  alpha- 
betischen Reihenfolge  der  Anfangsbuchstaben  dieser  Staaten  entspricht.  Das  voll- 
endete Werk  wird  ein  sehr  gutes  Nachschlagebuch  werden,  das  namentlich  den 
Vergleich  militärischer  Einrichtungen  in  den  verschiedenen  Armeen  erleichtern  wird. 


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Bücher-Anzeiger.  XL  VII 

B.  Bibliographischer  Theil. 

I  Tb  er  sieht  der  neueren  literarischen  Veröffentlichungen  als  Orientirungs- 
brhe.lf  bei  Benützung  von  Bibliotheken  und  beim  Ankaufe  von  Büchern. 

Mai  bis  Ende  Oktober  1899. 

Di«  im  Bneher-AiiT.eigfr  unter  „A.  Kritischer  Theil*  hoiproeheuen  Bücher  lind  indem  der  Biblio- 
graphie iingc-fichlosseuen  „A  u  t  o  r  e  n  •  V  er  z  e  i  c  h  n  i  *  «  e*  uachgewieien. 

X.  Abtheilung.  Beine  Militär-Wissenschaften. 

/ .  Reglement»,  Instructionen  etc.  —  Nichtamtliche  Arbeiten  über  Heere»-  Verfassung, 
-  \~eru  allung,  -Bekleidung,  -Ausrüstung,   -Diahcation,   -Mobilisation.  —  Rang-  und 

Stamm- Listen. 

Anders,  Oberlieutenant  W.  Der  Dienst  des  Wachtmeisters  und  Quartiermeisters 

bei  der  Feld-Artillerie.  Berlin  1899  12.  75  kr. 
Anleitung  für  die  Instandhaltung  und  Behandlung  der  8mm  Mitrailleusen  M  93. 

Wien  1899.  8.  40 kr. 

—  des  Repetier-Carabiners.  M.  90  Ebendaselbst  20  kr. 

—  des  Repetier-Gewehres  M.  90,  M  88,90  und  8B  90.   Ebendaselbst  20  kr. 

—  des  Repetier-Gewehres  M.  95.  Ebendaselbst  20  kr. 

—  des  Repetier-Stutzens  M.  9.Y  Ebendaselbst  30  kr. 

—  für  dio  Instandhaltung  und  Behandlung  des  Repetier-Carabiners  M.  9."». 
Ebendaselbst  20  kr. 

Annnaire  de  l'armee  francaise  pour  1899.  Paris  8  7  ft.  20  kr. 

Armee,  Schwarz-gelbe,  —  sociale  Fragen.  Dresden  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Armee-Eintheilung,  Neueste.  Vollständige  Übersicht  des  gesammten  deutschen 
Reichsheeres  und  der  kais.  Marine,  nebst  Angabe  der  Standorte,  d«jr 
Chefs  (Inhaber»,  Corps-,  Divisions-.  Brigade-  und  R-irim^nts-Commandeure. 
35.  Jahrgang.  Mit  3  farbigen  Tafeln.  Berlin  1899.  8  24  kr. 

Artillerie-Unterricht  fflr  die  k.  und  k.  Feld-Artillerie.  Mit  Abbildungen  und 
1  Tafel.  Wien  1899.  8  Cartonirt  88  kr. 

Ausbildung,  Die.  des  einzelnen  Mannes  mit  dem  Gewehr  88.  Mit  53  Abbil- 
dungen. Neudruck.  Berlin  1899  8.  3»>  kr. 

Baracdc.  H.  L'armee  en  1900.  Ce  quelle  est.  Ce  quelle  devrait  etre. 
Paris  1899.  8.  90.  kr. 

Batseh,'  Leitfaden  für  den  Unterricht  der  Kanoniere  und  Fahrer  der  Feld- 
Artillerie.  Bearbeitet  von  Hauptmann  Zw  enger.  29.  Auflage.  Mit 
8  farbigen  Tafeln  und  zahlreichen  Abbildungen    Berlin  1899.   12.  4.^  kr. 

Bedienungsvorschrift  für  die  15cm  Kanone  L  22  und  15cm  Einirkanone  I.  22 
in  Mittel-Pivot-Laffete  C/82.  Berlin  1899.  8.  24  kr. 

—  für  die  15cm  Mantelkanone  L  22  etc.  Berlin  1899.  8.  30  kr. 

—  21cm  Kanone  L  30  in  l'ivot-Laffete  C  84.  Ebendaselbst  30  kr. 
Befehlsbrucken-Vorschrift  Mit  43  Figuren.  Berlin  1899.  12.  Cartonirt  18  kr 
Bekleidungsvorschrift  für  Off. eiere  und  SanitätK-üfficiere  des  k«"n.  preus*. 

Heeres.  Berlin  1899.  8.  42  kr 

—  für  die  Ofhcure.  Sanitäts-urtieiere  und  Beamten  der  kf»n.  süchsisch'n 
Armee.  Vom  12.  Juli  1897.  Deckblätter  Nr.  72-100.  März  1891*. 
Dresden.  12   12  kr. 

Bemerkungen,  Einige,  zum  Exercier-Reglement  für  die  k.  und  k.  Cavallerie  1898. 
1  Th.  il.  Wien  1899.  s.  40  kr. 

Berndt,  Hauptmann  0.  Das  neue  Exercier-Reglement  für  die  k.  und  k.  Cavallerie.  . 
>.  Theil,  verglichen  mit  d»m  alten.  Mit  1  Tabelle.   Wien  1S<><>.  8.  3"  kr. 

Bestimmungen  ffir  das  XIII.  (kr.n.  württ  )  Armee-Corps  und  die  Cavallerie-Divi- 
siun  A  zum  Kaisermanftver  1899.  Mit  5  Aiil'ir-n  und  1  Muster.  Stutt- 
gart 1899.  12.  48  kr. 

—  Organisatorische  für  die  Commando-Beh&rden  am  Laude  der  kais.  Marine. 
Berlin  1899.  8.  3';  kr. 

Organ  der  niiliiür-wi.«ii<*n<«'>barViih-n  Vereine.  LH  Band.  |89  •  Bü.-h«  r-Au7ci0-er.  8 


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XL  VIII 


Bücher-Anzeiger. 


Bestimmungen,  Organisatorische,  für  das  Personal  des  Soldatenstandes  der  kais. 
Marine.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  fi6  kr. 

—  über   die  Dienstverhältnisse  der   Deckofficicre   des  Vermessungswesens 
Ebendaselbst  9  kr. 

—  des  Marine-Ingenieur-Corps.  Ebendaselbst  12  kr. 

—  des  Torpedo-Personals  des  Minen wesens.  Ebendaselbst  24  kr. 

—  des  Torpedo-Mechanikerpersonals  und  des  Torpedo-Ingenieur-Corps.  Eben- 
daselbst 15  kr. 

—  des  Torpedo-Personals  des  Torpedowesens.  Ebendaselbst  18  kr. 

—  des  Zahlmeisterpersonals.  Ebendaselbst  18  kr. 

—  über  die  Ergänzung,  Ausbildung  und  Prüfung  der  Subaltern-  und  Uuter- 
beamten  der  Militär-Intendanturen  der  kön.  sächsischen  Armee.  Dresden  1891* 
8.  18  kr. 

—  über  die  Organisation  der  Militär-Intendanturen  der  kön.  sächsischen 
Armee.  Ebendaselbst  24  kr. 

Betrachtungen,  Applicatorisehe,  über  das  Excreier-Reglement  der  Infanterie.  — 
Weiss,  Hauptmann.  Über  moderne  Schlachtfeldbefestigung.  Mit  Figuren 
(Aus:  „ Militär-Wochenblatt",  Jahrgang  181)9,  Beiheft  5).  Berlin.  8.  60  kr 

Blanchonnet,  E.  Manuel  militaire,  ä  Fusage  des  autoritCs  civiles  et  militaires. 
Paris  1899.  8.  3  Ii. 

Blume,  General  W.  v.  Die  Grundlagen  unserer  Wehrkraft.  Berlin  1899.8.1  fl  80  kr 

Bucher,  Oberst,  Dienstunterricht  des  kön.  sächsischen  Infanteristen.  17.  Auf- 
lage. Mit  Abbildungen.  Dresden  1S'.»9.  12.  Cartonirt  GO  kr. 

Buchsteiner,  Feldwebel,  und  Loh  mann.  Der  Feldwebel  der  Infanterie.  Ein 
Handbuch  für  den  inneren  Dienst.  Berlin  1899.  12.  84  kr. 

Burekart,  Major  J.  Die  Radfahrertruppe  der  Zukunft.  Mit  7  Tat.  Berlin  1899. 8. 84  kr 

Eures,  Hauptmann-Rechnungsführer  J.  Militär-Administration.  Im  Auftrage  de5 
k.  und  k.  Keichs-Kriegsmiuisteriums  bearbeitet.  Wien  1899.  8.  Gebunder. 
in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 

Cavalleristisches.  Über  den  2  Theil  des  neuen  (k.  und  k.)  Reglements, 
Felddienst,  Reiten  etc.  Wien  1899.  8.  60  kr. 

Deritz,  F.  Bebel,  v.  Boguslawski,  Bleibtreu  Neue  Betrachtungen  über  Deutsch- 
lands Heer  und  Wehr.  Berlin  1899  8  90  kr. 

Dienstalters-Liste,  Vollständige,  der  Officiere  des  deutschen  Reichsheeres,  der 
kais.  Marine  und  der  Schutztruppen,  mit  Angabe  des  Datums  der  Patente 
zu  deu  früheren  Dienstgraden  und  der  Armee-Eintheilung,  nach  den  ver- 
schiedenen Waffengattungen  zusammengestellt  von  Major  G.  W.  4  Ab- 
theilungen. 42.  Jahrgang.  Mit  Anhang.  Vollständige  Dienstaltersliste 
der  activen  Sanitäts  -  Officiere  des  deutschen  Rcichshecres,  der  kais. 
Marine  und  der  kais.  SchuUtruppeu.  18.  Jahrgang.  Burg  1899.  4.  3  fl.  75  kr. 

Dionsteinkommen.  Das,  der  Officiere  (activen,  inactiveu  und  des  Beurlaubten- 
standes) im  Frieden.  Von  Q.  v.  B.  Burg  1899.  8.  60  kr. 

Dienstvorschrift  für  die  Artillerie-Schulschiffe.  Entwurf.  Berlin  1899.8.  45  kr. 

—  für  die  Feldzeugmeisterei.  Berlin  1899.  8.  9  kr. 
Dienstvorschriften  für  die  kon.   sächsische  Armee.  Ausgabe   1895  mit  Be- 
rücksichtigung der  bis  Mai  1899  ergangenen  Abänderungen  und  Nach- 
trägen. Nebst  1  Formular.  Dresden.  12.  Gebunden  in  Leinwand.  60  kr. 

Drygalski,  A.  v.  Ernste  und  heitere  Bilder  aus  der  Armee  des  weissen  Zaren. 

2  Bändchen  mit  8  Abbildungen.  Leipzig  1899.  8.  Gebunden  in  Lcinw.  3  fl 
Eintheilung  und  Garnisonen  des  Keichsheeres  am  1.  October  1899.  Placat 

115  X  84  ')cr;i.  Berlin.  42  kr. 

—  und  Standorte  des  deutschen  Heeres  und  der  kais.  Marine.  Berichtigt 
bis  zum  2.  October  1899  von  C.  Alan  dt.  33.  Jahrgang.  (2.  Ausgabe.) 
Berlin.  8.  60  kr. 

—  und  Qunrtierliste  des  deutschen  Heeres.  Nach  dem  Stande  vom  1.  Oc- 
tober 1899.  Mit  den  Neuformationen.  92.  Auflage.  Berlin.  8.  18  kr. 

Eli.?,  K.  Welche  Aussichten  bietet  der  Reiehs-,  Staats-  und  Communaldienst  den 
Militär- Anwärtern.  Na<h  amtlichen  Quellen  bearbeitet.  1.  und  2.  Theil. 
Berlin  1899.  8.  Zu  GO  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


XLIX 


Engels,  Oberlieutenant.   Taschenbuch  für  den  Bekratenofflcier  der  Infanterie. 

Mit  sogenanntem  Kalendariuru  und  Notizbuch.  Berlin  1*99.  IG.  Gebunden 

in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 
Etat  des  officiers  de  l'armee  fede*rale  au  lLr  avril  1809.  Zürich.  8.  1  fl-  50  kr.;  — 

in  deutscher  Sprache.  Ebendaselbst  l  fl  50  kr. 
--    militaire  du  corps  de  l'artillerie  de  France  pour  1899.  Paris.  8.  3  fl.  60  kr. 
Exercier-Reglement  für  die  Feld -Artillerie.  Berlin  1899.  12.  78  kr. 

—  für  die  k.  und  k  Artillerie.  Entwurf.  3.  Theil.  Feld-Artillerie.  Mit  1  Tafel. 
Wien  1899.  8.  54  kr. 

—  für  die  k.  und  k.  Artilleiie.  1.  Theil.  Ex^rcieren  zu  Fuss.  Entwurf. 
Wien  1899.  8  40  kr 

Fahrrad  Vorschrift.  Berlin  1899.  12.  33  kr. 

Ferber,  Corvetten-Capitän.  Organisation  und  Dienstbetrieb  der  kais.  deutschen 
Marine.  2.  Auflage.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 

Forward,  Ii.  Le  service  de  l'infanterie  en  campagne  Quelques  obs^rvations  sur 
Instruction  pratique  provisoire  du  24  dec.  189»>.  Paris  1899.  8.  36  kr. 

Garnisonkarte  der  deutschen  Armee.  17.  Auflage.  Aasgabe  für  1899  1900 
44  5  X  57  5cm.  Farbendruck.  Nebst  Liste  der  sämmtlichen  Regimenter 
und  selbständigen  Bataillon«  der  deutschen  Armee,  mit  Bezeichnung  der 
Garnisonsorte,  sowie  der  Armee-Corps,  welchen  sie  angehören.  Leipzig. 
8.  CO  kr. 

Gerbrecht,  B.  Der  Militär-Anwärter.  Ein  Hilfsbuch  für  eivilversorgungsbe- 
rechtigte  Unterofticiere  der  Armee  und  Marine.  Wiesbaden  1899.  8.  Ge- 
bunden in  Leinwand  1  fl.  44  kr. 

Gero,  Hauptmann-Auditor  J.  Verfahren  in  Heiratsangelegenheiten  der  Officiere 
und  Beamten  des  k.  und  k.  Heeres,  der  k.  und  k.  Kriegsmarine,  der  k.  k. 
Landwehr  und  Gendarmerie.  Budapest  1899.  8.  1  fl. 

Hart,  Le  capitaine.  Bases  pour  servir  ä  la  Constitution  d'uue  solide  ärmere  co- 
loniale  dans  les  conditions  les  plus  economiques.  Paris  1899.  8.  90  kr. 

—  La  cavalerie  russe,  son  Organisation,  son  earaetere,  son  iustruetion  stru- 
tegique  et  tactique.  Paris  1899.  8.  60  kr. 

Hennings,  Hauptmann  A.  v.  Das  Gefecht  in  der  zerstreuten  Ordnung.  Eine  An- 
leitung für  Officiere  bei  der  Ausbildung  des  einzelnen  Mannes,  der  Rotte, 
der  Gruppe,  des  Zuges  und  der  Compagnie.  Berlin  1899.  8  Gart.  1  fl.  50  kr. 

Holzsorten-Tarif  für  die  k.  und  k.  Artillerie.  Mit  1  Tafel.  Wien  1899.8.  80  kr. 

Hurt,  Hauptmann  F.  Der  Mannschafts-Unterricht  der  deutschen  Infanterie  für 
die  bayerischen  Truppentheile  bearbeitet.  14.  Auflage.  Mit  Abbildungen 
und  1  Bildnis.  Leipzig  1899.  8.  30  kr. 

Instruction  für  die  Einrichtung  und  Verwendung  des  Kepetir-Carabiners  M.  90. 
Mit  4  farbigen  Tafeln.  Wien  1899.  8.  70  kr. 

—  des  Repertirgewehres  M.  9">.  Mit  4  farbigen  Tafeln.   Ebendaselbst  70  kr. 

—  des  Kepetir-Carabiners  M.  95.  Mit  4  farbigen  Tafeln.  Ebendaselbst  70  kr. 
Instructionen   für  den  Cavalleristen  über  sein  Verhalten  in  und  ausser  dem 

Dienste,  von  einem  Stabsofücier.  Mit  1  farbigen  Bildnis,  3 farbigen  üniformtaf. 
und  mehr  als  50  Textabbildungen.  51.  Auflage.  Berlin  1899.  12.  36  kr. 

InstmctionsDUCh  für  die  Einjahrig-Freiwilligen  des  k.  und  k.  Heeres.  8  Theile 
und  Beihefte  1—4  zum  7.  Theile.  11.  Auflage.  Mit  Figuren,  Tafeln,  Bei- 
lagen und  Formularen.  Wien  1899.  8.  6  fl.  70  kr. 

Iwanski,  Hauptmann  A.  Applicatorische  Besprechungen  über  das  Dienst-  und 
Privatleben  des  neuernannten  Officiers  (Cadetten)  der  Fusstruppen. 
Wien  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl. 

Jerram,  C.  S.  Armies  of  the  World.  London  1899.  8.  2  fl.  52  kr. 

Karte  der  Garnisonen  des  Reicbsheeres  am  1.  October  1899.  Auf  Veranlassung 
des  kön.  preuss.  Kriegsministeriums  bearbeitet  in  der  karthographischen 
Abtheilung  der  kön.  Landesaufnahme.  1:900  000.  4  Blatt  zu  54  5  X  66cm. 
Farbendruck.  Berlin  1899.  3  fl. 

Klass,  Major  v.  Der  gnte  Kamerad.  Ein  Lern-  und  Lesebuch  für  den  Dienst- 
unterricht des  deutschen  Infanteristen.  Mit  8  farbigen  Tafeln  und  zahl- 
reichen Abbildungen.  5.  Auflage.  Berlin  1899.  8.  33  kr. 

8» 


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L  Bücher- Anzeiger. 

Knötel,   R.  Uniformenkunde.   10.  Band.  12  Hefte  zu  5  Farbendruck  mit  Teir 

Rathenow  1899.  8.  Zu  90  kr. 
Krafft,  Fr.  Premier-Lieutenant  R  Dem  Hunger  ausgeliefert  oder  Wie  das  Reich 

für  seine  pensionirten  Ofticiere  sorgt.  München  1899.  8.  36  kr. 
Lasaalle,  Ch.  Manuel  de  l'organisation  de  l'armee  et  du  fonctionnement  de? 

Services  militaires.  2°  edition.  Paris  1899.  8.  9  fl. 
Lienhart  et  Humbert.  Les  uniformes  de  Tarnte  francaise.  32°  a  46*  livraisocv 

Leipzig  1899.  8.  Zu  96  kr. 
Longchampa-Barier,  Oberst  Ritter  v.  Aus  der  Praxis  —  für  die  Praxis.  Auf- 
zeichnungen und  Betrachtungen  über  cavalleristische  Dinge.  Mit  3  Tafel:: 
Berlin  1899.  8.  1  fl.  08  kr. 
Masin,  0.  Frontofficier,   Nieht-Frontofficier  und  Militärbeamter.   Ein  Wort  rur 

Gageregulirungs-Frage.  Wien  1S99.  8.  25  kr. 
Massy,  Le  capitaine  A.  En  campagne  aux  colonies.  Simples  exemples  aux  jeuc^ 
officiers  et  sous-offieiers  appeles  ä  servil-  aux  colonies.  Paris  1899.  8.  1  fl.  50  Lr 
Menzel,  Hauptmann  M.  Dienstunterricht.  Der  deutsche  Infanterist.  Jahrgang  15 

bis  1900.  Mit  Abbildungen  und  .11  Farbendrucken.  Berlin.  S.  3f>  kr. 
Militär-Vorschriften.  Taschenausgabe.  (Zusammengeheilt  für  den  Feld  gebrauch  > 
Wien  1899.  12;  —  17.  Heft.  Wehrvorschriften.  2.  Theil.  Die  Erfüllen- 
der Dienstpflicht  im  Heere  und  in  der  Kriegsmarine,  vom  Jahre  18?^ 
Mit  Berücksichtigung  des  1.  und  5.  Nachtrages.  70  kr.  —   98.  Her 
Organische  Bestimmungen  für  die  k.  und  k.  Pioniertruppen,  vom  Jahre  189v 
20  kr.;  —  91».  Heft.  Organi.-che  Bestimmungen  und  Dienstvorschrift  fax 
die  Militärlehrer,  vom  Jahre  1899.  20  kr.;  —  100.  Heft.  Organisation  d^ 
k.  nud  k.  Erziehungs-Institutes  für  verwaiste  Officierssühne,  vom  Jthxi 
1^*99.  20  kr.;  —  101.  Heft.  Vorschrift  für  den  ökonomiseh-adminUratircc 
Dienst  der  Verwaltungs-Corumissionen  des  k.  und  k.  Heeres,  vom  Jahre  18*7 
1—5.  Abschnitt.  1  Ü.  20  kr.  —  102.  Heft.  Dasselbe.  6.  Abschnitt.  60  kr. 
Müller,  K.  und  L.  Braun.  Die  Bekleidung  etc.  der  bayrischen  Armee.   3.  Li 

ferung  München  1899.  5  fl.  40  kr. 
Oidtmann,  Lieutenant  v.  Commandobuch  für  jüngere  Officiere,  für  Reserve-  uni 
Landwehrofficiero,  sowie   Fahnenjunker  und   Unterofficiere   der  Feld-Ar- 
tillerie. Berlin  1899.  16.  Gebunden  in  Leinwand.  72  kr. 
O  welche  Lust,  Soldat  zu  sein!   Ernstrs  aus  den  „Feriencolonien-.  2.  Auflage 

41.— 50.  Tausend.  München  1899.  8.  36  kr. 
Poidloue,  A.  Le  budget  de  la  manne  amrlaise  1899—1900.   Memorandum  d; 

premier  lord  de  l'amiraute.  Paris  1899.  8.  75  kr. 
Pulkowski,   Oberst.   Leitfaden   für  den  Unterricht  der  Kanoniere   der  Fuss- 
Artillerie.  13.  Auflage.   31  i t  1  farbigem  Bildnis  und  150  Textabbildungen. 
Berlin  1899.  12.  36  kr. 
Rangliste  der  kais.  deutschen  Murine   für  das  Jahr  1899.  Nachtrag.  (Abge- 
>ehlossen  am  20.  Mai   Redigirt  im  Marine-Cabiuet )  Berlin.  8.  36  kr. 

—  kleine,  der  kön.  sächsischen  Armee  (XII.  und  XIX.  Armee-Corps  des  deut- 
schen Heeres)  1899.  14.  Ausgabe.  Abgeschlossen  am  1.  April.  Leipzig.  8 
30  kr.;  2.  und  3.  Nachtrag.  15  kr. 

—  von  Beamten  der  kais.  deutschen  Marine.   Abgesehlossen  im  Juli  1899 
Redigirt  im  Reichs-Marineamt.  Berlin  l!S99.  8.  1  fl.  6S  kr. 

Rang-  und  Quartierliate  der  kön.  preuss.  Armee  und  des  XIII.  (kön.  württ  | 
Armee-Corps  für  1899.  Mit  den  Dienstalterslisten  der  Generalität  und  der 
Stabsnfüciere  und  einem  Anhang,  enthaltend  die  kais.  Schutztruppen.  Nacii 
dem  .Stunde  vom  2-  Mai  1898.  Redaction:  die  k.  Geheime  Kriegskanzlei. 
Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  5  tl.  40  kr.  —  Nachtrag  72  kr. 

—  des  XIII.  (kfin.  württ )  Armee-Corps  für  1899.  Nebst  Angabe  der  nicht 
im  Armee-Corps-Verband  befindlichen  Ofticiere,  Militär-Beh-'-rden  etc.  Nach 
dem  Stande  vom  10.  Mai.  Stuttgart.  8.  1  H.  50  kr. 

Rangs-  und  Eintheilungs-Liste  der  k  und  k.  Kriegsmarine.  Richtig  gestellt 
bis  1.  September  1899.  Wien.  12.  70  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LI 

Reichsheer,  Das  deutsche,  und  die  kais.  Marine.  Nebst  Anhang.    Die  kais. 

Scbutztruppen  für  Deutsch-Ostafrika,  Deutsch-Süd  westafrika  und  Kamerun. 
Bearbeitet  von  Major  D.  Ecke  und  Inspector  Karge.  10.  Jahrgang. 
Abgeschlossen  am  9.  Juni  1899.  Kassel.  8.  90  kr. 

Roujoti,  L.  de.  Education  morale,  patriotique  et  militaire  des  equipages  de  la 
flotte.  Paris  1899.  12.  1  fl.  80  kr. 

.Schnell,  Rechnungsunteroföcier  J.  Der  Einjährig-Freiwillige  und  der  Reserve- 
Officier.  Ein  Nachschlagebuch  für  Kanzleien  und  Unterabtheilungs-Comman- 
danten  und  ein  Rathgeber  für  Einjährig-Freiwillig-Aspiranten  für  nicht- 
active  und  active  Einjährig-Freiwillige,  für  Reserve-Officiere  (Reserve- 
Cadetten),  für  Berufs-Officiers-A^piranten  und  für  Militär-Beamte  in  der 
Reserve.  3.  Auflage.  Ödeuburg  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Scheidel,  Rittmeister  A.  Taschen- Nacbschlagebuch  für  die  Ofßciere  und  Offi- 
ciers-Aspiranten  des  Beurlaubtenstandes  aller  Waffengattungen  des  deut- 
schen Heeres.  Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  80  kr. 

Schmid,  Hauptmann  A.  Lehrbuch  für  den  schweizerischen  Infanterie-Soldaten. 

3.  Auflage.  Mit  graphischen  Tafeln.  Bern  1899.  16.  Cartonirt  90  kr. 
Schumann,  Major.  Rathgeber  für  den  Compagnie-Chef.    Ein  Handbuch  für  den 

inneren  und  äusseren  Dienst.  Zugleich  als  7.  Auflage  von:  Müller- 
Schwarz,  der  Coinpagnie-Dienst.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  70  kr. 

Sclrwartzkoppen,  Major  v.  Stichworte  für  Officiere  und  Unterofficiere  der  In- 
fanterie bei  Ertheilung  des  Dienstunterrichtes.  4.  Auflage.  Berlin  1899. 
IG.  In  Leinwand  cartonirt  36  kr. 

Seidel's  kleines  ArmeerSehema.  Dislocation  und  Eintheilung  des  k.  und  k.  Heeres, 
der  k.  und  k  Kriegsmarine,  der  k.  k.  Landwehrund  der  kttn.  ungar.  Land- 
wehr. Nr.  46.  Abgeschlossen  am  1.  November  1899.  Wien.  16.  50  kr. 

Stechert's  Armee-Eintheilung  und  Quartierliste  des  deutschen  Reiches  und  der 
kais.  Marino.  Bearbeitet  und  herausgegeben  von  der  Redaction  des  deut- 
schen Soldatenhorts.  40.  Jahrgang.  330.  Ausgabe.  Abgeschlossen  am  7.  Ok- 
tober 1899.  Berlin.  8.  45  kr. " 

Tettau,  Hauptmann  Freiherr  v.  Die  russische  Armee  in  Einzelschriften.  2.  bis 

4.  Heft.  Mit  Abbildungen.  Belin  1899.  8.  Zu  1  fl.  20  kr. 
Troupes,  Les.  alpines  en  Italie  et  en  France.  Paris  1S99.  8.  90  kr. 

Uhle,  Oberstlieutenant.  Dienst-Reglement,  1.  Theil,  für  das  k.  und  k.  Heer. 
Applicatorisch  bearbeitet.  Wien  1899.  12.  35  kr. 

TJnger,  Major,  v.  Drei  Jahre  im  Sattel  ein  Lern-  und  Lesebuch  für  den  Dieust- 
unterricht  des  deutschen  Cavalleristen.  3.  Auflage  Mit  farbigen  Tafeln, 
zahlreichen  Textabbildungen  und  1  Bildnis.  Berlin  1899.  8.  Gebunden  52  kr. 

Uniformen,  Die,  der  deutschen  Armee.  1.  Abtheilung.  Übersichtliche  Farben- 
darstellungen der  Uniformen.  24.  Auflage.  (30  farbige  Tafeln.)  Mit  aus- 
führlicher Liste  sämmtlicher  Truppentheile  und  Landwehr-Bezirks-Com- 
manden  mit  Angabe  der  Standquartiere.  Leipzig  1899  8.  1  fl.  50  kr. 

—  Die,  der  deutschen  Armee.  8  systematische  Farbentafeln  mit  Erläuterungen, 
nebst  Angabe  9ämintlicher  Truppentheile,  ihrer  Standquartiere  und  des 
Errichtungsjahres  (von  Lieutenant  W.  Kuske).  5.  Auflage.  (Neue  Aus- 
gabe mit  Nachtrag  und  8  schwarzen  Tafeln  von  Oberlieut.  W.  Kuske). 
Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Vertheiler  der  Dienstbücher  und  Vorschriften.  7  Theil,  Anbang  II  zur  Ge- 
schäftsordnung für  das  k.  und  k.  Heer.  Wien  1899.  4.  60  kr. 

Verwaltungsanleittmg  für  den  Führer  eines  Schills,  auf  welchem  ein  Ver- 
waltuugsbeamt.-r  nicht  eingeschifft  ist.  Berlin  1899.  8.  45  kr. 

Vorschrift  für  den  Bootsdienst  in  der  Marine.  Berlin  1899.  12.  Cartonirt  30  kr. 

—  für  den  Schriften  verkehr  der  kön    sächsischen  Armee.    Ausgabe  1899 
Dresden.  12.  Gebunden  in  Leinwand.  48  kr. 

—  für  die  Sicherstellung  und  Verwertung  der  Militär-Unterkünfte.  Wien  1899. 
4.  84  kr. 

—  für  die  Verwaltung  der  Militär-Veterinär-Anstalten.  Berlin  1899.  8.  42  kr. 

—  über  den  Gebrauch  der  Infanterie-Ausrüstung  M.  95.  Berlin  1899.  12  9  kr. 


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LII 


Bücher-Anzeiger. 


Vorschrift  über  die  Ausbildung  des  Büchsenmacher-Personals  der  Werft-Divisionen. 
Berlin  1899.  «.  12  kr. 

—  des  Bottelier-Personals,  sowie  der  Sehiffsköche.  Ebendaselbst  9  kr. 

—  des  Maschinisten-  und  Heizerpersonals  der  Werft-Divisionen.  Ebendaselbst 
12  kr. 

—  des  activen  Materialien-Verwalter- uud  des  Reserve -Materialien -Verwalter- 
personals. Ebendaselbst  12  kr. 

—  des  Schiffsbäcker-Personals.  Ebendaselbst  B  kr. 

—  des  Schreiber-Personals.  Ebendaselbst  9  kr. 

—  des  Signal-  und  Steuermanns-Personals  der  Matrosen-Divisionen.  Eben- 
daselbst 12  kr. 

—  des  Personals  der  Torpedo-Abtheilungen.  Ebendaselbst  24  kr. 

—  des  Zimmermanns-Personals  der  Werft-Divisionen.  Ebendaselbst  9  kr. 

—  über  die  persönlichen  Verhältnisse  des  Zahlmeister-Personals  in  der  kön. 
sachsischen  Armee.  Dresden  1899.  8.  12  kr. 

—  über  die  Waffenübungen  der  Cavallerie  1891.  Neuabdruck  mit  Einfügung 
der  bis  Juni  1>99  ergangenen  Änderungen.  Mit  Abbildungen.  Berlin  1899. 
8.  30  kr. 

Vorschriften  für  die  Ausbildung  der  Schiffsjungen.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

—  für  die  Ausbildung  der  Seecadetten  auf  den  Schulschiffen.  Ebendaselbst 
1  fl.  35  kr. 

—  Uber  das  Geschäftsverfahren  bei  den  technischen  Revisionen  im  Bereiche 
der  Marine-Artillerie-Depots  und  des  Artillerie  -Ressorts  der  Werften. 
1.  Theil.  Artillerie-Depots.  2.  Theil.  Werften.   Herlin  1899.  8.  1  fl.  6  kr. 

Weise,  R.  Wo  und  wie  linde  ich  Anstellung  und  Beförderung:'  Kathgeber  für 
Militär-Anwärter.  Ausgabe  für  das  Königreich  Sachsen.  Meissen  1*99. 
S   1  fl.  20  kr. 

Welsshun,  G.  L.  Dienstunterricht  des  Infanterie-Gemeinen.  Fortgeführt  und 
nach  den  neuesten  Bestimmungen  ergänzt  durch  Lieutenant  Weiss hun. 
Mit  1  Bildnis,  3  colorirten  Tafeln,  1  Karte  der  Armee-Corps  und  deren 
Uniformirung,  zahlreichen  Abbildungen,  sowie  einem  kurzen  Abriss  von 
Brandenburg-Preussens  Geschichte.        Jahrgang.  Berlin  1899.  8.  24  kr. 

Werftdienstordnungr.  Theil  2.  Werftbetrieb.  Abschnitt  5.  Entwurf.  Berlin  1899 
8.  3  fl.  00  kr. 

Wort,  Ein,  für  unser  Auditoriat.  Wien  1899.  8.  40  kr. 

Zwenger,  Hauptmann.  Unterolneier-Hanübuch  lür  die  Feld-Artillerie.  1.  Theil. 
Berlin  1899.  12.  64  kr. 


2.  Generalsta}ta-\Vis»eiischaft  und  Adjutanten- Dienst.  —    Taktik.  Strategie.  Staaten- 
verthtidi'jung.   {b\lddi< n.*t,  Märsche,  Sichtrfuits-   und  K^ndschaßsuesen,  Manöver, 
thrn ret is c h - tukt isc he.  A u  r'gn  h r «,  Krieg ssp ivl. ) 

Aux  manoeuvres  et  a  la  guerre.  Propos   en  l'air  sur  la  taetique  de  combat  de 

la  cavalerie.  Paris  1899.  8  1  Ii.  •,'<>  kr. 
Balck,  Hauptmann.  Taktik.  1  Theil.  1.  Halbband:  Einleitung  und  formale  Taktik 

der  Infanterie.  2.  Aullage.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  70  kr. 
Benoist,  Le  gcncral  P.  de.  Pa>sage  des  cours  d'eau  par  la  «-avalerie.  Paris  1899. 

12.  1  fl.  20  kr. 

Bernhardi,  F.  v.  Unsere  Cavallerie  im  nächsten  Kriege.  Berlin  1899.  8.  3  fl. 
Betrachtungen,  Zeitgemässe,   über  unsere  taktische  Ausbildung.   Wien  1899. 

8.  80  kr. 

Bk'ibtreu,  K.  Gedankenübertragung  beim  grossen  Generalstabe.  Mit  1  eingcdr. 

Skiz/e.  Leipzig  18!<9.  8.  30  kr. 
Callwell,   Le  major  C.  E.  Petites  guerres,  leurs  principes  et  leur  execution. 

Traduit  et  annote  par  le  lieut.-col.  Septans.  Avee  12  croquis.  Paris  1899. 

8.  4  fl.  SO  kr. 

Cavalerie  divisionnaire,  par  un  officier  de  cavalerie.  Paris  1S99.  8.  60  kr. 
—    La,  en  liaison  avec  l'infanterie.  Paris  1899.  8.  75  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LUX 

Compte  rendu  d'nn  exercice  sur  la  carte  ä  simple  action.  Mode  de  pre"paration 
aux  exereices  avec  cadres  dans  les  rdgiments  d'artillerie  de  campagne, 
par  le  cummandant  L.  M.  Avec  2  figures  et   1  planche.  Paris  1899 
8.  60  kr. 

Dragomirof,  Le  general.  L'art  de  vaincre,  de  Souvarof  (commonte  par  le  general 

Dragomirof).  Paris  1891).  8.  90  kr. 
Frisch,  R.  J.   Considerations  sur  la  defense    de  TAlg^rie-Tunisie  et  l'arm^e 

d'Afriqne.  Paris  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 
Gizycki,  H.  v.  Strategisch-taktische  Aufgaben  nebst  Losungen.  8.  Heft.  Brigade- 

manOver.  Mit  1  Generalstabskarte.  2.  Auflage.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Groyther,  C.  M.  De.  Tactics  for  Besinners  London  1S99.  8.  1  fl.  80  kr. 
Hasselrot,  P.    Taktik  I.  Inledning  och  formell  taktik.  Stockholm  1899.  8. 

4  fl.  45  kr. 

Hoppenstedt,  Hauptmann  J.  Unterofficier-Aufgaben.  Eiu  Beitrag  zur  Ausbildung 

der  Unterführer.   2.  Auflag-».    Mit  1   Karte  und  4  Cioquis  im  Texte. 

Berlin  1899.  8.  72  kr. 
Meckel,  General.    Der  Kriegsspiel- Apparat.  2.  Auflage,  mit  6  farbigen  Tafeln. 

Berlin  1899.  8.  72  kr. 
Morawetz  v.  Moranow,    G.   M    Aufmärsche  der  Cavallerie-Truppen-Division. 

Mit  40  Blatt  Skizzen.  Wien  1899.  12.  50  kr. 
Niessei,  Le  capitaine.  Guide  pour  le  chef  d'une  petite  unite"  d'infanterie  operant 

la  nuit.  Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Omnia  raecum  porto.  Manöver-Kalender  für  die  Infanterie,  zugleich  für  Übungs- 

reisen,  Übungsritte,  Kriegsspiel  und  taktische  Arbeiten.  XVI.  Jahrg.  1899. 

Metz.  IG.  Gart.  1  fl.  5  kr. 
Palat,  Le  coinmandant-  La  preparation  au  combat  de  l'infanterie  allemande. 

Paris  1899.  8.  90  kr 
Regis,  Le  lieut.-cokmel.  Bmploi  de  ravtillerie  dans  la  bataille.   Paris  1899.  8. 

1  Ü.  fcO  kr. 

Reisner  Freih.  v  Lichtenstern,  Oberst.  Die  psychologischen  Elemente  bei 
Angriff  und  Verteidigung.  —  Mühl,  Oberlieutenant.  Zusammenfassende 
Betrachtung  der  Schlachten  gegen  die  franzosische  Republik  im  Kriege 
1870/71.  (Aus:  „Militär-Wochenblatt",  Jahrgang  1899,  Beiheft  7.)  Berlin. 
8  42  kr 

Rohr,  Oberst  F.  Taschenbuch  zum  Gebrauohe  bei  taktischen  Ausarbeitungen, 
Kriegsspielen,  taktischen  Übungsritten,  Manövern  und  im  Felde.  11.  Auflage. 
Mit  4  Beilagen,  6  Skizzent.ifeln  und  zahlreichen  Textti<:uren.  (Aus:  „Brau- 
müller's  militärische  Tas* henbücher".  1.  Bd.)  Wien  1899.  12  Gebunden  in 
Leinwand  1  fl.  SO  kr 

Schmid,  Hauptmann  H.  Befehlsteehnik.  2.  Auflage.  Mit  2  Tafeln.  Wien  1899. 
12   1  fl. 

Schwarz,  Oberst  H  Ritter  v  Daten  und  Anhaltspunkte  für  die  Trnppenführung 
und  deren  Hilfsdienst  bei  Marseben,  Ruhe  und  Gelecht.  7.  Auflage.  Mit 
Figuren.  Wien  1*99.  12.  »',0  kr. 

Springer,  Oberst  A.  Edler  v.  Handbuch  für  Officiere  des  Generalstabes  (mit 
besonderer  Rücksicht  auf  deren  Dienst  im  Felde).  10.  Auliage.  Mit  12  Bei- 
lagen. Wien  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand  3  fl. 

Stscherbatschew  Der  Truppendienst  im  Felde  und  die  Pflichten  der  Comman- 
danten,  nach  dem  Reglement  vom  Jahre  1899  St.  Petersburg.  S.  3  Ü.  (In 
russischer  Sprache.) 

Vetter,  Rittmeister  L  Programm  zur  Ausbildung  des  Cavalleristen  im  Feld- 
dienste.  Mit  1  Tabelle  und  2  Karten   Marburg  1899.  8.  70  kr. 

Verdy  du  Vernois,  General  J.  v.  Studien  über  Truppenführung.  1.  Theil.  Neu 
bearbeitet  durch  Oberst  v.  Gossler.  A.  und  4  (Schiusa-)  Heft.  Mit 
4  Gefechtsplanen.  Berlin  1*99.  *.  :J  ti 

Wedels,  v,  Officiers-Taschenbuch  für  Manöver,  Übungsreisen,  Kriegsspiel, 
taktische  Arbeiten.  Mit  Tabellen  und  Si-naturentateln.  15.  Auflage  vou 
Hauptmann  Balek.  Berlin  1899.  12  In  Leinwand  cart.  90  kr. 


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LIV 


Bücher-Anzeiger. 


Wolff,  Hauptmann  J.  Anleitungen  für  die  Ausbildung  der  Compagnie  im  Patrullen- 
und  Meldedienst  vom  Beginn  der  Rekiuten-Ausbildung  bis  zur  Beendigung 
der  jährlichen  grossen  Übungen.  Mit  einer  Sammlung  von  Patrullen-Auf- 
gaben    etc.    4.    Auflage,    Gemeinfasslich    dargestellt.     Mit    1  Skizze 
Wien  189«».  12.  60  kr. 

Zum  Studium  der  Taktik.  Von  F.  C.  v.  H.  3.  Auflage.  2  Tüeile.  Als  Entwurf 
gedruckt.  Mit  32  Beilagen.  Wien  1899.  8.  8  fl. 


3.  Artillerie-   und    Wajf<  n- Lehre.    ScJiiesairestn.    —   Kriegtbaukunat,   Genie-  und 
Pionnier-Wcsm.  Fcalutig.skrieg.  —  Marine  (nur  alfgemein  Wiiseutuertc*). 

Abendroth,  Hauptmann.  Die  Zünder  der  preussischen  Artillerie  in  diesem  Jahr- 
hundert bis  zur  Einfuhrung  d<-r  Brisanzmunition  nach  ihrer  historischen 
Entwicklung.  Mit  29  Blatt  Zeichnungen.  Keisse  1899.  8  1  fl.  20  kr. 

Alvensleben,  K.  v.  Was  muss  man  von  der  Kriegsmarine  wissen?  Über  «ii-3 
Kriegsflotten  aller  Kulturvölker,  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
deutschen  Aufnahme-Bedingungen.  Bau  und  Armierung  der  Kriegssehife, 
Kriegshäfen.  Arsenale,  Werften  u.  v.  a.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Befestigung,  Die  beständige,  und  der  Festunirskriei,'.  3.  Bd.  Leith n er,  Oberst  E 
Freih.  v.  Neueste   Anschauungen.   Mit  4   zum   Theil   farbigen  Tafeln. 
Wien  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 

Brassey,  T.  A.  Naval  Annual.  1899.  With  Plates.  London  1899.  8.  11  fl.  40  kr. 

Cranz,  C.  und  K.  R.  Koch.  Untersuchungen  über  Vibration  des  Gewehrlaufes. 
I.  Schwingungen  in  verticaler  Ebene  bei  horizontal  gehaltenem  Gewehr 
A  Gewehre  vom  Typus  des  Mausergewehres  Mod.  71.  Mit  Figuren  und 
G  Tafeln.  (Aus:  „Abhandlungen  der  kön  bayerischen  Akademie  der  Wissen- 
schaften-.) München  1899.  4.  1  fl.  20  kr. 

Decepts,  Le  capitaine  L.  Le  matöriel  dartillerie  de  c.mpagne  de  l'usiue  Krupp 
(1892-1897).  Avec  5  teures  et  1  planche.  Paris  1899.  8.  t>0  kr. 

Dick,  Corvetteucapitäii  C.  und  Doz.  0.  Kretschmer.  Handbuch  der  Seemann- 
schaft. 2  Theile.  2.  Auflage.  Mit  050  Abbildungen,  11  Tafeln  und  1  Karte. 
Berlin  1899.  8   18  fl. 

Dittmer,  Capitän  zur  See.  Katechismus  der  deutschen  Kriegsmarine.  Mit  Titel- 
bild und  174  Textabbildungen.  2  Auflage.  1899.  12.  Gebunden  in  Lein- 
wand. 2  fl.  40  kr. 

Dossow's,  v..  Dienstunteiricht  für  den  Pionnier  des  deutschen  Heeres.  2.  Auflage. 

Mit  8  farbigen  Tafeln  und  zahlreichen  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  80  kr. 
Grasset,   Le  lieut.   de  vaisseau  A.  La  defense  des  cOtes.   Avec  29  planches. 

Paris  1899.  8.  6  fl. 

Hart.  Le  capitaine  A.  La  nouvelle  artillerie  de  eampnsrnc  Paris  1899.  8.  60  kr. 

Hartmann,  Oberst  E.  Über  Fortfestuugen.  Berlin  1899.  8.  30  kr. 

Jahrbuch  für  Deutschlands  Seeintcressen.  Von  Nauticus.  Mit  14  Abbildungen 

und  graphischen  Tafeln.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Kipling,  Pi.  Eine  Manöverflotte.  Aus  dem  Englischen  durch  Capitän  F.  Lavaud. 

Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Knobloch,  Hauptmann  W.  Sammlung  von  Schiessaufgaben  nebst  Lösungen.  Mit 

1  Plan  und  21  Beilagen.  Wien  1899.  8.  1  fl.  30  kr. 
Korzen,  Artillerie-Ingenieur  und  Hauptmann  L  David.  Taschenbuch   für  die 

k.  und  k.  Feld-Artillerie.  4.  Auflage.  Mit  Figuren  und  1  Bildnis.  Wien  189?. 

12.  Gebunden  in  Leinwand.  2  fl   3')  kr 
KriegsschirTsarten,  Die  wichtigsten  deutschen.    Unter  Benützung  amtlichen 

Materials  geschildert.  Mit  1  Tafel  deutscher  Kriegsschiffe.   Leipzig  189 ' 

8.  90  kr . 

Kntzlnigg,  Hauptmann  A  Über  den  Minenkrieg  und  dessen  Zukunft  Mi: 
1  Tafel.  (Aus:  „Mittheilnngen  über  Gegenstände  des  Artillerie- und  Genie- 
Wesens".)  Wien  1899.  8.  70  kr. 

Liehr,  Major.  Schiessbnch  (für  Jäger).  Neu  bearbeitet  von  Hauptmann  v.  Bosen- 
berg. 11.  Aufluge.  Mit  Figuren.  Berlin  1899.  12.  12  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LV 

Marschner,  Major  E.  Lehrbuch  der  Waffenlehre.  2.  Bd.  Specielle  Waffenlehre. 

2.  Auflage.  Mit  210  Abbildungen.  Wien  und  Prag  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Mersmann,    Hauptmann.  Merktafel  für  die  Unterweisung  des  Schützen  in  der 

selbständigen  Gefechtsverwendung  seiner  Waffe.  2.  Auflage  mit  3  Figuren. 

Metz  1899.  16.  10  kr. 
Mielichhofer,  Hauptmann  S.  Der  Batteriebau  und  seine  wichtigsten  Daten. 

12  Tafeln  mit  eingedrucktem  Text.  Wien  1899.  16.  50  kr. 
—    Die  Verteidigung  von  Küstenbefestigungen  und  der  angrenzenden  offenen 

Küsten.  Mit  9  Abbildungen.  Wien  1899.  8.  1  fl.  70  kr. 
Minarelli  Fitz-GeTald,  Oberst.    Moderne  Schiessausbildung.  Studi*  über  die 

neueste  Schiessinstruction  für  die  italienische  Infanterie  vom  Jahre  1898 

im  Vergleich  mit  den  analogen  reglementaron  Vorschriften  in  Deutschland, 

Frankreich,  Österreich-Ungarn  und  Russland.  Mit  2  Tafeln.  Wien  1899. 

8.  1  fl.  80  kr. 

Xotre  marine  de  guerre  en  1899.  Les  vices  de  son  Organisation.  Un  programme 

de  reformes.  Paris  1899.  12.  1  fl  50  kr. 
Parra,  N.  Pistolets  automatiques.  Avec  4  Fig.  et  5  planches.  Paris  1899.  8. 

1  fl.  50  kr. 

Poncet,  Le  Heut.  L.  L'artillerie  austro-hongrojse  en  1899.  Paris.  8.  60  kr. 
Reohe,  Capit.  E.    Wie  führe  ich  mein  Schiff  über  See?  Einführung  in  die 

praktische  Navigation.  Mit  Figuren.  Kattowitz  1899.  8.  Cart.  2  fl.  70  kr. 
Rehm.  Major  P.  v.  Gesichtspunkte  für  die  weitere  Entwicklung  der  Fortification 

Mit  7  Figuren  und  2  Tafeln.  Wien  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 
Rollinger.  Obtrstlieutenant  L.  Vortrüge  über  Festungskrieg.  3.  Auflage.  Mit 

7  Tafeln.  Wien  1899.  8.  4  fl.  2:>  kr. 
Schiessregeln,  Die,  der  k   und  k.  Fell- Artillerie,  mit  praktischen  Beispielen. 

Auflage  vom  Jahre  189'.».    (Von    Hauptmann  J.  Krach  er.)    Wien.  12. 

In  Wachstuch  1  fl.  85  kr. 
Schiessvorschrift  für  die  Feld-Artillerie.  Mit  Figuren  und  8  Mustern.  Berlin  1899. 

12.  2  fl.  40  kr. 

Schmidt,   Oberlieutenant.    Taktische   Spatenarbeit.    Praktische    Beispiele  zur 

Feldpionnier-Vors<  hrift  lür  die  Infanterie.   Mit  8   Plänen   in  Steindruck 

und  27  Textabbildungen.  Berlin  1899.  8.  1  fi.  20  kr 
Siber,  Hauptmann.  Tafel   für  den  Unterricht  über  das  Gewehr  SS,  den  Cara- 

biner  8S  und  das  Gewehr  91.  3.  Auflage.  Gl  X  74;Vm.  Farbendruck. 

Berlin  1899.  60  kr. 

Thomas,  N.  W.,  M.  A.TheNaval  Wordbook.  Ein  systematisches  Wörterbuch  marine- 
technischer Ausdrücke  in  englischer  und  deutscher  Sprache.  Kiel  1899.  8. 
Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  80  kr. 

Tonrnier,  E.  La  flotte  de  combat.  Paris  1899.  12  75  kr. 

Unterricht,  Technischer,  für  die  k.  und  k.  Pionnier-Truppe.  f>.  Th eil.   Mit  Fig. 

und  G  Tafeln.  Wien  1899.  8.  90  kr.;  —  4.  Anhang  zum  4.  Theil  25  kr; 

—  6.  Anhang  zum  G.  Theil  80  kr. 
Valois,  Vice-Admiral.  Seemacht,  Seegeltung,  Seeherrschaft.  Kurze  Betrachtungen 

über  Seekriegsführung.  Berlin  1899.  8  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 
Vecchi  e  D'Adda,  La  marina  contemporanea.  Con  figure.  Turin  1899  IG.  3  fl. 
Weiss,   Hauptmann.   Über  moderne  Sehlachtfeld-Befestigunc  Mit  Figuren.  — 

Applicatorische  Betrachtungen  über  das  Exercier-Ueirle.ment  der  Infanterie. 

(Aus:  „Militär- Wochenblatt",  Jahrg.  1899,  Beiheft  5.)  Berlin.  8.  GO  kr. 
Werkzengbuch  für  die    Feldbahn-ZwiHings-Loeomotive.  Herausg. :  Eisenbahn- 
Brigade.  Berlin  1899.  12.  21  kr. 
Winklar,  Artillerie-Officier  J   Vortrüge  für  den  k  und  k    Waffenofficicr  über 

seine  fachmännischen  Dienstcs-Obliegenheiten.  2.  Auflage.   Mit  G  Tafeln. 

Wien  1899.  8.  GO  kr 
Witte.  Oberst  W.  Fort>chritt»>  und  Veränderungen  im  Gebiete  des  WatTenwesens 

in  der  neuesten  Zeit.   (Als   Erjjänzunir  und  Fortsetzung  der  eremeinfass- 

lichen   Waffenlehre  )  Kachtrag'  IV.  (1898  99.)  Mit  Abbildungen.  Berlin. 

8.  60  kr. 


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LVI 


Bücher- Anzeiger. 


4.  Militär -Geographie    und  -Statistik.    Terrainhhre.    Situationsxeichnen.  Terrain' 
Recognoscirung.  (Aufnahme  und  Zeichnung altltre,  siehe  auch:  II.  Aufteilung,  3.) 

Haardt  v.  Hartenthurn,  V.    Die  militärisch  wichtigsten   Kartenwerke  der 
europäischen  Staaten.  Mit  8  Tafeln.  (Ans:  „Mittheilunsren  des  k.  und  k 
miiitär-geographischen  Institutes-.)  Wien  1899.  8.  60  kr. 

Pramberger,  Hauptmann  E.  Behelf  zum  Studium  der  Militär-Geographie  von 
Mittel-Rurupa.  Mit  einer  Karte  des  nordöstlichen  Mittel-Europa.  3.  Ad 
Wien  1899.  8.  2  fl.  IG  kr. 

Spindler,  Major  J.  Die  Signaturen  der  Generalstabskarten  des  Deutschen  Reiches 
1  :  100.000,  Frankreich  1  :  S0.000,  Österreich  1  :  75  000  und  Russland 
1  :  126.000,  nebst  Erklärungen  für  diese  Karten.  Als  Hilfsmittel  zum 
Kartenlesen  zusammengestellt.  2.  Auflage.  München  1899.  8.  60  kr. 

Wachs,  Major  0.  Die  Etapen-trasse  von  England  nach  Indien  um  das  Cap  der 
Guten  Hoffuung.  Berlin  1899.  8.  75  kr. 

5.  Geschichte  des  Kriegnet  sens  und  der  Kriegskunst.  —  KriegsgtscJiichte .  —  Truppen- 

geschichte. 

Atteridge,  A.  II.  War»  of  the  'Nineties.  History  of  the  Warfare  of  last  ten 
Years  of  the.  Nineteeth  Century.  London    1899.  8.  5  fl.  40  kr. 

Balck,  Hauptmann.  Die  Schlacht  von  Soor  am  SO.  September  1745.  —  Bende- 
inann,  Contre-Admiral.  Der  Seekrieg  zwischen  Spanien  und  den  Ver- 
einigten Staaten  von  Nordamerika  1898.  Mit  1  Kartenbeilage.  (Aus: 
„Militär-Wochenblatt14,  Jahrgang  1899,  Beiheft  4.)  Berlin.  8.  45  kr. 

Barrieres,  Ch.  et  F.  Ollivier.  Historique  du  service  de  mousqueterie  dans  la 
marine,  depuis  Richelieu  jusqu'ä  nos  jours.  Paris  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 

Beck,  Major  F.  Geschichte  des  grossherzoglich  hessischen  Feld-Artillerie-Regi- 
mentes Nr.  25  und  seiner  Stämme  1460—1883.  Fortgesetzt  von  1883  bi* 
1897  durch  Hauptmann  K.  v.  Hahn  Mit  1  Bildnis,  2  Uniformbildern 
und  1  Plan  der  Schlacht  von  Gravelotte  —  St-lJrivat.  Berlin  1899.  8. 
4  fl.  80  kr. 

Beitrage  zur  Geschichte  der  k.  und  k.  Geniewaffe.  Nach  den  von  Oberst  H. 
Blase  k  hinterlassend!  ManuseripNn  und  Vorbereitungen.  Im  Auftrage 
des  k.  und  k  Keicbs-Kriei.rsmiiiisteriums  zusammengestellt  und  bearbeitet 
durch  Oberst  Franz  Rieger.  1.  Abtheilung.  2.  Abschnitt.  Mit  13  Plänen 
und  2  Bildnissen.  Wien  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  12  fl. 

Benoit,  Le  capitaine  C.  Navires  de  guerre  et  batt.'ries  de  c«'»te.  Operations  de 
l'escadre  americaine  ä  Santiago  de  Cuba.  Avec  4  figures.  Paris  1899.  8.  GO  kr. 

Bleibtreu,  C.  Gravelutte.  Die  Kämpfe  um  Metz.  Illustrationen  von  Ch.  Speyer. 
2.  Auflage.  !»>.— •><).  Tausend.  Stuttgart  1899.  8.  «0  kr. 
—    Paris  1870  71.  Illustrationen  von  Ch.  Speyer.  11.— 15.  Tausend.  Eben- 
daselbst 1  fl.  20  kr. 

Blume,  General  v.  Die  Beschickung  von  Paris  1870/71  und  die  Ursacher.  ihrer 

Verzögerung.  Berlin  1899.  8.  90  kr. 
Boillot,  Major.  L'an  1800  en  Suisse  au  point  de  vue  militaire.  Publicition  fftisailt 

suite  aux:  „Essais  de  levee  d'une  force  nationale  en  Suisse  en  1799u  da 

meine  auteur.  Davos  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 
Bonnal.  Le  general  H.  Froescliviller.    Les  evenements  militaires  de  15  juillet 

au  12  aoüt  1870.  Avec  38  cartes.  Paris  1899.  8.  7  fl.  20  kr. 
Britton,  W.  The  Civil  War  on  the  Border:  A  Narrative  of  Military  Operations 

in  Missouri,  Kansas,  Arkansas  and  the  Indian  Territory  Düring  the  Year* 

1863—1865.  New- York  1899.  8.  10  fl.  50  kr. 
Bujac,  Le  commandant  E.  Egypte  et  Soudan.  Avec  36  cartes.  Paris  1899.  8.  4  fl  50  kr. 
Camon,  H.  La  bataille  napoleonienne.  Paris  1899.  8.  90  kr. 
Cardinal  v.  Widdern,  Oberst  G.  Der  Kri'  ir  an  den  rückwärtigen  Verbindungen 

der  deutschen  Heere  1870/71.  4.  Theil.  2.  Band  und  5.  (Sohluss-)  Theil. 

Mit     Karten  und  5  Skuzen,  neb^r  Register  über  den   Inhalt  des  Ge- 

»amrotwerkes.  B-rlin  1899.  8.  4  Ü.  08  kr 


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Bücher-Anzeiger. 


LVII 


Chnquet,  A.  L'Ecole  de  Mars  (1794).  Avec  une  gravure.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Cisternes,  R.  de.  La  campagne  de  Minorque  d  apres  le  jonrnal  da  commandenr 

de    Glandevez   et  de   nonibreuses   lettres   inedites.    Paris  1899.  8. 

4  fl.  50  kr. 

Clowes,  W.  L.  The  Royal  Navy.  A  History  frora  the  Earliest  Times  to  the 
Present.  Vol.  4.  London  1899.  8.  18  fl. 

Darstellungen  aus  der  bayerischen  Kriegs-  und  Heeresgeschichte.  Herausgegeben 
vom  k.  b.  Kriegs-Archiv.  8.  Heft.  Land  mann,  G.  IC.  K.  Ritter  v. 
Wilhelm  III.  von  England  und  Max  Emanuel  von  Bayern  im  nieder- 
ländischen Kriege  1692—1697.  Mit  11  Kartenskizzen  im  Texte  und  1  Über- 
sichtskarte; —  Liel,  Oberstlieutenant  K.  v.  Die  Operationen  des  im 
Reichsdienste  stehenden  Neckarcorps  innerhalb  des  Grossherzogthun  is 
Baden  währenddes  Sommers  1849.  Mit  3  Beilagen.  —  Erhard,  Oberst  A. 
Bayerische  Einzelthaten  und  Gefechtsbilder  aus  dem  deutsch-französischen 
Kriege  1870/71.  Gesammelt  und  bearbeitet  zumeist  nach  Kriegsministerial- 
Acten  und  Aufzeichnungen  der  Truppentheile.  München  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 

Durny,  V.  Le  1er  re"giment  de  tirailleurs  algeriens.  Histoire  et  campagnes. 
PrCface  d'E.  Lavisse.  Paris  1899.  4.  12  fl. 

Elster,  Premier-Lieutenant  0.  Geschichte  der  stehenden  Truppen  im  Herzogthume 
Braunschweig- Wolfer biittel  von  1600-1714.  Mit  5  Beilagen  und  8  Karten- 
skizzen. Leipzig  1899.  8.  4  fl.  20  kr. 

Erben,  Dr.  W.  Katalog  des  k.  und  k.  Heeresmuseums.  Mit  Abbildungen.  Wien  1899. 
8.  1  fl.  44  kr. 

Erhard,  Oberst  A.  Bayerische  Einzelthaten  und  Gefechtsbilder  aus  dem  deutsch- 
französischen  Kriege  1870/71.  Gesammelt  und  bearbeitet  zumeist  nach 
Kriegsministerial-Acten  und  Aufzeichnungen  der  Truppentheile.  (Aus: 
„Darstellungen  aus  der  bayerischen  Kriegs-  und  Heere-geschichte".) 
München  1899.  8.  60  kr. 

Fay.  Etudes  de  marches.  Jena-Sedan.  Avec  tableaux  et  cartes.  Paris  1899.  4.  6  fl. 

Frankhau8er,  des  Venners  und  Oberstlieutenants  J.  v.  Burgdorf,  Tagebuch 
über  den  2.  Villmergerkrieg  1722.  Burgdorf  1899.  8.  48  kr. 

Frobenius,  Oberstlieutenant.  Kriegsgeschichtliche  Beispiele  des  Festlingskrieges 
aus  dem  deutsch-französischen  Kriege  von  1870  71.  1.  Helt.  Mit  2  Plänen 
in  Steindruck.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 

Gallien!.  Trois  colonnes  au  Tunkin.  (1894/95).  Paris  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 

Gedenkblätter  der  k.  und  k.  Kriegsmarine.   Herausgegeben  von  der  Redaction 

der  „Mittheilunsen  aus  dem  Gebiete  des  Seewesens".  2.  Band,  mit  1  Bildnis.  . 
Pola  1899.  8.  1  fl. 

Geitel,  A.  Die  Gefallenen  d«>r  Sehlachten  um  Metz  1870.  Die  Verlustlisten  der 

an   den  Kämpfen  um  Metz   1870  betheiligten    deutschen  Regimenter. 

Metz  1899.  8.  48  kr. 
George,  H.  B.  Kapoleon's  Invasion  of  Russia.  London  1899.  8.  9  fl. 
Geschiebte  der  Sicherheitstruppen  und  der  öffentlichen  Sicherheit  in  Bosnien 

und  der  Hercegovina  1878—1898.  Mit  5  Tabellen.  Wien  1899.  8.  Cartonirt 

1  fl.  50  kr. 

Gremillet,  Le  capitaine  P.  Un  regiment  pemlant  deux  siecles  (1684—1899). 
Historiquc  du  81«  de  ligue,  ancien  6*  lCger  „l'Intrepide".  Avec  gravures. 
Paris  1899.  8.  9  fl. 

Halstead,  M.  History  of  the  War  with  Spain.  New- York  1899.  8.   4  fl.  50  kr. 
Hanna,   H.  B.  The  Second  Afghan  War  1878—1880.   Vol.  I.  London  1899. 
8.  7  fl.  20  kr. 

Hans,  A.  La  guerre  du  Mexique  selon  les  Mexicains.  PMition  revue  et  augmentde. 

Paris  1899.  8.  90  kr. 
Heinzel,  Oberst  F.   Die  Schlacht  von  Custuzza.  24.  Juni  1S66.   Mit  1  Bildnis 

und  1  Karte   Wien  IS'.'*.».  8.  25  kr. 
Hoenig,  F.   Beitrage  *ur  Schlacht  von  Vionville— Mars-la-Tour.   Berlin  1899.  8. 

1  fl.  20  kr. 

Hollender,  Le  commaudant.  Le  siege  de  Phalsbourg  en  1870  Paris  1899.  8. 
1  fl.  50  kr. 


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LYIII  Bücher-Anzeiger. 

Jeanneney,  Le  capitaine.  Glorieux  passe'  d'un  rägiment.  8p  d'infanterie.  1562 
a  1899.  Campagnes  de  1799.  1800,  18U5,  1806,  1807,  1809,  1823. 
1847—1852  (Algerie),  1859, 1870,  71.  Avec  gravures.  Paris  1899.  8.  10  fl.  80  kr 

Jessen,  W.  Der  Ehrentag  von  Eckernforde  (5.  Mai  1849).  Mit  1  Plan  der 
Schanzen  und  vielen  Illustrationen.  Eckernförde  1899.  8.  90  kr. 

Kelinert,  H.  Die  Kriegsereignisse  des  Jahr»«s  1866  im  Herzogthume  Gotha  und 
die  gotha*ischen  Turner  zur  Zeit  des  Treffens  von  Langensalza.  Mit  1  Karte. 
Gotha  1899.  8.  60  kr. 

Kroll,  Major.  Oflicier-Stammliste  des  Leib-Grenadier-Regimentes  König  Friedrich 
Wilhelm  III.  (1.  brandenburgischen)  Nr.  8.  Von  der  Errichtung  des  Regi- 
ments ain  20.  August  1808  bis  zum  1.  Mai  1899.  Berlin.  8.  8  fl.  40  kr 

Kupelwieser,  F.  M.  L.  L.  Johann  Katzianers  Zug    gegen  die   Türken  1539 
Wien  1899.  8.  15  kr. 
—    Die  Kämpfe  Oesterreichs  mit  den  Osmanen  vom  Jahre  1526  -1537.  Mi: 
5  Kartenskizzen  und  1  Beilage.  Wien  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 

Kuropatkin,  A.  N.  Die  Eroberung  Turkmeniens,  mit  einer  Skizze  der  kriegerischen 
Ereignisse  in  Mittelasien  von  1839—1876.  St.  Petersburg  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 

Lardy,  Le  Dr  E.  La  guerre  grdco-turque.  Rdsume  historique  ei  strat4giqa<? 
Accompagne"  de  notes  nitfdicales  et  nombreuses  illustrations.  Paris  189?. 
8.  7  fl.  20  kr. 

Liebe,  G.  Der  Soldat  in  der  deutschen  Vergangenheit.  Mit  183  Abbildungen 
und  Beilagen  nach  den  Originalen  aus  dem  15.— 18.  Jahrh.  Leipzig  18i*9. 
4.  2  fl.  40  kr. 

Liposcak,  Major  A.  Die  Operationen  der  englisch-egvptischen  Truppen  im  Sudan. 

Mit  4  Kurten.   (Aus:    „Organ  der  militär- wissenschaftlichen  Vereine4-.' 

Wien  1899.  8.  80  kr. 
Lütgendorf,  Major  C.  Freiherr  v.   Applicatorische  Besprechung  der  Thätigkeit 

des  k.  k.  X.  Corps  im  Gefechte  bei  Traurenau  am  27.  Juni  1866.  2.  Heft 

Mit  4  Oleaten.  Wien  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Maretich  v.  Riv-Alpon,  Oberst  G.  Freiherr  v.   Die  vierte  Berg  Isel-Schlaeh*. 

am  13.  August  1809.  (Gefechte  in  der  Umgebuug  von  Innsbruck  am  11.. 

13.  und  14.  August,  sowie  im  Unter-Innthale  bis  17.  August  1809).  Mit 

1  Abbildung,  1  Tafel  und  1  Karte.  Innsbruck  1899.  8.  2  fl. 
Martinien,  A.  Tableaux  par  corps  et  par  bataille  des  ofßeiers  tues  et  Messe* 

peiuiant  les  guerres  de  l'Empire  (1805/15).  Paris  1899.  8.  12  fl. 
Mayer  v.  Rosenau,  1).  S.  Den  Manen  Erzlu-rzog  Karl's!  Unbekannt  gebliebene 

Krieust-nngnissf  aus  den  Jahren  1805  und  1809.  Die  südliche  Umgebung 

"Wiens  wahrend  der  französischen  Invasion  von  1809.  Mit  1  Bildnis.  Maue; 

bei  Wien  1899.  4.  50  kr. 
MayerhofTer  v.  Vedropolje,  Hauptmann  E  Der  Infanteriekampf  des  IX.  Corps 

vor  Amanvilk-rs-la- Folie.  Mit  2  Karten.  Wien  1899.  8   1  fl. 
Meyer,  W.   Die  zweite  Schlacht  bei  Zürich  am  25    und  26.  September  1799 

Mit   1    Vorwort   von   G.   Meyer   v.    Knonau.    Mit   einer  Planskizze. 

Zürich  18'.'9  8.  1  fl.  20  kr. 
Mittheilungen  des  k.  und  k.  Krie^s-Arcliivs   Herausgegeben  von  der  DireetioL 

des  k.  und  k  Kriegs-Archivs.  Neue  Folge.  XI.  Bd.  Mit  3  Tafelu.  Wien  1S99. 

8.  1  il.  50  kr. 

Moni,  Oberlientenaot  Zusammenfassende  Betrachtung  der  Schlachten  gegen  die 
französische  Republik  im  Kriege  1870,  7 1 .  —  Reisner  Freih.  v.  Lichten- 
stern,  Oberst.  Die  psychologischen  Elemente  bei  Angriff* und  Vertheidigong. 
(Aus:  „ Militär- Wochenblatt",  Jahrgang  1899,  Beiheft  7.)  Berlin.  8.  42  kr 

Moltke's  kriegsgeschichtliche  Arbeiten.  2.  Theil.  Kritische  Aufsätze  zur  Ge- 
schichte der  Feld  zöge  von  1809»  1859.  1864.  1866  und  1870/71.  Heraus- 
gegeben vom  Gruben  Generalstabe,  Abtheilung  für  Kriegsgeschichte.  Mit 
Übersichtskarten,  Plänen  und  Skizzen.  Berlin  1899  8.  4  fl.  20  kr. 

Mourin,  E.  Essai  historique  sur  larmee  russe.  Paris  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 

PfyfTer.  .1.  Aus  dein  Kriegsjahre  179!'  Der  Versuch  eines  Aar-Übergange*  bei 
D  uingen  durch  Erzherzog  Karl  am  17.  Aug.  1799.  Baden  1899.  8.  40  kr 

itf. 

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Bücher-Anzeiger.  LIX 

Roder  v.  Diersburg,  G.  L.  C.  Freiherr.  Geschichte  des  1.  grossherzoglich  hessi- 
schen Infanterie-Regimentes  Nr.  115.  1621—1809.  Bearbeitet  und  ergänzt 
von  Oberst  F.  Beck.  Mit  15  Kunstbeilagen  in  Lichtdruck.  Berlin  1899.  8. 
7  fl.  20  kr. 

Roosevelt,  T.  The  Rough  Riders.  London  1899.  8.  6  fl  48  kr. 

Remsset,  Le  lieut.-colonel.  Le  4«  Corps  de  l'arme'e  de  Metz,  19  juillet— 27  octo- 
bre  1870.  Avec  5  eartes.  Paris  1899.  8.  4  fl.  .00  kr. 

Schaff,  Oberst.  Die  kön.  sächsische  Brigade  von  Klengel  in  Kobrin  vom  24.  bis 
27.  Juli  1812.  Mit  2  Karten.  Dresden  1899.  8.  75  kr. 

Scherff,  General  W.  v.  G.  L.  v.  Schwartzkoppen  am  16  August  1870.  Meino 
Antwort  auf  Fritz  Hoenig's  „Die  Wahrheit  über  die  Schlacht  von  Vion- 
ville— Mars-la-Touru.  München  1899.  8.  1  fl.  44  kr. 

Schonaich,  Rittmeister  Freiherr  v.  Nachtrag  zur  Geschichte  des  Husaren-Regi- 
mentes von  Zieten  (brandenburgischen)  Nr.  3.  (Zeit  von  1873  — 1899.)  Mit 
5  Tafeln.  Rathenow.  8.  1  fl  80  kr. 

Schweppe,  Seconde-  Lieutenant.  Geschichte  des  oldenburgischen  Dragoner- 
Regimentes  Nr.  19.  Mit  1  Porträt  und  6  farbigen  Uniformbildern.  Olden- 
burg 1899.  8.  4  fl  20  kr. 

Smekal,  Major  G.  Die  Schlacht  bei  Aspern  und  Esslingen.  21.  und  22.  Mai  1809. 
Mit  9  Beilageu.  Wien  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Spears,  J.  R.  American  Navy  in  the  War  with  Spain.  With  100  Illustrations. 
London  1899.  8.  4  fl.  32  kr. 

Sternegs'8,  G.  M.  v.  Schlachten-Atlas  des  19.  Jahrhunderts  vom  Jahre  1828 
bis  1885.  56.  und  57.  Lieferung.  Iglau  1899.  4.  Sabscriptionspr.  1  fl.  33  kr. 
Einzelpreis  2  fl.  05  kr. 

Strobl,  Oberst  A.  Mortara  und  Novara.  Kurze  Darstellung  des  Feldzuges  1849  in 
Italien  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Schlachten  von  Mortara  und 
Novara.  Mit  2  Ordres  de  bataille  und  18~Skizzen.  Wien  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 

Thauss,  G.  Das  herzoglich  coburg-gothaische  Infanterie-Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Langensalza  ;un  27.  Juui  1866.  Mit  5  Illustr  Langensalza  1899.  8.  18  kr. 

Verdades,  E.  C.  La  guerra  hispuno-americana.    Barcelona  1899.  8.  1  fl.  92  kr. 

Versen,  Oberlieutenant  von.  Geschichte  der  UnteroHicierschule  in  Potsdam 
1824—1899.  Mit  mehreren  Abbildungen.  Berlin.  8.  2  fl.  4  kr. 

Volger,  F.  Die  saehsen-altenburuischen  Truppen  im  schleswig-holsteinischen  Feld- 
zuge 1849.  Altenburg  1899  8  18  kr. 

Waddington,  R.  La  Guerre  de  Sopt  ans.  Histoire  diplomatique  et  militaire. 
Tome  I.  Les  dbuts.  P;iris  1899.  8.  4  fl.  50  kr. 

Wengen,  F.  v.  der.  Die  Kämpfe  vor  Beifort  im  Jänner  1871  und  die  historische 
Wahrheit.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 


U.  Abthelinng.  Hilfswissenschaften. 

/.  Allgemeine  und   Staaten  -  Geschieht*.  —   Geschichte  der  Kultur,  der  Literatur, 
der  Künste  und  Wisxaitchaftcn.  —  Biographien,  Mtmoirm,  Tagdücher. 

Alcazar,  J.  de.  Historia  de  Espana  en  America.   Madrid  1899.  4.  4  fl.  80  kr. 

Andler,  Ch.  Le  Prince  de  Bismarck.  Paris  1899.  18  2  fl.  10  kr. 

Andre,  E.  C.  De  l'esclavage  ä  Madagascar.  Paris  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 

Archiv  für  österreichische  Geschichte.  Herausgegeben  von  der  zur  Pflege  vater- 
ländischer Geschichte  aufgestellten  Kommission  der  kaiserl.  Akademie  der 
Wissenschaften.  8  J.  Band.  2.  Hälfte.  Wien  1899.  8.  3  fl. ;  87.  Band,  1.  Hälfte. 
Ebendaselbst  2  fl.  45  kr. 

Arx,  Prof.  F.  v.  Der  Einfall  der .  Franzosen  in  den  Kanton  Solothurn  1798.  Solo- 
thurn  1899.  8.  36  kr. 

Baidock,  T.  S.  Cromwell  as  a  Soldier.  London  1899.  8.  10  fl.  80  kr. 

Harfus,  E.  v.  Kriegsfahrten  eines  alten  Soldaten  im  fernen  Osten.  Nach  den 
Aufzeichnungen  eines  ehemaligen  Officiers  der  niederländisch-ostindischen 
Armee  erzählt.  Stuttgart  1899.  8.  60  kr. 


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LX  Bücher-Anzeiger. 

Bauer,  E.   Aus  den  Tagen  der  Nihilistengefahr.  Erinnerungen  und  Erlebnis^ 

2.  vTitel-)  Auflage.  Leipzig  (Ibi*7).  8.  (30  kr. 
Bax,  E.  B.  Peasants'  War  in  German/,  1525/36.  London  1899.  8.  4  Ii.  32  kr. 
(Bernhardi,  Th  v  )  Aus  dein  Leben  Th.  v.  Bernhardi's.  2.  Tneil  Leipzig  1899 

8.  4  H.  20  kr. 

Bernoulli,  A.  Basels  Antbeil  am  Burgunderkriege.  II.  Die  Schlacht  bei  Grandsor. 

Mit  1  Tafel  und  1  Karte.  Basel  1899.  4.  84  kr. 
Bleibtreu,  C.  Dies  irae.  Erinnerungen  eines  französischen  Officiers  an  Sedau 

Illustrirt  von  Haug.  4.  Auflage.  Stuttgart  1899.  8.  «0  kr. 
Blenck,  Dir.  E.  Genealogie  der  europäischen  Regentenhäuser.  N.  F.  XXVIII.  Jahr^ 

Berlin  1891).  8.  90  kr 
Böger,  R.  Die  Rhein-Elbestrasse  des  Tiberius.  Section:  Aliso— Weser,  die  Marsch- 
route des  Varus.  Münster  1899.  8.  90  kr 
Bogutacharaki,  W.  .7.  Marquis  de  Lafayette,  der  Leiter  dreier  Revolutionen 

Mit  Porträts.  Moskau  1899.  8.  2  fl'  40  kr.  (In  russischer  Sprache.) 
Bottini  Massa,  E.  La  Sicilia  nel  1818.  Palermo  1899.  8.  90  kr. 
Boot,  J.  Persönliche  Erinnerungen  an  den  Fürsten  Bismarck.  Herausgegeben  tod 

H.  Poschinger.  Hamburg  1899.  8  90  kr. 
Bourrienne.  Memoire*  sur  Napoleon.  Le  Directoire,  le  Consulat,  l'Empire  et  la 

Ri  stauration.   Edition  nouvelle,  ref-mdue  et  annotee  par  D.  Lacroix 

Tome  I  et  II.  Paris  1899.  12.  Zu  2  fl.  10  kr 
Boyen,  Generalfeldmarschall  H.  v.  Denkwürdigkeiten  und  Erinnerungen  1771  — 

1813.  Neue,  bearbeitete  Ausgabe  in  2  Bänden.  Mit  Bildnis.  Stuttgart  1891' 

8.  .r>  fl.  40  kr 

Caix,  Ii.  de.  Fachoda,  la  France  et  l'Angleterre.  Avec  3  cartes.  Paris  1899.  Ii 
2  II.  10  kr 

Cappelletti,  0.  Napoleone  1°.  Con  figure  Mailand  1899.  16.  1  fl.  50  kr. 
Carpenter,  E.  J.  America  in  Hawaii.  A  Historv  of  United  States  Influence  in 

Hawaiian  Islands.  London  1,899.  12.  3  fl.'öO  kr. 
Cerro,  E.  del.  Cospiiazionj  romane  (1817  —  18G8).  Rom  1899.  16.  1  fl.  80  kr. 
Clement,  H.  L'arrestatitrn  de   la  Duchesse  de  Berry,  d'apres  des  document? 

inedits.  Paris  1899.  8.  90  kr. 
Coup,  Le,  d'etat  en  Finlande  Leipzig  1899  12.  60  kr. 

Couraon,  A.  1830.  Chouans  et  refractaires.  Bretagne  et  Bas-Maine.  Paris  1899. 
8.  3  fl. 

Costa-Rossetti  Edler  v.  Roaaanegg,  A.  Der  Brüuner  Spielberg,  insbesondere 
die  Caseniatten  und  seine  merkwürdigsten  Gefangenen.  Mit  3  Planskizzec 
und  2  Ansichten  des  Spielbergns.  6.  Auflage.  Brünn  1899.  8.  40  kr. 

Daudet,  E.  Louis  XVIII  et  le  duc  Decazes.  Paris  1899.  8.  4  fl.  50  kr. 

Debes,  H.  Fürst  Bismarck,  der  politische  Reformator  Deutschlands.  Mit  1  Bildnis 
Halle  1899.  12.  36  kr. 

Deitenhofen,  Obellieutenant  A.  Fremd.-  Fürsten  in  Habsburgs  Heer  1848— 1895 
Mit  19  Porträts.  Wien  1899.  8.  6  fl.  65  kr. 

Despiques,  P.  Soldats  de  Lorraine.  Chevert,  Exrlmans,  Oudinot,  Margueritte.  et«- 
Prelace  de  P.  et  V.  Margueritte.  Avec  33  illustrations.  Paris  1899 
8.  3  fl. 

Deutschland   in   seiner   tiefen   Erniedrigung    1806.     (Neue   Auflage.)  Zwei- 

brücken  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 
Dewey,  A.  M   Life  of  Admiral  George  Dewev  and  Dewey  Family  History.  Witt 

Illustrations.  Westneid  1899.  ».  15  fl.  ' 
Diest,  G.  v.   Heiniich  von  Diest,  weil.  General-Inspeeteur  der  Artillerie.  Ein 

Lebensbild  liebst  Mittheilungen  zur  Geschichte  der  Familie  von  Diest. 

Berlin  1899.  8.  I  fl.  50  kr. 
Dieat-Daber,  v.  Berichtigung  von  Unwahrheiten  etc.  in  den  Erinnerungen  d<?> 

Fürsten    Bismarck    und   deutsches   Rechtsbewusstsein.   Zürich    1899.  S. 

1  fl.  80  kr. 

Dijk,  A.  G.  van,  en  P.  F.  C.  Scharp  de  Wies  er.  De  geschiedenis  van  ons  land 
van  170J-1848.  Utrecht  1899.  8.  1  fl.  86  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXI 


Dubouloz-Dupas,  F.,  et  A.  Folliet.  Le  gdneral  Dopas.  Italie  —  Egypte  — 
Grande  armee.  (1792—1813.)  Paris  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 

Duncker,  Oberst  C.  v.  I)er  Besuch  des  Herzogs  von  Lothringen  in  Berlin  und 
die  Verlobung  des  Kronprinzen  Friedrich.  (1732.)  (Aus:  „Sitzungsberichte 
der  kais.  Akademie  d<*r  Wissenschaften".)  Wien  1899.  8.  60  kr. 

Emmcr.  Dr.  J.  E  F.  M.  Erzherzog  Albrecht.  Mit  Porträt  und  1  Abbildung  des 
Reiterstandbildes  in  Wien.  5.  Auflage.  Salzburg  1899.  8.  30  kr. 

Engerand,  F.  Ange  Pitou.  agent  royaliste  et  chanteur  des  rues  (1767 — 1846). 
Avec  1  planrhe.  Paris  1899.  8.  4  fl.  50  kr. 

Fickler,  C.  B.  A.  In  Rastatt  1849.  2.  Auflage.  Rastatt  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Fischer,  P.  Erinnerungen  an  den  polnischen  Aufstand  von  1848.  Aus  Posen  und 
Westpreussen.  Graudenz  1899.  8.  24  kr. 

Fisher,  8.  G.  The  true  Benjamin  Franklin.  London  1899  8.  7  fl.  TO  kr. 

Fitte,  Dr.  S.  Religiun  und  Politik  vor  und  während  des  Siebenjährigen  Krieges. 
Berlin  189'.».  4.  60  kr. 

Fix,  Le  colonel.  Souvenirs  d'un  offider  d'etat-major.  2'1  se"rie  (1870—1894).  Avec 
illustrations.  Paris  1899.  8.  2  fl   10  kr 

Flathe,  Prof.  Th,  Allgemeine  Weltgeschichte.  Mit  6  Stammtafeln  und  1  tabellari- 
schen Übersicht.  3.  Auflage.  Leipzig  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand 

2  fl.  10  kr. 

Fleischmann,  0.  Geschichte  de9  pfälzischen  Aufstandes  im  Jahre  1849.  Mit 
Abbildungen  und  Tafeln.  Kaiserslautern  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand 

3  fl.  60  kr. 

Forderer,  A.  Erinnerungen  aus  Rastatt  1819.  2.  Auflage.  Lahr  1899.  8.  90  kr 
Frank,  Prof.  A.  Erinnerungen  ernster  und  heiterer  Art  an  den  Eisenbahnbetrieb 

im  Kriege  187<>,71.  Wiesbaden  1*99.  8.  1  fl.  8  kr. 
Freytag,  G.  Erinnerungen  aus  meinem  Leben.  11 — 12.  Tausend.  Leipzig  1899. 

s.  3  fl. 

Friedjung,  H.  Der  Kampf  um  die  Vorherrschaft  in  Deutschland  1859  bis  1866. 
2.  Band.  3.  Auflage  Mit  6  Karten.  Stuttgart  1899.  8.  8  fl.  3<>  kr 

Funck-Brentano,  F.  Die  Bastille  in  der  Legend.»  und  nach  historischen  Docu- 
menten.  Mit  einer  Vorrede  von  V.  Sard o u.  Übersetzt  von  Ü.  Marschall 
v.  Bieberstein.  Mit  5  Facsimile.  Breslau  1899.  8.  3  fl. 

—  Le  drame  des  poisons.  Etudes  sur  la  soeiete  du  XVII«  siecle  et  plus 
particuliereraent  la  cour  de  Louis  XIV,  d'apres  les  archives  de  la  Bastille. 
Avec  8  plunches.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 

—  La  prise  de  la  Bastille  (1789,  14  juillet).  Ebendaselbst  90  kr. 
Geffcken,  Dr.  H  Fehde  und  Duell.  (Geschichtlich.)  Leipzig  1899.  8  48  kr. 
Gerard,  F.  Romanee  of  Ludwig  II.  of  Bavaria.  With  51  Portraits  and  Illustra- 
tions. London  1899.  8.  11  fl.  52  kr. 

Geschichte  der  europäischen  Staaten.  Herausgegeben  von  A.  H.  L.  Heeren, 
F.  A.  Ukert,  W.  v.  Giesebrecht  und  K.  L am p recht.  —  Hille- 
brand,  K.  Geschichte  Frankreichs  während  des  Julikönigtliums  (1830 
bis  1848).  Gotha  1899.  8.  96  kr. 

—  IllustrirN-,  des  XIX.  Jahrhunderts.  Mit  farbigen  Tafeln  und  Karten.  1.  Heft. 
Stuttgart  1899.  4.  15  kr. 

Gifford,  A.  H.  Germanv,  her  People  aud  their  Storv.  WTith  Illustr.  Boston  1899. 
8.  5  fl.  22  kr. 

Gilmore,  J.  R.  Personal  Recollections  of  Abraham  Lincoln  and  the  Civil  War. 

London  1899.  8.  8  fl.  64  kr. 
Gondourville,  H.  de.  Escrimcurs  contemporains.  Avec  57  illustrations.  Paris  1899. 

16.  3  fl. 

Gronen,  Pater  R.  Tagebuch  eines  Feldpaters.  Erlebnisse  während  des  deutsch- 
französischen  Krieges  1870/71.  Mit  1  Porträt.  München  1899.  8.  24  kr. 

Grosvenor,  E.  A.  Contemporary  History  of  the  World.  New- York  1899.  8.  3  fl. 

Guardione,  F.  Gioachino  Murat  in  Itaiia.  Palermo  1899.  16.  1  fl.  80  kr. 

Gnillon,  E.  Nos  e^rivains  militaires.  Etudes  de  litterature  et  d'histoire  mili- 
taires.  2'1  Serie.  Depuis  la  Revolution  ju-qu'ä  nos  jours.  Paris  1899.  12. 
2  fl.  10  kr. 


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LXII 


Bücher-Anzeiger. 


Halstead,  M.  History  of  American  Expansion  and  our  four  New  Poesossions. 

With  lllustr.  New- York  1899.  8.  5  fl.  70  kr. 
Hampe,  K.  Kaiser  Friedrich  II.  München  1899.  8.  48  kr. 

Hanejacob,  H.  Auf  der  Festung.  Erinnerungen  eines  badischen  Staatsgefangenen. 

3.  Auflage  Heidelberg  1899.  8.  48  kr. 
Hawthorne,  J.  History  of  the  United  States,  from  the  Landing  of  Columbus 

to  the  Signing  of  the  Peace  Protocol  with  Spain.  3  vols.  With  Portrait*. 

New- York  1899.  8.  15  fl. 
Heckenthaler,  Oberlieutenaut  J.  Sammlung  hervorragend  tapferer  Thaten  öVr 

Mannschaft  des  k.  und  k.  Infanterie-Regiments  Nr.  35.  2.  Auflage.  Mi: 

7  üniformbildern.  (Umschlag  und  Beilagen  in  Farbendruck.)  Pilsen  1899. 

8.  75  kr. 

Hiederer,  Pfarrer  J.  Die  Schreckenstage  von  Stadtamhof  im  April  1809.  Regens- 
burg 1899.  12.  12  kr. 

Histoire  des  variations  de  l'Etat-Major.  Tome  I.  Dreyfus.  Avec  reproduetion  du 
Bordereau.  Paris  1899.  8.  HO  kr. 

Hohenzollern,  Das  Haus.  Genealogische  Tafel.  Gl  X  43cm.  Wesel  1899.  40  kr. 

Hosang,  Prof.  G.  Die  Kämpfe  um  den  Ansehluss  vun  Graubünden  an  die  Schweiz 
von  1797  bis  1803.  Chur  1899.  8.  82  kr. 

Imbert  de  Saint- Amand.  Lea  Femmes  des  Tuileries.  L'apogee  de  Napoleon  III 
(1860).  Paris  1899.  18.  2  fl.  10  kr. 

Innerhofer,  Dr.  F.  Geschichte  Andreas  Hofer's.  Ober-Commandanten  der  Land^s- 
vertheidiger  von  Tirol  im  Jahr«  1809.  Nach  den  hinterlas>enen  Schriften 
J.  Thaler's  nnd  J.  J.  Pöll's  herausgegeben.  Mit  1  Tafel  Heran  1891». 
12.  25  kr. 

Jacks,  W.  The  Lifo  of  Prince  Bismark  London  1899.  8.  7  fl.  50  kr. 
Jäkuschkin,  W.  .1.  Über  Puschkin.  Ausätze  und  Bemerkungen.  Moskau  1899. 
8.  2  fl.  40  kr. 

Jecklin,  C.  und  F.  Jecklin.  Der  Antheil  Graul)ündens  am  Schwabenkrieg.  Mi: 

7  Tafeln  und  1  Karte.  Davos  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 
Jentsch,  Lieutenant  E.  Erinnerungen   nach  dem   Tagtbuehe   eines  Zwanziger* 

aus  dem  Mainfeldzuge  18G6.  Rathenow  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 
Jourdan.  Meinoires  militaires  du  inarechal  Jourdan  (Guerre  d'Espagne)  ecrits 

par  lui  meine,  publik  d'apres  le  manuscrit  origiual  par  le  vicomte  de 

Grouchy.  Paris  1M>9.  8.  4  fl.  50  kr. 
Karnowitsch,  fc.  Z.  Grossfürst  Constantin  Pawlowitsch.  Biographische  Skizze. 

KijefF  1899.  8.  7  fl  20  kr. 
Kerschbaumer,    Dr.  A.    Wahrzeichen    Niederösterreiclis.     Eino  Studie.  Mit 

»;i  Illustrationen.  Wien  1899.  8.  1  fl.  20  kr 
King,  B.  Italian  Umty.  A  political  History  from  1814  to  1871.  2  vols.  London  1899. 

8.  15  fl.  28  kr. 

—  of  Ronmania.  Reminiseences.  Editod  fmm  Original  With  Introduction  bv 
S.  Whitmann.  London  1899.  8.  7  fl.  50  kr. 
Klaeber,  Oberlieutenant  H.  Die  Thätigkeit  des  Generals  v.  Bülow,  Conimandeur 
der  Artillerie  des  III.  Armeecorps,  in  der  Schlacht  bei  Vionville,  am 
IG.  August  1870.  Nach  officiellen  Quellen,  d-ni  eigenhändigen  Aufzeich- 
nungen des  Generals  etc.  bearbeitet.  Mit  7  Karten.  Dresden  1899. 
1  fl.  50  kr. 

Knoke.  Dr  F.  Das  Schlachtfeld  im  Teutoburger  Walde.  Eine  Erwiderung.  Ber- 
lin 1899.  8.  1  fl.  5*0  kr. 

Kobell,  L.  v.  Künig  Ludwig  II.  und  Fürst  D^marck  im  Jahre  1870.  2.  Auflage. 
Mit  1  Facsiiuile.  Leipzig  1899.  8.  7J  kr. 

Kraemer,  H.  Das  XIX.  Jahrhundert  in  Wort  und  Bild.  2.  Band.  Berlin  1899. 
4   7  fl.  20.  kr. 

Krones,  Dr.  F.  Österreichische  Geschichte  von  der  Urzeit  bis  1520.  Leipzig  1899. 

12  Gebunden  in  Leinwand  4N  kr. 
Krüger,  I»ir.  E.    Der  Ursprung  des  Weifenhauses  und  seine  Verzweigung  in 

Sud-heuts.hlaud.   Neugewonnene   Korschungsresultate.   Mit    1  Karte  unl 

18  Stammtafeln.  Wolfenbüttel  1899.  8.  9  fl. 

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Bücher-Anzeiger. 


LXIII 


Ktiffner,  Dr.  L.  M.  Die  Deutschen  im  8prichwort.  Ein  Beitrag  zur  Kultur- 
geschichte. Heidelberg  1899.  8.  72  kr. 

Kummer,  A.  Die  deutschen  Reichsmünzen  vom  Jahre  1871  bis  1898  und  bezüg- 
liche Gesetze  u.  8.  w.  Mit  8  Tafeln.  Dresden  1899.  8.  Gebunden  in  Lein- 
wand 3  fl.  60  kr. 

Lacombe,  B.  de.  Les  debuts  des  guerres  de  reiigion  (Orleans,  1559—1564).  Cathe- 
rine de  Medicis  entre  Guise  et  Conde.  Paris  1899.  8.  4  fl.  50  kr. 

Laughton,  J.  K.  Prom  Howard  to  Nelson.  Twelve  Sailors.  London  1S99.  8. 
7  fl.  50  kr. 

Lentner,  Dr.  F.  Kriegspolitische  Denkwürdigkeiten  aus  Tirols  Befreiungskämpfen 

Das  Jahr  1797.  Innsbruck  1899.  8.  90  kr. 
Lindemann,  ß.  Die  Helvetier  im  Kampfe  um  ihre  Freiheit  und  um  die  nationale 

Ehre.  Bine  exegetisch-historische  Studie.  Fehralthof  1899.  8.  96  kr. 
Mao  Coli,  M.  Le  Sultan  et  les  Grandes  Puissances.  Essai  historique.  Traduit  de 

l'anglais  par  J.  Longuet.  Präface  d'  U.  Gohier.  Paris  1899.  8.  3  fl. 
Marbot,  General  M.  de.  Memoiren.  3  Bände.  Mit  Bildnis.  Nach  der  40.  Auflage 

des  Originals  fürs  Deatsche  bearbeitet.  Stuttgart  1899.  8.  2  fl.  70  kr. 
Marie,  P.  Le  jröne'ral  Roget  et  Dreyfus.  Etüde  critique  sur  la  deposition  du 

gCnöral  Roget  devant  la  Cour  de  Cassation.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Marin,  Le  capitaine  P.  Drumont?  Paris  1899.  12.  2.  fl.  10  kr. 

—  Le  capitaine   P.    Le  genöral  de  la  Girennerie   et  le  colonel  Allaire. 
Paris  1899.  18.  60  kr. 

Massy.  Le  capitaine  A.  En  campagne  aux  colonies.  Simples  exemples  aux  jeunes 

officiers  et  sous-officiers.  Paris  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 
Mauerhof,  C.  G.  A.    Kriegserinnerungen  eines  vor  dem  Feinde  verwundeten 

deutschen  Kriegers,  1870/71.  6.  Auflage.  Eilenburg  1899.  8.  Cartonirt 

1  fl.  20  kr. 

Mazeliere,  De  la.  Essai  sur  l'histoire  du  Japon.  Avec  1  gravure.  Paris  1899. 
12.  2  fl.  40  kr. 

Meinecke,  F.  Das  Leben  des  Generalfeldmarschall-Lieutenants  Hermann  v.  Boyen. 
2.  Band.  1814—1848.  Stuttgart  1899.  8.  7  fl.  20  kr. 

Mencik,  F.  Kaiserin  Maria  Theresia  und  Friedrich  Graf  Harrach.  (Aus  Sitzungs- 
berichte der  kön.  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften.)  Prag  1899. 
8.  15  kr. 

Mevil,  A.  Samory.  Avec  une  preface  parle  ge*n6ral  de  Trent  in  i  an.  Paris  1899. 
12.  2  fl.  10  kr. 

Michelet,  J.  Histoire  de  France  au  XVII1,  siecle.  Louis  XIV  et  le  duc  de  Bour- 
gogne.  Nouvelle  Edition.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 

—  Revolution  francaise.  La  Constituante  et  la  legislative.  Paris  1899.  12. 

2  fl.  10  kr. 

—  Revolution  francaise.  La  Convention.  Nouvelle  Edition.  Ebendaselbst  2fl.  10  kr. 
Moine,  0.  Le.  Une  page  d'histoire  de  Napoleon  I,r.  Le  capitaine  Bonaparte 

a  Avignon  (juillet,  aoüt  1793).  Passage  de  Napoleon  ä  Avignon  en  1814. 

Paris  1899.  8.  90  kr. 
Mollwo,  L.   Hans  Carl  v.  Winterfeldt.  Ein  General  Friedrichs  des  Grossen. 

München  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  3  fl. 
Mucke,  F.  1866,  1870/71.  Erinnerungen  eines  alten  Gardejäger*.  Neudamm  1899. 

8.  90  kr. 

Münch,  H.  Kriegs-  und  Jagdzüge  in  Tonkin.  Erlebnisse  in  der  französischen 
Legion.  2  Auflage.  Mit  1  Bildnis  und  2  Tafeln.  Pirna  1899.  8.  84  kr. 

Neumann-Strela,  K.  Deutschlands  Helden  in  Krieg  und  Frieden.  Deutsche 
Geschichte  von  ihrem  Urspunge  an  bis  zur  Gegenwart.  Mit  vielen  Voll- 
bildern und  Textabbildungen.  Neue  (Titel-)  Ausgabe.  Hannover  (1894).  8. 
Gebunden  12  fl. 

Offleiere,  Unsere,  vor  dem  Feinde.  Persönliche  Erlebnisse  aus  den  Feldzügen 
1864,  1866  und  1870/71.  Mit  Bildnissen.  1.  Band,  11.  u.  12.  Lieferung.  Ber- 
lin 1899.  8.  Zu  36  kr. 

Ohl,  H.  Zur  Erinnerung  an  den  F.  M.  Graf  Albrecht  v,  Roon.  Leipzig  1899. 
8.  54  kr. 

Ontan  der  militär-wUsonschaftUcbeu  Vereine  LIX.  B»nd.  1899.  BQclicr-Antel^er.  9 


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LXIV 


Bücher-Anzeiger. 


Ollivier,  E.  L'empire  liberal.  Etudes,  recits,  Souvenirs.  Napoleon  III  et  Cavour 

Paris  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Opdebeek,  L.  Histoire  de  Jeanne  d'Arc,  la  Pacelle  d'Orleans.  Brüssel  189S 

8.  6  fl. 

Oxenstierna.  Rikskansleren  Axel  Oxenstiernas  skrifter  och  brefvexling.  Senare 

Afdeln.  IX.  bandet.  Stockholm  1898.  8.  11  fl.  70  kr. 
Paimblant  du  Rouil   Explorateurs  et  soldats.  Marchand.  Preface  da  g۟6nl 

A.  Lambert.  Avec  portrait.  Paris  1899.  8.  90  kr. 
Pnngk-Harttung,  J.  t.   Die  Anfange  des  Johanniter-Ordens  in  Deutschland. 

besonders  in  der  Mark  Brandenburg  und  in  Mecklenburg.  Mit  1  Tafel. 

Berlin  1899.  8.  3  fl. 
Pike,  G.  H.  Oliver  Cromwell  and  his  Time.  London  1899.  8.  4  fl.  32  kr 
Pilz,  H.  Über  den  Tabak  und  das  Rauchen.  Ernstes  und  Heiteres  aus  der  Kultur- 
geschichte. Leipzig  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Presber,  Lehr.  P.  Wilhelm  L,  Piinz  von  Nassau-Oranien,  der  Verschwiegene. 

Dillenburg  1899.  12.  30  kr. 
Kapp,  Rath  L.  Königin  Magdalena  v.  Österreich,  Stifterin  des  konigl.  Stiftes  zi 

Hall  in  Tirol.  Ein  Lebensbild  aus  dem  XVI.  Jahrhundert.  2.  Auflage  mit 

3  Bildnissen.  Brixen  1899.  8  1  fl. 
Rava,  L.  La  Romagna  dal  1796  al  1828.  Rom  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Redern,  E.  v.  Bismarck  1888-1898.  Nach  authentischen  Quellen.  Mit  1  Porträt 

nach  F.  v.  Lenbach.  Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  3  fl.  60  kr. 
Reid,  W.  The  Life  of  William  Ewart  Gladstone.  London  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 
Remacle,  Le  comte.  Bonaparte  et  les  Bourbons.  Relations  secretes  des  agenti 

de  Louis  XVIII  ä  Paris  sous  le  Consulat  (1802/3).  Avec  notes.  Paris  189* 

8.  4  fl.  50  kr. 

Roloff,  Dr.  G.  Die  Colonialpolitik  Napoleon's  I.  Mit  1  eingedruckten  Kar« 

München  1899.  8.  3  fl. 
Rose,  Dr.  A.  Die  Griechen  und  ihre  Sprache  seit  der  Zeit  Constantins  d.  Gr 

Nebst  einem  Vorwort  von  D.  N,  Botassi.  Mit  1  Bildnis.  Leipzig  189i» 

8.  3  fl. 

Rousset,  Le  lieut.-colonel.  Les  maitres  de  la  guerre.  Frederic  II.  NapoleoL 
Moltke.  Essai  critique  d'apres  les  travaux  ine'dits  du  general  Bon  na! 
Avec  cartes.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 

Schefer,  Ch.  Bernadotte  roi  (1810-1818—1844).  Paris  1899.  8.  3  fl. 

Schiller,  F.  v.  Geschichte  des  Abfalles  der  vereinigten  Niederlande   von  der 
spanischen  Regierung.  Leipzig  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand  45  kr. 
—    Geschichte  des  dreissigjährigen  Krieges.  Ebendaselbst.  Gebunden  in  Lein- 
wand 45  kr. 

Schimpff,  Oberst  G.  v.  Prinz  Georg  von  Sachsen.  Mit  Abbildungen.  Dresden  189i*. 

8.  Cartonirt  1  fl.  80  kr. 
Schlossers,  Fr.  Ch.,  Weltgeschichte.  4.  Ausgabe.  Mit  zahlreichen  Abbildungen 

und  Karten.   Von  neuem  durchgesehen  und  ergänzt  von  DD.  O.  Jägt: 

und  F.  Wolff.  22.  (Titel-)  Auflage  25.— 40.  Lieferung.  Berlin  (1886—1890 

8.  Zu  60  kr. 

Schulze,  Dr.  A.  Kaiser  Leopold  II.  und  die  französische  Revolution.  Hannover  189? 
8.  1  fl  20  kr. 

Schütz,  K.  Die  Schlacht  bei  Cannä.  Donaueschingen  1899.  8.  45  kr. 
Schweiz,  Die,  im  XIX.  Jahrhundert.  10  —13.  Lieferung.  Bern  1899.  8.  Zu  96  kr 
Schwerdfeger,  Dr.  J.  Der  bayri*<h-französische  Einfall  in  Ober-  und  Nieder- 
österreich (1741)  und  die  Stände  der  Erzherzogtümer.   1.  Theil.  (Aus 
„Archiv  für  österr.  Geschichte*.)  Wien  1899.  8.  1  fl.  35  kr. 
Siebmacher  s  Wappenbuch.  433  —438.  Lieferung.  Nürnberg  1899.4.  Zu  3  fl.  60  k: 
Skrine,  F.  H.,  and  E.  1).  Ross.   Heart  of  Asia:   History  of  Russian  Turkesta: 
and   Central  Asian   Khanates   from   Earliest  Times.   London   1899.  £ 
7  fl.  50  kr. 

Spielmann,  Dr.  C.  Achtundvierziger  nassauer  Chronik.  Darstellung  der  Ereignis* 
in  Nassau  im  Jahre  1848.  Mit  1  Titelbiide  und  10  Teitillustrationeu 

Wiesbadeu  1899.  8.  48  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXV 


Stillman,  W.  J.  Francesco  Crispi:  Insurgent,  Exile,  Revolutionist  and  States- 

man.  London  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 
Stolle,  Dr.  F.  Wo  schlag  Cäsar  den  Ariovist?  Mit  1  Karte.  Strassburg  1899. 

8.  72  kr. 

Strickler,  Dr  J.  Die  alte  Schweiz  und  die  helvetische  Revolution.  Frauen- 
feld 1899.  8-  1  fl.  38  kr. 

Struck,  Dr.  W.  Johann  Georg  und  Oxenstierna.  Vom  Tode  Gustav  Adolfs  (No- 
vember 1632)  bis  zum  Schluss  des  ersten  Frankfurter  Convents  (Herbst  1633). 
Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  30jährigen  Krieges.  Stralsund  1899.  8. 
3  fl.  24  kr. 

—  Gustav  Adolph  und  die  schwedische  Satisfaction.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  68  kr. 
Sybel,  H.  v.  Geschichte  des  ersten  Kreuzzages.  3.  (Titel-)  Auflage.  Leipzig  1899. 

8.  4  fl.  50  kr. 

Tanera,  Hauptmann  C.  Ernste  und  heitere  Erinnerungen  eines  Ordonanz-Officiers 
im  Jahre  1870/71.  Mit  Illustrationen  von  E.  Zimmer.  13—16.  Tausend. 
München  1899.  8.  6  fl.  60  kr. 

Teuber,  Regierungsrath  0.  Erzherzog  Albrecht-Album.  Artistische  Leitung  ?on 
Maler  H.  Rauchinger.  16  Abbildungen  mit  Text.  Wien  1899.  Fol.  1  fl. 

Thirion,  Le  commandant.  Souvenirs  d'un  officier  d'infanterie  de  marine. 
Paris  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 

Thomas,  E.  Roman  Life  under  the  Caesars.  London  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 

Turba,  Dr.  G.  Beiträge  zur  Geschichte  der  Habsburger.  (Aus :  „Archiv  für  österr. 
Geschichte".)  Wien  1899.  8.  1  fl.  60  kr. 

Turquan,  J.  Die  Bürgerin  Tallien.  Ein  Frauenbild  aus  der  Zeit  der  französischen 
Revolution.  Nach  Aussagen  der  Zeitgenossen  und  bis  jetzt  noch  unver- 
öffentlichten Documenten.  Übertragen  von  0  Marschall  v.  Bieberstein. 
Leipzig  1899.  8.  2  fl.  76  kr. 

ügoletti,  A  Brescia  nella  rivoluzione  del  1848  49.  Con  8  tavole.  Bologna  1899. 
8.  4  fl.  80  kr. 

Ulmann.  Dr.  H.  Russisch-preussische  Politik  unter  Alexander  I.  und  Friedrich 
Wilhelm  III.  bis  1806.  Urkundlich  dargestellt.  Leipzig  1899.  8.  4  fl.  20  kr. 

Unter  Habsburgs  Kriegsbanner.  Feldzugserlebnisse  aus  der  Feder  von  Mit- 
kämpfern und  Augenzeugen,  gesammelt  und  herausgegeben  von  Vice-Consul 
F.  Deitl.  5.  Band.  Dresden  1899.  8.  1  fl.  2  kr. 

Villemer,  H.  Impressions  du  Cherche-Midi.  Essai  sur  le  colonel  G.  Picquart. 
Paris  1990.  12.  60  kr. 

Villiers  du  Terrage.  E.  de.  Journal  et  Souvenirs  sur  TexpCdition  d'Egypte 
(1798-1801).  Avec  portraits  et  cartes.  Paris  1899.  8.  3  fl. 

Welschinger,  H.  La  mission  secrete  de  Mirabeau  ä  Berlin  (1786,  87).  Paris  1899. 
8.  4  fl.  80  kr. 

Weltgeschichte  Unter  Mitarbeit  hervorragender  Fachgelehrten.  Herausgegeben 
von  Dr.  H.  F.  Heimo  lt.  Mit  25  Karten  und  127  Tafeln  in  Farbendruck, 
Holzschnitten  und  Ätzungen.  4.  Band,  1.  Hälfte.  Leipzig  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 

Wilkinson,  S.  British  Policy  in  South  Africa.  London  1*99.  8.  72  kr. 

—  From  Croinwell  to  Wellington.  Philadelphia  1899.  8.  10  fl.  50  kr. 
Wittichen,  P.  Die  polnische  Politik  Preussens  1788—1890.  Göttinnen  1899.  8. 

1  fl.  56  kr. 

Wrangel,  F.  U.  Graf  v.  Fürstenhäuser  Europas.  14.— 20.  Lieferung.  Stock- 
holm 1899.  4.  Zu  1  fl.  20  kr. 

Wrede,  Dr.  R.  Die  Körperstrafen  bei  allen  Völkern,  von  den  ältesten  Zeiten 
bis  auf  die  Gegenwart.  Kulturgeschichtliche  Studien.  (Schluss  von  H. 
Dohm.)  Mit  vielen  Illustrationen.  Dresden  1899.  8.  10  fl.  80  kr. 

Wüstenfeld,  Dr.  F.  Geschichte  der  Türken  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  vermeintlichen  Anrechte  derselben  auf  den  Besitz  von  Griechenland. 
Mit  1  Bildnis.  Leipzig  1899.  8.  90  kr. 

Wyndham,  H.  The  Queens  Service  Experience  of  a  Private  Soldier  in  the  British 
Infantry  at  home  and  abroad.  London  1899.  8.  2  fl.  52  kr. 

Xenopol,  A.-D.  Les  principe«  fondamentaux  de  Thistoire.  Paris  1899.  8.  4  fl.  50  kr. 

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LXVI 


Bücher-Anzeiger. 


Zeissberg,  Dr.  H.  Bitter  v.  Zur  Geschichte  der  Minderjährigkeit  Herzog  Albrecbt's  V 

von  östorreich.  (Aus:  „Archiv  für  österr.  Geschichte".)  Wien  1899.  8.  1  4 
Zeller- Werdmüller,  H.  Vor  100  Jahren.  Aus  zeitgenössischen  Aufzeichnungen 

und  Briefen.  Mit  Dlnstrationen.  Zürich  1899.  8.  2  fl.  16  kr. 
Zieglauer,  Dr.  v.  Geschichtliche  Bilder  aus  der  Bukowina  zur  Zeit  der  Osten 

Militärverwaltung.  (6.  Bilderreihe.  —  Die  Jahre  1785  und  1786).  Creme 

witz  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Zwiedineok-Südenhorst,  H.       Venedig  als  Weltmacht  und  Weltstadt.  Mi 

4  Kanstbeilagen  und  159  authentischen  Abbildungen.  Bielefeld  1899.  4 

Iu  Leinwand  cartonirt  2  fl.  40  kr. 

