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Bericht über die Senckenbergische
Naturforschende Gesellschaft in ...
Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft
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HARVARD UNIVERSITY
LIBRARY
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IfVSBUlI OP COMPARATIVB 20ÖL00Y.
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Bericlit
Senckenbergische
natnrforschende Gesellschaft
III
Frankfurt am Main.
1S87.
Mit fünf Tafeln.
Frankfurt a. M.
Druck von Gebrüder Knuiiei-
1887.
i; E R I C 11 T
' ÜBER DIE
SKNrKENBKP.(JlSCH}; NATl'RFORSCIIMN 1»K
GKSELLÜCHAFT
IN
FRANK FÜRT AM MAIN.
Vom 4uui 1880 bis 4uiil 1887.
Die Direktion der Senckenbergfischen na tur forschenden
Gesellschaft ix clirt su-h hiermit, statiitt iigciuäss iUreu Bericht
Uber das Jahr 1886 bis 1887 zu überreichen.
FrankfÜFt a. II., im Angnst 1887.
Die Direktion:
Dr. med. W. Laretss, d. Z. erster Direktor.
Oberlehrer Dr. phil. Ferd. Richters. d.Z. zweiter Direktor.
Obcili Iii er Dr. II. Reieheiiliiicli. d Z. erster Sc liriütüiin'r.
Dr. phil. W. Si'haiiif, il. Z. zweiter ^chrittlulirer.
Üigiiizeü by <jüOgIe
Bericht:
über <lio
Soackenbergisdia oaturforschende Geseilscbafl
in
Frankfoil am Main
EnstaUet am Jaltresfeste, den 22. Mai 1887
von
Dr. Ferd. Eichtsrs»
«I. Z. IL Direktor.
— ~^^T<"-
Hochansehnliche Versammlung!
Auch in dem verflossenen nesi-liiiltsjalirc liat die Senckeii-
bergischc iiatuilVirsclieude (jt^iellschalt in dtv Lösung der AiU-
«raben. die sie si( Ii e:estellt: in gej^enseitiger Belchnuig ihrer
Mitglieder, in Ktirdming der Naturkunde im Allg'enieintMi und
hesuuders in dieser Stadt und in Sammlung diesen Zwecken
»lienlieher Gegenstände, eine erspriessliche Thätigkeit entfaltet
und wir dUrleii ilaher am heutigen Tage, trotx des leider zu ver-
meldenden Rückganges in der Mitgliederzahl, mit Befriedigung
auf dasselbe zurückblicken.
Der Tod raubte uns nicht weniger als 16 Mitj^lieder : Die
Hen-en Justizrat Dr. Berg, Stadtrat Co rn ill - (i (• 1 1 . Phil,
von Donner, der sich besonders um die Vermehrung unserer
ornithologischen Sammlung veidientgemacht. Sanitätsrat Dr. G etz.
der vier .Jahre der Direktion der Gesellschatr angehörte, hS.')!)
und 1857 als 11. Sekretär, 1861 und 1862 als 1. Sekretär, .1 ul ins
Hessel, Georg Kissel, Dr. Xotthaft, dem unsere Ab-
handlungen eine Arbeit „Über die Gesichtswahrnelimungen
1*
Üigiiizeü by <jüOgIe
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mittelst der Facettenaugen" verdanken. Fr. Ort eii l.a « Ii. (4eli.
Kommerzienrat .Taeq. Reiss. Adolf Ricard, <.hi. lalknnsul.
Freiherr M. C von Rothschild, A. Soucha.v, Justizrat
Dr. Schulz. Dr. jnr. Wittekind.
Ausgetreten sind : Die Herren Max Bacher, ("arl Bonn,
Herz Frohniann. Dr. L. (.erman. H. Jnrqnet. Sta<11nu
Knopf, Siegm. Lion. Senator Dr. Mumm v. tSchwa rzen-
stein/Ferd. Trestel, Gg. Zimmer.
Dagegen sind neu eingetreten: Die Herren Ht iiu . Becker.
Pari Bittelniann. Dr. phü. Kran/ K»'i-t. Di. phil. Auer.
Hahn, Max Hochstiidter. Moritz Oiii.enheim, Dr. med.
H. Seligmann, Dr. med. C h. Stratz.
Darnach beläutt sirh zur Zeit die MitL-^lifderzahl auf M'rl.
Von «len korresi»ondierenden Mitgliedern sind verstorben:
Nathaniel Adler. ^. Z. Konsul in l'ort Kli.saVteth. Süd-
Afrika: korresp. Mitglied seit 1Ö7V), gest. 20. September 18H(i
8U Frankfurt a. M.
Prüf. Dr. Hermann (itiitlie Direktor des Wilhelm-
(4ymnasinnis zu Hamburg: korresi». Mitglied seit 1H75, gest.
30. Juni IHHH zu Hamburg.
Freiherr Edgar v. Harold. l>ayer. Major a.D.. beridimter
Kntomolog. Spezialist der r,ani.Hir..rnier. Mitherausgeber des
Werkes ..Oatalogus c(deopterortun hnrnsi|no cugniloiunr : k<»rresi>.
Mitglied seit 1S()7. gest. 1 Au?hsi isst, zu Hossenhiden.
Prof. Dr. Nath l> i e 1. e r k uhn , der bekannte Forscher
auf den (Gebieten der Anaiomie und Zoologie: korresp. Mitglied
seit lH6t>, gest. 14. April 18H7 in Marburg.
Carl IMötz. Privatier in (^reifswald. bt kannter Schmetter-
lingskundiger. i>esonders der nicliteuro[)äi.«^ehen Arten: kurresp.
Mitglied seit ISHä, <^est, August 18H(j.
( arl Claudius v Kmard. Kaiserl. russ. (ieheimrat,
Präsident d. r Kaiserl. (ies»dUclialt der .Xatnrtorscher in Moskau;
korrespond. Mitglied seit 1882, ge.st. Dl. September lB«(i zu
"Wiesbaden.
Kreilu^rr Wernei von H i ese-St al bürg in Prag, be- •
kannter Indnsti ioller und Landwirt, korresp. Mitglied seit 1803,
gest. 17. Fel>ruar 1887.
Dr. Frindr. Rolle in Homburgc, (ie«dog und Mitherausgeber
ae^HandwörterbuchesderMineralogie.Üeologieundl^aläuntulogie,
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
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der mit vielen MitgUedern der (festellsdiaft in pei-sODlivhem Verkehr
stand und ans^ere Sammlnugen dnrcli mehrfache Schenkungen be-
reicherte, korresp. Mitglied seit 1H85; gest. 11. Febmar 1887.
Pr^f. Bernh. Studer in Bern, der um die Erforschung
der Alpen hochverdiente Geolog, seit fünfzig Jahren unser
korresp. Mitglied; gest. 2. Mai 1887.
L'nter die Zahl der korrespondierenden Mitglieder wnrdeu
neu aufgenommen: Dr. J. von Bedriaga in Nizza, Prof.
Dr. Paul Ehrlich in Berlin und Dr. Otto Volger; letzterer
gelegentlich seines Wegzuges nach Soden.
Aus der Direktion schieden statutengemäss der erste Direktor,
Herr Dr. med. R. Fridberg und der erste Sekretär, Herr J. Blum,
denen die Gesellschaft fttr treue Erflillnng ihrer Amtsgeschäfte
zu grossem Danke verpflichtet ist.
Zum ersten Direktor wurde ei'Wählt Herr Dr. metl. W. L o retz,
zum ersten SchriflUihrer Herr Oberlehrer 1 »r. H. R e i c h e n ba ch.
Unsere Herren Kassierer, Bankdirektor Herm. Andreae
als erster und Stadtrat Albert Metzler als zweiter, sowie
unser Konsnlent, Herr Dr. jur, F. 8i Inn i lt-Polex, machten
sich, wie in frülieren Jahren, um die Wahrung der Interessen
der Gesellschaft hochverdient.
Die (leneralversanimlnng fand am 29. Januar 1887 statt.
Für die aus der Hevisions-Konimission scheidenden Herreu
Adolf Schmidt-Polex und Rob. Flersheim wurden die
Herren Ed. Üsterrieth und Alfred v. Neufville gewählt:
dieselbe besteht somit zur Zeit aus den Herren Hektor Bösslcr.
Baron Albert von Reinach, Arthur Andreae, Karl
Kinen, Ed. Osterieth, Alfred v. Neutville.
Die aus der Redaktions-Kommission nach dem Turnus aus-
tretenden Herreu Major Dr. von Heyden und Dr. (^eyler
wtirden wiedergewählt : dieselbe besteht also ans den Hcri en
1). F. H eynemann, Major Dr. v. Heyden, Dr. Th. Gey 1er,
Prof. Dr. Noll Di Th. Petersen.
Von unsern Abliandlungen erschienen Heft 2 des XIV. Bandes,
enthaltend die Arbeit von Jakob Wo l ff: Morphologische Be-
schreibung eines Idioten- und eines Microcephalen-Gehinis. sowie
Dr. J. V. Bedriaga: Beiträge zur Kenntnis der Lacertiden;
Heft H des \IV. Bandes, enthaltend Dr. W. Jä n n 1 c k e : Beiträge
zur vengleichenden Anatomie der Geraniaceen, H. B. Möschler:
Üigiiizeü by <jüOgle
Beiträge zur Schnieltt'rliiigs-Fauua von .Tamaica: Heft 1 des
XV. Bandes, entlialteiid Dr. (reyler und Dr. Kinkel in: Ober-
plioL-Une Flora aus den Baugruben des Klärbeckens bei Nieder-
rad und der Schleuse bei Höchst.
Die Kommission tur den Jahresbericht besteht zui Zeit
aus den Herren Dr. Reichen bach, Dr. Richters und
Dr. Ziegler.
Die Neuerung, mit der Aufnahrae von Abhandlungen und
Vorträgen fttr den Jahresbericht gegen Ende des Geschäftsjahre»
abzoschliessen und frfihzeitig mit dem Druck zu beginnen, hat
sich bewftlirt. Der vorjährige Jahresbeiicht konnte bedeutend
frfiher wie sonst, nämlich am 1. Oktober, ausgegeben werden :
vom diesjährigen liegt Ihnen heute der wissenschaftliche Teil
bis auf den soeben geborten Vortrag bereits fertig gedruckt in
ProbebQgen vor.
Die Bftcher-Kommisaion besteht unverändert aus den Heii'en
Dr. Geyler, Prof. Dr. Noll, Dr. Beichenbach, Dr. Schaaf
und Dr. med. Stricker.
In die Eommisirioii far die Verteilung des Tledemann-
Preises wnrdoi gewählt: Die Herren J. Blum, Dr. Edinger,
Dr. Lepsius, Dr. Beicbenbach und Prof. Weigert.
In einer am Geburtstage Tiedemanns, den 10. März,
abgehaltenen wissenschaftliche Sitzung referierte Herr Prof.
Weigert Ikber die Arbeiten der Kommission. Der Tiedemann^
Preis wurde Herrn Prof. Dr. Pjaul Ehrlich in Berlin f&r seine
Arbeit : Das Sauerstoffbedttrfhis des Organismus, zuerkannt.
Am Gebortstage Cretzschmars wurde ein Kranz auf
dessen Grab gelegt, das nach Gesellschafbsbeschlnss auch ferner-
hin auf Kosten der Gesellschaft, wie dasjenige Riippells,
wttrdig in Stand erhalten werden soll.
Nach absolvierter militärischer Dienstzeit trat Herr Aug.
Koch wieder bei uns in Thätigkeit. In Anbetracht der bedeu-
tend vermehrten, von unsem Angestauten zu leistenden Arbeiten
wurde Herr Fahlberg, der Herrn Aug. Koch bisher ver-
ti-eten hatte, auch nach dessen Mckkehr in Dienst behalten.
Die Verhandlungen mit dem Physikalischen Verein kamen
in diesem Jahre zum Abschluss. Nach Fertigstellung seines
schon jetzt ziemlidi weit gediehenen Neubaues wird derselbe
die sämtlichen bisher von ihm benutzten Räumlichkeiten der
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SpTi( k(Mihprg:is<lien Of^selMiaft öberlasst»». Audi die Stittiiiit^s-
AdiiiiuisUatiüU auf jedes Benutzunt?sieclit der.stllx'ii ver-
zit hiet. Wie diefe i%auiu« auii zu verweuden s**in werden inul
<d) etwa schon jetzt der geeignete Zeitpunkt ist an weiter*-
baiilitlie Veränderungen unseres Museumsgebäudes heranzutreten,
das ist znr Zeit noch «iegenstand eingehender Beratungen der
Museunis- Kommission.
Am Jahreslesl. tlen Mai. hielt Herr Prof. \\ eijrert
(U li Festvortrag: Die Lebensäusserungen der Zellen unter |iatiio-
l<)<risehen Verhältui88«u. Di. Kicliters erätattett den Jahieö-
bericlit.
In den a(dit wissensclmltlicheu Sitzungen Warden folgende
Vorträge gehalten:
1) Am 13. Nov. IBSf) Herr Dr. A. Andreae aus Heidelberg:
,Uber das elsässische Tertiär und seine Petroleumlager/
2) Am IL Dez. 1886. Hen* Dr. med. Koerner: „Über die
Naturbeobaehtnng im homerisclien Zeitalter.'
B) Am 8. Jan. 1887. Herr Dr. Reichenbach: „Die Quallen
und Polypen der Graf Bose'schen Sammlang aus der zoo-
logischen Station zo Neapel.*
4) Am 19. Febr. 1887. Herr Dr. Kinkelin: „Beiträge znr
Kenntnis der Dilnvialzeit im westlichen Mitteldeutschland.''
ö; Am 10. März 1887. „Bericht der Kommission zur Erteilung
des Tiedemann- Preises." Berichterstatter Herr Professor
Weigert.
6) Am 26. März 1887. Herr Prof. Dr. Noll: „Beiträge zur
Katurgeschichte der Kieselsohwämme."
7) Am 28. April 1887. Herr F. Ritter: „Zur Geognosie des
Tannus.'
8) Am 7. Mai 1887. Herr Dr. F. Noll: „Physiologische Unter-
suchungen an Meeres- Algen.'*
Von Lehrvorträgen veranstaltete die Gesellschaft folgende :
Dr. F. Kinkel in: „Allgemeine Geologie, verbanden mit Ex-
kursionen.
Dr. H. Reichenbach: „Naturgeschichte der wirbellosen Tiere.
Derselbe machte femer den Versuch der Einftlhmng eines
zoologischen Praktikums: er hielt dasselbe im Sommer an
Mittwoch -Nachmittagen im grossen Hörsäle ab und hatte die
Üigiiizeü by <jüOgle
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Freude, so viele fleissif^e Praktikanten um sitsh zu versammeln,
alt; eben nur Platz finden konnten. Die Anleitung zn selbständiger
Thatigkeit ist offenbar am besten geeignet, unserer Wissensdmft
neue Jünger zuzuführen und daher wird denn aucli die Gesell-
^«cbaft der WeiterfTihrung des zoologischen Praktikums thuiilicbst
Vorschub leisten.
Über die Thatigkeit in den einzehien Sektionen w«*iMlen
8ie im gethnickten Jahresberichte eingehendere Mitteilungen der
Herren Sektionäre finden.
In den Tausdiverkelii sind untgenommen, gegen die Ab-
handlungen und den Hericlit: Musee d'liistoire naturelle
in Marseille und College of seien ce. Imperial Uni-
vers i t y, T 6 k i (>, .1 a 1» a n : gegen den Jahi esbericht : Ve r e i n in r
vaterländische Kultur in Stuttgart. X ,i t in \\ i s s c n-
sehal'tlicher Verein des Harzes in Wer n i i: rode.
California Acadeniy of sciences in San Fraat isco.
Von den Ges( henken au unsere Bibliothek sind toigeude
besonders zu erwähnen :
Von Herrn Prof. Dr. Rein in Bonn: Japan, nach Reisen und
Studien. Bd. IT.
Von Herrn Dr. Kobelt in SchwiuilH iui : Rossmasslers Icono-
gi^aphie der europäischen Land- und Siisswasser-Mollusken.
Neue Folge. Bd. II, Lief. 3— 6. — Prodrorausfaunae mollns-
comm testaceorum maria europaea inhabitantiuni. Fase. 1 u. II.
und diverse Bände französischer nnd italienischer Zeit-
schriften.
Von Heim Dr. E. Huck in Konstanz: Prof. Dr. A. de Bary.
Vergleichende Morphologie und Biologie der Pilze.
Von der König 1. Norwegischen Regierung: Den Norske
Nordhavs-Expedition 187Ö— 1878. XV und XVI. Zoologie,
Orustacea II* und IT'.
Von Herrn Sanitätsrat Dr. Jordan in Saarbrücken: 18 ältere
medizinisch - chirurgische (bei den Gescheuken näher ver-
zeichnete) Schriften, 32 Bände umfassend.
Unsere Sammlungen haben auch in diesem Jahre eine reiche
Vermehrung durch Geschenke erfaliren und die grosse Zahl
götiger (tönner gibt Zeugnis davon, in wie weiten Kreisen man
geneigt ist, nnsei^ Bestrebungen 2U t^rdem. Sie sehen dort
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Ȋmtlicfae Neuerwerbungen, anter denen die Eeptilien nnd
Ampliiblenf Dank den unermtldliclien Bemtthungen des Herrn
Dr. 0. Boettger, eine ganz hervorrageude Bolle spielen, die
Geschenke mit den Namen der gütigen Geber versehen, anf-
gestellt; im gedruckten Jaliresberichle werden Sie ein genaues
Verzeichnis sowohl der Geschenke wie auch der durch Tausch
und Kauf erworbenen Gegenstände finden; heute gestatten 8ie
mir, nur die Namen der verehrten Mehrer unserer Sammlungen
zu verlesen:
Dr. Arth. Andreae, Oberlandesgerichts -Bat Arnold
in München, Ingenieur Askenasy, Prof. Dr. Askenasy,
W. Balther, Max Bamberger in Pascomayo (Peru),
Dr. J. von Bedriaga in Nizza, Biebrich er, J. Blum.
Dr. 0. Boettger, G. A. Beul enger in London, Prof. Max
Braun m Rostock, British Museum, Dr. £. Buck in
Konstanz, G. Dauth in Sachsenhausen, Dr. H. Dohm in
Stettin, Direkt Drory, R. Ehren bach, Knders, 0. Eyssen,
Heinr. Flinsch, Joh. v. Fischer in Montpellier, G.D.Fnnk
in Saehsenhausen, Chr. Geyer, O.Gold fuss in Halle, Gott-
werth, J. Greiff, Ferd. Haag, Baron von Harnier in
Echzell, A. Henkel in Bockenheim, 0. Herz in Petersburg,
Hesse in Banana, Major Dr. v. Heyden, Dr. H. v. Ihering
in Rio Grande do Snl, C. Jung, Dir. Junker in Weissenau,
M. von Kimakowicz in Hermannstadt, Dr. F. Kinkel in,
Frl. Kinkelin, Heinr. Klein in Sachsenhausen, C. Knob-
lauch, Dr. K Obel t in Schwanheim, A. Koch, Mineningenienr
M. Koperberg in Muntok auf Banka, A. Lotich ins, Ober-
bOrgermeister Dr. Miquel, Konsul 0. F. v. Möllendorff in
Manila, Neue Zoologische Gesellschaft, G. Nolte,
£. Oppenheim, Gebr. Oppenheimer, J. Chr. Parrot,
Frl. £. Prange, Hospitalmeister Reichard, Dr. H. Reichen-
bach, Baron A. v. Rein ach, Ingenieur Reulaux in M&nchen,
F. Reuter, Franz Ritter, Dr. Rolle in Homburg v. d. H.,
Hans Simon in Stuttgart, G. Schumacher in Haifa, R. Sulz-
bach, Frl. Vi scher, Bei^direktor Vogel in Louisenthal,
Ingenieur Wehn er, W. 0. Weigand, A. Weiss, Wettstein,
Rev. Winqnist, Dr. Zipperlen in Cincinnati.
Ihnen Allen sei nochmals der herzlichste Dank der Gesell-
schaft gesagt.
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ßesondei's erfreulich schreitet aucli unsere Lokalsammlaug
durch die Bem&hnngen des Herrn A. Koch und die zalilreiclieu
Schenkungen von Seiten von Jagdfreuiiden voran : wir hoffen,
dass das rege Interesse ttir dies(^ Sammlung steh auch kilnftig-
hin erhalte, damit wir in den Stand gesetzt werden, dem
Besucher des Museums vor allen Dingen von unserer ein«
heimischen Tierwelt ein lebensvolles Bild zu entrollen.
Der HeiT Graf Böse, Dr. hon., gab der Gestells» ha ft er-
neute Beweise seines ihr schon so oft erzeigten Wohlwollens,
indem er 2(XX) Mark zu Reisezwecken stiftete. ö(X) Mark davon
wurden für eine Heise des Herrn Dr. Kobelt reserviert, die
libiigen 15ÜÜ Mark Hen*n Dr. P'ritz Ndll zur Vertilgung
gestellt und von ihm zu einem fünfnumatlielien Aufenthalt auf
der Station in Neapel verwendet. In der letzten wissenscliaft-
licheu Sitzung hatten wir das Vergnügen, ihn Uber die trefflichen
Eiiolge seiner dortigen Studien berirlitcn zu hören, die anch
Stoft' zu einer unzweifelhaft sehr hübschen Arbeit für unsere
Abhandlungen liefern werden. Weitere 1000 Mark, die der HeiT
Graf zur Disposition stellte, gestattete derselbe ITir ein Mikro-
skop zu verwenden. Die l'eclmik hat im Bau der Mikroskope
letzthin wieder derartige F<jrtschritte gemacht^ dass die im
Besitz der Gesellschaft befindlichen Instrumente weit hinter den
Anforderungen der Neuzeit zurückstehen; für tlen (Tcbraucli in
den Vorlesungen und im zoologischen l^raktikuiu liätte die
Gesells( iiaft über kurz oder lang, sobald nur die erforderlichen
Mittel vorhanden gewesen wären, die kostspielige Anschaflung
machen müssen. Durch die (lüte des Herrn Grafen sind wir
dazu schon jetzt in den Stand gesetzt, und daher erlaube ich
mir. ihm auch von dieser Stätte ii nehm als den wäimsteu Dank
der Gesellschaft zum Ausdnn k zu bringen.
Von Herrn Hesse in Banana am l'ongo liefen auch dieses
.lalir mehrere Sendungen von Naturalien, zumal l\ei»tilien und
Insekten ein: voraussichtlich werden wir ihn bereits nach einigen
Monaten hier begrüssen können.
Herr Intrenienr S eh n m a c Ii e ]• in Ilaila erbt)t sii-li. ge^en
Zusiclit'iiing- einei- rnterstützung, im lntere.><se der ( ;e.sellscliaft
eine kleine Expedition nach il^m Krokudilfluss, dem Xalir ez
Zerka zu unternehmen, deren H iiii t/.weck es sein sollte, ein
syrisches Krokodil für unsere iSaiumiungen zu erlegen. Trotz
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
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mebitägigeii Aufenthalte in dem fieberreichen Gebiet war jedoch
alle Htthe vergebens; man sah zweifellose Spuren der Tiere,
bekam aber keines 2um Schuss. Die übrige Ausbeute der Ex-
kursion, unter der snmal einige wertvolle Reptilien, stellte Heri'
Schumacher der Gesellscliaft 2ur Veriligung.
Der Direktion der Geologischen Landesanstalt und
Berg-Akademie zu Berlin, die eine Spezial-Bearbeitung der
Mosbacher Sande zu unternehmen gedenkt, gewährte die Gesell-
schaft gern die Benutzung der von dieser Fundstelle in unsem
Sammlungen sich findenden, besonders durch den rastlosen £ifer
des HeiTu Dr. Kinkel in erworbenen zahlreichen StQcke.
Der Besuch des Museums war auch in diesem Jahre wieder
ein i'echt befrietligender; zumal an den Sonntagen durchwogten
geradezu Schaaren von Beschauem unsere Bäume.
Mögen audi femer unsere gemeinnützigen Bestrebungen
in recht weiten Kreisen Anerkennung finden und das Interesse
unserer Mitbürger uns erhalten bleiben, damit auch fernerhin
das Studium der Natur in unserer Gesellschaft eine Pflegstätte
finden und unser Museum der Vaterstadt zur Zierde gereichen
könne.
Üigiiizeü by <jüOgIe
Verzeichnis der Mitglieder
<1er
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft,
Bct'ker, Johanne!», Stift.^frftrtner Hm Senckniberffi^ohen in<^1. Inütitut. 1817.
-;■ 24. Nnvftiiiicr ihm:?
lU>Kiiei% 4oli. Willi. Jus, I'r. ujed., Miueialog \IS\1 zweiui S<kreti»r; 1H17.
i 16. .Tuai IWW.
Blwn, M. Oeonr, GlMermeiitter, Entomolog. 1817. f 29. Februar 182Ü.
Bneh, Job. Jak. Kaslnir, Ilr. med. und pliil., MinerAlog. 1817. f t3. Uftrs 1851.
rret»'lininr. IMilI. ^lak., Lehrer dir Anatomie am SonckcnbergiBclifn med.
Institut 1>>17 /«( iicr l»ir< kttir I 1817. Lehrer der /colonie vf>n IS^O In^
Kmle 1H44, rit>«'iku.'i uiul Aduiinistrufir der SHickeuhergUthen Stütun^.
t 4. Mai 1845.
*£hrnuuia, Job. ('hriHttea, Dr. med., Medixiiialrat. 1818. 1 13. August 1827.
Frtti, Job. C'kr|Mt«|ih, Schueidcraielster. Ent.imidog. 1K17 f 21. Augii»t 1830.
•Frejrelss, C^eorar M Uli.. Prof d< r /«.idoj^ie in Hi« .laneiro. IH18 f l. April 182».
*<Jrnni*IIus Joitehim Viidreas. flankier. IHIM 7 l)e7.tuiher 1H52.
TON Heyden, Karl lleiiii*. ('eortr. l>r. |dtil ntierleutnanr . nachmals Scliütl
und Bürgcnuei.Hter, Eiit«>iii<>log. (]K17 erster Sekretär.) tMI7 fT.Jan. 1864».
UHm, Job. Pricdr. Anton, Verwalter der adelitren uralte» iTeaellmhaft dcj*
Hanses Frauen^tein. Ktmrliyltoiü*: 1S'!7 v ö Mar/. 1S2J).
♦.lawioy, Liidw. Diinicl. Iii jiir IHIH. f ö oktoher 18:^1.
*KloeK, Joh. f^eoi-L' iturkiuii'd Franz, Pr. med.. Medixiiialrat, Prof. 181K.
t 10. Februar 1«:)4.
*Ulhrlf JokMB Konn4 Knapar. Hr. med., (ieheimrat. Stabimrat. 1818.
t 2. September 1828.
*Metac]er, Fried r., Hankier, «i< heimer Konnncrziejirnt. IHIH f 11. März 1825.
Me.Ter, Hernhanl, I>r. med.. H(»frat. Oniitholog. 1817. t 1 Fanuar IS'.Wy
Mlltenl>en;. Wllh. Adolf. l>r phil , Prof . Miiicrah.g. 1817 1 :U. Mai 1824.
*Melber, .loh. (^eortr David, Dr. med. 1818. f U- Augu-st 1824.
NmHi C^hrlatliin KriMt* Ur. med., Lehrer iler Botanik, Stiftit« nnd Hosintalarat
am Seackenberfdftuiim, Prof. 1617. f 15. Juli 1849.
X«bai|f, «Iidi. «ieor^:, I'r. med . Administrator der Dr. Senckenh^-ri^. Stiftnnjr.
MineraloM nrnith.do<r. 1817 f-r^Trr Kircktm 1817. f 2ä. Mai 18au.
*de Nenfrille, Matthias Wllh., Dr. med. 1818. f 31. Juli 1842.
*) Wit Mnf(etret«nen KerrMi wnr«l«n naehtrSsll<')i unt^r K<>ilie il<>r .Htin<>r
anr{{eitoinno>n.
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 14 —
R«mt, J«h.WII]i., Hoflpitalmeüter wnDr.SeiieKenbergr. Bttrgerbotpital 1817.
t 21 Oktober 1848.
«ai^pelK >vnh. Pol er Eduard Simon, Dr. med., Zooiog und Mineralog. 18IH.
t 10. Dezeiubür 1884.
Stein, Job. Kiupar, Apotheker, Botaittker. 1817. f 1^- April 18^.
HtlelMl, Salmno FHedrieh, Dr. med., Oebeim^ Hofirat, Zoolog. 1817.
t 20. Mai 1868.
♦Vamittrapi», Joh. Konr., Physiku.", Prof., Administrator der Dr. Senclsenb^rg.
.><riltung. 1818. t H- März 1K6()
Völcker, (ieon? Adolf, Handelsmann. Kaiüiiiolog. 1817. t 19. Juli 1826.
*WenxeU Ileiiu*. Karl, (ielieimrat, Prof., Dr., Direktor der I'riniatiüchen
mediaiiUMihai Spezialtehnle. 1818. f 18. Okiober 1827.
*r. Wieaenhiittcii, lleiiiricli Karl, Freilicrr, KSnigl. bayer. Oberstlentnant,
Min. raliii: ih18. f 8. November \H2ii.
•t. IJeriiiiiL'. .loli. iKiuik, (jeheimrat. Entomolosr 1H18. f 21. Fcbr 1837.
*v. ii^>iuiucrrlng, Samuel Thomaii!, Dr. med., (ielieimrat, l'rotes»or. 1818.
t 2. IfifS 1680.
*T. BetlmuHi«, Atmen MeiUa, Staatsrat 1818. f 28. Deaember 1886.
n. Ewkn' Mitglieder.
Ewige Mitglieder sind solche, welche, anstatt den gewöhn-
lichen Beitrag jflhrlicli zu entricliten, es vorgezogen haben, der
Gesellschaft ein Kapital zu s( lienken oder zu vermachen, dessen
Zinsen dem Jaliresbeitrage gleichkommen, mit der ausdrücklichen
Bestimmung, dass dieses Kapital verzinslicli angelegt werden
müsse und nur der /insenertrag desselben zur Vermehrung und
riiterhaltung der Sammhuigeu v«M-wendel werden dürfe. Die
den Namen heigedruckten Jahreszalileii bezeichnen die Zeit der
Schenkung oder des VermAcbtnisses. Die Namen sämtlicher ewigen
.Mitglieder sind auf einer Marmortafel im Mnsenmsgebäude blei-
bend verzeichnet.
Hr. Simon Moritz V. Bethmaiiii. 1827. ; Hr. Alexander v. Rethmnnn. 1846.
, (ieorp Helnr. Svlnvondel. 1828. . lleiHrbb v. Betbmann. IHlfi
, Job. Friedr. Aiit. Helm. IH2\).
„ Georg Ludwig Gontard. 1830.
Frau SnarnuM Ellmbctk Betkinann-
Hohveir. 1831.
Hr. Helnrb-b M> litis scn 1841
^ (Je<u'ir Mfb liior Mjiliis. 1844.
, baruu AiuM-liel Majer v. Roth-
aeUkU 1845.
, Job. Georg MebmMbom. 1846.
„ Johann Daniel Sonehay. 1845.
Dr. jur. Kaf Friedr. St hlos.ser.
1847.
Htepluui T. Oaalta. 1847.
II. L. D»bel in Hatavia. 1847.
<i. H. IlaTTi k-Sleeir. 1848.
Dr. J. J. k. Blieb. 1851.
(t. von St. (ieorge. 1853.
J. A^Cntneline. 1853.
P. P. €b. KriHter. 1854.
Alexander Gontard. 1854.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 15
Hr. M. Frhr. t. BethoMiiB. 1854.
„ Dr. Eiiaivl Upp^lL 18d7.
„ Dr. Hl. Ad. Jak. Em. MUtor. 18öR.
., Julius XeHtle. 1800.
„ Kduard Fini^r. 18(X)
„ Dr. jiir. Edttiini Souclui). 1862.
J. X. GrlMMclL 1864.
KV. IL BttttMr. 186&
K. F. Krepi». 18ßß.
Jonas Myliu8. IHm.
.. Konstantin Koilner. IMfiT.
„ Dr. llenuauu v. Me.^er. 18tii>.
„ Dr ir. D. SSMnerrlBir. 1871.
„ i. ü. H. PUMh. 1871.
,. B4>niliar(l Dondorf. 1872.
» l>lfdrieli Kurl Bttek«r. 1874.
r Hr. Dr. FiMrlcih H«iiw«kerf . 1875.
„ Ferdlnaid Lanrin. 1876.
„ J«kob Itenihard RikofT. 1878.
Joh. Heinrich Roth. 1878
.1. Ph. \ikoI. Manskopf. 1878.
„ Jean du t-jij. 1871).
„ üf, Frledr. Metsicr. 1880.
i FrauLoilieirillwlMlMEailieOrftfin
' B<me, geb. Gräfin t. KekllMl-
Im<li-J.,»ss4»ii!t/. \^>MX
Kr. Kurl Aiiiriist iüat liwe, 18H0.
„ üust. Ad. de NettTtille. 1881.
: „ Adolf Metsler. 1888.
I M Mir. Koch. 1888.
1 Joh. WUh. Rms«. 1884.
I Adolf SVnmeniiir 1886.
in. Mitglieder des Jahres 1886.
Die arbeitenden sind mU * beceicbnet.
Hr.
•t
♦?
»»
»»
n
n
Abeu<Irutli. Moriti. 188(i.
Alt, F. G. .Tohamie.«. im*.
Aiidreae, Adiille. Dr. 1878.
Ajidreae, Arthur. 1882.
*Andreae, Henn.,Bankdirekt. 1873.
Andreae, H. V., Dr. med. 1849.
Andreae-PafliaTant, Jean, Direkt.
Aii.lveAe-GolI, J K A. 184«,
Aiidreae-GoU, riül. 1878.
Andieae>Whielder, Joh. 1869.
Andreae, Rndolf 1878.
^Askenasy, Engm, Dr. pbU., Prof.
1871.
Auerbach Ii., Dr. med. 188G.
.iuffarth, F. B. 1874.
«Baader, Friedrich. 1873.
Bacher, Max. 1873.
Bachfeld, Friedrich. 1877.
Ba<^r. S L , Buchhändler. 1860.
Buer, .Jo;iej»h. 1878.
Ban.<<a, Ciottlicb. 1865.
Bansa, Jnlins. 1860.
Hr.
♦Bardorff. Karl, Dr. med. 1864.
de B.irv. II.-5iir. A. 1873.
de Bttry, .lak., Dr. med. 1866.
Bayer. Theudor. I88ö.
BecbhoM, J. H. 1885.
Belli, L., Dr. pbil. 1886.
Berg, K. N.. Dr. jur., Senator. 186«.
Bcrl.', Karl. 1H7H
BerthuWt. Georg. 184i«.
Best, Karl. 1878.
V. Bethmann, 8. H., Baron. 1866.
Beyfl», H. 1873.
♦Blum, .1. 1868,
♦BlMi,..T.fhal, K Dr mp<l. 1870.
Blumcntlial. Ailnli. 1888.
*Buv keuheimer, i>r. med. 1864.
B6hm, Joh. Friedr. 1874.
«fiftttger, Oskar, Dr. phU. 1874.
Bolongaro. Karl Anp. 1860.
Boloniraro-ilrevenua, A. ItiÖi*.
Boiiii, Kurl. 1866.
Buna, rhü. Beb. 1880.
Bonn, William B. 188a
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 16 -
Hr. Boiifant, F. \m>.
„ Borguis. J. Fr I"r;ii>z. 1873.
„ Brauttfels, Otto. 1877.
Brantaoo, Anton Tbeod. 1873.
Brentano, Lndwti^, Dr. jnr. 1842.
Brofft. Franz. l8fiB.
Broflft. Theodor, Stadtrut. 1H77.
.. Hrückftiftnn. I'hil. Jak. 1882.
„ Brückner, Wiih. 1846.
., *Btick, BmU, Dr. pbil. 1879.
„ BatteU Wilhelm. 187a
„ ( ahn, Heinrich 1878.
„ ("ahn, Moritz 1H7 V
.. *('arl. .\ug:.. Dr. nml iH8().
., Cassel, Gustav. 1873.
Cnjrim, Ka., Dr, jnr, 1873.
„ Coyrini, Vikt.. l>r. med. 1860.
„ (%>rnill - Go]!, Wilhelm, Stadtrat.
1878.
.. ( 'reizcnatli. li^naz. 1865».
,. Degeucr, K., l»r. 186«.
„ *Deichler, J. (Iiristian, Dr. med.
1862.
„ Del.tsea. Dr. med. 1878.
„ Dicsterweir. Moritz. IHH.'i.
,. Doctor. .U. lleinr. 1869.
„ Doudurt. Karl. 1878.
Dondorf, Panl. 1878.
„ Donner, Karl. 187.1.
,. V. Donner. Phil. 1851».
„ Drexe! Hotiir Theod. 1863.
,, Ducca, Wilh. 1873.
Edenfeld, Felix. 1873.
«Edinger. L., Dr. med. 1884.
,. Ehinurer. August. 1872.
?:nder8. C'h. 186«i.
,. Kngelhard. Karl Phil. 187:^
„ von Erlauger, Barou, Ludwig.
1882.
„ Eymen, Bemigins Alex. 1882.
Fellner. F. 1S78
*Fiiit;('r. t tlicil.'hror. Dr. pliil. 18dl.
Fingi'r, L. ¥. IH76.
Flerzheim, Kd. 1860.
!, Ftentheim, Roh. 1872.
Flesch, Dr. med. 168B.
Flindch. Heinr. 18ftß.
; Hr Fün^fh, W
„ Folleuiu."»,(ieorg. Ingenieur. 188ö.
j „ Fret^euiiu, Ph.. Dr. phil. 1873.
• ,, Fresenins, Aut.. Dr. med. 188H.
Fkey, Philipp. 1878.
.. Freyeiseu. Heinr. Phil. 187(i
*f>i,nior- Kol... Dr. med. 1873.
,, FrteduuuHi. .los. I86f.
I „ Frie^, Friedr. Adolf. 1876.
„ V. Friflcbittg, K. 1873.
„ Frltwh. Ph., Dr. med. 1873.
., Frohmann, Herz. 1873.
„ Ffild. S , .Iu!»tizrat, Dr. jur. 1866.
j .. Fulda. Karl Herrn. 1877.
Garny, Juh. Jak. 1866.
,. Geiger, Berthold, Dr., Advokat.
1878.
„ Gering, F. A. 18(J6.
,, (Jersou. .fak.. (^eneralkoii?<ul. 1860.
, .. (iernian, Ludwig, Dr. 1885.
„ Getz. Max, Dr. med., Sanit&tsrat.
1854.
,. «ieyer. Joh. Christoph
vir] Herrn. Theodor, Dr. phll.
j „ Göckel, Ludwig, Direktor. 1869.
„ Goldachmidt, A. B. H. 1860.
„ (^oldichmidt, Harkna. 1873.
., (tontard, MoritJt, 1850.
,. (Inttli.dd. eh.. Dr pViil. 1873.
,. (ireiff. Jakob. 1880.
Greiss. Jakob. 188;i
„ GmneliuB, Adolf. 1858.
,. Omnelina, Horitst Ednanl. 1869.
,. V. (lualta, Max. 1869.
.. Hiiherlin. E. J., Dr iur 1K71
„ Hahn, Adolf L A . Konsul. 1869.
, „ Hahn, Ajiton. 1869.
Hahn, Horits. 1873.
Hamhnrger, K.. Jnfttisrat, Dr.jnr.
1866.
.. Hammeran.K A. A . Dr.phil. 187.'v
V. Harnier, Ed.. Jitötizrat. Dr. Jur.
1866.
„ Harth, H. 1876.
Haiirk, Alexander. 1878.
„ Haiuk, Müritjs, AdTt>kftt. 1873.
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— 17 —
Hr. Heimp«!. Jakob. 1873.
Henri.h. K F.. jnn. WTA,
., Herz, orm 1H7S.
.. IIe»rf«>I, .Inlius lH(ia.
., flener, Fenl. ISßß.
„ *r. Hejrden. Lnr.. Dr. phil., Major,
\m\.
V. Heyler. fJtMirg. 1844.
*Heyneiimnn. I). Fr. 1H6<).
Höchberg. Otto. 1877.
Hoff, Kul 1860.
„ Hoheneimer, H., Direktor. 1866.
„ V. Ilolzhatlwii, fieorir. Prhr. 1867.
Hol/mann. Phil. 186(5.
.. .lacqnot Sohn. W. 1878,
Die Jäger'^che ßn< bhan(lluug. 1866.
Hr. Jinnkke, \\\, Dr. pbU. 1866.
Jasaoy, Wllh. Lndv. IA66.
.. Jeanrenaud, Dr. jnr.. AppeUattOiM-
.. .Iii.hl«, .Julius II. 1881.
.. Jurilau, FolLx. 1860.
.. Jttfpel. Karl Frans. 1821«
„ Kahn, Hennann. 1880.
Kataen^rriii All-rrt 186».
Kayser. .\.laui Friedr. 1869.
.. Kayser, ,1. Adam 187H.
,. Keller. Adolf, Rentier. 1878.
Keller, Otto. 188&.
.. 'Keiiselmeyer, P. A. 1869.
., Ke.'^sler. F. .1 . Senator. 1838.
Ke^-!'-r TlriTtrirli. 18^0.
.. i. Willi. 1844.
Kiuen, Karl. 1873.
«KinkeUn, Frieilr., Dr. pbil. 1873.
Kirchbeim, 8.. Dr. med. 1873.
„ KiHnel, (icorcr. 18r»fi.
Klit.scher, F. Aufr. 1878.
,. Klotz, Karl Kuust. V. 1844.
.. Knaner. Job. dir. 1886.
.. Knips, Jon. 1878.
, Knopf. L.. Dr, jur.. Stadtrat. 1869,
♦Kol).-lt W. Dr. iii-d. 1877.
K"iiii,d. Hibliotht^k in Berlin. 1882.
Hr.*Kürner, 0., Dr. med. 1886,
.. Koba*Spejer, Sigiam. 1860.
„ Kouenbttg. Gustav. 1873.
Hr. KrRtxer. J., Dr. phU. 1886.
.. Kriimer. .lolmnues. f %fi.
Krrn-i(;|ier. .lakol». I88().
Küchler. Kd. 18(>6.
Kugele. 6. 1869.
Kogler. Adolf. 1882.
♦Lachmann, Bernh.. Dr. med. 1885.
.. Ladenbiiri;. Emil, (ieheim. Koin-
nierzieurat. 1809.
., Laeumerhirt, Karl, Direktor. 187 m.
., Landauer, Wilh. 1873.
.» Ung, R., Dr, jur. 1873.
Lantensi hlSger, Alex.. Direktor.
1878.
T-antPfPTi K., Konsul. 186W.
.. •Lel)^<ius, H., Dr. phU. 188^$.
.. LeBchbom, Lndw. Karl. 1869.
Leser, FbU. 1873.
.. Lindheimer. Ernst. 1878.
,, Lindheimer. .lulius. 1873.
I.ion. B<»!ino 1878.
.. Liou, Franz, Direktor. 187.S.
,. Lion, Jakob, Direktor. 1866.
,, Lion. Siegnmnd, Direkte. 1873.
„ Lochmann. Richard. 1881.
l.oretz. A W l-^iü'
., *Loretz. Willi.. Dr. med. 1877.
., *L<irey, Karl. Dr. med. 186U.
,. Lowy, W., Dr. jnr. 1873.
Lndus, Eng.. Dr. phU. 1859.
,. Maaa, Adolf. 1860.
„ Maas. Simon. Dr. jur. 1869.
., Mahlau. Albert. 1867.
Majer, Job. Karl. 1854.
Majer-Steeg. 1842.
Mannheimer. A., I»r. 188;j
Manskopt. W. II.. Geheim. Kom-
nierzienritr iHfif»
Marburg, Heinrich. 1878.
Marx, Dr. med. 1878.
Matti. Alex., 8tadtr.. Dr. jnr. 187H.
Mafti. J .1 A . Dr. jur. 1830.
Zaubach, Jos. 1878.
May. Kd. (in.stav. 1873.
May, Julius. I81'.\.
May, Martin. 1866.
Merton, Albert. 1869.
Pr.
Hr.
2
Üigiiizeü by <jüOgIe
18
Hr. Morton. W. 1S78 (
g >Ietfeiilit'iiiier. Chr. ll«'iiir. 1S7:'>.
, Bleuler, Albert, GeuiTulkoiisiiI, [
Stadtrat. \9ß9. .
« Metxler, Karl. 186». '
, ^Ictzler, Wüh. 1844. !
B Minjon, Herni 1H78.
, Minoi)rio, Kail (.g. 186H. '
^ Mohr, Uberlehrer. Dr. [Ml 18«fi. |
, Honiton, .Toh. Gg. 187H. |
, HflUer, Joh. Christ, lfm. |
, MfilU-r. Paul. 1878.
, jrniler. Sif^ni. Fr., .Tiuttizrat, Dr., j
N«.tar. 1878. '
, ilmnmv. Schwary.euHteiii, A. 18(51),
, HuarniT. Schwarzcmitcra. D.H.. Dr.
jnr., Senator. 1869.
, Mumm v.Scbwarzen.stein. Herrn.,
Generalkonsul 18.")'J
„ 3Inmni v Schwarzenstein, V. II.,
juu. 1873. ,
, Neatle-Johii, Georg. 1678.
„ Nestle, Hermann. 1857.
. Xestle, Richard. 18."»5.
, Neuhert. W I. . 7..ih\u\ry.t 1878
. Neubürtrer. Di. invd. 18(50.
j Neustadt. Samuel. 1878.
. T. NenMe-Siebert, Frieilr. 1860. :
, T. Nenfrille. Alfred. 1884. f
, V. Neufville, Otto. 1878. [
„ Niederhofln'itt) A . Direktor. 187.'{. j
, *Nidl.F. C. l'rot . Dr. sc. nat. 18(>;{.
, Nutthafc. Jnl., Dr. pliil. 188ä.
, T. ObemWg, Ad., Dr. jnr. 1870. \
, Ocli^ llcrniann. 1873.
„ Ochs. Karl. 1873.
„ Ochs. Lazarus. 1873.
, ( HileosehlaKer. K. Fr., Dr. med. j
1873.
, OpUn, Adolph. 1878,
, 0])i)cnheinier. Oharleii, GfiieraU
ki»nsul. IHT.)
, Ortenbai h, Fricdr. IHöH.
, Ostenieth, Franz. 1867.
„ OsterrfelVv. BIM. 1860.
, Onterrietli^Lanrin. Aug. 18<»8.
„ Osterriet Ii. Editnnl. 1878.
Hr. Oswalt. II.. Dr. jur. 187.'l.
, ra*"'avaiit, llerii). l^y.l
, l'assavant. Robert. 18*»0.
*PaiMavaut. Theodor. 1854.
, «Petersen. K.Th., Dr. phil. 1873.
, Petsch-Goll. Phil., Geliehn. Kom-
inerzienrat. 18(>().
. I'faehler. F. W.. 1878.
, Pfeffel, Aug. 1869.
. Pfeffel. Friedr. 186U.
r Pfeifer, Eugen. 1846.
r Piej:. K.. Steuerrat. 1873.
, Pontick. Oft,,, Dr. jnr., Recbt8-
anwrth, 18I5S>.
. Pusen, Jacob. 1873.
. Prestel, Ferd. 1868.
. Propach, Bobert. 1880.
, Qailltng, Friedr. Wilh. 188».
. Ravenstein. Simon. 1873.
Die Kealschuh«. Israolitis« he. 1869.
Hr.*J{chn, J. H., Dr. med. 188Ü.
n *])eichenbacb. J. R., Oberlehrer. Dr.
phil. 187».
. V. Reinaeh, Alb., Barmi. 1870.
Reiss. .laeqne^. Geh, Kommersien»
rat. 1844.
, Reiss, Paul, .\tlvokat. 1878.
, Rentlinger. Karl. 1886.
. Ricard, Adolf. t86a
. Ricard. 1. \. 1873.
, *Richters. A. .1. Ferd., ( iberlebror,
Dr. 1877.
, ♦Ritter, Fraujs. 1882.
, Rittner, Georg-, (leb. Kommenion-
rat. 18<50.
, Rödigc r. Kciir , (ich. Regiemngit-
rnt. Pr IM,')!».
^ Rossler, Hektor. 1878.
, K9äsler, Heinr., Dr. 1884.
. Roth, (ieorg, 1878.
, Roth. Joh. Heinrich. 1878.
„ Rothanicl. Frit/.. r>r. 1882.
, V. Rothschild, .M.K..(ieneralk<mMa),
Freiherr. 1843.
„ r. Rotb«ebiid) Wilhelm, Genml-
kouünl, Freiherr. 1870.
,. Rneff, Mhw. Apotheker. 1873.
Digiti^cü by Google
— 19
Hr. BttW. Louis. 18S<».
, RuiDpf. Hr. jur.. Kniisuleiir. 1S<H».
. *8aRlmiiller, Max.obvmleut. I8«i3.
, Sachs. Joh. Jak. 1870.
„ Saact Qoar, Heier. 1866.
, SandhAgeii. Wilb. 187a.
, Sftin'rläiKler. .1. D.. Dr. jof. 1873. ;
g SrliarfT Alex . Konimerzienr. 1844. j
, Si h.vrrt. Eduard. 18H.Ö. j
, Scbaub, KarU 1878.
, «Scbuf Willi., Dr. pUl. 1881.
, «SfiheMel, Seb. AL 1860.
, >i( hepeler. Ch. F. 1873.
, Srlit rlcnzky, Pr. jur , Notar. IM"'?.
. Schiele, .Siiiujü. Direktor. 18(>H. i
, .Schlemmer, Dr. jur. 187H.
, Scbmick. J. P. W., Ingenieur. 1873.
, Schmidt. .\d(.lf. Dr. med. 1832.
^ *.<chmidt. }I« inr.. Dr. med. 1866.
. Sihuiidf LmU A A 1H71
^ »Schmidt. Moritz, l»r. med. 1870,
. SchiRidt'P«>l«x, Adolf. 1855. ,
„ «Schmidt-Polex, F., Dr. jur. 1884. |
. Sehmidt-Seliarff. A«h)lt'. 1855.
, Schmrvldfr V. A 1H73.
, Schnapper. Beriili. IKHO.
, Schölle», Joh., Dr. med. 186G.
, *Scliott, Engen, Dr. med. 1872.
« Schulz, Heinr., JoRtimt u. Notar.
Dr. jur. I8r.r».
Srhnmaclier. Heinr. 1H8.'».
Vr. Schust«r. ii«cha. 188;"),
Hr. Scitwarx, Qeatg Pli. A. 1878.
„ Sehwamehild, Em. 1878.
. Schwarz.schild, H<we«. 1S(U\.
, V S(\vdfwit/.. Hann. T*farrnr 'y-l^.
^ *Siel)ert. .1 .Instizrat. Dr. jur.
, Sichert, Karl August. 184)i).
, Sömmerring, Karl. 1876.
, Sonnemann, Leopold. 1878.
, Souehay, A. 1842 •
„ Spelts, Dr jnr., Senator. IfHHK
, Speyer, Gustav. 1878.
^ Speyer, James. 1884.
. Speyer, Edgar. 1866.
, Spiew, Alexander. Dr. mvd., Sani-
tütmr. im
Ir. Stadennann. Krnst. 1873.
, ♦.«^'t. ftnn Vh. ,r . Dr. im'd. 1862.
. V. Steitrer. .Vlatt«'o. 1883.
, Stern, B. E., Dr. med. 1865.
, Stern, Theodor. 1863.
, «Stiehel, Friu, Dr. med. 1819.
. V. Stiebel, Heinr.. Kon.HuI. 18<«).
, Stil^ebaaer, Gast., Bankdirektor.
1878.
, Stork, Wilhebu. 1882.
, Storek, Friedr. 188B.
, ^Stricker, W., Dr. med. .1870.
. Strubel!. Bruno. 1876.
. Sülzbaih. Emil. 187a
. Sulzbach. Kud. 1869.
, Trost. Otto. 1878.
, rmpfenbach, A. E. 1873.
, Una-Maaa, S. 1873.
, Varrentrapp. ¥r. Dr. jur. 1800.
p von den Velden. f> 1842.
, Vogt, Ludwig. Direktor. 18(i6.
, Vohsen, Karl. Dr. med. 1886.
, Volkert, K. A. Ck. 187.3.
Weber, Andrea.s. 18(tO.
„ *\V*'ii,NM t, Karl. Prof. Dr. 188.-|.
„ Weilier. Hirsch .UVnh \m\K
, Weinmaun, Wilhelm. 1878.
, Weise. Albrecht. 1682.
, *Wenx. Emil, Dr. med. 1869.
, Wertbeimber. Emannel. 1878.
^ Wortbt imher. I-.ini''. 1869.
,. Wetzel. Heinr. 18*)4.
, Wiesner, Dr. me<l, 1873.
, «Winter, Wilh. 1881.
, «Wirsing, J. P., Dr. med. 1869.
„ Wirth. Franz. ISC.if
, Wittekind. H.. Dr. jur. 18t>().
, W oltäkcbl, 11. M., Kommerxien-
rat. 1860.
, Wtti»t, K, L. 1866.
g Wunderlich, L., Direkt^ir, Dr. phit.
188Ö.
, Zi.kwolff Albert. 187:5
, V.ieirier. Julius. Dr. phil. 18<il).
, Zieger, Otto, Direkt4>r. 1873.
j, Zimmer. (Icorg Karl. 1K78.
2*
Üigiiizeü by <jüOgIe
- 20
IV. Nene Bflt^lleder für dM «fahr 1887.
Ilr. Becker, Ueiur.
M Bittelmaiiii, Karl.
. Feist, Franz. I>r. pliil.
^ üahti, Ang.f Dr. pbiL
Hr. H<)clMi&dter, Max.
, Oppenbetmer, Horit«.
. Seliginann H.. Dr. me»l.
, Stntz, V. H., Dr. med.
y, Ausserordentlleiie Elirenmltflieder.
Hr. Brakel, Theodor (von hier). 1875.
„ Heteer, Wilhelm (von hier). 1878.
, Hertaog, Panl, Dr. jnr. (von hier). 1884.
VI. Korrea^pondierende Ehrenmitglieder.
Hr. Rein, J. J., Prof., Dr., Bonn. 1876.
VII. Korrespondierende Mitglieder.*)
183Ü. V. Czihak, J. Cb., Dr., Profettsor, 1845.
Bitter, in Aichi^enbnTgr.
1833. Fechner, Gustav Theodor. Prof. 1815.
hl Leipzijf.
1834. WiebeI,Karl,l'rofe8äorinliain- | IHM.
burg.
1836. Decaisue, Akademiker in Paris. | I84ß.
1838. Agardh, Jakob Oeorg, Prof. in !
Lun.l. I 1847.
1837. Studer. Aputbeker in Bern.
18:}7. (-'tmlon, Loui^ in Nendiätel. ; 1818.
lüiid. V. Meyer, Geur*; Hermann, Pr<»f,
hl Zflrich (von hier).
1841. Oenth, Adolf, Heh. Sanitlitsrat, 1819.
l)r. njed. in Scbwalbach.
1S41. Budtrc .lul., Prof. in (Jrcifswald. 184.4.
1842. ("laiH. Bruno. Dr. med., (»ber-
arzt de^ ätadtii^chcu Kranken- 184!).
hauaes in Elberfeld (von hier).
1844. Bidder. Friedr. H., Professor 1849.
in Dorpat.
1845. Adelmann, Georg B. F., Prof. 1850.
d. Z. in Berlin.
Meuegliini, Giu.'seppe, rrofe«t.sor
in Padua.
Zimmennann, Ludw. PhiL.Hedi»
zinalrat, Dr. med. in Brannfels.
Sanfllif riror, Fridolin, Profeüsor
in Würzbnn;.
Schiff. Sloritz, Dr. med., Prof.
in Genf (von hier).
Virchow. Hnd.. Geh. Hedixinal-
rar l'rofessor in Berlin,
i'hilippi. Kud. Ainadfii««, Dirt^k-
tur doü Museums in Santiago
de Chile.
Beck, Benili., Dr. med., General-
arzt in Karlsrnbe.
Dohm, K Dr., l'räsident
de.s Hiitomol. VereinH in Stettin.
Fischer, (ieurg. in Miiwaukce,
Wisconsin (von hier).
Gray, Asa, Prof. an der Howard-
Tniversity in Cambridge.
Kirchm-r fKn?isnl in ^^ydn*»}-!.
jetzt in Wiesbaden (vuu hier).
*) Pie rnr^oiiAtitt» Z»M l»iHli>nt«l A.M Jahr der Aufnalimi*.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 21 —
1830. llelteiilifiiiicr, Karl (Iii. FritMlr..
Dr. nie l . (Jeli. 3Ied.-Rat. Leib-
arzt in Si hweriii (Von hier).
18Ö1. Jordan, Hermann, Dr. med..
SMiitStnrat in SaarbrQeken.
ISöfi. Lenekiut, Bndolf, Dr.» ProfeMor
in I^iptig. ,
1853. <h' r.ary, Heinr. Anton. Trol.
in strassimrg (von liien.
1853. buchenan, Franz, Dr., rroftssor
in Bronicn.
18ö8. Brttcke, Ernst WUh.. Prof, in
Wion.
1853. liUdwig, Karl. I'rut in Lfipzig.
1854. Schneider, Willi, (ioltlieb, Dr.
pbil. iu Breslau.
1854. Ecker, Alexander. Oeh. Heil.-
Bat, Prof««»» in Freilfttis.
1856. Scacchi, Afcbangelo, Professor
in Neapel.
18."i*;. Palmieri. l'roteästir iu Neapel.
1857. T. Uumeyer. Alex., Major iu
AneUm.
1857. Schmidt, Max. Dr. vet., Direk-
tor des Zoolog, (larlens in
Herlin (von hicri.
18ÖU. Frey, Heinrich, Trof. iu ZUricli
(von hUae),
1880. Weinland, Christ Dav. Friedr..
Dr. phil. in Baden-Baden.
IHW). Oerlach. J.. Prof. in Erlangen.
1860. Weismann. A«ir , l'r-.t , <Jeh.
Hofrat iu Freihurg » von hier).
1861. Becker, Lndwiir. In Melbourne,
Anetralien.
1H61. T. Hetmholu, H. L. F.. (ieheim-
vnt. Profes.sur in I'.erlin.
1861. V. .Viamlerstjerna. Kxcell.. kais.
Ku>w. Cioueralleuteuant iu War-
sehan.
1863. Hoffmann, Herrn., Geh.Uofirat.
Professor in Giessen.
18*13. de Sanssurc. Ifcnri in (h'uf.
1864. Pauli. Friedr. Wiüi.. Di. med.,
llofrat in Lübeck (von hier).
1864. Schaaühattsen, H., Geh. Med.«
Bat^ Prof. in Bonai.
I 18B4. Keytierlinu ' ril Alex . Ex-
1 Kurator der l uivfrsitiit Dorpat.
d 7.. in Keval, Coriand (Kum-
laiul).
1865. Bidz, E. Albert, k. Bat tu Her-
mannstadt.
18«w;. Mrdil. Dr., Pr(»fes:*or in Kaj«cl.
1867. Landzert. Prof. in St. Peters-
burg.
< 1867. de Marüeul, Abbe iu Pari«.
1868. Hornstein. Dr., Oberlehrer in
KasseL
ISf!?». Wagner. K . Prof. in Marburg.
1H6!>. (iegeubaur. Karl, ProfeoKor in
j Heidelberg.
18(»y, Iiis, Wilhehu. Prot, in Leipzig.
1869. Htttimeyer, Lndw., Professur in
BaaeL
1 H6}>. S«!niper. Karl.Prof. inWürzbnrg.
i 186U. (ierlach, Dr med. in Hongkong,
' China (von hier).
186H. Woronijn, M. , Profe.s^or iu ^^■it
baden.
186B. Harboza du Hoccajre. Direkt.de:«
Zool(»g. Mu-jenm.-* iu Lissabon.
' 1868. Keuugotr <; . .\ . Pr-.f. in Xfirit li.
' 1871. V. Malier, F., Direkt, de.s botau.
Oartens in Helbonme, Au;4tral,
! 1871. V. Haast, Jul.. Dr., Prof. nnd
j Direkt, des Canterburv-Museuni
in ( brist -("liurch aufNeuseelaud
1871. .Tnncs. Matthew, Prä-*ident (]cs
uaturlmtor. Vereins iu ilalitax.
I87ä. Westerland, Dr. K. Ag., in Ron-
neby, Schweden.
1872. Verkrilzen, Tb. A.. in London.
' 1872. V. Nn^'tli. K Pr.if, in München.
1H72. V. .Sacli-. .1 l')Mt in Wür/.burg.
1872. Hooker, J. D.. 1 »irekt. des butau.
iiartens in Kew, England.
I87H. Streng. Profcssur in (tiessen
i vio) hicri
1H7:J. .'<t<issirh, Adolf I'rnfesMir an der
Kealschule in 'I rii-st.
I 187:i. vom Rath, (ii-rh.. Prof. in Bonn.
1873. Römer, Gek.-Rat, Professor in
Breslau,
Üigiiizeü by <jüOgIe
— ^2 —
1873. ('«spftry, Hob.. Vtnt, in RAnigs-
berg.
IHTil. ("ratiiPr l*n(t'*'«'!<»r in Ziiti. li
I87i). Beutliaiii, «.u'ury;. l'raKitit'iit iler
Linneati Snci«^ty in Londuu.
I A7B. 4 ifiiitlier. Dr., am BritishMiifleuni
ih IjoiuIoii.
I»73. S.lafer, l'liil. LiitU-y. Sorretaiy
of zoolotr S h- in L<in<l<»ii,
1873. Liey<lig. Kmu/, I»r.. l'rul inli<iuu.
1873, hovvn, P^ufe^<!Hlr. Akademiicer
in Stocktiulm.
1S78. Si hiimnla. Prof. in W 'u u
1M7M. l*rin;rsli(Miit. I>i . l'rof. in IJerlin
1873. S> Itwr-iKlener. l»r.. ProIeüKur in
li.Tiiii.
1873. de CauduJIe. Alphonra. Prüf,
in (jenf.
187S. Frit s. Th . rro(f>*>;i»r in ( psala.
1873. Srhwt'inturfh, l»r. in Heiiin.
Triisitleiit <ler UenirraiihijH-lien
Cieiitilläilial't in Kairo.
1873. Kuüsow. Edmund. Dr.. Prüf in
DoriAt.
187.5. Colin. I»r.. Prot, in Hre«lAU.
1H7H. l{ees. Prot', in Krlaniren.
1873. Kni.st. I>r Vorr^itzcinkr «ler
ileuttich. uaturt'. {its. in i 'uracas.
1H73. Hott:*$on. PrutenKur in Zttricli.
187H. Kr«fft. Direktor de^t Mnseniux
in ."^yilii. \
1874. Joseph, (iuät., Dr. nieiL. Dozent
in Ureslan.
187-1. V. Frit,sch. Karl, Freiherr, Dr..
Profeuxor in Halle.
1874. Ga«ier. t>r., PrivatdoKent an der
,\natoniie in Bern ( von hirvi.
1875. BUt>dili. Ott", Dr.. Prof. in
Ht iilelberu: i vnn hier).
1875. Diet.i:e, K.. in Karlsruhe (t. hier).
1875. Fraai. Ditkar. I»r.. Profemur in
$tutt$rart
1875. Klein. Karl. Dr.,. I'rofemor in
^i">tf inireti.
187Ü. Fhenau, Karl, Vin -Kon.-^ul <le?>
Dentsciieu Reiche.<( in Zaniibar.
d. Z. auf Madagaskar (von hier).
1675. Moritx, A.. Df., IßncUau de
l'observaf oire physiqne in Tiflis.
1876. Probst. Pfarrer. I>r i.liil in
I I nter-Kssentlurt. \Vürueiiiber;r
{ 1876. Tattfioni-Tozzetti, Prole.<^.^or in
Florens.
' 1875. Zitt. l,K..Dr..Pr(»t. inMilnclien.
' 187(!. Liversiilge. Prot, in .Sydney.
1876. Böiti^er. Hii.r » Direktor in St
i i'ristof, Vorarlberg ivou hier»,
i 1876. Langer, Karl, I>r.. Prof. in Wien.
I 1876. Le Joli«, Anin»te. President de
i la Soeii tr nntionab- dea Miencett
natnrelles in Cberbonrjr.
: i87H. Meyer. A. B. . !tir«>kr..r des
! köuiglit U-zi»ologisiiit'ii .Mu:!t:um»
in Dresden.
! 1876. Wetterhan. <J. D., in Freibnrg
i. Br. (von hier).
1877. V. Voit. Karl. Dr., Professor in
.Miinrlien.
1877. Schmitt, t". ü. Fr., Dr.. Prälat
in Mainz.
I 1877. Decker. L.. Ingfen. in Hambnrj;.
[ 1878. diun.Carl. Prot Dr.,lnKauigii-
'terjf (von bieri.
1878. t tirradi. .\ . Profes^ir au der
I Pniver^iität in Puvia.
1878. |{ayden.Prof..Dr..$taat«g«ol«ff
in Washington.
1878. Strauch. Alex . Dr. idiil.. .Mit-
iflied der k. Akadenue der \Vi.<-
ücn.Hehat'ten in St. Petersbury.
1878. StunipiT, Anton. auK lluniburg
I v.d.ll., d. Z. anf Madagaskar.
1879. v.Sclienser, Karl, Ritter, Mini-
stt-rialrat. k. k. österr.-uiiirar.
(Jesehättsträfjfer und Geueral-
Koniiul in (icnua.
1K7»J. Keichenbach, U. Prof. Dr..
in Hamburg.
1880. Adams. Charles Francis. Presi«
! deiit i»f the .\nierican Aeadeniy
nf . \i is and Seionc CS in Boston.
18811. \\ intbroi», liobert ( ",. Prof.. 3lit-
j ijflied der American Academy of
, ArtMaud8ciencesinBo»ton,Matis.
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— 23 —
1880. SiiRiiu. Hui, in Btutlciirt.
1680. Jickeli. Karl F., Dr. pbfl. in
Ht'nuannxtiKlt.
188U. 53tu|»ff. F M.. Dr.. lugt;ui«ur-
Oeolug üi Weiseusee bei Berlin.
1881. Lopes Seoane, Victor, in Comila.
1881. Hirsch, Karl,Direl(tor der Tram-
vvays in l'aleriim vini }iier\
1881, T.Mlftrci. A., Prof. I»r., IMn kr.-r
des bnrau. iiarteui« in Paieruiu.
1881. Suelieii, P. C. T., in Botlerdam.
1881. Debennx. (Mon, Pharinacie» eu
eil» r ilr rin".}). iiiilit. in »»ran.
1881. Fie^di. .Mix, Dr. med., Pr..t.
a. i\ 'I it'i-Arzneisi'!inlp in Hern.
1882. Ketowski, O., liuiraf, civniu.-
Lehrer in Theodottia.
1KR2. Retaias, Omt»Y, Dr., Prüf, am
Cfti'iünNchen niedici»- cliirurgi-
"iIh'u In-titnt in Stoikliolm.
1KH2. l'etn, .\., Dr. im-«!, in Jassy.
IHS2. Uusw, Ludwig, Dr. in .Fa^jsy,
1888. Bertltan, Ph.. Dr. pliilo«.. Prof.
in Bonn.
18H3. KimIi. Robert. (iLdieiinrat Dr.-
im K. < resundluriNntiit in Ücrliii
IhHi) I.nret/.. llerni.. IM., an der i^eo-
lugisclieu Landes - .Vn.stalt iu
Berlui (ron hier).
1H8B. Kanke, Jok.. Prüf. Dr.. (ieneral-
sekrefär «It r I»rnts*ben antimj-
poliig. (i« >< ll-i liuft in Müntlien.
1883. Eckhardt, Willi., in Lima ^Peru)
(\oü hierj.
I 1883. Juug. Karl, Iiier.
I 1883. Boulen^'er, (J . A., Dr.. am Natnr-
historischen Museum in L'aidnii.
I IfsM;^. Arnold, Ober-Landengericht^rat
, in Müucbeu.
1881. Lortet, L., Prof. Dr., Direlctor
des natnrliistor. Husemna in
Lyon.
j 188L Köni},'lirhe Hoheit l'rinz Lud-
wig Ferdinand von Bayern iu
I Miineben.
t 1884. Raainger,Prof.Dr.,inHnnclieu.
' 1884. V. Kucn«n, A., Prof. Dr., in
(löttingen
i6b4. WalttT Iii iur., Dr. med. Hof-
'<■ rat, in «Mleubach.
, 1884. Knoblauch, Ferd.. Konsul iu
Nenkaledonien, hier.
' 18B4. DanieDsea, D. C, Dr. med., Di-
rektor di'^ Mu.seums iu Bergen.
1884. Miiteli, FiMucesco. iu Tnnis.
1884. Braudza, Demetriu.s, Prüf. Dr.,
i in Bukarest
i 18HÖ. V. Hüctlendorff. Dr., O., Fr.,
Konsul dei} Deutschen Beiches
in Manilii.
188."). I ii iiiuiiiig, Walther, I*r«f. Dr.,
lu Kiel.
' 1886. V. ISeAtUfs^, J., Dr., in Nina.
' 1887. Vulg«r, Otto, Dr. phil., in Soden.
I 1887. Ehrlich, Paul, Prof. «Dr., in
' BerUn.
I
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— 24 —
Duri-h (Ue Mitgliedschaft werden folgende K echte
eiwoilieii :
1. Das Naturhistoiisdie Museum aii Woclieiitagen von ö — 1
und 3 — 4 Uhr zu besudit^u und P'iemde eiuziilUliren
2. All«' voll di'v ( icscllschaft veranstalteten Vorlesungen und
wissenschait liehen Sitzungen zn liesufhen.
iJ. Die vereinigte Senckenbergisclie Bibliothek zu benutzen.
Ausserdem erhält jedes Mitglied al^ährlich den gedruckten
Jahi'esbericht.
Bibliothok-Ordnuns.
1. Nur Mitglieder der einzelnen Vereine ei halten Hiicher.
2. Die Herren Bibliothekare sind {jehalten. sirli von der ]ter-
sönlichen Mitgliedschaft durch \' orzeigen der Karte zu
iiberzeugen.
H. .ledes Mitglied kann irlciclizeili^'- Ihm h.stens (i Bande geliehen
erhalten: 2 T>r' •schüren entspredien 1 Hand.
4. l»ei eniiieheii-' ( ienf^nstand kann hochsteuä auf 3 Monate
der Bililicthek entnonunen werden.
5. Auswärtige Dozenten erlnilten nur durc Ii Bevollniarhtigte,
♦ welche Mitj^lieder eine- *h i Vereine sein müssen, Biicher.
Diese besorgen den \ ei saud.
Üigiiizeü by i^üOgle
Geschenke und Erwerbungen.
Juni 1886 bis Jnui 1887.
!• jSatttmiieii«
A. Geschenke.
1. Für ükt Tenii«k>k«iid*iiiuitoiiiiMh« Hamniluiiiir:
Vuu der Neuen Zoologischen (i esellscliaft : Skelette
voll Cet'ftipWfef*US fuUyinosus, ( 'i/nortp/mlus pormrius, OtO'
AVfm S€iie<falensis, Ch'vtut ajris und Ära rhhroptcra. Schädel
von Cffuoctpfmlm porcanva und O/ttonpltfrlm fiditjlnosm.
Vou Franlein Vischel- : Ans ilciii Nachlass ihres sei. Vaters.
Dr. med. Vischer: Kine Anzal»! Kiagiiieiile von Meiiseheu-
scliiide-ln und Kxtreniitäten.
\'un llciru (*. N'olti hici : Schädel, Oberschenkel und Beckeu-
kuMciien eines liuschujann-K indes.
\ on Herrn .1. Chr. Parrot: 3 Menschcnschädel ohne Unter-
kiefer (ohne Zälnit }. lOingehorene der FidscUi-luseiu und
der \eu-Helii i(hM». und 1 Alhatriis-Schiidcl.
Von Herrn <i. Schumacher in HaiJa : 1 Kehschädel aus
Syrien.
Von Herrn A. Koch: Skelel von Lutm ruUjari^.
Für die SJiiijreticr-Sjiiiiiiihin?:
Vuu dci- Xeuen /«»oiojri.^r Ii en <i esellschat t : 1 Crrro-
liillircils ftllnii iinsKs J*. 1 ( 'ri rfiiii Ihrctts snhttPlty:, \ Crfni-
pUhn iis /-ffi/iiy/ir/'s ^ jnv.. '2 < 'iiniHCphdlns jto/nfi ins und
1 Ilnji'i/i jn iiK lllnhi 1 {)htli( n tis sf />> f/f(/('us/s 2 f rs/ts
</r/7o.s (iliri Taj^e alp. 1 F'h's /»ikIus nnd 1 Hentier ^.
Von Herrn Schumacher in Haita : l rfaopus mul 1 Mtya-
Üigiiizeü by <jüOgle
— 26 —
Fi\r die LAkalsammlnni?:
Von Heil 11 Kr. Kubelt in Scliwanhein» : 1 f'rn ti.s /^//y/r/. Spiesst^r.
Voll Hel l II Hm oii V. Hh i-ii i (' r in Eclizt-U : 1 rnlnmis fi/jiNs^.
Vüii Herrn Mciiir. Klein in Sa< liseuliaiispn : 5 Tul/xi rNtojmra.
'1 lunl .) jiiv., 8 Mn.s sf/lf uht ns und 1 nnmihts.
\'üii Herrn A. Koch: 1 Sinex (uamus und 1 An mtla ylairulm.
S. KHr die > ng^elsuiiiuiluiitr :
Von der Neuen ZnologiscluMi (^esellsclialt : 1 sittttfr
«imnitni'i <f. 1 Am i l/lnt o/)f( ra 1;^. 1 \unthoiir'i i/fthi/aitica.
1 l'ioslhenKnIciu Xorac ZtcUindiar und 1 kl. Silberreibei",
Vüu Herrn Lehrer Hiebericher hier: \ Falm mbbuteo.
Von Herrn Heinr. Flinsch hier: 1 Ftiko TiunurmtluK und
1 C«8nar-Ei.
Von Herrn J. (Jreitf hier: 1 Corruit mndx und 1 Fufw
Tinnum-Ulm ^,
Von Herrn A. Kuch: I Chnjmtis whm'eitkHhtn.
Für die Lokalsammluug :
Von Herrn Direktor Drory hier: 2 Fah-o Ttmnnintlu» ^ und
4 IlerHU irinerea, Nestvögel.
Von Herrn Ferd. Haag hier: 1 MolnrJIUi »Um (weiisse Varietät,
jung), 1 hmiiuH rn/Irr/KS.
Von Herrn Baron v. Ilarnier in Kchzell: 1 Htttm nthfarh^.
Von Heim Heinr. Fl i lisch liitr : 1 Folrt) riunuiu (tins i^:.
VüU Herrn namn Carlo v. l'^riauger: 1 iolnmlrtt tartm
1 Ki ^ '•Il Aull Ii t i urica.
Von Herrn <> K_vs.sen hier: I Anas junrlni»' c?.