2.  Geographie.   Topographie.   Statistik.  Völkerkunde.  Reitebeschreibungen. 

Kartenwesen. 

Aa,  Van  der.  Ile  de  Ceylan.  Croquis,  rnoeurs  et  couturaes.  Löwen  1899.  $ 
1  fl.  65  kr. 

Anbin,  E.  Les  Anglais  aux  Indes  et  en  Egypte.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Bamberg,  Dr.  K.  Wandkarte  von  Skandinavien.  1  :  1,400.000.  12  Blatt  n 

39  5  X  49cm  Farbendruck.  Berlin  1899.  7  fl.  20  kr. 
Bard,  E.  Les  Chinois  chez  eui.  Avec  12  planches.  Paris  1899.  12.  2  fl.  40  k: 
Barthelemy,  Le  corate.  En  Indo-Chine,   1894/95.  Cambodge,  ConchinchiDe. 

Laos,  Siam  meridional.  Avec  gravures.  Paris  1899.  12.  2  fl.  40  kr. 
Baye,  Le  baron  de.  Au  Nord  de  la  chaine  du  Caucase.  Souvenirs  d'une  mission 

Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
—    Le  baron  de.  Au  Sud  de  la  chaine  du  Caucase.  Souvenirs.  Paris  1899.  *> 

1  fl.  50  kr. 

Beck,  Ch.  Reise  um  die  Welt.   Fahrten  und  Abenteuer  zu  Land  und   zur  S~ 
10.  Auflage.  (19—20.  Tausend.)  Mit  2  Illustrationen.  Dresden   1899.  * 

2  fl.  10  kr. 

Below,  E.  Mexiko.  Skizzen  und  Typen  aus  dem  Italien  der  neuen  Welt.  2.  Alf- 
lage. Mit  6  Illustrationen.  Berlin  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Beresford,  C.  The  Break-up  of  China.  An  Account  of  its  Present  Commerce. 

Currency,  Waterways,  Armies,  Railways,  Politics  and  future  Prospei^u- 

With  Maps.  London  1899.  8.  8  fl.  64  kr. 
Bewegung  der  Bevölkerung  des  Königreichs  Bayern  in  den  Jahren  1896  Qr> 

1897  mit  Rückblicken  auf  frühere  Jahre.  München  1899.  4.  1  fl.  20  kr 
Blavatsky,  H.  P.  In  den  Höhlen  und  Dschungeln  Hindostans.  Mit  1  Taft. 

Leipzig  1899.  8.  4  fl.  HO  kr. 
Boillot,  L.  Aui  miue.s  d'or  du  Klondike.  Du  lac  Bennett  a  Dawson  City.  Av>: 

gravures  et  carte.  Paris  1899.  8.  6  fl. 
Börner,  C.  Karte  der  Krieger- Denkmäler  auf  den  Schlachtfeldern  um  M^*: 

2.  Auflage.  1 : 50.000.  49  X  67cm.  Farbendruck.  Metz  1899.  60  kr. 
Böttcher,  K.  Rund  um  Afrika.  Land-  und  Seebilder.  2.  (Titel-)  Auflage.  Lr: 

zig  (1H97).  8.  1  fl.  80  kr. 
Boulger,  D.  C.  The  Congo  State,  or  the  Growth  of  Civilisation  in  Centr-x 

Africa.  With  Illustration*  and  Map.  New- York  1899.  8.  13  fl.  50  kr. 
Brand,  W.  F.  Heise  um  die  Welt.  Leipzig  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 
Breitenstein,   H.   21  Jahre  in  Indien.   1.  Theil.  Borneo.   Mit  Titelbild  cri 

8  Illustrationen  im  Text  Leipzig  1899.  8.  3  fl.  30  kr. 
Brown,  W.  H  On  the  South  African  Frontier.  London  1899.  8.  9  Ii. 
Burmann,  E,  Was  müssen  wir  von  unseren  Colonien  wissen?  Gemeinverstär.c 

lieh  beantwortet.  Berlin  1899,  K.  80  kr. 
Carbajal,  L.  La  Patagonia.  Storia,  topografia,  etnografia.  Turin  1899.  8.  3  : 
Carow,  Ii.  Deutseli-Sü'i-West-Afrika.   Plaudereien  nach  eigenen  Erfahrung* . 

Oranienbaum  1899.  ».  72  kr. 
Carte  des  manoeuvrea   du   l  r   eorps  de  l'armee   suisse.    1899.  1  : 100.0V 

.T.tA'59em.  Farbendruck.  Bern.  96  kr. 
Carton  de  Wiart,  K  Les  grandes  coinpau'nies  coloniales  anglaises  du  XIX1-  siec:- 

I'ariB  1899.  16.  2  fl.  10  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXV1I 


Chine,  La.  Expansion  des  grandes  puissances  en  Extreme  Orient  (1895—1898). 

Avec  carte.  Paris  1899.  8.  3  fl. 
Daniels,  Dr.  F.  H  ,  Illustrirtes  kleineres  Handbuch  der  Geographie.  3.  Auflage 

von  Dr.  W.  Wolkenhauer.  2  Bände.  Leipzig  1899.  8.  10  fl.  80  kr. 
Deverell,  F.  H.  My  Tour  in  Palestine  and  Syria.  London  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Dubois,  F.  Tomboactou  la  mystörieuse.  Avec  illustrations.  2«  Edition.  Paris  1899. 

12.  2  fl.  10  kr. 

Expansion  coloniale.  I™  partie.  Possessions  des  puissances  europeennes  en 
Afrique  et  en  Amörique.  Paris  1899.  8.  60  kr. 

Franzius,  6.  Kiaatschou,  Deutschlands  Erwerbung  in  Ostasien.  6.  Auflage.  Mit 
Abbildungen,  25  Tafeln  und  4  Karten.  Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Lein- 
wand 3  fl. 

Freytag's,  G.  Kriegsschauplatzkarte  von  Süd- Afrika  (Transvaal  und  Oranje-Frei- 
staat),  1  :  5,000.000.  23*5  X  21  5cm.  Farbendruck.  Mit  Text  am  Fusse. 
Wien  1899.  15  kr. 

Gaebler,  E  Schulwandkarte  von  Afrika  1:6,400.000.  3.  Aufl.  Neue  Bearbeitung. 
1899.  6  Blatt  zu  54  5  X  97  5cm.  Farbendruck  und  colorirt.  Leipzig  1899.  9  fl. 

—  E.  Wandkarte  der  östlichen  und  westlichen  Erdhälfte.  1:  12,000  000. 
3.  Auflage  zu  Ü  Blatt  zu  58  X  81cm.  Farbendruck.  Leipzig  1899.  Zu 
7  fl.  20  kr. 

Garnier,  Ch.  Methode  de  transcription  rationelle  generale  des  noms  geogra- 

phiques,   s'appliquant  ä  toutes   les   äcritures   usitees   dans   le  monde. 

Paris  1899.  4.  9  fl.  (Ouvrage  couronne"  pur  l'Institut). 
Goldmann,  P.   Ein   Sommer  in   China.  Reisebilder.  2  Bände.  Frankfurt  am 

Main  1899.  8.  3  fl.  24  kr. 
Gorst,  H.  E.  China.  With  28  Illustrations.  London  1899.  8.  4  fl.  32  kr. 
Gubernatis,  Le  comte  A.  de.  La  Bulgarie  et  les  Bulgares.  Journal  de  voyage 

et  Stüdes.  Florenz  1899.  8.  3  fl. 
Handkarte.  Neueste,  der  Philippinen.  1:5,000.000.  41  5  X  32cm.  Farbendruck. 

Glogau  1899.  30  kr. 

Hartmann,  Dr.  G.   Deutsch-Südwestafrika  im  Zusammenhang  mit  Südafrika. 

Berlin  1899.  8.  30  kr. 
Hedln,  S.  Durch  Asiens  Wüsten.  Drei  Jahre  auf  neuen  Wegen  in  Pamir,  Lop- 

nor,  Tibet  und  China.  Mit  256  Abbildungen,  4  Chroinotafeln  und7Karteu. 

Leipzig  1899.  8.  16  fl.  20  kr. 
Heilprin,  A.  Alaska  and  the  Klondike:  Journey  to  New  Eldorado.  London  1899. 

8.  5  fl.  40  kr. 

Herrich,  A.  Neue  Specialkarte  der  südafrikanischen  (Transvaal-)  Republik,  de> 
Oranje-Freistaates  und  der  angrenzenden  Gebiete.   Mit  einer  Nebenkarte 
vom  mittleren  Matabele-  und  Maschona-Land.   1 : 3,000.000.  4.  Auflage 
42  5  X  38cm.  Farbendruck.  Glogau  1899.  30  kr. 

Hesse-Wartegg,  E.  v.  Siain,  das  Reich  des  weissen  Elefanten.  Mit  120  in  den 
Text  gedruckten  und  18  Tafeln  Abbildungen,  sowie  1  farbigen  Karte  von 
Siam.  Leipzig  1899.  8.  7  fl.  20  kr. 

Hubner  s,  0.  Geographisch-statistische  Tabellen  aller  Länder  der  Erde.  48.  Aus- 
gabe für  das  Jahr  1899.  Herausgegeben  von  Dr.  F.  v.  Ju  rasch ek. 
Frankfurt  a.  M.  1899.  8.  Cartunirt  72  kr. 

—  statistische  Tafel  aller  Länder  der  Erde.  48.  Auflage  für  1899.  Heraus- 
gegeben von  Dr.  F.  v.  Juras chek.  Fol.  Ebendaselbst.  36  kr. 

Jackson,  F.  G.  A  thousand  Dajs  in  the  Arctic.  2  volumes.  London  1899.  8. 
22  fl.  80  kr. 

Jahrbuch,  Ungarisches  statistisches.  Neue  Folge.  V.  181*7.  Amtliche  Iber- 
aetzung  aus  dem  ungarischen  Originale.  Budapest  1899.  8.  Gebunden  in 
Leinwand  5  fl. 

Jammes,  H.  L.  Souvenirs  du  pays  d'Annam.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Jesset,  M.  G.  Key  to  South  Africa:  Delagoa  Bay.  With  Maps  and  Illustrations. 

London  1899.  8.  4  fl.  32  kr.  e 
Johnston,  J.  China  and  its  Future,  in  tl.e  Light  of  the  Antecedens  of  the 

Empire,  its  People   and  their  Institution«,  London  1899.   8.  2  fl.  &2  kr. 


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LXVI1I 


Bücher-Anzeiger. 


Joleaud-Barral.  La  colonisation  en  Annam  et  au  Tonkin.  Avec  gravures  et 

3  cartes.  Paris  1899.  12.  2  fl.  40  kr. 

Kaisenberg,  M.  v.  Vom  Gesandtscbafts- Attache  Briefe  Aber  Japan  and  »«inn- 
erste Gesellschaft.  Hannover  1899.  8.  3  fl. 

Karte  der  Donau  von  ihrem  Ursprünge   bis  an  die  Mündung.    1  : 300  000 
16  Sectionen  auf  9  Blättern.  2.  Auflage.  Wien  1899.  4.  Gebunden  in  Lein- 
wand 1  fl.  80  kr. 

—  Neueste,  der  Schweiz ,  sowie  der  angrenzenden  Gebiete.  1 : 400  000 
61  X  875cm.  Farbendruck.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  60  kr. 

—  von  Kärnten.  1  :  300.000.  2.  Auflage.  35  X  64cm.  Farbendruck.  Wien  1899. 
In  Leinwanddecke  45  kr. 

—  von  Transvaal  und  der  angrenzenden  Gebiete.  1:5,000  000.  47  5  X  5 Im 
Berlin  1899.  36  kr. 

—  zum  Kaisermanöver  des  XIII.  und  XIV.  Armee-Corps  1899.  1  : 200.000 
28  X  34cm.  Farbendruck.  Bruchsal  24  kr 

Kirk,  R.  C.  Twelve  Months  in  Klondike.  London  1899.  8.  4  fl.  32  kr. 
Krausse,  A.  Russia  in  Asia.  London  1899.  8.  18  fl. 

Langbans,  P.  Karte  der  deutschen  Verwaltungsbezirke  der  Karolinen,  Palau  un  1 
Marianen.  Bearbeitet  unter  Benützung  bisher  noch  unveröffentlichter 
Quellen.  57  5  X  79cm.  Farbendruck.  Mit  statistischen  Begleitworten  (auf 
dem  Umschlage).  Gotha  1899.  Folio.  60  kr. 

—  der  Verbreitung  von  Deutschen  und  Slaven  in  Osterreich.  Mit  statistischen 
Begleitworten.  60  5  X  78cm.  Farbendruck.    Leipzig  1899.  1  fl.   20  kr. 

—  Politisch-militärische  Karte  von  Süd-Afrika  zur  Veranschaulichung  der 
Kämpfe  zwischen  Buren  und  Engländern  bis  zur  Gegenwart.  1 :  4,000.000 
58 X  69cm.  Farbendruck.  Mit  statistischen  Begleitworten:  Süd-Afrika  vom 
politisch-militärischen  Standpunkte  (auf  dem  Umschlag).  Gotha  1899.  60  kr 

Lemcke,  H.  Mexico,  das  Land  und  seine  Leute.  Mit  56  Textabbildungen,  12  Voll- 
bildern und  1  Karte  in  Farbendrock.  Berlin  1899.  4.  6  fl. 

Lemire,  Ch.  Les  cinq  pays  de  l'Indo-Chine  francaise.  Avec  4  cartes,  24  gravure: 
et  des  documents  annexes.  Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Little,  A.  Intimate  China :  The  Chinese  as  I  have  seen  them.  With  120  IUustra- 
tions.  London  1899.  8.  15  fl. 

Malesoh,  0.  L.  L'art  de  voyager  ä  l'ötranger.  Indications  pratiques.  Paris  1899. 
16.  3  fl. 

Meldrum.  D.  S.  Holland  and  the  Hollanders.  London  1899.  8.  4  fl.  32  kr. 
Mennier,  S.  De  Saint-Pötersbourg  ä  l'Ararat.  Avec  15  dessins.  Paris  1899.  12. 
2  fl.  10  kr. 

Meyer,  A.  B.  The  Distribution  of  the  Negritos  in  the  Philippine  Islands  and 

elsewhere.  Dresden  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 
Mill,  H.  R.  International  Geography.  With  288  Illustrations.  London  1899.  8. 

10  fl.  80  kr. 

Mille,  P.  Au  Congo  beige.  Avec  carte.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär-geographiscben  Institutes.  18.  Band  189$ 

Mit  12  Tafeln.  Wien  1899.  8.  1  fl.  f>0  kr. 
Monarchie,    Die  österr.-ungar.,    in   Wort   und  Bild.    319.— 331.  Lieferung 

Wien  1899.  4.  Zu  30  kr. 
Morris,  C.  Our  Island  Empire :  Handbook  of  Cuba.  Porto-Rico,  Hawaii,  Philippine 

Islands.  London  1899  8.  5  fl.  40  kr. 
Moulioras,  A.  Le  Maroc  inconnu.  2«  partie.  Exploration  du  Djebala  (Marcr 

septentrional).  Avec  carte.  Paris  1899.  8.  15  fl. 
Nicolaides,  Le  Dr  C.  La  Macldoine.  La  question  macCdonienne  dans  l'antiquit 

au  Moven  A^e  et   dans   la   politique  actuelle.   Avec  carte  en  couleur. 

Berlin*  1809.  8.  4  fl.  80  kr. 
Normen,  H.  The  Peoples  and  Politics  of  the  Far  East.   With  60  Illustrations. 

London  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 
Nouveau,  Le.  port  de  Bizerte  (Tunisie),  >on  passd  son  avenir.  Paris  1899.  8 

4  fl.  80  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LXIX 

Oehler,  L.  In  der  Einsamkeit  einer  Südsee-Insel.  2.  Auflage.  Mit  Abbildungen. 
Basel  1899.  8.  12  kr. 

Pelikan,  Major  Edler  v.  Belief- Umgebungskarte  von  Salzburg,  nach  eigenen 
Modellen  bearbeitet  und  herausgegeben.  1:  100.000.  56  X  515cm.  Farben- 
druck. Sahburg  1899.  1  fl.  15  kr. 

Perthes',  J  ,  See-Atlas.  Eine  Ergänzung  zu  J.  Perthes'  Taschen- Atlas,  entworfen 
und  bearbeitet  von  H.  Habenich t.  24  colorirte  Karten  in  Kupferstich 
mit  127  Hafenplänen.  Mit  nautischen  Notizen  und  Tabellen  von  F. 
Knipping.  4.  Auflage.  Gotha  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  44  kr. 

Pfeil,  J.  Graf.  Studien  und  Beobachtungen  aus  der  Sfldsee.  Mit  beigegebenen 
22  Tafeln.  Braunsen weig  189y.  8.  6  fl.  60  kr. 

Ransome,  S.  Japan  in  Transition:  Comparative  Study  of  Progress,  Policy, 
Methods  of  Japanese  since  their  War  with  China.  London  1899.  8. 
11  fl.  52  kr. 

Reolns,  0.  Le  plus  beau  royaume  sous  le  ciel.  Notre  belle  France.  Paris  1899. 
4.  7  fl.  20  kr. 

Regfei,  Dr.  F.  Columbien.  Mit  Abbildungen,  33  Tafeln  und  1  farbigen  Karte. 
Berlin  1899.  8.  5  fl.  10  kr. 

Rose,  H.  Meine  Erlebnisse  auf  der  preussischen  Expedition  nach  Ostasien  1860 
bis  1862.  Neue  (Titel-)  Ausgabe.  Kiel  (1895).  8.  48  kr. 

Rüge,  Dr.  S.  Norwegen  (Land  und  Leute).  Mit  115  Abbildungen  nach  photo- 
graphischen Aufnahmen  und  einer  färbigen  Karte.  Bielefeld  1899.  8. 
Cartonirt  1  fl.  80  kr. 

Sanderval,  Le  comte  de.  Conquete  du  Foutah-Djallon.  Avec  200  gravures  et 
1  carte.  Paris  1899.  8.  7  fl.  20  kr. 

Sarre,  F.  Transkaakasien  —  Persien — Mesopotamien — Transkaspien.  Land  und  Leute. 
85  photographische  Aufnahmen  und  Übersichtskarte  einer  in  den  Jahren  1897 
bis  1898  unternommenen  Reise.  Mit  Text.  Berlin  1899.  4.  In  Leinwand- 
Mappe  10  fl.  80  kr. 

Schnlthei8s,  Dr.  F.  G.  Deutscher  Volksschlag  in  Vergangenheit  und  Gegen- 
wart. München  1899.  8.  60  kr. 

Smith,  A.  H.  Chinesische  Charakterzüge.  Deutsch  frei  bearbeitet  von  F.  C. 
Darbig.  Mit  Bildern  und  Original-Photographien.  Würzburg  1899.  8. 
3  fl.  24  kr. 

Steiner,  R.  Am  Goldstrand.  Ein  Bild  aus  dem  afrikanischen  Volks-  und  Missions- 
leben. Mit  45  Bildern  und  1  Karte.  Basel  1899.  12.  18  kr. 

Sttidnioki,  L.  Die  Wahrheit  über  Sibirien.  Stadien  nach  der  Natur.  Berlin  1899. 
8.  1  fl.  80  kr. 

Taschen-Atlas,  Neuer,  über  alle  Theile  der  Erde.  18  colorirte  Karten  mit 
geographisch-statistischen  Notizen  (auf  der  Rückseite).  Nebst  Städtever- 
zeichnis. Cannstatt  1899.  Gebrochen  in  12°.  36  kr. 

Theihing,  Die,  der  Erde  und  die  Theilung  Samoas.  Eine  Momentaufnahme  in 
augenblicklicher  Sachlage.  (Von  A.  Bastian.)  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Toutee,  Le  commandant  G.  J.  Du  Dahowey  au  Sahara.  La  nature  et  l'homme. 
Avec  carte.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 

Vallot,  G.  La  Russie  d'autrefois  et  la  Russie  d'aujourd'hui.  Paris  1899.  8. 
1  fl.  50  kr. 

Weber,  A.  F.  Growth  of  Cities  in  the  19th  Century.  London  1899.  8.  11  fl.  52  kr. 

Vivian,  H.  Tunisia  and  the  Modern  Barbary  Pirates.  London  1899.  8.  10  fl.  80  kr. 

Wernadorff,  F.  W.  v.  Ein  Jahr  in  Rhodesia  (1896/97).  Skizzen  aus  Natal  und 
Zululand.  Selbsterlebtes.  Berlin  1899.  8.  90  kr. 

Wickenburg,  E.  Graf.  Wanderungen  in  Ostafrika.  Mit  vielen  Illustrationen, 
3  Karten  und  1  Bildnis.  Wien  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  10  fl. 

Widenmann,  Stabsarzt  Dr.  A.  Die  Kilimandscharo-Bevölkerung.  Anthropologi- 
sches und  Ethnographisches  aus  dem  Dscbaggalande.  Mit  11  Tafeln  und 
75  Textabbildungen.  Gotha  1899.  8.  4  fl.  20  kr. 

Woerl,  L.  Erzherzog  Ludwig  Salvator  aus  dem  österreichischen  Kaiserhause  als 
Forscher  des  Mittelmeeres.  Mit  3  Illustrationen  unn  1  Übersichtskarte. 
Leipzig  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  5  fl.  10  kr. 


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LXX 


Bficher-Anzeiger, 


Wojejkow,  A.  J.  Das  Küstenland  am  Schwarzen  Meere.  St  Petersburg  1899  & 
7  fl.  20  kr.  (In  russischer  Sprache.) 

Wolf,  J.  Wandkarte  von  Europa.  1 : 4,000.000.  4  Blatt  zu  65  X  83c».  Farben- 
druck. Stuttgart  1899.  3  fl.  96  kr. 

Younghusband,  G.  J.  The  Philippines  and  round  about:  British  Interests  in 
these  Waters.  With  Illustrations  and  Maps.  London  1899.  8.  6  fl.  12  kr. 


3.  Mathematik.  Aufnahme.   Zeichnungslehre.  (Terrainlehre  und  Situationezeichnen , 
eiehe  auch:  1.  Abtheilung,  4.)  —  NaturwUtenechaften. 

Arendt,  Dr.  R.  Grundzflge  der  Chemie  und  Mineralogie.  Methodisch  bearbeitet. 
Mit  275  Textabbildungen  und  1  Buntdruck-Tafel.  7.  Auflage.  Hamburg  1899. 
8.  1  fl.  80  kr. 

Aveling,  Dr.  E.  Die  Darwinsche  Theorie.  4.  Auflage.  Mit  14  Figuren  und 
1  Bildnis.  Stuttgart  1899.  8.  90  kr. 

Bernthsen,  Dr.  A.  Kurzes  Lehrbuch  der  organischen  Chemie.  7.  Auflage.  Be- 
arbeitet in  Gemeinschaft  mit  Dr.  E.  Buchner.  Braunschweig  1899 
8.  6  fl. 

Bölsche,  W.  Vom  Bacillus  zum  A ifenmenschen.  Naturwissenschaftliche  Plaudereien. 

Leipzig  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 
Bruno,  Dr.  K.  Der  Stoss  elastischer  Kugeln.  Mit  1  Tafel.  Klagenfurt  1899. 

8.  50  kr. 

Büchner,  Dr.  L.  Im  Dienste  der  Wahrheit.  Ausgewählte  Aufsätze  aus  Natur 
und  Wissenschaft.  Giessen  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 

Btinger,  Dr.  E.  Was  muss  man  von  der  Elektricität  wissen?  Mit  Abbildungen 
Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Czuber,  E.  Die  Entwickelung  der  Wahrscheinlichkeits-Theorie  und  ihrer  An- 
wendungen. Leipzig  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 

Dicknether,  Prof.  F.  Leitfaden  der  darstellenden  Geometrie.  2.  Auflage.  Mit 
108  Figuren.  München  1899.  8.  90  kr. 

Encyklopftdie  der  Naturwissenschaften,  herausgegeben  von  W.  F  ö  r  s  t  e  r,  A .  K  e  n  n- 
gott,  A.  Ladenburg  etc.  1.  Abtheilung,  75.  Lieferung.  —  3.  Abtheilung, 
48.  Lieferung.  Breslau  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 

Goering,  Dr.  W.  Die  Auffindung  der  rein  geometrischen  Quadratur  des  Kreises 
und  die  Theilung  jedes  beliebigen  Winkels  und  Kreises  in  eine  beliebigr 
Anzahl  gleicher  Tl. eile.  Mit  1  Tafel.  Dresden  1899.  8.  60  kr. 

Graetz,  Dr.  L.  Die  Elektricität  und  ihre  Anwendungen.  8.  Auflage.  (Doppel- 
auflage.) Mit  483  Abbildungen  Stuttgart  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 

Klookmann,  Dr.  F.  Lehrbuch  der  Mineralogie  für  Studirende  und  zum  Selbst- 
unterricht bearbeitet.  2.  Auflage.  Mit  498  Figuren.  Stuttgart  1899.  8.  9  fl. 

Lassar-Cohn,  Dr.  Einführung  in  die  Chemie  in  leichtfasslicher  Form.  Mit 
58  Abbildungen.  Haniburg  1899  8.  2  fl.  40  kr. 

Lecher,  Dr.  E.  Einige  Versuche  mit  dein  Wehnelt-Intcrruptor.  (Aus:  Sitzungs- 
berichte der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften".)  Mit  5  Fig.  Wien  1899 
8.  15  kr. 

Less,  Dr.  E.  Die  wissenschaftlichen  Grundlagen  von  Wetterprognosen  für  kurze 
und  wichen  für  etwas   langer*-  Zeiträume.  Braunschweig  1899.  8.  60  kr. 

Liesegang,  Ii.  E.  Beiträge  zum  Problem  des  elektrischen  Fernsehens.  2.  Auflage 
mit  Abbildungen.  Düsseldorf  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 

Lutz,  Dr.  K.  G.  Wanderungen  in  Begleitung  eines  Naturkundigen.  Mit  Ab- 
bildungen und  25  farbigen  Tafeln.  Stuttgart  1899.  8.  Gebunden  4  fl.  80  kr. 

Meyer,  Dr.  S.  Über  die  magnetischen  Eigenschaften  der  Elemente.  (Aus: 
„Sitzungsberichte  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften".)  Mit  1  Tabelle 
Wien.  1899.  s.  lf>  kr. 

Milde,  E.  Uber  Aluminium  und  seine  Verwendung.  Mit  Figuren.  Stuttgart  1899. 
8.  72  kr. 

Pascal,  Prof.  E.  Die  Variationsrechnung  Deutsch  von  Oberlieutenant  A.  Schepp 
Leipzig  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  16  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LXXI 

Picone-Gusmano,  A.  II  metodo  Gauss  applicato  alla  compensazione  degli  errori 
nel  rilevamento  topografico.  Vol.  1°.  Con  5  tavole.  Melfi  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 

Pohle,  Dr.  J.  Die  Sternenwelten  und  ihre  Bewohner.  Ein  populär-wissenschaft- 
licher Versuch  über  die  Bewohnbarkeit  der  Himmelskörper  nach  dem 
neuesten  Standpunkte  der  Wissenschaften.  2.  Auflage.  Mit  5  farbigen 
Tafeln  und  53  Textillustrationen.  Köln  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 

Prochaska,  Hauptmann  C.  Praktische  Anleitung  zur  Durchführung  von  Gebiets- 
Vermessungen  und  Terrain-  Aufnahmen  bei  Anwendung  eines  tachymetrischen 
Ausnahmsverfahrens.  Mit  24  instructiven  Figaren-Tafeln.  Wien  1899.  8. 
Cartonirt  2  fl.  20  kr. 

RtChter's,  V.  v.  Lehrbuch  der  anorganischen  Chemie.  10.  Auflage.  Neu  bearbeitet 
von  Prof.  Dr.  H.  Klinger.  Mit  68  Holzschnitten  und  1  Spectraltafel. 
Bonn  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 

Steeb.  F.  M.  L.  Ch.  Ritter  v.  Die  neueren  Arbeiten  der  Mappirungs-Gruppe. 
(Aus:  „Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär-geographischen  Institutes**.) 
Mit  Abbildungen  und  3  Tafeln.  Wien  1899.  8.  60  kr. 

Sterneck,  Oberst  R.  v.  Das  neue  Dreiecksnetz  erster  Ordnung  der  österr.-ungar. 
Monarchie.  Mit  Abbildungen  und  1  Tafel.  (Aus:  „Mittheilungen  des  k.  und  k. 
militär-geographischen  Institutes".)  Wien  1899.  8.  40  kr. 

Toula,  Dr.  F.  Verschiedene  Ansichten  über  das  Innere  der  Erde.  Wien  1899. 
8.  60  kr. 

Voducek,  Prof.  M.  Neue  Theorie  der  Mondbewegung.  Mit  2  Fig.  Laibach  1899. 
8.  90  kr. 

Waagen,  Dr.  W.  Das  Schöpfungsproblem.  2.  Auflage.  Monster  1899.  8.  45  kr. 
Wege,  E.  vom.  Zwei  Welträthsel  und  die  Möglichkeit  ihrer  Lösung.  Ein  Paar 

Aufsätze  für  Fachgelehrte  und  Laien,  mit  1  Farbentafel.  Stuttgart  1899. 

8.  1  fl.  20  kr. 

Wiesengrnnd,  Dr.  B.  Die  Elektricität.  Ihre  Erzeugung,  praktische  Verwendung 
und  Messung,  mit  54  Abbildungen.  4.  Auflage.  (11.  — 13.  Tausend),  theil- 
weise  bearbeitet  von  Dr.  Russner.  Frankfurt  a.  M.  1899.  8.  60  kr. 

Zoologica.  Original-Abhandlungen  aus  dem  Gesammtgebiete  der  Zoologie.  Heraus- 
gegeben von  Dr.  C.  Chun.  Mit  colorirten  Tafeln.  27.  Heft,  1.  Theil. 
Stuttgart  1899.  4.  16  fl.  80  kr. 

4.  Baukunde.  Ttlegraphit.  Eisenbahnen.  Luftschiff  fahrt.  Verkehrsuesen.  Handel  und 

Gewerbe.  Technolotßsches . 

Adler,  Prof.  S.  Populäre  Darstellung  der  Luftballone  und  Flugapparate  und 
ihrer  Fahrten,  respective  Flüge,  Aufstiege  (LuftschiflTahrten- Aufstiege  und 
-Reisen).  Nebst  Anhang:  Moderne  Vehikel  zu  Laude,  Wasser  und  Luft. 
Wien  1899.  8  1  fl. 

Anleitung,  Praktische,  zur  Anlage  von  Blitzableitern.  Mit  26  Abbildungen  in 

Holzschnitt.  4.  Auflage.  Leipzig  1899.  8.  36  kr. 
—    zum  Bau  elektrischer  Haustelegraphen-,  Telephon-  und  Blitzableiter-Anlagen. 

5.  Auflage.  Mit  581  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  70  kr. 
Auerbach,  F.  A.  Münzen,  Werthe,  Masse  und  Gewichte  von  allen  Ländern  der 

Erde.  Dresden  1899.  8.  36  kr. 
Automobilisme,  L\  au   point  de   vue  militaire.  Etat  actuel  de  la  question. 

Paris  1899.  8.  75  kr. 
Baringer,  Dr.  W.  Was  muss  man  von  der  Elektrotechnik  wissen  ?  Gemeinver- 
ständlich  beantwortet.   2.  Auflage.  (4.-6.  Tausend.)  Mit  Illustrationen. 

Berlin  1899.  8.  90  kr. 
Baudry  de  Saunier,  L.  Das  Automobile  in  Theorie  und  Praxis,  übersetzt  von 

Dr.  R.  Stern.  1.  Band  mit  198  Abbildungen.  Wien  1899.  8.  Gebunden  in 

Leinwand  6  fl.  75  kr. 
Blondel,  A.    De  rntilitd  publique   des    transmissions   ölectriques  d'energie. 

Paris  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 


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LXXII 


Bücher-Anziiger. 


Boitel,  Ch.  Les  constructions  en  böton  arme*.  Calculs  de  resistance;  d^tails 

d'exäcution,  avec  45  figures.  Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Bourlet,   C.  La  bicyclette,  sa  construction  et  aa  forme.  Avec  263  figurei. 

Paria  1899.  8.  2  fl.  70  kr. 
Broca,  A.  La  t<*legraphie  sans  Als.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Brauer,  Prof.  E.   A.  Grundriss  der  Turbinen-Theorie.  Mit  73  Abbildungen. 

Leipzig  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  40  kr. 
Butler,  D.  B.  Portland  Cement,  its  Manufacture,  Testing  and  üse.  London  1899. 

8.  12  fl.  90  kr. 

Clarlnval.  La  lumiere  eUectrique  et  son  emploi  a  la  guerre.  Avec  figures  et  carte. 

Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Oaralp,  H.  Chaudieres  et  machines  de  la  marine  de  guerre,  d'apres  les  lecons 

professees  ä  l'Ecole  navale.  2e  partie :  Machines.  Avec  246  figures.  Paris  1899. 

8.  5  fl.  40  kr. 

Cole,  W.  H.  Light  Railways  at  borne  and  abroad.  Illustrated.  Philadelphia  1899 
8.  15  fl. 

Daub,  H.  Die  Kostenanschläge  der  Hochbauten.  Mit  18  Figuren  und  3  Tafeln. 

Wien  1899.  8.  2  fl.  50  kr. 
Delmer,  L.  Les  chemins  de  fer.  Avec  56  figures  et  4  planches  col.  Paris  1899. 

16.  60  kr. 

Freund,  E.  Eine  mehr  als  tausendjährige  Illusion  des  menschlichen  Geistes 
und  ihre  Folgen,  oder  die  Beseitigung  des  grossen  Hindernisses,  welches 
der  Lösung  der  Flugfrage  im  Wege  liegt.  Wien  1899.  8.  40  kr. 

Gages,  Le  capitaine  L.  Essai  sur  la  thCorie  generale  des  aciers.  Avec  1 1  figures 
et  2  planches.  Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Oirardville,  Le  capitaine  P.  Etüde  sur  la  navigation  aerienne.  Avec  10  figures. 
Paris  1899.  8.  60  kr. 

Hellrigl,  H.  v.  Die  Entwickelnng  des  Telephonwesens  in  Österreich  1881—1899. 
1  farbiges  Blatt.  Folio.  Wien  45  kr. 

Mayoook,  W.  R.  Electric  Wiring,  Fittings,  Switches  and  Lamps.  London  1899. 
8.  4  fl.  32  kr. 

Miohotte,  F.  Connaissances  pratiques  pour  conduire  les  automobiles  a  petrol« 
et  e"lectriques.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 

Müllendorf.  Dr.  E.  und  Hauptmann  F.  Kübel.  Die  Aotomobilen,  ihr  Wesen  und 
ihre  Behandlung.  Ein  Rathgeber  für  Nichtfachleute.  Mit  22  Abbildungen. 
Berlin  1899.  8.  90  kr. 

Pechan,  Prof.  J.  Leitfaden  der  Elektromaschinentechnik  mit  besonderer  Berück- 
sichtigung der  elektrischen  Beleuchtung.  2.  Auflage.  Mit  276  Figuren. 
Wien  1899.  8.  3  fl. 

Pettigrew,  W.  F.  A  Manual  of  Locomotive  Engineering.  Illustrated.  Phila- 
delphia 1899.  8.  19  fl.  50  kr. 

Perry,  J.  Steam  Engine  and  Gas  and  Oil  Engines.  London  1899.  8.  6  fl.  40  kr 

Rasch,  Dr.  G.  Regelung  der  Motoren  elektrischer  Bahnen.  Mit  28  Figuren. 
Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  40  kr, 

Richter,  F.  Gebäude  für  militärische  Zwecke.  2.  Auflage.  Mit  288  Textabbild, 
und  4  Tafeln.  Stuttgart  1899.  8.  7  fl.  20  kr. 

Roessler,  Prof.  G.  Elektromotoren  für  Gleichstrom.  Mit  49  Fig.  Berlin  1899. 
8.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  40  kr. 

Rosemeyer,  J.  Dauerbrand-Bogenlampen.  Mit  Abbildungen.  Leipzig  1899.  8. 
1  fl.  20  kr. 

Sarrazin.  0.  und  H.  Qberbeok.  Taschenbuch  zum  Abstecken  von  Kreisbogen 
mit  und  ohne  Übergangscurven  für  Eisenbahnen,  Strassen  und  Can&le. 
Mit  19  Abbildungen.  10.  Auflage.  Berlin  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand 
1  fl.  80  kr. 

Schäfer,  F.  Der  Wettbewerb  des  Elektromotors  gegen  den  Gasmotor.  München  1899. 
8.  15  kr. 

Schollmeyer,  G.  Was  muss  der  Gebildete  von  der  Elektricität  wissen  ?  Gemein- 
verständliche Belehrung  über  die  Kraft  der  Zukunft.  Mit  Abbildungen. 
8.  Auflage.  Neuwied  1899.  8.  90  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXXIII 


Schollmeyer,  G.  Wie  beleuchte  ich  am  zweckmässigsten  und  billigsten  meine 
Wohn-  und  Geschäftsräume  ?  Praktische  Winke  für  Jedermann.  Mit  72  Ab- 
bildungen. Ebendaselbst  90  kr. 

Schweiger-Lerohenfeld  A.  Freiherr  v.  Im  Beiche  der  Cyklopen.  Eine  populäre 
Darstellung  der  Stahl-  und  Eisentechnik.  Mit  400  Abbildungen,  dar- 
unter 34  auf  separaten  Cartons.  25.— 80.  (Schluss-)  Lieferung.  Wien  1899. 
8.  Zu  25  kr. 

Seiler,  Ch.  Ursachen  und  Folgen  der  jähen  Überschwemmungen  und  die  Mittel 
zu  deren  Beseitigung,  unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Stauweiher 
und  Thalsperren  als  Reserven  für  Bewässerungen  und  Kraftanlagen. 
München  1899.  8.  60  kr. 

Steinmetz,  Ch.  P.  Theorie  und  Berechnung  der  Wechselstromerscheinungen. 
Deutsche  Ausgabe.  Mit  185  Textfiguren.  1.  Hälfte.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 

Trnohot,  P.  L'äclairage  ä  incandescence  par  le  gaz  et  les  liquides  gazäifi6s. 
Avec  70  figures.  Paris  1899.  8.  Cartonirt  3  fl. 

Weil,  J.  Die  Entstehung  und  Entwickelung  unserer  elektrischen  Strassenbahnen. 
In  gemeinfasslicher  Darstellung.  Mit  67  Abbildungen.  Leipzig  1899.  8. 

I  fl.  80  kr. 

Wilke,  Ingenieur  A.  Die  Elektricität,  ihre  Erzeugung  und  ihre  Anwendung  in 
Industrie  und  Gewerbe.  Allgemein  verständlich  dargestellt.  4.  Auflage.  Mit 

II  Tafeln  und  824  Text-Illustrationen.  Leipzig  1899.  8.  5  fl.  10  kr. 
Zepf,  K.  Einführung  in  die  Lehre  vom  elektrischen  Strom.   Mit  Nachtrag  und 

Abbildungen.  Emmendingen  1899.  8.  42  kr. 
Ziffer,  Ingenieur  E.  A.  Die  Congo-Eisenbahn.  Mit  18  Abbildungen,  1  Karte  und 
1  Tafel.  Wien  1899.  8.  1  fl. 


6.   Staat*wi$*en*chuft.   Parlamentarische».    Völkerrecht.   Militär-   und  Gvil-Recht$- 

pßege. 


Affaire,  L\  Picquart  devant  la  Cour  de  Cassation  (8  dec.  1898,  2  et  3  raars  1899). 
Paris.  8.  1  fl.  20  kr. 

Ansohütz,  Dr.  G.  Bismarck  und  die  Reichsverfassung.  Berlin  1899.  8.  48  kr. 

Barolin.  J.  C.  Der  sociale  Staat  im  Staate.  Leipzig  1899.  8.  30  kr. 

Bassenge,  Dr.  E.  Deutschlands  Weltstellung  und  die  nächsten  Aufgaben 
deutscher  Politik.  München  1899.  8.  24  kr. 

Berndt,  P.  Die  Arbeitslosigkeit,  ihre  Bekämpfung  und  Statistik.  Mit  graphischen 
Darstellungen.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Bleibtren,  C.  Der  böse  Wille  des  Militarismus.  Leipzig  1899.  8.  90  kr. 

Bloch,  J.  v.  Der  Krieg.  Übersetzung  des  russischen  Werkes  des  Verfassers :  „Der 
zukünftige  Krieg  in  seiner  technischen,  volkswirtschaftlichen  und  politi- 
schen Bedeutung".  Mit  Abbildungen,  Karten,  graphischen  Darstellungen 
und  Tafeln.  Berlin  1899.  8.  2.,  4.  und  5.  Band.  13  fl.  20  kr. 

Bodelschwingh,  F.  v.  Betrachtungen  eines  Patrioten  Über  Bismarck  und  seine 
Z«t.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Brand,  A.  Ist  ein  Fall  Dreyfus  in  Deutschland  unmöglich  ?  Nach  der  Broschüre 
„Classenjustiz  und  Entmündigunesunfug"  von  Dr.  H.  Sternberg  in 
offenen  Briefen  an  preussische  Justizbehörden,  den  Kaiser,  das  Staats- 
ministerium und  den  Bundesrath  beantwortet.  Berlin  1899.  8.  12  kr. 

Brentano,  Dr.  L.  Reaction  oder  Reform  ?  Gegen  die  Zuchthausvorlage  !  Berlin  1899. 
8,  48  kr. 

Bresnitz  v.  Sydaöoff,  Zar  Nicolaus  II.  und  sein  Hof.  3.  Auflage.  Leipzig  1899. 
8.  1  fl.  44  kr. 

—    Die  panslavistische  Agitation  und  die  südslavische  Bewegung  in  Österreich- 
Ungarn.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Brix,  Th.  Der  nationale  Grössenwahn  und  der  Kampf  mit  den  Dänen.  Eine 

Kritik  von  Chauvinismus  und  Weltpolitik.  Berlin  1899.  8.  36  kr. 
Büchner,  Dr.  L.  Die  sociale  Frage.  Berlin  1899.  8.  12  kr. 


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LXXIV 


Bücher-Anzeiger. 


Cauwes,  G.  L'extension  des  principes  de  la  Convention  de  Geneve  aui  guerre* 

maritimes.  Paris  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Choisy,  G.  Für  den  Frieden.  Neues  Bündnis.  Drei  Briefe  eines  Franzosen  an» 

seine  Landsleute.  Übersetzung.  Leipzig  1899.  8.  48  kr. 
Coup,  Le,  d'etat  en  Finlande.  Leipzig  1899.  8.  45  kr. 

Del  Mar,  A.  Les  systemes  monetaires.  Histoire  monltaire  des  principaux  etat» 

de  l'Europe  anciens  et  modernes.  Paris  1899.  4.  3  fl. 
Demaret,  E.  Organisation  coloniale  et  fe*deration.    Une  federation  de  la  France 

et  d«  ses  colooies.  Avec  une  preTace  d'E.  Etienne.  Paris  1899.  8.  3  fl. 
Deutschlivland,  Nebukadnezar  und  das  russische  Zarthuro.  Betrachtungen  eine» 

deutschen  Reichsangehurigen.  Lübeck  1899.  8.  96  kr. 
Eichthal,  E.  Socialisme  et  probl&mes  sociaux.  Paris  1899.  12.  1  fl.  50  kr. 
Eisner,  K.  Eine  Junkerrevolte.  Drei  Wochen  preussische  Politik.   Berlin  1899. 

8.  30  kr. 

Ende,  Das,  der  Dynastie  Obrenovic.  Zehn  Capitel  aus  der  neuesten  Hof-  und 

Staatsgeschichte  Serbiens.  Von  v.  S.  (Bresnitz  v.  Sydacoff.)  2.  Auflage. 

Leipzig  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Endres,    Audit.    K.     Das    Standgericht    der    Militär  -  Strafgerichtsordnung. 

München  1899.  8.  Cartonirt  VO  kr. 
Ewald,  Refer.  H.  Abgrenzung  der  beiden  Delicte  Diebstahl  und  Unterschlagung 

von  einander.  Berlin  1899.  8.  72  kr. 
Fahneneid,  Der,  im  Conflictsfalle.  Eine  moralisch-juristische  Betrachtung.  Mit 

einem  Vorworte.  3.  Auflage.  München  1899.  8.  24  kr. 
Ferrero,  G.  Le  militarisrae  et  la  societö  moderne.   Paris  1899.   12.  2  fl.  10  kr. 
Fischer,  E.  Etwas  über  die  „kleinen"  und  „grossen"  Führer  der  Socialdemokratie. 

Berlin  1899.  8.  18  kr. 
Fokke,  Prof.  A.  Die  Waffen  hoch  !  Ein  geharnischtes  Mahnwort  an  das  deutsche 

Volk.  Braunschweig  1899.  8.  45  kr. 
Frantz,  C  und  0.  Schuchardt.  Die  deutsche  Politik  der  Zukunft.  Hannover  1899. 

8  2  fl.  40  kr. 

—  Dr.  Th.  Abrüstung?  Eine  historisch-politische  Studie.  Mannheim  1899.8.  72  kr 
Fried,  R.   Katechismus  des  Feuerlösch-  und  Feuerwehrwesens.  Mit  217  Text- 
abbildungen. Leipzig  1899.  12.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  70  kr. 

Frind,  Dr.  W.  Das  sprachliche  und  sprachlich-nationale  Recht  jn  polyglotten 
Staaten  und  Ländern,  mit  besonderer  Rücksichtnahme  auf  Osterreich  und 
Böhmen,  vom  sittlichen  Standpunkte  aus  beleuchtet.   Wien  1899.  8.  2  fl. 

Gedanken,  Sociale,  eines  Optimisten.  Von  M.  Pontifex.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Gradt,  J.  Patriotische  Phantasien.  Ein  Beitrag  zur  Reform  des  Wiener  Gemeinde- 
Statuts.  Wien  1899.  8.  30  kr. 

Gross-Deutschland  1  >»  sTrauniesErfüllung.  Vou  Christianus  Augustanus  III. 
Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Guderian,  Dr.  C.  Die  Beihilfe  zum  Selbstmord  und  die  Tödtung  des  Ein- 
willigenden. Berlin  1899.  8.  1  fl.  44  kr. 

Guyot,  Y.  Aftaire  Dreyfus.  Analyse  de  l'enquOte.  Paiis  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 

Hainisch,  Dr.  M.  Der  Kampf  um's  Dasein  und  die  Socialpolttik.  Wien  1899. 
8.  1  fl. 

Halpert,  Dr.  „Die  Harmlosen"  und  ihre  Verhaftung,  Eine  kritische  Studie. 

Berlin  18'.»9.  8.  30  kr. 
Heimberger,  Dr.  J.  Strafrecht  und  Medicin.  München  1899.  8.  90  kr. 
Horrmann  v.  Herrnritt.  Dr.  R.  Nationalität   und  Recht,  dargestellt  nach  der 

österreichischen  und  ausländischen  Gesetzgebung.  Wien  1899.  8.  1  fl.  SO  kr. 
Herzbruoh,  Oberlieutenant.  Die  Militär- Strafgerichtsordnung  vom  1.  Dec.  1898. 

(Auszug.)  Berlin  1899.  12  24  kr. 
Hirschfeld,  Dr.  G.  I  ber  Wettrennen  und  Rennwetten,  ein  Beitrag  zur  Lehre 

von  Spiel  und  Wette.  Bremen  1899,  8.  48  kr. 
Hron,  K.    Der  Kampf  um  Südafrika.  Eine  militärisch-politische  Studie.  Mit 

1  Karte.  Wien  1899.  8  35  kr. 

—  Deutschnationale  Politik.  Zcitgemässe  Studien.    Der  deutsche  Ausgleich 
nur  dem  Staate  Österreich.  Wien  1899.  8.  1  fl.  25  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXXV 


Joubert,  General  P.  J.  Transvaal.  Die  Leidensgeschichte  der  niederdeutschen 
Cap-Ansiedler  unter  englischer  Herrschaft.  Aus  dem  Englischen.  Wies- 
baden 1899.  8.  18  kr. 

Kadlec,  K.,  und  K.  Heller.  Deutsch-böhmische  amtliche  und  juridische  Ter- 
minologie. 39.  Heft.  Prag  1899.  8.  (a)  24  kr. 

Kata,  H.  0.  Sonnenaufgang  Ein  Gespräch  über  die  Friedensconferenz  im  Haag. 
Mönchen  1899.  8.  18  kr. 

Knott,  H.  Deutschland  im  19.  Jahrhundert.  Ein  historisch-politischer  Rückblick. 
3.  Auflage.  Braunschweig  1899.  8.  36  kr. 

Komarowski,  L.  A.,  und  P.  M  Bogajewski.  Recht  und  Friede  in  den  inter- 
nationalen Beziehungen.  Moskau  1899.  8.  6  fl.  (In  russischer  Sprache.) 

Krahmer,  G.  M.  Russland  in  Ost-Asien  (mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
Mandschurei).  Mit  1  Skizze.  Leipzig  1899.  8.  5  fl.  40  kr. 

Krausse,  Dr.  H.  Die  Prügelstrafe.  Eine  kriminalpolitische  Studie.  Berlin  1899. 
8.  1  fl.  80  kr. 

Landau,  H.  Arzt  und  Curpfuscher  im  Spiegel  des  Strafrechtes.  Ein  Beitrag  zur 

ärztlichen  Frage.  München  1899.  8.  1  fl.  44  kr. 
Legrand,  J.  La  lecon  de  Fashoda.  Paris  1899.  12.  2  fl.  10  kr. 
Lehr,  Dr.  A.  Warum  die  deutsche  Flotte  vergrößert  werden  muss.  München  1899. 

8.  24  kr. 

Lenoble,  H.  Les  courses  de  chevaux  et  les  paris  am  courses.  Etüde  critique. 

Paris  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 
Löwenstimm,  Hofrath  A.  Der  Fanatismus  als  Quelle  der  Verbrechen.  Berlin  1899. 

8.  60  kr. 

Mittelstadt,  0.  Die  Affaire  Dreyfus.  Eine  kriminalpolitische  Studie.  Berlin  1899. 
8.  1  fl.  20  kr. 

Mittermaier,  Dr.  W.  Die  Militär-Strafgerichtsordnung  vom  1.  December  1898. 

Systematisch  dargestellt.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Monteton,  0.  v.  Politisches  und  militärisches  Allerlei.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 
Müller,   H.   Der  Weltstaat  als  Staatsbund  des  Erdkreises.  Ein   Beitrag  zur 

Friedensconferenz  des  Jahres  1899.  Verfassungsentwurf.  Dresden.  8.  45  kr. 
—    J.  Die  Lotterie  vom  praktischen  Standpunkte.  Prag  1899.  8.  84  kr. 
Muser,  0.  Demokratie  und  Socialismus.  Frankfurt  a  M.  1899.  8.  36. kr. 
Offermann,  A.  Freiherr  v.  Die  verfassungsrechtliche  Vervollkommnung  Österreich?. 

Wien  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 
Painvln.   Le  capitaine.  La  guerre  de  l'avenir,  du  conseiller  J.  de  Bloch. 

Analyse  critique.  Avec  preface  du  lieut.-colonel  Frocard.  Paris  1899.  8. 

1  fl.  20  kr. 

Personal-Einkommensteuer,  Die.  2.  Auflage.  Linz  1899.  8.  10  kr. 

Plinl,  G.  B.  L'Italia  nella  politica  europea.  Neapel  1899.  16.  1  fl.  80  kr. 

Porin,  Oberst  W.  Schroffe  Gegensätze.  Annexionsappetit  und  Friedensmanifest. 
Misstrauen  zum  Weltfrieden  und  Abrüstung.  Schlagfertigkeit  und  Friedens- 
kieuzzug.  Miliz,  Söldnerci  und  Volksheer.  Wuchtige  Schläge  und 
Schwächung  der  Kampfmittel.  Zerstörungsmaschinen  und  Friedenssalmeien. 
—  Wann  werden  die  Kriege  aufhören?!  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Powers,  H.  H.  Wealth  and  Weltare.  Philadelphia  1899.  8.  2  fl.  4  kr. 

Prien,  Dr.  R.  Der  Zusamraenstoss  von  Schiffen  aus  den  Gesichtspunkten  der 
Schiffsbewegung,  des  Strassenrechts  und  der  Haftpflicht  aus  Schiffscolli- 
sionen nach  den  Gesetzgebungen  des  Erdballs.  Eine  nautisch-juridische 
Studie.  2.  (Titel-)  Ausgabe  mit  10  fura  Theil  farbigen  Tafeln.  Berlin  (1896). 
8.  12  fl. 

Priester,  Dr.  0.  Die  Deportation,  ein  modernes  Strafmittel.  Berlin  1899.  8. 
1  fl.  20  kr. 

Renk,  M.  Ein  kleines  Sündenregister  Abdul-Hamid's  II.  Genf  1899.  8.  90  kr. 
Reininghans,  F.  Ein  praktischer  Fall  zur  rechtlichen  Stellung  Confessionsloser 

in  Österreich.  Graz  1899.  8.  50  kr. 
Reigen,   F.  Wenn  ich  ein  deutscher  Kaiser  wäre?    Ein  neues  socialpolitisches 

und  nationales  Programm  für  das  deutsche  Volk.   Mit   1  farbigen  Karte. 

Breslau  1899.  8.  90  kr. 


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LXXVI 


Bücher-Anzeiger. 


Richet,  Ch.    Les  guerres  et  la  paix.  Etüde  sur  l'arbitrage  international.  Avec 

19  figures  et  4  pl.  Paris  1899.  16.  60  kr. 
Sacken,  F.  M.  L.  A.  Freiherr  v.    Die  Botschaft  de«  Zars.  Keine  Abrüstung, 

aber  eine  Reform,  eine  Veredlung  des  Wehr-  und  Kriegswesens.  Wien  1891» 

8.  50  kr. 

Schön,  Hauptmann  J.  Über  die  Ziele  Russlands  in  Asien.  Mit  1  Kartenskizze. 
(Aus:  «Organ  der  militär- wissenschaftlichen  Vereine".)  Wien  1899.  8. 
1  fl.  30  kr. 

Schlnssaoten  des  Haager  Congresses  vom  Jahre  1899.  Ein  diplomatischer  Traum 

von  X.  Y.  Danzig.  16.  9. 
Siebold,  A.  Freiherr  v.  Der  ewige  Krieg  und  die  Friedensconferenz.  München  1899. 

8.  30  kr. 

Sieghart,  R.  Die  öffentlichen  Glückspiele.  Wien  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Simonnet,  H.  Le  gouvernement  parlementaire  et  l'assemblöe  Constituante  de  1789. 

Paris  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 
Stead,  W.  T.  The  United  States  of  Europe  on  the  Eve  of  the  Parliament  of 

Peace.  New-York  1899.  8.  6  fl. 
Steffen,  G.  F.  England  als  Weltmacht  und  Culturstaat.  Aus  dem  Schwedischen 

von  Dr.  0.  Reyher.  Stuttgart  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Stein,  Dr.  L.  Die  Philosophie  des  Friedens.  Berlin  1899.  8.  36  kr. 

Steinmetz,  Dr.  S.  R.  Der  Krieg  als  sociologisches  Problem.  Amsterdam  1899. 
8.  75  kr. 

Stern,  R.  Die  obligatorische  Kronenrechnung.  Populäre  Darstellung  der  Wirkung 
und  Durchführung  der  gesammten  neuen  Währungsgesetze.  Obligat  w»id 
1.  Jänner  1900  zufolge  der  kaiserl.  Verordnung  vom  21.  September  1899. 
Mit  1  Tabelle.  Wien.  8.  45  kr. 

Stid-Afrika  englisch  oder  deutsch-holländisch  ?  Von  einem  Deutschen  aus  Süd- 
Afrika.  Mit  1  Karte.  Berlin  1899.  8.  30  kr. 

Temoignage,  Le,  du  lieutenant-colonel  Jeannel  par  un  ancien  officier  d'artillerie. 

(Affaire  Dreyfus )  Paris  1899.  18.  30  kr. 
Tetzner,  Dr.  F.  Der  österreichische  Kaisertitel,  das  ungarische  Staatsrecht  und 

die  ungarische  Publicistik.  Wien  1899.  8.  2  fl.  62  kr. 

Tokataasni,  S.  Cases  of  International  Law  during  the  Chino- Japanese  War. 

London  1898.  8.  7  fl.  20  kr. 
Thoraoh,  Dr.  B.  Deutschnationale  Politik.  2.  Auflage.  Wien  1899.  8.  18  kr. 

Triepel,  Dr.  H.  Die  Entstehung  der  constitutionellen  Monarchie.  Leipzig  1899. 
8.  18  kr. 

Tsehitsoherin,  B.  Über  die  polnische  und  die  jüdische  Frage.  Berlin  1899.  8. 
60  kr.  (In  russischer  Sprache.) 

Verzeichnis  der  Mitglieder  des  Herrenhauses.  (XVI.  Session.)  18.  October  1899. 
Wien.  8.  40  kr. 

Weiler,  Dr.  K.  Was  muss  man  von  der  Volkswirtschaftslehre  wissen  ?  Ber- 
lin 1899.  8.  60  kr. 

Wenokstern,  A.  1%.  Die  Schaffung  und  Erhaltung  eiuer  deutschen  Schlacht- 
flotte. Leipzig  1899.  8.  84  kr. 

Wirth,  Dr.  A.  Das  Wachsthum  der  Vereinigten  Staaten  von  Amerika  und  ihre 

auswärtige  Politik.  Bonn  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 
Wollny,   Dr.  F.    Die  wahren  Gründe  wider  den  Socialismus.  Leipzig  1899. 

8.  24  kr. 

Zeitler,  Dr.  J.    Strafe  ohne  Schuld  im  deutschen  Reichsstrafgesetzbuch.  Mit 

1  Tabelle.  Fürth  1899.  8.  1  fl.  8  kr. 
„Zuohthansvorlage",  Die  sogenannte,  und  der  deutsche  Reichstag.  Zeitgemäße 

Betrachtungen  von  Junins  redivivus.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
—    Die,  vor  dem  Reichstage.  Nach  dem  otficiellen  stenographischen  Berichte. 

Berlin  1899.  8.  15  kr. 


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Bücher-Anreiger. 


LXXVII 


S.  Sankättweten.  Pferdexcesen  und -Zucht,  EemonUrung.  Veterinär  künde.  Hufbetchlag 
Reiten.  Fahren.  Fechten.  Turnen.  Schwimmen.  Sportwesen  überhaupt. 

Abbott,  A.  C.  The  Hygiene  of  Transmissible  Diseases,  their  Causatiou,  Modes 

of  Dissemination,  and  Methods  of  Prevention.  With  Ulustrations.  Phila- 
delphia 1899.  8.  6  fl. 
Allinson,  Dr.  T.  R.  Die  Lungenschwindsucht.   Ihr  Wesen,  Verhütung  und  die 

Erfordernisse  einer  erfolgreichen   Behandlung.    Deutsche  Übersetzung. 

Herausgegeben  und  mit  einem  Nachwort  versehen  von  Dr.  Feh  lauer. 

Berlin  1899.  8.  30  kr. 
Altschul,  Th.  Die  öffentliche  Gesundheitspflege  in  Städten  und  deren  Wert  für 

die  Volksgesundang.  Prag  1899.  8.  10  kr. 
Andre,  E.  L'art  de  se  döfendre  dans  la  rue.  Ke'sume'  des  parties  les  plus  simples 

et  les  plus  pratiques  de  la  boxe  francaise,  de  la  lutte,  du  jeu  de  la  canne 

et  du  bäton,  etc.  Avec  66  gravores.  Paris  1899.  12.  1  fl.  20  kr. 
Anwendung  und  Heilwirknng  des   Brastthees  gegen   chronische  Bronchial-, 

Kehlkopf-   und  Lungen-Katarrhe,  Lungentuberculose.  Mit  Abbildungen. 

Aschersleben  1899.  8.  18  kr. 
Barth,  Dr.  P.  Schlaf  und  Sonntag  und  deren  gesundheitliche  Bedeutung. 

Basel  1899.  8.  12  kr. 
Baur,  Dr.  A.  Haberstroh-,  Heublnmen-  und  Eichenrinden-Abkochungen  und  ihre 

heilkräftige  Verwendung.  Kempten  1899.  8.  27  kr. 
Bekämpfung,   Die,   der  Schwindsucht  durch  Heilstätten   für  Lungenkranke. 

Berlin  1899.  8  50  kr. 
Bilfingen  Dr.   Der  Nerven -Naturarzt.  Populär-naturärztliche  Rathschläge  für 

Nervenkranke  und  solche  die  es  nicht  werden  wollen.  2.  Auflage.  Mit 

Bildnis.  Berlin  1899.  8.  66  kr. 
Bilz,  F.  E.  Das  neue  Naturheilverfahren.  88.  Auflage.  Mit  723  Textabbildungen, 

vielen  Chromotafeln  etc.  Leipzig  1899.  8.  Gebundon  in  Leinwand  9  fl.  60  kr. 
Bircher,  H.  Die  Wirkung  der  Artillerie-Geschosse.   Nebst  Atlas  von  32  zum 

Theil  farbigen  Tafeln.  Aarau  1899.  8.  6  fl. 
Birnbaum,  Dr.  Wie  werde  ich  wieder  jung?  Oder  die  Kunst,  die  Beschwerden  und 

Krankheiten  des  Alters  zu  verhüten,  zugleich  eine  Anleitung,  eine  lange 

Lebensdauer  zu  erzielen.  Minden  1899  8.  50  kr. 
Bltsch,  Stabsveterinär  J.  Leitfaden  für  den  Veterinär- Unterricht,  nebst  einem 

Anhang  über  den  theoretischen  Hufbeschlag.  3.  Auflage  mit  2  Tafeln. 

Augsburg  1899.  12.  90  kr. 
Bizzozero,  G.  Contro  la  tubercolosi.  Turin  1899.  8.  90  kr. 
Bloch,  J.  v.  Die  Unmöglichkeit,  den  Verwundeten  auf  dem  Schlachtfelde  Hilfe 

zu  bringen.  Nach  Angaben  des  russischen  Werkes:  „Der  nächste  Krieg". 

Mit  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  48  kr. 
—    J.  v.  Wirkungen  der  modernen  Feuerwaffen.  Nach  Angaben  des  russischen 

Werkes:  „Der  Krieg".  Mit  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  48  kr. 
Blücher,  H.  Gifte  und  Vergiftungen,  sowie  die  erste  Hilfe  in  Vergiftungsfällen. 

Mit  7  Textabbildungen  und  4  Tafeln  in  Farbenlithographie.  Leipzig  1899. 

8.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  80  kr. 
Boden,   Dr.  Giftschlangenbisse,  ihre  Wirkung  und  ihre  Behandlung  mit  dem 

Heiseluftbad.  Mit  4  Abbildungen.  Leipzig  1899.  8.  30  kr. 
Borntraeger,  Dr.  J.    Diät- Vorschriften  für  Gesunde  und  Kranke  jeder  Art. 

3.  Auflage.  Leipzig  1899.  12.  1  fl.  20  kr. 
Brunner,  Dr.  K.  Erfahrungen   und  Studien   über  Wundinfection  und  Wund- 
behandlung. 3.  Theil.  Mit  graphischen  Darstellungen.  Frauenfeld  1899.  8. 

1  fl.  44  kr. 

Bruns,  General-Arzt,  Dr.  v.  Über  die  Wirkung  der  neuesten  englischen  Armee- 
ge6cbosse  M.  IV  (Hohlspitzengeschosse).  2.  Auflage..  Mit  20  Abbildungen 
und  4  Tafelu.  Tübingen  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 

Büdingen,  Dr.  Th.  Zur  Bekämpfung  der  Lungenschwindsucht.  Braunschweig  1899. 
8.  48  kr. 

Buttenstedt,  C.  Unsere  Bestimmung!  Eine  Naturstudie.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 


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LXXVIII 


Bücher-Anzeiger. 


Barwinkel,  Dr.  Ärztlich-therapeutisches  Taschenbuch.   Leipzig  1899.  12.  Ge- 
bunden in  Leinwand  1  fl.  44  kr. 
Cathomas,  Dr.  J.  B.  Pflege  der  Athmungsorgane  in  gesunden  Tagen.  St. 

Gallen  1899.  8.  12  kr.;  —  dasselbe  in  kranken  Tagen.  Ebenda«.  12  kr 
Celli,  A.  La  malaria  secondo  le  nuove  ricerche.  Rom  1899.  8.  2  fl.  10  kr 
Coste,  La  capitaine  E.  Fleurets  rompus . . .  L'escrime  dans  l'armee.  L  ecole 

francaise.    L'escrime  italienne.  Les  deux  ecoles  rivales.   Avec  figures 

Paris  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 
Deutsch,  Dr.  M.   Die  Neurasthenie  beim  Manne  (mit  besonderer  Rücksieht- 

nahme  auf  die  Geschlechtskrankheiten).  Fär  Arzte  und  Laien.  5.  Auflag*. 

Berlin  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 
Devens,  F.  K.  Das  deutsche  Ross  in  der  Geschichte,  in  Sitte,  Sang  und  Sage. 

Mit  40  Vollbildern  und  über  200  Textillustrationen  von  To.  RocholL 

2.  Lieferung.  Leipzig  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 
Dobczynski,  Dr.  B.   Die  Tuberculose  (Schwindsucht)  und  deren  Bekämpfung 

nach  den  Anschauungen  eines  praktischen  Arztes.  Frankfurt  a.  M.  1899 

8.  48  kr. 

Donkin,  Dr.  Heilung  der  Zuckerkrankheit  durch  abgerahmte  Milch.  Aus  dem 
Englischen,  mit  Einleitung  und  Anmerkungen  von  Dr.  Boden.  Leip- 
zig 1899.  8.  60  kr. 

Douty,  Dr.  Der  Einfluss  des  Klimas  auf  die  Behandlung  der  Lungenschwind- 
sucht. Davos  1899.  8.  12  kr. 

Ebeling,  Dr.  M.  So  sollt  ihr  radeln.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Erkrankungen  der  inneren  Organe,  hervorgebracht  durch  den  Alkoholismus 
Nach  Angaben  des  Dr.  van  Coillie.  1  Blatt.  73  X  55cm.  Farbendruck. 
Nebst  Text.  Brüssel  1899.  90  kr. 

Ksmarch,  F.  v.  Der  erste  Verband  auf  dem  Schlachtfelde.  3.  Auflage.  Mit 
33  Abbildungen.  Kiel  1899.  12.  30  kr. 

—  Über  den  Kampf  der  Humanität  gegen  die  Schrecken  des  Krieges.  2.  Auf- 
lage. Mit  einem  Anhang.  „Der  Samariter  auf  dem  Schlachtfelde-.  Mit  Ab- 
bildungen. Stuttgart  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  72  kr. 

—  und  E.  Kowalzig.  Chirurgische  Technik.  Mit  632  Abbildungen.  3.  Auf- 
lage. Kiel  1899.  8.  7  fl.  20  kr. 

Förster,  Dr.  P.  Die  Kunst  des  glücklichen  Lebens.  Mit  1  Anhang.  2.  Auflagt 

Berlin  1899.  8.  45  kr. 
Funke,  Dr.  Th.   Wodurch  gleicht  man  die  Folgen  des  gewohnheitsmässigen 

Alkoholismu8  am  besten  aus?  Hagen  1899.  8.  60  kr. 

—  Die  Heilung  der  Gicht  und  Corpulenz.  Ebendaselbst  60  kr. 

—  Die  Heilung  der  Zuckerkrankheit.  Ebendaselbst  1  fl.  20  kr. 

Gerling,  R.  Die  Zeitkrankheit  m Neurasthenie"  (Nervosität)  und  die  Behandlung 
der  Nervösen.  Berlin  1899.  8.  30  kr. 

—  R.  100  naturgemässe  Hausmittel  und  Rathschläge  für  Kranke,  bei  plötz 
lichen  Erkrankungen,  Unglücksfällen  etc.,  besonders  da  wo  ärztliche  Hille 
nicht  vorhanden  ist,  gesammelt  und  gemeinverständlich  beschrieben.  Leip- 
zig 1899.  12.  60  kr. 

Gesundheits-Wunderlampe,  Die  heilmagnetische.  Chemnitz  1899.  8.  30  kr. 
Genzinger,  Hauptmann  T.  Studienbehelf  für  Militär-Ärzte.  Temesvär  1899.  S- 
1  fl.  80  kr. 

Girgois,  Dr.  H.  Der  Keuchhusten  und  dessen  Heilung  durch  naturgemässe  Heil- 
mittel. Leipzig  1899.  16.  18  kr. 

Grabowski,  Dr.  N.  Handbuch  für  Nervenleidende,  sowie  geistig  Überanstrengt. 
Leipzig  1899.  8.  30  kr. 

Graff,  Dr.  E.  Wie  soll  der  Zuckerkranke  leben?  Allgemein  verständlich  bean* 
wortet.  Berlin  1899   8.  60  kr. 

Grancher,  J.  Prophylaxie  de  la  tuberculose.  Paris  1899.  8.  60  kr. 

Grtinbauer,  G.  Die  Dachsbracke.  Kynologisch-jagdliche  Studien.  Mit  18  phou 
graphischen  Abbildungen  und  3  Vollbildern.  Neudamm  1899.  8.  2  fl.  40  k- 

Hartelius,  T.  J.  Traitement  des  maladies  par  la  gymnastique  suädoise.  At- 
100  figures.  Paris  1899.  8.  4  fl.  80  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXXIX 


Hartmann,  Dr.  F.  Die  Medicin  des  Theophrastus  Paracelsus  von  Hohenheim. 
Vom  wissenschaftlichen  Standpunkte  betrachtet.  Mit  1  Bildnis.  Leipzig  1899. 
8.  1  fl.  80  kr. 

—  K.  Über  den  Einfloss  der  Influenza  auf  den  Ausbruch  und  den  Verlauf 
der  progressiven  Paralyse.  Göttingen  1899.  8.  48  kr. 

Härtung,  Dr.  H.  Neue  Gesichtspunkte  zur  Vorbeugung  der  Tropen-Krankheiten 
Malaria,  Dysenterie  etc.  Leipzig  1899.  8.  24  kr. 

Herb,  W.  Totverbellen,  Totverweisen  und  Schweisshundarbeit  des  Gebrauchs- 
hundes. Aufgestellt  nach  eigenen  Erfahrungen.  Mit  1  Titelbild  und  11  Ab- 
bildungen im  Texte.  Neudamm  1899.  8.  70  kr. 

Hericonrt,  Le  Dr  J.  La  seroth^rapie.  Historique.  Etat  actuel.  Bibliographie. 
Paris  1899.  8.  3  fl. 

Heydcbrcck,  Rittmeister  C.  v.  Dauerritte.  Kurze  Anleitung  zu  ihrer  sacL- 
gemässen  Ausführung.  Berlin  1899.  8.  Cartonirt  54  kr. 

Hilf  Dir  selbst!  Dein  eigener  Lehrer.  Mo  eil  er,  Dr.  Die  Lungenschwindsucht, 
ihr  Wesen,  Verhütung  nnd  Behandlong.  Aachen  1899.  8.  30  kr. 

Hilfe,  Erste.  Taschenkalender  1900  für  Freunde  des  „Rothen  Kreuzes".  München 
1899.  64.  12  kr. 

—  Sichere,    gegen   Stuhlverstopfung.    Herausgegeben    von    A.  Reinert. 
Kiel  1899.  8.  24  kr. 

Hinz,  Dr.  Ursachen  und  eine  neue  Methode  zur  vollkommenen  Heilung  des 

chronischen  Gonorrhoe  (verschleppter  Tripper.)  Leipzig  1899.  8.  60  kr. 
Hoole,  Dr.  H  Das  Trainiren  zum  Sport.   Ein  Handbuch  für  Sportsleute  jeder 

Art.  Für  deutsche  Verhältnisse  bearbeitet.  Übersetzung  von  von  Dr.  C.  A. 

Neufeld.  Wiesbaden  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Hugon,  Le  Dr  E.  Le  massage  therapeutique.  Paris  1899.  12.  Cart.  2  fl.  40  kr. 
Jagd,  Die  hohe.  Mit  18  Vollbildern  in  Kunstdruck  und  136  Textabbildungen. 

Berlin  1899.  8.  10  fl.  80  kr. 
Jnstns,  Dr.  F.  J.  Haare,  Haarkrankheiten,  Haarcuren.  2.  Auflage.  Leipzig  1899. 

8.  60  kr. 

—  Syphilis.  Wesen,  Heilung  und  Vorbeugung.  2.  Auflage.  Ebendaselbst  72  kr. 

—  Der  Tripper,  ein  Fluch  der  Menschheit.  2  Auflage.  Ebendaselbst  72  kr. 
Kalender,  Deutscher  militär-ärztlicher,  für  die  Sanitätsofficiere  der  Armee, 

der  Marine  und  der  Schutztruppen.  Herausgegeben  von  DD.  Oberstabsarzt 
Prof.  A.  Krocker  und  Stabsarzt  H.  Fried  he  im.  (1900)  3  Theile.  Mit 
Tafeln  und  Schreibkalender.  Berlin.  12.  Gebunden  in  Leinwand  und  ge- 
heftet 2  fl.  70  kr. 

Kappesser.  General-Arzt,  Dr.  0.  Methodische  Schmierseife-Einreibung  gegen 
Skrofulöse  und  Tuberculose.  Darmstadt  1899.  8.  36  kr. 

Kingscote,  E.  Asthma.  Recent  Developments  in  its  Treatement.  With  Illu- 
strations.  London  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 

Kirchner,  Le  Dr  L  equipement  et  la  charge  de  l'infanterie.  Avec  39  gravures. 
Paris  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Kleinpanl,  R.  Wie  heisst  der  Hund?  Internationales  Hundenamenbucb.  Leip- 
zig 1899.  8.  60  kr. 

Kommerell,  Dr.  E.  Arztliches  über  das  Trinken.  Gemeinverständliche  Erörterung 
der  Alkoholfrage.  1.-10.  Tausend.  Hildesheim  1899.  8.  18  kr 

König.  Dr.  J.  Die  Verunreinigung  der  Gewässer,  deren  schädliche  Folgen,  sowie 
die  Reinigung  von  Trink-  und  Schmutzwasser.  2.  Auflage.  Mit  156  Figuren 
und  7  Tafeln.  Berlin  1899.  8.  15  fl.  60  kr. 

Körner,  Dr.  0.  Die  Hygiene  der  Stimme.  Wiesbaden  1899.  8.  36  kr. 

Kornig,  Dr.  Th.  G.  Wer  darf  heiraten?  Gemeinverständlich  beantwortet.  3.  bis 
5.  Tausend.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Krause,  Th.  Der  nervöse  Kopfschmerz  oder  die  Migräne.  Ihre  Ursachen,  Symptome 
und  Heilung,  nach  den  neuesten  Erfahrungen  dargelegt.  3.  Auflage.  Leip- 
zig 1899.  12.  30  kr. 

Krieger,  Dr.  Der  Wert  der  Ventilation.  Strassburg  1899.  8.  3  fl. 

Kriegswaffen  und  Feld- Sanitätsdienst.  Ein  Compendium  der  Waffenlehre 
und  Waflenwirkung  für  Militär-Ärzte.  Mit  39  Figuren.  Wien  1899.  8.  90  kr. 

Orj^n  der  mUlUr-wiMeaecbaftliclu-ii  Vereine.  LIX.  Band.  1899.  Büeher-Auzciger  10 


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LXXX 


Bücher-Anzeiger. 


Kühner,  Dr.  A.  Stand,  Beruf  und  Gewerbe,  deren  Einfluss  auf  die  Gesundheit. 
Berlin  1899.  8.  30  kr. 

Ladurner,  Dr.  F.  Das  organische  Leben  des  gesunden  und  kranken  Menschen. 
Ein  „Weckruf"  zur  naturgemässen  Lebensweise.  Leipzig  1899.  12.  18  kr. 

Lamberg,  Dr.  J.  Die  erste  Hilfe  bei  plötzlichen  Erkrankungen  und  Verletzungen 
der  Radfahrer  Illustrirt  von  A.  Stephan.  Wien  1899.  12.  38  kr. 

Landerer,  Dr.  A.  Anweisung  zur  Behandlung  der  Tuberculose  mit  Zimmtsäure. 
Leipzig  1899.  8.  60  kr. 

Leared.  Dr.  A.  Die  Behandlung  der  Lungenschwindsucht  durch  das  Heisslnftbad. 
Aus  dem  Englischen  mit  Vorwort  von  Dr.  Boden.  Leipzig  1899.  8.  30  kr. 

Lehmann,  Dr.  R.  Neun  Monate  unter  Irrsinnigen.  Bremen  1899.  8.  36  kr. 

Lobedank.  Oberarzt  Dr.  E.  Die  hygienische  Ausbildung  des  Officiers.  Eine  Zu- 
sammenstellung der  wichtigsten  Capitel  der  Gesundheitalehre.  Strass- 
burg  1899.  12.  Gebunden  1  fl.  35  kr. 

Löffler,  Hauptmann.  Taktik  des  Truppen-Sanitätsdienstes  auf  dem  Schlachtfelde. 
Mit  einer  Übersichtsskizze  im  Text  und  1  Kartenbeilage  in  Steindruck. 
Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Lungwitz,  A.  Der  Lehrmeister  im  Hufbeschlag.  9.  Auflage.  Mit  143  Holz- 
schnitten. Dresden  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 

Maass,  Dr.  0.  Diät  und  Wegweiser  bei  Fettsucht.  2.  Auflage  (3.-4.  Tausend.) 
Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Mangold,  Inspector  P.  und  Thierarzt  E.  Reicherter.  Neues  illustrirtes  Haus- 
thier-Arzneibuch. Mit  vielen  Holzschnitten  und  Farbendruckbildern.  6.  Auf- 
lage. 1.  Heft.  Reutlingen  1899.  8.  30  kr. 

Marek,  J.  Das  helvetisch-gallische  Pferd  und  seine  Beziehungen  zu  den  prä- 
historischen und  zu  den  recenteu  Pferden.  Mit  14  Tafeln.  Zürich  1899.  4. 
9  fl.  60  kr. 

Mattei,  C.  Elektro-Homöopathie.  Die  neue  Heilwissenschaft.  2.  Auflage.  Leip- 
zig 1899.  8.  90  kr. 

Meier,  Hauptmann  G.  Beitrag  zur  Dressur  und  Führung  des  Gebrauchshundes. 

Mit  Abbildungen.  Neudamm  1899.  8.  84  kr. 
Meroier,  Le  Dr  A.  Pourquoi  et  comment  il  faut  se  garer  des  microbes.  Maladies 

infectieuses  et  desinfection.  2e  Edition.  Paris  1899.  12.  75  kr. 
Metterhausen,  F.  Über  Curpfuscher.  Frankfurt  a.  M.  1899.  8.  48  kr. 
Michaelis,  A.  A.  Grundzüge  einer  allgemeinen  Hygiene.  Erfahrungen  und  That- 

sachen  aus  dem  Gebiete  der  Gesundheitspflege.  Berlin  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

—  Dr.  Rathgeber  für  Herzkranke.  Diätetik,  Hygiene  und  Prophylaxe  in 
60  Grundregeln  nebst  Tagesdiät.  2.  (Titel-)  Auflage.  Leipzig  (1888).  8. 
1  fl.  80  kr. 

—  für  Leberkranke.  Ebendaselbst  1  fl.  80  kr. 

Middendorp,  Dr.  H.  W.  Die  Beziehung  zwischen  Ursache,  Wesen  und  Behand- 
lung der  Tuberculose.  Groningen  1899.  Folio.  60  kr. 

Monteton,  0.  v.  Die  Beschaffung  der  Rcmonten  und  ihre  Ausbildung.  Stutt- 
gart 1899.  8.  60  kr. 

Morawec,  Dr.  W.  Heilbarkeit  der  Tuberculose.  Private  Mittheilung.  Prag  1899. 

8.  30  kr. 

Nagel,  Dr.  H.  Wie  werde  ich  meine  Nervosität  los?  Gemeinverständlich  beant- 
wortet. (3.-5.  Tausend.)  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Nimier,  H.,  et  E.  Laval.  Les  explosifs,  les  poudres,  les  projectiles  d'exercice, 
leur  actiou  et  leurs  effets  vulnerants.  Avec  18  figures.  Paris  1899.  12. 
1  fl.  80  kr. 

Oberländer.  Die  Dressur  und  Führung  des  Gebrauchshundes.  4.  Auflage.  (12.  bis 
16.  Tausend.)  Mit  Abbildungen.  Neudamm  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand 
3  fl.  60  kr. 

Oppenheim,  Prof.  H.  Nervenleiden  und  Erziehung.  Berlin  1899.  8.  72  kr. 
Ortleb,  A.  und  G.  Ortleb.   Taschenwörterbuch   der   volksthümlichen  Arznei- 
pflanzen und  Heilkräuter  Deutschlands.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 
Paczkowski.  Dr.    Die  Reinigung  und  Auffrischung  des  Blutes  durch  Pflanzen 

und  Kräuter.  2.  Auflage.  Leipzig  18M9.  8.  90  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXXXI 


Paul,  E.  Die  Magenkrankheiten,  ihre  schnelle  und  sichere  Heilang  durch  ein 
einfaches,  Jedermann  zugangliches  Curverfahren.  Hannover  1899  8.  60  kr. 

Pellegrin,  J.  Les  poissons  v^ne'neux.  Avec  16  gravures.  Paris  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 

Petroschky,  Dr.  J.  Die  Bekämpfung  der  Hundswuth  (Lyssa)  durch  Pasteurs 
Präventiv-Impfungen.  Leipzig  1899.  8.  30  kr. 

Pingler,  Dr.  G.  Die  Syphilis.  Ihr  Wesen  und  gründliche  Heilung  auf  kürzestem 
Wege.  5.  Auflage  (7.  und  8.  Tausend).  Berlin  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 

Port,  General- Arzt  Dr.  J.  Den  Kriegsverwundeten  ihr  Recht!  2.  Mahnruf.  Stutt- 
gart 1899.  8.  60  kr. 

Prager,  Dr.  Männersünden  und  Frauenleiden.  Leipzig  1899.  8.  60  kr. 

Radwanaky,  Dr.  Die  Lungenschwindsucht,  ihre  Entstehung,  Heilung  und  Ver- 
hütung. Gemeinverständlich  dargestellt.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Rathgeber  bei  Vergiftungen  bis  zur  Ankunlt  des  Arztes.  Verzeichnis  der  bei 
Vergiftungen  zunächst  anzuwendenden  Mittel.  Braunschweig  1899. 16.  6  kr. 

Rausch,  J.  W.  Das  Haar,  seine  Pflege,  seine  Krankheiten  und  deren  Heilung. 
3.  Auflage.  Mit  Bildnis.  Constanz  1899.  8.  30  kr. 

Regnard,  A.  G£nie  et  folie.  Refutation  d'un  paradoxe.  Paris  1899.  8. 1  fl.  20  kr. 

Reise,  Dr.  C.  Die  Naturheilmethode  bei  Asthma  und  Herzleiden.  2.  Auflage. 
(3.-5.  Tausend.)  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Rohm,  P.  J.  Leitfaden  zur  wirksamen  Ausübung  des  Menschen-Heil-Magnetismu.s. 
Nebst  1  Anhang  über  Lage  und  Function  der  wichtigsten  menschlichen 
Körpertheile.  Mit  9  Tafeln.  2.  Auflage,  mit  1  Bildnis.   Wiesbaden  1899. 

8.  Cartonirt  1  fl.  80  kr. 

Roth,  Dr.  C.  Eine  Anregung  zur  Bekämpfung  der  Lungenschwindsucht  durch 
künstliche  Herstellung  der  trockenen  Athmungsluft  bevorzugter  südlicher 
Klimate.  (Aus:  „Medicinische  Reform".)  Berlin  1899.  8.  48  kr. 

—  Oberstabsarzt,  Dr.  A.  Sehprüfungen.   Beispiele  nebst  Fragen  und  Ant- 
worten. 2  Auflage.  Berlin  1899.  8.  48  kr. 

Rotter,  Dr.  E.  Der  Nothhelfer  in  plötzlichen  Unglücksfällen.  Anleitung  zur  Be- 
handlung Verunglückter  bis  zur  Ankunft  des  Arztes.  10.  Auflage.  Mit  24  Ab- 
bildungen. München  1899.  8.  60  kr. 

Ro8e,  Dr.  W.  Was  muss  man  vom  menschlichen  Körper  (Anatomie)  wissen? 
2.  Auflage.  Mit  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  90  kr. 

Rubner,  Dr.  M.   Lehrbuch   der  Hygiene.  Mit  295  Abbildungen.  6.  Auflage. 

9.  — 12.  (Schluss-)  Lieferung.  Wien  1899.  8.  Zu  1  fl. 

Ruppricht,  Dr.  S.  Der  Arzt  als  Hausfreund.  Ein  treuer  und  zuverlässiger  Rath- 
geber bei  den  Krankheiten  eines  jeden  Alters  und  Geschlechtes.  11.  Auf- 
lage. Glogau  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  10  kr. 

Saohs,  Dr.  H.  und  Dr.  C.  S.  Freund.  Die  Erkrankungen  des  Nervensystems 
nach  Unfällen,  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Untersuchung  und 
Begutachtung.  Mit  20  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  9  fl. 

Salle,  Le  Dr  G.  Aide-memoire  du  mödecin  militaire.  Service  de  sante"  en  cam- 
pagne.  Paris  1899.  12.  4  fl.  20  kr. 

—  Le  mCdecin-major.   La  reine  de  la  route.   Elements  de  physiologie  et 
uotions  d'hygiene  pratique.  Paris  1899.  8.  1  fl.  f>0  kr. 

Sanit&ts-Bericht  über  die  kön.  preuss.  Armee,  das  XII.  (kön.  sächs )  und  das 
XIII.  (kön.  württ.)  Armee-Corps  für  den  Berichtszeitraum  vom  1.  Oc- 
tober  1896  bis  zum  30.  September  1897.  Bearbeitet  von  der  Medicinal- 
Abtheilung  des  kön.  preuss.  Kriegs-Ministeriums.  Mit  20  Karten,  7  graphi- 
schen Darstellungen  und  2  Abbildungen.  Berlin  1899.  4.  6  fl.  18  kr. 

Schftfer,  K  ,  und  K.  Soheel,  DD.  Die  Hygiene  der  Zimmerluft.  Mit  Abbildungen 
und  1  Tafel.  Halle  1899.  8.  90  kr. 

Schilltng,  Dr.  F.  Compendium  der  diätetischen  und  physikalischen  Heilmethoden. 
Mit  122  Abbildungen.  Leipzig  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  3  fl. 

Schjerning,  General-Oberarzt  Dr.  Die  Tuberculose  in  der  Armee.  Mit  2  Karten 
und  6  graphischen  Darstellungen  im  Text.  Berlin  1899.  8.  90  kr. 

Schleich,  Dr.  C.  L.  Neue  Methoden  der  Wundheilung.  Ihre  Bedingungen  und 
Vereinfachung  für  die  Praxis.  Berlin  1899.  8.  4  fl.  20  kr. 

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LXXXII 


Bücher-Anzeiger. 


Schleyer,  J.  M.  Vortrag  über  die  Gesundheitslebre  und  den  besten  aller  Ärzte. 
Constanz  1899.  8.  12  kr. 

Schlüssel,  Dr.  Das  Wesen  der  Geschlechtskrankheiten,  ihre  Verhütung  und 
Heilung.  Nach  wissenschaftlichen  Grundsätzen  und  in  gemeinverständlicher 
Darstellung  bearbeitet.  2.  Auflage.  Berlin  1899.  8.  45  kr. 

Schmidt,  C.  A.  Der  rationelle  Hufbeschlag  in  Wort  und  Bild  dargestellt. 
3.  Auflage.  Mit  128  Holzschnitten.  Breslau  1899.  8.  Cartonirt  1  fl.  20  kr. 

Sohmidt-Hof&nann,  H.  Unser  Thierarzt  Mit  1  Tafel  und  etwa  100  Text- 
abbildungen. Berlin  1899.  8.  Gebunden  4  fl.  20  kr. 

Schönenberger,  Dr.  F.,  und  W.  Siegert.  Die  Naturheilkunde.  Ein  Wegweiser 
für  Gesunde  und  Kranke.  2  Theile.  Mit  Titelbild,  1  bunten  Modell  und 
153  Textabbildungen.  Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  4  fl.  50  kr. 

Schuster,  Dr.  W.  Sexualunsitten.  Ihre  Folgen  und  deren  Heilung  durch  neue 
Curen.  Leipzig  1899.  8.-1  fl.  50  kr. 

Schwalbe,  Dr.  C.  Die  Malaria  und  die  Mosquitos.  Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Schwarz,  G.  Ch.  Das  einzige  Heilmittel  beim  Nervenleiden  (Neurasthenie  etc.) 
2.  Auflage.  Leipzig  1899.  8.  72  kr. 

Sperling,  Prof.  H.  Der  Jagdhund.  16  Farbendruck-Tafeln  nach  Originalbildern. 
Mit  Text,  enthaltend  die  officiellen  Rassenkennzeichen.  Berlin  1899.  4. 
Gebunden  in  Leinwand  6  fl. 

Stumpf,  Dr.  L.  Über  Alkoholgenuss  in  der  Jugend.  München  1899.  8.  12  kr. 

Sturm,  Dr.  C.  Die  natürliche  Heilweise.  Rathgeber  für  gesunde  und  kränke 
Menschen  zur  Selbstbehandlung  ohne  Anwendung  von  Arzneien.  Mit  vielen 
erklärenden  Tafeln,  sowie  zerlegbaren  Modellen  des  männlichen  und  weib- 
lichen Körpers.  Berlin  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  9  fl. 

Taeschner,  Dr.  Die  Noth  des  Wohllebens  und  der  sicherste  Weg  zur  Wieder- 
schaffung der  Gesundheit.  Berlin  1899.  8.  90  kr. 

Taschen-Kalender  für  Arzte.   Herausgegeben  vom  Stabsarzt  Lorenz.  1900 

13.  Jahrgang.  Nebst  Schreibkalender.  Berlin.  4.  Gebunden  in  Leinwand 
1  fl.  20  kr. 

Thimm,  Dr.  P.  Schutzkörper  zur  Prophylaxis  der  Geschlechtskrankheiten,  ins- 
besondere des  Trippers.  Leipzig  1899.  8.  60  kr. 

Trost  und  Rath,  für  Nervenkranke  von  einem  Vielgeprüften  3.  Auflage.  Wies- 
baden 1899.  8.  36  kr. 

Tuberculoae,  ihr  Wesen  und  ihre  Heilbarkeit.  In  neuer  und  kritischer  Be- 
leuchtung  praktisch  dargestellt  für  Arzte  und  Laien.  Breslau  1899.  8.  60  kr. 

Turnvorschrift  für  die  berittenen  Truppen.  Mit  2  Tafeln.  München  1899.  12. 
Cartonirt  48  kr. 

Ujvary,  A.  Die  Lungenschwindsucht,  ihre  Entstehung  und  naturgemässe  Heilung. 

2.  Auflage.  Lippa  1899.  12.  12  kr. 
Ursyn-Pruszynski,  Rittmeister  S.  Ritter  v.   Dschigitowka.   Kunstreiten  der 

Kasaken.  Aus  dem  Russ.  zusammengestellt.  Mit  Abbildungen.  Wien  1S99. 

8.  50  kr. 

Vaux,  Le  baron  de.  Le  sport  en  France  et  ä  Tötranger.   Avec  84  portraits  et 

200  illustrations.  Paris  1899.  8.  15  fl. 
Veröffentlichungen  aus  dem  Gebiete  des  Militär-Sanitätswesens.  Herausgegeben 

von  der  Medicinal-Abtheilung  des  kön.  preussischen  Kriegsministeriums. 

14.  Heft.  Die  Lungentubereulose  in  der  Armee.  Mit  2  Tafeln.  Berlin  1899. 
8.  2  fl.  40  kr. 

Veterinar-Sanitataberioht,  Statistischer,   über  die  preuss.   Armee   für  das 
Rapportjahr  1898.   Mit  graphischen  Figuren.  Berlin  1899.  4.  3  fl.  60  kr. 
Vorschrift  über  die  Ausbildung  der  Marine-Krankenwärter.  Berlin  1899.  8.  9  kr. 

—  des  Sanitätspersonals.  Ebendaselbst  15  kr. 

Werner,  Dr.  C.  Schlaflosigkeit  und  Schlafmittel.  Für  Laien  und  Ärzte.  3.  Auf- 
lage. (5  —7.  Tausend.)  Berlin  1899.  8.  90  kr. 

Wichmann,  Dr.  R.  Lebensregeln  für  Neurastheniker.  2.  Auflage.  Berlin  1899. 
8.  60  kr. 

—  Die  Neurasthenie  und  ihre  Behandlung.  Ein  Rathgeber  für  Nervenkranke. 
2.  Auflage.  Mit  9  Abbildungen.  Ebendaselbst.  1  fl.  20  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


LXXXIII 


Wide,  Ä.  Hand-Book  of  Medical  Gymnastics.  London  1899.  8.  7  fl.  60  kr. 
Wolframm,  0.  Das  Kranken-Thermometer  in  der  Familie.   Eine  allgemein 

verständliche  Anleitnng  zum  richtigen  Gebrauch  desselben.  Leipzig  1899. 

8.  80  kr. 

Xylander,  Oberlieutenant  Ritter  v.  Die  häufigsten  Unarten  eines  Reitpferdes 
und  deren  Correctur.  Berlin  1899.  8.  45  kr. 

Zoth,  Prof.  0.  Über  die  Formen  der  Pedalarbeit  beim  Radfahren.  Mit  12  Fig. 
Berlin  1899.  8.  60  kr. 

Zuckungen  eines  Homöopathen  nach  seiner  Hinrichtung.  Brief  an  den  Henker, 
Herrn  Dr.  Metterhausen,  aus  dem  Jenseits  seiner  Begriffswelt.  (Von  E. 
Schlegel).  Leipzig  1899.  8.  36  kr. 

Zum  25jährigen  Bestehen  des  Militär-Reitlehrer-Institutes  in  Wien.  Stutt- 
gart 1899.  8.  60  kr. 


7,  Militär  -  Unterrichtswesen.  Erziehungs-  und  Bildungsschriften.  Wissenschaftliche 

Vereine.  Philosophie,  Theologie,  Theosophie. 

Bard,  D.  P.  Das  enthüllte  Geheimnis  der  Ewigkeit.  Schwerin  1899.  8.  15  kr. 

Bleibtreu,  K.  Von  Robespierre  zu  Buddha.  Leipzig  1899.  8.  3  fl. 

Bisehoff,  Dr.  E.  Kritische  Geschichte  der  Thaluiud-Übersetzungen  aller  Zeiten 

und  Zungen.  Frankfurt  a.  M.  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 
Brügelmann,  Dr.  W.  100  Aphorismen.  Ein  Vademecum  für  denkende  Menschen. 

Frauenfeld  1899.  Gebunden  in  Leinwand  96  kr. 
Caspar!,  Prof.  0.  Das  Problem  über  die  Ehe,  vom  philosophischen,  geschicht- 
lichen und  socialen  Gesichtspunkte.  Frankfurt  a.  M.  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 
Debieuvre,  Le  lieutcnant.  Manuel  littöraire  a  l'usage  des  sous-officiers  candidats 

aux  Ccoles  militaires  at  aux  emplois  civils.  Paris  1899.  12.  1  Ii.  20  kr. 
Deckert,  Pfarrer  Dr.  Katholisch  oder  lutherisch?  Conferenzreden   über  die 

religiöse  Bedeutung  der  „Los  von  Romu-Bewegung.  (Nach  der  Confisca- 

tion).  2.  Auflage.  Wien  1899.  8.  25  kr. 
Delanne,  G.  L'äme  est  immortelle.   Demonstration  experinientale.   Paris  1899. 

12.  2  fl.  10  kr. 

Enseignement,  L\  militaire  superieur,  par  le  lieut.-colonel  F.  .  .  .  Paris  1899. 
8.  45  kr. 

Haeckel,  Dr.  E.  Die  Welträthsel.  Gemeinverständliche  Studien.  Bonn  1899.  8. 
4  fl.  80  kr. 

Heusinger,  G.  Das  Geheimnis  des  Lebens  oder  „Die  Lehre  vom  Glück".  Leip- 
zig 1899.  8.  60  kr. 

Jerusalem,  Dr.  W.  Einleitung  in  die  Philosophie.  Wien  189**.  8.  1  fl.  50  kr. 
Kellner,   Pastor  E.   Dio  wichtigsten   Unterscheidungslehren  der  lutherischen, 

reformirten,  unirten  und  katholischen  Kirche.  3.  Auflage.  Elberfeld  1899. 

8.  18  kr. 

Kilüsoh,  Rittmeister.  Anleitung  für  die  Vorbereitung  zum  Kriegs-Akademie- 
Examen.  4.  Beiheft.  Mit  Figuren.  Berlin  18<>9.  8.  60  kr. 

Kuhn,  Major  A.  Die  Aufnahmeprüfung  für  die  Kriegs-Akademie.  3.  Auflage. 
Nachtrag  (1899)  mit  Sectiou  601  'Saarburg  in  Lothringen)  der  Karte  des 
Deutschen  Reiches:  1  :  100.000.  Berlin.  8.  60  kr. 

Kurnig.  Der  Pessimismus  der  Anderen.  Pessimistische  „Geflügelte  Worte  und 
Citate".  Leipzig  1899.  8.  36  kr. 

Lehrplan  für  die  k.  und  k.  Cadettenschulen.  Mit  1  Tabelle  Wien  1899.  8.  70  kr. 

Leitfaden  für  den  Unterricht  des  Marine-Artillerie- Verwaltungs-Personals  in 
der  Elektrotechnik.  Mit  376  Abbildungen.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 

Nordan,  M.  Die  conventionellen  Lügen  der  Kulturmenschheit.  17.  Auflage. 
(50.-51.  Tausend).  Leipzig  1899.  8.  2  fl.  40  kr. 

Ossip-Lonrie.  La  pbilosophie  de  Tolstoi.  Paris  1899.  12.  1  fl.  50  kr. 

Prel,  Dr.  C.  du.  Der  Tod,  das  Jenseits,  das  Leben  im  Jenseits.  München  1899. 
8.  1  fl.  62  kr. 


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LXXX1V 


Bücher-Anzeiger. 


Repetitoritun  für  das  Einjährig-Freiwilligen-  und  Fähnrichs-Examen.  Bearbeitet 
von  mehreren  Fachmännern.  4.  Auflage.  1.  Theil.  Berlin  1899.  8.  Ge- 
bunden 1  fl.  20  kr. 

Turok,  H.  Der  geniale  Mensch.  4.  Auflage.  Berlin  1899.  8.  2  fl.  70  kr. 

Skizzen,  Genetische,  der  Gegenstände,  aas  welchen  die  Aspiranten  für  den 
höheren  Artillerie  -  Curs  und  den  höheren  Genie -Ours  die  Aufnahms- 
prüfung abzulegen  haben.  Herausgegeben  vom  k.  und  k.  Reichs-Kriegs- 
Ministerium.  Mit  Figuren.  Wien  1899.  4.  30  kr. 

Vom  militärischen  Stil.  Von  M.  v.  ü.  Berlin  1899.  8.  54  kr. 

Wasmann,  E.  Instinct  und  Intelligenz  im  Thierreich.  Ein  kritischer  Beitrag 
zur  modernen  Thierpsychologie.  2.  Auflage.  Freiburg  i.  B.  1899.  8.  96  kr. 

Wedel  s,  v.  Vorbereitung  für  das  Examen  zur  Kriegs-Akademie.  Ein  Rathgeber 
zum  Selbststudium.  Neu  bearbeitet  von  einem  älteren  activen  Officio. 
7.  Auflage.  Mit  3  Tafeln,  6  Planskizzen  und  9  Anlagen.  Berlin  1899.  8. 
3  fl.  60  kr. 

Zacharlas,  F.  Tolstoi's  Moral.  Zürich  1899.  4.  36  kr. 

Ziegler,  Dr.  Tb.  Glauben  und  Wissen.  Strassburg  1899.  8.  48  kr. 


III.  Abtheilung.  Allgemeine  Encyklopädien.  Sammelwerke. 

Sprachenkunde.  Verschiedenes. 

/.  Allgevxeine  militärische  und  sonstige  Encyklopädien.  —  Sachwörterfmchtr . 

Akademie  der  Wissenschaften,  Die  kaiserliche,  zu  Wien.  1899.  4.  und  8. 

Denkschriften.  Mathematisch-naturwissenschaftliche  Classe.  67.  Band 
Mit  8  Karten,  28  Tafeln  und  24  Textfiguren.  Gebunden  34  fl. 
Sitzungsberichte.  Mathematisch  -  naturwissenschaftliche  Classe.  Ab- 
theilung I.  Mineralogie,  Botanik,  Zoologie,  Geologie,  physische  Geographie 
und  Reisen.  107.  Band,  8.-10.  Heft.  4  fl.  50  kr.;  —  108.  Band,  4.  Heft. 
1  fl.  70  kr. 

Abtheilung  IIa.  Mathemathik,  Astronomie.  Physik,  Meteorologie  und 
Mechanik.  107.  Band,  8.— 10.  Heft.  5  fl.  15  kr.;  —  108.  Band,  1.  u.  2.  Heft. 
1  fl  55  kr 

Abtheiiung  IIA.  Chemie.  107.  Band,  8  —10.  Heft.  2  fl. ;  —  108.  Band. 
1.— 3.  Heft.  95  kr. 

Philosophisch-historische  Classe.  140.  Band.  Mit  3  Tafeln.  6  fl 
Dictionnaire  inilitaire.  Encyclopedie  des  sciences  militaires,  r^dige"e  par  un 
c  omite  d'officiers  de  toutes  armes.  14«  livraison  :Intendance-Magasin>. 
Paris  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 
Meyer's  kleines  Conversations-Lexikon.   6.  Auflage.  3.  Band.  Leipzig  1899.  «Y 

Gebunden  in  Halbfranz  6  fl. 
Sitzungsberichte  der  kön.  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  Mathe- 
matisch-naturwissenschaftliche Classe.  Jahrgang  1898.   Mit  9  Tafeln  und 
44  Textfiguren.  (In  böhmischer  und  deutscher  Sprache.)   Prag  18y9.  8. 
4  fl.  50  kr. 

—    Classe  für  Philosophie,  Geschichte  und  Philologie.  Jahrgang  1898.  (In 
böhmischer  und  deutscher  Sprache.)  Ebendaselbst  3  fl.  60  kr. 

2.  Sprachlehren.  Wörterbücher.  Bücher-,  Schriften-  und  Kartenkunde.  Archiv-  uiui 

Bifjliotheksweten.  Zeitungs-Jlepertorien . 

Alexejew,  C.  H.  Wörterbuch  der  russischen  Rechtschreibung.  Complete  vater- 
ländische Orthographie.  St.  Petersburg  1899.  8.  2  fl.  40  kr.  (In  russischer 
Sprache.) 

Andre,  Dr.  L.  Neues  ausführliches  Taschenwörterbuch  der  französischen  uni 
deutschen  Sprache.  Mit  besonderer  Berücksichtigung  aller  modernen  und 
technischen  Ausdrücke  herausgegeben  2  Theile  in  1  Bande.  4.  Auflage 

Berlin  1899.  16.  Gebunden  2  fl.  70  kr. 


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Bücher- Anzeiger. 


LXXXV 


Andresen,  J.  H.  Der  perfecte  Schwede,  oder  praktischer  Unterricht  in  der 
schwedischen  Umgangssprache  für  Jedermann  auch  ohne  Vorkenntnis  des 
Schwedischen.  Mit  Angabe  der  Aussprache  und  einem  kleinen  Wörterbuch. 
2.  Auflage.  Berlin  1899.  12.  Cartonirt  1  fl.  35  kr. 

Berlin,  Lehrer  H.  Grammatik,  Rechtschreibung,  Zeichensetzung.  Ein  Gang  durch 
die  deutsche  Sprache  auf  grammatikalischer  Grundlage.  Breslau  1899.  8. 
24  kr. 

Biraghi,  A.  Handbuch  der  italienischen  und  deutschen  Umgangssprache.  Leip- 
zig 1899.  12.  1  fl.  44  kr. 

Bockeradt,  Dr.  H.  Das  Studium  des  deutschen  Stils  an  stilistischen  Muster- 
stücken. Paderborn  1899.  8.  1  fl.  8  kr. 

Bonelli,  L.  Elementi  di  grammatica  turca-osmanli  con  paradigmi,  crestomazia 
e  glossario.  Con  5  tavole.  Mailand  1899.  8.  1  fl.  80  kr. 

Booch-Arkossy,  B.,  und  0.  P.  M.  Koczynski,  DD.  Polnisch-deutsches  und 
deutsch-polnisches  Taschenwörterbuch.  Zum  Gebrauche  für  Schulen,  Be- 
hörden, Verkehr  und  Reisen.  2  Theile.  3.  Aull.  Leipzig  1899.  8.  Zu  1  fl.  80  kr. 

Boucabeille  et  Lavoipiere.  Les  mots  franyais  •  malgaches.  Paris  1899.  IG. 
Cartonirt  90  kr. 

Brynildsen,  J.  Deutsch-norwegisches  Wörterbuch.  17.-21.  Heft.  Christiania  1899. 
8.  Zu  24  kr. 

Busch,  Lehrer  P.  J.  Dictate,  Regeln  und  Beispiele  zur  Befestigung  in  der 
deutschen  Rechtschreibung.  Zum  Selbstunterrichte  bearbeitet.  Köln  1899. 
8.  48  kr. 

Colling,  Prof.  A.  Volapük,  sein  Wesen  und  seine  Bedeutung  für  Jedermann, 
besonders  in  Bezug  auf  Handel  und  Gewerbe,  Kunst  und  Wissenschaft, 
sowie  auf  den  ganzen  Völkerverkehr.  Passau  1899.  8.  12  kr. 

Conrsier,  E.  Handbuch  der  französischen  Umgangssprache.  27.  Auflage  von 
Prof.  P.  Banderet.  Stuttgart  1899.  12.  Gebunden  in  Leinw.  1  fl.  65  kr. 

Dannheisser,  Dr.  E.  Die  richtige  Aussprache  des  Musterdeutschen.  Gemein- 
verständlich dargestellt.  Heidelberg  1899.  8-  30  kr. 

Dubray,  G.  Fautes  de  irancais.  Tableau  des  fautes  les  plus  fre'queutes  que  font 
les  Allemands  en  parlant  le  franyais.  6*  edition.  Wien  1899.  8.  85  kr. 

Feller,  A.  Der  gewandte  Sprachenkenner.  Lehrbücher  zur  Selbsterlernung  der 
englischen,  französischen,  italienischen,  spanischen,  dänischen,  polnischen 
und  russischen  Sprache.  Enthaltend  Grammatik,  Wörterbuch,  Conversations- 
übungen.  Alles  mit  beigesetzter  Aussprache  und  gegenüberstehender  Über- 
setzung. Berlin  1899.  Zu  8.  1  fl.  80  kr. 

Franok,  Director  R.  Englisches  Conversationsbuch  für  Anfänger.  Methode 
Kordgien.  Hamburg  1899.  12.  Cartonirt  ISO  kr. 

Gesenins  und  Regel.  Englische  Sprachlehre.  Völlig  neu  bearbeitet  von  Professor 
Dr.  E.  Regel.  Halle  1899.  8.  90  kr. 

Grieb,  Ch.  F.  Englisch-deutsches  und  deutsch-englisches  Wörterbuch.  10  Auf- 
lage. 29.  Lieferung.  Stuttgart  1899.  8.  (Zu)  30  kr. 

Grimm.  J.  und  W.  Deutsches  Wörterbuch  9.  Band.  15.  Lieferung.  Leipzig  1899. 
8.  1  fl.  20  kr. 

Gninwald  und  Gatti.  Italienisches  Wörterbuch.  1.  Theil.  10.  Lieferung.  Ber- 
lin 1899.  8.  60  kr. 

Heintze,  Prof.  A.  Deutscher  Sprachhort.  Ein  Stilwörterbuch.  (In  6  Lieferungen.) 
1.  Lieferung.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Heyse's,  Dr.  J.  Ch.  A.,  allgemeines  verdeutschendes  und  erklärendes  Fremd- 
wörterbuch.. 17.  Auflage  von  Dr.  E.  Loewenthal.  Berlin  1899.  8.  Ge- 
bunden in  Leinwand  3  fl.  60  kr. 

Hoffmann,  Prof.  M.  Ungarisch  -  deutsches  und  deutsch  -  ungarisches  Taschen- 
wörterbuch. Mit  besonderer  Berücksichtigung  der  österr.  Orthographie. 
Mit  vielen  Beispielen  und  Redensarten.  2  Theile  in  1  Band.  Berlin  1899. 
16.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  SO  kr. 

Idiotikon,  Schweizerisches.  Wörterbuch  der  schweizerdeutschen  Sprache.  39.  Heft. 
Frauenfeld  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 


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LXXXVI 


Bücher-Anieiger. 


Konarski,  F.,  und  A.  Inlender.  Polnisches  Hand  Wörterbüch.  15.  nnd  16.  Heft. 

Wien  1899.  8.  Zu  30  kr. 
Kordgien,  Prof.  G.  C.  Kleine  portugiesische  Sprachlehre.  (Methode  Gaspey-Otto- 

Sauer).  3.  Auflage.  Heidelberg  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 
Lonsdale,  A.  W.  Burmese  Grammar  and  Grammatical  Analysis.   London  189? 

8.  7  fl.  60  kr. 

Loof,  Director  F.  W.  Allgemeines  Fremdwörterbuch.  4.  Auflage,  von  Dr.  F. 
Ball  au  ff.  1.  und  2.  Lieferung.  Langensalza  1899.  8.  Zu  30  kr. 

Markstein,  J.  1.200  Stylblüten  zum  Gebrauch  und  zur  Nachhilfe  der  Correspondenz 
im  privaten  Verkehre.  Wien  1899.  8.  1  fl.  20  kr. 

Matthias,  Dr.  Th.  Kleiner  Wegweiser  durch  die  Schwankungen  und  Schwierig- 
keiten des  deutschen  Sprachgebrauches.  2.  Auflage.  Leipzig  1899.  8.  Ge- 
bunden in  Leinwand  84  kr. 

Methode,  De  la,  directe  dans  l'enseignement  des  langues  Vivantes.  Memoire«, 
de  MM.  Laudenbach,  Passy,  Delobel.  Paris  1899.  8.  90  kr. 

Mugica,  Lehrer  P.  de.  Einführung  in  die  spanische  Umgangssprache.  Kurz- 
gefasste  praktische  Anleitung,  die  spanische  Sprache  rasch  und  gründlich 
zu  erlernen.  Leipzig  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  65  kr. 

Muret- Sanders.  Deutsch-englisches  Wörterbuch.  11.  Lieferung.  Berlin  1899.  8. 
90  kr. 

Murray,  J.  A.  H.  A  New  English  Dictionary,  on  historical  Principles.  Series  II. 
Part  4.  London  1899.  4.  9  fl. 

Oehlschläger,  Prof.  J.  C.  Englisch-deutsches  und  deutsch-englisches  Taschen- 
Wörterbuch,  nebst  Angabe  der  englischen  Aussprache  mit  deutschen  Buch- 
staben und  deutschen  Tönen.  50.  (Jubiläums-)  Auflage.  Philadelphia  1899. 
12.  Gebunden  in  Leinwand  2  fl.  70  kr.  0 

Palm,  Hauptmann  R.  Kurze  russische  Schreib-  und  Leseschule.  Vorstufe  für 
jede  Grammatik  nebst  kleinem  Sprachführer  für  Beisende  und  Militärs. 
Berlin  1899.  12.  60  kr. 

Parylak,  Prof.  P.  Polnisch-deutsches  und  deutsch-polnisches  Taschenwörterbuch. 
3.  Auflage.  Berlin  1899.  16.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  80  kr. 

Petrocchi,  P.  Nuovo  dizionario  universale  della  lingua  italiana.  Mailand  1899 
8.  15  fl. 

Pohler,  J.  Bibliotheca  historico-militaris.  Systematische  Übersicht  der  Er- 
scheinungen aller  Sprachen  auf  dem  Gebiete  der  Geschichte  der  Kriege 
und  der  Kriegswissenschaft  seit  der  Erfindung  der  Buchdruckerkunst  bi> 
zum  Schluss  des  Jahres  1880.  4.  Band.  7.— 12.  Heft.  Leipzig  1899.  8. 
Zu  1  fl.  80  kr. 

Praprotnik's  kleines  Wörterbuch  der  slovenischen  und  deutschen  Sprache. 
6.  Aufl.  von  Lehrer  J.  Dimnik.   Laibach  1899.  8.  Cartonirt  1  fl.  20  kr. 

Real-Lexikon   der  englischen   Sprache  (mit  Ausschluss  Amerikas).  Heraus- 
gegeben von  C.  Klöpper.  37.— 40.  Lieferung.  Leipzig  1899.  8.  Zu  90  kr. 
—    Französisches.  Herausgegeben  von  C.  Klöpper.   13.  und  14.  Lieferung. 
Ebendaselbst  zu  1  fl.  20  kr. 

Rigutini,  G.  und  0.  Bulle.  Neues  italienisch-deutsches  und  deutsch-italieni- 
sches Wörterbuch.  15.  und  16.  Lieferung.  Leipzig  1899.  8.  Zu  60  kr. 

Robolsky,  K.,  und  0.  Linnström.  Neuestes  Taschenwörterbuch  der  schwedischen 
und  deutschen  Sprache.  Nebst  einer  Sammlnng  von  Gesprächen.  2  Theile. 
Berlin  1899.  16.  In  Leinwand  cartonirt  zu  90  kr. 

Scanferlato,  A.  Lezioni  italiane.  Kurze  praktische  Anleitung  zum  raschen 
und  sicheren  Erlernen  der  italienischen  Sprache,  für  den  mündlichen  und 
schriftlichen  freien  Gebrauch.  Mit  1  farbigen  Karte.  Leipzig  1899.  8. 
Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 

Scartazzini,  A.  Conversationsbuch.  Deutsch  und  italienisch.  2. Aufl.  Davos  1899. 
12.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 

Schulz,  Prof.  F.  Unterrichtsbriefe  zur  vollständigen  Erlernung  der  böhmischen 
Sprache  in  Wort  und  Schrift.   13  — 17.  Brief.  Prag  1899.  8.  Zu  50  kr. 

Simonsen,  M.  D.  Lehrbuch  der  dänischen  Sprache  für  die  Schule  und  den 
Selbstunterricht.  2.  Auflage.  Flensburg  1899.  8.  1  fl.  35  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LXXXVII 

Simonyi,  S.,  und  J.  Balasaa.  Deutsches  und  ungarisches  Wörterbuch.  1.  Theil, 

deutsch-ungarisch.  Budapest  1899.  8.  3  fl. 
Soerensen,  Dr.  I.  Polnische  Grammatik.  1.  Hälfte.  Leipzig  1899.  8.  3  fl.  60  kr. 
Steinsolineider,  M.  Über  Sprachkenntnis  und  Sprachkunde.  Hamburg  1899. 

8.  45  kr. 

Sterzinger,  Dr.  J.  V.  Taschenwörterbuch  der  böhmischen  und  deutschen  Sprache. 

In  2  Theilen.  Leipzig  1899.  16.  Gebunden  in  Leinwand  zu  1  fl.  68  kr. 
Tabelle  der  französischen  regelmässigen  Conjugation.   Frankfurt  a.  M.  1899. 

8.  10  kr. 

Titkin,  Dr.  H.  Rumänisch-deutsches  Wörterbuch.  5.  Lieferung.  Bukarest  1899. 
8.  96  kr. 

Valette,  Lehrer.  T.  G.  G.  Kleine  niederländische  Sprachlehre  für  den  Schul- 
gebrauch und  zum  Selbstunterrichte.  (Methode  Gaspey-Otto-Sauer.)  2.  Auf- 
lage. Heidelberg  1899.  8.  Gebunden  in  Leinwand  1  fl.  20  kr. 

Viertoljahres-Katalog  der  Neuigkeiten  des  deutschen  Buchhandels.  Kriegs- 
wissenschaft, Pferdekunde  und  Karten.  Jahrgang  1899.  1.  und  2.  Heft. 
Leipzig.  8.  Zu  12  kr. 

Vinson,  J.  Manuel  de  la  langue  hindoustani  (Urdu  et  Hindi).  Grammaire.  Textes. 
Vocabulaires.  Paris  1899.  12.  6  fl. 

Vite,  L.  Der  perfecte  Franzose  oder  praktischer  Unterricht  in  der  französischen 
Umgangssprache  für  Jedermann  ohne  Hilfe  des  Lehrers.  Mit  Angabe  der 
Aussprache.  6.  Auflage.  Berlin  1899.  12.  Cartonirt  1  fl.  35  kr. 

Wagner,  Prof.  Ph.  Die  Sprachlaute  des  Englischen  nebst  Anhang:  Englische 
Eigennamen  mit  Aussprachebezeichnung.  Ein  Hilfsbuch  für  den  Schul- 
ung Selbstunterricht.  2.  Auflage.  Stuttgart  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 


8,  Hof-,  Staats-  und  genealogische  Handbücher.  —  Verschiedenes.  (Schreiben,  Frei- 
handzeichnen,   Stenographie,  Photographie,  Forstwesen,  Kalender  etc.) 

Abrüstungs-Bilderbuch.  Die  Friedensconferenz  in  der  Caricatur  aller  Völker. 
Mit  107  Bildern  nach  Beer,  Bobb,  Boscovitz  u.  a.  Berlin  1899. 
8.  1  fl. 

Alge's,  S.,  Lehrbuch  der  vereinfachten  Stenographie.  (Einigungssystem  Stolze- 

Schrey.)  In  neuer  Bearbeitung  herausgegeben  von  R.  Schwarz.  24.  Aufl. 

Wetzikon  1899.  8.  Cartonirt  60  kr. 
Beyer,  H..  und  Dr.  v.  Knnowski.  Die  praktische  Unbrauch barkeit  der  Steno- 

taehygraphie.  Zwei  kritische  Beiträge.  Mit  2  Schrifttafeln.  Kreuzburg  1899. 

8.  IG  kr. 

Clero,  L.  P.  La  Photographie  des  couleurs.  Avec  une  preTace  de  G.  Lipp- 
mann. Paris  1899.  16.  1  fl.  50  kr. 

Elbe,  F.  v.  d.  Monte  Carlo.  Indiscretionen  u.  Erlebnisse  aus  einer  Spielhölle. 
Minden  1899.  8.  90  kr. 

Engler,  M.  Leitfaden  znr  Erlernung  der  Photographie.  Mit  8  Abbildungen. 
2.  Auflage.  Halle  1899.  8.  36  kr. 

Goepel,  L.  Vorschule  der  Stolze'schen  Fachstenographie.  Berlin  1899.  8. 
1  fl.  20  kr. 

Heinrich'8,  Prof.  H.,  Lehrbuch  der  Gabelsberger'schen  Stenographie.  4.  Auflage. 
Laibach  1899.  8.  Gebunden  2  fl.  20  kr. 

Hempel,  K.  Welche  Kurzschrift  ist  die  beste?  Einige  beherzigenswerte  Worte 
vor  der  Erlernung  irgend  eines  Stenographiesystems.  Berlin  1899.  8.  30  kr. 

Hölscher,  Dr.  L.  Unsere  Taufnamen.  Eine  Erklärung  über  deren  Sinn  und  Be- 
deutung. Minden  1899.  12.  50  kr. 

Kolde,  Dr.  Th.  Die  Heilsarmee  (The  Salvation  Army),  ihre  Geschichte  und  ihr 
Wesen.  2.  Auflage.  Leipzig  1899.  8.  1  fl.  95  kr. 

Koss,  Lehrer  H.  Vademecum  für  Gabelsberger  Stenographen.  Kurzgefasster 
Lehrgang  der  deutschen  Einheits-Stenographie.  Aachen  1899.  16.  12  kr. 

Leitfaden,  Kurzer,  der  deutschen  Stenographie  (Phonostenographie).  Leipzig  1899. 
16.  6  kr. 


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LXXXVIII 


Bücher-Anzeiger. 


Meyer-Heine,  H.  La  Photographie  en  ballon  et  la  teUephotographie.  Paris  18<* 
8.  90  kr. 

Militarvereins-Kalender,  Badischer.  1900.  Mit  Abbildungen.  Karlsruhe.  8. 18  kr. 

Pizzighelli,  Oberstlieutenant  G.  Anleitung  zur  Photographie.  10.  Auflage.  Mit 
186  Abbildungen  und  12  Tafeln.  Halle  1899.  8.  2  fl.  10  kr. 

Puff,  L.  Gegenüberstellung  der  Gabelsberger  sehen  und  der  vereintachten  deut- 
schen Stenographie  (Stolze-Schrey)  bezüglich  ihrer  Regeln.  3.  Auflage 
Halle  1899.  8.  18  kr. 
—    und  E.  Stark,    Methodik  des  stenographischen  Unterrichtes.  Magde- 
burg 1899.  8.  Cartonirt  90  kr. 

Schnauss,  H.  Photographischer  Zeitvertreib.  Eine  Zusammenstellung  einfacher 
leicht  ausführbarer  Beschäftigungen  und  Versuche  mit  Hilfe  der  Camera. 
6.  Auflage.  Mit  133  Figuren.  Düsseldorf  1899.  8.  1  fl.  50  kr. 

Schöok,  Lehrer  Ch.  Methodischer  Lehrgang  der  Gabelsberger'schen  Stenographie. 
9  Theile.  Stuttgart  1899.  8.  Zu  66  kr. 

Sonntag,  Lehrer  P.  Praktisches  Lehrbuch  der  vereinfachten  deutschen  Steno- 
graphie. (System  Stolze-Schrey.)  7.  Auflage.  22.-26.  Tausend.  Berlin  1899. 
8.  Cartonirt  60  kr.;  —  Schlüssel.  2.  Auflage.  30  kr. 

Trutat,  E.  Dix  lecons  de  Photographie.  Cours  prufesse"  au  Mussum  de  Toulouse. 
Paris  1899.  12.  1  fl  65  kr. 

Werther,  0.  v.  Menschenpflichten.  Leipzig  1899.  8.  30  kr. 

Winkuhl,  F.  A  Anleitung  zu  einer  abgekürzten,  leicht  erlernbaren  Schreibweif« 
Leipzig  1899.  8.  36  kr. 


IV.  Abtheilung.  Militärische  Zeitschriften. 

Admiralty  and  Horse  Gnards  Gazette.  London.  Vierteljahrlich  3  fl.  72  kr. 

Aeronaute,  L\  Paris.  Nur  ganzjährlich  4  fl.  80  kr. 

Aldershot  Military  Society.  London.  Nummerweise  30  kr. 

Armeeblatt.  Wien.  Vierteljährlich  3  fl. 

Armee,  L\  illustree.  Paris.  Nur  ganzjährlich  13  fl.  20  kr. 

Armee-  und  Marine-Anzeiger,  Deutscher.  Berlin.  Vierteljährlich  90  kr. 

Armee-  und  Marine-Zeitung.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  20  kr. 

Armee-Zeitung,  Deutsche.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  20  kr. 

—  —    Neue.  Wien.  Vierteljährlich  3  fl. 

Arms  and  Explosives.  London.  Nur  ganzjährlich  4  fl.  50  kr. 
Army  and  Navy  Gazette.  London.  Vierteljährlich  4  fl.  60  kr. 

—  —    Journal.  New-York.  Nur  ganzjährlich  11  fl.  85  kr. 

—  —    Register.  Washington.  Nur  ganzjährlich  8  fl.  25  kr. 
Artillery  Tidskrift  Stockholm.  Nur  ganzjährlich  2  fl.  2ö  kr. 
Artillerijskij  Journal.  St  Petersburg.  Nur  ganzjährlich  11  fl.  85  kr. 
Aruzejnij  Sbornjik.  St.  Petersburg.  Nur  ganzjährlich  8  fl. 

Atlante  del  Materiale  d'Artiglierla  e  Genio.  Rom.  Nur  ganzjährlich  24  d 

Avancement,  Das  Berlin  Nur  ganzjährlich  2  fl.  88  kr. 

Belgique,  La,  militaire.  Brüssel.  Nur  ganzjährlich  6  fl.  78  kr. 

Biografo,  II,  militare.  Rom.  Monatlich  CO  kr. 

Blatter,  Neue  militärische.  Berlin.  Vierteljährlich  4  fl.  10  kr. 

—  für  Kriegsverwaltung,  Schweizerische.  Bern.  Halbjährlich  1  fl.  36  kr. 
Boletino  del  centro  naval.  Buenos  Ayres.  Nur  ganzjährlich  30  fl.  25  kr. 
Broad  Arrow,  The,  and  Naval  and  Military  Gazette.  London.  Vierteljährliil 

4  fl  57  kr. 

Bulletin  international  des  Societes  de  la  Croii  Rouge.  Genf.    Nur  ganzjährig 
3  fl.  50  kr. 

Carnet  de  la  Sabretache.  Paris.  Nur  ganzjährlich  9  fl.  90  kr. 

Ceroul  publicatiunilor  militare.  Bucarest.  Nur  ganzjährlich  15  fl.  15  kr. 

Ciroulo  naval.  Valparaiso.  Nur  ganzjährlich  30  fl.  25  kr. 

Oorreo  militar.  Madrid.  Halbjährlich  17  fl.  89  kr. 

Dachende  i  askerie.  Oonstantinopel.  Nur  ganzjährlich  14  fl.  46  kr. 


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Bücher-Anzeiger.  LXXXIX 

Echo,  L\  de  l'armee  et  le  Moniteur  de  l'armee  reunis  Paris.  Halbjährlich  2  fl.  50  kr. 
Engineering  and  Mining  Journal.  New- York.  Nur  ganzjährlich  13  fi.  75  kr. 
Esercito,  L\  italiano.  Rom.  Vierteljährlich  3  fl.  98  kr. 
Europe,  L\  militaire.  Paris.  Halbjährlich  9  fl.  60  kr. 
France,  La,  militaire.  Paris.  Vierteljährlich  6  fl.  53  kr. 
Giberne,  La.  Paris.  Nor  ganzjährlich  9  fl. 

Giornale  d'artiglieria  e  genio.  Rom.  Nur  ganzjährlich  7  fl  2^  kr. 

—  di  raedicina  militare.  Rom.  Nur  ganzjährlich  4  fl.  80  kr 

—  inedico  del  r.  esercito  e  della  marina.  Rom.  Nur  ganzjährlich  15  fl. 

—  militare  ufficiale.  Rom.  Nnr  ganzjährlich  5  fl.  95  kr. 
Heer  und  Flotte.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  80  kr. 
Heeres-Zeitung,  Deutsche..  Berlin.  Vierteljährlich  3  fl.  72  kr. 

—  —    österr.-ungar.  Wien.  Vierteljährlich  1  fl  30  kr 
Illustraciön  naval  militar.  Buenos-Ayres.  Nur  ganzjährlich  35  fl. 
Ingenienrnij  Journal.  St.  Petersburg.  Nur  ganzjährlich  8  fl.  45  kr. 
Invalid,  Russkij.  St.  Petersburg.  Vierteljährlich  8  fl. 

Italia  Marinara.  Neapel.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 

Italia,  L\  militare  e  marina.  Rom.  Vierteljährlich  4  fl  80  kr. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und  Marine.   Berlin.  Halbjährlich  8  fl.  2  kr. 

Journal  des  sciences  militaires.  Paris.  Nur  ganzjährlich  18  fl.  5  kr. 

—  du  Soldat.  Paris.  Nur  ganzjährlich  3  fl. 

—  of  the  Military  Service  Institution.  New-York.  Nur  ganzjährlich  12  fl.  84  kr. 

—  of  the  Royal  United  Service  Institution  London.  Nur  ganzjährlich  16  fl.  86  kr. 

—  of  the  United  Service  Institution  of  India.  Simla.  Nur  ganzjährlich  6  fl.  90  kr. 

—  of  the  United  States  Artillery.  Monroe,  Va.  Nur  ganzjährlich  11  fl.  35  kr. 
Katonai  Lapok.  Budapest.  Vierteljährlich  2  fl. 

Kriegerbaua,  Das.  Berlin.  Vierteljährlich  30  kr. 
Kriegerheil.  Berlin.  Monatlich  2  fl  35  kr. 

Krieger-  und  Veteranenfreund.  Augsburg.  Halbjährlich  60  kr. 
Krieger- Verband-Zeitung.  Hamburg.  Vierteljährlich  45  kr. 
Kriegsruf.  Der.  Berlin.  Vierteljährlich  90  kr. 
Kriegswaffen.  Rathenow.  Nur  gantjihrlich.  11  fl.  25  kr. 

Krigsvetenskapa-Akademiens  Handlingar  och  Tidskrift.  Stockholm.  Nur  ganz- 
jährlich 4  fl.  50  kr. 
Landsturm,  Unser.  Wien.  Vierteljährlich  2  fl.  50  kr. 

Literaturblatt  för  Armee-  und  Marine.  Berlin.  Nur  ganzjährlich  1  fl.  20  kr. 
Ludovica,  Akademia  kozlonye.  Budapest.  Nur  ganzjährlich  4  fl. 
Marine,  La,  francaise.  Paris.  Halbjährlich  9  fl.  60  kr. 

—  -Review.  Cleveland.  Nur  ganzjährlich  5  fl.  50  kr. 

—  -Rundschau.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  50  kr. 
Memorial  de  artilleria.  Madrid.  Nur  ganzjährlich  10  fl.  80  kr 

—  de  ingenieros  del  ejercito.  Madrid.  Nur  ganzjährlich  9  fl  40  kr. 
Memorial  de  rartillerie  de  marine  Paris.  Nur  ganzjährlich  7  rl  20  kr. 

—  des  poudres  et  salpetres.  Paris.  Nur  ganzjährlich  7  rl.  20  kr. 
Militaert  Tidskrift,  Helsingfors.  Nur  ganzjährlich  K  fl  70  kr. 

—  Tidsskrift.  Kopenhagen.  Nur  ganzjährlich  G  fl  78  kr 

—  —    (Norsk).  Christiania.  Nur  ganzjährlich  6  fl  75  kr. 
Militaire  Gids,  De.  Haarlem.  Nur  ganzjährlich  3  fl. 

—  Spectator,  De.  Breda.  Nur  ganz  jährlich  7  fl.  75  kr. 
Militar-Anwarter,  Der.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  8  kr 
Militärarzt,  Der.  Wien.  Nur  ganzjährlich  6  fl. 
Militärisches.  Leipzig.  Vierteljährlich  2  fl.  85  kr 
Militar-Kameradschaftsblatt.  Wien.  Vierteljährlich  1  fl. 

—  -Musiker-Zeitung,  Deutsche.  Berlin.  Vierteljährlich  90  kr. 

—  -Post,  IllusTrirte.  Wien.  Vierteljährlich  3  fl. 

—  -Verband,  Österreichischer.  Wien  Vierteljährlich  1  fl. 

—  -Vereinsblatt,  Badisches.  Karlsruhe  Nur  ganzjährlich  1  fl.  80  kr. 

—  -Woohenblatt.  Mit  der  Beilage:  „Militär-Literatur-Zeitung4,  und  Beiheften. 
Berlin.  Vierteljährlich  2  fl.  30  kr 


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XC  Bücher-Anzeiger. 

Military  Gazette,  Canadiau.  Montreal.  Nor  ganzjährlich  5  fl.  50  kr. 

—  Information  Division.  Washington.  (Occasional.) 
Militär-Zeitnng.  Wien.  Vierteljahrlich  4  fl. 

—  —    Berlin.  Vierteljährlich  2  fl.  13  kr. 

—  —    Allgemeine.  Darmstadt.  Nur  ganzjährlich  13  fl.  4  kr. 

—  —    Allgemeine  Schweizerische.  Basel.  Halbjährlich  2  fl.  7  kr. 

—  —    Illnstrirte.  Wien.  Vierteljährlich  2  fl.  50  kr. 

Minutes  of  Proceedings  of  the  Royal  Artillerie  Institution.  Woolwich.  Nur  gan:- 
jährlich  16  fl. 

Mittheilungen  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs.  Wien.  Bandweise  3  fl.  50  kr. 

—  des  k.  und  k.  militär-geographischen  Institutes.  Wien.  Bandweise  nach 
dem  Umfange  des  jeweiligen  Inhaltes. 

—  über  Gegenstände  des  Artillerie-  und  Geniewesens.  Wien.  Nur  gani- 
jährlich.  Beim  technischen  Militär-Comite"  für  Mitglieder  der  k.  und  k.  Wehr- 
macht 5  fl.  (bei  directer  Zustellung  6  fl ),  bei  der  Post  und  im  Buch- 
handel 10  fl. 

—  aus  dem  Gebiete  des  Seewesens.  Pola.  Nur  ganzjährlich.  Beim  k.  und  k. 
hydrographischen  Amte  für  die  Armee  und  Marine  4  fl.,  bei  der  Post  6  rl 

Monatschrift,  Schweizerische,  für  Officiere  aller  Waffen.  Frauenfeld.  Nur  gani- 

jährlich  3  fl.  20  kr. 
Monde,  Le.  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  3  fl.  60  kr. 

Moniteur.  Le,  de  la  flotte  et  Journal  du  matelot.  Paris.  Nur  ganzjährl.  5  fl.  93  kr. 

Morskoj  Sbornjik.  St.  Petersburg.  Nur  ganzjährlich  11  fl.  44  kr. 

Naval  and  Military  Gazette.  London.  Vierteljährlich  2  fl.  69  kr. 

Notes  on  Naval  Progress.  Washington.  (Occasional.) 

Officiers-Zeitung,  Österreichisch-ungarische.  Wien.  Halbjährlich  2  fl. 

Organ  der  militär- wissenschaftlichen  Vereine.  Wien.   Nur  ganzjährlich.  Beim 

Secretariat  des  Vereiues  für  Generale,  Stabsofficiere,  Hauptleute  und  üi 

gleichen  Rangsclassen  Stehenden,  ferner  für  Behörden,  Commanden,  Anstalten. 

Bibliotheken  und  Verein«?  6  fl..  für  Subaltern-Officiere,  Cadetten  etc.  4  fl. 

für  Nichtangehörige  der  k.  und  k.  Kriegsmacht,  sowie  im  Auslande  10  B 
Porvenir,  El,  militar.  Buenos  Aires.  Nur  ganzjährlich  27  fl.  46  kr. 
Proceedings  of  the  U.  S.  Naval  Institute.  Annapolis.  Nur  ganzj.  10  fl.  91  kr 
Professional  Papers  of  the  Corps  of  Royal  Engineers.  Chatam.  Heftwei^ 

nach  dem  Umfange  des  jeweiligen  Inhaltes. 
Progres,  Le,  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  9  fl.  90  kr. 
Raswj&dtsohik.  St.  Petersburg.  Nur  ganzjährlich  6  fl. 
Ratnik.  Belgrad.  Halbjährlich  3  fl.  50  kr. 

Reiter-Zeitung,  Deutsche.  Charlottenburg.  Vierteljährlich  90  kr. 
Revista  armatei.  Bucarest.  Halbjährlich  3  fl.  29  kr. 

—  cientifico  militar.  Barcelona.  Nur  ganzjährlich  6  fl.  60  kr. 

—  da  commissao  technica  militar  consultiva.  Rio  de  Janeiro.  Nur  ganz- 
jährlich  27  fl.  50  kr. 

—  de  engheneria  militar.  Lissabon.  Nur  ganzjährlich  6  fl. 

—  do  eiercito  e  da  armada.  Lissabon.  Nur  ganzjährlich  15  fl. 

—  general  de  marina.  Madrid.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 

—  maritima  brazileira.  Rio  de  Janeiro.  Nur  ganzjährlich  27  fl.  50  kr. 

—  militar.  Lissabon.  Nur  ganzjährlich  7  fl.  14  kr. 
Revue  d'artillerie.  Paris.  Nur  ganzjährlich  9  fl.  23  kr. 

.   —    de  cavalerie.  Paris.  Nur  ganzjährlich  14  fl.  18  kr. 

—  de  l'arme'e  beige.  Lüttich.  Nur  ganzjährlich  7  fl.  80  kr. 

—  des  armes  portatives.  Villeneuve-sur-Yonne.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 

—  des  che!'s-arnmrier»-militaires.  Villeneuve-sur-Yonne.  Halbjährlich  6  fl. 

—  d'infanterie.  Paris.  Nur  ganzjährlich  15  fl. 

—  du  cerele  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  13  fl.  84  kr. 

—  du  genie  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  16  fl.  20  kr. 

—  du  service  de  rintendance  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 

—  Inu-rnationale.  über  die  gesammten  Armeen  und  Flotten.  Dresden.  Viertri- 
jährlich  3  fl.  60  kr. 


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Bücher-Anzeiger. 


XCI 


Revue  maritime  et  coloniale.  Paris.  Nur  ganzjährlich  25  fl.  80  kr. 

—  inilitaire.  Paris.  Halbjährlich  6  fl. 

—  militaire  suisse.  Lausanne.  Halbjährlich  1  fl.  85  kr. 

—  militaire  universelle.  Paris.  Nur  ganzjährlich  15  fl. 
Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Rom.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 

—  di  cavalleria.  Rom.  Nur  ganzjährlich  16  fl. 

—  di  fanteria.  Rom.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 
-    raarittima.  Rom.  Nur  ganzjährlich  15  fl. 

—  militare  italiana.  Rom.  Nur  ganzjährlich  12  fl. 

—  nautica.  Turin.  Nur  ganzjährlich  7  fl-  20  kr. 
Romanla  militara.  Bucarest.  Halbjährlich  7  fl.  20  kr. 
Rundschau,  Militärische.  Leipzig.  Vierteljährlich  2  fl.  85  kr 
Soldateufreuud,  Der.  Berlin.  Halbjährlich  2  fl.  26  kr. 
Soldaten-Freund,  Der.  Wien.  Nur  ganzjäbrlich  1  fl.  20  kr. 
Soldatenhort,  Deutscher.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  8  kr. 
Sonntagsblatt  für  das  Deutsche  Heer.  Berlin.  Nur  ganzjährlich  75  kr. 
Speotateur,  Le,  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  17  fl.  71  kr. 
Streffleur's  österreichische  militärische  Zeitschrift.  Wien.   Nur  ganzjährlich. 

Für  Subaltern-Officiere,  Cadetten  und  Unterofficiere  8  fl.,  von  der  IX.  Diäten- 
classe  aufwärts,  dann  für  Bibliotheken,  Vereine,  Commanden  10  fl.,  bei 
der  Post  12  fl. 

Teknisk  Tidsskrift  (Norsk).  Christiania.  Nur  ganzjährlich  5  fl.  40  kr. 
United  Service,  The.  Philadelphia.  Nur  ganzjährlich  5  fl.  70  kr. 
 Gazette,  London.  Nur  ganzjährlich  18  fl.  30  kr. 

 Magazine,  The,  and  Naval  and  Military  Journal.  London.  Vierteljähr- 
lich 1  fl.  70  kr. 

Verordnungsblatt  des  k.  und  k.  Heeres.  Wien.  Nur  ganzjährlich.  Normal-  3  fl. 

Personal-  2  fl 
Veteran,  Der.  Leipzig.  Vierteljährlich  60  kr. 
Vie,  La,  militaire.  Paris.  Nur  ganzjährlich  4  fl.  80  kr. 
Warschawskij  wojennij  Journal.  Nur  ganzjährlich  14  fl. 
Wehr  und  Ehr.  Berlin.  Vierteljährlich  1  fl.  8  kr. 
Wojennij  Shornjik.  St.  Petersburg.  Nur  ganzjährlich  15  fl.  21  kr. 
Yaoht,  Le.  Paris.  Halbjährlich  9  fl.  60  kr. 

Zeitschrift,  Deutsche  militärärztliche.  Nebst:  . Jahresbericht  über  die  Leistungen 
und  Fortschritte  auf  dem  Gebiete  des  Militär-Sanitätswesens".  Berlin.  Nur 
ganzjährlich  7  fl.  50  kr. 

—  für  Brieftaubenkunde.  Hannover.  Nur  ganzjährlich  5  fl.  12  kr. 

—  für  historische  Waffenkunde.  Dresden.  Vierteljährlich  2  fl. 

—  Kriegstechnische.  Berlin.  Nur  ganzjährlich  6  fl. 

—  Schweizerische,  für  Artillerie  und  Genie.  Frauenfeld.  Nur  ganzjährlich 
3  fl.  15  kr. 


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XCII 


Bücher-Anzeiger. 


Autoren- Verzeichnis 

der  im  „kritischen  Theileu  des  Bücher-Anzeigers  (Band  LIX)  be- 
sprochenen Werke,  nebst  dem  Hinweis  auf  die  betreffende  Seite  1 j. 


Andere.  Der  Dienst  des  Wachtmeisters  und  Quartiermeisters  bei  der  Feld- 
Artillerie.  —  6. 

ßalck.  Taktik.  1.  Theil,  1.  Halbband.  2.  vermehrte  und  verbesserte  Auflage. 

—  31. 

Bancalari,  and  Kuderna.  Lehr-  und  Handbuch  für  den  Unterricht  im  deut- 
schen Aufsatze  militärischen  Inhaltes.  (Militär-Stilistik.)  3.  Auflage.  —  9. 

Bayer.  Sammlung  hervorragend  tapferer  Tbaten  der  Mannschaft  des  k.  und  k. 
Infanterie-Regimentes  Nr.  35.  —  13. 

Becker.  La  guerre  contemporaine  dans  les  Balkans  et  la  question  d'Orient 
1885-1897.  -  15. 

Bemerkungen,  Einige,  zum  Exercier-Reglement.  1.  Theil  für  die  k.  und  k.  Caval- 
lerie  1898.  —  4. 

Berndt  Das  neue  Exercier-Keglement  fflr  die  k.  und  k.  Cavallerie.  2.  Theil,  ver- 
glichen mit  dem  alten.  —  4. 
Bernhard!  Unsere  Cavallerie  im  nächsten  Kriege.  —  18. 
Betrachtungen,  Zeitgemässe,  über  unsere  taktische  Ausbildung.  —  44. 
Bloch.  Der  Krieg.  (1.,  3.,  6.  Bund.)  —  1;  (2.  und  4.  Band.)  —  17;  (5.  Band.» 

—  30. 

Blume.  Die  Beschießung  von  Paris  1870  71.  -  14. 

—    Die  Grundlagen  unserer  Wehrkraft.  —  17. 
Boguslawski.  Contra  Bebel  und  Bleibtreu.  —  15. 
Braumüller's  militärische  Taschenbücher,  Band  8,  siehe  Iwanski. 
Cavalleristisches.    Über  den  2.  Theil  des  neuen  Reglements,  Felddienst,. 
Reiten  etc.  —  43. 

Dictionnaire  militaire.  Encyclop^die  des  sciences  militaires.  14c  livraison.  Inten  - 

dance  —  Magasins.  —  46. 
Faber  du  Faur.  Napoleon's  Feldzug  in  Russland  von  1812.  Text  von  v.  Kaussler. 

—  27. 

Genzinger.  Studienbehelf  für  Militärärzte.  —  39. 
Gonteau.  Astronomische  und  Physische  Geographie.  —  37. 
Gossler,  siehe  Verdy. 
Grünne.  Unsere  Fahne.  —  24. 

Haardt  v.  Hartenthurn.  Die  militärisch  wichtigsten  Kartenwerke  der  europäi- 
schen Staaten.  (Separatabdruck  aus  den:  „Mitteilungen  des  k.  und  k. 
militär-geographischen  Institutes".  Band  18.)  —  10. 


'    Dl«  Seitenzahlen  des  Bflctaer-Aim  iir»  rs  sind  hier  statt  mit  römischen  Zahl/,  i  mit. 
iranischen  Ziffern  angegeb«!}. 


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Bücher-Anzeiger. 


XC1IL 


rzbrach.  Die  Militär-Strafgerichtsordnung  vom  1.  December  1898.  Bearbeitet 

fflr  Unterofficiere  and  Mannschaften.  —  10. 
ydebreck,  von.  Daaerritte.  —  24. 

ppenstedt.  Unterofficier-Aafgaben.  2.  durchgesehene  Auflage.  —  30. 

aski  Applicatorische  Besprechungen  über  das  Dienst-  und  Privatleben  des 

neaernannten  Officiers  (Cadetten)  der  Fusstruppen.  —  8. 
»tus  Perthe  s  deutscher  Armee-Atlas.  Bearbeitet  von  Langhans.  Begleitworte 

von  Toegel.  —  15. 

isenberg.  Vom  Gesandtschafts-Attache'.  Briefe  über  Japan  und  seine  erste 
Gesellschaft.  -  12. 

-  (Moriz  von  Berg).  Vom  Pastorsohn  zum  Försten.  Neue  Ausgabe.  —  27. 
lsaler,  v.,  siehe  Faber  du  Faur. 

cbenberger.  Neue  Beiträge  zur  Geschichte  des  k.  und  k.  österreichisch- 
ungarischen  Militär-Sanitätswesens.  Acten  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs. 

-  32. 

egswaffen  und  Feldsanitätsdienst.  —  23. 
leraa,  siehe  Bancalari. 
ghans,  siehe  Justus  Perthe's. 

tow-Vorbeck,  v.  Geschichte  des  Krieges  von  1866  in  Deutschland.  2.  Band. 

-  25. 

Ier.  Taktik  des  Truppen- Sanitätsdienstes  auf  dem  Schlachtfelde.  —  8. 
Mendorf,  Freih.  von.  Applicatorische  Besprechung  der  Thätigkeit  des  k.  und  k. 

10.  Corps  im  Gefechte  bei  Trautenau,  27.  Juni  1866.  —  41. 
in.  Histoire  documentaire  de  l'aflaire  Dreyfas.  Rochefort  ?  —  38. 
schner.  Lehrbuch  der  Waffenlchre.  Für  Officiere  aller  Waffen  bearbeitet. 

2.  Band.  2.  verbesserte  Auflage.  —  7. 
erhoffer.  Der  Infanteriekampf  des  IX.  Corps  vor  Amanvilliers-la-Folie. —  31. 
irelli-Fitzgerald.  Moderne  Schiessausbildung.  —  3. 
wetz.  Aufmärsche  der  Cavallerie-Truppen-Division.  —  5. 
2  von  Berg,  siehe  Kaisenberg. 

iaoz.  Statistischer  Sanitätsbericht  über  das  k.  und  k.  Heer  für  die  Jahre 
1883—1893.  Mit  vergleichender  Berücksichtigung  der  Jahre  1870—1882, 
dann  1894—1896,  sowie  der  Sanitätsstatistik  fremder  Armeen.  —  33. 

äker.  Kartographische  Studien.  I.  Schatten-  und  Farbenplastik.  —  11. 

-  A  habsburg-lotharingiai  uralkod6haz  csalädfäja.  (Stammbaum  des  habsburg- 
lothringischen  Herrscherhauses.).  —  13. 

und  Quartierliste  der  kön.  preussischen  Armee  und  des  13.  (kön.  württem- 
bergischen) Arraeecorps  für  1899.  —  12. 

n.  Gesichtspunkte  für  die  weitere  Entwicklung  der  Fortification.  —  22. 

'.  Taschenbuch  zum  Gebrauche  bei  taktischen  Ausarbeitungen,  Kriegsspielen, 
taktischen  Übungsritten,  Manövern  im  Felde.  11.  vermehrte  Auflage.  —  21. 

'arz-gelbe  Armee  —  Sociale  Fragen.  2.  Auflage.  —  27. 

cal.  Die  Schlacht  bei  Asparn  und  Esslingen.  —  14. 

Vom  militärischen  —  35. 

iL  Mortara  und  Novara.  —  31. 

in.  Die  russische  Armee  in  Einzelschriften.  Heft  2,  3  und  4.  —  9. 
eL,  siehe  Justus  Perthe's. 

k.  Der  Jäderin'sche  Basis-Me9sapparat.  (Separatabdruck  aus:  „Mittheilungen 
dea  k.  und  k.  militär-geograpbischen  Institutes".  Band  18.)  —  11. 
Die  Entwicklung  der  rassischen  Militär-Kartographie.  (Separatabdruck  aus: 
„Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär-geographischen  Instituts-.  Band  18.) 
—  11. 


XC1V 


Bücher-Anzeiger. 


Uhle.  Dienst-Reglement  1.  Theil  für  das  k.  und  k.  Heer.  (Applicatorisch  be- 
arbeitet.) —  35. 

Unmöglichkeit,  Die,  den  Verwundeten  auf  dem  Scblachtfelde  Hilfe  zu  bringen 

-  33. 

Verdy,  von.  Studien  über  Truppenführung.  Die  Infanterie-Division  im  Verbände 
des  Armeecorps.  Neu  bearbeitet  von  Gossler.  3.  und  4.  (Schluss-)  Heft 

-  20. 

Vetter.  Programm  zur  Ausbildung  des  Cavalleristen  im  Felddienste.  —  5. 

Winklafv  Vortrage  für  den  k.  und  k.  Waffenofficier  über  seine  fachmännischen 
Dienstesobliegenheiten.  2.  verbesserte  Auflage  des  „Handbuches  für  dir 
k.  und  k.  Waffenofficiere".  —  7. 

Wolf.  Zeitschrift  für  Socialwissenschaften.  2.  Jahrgang.  Heft  5.  —  2. 

Wolff.  Anleitungen  für  die  Ausbildung  der  Compagnie  im  Patrullen-  und  Meide- 
dienste. 4.  Auflage.  —  40. 
—    Der  theoretisch-praktische  Patrullen-  und  Meldedienst.  4.  verbesserte  und 
vermehrte  Auflage.  —  29. 

Zwenger.  Unterofficier-Handbuch  für  die  Feld-Artillerie.  I.  Theil.  —  6. 


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XLVII.  REPERTORIUM 

DER 

MILITÄR- JOURNALISTIK. 

(1.  Janner  bis  30.  Juni  1899.) 


Dieses  Repertorium  schliesst  an  die  im  XII.  bis  LVIII.  Bande 
des  Organs"  veröffentlichten  Repertorien  I  bis  XLVI  an  und  umfasst 
das  Repertorium  nunmehr  im  ganzen  die  seit  1.  Jänner  1876  bis  Ende 
Juni  1899  in  den  jeweilig  nachgewiesenen  Zeitschriften  erschienenen 
beachtenswerteren  Artikel. 

* 

Benützte  Zeitschriften: 

1.  Stretfleur's  österreichische  militärische  Zeitschrift.  Wieu.  Jänner— Juni. 

2.  Organ  der  militär-wissenschaftlichen  Vereine.  Wien.  LVIII.  Bd.  Heft  1  —  6. 

3.  Mittheilungen  des  k.  und  k.  Kriegs-Archivs.  Wien.  Noch  nicht  erschienen. 

4  Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Artillerie-  und  Genie-Wesens.  Wien. 
Heft  1—6. 

5.  Mittheilungen   des   k.    und    k.    militär- geographischen    Institutes.  Wien. 

XVIII.  Band. 

6.  Militär-Zeitung.  Wien.  Nr.  1-25. 
7  Armeeblatt.  Wien.  Nr.  1—28. 

8.  Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  Seewesens.  Pola.  Heft  1—6. 

9.  Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und  Marine.  Berlin.  Jänner— Juni. 
0.  Militär-Wochenblatt  nebst  Beiheften.  Berlin.  Nr.  1—62,  Beiheft  1—6. 
11.  Neue  militärische  Blätter.  Berlin.  Jänner— Juni. 

.2.  Allgemeine  Militär-Zeitung.  Darmstadt.  Nr.  1 — 56. 
.3.  Deutsche  Heeres-Zeitung.  Berlin.  Nr.  1—54. 

14.  Internationale  Revue  über  die  gesammten  Armeen   und  Flotten.  Dresden. 
Jänner— Juni. 

5.  Kriegstechnische  Zeitschrift  für  Officiere  aller  Watten.  Berlin.  Heft  1—6. 
t,  Jahresberichte   über  die   Veränderungen  und  Fortschritte  im  Militärwesen. 
Berlin,  XXV.  Jahrgang,  I.  und  II.  Thcil. 

7.  Wojennij  Sbornjik1).  St.  Petersburg.  Jänner— Juni 

8.  Artillerijskij  Journal1).  St.  Petersburg.  Jänner— Juni. 

9.  Ingenieurnij  Journal1).  St.  Petersburg.  Jänner  und  Februar. 

0.  Aruiemj  Sbornjik1).  St.  Petersburg.  Heft  1  und  2. 

1.  L'echo  de  l'armee.  Paris.  Nr.  1—27. 

2.  Le  progres  militaire.  Paris  Nr.  1.901—1.950. 

3.  Journal  des  sciences  railitaires.  Paris.  Jänner— Juni. 


»)  Die  Titel  der  Aufsitze  sind  in  deutscher  Sprache  angegeben. 
Organ  der  njilit.-wiüenschaftl   Vereine.  LIX.  Band  18'J'J.  Repertorium,  1 


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II 


24.  Revue  du  cercle  militaire.  Paris.  Nr.  I — 26. 

25.  Le  8pectateur  militaire.  Paris.  Nicht  eingelangt. 

26.  Revue  militaire  de  l'^tranger.  Paris.  Nr.  854—856;  (Revue  militaire)  Nr.  857 

bis  859. 

27.  Revue  d'artillerie.  Paris.  Janner— Juni. 

28.  Revue  de  cavalerie.  Paris.  Jänner — Juni. 

29.  Revue  du  Service  de  l'intendance  militaire.  Paris.  Jänner— Juni. 

30.  Rivista  militare  italiana.  Rom.  Heft  1—12. 

31.  L'esercito  italiano.  Rom.  Nr.  1—50. 

32.  Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Rom.  Jänner— Juni. 

33.  Journal  of  the  Royal  United  Service  Institution.   London.  Nr.  251 — 256. 

34.  Minutes  of  Proceedings  of  the  Royal  Artillery  Institution.  Woolwich.  Heft  1—6 

35.  Journal  of  the  United  States  Artillery.  Monroe,  Va.  Heft  36—38. 

36.  La  Belgique  militaire.  Brüssel.  Nr.  1.441—1.466. 

37.  Revue  de  Parin  ee  beige.  Lüttich.  Jänner— Juni. 

38.  Allgemeine  schweizerische  Militär-Zeitung.  Basel.  Nr.  1—27. 

39.  Schweizerische  Zeitschrift  für  Artillerie  und  Genie.  Frauenfeld.  Nr.  1—6. 

40.  Schweizerische  Monatschrift  für  Officiere  alier  Waffen.  Frauenfeld  Nr.  1  —  6. 

41.  Revue  militaire  suisse.  Lausanne.  Nr.  1—6. 


I.  Heerwesen.  Organisation.  Administration.  Verpflegung.  Bekleidung 
Ausrüstung.  Dislocation.  Mobilisation.  Geist  und  Moral. 

Anmerkung:  Die  den  Titeln  der  Aufiätze  beigefügten  Ziffern  bezeichnen  die  Nummer  des 
Heftes  oder  BUtte«.  Bd.  =  Band,  S.  =  Serie,  Big.  =  Beilage,  Beipr.  =  Besprechung 


Im  allgemeinen. 

(Militärischer  Geist  und  Moral  ins- 
besondere.) 

Streffleur's   österr.    milit.  Zeitschrift 

Ideen  über  moderne  Verpflegung 
und  Ausrüstung  der  Infanterie.  Jänn. 

—  Zur  Abrüstungsfrage,  von  Oberst 
B.  Schemua  (betreffend  die  Wehr- 
kräfte der  Grossstaaten).  April. 

Organ  der  milit  -Wissenschaft!.  Vereine. 
Die  Heere  und  Flotten  der  Gegenwart 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  2,  4. 

—  Armee  francaise  et  armee  allemande 
(Bespr).  LVIII.  B>1.  2. 

—  Zur  Frage  der  Organisation  der 
Feld- Artillerie,  von  Hauptmann  A. 
W eigner  XVIII.  Bd.  6. 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Zur  Frage 
der  Organisation  der  Festungs-Ar- 
tillerie, von  Hauptmann  Adler.  4. 

Militär-Zeitung.  Militärische  Rundschau. 
1-25. 

-  Selbständigkeit  (von  Ofticieren  und 
Soldaten  bei  der  Lösung  militärischer 
Aufgaben).  4. 

Stärkenverhältnisse  der  frnnzüsischeu 
und  deutschen  Armee.  10. 


Militär-Zeitung.  Die  moralische  Erziehung 
des  Soldaten.  16. 

Armeeblatt.  Militärische  Nachrichten. 
1-28. 

—  Der  Wert  der  Kriegserfahrung.  7. 

—  Noblesse  oblige  (betreffend  den 
Officiersgeist).  8. 

—  Die  Friedens-Präsenzstärke  der  euro- 
päischen Heere.  11. 

—  Die  Heere  und  Flotten  der  Gegen- 
wart (Bespr.).  13. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Die  Heere  uiid  Flotten  der 
Gegenwart  (Bespr.).  1,  5. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  and 
Marine.  Officier  und  Socialdemokrat 

(Bespr.).  Jänn. 

—  Über  den  militärischen  Geist  und 
dessen  Pflege,  von  Oberlieutenant 
E.  RözsadeNagy  Eged  (Bespr.  i 
März. 

—  Die  Heere  und  Flotten  der  Gegen- 
wart (Bespr).  April. 

—  Das  Volk  in  Waffen.  Heerwesen 
und  Kriegführung  unserer  Zeit 
(Bespr  ).  April. 

|  —  Uniformenkunde  (Bespr.).  April. 

Militär  -  Wochenblalt.  Noblesse  oblige 
(betreffend  den  Officiersgeist).  14. 


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I 


III 


Militär-Wochenblatt.  Die  Übung  de a  feld- 
mässigen  Kochens.  36. 

—  Überlegenheit  der  Zahl.  57. 

Neue  militarlache  Blätter.  Die  Heere 
und  Flotten  der  Gegenwart  (Bespr.). 
Jänn  ,  März. 

—  Die  Unterofficiersfrage  in  Rossland 
und  Frankreich.  März. 

—  Die  auswärtigen  Armeen  und  Flotten 
vor  der  Abrüstungs-Conferenz.  Mai. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Die  Weltküsten 
der  Landesverteidigung.  10. 

—  Die  Heere  und  Flotten  der  Gegen- 
wart. (Bespr.).  28.  56. 

—  Ein  russisches  Urtheil  über  das 
österr.-uogar.,  das  deutsche  uud  das 
franz&sische  Officiers-Corps.  47. 

Internationale  Revue.  Die  Heere  und 
Flotten  der  Gegenwart  (Bespr.).  März. 

  Die  Organisation  der  technischen 

Waffe,  von  Oberstlieutenant  Fro- 
benius.  Mai,  Juni 

—  La  question  des  sous-officiers  en 
Rassie  et  en  France.  Supplement 
zum  Juni-Heft. 

Wojennij  Sbornjik.  Das  Verwaltungs- 
jahr 1898  bei  dengrosseu  westeuropäi- 
schen Armeen  (Österreich,  Deutsch- 
land, Frankreich,  Italieu  und  Eng- 
land), von  W. Njedswjedzki.  Jänn. 

—  Bemerkungen  über  das„  Officiers- 
Corps  in  Deutschland,  Österreich- 
Ungarn  und  Frankreich,  von  W. 
Burkowski.  Mai. 

L'echo  de  l'armee.  L'esprit  militaire.  10. 

—  Lea  forces  militaires  du  moude.  10. 
Le  progres  militaire.  Lea  troupes  alpines 

en  Italie  et  en  France  (revue).  1.936. 

—  La  veritc1  au  sujet  du  Service  mili- 
taire de  deux  ans  (revue).  1.937. 

—  Les  libe^ables  en  Allemagne  et  en 
France.  1.948. 

Journal  des  sciences  militaires.  Be- 
trachtungen über  die  Organisation 
der  Feld-Artillerie  (revuej.  Mai. 

Revue  du  cercle  militaire.  Le  mois 
militaire  par  le  lieut.-colonel  Fro- 
card.  4,  8,  12,  17.  26. 

—  L'annee  militaire  en  Allemagne,  en 
Autriche  et  en  Italie.  6,  7. 

—  Les  tronpes  alpines  en  Italie  et  cn 
France  (revue).  21. 

Revue  militaire.  I/artillerie.  Organisa- 
tion (revue).  8f>8. 

Revue  d'artillerie.  I/artillerie.  Organisa- 
tion (revue).  Juni. 


Revue  du  tervice  de  L . 

Extraits  des  publications  rezentes 
interessant  Tadministration  militaire. 
Jänn.— Juni. 
Rivlsta  mllltare   Itallana.   Le  truppe 
alpine  in  Italia  e  in  Francis.  1,  2. 

—  II  reggimento  a  4  battaglioni.  3. 

—  La  veritä  sul  servitio  di  due  anni.  7. 

—  I  graduati  di  truppa  e  le  brevi 
ferme,  pel  capitano  A.  Ravel  Ii. 
8-10. 

—  II  morale  dei  combattenti.  8. 
L'esercito    Itallano.  L'amininistrazione 

del  ministero  della  marina  in  Francia 
ed  in  Germania.  8. 

—  Una  statistica  bizzarra  sugli  eserciti 
permanenti.  12. 

—  II  vettovagliamento  degli  eserciti 
moderni  in  tempo  di  guerra  (re- 
censione).  42. 

Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Confronto 
fra  le  forze  militari  delle  guarnigioni 
tedesche  e  francesi  nei  territori  di 
frontiera.  Jänn. 

—  L'artillerie.Organisation  (recensione). 

Jänn. 

—  Forze  terrestri  e  marittime  delle 
principali  potenze.  März,  Mai. 

—  Forza  sul  piede  di  pace  degli  eser- 
citi di  alcune  potenze  europee.  Mai. 

Journal  of  the  Royal  United  Service 
Institution.  Military  Notes  (suinma- 
rizing  anj  Important  Information 
coneerning  Army  Service).  251  -  256. 

—  Provisioning  Armies  in  the  Field 
.    (review).  253. 

La  Belflique  militaire.  Chronique  mili- 
taire  1.441  —  1.466. 

—  Les  troupes  alpines  en  Italie  et  en 
France  (revue).  1.459. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Beitrag 
zur  Frage  der  Corps-Artillerie.  5. 

—  Über  die  Milizen.  7. 

—  Moderne  Reserven  (Bespr.).  27. 
Schweiz.  Zeitschrift  für  Artillerie  u.  Genie. 

Betrachtungen  über  die  Organisation 
der  Feld-Artillerie  (Bespr.).  3. 

—  Das  Volk  in  WatTen  (Bespr.).  4. 
Schweiz.  Monatschrift  f.  Officiere  aller 

Waffen.  England  und  Frankreich. 
Ihre  militärischen  Streitkräfte  gegen- 
einander abgewogen.  2. 

—  Die  Heere  und  Flotten  der  Gegen- 
wart (Be^pr).  4. 

—  Über  Organisation.  Ausbildung  und 
Verwendung  von  Kadfahrertruppen. 

Revue  militaire  suisse.  L'artillerie.  Or- 
ganisation (revue).  3. 

1* 


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Österreich-Ungarn 

(nebst  Bo  snien  und  derHercego  vina). 

Streffleur's  österr.   milit.  Zeitschrift. 

Seidel'*  kleines  Armeeschema.  (Be- 
sprechung.) Jänn. 

—  Übersichtskarte  der  Dislocation  des 
Heeres  and  der  Landwehren  im 
Jahre  1898/99  (Bespr.).  J&nn. 

—  Rekraten  und  Remonten  —  oder 
Felddienst  and  Kriegsbereitschaft? 
(Zeitgeinasse  Gedanken  Aber  eine 
Reorganisation  unserer  Cavallerie). 
April. 

Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 

Einführung  in  das  Heerwesen  der 
österr.-ungar.  Monarchie  im  Felde 
(Bespr  ).  LVIII.  Bd.  1. 

—  Die  Neuorganisation  der  Feld-Artil- 
lerie, von  Stabsofficier  J.  J  a  n  k  o  v  i  6. 
LVIII.  Bd.  2. 

—  Zur  Officiersgehalt- Frage  im  Kaiser- 
staate Österreich-Ungarn  (Bespr.). 
LVIII.  Bd.  5. 

Militär-Zeitung.  1899.  (Rückblick  an- 
lasslich der  Jahreswende.)  1. 

—  „Unsere  Reserve- Verpflegsportion". 
1. 

—  Wehrpflichterfüllung.  1. 

—  Die  Amnestie.  1,  10. 

—  Vermehrung  der  Militär-Thierärzte.  1. 

—  Mittagskost- Vergütung.  1. 

—  Das  Nenjahrsavancement  in  der 
Reserve.  1. 

—  Jubil&ums-Ehrenzeichen  für  oster- 
reichische  Regimenter.  1. 

—  Kleine  Nachrichten.  1—25. 

—  Uferlose  Wünsche  (betreffend  die 
Stellung  der  Militär-Ärzte).  2. 

—  Der  Carneval  und  die  Officiere.  2. 

—  Commandirungen  von  der  Cavallerie. 
3. 

—  Die  Gagenerhöhung.  3,  11. 

—  Auszahlung  der  Militärpensionen.  3. 

—  Das  Nachtmahl  des  Soldaten.  4. 

—  Zur  Lage  unserer  Pensionisten.  5. 

—  Der  schriftliche  Verkehr  des  Reserve- 
Officifrs  (Bespr.).  5. 

—  Unser  Monturwirtsehaftssvstem.  6.  8. 

—  Die  Miniatnnnedaille  gestattet,  b". 

—  Können  wir  abrüsten?  7. 

—  Unsere  Regitnents-Musikkapellen.  7. 

—  Garnisonswechsel.  7,  8. 

—  Die  Anneesprache.  9. 

—  Neue  militärische  Ehrenmedaille.  9. 

—  Militär-Stiftungen.  9,  12. 

—  Das  nächste  Mai-Avancement.  10. 

—  Der  Limito-Kaucbtabak.  10. 


Militär-Zeitung.  Veränderungen  in  der 
Armee.  11. 

—  Und  die  Cadetten?   (Zur  Gagen- 
erhöhung für  die  Officiere.)  12. 

—  Neue  organische  Bestimmungen  für 
die  Pioniertruppen.  12. 

—  Das  Quartiergeld.  13. 

—  Porsonalveränderungen.   13,  15,  20. 

—  Die  „Zde"-Frage.  14. 

—  Das  Mai-Avancement.  15. 

—  Gageerhöhung  und  Pensionsausinass. 
16. 

—  Frontedienst  und  Bureaudienst.  17. 

—  Über  Kosten  und  Wert  der  Wehr- 
macht. 18. 

—  Über  die  Auswanderung  militär- 
pflichtiger Personen.  18. 

—  Unsere  Officiersmenagen.  19. 

—  Seidel^  kleines  Armeeschema  (Bespr  \ 
19. 

—  Die  Tapferkeitsmedaillenzulage  (auf 
Lebensdauer).  21. 

—  Neuerungen  in  der  MonturwirtschafL 
24. 

—  Reorganisation  der  k.  k.  Landwehr. 
24,  25. 

—  Arbeitercompagnien.  25. 

—  Eine  neue  Czapka.  25. 
Armeeblatt.   Rückblicke  und  Ausblicke 

(zum  Jahreswechsel).  1,  2. 

—  Das  Neujahrsavancement  in  der 
Reserve.  1. 

—  Die  Amneätie.  1,  11,  12,  15. 

—  Beförderung  der  bei  der  Post  com- 
mandirten  Mannschaft.  1. 

—  Die  Volk8hyrane.  1. 

—  Wochen-Chronik  (verschiedene  kleine 
militärische  Nachrichten).  1— 2b. 

—  Corps-Artillerie.  2. 

—  Stabsofficiere  der  Kriegsmarine.  2. 

—  Spartaner  und  Sybariten  (betreffend 
die  Lebensweise  des  Officierscorps). 
3. 

—  Jubiläums  -  Erinnerungsmedaille  für 
fremdländ.  Regimenter  des  Kaisers. 
3. 

—  Das  Sterbequartal.  3. 

—  Ehren-  und  Erinnerungszeichen.  4. 

—  Die  Gageregulirungsfrage  4,  11. 

—  Rekruten-Elektriker.  4. 

—  Über  die  Zustellungsart  von  „Zög- 
lingsbriefen".  (Eingesendet.)  4. 

—  Erzherzog  Friedrich's  JubilÄums- 
Stiftungen.  5. 

—  Vorschulen  der  Armee.  6. 

—  Decorationsfragen.  6. 

—  Für  unsere  Militärmusik.  6,  7,  9. 

—  Der  Schematismus  für  die  k.  k  Land» 
wehr.  6. 


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Armeeblatt.  Der  diesjährige  Garrisons- 
Wechsel.  7,  21. 

—  Demonstrationen  gegen  die  Armee- 
sprache. 7. 

—  Übersetzung  zur  k.  k.  Gendarmerie.  7. 

—  Das  Tragen  der  Jubiläumsmedaille.  7. 

—  Eintragung  der  Erinnernngszeichen 
im  Schematismus.  7. 

—  Die  Erwerbsteuer  in  Ungarn.  7. 

—  „Bürgerliche  Freiheiten  desOfficiers*. 
8. 

—  Der  Besuch  des  (k.  u.  k.)  Heeres- 
museum und  die  Commnnicationen 
zum  (Wiener)  Arsenal.  8. 

—  Regiments«8tiftungen.  8,  11. 

—  Die  Dienstsprache  der  Armee.  9. 

—  Militärzöglinge  in  Civil.  9. 

—  Das  Cmlkleid  des  Officiers.  9. 

—  Von  der  Intendantur.  9. 

—  Mannschafts-Einberufung.  9. 

—  Das  cisleithanische  Rekrutencontin- 
gent.  9. 

—  Stiftung  für  das  Eisenbahnregiment 

9. 

Veteranen  und  Krieger.  10. 

—  Die  Delegationen.  10. 

—  Das  Hentzi-Denkmal.  11. 

—  Die  Ehrenmedaille  für  40  Jahre.  11. 

—  Osterglocken  (zur  Gageerhöhung).  13. 

—  Die  Mannschaftsschnle.  Von  einem 
Truppenofficier.  13. 

—  Auch  ein  Beitrag  zur  Gagefrage.  15. 

—  Veränderungen  in  der  Generalität.  15. 

—  Neuerungen  in  der  Cavallerie.  15. 

—  Hände  weg  von  der  österreichischen 
Armee !  (betreffend  die  reichsdeutsche 
Presse.)  16. 

—  Gedanken  über  die  Reorganisation 
unserer  Infanterie.  16. 

—  Fcldsanitätsabtheilungen  im  Brucker 
Lager.  16. 

—  Dienstübungen  in  der  Verpßega- 
branche.  16 

—  Gegen  das  Mantel-Kaffeebraun.  16. 

—  Gegen  Armeesprache  und  Armee.  17. 

—  Zur  „Zde«-Frage.  17. 

—  Ein  neues  Militär-Casino-Gebäude  (in 
Wien).  17. 

—  Jubiläums-Stiftung  des  (souveränen) 
Maltheser-Ordens.  17. 

—  Nationale  Rekruten  (in  Brünn).  17, 18. 

—  „Frontofficier,  Nichtfrontofficier  und 
Militärbeamte44  (Bespr.).  17. 

—  Verhetzungen  (betreffend  die  Presse 
und  die  Armee).  18. 

—  Das  Mai-Avancement,  18. 
. —  Unsere  Veteranen.  19. 

—  Mitnahme  von  Familien  nach  Süd- 
dalmatien  und  Bosnien  1^. 


V 

Armeeblatt.  Stiftungen.  19,  21,  23. 

—  Mai-Avancement  in  der  kön.  ungar. 
Landwehr.  21. 

—  Was  „Civil-  und  „Militär*  kostet 

22. 

—  Für  unsere  Witwen.  23. 

—  Die  Albrechtsdenkmals  -  Enthüllung 
und  unsere  Veteranen.  23. 

—  Berittene  Bataillons  -  Hornisten  bei 
der  ungarischen  Landwehr.  23. 

—  Meldevorschriften.  23. 

—  Hetz  gegen  das  Militär.  23. 

—  Seidel^  kleines  Armeeschema,  Mai 
1899  (Bespr.).  23. 

—  Sociale  Fragen  der  Armee.  24. 

—  Ein  Vademecum  für  den  jüngeren 
Officier  (Bespr.).  24. 

—  Das  „moralische  Element"  (in  der 
Armee).  25. 

—  Ein  englisches  Blatt  über  die  österr.- 
ungar.  Armee.  25. 

—  Die  Medaillenzulagen  (auf  Lebens- 
dauer). 25. 

—  ArarischePferde  fürReserve-Offlciere. 
25. 

—  Mit  Würde  schweigen  (betreffend  die 
Gageerhöhungsfrage).  26. 

—  Garnisonswechsel.  26. 

—  Transferirung  zu  Gebirgsbatterien. 
26. 

—  Die  Besteuerung  fester  Dienstbezüge. 

26. 

—  Achtung  vor  alten  Soldaten.  27. 

—  Die  Gageerhöhung.  27. 

—  Ein  russisches  Urtheil  über  unser 
Officierscorps.  27. 

—  Neues  Czapkamuster.  28. 

—  Die  Neuorganisation  und  Vermeh- 
rung der  k.  k.  Landwehr.  28. 

Militär-Wochenblatt.   Budget  des  k.  k. 
Landes- Vertheidigungs-Ministeriunis. 
1. 

—  Inhaber-Jubiläums-Medaille.  1. 

—  Goldene  Jubiläums-Medaille.  1. 

—  Versetzen    von    Officieren    in  die 
HonveU  2. 

—  Bosnisch-hercegovini8che  Infanterie. 
2. 

—  Futterportionen  für  Pionnier-Haupt- 
leute.  2. 

—  Militär-Seelsorgebezirke.  2. 

—  Militär-Schematismus  1899.  10. 

—  Mittagskostvergütung.  10. 

—  Beförderung  von  Officieranwärtern 
der  Reserve.  12. 

—  Aufführung  eines  Theaterstückes  (in 
Debreczin).  12. 

—  Heranziehung  zur  Wehrpflicbterfül- 
lung.  12. 


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VI 


Militär-Wochenblatt.  Dienstprämien.  12. 

—  Anstellang  von  Unterofficieren  im 
Staatsdienste.  19. 

—  Schulbildung  der  Rekruten  im  Statt- 
haltereibezirk Triest  22. 

—  (K.  k.)  Landwehrschematismus  für 
•    das  Jahr  1899.  22 

—  Versetzung  von  Officieren  in  die 
Gendarmerie.  22. 

—  Civilkleidung  (der  Zöglinge)  in 
Hirtenberg.  31. 

—  Pionnierinspicirende  40. 

—  Berittenmachung  von  Reserve-Offi- 
cieren  bei  den  Waffenübungen.  40. 

—  Gottesdienst  in  den  Militärakademien. 
40. 

—  Ablegung  der  Officierscharge.  40. 

—  Pör  die  Witwen  und  Kinder  von 
Heeresangebörigen  mohammedani- 
schen Glaubenbekenntnisses.  62. 

—  Die  Tapferkeitsmedaillenzulagen  62. 

—  Militär-Verdienstmedaille.  &>. 

—  Erinnerungszeichen  an  den  Erzherzog 
Albrecbt.  62. 

—  Gagen.  62. 

—  Berittene  Bataillons-Hornisten.  62. 
Neue  militärische  Blätter.  Correspondenz 

aus  Österreich-Ungarn.  Mai. 
«—  Zur  Officiers-Gehaltsfrage  im  Kaiser- 
staate Österreich-Ungarn  (Bespr.). 
Mai. 

Allgem  Militär-Zeitung.  Einführung  der 
wannen  Abendkost.  3. 

—  Zur  Aufbesserung  der  Officiers- 
gehälter.  25. 

—  Änderung  in  der  Stellung  der  Militär- 
Ärzte.  25. 

—  Zur  Offieiersgehaltsfrage  im  Kaiser- 
Staate  Österreich-Ungarn  (Bespr.).38. 

«—  Applicatorische  Besprechungen  über 
das  Dienst-  und  Privatleben  des  neu- 
ernannten Officiers  (Cadetten)  der 
Fusstruppen  (Bespr.).  f>5. 

Deutsche  Heeres  Zeitung.  Seidel  s  kleines 
Armeeschema  (Bespr.).  43. 

v.  Löbell'8  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Österreich-Ungarns.  1874 — 98. 
I.  Theil. 

L'echo  d'armee.    Nouvellei  militaires 

d'Autriche.  11. 
Le  progres  militaire.  Correspondance 

militaire  d'Autriche-Hongrie.  1.931, 

1.935,  1.944,  1.947. 

—  Crgdits  ne"cessaires.  1.93r>. 

Revue  du  cercle  militaire.  Promotions 
dans  la  reserve.  1. 

—  Etrangers  astreints  au  Service  mili- 
taire. 4. 

—  Les  hautes  paies  d'ancienncto.  ». 


Revue  du  cercle  militaire.  Les  officien 
de  reserve.  8. 

—  Les  d^missions  dans  1  armCe.  11. 
Rlvista  militare  italiana.  Aumento  dec 

stipendi  degli  ufficiali  ed  impiegati 
militari.  9. 

—  Kiordinamento  dell'  artiglieria 
pale.  9. 

—  II  contingente  pel  1899.  10. 

—  Le  promozioni  (di  maggio).  lO. 
L'esercito  italiano.    La  cena  calda  li 

soldati.  5. 

La  Belgique  militaire.    Cherte  relative 

des  vivres.  1.446. 
Allgem.  Schweiz.  Militär- Zeitung.  Eine 

neue  Auszeichnung.  3. 

—  Das  warme  Nachtmahl  des  Soldaten. 
3. 

—  Eine  Verstärkung  der  Armee.  11. 

—  Zur  au8sertourlichen  Beförderung,  lg. 

—  Die  Errichtung  einer  Honv^d-Artil- 
lerie.  18. 

Schweiz.  Monatsohrift  für  Officiere 
aller  Waffen.  Correspondenz  au> 
Österreich-Ungarn.  (Verschiedenes  > 
4 . 

Revue  militaire  suisse.  Chronique  (mili- 
.    taire).  1,  2,  4,  6. 

—  Sous-officiers  d'etat-raajor.  2. 

—  La  reorganisation  de  l'artillerie.  4. 

—  La  ^Organisation  des  pionniers.  4. 

—  Promotions  et  mutations.  6. 


Belgien   sammt  Congo-Staat. 

Militär-Zeitung.  Ausrüstung  mit  Fahr- 
rädern. 3. 

Armeeblatt.  Ausrüstung  mit  Fahr- 
rädern. 3. 

—  Entschädigung  für  Verlust  von 
Pferden.  6. 

Militär-Wochenblatt.  Ausgaben  für  das 
Heer  1899  (Congo-Staat).  19. 

—  Lazarethlöhnung  der  verheirateten 
Militärpersonen.  26. 

—  Gliederung  des  Kriegsministerinms 
*»  9. 

—  Dienstleistungen  von  Ausländern.  40. 

—  Verbot  von  Geschenken  Unter- 
gebener. 50. 

—  Eiserner  Bestand.  61. 

Neue  militärische  Blätter.  Die  Heeres- 
reform. Jänner. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Bestimmungen 
über  die  im  Tornister  getragenen 
Lebensmittel.  48. 

v.  Löbell  s  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Belgiens  1873—1898.  I.  Theil. 


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VII 


Le  progres  militaire.  Nouvelles  militaires 
de  Belgique.  1.907. 

—  Les  tambours.  1.911. 

ßevue  du  cercle  militaire.  Compagnies 
de  cyclistes.  6. 

—  Le  badget  de  la  guerre  pour  1899. 18. 

—  Les  vivres  da  sac.  22. 

Revue  militaire  de  Tetranger.  Ve1ocip<5die 
militaire.  854. 

—  Oeation  de  compagnies  de  cyclistes. 
.  859. 

Revue  de  cavalerie.   Inderanite  pour 

perte  de  chevaui.  Jänn. 
RiYitta  militare  italiana.  Scuole  reggi- 

mentali  di  canto.  1. 

—  Beclutaraento  delT  esercito.  2. 

—  Piccole  notizie  militari.  4,  6,  11. 

—  Aumento  negli  stipendi  degli  uffi- 
ciali.  5. 

—  Contingente  dell'  esercito  pel  1899.  9. 

—  Ministero  della  guerra.  11. 

—  L'artiglieria  della  guardia  civica.  11. 
Rivlsta  d'artiglieria  e  genlo.  Compagnie 

d'artiglieria  della  guardia  civica.  Juni. 

Jonmal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. „Vivres  du  sac".  256. 

La  Belgique  militaire.  Pour  le  service 
personnel.  1.441. 

—  Anaire  Dejaer.  1.441,  1.444,  1.445. 

—  Cbronique  militaire  (beige).  1.441 
bis  1.466. 

—  Tenue  des  ordonnances.  1.441. 

—  Legion  mexicaine.  1.442. 

—  Les  brimades.  1.442. 

—  La  Situation  actuelle  et  Tavancement 
dans  Tartillerie.  1.442,  1.446. 

—  Le  roanuel  d'administration  (revue). 
1.442,  1.449,  1.454. 

—  La  force  publique  du  Congo.  1.443. 

—  De'ge'ne'rescence.  1.443. 

—  L'avancement  des  sous-ofticiers  des 
ecolea  regimentaires.  1.443. 

—  Modification  ministerielle.  1.444. 

—  Garde  civique.  1.444,  1.464. 

—  Avantagts  aecordes  aux  militaires 
mariös.  1.445- 

—  Signatures  illisibles.  1.445. 

—  Augmentation  de  traitement.  1.446, 
1.447. 

—  La  liquidation  des  pensions  de  re- 
traite.  1.446. 

—  Au  ministere  de  la  guerre  (tlisposi- 
tions).  1.447. 

-  Le  mess  (des  officiers).  1.447. 

—  Les  tambours  (suppression  ?)  1447, 
1.448. 

—  La  garde  civique  et  Tarmte.  1.448. 

—  Les  ordonnances  des  capitaines  oom- 
mandants  d'infanterie.  1,448. 


La  Belgique  militaire.  Pour  Tartillerie. 
1.448,  1.458. 

—  Nos  officiers  en  Afrique.  1.449. 

—  Inspections  annuelles.  1.449,  1.450. 

—  Officiers  d'administration.  1.449. 

—  Assurance  sur  la  vie  des  militaires 
en  activite*  de  service.  1.450. 

—  Deplacements  de  troopes  en  1899. 
1.451. 

—  Les  duels  entre  militaires.  1.452. 

—  Confection  de  Thabillemcnt.  1.452. 

—  Kappel  et  renvoi.  1.453. 

—  Sabots  galoches  pour  l'infanterie. 
1.453. 

—  Pain  de  guerre.  1.453. 

—  Volontaires  du  contingent.  1.453. 

—  Etablissements  de  l'intendance. 
1.454. 

—  Unification  des  traitements.  1.454. 

—  Officiers  d'armement.  1.454,  1.462. 

—  Cong^s  pour  officiers  malades.  1.454. 

—  Administration  et  coraptabilite  de 
Tarmee  (revue).  1.454. 

—  L'avancement  des  officiers.  1.455. 

—  Demandes  d'emplois  civils.  1.455, 
1.460. 

—  La  Situation  descapitaines  en  second 
administrateurs  dhabillement.  1.455. 

—  Le  budget  de  la  guerre  pour  1899. 
1.456,  1.458 

—  Inspections  gCne'rales.  1.456. 

—  Officiers  de  re'serve.  1.457,  1.464. 

—  Les  cadeaux  (defense).  1.458. 

—  Intendance  et  bataillon  d'admini- 
stration. 1.458. 

—  Service  ve"te"rinaire  de  l'arrae'e.  1.459. 

—  Personnel  de  la  justice  militaire.  1.460. 

—  Vivres  du  sac.  1.461,  1.462. 

—  Necessite  de  dissoudre  le  parle- 
ment.  1.463. 

—  Les  stages  des  officiers  d'e'tat-major. 
1.463,  1.465. 

—  Critiques  iroprudents.  1.461;  — 
regret.  1.465. 

—  Commission  centrale  d'expertise. 
1.465. 

—  Dislocation  de  la  2mc  division 
d'armee.  1465. 

—  Beuglant  politique  (les  troubles  a 
la  Chambre).  1.466. 

Revue  de  l'armee  beige.  Coniparaison  des 
«■ffectifs  de  paix  de  Tartillerie  en 
Belgique  et  en  Allemagne.  März.  April. 

Revue  militaire  suisse  Cbronique  (mili- 
taire). 1,  3. 

—  La  garde  civique.  3. 

—  La  nouvelle  notation  horaire  (de  0 
ä  34  heures).  3. 

—  Les  vivres  du  sac.  Jß. 


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VIII 


Bulgarien  nebst  Ostrumelien. 

Militär-Zeituno-  Neaes  aas  der  bulgari- 
schen Armee.  9. 

Militär- Wochenblatt.  Errichtung  von 
Reserve-Regimentern.  51. 

Neue  militärische  Blätter.  Heeres-Or- 
ganisation. April. 

Allgem  Militär-Zeitung.  Verbesserung 
der  Heeres-Organisation.  21. 

v.  Lö bell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Bulgariens  tmd  Ostrumeliens. 
1878-1898.  I.  Theil. 

Revue  militaire  de  J'etranger  Modifica- 
tions  apportees  en  1898  u  l'organi- 
sation  de  l'arme'e  active.  —  Etat 
actuel.  855. 

—  Reorganisation  des  rögiments  de 
röserve  d'infanterie.  858. 

—  Formation  d'un  rägiment  d'artillerie 
de  montagne.  858. 

Rlvista  milltare  italiana.  Bilancio  della 
guerra  pel  1899.  3. 

Rivista  d'artiglleria  e  genio.  Formazione 
di  un  reggimento  d'artiglieria  da 
montagna.  Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. The  Development  of  the 
Army.  254. 

Dänemark. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Danemarks.  1871—1898. 
I.  Theil. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 

stltution.The  Navy  Estimates  for  1899. 

253. 

La  Belgique  militaire.  Nos  camarades 
danois  au  Congo.  1.449. 

Deutsches   Reich  nebst  den 
afrikanischen  Besitzungen. 

Streffleur's  österr.  milit  Zeitschrift. 

Stechert's  Armee -Eintheilung  und 
Quartierliste  (Bespr.).  Jänn. 

—  Betrachtungen  über  die  Organisation 
der  Feld-Artillerie  (Bespr.).  April. 

Organ  der  milit  Wissenschaft I.  Vereine. 
Dienstaltersliste  der  kön.  preuss. 
Armee  und  des  XIII.  (württembergi- 
schen) Armee -Corps  (Besprechung). 
LVII1.  Bd.  1. 

—  Gesammelte  Briefe  eines  alten  Offi- 
cio« an  seinen  Sohn  (betreffend 
Berufs-  und  Standespflichten)  (Be- 
sprechung). LVIII.  Bd.  2. 


Organ  der  milit. -wissenschaftl.  Vereine. 

Eintheilung  und  Qnartierliste  de? 
deutschen  Heeres.  Nach  dem  Stande 
vom  1.  April  1899  (Bespr)  LVffl. 
Bd.  6. 

Militär-Zeitung.  Die  Militär- Vorlagen.  2. 

—  Verdeutschung  der  Armeespracue. 

—  Die    Feld- Artillerie    des    (preuss.  i 
Garde-Corps.  3. 

—  Auszeichnung  hannoverischer,  hessi- 
scher und  nassauischer  Kegimenter.  4. 

—  Schieibmaschinen  (for  die  Armee).  4 

—  Deutscher  Armee-Atlas  (Bespr.).  6. 

—  Überschüssige  Rekraten.  Einjährig- 
Freiwillige.  Officiersburschen.  8. 

—  Gegen  die  Beunruhigung  der  Offi- 
ciere.  8. 

—  Ableistung  der  Wehrpflicht  in 
Kiautschou.  10. 

—  Neuorganisation  der  oberen  Marine- 
behörde. 10. 

—  Die  Vermehrung  der  Infanterie.  11. 

—  Personalvermehrung  der  Marine.  11. 

—  Die  neuen  Milit&rgesetze.  15. 

—  Gliederung  des  Reichs-Marinearates. 
16. 

—  Dienstanweisung  für  den  General  - 
Inspector  der  Marine.  16. 

—  Neue  Tropenuniform.  16. 

—  Der  Nachwuchs  des  preussischen 
Orficiers-Corps.  19. 

—  Die  Ergänzung  des  Marine-Officiers- 
corps.  21. 

—  Heranziehung  des  Trains  zu  den 
Herbstübungen.  22,  25. 

—  Ehrenbezeugungen  von  Radfahrern. 
23. 

—  Erweiterung  der  Befugnisse  de> 
General-Cavallerie-In8pectors.  24. 

—  Zur  Unterstellung  der  Feld-Ar- 
tillerie unter  die  General-Commanden 
und  Divisionen.  25. 

—  Organisation  des  Trains.  &5. 
Armeeblatt.  Zur  Heeres-Organisation.  1. 

—  Germanisirung  der  Chargen-Be- 
nennungen. 1,  2,  5. 

—  Ehrensold  für  die  Inhaber  des 
Eisernen  Kreuzes.  3. 

—  Ehrung  für  die  ehemaligen  hannover- 
schen Regimenter.  5. 

—  Auszeichnungen  für  die  hessischen 
und  uassauischen  Truppentheile.  7. 

—  Cavallerie-Regimenter  zu  4  Esca- 
drons,  von  G.  L.  von  Pelet-Nar- 
bonne.  8. 

—  Deutscher  Armee-Atlas  (Bespr.).  & 

—  „Die  schwarze  Brigade".  10. 

—  Organisation  der  oberen  Marine- 
behOrde.  12. 


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IX 


Armeeblatt.  Unlautere  Angebote  gewerbs- 
mässiger Geldleiher  an  Officiere.  12. 

—  Der  angebliche  Pulverring.  13. 

—  NeueintheilungdesReichsheeres.  15. 

—  Erweiterung  der  Befugnisse  des  Ge- 
neral-Inspectors  d.  Cavallerie.  25,  28. 

—  Zur  Garde-Adjustirung.  25. 

Mitteilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Rangliste  der  kais.  deutschen 
Marine  (Bespr.).  3. 

—  Etat  für  die  Verwaltung  der  kais. 
deutschen  Marine  für  das  Rechnungs- 
jahr 1899.  5. 

—  Neuformationen  der  Artillerie-  und 
Pioniertruppe ;  Specialabtheilun- 
gen. 6. 

Jahrbucher  für  die  deutsche  Armee  und 

Marine.  Unsere  Unterofficiere  im 
Kriege  (Bespr.).  Jänn. 

—  Dienstaltersliste  der  Officiere  der 
preuss.  Armee  und  des  XIII.  (württem- 
bergischen) Armee- Corps  für  1898/99 
(Bespr.).  Febr. 

—  P-angliste  der  kais.  deutschen  Marine 
für  das  Jahr  1899  (Bespr.).  Febr. 

—  Das  deutsche  Officierthum  im  Kampfe 
gegen  den  Umsturz,  von  G.  M.  P. 
v.  Schmidt.  Marz. 

—  Die  deutsche  Soldatensprache  (Be- 
sprechung). M&rz. 

—  Gesammelte  Briefe  eines  alten  Offi- 
ciers  an  seinen  Sohn  (betreffend  Be- 
rufs- und  Standespflichten)  (Bespr.). 
April. 

—  Justus  Perthes'  deutscher  Armee- 
Atlas  (Bespr.).  Mai. 

—  Der  Infanterie-Unterofficier  im  inne- 
ren und  im  Garnisonsdienst  (Bespr.). 
Mai. 

Militär  -  Wochenblatt.  Militärdienst  und 
Civilversorgung.  2,  3. 

—  Rangliste  der  sächsischen  Armee 
für  1899.  4. 

—  Allerhöchste  Gnadenerweise  f.  hanno- 
versche, hessische  und  nassauische 
Truppentheile.  Beilage  zu  9. 

—  Neue  Mottos  (für  einig«-  Truppen- 
theile). 12. 

—  Die  Rekrutirung  des  Heeres  im 
Jahre  1899.  17. 

—  Unlautere  Angebote  gewerbsmässiger 
Geldleiher  an  Officiere.  21. 

—  Kriegervereine  gegen  Socialdemo- 
kratie.  21. 

—  Änderungen  von  Rang-  und  Dienst- 
bezeichnungen in  der  Armee.  22. 

—  Rekrutirung  der  (bayerischen)  Armee 
1899/1900.  22. 

h  Garnisonswechsel.  24. 


Militär-Wochenblatt.  Ableistung  der 
Wehrpflicht  in  Kiautscbou.  29. 

—  Friedenspräsenzstärke  1899.  29. 

—  Formations-Änderungen.  29. 

—  Die  Rangliste  des  bayerischen  Offi- 
ciers-Corps.  32. 

—  Zusammensetzung  des  XII.  und  des 
XIX.  Armee-Corps.  84. 

—  Coramentarzum  Reichs-Militargesetz 
mit  Novellen  (Bespr.).  44. 

—  Rang-  und  Quartierliste  der  preuss. 
Armee  und  des  XIII.  (württem- 
bergischen) Armee-Corps.  45. 

—  Befugnisse  des  General-Inspecteurs 
der  Cavallerie.  52. 

—  Uniformabzeichen  der  technischen 
Truppen.  62. 

-•  Nähzeug  für  den  Gebrauch  des 
Soldaten.  53. 

—  Unterstellung  der  Feld-Artillerie 
unter  die  General-Commandos  und 
Divisionen.  57. 

—  Reorganisation  des  Trains.  57. 

—  Manöver-Fuhrwesen.  57. 

—  Rangunterschied  bei  den  Unter- 
officieren.  57. 

—  Bekleidungsvor8cbrift  für  Officiere 
und  Sanitäts-Officiere  (Preussen).  58- 

—  Fahrradvorschrift  (Bespr.).  58. 

—  Die  Grundlagen  unserer  Wehrkraft. 
59. 

Neue  militärische  Blätter.  Die  Militär- 
vorlage und  die  zweijährige  Dienst- 
zeit. Jann. 

—  Die  Uniformen  der  deutschen  Armee 
(Bespr.).  Jänn. 

—  Unsere  Unterofficiere  im  Kriego 
(Bespr.).  Jänn. 

—  Lose  Blätter  aus  dem  Notizbuche 
eines  Infanteristen  (Bespr.).  Febr. 

—  J.  Perthes'  deutscher  Armee-Atlas 
(Bespr.).  März. 

—  Handbuch  für  die  Officiere  des  Be- 
urlaubtenstandes der  Infanterie. 
3  Auflage.  (Bespr.).  April. 

—  Stecherts  Armee -Eintheilung  und 
Quartierliste  des  Heeres  und  der 
Marine  für  1899  (Bespr.).  Mai. 

—  Militärstatistisches.  Juni. 

—  Neueste  Arinee-Eintbeilung  (Bespr.). 
Juni. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Zum  Neujahr 
1899.  1. 

—  Centralstelle  für  wissenschaftlich- 
technische Untersuchungen  zu  Neu- 
Babelsberg.  1. 

—  Verdeutschung  einzelner  Militiir- 
ausdrücke.  2,  4,  12. 

—  Die  sächsische  Rangliste  für  1899.  4. 


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gem.  Militär-Zeitung.  Die  Beförderungs- 
Verhältnisse    der   Artillerie-,  der 
Zeug-  etc.  Officiere.  4. 
Kleine  militärische  Nachrichten.  5. 

Auszeichnung    der    Kähnen-  und 
Standarten-Träger  (Bayern).  5. 
Eine  neue  Organisation  der  Reiterei, 
von  Oberlieutenant  H.  Helmes. 
6,  7. 

Die  neue   deutsche  Militärvorlage 
und  die  drei  Waffengattungen.  8. 
Die  Schulbildung  der  sächsischen 
Rekruten.  8. 

Zur    Ehrung    der  hannoverschen 
Truppentbeile.  8. 
Die  Ünterofficiers-Prage.  10. 
Zur  Ehrung    der   hessischen  und 
nassauischen  Truppentheile.  10. 
Die  Frage  der  Errichtung  von  Jäger- 
Regimentern.  11. 

Die  neu  zu  errichtenden  Telegraphen- 
truppen. 11. 

Verlegung    und    Erweiterung  der 
Luftschifferabtheilung.  11. 
Allerhand  Wehrthümliches,  von  H. 
v.  Pfister-Sch waighusen.  12. 

Officiers-  und  Ünterofficiers-Fragen. 
15. 

Garnisonsvermehrong     und  neue 
Kasernenbauten  (in  Leipzig).  15. 
Die    Officierswitwen  (Versorgung). 

1.6 

Änderung  von  Rang-  und  Dienst- 
bezeichnungen in  der  Marine.  16. 

Justua  Perthes'  deutscher  Armee- 
Atlas  (Bespr).  16.  • 
Cavallerie-Regimcnter  zu  vier  Esca- 
drons,  von  G.  L.  v.  Pelet-Nar- 
bonne.  17. 

Die  Militär-Tuohfärberei.  19. 
Aufstellung  neuer  Militärstäbe.  19. 

Neuorganisation  der  Garde-Feld- 
Artillerie.  19. 

Die  neue  Ergänzung  des  See-Offi- 
ciers-Corps.  20. 

Betreifend  die  Rang-  und  Dienst- 
bezeichnungen in  der  (bayerischen) 
Armee.  20. 

Betreffend  unlautere  Angebote  ge- 
werbsmässiger Geldleiher  an  Offi- 
ciere. 21. 

Die  Einjährig  -Freiwilligen  des 
Heeres.  22,  37. 

Die  Gleichstellung  unserer  pensio- 

nirten  Officiere.  83, 

Veränderte  Organisation  der  Marine- 

Behörden.  23. 

Die  Sachsenstiftung.  24. 


Allgem.  Militär-Zeitung.  Dienstverhäh- 
nisse  der  Officiere,  Sanitätsoffizier? 
und  oberen  Beamten  des  Beurlaubter- 
Standes    (Bayern).  (Bespr.).  24. 

—  Ein  englisches  Ürtbeil  über  deu*- 
sches  Heerwesen  in  den  Reichs- 
landen.  25. 

—  Die  neue  Inspection  der  Verkehrs- 
truppen. 26. 

—  Die  neue  Eintheilung  des  Reich*- 
heeres.  27. 

—  Erweiterung  der  Immediatstellon? 
deslnspectors  der  Feld- Artillerie.  28. 

—  Über  das  Auftragen  unprobeinässiger 
Officicrs-Bekleidungsstücke.  28. 

—  Die  heutige  Stellung  des  Militär- 
Kapellmeisters  der  Infanterie.  32.  36 

—  Der  Chinese  als  deutscher  Soldat.  33. 

—  Neue  Gliederung  des  (sächsischem 
Kriegsministeriuras.  33. 

—  Fremdwörter  in  der  Heeressprache. 
34,  35. 

—  Der  brave  deutsche  Soldat.  Winke 
und  Rathschläge.  35,  36. 

—  Der  Infanterie-Officier  im  inneren 
und  im  Garnisonsdienste  (Bespr.  t.  35 

--  Statistiches  über  den  Einjährig- Frei- 
willigendienst (in  Elsass-Lothringen  n 
36. 

—  Einschränkung  der  Zahl  der  comman- 
dirten  Lioutenants.  39. 

—  Die  neue  Dienstaltersliste  de> 
Reichsheeres.  40. 

—  Militärische  Hilfscommanden  bei 
Öffentlichen  Nothständen.  42. 

—  Eine  Vermehrung  der  Cavallerie.  44. 

—  Zur  Erhöhung  der  Soldaten-Pen- 
sionen. 45. 

—  Die  Ergänzung  des  See-Officier*- 
Corps.  46. 

—  Unterstellung  der  Feld-Artillerie 
unter  die  General-Commaudos.  52. 

—  Neuordnung  des  Militär- Fuhr- 
wesens. 52. 

—  Die  Unteroffiziere  mit  Officier— 
Seitengewehr.  52. 

—  Künftige  Ernennung  der  Zahl- 
meister. 52. 

—  Die  Ergebnisse  des  Heeres-Ersatz- 
geschäftes  von  1898  (in  Elsass- 
Lothringen).  64. 

—  Die  neue  Officiers-Bekleidung^Tor- 
schrift.  55. 

—  Zur  Ernennung  von  Marine-General- 
ärzten. 55. 

Deutsche  Heeres-Zeitung.  Wie  bewährte 
sich  bisher  die  Einführung  der  zwei- 
jährigen Dienstzeit  bei  den  Fuss- 
truppen, von  H.  v.  Schierbrand.  2. 


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Deutsche  Heerea-Zeitung.  Heeres-Ange- 
legenheiten.  2,  4,  8,  13,  16,  20,  24, 
25,  27,  28,  35,  43-47,  52,  54. 

-  Zur  Unterstützung  von  Familien  der 
iq  Friedensübungen  einberufenen 
Mannschaften.  4. 

-  Verdeutschung  einzelner  Fremdaus- 
drflcke.  4. 

-  Militärische  Hilfscommanden  bei 
öffentlichen  Nothständen.  8. 

-  Schreibmaschinen  (für  die  Armee).  8. 

-  Trappenverlegungen.  8. 

-  Gesammelte  Briefe  eines  alten  Offi- 
ciere an  seinen  Sohn  (betreffend 
Berufs-  und  Standespflichten)  (Be- 
sprechung). 9. 

-  Allerhöchste  Gnadenerweise  f.  hanno- 
Ter'scheTroppentheile  10;  —  för  hes- 
sische und  nassauische  Truppen- 
tbeile. 11. 

-  Die  Lazareth  gehilf en.  11. 

-  Die  Uniformen  der  Armee  (Bespr.). 
11. 

-  Unsere  blauen  Jungen  (betreffend  das 
Leben  der  Matrosen)  (Bespr.).  14. 

-  Rekrutirung  des  Heeres,  1899.  16. 

-  Die  Anstellungsgrundsätze  (Bespr.). 
18. 

-  „Kriegervereine  gegen  Socialdemo- 
kratie".  (Bespr.)  18. 

-  Unlautere  Angebote  gewerbsmässiger 
Geldleiher  an  Officiere.  20. 

-  Die  Per8onalvermchrung  in  der 
Marine.  21. 

-  Garnisonswechsel.  24,  34,  45. 

-  Reorganisation  der  oberen  Marine- 
Behörden.  24. 

-  Ableistung  der  Wehrpflicht  in  Kia- 
utschou.  27. 

-  Änderungen  des  Reichs-Militär- 
gesetzes.  27. 

-  Friedens-Präsenzstärke  des  Heeres. 

28 

-  Bekleidung  der  Marine.  28. 

-  Formations-Änderungen.  29. 

-  Ordre  de  bataille  des  1.,  IV.,  X., 
XL,  XIV.  und  XVIII.  Armee-Corps 
vom  1.  April  1899  ab.  30,  31. 

-  Dienstverhältnisse  der  Verkehrs- 
truppen etc.  31. 

-  J.  Perthes'  deutscher  Armee-Atlas 
(Bespr.).  32. 

-  Stechert's  Armee-Eintheilung  und 
Quartierliste  (Bespr  ).  33. 

-  Zusammensetzung  des  XII.  und 
XIX.  Armee-Corps.  34,  35. 

-  Anderweite  Organisation  der  höheren 
Banbeamten  für  Schiffbau  und 
Maschinenbau.  34. 


XI 

Deutsohe  Heeres-Zeitung.  Dienstanwei- 
sung für  den  General-Inspector  der 
Marine.  35. 

—  Uniformirung8-Anderungen.  36. 

—  Die  Rolle  dor  Armee-Inspecteure.  37. 

—  Handbuch  für  die  Officiere  des  Be- 
urlaubtenstandes der  Infanterie 
(Bespr.).  37. 

—  Die  neueste  Rangliste  (der  preuss. 
Armee  und  des  XIII.  [württembergi- 
schen] Armee-Corps)  (Bespr  ).  42. 

—  Marine-lnspectionen.  43. 

-  Erweiterung  der  Befugnisse  des 
General-Inspecteurs  der  Cavallerie. 
48. 

—  Unterstellung  der  Feld-Artillerie 
unter  die  General-Cotnmandos  und 
Divisionen.  51. 

—  Reorganisation  des  Trains.  51. 

—  Manöver-Fuhrwesen.  52. 

—  Rangunterschied  bei  den  Unter- 
offizieren. 52. 

—  Rekroteneinstellung  1899.  63. 

—  Die  Marine-Chef-Ingenieure.  54. 

—  Uniform  der  Deckofflciere.  54. 

—  Marine- Sanitätsoffiziere.  54. 

Internationale  Revue.  Rangliste  der  kais. 
deutschen  Marine  für  das  Jahr  1899 
(Bespr.)  Jänn. 

—  -Dienstaltersliste  der  kön.  preuss. 
Armee  und  des  XIII.  (württembergi- 
schen] Armee-Corps)  (Bespr.).  Jänn. 

—  Gedanken  eines  Frontofficiers  über 
die  zweijährige  Dienstzeit.  Febr. 

—  Handbuch  für  den  Einjährig-Frei- 
willigen, sowie  für  den  Reserve-  und 
Landwehr  -  Officier  der  Cavallerie 
(Bespr.).  Febr. 

—  Zweieinhalbjährige  Dienstzeit.  März. 

—  Die  deutschen  Schutztruppen  nach 
ihrer  gegenwärtigen  Organisation 
und  Stärke.  April. 

—  Briefe  eines  alten  Officiers  an  seinen 
Sohn  (betreffend  Berufs-  und  Standes- 
pflichten)  { Bespr.).  Mai. 

—  Handbuch  für  die  Officiere  des  Be- 
•    urlaubtenstandes     der  Infanterie 

(Bespr  ).  Juni. 

—  Lose  Blätter  aus  dem  Notizbuche 
eines  Infanteristen  (Bespr.).  Juni. 

—  Die  deutsche  SoMatensprache  (Be- 
sprechung). Juni. 

—  Sur  un  nouveau  mode  d'appel  sous 
les  drapeaux  en  Allemagne.  Supple- 
ment zum  Juni-Heft. 

Krlegatechnlsche  Zeitschrift.  Armee- 
Nähzeug.  G. 


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XII 


v.  Li) bei  1's  Jahresberichte  eto.  Das  Heer« 
wesen  des  Deatschen  Reiches  1874 
bis  1898.  I.  Theil. 

Wojennij  Sbornjik.  Bestimmungen  über 
die  Beurlaubung  der  preuss.  Offi- 
ciere,  von  W.  N j  e  d  s  w  j  e  d  z  k  i.  Febr. 

—  Reorganisation  und  Vennehrung  der 
deutschen  Armee,  von  W.  Njeds- 
wj  edzki.  Marz. 

Artillerljskij  Journal.  Zur  Reorganisation 
der  Feld-Artillerie,  von  Hauptmann 
v.  Es en wein.  April. 

L'eoho  de  l'armee.  Nouvelles  railitaires 
d'Alleiuagne.  6,  8,  11,  17. 

—  Le  jeu  dans  l'armee.  7. 

—  Les  armements  de  l'Allemagne.  8. 

—  Troupes  de  Communications.  16. 

—  Le  recrutement  en  Alsace-Lorraine. 
27. 

—  Le  salut  du  cycliste  (militaire).  27. 
Le  progres   militaire.  Correspondance 

militaire  d'Allemagne.  1.903,  1.908, 
1.914,  1.916,  1.927,  1.939,  1.940, 
1.942,  1.950. 

—  Les  reformes  militaires.  1.911. 

—  Le  grand  etat-major  prusaien.  1.911. 

—  L'ordre  de  campagne  des  re"servistes. 
1.925. 

—  Les  corps  d'armee  saxons.  1.926. 

—  Mouvements  de  personnel.  1.928. 

—  La  liste  d'anciennete.  1.939. 

—  Marche  de  l'avanceinent.  1.939. 

—  Les  troupes  coloniales.  1.939. 

—  Le  volontariatet  les  dispenses.  1.940. 

—  Le  train  aux  grandes  manoeuvres. 
1.943. 

—  Garnison  interimairc  de  Strasbourg. 
1.945. 

—  Sur  l'uniforme  et  la  tenue.  1.950. 

—  Subordination  de  1'artUlerie  de  cam- 
pagne aux  commandants  des  divisions 
et  des  corps  d'armee.  1.950. 

Revue  du  oercle  militaire.  L'accroisse- 
ment  de  la  eavalerie  alleraande.  1. 

—  L'annuaire  de  la  marine.  1,  25. 

—  Les  troupes  coloniales.  2. 

—  Le  remplacement  des  dlnominations 
militaires  empruntes  au  francais.  2,9. 

—  La  nourriture  du  soldat.  2. 

—  Machines  a  ecrire  pour  l'armee 
prussienne).  2. 

—  La  nouvelle  loi  militaire.  3. 

—  Mesorea  prises  contre  les  d^serteurs 
et  insoumis.  3. 

—  L'anriennete  des  officiers.  8. 

—  Le  projet  de  loi  militaire  a  la  com- 
mission  du  budget.  9,  12. 

—  L'inspection  des  Verkehrstruppen. 
10. 


Revue  du  cercle  militaire.  Les  nouvelles 
appellations  des  infirmiers.  10. 

—  Les  cadets  de  marine  et  les  mousws. 
10. 

—  Secours  aux  familles  des  reservistes 
11. 

—  Nouvelle  Organisation  des  autorit« 
supeneures  de  la  marine.  12. 

—  Les  8008-officiers  en  Alsace-Lorraine 
13. 

—  La  nouvelle  Organisation  des  corps 
d'armee  prussiens.  14. 

—  La  releve  des  troupes  coloniales  da 
Sud-Est  africain.  14. 

—  Le  service  militaire  dea  Allemand* 
ä  Kiao-Tcheou.  14. 

— -  L'application  de  la  nouvelle  loi 
militaire.  15. 

—  Un  nouveau  mode  d'appel  des  rtser- 
viates.  15. 

—  Projet  de  formation  d'une  compagnie 
indigene  ä  Kiao-Tche"ou.  17. 

—  Les  de*serteurs  francais  en  Alsace- 
Lorraine.  18. 

—  Changements  de  garnison.  18. 

—  Regiments  de  eavalerie  ä  4  esca- 
drons.  Opinion  du  general  von  Pelet- 
Narbonne.  20. 

—  Reorganisation  du  däpartement  im- 
perial de  la  marine.  20. 

—  Le  train  aux  manoeuvres.  23. 

—  L'annuaire  prussien  de  1899.  24. 

—  Les  troupes  de  communication.  24. 

—  Cyclistes  et  marques  de  respect  25. 

—  Les  droits  de  l'inspecteur  general 
de  la  eavalerie.  26. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Le  reernte- 
ment  de  Tarmee  en  1897.  854. 

—  Le  general  v.  Gossler  ä  propos  de 
la  nouvelle  loi  militaire.  855. 

—  L'emploi  de  la  troupe  en  cas  de 
danger  public.  855. 

—  Germanisation  de  certains  tennes 
militaires.  855. 

—  Changement  d'appellation  des  in- 
firmiers. 855. 

—  Le  projet  de  loi  militaire  devant  le 
Reichstag.  856. 

—  La  loi  militaire  allemande  da 
25  mars  1899.  857. 

—  Ordre  de  bataille  des  I^,  IV«,  X<\ 
XK  XIIo,  xiro,  XVIII-,  et  XIX' 
corps  d'armee.  857. 

—  Organisation  des  troupes  de  com- 
munication. 857. 

—  Inspection  des  troupes  de  teMegrapbie. 
857. 

—  Reorganisation  des  conmissions  dt 
ligue>  t>57. 


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XIII 


Revue  militaire  de  l'etranger.  uffres 

d'argent  faites  par  des  usuriers  aux 

officiers.  859. 
Revue  d'artillerie.    L'organisation  de 

Tarme'e  en  temps  de  paix,  1899  bis 

1904.  Jänn.,  Febr. 

-  ModißcatioD  de  certains  termes  mi- 
litaires.  Febr. 

Revie  de  cavalerie.  Projet  de  loi  mili- 
taire. Jann. 

-  A  propos  de  l'augmentation  de  la 
cavalerie.  Febr.,  März. 

-  Les  anciennes  troupes  du  Hanovre, 
de  la  Hesse  et  da  Nassau.  Febr. 

-  La  brigade  noire.  März. 

-  Liberation  de  la  classe  et  incorpo- 
ration  des  recnies.  März. 

-  Organisation  de  l'armee.  April. 

-  Effectif  de  la  cavalerie.  April. 

-  Deplacement    d'un    etat- major  de 
brigade.  Mai. 

-  Aogmentation  d'effectif,  Mai. 
Riviata  mllitare  Italiana.  Organizzazione 

dell'  esercito.  1. 

-  II  servizio  di  2  anni  nella  fanteria 
tedesca.  1. 

-  Gerarchia  della  marina.  3. 

-  I  progetti  militari  e  la  ferma  di 
(he  anni.  5. 

-  Personale  della  marina  da  guerra.  7. 

-  Abolizione    del   comando  supremo 
della  marina.  7. 

-  Pensieri  snl  servizio  di  due  anni.  7. 

-  Eintbeilnng  und  Quartierliste  des 
deutschen  Heeres  (recensione).  11. 

-  Varianti  alla  legge  militare  e  nuo?e 
formazioni.  11. 

L'esercito  italiano.  Germanizzazionc 
della  lingua  nell'  esercito.  6. 

-  Riordinamento  dell'  esercito.  8. 

-  Gli  ufficiali  giuocatori.  17. 

-  Laiegge  militare al Reichstag.  20,  34. 

-  Dotazione  per  automobili  militari. .  24. 

-  L'effettivo  dell'  esercito.  30. 
Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Progetto 

di  ordinamento  dell1  esercito.  Jänn. 
Joaraal  of  the  Royal  United  Service  In- 
strtntion.  The  Naval  Budget.  253. 

-  TheAdvantages  of  the  Five-squadron 
System.  255. 

-  Kriegsbeorderang.  256. 

U  Belgique  mllltalre.  Les  emplois  d'agent 
de  police  re"serves  aux  sous-officiers. 
1.441. 

-  Machines  a  6crire  (pour  l'armee 
prussienne).  1.443. 

-  Epuration  du  langage  militaire.  1 .443. 

-  Mesures  prises  contre  les  deserteurs 
et  insoumis.  1.444. 


La  Belgique  militaire.  La  cavalerie.  1.446. 

—  Creation  de  traditions.  1.447. 

—  Le  grand  ätat-major  prussien.  1.450. 

—  Reorganisation  de  l'artillerie  de 
campagne.  1.454. 

—  Formation  de  3  nouveaux  corps 
d'arme-e.  1.454. 

—  Deutscher  Armee-Atlas  (revue). 
1.454. 

—  Le  repas  du  soir.  1.457. 

—  Un  nouveau  mode  d'appel  des  r£ser- 
vistes.  1.457. 

Revue  de  l'armee  beige.  Projet  de  r ^Or- 
ganisation de  l'armöe  allemande. 
Jänn.,  Febr. 

—  Les  effectifs  de  paix  de  l'armee 
allemande  et  comparaison  de  ceux 
de  l'artillerie  eu  Allemagne  et  en 

Belgique.  März,  April. 
All  gem.  Schweiz.  Militär -Zeitung.  Die 
deutsche  Militär-Vorlage.  1. 

—  Die  zweijährige  Dienstzeit.  3,  10. 

—  Verdeutschung  einzelner  militäri- 
scher Ausdrücke.  4. 

—  Die  Heeresfragen.  5. 

—  Auszeichnung  der  Fahnen-  und 
Standartenträger.  5. 

—  Zur  Unterofficiers-Frage.  6. 

—  Die  bayerische  Generalität.  8. 

—  Die  Militär-Vorlage  im  Reichstage. 
IL 

—  Die  Etatsstärke  des  Heeres  1899.  12. 

—  Die  vorläufige  Ablehnung  der  Ca- 
vallerie-Forderungen.  15. 

—  Schiessen  auf  Posten.  17. 

—  Die  Neugliederung  des  Heeres.  18. 

—  Die  deutsche  Jägertruppe  zu  Pferde. 
19. 

—  Etwas  über  das  probeweise  einge- 
führte Einberufungsverfahren.  21. 

—  Militärischer  Bericht  aus  dem  Deut- 
schen Reiche  (Verschiedenes).  25,  27. 

—  Die  Radfahrer-Abtheilungen.  27. 
Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Eintheilung  und  Quartierliste  des 
deutschen  Heeres  am  1.  April  1899 
(Bespr.).  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Officiere  aller 
Waffen.  Verdeutschung  der  Heeres- 
spracbe  1. 

Revue  militaire  suisse.  Chronique  mili- 
taire. 1-6. 

—  Le  projet  de  loi  militaire.  1  —  3,  5. 

—  Nouvelles  forinations.  1,  3. 

—  Nouvelles  dCnourinationsde  grades.  1. 

—  Le  grand  etat-major  prussien.  2. 

—  Demissions,  inutations,  proinotions. 
2-5. 

—  A  propos  de  l'artillerie  de  corps.  3. 


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XIV 

Revue  militaire  suisse.  Compositum  des 
troopes  techniques.  3. 

—  J.  Perthes'  deutscher-  Armee-Atlas 
(revue).  3. 

—  L'6tat-major  de  l'arairautl.  4. 

—  Formation  du  3«  corps  bavarois.  4. 

—  L'annuaire  de  1899  des  armöes 
prussienne  et  wurtembergeoise.  6. 

—  Les  velocipedistes  militaires.  6. 

—  Les  bataillons  du  train  aui  ma- 
noeuyres.  6. 

Frankreich  sammt  Colonien. 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Organisa- 
tion der  Festuugs-  u.  Feld-Artillerie. 
4. 

Militär-Zeitung.  Das  zweite  Bureau  vom 
Generalstab.  5. 

—  Credit  für  den  Sudan.  Ij. 

—  Haushalt  der  Ehren-Legion.  6. 

—  Die  Wehrpflicht  in  Algerien.  8. 

—  Alpentruppen.  10. 

—  Über  Zubereitung  der  Conserven.  10. 

—  Neues  Marine-Infanterie-Regiraent. 
14. 

—  Anuee-Inspectionen.  17. 

—  Versetzung  von  Generalen  in  die 
Disponibilität.  19. 

—  Garnisonswechsel  der  Officiere.  22. 

—  Beförderungsvorschläge.  22. 

—  Entlassungscertificat.  24. 
Armeeblatt.  Die  Affaire  Deroulede.  10. 

—  Die  Fahnen  der  Republikanischen 
Garde.  17. 

—  Radfahrer-Compagnien.  18. 

—  Der  Generalstab.  23. 

—  Vermehrung  der  Turcos.  25. 
Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 

Marine.    Die    Neuorganisation  der 
obereu  Corumandoverhältnisse.  Mai. 
Militär-Wochenblatt.  Eigene  Einnahmen 
des  Kriegsministeriums.  2. 

—  Ausstellung  vom  Jahre  1900.  2,  10. 

—  Oberflottenrath.  2. 

—  Verwendung  nach  dem  Beziehe  der 
Kri^gshochschule.  2. 

—  Wächter  der  elektrischen  Küsten- 
telegraphen. 2. 

—  Freiwilliger  Eintritt  in  die  Flotte.  2. 

—  Torpedo» Versuchscommission.  2. 

—  Haushalt  der  „Ehrenlegion1*.  5. 

—  Vermehrung  üer  Fuss-Artillerie.  5. 

—  Ernennung  von  Hilfsärzten.  5. 

—  -  Verlegung  des  Termins  für  die  Ein- 

stellung d<T  Rekruten.  6. 

—  Garnison  von  Paris.  o\  3G. 

—  Garnison  von  Dakar  (Afrika).  G. 


Militär  -Wochenblatt.  Benachrichtige 
über  Todesfälle  von  Militärpersoneo.6. 

—  Die  Fahne  des  20.  Infanterie-Refi- 
inents.  8. 

—  Rekrutirung  auf  R^union.  8. 

—  Verstärkungen  für  Madagaskar.  8 

—  Ehrenbezeugungen  für  den  General- 
Gouverneur  von  Algerien.  10. 

—  Aufwendungen    für    die  Militär- 
Unterrichtsanstalten.  10. 

—  Neues  BataillonMarine-Infanterie.il 

—  Die  Altersgrenze.  11. 

—  Verbrauch  der  Fleischconserven.  11 

—  Besatzung  am  Vorgebirge  St-Jacques. 
12. 

—  Mannschafts-Unterricht.  12. 

—  Vermehrung  der  Marine-  Artillerie.12. 

—  Generalsecretär     des  Kriegsmioi- 
steriums.  12. 

—  Neugliederung  d.  Kriegsministerium  s. 
17. 

—  Friedensstämme  der  Feld-Artillerie 
19. 

—  Vermehrung  der  Marine-Infanterie 
19. 

—  Marschregimenter.  19. 

—  Erhöhung  der  Pensionen.  19. 

—  (A-m Hl-  für  Streitsachen  im  Krieg»- 
ministeriura.  19. 

—  Marine-Infanterie-Regiment.  19. 

—  Technische  Commission  für  SchißV 
bauten.  20. 