Vuu Herrn \\ i 1 Ii ii^aither hier: 1 Auas leucuyhlhalma cT,
! Aneilielllte.
Von Herrn \\ ildiuethäudler J. t'hr. Geyer hier: 1 Mrit/tLs
Ufenßuasrr.
Von Herrn AI fr. Lotichius: 1 fialliunh rhhro/ias
Von den Herren 1). Funk und tiust. Dauth in Sachsen-
haUSen : 1 dras r///r/ r</ ^.
Von Herrn i>r. W. Kobelt in Sdi Wanheim : 1 CtfrfMmttstes
i'tdytins.
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_ 27 —
Von Herrn A. K u cU : 1 Archihitieo lagopu.s, 1 Corrtts fnu/ilriftts,
1 M^j-feofa oemntftp.
Von HeiTD W. C. Weigaud hier: 1 Nisus fringiUarm.s <S ad.
\, Für die R^tlllen« und AmpUMeMMunadiuif :
Von Herrn Bergiugenieur M. Koperbergin Muntok aal* Bank» :
2 Tropühnnttts vittatus L., 1 Dpndropfm pictua Gmel..
1 DifNtas etfnndoit ('uv., 4 Trmjups pramnm Reinw..
1 Chnftioprlia ttmnla Sliaw.^ 1 J^mmodtptastes jnärentlentm
Boie. 1 IJuffß welattmfietttit Schneid, von der Insel Banka.
Von Herrn Albr. Weiss hier: 3 Vonmef/a Atuttrkmi Tianr.,
1 Tropidomltmt tmtrU L. von der Bei'gstrasse, Säclisischen
Schweiz und Böhmen, und Üufo nt^ris (jung).
Von Herrn H. A. Bou lenger in London: 6 Rtma rüHlmwln
Pall, von den Siuveseen bei Berlin und 6 Rtuut arvalh
Nilsson, Berlin.
Von Herrn (*. «Tang hier: 1 I^werUt m/ilia L. von Bodenheim.
Rheinhessen.
Von Herrn F. Reuter hier: 1 Asoioif.
Von Herrn Dr. A. Zip perlen durch Herrn Prof. Dr. Null
1 PftrtfimoiHa mnmhim^ 1 Oerrhowitua tnmiktts Wagner,
1 tSf^loffortti/ HnHuUtlus Dand, 1 (^»fnifticpkorus soxHueoim^
1 Sjxli ritrs porphi/n'tH'tM fri-eeu, 1 Sp. loHffititwfa Green,
1 L'la ete^tts ^'arrow. 1 JVfifhtMton erfffUronotus Green,
1 Lfftfosoma (Afttren) hferafe Say, 1 Anolis earrtimeu^tn
D. B.. 1 CrtjpMtnmvhm Alfetflttmiettsin Daud, und
1 AtitUtfHtoum tifirimtm Green.
Von Herrn Konsul Dr. 0. v o n M o 1 1 e n d o r t'f in Manila : Uecko
vetiieillatm Laur.) 1 O. Jaffouieius D, B., (Stlates cerskohr
Daud., Taehffdronuts Meridiotialift Gthr., Mabuia cithwnsi«
Gray, Eumeaes {Moatt} Hefveni Gray, Twjdäonotus fAnt'
pftmmt) sUAatmlAvL,^ Dij/stts (ifipm«) nudtiiMftntiaiaSchleg.*
C<th»itariu smmrmiH (itlir., Kiaphh nrgnhus Schleg., Naja
trtpmfitnis MeiT., Uam thjmm Daud., It, Oüntheri Blgr..
R. cioronotft Gthr.. HhufopIwntH mneulahts Gray, littfo
mehmMttrlitft Schneid, von ('hina und Korea.
Von Herrn Konsul Dr. O. Mtitlendorff in Manila und 0. Herz
in St. Petersburg: TnHfj/fh'OMm meridiottaih Gthr., /Yj/<r«
Kotros Schleg., Ilypshhina pltttitfmi Boie, //. ehineitatis
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— 28 —
riray, liinnifu ns siiiiija.srialna Kllhl. Iidfi (irmilis Wiegen..
Ii, nKicrodui hjht iyi\\Y.. fh t/i/losstiJ< Ihtm Ts» liiuli, MicrohijUi
ornatn D. B.. M. puhhro Hallow von ( liiiia.
Vuu Herrn Hans Simon in Stuttgart: Larrtia i irl>lls Laiu .. var.
sfrü/ntn EicllW. vom Libanon. Chainaplmii Sininni \\\\%r..
Aschanti-Laud, Coeloi^tia Iwvrtina \\'agl., S. Europa und
X. Afrika.
Vuu Herrn Dr. l). Hoettj^er hier; 2 Vipaa hrnis Lin. von
Vefcesack bei Bremen. 1 r. ht-nis \t„ typ. und var. prrsfrrlj.
vom bad. Schwarzwald, 1 (it/ni(mnnn tinici pluiluni Boie
von Sumatras \\'pstküste. 1 Lncrrfti unnal/s Laur.. var.
ffisrn Bedr.. 1 l's/iu/n'h ou/ti.s liisimuii ua Kit/., 1 Irit^n-
(loiftflm rtf/rnhu^ Lati., 1(J Ilmm c^rulrntfi L.. 2 Hnna
eanilcuta L.. var. .i Sern. 1 Rnno Iltrrini Bljrr.. 3 Disro-
ijhtsiiHs {>i(ln^ (-trav., 4 Alt/trs ohstt fricaiis Laur.. var. lioscar
8 Molf/r lioscar Latr., 2 Chiotjliism Lmitauha Barb. von
Portueral.
Von Herrn Dr. iL v. liier iujr in l^io (brande do Sul, Brasilien:
Mahiiia ihnsiritUitn ("ope. l\nit<Mlai tifln Srhrrihrrsi W'gn..
(orottell/i pfUTt'lnfinifoit Cope, 1 (' I/trr/ff(/i\ Blgr. (Kopl).
Ihfhrofi.s hipitrus Cope. 1 //. alfeimih(s D. B., Liophis nhnnU'
tffust^ Wagl.. L. .Itiiij< ti vi Ihr.. L( ptotinafhus A/Z/rrw/ Schleg.,
2 TlutmuiHlifmistcs Xn/Irrm' Mik.: Ihoiniim flarifrenahts
(,-ope, ]K mrfanoah'i/ittn \\'Af^\.. rhi/lfKlttftfs arsfints 1>. H,
Oxijrrhvpu.s pt hfarius l). {Ihtifhijrhtjtiiiii plumbeusWied,.,
KtHijiomorphw Ifmiim-atm D. B,, Tomftdon ihmaXtts D. B.,
/tfMfffan rhahfhH'vphalns Wied, AMalK» A(/as»ixi Jan^ lleH-
Kilts fat'hnt'fiudtts Wied, l Lepimfartif/wt ijnuiHs D. B.,
1 L. mtßHiachnis D. B., 1 hthulietila ijrwtlis Blgi'., 1 UyUi
itmim Cope, J IWwfia maniidartyla von Brasilien.
Von Herrn HospitalmeiAter Reich ard liier: 1 AmHifstoma
tUfnutitu (treen.
Von Herni M, v. Kimakowicz in Hermannstadt: 2 Tjaenin
Mttnilis r^aur., .suhsp. fitmt Bedr. von Bosnien, 1 Lncerta
m//YA« Wolt'f und Ili'M/atPs fim-tts Laur. $ von Siebenbürgen.
Von Herrn Schumacher in Haifa: 1 Tfsfudi} fbrm Fall.
(Kttcicen- und Brustschild), 2 Vhfotlarhjht» Mmtm Geoflr.,
1 lleuthtw tiflns Inrrh'HH T^., 2 artßorm L.. var. Snriijinji
vom Zerlsa-Fluss, Syrien.
Üigitizeü by <-3üü^tc:
— 2!» -
Von Herrn Dr. J. v. Bedriaga iD Nizza: 2 Tnreittftla wau-
riUunra L., 2 PekMfytM pumtnhM Daitd., 3 Ify/a arbtifm
L., var. meridionalis Htt^\ (Larve nnd 2 jiiv.) von Nizza,
1 nuogUma Lttsitaniea Boie von Portagal, 6 Moltfp pahuain
Schneid., nnd 2 A/. ntarwomta Latr. von Cadillac, Öironde,
1 Molffe (Megapterm) mottfana Savi von Corsica, 2 SlrrAi»
mattdrina jtmtpidlfnta Savi von Genna, 8 Sprlrrpai
fOeoMou) fwtruB Bonapt. von Sardinien.
Von Herrn J. Blnm hier: 1 Compsoftoma radiaium Schleg.,
1 TVimeresttrus erythrurm« Cant.. 1 Buttgarnit ttemifastnatuit
Kühl von Java.
Von Herrn Max Bamberger in Pacasmayo (Peru): 1 Äm^
pkinbaena omdetttalis Oope, 1 Ojyrhoptts Fitxingeri Tschttdi,
rkyßodactfßltnt tt/berettlasttM Wiegm., Tropidnrus Boeoiirti
Blgr., CorotteUa n. spec. Herpetodrtfwt BodäaerH, Ehps
earaUinMM var. gnstrostietn Jan, K. Tschttdii Jan.
Von Herra Joh. v. Fischer in Montpellier: 1 Tesitido mar^
ginata Schopflf, 2 niamaeko vttlgaris Daud, 1 Amntko-
dadylfts Sarigrigi Aud., 1 A. migans D. B.. 1 Ogmno-
dadglHi* A'«/>r///// Stein, 1 Lurerta iTnipidusanni} algira h.^
1 L. mttrali's Laiir. var. f/tsca l^edr., 2 Rkiueebis srnktriK
Sdileg.. 1 Tntpidüiiotiis n'/trrtH/ts l.atr. var. anrfßUneaia
Gerv., 1 Cortmelln Qimndicn Daud.. 1 Trojiithnoti*x ripe-
rinns Latr., 1 Pelolmtrs rnU/ ijus ( uv., l l'ehftai&t pnnctahts
Dand. von Montpellier und Algerien.
Von Herrn Major Dr. L. v. Heyden 1 Vnnutns nthfieHH L.,
1 (hfittutt rhombcfttns Licht., i Vfotajithopeltis ruf&tcem
Omel. von Accra (Goldkiiste).
Von Herrn 0. Goldfuss in Halle: 1 iiana arralis Miss.,
1 Bomhitiator hominwat L. von JFerseburg und Sulza.
Von Herrn Prof . Max Braun in Rostock: 3 Lmertn muraUft
Laur., fmtcn Bedr. var. meliselh'itsis, 2 Lmerta mfirah's
Laur., fumi Bedr. von Dalmatieu, '6 Ijocerta ninralis Laur.,
finbsp. XeapoUtana Bedr. var. Merremi Fitz, von Adria
,S }fnbttia airocostntn Less.
Von der Neuen Zoologischen (lesellschaft: i Aliigaior
Itteins.
Von Herrn Carl Knoblauch: 6 Hglode< fent>is ( ope. von
St. Thomas (Westindien), 1 M, Cnrlmeli 1). und B.,
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 'Mi —
3 Hrfndpns ftiscus D, und V> . 1 (icchi ritfafns liolUt.
1 Ahlrpharns Pntunilrns liiclit., 1 AamiophLs auUireHcus
Sliaw von den Key-Inseln.
Von ilcni Hiitish Musenni durcli Hmn (i.A. Boulenj^ei
1 Vnrnnus /w//>^/.s Dand.. 1 (irf ■/.■(> ffffnftfs Htmlt. 1 (ichf/ift
Of'C'irtirn T;Pfss.. 1 f nfTtnffHlarltflus pehff^ifirs (liv , 1 Lff(foso/it(i
nii/r>fi// Uninltiv c*ic JaC(i., 1 L. siftnnnjdimini Lcss.. 1 L.
cjinwHjasini Lcss.. 1 fh'/isas irntiiihiri.^ Meir., 1 ('cnifo-
luitrnchifs (tüntiten Bigr. von der Insel Furo (Salomous-
iuselu).
r». FHr die bmekteiutaiiimluiif :
Von Herrn Max Bamberger in Pacai^mayo (Peru): Diverw
Käfer.
ft. Fllr «He rniKtneoensainiiiliiiii?:
Vüii Hph eu (i e U 1. t ) p p e n Ii e i m e r liier : 1 J'lttft/ronfsfts tlHhn-
uninis von Japan.
Von HciTii Dr. Huck in Konstanz: 1 inniitnums Vnln
Varietät (bei Kon-^tanz «refnndenK 1 \fif>h(ini»s f)ni<»nnis
Kocli (blinder (hnuuuaiis aus den Hidilen unterhalb der
Bur^ Hühen/.olh'rn).
Von Herrn <i. Schuhmacher in Haifa: TMj/httsa /hn/uh/ts
aus Syrien.
7. Fttr die MelliMkeiiMniiiiInnir:
Von Herrn Wildprethandler Ender» (Herrn Petry*» Krben):
Eine Parthie Conchylien ( 't/prafvi- ( >rnh - Stmmhus- . \rhafhta-
und StinHIm-kt^ATk,
Von Herrn G. Schnmacher in Haifa: 7 UHU aus SjTlen.
Von Herrn Di*. H. Dohm in Stettin: 1 Ihth'intts tismUtus,
1 XftHi'un tkirhie, 4 Ahjntrttn tlautrt, 1 Hr//r Qnoiji^ 1 //.
UMmiht, 1 //. th'fhro'.OHft, 2 flan.'^Hln sp., 2 ( hthnllt fis.
Von Herrn 0. Herz in Pelmbni'g: Diverse Nacktsclinecken
von Peking.
Von Herni Hans Simon in Stuttgart: Umtu- n/nffftifn aus
' Haifa, Syrien.
ft. Für die Kornllen- und Hdinrilmmewiinmlnnir :
V(»n Herrn Wildprethändler Knders (Herrn Petry's Krbeni:
Diverse Korallen von Australien.
Üigiiizeü by i^üOgle
— 31 —
Von Heim Bob er t Khrenbach hier: 2 KnraUen.
Von Herrn Dr. H. Reichenbach hier: 1 Kalkschwamm.
Von Herrn Kev. Winquist (durch Herrn Dr. Kinkelin):
1 Homschwamm ana dem Rothen Meere bei Massaua.
Von Herrn Dr. Arthnr Andre ae hier: 2 Seeateme von Japan.
9. Pnr die ImtanMe SaMuliiiiit :
Von HiMiii Wildpiethändler Knders (Herni Petry'i» Erben
hier): Einige Früchte von den SUdscc-Inseln.
Von Kräulein Vi scher hier; Das flerbariiim ihres ver.storbeneii
Vaters. Herrn Dr. med. \ is« her.
Von Herrn Oherlaiidisfrprirhtsrat Arnold in Miinclien: Eine
wertvolle FleclilensaiuniliniLT.
Von Herrn (4. Selm mach er: Eine Knuht aus Syrien.
Von Herrn IMof Dr. Askenas.v in Heicielberg: 1(> Stück
jaiianesisclie Holzarten.
10. Für die /.oo|mIjloiit4>lo^M'iie Saiiiinluii}r:
Von Herrn Dr. F. Rolle in Homburg v. cl. Höhe: Petrefakten
aus dem Taunnaqnarzil (K/ftt/f»fertM, Sptn'fpf ftriwofrm,
Faros/ fcs, (irtfnni/i/s/'a. F/troff/nt etc. etc. ). — Zwei Blattina-
Flügel aus dem mittleren Hotliegeiulen im Nahethal. —
Eine grosse Sammlnng von Gips- und Kaoutschuk- Abgüssen
durch Dr. F. Kinkelin.
Von Herrn Dr. Oscar Böttger: Die Ulna von Halitherium
von Flöi^heini. Zahlreiche Otolithe und Kchniodermenreate
aus dem Mainzerbe cken.
Von Herrn Franz Ritter: Oolithischer Kalk ans dem Rot^
liegenden mit Organresten Kalkalgen ) vim Sprendlingen.
Von Herrn Dr. F. Kinkelin: Gipszwillinge und Fische au.<«
den) Hydrobienthon von Mainz; fossile Spongien aus dem
Meeressand von W aldböckelheim.
Von Herrn Oottwerth dahier: Fischreste ans der Messeler
Brannkohle.
Von Herrn Ingenieur Wehner: Fuichreste und BlattabdrQcke
ans dem Hafenbau.
Von Herrn Emanael Oppenheim: ()ffitrmt htmutttttta und
Pfenlezahn von Maxheini:
L)igiiize<3 by LiüOgle
— 32 —
11. Für die |itiyto{>i(lM«iiitoI<>!{i;^'lic Siiniiiiliiiiir:
Von Herrn BerEffliivktor Vogel in Loiiiüeiitlial : Kine grosse
Sendung SteinkolilenpfianzHi aa^^ der königl. Steinkohlen-
grube «lerhard hur dem Heinrielien und CarlHöU (jüngste
Klotze der mittleren Saarbrücker Schichten).
Van Herrn Ingenieur Askenasy: Kine srrüssere (JoUection
Früclite aus dem Klärbecken von Niederrad.
Von Fräulein Lina Kinkel in: Zaldreiehe Blattabdrücke ans
der Braunkohlengrabe Wiihelmstnnd bei Westerburg.
Von Horm Oberblirgernieister Pr. ^Ti(iiiel: Eine ( «dlection
pliocäner Früchte ans dem Klärbecken von Xiederrad.
12. FIr die gMl«fiBdie Sonmlinifr:
Von Heim Karl Jung dahier: Meeressandkalk von Alzej
und Buohsweiler Kalk von Westhofen.
Von HeriTi Dr. F. Kinkelin: Meeressandkalk von Wald-
böckelheim, Maingeschiebe von Mosbach, krystalline Ge-
steine aus dem Odenwald und triasiitdie Gesteine von Mauer.
Von Herrn Direktor Junker in Weisenau : (le^teinsproben ans
dem Main bei (lörsheini-Rflsselsfaeim.
Von Fränlein Emma Prange: Sandsteinkonki^tionen von
Baden bei Wien.
Von Herrn Baron A. von Keinach: Zwei Proben von den
zwei Basaltgängeu am Eiugaug in den Tunnel von Eppstein.
Von Herrn August Henkel, Bauführer in Bockenheim : Kalk-
sinter aus der Grindbmnnenciuelle.
Von Herrn F. Ritter: Acht Handstftcke der Sericitgesteine
des Taunus als Fortsetzung der fHlher geschenkten Suite
von 50 Handstficken.
i:t. Für die MhiorHlieiisiuiuiiliiiic:
Von Herrn Hudolf Snlzbacli. 1 Silberstnte aus Utah.
Von Herrn Franz Ritter liier: 10 Mineralstufen aus dem
Taunus: Weissbleierz von Cransberg. Hleiglanz und Fahlerz
von Winterstein. Flussspatli von Dotzheim, (trapliit vom
Lorsbacher Kopf, Hitteisi>atli von Hallgarten, Kalkspatli
mit Schwerspath aus dem Ba.salt v<m Naurod. Kisenkies
aus einer Septarie von Flörsheim, (^ypsspatli aus einer
Septarie von Flörsheim. Kisenkies von Oberi'eifenberg
(letzterer Fund des Heim Dr. J. Ziegkr).
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— 33 —
Von Herrn Max Bamberp:pr in Pnscoma.vo Peru): Einige
Mineralien aus den 8in)ei bcigwei-ken von Cero de Pasco.
Von HeiTn H. Wettstein liier; J kannst ein. Brauneisenstein,
Dolomit und Bleiglanz aus Oberhessen.
Von Herrn Julius Hessel: Ein Tiscli< hen mit photograpliiseher
Ansicht der beiden Mainufer bei Frankfurt, (ist in der
BibliotUek aulgestellt w«jrdeu.)
B. Im Tausch erworben
1. Ktlr die Siiii!{:t'tiorsaiiiiiiluii^'.
Von Herrn Prof. Di*. Simrotb in Gahlis: 2 Ziegen S im<l % nml
2 L('inis riniicHhts von den Azoren.
Vom dem British Museum in London gej^en Madagascar-
Repülien and Amphibien: \ Htfhbtttcs La) . Kühl. 1 'SV>w
uopHlnu iis h'Hroprimnus Desmar., 1 Srnmopithet'ua p'ianms
Blyth.. 2 Phropim ntedhia. l TnjKiiti pegnaiia. 1 Felis
Chans, /*firat/o.n(s tfffff/', 1 ffcr/trsfrs spec., 2 Siimtis
hicolor, 2 *S. HaffU'sii Horsf., 1 N. hirifttif/fn Ouv., 1 *S.
f/rf.sffMfcHf/s (iray.. 1 N. hfipoftijn'hm, 1 Tannas tonnirnnm,
1 Sf'ittroj/frrns lohins, 1 Phtvi/fffs jtrfanrt'sfa. 1 Mtwifurwi
ff/m/ijintsis, 1 J*f/ot(Uf<fisff( inirnitillfty 1 Maitis Spec, VOn
MalaccH, Sumatra, («eylon, Otstindien und Panama.
Fiir die I nsektensanunlung gegen Bücher getauscht:
Von Herrn K. St. Vraz. Naturalist in Addah. GoldkUste, West-
Afrika: 3i) Schmetterlinge.
C. Durch Kauf erworben.
1. Für dl« T«rpl«foheadHUUit«miMli« Samwlnnir.
Von der ^ e u e n Z o o 1 u g i s i Ij e n (Gesellschaft: 1 Iliihkiks
rntel/oif/fs (ieoftr. d". jung, Skelt-tt. 1 La/^j/r rtiffa Schiidel.
Auf einer Auktion gekautt: 1 Ziegen-Skelett, l-i Schweine- und
3 Delphin -Schädel . diverse Skeletteile von Vögeln und
4 Schlangenskelette.
S. FOr die SSnffetlenMttBbuifr.
Von der Nenen Zoologischen Gesellschaft: 1 Hykbote»
etiidhides Qr^Wr, S, jung, und 1 Lemw catta,
3
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Von Herrn H. B. Möscbler in Kronförstchen: 1 Artttomy»
etnpetra, 1 Dipus ieluni^ 1 D, acontion, 1 HypudaeHn
alpin 1 H, asirachammhf 1 nrenicota und 1 KUoUim
talpinm.
& FMr «Ue VosdrainiMivMf :
Von Henn G. Jaeger in Stuttgart: 1 I^radtAfa ptipttnua
1 P. »peciom 1 Cirinnttrtts rrfffm ^, 1 Lnphoriwt
mperlm %y 1 Cnrpaplutg^ rttfißttftfm
Von Herrn H. Simon: 3 Caprhuutgm emviMißu« $ ad. und
2 Nestvögel, 4 F«r/«» Tttmunet^ns, Nestvögel, 1 Mtlrwt
regalis ^ ad.
4. Für die BeptiUen« «ad AmphlMeManiHlaair:
Von Herrn 6. Frank in London: 1 HattfHa jwpHttta Gray
von Nen-Seeland.
Von Herrn 0. Herz in Petersburg: Othfrn rentiroior Dand.,
Liolapts BelH Gray, dfipko japoMfm D. B., fr, Swhihonis
Gthr., Hemidartylus fremifttiiD.B.y Ettprepei^ (Afetwhosnunt»)
ehinensis Gray, Eumerea (Morttt) modestm Gtlu\, Typhhps
hraminus Daud., Tropidottatm qvhfitwiafu« Scbleg., Tr.
(Amphicinna) atoUatm L., IHyas imteoMfn L., P. korrw
Schleg., JrimerpsttniJt erytJin4ruti, fftfpftirhwa phiwhm,
Boie, H. lloneiH Gray, H, chinemis Gray, Xqja triptufmm
Merr., Elaphitt tamiums Cope, Hytirophin (Mieroce^foplti»)
ffmeili/t Shaw., Hydmpihi» (Hydrophh) eyaMoriurfm, H.
(Thahimpitift) ripernttM Scliniidt, Jfmia Hyrina Daud., K
graeilfH Wiegm., H. Oünihrn Blgr., R, macrntlnetyla Gthr.,
R. JfTj^rtita Blgr., Rhftropftonts niamJaUt» Gray, ^^ly-
glamis It'ma Tsdiudi, Mteiy»hyta puMtm Hallow., Bufo
melanwtikius Schneid., IcMkyoplm ghtthmua L. von der
Insel Hainau, China und Siam.
Auf einer Anktion: Gcrko JafMwtcii^ D. B., ^f(^hnia Japonica
Ptrs., Tarhydrowtis JapfntivuH D, B., Ottychodaetylus Ja'
pmievfi Kautt, Afholimts ttpinalh Ptrs., Ttvpidonottuf
vibakttri Boie, Klaphitt qnttd*'lriry/thiii Schleg., Ifalyit RItmt'
Imffi Boie, Tmpidmtofus tigrtma, Elaphi« rirgntuH Schlag.,
Bnna Büryeri Schleg., H. Japontm Blgr., Bttfo t^tdgnris
Laur., var., Japonica Schleg., Mo^ pyrrhognsfra Boie.
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— 36 —
ä, Fttr 41« CrattaMeoMUBinlBiifr:
Von dem Museum fSodeffroy in Hamburg: Circa 400 Arten
Krebse.
(S. Plir die MinernliiMi'^aininliiiii^:
Von Herrn J. von Siemaschko: 1 Alezaudnt, 1 ged. Kupfer,
2 Turmalin.
Von Herrn Joh. Truninger ans Kllikon: 1 Apatit auf Granit
von Windisch Madrey am Kusse des hohen Taner.
7. Ftlr 4le Mtfalilontoloi^isolie Sektion.
Aus (l^^nl LÖSS von Bonames: Mammutknochen.
Aus dem'Meeressand von Klonheim: Kin fast vollstjunHirt s Skelett
vitii IIa I i ih f r i u in Srhivxl ( von Herrn Ph. Krämer).
Aus der Hafenbaugrube : Pttlwlhm phnsiitndla, zahlreiche Petra
wmiuHfinn, (hffitft {oiK/i)>f.< etc.» vielfach mit Oti>lithen.
Eoeäne Petretakten aus dem Pariser und miocäne J*etretakten
aus dem Wiener Becken, ferner jurassische Peirefakten.
(Herr Flach in Heidelberg).
Oligocäne SÄugerreste von Caylnx (Herr Flach in Heidell^ei-g)'.
Gipsabgüsse von Anthramtherinni (ll)erkiefer (Weinheini). 7V/7//-
lixinu htttf/ari Ns Oberscliädel , Thi/ff/tn/ro rarnifex Ober-
scliädel, Zähne von C^rJflitnlns nuf/orffts, Crjthafasiifs LijrlU.
iSÄugetierreste ans dem diluvialen Sand von Mosbach bei
Wiesbaden : Von AYei^/wi« pniuliimlns. RhiiuMcros Mrrhi,
Jlos primiy^^ntmj AnfHopa Satr/a. (Virus Catmileitsts, (\rv.
Alee^y Cerr. mrifreros. ( rrr. tantinlns, JOpiffs catmllus, 1 'i .<m
siielopua^ Urms Tarawli^ Cantor filn'i\ Arr/'mla awphiOtm,
Sorrr und ausserdem noch ein Fisehwii-bel.
Aus dem Bupelthon von Flörsheim: Diverse Fisch- undPÜanzen'
reste.
Ans dem Weinheimer Meeressand: Zahlreiclie Konchylien.
H. Für die lieUriiiiUel-Snniiiiliin8::
Aus Hölzel's geographischen Charakterbildern: Der (4rand
Canon, das Plateau v<»n Analiuac, Steilküste in Irlnnd.
Weckelsdorfer Kelsen. Schneekoppe im Riesengebirge, der
Tafelberjr. Tlialsporne im Oberinnllial, Wiiste. Hafen von
Nagasaki, Donau bei Wien. Tropenwald, Pasterzengletscher.
3*
Üigiiizeü by i^üOgle
0. Ftlr dl« Pliotofmiplifensiimmlniiir von VolkKtypeii.
Von dem Museimi ( . oiif^ft roy in Hamburg: 69 gi'össei^ und
kleinere Photographien.
Von Herrn Reichelt: 6 kleinere Photographien.
II. HUeker uud Sehrlft<'ii.
A. Geschenke.
^Uie mit * ver«e)ii«neu siutl vom .Autor ^«•gi-lteii.;
Adelraa Uli, Prof. in Herltn : 4 Jnangiiral-Diü.sertationeii.
*B 1 <■ « ]i m ii im . R.. Kiii Beitrau' z'H' .\iitlirn|)ol(.i:;ic «lor .Imleii. #
Buck, K.. J>r., in K nstanz a. B. l'iof, .\. »le Bary, vergleichende Morpho-
logie und Biologie der i'ike.
Puhl, Fr., ans BoMokOfer: BrOcIt. Beiträge zur Kenntnifi des "Bmw und
der Funktionen der Ineektenbeiue.
♦Ehrenbainii Krnst, Caiid. pliil , rntorKiichunjtyen über die Struktur nnd
]'>il(li)n<r der .'^chaie der in der Kieler Bndit hiCtifig Torkoromen'
«leit Muscheln.
*E r n t, A., Dr., in Caracas : Eine botanisi Le K.\kursi«iii auf der lunel 31argarita.
— BiologiBclie Beobaditangte an ßriodetutron anfiraiiHonm,
— Ana den Yerhandhuigen der Berliner antJiropologiseken Ge«dieebafr-
(Sitzung vom 26. .Tuui und 16. Oktober 1886.
— Ein zuritos liei.'<pi«'l eines imtholocris« hon F.u a-S( hädelf«.
♦Fischer, W.,rtUHGubcu: .\uatoims(-h-hiätuliigls(he Unterauchuug von ('«/»'-
fflla cfipiiafa.
^Flemming, W., Prof. der Anatomie in Kiel: Karte des menüchliclien Anteil
in Farbeodmck nebat Text.
Nene Beitriltrc zur Kenntnis der Zelle.
Flesch. M. Vr nu- l . Prof. an der I'ici-An^neischule iu Bern : S. Ix>thringer,
( her die Hypophyse des Huude**.
— Helene Koneflf, Beitrüge zur Kenntnis der Nervenzellen.
«Frankfurter Turnverein: Beriebt 18B5--86.
•FriedUnder ä Sobn. B., in Berlin: Bibliotbeea biatoiico-natnralia 1886.
♦Gey 1er, Tb., Dr., in Frankftirt a. M, : Über fossile Pflanzen von Lahnau.
*Orftnhnt I. ; Beiträge zur kryatallogruphischen Kenntnis des Andainsiteii
und des Topases.
♦Helm, O. ConwentÄ: SuU ambra di Sicilia.
*Heffniann. Prof. in Oie«Mn: PbftnologiMhe Beobaebtungen 1886.
T. Homeyer, Alex., Major, in Qreifuwald: Nene Oeiiebti^unkte lietrefl«
Aurikelfrasa.
— i'ber die «Irei furopHiachen Sebwirrsänger, JAtettttelta naeria, /u*riMi-
niitrs uud jlurmiiii*.
H u m b 0 1 d t ■ V e r e i n in Ebersbat h ; Festschrift.
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— 37 —
*J«ck, J. B. : Monograpliie d«r LebenaooNgattmig Pky»iotiHM.
Jordtn, R, SanitXtnrath Dr., ia äMrbrIleken :
Beely, F., Dr.: Znr Bebntul]uii(f einfacher Fmktann der Extremi-
täten mit G\-ps-Ifanf-Sclii<nu\
llonit. Jo> : Visa r<-|)erta uiul j;erithtlkU-ujt'tliziuiMlie Gutiuliteu.
3 Bäude, 1836-41.
B i • c k 0 f f, Dr. : Uerkwftrdigtt Krimi n«l- and Bwktafllt« für Richter,
nerichtaftrcti\ Verteidiger und Psychologen. 4 Bttiide, 40.
Delafond, 0. : Hnndbncli d<r Vet«riiiHr-SaiiitMtspuliMi : ans dem
FranzJisiscIieii Ohf»rsetzt von W. Dittweiler. 1850
Fischer. H., Dr. ; Kriftg^cliirurgi!<<lio Ertahrnntreu. i. Teil von .Mitz.
Fachs, Chr. J. : Allgemeine Lehre der Seiuhcn und au^^teckendeu
KrftükhelCeD der Henstierp. 1BB2.
ü fror er. .\. : Spinorne «»iK-ra. 18.^7.
K n e 8 1 1 i n. n . Dr Tin- Rau dei knOchenien Kopfeit in den 4 KlniMett
der WirUeltiiiv 1.S44
Leviii, J. Dr.: \ ergleiehendf DanttcUuug der vun den Hausstieren
anf tfemeken Ubertragbaien Krankhelten. 1839.
Mi ekelet. C. L. Dr.: Ueschiekte der letiten Systene der Phil«-
sophie in I 'i utj*cliland von Kant Wh Hegel. 18"" is.
Orfila. M.; Lehrbncli der ir«'riehtlidien Medizin. 4 Biliul« , lK4i)
Bicbter. G. .A., Dr Mt-'liziui^che <i»»!mliirbfe der Htla^ening und
Eiimaluue der Fe>tanu Torgan nnd Be->e)ireibung der Epidemie.
wekke daeelbst In den Jahren 1813 and 14 herrschte.
Boetecker, H. Th.. Dr.: Abhandinngen lur Philo«u|riiiv der
Kanst. 1837.
Roser. W. Dr.: Handbu« ]i ihr riiiint-ic. 1872.
— Chii iirgi-ii li ajmtomischea Vadcmecum tlir ^^tudierendL■ und Arzte.
II. Aullage. 1852.
Stromejrer, L., Dr.: Ma.\imen der KrkigsfaeHkWMt ^BAnde, 1866
nud 18B1.
Veifli .V C. : Handbncli der Veterinftrknnde, 4. Anfinge. 3 Bände.
Walter. K. .\ : Einige Krankheiten der .Niereu und Harnblase.
Berlin 1800.
Weber, C. 0., Dr. : ChirufgiDche Erfakrniigen nnd Utttersncknngen
nebst nhlreichen Beobachtungen aua der ehimvgi^en Klinik
und dem evangeliichen Krankenkanse an Bonn 1860.
*KOuigl. norwegische i:< LiiRrnng: Den Xorske Nurdhava Expedition
187<;— 78. Zoidogi. lö Crustacea 2, Di. MollnscA 2.
Koenen. .V , l'r if in (ifUtingen; Uber neue Cy«tideen aus den l'aradoc-
Se1ii' hr- n der (icurend von MuutptilUer.
Iber poslghiciale Diölwatiouen.
— Iber das Mitteloligocäu von .Varluni in JUtlaud.
— Üker die Uteaten nnd jOogsten TertiKrbildungea bei Kansel
— Beitiftge aar Kenntni« der Crinoiden des ünschelkalks.
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 38 —
*Leydig, F . Prof. in Bonn : Zell« und Gewebe (Keoe Beitrlge mr Histologie
ih's TirrkürpersL
*L(iretz, H., I>r in Bt'ilin ; Zur Bpnrtpilunjf der beidi'ii Ifaiipt-Streichrit litungeii
iiu südüstliclieii Thüringer Wahle, besonders in der Gegend vou
Grifenthal.
— Cber die geolt^swhe Anfhahino in der Ciegeod des oberen Schlense-
grandes im sttdttstlichen Tbflringer Walde.
"df Man. .1. (».. Dr.. in Middolburj; : Helinintholojfische IJeiträjfc.
*Xinkeiiu. F.. Hr.. iji Frankturt n.M.: .1. Proksts Theorie über die bihhuiir
der Jleere »^inpr^eits rl. r Kontinente niid Gebirge anUererseitJ».
— i her die (öindbrunuen hiesiger (iesfend.
Klatt, F. W., Dr.: Ei^tunngen nnd Berichtigungen za Baeker'ä ^^ystellla
Tridaeeaniin.
— Beitriiire zur Kenntnis der Kouipusiton.
*JkleiQ, C, Prof. in (lüttinyren. Fe><frede im Nanion lor (t*'"i^-Auiru8t8-
l'nivfr-iifiit zur akndeni Preisverlheilnny: am 4. Juni 1H8<>.
Del«'Uchiung und Zurückweisung einiger {fegen die Lehre vuu den
optischen An»maU«R erhobenen Einwendungen.
— Dptiticbe Untermu'hnng zweier Granfttvorkummen vuu Harz.
Kobeltp W.. Dr., in Schwanheim s«. M Pi (ti muH fiinnae inollnseonun
inaria eurojmt'a inhahitantiuni Fase. 1 und i
— Küs»Miäsi«lfr's Iiuiiograpliie der euroi»iiijithen l..and- und .Sü.s\vas»er-
MoUusken. .Neue. Folge. Hd 2 Lief. A I und Bd. 3 Lief. 1—2.
Bulletin de la 8uria(> d*AntliM]i>dugie de Paris. 8. Si*r. Turne. 9.
Fase. l~a.
lU^vue dWutliropologie. IHHd N., l 4. 1887. Nu, 1—2.
II N tnitalista .sitüian.., .\nui 4 .'i 1884 N»;.
J lie ;uii<>ri« an naf uralist Vol. 20. Nu. 2. <i. 7, 10. 11 umi Pi.
The americau anlitiuariau and orieutal Journal. Vol. H. So. l 5.
The Junroat of tlie anthropological Institute of great Britain aud
Ireland. Vol. 12. Nu. 1 4 und Vol. 16. No. 3.
*3Iarttu, K.: Das KrdbelM'n vom 26. StXrz 1812 an der Nordkibte iWd-
Anierikas.
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Polar-Expedition.s 1,HH2 -83. Fort Kae.
*3Ieyer, Otto: Coutributiond of tbe Eoceue Paleuutolugy of Alabama aud
Mississippi.
«Meyer, O., A Aldrich, T. H.: The Tertiary fauna uf Newton and
Wautuhbre. Miss.
*.Moder, Jo.s.: L»enk.sehrift fiher die zehnt»'ilige I hr, ilh«'r Jahr und Tag.
*Uoebiu8, Prof. in Ki< 1 IMe Bildung, iieltuni^ und Bezeichnung der Art-
Begrirtf und ihr Verhältnis zur Abütaninuinvrslehre.
— iScblutsiibehchi über den Versuch det« deut4icben FuichereivereiUK.
kanadische Awtem in der Ostsee anzusiedeln.
Sye, O. Chr.: Beitrilge znr Anatomie nnd Histologie von Jaera-
marmo.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
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of the plante of New Sonth WaleN.
•Natural liistory Society in Bombay: Journal Vul. 1. No. 2 3.
*Nat urwitiä eil Schaft lieber Verein zu iichweiu^rt: Jahresbericht
1885 86.
♦Philipp i, K. A., Dr., iu Sautiagu: Aboryetieä de Cliile.
— Botanioa, sobre laa especies Chilenas del Janero Polyachyroa.
♦vom Bath, Geh. Ikrgrat nnd Prof. ia Bonni
— 3Iiuer.ilo(^i3cbe Notizen.
■— Vorträge und MitteiInnL'eu.
— I ber den Aufbruch des Tarawera aiil .Neu->eelaud, 10. Jimi
(briefliehe Mitteilnug au Herrn Prof. Bauer).
— Über kttnstliche Silberltiiystolle.
— Einige i^^eolu^isebe Wahraehmnngen.
— Worte iler Erliineniiig an Prof. Dr. A. von Lassaulx.
Fri.-drich Pfaff f.
"Kein, J., i'rot. in Buun: Japan nach Reisen und Studien. iSaud 2.
^andberger, F., Prof. in WOrzburg: Bemerkongen ttber einige Heliceeu
im Bernstein der prenmiecheo KQste.
♦Sacchi, Arcangelo in Neapel ; Sopra an fraiuiiK-iito dinotica roecica valcantica.
r compo^ti flnorici dci vnicani «lel La/i"
•8» hack. Fr., aiw Celle : Aiiatomiach-histologische riitersucbuug von XcpItOiya
tue'-a Fabriciuü.
«S toset vh, M., Prof. in Triest: Brami di BluiiutoIoi^Ma tergeatina.
— I dielomi peeci marini e d'acqna dolce.
* Waeher. 0.: lieitriii^e zur Anthrupolofrie der Letten.
*Wald Ii ;i Uf r. F.: Zur .\uthroii"lniiiy der Livoii,
*Wiuthruii. ll'il» . in Boston: is and If» Aniial leiioits <<( tiie irustces ul
l'eabody Mu'^eiiiu ol" auierican Arcliaelügy. Vol. 3, No. 5 -6.
♦Witt, H.: Die Schftdelform der Esten.
♦Zoologisches Institut in Kiel: G. Schräder, Anatomlsch'hbtologisehe
T^ntersn«hang von Xnris diwrsicotor.
B. Im Tainch erhaKen.
Von Akademien, Behörden, CtcselUfelHiftoiy Inatitnten, Terelnen n. torgi.
Segen die Abhnndlnngen nnd Heriehie der Cteeeiliielinit.
Amsterdam. Könii,^!. Akademie der \\ i ääeuischat t eu :
Jaarboek 1884.
Yeriiandelingen, Deel 34.
Venriagw en tfededeliugen Derde liedu. Deel 1.
Amiens. Socic tt- Linucenne du nord de la France:
Memnirei«. Tome 6. 1884 Hh.
Bulletin. Tome 7. No. 140- l.M).
Auuaberg. Auuahery:-Buuholxer Verein tür Naturkunde:
Jahreebeiicht 7, 1888—85.
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Arnstadt. H •» t an i si lier Voreiii ,1 riuii^chia* :
K<irrcj*i>oinlenzbInrr Tnlirir. <». N" 1—2 nttd 6—8.
Kaltiuioic. Jubn Hoiikiii» I n iversit ^ ;
l'ircuiar«. Vi»l. 6, No. -W-öl. Vol. 6, No. 53-Ö7.
.Scndie« from tJie Biological Laboratury. Vol. 3. Xo. ii—9.
Baüel. N n t u r f <» r«elieii (1 e (i e x e 1 Icliaf t :
Verhaiidlungen Teil 7 Heft 1
Bütavia. Xntunrkundigc Verec]ii)j;ing in Needvrlaiulsch
I 11 U i e :
NatmirkoDiiig l'ijd.^chrift. Ueel 45, Ser. H, Ueel U.
Berlin. KOnig;!. Preu««. Akademie der Winseiitfchaftf ii :
l'hysikiilisclu' Alihaml hingen I88r>.
AnlirtiiLT zu dt Ii AM' ii"!liini:tMi ]HH.'t.
.Sitzuntf^ltei tollte ISM«;. N«.. l - .'j.H, 1HH7. No I IM
— UeiltsicliL' g e u J V) g i 8 i- h e (i c >* e 1 1 s c Ii a t' I ;
XeitxistoifL Band 3S, Hea 1-4.
Kdnigrt' PrensH. MiniHteri um fttr Handel. Gewerbe
u n «I ö I' t' r II f 1 i V Ii »' A II i; (> I e g e n Ii e i t ii :
< u-ulogisoln! i'U«'rsi(|itHkftir«' il«r rii)'_'P:r''ii'l von Berlin. 2 Bliittt-r.»
liL'<iIo2:i*cheSit«'/.iaIkani' vnii PreiHHpn uii i di ii ThÜnnifisehen SfiiaftMi.
I»iet. iiO. nel»}»t den (laziigeliörijjen ErlüuwrungfU. Bd. VI, Hett H.
Lief. »1 in Bßlnttem, nebat BriAnteningen in ü Heften. Uet.iH
in 4 BlSttem, nebst Erlftaterangen in 4 Heften.
Abhandl nagen xnr geologiüchen ^pesiatkarte. Bd. 7 Hett 2, IM. H
lini I
.lalirbucli 1m8ö.
— Hit t a H iöclie r \ «Ttiu t ilr die l'rovinz Brandoiiburg :
Verliandlnngen Jahrg. 27. 1885.
— Oeaellitchaft uatnrfwraehender Freunde:
Sitzungsbericht 18«;
Bern. N a r n r f o r s c h t* n d <• < l s e 1 I s <• h a f t :
ßericht der Ma4enin!«-Kuiun)i:«Hiuu 1Ö80— 85.
Mitteilungen 1885, Heft
Biatria. Gewerbschule:
Jahreaberiebt 12, 188B.
Böhm. Laipa. üordbobmiacher Exkuralonn- Klnb:
I«dll^'lrielle HriefV an> Nordböhnien.
Mitieilongeu. Jahrg. ü, Ueft 2- -ö. Jahrg. 10. Heft 1.
Bulttgna. Keale aecad<^TiM:i delle ücionze dell' lt«tituto:
Memoria Ser. 4. Tum«' ti
B u ii u. N a t u r Ii i f. t <• 1 1 c In- r \' e r e i n d e r V r e n ;» K Ii e i u I a n »1 e u u d
Westfalens und des Reg. -He«. Osnabrück:
Yerbandlangen. Jahr}?. 4H, ö. Folge. Jabrie. H, 1. und i. Uftlfte.
Bordeaux. Soci#t^ de» üriencen physifjuea et natnrellea:
U^moires. 3. Ser., Tome 2. Heft 1.
Obaervations pluviom^triqneH et thermom^triqne« 1883 niid 1884.
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BoHtuti. Societv «f uittural hiütury:
Memoirt. Vol. S, No. 12—18.
Prüceedings. VoL 23. Part. 3.
Hreiiieii. Xaturwi»;<en8ciiaftliclier Verein:
.Xbimndluiigen. Bd. y. lieft 4.
B r t; $ 1 a Ii. S c h 1 e s i 8 c h e G e e 1 1 s c h a f t I' ü c v a t e r 1 ä u ü i Ii e
Kultur:
Jahresbericlit 63. 1885.
— Laud wirtschaftlicher ('etiirnl verein für 8i'hleaien:
.lalire^bericht 188fi.
Brouklyn. Brooklyn «MstoiiiDlogical iocicry:
Kn»i»mo?>><:ira aiiitM iiana. Vi>l. I 2 ISS,"» ,s(».
l)tthiii. K. k. 31 ii h r 1 s t h - S c Ii 1 e sii s i- h e (i C!*ell.schttft zur Be-
ftfrderung de« AckerbRite«, der Xntnr- und Lande«-
icvnde:
3Iitttfiluut;eu. Juliry;. lJ<8n.
— N a t u r f u r !» (• h ii d »' r \' e r e i n :
Ik-rirlit d»*r luetertrolovrisrlien Komini-sion,
BrUüsel. iBruxelles.) Socit-tf" en tumohtj^iii no de Belgique:
Annale». Tome l'art. 2. l'onipt^'-Rendu 1HH<»-S7.
B u il a j» e s t : l u g a r, X a t u r w i s » e u s e h a 1 1 1 i t- h e U c k e 11 s c h a 1 1 :
B tt d a 1, J. : Die aekvadlreii Blrui)tivgest«l]ie de« Persanger G^irxe«.
i'byser, C: Lea fMx minerales de la Hongrie.
I>aday, E . Dr. : MorphologiHcb-idiygiolofiriiiche Beitrüge xnr KeantniH
der Jlcjart/ini fioli/ftfrnt S. Im
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Matlieniati::<cbe uud iiittur\vii»tfiii9>cbaftUcbc Bericht«: nun ( uguni
Bd. 8-^3, and 2 Sebriften In ttngariseher Spfaclie.
ralctttta. Aüiatic Society of Bengal:
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n.-» . . .14.
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Featarfarifr aur Feier ^eineK oojührigen BestebeiiB.
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Jahrpshpritbr Neue i^ulgc Jalir^-. In.sj ,hö.
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Archiv für Mathomatik og Naturvideuskap. B«l. 11. Hell 1 4
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Forliandlin^r i Videnskalis-Seliikabet 1876-1883.
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Boletiu. Tttnio H. Kotrci^a 4.
D a D X i g. N a t u r f «' r 1 Ii e II <! *• ( ; s e 1 1 > < h a t't :
St-hritteu Nfiie Kolo».^ i;,! (; ii,.tt 4,
Daruist^Ut. \ ert iu tüi Krdkuuüe und ui i 1 1 c 1 rite i ii iscker
geoliigiacbcr Vereiu:
KotilUatt 4. Folge, Heft 7.
Delft. Ecole polytevbniijue:
Annalea. Tome 2, Livr. 1—4, 1886. Touie 8, Livr. 1, 1887.
Dresden. Naturwissensihaft liehe (xeDellschaft
Sitzungsberichte und .\bhaudhtngen 188(i. Januar bis JuuL
Dublin. Royal Dubliti Societv:
Tlip scientific Proceedinv'S. Vol. 4. l'art. 7- ü. Vol. ;">, Part. 1—2.
Tlie ficientifir Traiv^ncfions, Ser 2. Vul. 3, Nu. 7 -K».
K r 1 a n g e n. 1' Ii y .s i k a ii s <• ii - m e (l i /, i n i s c h t* 8 u i- i e t ä t :
Sit/un^r^bericht. Heft 18, 1886.
Florenz. Real Istituto di sttudi !«nperiuri pratlci e dt per-
fezionamente:
Bollettiiiu (lelle Publi. aztoui 18K6, Ku. t-24. 1887, No. 25—20
und 12 Hefte ohne Nuninurn.
F r a n k Iti r t a. M. Neue / m» 1 o i .s c h e 11 e s e II .s < h a f t ;
Vi t Zoologische Garten. 188(5. No. 5— Isä. 1887, No. 1— H.
— P Ii y 8 i k a 1 i s c Ii e i- \' e r e i u :
Jahreabericht IÖ84--8Ü.
— Freies deutsches Hochstift:
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— Frankfurter Verein fQr Geographie und Statistik:
.lahresbericht IHR") RtJ.
— desellschat r zur Beförderung uüiziiciier Künste und
d e r e u H i 1 f s vv i 8 .s e u 8 c h a f t u n (l'oly techuisclie (ie.>tell!>chaft i '•
Jahresbericht 1884—85.
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St. Gftllen Xn f TirwiKseasehaftUehe Oesellschaft:
Beriilit 1884 S5.
(f r e i ff w a 1 (1. G e ngra ph i >• > Ii <• ( ■' «' se 1 1 sc h a 1 1 :
ExkuTitiuu der geographtx heii (Jedelldchait nach der iu^el Boruliuliu,
15. bii 18. Juni 1886.
JahMberidit 2, 1883-86, 2. Teü.
— N*tiirwi.<«sen8ch*f(licher Verein für Nem-Vorpuumern
U II tl \{ fl ^ 11 :
MiTfHluwgeii. Juliri: 17.
tiüstruw. X'. rf'iii dfr I" r c im d iUt N Ht Urgeschichte:
Arcliiv. Jaliiu 4U. iHKü .s*i.
H a 1 i t ii X. Nuva Soo( ian 1 u^ititute af uut ural ücience:
Proveedings and Tru»actioiH. Vol. 6. Part. 3. 1881—85.
Halte a. S.: Kaiaerl. Leopoldinisek -raroUniach-Dentiicha
Akademie der Naturforscher:
V V ' Acta. Bd. 47 und 4S.
Leopnl.Ihia H,>ft •>■_'. N.. 1 4. 7 -18, 21— äsi. Heft 2.S. 1—4.
— N aturlofHche uilc (i .-..•llfichaft:
Abhaudlungeu. Bd. Ib. Heft 4. Bericht 1885- 8ti.
— Verein für Erdkunde:
Mitteilungen 1886,
Hantbari^:. Xat ii r w Useii^ichaftlir her Verein:
A»)hfvndln!itr«*n ■H'l H Hi ft t -2.
— N H I II r Iii « t o r i 8 «• h e s Museum:
Bericht I88:i.
Harlem. Sociit^ Hollandalse dei nciences exaetea et naturelle«:
Archives Neerlandaises. Tome 20. Livr. 4. Tome 21. Livr. 1.
Liste alplmlietique de la comspondanee de Chriatiaan Hnygeus.
— Toy ler St ift uiiu::
Archivei* S«r, 2. Vol. 2. r«rt. 2—4.
Catalogne de la Bibliotbeque. Livr. 1—4.
Heidelberg. Naturbietoriscb^mediciniacber Verein:
Festtichrift XU) lM>>r des buuder^tthriKen Bestehens der EnpertO'
<"arol;i rniveisitüt.
VerliaiKlluiigeü. Neue Kul^e. Bd. iL Heft ö.
tlel.-'iiigfor». Societatiü yru Fauna et Flora Feuuiua:
Acta. VoL 2.
Kihlmann, A. Usw.. Dr.: Beobachtungen ttber die periodischen
Krsihfinnngeu des PHunzenlebeus in Finnhind.
Meddehindeu Heft 12—13. ISH.') sn
J a H K y. S 0 f i t <• de» m e d »• c i u » et u a t u r a 1 i h t e s :
BuUeCin. 1887. No. 1-3.
.lena. Hedicinisch^natuririasenschaftliche Oesellschaft:
Jenaiflche Zeitschrift. Bd. 19. Neue Folge und Bd. 80. Nene Fblge.
Bd. 12. Hpft 1—1 inid m. 13. Heft 1—3.
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Holstein:
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K DnigiVerg. Phyii1iali»vb*0konomi8Ahe GeBell«ch»ft:
Sehtitt^n, Jalng. 96-27. 1885-1».
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Bulletin. Vol. 22. No. i»4.
Leipzig. Verein t'Wv Erdkunde:
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'ri.i<lsrliiilt. 2. Ser. Hi-il I. AHev. 1.
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Boletlna. Set. 5. N». 9—12.
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.\iiiiale« Tonif 1—2 1KS2 -8').
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Veriiandlungen. Bd. 36. Heft 1—4.
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Annalen. Bd. 1. No. 2—4.
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Kenntnisse:
Schriften. Bd. 26—26. 1884—86.
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Sitzungsberiihte
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Zürich. Schweiseriseh« afttnrforschende Gesellschaft fflr
die gresamten Natarwissensehaften:
Compte-Rendn des Travaux.
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Vierteyahrschrift. Jabrg. 30, Heft 1—4.
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C. Durch Kauf erworben.
(Die mit * bezeichneten sind aaeli ftiUier gehalten worUen.)
*Abhandlun^n der Schweiz«] is. lu n pattciltoIogiscbeQ GeRellftcbaft.
*Am«!rican jnnmal <if arts and Sciences.
*.\nnales des sciemes naturelle )Zoolo$fie et botanii^ne).
*Annale8 de la sM^iete entoiuologiqne de Frauce.
*AiiiialB and iDa};aane of natnral hist^ir;^'.
*ArehiTes de Physiologie normale et {katholughine.
•Archiv für Anthropologie.
*.Vrclnv für Auatomit' und IMiysiuIotrie.
"An biv tllr mikroskopi^^chc! .\natoime.
*.\rchiv fttr NaturgeHchicbte.
de B a r y, A., Prof. : Vorlesimgeii Uber Bacterien.
^Berliner eutottologische Zdtschrfft.
Braun. Dr. med. et phil. : Das zootomiflcbe Proctir.ttro.
Brehms Ti«i leben (10 Bändel.
♦Bronn: Klasben und Ordnun<,'en de» Tierreich.s.
*C a b a n is: Jourual für Ornithologie.
'Deutsche entonologiaebe Zeitschrift.
D e V i t a, H., Dr. : Aiüflitang snr Anfertignng nnd AitfbewAhriiiijr sootoroisclier
I'rJt parate.
'^Frtuim und Fb»ra de« üolfe« vi»n Noapfl.
Favre, K. : Etüde i^ratigriiphiqtie tU: hi (»irtie Sud ( hws[ d«- In rriinee
suiirie de la de»cription de i|uehjue.H KcUinides de cette regiun, par
M. Paroeral de Loiiol.
P r a i 8 8 e, Paul : Die Regeneration von UeM-eben und GrgMWn hei den
Wirbeltieren, b<>sonders Am)diibien nn<l Reptilien,
(»aiidry. Albert: enchainemeiit^ de monde animal dau» les tetnps
geologii]ueH ntammiferea tertitiir^H lHh3.
*Gegenb«iir: Horpbologiachea .lahrhneh. (Kine Zelriwhrift fUr Aoatnuiie
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Handaeicbunngen vnn 110 japanischen FLsi hen und einigen Amphibien, an-
gefertigt im Auf'tras' von Prüf. AhHierir in Tokio.
Hell<»r. f.. Prof: Beiträge zur Trustaceen-Fanua des roren Meorea.
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toniie und Physiologie.
Humboldt, Zeitschrift für die gesamten Naturwisseuscbaften.
Jordan, K., Dr.: IHe SdunetterUngaliikmin Kordirestdentediiniidt.
*.Tii»t, Iieop. : Botaniicher Jahresbericht.
*Cobelt: Jahrbücher der Deatedien malakozoologiachen GesellBcbaft.
*Kosmo!»: Zeitschrift ftlr die ges^r^rf Entwickelungsgesehichte.
Lebmann, J., Dr. : rntersnchuiiueü ulter die Ent<4t^hun<)f der altkr3'i«tallini-
Mchen Schieferge» teilte mit besonderer Bezugnahme auf ilan .SilchsiiM^he
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*Leneltart: Die PandteD des Menschen. Bd. I, Lief. S.
•Lenckart und N i 1 8 c h e : Wandtafeln.
L e u n i .s-, Job., Dr. : Synopsis der drei Naturreiche. 2 Bände.
♦Ii i n d e n s c h m i 1 1, Altertümer unserer heidnischen Vorzeit.
*M art i n i * Chemnitz : Systematisches Kouchylien-Kabinet. Lief. .384— J)37.
»MalakMoologische Blttter.
*MttIler: Archiv fQr Anatomie und Physiologie.
*Narhricbtshiatt der Deutschen malaliesoologiscben Oesellschaft.
♦Natiire.
♦Neues Jahrbuch für Mineralogie, cieologie nnd Palöimtologic.
*PaIftontographica.
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Peters, W. C. H.. Prof.: Natnrwiseenschaftliche Reise nach Moesambiqne.
Zoologie III. Ampliihifn
Pfeffer, W., Prof : rnterj^iu Imnirfii ans dein l)<)taiii«oheJi Institut zu Tübingen.
Heft 3. Locomotoriscbe Kicbtuugnbewegungen durch chemische Reize.
*Pflflger: Arcbir för die gesamte Physiologie desHraichen nnd der Tiere.
*Qoarterly Joam&I of the geological Society of London.
Rftmer, Fr. A : Dio Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirge^. 1K4L
e 1 e n k <i. E-, l>r. : Stmlicii ilberEntwickohinersicresrhii lito der Tiere. Heft 1 —4.
*S e ni ]! e r : .\rbeiteii aus dem zni>Iiio;i.s( li-ziKitninisclidi lii«ititnr in Würzburg.
♦Siebold und Kölliker: Zeit,schrift für wissenacliaft liehe Zoologie.
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Spitxer. }h\\r^^ Beiträge xur Descendenstbeorie nnd snr Hethcidologie der
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Stra.H bürge r. Ed., Prof. : Neue Untersuchungen über den Befruchtung.'«-
Torgang bei den Phanerogamen als Gmndtage fttr eine Theorie
der Zeugung.
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Tftschenberg, 0., Dr.: Bibliotbeea loolosic«. Lief. 1.
Wottmann. Aug., Prüf. : Die OontiniiitAt des KeimplMta«« al« Ormidlage
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Binnpnknticbylien. Farn. AmpHllariiiaff /V#/W»»«/w, U^rttbiiilar.
Mt'lii II iiliti- etc.
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*iSoolegi8cber Jalireebericbt, beniuig^beii von der ZoologucbM Sutioti
in Neapel.
Üigiiizeü by <jüOgIe
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— 53 —
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Üigiiizeü by <jüOgIe
Auhang.
A. Sektiontbiriclite.
Heipetologitiche Sektioü.
Di« Bestinimungsarbeiten, die infolge gesteigei ter Zuwen-
dungen von Jahr zu Jahr Bich mehr häufen, gingen auch im
Laufe des Jahres 1880 ihren gewohnten Gang; die HtPi Krische
Verwertung der aus C'hina , vom Cougo und von den Philippinen
eingelaufenen reichen Materialien ist in Vorbereitung.
Von besonders erwähnenawerten Gescheuken sind in ei*t$ter
Linie zu verzeichnen eine grosse Suite von Reptilien und
Ratrachiern aus Canton, Shangiiai} Peking und Corea durch
die Üen'en Konsul Dr. O. Fr. von Moellendorf in Mauila
und O. Herz in St. Petersburg» vier weitere Sendungen von
Congo*Arten, darunter viele Nova, wie z. B. die merkwürdige
t^fiaim TTessei m.. durch Herni Paul Hessein Banana, schöne
Syrier, darunter der für Syrien neue Varanna tfriaeus (Daud.)
durch Herrn Hans Simon in Stuttgart, mehrere für die
Sammlung neue Nordamerikaner durch Herrn Dr. A. Zip perlen
in Cincinnati, Südbrasilianer durch Herrn Dr. H. von I herin g
in Rio Grande do Snl. seltne Westafrikaner von der (^oldktiste
durch Herrn Major Dr. L. von Heyden und l'eruaner durch
Herrn Max Baraberger. sowie prächtige Reptilien derSalomons-
iii^elii vom British Museum und einn ans.Kerordentliche reich-
lialfi^e inid wertvolle Sendung von den Philippinen dorcb Herrn
(Jonsul Dr. 0. Fr. von Moellendorf f.
Unter den Ankäufen sind bemerkenswert eim Snite pracht-
voll konserviei*ter Reptilien und Batradiier von der Insel Hainan,
sowie der Erwerb einer schönen Hatteiia punctata Gray von
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 55 -
Neuseeland ntid einer Kollektion Japaner mit vier fftr die
Sanunlnng neuen Arten.
Eine von dem Sektionär angeregte und von der Geflelltidiaft
mit Geldmitteln unterstfttzte Exkursion des Herrn Ingenieur
(j.Sclinmacherin Haifa, welche die Erlangung eines sy risclien
Krokodils zur Aufgabe hatte, war in der Hauptsache leider
erfolglos: dagegen wurden einige gute Kriechtiere bei dieser
Gelegenheit erbeutet und eingesendet.
Wie in früheren Jahren, so auch in dem verflossenen*
wurde der Sektionftr bei schwierigen systematischen Fragen
I von deu Herren G. A. Boulenger am British Museum, Aka-
demiker Dr. Alex. Strauch am Petersburger und Dr. F.
MO Her am Baseler Museum in dankenswertester Weise mit
Rat untersttiUt. Auch mit dem Berliner Museum wurde ein
reger Verkehr unterhalten.
Dr. 0. Boettger.
E n 1 0 m 0 1 0 g i s f Ii e Sektion
(mit Ausschluss der Schmetterlinge)
Im Verlauf des Jahres wurde unter gütiger Leitung des
Herrn Oherstlieutenant S a a 1 m i\ 1 1 e r (da der Sektionsvursteher
eine Zeitlanp: verreist war) die Sammlung in allen ihren Be-
ständen, auch deu Dubletten, einer genauen Revision untensogen.
UnserkorrespondierendesMitgliedHerrHenri de Saussnre
in Genf, bearbeitet eben die Orthopteren von Madagaskar und
waren ihm zu diesem Zwecke viele Arten aus der Sammlung
zugeschickt worden. Dieselben sind bis auf wenige Stücke^
die noch zur Bes(hreibung zur&ckbehaiten wurden, wieder an*
gelangt, begleitet von einer grossen Anzahl Orthopteren und
Hymenopteren, die unserer Sammlung seither fehlten, zum Teil
Typen des Autors, als Geschenk.
Als Geschenk sind ferner zu verzeichnen, von Hemi
Bamberger eine Anzahl Käfer aus Peru.
Mit dem Präparieren der letzt cinfrptrntt'enen Sendung von
zahlreichen Käfern aus Madagaskar, von Seiten unseres korrespon-
dierenden >[itp:li>dps, Herrn Stumpf, ist der Sektionsvorsteher
eben noch beschäftigt.
Dr. von Heyden.
L)igiiize<3 by LiüOgle
— 66 —
Sektion fttr Schmetteiiinge.
Die HU Herrn Ragonot in Paris aaf selueu WauHch
Ubf^iiMndten Phycideu aus Madagaskar and ans den Sendungen
des Herrn Hesse vom untern Oongo, gelangten am 10. März
1886 zurück. Die neuen Arten waren von diesem Spezialisten
nur mit Spezies-Namen und Bag. versehen, ohne Angabe des
Genus und Stellung im System, so dass die Sendung besser
unterblieben w&re. Derselben angefQgt war ein Dubletten-
Ausgleich des Herrn Mabille in Paris, der einige erwünschte
Arten aus Madagaskar enthielt.
Herr Hesse sandte am 8. August 1886 und 18. April
1887 Schmetterlinge von Banana am Congo, bei ersteren befand
sich als Gesdienk für unser Museum eme ansehnliche Anzahl
recht schöner Arten vom mittleren Congo.
Am 7. August 1886 erhielt das Museum vom Köuig-
lichen natnrhistorischen Kabinet in Stuttgart eine
Anzahl Schmetterlinge von der Goldkitote gegen eine geringe
Geldentscliädigung, die zum Besten des noch in Afrika weilenden
Sammlers bestimmt war, und ebendaher am 11. Oktober einige
Schmetterlinge von Ningpo (China) und Lagos (Afrika) im Tausche
gegen dublette Madagaskar-Arten.
Am 18. Oktober wurden von dem durchreisenden Herrn
E. Heyne aus Leipzig einer der grossen, der Sammlung
fehlenden Papilioniden ans Madagaskar (P. Antenor) nebst
einigen andern Arten aus China und Brasilien käuflich erworben.
Am 27. November, Sendung von 35 Stuck Sclimettci lingen
aus Addah an der Goldkiiste, von dem Naturalisten K. 8t . \ i a z . im
Tausche gegen einen von der Gesellschaft herausgegebenen Band.
Durch Vennittlung der Frau Uaiitenhei;; von hier er-
hielt die Saiiiinlunpr einen bedeutenden Zuwach.s sehr friit er-
haltener SchmetleiliUL'i' in 1 ' ipieidiiteii aus Sikkiui im HiiiinlavH.
durch zweimaligen Aak ml. l^iiie Reihe seltener Arten zu dem
von dem Sammler selljst lestgesetzteu Werte, die Mehrzahl zu
einem vereinbarten Durchschnittspreise. Die Erwerbung geschah
im Vereine mit zwei hiesigen Entonii)lügeH Anlang September
1886 und Anfang Februar 1887.
Am 15. März und 7. April 1887 zweimaliger Austausch
mit Herrn Dr. Gey 1er, Dubletten aus Madagaskar gegen
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 57 —
andere ezotiiche ScbmetterUnffe, unter denen besoudei-s die Er-
werbung des niaraxea Kadenii Feld, von Siiniatra fftr die Samm-
tnng wertvoll war, des in dem Wallace^sdien Beisewerke über
den malaischen Archipel abgebildeten Zirkelschmetterlings.
Das Königliche zoologische Mnseam in Berlin
übersandte am 8. Dezember 1886 dem hiesigen Mnseam die
sehr bedeutende Ansbeate des in Madagaskar verstorbeneu
Beisenden und Forschers Hildebrandt zur Bearbeitung. Da
die vielen dabei befindlichen neuen Arten noch in dem von der
Gesellschaft herausgegebenen Buche der Lepidoptereii vun Mada-
gaskar Aufnahme finden werden, so konnte die Fertigstellung
der zweiten Abteilung bis zu diesem Jahresfeste nicht stattfinden.
Saalmüller.
Sektion llir Crustaceeii.
In unserer Crustaceen- Sammlung hatte seit mehreren
Dezennien ein Stillstand Platz gegriffen. Den Stamm derselben
bilden die von Rtlppell gesammelten und zum Teil auch von
ihm beschriebenen, mehrfach aber auch nur benannten Krebse,
sowie die durch seine xahlreiclien Beziehungen zu andern
Museen und Gelehrten erworbenen. Hierzu kamen in den siebziger
Jahren die von Rein aus Japan, die von Noll von seiner
Tenerifa-Heise heimgebmchten Stik'ke. Das war der Bestand,
den der Unterzeichnete vor zehn Jahren ilbemahm ; das Material
verlockte nicht sehr zu einer Neubearbeitung, weil die älteren
Stücke völlig abgebleicht, die zarteren von ihnen teilweise fast
unkenntlich geworden waren, nnd obendrein fehlte es dem
Seetionär an Zeit, einem geeigneten Arbeitsraum und vor allem
an der nötigen Litteratur. Diesen Umständen mnss es zage-
schrieben werden, dass sich das Aussehen der Krebssammlung,
bis auf die Vermehrung durch eine Anzahl von Kenn ({old-
schmidt geschenkter Mittelmeerkrebse, wenig veränderte. Da
trafen die herrlichen Sendungen der Herren Ebeinui niul
Stumpf aus Madagaskar ein, unter diesen auch zahlreiche Crusta-
ceen und gaben dem Unterzeichneten Veranlaasui^ zu einer
Bearbeitung derselben, deren Resultate er in (Tcmeinschaft mit
Herrn Dr. Lenz in Lübeck als „Beiträge zur Kenntnis der
Crustaceeufauna von Madagaskar'^ veröffentlichte. Weitere
Üigiiizeü by <jüOgle
— 58 —
V«nneliruiig erfahr die Sammlmig durch einige von Herrn Hesse
in Banaua geschickte, durch die von Prof. Noll anf seiner
Keise nach Norwegen erbeuteten, sowie durch eine Anzahl von
Herrn Graf Bose Dr. hon. geschenkter Krebse von Neapel. Eine
äusserst gOnstige und umfangreiche Erwerbung aber machte die
Sammlung in diesem Jalire gelegentlich der Auflösung des Mu-
seums Godeffroy in Hamburg. Es wurden gegen 400 Arten,
zum grdssten Teil bestimmt, alle Stücke von vortrefflicher Er-
haltung, angekauft. Nunmehr lohnte es sich, an eine systema-
tische Neu-Ordnnng und Durchbestimmung der ganzen Sammlung
heranzutreten ; damit liat der Sektionftr begonnen und im letzten
Winter die Brachyuren fertig gestellt, soweit es eben die vor-
haudene Litteratur zulässt; ohne Dana*s Crustacea der United
States Explonng Expedition ist eine gi-össere systematische
Arbeit Aber Krebse nicht abznschliessen. Immerhin weist unsere
Sammlung jetzt Qber 260 sicher bestimmte Brachyuren anf.
Dr. F. Richters.
et) lojji seil- naläou toi ogi seile Sektion.
(ie<i:«Mi Hude Sommers vorigen Jahres sehlosseii sieli alle
in den letzten Jahren ans Veranlassung der Maüikaualisatiou
ete. ortenen Baugruben, zuletzt diejenige des Frankfui'ter Hafens,
welehe daher sowohl bezüglich der Fossilreste, wie auch des
i)i derselben sich darstellenden Schichtenbaues den Sektionär
hi» dahin beschäftigten.
Ausser der J^estimmuug niu! Kinreihung der eingegangeneu
(ieschenke und Ankäufe wurde fortgefahren die diluvialen Säuge-
tierreste von Moshaeh hvi Wiesbaden zu saiiinielu. Sf» ist all-
nuüilich diese Sainniliiii;j: zu eiuei- ansehnlichen jreworden. Die von
Mosbach bekannten Tiere sind nun zumeist in derselben vertreten,
es fehlen uns um zwei bis drei Arten; die Liste dti- im Mu-
seum aufjrestellten Mosbarher Sün^^fetierreste vermehrt hingegen
die Zahl der Tiere, die iu diluvialt r Zt it sieli am Einlaufe des
Mains iu dnu Kliein aiifhidtfu scliun um zwei bis drei Arten.
Diese Sanunlunji: unseres Museums wird ein liauptsächlielies
Material für die von Dr. Sehröter im Auftrage der Köuiirl.
geol o «Tische 11 Iwindesans talt ausgeführten neuen Be-
arbeitung der Mosbacher Säugetierreste ausmachen.
Üigiiizeü by i^üOgle
59 —
Die hiesige Gegend wurde im letzten Jahr besondera
betreu der Diluvialbildoiigeii darcbwandert Das Resultat der
aeit ftaf Jahren fortgesetzten Studien Uber die Dilnvialzeit
hiesiger Gegend bat der eine Sektionftr am Schlüsse des Winters
in einer wissenschaftlichen Sitzung in zusammenfassender Weise
geschildert, wobei auch der neuerdings erkannten Schicht-
Störungen gedacht wurde. In dieser Sitzung war ein grusser
Teil der im vergangenen Jahr durch Geschenk und Kauf, wie
durch Sammeln zusammengebracbteu geologiscli-paläontologisclieu
Naturalien ausgestellt.
Gemeinsam mit dem Sektionär fttr Phytopaläontologie
wurde von einem der Sektionftre die ans dem Klärbecken und
der Höchster Schiense gesammelten pliocSnen Pflanzenreste
bearbeitet nnd In den Abhandlungen dm* Gesellschaft publiziert.
Wir nehmen nochmals die Gelegenheit wahr, nun, nachdem alle
diese wertvollen Reste In den Besitz der Geseltechaft gelangt
sind, den Gebern — den Herren Ingenieur LGhr, Kgl. Bau-
anfseher Splett, Ingenieur Askenasy und Oberbürger-
meister Dr. Miqnel — den besten Dank der Gesellschaft
auszusprechen.
Eine grosse Sammlung sehr gut ei'haltener Steinkohlen*
pflanzen verdanken wir der Liebenswfli'digkeit des Herrn Kgl.
Bergdii'ektor Vogel in Lnisenthal bei Saarbrücken.
Durch Herrn W. Wolterstorff in Halle sind die ter-
tiären Froschreste von Weisenau aus der von Heye raschen
Sammlnng stammend, bearbeitet worden. Wir sind Herrn
Wolterstorff ffir die so soif^fftltige Determinierung, die erst
den Besten Wert verlieh, sehr zu Dank verpflichtet.
April 1HH7.
Dr. F. Kinkelin.
Dr. O. Boettger.
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 60 —
B. Protokoll-Aimzage über die wisMiischafUielieii Sttzungwi
wfthrend 1886—87.
In (liesHii Siti;mi<reii weiden regelinässi<? die \mm\ Gesclieuke
mid Aükaiiie liir die 8aininlimgen, suwie lur die Bibliothek
Vulgflt'gt.
Diese sind, da Verzei( hnis derselben unter I. T., \k 25- 5«.)
jrefreben ist, hier niclit erwäliiit. insofern sich nicht etwa Vor-
trage (iHrau knüpften. Ebenso ist niclit erwähnt, dass. was
regelmässi": geschah, das Protokoll der vorigen 8itzung ver-
lesen wurde.
Saiiistiiu. tlen NovoiiiImm* ISSO.
Vorsitzender Herr Dr. med. Fridberg.
Herr Dr. A. Andreae aus Heidelberg hielt seinen
anp:<'kündigten Vortrag: J'eber das elsässische Tertiär
und seine Petroleumlager/ (Siehe IL, Seite 125.)
Samstag, den II. Dezember 1880.
Vomtzender Herr Dr. med. Fridberg.