—  Neue  Bataillone  algerischer  Tirail- 
leurs.  20. 

—  Verstärkung  der  Zuavenregimenter. 
21. 

—  Rekrutirung   auf  Guadeloupe  und 
Martinique.  23. 

—  Commission  für  das  Rechnungswesen. 

23. 

—  Commission  für  Fleischconserven.  23. 

—  18.  Fuss-Artillerie-Eataillon.  23 

—  Neues  Marine  -  Infanterie-Regiment 

25. 

—  Höherer  Militär-Ausschuss   für  die 
Eisenbahnen.  27. 

—  Besatzungen  von  Nordafrika.  30 

—  Beförderung  von  „  Fachoda *.  30. 

—  Urlaub  nach  den  Colonien.  3". 

—  Verspätetes     Ein  treffen  versetzter 
oder  beförderter  Officiere.  30. 

—  (Zulagen  für  die)  Zöglinge  der  Militär- 
Vorbereitnngsschulen.  30. 

—  Geschützzahl  der  Batterien.  30. 

—  Unglücksfülle  bei  denWinterüboncco 
30. 

—  Militärmusikmeister.  30. 

—  Jahrbücher  für  die  einzelnen  Waff  : 

30. 


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XV 


Militär- Woohenblatt.  Dienstverrichtun- 
gen der  General-Inspecteurs.  31. 

—  Garnisonswechsel  der  Officiere.  31, 

—  Beförderangs-Übersichten  undAlters- 
verhältnisse  des  Officierscorps.  33. 

—  Beförderongslisten  von  Brigade- 
generalen nnd  Obersten.  36. 

—  Artillerie-Stabofficiere  als  Zuschauer 
bei  den  Herbstmanövern.  36. 

—  Die  Fahne  der  republikanischen 
Garde.  36. 

—  Vortheile  für  die  Richtkanoniere  der 
Marine.  36. 

—  Angriffe  auf  Militärpersonen.  36. 

—  Einberufung  der  Reservisten.  36. 

—  Das  Musterungsgeschäft.  36. 

—  Röcksicht  auf  die  Herkunft  der 
Officiere.  37. 

—  Verkäufe  vonGrundstücken  derHeeres- 
Verwaltung.  39. 

—  Anzug  bei  den  Manövern.  39. 

—  Orden  für  den  Beurlaubtenstand.  41. 

—  Theinahme  an  den  Herbstübungen.  41. 

—  Versetzung  von  Generalen  in  die 
Disponibilität.  42. 

—  Verleihung  des  Ordens  der  Ehren- 
legion. 42. 

—  Rangliste  der  Generalität.  44. 

—  Mindestforderungen  an  das  Dienst- 
alter von  Officieren  vor  der  Beförde- 
rung. 44. 

—  Fortbestehen  der  indischen  Cipahis. 
44. 

—  Radfahrer-Cornpagnien.  48. 

—  Herkunft  der  Officiere.  51. 

—  Beschaffung  der  Bedürfnisse  während 
der  Übungen.  51. 

—  Mangel  an  Unterofficieren.  51. 

—  Altersgrenze  für  commissionirte 
Adjutanten.  51. 

—  Verwendung  des  Genie  in  den  Colo- 
nien.  51. 

—  Neue  Vorschriften  für  die  Armee- 
Inspecteure.  52. 

—  Vermehrung  der  algerischen  Tirail- 
leurs.  53. 

—  Die  Vermehrung  des  Heeres.  53 

—  Entlassungspapiere.  55. 

—  Mangel  an  Lieutenant.«;  der  Marine- 
Artillerie.  56. 

--  Beförderungs-Aussichten  der  Offi- 
ciere der  Marinetruppen.  56. 

—  Gasse  für  Opfer  der  Ptlicht.  56. 

—  Uniformtragen  der  Officiere  des 
Beurlaubten-  und  des  Ruhestandes. 
59. 

—  Neuer  Waffenrock  für  die  Infanterie. 
59. 


Militär-Wochenblatt.  Zahl  der  Batterien. 
61. 

—  Höhere  Adjntantur.  62. 

Nene  militärische  Blätter.  Errichtung 
einer  Colonialarmee.  Jänn. 

—  Vermehrung  der  Fuss  -  Artillerie. 
Febr. 

—  Die  Wehrpflicht  in  Algerien.  März. 

—  Zustände  und  Stimmungen  im  Heere. 
(März  1899.)  April,  Mai. 

—  Correspondenz  aus  Frankreich 
(I.  Vierteljahr  1899).  (Verschiedenes.) 
Juni. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Das  neue  Marine- 
budget. 3. 

—  Das  Budget  der  Ehrenlegion  für  1899. 
9. 

—  Betreffend  die  Militär- Dienstpflicht 
der  algerischen  Rekruten.  12. 

—  Der  militärische  Theil  der  Pariser 
Weltausstellung  von  1900.  13. 

—  Errichtung  von  zwei  neuen  Fuss- 
batterien. 15. 

~  Reorganisation  der  Zoaven-  und  der 
algerischen  Tirailleurs-Regimenter. 
18. 

—  Die  Fleischconserven.  22. 

—  Errichtung  eines  neuen  Marine-In- 
fanterie-Regimentes. 25. 

—  Die  Wehrsteuer  1891—97.  29. 

—  Die  Heeresbesichtigungen  der  Gene- 
ral-Inspecteure.  29. 
Organisation  der  Marinetruppen.  32. 

—  Militär -Radfahrer-Cornpagnien.  37, 
41. 

—  Errichtung  eines  neuen  Bataillons 
algerischer  Tirailleurs.  41. 

—  Errichtung  neuer  Batterien  und 
neuer  Genietruppen.  44. 

—  Vermehrung  des  Heeres.  50. 

—  Zur  Einführung  eines  neuen  Waffen- 
rockes für  die  Infanterie.  56. 

Deutsche  Heeree-Zeitung.  Heeres-Ange- 
legenheiten.  2,  18,  23. 

—  Credit  für  die  Flotte.  2. 

—  Die  Besoldung  der  Officiere.  5. 

—  Errichtung  von  zwei  neuen  Fuss- 
Batterien.  5. 

—  Stimmen  gegen  die  verminderte 
Dienstzeit.  6. 

—  Die  Rekrutirung  auf  Reunion.  7. 

—  Französische  Disciplin.  9. 

—  Verstärkung  der  Garnison  des  Sene- 
gal. 12. 

—  Ein  besonderer  Credit  für  die  Aus- 
gaben im  Sudan.  12. 

—  Garnisonsänderungen.  12. 

—  Betreffend  eine  in  Verlust  gerathene 
Dienstschrift.  13. 


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1 


XVI 

Deutsche  Heeres-Zeitung.   Die  Controle 
der  Marine- Verwaltungsbehörden.  13. 

—  Zubereitung  der  Conserven.  18. 

—  Betreffend  Herabsetzung  der  Dienst- 
zeit in  der  Armee,  von  HO bn er.  21. 

—  Militär-Radfahrer- Compagnie.  22. 

—  Französische  Kriegsminiater.  25. 

—  Die  französischen  Colonial  trappen, 
von  Hübner.  31. 

--  Verlangen    nach    einem  stabilen 
Kriegsministerium.  51. 

—  Neubildung  der  Colonial-Armee.  52. 

—  Neuformationen.  54. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesenFrankreichs.  1874—98.1.  Theil. 
L'echo  de  l'armee.  L  ame  de  Tarme'e.  1. 

—  Les  frais  de  route  des  officiers.  1. 

—  La  defense  nationale.  1,  3,  5,  11. 

—  Insultes  ä  Tarmed.  1,  10. 

—  Les  sous-officiera  de  carriere.  1,  3. 

—  L'expoaition  militaire  de  1900.  1,  6. 

—  La  medaille  de  1870.  1,  23. 

—  Les  compagnies  de  discipline  et  les 
bataillons  d'Afrique.  1. 

—  Les  premiers  jours  au  rögiment.  1. 

—  La  commission  de  l'armöe  et  l'armde 
territoriale.  1. 

—  RCserve  et  territoriale.  1—27. 

—  La  mödaille  du  merite  militaire.  1. 

—  Echos  etnouvellea(militaires).l— 24, 
86  27. 

—  La  defense  du  Se^gal.  1,  7. 

—  L'incorporation  du  contingent.  1. 

—  Promotions.  1. 

—  La  solde  des  officiers.  3. 

—  Les  vötörinaires  militaires.  3. 

—  Au  miniatere  de  la  guerre  (change- 
nients).  3,  20. 

—  Le  regiment  des  pompiers.  3. 

—  La  limite  d'äge  en  1899.  5. 

—  Le  budget  de  la  guerre.  5,  11. 

—  L'infanterie  de  marine.  5,  6,  10. 

—  Soua-officiers  rengagäs.  5,  6. 

—  La  loi  de  recruteinent.  5. 

—  Indemnitt*8  de  ddplaceraent.  6. 

—  Les  tableaux  d'avancement.  6. 

—  Augmentation  de  l'artillerie.  6. 

—  Engagements  volontaires.  6,  9. 

—  Espions  anglais  (en  France).  6. 

—  Le  service  des  Algeriens.  7,  10. 

—  Le  tirage  au  sort.  7. 

—  Le  budget  des  coloiiies.  7. 

—  Les  cadres  de  l'armee  coloniale.  7. 

—  Larmeo  coloniale.  8,  11,  19,  22. 

—  L'obeissance.  8. 

—  Les  cyelistes  militaires.   8,  15,  20. 

—  Les  tirailleurs  algeriens,  <S,  11. 

—  Les  aapeurs-pompiers.  8. 

—  L'armee  territoriale  et  la  guerre.  8. 


L'echo  de  l'arwee.  Officiers  d'administra- 
tion.  8. 

—  Troupes  d'afrique.  8. 

—  Spahia  adn^galais.  8. 

—  (L'afFaire)  Deroulede.  9,  10. 

—  Les  intellectuels  et  l  ärmte.  9, 11, 16. 

—  L'arme'e    francaise  juge"e   par  Us 
Allemanda.  9. 

—  Retraites  proportionnellea.  9. 

—  L'alcool  dans  le8  casernes.  9. 

—  Lea  conacrits  de  la  R^union.  9.  10. 

—  Armee,  finances  et  politiqne.  10. 

—  Les  conseils  de  räviaion.  10. 

—  L'affaire  Dreyfus.  10,  14,  16,  19. 
24-27. 

—  Changements  de  garnison.  10,  11, 
14,  17,  20,  26,  27. 

—  Les  officiers  de  marine  reintegr&. 
10. 

—  La  grande  sacrifie'e  (l'arme'e).  11. 

—  L'ide'al  de  l'arme'e.  11. 

—  Le  service  d'un  an.  11. 

—  La  garnison  de  Paria.  11. 

—  Ladies  agre8aions  (a  Lune^ville).  11. 

—  Lea  chefs  de  muaique.  11. 

—  Faux  espions.  11. 

—  Les  troupes  de  la  marine.  14.  20. 

—  Le  travail  et  les  reservistea.  14. 

—  Les  officiers  g^neraux.  14. 

—  Apprentis  soldata.  14. 

—  Le8  enfanta  de  troupe.  14. 

—  Les  capitainea-major8.  14. 

—  Date  de  1'appel  du  contingent.  15. 

—  Mutations  dans  1  -  tat-major.  15. 

—  Unification  des  retraites.  15,  17. 

—  La  garde  republicaine.  15. 

—  Officiers  de  r^serve  de  la  marine.  15. 

—  Convocation  des  reservistea.  15. 

—  La  croii  du  zele  militaire.  15- 

—  L'armee  de  la  marine.  15. 

—  Les  tirailleurs  baou88as.  15. 

—  Les  marsouins  ä  Djibouti.  15. 

—  Retraites  militaires.  16. 

—  La  musique  de  la  garde.  16. 

—  Les  corps  diseiplinairea.  16. 

—  Pour  les  officiers  de  marine.  16. 

—  Vol  de  munitions  de  guerre.  16. 

—  Les  ordonnances.  16. 

—  Officiers  et  soldata.  17. 

—  Voeux  militaires.  17. 

—  Inspeetion  des  officiers  de  reserve. 
17. 

—  Cadres  des  generaux.  19. 

—  Le  Salon  militaire.  19,  20. 

—  Pauvre  arraee  !  (depuis  8mois  4  mini* 
stres  de  la  guerre.)  20. 

—  Projets  de  loi  militaire.  20. 

—  Releve  de  la  garnison  de  Paris.  20. 

—  Rengagement  des  sous-officiers.  20. 


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XVII 


L'ecbo  de  l'armee.  L'instruction  militaire 
de  la  jounesso.  21. 

—  Engagements  de  3  ans.  21. 

—  Les  attachds  militaires.  22. 

—  Les  regiments  de  röserve.  22. 

—  La  nouvelle  tenue  de  St-Cyr.  22. 

—  Au  pänitancier  militaire.  22. 

—  L'armtfe  de  la  marine  et  des  colonies. 
22. 

—  Tentative  d'embauchage  de  troupes. 
22. 

—  Adjadants  d'artillerie  de  marine.  22. 

—  Les  guötres  en  cuir.  23. 

—  Augmentation  da  cadre  de  sante".  23. 

—  Changements  d'affectation.  23. 

—  L'honneur  et  l'annee.  24. 

—  L'arme'e  au  parlement.  24. 

—  Ce  qae  coüte  l'affaire  de  Fachoda.  25. 

—  Les  brimades.  25. 

—  L'affaire  Giletta  (espionnage).  25,26. 

—  L'affaire  Claejs  (espionnage).  26. 

—  La  reforme  te'mporaire.  26. 

—  Plaques  d'identitö  pour  officiers.  26. 

—  La  medaille  coloniale.  26. 

—  La  tunique  d'infanterie.  26. 

—  Une  vareuse  pour  officiers.  27. 

—  Les  vetörinaires  militaires.  27. 

—  Marine  et  colonies.  27. 

Le  progres  militaire.  Les  commissions 
du  senat.  1.901. 

—  L'inspection  generale  de  l'ecole  su- 
perieure  de  guerre.  1.901. 

—  Avancement  des  sous-officiers.  1.901. 

—  Zouaves  et  tirailleurs.  1.901,  1906. 

—  Projets  divers.  1.901. 

Les  recompenses  a  Fachoda.  1.901, 
1.906. 

—  Gratifications  et  retraitcs  pour  in- 
firmit«*s.  1.901. 

—  Le  budget.  1.901,  1.903-1.907. 

—  Les  confections  militaires.  1.901. 

—  Informations(diversos).  1.901  — 1.950. 

—  Nominations,  promotions,  mutations. 
1.901-1.950. 

—  Rengageraent  des  simples  soldats. 
1.901. 

—  Tableaux  d'avancement  pour  1899. 
1.902.1  903, 1.910, 1 .917, 1  927, 1.930, 
1.944,  1.947,  1.950. 

—  Les  zouaves  en  France.  1.903. 

—  La  dispense  des  agriculteurs.  1.903. 

—  L'unite  de  commandement.  1.903. 

—  L'arme'e  au  parlement,  1.903,  1.905. 
1.916,  1.917,  1  919,  1.937. 

—  Surveillance  des  conserves.  1.903. 

—  Les  4™«  bataillun.s.  1.904,  1.906, 
1.907. 

Organ  der  mllit  wis<euantiaftl  Vereine   MX  Band 


progres  milltare.  Tableaux  de  con- 
cours  pour  la  lägion  d'honneur  et  la 
medaille  militaire.  1.904, 1.905, 1.914, 
1.935. 

La  date  de  Tin  Corporation  des  con- 
tingents.  1.904. 

Reparation  de  rartillerie.  1.905. 

Les  inscrits  maritimes.  1.905,  1.906, 
1.913. 

Garnison  des  ports.  1.905. 

Le  service    des  Algeriens.  1.905, 

1.909. 

Cadres  d'infanterie  de  marine.  1905. 
Engagements  temporaires.  1.905. 
Supplements  de  pension.  1.905. 
Le  comitö  du  contentieux.  1.905. 
Les  rengagements  des  sous-officiers. 
1.905. 

Changements  de  regiment.  1.906 
Cadres  des  mCdecins.  1.906. 
Lois  döposees.  1.906,  1.907. 
Becrutement  colonial.  1.906. 

Commission  de  l'armee.  1.906,1.908, 
1.912,  1.914,  1.918,  1  923,  1.934, 
1.936-1.938,  1.940,  1.942,  1.944, 
1.946,  1.948,  1.950. 

Nouveau  rattachement  des  troupes 
de  la  marine.  1.906. 
Suspension  des  prerogatifs  des  le- 
gionnaires.  1  906. 

Recrutement   ä  la  Martinique  et 
ä  la  Guadelope.  1.906. 
Comptabilite*    de  l'administration 
centrale.  1.906. 

Commission  des  conserves  de  viande. 

1.906,  1.907,  1.909. 

La  medaille  coloniale  1.906. 

Troupes  embarquees.  1.906. 

Les  conseils  de  revision.  1.907, 1.909, 

1.913. 

Cadres  des  ve'te'rinaires.  1.907. 
Inspections  et  inspecteurs  d'annee. 

1.907,  1.912. 

Les  inscrits  gardes-cötes.  1.907, 
1  908. 

Pour  les  colonels.  1.908. 

Kecrutement  et  decorations.   1  908. 

L'assimilation   des   officiers  d'ad- 

ministration.  1.908. 

Le  service  de  sante  et  les  alpins. 

1.908. 

Recompenses  de  Services.  1  908. 
14*  euirassiers  et  82*  dragons.  1  908. 
Tour  Stre  Soldat  (revue).  1.908. 
Service    interieur    de  gendarmorie 
(revue).  1.908. 

Les  interpretes  militaires.  1  908, 
1.910. 

2 

IC<m»<  r«..rinm. 


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Le  progrea  militaire.  Reorganisation  des 
tdegraphistes.  1.908. 

—  Lea  candidats  officiers-comptables. 
1.909. 

—  Lea  bureanx  de  recrutement.  1.909. 

—  Les  extraits  de  naissance  et  la  grande 
chancellerie.  1.909. 

—  Les  troupes  de  connnunication. 1.909. 

—  La  confnsion  coloniale.  1909. 

—  Les  officiers  d'administration.  1.909. 

—  Ovation  de  6  bataillons  de  tirail- 
leurs.  1.909. 

—  Formation  du  18c  bataillon  d'artil- 
lerie  ä  pied.  1.909. 

—  Les  engagements  volontaires.  1.909. 

—  Administration  des  officiers  de  t6- 
servo  d'infanterie.  1.909. 

—  Passages  ä  la  marine.  1.910. 

—  Les  emplois  civils.  1.910. 

—  Le  recrutement  ä  la  Re"union.  1.910, 
1.914. 

—  Etats-majors  tecliniques.  1.910. 

—  Les  ouvriers  des  Etablissements 
militaires.  1.910. 

—  „Disgraciee"  (roman  analysant  la 
valeur  des  officiers  de  röserve)  (revue). 
1.910. 

—  VetOinaires  militaires.  1.910, 1.919, 
1.940. 

—  Alie"nation  d'immeubles.  1.911. 

—  Ordonnancesdes  officiers  hors  cadres. 
1.911. 

—  Les  chefs  de  musique.  1.911. 

—  Les  ouvriers  de  l'Equipement.  1.911. 

—  L'habillement  k  l'ecole  de  Lyon. 
1.911. 

—  La  limite  d'äge  pour  la  troupe.l.  911. 

—  Les  points  dappui  (les  troupes  de 
la  marine).  1.911. 

—  Requisitions  militaires  (revue).  1.911. 

—  Le  chapeau  des  g^nöraux.  1.912. 

—  Les  ordres  d'appel  par  carte  postale. 
1.912. 

—  Fils  de  veuve  (dispenses).  1.912. 

—  Les  cxclus  et  la  dispense.  1.912. 

—  Le  respect  des  loi»  et  les  emplois 
civils.  1.912. 

—  L'artillerie  de  campagne.  1.913. 

—  Engagements  pour  la  cavalerie. 
1.918. 

—  Alteniance  des  garnisons  1913. 

—  Les  troupes  d'artillerie  (reorganisa- 
tion).  1.913. 

—  Formation  de  la  Hasse  1898.  1.913. 

—  Permissions  et  conges  j>our  les  co- 
lonies.  1.913. 

—  Yade-uiccuni  administratif  de  MM  les 
capitaines  coinmandants  et  des  80U8« 
officiers  comptables  frevus).  1.913. 


Le  progres  militaire.  Reglement  sur  le 
service  des  frais  de  route.  1.913. 

—  Les  effets  du  soldats.  1.914. 

—  Les  chevaux  en  Algerie.  1.914. 

—  Les  inspecteurs  d'armee  et  l'inspec- 
tion  g6ne"rale.  1.914. 

—  Les  ingenieurs  d'artillerie  a  la  guerre 
et  ä  la  marine.  1.914. 

—  Inspections  genörales.  1.914,  1.926, 
1.929,  1.936. 

—  Titre  de  l'etat-major  g^neral  de 
l'armöe.  1.915. 

—  Les  zouavres  a  Paris  et  a  Lyon. 
1915. 

—  Le  cr£pe  au  sabre.  1.915. 

—  Les  receveurs  buralistes.  1.915. 

—  Les  fusils  perdus.  1  915. 

—  Formations  d'artillerie.  1.915. 

—  La  mtfdaille  des  gardes  civils.  1.916. 

—  La  poste  a  la  caserne.  1.916,  1.918. 

—  La  rövision  (a  propos.de  la  forma- 
tion  de  la  classe).  1.916,  1.918. 

—  Le  tableau  des  ge"ne"raux.  1.917. 

—  Les  adjudants  des  tresoriers.  1.917. 

—  Commandement  et  avancement. 
1917. 

—  Les  officiers  d'administration.  1.918. 

—  Le  service  d'un  an.  1918. 

—  L'artillerie  de  montagne.  1  918. 

—  Les  gene>aux.  1.919. 

—  Cadres  des  troupes  de  la  marine. 
1.919,  1.923. 

—  L'examen  des  conscrits.  1.919. 

—  Paiement  des  employCs  et  ouvriers 
des  etablissemeuts  militaires  pendant 
les  pe"riode8  d'instruction.  1.919. 

—  Croix  du  „Zele  militaire*.  1.919. 

—  L'appel  de  la  classe.  1.924. 

—  Les  pourvois  des  officiers  de  vaisseau. 
1  924. 

—  La  garnison  de  Paris.  1.924. 

—  Les  troupes  et  Services  de  campagne. 
1  924. 

—  Cipahis  de  l'Inde.  1.924. 

—  Marine  et  colonies.  1.925. 

—  Les  permissions.  1.925. 

—  Les  bureaux  de  tabac.  1.925. 

—  Les  15/25  des  rengagtfs.  1  925. 

—  La  vente  des  terrains  domaniaux 
1.925. 

—  Service  des  batteries  de  cöte.  1.925. 

—  L'artnee  coloniale.  1.925,  1.930, 
1.931.  1  935,  1.916. 

—  Fonctionnement  du  service  de  la 
gendarmerie.  1.925. 

—  Viandes  malsaines.  1.925. 

—  Dispenses  d'Algerie.  1.926. 

—  fctairiaires  Jans  les  colonies.  1.926. 

—  Los  bataillons  d'Afrique.l  926— 1.928. 


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le  progres  militaire.  Le  coochage  des 

troopes.  1.926. 

-  Employös  civils  des  magasins  ad- 
ministratifs.  1.926. 

-  Engagements  dans  la  lögion  Pran- 
gere de  Francais  mariös  ou  veufs 
arec  enfants.  1.926. 

-  Comptabilite'  de  la  guerre  (revue). 
1.926. 

-  Annuaire  special  du  service  du  re- 
cratement  (revue).  1926. 

-  L'avancement.  1.927,  1.929. 

-  Mouvements  de  troupes.  1.927, 1929. 

-  Lettre  a  un  officier  (ä  propos  du 
budget)  (revue).  1.927. 

-  Les  officiers  sortis  du  rang.  1.928. 

-  La  brigade  de  Grombalia  (Tunisie). 
1.928. 

-  Les  sursis  pour  punitions.  1.928. 

-  La  limite  d'age  des  coramissionnes. 
1.928. 

-  L'annuaire  (militaire)  1.92b. 

-  Le  ge"nie  aux  colonies.  1.929 

-  Le  recrutement  des  comptables  de 
la  cavalerie.  1.929. 

-  Projeta  du  ministre  de  la  marine. 
1931. 

-  Circulaire  (cherchant  a  fusionner  les 
les  officiers).  1.931. 

-  Les  voeux  des  conseils  gdneraux. 
1.931. 

-  Lannee  au  Salon.  1.931,  1.934, 
1.935. 

-  Promotions  de  generaux.  1.934. 

-  Projets  de  goerre  et  marine.  1.934. 

-  Les  officiers  comptables  de  Tinfan- 
terie.  1.934. 

-  Los  de"placements  de  troupes.  1.934. 

-  Le  reglement  sur  le  casernement. 
1.934. 

-  Organisation  des  rägiments  de  tirail- 
leurs.  1.934. 

Bureaux  de  recrutement  et  corps 
des  archivistes.  1.934. 

-  Pension  de  retraite  des  officiers 
reforme"s.  1.934. 

-  Le  programme  du  capitaine  (revue). 
1  934. 

-  Artillerie  et  ge"nie  (nouvelles  fornia- 
tions).  1.935,  1.936. 

-  De"penses  de  la  guerre.  1.935. 

-  La  retraite  d'office.  1.935. 

-  L'anciennete"  minima.  1.985. 

-  üne  „Sous-Legionu.  1.935. 

-  Manuel  d'administration  (revue). 
1.935. 

-  L'affectation  des  officiers.  1.936. 

-  Les  28  jours  et  les  13jours.  1.936. 

-  Guetres  blanches  et  godillots.  1.936. 


XIX 

Le  progres  militaire.  Commis6ions  de  la 
marine.  1.936,  1  938,  1.941,  1.942, 
1.944. 

—  La  taxe  (militaire).  1.937. 

—  Le  pe'ril  anglais  (comparaison  entre 
nos  forces  et  les  forces  anglaises). 
1.937. 

—  Le  service  courant.  1.937. 

—  Manuel  pratique  de  l'officier  de  po- 
lice  jndiciaire  militaire  (revue).  1.937. 

—  Legislation  des  dispenses  du  service 
militaire  (revue).  1.937. 

—  Augmentation  des  d^corations.  1.938. 

—  M^dailles  des  sapeurspompiers.  1.938. 

—  Les  fournitures  de  drap.  1.938. 

—  Propositions  des  geuäraux.  1.938. 

—  Exces  de  formalisme  (paperasserie). 
1.938. 

—  Personnel  du  service  de  sante\  1.938. 

—  Au  sujet  d'une  promotion.  1.939. 

—  Insignes  des  adjoints  du  glnie  et 
des  grades  d'artillerie.  1.939. 

—  Service  en  Europe  et  hors  d'Europe. 
1.939. 

—  De  l'attribution  des  batteries  de 
cote.  1.939. 

—  Cadres  des  inödecins  militaires.  1.939. 

—  Caisse  gön^rale  des  pensions  et  re- 
traites  militaires.  1.939. 

—  La  solde  de  non  activite.  1.940. 

—  Les  officiers  re"traite"s  d'office.  1.940. 

—  Colonel  pour  g£ne>al(aux  inspections). 
1.940. 

—  L'inspection  gCnCrale  du  service  de 
santd.  1.940. 

—  L'artillerie  de  cöte.  1940. 

—  Contingent  des  ddcorations  exception- 
nelles.  1.940. 

—  Tarifs  de  solde.  1.941. 

—  Dans  les  rCserves.  1.941. 

—  „L'affaire"  (Dreyfus).  1.941. 

—  Augmentation  des  maitres  d'escrime. 
1.941,  1.943. 

—  Croix  du  „Merite  militaire"  (pro- 
position).  1.941. 

—  Troupes  detachdes.  1.942. 

—  Coiumandenient  des  troupes  de  la 
marine.  1.142. 

—  Les  cadres  du  service  de  sante\ 
1.942. 

—  Service  accompli  en  bourgeois.  1.942. 

—  Le  personnel  dans  les  e'tats-raajors. 
1.942-1.944. 

—  Comroission  scnatoriale.  1.942,  1.944, 
1.948. 

—  Les  officiers  eonsignes.  1.943. 

—  Retraite  proportionnelle.  1.943. 

—  Les  ofticiers  refonnds  et  le  service. 
1.943. 


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XX 


Le  progres  milltaire.  Sur  la  mise  en 
Toute.  1.943. 

—  Lea  contrÖleurs  d 'arm es.  1.943. 

—  Recherche  des  emplois.  1.943. 

—  La  remonte  deB  capitaines  d'infan- 
terie.  1  943. 

—  Pensions  de  retraite  des  chefs  de 
musique.  1.943. 

—  Tnnique  de  l'infanterie.  1.944. 

—  L'administration  militaire  am  colo- 
nies.  1.944. 

—  La  röforme  temporaire.  1.944. 

—  Espionnage  (l'affaire  Giletta).  1.944, 
1.947. 

—  Les  officiers  sortis  du  rang  et  Vartil- 
lerie.  1.944. 

—  Les  brimades.  1.944. 

—  Stages    des  lieut.-colouels.  1.944, 
1.946. 

—  Les  galons  d'officier.  1.945. 

—  Le  port  du  sabre  au  crochet  1.945. 

—  Trausport  des  dötenus.  1.945. 

—  Le  service  du  harnachement.  1.945. 

—  Ecole  pratique  du  g£ne>alat.  1.945. 

—  La  re'partition  des  batteries  a  pied. 
1.945. 

—  Vareuse  pour  les  officiers.  1.945. 

—  Instruction  des  cavaliers.  1.946. 

—  Punitions  des  officiers.  1.946. 

—  Galons  des  assimil^s.  1.946. 

—  Les  droits  ä  la  retraite.  1.946. 

—  Traitement  des  emplois  civils.  1.946. 

—  L'affectation  des  officiers.  1.946. 

—  Tresor,  postes  et  ötapes.  1  946. 

—  L'administration  et  la  comptabilite* 
des  corps  de  troupe.  1.946. 

—  Pour  les  anciens  inilitaires.  1  947. 

—  L'etat  des  cadres.  1.947. 

—  Les    dispense"s    de  l'enseignement 
publique.  1.947. 

—  Inspections  d'nrmee  et  gouvernement 
de  Paris.  1.947. 

—  La  proposition  Garreau  sur  les  offi- 
ciers d'administration.  1.947. 

—  Les  officiers  d'administration  et  les 
chefs  de  musique.  1.918,  1.949. 

—  L'ihabillenient  des  stagiaires  aecrä- 
taires.  1.948. 

—  Les  effets  d'infirraerie.  1.948. 

—  Les  emplois  gpeciaux.  1.948. 

—  Credits  supplementaires.  1.948. 

—  Officiers  detaches.  1.949. 

—  Les  voyages  gratuits  pour  la  njoi*»on. 
1.949. 

—  La  pension  des  tirailleurs  senegalais 
1  94*.». 

—  Retraite  des  rengages.  1.949. 

—  Les  officiers  en  mission.  1.949. 

—  L'uniforme  de  l'infanterie.  1.949. 


Le  progres  militaire.  Droit  des  capitainea 
d'infanterie  a  la  remonte.  1.949. 

—  Les  bataillons  d'artillerie  ä  pied. 
1.949. 

—  Les  promotions.  1,950. 

—  Creations  budgetaires.  1.950. 

—  Passage  ä  la  marine.  1.950. 

—  Service  de  sante*  du  personnel  ad- 
ministratif.  1.950. 

—  Compte  rendu  sur  le  recrutement 
de  lärmet  en  1899.  1.950. 

Journal  des  sciencea  militaires.  L'avan- 
cement  de  Tavenir  et  le  rajeunisse« 
ment  des  cadres  de  l'armäe,  par 
Ch.  Roche.  März,  April. 

—  „Pour  la  patrie!"  (revue.)  Marz. 

—  Dans  le  rang.— Notes  d'un  dispense 
(revue).  März. 

—  A  propos  de  la  loi  sur  le  recrute- 
ment,  par  le  commaudant  Rageot. 
April. 

—  L'armöe  coloniale  et  son  Organisation. 
Mai. 

—  L'avancement  dans  1'armee.  Mai. 

—  L  armCe  en  1900.  Ce  qu'elle  est, 
ce  qu'  eile  dövrait  etre,  par  H. 
Beraude.  Juni. 

Revue  du  cercle  militaire.  L'appel  du 
contingent.  1. 

—  Les  indemnite's  de  ressemblement.  1. 

—  Promotions,  mutations,  radiations. 
1-26. 

—  Projets  de  lois  militaires.  2. 

—  Les  propositions  l'avancement  pour 
les  officiers  des  re"serves.  2. 

—  Almanach  du  marsouin  (revue).  2. 

—  Döcorations  aux  officiers  des  reserves. 
3. 

—  L'administration  centrale  du  mini- 
stere  de  la  guerre  et  la  direction 
du  contentieux.  3,  5. 

—  Les  droits  au  commandement  de« 
officiers  de  l'armöe  territoriale.  3. 

—  Le  rengagement  des  caporaui  et 
soldats.  3. 

—  La  mCdaille  d'honneur  des  sapeurs- 
pompiers.  3. 

—  Recrntement  du  cadre  auiiliaire  des 
hopitaux  militaires.  4. 

—  Le  budget  de  la  guerre.  5. 

—  Tableaux  d'avancement.  Supplements 
zu  5,  18. 

—  Regiments  de  marche  pour  la  defeuje 
des  cötes.  5—7. 

—  Les  regiinents  de  zouaves  et  de 
tirailleurs  algöriens.  5.  7. 

—  Creation  du  18c  bataillon  d'artillerie 
k  pied.  5. 

—  La  medaille  coloniale.  6,  9,  19,  26 


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XXI 


Revue  da  oercle  militaire.  Commission 
de  comptabilite*  an  ministere  de  la 
gaerre.  6. 

-  Creation  de  batteries  d'artillerie 
ä  pied.  6. 

-  Nouveaux  projets  de  lois  militaires.  6. 

-  La  section  technique  des  construc- 
tions  navales.  6. 

-  Creations  dans  l'infant.  de  marine.  6. 

-  Engagements  volontaires  de  trois 
ans.  7. 

-  Participation  des  conducteurs  des 
ponts  et  chaussdes  aux  travaui  du 

gerne.  8. 

-  Les  attributions  do  commandant  de 
la  marine  en  Tunisie.  8. 

-  Le  Service  du  recrutement  ii  la 
Martinique  et  a  la  Guadeloupe.  8. 

-  La  concession  des  cong^s  ponr  les 
colonies  et  l'ätranger.  8. 

-  Les  annuaires  officiels  de  lärmte 
(revne).  8,  10,  15. 

-  La  formation  de  la  classe  de  1898.  9. 

-  La  reforme  temporaire.  9. 

-  Les  portiers-consignes.  9. 

-  Le  budget  de  la  marine.  10. 

-  Le  r61e  des  inspecteurs  d'arme'e.  10. 

-  L'etablisseraent  des  tableaux  d'avan- 
cement  et  de  concours  pour  la  Legion 
d'honneur.  10,  19. 

-  Candidats  ponr  la  gendarmerie.  10. 

-  L'emplacement  des  troupes  de  Tar- 
med francaise  (revne).  10. 

-  lnspections  g^nerales  de  la  marine. 
IL 

-  Periodes  de  convocation.  11,  13. 

-  Le  service  des  frais  de  route.  11. 

-  Vademecum  administratf  de  MM. 
les  capitaines  commandants  et  des 
sous-officiers  comptables  (revue).  11. 
Le  drapeau  de  la  garde  röpublicaine. 
12,  15. 

-  Les  dispensös  de  l'article  81.  12. 
Les  enfants  de  troupe.  12. 

-  Nos  alpins  juge's  par  les  Anglais.  18. 

•  Placement  par  anticipation  des 
genöraux  dans  le  cadre  de  r^serve. 
13. 

•  Les  changements  de  garnison  des 
officiers.  13. 

Reintegration  dans  les  cadres  d'offi- 
ciers  de  marine  mis  a  la  retraite.  14. 
L'organisation  des  troupes  de  la 
marine.  14. 

Les  r^quisitiona  pendant  les  ma- 
noeuvres.  14. 

Le  recrutement  a  la  Reunion.  14. 
Modifikation   au  fonetionnement  du 
service  dans  la  gendarmerie.  14. 


Revue  du  cercle  militaire.  Engagements 
volontaires  de  trois  ans  au  titre  des 
regiments  de  cavalerie.  14. 

—  Modification8  ä  la  nouvelle  tunique 
d'infanterie.  14. 

—  Les  inspections  gdne"rale8.  15,  17. 

—  Mis  hors  cadres  d 'officiers  de  röserve 
et  territoriaux.  15. 

—  La  reconstitution  des  eipabis  de 
l'Inde.  15. 

—  Etat  du  corps  du  genie  pour  1899 
(revue).  15. 

—  L'embarquement  des  medecins  de  la 
marine.  16. 

—  L'exposition  internationale  des  arm^es 
de  terre  et  de  mer  en  1900.  16—19. 

—  Anciennetö  minima  ponr  Tavance- 
ment  en  1899.  17. 

—  L'avancement  des  officiers  sortis  du 
rang.  17. 

—  Le  recrutement  des  officiers  comp- 
tables de  cavalerie.  17. 

—  La  divulgation  des  causes  de  reforme. 
17. 

—  L'inspection  des  Services  administra- 
tifs  de  la  marine.  17. 

—  Officiers  et  adjoints  du  genie  aux 
colonies.  17. 

—  Mise  hors  cadres  d'officiers  de  r£- 
serve  et  territoriaux.  18. 

—  Reformes  navales  (revue).  18. 

—  Le  prorata  dans  Timpöt  du  sang 
(revue).  18. 

—  Compagnies  de  cyclistes.  19. 

—  Les  cadres  auxiliaires  de  la  marine. 19. 

—  Les  modifications  a  la  loi  sur  le 
recrutement.  20. 

—  Les  etudiants  et  Pappel  de  la  classe. 
20. 

—  Nouveau  bataillon  de  tirailleurs  al- 
göriens.  20. 

—  Loi  sur  le  recrutement.  Modifications 
necessaires.  21. 

—  Creations  dans  Tartillerie,  le  genie 
et  le  recrutement.  21. 

—  Emplois  d'adjudant  dans  1'artillerie 
de  marine.  21. 

—  L'adjudant  Georges  (la  vie  militaire 
conteinporaine)  (revue).  21. 

—  Denomination  des  grades  dans  la 
marine.  22. 

—  Officiers  generaux  et  assimiies  du 
cadre  de  reserve  on  retraites.  22. 

—  Plaque  d'identite"  des  officiers.  22. 

—  Dispenses  militaires  (revue).  22. 

—  Les  maitres  d'escrime  des  corps  de 
troupe.  23. 

—  Une  nouvelle  varcuse.  23. 


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XXII 

Rtvue  du  cerole  mllitaire.  Organisation 
du  service  dans  les  £tats-majors  24. 

—  Les  lieutenants  de  vaisseau  majore. 
24. 

—  Appel  en  1899  des  vöterinaires  de 
r&erve.  24. 

—  La  defense  du  littoral  (credit).  24. 

—  Le  service  da  recrutement.  26. 

—  La  gendarmerie  an  Senegal.  25. 

—  L'organisation  de  l'artillerie.  25,  26. 

—  L'inspection  permanente  du  gouverne- 
ment  de  Paris.  25. 

—  Officiers  supärieurs  d'artillerie  pro* 
pose*8  pour  l'avancement.  25. 

—  Les  brimades.  25. 

—  Stages  des  lieutenants-colonels.  26. 

—  Engagement  des  eleves  de  l'äcole 
du  service  de  sante"  militaire  et  des 
e"coles  ve"t^rinaires.  26. 

—  Cong^diement  des  soutiens  de  famille. 
26. 

—  Permissions  en  vue  des  travaux  agri- 
coles.  26. 

Revue  d'artillerie.  Nouvelles  batteries 
ä  pied  et  nouvelle  re'partition  des 
batteries.  Jänn.,  Febr. 

—  Promotions,  mutations  et  radiations. 
Jann.— Juni. 

—  Rapport  sur  le  budget  de  la  guerre 
pour  l'exercice  1899.  März. 

—  Les  inspections  d'armöe.  März. 

—  Tableaux  annuels  de  classement. 
März. 

—  La  mise  en  disposition  des  officiers 
generaux.  April. 

—  Les  inspections  d'artillerie.  Mai. 

—  L'inspection  generale  d'artill.  Juni. 
Revue  de  cavalerie.  Promotions,  muta- 
tions, radiations.  Jänn — Juni. 

—  Propos  sur  l'avancement.  Jänn. 

—  Cc  que  doit  etre  un  rögiment  de 
cavalerie.  März. 

—  Tableaux  annuels  de  classement.  Mai. 

—  Les  officiers  comptables  de  cavalerie. 
Mai. 

—  Nos  futurs  chefs.  Juni. 

Revue  du  service  de  l'intendance  militaire. 

Legislation  de  dispenses  du  service 
militaire,  par  le  sous-intendant  P. 
Marcheix.  Jänn  — April. 

—  Vade-mecum  administratif  de  MM. 
les  ofriciers  commandants  et  des 
sous-officiers  comptables  (revue). 
Jänn.  — Febr. 

Rivista  militare  italiana.  La  commissione 
militare  superiore  delle  ferrovie.  1. 
Bilancio  della  guerra  pel  1899.  1,2. 

—  Ufficiali  aspiranti  allo  stato  mag- 
giore.  1.  I 


Rivista  militaire  italiana.  Nuovi  batta- 
glioni  d'artiglieria.  1. 
La  croce  del  „Merito  militare"  agli 
Ufficiali  di  riserva  e  territoriali.  2. 
Le  indennitä  di  viaggio.  2. 
Reclutamento  degli  ufficiali  contabili 
ella  cavalleria.  2. 
on8iglio  superiore  della  marina.  2. 

-  Chiamate  nel  1899.  2. 

-  Cani  da  guerra  (censimento).  2. 

-  Raflerme  per  caporali  e  soldati.  3. 

-  II  diritto  al  comando  degli  ufficiali 
dell'  esercito  territoriale.  3. 

-  Arruolamento  volontario.  3. 

-  Piccole  notiric  militari.  4-6,  9  -12. 

-  Zouaves  et  t;railleurs  alge"riens.  5. 

-  La  medaglia  di  Madagascar.  5. 

-  Reclutamento  alle  colonie.  5,  9. 

-  Nuove  nnitä  di  fanteria  di  marina,  5. 

-  Formazione  di  guerra  dell'  artiglieria. 
6. 

-  Nuovo  reggimento  di  fanteria  di 
marina.  6. 

-  Riorganizzazione  delle  ispezioni 
generali.  7. 

-  Quadro  d'avanzamento  pegli  ufficiali. 
8. 

-  Disposizioni  confidenziali.  8. 

-  Modificazioni  alla  legge  di  recluta- 
mento. 9. 

-  Dispensa  di  servizio  pegli  agricoltori. 
9. 

-  II  servizio  di  3  anni  alle  colonie.  9. 

-  Formazione  della  classe  1898.  9. 

-  Disponibilitä  degli  ufficiali  generali. 
9. 

-  Nuove  prescrizioni  diseiplinari  nella 
gendarmeiia.  11. 

-  Compagnie  di  ciclisti.  11. 

-  Quadri  ausiliari  della  marina.  11. 

-  Medaglia  coloniale.  11. 

-  Gli  ufficiali  contabili  in  cavalleria. 
11. 

-  Quadri  d'avanzamento  pel  1899.  11. 

-  La  gendarmeria  alla  frontiera.  11. 

-  Cambio  di  guarnigione  pegli  ufficiali 
ed  assimilati.  11. 

-  Nuovo  battaglione  di  tiragliatori 
algerini.  12. 

-  Raggrnppamento  delle  compagnie 
del  treno  in  Africa.  12. 

-  Piastrina  di  riconoseimento  pegli 
ufficiali.  12. 

-  Indennitä  agli  ufficiali  di  riserva.  12. 

-  Denominazione  dei  gradi nella  mari na 
12. 

-  Periodi  di  servizio  degli  ufficiali  di 
marina  ammessi  alla  scuola  superiore 
di  guerra.  12. 


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XXIII 


L'eteroito  itallano.  Impieghi  civili  ai 
sottufficiali,  per  F.  Ensebio  (conti- 
naazione).  7,  8. 

—  Armainenti  francesi.  10. 

—  Limite  di  eta  dei  generali.  11. 

—  Pei  membri  della  missione  Marchand. 
12. 

—  L'obbligo  di  serviiio  militare  in  Al- 
geria. 13. 

—  I  presidi  delle  coste  di  Corsica,  Al- 
geria et  Tuniaia.  15,  17. 

—  Trnppe  a  Tunisi.  27. 

—  Dichiarazioni  del  ministro  della 
guerra.  33. 

—  Bilancio  della  marina.  34. 

—  La  stampa  militare.  42. 

—  Dislocazione  delle  trnppe  nel  Sudan. 
42. 

—  L'affare  Dreyfus.  47. 

Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Formazione 
di  nnove  unitä  d'artiglieria.  Jänn. 

—  Anmento  delT  artiglieria  di  marina. 
Febr. 

—  Cani  di  guardia  pelle  polveriere.  Mai. 

—  Noove  unitä  nell'  artiglieria  e  nel 
genio.  Jnni. 

—  Formazione  di  due  compagnie  di 
ciclisti.  Jnni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  Institu- 
tion. The  Na^al  Budget  for  1899.  254. 

—  Foot  Artillery  Batteries.  255. 

—  Cyclists'  Companies.  256. 

La  Belgique  militaire.  La  cavalerie.  1  441. 

—  Sacrifices  nöcessaires  (pour  l'armöe). 
1.442. 

—  Annnaire  illustre  deTarmeecoloniale. 
1.443. 

—  Augmentation  de  l'artill.  a  pied. 
1.446. 

—  Pension  des  ge'ne'raax.  1.446. 

—  Le  recrutement  ä  la  Re"union.  1.447. 

—  Artillerie  de  marine  (augmentation). 
1.447. 

—  Compagnies  de  cyclistes.  1.447. 

—  Les  inspections  d'arm^e.  1.451. 

—  Attaches  militaires.  1.451. 

—  Tenue.  1.454. 

—  Les  soldats-ordonnances.  1.454. 

—  Question  d'avancement.  1.457. 

—  Education  morale,  patriotique  et 
militaire  des  e"quipages  de  la  flotte 
(revue).  1.458. 

—  La  ve>ite"  an  sujet  du  Service  mili- 
taire de  2  ans  (revue).  1.458. 

Revue  de  l'anaee  beige.  Augmentation 
de  l'artillerie  ä  pied.  Jänn.,  Febr. 

—  Organisation  et  fonctionnement  du 
serviee  de  la  teldgraphie  militaire,  par 
le  colonel  A.  Papuchon.  Mai,  Juni. 


Revue  de  l'armee  beige.  Compagnies  de 

cyclistes.  Mai,  Juni. 
Allgem.  Schweiz.  Militär  -  Zeitung.  Die 

Dreyfus-Angelegenheit.  2,  18,  24. 
25. 

—  Eine  Verteidigung  der  Fremden- 
legion. 4. 

—  Gegen  die  Militär-Attacbös.  11. 

—  Bildung  eines  neuen  Marine-Infant.- 
Regiments.  19. 

—  Die  Frage  der  zweijährigen  Dienst- 
zeit. 20. 

—  Das  Neueste  von  der  französischen 
Armee.  21,  22. 

—  Radfahrer-Compagnien.  23. 

—  Über  die  barbarische  Behandlung 
der  Militärsträninge.  23. 

—  Die  Affaire  Ddroulede.  24. 

—  Missionen  der  Generalstabsofficiere. 
26. 

—  Eine  neue  Spionengeschichte  (die 
Affaire  des  italienischen  Generals 
Giletta).  27. 

Revue  militaire  suisee.  Chronique  (mili- 
taire). 1—6. 

—  Infanterie  ou  artillerie?  (remplace- 
ment  de  lapremiere  par  la  seconde  — 
projet).  1. 

~-  Les  bureaux  du  ministere.  2. 

—  Les  conserves  dans  l'armöe.  2. 

—  L'arme'e  fran9aise  (d'apres  le  ministre 
de  la  guerre  allemand).  3. 

—  Le  budget  de  la  guerre.  3. 

—  Organisation  de  la  nouvelle  artillerie 
de  campagne  ä  tir  rapide.  3. 

—  Bonnes  et  mauvaises  garnisons.  4. 

—  Les  ecoles  et  le  rang.  4. 

—  Les  garnisons  de  Savoie.  4. 

—  „L'affaire"  (Dreyfns).  5. 

—  Compagnies  de  velocipedistes.  6. 

Griechenland. 
Militär-Zeitung.  Offieiere  in  der  Kammer. 

O 

Armeeblatt.   Eine   Umwälzung  in  der 

griechischen  Armee.  28. 
Militär-Wochenblatt.  Die  Reorganisation 

der  trriechischen  Armee.  61. 
Allgem.  Militär-Zeitung.  Eine  griechische 

Stimme  über  die  Neugestaltung  des 

Heerwesens.  16. 

—  Zur  Neugestaltung  des  Heeres.  17. 
Internationale  Revue.  Griechenland,  von 

H.  Albert  all  (betreffend  die 
Reorganisation   des   Heeres).  Juni. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc  Das  Heer- 
wesen Griechenlands.   1875  —  1898. 

I.  Theil. 


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XXIV 

Le  progres  militaire.  Reorganisation  lni- 

liUirc.  1.911. 
Rivista  militare  italiana.  Riordinamento 

dell'  esercito.  6. 

Grossbritannien  sammt  Ost- 
Indien  und  den  übrigen  Co- 
lonien. 

Streffleur's    bsterr.    milit.  Zeitschrift. 

Eine  britische  Colonial-Annee.  März. 
Militär-Zeitung.  Errichtong  eines  chine- 
sischen Bataillons.  4. 

—  Das  Militär  -  Gefängniswesen  im 
Jahre  1897.  6. 

—  Ehrensold  für  die  Theiloehmer  am 
Sudan-Feldzuge.  8. 

—  Kriegsbudget,  21. 

—  Änderungen  im  Wirkungskreise  der 
obersten  Militär-Behörden.  21. 

Armeeblatt.  Geldbelohnungen  für  die 
Theilnehmer  am  Sudan-Feldzngc.  3. 

—  Marinebudget.  11. 

—  Ein  Chinesen-Bataillon  11. 

—  Militärischer  Geist.  25. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Das  englische  Marinebudget 
für  das  Verwaltungsjahr  1899  bis 
1900.  6. 

Militär-Wochenblatt.  Der  Kriegsminister 
(über  die  Heeres-Organisations-Ver- 
besserungen).  3. 

—  Jahresbericht  über  das  Heer  im 
Jahre  1897.  3. 

—  Kleine  (militärische)  Mittheilungen. 
4. 

—  Theilung  des  C  e  n  t  ra  1  - 1  u  d  i  a- 
llorse -Regiment.  4. 

—  Betreffend  die  Verwendung  indischer 
Trappen  in  Afrika  4 

—  Mahnung  zur  Geheimhaltung  der 
kriegerischen  Massnahmen.  4. 

—  Errichtung  eines  Bataillons  aus 
Chinesen.  4,  21. 

—  Haltung  der  Soldaten  in  den  Strassen 
Londons.  11. 

—  Ka.ifahrer-Corps.  11. 

—  Vermehrung  der  Feld-Artillerie.  11. 

—  Geldgeschenk  für  den  Sudan- Feld- 
7usr.  u 

—  Eine  neue  Verstärkung  »1  es  Heeres 
••rster  Linie.  16. 

—  Commandirungaustralischer  Titianen 
nach  England.  21. 

—  Kameel-Reserve  (in  Indien)  40. 

—  Bedienungsmannschaft  für  Maxim- 
Geschütze.  40. 

—  '1  el^graphi-ten  Lei  d»r  Cavallerie.  40. 


Militär  Wochenblatt.  Entfernuogsschätzer 
40. 

—  Seefahrt  für  kranke  Soldaten  in 
Indien  stehender  Regimenter.  40 

—  Neuorganisation  der  asiatischen 
Festungs-Artillerie.  40. 

—  Cavallerie-Depot.  40. 

—  Änderungen  im  Wirkungskreise  der 
obersten  Militär-Behörden.  48. 

—  Verstärkung  des  Heeres  seit  1896. 
50. 

—  Stärke  des  regulären  Heeres,  der 
Armee-Resenre  und  der  Miliz.  50. 

—  Feld- Artillerie  der  Hilfstruppen.  50 

—  Verwendung  von  Officieren  in  den 
Colonien  und  Schutzgebieten.  52. 

-•  Straferlass  unter  der  Bedingung  de? 
Eintrittes  in  das  Heer.  52. 

—  Militärgeist  im  Madras-Begimente. 
52. 

—  Rekrutirung  1898.  52. 

—  Commando- Verhältnisse  in  Ägypten. 
55. 

—  Verschmelzung  zweier  Bataillone.  57. 

—  Militärische  Fortschritte  in  Indien 
61. 

—  Central-Afrika-Regimeut.  61. 

—  Volunteers.  61. 

—  Geschützzahl  der  Feld-Batterien.  61. 

—  Chinesische  Rekruten.  62. 

Neue  militärische  Blätter.  Jahresbericht 
über  das  Heer,  1897.  Febr. 

—  Das  neue  Flottenbudget.  Mai. 
Allgem.    Militär-Zeitung.  Jahresbericht 

über  das  Heer  von  1897.  5. 

—  Die  Heeresvermehrung  von  1895 
bis  1899.  20. 

—  Cavallerie-Depot  zu  Canterbury.  37. 

—  Ergebnisse  der  Rekrutirung.  41. 

—  Die  Anti-Alkohol-Bewegung  im 
Heere.  42. 

—  Neues  Militärcredit.  52. 
Deutsche  Heerea-Zeitung.  Das  Kriegs- 

budeet.  38. 
Internationale  Revue.  Das  britische  Heer 
Febr. 

—  Per  Voranschlag  der  englischen 
Marine  1899/1900,  von  Reia.  Mai. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Gr "ssbritanniens.  1874  bis 
1898.  I.  TheiL 

L'echo  de  l  armee.  I/armCe  anglaise  8. 

—  Nouvelles  militaires  d'Angleterre.  11 

—  La  conscription  en  Angleterre.  26 
Le  progres   militaire.  Correspondance 

militaire  dAngleterre.  1.906,  1.91t 
1.918,  1.924,  1.928,  1.936,  1941. 
1  948 

—  Le  budget  de  la  guerre.  1.913. 


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XXV 


Le  progres  militaire.  Nouvelles  des 
Indes.  1.936. 

—  Nouvelle  coiffure  de  campagne  pour 
toute  Kannte.  1.941. 

—  Constitution  et  Organisation  de 
rannte  coloniale  anglaise  (revue). 
1.946. 

Revue  da  cercle  militaire.  Creation  d  un 
bataillon  d'infanterie  indigene  a 
Wei-Hai-Wei.  4. 

—  Le  21e  r^giment  de  lanciere.  5. 

—  Le  Central-India  Horse  Regiment.  5. 

—  Lee  tötegrapbistes  dans  la  cava- 
lerie.  5. 

—  Les  appels  de  la  milice  en  1899.  10. 

—  Le  recrutement  en  1898.  11. 

—  L'infanterie  mont^e.  14. 

—  /Nouvelle  Organisation  du  ministere 

de  la  guerre.  16. 

—  Budgets  naval  et  militaire.  17,  18. 

—  Le  service  du  recrutement.  17. 

—  Ravitaillement  en  campagne.  20. 

—  Separation  de  l'artillerie  monte"e  et 
de  l'artillerie  a  pied.  23. 

  Nouvelles  cr^ations  dans  Tarmed.  23. 

—  Le  mutinerie  de  la  milice  de  Guer- 
nesey.  24. 

—  Rattachement  des  volontaires  aui 
corps  actifs  pour  Kinstruction.  25. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Milice  du 
Canada  854. 

—  Arni^e  de  Kinde.  854. 

—  Creation  d'une  nouvelle  section  de 
la  milice.  854. 

—  Ovation  d'un  bataillon  chinois  a 
Wei-Hai-Wei.  855. 

—  Cre'ation  d'un  bataillon  indigene  a 
Sierra  Leone.  855. 

  La  retraite  facultative  des  officiers 

de  Karra6e  reguliere.  855. 
  Un  escadron  de  lanciers  australiens 

au  camp  d'Aldershot.  859. 

—  Pe^dicures  d'infanterie.  859. 

  Officiers  detaches    de  leurs  corps 

pour  etre  employ^s  aux  colonies  ou 
dans  les  pays  de  protectorat.  859. 

Revue  de  cavalerie.  Effectif  moyen  de 
la  cavalerie  en  1897.  Febr. 

—  Cavalerie  de  Kinde.  Febr. 

  Etat  actuel  de  la  Yeomanry.  März. 

—  Accroissement  de  Keflectif  de  la  ca- 
valerie. April 

  Lanciers  australiens  en  Angleterrc. 

April,  Juni. 
  Le  de"p6t  de  cavalerie  de  Canterbury. 

Juni. 

—  Recrutement.  Juni. 


Rivleta  mllrtare  italiana.  Passaggio  di 
ufficiali  della  milizia  all'  esercito 
attivo.  2. 

—  Riforme  al  ministero  della  guerra.  2. 

—  Gratificazioni  pella  campagna  del 

—  Reggimento  indigeno  a  Wei-Hai- 
Wei.  2. 

—  Bilanci  suppletivi.  5. 

—  Riordioamento  delK  artiglieria.  5. 

—  Nuova  batteria  da  montagna.  5. 

—  Bilancio  della  guerra.  6. 

—  Bilancio  della  marina.  7. 
L'esercito  italiano.    II   bilancio  della 

guerra.  28. 

—  11  bilancio  della  marina.  33. 
Rivista  d'artigllerla  e  genlo.  Separazione 

delK  artiglieria  campale  dalK  ar- 
tiglieria da  piazza.  Juni. 

—  Circa  il  personale  incaricato  del 
servizio  delle  mitragliatrici  Maiim. 
Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  Insti- 
tution. The  Evolution  of  Volunteer 
Position  Artillery  to  Volunteer  Field 
Artillery,  bei  Captain  G.  Neal.  251. 

—  The  Navy  Estimates.  253. 

—  „The  Strength,  Composition,  Organi- 
sation, Conditions  of  Service,  and 
Mode  of  Training  of  a  Military 
Force  for  Home  Defence",  by  Cap- 
tain W.  Baker  Brown  (Gold 
Medal  Prize  Essay).  254. 

—  British  Cavalry,  by  a  Cavalry  Officer. 

254 

Proceedings  of  the  Royal  Artillerie  In- 
stitution. The  Corps  of  Commissio- 
naires.  by  Lieutenruit-Colonel  A.  M. 
Murray.  5. 
La  Belgique  militaire.  Effectif  (de  Karm<5e). 
1.444. 

—  Cre'ation  d'un  bataillon  chinois.  1.447. 

—  Le  coüt  des  uniformes.  1.450. 

—  Constitution  et  Organisation  de 
rannte  coloniale  (revue).  1 .459. 

—  La  mutiuerie  de  la  milice  de  Guer- 
nese}\  1.466. 

Allgem.  Schweiz.  Militär  -  Zeitung.  Die 
Disciplinar-Strafbarkeit  im  Heere.  1. 

—  G.  M.  H  u  1 1  o  n  über  eine  canartische 
Armee.  7. 

—  Zur  Verpflegung  der  indischen 
Truppen.  7. 

—  Die  militärischen  und  maritimen 
Rüstungen  in  Canada.  9. 

—  Über  die  Beförderungsaussichten  in 
der  Armee.  11. 

—  Verschiedene  militärische  H  ach- 
richten. 11. 


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XXVI 


Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Straf- 
rekrutirung.  21. 

—  Reorganisation   der  indiachen  Ar- 
tillerie. 21. 

—  Die  Verstärkung  der  Landarmee,  22. 

—  Musterungsbericht.  24. 

—  General  Wolseley's  Befehl  (Ober  die 
Adjustirung  zu  Hause).  26. 

Revue  militaire  suisse.  Les  appels  de 
la  railice  en  1899.  6. 


Holland  nebst  Colonien. 

Militär-Zeitung.  Armeesprache.  8. 

Militär-Wochenblatt.  Die  niederländisch- 
indischen  Colonialtruppen.  35. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen der  Niederlande.  1874  bis 
1898.  I.  Theil. 

Revue  de  I  armee  beige.  Opportunit<5  de 
former  un  corpa  se'parö  respective- 
ment  pour  les  officiers  de  Tartillerie 
monte'e  et  pour  les  officiers  de  l'ar- 
tillerie  non  montee.  Mai,  Juni. 

Italien  nebst  Erytnräa. 

Militär  -  Zeitung.  Die  Officierscassa.  10. 

—  Activirung  von  Reserve-Artillerie- 
Officieren.  11. 

—  „Cavalieri  scelti."  13. 

—  Nachtragscrcdit.  22. 

—  Das  Budget.  24. 
Armeeblatt.  Garnisonswechsel.  13. 

—  Landesvertheidigungs  -  Commission. 
13. 

—  Schätzungswert  des  Kriegsmaterials. 
16. 

—  Das  Gefecht  von  Mentana  (und  die 
Garibaldiner).  24. 

—  Denkmünzen  für  Erfindungen.  24. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Das  Marinebudget  für  das 
Verwaltungsjahr  1899/1 900.  6. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Heer  und  Flotte  im  zweiten 
Halbjahre  1898.  Juni. 

Militär-Wochenblatt.  Die  Beförderungs- 
Commissionen.  1. 

—  Heereshaushalt  1898/99.  5. 

—  Garnisonswechsel.  14. 

—  Landesvertheidigungs  -  Commission. 
14. 

—  Bataillons-Adjutanten.  14. 

—  Oberster  Marinerath.  14. 

—  Streitkräfte  in  Erithräa.  16. 

—  Zusammensetzung  des  Heeres.  15. 

—  Officiers-Corps  der  Flotte.  15. 


Militär  -  Wochenblatt.  Flottenhaushalt 
1898/99.  15. 

—  Amnestie.  15. 

—  Eisenbahnlinien-Commissionen.  15. 

—  Einstellung  der  Bekruten.  18,31,34. 

—  Beförderung    zum  Unterlieutenant 
der  Territorialmiliz.  18. 

—  Zweijährige  Dienstzeit.  18. 

—  Cavalieri  scelti.  23. 

—  Zusammensetzung     der  Flotten- 
bemannung. 23. 

—  Beförderungslisten.  23. 

—  Activirung  von  Artillerie-Reserve- 
Officieren.  27. 

—  Wiedereintritt    von  Mannschaften 
des  Beurlaubtenstandes.  27. 

—  (Einstellung)  Einjährig-Freiwilliger. 
27. 

—  Befugnisse  des  commandirenden  Ad- 
mirals  und  des  Adniiral-Coraite\  31. 

—  Reisegeld  für  Reservisten.  34. 

—  Veränderungen  in  höheren  Com- 
mandostcllen  der  Armee.  34. 

—  Die  Rangliste  für  1899.  43. 

—  Überschreitung  der  für  den  Heeres- 
haushalt festgesetzten  Summe.  49. 

—  Haushalt  für  die  Colonialtruppen.  57. 
Neue  militärische  Blätter.  Jugendwehr- 
Einrichtungen.  April. 

—  Verkeilung  der  Classe  1878.  Mai. 
Allgem.  Militär-Zeitung.  Oberster  Marine- 
rath. 16. 

—  Credit  für  die  Umänderung  der  Be- 
waffnung. 53. 

Deutsche  Heeres-Zeitung.  Einstellungs- 
und Entlassungstermine.  30. 

—  Truppenverlegungen.  30. 

—  Zugehörigkeit  der  Classen  des  Be- 
urlaubtenstandes (der  Marine).  32. 

—  Denkmünzen  für  Erfindungen.  32. 

—  Commandoverhältnisse  (bei  der 
Marine).  32. 

—  Sollstärke  des  See-Officierscorps.  33. 

—  Die  neue  Rangliste.  40. 

—  Personalien.  43. 

—  Wählbarkeit  der  Ortsvorat&nde  und 
Mobilmachung.  53. 

—  Ein  neues  Muster  für  Reithosen.  53. 

—  Beförderungen.  53. 

—  Rekrutirung  des  AufsichtspersonaU 
der  Militär-Strafanstalten.  53. 

—  Pferdebeitreibung.  53. 

Internationale  Revue.  Aus  dem  italieni- 
schen Heere,  von  Hauptmann  v. 
Graevenitz.  Jänn. 

Kriegstechnische  Zeitschrift.  Militari- 
sirung  des  Verkehrspersonals.  4. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Italiens  1873—1898.  I.  Theil. 


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XXVII 


L  echo  de  l'armee.  Nouvelles  militaires 
d'Italie.  6. 

—  Le  recrutement.  26. 

Revue  du  cercle  militaire.  L'avancement 
au  choix  des  lieutenants  de  cara- 
biniers.  1,  10. 

—  Recrutement  des  officiers  de  railice 
territoriale.  2,  4. 

—  CommisBiona  militaires  de  ligne.  2. 

—  Le  conseil  supörieur  de  la  marine 
de  guerre.  5. 

—  L'e"tat-major  g£n£ral  de  la  marine.  5. 

—  Appel  des  recrues.  5. 

—  L'organisation  de  lartillerie  et  du 
ge*nie.  6. 

—  L'actif  des  ministeres  de  la  guerre 
et  de  la  marine.  8. 

—  Lea  attributions  de  l'amiral.  9. 

—  L  annuaire  militaire  de  1899.  17. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Transfert 
du  IV*-  corps  d'arm^e  de  Plaisance 
ä  Genes.  854. 

■—  Cours  d'e"preuve  des  capitaines 
d'etat-major.  854. 

—  Appel  des  hommes  de  la  classe  1878 
affectes  aux  armes  ä  cheval,  et  des 
ajournös  de  la  classe  1876.  854. 

—  Envoi  en  congä  de  militaires  appar- 
tenant  aux  classes  1875,  1876,  1877. 
854,  855. 

—  Division  en  deux  portions  da  contin- 
gent  de  tn  cate'gorie  de  la  classe 
1878.  855. 

—  Situation  de  l'armäe  au  1"-  jan- 
vier  1899.  855. 

—  Organisation  de  l'armee.  855. 

—  Appel  des  hommes  de  la  classe  1878. 
856. 

—  Le  bndget  de  la  guerre.  857. 

—  Limite  d'anciennetös  des  officiers 
propose's  pour  l'avancement.  857. 

—  Engagements  volontaires  d'un  an 
pour  1899.  869. 

—  Admission  en  service  teinporaire 
d'officiers  de  compl^ment  du  genie. 
859. 

—  EnrOlement  de  la  classe  1879.  859. 

Revue  d'artillerle.  Crödits  pour  latrans- 
formation  de  l'armement  et  du  inate- 
riel.  Juni. 

Revue  de  cavalerie.   Changements  de 

farnison.  Jänn. 
.iniites  d'anciennete  pour  l'avance- 
ment. März. 

—  Petites  nouvelles  militaires.  April. 

—  L'anciennete'  des  officiers.  Mai. 

Rivista  militare  Italiana.  Notizie  politico- 
militari.  1—12. 


Rivista  militare  italiana.  L'areopago 
militare  (Senatus  militiae)  ed  il  com- 
pito  dell1  armata.  7. 

—  La  cavalerie  italienne  (recensione). 
11. 

—  Le  due  artiglierie.  11. 

—  II  bilancio  della  guerra  in  Italia.  11. 
L  esercito  italiano.  I  quadri  degli  uffi- 

ciali  in  congedo.  1. 

—  Nomine  e  promo2ioni.  1,  4,  6,  7, 
10,  12,  13,  16,  18,19,21,  24,  28- 
31,  34,  37,  40,  46,  49. 

—  Piccola  cronaca  militare  (fatti  vari). 
1-50. 

—  Informazioni  (diverse).  1—50. 

—  Commissioni  militari  di  linea  par  i 
trasporti.  1,  2. 

—  La  ferrna  di  due  anni.  1. 

—  Le  armi  speciali  e  Part.  25  della 
legge  di  avanzamento.  2. 

—  Amnistia.  2,  7. 

—  Esercito  e  marina.  3. 

—  Addetti  militari  e  navali  esteri  in 
Italia.  3. 

—  Commessi  e  disegnatori  della  ma- 
rina. 3. 

—  Condizioni  per  la  nomina  a  sottote- 
nente  di  milizia  territoriale.  3,  6. 

—  Sottufficiali  trombettieri  (appunto).  3. 

—  Uniforme  delle  armi  a  cavallo  (eco 
dell'  esercito).  3. 

—  Le  promozioni  dei  macchinisti  della 
marina.  3. 

—  L'esercito  permanente  nella  possibi- 
H tu.  di  un  disarmo,  pel  tenente  co- 
lonnello  Bianciardi.  4- 

—  Denominazione  (storica)  di  caserme, 
forti  e  batterie,  per  L.  F  i  n  etti.  4. 

—  Guida  del  militare  (italiano)  in 
Roma.  4,  6,  8,  9. 

—  Riparto  delle  classi  di  leva  nell* 
esercito.  4. 

—  II  credito  e  la  sicurezzadellostato.  5. 

—  II  plotoni  allievi  ufficiali  di  comple- 
mento,  per  A.  Flarta.  5. 

—  Moralita  ed  edueazione.  5. 

—  Gli  ufficiali  dei  carabinieri,  per  L. 
Finetti.  5. 

—  Gase  militari  di  S.  M.  e  dei  RR. 
Principi.  5. 

—  Per  la  repressione  del  brigantaggio 
(eco  dell'  esercito).  5. 

—  Le  notizie  sul  personale.  5. 

—  II  bilancio  consolidato  della  guerra.  5. 

—  Stato  maggior  generale  della  ma- 
rina. 5. 

—  Ufficiali  contabili  c  ragionieri  d'ar- 
tiglieria,  per  A.  Morazzini 
(appunto).  6. 


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XXVIII 


L'esercito  italiano.  Pagamento  di  pen- 
sioni  agli  ufficiali  in  ausiliaria.  6. 

—  Un  giadizio  tedesco  sali'  esercito 
italiano).  7. 

—  Arnininistrazione  centrale  della  guer- 
ra.  7. 

—  Ordinamento  dell'  esercito.  7,  10. 

—  Starapa  italiana.  8—12,  15—18,  22, 
23,  27,  40,  48. 

—  Le  medaglie  d'oro  al  valor  militare. 
per  M.  Borgia  di  Caddeddi.  8. 

—  La  tassa  militare.  9. 

—  Istruzione  e  disciplina  degli  ufficiali 
in  congedo.  9. 

—  I  comandanti  di  reggimento,  per 
L.  Finetti.  9. 

—  Ricbiami  dal  congedo.  9. 

—  Impiego  dei  militari  consegnati.  9. 

—  Le  pensioni  al  1°  gennaio  1899.  9. 

—  I  conservatori  e  l'esercito.  10. 

—  Tassa  militare  o  contiibuto?  10 

—  Indennitä  e  spese  d'alloggio.  10. 

—  Organici  da  variarsi  per  legge.  10. 

—  Commissariato  di  raarina.  10. 

—  Distretti  militari  (apponto).  11. 

—  II  debito  vitalizio  nel  1896/97.  12. 

—  L'esercito  al  parlamento.  12  —  18, 
20-28,  30-33,  35-37,  42,  44, 
45,  48. 

—  Pegli  ufficiali  in  congedo  (eco  dell' 
esercito).  12. 

—  I  capi  musica.  12. 

—  I  caporali  maniscalclii  (appunto).  12. 

—  Commissione  disciplinare.  12. 

—  Una  questione  morale  di  alta  im- 
portanza  (i  raatriraoni  contratti  col 
solo  vincolo  religioso).  13. 

—  Esercito  ed  agricoltura.  13. 

—  Cavalieri  scelti.  13. 

—  Spese  straordinarie  della  guerra  pel 
quadriennio  1899  —  1903.  13. 

—  Statistica  militare  sui  rendiconti  e 
masse  interne  dei  corpi.  14. 

—  L'ordinamcnto  dell'  artiglieria.  14, 
15.  19,  27,  28,  34,  48. 

—  Personale  pelle  difese  locali  ma- 
ritime. 14. 

—  Tabella  delle  stanze  dei  corpi  al 
28  gennaio  1899.  14 ;  —  al  15  aprile. 
50. 

—  Matrimonio  civile  obbligatorio.  15. 

—  La  questione  dei  subalterni.  15. 

—  L'ordinamento  dell'  d'artiglieria  e 
genio.  16,  17. 

—  Reclutamento  di  ufficiali  di  milizia 

territorial.'  16. 

Patriinonio     dei    ministero  della 
guerra.  16 


L'esercito  italiano.  Ufficiali  di  marina 
nella  carriera  amministrativa.  16. 

—  Indennitä  per  cambi  di  guarnigione. 
16. 

—  Sui  distiutivi  dei  grado  dei  sott- 
ufficiali  di  cavalleria.  17. 

—  Soprassoldo  pel  servizio  di  farmacia 
(appunto).  17. 

—  Medicinali  da  concedersi  agli  uffi- 
ciali pensionati  (eco  dell*  esercito). 
17. 

—  „Allora  ed  oggi!...a  (riguarda 
l'avanzamento)  (eco  dell' esercito).  17. 

—  Patrimonio  dei  ministero  della  ma- 
rina. 17. 

—  Provvedimenti  per  l'ordine  pubblico. 
18. 

—  Discussioni  e  proposte  inopportune 
(riguardo  l'organizzazione).  18. 

—  Sugli  obbligbi  dei  militari  in  con- 
gedo appartenenti  al  personale  ferro- 
viario,  postale  e  telegrafico.  18. 

—  Modificazioni  all'  uniforme  dell' 
artiglieria  e  della  cavalleria.  18. 

—  Quadri  di  avanzamento  pel  1900. 
19. 

—  Capitani  a  disposizione.  20. 

—  Surrogazione  nella  marina  con  fra- 
telli  inscritti  nett'  esercito.  20. 

—  Stato  degli  ufficiali.  21,  24. 

—  La  raedaglia  per  Mentana.  21,  24. 

—  Chiamata  alla  armi  della  classe  1878. 
21. 

—  Passaggio  nell'  arma  dei  carabinieri. 
21. 

—  Volontariato  d'un  anno  pel  1899.  21. 

—  Sistemazione  dei  subalterni  dei 
commissariato.  22,  30,  32. 

—  Militarizzazione  dei  ferrovieri.  22,23. 

—  Pel  matrimonio  dei  sottufficiali.  22. 

—  Pegli  ufficiali  subalterni.  22. 

—  Le  spese  pella  marina.  22. 

—  Preparazione  alla  guerra  delle  forze 
marittirae.  22. 

—  Sedi  estive  delle  compagnie  da  costa 
e  da  fortezza.  22. 

—  Sussidi  alla  famiglie  dei  militari 
d'Africa.  22. 

—  Avanzamento  della  cavalleria.  23. 

—  Impiego  delle  truppe  in  servizio  di 
pubblica  sicurezza.  23. 

—  Circoscrizione  territoriale  militare  e 
sedi  dei  vari  commandi,  uffici. 
istituti,  ecc.  al  28  gennaio  1899.  23. 

—  (Condizione  morale  ed  economica 
dei)  maestri  di  scherma.  24. 

—  Uniforme  dei  militari  di  truppa  della 
cavalleria,  artiglieria  e  genio.  24. 

—  Nomi  di  caserme.  24,  49. 


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XXIX 


L'esercito  italiano.  Concorso  di  sotto- 
tenenti  di  complemento  d'artiglieria 
ad  ufficiali  effettivi.  24. 

—  Spese   straordinarie  della  guerra. 

25,  38. 

—  L'art.  19  della  legge  di  avanzamento 
(eco  dell'  esercito).  25. 

—  Pei  sottufficiali  in  attesa  d'impiego. 
25,  50. 

—  Pelle  nomine  di  sottotenente  territo- 
riale. 25. 

—  H  ministro  Pelloui  sui  provvedi- 
menti  politici.  26,  29. 

—  Sul  reclatamento.  26. 

—  Gl'  impieghi  pei  sottufficiali  nelT 
amroinistrazione  delle  poste.  27. 

—  Paghe  e  supplementi  nella  marina. 
27. 

—  La  leva  del  1879.  27,  31. 

—  Dei  regali  collettivi.  27. 

—  II  giornale  del  soldato.  27,  41,  44. 

—  Pondi  ai  Sindaci  per  spese  militari. 
27. 

—  Soll'  nso  degli  imperraeabili.  28. 

—  Modificazioui  al  reclutamento.  28. 

—  La  divisa  degli  alpini  (eco  dell' 
esercito).  29,  32. 

—  Comando  ed  ordinamento  del  corpo 
rr.  equipaggi.  29. 

—  Snllo  svincolo  della  dote  militare.  30. 

—  Concorso  di  sottafficiali  a  sotto- 
tenenti  contabili.  31. 

—  AmmissioiK  di  militari  nelle  guardie 
di  cittä.  32. 

—  Branda  per  truppa.  33. 

—  Gli  ufficiali  e  la  bicicletta  (eco  dell' 
esercito).  33. 

—  Capitani  aiutanti  maggiori  in  1° 
(eco  dell'  esercito).  33. 

—  Controllo  dei  magazzini  militari.  35, 
40,  50. 

—  Le  uniformi  degli  ufficiali  di  fanteria 
(eco  dell'  esercito).  35. 

—  Pei  8ubalterni  di  fanteria  di  oggi 
(eco  dell'  esercito).  35. 

—  Pei  concorso  a  sottotenenti  contabili 
(appunto).  35,  42. 

—  Congedainento  di  ufficiali  di  comple- 
mento. 36. 

—  Kassegna  dei  militari  in  congedo 
illimitato.  36. 

—  Plotone  di  allievi  musieanti.  37. 

—  Le  pensioni  degli  ufficiali  e  degli 
impiegati.  37. 

—  Concorso  a  sottotenente  di  cavalleria. 
37. 

—  I  maestri  militari  di  scherma.  38. 

—  Gli  ajutanti  di  ciiinpo  di  brigata.  38. 

—  I  caporali  inaniscalchi  38. 


L'esercito  Italiano.  Le  sedi  dei  reggi- 
meuti  d'artiglieria.  38,  48. 

—  Ufficiali  di  complemento  riammessi 
corae  sergenti.  38. 

—  Titoli  onorifici  (appunto).  40. 

—  Avanzamento  degli  ufficiali  in  con- 
gedo (appunto).  40. 

—  Avanzamento  dei  capitani  veterinarL 
40. 

—  Ufficiali  di  scrittura.  40. 

—  Concorsi  al  commissariato  della  r. 
marina  40. 

—  II  servizio  del  pane  pell'  esercito.  41. 

—  Le  date  delle  ebiamate  alle  armi.  41. 

—  L'aumento  di  ritenuta  sugli  stipendi. 
41. 

—  Trofeo  degli  ufficiali  di  riserva  (eco 
dell'  esercito).  41. 

—  I  regolamenti  ed  alcune  condanne 
di  militari.  42. 

—  Questione  d'uniforine  (eco  dell'  eser- 
cito). 42. 

—  Quadri  teenici  e  quadri  coinbattenti 
dell'  artiglieria.  44. 

—  I  decorati  condannati  o  processandu 
44. 

—  Distintiri  di  grado  (appunto).  44. 

—  I  cambi  di  guarnigione  ed  i  capi 
operai  dei  reggimenti.  45,  47. 

—  Personale  civile  della  guerra.  46. 

—  Trattamento  speciale  dei  militari 
ciclisti.  46. 

—  Quadri  e  carriera  degli  ufficiali  d'ar- 
tiglieria, pei  ten.  C.  C  arlan  d  i.  47. 

—  Disciplina  e  indennitä  degli  ufficiali 
in  congedo  (eco  dell'  esercito).  47. 

—  Per  le  mense  di  bordo.  47. 

—  Per  lunghi  e  buoni  servizi  militari 
(proposta).  48. 

—  Circa  la  separazione  delle  carriere 
nell'  artiglieria.  48.  49. 

—  Uniforme  della  milizia  territoriale. 
49. 

—  Ainministrazione  centrale  della 
guerra.  50. 

Rivista  d'artiglieria  e  genio.  La  separa- 
zione delle  carriere  nell'  arma  del 
genio,  pei  colonnello  C.  Caveglia. 
Mai. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
titution.  Number  of  Offieers.  256. 

La  Belgique  militaire.  Loi  sur  le  recrute- 
ment.  1.446. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Verhaf- 
tung von  30  Unterofticieren  wegen 
Diebstahls.  5. 

Revue  militaire  suisse.  Chronique  mili- 
taire. 2— 4,  6. 

—  Le  bmlget  de  la  guerrc  eu  1899.  2. 


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XXX 


Revue  militalre  suisse.  Economies.  2. 

—  L'avancement  des  officiers.  2. 

—  Outü  de  sapeur  portatif.  3. 

—  Recrutement  de  l'dtat-major  ge"- 
neral.  3. 

—  Les  officiers  d'artillerie  et  du  genie.  6. 

—  Le  nouveau  ministere.  6. 

Montenegro. 

V.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Montenegros.  1875—1898. 
I.  Theil. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Bildung 
eines  Gardecorps,  ö. 


Portugal  nebst  Colonien. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Die  Heeresreform  in  Por- 
tugal. April. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Portugals.  1870—1898. 
I.  Theil. 

Revue  de  l'armee  beige.  L'education  du 
8oldat.  Mai,  Juni. 


Rumänien. 

Militär-Zeltung.  Austritt  von  Officieren. 
21. 

Armeeblatt.  Heereshaushalt.  25. 
Militär-Wochenblatt.    Ausscheiden  der 
Officiere  aus  dem  Dienste.  43. 

—  Heereshaushalt  1889/1W0.  52. 
Neue  militärische  Blätter.  (Militärische) 

Reformen.  Mai. 

Allgem.  Militär -Zeitung.  Gegenwärtiger 
Stand  des  Heerwesens  und  dessen 
Reformen.  34. 

Internationale  Revue.  Das  Officierscorps, 
von  H.  AI  berthall.  Febr. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Rumäniens.  186Ü-  1898. 
I.  Theil. 

Revue  du  cercle  militaire.  Les  positions 
des  officiers.  15. 

—  L'arniee  roumaine  (revue).  22. 

Revue  militalre  de  I  etranger.  Organisa- 
tion des  conimandeinetits  de  terri- 
toire  des  bataillons  de  milice.  855. 

—  Augmentation  des  unites  perina- 
neutea  de  cavalerie.  855. 

—  Ovation  d  un  regiment  d'in- 
fanterie.  855. 

—  ( 'ban^t'ment  d'affectution  de  deux 
bataillons  de  chasseurs.  S.">5. 


Revue  de  oavalerie.  Augmentation  des 
unitds  permanentes  de  la  cavalerie. 
März. 

—  Inspection  generale  de  cavalerie. 
Mai. 

Rivista  militare  Hallana.  Prowedimenti 
pell'  esercito  pel  1898.  7. 

La  Belgique  militaire.  Le  budget  de  la 
guerre.  1.444. 

Russland  sammt  den  mittel- 
asiatischen Besitzungen. 

Organ  der  milit  -Wissenschaft!.  Vereine. 

Eintheilung  und  Dislocation  der 
russischen  Armee  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  3. 

—  Die  russische  Armee  in  Einzel- 
schritten (Bespr.).  LVIII.  Bd.  6. 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Neuerungen 
im  Heerwesen  1—3,  5.  6. 

Militär-Zeitung.  Neue  Rüstungen?  21. 

Armeeblatt.  Die  Gage-Erhöhung  der 
Officiere.  2,  8. 

—  Das  Rekrutencontingent  für  1899.  9. 

—  Der  russische  Officier  und  das  Daell. 
24. 

—  Neues  kaukasisches  Armee-Corps.  27. 

Mittheilungen  aus  den  Gebiete  des  See- 
wesens. Eintheilung  und  Dislocation 
der  russischen  Armee,  nebst  einem 
Verzeichnisse  der  Kriegsschiffe  (Be- 
sprechung). 5. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Armee-  und  Marin e-Xach- 
richten.  Januar,  März,  April,  Juni 

—  Erhöhung  der  Officiersgehälter.  März. 

—  Staatshaushalt  1899.  März. 

—  Die  russische  Armee  in  Einzel- 
schriften (Bespr.).  April. 

Militär-Wochenblatt.  Neuordnung  der 
Sapeurtruppen.  5. 

—  Bestand  der  Truppen  auf  der  Halb- 
insel Ewantun  und  in  Ostasien.  13. 

—  Erhöhung  der  Officiergehälter.  14 

—  Der  Zustand  der  finnischen  Trappen. 
14. 

—  25jähriges  Jubiläum  der  allgemeinen 
Wehrpflicht  in  Russland,  von  A. 
Bilderling.  18. 

—  Die  gegenwärtige  Stellung  der 
Generalstiibs-Officiere.  48. 

—  Ergebnisse  der  Rekrutirung  für  189S. 
48. 

—  Neue  Verordnungen  über  die  Be- 
kleidung. 48. 

—  Tomisterirepäck.  48. 


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XXXI 


Militär-Wochenblatt.  Frontofficiere  beim 
Topographen-Corps.  48. 

—  Änderungen  bei  den  Don-Kosaken. 
48. 

—  Bestimmungen  zur  stärkeren  Heran- 
liehong  der  Reserve-Fähnriche.  55. 

—  Ein  neues  kaukasisches  Armee- 
Corps.  56. 

Neue  militärische  Blätter.  Organisation 
and  Verwaltung  der  finnischen 
Truppen.  Febr. 

—  Die  Truppenstärke  in  Ostasien.  März. 

—  Skizzen  aus  der  russischen  Armee. 
April— Juni. 

—  Correspondenz  aus  Rassland.  April. 

—  Russland  und  Finnland.  Die  militäri- 
sche Seite  des  gegenwärtigen  Ver- 
fassungsstreites. Mai. 

—  Die  Streitkräfte  in  Ostasien.  Juni. 
Allgein.  Militär-Zeitung.  Gehaltserhöhung 

der  Officiere.  1,  2. 

—  Rekruten-Contingent  für  1899.  19. 

—  Zur  Neuregelung  der  Militärpflicht 
in  Finnland.  49. 

—  Ernste  und  heitere  Bilder  aus  der 
Armee  des  weissen  Zaren  (Bespr.).  52. 

—  Neues  kaukasisches  Armee-Corps.  53. 
Deutsche  Heeres  -  Zeitung.  Heeres-An- 

gelegenheiten.  7,  18. 

—  Erhöhung  der  Officiersgehälter.  9,18. 

—  Neue  Sapeur-Compagnien.  9. 

—  Beförderungen.  18. 

—  Artillerie-Direction.  18. 

—  Das  Transports wesen  in  der  Armee. 
31-33. 

Internationale  Revue.  Ernste  und  heitere 
Bilder  aus  der  Armee  des  weissen 
Zaren  (Bespr.).  Jänn. 

—  Die  Beförderung  der  Officiere,  von 
G.  M.  Krahmer.  Febr. 

—  Die  russischen  Streitkräfte  in  Asien. 
Febr. 

—  Uber  die  vor  25  Jahren  in  Russland 
eingeführte  allgemeine  Wehrpflicht, 
von  Krahmer.  März. 

—  Der  Heereshaushalt  für  das  Jahr  1899, 
von  Krahmer.  Mai. 

—  Die  russische  Armee  in  Einzel- 
schriften (Bespr.).  Juni. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Russlands.  1873— 1898. I.Theil. 

Wojennij  Sbornjik.  Die  Disciplin  in  ihrer 
Anwendung  auf  die  Lebensweise. 
(Skizze  des  Militärlebens),  von  N. 
Butowski.  Jänn 

—  Die  Truppenausrüstung  und  Ver- 
pflegung im  Felde,  vn  J.  Gre- 
benschtsebikow.  Jänn,  März, 
April. 


Wojennlj  Sbornjik.  Die  nichtetats- 
mässigen  Musikcapellen.  Jänn. 

—  Die  Versorgung  der  Truppen  mit 
Schreibern,  von  Fürst  Gortscha- 
kow.  Jänn. 

—  Die  Erhöhung  der  Officiersgagen. 
Jänn. 

—  Die  betreff  Verbilligung  der  Officiers  - 
üniformirung  geäusserten  Ansichten. 
Jänn. 

—  Die  verschiedenen  betreffend  der 
Officiersehen  ausgesprochenen  Mei- 
nungen. Jänn. 

—  Ein  Wort  über  das  Dienstpersonale 
unserer  Cadetten-Corps,  von  N. 
Axenow.  Febr. 

—  Zur  Unterofficiersfrage.  Febr. 

—  Nochmals  die  Officiers-Altersgrenze. 
Febr. 

—  Das  Reichsbudget  1899.  Febr. 

—  Betreffend  die  Nichtfrontofficiere. 
März,  Juni. 

—  Der  Stand  der  regulären  Cavallerie, 
von  N.  Ssuchomlinow.  März. 

—  Eine  Bemerkung  über  die  Verwaltung 
der  Compagnie,  von  N.  W  i  k  t  o  r  o  w. 
März. 

—  Über  die  Aufbewahrung  und  Con- 
servirung  des  Armeetrains,  der 
Pferdegeschirre  und  ihres  Zugehörs 
in  Friedenszeiten.  März. 

—  Zur  Frage  der  Besetzung  von  militär- 
administrativen Stellen  durch 
Truppenofficiere,  von  F.  Maksche- 
jew.  April. 

—  Das*  eigene  Pferd  im  Budget  des 
Cavallerie-Officiers,  von  J.  L  a  w  r  o  w. 
Mai. 

—  Zu  dem  Aufsätze:  „Die  Corps-In- 
tendanten". Mai,  Juni. 

—  Die  jüngeren  Stabsofficiere  der 
Schützen-,  Reserve-  und  Linien- 
Bataillone,  von  Oberstlieutenant 
Las  so  ws  ki.  Mai. 

—  Die  Truppenverproviantirung  wäh- 
rend der  Concentrirung  im  daghe- 
stan'schen  Gebiete,  1898,  von  A.  J. 
Alj eschin.  Mai. 

—  Die  allgemeine  Wehrpflicht  im 
Grossfürstenthum  Finnland  1882  bis 
1891.  Statistische  Studie  von  Oberst- 
lieutenant Kritzki.  Juni. 

—  Bestimmungen  betreffend  die  Ein- 
berufung der  Reserve-Fähnriche  zu 
den  Warfenübungen.  Juni. 

Artillerijskij  Journal.  Die  in  den  techni- 
schen Artillerie- Anstalten  freiwillig 
gemietheten  Arbeiter,  von  W.  Luk- 
n  i  i  k  i  Jänn. 


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x: 


Artillerijski  Journal.  Über  den  Stand  der 

Geschützvormeister,  Febr. 
L'echo  de  l'armee.  Räformes  militaires.  7. 

—  Nouvelles  militaires  de  Russie.  17. 
Le  progres  militaire.  Retour  de  Russie 

(la  vie  an  rägiment).  1.915. 

—  Reorganisation  du  service  en  Fin- 
lande.  1.950 

Journal  des  sciences  militaires.  Die  russi- 

sehe  Armee  in  Einzelschriften  (re- 

vue).  März. 
Revue  du  cercle  militaire.  Creation  de 

nouvelles  compagnies  de  sapeurs  du 

göuie.  1. 

—  Les  ravitaillements  dans  Tarmee  en 
campagne.  2,  4,  5,  8. 

—  L'appel  du  contingent.  2. 

—  Les  officiers  d^tat-major  et  le  Ser- 
vice dans  les  troupes.  12. 

—  Mun  rägiment  russe  (revue).  14. 

—  Cosaques  de  l'avenir.  15. 

—  Le  serment  des  troupes  finlandaises. 
21. 

—  Les  officiers  d'e'tat-major  gen^ral.  24. 
Revue  militaire  de  l'etranger.  Effectifs 

des  batteries  legeres  de  la  circon- 
scriptions  de  TAmour.  854. 

—  Brigade  a  cheval  de  l'Oussouri.  854. 

—  Artillerie  de  röserve  et  de  döpöt.  855. 

—  Modification  dans  l'artillerie  de  for- 
teresse  en  Asie.  858. 

—  Formation  du  20°  bataillon  de  sa- 
peurs. 858. 

—  Modifications  ä  l'organisation  de  la 
direction  ge'ne'rale  de  l'artillerie.  859. 

—  Modifications  ä  l'organisation  de 
l'artillerie  de  forteresse  du  Tifrkestan. 
859. 

Revue  d'artillerie.  Composition  des  batte- 
ries de  reserve  et  de  de"pöt.  Mai. 

—  Die  russische  Armee  in  Einzel- 
schriften (revue).  Juni. 

Revue  de  cavalerie.  Brigade  ä  cheval 
de  l'Oussouri.  Febr. 

—  Die  russische  Armee  in  Einzel- 
schriften (revue).  Febr. 

Revue  du  Service  de  Nntendance  militaire. 

Organisation  du  service  d'alimenta- 

tion  en  campagne  dans  l'armee  russe. 

Jänn.,  Febr. 
Rivista  militare  italiana.   I  matrimoni 

degli  ufficiali.  1. 

—  Leva  del  1898.  1. 

—  Nuove  formazioni.  3,  9. 

—  Die  russische  Armee  in  Einzel- 
schriften (recensione).  4. 

—  Bilanci  della  guerra  e  della  marina 
}.el  1899.  5. 

—  Xotizie  militari  russe.  6. 


Rivista  militare  italiana.  Le  forze  mili- 
tari in  Asia.  7. 

—  Promozioni  atenente  colonnello  nella 
fanteria  e  cavalleria.  8. 

—  Equipaggiamento  delle  truppe  d'arti- 
glieria  e  genio.  9. 

—  II  servizio  militare  in  questi  oltimi 
25  anni.  9. 

—  Divisione  del  corpo  del  Caucaso  io 
2  corpi  d'armata.  10. 

—  Risultati  della  leva  del  1898.  10. 

—  Note  sulla  cavalleria  russa.  10,  12. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. The  Rates  of  Pay  of  Offi- 
cers.  253. 

—  Effective  Strengh  of  the  Army.  254- 
La  Belgique  militaire.  L'augmentation 

de  la  sulde  des  officiers.  1.441. 

—  A  l'6*tat-major.  1.454. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Die 
Officiersheiraten.  2. 

—  Ein  Peitschenhieb  (gegen  Soldatei 
und  seine  Folgen).  8. 

—  Rüstungen  u.  Abrüstungsvorschlag.  8. 

—  Über  die  Garden.  9. 


Schweden  und  Norwegen. 

Militär-Wochenblatt.  Schwedens  Heeres- 
und Flotteuhaushalt  für  1899.  21. 

Neue  militärische  Blätter.  Die  neue 
Ausrüstung  der  norwegischen  In- 
fanterie. Jänn. 

—  (Schwedens)  Landeskräfte.  Febr. 

—  Correspondenz  aus  Schweden  und 
Norwegen.  Mai. 

Allgem.  Militär-Zeltung.  Verbesserungen 
des  Heerwesens.  2ti. 

v.  Löbell's  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Norwegens.  1872—1898. 
I.  Tneil. 

—  Das  Heerwesen  Schwedens.  1872 
bis  1898.  I.  Theil. 

Le  progres  militaire.  Nouvel  öquipement 
de  l'infanterie  norvegienne.  1.912. 

Rivista  militare  Italiana.  La  nuova  or- 
ganizzazione  dell"  esercito  svedese.  1. 

—  Spese  militari  (svedesi).  10. 

Journal  of  Ihe  Royal  United  Service  In- 
stitution. New  Uniform  Adopted  bj 
the  Norwegian  Infantry.  256. 

Revue  de  l'armee  beige.  Nouvel  equipe- 
ment  (de  1'armee  norve'gience).  Mai. 
Juni. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  (Con- 
flict)  durch  die  Flaggenfrage  (ent- 
standen). 1. 

—  Militär-Forderungen  (Schweden1».  20. 


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XXXIII 


Allgem    Schweiz.  Militär-Zeitung.  Die 

neue  Ausrüstung  in  Norwegen.  25. 
Revue  militaire  suisse    Nouvel  equipe- 
raent  de  Tinfanterie  norve'gienne.  3. 


Schweiz. 

StrefTleur's    bsterr.   miiit.  Zeitschrift. 

Skizze   einer  Webrverfassung  der 
schweizerischen  Eidgenossenschaft 
(Bespr.).  Mai. 
Militär-ZeKung.Polizeistunde  förO  ficiere. 
11. 

—  Mitrailleusencompagnien.  19 
Armeeblatt.  Zahl  der  Officiere  desBundes- 

heeres.  25. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Das  Milizwesen  und  seine 
Schwächen.  Betrachtungen  über  die 
Webrverfassung  der  Schweiz.  April. 

Militär  -  Wochenblatt.  Die  Polizeistunde 
für  Officiere.  10. 

—  Bundesbeiträge  für  Schiess-  und 
Militärvereine.  22. 

—  Entschädigungen  an  Beamte.  34. 

—  Überlassungen  an  Festcomites  (von 
Casernen  und  Militär-Material).  41. 

—  Die  Zahl  der  Officiere.  53. 
Allgem.  Militär-Zeitung.  Veränderungen 

im  Officierscorps.  3. 

—  Einführung  des  tragbaren  Schanz- 
zeuges für  die  Infanterie.  47. 

Deutsche  Heeres-Zeitung.  Zur  Reorganisa- 
tion des  Militär-Departements.  2. 

—  Geschäftsbericht  des  eidgenössischen 
Militärdepartements  von  1898.  3G. 

Internationale  Revue.  Veränderungen  in 
der  schweizerischen  Armee,  von 
Hauptmann  B.  Günther.  April. 

v.  Löbell  s  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen der  schweizerischen  Eidge- 
nossenschaft seit  1870.  I  Theil. 

L'echo  de  l'armee.  Nouvelles  militaires 
suisses.  17. 

Revue  du  cercle  militaire.  La  taxe  mili- 
taire. 2. 

—  L'eflectif  de  l'armee.  13. 

—  Nouvel  e^quipement  pour  les  officiers 
ä  pied.  18. 

—  Le  recrutement  de  Tanne«  en  189*. 
25. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Le  retrait 

de  la  munition  d'urgenee.  855. 
Rivista  militare  italiana.  lüorganizzazione 

del  dipartimento  militare.  1. 

—  Compagnie  aerosticri.  8. 

—  Effettivo  dell'  esercito  al  1°  gennaio 
1899.  11. 

Organ  '1er  milit  -wissensrhaftl    Vc  reine.  LIX 


Rivista  militare  italiana.  Le  truppe  di 
fortezza.  11. 

—  Relazione  del  consiglio  federale.  12. 
Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Formazione 

di  batterie  d'obici  da  campagna.  Mai. 

La  Belglque  militaire.  I/effectif  de  l'ar- 
mee. 1.454. 

Allgem. schweiz.Militär  Zeitung.  Das  Mili- 
tärbudget. 1,  3. 

—  Militärische  Nachrichten.  1-27. 

—  Beförderungen.  2,  8, 13, 14, 18,  20, 26. 

—  Zahlreiche  Entlassungsbegehron 
(seitens  der  Officiere).  2. 

—  Luzerner  in  fremden  Kriegsdiensten. 
2. 

—  Prügelpädagogen.  3. 

—  Kulturschäden.  4. 

—  Ausrüstung  der  Artillerie.  5. 

—  Bundesbeiträge  an  freiwillige  Militär- 
Vereine.  6. 

—  Militärpflicht  von  Doppelbürgern.  6. 

—  Die  Verwendung  des  Militärs  bei 
Volksfesten.  6. 

—  Bezug  des  Militärpflichtersatzes.  6. 

—  Pädagogische  Prüfung  bei  der  Re- 
krutirung  im  Herbste  1896.  7. 

—  Luftschiffercompagnie.  9. 

—  Die  Verjüngung  der  Truppenführung. 
10. 

—  Abtretungen  von  Militärpensioneu. 

er  die  spanischen  Pensionen.  10. 

—  Controlstärke  des  Bundesheeres.  13. 

—  Der  Geschäftsbericht  des  eidgenössi- 
schen Militärdepartements  von  1898. 
16. 

—  Etat  der  Officiere  des  Bundesheeres, 
1899.  18. 

—  Der  freiwillige  Militärunterricht.  18. 

—  Über  das  Militärgewand.  18. 

—  Bekleidung  der  Radfahrer.  21... 

— -  Beabsichtigte  Uniformirungs-Ände- 
rungen.  24. 

—  Das  Lehrbuch  für  die  schweizerischen 
Infanterie-Soldaten  (Bespr.).  "„'5. 

—  Die  Herzogstiftung  1889—1899.  26. 

—  Entschädigungen  an  die  Kantone  für 
die  Rekrutenausrüstungen  1899.  26. 

—  Militärpflichtersatz.  26. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 
Auszug  aus  dem  Berichte  des  Bundes- 
rathes  an  die  Bundesversammlung 
über  seine  Geschäftsführung  im  Jahre 
1898,  soweit  es  die  Artillerie  und 
Genietruppe  betrifft.  4,  6. 

—  Das  Classensystem  im  Instructions- 
corps.  5. 

—  Pferdemietentschädigung  für  Ofti- 
cierspferde.  6. 

Band.  1899.  Rop<  rtorlum.  3 


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XXXIV 


Schweiz.  Zeltschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Die  Staatsrechnung  pro  1898.  6. 

—  Etat  der  Officiere  des  Bundesheeres. 

6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Officiere  aller 
Waffen.  Über  die  Verwendung  der 
Landstunnpionniere,  von  Oberst  L. 
v  Tscharn  er.  1,  2. 

—  Unsere  Cavallerie  beim  Jahresab- 
schluß 1898,  von  Hauptmann  K. 
Burcker.  1,  2. 

—  Aus  der  Botschaft  des  Bundesrathes, 
betreffend  die  Organisation  des  Mili- 
tärdepartements. 1. 

—  Der  militärische  Vorunterricht. 
III.  Stufe,  von  Oberst  R.  Hinter- 
mann.  2. 

—  Kiick-  und  Ausblicke,  von  Oberst 
Hungerbühler  (betreffend  die 
Wehrverhältnisse  der  Schweiz).  2. 

—  Volksgesang  und  Volksgemüth.  2. 

—  Conferenz  derlnfanterie-Instructoren. 

n 
• ) . 

—  Die  Classification  der  Instructions- 
officiere  laut  Besoldungsgesetz.  4. 

—  Die  im  Jahre  1898  von  der  Militär- 
Verwaltung  erledigten  Geschäfte.  4. 

—  Das  Heerwesen  seit  1874.  4. 

—  Skizze  einer  Wehrverfassung  der 
Schweiz.  Eidgenossenschaft,  von 
Oberst  U.  Wille.  5. 

Revue  militaire  suisse.  Chronique  milt- 
taire.  1— 6. 

—  Reorganisation  du  departement  mili- 
taire. 1. 

—  Instruction    militaire  prdparatoire. 

—  Equipement  et  armement  de  lartill. 

Q 

—  De  l'education  des  officiere  de  milice. 

—  Xouveaux  eommaruleinents.  3 

—  Equipement  pour  officiere.  3,  4. 

—  I/armee  suisse  et  la  presse  franeaise 

3. 

—  Les  chevaux  d'officiers  (rembourse- 
inent).  4. 

—  Conference  des  instrueteurs  d'infan- 
terie  en  1899.  f> 

—  L'organisation  des  troupes.  ß. 

—  Ot'fieiers  d'administration.  5 

—  Le  landsturm.  6. 

—  Rapport  sur  la  gestton  du  departe- 
ment militaire  federal  en  1S98.  6. 

—  Eint  heilung  der  schweizerischen 
Armee  (revue).  6. 


Serbien. 

Militär-Zeitung.  Heiratsnormale.  18. 

Militär  -  Wochenblatt  Betreffend  die 
Heiraten  der  Officiere  und  Unter- 
officiere.  27. 

v.  Löbell  s  Jahresberichte  eto.  Das  Heer- 
wesen Serbiens.  1874—1898. 1.  Tbeil. 

Revue  du  cercle  militaire.  Mariage  des 
officiers,  sous-officiers  et  soldats.  7 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Mariage 
des  officiers,  sous-officiers  et  soldats. 
854. 

—  Modifications  Ii  la  loi  d'organisation 
de  Tarmed.  855. 

—  Budget  de  la  guerre  pour  1899.  855. 
Revue  de  cavalerie.  Augmentation  de  la 

cavalerie  de  la  garde.  März. 
Rivista  militare  italiana.  Riordinamento 
del  corpo  di  stato  maggiore.  3. 

—  Aumento  deU1  esercito.  10. 

—  Circa  il  matrinrnnio  degli  ufficiali. 
10. 

La  Belgique  militaire.  Effectif  de  l'annee. 
1.446. 

—  Les  mariages  militaires.  1.449. 


Spanien  nebst  Colonien. 

Militär-Zeitung.  Reorganisation  der  Halb- 
insel-Armee. 4. 

—  Neues  Heeresgesetz.  24. 
Armeeblatt.  6.000  supernumeräre  Offi- 
ciere. 6. 

—  Ein  neues  Heeresgesetz.  27. 
Militär-Wochenblatt.    Verwendung  der 

aus  Cuba  zurückgekehrten  Officiere. 
10. 

—  Die  Wehrmacht  nach  dem  letzten 
Kriege.  26. 

—  Neuorganisation  des  Heeres.  55 
Neue  militärische  Blätter  Militärische 

Reformprojecte.  März. 
Allgem.  Militär -Zeitung.  Anderweitige 
Verwendung  der  Officiere   aus  den 
Colonien  11. 

—  Stiftung  einer  Kriegsmedaille  für 
die  letzte  Cuba-Expedition.  20 

—  Zur  Umgestaltung  des  Heeres.  64. 
Deutsche  Heeres-Zeitung.  Reorganisation 

der  Halbinsel-Armee.  4. 

v.  Löbell  s  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Spaniens.  1873— 1898.  I.  Theil 

L'echo  de  l'armee.  Nouvelles  militaire* 
d'Eepagne.  6. 

Le  progres  militaire.  Endivisionnement 
de  rannte.  1.949. 


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XXXV 


Revue  du  cercle  militaire   L'emploi  des 
officiers  en  eicödent.  2. 

—  La  rtduction  des  cadres.  8,  12,  13. 

—  Medaille  commlmorative  de  l'exp^- 
dition  de  Cuba.  9. 

—  La  ^Organisation  de  Tarme'e.  23. 
Revue  militaire  de  l'etranger.  Rapatrie- 

roent  des  troupes  de  Ctiba.  854. 

—  Appel  de  la  classe  en  1898.  864. 

—  Effectifbudge"taire  (1898-1899).854. 
Revue  de  cavalerte.   Effectif  de  la  ca- 

valerie.  Febr. 
Rivista  militare  italiana.  La  forza  dell' 

esercito  dopo  la  guerra  cubana.  8. 
L'esercito  italiano.  L'inchiesta  suU'ultima 

goerra.  27. 
Rivista  d'artlglieria  e  genio.  6.000  uffi- 

ciali  in  sopranumero.  Febr. 

—  La  potenza  militare  spagnuoladopo  la 
gaerra  cogli  Stati  Uniti.  April. 

La  Belgique  militaire    Les  vaincus  en 
conseil  de  guerre.  1.445. 

—  Cosas  de  Espana  (l'honneur  de  l'ar- 
mee  tratne*  dans  la  boue).  1.450. 

—  Reorganisation  de  Tarmed.  1.454. 
Allgem.  Schweiz.  Militär  -  Zeitung.  Ein 

beachtenswerter  Spruch  (über  die 
spanischen  Zustände).  4. 
Schweiz.  Monatschrift  für  Offleiere  aller 
Waffen.  Militärische  Reformprojecte. 

9 

Revue  militaire  snisse.  La  reduetion  des 
cadres.  6. 


Türkei. 

Militär  -  Zeitung.  Von  der  türkischen 
Armee.  23. 

Militär-Wochenblatt  Organisation  von 
Ersatzbataillonen.  49. 

v.  Löbeil  s  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen der  Türkei.  1874-1898. 
I.  Theil 

Revue  de  cavaierie.  Cavalerie  redif.  April. 
Rivista  militare  italiana.  Cavalleria  redif. 
:> 

La  Belgique  militaire.  Reorganisation  de 
l'artillerie  1.444. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Türki- 
sche Ofticiere  im  Deutschen  Heere. 
19 

—  Albanesische  Uniform  24 


Aussereuropäische  Staaten, 

Militär-Zeitung.  Anklage  gegen  Generale 

(Nordamerika).  17. 


Militär-Zeitung.  Militärdivisionsbezirke 
(Nordamerika).  8. 

—  Vom  chinesischen  Heere.  10. 

—  Reorganisation  der  Armee  und  Marine 
(Nordamerika).  10. 

—  Die  Bedeutung  der  japan.  Armee 
und  Kriegsmarine.  16. 

Armeeblatt.  Die  Vermehrung  des  stehen- 
den Heeres  (Nordamerika).  2. 

—  Die  japanische  Armee  heute  und  in 
der  Zukunft.  8,  9,  11,  17. 

—  Neue  Mililär-Territorial-Eintheilung 
(Nordamerika).  9. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Das  Heerwesen  Argentiniens. 
Jänn. 

—  Die  Armee  des  Njegus  (Bespr.)  Febr. 

—  Das  Heerwesen  Uruguays.  Mai. 

Militär  -  Wochenblatt.  Amerikanische 
Truppen  auf  der  Insel  Cuba.  4. 

—  Militärische  Gebieteeintheilung 
(Nordamerika).  12. 

—  Aus  den  Jahresberichten  des  Kriegs- 
und Marinesecretärs  der  Vereinigten 
Staaten.  17. 

—  Militärverwaltung  Cubas.  29. 

—  Heeres-Stärke  (in  Uruguai).  30. 

—  Umwandlung  einer  reitenden  in  eine 
Maximbatterie  (Ägypten).  61. 

—  Englische  Beurtheilung  des  abessyni- 
schen  Heeres.  62. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Erhöhung  der 
Heeresstärke  (der  Vereinigt.Staatcn). 
11. 

—  Errichtung  von  11  Obercommanden 
(Nord-Amerika).  12. 

—  Das  „einbalsamirte  Fleisch"  im 
(amerikanischen)  Heere.  22. 

—  Heeresverstärkung  (Japan).  46. 

—  Die  heutige  brasilianische  Armee. 
47. 

—  Bericht  über  das  Ergebnis  der  Aus- 
hebung von  1896  (Nord-Amerika).  55. 