Herr Direktor Dr. L. Wunderlich bemei'kte iu Bezug
auf' den ausgestellten Gibbun:
Er erblickte in ihm vaeest einen HyUjhaica lendscuit. Der-
selbe variiert in seiner Färbung derart, dass er von den AutoiHiU
bald als weiss, bald als schwarz gefärbt beschrieben wird. Die
Verwachsung des zweiten und dritten Fingers zeigt indessen,
dass es nicht //. km-hais sein könne und weitere Nacliforschung
ergab, dass das Tier //. vnteUoides (4eotf'r. ist. Das vorliegende
Exemplar stammt aus Singapore. Ein Herr .7 oh. Sehr oeder
aus Ohristiania sclioss dorten am 5. März d. J. die etwa 80 cm
giosse und etwas dunkler gefärbte Mutter und gelangte so iu
den Besitz dt^s Jungen. Zum Auf/ielien desselben benutzte er
kondensierte Milch, indem er damit Verbandmasse tränkte und
diese dann aussaugen liess. Mit S chroeder machte der junge
Affe dann die Reise durch (.'eylon. Hindostan, Arabien, Aegypten,
(iriechenland nacli Marseille, Mailand. Scliweiz, Deutschland.
Am 6. Juli kam es hierher und starb am 3. August, ohne nach
Ansicht des Herrn Dr. Wunderlich das erste Lebenegahr
vollendet zu haben.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 61 —
Ueber die Neuerwerbungen der Herpetologischen
Sektion seit 24. August 1886 machte Herr Dr.
0. Boettger brieflich folgende llitteilungen:
1. Die bedeutenden Sammlungen an chinesischen Kriechtieren,
die unsere Gesellschaft den Herren Konsul Dr. O. Fr. von MoeI-
l e n d o r f f (jetzt in Manila) und Natnraliensammler OttoHerz
(jetzt in St. Petersburg) verdankt, sind f Qr uns von besonderer
Wichtigkeit, da sie grosse Lücken in unserem Museum ausf ftUen
und uns zugleich teilweise mit besonders schönen und grossen
Exemplaren bereichert haben. Die ganze Sendung der beiden
Herren ist wohl dreifach so gross gewesen als die vorliegende
Kollektion ; der flbrige zurückgestellte Teil gehört aber zur HUfte
dem Herrn H er z als Eigenthum, zur Hälfte muss er dem Wunsche
der Greber zufolge noch an die Museen von Berlin und Oörlitz aus-
gefolgt werden. Das umfangreiche Material wird dem Referenten
Veranlassung geben, eine zweite Arbeit Aber die Beptil- und Ba-
trachierfauna Chinas zu publizi»en, in der auch die Novitäten,
n&mlichzwei Schlangen die riesige Golubride CfffwpkkModUndorffi
und der elegant gezeichnete Simotes Herxi und die sdncoide Ei-
dechse Tropidophorm Sinensis, die Ihnen heute noch nicht vor-
liegen, zum ersten Mal abgebildet werden sollen. — Als besonders
wertvoll aus der vorgelegten Suite möchte ich von Eidechsen neben
Oeeko Swinhoei Qthr. bezeichnen Tachydronins meridionnlh (tthr.,
aus der einsigen Gattung ächter Lacertiden, die in Ost- Asien
vorkommt. Unter den aus Japan erstandenen Arten, sehen Sie
eine zweite Form T. Japonicns Dum. & Bibr. Beachtenswert
ist der merkwürdig lange Scliwanz dieser wie ein Pfeil i'iber
die Erde schiessenden kleinen Tierclien. Von scin(;oiden Eidechsen
sind erwähnenswert als in Museen nicht häufig Mabmn ChincDsis
Gray, die nächste Verwandte der von Japan vorliegenden
M. Jaj/onica Pts., Formen, die wir als sichere amerikanische
Einwanderer in Ostasien bezeichnen dürfen. Dann Kifrneres
(Moma) Beetmi Gray, modesHts Gthr. und der seltene Euprepes
(Aieurhosaurus) Chinerms (iray, von dem wir jet^t das beste
und zngleidi bestgefärbte Stftck, das in europäischen Sammlungen
aufbewahrt wird, besitzen. — Unter den Schlangen sind hervor-
zuheben schöne Stücke von FAaphls tamiuru.s ( 'ope aus Shang-
hai und K. rmfutiis Sflilefr., die jetzt von Japan und Korea
vorliegt, sowie die drei HypsirhfMa-Avt/tn, H, BrnttetU (iray,
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 62 —
Chinenms Gray und plumhm Boie, alles Hebte Sflsswasser-
schlangen. die sich durch elegante Färbung und Zeichnung
bemerklich machen und für Sttdchina besonders charakteristisch
sind. Die Krone von allem aber sind die drei prachtvollen
Hfjdrophts- Arien, zur Familie dw giftigen Seeschlangen gehörig.
Kaum wird sich jetzt ein Exeini>lar anderer Museeu an Grösse
nnd Schönheit mit unserem Hißrophis et/anoeinefus Daud. messen
können! //. gmciKs Shaw setzt wegen seines winzigen Kopfeft
und des schlanken peitsclienförmigen Halses in EIrstaunen,
wfthrend H. Vipenntts Schmidt sich durch besondere Kostl>arkeit
auszeichnen dürfte. — Unter den vorliegenden chinesisGhen
BatracMem sind mehrere besonders rare Tiere. So die schön
gezacbnete^ schlanke Rnm GUftthen Blgr. und die noch zier-
lichere Bttna maerodavtyla Gthr., die beide Veranlassung gehen
werden, durch Beschreibung ihres Farbenkleides ihre Art-
diagnosen noch zu vervollständigen. Von besonderer Schönheit
sind dfo Ißero^iii-Spezies ornaia Dum. A Bibr. und ptUehra
HaHowell, Die schöne Reihe unserer braunen Pritsche wird ver-
mehrt durch Mona Japtmira Blgr. ans Peking nnd Japan. - - Ziem-
lich zwei Fflnftel aller vorliegenden Arten stammt von der Insel
Hainan, tief im Süden von Sttdchina gelegen, den Golf von Tong-
hing nach Osten umfassend, in rein tropischem Gebiete. Durch
Herrn 0. Herz ist diese Insel zum ersten Mal herpetologiseh
erforscht worden; aber so glänzend auch das Resultat seiner
Sammlungen ist, so auifallend ist doch sein Nachweis, dass die
grosse Tnsel anscheinend anch nicht eine einzige Art
besitzt, die dem gegenüberliegenden Festland von China fehlt.
Dieser Nachweis bezieht sich aber nur auf die Reptilien und
Batrachier, nicht z. B. auf die Landschnecken, die fast durchweg
anderen Arten angehören. Es beweist uns dies wiederum, dass
die Verbmtnng der einzelnen Tierklassen ebenso unabhängig von
einander ist, wie die der Tiere nnd Pflanzen von einander, und
dass sie in der einen Tiergrnppe teilweise anderen Gesetzen unter-
worfen sein muss als in der andern. Wahrsdieinlich sind die
Formen der Reptilien nnd Batracluer bereits stabiler nnd weniger
veründemngsffthig geworden, wfthrend die Landschnecken die
Fähigkeit behalten haben, sich in kürzerer Zeit umzubilden.
Sicher ist nach diesem Befund aber, dass die Insel erst in
jüngerer Zeit sich vom Festland losgelöst haben kann, wenn
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— 63 -
auch diese Zeit ferner zarttckliegend sein dftrfte , als z. B. die Ab-
trennung Englands vom europäischen Kontinent. Nach der anderen
Richtung hin ist die Abtrennung der Insel Hainan von China da-
gegen zweifellos junger als die Bildung der Strasse von Gibraltar.
2, Von den auf einer Auktion erstandenen wertvollen
Japanern waren durch Herrn Prof. Kein die meisten Arten
bereits in unsere Sammlung gelangt; nichtsdestoweniger sind
mehrere derselben fitr uns neu gewesen, so zwei Schlangen,
der seltne AehaUmt* spitudU Pts., eine Calamanide von höchst
eigenthtlmliclier Beschilderung, und der schöngezeichnete Tmpi-
donottis ribakari Boje, sowie die beiden Schildkröten THonyx
Japonicm Schleg. und Clemmys JaiMwim Gray, die s&mtlich
in doppelten Kiemplaren vorliegen.
3. Unter den von Herrn Otto Herz gekauften Sachen ist
IchUufophis gkiiinosus L. aus Siam noch besonders zu erwähnen.
Ton diesen seltenen wnrmähnlichen Batracliiem besitzen
wir leider erst zwei Arten in fnnf Exemplaren. Ganz neuer-
dings haben die Gebrllder Sara sin die Entwicklungsgeschichte
der vorliegenden Art kennen gelehrt (Arb. Zool. Inst. Würzburg
7 Bd. 292—299). Nack ihren Untersuchungen lebt Jehthtfophi«
auf Ceylon in flachen, feuchten Bachnfem, etwa einen Fuss tief
unter dem grasbewadisenen Boden. Er scheut das Wasser und
ertrinkt^ sieh selbst überlassen, schnell darin. Die Nahrung
besteht in kleinen Wftfalschlangen der Familie Typhlopidae und
Rhinophidae und in Regenwiirmern. Kr ist nicht lebendig
gebärend, srndem legt durchschnittlieh IB auffallend grosse
Eier von 9 mm Länge, iV -i mm Durchmesser und ca. 0,23 g
Gewicht in einem eigentümlich angeordnd^^n Klttmpchen in einer
Erdhöhle in der Nähe des Wassers. Das ^\'eil)cllen übernimmt,
zusammengeringelt um den Eierbaufen, wohl um das Verdunsten
der nötigen Feuchtigkeit zu verhüten, die unterirdische Brut-
pilegp. Die Eier selbst scheinen sich während der Bebrütung
um das doppelte ihres Volumens vergrössrni zu können. Die
etwa 4 cm langen Embryonen bewegen sich lebhaft in der Ei-
schale: ebenso ihre je drei blutroten KienienbOschel. Den kurzen
Schwanz umläuft ein Flossensaum; das (beim entwickelten Tier
ganz verkümmerte) Auge ist gross und deutlich. Offenbar
werfen die .hingen zuerst die äusseren Kiemen nh. schlüpfen
aus dem Ei und wandern dann in den nächsten Bach, wo sie
Üigiiizeü by <jüOgle
— 64 —
bis za einer Länge von 16 cm heranwachsen. Diese aalartigen
Larven schlucken Wasser ein tmd lassen es durch die Kiemen-
löcher wieder ausströmen; von Zeit za Zeit steigen sie aber
an die Oberfläche, um direkt Luft zu atmen. Die Untersuchung
desselben bestätigte die Anwesenheit von Lungen. Die Haut
der Larve ist reich an den charakteristischen Sinnesoi^anen.
Nach alledem stehen die Gymnophionen also den Schwanzlnrchen
nahe; auch der Bau der Spermatozoen nnd die Anwesenheit eines
vierten Arterienbogens im Gefässsystem des ausgewachsenen
Tieres sind analog wie bei den ürodelen. — Andre zu CaedUa
und Siphanops gehörige Gymnophionen Sfld-Amerikas und West*
Africas sind bekanntlich lebendig gebärend.
4. Von HeiTn H. Simon in Stuttgart erhielten wir ausser
and««n jetzt auch Weibchen des erst im Männchen bekannten
neuen Omma^em Stmotti Bttg. von der Grenze der Goldkflste
nnd Ashantiland.
5. Beachtenswert durch Schönheit und Seltenheit sind end-
lich die Varietäten Laeerta viridis Laur. aus den Gebirgen Syriens,
die von zwei Seiten vorliegen und die v. Bedriaga in seinem
schönen in unseren Abhandlungen soeben erschienenen Eidechsen-
werke leider noch nicht eingehender berücksichtigen konnte,
sowie die gleichfalls im Bedriaga*schen Werke noch nicht be-
schriebene rotbändige Form der Laeertn mural h fuaca ans Bosnien.
6. Was zum Schluss die von Herrn Dr. von Iheriiig
uns nbermittelten Keptilien und Batrachier aus der brasilianischen
Provinz Rio Grande do Sul anlangt, so repräsentiert die reiche
Sammlung nicht allein die gewöhnlichen Vorkommnisse des
Landes, sondern sie erstreckt sich auch auf die seltneren und
neuen Funde. Zu letzteren gehört die kleine Eidechse Fanto-
ilacfifhiR Srhreiherffi Wiegm.j sodann die Schlangen Elaponior-
phns kmnismtm Dum. & Bibr., Ahlabe.s Agasski Jan, Coronelh
Jkerinffi Blgr. und ftocrifopoffon Cope, Liophis Jägcri Gthr.»
Iirnjnictts flavifrmatm Cope und mdmtosHgnia Wgl. und die
Frösche Pseudis numiidtu'ff/lfi Cope und Palmh'rolft ffraeilisBlgr. —
Da unser korrespondierendes Mitglied, Herr O . A. Bo u 1 e n g e r am
Brit. Museum in London eine Publikation der Ihering'schen Funde
vorbei citet, beschränke ich mich auf diese kurzen Mitteilungen.
Frankfurt (Main) IH. Nov. 1886.
Dr. 0. Biiettger.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
Anknflpfend an die MitteiluDgen des Herrn Dr. Oscar
Boettger ftber die von Herrn 0. Herz auf der Insel Hainan
gesammelten Reptilien und Batrachier und ihre Üebereinstimmnng
mit dem gegenüberliegenden Festland« von China bemerkt Herr
Major Dr. von Heyden, er habe dnrch den GrossfArsten
Michael Nikolaje witsch von Rnssland die Käfer zur
Bearbeitung zugesandt erhalten, die Herr Herz auf der
chinesischen Halbinsel Korea ffir denselben sammelte; die
(•oleopterenfanna von Korea habe nach seiner Ansicht die
grikaste Ähnlichkeit mit der von Japan und des Amurgebietes
und viel weniger mit der von China. Redner teilte gemein-
same Arten mit, die er selbst vor Jahi'en in Portugal fand
und durch ganz Europa, Sibirien und das Amurgebiet bis Japan
und Nord-China (Peking) sich verbreiten. —
Herr Dr. med. 0. Koerner hielt seinen angekündigten
Vortrag ftber: ,Die Naturbeobachtung im homerischen
Zeitalter.' (Siehe II., Seite 95.)
Samstag, den 7. Januar 1887«
Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz.
Den angekündigten Vortrag hält Herr Dr. H. Reichen-
bach ill>er: „Die Quallen und Polypen der Graf
Bose'schen Sammlung aus der Zoologischen Station
KU Neapel."
Aufgestellt sind sämtliche hierher gehörige Präparate der
Sammlung. Der Redner bespncht zunächst die grossen Fort-
scliritie, die man besonders durch die Zoologische Station
in der Präparat ion niederer Seetiere und besonders der Quallen
und Polypen in der jüngsten Zeit p^emacht. Die Museen seien
fast alle in die Lage versetzt, ihre Bestände durch die neuen
Präparate zu ergänzen und zn vervollständigen. Hier sei durch
die hochherzige Schenkung des Herrn i^T&fen Boso ein schöner
Anfang gemacht.
Der Vortragende erörtert nun im Allgemeinen die (rrund-
zöge der Organisation der Coelenteraten an der Hand der
Leuckart's( hen Tafeln, erklärt den Znsammenhang der Medusen
mit den Polypen und bespricht nun die einzelnen Klassen und
Ordnungen ; insbesondere die Kippenquallen, die Korallenpolypen,
Poljpomednsen und Schirmquailen. Besonders Interesse erregen
5
Üigiiizeü by <jüOgle
die prachtvollen Edelkorallen mit ausg^estreckten Polypen, die
wie lebend erscheinen, und mehrere Siphouophorenkolonien, von
denen mehrere schöne Exemplare von Haligtemma, Physalia
u. a. iu der Sammlung sich linden. Letztere geben Veranlassung
den Polymorphismus nnd das Princip der Arbeitsteflung 20
erörtern, während bei Hydromedusen der Generationswechsel
in seinen verschiedenen Erscheinungsformen erklärt wiM.
Die Hauptwerke der Litteratur und mehrere mikroskupischi'
Präparate sind aufgelegt.
Sauiätag, den It). Februar 1H87.
Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz.
Herr Dr. F. Kinkelin hält den augekündigten Vortrag
Uber: „Beiträge zur Kenntnis der Diluvialzeit im
westlichen Mitteldeutschland.*^
Er fährt etwa Folgendes aus:
Unser Gebiet enthält geologische Gebilde in unmittelbarem
Zusammenhang von der Oberpliocänzeit bis heute. Die pliocäne
Flora des Untermainthales und der Wetteran zeigt, dass die
Eiszeit nicht katastrophenartig eintrat, sondern langer Hand
sich vorbereitete. Mitteldeutschland zwischen zwei mächtigen
Eisfeldern gelegen, lässt in seinen Ablagerungen einen ganz
parallelen Lauf der klimatischen Abänderungen erkennen, welche
sich z. B. in den Alpen in der zweimaligen Verglestchemng
und einer dazwischenliegenden Interglacialzeit kundgibt. Hier
sind die entsprechenden Gebilde verschiedene Flussterrassen etc.
Besonders ty^iisch zeigt uns der ost-westlanfende Main, der von
zahlreichen mitteldeutschen Gebirgen aus durch die frei von
West und Südwest zutretenden Luftströmungen gespeist winl
Die den Unterlauf des Maines vorbereitenden pliocänen MQsschen
haben ihre grauen, kalkfreien Sande in zwei Senkungsfeldem
abgelagert: in einem östlichen — Aschaffenbunif — und in
einem westlichen — Louisa, Flörsheim. Im Gebirg macht sich
das Anwachsen der Eismassen in Nord und Sttd durch starke
Verwitterung kund — Ablagerung des Taunusschotters: z. B.
am Fuss des Taunus. Erst während der grossen Eiszeit bricht
der Main nach West durch und lagert eine älteste Terrasse ab,
die z. B. bei Mosbach eine sehr mannigfache Sängerfanna führt
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— 67 —
Grosse Blöcke ia dieser Terrasse bezeugen, dass auch hier das
Eis zttin Teil den Transport vermittelte. Die Richtung des
Mainnnterlaufes war ziemlich die heutige, die ßreite war aber
bedeutender. Mächtige Sande in der Wiesbadener Gegend lassen
das Eintreffen des Rheins erkennen, als sich die Isotherme wieder
hob. Da im westlichen Mitteldeutschland keine Eismassen zu
schmelzen waren, so tritt daselbst bald eine an Wasserdünsten
arme, wftrmere Interglacialzeit ein, in welcher fluviatile Bildungen
sehr geringfügig sind. Das Oberrhein- und das Maingebiet
seheinen in der Folge Steppennatur angenommen zu haben.
Das geologische Gebilde dieser Zeit ist der Löss, welcher noch
ausgestorbene Tiere fOhrt.
Die Folge der letzten Eiszeit war das Hervorbrechen des
zweiten wasserreichen Maines, der zuerst sein tiefes Bett
mindestens 25 m auswaschen musste, um es dann zwischen
Wallstadt, Gross -Ostheim, Babenhausen, Kelsterbach wieder
vollznschtttteu. Das kältere Klima verrät sich wieder durch
zahlreiche grosse Blöcke in der Ten'asse — zum Beispiel in
der Hölle bei Schwanheim; ein solcher wog circa 30 Centner
(im Botanischen Garten ausgestellt). Durch Senkung zwischen
Hanan und Aschaffenburg wurde der Main wieder in die alte
Bahn geleitet; von Hanau bis Frankfurt ist er ein Erosions-
thal, unterhHlb Frankfurt folgt er wieder einer Senkungslinie.
Das Erzeugnis dieses Mains ist die jfingste Terrasse, die auch
nicht selten grosse Blöcke führt; sie wird vom Aulehm, dem
Ueberschweinmangsschlamm, der schon aus historischer Zeit
stammt, iiberlagert
Alsdann verliest der Vorsitzende ein Schreiben des Herrn
Fritz Reuter betreifend die Einwirkung des Lichtes auf den
Olm. Profrtftt aiigHincHs. Herr Renter erhielt im Jahre 1886
im Fr&hling einii^e Exemplare aus der Adel sb erger Grotte^
von denen jedoch nur eins am Leben blieb. Die iibiif^en
wurden , wie Heir Dr. ]{ e i c h e n b a c h bemerkt, durch eiuen
zu den SaproUyumcecti p:ehörif?en Pilz Aohbfa — getötet. HeiT
Kent er setzte dies überlebende Tier während zehn Monate dem
direkten Sonnenlichte aus. Während nnn das Tier anfangs fleisch-
farbig erschien, färbte es sich allmählich schwärzlich- bis bläulich-
roth> die Kiemen rosa. Bis jetzt scheint dasselbe noch keinerlei
Nahrung in der Gefangenschaft zu sich genommen zu haben.
6*
Üigiiizeü by <jüOgle
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Doinicrstap;. den 10. Marz 1887.
Vorsitzender HeiT Dr. med. ]joretz.
Tagesordnung: „Bericht der Kommission zur Erteilung
des Tiedeniannpreises."
Nadi einlpitpnden Worten des Vorsitzenden iiber die Ent-
stehung des Tiedemannpreises (s. Jaliresbericht 1875) und die
bis jetzt mit demselben gekrönten Gelehrten erhält das Wort
Herr Prof. Weigert als Berichtei'statter.
Seihen ausführlichen Darstellungen ist Folgendes zu ent-
nehmen.
Die Kommission bestand aus den Hemn:
Prof. Dr. Weigert (Anatomie, Histologie, Patho-
logie), Vorsitzender.
Dr. Reichenbach (Zoologie und allgemeine Bio-
logie), SchnttlÜhrer.
Dr. Edinger l . , . -
, T (Physiologie).
Dr. Lepsius J * ° '
J. Blum (Botanik).
Die Kommission hat in einer Anzahl von Sitzungen seit
Januar die wichtigsten Erscheinungen der einschlägigen Litteratur
besprochen und die besseren in engere Berücksichtigung gezogen.
So wurden die Arbeiten Strasburgers: Neue Untersuchungen
Uber den Befruchtungsvorgang bei den Phnncr<H)(iinen als (ii iind-
lage ttir eine Theorie der Zeugung: Pfeffer, Lokomotorische
Kichtungsbewpjrunrren durch chemische Heize aus dem (Gebiet
der Botanik hervorgehoben. Von zodlo^irisclien und biologischen
Forschungen kamen Weis mann. Kmstelmii<2f der Sexnalzelleu
bei den Hvdroidpülypen : (rrubers künstliche Teilung der
Inliisoiien IMliifrei s Bastardbildung bei Aniphibien : Borns
Koi sclmngen über den gleichen Ogenstand ; Pfl ügers Arbeiten
über den Kintiuss der Sclnverkj nft mit tli^ Teilung der Zellen und
die rntersurl)un<ren xm Born. 1\<mix und O. Hertwig über
das gleiche i'rubieni m Betracht. Aurlt die Arbeiten von H uux:
Uber die Kntwickeliingsmechanik des Kinbryos, gehören hierher.
Ganz neue Bahnen betrat P. Ehrlich. Professor in
Berlin, der auf (ifund von chemischen Ki'wagnngen bestimmte
FarltstotVn in (h-w lebenden Körper eintuhrt. und nun die Ver-
änderungen derselben durch Oxydation und Keduction konstatiert.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 69 —
Ks eipfabfii sich koHstaiitp Bezieliunffeii von grosser Bedeutung
zwisclieii der Konstitutnjii dt s 1- ai list<>ttt's und dem Modus, wie
und wohin er sich im Tierküiper vertivibt. lesp. welchen Ver-
änderunjren er unterliegt. Es sind hauptsächlich drei Arbeiten,
welche hier in Betracht kommen.
1. t ber die Metyliublaureaktion der lebenden Nerven-
substanz.
2. Klinische und experinieutelle Studien über ThalUn.
3. Das Sauerstott be<iiirfnis des Organismus.
Die Methode getundeii luid die neuen Wege in mu8ter-
giltiger Weise gezeigt zu liaben ist Ehrlirhs Verdienst,
welches ganz besonders evident in der znletztgeuannteu Sclirift
hervortritt.
Die Kommission hat sich daher schlüssig gemacht, den
diesjährigtii Tiedemannpreis Herrn Dr. Paal £hrlicta,
Professor in Berlin, zu zuerkennen tUr die Scbrift: «Da»
Sauerstoö'bedUrtnis des Organismus."
Samsta^^, den Mär/.
Vorsitzender Herr Dr. Richters.
Herr Prof. Dr. Noll hielt seinen angekündigten Vortrag
übel*: „Die Naturgeschichte der Kieselschwämme.*'
Die Kie^ielschwftmme zeichnen sich von den anderen
Sdiwammgruppen dadurch ans. dass ihr, den weichen Schwamm-
kOrper dorchidehendes SIcelett ans verschieden geformten Ge^
bilden znsammengesetzt 4st, die ans Kieselerde bestehcm. Es
werden Proben der sonderbaren, wie ans gesponnenem Glase
gemachten Glasschw&mme oder Hexaktinelliden vorgezeigt:
die durch von Siebold zuerst aus Japan mitgebrachte Hjfa"
lonema SiebokU und die bei den Philippinen gefundene fischrensen-
ähnliche, mit einem durchlöcherten Deckel versehene EupkeieUa.
Die Glasschwämme werden fast nur in bedeutenden Tiefen der
Ozeane, 300 Meter und mehr, gefunden. — Die Stein-
schwämme, harte kugelige Körper von geringerer Schönheit,
deren grösste Zahl sich fossil in verschiedenen Schichten der
Erdrinde findet« während man lebend nur etwa dreissig Arten
kennt, werden an der von dem Vortragenden in dem Drontheim-
fjorde im Jahre 1884 gefischten Otiodia narwegiea erläutert.
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— 70 —
Auffallend bei diesen Schw&minen ist eine feste Binde, die aus
mehreren Lagen kugeliger Kieselkörper besteht.
Haben die Glasschwämme vorherrschend sechsstraUige,
die Steinschwämme vierstrahlige Kieselkörper in ihrem Skelette,
so wird dagegen das der Haliehotuhim aus Einstrahlem, meistens
Stab- oder stiftfSrmigen Nadeln, dargestellt^ denen aber auch
Bogen, Anker, Schaufeln n. s. w. von geringer GrOsse sich
zogesellen können. Als Beispiele aus dieser Familie liegen
vor: der sonderbare Neptnnsbecher von 50 cm Höhe, ein branner
becherförmiger Schwamm anf massivem Stiele: der knollige
Suberites domunctda^ der im Mittelmeer regelmässig die Schnecken-
schalen ftberzieht, in denen ein Einsiedlerkrebs haust, nnd nach
und nach die Zerstörung dieser Schale sowie auch nicht selten
die vollständige Einschliessnng des Krebses bewirkt; der Bohr-
schwamm Vioa^ der Kalkfelsen und Austemschalen durchlöchert,
so dass dieselben endlich zerbröckeln nnd zerfallen; nnd hodi-
gewachsene gabelästige Sässwasserschwämme von grüner und
grauer Farbe ans dem Rhein.
Die Organisation der KieseUchwämme wird sdiliesslich
erläutert und durch Skioptikon-Bildei- demonstriert an dem von
dem Vortragenden ebenfalls ans dem Drontlieimfjorde in der
TietV von 300 Metern gefischten nnd dem Herrn Grafen Bose
zu Ehren benannten Desimu-ithm iinsei. einem zarten wScliwamme
von etwa 6 cm Höhe. Kr Hei hei dem Heraufbringen von
felsigem (rninde dadurch auf, dass mitten in seinem (Gewebe
eingeschlossen ein rosenrother. 5 mm grosser Krebs in ver-
schiedenen Exemplaren lebte, der ohne Augen, also ein ständiger
Bewohner der Tiefe ist und auch seine Veiniehrung in dem
Schwämme bewii kt, indem er seine Eier zwischen den Kiisschen
liält, bis die daraus hervorkommenden .Tungen fortsi hwimmen.
Das Skelett des Schwammes besteht aus Balken langer,
durch eine hornähnliche Masse zusammengekitteter Nadeln-
Haken, in verschiedener Weise gebog^« und Doppelsc lianfelu
aus Kieselsäure stecken massenweise in <h'r ni>t>ih;iiif und
dienen hier teils zur Befestigung derselben, teils zur Wehr
gegen feindlirlie Kingriffe. Die Überhaut überzieht den ganzen
Schwamm, bildet zahlreiche Poren zum Kinlass des Meerwassers
und einzelne grössere Oeffnungen. durch welche das eingedrungene
Wasser mit den unverdaulichen oder verbrauchten Stoffen wieder
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 71 —
aasgestossen wird; sie ist reizbar and enthält elaBtische Fasern,
mittels deren sie ihre Gestalt verändern kann, sowie grosse
grobkörnige Zellen mit Fortsätzen, über deren Bedentnng nocli
nichts gesagt werden kann. Die Hauptmasse des Innern wird
Ton sehr kleinen Protoplasmazellen anfgebant, die eine helle
Zwischensnbstans ausscheiden und dadurch ein zusammen-
hängendes (iewebe darstellen; sie besojigen die Ernährung^
indm sie die mit dem Wasser hereingebrachten Stoffe in ihrem
weichen, nicht einmal von einer Haut umschlossenen Körper
einschliessen und verdauen. Die Strömung in dem Schwämme
wird bewirkt durch zahlreiche elliptische Hohlräume, die Geissel-
kammera, deren Wände von wimpertragenden und lebhait
strudelnden Zellen gebildet werden. Dem Vortragenden ist es
gelungen, die bis jetzt unbekannnten nadelbildendeii Zellen , die
Silicobhuten, aufzufinden, hier sowohl wie auch bei den FIuss-
schwämmen. Eis sind spindelförmi^^e. in zwei lanpre Ausläufer
ausgehende grosse Zellen, die dichte Züge in dem Schwamm-
gewebe formen und in ihrem Innern die Kieselnadeln abscheiden.
Schliesslich wurden die Geschlechtsprodukte des T>e»mncidoH
nachgewiesen und tlie zahlreich in dem Schwamm erzeuj^'ten
Kier von ihrer Ent.stehung bis zur Bildung einer vielzelligen
Keimkugel (Blastosphära) verftdgt. au» der jedenfalls ein
mit Wimpern beklei<lctes und den Schwamm schwimmend ver-
lassendes Kmbryo hervorgeht.
Sainstagv den April 188?.
Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz.
Herr Dr. Richters macht auf die ausgestellten Gegen-
stände aufinerksam und verliest folgenden von Herrn Dr.
O. Boettger eingesandten Brief, welcher sich auf die sclion
in der vorigen Sitzung erwähnten Naturalien ans dem British
Museum bezieht. Der Brief lautet :
Frankfurt (Main» U. März 1887.
Kndlicli ist es mir gelungen, den lipitolgt-nden kostbaren
Frosch f^Wfffo/Hiirnrhiis (lünlheri Hlgr. vom Hrilish Mnspuni im
Tausch zu erhaltfTi Die Art ist auf dem Kontinent in Samm-
lungen noch nicht vertreten. Die Acquisition ist in (loi)pelter
Hinsicht von Juteresse, einmal, weil die wunderbare Form ein
Üigiiizeü by <jüOgle
— 72 —
«
Bewohner der sur deitechen Schatzherrschaft gehörigen Salo-
raonsinseln ist, und dann, weil dieselbe eine bei uns noch nicht
vertretene, anf die genannte Inselgruppe beschränkte Frosch-
familie darstellt.
Die Oeratobairae/tidae sind vor den meisten Froschfamilien
dadurch ausgezeichnet, dass sie Zähne in beiden Kiefern, also
nnch im Unterkieferf haben; von den Ämpkigttaihodmtm, einer
Lanbfroschfauiilie Sfid-Amerikas, sowie von Hfnnphraetm und
(hrafohyla, die gleichfalls ünterkieferzähne besitzen, unter-
scheiden sie sich durch die nicht verbreiterten Apophysen der
Kreuzbeinwirbel. Merkwürdig ist nicht blos die Kopfform, sondern
auch die häutigen Anhängsel an der Schnauze, den oberen
Augenlidern und am Tibio-Tarsalgelenk. Das Männchen besitzt
innere Schallsäcke. Die Eier sind verhältnismässig gross und
deuten auf eine Entwicklung ausserhalb des Wassers, etwa
zwischen Blättern nach Art von Hylodes Marthtktmift, Be-
merkenswert ist auch die Färbungsanpassnng der Art je nach
der Umgebung. Gnppy bat diesen wunderbaren Homfiroscb
188S entdeckt und Boulenger ihn 1884 zuerst beschrieben.
Die übrigen, vom British Museum durdi die GQte unseres
korrespondierenden Mitglieds Herrn (4. A. Boulenger in London
erhaltenen, sämtlich ebenfalls von den Salomonsinseln stam-
menden, vorliegenden Kriechtiere sind ebenso fast alle fttr unser
Museum neu und gehören zu folgenden Keptilfamilien :
Kitlecliseu. Geckonideii: (iipnnftdaciiibts /Wm/?V//Ä (Uir.),
fickfpn ocrnitirn (Less.).
Grckn rittahis (Hontt.).
Varanideii; Vnrnnm Tndirus (Daud.),
Scinciden : Lt/(fosnntn nfaiioyaster (Less.),
Lygofioma nigrutn ( Hombr. .Tacq. ).
Lijgosoma mnaragdinum (Less.).
Schlangen. Dipsadiden: Ih'pfmjt irrfgftiaris (Merr),
Ks sind dies die Haiiptvertifter, dei- auf den Salomons-
inseln vorkniinneiKleu Reptilien, da von sonsti^ren (-fnippen nnr
noch ein Krokodil, ein Paar As-anieii \mi\ Ripsensrlil in^ren und
je eine RaiiinschlanjS^e, Gil'tnatter und .Seesclilange auftreten;
von Batrachieru aber sind nui- noch Ttaniden und ächte Laub-
frösche {Uylidenj bekannt. Die Fauna ist eine für relativ m
Üigiiizeü by i^üOgle
- 7Ji —
kleine Inseln recht reiche zu nennen : die nenn von dort l>e-
kaiinten Frös<lie besonders sind alle für die Inselgruppe ei*?en-
Minilii li und zeichnen sich zum Teil durch riesiffe (Irösse ans.
So erreirlit Wuki f >'?//>])/// Bltji-. eine liiinpe von ir»V> cm vom
.Schwaiizr bis Attci- und von etwa zwei Fünftel Meter v«m
Schwänze Iiis zur Sj)itze der län«rsten Zehe des Hintertnsses.
ist also kaum klfiiicr als der •„'•rösste < )flivpnfrosch Nord- Amerikas
ivergl. die Abbildung iu Trausact. Z. 8oc. London Bd. 12,
IHK«, Tat'. 9i.
I>r. n. Boettger.
Herr V. Ritter hielt Jiieraut seinen angeki'indigten Vortrag:
»Zur Geoguosie des Taunus/ (Siehe 11. Seite lll.j
Saiustair. den 7. Mai ISHi,
Vorsitztiidt 1 Herr Dr. Hidilt rs.
Herr Dr b\ Noll aus H r i d 1 b e r^^ spra<'li: „l'cber
die Resultate seinei' F o r s c h n ii •* ii am M i 1 1 c 1 iii »* er"*.
Hednev versiirlitt' ts. cini^i' wirlitiiir Ta^cstrait^yii der
PHanzenphv siologie an Mn n siitlaii/t n zu stiuliiTen und wiililte
zum Orte seines Studiums die ./"ulnaisrhe Station'' in Neapel,
dri fii voi ziifjfliclie Finrichtung es ci iDiiirlirht. rlass in kurzer
Zeit uuilHiigreiche Versuche an t iiiciii sudlichen Meere angestellt
werden können. Zunächst siclltr sich d< r Kedner die Aufgabe,
die .lahrzehnte laiiu' scliweltHiult' StreittVatrr iiher die Art des
Wachsttinis der ptlanzlirjMMi ZHlIinciiiltraii t-iinnal dmrli exakte
Experimente xu tt-rdeni. \\a> liislicr himIi nicht uesrhehen
war. Nach zweimonatlielieii \ eriielili'-lieu lieiniilmusren fand
sii Ii eine ^jeeimiete Methode, die es ;iestattete. die ZeilhiuUe
lebender AlircMi ilaiieriid und »dnie Schaden fiir die Pflanzen mit
Berliner Blau /ii imprägnieren. .\n der .-^o gekennzeichneten
Membran nius.sie sich dann die Frage, ob das weitere Waelistum
durch .\ppositii»n oder durch Intussuscei»tion ertnlue. klai- und
unzweideutig entsclieiden. Diese Fnts(dieidung hei zu (runsten
der Appositionstheoric ans. die mit dem thatsiichlichen Nachweis
ihres Bestehens eigentlich Hufhidt. eine lilosse 'l'lieorie zu .^ein.
Durch dieselbe Methode liess sieh feststellen, ilass die voi-
wenigen Jahren fast alleiiiherrscliende IntiLssii.si eptionstlieorie.
welche die Membran gleich dem lebendigen Tierk»»ri>er durch
Aufnahme neuer Formbestandleile ins Innere wachsend dachte,
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— 74
in den ThAteachen keine Stütze findet. Nachdem der Vortragende
darauf hingewiesen, in welcher Weise das FULchenwaehstnm
durch neue Anlagerung und Dehnung alter Membranschichten
erreicht wird, ging er ssur Funktion der Membran in einem
Falle über, der sich bisher der richtigen Deutung entzogen
hatte, der aber nach den angestellten Experimenten keinen
Zweifel darüber lässt, dass die pflanzliche Membran beffthigt
ist, Gase und Salzlösungen mit ausserordentlicher Geschwindig-
keit in sich fortznleiteu und so das Leben an Orten za ermög-
lichen, wo es ohne diese Zu- und Ableitung der Zellmembran
nicht möglich wäre. Nach einigen anderen Erläuterungen fiber den
Einflnss der Schwerkraft und des Uchtes auf die Form und das
Wachstum niederer Pilanzen. besprach der Vortragende die Reiz-
barkeit der Pflanzen gegenüber diesen und anderen Einwirkungen
und berichtete sodann über Versuche und Beobachtungen, die ihm
ftber den Sitz dieser Reizbarkeit Aufschlnss gaben. Auf Grund
dieser Beobachtungen und einfacher Ueberlegungen lässt es sieh
nämlich darthun, dass die Empfänglichkeit der Pflanzen flir
diese Reize — ähnlich wie bei den Tieren an die Nervensub-
stanz — auch an eine bestimmte Substanz gebunden ist^ näm-
lich an die dttnne sogenannte „Hautschicht'* des Protoplasmas,
deren eigenartige Stniktur den Pflanzenhistologen schon lange
bekannt war. Diese Hantschicht stellt der Vortragende in
Parallele mit der bei niederen Tieren vorhandenen Hantfdiines-
schicht — Zahlreiche Präparate und Zeichnungen, welche das
Gesagte bestätigen, wurden dann zum «Schlüsse des Vortrages
noch demonstriert.
J. Blum ^ Dr. H. Reichenba eh.
Üigiiizeü by i^üOgle
Vorträge und Abhandlungei
Beitrag zur Kenntnis der Fauna des Alttertiftrs
von Mississippi uiul Alabama.
Vtni
Dr. pbiL Otto Meyer in New- York.
rlQt Tafel I-H.)
Wie frfthere Arbeiten, so soll auch diese zur Kenntnis
hauptsftchlich der etwas vemaclilässigten kleineren Fauna des
Alttertiärs von Mississippi und Alabama beitragen. Es werden
in Folgendem die Beschreibungen und Abbildungen von neuen
Formen und die Abbildungen einiger bekannter Arten gegeben.
Hieran schliesst sich eine Aufzählung von Arten von Jackson
Miss., welche bis jetzt nicht von dieser Lokalität bekannt sind,
sowie einige Notizen. Eine Liste von Foraminiferen, welche idi
gesammelt habe, nach den Bestimmungen des Herrn A. Wood-
ward in New-York, dürfte deshalb von Interesse sein, weil,
mit Ausnahme von Orlnfmles, Foraniiniferen aus dem betreifenden
Gebiet bis jetzt nicht angeftthrt worden sind. Femer benutze ich
die (»elegenlieit . um gewisse, frfilier von mir ausgesprochene
Ansichten über Verwandtschaftsbeziehungen von Terti&rfossilien
zu präeisieren.
In raanclien Geschlechtern, z. B. PkurolonKt . ist es fast
unmöglich die benannt;en Arten des slldlichen Alttertiärs selbst
von den t} pischen T.okalitäten zu bestimmen, und lasse ich aus
diesem Grunde vieles neue Mntciial meiner Sammlung un-
beschrieben, resp unbestimmt, bis alle beschriebenen Arten in
kenntlicher Form dargestellt sein werden, mit welchem sehr
verdienstlichen rnternehmen Herr T. H. Aldrich in ('incinnati
gegenwärtig beschilftigt ist.
Mit Ausnahme einiger Formen von Claiborne Ala.. bei
welchen diese liokalität ausdrücklich angeführt ist. beziehen
sich die folgenden Beschreibungen sämtlich auf den Fundort
1*
Üigiiizeü by <jüOgIe
— 4
.Taoksoii .'\Iiss.. o:enauer juisj^ediiickt aut mein»' Scliiclit
an diesem Ovte. Sjinitliches erwiilmte Material ist von nur
ji:esanimeU und befindet sich in meiner Sammlung.
Oftstropodii.
^iihnrhis iiuutli (fittjtilfin.s h. sji.
rpaf. 1 KiiT. 1. Ii».)
\tm den di t i uml ein lialb rm<iänp:en ist der letzte von
traiK'zl« innigem (/uers<'linitl und hat eine scliart Mb^eidattete
Seite. Die ( )berspite ist weniff couvex und. mit Ausnahme «-iiit s
sohwieliereii Haiidcs an der Sntiir. .^l iral jcestreift. Di»- Basis
ist abgeplattet und aut dein Marjiiiialteile sjdral Jifestreift.
Xabelgfeffeiid und lnnenlipi»e schwielig vei'<lickt, eine tiefe Nabel-
spalte überdeckend.
Ojiercnlum von Xath-a,
\*on dieser Art von J>eckehi l)esitze ich mehrere von
Jackson: ich habe aber bisher nicht bestimmen können, zii
welcher Specie8 von Natica sie gehören.
(T«f. I Fli.'. n. .<ta.)
Die convexen 'SVindungeu liegen nahejsn in einer Ebene.
Der Teil der Tmgi^nge. welcher sich zur Sutitr lierabsenkt, ist
mit sehr dicht neben einander liegenden Spiralen bedeckt. Anf
dem nach atisseu fallenden, grösseren Teil der Windnngen sind
die Spiralen grösser nnd weiter von einander entfernt. Der
letzte l>mgang ist dnrcli eine aufgesetzte Carina gekielt. Die
Basis ist ebenfalls gekielt und mit schwachen Hpiralen gleich-
mässig bedeckt; der weite Nabel aber ist glatt. Jülflndung
gemndet-vierseitig.
AebnUch aussehend, jedoch nicht nnbetrUchtlidi verschieden
ist Solarhtm pfarnntt Lea 17^ von Claibome.
fSt'ft/oria jicdilrnsls //, n^t.
Tftf. I Ki>r 0 *
Kmbrvunisclu' Windnnsren vier. Krwach^ene rmj?iin<re mit
starken, geraden EippeU} ungefälii' zehn auf jeder Windung, die
*) Am. JüUFii. Sficnce, .hdy \m, \\ 24.
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— 5 —
sich Uber tlie Ha^is mtreckfii. Die älteren riiipiiiffe und die
Miiiidnng mit stArken EudwUlsten. Die ( »bejfläclie töt dicht;
bedeckt mit t'eiueii. vertieften, punktierten S|»iralen, welche
iihulich solchen sind, wie man sie häufig bei AHuron und Httth
findet.
Stnlurin KiiihtUni n. .sp.
rrat. I Fig. 14.)
Klein. Zwei aufgeblasene glatte Windungen bilden den
Nncleu:;. l'Ji'wachsene Umgänge mit scharfen Rippen bedeckt,
unireffthr zwölf anf jeder Windnng. Diese Kippen stehen ziemlich
irerade auf den jttngeren Umgängen, werden anf den älteren
aber scbiü-ger und schliesslich S-f&rmig gebogen. Basis glatt,
Mündung oval.
Die Art kt nach Herrn Dr. K. Kinkelin in Frankfurt a. M.
benannt.
KtßfiüMt (tnjtt'tv it, MIß.
(Tftf. 1 J?% XI.)
Zwei und ein halb «rlatteu enibiyonischen Windungen fol^fii
sieben erwarlisene Unigänge mit starker Skulptur. Von den
fünf erhabenen Spiralen sind die drei unteren die deutlichsten.
Die zahlreichen Tiansversali ippen sinil dinnie Lamellen, welche
welli- ül>er die Spiralen un<l deren Zwischenräume hinwen-
schreiten. Sie stehen sehnig nach links (Stellung der Schale
wie in der Figur). Die Wum mit derselben, aber obsoleten
OrnanientatidU. Mi'indung oval.
Das Hauptkennzeichen dieser Art sind wohl die 8tditti>pigen,
welligen Transversalen.
MalhiUtu feffttfaHü Meyer.
(Taf. I Fig. 12.^
Kijli.fui t i '///Int Mr.. Bull. I. Ala.Cieolojj:. bitrvey [k (»s. 1 ;ir II Fiir..?.
Das abgebildete Exemplar von Jackson, uddus i( h mit
Kif/i.sia minlnris von Ked Hlut^' identificiere . hat einen link.<-
gewundeiieu Xucleus. niid iliese Art ist desliall» ni« ht als l 'jjli^itt.
sondern als Mtiihtlfhi zu Itezejchnen. welfhes (itiiiis datnit m1s(»
auch ITir das amerikaiiisch-atlanli.*iche Teriiär nachgewiesen ist.
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— 6 —
Da ich der 1 <»i ia des Nucleus viel Gewiclit beilege, glaube
ich. (htss das Genus MaUtllila nicht uui nicht als ein Snbgeuus
von Tunilclln atitzufassen ist. sondern anch. dass es gar nicht
mit TnrrHrlhi vpi wamU ist. Idi winde es eher in die Xähe
VüU TurbuniUu stellen.
(kiostoiHta n'ussiitpirata n. sp.
(Tftfl I Fig. 18.)
Der liuks gewundene Nucleus ist etwas im ersten er-
wachsenen Umgang verlxn-geu. Die erwacbseuen Windungen
siud ziemlich flach, an der Sutnr ausgehOblt und mit ungleichen,
ziemlich starken Spiralen bedeckt Colnmella mit einer deutlichen
Falte. MQndnng oral.
Piuicturella jttckmneim^ n. sp.
(Tat 1 Fig. 16.»
Spalt elliptisch, etwas vor dem Wirbel ;xelegen. Innen
nuter dem Wirbel ein Septnm. OberHftche mit starken con-
centrischen und mit abwechselnden Badialrippen. Die Kreuznngs-
punkte derselben sind verdickt.
Vaecinn attenttu h, vp.
{T9t I Flg. 8.)
Regelmässig gekrilmmt, an der Mfindnug verengt. (Quer-
schnitt und Mündung kreisförmig. Oberfläche mit Ringen bedeckt,
welche nach der Mündung zu undeutlicher werden.
Oaectwt solitariitm Mr. von Vicksbui^ ist glatt.
CastellHtn tior, yen.
Klein, dickschalig, oval-thurmfömig, ant; wenigen Win-
dungen bestehend. Spitze stumpf. MOndung durch Ablagerung
bis auf eine kleine rundliche Oeflnnng ausgefttllt, ursprünglich
mit schwachem Ansguss.
Ein ferneres Kennzeichen von OMkHnm scheint eine eigen-
thfimliche, (bandartig abwittemde?) Oberfl&chenschicht zu sein.
In Bezug auf die AnsMlnng der Mündung ähnelt das Genus dem
tertiären Krplrritofuft Aldrich und dem liassischen Pivive/nriioti
Moore. Auch O-wsfwtioma Morris & L^'cett ans dem englischen
Oolitli scheint nicht unähnlich zu sein.
Üigiiizeü by i^üOgle
i —
('(isti'lltini n rille u. sp.
«Taf. I Flgr. 16.)
L'niiiiiuüv fliiif. coiivex. die oberste Sclialt^uschii ht *;nin.
Tch halte drei KxHiinihirt* <li>'H»'r merkwünli^rcn Form «je-
fuiiilt'ii. Das Oriiriiial ist t\n< Liir)s>it' dt iselhiMi und zeijrt iiUtdn
die ^rinit' KarUe iler Dlit'rlliiclHMjsi liii hi. wclclic li^i dt-ii iiiidi'ni
beiden Stin ken bandartiir alnjeM ittert zu sein m lu iut. Die
winzige Oetfnuusf desselben ist diirili eimn i!iorui«ren ?) Deckel
♦resclilossi'ii. \i»r der AustiUliniL'* dfr Miiudüii^^ isl dies^elbe
auseheinenil uiit Ausguss und Na\»eliit/,e versehen.
Cnnirlltin» jietirhttsi^s {Me\er & Aldilch liiss.) n. sp,
(T«f. Tpig. 4.)
Zieudirli scldank. Zwei glatte euibryonisehe Windungen
bilden einen stuni|il«Mi Nucleus. Krwiichseue Unigiin^e mit
starken, schräjien Kippen, zwölf auf der letzten Windnnjj. Die-
selben werden von erhabenen Spiralen j^ekreuzt: die Krenzuugs-
puukte .sind verdickt. Mintdun<r zii>mlie1i eng. AuRsenlippe scharf,
innen stark gezahnt. Innenlippe bei erwadisenen KxemplAi'en
ausgebreitet Unterer Teil der i'ulnmella mit drei Falten, nach
oben in StUrke ünnehmend. Anf dem oberen Teil der Innen-
lippe ist eine faUeiiflbnliclie Erhebung:. Aoltere Windungen und
Mnndsaiim mit sehr starken AViUsten.
(k/ottfofßoti/if fnfMetttu n. ^p,
(Tut. 1 lig. 6.^
l>rei glatte embryonisdie MN'indnngeu formen einen stnmpfen
Xuclens. Die erwachsenen Windungen sind gekielt; der obere
Teil ist schwach concav, an der Sutur etwas aufgetrieben, der
untere Teil convex. Die :%el>arfen Transvemlrippen sind anf
der Carina zugespitzt. Sie werden von nndeutlichen Spiralen
gekreuzt. Anf der Mitte der Colnmella sind zwei starke und
über ihnen eine dritte kleinere Falte. Sutur tief.
Obgleich ich nur jnnge fCxeinplare dieser Art habe, trenne
ich die.selben dodi {«peciilsch v*m Wo«/oyw///.v mMjutorhtffi« Gabb,
weil drei Falten schon in jungen StUrken entwickelt sind,
wahrend die nicht aus<rewachsenen Kxeinplare der (-»abb'schen Art
in meiner Sammlung keine Falten zeigen. Ausserdem ist der Nucleus
vou ti tripUtftia spitzer und die Spiralen sind undeutlicher.
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— 8 —
Crnthiopsis eotisfriein H. C. Lea sp.
(w. n vig. 2aih ssb.)
nrebra eon9iricia H. C. Lea, Aid. Joani. Sc., Jan. 1811, p. 100. Taf. I Fig. 18.
Fi{?. 23a stellt ein jnnges Exemplar von C€ntfncp»iit con-
sfriefa H. C. Lea dar, welches noch vier embiyomsche gerippte
Windungen erhalten zeigt. Fig. 23b ist ein embi-yonisches
Exemplar derselben Art, welches gerade im Begriff zu stehen
seheint, den ersten erwaehsenen Umgang anzusetzen. Beide
Stftcke sind von Claibome Ala. Ich mnss es als einen besonders
glücklichen Umstand bezeichnen , das embryonische Exemplar
gefttnden zn haben nebst einem solchen Stfick, welches die Natur
desselben mit Sicherheit feststellt. Denn Ceritk. eottsirkla findet
sich fast durchgängig in Fragmenten olme embryonische Win-
dungen, und selbst diese gehören zu den ^o'^ssten Seltenheiten.
Fimkt fiUa Meyer.
(Taf. I flg. 10.)
Fuiffur füitw )[r., .\in. Jonn. 8cie»ce. XXIX^ Jime 188&, )i. 466.
Die Figur ist eine Abbildung des Originalexemplai's. Die
Art unterscheidet sich von Fhnht ntmiftHipinenm Conr. von
Vlcksburg. abgesehen von der dichten SpiralstreiAing, mehr
noch durch ihre walzenförmige, weniger kugelige Form. Ich
wiederhole, das.s die jungen Exemplare sowohl in Form wie in
Skulptur die Vicksburger Ai*t reprRsenüei'en.
Das (einzige?) Exemplar, welches Herr T. H. Aldrich
in Jackson gefunden hat. besitzt die walzenförnnge (testalt von
F. filia, aber die einfachere Spiralstrcifimg von F. Mitt»fi<t<i/>pif i/sis,
steht al8o zwischen beiden, obwohl icli es wegen seiner Form
eher noch zu F. ft/ia stellen würde. Ich habe spedell auf jedes
Bruchstück in meinem Material von Taikson geachtet, aber
niemals etwas anderes *reseli(»n, als die fein gestreifte Oberfläche
der typischen F. ftUa. Vielleicht entstammt das Exemplar des
Herrn Aldrich einem Horizont, der nicht piiiz genan parallel
ist mit dem, ans welchem meine Stücke herrühran.
CpfUhiodenna spiraia n, ap,
(Taf. I Fig. 7.)
Drei und ein halb embiyonische Windungen bilden einen
Xncleus, der deutlich von der ersten erwachsenen AVindnng ab-
ge.setzt ist: Die vier erwachsenen Umgänge sind etwas convex.
Sie sowohl, wie die Basis, sind mit Spiralen gleichmässig bedeckt.
Üigiiizeü by i^üOgle
VlrmoUmin ('i)ssiii(iiini ii. ap.
iTaf. 1 Yi^. b.)
Dfi N Ilde US besteht aus <lvei glattiMi luid einem {rerii>pten
rui|i:ang. Diese L'ingünjie nehmen ziemlü h regelmässig au (.iiiisse
zu. Die ( i w Hihsenen Wimhiu^eii haben eiue starke, (trhabeue
Sniralf iialie der Sutur. Knie andere starke Spirale . weiter
uaili unten, maclit die Windungen tasi gekielt ausseliend.
Zwiseljcu (lie>t'n beidcii l.oug-itutliualeii befindet sich der Sinus,
(h r dun h deutliche WcR-hstunistreifen kenntlich ist. Der Kest
der Windungen ist ebniialls mit cini'i» ii Sjuralen bedeckt. Die
Münduu;.' ist sehr eng. Die Ausseniii»pe srharf, innen mit zwei
.starken SiiiralfalLeu.
Die Art. nach Herrn ('ossmuuu in l'aris benannt, ist
ähnlich PIrarotnntn lufnits Mi. Die hervorragendsten Unter-
schiede sind bei l*. (ossnfotnti die gedrungene Form, die ab-
geplatteten, nicht eigentlich gekielten Seilen und die zwei Spiral-
talten der Aus.senlipiie. Phnrnfntnn hifaiis ist nicht, wie ich
ursprünglich vermuthete. i!leulL>< Ii luit I'hin otoiiia imim Lea vy^.,
weJclie schbmker ist und einen verschiedenen Nucleus besitzt.
Wir babeii also von diesem Tvpns drei Arten
Pft^umtumn unmi T^ea .v/>. PI. imshfuifim) t'laiborne Ala.
[Hed Bluti' >ris8.
PtvHfofwuft ittftftts Mr. Vicksbui'g Miss.
Newton SCiss.
JimrotwM» CtNwtuttiiut Mr. tfackson Miss.
S/fffiofft ror//nf('iifa u,
<Taf. n Flg. IB.)
\'erlängert kegelfbnnig: gerade oder schwach gebogen,
i^uerscliiiitt kreistVn-mig. Spitzes Ende mit Aut'treibung.
Diese Art ist seltener als Stffh'ola itimplex Mr. V(»u der*
2$elbeu Lokalitat.
(Tftf. ri Fig. 17.)
Selilanker und starker spiralig gewanden als Ikivimntu
tuffHettHfi Mr.*) von Bed Dlnlf; auch fehlt die Anfbreibnnfr an
der Spitze.
*) BllÜ. T. (ieol. Sumy Ala. im, \h 79. Tai: 3 Fig 13.
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— 10 —
Diese AH dttrfte typischer für das Genus Uocivonin sein,
als die nierst von mir beflchriebene.
liMtt«llibniiiir1iiaUi*
KttenUt tiwriilhnalh (Me^'er 9l Aldrieh mssj i».
(TW: U Fi». 2.)
Klein, dreieckiir. «xinvex. Vorder- und Hinten*and ziemlicii
gerade. SchloRSzfthne vom Wirbel ans xnnelimend. Wirbel klein,
i^nnnla gross, znngenförmig. Oberflftclie mit wenig deutlichen
Kadialstreifen. Rand gezShni>l(.
Mntliolii ti'inii.s u. sft.
,Taf. 11 Fi-. 7.»
Liiimlicli uva). Imncliiii. ^tieuilicii regelmässig gewölUt, <Uinn.
perlimitt» Mirliinzeiul. \\ irli» ! klein, «ranz vorn hV-'j-cnd. nach A'om
«renehtet. Schloss zalinlns^. mit einer Schwillt' unter dem Wirbel.
Oberfläi'lie mit conrciitrisc heu AnwaclissireitVn.
lili hal)e nur das hesdiädigle ahjfebihlett' Kxeinplar
;;emuilen.
J^ttvMtfit utiiottttttiiipiftmit (Meyer & Aldiich niss.} «. xp,
(Taf. II Fig. 1, iR. lU.j
(lerundet. banrhig, Kieinlicli dftnusclialig. fwsi gleicliklapplg,
innen perlmutterglänzend. Reclite Klappe ndt einem abgeplattel-
coniscken Zahn. Linke Klappe mit einem hinteren lamellaren
Seitenzahn. OberUftche dicht bedeckt mit kOmeligen Erhebungen,
welche radial angeordnet sind. Wirbel nach vom gewendet, glatt.
Hinterseite kaum gekielt. Mantel- und Mnskeleindrttcke undeutlich.
AsUirh Mnmoi'n.st.'i ti. ,sp.
Tftf. II Fij,'. Ii
Klein. cniiM'X. iniL;U'icliseiti«r-iln'ie('ki«: : \ fiili-alraiid stark
und regelmässig^ livki inmnt. K'crlite l\l<ii»i»e mit zwei divcrjirierHi-
(len Canlinalzähneii und »'inem vorderen SeitiMi/alin. l)it' zwei
( 'ardinalziihuc der liriki'U Klappe siud sein- nnj^leitli; dei- eine
ütark, dreieckipr: der andere sein klein lamelleiili'uiiii;?. fast hori-
zontal. Muskeleiutlm« ke nval. .Manu li iu ti lu k ^unz. ( )hei fliiclie
bedeekl mit starkeu cmhi euiriselieu Kippen, i^uiuik lanzt-ttlieh.
liand innen scliwaeli {z-e/.iihnelt.
Fiiudot't ( laiburne. Ala. Muiu'oe Co.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 11 —
Asitntc (Miri'tNnriisl sn/ßfMirifi it. sp.
Klein, zugespiul-dieieckig. ^^"t'lli<I■ (-(»uvex. abci iiiclit
ruiHi»nmiei't. Linke Kla]»i)e mit einem dreieckigen ( anlinalzahn
und einem leisten fihiiiitien hinteien SeitenzaUn. Die Cardinal-
zillme der rechten Klappe sind divci liierend, ungleirb. der vordere
schwach entwickelt. Mu.<keleiudri\cke oval. Manteleindruck
«ranz. Obertiäche mit starken concentrisrhen Kippen. Lunula
•rross, glatt, zungenförmig. Kand innen gezähneli.
Claiborne. Ala.
In Foi*ni, Orusiiie nud Zähnelung de» Hände» ähnelt die
Art der Mirroiiteris MÜttttMitta Lea, welche abei* auf den ersten
Blick diircb ihre Kadialrippnng lienntlich ist. Der MkrmHeri*(
minor T^ea ist die Art in Be%n^ auf die starlie coucentrische
Derippung ühnlich. dodi ist if. suhparm kleiner, sdimftler,
oonvexer nnd liat einen j^ezllhnelten Kand. Miffoittrris ftarra
I^ea, wie die zwei ebeiigenannten .Arten auch in Claiborne Yor-
kommeud, ist zwar im Allgemeinen recht remdiieden aussehend,
tast dnrcbgnngig breiter, flacher, grosser : doch scheinen diese
Verhftltnisse zu variieren, dass sie keinen dnrchgi'eifenden
Unterschied bilden. Hingegen ist nach meinem IVlaterial der
Unterschied in der Rerippung so auflallend und eonstant, dass
ich dazu geführt werde, die Formen als zwei nahestehende
Arten zu trannen.
Etfidn« WhitfidiU Meyer.
(Tal. n Fig. &)
Ersinn Wkit/kkfiHi., BnlL I. Oeol. Sivmy Als. 1886, p. HÜ, Tut I Fig. 29.
Das Originalexemplar von Claiboine (linke Klappe) ist
anscheinend ein etwas junges Stttck. Von Jackson besitze ich
nun beide erwachsene Klappen : Taf. II Fig. B stellt die rechte
Klappe dar.
Knftittti Xitte/i it. itft,
' (TAf. II Fig. 9.)
(^ueroval. selir ungleichseitig und bauclüg. Wirbel hinten
gelegen, (d>solet. Hinterrand abgestumpft. Reclite Klappe mit
einem horizontalen laniellaren Hanptzahn. vom Wirbel am nach
vom jrclegen, und zwei kriUtigen, leistenfönnigen Seitenzähnen.
Mnskeleindrticke oval. Manteleindruck ganz. Oliei'fläche glatt,
mit Anwadisstreifen.
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Venus JaehKMietMtif ». «p.
(Tkf. II mg. 4.)
Ziemlich «Uckselialig, wenig convex, dreiecki^r^oral. Mautel-
«indruck mit karzein Sinus. Kan<l Innen gez&hneh. Oberfläche
glatt, niit Auwacbsstreifen. Lnnnla nndentlich, znngenförmig.
Ick liabe mir das abgebildete Exemplar geftinden.
( lasliot In IC II II .sff.
/rat". II Fiir II. IIa.
])U' aby:eltil<li'te Tföliic von i'laibunie belracliU- irli als /ai
einer (iastrocliat^iiidc iielnuiir Kior. Ha zeijrt die vprm iissevte
Oeffuung". l)e?»lia \ ( > hildet t^iiie ansclieineiid iilinlielie Holire als
ZQ (luslroi Innitii <i m juilhi i nt LaiH.*) g:ehöii«r iil».
<'oniad hat «diif ( ln-l nulmfiiii Inrrn'^'' \ von ( lailiMiiu' lic-
.sclirieben. Au.s.serdt'»ii habt- i*li ein Kxenndar ein»'!- aiidri-eii Art
Voll Claiboriie schon liinpere Zeit in meiner Sanniilnu;: untt i dem
Nanieii ( iaslntf lnii'un .siihhifKitiitn n. s/t. Sie ist dadurch charak-
terisiert, dass sie wie (ia.^h oi hm u<i liijuulila W at.*'' ' ( <lurch eine
rnibonialfurelie zwti^iciiilt ist. Ich liabe die Art niehl ab-
gebihlet, weil es möglich sein wird ein besseres Exemplar zu linden.
Aiiiielidae.
Spinn Ins /imfrin'cs.sti n. sf/.
iTaf. II J'iu:. 12. I2a.f
Sclieil)enrorniii: aufgerollt: die W'iiidunfien beriihren bieh
und sind sein- stark depress. Oberfläche mit gebogenen Au-
wachsstreifen.
Die Art hat keine Aehnlichkeit mit SpiKnin.s ttihunrlla Lta
Von Claiborne. deren Wintlnngen frei Hiind . .schnell an (irösse
zuueiimeu und von ta.st kreiäiVirmigeni (^uerüchuitt sind.
j!4;kliioderuiuta.
JCt'hiiwrf/nnms nirrnh'oitnfis u, atp.
Tat. II Fig. 21. 21:« ^
KlHptisck, taKt kreisfiirmig, abgeplattet. After ziemlich
Mab dem Rande.
♦) Deslinye«. Aiiiin. <*. vurtvl». I. p. Ur.\. Tal II Fi<,'. iö. 26.
** Am. .Toiini. SrioiuT I 2. serie.s i>. 212, Tat'. 1 V'ii;. b.
JJeslift^e*, Auiin. verteil. 1.. p. 102. T»t. IJ ilg. ID— 21,
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— 13
Claiborne Ala. Jaekson Miss.
Bunder und abgeplatteter als Krhiuot-ymumt Hujrleytmm
Mr. Ton Claiborne, ancli ist der After kleiner und weiter vom
Rand. Das Original ist von (laibome. Ein Exemplar von
Jackson, welches ich zn derselben Art stelle, ist elliptischer.
Oirripedia.
Baiaum sft.
(Taf. II Pi^. Id— 13e. 14. 14ii.)
Baiannsklappen, obwohl nicht liaufig, gehrtren doch nicht
zu den Seltenheiten in (laibunie nnd aucli in Jackson. Das
ai|f Taf. II Fig. 14, 14a abgebildete Kxeniplar von Jackson ist
aber insofern interessant, als es das einzige mir bekannte Stfick
mit vollständiger Wandung ans dem Tertiftr Mississippis und
AUbamas ist. Ks fehlt jedoch auch ihm das Opierculum (Scutnm
undTergnm ), nnd da ich aus diesem Grunde das Stfick nicht gehörig
nnter die wohlbeschriebenen bekannten Arten einreihen kann, so
will ich fss nicht als nene Art l»eschreiben. Es scheint ähnlich
zu sein dem earopäischen eocaeiien Ihtlanm itntjtfifonms Sow.*)
Taf. II Fig. 13, 13a, 13b, 13c, ebenfalls v<in Jackson, geboren
anscheinend als Caiina, Bostrum, nnd Lateralia zn einer Art.
Die Wände sind bei allen glatt, von blaugraner Kärbnng, innen
gestreift, Radien nnd Alae sind klein. Es ist vielleicht dieselbe
Art wie Fig. 14, welche rauhe Wände liat.
Morton hat einen JtaUinm iwreyrium**) an^; dem eocaenen
Kalk von Sfid-C'arulina lu^sclirieben und Conrad einen IhUrntt»
kMmüii^**) von Florida. Vom Standpunkt t-iner grnndlicheren
Systematik di^r Ralaniden ans sind dies jedoch Namen ohne
Charakteristik.
SfcnliteUttm ttithqmtdmhntt Mr. & Aldr,
<Taf. II Ffg. 15.)
Senilen HUI Hnb'iiimUnfmn Mr. A -Vldf. , Jünim. (laciu. Sdc. Nat Hi*t
My \m\. p, 44i, Taf. II Kifj. 2.'».
IHt^se Art. bis jetzt nur von Wautubbee Miss., nnd nur
durch ihre (^arina bekannt, kommt anch in Jackson vor. Die
*) Darwin. F«mU Balwiiclae, Puhl. Pal. Soe.. London 1856, p. M
Taf. IT Fi<f. 4.
*♦) Morton. Orrraii Hern, ("retac Gro«p 1H:54. p. 72, Taf. X Fig. 6.
♦♦♦) Am. Joiint Siicnce, II, 2. s^ries, p. 400, Fig. 4.
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14 -
Figaren reprftsentieren Scotom (15 s). Tergiiin (15 tK oberes Latns
(15 n. \.) and Oarinallfttns ('15 c.h) in nattlrlicher OrOmie von
Jackson.
Cariua tiiier Leim<li<le
Taf. II 11. IIa. Hb »
Das in tii:. 11 :il»L^»'l)il«lrif Kxcnii>lar von .lacksuii ist sym-
metri.sch und el\va> dun liMheiinMül. Es ist *r»'l)'>jfon . wie die
Seitenansiflit dla) zeifrt. Aiit «U-r ("oncavität der liipjrunp: ist
es cuiivex ^ekriuniiit. so dass sein (/iiHrsclinit! tU-v dmcli III)
dargestellte ist Fijr. 11 ist die An.'^iclu dt-r ronvex-geknmimien
Fläche.
Ith keiiiu' keint: derartig: beschattVne Cai ina einer Lepadide.
kann das Fossil aber auel) nie hi als accessorisdi»' Klappe einer
Muschel, oder als sojist etwas anderes antlasscn. Ich gebe die
Ahbildunj^ in d» i H«>ttnnng:. dadnrrii über die Natur desselben
aufgeklilrt zu werden.
(Mracoda.
('yl}ip.rr u'ississ/'ppf'rft^-is n. sp.
(Taf. II Fig. 20. 20i«. 201».)
AelinliVh f't/fhrrr sfrfalo-pnuctntn Roemer .vyi,. aber weniger
(-yliiuhiscU und in der Mitte antgetrieben.
fifikere jarkisoitrnsift v. äj*.
(Tftf. n Fig. 19,)
Von refrelmAiisig gemndeter (Teatalt., viel schlanker als die
vorige Art. Oberfläche ziemlich prleichmflmig gerippt.
('uthrrif sft.
(Tat II Fitf. 18.'
Sehr klein, rcfrelmässig gerundet, Oberfläche undeutlich
punktiert, sonst glatt.
Vertebrata.
Kophrffjr mlsslssippintsh ii. </eit. et «. «;>.
(Tnf. n Fiir. 22a. 221.. 22c.'
Das anter diesem Namen abgebildete Riickenwirbelfragment
««cheint einem Vogel anzugehören: hierfür spricht die zdlig-
poröse Beschaffenheit, die Form nnd audi die Grösse. Von der
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-~ ID
Oberfliiclie tles W'iilulkr.riu is ist auf beiden Seiten nur ein
geringer Teil erlialtiii. sd dass sicii die Form (biselbeii nicht
feststellen liisst. Der AVirbelkörper selbst ist < ouipriunert. unten
gekielt und l>esitj;{t concave ReitenflHrhen. Her Xenralkanal ist
gross. J)it' vordere Zygaiiophyse iz) steht vertieal. Die Facette
fiU' den Ivujit' der Jiii)i»e ilu ist deutlich, drt'ieckig-oval. ziemlich
concav und setzt sich nicht zum niklistcn A\ irbnl tort. Die
Facette fi'ir das Tuberculum der Rii)i»e (ti mit dem «^uert'ortsatz
ist t)val, convex. Tun zwei Dui ihb<dirunpt'n der Seite scheint
die hintere Hir den Durchtritt eines Ner>>n ans dem Xenralkanal
bestinunt zu sein.
Ich fand diesen Wirbel im eoi aenen Sand von .lacksun Miss,
und gebe ihm einen Namen, um diesen innnerhij» interessanten
Fund nfiher bezeichnen zu können.
Drei der soeben erualnitt^i trülier v<ni mir beschriebenen
Arten mit eingerechnet, gebe ich in Folgeutb m eine Twiste solcher
Species V(»n lacksnn Miss., welche bisher nicht von dieser
IjOkalitiit bi'kannt geworden sind.
Dnttalhan i-niisisslnntni Mr. & Aldi*.
Sohri/tiff cnttcelltifiiiii JiBÄ
('nurrlhirin jniira l>ea.
Sralftritt trifiinfftmuia Conr.
TurrilrUn vanunln H. ('. IjOA.
M(ii)iildn K'fjiihtris Mr.
Oljrlf'srt/s rh i ntus j^ea *p.
Ohc/isrits nicJfinvlhis JiCrt «p.
liissmi siilcntn T^ea *^*.*)
yiifni fitsnHlps Lea.
CntuutbrUa tuiririih Whitf.
^ '^n'thiopsis ronf<frfrff( H. C. Lea sp»
Pit iirnfoma tautulu Conr. rar.
Mri/tf/ih'fi nien'dififtffh's Mi'.
Xfohiiirlla farn'pJIrnfß Gabb IW.
SraphanHi I /ir/nnis Aldr.
Lrdft pHlcht ri'inKi'f Lea.
Ltifrim ÜHiithi Mr.
*> Ihinthm sttlcaia Lea. Der Nncletui «Ueser Arf itit reclit« gewunden.
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— 16 —
Litetna OkUbomensis Conr.
Eryehw WkitfieltU Mr.
Gmildtfi ptfgmaea Cotir.
Mkromem minor Lea .vy>.
Mif romri'is whutfis^mn Lea x/i.
TrUhui plana? Iiۀ.
Teiiüfd ilniDicopsls Conr.
Vrnrn'card/a tiff. }fooreana Habb*)
Sihililhi'f oii/onyti Conr.
Vvrllcordia eocrnsis liailgdon /•/»i*.
I't'/f'jt/o/Hff coinplimiti Jfr.
HtoUw mitwissiiipiciisi.s f Mr. »S: Aldr. **l
Sfatitel/ftnt mltqundralum Mr. & Aldr.
Herr T. H. Aid rieh hat Adf^rbh hevin Mr. in .Taßkwm
(Cefnnden, welche Art ich nicht von dort besitze.
Die Kuiaiainift'mi . weklie icli im Alttertiär Mississippis
und Alabamas «resammelt liabe. abse^^ehen von (hbifoifhs*^*),
sind nach der Hestininiung von Herrn A. Woodwaid in New-
Vork die folgenden :
Sfiirolofttfftfn Inijtns.sa Tei'quem .Tackson Miss.
S//irohf'>»//i/a phttulntn l>nm. sp. Jackson Miss.
Spiinlorulhia ifuuiaf Czjzek ap. .iackson His».
*) Miaumcn." ,'ia,cx Mr. J. Geul. Siirve.v AU., 188t>, p.81. Taf. III
Fig. 22) Tain Bett ^fi* in Claibunie bt eine gans jnttK« Venrrirttnlia^ vielleicht
XU obiger Art «reliilritr, luifl ziehe icli liiennit die Art Miftnairritt »rnrx gnu«
imriick.
Sfffoff/nti/'t ■' itfiMtiis.sifipii itni-i Mf iV AMr VAn Frnirtnrnf nii'bt i^toh)»
j;«*iiug Ulli zu eut'5chei<leu. ob es in allen lieziobungt'ii mit deui ()rigiuai von
Newton Mim. ftbereuistimmt. — Petihnyes stellte eine Shnliehe Art (Phohit
thitrtMpfn De»li., Desli. An. m. rerteb. T, p. 141, Taf.X Fig. 4—6) tn PhoUtt nml
da mir mein Freund, l>r. O-^rar Boettgor, mitteilt ^ dass or geneijft ist,
dii' ,Xi//'>jili>i</r, r- iih I'/tohs zu bfiTennpii, svhv ich, nameutücii auf die letatere
AiUoritiit hin. die Art unter dieser liezeii linmii:.
♦♦♦) Während des Dnickes dieser Arbeit t-rbielt ich von Herrn T. H. Aid-
rich ein Exemplar einea Ton ihm im Claibomer Sande geAmdmen Arbitoids
ztur Ansicht mgeBohickt Ich zeigte daaselbe Heim A. Wo o d w a r d nnd dieser
erklärte da» Stück nach eingehender niRkroskopischer nnd inikro-skopischer
Untersuchung: aU (hhHoiffrx ]fni)frfli tlort. Es ist also doch sowohl Jackson
wie Claiboroe Fundort für OrbitoitUn.
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— 17 -
MHiitlinn ohlotiiiii ^ioutHg. sy;.
(Jackson Miss.
Ivicksbnrg Mü;s.
Miltolhift reumln Karres np. Jackson Äliss.
Mihob'itfi pff(ßwtt€ü Kenss sp. Jacksun
MmoliuabieorniH Walk.& Jac.x/^. Jaclcsou Miss.
Milifiliua puit'hc//a d'Orb. Jackson Miss.
Jltfiolina Haxorum d'Orli.
narnlhm rowwtniis (VOrb.
Clnnilinn fißiuihha Hailtken.
Tertnlarin ngyhtihmm d'Orb.
Xodfmtrift olttitpta Linn^ ttp.
fyisfpUttrh caif^r lAtiwk ftp.
.1 ackson Miss. {§elir häuf.)
|{'laibt»rin' Ala.
iKed Blurt Afiss. '
K. a lUiitr Miss.
Ked Blutt Miss.
Red Hlutf Miss. -
A'i(*ksl)urg Miss.
Jackson Miss. , . .
Claihornp Ala. . . .• ->
IRed Jilutt Miss. ,
lVicks!)iirg Miss.. -
(yiAtelf'irifi f^tp/l/osa Vicht. ^yUA]. ^i\ckso^\ Mi.ss. , .
TruNenfii/i/ia Ifai^liuf/n'f ä'Orh. fiji. jAckson Miss, .. - ' .
(kperculinn iniHpItmufa var. tpn-
ntthsft |je3'merie. Jackson .Miss. .
Pni'hria sifhavncn ( arpcntcr. J.icksou Miss.
Ausserdem kann icli die >rilieilung von Herrn AM rieh,
dass (h/fi/off/rs in Jackson vorkommt.*) bestätifren. Hinges:eu
Jiabf ich meine .Aii^alu* von < irhitoiflc.s in ( 'laiborne**) xxi be-
rirlitiiTHii. hie zwei betrelk'iiiltMi Kxomplare sind Sclialenstiu-ke,
die s(i täuschend zu der bckauiittMi Form znut-rnlh sind . das.s
se-Ufst Herr .\. Wood w a rd au die i>rbitoide.>-Nainr w niiiistt-ns
eiin s d( I S» lb( 11 «jhiubte. bis die wahre Natur der Stücke .durch
Autbreclieu eutücliieden wurde.
Atneriranus
Herr Aldri( 'i liat ein Fossil von Jackson als Trifons
f***) bf^srln leben. Später nannte er die Art lieftt'ofoufft
.{uirriran(i \ \. Irli glaubt', dass dieselbe ein neues tienus be-
dingt, für welches ich den Namen Sitti^UeiUi vorschlage.
.Toani. Cittcinn. iioc. Nat Hlit: Jaa.
'. ♦*> Am. .Tourn. ^^oieme XXX p. 69. 70. • " / ■ ' . •
♦♦♦j Jouni, t'incim». Snc. Nut. Jlist. Jiily IBKT). ,
■\) (icnltig. j^uivey Alabiuiui JJull. 1, .188<> u. 29. Tat. l, Fig. ,.lü..
2
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— 18 -
Simsirefki n. gen.
Tiinksprewuncli'n , dicksdialig, gcthilrmt, abtir aus ver-
hält iiisniässig wenig Windungen besk'hend. Umgänge orna-
mentiert. Mündung ziemlich eng, mit Kanal. Xucleus warzeii-
fbrmig, aus nur zwei Windungen zu&ammeugesetzt. Aussenlippe
mit 8inasäUulicber Ausraudung.
Obwohl ein dgentlicher Sinus nicbt vorliaiiden ist, so ist
doch wegen der Ansrandung der Aussenlippe das Genus wohl
zu den Fleurotomiden m stellen.
Ich habe kfindich Gelegenheit gehabt, die im American
Museum of Katural Histoi'y aufbewahrten Originalexemplare der
von Prof. A. Heilprin in den »Proceedings Academy Natural
Sciences*, Philadelphia 1879, p. 211— 216, beschriebenen Arten
einer genaueren Untersuchung zu unterziehen nnd gebe in Fol-
gendem meine Ansicht fiber dieselben.
Si^armm strhio-granuMmm Hlp. SSoHarittm Mmatutn Conr.
Naiiea bmäifiUa , » XatimmagnO'UmbiHeaialjtiSi.
TomaUMa hieinda ^ ^Adnemi Hneatm Lea.
0do8iomia kievigata „ » OheHsetw mehneUua Lea sp,
DdpMnula ttohrotden „ = Solarium elegnns Lea»
Temostama rotula ^ « Solafium depressum Lea »p,
FkuroUmia imignißra , » Pleurotmaa nana Ijea 9p,
RatteUaria Whiifieldi , ^ OprUhium rinehim Whitf.
Metosioma rugOM « CerithSoderma prima Conr.
QmuB puldierrimits , » Pkurotoma np,
Meitmia Cktibommsi« Hlp. und Bissoina pUtatO'varicoaa
Hlp. halte ich f&r nicht vorher beschrieben, erstere Art jedoch
nicht fllr eine Melam'a, sondern f&r ein ächt marines Genus,
augenscheinlich Ckemnitxiaj soweit sich dies bei der fehlenden
Spitee bestimmen Iftsst. Ueber Pisania btieeinifonnis Hlp. habe
ich mir eine bestimmte Ansicht bisher nicht bilden könne».
Taf. I, Fig. 17, 18, 19 repräsentieren l^ilarium triiiiulmn
("onr. von ^'icksbllrg. Snlnnfun hrUastnnhtw Conr v<>ii Jackson
und Solarium Henrici Lea von daiborne. Die drei l 'nniu ii sind
verschieden genug, um sie ab verschiedene Arteu uuterädi<iide&
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— 19 —
zu lassen, und doch unleugbar nahe verwandt. Die Stücke selbst
sind in dieser Beziehung wohl überzeugender als die Abbildung^en :
die Art in Jackson variiert etwas nach beiden Seiten. Im ^Ameri-
can Journal of Science", 1885. XXIX p. 463, habe ich meine An-
sicht au.sgesprochen , dass unter der Voraussetzung, dass die
Abla^^erniifrfn von Vicksbnrg. Jackson und * laibome aufeinander-
folgenden Alters .sind, was allgemein angenommen wird
(welrhe die iUtfste ist. ist hier ohne Rplang). dass unter
diesfr Voranssetyauig direkte Abstammung die wahrscliein-
lichste Verwandtschaftsweisp rlor drfi Fdinicn ist. Da meine
Ansichten in dieser Beziehung melirta» Ii nicht richtig aufgefasst
worden sind, so sei es mir gestattet, dieselben hierzu fomiulieren.
1. >ls ist eine That.sache. «lass in verschiedenaltrigen, auf-
einanderfolgenden Schichten des Alttertiars
a) dieselbe Art unveründert wiederkehrt»
b) dieselbe Art in VarietMten auftritt,
e) .sehr nah verwandte Alten auftreten.
i^eisi>iele hierflir finden sieh im amerikanischen und Iran-
zösisdien Alttertiar. •) auch das deutsche Tertiär ist nicht
ganz (ihm R^Msjut-le.
2. Wenn aiii Ii nirbt flu jHdeu eiii;celiien Fall mit Bestimmtheit
zu beliaupten. so kHiiii man (Joch im All^^enieinen annehmen,
(lass direkte Abstainnumg in diesen Fallen die wahrschein-
licliste \'erwandts(;haft8beziehung ist.
*) Siehe Am. JoQfn. i^c, 1885, XXIX p. 467,
Am. Jotm. Se., 1886, XXX p. 151,
Am. Natnrahat, 188«, p. 637.
nbtjleich ich wohl der Erste hin, der diesen Punkt mit ganz besonderer
Bet^>nnn(i: hervorheht. findfn wir doch %. B. Hcbon Lyell da» Folj^ende sagen
(.Princ. of Geology, Am. Ed., Pbilad. vol. II, p. 377); ,A corions ohser-
Tftüon liM beett nmde bj U. Deshayes, in reference toihe cbiuiges, wlüch
ene ipe(eiet, tbe Otrdium pentUmtm, ht» nndergcme dnriiig tho kuig period
of its existence in the Paris basin. Different varieties of thb Cardmm an
rbaracteristic of diflferent <trntn. In the oMor santl nf the Soissonais (a marine
formation underlying the nufular heiU of the <aliaire gros.sien this shell
acqoires bat a small .voltune , and has many peeuliaritie.H , which disappear
in tbe lowest beds of the calcaira growiier. In theie the ilieU attafn* ita flill
nie, and many pecnliarities of fono, whtch are again modifled in tbe upper-
most beds of tbe calcairc gro<)»ier: and tbese last characterf; are pre^erved
throoghont the whoie of tbe «npper marine* series (CoqoiUes caract^mt. det
Terrains 1831).-
2*
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~ 20 —
3. Im Znsainnifiiliaiig hiomiit umss tlic Tliatsaclie betont wer-
. <l<'n (iass vom ält«'steii Kocaen an die marinen Tertiärfaunen
ilfrjtMiijrfn fli>r Jetztzeit immer iilmlidier wenlcii. In Ver-
bimlünu niit Obipfem kann dies wnhl nur so gedeult t wer-
den, dass sieli die jefzint ii marinen Können allmähli« Ii ;tiis
den aIteo(aenen entwickelt lialien. liei lortseliniiend» m
Sammeln wird es immer melir möglich sein . di<* Ji tziut n
marinen Können Ins in das Koeaen zu vi rt'»l<;en. und
lietraclite icli tlies als eine der Hanptautigal)en der i'ertiar-
for^chung.
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Tiiti'lciklärunui'ii.
Tafel I.
Wo uicht aiule» bemerkt, i.^'f der Kumluit der Aligt'biltleten Exemplare
Jackson Mi:».
Kig. 1. la. Aihiiihin t/nni/nriiifttlarü H, Sp. , , . , 4
, 2a. 2b. "perrnliiin \<>ii Stitica s/i 4
3, Ha. Si>ltiriuiii tlilitliinidoidcs it. .«// 4
4. Cniicdluriu jicarlcmis ^Jlcycr & Ahliiclit n. sji 7
, ö. liettrotonta Ommautti m. «71. ...... U
^ 6. Odontopoiyn triplitata it. np. . . '. 7
, 7. (Vrilhi'iMleriiM »pirnta u. »p 8
, 8. ('ttf'-Hiii altfnnn u uft U
, i). ^'(ilaria j>f <tilnisis n. «// .,..,..«.. 4
. 10. Fietila filia Meyer 8
11. fj^tish a*pertt n. »p . a
, 12. MothiUht rtiiitUti is ^L-yer 5
, 13. < khfti/fmn'u cra.fsisjiinifo it. Hp. 6
„ 14. Sitiliwiii Kinhdini 11. .ip 5
, 15. l'unctui'ella juckHuncitJsiti n. np Ü
. 16. Cattettitm »irvlt n. ycn. et u. np. ^ 7
, 17, 17a, ITb. Sohrium triliratum CVwrad, Vicksbnrg Miss. ... 18
, 18. 18a. 181». SoffiriMm bell- t.sfn'a tum Cour 18
. IH, lUa, liU». Solarium Ihritriri Lea, Claiborue .\la 18
Tafel JI.
\\\) uicht audcrä bemiirkt. \>\ der Fundurt der abgebildeten Ej^einplare
Fig. 1, la. II», f'nifunifii ////.v.v/v>7/7//' iMiyer & Aldricb) «. 9p. , . 10
la. Tlu'ii iler (Hn,'rriä(ht' veri,Tö«:^ert.
. 2. yiwulu imriiliuitnlis (Meyer & Aldrielii «. .s/< 10
. 3. TUfina pearleHHU h. »p.
, 4. Venw joeimufHtw ». ap .12
« r>. Afioiie iMirromeris) Mitpttrr» u. fp. (Haib«>mc Ala 11
, Vi. .\.sfuiif Miniriii'iiKix II. Up, Claiborae AI«. 10
, 7. Modiola trniiis ii. sji 10
, «. Kf^m WhitfifMi Meyer tl
. 9, Eryfiua JSiUeti n. sp 11
. 10, 10a. B5bre tod Clii.sfnii/i(trwf sp. Claibomo Ala lä
10a. OefTuung der Itohre, vergrrOitüert.
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— 22 —
Fig. 11, IIa, IIb. Parina einer l-oparlirlr '•' 14
11. Vorderaoiiicht. Ha. SeitenaiiRicht, IIb. Quenichnitt.
, 12, f2ft. ^trorftw j>rr(lepr**»a n. »p. 12
I2a. Qnemlmitt
, 13. 13», 13»*. ISb, 18c. BtOtttuM 1»
, 14, 14a. Bfilaiius sp IS
„ lö. Svalprlltiin snbf/naf/ra/ii/ii Meyer & Aldricli 13
u. 1. uberes X^tuu; t. Tergum; ». Acutum; c. 1. Curiuallatiu«.
, 16. Stglioia roriMtienta h. »p. 9
, 17. HovicütHU grarilr n. »p 9
, 18. Ci/tfiPir'f Hl» 14
19. Cyfhrrr Jnf hsonf/fst." n. itp 14
5J0, ^a, 20b. CtfÜierc miiisinsippictutin n. »p. . , 14
21. 21a. Eehino^OttiM mtridkm^w it. $tp, <3teib(vne AI«. ... 12
21a. (^entebnitt.
22a. 22b, 22c. Krtplertix miasfiftgipitiemi» M. gen. el »f. ttp. ... 14
23. Crrilhiopsh 'Oiistrn fa 1\. C. Lm 8
23a. jiin^eü Exemplar.
23b. embryoni.scbeä Exemplar.
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über das elsassische Tertiär und seine
Petroleniiilager.
(Nebst einigeu neuen beiiit^rkungeii und Heubachtiingen ilber
das Terüftr ia der Obeirlieinebene. i
Vortrag ni^ludtien in der wiaseuschaftlichen Sitzung der SenckenberigiMihett
lUitttilDnKlieBdea Q«seUschaft am 13. November 1886
von
Dr. A. Andrea«.
Hocligpelirte \'i'rsamnilun^^' Der Autln rderimg ihres zweiten
Vorsitzenden fol^^^t iid, luibe ich h<Mit<* die Klire ihnen die Resultate
einij^er Foi si hmi^jen V(»r/.ulegen, die mich vor drei bis vier Jahren
näher hesriiaiiiirt haben. *i
Uh glaubte den i lsässisclien Tertiärschichten um so eher
hier ein allfreineineies Interesse abgewinnen zu können, als
dieselben iu manniclitacher Weise Bezieliungen zu den Tertiär-
schichten unseres Heckens zeigen und ausserdem uuch die
interessanten, uns relativ genau bekannten und durchaus nicht
unbedeutenden Petroleum- und Bitumeulager enthalten.
(lestatten sie nur, bevor wir zur Gliederung des Tertiärs
im Klsasse resp. der Dberrheloebene sclirelten, den Versuch, in
wenigen grossen Zflgen ein Bild von dem geologischen Aufbao
der Gegend ibuen zn entwerfen.
Die ältesten Schichten^ die im s&dwestlicheo Dentschland,
d. b. in den Gebii-gen Yugesen, Schwarzwald. Haardt und Oden-
wald, welche die Oberrheiuebene begrenzen, auftreten, sind
wesentlich Gneisse, die oft mächtige, wohl zum gr<tosten Tefl
jüngere, typhonische Massen von Graniten, Dioriten und lokal,
anch nicht unbeträchtliche Gabbrovorkommnisse entlialten.
Über diesem Grundgebirge folgen palaeozoische Schiefer,
mmat ver&ndert ond fossilf^i, von welchen wohl der grCsste
Teil noch dem Devon angehören dürfte, alsdann wesentlich zum
♦) ( f. Abhandl. zur ^pecialk. ron KIs r- jtlir. Bd. 11. a III, 18«3.
A. Andreae üeitr. z. Ki-outuit) de» etnii^n. J t^niurr«.
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— 2-1 —
Culni {Teliürige (irauwacken. Alle diese alten Scliicliten sind
in holiem (Jrade steilorestellt inul ßffaltet. Anch die darüber
liegende produdive Steinkohle tritt in einigen .steil<restellten
fluiden ant nnd nnr der obere Teil der italaeozoischen Seliicliten.
(las. als Rotüp'jendes entwickelte, l'erui zeigt sich in geriugerem
(imde gestört nnd gefaltet
Jene gewaltige Zeit der Faltung nnd (irbirgsbildung.
begleitet von liedentenden . teils intrusiven . teils eltusiven
Krnptionen. l>ei:ann wohl schon im ( nbn \mA finh'te zur Zeit
des K4)tliegeii(leii. wo sie waliisfheiuli» Ii ihr Maxiiimni erreichte,
sie fällt wohl znsaninien mit dt i Faltung des rlieiiiisdicJi Scliicfer-
gebirges nnd bewirkt«» das ('«nistante Strt i( hrii der ültereu
Schichten unseres (iel»ietes. etwa von S\\' nacii NK.
Ks brLiiiiiii nun in de) ^( "loLiischen beschichte unserer
«TfLi-iid t'iut' \<'A\vj: neue, die mesozoische Ära. Mnriii hatte
die palaeozois( hr Ära betrnnntMi. limiiisfli und litlorai mit der
Stcinknlile und dem liutliegemlfii -(■••inlet. Ks fulLitc hierauf
vielleicht ein knr/er cttutineiitalri Hiatus, bezeichiif! durch das
Felilen des Zeclt>leii»s und die Discordauz des K'i»tiieirendeii
zum r>uHt>aiiil<tf"in. Alsdann zog die alMadirende Welle des
Hunlsaiid>t eiiiiiieeres über die zuui lieldiLie .(iili^estauchlen Lande
langsam liiii alles einebnend nml lauge Zeit ihren trustlosen
uu<l sterilen iletritus au^lHeilrlld
Wir finden sodann v>»ll kommen con<ordant. niemai.'- i:('>irtrt
durch Faltung oder Fi iipt itiiien und successive mehr uinl mehr
marin die iibrige Folge der mes(»zuisehen Schichlen. ^Muschel-
kalk. Keuper, Lias nnd Dogjrer. hi.s sich Uhuu in der Malmzeit
das Meer nach Süden hin zurück /»»ü:.
Ks lag zur Kreide- und K'u an/eit < in FesUand vor. eim-
euntinentale Scholle, »lie .uit' irgendwelche Art. vielleicht diircli
eine schon damals heri sehende, «dicrllächliclie, nord-siidliche
S^mnuung gelialten, am Nachsinken verhindert war.*) Östlich
*) Eü wird zuwcil' ii aniivgclKii. dass ilcr alte Selm urz^V)iUl-\ ii<jcsciiliorsi
zwittokeii den Paltew dr.x rUtiuiHclu n uii«I tks ul)iiut'U ^^^sUjuls. wie ^wisclieii
„den Backeu vuii zwei Schrftubstucken* eingeklemiiit gewesen wi. Die» i»t
mit etwM schwer ToretellW, indem die FalCeii Hen rbi'iiuü<chen Systenies.
«Ii« liiiT aialj da.-^ ah»; (iebii-ne betiurtcii liabeii. den altiu .Schichten unseres
»tIh 11 tl"r<ti- tIm nfails xukonnnvn und die uliiinen Faltou, weiiigHtcnn
soweir ^ie iiier iu Betracht koiuiuei) kuuut«u, vid jiUiger i^iud.
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— 25 —
und westluli von unserem Hurst, wie wir iliese K«mtiueiit4il-
ftcliolle bezeifhiien \v(»lleii. LniifTfii in Lotliriufren iukI ScliWHbt>n.
jn-osse Senknufrsfelder. dem Zuge des si( Ii al»kiildeiiden, ( (Hitra-
liierenden Krliimern fol*rend, zxar Tiefe nieder. Nach den
Senklinffsfeldeni iiin riitscliten trep|)enf('»rnii«re Stufen des Horstes
successive ab und di» >e von der Horstniitte fort^'eneiJrten AI»-
mtschnnpfsspalten. .schritten nach dieser liiu fort. Endlich wunle
dann ein Punkt erreicht, wo der nnr noch schmale mediane
Horststreifen. an fit «ni breitei- Hasis unten der Zu«: wirkte,
oben an seinen schmalen Knden nidit nwlir ;:enrifrend gehalten
wurde und der Kinbruch des Kheinthüles hejrann *
Das M«M i dran? aufs Neue von Süden her aU nicht »ehr
breite Bucht ein und mit diesem Kreiirnis. dieser marinen
Tran.<}rression. bejrinnt auch uo Älemlidi die Oliofocänzeit. web lu»
uns gleich näher beschäftiiren wii.l. Das Meer drin*i:t weiter
und weiter ei?> riberHutef liliesslidi auch das Mainzer- Becken
und vereinigt sicli mit dem .Nordmeer, welches prauz N(u-d-()st-
Deutschland bedeckte. Xu Kn<l<' der Oligocänzeit zieht es sich
vom Sehauidatze zurück: wir haben erst brackische, dann
mehr und mehr limui.s«he und schliesslich im Obermiociiu und
Plini än fluviatile Abla;rei un<fen auf einen» Festlande, das schon
eine jun<rtertiäre KMieiuebene. allerdin«rs mit abweichenden hydro-
paphischen N'erhiiltnissen wie es scheint, zeij^te. Di»' jetzifreii
hydrographischen Verhältnisse und unser jetziger Kheinlauf
sind Wohl erst neueren Datuujs und gestalteten sidi. nachdem
die grosse Eiszeit, dieses gewaltigste jüngste I jeignis in der
geologischen (leschichte des Erdballs auch unserer Gegend
ihren Stempel aufgeprägt hatte.
Vaeji dieser allgeiiieiue!} Chersictht wend«'n wir uns zu
unserer speciellereii Auliialti'; zur I^«'trachtung der vorletzten
Phase in der geologiselieii (iesclii<-lite unseres (iebietes. Die
Eocünzeit tand wie gesagt die (^-jend als Kesilaiid vor. Ks
fehlt jetzt jede Spur von Alilageiiuigeii ans drr Kreidezeit.
ebeus<i aus (Inii l 'iiterciM-äii. auch lialirii walirx liciiilirli niemals
beträchtlichere Sedimente aus jenen Zeiten bei uns existirt,
( * W'iirl. liiei iUx r : , .XMiumUnngcu «lo* iiieiliciuiiiriHintnrwi^üteii.'KsliattUvhoii
Verein» zu Heidelberg 18«7.-*
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— 2« —
denn alle Spuren, die darauf hinweisen könnten, fehlen in den
Jttngeren oligocänen Konglomeraten.
Die ältesten Bildungen sind Silsewaseerkalke dos Mittel-
eocÄn. von rein Hmnisphem Gepräge und überall cbarakteiiaiert
durch das häufige Leittossil den Planorbis psendoammonius.
Mau liudet dieselben nirgends in grosser AQsdebnun<r. jedodi iu
kleineren V«>rk»tnuunissfn sind sie weit verbreitet. Hei l^uchs-
Weiler, dem bekanntesten Kundorte, liegen sehr fossilreiclie
Kalke auf Braunkohlen führeuilen Mergeln l^ei Dauendorf
tretten wir reiht inüchtig pyritreiche Mergel, bei Ubstadt*»
südlich von Heidelberg, sind die Schichten kalkig sandig, und
schliesslich mag noch erwähnt werden, dass sich sogar südlich
von Basel bei Hobel norh typischer Buchsweiler -Kalk fand.
Die rfin limnisfhe Panna des Jiuchsweiler- Kalkes umfasst
28 Schneckenarten und nur eine kleine Schlammmuschel, ferner
sind die grossen l'npaarhufer. die T.n]ihiodonten im Habitus
und wohl auch der Lebensweise dem Tapir recht ähnlich, sehr
bezeichnend: stellenweise fanden sich ihre L'berreste liiiutig in
den Sedimenten dieser kleinen Seeen an deren Ufern sie lebten.
Neben den beiden T.ojdiiodonarteii fand sich ein sehr alter-
tümlicher. ,<eleno(luuler Huftiert.vjjus. das Prupalaeotlioriinn und
noch ein anderer kleiner lenuiroider Bunodont. der den bezeich-
nenden Namen Cebochoerus ( Atfenschwein » trägt, auch grosse
Schildkröten nnd kleine Lacertilier hiuteriiesseu sparsame Keste
in diestMi St lii( iiten.
I»ie iiäclist jüngere Bildung ist der Melanienkalk im Mind-
gau. uanientlii'h südlich von Mülhausen entwickelt, er steht
etwa auf dei (Jrenze von Eocän und Oligocän nnd nmfas.st
einen zieinlicli mächtigen Ci'nndex' meist braungrauer Kalke,
zuweilen mit kleinen Mem» II; ticu uecliselnd. Kr ist nicht su
rein limniscli wie der l\alk von liuchsweiler und seine be-
zeichuendisteu und häuhgslen Fossilien sind: Melauia (Melauoiües)
*) Ks gelang ilurxli i-urglültiges Samiut'lu Uie kleiuu Kuuiui dic-icr
Lokalität noch etWA» zn bereichern vnd ihre völlige Übereinstimmung mit
Bnchsweilerdannitbun. Folgende lieben Arten sind mir bisher von dort bekannt
i:t!\vor(len. von denen finiiie, mit ♦ bezeichnete, hier zum ersteimml anj^efülirt
nm\ : *Fatula (ilifroL'vrft Ami., ♦I.imnaeus Mit hrlini Dcsli . Tlanor1)i"* riiertieri
iKsli., rianurbis psLUiluiiniiiiüiiiii« Sehl. »p. , l'uludiua Urbigiiyana Deah.,
Kucliilus Doi liu'UHianum Desb. np. luid Pomatia» Saadbergeri Xonl.
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_ 27 ^
Laurae, (MegalomaBtoma) Tadora muinia nnd Auricula (Alexia)
alsatica, neben anderen seltneren Arten (in Allem etwa 25 Species);
von Wirbeltieren fand sich Palaeotherium medium nnd ein kleiner
\ ifrer Theridomys. — Unter dem Melanienkalk liegt lokal bei
.Nteder-8pechbaoh ein Blättersandstein mit einer ziemlich rei<'hen
Flora von etwa 81 Arten und zwar namentlidi Weiden und
Hieben, daneben allerdings auch I.orbeer. Aiyrthe, ßucalyptos^
Mimosen. Akazien, 3Iyrica und antlere Bäume. Bemerkenswert
ist hier, dass die später imOligocnn diininierenden Cinnamomam-
formen /immetbäume) hier nodi durchaus fehlen.
Über dem Melanienkalk liegen, innig mit demselben ver-
bunden, plattige Kalke und Steinniergel. welche Cyrenen ent-
halten und so schon ihren brackii>chen Charakter bekunden,
neuerdiugs wurden auch einige gut erhaltene Insekten von
Förster in diesen S( hicliten entdeckt. Kerner findet sich Gyps-
meifrt'l und (iyps Itei Zimmer.*<heim auf dem Melanienkalk und
ähnliche (^ypsbildiin^^rn reichen weiter nr»rdlich bis Wasen-
weiler im Kaiserstuhl und bis Hattstadt unweit ( olniar. Sie
setzten sich wohl in einer von Süden her in den Elsass hinein-
reichenden Meeresbucht nb.
Ks folgen alsdann Mergel iii bedeutender Mächtigkeit, die
zwar an den meisten Stellen ant der höher liegenden Scliulle
des Melanienkalkes teiilen. jeilKh fast rings um die'^elhe lierum
eine bedeutende Kntwicklunu erbinpen und viel weiter nach
Norden, bis zur Kheinpfalz rei( hen. als die vorher besprochenen
Tertiärschichten. Ks sind die elu iitalls unteroligocänen .Meigel.
welclie die Petrolennisandtlöze enthalten und die uns etwa»
naher beS(diiitni:en .stdlen.
Betrachten wir zunäcli>l die La<:erunirsverhäitnisse diesei"
Mergel, um uns von ilirem unter(di<ri)c;inen .\lter zu iiberzeagen.
Die Beziehungen dei selben zum Melanieiikalk bieten, wie wir
preselien liaben. keine Anhaltspunkte und wir wenden uns des-
liallt zunächst dem l iiterelsasse zu. Das Hauptentwicklungs-
gebiet dieser Mergel ist die (Jeiieiiil von Sulz unter dem Wald,
ein Streiten f.andes. der sich zwischen Worth und Weissenburg
am Fus.se des Ibti hwaldes ausitreitet. Das Nunnalprotil durch
diese <4egend. senkreebt aut das (iebirge hin irelegt. zeigt uns
Folgendes: W ir sehen zunächst in weiter \ erbreit ung und an
vielen Stellen unter der diluvialen Löss-Decke hervoi*schaueud
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— 28 —
die brackisrlieii. meistens fossilarmen, anteroligoedneu Mei-gel,
an verschiedenen Steilen mit Bitnmenlagem. Gegen das tiebirge
hin Hnden sich ttber denselben oft Konglomemte des Meeres-
sandes, bei 8nbs unter dem Wald lie^t sehr fossilreicher tyi>i8cher
Septarienthon tmf ihnen und bei Schwabweiler föhren die
obersten Schichten der Petrolsandmergel ein»- Anzahl mariner
Füs-ilicii und kümien hier namentlich nach Analogie des l'rofiles
von Altkirch- Hirzbach schon als Aqnivalent unseres Meeres-
sandes autjj:efas8t werden. Am interessaiitesleu nnd am
besten bekannt ist das Protil hei J^obtsann in dem Asphalt-
berfirwerk. Wir tinden an der Verwerfunjrssiialte {Teuren den
Buntvandstein des Hocliwaldes hin. der meist durch die Sieker«*
Wasser enttärbt ist nnd dessen Kisenfrehalt sich in Form von
Thoneisenstein nnd lOisenkiesel etc. auf der Spalte ansgreschieden
hat. zuoberst; niittehdi'^ocänen Septarienthon, ziemlich mächti?
und nach dem (^ebii'ge hin einfallend, indem er wohl durch die
nachträg:lich in die flösse Kheinthalkluft hinabsinkende Scliolle
des Hochwaldes von dieser abwärts «reschleift wur<le. — Unter
dem Septarientlnm liegt vergesellschaftet mit den KonL-'lnineraten
des Meeressandes der hochinteressante Asphaltkalk(<iiuplex.
Eine Masse von lockeren, sandigen, v n Hi aunkohlenschnii'/' 1t"n
durchscl!ossen<'U Kalken, in welchen mäditige Asidialttlözc ein-
gelagert sind. Als Litgcndcs folgen die irranirrnnen Mergel
des rnteroliüocäiis mit iliicii IVclisandlagern. W ir haljeii also
an diesei" Stelh* ( lierlaLitMnnLü ii der petrolsandfülirenden.
brackis( hin >r<^rirel durcli Asphaltkalk und Septarienthon.
l)f'ti a( lit»'!! wir znnäelist etwa^^ näher den Asphaltkalk-
con>ph \. l>as AlttM- desselben als tiefstes .Alitteloligorän iresp.
als \quival^^lll dc> Meeressandes im ^Mainzer- Heckein ist durch
seine Lagernim i^e^elie-n und w inl durcii >eiiie \ ergesellscliattung
mit -Meere.-sandkougloiiierateii. die hier aus Muschelkalkstiirken
bestehen. Welche durd» Asphalt und ]*eclisand verkitte! sind,
liestiiiigt. Etwa einen Kilniiifiei' n*»rdlirh vom r.eri:wei-k. in
einem neuen Schaclit. >( liweüeu die in dem Uergwerk nur einen
Metet- n)ä(-htiu'eii I\Mngluii»erate, schon bedeuteml aufK^steii des
.Aspliallkalki'> au. so dass sie. alicrtlings mit Thonschichteu
vergesellschaftet iiber «Ireissig Meter Mächtigkeit erlangen und
immer nm Ii mit /äliem schwarz«*m Pech durchtränkt sind.
\\ enige Minuten von dem Sdiachle entfernt, an der Walkmühle,
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— 2<J -
sind dann (Wf Imrteii. napfcltlnluii ii«ri'n Knnjjflonieratt» nix i Tilg
in einem «ri nssen \\vnv\i ciurge<( lili»sson. 'janz t\ piscli cutwirlvelt.
zum Teil mit Sandstt inrn vei l)iniilt n. z( i<:en nur noch selten
Siiumi von JJitnnieii und j^leiciien ^;inz di^n >feeressand-
k('n>:l<iinernt('ii von \\'t'i>s(Mil)nrfj und Kscliliadi i unweit liinidau)
in i\cv wo sicli .lui'lt <lie «•liarakh'ristisclHMi Fossilien
finilfn. J >if clifu i rw jilint»'n Koimlnnienite. die. w ir wir ucsolien
Ilaben. meisi znm .Meeicssand yelioicn. sind ;ils Kiistt^nluldunjren
des OlijrofHn inneres nncli \n]\ l>esondereni Interesse und Wollen
wir hier g-len ii mit wenigen Worten daran! einj^ehen.
Dir Kiistenkonglitmerate tinden sieh im g:anzen Klsas>e linjrs
der Vogesen in isolirten Partieen und reichen Iiis in die l'lalz
hinein. Tm Hadisehen sehen wir sie. wenn am Ii sparsamer, läntrs
des Schwarzwaldes, südlich von Freilmr-j 1» ji n. n i und l>is zum
Odenwald hin sich erstrei kend.*) Fei ner erzeiiLite <ias M<m ressand-
meer Kristeiil)il(lnni:en län^s desTannnsrandes im Mainzer-lJecken,
sowie aiicli ganz im Süden, namentlich in der ( .'epfend von Mont-
heliard. Meist wurden die <ierolie dicker Konglomerafe nicht weit
transportiert, sondei m ruhen sehr (dt unmittelbar denieni'ieu Ue-
steinen auf. wel< lien sie Hitstanunen. .\uch tindensich H l i iiiuschel-
löelier. sowohl in den iosgeltrochenen (leridlen. wie am h. Jeduili
viel seltener, an ihrer ursprünglichen Stelle im anstellenden Oe-
siein. den letzten ( herresten der alten Küste. ** i Die.se Küstenbild-
nngen ermöglichten es. die I terdes alten Mceressandmeeres ziem-
lich genau festzustellen und den Heweis zu liefern, dass dieselben
im W esentlichen mit den gro.ssen KMieinthalspalten zii><(iiimenlielen.
Doch kehren wir zum .Vsjdialtkalkcomplex. dessen Alter
wir jetzt kennen, zurin k. Die wesentlichsten (-Jesteine dessellieu
sind vor allem der Asphallkalk selbst, ein unreiner Kalk der
sielien bis achtzehn Prozent JUtumen enthalt. Mei^t sind ilie
tiefsten Partiten der Lager am reichsten. Die einzelnen Fbize
können fünf bis zehn, ja stellenweise sogar zwanzig Meter
*) th'f '^vhim vnii Bcnockc iiihI »'rwälinten. mvi-t 'mn<^\<c\\en
(ierölle, welche iu dcu Äckern weltlich vnn W icslmh in 2len;;:e uniherlie«;eii.
illirfiten aneh ,wol)l rIs die oberflitchlich Temitteiten Sehiditen einea solcbeit
mitteloltgocftnen KOstenkonglfHiierate» an^etscben werden.
••) Die auapeKeichiit't Osten »lerartigen Llthoilonicnlikber in Äfuschelkidk-
ßr^rfillen. zu\^ ' W -m iin<)i mit Si halmresttMi. saniniflf»« bei Ksclibacli. An-
sfebend nh alte Kmte finden Hi«b solche J^uhrlikhcr 2. B. im Haiiptnnlith
rtui Sc'hamcliberg im rnter-Elsa>'i<.
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— 30 —
MMrlitigkeit erreicheih — Im A^pliallkalk fiiulfn sich Kin-
lafri'i iiu^en von nicht imprafiniertem Kalk, tt^ils mulmig, leils
kr.v^t;illin imrl marninrartijr. Ancli di<» si'liüncii uml efros»<en
IMMÜtlif. <lit' sicli liier faiidcn ^iü«! l'Hmeikt'iisw rrl. .sie pitrichfn
ß^aiiz (lern Kai Isliailcr SiirinleUiciii. nur das> üie Pyrit und zu-
weilen auch liitunit'u ^'in.>^(•hlil'.s.^ell und verdanken Wohl warmen
(Quellen iliien rrsprunjr. Der kleinen Knldensdiniitzclim ujid
Flüzclieii. welch letztere bis einen halben Meter Mächtigkeit
erreichen können, wurde schon iredai ht. Es fanden sich in tiit-ser
Brauuk'dile Reste von j'almenstanuuen, sogenannte Nadelkuhle,
lilätter viiu St hirmpalmeu und Koniferenholz, sowie stellenweise
in Menge kleine Bernsteinku^:eln. Von LanbbiUimen sind in diesen
Schichten namentlicli die Hl.iUer der Zininietbäume ( innaiimmnm)
und von W ailnüssen i.Iujilansj zu nennen. Heste Vi»n ( haia sind
stellenwei.se im Kalk hänfiqr. auch fanden sich einige Land- und
Süsswasserschnecken. sowie Kiefer und ZiUine grosser Huftiere,
des Anthracolherium alsaticuni. eines Kntelodon uinl Hypupoiamus.
Wir wenden uns alsdann zu den lieKvnden. ]>etrolenm-
sandfnhrenden Mergeln, die wir hei dem nicht weil vt>n L*)h-
sann entfernten HergweiK [N chelltronu. am besten studieren
können. Ein ("omplex von uiaafrriuK ii. seltener roten Mergeln,
die wohl zum Teil aus regeneriertem Keupermateriah^ bestehen,
reicht bis zu einer Tiefe von iiber 2(K) Metel', ja an anderen
Orten gini^ man sogar Uber H(K) Meter tief, ohne auf das Liegende
zu stossen. In diesen Mergeln linden sich, schon in geringerem
Maasse unter Tag beginnend, in verschiedenen Niveaus. Bitumen-
lager, die bei Pechelbronn bis 189 Meter Tiefe reichen und au
anderen Stadien sogar noch tiefer erbohrt wurden. Die (Jestalt
dieser Flöze, wie wir abgekürzt die Petroleumsandlager nennen
wollen, ist eine eigentümlich .schmale, sehr lange wurmtormige
oder vielleicht richtiger bandförmige. Die Länge Uberwiegt
bei weitem die Biviie nnd diese wiederum die Dicke, welche
meist nur vier bis Keebs Meter oder nocli weniger beträgt.
Der Qnentduiitt dei* Flöze ist ein linsenitirmiger. Die Flöze
bestehen ans Sand, der schwammartig ganz mit Erdöl getränkt
ist nnd liegen im Hergel, tu dem sie rings von einer dnnkleren.
bituminösen mit Braunkohlenschmitzchen geschwängerten Mergel-
zone umgeben sind. Flöze, die im gleichen Niveau Hegen,
sind oft durch einen Bitumenfaden oder Braunkohlenstreifen
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— 31 —
T<jrbuuden. Oft ist der Gasdruck in den Flözen ein st-lir
♦rheblither und bewirkt Sdiieft^riinj; di r unjrrenzenden Merfirel .
IT ist es auch, welcher »las {)1 in den Holirl.M liern emiturtreil»t.
So vvurdt im Jalire^l882 ans eiueni 120 Mi ter liefen Bolnlofh
eine 16 Meter hohe Olfonlän»; eniiiumi schlendert. Tn dem Sande
des Flözes ordnen sich die IVstandieiU' jjaeli dem (Jewicht,
unten Hndei .suh meist Salzwasser, in der Mitte Ol und oben
Gas. l)ie ausströmenden (Ta.-^e .sind nu'ist Grnbenpas. also die
niedrigrsten Produkte der Parattinreihe. Die (Jasmen^ren sind oft
nicht unbedeutend und wird das einem Boiii lu( h entströmende
(ias zur BeleiK litnnü und Heizunjr im Laboratorium von Pechel-
bronn verwendet. Uas reichste Flöz, was bisher gefunden wurde,
erbohrte nuni am 6. April in ISS Meter Tiefe, es lieferte
anfanfJTs fast 4*.K) Kilogramm Rohöl per Stunde, bei einer lichten
AVeite des Rohr^estänfres von 22 Millimeter. Die Krjriehigkeit
dieses Bohrloches Hess erst nach längerer Zeit etwas nach.
Der Bergbau auf Erdöl im KIsasse ist schon ein sehr
alter und datirt seit 1743, die höheren Flöze wurden in der
That bergmännisch abgebaut nnd ist ihre Uest«lt daher genau
bekannt. Bei den tieferen Lagern ging man mit einem Schacht
neben dem Flftz nieder, trieb parallel dem Flöz einen Stollen
nnd zapfte von diesem ans das Fl9z durch Qnerschläge an.
Xachdmn das Öl ans dem Sand ausgeflossen, wurde auch noch
dieser gewonnen, ausgekocht und alles auf Schmieröle verarbeitet
Die neueren ftber 100 Meter tief gelegenen Flöze können nnr
dnreh Bohrlöcher, wie in Amerika, ansgebentet werden ; auch
wird ji t/.t, bei dem grösseren Ölflberfluss in Pechelbronn, ein
grosser Teil des Rohöls zn Leuchtöl verarbeitet. Auf die
Rentabilitftt nnd die Chancen weiterer Erdölbohrungen im
Elsasse einzugehen, würde mich zn weit von dem voigesetzten
Thema abführen. Dies wüi^de erheischen, auf die Geschichte
der Erdölgewinnung im Elsasse mit ihren Kifolgen und Miss-
erfolgen einzugehen, ihnen einiges statistische Material zn geben,
ihnen die Art nnd Weise der Verteilung der Konzessionen,
namentlich in frhherer Zeit darzulegen etc. etc.; alles dies
wftrde uns jetzt zn weit von dem vorgesteckten Ziel ablenken.
Die Schichten von Pechelbronn sind brackisch und haben
einige interessante Pflanzen und Schnecken geliefert ; in Menge
fand sich namentlich eine Muschel, die Anodonta Danhr^eana,
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— 82 —
und in don liöclisten Srliicliteu so^ar ganz sparsame^ marine
Furaminiferen.
J^ei Scliwabweiler, itstlicth von Pechelbronn, findet sieh
ein relativ leicliterfts Öl. die Schichten sind nicht mehr so
schmal, bandfiinnifr und scharf begrenzt, sondoi ii ausj^edehnter,
und das Öl ist allgemeiner verbreitet, allerdings auch weniger
massenhaft Torhanden. Wenn wir vielleicht die Hclimalen,
untereinander xiemlicli gleich gerichteten ("HAruEe von Perhet^
brenn als alte Fhisslänfe eines Ästuarinms oder Deltas ansehen
dlhiten, so hätten ynr bei Schwabweiler, die davor gelegenen
marinen Bildungen. Anch findet sieh bei Sehwabweiler, wenigstens
in den höheren Schichten, schon eine reichere Foraminiferen-
fanna, was den Einflnss tles Meeres andeutet.
Auffallend ist die Analogie der LagerangsverhilUnisse des
Unteroligocänes von Schwabweiier (im Unter-Elsass) und des-
jenigen von Altkirch (im Ober-Elsass). An beiden Orten finden
wir zu Oberst graue Mergel mit einigen Foraminiferen. Bei
Altkirch stellen diese MergeK wie sicli sicher nachweisen lässt.
eine Facies des Meeressandes dar, denn sie werden ganz in
der Nähe von Fischschiefeni Uberlagert und bei dem unfemen
Orte Dammerkirch, enthalten die gleichen Mergel einen Sand-
streifen mit der ^[eeressandfauna. — Es folgen dann bei Alt-
kiixh wie bei Schwabweiler graue Hldttersandsteine mit ganz
den gleichen, schmalen Cinnamomumblättern, wie denn iiberbaupt
die Zimmetbanme die charakteristischen Waldbäume zur Oligocän-
zeit im Elsass waren, so wie jetzt etwa die Buchen. Unter
den Blättersandsteinen folgen dann die Mergel, mit durchaus
gleichen Flözen wie bei Schwabweiler. An den beiden Orten
ist der ('>lsand feiner, riecht viel aromatischer als bei Pechel-
bronn und enthält ein leichter flüssiges« meist helleres Öl.
Es wurde hier absichtlich nochmals mit Ausdruck lien'or-
gehoben, dass die Knlöllager im Unter- und Obei'^Elsass genau
im gleichen geologischen Niveau liegen, ein Umstand, der f&r
die Frage der Enti^ehnng des Erdliles von Bedeutung ist.
Ebenso die Thatsache, dass bei Pechelbronn immer branukohlen-
reiche Zonen die Petrollager umgeben. Wie denn Überhaupt
Fetrol, Bitumen und Lignit, oft in inniger Beziehung zu einander
stellen und es wohl kaum angeht, fllr Petroleum und Bitumen
einerseits nnd Braunkohle und Steinkohle andererseits, eine
üiyiiizea by Google
— m —
griirnlvciscUiedeDe Kntstehung: anzunelimen, wie dies Mendelejett' •
in »diner g^eistreiehen Theorie verbucht hat.*)
Auf iHe noch inentschiedene Frage nach der £ntet«hang
des Erdöls eiiuingelien, wttrde vm heute leider za weit aus dem
Rahmen unseres Vortrages heradsfllhren und in der knrx be-
messenen Zeit nicht möglich sein, ohne ihre <jedald filier Gebühr
in Anspruch sn nehmen. Es würde mich zwingen, anch die
Lagerangsverhültnisse des Erdöls in Amerika zn sclüldemi
t'emer anf die jetzt $(o \iel besprwhenen. bedeutenden Ölfnnde
der Halbinsel Apsdieron bei Haku am Kaspisee einzugehen,
von hier aus die grosse, jungen Tertiilrschichteu angeh5rige
Erddlzone llings des Kaukasus nach der Krim und schliesslich
in Enropa längs der Karpathen bis nach <-ializien Iiin, zu
verfolgen. Alles dieses und noch vieles andern das zu erörtern
wftre. wih*de schon an sich mehr als Stoff genug xn einem
eigenen Voitrage bieten.
Wir bleiben also bei unseren elsftsser Tertiftrschichten
nnd beschrinken uns anf diese. Ober den petroleumftthrenden
(TnteroligocSnschiehten haben wir schon den Asphaltkalk und
Meeressand, siiwie die Küstenkongloinerate kennen gelernt, die
an vielen Stell^i Iftngs des Vogesenrandes die unteroligooftnen
Mergel bedecken. Als nächst höhere 8tnfe folgt der Septarien-
thon. Derselbe ist im nördlichen nnd mittleren Teil des Ge-
bietes als Kergel entwickelt, er ftthrt bei Lobsann die
charakteristischen l^eitmnscheln nnd zeigt sich fast überall
ungemein reich an kleinen oft mikroskopischen Schälehen sehr
niedrig organisirter Tiere der Foraminiferen. von welchen es
gelang an 100 verschiedene .Xilen im elsässischen Septarlenthoii
iiarliznweisen. Im OberelMiss finden wir einen wohl «Irni
Septarienthoii naliesteheiKlfn Mergel, der namentlich sok-he
Foraminiferen enthält, die ihr (4eliänsf> ans Sandkörnchen anf-
biinen: in ihm fehlt die typisolie I^eda Deshayesiana. hingegen
*• I'or <iff iiifht unbi'triiclitliclic Knliil-. li.ilt in <1. n iftirfuannfon <m-
« ItictVni inler l'o«i«l<iii»<niycn>clH»>fVTn xlirn ii l.ii».*. iWi i;l«-iflniiii(«>»i*r im
i^itii/A'ii .Shiefer verteih iuihiitc uii<i seinen l rspruiijj; walirscheiuUch ver-
wexteii tierifwlwn Ke»rra verdankt, int wobl «wfiftilloii au Ort nml atf)Ut
riitfitandcn. Diem Schiefer xülfrm bei lAiigeiibrneken. wenn frhch ui>1)r*)cli«>n.
• iiiPii lelilinftcn PptroleniiiRennh. \Vi»!*haH» mtlUen wir dir <!»•< Knlnl (h*
tÜMmt» eine prinxipiell ganz vorschiedcne Entotelinng anoehmeu wie hirr.
3
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' flndeii sich ^ro^at uud (lickscbalige An^tviii, wa{< wohl auf du«'
g^eringere Tiefe des Meei-es resp. Kttistennfthf hindeutet. Ganis
im SQdeB zeigt der Septarienüion eine eigenartige Annbildang.
er ist als f'ischsdiiefer entwickelt, gross«* und schmale Lepidopns-
Formen, die kleinen Amphisylen and Hftringsarten wie Meletta.
finden sich in 3Ienge. Im seichten Wasser dfirften die Fisch-
schiefer nicht entstanden sein und die darin nicht selten ein-
geschwemmten Pflanzeureste machen ein inselreiclies Meer wahr-
scheinlich, das vielleicht, wie die Fische anzudenten scheinen, längs
der Alpen hin, tther Traunstein^ nnweit des Chiemsee, mit dem
pannonisdien ICeer in Verbindung stand nnd jedenfalls im Norden
durch den elsässer Meeresarm mit dem Mainzer-Becken und durch
dieses mit dei- grosnen noi*ddentschen 01igo(>lln»ee kommunizierte.
Die Zeit des Septarientlumes und d<T KischscliietVr stellt
die Zeit der höchsten Meeresbedeckung im Elsasse dar uiul von
jetzt ab weicht das Me«M- verhAltnism&ssig schnell /nriick. es
stellen sich erst brackische, dann Sttsswasseralisiitze und schliess-
lich limiatile ]ii1dun<reii ein. Alle diese jüngeren Stufen sind
besser im Mainzer-Hecken, als im Elsass entwickelt nnd wir
wollen daher kurz Aber dieselben we<r^ehen.
Ks mag geniigen ihre Anwesenheit zu konstatieren. Die
noch wenig brackisdien ( yr«'nenmergel fin<len sich namentlicli
und stellenweise reclit fossilreich in der Gegend nordwestlich
von Strassburfj: unter dem Diluvium, fehlen jedoch auch im
Oher-Klsasse nicht. Die Schichten von Rufacli. nnweit Colmar,
entsprei'lien im Wesentlichen dem ( eritliienkalk. deuten jedoch
in höherem Grade noch auf den Kinflnss von Siisswa.sser hin.
Sie entstanden wohl in der Nähe einer Klussmiindunp: in das
schmi liiiu kischr Oligocänmeer. worauf auch die (^eröllschicliten.
ilie ciLieiitiiinlicli Lit iiiischte Kufaclier- Fauna (Cvrena convexa nnd
.Mytiliis l'iiiijioi t'ti luid die Unterlagerung derselben durch fora-
minifcrnitiihrende S. liiditt ii hindeutet. Der ( orbiculakalk lindet
-iich IKK h iiherall in der Pfalz bis dicht nn die el.süssische (Frenze
hin. w.. ei im FUenwaM bei Lauterbnrg ganz typi^rh aiiftiitt
hie Siisswa'<serkalkt' de- Tiillintier-nerLres am AusiiMiit:
des AN'ic'-eiitliales in Ober-Badcii. diirften vit llcicbt entweder
ileni < Ol nl;i- oder, mit gejinj^erer \Vahrsclieinliciik» it. d« iii
Laiids( liiKM keiikalk gleichaUerig sein, obwohl sie abweichend
entwickelt sind.
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Daun folgt eine jfrosüere l^llckc. «ucti iii ileii ßildiingrii
iii)M)r«.s Bf^ekens nnd wir finden alsdann den DinotherietiKand
mit »einer ioteressanten Fauna, ^volil Kclion eine fluviatilo
Bildung, die nieist snim Obermiocän, von einigen anch xrnn
rnterpliocan gestellt wird. Ilini entsprechen wahrselieinlich
im Unter-Klsass die Sande von Riedselz.
Die jüngeren PliocJlnbildnngeD. welche uns iieuenlingss hei
Krankfort eine so interessante Ib^ora geliefeit haben, sind
her im Elsass noch nicht nachgewiesen worden. Vielleicht,
dass es späteren llntersnchungen. sowie glücklichen Aufschlüssen
imd Fossilftinden noch vorbehalten ist anch Spnren ans dieser
Zeit in der Pfalü nnd vielleicht s<»gar im Elsass jeq entdecken.
tliiviltril
J
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tiliiliirsrli
Ob. 1
flnvirtril j
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(•liedcniiitr des Teiiiiir im
Miiiiizer'Berfcrii
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Sud.
ni^. Ii ( Knlk V. TiUliiij^iii j
Mt
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l»i-!iik
.S3lii<*lit» n V. Huli\rl(
C.vreueniuergel und
fBnittr'ronnd»ti'iüi*
r.l.C ) -■!-! Iii >It l.il|;l
Fi»*rhs(:tiiefer. . .Separienthon
MeeresMnd NtinNtiiiKv Conglomerate-
Mfii;i I .\>iiii.iijk.ilk 1 t.-KU.
I'.l.'iti. r«i)ii'l-t ' \ltkir< lMi S. hvvahwt'iler
Petroteandmergel um /UM> ni»
< >i reiieiikHlk u. «»VI»'
■ll.viliMliu'n.">;t|ti< Ilten;
Corbicula-
Schichten
Cerittiieakalk iiml
I I i i illlir||«,inii
Cyrenenmergel
KMit iiin r-S;iii<l
SefitarienUion
Meereseand
■r ^ mmii-i
X
Mt
I IMMienkalk
Ob. I HI«ir.rsd-t.iJ-,;i^^^^^^^^^^^^
= = ^ Bucbsweiler-Kalk
3*
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Herpetologisclie Notizoii.
\'»n
Dr. Oskar Boettger iii Frauklut-t u. M.
I. LiNteii von Keptiiicii und BHtrui'liU'i'ii aus NUMliTländiseh-
Indien und von dor IhhpI ^i»lnn»it.
Iii dm letzten .lalireii sind mir iiiehrcrt' Saimiiiuujreii Vi>ii
Kriec'litliifivii hu> der tro|»ise1t-HsiatiM lieii lii>el\\elt ~ von Sa-
langa. Sumatra. Üanka und .la\ii zn<^ei!;ni<ren. lUTen LuIlm-
sucliiinii y.wiw in /.unluHiscIicr lU*zielmn|jf wenig Neues braclite.
die Ml -1 Wellen ihrer sielieren Fnnd«H'fsi»n?H!>en melirfacli g-eu-
•^lapluMlies Interesse liietm, In den !ol«ren(len Zeilen will ieli
die von mir bestimmten Arlt'ii in der iieilientulgt^ iioer Fund-
orte besprechen, am Schlüsse aber der leichteren l'bersn hi we^ien
eine kurze /usiininienstelluiig aller erwäbnteu Fonneu mit ihren
Fmidoiteii geben.
I. IwA SaUngA.
Die uaelistebeiid verzeiclmeten. vun der »ianiesis^cheu Insel
Salanga im Westen und dicht an der KQste der Halbinsel
Malakka stammenden Können erhielt ich im Sommer 1883 von
dem Naturhifitoriselien Institnt Linnaea in Herlin durch Herrn
Dr. Ang. M IUI er znr Bestimmung. Eine frlUiere Aufzählung
von dei<selben Insel wolle man im 22. u. 2H. Bericht d. Often-
bacher Ver. f. Natnrk.. Oft'enbach (Main) 1883 |». 162 u. f. ver-
gleichen, wo aach die in der diei<maligen Sendung vertretenen
Arten Ctemmya (Ikffift)* traa^ivoltti* (Grayi. Jffttntfartfffmf plafff-
tii'm (Schneid.,)} iJntco rotfuts L., f 'fffhtthttfthtfi rttftts (Laar.) typ.,
Ifotmlopm Ifitmttiiit (L.), Tmyffiaf pitutiitm (Boie) und lihaeopito'
nuf nmcitlatuB (Gray* bereits angegeben wm-den «ind.
- - :it<
Reptilien.
fifinther. Htpr. Krit. indisi IfMil ii. fö.
Xnr in jungen Kxemplaren jr<^i»Hniiiielt.
Boulenger. * it. \Ja.. Hrit .Mi». Ji*l. I. ]Hm:> |». 148.
2 KxHiipian*.
.*». onlliosfini ti iirnniffi (Gia^.).
Boulenger. I ■ y :KM Tai I i- I
Kx»*nii»lar»' I >i»^ ( Ji uihllai lM- i>i isalM-Hm ll» «Ii»- Ztidi-
minv' ^'^lauscliwiirz JK'ii Kojit «l«'( ki eine dmikelbramie. uiideiit-
lirli mit Srliwaiz t|uei jjestieith- Ka|>uze. die lirfreii Au- breit
liellüfll' 'itsiiniHten lapiuMi .( II ii.i llt-iiil ,i)><tir]it \n.li iilu-r der
.\i-niinseriii»ii auf d^i M itielliiiif de- }l;iN»-v iM Üiidet >u]i ein
s« liwäi/.lii Ikt. isAh ein;retassier, j li«>nibi.M lier Met k.
4. f htttftMßsoiHu ttH'fnttttt'iUH iSdileg. »,
Günther. I i i' 244
Das vorlieufeiide Stin k /« i-i link.s s Su|»ralalii.ileii . von
denen die Spit/e des dritten ninl das \ ierte und tiintte das
Aiifre btiiilirtn. reidits vnn denen <h'e Spitze des vierten
lind das liint!« uml serlisie in den Ani?enki ti^ treten. Die
•dun ak!' ri^li>' hell sehwar/.en Streifen unter und liinter dein
Auf^e sind ;:iit entwickelt, ebtiise der y rosse schwarze l.;inL;s-
tleck an dei- Halsseite. Der IJürkeii i.>t fast einlarbiz luaun
:;riuj ; nur in Jntei vallen von l» 8 Haucbs« hilderlänuen zeigen
sieli auf ihm •-''anz undentlidie. i^climalc, schwürzlielu* <^uer-
l)inden. die na<li liinteii und an de« Seite« deutlicher werden,
littuelischilder nach hinten, namentlicli in der Mitte, sehwfti'z-
iteh ;:esiu'enkett . ebenso alle Sehwanzscliilder. die RAnder
aliei*. voi-JSflirUcb «n »ien Seiten, ü^iluniitlieli hell weisslieh.
< • euan entsprechend der Vn lietttt K bei D u ui e r i 1 & H i b r o u .
t^r|K iien. Bd. 7. \t. 375. diV daütelUst von .lava nnd von den Philif»-
pinen «in^efTilu'i wird.
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8U
Batrachier.
ü. Baf'o MelaittMfiivhi^ Schueiü.
Boulenger, t at. 13i<tr. Sal. lirtt Mus. 1882 p. 90«.
S mit IkiUi. 2 mit zwei iMitul so grossem Tiummelt'ell als
Auire, c? mit x liw i - bereu Kuocbeuleisteii auf dem Schädel
als (la> ? Beide iytisdilechti^r ti'Hgeil auf Salanga weissliche.
stark mit Sdiwarz geHei-kte nud marmorierte Tiiterseite.
Vuu liier liegen zwei liesoiideis interessante Sendungen
Vor. die eine aus dein Reich Deli im Ni)r<leri . die andere von
Indiapuia im Südwesteu der lusel.
«) Laboan im Ueicli Deii. Nord-Snmatra.
Die aufzüzählumU 11 Arten »'rliielt die Senckenltergisclie
. Naturforscliend«' (lesellschaft im .lalir lsH(i von Herrn l'lemens
HoUwiesuer da,sellist durch Vermitteluiifr des Herrn Th. .los.
HüUwiesner hier zum Geschenk. Der :4rüS!sere Teil derselben,
sowie 2 im Jahre 1879 von Herru W, von Schoaler von Deli
au die Oesellschaft geschenkte Arten sind bereits im vurjährigeii
Bericht 1886 \f. 81—86 kurz von mir namhaft gemacht worden.
Der Vollständigkeit halber werden der Liste ausserdem eui-
gclligt 4 Spezies, die von HeiTü Dr. med. F. Mftller in Basel
als in Deli vorkommend neuerdings publizieii: worden sind.
1. Tn'vtttfj- Juvamvits Schweigg.
SdwitlMier, Fr^Mhroni. Ajcb. Koenigsberg Bit. 1 p. 287 ; Dantrll BHnihi,
Erp. IM. 2 p. 4*J.'! tfhi>„H<>i>tii>} : Günther, If<'itt. Brit. ladia p. 48.
Ein praeht Nolles in SpidtUi« erhaltenes, anscheinend er-
wachsenes stück.
Da die Bestimmnng <lei 7//'>////.< - Arten ihre hesonderen
^ichwiengkeiten liat. lege ich vor Allem die (iriinde dar, die
mich bestimmt haben, die vorliegende Art dem Tr. Jutftnieits
in (TÜnther'scher Autlassung zuzuteilen.
Der knöcherne Rttckenpanzer ist tlach gewölbt, die Verrebr,!!-
linie in dei' hinteren Hälfte schwach aber deutlich erhaben, der
Umriss kanm länger als breit. Die Obertiäcbe des Riickenpanzers
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— 40 —
ist ^groh und weitliiufig^" ireruuzelt. die Ruuzeln sind in der
(juenichtuiig im Allgemeinen schärfer prononciert als di« wellen-
förmigen in der Längsrichtung. V^Hiterrand ä&s Rttc1cen«cliilde«
in der Mitte mit einer Reihe sehr stumpfer, abgernudeter Tn-
lierkel, so dass Mch dei'settie wellenfiVniiig anfllhlt. Die feinen
Tuberkel der Rftckenbant sind in 11— IH sehr nnregelmässige,
nnterbm'hene Liingi«reihen an<rennluet: die Mittellinie tiügtanf
der ersten Hälfte des knorpeligen Hinterrandes eine Reibe gi'Os-
tserer. cuniseber 'rnberkehi. Alle Siemalscliilder sind mit weicher
Haut bedeckt und zeigen keine Andeutung von Rnnzelung oder
Tallositaten. Lippen schmal, sehr breite, gerandete, horizontal
ausgebreitete Hantlappen bildend. Schwanz Icurz. den Knorpel-
mnd des Panzers nicht Rberragend.
Hiirkfnpaiizi*r sihieterfriau mit lriii>tfr biäunlirlnT. in die
ziehender Mann«>nerun^: keiiif Anjreiiriecke auf demselben.
Kn[>f seliwaizgniu mit ziemlicli grossen, matt jrelblirlien Länjrs-
flecken ; Lippen und Koplseiteii heller grau, die griben Flecken
deutlicher und mehr gemndet. Ein dunkler Fleck am Mundwinkel
und ein solcher hinter dem Auge sind nur srUwaeh angedeutet.
Die grolte Hmizelung des Knckt*ii|i,iii/.»M s bat di»* vorlieiztMide
.\rt mit /V. (idnijctlrus ('\\\, und oi milns {\\-\\\ gemein, aber die
FiirVtuiig stimmt uidit Uiit diesen l*eideii .Vrten.
Masse :
Von der Si'lnianzenspitze bis zur Milte des X'order-
125umi
r
Totalbinu:«' von der Sebuauxe bis zum Scliildende
T
T
130
m
*
(irösste Midie des Hiuterkt»i»f('<
47
Ii
\ «m der S( linauzenspitze bis zum vunlei'eu Augeurand
Iii»
9
<^iu'nit!rrbniesser der (Ml»ita
U
H
KleinstHi AlivtMiid ein» r < h ltii;t von der andern, nuer
über den Sciiädel gemessen
11
1»
Von der Scbnauzeiispitzr h\< mr Kielt-i i umiiii»ur .
Ii
Kntfejnnng der 1\it't»'i i <iiamissuren von • iniiiidei , .
\1
Seitliche Ausdehnung de.^ ol>ei-en Lippenlappeiis . .
10
m
^uj ui.uo uy Google
— 41 —
Seitlidif* Aus(lt*liiiiiiifr des unteren Lippenlappens 11 mm
Läni:»- drs l\iii keu|»uu/.ers vom Halsr bis /um Anfanfr
des liiiitt'K'ii häutigen Handes •2(Ki ^
I.iiiiijf des Siernalteils des Panzers in der Miliclliiii«' 2'.)'2 „
Liiitgr des hinteren Sterualla[<iH iis in der Mittellinie 81 ^
Vi»n ilei liiiiteren S^titze des ^SternaUt-ils bis zur Hülie
d«'s ln<;ninaleinsdinitts t
\'vu «ler hintereil Stenialspitze bis /.um \'orderrand
der Afteröttiiunu Ttl „
Vom Vnrderrand der .Xfterött'nunü l>i> /iirS( ln\an/si>itze lö .
Diesi' Art ist zueist iu Java LietiiiKleii Wdiilcii und konniit
na»-|i (^iintlier auch im (ianfxes und >-t'int'n XelK iiHiissen. iu 1 Mok-
kan uud naeh Cantor und F. Müller a al Ka-t l. Nat litr. 1 i». 4.Si
auch bei Pinjin«»' vor (Jiinther, der die An au< li von Süd-Jkuneo
erwälinl. lässt o zw . ittdliatt. ob die ( (Uitinentale Kunu. die eine
clijirakteristisclie Zeii hnnuy: auf dem Kopfe idrei Paar viidetter
St leiten, welche aii> einem Mediaiistreil divci uiereud von dem
Interocular- liauui nach dem Xacken fiin ausstrahb'U) besitzt,
nicht vielleiciit eine selbststiiiidi;ie .spe/ies darstellt, l'userem
Stficke vou Deli fehlen diese Kopfstreifen, und dasselbe scheint
Überhaupt bis auf ilen Maii^^el der beiden Sternalcallo.sitäten
«bei der Jujjeiidfoj'm ?i besser mit der typischen javanischen als
mit ir^jend einer bescliriebeneu anderen Art iibereijizustinimeu.
I>ii88 auf Sumatra zum mindesten noch ein zweiter Trhtigj-
vurkonnit. ist sicher: wenigstens schreibt mir Heir Dr. ümmI.
F. Müller in Basel, dass er eine fn'üsse Furni aus dem Hocli-
land von Padaiig. wie er glaube mit Bestimmtheit. <ler Art
TV. tt/thplmmft Srliweijrjr. zuf^ewie^^en habe,
2. (Mo x/e«frM* M'antor).
BMimier, fut. I.bc. HHt. Hn«. IUI. 1 p. 184.
1 Exemplar. - - Kehlscliilpticlien itbiigeiis niclit Iresonclei's
auAatlend Iclein. Praeanalporeu 14. Sehwanzwirtel »ns 10 (jner-
schnii|K»Nreihen bestellend. Fiirbmig noi*roal.
51. Calulvs rnitfufrlitift (Jvuhli.
Boulenger, 1. e. p. B16.
1 Kxemplar. — Ktwa 70 Sdiuppenreilien rund nm den
Körper. (Trßn : Lippen, ein Hing um das .4nge, ein dreieckiger
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— ■{■> -
Fleck auf uud hinter dem TronimeU'eil UQd eiu grosser seitlicher
Fleck hinter der Achsel schwarz: Seiten des Kehlsacks grau:
Schwanz goldbraun mit weissHchf^u. braunen nnd schwilrzlichen
Klecken nndeutlich ^reiingeU.
4- VtuwtHs mirutut' (LauiM.
ftoiilmflar, 1. M. 2. 188» ii. ni4.
k7 Querreihen vou Schuppen auf dem Bauche vou der Kehl-
falte bis xnr Hüfte. Jederseit^ ein«* Heihe von 7 grösseren Snpra-
oculareii. FSrbnng normal.
,'>. ////y/z/f/y/v ll'iijihlißitsi MUlkri ISchieii.
Jm, icuu. d. Upliid. Litt 4. I ;it. 6^ Fig. 2
Kiu sehr grosses 2 Fuss laii«ies mit Jan s Abbildung auls
(it'iiaiiestr in l*li<»lidose und Färbung iibereiustinuufiides Stück)
aber mit M) ^chnppenreihen im vorderen Kürperdrittel.
r». ( 'tilinnnrli( imri nn uhila Dum. \ Kibr.
F. Müller, IV. >;a«.i«ti-av^ K»t. Ba^d in .sclirilteii «l. Niiturt. (res. Üaet:!
m. 7. \mi 1». tj78.
7. StMoir/t tM'/oi/Hntftts JaH.
P. MMtor. ). f. 1». m.
8. 'Sitt*Q/t\s .tiifiniltus Uutlir.
F. MOItor, 1. V. i>. 67».
S/utult.s (miultiltii^ JJum. & Bibr.
Dumeril &, Bibron, Krp i:<'ii. Hil. 7 ]* HMI : Gunther. Hopf Hvit. luilia
|i. 21«: Boettger. II I'S JW r nttfubarh. V. r i .N itmk ISHo y lö3.
! Kxenii'lnr. 'jcsfheukt 1H7'.) durcli Hrn. W v. Scliouler.
(laii/ iilifiiMii^tiiiiiiitMMl mit ( Jüntlirr"> PiagiinM-. links n-clits ;•>
PostcMMilareu. re(-hti> nur das viiTtt; Supralabialf iu i'outact mit
dem Aii^e.
Stju. 21, (i. 1. \. 17»>. \ 1. Sc. »^,i.s.
Kin«' T-tormigt*. hinten in /\v»m Spitzen ausiauten<le Zfi«ii-
üung ant »lern Kopfe ist deutlifh: 11 Fleckeuserieii auf dem
Körper. A auf <lem Scliwanze.
(Hinther iMMint die Art von l'inanir: unbestätigt geblieben
ist die früher beiiauptete Kri>v'eui»*nz aus China.
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— 4:j —
Günther, l < ii 217 Boettger, I > |» iSnnohs *|,. ; J.G.Fischer.
.\bUauill. «l. N.itiirwis-. V»r. Ilauilmix Bd. !», 1.H.SÖ .s A. [i. i, Tat 1. l i^r 1
taffinttif: BoiilMi|«r. Ann. Mtur. Nut. lÜRt. Üd. Iß. 188d :-)88.
Ans (Ihu iiordanmatranisclien T^iTit4)riiiTii At^cliin. 1 Rxeiu-
I>lar in tli^r Senekenlw'i'crschen ijaiumlmi^.
/ii der 1. c. ^egobmen kur;!4'n »dimbiiiig m*! hier iiack-
getmgen. das» nach lilngerer Aufbewaliriiug in Spiritus di« drei
Sc]inp|>«nrei)u'n breite, dnnklere, nach den Seiten hin alhiiählidi
sieh «bschwürliende Rttckenzone jetzt blasj^er lien'oilritt als die
12 duuktdn. vrf^m gesftnmten (juerbindeii den llflcken». IM
ilhnliciie dunkle Halbilngn qner fiber den Schwanz.
Sin. 19: 1, V. 17«, A. 1, Sc ^l/«.
Aimeiehend von (4nnthei's lieMchreibung ist nur die Zahl
nud Stidlung der Temporalen, die hier 1 -t 1 r H beträgt, doch
läüist sich der eigeutiimlirlieii irregulären Anoi'dnnng und
1>ei der CbereiiinnderKebiebung der beiden vorder.«ten Teniporal-
sclmppen wühl mit demsellien Hechte die (ittnthersche Zahl 2 + ;{
angeben. Immer Ut du« untere i*rae<»cnlare weit kleiner ab
dat* obeiif.
K^scber^s Shtf. ttffhtis von Nias ist. wie auch scJion Buu-
lt*nger 1. c. i». nadigewit^sen hat. vhu«^ allen Zweifel uut-
t'inv Abn«»rniitat mit H- S statt, wie gewöhnlich, 7 --7 Supra-
labialen, nud UM) »tatt H— 8 Int'ralabiatHi. von denen 5 niit
den Postmentalen Sutur bilden.
Bekannt ist die Art jetzt vimi den Insdn Sumatra. Nitis
und Korneo.
11. Sfim i>hnfthi»liii Ht iitiiiiittil II Hl («Jlliil',
F. Müller. 1\ Naciirrnu Kut. Ha:<(i in ^cbritteii .Xaturt. («e«. H««4>l
H<l. 7. 1H86 i). «;7H.
Ii. (uwftsttsutttfi utrhutn'ttnt iSchl^jr.
Jan, IcifU. li. (Iphi«]. Lk*t. 21. Tiif. Ti, Vi^. 1 ivar, hirirtjuUth
Drei in der bHrbuiig genau mit .Inns citierter Abbildung
ilbereinstimniende Kxemplare. (Oberkiefer mit einer Ifellie vt»n
IH 17 Ui^X gleichlangen Zühnen.
Sqn. 19; G, I, V. 21H. A. 1, Sc. IOl;ioi.
Shu. V^\ ii. 1. V. 222. A. 1, Sc.
So». Itf: U. 1. V. -22«. A. 1. Sc. »8/98.
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— 44 —
Zfiof'ffs (Zftfitfrtts) cfninatiis {\\\\\\y.
Günther, L'at. Colubr. Sii. lÖiiH i*. 112 iVoryftlmhu niriwilHi part. umt
Hept. Brit. IuiUa p. 2ö6.
Kit! sehr stattliches Exeiniilar. -- H Freualschilder. 98ui»ra-
labialen, von deueii da« '>. tttid i\. den Augenkreis berühren.
h>ch wache Kiele auf den 2—4 mittelsten Schuppenreihen.
S.|M. Ui; G. 2. V. 208, A. l/i, Sc. 116/1 le.
Erstes Kurpenlrittel sekwarzbrann mit nnr bei Verschiebnng
der Schuppen sichtbaren, netzförmigen weissen QuerbAudern. zwei-
tes KOrperdrittel heller, alle Schuppen mit mehr oder weniger
bmteu schwarzen Rändern und die weissen Qnerbinden dent-
lieber und breiter, das Schwarx und Weiss schliesslich ein
vollständiges Xaschenwerk bildend. Letetes KorpeiHlrittel und
»Schwanz mit f&nf vielfach und uoregelmassig unterbrochenen
Keihen xahlreicber gelber Flecke, die auf dein Kunipf und den
Seiten mehr Iftnglieh sind, anf dem Schwanz aber vollkommen
rund erscheinen. Hanclw nnd Schwanz-Unterseite in der Mitte
.<chwai*z, jedes Ventrale und Subcandale an der. Seite mit einem
gössen weissen, resp. gelben Fleck.
l Hese schone Art war bis jetzt ai)S<'lieinend nur von Bonieo
bekannt gewesen.
14. ZfOMtfs I /Aljifliii-f jnsrils tillllir.
Günther. II «■«■. p. irj l('onji»ltf»lnin wwA \t.
Kbeiitalls nur in einem ei wat iijsenen F.xenipiai'. He-
siluipiuini^ iihnlicli wie vuiipff. aber alle ScliUppcii ohne Kiele.
KUeiifalls .'J Freii.ilt ii und *.i Sn|naliibialen.
S(|U. h\\ Ii 1. V. 107. A. l/i. Sc. (Verletzt
Kürbunu ^ait/ lyiiix-li. ( Uberseite {rn'in}rrau. einlarbi«-. uatli
hinten briiuiili<'li^"raii. I ntri seile g^anz einfarbig: ^rlb. iloch zieht
ilas <irau ilei- Ol>ei>fiic iinrli aiil' "lif Scitfiiteilt- (b-r Ventralen
herunter und ver.^tärkt sieh im )*'i/Jeu Kid i>er*lriuel uml an tlen
Sc li\vaii/>t*it< ii /II t'iiu-m .sdnvar/.en, ^(oj^eu die weisse l'nterseite
scharf al»se(/a'ii(b'ii Scitenstreifen.
War ineiin - \\ is.sens bisbm^ nur vuu HunuM» und Uanka
(l'etersi bj'kaniil ji'eweseii.