Deutsche  Heeres-  Zeitung.  Neueintheilung 
in  11  Obercommanden  (Nord-Ame- 
rika). 9. 

—  Die  japanischen  Armeen  von  heute 
und  von  morgen.  10  —  12. 

—  Reorganisation  der  Armee  undMarine 
(Nord -Amerika).  18. 

—  Voranschlag  für  Neubauten  der 
(nordamerikanischen)  Kriegsmarine. 
•20. 

—  Berichte  über  die  Armee  der  Ver- 
einigten Staaten.  38. 

Internationale  Revue.  Da«  japanische 
Heerwesen  in  der  Gegenwart  und 
in  der  Zukunft.  Juni. 

3» 


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XXXVI 


v.  Löbell  s  Jahresberichte  etc.  Das  Heer- 
wesen Japans.  1874—1898.  I.  Theil. 

—  Das  Heerwesen  der  Vereinigten 
Staaten  von  Nord-Amerika.  I.  Theil. 

Wojennij  Sbomjlk.  Japans  gegenwärtige 
Streitkräfte,  vonW.N  j  e  d  s  w  j  e  d  z  k  i. 
Juni. 

L'echo  de  larmee.  Nouvelles  müitaires 
des  Etats-Unis.  17. 

Leprogres  militaire.  Nouvelles  müitaires 

des  Etats-Ünis.  1.909. 
Revue   da  cercle  militaire.  L'arme'e 

japonaise  d'aujourd'hui  et  celle  de 

demain.  1,  2. 

—  Nouvelles  divisions  müitaires  du 
territoire  ainäricain.  1. 

—  Compte  rendu  du  recrutement  en 
1896  (aux  Etats-Unis).  26. 

—  Enrolements  (am^ricains)  pour  les 
Philippines.  26. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Instructeurs 
müitaires  russes  en  Core"e.  855. 

—  Reorganisation  de  l'arme'e  (des  Etats- 
Unis).  858. 

Revue  d'artillerie.  L'artillerie  chilienne. 
April. 

Revue  de  cavalerie.  Effectif  de  la  ca- 
valerie  (brdsilienne).  Jänn. 

—  Reorganisation  de  l'arme'e  (des  Etats 
Unis).  Mai. 

—  Effectif  de  la  cavalerie  (de  l'Uruguay). 
Mai. 

—  Reorganisation  de  la  cavalerie  (des 
Etats-Unis).  Juni. 


Rivista  militare  italiana.  Notizie  mili- 
tari (degli  Stati  Uniti).   1,  2,  4,  6. 

—  Aumento  dell'  csercito  (americano). 
4. 

—  Promozioni  (nell'  esercito  degli  Stati 
Uniti).  6. 

L' esercito  Italiano.  Aumento  dell'  esercito 
americano.  12,  16. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. Notes  on  the  Japanese  Arm 
255. 

—  Organisation  of  the  U.  S.  Army.  25T>. 

—  Uruguay's  Regulär  Army.  255. 
Journal  of  the  United  States  Artillery 

Customs  of  the  Service  (review).  3tl 

—  The  Argentine  and  Chilean  Armie«. 
37. 

—  A  Few  Short  Notes  on  the  Admini- 
stration of  the  U.  S.  Army  in  Philip* 
pines,  by  Captain  S.  S.  Long.  38 

La  Belgique  militaire.  Le  personnel  de 
la  marine  (des  Etats-Unis).  L44& 

Allgem.  sohweiz.  Militär  -  Zeitung.  Zar 
Reorganisation  des  (uordamerikan  ) 
Heeres.  7. 

—  Heimkehr  der  Eroberer  Manilas.  8. 

—  Das  argentinische  und  das  chilenisch* 
Heer.  9. 

—  Die  Neugestaltung  der  Wehrmacht 
der  Vereinigten  Staaten.  19. 

Revue  militaire  suisse.  Nouvelles  divisions 
müitaires  du  territoire  des  Etats- 
Unis.  2. 

—  Reorganisation  de  l'arme'e  (des  Etat>- 
Unis).  6. 


2.  Instructionen  und  Dienstvorschriften  (Ausbildung  und  Schulung  der 
Truppe).  —  Taktik,  Strategie,  Kundschafts-  und  Sicherheitsdienst  — 
Staaten-Vertheidigung.  Kriegführung  überhaupt.  — 

Schiessen. 


Streffleur's   österr.  milit.  Zeitschrift. 

Ein  Wort  zur  Frage  der  Divisions- 
Cavallerie,  von  F.  M.  L.  v.  M  o  1  n  ä  r. 
Jänn. 

—  Über  Verwendung  der  Cavallerie  im 
Aufklärungsdienste,  von  Hauptmann 
H.  Salla  ga  r.  Jänn. 

—  Die  Erziehung  des  Soldaten  zu  be- 
sonders anstrengenden  und  gefahr- 
vollen Unternehmungen,  von  Ober- 
lieutenant 0.  Ritter  v.  Bischoff. 
Jänn. 

—  T.eiträ^e  zur  Anlage,  Leitung  und 
DnrrhfQhrung    taktischer  Übungen 

(ßespr.).  Jänn. 


Streffleur's    dsterr.   milit.  Zeitschrift. 

Über  Anlage  und  Leitung  der  apph- 
catorischen  Taktik -Besprechungen 
beim  Truppenkörper  (Bespr.).  Jä4in 

—  Zusammengewürfelte  Gedanken  über 
unsere  Reglements.  Febr.,  April  bis 
Juni. 

—  Winke  für  die  taktische  Ausbildung 
der    Cavallerie  -  Officiere  (Bespr 
Febr. 

—  Studien  über  Truppenführung  (Be- 
sprechung). Febr. 

—  Flussübersetzungsübungen  in  Ruß- 
land. März. 

—  Walddurchstreifungen.  März. 


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XXXVII 


Streffleur's   österr.    milit.  Zeitschrift. 

Aus  dem  Prikas  des  Militär-Be- 
zirks -  Commandanten  von  Wilna. 
Nr.  224  ex  1898.  März. 

—  Strategisch-taktische  Aufgaben  nebst 
Lösungen  (Bespr.).  März. 

—  Die  strategische  Bedeutung  der 
Schweiz  (Bespr.).  April. 

—  Studien  über  Truppenführung  (Be- 
sprechung). April. 

—  Trattato  di  tattica  (Bespr.).  April. 

—  Der  Marsch  der  Infanterie.  Eine 
Entgegnung  von  Regimentsarzt  Dr. 
M.  Richter.  Mai. 

—  Kampf  und  Gefecht  (Bespr).  Mai. 

—  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr.).  Mai. 

—  Einiges  über  die  praktischen  Übun- 
gen russischer  Truppen  im  Winter 
1898/99.  Juni. 

Organ  der  milit  -wissenschaftl.  Vereine. 

Der  Marsch  der  Infanterie.  Eine  Be- 
trachtung vom  Standpunkte  unserer 
reglementären  und  sanitären  Vor- 
schriften, von  Hauptmmann  F. 
Schnötzinger.  LVIII.  Bd.  1. 

—  Studien  über  Truppenführung  (Be- 
sprechung). LVIII.  Bd.  1. 

—  Kampf  und  Gefecht  (Besprechung). 
LVm.  Bd.  1. 

—  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr  ).  LVIII.  Bd.  1. 

—  Infanterie-Patrallen  nach  Art  russi- 
scher Jagd-Comroanden  (.Bespr.). 
LVIII.  Bd.  2. 

—  Wie  konnte  die  Hauptübung  des 
feldmä88igen  Schiessens  möglichst 
feldmässig  durchgeführt  werden  ? 
von  Major  B.  Pavel  ek.  LVIII.  Bd. 
4. 

—  Taktik  der  Infanterie  über  die  Thätig- 
keit  der  verbundenen  Waffen;  — 
Taktik  der  Cavallerie ;  —  Taktik  der 
Feld-Artillerie  (Bespr.).  LVIII.  Bd. 
4. 

—  Gedanken  über  die  instructive  Be- 
schäftigung bei  der  Truppe. LVIII.Bd 
5. 

—  Taktische  und  strategische  Grund 
sätze  der  Gegenwart  (Besprechung) 
LVIII.  Bd.  5. 

—  Taktisches  Handbuch  (Besprechung) 
LVIII.  Bd.  5. 

—  Der  Dienst  des  Truppen-General 
stabes  im  Frieden  (Besprechung) 
LVIII.  Bd.  5. 


Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 

Eigentümlichkeiten  des  russischen 
Reglements  in  den  Bestimmungen 
für  das  Gefecht  der  Infanterie, 
von  Hauptmann  F.  G enzinger. 
LVni.  Bd.  6. 

—  Das  gefechtsmässige  Abtheilungs- 
schiessen  der  Infanterie  (Bespr.). 
LVIfl.  Bd.  6. 

—  „Nachrichten  -  Patrullen"  (Bespr.). 
LVIII.  Bd.  6. 

—  Der  kleine  Krieg  und  der  Etapen- 
dienst (Bespr.)  LVIII.  Bd.  6. 

Mittheilungen  Uber  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Bemer- 
kenswerte Marschleistung  (Russ- 
land). 1. 

—  Das  Infanterie-Feuer  und  die  Feuer- 
leitung im  Gefechte  (Bespr.).  2,  3. 

—  Das  Exercier -Reglement  für  dio 
russische  Infanterie  vom  Jahre  1897 
(Bespr  ).  4. 

—  Reflections  on  the  Art  of  War 
(Bespr.).  4. 

—  Adjutanten-Dienst  (Bespr.).  5. 

—  Strategisch-taktische  Aufgaben  nebst 
Lösungen  (Bespr.).  6. 

Militär-Zeitung.  Die  diesjährigen  Kaiser- 
manöver (in  Österreich).  1,  1\: 

—  Die  Manöver  und  die  Bahnen  (Öster- 
reich). 1. 

—  Beiträge  zur  Anlage,  Leitung  und 
Durchführung  taktischer  Übungen 
(Bespr.).  2. 

—  (Französische)  Herbstübungen  1899. 
4. 

—  Über  Anlage  und  Leitung  der  appli- 
catorischen  Taktik-Besprechungen 
beim  Trappenkörper  (Bespr.).  4. 

—  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr.).  5. 

—  Die  (deutschen)  Herbstmanöver 
(1899).  6. 

—  Militär-Radfahrer  im  Aufklärungs- 

dienst.  8. 

—  Studie  über  den  Aufklärungsdienst 
und  die  diesfällige  Verwendung  von 
Fussti  uppen  (Bespr.).  13. 

—  Über  den  Aufklärungsdienst.  14. 

—  Brucker  Lager-Perioden  (1899).  14. 

—  Probemobilisirung  (in  Österreich). 
16,  17. 

—  Alarmirung  der  Berliner  Garnison. 
16- 

—  Flussübersetzungs-Übungen  derrussi- 
schen  Cavallerie  im  Grossen.  16. 

—  Die  diesjährigen  grösseren  Truppen- 
übungen in  Italien.  17,  22. 


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XXXVIII 


Militär  Zertung.  Das  Fahrrad  im  Kriege. 
18. 

—  Frühjahrsparade  des  preussischen 
Garde-Corps.  19. 

—  Aafmärsche  der  Cavallerie-Truppen- 
Di vision.  20. 

—  Kaisermanöver  im  Puster-Thal.  20. 

—  Das  neue  Exercier-Beglement  für  die 
k.   und    k.  Cavallerie,   II.  Theil 

Ssspr.).  21. 
cognoscirnngsritte  (der  französi- 
schen Officiere).  22. 

—  Einberufung  von  Reservisten  zu  den 
Übungen  (Italien).  22. 

—  Einige  Bemerkungen  zum  Exercier- 
Beglement  für  die  k.  und  k.  Ca- 
vallerie 1898.  I.  Theil  (Bespr.).  22. 

—  Neues  Exercier-Beglement  für  die 
Feld-Artillerie  (in  Österreich).  23. 

—  Ergänzung  des  bayerischen  Garni- 
sonsdienst-Reglements. 23. 

—  Recognosciruugs-Übungen  (in  Frank- 
reich). 23. 

—  Zur  Weiterausbildung  der  Ofnciere 
des  Beurlaubtenstandes  (io  Italien). 
24. 

—  Herbstmanöver  (in  Italien).  24. 

—  Marsch  über  den  San  Bernardino 
(Schweiz).  24. 

—  (Österreichische)  Manöver  1899.  24. 

—  Die  russischen  Sommerübungen  1899. 
25. 

—  Die  grosse  Freiwilligen-Revue  (in 
London).  25. 

Armeeblatt.  Die  Compagnie-Salve,  von 
Hauptmann  A.  Bauer.  3. 

—  Dragomirow  über  die  Vorberei- 
tung der  Artillerie  für  das  Gefecht.  5. 

—  Herbstmanöver  1899  (in  der  Schweiz). 
7. 

—  Taktik  der  modernen  Waffen  (Be- 
sprechung). 9. 

—  Die  diesjährigen  Waffen  Übungen  (in 
Österreich).  11. 

—  Recognoscirung8-Ritte  der  (italieni- 
schen) Cavallerie.  16. 

—  Anhaltspunkte  für  die  Truppenfuh- 
rung  (Bespr.).  16. 

—  Parade-Eindrücke  (auf  der  Schmelz, 
15.  April  1899).  (Feuilleton.)  16. 

—  Die  Brucker  Lagerperioden  (1899).  17. 

—  Bezüglich  der  Waflenübungen  mit 
den  Urlaubspferden  bei  den  (k.  und  k.) 
Cavallerie -Regimentern  im  Jahre 
1899.  17. 

—  Taktische  und  strategische  Grund- 
sätze der  Gegenwart  (Bespr.).  18. 

—  Probemobilisirungen  (in  Österreich). 
20. 


Armeeblatt.  Die  deutsche  Cavallerie  im 
nächsten  Kriege.  21. 

—  Probemobilisirung  des  (russischen) 
95.  Infanterie-Regimentes.  25. 

—  Oberst  Rohr'*  Taktisches  Taschen- 
buch (Bespr.).  25. 

—  Die  Cavallerie  im  nächsten  Kriege. 
26. 

—  Vom  Brucker  Lager.  26. 
Jahrbucher  für  die  deutsche  Armee  und 

Marine.  Der  „Zukunftskrieg"  in  rassi- 
scher, fachmännischer  Beurtheilaog, 
von  G.  M.  v.  Z  e  p  e  1  i  n.  Jänn. 

—  Die  Initiative  der  Unterführer  im 
Bereiche  strategischer  Aufgaben 
(Bespr.).  Jänn. 

—  Taktische  Aufgaben  (Bespr.).  Jänn. 

—  Versuch,  den  Inhalt  der  von  Moltke 
im  Frühjahre  1860  abgefaßten  (nicht 
veröffentlichten)  Denkschrift  Ober 
einen  Krieg  mit  Russland  wieder- 
zugeben, von  Oberstlieutenant  W. 
Borissow.  März. 

—  Vortruppenkämpfe.  Taktische  Studie 
(Bespr  ).  März. 

—  Über  den  Einfluss  moderner  Feld- 
geschütze auf  die  Gefechtsthätigkeit 
der  Feld-Artillerie.  März. 

—  Taktik  und  Technik  im  Kriegswesen, 
von  Oberst  S  p  o  h  r.  April,  Mai,  Juni 

—  Gefecht  und  Kampf  (Bespr  ).  April 

—  Taktische  Ausbildung  der  Sanitäts- 
Officiere  (Bespr.).  Mai. 

—  Taktik  und  Technik  im  Kriegswesen, 
erläutert  an  Bildern  aus  dem  See- 
und  Landkriege,  von  Oberst  Spohi 
Juni. 

—  Gedanken  über  den  Angriff  auf  be- 
festigte Feldstellungen.  Juni. 

—  Das  Verhalten  der  Vorposten  bei 
einem  feindlichen  Angriff.  Juni. 

—  Der  Dienst  des  Truppen-Genertl- 
stabes im  Frieden  (Bespr.).  Juni. 

Militär-Wochenblatt.  Russische  Manöver- 
kritik. 1. 

—  Reitende  Artillerie  im  Cavallerie- 
Gefechte.  3. 

—  Taktische  und  strategische  Grund- 
sätze der  Gegenwart  (Bespr.).  6. 

—  Grosse  französische  Herbstübungen 
im  Jahre  1899.  8,  13. 

—  Die  diesjährigen  Kaisermanöver  üu 
Österreich).  8,  55. 

—  Dienstvorschrift  für  die  'franzc-*; 
sehe)  Feld-Artillerie.  10. 

—  Grössere  Truppenübungen  im  Jahre 
1899  (in  Deutschland).  14,  22 

—  Grosse  Herbstübungen  1899  (in  d*r 
Schweiz).  14. 


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XXXIK 


Militär-Wochenblatt.  (Französische)  Ge- 
neralstabs-Übungsreisen  und  Cadres- 
Manöver  1899.  21. 

—  Garrisons- Übungen  (Frankreich).  23. 

—  Angriff  und  Verteidigung.  24,  27. 

—  Das  Kaisermanöver  bei  Minden  im 
September  1898.  Beiheft  3. 

—  Neuer  Truppenübungsplatz  (in  der 
Schweiz*.  33. 

—  Taktik  der  Cavallerie  1870-1898. 
34. 

—  Truppenübungen  1899  (in  Italien). 
34,  45. 

—  Neuer  Truppenübungsplatz  (auf  der 
Hochebene  von  Larzac  in  Frank- 
reich). 36. 

—  Das  neue  (Exercier-)  Reglement  für 
die  französische  Feld-Artillerie.  38, 
39. 

—  Übungen  für  die  Officiere  der  (fran- 
zösischen) Feld-Artillerie.  39. 

—  (Französische)  Truppenübungen  im 
grossen  Massstabe.  39. 

—  Diesjährige  Alpenmanöver  (in  Frank- 
reich). 39. 

—  Taktische  und  strategische  Grund- 
sätze der  Gegeuwart.  40,  41. 

—  Russlands  Lage  auf  der  central- 
asiatischen  Front.  40. 

—  Truppenübungen  (in  Österreich).  43. 

—  Die  strategische  Bedeutung  der 
Schweiz.  49,  50. 

—  Instructionscurse  für  Officiere  des 
Beurlaubtenstandes  (Italien).  49. 

—  Unsere  Cavallerie  im  nächsten  Kriege 
(Bespr.).  52,  53. 

—  Erkundungsritte  von  Cavallerie- 
Officieren  (in  Frankreich).  53. 

—  Taktik  der  Feld-Artillerie  1874  bis 
1898.  55. 

—  Einiges  über  Infanterie -Taktik. 
Kampf  gegen  Reiterei;  Waffenwir- 
kung;  moralisches  Element,  von  v. 
Boguslawski.  57. 

—  Grosse  (italienische)  Manöver  1899. 
57. 

—  Der  Einfluss  der  Neuorganisation  der 
Feld- Artillerie  auf  die  Truppen füh- 
rung.  58,  59,  61. 

—  Die  russischen  Sommerübungen  1899. 
58. 

—  Kaisermanöver  (in  Österreich- Un- 
garn) 1899.  58. 

—  (Belgische)  Übungen  im  Munitions- 
ersatz. 61. 

—  Applicatorische  Betrachtungen  über 
das  Exercier-Reglement  der  (deut- 
schen) Infanterie.  Beiheft  5. 


Neue  militärische  Blätter.  Die  neue  Aus. 
bildungsmethode  der  Rekruten  (in 
Italien).  Jänn. 

—  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr.).  März. 

—  Über  Anlage  und  Leitung  der  appli- 
catorischen  Taktik  -  Besprechungen 
beim  Truppenkörper  nebst  38  Bei- 
spielen (Bespr.).  März. 

—  Das  neue  russische  Infanterie-Regle- 
ment. April. 

—  Taktische  Ausbildung  der  Sanitäts- 
Officiere  (Bespr.).  April. 

—  Einige  Gedanken  über  kriegsgemässe 
Einzelausbildungen  Oberlieutenant 
A.  Ableitner.  Mai. 

—  Grosse  Manöver  (in  Italien).  Mai. 

—  Ein  Beitrag  zur  Cavallerie-Frage. 
Juni. 

—  Die  russischen  Manöver  1899.  Juni. 

—  Das  Infanterie-Feuer  und  die  Feuer- 
leitung im  Gefechte  (Bespr  ).  Juui. 

Alljem.  Militär-Zeitung.  Die  Vorberei- 
tung der  Feld-Artillerie  für  das  Ge- 
fecht. Ansiebten  des  Generals  Dr  a  g  o- 
m  ir o  w.  2. 

—  Die  diesjährigen  grossen  Truppen- 
übungen (in  Frankreich).  6. 

—  Die  diesjährigen  Kaisermanöver  (in 
Österreich).  9,  49. 

—  (Französische)  Artillerie-Übungen, 
1899.  10. 

—  Neue  Dienstvorschrift  für  die  Feld- 
Artillerie  (Frankreich).  12. 

—  Die  diesjährigen  grösseren  (deut- 
schen) Truppenübungen.  14. 

—  Die  diesjährigen  grösseren  Truppen- 
übungen (in  der  Schweiz).  15. 

—  Der  Dienst  des  Truppen-General- 
stabes im  Frieden  (Bespr.).  20. 

—  Die  diesjährigen  grösseren  Truppen- 
übungen (in  Bayern).  22. 

—  Die  diesjährigen  grösseren  Truppen- 
übungen (in  Italien).  28. 

—  Zwei  französische  U  itheile  über  das 
deutsche  Kaisermanöver  uud  die 
französischen  Manöver  von  1898. 
32,  33. 

—  Eine  Probemobilmachung  der  Thal- 
wehr, von  St.  Maurice  (Schweiz).  32. 

—  Taktische  und  strategische  Grund- 
sätze der  Gegenwart  (Bespr  ).  33. 

—  Unsere  Cavallerie  im  nächsten 
Kriege  (Bespr.).  34. 

—  Truppenübungsplatz  bei  Mallmitz 
(Deutschland).  37. 

—  Die  diesjährigen  Alpeninanüver  (in 
Frankreich).  37. 


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XL 


Allgem  Militär-Zeitung.  Die  Richtung 
nach  Points  des  Exercier-Reglements 
fflr  die  Infanterie  (Deutschland).  38. 

—  Der  Truppenübungsplatz  bei  Mün- 
singen und  die  Übungen  der  Ca- 
vallerie-Division.  41. 

—  Die  grösseren  diesjährigen  Manöver 
(in  England).  41. 

—  Erkundungsritte  der  (französischen) 
Cavallerie-Officiere.  42. 

—  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Be8pr.).  45. 

—  Probemobilisirung  des  (russischen) 
95.  Infanterie-Regimentes.  47. 

—  Beiträge  zur  Anlage,  Leitung  und 
Durchführung  taktischer  Übungen 
(Bespr.).  47. 

—  Die  Kaisermanöver  bei  Minden  1898. 
Eine  Studie.  48. 

—  Nähere  Bestimmungen  für  die  dies- 
jährigen Kaisermanöver  des  13.,  14. 
und  15.  (deutschen)  Armeecorps.  48. 

—  Eine  (französische)  Manöverkritik. 
49  -52. 

—  Über  Anlage  und  Leitung  der  appli- 
catorischen  Taktik-Besprechungen 
beim  Truppenkörper  (Bespr.).  50. 

Deutsohe  Heeres-Zeitung.  Drei  Jahre  im 
Sattel  (Bespr.).  4. 

—  Friedensbilder.  Von  einem  alten  Ar- 
tilleristen (betreffend  die  Manöver). 
5-7. 

—  Drei  Wandtafeln  für  den  Unterricht 
des  (deutschen)  Soldaten  (Bespr.).  6. 

— :  Die  Operationen  der  Radfahrer- 
Compagnien  bei  den  Manövern  des 
8.  und  13.  französischen  Armee- 
Corps  im  Herbste  1898.  7—9. 

—  (Französische)  Herbstübungen  1899. 
7. 

—  Soll  eine  Erkundungs-Schwadron 
sich  auf  ein  Gefecht  einlassen  oder 
nicht?  von  Rittmeister  S.  J.  v. 
Overveldt.  17,  18. 

—  Wintermanöver  (in  Russland).  17. 

—  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr ).  21. 

—  Flussübergangs-Übungen  (in  Frank- 
reich). 24,  25. 

—  Die  Aufklärer  der  Artillerie.  27—29. 
Über  Anlage  und  Leitung  der  appli- 
catorischen  Taktik  -Besprechungen 
beim  Truppenkörper  (Bespr.).  29. 

—  Handbuch  für  die  Einjährig-Frei- 
willigen der  Feld-Artillerie  (Bespr.). 

29. 


Deutsche  Heeres-Zeitung.  Übungslager 
(nordamerikanischer  Truppen)  auf 
den  HawaUnseln.  33. 

—  (Französische)  GeneralstabsreUen 
und  Cadres-Manöver  1899.  32. 

—  Der  Dienst  des  Truppen-General- 
stabes im  Frieden  (Bespr.).  35. 

—  Der  kleine  Krieg  und  der  Etapen- 
dienst  (Bespr.).  37. 

—  Das  gefechtsmässige  Abtheilungs- 
schiessen  der  Infanterie  (Bespr.).  37. 

—  Die  heutige  Gefechts  weise  der  In- 
Infanterie  (Bespr.).  37. 

—  Die  Erkundungsritte  der  (französi- 
schen) Cavallerie-Officiere.  39. 

—  Das  Fahrrad  im  Kriege.  39. 

—  Studien  über  Truppenführung  (Be- 
sprechung). 39. 

—  Manöver-  und  Übungpreisen  (in  Ita- 
lien). 40. 

—  Generalstabsreisen  (Italien).  40. 

—  Grosse  (italienische)  Manöver  (1899). 
42. 

—  Flussübergangs-Übungen  der  (fran- 
zösischen) Cavallerie.  42. 

—  Kampf  und  Gefecht  (Bespr.).  43. 

—  Etwas  aus  französischen  Instruc- 
tionsbüchern.  45—47. 

—  Heranziehung  des  Trains  zu  den 
Herbstübungen  (in  Deutschland).  45. 

—  Vortrnppenkämpfe  (Bespr.).  45. 

—  Zur  Weiterbildung  der  Officiere  des 
Beurlaubtenstandes  (in  Italien).  49. 

—  Strategisch-taktische  Aufgaben  nebst 
Lösungen  (Bespr.).  51. 

—  Das  gefechtsmässige  Abtheiluugs- 
schiessen  der  Infanterie  (Bespr.).  52. 

—  Manöver  1899  (in  Russland).  54 

Internationale  Revue.  Die  grossen  fran- 
zösischen Manöver  von  1898  Jänn  . 
März. 

—  Der  Schlachtenangriff,  im  Lichte 
der  Schlichting'schen  „Taktischen 
Grundsätze"  und  der  Boguslawski'- 
schen  „Betrachtungen"  (Bespr.). Jann. 

—  Cavallerie-Divisionen  und  Divisions- 
Cavallerie,  von  Rittmeister  Junk. 
Febr. 

—  Studien  überTruppenführung(Bespr.). 
Febr. 

—  Das  Eiercier  -  Reglement  für  die 
russische  Infanterie  vom  Jahre  1897 
(Bespr.).  Febr. 

—  Strategisch-taktische  Aufgaben  mit 
Lösungen  (Bespr.).  Febr. 

—  Taktische  Aufgaben  (Bespr.).  Mänt. 

—  Der  kleine  Krieg  und  der  Etapen- 
dienst. 2.  Auflage  (Bespr).  April. 


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XLI 


Internationale  Revue.  Beiträge  zur  An- 
lage, Leitung  und  Durchführung 
taktischer  Übungen  (Bespr.).  Mai. 

—  Uber  Flussübergänge  und  über  Fluss- 
übergangs -  Übungen  (Bespr.).  Mai. 

—  Fönf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr.).  Mai. 

—  Vorgeschobene  Stellungen,  von 
Hauptmann  Balck.  Juni. 

—  Kritiken  über  die  russischen  Truppen- 
übungen 1898.  Juni. 

—  Das  gefechtsmässige  Abtheilungs- 
schiessen  der  Infanterie  (Bespr.). 
Juni. 

—  Le  nouveau  reglement  pour  Vin- 
fanterie  russe.  Supplement  zum  Juni- 
Heft. 

—  Le  nouveau  reglement  (de  ma- 
noeuvre)  de  l'artillerie  de  campagne 
franc^ise  Supplement  zum  Juni-Heft. 

Kriegstechnische  Zeitschrift.  Die  Rad- 
tahrertrappe  der  Zukunft,  von  Major 
J.  Burckart.  5,  6. 

v.  Löben  s  Jahresberichte  etc.  Taktik  der 
Infanterie  und  die  Thätigkeit  der 
verbundenen  Waffen.  1874—1898. 
II.  Theil. 

—  Taktik  der  Cavallerie.  1870-1898. 
II.  Theil. 

—  Taktik  der  Feld-Artillerie.  1874  bis 
1898.  II.  Theil. 

—  Die  Verwendung  von  Seestreitkräften 
mit  besonderer  Berücksichtigung 
gemeinsamer  Operationen  mit  Land- 
heeren. II.  Theil. 

Wojennij  Sbornjik.  Zu  dem  Entwürfe 
eines  „Exercier-Reglements  für  die 
(russische)  Infanterie"  und  einer 
„Gefecbts-Instruction  für  die  russ. 
Infanterie",  von  L.  B  a  j  k  o  w.  (Forts.). 
Jänn.,  März. 

—  Über  die  Schulung  der  reitenden 
Artillerie  im  Cavallerie-Wesen.  Jänn. 

—  Die  Feldgymnastik  und  ihr  Platz 
unter  den  Gegenständen  der  Soldaten- 
Abrichtung,  von  Oberstlieutenant 
Lassowski.  Jänn. 

—  Über  das  Übernachten  der  Truppen 
in  Zelten  zur  Winterszeit,  von  W. 
Berdäj  e  w.  Jänn. 

—  Zur  Frage  der  Schulung  der  üuter- 
officiere  (in  Russlandj.  Eine  Be- 
merkung von  A  S  c  h  t  s  c  h  i  t- 
Nemirowitsch.  Jänn. 

—  Die  Exercier-Reglements  der  fremd- 
ländischen Armeen  (Frankreich, 
Deutschland,  Österreich,  Italien  und 
England)  (Forts.).  Jänn  .  Febr. 


Wojennij  Sbornjik.  Das  Project  eines 
(russ.)  Infanterie  -  Exercier  -  Regle- 
ments vom  Jahre  1897,  von  K. 
Adaridi.  Febr. 

—  Ein  Wort  zum  Project  eines  Dienst - 
Reglements  für  die  (russ.)  Infanterie, 
von  Oberst  Fjodotow.  Febr. 

—  Die  Organisirung  des  Kundschafts- 
dienste8,  von  N.  A.  Uchatsch- 
Ogorowitsch.  Febr.— April. 

—  Das  Exercieren  zu  Fuss  der  Feld- 
batterien, von  N.  Stepanow.  Febr. 

—  Die  Arbeit  des  Generalstabs-Chefs, 
nach  Napoleon'schem  und  Moltke'- 
schem  System.  (Die  Organisation 
und  Führung  einer  grossen  Armee), 
von  W.  Borissow.  März. 

—  Zur  Frage  der  Auflösung  ganzer 
Compagnien  (in  die  Schützenlinie), 
von  J.  Lasarewitsch.  März. 

—  Unser  reglementarischer  Marsch- 
schritt, von  N.  J.  Njetschajew. 
April. 

—  Bemerkungen  zum  Projecte  eines 
„Exercier-Reglements  für  die  (russ.) 
Infanterie",  von  Melnj  iko  w.  April. 

—  Die  Schulung  des  Cavallerie-Ünter- 
officiers,  von  K.  Wolff.  April. 

—  Ein  Programm  zur  Beschäftigung 
der  Reservemannschaft  (in  Russland), 
von  Oberstlieutenant  Podfilinski. 
April. 

—  Versuch  der  Einberufung  zum  ac- 
tiven  Dienst  der  Reserve-Mannschaft 
und  der  Beistellung  der  Pferde  durch 
die  Landbewohner,  durchgeführt  in 
Verbindung  mit  der  Mobilisirung 
eines  Infanterie  -  Regimentes  (in 
Russland).  Mai. 

—  Eine  Bemerkung  über  das  Project 
eines  (russ.)  „Infanterie-Exercier- 
Reglements"  von  Petro witsch. 
Mai. 

—  Zur  taktischen  Schulung  der  Feld- 
Artillerie.  Mai. 

—  Das  Militär-Fahrradwesen,  von  N. 
Lewis.  Mai,  Juni. 

—  Zur  Frage  der  Ausbildung  der  (russ.) 
Unterofficiere  (Lehr-Compagnien  an- 
statt Lehr-Commanden),  von  S. 
Kutschkowski.  Mai. 

—  Neue  Instruction  über  die  Kosaken- 
Lawa.  Mai. 

—  Kurzer  Bericht  betreffend  den  Mobi- 
lisirungsversuch  im  Jurjew'schen 
Kreise.  Juni. 

—  Neues  Project  eines  „Reglements 
über  den  Lager-  und  Märschdienst 
im  Frieden"  (Russland).  Juni. 


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XLIJ 


Wojennij  Sbornjik.  Neues  Project  einer 
„Felddienst-Instruction"  (Bussland). 
Juni 

—  Neues  (russ.)  „Exercier-Reglement 
für  die  Kosaken*.  Juni. 

Artillerijskij  Journal.  Über  das  Ein- 
fahren der  Geschütze  einer  Batterie 
in  die  Intervalle  einer  anderen  (schon 
in  Feuer  stehenden).  Jänn. 

—  Die  Verwendung  der  Artillerie  im 
Gefechte,  von  M.  A 1  las on  (Forts.). 
Beilagen  zu  den  Heften  von  Jänn., 
April. 

—  Zur  Frage  der  taktischen  Ausbildung 
der  Feld-Artillerie,  von  W.  Se- 
linski.  Febr. 

—  Die  „De  jour-Batterieti"  (nach  dem 
Projecte  des  Oberst  Bulatow). 
April. 

Aruiejnij  Sbornjik.  Das  schräge  Feuer 
im  Gefechte,  von  W.  Mitkje- 
witsch.  1. 

—  Les  manoeuvres  de  Tinfanterie.  Le 
reglement  de  l'avenir  (Bespr.).  1. 

Lecho  de  larmee.  En  cas  de  guerre 
(France  et  Italie).  1. 

—  La  guerre  prochaine.  Les  Etats 
Unis,  l'Angleterre  et  la  Bussie.  3. 

—  Les  manoeuvres  d'automne  (fran- 
caises)  en  1899.  3,  17,  19,  24,  26. 

—  La  guerre  de  l'avenir.  5. 

—  Defense  de  la  Savoie  du  Nord.  8. 

—  Cavaliers  et  cyclistes.  9. 

—  Voyages  d  etat  major  (France).  9. 

—  La  mobilisation  turque.  10. 

—  Au  camp  de  Satbonay.  11,  14. 

—  Exercice  de  mobilisation  (a  Mar- 
seille). 14. 

—  Au  camp  de  Chalons.  14. 

—  Le  camp  du  Pas-de-Lanciers  (France). 
14. 

—  (Marches  d'entrainement  de)  l'ar- 
tillerie  alpine  (francaise).  15. 

—  Manoeuvres  de  cadres  (en  France). 
15. 

—  A  la  frontiere  des  Alpes  (manoeuvres). 
15,  22,  23. 

—  Au  camp  de  Carpiagne.  17. 

—  Les  chiens  de  guerre  (allemands).  19. 

—  Alerte  a  la  citadelle  de  Bayonne.  22. 

—  Une  camp  d'instruction  en  Alsacc- 
Lorraine.  26. 

—  Manoeuvres  italiennes.  26. 

—  Camp  d'instruction  allemand  (ä 
Biedrusko).  27. 

—  Grandes  manoeuvres  allemandes  (de 
1899).  27. 

Le  progres  mi  Iftaire.  La  prochaine 
guerre  (revue).  1.901. 


progres   militaire.    Manoeuvres  de 
garnison  (en  France).  1.906. 

—  Petites  Operations  de  la  guerre 
(revue).  1.908. 

—  Cyclistes  et  cavaliers.  1.910. 

—  Les  grandes  manoeuvres  (allemandes* 
de  cette  anne^e.  1910,  1.912 

—  Marches-exercices  pour  les  officier» 
(suisses).  1.911. 

—  Un  projet  de  reglement  de  manoeuvres 
de  rartillerie  de  campagne  (Fr&ncei. 
1.911,  1.912. 

—  Les  grandes  manoeuvres  (en  Italie). 
1.924. 

—  A  propos  des  grandes  manoeuvres 
(en  France).  1925. 

—  Manoeuvresalpines(frauc.aises).  1.926 

—  Manoeuvres  de  printemps  (en 
France).  1.930. 

—  Reconnaissances  ä  executer  dans  1« 
regiments  de  cavalerie  (France).1.931- 

—  Essai  de  mobilisation  (en  Autriche- 
Hongrie).  1.935. 

--  La  patrouille  d'artillerie  (revue  i. 
1.935. 

—  Quelques  ideos  allemandes  sur  les 
manoeuvres  de  cadres  (revue).  1.935- 

—  Je  dois  aller  en  avant-poste  avec 
ma  section.  Comment  lVtablir? 
(revue).  1.936. 

—  Petites  guerres  (revue).  1.937. 

—  Solutions  de  sujets  tactiques  (revne  t 
1.937. 

—  Manoeuvres  presidentielles  (en 
France).  1.938. 

—  Observation  critiques  sur  les  regle- 
ments  des  manoeuvres  de  riofan- 
terie  en  France  et  en  Allemagn? 
(revue).  1.938. 

—  Manoeuvres  a  effectif  de  guerre  (en 
France).  1.939. 

—  Les  grandes  manoeuvres  dans  la 
plaine  de  Salisbury.  1.941. 

La  bataille  napolennienne  (revue 
1.946. 

—  Cours  d'informations  au  camp  de 
Chalons.  1.948,  1.949. 

—  Lenouveau  reglement  de  manoeuvres 
de  la  cavalerie  (en  France.)  1.949. 

—  Etüde  raisonnle  de  rinstruetion 
pratique  sur  le  service  de  la  cavale- 
rie en  campagne  (revue).  1.950. 

—  Considerations   sur  la   defense  de 
l'Algene-Tunisie  et  larmee  d'Afn 
(revue).  1.950. 

Journal  des  sciences  militaires.  Etüde  «B 
les  instruetions  et  reglement?  U 
manoeuvres  de  rartillerie  de  eam- 
pagne.  Jänn.,  März. 


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XLIII 


Journal  des  sciences  militaire*.  Projet 
de  reglement  de  manoeuvres  de  Tin- 
fanterie.  Jänn— März. 

—  Cinq  themes  tactiqnes  pour  la  con- 
daite  et  l'emploi  de  rartillerie  de 
campagne  (revue).  Febr. 

—  Über  Anlage  und  Leitung  der 
applicatoriscben  Taktik-  Besprechun- 
gen beim  Truppenkörper  (revue). 
Febr. 

—  R^partttion  des  troupes  et  Services 
de  campagne.  März. 

—  Maximes  napoleoniennes,  par  le  ge- 
nial Grisot  (saite).  März,  April. 

—  Organisation  et  direction  d'cxercices 
de  tactique  appliquge  dans  les  corps 
de  troupe,  par  le  major  C.  de 
Lütgendorf.  April. 

—  L'orientation  nouvelle  de  la  tactique 
de  cavalerie,  par  le  commandant 
Picard.  April. 

—  Beiträge  zur  Anlage,  Leitung  und 
Durchführung  taktischer  Übungen 
(revue).  April. 

—  Ecole  de  bataillon.  Etüde  critique 
et  tactique.  Mai. 

—  Tactique  de  l'artillerie  de  cam- 
pagne (1874—1898)  (revue).  Mai. 

—  Tactique  de  rartillerie  de  campagne 
(1897)  (revue).  Juni. 

Revue  du  cerefe  militalre.  Cavaliers  et 
cyclistes.  1. 

—  Les  manoeuvres  d'automne  (fran- 
caises)  de  1899.  2. 

—  Exercices  de  passage  de  cours  d'eau 
(en  France),  par  le  capitaine  Ber- 
nard. 3. 

—  Les  exlaireurs  d'artillerie.  3—5. 

—  Les  manoeuvres  d'automne  (suisses j.3. 

—  Les  nouveaux  reglements  de  ma- 
noeuvre  de  l'artillerie  (francaise).  4. 

—  Condnite  des  feux  dans  Tinfanterie 
(revue).  4. 

—  Question  de  tactique.  5. 

—  Les  periodes  d'instruction  des  röser- 
vistes  et  des  landwehriens  (alle- 
mands)  en  1899.  B. 

—  Petites  Operations  de  la  guerre 
(revue).  5. 

—  Operations  sur  la  ligne  de  corarauni- 
cation  d'un  arm£e  en  campagne.  6,  7. 

—  Cyclistes  combattants.  8. 

—  Les  grandes  manoeuvres  (allemandes) 
de  1899.  8,  26. 

—  Marches  de  reconnaisanee  de  la 
cavalerie  (italienne).  8. 

—  Du  commandetnent  et  de  la  critique 
dans  les  manoeuvres.  par  le  gäneral 
de  Sesmaisons.  9. 


Revue  du  cercle  militaire.  Manoeuvres 
anglaises  de  Salisbury  en  1898.  9,  10. 

—  Voyages  d'etat-major  et  manoeuvres 
avec  cadres  en  1899  (France).  9. 

—  Un  camp  d'instruction  (americain) 
aux  iles  Havai.  9. 

—  L'instruction  militaire  pröparatoire 
(en  Suisse).  9,  13. 

—  Quelques  idöes  allemandes  sur  les 
manoeuvres  de  cadres  (revue).  9. 

—  Präparation  de  la  section  ä  son  röle 
d'unite"  de  combat  par  le  feu.  10 
13,  20—22. 

—  Tactique  Prangere,  par  le  capitaine 
P  a  i  n  v  i  n.  —  Allemagne.  1 1  — 13,  16. 

—  Le  göneral  Dragomirow  (ä  pro- 
pos  d'une  manoeuvre  avec  tir  de 
combat).  11. 

—  Les  manoeuvres  (italiennes)  de  1899. 
13,  20. 

—  Une  manoeuvre  ä  double  action,  par 
le  commandant  Auger.  14. 

—  Stages  pour  les  officiers  de  comple- 
ment  et  de  milice  territoriale  (Ita- 
liens). 14,  15. 

—  Les  marches-exercices  pour  officiers 
(suisses).  14. 

—  La  diseipline  du  feu  (en  Angleterre). 
16. 

—  Une  expe>ience  de  mobilisation  (en 
Suisse).  16. 

—  Une  prise  d'armes  par  alerte  (ä 
Berlin).  17. 

—  Le  terrain,  les  hommes  et  les  armes 
ä  la  guerre  (revue).  17. 

—  Reconnaissances  ä  exäcuter  dans  les 
r^giments  de  cavalerie  (France).  18. 

—  La  bicyclette  ä  la  guerre.  18. 

—  Les  automobiles  aux  raanoeuvres 
(autrichiennes)  de  1899.  18. 

—  Champs  de  tir  de  circonstance  et 
tirs  de  combat,  par  le  commandant 
Rabbot.  18. 

—  Petites  guerres  (revue)  18. 

—  De  la  critique  dans  les  raanoeuvres. 
21,  23. 

—  Eiperiences  de  mobilisation  (en 
Autriche).  21. 

—  La  revue  de  printemps  (en  Alle- 
raagne)  22. 

—  Manoeuvres  dans  la  plaine  de  Salis- 
bury. 22. 

—  Un  camp  d'instruction  en  Alsace- 
Lorraine.  24. 

—  La  bataille  napol^onienne.  25. 

—  Camp  d'instruction  pour  le  5*  corps 
(prussien).  25. 

—  Les  manoeuvres  de  1898  en  Angle- 
terre. 26. 


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XLIV 


Revue  du  cercle  militaire.  Les  grandes 
manoeuvres  de  1899  (en  Autriche).  26. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Grandes 
manoeuvres  imperiales  russes  en  1898. 
855. 

—  Observations  sur  les  grandes  ma- 
noeuvres russes  de  1898.  856. 

—  Marches  de  reconnaissance  pour  les 
officiers  et  les  cavaliers  d'elite  des 
rägiment  de  cavalerie  (italiens).  856. 

—  Grandes  manoeuvres  (anglaises)  de 
1899.  859. 

—  Manoeuvres  d'automne  des  corps 
bavarois  en  1899.  859. 

r—  Rassemblements  d'ete*  et  grandes 
manoeuvres  (russes)  eD  1899.  859. 

—  L'attaque  de  l'infanterie.  859. 
Revue  d'artillerie.  L'instruction  de  l'ar- 

tillerie  de  campagne  en  Allemagne 
avec  le  service  de  deux  ans,  par  le 
lieut.-colonel  C.  Jean n el (fin).  Jänn. 

—  Essai  sur  la  inaniere  de  preparer 
les  cadres  aux  reconnaissances  d'ar- 
tillerie, par  le  capitaine  F.  M  o  r  e  1 1  e. 
Jänn.— März. 

—  Etüde  tactique  sur  la  carte.  März. 

—  Emploi  de  l'artillerie  aux  manoeuvres 
(allemandes)  de  1898.  März. 

—  La  petite  guerre  et  le  service 
des  etapes  (revue).  März. 

—  Les  exercices  de  service  en  campagne 
dans  le  groupe  de  batteries,  par  le 
capitaine  G.  Au  brat.  April  — Juni. 

—  Essai  sur  l'emploi  de  la  cavalerie 
(revue).  April. 

—  Taktisches  Handbuch  (revue).  Mai. 
-  Mode  d'emploi  d'un  plan-relief  en 

sable  pour  l'education  tactique  des 
cadres,  par  le  chef  d'escadron 
Bourgeois.  Juni. 

—  Observations  sur  l'emploi  des  trois 
armes  aux  manoeuvres  (russes)  de 
1898.  Juni. 

—  Über  Anlage  und  Leitung  der  appli- 
catorischen  Taktik  -  Besprechungen 
beim  Truppenkörper  (revue).  Juni. 

Revue  de  cavalerie.  L'ordre  disperse, 
par  „un  irregulier".  Jänner;  — 
une  reponse.  Febr. 

—  L'instruction  par  peloton,  par  ,un 
officier  de  peloton".  Jänn. 

—  Lettres  d'un  artilleur  ä  un  cavalier 
ä  propos  du  reglement  sur  les  ma- 
noeuvres des  batteries  attelees.  Febr. 

—  Manoeuvres  d'automne  (francaises) 
en  1899.  Febr. 

—  QoeetioD  de  tactique.  März,  Mai. 

—  Aux  manoeuvres  et  ä  la  guerre. 
März,  April. 


Revue  de  cavalerie.  Notes  sur  les  modi- 
fication8  a  apporter  au  reglement  du 
31  mai  1882  sur  les  exercices  de  la 
cavalerie  ( francaist  Märt. 

—  Manoeuvres  (allemandes)  de  1899. 
März. 

—  Reconnaissances  (de  la  cavalerie 
italienne).  März. 

—  Bases  d'in8truction  par  „un  i re- 
gulier". April. 

—  La  cavalerie  au  combat  dans  les 
guerres  de  l'avenir.  Etudes  de  tac- 
tique appliquee  (suite)   April,  Juni. 

—  Grandes  manoeuvres  (autrichiennee) 
de  1899.  April. 

—  Manoeuvres  (italiennes)  de  1899. 
April. 

—  Taktisches  Handbuch.  2.  Auflage 
(revue).  April. 

—  Le  service  de  sürete*  de  la  cavalerie, 

Sar  le  commandant  Picard.  Mai, 
uni. 

—  Manoeuvres  (anglaises)  de  1899.  Mai 

—  Marche  de  resistance  (en  Italie).  Mai. 

—  Projet  de  reglement  de  manoeuvres 
(en  Roumanie).  Mai. 

—  Le  maniement  de  la  lance  (dans  la 
cavalerie  anglaise).  Juni. 

—  Passage  de  coure  d'eau  (par  la  ca- 
valerie russe).  Juni. 

Rivista  militare  italiana.  Marcia  di 
batterie  (russe)  verso  l'estremo 
Oriente.  1. 

—  Corsi  di  ripetizione  pella  landwehr 
(svizzera).  1. 

—  Le  manovre  austro-ungariche  nel 
1898.  1. 

—  II  combattimento  delle  tre  arai, 
pel  capitano  A.  Casella.  2,  3. 

—  La  guerra  del  190. .  .in  terra  ed  in 
mare  (sunto).  2. 

—  Istruzioni  pell'  esercito  inglese.  2. 

—  Le  grandi  manovre  russe  nelT 
agosto  1898.  2. 

—  Dell'  istruzione  delle  reclute,  pel 
raaggiore  A.  Sehen oni.  3. 

—  Dell'  iniziativa  dei  comandanti  in 
sott'  ordine  nel  campo  strategico 
(recensione).  3 

—  Manovre  francesi  nel  1899.  3,  6 

—  Le  manovre  imperiali  tedesche 
nel  1898.  3. 

—  Petites  Operations  de  la  guerre  (re- 
censione). 4. 

—  Corsi  d'informazione  e  d'istruzione 
(in  Germania).  4. 

—  Manovre  svizzere.  4. 

—  La  missione  degli  esploratori  d'ar- 
tiglieria.  4. 


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XLV 


Ffivista  militare  itallana.  Grandi  manovre 
(austriache)  nei  1899.  5. 

—  Grandi  esercitazioni  (tedesche) 
nel  1899.  5. 

—  Le  grandi  manovre  in  Serbia  nel 
1898.  6. 

—  Istrnzione  della  milizia  (inglese).  6. 

—  Campo  d'istruzione  (americano)  alle 
isole  Hawai.  6. 

—  Istrnzione  preparatoria  (in  Isvizzera). 
6. 

—  L'ordine  sparso.  6. 

—  Pro  memoria  (norme  tattiche).  6. 

—  La  marcia  della  fanteria.  6. 

—  Ciclisti  combattenti  7. 

—  Del  commando  e  della  critica  nelle 
manovre.  7. 

—  Division i  di  cavalleria  e  cavalleria 
divisionale.  7. 

—  Preparazione  della  sezione  al  sno 
cömpito  d'  unita  di  combattimento 
col  fuoco.  8. 

—  Dell'  influenza  dei  moderni  cannoni 
8nl  combattimento  dell'  artiglieria 
campale.  8. 

—  Corsi  d'istruzione  (in  Belgio).  9. 

—  Escrcitazioni  del  personale  in  con- 
gedo  (Germania).  9. 

—  Le  grandi  manovre  francesi  nel  1898. 
9. 

—  Le  grandi  manovre  autunnali  ed  il 
loro  scopo.  10,  12. 

—  Delle  formazioni  di  marcia  come 
formazioni  di  manovra.  11. 

—  Un  esperimento  di  mobilitazione  (in 
Isvizzera).  lt. 

—  II  nuovo  orientamento  della  tattica 
di  cavalleria.  12. 

—  Campi  di  tiro  di  circostanza  o  tiri 
di  combattimento.  12. 

L'esercito  italiano.  Concorso  di  cani  da 
gnerra  (in  Germania).  9. 

—  II  colonnello  Giacosa  sullaguerra 
nelle  Alpi.  11. 

—  Grandi  manovre  francesi  nel  1899. 
16. 

—  Marce  di  ricognizione  (in  Italiu).  16. 

—  Manovre  coS  quadri  (in  Italia).  23,  28. 

—  Grandi  manovre  (italiane)  1899. 
31,  37. 

—  Esercitazioni  dell'  artiglieria  in 
montagna  (Italia).  32. 

—  Istrnzione  di  ufficiali  di  artiglieria 
in  congedo.  37. 

—  La  mobilitazione  dell'  esercito 
francese.  44. 

—  La  mobilitazione  dell  esercito  te- 
desco).  47. 


Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Varianti 
introdotte  nel  regolamento  tedesco 
snl  servizio  in  campagna.  Febr. 

—  L'impiego  (tattico)  delle  mitraglia- 
trici.  Febr.,  März. 

—  Passaggio  d'un  fiume  eseguito  dall' 
artiglieria  rnssa.  Febr. 

—  Nuova  istrnzione  (francese)  sul  ser- 
vizio del  cannoneda  campagna.  Febr. 

—  Esercitazioni  pegli  ufficiali  d'ar- 
tiglieria (francesi).  April. 

—  Notevole  marcia  eseguita  da  una 
brigata  d'artiglieria  (russa).  Mai. 

—  Le  esercitazioni  tattiche  dell'  arti- 
glieria campale  ai  poligoni  di  tiro, 
pel  colonnello  G.  Lang.  Juni. 

—  Gli  automobili  alle  grandi  manovre 
(austriache).  Juni. 

—  I  ciclisti  (tedeschi)  nel  servizio  di 
staffetta.  Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. The  Training  of  a  Battalion 
in  the  Attack,  by  Major  R.  Colle- 
ton,  Bart.  252. 

—  The  Official  Report  on  the  Salis- 
bury  Manoeuvres  in  1898.  253. 

—  The  Autumn  Manoeuvres  of  1899. 
(France).  253. 

—  The  (German)  Grand  Manoeuvres 
(1899).  253. 

—  The  British  Autumn  Manoeuvres 
of  1898,  by  Major  J.  W.  H.  Mar- 
schall-West. 255. 

—  Inquiries  concerning  the  Tactics  of 
the  Future  (review).  255. 

—  The  Officer's  Field  Note  and  Sketch- 
Book  and  Reconnaissance  Aide- 
Mömoire  (review).  255. 

—  General  Reconnaisances :  Their 
Objects  and  Value,  etc.;  together 
with  Personal  Eiperiences  put  for- 
ward  to  Guide  those  about  to  start 
onthem.by  ColonelM.  S.  Bell.  256. 

—  The  Cavalry  Exercises  before  and 
the  Cavalry  Düring  the  Manoeuvres 
of  1898  (in  England),  by  Major 
C.  G.  Morrison.  256. 

—  (British)  Manoeuvres  of  1899.  256. 

—  (Russian)  Manoeuvres  of  1899.  256. 
Journal  of  the  United  States  Artillery. 

Tactical  Organization  and  Uses  of 
Machine  Guns  in  the  Field  (review). 
36. 

La  Belgique  militalre.  Les  ehiens  de 
guerre  (en  Allemagne).  1.444. 

—  Les  manoeuvres  d'automne  de  1899 
(en  Suisse).  1.444. 

—  Les  manoeuvres  d'automne  de  1899 
(en  France).  1.445. 


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XLVI 


La  Belgique  militaire.  Manoeuvres  im- 
periales (allemandes)  de  1899. 1.446. 

—  Les  manoeuvres  (en  Autriche).  1.446. 

—  La  raitrailleuse  en  cainpagne.  1.447. 

—  Les  manoeuvres  dans  l'Est  (France). 
1.447. 

—  Exercices  de  marche  dans  l'infan- 
terie  (beige).  1.450,  1.459. 

—  Cyclistes  et  cavaliers.  1.452,  1  453. 

—  Petites  guerres.  Leurs  principes  et 
leur  exöcution  (revue).  1.452. 

—  Les  manoeuvres  imperiales  autrichi- 
ennes  (de  1899).  1.457. 

—  Manoeuvrc  de  garnison  (en  Bel- 
gique). 1.463. 

—  Le  combat  de  la  division  d'arme'e. 
1.464. 

—  Au  camp  de  Beverloo.  1.464. 

—  La  patrouille  d'artillerie.  1  465,1.466. 

Revue  de  1'armee  beige.  Les  grandes 
manoeuvres  de  TarmCe  bulgare  en 
1896  (revue).  Jänn.,  Febr. 

—  Taktik  von  Balck  (revue).  Marz, 
April. 

—  Le  combat  de  la  division  d'arme'e, 
par  L.  Wah.  Mai,  Juni. 

—  Le  tir  de  guerre  et  les  exercices 
pratiques    du    camp    de  Chälons 
revue).  Mai.  Juni. 

—  Taktische  Ausbildung  der  Sanitäts- 
Officiere  (revue).  Mai,  Juni. 

Altgem.  Schweiz.  Militär -Zeitung.  Oberst 
U.  Wille  über  die  kriegsgemässe 
Anlage  der  Manöver  im  Frieden.  1. 

—  Versuche  mit  Kriegshunden  (in 
Schweden-Norwegen).  1. 

—  Russlands  militärische  Situation  an 
der  mandschurischen  Grenze.  2. 

—  Das  Exercicr-Reglement  für  die  russ. 
Infanterie  vom  Jahre  1897.  6. 

—  Die  28  Tage  des  französischen  Re- 
servisten. 8. 

—  Das  neue  belgische  Reglement.  8. 

—  Die  Lehren  des  (schweizerischen) 
Truppenzusaminonzuires  vom  Jahre 
1898.  V> 

—  Eins  — Zwei  (zum  Exercieren  der 
R'kruten).  13 

—  l:ber  die  (deutschen)  Kaisermanöver 
18i>9.  13. 

—  Lud  Wolseley  über  die  (engli- 
schen) Manöver  (1898).  13. 

—  Oberst  Wille  über  Grundsätze  der 

Führerausbildung  im  Milizsystem. 
1 3. 

—  Alarmirung  der  Thal  wehr  von  St- 
Maurice  (Schweiz).  IG. 

—  Die  englischen  Herbstmanöver.  18. 


Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Für  das 

Gefechtsschiessen  (in  der  Schweiz).  18. 

—  Die  Taktik  der  Infanterie  bei  den 
grossen  Manövern.  19. 

—  Das  VeTocipedeJm  Kriege.  20. 

—  Generalstabs  •  Ubungsreisen  und 
Cadresmanöver  (in  Frankreich).  20. 

—  Ober  die  Herbstübungen  des  IV. 
(schweizerischen)  Aimee-Corps  1898 
22-26. 

—  Kaisermanöver  (in  Deutschland).  22. 

—  Das  gefecht8mäs8ige  Abtheilungs- 
schiessen  der  Infanterie  (Bespr  ).  23. 

—  Ein  Marsch  über  den  San  Bernar- 
dino.  23. 

—  Eine  Prüfung  von  Kriegshunden  im 
deutschen  Heere.  24. 

—  Ein  neues  Vorposten-System  (Bespr  ). 
24. 

—  Ein  Truppenübungsplatz  bei  Posen. 
25. 

—  Gefechtstaktik  in  den  Hügeln  von 
Indien.  27. 

—  Das  neue  Exercier-Regleraent  für 
die  russische  Infanterie  vom  Jahre 
1897  im  Vergleich  mit  den  analogen 
reglemcntarischen  Vorschriften  in 
Deutschland,  Italien,  Frankreich  und 
Österreich-Ungarn  (Bespr.).  27. 

—  Der  Übungsplatz  bei  Döberitz.  27. 

—  Oberstlieutenant  0  Häfelin  über 
Infanterie-Unterricht.  27. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 
Die  Sicherung  der  Artillerie  gegen 
überraschenden  Angriff  und  Nah- 
griff überhaupt.  2  —  4. 

—  Bemerkenswerte  (russische)  Marsch- 
leistung. 3. 

--  Fünf  taktische  Aufgaben  über  Füh- 
rung und  Verwendung  der  Feld- 
Artillerie  (Bespr.).  4. 

—  Das  Gefecht  der  russischen  Infan- 
terie (Bespr  ).  4. 

—  Marschfähigkeit  der  Truppen  im 
Gebirge.  5. 

—  Eine  neue  Dienstvorschrift  für  die 
(französische)  Feld-Artillerie.  6 

—  Die  Mobilmachung  der  französischen 
Armee.  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Officiere  illcr 
Waffen.  Divisionsmanöver  in  Algier 

1898.  L 

—  Eine  Angriffsübung  auf  befestigt*' 
Feldstellungen   1898  (Deutscbl  ).  1 

—  Die  strategische  Bedeutung  der 
Schweiz  (Bespr.).  1. 

—  Pro  memoria  (gelegentlich  der 
schweizerischen  Manöver  1898)  (Be- 
sprechung), l. 


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XL  VII 


Schweiz.  Monatschrift  für  Offleiere 
aller  Waffen.  Officiersfelddienst- 
übungen  (Bespr.).  1. 

—  Der  Weserübergang  durch  das 
(deutsche)  X.  Armee-Corps  während 
der  Kaiserraanöver  1898.  2. 

—  Herbstübungen  (in  Österreich-Un- 
garn). 2. 

—  Das  neue  Exercier-Reglement  der 
(russischen)  Infanterie.  2. 

—  Grenzsicherang,  dann  Marsch  und 
Gefecht  im  Gebirge  (Bespr  ).  2,  4. 

—  Die  deutschen  Kaisermanöver  von 
1898.  3,  4,  6. 

—  Die  (französischen)  .  Herbstübungen 
(1899).  4. 

—  Das  Gelände  im  Dienste  der  Truppen- 
fährung  (Bespr.).  4. 

—  Die  Kriegführung  im  Gebirge  (Be- 
sprechung). 4. 

—  (Schweizerische)  Übungen  im  Dauer- 
lauf. 6. 

Revue  militaire  suisse.  Les  manoeuvres 
imperiales  autrichiennes  en  1898. 1,6. 

—  Le  passage  (da  col)  du  Panix  par 
un  bataillon  (suisse),  par  le  capi- 
taine  Ch.  Iselin.  1. 

—  Le  röle  des  6claireurs  d'artillerie, 
par  le  lieutenant-colonel  E.  Ruffi- 
eux.  1. 

—  Les  manoeuvres  imperiales  (alle- 
mandes)  de  1899.  1,  3. 


Revue  militaire  suisse.  Trois  reglements 
nouveaux  (en  Belgique).  1. 

—  Pour  les  manoeuvres.  2. 

—  L'artillerie  de  corps,  par  le  lieute- 
nant-colonel E.  Manuel.  2. 

—  Marches-exercices  pour  officiers  (en 
Suisse).  2.  3,  5. 

—  Die    strategische    Bedeutung  der 
Schweiz  (revue).  2. 

—  Grandes  manoeuvres  (francaises)  en 
1899.  2. 

—  ReconnaiBsances  d'hiver  (en  France). 
2. 

—  Des  formations  de  marche  comrae 
formations  de  manoeuvre.  4. 

—  Un    essai    de    mobilisation  (en 
Saisse).  4. 

—  Manoeuvres  (italiennes)  de  1899.  4. 

—  De  la  direction  des  manoeuvres.  5. 

—  Les    revues    de    printemps  (alle- 
mandes).  5,  6. 

—  Les  grandes  manoeuvres  anglaises 
de  1898.  5 

—  Les  manoeuvres  (francaises)  de  1898. u. 

—  L'instruction  tactique  de  Tinfanterie, 
par  F.  Feyler.  6. 

—  (Passages  de  rivieres  execut^s  par) 
l'artillerie  russe.  6. 

—  Grandes    manoeuvres  (allemandes) 
de  1899.  6. 

—  Reconnaissances   de   cavalerie  (eu 
France).  6. 


3.  Artillerie-  und  Waffenwesen,  Munition  und  Schiessen,  Feuer- 
werkerei (nebst  den  einschlägigen  Dienstvorschriften).  —  Kriegs- 

Technisches. 


Streffleur's    bsterr.   mllit.  Zeitschrift. 

Das  deutsche  Feld  -  Artillerie  -  Mate- 
rial C/96.  Febr. 

—  Anleitung  für  den  Gebrauch  der 
Armee-  und  Macao-Seheiben.  Zu- 
sammengestellt von  Oberlieutenant 
O.  Weisgmann.  Febr. 

—  Lehrbuch  der  Waffenlehre  (Bespr.). 
Marx. 

—  Das  Schiesswesen  der  Ost.  Infanterie 
seit  200  Jahren,  von  Major  A.  I>  o  1 1  e- 
czek  (Forts.).  April. 

—  Zur  Frage  der  npplicatorischen 
Übungen  im  Schiesswesen  bei  der 
Feld-Artillerie,  von  G.  M.  I  d  i  c  z  u  k  h. 
Juni. 

Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 

Das  abgeänderte  9cm  Feldgeschütz 
M.  75  und  die  Neuorganisation  der 
Feld-Artillerie,  von  J,  JankoviO 
LVIII.  Bd.  2. 


Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 

Schussbüchel  (Bespr.).  LVIII.  Bd.  2. 

—  Das  deutsche  Feld-Artillerie-Mate- 
rial C/96  (Bespr.).  LVIII.  Bd.  2. 

—  DieBntwicklung  desRepetirgewehres, 
von  Hauptmann  L.  Rebhahn. 
LVIII.  Bd.  3. 

—  Sehiessübungen  der  Fehl-Artillerie 
(Bespr.).  LVIII  Bd.  3. 

—  Schnellfeuer  -  Feldkanonen  (Bespr.). 
LVIII.  Bd.  4. 

—  Automatische  Handfeuerwaffen,  von 
Oberstlieutenant  H.  Müller  von 
Mühl  werth.  LVIII  Bd.  5. 

—  Vorgang  bei  der  Ausbildung  im 
Schiesswesen  flBespr.).  LVIII.  Bd.  5 

—  Die  französische  Schiessvorschrift 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  &, 


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XLVIII 

Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 

Zerlegen,  Zusammensetzen  and  Visi- 
tiren des  Gewehres  und  Karabiners; 
Requisiten  und  Mittel  zum  Reinigen 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  6. 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Wie  kann 
die  Shrapnelwirkung  erhöht  werden  ? 
von  Hauptmann  A.  Weigner.  1. 

—  Repetir  -  Handfeuerwaffen  M.  95  in 
Österreich-Ungarn.  Nach  amtlichen 
Quellen,  von  Oberlieutenant  K.  H  o  f  f- 
mann.  1. 

—  Das  italienische  6  5mm  Repetir- 
Gewehr  M.  91,  von  Hauptmann  J. 
Pangher.  1,  4. 

—  Der  italienische  Gbmm  Repetir- 
Stutzen  M.  91,  von  Hauptmann  J. 
Pangher.  1. 

—  Nochmals  die  Zuverlässigkeit  des 
Einschiessens  (Bespr.).  1. 

—  Zur  Theorie  der  hydraulischen  Ge- 
schützbremsen, von  Artiii. -Ingenieur 

P.  Sock.  2,  3. 

—  Ein  Apparat  zur  Veranschaulichung 
des  Feblervertheilungs  -  Gesetzes, 
von  Oberst  A.  Edler  v.Obermayer. 
2,  3. 

—  Das  deutsche  Feld-Artillerie-Material 
C  96,  von  Hauptleuten  F  ritsch 
und  Reisinger.  2,  3;  —  Nach- 
trag 5. 

—  Zum  Richten  in  verdeckten  Stel- 
lungen, von  Oberlieutenant  E  i  s- 
schill.  4. 

—  Libellenaufsatz  für  Feldgeschütze, 
von  Hauptmann  H.  Korrod  i.  4. 

—  Applicatorischc  Übungen  im  Schief*- 
wesen  der  Feld-Artillerie  (Bespr  ).  4. 

—  Richtschuss  und  Massstab,  von 
Hauptmann  A.  Weigner.  5. 

—  Das  Verhalten  der  Gewehrpatrouen- 
hülsen  seit  Anwendung  rauch- 
schwacher Pulver,  von  Hauptmann 
F.  De  übler.  5. 

—  Neuere   Methoden    d^r  Erzeugung 

von  Geschosskernen,  von  Oberlieut. 
K.  Met  z.  5. 

—  Artillerie-Schie.s«ül)uncren  (in  Italien). 

ft. 

—  Sehnellfeuer  -  (Jebirgsgeschütie  auf 
Cuba.  5. 

—  Theoretische  und  experimentelle 
Untersuchungen  über  die  Kreisel- 
bewegungeo  der  rotirenden  Lang- 
gesehosse    während     ihres  Fluges 

(Bespr.).  5. 


Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Die  Ent- 
wicklung des  Krupp'schen  Feld-Ar- 
tillerie-Materials. Nach  dem  Schiess- 
berichte Nr.  89  der  Firma  Krupp  in 
Essen,  zusammengestellt  von  Obem- 
lieutenant  E.  Kuczera  6. 

—  Neues  von  der  italienischen  Gebirgs- 
Artillerie,  von  Hauptmann  J.  Pang- 
her. 6. 

Militär  -  Zeitung.  Landsturmschützen- 
schule des  Wiener  Schützenvereines. 
4. 

—  Actuelle  artilleristische  Fragen  5 

—  (Amerikanische)  Artillerie  -  Schiess- 
versuche 5. 

—  Rauchschwaches  Pulver  (in  England)' 

—  Erprobung  einerVickers-Panzerplatte. 
(England).  6. 

—  Applicatorische  Übungen  im  Schiess- 
wesen bei  der  Feld- Artillerie  (Bespr.  i 
6. 

—  Der  wahre  Wert  der  Schiessaus- 
bildung (Bespr.).  7. 

—  Schussbüchel  (Bespr.).  8. 

—  Aluminium  für  militärische  Zwecke . 
13. 

—  Der  instruetor  des  Schiess-  und 
Waffen-Wesens  (Bespr.).  14. 

—  Das  Feld- Artillerie-Material  C  '96.  14. 

—  Zur  Geschützfrage  (in  Osterreich;.  16. 

—  Das  neue  deutsche  Gewehr.  16,  17. 

—  Schnellfeuergeschütz  Maxira-Norden- 
fielt.  (England.)  16. 

—  Vorträge  für  die  k.  und  k.  Waffeu- 
officiere  (Bespr.).  16. 

—  (Schweizerische)  Schiessübungen.  17. 

—  Moderne  Schiessausbildung  (Bespr.). 
19. 

—  Die  fünfzülligen  Haubitzen.  22. 

—  Fabrikation  von  Gewehren  und 
Kanonen  (in  Italien).  22. 

—  Die  Erweiterung  der  k.  und  k.  Armee- 
schiessschule  (in  Bruck  a.  d.  Leitha) 
25. 

—  Die  elektrische  Kanone  (System 
Newman).  25. 

Armeeblatt.  Das  neue  frauzösisch^ 
Schnellfeuergeschütz.  1. 

—  Amerikanische  Waffenfabrik.  2. 

—  Die  Erfindung  des  Obersten  Humbert 
(ein  neues  Geschütz).  3. 

—  Ankauf  von  Waffen  uud  Munition 
(Türkei).  3. 

—  Der  wahre  Wert  der  Schiessaus- 
bildung (Bespr.).  4. 

—  Landsturmschützenschule  des  Wiener 
Schützenvereines.  4. 


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XLIX 


Arneeblatt.  Ein  neues  (deutsches)  Ge- 
wehr? 5. 

—  Der  Instructor  des  Schiess-  und 
Waffenwesens  (Bespr.).  5. 

—  Die  Umbewaffnung  der  österreichi- 
schen Feld-Artillerie.  6. 

—  Das  neue  (englische)  Infanterie- 
Geschoss.  10. 

—  Krupp's  Schiessbericht.  13. 

—  Zielabzugscontrolapparat  (System 
Lutz).  13. 

—  (K.  und  k.)  Armeeachiessschule(1899). 
14. 

—  Die  Mauser-Repetirpistole  (in  Eng- 
land). 16. 

—  (Englische)  Automobil-Geschütze.  16. 

—  Die  Vormeisterfrage  und  ihre  Be- 
deutung für  den  Erfolg  zur  See,  von 
Linienschiffslieutenant  Th.  Hoch. 
17,  19-21. 

—  Die  russische  Artillerie  (das  Material). 
17. 

—  Das  neuartige  Feldgeschützrnaterial 
(in  Österreich).  IS. 

—  Das  neue  (deutsche)  Infanterie- 
Gewehr.  22. 

—  Die  Leistungen  der  (englischen) 
özölligen  Haubitzen  (beiOmdurman). 
24. 

—  Umänderung  der  Artillerie-Bewaff- 
nung (in  Italien).  28. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesen«. Erfolgreiches  Artillerie-Feuer 
zur  See.  Studie  Ton  Linien-Schiffs- 
Lieutenant  M.  Herzberg.  1 — 3. 

—  Der  Jahresbericht  des  Chefs  des 
Artillerie-Bureau  der  Vereinigten 
Staaten.  1. 

—  Lehrbuch  der  Waffenlehre  (Bespr  ).  1. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Ein  russisches  Urtheil  über 
die  Bewaffnung  der  Cavallerie  mit 
Lanzen.  Jänn. 

—  Munitionsverbrauch  der  Feld-Artil- 
lerie nach  Einführung  der  Schnell- 
feuergeschütze und  Folgerungen 
daraus,  von  Oberstlieut.  Layriz. 
Febr. 

—  Lehrbuch  der  Waffenlehre  (Bespr.). 
Febr. 

—  Über  den  Einfluss  moderner  Feld- 
geschütze auf  die  Gefechts thütigkeit 
der  Feld-Artillerie.  März. 

—  Umschau  auf  militär-technischem 
Gebiete,  v.  Major  J.  Schott.  März, 
Juni. 

—  Schnellfeuergesehütze  (Russland). 
April. 

Organ  der  milit.-wU-ensohaftl.  Vereine  LIX. 


Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Die  framösische  Schiessvor- 
schrift (Bespr.).  Juni. 

Militär  -  Wochenblatt.  Änderungsvor- 
schläge zum  derzeitigen  Ausbildungs- 
gang im  Enfernungsschätzen.  1—3. 
Die  Mauser  -  Selbstladepistole  in 
Indien.  4. 

Neues(französisches)  Schiffsgeschütz. 
5. 

Verwendung    von  Scbnellfeuer-Ge- 
birgsgeschützen  auf  Cuba.  10. 
(Schweizerische Versuche  mit)  Selbst- 
ladepistolen. 10. 

Handfeuerwaffen  (für  austretende 
schweizerischeLandsturmmänner).10. 

Bewährung  der  Wirkung  der  neuen 
(englischen)  Waffen.  11. 
Schiessversuche  mit  einem  neuen 
Lee-Metford-Gescho3s  (in  England). 
11. 

Einwirkung  des  Cordits  auf  Gewehr- 
läufe. 13. 

Aptirungen  am  (englischen)  Feld- 
Artillerie-Material.  13. 
General  Böhnes  „Neue  Studien  über 
die  Wirkung  desInfanterie-Gewehres1-. 
14. 

Bewaffnung  von  Landsturmmänueru 
(Schweiz).  14. 

Curse    an    der  Central- Artillerie- 
Schiessschule  (in  Italien).  18. 
Curse  an  der  (italienischen)  Central- 
Infanterie-Schiessschule.  18. 
Verwaltung  der  Patronen  (Italien). 
18. 

Artillerie  -  Schiessübungeu  (1899) 
(Frankreich).  19. 

Automobile  Artillerie  (England).  21. 

Umbewaffnung  der  schweren  Artil- 
lerie in  (Britisch-)  Indien.  21. 
Elastischer  (Hemm-)  Sporen  für  die 
Feldlafetten  (England).  21. 
Umänderungen  des  (englischen)  Feld- 
Artillerie-Materials.  21,  61. 
Bericht    des    (britisch-)  indischen 
Zeugscorps  (über  die  Thätigkeit  im 
Jahre  1808).  21. 

Curs  an  der  Militärschiessschule,1899 
(Deutschland).  23. 

Theilnahme  an  den  Schiessübungeu 

(Schweiz).  25. 

MilitärischeÜberwaehungderSpreng- 
stuil'sendungen  in  Frankr<  ich*  26. 

Elektrischer  Geschossaufzug  (Nord- 
Amerika).  29. 
■  Schiessübungen  der  (deutschen)Poss- 
Artillerie.  1899.  34. 

I89«i  Rcpertorian.  4 


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L 


Militär-Wochenblatt.  Abzugsapparat  zum 
Verhüten  des  Durchreissens  beim 
Abfeuern  des  Gewehres  (Deutschland). 
34. 

—  Schiessübungen  imLager  vonCbalons. 
36 

—  Die  diesjährige  Armeeschiessschule 
(in  Österreich).  38. 

—  Schiessübungen  der  (deutschen)  Feld- 
Artillerie  1899.  39. 

—  Telemeter  Paschwitz.  39. 

—  Schiessübung  der  Armeereserve  (Eng- 
land). 40. 

—  Exercierlanzen  für  Dragoner  und 
Husaren  (England).  40. 

—  Nochmals  Entfernungsmesser.  48. 

—  Besonderes  Vergleicbsschiessen 
(Preussen).  50. 

—  Neuer  Visitirspiegel  (Österreich).  50. 

—  Unbrauchbare  Wenzelgewehre  (Öster- 
reich). 50. 

—  Verein  für  das  Schiessen  mit  Ge- 
schützen (Frankreich).  51. 

—  Über  die  Ermittlung  der  Ergebnisse 
beim  Einzelschiessen  (Deutschland). 
52. 

—  Unterrichtscur8e  für  Stabsoffi eiere  an 
derNormalschiessschule(Frankreich). 

59. 

—  Das  Vergleicbsschiessen  1899 
(Deutschland).  62. 

—  Neue  Laffete  für  Schiffsgeschütze 
(England).  62. 

Neue  militärische  Blätter.  Ein  neues 
englisches  Geschütz.  Jänn. 

—  Die  neue  (bulgarische)  Schiessinstruc- 
tion.  Febr. 

—  Die  Schnellfeuergeschütze  bei  der 
englischen  Sudan-Expedition.  Febr. 

—  Aluminium  zu  Tropenausrüstungen 
unverwendbar?  Febr. 

—  Die  Entwicklung  der  neueren  Feld- 
geschütze mit  besonderer  Bezug- 
nahme auf  die  Gussstahlfabrik  F. 
Krupp.  Marz.  April. 

—  Aptirungen  am  (englischen)  Artillerie- 
material. März. 

—  Applicatorische  Übungen  im  Schiess- 
wesen bei  der  Feldartillerie  (Bespr.). 
Marz. 

■ —  Beitrag  zur  Geschossfrage.  April. 

—  Über  die  Abänderung  des  Infanterie- 
Gewehres  88  (Deutschland).  Mai. 

—  Ein  neues,  sehr  wirkungsvolles 
rauchloses  Pulver  (in  Nord-Amerika). 
Mai. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Errichtung  einer 
grossen  Geschütz-  und  Gewehrfabrik 
bei  Homestead  (Amerika).  7. 


Allgem.  Militär-Zeitung.  Schnellfeuer  Feld 
kanonen.  13. 

—  Das  75cm  Krupp'sche  Gebirgs- 
Schnellfeuergeschütz  in  den  Kämpfen 
bei  Santjago.  14. 

—  Über  die  Grundlage  des  Shrapne!- 
sehiessens  bei  der  Feld-Artillerie 
(Bespr.).  15. 

—  Bericht  des  (britisch-)  indischen 
Zeugcorps  für  1898.  22. 

—  Die  Schiessausbildung  und  das 
Prüfungsschiessen  unserer  Infanterie. 
25-28. 

—  Neubewaffnung  der  (russischen)  Feld- 
Artillerie  mit  einem  Schnelladege- 
schütz.  29. 

—  Zwei  Stimmen  über  das  neue  deutsche 
Infanterie-Gewehr.  30,  31. 

—  Die  neue  deutsche  Feld-Artillerie 
und  ihre  Aufgabe.  33. 

—  Die  Mauser-Repetirpistole  für  die 
indobritischen  Colonialtruppen.  33. 

—  Neuer  Lanzen-Armriemen  (in  Bayern) 
34. 

—  Sprenggranaten  für  die  (französi- 
sche) Belagerungs-Artillerie.  36. 

—  Ein  Beitrag  zur  Geschiebte  des 
rauchlosen  Pulvers.  37. 

—  Die  diesjährigen  Übungen  derSchiess- 
schule  von  Chälons.  41. 

—  Die  pfeifenden  Gewehrgeschosse.  42 

—  Schiessübungen  der  Feld- Artillerie 
(Bespr  ).  46, 

—  Besonderes  Vergleichsschiessen 
(Bayern).  47. 

—  Applicatorische  Übungen  im  Schiess- 
wesen bei  derFeld-Artillerie(Bespr.) 
49. 

—  Neuer  Artillerie  -  Schiessplatz  n 
Döberitz.  51. 

—  Änderungen  des  Feld  -  Artillerie- 
Materials  (England).  51. 

—  Versuche  mit  Schnellfeuergeschützcn 
(in  England).  51. 

—  Neue  Kanonen-Inschriften.  52. 

—  Das  Schiessen  der  französischen  In 
fanterie  vor  und  nach  dem  Krieg* 
von  1870.  56. 

Deutsche  Heeres-Zeitung.  Die  Entwick 
lung  des  Krupp'schen  Feld- Artillerie 
Materials  von  1892  bis  1837,  vor 
Oberst  Spohr  (Schluss).  1. 

—  Der  Sprengstoff  der  Zukunft.  1, 

—  Das  neue  Geschütz  des  französischen 
Oberst  Humbert  (ohne  Knall,  ohar 
Feuerschein,  ohne  Rückatoss).  1. 

—  Vorrichtung  zur  steten  Munitions- 
versorgung beiSchnellfeuergeschatie--1 
auf  amerikanischen  Kriegsschiffe*  3 


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LI 


Deutsche  Heere«  -  Zeitung.  Infanterie- 
Schiessachule  (Deutschland).  4. 

—  Panxerversuch  auf  dem  Redington 
Proving  Ground  der  Carnegie  Com- 
pany durch  die  Bethlehem  Iron Works 
South  Bethlehem  im  October  und 
November  1898,  von  Henning.  5. 

—  Zerspringen  einer  Gatling-Kanone.  7. 

—  Artilleristisches  aus  Frankreich. 
8—10. 

—  Interessante  Artillerie- Versuche  (in 
Nord-Amerika).  10. 

—  Die  Neugestaltung  der  russischen 
Infanterie-Schiessschule.  12. 

—  Neuer  Abzugsapparat.  Ein  Mittel  ge- 
gen das  „Durchreissen*  und„Mueken". 

—  Applicatorische  Übungen  im  Schiess- 
wesen bei  derFeld-Artillerie.(Bespr.). 

20. 

—  Die  Bedeutung  eines  brauchbaren 
Entfernungsmessers  für  die  Infanterie. 
32,  33. 

—  Leistungen  der  5zölligen  Haubitzen 
bei  Omdurman.  33. 

—  Tragbare  Schilde  als  Schutzwehr  für 
die  stürmende  Infanterie.  34 — 36. 

—  Scbnellfeuerkanonen  (Bespr.).  36. 

—  Die  Kraftentwicklung  einer  Lage 
aus  allen  Geschützen  eines  modernen 
Schlachtschiffes.  39. 

—  Fabrication  von  Gewehren  und  Ka- 
nonen (in  Italien).  42. 

—  Besonderes  Vergleichsschiessen 
(Deutschland).  46,  47. 

—  Panzerversuche  in  Amerika,  von 
Henning.  49. 

—  Infanterie-Schiessschule  (in  Italien). 
f>3. 

Internationale  Revue.  Uber  die  Grund- 
lagen des  Shrapnelschiessens  bei  der 
Feld-Artillerie  (Bespr.).  Febr. 

—  Vom  neuen  deutschen  Feldgeschütz, 
von  Oberst  v.  Scheve.  März. 

—  Lehrbuch  der  Waffenlehre  (B^spr.). 
April. 

—  Plaques  de  blindage  et  canons  de 
rupture  allemands.  Supplement  zum 
Aprilheft. 

—  Lea  nouveaux  canons  de  campagne 
allemands  et  francais.  Supplement 
zum  April-Heft. 

—  Renseignements  divers  (technologi- 
ques  miÜtaire8).  Supplemente  zu  den 
Heften  von  April  und  Mai. 

—  Vorträge  aus  der  Artillerie-Lehre 
(Bespr.).  Mai. 

—  Schnellfeuerfeldkanonen  (Bespr.). 
Mai. 


Internationale  Revue.  Le  däveloppement 
des  pieces  ä  tir  rapide  de  campagne 
modernes  et  le  rapport  d'expe'riences 
de  tir  n°  89  de  l'usine  Fried.  Krupp. 
Supplement  zum  Mai-Heft. 

—  Notre  nouvelle  artillerie  de  campagne 
et  sa  mis8ion  (AUemagne).  Supple- 
ment zum  Mai- Heft. 

—  La  transformation  du  fusil  d'infanterie 
(allemand)  mod.  88.  Supplement  zum 
Mai-Heft. 

—  Applicatorische  Übungen  im  Schiess- 
wesen bei  der  Feld-Artillerie  (Bespr.). 
Juni. 

Kriegstechnische  Zeitschrift.  Entwick- 
lung der  gegenwärtigen  Waffen- 
technik. 1. 

—  Weiteres  über  die  Zuverlässigkeit 
des  Einschiessens,  von  Oberstlieut. 
Callenberg.  1,  2. 

—  Ziel-Controlapparat  für  die  französ. 
Cavallerie.  1. 

—  Libellenaufsatz  für  Feldgeschütze.  1. 

—  Lehrbuch  der  Waffenlehre  (Bespr.).  1, 

—  Betrachtungen  über  das  Infanterie- 
gewehr von  heute  und  morgen.  2. 

—  DieGeschütze  des  Generals  Kitchener 
im  Sudan-Feldzuge,  1898,  von  E. 
Hartmann.  2. 

—  Ein  neuer  Militärdistanzmesser.  2. 

—  Gewehr  -  Abzieh  -  Controlapparat 
(Deutschland).  2. 

—  Mittel  zur  Gewehrreinigung.  2. 

—  Die  Wirkung  der  Bleispitzen-  und 
Hohlspitzengeschosse.  3. 

—  Mein  letztes  Wort  über  die  Zuver- 
lässigkeit der  Gabelbildung,  von 
H.  Rohne.  3. 

—  Neueste  Erfindungen  und  Entdeckun- 
gen (auf  militär- technischem  Ge- 
biete). 3—6. 

—  Theoretische  u.  experimentelle  Unter- 
suchungen üb.  die  Kreiselbewegungen 
der  rotirenden  Langgeschosee  wäh- 
rend ihres  Fluges  (Bespr.).  3. 

—  Brenuzünderschiessen.  4,  5. 

—  Kunstgewerbe  in  der  Kriegstechnik. 
4. 

—  Neues  Shrapnel  (England).  4. 

—  Versuche  mit  dem  Daudetau-Gewehr 
(in  Frankreich).  4. 

—  „  Petroclastit"  (neuer  Explosivstoff).  4. 

—  Flüssige  Luft  (als  Sprengstoff),  von 
C.  von  Herget.  4. 

—  Die  mexikanische  (i ebirgs- Artillerie. 
5 

—  Mitrailleuse  Fitzgerald.  5. 

—  Die  Zerstörungen  in  der  Seele  der 
Feuerrohre.  5. 

4* 


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m 


Kriegstechnische  Zeitschrift.  Die  Selbst- 
ladepistolen Bergmann  und  Brow- 
ning. 5. 

—  Neues  GeschosB  für  Infanterie-Ge- 
wehre (Frankreich).  5. 

—  ZumAbspringen  derGewehrgeschosse. 
5. 

—  Neues  rauchloses  Pulver  (inEngland). 

5. 

—  Entfernungsmesser  Bass  et  Stroud.  5. 

—  Steilfeuergeschütze  für  Feld-Artil- 
lerie, von  C.  v.  Herget.  6. 

—  Schiessversuche  gegen  Krupp'sche 
Panzerplatten.  6. 

v.  Löbells  Jahresberichte  etc.  Die  Hand- 
feuerwaffen. 1874—1898.  II.  Theil. 

—  Material  der  Artillerie.  1874-1898. 
n.  Theil. 

—  Übersicht  Qber  die  Erfindungen  und 
Entdeckungen  auf  militär-technisch. 
und  chemischemGebiete.  1874— 1898. 
IL  Theü. 

Wojennij  Sbornjik.  Über  das  gruppen- 
weise Schiessen  der  Feld-Artillerie. 
März. 

—  Über  das  Schiessen  der  Festungs- 
Artillerie,  von  A.  Preise.  Mai. 

—  (Russische)  Instruction  Qber  die 
Schiessausbildung.  Mai. 

—  Ein  Gestell  für  das  Zimmerschiessen 
auf  bewegliche,  verschwindende  und 
plötzlich  aufspringende  Ziele,  von 
Hauptmann  Pauzerzinski.  Juni. 

—  Zur  Bildung  und  Schulung  von 
Schützenvereinen,  von  M.  N  j  i  k  i  t  i  n. 
Juni. 

Artillerijskij  Journal.  Die  bei  der  deut- 
schen Festungs-Artillerie  gebrauch- 
lichen Schiessarten,  von  Hauptmann 
Paschtsc henko.  Jänn. 

—  Über  Schnellfeuergeschütz-Laffeten, 
von  N.  Zytowit8ch.  Jänn.,  Febr. 

—  Berichtigung  zu  dem  Aufsatz:  „Der 
Winkelmesser  bei  den  Feld-Ge- 
schützen", von  N.  Langenscheid 
(siehe  Jahrg.  1898,  December-Heft). 
jänn. 

—  Uber  die  Conservirung  des  Artillerie- 
Materials  im  Freien.  Jäon. 

—  Betreffend  die  russischen  Artillerie- 
parks. Jänn. 

—  Ein  Wort  zum  ^Handbuch  für  die 
Gebirgs- Artillerie".  Jänn. 

—  Versuche  mit  Amperumetern  bei 
derFestungs-Artilleriezu  Sewastopol. 
Jänn. 

—  Transport  der  Spren^rpräparate  auf 
den  russischen  Eisenbahnen.  Jäon. 


Artillerijskij  Journal.  Ob  es  richtig  ist, 
den  Setzkolben  dem  Bedienungs- 
kanonier Nr.  2  zuzutheilen,  von 
Oberst  Barannjikow.  Febr. 

—  Das  Schiessen  nach  einem  papiereneu 
Drachen.  Februar. 

—  (Bussische)  Schiessversuche  mit  dem 
6zölligen  Geschütz  Canet  L/45.  Febr. 

—  Versuche  mit  Schutzschilden  für  die 
Festungs-  und  Belagerungs- Artillerie 
(ßussland).  Febr. 

—  Dieleichte  Laffete  Mod.  1895  (Russ- 
land). Febr. 

—  Hauptmann  P ad  ru s k i's  zerlegbares 
Rad.  Febr. 

—  Hauptmann  Nilus'  Methode,  die 
Körner  und  Aufsätze  zu  beleuchten. 
Febr. 

—  G.L.  Martjuschew'  Distanzmesser. 
Febr. 

—  Die  Durchführung  des  Unterrichtes 
mit  Markirpatronen  bei  der  Feld-Ar- 
tillerie, von  Hauptmann  Losin  ski. 
März. 

—  Über  das  Laden  der  Geschütze  init 
Schulpatronen  bei  den  Schiessvor- 
übungen. März. 

—  Gedanken  über  die  Artillerie,  von 
A.  D.  Staschewski.  März. 

—  Über  den  Bestand  der  saueren  Mi- 
schung zur  Bereitung  der  Nitro- 
cellulose, von  J.  Jastrebow.  März. 

—  Die  Wabrscheinlichkeitslebre  und 
ihre  Anwendung  beim  Schiessen  und 
Einschiessen  (Bespr.).  März. 

—  Vorträge  aus  der  Artillerie-Lehre 
(Bespr.).  März. 

—  Die  Versuche  mit  Achremenko's 
Rädern  (Russland).  März. 

—  (Russische)  Versuche  mit  gekürzten 
Strängen  (für  die  Geschtttzbespan- 
nung).  März. 

—  Über  den  Transport  von  blinden 
Ladungen  und  unadjustirten  Ge» 
schössen  bei  den  (russischen)  Caval- 
lerie-Batterien.  März. 

—  G.  M.  Indutni's  Kammerringe -Ap- 
parat für  die  Feldmörser.  März. 

—  Oberstlieutenant  H am aso  w's  Beob- 
achtungs-Instrument. März. 

—  Vorsichtsmassregeln  beim  Schiessen 
aus  Mörsern  (Russland).  März. 

—  Die  Laffetentheorie,  von  Oberst  P. 
Schiff.  April,  JMai. 

—  Zur  Frage  der  Übungen  im  Schnell- 
schiessen der  Feld-Batterien.  Ein© 
Antwort  an  N.  Koslowski  von  K 
Dworzinski.  April. 


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Artlilerijskij  Journal.  Die  Feuergeschwin- 
digkeit bei  den  Feld-Batterien,  von 
A.  C  April. 

—  Hauptmann  Launitz's  Schiessme- 
thode für  die  Küsten-Artillerie.  April. 

—  Maxim  -  Nordenfeldt's  automatische 
Mitrailleuse.  April. 

—  (Russische)  Versuche  mit  metallenen 
(Geschutz-)Rädern,  System  B  r  u  n  o  n. 
April. 

—  Aluminium  -  Manometer  (russische 
Versuche).  April. 

—  SchiessTersuche  mit  6zölligen  Gra- 
naten zu  Perm.  April. 

—  Controlschiessen  mit  Melinitgranaten 
zu  Ochta.  April. 

—  Betreffend  die  höchste  Feuerge- 
schwindigkeit bei  den  (russischen) 
Feldbatterien.  April. 

—  G.  M.  Muratow's  Instrumente  für 
das  Artillerie-Spiel.  April. 

—  Über  Maxim's  Quadranten.  April. 

—  Lieutenant  Zirg's  Feld  -  Distanz- 
messer. April. 

—  Hauptmann  Padruskfs  Distanz- 
messer mit  verticaler  Basis.  April. 

—  Zur  Vergrösserung  des  Artillerie- 
Schiessplatzes  im  Moskauer  Kreise. 
April. 

—  Betreffend  die  Berichte  über  die 
praktischen  Schiessübungen  der 
(russischen)  Feld-Artillerie  im  Jahre 
1897.  April. 

—  Der  EinÜuss  der  Schiessbedingungen 
auf  das  Brennen  der  Zeitzünder,  von 
W,  Trafimow.  Mai,  Juni. 

—  Daten  über  die  Resultate  des  feld- 
mässigen  Schiessens  in  der  (russi- 
schen) Officier-Artillerie-Schule,  von 
S.  Delwig.  Mai.  Juni. 

—  Ein  Versuch,  die  Nebenreactionen  zu 
erklären,  welche  aus  der  Fabrikation 
des  Schwefel-Äthers  hervorgehen, 
von  J.  Njeljubin.  Mai. 

—  Hauptmann Michalowski's  Aufsatz 
für  Schnellfeuer  -  Küstengeschütze. 
Mai. 

—  Trafimow's  Mitrailleuse.  Mai. 

—  Versuche  mit  57»nm-Shrapnels  (Kass- 
land). Mai. 

—  Kowalewski's  Zünder  (mit  Doppel- 
wirkung). Mai. 

—  Oberst  M  au  b  eng  es  mechanische 
Zünder.  Mai. 

—  (Russische)  Schiessversuche  mit 
prismatischem  Pulver  aus  llzölligen 
Geschützen,  Mod.  67.  Mai. 

—  Überzugslack  für  die  (russischen) 
Artillerie-Geschosse.  Mai. 


LIII 

Artillerijskij  Journal.  Über  das  Wett. 
bewerbschiessen  der  Festungs-Artil- 
lerie, von  Ober8tlieutenant  Goljä- 
chowski.  Juni. 

—  Hauptmann  Perski's  Instrument 
zur  Prüfung  der  Quadranten  auf  die 
Richtigkeit  ihrer  Construetions- 
bedingungen.  Juni. 

—  Über  das  Hinausstossen  der  Schnl- 
geschosse  aus  der  Geschützbohrung. 
Juni. 

—  Zur  Auswahl  einer  Schmiere,  um 
die  Waffen  vor  Rost  zu  schützen, 
von  Stabs  -  Hauptmann  K  r  y  1 1  o  w. 
Juni. 

—  (Russische)  Schiessversuche  mit 
V  i  c  k  e  r's  75mm  Schnellfeuer  -  Ge- 
birgsgeschütz.  Juni. 

—  Versuche  mit  der  (russischen)  Feld- 
Laffete  Mod.  1895.  Juni. 

—  Über  die  37mm  Schulröhre  für  die 
(izölligenSchnellfeuergeschütze(Rus8- 
land).  Juni. 

—  Zur  hermetischen  Verschliessung  von 
rauchlosen  und  rauchschwachen  Pul- 
vergattungen. Juni. 

—  Über  das  von  Hauptmann  Hama- 
so w  erfundene  Instrument  zur  Be- 
obachtung der  Sprenghöhen  und 
-Intervalle  der  Geschosse.  Juni. 

Aruiejnij  Sbornjik.  S  o  u  c  h  i  e  rs  Distanz- 
messer. 1. 

—  Versuche  mit  Pieper's  Dreilinien- 
Revolver  (Russland).  1. 

—  Das  Kriegsgewehr  der  Vergangenheit, 
der  Gegenwart  und  der  Zukunft 
(Forts.).  1,  2. 

—  Automatische  Handfeuerwaffen  und 
deren  neueste  Modelle,  von  W.  Char- 
tulari.  1,  2. 

—  Wie  kann  man  die  Feuerwirkung  des 
Kriegsgewehres  erhöhen?  (Bespr.).  1. 

—  Praktische  Rathschläge  zur  Schulung 
der  Mannschaft  im  Schiessen  (Bespr). 
1. 

—  Die  militärische  Schiessausbildung 
und  das  freiwillige  Schiessen  in  der 
Schweiz  (Bespr  ).  1. 

—  Effetti  dei  fucili  di  piccolo  calibro 
(Bespr).  1. 

—  Lehrbuch  der  Waffenlehre  (Bespr.).  1. 

—  Beschreibung  der  blanken  Waffen 
des  k.  und  k.  Heeres  (Bespr.).  1. 

—  Betrachtungen  über  das  Infanterie- 
Gewehr  von  heute  und  morgen.  1. 

—  Wünschenswerte  Änderungen  am 
(russischen)  Dreiliniengewehr.  1. 

—  Über  Zielpunkte,  von  A.  Popow.  1. 


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LIV 


Araiejaij  Sbornjlk.  Liste  der  Apparate 
and  Hilfsmittel,  welche  bei  den 
Trappen  beim  Schiessen  gebraucht 
werden  (Rossland).  2. 

—  Die  von  Hauptmann  M  i  s  e  r  o  w  vor- 


(rassisehen)  Dreiliniengewehr.  2. 

—  Hauptmann  Tawastschern's  Er- 
gänzungen zum  „8cbützen-Buchlein\ 

—  P.  S  i  e  h  f  e  1  d  t's  mechanischer  Zeiger 
„Excelsior"  (als  Zielcontrolapparat). 
2. 

—  Pieper's  Revolverpatronen  (Ver- 
Buchs-Ergebnisse).  2. 

—  Versuche  mit  dem  von  Lieutenant 
Schtschelknnow  erfundenen 
Gewehrgestelle  zur  Vornahme  des 
Schiessens  mr  Nachtzeit.  2. 

—  Kap8eleinfflhrungs  -  Apparate  ver- 
schiedener Systeme  für  die  Zimmer- 

wehre  (Russland).  2. 

—  Übersicht  der  Versuche,  welche  der 
Bewaffnung  unserer  Armee  mit  dem 
3Linien-6ewehr  M.  91  vorangingen, 
von  N.  Jurllow.  2. 

—  De  la  valeur  des  cretes  militaires 
contre  les  feux  d'infanterie(Bespr.).2. 

—  L'armement  et  la  technique  des  feux 
des  infanteries  modernes  (Bespr.).  2. 

—  Die  Entwicklung  des  Repetierge- 
wehres (Bespr.).  2. 

—  Instruction  des  Schiess-  und  Waffen- 
wesens  (Bespr.)-  2.. 

—  Wünschenswerte  Änderungen  und 
Ergänzungen  zur  (rus8ischen)Schiess- 
instruction  vom  Jahre  1896.  2. 

—  Was  ist  besser?  Bemerkungen  über 
die  Schiessausbildung.  2. 

L'eoho  de  larmee  L'artillerie  (revue).  1. 

—  Accidentdans  une  cartoucherie  (fran- 
c«ise).  6. 

—  Perfectionnement  du  Lehel.  7. 

—  Nouveau  fusil  allemand.  9. 

—  L'öcolc  de  tir  de  Whale  Island  (An- 
gleterre).  10. 

—  L'armement  du  Japon.  10. 

—  L'explosion  d'une  poudriere  ä  Toulou. 
11. 

—  Socie"te  de  tir  au  canon  de  Paris.  11. 

—  Le  tir  et  les  societes  (en  France).  15. 

—  Ecoles  ä  feu  (francaises).  17. 

—  Les  poudrieres  (en  France).  19,  21. 

—  Nouveau  fnsil  de  guerre  (en  France). 
20. 

—  Tirs  de  guerre  (en  France).  20. 

—  Nouveau  canon  russe  21. 

—  Nouveau  canon  electrique  (anglais). 
21. 


L'eoho  de  Tanne«.  Nouveau  fusil  danois. 
22 

—  ün  nouveau  canon  (de  marine  fran- 
cais).  23. 

—  Le  canon  (francais)  de  75.  26,  27 

—  ün  nouveau  canon  Italien.  26. 

Le  progres  militaire.  Le  livre  du  canon- 
nier  (revue).  1.901. 

—  Ecoles  a  feu  d'artillerie  (France). 
1.902. 

—  L'artillerie  (revue).  1.910. 

—  L'explosion  de  Toulon.  1.915,  1.916. 

—  Trois  artilleries.  1.916. 

—  Les  poudrieres  (francaises).  1.918. 

—  L'explosion  de  Bourges,  1.919. 

—  L'artillerie  ä  tir  rapide  et  ses  con- 
söquences.  1.919 

—  Eiplosion  dans  la  forteresse  d'Huy 
(Belgique).  1.925. 

—  Mate'riel  Engelhardt  a  tir  rapide  (en 
Russie).  1.927. 

—  La  nouvelle  artillerie  allemande. 
1.935. 

—  Nouveau  mate'riel  d'artillerie  (Au- 
triche).  1.935. 

—  L'instruction  du  tir  (en  France). 
1.937. 

—  Le  tir  et  les  rögiments  de  Paria. 
1.938. 

—  L'armement  moderne  de  l'infanterie 
(revue).  1.938. 

—  Le  tir  de  l'infanterie  avant  et  apres 
la  guerre  de  1871.  1.989. 

—  Etüde  sur  le  tir  (revue).  1  939. 

—  Nouveau  fusil  (allemand)  et  modifi- 
cations  au  fusil  actuel.  1.940. 

—  L'armement  des  tlllgraphiste* 
(France).  1.946. 

Journal  des  sciences  militaires.  L'arme- 
ment et  la  technique  des  feux  des 
infanteries  modernes  (revue).  Jann. 

—  L'artillerie.  —  Matenel,  Organisation 
(revue).  Febr. 

—  Applicatoriscbe  Übungen  im  Schiess- 
wesen bei  dei  Feld- Artillerie  (revue). 
Febr. 

—  Schnellfeuer  -  Feldkanonen  (revue). 
Marz. 

—  Leyons  d'artillerie.  2C  edition  (revue) 
Juni. 

Revue  du  oercle  militaire.  L'armement 
et  la  technique  des  feux  des  infan- 
teries modernes  (revue).  1. 

—  La  soci^te"  de  tir  au  canon  de  Paris. 
2,  7,  15,  20. 

—  L'artillerie  (revue).  2. 

—  Les  t'coles  ä  feu  de  l'artillerie  (fran- 
<;aise)  en  1899.  4. 


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Journal  des  sciences  militairea.  De  la 

vuK'ur  des  crötes  militaires  contre 
les  fem  d'infanterie  (revue).  4. 

—  L'artillerie  de  campagne  (anglaise). 

5. 

—  Un  nouveau  fusil  d'infanterie  (en 
Allemagne).  6,  19. 

—  Annement  (en  Suede).  6. 

—  Les  armes  ä  feu  portatives  modele 
1895  de  rAutriche-Hongrie.  7. 

—  Transformation  du  fusil  d'infanterie 
(allemand).  7. 

—  Le  pistok-t  ä  cbargement  automatique 
Mauser.  8. 

—  L'artillerie  ä  tir  rapide  en  Russie.  9. 

—  Les  ecoles  a  feu  de  rartillerie  (ita- 
lienne)  en  1899.  9. 

—  Note  sur  l'emploi  des  feux  du  canon 
de  90  avec  goniometre,  par  le  colonel 
Percin.  15— -17. 

—  Etudes  sur  l'artillerie  de  campagne 
autrichienne.  16. 

—  Nouveau  materiel  pour  l'artillerie 
de  campagne  et  de  montagne  (en 
Italie).  16. 

—  Un  obusier  de  campagne  (suisse).  17. 

—  Champs  de  tir  de  circonstance  et 
tirs  de  combat,  par  le  commandant 
Rabbot.  18. 

—  Le  nouveau  reglement  sur  l'instruc- 
tion  du  tir  de  l'infanterie  beige,  par 
le  capitaine  Taboureau.  18,  19. 

—  Le  nouveau  materiel  d'artillerie  de 
campagne  (en  Autriche).  19. 

—  Un  nouveau  canon  de  cöte  (espagnol). 
20. 

—  Le  nouvel  armement  de  rartillerie 
(suisse).  23. 

—  Manuels  de  tir  pour  les  officiers 
d'artillerie  des  räserves  (en  France). 

25. 

Revue  militaire  de  I  etranger.  Nouvelle 
bausse  pour  le  fusil  Mauser  (Belgique). 
854. 

—  Ecole  centrale  de  tir  de  l'artillerie 
(italienne)  ä  Nettuno.  854. 

—  Cours  pour  les  sous-ofticiers,  ouverts 
en  1899  ä  l'öcole  de  tir  d'infanterie 
(allemande).  855. 

—  Ecoles  a  feu  des  re>iments  d'artil- 
lerie (Italie).  857. 

—  L'artillerie.  Materiel,  Organisation 
(revue).  858. 

Revue  d'artillerie.  Le  materiel  mod.  96  de 
l'artillerie  de  campagne  allemande 
Jänn. 

—  Etüde  sur  les  pistolets  et  revolvers 
de  precision,  par  le  capitaine  L.  F  e  r- 
ras.  Jänn. 


LY 

Revue  d'artillerie.  Effets  de  l'artillerie 
de  bord  americaine  a  la  bataille 
navale  de  Santiago.  Jänn. 

—  Lebrbucb  der  Waffenlehre  (revue). 
Jänn. 

—  Le  materiel  de  l'artillerie  de  cam- 
pagne de  l'usine  Krupp  (1892—1897) 
(resume),  parle  capitaine L.D  ec  epts. 
Febr. 

—  Obsignation  et  repart ition  des  objec- 
tifs  de  rartillerie.  Millieme  et  milli- 
metre,  par  le  capitaine  F.  Morelle. 
Febr. 

—  Projet  de  hausse-niveau  pour  canon 
de  campagne  (Suisse).  Febr. 

—  Materiel  de  rartillerie  de  forteresse 
autrichienne,  par  le  lieutenant  M.C. 
Curey.  März. 

—  Au  sujet  de  la  transformation  du 
materiel  de  campagne  (italien)  März. 

—  Essais  de  pistolets  automatiques  (en 
Suisse).  März. 

—  L'armement  et  la  technique  des  feux 
des  infanteries  modernes  (revae). 
März. 

—  Pistolets  automatiques,  par  le  capi- 
taine N.  Parra.  April— Joni. 

—  Appareils  de  pointage  de  siege  et 
de  place  proposes  par  le  lieut  van 
Royen,  de  rartillerie  hollandaise,  par 
le  lieut.  M.  C.  Curey.  April. 

—  L'armement  de  l'artillerie  (cliilienne). 
April. 

—  Materiel  d'artillerie  ä  tir  rapide  du 
general  Engelnardt  (Russie).  April. 

—  Les  armes  de  petit  calibre  et  leur 
puissance  meurtriere  (revue).  April. 

—  Pruebas  por  tracciön  de  cobres  y  la- 
tones  (revue).  April. 

—  Materiel  d'artillerie  des  etablisse- 
ments  Vickers,  Sons  and  Maxim, 
par  le  lieut.  M.  C.  Curey.  Mai. 

—  Deculassement  des  bouches  ä  feu 
(revue).  Mai. 

—  Reparation  du  feu  de  l'artillerie, 
par  le  colonel  Percin.  Joni. 

—  Mise  en  service  d'uu  nouveau  fusil 
(en  Allemague).  Juni. 

—  Mesure  des  surfaces  vulnerables 
pr^sent^es  par  un  tireur  dans  ses 
differentes  positions.  Juni. 

—  Au  sujet  de  la  transformation  de 
l'armement  de  l'artillerie  de  cam- 
pagne (anglaise).  Juni. 

—  Canon  de  montagne  ä  tir  rapide  de 
70mm  (mexicain),  Systeme  Mondragon. 
Juni. 

—  La  rasance  des  terrains  avec  le 
clipsometre  (revue).  Juni. 


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LVI 


Revue  d'artillerie.  L'artillerie.  Ifateriel, 
Organisation  (revue).  Juni. 

—  Schnellfeuerkanonen  (revue).  Jnni. 
Revue  de  eavalerie.  Essai  d'un  nouveau 

sabre  (de  eavalerie,  en  Antriebe). 
Jänn. 

—  Cours  de  tir  en  1899  (Allemagne). 
Febr. 

Rivista  militare  italiana.  Istruzione  c 
campi  di  tiro  (in  Francia).  1,  12. 

—  Proiettili  del  nuovo  cannone  a  tiro 
rapido  (francese).  1. 

—  Riarmainento  delle  batterie  delle 
colonie  inglesi.  2. 

—  Artiglieria  a  tiro  celere  e  poligono 
di  tiro  (in  Rumenia).  3. 

—  Pistole  automatiche  (in  Isvizzera).  5. 

—  Provviste  di  armi  (Turchia).  5. 

—  II  tiro  celere  pell'  artiglieria  cam- 
pale  russa.  6. 

—  Istruzione  sul  tiro  (in  Belgio).  7. 

—  Armaniento  delle  batterie  montate 
(francesi).  7. 

—  A  proposito  del  „tiro  di  tucileriau 
della  „Rivista  di  fanteria",  pel 
tenente  E.  B  i  a  n  c  h  i  d'  E  a  p  i  n  o  s  a. 
8,  12. 

—  Cannone  di  montagna  di  76' 5mm  a 
tiro  rapido  (in  Isvizzera).  9. 

—  II  cannone  (austriaco)  da  9cm  M.  75 
niodificato.  9. 

—  Corazza  per  truppe  (Francia).  10. 

—  II  tiro  nel  corpo  dei  cadetti  (svizzeri). 
10. 

—  Armi  automatiche.  12. 

—  Nuova  carabina  pelle  cavalleria(belga). 
12. 

—  Campi  di  tiro  di  circostanza  e  tiri 
di  combattimento.  12. 

L'esercito  italiano.  Aneora  sulle  mitraglia- 
trici.  per  D.  Lee  ca.  3. 