15. Tioitktonofm (Ami^*ic9Mu^ Ihtntf^ Dum. Bibr.
Oomerll k Bilmi. Krin ^'in. Btl. 7, 1834 p. 738: Jan. Um. d. 4»i>liiil.
JJef. 2», rnf X Y\^. 1 nnd Prodrvino d. Icon. gen. d. Ofldi VIII. Potamo-
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— 4:» —
philidM, Mwl«na 1861 p. 3A : J. G. FMMr, Arcli. f. NAtafir««cli. Rd. 51. lfm
8. A. p. 13.
Abweichend von Dumeril & Hibrons Diaj^nose nnd iiUer-
einstimmend mit Jads Zeiebnnng und Fischors Besch rt'ibnng
jedereeit» nor mit 1 PraeoenlaiT.
Sqn, 19: G. 1, V. 130, Ä. l/i, Sc. 66/56.
Oberseits aschgran mit zahlreichen, grossen, nndeatlichen.
bis zu den Ranchscbildern herabreichenden, rhombischen Qiier-
makeln: ein 7 Scbuppenreihen breites, rotes, Tom nnd hinten
von einem solchen schwarzen (jnerfleck ein^efasKies Nackenband
und 2 oder 3 darauffolgende jp-anliche. weissgestrichelte, schmale
< jnerbilnder. Unterseite gelb, nach hinten nnd auf der Schwanz-
Unterseite mehr nnd mehr grau wenlend. je zwei Rauehschilder
In liCwiscbenrilnmen von fhnf Schuppen seitlich an den Hinter-
rändern mit schwürzlichem Sanin : mittler«* Supralabialen mit
schwärzlichen Sntnrv'n.
Die Jan'sclie Zeichunng zeigt keine w«*sentHche Abweichung
von dem vorliegenden Stfick. nnr sind bei der Sumatraner Form
3—3 Postocnlaren vorhanden und bald 7. bald S fnfralabialen
im Udntact mit den Postiuentalen zu beobachten. Auch ist bei
unserer Form der K<»pf entschieden dunkler geförbt nnd die
bellen Qnerbinden des KOrpers ers<-heinen mehr verniscbt.
Auch diese flir llomeo nnd Telebes Charakteristische Speeles
mag für Sumatra neu sein.
16. Tra}>idomim (AmfßUifjtMfO fhrtfjifinfttit kUtie vtLV. Jttttf*ea {'»ut.
Dumeril k Mbrwi 1. e. p. 7JI9 ftyp.); GÜRtt»er. Hept. Rrit. Inili« p. 268.
Taf. 22. ¥ig. F (fNHWt»): l & FlIclMr. Aivb. f. Nfttiirs^üclt. I. r. p. 17. IVif. 4,
2 jun«ie Stibke. (beschenk des H»*nn \\ . von Srhonler
^H79. I^eiderseits nur 1 Fraeoculare. In der Ki» rbnnj!: nnd
Zpiflmiinf!: Hdf den von Fisdier beschriebenen .innjren Stiuken
von Slidost-Bonieu v(dlkoinnien libereinstininiend. nnd anderer-
seits in IMiolidose nnd Färbnng identisch mit dem bei l^inanir
ixesammelten 7V. jnurrns ( antor. den i< li mit Kischei- nur ITir
die .Ingendform von '/>. f JtrtfMmymt Boie halten mt'ickle.
17 ('hriisi)p(li'a orutiin ^8haW) var. /iassrltt (Mühl'.
fiüatlisr 1. c. p. m.
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— 4ii
] Kxeniptiir. — FRrbuug voUtstMudig mit iIh* von Cvniitlier
unter var. t ftlr Borneo^Kxemplare anorefff'benen S|iiplart Aber-
<4nsttmiiiPii(U
IH. TmtpßMt pt'fMittis (Bitiei typ. und var. fih'hw F. MFilK
GlnHiar I. r. y. F. IIMer. IV.NVhtrAtr Kat«l. in ScbrifK^ii
(I. Natnrr. il^*, Ba^el Bd. 7. 18Hö p. 0H4 ivtir. i'//r//m von Uelii.
Kitrbung prttn bei zweifu. gelb mit .scIiwArzHcUf'n und
wwsfien SchnppenrHndem \m Hnem d«»r v»rliesr<»ndf»n Stöcke.
III. (fftftttrs nultcim-lH» (Hoiei.*
fifinther I. e |». H21 : Jan. Imn. il. Opliid. Lief HA. Tnf. Fitf. 4 : F. MMIer
I. c. I». 6H6.
1 Kxi^niplai-. St iiui»i»»'H un«fekielt nur }<egeii ltl^il^^cllWHnz
bin zeigen «lie mittelsten I »nisaiivilien deutlichere, aber immer
Ticieh reelit s( bwaclie Ki«'l»'. Wie bei den von Diuneril iV Bibron
bes< liiiebeiieii Kxeniplare,n und d»*ni von Jan ab;i»'l)il(b'ten Stlicke
nur 8—8 Supralabialen, von denen da** dritte, vierte nnd tttnft«»
ans Auge tritt.
Squ. 17: 1. \ . 220. A. l/i Sc.
Scbwarxbrann mit 11 weissen }}albriu^«'n «{Ucr i'iber den
Körper, 4 fiber den ScIhnhiiz. Vorderkojtt ob» n nnd unten bis
znm Auge granlich. Fruntab- und Mitte d<*r nceipitalen mit je
einem gi'o^Sfn ^rauliehen KUmIv.
Auch hier dUrfte der Fundoii Sumatni vielleicht neu »ein.
2U. VifUnm o fimfahts |^Sc'huei4l.).
Günther I . . p. 390: Jan I < l.i.-f 8. Tut »i.
H in l'hnlido^ce nnd Färbung typt-<che Stücke.
21. .Vr#/Vi tfiimttiuHs Aievr. var. nnimhr l*fs.
ftflnflier 1. < . p. H3H.
Ein starkes Kxem|iiar. Nacken mit 2.'i Srliuppenreihen :
187 Ventralen. Pholidose nn<l Kärhnnjt Mie bei der von Pinang
stammenden var, bei (-tünthH*.
22. * '«//oy/M.« tjru( ili.s i^ray.
Gunther I. c. |». 84»: A. B. Mcyer. 8itx. Her. Akad. \\"m, B«rlhi B<l. 'M\.
1886 p. 614.
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^7
Ein gaa/ tiiit («iuithiTs Bt^sciiivilniti^ iibfif iu>(iinuieiiil<'S
Exemplar.
Sqn, 13 ; U. 3, V. 323, A. l/l, Sc. 23/23.
War biftlan^ mir von PiiiAiig nnfl Singapnre bekannt
gewesen.
Ti Inn I I sin HS WiKjIrrl ( ScIiU'jj. i.
eSnlher 1. f. :m.
1 Kx{'ini»lare. Das jüiigtre Stii< k von etwa I V* n?^"^
Liliiire zeigt nur 21 Schniipenreihen und (Up .1 ugemlfarbuiijr in
prachtvollem (Jrüii mit weissem Aiigenstreit u«<l einer l)oj>pel-
r«*ihe weisser Flecken längs des Ritckens.
Sqn. 21; (i, V. iri2, A, 1, Sc. 53/53.
Das halberwachsene 3s weite Exemplar ron etwa 2';» '^ ii^^
Länge hat normale Schnppenreihenzahl und besitzt die von
ClikDÜier erwähnte (^hRrakteristi^rbe Pnnktllecken- nnd Qner-
binden-Zeichnnnf?.
Rqn. 25: G, 7. V. 142. A. I. S<-. M/^ji.
b) Indrapura, 8ad\ve»t-8umatra.
Die von hier vorliegenden Arten .stammen von Herni Dr.
med. Klaesy and befinden sich, mit Ausnahme eines Stfickes
von Gninjnsnwn. das ich der Senckenbei'gsnhen Sanunlnng ein-
verleiben durfte, im Zoolog. Musenm der Tniversitiit Heidel-
herg. Ihre Konnfiiis verdanke ich der (oite des Herrn IVof.
Dr. O. Büts< lili d;) selbst, der mir dieselben Knde 18Hf» zur
Bestiromnnfr einst-hirkte.
Refitllieii.
1. iuhtlis ,,isiiihUns (Kuhli tyj».
I Kxemplar. Die Koptbeschilderung ist die der !\ piNflK'ii
Kuiin etwa 81 Schuppenreilien rund um den Körper di iiii ein
<ri o>srr fijiu'Tsfleck unter dem TrounnHlfell sHiwarz: I.Tk k* n nnd
Schwanz mit zaidreirheu .nchmalen. grauschwarzen «^uerbinden.
2. fjtfjftßvoMH o/truvett/ft (Cira.v).
Güntlier, Rept. Brit. huXm ]». K). Tat. 10, Fig. K i fut/^rrfH-i»!.
Ein ganz typisches Stl'ick in Form und Färbung. Schup-
pen auf dem Vordeniicken ohne Kiele, weiter iia< li hinten tVnit-
nnd mehrkieiig, in 31 Längareihen angeordnet. Hitcken mit 12
schwarzwdsaen Querbinden,
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— 48 -
Bekannt vun den Nicobaren an Uber die malayiscbe Halb-
insel, Sumatra. Java, ßomeo und Mindanao. Aach ich erhielt
srhon Stricke diei^er Art von der Stras^^e van Malakka.
Ahhiltfs ImluMlii tis tSelileg. K
eanther I r iiX.
.". x lir .si liiiM lit <!;elialteu«' KxeiniilMn-. — Schuii]>fii-
n;iheii. 2 Praf^ofulaiPii iiiul 7 Suinalal)ial«'ii.
Anssei(U')ii lM k;iiint von <U»r nialavistheu Haliünsel. von
Nias. Java und liornet».
4. ftwtfmmttwa »tfUniiintiu (Schief?.).
AbweiHiend vom Typii!« der Art dnrt'h 21 Schuppenreihen,
jtonst aber namentlich mit.7ans!i Fif^ar in leon. j^en. Oltdi Lief. 21.
Taf. 5. Y\ft. 1 jielir ^rnt Abereinstimmend.
Sil«. 21: <4. I i. V.213. A. 1. So. lOß/i«;.
."i. TmpiftoitfttiM trmwfMiiffpntit Half.
fiEnHier I. c. p. m.
Kin ffauz t.vpi»(clies Kxemplar. Vnrdere 1 'raefrontalen
dentlieh lün^rer al» die hinteren : .-t SnprahibiAlen in Contact mit
dem Ange. Xflhne in nnnnterbrochener Reihe, alle von nahexii
gleicher C^rösse.
.AnitRerdem bekannt von Nia.«:; Itanka nnd Horneo.
€lnllMr 1. < . p. 294.
Kinen» der beulni vorliejrenden Kxoni|»laiv tVlilt bei<l«'i>eits
das Frenale. das also mit dem hinteriMi Praefrontale seitlich
vollkommen v«TsclimoI/en ist. (iiiin mit rötlicliem Schwann.
S.|U. 20: (r. .ro. V 1>Ö(). A. l/l. Sc. l.TO/iHO.
S.|u. 20: (i. V. 24:5. A. l/i. Sc. I2f»/i2<).
Aussei flem verbreitet Uber die malayi.sfhe Halbinsel, Java,
relebes, Horueo untl die Philippinen.
7. Ihwirophis itivlii« (Urne!.).
Gfinthtr I. r j.. ät»?.
Zwei in l^lndidost» und Kärbun«: normale Kxemidare. —
]>ie gelbe s« it«Milinie bHder.«<eits dnn h Je eine schwarze L.iugs-
Unie eingetasst.
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— 4Ö —
8. IkndrophU formosm Boie.
Oumeril &. Bibraiit KrP' g^' M 7 p. 199.
1 Exemplar. — Auge selir gross, (^nt^rdurclimesser des-
selben so gi'osü wie der Abstand vom Rostrale bis zum \'onlerpn
Aog^nrand: Sdiuppen in 15 Reilieu. Oliven^ ün : ein breiter.
Mihwarzer Län^sstreif von der Spitze des Rostrale durch dus
Auge bi$ in die Halsgegend: alle Schuppen mit sclimalen,
schwarzen Unter- und Hinterrändern : von der Mit tf des Rumiifes
an jederseits drei feine, !M>.hwarze LÄngsstreifen. Der schwai-ze
Unterrand aller Sdiuppen mit Ausnahme der äussersten ächuppen-
reihe in der Mitte nnt einem lebliaft himmelblauen, ovalen Lllngs-
Heck. Zähne schwa<!i. gleichlang, der vorletzte etwas länger,
der letzte doppelt si» lanir und dick als die vorderen Zähne.
Squ. ir>: G. 1/1. V. 177, A. l/i, Si^ üw/iaa.
Die Art lebt auf Java und Sumatra.
9. (In-jjsoiickn onw/a (Shaw).
Das vorliegende Stück geliHrt zur Farbenspielart « bei
tiünther, Rept. Brit. India p. 299, die beieits von Sumatra an-
gegeben wird und sich auch auf der mala3'ischen Halbinsel, auf
Btnneo und auf den Philippinen findet.
10. Tf'affojfn pmttinm (Roif)»
GrAn mit der charakteristischen gelben Seitenlinie hlngs
der Ventralkanten.
11. yajrt tripmliftm Merr.
1 Exemplar. — Nacken mit 23 Schuppenreihen ; 193 Ventra-
len. Ist in der Färbung übereinstimmend mit der rar. «» liei
Gunther.
12. AdeniopMii birirgcUust (Schleg.).
«Mlwr, Rept. Brit fmlia p. M» fCnlhft/tw).
1 Exemplar. — Typisch in der Färbung, doch fehlt die
weisse Zickzacklinie, welche das blane liftngsband der Koi'per-
seite teilen soll Hinteres Temporale wesentlich kleiner als
das voiilere.
Squ. 13; 44. 3. V. 2r)«, A. 1. Sc. 42/42,
4 *
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-- m —
Von Jan'8 Abbildung in Icon. d. Ofld. Lief. 43, Tafel 1,
Fig. 2 eines javanischen Stückes in der Färbung in keiner
Weise verschieden, so dass ich mit Gttnther vermute, dass
J. flnrierfta ((^nt.) ein hlosiies Synonym von A, birirgatm
(Schleg.) ist.
Der Typus der Art stammt von Java, A. ftarieeits winl
von NiaSf Sumatra und Hinterindien angegeben.
18. A(leni'(»]ihfj< uitjntiaeniiiiit.s il'ts. i.
Peters, Mon. Ber. Berlin. Akad. IWJ;^ p. 404 i('nUoi,his fmrahis viir.).
l Kxemplar. — Die drei Schuppenreihen breite Kücken-
linie und die rote Schwanzlinie deutlich erkennbar, die übrigen
Längslinien wehren der schlechten P'rhaltnng des einzigen Stückes
weniger markiert. Bauchseite, «^enau wie sie Peters beschreibt,
mit 3r>, S( anzuut^rseite mit 2 schmHleni schwarzen Halbringeii:
Anale iichwarz.
S(iu. 18: (4. 8. V. :122. A 1 Sc ^ö/^^^.
Ausserilem bekauut vtm Xias, Bauka uiid Hurmu».
14. Trimet'esMms graminem (Shaw).
Günther 1. < . p. SKä,
1 Kxemplar. — /weites Suiiralaliialc den Voi-derteil der
Facialj^iube bildend; Uiztes Veiitiale ungeteilt. Scliuppeu in
19 IJeilien; 2 Schuppen zAvischen den Supranasalen. Einfarbig
grUu. die helle Seitenlinie der typischen Form fehlt.
S(|ii 19: (;. 4/4. V. u\K A. 1. Sc. ^ hh.
Hekaiiut von Süd-t hiua diueli ganz rropisch-ilinlerindien
bis Pinang und V(»n Sumatra.
15. Tm$iere8urrM Watfleri (Sohleg.).
Grosses Kxemphii mit Punkt Hecken mu\ g( l]»en. gegen den
Rücken liin gelbgrünen, stlimalen (^uerbindeu. In Phoüjlose
(lurcliaus nonnal.
Squ. 25: .^/n, V. 14(5. A. 1, Sc. '»Vr>4.
BalracMer.
16. Ichthijoithis tHom/chroK.s (lileek ).
Bleeker, Nat. Tijdsdir. Ne<leii. IiuUe B<1, H>, IHäK p. \m iKi>i'rHi,iO;
Boulenger, i'M. B«tr. i\t\u\. et ApwU Brit. Ifw«. IHBä p. Hl. T«f. 4, Fig. l.
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— öl —
1 junges Kxem|ilar. — Augenabstaiitl grösser als Schnauzen-
lÄnge. fTinere Heilie der T'nterkieferzäline beim vorliegenden
Stück fehlend. 3(H) Kürperrinjre. iim\z srliwarzbraun ohne
gelbes Seitenband. Totallänge 142 nun ; grüsster Dun limesser
in der Körpennitte 7 inm.
Zu den bislang bt-kainiteu Fiindurten Bornen. Java. Singa-
pore und Malabar tritt mit diesem schönen Funde jetzt auch
die Insel Sumatra.
m. InBdl Banka.
Die wenigen von hier anf'zntlihreiHlpn Species stammen
aus (lei- 1 ■nio:el)nn<r von Alnntok auf Bauka und wurden der
Seuckeiibergisdit n Natnrforst liendt'n (iesellschaft im Mai IHHü
durch Herrn Herpfingenieur M. Knperberg daselbst zum (be-
schenk geunu ht. Leider wart'u die>t'iben bei der Ankunft su
schlecht erhalten, dass nur der kleinste Teil derselben in unseren
Sammlungen anf«restcllt werden konnte. Indem icli auf eine
fffthere Liste von l>.\uU.\ im 22. -2.1. Bericht d. Otienl». Ver. f.
Naturk.. Otfenbadi uMain) 1883 p. löii u. f. verweise, bemerke
ich. dass auch in der vorliegenden Semhuig die dort aufgezähl-
ten Arten Ihtfo melanostictits Schneid., Trojti^hnotns riltftius
(L.) und Tragops i^rmimts (Boie) vertreten sind.
1. Ihndi'opMs pieius ((itneL).
Ein Exemplar. — Schon von Hm. Prof. v. Marti^nni anf
Itonka gesammelt.
2. ('hrt/stffnleit nrnaki (^Slniw).
Das vorliegende StAck gehört jsar var. » bei (Tflnfher, Ilept.
Bnt. India p. 2m.
3. f^mmofitfnaste» fmh^tlatiwt (ßoie).
Günther, Kei^t l'>iit. india p. 2«J2.
Kin Exemplar. — Vielleicht neu für die In.sel Banka.
4. Dijiaas (Kttäiimn) etfnodnn Ciiv.
fiüiither 1. r. p. m
Ein sehr charakteristisches StUck der (i'ünther'sdien vni'. ^,
in der Färbung libereinstimraend mit Jan 's Figur in Icon. d.
Opliid. Lief. HH, Taf. 6, Fignr 1. aber mit 8 -« .Supi-Älabialen.
4»
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Im Uebrigen wird die Art erwähnt von der malajlf^cben
Halbinsel, von Sumatra. Java, Borueu. Bali nnd den Philippinen.
17. Xaed Java.
Die nachstehen«! kurz verzeichneten und silmtlieJi schon
von Java bekannten Arten wurden mir Einh^ 18H0 V(»n lueiiiein
Freunde Heim J. Blum hier zur Bestinnnun;; übergeben und
drei fttr unsere Sammlung wiinschenswerte Stücke davon der
Gesellschaft xvan Geschenk fiberwiesen. Diej^e Schlangen durf-
ten aftmtlich ans der niibei'en Umg^ebnng von Batavia stammen.
1. (^liwlmphia mfw (Lanr.).
filiÜMf, Rept. Brit. IniliA 1864 p. im
2. Comjtsfmnfta twh'n/wu (Schieß.)
QiHHier K e. p. 243.
1 Exemplar, von Herrn J. Blum der Sammlung fiberwiesen.
3. Trojiiilonitiiis tfiihumifüifits Sehleg.
Günther 1. c p. iGO.
1 Exemplar.
4. Tmiiiiloniil n>- iilldlns (L.).
Günther, Cat. « oltibr. Hti. 1808 p. 67.
1 Exemplar.
n. fhfjmrkim mh^/flris (Schneid.),
Günther. Kept. Brir. India p. 281.
3 E.xeraplare.
6. Ihjitsirhiun plumlten (BoieK
Günther 1. r p. 280.
2 Exempliire.
2 Exemplare.
8. Tt ayops juasinns (Boiej.
2 Exemplare.
— 53 —
\). lUiiujnrns sviinfitst inliis Kulil lyp.
KaM, Isis 1827 y. 5ö2: Schlegel, Essai ». I. IMiys. «1. iMirp. B<1. 2 459,
Tof. Iti, Fiif. 18-20 und AbbUd. Tal. 18, Fig. 6- 10.
1 Kxemplar, von Hrn. J. Blum der Sammlung überwiesen.
Dfirl'ttf von dem Gtlnt]iei'*8ehen winifnsfiatua SM -Chinas
2n unterscheiden sein.
10 Tri tncrmurm rnjfhntnta (('aut.;.
GOnther I. • . |i. :m.
l Kxeiuplar, von Hrn. .1. Blum der JSamiulmig überwiesen.
Entfftihtue,'
TriuntfHtirhie.
f^ifßrfMlih'fhr,
litrhmithw.
AyumnUu .
I II rn II iiliii ,
Tffithhpitiae.
Tortricifiw,
(^thtttamtlae.
Uobertielit dir goiaimt«! ArUn.
R e p t i I i a.
( 'hl Innin.
(lemno's crassicoUis ((irav). Salanga.
Trionyx Javanicus Schweitiir Deli (Snmati'a.)
, subplauns Schweigg. Padang (Sumatra).
Crtietiflilia,
Ooeiidilus porosns Schneid. Salanga.
Tjn-nlllin.
Hemi(la( i.\ ins plalyurus (rSciiiuid j. .Salanga.
(Jehyra mutilata (^^ iegl^.). "^alaiiqra.
(Jecko stentor irant.). Deli iSumatra).
l)rac«i volans L. Salaiifra.
AiHiitliosHura aniiata Kiray). Salanga.
( ulotes cnstatellus (Kühl). Deli und ludrapura
(Sumatra^
\ai;uins salvator iLain. *. IVli 'Sumatra).
Lygü.su]iia ulivaceum (Grayj. Indrapuia («Sumatra;.
üphhUtt,
Typhlops Miilleri Schleg. Deli (Sumatra).
C^lindrophis mfus (Laur.). Salanga, Java,
('alamaria pavimentata 1). ß. Deli (Sumatra).
Simotes Laboanensis (tthr. . Atschin (Sumatra),
octolineatus Jan. Iteli (Sumatra),
signatns (Uhr. Deli (Sumatra),
trinotatns D. A B. Deli (Sumatra).
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— -
Coluhntlw. Abtabes balioditiis (Sdileg.)« Indnipara (Suniati'«).
X} inpliopliidium inacalatom (Uhr. Deli fSnmatrai.
O>inpsosoma melanarum (Selileg.). Salanga, Deli
und Indrapnra (Samatra).
Conipsosoma radiatnm (Schleg. i. Java.
Zaocys carinattts Gthr. Deli (Sumatra).
„ fuscns Gthr. Deli (Sumatra).
Tropidonotos chrysargus Boie. Deli (Sumatra).
, flaviceps D. & B. Deli {Sumatra).
9 quincuuciatns Schleg. Java. ^
, trianguligern8Boie.Indrapura(Sum. >.
, vittatus (L.) Hauka, Java.
Houtahjtstiiar. Hypsirhiiia enh^'drift (Schneid.). Java.
« plumbea (Boie). Java.
Homalopsis bnccatus (L.). Salanga.
yVi/MM/f>jii//tV/ri£.Psammodyna9tes pulverulentus (Boie). Banka.
Jjenttrophklae. (lonyosoma oxycephahim (Boie). Indrapnra (Su-
matra).
Dendropliis fomo^u» Boie. Indrapnra (Sumatra).
Dendrophis pictus ((.imel.) Indrapura (Sumatra),
Banka. Java,
(.'hrysoiielea omata (Shaw). Deli und Indrapura
(Sumatra)} Banka.
DrffhiitfmUtp, Tragop» prasinus (ßoiei. Salauga, Deli uu<l ludiii-
imra (Sumatra), Banka, Java.
lJifmnli«ffn. Dipsas cynodon C'iiv. Hauka.
Ltfcotiontidne, Lycodon auli<uiH' (L.) Salanga.
Ophites subcinctus (Boie). Deli i Sumatra).
rnfh'.uhlac. P.vtlioii K ticnlatns (Schneid. i. Deli (Sumatra).
i'JhtjHthe. Njya tnpudians iMei r. Deli u. Indrapura (Sumatra).
Bungarus nemifasciatui* Kühl. Java.
Adeniophiü bivirgatus (Schieg.) indrapura (Su-
matra).
Adeniophis nigrotaeniatus (Pts.). Indrapura ^Su-
matra).
C'allophis giacilis (iiay. Deli (Sumatra i.
( yolaiülae. Trimeresurus erythrunis i(':\nt.K Java.
^ giamineus (Shaw). Indrapura (Suuiatra).
^ Wagleri (Schieg.). Deli u. Indrapura „
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— 55 —
Batrachia.
Jnttra,
Jtnttftltte. Kliacüpliorns umculattis ((jlray). Salanga.
lUifmiithw, Bnfo melanos$dctus Schneid. Salanga, Banka.
CanHiüiuc. Iclithyophis uiuuochruitö (Bleek.K lndia|mra (Sum.).
II. Verxetcliiiia von lleptlllcii aus Acern an der Goldkllfttr.
Die iiai hfolgeihl kuiz Iteschrielieiien 4 Kideclisen und il
Schlaiisfeii wurden der Senekenl»er}?isrlieu Naturforsclienden (^e-
s«dls(hat't von Hrn. Dr. med. A. von JS ch u 1 1 Ii ess- Ree lib erg
in Zürich im Tausclie gegen Hymenopteren angebciten. Dieser
'l'anscli wäre kaum zu Stande gek<mimen. da unser Museum au
:4olchen Dnpletten leider sehr ann ist, wenn nicht der Sektionftr
Hr. Major Dr. von Heyden auf meine dringende Bitte hin
mit »einer Sammlani? eingetreten wäre und von .seinen eigenen
Dnpletten abgegeben hätte. Im Hinbtick auf die kostbare
Jkndm9ptft JameMmi Traill, die unserer Kollektion als neue
(iiftschlangenfamilie xngeflihrt wird, und auf Cbamaele*m Simoni
Jtttg.. dessen $ hier zum ersten Mal beschrieben werden soll,
mnssten aber alle Hebel angesetzt werden, um uns der an-
gebotenen Suite zu versicheni, und ich und kaum weniger auch
unsere (resellschaft sind Herrn Major Dr. von Heyden zu
liesonderem Danke verpflichtet, dass er in diesem Falle so
selbstlos und rasch vorging. Die Suite, die uns 2 neue Eidechsen
und 5 neue Schlangen verschaffte, verdient» trotzdem dass alle
genannten Arten bereits in der Litteratur von der GoldkQste
verzeichnet waren, die eingehende Würdigung, die ihr in den
folgenden Blättern zuteil werden soll.
Eidechsen*
1. Väfmwtt yHottcus iL.) 1758.
Usm, Sy«t ttAt eO. 10 Bd. 1 p. 869 (fjuxrta) ; Bouleiger, Cat. LIs.
mt, Hiu. ed. 2, 1885 p. 317.
Ein junges Stück, — Nasenloch schief oval, dem Auge
deutlich näher als der Schnauzenspitze: Supraocularschildchen
klein, nahezu gleichgross.
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— 56 -
Kopf (»bell mit 0. Hals mit 4 schmHleii. jjcllx ii Qn»MliiM>n.
I»inii|if mit 8 aus «iiia<lratisHien Flecken bestelieiidt ii (^uerbiiKlen.
Srliwaiiz oberseits mit 14 allmäliliLli breiter wt-ideiiden Kiiig:fn.
Uiiterseits auf Kopf uml Hals K». auf Ürust und Bauch 14, auf
(leiu Schwänze 22 sdiwaiiie Querstreifeu ; ItUUs •Schwanzürittel
einfarbig schwarz.
Von der Goldküste wird die Art ausserdem von den Accra
benachbarten Orten Aburi und Akroponj? (F. Müller^ erwUhut:
sonst ist sie verbreitet im ganzen Aüika mit Ausualune des
nordwestlichen Teiles.
2. Kuifrejfbs fEitjßrepix) iiaddom üray 1845,
Gray, Cat. Lix. Bzit. Miu». 1846 p.ll2; J. 8. Ffsehir, Jahrb. wim. AiMt,
Hnmbnrg Bd. 2, 1886 p. 88, Taf. 3, Fig. 3 (PatUatnii}.
Von den beiden vorliegenden Exemplaren zeigt das eine
30. das andere 32 Schuppenreilien in der Kihpermitte; ausser-
dem unterscheiden sie sidi auch etwas in der Färbung. —
irront4»parietalen getrennt ; Tuterparietale Üngdrachenföimig, ein
längliches Vierei^k mit spitzen Voixler" und Hinterwinkeln
bildend, von dem einzelnen Fi-ontoparietale an Urosse wenig
verschieden. Unteres Augenlid mit grossem, durchsichtigem
Fenster; OhrGfihung mit 3 deutlichen kleinen Schuppeuspitzen.
Praefrontalen kurz getrennt. Je ein sehr ausgedehntes band-
artiges Ocdpitale. 7 Supracüiaren. Das erste Infhilabiale sehr
kleui. Köri»erschuppen am Nacken und hie und da am ersten
Schwanzdrittel vierkielig, im übrigen auf dem Rficken in 16—18
Längsreihen scharf dreikidig. Zwischen Achsel nnd Weiche
eiwa 32 und 33 Querreihen von Bauchschnppen.
Das kleinere Stikk i.«-t oben kujjferbrauu. au den Seiten
ujit drei Reihen breiter, vuni Auge ausgehender .schwarzer
Seitenbinde, die nacli unten vun einer eine Reihe breiten milch-
weissen Längsbinde eingefasst wird. Kopfschilder nicht dunkel
gesäumt. Oberlippe weiss. Rücken mit 4 unregehuässigen.
schwarzen Fleckreiheu. die auf dem Schwänze durch seitliche
Begrenzung von helleren Strichen, ähnlich wie auf den Glied-
ma^n, hie und da die Fomi schwacher Augenflecke annehmen.
Unterhalb des weissen Seitenstreifs zwei unregelmässige. feine
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- 57
schwarxe LängsUnien ; au den R&ndeni der Iiift-aUbialen und
au den Kebliteiten seliwarse Punkte.
Das grossere Exemplar ist matter getHrbt, branngiau, der
breite« dunkle Seitenstreif hie und da durch Schui>peu von der
Tirnndfarbe, die aber schwarte KAnder zeigen, unterbrochen,
die Angenzeichnnng auf Schwans und Qliedmassen fehlend.
Im Uebrigen sind keine ZeidtnnniErsnnterschiede wahrzunehmen.
Die An wird u. a. von Siena Leone (.1. G. Fiscliei ). von
Akropong an der Gdldkiiste ih\ Müllen iiiid von Kamerun
(Fischen angegeben, zeigt also im Uo|»ij*chen Westafrika eine
weite Verbreitung.
3. VhatHudeon Siitmü Bttg.
Boellgar, 24. 25. Ber. Offenb. Ver. f. NaturkiiDde 1885 p. 175 (J).
Von dieser Art liejrt Jetzt ,\\\vh ein % vnr. das <j:r(issei- als
das 1. c. beschiieliene <^ ist und sidi vnu die.-^eni in «Tsler Linie
durch die Form des lielmes untersc liridet. Dieser ist tr<»pten-
lormig. mit langen, fast geradlinigen, na* Ii vorn convei*gierendeu
Seiten, hinten nahezu in eint in rt gelmiissigen Halbkreise ab-
gerundet: .seine grösste Breite liegt in '!^ der Länge weit Irintrr
den Augen. Hintei kopfteil des Helmes einerseits vom Siipraoi-
bitalteil diii t Ii eim- i^uerfurclie abgetrennt, andererseits dun li
eine Länp:stiin'lie in zwei recht merklich convexe Kissen ge-
teilt; diese Kissen, wie aiu li die Supraorbitalgegend mit planen
Schuppen gedeckt. Rückencrista vtuii Halse bis zur Mitte der
Insertion der Hiutergliedinassen mit nur 7,j Tuberkelschuppen.
Sp«»i Hartige Hautziptel am llintertussti deutlich, aber nur '/i bis
1 mm lang vurrageud. Sonst keine wesentlichen Abweichungen
vom c?.
Fiirbuug ganz uniform schiefergrau, ohne jede Spur einer
hellei en oder dunkleren Seiten binde.
Masse:
Von der Schnauze bis zur Helmspitze 3") mm
(irösste Helmbreite in der Augenmitte 12' , .
(Trösste Helmlireite in V, der Helmlftnge .... W,^ y,
Grösste Kopfhöhe an der Helmspitze 34'/2 -
Breite des Kopfs mit den Augen 20*/« -
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— 58 -
liftiige von Kopf -h Rnnipf 104 mm
Scliwanzlänge (mit dem Fadeu gemessen) .... 128 ,
Länge der Vonlerextremitöt 51 „
Länge der Mintereztremität 55 ^
Während das cT das Verhältnis von Hclmbreite in der
Augeomitte ssu Helmbreite hinter den Aup^en zu (JHsanitlielm-
lange zeigt wie 1 : 1,06:2,88, Imt das vorliegende ^1 : 1.40:
2,80. Bei (% gmcili« Hall. 1? ist dies Verhältnis 1 : L21: 2,H8.
bei 8e)irij,ileiusiH Daud. ? 1: 1,20: bei fhmithulm Gray %
1: 1,08: 2,62.
Bekannt \A diese Art bis jetsst nnr von der l^reuze von
(loldkttste und Aschantiland (Simon), von Accra an der Gold-
kftste mid von Kamerun (Rüiilenger).
4. Uiamnekim Um^phahns Gray 1864.
Gray, rroc Znul. Smc. \m\ )». 471 (iinn llis var. i. uou B«ett|«r, 24. 25.
Ber. «»rttMibadi. \'er. f. Naturkunde 1885 p. 176 (yrurtiisi.
Zwei Weibchen, von dem CA. gravi Iis Hall, der (.'oiigo-
niiuidung in erster T.iiiic dadurch ausgezeichnet, dass der gelbe
Seitenstreif jener Art hier konstant fehlt, und dass der liintere
Teil des Helmes, der sonst in Gestalt unil Umriss mit dem des
(7/. tinirilis Vom ('oniiro nahezu iibereinstimmt. bis zur Hehnspitze
in der »Seitenansicht deutlich flacher erscheint. Besonder-s be-
merkenswert ist nn( h die auffallende Grosse un<l die weitläwfigere
Stellung der Tuberkel in der vorderen Hälfte df r inirkeucrista.
Vom Halse an bis zur .Mitte der Insertion <ler Hiutergliedmassen
zähle ich, ähnlich wie beiui % von ('/#. Simoni, nur 68—78
'i'uberkel in der Ifückencrista, während das !|^ von TA. gravili«
Hall, deren 88 104 aufzuweisen hat.
Scliieferblau : Lippen, t'in runder Fb i k auf dem Auge,
eine giosse Makel auf dei- Schläfe und die beiden Occipital-
kissen tietschwarz. Kehle. Hauch und Innenseite der Flisse
gelb bis orange. Kein gelbes Seitenband. Lidspalte wie bei
fjrnrHis schwarz, nicht mit weissen» Hände wie bei Ch. Sme-
iffi/cHsis Daud. (.Jliedmassen und Schwanz mitunter heller mit
einzelnen gro.'^.sen, schwarzen Makeln: konstant aber scheint
nur ein helles Querband oder eine wesentlich hellere Stelle quer
Uber der Insertion der iüntergliedmassen zu sein.
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— 59
yi H s s (• :
1 "II Ufi Ol lIlldUAr Dir» Alll Ilt 1IU>[UIaL
42 mm
♦ •rösste Helnibrpitp iii der Auüreiiinitte
17
16
r
(irüsste Breite im liiiiteren Teile des Helmes
17'/,
18
7t
(irösste Kopfliölie an der Helmspit/e . .
37
r
Breite des Kopfs mit den Augeu . , . ,
24
21
r
Länge von Kopf l Rumpf
145
118
m
Scliwanzläuge (mit dem Faden ^eme^ueii) .
165
i:-)8
Ijänge der Vorderextremitftt
70
57
r
Liinge iW Hinierextremitat
71
63V,
Bei rlein % von ( 'h. li<M'tf»ltulns { \vii\ i>t
also das
Verliält-
Iiis von 1 lelmbreite in der Augenmilte y.w
Meliiihieilf' hinter
den Augen zu (Tesamliieimlänge im .Mitttl
I : 1.08
: 2.62,
SO
dass es niii- danach und nach dem Bei und der autlallend gröberen
Jxiiciveiinisia iiiid des Fehlens der q:elben Seiteubinde besser
erscheint, die Form von f'/i. ijrafilis Mall, abzutrennen und sie
als spezifisch verschit ileii auzuLi kennen.
Bis jetzt mit Sicherheit nur bekannt aus Fanti- und
Ascimutiland t^Grayj und vou Accra au der Goldkiisle.
Schlangen. •
h, Steumtohta hiti^oi' Jan 1861.
lu, Atch. p. k Zoiil. Tuim» 1 |>. Eleiicu mi. \\, OfidL Vm p. 16
u. Icon. «I. Ophjd. Lief. I, Taf. 5, Fi|f. lö (hirvlot) u. Taf, 6 6, Fig. 14
(»fror ihr. bull. «1. Ophid., Text: Ty|ildopieii>t, Milan 1864 p. 40; F. Mlltor,
I. Nachtr. Cat. Baael. Uiu. 1880 p. 2b.
Das einzelne vorUegende Exemplar ist vollkommen mit
Jan's Beschreibung und Abbildung übereinstimmend nnd zeigt
speziell, trotzdem dass es wesentlich grosser ist, das ziingen-
formige, oben etwas verbreiterte Rostrale seiner Fig, 15. Schwanz
nur andertlialbmal si» lang als an der Basis breit. Alle Kopf-
schihler am\ dunkel mit feinen helleren Hiludern umsäiiint nnd
iiixrdies mit relativ grossen, gelben Punkten iibersäet. Die
dunkle Rückenfiirbung geht nicht allzu schroft' in die helle der
Unterseite Uber.
Die seltene Art ist bis Jetzt nur von der Goldki'iste be-
kannt : speziellere Fundorte sind Boutry «(Jan) und Accra.
^uj ui.uo i.y Google
— (K) —
H. ('ftrf/sojtrfrK iniicoriKild |S«'||l('«r. ) lH.'i7.
Sohfegel, Kssui s. 1. |»h\>. «l. St-rii. '^«l - V- -•^"» ' l'>i"/rn/,/ti}ir. Dumeril
& Bibron. Erp. iri'-ii Hfl 7 j» lOHM {(jji/rrhnfm.sf . Günther, Cal. ('nlul>r. Su.
Ihn. -Mus. IBbS p. 147; Jan, Kleucu ), c. i». KG u. Icuji. d. Opliid. l<ief. ."$3,
Taf. 2. Fiir. 2.
Kill jmi^fs scliiiiies. lfi<ler in SdiwanzmittF ptwa.»*
anjresclila^ene.s Siiick vnii ganz t\|>i.^clit'i' Fnrni, Färb)ing mi<l
Zeiehunnqr. -- Zweites Kniiiid'driltcl mit Huer drei Schiippfii-
reilien breiten Mediaiizniit' von Kiiiitf-notcr Kfirhnn?. die imch
liinten dniikler braun wird und srhlicsslidi in den schwarzen
Mittf^lsi reifen des letzten IJuniiddrittels und der Schwanzober-
seile iiliergelil. rnterseite einlarldir *relb\vei<s. Veutralkiele
kaum tUirch eine grauliche Kieikeidinie anj;edeutet.
Schuppenlorniel: Siiu. 15; G. 3/3, V. 171, A. ^jl^ Sc^^-^flOSt-
Nacli den mir bekannten 3 Schuppentormeln dieser sithönen
Art variiert dieselbe von Squ. 15; -^/h, V. 171 17S. A. i/i,
Sc. iO!J/io5>— 125/125 und hat danadi die Dnrch8dmitt8fonnel
Squ. 15: (i. 3/3, V. 175, A. i/i, «c. UU/ne.
Krwälint wird dieselbe vom Senegal (Schlegel), von <irand
Ijalin an der Klfenbeinkllste (Dum. & Bibr.) nnd von der Gold-
kllste (Jan. F. Müller), doch »cheint sie ilberall nicht bHuflg
KU sein.
7. f 'rotapJwffrUis nifesecns (Ctniel.j 17H8.
Smcliii. SyHt. mit. Bd. I, 1788 }». l(j»4 (Culttber) ; DumerN k Blbroo I.
c. i>. 1170 ilhUrnnisi: Günther. Tat. 1. c. ji. 165 (Ijeji/oUeinif; Jan, Icou. cl.
OphM. Lief, ä», 1872 Tat. 2, IHg. 1.
Zwei iu Pholidose tmd Färbung ganz mit der Jan'8chen
AbbildiraRT fibereinstimmende Junge Stücke.
Schuppen! ormel; Squ. 1*1; (i. 1/2. V. 165. A. 1. Sc 40/40.
. 19: , 1/1. , 1(5:^ , J. , ^'»M".
Der Schwanz sclieint also konstant etwa» weniger Sub-
caudal Schilder zu zeigen als gewohnlich.
Diese in der ganzen l'e.stländischen afrikanischen }'ro\inz
häufige Schlange wii'd bereits von Gilnther, Jan, K. Müller u. a.
von der Guldkiiste angegeben.
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— 61 —
8. Dasypettis seahm (L.) var. sttbfasetafa F. IfÜll.
F. Hilter, Cnt BmA. Mvs. 1878 p. 614 n. 690.
Diest' iM'i Akiopniig und an ainleKMi Orten der (^uldkliste
vorkomnientle \'arit!tät beschit ibt ihr Autar p. f)90 folpfciidt-r-
niassen: „ rntorscheidet sirh vom Typus durch Anwesenluit von
Mos '2'i\ statt 25 Scliuppenreihen. Zeiclinunt^ : oben und unten
gelbbraun mit feinen, weissen (Querstrichen über den Klicken,
die aus einzelnen weis.«eTi Punkten bestehen; auch auf den
Seiten wdsse Punktierung. Das Exemplar ist abgebildet in
Jim*» Ifonogiaphie.*
l.ieti^teres ist bestimmt uiiriciiiig: das läci M), Taf. 2.
Fig. 4 abgebildete Stück von />. srahnr L. ]jat 25 Schuppen-
reilien untl ist nach Jan das in Bologna autUewalii te Original-
exemplar des Ih'jt.sas Meilitli Bianconi aus Mossanibii|ue.
Tnser Stück von Accra hat in der 'l liat nur '2'^ Schuppen-
reilien. aber die Färbung und Zeichnung «lesselben ist so über-
ein.siinimend mit der von Jan gegebeneu Abbildung und über-
dies mit einigen unserer Kxemi>lare vom nnt( l eii Congo, dass
ich jetzt davon Oberzeugt bin, dass die tropisch-afrikanischen
J)tis4/j)r/fis-Formen sämtlich einer einzigen Art nnd wohl der
echten 1). itrabm L. angeli»ren, die in der 8chuppenzahl von
Stpi. 2H~27 nnd ebenso mannidifaltig in der Zeit^hnung schwankt
nnd zn der die D. jinhuanfm Ijeacli als ei<waclisene unlcotore
Form gehört
Rüeken mit 03 schwarzbraunen Rundflecken, die auf der
Mittellinie des Rttckens durch weUsgrane Qnerzonen Ton ein-
ander scharf getrennt werden; an den KOrperseiten eben so
viele vertical stehende, mit der Rfickenfl^ckreilie alteinierendef
dnnkle, hell eingefasste Querbinden. Ventralen jederseits mit
schwärzlicher Fleckmakellinie.
Schuppenformel: Squ. 23; «.0. V. 215. A. 1. Sc. 72/72.
Die ntHs.sig grosse Anzahl der Ventralen spi i« lit für D.
srnhm und nicht t'iir" l). inihnnrnin Leach. die grosse Anzalil
der Subcaudalen abei eigentlich gegen eine Zuiechnung der
voiliegenden Form zu s/ahm . aber es scheint mir noch nicht
au>K* iiia( ht, ob der siidalrikanischc Tv|uis dieser Art .sich, wie
<li«' Autoren wollen, kuii.slant durch nur 40/40 — h'^jr^^ Subcaudal-
st hilder au.H/.eichnet.
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— 62 -
9. Ihodtm miifiotor (Boje) 1B27.
Bflili. Isis 1827 i». 551 (fjjfeodtM); Bflirifier, Cal. Cohibrn. 8n. Brit. Uns.
1868 p. 199; In, Icon. 4. Opliid. Lief. 36, Taf. 2, Fig. 1.
Ein junges Exemplar mit jedei^eite 8 SupralabiHleii, 1 + 8
Temporalen and 2 Praeocularen, von denen aber das untere
Mir klein ist Oberes Praeoenlarv mit dem Frontale in
Kontakt Schnanze schlank nnd zugespitzt: Angen anffallend
stark vorquellend. Färbung durchaus nomiaL
Schuppenformel: Sqn.med. 2«: G. 3/,% V. 227, A. 1, Sc, M/s«,
also genan mit einem der von Dum^ril & Bibron beschriebenen
Stltcke Übereinstimmend.
Man kennt die Art von der Goldkfiste (Dum. & Bibron.
Jan, F. Mniler), wo Akropong (Müller) nnd Accra als Spezlal-
fiindorte zu verzeichnen sind, und von Grand Lahu an der Elfen-
lieinkflste (Dum. Bibron).
10. Bnothn Unrntnn D. Ä B. lKi)4.
DumerU k Bibron, Kqi. geu. Bd. 7 \^. 8t>:^; GQnther, 1. c p. liKI; Jan.
l. c. I.ief. S6, Tftf. 2. Fiif. 2—3 fffUtiHnVnrahmf.
Kill SüU-k der tyiusclii-n Funu mit .'U ►Scliupiienieilü'H, die
Ko|)fseiteii mit je zwei weissen Län{?sstreifeii, die sich drei
ScIiupjM'ii lireit auf dii- KitiiM istiten fortsetzen und auf der
vierten S( luippeiireilie von unten einen sehwarzeu Längsstreifen
eiiisclilit'sst'ii.
.Sciiui»itenf»innel; Suii. med. 'M: G. 3/8. V. 2;{.'i. A. 1. Sc. ^j<>/r)(;.
Diese Art ist v«»n Dnnieril Bibron narlt Kxcinidaren vuu
der <To1dkiiste aufgestellt, von wo sie aurli Jan und K. .Midier
erhielten. Auch s<tn.<t ist sie im tro)dschen Wcstafrika weit
verbreitet, in typischer Konn aber, wie es 8cliei)it. auf Ober-
uud Niederguiuea b<*schränkt.
11. Ptffhon Sebftp ((4mel.) 1788.
Dumiril L Bibron, Kr]). s;hi. M. 0 p. 400 ; Jan, 1. c. Lief. 8. Taf. A.
Ein Junges Stück. — Jederseits zwei von den Snpralahialcn
«ruhcntragend, Aujre von einem Schuppenring: nmcrebcu. .Sni>ra<i-
culare linker.«5eits in 2 Scldlder orespaltcu. rechter.seits nur liall»-
geteilt. 8'i Sclmiipenreilien um den (iiciisten Teil des Kiirper.s.
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— ßS —
DiV Fnrbuiip: entspricht jjenau der oben citierten Jan'schen
Abbildiiiir:, dorli sind «lie dunklen Klecken aut dem .Schwänze
zu zwei Längsbinden znsamniengetlossen. die einer ganz regel-
mäsBigen. hellen Mittellinie zur Hegrenzung: dienen.
Schon durch Schlegel« I >nnieril & Bibrun und Jnn von der
(^(»IdkQste eni^'äiint.
12. I)f /ttlrnsjßis .hiHii simi (Ti Hill)
TralH. TihikI Srlileo !"^ Essai p. 17H, Taf. 2. Fi»,'. IH— 2() <Klap»K
J. 6. Fischer, Nt-ue Schiaiigeii «l. Nat. Muh. Hamburg IH.');'). Taf 1 ii .lalirb.
d. wiüü, Aui*t. Hamburg BU. 2, p. 114 (JUitopJii^j; Gunther, im. t oi, Ku.
Brit. Mus. 186A p. 2««: F. IHHIer. IV. NiM>htr. Cftt Htu. Basel 1885 p. 093.
Kin schüiit s I-Lxemphir mit 2 an die Postocularen .stossen-
den Teniporab-ii da jederseiis das uulere Temporale von dem
Vorletzten Siipialaiiiale vollkuuiUH-n ^'etrennt ersdieint. Dieser
Charakter ist somit nirlit zur (^ruppeneiiitriliuij; vuii Dfnoph/'s
anzuwenden. wi<' es Fisrliii 1. c. p. 114 mit Reserve voi>i;i -
.selda*i<'U hat. Hinter den Parietalen .'5 grosse sdiildiihnliche
Schuppen. .lederseits Prae- und 4 Postocularen : H Supra-
labialen: die schwarzen Schuppenreihen bilden in der Glitte des
Körpers nach vorn absteigende (^uerlinien, ohne Zwisclipuräunn'
ungesäumter Sclnippenreihen.
Scbuppenformel: S.,u. l.'k (i. •^/2. V. 221. X. l/i, Sc. 112 11.2.
liiv Zahl der Ventralen scinvankt meines Wissens bei der
Stiunmfoim nnr zwischen 220 und JiM. die der Subcaudalen von
112 bis 11"). F. Müller hat lun lii:e\vieseii . dass bei dieser
Spezies flir Prae- und Postocularen die Zahlen 2:4. 3:8 und
ii ; 4 vorkommen.
Bekannt ist diest^ ( iilr.scidaii^e von St. Tiiome iJ. ü. Fi.^cher.
Jani. 1'nnd>n-lnse1. (iuldküste, Ivamenin iMrilleri und von der
tiuineu-Küste Hüiuther).
13. (\msiis rliiiiiiliKiln.s il,iclit.) 1H2.*?.
ScWeflel, Essai s. I. phys. <1. S»'rp. B.l. 2 p. 4a-J. Taf. 17. Fi^. 12— l.H
(Sajtti, Duneril &. Bibron, Erp. \^iw. \U. 1 p. l2(i:S; Petera, Muu. Iter. Berl.
Ak«il. 1877 p. «18.
Zwei Stiicke mit 2—2 uder 3—2 Piae«M iilaieii und jeder-
seits 2 Inl'ra-. 1 I'usIim nlaren. (> Supi a labialen, sowie der
TemiH.ralen.<tellung 2 l Färbung normal.
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SchuppenformehSqu. 19; G. 0, V. 132, A. 1, Sc. 19 fH/n+r»,
, 21: , 0, „ 1H4. ,1. ,18 (16/16+2).
Die Zahl von 21 Schuppenreihen bei dem einen der vor-
liegenden Exemplare ist ausnahmsweise hoch und scheint bis
jetzt bei dieser Art noch nicht beobachtet worden zn sein.
Auch diese (liftsclilan^e ist von der GoldkQste (Schlegel,
Dom. & Bibron, F. Müller) lan^e lu kannt und auch im Sencken-
bergianum von Aburi an der Goldküste vertreten : l\berdie8 ist
sie im Westen vom 15" N. Br.. im Osten von 10* N. Br. an
riberall nach SUden hin in Afrika verbi*eitet.
Beitrüge zur Kenntnis der Hymenopteren-Fanna
der weiteren l mgegend von Frankfurt a.M.
Dr. L von Htyden,
KSnigl. preuM. lüqor c. D.
V. Teil. Tent1iT«dlnidae. BlattweHpen.
Die Hlattwpspen liabeii schon lange die Aufmerksamkeit der
Entoniulogen erregt und iiidit mit Unrerlit. denn dio Tiiiagines,
sowie die. den Sdimetterlings-Kaupen älniiichcii vni Itieten viel
Interessantes; Uber die ersten Lebensstadien dei- Ictzttncn ist
noch viel /.ii erff>rsrlieii. ( her die Autoren, welche sich spezieller
mit dieser Iiisekteiitamilie liet'assten. verweise ich auf das grosse
Wei'k Von Kd. Andre: „Spe.cies des HvnieTiuptei'es d'Murope et
d'Algerie. Beaiiiie 1^79." Besouilers hervorzuheben sind aber
in neuerer Zeit die Aibeiten von Hrischke und Zaddach.
Klnjr. Kriecliba uniei'. Rudow. 'Pa scb e n b erg, Tiseh-
beiii und V(»r allen in neuester Zeit < anieron, 'i'honison und
Konow. Thm Letztere, ITerr Pastor Konow in Fürstenberg
in Mecklenburg, hatte die (iiite. mein ge.samtes Tenthrediiien-
Material, das zumeist noch von meinem vetstuibenen Vater,
Senator Dr. vr»n Heyden, herridirt. zu revidieren, nachdem
dasselbe Voriier y.\m Teil von den bekannten Tentlii-edinolou-eu
Zaddarli und lii i-> )ike bestimmt war. Konow »st .sicher
dei" beste Kenner dieser sdiwierigen Familie : erhält sich neben
Thomson zunn'ist an idastische Merkmale, während die meisten
fViiheren un<l neueren Autoren nur Farben gesehen haben ; und
wie unsicher dies Merknml gauz besonders bei den N'ematiden
ist. zeigt schcm der Fuistand. dass Zaddarh. bisliei' gewiss
einer der besten NVmatiden - k'eimer. z. U. sf<i},ri mlris l);ild zu
fuUaj:, bald zu f fqucdc ordnet und lür den L'nierschied von /aHaj
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— m —
nml hinuenths gar kein Auge hat, obwolil Thomson <lie vier
Arten längst trefflich charakterisiert hat. Und gar erst mit den
Männchen, die hier, wie bei allen Insekten, fast immer die besten
spezifisclien Merkmale darbieten, unter denen die (lesdileehte-
auszeichnungen der Genitalien in ihren mannigfachen, aber stets
charakteristischen Formen die gnisste Aufmerksamkeit ver>
dienen, liat man bisher gar nichts anzufangen gewnsst.
Von Vorarbeiten ans dem Frankfurter Gebiet ist nur eine
Arbeit verftfTentlicht: Fr. Ja en nicke. ,»Zur Hj'menopteren-
Fauna der Umgegend von Frankfurt a. M. Berliner Entomo-
logische Zeitschrift ISßl,'* Die Arien meiner Sammlung sind
folgende, ans Frankfurts weiterer Umgebung:
/. i'imbichlae.
Club«« OUvier.
1. A eonmita Schrk. F.*) Die Raupe Ende Mai auf AInns;
Rumpenheim, ein Weib, 23.5.1882.
2. C. fnttoraia L. {sab'frfi Zadd.) F. Küni^stein im Taunus.
var. fietubte Zadd. suhvnr. nitjm Zadd. Vom Autor bestimmt :
beide (Geschlechter bei K.
var. Weib. Siehe Zaddaclis Arbeit, pag. f\A. Schriften ply's.
ök(»n. Ges. Königsberg 1862. F.
var. Weib hitea Ii. — F.
var. Weib iltetulm Zadd.) ^inromntutUita Zadd. F.
Trlddotana f^Mob.
8. T. hum-m» L — F. Mitte Mai an Weiden bei (Iberrad: Cocon
lliuie Oktober unter Weiden gefunden und bald darnacli
entwickelt; an Hetula alba bei Kahl Anfang .Inli ebenso.
4. T. riHitnar h. — F. anf Salix alba. B. H,
ClavellAria Leach.
iK (imevinm L. — F.
Abia Leach.
ß. -1. SerfWfi L. — F. Mitt« Juni gef.; ebenso bei Künigstein auf
Umbellen; B.
• B. =- Bimdnt Im Httdlichen VogolsUerg v<iii
H. Hanau, Ton F. D. Hp.rneinaiin g«f.
Thmimtailtj von Keimiif? j^ef. nm) mnnt von
•) F. = FrankAirt. —
von I>r. med. Baner gef. —
J. s= .Taennii'ki>. — 1», -
Hatxtibnrif botirimmt..
. Kj ^ .d by Google
— 67 —
7. A. ttifff/s T.. Zwei Müniier: Mitte August F. Wald, Anfang
Juli BiVherei' Hi'die hei Offeiibarli.
8. A. iiiijrlroniis L. - h", Enrle April im botanischen (larten an
lioniceia-Hlüte. Anfanj? Mai Niedenädei WjiM aufMvftillus.
9. .1. fusciata. F. l)rei \\ eiber : F. uml Kclizell in der Wetterau.
Aawis XiMMlk
KJ. .1. latta, F. Zwei Weiher: F. und Mitte ^lai l'alkt^nstein
im raunus anf Blumen.
IT. Ii!ßMomidft4',
Hylotonft Lutnllle.
1. If. ((M'ni/et'pcitnis Ketzins \^nthjnns Klugi. F. Anfang Mai
an Salix piu purea.
2. Il.cuodis],. K : Hinjren. die Hanpe im Herbst auf P-s(li»'n B., D.
.'». //. hniteriilis Srhi k. F. Raupti im Herbst bei \\ it'.sbaden auf
Herberis vulgaris. Anfang Mai entwickelt; noch Anfang
Juni gef. F. als Imago.
4. H. cfiunrllii Klujr. F. I<li fand .sie im .luli auf Himbeeren
bei liUiitirbuclt im Vogelsberg.
;>. //. it/rtftllifa Klu«r. Kin Weib: Anfang .luni auf Kuplmrbia-
UliUen lici ('lonthul im Taunusgebirge,
0, //. mtuhttn L. F. harve: Anfang Juli auf Betula. entwickelt
Ende Juli : Soden im Taunus Mitte August auf Undiellen :
Anfang Jnli Feldberg; Mitt« Mai F. Wald; B. Ems.
7. H, fttmta Font {mimmtmia Panz.) WeiVer: F., B., auf
Pappeln bei Bingen (Wagner).
8. //. pfu/attft Panss. Männer: F., Anfang Jnni bei Soden
auf Kuphorbia- Bluten nnil Mitte Anglist aof Umbellen;
Weiber: F. Anfang Jnni auf Waldblumen , aneh schon
Ende Mai. B.
9. //. funcipmim Herr.-Schfr. Fr. Ein Mann.
KK //. dhmtUnIa Fall, {mediata Fall. Zadd.) Anfang Jnni Sodener
Waid anf CaprifoKam ein Weib. B.
11. H. etffttiorrorea Forst. F. Anfang Juni Sanertlial. Rlieingan.
Anfang Jnli Sodener Wald im Taunus.
12. H. melanorhroa (-imelin ifnttoralis K\ng,). Mann: Ende Mni
Kr>nigstein im Taunns, B. Weiber : F. Anfang Jnli Mnm-
bafther Sand bei Mainz.
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- _ 08 —
Alf« Sehnnk.
la. H, Hamf Degeer. F., B. Ende Jani (Ue Larve auf Rosa
catiiua bei Soden, entwickelt Mitte August Bockenheim,
im Mai anf Rof;en im Crarten fliegend.
Schicocera Latreille.
14. N. liirlaiinni Kluff. F. ein Weib.
Ifi. S. fnnnid Villeis. Von Aiitte Juli bis Anfang August bei
Soden auf Waidblumeii, Anfang Juni Saueitlial im Hheingau.
Lophyriu Latreille.
1. L. ttemorttui. F., D. 24. 4. 1846; Weib : Mitte Juni ans über-
winterten ('ocf>ns von Pinns aylvestri^; vf»n V.
2. t irrns Klug. Zwei AVeiber von Mombach bei Mainz auf
Kiefern Mitte Ai)ril und Ende August.
3. L. polytowus Hartig. Larve: Ende August und Kiule Sep-
tember auf Fichten, entwickelt Anfang Mai ü., B., Weiber
von Soden schon Anfang April entwickelt.
4. L. iMlIhhis Klug. Xiii Wnhev. F. Darmstadt. 2i), 3, 1847,
22. 4. 1S44. 2.0.1847. m 10. 1843.
L. iiiricis Klug. K. ein Weib.
(). L. Thontsoni Konow. Desgleichen.
7. L. rnr/ffffitits Hartig. F. Larve: Knde September bis Mitte
Oktober auf Pinns sylve.stris. entwii kelt Ende April. Fber-
.stadt die Iniago Mitte Juli. D., Mombach Anfang April.
8. L, pini L. Ende Mai entwickelt aus dreimal überwinterten
Cocons von Kiefern. F.. D., häufig in beiden Geschlechtem.
9. L. sh„H{s Hartip: F. T). Die Larve Aritte Juni auf Kiefn n
Bieberer Höhe bei Ottenbach, entwickelt Ende Juli. Bei
Jugenheim an der Bergstrasse Enrle September die Larve
an Jnniperus. entwickelt Mitte Mai des folgenden Jahres.
10. L. soft HS Klug. Drei Weiber von D.
11. L. ]KtUlpffi Fallen. Zwei Weiber von F. Anfang Mai auf
Kicft-ni.
Pi. L. m/HS Ketzins. F. Häufigste Art, die Larve Anfang Juni
in .Menge gesellig an Kiefern. Knde September entwickelt.
no<h Mitte Oktober die Platt wespe. auch Ende Oktober
des zweiten Jahres entwickelt. M., D.
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Monoetomn Dalilboiii.
18. M. juiiij» ri \,. ( Rill Manu Aiitaiig .Mai liei lioppard a. Hlieiu
auf Juiiiperus. ) \S eiber ebenso au der Bieberer Hüiie. B.
IV. yematUitte»
CMUm lUlgw.
1. V. jMTtitiinprutit Fonrcr. Mitte Mai F. iui butanlsclien Gaileu
auf Bosen. Auch Larve Hitte Oktober auf Rosen und Ende
ApiH nächsten Jalires entwickelt, die Pappe in susammen-
^espounenen Blättern. Sodann Anfang August Königsteiu
im Taunns, die grOne Larve lütte Oktober auf Rosa canina,
Ende Apnl entwickelt. Mitte Mai Feldberg im Taunus.
2. V. diffonnut Fauz. Ein Weib Anfang Mai entwickelt. F.
3. C, vrtmifvrnis Konow. F. Ende Mai im botanischen Garten.
Mitte April bei Mouibach. Anfang September auf Hecken
bei Falkenstein im Tannns.
TricbiocaafBs ifaurtig.
4. 21 cimififüU Fallen. Larve Anfang (Oktober auf Pappeln,
Anfang Mai nächsten Jahres entwickelt. Auch Lai-ve Ende
September auf Erlen, entwickelt Mitte Mai. Die Larve weich-
haarig, bocligelb, zwei Reihen runder schwarzer Flecken
Aber den Kücken und eine Keih<> scliwanser Punkte über
den Füssen, Kopf schwarz. IT. M.
d. T, erttfliaitta Klug. Ein Weib Mitte Mai bei Büdesheim im
Rheingan.
6. T. rufijtes Lepelet. Larve Ende Oktober auf Ulmen, im Mai
entwickelt. F. M, Audi schon Ende April ans ttberwintei-ten '
Cocons von 1*apnlus tremula.
Mesoneara Uartig.
7- M. oiHua F. — V. dritte Afai je ein Weib im Wald und Biebei-er
Höhe bei Olfeubach auf Eichen.
Priophoru» Latreille.
8. P. /fofii L. (albiftcs Fallen.) Zwei Männer von B. Weiber
alle im April gefanpen Wiesbaden, Mombach, F. B., Cron-
thal auf Crataegus-Blüten.
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— 70 —
9. 1\ tn'sfis Zadd. Weiber von F. von Mitte April bis Mitt^
Mai im Wald, Larve Kiide Oktober auf Kubus vilis. ent-
wickelt Aufau? Mai folgenden Jahres, Anfang Juni die
Ima^o auf der liieberer Höhe.
10. r. teuer Zadd. Ein Weib Ende Mai im Frankfurter W ald.
Cryptocatttpai» Hartiff.
11. r. ii( nntnirtnit Zadd Kill Manu von F., z^ei Weiber Ende
Mai aus dein KcMli^r^thal iui Taunus.
12. C. mtynMua Ii artig. Drei \\ eiber F. Mitte Juni.
Dimaim Dablbo».
If, Ih'iimi \\\\\<i. F. Ende Oktober aufPopulus nipa. ent-
wickelt Anfang April. Notli Mitte Juni gefangen.
HtBlciiMb Staphel«.
14. //. ntfa Pauz. Ein Weib auf Erlen Mitte August auf der
^elimitte bei Rodheim an der Biber in Oberliessen.
Leptopii Hartig (CaMpmdwiia Newn.)*
in. L. Itm'ffiretttHit Fallen. Im Mai F. Wald, Falkeustein im
Taunna, B.
16. L. apiatliif Brisckke. F. ein Weib.
17. fj. üvaim Zadd. D. ein Weib.
Croeaus Lea<-h.
IH. C. r^f/ z/.N Villers. Drei Weiber F. Die Larve Ende Oktober
auf Alnus. Mitte August auf d'ebüsch im F. Waid.
liK (\ faiiijfs Villers. Ein Weib von B.
20 f. st'jftmtn'oifah\s L. Ende August bei Hotheim Im Vor-
Tanuus auf Erlen.
»matns Jai'iuc.
21. .V. tjurrrfts Hartif?. .Mitte Juni ein Weib kleine Feldberg-
rlial Sclu'int mehr (iebirp-stier. besitzn ir]i vnni Kniebis
im Scliwarzwald und SL. .Moritz im Ku^:udin tSchweizi.
Auch ehi Mann aus speziell Kiankfurtcr (lef^end.
22. X lucidtdi Panz Ein Mmjhi auf Hecken bei F. Anfang Mai.
23. y. hnKjisirni Thums Im WVii) Mitte Mai auf Wiesen-
gebUsch bei Falkeiisfteiu im Tauuut».
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— 71 —
24. .V. Km Kx. Aiitan;; Ajnil von Monibadi. KoiH)\v bemerkt
dazu; \\ ahrsclieinlicli /ViZ/mx Lepel., küimte aber auch Mann
von nfübrimlns sein.
25. S. st-ahrira/rift Th<»ni.s. Zwei Weiber. Kiule Mai Wald von
Altenliain bei Süden ini Taunus. H.
2<>. X. (tiprette Panz. Ein Weib Ende Aut^nist Mainkitr auf Wald-
gebttsch.
var. pecioralis Voltenli. Ein Weib Mitte April Hombach
bei Mainz.
27. X. mhiiatm Hartig. £iu Mann Soden Ende Jnni.
\X. iniiK-rfh ittsZaM. Eiu Weib voB Heidelberg Anfang April ]
28. X, f-aentieocarpHit Hartig. Nur Weiber: F. und D. 17. 4. 1847.
29. X. moUis Hartig. Ende April ein Weib Hoflieimer Wald,
Vfir-Taunus.
:iO. X, futvipes Fall. Ein Pärchen Mitte Mai Falkenstein i. Taunus.
81. X. appenäkuUUws Hartig. F. Larve Mitte Oktober auf
Lärchen, im FrUlgabr ein ^lann entwickelt; ein Weib
gefangen Mitte April F. im Wald auf Stacfaelbeerbltlten.
32. .V. cnt^HliM Thoms:. Zwei Weiber Ende April im Kunig-
steiner Wald und Mitte Mai Mainkur auf Salix anrea.
3H. X. Vailimieri Hailig. LaiTe Anfang Oktober in Gallen auf
Salix viminalis und vitellina, entwickelt Anfang April.
84. X iitehtti>wms Thoms. Zwei Weiber Anfang Mai im Feldbei'g-
thal im Taunus.
Hd. A*. remttfttt' Bremi. Ein Mann, entwickelt Mitte Jnli aus
(Tallen auf glatten Weiden bei Soden. Weiber, Mitte Sep-
tember entwickelt aus saubohnengrot>sen Gallen auf glatten
Weiden im roten Graben bei der Mainkur.
HH. .V. fiUtonÜH Thoms. Drei Weiber Mitte April bei Bingen
am Rhein. H.
87. .V. if-mogfixtef Hartig. Ein Weib 3fitte Mai Feldbergthal
im Taunus.
38. .V. o/Miwtu.s Hartig:. V. ein Weib Mitte August.
X. (ip(Cft/t\s Hartig. Ebenso im April.
40. .\'. jtosffrits F(iist \ rmifhopm Zadd.) B. ein Mann.
41. .\'. lan'ris Hartig {iaricirortttf C^ameron). D. auf Lärchen.
in. 5. 1H47.
42. -V. ri//ts/t Scop. Drei Weiber: V. im August, Mumbach
Anlaug Mai.
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— 72 —
4:{. X. runiirls Fall. F. ein Mann.
14. .\'. pfillidirenfriii Fall, {flarwfnum Tischb. ) Mittij September
bei (tinlieini, Mitte Mai am Feldberg.
45. y. huinsotidis Fall. Anfang Angust F. ein Mann, Weiber
bäulig F. Mitte .Inli, im Taunus: Soden im Jnni, Lors-
bach und Feldbeigtbal im Mai.
46. S. j)(n ithis\aüy. Zwei Weiber, entwickelt Ende April, Larve
Anfang Oktober vorigen Jahres auf Salix caprea. F.
47. .V. mlitrhi L. F. ein Weib auf Weiden Anfang Oktober.
48. X, alfMi*etm4s Uartig. F. ein Weib.
4U. A' Mfua Panz. Auf Erlen F. nnd Falkenstein von Mitte
bis Knde Mai.
50. A'. ftMoMituiits Paus. F. ein Mann,
öl. A'. miiiarü Panz. (fulvus Hartig.) Von Mitte bis Ende Jnni
F. Wald nnd Feldberg an Bachen, drei Weiber.
52. .V. /;m.st»//N Hartig. Vier Weiber: Larve auf Betnla Anfang
nnd entwickelt Ende Juli, Mitte Mai Lorsbacli : Larve Knde
Oktober auf Salix bei Olfenbach, entwickelt im folgenden
Jahr Mitte April.
53. A'. euiiispituM Thoms. Ein Mann Ende Mai im Wald von
Altenhain im Tannus; drei Weiber Knde Märx F. im bota-
nischen Garten.
54. A . g/nfimfsne (^ameron. Zwei IVeiber. Larve Anfang Oktober
auf Erlen, Ende Mai nAchsten Jahres entwickelt, ebenso
auf Alnns glutinosa Mitte Oktober und entwickelt Ende
.\pril. F.
var. mtfpUnriB Konow. Ein AN'^eib mit der andern auf Alnus
glnt. Ferner drei fragliche Männer von giutinome.
55. A". Mmivcerus Thoms. Ein Weib. Ijarve Anfang Oktober
auf Salix cinerea bei Oflfenbacli, entwickelt Mitte April
nächsten Jahres.
56. y. hwtetm Thoms. {sulfwreits Zadd.) F. ein Pärchen,
var. marultyer Cameron. F. ein Weib.
57. A' hortemis Hartig. F. im August und September an (Cratae-
gus in der Promenade nnd bei Bürgel (Olfenbach) auf
Wiesen drei Weiber.
58. JV. Sojcesefu Hartig. Ein Mann Anfang April auf Fichte bei
Hornburg.
59. N, Westnadi Tischb. F. ein Weib.
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— 73 —
fiO. N, pttrruM Hartig (? » nnthiffHis Fall.). F. eiw Weib,
ßl. N, mlUmttst Thoms. Coctm Mitte Oktober an einem Pappel-
8tamin bei OfTenbach, Mitte April ein Mann entwickelt.
62. N, nrnfMfMSfnptm Forst. Ein Mann Mitte April bei Mom-
back, «wei Weiber F. D.
63. N. fwmemh'it Zett Thoms. Ein Weit) Ende April hu Salix
caprea. F.
Eatodeet» Koaow.*)
1. E,pm*a/io K\ii^. F. Larve: niiniil Anfang Juli in Hlfttter-
blasen von Rnbns Iructicosa, Mitte Juli entwickelt. En<le
«Tuni am Feldberg.
Fonua L«Mta.
2. F. pfffßtuaett Klug. F. Anfang Juni öfter auf Eichen, Weibcheu.
Fenella Westwood.
3. F, ititjrita W estw. Weibchen. Lar>'e: Mitte .limi, und ent-
wickelt iui Anglist aii8 Blatt niinen anf Eapatorium im
botanischen (üarteu in Frankfurt
rhyllutuma Falh'-n.
4. J\ iMhmiHnhi Klug. Zwei Weiber Mitte Mai aiit l'opiilus
trenmln. V.
ö. rtiiiaiis V,\\\. T.arvc: .\iit'aii;r Ansriist in K?'h^!»I>l;ittt'r iiiiiti-
rend. entwickelt Aulang 8eptenil)er F. W ald. Auch Aiitaii;^:
AuLHist und eiitwirkelt \fitte OktohiM-. Antanir .liiiii lunl
entwickelt .Milte Nnv. inbei hei OrtenUach, F. Mitle Juni
die Wespe im kleint ii l*VMlte!-gthal.
(). /'. '/////v«7y<//f//// Klug, ik'ide (ieschlecliter. 5Iiiiin»M-: Lai ve
niiniit Anfanj? Anjrnst und Knde des M<»nats entwirkelt in
lilattblasen V(.ii Salix cinerea: auch Laj've Knde .Iiiiii und
entwick»*lt Kmlc Juli. lel)t in Blättern von Salix viniinalis
in runder Miii«- und v<'riMip|tt si<di darin. Ferner Larve
Jfittf i)kJ"lH'r H!if\vi(ktdl Antang .\pril aus Minen der
Hlatltspilze vi»ii .Salix peutandra. Weiher: Anfang August
Ulinirt die Larve iu Blättern vuu Salix capiea; Larve
*) Siehe Wiener EatomoL ZeiU»chr. 1886.
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— 74 —
September and Oktober in Blättern vun Salix triaiidra
und Larve Anfang Juni nnd entwickelt Anfang Oktober
in Salix cinerea. F.
KftlioH)ri»phinga Tischbein.
7. K. pinulh Ivlug. Weiber: Miniit Anfang Au^iist in Birken-
blättern in grossen l^äunien. l,arve l»lassgeH>. Vorder- '
lieine. Hanihwiilste . entwickelt Kude Augnst. K. \\'al(l. \\,
8. A. />«/// ///Tisrhb. Drei Weiher. Larve Mitte Mai in Blättern
von Atuiis glutinosa. entwickelt im Oktober. F.
I */. JCtup/t f/f ifUtr,
HarpiplwniB Hartif.
1. //. iepidm King. Entwickelt Knde April aus Galleu von
Cyniim qnercuü tenninalis mehrfach, auch Mitte Mai aus
zweimal übei^wintertem Buchenholz. F.
Enphyta» Klag-
2. K. fthiah's Klnjr. Mann : Mitte September, Weib: Ende Sep-
tember im Sodeiier Wahl.
a. K. /iiifomtis King. Zwei Weiber Knde September Hohe Mark
im Taunus nnd Anfang!: November in der K. rronienadc.
4. IC, teiter Fall. Heide (iesclilediter Knde Oktol»er bei liumpen*
beim am Main.
ö. h\ eariiini l iartig. Weiber im Mai F. Wald^ Mombach, Falken-
stein im Taunus.
6. K.tirttmtlarhu'KXvL^. Weiber: K. MitteMaiKalkensteinerW abi.
1, K. intrcittrhift Kliig. Zwei Weiber im Mai, aus altem Külz
erzojTcn.
^ H. l:\ rinrhtfi Kln?:. Kill Mann von |{. W eiber: F. Larve Au-
laiijs: Oktober auf wilden Kosen, entwickelt Mitte April
melirfacb. Ji.
\y I '. ( ftH/ftlfihis Lepei. Ein W cib von B.
10. /',*. ruforinrtns Jfctzins. Zwei Mfinner V. Mille Juni auf
wibb'ii Husen, Frisst die Oberseite des IJbiltes und iii;i( ht
dadiucli ^'ro.'.-sf' licllc Flecko. Larve vorn breit, dbcn
wölbt. griin. die Seilen lieller mit (^u«'i ruii/t lii. Kopt klein,
j^elb. \ erwandelt sieb olme iiespinust aut der Erde und
ist Anfang Juli eiitwickelL
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— 75 —
11. ^. ieroHum Klug. F. ein Mann, ein Weib Mitte Oktober
auf Eicben.
12. E, mvMs Klag. Drei Weiber Mitte Oktober auf Betiila alba.
l>olerDe Jarine.
1. l). Hlhj'niiisns Klu;i [InfrrHina Klug). Ende Aiifil eili Maiiu
I)ei F.. je ein W eib bei B. iiud Mitte Mai WaWwiesc bei
Kr. 11 irrst »in im Tannas.
2. 1>. inadiihis Klug {Lninprcrhti Koüow). Weiber im April
öfter bei F.. OtiViiluK Ii. Falkeiistein. B.
8. l). h(U'iii(ih)'lis S( liik. V<ni Mitte Aitril bis Anfang Juni bei
F.. Hiirgel am Main, B. Zwei \\'eiber von 15
4. U. limiihis Klug. B., D. ein Weib Mitte Juni bei König-
stein im Taunus.
.'). D. duhius Klug. Kin Mann von B.
Ii. l). palmtri« Klug. Kin Weil» v«>n B.
7. D. ni'iirrp.'i Timms F . H Mitte Juni am libeiu bei Mainz
nnd Anfang Juli bei Mombacli.
var. nfpiiefi Konow. Ein Weib von B.
8. IK [imtiusis \i. Kin Mann und zwei Weiber von F.
var. ///^////r.v Konow. F.. B. Ende April ein Mann ht i Hof-
beim. Weiber: Anfang August in Wiesengräben beiOtlen-
bacli, Ende Mai bei Soden.
U. /' 'Irsrrins Klug. NN eibri vou B. Und D. 17.4.184(5 am
i:ri)S!sen \\*üog an \\'ei(b'n.
lU. />. Thomifoni Konow. Ein i^ärcUeu von B. und ein Manu
vr>Ti F.
11. D. judii'nhis Klug. Kine Anzahl von B. nnd eins vcn F.
12. />. rc.siiiiitilis Klug. F. und niHit s<«U<«n. Mitlc .Mai
auf i'appein. Bei F. au Äplelbäumen eiumal iu Menge
Mitte April.
la. I). />/'i/irs Khvj:. './rnru/,ff'nts Zm\d.\ F.. Ii. I>. und 20. ;")..
sowie 20. Ii. 1847. Mitte April Mombacli, Mitte .Juni kleine
FebUierctlial.
var. s(,tr>i/'f.^ Konow. Ein Mann Mitte Mai FalkeUüleiner
Wahl ein Weil) Itci ( »tieiiUacli zur selben Zeit.
14. If. j>uiu-ifrnll,s rUonis. Je ein Weib vuu F. und Entensee
bei KumpeuUeim Mitte Juni.
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15. IK ifomiffrr V. — F., H., Ott^'nljach Mitte Mai. Hru gel am Main
Ende April, Mombach 22. 4. 1883, Aiifaug April bei b\ an
Salix caprea sehr häufig.
lö. J), aenetts Hartig. Beide Geschlechter. B., F. Mitte Mai im
Wald, Ende Juni am Feldberg.
17. I). anÜimnnuH Klug. i2wei Männer von F. nnd Bieberer
Höbe schon Hitte März.
18. 1K niyer L. 6., Mitte Mai Falkenstein auf £rleu, Ende
Mai bei Bürgel.
19. />. vftriijtcHnis Kunow. Muss nach Konow einen andern
Namen erhalten, da Hartigs mniitenuis zu fhifm gehört.
'A^fti AVeiber von F. und eins von Enkheim am Sehilf
Mitte April.
20. JK fmim Hartig. F., B. Ich fand ein Weib im Oberwald
im Vogelsberg 7.6.1881.
21. IK fnmoitm Zadd. Ein Weib von B.
22. V. nuftNtm Konow. Ein Mann nnd vier AN'eiber von B.
IUI. Atltalidav,
Athalia Leach-
1. .1. /////ry/.v Klug. Zwei Männer von F.
2. A. siiiiinruiu Y . Die l^arve zer.sti»rt Kii<le Mai die liap-slehler
bei F., entwickelt Mitte September. Die Larve ist saunnet-
scJiwarz, {glanzlos, über den Beinen eine bla.ssere Linie.
Narli den Häutungen mehr gi*ünlieh. Soden Anfang August.
Monibach, D., i^. Ich fand sie auch 1868 bei Santiago in
Nord-Spanien.
'A. A. iilnhrirollls Thoni.<. Häuti?;. l>eid«' (ies« hlecht«'r. H.. F..
»Sodfn Hude Juli. Hmhheinier Steinbrüche in Hinten. Zahl-
reiche StiK ke auch aus Syracus in Sicilien und Dalmatien.
4. f 'nniiihila F. Zwei Männer von F. und B.
h. A. U'tsdr L. Beide (Geschlechter häufig. B.. D. Knde duni
am Feldberg, Mitte Aujrust bei Sclnvalhfim in der >\'ettei'au,
Mitte Juli Soden auf I nibelleu. Audi aus Syracus.
i'«r. lUtvria Klug. Drei Männer von B., F.
nir. roi'flnUt Lepel. Kin Mann Knde Oktober bei Dfienbach.
Weiher von Mombadi. F., Soden von Anfang Mai bis
Ende Juli.
~ 77 —
7.Y. Sefandriidae.
Stttauidiia Klig.
1. .s'. serra K. Kudc Aujiiist auf Dolde» im Kranktiu ter \\ ald.
Mitli Augast Flörsheim. H.
2. S. SV./// Vollenh. Ein Mann am ehemaligen Lanj^ensee all
der HüclisttT LainUtrasjii' Anlauf .luni an Schilf.
.H. S. flnrens Klug. Ein Mann v<»n F.
4. N. aitalis Thums. Ein Weil) von H.
ö. N. tcntifornfis Thums. Je ein Weib von F. und im .lull
von Ems.
0. .s. strnmheiftfis Klug:. Auf Pteris aijuilina oft Mitte Juni.
F.. Oherursel im Taunus. Nur Weiher.
7. liitcreijK's Klug. F.. ß. Mitte Au«rust Soden. ?^nde Juni
Oherursel, B. Beide Geschlechter.
H. morh F. Beid« Keschleehter häufig. F.. Hoflieim. (Yon-
berjf im Taunus, FeUlberg, Bieberer Höhe bei Olfenbaeh, B.
mnfig auf Hnbns gefanden Soden. Glitte Mai bis ^ilitte
August.
Phjrmatocera Dablbom.
8 /*//. atrninm Klug. Mi)mba(h, F., Alteuhaiu im Taunus
Ende Mai. Aul Couvallaria.
RhjMllBoeerMa Koaow«
10. Uli. tnictins Klug. Zwei Weiber: !>. un<l Vilbeler Wahl
Ende Ai>ril.
Tomoatethas Konow.
11. 7'. H/f/HfHs F l'irrutnuls King.) Die Larve im Herbst auf
Eschen von Wao:ner in Hingen gefunden. F. Wald von
Mitte Mai bis .\nfang Juni an Alans.
12. 7'. fulif/inosus Schrk. F. Wald I'nde Jllai in Begattung.
Ende Juni St. duarshausen am Rhein.
VA. T. ifm/ntinuM Klug. F. ein Weib.
14. T. ephijtphiiti Panz. Nur Weiber gefunden. Anfang Mai
WiM F. sehr häutig, B., Süden Mitte September, Bürgel
Aufang Aupfii^t
15. T. fttitripnuiis Kall. F. ein Mann : Weiber vun H., Langen-
hainer Wald im Taunus Anfang Juni, Ende April Hof heim
WiesenUec'ken, im Mai Falkenst^ii^ und Feldberg.
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— 7« —
Iii. J\ hf/ fihrnifn's Kh\tx Kin WcWk DiV I.arve Ei»le Mai auf
IMmusi Spinusa, eulwickelt Kinlt^ September.
Amiift Koaow.
17. hiinmHaia Klnj?. F. drei AVt^iber Ende April auf Rofui
centifolia.
P«ri«li«to Konow.
IX. /', inehiutfit jihaht V . VÄw Mann Anfang .Mai iin V. WalU.
10. lincolfita Klnsr. Kin Afann Ende Mai im F. Wahl, zwei
Weiber von KiMlrlliciin xur seihen Zeit uml
20. iHilusrcim Zadd. Kin W eib Mitte Mai im \\ ald F.
Blomiocamp« Hartig.
21. B. astfimiHs Kall. Weiber: F., B., Feldbei^lial Mitte Mai.
22. 11 pusiUa King. Kin Weib von F.
23. 71. patwtiptps Konow. Im Mai F. Wald zwei Männer, ein
Weib von B.
24. II Utukti Klug. Ein Weib Mitte Mai F. Wald.
25. Jl nmm Klug. Kin Weib Mittf* Mai Feldbergtbal.
26. 1/. aitftftind Zadd. Drei Miinner, ein Weib Mitte Mai Falken-
stein und im Feldbergtbal im Taunus Ruf Krlen.
Monophüdniu» llartig.
'11. }f.(/aiirtt/oft/siifLrtig. Kin ^^Vib bei Soden Mitte. ^^ai anfRirken.
28. M. th'.spar Konow. Ein Mann F., ein Weib Anfang Mai bei
den Pfnnji^stadter Torfgrnben.
24K M. Spiitotof Kh\<j;. Heide (Geschlechter Anfang August auf
Hecken bei Bei-gen.
••KX M. (>h)n<i(itiilns Khiir. Vier Weiber: >\ und Soden auf
Sambucns i^nde .M.ii.
iil. M. alhifir^ (Jnndin. leb liabe nnr Weiber. Hänliu. ^iebr-
tacli auf iMnus sylvestri.s .Anfan«? .April bei Hnnibui-jf. Ende
April bei Offenbarb. Soden. Fiscbbnrlt. Feldimr^^^ T>.
;i2. J/. rosnnnn Hri.schke. Eiu Weib Mille Mai Falkenstifin im
'i'aunus.
EridCAnipa llartig.
Üit. K. iniitn T- W t ilM i : Auf \s\n'\\ und Krlen. Mitte Juni
Wilhelmslmd. Ende, August Hofheini, D., H.
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— 79 —
IM. E. iitlhiofts V. [fifrahihfs Thoiiis.) Ende Mai ein W eib im
Keldbergliial.
.*{.'>. K. UHihratIrn Klujr. Kill Weib mit dem vorigi u uiul von B.
F.. innmlijKs Kliij:. Zwei Maimcr Aiilaug August I jiU'Usee
l)ei l{unii»enheim und Soden, t ili Weib von F. !Mitte August.
;{7. K. (iu.rin Klug. Kin Weib Mitte Juni kleine Keldbergthal.
:].s. rm/;>es Kbig. Larve: Mitte Oktober HU Eiche, entwickelt
Mitte Mai nächsten Jahres ein Mann: Larve: grün mit
braunem Kopf Ende Juni auf Salix eaprea. entwickdt
Anfang Mai nächsten Jahres.
39. K, Uwfmnn Retsdn». Larve : Ende September F. auf AInns
glntinoM Ende Jnli entwickelt.
HoplocaiBiia Hartig.
40. //. ferniginm Vkxlz. Auf Himbftumen lebend, von Wagner
bei Bingen gefanden. K. Wald in copnla in SchlehonbHiten
Anfang April. B. 22. 4. 1848.
41. //. natanji Klug. F. auf Crataegus -BiUten Mitte Mai in
copnla. Mombach Knde Mai.
42. //. fidrieonm F. Ii.. Bingen auf Schlehen, von Wagner
gefunden. Anfang Mai F.
4vl. II. Ii(t('irninis Klug. Beide (teschlechter Ende April in
Schlehenblüten. F.
Poecilo^oma Dahlbom.
1. P. iwlrcrniu l?etz. [obem )\\\\^.\ Ans dürrem Waldholz an.«<
dem F. A\'ald eine Anzahl Weiber entwickelt.
2. ii>tffr/tft Fall. Ein Weib mit den vorigen. Ende Mai
Feldbergthal.
ii. 1'. rnrUnutiia Konow. Drei Weiber Mitte Mai Falken.st«iner
Wala.
4. Itttet/h Klug T'in Weib Mitte August F. Wald «n LyM-
maehia. B. Auch ans Syrafus,
5. intuliiltifa Fall. Lan'e: Knde .luni auf Hetula alba, ent-
wickelt Mitte Miirz ein ib. zwei weitere Mitte .April
an Salix caprea- Blüten gi'tunden.
C. V sohnniiim Thoms. Ein Mann, ein >\'eib Ende .Mai Feld-
bei^thal.
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^ go —
7. P, extnm Tlioms. Ein Mann Anf}\ng ^fai F. W«1<1 an Salix
caprea, ein Woib von D. 9.5.1847.
Taxonns Hartig.
8. T. (u/ronwt Fall. {niiidn,s KIup.) Mai I'. WM anf Rnlnis
fruticosa aurli iincli Mittf .luni. Nur \\>iber.
9. T. equisfil Fall, i hirohr Kln^.i F. zwei Männer, zwei Weiber
von Königstein Knde August und Crontlial Mitte Mai.
10. '/'. (/ht/iinftis F. (V//////.S- Klug.) Beide (iesclileciitei' ans dürrem
Holz aus dem F. Wald erzogen, Mitte Juni Kntensee hei
Rumpenheim.
Fadiyprotati* Hartig.
11. /*. rariegftta Klug. Zwei Weiber aus dem Tannas: Cronberg
Anfang Juni und Knde Mai Feldbergtlial. Besitjse ich sonst
aus den Alpen.
12. P. Jinftfte L. Beide Geschlechter hSufig im Mai F., Falken-
stein, Süden ; Knde Juni F. Wald auf Erlen, Ende Anbist
König.«<tein.
.Macroitliya Dahlbom.
M. nisticn T... Heide (ies< lilerhter Ende «luni F. liätttig auf
Enpliorbin-Iiliiteu. Ii. Aucii Syracus.
14. ^f. nijijKs I,. \iiiinw(nnnii Klujr i Hin ^lanu F. Mitte August
Suust habe icli ilie Art nur aus Svra(Mis.
If). .1/. junn-fnni - ftlhiiiu T. Tni F. Wald Anfang Juni oft au
I"'raxiniis nur W eibiT. H.
IC). M. tarintJtiticii Klug. Ein Mann Mitte .Iniii S.iden.
17. M. lJ-i»nn tnh, L. Kiu MatHi F.. ein W .'ib Mitte Mai
im T..ursbaciier J'hal im Taunus, t-iii zweites Ende Mai
Mainkur.
IR. .]/. }ini luiilnpn.s Prtuz. Kiu Weib von F.
\\). M. l-iiKiinhihi V . hr.'i .Minniei' von F.. Weibci ; Anfang
.Juni So(b*ih'i- W ald auf ( iii)iitbliiim. Mitte Mai Wabl F.
rar. nlhijus Kdimw. Mitte .luni bei Mainz am I.'Ik in.
20. M. fiUnriiuhi Schik. r.fide (leseiileciiler iiaulig im Mai F.,
So(U;ii. W'iesbatleli, IV
21. M. riliis Schrk. F. .Tuui und .luli auf Sambuens nigra, lt.
M hhntthi F. lau .^lanii von H.. zwei Weiber Mitte Juni
W illii'biisbad bei Hanau.
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— 81 —
23. M. iiriih, hl Klug. Im .Tmii Bieber«'!' Höli< urleiiltacli auf
Asdfpins. F. Wald. Sodeu. Ikide (iesrlilecliter eiuzelu.
24. ////// fan's Kliig. F. zwei Weiber Mitte Juli.
25. Shti iiti Klug. Anfang.Tuiii i-'m .Mann bei KK u/.nai Ii ;i . d Nahe.
2(>. M. i-in-mtUi Klug. F. auf Corylus im Juni zwei \\<Mb»T.
Allaiitvi Jarin«.
27. A. Rimii Panz. Xwei ^'eiber im Khein^an Anfang Juni bei
Bingen und im Sanertlial.
28. A. Kohkri Klug. Kin Weib, g«tfun(len 7. 6. 1881 anf dem
Oberwald im Vogelsberg, sonst besitze ich die Art häufig
ans dem Seirwarzwald von Rippoldsau.
29. .1. VesiMt Ret». {tneimUis F.) Zwei Milnner Ende Angust
Königstein im Tannas anf Acer campestris, Mitte August
Schmitte bei Glessen. H. Ein Weib Knde Juli F. Wald
anf Blumen. B.
30. A. hk'inefH$ F. {aimfulum Klug.) Soden ein Hann und^drei
Weiber, Anfang August bei Soden auf Waldblumen.
.-{1. A, faschitig Seop. (xonufa Klug.) Anfang Juni Soden im
Wald, Anfang Juli Hanau. R.
82. A. oiimstts F(>rst. F. ein Pärchen. D. Varietäten mit auf-
gelösten Bin<len F., H.
IJS. A, MHif/ii/rUm F. — F. Mitte August Mumbach, KndeAngUitt
Auerl)aeli an der l^eiprstrasse auf Erynginm.
SA. .1. Sf/fä/frif Klug. Ein Mann von F.
:\'). A. flni ijKs Fourr. (disiKtr Klug.) H. ein Weib.
."iH. A. sf ioithfifornit F. — F. U.
Hl. A. an-Hahis Forst, inotha Klug.) F. B, Hohe Mark im Taunus
Kode Juli.
var. nifidior Konow. B. Anfang August Soden auf Waldblumen.
ScUptciyx Stephens.
38. N. fosta/t's F. Beide Geschlechter Ihm ( iaualgesheini im Rheiu-
gau 12. 4. 1H8:{. auf dein Weg lautend.
S. rousitbrlnn K\\v^. Zwei Weiber iui .Mai 1". Wald.
Sti*o«gyIogMt«r Dahlbom.
40. *S. getiimiatm Thoms. Zwei Weiber F., davon eins Anfang
Mai auf Birke.
41. S. /7//mRIug. Kin Weib Mitte Mai F. ans dfiirem Waldholz.
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- 82 —
Perineura Hartig.
42. nihi Paiiz. Kiii Mmxw Mitte ilai i-'aikeusteiu auf Wieseu-
gebtiscli, ein Weib F.
Thrlux Konow.
4a. Th. miTtn Klug. Ein Weih F,
Rhogogastera K nnow. * '<
44. Wi. n'ri'h'.s 1.. (srala/iii K\i\g. ) Häufig in beiden ( ieschlct litcni.
Von Mitte Mai bis Knde Juni F.. Ki'Mlelheim, IMirgel, Keld-
bergthal. KöuigstHn, Hohe Mark im Taunus. H.
45. Ulf. punHnJdia Khig. Mitte Mai am Kelilbeif!: aiit Ahiii^s
incana. K;ilkt^nstt'in. F.
46. /»V/. pictu Klug. l'liuU^ Mai l'^-KUx r<(thal. Mitte Mai Mom-
niul Lorsbael». H. — F. Mitte Mai oft auf .Spartiuin
scopMrium.
47. Ith. hitiKilif: F. — K. .Mitte Mai \\ Aurli in Ljeskovac in
Croatien an (Inr Kusnisrlu ii «oenze IsTs von mir gelundcii.
48. Uli. (iil>ltns(( i'aii. iaufupa/iac IvUig.i F., D. Kntle April
Vill.eler W ahl.
T«Mt1iMdop«ia Costa.
49. 7*. iwsmtn L. Im Taiiniisgebirge: Ein Manti Anfang Jnni
König^itein; Weiber: H. Mitte Mai Soden nnd Kunigstein,
Anfang Jnni Falkenstein.
50. r. Thomaoni Konow. Mftnner: Mitte Mai K. Wald, H. —
Krenscnach a. d. Nabe; F. ein Weib,
var. iMCi'orejMa J^epelet. Zwei Weiher: F. Mitte Mai,
Königstein Anfani: Juni.
ynr. feilt o/y/fis sti ph. Zwei Weiber : H. und Ende Mai Mainkur.
var. rnnifffa Fourr. Ulintitliutn F.i Anfang Jnni Soden. F.
Rotbenfels bei Kreuznach 19.5.1883. Nur Weiber,
var. raiiffi'misfi Cameron. Kin Weib 1>. 8. (>. 1847 „in derTaiin -
51. T. (lor.sfth's Spiiiola ^histrin Kluci j Zwei Männer F.Wald
Anfang .Mai. ein W eib Anfang Juni Soden.
r)2. T. f'oi/nrhrrfi Klug i Jimwisü KoTiOW.). Milnner: B. Anfang
Juni am Feldberg: zwei Weiber: B. F. Wald Knde Mai.
58. T. (jihhnos'f, Konow. Kin A\eib Kmle Mai Weberer Höhe
bei Oitenbach.
*) Dentmliv Entom. Zeitmlir. 1881.
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54. T. srutelhni.s V . Maiiii ; 1 ) iiml AiitiUtg .hiui Fehlherg, Weib:
F. unil Anfang Juni K«»iiig:st<'in.
ö.'). 7'..sW/</«Klu}r. VonMitteMaihis.Mitli'.Iiuii; K.,S<Kl»'n. IMl.
ÖG. T. le.ssclaln Klu^. Von Mai bis Anfang .Juni: F., Altenliaiu
im Taunus. K(»nig.slein. B.
r»7. 7. i.nisii Thums. F. ein iiauu. VÄw Weib von Kirsdibeig
in Kurliesj;i'U.
aH. T. nlhii)knrls Konow [ilnrsalis L<*|M'1. non Spin.). Ein Mann
Hilf Hirkt'ii Kiiile .Mai Maiiikui. zwei Weiber F. und Febl-
beigthal MiUe Mai. (lanz «rellie Varietät: F. auf Sali.x
caprea. H.
r»U. T. pftvida F. Vier Weiber: ^lainkur Ende Mai; im Taunus:
Anfang Juni Croutiial, Königstein, Falkensteiii.
Teitlmdo Ltane.
m, T, maeuUttii Fonrc. ixoiwUt Klufc.) Weiber: F. Wald Mitte
Juni Bingeii.
61. T. Ifittuffa L. Heide Geseklecliter. F. Wald Mitte Mai.
Soden Anfang Jani Weib anf Eupliorbia-Blüten, Cronthal. H.
02. r./?«m8cop. Beide Geschlechter. Mann: Anfang Mai Wies-
baden, D., F., B. Weiber: Ende Mai Bürgel, F. Nock
Ende Angnst ein Mann am Entensee bei Kumpenheim.
03. T, lividn L. — F. ein Weib.
var. itMura F. Weiber: Ende Mai Bfirgel. Anfang Jnni
Feldbeni^.
04. T. aira L. Zwei jüianner: Mitt« August Ftiedberg, Ende
Angnst Hof heim auf Erlen. Weiber hünfiger: Im Mai
Lorsbaeh. Bürgel, Wiesbaden, Mitte Juli Soden, Mitte
August Soden anf Umbellen, den Käfer Rhagonyeha mela-
nnra fressend.
var. dtspnr King. Ein Mann Mitte Juli Soden, ein Weib
Ende August, von Salix viminalis erzogen.
65. T. momKnia Klug. Zwei Weiber von F. nnd B.
66. T, Cohn Klug. Ein Mann von F.
07. T. fielhtrtth Klug. Ein Mann Ende Mai Clbere Sanstiege
F. Wald.
08. T. albieonds L. Ein Pärchen von B.
09. T. rnfh'nitris F. Ein Mann von B., ein Weib von Ems
im Juli.
— 84 —
70. T. rorij/i Panz Stets auf Kiiiilioi Wuh^ (icsr li]*M !iter: Mitte
Mai F. uml Aiitanj^ Juni Cronthal, Königsteiu. Langen-
heim im Taunus. B.
71. T. olli<irni ilartig. Kin Mann Ende Mai Fddbergtbal, ein
Weih H. Häufiger in der Schweiz.
72. T. — Kin Exeni]>hn-. von Zaddach h/pm/r/afa hestininit.
Konow schreibt darüber: ^.^Uerdin^s hljninrhiln KInjr
(niclit hifiuiutdtn !\. ich halte es für Mann von solHaria
Seop. {f(Uii Paiiz. )
73. T. nH'snweJactia L. — F. im Wald Ende Mai auf Rubus
fniticosa, im Taunusgehirg später, Antani; Jinii Sotlen,
Feldberg, H.
XI. Pinieoiidar,
Piaiaola Br^blnon.
1. P. Julii Br^b. Auf Kiefern (Pinns sylvestris) von Mitte bis
Ende April im F. Wald, beide Geschlechter. Mainkur Mitte
Mai. Sehr merkwftrdige kleine Tiere, die Weibchen mit
langem Legstaehel. Lebensweis« immer noch unbekiuint.
[Eine grossere AH: foii^ruAyDalm. besitze ich ein Weib von
Carlsmhe.]
XU» JjydUlne,
Lyda Fabridas.
1. L. iteUaia Christ. Mombach von Mitte Mai bis Mitte Jnni
auf Kiefern, F. Wald Ende Mai.
2. L. eryÜtroerpiMla L. Anfang April Mombach auf jungen
Kiefeni in beiden Geschlechtern hftnüg. B., 1). 9. 5. 1847.
3. />. ftavirepa Retz. Ein Weib aus dem Taunus, von meinem
Vater gefunden ohne nfthere Angabe.
4. L. eampestris L. Ein Weib von Darmstadt
5. L. horiomm Klug. Ein Weib von F.
6. L. sylmtim L. Zwei Weiber: Ende April auf Kiefern bei .
Mombach, Ende Mai Feldbergthal.
7. L, betttUte h. Von Wagner in Ringen ein Pärchen, von
Pappeln erzogen.
8. L. nsmontba L. Ein Mann bei F. am Lerchesberg, an Apfel-
bäumen schwärmend, bei Bingen von Wagner ein Weib,
von Kirschbänmen erzogen.
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— 85 —
9. L. hifitotrnphim Hallig. F. ein Weib.
10. L. (innisifiVmA. Kfeldberg: und 21.5.1882 bei KumpenUeini
am Scliiessstand in copula.
11. L. rvtualtilu L. KinWeib im K.Wald an» Sa ndliof Mitte Mai.
1*2. T. lluririniits Kln«:
13. T. Ffthririi Leacli.
Tarpa FabHcittfl.
iiiul
.Je ein Weib von F.
ZusammeasteUiuiB der aus dem Gebiet bekaoaten Arten:
Cimliieidae . 10 Ai*ten aus 5 Gattungen,
Hif/otomidae 15 « „ 3 „
Zjopkffrid€ie 13 ,t ^ 2 „
Nemafidae 6B „ ^ 10 ^
PhtiUo^mdae 8 , ^ S> v
Emphytidae 12 ^ „ 2 „
Dolrridae 22 ^ , 1 ,
AthalUUtc 5 „ „ 1 ,
Selnwhiidac 4.'i , .11
Tvifthredimdm 73 ^ 1 12
PhwoUdae 1 , ,1
Lydidae ^ .2
n
278 Arten aus 55 Gattungen.
Hiemt kämen nodi die von .Ja en nicke aufgeftthrten und
vonZaddacli revidierten Arten (ob aber alle nach der jetzigen
Kenntnis richtig bestimmt?), welche in diesem Veneichnis nicht
aufgefQhrt sind, nftmlich:
Sematus «Vm/sZadd. \\ eib. Nach Andi t- nicht beschrieben.
,V. poerilonotit.s Zadd. Weib: Taunus. Ebenso.
1. Ktiiphtjhia me/(nwritfs Klug. Mauil.
2. iJolerm untieuii Klufi.
3. Stfotu/>/fo;iasfrr f /uf/nlaftts V. Weib : Mnnibach. Ich habe die
Art nur aus Baden, Was .faeiniicke als Tcuthnrlo ht-
sffihtfh King selir gemein aufführt, sind drei y*c/Vm'M/a- Arten:
missuki L.. afiitellaris J*anz., ronUda Fourc.^
4. Tenthredo ohsolein Panz.. Klug.
90 dass die Anzahl der Arten von 282 erreicht wird.
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— 86 —
VI. T<'il. (>|»lildae.
Cephug Latreiiie.
Die Arten leben in Gi as- und rietreidelmhneii und köuneii
durch ihr masseuhat'tes Auftreten schädlich werden.
1. C. jxtliiprs Klug. Im Mai im Wald von Altenhain und Soden,
Falkenstein, B.
2. C ptfgntaeu« L. Von Mitte Mai bis Mitte Juni F., Soden,
Offenbaeh. Die Lam in den Halmen der Getreideaiten. ß.
Habe icli anch ans Syracns.
3. V. fafa'fhM h\ Kin Weib Mitte Juni von Monibach. Sonst nur
beide Uesclilechter von Syracus.
4. C. frfHfloJfftes F. Mitte Mai F. Wald.
Phylloecus Xennian.
r>. r/i. jHiUlutatoum Evei-sui. Zwei Weibw Anfang .Imii ge-
zogen. F.
Ztti^ammeu 5 Arten ans 2 Gattungen.
Yil. Teil. Siriddae (HolzwcHpcn).
Sfawx Liaae.
1. 8. yitj(i9 L. Variii*t sehr in (Crosse. Mann: 16^H0 inm,
Weib: 20—40 mm (einschliesslich Legstachel). F. Wald.
p]nde Juni auf dem Feldberg an Fichten. Ich beisitze ein
Weib von F. mit ganz geschwundenen schwarzen Abdominal-
binden.
2. Atiffttf Klug. F. nur ein Weib.
3. SjHveNctts L. — F. Wald Ende August an Kiefern. Im Bieder
Wald Mitte September in grosser Menge in Kiefern mit
Larven und Puppen. Variitt in Gri>sse. Mann: 12— 25 mm,
Weib: 16—29 mm.
4. Hpeetnun Ii. Nur Männer von F. Gi'osse 10— 21 mm. Meine
Weiber aus der Schweiz.
Trenez Juriae. ^Xyloteru« HMtin.)
r>. T, ftisciconm F. Näheres Aber diese Art siebe Berliner Eutomo-
logisehe Zeitschrift 1B68, p. 227, woselbst ich besonders
auch auf das Männchen aiiftnerksam machte. Da der Name
yyht&'u^ bereits an eine KAfergattong vergeben war, so
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87 —
führte icli för diese Sireciden-Gattung den Namen A'yte-
CHematium ein, uidit aliiu nd. dass der Juri De' sehe Name
Priorität vor dein H artig'si lien hat. Die uelte&e Art ist
seitdem ineUifach in der Hol/^kammer der nnn veri?torbeiien
(lebrüder Stern zur Kut Wickelung gekummen; das Holz
stammte aus dem F. Wald.
6. T. tuttgus F. Kiu Mann und zwei W'eiUer aus Damustadt.
XyphidriH I.atreille.
7. .V. Cunnhis J,. Kiu Pärchen, aus der ^tern'sclieu Holz-
kamnit'r ciitwiekelt. F.
8. A. omiiilnhi Jurine. F. beide (iesclilecliter. Von Mitte .lull
Iiis AiiiaiiL' An<rnst aus diirreui Waidhulz ensogeu 21 Männer
und 7 \\ tMlifi.
y. X. IhoiHviUuiua F. Ein Weib aus Frankfurt.
Orytsm Fabrielni.
lU. (>. uhirfiniis Scop. \ Vespntilio F.| Mitte Mai aus dürrem
Butlitiilinl/ riit wickelt. F.
Zui^animen 10 Arten aus 4 (Gattungen.
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Iber zwei Blattineii- Reste aus den unteren
Lebaclier Schichten der Rheinprovinz.
Von
Dr. J. V. Deiebmiiller in Dresden.
Hienn Tafel III. x
Tin laiiuar d. .1. erliielt ich «hirch die IVcimdliciie \"f'r-
mittel iiiig ilt s H^rrn Major 7. !>. Dr. vt»n Heyden in Bockenlieiin
aius der Saiiniilun^: der Senckenberg"ischen natnrtorsclu-iitlt'u
(iesellscbait zu FraukUirt h. M. zwei iiZ/r^/m« - iMierrtügt l zur
JJestimmnng iiltersaiidt, wek-ht^ (b r inzwisrhen verstorlM in*
Dr. Fl'. Holle in H'»mburfj v. d. II in den unteren Leliarher
s< lii( litea zu (Jrimell)ürM bei bt. \\ rndel in der Rheinprovinz
entibikt halt«'. Nach einer Mitteilung des H.rrn H. (irebr.
Kgl. Treus-sischen Landes^'eolno-«'ri in 'rriei-. slaiiinicn diese Reste
wahrsrheinli«-b von einer ciica <SUO ni .^iidlirli \i»n < <'rVijrelborn
gelejrt'iieii Fimdsttdle. von w .'Irlit-r Dr. Fr. Rulle in seinem Mauu-
skrii>t iler Krlii Uterungen m Blatt Freisen dtT '„'•eolosrischeu
vS|)ezialkarte der Hlieinprovinz das \'<trkonunen von Fisch- lunl
Ptlauzeuresten anlührt und an welcher Stelle auch Herr (irebe
neben vielen Fstlierien insckttureste fand.
I)as (lieFliiiifl lienremlr (;*'<?»'in ist rin weirhei >cli\värzlich-
gran»'!. ^eUi*ietleckter. iliiniil>l i"i i iger .Schieter. dessen Schicht-
HäditMi mit einzelnen Fstlierit m Ih «leckt sind. Die Flügel lieben
sich von der sie nnitrelit iiden < ie>tL'insmH.sse dur< h einen dliunen
bräunlichen, ghin/.eiiden ( hei/iiir ab.
Heide K'e.Nte .sind Vertrete tier im Karlioii und in dei Dyas
\veit\ erlireiteteii (iattung KUthhiffimt Semld . w eidieii al»er sowohl
von einai!<ler als von allen lii.>lu-j' besclw ielieiien Arien dieser
Gattung so aW. dass sicli die .Vutstellung zweier neuer Arten
notwenilig nnichte. als deren nächstverwandte Ktahhitfiua
jUilutlata (ienn.. bez. /v. rurhoHu/ ia Gen«, uuzuätlieu ;>iud, Arten,
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— IK) —
die sowiilil in ili i steiukolileii - Kuiniatiün von Wettiu als in
Vrtrietäteu auch in den uiiteidya«li»clieii Brandscliiefeni von
W'eissif^ bei Dresden anfiit fnnden worden sind. Die durch
Liolden])erg- aus den Lebarher Schichten der Kbeinlande
beschriebeneu lUattinen gehr)ren anderen (iattUDgen, Henmlo-
blnUina wad*J'etmh/atHua Öcudd., an.
It^tobla ttina ornatissiiua nov. sp.
Taf. III. Fi^'. 1.
Der 17.") nun lange DberHiigel- Rest, an welchem die Spitze,
der grij^sle Teil des Schulterfeldes und das Randfeld fehlen,
ist flach umldenfönuig vertieft, die Analader kielartig erhaben,
mithin liegt ein von <ler Unterseite sichtbarer rechter ( >beiilligel
Vor Di>- Adein des Internoniedianfeldes sind konkav, die des
Kxternoniedian- und des S('a]mlai1'eldes konvex, der Inneurand
gerade, der Hasalrand gerundet.
Die gleichmässig scharfge1>ogene Analader endig-t 7mm
von der Basis. Von den 15, sich mit dem lunenrande des Fiiigels
verbiinlHiiden Adern des Analfeldes irelien die der inneren Be-
gienzungsailer zunächst gelegenen ihr parallel und in weiteren
Abständen von eiuaiKb^r als die übrigen, die von der Mitte des
i''i'l(les an sich verlladifii. iiacli dei- liiiiejiecke zu mehr eine
das Feld diagonal durrhschueidende Richtung annehmen und
dicht geilrangt nebeneinander vetl;«uteii.
Die Internoinedianader tritt von dei- Fliigelbasis an
selbständig auf. krftmmt sich anfangs wenig nach aussen, beliült
aber dann im Wesentlichen eine fast geradlinige Kichtinig bei
und erreicht den Innenrand 16 nmi von der Basis Das spitz-
dreieckige Tuternomedianfeld hat seine grr>s>-tM [breite von 3 nnn
in (h'r .Mitte. Die neun .\ste der llaiij'fH Ii i -ind schief nach
hinten zum TnnenriUide i:erichtet. der er^te luui sieitenle galieln.
der vordere (iabelast des ersten veiliert sich im Zwiscliengeädcr.
Den relativ grössten Teil der Flügelflä< lie nimmt das
äussere Mittelfeld ein. Die an der IJasis lieginncnde l'lxterno-
ini'diana loljrt im Alljrt nit iiien der Krümmung dei- Internn-
niediana und eudel dicht neben ihr. der zwischenliegende Flügel-
stj eilen erweitert sich nur wenig im mittleren Teile. Die Asie
der Hanptader gehen geradlinig, dem inneren Flügelrande parallel,
zur Spitze. Der erste noch mit der Hauptader zusammenhängende
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^ öl —
Ast trennt ricli von dieser 7 mm von der Basis nnd bleibt un-
geteilt, von den vier folgenden gabelt der erste in der N&he
der FlQgelspitze, der dritte bald nach seinem Ursprange. Aussen
neben dem ersten dieser ftmf Äste Iftnfl ein weiterer, dessen
Anfang zerstört ist nnd der sich von der ttitte an nach dem
Anssenrande des Flttgels hinwendet nnd nach innen nochmals
drei znm Teil gabelnde Zweige abgibt Auch dieser ist zur
Kxtemoraediana, nicht zur Scapularader zu rechnen, da bei
keiner 'Gattung palfiozoischer Schaben, mit Ausnahme von
Hermatobhffina, zu welcher unsere Art auK noch zu erörtern-
den ürltnden nicht geh()ren kann, die Äste der Scapularader
nach innen gerichtet sind. Auch wiederholt sich eine Ähnliche
Teilung des ersten, äusseraten Astes der Kztemomedian-Ader
bei mehreren der unseren verwandten Arten, so bei Ktolfiaitimi
nnthminphila Germ.. K. rutmim Goldenb., E. elougaia Scudd.,
A'. (iidiffna Genn., Mmtebathetwis Goldenb., K Leatiuereuri
Scudd.
Von der !:»capulH rüder ist nur di«- spitze mit zwei nach
aussen gewendeten t inf'aclien Ästen und ein kui-zes Stilck des
Hauptstainmes nahe der Basis dicht neben der Eztemomedian-
Ader erhalten.
rUer den ganzen Fliij^el breitet sidi ein feines, aus
geschlängelten (^uerüderclien bestehendes Z w i h ch e n g e Ii d e r
aus, das nnregelniässige, oft noehnials geteilte vier- und flinf-
eckige. auch dreieckige Zellen bildet, die nach dem Analfeld
hin kleiner und dirhter werden.
Der ganzf' FIttgel scheint langeiförmige Gestalt und eine
Jj&nge von ungeiähr 20 mm besessen zu haben.
N'ach der von Scudder in den Mem. Boston 8oc. Nat.
Hist 187^». Vol. III, P. 1, pag. 27 aufgestellten Klassifizierung
der Palätiblattarien kann unser FlQgeli t st. wenngleicli ihm das
wichtige Randfeld fehlt, nur zu den Biattarien gehören, da
ein Vergleich mit den bis jetzt bekannten Myhuriden eine zu
grosse Verschiedenheit im (ieäder der Mittelfeld» !- ergibt. Von
den a. a. 0. aufgestellten acht Gattungen der Biattarien können
hier nur EtoblaHüta und (icruhlaltina in Betracht kommen, weil
Archimylacrh und OnjrfoUaffina durch die Ausdehnung des
Scapnlarfeldes. Prtrablnttina und Progonohlnttinn durch die Kfirze
de& Intemomedianfeldes un^HermatoblatHna m^ÄnthracobicUttna
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— 92 —
durcli die iiHcli innt»!! jibzweigeudeii Äste der Extenioinediana
ausgeschlossen sind.*» Der wesentlicliste l'nterseliied zwisdieii
VAohlntfhtft und Unahlattinn, dit' (iiösse des Randleldes. tritt
au unserem Exemplare leider niclit hervor, dorh ist aus der
Liinge des zum Teil noch erhaltenen Scapularteldes an! ein
kürzeres Randfeld zu schliessen, als es die Oerahkiftina-XvWM
besitzen. Audi ein VerjorleiHi des Ueäders der Mittelfelder mil
denen der genannten beiden «Gattungen fällt zu Gunsten von
FJnhtatfinn aus. Am ähnli<-hsten sind unserer Art VJohfaUinn
tif/ints Goldeiilt rnrhouaria (Term. und K. /laMlfita Germ..
namentlich letzt «k scheint ihr am näclisten zu stehen, wenn auch
manche uuwesentii( lie \ erschiedenlieiten in der Verzweigung der
Han])tadern walii znnehnu u sind. Ein wichtiger Untei*8clüed aber,
dm cli den sieli der liier beschnei vene Flügel von allen ähnlichen
unterscheidet und der ihm seinen eigentttmlichen f'liarakter ver-
leiht, lien^t in der bald nach ihrem l^rsprung begiuin-inlHii reichen
VcnlstMluiig der Externomediana. durch welche das au>sere
Mitteiteid im A'erlialtnib zu den ührif^eii i^'ltigrlfelilern eine s(i
grosse .\us(lelinuii«i rrl ingt, wie sie mir bei keiner KtuhUitiiita-
Art bekannt ist Diese Eiprentümliciikeit hat Veranlassung zur
.Aulstellüii^'- einer neuen Art ^ef^vhen, für welche, d« < äusserst
zierlichen Zwischengeäders wegen, der Name E. untaOa^una
gewählt worden ist.
EtoblattiiiA RoUei nov. sp.
T«f m, Pijr «
Der zweite von demselben Fundoi le stammende Insekieii-
rest ist der 12 mm lange basale Teil eines Oberflii^els, von
welchem das Mediastinalfeld nahezu vollständig, der Aiilaiig der
Scapular- und der beiden Mitteladem und ein Stück der Aual-
ader erhalten ist. Der .\ussenrand ist flach gebogen.
Das ( a 13 lum lange und in der vorderen Hälfte 2 mm breite
M e d i H s t i n a 1 f e 1 d hat eine langs])itzige Dreiecksform. Drei
schwache Kalten an der Basis des Feldes deuten die drei ersten
*) Nndt der von M. Kilver inPalneout. XXIX. S. 257. Taf. XXXIV,
Fiü. 4 ^jejjebeucn berichtiijteu .\bbil(lang von HamaJof>l(f>/infi fTeiwiirfjr«
irrileririini» (iolrleiil». sind atlcb bei <li«'^er Art die .\ste iler Kxtrnwmediana
nach innen, nicht, wie (ioldenberg \\w\ e u dd e r angelteu, nach ausaeii
gerichtet.
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— 93 —
Äst« der Mediastina an. denen noch vier g;al>elijde und zwei
einlache folgen, die in gleichen Abjjtiinden am Rande enden.
Die Scapularader. df^icii Vorzweitriinir mm von der
Fliigclbasis beginnt, hie^t sith stark luicli innen, ao dass (bis
Schulterfeld am Knde der Mediastina t ine Breite von 4 mm » i -
reicht. Ihre Äste trennen sitli in sehr nngleithen Abständen
vom ilauptstanuiif. die beiden er.sten diclil hintereinaiuler. der
dritte viel spHter. Erslere beiden gabeln nochmals 11 mm von
der Kitigelbasis.
Die Extemomedianader hat anscheinend gemein-
sameii Ursprung mit der Schulterader und entfernt sich nur
allmählich von ihr, das Kxternomedianfeld Ist infolgedessen
sebinal. Ihre nach anssen abgt^eaden Äste trennen sieh unter
sehr spitzem Winicel von der Hanptader« der erste nahezu in
gldchem Abstände von der Flftgelbasis wie der zweite der
Schttlterader, der zweite nnr wenig frlkher als der dritte jener.
Die Adern des Extemimedian- wie die des Scapular- nnd
Kediastinalfeldes sind konvex.
Die vierte Hanptader. die Internomediana, läuft der
dritten parallel, ihre Äste sind schief nach innen gerichtet.
Von der Analader ist nur ein kurzes mittleres Stttrk
erhalten.
Auch dieser FlOgel ist zu Etoblatfina Scudd. gestellt wor-
den, aus denselben Grttnden, welche Dir E. onwHsidma als
maassgebend betrachtet worden sind. Dass er von letzterer Art
verschieden ist, geht schon aus der viel geringeren Breite des
Extemomedianfeldes und der spftter beginnenden und unter
spitzerem Winkel erfolgenden Teilung der Extemomediana her-
vor: die weiter von einander entfeniten Adern deuten auf einen
grosseren oder auf einen an Adern ärmeren Flfigel bin. Das
f&r denselben charakteristische spitzdreieekige Mediastinalfeld
und das breite Scapnlarfeld findet sich unter den fibrigen
JSIfoMa/ftfm -Arten nnr bei E. earbouaria Germ, vereinigt. In
Fig. 3 ist zum Yeigleich eine nach Germars Abbildung ver-
gr^iflserte Zeichnung des basalen Teiles des Flügels jener Art
gegeben worden, aus welcher sich aber auch die Unterschiede
beider leicht ersehen lassen : Bei G ermars Art ist der Aussen-
rand genindeter. das Mediastinalfeld daher in der Mitte breiter^
die Teilung der Scspniar- nnd der Extemomedianader beginnt
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— 94 —
sp&ter, die schnelle Znnahme der Brette des Schulterfeldes tritt
nicht 80 scharf hervor, als ao unserer Art, die ich deshalb,
trotz ihrer grossen Ähnlichkeit mit jener, als eine von ihr ver*
schiedene auffassen muss und dem Andenken ihres Entdeckers
widme.
KrklXrnnsr der Abbildiinmeii.
(SilmtlMiA Veivcrtixgeiiingey Tierfwb.i
Kig. 1. Kfublattina unmlittHitm uov. sj>.| aus den uutereu Lebai her Schichten
Flg« t. K Jinllfi mv. tp. / TOti GiilgellMini liei St Wendel.
Fig. K K mt^tmaria Oerui. ta» <1er SteinkeMeDfAmwtktn Ton Wettin, Kopie
«arli (J erni a r.
A = Anal- oder Rih kenfelil.
E Ä Kxternoiiiedian- o<U»r iin«r«T«>s Mittfifehl.
I I»t«mom(Mliau- twier iimereH Mittelfelil.
X = Madiutinnl- oder Rnndibld.
S =s Si^pulnr« tfiter Schniterfelil.
t>tjginnle zu Fig. 1 nn«l 2 In der Summliiiig «ter s^iickeDbcrgisrben
NnhirfAr«iclien<1en Qeselliiclmft «i Pnmkfnit a.
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l eber die
Matnrbeobachtnnx im liomerischen Zeitalter.
Vortrau
gehalten in der wimeniicbftftlieben Sitsang am tl. I^erftinber 18M>
von
Dr. ine<i Otto Koomor.
Bei (lein liastij^en Treiben, in (iem sich die naturwisjseu-
schal'tliche Forschung heubtutage bewegt, ist es eine Krhulnng,
wenn wir uns der Hetraclitang läogstvergangener Zeiten
hingeben, in weh'hen der Mensch sich einer anspruchslosen
Beobachtung der ihn umgebenden Natur erfreute. Schon aus
den Zeiten, in welchen die homerischen (xes&nge eutst^inden.
hart an der Grenze von Sage und (Jesrhichte. ^in-l uns zahlrei<'he
treli'liche Naturbeobaclitungen liberlieteri. Wer solche, (»tt
iiben-H sehende Uranfänge der Naturwissenschaften kennen gelernt
hat, der gewöhnt sich daran, an die Leistungen und Fortschritte
der Neuzeit einen besclieideneren Maassstab anzulegen, als meist
geschieht. Aber ausser diesem Vorteil, den die Beschäftigung
mit der <ieschichte der Naturwissenschaften deui Einzelnen
gewährt, mnss ihr anch eine hohe, kulturhisrt»rische Bedeutung
zugesprodipn werden, du B o i s - K e y ni n u fl hat in einer beriihmt
gewordenen Rede*! die Anschauung entwickelt, da.ss wir zur
richtigen Wiirdigung einer Kulturepoche nicht nur die Werke
ihrer Künstler. Dichter und Philosophen kennen müssten. sondeni
dass es hier vor Allem gelte, zu trncron. inwieweit si(di der
.Mensch die Naturkräfte nutzbar geiiiiu ht halic zur Vermehrung
seiner Macht, seines Wohlbefindens und seiiiei Onlisse, Und
in der That ist es vorznirswcise die i^^rkennnnji und ausgedehnte
VerAvertnng von Naturkritfteu, die der mmlerueii Kultur ihren
Stempel aufdrückt.
*) da Bois^Reymond, KnltnrqfewliichtA nn«l Xatiirwu:ien.4ctiaft.
Uipaig, Veir & Ca.. im
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— \){\ —
Im klassischen Altertnni tritt tVeilicli pin<> soklie svstenia-
tische Ansnntzung der Natur nnr in bescheidenem Maasse liervor.
Dagegen sind die Alten fast unen-eicht in der einfaeiieii
Beobacbinng.*) der Vor- und Grundbedingung flir die Erkennung
von Naturgesetzen. Das zeigt uns vor allem ihre heniicUe
kfinstlerische Wiedergabe des Ebenniaasses körperlicher Schön-
heit. Die \ siologisch richtige Nachbildung der contrahierten Mus-
kulatur des borghesischen Fechters hat sogar zur Veimutung
anatomischer Mysterien in den Knnstsolinien der Alten gelehrt.
Dieselbe klare Beobachtungsgabe, die wir aus tlen Werken
der Künstler erkennen, tritt uns entgegen in den (^esängen
des nnsterbliclien IMchteiit. mit dessen Zeitalter wir uns nun
eingehender befassen wollen« Das Zeitalter der reinsten, an8t>ruclis-
losesten Naturbeobachtnng ist das horoensche. Es bildet die
frfiheste und in sich vollständig abgeschlossene Kultnrperiode
des klassischen Altertunis. Beginnend in grauer A'orzeit, endet
es fast ein Jahrtausend vor unserer Zeitrechnnng.
Wenn je die ginckliche Beschaftenlieit eines Landes geeignet
war, den Sinn fttr Naturbeobachtnng xn wecken, so war es
die Anmut der hellenischen Landschaft. Kin milder Himmel
gestattete fast unbeschrankten Aufenthalt in der freien Natur.
Eine reich gegliederte Küste «und blühende Inselwelt lelirten
die Wunder und die Schrecken des Meeres kennen. Herrliche
Triften beglinstigten eine Viehzucht in enomem Maass.<»tabe **)
*i du Buis- J> eym itiul (I. <• i IK-Iiiiiiittct. «lass <lio Alten «nielit t'inmal
naturwiü^eiischaftlirli zu beoliarlit«-n «iissteii". .Mein \'Mrtni;r «'ird wolil ji^ilen
überzi'UgcD. ilass dieser .Sau, ui-uigsteus für Uas luuuerische Zfitalt^r, nicht
riehrig i$t In dem VArwnit kii der xilti^rreii Aussjr&l'e fleiiufi* Rede ^hi
aiirli «In Biiis-Koyniond zu, dass die Ani^alten v-in Littrt<w. anf welclie er
liauj)tf*itclilirli sein alHpreclK'inb's I rteil ül»er die Alten lietrHitidft liatte.
unrirbtig sind. I'rotzdeui lies.s er sie stehen, denn er iiielt si« h ^bei der
Rolle, die »ie itnOefilge der Rede üinelen," nicht- fllr berechtigt, sie sn streichen.
Von der Ausilebiinng der hoiiierischen Vieh- nnd Pferdexncht kOnneu
tulcfndc AiignlitMi • iiieii T'piiriff <;el»'i! : Nt att>r i'rl>rntete auf einetn einzigen
Zuge gegen Elis nnt«r .Vnderem ö(t Kinderheerdeu tll. 11.676) und opferte
den Poseidon 81 schwante Stiere (<>d. 3,6) auf einmal. — Knmäni« hatte
.innerhftll» dt-i Hofen 12 Koten nahe «Ufinamler trehaut wU Lufjferstätten fili'
die Srliw f-iiio In jt'iloTn nln-v waron .VI SrliWcinc auf iliui nodr-ii !iei;end
eingej>fercht, vveibliclie Zuchtschweine. l>ie Kber, viel geringer an Zahl,
hatten ihr Iai^ stet« answrhatb''. (Od. 14. 13.") — Erichthonius hei*iiMS eine
Heerde von :^000 Stiit* ii N.^. Ii (»d. 4.635 hat<e NoiMnon, nnd nach Od. 21,22
Iphitus in £lia je eine ileenk von 12 Stnten mit UaaltierfUlIen,
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und ausgedehnte W&lder targea xahlreiclie Raubtiere, vor
welchen die Heerden sorgsam geschätzt werden mnssten. In
solcher Umgebung eignete sich der homerische Mensch gleichsam
spielend die reiefae FQUe einfacher Katurbeobachtangen an,
welche wir in Jlias und Odyssee bewnndem.
Der Wert dieser Beobachtungen beruht vorxugsweise auf
der Anspruchslosigkeit, mit der sie wiedergegeben sind. Denn
erst, wo Lebrhaftigkeit sieh breit machte kommen die Irrtfimer.
Die Anspruchslosigkeit und Volkstttmlichkeit der homerischen
Xatnrbeobachtnng ist in der Entstehungsgeschichte der beiden
Epen begrflndet. Wandemde Sänger priesen die Thaten und
verherrlichten die Schicksale der Helden des trojanischen Kriegs.
Da sie nnn ihre Dichtungen ursprünglich nicht niedergeschrieben
hatten, sondern nur durch mündlichen Vortrag zur Kenntnis
ihrer Zeitgenossen brachten, mussten sie an dem BeifaC, den
diese ihren Dichtongen zollten oder versagten, erkennen, was
wirkungsvoll und was zu feilen oiler gar anszoscheiden war.
So sind die Gesänge fast mehr ein Werk jener Zeiten, als
der Sänger.
Hierin liegt ein wichtiger Fingerzeig ttir die Beurteilung
der in den Gesängen enthaltenen natnif^eschiclitlirlien Kenntnisse.
Dieselben waren Gemeingut der Gebildeten jener Zeiten und
nirgends sind Fachkenntnisse zur ßelehrnng eingeschaltet.
Ausser der Entstehnngsgeschichte beider Epen bürgt hierfür
die Art, wie der Dichter naturgeschichtliche, besonders zoo-
logische Beobachtungen in seinen Gleichnissen verwertet. Die
Erforschung der tierischen Natur ist da hei nie Zweck seiner
Darstellung, sondern er vergleicht lediglich die HeldentliAten
Einzelner «»der die Bewegungen ganzer Heerschaaren mit Ähn-
lichen Vi)ili()niffliiissen im Tierreich. Da ihm nun die (JlcicU-
nisse lediglich dazu dienten, einen Vorgang seinen Znliorern
recht anschaulich zu machen, so durfte er in ihnen nur aolclie
Beobachtungen anfidiren, die seinen Zuhörern aus eigener
Anschanang und täglichen Edahmngen ebenso bekannt waren,
wie ihm selbst.
Bei diesen Schilderungen kommt ihm jene bekannte Eigen-
tümlichkeit seiner Darstellungsweise trettli<'h zu statten, welche
darin besteht, dass er nur tortschreiten<le Handlungen sdiildert
und alle einzelnen Dinge nur durch ihren Anteil an diesen
7
— 98 —
Handlmiiii II In i vortreten lässt. ♦) Der Löwe z. H. ist ihm bald
starkniähuig. bald hat er lunkelnde Augen, er ist auch wohl
der gewaltige. Verderben sinnende; weiter jedoch lässt sich
der Dichter auf seine Beschreibung und Charakterisierung im
einzelnen Kalle nicht ein. Schildert er aber die nächtlichen
Raubzüge desselben, wenn fernes Brüllen sein Herannahen
verkündet and Mensch wie Tier angstvoll dem Morgen entgegen-
sieht: oder lAsst er ihn kampflustig den versammelten Milnneni
eines ganzen Ganes entgegentreten, dann streut er in die
Schilderung der fortschreitenden Handlung mancherlei, den Art-
diarakter treffend bezeichnende Einzelheiten ein. Aus solchen
Schilderungen lässt sich 'dann eine, im einzelnen Falle allerdings
unvoUstftndige Beschreibung des hetreifenden Tieres herauslesen.
Wenn z. B. kampfesroutige Krieger (II. 16, 166) mit den Wolfen
verglichen werden, „die mit unsäglicher Kraft den E^delhirsch
im Gebiiigswald zerissen nnd aufgezehrt haben, dann mit blot-
gei^teten Wangen in Rudeln hinziehen nnd, nachdem sie von
der Oberflftche trüber Quellen mit schmaler Zunge Wasser
geleckt haben, rotes Blut wieder ausspeien, mit furchtlosem
Sinn in der Brust und aufgetiiebenem Bauche* — so erfährt
man ans dieser Schilderung: der Wolf ist raubgierig und
gefrässig; er hält sich in Oebirgswäldem auf und jagt in
Rudeln den Hirsch; seine Zunge ist schmal und er trinkt, indem
er das Wasser oberflächlich leckt.
Der wissenschaftliche Wert solcher uralten Aufzeichnungen
lässt sich leicht an einigen Beispielen klarlegen.
Häufig finden sich Vergleichungen, in denen die Natur-
geschichte des Löwen eine Rolle spielt. £s sind an dreissig;
zunächst mögen zwei der schönsten hier folgen :
,»Von der anderen Seite stürmte der Pelide heran wie
ein reissender Lowe, den die versanünelten Männer eines ganzen
Gaues töten wollen: er schreitet zuerst verachtend einher;
sobald ihn aber einer der Männer mit dem Speere triflft, duckt
er sich mit weit geöfihetem Rachen, Schaum umhüllt seine Zähne,
in der Brast stöhnt ihm sein starkes Herz nnd er treibt sich
selbst zum Kampfe an. indem er beide Seiten und Hüften mit
dem Schweife peitscht. Mit funkelnden Angen stürzt er mutig
*) Lexfting, Lnokoon.
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— 99 —
gerade aus. sei es, das« er eineu Mauii tute, oder dass er
selbst vorn im (Tedrän^e umkomme." (II. 20, UU.)
An einer andern Stelle heisst es:
^Wie die Hunde bei einer Schafheerde die Nacht in der
Htirde wacliend zubringen, wenn sie die Stiniuie des tiirchtlo.«*en
Li>wen vernoninien haben, der durch den Bergwald herabsteigt —
viel liärra entstellt seinetwegen unter den M i uik i ji und Hunden
und der Schlaf weicht von ihnen ~ so schwanii aucli jenen der
erquickende Schlummer von den Angeulidern. als sie die s( liluiinie
Nacht <lurch\vachten, denn immer waren sie nach der Ebene
gewandt, ob sie die Troer herannahen hörten." (11.10,188.1
Diese Scenen stimmen vollständig mit den Schilderungen
neuerer Reisender und besondei-s mit denen des berühmten
Löwenjägers Jules 6^rard*j überein. Wir ei-sehen daraus,
dass der Löwe dem Dichter und seinen zeitgenössischen Lands-
leoteu genau bekannt war. Als die liumerischeu (ledichte ent-
standen, mnsste er also an der kleinasiatischen Kttste. häufig
gewesen sein.
Eme andere Rdhe von Gleichnissen hat fftr nns beson-
deres Interesse, weil in ihnen die ersten Aufzeichnungen Aber
den V ogelzug enthalten sind.
Dber die Entstehung des Vogelzugs und Aber die Zug-
strassen der Vögel ist erst in neuerer Zeit durch die Arbeiten
unseres verdienstvollen Mitgliedes Professor Dr. Noll**) nnd
Palmins***) Klarheit geworden. Von der unbestreitbaren That-
sadie ansgebendf dass zur sog. Eiszeit keiner unserer Zugvögel
die nördlich von den Alpen gelegenen Länder bewohnen konnte,
zeigt Noll, wie mit dem Schmelzen der unwirtlichen Gletscher
eine allmähliche Ausbreitung der Vögel nach Norden stattfand
nnd wie dann der nordische Winter die Einwanderer zwang.
Zugvögel zu werden. In ihrer langsamen Ausbreitung nach
Norden folgten die VQgel den Flussläufen und Palmen hat nach-
gewiesen, dass die Zngstrassen immer längs derselben Fluss-
thäler hinziehen, nnd dass dieOebiige an ganz denselben Stellen
überflogen werden. Ausserdem ist von Noll gezeigt worden, dass
•) .lules <ierard, der Lö« eiijager.
♦♦,1 Noll, Dr. F. ('.. Die Krstheinuiigi'n des M>wenaiint(^n In^itinktA.
FrAukftiit a. M. Johnnaes Alt 1876, p. 4S ff.
***) J. A. Piiliii^ii, die ZiiKstraMen il«r Yöicnl.
7*
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— loa —
sich noch gegenwärtig, und zwar in sehr bemeri^barer Weise,
das Verbreitungsgebiet mancher Zngrdgel (z. B. fringiüa aennus,
Otts tarda etc.) nach Norden erweitert. Am schnellsten mosste
siel) natürlich der Zii^ bei den gnten Fliegern entwickeln, nnd
in der That haben wir bei Homer von einem solchen, dem Kranich*
die ersten zuverlässigen Notizen Uber den Vogelzug.
Die wichtigste Stelle ist folgende:
»Aber nachdem sich ein jegliches Volk mit den Ptthrem
geordnet hatte, zogen die Troer mit liärm nnd Geschrei heran
wie die Vogel: so wie von den Kranichen hoch in der Lnfl
Geschrei hertönt wenn sie, den Winter und den nnanfbC^rlichen
•Regen fliehend, nach dem Okeanos-Strom schreiend enteilen.*^ etc.
(11.3, 1.)
Es wird auch ein Fluss namhaft gemacht, an dessen Ufern
dieses regelmässig geschieht: „Wie viele Schwärme fliegender
V'ögel — Kraniche, Gänse oder langhalsige Schwäne — auf der
Wiese des Asias an beiden Ufern des Kaystrios mit sudzem
Fluge hin- und hertliegen nnd sich lärmend vor einander nieder-
lassen, so dass die ganze Wiese erdröhnt: so stiirzten dort die
Scharen von den Schiffen und Zelten auf die skamandrische
Flur.« (11.2,459.)
Aus diesen Stellen grht liervur, dass der Zug des Kraiii« Iis
vor fast ;^000 .Taliren bereits sich entwitkell hatte ninl ilass
eine seiner Zugstrasseii längs tlcr kleinasiatiscluu Westknst«»
hiiigiiig. Dieselbe wird, wie ein Blick auf die Karte von Paliin ii
zeigt, noch heute von den hoclmordischcii Ziig:vügtlu Ixiiiitzt.
Die Zahl der homerischen Vergleichungen . welclicii dir
Naturgescliichte von Tieren zu (irunde liegt, ist sclir gross. * i
Auch die Zahl der Tipit\ über deren Lebensweise und Kigen-
schaften Avir aus den S'erLrleicimngen Kunde erlialtm. ist
betrii<d»tlich. Ks gehören dazu, ausser den sdnin genannten,
Pantiier und Schakal, Hirsch, Steinbock und Kber, die fTaus-
tiere. die Fledermaus, der Steinadler und andere Kanh-
vögei, viele kleinere Vögel, Wesi>en, iüenen und Mücken, ein
*) Vergl. Otto K oerner, Die homerische Tierwelt Ein Beitrag mr
Geschiehte der Zoologie. Separatabdnic k aus tlein , Archiv filr Natnrjrcs« hichte*.
Berlin 1880. Idi h.\W in «lieser kleinen Schrift ilit> lioinerische Zooloiric mon(H-
grapliiscli bearltritot. und verweise beziiglidi aller Detail.« auf dieselbe.
Google
— 101 —
( Vplialupude U.S.W. Kinige der Vürzüglicli.stt'ii (ileirlinisse seien
liier norli augefdhrt:
-W ie der Hengst, der sich laii^n im Stall an (kr Krippe
{jenRhrt hat, seine Fessel zt rreisst und mit stampfendem Huf
durch die Ebene reiiiit, j^ewohnt. sich im .siliüii hinwallenden
Strome zu baden, strotzend von Kraft : hoch trägt er das Haupt
and um den Nacken flattert die Mähne; stolz auf seine Herrlich-
keit tragen ihn die Schenkel leicht zar gewohnten Weide der
Stuten : so schritt Paris, Priamos* Sohn, jauchzend, in sonnen-
glänzendem WaifenschmudL, von Pergamus* Burg hernieder;
ntöch trugen die Fflsse ihn." (H. 6, 506 und 15, 26a.)
Die phlegmatische Ruhe, mit welcher der Telamonier Aias
sich gegen die Wurfspeere der Troer deckt» wird folgeudermaassen
yeranschaulicht:
«Wie wenn ein träger Esel auf den Acker geht und die
Bemühungen der Knaben zu Schanden macht, indem er sie viele
Stecken auf seinem Httcken zerschlagen lüsst und die Saat am
Boden ausrauft, während die Knaben ihn mit Knitteln, aber mit
allzu geringer Kraft, pri'igeln und ihn kaum vertreiben, nach-
dem er sich eben auch gesättigt hat — so folgten dem gewaltigen
Telamonier Aias mutige Troer und fernberufene Hilfsvolker, die
ihm die Speere auf den Schild schleuderten.*' (II. 11, 558.)
Ausser in den Gleichnissen finden sich nur wenige zoo-
logische Notizen. Eine davon bedarf jedoch besonderer Erwäh>
nung. II. 19, 24 heisst es: ,6ar sehr beftlrchte ich, es konnten
inzwischen dem (getöteten) tapferen Sohne des Menötius Fliegen
in die erzgeschlagenen Wunden schlfipfen und, darin Maden
erzeugend, den Toten schänden.** Die Thatsache» dass die Maden
im faulenden Fleisch Fliegenbrut sind, war also der Beobachtung
des homerischen Zeitalters nicht entgangen. Bekanntlich haben
spätere Zeiten vergessen, was der alte Dichter wnsste, und
man nahm keinen Anstand, das Erscheinen von Maden in faulen«
den organischen Stoffen mittels der generatio spontanea zu
erklären. Noch im 17. Jahrhundert miisste Bedi gegen diese
Ansicht auftreten und zeigen, dass Fliegen ihre Eier in das
Fleisch hineinlegen. ^
Femer ist erwähnenswert, dass «lie fians im Zustande der
Domestikation schon zu Homers Zeit die Kärbung ihrer Stamm-
mntter verloren hatte — Od. 15^ 161 wird sie «weiss** genannt —
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— log —
und üa88 die Schwalbe sich ncbon damals au die meuscLHcbeii
Wohnungen anscbbs» und „auf dem Dnrchsogsbalken des rancli-
geschwftrzten Mftnnersaals'^ zu sitzen pflegte.
Noch deutlicher als bei den Schüdernngen ans dem Tier-
reiche zeigt der Dichter die Schärfe seiner Beobachtnngsgabe,
wenn er den höchstentwickelten Organismus, den Menschen,
zum Gegenstände seiner beschreibenden Darstellung macht.
Bekannt ist die Stelle (II. 3, 210), in welcher er die Statur
von Odysseus und Menelaoe vetgleicht: «Wenn beide standen,
so ragte Menislaus mit den Schultern hoch hervor; wenn sie
aber süssen, war Odysseus der anselmlichere.'' Was kann das
anders keissen, als Menelaos hatte die längeren Beine und
Odysseus den höheren Oberkörper?*)
Ganz besondere Sorgfalt verwandte der Dichter auf die
Sekildenmg des Ausdrucks der Oematsbewegimgen. Hören wir
z. B. die Beschreibung des Furchtsamen. Sie lautet (in der
Voss'schen Uebersetzung) :
^Deiin dem Zagenden wandelt die Farbe sich, anders und anders;
Aivli nicht nilni' 7m sitzen vergönnt sein wankender tieist ihm,
Sunileru er Lucki uii>tat, aut wechsülndeu Knien »ivh atfltxeudt
Und ihm klopfet d&s Uerz voll L'ngeätUuiä in dem Buseu,
Ahnend dai Todetgrmien, vnd dem flehninlernden khppani die Zihne.*
In ähnlich ausführlicher Weise schildert Homer den Aus-
druck des Unwillens, des Zorns und der Wut, des Staunens,
der Freude, der Trauer und der Verzweiflung. Auch der Aus-
druck der Gemütsbewegungen bei den Tieren entgeht ihm nicht.
Er kennt z. B. das Wedeln und Ohrenspitzen des Hundes und
erwähnt bei dem sich zur Wehre setzenden Eber das Zurück-
ziehen des Rflssels, das gleich dem Zähneiletschen, EntblOssen
der Eckzähne u. s. w. ein Zeichen der Kampfbereitschaft ist.*^)
Da nun der homerische Mensch vorzugsweise als Held und
Kämpfer auftritt, so ist der Dichter häufig in der Lage, Ver-
wundungen genauer zu beschreiben. Die Zahl und Mannig-
faltigkeit derselben ist erstaunlich, ihre genaue Beschreibung
und die klare Beurteilung ihrer Bedeutung im einzelnen Falle
überraschend. ***)
*) Leisin^, Ltolum XXIT.
**) Darwin, Äusdmck der GemOtobewegaiigen. Stvttg. 1878, p.63 u, US.
***} Anf Grund die<>er Thut^aclie kummt Froelich (Die Militlrntedhehi
Homers, ätattgart 187») zn dem Schlnase, Börner mäese ein Mllitilnint
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— m —
Aon deu vielen Berichten — ITroelicli zählt 147 genauer
beschriebene Kriegsverletasnngen in der Ilias — Iftsst sich ent-
nehmen, das« das homerische Zeitalter eine Menge anatomischer,
pliysiologischer und chirurgischer Kenntnisse besass. Wir sehen
z. B. ans folgender Schilderung, dass der Dichter eine richtige
Vorstellung von der gröberen Anatomie des Beckens hatte:
ein Wurfspeer dringt einem Fliehenden rechts in das Gesass,
die Spitze geht durch die Blase und dringt unter dem Scham-
bein wieder aus dem Körper heraus (II. 5, 65—68). Natttrlich
d&rfen wir nicht zu viel ans solchen Scbildeiningen schliessen.
Wenn wir z. B. erfahren, dass nach einer Verletzung der Kehle
Blut ans der Nase strömte, so beweist das nicht, dass der
Dichter den Weg kannte, auf dem das Blut ans dem Kehlkopf
in die Nase gelaugte, sondern nur, dass ihm die Mögliclikeit
eines solchen Ereignisses aus einfacher Beobachtung bekannt
war. Gerade so verhält es sidi, wenn uns mitgeteilt wird,
dass nach einer Kontasion der Schlttsselbeingegend Blutspncken
eintrat
Von physiologischen Beobachtungen verdienen folgende
Erwähniiug.
Wird die Herzthütigkeit durch Erreguug uder kürperlidie
Anstrengung gesteigert, so spüren wir. wie das Herz an die
Rippen pocht and wie die ( 'arotiden am Halse schlagen ; ja wir
hören die auf dem Wege der IMutbahn bis an das ( Jeliöroigan
tortgeleiteten Herztöne. Der Dichter schildert solche Zustände
in den Wendungen: „Das Herz will aus der Hnist heraus-
springen" und es „schlägt zum Munde liiiiauf. Den liörbar
werdenden Herzschhicr nennt er „Bellen des Herzens" (Od. 20, 9 ff.).
Eine merkwürdige Beobachtung über die Kraft des schlagenden
Herzens findet sieh 11. 13, 437 ff. Ein Si)eer dringt in die ßrust
eines Kämpfers ein und wird nun durch den Herzschlag rliythmisch
gewesen sein. Die betreffenden Sclüldenuigen enthalten jedoeh nicht mehr,
als der Gebildete der damahgen 2^it in den saUreichen Kämpfen häutig
zn beobacht<^ii 'f''lec:eiiheit hatte. Pass nn<\ wnrnni (h\< Kjxjs keine Fach-
kenntiiisue enthalt« ii kann, habe ich bereits erörtert. — übrigens kennt das
honieriftche Zeitalter noch keine berut'äuiäsäigeu Ärzte. Die filrstlicheu Brüder
Hachnon nnd Podaiiiius, welehe ab heilende Hänner beaeichnet werden, wann
mit in den Krieg geaogren, mn an den KKmptoi tnlsanehmen, nnd aoigten
nur nebenbei fllr Verwiuidcte. Da.s thaten aber gelegentlich anch andere
Helden, ao AchiUea, Pairoklns nnd von den Troern Antenor.
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— 104 —
erschüttert. So iinglaublicli das auch klingen mag, dürfen wir
doch annehmen, ilass der Dichter ^^irkUch eine solche oder
älinliche Bcohaclitunf: gemacht hat.*)
Eine physiologisch interessante Verwundung eines Pferdes
wird 11. 8. 81 beselirieben ; Paris trittt mit einem Pfeilschnsse
ein Koss an Nestors Streitwagen .ganz oben am Kopfe, wo die
vordersten >I^5hnenhaare am Schädel wachsen," Der Dicliter
bezeichnet weiterhin diese Stelle als die getahi licliste und
schildert die Wirkunp des Geschosses folgendeimaassen : _in
seinem Schmerze stiep- das Koss auf — das (leschoss aber war
in das Hirn gedrungen — und dadurch, dass sich das verwundete
Pferd um das Krz sclmell hcrunidrphte. brachte es auch die
andern (mit^ingespainitt ii i Pterde in Verwirrung." Auch hier
haben wir ofi'eubar eine Beobachtung und keine Ki-findtinj?. ^yu^
würden jetzt eiiin -nl* lip H^wepunfr — Drehunp uui die Körper-
län^isHclise auf den fiiiiierheiuen stehend — den sncrenaunten
Zwangsbeweguugeu zurechnen, d. h. ei{rentrinilirl!«'n HcwejiuiijrHii.
wie sie nadi TJisionen bestimmter i-Jfliinitrilr vcukciunien.