—  Tiro  a  segno  na/ionale  (in  Italia).  3, 
8,  15.  17.  20,  24,  27,  30,  40,  50. 

—  Corsi  di  tiro  alla  scuola  di  Parma, 
nel  18911.  (i. 

Nuove  cartuccie  e  nuovi  proietti  di 
esercitazione  (in  Austria).  12. 

—  Nuovo  mezzo  per  osservare  esatta- 
mente  lo  scatto  graduale  del  fucile. 
15. 

—  Feritoia  mobile  (in  Italia)  17. 

—  Scoole  di  tiro  d'artiglieria  (in  Italia) 
nel  l^.i?.  22. 

—  Scoppiu  d'una  polveriera  a  Tolone. 

29. 

—  Fucili  di  nuovo  modello  (in  Italia).  30. 

—  Un  nuovo  fucile  (a  Berlino).  33. 

—  1  rimbalzi  ed  i  poliironi  di  tiro.  35. 
41 


L'esercito  italiano.  La  catastrofe  delU 
cittadella  di  Huy  (in  Belgio.  - 
Esplosione).  47. 

—  Campi  di  tiro  (in  Italia).  49. 

—  La  rinnovazione  (del  materiale)  ieü' 
artiglieria  francese.  60. 

Rivista  d'artifllieria  e  genio.  Contributo 
allo  studio  del  nostro  materiale 
d'artiglieria  da  montagna,  pel  tenente 
colonnello  0.  Ducros.  Jänn. 

—  Utopie  telemetriche,  pel  capitano 
E.  Pierucci.  Jänn. 

—  L'obice  da  campagna  secondo  il 
generale  Rohne.  Jänn. 

—  Pistole  pneumatiche  sistema  Berg- 
mann e  sistema  Browning.  Jänn. 

—  Obice  inglese  da  5  pollici  pell'  ar- 
tiglieria campale.  Jänn. 

—  Prove  di  tiro  eseguite  agli  Stati 
Uniti  contro  corazze  sistema  Krupp. 
Jänn. 

—  Esperienze  (brasiliane)  con  cannor.i 
Krupp  da  15cm.  Jänn. 

—  Costruzione  di  proietti  piü  pesanti 
pei  cannoni  a  tiro  rapido  (francesi). 
Jänner. 

—  Nuovo  proietto  pel  fucile  delle  fan- 
teria  (francese).  Jänn. 

—  Cannoni  scomponibili  (inglesi).  Jänn 

—  Adozione  della  pistola  automatica 
Mauser  (in  Inghilterra).  Jänn 

—  Ispezioni  alle  scuole  di  tiro  in  Russia. 
Jänn. 

—  L'anuamento  delle  navi  da  guem 
(americane).  Jänn. 

—  Esperienze  (svizzere)  con  pistole 
automatiche.  Jänn. 

—  L'artillerie.  Mate'riel,  organisatia 
(recensione).  Jänn. 

—  Deculassement  des  bouches  ä  feu 
—  Resistauce  des  bouches  ä.  feu  (re- 
censione). Jänn. 

—  Tavole  grafiche  per  correggere  gli 
errori  dovuti  al  dislivello  fra  battem 
e  bersaglio,  pel  capitano  G.  Ricci. 
Febr. 

—  Pistole  a  rotaxione  o  pistole  auto- 
matiche? pel  tenente  R.  Benci- 
venga.  Febr. 

—  Alcune  applieazioni  del  calcolo  della 
probabilitä  al  tiro  di  una  batteru, 
pel  tenente  A.Calichiopulo.  Febr 

—  Cannone  da  montagna  dell'  artiglieris 
messicana.  Febr. 

—  Nuovo  arraamento  dell"  artiglieria 
(tedesca).  Febr. 

—  Un  nuova  fucile?  (Germania).  Felr 

—  Nuovo  pallottola  da  fucile  (in  lnc 
liilterra).  Febr. 


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LVI1 


Rivista  d  artiglieria  e  genio.  La  mitra- 
gliatrice  Fitzgerald.  Febr. 

—  La  corrosione  nelle  armi  da  fuoco 
(inglesi).  Febr. 

—  Esperimenti  (rumeni)  con  cannoni 
campali  a  tiro  rapide  Febr. 

—  Prisma  a  riflessione  totale  pella  mi- 
surazione  delle  distanze,  pel  capitano 
E.  Pierucci.  März. 

—  Tiro  scalare  da  costa.  pel  tenente 
A.  Calichiopulo.  März. 

—  Cofani  per  munizioni  per  batterie 
da  montagna,  pel  tenente  B.  A.Ra- 
vel Ii.  März. 

—  Circa  l'esecuzione  dei  tiri  dell'  arti- 
glieria da  campagna,  nelle  scuole 
reggimentali,  per  A.  Clavarino. 
März. 

—  Amniaestramenti  teenici  dedotti  dalla 
guerra  ispano-americana.  März. 

—  Materiale  da  montagna  e  da  sbarco 
da  75mm  a  tiro  rapido  sistema 
Maxim-Nordenfeldt.  März. 

—  Armi  da  fuoco  portatili  a  ripetizione 
mod.  95  in  Austria-Ungheria.  März, 

•  Calibro  delle  artiglierie  pegli  incro- 
ciatori  (tedeschi).  März. 
Adozione  di  un  nuovo  facile  in  Ger- 
mania. März. 

Effetti  della  cordite  nelle  canne  dei 
fucili.  März. 

Nuovo  affusto  da  campagna  (russo). 
März. 

Adozione  del  telemetro  Lewis  e  di 
apparecchi  azimutali  (pelle  artiglie- 
rie  degli  Stati  Uniti).  März. 
Sbrapnel    fumigeno,    pel  capitano 
E.  Pierucci.  April. 
Tabelle  uniche  speciali  di  tiro,  pel 
tenente  G.  Carminati.  April. 
Circa  l'istruzione  (italiana)  sul  tiro 
per    rartiglieria  da  campagna,  per 
A.  Clavarino.  April. 
Effetti  delle  pallottole  colla  punta 
di  piombo  e  colla  punta  vuota.  — 
Proposta  di   una   nuova   forma  di 
pallottola.  April. 

II  boomerang  (arma  indigena  d'Aus- 
tralia).  April. 

Süll'  armamento  della  fanteria,  dei 
eiclisti  e  degli  ufficiali  (in  Inghilterra). 
April. 

Materiale  per  l'artiglieria  da  cam- 
pagna ed  a  cavallo  (inglese).  April. 
Abolizione  del  polverifieio  di  Kirkeo 
in  India.  April. 

Circa  nuovi  dispositivi  pella  misura- 
zione  delle  distanze  in  campagna, 
pel  capitano  G.  Mori.  Mai. 


Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Circa  il 
materiale  (d'artiglieria)  da  montagna. 
Mai. 

—  Munizionamento  delle  nostre  batterie 
campali  e  sua  distribuzione  nelle 
vetture,  pel  maggiore  G.  F  r  a  n  z  i  n  i, 
Mai. 

—  Materiale  mod.  %  dell'  artiglieria 
campale  tedesca.  Mai. 

—  Consumo  delle  munizioni  pell'  arti- 
glieria campale  in  seguito  all'  ado- 
zione dei  cannoni  a  tiro  rapido; 
conseguenze  che  se  ne  traggono.  Mai. 

—  Giudizi  inglesi  sulle  artiglierie  da 
costa  ed  il  loro  puntamento.  Mai. 

—  II  nuovo  materiale  campale  austriaco. 
Mai. 

—  Nuovo  cannone  da  campagna  (fran- 
cese).  Mai. 

—  Nuova  polvere  ad  azione  dirompente 
per  le  granate  (inglesi).  Mai. 

—  II  nuovo  Remington  (alMessico).  Mai. 

—  Cannoni  a  tiro  rapido  (rnssi).  Mai. 

—  Nuovi  proietti  dirompenti  (Svizzera). 
Mai. 

—  Lecciones  de  artilleria  eiplicadas  en 
la  escuela  superior  de  guerra  (re- 
censione).  Mai. 

—  Explosive  materials  (recensione).  Mai. 

—  Servizio  dei  depositi  laboratori  alle 
scuole  di  tiro  d'artiglieria.  pel  capi- 
tano F.  Spagnoli.  Juni. 

—  Nota  circa  l'impiego  degli  alzi  sca- 
lari  nel  tiro  da  costa,  pel  capitano 
G.  Ricci.  Juni. 

—  Organizzazione  del  tiro  da  costa  in 
Russia.  Juni. 

—  Alcuni  cenni  sulla  scuola  centrale 
di  tiro  tedesca  pell'  artiglieria  cam- 
pale. Juni. 

—  Sulla  legge  delle  pressioni  nelle 
bocche  da  fuoco.  Juni. 

—  Un  telemetro  da  costa  del  secolo  XVI0. 
Juni. 

—  Misuratore  delle  pressioni  nelle  boc- 
che da  fuoco.  Juni. 

— -  II  nuovo  fucile  pella  fanteria  (tedesca). 
Juni. 

—  Scuole  militari  di  tiro  al  poligono 
di  Jüterbog.  Juni. 

—  Esperienze  con  cannoni  campali  a 
tiro  rapido  (agli  Stati  Uniti).  Juni 

—  Circa  l'effieacia  del  Uro  delle  batterie 
secondarie.  Juni. 

—  11  nuovo  armamento  dell'  aitiglieria 
(svizzera  .  Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution United  States.  —  Naval 
Od  na  nee.  25*3. 


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LVI1I 


Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution Breech  Mechanism  for 
Vicker's9  2-inch,  10-inch,  and  12-inch 
Gans.  253. 

—  Notes  on  Musketry  Training  ofTroops, 
by  Captain  H.  R.  Mead.  253. 

—  The  New  Musketry  Instructions  for 
the  Bulgarian  Infantry.  253. 

—  Result  of  the  Musketry  for  1890 
(Belgium).  255. 

—  The  New  German  Q.  F.  Gun.  255. 

—  Russian  Q.  F.  Artillery  Materiel. 
255. 

—  The  New  German  Rifle.  256. 

Proceedinge  of  the  Royal  Artillery  In- 
stitution. Artillery  Used  in  Recent 
Campaigns  in  Egypt  and  its  Effects.  1. 

—  Auto  -  Sighting,  by  Colonel  G.  S. 
Clarke.  3. 

—  Automatic  Sighting,  by  Captain  H. 
S.  J  eudwin e.  3. 

—  Quick  Firing  Field  Equipement  on  the 
Continent,  by  Captain  L.  R.  K  e  n  y  o  n. 
8. 

—  The  Shooting  of  our  Coast  Artillery 
and  how  to  Improve  it,  by  Major- 
General  J.  F.  Owen.  4. 

—  Mode  of  Obtaining  a  Figure  of  Merit, 
for  Comparing  the  Shooting  of  Diffe- 
rent  Coinpagnies,  from  Different 
Works,  by  Lieut.  P.  K.  L  e  w  e  s.  4. 
Ammunition  Columns  for  Mountain 
or  Irregulär  Warfare.  4. 

—  Artillery  Ammunition  Supply,  by 
Lieut.  B.  Atkinson.  4. 

Journal  of  the  United  States  Artillery. 
Problems  in  Curved  and  Indirect 
Fire,  by  Major  J.  M.  Ingalls.  36. 

—  New  Type  Wire  Guns.  36. 

—  War  Material.  36. 

—  The  Phenomena  and  Theories  of 
Explosions  and  the  Classification, 
Constitution  and  Properties  of  Ex- 
plosives (review).  36. 

—  A  Simple  Metbod  of  Laying  Guns 
for  Indirect  Fire  for  the  3  2  B.  L. 
Field  Rifle,  by  Lieutenant  A.  Ha- 
milton. 37. 

—  A  Note  ou  the  Calculation  of  the 
Transverse  Dimensions  of  Steel  Guns, 
by  Captain  C.  Gautier.  37. 

—  The  5-Inch  H<>witzers  at  Omdurman. 
37. 

—  The  Shooting  of  our  Coast  Artillery 
und  how  to  Improve  it,  bv  Major- 
General  J.  F  Owen.  38. 

—  Temperature  Deteloped  in  Fireanns 
by  Firing  [Second  Note»,  by  Engi- 
neei  M.  Bülardon  3S. 


Journal  of  the  United  States  Artillery. 

Quick-Firing  Field  Gun  Carriage.  88. 
La  Belglque  militaire.  Artillerie.  —  Nou- 
velles  diverses.  1.442. 

—  Suppression  de  la  poudre  noire  (aai 
Etats-Unis).  1.443. 

—  Essais  avec  des  canons  a  tir  rapide 
(en  Roumanie).  1.444. 

—  Les  pistolets  ä  repetition  automati- 
ques,  Systeme  Bergmann.  1445. 

—  Nouveau  fusil  (en  Allemagne).  1.446, 
1.448. 

—  Un  nouvelle  bombe  (en  Angleterre). 
1.446. 

—  Balle  h  effet  instantane  (anglaise). 
1.446. 

—  Le  rearinenient  (de  rannee  suedoisei. 
1.446. 

—  Les  pistolets  automatiques  (en  Suisse). 
1.446. 

—  Effets  de  la  cordite.  1.447. 

—  Artillerie  (turque  —  Materiel).  1.447. 

—  Lecanonätir  rapide  (franeais).  1.450. 

—  Schnellfeuerkanonen  (revue).  1  450- 

—  P^riodes  de  tir  (en  Belgique).  1.451. 
1.458. 

—  L'explosion  de  Huy  (Belgique).  1.455. 
1.457,  1.458. 

—  Nouveaux  canons  de  campague  ä  tir 
rapide  (aux  Etats-Unis).  1.455. 

—  Canons  a  tir  rapide  (russes).  1.455. 
1.458. 

—  Changements  au  reelement  sur  le 
tir  (Angleterre).  1.458. 

—  L'armement  moderne  de  riafanteiie 
(revue).  1.460. 

—  Exercices  de  tir  (de  l'artill  beige) 
1.461. 

—  Etüde  sur  le  tir  (revue).  1.461. 

—  Le  nouveau  reglement  de  tir  (beige) 
et  les  soldats  de  1™  classe.  1.465. 

Revue  de  l'armee  beige.  Chevaux  et 
voitures  de  l'armee,  par  le  capitaiue 
Lambert.  Jänn.,  Febr. 

—  Le  manometre  enregistreur  de  pres- 
sions  dans  les  pieces  d'artillerie.  par 
le  lieut.-colonel  0.  M  a  t  a.  Jänu..  Febr. 

—  Le  pistolet  automatique  Browning, 
par  le  capitaine  E.  Hartog.  Jänn  , 
Febr. 

—  Experiences  executees  en  Antriebe 
avec  des  canons  a  tir  rapide.  Jänn  , 
Febr. 

—  Schnellfeuer  -  Feldkanonen  (revaei 
Jänn.,  Febr. 

—  Comparaison  des  differents  fusils  en 
usage  dans  les  infanteries  europeen- 
nes,  par  le  lieut-colonel  E.  Q  n  i- 
naux.  März.  April. 


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LIX 


Revue  de  l'armee  berge  Etüde  sur  1  Ar- 
tillerie de  fortere88e  sous  coupole 
et  son  application  aux  forte  de  la 
Meuse.  März,  April. 

—  Etüde  sur  le  tir  de  l'infanterie,  par 
le  lieutenant  CoUon.  Mai,  Juni. 

—  Le  mate"riel  de  cainpagne  de  75mm, 
ä  tir  rapide.  Mai,  Juni. 

—  L'armement  et  la  techniqae  des  feux 
des  in  fanter  ies  modernes  (revue). 
Mai,  Juni. 

Ailgem  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Die 
nenen  Bedingungen  für  das  Schnl- 
schiessen  der  deutschen  Armee.  2. 

—  Die  Neubewaffoung  der  (deutschen) 
Artillerie.  2. 

—  Gewehrfabrikation  (in  England).  3. 

—  Die  deutsche  Infanterie  -  Schiess- 
schule 1899.  6. 

—  Der  heutige  Stand  der  Schnellfeuer- 
geschützfrage in  Frankreich.  7. 

—  Die  obligatorischen  Schiessübungen 
(in  der  Schweiz).  7. 

—  Ordonnanzscheibe  (Schweiz).  9. 

—  Neues  Scbnellfeuergeschütz  (Frank- 
reich). 9,  17. 

—  Schiessschulen  in  der  Schweiz.  10. 

—  Umbewaffnung  der  (deutschen)  In- 
fanterie. 10 

—  Explosion  der  Pulvermagazine  von 
Lagoubran  (bei  Toulon).  11. 

—  Pyroxylin-Explosion  in  der  Dragoner- 
Kaserne  zu  Plock  (Russisch-Polen).  11. 

—  Haubitze  für  die  (schweizerische) 
Feld-Artillerie.  13. 

—  Die  neue  (bulgarische)  Schiessinstruc- 
tion.  13. 

—  (Schweizerische)Brisanzgescbosse.l5. 

—  Pulver-Explosion  (in  Bautzen).  16. 

—  Patronen-  und  Pulver-Explosion  (in 
der  Festung  Huy,  Belgien).  16. 

—  Über  die  Explosion  in  Bourges.  17. 

—  Über  eine  Pulver  -  Explosion  vor 
40  Jahren  (18.  Nov.  1857  in  Mainz). 
17. 

—  Etwas  über  die  deutsche  Feld-Artil- 
lerie-Schiessschule. 20. 

—  Auf  dem  Jüterboger  Schicssplatze. 
20. 

—  Die  russische  Artillerie.  20. 

—  Die  özölligen  Haubitzen  bei  Oradur- 
man.  21. 

—  Artilleristisches  (aus  der  Schweiz). 
21. 

—  Cadettengewehre  (Schweiz).  24. 

—  Besichtigungen  der  Artillerie 
(Bayern).  24. 

—  Die  Frage  der  Schnellfeuergeschütze 
(in  Österreich).  24. 


AHgem.  Schweiz.    Militär-Zeitung.  Ein 

neues  Explosivmittel.  24. 

—  Fürst  Bismarck  und  das  rauchlose 
Pulver.  24. 

—  Artillerie-Schiessen  imgrossen  Moose 
(Schweiz).  26. 

—  Artillerie-  Schiessübungen(inBaYern). 
26. 

—  (Sprengversuche  mit)  „Litotrith"  (in 
der  Schweiz).  26. 

—  Die  Dum-Dum-Geschosse.  27. 

—  Uber  die  Geschossfrage.  27. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Schiessübungen  der  Feld-Artillerie, 
von  Major  Habicht.  1. 

—  Schiessbericht  Nr.  89  vou  Friedrich 
Krupp.  1. 

—  Massstab  für  Stichscheiben.  2. 

—  Das  neue  französische  Feldgeschütz. 
2,  4. 

—  Die  Artillerie-Übungen  in  Chälons. 
2. 

—  Über  Maschinengewehre.  2. 

—  Das  deutsche  Feldgeschütz  C  96 
(Bespr.).  2. 

—  Die  Resultate  der  feldmiissigen 
Schiessübungen  der  schweizerischen 
Artillerie  im  Jahre  1898.  Beilage  zu 
Heft  2. 

—  Ein  76  5mm  Schnellfeuer-Gebirgs- 
geschütz.  3. 

—  Applicatorische  Übungen  im  Sehiess- 
wesen  der  Feld-Artillerie  (Bespr  ).  3. 

—  Das  österreichische  9cm  Feldgeschütz 
M.  1875.  4. 

—  Neue  Sprengstoffe  für  Granaten.  4. 

—  Schnellfeuer-Feldkanonen  (Bespr.)  4. 

—  Leitfaden  der  Pyrotechnik  (Bespr.). 
4. 

—  Ausbrennen  der  Geschütze  beim 
Schiessen  mit  Cordit.  5. 

—  BallistischeVergleichung  verschiede- 
ner Geschützentwürfe  der  Neuzeit, 
von  E.  Oe kinghaus.  5. 

—  Die  12cm  Schnellfeuerhaubitze  in 
Panzerlaffete,  M.  1891.  6. 

—  Versuchsweise  Bewaffnung  mit  dem 
verbesserten  Infanterie-Gewehr  M.  *.*8 
(Deutschland).  6. 

—  Die  Schnellfeuer  -  Gebirgsgeschütze 
auf  Cuba.  6. 

—  Explosivstoff  „Petroclastit".  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Officiere  aller 
Waffen.  Anleitung  zur  Behandlung 
und  zum  Unterhalt  der  Waffe  (Be- 
sprechung). 3. 

—  KriegsmässigeSchiessausbildung,  von 
Oberstlieutenant  E.  Fiedler.  4-6. 


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XX 


Schweizerische  Monatschrift  für  Officiere 
aller  Waffen  Zeitgemasses  Entfer- 
nungsschätzen (Bespr.).  4. 

—  Verbot  des  Verschiebens  des  Korns 
an  Gewehren  (Schweiz).  5. 

—  Die  Erfüllung  der  Schiesspflicht  (in 
der  8chweiz).  5. 

Revue  militaire  suisse.  Le  nouveau  canon 
de  campagne  francais.  1. 

—  L'artillerie  de  campagne  (allemande) 
a  comple'te'  son  armement.  1. 

—  Etüde  d'obusiers  de  campagne  (Alle- 
magne).  I. 

—  Fabriques  allemandes  de  materiel 
de  guerre.  1. 

—  Le  ravitaillement  en  munitioD  de 
1'infanterie  (beige).  1.  3. 

—  Rapport  de  tir  de  l'usine  Krupp 
Nr.  89),  par  le  capitaine  de  V  al- 
lere. 2. 

—  Le  fusil  des  cadets  (suisses).  2. 

—  Nouvelle  hausse  pour  pieces  de  cam- 
pagne (en  Suisse).  2. 

—  Armement  de  l'artillerie  (suisse).  2. 

—  Nouvelles  regles  de  tir  pour  l'artil- 
lerie (autrichienne).  2. 

—  Les  poudres  Maxim-Schupphaus.  2. 

—  Les  essais  d'artillerie  ä  Nettuno 
(Italie).  2. 

—  Explo8ifs  (chlorat^s  Street).  2. 

—  PK-ce  de  montagne  de  76mm  5  ä  tir 
rapide.  3. 


Revue  militaire  suisse.  Modification  du 
fusil  (allemand)  M.  88/97.  3. 

—  Nouveaux  röglements  bu r  1  'i n st  r  netion 
du  tir  (en  Belgique).  3. 

—  Schnellfeuerkanouen  (revue).  3. 

—  L'artillerie.   Materiel,  Organisation 
(revue).  3. 

—  Tir    de    campagne    de  l'artillerie 
suisse  en  1898.  4. 

—  L'obusier  de  campagne  (en  Suisse).  4. 

—  Brelan  d'explosions  (en  France).  4. 

—  Le  nouveau  fusil  allemand.  5. 

—  Pietolets  automatiques  (en  Suisse).  5. 

—  Nouveaux  canons  de  campagne  ä  tir 
rapide  (aux  Etats-Unis).  5. 

—  Canons  ä  tir  rapide  de  7bmm  (en 
France).  5. 

—  Armement  portatif  des  armees  euro- 
peennes  (revue).  5. 

—  Instruction  de  tir  pour  l'artilleri<? 
de  campagne  (suisse).  6. 

—  Canon  ä  tir  rapide  et  obusier  de 
campagne  (autrichiens).  6. 

—  L'armement  de  1'infanterie  (enFrance). 
6. 

—  Les  ecoles  a  feu  de  l'artillerie  (en 
Italie).  6. 

—  Tir  k  la  cible  (en  Italie).  6. 

—  Materiel  Engelhardt  ä  tir  rapide  (en 
Russie).  6. 

—  Des  methodes  d'instrnction  du  tir 
en  France  (revue).  6. 


i 


4.  Ingenieurwesen.  Befestigungskunst.  Festungskrieg.  Minirkunst. 
Pionnier-  und  Brückenwesen.  Eisenbahnwesen.  Telegraphie,  Telephonie. 
Signalwesen.  Luftschifffahrt.  Brieftauben.  Verkehrswesen  überhaupt. 
Baukunde  im  allgemeinen.  Technologisches.  (Ober  Festungen  und 
Bahnen,  auch  die  Aufsätze  in  strategischer  und  militär-geographisctter 

Beziehung.) 


Streffleu'rs  österr.   milit.  Zeltschrift. 

Europäische  Kriegsbrücken-Systeme, 
von  Hauptmann  H.  v.  R  i  p  p  e  r.  Jänn. 

—  Die  Staatenvertheidigung  und  die 
Fortification  am  Endo  des  19.  Jahr- 
hunderts, von  General  M.  Magda- 
1  e  n  i  t  s  c  h.  Febr. 

—  Erwärmung  der  Notunterkünfte, 
von  Hauptmann  F.  Babic.  März. 

—  Der  Fesselballon  im  Dienste  des 
höheren  Führers  im  Feldkriege. 
März. 

—  Hauptmann  v.  Kirchner's  verbesserter 
Massstabcirkel.  Mai. 

—  Das  Fernobjectiv  im  Porträt,  Archi- 
tektur- und  Landschaftsfache  (Be- 
sprechung). Mai. 


Organ  der  milit. -wissenschaftl.  Vereine 

Die  Entwickelung  des  Beleuch- 
tungswesens in  den  letzten  Decennien, 
von  Hauptmann  F.  Walter 
LVIII.  Bd.  5>. 

—  Feldbefestigung  (Bespr.).  LVIII.  Bd. 3. 

—  Der   Festungskrieg  (Besprechung) 
LVIII.  Bd.  3. 

—  Das   Pionnierwesen  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  4. 

—  Vorträge  über  Festungskrieg  (Bespr.). 
XVIII.  Bd  5. 

Mittheilungen  Uber  Gegenstände  des  Ar 
tlllerle-  und  Geniewesent.  Die  Gnipp* 
im  Festungsgürtel,  ihre  Gliederung 
und  ihre  Elemente,  von  Oberst  E 
Freiherr  v.  Leithner.  1. 


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LXI 


über  Gegenstände  des  Ar- 
nd  fieniewesens.  Optische 
Telegraphie  auf  grosse  Entfernungen. 
1. 

—  Übung^  im  Fcldeisenbahnbau  (Russ- 
land). L 

—  Progres  de  )a  defense  des  6tats  et 
de  la  fortification  permanente  depuis 
Vauban  (Bespr.).  1. 

—  Festungen  und  Festungsbahnen.  Aus 
dem  Kussischen  des  Oberst  We- 
litscbko  auszugsweise  übersetzt 
von  Oberstlieutenant  K.  Strze- 
chowski.  2,  3. 

—  Der  Festungskrieg  (Bespr.).  2,  3. 

—  La  fortificazione  permanente  con- 
temporanea  (Bespr.).  2,  3. 

—  Gürtelfortstypen  und  deren  Bestand- 
teile, von  Hauptmann  Ä.  Zell.  4. 

—  Bauwissenscbaftliche  Versuche  (in 
Frankreich),  von  Major  V.  P  e  t  r  i  n.  4. 

—  Kriegsausrüstung  einerGürtelfestung. 
Studie  von  Hauptmann  F.  Skwor.  5. 

—  Brieftaubenpost  bei  (russischen) 
Truppenübungen.  5. 

—  Über  Eisenbahn-Knallsignale  und 
Sicherheitsschutzkappen.  Nach  amt- 
lichen Quellen  bearbeitet  von  Haupt- 
mann J.  Zigall.  6. 

—  Über  einen  Sprengversuch  mit  Oxyli- 
qoit.  von  Artillerie-General-Inge- 
nieur Hess.  6. 

—  Patentstuccatorplatten,  von  Major 
V.  Petrin.  6. 

—  Befestigungsbauten  (in  den  Nieder- 
landen). 6. 

—  Port  Arthur  (Befestigungen).  6. 

—  Holztränkung  nach  Hasselniann,  von 
Major  V.  Petrin.  6. 

—  Scheinwerfer  und  Fernbeleuchtung 
(Bespr.).  6. 

Militär-Zeitung.  Die  neue  bosnisch-herce- 
govinisch-dalmatinische  Eisenbahn. 
1. 

—  Küstenbefestigung  (Frankreich).  4. 

—  Russlands  Eisenbahnen.  5 

—  LuftschifFercurs  (Österreich).  8. 

—  Marconi's  Luft-Telegraphie.  9. 

—  Militar-Luftballon-Convention  (zwi- 
schen Österreich  und  Deutschland). 
11. 

—  Eine  Ballonfahrt  von  Wien  nach 
Russland.  13. 

—  Automobilein  der  (Osten-.)  Armee.  14. 

—  Oberlieutenant  Hinterstoisser 
über  die  LuftschiffTahrt  im  Krieg-e. 
15. 

—  Brieftauben  zur  See.  15. 

—  Bahnnetz  in  Transeaspien.  16. 


Militär-Zeituno.  Zerlegbare  Brücken 
(Frankreich).  17. 

—  Neue  Verwendung  des  Acetylen- 
gases  (in  Deutschland)  (Scheinwerfer). 
18. 

—  Panzerplatten  für  Kriegsschiffe.  19. 

—  Riesenluftschiff  in  New- York.  19. 

—  Fortschritte  der  Luftschifffahrt.  20. 

—  Die  Festungen  in  Elsass- Lothringen. 

23. 

—  Drahtlose  Telegraphie  im  Luftballon 
(Österreich).  25. 

Armeeblatt.  Neue  Festungsbauten  in 
Ungarn.  7. 

—  Ein  neues  Landesvertheidigungs- 
System  (in  Deutschland).  8. 

—  Der  Festungskrieg  (Bespr  ).  10. 

—  „Im  Reiche  der  Cyclopen"  (Bespr.). 
16. 

—  Lexikon  der  Metalltechnik  (Bespr.). 
24. 

—  Auflassung  fester  Plätze  (in  Frank- 
reich). 25. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Über  eine  neue  Vertheilung 
der  Nadeln  der  Compassrose,  von 
Prof.  A.  Vital.  1. 

—  Experimental  -  Vorlesungen  über 
Elektrotechnik  (Bespr.).  2. 

—  Die  Entwickelung  der  asymptoti- 
schen Telegraphie  (Telegraphie  ohne 
Draht)  (Bespr.).  3. 

—  Englisch  -  deutsches  Wörterbuch 
technischer  Ausdrücke  (Bespr.).  3. 

—  Ein  Empfänger  für  Marconi-Tele- 
graphie,  von  Ober-Ingenieur  M. 
Burstyn.  5. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Telegraphie  ohne  Draht. 
Jänn. 

—  Progres  de  la  defense  des  ötats  et 
de  la  fortification  permanente  depuis 
Vauban  (Bespr.).  Jänn. 

—  Nachtsignale  für  Schiffsgebrauch 
(in  Nord-Amerika).  März. 

—  Scheinwerfer  und  Fernbeleuchtung 
(Bespr.).  April. 

Militär-Wochenblatt.  Verlängerung  der 
Sudan-Bahn  (bis  Khartum).  4 

—  (Französischer)  LuftschiffTahrer-Club. 
5. 

—  Telegraphennetz  im  (französischen) 
Sudan.  10. 

—  Befestigungswerke  von  St-Maurice. 
14. 

—  Cursus  im  Eisenbahnstationsdienste 
(Italien).  18. 

—  Ausstattung  der  (russ.)  Güterwagen 
mit  Westiughouse-Bremsen.  18. 


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LXII 


Militär  Wochenblatt.  Strategische  Bahnen 
in  der  Hercegovina.  19. 

—  Englisches  Post-  und  Telegraphen- 
amt in  Kharthum.  21. 

—  Militär-aeronautischer  Curs  (Öster- 
reich). 22. 

—  Hauptmann  Weiss  über  moderne 
Schlachtfeld-Befestigung.  23. 

—  Zerlegbare  Militär-Brücken  (Frank- 
reich). 25. 

—  Militärische  Überwachung  der 
Sprengstoffsendungen  in  Frankreich. 
26. 

—  (Nord-Amerika's)  Kabelverbindung 
mit  Manila.  29. 

—  Der  Festungskrieg  (Bespr.).  32,  33. 

—  Der  Signaldienst  (im  englischen 
Heere).  3a 

—  Fortschritte  der  metallurgischen 
Behandlung  des  Stahles.  42. 

—  Eine  neue  Verwendung  des  Acety- 
lens.  43. 

—  (Französischer)  Eisenbahnbau  in 
Westafrika.  44. 

—  Über  Ballonbeobachtung.  53. 

—  Auflassung  fester  Plätte  (in  Frank- 
reich). 53. 

—  Paris  —  Lyon  —  Mittelmeer  -  Eisen- 
bahn. 53. 

—  Festungs-undPionnierwesen,  Militär- 
Telegraphie  1874-1898.  54. 

—  Flussübergang  (mittels  Flösse  aus 
gummirter  Seide  in  Frankreich).  55. 

—  Dienstanweisung  für  den  Belage- 
rungskrieg (Frankreich).  56. 

—  Luftschifffahrtscurse  für  Officiere 
( England).  57. 

—  Über  moderne  Schlachtfeld-Befesti- 
gung, von  Hauptmann  Weiss.  Bei- 
heft 5. 

Neue  militärische  Blätter.  Kabelfragen, 
neuere  telegraphische,  sowie  Kabel- 
verbindungen, von  H  v.  Schier- 
brand. Jänn. 

—  Das  Verteidigungswesen  der  klei- 
neren Staaten  Nord-Europas.  Jänn. 

—  Das  (deutsche)  Armee-Fahrrad.  Jänn. 
Die  sibirische  Eisenbahn.  Jänn. 
Die  Aussichten  auf  die  Zukunft  des 
Luftballons  (Belgien).  Jänn. 

—  (.Russische  Versuche)  Scheinwerfer 
vom  Fesselballon  anzuwenden.  Jänn. 

--  Ein  merkwürdiges  Fahrrad  (Einrad) 
[Monocycle],  Jänn. 

—  Wie  lang  sind  die  Telegraphenlinien 
der  Welt?  Jänn. 

—  Anwendung  des  Fessolballons  (Nord- 
Amerika)  Febr. 

—  Ein  neues  Nordpolar- Luftschiff.  Febr. 


Neue  militärische  Blätter.  Beiträge  zur 
Lösung  der  Luftschi ftfahi tsfrage  auf 
Grund  der  Betrachtung  einiger 
neuerer  Modelle,  von  H.  v.  Schier- 
brand. Mär/. 

—  Der  militärische  Wert  der  optischen 
Telegraph ie.  März. 

—  Der  Lastentransport  im  Kriege«  von 
Oberst  TiUchkert.  April. 

—  Die  Befestigungswerke  von  St- 
Maurice.  Mai. 

—  Brieftauben  auf  Schnelldampfern. 
Mai. 

—  Die  Festungen  in  Elsass-Lothringen. 
Juni. 

—  Fahrrad  „Greif.  Juni. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Zur  Verstärkung 
des  Befestigungswesens  (in  Schwe- 
den).  8. 

—  Feldbefestigung  (Bespr.).  21. 

—  Versuche  mit  dem  lenkbaren  Luft- 
schiffe des  Grafen  Zeppelin.  29. 

—  Neue  Eintheilung  der  Befestigungen 
(Frankreich).  36. 

—  „Guttalin"  (Präparat  zur  Conservi- 
rung  des  Leders).  37. 

—  Die  Militär-Luftschifffahrt  in  Eng- 
land, von  Hauptmann  H.  W.  L. 
Moedebeck.  39. 

—  Bau  von  strategischen  Bahnen  in 
(Britisch-)  Indien.  42. 

—  Der  Rhein-Elbecanal  und  die  Landes- 
verteidigung. 43. 

—  Grundlagen  der  Lufttechnik  (Bespr.). 
47. 

—  Aufhebung  fester  Plätze  (in  Frank- 
reich). 50. 

—  Versuche  mit  dem  Kries'schen  Ace~ 
tylen-Scheinwerfe^Deutschland).  51 . 

—  Das  Messradmesser  der  Firma  F. 
Soennecken  in  Bonn.  53. 

—  Der  Motorwagen  im  Heeresdienst.  54. 

—  (Deutsche)  Versuche  mit  Brieftauben 
im  Seefluge.  56. 

Deutsche  Heeres-Zeitung.  Die  franzOsi- 

siscuen  Festungen.  2. 

—  Küstenbefestigung  (Frankreich).  7. 

—  Über  die  Landesbefestigung  Rumä- 
niens, von  W.  Stavenbagen.  18. 

—  Neue  Eisenbahn  (Merw-Kuschk,  in 
Mittelasien).  18. 

—  Gibraltars  Vertheidigungswerke.  30. 

—  Feldbefestigung  (Bespr.).  37. 

—  Classificirung  der  französischen 
Festungen.  38. 

—  Ist  das  Tandem-Fahrrad  das  nor- 
male Kriegsrad?  von  0.  v.  Monte- 
ton.  41. 


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LXIII 


Deutsche  Heeres-Zeitung.  Über  Fort- 
festungen, von  E.  Hart  mann.  49 

bis  53. 

—  Die  Benützung  der  Eisenbahnen  im 
nächsten  Kriege.  50—53. 

—  Über  die  Bedeutung  der  Wasser- 
strassen im  Allgemeinen  und  die 
Wichtigkeit  des  prqjeetirten  Rhein- 
Elbe-Canals  für  militärische  Zwecke, 
von  Major  Schierbrand.  50. 

—  Die  Verwendung  des  Äcetylens  zu 
militärischen  Zwecken.  52. 

Internationale    Revue.   Der   Bau  des 

Nicaragua-Canals  durch  die  Land- 
enge von  Panama.  April. 

—  Die  neuen  Eisenbahn-Projecte  in 
Vorderasien.  April. 

—  L'emploi  des  automobiles  comme  voi- 
tures  d'arm^e.  Supplement  zum  Juni- 
Heft. 

Kriegstechnische  Zeitschrift.  Automobile 
im  Militärdienst.  1. 

—  Das  Goerz'sche  Tricder-Binocle.  1. 

—  Die  neuesten  französischen  Befesti- 
gungen im  See- Alpengebiet.  1. 

—  Das  kleinkalibri  Magazingewehr 
und  die  Feldbefestigung.  1. 

—  Schlitten  für  den  russischen  Re- 
srimentstrain.  1. 

—  Fussmesser  („Podotypometre") 
(Frankreich).  1. 

—  Der  Festungskrieg  (Bespr.).  1. 

—  Befehlgebung  auf  dem  Gebiete  der 
Feldbefestigung.  2. 

—  Die  elektrischen  Starkströme,  ihre 
Erzeugung  und  Anwendung  (Bespr.). 

—  Über  den  jetzigen  Stand  der  Luft- 
schifffahrt.  3. 

—  Die  Einführung  des  elektrischen 
Betriebes  bei  den  Hauptbahnen  und 
ihre  Bedeutung  für  die  Kriegfüh- 
rung. 3. 

—  Die  weitere  Entwickelung  der  Tele- 
graphie  ohne  Draht.  3,  6. 

—  Die  Anwendung  von  Minenbohrern 
im  Festungskriege.  3,  5,  6. 

—  Neueste  Erfindungen  und  Ent- 
deckungen. 3,  5. 

—  Die  Ausbildung  der  Truppe  mit 
dem  Schanzzeug.  4 

—  Die  Telegraphie  mit  ultravioletten 
Strahlen.  4. 

—  Ein  Blick  auf  die  Entwickelung  der 
Acetylen-Industrie  mit  Berücksich- 
tigung neuer  Anwendungen  auf 
kriegstechnischem  Gebiete,  von  Dr. 
Ch.  Gott  ig.  4. 


Kriegsteohnische  Zeitschrift.  Über  die 
Verwendung  der  Motorwagen,  als 
Armee-Fahrzeuge,  von  Oberstlieute- 
nant Layriz.  4. 

—  Militärbauten  zu  Befestigungs-  und 
Unterbringungszwecken  (in  Asien).  4. 

—  Über  Signalisiren.  Mit  einem  Anr 
hang:  Feldsignaldienst  ohne  be- 
sondere Vorbereitung.  5. 

—  Ein  Reitsattel  mit  stellbaren 
Trachten.  5. 

—  Eine  einfache  elektrische  Fahrrad- 
lampe. 5. 

—  Knallsignale  zur  Sicherung  von 
Eisenbahnfahrten.  5. 

—  Nernst's  Glühlampe.  6. 

—  Zur  besseren  Lüftung  von  Wohnun- 
gen, Lazarethen  etc.  5. 

—  Progre*  de  la  defense  des  etats  et 
de  la  fortification  permanente  depuis 
Vauban  (Bespr.).  5. 

—  Sammlung  elektrotechnischer  Vor- 
träge (Bespr.).  5. 

—  Die  Herstellung  von  feldmässigcn 
Flussübergängen.  6. 

—  Fussfahrräder  mit  Kettenübertra- 
gung (Italien).  6. 

—  Ramsey's  Radkranz  für  Fahrräder 
(Nord- Amerika).  6. 

—  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
Feldbefestigung  (Bespr.).  6. 

v.  Löbell  s  Jahresberichte  etc.  Das 
Festungswesen  1874—1898.  II.  Theil. 

—  Das  Pionnierswesen  1874—1898. 
II.  Theil. 

—  Das  Militär-Telegraphenwesen.  1874 
bis  1898.  II  Theil. 

—  Militär-Luftschifffahrt.  II.  Theil. 

—  Das  Militär-Eisenbahnwesen.  1871 
bis  1898.  II.  Theil. 

—  Das  Militär-Brieftauben wesen.  1874 
bis  1898.  II.  Theil. 

—  Die  Entwickelung  des  Militär-Rad- 
fahrwesens. II.  Theil. 

Wojennij  Sbornjik.  Die  Blockirung  der 
Festungen  und  der  verschanzten 
Lager,  von  Hauptmann  Maximo- 
witsch.  Febr.,  März. 

—  Das  Militär-Eisenbahnwesen  in  den 
westeuropäischen  Grossstaaten,  von 
W.  Njeds  wjedzki.  April. 

—  Eine  neue  Steigerung  der  Leistungs- 
fähigkeit des  Berliner  Eisenbahn- 
netzes, des  G.  M.  von  Wendrich. 
Mai. 

Artillerijskij  Journal.  Betreffend  A.A.  Rze- 
schotarski's  mikroskopische  Unter- 
suchungen (des  Eisens,  Stahles  und 
Gusseisens),  von  Musseljus.  Jänn. 


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XIV 


Artillerijskij  Journal.  Die  Elektricität 
und  ihre  Anwendung  (Bespr.).  Jänn. 

—  Oberst  Suschtschinski's  Mikrotele- 
phon-Apparate.  Jänn. 

—  Mangen's  Nachtsignal-Apparat  Febr. 

—  Studie  über  die  Schmieren  (be- 
sonders aus  vegetabilischen  Stoffen) 
in  ihrer  Anwendung  zur  Einfettung 
von  Gestellen  und  Instrumenten,  von 
Hauptmann  Kryllow.  März. 

—  Über  Stahlspäne  zur  Beseitigung 
des  Rostes.  März. 

—  Versuche  mit  Automobilen  (auf  dem 
russischen  Artillerie-Hauptschiess- 
platze).  April. 

—  „Arborit"  (ein  nach  Kostowitsch- 
System  hergestelltes  Holzmaterial). 
Mai. 

—  Kerosin-Leuchtapparat.  Mai. 

—  Pechfackeln  für  die  (russischen) 
Festungen.  Mai. 

—  Über  das  Präparat  „Desincrustant", 
zur  Entfernung  des  Ansatzes  aus 
den  Dampfkesseln.  Juni. 

—  Russische  Versuche  mit  einem 
elektrischen  Kabel  der  Firma  Velten 
und  Guillaume.  Juni. 

fngenieurnij  Journal.  Über  den  Bau  von 
Küstenbefestigungen,  von  N.  Buj- 
nitzki.  Jänn.,  Febr. 

—  Nochmals  über  die  Vertheidigungs- 
kunst  und  die  Belagerungstaktik, 
von  Major  E.  Rocchi.  Jänn. 

—  Flache  Eisenbetondecken  und  ihre 
Berechnung,  von  Hauptmann  N. 
Zitkewitscb.  Jänn.,  Febr. 

—  Bemerkungen  über  die  Zimmeröfen 
aus  Backsteinen,  von  P.  Hollub- 
jätnjikow.  Jänn. 

—  Aus  den  Bemerkungen  auf  einer 
Reise  in  England  im  Jahre  1897, 
von  Dr.  Z  a  r  i  n  z  o  w.  —  Schwimmende 
Batterien  zur  Verteidigung  von 
Meere.sengen.  —  Eine  neue  Art 
schwimmender  Docks.  —  Uber  das 
Herausbaggern  von  Erde  über  das 
Niveau  eines  Wasserspiegels  mittels 
Maschinen.  —  Ein  neuer  Beton- 
umrührkolben.  —  Eine  neue  Bauart 
von  feuersicheren  Zwischendecken 
und  Seheidewänden.  Jänn. 

—  Über  die  Verwendung  von  Stahl  zur 
Erzeugung  von  Pontons,  von  W. 
King.  Jänn. 

—  Progr'  S  de  la  defense  des  etats  et 
de  la  fortifieatiou  permanente  depuis 
Vauban  (Bespr.).  Jänn. 

—  Über  die  Festigkeit  einer  Eisen- 
bahnlinie (Bespr.).  Jänn. 


Ingenieurnij  Journal.  Über  den  Bau  des 
Goethe-Gymnasiums  in  Frankfurt 
a.  M.  Jänn. 

—  Zur  Tiber-Regulirung  in  Rom.  Jänn. 

—  Der  neue  Hafen  in  Kuihaven.  Jänn. 

—  Kunstbauten  aus  Cementbeton.  Jänn. 

—  Über  die  Massregeln,  die  Theater- 
besucher vor  Brandkatastrophen  zu 
schützen.  Jänn. 

—  Betreffend  die  Übertragung  der 
elektrischen  Kraft.  Jänn. 

—  Der  Bau  der  Brücke  „Alexander  HF. 
in  Paris.  Jänn. 

—  Die  im  Laufe  des  Jahres  1898  in 
der  Festung  Iwangorod. unternomme- 
nen Luftschifffahrts  -  Übungen,  von 
P.  Jesstifjej  ew.  Jänn. 

—  Ein  Schneezelt  im  Freilager,  von 
W.  Mal  lieh  in.  Jänn. 

—  Der  Bau  offener  Küstenbatterien,  von 
Oberst  F.  Roldän.  Febr. 

—  Über  8tras8enbau,  von  A.  Doro« 
zinski.  Febr. 

—  »Allgemeine  Bedingungen"  zur  Ver- 
gebung von  (Bau-)  Arbeiten  im 
Lieferungswege,  von  L.  Maljejew. 
Febr. 

—  Bewegliche  Brücken  (Bespr.)  Febr. 

—  Voyages  adriens  au  long  cours. 
Fleuves  aäriens,  leurs  cours,  leur 
utilisation  par  les  aCrostat«  (Be- 
sprechung). Febr. 

—  Die  Regulirung  des  Rheins  zwischen 
Bingen  und  St.  Goar.  Febr. 

—  Der  Kaiser  Wilhelm-Canal.  Febr. 

—  Die  Beleuchtung  der  Kasernen,  von 
Lieutenant  Rykatschew.  Febr. 

—  Prof.  Lodsh's  Blitzableiter  für 
Telegraphen  und  Telephone,  von 
M.  Lissowski.  Febr. 

—  Blitzvertheilungszeiger  für  Blitz- 
ableiter, von  M.  Lissowski.  Febr. 

—  Flnssübergänge  auf  Eis,  von  Haupt- 
mann Babrowski.  Febr. 

—  Ein  optisches  Instrument,  um  Mi- 
niatur-karten  zu  lesen.  Febr. 

L'echo  de  l'armee.  Manoeuvres  de  t£le- 
graphie  (militaire,  en  France).  16.  19. 

—  Le  raebat  des  voies  ferrees  (en 
France).  17. 

—  Le  nouveau  classement  des  places 
fortes  (en  France).  17,  19. 

—  La  ttfl6graphie  sans  fil.  21. 

—  Nouvelles  fortifications  (francaises). 
22. 

—  Manoeuvres  de  pontonniers  (enFrance). 
22,  23. 

—  Colombophilie  militaire  (en  France). 
24. 


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L  echo  de  l  armee.  Les  nouvelles  pompes 
automobiles.  26. 

—  Les  fortifications  de  Metz.  27. 

La  progres    militaire.     Wagons  de* 
transports  de  troope.  1.907. 

—  Telögraphie  et  aerostation  militaires, 
pigeons  voyageurs  (revue).  1.908. 

—  Classeraent  des  places  fortes  (fran- 
caises).  1.914,  1.945,  1.950. 

—  Declassement  des  places  (France). 
1.918,  1.927,  1.938. 

—  Les  transits  transversa«  (des  voies 
ferrees  francaises).  1.925. 

—  Les  fortifications  de  Metz  et  la 
frontiere.  1.938. 

—  Les  fortifications  de  Nancy.  1.942. 

—  La  meteorologie  appliquee  ä  l'ae>o- 
station  (revue).  1.942. 

—  L  aerostation  militaire  en  France  et 
ä  l'6tranger  (revue).  1.944. 

—  Conferences  regimentaires  sur  la 
fortification.  7°  edition  (revue).  1.950. 

—  Utilisation  des  chemins  de  fer  dans 
la  procbaine  guerre  (revue).  1.950. 

Journal  des  sciences  militaires.  f/aero- 
station  militaire  en  France  et  ä 
l'etranger,  par  le  commandant 
Bornecque.  Jänn.,Febr.,  April,  Mai, 

—  La  lumiere  electrique  et  son  emploi 
a  la  guerre,  par  le  capitaine  Cla- 
rinval.  Mai,  Juni. 

Revue  du  oercle  militaire.  L  automobile 
(revue).  2. 

—  L'automobilisme  et  les  transports 
militaires  en  campagne,  par  le  ca- 
pitaine Bardonnaut.  5. 

—  Le  Transcaspieu.  5. 

—  Les  fortifications  du  Gotthard  et  de 
Saint-Maurice.  5. 

—  Fortifications  (suedoises).  6. 

—  Bateaux  pliants  (experiences  alle- 
mandes).  8. 

—  Un  nouveau  reglement  sur  les  trans- 
ports militaires  (en  Allemagne).  13. 

~  Aerostation  militaire  en  1899  (Au- 
triche).  13. 

—  Les  automobiles  dans  1'armCe  (alle- 
mande).  15. 

—  L'aluminiura  dans  l'armee.  16. 

—  Navigation  ae>ienne  (en  Allemagne). 
16. 

—  Nouveau  fort  au  Sud-Ouest  de  Metz. 
20. 

—  Communications  entre  le  Cap  et  le 
Caire.  21. 

—  Outils  portatifs  pour  l'infanterie 
(suisse).  21. 

—  Conferences  sur  la  fortification  (re- 
vue). 21. 

Organ  der  mllU.-wiMenaebaftt. Verelue.  LIX. 


LXV 

Revue  du  cercle  militaire.  Däclassement 
des  places  fortes  (en  France).  22. 

—  La  bicyclette,  sa  construction  et  sa 
forme  (revue).  24. 

—  La  meteorologie  appliquee  a  l'aero- 
station  (revue).  24. 

—  Les  nouveaux  forts  de  Metz.  26. 

—  Les  explosifs  dans  la  guerre  de  cam- 
pagne (destruction  des  obstacles  et 
ouvrages  d'art).  26. 

—  Lancement  par  ballons  de  substances 
explosives  (Angleterre).  26. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Construc- 
tion de  nouveaux  ponts  sur  le  Rhin, 
ä  Düsseldorf  et  a  Bonn.  854. 

—  Lignes  de  chemins  de  fer  livre'es  a 
l'exploitation  pendant  l'annee  1898, 
en  Allemagne.  855. 

—  Travaux  sur  les  chemins  de  fer 
d'Alsace-Lorraine.  855. 

—  Cours  d'instruction  sur  l'exploitation 
militaire  des  stations  de  chemins  de 
fer  (en  Italie).  855. 

—  Colombier  militaire  (dans  la  place 
forte  de  Libava).  855. 

—  Les  chemins  de  fer  allemands  dans 
le  Sud-Ouest  africain.  856. 

—  Nouveau  reglemeut  allemand  sur  les 
transports  militaires  par  chemin  de 
fer.  856. 

—  Les  chemins  de  fer  allemands  a  la 
fin  de  l'exercice  1897/98.  856. 

—  Etat  actuel  des  travaux  du  Trans - 
siberien.  858. 

—  La  fortification  de  campagne  com- 
binee  avec  la  tactique  (revue).  858. 

—  Construction  d'un  pont  par  les  troupes 
de  chemin  de  fer  (en  Allemagne).  859. 

Revue  d'  artillerie.  Marche  d'un  train 
rapide  sur  le  chemin  de  fer  du 
Nord  (France).  Jänn. 

--  Les  bandages  pneumatiques  et  la 
rtfsistance  au  roulement  (revue).  Jänn. 

—  Essai  sur  la  thcorie  generale  des 
aciers,  par  le  capitaine  L.  G  a  g  e  s. 
(fin.)  Febr. 

—  Etüde  sur  la  navigation  aerienne,  par 
le  capitaine  P.  G  i  r  a  r  d  v  i  1 1  e.  März. 

—  Travaux  de  defense  recemmement 
executes  a  Gibraltar.  April. 

—  Projets  concernant  l'dtablissement 
de  Communications  entre  le  Cap  et 
le  Caire.  Mai. 

—  Conferences  regimentaires  nur  la 
fortification  (revue).  Juni. 

Revue  du  service  de  rintendance  mili- 
taire. Chauffage  des  fours  de  bou- 
langerie,  par l'architecte  H.lJunel. 
Jänn.,  Febr. 

id.  18'J'J.  Keptrtoriuui.  5 


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LXVI 


Revue  du  Service  de  l  intendanee  mili- 
taire.  Determination  da  point  de 
solidification  des  paraffines.  Jänn., 
Febr. 

—  Le  carbnre  de  calcium  et  l'acätylene 
en  France.  Jänn.,  Febr. 

—  Appareil  simple  de  räglage  auto- 
matique.  Märt,  April. 

—  Conference  internationale  des  chi- 
mistes  de  l'industrie  du  cuir.  Marz, 
April. 

—  Conservation  des  bois  par  l'electri- 
cite.  März,  April. 

—  Le  perchoi 1  (nouveau  succedane  du 
caoutchouc)  März,  April. 

—  Emploi  de  l'amiante  (asbeste)  dans 
les  constructions.  Mai,  Juni. 

—  Contre  Thumidite  des  taves.  Mai, 
Juni. 

—  Le  cay-da  (mutiere  colorante). 
Mai,  Juni. 

—  Le  caoutchouc  au  mais.  Mai,  Juni. 
Rivista  militare  italiana.  Ferrovia  (russa) 

Merv-Kuschk.  1. 

—  (Le  fortificazioni  di)  Nancy.  1. 

—  Nuove  costruzioni  a  San  Maurizio 
(Svizzera).  2. 

—  Lavori  pella  difesa  di  Anversa.  3. 

—  Ferrovia  Tifiis-Kars.  3. 

—  Gli  automobili  per  grossi  caricbi  e 
la  loro  iinportanza  militare.  3. 

—  Gli  apparecchi  dell'  aeronautica.  3. 

—  Dove  si  ha  bisogno  di  fortezze?  3. 
Le  ferrovie  militari  da  campo.  5. 
Impiego  dei  minatori  in  guerra,  pel 
maggiore  B.  Zanotti.  6,  7. 

—  Ferrovie  inglesi  (in  China).  6. 

—  ütilizzazione  dei  saccbi  da  distri- 
buzione  per  la  costruzione  di  zattere 
e  ponti  galleggianti  (Francia).  6. 

—  La  meteorologia  applicata  alla  navi- 
jrazione  aerea.  7. 

—  Nuova  ferrovia  nel  Caucaso.  8. 

—  Stivaletti  pneumatici.  8. 

-  Fortificazioni  e  lavori  (russi)  a  Port- 
Arthur.  9. 

—  Ferrovie  e  telefoni  (in  Russia).  9. 

—  Gli  automobili  applicati  ai  trasporti 
militari.  9 

—  Esercito  e  fortezze.  —  Pensieri  sull' 
assetto  difensivo  degli  Stati  pel 
ten .-oulonnello  E.  Rocchi.  11,  12. 

—  Fortilicazioui  (svizzere).  11. 
L'esercito  italiano.  Le  ferrovie  (in  Eri- 
trea). 5. 

—  Dal  Baltico  al  Mar  Nero  (nuovo 
«•anale).  12. 

—  La  prima  ferrovia  elettrica  in  Italia 
I^Milano-Monia).  19.  20. 


L'esercito  Italiano.  Colombi  viaggiatori 
(in  Italia).  21. 

—  Forni  elettrici.  25. 

—  Scoppio  di  uu  alto  forno  a  Savona.  27 

—  Le  traversie  di  an  pallone  militare 
30. 

—  Corsi  ferro viari  di  stazione  (in  ItaKa). 
33. 

—  Trasporto  dei  materiali  militari  (in 
Italia).  36. 

—  Convenzione  militare  (austro-genna- 
nica)  pegli  aerostati.  37. 

—  Un  nuovo  forno  portatile.  41. 

—  Strada  ferrata  strategica  (francese). 
42. 

Rivista  cPartigllerla  e  genta.  Stivaletti 
pneumatici,  pel  capitano  L.  Pelle- 
rano.  Jänn. 

—  Nuovi  lucchetti  a  scatto  per  cofani  da 
salmerie,  pel  capo-tecnico  P.  Pas- 
coli.  Jänn. 

—  La  cinta  fortificata  di  Anversa.  Jinn. 

—  Cilindri  a  rulli  per  mozzi  di  ruote 
e  loro  impiego  nel  earreggio  da 
guerra.  Jänn. 

—  Demolizione  della  cinta  di  Parigi. 
Jänn. 

—  Aerazione  delle  abitazioni  mediante 
finestre  a  doppi  vetri  (Francia).  Jänn. 

—  Vettura  (tedesca)  per  l'illuminazione 
dei  campo  di  battaglia.  Jänn. 

—  Fabbricazione  di  corazze  sistemft 
Krupp  (in  Russia).  Jänn. 

—  Fortificazioni  costiere  (spagnaole)- 
Jänn. 

—  Motivi  architettonici  (recensione). 
Jänn. 

—  Memoria  sul  terremoto  di  Rieti 
(28  giugno  1898)  pel  maggiore  L 
Marin el Ii.  Febr. 

—  Circa  i  pavimenti  delle  abitazioui 
collettive  e  le  pavimentazioni  stra- 
dali.  Febr. 

-  Dell'  allacciatura  di  grossi  pesi 
solle vare.  Febr. 

—  La  lampada  incandescente  ad  am 
libera  N  e  r  n  s  t.  Febr. 

—  Automobili  pel  servizio  militare  iiu 
Inghilterra).  Febr. 

—  II  vuoto  quasi  perfetto  ottenutc 
mediante  le  basse  temperatur? 
(Inghilterra).  Febr. 

—  Assodamento  dei  terreni  franosi  ron 
piantagioni  di  acacie  (in  Italia).  Febr 

—  Metodo  Tesla  pella  traamissior.  • 
di  energia  senza  conduttori.  Febr. 

—  Le  fortificazioni  svizzere  (costo).  Febr. 

—  Caratteri  dei  mattoni  di  buoiu 
qualita.  Febr. 


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■ 


Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Esperienze 

di  confronto  fra  diverse  sabbie.  Febr. 

—  Lampade  ad  incandescenza  pel  ser- 
uzio  telefonico.  Febr. 

—  Impiego  della  gelatina  esplosiva  nella 
rottara  di  un  cassone  metallico  sub- 
acqoeo.  Man. 

—  Le  difese  accessorie  superate  per 
mezzo  delle  colmatura.  März. 

—  Di  agram  ma  per  trovare  il  lavoro 
d'una  caduta  d'acqua.  März. 

—  Disposizioni  per  lo  studio  e  l'ese- 
guimento  dei  lavori  del  genio  (in 
Franc ia).  März. 

—  Trasformazione  delle  fortezze  (te- 
desche)  giä  esistenti.  März. 

—  Battello  piegabile  pell'  esercito 
(tedesco).  März. 

—  Nuovo  6istema  di  trazione  elettrica 
(in  Italia).  März. 

—  Esercitazioni  di  costruzione  delle 
ferrovie  militari  da  campo  (in  Rossia). 
März. 

—  Studio  di  uu  ponte  metallico  di 
avanguardia,  pel  tenente  colonnello 
P.  Spaccamela.  April. 

—  Vetro  retinato  e  vetro  metallizzato. 
April. 

—  Ruote  con  cerchione  elastico  Ra  El- 
sey. April. 

—  Impiego  dei  sacchi  in  consegna  alla 
cavalleria  per  la  costruzione  di 
zattere  e  ponti  galleggianti  (in 
Francia.)  April. 

—  Spalmatura  degli  orinatoi  con  olio 
di  catrame  (in  Francia).  April. 

—  Lega  metallica  riducibile  in  polvere 
(agli  Stati  Uniti).  April. 

—  Nuovo  metodo  di  stampare  mediante 
i  raggi  X  (America).  April. 

—  La  fortificazione  permanente  e  la 
guerra  di  fortezza  trattate  secondo 
le  fonti  piu  recenti  (recensione).  April. 

—  Calcolo  dell'  incavalcatura  all'  ita- 
liana,  pei  capitani  E.  Pirro,  ed  E. 
de  A  ngel  is.  Mai. 

—  Reticolato  misto  di  ferro  e  terra- 
cotta  della  ditta  Stauss  e  Ruft"  di 
Cottbus.  Mai. 

—  Apparecchio  di  salvataggio  per  gffn- 
cendi.  Mai. 

—  Gli  automobili  alle  grandi  nianovre 
(au*triache)  del  1899.  Mai. 

—  Gli  automobili  nell*  esercito  (tedesco). 
Mai. 

—  Apparecchio  per  mitigare  il  bagliore 
dei  riflettori  elettrici  (Kussia).  Mai. 

—  Esperienze  con  carri  muniti  di  bron- 
zine  a  rulli  (Stati  Uniti).  Mai. 


LXVU 

RWista  d  artiglieria  e  genio.  Lt  ferrovie 
d'aasedio.  Loro  ordinamento  ed  eser- 
cizio.  Juni. 

—  Come  gli  Egiziani  eressero  gli  obe- 
lischi.  Juni. 

—  Fortificazioni  e  lavori  (russi)  k 
Port-Arthur.  Juni. 

—  Prove  meccaniche  cseguite  con 
acciaio  al  nichelio.  Juni. 

—  I  eolombi  viaggiatori  sui  vapori 
transatlantici.  Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. The  Trans-Siberian  Railway, 
by  Lieut.-Colonel  C.  E.  de  laPoer 
Beresford.  251. 

—  The  Relation  of  Persistente  of  Vision 
to  Modern  Rapid  Visual  Signalling, 
by  E.  Stuart  Bruce.  853. 

Proceedings  of  the  Royal  Artillery  In- 
stitution. The  Trans-Siberian  Rail- 
way, by  Lieutenant- Colonel  W.  H. 

H.  Waters.  3. 

—  The  Rusting  of  Iron  and  Steel,  by 
W.  R.  Dunstan.  5. 

Journal  of  the  United  States  Artillery 
A  Great  Canadian  Canal  Scheme.  36. 

—  The  Railways  of  Hokkaido,  Japan.  36. 

—  The  Inter-Oceanic  Canal.  36. 

—  The  Railway  Systems  of  Central 
and  South  America.  37. 

—  The  Water-Front  Defenses  of  San- 
tiago. 38. 

La  Belgique  militaire.  Affaiblissement  de 
la  place  d'Anvers.  1.441,  1.443. 

—  Trains  militaires.  1.441. 

—  Le  cvcle  et  la  voiture  automobile. 

I.  445. 

—  Voitures  automobiles  pour  le  service 
militaire  (en  Allemagne).  1.445,  1.457. 

—  Code  chiffre"  (aux  Etats-Unis).  1.448. 

—  Pigeons  voyageurs  (russes).   1 448. 

—  L'enceinte  d'Anvers.  1.449—1451, 
1.454,  1.455. 

—  L'automobilisme  dans  ses  applica- 
tions  militaires.  1.451. 

—  Les  fortifications  d'Anvers  en  1899 
et  la  grande  coupure  de  l'Escaut, 
par  le  lieutenant-geueral  Wauwer- 
mans.  1.452. 

—  L'acrostation  militaire.  1.455. 

—  Place»  fortes  (francai*es).  1.459. 
La  me^orologie  applique>  ä  l'aero- 
Btation  (revue).  1.459. 

—  La  telägraphie  sans  fil.  1  460,  1.461. 
Revue  de  l'armee  beige.  Quelques  con- 

sid^rations  sur  la  defense  des  places. 
A  propos  de  la  mise  en  Ctat  de  de- 
fense d'un  secteur  de  la  place  de 
Termonde  (suite).  Jänn.,  Febr. 

5» 


t 


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LXVIII 


de  l'armee  beige.  A  propos  des 
progres  de  la  defense  des  etats  et  de 
la  fortification  depuis  Yauban,  par 
le  pt'iidral  H  ri  al  in  o  n  t.  Jänn.,  Febr. 

—  Description  d'un  nouveau  type  de 
reseau  en  fil  de  fer.  Jänn.,  Febr. 

—  Installations  electriques  pour  l'öclai- 
rage  des  casernes  de  Lure  et  d'Heri- 
coart.  Jänn.,  Febr. 

—  Ae'rostation  militaire.  März  bis  Juni. 

—  Nouveau  classement  des  ouvrages 
de  fortification  des  frontieres  terres- 
tres  francaises.  März,  April. 

—  La  fortificazione  permanente  e  la 
guerra  di  fortezza  trattate  secondo  le 
fonti  piü  recenti  (revue).  März,  April. 

Allgem  Schweiz.  Militär -Zeitung.  Eine 
Pontonnierübang  in  Frankreich.  1. 

—  Die  Belagerungsmanover  im  Lager 
von  Chälous  1898.  6. 

—  Brieftauben  (in  der  Schweiz).  6,  27. 

—  Eine  grosse  Festung  (in  Irland).  8. 

—  Luftschifferei  (in  England).  10.  | 

—  Verkehr  mit  dem  Sudan  (Omdurman). 
12. 

—  Selbstfahrer  (Automobile)  in  der 
deutschen  Armee.  13. 

—  Graf  v.  Zeppelins  lenkbares  Luft- 
schiff. 17. 

—  Überschreitung  der  deutsch-öster- 
reichischen Landesgrenze  mit  Mili- 
tär-Luftballons. 18. 

—  Automobile  als  Armee- Fahrzeuge.  23. 

—  Telegraphenwesen  bei  den  Manövern 
(Bayern).  23. 

—  Militär-Luftschiffer-Unfall  (Italien). 
27. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Französische  Übungen  im  Brücken- 
schlage. 1. 


Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Calcidum.  3. 

—  (Russische)  Übung  im  Feldeisenbahn- 
bau. 3. 

—  Neue  Relief-Fernrohre,  von  Oberst- 
lieutenant Becker.  6- 

—  Scheinwerfer  und  Fernbeleuchtung 
(Bespr.).  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  OfRciere  aller 
WafTen.  Der  Festungskrieg  (Be- 
sprechung). 2. 

—  Der  Militär-Telegraphist  (Bespr.).  4. 
Revue  militaire  suisse.  (Instructions  a 

St-Maurice.  1. 

—  L'öboulement  du  Sasso  Rosso  et  lea 
tirs  du  Gothard.  1. 

—  Ae'rostation  militaire.  2. 

—  Les  automobiles  appliquees  aux 
transports  roilitaires.  3. 

—  La  botte  pneumatique  (en  Italie).  3. 

—  Bateanx  pliants  (en  Allemagne).  3. 

—  Pigeons  voyageurs  (en  Russie).  3. 

—  Reconstruction  de  forteresses  (alle- 
mandes).  4. 

—  Emploi  tactique  de  la  fortification 
de  campagne.  4. 

—  Outils  de  pionniers  portatifs  pour 
l'infanterie.  5. 

—  Expositions  de  voitures  automobiles 
(en  Allemagne).  5. 

—  Classement  des  places  fortes  (fran- 
caises). 5. 

—  Soulier  de  courses  ä  pointes,  pneu- 
matique (parisieo).  5. 

—  Chevalet  articule  pour  cuisine  de 
campagne.  6. 

—  Les  nouveaux  forts  de  Metz.  6. 

—  Cinematographie  militaire.  6. 

—  Declassement  de  places  fortes  (en 
France).  6. 


5.  Militär  -  Unterrichtswesen.  Berufsprüfungen.  Bildungsschriften. 
Kriegsspiel.  Literatur.  Bibliothekwesen.  Wissenschaftliche,  gesellige 

und  ökonomische  Vereine. 


Streffleur's  österr.    milit.  Zeitschrift. 

Der  Soldatenfreund  (Bespr.).  Jänn. 

—  v.  Löbell's  Jahresberichte  etc. 
24.  Jahrg.,  1897  (Bespr  ).  Jänn.;  — 
S>5.  Jahrg.,  1898  (Bespr.).  April. 

—  „La  vie  pratiqueM.  Sammlung  franz. 
Aufsätze  (Bespr.).  Jänn. 

—  Winke  und  Rathschläge  für  die  Lei- 
tung des  Regiments- Kriegsspieles 
(Bespr.).  Febr. 

—  Behelf  für  Stabsofficiers-Aspiranten 
(Bespr.).  Febr. 


Strefflcur  s  österr.  milit  Zeitschrift- 
Kurze  russische  Grammatik  (Bespr.) 
Febr. 

—  Deutsch  -  russisches  militärisches 
Wörterbuch  (Bespr.).  Febr. 

—  Russisch-deutsches  Schul  -  Wörter- 
buch (Bespr.).  Febr. 

—  Ein  russiscbcsUrtheil  über  die  österr  - 
ung.  Militärbildungsanstalten.  April. 

Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 
„Kriegstechnische  Zeitschrift".  (Be- 
sprechung). LVIII.  Bd.  1. 


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Organ  der  miliit.-wssenschaftl.  Vereine. 

Verzeichnis  der  Werke  ftber  Land- 
und  Seemacht,  sowie  über  Colonien 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  2. 

—  „Der  Soldatenfreund"  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  2. 

—  La  vie  pratique.  Sammlung  frauzös. 
Aufsätze  aus  dem  Bereiche  des  täg- 
lichen Lebens  (Bespr.).  XVIII.  Bd.  2. 

—  Der  stenographirende  Unterofficier 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  3. 

—  Lehrgang  der  Kurzschrift  (Einigungs- 
system Stolze— Sc h  rey)  (Bespr.). 
LVIU.  Bd.  3. 

—  v.  Löbell's  Jahresberichte  etc. 
XXV.  Jahrg.  Jubiläumsband  (Bespr.). 
LVIII.  Bd.  4. 

—  Bibliographischer  Theil.  (Nov.  1898 
bis  Ende  April  1899.)  LVUL  Bd.  6. 

—  Autoren-Verzeichnisderira  Bd.  LVIII 
des  „Organs"  besprochenen  Werke. 
LVIII.  Bd.  6. 

—  XLVI.  Repertorium  der  Militär- 
Journalistik  (II.  Semester  1898). 
LVIII.  Bd.  6. 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Renseigne- 
inents  divers  (Bespr.).  1. 

—  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
russischen  Sprache.  (Bespr.).  1. 

—  Verzeichnis  der  Werke  über  Land- 
und  Seemacht,  sowie  über  Colonien 
(Bespr.).  1. 

—  Kleines  Militär-Wörterbuch,  franzö- 
sisch-deutsch und  deutsch-franzö- 
sisch (Bespr.).  2,  3. 

—  Behelf  f.  Stabsofficiers-Aspiranten  etc. 
(Bespr  ).  4. 

—  „Der  Soldatenfreund"  (Bespr.).  4. 
Militär -Zeitung.   Unterricht  in  fremden 

Sprachen(lür  die  russischen  Officiere). 
4. 

—  Der  Wert  des  kriegsgeschichtlichen 
Studiums.  6. 

—  Generalstabs-Akademie  (Russland).  8. 

—  Benützung  der  Archive  des  (französi- 
schen) Kriegsministeriums.  10. 

—  Militär-Schulvereiu  (Österreich).  12, 
21. 

—  Die  Erziehung  der  Officierskinder 
(Österreich).  13. 

—  Zu  den  Reformen  im  Militärbildungs- 
wesen (in  Österreich).  15. 

—  Unterofficierbibliotheken  (in  Russ- 
land). 16. 

—  Unsere  Militärschulen.  17. 

—  Neue  Bestimmungen  für  die  Lehrer 
der  (k.  und  k.)  Cadettenschulen.  18, 
20. 


LXIX 

Militär-Zeitung.  Vorträge  über  Gegen- 
stande des  allgemeinen  Wissens  an 
den  Cadettenechulen  (Österreich).  22. 

—  Der  deutsche  Kriegerbund.  23. 

—  Die  (französische)  Kriegshochschula. 
24. 

Armeeblatt.  Die  Lehre  vom  Kriege  (Be- 
sprechung). 2. 

—  Russisch-deutsches  Schulwörterbuch 
(Bespr.).  2. 

—  Ein  militärisch-socialesTheaterstück, 
von  0.  Teuber.  3. 

—  Die  Reorganisation  des  höheren 
Artillerie-  und  Genie-Curses  (Öster- 
reich). 9,  14. 

—  Russischer  Lehrcurs  (Frankreich).  9. 

—  Der  deutsche  Flotten-Verein.  10. 

—  Reformen  im  Militär- Erziehungs-  und 
Bildungswesen  (Österreich).  11,  17, 
18.  21. 

—  Militärischer  Wirtschafts-  und  Hilfs- 
verein „Marstt  (in  Österreich).  13. 

—  Schulen  für  die  Kinder  der  Armee! 
(in  Österreich).  15. 

—  Das  Officierswaisen-Institut  (Öster- 
reich). 15. 

—  Gegen  und.  für  den  Militär-Schul- 
verein (in  Österreich).  16. 

—  Delegation  der  Schule  von  St.  Cyr 
in  Petersburg.  16. 

—  Verschärfung  der  PrüfungsbestitEL- 
mungen  für  Fahnenjunker  und  Fähn- 
riche (in  Deutschland).  17. 

—  Festungskriegsspiel  (Bespr.).  18. 

—  Zur  Reorganisation  unserer  Militär- 
bildungs  -  Anstalten.  Eine  Reform- 
studie, von  V.  v.  PI.  19,  20,  22—26, 
28. 

—  Eine  neue  brasilianische  Militär- 
Zeitschrift  („Revista  militar").  20. 

—  Aufnahmeprüfung  für  die  Kriegs- 
schule (in  Frankreich).  24. 

—  Zum  Militär-Schulfonds -Verein  (in 
Österreich).  24. 

—  Vorbereitungsclasseu  in  den  (k.  und  k^ 
Militärbildungs-Anstalten.  25. 

—  Österr.-ungar.  Officiers-  u.  Beamten- 
Verein.  27. 

—  Das  neue  ungar.  Landwehrbildungs- 
wesen. 28. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Methode  Schliemann  zur 
Erlernung  der  italienischen  Sprache 
(Bespr.).  1. 

—  „Überall"  (Zeitschrift  des  deutschen 
Flotten-Vereines).  (Bespr.).  4. 

—  Kurze  russische  Grammatik  (Bespr.). 
4. 

—  Die  „Lega  navale  italiana".  6. 


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LXX 

Jahrbücher  für  ftte  deutsche  Armee  und 

Marine.  Umbildung  der  (russischen) 
Officier-CavaMerie-Schule.  Jänn. 

—  Leitfaden  für  dem  Unterricht  in  der 
Artillerie  an  Bord  des  Artillerie- 
Schulschiffes  (Bespr.).  Jänn. 

—  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
russischen  Sprache  (Bespr.).  Jänn. 

—  Winke  und  Ratb&chläge  fflr  die 
Leitung  des  Regiraents-Kriegsspieles 
(Bespr.).  März. 

—  v.  Löbeirs  Jahresberichte  etc. 
XXV.  Jabrg.(  Jubiläumsband)  (Bespr.). 
Mai. 

Militär -  Wochenblatt.  Quellen  für  das 
Studium  des  letzten  ägyptisch-eng- 
lischen Feldzuges.  4. 

—  Erlernung  der  chinesischen  Sprache 
(im  britisch-indischen  Heere).  4. 

—  Austrittsprüfung  von  St-Maixent.  5. 

—  Aufnahme  in  St-Cyr.  6,  11. 

—  (Französische)  Theilnnhme  an  der 
Stiftungsfeier  einer  russiscbenKriegs- 
schule.  6. 

—  Vorträge  für  die  (belgischen)  Caval- 
lerie-Offi eiere.  8. 

—  Die  Wirksamkeit  des  Kaiserin  Au- 
gusta-Vereines  för  deutsche  Töchter 
im  Jahre  1898.  9. 

—  Vom  militärischen  Stil.  11-13. 

—  Aufnahme  in  die  Schiffsscbule  (Frank- 
reich). 11. 

—  Studium  der  belgischen  Officiere.  12. 

—  Besitz  allgemein  wissenschaftlicher 
Kenntnisse.  12. 

—  „Gesellschaft  der  Förderer  der  mili- 
tärischen Kenntnisse"  (in  RusBland). 
14. 

—  Russischer  Unterricht  (in  der  fran- 
zosischen Armee).  14. 

—  Verein  der  Kreiscommandanten 
(Schweiz).  17. 

—  Dor  neubegründete  preussische 
Landeskriegerverband.  19. 

—  Aufnahme  in  die  (französische)  Kriegs- 
boehschule.  19,  55. 

—  Aufnahme  in  St-Maiient.  20. 

—  „Revue  militaire"  (neue  Publication). 
28. 

—  Benutzung  der  Archive  des  Kriegs- 
ministeriums (in  Frankreich).  23. 

—  Aufnahm«?  in  die  Militär-Schule  zu 
Versailles.  23. 

—  Neuer  Lehrplan  für  die  (italienischen) 
Militär-Anstalten.  27. 

—  Der  höhere  Artillerie-  und  Geniecurs 
in  Österreich.  30. 

—  Militärschule  für  Artillerie  und  Genie 
(in  Frankreich).  30. 


Militär  Wochenblatt.  (Italieniache)Krieg8- 
schulen  im  Jahre  1899—900.  31. 

—  Majorsprüfung  (in  Rumänien).  32. 

—  Über  Förderung  der  Kenntnisse  der 
Mannschaften  in  der  vaterländi- 
schen Geschichte  während  der  Mili- 
tärdienstzeit  (Deutschland).  34.  38. 

—  Stellen  für  Studirende  an  der  Turiner 
Militär-Akademie.  34. 

—  Stabsofficiersprüfung  (in  Österreich). 
38. 

—  Aufnahme  in  d.  Militär-Vorbereitungs- 
schulen  (in  Frankreich).  39. 

—  Zur  Beurtheilung  der  miiitärwissen- 
schaftlichen  Arbeiten  F.  Hoenige, 
von  Oberst  F.  v.  Bernhardi.  41, 
42. 

—  Veteranen-Verein  (in  Frankreich).  41. 

—  Landwirtschaftliche  Vorlesungen  (im 
italienischen  Heere).  45. 

—  Die  Errichtung  von  Soldatenhciraen 
ein  Bedürfnis,  von  G.  M.  von  S  ü  s  s  - 
mil  c  h-Hörnig.  47. 

—  Militär-Bibliotheken  (in  Frankreich). 
48. 

—  Lehrplan  des  Militär-Prytaneums  tu 
La-Fleche.  51. 

—  Dienstleistungen  der  zum  Besuche 
der  Kriegshochschule  einberufenen 
Officiere  (Frankreich).  51. 

—  Ein  Wohlthätigkeits verein  (in  Frank- 
reich). 53. 

—  Veröffentlichungen  des  französischen 
Generalstabes.  55. 

—  Vom  „Deutschen  Kriegerbund".  55. 

—  Lehrplan  für  die  Militär-Oberreal- 
schule  undCadettenschulen  (in  Öster- 
reich). 55. 

—  Die  Unterofficiersschule  zu  Potsdam 
(75jähriges  Stiftungsfest).  61. 

—  Sprachenkenntnisse  der  britischen 
Seeofficiere.  62. 

—  Aufnahmeprüfung  für  die  (französi- 
sche) Verwaltungsschule.  62. 

—  Neue  Bestimmungen  für  die  Lehrer 
an  den  k.  und  k.  Cadettenscbuleo. 
62. 

—  Neue  (k.  und  k.)  Infanterie-Cadetten- 
schulen.  62. 

Neue  militärische  Blätter,  v.  Löbell's 
Jahresberichte  etc.  XXV.  Jahrgang 
(Bespr.).  April. 

—  Vier  Sonderabdrüoke  aus  „v. Löbell's 
Jahresberichte  etc.  XXV.  Jahrgang. 
Jubiläumsband"  (Bespr.).  Juni. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Das  applicatori- 
ache  Studium  der  Kriegsgeschichte, 
von  Oberstlieutenant  E.  Gad  3. 


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LXXI 


Winke  und  Rath- 
schläge für  die  Leitung  des  Regi- 
ments-Kriegsspiels  (Bespr.).  5. 

—  Unterstützungs-Verein  für  Hinter- 
bliebene von  Üfficieren  etc. (inBayern). 
7. 

—  Meyer's  kleines  Conversations-Lexikon 
6.  Auflage  (Bespr.).  12. 

—  Die  Aufnahmeprüfungen  in  St-Cyr. 
13. 

—  t.  LöbelTs  Jahresberichte  etc. 
XXV.  Jahrgang  1874  bis  1898  (Be- 
sprechung). 13. 

—  Gründung  einer  Gesellschaft  von 
Freunden  der  Militärwissenschaften 
(Russland).  16. 

—  „Warschawskij  Wojennyi  Journal" 
(„Warschauer  Militär-Zeitung",  ein 
neues  Blatt).  18. 

—  Neue  Vorschrift  für  Benützung  der 
militärischen  Archive  (Frankreich). 
19. 

—  Jubiläumsfeier  der  Paulus-Akademie. 
19. 

—  Die  Militär  -  Akademie  zu  West- 
Point,  von  Hauptmann  P.  Römer. 

25,  26. 

—  Neuordnung  der  Militär-Collegien  (in 
Italien).  27. 

—  Die  Militärschule  von  Kiew.  27. 

—  Militärschulverein  (in  (Österreich). 
30. 

—  Die  Prüfung  zum  Major  (in  Rumä- 
nien). 30. 

—  Verschärfung  der  Prüfungsbestim- 
mungen  für  Fahnenjunker  und  Fähn- 
riche (Deutschland).  31. 

—  Stift  für  (portugiesische)  Officiers- 
töchter  (zu  Odivellas).  33. 

—  Die  Prüfungen  der  Fahnenjunker 
(Deutschland).  34. 

—  Umgestaltung  der  Militär- Bildungs- 
Anstalten  (Österreich).  35,  43. 

—  Bestimmungen  für  den  Besuch  der 
Kriegsschule  (in  Belgien).  35. 

—  „L'armee  illustree"  (Bespr.).  46. 

—  Uber  das  Studium  der  Fremdsprachen 
der  (deutschen)  Officiere.  55. 

Deutsche  Heerea-Zeitung.  (Französische) 
Theilnahine  an  der  Üentenarfeier 
einer  Militär- Schule  in  Petersburg.  6. 

—  Unterricht  in  fremden  Sprachen  (für 
die  russischen  Officiere).  7. 

—  Das  Jubiläumsband  der  von  Löbell'- 
schen  Jahresberichte  etc.  (Bespr  ).  12. 

—  Von  der  (russischen)  Generalstabs- 
akademie. 14- 

—  Wörterbuch  der  philosophischen  Be- 
griffe und  Ausdrücke  (Bespr.)  19. 


Heeres-Zeitung.  Meyer  s  kleines 
Conversations-Lexikon  (Bespr.).  21. 

—  Kurze  russische  Grammatik  (Bespr.). 
29. 

—  Grundsätze  für  die  Leitung  des 
Festungskriegsspieles  (Bespr.).  30. 

—  Taktische  Aufgaben  für  Kriegsspiel 
(Bespr.).  32. 

—  (Russlands)  Marine-Akademie.  33. 

—  Die  Hauptschwierigkeiten  der  russi- 
schen Sprache  (Bespr.).  34. 

—  Winke  und  Rathschläge  für  die 
Leitung  des  Regimentskriegsspieles 
(Bespr.).  36. 

—  Sonderausgabe  der  im  XXV  Jahrg. 
der  v.  Löbell's  Jahresberichte  etc. 
enthaltenen  Berichte.  39 — 41. 

—  Soldatenzeitung  (in  Italien).  53. 

Internationalen  evue.  Die  Hauptschwierig- 
keiten der  russischen  Sprache  (Be- 
sprechung). Jänn. 

—  Bekanntmachungen,  Befehle  und 
Gespräche  in  polnischer  Sprache 
(Bespr.).  J&nn. 

—  Le  petit  Parisien  (Bespr.).  Jänn. 

—  Muster  für  schriftliche  militärische 
Ausarbeitungen  (Bespr.).  Febr. 

—  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
russischen  Sprache  (Bespr.).  März. 

—  Über  die  Nikolaus  -  Generalstabs- 
Akademie,  die  Officiersschiessschule 
und  Offlcierscavallerieschule  (iuRuss- 
land),  von  G.  M.  Kr  ahm  er.  April 

—  Die  preussische  Kriegsakademie. 
Mai. 

«r-  Die  Taktikaufgabe  der  diesjährigen 
Eintrittsprüfung  für  die  Aufnahme 
zur  Kriegs-Akademie  (Deutschland). 
Mai. 

—  Die  Erziehungsfrage  mit  Rücksicht 
auf  den  Officiersstand,  vou  R  e  i  a. 
Mai. 

—  Grundsätze  für  die  Leitung  des 
Festungskriegsspieles  (Bespr  ).  Juni. 

—  Die  deutsche  Soldatensprache  (Be- 
sprechung). Juni. 

Kriegstechnische  Zeitschrift.  Petit  die- 
tionnaire  militaire  francais-allemand 
et  allemand-francais  (Bespr.).  I. 

—  Renseignements  divers  (Bespr.).  1. 

v.  Löben  s  Jahresberichte  etc.  Militär- 
Erziehungs-  und  Bildungswesen. 
1874  bis  189S.  II.  Theil. 

—  Kriegs-  und  heeresgeschichtliches 
Schriftwesen.  1874  bis  1898.  II.  Theil. 

Wojennij  Sbornjik.  .,Vom  Kriege",  von 
Clausewitz.  (Russisch  von  K. 
Wojde.)  Jänn  — Juni. 


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LXXII 


Wojennij  Sbornjlk.  Österreich  -  Un  garns  I 
Militär-Lehranstalten,    von  Oberst 
Graf  ßabrinski.  Jänn. 

—  Die  Statuten  des  „Verein  der  Förderer 
der  Militär- Wissenschaften"  (in  Russ- 
land). Jänn. 

—  Die  auf  die  physische  Erziehung 
bezugnehmenden  Beschäftigungen 
und  Übungen  in  unseren  Cadetten- 
corps,  von  A.  D.  Butowski.  Febr. 

—  Neue  Bestimmungen  über  die  Auf- 
nahme in  die  (russischen)  Cadetten- 
corps.  Febr. 

—  „Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
Taktik  auf  den  k.  Kriegsschulen" 
(Bespr.).  März. 

—  Ein  allgemeiner  Officierverein  zur 
gegenseitigen  Unterstützung  in  der 
russischen  Armee.  (Vorschlag)  von 
Oberst  K.  Dowbor.  April. 

—  v.  Löbell's  Jahresberichte  etc. 
XXV.Jahrg.  (Jubiläumsband)(Bespr.). 
April  —  Juni. 

—  Über  einen  allgemeinen  Verein  zur 
gegenseitigen  Unterstützung  (in 
Russland),  von  0.  v.  Frei  mann. 
Mai. 

—  Zur  Organisation  der  Wohlthätigkeit 
und  der  Selbsthilfe  im  Militärleben, 
von  Oberstlieutenant  W.  A.  R  a  k  i  n  t. 
Mai. 

—  Eine  Bemerkung  über  unsereCadetten- 
corps,  von  A.  Wesselowski.  Juni. 

Art  iiier  ijskij  Journal.  Der  „Verein  der 
Förderer  der  Militär- Wissenschaften" 
(in  Russland),  von  W.  Tawast- 
.schern.  März. 

Aruzejnij  Sbornjlk.  (Russisches)  „Inten- 
danz-Journal" (Bespr.).  1. 

—  Verein  der  Förderer  der  Militär- 
Wissenschaften  (in  Russland).  1. 

—  v.  Löbell*8  Jahresberichte  etc. 
XXV.  Jahrg.  (Bespr.).  2. 

L'echode  l'armee.  Societes  militaires 
(franraises).  1,  3,  5-11,  14-17, 
19-27. 

—  La  presse  militaire.  1,  3,  5—14,  17, 
19-27. 

—  Notes  mondaines  (faits  divers). 
1—27. 

—  I/ecole  superieure  de  la  marine  (fran- 
caise). 5. 

—  Ligue  maritime  (francaise).  5,  6. 

—  Preparation  militaire  de  la  jeunesse. 
16. 

—  La  sortie  de  l'e'cole  polytechnique 
(francaise).  26. 

—  Ecoles  de  cadets  russes.  26. 


Le  progres  militaire.  Bulletin  (hebdoma- 
daire.  —  Faits  divers).  1.901,  1.903- 
1.950. 

—  Concours  pour  l'e'cole  superieure  de 
guerre  (francaise)  en  1899.  1.905. 
1.906. 

—  La  „Revue  militaire  de  l'etranger". 
1.907. 

—  L'admission  ä  St-Maixent.  1.908, 
1.909. 

—  Reorganisation  de  l'e'cole  de  rartil- 
lerie  et  du  gänie  (France).  1.908. 

—  Reglement  pour  la  communication 
des  archive8  historiques  du  ministere 
de  la  guerre  (francais).  1.909. 

—  Lea  points  ä  St-Cyr.  1.910. 

—  Les  bibliotheques  (militaires  en 
France).  1.924 

—  La  Fleche  et  l'Ecole  polytechnique 
(en  France).  1.927. 

—  Admission  ä  l'e'cole  de  guerre  (France). 
1.930,  1.931. 

—  L'admission  ä  la  Fleche.  1.935. 

—  Ret'ormes  dans  les  ecoles  militaires 
(autrichiennes).  1.935,  1.944. 

—  „L'union  centrale"  (des  officiers  fran- 
cais). 1.938,  1.942. 

—  Examens  pour  St-Cyr.  1.941. 

—  Admission  ä  l'Ecole  Polytechnique 
(France).  1.943,  1.946. 

—  Nos  ^crivains  militaires  (revue). 
1.950. 

Journal  des  sciences  militaires.  v.  Löbell 's 
Jahresberichte  etc.  XXV.  Jahrgang 
(revue).  März. 

—  „Annexe  et  marine".  (Revue  hebdo- 
madaire  illnströe.)  März. 

Revue  du  cercle  militaire.  L'admission 
a  St-Cyr  et  a  l'e'cole  navale  (France).  2. 

—  L'admission  ä  l'Ecole  polytechnique 
(francaise).  3. 

—  Le  jubite  de  l'e'cole  Paul  (en  Russie). 
3. 

—  L'admission  äSt  -Maixent.  4;  —  pro- 
motion.  9. 

—  La  langue  chinoise  dans  le  eorps 
d'officiers  (anglais).  5. 

—  Note  sur  l'enseignement  de  la  geo- 
graphie  militaire.  6. 

—  La  ligue  maritime  (francaise).  €. 

—  La  soci6te  des  amis  des  sciences 
militaires  (en  Russie).  7. 

—  L'admission  aux  Ecoles  militaire.« 
(italiennes)  en  1899.  8,  11. 

—  Du  jeu  de  guerre  dans  les  corps  de 
troupe.  11. 

—  Concours  d'admission  a  l'Ecole  supe- 
rieure de  guerre  (francaise)  en  189^. 
12,  17-19,  24. 


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Revue  du  cercle  militaire.  Bibliotheques 
miütaires  (francaises).  14. 

—  Un  College  pour  les  filier  d'officiers 
(en  Portugal).  15. 

—  L'orphelinat  militaire  d'Hirtenberg 
(Autriche).  16. 

—  Ladmission  ä  l'ecole  de  guerre 
(beige)  en  1899.  16. 

—  Conference  sur  les  societes  rögi- 
mentaires  (fran<;aises),  par  le  capi- 
taine  P.  P  a  1 1  e\  Supplement  zu  Nr.l7. 

—  Nouveaux  journaux  militaires  russes. 
18. 

—  „Union  centrale  des  officiers  retraitös" 
(francais).  20. 

—  „Officier- Verein"  (en  Autricbe-Hon- 
grie).  22. 

—  Les  professcurs  des  e"coles  de  cadets 
(en  Autriche).  25. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Sortie  du 
cours  complömentaire  de  Tacad^mie 
d'etat-major  (en  Russie).  854. 

—  AdmiRsion  en  1898  aox  acadömies 
militaires  (russes).  854. 

—  Promotions  de  sortie  des  öcoles 
militaires  (russes)  en  1898.  854. 

—  Institution  d'un  cours  d'etat-major 
au  College  royal  militaire  de  Kings- 
ton (Canada).  855. 

—  Les  examens  d'entree  ä  l'acad^mie 
de  guerre  (allemande).  856. 

—  Cröation  d'öcoles  de  sous-officiers 
(en  Serbie).  856. 

—  Archives  bistoriques  (francais).  — 
Apercu.  857. 

—  Promotions  de  sortie  des  e"coles  de 
Yonnkers  en  1898  (RuRsie).  858. 

—  Examens  d'entrCe  de  l'ecole  d'etat- 
major  (anglaise).  859. 
Augmentation  du  nombre  des  internes 
boursiers  dans  di(Te"rents  corps  de 
cadets  (en  Russie)  859. 

Revue  d'artillerie.  Du  jeu  de  guerre  dans 
les  eorps  de  troupe  (revue).  April. 

—  „ Revue  militaire"  (francaise)  (revue). 
Mai. 

—  I/admission  ä  l'ecole  militaire  de 
l'artillerie  et  du  g^nie  (francaise).  Mai. 

Revue  de  oavalerie.  Reorganisation  de 
l'ecole  des  officiers  de  cavalerie  de 
Saint-Pe"tersbourg.  Jänn. 

—  Admission  ä  l'öcole  supCrieure  de 
guerre  (francaise).  Mai. 

Ri vista  militare  italiana.  Scuola  speciale 
militare  (francese).  1. 

—  Unione  delle  societä  reggimentali 
(francesi).  4. 

—  Corso  superiore  d'artiglieria  e  genio 
(in  Austria).  7. 


LXXIII 

Rivisia  militare  italiana.  II  giuoco  di 
guerra  nei  reggimenti.  8. 

—  L'insegnament  o  militare  superiore.  8. 

—  Brevi  cenni  sulla  societä  di  previ- 
denza  fra  gli  ufficiali  dell'  esercito 
e  della  raarina  (Italia).  9. 

—  „II  giornale  del  soldato".  11. 

—  „Revue  militaire".  11. 

—  Didattica  militare.  Di  un  metodo  per 
le  istruzioni  teoriche  della  truppa, 
pel  capitano  P.  Schiarini.  12. 

L'esercito  italiano.  Societä  militari  (ita- 
liane).  1—5,  9,  10,  18-20,28-33, 
36,  38—40,  42,  44,  45,  47,  48. 

—  Ammissioni  all*  academia  navale 
(italiana).  3. 

—  Programmi  per  gli  allievi  ufficiali 
(in  Italia)  (eco  dell'  esercito).  9. 

—  Collegi  militari  italiani.  19. 

—  Scuole  militari  (in  Italia).  21. 

—  II  capitano  Fabio  su  „Guerra  ed 
arte".  25. 

—  VI0  congresso  della  stampa  (in 
Roma).  41,  42. 

—  A  proposito  di  un*  idea  (circa  l'istru- 
zione  scientifica  degli  ufficiali  d'arti- 
glieria)  48. 

Rivista  d'artiglieria  e  genio.  La  lingua 
Chinese  pegli  ufficiali  (inglesi).  April. 

—  ?.  Löbell's  Jahresberichte  etc. 
XXV.  Jahrg.  Jubiläumsband  (recen- 
sione).  April. 

—  II  giornale  del  soldato  (conferenze). 
Mai. 

—  L'accademia  di  guerra  prussiana. 
Juni. 

—  Diccionario  de  ciencias  militares 
(recensione).  Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. Officier  -  Verein  (Austria). 

256. 

Proceedings  of  the  Royal  Artillery  In- 
stitution. Proceedings  of  the  62nd 
Annual  General  Meeting  of  the  Royal 
Artillery  Institution.  6. 

Journal  of  the  United  States  Artillery. 

„Revista  Militär"  (Brazileira).  37. 

—  Kleines  Militär- Wörterbuch  (rcview). 
37. 

la  Belgique  militaire.  Societes  militaires 
(beides).  1.442.  1.445,  1.446,  1.448, 
1.451-1  453,  1.456,  1.458-1.461, 
1.463—1.466. 

—  Deutscher  Flotten-Verein.  1.447. 

—  La  revue  „Überall".  1.449. 

—  (L'e"cole  militaire  beige  de)  Merxplas, 
p^piniere  de  sous  -  officiers.  1  450, 
1.461. 


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LXXIV 

La  Belglque  miMaire.  Ecoles  militaires 
(beiges).  1.456,  1.458 

—  Un  colleee  pour  les  filles  d'officiers 
(a  Odivellaa,  Portugal).  1.458. 

—  „Revue  militaire«.  1.459. 

—  „Revista  militar"  (br^silienne).  1.461. 

—  Pensees  et  maiimes.  1.462,  1.463, 
1.466. 

Revue  de  l'armee  beige.     Reudern ent 

des  öcoles  d'äleves-officiers  enFrance. 
Jänn.,  Febr. 

—  „KriegstechnischeZeitschrift"(revue). 
Jänn  ,  Febr 

—  „Revista  de  Engenneria  railitar" 
(revue).  Jänn.,  Febr. 

Allgem.    Schweiz.  Militär -Zeitung.  Das 
kaiserl.  Protectorat  über  die  Krieger- 
vereine (Deutschland).  3. 
-  Militärschulen  i.  J.  1899  (Schweiz). 
Beilage  zu  4 

—  Das  historische  Neujahrsblatt  von 
ün  für  1899  (Bespr.).  14. 

—  Militär-Scbulverein  (in  Österreich). 
21. 

r-  La  vie  pratique.  Sammlung  französi- 
scher Aufsätze  aus  dem  Bereiche  des 
täglichen  Lebens  (Bespr.).  23. 

—  Geschichte  des  Militär-Erziehungs- 
und Bildungswesens  der  Schweiz 
(Bespr  ).  25. 


naire  militaire  francais-allemand 
(Bespr.).  86. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Vom  schweizerischen  Pontonnier- 
Fahrverein.  2. 

—  v.  Löbell's  Jahresberichte  über  die 
Veränderungen  etc.  XXIV.  Jahrg. 
1897  (Bespr.).  4. 

—  Kriegstechnitche  Zeitschrift  (Bespr  ). 
6. 

Sohweiz.  Monatschrift  für  Officiere 
aller  Waffen.  Aus  dem  Schultableau 
pro  1899  (Schweiz).  1,  2. 

—  Schweizerische  Officiersgesellscbaft. 
3. 

Revue  militaire  suisse.  Les  ecoles  pour 
sous-officiers  d'infanterie  (en  Suisse). 
2. 

—  Litte>ature  militaire  (allemaade). 
2-6 

—  Society  militaires  (sui&ses).  2,  6. 

—  Reorganisation  des  cours  techniques 
(Autriche).  4. 

—  Les  etablissements  d'instructiou  et 
d'öducation  militaires  (en  Autriche). 
6. 

—  La  „Revue  militaire"  (parisienne). 


6.  Sanitäts-  und 

Streffleur's    österr.   milit.  Zeltschrift. 

Zur  Trachomafrage  der  k.  und  k. 
Armee  (Bespr.).  März. 

—  Einiges  über  den  Sanitätsdienst  wäh- 
rend des  sudanesischen  Feldzuges 
im  Herbste  18H8,  von  Regimentsarzt 
Dr.  J.  Steiner.  Mai. 

—  Der  Marsch  der  Infanterie.  Eine 
Entgegnung,  von  Regimentsarzt  Dr. 
M.  Richter.  Mai. 

Organ  der  milit -wissenschaftl.  Vereine. 
Die  Bedeutung  des  Fettes  in  der 
Kriegskost-Portion  des  Soldaten,  von 
Oberst  V.  v.  T  i  1  s  c  h  k  e  r t.  LVIII.Bd. 
6. 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Genie-Wesens.  Sanitäts- 
verhältnisse bei  der  Mannschaft  des 
k.  und  k.  Heeres  im  Monate  Sept., 
Oct.,  Nov.  und  Doc.  1808.  1,  2,  3, 
4.  5:  im  Monate  Jänn.  1899.  6. 

—  Uber  die  Wirkung  der  neuesten 
«•nglischen  Arineegeschosse.  Hohl- 
spitzen -  Geschosse  (Bespr).  0. 


Intendanz-Wesen. 

Militär  -  Zeitung.  (Österreichs)  „Weisse» 
Kreuz".  1-5,  7,  9—12,  14—17,  19, 
21. 

—  Sterbefälle  (im  k.  und  k.  Heere). 
1-4,  6,  7,  9,  10,  12,  15,  18-21, 

24. 

-  Athleten-Champions    zum  Militär- 
dienst untauglich.  5. 

—  Das  Ambulanzschiff  des  (Österreichi- 
schen) „Rothen  Kreuzes".  13. 

—  Ernährung  durch  Zucker.  16 

—  Militärarztliche  Preisfragen  (Öster- 
reich). 20. 

—  Musik  für  Kranke  (in  Frankreich). 
20. 

Armeeblatt.  Prof.  E  Binaren  g.'gen 
die  Dum-Duin-Geschosse.  1. 

—  Offizielle  Liste  der  Sterbefalle  im 
k.  und  k.  Heere  für  den  Monat 
Dec.  1898.  1;  —  für  die  Monate 
Jänn.,  Febr.,  März,  April,  Mai  und 
Juni  1899.  5,  10,  14,  18,  23,  27 

—  Ein  neues  Krankenhaus  für  Soldaten- 
Frauen  und  -Kinder  (England).  2. 


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LXXV 


Armeeblatt.  Sanitltsverhältnisse  bei  der 
Mannschaft  des  k.  und  k.  Heeres  im 
Monate  Oct,  Nov.,  Dec.  18H8.  2,  8, 
11 ;  —  im  Monate  Jänn.,  Febr.,  März 
and  April  1899.  16,  17,  23,  27. 

—  Verzeichnis  der  Verstorbenen  der 
k.  k.  Landwehr.  2,  7,  16. 19,  24,  28. 

—  Sterbefalle  (Österreich-Ungarn).  4 
bis  8,  10,  11,  14,  16,  18,  19,  23, 
24,  27,  28. 

—  ZurSchaflung  einesReconvalaacenten- 
beims  für  Soldaten  (Österreich).  11. 

r-  Soll  jeder  Soldat  den  Sanitätshilfs- 
dienst kennen?  16. 

—  Was  F.  v.  Esmarch  verlangt  (be- 
treffend die  „Rothen  Kreuzu-Con- 
ventiou).  23. 

—  Taktik  des  Truppen-Sanitätsdienstes 
auf  dem  Schlachtfelde  (Bespr.).  24. 

—  (Österreichs)   „Rothes  Kreuz".  26. 


Marine.  Statistik  der  Sanitätsver- 
hältnisse der  Mannschaft  des  k.  und  k. 
Heeres  im  Jahre  1897  (Bespr.).  Mai. 

—  Kriegschirurgische  Erfahrungen  aus 
dem  griechisch-türkischen  Kriege 
1897  (Bespr.).  Juni. 

—  W.  Roth's  Jahresbericht  über  die 
Leistungen  und  Fortschritte  aaf  dein 
Gebiete  des  Militär-Sanitätswesens 
(Bespr.).  Juni. 

—  Sanitätsbericht  über  die  kön.  bayer. 
Armee  für  die  Zeit  vom  1.  April  1894 
bis  30.  Sept.  1896  (Bespr.).  Juni. 

Militär- Wochenblatt.  Todtenliste : 
Württemberg.  3,  31,  61. 
Sachsen.  6,  34. 
Bayern.  8,  33. 
Preussen.  23—25 

—  Genu8s  von  Fleischconserven  (Frank- 
reich). 6,  13. 

—  Freiplätze  in  Curanstalten  (Öster- 
reich). 12. 

—  Sanitätsbericht  für  die  kön.  bayeri- 
sche Armee  für  die  Zeit  vom  1.  April 
1894  bis  30.  Sept.  18%.  23,  24. 

—  Die  Zuziehung  von  Specialärzten 
(für  kranke  Officiere  in  Belgien).  26. 

—  Das  Singen  im  Marsche  (ungesund). 
32. 

—  (Englands)  „Rothes  Kreuz".  33,  61. 

—  Gesundheitsverhältnisse  des  (fran- 
zösischen) Heeres  im  Jahre  1896.  42. 

—  Sanitätsübung  (Österreich).  43. 

—  Villa  Furtado-Heine  (für  Officiere) 
zu  Nizza.  48. 

—  Neue  Art  der  Verpflegung  in  den 
(russ.)  Lazarethen.  48. 


Militär-Wochenblatt.  Einiges  aus  der 
Militär-Gesundheitspflege.  50,  51. 

—  Geschosswirkung  in  den  Schlachten 
am  Atbara  und  bei  Khartum.  50. 

—  Militärrousik  in  Krankenhäusern 
(Frankreich).  53. 

—  Gesundheitszustand  im  (englischen) 
Heere  1897.  61. 

Neue  militärische  Blätter.  Gesundheits- 
zustand der  russischen  Armee.  Jänn. 

—  (Dr.  v.Bruns  über)  das  neue  engli- 
sche Armeegesehoss.  Jänn. 

—  Aufwand  von  Kraft  beim  Radfahren. 
Jänn. 

—  Die  Verwendung  der  Röntgenstrahlen 
im  jüngsten  Sudan-Feldzuge.  Febr. 

Allgem.  Militär  -  Zeitung.  Das  „Rothe 
Kreuz"  beim  Rüoktransporte  der 
spanischen  Soldaten.  3. 

—  Die  kleinkalibrigen  Bleigeschosse, 
von  Prof.  F.  v.  Esmarch.  5. 

—  Die  Sanitätshunde  und  ihre  Arbeit, 
von  J.  Bungartz.  9. 

—  Die  Geschosswirkung  der  neuen 
Mauser-Selbstladepistolen.  9. 

—  Die  Verwendung  der  Röntgenstrahlen 
im  jüngsten  Sudan-Feldzuge.  12. 

—  Kriegschirurgische  Erfahrungen  aus 
dem  griechisch-türkischen  Kriege 
1897  (Bespr.).  19. 

—  (Englische)  Soldaten  -  Geuesungs- 
häuser.  37. 

—  Der  Gesundheitszustand  der  engli- 
schen Armee  in  Indien.  40. 

—  Gesundheitsverhältnisse  des  (fran- 
zösischen) Heeres  im  Jahre  1896.  40. 

—  Taktik  des  Truppen-Sanitätsdienstes 
auf  dem  Schlachtfelde  (Bespr.).  44. 

Deutsche  Heeres -Zeitung.  Die  klein- 
kalibrigen Geschosse  im  spanisch- 
amerikanischen  Kriege,  von  F.  v. 
Siegroth.  13. 

—  Über  die  Wirkung  der  neuesten 
englischen  Armeegeschosse  (Hohl- 
spitzengeschosse (Bespr.).  22. 

—  Das  Heerwesen  der  österr.-ungar. 
Monarchie  im  Felde,  vom  Stand- 
punkte des  Sanitätsdienstes  bear- 
beitet (Bespr.).  24. 

—  Zur  Trachomafrage  der  k.  und  k. 
Armee  (Bespr.).  37. 

—  Wie  wäre  in  Hinkunft  im  k.  und  k. 
Heere  der  Sanitätsdienst  der  ersten 
Linie  während  und  nach  den  Ge- 
fechten zu  organisiren  und  auszu- 
üben (Bespr.i.  38. 

—  Die  Wirkung  der  Artillerie-Geschosse 
(Bespr.).  49. 


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LXXVI 


Deutsche  Heeres-Zeitung.  Ein  Vorschlag 
zur  Erweiterung  der  Genfer  Conven- 
tion, v.  Oberst  Spohr.  53. 

—  (Italiens)  „Rothes  Kreuz44.  53. 

Internationale  Revue.  Sanitätsdienst  auf 
dem  Gefechtsfelde.  Jänn. 

Kriegstechnische  Zeltschrift.  Zur  Frage 
der  Wirkungen  kleinkalibriger  Ge- 
wehre. 3. 

—  Über  die  Bedeutung  der  Röntgen- 
strahlen für  die  Kriegs-Chirurgie 
(Bespr.).  3. 

—  Freiwillige  und  staatliche  Sanitäts- 
colounen.  4. 

—  Kriegschirurgische  Erfahrungen  aus 
dem  griechisch  -  türkischen  Kriege 
(Bespr.).  4 

Aruiejnlj  Sbornjik.  Über  die  Wirkung 
der  Bleispitzengeschosse  (Dum-Dum- 
geschosse)  (Bespr.).  1. 

—  Kriegschirurgische  Erfahrungen  aus 
dein  griechisch-türkischen  Kriege 
1807  (Bespr).  2 

L'echo  de  l'armee.  Carnet  de  deuil 
(de  rannte  francaise).  1,  3,  6,  7, 
9—11,  14-17,  19-22,  24,  25,  27. 

—  Le  sucre  (comme  agent  de  force). 
3,  25. 

—  Epidemie  ä  Auch.  3. 

—  (Le  professeur  Bruns  sur)  les  nou- 
velles  balles  anglaises.  5. 

—  Les  viandes  de  conserve  (cas  d'em- 
poisonnement).  5,  6. 

—  Epidemie  de  garnison  (en  France).  6. 

—  Pour  les  convalescents  coloniaux 
(fran9ais).  -  Lamaisonde  Sevres.  14. 

—  Hygiene  et  statistique  (France).  16. 

—  Les  musiques  dans  les  höpitaux 
(francais).  19. 

—  Les  maladies  dans  l'armee  (francaise). 
20. 

—  La  fievre  typhoide  (au  camp  de  Car- 
piagne).  27. 

Le    progres  militaire.   Un  Sanatorium 
(fran9ais).  1.901,  1.912. 

—  Neurologie  (fran9aise).  1  901  — 1.936, 
1.939—1.950. 

—  Les  rayons  Roentgen.  1.910. 