Beaclit>^nswei t ist. dass (Um* Diditei- ottVnbar seilisi das Be liirfnis
fTililt »'iiiPii (Jrund tili- das auffällige Heneliui»'U des Kosses au-
zu«ieUt^ii und deshalb die Verletzung des Geliinis ausdrücklich
erwähnt. **)
Die ( ienaui;^keit . mit welciier Il^mier die Wrwundunticii
Mdnt-r Helden schildert, frelit so weit, dass ei- ot't auch Hi)<ril)t,
wie die (ietrurteiit H niedcrtallen. Aus diesen Angaben l<i>*i sich
nun mit Sicherheil erkennen, dass Homer die Krsclieinungen
des Beliarrungsvennögens der Körper aus der täglichen Kr-
talnunp: recht wohl kannte und bei seinen Schilderungen stets
beriicksiclitigte. Die Art des Fallens verwundeter oder getöteter
Krieger ist bei Homer abhängig von der vis inertiae des treften-
den (leschosses und des geti'oftenen Körpers. **^*)
*) Die Sacln» ist nicht sn wunderbar, wenu man In^ilcnkt, dass schon
ilcr l'nls der Artcria iiunilis im Stande ist. <\on l'nterächcnkel zu bewegen.
' wenn wir die Beiue übereiuauUer schlagen. Vgl dazu auch Küchenmeister,
Zeitschrift ftr kUniflche Hedinii von OlhiBburg, VI (1856). p. 31 ff., p. 41.
**) T^. Kflehenmefster 1. c. p.fi6, imd UAlgftigrne* Anatomie
et Physiologie d'Hoinere. Acad6inic royale de mMioilie. Si'ance du 19 juillet 1842.
K ii c Ii enm ei « t f r I.e. kennt den Einfluas des vis inertiae des ein-
drinsrenden Speers, beachtet aber nicht die des anütttrmenden oder llieli«idea
getroffeneu Kürpers.
ly u^Lu cy Google
Wird ein Krieger, der In raschem Anslflrmen gegen den
Feind begriffen ist, von vom mittels Speer- oder Steinwurf
getroffen, so fällt er bei Homer, wenn ttberlianpt die Richtung
des Falles angegeben ist, stets vorwärts, denn die vis inertiae
des anrennenden Hannes Qberwiegt die des Speeles oder Steins,
firhftlt ein Fliehender ein Geschoss von hinten, so föUt er auch
vorwärts, denn hier snmmurt sich die vis inertiae des Fliehen-
den mit der des Geschosses. Krhiilt ein stehender Krieger einen
Lanzenstoss von vom. so fällt er rückwärts; wird jedoch die
Lanze, ehe er zu Fall kommt, rasch wieder zurttckirezogen, so
kann er auch vorwärts fallen, und z^'ar, wie der Dichter aus-
drücklich bemerkt, dem Zuge der Lanze folgend (II. 12, 894).
Die von einem Pfeilschuss Getroffenen fallen nur, wenn die Ver-
letzung totlich ist; die vis inertiae des Pfeils ist zu gering, um
einen KinÜnss auf die Fallrirhtung des Kr)rper8 auszuüben.
Diese Gesetzmässigkeit de.^ Fallens der getroffenen Helden finden
wir aber nur bei den Fnsskämpfem. Die auf den hin- und her-
jagenden und dabei oft rasch umwendenden Streitwagen Ge-
troffenen fallen in verschiedener Weise.
Auch in der Beurteilung der Schwere von Kriegsverletzungen
zeigt der Dichter eine Sicherheit die nur die Frucht zahlreicher
Beobachtungen sein kann. Alle Verletzungen, die nach unsem
heutigen Begriffen t()d]icli sind, fähren auch in der homerischen
Erzählung zum Tode. Die Ausnahmen bestätigen nur die Regel.
In zwei Fällen nämlich kommen wunderbare Heilungen zu Stande.
Äneas erhält einen Steinwurf gegen das Httflgelenk ; der Felsblock
zerreisst die Weicliteile und Bänder des Gelenks nnd zeimalmt
die Gelenkpfanne. Nun aber braucht der Dichter seinen Helden
wieder und kann ihn deshalb nicht sterben lassen. Da er aber
wohl weiss, dass er seinen Zuhörern nicht zumuten darf, an
die Heilung einer kom]»lizierten Luxation nnd Fractur des
Hftftgelenks nnd dazu noch mit vrdliger Wiederherstellung der
Funktion zu glauben, so lässt er eiue Gottlieit als Heilkänstler
anfti*eten. *} Dasselbe geschieht bei einer schweren Verwundung
des Sarpedon.
*) Küchenmeister lueiut Ireilicl». Homer habe hier falsch diaguosti-
ziert, habe sieb oui- nm eioe schnell bellende Konttuiou gehandelt. Der
Dichter beschreibt »ber sehr ausfUirlieb die komplizierte Lnxatioit und Fractw
des Hliflg«lfliika.
— 106 —
Wi« imii die Götter tudlicli Verwundete heilen könueu,
ao li«gt es andererseits auch in ilirer Macht, Krankheit ond
Tod 2u senden. Das homerische Zeitalter macht sie verant-
Wüi tlirli fTir solche Krkrankungen und Todestalle, deren Ursache
(lern Meusclicn unbekannt ist. Der plötzliche Tod von Männern
wird <leni Pfeüschu ss des Apollo, der von Weibern dem Pfeilschnss
der Artemis zugeschrieben. Die Pest, welche im Lager der
Crrieclien vor Troja wtttete, sandte Apollo:
,Kiir Uanltiore erlegt er zuerst nml hurtiiy^ Hönde;
Doch nun gegen sie selbst das beiVie (lest lioxx Innueutleiul^
Tmf er: und rastlos bräunten die Totenteuer in M*»usrp' ■*
Diese Auttassung ist in der Natur des homerischen Menschen
lief l)cp:riiiKh't. Derselbe kennt nämlich urs)d')ngUch ausser dem
eignen Willen keinen Grund des (icschehens: deshalb führt er
alles ihm unverstiiiidlirlir < icschcheu auf W'illeiisäusserungen
von Wesen zurück, die ilmi ähnlich, liir gewöhnlich aber seinen
Sinnen verhlillt sind, und denen er Freisein von den ihn
hindernden Sdiraukeii. sonst aberaHenieiischlichen Ei«:enschaften :
I/iebe und Hass. Dankbarkeit und Ixathe andichtete idu Hois-
T? e y m (I n d ). Diese Auschanunjr {gestattete dem naiven lionierisclien
Mcii-clien. das ihm innewolmende r'ausalitiitsl)e(liirlnis durch
Persüuiükation der Naturkiiitte leii hr und einfarh zu betriediqren.
Daher beobachtet ilas lionierischc Zeitalter zwar exakt uuil
macht siel) seine lUjobachtuugen oft zu Nutze, aber eine ziel-
bewusste Forschung ist ihm gänzlich fremd.
Trotzdent sind die in den homerischen Dichtungen nieder-
gelegten Naturbeobachtungen ttir die Entwickelung der griechi-
schen Natur- und Heilkunde bedeutsam geworden, in die Fesseln
der gebundenen Heden geschlagen und somit unvertalschbar im
T.auf dei- Tahrhunderte. wurden sie der späteren Bltttezeit der
griechischen K'nltur überliefert, einer Zeit, in welcher der
Gebildete, lebhaft in Ansi^ruch genommen durch die hidieren
Ant'ii(lei-un52:en. welche der Stant an ihn ^teilte, nicht mehr
so unmittelbar den Einwirkungen der ihn um^flienden Natur
auspcesetzt war, wie in der allen llelden/eit. 8t> lange die
griechische Kultur blute, lernte die Ju5rend in den attischen
Schulen vor Allem die beiden Werke des uralten Dichters
kennen. Den Zeitgenossen des I'erikles. den Philosophen und
Xiedneru seiner Zeit, ja der ganzen Nation galten die weisen
ly u^Lu cy Google
LDbren det» uralteu Dichters aU siunvoUer Scbmuck der Rede
nnd vertrateii oft die Stell« voUgtttigen Beweises. Und so
mnssteii auch die uaturgescliichtliclieii uud ärztliclien KenBtuisse
des homerischen Zeitalters in den Bildangsschatz der Nation
mit übergeben.
Wenn Carus*) als Vorbedingung fUr die Entstelmng der
Zoologie des Aristoteles die Existenz einer hypotbetiselien
„einfachen nnd anspruchslosen Kenntnis von Tieren'' fordeil ^
so können wir ihn auf die homerischen Dichtungen verweisen.
Dort findet er in reicher Fülle, was er vergebens gesucht hat.
Anrh für die Entwickelung der Heilkunde musste die
Beubachtnngskunst des homerischen Zeitalters von Bedeutung
bleiben. Der grösste Arzt aller Zeiten. Hippokrate», der wie
alle (lebildeten des Perikleischen Zeitalters unter der vollen
Ein wirk unjr der homerisclien Dichtung stand, entriss die
Heilkunde dem Truge der Priester und den Spekulationen der
Philosophen, um sie auf die einfache Beobachtung allein zu
begründen.**) Die Fähigkeit, die das homerische Zeitalter in
steter Berührung mit der umgebenden Natur unbewusst erlernt
und zu grosser Vollkommenheit ausgebildet hatte, verwertiiete
er systematisch am Kraukenbett: ihr vor Allem verdankte er
seine wnnderliaren Erfolge.
Und au( Ii lifute noch, zwei nnd einlialb Jahrtausend nach
Homer, ist iWv Beobachtung in den Naturwissenschaften Vor-
und Grundbedingung jedes wahren Fortschritts. Darum dürfen
auch wir Alle, die wir uns der Naturi'orachung im weitesten
Sinne widmen, das Dichterwort auf uns anwenden:
,Utid die Sonne Homen, siehe, nie lenchtet auch aus.*
*) Carns, GMchichte der Zoologie, Mttnchen 1872. p.9.
**) U f f e 1 in a i] n, die Entwickelung der altgriecUiscfaen Heilkunde, Satnm*
Jnng wisMiiechaftlicher Vorträge von Virchow nnd Holtiendorff. Heft 418.
Xtir tieogiiosie des Taunus.
Vortrag
j^elialten am i», April 1887
▼OB
Franz Rtttor.
Nachdem ich vor drei .Talnen an dieser Stelle eine Reihe
neuer Mineraltunde aus dem 'J'annus vorzuleben die Ehre hatte,
komme ich dem Wunsche der Direktion, die seitdem gemachten
Funde, welche tiir die geognostische Kenntnis des Taunus
Bedentnng haben, hier darzulegen, gern nach.
Die Ergebnisse der letzten K»)rschungen betreti'en weniger
neue Mineral.^spezies. als vielmehr andere Erscheinungstormeii
und neue Fundstellen sclion bekannter. Besonders aber .sind es
zwei Felsarten: Kalkstein und Basalt, die nach den mi>glichst
sorgfältigen Ermittelungen in einem etwas miderPTi Lichte er-
scheinen dürften, als «sie bisher betrachtet wurden. In kurzen
Zügen seien die beachtenswerten Vorkommen skizziert.
Unter den einfachen Mineralien ist und bleibt es der
Sericit. der wegen seiner weiten Verbi-eitung als ii:esteinsbild(Midps
Element eines so grossen Teiles des Hohen Taunus sirli in den
Vnrder;irnnd drängt. Zu einer eingtlienden T'ntersiicliung hat
sich in letzter Zeit kein naiiiliatt'T Kin sclier »Mitsclilossen, viel-
leicht weil der U ^rt des zu erwai teinlen Hcsultates von der
aufgewandten Mühe und Zeit nicht autgewogen würde: denn
der Sericit stellt kein stabiles Minei al dar, ist aber dennoch in
den mannigfaclien Stadien seiner T'inbildung als i-o- Mincral-
spezies aufzufassen, und darin mag denn auch das niclitkrilische
Auge den (irund sehen, dass es drei vorliegende Stufen, die
man wegen ihrer ?>ische, Transparenz und geringen Härte als
denkbar reinsten Sericit anspreciien mus.s, nicht tür denselben
Körper ansehen kann.
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Die färbende Substanz der grttnen Schiefer, die bei König-
stein nnd Eppstein die grfisste Ausbreitnng haben, wurde nach
einer Analyse von Dr. v. d. Mark fllr Chloiitoid gehalten. Zur
siclieren Kenntnis sammelte ich von verschiedenen Fundstellen
das dunkelgrüne, feinschnppige Mineral, das am reinsten aas-
geschieden in der Nähe kleinerer Quarzschnttre und diese durch-
wachsend sich findet und bat Herrn Professor v. Sandberger
nm eine Untersuchung, die von dem genannten Herrn auch
bereitwilli«: ans^^ettilirt wurde. Die Substanz ans dem Steinbruch
gegenüber der Ledertahrik in Lorsbach hat das spez.Gew. 2,92 nnd
stimmt mit den übrigen Vorkommen des rechtsrheinischen Taunus
völlig überein. Die Analyse tührte aul" dieselbe Formel, wie der
Durchschnitt der Aphrosiderit - Analysen , obwohl Unterschiede
im Einzelnen und darum abweichendes Verhalten gegen Säure
stattfindet, (liemische Zusammensetzung:
Kieselsänm 26,15
Thonerde 27,67
Risenozyd 2,58
Risenoxydnl 23,18
Kalk 0,78
Bittererde 9,52
Wasser 10,59
100,47"
Von Chloi itoid kann deninach nicht wohl difKede sein, und ist
das Mineral mit dem Clilorit zu vereinigen.
Sdion früher wurde der Flussspath und dessen schöne
violette Octaeder von Ejipenhain und Ruppertshain erwähnt;
neuerdings wurde das Mineral auch in derselben Farbe bei
Falkenstein gefunden im (trl\nschiefer mit Quarz und zum Teil
die Rolle des (Quarzes ganz übernehmend, selbständig Schnüre
bildend, wie bei Dotzheim ini Spricitfrneis. Hier tritt er mit-
unter in tiet1)lanPTi derben Partien auf. die keine Spur von
Spaltbarkeit erkHunen lassen, und zum ersten Male fand ich
voriges Jahr, als zweitt- «ipneration anskristallisin t blänlirh-
rote Wttrfelcheii von l'/i uini Kaiit(Miläiii:e mid auf einer (juer-
verlaufenden Absonderunprslliidie d«'s Uesteins kristallinische
Ansätze von quadratisclier Form nml V» mm p:ro.ss. Fs sind
M ürfelk ristalle, die wegen <ler Enge der Kluft, in der sie mh
— III —
aussonderten, nur nach zwei Richtungen Entwiekelung: finden
konnten.
Am Bergkristall aus dem Qnarzit vom Butzoickel und
andern Orten beobaditete ich an den scheinbar einfachen Kri-
stallen sehr hftnflg Zwillingsbildung, wonach beide Tndividaen
sich ToHstiindig durchdringen, sodass die FlAchen von R und — R
sich decken. Die Erscheinung wäre an der Beschaffenheit der
gewöhnlichen Begrenznngs- Elemente oft nicht wahrzunehmen,
wenn nicht die rhombische Fläche, statt abwechselnd, an jeder
Ecke erschiene und so zum Merkmal diente. Solche Zwillinge
sind übrigens am Bergkristall gewöhnlich und lieim Rauebtopaft
vom St. Gotthard sogar Regel.
Den Quarz betreifend möchte ich Ihre Aufmerksamkeit
noch auf einen rundum mit heilen Flächen verseheneu Kristall
lenken, der in einer Kluft des Qnarzitbruches am Obernhainer
Weg jenseits der Saalbnrg lose gefunden wurde. Der Kristall
ist 40 mm lang, 11 mm breit und 4 mm dick. Die breite Prismen-
fläche ist der Länge nach derart rund gebogen, dass die auf
der Mitte angelegte Tangente gegen die Pole hin auf beiden
Seiten um 2 mm von der Fläche absteht. Die gegenüberliegende
hohle Fläche ist etwas gerader und bei leidlicher Glätte ans
einer Menge von sog. Subindividuen zusammengesetzt. Olfenbar
ist der Kristall im Gebirge abgedräckt worden und hat sich,
lose liegend, wieder uusgeheilt; dji aber aufgewachsene Kristalle
so krummflächig imTiiunus sonst nicht zu beobachten sind, so
muss man einen ursächlichen Zusammenhang der Ki Uromnng mit
dem Bruch, bezieliungsweise der Ausheilung, und hohe Spannung
innerhalb des Kristalles annehmen.
Den aus meinem ersten Vortrag schon bekannten rbombo-
edrischen Hohlformen aus dem Gangquarz von Fraupii stein
haben sich inzwischen weitere Funde von Kristallabdriicken
aus der Kalkspathfaniilie zuf^esellt. welche die Annainne, dass
der Oalcit aus dieser Familie allein an der ehemaligen (iang-
ansffillung beteiligt war. ausschliessen. Am Spitzen Stein,
nahe dem Nürnberger Hof bei Franensteiu. wo beständig ein
lebhafter Bruchbetrieb im (^ang(|uarz stattfindet, kamen letztes
.Tahr reichlicli Abdrticke von }?homborMleni zum Vorscliein, mit
jener starken satteltfirniisrcn Biegung der Kliidifn. welche den
Dolomit und Eisenspath charakterisiert. In einem Abguss,
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welcher die ursprüngliche Form einer aolehen Dmse wiedergibt
wird die Betraditung erleichtert und die grosse Älmliclikeit
in der B'uruibildung mit einer beigelegten Eisenspatbstnfe von
Biber aiK-h dem iu solchen Dingen ungeübten Aüge auflfallen.
Die Kristalle messen 6 — 10 mm an der Kante und sin<l fast
alle aus mehreren kleineren liulividuen, die mit gleicher Axen-
Stellung zusammentreten, gebildet, wodurr b sanft treppenförmiger
Aufbau der Flächen und ans<rezackte Kanten entstehen, die
sanimt den konvexen und konkaven Krümmungen den Gedanken
an ("abit nicJit autkommen lassen. Die Vermutung, dass das
verschwundene Mineral eher Bitterspath als Eisenspath war,
mag dadurch gerechtfertigt sein, dass das weniger mobile
Eisen wobl mehr in der Nähe sich angehäuft hätte, während
an der Fundstelle der (^uarz an Eiseneinsprenguugeu nicht
reicher scheint als an anderen Orten.
Die Frage, ob man sich ffir Eisen- oder Bitterspath
entscheiden soll, ist schwierig;*) weder das eine noch das
andere ^faterial war in tiatura aus den Sedimenten des Taunus
bis jetzt bekannt, ist aber docli n h nicht ganz verschollen.
Als eine glückliche Fügung sehe icli es an, voriges JaJir noch
einmal in den Steinbruch bei Hallgarten gekommen zu sein,
der seinerzeit Prof. List, Stotf zu seinen Sericitanaly.sen geliefert
hat. (^elbe ockerige Anflüge und KrtüUungen kleiner Hohlräume
in kompakten Fett(iuarzti'ümmem führten durch Zerkleinem der
Qnarzbrocken bald auf winzige glitzernde HftUen von gebogenen
Rhomlxiederclien, deren Wände kaum papierdick waren nnd
einen gelben Ocker bargen. Ein weiterer Besuch hatte etwas
günstigeren Erfolg, indem sich im Innern der QuarzfelseJi bes.ser
erbaltene nnd bis 5 mm grosse Kri.stalle fanden, von denen
leider nur wenige geborgen werden kimntcn. denn dnicli die
Ersclitttterung der Hammerscbläge von ihrer Unterlage gelockert,
trnu der Wind die meisten weg, ehe die znrcrhTgesclilagenen
Stiuke eingewickelt werden konnten Der lietretlende Hnicli
ist nnn eingeebnet und es wird sebwer halten, das Mineral je
wieder im Taunus zu finden. Den ('bergani: vom wirklidu n
Kristall zum Kristallabdruck mag eine schöne »Stufe von
•) Die gef&lUge I'rnfnng einer l'rohe ihirch Herrn i»r. Th. l'eterHen
Ifissf imrti ilemen Mitteilnnü: den Sdilum unf MiLgnrainni-Eij«iuipRth m.
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— 113 —
Dotzheim veranschaulichen, wo Kristalle von (^uarz iiiiil Hittcr-
spath mit einem dünnen bläulichen l'berzufr von Ciialcedon
versehen sind. Das Innere der Rhomboedertornien besteht aus
einer hellgrauen, blättrigen, ziemlich festen Masse, die das
zersetzte ursprüngliche Mineral mit infiltrierter Kieselsäure
dArzusttlleu scheint. Der Fund ist ebenfalls ein einziger.
Nacb melirjäliriger Pause im Abbau des Schwerspaihganges
bei Naurod wurde neuerdings der Betrieb wieder aufgenommen
und dadUFcb die Gelegenheit gegeben, schöne Stufen zu sammeln.
Ans der kristallinisch -kömigen strontianbaltigen Gangmasse
ist ehemisch reines Baritimsulfat in prächtigen wasserhellen
Kristallen ausgeschieden, die jenen von Felsöb&nya selir ahnein,
dieselben an Flftchenreicbtum aber zu übertreffen scheinen.
Sie erreichen eine Grösse von 3 cm und darüber und haben
wesentlich flachspiessige Formen durch Vorwalten von -vP ck^ und
2Px, hiei-am treten dann X Px . P X . V» Px.Px.xP2.0P
und ganz untergeordnet die Flächen zweier Pyramiden, welche
die Kombinationskanten der beiderseitigen Domen abstumpfen.
Ein neuer Fund ist femer das Kupferpecherz aus dem
porphyrartigen Seiicitadinole des Dachsbau oberhalb Vocken-
hausen. Weun seine Anwesenheit auch nicht auffällig und
unter den mannigfachen Zersetznngsprodukten der ursprüng-
lichen Kupfererze fast selbstverständlich ist, so soll er doch
als selbständiger, in sich abgeschlossener Körper unter den
Mineralien des Taunus Erwähnung finden. Im genannten
Porphyroid und dessen Übergängen zum Grttnschiefer scheinen
die Kupfererze des Taunns am reichlichsten vorhanden zu sein.
So wurde vor zwei Jahren beim Abteufen eines Brannenschachtes
in Eppenhain ein Kupferkiesgang von Daumenstärke getroffen.
Eine scliön ockei^elbe Substanz, erdig, mit nierenföiiniger
Oberfläche aus dem Gangquarz des Kuppel auf der Hübe west-
lich von Frauenstein mag auch angeführt werden; sie nimmt
in den der Oberfläche genäherten Partien des umschliessenden
Gesteins allmählich dunklere Fai be an und entspricht im primi-
tiven Zustande wahrscheinlich dem Xanthosiderit als AUJ^ang.<-
stufe der wa.sserhaltigen Kisenoxj dhydrate. Grosse Massen, goldig
gelb, mit faseriger Struktur und kugeliger Obei*fläche, die als
Xanthosiderit oder (relbeisenstein gelten müssen, wurden vor
etwa 2ehn Jahren aus dem Eisensteingang bei (vriedel gefunlert
8
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— 114 —
und eine Anzahl grosser Stücke fand in einem Garten des Ortes
Aulstellinif? zu desseii Selininck. Jetzt sind die Stücke, aucli
nacli der Reinigung vom Sclimntz, braun, an der Oberilftclie in
ßrauneisenerz umgewandelt und nar noch nach innen za von
der ursprünglichen Beschafi'eniieit.
Beachtung verdienen einige (jiiarz -Varietäten aus den
Gängen von Wildsachsen und Vockenhausen. Bekanntlich herr-
schen die kristallinisch -zelligen, porßsen und zuckerkOrnigen
Varietäten, die durch eingeschossenes Kisen und Mangan in den
verschiedensteu roten, gelben, braunen, grauen und bläulichen
Farben prangen, im reinen Zustand schneeweiss sind, vor; auch
Drusen grösserer Kristalle, die an der Basis 5 — 10 cm Durch-
messer haben, sind nicht selten. Dichte Varietäten gelangten
nur selten zur Ausbildung. Von Wildsachsen liegt blutroter,
scheinbar völlig amorpher Kisenkiesel vor. An einem Stttck von
Vockenhausen wechseln rote Lagen mit opalartigen gelblich-
weissen Bändern und kristallinischem' durchsichtigen Quarz,
wodurch förmlicher Achat entsteht. Ein gelblicher Chalcedon
ist am Rande von einem blassroten Bande durchz(^en u. s. w.
Ähnliche Arten weist der Gang im Süden von Lorsbach auf.
Es ist Schade, dass «rprade dieser «rang, auf der Grenze der
Taunusgesteine und des R<»tliegenden und die Schichten beider
durchsetzend, bei der letzten {jeoldf^iscljen Aufnahme übersehen
wurde. Sein Streichen ist, abweichend von denvjenigen der andern
(vänge, NNO., wenn nicht ^jenauei e Untersuchungen das Vorlianden-
sein mehrerer iiarallel verlaufender Gänge ergeben würden, deren
anstehende Blöcke gerade in die angegebene Richtung' lallen,
was aber nicht wahrscheinlich ist. Vielleicht k.tUDtp das Vor-
kommen zur Erklärung der entgejrenp^esetzten Kinfallsrit htungen
der Schichten der Taunusgesteine und derjenigen des* RoUiegen-
den an der betretfenden Stelle vorteilhaft verwertet werden.
Kinen schönenFund von Eisenkies machte Herr Dr. J. Ziegler
im Wisperschiefer des Sängelberges bei Oberreifenberg und stellte
mir denselben zur Vertilgung. Die wohlerhaltenen Über 3 mm
grossen Kristalle x O x . ^.^^ sind für unser Gebiet neu und der
Kinder maj? ein Zeiclieii bes(mderei' W Vi istluit/mis: ilarin er-
blicken, dass ieh die .-^cliimen Stucke der Senckenhergisclieu
Sammlung ulu i weise.
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— 115 —
Mit dem langsamen Heben der Industrie und dem Anziehen
der Metallpreise konnte der Abbau der Hleiglanz-(4änge am
\\ iiUersteiu und bei (Yansberg nach mehrjähriger Ruhe wieder
autgenommen werden. Ihre Lageruiigsftnm weicht von der-
jenigen (In viel HUsgiebijTPrpn (langziige in der Emser Gegend
wesentlich ab, im lern ilurt das Streichen XO. ist. hier die mehr
lagerhaften Gänge die grauen Thonst liieterscliichten schnitt in
durchsetzen. Schon den Römern \y»r das Vorkommen bekannt
und willkommen, denn in bctnirlirlicliei Tiefe fand man nurli
die Spuren ihrer Thäti<;keit. Die Krze. deren beste Varietät
'/»*'o Silber enthält, liegen nnre^ielmässig ne<t»M Weise und Adern
bildend in einem liellprauen Tietten. aus /.ei sei/teni Schiefer
bestehend und ki istallinischeni. meist zerreiblicliem i/uarz. Im
Innern gi'össerer Erzanhäufunt^en ist der Hleiglanz mitunter in
prachtvollen Drusen auskristallisiert : x O x . 27j cm gross mitO,
auch ni i)m.
Al8 Neuheit fand ich auf der Kaisergrube 2^l^n\m gtosae
Kristalle von Fahlerz 0 . ^ . O zum Teil durch und durch
von gelblicher Farbe. Wenn bei den bekannten Kristallen von
Clansthal ausgesonderter Kupferkies die Kristalle, die dann
wesentlich ans Kupferglanz bestehen, als abl9sbai*e Rinde um-
gibt, so scheint hier eine ähnliche Umwandlung den ganzen
Kristall gleichmässig, ohne Ausscheidung des Kupferkieses nach
aussen, ergriffen zu haben. £in anderes noch nicht sicher be-
stimmtes Mineral, das nur einmal auf einer schmalen Quarzkluft
in faserigen Strahlen mit gezackten Ausstrichen gefunden wurde,
mag so lange als Antimonghinz gelten, bis ein weiterer Fund
eine Untersuchung ermöglicht, die etwa anders lehren wtti'de.
Von sekundären Bildungen wäre das Buntbleierz zu nennen,
dessen braune Kristalle ^-P.OP nicht selten gruppenweise den
Bleiglanz bedecken. Ihr jugendliches Alter dokumentieren sie
dem Bleiglanz gegenüber durch den Umstand, dass sie zuweilen
auf dessen im Gebirge entstandenen Bmchflächen aufgewachsen
sind. GrOne Kristalle mit noch P und oc P 2 kommen bei Crans-
berg vor, ebenda auch sehr nette Weiss- und Schwarzblei-
kristalle. Von der Kaisergrube liegt nur ein grösserer un-
deutlich gebildeter überdies auch zerbrochener Weissblnerz-
Kristall vor.
«•
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— 116 —
Wenn auch die tertiären Ablagemiigeu gegen den Main
hin zum Taunnsgebii-ge nicht mehr gehören , so fallen sie
doch unter dessen geographischen Begriff nnd das Thema wird
daher nicht überscluritten werden, wenn ich Sie anf eine recht
interessante Erscheinung aus dem Rupelthon bei Flörsheim auf-
merksam mache. In der klfkftigen Höhlung einer Scptarie, die
mit einer Kinde kristallinischen Kalkes ausgekleidet ist, auf
der einige wasserhelle Oipskristalle sitzen, beobachtet man
zwischen den letzteren einige kleine dunkelstahlgrane Kriställ-
chen von Magneteisen. Ihre Gestalt ist flach taielförmig durch
Vorwalten zweier OctaSderflächen, nach deren Parallele über-
dies eine Zwillingsverwachsnng stattfand, so dass die seitliche
Begrenzung der Tflfelchen durch schmale Flächenpaare mit
abwechselnd ein- und ausspringenden Winkeln gebildet ist.
Obwohl man zwar gewohnt ist, das kristallisierte Magneteisen
fast nur in den alten nnd ältesten Formationen zu treffen,
so bat sein Auftreten in der jungen Ablagerung doch nichts
besonders Auffälliges, da es ja oft aus der Zersetzung von Sili-
katen entsteht und einigermassen an die neugebildeten Anatas-
kriställchen aus dem Flusssand erinnert.
ZvL verschiedenen Halen wurde in früherer Zeit der Ver-
such gemacht, einen schiefrigeu Kalkstein, der sich in SW. des
Lorsbacher Kopfes findet, zu praktischen Zwecken zu verwerten,
welche Versuche jedoch wegen der Unreinheit nnd daher Gering-
wertigkeit des Kalkes bald wieder anfgegeben wurden. Auf den
Halden eines verschfltteten Tagbaues und melirerer Schächte
ist noch reichlicher Von*at des zersetzten, meist gelben und oft
schon zerreiblichen Kalkes. Einzelne Stficke bergen reinere
Partien, die Heim Prof. v. Sandberge r, der mit gewohnter
Freundlichkeit stets bereit ist, der (Teognosie des Taunus zu
nützen, das Material zu einer chemischen Untersuchung boten.
Die Analyse des reinsten Kalkes ergab :
Kohlensaur. Kalk 91,52
„ Bittererde fi.?')
^ Eisenoxydul 1,12
llnlösl. KUckstand(Quar2 nnd Grapliir^o.24
In feinschiefrigen Partien finden sieh dünne Zwis. lit n-
lagen von dnnkelgranem Graphit, anoli sind mitnnter Eisenkies-
kriställclien eingesprengt, doch bieten diese Vorkommen, so
merkwürdig auch der an dieser Stelle bis jetzt noch nicht be-
achtete Grapliit ist, kaum andere Merkmale als nur zur litho-
logischen Beobachtung.
Der Kalk wurde seither als Einlagerung im Sericitschiefer
anfgefasst. Das Liegende bildet der letztere wohl und kann
aus den Halden der Hdtilchte unten im Thal, wo der Kalk
unmittelbar unter der Walderde ansteht und nur wenige Meter
mächtig ist, ausgelesen werden. In zersetztem Ziii^tande ist er
von gelber und bläulichgrauer Farbe, zahlreiche Schnürchen
von bröekltchem (jiiarz durchsetzen ihn. Eine AN'echsellagerung
mit dem Kalk wurde aber nicht beobachtet uiul als Hangendes
nur ein sandiger Thon gesehen, der durchaus nicht den Eindruck
zersetzten 8« hiefers macht, und eckige (^uarzbröckchen, die aus
dem Schiefer hätten riickstiindiir ble iben müssen, scheinen nicht
vf)rhanden. T^anz befremdend klingt aber die Mitteihinp: des
Henn Obersteigers Schröder von Langenhain, der beim Ab-
bau thntig war, dass in einem Schachte nahe der Kapellcn-
schneise der Kalk bei HO m noch nicht durchteuft war, was bei
einem südlichen Einfallen von etwa 40". das ich in einem eigens
hergestellten Aufschluss im Tagbau konstatieren konnte, eine
Märlitigkeit von mehr als 20 m ergibt. p]s unterliegt kaum
einem Zweifel, dass zahlreiche Kalksteinbl u kp von ganz ähn-
lichem'Aussehen im Massenheimer <?rabeii li^^i ^^'ildsacb.sen. der
in der 8treichungslinie mit dem Lorsbacher K>*iA' liegt, derselben
Ablagerung angehören. Bei zwanzig AVageuliidiingen konnten
nach Langenhain zum Hrennen abgefahren werden. Der Rest
bildet jetzt hauptsächlich noch fiachgesehiebe. Die Stelle liegt
in einem dichten Waklbestande, wo es an Entblössungen voll-
ständig fehlt, weshalb an dieser Lokalitat ohne weitere Um-
stände Beobachtungen nicht angestellt werden können. Nach
dem Vorerwähnten und w<'gen des Umstandes. dass Kalk in den
iibrigen Zonen der Sericitgesteine nur noch in Spuren vorhanden,
hier am südlichen Abhang aber der Auflösung und Abwaschung
in hervorragender Weise ausgesetzt ist. kann ich die Meinung
nicht unterdrücken, dass der Kalk mit den Tauniisfrcstoinon
in keinem unmittelbaren geologischen Zusammenhang steht,
dass er ein aufgelagertes jüngeres (iestein ist und bei später
etwa wieder erfolgenden umfangi'eicbereu Aufschlüssen sichere
— 118 —
Aubullspunkte iHiv iseiue Überweisung ins Devou gewonuf^n
werden dürften
Die Basalte des Tamms unterscheiden sich von deiijt'nigeu
der Wetteran und der Frankfurter Umgebung, die bei Httmbarg
lind Bommersheim al)schliesseii. wesentlich durcli feineres Koni,
was sie als rasdi ab<jekUhlte Magmabasalte charakterisiert, und
durch dunklere l^arbe, die durch Vorwalten von Augit und
^lagneteisen mit nur spärlichem Auteil leldspäthiger Gemeng-
teile bedinp:t ist.
Nur wenige Kruptioneu haben grössere Ausdehnung und
die meisten die Form schmaler, '/j bis 2 m nuiclitiger (-Jänge.
Die Kenntnis der Orte der Vorkonunen begann mit des Ober-
bergrats Stifft „Oeognostisclier Bcsclireil'uno- des Herznp^tums
Nassau'', herausgegeben im Jahre IHHl. eine ötteiitJit Im zu wer-
den, beschränkte sich damals aber nucli aiit diejenifjen von
grösserer Ausdeliuinig und solcher, die in der Nähe verkehrs-
reiclier Plätze lagen. In dei* „(-Jeognostisclien Best lireibung des
[leizufitiims Nassau" von 1-'. Sandl)erger, die 1847 erschien,
ist eine Keilie weiterer Fundstellen anfrettihrt, die durch spätere
Beobachtungen des penannten \'erfassers noch bedeutend ver-
mehrt wurden, s(» dass l)ei der neuen geoloirisdien Land^s-
aut nähme von Preussen, durch Weg- und Eisen balinbau unler-
stützl, eine grosse Zahl von Punkten in die S;u'-/ia1karte
einfjetrairen werden kiUiüte. an welchen Basalt eiiiaerkl wnrde.
Si it leni ist das (lestein an eint-r Anzahl weiteier Stellen teils
durch Weubauten blossgelejrt . teils in andern Aufschlüssen
auffj:etuuden worden und es wird nicht ohne Interesse sein,
dieselben bekannt zu freben. Nat h jahrelangen surgfaltisren Er-
mittelungen konnte ich dast>stein an zwölf neuen Fundstellen
konstatieren und sammeln, und darans lässt sich schliessen,
dass tlie Entdeckungen noch lunjre nicht abges<'ldossen sind,
und dass. wer immer Lust zur Sache hat. zur ^ ennehrun" der
Kenntnis der Basaltvoikonimeu im Taunus beitragen kann. Die
im hohen Taunus bis Jetzt bekannten und l)es(mders die neuer-
dings ans Licht gezogenen nir.j^en in Folgendem etwas näher
betrachtet werden. Nach der Lage konnten sie wohl genau
bestimmt werden: nach Ausdehnung und Form jedoch nur in
deii jenigen Fällen, wo die Aufschlüsse in festem Nebeuffestein
geumcht und zum Teil behuls genauerer Beobachtung erweitert
werden konnten. Ein grosser Teil liegt in ver^tdiotterten Gebieten
und wurde hauptsächlich bei Anlage neuer Wege entdeckt. Aber
auch da, wo die schmale Gangfonn deatlicli sichtbar ist, wurde
in Anbetracht der schwankenden Verhältnisse solcher Gänge,
die gar hänflg im Verlaufe ihrer sichtbaren Erstreckung die
Kichtmig ihres Streichens (im grossen Sericitgneisbrach zwischen
Rambach und Sonnenberg) und Einfallens (am Eppsteiner Tnnnel-
portal) ändern, eine genaue Messung nicht vorgenommen. Auch
die Mächtigkeit der (tänge hat in vielen Fallen nnr iUr ganz
bestimmte Stellen Bedentnng, da dieselben nach kurzem Verlaufe
sich oft veijOngen, selbst anskeilen, nm wenige Meter seitlich
einen neuen Gang anfsetzen zu lassen, was am KQppel (Gipfel)
zwischen Naurod und Rambach beobachtet werden konnte.
In NO. beginnend ist bei Cronthal ausser dem früher be-
kannten schmalen Gang im Thälchen unmittelbar hinter dem
Knrhanse ein kaum 30 cm breiter Lagergang in der ganzen Länge
des auflässigen Sericitgneisbruches links an der Strasse nach
Mammolshain aufgeschlossen. Durch die graue Farbe, welche
das zersetzte Gestein mit dem ebenfalls mfirben Sericitgneis
gemein hat, konnte es der Wahrnehmung leicht entgehen. Die
Schichten des letzteren, denen der Basalt wie eingeschaltet ist^
stehen auf dem Kopf und streichen WNW.; es ist daher nicht
unwalirsclieinlicli, dass dieses Vorkommen mit dengenigen hinter
. dem Kurliaiise im Zusammenhange steht, wenn auch dessen
Biclitung NO. gedeutet wurde.
Südwestlich vom Gipfel de.s Altkimigs. etwa öOm unter-
halb des Fuchstanzweges in der nordöstlichen Ecke des Crou-
berger Gemeindewaldes, wurden bei Anlage eines neuen Weges
zalilreiclie bis Uber kopfgrosse Kugeln von Basalt im lockeren
ßoden aufgefunden.
Am Stautten \0. vom grossen Mannstein etwa 14()m über
der Sohle des Fischbaclithals wurde gelegentlieh der Anlage des
neuen Fahrwegs nach der Villa <h*s Herrn Baron v. Rein ach
ein schmaler (lang im Sericitsdiiefer angeschnitten: nach dem
am Wegeinschnitt autgesnchten Saalband ist die Kichtung SW.
Dieselbe Richtung scheinen die (iänge von Eppstein zu
verfolgen. Etwa 4 m vor dem südlichen Tunnelportal ist im
Einschnitt auf der linken Seite ein '|^ m breiter steil in SO.
einfallender Gang zu beobachten und 2 m weiter nach dem
— 120 —
Stationshause zu ein zweiter ebenso mächtiger, der sich im
Bogen nach oben an den ersten anlegt. Anf der anderen Thal-
seite im Uaasen^'uld — jetzt Besitzthum des Herrn Dr. Kreekel
in Eppstein — wurde bei einer Weganlage ein 1 m breiter Gang
getroffen, der genau nordöstlich von der genannten Stelle im
Tnnneleinsclinitt liegt, und neuerdings erhielt ich die Mitteilung,
dass im Distrikt Nenburg SW. vom Tunnel Basalt gefunden
wurde.
Ungefähi S'()()ni von der Haltestelle Aurinjrcn-Medenbach
gegen Igstadt im Kisf^iihahneinschnitt ist ein Va^i V>reiter etwa 70*
in Hyy. einfallender, NW. streiclieuder Gang deutlich blossgelegt.
Die ansgedelinten, längst bekannten A'orkomroen am Erbsen-
rotliei* Kopf bei NanrfKl wnrden schon Terschiedentlich beschrieben,
weshalb f&r diese Lokalität nur zwei neuerdings aufgeschlossene
Gänge zn erwähnen sind, von denen der eine etwa 300m
i>stlieh vom Eingang des slhllich gelegenen sogen. Herrschaft-
lichen Bmches dnich ^^'egl)an zum Vorschein kam und der
andere in einem Bausteinbruehe nahe am Nanroder Friedhof,
kurz vor der Abzweigung des Weges nach dem Erbseuacker
von der Landstrassr nach Wiesbaden durchschnitten wurde. Die
Mächtigkeit des stark zersetzten ( Gesteines beträgt 30 cm und
bei saigerem Einfallen ist das Streichen SW.
Bei Herstellung ilt s neuen Fahrweges von der Wiesbaden-
Xauroder Strasse nach dem Kellci skopf fanden sich südlicli un- .
getUhi* 4t)0m von der Spitze entfernt im verschotterten (lehänge
gntsse rundliche Brocken, bis zur Obertläche frisch erhaltenen
I>asaltes in grosser Menge vor. Von einem weitabgelegenen
früheren Schürf liegt die Stelle OSO.
Furegelmässig verlaufende, sich auskeilende und wi«der
aufsetzende, annähernd S^\'. streichende schmale GäiiL^c ./.er-
setzten (.Jesteines konnten im Verlaufe der Steiubnicliarbeitcii
im Sericitgneis am Klippel oberhall) Hambach beobachtet werden.
Ein gri'»sserer über 2 m mäclitiger Gang mit frischem
(.'('Stein nntt'rhalb des Ivamliaeher Friedhofes am Kitzelberg
wurde in Ivf/Aw Z*'it zu Strassenmaterial ausgebeutet Er fällt
fast senkrci lit und streicht WSW.
Im grossen Rambacher Steinbruch auf der linken Thalseite
gi'gen SoiiiHMiberg sind mehrere sflimale (iinifre sichtbar, die von
den SteiubrecUeru faule Aderu genaunt werden. Das Gestern
Google
ist fast vollstäiidij!: zersetzt und nur aus erhaltenen grösseren
Kn^reln können zuweilen noch kristallinische Kerne heraus-
p:esehlagen werden. Der Verlauf dei- (Jiinp:e scheint wesentlich
an die wellen förmige Beweguug des mugebeudeu Uesteine^^ ge-
bunden zu sein.
Xnrh Weiter tortj^escliritteue Xprsetzun<i: zei'^t eine NNO.
verlaufende S{»altansfTillnnf? im Steiiilinu h gegenüber dem Wies-
badener lvettuuL^^Ila^s auf ilt-r iicnlliciieu Seite des Tennelbach-
thales. Die Massr jjleicht einem ^riinli( Ii ^irauen TIkmi, den man
erst im Zusammenhalt mit dem d'esteine von Kambach und einer
(ianixaustlilluufr in der «Goldgrube bei Hallgarteu als Zersetzuugs-
rest vun l^asall erkennt.
Das ausgedehnte Vorkuiiinit^n in NW. von Sonnenberg ist
liiuüs des ^^■efres nach dem Banliidzer Kojd" und eines seitlidM-H
KeMw vj-es Hilf ein»' «jerauuie Stierke liiu zu verfo1<ren Uild es
hetrenid« ! «'iu»i:ei niaassen. dass eine praktische Ausniif xuiej des-
selben bisher uov.h nirlit stattiietiiuden hat. Die Al>s..n(lt-runf:'
ist hier wie bei den anderen au.>gHl)ieiteteii \'nrkoiiinieii ein»'
unietrelmiissiir kUUti^e und nur im Naurndt^r < Jemeiiidebruch
scheint eine iiori/ontal jilattenförniige vorzuwalten.
einem Bewohner Sonnen bergs wurde vor vier Jahren
slult>stliLti der Würzburg, nahe der westlichen Seite des Tdsteiner
Weges ein Gang aufgefundHii. der nachher vun einem speku-
lativen Steinbruclisunteniehniei- auf eine gute Strecke ausirelinln ii
wurde, .so dass die gleichbleibeinle Breite von '/^ m. das st iik-
rechte Einfallen und SSW.-Streicheu genau festgestellt werden
konnte.
Eine bedeutende Krstrec^kung scheint das Gestein von
Kaik üthal zu haben, denn wenn auch noch kein Aufschlnss statt-
gefunden hat. su deuteu zahlloM: kleinere sehr harte Kugeln in
den (^ewanuenwegen des Spitzen Kück darauf hin . dass der
grösste Teil dieses Kückens von Basalt eiu^-enommen ist: auch
klagt der Ackersniann, dass das (jeschirr häutig auf solche
ivmdlen stösst.
Im Kiedricher Wald zwischen dem ^\^)]fsl)orn und denjKalte-
born und weiter aufwärts oegen Hausen v. d. Höhe liegen zahlreiche
grössere und frische Basaltstürke, die weniger einem natürlii hen
Anstehen . als wegen dei scharfkantigen Beschaffenheit und
Irischen Erhaltung einem oder mehreren Schürfen zu eutst<immeu
~ 122 —
scheinen; doch knimte icli im wellenföraiigen Terrain mit hulior
Laubbedeckung keinen solchen finden, auch sonst nichts Näheres
darüber in Ert'aUrong bringen.
Das ziemlich ausgedehnte Vorkommen an der Flnkenwiese
NO. von Hausen v. d. Höbe sdieint ein stockfönniges zu sein.
Kompakte Felsen treten von NO. her aus dem Schotter und
ragen, aneinander gereiht, in die Wiese, dieselbe in einer Breite
von etwa 40 Schritte begrenzend; auf der gegenüberliegenden
Seite des Wiesengrundes steht wieder grauer Thonschiefer an.
Auch am Bossenhain WSW. von Hausen ist das Gestein
auf beiden Seiten der Strasse nach Obergladbach auf eine ge-
mume Strecke hin zu verfolgen. Sftdlich im Walde erfolgte vor
mehreren Jahren durch kurzen Bmchbetrieb ein guter Aufschlnss,
der die ausgezeichnet horizontal prismatische Absonderungsform
erkennen liess. Es ist dies bis jetzt die einzige im Taunus auf-
geschlossene SteUe, wo sftulenförmige Absonderung vorliegt
An der nördlichen Seite des Rabenkopfes im Oestricher
Wald ist der Qnarzit von Basalt durchbrochen und die hori-
zontale Eratreckung desselben scheint nach keiner Seite hin
vorzuherrschen. Die Masse ist so bedeutend, dass vor Jahren
mehrere Wagenladungen aus anstehendem Gestein abgefahren
werden konnten.
Der Hörkopf nördlich von Stepiianshausen, besteht, nach
rundum zerstreuten Gesteiusstlicken zu schliesseu, aus emer
Basaltkuppe. Dass der Bruchbetrieb im vorziiglicben Gestein
aufgegeben, beruht gewiss nur in der Abgelegenheit von ver>
kehrsreichen Strassen und Orten.
Das B;L<altvurkonmien von Stephau-luiusen. Ort, ist fast
Legende. Der jetzigen Generation, seil ist dem Herrn Hiirger-
meister, unbekannt, wusste sicli ein altes Männi heu aus seiner
Jugend zu erinnern, dass an einer Stelle, die es noch genau
bezeichnen konnte, einmal „schwarze Steine gemacht" wurden.
Mit Pickel und Spaten gelang es denn auch, noch einige Stücke
aus derf^rde herauszuhacken. Die Stelle befindet sich 300 Schritt
SO. von der Kirche auf der Grenze zwischen Feld und Wiese.
Auf der Generalstabskarte ist in der Einsattelung zwischen
Ingler lvoj)i und Ii4)xbeig. westlich von Pressberg ein Basalt-
bruch verzeichnet. An der schwer zugänglichen Stelle ist mit
— 123 —
M&he ein zerfalleiiLs Schnrt'Iot-h zu tiudeii, in dessen Nähe noch
mehrere fVisclie Basal tstlicke umherliegen.
Auch der Basaltbruch der (.ieueralstabskarte am Ameiseii-
berg '/^ Standen NNO. T^ressberg reduziert sich auf Schürf-
arbeiten, die wahrscheinlich kurz vor Aufnahme der Karte
j^eniacht wurden. Am sehr steilen südwestlichen Abhang ist die
Stelle durch einen mit dichtem Unterholz bewachsenen alten
Pfad nnr mühsam zu erreichen, eine genauere Beobachtung
wegen der hinderlichen Terrain- und Veg«*tation8verhältnisse
jetzt aber sehr schwierig. Auf der entblüssten, nun wieder mit
dichtem (iestiüi>i) verwachsenen Stelle liegen mehrere Stücke
der gewöhnliclien dunkelbläulichgrauen Varietät, sowie eines
veränderten rötlichbrannen mit Kalkspathmaudeln durchspickten
Uesteins, das als echter Bai^altmandelstein im Taunus sonst
unbekannt ist.
Auf dem Wege nach dem Ameisenberg von Presslx i g aus ist
im oberen Teile des scharf eiugeschnittenen Hüttenthaies durch
Erosion ein Gebirgsprofil auf der linken Thalseite hergestellt, das
einen steilen '/» breiten Basaltgang zur Anschauung bringt.
Die gewaltigste Eruption hat wohl im Cammerforst anf
der südwestlichen Seite der ^^'aldburghöhe stattgefunden. Im
Felde der Kiii-sterei beginnend ist das (iestein in einer A\ Cjr-
bösdinnp: quer durch den Abhang auf mindestens 5<X) m zu ver-
folgen. Aiit dem iiipttd der Waldburghöhe steht wieder <,»ii;n/.il
an. Nach abwärts im steilen Boflentlial ist die Beobailitm u um
so schwieriger, als Rollstücke bis zum Rhein hin Herren : doch
weist die Bodenbeschaffenheit des Foi-stfeldes daraut hin. dass
mindestens auf der südlichen Seite die Aui»dehniing nach ab-
wärts eine betnlchtlicho ist.
Im Distrikt Schwindelireppe iles ('ammertorstes setzt ein
^/j m niat'htip'er (4ang (hirch die inu-diKstliche Kcke. ist NW.
streichend an den Be*ri-enzunfrswe2:eH imCiunthal und Grohlficli-
tliale siciitbar und bildet mit diesen gleiclisam ein gleichsclifük
liges Dreierk. dessen Basis es darstellt und dessen gleiche
Seiten beiläuliu KH) Sdn-ift lauf? sind.
Im weiteren \'ertnj*i; der Richtung jenseits des Ivlieines.
wo bei Niederburg im St. üuarer Wald ein jjuter Auls(diluss
ist. und au(li mudlicli gegen die T.ahn hin sciieint die Ver-
breitung sicii auifallend zu verringern.
— 124 —
Zusammenstellung der neuen Punkte:
1. Crontlial W.,
2. Altkönig S\V.,
3. Stanifen,
4. Naurod, Alsbach,
5. „ Kirchhof,
6. Kellerskopf S.,
7. Rambacli, Kftppel,
8. j, Kitzelberg.
4). Würzburg,
10. Kiedricher Wald.
11. Stt'pliaiisliiuisen. Ort.
12. Distrikt Sehwindeltreppe,
denen al^
J3. W ie.sba<len, Ketluugsiliau.'^.
und
14. ^allgarten, Goldgrube,
Jjuznftigeii sind, obwohl hwr das (testeiu bis fast zur l ukenut-
Hclikeit zersetzt ist.
Es sind lii«'rinit nucli iiirlit alle bekannten \ t>rkonimen aut-
ptMiilirt. sondi in nur diejenifren. wo das (lesteiu jetzt ihk h zu
beobacliten ist : bei der \\ ainlfllKirkt-it der Auf'seldüsse koiuitf»
(bisselbe au vielen von Iriihcr Ihm lit kannten StcUt u nicht uit^br
^■fliuKbii werden, doeli werden die.selben in den Sindo^risrlipn
Karten fixirt und vor dem Verlorenjrehen bewahrt. Sob he tiudi u
sieh bei Cronber^r. MauiniuLshain. Süden u. .s. w. l^oeh verinisst
mau auf den Karten seit Stift t das sehr aus^^ebreitete Vor-
kommen bei Kambach SO. auf der Höhe ^re^reu den Lindentbaler
Hof zu um so mehr, als dasselbe ganz in der Nähe tertiärer
Ablagerungen als geflossene Decke mit diesen vieneicht in Be-
rttlirnng stellt, wodurch bei einem etwaigen kiinftigen Anfsehlnss
Gelegenheit zur Bestimmung des geologischen Alters der Tannns-
basalte gegeben werden könnte, wof&r bis jetzt jeder Anhalts-
punkt fehlt.
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Ein neues llaubtior aiit> dem laitteloligocänen
Meeressand des Mainzer-ßeckeus.
tktMfßm'tMimt FloHheiuiehMiH ii. js;. ii. s|».
Von
Dr. A. Andreas in Heidelbei-g.
Hiei2u Tafel JV.
Die wegen ihres Keichtumes an Kalitherienresten beiühm-
ten mitteloligocänen (tongriscben) Meeressande von Flonbeim in
Rheinhessen haben ausser diesem Meersängetiere nur ausser-
ordentlich sparsame Reste anderer Mammalien geliefert. In erster
Linie ist neben dem HaUthermnt Seßtinu Kaup, welches uns
Lepsius in seiner schönen Monographie so gründlich geschildert
hat, noch Anthraeotherinm mapwm zu nennen, hinreichend unter-
schieden und sehr viel grösser als das im gleichalterigen Asphalt-
kalk von Lobsann im Ut. Eis. vorkommende Anihrtimihfnmn
ahatieum Cay,*) Das Darmstädter Museum besitzt von der
Lokalität Flonheim zwei Molaren, die %*on Lepsiiis (Mainzer-
Becken. Dannstadt 1883, p. 08) erwähnt werden. Mir Hegen
zwei Fraf^inciite »'ines grossen linken Fenuir vor und zwar der
Condylus des Femurkopfes mit dem medianen Eindruck des
Ligamentum rotundum, sowie ein Teil des proximalen Hudes wohl
vom gleichen Femur. mit den untereinander ziemlich o;]tii( lien
Rotularleisten.**) Beide Reste gehören aller Wahrscheinlichkeit
nach einem recht prrossen Anflnamflicntnu an. Das schönste und
wertvollste AtUUi'acolhenNm-ij,t\ävk befindet sich jedm^li im Hri-
tischen Museum und wurde hier seinerzeit mn Kmup angekauft;
es stammt von Uffhofen hei Flonheim. Ich hatte Gelegenheit,
*) «f. Abhandl. der ffealog*. LandeMiMtalf von El«i«i5i->LnthHnfrcn. Bd. II,
H4>fr :i. img. 118.
**) Di« innere ljii»to m. nnr ein wenij;;; Mier aIh die iinflj^prc.
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— 126 —
dasselbe im Herbste 1884 dort zu sehen und liegt mir jetzt
derGypsabguss vor. Es bestellt aus einem heiTliclien Oberkiefer
mit Gaumenbein von 0,4 m Länge mit beiden Zalmmhen und
gewaltigen ('aninen, auch sUmtliche Praemolaren sind hier in
situ vorhanden und fehlen nur die beiden vordersten Incisiven.
Eine genaue Beschreibung und gute Abbildung des schönen
Originalstfickes wäre sehr erwünscht,*) Ausserdem erwähnt
Lepsius nodi (I.e. p. 58) Knochen der hinteren Extremität
von Bhinoeerwt sp., im Parmstädter Sfuseum befindlich, sowie
eine „Pfioea sp.*^ mit der Angabe im Heidelberger Universitäts-
Musenm.**) Beim Nachsuchen in dieser Sammlung fand sich ein
Unterkiefer bei den Flonheimer Halitheiienresten, welcher mit
der Etikette „PUrodott dasyuroidesCnv/^ Halifherium-Schic^ten
Flonheim, erhalten durch Sandgiliber Kraemer 1867" wohl noch
von Pagenstechers Hand bezeiclniet i^t; dazu ist mit Blei-
stift bemerkt ,,Pftora?" Ich weiss nii lit. ol) es sich vielleicht
bei der obi<;en Angabe um dieses Stück handelt, in diesem Falle
mfisste das Vorkommen von i*//o/r/ bei Flonheim aus der Litteratur
verschwinden. Wir haben es bei diesem Unterltiefer mit einem
neuen Raubtiere zu thun. welches in der That dem J^erorion
tiasyuroides noch am nächsten steht. Dasselbe verdi(>nt auch
aus dem Grunde besonderes Interesse, als es das erste Stiick
eines Raubtieres aus dem Oligocän des südwestlichen Deutsch-
land ist und soll nachstehend beschrieben werden. Zu grossem
Danke bin ich dem Direktor der Heidelberger Sammlung. Heri n
Hot'rat Biitschli, welcher mir das interessante Stück zu diesem
Zwecke anvertraute, verbunden.
DaatjHKHhm nov. gen.
Als einziger Überrest liegt ein Unterkiefer vor, auf den sich
alle Angaben beziehen. Diese neue (lattung gehört zu den primi-
tiven Caruivoren mit marsnpialem und insectivoreni (.'»'[»l iigp inid
gehört zu der von Cope aufgestellten Familie der CrewUmUi. **^)
*) Das Stiuk ti-ägt die Kiitulu}; - Nuiunier 28770 und ist erwähnt iii
Gervais Zool. Pal. franc. II. Ed. p. IBÜ, »»wie in Lydekker i*at. of tli«
fosR. Mam*. Ttrit. Mus. II. 1885, p. 2S7.
**) Die trloit he IVmra wird auch von Lepsin» in «einer Arbeit ttber
//«/////. Sflihr.i. 1882 i>. KJ2. crw.ilint
♦**} Vergl. imiueiitlii-h t 'njie tht- CmuUmta .Viu. .Nat. 1HH4, |i. 26i» etc.
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— 127 —
Sie steht der Gattung /YenNjem BlaiaviUe (1841) wohl am nftchsten.
Die Ähnlichkeit mit dieser Gattung ist sehr gross und wird
namentlich durch folgende Merkmale bedingt:
1. Fehlen eines innem Höckerchens der Unterkiefermolaren/)
2. Reisazahnartige Form der beiden letzten Holaren.
H. Pie Zahnformel c, dpm, 3m.**)
4. Die Kleinheit des ersten Molaran im Verhftltnis zu den
benachbarten Zähnen.
5. Die gestreckte und gerade Beschalfenheit des nnteren
l'nterkiel'errandes,
X nieDtUch letzteres Merkmal ist, wie Filhol hervor-
gehoben hat. ganz charakteristisch für Pffrfxion, während die
anderen genannten Merkmale auch mehr «der weniger der
i iiittang Jlyaenodon (iryaena und teils auch einigen anderen zu-
kommen. Die naheverwandten amerikanischen (lattungen, Ileuii-
psnlofion Cojie***) aus deniOligocÄn (\\'hite River epoch), (hi/anin
Copet) (Wasacli) und Prohjmih's Copeft) ( HHd^er group), beide
aus dem Eociin. weichen in hrdierem (irade von unserer Korni ab
als J*ten)dou. Ausser den oben genannten, in die Gruppe der
(Knjunudne Cope gehörigen Formen, müssen auch noch die
Memniichid((p^j-\) speziell die (Tattunpren Cope (Wasach)
und Di'ssarus f Pncrco") ziiin Vcrgleicli herano'pznfyen werden,
welche dnrch den eiutacheu Bau ihrer Unterkiefermolaren an
♦) Cope, Tert. verleb, of the West, 1. 1881 p. 260, JtertMhn hif. «ml.
withoiit infernal tiiberc Ii--»*. Die piii'U rn »nar^Hiualfu snwidil als placentnlen
Raiiljtifri' wrii lieii ilunli das V«»rhan(len-eiu innerer Hocker an den Tnfer-
kieterniulurea ab, den Robben und Seehunden hingegen fehlen <Ueselbeii; ein
Umstand, der vielleicht die Beseichnung .JHioeaY*' mf der Etiltette nnsttres
Stockes venabmte.
♦♦) Diese für die nieisteu /V»vx/w»-Individnen ans flen Phosphuriten von
Qnerey e^eUende Formel int zuweilen. \vi>' srheinr iinmpntlirh bei jtißfond-
licheren Exemplaren, noch durch das Hinziik»nunjen eines einwurzeligen vorder-
sten'Pnemolftren vermehrt.
***) Am. N*t. 1886, p. 168. Extr. Ann. Bep. geot. und nat. htat Snrvey
of Cauada 1866, p. Veit, of tlie swift i arrent creek, p. 2.
t) Cope. Tert. vcrf. h of the Went, I. 1884 p. 813 (liit-r weirer. T,iT i.
F.ydpkkpf vermutet bei Besprechung von Oritiii'na iititlinfV\\\\ . dfr cinziiicn
europäischen Oxyucna (aus deu l'hu»ph. vi>n i^nerty i. die eventuelle generische
IdentitRt dieser nnd ttberlianpt der Gattung OxyaftM mit Plamdon. (feol.
Hag., 1884 p.445.
ff) Cope. 1. ••. p.
ttt) ^--ope, Crtodmia 1. c.
— 128 —
Daatfurodtm erinnern, aber durch die Zahnsahl, den abweichen-
den Bau der Praemolaren nnd andere Merkmale sich unter-
scheiden.
Die Unterschiede, welche uns bewogen haben, die Flon-
heimer Form nicht nnr als eine nov. sp. der Gattung Pterotlon
selbst aufzufassen, sondern ein allerdings nahestehendes nov.
gen. darauf zu begrilnden, liegen wesentlich in der sehr ab-
weichenden Besehaifenheit der beiden letzten Molaren. Diese
Zähne haben bei Pterodon einen ungemein charakteristischen
Habitus, bedingt durch die nahezu gleiche GrCsse der zwei vor-
deren Zahnh(icker. Die Zähne der Flonheimer Form weichen
wesentlich von diesem Typus ab. Der vordere Höcker ist weit
niedriger, der hintere Talon dagegen weit stäiker entwickelt,
SU (lass ir etwa 'Z, du ranzen Zahnlftnge beträgt; auch
sind beide Zähne ziemlich ^'leich gross. Sie erinnern einiger-
massen an Daaffwus, was den Gattungsnamen veranlasste.
JkisifttrodoH FlonhtimfMiti. Pttrmton dasyttrofde«.
• oMch Fllhol, I.e.. T. Hi. \>. i«.
JktMifurodon gehört mitteloligoräneii oder tongrischeiiSdiicli-
tpii an, während Pterodofi, von dem in allem zwei sichere Spezies
j/V. «/(ist/Nroi«/fs Hlv.**) und /V. ////«W-s/r/As Filh. *"*)] bekannt
sind, illter ist und hauptsiuhlich ein unteroligocänes Lager zu
haben scheint. So fand sich die (Gattung im Pariser (üps bei
Sannois, sowie im l'nterjdigocan Bembridge liniestone <ier Isle
of Wight. In den Buhnerzen von Ober-riüsgen (Kanton Aargau)
fand Riitimeyer einen Zahn, der wahrscheinlich hierher gehört.
Femer kennt man Pteioilon aus den Lignites de la Debruge bei
♦) J»er Name Dasynroduu soll nicht nilein un Pnnyunm, .<<uiiileni am U
All den lierwton dan^HrMdp» erinneim.
••) Pterodon porwmaia Bl\.^ Pt. t'upifn Poniei aud t^. Coqmndi Potnd
sind wolil alle nar Synonjma, cf. Lyilekker, rat. ftiM. Ham. Brit. Miui.
I, 1H8Ö p. 83.
♦•♦i Nur ih r nlM-rkieter bt'kaiiiit. Kini«!, Ami. ."^r. Ken!.. lM7li 218,
Tat. .12, Vir. m H7.
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Apt (Vavcluse) nnd ans den Phosphoriten von Quercy bei Bach,
Bednr nnd Escamp; letztere Bildung entspricht nicht genau
einem einzigen geologischen Niveau, sondern reicht wohl vom
Obereocftn bis weit in das Oligodin hinein.*)
Vfr^ffttroffotf Flmthetmfinstis nov. sp.
Der (Tatt.uiif?s(lia<^nose sind im WesPTitlirlipn nur nodi die
Mailss*^ sowie die FJeschreibaiig <ler Zaliiidt tails liinziizutligeiK
Es liegt die ruterkipfVrhält'te eines alten Tieres vor. wie
die volle Entwickeliiiitj und ziemlich starke Abnutzung der Zähne
zeigt. Da!< Hrliiv^ und inmitMillirli die >fo1aieii (iHuteii durrliatis
auf Fleischuahruiig, durch ilire einta< he hovm und dtn Mangel
innerer Höcker vielleiclit so^nr auf Fisrhnahrnnq: hin. Der Kiefer
ist vorn und hinten zerbruilien. sd dass alle Tncisiveii. .sowie der
hintere Unterkieteru inkel und der aufsteigende Ast mit dem
<itdenk fehlen. Die stai k xertVessene ( )bei t1;ii he des Knueheus
.sdjeint aut weiteren Trauspui t. entsprechend dem \'<)rkonimen in
einer rein mai inen. allerdings nicht küsteiitei iieu AblagerunL^ zu
deuten. Der Kiet'ei' ist üherall ziemlieh «„Heich hoch und zei<;i den
auch Ww Pt> I ,,fii),( ciiai'akteristischeu geraden und ziendidi pai^alle-
len Verlaut des Uber- und Unterrandes. Die (letllsslücher an der
Aussenseite zeigen ungettihrdie gleiche Lage wie bei /^m*r^/;/ und
die teilweise erlialteiie Symphyse liegt gleich hinter der Kckzalm-
alveole. Die durchschnittliche Höhe der Kieler betragt OX)"!.') m.
seine Dicke vorne 0,017 ni. hinten 0,013 m. Die ganze Bai ken-
zahnreihe iät etwa 0,080 ni lang und zeigt, obwohl die Zähne
•
*) Naehitebend ist Eioigefl der wiehtigslen Litteratnr Aber Pfnroäou
iiiitt^eteilt : Cuvier. Dwconrs s. 1. t^toI. du globe. 18^ Blaiuville,
OatHocr. Snl.urs . p. 48. — Br onn . T.Pth. geosr. VlIJH, 4. Tf. LXII, fg. 4.5.
/r fNrirn \'<mu']. Bult. Snc M.eul. Fr. s. r. II, 184« p. 392. — Pnmol, Trital.
mt-thud, IHäH p. 116. — (t ervais«, Zool. I'aiaeout. gcu. I, lHb<— 69 p, 162;
desgL Zool. Pftl. fruc., 1818—52 p. 180 n. 2—5, PI. XXVI, tg. 7—9, PI. XVm,
fg. 16, 6. — Rntimeyer, EocKne Sängetiera aus dem Schweiber Jnra, 1862
p. 87. DenkHchr. .1. all. Schwz. 0. f. Nat, 1862. — Fillioj . Ann. .<c. <r.'>ol. \Jl.
1876 p. 214 etc . PI. XXXIH tV iri4-66. XXXIV f- 188. — (lan.lry,
Rnchain. »1. monde aniin., 187H lg. 5.6. — Filhol, Mim. Mammif. ?h<».sp|i.
t^uercy Toulouse, 1882 p. 25. — Filii ol, Bull. Hoc. pliilom. Paris« VII.
1882—83, 1. Deac. de la base dn cräne Ach Pferodvn^ p. 98. — Lydekker,
Note« on some fofs. Camirwra etc. Geol. Hag. Dec. 1884, Ht. pag. 444. —
Lydekker, Cat. of foM. Uaminalia Brit. Hrn., 1. 1885 p. 83.
9
— 130 —
nicht dicht gedr&ngt stehen, kein eigentliches Diasthem, auch
fehlt ein solches zwi55rlien dem Pickzalm und dem vordei-sten
Praemolaren. Die Zahnformel ist Icj. (p'J, p', p', [ra*], m', m*;*)
bei den eingeklammerten Zahnen ist nnr die Alveole oder die
Wnrzel erhalten.
Zu Torderst sieht man von aussen die Alveole eines »ehr kräf-
tigen nur wenig schräg stehenden kzahne8(c). Der vorderste
Praemolar (p') ist abgebrochen, doch sind seine beiden Wurzeln
noch erhalten. Der zweite Praemolar (p') ist ein einfaclier
kegellormiger Zahn vorne und oben etwas abgenutzt ; er weicht
durch spine kOrzei*e kegelfdrmige estalt vom gleichen Zahn des
Pfermlon das^woides nur wenig ab. Der letzte l^raemolar (p')
ist sehr gross, spitzkegelOirmig und etwas nach hinten gebogen,
er hat hinten einen deutlichen aber niedrigen Talon. Der ent-
sprechende Zahn von Pterodon dastjurolifrs ist etwas schwächer
entwickelt und zeigt zuweilen einen vorderen Seitenliücker(Filhol
1. c. Tf. 32, Fg. 188), der .^ich bei unserer Form kaum bemerk-
bar macht. Am hinteren Theil der Zahnspitze ist an der Aus.^^en-
seite eine Abnutzungsflncho wahrzunehmen. Der erste Molar (mM
ist abgebrochen und sind nur die beiden Wurzeln übri^^ g^cblieben,
jpdo<']i die l^iücke lässt uns erkennen, dass dieser Zahn kleiner
war. als seine beiden Nadiba rzilhne. Der zAveite Molar {w}\ ist
schmal und langgestreckt, der \w\ PH-odon so stark entwickelte
vordere Seitenhöcker i.^t an demselben weit kleiner und erreicht
nur etwas mehr als die halbe Hölie der Zahnkrone. 1 Vi- spitze kegel-
förmitre ti;u'1i oben gerichti4f-' Mittelhücker ist weitaus am höchsten
und der hintere Talon ist auttalleiid stark und lang, er ist beinahe
ebenso hoch wie der vordere Hocker und zeigt oben eine gerade
ziemlich scliai-fe Kante. Alle drei TTöcker sind oben etwas ab-
genutzt und nanientlirb der Talon zeigt hmt»Mi an der Aii<si nseite
und vorn an dor linn-iiNritr ( ine deutliiiie Selilitttlai he. bewirkt
durch die Obel ki' t* i z;i1iiie. i)er letzte Molar nn^ ist dem vorirren an
Gestalt und (irossr m In älinlicli und kaum nierklicli friiissei-. Der
vordere Höckel- ist hit- f Udch etwas nie(lrip:er, der hintere Talon ein
wenifT kürzer und mein- gerundet. Die Spitze de.s grossen M Ittel -
bot kei s und des Talon sind abgenutzt und ferner sehen wii-
eine g:j-osse in der Mitte schwach gebrochene Schliiflläche an
♦) I)a.H vollst Aiidige Gebisn von Ptcnxhn ist i— ' , c ! , pui^ J. m ^-
v^oogie
— 131 -
der Ausfeenseite des Mittelhöckers; dieselbe liegt etwas nach
hinten und reicht fast bis zur Wurzel, eineo grossen ttber-
greifenden Oberluefermolareii andeutend.
Bei allen diesen Backenzähnen ist die untere Schmelz-
einiSassnng der Zahnkrone, sowohl innen wie aussen, dentlicher
, und schärfer ausgebildet als bei Pterodon. Die Dimensionen der
Zähne sind folgende, in Metern ausgedruckt:
P'
in'
GrösHt« Höhe
0.008
O.Oln
0,013
0,0135
0.013
0,016
?0,012
0,0165
0,0175
0,0080
Ü.OOJ)
0,0087
0,0085
HUte a« Unterm Talon . .
0,005
0,006
OfiOBb
Hflhe der vordenm Zabnipitie
0,006
0,0Ü7&
Dem uiclit ausschliesslich fachmünnisch palaeiiiitoiogisclieii
Leserkreis dieser Zeitscluift gegt^niiber dürfte es vielleicht {ge-
rechtfertigt und erwünscht erscheinen, einige wenige Wort^»
über unsere derweilige Kenntnis jenes eigentümlichen Furmen-
kreises alter Raubtiere zu sagen, an welchen sich oft'enbar
unsere utae. noch so wenig gekannte Gattung DasyunHhu
anschliesst.
T)ie < 'attiiii<j('ii f^frof/f»/ und llijanindnit siiul sdum seit
lan^»"' /^^it liekaunl. Dieselben waren weir^?) gewisser niarsu-
pialer Merkmale in ilireni (»ebiss, wie unter aiidejem das Xor-
handenseiii mehrerer Keisszähne,*) von vielen Autoien. wie
I.aizer. ['arieii. Laurillard, Pumel und (iaudry /a\
den masupialeu gestellt worden, eine Ansicht, die uanieutlicli
noch durch die Auffindung eines Didelphys-SLrügen Halswirbels
in den Phosphoriten von Caylus, den G a u d r }• dem IhjdeiuHlun
zurechnete, gestützt wurde. Andere wichtige Charaktere sprachen
hingegen nicht für iieuteltierverwaudischaft, so dervonFilhol
entdeckte viel vollständigere und eigenartige Zalmwechsel, der
Mangel an grossen Gaumeulüchern, Form und Lage der ( )ft'nungen
der Schädelbasis, die bei Pterodttn, wie Kilhol zeigte, sehr an
die Ursideu erinnern und der Umstand, dass der Unterkiefer-
*; Ein ^lerkual, das auch die iDsektivoren nml Piunipedier mit diesen
bi« sn gewlMetn Qnule teilen.
9*
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— 132 —
Winkel nicht, wie bei den Benteltieren nach innen gebognen
erscheint. Aus diesen Grttnden rechneten andere Forscher, wie
Blainville, Pictet, Gervais, Owen, Filhol und Lydekker,
diese Formen zu den placentalen Säugetieren and zwar zu den
Oamivoren. Aymard betrachtete unsereFormenals vcrmittehide
und nannte sie subdlddpUes. i'oi)e stellte sie wegen ihre^ kleinen
meist glatten (4rosshirnes, ihrer abweichenden Zahn- und Skelett-
ansbildnng mit den Insectivoreu zusammen zn seinen Tk odonten,
schloss aber die HyacnodoHftdac anfangs davon aus. Lydekker
dagegen vereinigte sie unter dem Namen Oiniimm primitfenia.
Es erhellt aus dem obigen, dass diese altertümlichen B'ormen
relativ wenig spezialisierte Fleischfresser waren, die in manchen
Stücken an die carnivoren Beuteltiere erinnern, auch viele An-
klänge an die Inscctivnrm haben, wie dies namentlich vuuilope
und auch schon von Huxley betont worden ist.
Von den Extremitäten und dem übrigen Skelett, ausser
Schädel und (rebiss. ist noch wenig bekannt. Gervais bildete
einen Asfraf/nltts ab. der zu Ilf/ftrundon gehören soll. Ob die
Hyaenodonten, die olfenbar zu den höher stehenden Fonnen
gehöi en und auch noch in geologisch jüngeren »Schiditen (Sivalick-
hillsz.B.) vorkommen, ein verwachsenes Scaphoi<leuni und Lunare
besassen,*) wie die Raubtiere, dürfte noch nicht mit Sicherheit
entschieden sein. Bei den anderen Creodonten, namentlich den
amerikaiiisclieii, waren diese beiden KTi'>"lu-'n nach ('o]>e getrennt.