—  Le  service  dans  les  höpitaux  (fran- 
cais).  1.910. 

—  „Söcie'te's  de  secours  aux  blesseV 
(revue).  1.911. 

—  L'admissionauVal-de-Gräce  (France). 
1.916. 

—  Leservice  desante"  (en  France).  1.918. 

—  Les  transports  -  höpitaux  (France). 
1  927. 

—  Transport  des  blessös,  1.934. 


Le  progres  militaire  Les  musiques  dans 
les  höpitaux  (France).  1.935. 

—  Notions  de  mädecine  pratique  (re- 
vue). 1.937. 

—  Les  projectiles  des  armes  de  guerre-, 
leur  action  vuluerantc  (revue).  1.938. 

—  La  soeiöte  de  secours  aux  blesses 
(France).  1.940. 

—  Les  manoeuvres  du  service  de  sant** 
(France).  1.941. 

—  L'öquipenient  et  la  charge  de  Iii- 
fanterie  (revue).  1.942. 

—  La  reine  de  la  route  (notions  d'bj- 
giene)  (revue).  1.944. 

--  Recueil  de  m^moires  et  observations 
sur  l'hygiene  et  la  medecine  vCt^- 
rinaire  militaires  (revue).  1.944. 

Journal  des  scIences  militaires.  Hygiene 
du  pied,  par  le  mtJdecin-major  Ä. 
Berthier.  Jänn. 

—  Consid^rations  sanitaires  sur  rexpe- 
dition  de  Madagascar  et  quelques 
autres  expdditions  coloniales  fran- 
caises  et  anglaises  (revue).  März. 

—  Der  Sanitätsdienst  im  Kriege  (re- 
vue). März. 

Revue  du  cerole  militaire.  Un  nouveau 
Sanatorium  (allemand).  4. 

—  Le  docteur  Bruns  sur  la  nouvelle 
balle  anglaise.  8,  25. 

—  Admission  a  l'ecole  du  service  de 
sante"  (en  France).  9. 

—  Statistique  mödicale  de  Tarmed  fran- 
caise pendant  l'anne'e  1896.  10. 

-  Blessures  produites  par  les  balles  • 
Atbara  et  ä  Omdurroan.  11. 

—  L'e"tat  sanitaire  ä  Manille.  12. 

—  Un  nouveau  brancard  de  campagn^ 
(Suede).  15. 

—  Depots  de  convalescents  pour  les 
soldats  (anglais).  16. 

—  Les  exercices  du  service  de  sante 
(en  France).  23. 

—  Statistique  medicaie  de  ranne e  ita- 
lienne  pendant  l'annee  1897  (revne) 
26. 

Revue  du  service  de  l'intendance  militaire. 

Examen  microscopique  des  farines  de 
ble\  par  E.  Co  Iii  n.  Jänn.,  Febr. 

—  Emaux  des  ustensiles  culinaire«,  par 
le  Dr.  L.  Barth  e.  Jänn.,  Febr. 

—  Extraits  des  oeuvres  de  Parmentier 
(sur  les  v^götaux  alimentaires)  (suite) 
Jänn. — Juni. 

—  Composition  et  emploi  du  mal*, 
par  le  sous-intendant  X.  FrCdault. 
Jänn..  Febr. 

—  Paraffinage  des  planchers.  Jänn. 
Febr. 


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Revue  du  service  de  Y inten dance  militaire. 

Produits  de  mouture  des  blea  de 
Beauce.  Jänn.,  Febr. 

—  Fermentation  de  la  choucroute. 
Jänn.,  Febr. 

—  Falsification  des  farines,  par  le  phar- 
macien  Bailand.  März,  April. 

—  Etüde  sur  l'aliraentation  publique 
dans  ses  rapports  avec  l'alimenta- 
tion  des  armees,  par  le  sous-inten- 
dant  G.  Sardou.  März— Juni. 

—  Rechercbes  experimentales  sur  les 
proprie'tes  physiques  des  etoffes  em- 
ploye"es  pour  les  uniformes  de  TannSe 
(francaise),  par  le  Dr.  P.  Kolb. 
März,  April. 

—  Composition  et  valeur  alimentaire 
des  principaux  lögumes,  par  le 
pharmacien  Ball  and.  März— Juni. 

—  Typet»  des  farines  d'eiportation. 
März,  April. 

—  Conservation  du  lait  ä  lVtat  frais. 
März,  April. 

—  Transport  du  poisson  vivant  dans 
la  glace.  März,  April. 

—  Sei  et  fermentation.  März,  April. 

—  Contribution  ä  l'ötude  de  la  cong6- 
lation  des  viandes,  par  l'adjoint 
L6vy  et  le  me*decin-major  Talay- 
rach.  Mai,  Juni. 

—  La  ration  alimentaire  des  troupes 
aux  Etats-Ünis  et  son  adaptation 
anx  climats  tropicaux.  Mai,  Juni. 

—  La  consoramation  du  riz  en  France. 
Mai,  Juni. 

Rivista  militare  itaiiana.  Le  risorse 
locali  del  vettovagliamento,  pel  capi- 
tano  commissario  L.  Gritti.  4—8. 

—  II  servizio  sanitario  sul  campo  di 
battaglia.  4. 

—  Le  vicende  sanitarie  dell*  i.  e.  r. 
esercito  austriaco  nell'  anno  1897.  5. 

—  Stato  sanitario  delle  truppe  (inglesi) 
neir  India.  5. 

—  Come  vivranno  gli  eserciti  nelle 
guerre  future,  pel  tenente  colonnello 
commissario  C.  0.  Pagani.  10. 

—  Biblioteche  mediche  militari  (in 
Belgio).  12. 

L'esercito  italiano.  Defunti  (militari 
italiani).  1,  4.  6,  7,  12,  16,  19,  21, 
24,  28,  31,  34,  37,  40,  46,  49. 

—  „Croce  Bossa"  (itaiiana).  4,  17,  23, 
26,  33,  39-  41,  48,  50. 

—  Alimentazione  del  soldato  in  guerra.  8. 

—  Le  ferite  prodotte  dalle  nuove 
armi.  8. 

_  La  „Croce  Rossa-  per  la  marina.  9. 


LXXVII 

L'esercito  italiano.  La  casa  invalidi  Um- 

berto  1°  in  Turate.  31. 
Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Suir  azione 

dei  proietti  colla  punta  di  piombo 

(Dum-Dum  ).  Jänn. 

—  L'impiego  dei  raggi  Roentgen  in 
guerra  (Ingbilterra).  Jänn. 

—  La  sorditä  dei  cannonieri,  pel  capi- 
tano  medico  G.  Ostino.  Febr. 

—  La  „Croce  Rossa"  itaiiana  in  Africa 
(recensione).  April. 

—  Effetti  dei  projetti  d'artiglieria.  Juni. 

Journal  ofthe  Royal  United  Service  In* 
stitution.  Report  of  tbe  Medical 
Direktor- General  of  the  (British) 
Navy  for  1897.  254. 

Journal  of  the  United  States  Artillery. 
Examination  of  Water  (chemical 
and   bacteriological)  (review).  36. 

—  A  Healtby  Regiment,  and  the  Reasou 
it  was  so,  by  Surgeon  F.  R. 
Packard.  38. 

La  Belgique  militaire.  Ddces  (militaires 
en  Belgique).  1.442,  1.445-1.450, 
1.452-1.458,  1.460-1.463,  1.465, 
1.466. 

—  Ün  remede  contre  l'Jnterdrigo". 
1.443. 

—  La  fievre  typhoide  a  Cherbourg. 
1.445. 

—  Le  prof.  von  Bruns  sur  les  nou- 
velles  balles  anglaises.  1.446,  1.447. 

—  L'dquipeinent  et  la  charge  de  l'in- 
fanterie  (revue).  1.458. 

—  Les  projectiles  des  armes  de  guerre, 
lear  action  vulnörante  (revue).  1.463. 

Revue  de  l'armee  beige.  Über  die  Wir- 
kung der  Bleispitzengeschosse  (Dum- 
Dum-Geschosse)  (revue).  Mai,  Juni. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Schwei- 
zerisches „Rothes  Kreuz".  2. 

—  Die  Krankenträger- Übungen  im 
deutschen  Heere.  4. 

—  Eine  Typhusepidemie  (in  Frank- 
reich). 6. 

—  Der  Gesundheitsdienst  in  der 
(Schweizer-)  Armee.  9. 

—  Wirkung  der  Artillerie-Geschosse 
(Bespr.).  11,  21. 

—  Über  Geschossverwundungen  im 
Sudan-Feldzug.  16. 

—  Militärarztlicher  Missgriff  (Frank- 
reich). 16. 

—  Soldaten  als  Fussdoctoren  (in  Eng- 
land). 17. 

—  Über  englischeMilitär-Clubgespräche 
(betreffend  die  Spitalverwaltung  im 
Sudan).  18. 


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JLXXVIII 


AI  igen.  Schweiz.  Militär -Zeltung.  Über 
die  Wirkung  der  neuesten  englischen 
Anneegeschosse  (Bespr).  24. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Die  Wirkung  der  Artillerie -Ge- 
schosse (Bespr.).  3. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Offleiere  alier 
Waffen  Die  Wirkung  der  Artillerie- 
Geschosse  (Bespr.).  2,  6. 

—  Zur  Revision  der  Genfer  Convention 
vom  22.  August  1864.  3. 


Revue  militaire  suisse.  Album  sanitatre 
suisse  (revue).  2. 

—  Utilisation  du  „crochet  de  porteur" 
des  troopes  alpines  snisres  pour  le 
transport  des  blessäs,  par  le  lieut.- 
col.  Dr.  Froehlicb.  4. 

—  Statistique  mddicale  de  Kannte  (frau- 
caise)  en  1896.  4. 

—  Un  nouveau  brancard  de  campagne 
(su^dois).  5. 

—  Bateau-ambulance  permanent  (en 
Antriebe).  6. 


7.  Kriegsgeschichte  (Geschichte  der  Kämpfe  zu  Land  und  zur  See). 
Geschichte  des  Kriegswesens  (Militär-Museen  und  -Ausstellungen 
inbegriffen).  Heeres-  und  Truppengeschichte.  Revolutionäre  Bewe- 
gungen. Colonial-Unternehmungen.  Kriegsdenkmäler. 


Streffleur'8   8sterr.   milit.  Zeitschrift. 

Geschichte  des  k.  und  k.  Feldjäger 
Bataillons  Nr.  5  (Bespr).  Jänn. 

—  Kriegsgeschichtliche  Einzelschriften, 
(Bespr.).  Jänn. 

—  Kriegsgeschichtliche  Beispiele  — 
Waldgefechte  (Bespr.).  Jänn.;  — 
Dorfgefechte  (Bespr.).  März. 

—  Praktische  Winke  für  das  Stadinm 
derKriegsgeschichte.  (Das  Jahr  1812), 
von  G.  M.  Skugarewski.  Febr. 

—  Vaterländische  Lorbeerblätter,  von 
Major  M.  Rech.  III.  Landau  1702. 
Febr.;  —  IV.  Turin,  7.  Sept.  1706. 
Mai. 

Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht 
(Bespr.).  Febr 

—  Besprechung  der  Dispositionen  des 
österr.  X.  Armee-Corps  für  den 
27.  Juni  1866,  welche  zum  Gefecht 
von  Trautenau  geführt  haben.  März. 

—  Artilleristischer  Epilog  zu  den  Er- 
eignissen vor  Santjago.  März 

—  Die  Niederwerfung  der  Mahdisten. 
März. 

—  Der  Transportsdienst  im  Tirah- 
Feldzuge.  März. 

—  Di'1  österreichische  Armee  (1700  bis 
1867)  (Bespr.).  März. 

—  Illustrirte  Geschichte  der  k  und  k. 
Armee  (Bespr.).  März. 

—  Geschichte  des  k.  und  k.  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  51  (Bespr.).  März. 

—  Die  Thitigkeit  d.  deutsch.  Festungs- 
Artillerie  bei  den  Bela^i-ungen,  Be- 
-elüessungen  etc.  1S70  71  (Bespr.). 
Mär/. 


Streffleur'8    österr.   milit  Zeitschrift. 

Taktische  und  operative  Betrachtun- 
gen über  die  Offensiv-Operationeu 
des  F.  M.  GrafRadetzky  von  Ende 
Mai  bis  Anfang  Juni  1848  (Bespr.) 
März. 

—  Das  Schiesswesen  der  Osterreichi- 
schen Infanterie  seit  200  Jahren, 
von  Major  A.  D oll eczek  (Forts.). 
April. 

—  Militärische  Belohnungs-Medaillen, 
Gedenk- Medaillen  und  Kriegs-Er- 
innerungszeichen in  Österreich-Un- 
garn. April. 

—  Geschichte  des  6.  bayerischen  Che- 
vauilegers-Regimentes  (1803—1871) 
(Besprechung).  April. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  im  Sommer  1898 
(Bespr.).  April. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  (k.  u.  k. 
Jägertruppe,  von  Hauptmann  K. 
Kandelsdorfe r  (Forts).  Mai. 

—  Geschichte  der  kön.  hannoverschen 
Armee  (Bespr.).  Mai. 

—  Die  Theilnahme  des  sächsischen 
Heeres  am  Feldzuge  gegen  Bussland 
1812/13.  (Bespr.).  Mai. 

—  Paris  1870  71  (Bespr.).  Mai. 

—  Die  Wiedereroberung  des  Sudsu 
1896-  1898.  von  Hauptmann  A. 
Margutti.  Juni. 

—  Ein  Ehrentag  der  Bayern  1849 
(13.  April,  bei  Düppel).  Juni 

Organ  der  milit. -wissenschaftl.  Vereine. 
Ein  militärisches  Gedenkbiatt.  Ge- 
widmet der  k  und  k.  Wehrmacht 
(Bespr.).  LV1II.  Bd.  i. 

—  Geschichte  der  k.  und  k.  Wehrmacht 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  I, 


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LXXIX 


Organ  der  mllit  -wissenschaftl.  Vereine. 

Kriegsgeschichtliche  Beispiele  aus 
dem  deutsch  -französischen  Kriege 
1870/71  (Bespr).  LVI1I.  Bd.  1. 

—  Der  Einflass  der  Seemacht  auf  die 
Geschichte  1783-1812  (Bespr.). 
LV1II.  Bd.  1. 

—  Die  Tb&tigkeit  der  deutschen 
Festungs-Artillerie  bei  den  Bela- 
gerungen, BeschiessuDgen  etc. 
1870/71  (Bespr).  LVIII.  Bd.  1. 

—  Geschichte  der  kön.  ungar.  Land- 
wehr, 1868-1898  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  i. 

—  Geschichte  des  k.  u.  k.  Infanterie-Re- 
gimentes Nr.  57  (Bespr.).  LVIII.  Bd.  2. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  2. 

—  Die  Kämpfe  Österreichs  mit  den 
Osmanen  vom  Jahre  1526 — 1537 
(Bespr.).  LVIII.  Bd.  3. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k.  u.  k. 
Geniewaffe  (Bespr  )    LVIII.  Bd.  3. 

—  Geschichte  des  3.  badischenDragoner- 
Regimentes  (Bespr  ).  LVIII.  Bd.  3. 

Geschichte  des  4.  preussischen  Feld- 
Artillerie-Rcginientes  (Besprechung). 
LVIII.  Bd  3. 

Die  k.  und  k.  Streitkräfte  auf  Creta, 
von  Linien-Schiffseapitän  G.  delT 
Adami.  LVIII.  Bd.  4. 
Kriegsgeschichtliche  Einzelschriften. 
Herausgegeben  vom  Grossen  General- 
stabe. Heft  26  (Bespr.).  LVIII.  Bd.  4. 
Geschichte  des  preuss.  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  52  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  4. 

Maria  Theresia,  ihr  Heer  und  ihre 
Völker  im  österreichischen  Erb- 
folgekriege, von  Hauptmann  IC.  Ritter 
v.  Hoen.  LVIII.  Bd.  5. 
Les  campagnes  des  armees  fran- 
caises  (1792—  181ö  (Besprechung). 
LVIII.  Bd.  5 

Die  Division  von  Beyer  im  Main- 
Feldzuge  1866  (Bespr.).  LVIII.  Bd.  5. 

Die  Reiterei  der  1.  und  II.  deutschen 
Armee  in  den  Taeen  vom  7.  bis 
15.  Aug.  1870  (Bespr  ).  LVIII.  Bd.  5.  , 
Die  Ursachen  der  Siege  und  Nieder- 
lagen im  Kriege  1870.  2.  (Scbluss-) 
Band  (Bespr.)  LVIII.  Bd  5. 
Beiträge  zur  Geschichte  des  k.  u.  k. 
Infanterie  -Regimentes  Galgtftzv 
Nr.  71  (Bespr).  LVIII.  Bd  ft. 
Geschichte  des  badischen  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  114.  (IVsprechung ) 
LVIII  Bd  5. 


Organ  der  milit.-wiasenschaftl.  Vereine. 

Geschichte  des  k.  und  k.  Infanterie- 
Regimentes  Nr.  51.  (Besprachung ) 
LVIII.  Bd.  6. 

—  Die  Belagerung  von  Freiburg  im 
Breisgau  1713  (Bespr.)  LVIII.  Bd.  6. 

—  Die  kriegerischen  Ereignisse  im 
Grossherzogthum  Posen  im  April 
und  Mai  1848  (Bespr.).  LVIII.  Bd.  6. 

Mltthellungen  Uber  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  6eniewesens.  Ein  mili- 
tärisches Gedenkblatt,  (betreffend 
die  k.  und  k.  Wehrmacht  (Bespr.).  1. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k.  und  k. 
Geniewaffe  (Bespr.).  2.  3. 

—  Überblick  der  geschichtlichen  Ent- 
wickelung  des  Minenkrieges,  von 
Hauptmann  W.  Stavenhagen.  4. 

—  Die  Thätigkeit  der  deutschen 
Festungs- Artillerie  beiBelagerungeu , 
Beschiessungen  etc.,  1870/71  (Be- 
sprechung). 5. 

Militär-Zeitung  Einzug  der  österr.-ungar. 
Matrosen  in  Peking.  3. 

—  Kosten  des  spanisch-amerikanischen 
Krieges.  3. 

—  Taktische  und  operative  Betrach- 
tungen über  die  Offensiv-Operationen 
des  F.  M.  Graf  Radetzky  von  Ende 
Mai  bis  Anfang  Juni  1848  (Be- 
sprechung). 4. 

—  Warum  unterblieb  die  Verfolgung 
durch  die  preuss.  Cavallerie  nach 
der  Schlacht  von  Königgrätz?  5. 

—  Bericht  des  Kronprinzen  von  Grie- 
chenland über  den  thessalischen 
Krieg.  6. 

—  Die  Geschichte  der  (k.  und  k.)  Genie- 
waffe. 7. 

—  Vom  k.  und  k.  Heeresmuseum.  10,  11. 

—  Stockach-Feier  des  k.  und  k.  22.  In- 
fanterie-Regimentes. 11. 

—  Die  Wahrheit  über  die  Schlacht  von 
Vionville--Mars-la-Tour  auf  dem 
linken  Flügel  (Bespr.).  11. 

—  Brescia  (Erstürmung  am  1.  April 
1849).  12. 

—  Jubiläum  des  k.  and  k.  Jäger-Ba- 
taillons Nr.  21.  12. 

—  Ein  Document  zu  den  österreichi- 
schen Türkenkriegen.  12. 

(K.  u.  k.)  Erinnerungs-Medaillen.  12. 

—  Der  spanisch-amerikanische  Krieg 
und  seine  Rückwirkung  auf  die 
deutsche  Flotten-  und  Colonial-Po- 
litik  (Bespr.).  14. 

—  Mitteilungen  des  k.  und  k.  Kriegs- 
Archivs.  Neue  Folge.  XI.  Bd.  (Be- 
sprechung) 16. 


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LXXX 


Militär-Zeitung.  Gedenkfeier  (von  Mal- 
borghet,  17.  Mai  1809).  18. 

—  Die  Enthüllung  des  Kolin-Denkmals. 
19. 

—  Custozza,  24.  Juni  1866.  21. 

—  Trautenau,  27.  Juni  1866.  22. 

—  Custozzafeier  der  Tiroler  Kaiser- 
Jäger.  23. 

■»-  Centenarfeier  d.  Tiroler  Kampfe.  23. 

—  Das  Jubiläum  des  k.  und  k.  Jäger- 
Bataillons  Nr.  19.  23. 

—  Trautenau-Peier  des  k.  und  k.  In- 
fanterie-Regimentes Nr.  23.  23. 

—  La  maison  des  dernieres  cartouches 
(zu  Bazeilles  in  ein  Museum  ver- 
wandelt). 24. 

—  Die  neuen  Uhlanen  der  Wiener 
Garnison  (das  k. .  und  k.  ühlanen- 
Reginient  Nr.  8).  25. 

Armeeblatt.  Die  Ereignisse  auf  den 
Philippinen.  2. 

—  Kriegsgeschichtliche  Beispiele  aus 
dem  deutsch  -  französischen  Kriege 
von  1870/71  (Bespr.).  2. 

—  Kriegsgeschichtliche  Einzelschriften 
(Bespr.).  2. 

—  Die  Österreicher  in  China.  3. 

—  Der  Kronprinz  von  Griechenland 
über  die  Kriegsereignisse  in  Thessa- 
lien. 4,  8. 

—  Die  Schlacht  bei  Austerlitz  (Be- 
sprechung). 4. 

—  Eine  Geschichte  der  k.  und  k.  Ge- 
niewaffe. 5. 

—  Vom  k.  und  k.  Heeresmuseum  (in 
Wien).  5,  7,  11,  13,  14. 

—  Die  österreichische  Armee  1700  bis 
1867  (Bespr.).  5. 

—  Der  Schlussact  von  Königgrätz.  6,  7. 

—  General  Mi les  über  den  (spanisch- 
amerikanischen)  Krieg  (Forts.).  8. 

—  Der  Kampf  um  Candia  in  den  Jahren 
1667-1669  (Bespr. j.  9. 

—  Und  wir?  (betreffend  die  Theilung 
von  Ostchina).  10. 

—  Aus  der  Geschiente  des  k.  und  k. 
Infanterie-Regimentes  Nr.  51. 10,  13. 

—  Der  50jährige  Gedenktag  der  Er- 
stürmung von  Brescia  (1.  April  1849). 

—  Wir  sind  nicht  dabei!  (zur  ost- 
asiatischen  Frage).  11. 

—  Vor  50  Jahren  (die  Kämpfe  in  Ita- 
lien). 11. 

—  „In  deinem  Lager  ist  Österreich !" 
(zum  23.  März  1849—1899).  12. 

—  General  v.  Brunner,  G.  L.  v.  Müller 
und  die  Capitulation  von  Strass- 
burg  1870.  12. 


Armeeblatt.  Das  Kolin-Denkmal.  12;  - 
Enthüllung.  22. 

—  Die  Novara-Feier  in  Österreich- 
Ungarn.  13. 

—  Denkmal  des  Sieges  am  Kapf  (bei 
Feldkirch,  23.  März  1799).  13. 

—  Jubiläum  des  k.  und  k.  Jäger-Ba- 
taillons Nr.  21.  14. 

—  Die  ersten  Ehrentage  Tirols  1809. 15. 

—  Mittheilungen  des  k.  und  k.  Kriegs- 
Archivs.  Neue  Folge.  XI.  Band 
(Bespr.).  15. 

—  Der  Gedächuistag  von  Brescia  (im 
April  1849,  beim  k.  und  k.  Infan- 
terie-Regiment Nr.  59).  16. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  im  Sommer  1898. 
(Bespr.).  16. 

—  Die  Wahrheit  über  die  Schlacht  von 
Vionville— Mars  -  la-Tour  auf  dem 
linken  (deutschen)  Flügel  (Bespr.)  .16. 

—  Der  Tag  von  Helgoland  (8. Mai  1864). 
1 9. 

—  (Österreichische)  Adjustirungs-Ge- 
schichten.  19. 

—  Kolin-Denkmal.  20. 

—  Die  Bescbiessung  von  Paris  1870/71 
und  die  Ursachen  ihrer  Verzögerung 
(Bespr.).  21. 

—  (Englands)  özöllige  Haubitzen  (in 
der  Schlacht  von  Omdurman).  24. 

—  Zum  Tage  von  Solferino  (24.  Juni 
1859).  25. 

—  Die  Grenzer  in  und  nach  den  Fran- 
zosenkriegen, von  0.  Teuber.  25. 

—  Custozzafeier  (in  Österreich).  26. 

—  Das  Haus  der  letzten  Patronen  (zu 
Bazeilles  in  ein  Museum  umgestaltet). 
27. 

—  Das  Kriegerdenkmal  in  Kratzau.  27. 

—  AltePiccoloroini-Küra8siere  (das  k.u,k. 
Dragoner-Regiment  Nr.  6).  28. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. II  eonflitto  ispano-americano 
(Bespr.).  1. 

—  Studie  über  den  spanisch-amerikani- 
schen Krieg.  2. 

—  La  tattica  nelle  grandi  battaglie 
navali  da  Temistecle  ad  Ito  (Be- 
sprechung). 3. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  (Bespr  ).   3.  4. 

—  Lissa.  2.  Auflage  (Bespr.).  4. 

—  Der  Einfluss  der  Seemacht  auf  die 
Geschichte  1783—1812  (Bespr.).  5. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  and 
Marine.  Schwarzenbergs  Marsch  auf 
Wolkowysk,  1812,  von  Hauptmann 
A.  Di t trieb.  Jänn. 

—  Der  Streit  um  Faschoda.  Jänn. 


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LXXXI 


Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Kleine  heeresgeachichtliche 
Mitteilungen,  von  Oberstlieutenant 
E.  Schnackenburg.  Jänn. — Juni. 

—  Patronen  verbrauch  der  Infanterie 
sonst  und  jetzt.  J&nn. 

—  Der  englisch-ägyptische  Sudan-Feld- 
zug  1896-1898.  Febr. 

—  Kritische  Betrachtungen  über  die 
Vorgänge  zur  See  während  des 
spanisch  -  amerikanischen  Krieges. 
Febr. 

—  Die  kön.  hannoversche  Armee  (Be- 
sprechung). Febr. 

—  Beitreibungen  im  Siebenjährigen 
Kriege.  Febr. 

—  Das  Jahr  1812  vom  Anfange  des 
Krieges  bis  einschliesslich  Smolensk 
(Bespr.).  Febr. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  (Bespr.).  Febr., 
Mai. 

—  Geschichte  des  7.  bayerischen  In- 
terie-Regimentes  (Bespr.).  Febr. 

—  Geschichte  des  herzoglich  braun- 
schweigischen  Infanterie- Regimentes 
1809—1869  (Bespr.).  Febr. 

—  Das  bayerische  Feld -Artillerie-Re- 
giment Königin-Mutter  1848—1898 
(Bespr.).  Febr. 

—  Die  Armee  des  Njegus  Xjegest  Mene- 
hk  II.  (Bespr.).  Febr. 

—  Kriegsgeschichtliche  Beispiele  aus 
dem  deutsch-französischen  Kriege 
von  1870/71  (Bespr).  Febr.,  März. 

—  Der  Kampf  der  38.  Infanterie-Bri- 
gade tmd  des  linken  deutschen 
Flügels  in  der  Schlacht  bei  Yion- 
ville— Mars-la-Touram  Iii.  Aug.  1870 
(Bespr.).  März. 

—  Die  Berliner  Märztage  von  1848 
(Bespr.).  März. 

—  Der  Angriff  der  38.  (deutschen)  In- 
fanterie-Brigade am  16.  Aug.  1870. 
April. 

—  Die  Entstehung  des  japanischen 
Heeres.  April. 

—  Der  Feldzug  in  Böhmen  1866.  April. 

—  Die  Trophäen  des  preuss.  Heeres  in 
der  kön.  Hof-  und  liarnisuiiskirchc 
zu  Potsdam  (Bespr.).  April. 

—  Der  Cäsar-Ariovistische  Kampfplatz 
(Bespr.).  April. 

—  Die  Strassenkämpfe  in  Mailand  6. 
bis  9.  Mai  lSi*.S.  von  Hauptmann 
v.  Graevenitz.  Mai. 

—  Einiges  über  Büehsenmeistorei  zu 
Ende  des  IG.  Jahrhund»  rts,  vou 
Oberlieutenant  Z.  Anderle.  Mai. 


Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Die  Division  Beyer  im  Maih- 
Feldzuge  1866  (Bespr.).  Mai. 

—  In  und  vor  Verdun  während  der 
Belagerung  der  Festung  im  J.  1870 
(Bespr.).  Mai. 

—  Geschichte  des  4.  preussischen  Feld- 
Artillerie-Regimentes  (Bespr.).  Mai. 

—  Geschichte  des  7.  preussischen  Fuss- 
Artillerie-Regimentes  (Bespr ).  Mai. 

—  Aus  Dresdens  Maitagen  vor  50  Jahren 
(Bespr.).  Mai. 

—  Polnische  Husaren  im  16.  Jahrhun- 
dert. Juni. 

—  Die  Reiterei  der  [.  und  IL  (deutschen) 
Armee  vom  7.— 15.  August  1870 
(Bespr.).  Juni. 

—  Kriegsgeschichtliche  Einzelschritten. 
Heft  26  (Bespr.)  Juni. 

—  Geschichte  des  (preussischen)  In- 
fanterie-Regimentes Nr.  52  (Bespr.) 
Juni. 

—  Geschichte  des  3.  badischen  Drago- 
ner-Regimentes (Bespr.).  Juni. 

—  Egypte  et  Soudan  (campagnes  con- 
temporaines).  (Bespr  ).  Juni. 

—  Der  Eintlus8  der  Seemacht  auf  die 
Geschichte  1783— 1812  (Bespr.).  Juni. 

Militär-Wochenblatt.  Der  Kampf  um  St, 
Privat  (18.  Aug.  1870).  1. 

—  Die  Strassenkämpfe  in  Mailand.  6. 
bis  10.  Mai  1898.  4. 

—  Quellen  für  das  Studium  des  letzten 
ägyptisch-englischen   Feldzuges.  4. 

—  Die  Thätigkeit  der  deutschen 
Festungs-Artillerie  bei  den  Bela- 
gerungen. Beschiessungen  und  Ein- 
schliessungen  im  deutsch-französi- 
schen Kriege  1870/71  (Bespr). 
5.  6,  8. 

—  Die  Ausbildung  und  Erziehung  des 
preuss.  Soldaten  unter  Friedrich  dem 
Grossen,  v.  Major  D  u  v  e  r  n  o  y.  6, 8, 9. 

—  Das  Militärwesen  in  seiner  Ent- 
wickelung   während   der   25  Jahre 

1*74-1898.  6,  8. 

—  Gefangennahme  des  Häuptlings 
Samory  durch  franzos  Truppen.  7. 

—  Die  Sehlacht,  bei  Soor  am  30.  Sep- 
tember 1745.  von  Hauptm.  Balck. 
10.  und  Beiheft  4. 

—  Der  Feldzug  in  Böhmen  1866.  10.  11 

—  Besetzung  der  Bucht  von  Quang- 
Teheou  (durch  die  Franzosen).  10. 

—  Verwendung  von  Schnellfeuer-Ge- 
birgsiieschützen  auf  Cuba.  10. 

—  Ausstellung  im  kön.  Zeughause  (zu 
Berlin).  11 


rt.ifan  der  mllft.-Wiueiiarbftftl.  Vereine.  L1X   Band.  1899.  RepertoHam. 


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LXXXII 


Militär-Wochenblatt.  (Von  den  Ameri- 
kanern) erbeutete  spanische  Waffen. 
13. 

—  Die  Kämpfe  der  kais.  Schutztrappen 
in  Deutsch-Südwest-Afrika  in  den 
Jahren  1894 — 18%,  sowie  die  sich 
hieraus  für  uns  ergebenden  Lehren, 
von  Major  Leutwein.  Beiheft  1. 

—  Der  Seekrieg  zwischen  Spanien  und 
den  Vereinigten  Staaten  von  Nord- 
Amerika  1898,  von  Contre-Admiral 
Bendemann.  14. 

—  Die  (englische)  Feld-Artillerie  in  der 
Schlacht  von  Omdurman.  14. 

—  Die  Pariser  Commune  1871.  15,42. 

—  Die  Reiterei  der  1.  und  der  II.  deut- 
schen Armee  in  den  Tagen  vom  7. 
zum  15.  Aug.  1870  (Bespr.).  18. 

—  Die  Standarten  der  (pre  assischen) 
Schwarzen  Husaren.  19. 

—  Kämpfe  (der  Niederländer)  in  Atjeh, 
Tod  des  Häuptlings  Toekoe  Oemar. 
19. 

—  150jähriges  Bestandsjubilänm  des 
preuss.  Infanterie-Regimentes  Nr.  33. 
20. 

—  Der  Kampf  um  Candia.  1667—1669. 
20,  24. 

—  Hessen-Cassel'sche  Truppen,  1683 
bis  1806.  20. 

—  Die  Division  von  Beyer  im  Main- 
Feldzuge  1866.  22. 

—  Reisestudien  über  den  Eisenbahn- 
aufmarsch des  türkischen  Heeres 
im  Frühjahre  1897.  von  Hauptmann 
Engels.  Beiheft.  2. 

—  Die  Entwicklung  der  gegenwär- 
tigen Verhältnisse  im  Sudan,  von 
Major  Dickhuth.  Beiheft  2. 

—  Idistaviso  aus  „Studien  über  Römer- 
feldzüge in  Norddeutschland1*.  von 
Oberst  v.  St  ein  wehr.  29-33. 

—  Pas  4.  Corps  der  (französischen) 
Armee  vor  Metz  (Bespr.).  31. 

—  Kin  Denkmal  lur  das  3.  Garde-Re- 
giment zu  Fuss  bei  St-Privat.  32. 

—  Fritz  Hoenigs  „Wahrheit-  (über  die 
Schlacht  von  Vionville),  von  General 
v  Scherff.  34,  36. 

—  Zur  Lage  im  Sudan  34. 

—  Waterloo  i  Bespr.  \  38. 

—  lOOOjährigcs  Jubiläum  der  (engli- 
schen) Flotte.  40. 

—  Berichtigung  einiger  Angaben  über 
Vionville  —  Mars  -  la- Tour,  von  G.  M. 
v.  Lessing  41. 

—  Anweisung  für  Offictere  ans  dem 
Jahre  1768  41 


Militär  -  Wochenblatt.  Der  Seekrieg 
zwischen  Spanien  und  den  Vereinigten 
Staaten  von  Nord-Amerika.  1898, 
von  Contre-Admiral  Bendemann. 
Beiheft  4. 

—  Die  Beschießung  von  Paris  1870/71 
und  die  Ursachen  ihrer  Verzögerung. 
53. 

—  Führer  durch  das  kön.  historische 
Museum  in  Dresden  (Bespr.).  53. 

—  Geschichte  des  (französischen)  Heeres 
(auf  der  Pariser  Weltaasstellung  im 
Jahre  1900).  53. 

—  Militärische  Massregeln  auf  der 
Insel  Madagascar.  53. 

—  La  maisou  des  dernieres  cartouches 
(zu  Bazailles  in  ein  Museum  umge- 
staltet). 55. 

—  Denkmals-Enthüllung  bei  Vemeville. 
61. 

—  (Englands)  militärische  Lage  im 
äussersten  Osten.  61. 

—  Kosten  der  Operationen  im  Sudan. 
61. 

—  Zur  Geschichte  des  Krieges  von  1866, 
von  B.  v.  Qui Storp.  62. 

—  Siegesdenkmal  für  Kolin.  62. 

—  Zur  Schlacht  .von  Vionville  (16.  Au- 
gust 1870).  Eine  Studie.  Beiheft  6 

Neue  militärische  Blätter.  Vom  Mittel- 
meer zum  Cap  der  guten  Hoffnung, 
von  0.  Wachs  (betreffend  England 
in  Afrika).  Jänn. 

—  Die  deutsche  Reiterei  in  den  Ver- 
folgungsgefechten am  Schlüsse  de» 
Feldzuges  1870/71  (Forts.).  Jänn. 

—  Die  Tb&tigkeit  der  deutschen 
Festungs-Artillerie  bei  den  Belage- 
rungen, Beschiessungen  etc.  1870/71 
(Bespr).  Jänn. 

—  Geschichte  des  braunschweigisclien 
Infanterie-Regimentes  und  seiner 
Stammtruppen  1809—1869  (Bespr  ). 
Jänn. 

—  Uber  die  türkischen  Massnahmen 
bei  Plewna,  von  W.  Stavenhagen. 

Febr. 

—  Über  die  Verwendung  der  Cavallerie 
in  den  Schlachten  und  Gefechten 
des  Feldzuges  1809  in  Süd-Deutsch- 
land. Eine  kriegsgeschichtliche  Stu- 
die. Febr.— April. 

—  Die  Kegimenter  der  kön.  preuss. 
Armee  vom  Jahre  1806  mit  Vorbe- 
merkungen aus  ihrer  früheren  Ge- 
schichte, von  Hauptmann  M.  v.  El- 
stermann (Forts.).  Febr..  März. 

—  Die  Sohlacht  bei  Omdurman  Febr. 


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Neue  militärische  Blätter.  Ans  dem  Ge- 
neralberichte des  Kronprinzen  Con- 
stantm  über  die  Ereignisse  des 
Jahres  1897  in  Thessalien.  Febr. 

—  La  delivrance  de  Dijon  en  1513 
(Bespr.).  Febr. 

—  Der  Kampf  um  Cuba  (Bespr.).  Febr. 

—  Das  Treffen  bei  Messa  del  Ibor  und 
die  Schlacht  bei  Medellin  (Marz  1809) , 
von  0.  Speyer.  März. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k  u.  k. 
Genie waffe  (Bespr.).  März. 

—  Die  Verwendung  von  Torpedos  im 
spanisch-nordamerikanischen  Kriege. 
März. 

—  Kriegsgeschichtlicbe  Einzelschriften. 
Heft  26  (Bespr.).  März. 

—  Taktische  und  operative  Betrach- 
tungen über  die  Offensiv-Operationen 
des  F.  M.  Graf  Radetzky  von  Ende 
Mai  bis  AnfaDg  Juni  1848  (Bespr.). 
März. 

—  Prelis  de  quelques  campagnes  con- 
temporaines  (Bespr.).  März. 

—  Die  Heerführung  Napoleons  und 
Moltkes,  von  Dr.  Hage.  April. 

—  Die  amerikanische  Flotte  und  die 
Philippinen,  von  F  Eissenhardt. 
April. 

—  Ein  Parolebuch  des  von  Schiirschen 
leichten  Infanterie -Bataillons  aus 
den  Jahren  1807—1809.  Ein  Beitrag 
zur  Heeresgeschichte  von  Haupt- 
mann v.  Graevenitz.  Mai,  Juni. 

—  Die  Kämpfe  der  kais.  Schutztrnppe 
in  Deutsch-Südwestafrika  in  den 
Jahren  1894-1896  (Bespr.).  Mai. 

—  Karte  d.  deutsch-französischen  Krie- 
ges 1870/71  (Bespr.).  Juni. 

Allgem  Militär-Zeitung.  Einige  Lehren 
des  spanisch-amerikanischen  Krieges. 
1,  2. 

—  Neue  Bereicherung  des  (französi- 
schen) Armee-Museums.  1. 

—  KriegsgeschichtlicheEinzelschriften. 
Heft  25  (Bespr.).  1. 

—  Die  Erstürmung  von  St-Privat  am 
18.  August  1870.  Leipziger  Rund- 
gemälde von  L.  Braun.  1. 

—  Die  preuss.  Trophäen  in  der  Garni- 
sonskirche zu  Potsdam  (Bespr.).  3. 

—  Ein  Rückblick  auf  den  spanisch- 
amerikanischen  Krieg  von  1898,  vom 
Capitaine  P.  Römer.  6—8. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  (Bespr.).  6, 14. 

—  In  und  vor  Verdun  (1870)  (Bespr.).  7. 

—  Die  Kampfweise  der  Samoaner.  10. 

—  Die  Lützower  vor  Hof  (Bespr.).  10. 


LXXXIli 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Eine  amtliche 
Geschichte  des  griechisch-türkischen 
Krieges  von  1897.  11. 

—  Das  historische  Museum  zu  Leipzig 
und  seine  Blücher-Erinnerungen.  11. 

—  Enthüllung  eines  Kriegerdenkmals 
in  Fontenoy.  11. 

—  Die  Reiterei  der  I.  und  II.  deutschen 
Armee  in  den  Tagen  vom  7.  bis 
15.  August  1870  (Bespr.).  11. 

—  Ein  Besuch  des  Berliner  Invaliden- 
hauses. 11. 

—  Neue  Gruppen  der  Berliner  Sieges- 
allee. 12,  19. 

—  Festschrift  zur  Feier  des  150jährigen 
Bestehens  des  Berliner  Invaliden- 
hauses (Bespr.).  12. 

—  Die  Fahnen  und  Standarten  der 
früheren  kön.  hannoverschen  Armee. 
12. 

—  Die  7 5cm  Kruppschen  Gebirgs- 
Schnellfeuergeschütze  in  den 
Kämpfen  bei  Santjago.  14. 

—  Die  Division  Beyer  im  Main-Feld- 
zuge 1866,  von  F.  von  der  W  e  n  g e  n. 
17.  18. 

—  Erinnerungsfeier  des  preiss.  Infan- 
terie-Regimentes Nr.  64.  17. 

—  Jubiläumsfeier  des  preuss.  Infan- 
terie-Regimentes Nr.  33.  18. 

—  Der  Antheil  der  Nassauer  an  den 
Schlachten  von  Mesa  de  Ibor  und 
Medellin  (1809),  von  W.  v.  Bech- 
told.  20,  21. 

—  Über  vergiftete  Waffen  (historisch), 
von  Custos,  Hauptm.  W.  B  o  e  h  e  i  m. 
21. 

—  Geschichte  des  oldenburgischen 
Infanterie-Regimentes  Nr.  91  (Be- 
sprechung). 22. 

—  Die  Kämpfe  der  kais.  Schütztruppen 
in  Deutsch-Südwestafrika  in  den 
Jahren  1894—1896,  sowie  die  sich 
hieraus  für  uns  ergebenden  Lehren 
(Bespr  ).  23. 

—  Geschichte  des  3.  badischen  Drago- 
ner-Regimentes (Bespr.).  27. 

—  Zum  5.  April  1899  (betreffend  den 
Seekampf  bei  Eckernförde  1849).  28. 

—  Der  Einfluss  der  Seemacht  auf  die 
Geschichte,  1783-1812  (Bespr  )  29. 

—  Der  Antheil  der  Sachsen  am  Sturme 
auf  die  Düppeler  Schanzen  am 
13.  April  1849.  30. 

—  La  guerre  contemporaine  dans  les 
Balkans  (Bespr.).  31. 

—  Irdene  Handgranaten  aus  den  Krenz- 
zügen.  32. 

6* 


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LXXX1V 

AUgem.  Militär-Zeitung.  Das  ehemalige 
Leipziger  Zeughaas.  33. 

—  Das  Fort  Harrancourt  und  die 
Festung  Marsal.  33. 

—  Eine  Geschichte  des  amerikanisch- 
spanischen  Krieges  in  Photogra- 
phien. 36. 

—  Die  kriegerischen  Ereignisse  im 
Grossherzogthum  Posen  im  April 
und  Mai  1848  (Bespr.).  36. 

—  Die  Vervollständigung  der  Berliner 
Siegesallee.  87. 

—  Die  Beschiessung  von  Paris  und  die 
Ursachen  ihrer  Verzögerung.  38,  39. 

—  Der  Königsteiner  Puherdampfer 
(zur  Erinnerung  an  den  Mai-Auf- 
stand  in  Dresden,  1849).  38,  39. 

—  Zur  Errichtung  eines  Denkmals  für 
die  Gefallenen  des  3.  Garde-Regi- 
mentes zu  Fuss  bei  St-Privat.  40. 

—  Ein  neues  Pariser  Museum  von 
Erinnerungsstücken  an  die  Belage- 
rung und  Commune  von  1870/71.  41. 

—  Die  Berliner  Märztage  von  1848 
(Bespr.).  41 

—  Das  Schlosswacht-Commando  in 
Zwickau  während  des  Dresdner  Mai- 
Aufstandes  1849.  41. 

—  Vor  60  Jahren  in  Baden  Ein  Er- 
innerungsblatt. 42. 

—  Die  Kriegshunde  der  Spanier.  42. 

—  Mittheilongen  des  k.  und  k.  Kriegs- 
Archivs.  Neue  Foltre.  XI  Bd.  (Bespr.) 
42. 

—  Zum  2f>jährigen  Jubiläum  des  deut- 
schen Reichs-Militärgesetzes,  von 
Dr.  Steidle.  43. 

— -  Die  Belagerung  von  Freiburg  im 
Breisgau  1713  (Bespr  ).  43. 

—  Sprachgeschichtliche  Bemerkungen 
über  das  Kriegswesen  am  Ausgange 
des  Mittelalters.  46. 

—  Eine  geschichtliche  Windmühle  in 
Grossbeeren.  46 

—  Waterloo-Feier  (in  Hannover)  46.  50. 
-  Der  Eh  re  n  t  h  al'schc  Führer  durch 

das  kOn.  „historische  Museum"  zu 
Dresden  (Bespr.).  48, 
-  Taktische  und  operative  Betrachtun- 
gen über  die  Offensiv-Uperationen 
des  F.  M  Graten  Kadet/.ki,  vom 
Ende  Mai  bis  Anfang  Juni  1848 
(Bespr.).  48. 

—  Noch  einige  Lehren  des  spanisch- 
amerikanischen Krieges  von  181*8.  49. 

—  Erfahrungen  aus  dem  spanisch- 
amerikanischen  Kriege,  von  Nau- 
!  i  r  u  s  56. 


Deutsche  Heerea-Zeitung.  Die  Kämpfe 
vor  Beifort  im  Jänner  1871  und  die 
historische  Wahrheit,  von  F.  von  der 
Wengen  (Forts.).  1,  6—10,  14.  26. 

Die  Faschoda-Angelegenheit  4,  6. 
Admiral  Cervera  über  die  spanische 
Flotte.  4. 

Der  Krieg  um  Cnba  (Bespr.).  4,  28. 
Die  Trophäen  des  preuss.  Heeres  in 
der  Garnisonskirche  zu  Potsdam 
(Bespr.).  6. 

Aus  dem  französischen  Sudan.  9. 
Zur  Kriegsgeschichte  (1798).  9. 
Die  Verwendung  der  Unterseeboote 
im  spanisch-amerikanischen  Kriege. 
11,  12. 

Maris  Imperium  Obtinendum.  (Die 
Wirkungen  der  Herrschaft  znr  See 
auf  den  Gang  der  militärischen  Ope- 
rationen von  Waterloo  bis  heute).  13. 
(Die  Franzosen  auf)  Madaeasear.  15. 

Kriegsgeschichtliche   Beispiele  aus 
dem  deutsch-französischen  Kriege, 
1870/71  (Bespr.).  16,  20. 
Aus    dem    Ruhmeskranze  unserer 
Jäger-Bataillone  (Bespr.).  17. 
Russland  in  Mittelasien  (Bespr).  18. 

Zu  Hauptmann  F.  Höuig's :  „Die 
Wahrheit  über  die  Schlacht  von 
Vionville— Mars-la-Tour  auf  dem 
linken  Flügel",  von  Oberst  Spohr. 

19—23. 

Von  den  französischen  Colonien.  19. 
Das  3.  bayerische  Feld- Artillerie- 
Regiment  1848-1898  (Bespr).  19. 

Geschichte  des  preussischen  Infan- 
terie-Regimentes Nr.  52  (Bespr.).  20. 
Der  Einfluss  der  Seemacht  auf  die 
Geschichte     1783-1812  (Bespr.). 

20,  36. 

Taktische  und  operative  Betrachtun- 
gen über  die  Offensiv-Operationen 
des  F.  M.  Grafen  Radetzky,  vom 
Ende  Mai   bis  Anfang  Juni  1848 

(Bespr.).  21. 

Khartum  und  Adua,  von  Bruch- 
hausen. 22,  23. 

Geschichte  des  3.  badischen  Drago- 
ner-Regimentes (Bespr.).  22. 
Die  Reiterei  der  I.  und  II.  deutsehen 
Armee  in  den  Tagen  vom  7.  bis 
lf».  August  1870  (Hespr .).  23. 
Die  Division  von  Bevr  im  Main- 
Feldzuge  1866.  23. 
Geschichte  des  Krieges  von  1866  in 
Deutschland.  2.  Band  (Bespr.).  241- 
Überda.«  (»See-)  Gefecht  vor  Havanna 
am  9.  Nov.  1870.  27. 


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LXXXV 


Deutsche  Heerea-Zeltwifl.  Beiträge  zur  | 
Geschichte  der  k.  und  k.  Geniewaffe 
(Bespr).  29. 

—  Spanische  Instructionen  betreffend 
Zurückweisung  ton  Landungsver- 
sachen  durch  die  Amerikaner  an 
den  Küsten  Cubas.  30. 

—  Ein  Denkmal  für  die  Gefallenen  des 
3.  Garde-Regimentes  bei  St-Privat- 
la-Montagne.  33. 

—  Leistungen  der  özölligen  Haubitzen 
(bei  Omdorman).  33. 

—  KriegsgeschichtlicheEinzelschriften. 
Heft  26  (Bespr.).  31. 

—  Berichtigung  einiger  Angaben  über 
Vionvüle — Mars-la-Tonr,  von  G.  M. 
v.  Lessing.  36;  —  Bemerkungen 
hiezu.  46 — 48. 

—  Die  Kämpfe  der  kais.  Schutztruppe 
in  Deutsch-Südwestafrika  (Bespr.). 
36. 

—  Süd-Tirol  und  seine  Verteidigung 
im  Jahre  1866.  37—47. 

—  Die  Schlacht  von  Omdurman.  39,  40. 

—  Wiederauffindung  alter  Kanonen 
(Italien).  40. 

—  Geschichte  des  6.  badischen  Infan- 
terie-Regimentes (Bespr.).  49. 

—  Geschichte  des  oldenburgischen  In- 
fanterie-Regimentes Nr.  91  (Bespr.). 
50. 

—  Die  Kämpfe  Österreichs  mit  den 
Osmanen  vom  Jahre  1526—1537 
(Bespr.).  51. 

—  Zur  Beurtheilung  der  kritischen 
Thätigkeit  des  Obersten  von  Bern- 
hardi,  von  F.  Hocnig.  54 

Internationale  Revue.  England  in  den 
chinesischen  Gewässern,  von  F. 
Eissenbardt.  Jänn. 

—  Die  Erwerbung  des  Fergana-Gebietes 
seitens  Russlands  und  der  dortige 
Aufstand  im  Mai  189S,  von  G.  M. 
K  r  ah  m  er.  Jänn. 

—  Türkei  und  Griechenland.  Folgerun- 
gen aus  dem  Kriege  1897  (Forts  ). 
Jänn.,  April— Juni. 

—  China  und  die  Grossmächte,  v.  Reia. 
(Forts.)  Jänn.  —Juni. 

—  Darstellungen  aus  der  bayerischen 
Kriegs-  und  Heeresgeschichte  (Be- 
sprechung). Jänn.,  Febr. 

—  Geschichte  des  badischen  Fuss- 
Artillerie-Regimentes  Nr  14  ( Bespr  ). 
Jänn. 

—  Aus  der  Geschiebte  der  Waffen-In- 
dustrie, vou  Hauptm.  R.  Günther. 
Febr. 


Internationale  Revue  Die  Kriegführung 
des  Kurfürsten  Emanuel  von  Bayern 
in  den  Jahren  1703  und  1704  (Bespr.). 
Febr. 

—  Kriegsgesohichtliche  Einzelschriften 
(Bespr.).  Febr. 

—  Die  Entscheidungskämpfe  des  Main- 
Feldzuges  an  der  fränkischen  Saale 
(Bespr.).  Febr. 

—  Die  Vereinigten  Staaten  von  Nord- 
Amerika.  Gegenwart  und  Rückblicke, 
v.  Reia.  März. 

—  Das  egyptische  Sudan  und  Abessi- 
nien,  von  Reia  (Forts).  März. 

—  Napoleons  Operationen  im  Febr.  1814 
gegen  Blücher.  März. 

—  Der  Einfluss  der  Seemacht  auf  die 
Geschichte,  1783-1812  (Beapr.). 
März. 

—  Kriegsgeschicbtliche  Beispiele  aus 
dem  deutsch-französischen  Kriege 
von  1870/71  (Bespr  ).  März,  Mai. 

—  La  Ugion  portugaise  1807—1818 
(Bespr.).  März. 

—  Chile  und  Argentinien,  von  Reia. 
April 

—  Der  Tirahfeldzug,  von  Reia.  April. 

—  Die  Thätigkeit  der  deutschen 
Festungs-Artillerie  bei  den  Bela- 
gerungen, Bescbiessungen  und  Ein- 
Schliessungen im  deutsch-französi- 
schen Kriege  1870/71  (Bespr.) 
April.  Mai. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  (Bespr.).  April. 

—  Die  Reiterei  der  I.  und  II.  deutschen 
Armee  in  den  Tagen  vom  7.  bis 
15.  August  1870  (Bespr  ).  Mai. 

—  In  und  vor  Verdun,  1870  (Bespr.). 
Mai. 

Die  Ursachen  der  Siege  und  Nieder- 
lagen im  Kriege  1870  (Bespr.).  Mai. 

—  Samoa,  von  Reia.  Juni. 

—  Geschichte  des  Krieges  von  1866 
in  Deutschland.  II.  Band.  Der  Feld- 
zug in  Böhmen  (Bespr.).  Juni. 

Kriegstechnische  Zeitschrift.  Kriegstech- 
nische  Lehren  aus  dem  spanisch- 
uordamerikanischen  Kriege.  1. 

—  Über  die  Zerstörung  und  Wieder- 
herstellung einiger  französischer 
Eisenbahn  Kunstbauten  1870/71,  von 
Hauptmann  Rothamel.  1—3. 

—  In  und  vor  Verdun  während  der 
Belagerung.  1870  (Bespr.).  2. 

—  Propres  de  la  defense  dos  e'tats  et 
de  la  fortification  permanente  depuis 
Vauban  (Bespr.).  5. 

—  Rückblicke  auf  die  Belagerung  vou 
Strasburg.  1870  6. 


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LS  XXVI 


WojenniJ  Sbornjlk.  Die  Verteidigung 
von  Petersburg,  1704/05,  von  G.  J. 
Timtschenko-Ruban.  J&nn., 
Febr. 

—  Eine  Bemerkung  zu  dem  Aufsatze: 
„Die  Expedition  gegen  die  Achal- 
Tekinzen  im  Jahre  1879",  von  P. 
Babrowski.  Jänn. 

—  Skizze  des  Aufstandes  an  der  Nord- 
westgrenze Indiens  im  Jahre  1897, 
von  M.  Gruljew.  J&nn.— Mai. 

—  Die  russische  Armee  im  Kaukasus 
und  in  Asien,  aus  den  Schriften  des 
Generals  Zepelin.  Febr. 

—  Die  Ealarasch-Colonne  im  Feld  zöge 
1877/78.  Erinnerungen  eines  Augen- 
zeugen, von  F.  W.  Ignatje  w.  März. 

—  Zur  Geschiebte  des  Feldzuges  gegen 
Kokand  (1876),  v.  A.  Serebre- 
njikow.  April. 

—  Betreffend  den  Aufsatz:  „General 
Lockhardt's  Expedition  nach  Tirah 
im  Jahre  1897.  Skizze".  Von  M. 
Gruljew.  April. 

—  Episode  aus  dem  spanisch-amerika- 
nischen Kriege.  (Die,,  Landkämpfe 
bei  Manila  bis  zur  Übergabe  der 
Stadt  an  die  Amerikaner.)  April. 

—  Die  Ofliciersfrage  im  18.  Jahr- 
hundert. (Skizze  des  Militärwesens 
in  Russland),  von  A.  S.  Mysch- 
lajewski.  Mai,  Juni. 

Artillerijsklj  Journal.  Artilleristische  Ein- 
zelheiten aus  dem  Siebenjährigen 
Kriege,  von  N.  Brandenburg 
(Forts  ).  Febr. 

Ingenieurnij  Journal.  Zur  Belagerung 
von  Kasan  im  Jahre  1552,  von  L. 
Maljejew.  Jänn. 

Aruiejnlj  Sbornjik.  Geschichte  der  kaiser- 
lichen Gewehrfabrik  zu  Tula,  von 
S.  A.  Sybin  (Forts.).  1,  2. 

L'eeho  de  I  armee  Les  expöditions  fran- 
Caises  (en  Afrique).  1. 

—  Au  musee  de  l'arme>  (francaise).  1. 

—  L'öpopöe  du  costume  militairc  fran- 
cais  (revue).  1. 

—  Surlechamp  de  bataille  (historique). 
3,  6,  8,  11,  19. 

—  La  guerre  aux  Philippines.  3,  10. 

—  La  guerre  hispano-amöricaine.  3,  6. 

—  Pour  les  soldats  russes  (monuments).3. 

—  La  bataille  de  Montretout  (19  jan- 
vier  1871).  5. 

—  L'espionnage  chez  le  Negus.  5 

—  DeTaites  anglaises.  6. 

—  L'arm^e  ä  travers  les  ages  (revue).  8. 

—  La  guerre  au  Soudan.   10,  11,  19. 

—  1815.  —  Waterloo  (revue).  11. 


L'eeho  de  rarmee.  Les  Anglais  en  Afrique. 
11. 

—  Les  „dernieres  cartouches*  (la  ve"- 
rite"  sur  Bazeilles,  1870).  14. 

—  Combats  au  Maroc.  14. 

—  Au  camp  de  Mlnelik.  14. 

—  Les  Philippines  et  Tinsurrection  de 
1896/97  (revue).  16. 

—  (Symptömes  d'hostilite"  en)  Kroumirie. 
19. 

—  La  prise  de  Samory.  20. 

—  La  France  au  Siara.  20. 

—  Le  conflict  anglo-trans Valien.  21. 

—  A  la  frontiere  turco-serbe  (combats 
sanglants).  26. 

—  Le  combat  de  Cbätillon  (1870).  27. 

—  Le  tir  dans  les  batailles  du  siecle. 
27. 

Le  progres  miiltaire.  Colonies  francaises : 
Soudan  et  Dahomey.  1.901,  1.945, 
1.946. 

Madagascar.  1.901,  1.906,  1.912, 
1.914,  1.915,  1.918,  1.925,  1.927. 

1.928,  1.935,  1.936,  1940,  1.944, 
1.945,  1.948. 

Indo-Chine.  1.901, 1  903, 1.906, 1.911, 
1.937,  1.943. 

Algörie.  1.903,  1.907-1.909,  1.912, 
1.915-1.819,    1.927,    1.929,  1.931, 
1.935,  1.938,  1.940-1.943,  1.945, 
Senegal.  1.903,  1.944. 
Afrique.  J.905.  1.910,  1.916. 
Tunisie.  1.907,  1.912,  1.926,  1.927, 

1.929,  1.949. 
Dahomey.  1.907. 
La  Rdunion.  1.910. 
Algene  et  Tunisie.  1.911. 
Djibouti.  1.913,  1.915,  1.916,  1.936. 
Soudan.  1.916,  1924,  1.940,  1.943. 
Tonkin.  1.916,  1.941. 

Congo.  1.917,  1.926. 
COte  d'Ivoire.  1.935,  1.940. 
Guadeloupe.  1.939,  1.948. 
Saint-Pierre  et  Miquelon.  1.947. 

—  Les  Anglais  ou  Soudan.  1.901,  1.913. 

—  Le  monument  de  Fontenoy-sur- 
Moselle.  1.903. 

—  L'Italie  en  Afriqoe.  1.908. 

—  L'arm<5e  ä  travers  les  ages  (revue). 
1.908. 

—  La  guerre  hispano-ame"ricaine  de  1898 
(revue).  1.908,  1.926,  1.936. 

—  La  campagne  de  1796  en  ltalie 
(revue).  1.908. 

—  Waterloo  (revue).  1.909. 

—  Les  Espagnols  ä  la  grande  armee 
(revue).  1.911. 

—  Historique  du  114e  de  ligne  (fran- 
cais)  (revueV  1.911. 


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Le  propres  militalre.  Bonaparte  en 
Egypte  (revue).  1.912. 

—  Les  Operations  du  Mekong  en  1893. 
1.913. 

—  Histoire  de  l'infanterie  en  France 
(revue).  1.925. 

—  Le  4™e  corps  (francais)  de  Tarmed 
de  Metz  (1870)  (revue).  1.926. 

—  Les  campagnes  des  armäes  francaises 
(1792-1815)  (revue).  1.926. 

—  Le  raaröchal  Bazaine  pouvait-il  en 
1 870  saurer  la  France  ?  (revue).  1 .926. 

—  L'artillerie  et  la  cavalerie  ä  la  ba- 
taille  d'Omdurman.  1.928. 

—  Canipagne  de  Russie  (revue).  1.935. 

—  La  guerre  contemporaine  dans  les 
Balkans  et  la  question  d'Orient 
1885-1897  (revue).  1.935. 

—  La  veillöe  d'J^na  (revue).  1.937. 

—  Le  l«  r^giment  de  tirailleurs  al- 
gCriens  (revue).  1.937. 

—  La  cavalerie  francaise  de  1800— 
1815  (revue).  1.938. 

—  Froeschwiller  (1870)  (revue).  1.942. 

—  En  Crete.  1.946. 

—  Historiques  r^gimentaires  (francais) 
(revue).  1.946. 

—  L'Angleterre  et  le  Transvaal.  1.949. 

Journal  des  sciences  militalres.  La  veiltee 
d'Jena,  par  le  g^nCral  L^wal. 
Jänn.  —März. 

—  Remarques  sur  la  guerre  hispano- 
amöricaine.  Jänn. 

—  La  prise  de  Böne  et  de  Bougie 
(1832/33)  (revue).  Jänn. 

—  Champs  de  bataille  de  France  (re- 
vue). Jänn. 

—  La  guerre  de  la  succession  d'Autriche 
1740-1748  (suite).  Febr.,  April- 
Juni. 

—  Les  hussards  (francais).  —  Les  vi- 
eux  regiroents  (1692— 1792)  (revue). 
Febr. 

—  La  deuxieme  campagne  d'Italie 
(1800)  (revue).  Febr. 

—  Taktische  und  operative  Betrachtun- 
gen über  die  Offensiv-Operationen 
des  F.  M.  Graf  Radetzky  von  Ende 
Mai  bis  Anfang  Juni  1848  (revue). 
Febr 

—  Les  milices  de  Grenoble  en  Savoie 
et  Dauphine"  (1690—1694).  März. 

—  L'anne'e  ä  travers  les  äges  (revue). 
März. 

—  La  guerre  hispano-ame>icaine  de  1898 
(revue).  März. 

—  Les  re"giments   de  Guides 

leur  cr^ation  (revue).  März,  depuis 


LXXXVII 

Journal  des  sciences  militalre«.  Les 

gloires  militaires  de  l'Alsace  (revue). 
März. 

—  L'artillerie  de  forteresse  allemande 
dans  les  sieges,  bombardement  etc. 
(1870/71)  (revue).  März. 

—  1815.  II.  Waterloo  (revue).  April. 

—  Die  Kämpfe  um  Dijon  im  Jänn.  1871 
und  die  Vogesen- Armee  (revue).  April. 

—  Die  Reiterei  der  I.  und  II.  deutseben 
Armee  in  den  Tagen  vom  7.  bis 
15.  August  1870  (revue).  April. 

—  Besancon  et  la  7«"  division  militaire 
en  1870/71.  Mai,  Juni. 

—  Histoire  de  la  marine  francaise 
(revue).  Mai. 

—  Trois  colonnes  au  Tonkin  (1894/95), 
par  le  gentfral  Gallieni.  Febr. 

—  Les  exercices  et  cours  de  l'Ecole 
de  Mars,  par  A.  Chuquet.  Juni. 

—  Froeschwiller  (1870)  (revue).  Juni. 

—  La  guerre  contemporaine  dans  les 
Balkans  et  la  Question  d'Orient 
(revue).  Juni. 

—  La  campagne  de  1812  (revue).  Juni. 

Revue  du  cerole  militaire.  La  gendar- 
merie  francaise  en  Espagne  et  en 
Portugal  (1807-1814)  (revue).  1. 

—  1812,  depuis  le  commencement  de 
la  guerre,  jusqu'a  Smolensk  in- 
clusivement  (revue).  2. 

—  L'assaut  de  Ge"ok-TCpe"  (25  jan- 
vier  1881).  3. 

—  L'armee  ä  travers  les  äges  (revue).  3. 

—  La  bataille  d'Omdurman,  par  le 
comte  11.  de  Missy.  4. 

—  Le  monument  de  Fontenoy.  4. 

—  Histoire  de  la  marine  (francaise) 
(revue).  5. 

—  La  guerre  hispano-americaine  de  1898 
(revue).  7,  20. 

—  Le  centenaire  des  chevaliers-gardes 
(Russie).  9. 

—  Historique  du  144c  de  ligue  francais 
(revue).  9. 

—  Bonaparte  en  Egypte  (1798/99)  (re- 
vue). 9. 

—  La  bataille  d'El  Cauey  (Cuba).  10. 

—  Egypte  et  Soudan  (revue).  11. 

—  La  campagne  de  1796  en  Italie 
(revue).  11. 

—  Les  Espagnols  ii  la  Grande  Arme*« 
(revue).  11. 

—  Histoire  militaire  du  Roussillon 
(revue)  11. 

—  Histoire  de  l'infanterie  en  France 
(revue).  11. 

—  Waterloo  (revue).  12. 


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Lxxxvin 


Revue  du  cerole  militaire.  Les  gloires 
militaires  de  l'Alsace  (revue).  12. 

—  Histoire  du  57e  rögiment  d'infan- 
terie  (francais)  (revue).  12. 

—  Le  4e  corps  (francais)  de  TarmCe  de 
Metz  (1870)  (revue).  14. 

—  Memorie  d'Atrica  (revue).  15. 

—  Bonaparte  et  les  lies  Joniennes 
(rerue).  15. 

—  La  guerre  contemporaine  et  la  question 
d'ürient.  17. 

—  Campagne  de  1809  en  Allemagne 
et  en  Autriche  (revue).  19. 

—  Campagne  de  Russie  (revue)  20. 

—  Lea  derniers  deTenseurs  du  Canada, 
par  le  capitaine  Painvin.  23,  24. 

—  Un  monument  ä  la  memoire  des  sol- 
dats  du  3*'  regiment  de  la  garde  ä 
pied  (prussienne)  tue's  a  St-Privat, 
18  aoüt  1870.  23. 

—  Glorias  de  la  caballecia  espanola 
(revue).  23. 

—  Froesehwiiler  (aoüt  1870)  (revue).  24. 

—  La  cavalerie  francaise  de  1800  a 
1815  (revue).  25. 

—  Les  campagnes  des  armees  fran^aises 
(1792-1815)  (revue).  25. 

—  L'anniversaire  de  Waterloo  (en 
Angleterre).  26. 

—  Le  conflit  des  Anglais  et  des  Boers. 
26. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Les  Phi- 
lippines et  1'insurrection  de  1896/97. 
854. 

—  Expedition  egyptienne  au  Soudan 
en  1898  (suite).  854,  855. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k.  und  k. 
Geniewaffe  (revue).  855. 

—  De  Moltke.  Plans  de  debarquement 
dans  les  iles  danoises.  Campagne 
de  1864.  856. 

—  L'origine  des  grandes  manoeuvres.  — 
Les  camps  d'instruction  aux  XVII,' 
et  XVIII«  siecles.  857-8*>9. 

—  Les  historiographes  militaires  aux 
armdes.  —  1796.  857-859. 

—  Ordre  de  bataille  de  Tarmed  du 
Rhin  leu  1870).  857. 

—  La  campagne  de  Russie  (revue).  857. 

—  Campagne  de  1809  en  Alh-magne 
et  en  Autriche  (revue).  857. 

—  Chain ps  de  bataille  de  France  (re- 
vue). 857. 

—  La  Gendarmerie  franeaise  en  Espagne 
et  hu  Portugal  (1807—1814)  (revue). 

857. 

—  Toulon  et  les  Anglais  en  1793  (re- 
vue) 857. 

—  1815.  — -  Waterloo  (revue)  857. 


Revue  mltttalre  de  l'etranger.  De  Moltke. 
—  Plans  d'operations.  Campagne  de 
1866.  868,  869. 

—  La  guerre  de  1870/71.  —  Journal 
de  raarche  du  I«  corps  d  armee (fran- 
cais). 858  ;—  historique  du  5e  corps 
d'armöe  (francais).  859. 

—  Le  116e  d'infanterie.  —  Le57«-  (fran- 
cais) (revue).  858. 

—  L'expedition  militaire  (francaise)  en 
Tunisie  (revue).  858. 

—  La  guerre  hispano-americaine.  859. 

—  Lee  volontaires  nationaux  (1791 
et  1792)  (revue).  869. 

—  Les  Espagnols  a  la  Grande  Armee 
(revue).  859. 

—  La  guerre  contemporaine  daus  les 
Balkans  et  la  question  d'Örient 
(revue).  859. 

—  La  campagne  de  Minorque  (revue). 
859. 

—  La  guerre  hispano-americaine  de  1898 
(revue).  859. 

—  Histoire  de  la  marine  francaise  (re- 
vue). 859. 

Revue  d'artillerie.  Effets  de  l'artillerie 
de  bord  americaine  a  la  bataille 
navale  de  Santiago.  Jänn. 

—  L'artillerie  a  la  bataille  d'Omdour 
man.  par  le  lieutenant  L.  Poncet 
Febr. 

—  Mobilite'  du  matericl  d'artillerie 
pendant  les  guerres  de  la  Revolution 
et  de  l'Empire,  par  le  chef  d'esca- 
dron  J.  War  in.  März. 

—  Die  aus  dem  kais.  Schlosse  Ambras 
stammenden  Harnische  und  Waffen 
im  Musöe  d'artillerie  zu  Paris  (re- 
vue). Marz. 

—  Navires  de  guerre  et  batteries  de 
cöte.  Operations  de  l'escadre  ame" ri- 
caine ä  Santiago  de  Cuba,  par  le 
capitaine  C.  Benoit.  April. 

—  L'exp^dition  militaire  en  Tunisie 
(1881/82)  (revue).  April. 

—  Siege  de  Paris  (1870/71)  (revue).  Mai. 

—  La  guerre  hispano-americaine  de 
1898  (revue).  Mai. 

—  L'armee  a  travers  les  äges  (revue). 
Mai. 

Revue  de  cavalerie.  De  Bautzen  a  Pläs- 
witz.  mai   1813  (suite).  Jänn. 

—  La  campagne  de  1809  en  Allemagne 
et  en  Autriche,  par  le  commandant 
Saski  März. 

—  La  guorre  contemporaine  dans  les 
Balkans  et  la  question  d'Örient 
1885—1897  (revue).  Märt. 


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LXXXIX 


Revue  de  cavalerie.  Essai  sur  la  bataille 
de  Villiera  (80  novembre  1870-30 
novembre  1898).  April,  Mai. 

—  üne  division  de  cavalerie  en  18 14.  Mai. 

—  L'anniversaire  de  San  -  Pablo  (au 
1«"  chasseurs  d'Afrique).  Mai. 

—  Etodes  sur  la  cavalerie  en  avant 
des  arme'es.  (Nouvelle  s6rie.)  —  La 
cavalerie  francaiae  pendant  la  Pe- 
riode napolöonienne.  Juni. 

Rivista  militare  Italiana.  L'organica  ai 
tempi  di  Montecuccoli  e  di  Louvois, 
pel  maggiore  A.  Chapperon  (con- 
tinaazione).  1,  2. 

—  Gl'  Inglesi  a  Wei-hai-Wei.  1,  3. 

—  I  Russi  in  Corea.  1. 

—  I  Russi  nell'  estremo  Oriente.  1. 

—  La  gaerra  ispano-americana  (conti- 
nuazione).  2,  6. 

—  Dal  Basao  Po  all'  Isonzo  (1866),  pel 
tenente  colonello  L.  Segato.  3,4, 
6-9. 

—  Gli  ammiragli  e  la  flotta  a  Creta.  4. 

—  La  piccola  guerra  nel  1870/71,  pel 
colonnello  M.  Bianchi  d'Adda. 
(fine).  4. 

—  Combattimenli  sulla  frontiera  deir 
India  (inglese).  5. 

—  Le  trappe  internazionali  a  Creta.  5. 

—  La  cavalleria  tedesca  nei  combatti- 
meuti  sulla  fine  della  campagna 
del  1870/71.  5. 

—  I  combattimenti  delle  truppe  impe- 
riali  tcdesche  nell'  ovest  africano, 
1894  —  1896.  5. 

—  La  guerra  ispano-americana  ed  il 
sistema  delle  milizie.  6. 

—  La  campagna  anglo-cgiziana  nel  Su- 
dan, 18%  -1898.  6. 

—  Considerazioni  critiche  sulle  opera- 
rioni  marittime  durante  la  guerra 
ispano-americana.  6. 

—  Milizie  di  altri  tempi,  pel  capitano 
E.  Galli.  7. 

—  Contribnto  alla  storia  tlell*  i.  e.  r. 
arrna  del  genio  (recensione).  7. 

—  Perdite  subite  (dagli  Stati  Uniti) 
dal  1°  maggio  1898  al  18  febbrajo 
1899.  7. 

—  A  Montanara  e  Curtatone,  1848.  7. 

—  I  Russi  nel  Pamir.  8. 

—  La  veritii  intorno  all'  ala  sinistra 
(tedesca)  nella  battaglia  di  Vion- 
ville— Mars-la-Tour  (nota  biblio- 
grafica).  10. 

—  La  vigilia  di  Jena.  Studio  strategico. 
10. 

—  T/odissea  delle  Antille,  par  A  Bis- 
contini.  11. 


Rivista  militare  italiana.  Le  operazioni 
militari  in  Sierra  Leone.  11. 

—  L'impiego  della  cavalleria  nelle 
battaglie  di  Wagram  e  di  Znaim.  11. 

L'eserclto  italiano.  L'Italia  in  Africa. 
2,  4-13,  15,  17,  21,  25,  29,  32, 
38,  41,  48. 

—  Le  spese  degli  Stati  üniti  nell' 
ultima  guerra.  2. 

—  Gli  Anglo-egiziani  nel  Sudan.  4,  8, 
9,  12,  22,  25-27,  32,  39. 

—  A  proposito  del  monumento  di 
Messina.  8. 

--  Le  previsioni  del  disastro  della 
Spagna.  Iß, 

—  Elementi  per  la  storia  (Baratieri 
sugli  avvenimenti  africani).   17,  18. 

—  In  Creta.  20.  22,  23.  27,  38,  44. 

—  La  colonia  Eritrea  dalle  sue  origini 
fino  al  1°  raarzo  1899  (recensione). 
25.  45. 

—  Commemorazione    della  Sforzesca. 

28  30 

—  L'Italia  in  China.  28,  29,  32,  50. 

—  Commemorazione  di  Novara.  28, 
31-40. 

—  Avvenimenti  militari  del  1848/49 
(recensione).  34. 

—  II  colonello  Fabris  sulP  assedio 
di  Roma  del  1849.  36. 

—  II  diritti  storici  di  alcuni  reggimenti 
(italiani).  36,  40. 

—  Kartoum  ed  Adua.  39. 

—  Pel  cinquantenario  delle  10  gior- 
nate  a  Brescia.  39,  42,  44.  4">. 

—  Una  lapide  coimnemorativa  dell' 
antico  reggimento  „Piemonte  Reale41. 
39. 

—  Alle  Filippine.  42,  45.  47. 

—  II  vettovagliamento  nell'  ultima  gu- 
erra ispano-americana.  44. 

—  La  vertenia  colombiana.  46. 

—  Pel  monumento  a  Monte  Croce  (Cu- 
stozza  1*66).  47. 

Rivista  d'artiglieria  e  genlo.  L'assedio  di 
Strassbur^o  nel  1870,  pel  tenente 
colonello  L.  De  Feo.  Jänn.,  Febr. 

—  Di  alcuni  contratti  per  forniture  di 
armi  del  secolo  XVII0,  per  F.  M  a- 
r  i  a  n  i.  Febr. 

—  Spese  (americane)  nell'  ultima  gu- 
erra colla  Spagna.  Febr. 

—  La  tradizione  storica  degV  ingegneri 
militari  italiani  e  Parma  del  genio, 
pel  tenente  colonnello  E.  Rocchi. 
März. 

—  Cenni  storici  sull'  ordinamento  del!' 
l'artiglieria  italiana.  Aprik 


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IC 

Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Operazioni 
presso  Santiago  di  Caba  e  assedio 
della  citta.  April. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k.  u.  k. 
GeniewafTe  (recenstone).  April. 

—  Annali  degli  Alpini  (italiani),  1873 
bis  1898  (recensione).  Mai. 

—  ün  tejemetro  da  costa  del  secolo 
XVI0.  Jnni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  Insti- 
tution. Two  Photographs  of  Khartaro, 
taken  by  an  Ofßcer  after  the  Battie. 
251. 

—  The  Present  Situation  on  the  In- 
dian  Frontier,  by  R.  Tempi e, 
Bart.  251. 

—  The  First  Siege  of  Rhode«,  1480, 
by  W.  K.  R.  Bedford.  251. 

—  Annnal  Report  of  the  Secretary, 
Navy  Departement,  Washington  (co- 
venng  the  period  of  time  oeenpied 
by  the  Spanish- American  war).  251 ; 
—  Appendix.  252. 

—  Admiral  Cervera  on  the  Spanish 
Fleet.  251. 

—  The  Campaign  in  Tirab,  1897/98 
(review).  251. 

—  The  Siege  and  Capture  of  Belle- 
Isle.  1761,  from  the  Diary  of  an 
Officer  present  at  the  Siege.  252,  255. 

—  The  Lessons  of  the  Spanish-Ameri- 
can  War,  by  Vice-Admiral  P.  H. 
Colomb.  254. 

—  The  Sierra  Leone  Protectorate  Expe- 
dition. 1898,99,  byOne  who  was 
t  h  e  r  e.  255. 

—  The  History  of  Landgnard  Fort  (at 
the   Mouth    of  Harwich  Harbour, 

•   ,     SulTolk)  (review).  255. 

—  Main  Features  of  the  Spanish- 
American  War,  by  Rear-Admiral 
L.  Plüddemann.  256. 

ProceedIngs  of  the  Royal  Artillery  In- 
stitution. Artillery  Service  under 
„John  Company" ,  by  Major  C.  N. 
Simpson.  1. 

—  A  Patrol  on  the  Atbara,  by  Major 
G.  E.  Benson.  1. 

—  Some  Experiences  in  Egypt,  bv  Major 
F.  B.  Elmslie.  2. 

—  Artillery  Used  in  Recent  Campaigns 
in  Egypt  and  its  Effects.  1. 

—  Cannon  at  Cressy,  by  Lieutenant- 
Colonel  H.  W.  L.  Hirne  (Crecy, 
1346).  8. 

—  The  Artillery  in  the  Indian  Cam- 
paigns of  1897/98,  by  Captain  G. 
F.  Mac  Mann.  4. 


Proceedings  of  the  Royal  Artillery  In- 
stitution. The  Eastern  Soudan,  bj 
Colonel  C.  S.  Partons.  5. 

—  A  Small  Fight  on  the  Indian  Fron- 
tier, by  Captain  G.  R.  Lamb.  S. 

—  Manila  under  the  Americans,  by 
Captain  C.  B.  Simonds.  6. 

Journal  of  the  United  States  Artillery. 

Our  Navy  in  the  War  with  Spain 
(review).  36. 

—  The  Artillery  at  Santiago,  by  Cap- 
tain C.  D.  Park  hurst.  37. 

—  The  5-Inch  Howitzers  at  Omdurman. 
37. 

—  The  Lessons  of  the  Spanish-Ameri- 
can  War.  37. 

—  History  of  the  Gatling  Gun  Detache- 
ment,  5th  (ü.  S.)  Army  Corps,  at 
Santiago  (review).  37. 

—  Kriegsgeschichtliche  Beispiele  aus 
dem  deutsch-französischen  Kriege 
von  1870/71  (review).  37. 

—  The  ünited  States  Army  in  Phi- 
lippines, by  Captain  S.  S.  Long.  38. 

La  Beigique  militaire.  A  Omdurroan. 
1.441. 

—  Victoire  de  Bat<Stölas  (Congo).  1  442. 

—  Congo-Belge.  1.443-1.446,  1.448- 
1.460,  1.452,  1.454,  1.455,  1.457. 
1.459,  1.461,  1.463-1.465. 

—  Les  fastes  roilitaires  des  Beiges  au 
service  de  la  France  (revue).  1.443. 

—  Guerre  franco-allemande  de  187071. 
—  Röle  de  Tarmäe  beige  en  Obser- 
vation. 1.448. 

—  Egypte  et  Soudan  (revue).  1.44S. 

—  Pourquoi  Napolöon  a-t-il  perdn  1& 
bataille  de  Waterloo  ?(revue).  1.449 

—  Anniversaires  de  r^giments  (beiges). 
1454. 

—  La  guerre  hispano-ame'ricaine  (revue). 
1.454. 

—  Waterloo,  par  H.  Houssaye.  1.455. 
1.458. 

—  Les  campagnes  des  armees  fran- 
caises  (1792—1715)  (revue).  1.455. 

—  (Baratieri)  Memorie  d'Africa  (re- 
vue). 1.457. 

—  Le  4e  corps  (francais)  de  rarrate 
de  Metz  (revue).  1.457. 

—  La  deuxieme  campagne  d'Itali* 
(1800)  (revue).  1.467. 

—  Nieuport  (2  juillet  1600),  Seneffe 
(11  aout  1674),  Neerwinden  (29  juil- 
let 1693,  18  mar*  1793)  (revue) 
1.460. 

Revue  de  l'armee  beige.  Egypt*  el 
Soudan  (revue).  Jftnn.,  Febr. 


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XCI 


Revue  de  l'armee  beige.  La  campagne 
de  1866,  par  Lord  Wah  (suite). 
M&rz,  April. 

—  L'art  militaire  k  l'Eiposition  de 
Bruxelles  (suite).  März— Juni. 

—  Waterloo  (revue).  März,  April. 

—  Pourquoi  Napoleon  a-t-il  perdu 
la  bataille  de  Waterloo  (revue). 
März,  April. 

—  Effets  du  tir  de  l'artillerie  contre 
les  navires  espagnols  a  la  bataille 
de  Santjago.  Mai,  Juni. 

—  Campagne  de  Russie  (1812)  (revue). 
Mai,  Joni. 

Allgem   Schweiz.  Militär- Zeitung.  Der 

Kampf  bei  Mars-la-Tour  (am  16.  Au- 
gust 1870)  (Bespr.).  2. 

—  Erinnerungen  au  das  Jahr  1799 
(die  militärischen  Operationen).  3,  4. 

—  Niederlage  des  Congo-Staates.  3. 

—  Die  Kosten  des  «panisch-amerikani- 
schen Krieges.  4. 

—  Der  Kronprinz  von  Griechenland 
über  den  letzten  türkischen  Krieg. 
6,  12. 

—  Die  neuen  Unruhen  (in  Italien).  7. 

—  Die  Fachoda-Frage.  7. 

—  Erinnerungen  an  1799  (der  Auf- 
stand in  der  Schweiz).  8. 

—  Eröffnung  des  Feldzuges  1799  in 
der  Schweiz.  9—11. 

—  Die  Engländer  am  oberen  Nil.  9. 

—  Eine  (britische)  Sammlung  von 
Trophäen  aus  dem  Sudan.  12. 

—  Die  Schicksale  der  sechs  capitulirten 
Schweizer-Regimenter  in  spanischen 
Diensten.  13—16. 

—  Da«  grosse  Hauptquartier  und  die 
deutschen  Operationen  im  Feldzuge 
1870  bis  zur  Schlacht  von  Sedan 
(Bespr.).  14. 

—  Denkschrift  betreffend  die  (Kriegs-) 
Ereignisse  im  Lande  Uri  vor  hundert 
Jahren  (Bespr.).  15. 

—  Die  Behandlung  der  Kriegsgefange- 
nen (im  Sudan)  durch  die  Engländer. 
16. 

—  Der  Krieg  auf  den  Philippinen.  17. 

—  Denkmal  auf  dem  Kampfplatze  von 
Pfyn  (Schweiz).  17. 

—  Ahmed  Fedil's  Niederlage  (bei 
Rosaires  am  blauen  Nil).  18. 

—  Die  özölligen  Haubitzen  bei  Om- 
durman.  21. 


Allgem.  Schweiz.    Militär-Zeitung.  Der 

Einfluss  der  Seemacht  auf  die  Ge- 
schichte, 1783—1812  (Bespr.).  21. 

—  Die  Märztage  des  Jahres  1798  (die 
Kämpfe  Berns  mit  den  fränkischen 
Armeen)  (Bespr.).  22. 

—  Die  8chlacht  von  Friedericia, 
6.  Juli  1849,  von  Hauptmann  R. 
Günther.  23. 

—  Aus  Manila.  —  Ein  Bittgesnch  de» 
(amerikanischen)  Nebraska  -  Regi- 
mentes. 23. 

—  Kriegerdenkmal  bei  Trausnitz.  25. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Das  (preuss.)  Dragoner-  Regiment 
Ansbach  Nr.  2,  1689—1896  (Be- 
sprechung). 1. 

—  Welche  Lehren  sind  aus  der  Schlacht 
von  Santiago  zu  ziehen?  3. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k.  und  k. 
Geniewaffe  (Bespr.).  4. 

—  Der  Krieg  um  Cuba  im  Sommer  1898 
(Bespr.).  4 

—  Verwendung  von  Scbnellftuer-Ge- 
birgsgeschützen  (auf  Cuba).  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Offi eiere  aller 
Waffen.  Die  französ.  Nord-Armee 
im  Jahro  1870/71  (Bespr  ).  1. 

—  Kriegsgeschichtliche  Beispiele  aus 
dem  deutsch-französischen  Kriege 
1870/71  (Bespr).  1. 

—  Der  Kanton  Zürich  im  Jahre  1799 
(Bespr.).  2. 

—  Kriegsgeschichtliche  Einzelschriften. 
Heft  20-24  (Bespr.).  2. 

Revue  militaire  suisse.  Expedition  anglo- 
egyptienne  au  Soudan  en  1898,  par 
le  capitaine  M.  Warn<$ry.  1,  3. 

—  La  deuxieme  campagne  d'Italie 
(revue).  2. 

—  Beiträge  zur  Geschichte  der  k,  u.  k. 
Geniewaffe  (revue).  3. 

—  „Waterloo"  (revue).  3,  4. 

—  L'anniversaire  de  la  bataille  de 
Novare  (en  Italie).  4. 

—  Le  blocus  de  Sphacterie  d'apres 
Thucydide,  par  E.  Rossier.  5,  6. 

—  Egypte  et  Soudan  (revue).  5. 

—  Le  monument  de  Kolin.  6. 

—  Le  4e  corps  (francais)  de  l'armee  de 
Metz  (revue).  6. 

—  L'an  1800  en  Suisse  au  point  de 
vue  militaire  (revue).  6. 

—  Le  guerre  hispano-am^ricaine  de 
1898  (revue).  6. 


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XCII 


8.  Allgemeine  und  Staatengeschichte.  Biographien.  Memoiren. 
Tagebücher.  Monumente.  Nekrologe. 


C4  rnfFlonr'o      Xetori-       mlllf  7ol+or>tiriff 

oll  "ii  icur  9    o«»üi  I .    iHiiii.   /.ei iscnri  1 1 . 

Gut  und  Blut  für  unseren  Kaiser 
(Bespr.)-  Jänn. 

—  Briefe  aus  dem  Feldzuge  1866  an 
die  Gattin  (Bespr  ).  Jänn. 

—  Directorium,  Consulat  und  Kaiser- 
reich von  1795—1815  (Bespr.).  Jänn. 

—  Dies  irae.  Erinnerungen  eines  fran- 
zösischen Officiers  an  Sedan  (Bespr  ). 
Jänn. 

—  Fürst  Bismarck,  sein  Leben  und 
seine  Zeit  (Bespr.).  J&nn. 

—  Dreissig  Karten  zur  deutschen  Ge- 
schichte (Bespr.).  Febr. 

—  Lord  Kitchener  von  Khartum.  März. 

—  F.  Z.  M.  Wilhelm  Hersog  von 
Württemberg  (Bespr.).  März. 

—  Ehrenzeichen  der  erloschenen  und 
blühenden  Staaten  Deutschlands  und 
Österreich-Ungarns  (Bespr.).  März. 

—  Militärische  Belohnungs-Medaillen, 
Gedenk -Medaillen  und  Kriegserinne- 
rungs-Zeichen  in  Österreich-Ungarn. 
April. 

—  Meine  Erlebnisse  vor  und  in  der 
Schlacht  bei  Magenta  1859.  Mai. 

—  F.  M.  L.  F.  Ritter  Heller  v.  Hell- 
beim,  von  F.  M.  L.  K.  v.  W  e  n  t.  Mai. 

—  Dr.  Sebastian  J.  Mayrhofer.  Schützen- 
hauptmann der  Villanderer  und  Ad- 
jutant P.  Haspingers  im  Jahre  1809 
(Bespr.).  Mai. 

—  Oberst  E    Finke.  Nekr.  Juni. 

Organ  der  milit.-wissenschaftl.  Vereine. 

Die  Verpfändung  der  Zipser  Städte 
(1412).  LV1II.  Bd.  1. 

—  Wilhelm  v.  Doering,  kön.  preuss. 
General-Major.  Ein  Lebens-  und 
Charakterbild  (Bespr.).  LVI1I.  Bd.  1. 

—  Napoleon,  chef  d'arm^e  (Bespr.). 
LV11I.  Bd.  2. 

—  F.  Z.  M  Wilhelm  Herzog  v.  Württem- 
berg. Ein  Lebensbild  (Bespr). 
LVIII.  Bd.  2. 

—  General  della  Rocca  1807  bis  1870. 
Lebenserinnerungen  i 'Besprechung). 
LVIII.  Bd.  4. 

—  Erinnerungen  eines  österreichischen 
Ürdunannzoffieiers  aus  dem  Fcld- 
zuge  1812  (Bespr.).  LVIII  Bd.  4. 

—  Unter  Habsburgs  Kriegsbanner  Feld- 
zugs-Erlebnisse(  Bespr.).  LVIII. Bd  6. 

Militär  -  Zeitung.  „Signum  Vemoriae*. 
(Zum  7.  Jänner.)  (P.  Z  M.  Schün- 
feld's  Sterbetag  )  1. 


Militär-Zeitung.    G.  M.    J.  Scudier 
Nekr.  1. 

—  Graf  J.  Falkenhayn.  Nekr.  2. 

—  Oberstlieutenant  C.  Pechar.  Nekr.  3. 

—  General -Auditor   M.  Damianitscb. 
Nekr.  4. 

—  G.  M.  C.  Trappel.  Nekr.  4. 

—  Ober-Stabsarzt  Dr.  J.  Tiroch.  Nekr. 
4 

—  G.  L.  Graf  Caprivi.  Nekr.  5. 

—  Ein  Oberst  als  Universitätsprofessor 
(Oberst  H.  Hartl).  6. 

—  Oberstlieutenant  M.  Naske.  Nekr,  6. 

—  Major  J.  Stamper.  Nekr.  6,  7. 

—  General-Intendant  F.  Edler  v.  Caucig. 
7,  8. 

—  Erzherzog  Albrecht-Denkmal.  8, 13, 
15,  17;  —  die  Enthüllung.  18. 

—  F.  M.  L.  A.  Ritter  v.  Maurer.  Nekr. 
8. 

—  F.  M.  L.  J.  Ritter  v.  Zalewski.  Nekr. 
8. 

—  Radetzky.  9. 

—  Generalauditor  E.  v.  Sauer-Csakv. 
Nekr.  9. 

—  F.  M.  L.  V.  Müller  Nekr.  10. 

—  Admiral  Knorr  (Rücktritt).  11. 

—  G.  d.  C.  Erzherzog  Ernst.  Nekr.  12. 

—  F.  Z.  M.  F.  Freiherr  v.  Philippovich 
(25jährig.  Inhaber- Jubiläum).  12. 

—  F.  M.  L.  F.  Heller  Ritter  v.  Hell- 
heim. Nekr.  12. 

—  Oberst  L.  Crasbeck  von  Wiesenbach 
Nekr.  12 

—  Alte  'Neustädter  (vom  Jahre  1849 1. 
12. 

—  (K.  und  k.)  Erinnerungsmedaillen.  12. 

—  F.  Z.  M.  Fabini  (commandirender 
General  in  Prag).  13. 

—  F.  M.  L.  H.  v.  Pokorny  (comman- 
dirender General  in  Kaschau).  13 

—  F.  Z.  M.  Graf  Grünne.  13. 

—  F.  M.  L.  F.  Schönaich.  13. 
Oberst  A.  Ritter  v.  Odrowaz.  Nekr.  13 

—  Oberst  A.  Szaskiewicz    (der  neu«: 
k.  und  k.  General-Pionnierinspecton 
14,  15. 

—  F.  M.  L.  V.  Habiger.  Nekr  15. 

—  Oberst  J.  v.  Wenz.  Nekr.  15. 

—  F.  M.  L.  C.  Ritter  Mathes  v.  Bila- 
bruck.  Nekr.  16. 

—  Hauptmann  A.  Kopal.  Nekr.  16. 

—  Kaiserdenkmal    in   der  Marburg« 
Cadetenschule.  17. 

—  F.  M.  L.  E.  v.  Hoffmeister.  Nekr.  17. 


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XCIII 


Militär-Zeitung.  F.  H.  Erzherzog  Albrecht 
als  Feldherr.  18. 

-  F.  M  L.  E.  Frank.  Nekr.  18. 

-  G.  M.  W.  Pilati.  Nekr.  18. 

-  Major  R.  Höger.  Nekr.  18. 

-  Oberst  A.  Slaraeczka.  Nekr.  18. 

-  Oberst  F.  Oehl.  Nekr.  19. 

-  Erinnerungen  eines  österreichischen 
Ordonnanzofficiers  aos  dem  Feld- 
zuge  1812  (Be»pr.).  19. 

-  G.  d.  C.  Graf  L.  Sternberg  (50jähr. 
Jubiläum  als  Besitzer  des  Maria 
Tberesien-Ordens-Ritterkreuzes).  20. 

-  Der  Held  von  Fachoda  (Major  Mar- 
cband). 20. 

-  Oberst  P.  Miskov.  Nekr.  20. 

-  Das  Grab  des  Leonidas.  21. 

-  Oberst  J.  Ritter  v.  Wittas.  Nekr.  21. 

-  G.  M.  Oberkamp.  Nekr.  24. 

-  General  Graf  Kawakami.  Nekr.  24. 
Armeeblatt.    Die   Theresienritter  vor 

50  Jahren.  1. 

-  Der  Schöpfer  des  k.  nnd  k.  Arsenals. 
(  Aas  dem  Leben  weiland  des  F.  Z.  M. 
Freiherr  v.  Angustin)  Forts.).  2—4. 

-  Cavalleristische  Reminiscenzen,  von 
A.  K.  2—6. 

-  Das  Monument  (des  F.  Z.  M.  C.  R. 
Freiherr  von  Ellrichshausen)  auf  der 
Präger  Marienschanze.  3. 

-  Ein  österreichischer  Krieger  (F.  Z.  M. 
Herzog  von  Württemberg).  4—6. 

-  Oberstlicntenant  C.  Fürst  zu  Lichten- 
stein. Nekr.  4. 

-  General  -  Auditor  M.  Damianitsch. 
Nekr.  5. 

-  Capitaine  Telpe.  Nekr.  5. 

-  F  M.  L.  ßaron  H.  Pittel.  Nekr.  6. 

-  Oberstlieutenant  Naske.  Nekr.  6. 

-  Ober-Indendant  Wank.  Nekr.  6. 

-  General-Auditor  Damianit>ch.  (Ein 
Nachruf.)  7. 

-  F.  Z.  M.  R.  Freiherr  von  Merkl 
(50jährig.  Dienstjubiläum).  7. 

-  „Kreuz  und  Schwert"  (Bespr.).  7. 

-  „Fremde  Fürsten  im  Habsbunjs 
Heere"  (Bespr.).  7. 

-  Oberstlieutenant  A.  v.  Preu.  Nekr.  8. 

-  Der  älteste  „Neustädter"  (Leopold 
Keichsritter  v.  Blumencron).  9. 

-  General-Auditor  v.  Sauer  -  Csäky. 
Nekr.  10. 

-  Die  militärische  Ausrüekun£  bei  der 
Bestattung  des  Präsidenten  Faure. 
10. 

-  Erzherzog  Albrecht-Penkinal.  10,  16, 
17,  19,  20;  —  Enthüllung.  21. 

•  Major  R.  Rigclt».  Nekr.  10. 
Major  W.  Hovorka.  Nekr.  10. 


Armeeblatt.  General  Deila  Roccas  Me- 
moiren. 11. 

—  F.  M.  L.  V.  Müller.  Nekr.  11. 

—  Ein  Scheibenschiessen  von  Anno  da- 
zumal (Feuilleton).  11—14. 

—  Major  J.  Maudry.  Nekr.  13. 

—  G.  d.  C.  Erzherzog  Ernst.  Nekr.  14. 

—  Die  1858er  Neustädter.  14. 

—  F.  Z.  M.  F.  Freiherr  v.  Philippovic" 
(25jähriges  Inhaber-Jubiläum).  14. 

—  Oberstlieutenant  C.  Weyer,  Edler  v. 
Nekr.  14. 

—  F.  Z.  M.  L.  Fabini  (commandiren- 
der  General  in  Prag).  15. 

—  F.  M.  L.  H.  v.  Pokorny  (comman- 
direndender  General  in  Kaschau).  15. 

—  Oberstlieutenant  J.  v.  Schmidt. 
Nekr.  15. 

—  Capitaine  W.  H.  Bechler  (amerik. 
Marine-Attache*  in  Wien).  16. 

—  General  G.  Blondin  (40jährig.  Dienst- 
jubiläum). 16. 

—  Der  neue  (k.  und  k.)  General-Pion- 
nier-Inspector  (Oberst  A.  Szaszkie- 
wicz).  17. 

—  Oberst  von  Wenz.  Nekr.  17. 

—  Das  Hentzi-Denkmal  (in  Budapest). 
17,  18. 

—  Der  „Neustädter"  Esterhäzy.  18. 

—  F.  M.  L.  C.  v.  Mathes.  Nekr.  19,20. 

—  Carl  und  Albrecht  v.  Österreich,  von 
0.  Teuber.  20. 

—  Hauptmann  A.  Kopal.  Nekr.  20. 

—  G.  M.  W.  v.  Pilati.  Nekr.  21. 

—  Die  Kaiser-Denkmals-Enthüllung  in 
Marburg  (Steiermark).  22. 

—  Sammlung  hervorragender  tapferer 
Thaten  der  Mannschaft  des  k.  u.  k. 
.35.  Infanterie-Regiments  (Bespr.). 23. 

—  Der  neue  Commandant  des  (k.  u.  k.) 
9.  Arrneecorps  (F.  Z.  M.  E.  Merta). 
24. 

—  Der  älteste  Theresienritter  (G.  d.  C. 
L.  Graf  Sternberg).  24. 

—  F.  M.  L.  L.  v.  Wetzer  (Mitglied  der 
kais.  Akademie  der  Wissenschaften 
zu  Wien).  25. 

—  Erinnerungen  eines  österreichischen 
Ordonnanz-Officiers  aus  dem  Feld- 
zuge 1812  (Bespr.)  25. 

—  Cardinal  Franz  Graf  Schonhorn.  Nekr. 
26. 

—  Vor  Venedig  (1848).  von  Hauptmann 
.1    M  u  c  ha.  26. 

—  D<  r  „Neustädter"  senior  (lütter  von 
Blumencron),  von  0.  Teuber.  27. 

—  Kaiser  Franz  bei  Watrrain  28. 
Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Storia  di  Perasto  (Bespr.).  2. 


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Cl  V 

iahrbüoher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  „Zum Friedrichstage u.  Fried- 
rich der  Grosse  und  Lessing,  von 
G.  Geest.  Jänn. 

—  Albrecht  von  Roon,  preassischer 
Kriegs-  und  Marine-Minister  (Bespr.). 
Jänn. 

—  Kriegsfahrten  von  Jena  bis  Belle- 
Alliance.  Erinnerungen  (Bespr.). 
Jänn. 

—  Wilhelm  v.  Doering,  kön.  preuss. 
General-Major  (Bespr.).  Febr. 

—  Erinnerungen  aus  dem  Leben  des 
General-Adjutanten  Hermann  von 
Boyen  (Bespr.).  Febr. 

—  Briefe  aus  dem  Feldzuge  1866  (an 
die  Gattin  gerichtet  von  General 
J.  Hartmann)  (Bespr.).  Mär«, 

—  Herzog  FriedrichWilbelm  zu  Mecklen- 
burg. Lebensbild  (Bespr.).  März. 

—  Die  Thätigkeit  Moltke's  als  Chef  des 
Generalstabes,  von  Oberstlieutenant 
Baris  so  w.  April— Juni. 

—  Aus  dem  Leben  König  Karl's  von 
Rumänien  (Bespr.).  April. 

—  Der  bayerische  Soldat  im  Felde 
(Bespr.).  April. 

—  Tagebuch  des  königl.  westphälischen 
Lieutenants  F.  L.  Wagner  aus  den 
Jahren  1809  bis  1813,  von  H.H  e  i  in  ke- 
Duderstadt.  Mai. 

—  Direetorium,  Consulat  und  Kaiser- 
reich 1795  bis  1815  (Bespr.).  Mai. 

—  Von  den  fürstlichen  Titeln,  welche 
Kaiser  Napoleon  seinen  Marschällen, 
Generalen  und  Ministem  verlieh. 
Juni. 

—  Lord  Kitchener  von  Khartum.  Juni. 

—  General  Eurico  Deila  Rocca  1807 
bis  1870  (Bespr.).  Juni 

—  Prinz  Admiral  Adalbert,  ein  Vor- 
kämpfer für  Deutschlands  Seemacht 
(Bespr.).  Juni. 

Militär  -  Wochenblatt.  Paradejubiläum 
(2.  December  1848-1898  in  Öster- 
reich! 1. 

—  General  Fadjejew.  Nekr.  5. 

—  Meine  Erinnerungen  an  den  16.  Au- 
gust 1870,  von  Ober  -  Stabsarzt 
Dr.  Wolf.  10. 

—  Geheimer  Kriegsrath  Dr.  J.  A.  Kau- 
pert.  Nekr.  17. 

—  Der  älteste  lebende  Neustädter 
(Leopold  Reichsritter  v.  Blumencron). 
31. 

—  Erzherzog  Albrecht-Denkmal.  31. 

—  Erklärung  (betreffend  den  verstorbe- 
nen G.  d.  I.  Graf.  Caprivi).  37. 


Militär-Wochenblatt.  Napoleon  I.  und  der 
persönliche  Muth.  38. 

—  (Frankreichs)  Kriegsminister  Kram 
44. 

—  Memoire*  du  göneral  Baron  de  Mar- 
bot  (Beepr).  49;  —  Erklärung  56. 

—  Wilhelm  Grebe  (decorirt  mit  der 
amerikanischen  grossen  goldenen 
Tapferkeitsmedaille).  49. 

—  Heinrich  VII.  Prinz  Reuss  (50jahr 
Dienstjubiläum).  50. 

—  Das  Hentzi-Denkmal  (in  Budapest i 
50. 

—  Der  russisch-englische  Streit  um 
die  chinesische  Nordbahn.  51. 

—  Prinz  Heinrich  als  Feldherr  im 
Siebenjährigen  Kriege  (Bespr.).  55 

—  (Das  Kreuz  der  Ehrenlegion  im) 
Wappen  der  Stadt  Dijon.  56. 

—  Slatin  Pascha.  57. 

—  (Italiens  )  neuer  Kriegsminist  «^Gene- 
ral Mirri).  57. 

—  (Italiens)  neuer  Marineminister  (Con- 
tre-Admiral  Bettolo).  57. 

—  Eine  Bemerkung  zu  den  Tagebüchern 
Heinrich  de  Catts.  58. 

—  Kriegsminister  de  Galliffet  (Frank- 
reich). 58. 

—  „Souvenir  francais".  59. 

—  Der  älteste  Soldat  des  k.  und  k. 
Heeres  (Militär-Oberthierarzt  S.  Nen- 
mann).  62. 

Allgemeine  Militär  -  Zeitung.  Die  Ent- 
hüllung des  „Iltis"  -  Denkmals  in 
Shangai.  2,  3. 

—  Die  englische  Schlachtenmalern] 
Lady  Butler.  3. 

—  Oberstlieutenant  v.  Egidy.  Nekr  4 

—  Ein  Friedens-Verein  vor  50  Jahren. 
5. 

—  Professor  E.  Gurlt.  Nekr.  6. 

—  50  jähriges  Inhabersjubiläum  de? 
Kaiser  Franz-Garde-Grenadier- Regi- 
ments Nr.  2.  6. 

—  Napoleon1*  I.  Tagebuch  von  St.  He- 
lena (Bespr.).  9. 

—  Prinz  Louis  Ferdinand  von  Preus>en 
(Bespr.).  10. 

—  Äusserungen  Napoleon's  auf  St,  He- 
lena (Bespr.).  10. 

—  Die  deutschen  Burgbauten  und  di^ 
Pflege  ihrer  Ruinen.  12. 

—  Graf  Leo  Caprivi.  Nekr.  13. 

—  G.  Lt.  Freiherr  v.  Diersburg.  Nekr 
13. 

—  Noch  einmal  Graf  Leo  Caprivi.  14, 

15. 

—  Der  bayerische  Soldat  im  Feld:? 
(2.  Aufl.)  (Bespr.).  16. 


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xcv 


Allgemeine  Militär-Zeitung.  Cäsar's  zweite 
Brückenfestung  zwischen  Urmitz  und 
Weissenthurm.  17. 

—  Lelieut.-colonel  Henry  — ?—  (Bespr.). 
17. 

—  General  Deila  Rocca  1807  bis  1870 
(Bespr.).  18,  25,  44,  45. 

—  Das  Grab  des  Mahdi  in  Khartum.  21. 

—  G.  Lt.  C.  E.  v.  Kirchner.  Nekr.  26. 

—  Aus  dem  Leben  König  Karl's  von 
Rumänien  (Bespr.).  26. 

—  Die  Kaiser  Wilhelm-Rast  bei  Rezon- 
ville.  28. 

—  Briefe  des  Herzogs  Wilhelm  von 
Württemberg  aus  dem  Feldzuge 
1870/71.  29  -32. 

—  Deutschland  im  Elsass,  von  H. 
v.  Pfist er- Schweighusen.  31. 

—  G.  M.  v.  Herget's  ÖOjähriges  Dienst- 
jubilaum.  32. 

—  Peter  der  Grosse  nach  neuen  Ur- 
kunden (Bespr  ).  32. 

—  Trugen  die  Spartaner  einen  Schnurr- 
bart? 33. 

—  Der  Austritt  des  Rittmeisters  Blücher 
aus  dem  preussischen  Heere  (1773). 
34,  35. 

—  Die  Kaiserbilder  im  Römer  zu  Frank- 
furt a.  M.  36,  37. 

—  Vom  Pastorssohn  zum  Fürsten(Bespr.). 
37. 

—  Mit  Schwert  und  Pflug  in  Deutsch- 
Südwestafrika  (Bespr.).  39. 

—  Die  Feier  von  Suworow's  100.  Todes- 
tag in  Russland.  40. 

—  Hohenzollern- Jahrbuch.  2.  Jahrgang 
(Bespr.).  40. 

—  Die  Feier  des  200jährig.  Geburts- 
tages Zieten's  in  Rathenow.  40. 

—  Zur  Erinnerung  an  den  F.  M.  Grafen 
Albrecht  von  Koon  (Bespr.).  41. 

—  Eine  Zieten  -  Gedächtsnisfeier  zu 
Wustrau.  42. 

—  Zur  Erinnerung  an  Major  L  Winkler, 
von  F.  v.  der  Wengen.  44. 

—  Die  Erwerbung  der  Carolinen-Inseln 
durch  das  Deutsche  Reich.  45. 

—  Der  Kaiser  (Wilhelm  II.)  und  die 
historische  Waffenkunde,  von  W.  H. 
Sa  enger.  45. 

—  Napoleon  I.  als  Schüler.  50, 

—  Ein  Andenken  an  Waterloo.  50  -  52, 

—  Prinz  Karl  ▼.Lothringen,  von  S  t  i  e  v  e- 
Zabern.  53-5« 

Deutsche  Heeres-Zeitung  Ein  deutscher 
Seeofficier  (Bespr.).  .'}. 

—  Stammtafel  des  preussischen  Königs- 
hauses (Bespr.).  13. 

—  Bismarck  in  der  Caricatur  (Bespr  1. 35. 


Oeutsohe  Heeres-Zeitung.  General  Deila 
Rocca,  1807  bis  1870  (Bespr.).  35. 

—  Prinz-Admiral  Adalbert  (Bespr.).  38. 

—  General  Nicola  Marselli.  Nekr.  41. 

—  Alfred  Krupp,  von  Oberstlieutenant 
F.  Mariani.  42,  43. 

—  Carl  v.  Francois.  Ein  Soldatenleben 
(Bespr.).  45. 

—  Das  Werk  Friedjung's:  „Der  Kampf 
um  die  Vorherrschaft  in  Deutsch- 
land, 1859  bis  1866"  (in  dritter  Auf- 
lage). 45. 

—  Prinz  Louis  Ferdinand  von  Preussen 
(Bespr.).  45. 

—  Graf  Albrecht  von  Roon,  preussischer 
Kriegs-  und  Marine-Minister  (Bespr.). 
48. 

—  Vom  Pastorssohn  zum  Fürsten  (Be- 
sprechung). 49. 

—  General  Galliffet.  58. 

—  Ein  italienischer  General  als  Spion 
verurtbeilt  (General  Giletta).  54. 

—  Decorirte  Städte  (in  Frankreich).  54. 
Internationale  Revue.  Wilhelm  v.  Döring, 

kön.  preuss.  Generalmajor  (Bespr.). 
März. 

Wojennij  Sbornjik.  Moltke  als  Stratege, 
von  W.  Borissow.  April. 

—  Suworow's  Bildnisse,  von  Oberst  S. 
K  o  s  1  o  w.  Juni. 

Artillerijskij  Journal.  Hauptmann  A.  N. 
Korolkow.  Nekr.  April. 

—  G.  d.  A.  S.  K.  Karainski.  Nekr  Mai. 
Aruiejnlj  Sbornjik.  Oberst  R.  Schmidt, 

Nekr.  1. 

L'echo  de  I  armee.  Le  colonel  Detalle.  1. 

—  Lea  compagnons  de  Marchand.  3, 
23—25. 

—  Le  gt^neral  Lambert.  6. 

—  La  mort  du  president  (Felix  Faure). 
8,  9,  11. 

—  Le  nouveau  president  (M.  Loubet).  9. 

—  Le  capitaine  La  Tour  d'Auvergne 
(revue).  9. 

—  Le  lieutenant  Mizon.  Neurologie.  M. 

—  Le  gene'ral  Pennequin.  14. 

—  Le  sergent  Koul'  Ery.  14. 

—  Nos  htiros  africains.  16. 

—  Les  memoire*  d'un  Veteran  (revue). 
16. 

—  Le  colonel  Froment.  Ndcrol.  17. 

—  Le  capitaine  Lebrun-Renaud.  20. 

—  Le  gene'ral  Gallieni.  22,  23. 

—  Le  sergent  Poittevin.  22. 

—  Le  counuandant  Marchand.  23,  25, 
26. 

—  Le  ge'n^ral  marquis  de  Galliffet  26. 

—  Le  general  Bourget.  Necrol.  27. 

—  Le  general  Dodds.  27. 


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XCVI 


L'eoho  de  l'armee.  Le  monument  de  Dupuy 

de  Löine.  27. 
Le  progres  militalre.  Le  genöral  Chev- 

roton.  Necrol.  1.901. 

—  Le  colonel  Derigny.  Necrol.  1.901. 

—  Ernest- Emile  de  Bassompierre.  Nöcr. 
1.901. 

—  Le  lieut.-colonel  Garnier  de  Villes- 
bret.  Neurologie.  1  902. 

—  Le  general  Montaudon.  Necrol.  1.903. 

—  Le  gene'ral  Godfroy.  Necrol.  1.903. 

—  Le  colonel  Rousseau  Necrol.  1  903. 

—  Le  sous-intendant  mil.  Descrimes. 
Neurologie.  1.903. 

—  Le  lieut.-colouel    Barthoi.  Necrol. 
1.903. 

—  Le  chef  de  bataillon  Roger.  Necrol. 
1.903. 

—  Le  chef  de  bataillon  Bernhard.  Necr. 
1.903. 

—  Le  general  Annenkoff.  Necrol.  1.903. 

—  Le  medecin  principal  Morand.  Necr. 
1.904. 

—  Le  lieut.-colonel  Devaax.  Ne"cr.  1.90"). 

—  Le  lieut.-colonel  Puig.  Necrol.  1.905. 

—  Le  general  Lafouge.  Necrol.  1.906. 

—  Le  contre-amiral  de  Tayolle.  Necr. 
1.906. 

—  Le  colonel  Euller.  Necrol.  1.906. 

—  Le  lieut.-colonel  Clinchard.  Necrol. 
1.906. 

—  Le  general  Swiatopolk  Mirsky.  Necr. 
1.906. 

—  Le  ehef  d'escadrons  Pe"ricaud.  Necr. 
1.907. 

—  Le  garde  d'artillerie  Zimmer.  NCcr. 
1.907. 

—  Le  general  de  Caprivi.  Nerr.  1.907. 

—  Correspondance  du  general  de  Boyen. 
1.908. 

—  Le  lieut.  -  colonel  James.  Necrol. 
1 .908. 

—  Le  lieut.-colonel  De  Camboles.  Necr. 
1  OOS 

—  Le  lieut.  -  general  Bnuvet.  Necrol. 
1.908. 

—  „La  Force u  (roman  historique  mili- 
taire  du  temps  du  premier  Empire) 
(revue).  1.908. 

—  Le  chef  de  bataillon  Roucouks.  N«*cr. 
1.909. 

—  Le  prinee  Napoleon  Charles  Bona- 
parte. Necrol.  1.909. 

—  La  mort  du  president  Felix  Faure. 
1.910. 

—  Napoleon  chef  d'armee  (revue).  1.910. 

—  Iie  p-'neral  Bittard  des  Portes.  Necr. 
1.910. 

—  Le  eolone]  Parisot.  Necrol.  1.910. 


Le  progre8  militalre.  Le  capitaine  Goulv. 
Necrol.  1.910. 

—  Le  lieut.-colonel  de  Preu.  Necrol. 
1910. 

—  Le  general  Lacoste  de  l'Isle.  Ne'crol. 
1.911. 

—  Le  lieut.-colonel  Bosler.  Neurologie. 
1911. 

—  Le  lieut.-colonel  Maitre.  Neurologie. 
1.911. 

—  Le  commandant  Beaumont.  Ne'crol. 
1.911. 

—  Marchand  (revue).  1.911, 

—  Au  cours  de  la  vie  (souvenirs  du 
colonel  Thoraas)  (revue).  1.911. 

—  Souvenirs  d'un  officier  d'ordonnanc* 
pendant  la  guerre  turco-russe  de 
1877  bis  1878  (revue).  1.912. 

—  Le  gönäral  de  Grimaudet  de  Roche- 
bouet.  Necrol.  1.912. 

—  Le  göneral  Durrmeyer.  Nöcrol.  1.912. 

—  L'officier  d'adrainistration  Simon  de 
St-Sauveur.  N6crol.  1.912. 

—  Le  controleur  Vivensang.  Neurologie. 
1.913. 

—  Le  colonel  Tournier.  Ne'crol.  1.913. 

—  Le  general  Miquel  de  Riu.  Necrol. 
1  914. 

—  Le  colonel  Poncet.  Ne'crol.  1.914. 

—  Le  colonel  Houeix  de  la  Brousse. 
Ne'crol.  1  914 

—  Le  lieut.-colonel  Rambaud.  Necrol. 
1.914. 

—  Le  chef  de  bataillon  de  la  Hogue. 
Necrol.  1.914. 

—  Le  medecin-major  Bouchard.  Ne'crol. 
1.914. 

—  La  Tour  d'Auvergne  (revue).   1  915. 

—  Le  general  Desandre.  Necrol.  1.915. 

—  Souvenirs  d'un  ex-commandant  des 
grenadiers  de  la  vieille  garde 
1812/13)  (revue).  1.915. 

—  Le  contre-amiral  Chauvin.  Necrol. 
1916. 

—  Le  lieut.-colonel  Cossoo.  Necr.  1.916. 

—  Le  chef  de  bataillon  Samion.  Necrol. 
1.916. 

—  Edouard  Montioc.  Nerrol.  1  916 

—  Le  general  Bruno  de  Witte.  Ne'crol. 
1.916. 

—  Le  lieut.-colonel  Le  Bouteiller,  Necr. 
1  917. 

—  Le  chef  de  bataillon  Gailhardon  Necr. 
1.917. 

—  Le  medecin-major  Morgon.  Necrol. 
1.917. 

—  Le  capitaine  Cassaring.  Necrolouie. 

1 .918. 

—  Le  general  Levy.  Necrol.  1.919. 


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xc?u 


Le  progres   miliialre.    Le  veterinaire 
Corroy.  Nöcrol.  1919. 

—  Le  commandant  de  Pracomtal.  Necr. 
1  92S. 

—  Le  major  Homps.  Necrol.  1.923. 

—  Le  genöral  Rozat  de  Mandres.  Necr. 
1.924. 

—  Le  lieut.  -  colonel  Verchere  Carre. 
Necrol.  1.924. 

—  Le  Heut.  -  colonel  Brunei.  Necrol. 
1.925. 

—  Le  lieut. -colonel  Gautreau.  Necrol. 
1.925. 

—  Le  lieut- colonel  Daily.  Necrologie. 

1.925. 

—  Le  chef  de  bataillon  Gargam.  Necr. 
1  925,  1.926. 

—  Le  chef  d'escadron  Patureau.  Necr. 
1.925. 

—  L'adjoint  du  genie  Chretien.  Necrol. 
1  925. 

—  Costumes  vrais  (militaires)  (revue). 
1  9.'5. 

—  Le  colonel  Chaussee.  Necrol.  l.92fi. 

—  Le  colonel  Le  Bourg.  Necrol.  1.926. 

—  Le  capitaine  Michel    Necrol  1.926. 

—  Le  medecin-major  Sibut.  Necrologie. 
1.926 

—  Abd-el-Kader  (revue).  1.926. 

—  Le  colonel  Bardonnaut.  Neurologie. 
1.927. 

—  Le  chef  de  bataillon  Anbert.  Necr. 
1.927. 

—  L'aga  Ben  Omar.  Necrol.  1.927. 

—  L'offlcier  d'administration  Voinchet. 
Necrol.  1.927. 

—  Le  Roi  de  Rom  (revue).  1.927. 

—  Le  veterinaire  Laborie.  Nöcrol.  1.928. 

—  L'offlcier    d'administration  Breard. 
Necr.  1.928. 

—  Memoires  d'un  soldat-ordonnance  (du 
second  Empire)  (revue)  1.929. 

—  Le  lieut.-colonel  Roussel.  Neurologie. 
1929. 

—  Le  lieut.-colonel  Galle.  Neurologie. 
1  929. 

—  Le  colonel  Gobert.  Necrol.  1  930. 

—  Le  colonel  Carpentier.  Necrol.  1.930. 

—  Le  chef  de  bataillon  8amson.  NCcr. 
1.930 

—  Le  chef  d'escadron  Blesseau.  Necrol. 
1.930. 

—  Le  controleur  d'armes  Roux.  Necrol. 
1.930. 

—  Le   general  Dalmas  de  Lapörouse. 
Necrol  1.931 

—  Le  lieat-colonel  Ferry.  Necrol.  1.931. 

—  Le  chef  d'escadron  Ollivier.  Necrol. 
1.931. 


Le  progret  milrtaire.  Le  lieut.-colonel 
Bourotte.  Necrol.  1.984. 

—  Le  lieut.-colonel  Antoine.  Necrol. 
1934. 

—  Le  medecin -major  Rueff.  Necrologie. 
1.934. 

—  L'arcbange  des  batailles  (Saint  Michel) 
(revoe).  1.934. 

—  Le  gener&l  Moreau  (revue).  1934. 

—  Le  general  de  Benoist.  Necrologie. 
1.935. 

—  Le  colonel  Bardol.  Necrol.  1.985. 

—  Le  chef  de  bataillon  Lorette.  N6cr. 
1.935. 

—  Le  chef  de  bataillon  Hervieu  Necr. 
1.935. 

—  Le  capitaine  Hitier.  Necrol.  1.935. 

—  Le  medecin-major  Bienvenue.  Necr. 
1.986. 

—  Le  capitaine  Jacqoelin.  Necr.  1  936 

—  Le  capitaine  Richard.  Ne'crol.  1.936. 

—  La  Croix  de  la  Lägion  d'honneur 
dans  les  armoiries  de  la  ville  de 
Dijon.  1.937. 

—  Memoires  du  comte  de  Charagnac 
(ecrite  en  1695)  (revue).  1.937. 

—  Le  general  Gallieni.  1.938. 

—  Le  commandant  Marchand.  1.988 — 
1.941,  1943  bis  1.945. 

—  Le  g<*n6ral  Dupas  (1761-1823) 
(revue).  1.938. 

—  Le  genöral  de  Gaway  Necr.  1.939. 

—  Le  medecin  principal  Belleau.  Necr. 
1.939. 

—  La  capitaine  La  Tour  d'Aovergne 
(revue).  1.939. 

—  Le  capitaine  Jourdan.  Necrol.  1.940. 

—  Le  capitaine  C.  J.  Descat.  Ne'crol. 
1.940. 

—  Le  capitaine  Berger.  Necrol.  1.940. 

—  La  statue  d'Hippolyte  Larrey  (au 
„Val-de-Gräce).  1.942. 

—  Le  capitaine  Masclet.  Ne'crol.  1.942. 

—  Le  general  von  Meerscheidt-Hülles- 
sein. 1  943. 

—  Le  colonel  Aron.  Necrol.  1.943. 

—  Le  lieut.-colonel  Fiot.  Necrol.  1  943. 

—  Le  colonel  Lednze.  Necrol.  1.944. 

—  Le  correspondants  secrets  de 
Louis  XVIII  soas  le  consulat  (revue). 
1.945. 

—  Le  lieut.-colonel  Lederne.  Necrol. 
1.945. 

—  Conspiration  du  Chevalier  de  Rohan 
(sous  Loois  XIV).  1.946. 

—  Le  colonel  de  Meneval.  Necr.  1.946. 

—  Le  chef  de   bataillon  Lantheaume. 

Necrol.  1.946. 

—  Le  general  Bourget.  Necrol.  1.947. 

7 


Organ  -ler  milit.-wi«tus(-Laftl.  Viniuc   LIX.  Band.  \W>J.  Rcpertorium 


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xcvni 


Le  progres  militaire.  Le  colonel  Clerget- 
Vaucouleurs.  N6cr.  1  947. 

—  Le  capitaine  Sibeud.  Necrol.  1.947, 
1.948. 

—  Le  major  Fauchon.  N6crol.  1.948. 

—  Le  g6n£ral  Robillard.  Necrol.  1.949. 

—  Le  g6ne>al  Leoor.  Necrol.  1.949. 

—  L'intendant  mil.  D'Huc  de  Monsegou. 
Necrol.  1.949. 

—  Souvenirs  d'un  officier  d'^tat-major 
1870—1888)  (revue).  1.950. 

—  Le  colonel  Stahl.  Nöcrol.  1.950. 

—  Le  chef  de  bataillon  Rispaud.  Necr. 
1.950. 

—  Le  chef  de  bataillon  Thenard.  Necrol. 
1.950. 

Journal  des  sciences  militaires.  Napoleon 
chef  d'armee  (revue)  Jänn. 

—  Carnet  d'etapes  du  dragon  Marquant 
(1792)  (revue).  Jänn. 

—  Le  Grand  Fr6deric,  par  le  colonel 
B  o  u  r  d  e  a  u  (suite).  Febr  ,  März,  Mai, 
Juni. 

—  Souvenirs  d'un  officier  d'ordonnancc. 
-  -  Guerre  turco-russe  de  1877/78 
(revue).  März. 

  Le  general  de  division  Kellermann 

(ans  VII  — XI)  (revue).  März. 

—  Histoire  complete  de  Mac-Mahon, 
marerhal  de  France,  Duc  de  Magenta 
(revue).  März. 

—  Correspondance  in^dite  du  gen^ral- 
major  de  Martange  (17f>»>— 1782> 
(revue).  Mai. 

—  Sainte  Helene  (revue).  Mai. 

—  Le  F.  Z.  M.Guillaume  duc  de  Württem- 
berg (revue).  Mai. 

—  Le  general  Dupas  (1792-1813) 
(revue i.  Mai. 

—  Jeanne  d'Arc  (revue).  Mai 

—  Le  göneral  Anie\l«  e  de  La  Harpe 
(revue).  Mai 

—  Memoires  du  .sergent  Bourgogne 
1812  —  1813)  revue.  Mai 

—  Un  general  de  l'Armee  d'Italie.  — 
Serurier  (1742-1819)  (revue).  Mai. 

Revue  du  cercle  militaire.  Napoleon  chef 
dannee  (revue).  1. 

—  Jims  de  pondre"  (revue).  1. 

—  La  question  d'Orient  depuis  ses  ori- 
trines  jus.iu'a   no.s  jours  (revue).  2. 

—  Le  capitaine  'IVlpe.  Neepd.  3. 

—  La  mort  du  pr.  sident  Kelix-Faure.  8. 

—  Le  capitaine  La  Tour  d'Auvergne 
(reVUe).  8. 

—  Keeit*  d'histoire  contemporaine  (re- 
vue). 8 

—  Saiute-Helene.  journal  inedit  (revue). 
11 


Revue  du  cercle  militaire.  Le  colonel 
Combos  (revue).  12. 

—  Souvenirs  d'un  officier  d'ordonnance, 
1877/78  (revue).  12. 

—  Le  ge'ueral  Amedee  de  la  Harpe 
(revue).  13. 

—  Guillaume  II  (revue).  13. 

—  Abd-el-Kader  (revue)  15. 

—  Souvenirs  du  lieut  -general  vieomte 
de  Reiset  (revue).  15. 

—  Dictionnaire  historique  et  biographi- 
que  de  la  Revolution  et  de  l'Empire 
(1789—1815)  (revue).  15. 

—  Le  raonument  au  general  Ladmirault. 
18. 

—  Jeanne  d'Arc  (revue).  18. 

-  L'empereur  (Napoleon  I«*)  intendant. 
19. 

—  Le  general  Loizillon.  Ne>rol.  19. 

—  Le  centenaire  de  Suvorov  (en  Russie). 
19. 

—  Le  gene>al  Dupas  (1792—1813) 
(revue).  20. 

—  Histoire  general  du  IVe  siecle  ä  nos 
jours  (revue).  20. 

—  La  ville  de  Dijon  de'core'e.  21. 

—  Souvenirs  d'un  aide-major  allemand, 
16  aout  1870  ( revue).  22,  23. 

—  Le  general  Moreau  (1763-1813) 
(revue  i  22. 

—  Memoires  du  temps  de  Louis  XIV 
(revue).  22. 

—  Les  colonics  pendant  la  Revolution 
(revue)  22. 

—  Le  general  de  Ganay.  Necrol.  23. 

—  Cession  des  Carolines  ä  l'Allernttgne. 
23. 

—  Roi  de  Rome  et  duc  de  Reichstadt 
(1811—1832)  (revue).  23 

—  Une  statue  au  baron  Hippolyte 
Larrey  (au  Val-de-Grace).  24. 

—  Le  duc  dAumale  (revue).  24. 

—  Serurier  (1742  —  1819)  (revue).  24 

—  Une  statue  ä  l'amiral  Jaures  la  Graul- 
het.  Turn).  25. 

Revue  militaire.  Souvenirs  d'un  officier 
d'orilonnance  (guerre  turco-russe, 
1S77  78)  (revue).  857. 

—  La  jeunesse  de  Napoleon.  —  Toolon 
l revue).  857. 

—  S.  rurier  (revue).  858. 

—  Mfinoires  du  eomte  de  More  (1758  — 
1837)  (revue).  858. 

—  Sainte-Helene,  Journal  inedit,  181»  — 
ISIS  (revue).  859. 

—  Lettres  inedites  de  Napoleon  Ier 
(revue i.  S.V.* 

—  Louis  XVIII  et  le  due  Deca^ea 
( 1 S 1  r> — 1*20)  (revue).  859. 


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XC1X 


Revue  militaire.  Le  genial  Dupas 
(1712-1H13)  (revue).  859. 

—  Le  g6i.6ral  Moreau  (1763—1813) 
(revue)  859. 

—  Abd-El-Kader  (revne).  859. 

—  Correspondance  inödite  du  general- 
roajor  de  Martange  (revue).  859. 

—  Le  capitaine  La  Tour  d'Auvergne 
(revue).  8"*9 

Revue  d'artillerie  Histoire  complete  de 
Mac  Mahon,  maröchal  de  France, 
duc  de  Magenta  (revue).  Jänn. 

—  Le  general  de  Grimaudet,  comte 
de  Rochebouet.  Necrol.  März. 

—  Le  g6ne>al  Jouart.  Necrol.  April. 

—  Les  deux  g£n6raux  Cavaignac  (1808 
a  1848)  (revue).  Mai. 

Revue  de  cavalerie.  Espagne  (Le  general), 
par  le  capitaine  Gilbert  (suite). 
Jänn.  Febr. 

—  Le  colom.1  de  Derigny.  Necrol.  Jänn. 

—  Le  g^neral  Lafouge.  Necrol.  Febr. 
-  Le  general  Lacoste  de  l'Isle.  Necr. 

Febr. 

—  Un  hussard  de  quatre-vingts  ans 
(le  capitaine  Francois  Jantzon),  par 
F.  Bouvier.  März. 

—  „La  Force-  l  roman  historique  mili- 
taire du  temps  de  Napoleon)  (revue). 
März. 

—  Le  general  Rozat  de  Mandres.  Ndcrol. 
April. 

-•  Le  general  Loizillon.  Necrol.  Mai. 

—  Le  general  H.  de  Benoist.  Necrol. 
Mai. 

—  Le  general  de  Ganay.  Necrol.  Juni. 
Rivista  militare  italiana.    Luigi  Blanch 

e  Tevoluzione  della  scienza  della 
guerra,  pel  maggiore  E.  Rocchi.  1. 

—  Le  vie  militari  romane  ehe  passavano 
per  Firenze,  pel  maggiore  T.  Guar- 
ducci  (tine).  1. 

—  La  questione  macedone.  1,  3. 

—  Da  Ümdurmau  a  Fuah>da.  Ricordi 
di  un  ufticiale  d'artiglieria  toglese. 
2. 

—  Perehe  sia  stata  grande  Veneria.  2. 

—  Sebastiano  Veniero  (recensione). 

—  II  generale  S,  Zanelli.  Necrol.  2. 

—  11  capitauo  Imperiale  Cinuzzi  e  l'opera 
sua,  per  G.  Bargill  i.  4. 

—  Pellegrino  Rossi  e  la  rivoluzione 
roiuana  >u  documenti  nuovi  (recen- 
Bione).  4. 

—  Federico  il  Grande  e  Lessing.  4. 

—  Diomede  Carata,  uomo  di  statu  e 
scrittore  del  secolo  XV0  (recensione  i. 
8. 

—  Alfredo  Krupp  (recensione).  8. 


Rivista  milttare  italiana  II  generale  N. 
Marselli.  Necrol.  9. 

—  Sul  Mincio  (1859)  (rimembranze).  9. 

—  Un  generale  dell"  armata  d'Italia 
(Serurier)  (recensione).  11. 

—  II  tenente  Giovanni  Graziadei  (recen- 
sione). 11. 

—  Ricordi  della  guerra  del  1870/71.  11. 

—  Napoleone  e  Moltke.  11. 

—  Ricordi  di  un  ufficiale  della  fanteria 
di  marina  (recensione).  12. 

—  L'attivitä  di  Moltke,  quäle  capo  di 
stato  maggiore.  12. 

L'esercito   italiana.    II  conte  E.  Garin 
di  Cocconato.  Necrol.  1. 

—  II  generale  E.  Testafochi.  Necrol.  1. 

—  II  monumento  di  Garibaldi  a  Digione. 
2 

—  I  Giacobini  di  Roma    1791  —  1798) 
(recensione).  2. 

—  11  commendatore  E.  Buonajuti.  Necr. 
2. 

—  II  maggiore  F.  Cornacchia.  Necr.  2. 

—  II  tenente   colonnello    G.  Caccia. 
Necrol.  2. 

—  La  fine  d'una  nave  storica  (la  fre- 
gata  austriaca  BNo?ara").  3. 

—  II  tenente  colonnello  A.  L.  Boccanera. 
Necrol.  3. 

—  II  tenente  colonnello  Morra  di  Car- 
penea.  Necrol.  4 

—  II  tenente  colonello  P.  Valaperta. 
Necrol.  4. 

—  II  generale  S.  Zanelli.  Necrol.  5,  7. 

—  II  colonnello  B.  Vietti.  Necrol.  6. 

—  II  colonnello  G.  Bianchi  d'Espinosa. 
Necrol.  5. 

—  II  tenente  colonnello  G.  B.  Almici. 
Necrol.  5 

—  II  conte  L.  Pedroli.  Necrol.  7. 

—  11  monumento  a  Carlo  Alberto  fin 
Roma).  8. 

—  II  maggiore  S.  Bronziui.  Necrol.  s. 

—  Monumento  al  generale  Alberto  La- 
marmora.  10. 

—  II  tenente  colonnello  A.  Pifteri.  Necr. 
10. 

—  II  maggiore  G.  Lavizzari.  Necrol.  10 

—  II  maggiore  G.  Calosi.  Necrol.  11 

—  II  generale  Annenkow.  Necrol.  1 1,  13. 

—  Le  ceneri  di  Cristol'oro  Colombo. 

—  Napoleone  Berzaghi.  Necrol.  13 

—  II  tenente  colonnello  A.  Fanti.  Necr. 
14 

—  II  colonnello  L.  Lamponi.  Necr.  IG. 
11  conte  Caprivi.  Necrol.  17. 

—  II  generale  F.  Bovati.  Necrol.  17. 

—  II  principe  Alfredo  Alcssandro  di 
Sa^onia-Coburgo-Gotba.  Necrol.  18. 

7* 


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Leserclto  Itallano.   U  principe  Carlo 
Bonaparte.  Necro).  2ÜL 

—  II  eolonnello  G_  de  Lorenzi.  Necrol. 
20.. 

—  II  eolonnello  P.  Bianchi.  Necrologo. 
20. 

—  II  tenente  eolonnello  A.  Garassiti. 
Necrol.  20. 

—  H  preaidente  Felix  Fanre.  Necr.  2JL 

—  II   eolonnello   medico  Aime  Pavlo. 
Necrol.  22, 

—  11  tenente  eolonnello  medico  Galloni. 
Necnol.  22, 

—  Emil  o  Loubet  (il  nuovo  presidente 
della  Repubblica  francese).  23 

—  II  generale  medico  D.  Borooe.  Necr. 
24. 

—  L'esistenza  d'un  trattato  anglo-te- 
desco.  2jL 

—  II  generale  Grimaudet  de  RochebouPt. 
Necrol.  2L 

—  II  conte  Bernardo  Rechberg.  Necrol. 
2L 

—  II  generale  E.  G.  Woods.  Necr.  2L 

—  II  maggiore  A.  Malacarne.  Necr.  22, 

—  Moosignor  Valerio  Anzino.  Necr.  2iL 

—  II  generale  F.  Bava-Beccaris.  2LL 

—  D  maggio  re  G.  Zuccbi.  Necrol.  32* 

—  II  tenente    eolonnello   G.  Picasso. 
Necrologo.  %L 

—  II  maggiore  C    Pozzo.  Necrol.  32, 

—  II  generale  S.   Mainoni  d'Intignano. 
Necrol  33,  3JL 

—  II  eolonnello  A    Paganini.  Necrol. 
33,  M, 

—  L'ammiraglio  Knorr.  3-5- 

—  II  eolonnello  L.  Artonu  Necrol.  35 

—  Raffaele  Cadoma  e  la    »mpagna  del 
1849  37. 

—  II  canonico  Giovanni  Lanza.  3L 

—  Luigi  Ranzi.  Necrol.  32, 

—  Lazzaro  Gagliardo.  Necrol.  3M, 

—  B.  Emanuele  Maineri.  Necrol.  38, 

—  II  maggiore  A.  Fanti.  Necrol.  3S, 

—  II  generale  G  Paroccbia.  Necrol.  3iL 

—  Convenzione    anglo  -  francese  per 
l'Africa.  3iL 

L'arciduea  Erneeto.  Necrol.   41,  4JL 

—  II  colonnello  L.  Questa.  Necrol.  4X 

—  II  soldato  Pigozzi  durante  la  sna 
prigionia  in  Africa  (recensione).  42, 

—  11  maggiore  S.  E.  Nodari.  Necrol. 
42, 

—  II  generale  C.  Marro.  Necrol.  42, 

—  II  maggiore  C.  Molineris.  Necr.  A4, 

—  II  capituuo  G.  Uro.  Necrol.  4JL 

—  U  coluniiello  A.  Borsari.  Necr.  45. 

—  Suor  Luisa  (E.  Benoi).  Necr.  45,  lü 


Rlvlsta  d'artlglleria  egenlo.AlfredoKrupp 

pel  tenente  eolonnello  F.  Mariani- 
Februar. 

Journal  of  the  Royal  United  Servioe  In 
stitution.    Charles  XII. 's  Treatment 
of  Lieut.-General  Baron  Peikel,  bv 
Ch.  Dalton,  Esq.  253. 

—  Life  of  Admiral  Lord  Lyons;  —  Me- 
moire of  Sir  Astley  Cooper  Key 
(review).  255. 

—  The  British  Marshalate,  1805—1855. 
by  Ch.  Dalton,  Esq.  256, 

—  A  History  of  British  India  (review). 
25& 

Proceedlngs  of  the  Royal  Artillery  In- 
stitution. Major-General  C.  W.  Bowie 
Necrol.  L 

—  Major-General  L.  IL  Denne.  Necrol.  L 

—  Lient.-Colonel  F  M.  E.  Vibart.Naer.1. 

—  Major- General  Schlunds  Career  in 
the  Brandenburg,  English,  Prussian 
and  Russian  Artillery,  by  Ch.  Dal- 
ton, Esq.  5* 

La  Belgique  militaire.  Le  general  A.  F. 
Coupez.  Ntfcrol.  L44A. 

—  Le  sous-intendant  Seghers.  Necrol. 
1.441. 

—  L'intendant  E.  E.  de  Bassoropierre. 
Necrol.  LAU. 

—  Le  goneral  Lagere.  Ne"crol.  1.443 

—  Le  general  Annenkoff  Necrol.  1  444 

—  Le  lieut.  culone  1  Van  Sulpler.  Necr 
1.444. 

—  Le  lieut.  A.  Sterckx.  Necrol.  1.445. 

—  Le  general  J.  M.  Bouyet.  Necrol. 
1.446. 

—  Memoire»  du  lieut  -colonel  A.  Dut- 
heillet  de  Lamothe,  1791—1856 
(revue).  1.448. 

—  Le  lieutenaut  Kock.  NCcrol.  1.449 

—  Le  capitaine  Adlerstrahle.  1.449. 

—  Le  gCneral  E.  Bertrand.  Nexrol. 
1.449. 

—  Le  capitaine  A.  Hore-Ruthven.  1.450 

—  (L'a^ronaute  francais)  Duruof.  Necr. 
1  450. 

—  Le  major  Stapleauz.  Nexrol.  1450. 

—  Le  general  L.  De  Witte.  N<Scr.  1  450 
--  Guillaume  Delange.  Nöcrol.  1.451. 

—  Le  g£ne>al  J.  van  der  Straten-Pont- 
hoz.  Nöcrol.  1.451. 

—  Le  colonel  E.  De  Bruyne.  Necrol 
1-451. 

—  (Un  inonument  a)  Vercingdtoriz  (<n 

France).  1.452. 

—  Le  general  P.  A.  Libois.  Necrol. 
L45JL 

—  Le  colonel  J.  A.  Ucnrionnet.  Necrol. 


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CI 


La  Belglque  milltalre.  Heros  congolais. 
1  454. 

—  La  loi  de  la  civilisation  et  de  la 
decadence  „essai  biatorique"  (revue).  I 
1455. 

—  Le  cominaodant    Van  Haverbeke. 

1.456. 

—  Lea  reates  de  Joachim  Murat.  1.457. 

—  Quelques  heros  du  112-  (1789—1815). 
L4S7_=1  459.  1.463. 

—  La  däbandade.  —  Souvenirs  d'un 
volontaire  inutile  (derniere  guerre 
turco-grecqoe)  (revue).  1.457. 

—  Le  major  von  Zachistal.  Neurologie. 
1457. 

G.Crard  Cristel.  Necrol.  1.458. 

—  Abd-el-Kader  (revue).  1  4fiO. 

—  Le  L"Mieral  Demaziere.  Neurologie. 
1  460- 

—  Le  ge'ne'ral  Moseiii.   Ne*crol.  1  461. 

—  Le  sous-lieutenant  Philippart.  N6cr. 
1  464. 

—  Auguste  Henrard.  Necrol.  1.464. 

—  Le  capitaine  P.  F.  Crockaert.  N£cr. 
1466. 

—  Le  major  Lammens.  Ne'crol.  1.466. 
Allgem.  Schweiz.  Militär-Zelturtg.  Oberst- 
lieutenant Dr.  £.  Zürcher.  Nekr.  2. 

—  Major  von  Erlach.  Nekr.  2, 

—  Oberstlieutenant  v.  Egidy.  Nekr.  2. 

—  G.  M.  v.  Thümen.  Nekr.  2. 

—  Aus  zwei  Kriegen  (1866  und  187Q/71). 
Selbsterlebtes  (Bespr)  & 

—  Hauptmann  E.  Lardy.  Nekr.  IL 
Zahl  der  Maria  -  Theresia  -  Ordens- 
Ritter  & 

—  Verurtheilung  des  (spanischen)Oberst 
Martin.  IL 

—  Der  älteste  Schweizer  Oberst,  Ami 
Girard.  iL 

—  Dr.  A.  Socin.  Nekrol.  5. 

—  General  Graf  Caprivi  Nekrol.  & 
Gen. -Lt.  v.  Schulz.  Nekrol.  8, 

—  Oberst  Poten.  8, 

Oberst  Dietler-Salchli.  Nekrol.  <L 

—  Oberstlieutenant  P.  Trainoni.  Nekr. 
Ö. 

—  Oberst  E.  Welti.  Nekrol.  ± 

Vom    Begräbnis    des  Präsidenten 
Faure  (deutsche  Riesen).  iL 

—  G.  M.  0.  v  Knobluch.  Nekrol.  IQ. 

—  G.  M.  P.  v.  Löneschloss.  Nekrol.  1£L 

—  General  -  Auditor  31.  Damianitsch. 
Nekrol.  HL 

—  Oberst  C.  C.  Ulrich-Naef.  Nekr.  LL 

—  Le  ge'ne'ral  Amödee  de  la  Harpe 
(Bespr.).  12, 

—  Oberstlieutenant  E.  v.  Salis.  Nekr. 
12, 


Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Haupt- 
mann G.  A.  v.  Salis-Seewis.  Nekrol. 

12, 

—  General  von  Voigts-Rhetz.  16_. 

—  Oberst  Hesse.  Nekrol.  HL 

—  G.-Lt.  Kirchner.  Nekrol.  HL 

—  F.  Z.  M.  Graf  Grünne.  14L 

—  F.  M.  L.  F.  Heller  von  Hellheim. 
Nekrol.  16,  1& 

—  Verstorbene  deutsche  Generale  (die 
G.-Lts.  Natzmer  v.  Hagen.  Kirchner, 
v.  Kretscbmann  und  G.  d.  A. 
v.  Dresky).  IL 

—  Dragoner  Stiepel.  Nekrol.  12. 

—  Oberstlieutenant  EL  Cunz.  Nekrol. 
IL 

Hauptmann  E.  v.  Weck.  Nekrol.  IL 

—  F.  M.  L.  J.  Ritter  v.  Zaleski.  Nekrol. 
IL 

—  Jubiläum  der  Feuertaufe  Königs 
Albert  von  Sachsen  (13.  April  1849). 
IL 

—  Emile  Erckmann.  Nekrol.  1JL 

—  Denkmal  für  Gordon.  18. 

F.  M.  Prinz  Herzog  v.  Cambridge. 
12. 

—  Die  Gebeine  des  Mah-H.  UL 

—  G.-Lt.  L.  v.  Falkenhausen.  2iL 

—  G.  d  L  0.  v.  Lindequist.  20, 

—  G.-Lt.  B.  Rothe.  2£L 

—  Armeekaplan  Brindle.  2LL 

—  Oberfeldarzt  Oberst  Ziegler.  Nekrol. 
2L 

—  Hauptmann  P.  Esseiva.  Nekrol.  22. 

—  Rittmeister  Gross  v.  Gunten.  Nekr. 
22. 

—  Gen.  M.  Freiherr  v.  Biedermann. 
Nekrol.  22, 

—  F.  M.  L.  v.  Hoffmeister.  Nekrol.  22. 

—  Sir  Charles  Nairne  Nekrol.  22. 

—  Salomon  Landolt.  Ein  Charakterbild 
(Bespr.).  23. 

—  Gen.  Freiherr  v.  Falkenstein.  Nekr. 
23 

—  F.  M.  L.  Ritter  Mathes  v.  Bilabruck. 
Nekrol.  2E. 

—  Major  W.  Bölke.  Nekr  24. 

—  Eine  Rechtfertigung  des  k.  k.  Feld- 
zeugmeisters Haynau.  25, 

—  Erzherzog  Albrecht-Denkmal  (Ent- 
hüllung). 2& 

—  Erinnerungen  an  Bourbaki,  von  J. 
v.  Scriba.  26,  2L 

—  Oberst  W.  de  Crousaz.  Nekrol.  2L 
Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie 

Der  Kampf  um  die  Vorherrschaft  in 
Deutschland  185^—1866  (Bespr.).  2, 

—  Le  gänäral  Ame'dee  de  la  Harpe 
(Bespr)  2. 


CII 


Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

Napoleon  I,  Tagebuch  von  Las  Cases 
(Bespr.).  4. 
Schweiz.  Monatschrift  für  Offleiere  aller 
Waffen.  Oberst  E.  Welti.  Nekrol.  2. 

—  Le  general  Amedöe  de  la  Harpe 
(Bespr.).  5. 

Revue  mllltaire  suisse.  Le  lieutenant 
Lardy.  Nöcrol.  1. 

—  Emile  Welti.  Nöcrol.  3. 

—  Deux  jubilaires  (autrichiens :  les 
Feldzeugmeisters  R.  baron  de  Merkl, 
et  J.  baron  de  Philippovich).  4. 


Revue  mllltaire  suisse.  L'archiduc  Ernest 
Nöcrol.  4. 

—  Rctraite  du  general  Bava  -  Beccaris. 
4. 

—  Une  pok*mique  sur  le  gdne"ral  Caprivi. 

5. 

—  Le  g£n£ral  de  Dresky.  N6crol.  5. 

—  Le  colonel  A.  Ziegler.  Näcrol.  6. 

—  Le  monument  de  l'archiduc  Albert 
(a  Vienne).  6. 

—  Le  genial  N.  Marselli.  N<5crol.  6. 


9.  Allgemeine  und  Militär-Geographie.  Völkerkunde.  Reisebeschrei- 
bungen. Terrain-Lehre  und  -Aufnahme.  Kartenwesen.  Mathematik. 

Naturwissenschaften. 


Streffleur's    Österr.    rallit.  Zeitschrift. 

Omdurman,  von  Slatin-Pascha 
Febr. 

—  Die  08tafrikaoischen  Inseln  (Bespr.). 
Febr. 

—  Eicenbahn;  und  Postcommunications- 
karte  von  Österreich-Ungarn  (Bespr.). 
März. 

—  Orientreise  des  Kaisers  v.  Russland 
1800/91  (Bespr.).  April. 

—  Militär  -  geographische  Skizzen  von 
den  Kriegsschauplätzen  Europas  (  Be- 
sprechung). April. 

—  Die  strat-gische  Bedeutung  der 
Schweiz  (Bespr.).  April. 

—  Über  das  deutsche  Togoland  (Bespr.). 
Mai. 

—  Die  österr. -ungar.  Monarchie(Bespr.). 
Mai. 

Organ  der  milit. -Wissenschaft!.  Vereine. 

Artaria's  Eisenbahn-  und  vPost- 
Coramunicationskartc  von  Öster- 
reich-Ungarn lWBespr.).  LVIH.Bd. 
1. 

—  «jen^ralkarte  von  West  -  Russland 
nebst  den  österreichisch-ungarischen 
und  deutschen  (Irenz^ebietenlBt-spr.). 
I.VIII.  Bd.  1. 

—  MiltTär-L,<*i">L'rajd)isohr>  Skizzen  von 
den     Kriegsschauplätzen  Europas 

Bespr.).  LVIII.  Bd.  2. 

—  Mit  Schwert  und  Pilus:  in  Deutsch- 
S.idwestafrika  (Bespr.).  LVIII.  l!d. 
6 

Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- u.  Geniewesens.  Leitfaden  für 
den  Unterricht  in  der  höheren  Mathe- 
matik (Bespr  ).  2,  3. 


Mittheilungen  über  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Anfangs- 
gründe der  Zahlen-  undRaumgrössen- 
Lehre.  5.  Aufl.  (Bespr.).  5. 

—  Kartographische  Studien  (Bespr.).  6. 

—  Militär-geographische  Skizzen  von 
den  Kriegsschauplatzen  Europas  (Be- 
sprechung). 6. 

Mittheilungen  des  k.  und  k.  militär- 
geographischen Institutes.  Leistungen 
des  k.  und  k.  militär-geographischen 
Institutes  im  Jahre  1898.  XVIII.  Bd. 

—  Das  neue  Dreiecksnetz  I.  Ordnung 
der  österr.-ungar.  Monarchie,  von 
Ob?rst  R  v.  Sterneck.  XVIII.  Bd. 

—  Trigonometrische  Höhenbestimmung 
des  Punktes  Uranschitz  (Rasica)  im 
Erdbebengebiete  von  Laibach,  von 
Oberlieutenant  J.  G  regor. XVIII. Bd. 

—  Der  Jäderin'sche  Basis-Messapparat, 
nach  russischen  Quellen  dargestellt 
von  Hauptmann  S  Truck.  XVIII  Bd 

—  Die  neueren  Arbeiten  der  Mappirungs- 
gruppe.  von  F.  M.  L.  Ch.  Ritter 
v.  Steeb.  XVIII.  Bd. 

—  Das  photogrammetrische  Höhen- 
messen,  von  Oberstlieutenant  A 
Freiherr  v.  Hühl.  XVIII  Bd. 

—  Der  Ljubeten  in  der  Sara  Planina. 
v.m  F.  M.  L  Cb.  Ritter  v.  Steeb. 
XVIII.  Bd. 

—  Die  militärisch-wichtigsten  Karten- 
werke der  europäischen  Staaten,  von 
Vorstand  V.  Haardt  v.  Harte  n- 
thorn.  XVIII.  Bd. 

—  Beitrage  zur  Technik  der  Karten- 
erzeugung. III.  Die  Wahl  des  Druck- 
papiers, von  Oberstlieutenant  A. 
Freiherr  v.  Hflbl.  XVIII.  Bd. 


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cm 


Mitthellungen  des  k.  und  k.  militär- 
geographischen Institutes.  Di*  Ent- 
wicklung der  rassischen  Milit&r- 
Kartographie  vom  Ende  des  18.  Jahr- 
hunderts bis  zor  Gegenwart,  nach 
officiellen  Quellen  bearbeitet  von 
Hauptmann  S.  Truck.  XVIII.  Bd. 

Militär-Zeitung  Die  Teufels-Inseln.  3. 

—  Die  Philippinen.  4. 

—  Die  Reise  um  die  Welt  in  33  Tagen. 
6. 

—  Die  Bai  von  San  Mun  und  ihr  Hinter- 
land 24. 

Armeeblatt.  Reisebriefe  aus  Ostasien. 
12,  13,  15. 

—  Die  Dalma'ienreise  des  Erzherzogs 
Franz  Ferdinand  14. 

—  Homeward  bound!  Vom  Bord 
S.  M.  Schiffes  „Frundsberg".  22. 

—  Von  der  Missionsreise  S.  M.  Schiffes 
„Saida".  24. 

—  Die  moderne  Chemie  (Bespr.)  25. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Über  Luftspiegelung,  von 
LinienschifFs-Lieutenant  K  Koss.  1. 

—  Graphische  Bestimmung  der  Orts- 
zeit, von  Prof.  E.  Dolezal.  1. 

—  Schlaglichter  auf  das  Mittelmeer 
(Bespr).  1. 

—  Auf  verbotenen  Wegen.  Reisen  und 
Abenteuer  in  Tibet  (Bespr.).  1. 

—  Untersuchungen  über  die  Theorie 
des  Magnetismus,  den  Erdmagnetis- 
mus und  das  Nordlicht  (Bespr  ).  1. 

—  Die  Forscbungsfahrt  S.  M.  Schiffes 
„Pola-  im  Rothen  Meere  1897  auf 
189*.  von  Prof.  J.  Luksch.  3. 

—  Annaaire  (astronomique)  pour  Tan 
1899  (Bespr  ).  3. 

—  Otto  Hübner's  geographisch  -  sta- 
tistische Tabellen  all»-r  Länder  der 
Erde.  Abgabe  1899  (Bespr  ).  3. 

—  Azimutbe  circumpolarer  Sterne  (Be- 
sprechung). 4. 

—  Tabuas  para  a  ponto  ne  mar  (Bespr  ). 
4 

—  A.  Hartleb en's  kleines  statisti- 
sches Taschenbuch  über  alle  Länder 
der  Erde.  18W  (Bespr  ).  5;  —  sta- 
tistische Tabelle  über  alle  Staaten 
der  Erde.  1899  (Bespr.).  5. 

—  Achtzehn  Reisen  zwischen  Hamburg 
und  Südamerika  (1883—1898)  (Be- 
sprechung) 5. 

—  Darstellende  und  projective  Geo- 
metrie (Bespr  ).  5- 

Jahrbucher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Schlaglichter  auf  das  Mittel- 
meer (Bespr  )  Jänn 


Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  um 
Marine.  Natürliche  Grenzen  (ded 
europaischen  Staaten)  (Bespr ).  Febr. 

Militär  -  Wochenblatt.  Zunahme  der  Be- 
völkerung (in  Frankreich).  2. 

—  Leistungen  des  (italienischen)  militär- 
geographischen Institutes.  5. 

—  Wann  ist  das  19.  Jahrhundert  zu 
End.  ?  9,  12,  13. 

—  Bezeichnung  der  Stundenzahlen  (in 
Belgien)  26. 

—  General  von  Alten  „Über England". 
31. 

—  Über  Frankreichs  Karten  wesen,  von 
W.  Stavenhagen.  47—49. 

—  Die  strategische  Bedeutung  der 
Schweiz  (Bespr  ).  49,  50. 

—  Die  Bai  von  San  Mun  und  ihr  Hinter- 
land 53. 

—  (Englische)  Karten  von  Sierra  Leone, 
Lagos  und  dem  Nigerbiete.  61. 

Neue  militärische  Blätter.  Madagasoar 
und  die  Delagoa-Bai,  von  0.  Wachs, 
Jänn. 

—  Schlaglichter  auf  das  Mittelmeer 
(Bespr  ).  Jänn. 

—  Kiautschou,  von  0.  Wachs.  Febr. 

—  Transcaspien  und  seine  Eisenbahn 
(Bespr.)  Febr. 

—  Prof.  Hickmann's  geographisch- 
statistischer Üuiversal-Taschenatlas. 
Au>gabe  1*97  (Bespr.).  Febr. 

—  Über  das  Kartenwesen  der  Schweiz. 
Eine  Studie  von  W.  Stavenhagen. 
März. 

—  Planzeichen-Vorlagen  (Bespr  ).  März. 

—  Karte  der  Provinz  Schan-tung(Bespr.). 
März. 

—  Durchschlagskraft  leichter  Körper. 
Mai. 

—  Tripolitanien.  Juni. 

Allgem.  Militär-Zeitung.  Eine  Fahrt  nach 
Griechenland  im  Jahre  1898,  von 
Major  VV.  K ad  e (Forts  ). 4—9, 14-23. 

—  Die  Reise  des  Kaisers  und  der 
Kaiserin  (von  Deutschland)  nach 
Palästina  (Bespr.).  17. 

—  Ein  Tag  in  Belgrad,  von  Major  W. 
K& de.  28. 

—  Nach  und  in  Kiautschou,  von  Ober- 
lieutenant Hiepe.  43. 

—  Dif  Carolinen.  48,  49. 

—  Griechenland  vor  und  nach  dem 
Kriege  (Bespr.).  M. 

Deutsche  Heeres-Zeitnng.  General-  und 
Strassenkarte  von  West-Russland 
( Bet-pr  )  4. 

—  Über  Hamburgs  Kartenwesen,  von 
W  Stavenhagen.  1").  10. 


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CIV 

■ 

Deutsche  Heeres-Zeitung.  Die  Kaiserfabrt 

durch's  beilige  Land  (Bespr.).  17. 

—  Schlaglichter  auf  das  Mittelmeer 
(Bespr  ).  43. 

Internatjonale  Revue  Über  Italiens 
Kartenwesen,  von  W.S  t  a  t  e  n  h  ag  e  n. 
Mai. 

—  Militärgeographiscbe  Skizzen  von 
den  Kriegsschauplätzen  Europas 
(Bespr.).  Mai. 

Kriegstechnische  Zeitschrift  Über  das 
Kartenwe*en  der  Vereinigten  Staaten 
Amerikas,  von  W.  St  avenhagen  2. 

—  Armee  -  Massstab  -  Zirkel  (Deutsch-, 
land).  2. 

—  Flüssige  Luft,  von  C.  v.  Herget. 
4. 

-  Militär-geographische  Skizzen  von 
den  Kriegsschauplätzen  Europas 
(Bespr.).  4. 

—  Über  russisches  Kartenwesen,  von 
W.  Stavenhagen.  5,  6. 

Wojennij  Sbornjik.  Eine  Skizze  des 
Pamirs,  von  A.  Sereb  ren j  i  k  o  w. 
Juni. 

Ingenieurnlj  Journal.  Ein  optisches  In- 
strument, um  Miniaturkarten  zu 
lesen.  Febr. 

L'eoho  de  I  armee.  Sur  les  bords  du  lac 
Tchad.  —  Nos  nouvelles  possessions. 
14,  15. 

—  L'expe'dition  au  pole  Sud.  15. 

—  Djibouti  21. 

—  Les  Colons  francais  en  Egypte.  21. 

—  Nos  cartes  guojrraphiques.  21. 

Le  progres  militaire.  Topographie  sim- 
plifiee.  1.M0. 

—  La  geographie  militaire  et  les  nou- 
velles  niethodes  geographiques  (re- 
vue).  1926. 

—  La  Chine.  -  Expansion  des  grandes 
puissances  en  Extreme  -  Orient 
(1895—1898)  (revue).  1.936. 

—  La  cöte  d'Ivoire  (revue).  1.945. 
--Du   Dahomey   au   Sahara  (revue). 

1945. 

—  Au  pays  des  Alpins  (revue).  1.950. 

Journal  des  scIences  mllitalres.  La  vallee 
de  la  Somme  au  point  de  vue  mili- 
taire, par  le  general  Bourelly. 
Febr. 

-  La  Chine.  —  Expansion  des  grandes 
puissances  en  Extrdme-Orient  (1895 
bis  1898)  (revue).  Juni. 

Revue  du  cercle  militaire.  Rhodesie  et 
Transvaal  (revue).  1. 

—  Les  perl»*s  de  la  Cöte  d'Aznr:  Mo- 
naco, Menton,  Monte-Carlo  (revue).  5. 


Revue  du  cercle  militaire.  L'Anglaie  est 

Israelite  (revue).  8. 

—  La  sömitique  Albion  (revue).  8. 

—  Les  Alpes  franco-italiennes.  par  ie 
capitaine  Perreao.  11  —  13 

—  La  Chine  -  Expansion  des  grandes 
puissances  en  Extreme-Orient  (1895 

-  1898)  (revue).  20. 

—  De  1  Ailantique  a  la  Mer  Rouge 
(revue).  22. 

—  La  göographie  militaire  et  les  nou- 
velles  mötbodes  g^ograpbiques  (re- 
vue). 24. 

—  Les  Anglais  aux  Indes  et  en  Egypte. 

24. 

—  Du  Dahomö  au  Sahara,  la  nature 
et  Thomnie  (revue).  25. 

—  Voyage  d'nn  Anglais  aux  regions 
interdites  (revue).  26. 

Revue  d'artilleiie.  Le  terra  in  chez  soi 
ou  contribution  a  l'organisation  des 
exercices  sur  la  carte,  par  le  capi- 
taine  F.  Morelle.  April. 

—  Lecons  de  cbimie  physique  (revue). 
Juni. 

—  La  Chine.  —  Expansion  des  grandes 
puissances  (1895—1898)  (revue). 
Juni. 

Revue  de  cavalerle.  La  Chine.  —  Ex- 
pansion des  irrendes  puissances  (1895 

-  1898)  (revue)  Mai. 

Revue  du  service  de  I  in  tenda nee  militaire. 

Monographie  agricole  du  departe- 
ment  du  Gard,  par  le  professeor 
C  hau*  it.  März,  April. 

—  StatUtique  du  zinc.  März.  April. 

—  Production  de  l'aluminium.  März, 
April. 

—  Etüde  sur  le  Sahara  francais  orient&l, 
nar  le  pharmacien-majorE.L  a  h  a  c  h  e. 
Mai.  Juni. 

—  Monographie  agricole  du  de'parte- 
ment  de  la  Dröuie,  par  le  professeor 
Bräheret.  Mai.  Juni. 

—  La  statistique  du  plomb.  Mai,  Juni. 

—  Production  de  Potain.  Mai,  Juni. 

—  La  manne  des  Hebreux  (le  liehen 
esculentus).  Mai,  Juni. 

—  Le  teuwinte,  nouvelle  plante  fourra- 
gere.  Mai.  Juni. 

Rivlsta  militare  itallana.    La  capacitk 
innata  alla  guerra  dei  popoli  europei 
2 

—  Note  sull'  insegnamento  della  geo- 
grafia  militare.  7. 

—  Le  Alpi  franco-italiane.  8,  9. 

—  G»-ografia  politica  e  marina.  lt. 
L'eseroito  Italiano.   La  popolaxione  di 

Roma  (il  31  dicembre  1898).  13,  40. 


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CY 


L'esercito  italiano.  Possedimenti  earopei 
in  China.  33. 

—  Gli  Stati  üniti  d'America  e  le  loro 
nuove  conquiete.  39. 

—  L'America  vittoriosa  (recensione).  47. 
Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Elementi 

di  topografia  (recensione).  Jänn. 

—  La  colonizzazione  deir  Eritrea,  pel 
capitano  C.  Sermasi.  März. 

—  Simboli  ed  abbreviazioni  adottate 
dal  comitato  internazionale  di  pesi 
e  misnre.  April. 

—  Studio  geologico  ed  idrografico  dell' 
Eritrea,  pel  capitano  C.  Sermasi. 
Juni. 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. The  Trans-Baikal.  265. 

—  Captain's  Bryan  Magnetic  Compass. 

2r>f>. 

Proceedingsof  the  Royal  Artlllery  Institu- 
tion. Logarithmic  Slide  Rules,  by 
Major  S.  B  von  Donop.  1. 

—  The  Borderland  of  Chemistry  and 
Electricity,  by  W.  W  e  b  s  t  e  r.  Esq.  4. 

La  Belgique  militaire.  Militär-g^ographi- 
sche  Skizzen  von  den  Kriegsschau- 
plätzen Karopas  (revue).  1.441. 

—  La  geographie  physique  et  la  geo- 
graphie militaire.  1  447. 

—  Lecons  de  geographie  militaire  don- 
ne'es  ä  Te'cole  des  officier^  (de  Bu- 
carest)  (revue).  1.447. 


La  Belgique  militaire.  Psychologie  de  la 
coloDisation  francaise  dans  ses 
rapports  avec  les  societee  indigenes, 
par  L.  de  Saussure.  1.452. 

—  Mon  journal  de  bord  (revue).  1.4F>5. 

—  La  Chine.  —  Expansion  des  grandes 
puissances  en  Extreme  -  Orient, 
(1895-1898)  (revue).  1.458. 

Revue  de  l'armee  beige.  L'ämigraiion 
italienne.  Mai,  Juni. 

—  D'Anvers  ä  Löopoldville  par  le  che- 
min  des  Ecoliers  (revue).  Mai,  Joni. 

Schweiz.  Zeitschrift  für  Artillerie  u.  Genie 

Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
höheren  Mathematik  (Bespr.).  1. 

—  Theorie  des  Kreisels  (Bespr.).  3,  5. 

—  Planzeichen-Vorlagen  (Bespr).  3. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Of  fiele  re  aller 
Waffen.  Die  strategische  Bedeutung 
der  Schweiz  (Bespr.).  1. 

—  Anleitung  zur  Anfertigung  von  Cro- 
quis,  Skiz/en  und  Erkundigungs- 
berichten (Bespr  ).  4. 

—  Grund  riss  der  Feldkunde  (Bespr.).  4. 

—  Militär-geographische  Skizzen  von 
den  Kriegsschauplätzen  Europas 
(Bespr.).  6. 

Revue  militaire  suisse.  Die  strategische 
Bedeutung  der  Schweiz  (revue).  2 

—  L'expödition  du  Duc  des  Abruzzes. 
6. 


10.  Staatswissenschaft.  Parlamentarisches.  Gesetzgebung.  Rechts- 
pflege. Finanzwesen. 


Streffleur's   österr.   milit.  Zeitschrift. 

Abwehr  (regen  für  den  Geist  des 
Heeres  schädliche  Ideen,  von  Oberst- 
lieuteuaut-Auditor  Dr.  E.  Dan  gel- 
maier.  Jänn. 

—  Wer  ist  der  Betrogene  ?  Eine  deutsche 
Antwort  auf  den  russ.  Abrüstungs- 
vornchlag  (Bespr  ).  Jänn. 

—  Die  Friedens-Conferenz  von  Oberst- 
lieutenant-Auditor Dr.  E.  Dangel- 
maier.  März. 

—  Die  Militär-Strafgerichtsordnung  (in 
Deutschland)  (2  Besprechungen). 
April. 

—  „Verso  la  nazione  armata44  (la  que- 
stione  militare)  (Bespr.).  April. 

—  Der  Zar  Befreier.  Ein  Wort  für 
Volkswebr  gegen  stehendes  Heer 

gJespr.).  April, 
eitrag  zur  Frage  der  allgemeinen 
Abrüstung  und  ('es  internationalen 
Schiedsgerichtes  (Bespr  ).  Mai. 


Streffleur's   österr.  milit.  Zeitschrift. 

Contra  Bebel  und  bleibtreu  (mili- 
tärisch-politisch) (Bespr.)  Mut. 
Organ  der  milit. -Wissenschaft!.  Vereine. 

Über  die  Ziele  Russlands  in  Asien,  von 
Hauptmann  J.  Schön.  LVIII.  Bd.  3. 

—  Beitrag  zur  Frage  der  allgemeinen 
Abrüstung  und  des  internationalen 
Schiedsgerichtes(Bespr.).LVIII.Bd.4. 

Militär-Zeitung.  Abrüstung?  4. 

—  Können  wir  abrüsten?  7. 

—  Officier  und  Socialdemokrat  (Be- 
sprechung). 8. 

—  Österreich-Ungarn  in  China?  10. 

—  Zur  Abrüstungsfrage.  14. 

—  Oberst  Odier's  Broschüre  (.Apres 
Fachoda44).  17. 

—  Ein  Ersatz  für  das  Duell  (Bespr  ).  22. 
Armeeblatt.  Die  staatswissenschaftliche 

Ausbildung  des  (österr.)  Officiers- 
Corps  im  Heere  und  in  der  Marine, 
von  Dr.  E.  Lingg.  1. 


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CVI 


Armeeblatt.  Die  rnss.  Abrüstungsvor- 
schlftge.  4. 

—  Abrüstungs-Phantasien.  5. 

—  Dr.  WeisI  über  „Moderne  Militär- 
Strafprocesse".  8. 

—.Die  Militär-Justiz  in  Frankreich.  10. 

—  Die  Lasten  der  Wehrmacht.  12. 

—  Znr  Abrfistnngsfrage.  15. 

—  Der  ewige  Friede,  von  Prof.  C.  Frei- 
herr t.  Stengel.  16.  17,  19. 

—  Krirainalpolitik  und  Wehrkraft 
(Deutschland).  16. 

—  Die  sogenannte  Abrüstungsconferenz 
21. 

—  Ein  (amerikanischer)  Oberst  für  den 
Militarismus.  24. 

—  Das  Fiasco  der  AbrüstungB-Con- 
ferenz.  27. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Russland  in  Asien  (Bespr.). 
Jänn. 

—  Commentarzum  Reichs-Militärgesetz 
(Bespr.).  Jana. 

—  Der  Officier  als  Gerichtsherr,  von 
Dr.  Dangelmai  er.  Febr. 

—  Die  Rechtslehre  (Bespr.).  Febr. 

—  Die  niedere  Gerichtsbarkeit  (Bespr.). 
Febr. 

—  Wer  ist  der  Betrogene?  —  Antwort 
auf  den  russ.  AbrQstungsvorschlag 
(Bespr.).  Febr. 

—  Das  Rundschreiben  Murawiews  (zur 
Abrüstungskonferenz).  März. 

—  Contra  Bebel  und  Bleibtreu  (militä- 
risch-politisch) (Bespr  ).  März. 

—  Militär-Strafgerichtsordnung  für  das 
Deutsche  Reich  (Bespr  ).  März,  April, 
Juni. 

—  Beitrag  zur  Frage  der  allgemeinen 
Abrüstung  und  des  internationalen 
Schiedsgerichtes  (Bespr.).  .Mai. 

—  Der  zukünftige  Krieg  (Bespr.).  Juni. 

Neue  militärische  Blätter.  Kriminal- 
politik und  Wehrkraft,  von  Dr.  van 
Calker.  Febr. 

—  Zur  Abrüstungsfrage.  März. 

—  Der  zukünftige  Krieg  in  seiner  tech- 
nischen, volkswirtschaftlichen  und 
politischen  Bedeutung  (Bespr.).  Juni. 

—  Russland  in  Afien  (Bespr).  Juni. 
Allgem.    Militär-Zeitung.    Der  Militär- 

Strafproeess  (in  Deutschland)  (Be- 
sprechung). 2 

—  Contra  Bebel  und  Bleibtreu 
(Bespr.).  4. 

—  Die  volkswirtschaftlichen  Vortheile 
des  Militarismus.  6. 

—  Politik  uud  Krieg  (Bespr.).  8. 

—  Die  Botschaft  des  Zaren.  11». 


Allgem.  Militär-Zeitung.  Einrichtung  eines 
besonderen  Senats  für  das  bayrische 
Heer  beim  Reichs-Militärgericht  in 
Berlin.  24. 

—  Fünf  Döpler'sche  Weltpostkarten 
(auf  Deutschlands  Stellung  in  den 
fünf  Welttheilen  anspielend).  29. 

—  Militär  -  Strafgerichtsordnung  (in 
Deutschland)  (Bespr  ).  30. 

—  Die  Friedensconferenz  im  Haag.  41. 

—  Der  Zokunft8krieg  und  die  Haager 
Conferenz.  50—55. 

—  Ein  französisches  Urtheil  über  die 
Erwerbung  der  Carolinen.  55. 

Deutsohe  Heeres  -  Zeitung.  Über  die 
Notwendigkeit  deutscher  nationaler 
Erziehung  von  Oberstlieutenant  H. 
Stad e  1  man n.  3. 

—  Militär-Strafgerichtsordnung  für  das 
Deutsche  Reich  (Bespr.).  4.  11. 

—  Die  wirtschaftlichen  Erfolge  einiger 
grosser  Schiffscanäle.  6. 

—  Volksheer,  nicht  Volkswehr  (Bespr.). 
11. 

—  Die  niedere  Gerichtsbarkeit  nach 
dem  Militär-Strafgerichtsordnungs- 
Entwurfe  1898  (Deutschland)  (Be- 
sprechung) 13. 

—  Zur  Frage  der  Militär- Rechtspflege 
in  Frankreich.  14. 

—  Militär  -  Strafgerichtsordnung  vom 
1.  Dec.  1898  nebst  dem  Einführungs- 
gesetze (Deutschland)  (Bespr).  22. 

—  Schroffe  Gegensätze.  Annexions- 
Appetit  und  Friedens  -  Manifest 
Misstrauen  zum  Weltfrieden  und 
Abrüstung.  Schlagfertigkeit  und 
Friedenskreuzzug  etc.  von  Oberst 
W.  Porth.  23-28. 

—  Kriminalpolitik  und  Wehrkraft,  von 
Dr.  van  Calker.  26. 

—  „Der  Krieg-  (Bespr).  34—36,  46 
bis  49. 

—  Beitrag  zur  Frage  der  allgemeinen 
Abrüstung  und  des  internationalen 
Schiedsgerichtes  (Bespr  ).  37. 

—  Wer  ist  der  Betrogene?  Eine  deut- 
sche Antwort  auf  den  russischen 
Abrüstungsvorschlag  (Bespr.).  40 

—  Ein  Ersatz  für  das  Duell  (Bespr.) 
45. 

—  Die  europäischen  Colonien  (Bespr.). 
48. 

—  Militär-Strafprocessordnung  für  das 
Deutsche  Reich  (Bespr  ).  49. 

—  Militär-Strafgesetzbuch  für  das 
Deutsche  Reich  (Bespr).  49. 

—  Zur  Al.rüstungsfrage  (Bespr.)  53. 


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CVII 


Internationale  Revue.   L'Angleterre  et 

la  guerre.  April. 

Armes  prohibtfes.  Mai. 
Wojennij  Sbornjlk.   Die  Pflichten  der 

Politik  in  Bezug  anf  die  Strategie. 

Jänn.,  Febr. 

—  Ausgewählte  Entscheidungen  des 
(russischen) obersten  Militär- Gerichts 
im  Jahre  1898.  Nr.  94-96,  99  und 
104.  März;  —  Nr.  97.  April;  —  im 
Jahre  1899.  Nr.  5—9  und  Nr.  11. 
Juni. 

—  Bemerkungen  zur  neuen  deutschen 
Militär  -Strafgerichtsordnung,  von 
Dzuritschin.  April. 

—  Aus  der  (russ.)  Militär-Gerichts- 
praxis. April. 

Artillerijskij  Journal.  Handbuch  des 
Militär  -  Gerichtswesens  (Bespr.). 
Jänn. 

L'eoho  de  l'armee.  Loi  snr  l'espionnage 
(France).  1. 

—  Le  droit  de  la  guerre.  3. 

—  Le  congres  du  dtfsarmement.  11,14, 
15,  20,  24. 

—  Angleterre  et  Abyssinie.  21. 

—  La  question  d'Orient  au  XXe  siecle. 
21. 

—  La  guerre  future.  24,  26. 

—  Les  balles  dam-dum  et  la  Con- 
ference de  la  paix.  27. 

Le  progres  mllitaire.  Programme  de 
dtfsarmement  (Russie).  1.901. 

—  Tribunauxmilitaires(francais).  1.907, 
1.908,  1.918,  l.'.«39,  1  941,  1.942, 
1.944,  1945.  1.947. 

—  Code  de  justice  militaire  (francais). 
1.911.  1.937. 

—  La  guerre  de  l'avenir  (revue).  1  939. 

—  Rtfforme  de  la  justice  militaire 
(en  France).  1.942. 

Journal  des  sciences  militaires.  La  guerre 
intfvitable.  Febr. 

—  La  rtfforme  du  ende  de  justice  mili- 
taire (en  France).  Febr. 

—  A  propos  du  dtfsarmement.  Juni. 

—  La  guerre  de  l'avenir  (revue).  Juni. 
Revue  du  cercle  militaire.  L'alliance 

franco-allemandeet  ses  constfquences 
(revue).  9. 

—  L'Europe  et  le  dtfsarmement  (revue). 

15. 

—  La  guerre  de  l'avenir  (revue).  20. 

—  La  Conference  de  la  Haje.  23,  25. 

—  Die  Militär  -  Strafgerichtsordnung 
vom  l.  Dec.  18'.»8  (revue).  26 

Revue  militaire.  La  Situation  en  Chine. 
85S. 

—  La  guerre  de  l'avenir  (revue).  8r>9. 


Revue  du  Service  del'intendance  militaire. 

Les  conditions  de  la  guerre  sur  roer, 
par  le  secrötaire  Cb.  Dupuis. 
März,  April. 

Rlvista  militare  Italiana.  Codice  di  proce- 
dura penale  militare  (in  Belgio).  2. 

—  Sul  trattamento  degli  areonauti  in 
guerra.  pel  dottore  E.  Venzi.  4. 

—  Tolstoi  e  la  guerra,  per  G.  Pitta- 
luga.  5. 

—  La  circolare  di  Murawiöff  (sul 
disarmo).  8. 

—  Degli  scopi  della  Russia  in  Asia.  10. 

—  „Grandeur  et  dtfeadence  de  la  guerre" 
(rec'-nsione).  11,  12. 

—  Lltalia  e  la  Cina.  11. 

—  La  guerra  deir  avvenire  (recen- 
sione).  12. 

L'esercito  Italiano.  Tribunali  militari 
(italiani).  2,  11,  14-16,  22,  23,  27, 
29  31,  37,  38,  45,  48,  50. 

—  Lltalia  e  la  Francia.  3. 

—  L  usurpazione  dei  titoli  nobiliari 
(in  Italia).  5. 

—  La  questione  del  disarmo.  7,  9,  12, 
19,  22,  27,  29,  47. 

—  La  tutela  delle  istituzioni  militari. 
12,  13,  22. 

—  La  politica  d'espansione  inglese.  12. 

—  In  difesa  del  militarismo.  14. 

—  Aggiunte  e  modifieazioni  alla  legge 
sulla  P.  S.  (pubblica  sicurezza)  e 
sulla  stampa.  18—20. 

—  La  legge  sulla  insequestrabilitä 
degli  stipendi  (Italia).  20. 

—  La  legge  sulle  armi  (in  Italia).  25. 

—  II  codice  di  procedura  penale  mili- 
tare al  Belgio.  28. 

—  Gli  adetti  militari.  32. 

—  Colonie  e  chiacchere.  39. 

—  II  congegno  matematico  delle  assi- 
curazioni  sulla  vita  (recensione).  39. 

—  La  Tripolitauia.  42,  46. 

Rivista  d'artiglieria  e  genio  Cause  e 
caratteri  della  guerra  futura,  pel 
ten«-nte  colonnello  R.  C u  s  tel  lani. 
April 

La  Belgique  militaire.  La  justice  mili- 
taire ä  l'tftranger  (fin).  1.442. 

—  Le  projet  de  eude  de  proetfdure  (en 
Bnlgique).  1.443,  1.447,  1.456. 

—  Le  capitaine  Godts  sur  la  neutra- 
littf  de  la  Belgique.  1.444. 

—  Lajustice  militaire  (en  France).  1.458. 

—  La  couftfrence  de  la  Haye.  — 
Dtfsarme  r  c'est  dtf  choir.  1 .459  —  1 .464 . 

—  La  guerre  de  l'avenir  (revue).  1.461. 

—  La  paix  et  la  guerre.  1.462. 


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Revue  de  l'aritee  beige.  Lea  aptitudes 
colonisatrices  des  Beiges  et  la  que- 
stion  coloniale  en  Belgique  (revue). 
Jänn.— April. 

—  La  guerre.  Son  importance  dans  la 
vie  du  people  et  de  Petat  (revue). 
März,  April. 

Allgem.  Schweiz.  Militär  -  Zeitung.  Bass- 
lands Abrfl8tongsvor8cblag.  2,  6,  8. 

—  Das  Papiergeld  (in  der  Schweiz)  6. 

—  Abrüstungs-Conferenz.  22. 

—  Die  australische  Conföderation.  22. 

—  Ein  Entscheid  des  Bundesrates  in 
Betreff  einer  cantonalen  Strafver- 
fügung (Schweiz).  23. 


Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Die  Bot- 
schaft des  Zaren  (Bespr.).  24. 

—  Das  französisch-englische  Afrika- 
Abkomrnen  in  russischer  Beleuch- 
tung. 24. 

—  Abänderung  desMilit&r-Strafgesetzes 
(in  Frankreich).  26. 

Schweiz.  Zeitschrift  f.  Artillerie  u.  Genie. 

„Der  Krieg"  (Bespr.).  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Officiere  aller 
Waffen.  Milit&r-Strafartikel  für  den 
Fried6n8diei>8t  (Schweiz).  2. 

—  Die  internationale  Abrüstungs-Con- 
ferenz  zu  Haag.  6. 


II.  Pferdewesen  und  -Zucht.  Remontirung.  Veterinär-  und  Cur- 
schmiedkunde.  Reiten.  Fahren.  Schwimmen.  Fechten.  Turnen.  Sport- 
wesen Oberhaupt. 


oirenieur  s    osierr.    ruht.    Deusen  nn. 

Die  Zuchtwahl  des  Pferdes  (Bespr.). 
Jänn. 

—  Dreikant-Stollen.System  Tatartzy. 
Febr. 

—  Unsere  Pferde  (Bespr.).  Febr.  April. 

—  Boss  und  Reiter  (Bespr ).  Febr. 

—  Hiltsbuch  zur  Ertheilung  des  theo- 
retischen Unterrichtes  im  Reiten 
(Bespr ).  Febr. 

—  Stallpflege  (Bespr.).  März. 

—  Die  Zäumungsfrage  bei  Renn-  und 
Reitpferden  (Bespr.).  März. 

Militär-Zeitung.  Urlauberpferde  (Öster- 
reich). 1. 

—  Eine  neue  Militär-Eqoitation  (Öster- 
reich) 4. 

—  Die  Pferdezucht  (in  Frankreich).  9. 

—  Militärisches  Skilaufen  in  Lilien- 
feld (Österreich).  9. 

—  Remonten-Lieferung  1899  (Frank- 
reich). 11. 

—  Officiers- Reitübungen  (in  Italien).  11. 

—  Sport.  15,  17,  20,  23,  24. 

—  Die  preussischen  Gestüte.  19. 

—  Zu  Pferd  von  Wien  nach  Paris.  22. 

—  Das  Armee-  Fechtturnier  (in  Öster- 
reich). 23. 

—  Elephanten  im  Militärdienst.  24. 
Armeeblatt.  Armeesport  (in  Russland). 

10. 

—  Reitübungen  der  (italienischen)  Ca- 
vallerie.  1«. 

—  Gegen  die  Milzbrand-Impfungen.  19. 

—  Sport.  20,  23,  26,  27. 

—  Das  Armee-Fechtturnier  (in  Öster- 
reich) 26,  27. 


Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Auf  Reitschule  (Bespr.).  März. 

Militär-Wochenblatt.  Reiterfest  in  Frank- 
furt a.  M.  6. 

—  Schwimmproben  (in  England).  11. 

—  ürlauberpferde  in  Österreich.  12. 

—  Reit-  und  Fahrschule  in  Elmsborn. 
17. 

—  Kurze  Anleitung  zur  Ausführung  von 
Dauerritten  lür  Unterofficiere  und 
Mannschaften.  18. 

—  Stallhalfter-Anhängeriemen  (Öster- 
reich). 19. 

—  Neue  Militär  -  Equitation  (Öster- 
reich). 19. 

—  Turn  Vorschrift  für  die  berittenen 
Truppen.  (Deutschland.)  20. 

—  Reit-Instruction,  Schulpferde  und 
Stallmeister.  21—24.  27—29. 

—  Remontirung  1899  (in  Frankreich  f. 
23. 

—  Reitübnngen  der  (italienischen)  Ca- 
vallerie-Öfficiere  27. 

—  Ankauf  von  Zuchtstuten  (Frank- 
reich). 31. 

—  Neue  Reitstange  (Österreich).  40. 

—  Hengsten-  und  Fohlen-Depöts  in 
Avenches  (in  der  Schweiz).  41. 

—  Erwiderung  auf  „Reit-Instruction, 
Schulpferde  und  Stallmeister",  von 
Dalliho!  43. 

—  Preisreiten  und  Preisfahren  in  Frank- 
furt a.  M.  43. 

—  Der  freie  Aufenthalt  des  Pferdes  ist 
ein  sicheres  Abwehr-  und  Tilgungs- 
mittel gejren  Brustseuche,  von  Ob«r- 
Rossarzt  Rein  icke.  45,  47. 


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CIX 


Mlfttir-Wochenblatt.  Ausrangiren  von 
Pferden  (Frankreich).  55. 

—  Die  gymnastische  Erziehung  des 
Soldaten  durch  Ausbildung  des 
„Muskolsinnes".  56. 

—  Zur  Stallmeisterfragt'.  59. 

—  Alter  der  (englischen)  Artillerie-  und 
Cavallerie-Pferde.  61. 

—  Dauer-  und  Erkundungsritt  (in  Frank- 
reich). 61. 

Alfgem.  Militär -Zeitung.  Ein  Reiterfest 
zu  Frankfurt  a.  M.  18,  24. 

—  Die  Geschichte  des  Hufeisens,  Ton 
Dr.  K.  Markgraf.  23. 

—  Das  Reiterfest  des  Officierscorps 
des  pr«u8s.  Feld-Artillerie-Regi- 
mentes Nr.  7  (zo  Wesel).  46. 

—  Dauerritte  (Bespr.).  53. 

—  Die  Elephanten  im  Militärdienst.  54. 
Deutsohe  Heeres-Zeltung.  Über  statische 

Pferde,  von  Oberst  Spohr.  14. 

—  Zum  Bruce  -  Lowe'schen  Zahlen- 
system (betreffend  die  Vollblutzucht), 
von  Major  Henning.  15. 

—  „Auf  Reitschule-  (Bespr.).  16. 

—  Pferdebedarf  und  Pferdezucht  (in 
Italien).  32. 

—  Ersetzung  fremdländischer  Sports- 
ausdrücke durch  heimische  (in  Ita- 
lien). 32. 

—  Unsere  Pferde  (Bespr.).  40. 

—  Sport.  44. 

—  Die  Chargenpferde  (in  Italien).  51. 
Kriegstechnisohe  Zeitschrift.  Ein  neuer 

SicherheitsbQgel.  3. 

—  Die  Zeitmessung  in  Pferderennen.  3. 

—  Ein  Reitsattel  mit  stellbaren  Trach- 
ten. 5. 

Wojennij  Sbornjik.  Uber  das  Hüten  der 
Reroonten  während  ihrer  Trans- 
portirung  auf  der  Eisenbahn,  von 
Oberstlieutenant  Raswadowski. 
März. 

—  Bestimmungen,  betreffend  die  Privat- 
pferdezucht bei  den  Don-Kosaken. 
April. 

Artillerijskij  Journal.  Das  Pferdegeschirr 

der  (russ.)  Feld- Artillerie,  von  Ry- 

maschewski.  Juni. 
Aruzejnij  Sbornjik.  Die  Jagd  mit  Hund 

und  Gewehr.  1. 
L'echo  de  l'armee.  Haras  et  remonte  (en 

France).  I,  6,  8. 

—  Chroniijue  sportive.  5—17,19-24, 
26,  27. 

—  Biercices  de  natation  (en  Alle- 
magne).  19. 

Le  progres  militaire.  Chroni-jue  du  sport. 
1.901,  1 918,   1.92^-1927,  1  943. 


Le  progres  militaire.  La  remonte  en  1899 
(France).  1.908. 

—  Haras  et  remonte.  1.911,  1.914. 

—  Remonte  de  la  gendarmerie  (fran- 
caise).  1.928. 

—  Dressage  et  conduite  du  cheval  de 
goerre  (revue).  1.935. 

—  Recueil  de  mlmoires  et  observa- 
tions  sur  l'hygiene  et  la  mädecine 
veterinaires  militaires  (revue).  1.936. 

Journal  des  sciences  militaires.  Dressage 

et  conduite  du  cheval  de  guerre 

(revue).  Mai. 
Revue  du  cercle    militaire.  Exercices 

d'e'qoitation  (de  la  cavalerie  ita- 

lienne).  8. 

—  Sport.  II,  16,  16,  22,  24,  25. 

—  Une  course  de  fond  Moulins-Paris- 
Moalins.  14. 

—  Les  reasources  chevalincs  de  l'Ita- 
lie.  14. 

—  La  question  chevaline.  15. 

—  La  remonte  des  militaires  de  la 
gendarmerie  (en  France).  16. 

—  Le  Systeme  de  remonte  (aur  Etats- 
Unis).  20. 

—  Recueil  de  me'moires  et  observations 
sur  l'hygiene  et  la  mödecine  vöt£- 
rinaires  militaires  (revue).  20. 

—  La  remonte  de  l'armöe  (italienne) 
en  1898.  24. 

—  Le  recensement  des  chevaux  (en 
Russie)  24. 

—  Dauerritte  (revue).  26. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Exercices 
d'lquitation  en  terrain  varie*  des 
ofticiers  de  cavalerie  (italiens).  856. 

—  Remonte  de  la  cavalerie  (anglaise). 
859. 

Revue  d'artillerie.  Les  blessures  de 
harnachement  dans  rartillerie,  par 
le  capitaine  P.  Joly.  Mai. 

Revue  de  cavalerie.  Les  prix  de  la  re- 
monte. Jänn. 

—  Etüde  sur  le  surmenage  du  clieval 
(suite).  Jänn.,  Febr. 

—  Statistique  veterinaire  (prussienne) 
pour  1897.  Jänn. 

—  Sport  militaire.  Jänn  — Juni 

—  Le  cheval  de  pur  sang.  Febr. 

—  Exercices  d'öquitation  (en  terrain 
variö  de  la  cavalerie  italienne).  Febr. 

—  Une  marche  forcee  (en  France).  März. 

—  Nouvelle  ecole  d'^quitation  (en 
Autrich  März 

—  La  production  hippique  (en  Italic). 
März. 

—  Les  couraes  militaires.  Conseils  pra- 
tiques  April,  Mai. 


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cx 


Revue  de  oavalerie.  Une  marcbe  de 
r&istance  (France).  April. 

—  Le  pol<>  dans  Finde  (dangers).  April. 

—  Dressage  et  conduite  da  chefal  de 
guerre  (revue).  April. 

—  Courses  de  fond  et  marches  de 
rösistance  (francaises).  Mai,  Juni. 

—  Harnacheroent  et  paquetage.  Juni. 

—  Importation  de  chevaux  americains 
(en  Allemagne).  Juni. 

—  Adoption  d'un  nouveau  mors  (en 
Autriche).  Juni. 

—  La  reiuonte  (aux  Etats-Unis).  Juni. 

—  De*pöt  de  juraents  et  de  poulains 
d'Avenches  (Suisse).  Juni. 

Revue  du  Service  de  l'lntendance  mllitalre. 

Briquettes  de  son  et  de  sciure  de 
bois  pour  la  nourriture  des  chevaux 
(en  Allemagne).  Jiinn.,  Febr. 

—  Contre  les  poux  des  chevaux.  Mai, 
Juni. 

L'esercito  italiano.  Sport.  2,  7,  11  — 13, 
16,  17.  20-25,27—34,36,  38—40, 
44-50. 

—  Sulla  corsa  di  resistenza  (Torino 
5  sett.  1898)  e  sullo  Sport  di  re- 
sistenza  in  generale,  per  G.  A. 
P  a  s  i  n  i.  3. 

—  SchermaeGinnastica.  11,  17,20—22, 
20,  27,  34,  3ä,  40,  42. 

—  II  servi/io  ippico  e  la  produzione 
equina  in  Italia.  19. 

—  Puledri  pell'  esercito  (italiano).  34. 

—  Un  torneo  militare  in  Germania  38. 

Rivibta  d'artiglieria    e   genio.  Impor- 
tazione  di  cavalli  americani  (in  Ger 
mania).  April. 

—  Modo  di  misurare  il  tempo  impie- 
gato  dai  cavalli  nclle  corse  piane. 
April. 


Rivieta  d'artiglieria  e  genio  Utilita  della 
tonatma  nei  cavalli  dell'  esercito, 
peltenenteveterinario  R.Rncca.  Mai. 

Proceedings  of  the  Royal  Artillery  Insti- 
tution. Our  Working  Mörses,  by 
Captain  G.  C.  Mackenzie.  3. 

La  Belgique  militaire.  Les  fers  ä  cheval 
en  aluminium  (Bussie).  1.448 

—  Utilite'  de  la  natation  pour  les  mili- 
taires.  1  450. 

—  La  natation  dans  la  cavalerie 
(russe).  1.452. 

—  Notes  sur  l'elevage  austro-hongrois. 
(revue).  1.456. 

—  Concours  bippique  de  1899  (en 
Belgique).  1.460.  1.461. 

Allgem  Schweiz.  Militär -Zeitung.  Der 
Kotz  (in  Graubfluden).  6. 

—  Hengsten-  und  Fohlende'pOts  in 
Avenrhes  (Schweiz).  13. 

—  Die  Einfuhr  amerikanischer  Pferde 
(nach  Deutschland).  14. 

—  Das  Turnen  mit  dem  Gummistrang 
(Bespr).  17. 

Schweiz.  Zeitschrift  für  Artillerie  und 
Genie.  Dauerrite  (Bespr.).  6. 

Schweiz.  Monatschrift  für  Offleiere  aller 
Waffen.  Distanzritt  des  (schweiz.) 
Equitationscurses  im  Jiinn.  1899.  4. 

—  Stallpflege  (Bespr.).  4. 

—  Anleitung  für  Keulenübungen  (Be- 
sprechung). 4. 

—  Das  Turnen  in  deu  Rekrutenschulen 
der  (schweizerischen)  Infanterie.  5. 

Revue  militaire  suisse.  Menüs  propos 
aur  le  courses  de  fond,  par  le  major- 
veterinaire  R.  Dutuit.  3 — 5. 

—  Excursion  de  skis  (Autriche)  4. 

—  Courses  de  cavalerie  (en  Italie).  4. 

—  Une  course  de  resistance  (enFrance).4. 

—  Course  de  fond  (en  Suisse)  6. 


12.  Marine.  Kriegführung  zur  See. 

Schiffahrt  im 

Streffleur's   österr.    milit.  Zeitschrift. 

Etudes   sur    la    marine   de  guerre 
(liespr).  Febr. 

—  Das  kleine  Buch  von  der  Mai  ine 
(Be>pr ).  Mai. 

Mittheilungen  Uber  Gegenstände  des  Ar- 
tillerie- und  Geniewesens.  Almanach 
für  die  k.  und  k.  Kricg*mariue  189U 
(Bespr.).  C 

—  i'.>rt  Arthur.  6. 

Militär  •  Zeitung.  S.  M.  Schiff  „Kaiserin 
Elizabeth".  2. 


Küstenangriff  und  Vertheidigung. 
allgemeinen. 

Militär-Zeitung.    Von    der  deutscheu 

Marine.  3. 

—  Von  der  k.  und  k.  Marine.  3. 

—  (Französische)  Versuche  mit  einem 
neuen  unterseeischen  Torpedoboote 

3. 

—  Küstenbefestigung  (Frankreich).  4. 

—  Neue  (russische)  Kriegsschifle.  5. 

—  (Französische)  Rüstungen  in  Biserta. 

8. 

—  Neuhezeichuung  deutscher  Kriegs- 

schiffe.  10. 


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CXI 


Militär-Zeitung.  Das  Ambulanzschiff  des 
(österreichischen)  „Rothen  Kreuzes". 
13. 

—  Stapellauf  des  Torpedokreuzers 
„Aspern".  15. 

—  (Österreichische)  Flottenmanöver  in 
der  Adria.  15. 

—  Brieftauben  zur  See.  15. 

—  Von  der  russischen  Marine.  16. 

—  Panzerplatten  für  Kriegsschiffe.  19. 

—  Versuche  mit  neuen  Torpedos  (in 
Stockholm).  19. 

—  „Kaiser  Wilhelm  d.  G."  (Linienschiff). 

—  Flottenausbau  (in  Osterreich).  23. 

—  Bergung  eines  Dampfers  durch  die 
k.  und  k.  Kriegsmarine.  23. 

—  Rettung  eines  französischen  Trans- 
poridampfers  durch  ein  österreichi- 
sches Lloydschiff.  23. 

—  Neue  (italienische)  Schiffe.  25. 
Armeeblatt.    Das  Schicksal  des  Panzer- 
kreuzers „Maria  Teresa".  2. 

—  Japans  Flotte.  2. 

—  Von  der  k.  und  k.  Kriegsmarine.  5. 

—  Abrüstungs-Utopien  und  Untersee- 
boote. 6. 

—  Neue  (österreichische)  Hochsee- 
torpedoboote. 8. 

—  Chapman's  Kollschitf  (Deutschland). 
9 

—  Die  deutsche  Kriegsflotte.  11. 

—  Das  Unterseeboot  Zäde.  12. 

—  SM.  Torpedo-Kreuzer  „Aspern".  18. 

—  Das  neue  Linienschiff  „Kaiser  Wil- 
helm d.  G."  24. 

—  Der  Anstrich  der  {englischen)  Tor- 
pedobootjäger. 24. 

—  Die  Marinen  Amerikas  und  Spaniens. 
27. 

Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Die  Entwicklung  des  techni- 
schen Weyens  der  k.  und  k.  Kriegs- 
marine in  den  letzten  50  Jahreu.  1—5. 

—  Kohlen- Ergänzung  und  -Einschiffung 
auf  Seeschiffen,  von  Ingenieur  Th. 
Novotny.  1. 

—  Fremde  Kriegsmarinen: 
England.  1—6. 
Frankreich.  1 — 6 
Deutschland    1—3,  5,  6. 
Italien.  1—4,  6. 
Rußland.  1  —  4,  6. 
Spanien.  1  —  3,  5,  6, 
Schweden  1. 
Niederlande.  1,  5. 
Dänemark.  1,  3. 
Bulgarien  1. 
Vereinigte  Staaten.  1—6. 


Brasilien.  1,  6. 
Japan.  1—5. 
China.  1. 
Türkei.  3. 
Argentina.  3,  4. 
Norwegen.  4,  6. 
Portugal.  6. 
Rumänien  6. 
Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens.   Neue    Torpedoboote  der 
deutschen  Marine,  von  Denning- 
hoff. 1. 

—  Über  die  Entwicklung  des  Schiffs- 
panzers. 1. 

—  Unsere  Kriegsmarine  (Bespr.).  1. 

—  Das  kleine  Buch  von  der  Marine 
(Bespr).  1. 

—  The  Resistance  and  Propulsion  of 
Ships  (Bespr  ).  1. 

—  Die  Zerstörung  des  Vereinigten 
Staaten-Schlachtschiffes  „Maine".  2. 

—  Die    deutschen    Linienschiffe  der 
Classe  „Kaiser  Friedrich  III",  von 
Denninghoff.  2. 

—  Das  deutsche  Divisionsboot  „D  10", 
von  Denninghoff  2. 

—  Über  maritime  Kriegführung  (Be- 
sprechung). 2. 

—  Elektrische  Schifffahrt  (Bespr.).  3. 

—  Nautische  Tafeln  mit  Gebrauchs- 
anweisungen (Bespr.).  3. 

—  Kundschafterdienst  zur  See,  von 
G.  S.  Clarke.  4. 

—  Der  White  Star  Liner  „Oceanic".  4. 

—  Der  russische  Eisbrecher  „Jermack". 
4.  6. 

—  Die  Schiffsmascbine,  ihre  Bauart, 
Wirkungsweise  und  Bedienung  (Be- 
sprechung). 4. 

—  Whitehead  s  neuer  Breitseit-Uuter- 
wasserapparat  für  Torpedolancierung, 
von  Linien-Schiffslieutenant  F.  Frei- 
herr v.  Preuschen.  5. 

—  Die  Maschinencoinpleie  S.  M.  Küsten- 
vertheidigungs>chiffe  „Monarch", 
„Wien"  und  „Budapest".  5. 

—  Die  französischen  Flottenmanöver 
im  Jahre  1898.  5. 

—  Die  deutschen  Flottenmanöver  im 
Jahre  1S98.  5 

—  Die  Vortheile  des  Panama-  und  des 
Niearagua-Canals.  5. 

—  Aide-memoire  de  l  ofticier  de  marine 
pour  18i>9  (Bespr.).  5. 

—  Segelhandbueh  des  englischen  Canals 
(Bespr  ).  5. 

—  Verzeichnis  der  Leuchtfeuer  aller 
Meere  (Bespr  ).  5. 

—  Die  deutsche  Marine  (Be.spr.).  5. 


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cxii 


Mittheilungen  aus  dem  Gebiete  des  See- 
wesens. Die  Fischerei  im  Adriatischen 
Meere  mit  besonderer  Berücksichti- 
gung der  Osten*. -ungar.  Küsten,  von 
A.  Krisch.  6. 

—  Manövriren  der  Schiffsdampf- 
mH8chinen.  6. 

Jahrbücher  für  die  deutsche  Armee  und 
Marine.  Das  kleine  Buch  von  der 
Marine  (Bespr.).  Jänn. 

—  (Russlands)  Schiffsbauten.  Marz, 
April. 

—  Nacbtsignale  für  Schiffsgebrauch  (in 
Nordamerika).  März. 

—  Taktik  und  Technik  im  Kriegswesen, 
erläutert  an  Bildern  aus  dem  See- 
und  Landkriege,  von  Oberst  Spohr. 
Juni. 

—  Die  deutsche  Marine  (Bespr.).  Juni. 
Militär  -  Wochenblatt.    Erneuerung  des 

Flottenmaterials  (Italien).  1. 

—  Küstenbefestigungen  und  Kriegs- 
schiffe. 2. 

—  Stapellauf  des  „Formidable".  11. 

—  Sicherung  (des  Hafens)  von  Roche- 
fort. 13. 

—  (Französische)  Rüstungen  in  Tunesien 
und  auf  Corsica.  14. 

—  Neues  Kriegsschiff  (Japan).  15. 

—  Schiffsbestückung  (Japan).  15. 

—  Anstrich  der  (englischen)  Torpedo- 
bootsjäger. 21. 

—  Wasser  für  die  Wasserröhrenkessel 
der  englischen  Torpedobootsjäger.  21. 

—  Von  der  italienischen  Flotte.  23. 

—  Neuzusammensetzung  der  Geschwader 
(in  Italien).  31. 

—  Stapellauf  des  „Pellicano".  45. 

—  Grundstückerwerb  auf  Jamaika  (durch 
die  englische  Regierung,  behufs  Er- 
weiterung der  maritimen  Basis).  57. 

—  -  Versuche  mit  Schiffsbauten  (in  Frank- 

reich). 59. 

—  Nauticus.  Jahrbuch  für  deutsche 
Seeinteressen  (Bespr.).  6*4. 

—  Neue  (englische)  Torpedobootzer- 
störer. 62. 

—  Die  Schliessung  der  wasserdichten 
Schotenthüren  auf  den  Kriegsschiffen 
(England).  62. 

Neue  militärische  Blätter.  (Russlands) 
Riesen-Eisbrecher  („Jerinak").  Jänn. 

—  (Torpedoschutznetz  für)  die  Schlacht- 
schiffe des  englischen  Canalge- 
sch  waders.  Jänn. 

—  (Nordamerikas)  Flottenstand.  Febr. 

—  Über  die  zweckmässige  Farbe  des 
Anstrichs  der  Kriegsschiffe.  Febr. 

—  Die  Torpedo waffe  (Despr.).  Febr. 


Neue  militärische  «Itter.  Das  Unter- 
seeboot „Gustave  Z6d6u.  März. 

—  Vorrichtung,  welche  das  Sehen  unter 
Wasser  ermöglicht.  März. 

—  Eine  brennende  Frage:  Die  Unter- 
seeboote, von  F.  E  i  s  s  e  n  h  a  r  d  t.  Mai. 

—  Holzschiffe  der  Kriegsflotten  im 
Jahre  1899,  von  P.  Eiesenhardt. 
Mai. 

—  Brieftauben  auf  8chnelldampfern. 
Mai. 

—  Das  moderne  Schlachtschiff.  Juni 
Allgen.  Militär-Zeitung.  Verbesserungen 

der  (französischen)  Flotte  3. 

—  (Englische)  Versuche  mit  einem 
unterseeischen  Torpedoboote.  6. 

—  Das  Unterseeboot  Zdde.  8,  29. 

—  Bau  von  zwei  neuen  Panzerschiffen 
(Norwegen).  8. 

—  Zwei  neue  grosse  Panzerschiffe  (in 
England)  „Glory«4  und  „Implacable- 
24. 

—  Der  künftige  Ausbau  der  deutschen 
Kriegsflotte.  38. 

—  Gegenwärtiger  Stand  der  (italieni- 
schen) Marine.  41. 

—  Bestimmungen  über  die  diesjährigen 
Flottenübungen  (Deutschland).  44. 

—  Die  Rettung  S.  M.  Schiffs  „Cormoran*. 
47. 

—  Katechismus  der  deutschen  Kriegs- 
marine (Bespr.).  54. 

—  Versuche  mit  Brieftauben  im  See- 
fluge  (zu  Wilhelmshaven).  56. 

Deutsche  Heeres -Zeltung.  Der  Kreuzer 
„Gazelle".  1. 

—  Die  deutsche  und  die  russische  Kriegs- 
flotte im  Jahre  1903.  3,  4. 

—  Vorrichtung  zur  steten  Munitions- 
versorgung bei  Schnellfeuerge- 
sch fitzen  auf  amerikanischen  Kriegs- 
schiffen. 3. 

—  Frankreichs  Küsten vertheidigung  und 
seine  Stellung  tu  England.  3. 

—  Englische  Marine.  4. 

—  Adrairal  Cervera  über  die  spanische 
Flotte.  4. 

—  Frankreichs  Schiffbauprogramm  und 
der  Stand  der  Marine  1903.  5. 

—  Das  Panzerschlachtschiff  „Kaiser 
Friedrich  III."  5. 

—  Die  Erweiterung  der  Bremer  Hafen- 
anlagen. 5. 

—  Von  der  (französischen)  Marine.  5,7. 

—  Küstenbefestigung  (Frankreich).  7. 

—  Neues  zur  Unterseebootfrage.  Ihre 
Verwendung  im  spanisch-amerikani- 
schen Kriege,  und  Frankreichs  zu- 
künftige Unterseebootflotte.  11,  12 


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CXIII 


Deutsohe  Heeres-Zeitung.  Die  Flotten- 
stützpunkte Frankreichs.  11. 

—  Die  militärische  Bedeutung  des 
Suez-Canals,  vonH.v.  Schierbrand. 
13. 

—  Chapmans  Rollschiff.  13. 

—  Die  Schlachtflotte  Frankreichs,  von 
F.  H.  15. 

—  Englische  See-Streitkräfte.  16. 

—  Die  Stapelläufe  der  Kriegsmarinen 
im  Jahre  1898.  IG,  17,  19,  20. 

—  Frankreichs  Küstenvertheidigung.  17, 
19. 

—  Der  Wert  von  Weih-Hai- Wei.  17. 

—  Das  russische  Geschwader  im  Stillen 
Ocean.  20. 

—  Die  deutsche  Marine  (Bespr.).  20. 

—  Die  neue  (englische)  Königsyacht 
„Prince  Albert".  27. 

—  Frankreichs  „Gustave  Z6d<5".  28 

—  Etudes  sur  la  marine  de  guerre  (Be- 
sprechung). 29. 

—  Die  britischen  Flotteustationen  Juli 
1891  und  Jänner  1899,  von  F. 
Eissen hardt.  30. 

—  Fortschritte  in  den  Vertheidigungs- 
werken  von  Gibraltar.  30. 

—  Torpedobootjäger  (in  Italien).  32. 

—  Umbau  türkischer  Kriegsschiffe  (in 
Genua).  32. 

—  Besichtigung  derk.  Werften  (Italien). 
32. 

—  Der  Panzerkreuzer  „Asama".  32. 

—  Englands  neues  Marine-Bauprogramm 
1899-1900,  von  Eissenhardt. 
33,  34. 

—  Von  der  italienischen  Marine.  33. 

—  Umbau  des  „Dandolo".  33. 

—  Von  der  Vereinigten  Siaaten-Marine. 
33. 

—  Stapellauf  des  Kreuzers  „Albany u.  33. 

—  Lehren  aus  dem  spanisch-amerikani- 
schen Kriege  über  die  Maschinen 
der  Kriegsschiffe.  35. 

—  Argentiniens  Flotte  zu  Anfang  des 
Jahres  1899.  37. 

—  Hebung  zusammengeschossener  spa- 
nischer SohilTe  durch  die  Amerikaner. 
37. 

—  Ansicht  des  Admirals  Makarow  über 
die  Panzerschiffe.  38;  —  Bemer- 
kungen hiezu.  44. 

—  Die  Kraftentwicklung  einer  Lage 
aus  allen  Geschützen  eines  modernen 
Schlachtschiffes.  39. 

—  Die  italienische  Flotte  im  Jahre  1899. 
42. 

—  Almanach  für  die  k.  und  k.  Kriegs- 
marine (Bespr.).  43. 


Deutsche  Heeres-Zeitung.  Die  neue  Yacht 
der  Königin  Ton  Grossbritannien 
44. 

—  Bildung  der  diesjährigen  Herbst- 
übungsflotte (in  Deutschland).  44. 

—  Schiffsbewegungen  (der  kaiserlichen 
deutschen  Marine).  44,  50. 

—  Panama-  und  Nicaraguacanal  als 
strategische  Seecanäle  von  F. 
Eissen  hardt.  45. 

—  Deutsche  Schiffswerfte.  46,  47. 

—  Neue  (italienische)  Schiffe.  49. 

—  Von  der  deutschen  Marine.  50. 

—  Die  grossen  Flottenmanöver  (in 
Italien).  54. 

Internationale  Revue.  Die  deutsche 
Marine  (Bespr.).  Jänn. 

—  Etudes  sur  la  marine  de  guerre 
(Bespr  ).  Jänn. 

—  Ein  Urtheil  des  Admirals  Makarow 
über  die  Pauzerschiffe.  Febr. 

—  Etudes  sur  la  marine  de  guerre 
(revue).  Febr. 

—  Der  Riesendock  der  kaiserl.  Werft 
zu  Kiel,  von  H.  Schierbrand. 
März. 

—  Das  kleine  Buch  von  der  Marine 
(Bespr.).  März. 

—  Essais  du  torpilleur  de  division  (allc- 
mand)  „D  10".  Supplement  zum 
April-Heft 

v.  Löbell'8  Jahresberichte  etc.  Die  Ver- 
wendung von  Seestreitkräften,  mit 
besonderer  Berücksichtigung  gemein- 
samer Operationen  mit  Landheeren. 
II.  Theil. 

Ingenleurnlj  Journal,  über  den  Bau  von 
Küstenbefestigungen,  von  N.  Buj- 
nitzky.  Jänn.,  Febr. 

—  Eine  neue  Art  schwimmender  Docks. 
Jänn. 

—  Der  neue  Hafen  in  Kuxhaven.  Jänn. 

—  Der  Bau  offener  Küstenbatterien, 
von  Oberst  F.  Bold  an.  Febr. 

L'echo  de  l'armee.  Aux  iles  Normandes 
fies  fortifications).  1,  3. 

—  Notre  flotte.  3,  6. 

Dans  les  ports  de  guerre  (francais). 
5. 

—  Les  torpilleurs  sous-marins.  5,  7. 
La  defense  des  cütes  (francaises).  6, 

"     11,  25. 

—  Embarquement  de  troupes.  7. 

—  La  vie  a  bord.  7. 

—  L'escadre  (franeaise)  de  la  Mediter- 
rannee.  10. 

—  La  nouvelle  torpille  (anglaise).  14. 

—  Le  sous-marin  „Holland".  17. 

—  La  defense  de  Marseille.  19. 


Orjp»n  der  rollii  -wi<s.  ris«:bafil.  Ven  in,-.  LIX.  B*n<1.  1891».  R.-portoriai» 


S 


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CXIV 


L'echo  de  l'armee.  A  l'arsenal  de  Cher- 
bourg  (les  sous-inarios  „Morse"  et 
„Narval").  20. 

—  Dans  le  port  de  Plymouth  (arme- 
ments).  20. 

—  La  flotte  anglaise.  22. 

—  En  rade  de  Spithead.  24. 

—  La  direction  des  torpilles.  24. 

—  Deux  nouveaux  torpilleors  (francais). 
26. 

—  Marine  et  colonies  (France).  27. 

Le  progret  militaire.  La  defense  des 
cötee  (francaises).  1.901, 1  907, 1.941, 

—  Projet  Fleury-Ravarin  sur  la  defense 
des  cötes  (de  France).  1.915,  1.916. 

—  La  marine  de  gnerre  de  l'Allemagne 
(revue).  1.915. 

—  Marine  (alleinande).  1.939. 
Journal  des  sciences  militaires.  Etndes 

sur  la  marine  de  gnerre  (revue). 
Febr. 

—  Reformes  navales  (revue).  Mai" 
Revue  du  cercle  militaire.   Torpilles  et 

torpilleurs  (revue).  1. 

—  Les  eipe'riences  du  sous-marin 
„Gustave  ZCde"".  2. 

—  Aide-memoire  de  l'officier  de  marine 
(revue).  7. 

—  La  defense  maritime  de  Marseille.  8. 

—  Marine  italienne.  12. 

—  La  marine  de  gaerre  de  l'Allemagne 
(revue).  12. 

—  -  La  defense  des  cötes  (espagnoles).  15. 

—  Re"formes  navales  (revue).  18. 

—  Defense  des  cötes  (de  France),  par 
le  commandant  Rageot.  21—24. 

—  Une  manoeuvre  d'attaque  et  de  de- 
fense de  nie  de  Malte.  22. 

—  Manoeuvres  navales  (alleinandes)  de 
1899.  23. 

Revue  militaire  de  l'etranger.  Construc- 
tion  de  navires  de  guerre  en  1900 
et  1901  (Suede).  855. 

—  Points  d'appui  de  la  flotte  ameri- 
caine  dans  le  Pacifique.  859. 

Revue  d'artillerie.  Travaux  de  defense 
ex^cuttfs  ä  Gibraltar.  April. 

Rivista  militare  italiana.  La  famiglia 
torpediniera.  1. 

—  Marina  e  finanza  (in  Italia)  1. 

—  Marina  (inglese).  2.  5. 

—  Le  condizioni  della  marina  mercan- 
tile  italiana.  2. 

—  La  marina  mercantile  del  mondo,  al 
31  luglio  1898.  2. 

—  Costruzioni  navali  (francesi)  pel  1899. 
3,  5,  8. 

—  Provvedimenti  pella  flotta  (turca).  5. 
Varu  della  corazzata  „Implacablo."  7. 


Rivista  militare  italiana.  La  corazzata 

„Glory-.  7. 

—  Marina  francese.  8. 

—  L'  „Argonauta"  (a  proposito  di  nn 
nuovo  battello  sottomarino),  per  A. 
Biscontini.  9. 

—  Port-Arthur  (fortificazioni).  9. 

—  II  battello  insommergibile  „Henry". 
10. 

—  Costruzioni  navali  (inglesi).  10. 

—  Manovre  della  flotta  (austriaca)  nelT 
Adriatico.  11. 

L'esercito  italiano.  Notizie  della  marina 
italiana.  2-13,  15,  16,  18—27, 
29-32,  34-36,38-40,42,44,45, 
47-49. 

—  Nuovi  incrociatori  (inglesi).  8. 

—  Trasformazione  delle  macctiine  delle 
nostrc  navi.  10. 

—  Trasformazione  della  „Dandolo".  11. 

—  La  flotta  russa  nel  Mar  Nero.  12. 

—  Nuovi  caccia-torpediniere  taliani). 
12,  32. 

—  Aumento  della  flotta  americana.  24. 

—  Manovre  navali  (francesi)  nel  Medi- 
terran eo.  35. 

—  Nuovi  vari  (in  Italia).  47. 

—  La  rivista  navale  nel  Golfo  degli 
Aranci.  49. 

Rivista  d'artiglieria  e  genio.  Una  nuova 
nave  da  guerra  (giapponese).  Jänn. 

—  Fortificazioni  costiere  e  navi  da 
guerra  (spagnuole).  Jänn. 

—  L'armamento  delle  navi  da  guerra 
(americane).  Jünn. 

—  Alroanach  für  die  k.  und  k.  Kriegs- 
marine, 1899  (recensione).  Jänn. 

—  Notizie  intorno  alle  flotta  (del  Giap- 
pone).  Febr. 

—  La  grande  piazza  marittima  di  Bear 
(in  Inghilterra).  März. 

—  Aide-memoire  de  l'officier  de  marine, 
1899  (recensione).  Mai. 

—  Coloritura  delle  controtorpediniere 
(inglesi).  Juni. 

—  Fortificazioni  e  lavori  (russi)  a  Port- 
Artbur.  Juni. 

—  I  colombi  viaggiatori  sui  vapori  trans- 
atlantici.  Juni 

Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. The  Inter-Oceanic  Caoal. 
by  Captain  C.  B.  Levita.  251. 

—  Naval  Notes  (surnmarizing  any  Im- 
portant  Information  concerning  Navy 
Service).  251—256. 

—  Profile  and  Deck  Plans  of  New  Frenca 
Armoured  Cruisers  „De  Gueydon*, 
wDupetit-ThouarsMand  „Montcalm6. 
251. 


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Journal  of  the  Royal  United  Service  In- 
stitution. Araerican-built  War-Ships 
for  the  Kassian  Navy.  251. 

—  French  First  -  Class  Battie  -  Ship 
.Bouvef.  252. 

—  The  Jane  Naval  War  Game,  by  F.  T. 
Jane,  Esq.  252. 

—  The  (German)  Naval  Manoeuvres  of 
1898.  252. 

—  (French)  Programme  for  Construc- 
tion  for  1899.  253. 

—  New  (Russian)  Ships.  253. 

—  New  French  First-Class  Protected 
Cruiser  „D'Entrecasteaux".  254. 

—  The  Points  d'appui  of  the  (French) 
Fleet.  255. 

—  The  „Asahi",  and  the  „Kasagi" 
(Japanese  War  Ships).  255,  256. 

—  New  (French)  Ships.  256. 

—  The  (German)  Autumn  (Naval)  Ma- 
noeuvres. 256. 

—  The  „Yermack".  256. 

—  The  New  Battle-ship  „Maine*4.  256. 

—  Trial  of  the  Torpedo-boat  Destroyer 
„Farragut".  256. 

—  The  2nd-class  Cruiser  „Albany".  256. 
Proceedings  of  the  Royal  Artlllery  In- 
stitution. Coaat  Defence  against  Tor- 

Sedo-boat  Attack,  by  Major-General 
.  B.  Richardson.  1. 
Journal  of  the  United  States  Artillery. 
Coast  Defense  against  Torpedo-boat 
Attack,    by  Major-General    J.  B. 
Richardson.  36. 


Journal  of  the  United  States  Artillery. 

A  Great  Oanadian  Canal-Scheme.  36. 

—  The  Inter-Oceanic  Canal.  36. 

—  The  Monitor,  the  Battleship,  the 
Cruiser  and  the  Destroyer,  by  G. 
W.  Dickie.  38. 

—  The  Water-Front  Defenses  (exclusive 
of  Torpedo  Lines)  of  Santiago.  38. 

—  The  „St.  Louis"  as  a  Transport,  by 
Captain  C.  F.  Goodrich.  38. 

—  The  Japanese  Armored  Cruiser 
„Asama".  38. 

—  The  Naval  Annual,  1899  (review). 
38. 

La  Belgique  militaire.  Le  programme  des 
constructi  ns  maritimes  (des  Etats- 
Unis).  1.448. 

—  Un  navire  brise-glace  (en  Russie). 
1.458. 

Revue  de  l'armee  beige.  Les  marines  de 
guerre  de  TAngleterre  et  de  la  France. 
Jann..  Febr. 

—  Effets  du  tir  de  rartillerie  contre 
les  navires  espagnols  a  la  bataille 
de  Santiago.  Mai,  Juni. 

Allgem.  Schweiz.  Militär-Zeitung.  Europas 
Seemacht.  6. 

—  Eine  grosso  (See-)  Festung  (in  Ir- 
land). 8. 

—  Verstärkung  der  französischen  See- 
küste. 20. 

Revue  militaire  suisse.  Bateau-ambulance 

permanent  (en  Antriebe).  6. 


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