Viele noch nicht genau lieschriebeiie Kxtremitäten-Kiiochen, die
entweder zn Pfrrnfhni oder zu Ilf/aeinHh>t gelniren und mei.'^t ans
den sUdfrMir/esisehen Pho.sphoriten stammen, liegen nocli im
Biitiscliei! Museum, wie Lydekk^Ts Katalo«,^ litiielitet. ('(i]te
hat in seinem grossen und schunen W erke. ^-Tei t. verteb. ol the
West 1881," sowie in der schon zitierten Arbeit über die
Creodonten das anierikanisclie Material fresiclitet uud ist uUen-
bar die schon ziemlich gut bekannte (h iim iki. eine dem J'frrotinn
sein- nahestehende Form, so dass Cope beide als Ojffdmidnr
znsaninientasst und Lydekker dieselben ev<'ntuell als ident
betrachtet. Die Oxyaenen erinnern in ihieui Skelett schon in
vielen Stücken an die < "arnivoren und in einigen Details speziell
*) «tervnis gibt eiu solche» wohl iiilschlich bei Hj^arnoihn an, was
Scott, weleher anerikaaiMite Vomm nntenochte, bmtreitet.
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- 133 -
au die Ursiden,*) andere Merkmale weisen auf Maraupialieu
iiiu. Die (ilieder waren im Verhältnis zum Kopf und Uebiss
klein, der Ftt»8 plantigrad, vorn und hinten f&ntze)iig, die
I^lnger kurz und schmal, der Schwanz lang und stark. Cope
iHt der Ansicht, dass die Oxyaeuen ^ei ii«' im Wasser lebten
(1. c. ii»g. 818, nWere aquatic in their habits'').
* l>ie l'r.siilcii \v<!rli<> iiti Hau %-oii .Sr|iä«lel nii<l (ilietU'ru öfters an
lIrriMioH und (He Ox^aeiien crimicru. sind oflVnliar, mit Ausnahme ilircs
Gcbiäüeä, in dieser Hinsicht altertümliche C.'aruivoreufurmeu und es ist von
loteresna, dass die ihrem Gebiss nach 00 weit TeTschiedenmi Pinnipedier (welehe
wir jetzt lumh nicht über da» ^liocän hinaus tussil zuriickvetfolgen können)
gerade iu Be/.n<r auf Skelett und Schftdel auch den Ur^iden nnfcer den Canii->
Toren noch am uiicksten ateheu.
Ly Google
Zweiter Beitrag
znr Hcipetologie SAdwest- und Sftd-Afrikas.
Dr. Oscar Boettgor in Frank fort a.M.
(Uit Tafel V.)
Im Bericht Ober die Senckenbergische Natiuforschende
Gesellscliafb 1886, p. 3—15, Taf. I nnd p. 21, habe ich von Ängra
Pequena an der KQste von Gross-Namaland die fttnf Eidechsen
Ptfittopua garruht» (Smith), Paehffäaefyhut Bihrom (Smith), Ägama
aira Dand.^ Seapteira depressa (Merr.) nnd ÄeonHwt Uiuattts Pts.
and die vier Schlangen Bkamphiopltia mulHmaettlatus (Smith),
Pisammopkiß sUnkms (L.), Vipern ratidoHs Smith nnd K Sehtteideri
Bttg., sowie ans der Wttste Kalaxari die Eidechse LifgodacitfftM
CttpensiB (Smith) als vorkommend angeben können.
Hente nnn bin ich. Dank der freundlichen Aufforderung
des Herrn Dr. Hans Schinz in Riesbach beiZtirich, der mir
die Bearbeitung seiner reichen, im Laufe von 2*/] Jahren in
Stidwest- Afrika vom Cap bis nördlich zum Ovambolande zu-
sammengebrachten Sammlung anbot, in der Lage, einen weiteren,
recht erheblichen Beitrag m der dortigen Beptil- und Batrachier-
fanna zu freben.
Nach HeiTn Dr. Schinz, der sich in erster Linie die
Krfüi-schung der Pflanzenwelt und der Kthnoprraphie des in Rede
stehenden Gebietes zur Auf{?abe gestellt liat, „ist das ganze
(lebiet des Orange-Flusses bis zum Cunene und vom Atlantischen
Ozean bis zum Transvaal (und teilweise dieses mit) in pflanzen-
geocH'aphiscIiPTn Sinne als „Kala'/ari-fiebiet" autzufassen, wobei
aber zu hea( Ilten ist. dass. wie wii- den südlichen Teil von Gross-
Namaland als Übergaugsgebiet zur Cap Vegetation bezeichnen
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— 136 —
müssen, so auch Ovamboland allmälilicli in das Sudaiigebiet (im
Süme Grieshaclisi übergeht. In iaunistischer Beziehung scheint
mir die kolossale Übereinätimmang mit den capläudischen P'onuen
prägnanter zu sein, was sich wohl teilweise diuch das den
Tieren zukommende Lokomotionsvermögen erklären lässt.
„Von der Westküste steigt das Lan<l terrassenf^jrmig bis
zum (iürtel der Kalaxari auf eine Höhe von etwa 180C)iii an.
Die Küst€nregion ist sandig und unterscheidet sich absolut nicht
von der Westküste der Capkolonie. Mraiiit wechselt mitGneiss :
im Innern trert'en wir zwei Sandsteinplateaux, oftmals von Kalk
überlagert, deren Srhirhten eine Neigung nach Osten verraten.
In Damaralnnd ist (iranit vorhf^rrschend und Sandstein auf den
nördlichen Teil des Landes beschränkt. OvanilMjland ist v'iue
kolossal prosse. sandiire Hofh^bpiK» von ermüdend gleichniä.ssij;eni
i haraklei'. zeichnet sich aber vor den südlicheren (-Jebieten dnn-h
eine regelmässig»' Regenzeit voitoilhatt aus, was naturlich ein
reicheres Tierlebtu bedingt, ohne dass jedoch die Typen van
denen i iross-Namalands wesentlich verschieden wären."
l)ie ()rte. an welchen gesannnelt wurde, sind .sämtlid" in
Stielers Handatlas anf den Kartenldiittei ii 72 und 71 verzeielinet.
Ks sind di^s d^r Kuss des Tatelbeiüs bei ('ajistadt (Januar
Angra renut-ua. ' Aus und die Missiijusstation Keetmanshoop
in (Tross-Namaland 0^H4 — 85). der westliche granitisehe Teil
Von (Tioss-Namaland ausserhalb der Region der feuchten See-
winde, Damaralatid. Upingtonia in Nord-Damaraland. ' Xoi Xas
bei Clian/e in der Kalayari und der Ngami-8ee, endUcb die
AUäbiunsstation Ondonga in < 'vanilioland.
Im iranzen (lebiete findet man nach Herrn Ur. Schinz
in stagnierendem ^^'assel noch eine handgrosse Sttsswasser-
Schildkröte mit auffalltiid plattem, schmutziggrüuem Panzer,
s«iwie eine weiterei — 1'// lange, hochgtiWölbte Landschildkröte
von crauliciier Farbe. Beide Arten sind ihm leidei auf der Reise
aliliantlen gekommen. In der Kalaxari wurde auch die Putfotter
\ Vi lind iiilrhnis Merr.) häufig angetrolieii , die eine beliebte
Speise der Buschnuiuner sei: die.se. sowie noch zwei weitere
Schlangen sind ebenl'alls auf dem Rückwege nach Capstadt
verloren gegangen.
Herr Dr, Hans Schinz liatte die grosse (jüte. für das
äenckenbergische Museum nicht nur Dubletten sämtlicher
ly u^Lu cy Google
— 137 —
gesammelter Arten znr Verfllgiiiig su AteUen, sondern uns auch
eine Reihe kostbarer Unika znm Geschenke su machen, was bei
jeder einzelnen seltneren Spezies unten verzeichnet werden soll.
Ich versftume nicht, im Auftrage der Gesellschaft Herrn
Dr. Schinz auch hier meinen und der Gesellschaft wärmsten
Dank für diese wertvolle Zuwendung auszusprechen.
Eingeftlgt habe ich endlich der folgenden Liste die Namen
einer kleine Sammlung, welche Herr Bachmann beilfalmes-
buiy, nördlich von Capstadt, und bei Clarkebmy in der Cap-
provinz gesammelt hatte, und die mir anfangs dieses Jahres
von Heim Dr Aug. Müller in Berlin zur Bestimmung über-
geben wurde. Da über die speziellere Verbreitung der Reptilien
und Batraebier im Caplande noch so gut vne nichts bekannt
ist, dürfen auch diese kurzen Angaben wohl einen gewissen
' zoogeographischen Wert beanspruchen.
Schildkröten.
Testudinidae.
1. Ckentim anguUUa (ädiweigg.).
Dumeril & Bibron, Erp. gin. Turne 2, ia% p. 130 (Trsimhi; Strauch,
Clielouul Stiiili< II 1862 II. 49 und Verbnitong der Sduldkrttfeeii Uber den
Erdball. lH6ö p. 36.
Ein Exemplar von Malmcshur v. Capprovinz (Bachmanu).
Aus (t ross-Namaland liegen '2 Pm/e) vor ( Bnchntäscbchen
derHotteiituttineii i. erhalten im Januar 1885 in Bethanien (Schinz).
Der j?rü»sere Panzer aus (ii(».<<.^-Namaland von beilänfipr
13U nun Liiiig«' stammt von einem lialbv^iichsigen Tiere und ist
in Pbolidnse und Fiirlmi)^ {xanz mit der BesdireibuiiL: Dumeril
& Bibruii:- iiliereiiistimmeud DasCaudale ist schwarz mit einer
scharfen gelben V-n>rmi{reii /t ii linuiijr ; alle Areolen des Riu ken-
8cliildes sind gianuiierl. hellgelb gefärbt und tragen, mit Aus-
nahme dei' vordersten und der drei hinteren, einen braunen,
wie eingebrannten Mitteltleck. Das Stenmm ist gelb; die vier
letzten Platleiipaare zeigen ein grosses, in die Länge gezogenes,
schwarzbraunes Rechteck, das nach aussen hin scharf begrenzt
ers( beint. nach innen gegen die Nähte hin aber braune »Strahlen
aussendet.
Das kleinere Stück aus Gross- Namaland von beiläufig
7ü mm i'auzerlänge zeichuet sich durch ein sehr kleines Nuchale
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— 138 —
aus, (las von den benachbarten Platten ganz überwallt erscheint,
auf der Unterseite des RUckenpanzers aber doch deutlich zu
sehen ist Die Färbnujr ist ganz die des grösseren Kxemplars;
das schwarze Rechteck des Stemnms aber hat nach innen keine
Strahlen.
Das Verbreitunp:sgebiet dieser Art erstreckt sich nach
Stranch übei- das Capland, Natal und Madagaskar« nach A. Smith
Qber gansj SUd-AMka.
2. Tcsfutio setHtsctrata Smith.
A. Smith, Illu8tr. Sonth-Afr. Zoology, Ijondon 1849, Taf. 6; BMiMger,
Pruc. Zdul. 8oc. LuiidoD, 1886 p. 542.
Ein erwachsener Panzpr von Ondonga im Ovamboland
(Schinz), ganz ttbereinstimmend mit A. Smith's schöner Abbildung.
Timriss des Panzers nahezu rechteckig. Alle Areolen
etwas gewölbt; letztes Vertebrale stark gewölbt und deutlich
vortretend. Die seitlichen Marginalen bilden keinen Winkel
mit den Costalen; je drei der vorderen und drei der hinteren
Marginalen verursachen einen scharf 5r<'zälmtpn Rand; vorletztes
Marginale ausgebreitet, letztos mit aufwärts gebogener Spitze.
Xuclmle (IrpieckiV, andertlKiIl)iiirtl so lanp^ als an der Basis
breit. Suliir zwi.schen «iiilaren p:eii;ni sn lang als Siuur
zwischen den Analen: Suiiir /wibclien den Ihniieralen tunfmal
länger als Pectoial- und anderthall)mal läniitT als Kcnuiralsutur.
(iranlich isabellfarb«'ii oben mit jrelbweissen und dunkel-
braunen, voll) lielleii <Vntnmi aiisfrebendeu Strahler): die dnnVb'n
Strahlen etwas breitf^r als die heilen. Erstes Vertebrale mit 8,
zweites bis viertes mit 10. fünftes mit ^< helleren Strahlen :
erstes Cuslale mit 8. zweites mit 10—11, drittes mit 11, viertes
mit 8 Strahlen: Marginalen mit je 2, Caudale mit ^ helleren
Strahlen. — Bnistst-hild frt^lblicb mit l>reiteii -rlurten, braunen,
fächerförmig nach den hinterrn Spiizen il» r < in /i'lnen Schilder
ausstrahlenden Radien, H odri- 7 auf den HiniicrMleii . etwa
5 bis fi auf den Pe'-f ncMleii. 13 bis In auf ib'u At)domiualeu,
H bis r> auf den Kenioialeii und 2 auf den Analeu.
I.angt' des Hüi kenpaiizeis in der Mittellinie . . 104 mm
(^rösste Breite in der Rückeninitti' 70,5 ,
(Trösste Höhe in der Mitte des zweiten Vertebrale 52 ,
Länge des Nuchale 9 ,
v^oogie
— 139 —
Untere Breite fies Nacbale 6,5 mm
Lange den Brustpanzers in der Mittellinie . . . 83,5 ,
(inlamalit . . . 11.5 mm, Abdominalnalit . . '21, b
Humeraluaht . . 20,5 , Femoralnaht . , . 11,5 „
Pecturalnalit . . 4,5 ^ Analnaht .... 8 „
War meines Wissens bisher nnr als häufig aus der Gegend
zwischen Lattakn nnd dem Wendekreis des Steinbocks augege-
ben (Smith). Lattakn lie^t genau nördlich von (triqoalandWeat.
Liegt jetzt im Seuckeuberg'schen Museiun.
3. Tcsfmlo Verreauri Smith.
A. Smith, 1. c. Taf. 8 ,1 ; Bouienger, l. c p. .541.
Von dieser prachtvollen Art lie^zt aus Gross-Na mal a ml
ein ganz jiiiifr»*r J'anzer vor (Buchutäschchen der Hottentottiaeu),
erhalten im Januar 18B5 in Bethanien (Sehinz).
Fmriss des Panzers quadratisch trerundet . wenig läitpjer
als lireit. Die Sutur zwisdim den mittleren iMarginalen und
den ( o.^talen tief eingeschnitten : der Winkel zwischen beiden
aber nocli nicht stark ausjresprochen. Nucliale fast doppelt so
breit \We lang. Beides ofieubar Jugendcharaktere.
Rnekenpanzer schwarzln aun : Poi-salen und Costalen nach
vorn, wie in Sniith'.s Al>bildini}^, mit je einer verwaschenen
kastanienbraunen Längszone nn<l mit schnialen Gliben, von den
gelben Arnolen ausstrahlenden Uadien. Erstes Dorsale mit 5.
zweites und drittes mit 4. \iertes mit B. fiintt^^s mit 4 hellen
Strahlen; erstes und viertes ''nstale mit 4. zweiles und drittes
mit 4 bis 5 Strahlen. Zweites und drittes Dorsale mit zwei
grossen srliwarzbrannen . links und rechts auf der Areole
stehenden Kundtlecken : zweites und drittes Costale und viertes
Dorsale mit je einem solchen Fleck . der auf jenen «repren den
Oberrand der Art^de. bei diesem gegen den Unterrand der
Areole gerückt erscheint. Marginalen nnd Candale meist mit
nur einer breiten gelben, scliiet'en Striclnnakel. — Brnstsdiild
hellgelb, in der Mitt^ von den Pectorahn an eine gros.se. aus
zwei tietbrannen DoppelHecken entstandt^nf Längsmakel, Die
vorderen seitlichen Marginalen unterseits mit einem braunen Fleck.
Länge des Rttckeiipaiizers in der Mittellinie . . 56 mm
(4rösste Breite in der Rückenmitte 4*i.5 „
Grösste Höhe iu der Mitte des diitteu Vertebrale 27,5 ,
— 140 —
Lauge des Nudiale . .
Untere Breite des Nucbale
Pectoraluabt
Die Art wird bis jetzt nur von den (Quellen des Oran<::e-
Flusses angegeben, und ist anscheinend das vorliegende, im
Besitz des Herrn Dr. II. Stliinz verbliebene Stürk ans «Iross-
XamalHnd das zweite überhaupt bekaunte Exemplar dieser
selteuen Spezies.
Thunbani, Kongt. Vtttsuk, Acad. nya Haudl. Vol. K p. IHO . Dumeill
Sc Bibron, £n)- c^n. Tuine 2 p. 146 TiU 14, Fig. 1, la; Stmckf Verbveitun|r
der Schildkröten über den Erdball 1H66 p. Ho.
Ein Stück von Malmesbury, C;ipi)ri)vinz (Baclimann).
Ist nach Strauch über ganz SÜd-Alrika, Madagaskar und
Mauritius verbreitet
Schöpff, Hist. Test. p. 12. Taf. 3. Y\g 1 iT.sf,„h): Dumeril Bibron,
1. c. p. :*KJ, Taf. 19, Fig. 2 (feutonyx Vapemist}: Strauoll, 1. c. j). III;
Boulenger. Bull. Soc. Zool. France 1880. Seance d. 13. juillet. p. 14«.
Kiii K.xtMiiiilar Vdii M almesbury. ( aijprovinz ( BacUniaiiii).
Wohin in ganz Afrika, nördlich bis /.um Sciu^gal, Abessyiiieii
»nid SennAr vordringend, und aut .Madagaskar. Ist übrigens die
einzige Schildkröte, die ich bis jetzt von Madagaskar, und zwar
speziell aus Südost-Betsileo, erhalten konnte.
Petsrs, Hon. Ber. Berlin. Akad 1870 p III, Fig. 1; Btllnnr, Cat.
Lut. Brit. Mus., ed. 2, Vul. 1, p. 11, Taf. 2, Fig. 5.
Ein schönes Exemplar dieser wenig bekannten Art von
Malmesbury, Capprovinz (Baclimann).
Scheint ausserhalb der Grenzen des Caplandes noeit nicht
gefunden worden zu sein: die Stücke des British Museums
stammen z. T. ans der Karroo.
7. Paehifdarfyhis Bibronl (Smith).
Boettger, Ber. Seuckenbg. Cies. 1886 p. 15; Peters, Eeise nach Mocam-
bique, Amphib. 1888 p. 26.
4. TesHbdo (Homoims) ctreoktia Thunb.
Cholydidae.
5. Pelomedum gaieata (Bchöptf).
Eideohsen«
GeckonidM.
6. Ckmtdrodaehflus angulifer Pts.
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— 141 —
Drei hall)wii( hsi^re Stücke von | Aus, Gross -Namaland,
gesammelt 1884—85 (Schinzi.
Ubpreiii^tiuimeiid mit Buuleiigers Beschreibung, alx^r bei
einem der StiK ke etwas mehr Supralabialen als prewt'thnlich
il(>- lOi und duiin auch die Kielun? beider Formen V(m l^ücken-
?:chni»pen nirlit so srharf ans<respr(Klien wie oroAviihiilicli (Crosse
«reki^dte Till n 1 kel altweeliselnd mit kleineren KiickeiiM Iiüi ^cIhmi :
diese 1 iiUeikel auf dem Rücken nicht conisch. Finger uuWu mit
etwa 10 (luereii Lamellen.
FRrbunjr normal, weissgrau mit o schwarzen (.^uerbinden
über den Rücken. 10 über den S( hwanz.
Diese von Hengiiella d^arboza. Peters. Boulenger) und von
Tett« (Pts., Blgr.) und Hnror i Pts. ) in Mostiambique abwärts bis
zum Tap (Smith. Blgr ^ bekannte Eidechse ist in der Tiitteratur
ausserdem verzeirlmet aus dem Oran^estaat (Blgr.). von Angra
Pe«juena (F. Müller) uml | Ans (Schinz i in (iross-Namaland um!
von Otjimbingue und Neu-Barnieu in Hereroland (Pts.).
8. Bnekiftlaetiflta oeellatus (Cov.).
Covtor, B^e Ämm. Tome 2 p. 46 fOedm); Mutoigar, L c. p. 805.
Ein Stttck von MalmeKbur}', l'approvinz (Bachmann).
Die Art lebt nach Bonlenger von Benguella abwärts bis
Tsam Cap und auf der Insel Ascension. In Mossambiqne wird sie
nach Peters durch den nahe verwandten P. pnnrfnUtK Pts. ersetzt.
Agamidae.
9. Agama Mspidn (L.).
Umkt HiiB. Ad. Fwl. p. 44 xaA RvMt nftt ed. 10» Toi. 1 p. S05 (J/terrtn):
BwlesiBr, 1. e. p. 849.
Ein Stüde von Malmesbury, Oapprovinz (Bachmann),
ein halbwüchsiges !^ von ca. 120 mm Totallänge von [Aus,
Gross-Namaland, gesammelt 1884—85 (Schinz) und 5 Exemplare,
darunter ein d* von 210 mm und 2$$ von 180— 185 mm Total-
l&nge aus Damaraland (Schinz).
Occipitale vergriissert: Dorsalschuppen sehr ungleich, die
Stachelschuppen des Bückens in undeutliche Längsreihen an-
geordnet; fünfte Zehe nicht über die erste Zehe hinausragend;
Ohrdilhuug viel kleiner als die AugenOifhung; Ventralschuppen
gekielt.
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— 142 —
Abweichend von Boulenge rs Beschieibung 8ind bei dem
Stück von 1 Aus nur die Kopfschilder, die grossenteils ungekielt
erscheinen und die diitte Zehe, die deutlich langer ist als die
vierte. — Gran, mit je zwei dunkleren, symmetrischen Fledcen
in der NaelLengegeud. Sdiwans mit einer Doppelreihe von ca. 9
dtmkelgranen Flecken. Kopfonterseite ziegelrot gefleckt
Die iStncke ans Damaraland haben deutlicher gekielte Kopf-
Schilder als das ebengenannte , und die vierte Zehe derselben
ist deulich etwas länger als die dritte. Das vorlieg«nde ^ hat
zwei parallele Reihen von 9 und 11 Fraeanalporen, die $^ ein-
mal znsammen 10, in der Mitte dnreh eine porenlose Schuppe
getrennte Poren, zweimal zusammen 8, in der Mitte darch zwei
Schnppen getrennte Praeanalporen. — Das ist oben nniform
grangiW, die Kopfnnterseite tintenblaa. Die ^ sind überaus
ansprechend auf grangelbem Grunde vielfach symmetrisch grau-
grün, kupferrot, schwarzbraun und schwarz, bakl heller, bald
dunkler, gezeichnet, die rotbraunen, schwarzumzogenen Flecke
auf dem Kopfe, auf den Gliedmassen und auf dem Schwänze
deutlicher als auf dem Bücken. Die jungen Stücke endlich tragen
weitmaschige, graue Netzzeichnung auf der ganzen Unterseite.
Die Art scheint bis jetzt auffaltender Weise nur aus der
Gapcolonie selbst (Boulenger) angegeben worden zu sein, ob-
gleich A. Smith den grOssten Teil Süd-Afrikas als ihr Wohn-
gebiet nennt.
10. Ägama atra Dautl.
Boettger, Ber. Senckeubg. Ges., p. 12.
Ein $ von Malmesbnry« Capprovinz (liachnmnn ). 7 Exem-
plare von I Aus, Gross-Namaland, gesammelt 1884—85 (Schinz).
9 erwachsene (Td*, ein % und ein Junges ans Damaraland
(Scbinz).
Ich kann nur wiederholen, was ich frhher schon ge.<;agt
halle, dass nämlich, namentlich bei jungen Stücken dieser Art
aus Angra Pequena und Xamaland, sowohl der dritte und vierte
Kinger. al.^ auch die dritte tnid vierte Zehe unter einander in
der Länge ni( ht wesentlicli versclrieden sind.
Die aus Namaland vorliegenden Stucke zeigen die tiir die
.\it i liarakteristische ifekrunimte, in regelmä.'^sigen Int«Mvallen
mitgrüs.seren Schüppclien au.^estattete Hautfalte längs jeder Seite
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des BftckeBB und die ftba'dieg den stark zii«ynmeiigedrackten,
oben gezfthnten Schwanz und eine Reibe von 10 oder 11 Praeanal-
poren. — Da« gelbliche, bald breitere, bald schmälere, an der
Seite nnregelmftssiK begrenzte Vei*tebralbaad ist häufig hie and
da dorch rhombische Flecke etwas verbreitert : di«' Umgebung
des Auges, der Kaum zwischen den beiden <Tularl'altfn und die
Schwanzbaais sind ziegelrot. Die sind oft sehr reich und
ansprechend mit einer Doppelreihe grosser, dunkelbrauner Knnd-
makeln, tünf auf jeder Rttckenseite, and mit braunen (^uerbinden
über den Schwanz gezeiclmet Ihre Kopfoberseite zeigt häutig
prachtvoll ultramarinblaue Flecken. DieKopfuntprseite ist beim S
tintenblau mit jederseits 4 schwarzen Tiängsstreifen. beim $ weiss-
gelb mit 4 — 5 Paar schwärzlichen Wellenlinien in der Längs-
richtung.
Die Stücke aus Damaraland sind durchaus charakteristisch
mit deutlichen Unterschieden in der Finger^ and Zehenlänge.
<f mit 11— 14, im Mittel von 9 Beobachtungen \'6 Praeanal-
poren. — Kopfschilder blaiischwarz mit helleren Rundem; Körper
graugelb, Mittellinie, Gliedmassen und Schwanz lehmgelb. Angen-
kreis mennigrot. Unterseite des Kopfes blauschwarz, die übrige
Unterseite lehmgelb, die Brust schwärzlich gewässert oder gran
überflogen.
Totallänge des grössten ^ 241 mm, wovon 35 mm auf den
Kopf, 181 auf den Schwanz kommen.
Nördlicher als Damaraland gelegene Kundoite dieser in
Gross-Nnmaland wie in der Uapprovinz häntigeii Art weiHS ich
nicht anzugeben.
Zonuridae.
11. Zommt» eataithrwtm (Boje).
Boje, N. Act. Acftd. Leop. - Carol. Bit. 14. 1828 I p. 140 (fonh/fm} :
Smitli, IlliMtr. S. Afr. Zooi.. Rept. 1849. Tal und äU, Fig. 9 ((oi-dylmi:
B4Milenger. I. r. Vol ä. I88ö p 255
Kin Exeiiiphn- von M a 1 ui es bn ry. <'ap]»n>viiiz ( Haclmiaini i.
In der Literaliir angegeben mir von dei- We.stkiisle der
Uapcolonie (^Houlenger) bis gegen Namalaml hin (Smith).
12. Zonurifs polyxanw (Smith).
SnMi, V«ir- 17«t. HiHt. (8) Toi. 8. 1838 p. 34 und Itlnstr. S. Afr. Zool..
I. < T ♦ 'S Fi- 1 i n f T ' 10, Fijc 7 ^CmlylttM): Htm, M«n. Bcr. Berlhi.
AkaU. ibti-d p. 18; Boulenger, 1. c. p. üö?.
— 144 —
Ein St&ck aas Malmesbnry, Capprovinz (Bachmaon),
eins ans Gross-Namaland, zwei aas Damaraland (Sehinz).
Frontonasale durch die breiten Snpranasalin vom Bostrale
abgetrennt'; Flanken mit Ähnlichen Schappen wie der Rflcken
bekleidet; Nasale klein; unteres Aagenlid mit Fenster. Schappen-
qnerreihen auf dem Blicken 43—44, auf dem Bauche 32—34;
Schnppenlängsreihen oben 34—36, unten 20 — 22. Femoralporen
14 bis 16, im mttel 15—16. — Alles ttbrlge, auch die Färbnng,
normal.
Das aus Gross-Namaland vorliegende Stftck weicht von
den übrigen durch 4 Infraorbitalen ab, deren drittes an die
Lippe tritt und zwischen dem fttnften und sechsten Snpralabiale
liegt, sowie dadurch, dass 7 obere und 8 untere Labialen vor-
handen sind, letztere in Kontakt mit einer Reihe von 6 grossen
Schildern. Auch eins von den Exemplaren ans Damaraland zeigt,
bei normaler Anzahl der Lippenschilder, jederseits ein« Reihe
von 6 grossen Postmentalschildem.
Angegeben wird die Art aus dem westlichen Sfld-Aft'ika
vom Orange -Fluss (Smith, Boalenger) nordwSrts bis Damara-
land (Schinz) und Neu-Barmen in Hereroland (Peters).
Ampbitbaenidae.
13. Amphtsbaena quadrifmmi Pts.
Mu% 1. e. 1862 p. 25, 1879 p. 277, Figr. 4 iiiifl Bdoe mrh MoMHun-
biquc, Amphib. 1H82 ]>. 87 ; Strauch, Mt>l. Biolog. Acut. fit. P£ten)1)onrg Toim 11.
1881 p. 412; BMiMier, I. < . p. 447.
Ein scliönes Stück aus | Noi Xas bei Ghanze in der
Nord-Kala/ari, im Sande lebend (Schinz).
Nasalen in der Sclinauzenmitte Sutur bildend ; 4 Praefron-
talen in einer (^uerreihe : 4 Praeanalporen. Occipitalschilder bei
unserem Stück ziemlich gross, nach Ivinten etwas unregelmässig
gef^en die gleiclifalls noch grossen Scliildchen des ersten Körper-
ringels abgesetzt. Links 3, rechts 4 grosse Temporalschilder,
deren vorderes unteres sich zwischen das dritte und vierte
Supralabiale einschiebt. Praefrontalen vom und hinten fast
gleiclibreit, mit parallelen Seitenrfindem, Siibmentale verlängert,
tlinfseitig. Körperringel 213, Schwanzringei 45; Ringel in der
Körpermitte oben mit 18, unten mit 14 Segmenten, hier die
beiden mitteisten wesentlich breiter als die übrigen.
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Dunkel branngiHu, nach hinten dunkler, fastschwarzbruun:
Unterseite gelblich, Schwanzunterseite dunkel braunen.
Findet sich bei Nen- Barmen im Hereruland (Peters), in
DamaraUnd (Strauch) und bei Ghanze in der Kala^ari (Schinz).
Das StQck ist von dem gütigen Finder dem Senckenberg-
Rchen Museum zum Geschenk gemacht worden.
LaeertidM.
14. Scapteim deprestM (Merr.).
BwWinr, Ber. Senckenb«;. Qe». ism, i>. 12; Bcslwiger, 1. t. Toi. a.
1887, p. 110.
21 Exemplare vom Wege zwischen Angra Pequena,
I Aus und Keetmanshoo(> (Schinz), IB alte Stücke von
[ Aus in Gross-Namaland, gesammelt 1884-— 85 (Schinz).
Infraoculare auf dem fftnften, sechsten und siebenten,
seltener auf dem vierten, fünften und sechsten Supralabiale
aufrnhend : Frontonasale mit dem Eostrale in Kontakt. Zweimal
fand ich ein accessoriscfaes unpaares Schüppchen zwischen den
Praefrontalen. Die Zahl der Femoralporen schwankt bei den
21 erstgenannten Stücken zwischen 15 und 19 und beträgt im
Mittel 17—17.
Oben gelbrot, sandgelb bis grangrün, im mittleren Alter
ausser dem kurzen medianen Nackenstreif mit vier bi'eiten,
mtbraunen, durcli schwarze Flecken quergestreiften und reti-
culierten Lftngsbinden; im Alter oft nur jederseits der ftnsserste,
rotbraune, schwarz reticulierte Seitenstreif vom Ohr bis zur
Insertion der Hintergliedmassen deutlich. Schwanz weissgrau,
jederseits mit einem scharf abgesetzten, schwarzen Lftngsstreifen.
Bei den 13 alten Stücken von | Aus liegt das Infraoculare
siebenmal auf dem fünften, sechsten und siebenten, fünfmal
auf dem sechsten, siebenten und achten, einmal auf dem vierten,
fünften und sechsten Supralabiale. Die Zahl der Femoralporen
schwankt bei den 18 vorliegenden Stücken zwischen 15 und 20
und betrügt im Mittel 17^18.
Etwas auffällig in Form und Färbung ist ein einzeln von
I Ans vorliegen dts Stik-k. Bei ihm ist die Schnauze feiner zu-
gespitzt, dieSnpralnbialen sind fast iialb so niedrig, die Färbung
ist grüngrau, auf dem Rücken über und über mit schwarzer
Mascheuzeichnung, der »Schwanz mit zahlreichen hellen und
10
— 146 —
duoklen Qaerbinden, jeder Wirtel abwechselnd hell, der nächste
dunkel.
Weitere genaue Fundorte dieser Art ausser den oben
genannten sind in der Litteratur nicht zu finden : namejitlich ist
es noch nicht ausgemacht, wie weit sudlich die Art ins Oap-
land reicht.
1'» Krt'iiiids jHihhclhi (iray.
Gray. « at. Li/. iliii MiH. lH4r»iK42; Smith. Illusfr. S. Air. Z0..I.. Kipt
184;>, Tal. 47, Fi-. 1, Tal'. 4K, Fi-. 14 ((innttfi/nai. Tal. 47. Fiyf. 2. Tut. 4H.
Fig. 12 (putrhmK Taf. 47, Fig. H, Ta/. 48, V't«. 15 fformmaf: BMlengtr,
1. c. p. »3.
7 Exemplare aus der Gregend von Angra Peqnena.
I Aus und Keetman.shaop, 4 von | Aus in (vross-Nama-
land, H ans Damaraland (Schinz).
Die 7 erstgenannten Stücke stimmen in der Pholidose ganz
mit Bonlenge rs Beschreibnng von E. pnJeheUa Gray fiberein,
in der Färbung und Zeichnung aber sind sie viel ähnlicher der
Abbildung von Smiths loidaia 1. c. Taf. 44, Fig. 1.
Bei allen vorliegenden Stücken stehen die Ventralen in
12 Lftngsreihen, und die Distanz zwischen Loreale und erstem
Snpraoculare ist stets länger als die Länge des letzteren Schildes.
Das Augenfenster besteht aus zwei Schuppen. Die Schuppen
Hilf «1er Oberseite der Tibia sind scharf gekielt, viel grösser als
die RiK'keusi liuppen: diese nur gegen die Schwanzbasis hin
schwach o;ekielt.
Auf <lem K<»ptt' nur ausnahmsweise mediane, acce.s.surische
St hihlcheu : 4 odtr ö, selten nur 3 Kümerschiippclien auf der
Linie zwischen Loreale und vorderem Supranculare. vordere
Supralabialen 4bis6, im Mittel von 14 Beubachtnngen 5— 6; nur
die beiden vordersten Kinnsciiilderpaare in Kontakt fin zwei
Fiillen nur das erste Paar): Collarschuppen 11 bis 1.'), im Mittel
13 \'.\: t'twa 6(» bis (>.') Sdiiippclien quer über die Riickenniitte.
inci, der Ventralen: Femoral|>oren 10 bis 14. im Mittel 12—12.
hie 7 Krstfreiiainiteii haben «rrauen Kopf und Hals; Ri'irken
und Schwanzltasis sind hell kupferrot mit 4 schwarzen Liings-
stn ifen, die aber erst an «len I*arietalschihlern und am Ohr
ansptzm. und deren ausserster 4 bis Ii {rros.se blaue Ocellen ein-
schlicsst : «'in kurzo medianes schwarzes Xackenst reifchen, das
audi iu ibi:^ 10) Kund punkte aufgelöst, sein kann. Hinterkopf,
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- 147 —
Scbläl'en, Schenkel und Scliwanzbasis mit einzelnen grossen
scliwarzen Rnndfiecken. Unterseite gelbweiss, Scliwanzunterseite
und Hinterseite derltHedmassen, namentlii Ii Ix i jüngeren Stiicken,
/.'w^eh ot. Junge Stücke haben an der Seite uul' mehr graulichem
eirunde ausser den vier immer vorhandenen schwarzen Rücken-
slreiten noch je eine rotbraune weitere Seitenlinie, die an der
Kachenconiniissur beginnt und dem seitlichen Ocellenstreif parallel
liiut't. Helle Tropfentleck eu auf den Hintergliedmassen, die die
Jugendfurm auszeichnen, können sich izelegentlich noch bis ins
Alter, wenn auch weniger deutlich, erhalten. Ebenso zpig:en sich
auch auf dem Hinterriieken. die Anssenseite der lieideu mittelsten
Längsstreifen llankierend, gelegentlich iiocli H bis 5 in eiueLängs-
reihp geordnete gelbliche udf^r weissliche KinvUlecke, die aber
bei dem ^.niz anstft wachseneu Tier sich höckistens noch auf der
Schwaii/.liiisis pikfinuMi lassen.
Von den vier von | Aus vorlieerendeii .Stücken zeigt eins
ein accessorisches ScliiMchen zwischeu den Praetiontaleii . ein
anderes eine linksseiti<2:i' Trennung des Supraoculardiscus in drei
Platten, wie das in Smiths Fig. 11 auf Taf. 48 bei K. midtüa
zu beobachten ist. — Zwei von diesen Exemplaren zeigen ganz
die oben bereits beschriebene Färbung und Zeichnung mit
s( hwar/eii Längsstreifen ; ilir schwarze, unten rot eingefasste
Seilenliiude trägt bis zu acht blaue Augentlecke. Die beiden
anderen Stücke besitzen eine wesentlich andere 1^'iiibHng. Das
eine ist oberseits einfarbig schiefergrau, auf dem Kopfe gelblich-
grau mit ganz dicht<?r. dunklei- grauer Spritzung ; auf dem Hinter-
rücken zeigen sich schwache Andeutungen von drei gelblichen
Lftngslinieu. Das andere ist oberseits uniform hell kupferrot
mit zwei kaum nnterscheidbaren, dunkleren Rllckenstreifen und
je einem lebhaft blauen Augenfleek Aber der ÄnninsertioB.
Die drei Elxemplare aus Damaraland weichen in der Fftrbung
in nichts von den südlicher gesammelten streifigen Formen ab;
der Seitenstreif zeigt hier 6 oder 7 blaue Augenflecke.
Die Art seheint nach aUedem, je nach der Örtlichkeit, sehr
bedeutenden Schwankungen in Färbung wie in Zeichnung unter-
woifen zu sein, die so anffäUig sein können, dass erst eingehendes
Studium der Pholidose zu einem sicheren Urtheil verhilft. Mehr
noch als die nns vorliegenden zwei oder drei Farbenspielarten
beweisen das die oben zitierten Smithschen Abbildungen.
10*
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— 148 —
8mith nnint als Fiuidoit derselben die nördlirtipii und
westliclien Teile des C'aplandes bis zum Wendekreis des Stein-
bocks und speziell die Umgebung des ()rang:e-Flusses. Boulenger
fügt dazu die Karroo. Oross-Namaland und die Westküste von
8üd-Afrika.
GeirhosauridM.
16. Öerrkosniirus (inrifm n. Sp.
(Taf. V, T\\r. 8a-«l.)
Cluir. Dittert a O. ffipico (Smith) seriebus solum 8 scutorum
ventraliuro, taenia dorso-laterali disiinctiore deficiente. — Caput
modicum ; (■or]>u8 rotundato-iiuadrangulare. Scuta (capitis laevia :
front^)nasale latius quam longius, rostrale non attingens; et
praefrontalia et parietalia longam sutnram inter se formantia.
'i'ympanale magnnm, late semiovatum. Temporalia majora 8.
Scuta dorsalia unicarinata, lateralia f 4 laevia, in seriebns long^-
tudiiialibus 2r>, transversis öO— 52, ventralia in seriebus longi-
tudinalibus 8, transversis 34 disposita. Senes extrema vontralium
latitudinecaet^risapiiualisneque angustior. Porilemorales 16 — 16.
Clinda \k {i. duplo longior quam truucus nna cum capite.
Supra olivaceus, uigro peiiitus uiaculatus et punctatus.
lateribus tiunci ('aHdae(iue flavis nigio indistinrte pluristriatis.
subtus tiavidus. Membra olivacea, maculis rotundis nigris, davo-
«cellatis maculata.
Jjong. capit. 2(>'/j. tnmci 113*/,. cauda*" c laesae) 210,
niembr. anter. 34. poster. rnm. Lat. capit. '1\ mm.
llah. Ondonga in Ovamboland. In Anviw Kxemplar. dpiii
leider das Schwänzende fehlt» von Herrn Dr. Hau:* Sc hin/
gesammelt.
Das Tier ist narli direkt»-!- X't-rirleiclinnjr in < Grösse und
Kopfpliülidosc ;ilmli{'li dem il. /fif/roUnmtus Hallow. vom unteren
Congo. untei sclieidet sich von ihm aber nnssci- in der Färbung;
leicht durrl» die grosse Ohrschuiiix- , die last halb so breit ist
als liorh . und dadurch, dass dit äiisserste Reihe der Baueli-
sfliildt-r Lienaii so breit nnd nicliT .schmäler ist als die übrigen
Venl.ralserien. Während die Cungo-Art 11 L'-rössere Tempoial-
srhilder trägt, zeigt unsere Art deren Iteidenseilj^ nur 8. Di<*
mittleren Kückenschnppen und die DorsolaterMlschuppen sind
bei df'r neuen Art einkielisr. di^' 4 bis ."> am weitesten nach der
Seite gerückten Keiheu aber zeigen .sich vollkomme» glatt.
Google
Bei dem vorlif^udeu Stücke sind die Nasalen der linken
Seite zu einem grossen Schilde versclimolzen, and auch auf der
rechten Seite ist die Trennung in zwei Nasalschuppen nicht
sehr deutlich. Möglicherweise ist also das Auftreten „eines ein-
zigen Nasale" ebenfalls ein Charakter fOr die neue Art.
Färbung olivenbraun ; Kopf mit schwar/en Punkten. Alle
Rttcken- und Schwanzschuppen mit grosserer oder kleinerer
schwarzer Makel und gelbem Innenrand, so dass zum wenigsten
auf den Körperseiten und am Schwänze zahlreiche « ziemlich
deutliche, auf eine halbe Schnppenreihe beschränkte schwarze
Längsstreifen entstehen. Keiner dieser Längsstreifen ist aber
stärker markiert; eine helle, dunkel eingefasste Dorsolateralbinde
fehlt also.
Das Originalexemplar hat der Kntdecker gütigst unserer
Sammlung fiberlassen.
17. Tetradaefffbta aeits (L.).
Unie, Syst Nat. VaL 1 p. 303 (iMserta)-, SvHh, Iltiutr. ä. Afr. Zoolofgr,
lic'lit. 1849. Tnf. 41. Fig. 1, Tftf. 42, Fig. 1»-16 (Gerrbomuru») ; BMlM||tr,
l. e. Vol. 3. 1887. p. 124.
Ein KxemplHi- um Fuss des Tafelbei^t» bei Cap Stadt,
gesammelt Januar 1887 (Sclimz).
Durchaus typisch in Form und Färbung.
Hekannt ist die Art aus der ( 'apcolonie, namentlich aus
den ()stlichen Theilen derselben (8mitb} und jetzt speciell auch
von Oapstadt (8chinz).
Scincidae.
IB. Mabtüa trivittaia (Cuv.,).
Cuvier. l^'irne Aniiii. 2. ed. Tome 2 p. 62 (S'-iii' i'sr. Dumerit & Bibron,
Eip^t. g^0. Tome ö, p. HTl iKitpreites Memmij; Boulenger. I. c. p. 195.
Drei Exemplare von Malmesfour}*, Capprovinz (Bach-
mann).
Alle drei mit Schuppenreihen um die Bauclmiitte.
Bekannt aus ganz Süd-Afrika (Smith) und spezifll ans der
Umgebung von Malmesbury (BachmaunV Ceres (F. Müller) und
Port Klizabeth iBunlenpfpr) im Tapland und von Siiiitlihrld
(Bof'ttgeri m Transvaal und Damaralaiid (Blgr.), sowie fraglich
vuu der lusel Aäcent^iou.
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— 150 —
19. yfafmin airrnfn (Vts.).
Peters, Mon. B«r. Berlin. Akad. 1K44. p. M> i Tn>i>lihili i>ism(ii uuil l»ei>f
nftüh MoBMmbique, Atnpbib. 1882. p. 67 (Eiiprcjffw ; Smith, Ilhutr. & Afr.
ZooL, Rfipt. 1649, Taf. 31, Fig. 1 (ptmetatüaimut) mi Appendix p, 11
fSuudeeaUi); BdUlNg«', 1. p. 204.
Je du Exemplar von | Aui$ nnd Ton Damaraland,
am junges Stttck vom Wege zwischen Angra Pequena,
[Aus nnd Keetmanslioop in Gross-Namaland, gesammelt
1884~ao (Sdiinz).
Das Stück von ( Aus stimmt ganz mit Bunlengers Be*
schieibung nnd sehr gut mit Smiths Abbildung Oberein, nnd
weicht nur darin ab. dass die Parietalen hinter dem laugen
Interparietiile nicht in Kontakt mit einander stehen. Di»- nlu're
Seite des Infraocnlare ist mehr als doppelt so lang als die an
den I^ippenrand stossende untere Seite. 5 5 vordeie Supra-
labialen. Ohröttnunp: mit 2— .'i dreieckigen Lohen. Schuppen-
l&ngsreilieii. - Olivenbraun mit schwarzen Punkttleeken. die auf
dem Vorderrückj'ii in tlftnl* undeutliche iJiiifrsst reifen angeordnet
sind. Kopf mit St hwarzen Punkttiecken. Kiu breites uranpegelbes
Dorsolateralhaiid : (l;ininter eine breite, durch das Auge gehende,
schwärzliche Längsbinde. Kein deutliclies helles Seit enbaud weiter
unten auf den Flanken. Uiiterseit.s weiss mit feinen, im vorderen
Teile grauen, im hinteren rotbraunen Fleckchen. Kopfujiterseite,
uamentlicb an den Kinnseiten, nüt schwai*zen Punktflecken.
Das jüngere Stück zeigt einige Abweichungen von Bouleugers
Beschreibung. Das Nasf'nli>rh liegt beiderseits «leutlich vor der
\'erticale der Sntur, die das Rostrale mit dem ersten Supra-
labiale bildet. Das einzelne Frontoparietale ist nur so gross
wie das Interparietale, mifl der Oberrand des Infraocnlare nur
d(>1>]M It so lang als der L iiterrand. 5—4 vordere Suin alabialen (das
dritte rcrliteT'seits nhcv otteiibar durch Verschmelzung von zwei
Supralal)ialschil(kni rntstainleii i : 2 2 Ohrlubcii ; .')2 Sclui]tiM'ti-
bingsreilicn, — Färbung ähnlich dem Ydi iueii. ab( i da< gelbe
Dorsolateralband nur <ranz leicht MTisrcdfntt-i . die srliwarze
Punktierung: der Kopfuuterseite fehlt, und die I nterseite der
Hiiite?Trliediiiasseii und die ganze Schwanzbasis ist rosa getarbt.
SutureH der hinteren Supralabialen schwärzlich.
Das Stiick aus Damaraland eiidlicli zeigt .'> ö vmdere
öupralabialeu, hi auch in der Anzahl der Ohrlobeu und der
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— 151 —
SrliupiieDläDgsmlieii. sowie in der Farbnug dem voHgeti äUnlidi.
>:( i^t aller drei andentliche, helle RQckenstreifeii. die jeder an
seinen beiden Seiten von nchwarzen Makeln flankiert werden.
Die Art lebt imdi lionlenger in ganz Süd -Afrika sUdlicb
des Aequators. Spezielle Kund(»rte sind Sansibar! Blgr.). Cabaceira.
(^iiellimane, Boror und Insel Mossambiqiie < Peters), Baraua und
Festland drr Sansibarküste (Pts u Sambesi il^li?)-. i. Nordwesim
der Capcolonie i Smith k (iross-Namaland iScliinü). Damaraland
(Blgr.) und Otjimbiugne in Hereroland il^t».}.
20. Mtihtt/ft sniidta il'ts.).
Peters, Mon. H» rliu. Akud. 18Ü2. p. 21 lulirarctin, uuii tira\ ) uiiJ It^tiT,
|>. 2»; BMlenger. I c- p. 206.
Je zwei Exemplare von | Aus in Gross -Nainaland. p:e-
saninielt 18K4— 85. und aus Damaraland (Seliinz>.
In der Pbolidose ganz fibereint^timmend mit Peters* und
Buulengers Beschreibungen. Frontale in Kontakt mit den drei
«•rsten Supraocnlaren oder seltener bhw mit dem zweiten und
dritten. Infraocnlare auf dem iHnften. sechsten und siebenten
oder auf dem sechsten nnd siebenten ijupralabiale aufruhend.
2 bis 4 kleine Obrloben. Die Stücke ans (Tross-Nainaland besitzen
H8. die aus Damaraland 86 Sßhuppenlängsreihen. — Oben ein-
farbig ulirenbrann. unten bräunlich weiss: Kehlgegend rosa.
Eins der vorliegenden Exemplare ist sehr bemerkenswert
fiadnrcli, dass ausser in der Nackengegend und in der Nähe der
Schwanzwurzel, wo sich nur wenige flinfkielige Schuppen be-
obachten lassen, alle Kttckensehuppen nnr drei Kiele besitzen.
Bekannt ist die Art nach Boulenger aus Süd- und Sttdwest-
Afrika. Speziell sind als Kundorte aufzuführen die Karruo iBlgr.).
I Ans in Gross^Namaland (Schinz'i. Xeu^ßarmeu in Hereroland
iPeters> und Damaraland (Schinz).
21. , irouhas ntf /rt/if/is f 1 ,
Linne. ^v*.t. Nat.. Vi.l. 1 p. .i'M) ( Ainjuis) . Boulenger. I. <■. i> l"'7.
11 Kxeiuplare von M a 1 ni c s l ii r v < HpjnoviTi/. 1 1'> ^ Innanni.
Konstant mit je<ler.s<*itsr) Mipralabialeuimd mit Ib ."^cliuppen-
läugsreiheii : Kärbnno: auftallend variabel.
Verbn'itHt in Siid-AfrikM n^mllicli bis Damaraland iHon-
i ujid Siiiit lilit-M in 'l'raiisx ;ia! i lio<'tJ<r*^r). Si»eziellHn' Knnd-
orte sind aiis:>erdem xMalmusbury iBudmmun). Port iCiizabutli.
— 152 —
Bedfor«! und KinfifwilliHiiistowu (Bouleugeij iu der Lapcolouie imd
AnelytropMae.
22. Tffphhafmrus Hneahts Blgi'.
Boulenger. ( at I.iz. Brit. Mas., 2. e.l., Vul. 3, 1887, p. 432, Tul. ;i8. Kiir. 3.
Zwei Stücke vuii ] Noi Xas bei Gliaaze in der >iürd-
Kalaxari, im Sande lebend uSehiiiz).
Ganz übereinstimmend mit Boulenj^ei"? Beseluvibmi^. aber
das Oeulare mit dem ziemlich deutlich durclisclit'inriKU'ii Auge
vom zweiten Supralabiule durch die von Boulenger kleiner und
weiter nach vorn gezeichnete Infi aocularsi huppe p:anz p:etrennt.
Oeulare überhaupt von tlinf Schildern umtrebrn . einem Prae-,
zwei Supra-, einem Post- und einem luliHoculaie. l'ber und
zwischen den beiden Supraoculai en noch ein drittes Supraoculare.
welches das O» ulare aber nicht berührt. Mentale breit, halb-
kreisfitniiii^. i lelbrütlich mit sechs schwarzen Länf^sstreifen
über den Kiuken. <lei iuisserste Streif aus Punkten gebildet.
Kopt'schilder m iiiiin ii isdi .schwarz gedeckt.
Körperlänge 101 + 14 und 140 f 17,5 nun.
War bis jetzt nui- vom lup angegeben und stammt das
Stück des British Museums vermutlich aus südlicheren Teilen
der Kala^ari.
Chamaelemitidae.
23. Ghamaekon parvihlms Blgr.
Meoier, I. c. p. 449, Taf. 39, Ffg. 5.
Von dieser Art liegt ein erwaclisenes ^ von Damaraland
und ein ganz junges Stück aus Ondonga inOvamboland vor,
weldies letztere im Hause des dortigen Missionärs gefangen
worden war.
OceipitaUoben in der Seitenansicht des Kopfes nnr den
dritten Teil (bei C%. dilepis fast die Hälfte) der Kopfhölie aas-
machend, liinten ausgerandet, aber die Lappen in der Median-
linie sich nicht berührend. Occipitalcrista sehr schmal, aber lang
nnd dentlich. — * Schief ergrau ; Gular-Ventralcrista weiss. Ein
langer weisser Längsstreif« der von der Insertion der Vorder-
gliedmassen ansetzt und drei Viertel der Eörperseite einnimmt,
am letzten Viertel vor der Insertion der Hintergliedmassen aber
— 1Ö3
plötzlich endet Darüber im ersten Drittel der Körperseiten
2 oder 3 grosse, weisse, in dne Längsreihe gestellte Rnnd-
flecken. Plantar- und Palmarflftche aussen weiss umsännit
Wegen der Ähnlichkeit mit C%. dileph Leacb, mit dem die
Art bis jetzt verwechselt worden zu sein scheint, sind sichere
Fundorte ausser den von Boulenger gegebenen kaum aufzuführen.
Die Spezies findet sich in Kamerun, Gabun und namentlich häufige
in Natal(B]gr., Boettger), doch durften neben Ovambo- und Damara-
land (Sehinz) mit Wahrscheinlichkeit noch Hereroland (Peters
als Vk. dilepia in Mon. Ber. Berlin. Akad. 1862 p. 15) und Lattoku •
nördlich von Qriqualand West (Smith) als Fundorte derselben
zu nennen sein.
24. (luimaeleon Xtimaquensis Smith.
SnHb, S.Afr. (iiuurfc. Jonra. No.5, 1831, p. 17 und mustr. 8. Afr. Zool.,
Itopc. 1849. Appendix p. 8; Mfliioer, 1. c. p. 462.
Ein sehr junges, kaum dem Ei entschlüpftes Exemplar von
j Aus in Gross 'Namaland, gebammelt 1884—85, und ein er-
wachsenes ^ von etwa 240mm Gesammtlänge vom Ngamisee
(Schinzi.
Kehl- und P);hi( licrista fehlen; kein Selinau/enanlianjr: keine
Spur vonOccipitalloben. Körperscb&ppclien i^leifli oss. Xeliii mit
(leutlidH in OcoipitHlkiel, eine Temporalcrista, die aber sich hinten
nicht mit dem ersteren vereinigt. Bückenkanin) beim jünsreren
Exemplar aus 15, beim grösseren % aus 14 Knüpfen bestehend.
Das kleine!p Stiick ist schwarzgi'an, der Rumpf bis auf
die graue, grob rot gerteckte Kückeulinie, einen grossen, grauen,
dreieckigen Fleck auf dem Nacken und einen ebensolchen Längs-
fleck vor der lnserti(m »lei- Hintergliedmassen gelb, mit einer
breiten, undeutlichen. oTniig^erotoii I^iiide län^rs der Mitte der
Körperseiten. Untprspitc vorn li-i-aiilicli mit symiiielrisclien gelb-
lichen, hinten gelblich mit symmetrischen Arianen Zt icimungen.
Von Schnauze bis After ein deutlichei i!('U)er Streif.
Das vom .Ngamisee ist cinfaibig schwarzbraun, an
den KUckenseiteh etwas heller: die Kii«ipfr braunrot, bin ist
wesentlich grösser als die für erwachsene ^ von Houleugei*
gegebenen Maass^^
Smith nennt die Art aus Klein-Namalaml lals».» noch si'nlHcli
der Urange-Mimduugj nahe der MUudung des Urauge-Flusses.
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- 154 —
Jiii british Museum liegt es ausserdem aus (^ross-Namalan«!.
DaiiiaiaUiiul und Mossamedes vliaiboza ); es kommt uacli Bouleuger
bis Aiigula vor.
Das prachtvolle grosse !|^ hat uns Herr Dr. fSthiuz gütigst
für die Sammlung überlassen.
^ 26. Otanmekon venlralui Gray.
Gray, t at. Liz. Brit. Mui«. 1845, p. 268 : Boitonger, 1. c 4äU, Taf. 40.
1%. 2.
Helirere, ganz typische von Malmesbury. Capprovinz
(Bachmann).
Man kennt diese schöne Art bis jetzt unr von Malmesbury
< Bachmann), von Beanfort West, von KingwiUianistown und auch
sonst aus dem Osten der Capcolonie (Bonlenger). N&rdlich vom
32* S. Br. scheint sie demnach nocli nicht beobachtet worden zu sem.
Schlangen.
Typhloiiiiiaa.
26. Ttjpkhps (Otitfchoeephahui JMhhitdei D. & B.
Dmmrll L UbriM, Eq). g(n. Tome tf, p. 873 (Onychocrphaln*}; SnHh,
lUiMtr. a Afr. Zool, Bflpt. im, Taf. 51, Vig. 1, Taf. 54, Fig. 1-4 ; B«iitai«er,
Sym/ftk of tbe Suakea of S. Mr. in Zoologiat for May 1887, S. A. p. 4.
£in Exemplar von Clark ebury, Capcolonie I Bachmann).
Verbreitet vom Cap (Boulenger) bis Smtthfleld in Transvaal
( Boettger). Ausserdem angegeben ans der Karroo (BIgr.) und
von Ceres, Capprovinz (F. Müller).
27. Tt/phlops (Onffchurepfialusj Schhtxi n. 8p.
(;Tiif. V, Fig. lar-e nni 2
Char. Dilfert ab omnibns (5) speciebus uotis Africae
meridionalis rostro subtus hamato nec nou coloi'e. — Speeles
parva, teres; caput coUumqne parum angustiora quam abdomen
etcauda; longitudo coi*poris pro latitudine perma^a C/u^Vftt^-
Caput convexum. rostro protnicto, onciuato- hamato, margine
transverso acuto. Rostrale supra modicum, snbcirculai*e, posUce
subacuminatum . infeme eoncavum: scuta verticis 7 seseuplü
circiter majora (|\iam squaniae corporis. Nares iuteri: sulcus
nnsalis nare?^ iiiui transgredieus . in medio supralabiali primo
teiminatus. Na^otrontale supeme perangustum; praeocalare
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— 15Ö —
htiniile. lii.siioinie: ocnlani ae<iua latituiline quam uasdtnnitHle
ima cnni praeornlHri. Oculi perdistiucti, medict sub iKiilari.
Supralabi.ilia iniattriia, i»riiauin \ao gfuere lonfrum et aiigustuni.
Series loiigiuidiuales s<|uaiiiarum in luedio trun( o2H, transversae
448—470. S(niainae piaeaiiales caeteris nun uiajuifs. Cauda
brevis. teies. subaiute couit a. leviter involuta, aiit aequilonpra
ac latii aut parum brevior, basi seriebus 14 — 15 traiisversis squa-
maruni tccta. ad apieem mucrone sat crasso bjugtique terminata.
Aibiduä. superut' marulis transvems e punctis nigriB eom-
poüitis magis iniiiusve conspersas, iuferne unioolor.
LoDg. tote 226f eaudae ab ano nsqae ad apieeiii 4Va niin.
Lat. occipitis 4. trniid 4*/«. baseos cattdae ö inm.
Hab. Wllstt* Kalaxari und Namaland. Herr Dr. Haus
8c bin z, dem ivh mißh frene die merkwürdige kleine Art widmen
ztt können, fand ein Stttck derselben in der (legeiid zwischen
I Aus und Keetmanslioop in Gross-Namaland in 1884 auf
1885 nnd zwei Stflcke bei [ Xoi Xas unweit ühanze in der
Nord-Kalaxari. Die Art wHblt im Saude.
Der kleine, aber verliältnismä8sig sehr langgestreckte
Körper ist drehruud und sn Kopf und Hals nur -wenig dfinner
als in der K&rpennitte, während die Dicke von hier an bis zum
Schwanzende sich ungel^hr gleich bleibt. Am Halse stehen 28.
in der Körpermitte 26, vur der Afteröfinung 26 Schnppenläug»-
reihen. Alle Körperschuppen zeigen ziemlich einerlei Grösse.
Die Unterseite des Schwanzes bis zum Schwauzstachel decken
14 — 15 Schuppenqnerreilien. Ich zähle 448 — 470 Schuppen-
querreihen vom Parietale bis zum Sdiwanzende.
Der Kopf ist sterk gewölbt, die Schnauze vorgezogen und
hakenförmig nach nnten gekrtimmt, vom schneidig. DasRostrale
ist von oben gesehen mässig gross, fast /irkelnind. binten etwas
zufrespitzt. etwa 2mm lang und halb so breit wie die Kopf-
breite in der Angengegend. vm unten gesehen wenig schmäler,
ein queres Paralleltrapez bildend und hinter der rauln'ogel-
schnabelartigen Spitzt« quer ausgehöhlt. Das Nasale liegt auf
der Untei-fläclie der Schnauze nnd ist etwas breiter als der
untere Teil des hinter ilini liegenden NasorDStiale. von dem es
vordem mässig grossen Nasenloch nicht gelrennt ist. Der untere
Zipfel des Nasorostrale ist bemerkenswert spitz ; die Nasen-
furche tritit auf die Mitte des auffallend in die Länge gezogenen
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— 156 —
ersten Sapralabiaie. Nach oben zeigt sich das die Vereüuguutr
von Nasale und Nasorostrale bildende Nasofrontale sehr schmal,
bandförmig. Das Praeoculare ist wegen des tief herabsteigenden
Supraocnlare nicht sehr hoch, schmal spindelförmig, das Ocnlare
etwa so breit wie Nasofrontide und Praeoculare zusammen.
Das Ange ist sehr deutlich und in der oberen Partie des Oculare
unter der Mitte dieses Schildes gelegen. Von den sieben grosseren
Schuppen des Scheitels ist das Praefrontale etwa andertbalbmal
grösser als die Übrigen Körperschuppen, das Frontale bleibt
kleiner als das Praefrontale, nnd das Postfrontale ist kaum grösser
als die hinter ihm liegenden Kdrperschlkppchen. Die beiden Supra-
ocularen und die beiden Parietalen sind doppelt so gross als
die Körperscbuppen und stehen etwas schief, etwa in der Form
des Buchstabens X. Das erste der vier Supralabialen stosst an
das Rosütile, das Nasale und an das Nasorostrale, das zweite
an das Nasorostrale, das Praeocolare und an das Oculare, das
dritte nnd vierte an das Oculare allein.
Die Färbung ist gelblich- oder rötlichweiss mit zahlreichen,
aus Punkten, die die Mittellinie des ROckens gewöhnlich Irei-
lassen, bestehienden Querbinden und Flecken, welche bald zer-
streuter, bald dichter stehen, und derart zunehmen können, dass
der ganze Bficken schwärzlich erscheint, ttber und Uber mit
weisslichen Querflecken bedeckt, die grossentheils von der stets
hellen Unterseite aus zungenförmig nach oben steigen. Diese
dunklere Färbung scheint namentlich bei jiiugeren Stücken
aufzutreten; aber auch bei den dunkelsten Exemplaren zeigen
alle schwarzen Schuppen ringsum weisse Ränder.
Ahiiln l aubvogelscIinabelartiiEre fScJniHUzeiitui nien scliei-
neu bei 'J'/jphlo/jn nocli iiiclit beobatlji«4 zu sein. Auch in (Ut
Färbung steht die Art ganz isoliert; ich weis:< keine nähere
Verwandte derselben anzugeben.
Ein sdiones Stück \ on (ihanze wurde von dem Entdecker
unserem Museum zum Getscheuk gemaclit.
Calamariidae.
28. Hm/mlosoma bUrix (L.).
Ju, Iconogr. d. Ophid. Lief, lä, Taf. 3, Fig. 3; BoiilMger, 1. c. in
ZooiflgiBt for May 1887, S. A. p. &
— 167 —
2 Exemplare vom Fuss de» Tafelbergs bei Caps ta dt
gebammelt im Januar 18B7 (Schinz), mehrere Stficke von
Malme sbory, Capcolonle (Bachmann).
8chappenformel der Stücke von ('apstadt:
Sqa. 15: G. »/* V.125, A. 1, Sc. «»d
. 15: , . 121, ^ 1, , "/.;-
Die sieben mittelsten Schnppenreihen des Hilckens im
frischen Exemplar prachtvoll kupferrot.
Bewohnt das Tapland und wird speciell erw&hnt von
Kapstadt (Schinz), Malmesbnry (Bachmann), Ceres (F. Müller)
und Natal (Bonlenger).
Coronellidae.
29. (hrtmetfa mm CL.) ////>. nnd rftr. nt'ffru A. Smith.
A. Smith, niustr. S. Ahr. Zooi., Hept. 184H, Taf. U 17 iCiAuber),
Bouleiiger, 1. r. p 5.
Ein Stück V(»u iiuinuilcr Färbuiiji von Malmesbnry.
zwei von riai krl)nry (Hjk hiii.iinn: ein Stin k der Varietät
niyru .^lüiiii von Mulm e sbnry i Biit hmann ).
Verbreitet in der Tapi-olonie. In typist In r Form bekamii
von Capstadt, Miilimsbury, Clarkebury (Hac luiiaiiu), Cap Cook
(Boulenger) und ( eres (F. MiiUen, iu iler schwarzen Varietät
von Capland (Smitli, F. Müller), MaUnesbury (Bachmann) und
Robben lslan<l ((lünther).
30. Psammophylojr miUUimivulatus (Smith).
A. Smith, 1. c. Tat'. 42 i Amplorhhinm: Dumeiit A BIbrMr Erp. g^n.
Tome 7, p. 11G2 flh'ftsa« SiMiffiii: Boulenger, I. p. 6.
2 Exemplare vom Fuss des Tafelbergs bei Tapstadt,
gesammelt im Januar 18H7 (8chinz).
Ausgezeichnet sin<l die vorliegenfltn Stii» ke. was ich noch
nirprciids erwähnt finde, durch deutliche Kielsc liu])pen auf der
Höhe des letzten Kürperdrittels und auf der Vorderhülfte des
Schwanzes, sowie eins derselben durcli teilweise ungeteilt.e
»Subcaudalschilder (letzteres auch von .Jan beobachtet).
Schuppentbrmel :
Sqn. 17: (4. ^ V. 13;'). A. 1, Sc. '^7,. und
, 17; „ „138, , l, „ 81 l»/,-i>, "/».»•
— 158 —
Die Art scheint besonders in der Nähe von Oipstadt
Torzokoniroen : weitere spezielle Angaben fttr die C/approvinz
fehlen mir.
*n. f*s/ttnntojj/tt/h.i rhoiHinntu.s iL.).
A. Smith, 1. c. THf. bk\ (Ti imcrorhintuf; OmMtU & BlbrOl, 1. c. p. 1154
(/h'jmuy , Bouienger, I. c. S. A. p. 6.
Ein Exemplar von Malmesbury. Capjnovinz (Rachmainn.
Die Art soll in Süd- Atrika verbreitet sfiii tSiiiithi. fiinkt
sicli l»ei MaliiiesbinTfRacliiiiaun» und (Vres i K. Mülleri iiiul konnte
von mir auch bei Siuitlitield in Transvaal konstatiert werden.
Psammophidae.
32. UiMmphiopim iMiUiinacuUUm (i^mith).
BmMimv Btf. SeDckeobg. Ges. 188H, p. 4 (DfpritMf; Boiltagtr, I. c. p. 6.
Vier Exemplare vom Wege zwischen Angra Pequena
und I Aus, fünf vom Wege zwischen | Aus und Keetmans-
hoop in Gross-Namaland, gesammelt 1884—85 (Schinz).
Postocnlaren zähle ich dreimal 2 — 2 und je zweimal 2—3,
2 und 3— S.
Die Schfippenformet der vier erstgenannten Exemplare ist:
Sqii 17: G.V,.V.16(>, A. '/„ Sc. 4o-
„ 17; „ Va. « 169, n . "V
„ 17; „ Vv . 179,.. 1 r 38 rv,.
Die der fünf letztgenannten stellt sich auf :
Squ. 17; G. V. 160, A. '/„ Sc. »Vi»,
17 ^ 164 '/ *•
17- ^/ 17^ V
17- ' ^ 1 7 J. ' * * '
T * * • T) ; »• r •'*• V Ii' - I n-
Färbung, wie früher schon erwähnt, in Bezug auf die rot-
braunen, grüngrauen und isabellfarbenen, lebhaften Zeiclmungen
etwas variierend, die letztgenannten fünf Stücke oft n«)(h leb-
hafter als die von Angra Pequena.
Nach 12 Beobachtungen schwankt die Schuppenfonnel
dieser Art von
Squ. 17; G. '/a - V*, V. 160— 179, A. '/V-1, Sc ^»/^^ -*♦/„,
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— 15Ö —
wobei teilweise einfache Sabcaudalscbilder anfljeten kfinnen,
und die Durchs chnittszabl stellt sich auf
Sqn. 17; (4. V,. V. 168. A. */,. Sc."/,,.
Ausser deu v<»n mir friiln r ;iul^»'z;ililt«'ii Kumloiteii ist noch
Piimaiuhiiui liu «liese Art. zu neiuifii t^Hnulenger).
l*8ammopf^s fdhilam iL.).
BoeMger, l c. p. 6; PMar«, Mon. Der. Berlin. Ak«il. 18ß7, p. fmouUitf^r);
Boatonger, 1. c p. 6.
Zwei Exemplare von Halmesbnry, Capprorinz (ßacli-
mannj, zwei auf dem Wege von Angra Pequena bis | Aus,
fiinf aus der Gegend zwischen | Ans und Keetinan.slioop
in Gross-Namaland, gesammelt 1884 anf 1881) (Schinz). ein Stttcli
aus Damaraland iSchinz).
DieStttcke von Angra Pequena- | Aus zeigen die Teniporalen-
.stelluiifi: j ' j ^ 3 und die Schuppenfornieln :
Squ. 17; (i. 'Z,, V. IHK. A. '/r Sc. "7,,. und
, 17; , 5, , 178, , V,. • "/.»
Die fnnf Exemplare von | Aus-Keetmanshoop besitzen je
einmal links 1 4 2 -f S, rechte ^-^ ^ + 3: Unks ^-[ -^ f B,
r«'< lits 2 2 H: links und recht'« 2^2 + 3. und zweinjal
beiderseits f + H Temporalen. Die Scbuppenformel ist hier :
8(iu.
17: ii.
*/ V
173,
A.
1. Sc.
9t f
j)
17: .
174,
r
1- .
90 ;
/ »f
r
17; .
175.
rt
1, «
r»
17; r
)
177.
T)
1. .
lliS 1
/ 10«
T
17: .
V.- .
179.
V
/ 1« n
/»:•
I>it' .Art isl liier weit Wfiiitif'r reich üetärl>r als hei Anjyra
re([iieiia. hrnunlich un-aii mit oiler 5 J^iingisreihen schwärzlicher
Punlite. Kuid- iiiul flalssHiten mit mehr oder weniger reicher
tief schwarzer l'unkttlr- kmiir K<')ri)eruiiterseite mitunter seiir
weillautier schwarz luiuktiert iiiul diese Punktierung gelegentli<-h
sehr deiitlirh mal kiert. Alle diese Stlicke sind wepren des meist
ungeteilten Anale zur var. nuUtstictn Peters tl. c. p. 237) zu
stellen.
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-~ 160 -
Das erwachsene Stflck aus Damaraland endlich zeigt links
j I j ; 4. rec'lits j v j + 3 'J'euiixu alfii und jederscits 9 Supra-
labialen. Seinr Schuppt iifV»nnel ist :
Sqn. 17; (A. ö, V. H)8. A. Sc.
(Traubraun mit der charakteristisclien [jängstieckeubinde
in der Mittellinie des Kiick<»ns und jederseits mit einer fleisch-
roten, schwarz eiii-rrlassieii Sciti iihindc. Stimmt somit fi^enau
mit der Peters schen FurbeiivarieUtt furcniti (1. c. ]» iiberein.
Nach 9 Beobachtungen variiert die Form des vvt stlichen
Süd-Afrika von Squ. 17: (i. V. Iü8 179 A -1.
Sc. - "Vni 2eigt iiu Mittel die SchupiKiitorniel :
Squ. 17: <i. V. 175. A. '/,•
Ans Süd-Afrika iiciiiit l>uultMij;t'r diese Art vuui Cap, von
Port Natal, aus Kattraria und vom Orange-Kluss. Peters fand
sie bei Otjimbiugue in Hereroland.
34. i^mniophiff mmfer Merr.
Dumeril & Bibron, Erp. ^i'-u Tuine 7, 892 j Jan, Iconogr. d. uphid.
Lief. H4. Taf. 4, Fig. 3; Boulenger, 1. « . ]*. 6.
Ein Exemplar vuu M a 1 m e s b u r y. ( approviiiz i Bachmann i.
Die Art ist über da^^ jranze Paidand verbreitet und geht
einerseits nördlich bis Smithticld in TransvaaUHoetti^er), anderer-
seits bis Namalaud (Boulenger).
Dondrophidae.
35. "Htihtkammvi Xatakmis Smith.
Smith, lllufttr. S. Äfr. Zool.. Ke|M., IHV.K Tat ü4 ; Boulenger, 1. c. p H
Kill Stiick von Clark ebury. Capprovinz tBachmaniif.
Nach Houleiig'cr tiiidet sich die Art am Cap. bei Kiiitr-
willianistowu, bei Port Natal, am Urange-Eluss und in Damaraland.
36. Huf-epluilns fhprtisis Smith.
Smith. 1. r. Taf. 12 iimncn) ; Jan, Icu«. d. Ophid. Lief. 32, 1869, Taf. 4
(typiis/ ; Boulenger. I. c. p. 7.
Ein erwachsenes K.vemplar von Undonga in Ovamboland
(Schinz).
Pupille rund, Nasale einfach. 7 7 Supi alabialen, l Prae-
und 3 Postocularen. Temporalen 1 -r 2 + 1 jedei*seits.
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Schuppenformel: Squ. 19: G. '/,. V. 184. A. 1. Sc. verletzt.
Einfarbig hellgrau, über und über (Innkler giau punktiert,
und gemarmelt. Lippen- und Kinugegend hellgelb, Labialsutureu
undeutlich gran.«;(lnvarz.
Angegeben wird die Art in der Litteratur von 8ena, AFn-
tundo, TettP. Cabaceira (Peters ) in Mo.ssanibiqup (Jan). V(m F(»rt
Natal (Boulengeri. vom Caplandp iSmitli, Jan), von Alt-Lattaku
nördlirb von Griqualand West (Hlgi . i. von Ondonga in Ovambo-
land (Sellins) und von d»'r{Toldküste {h\ Müller;. Herr v. Maltzan
fand sie sogar noch bei Bufisque in Senegambien (Boettger).
Lycodontidae.
37. lAtmprnphis rufulus (Licht.).
SmHh, I. r. Taf. 48; J«m Iconogr. d. Ophid. Lief. 17, Tat 4, Fig. 1;
Biülwiar» 1. c. p. 7.
Je ein vStiick vom Fu8.se des Tafelberg.«; bei Kapstadt,
gesammelt im Januar 1887 (Bchißz) and von ('larkebury.
Capiand (Bachmann).
Bei dem Stucke von Capstadt tritt nur das vierte und
tlknfte Supralabiale ans Auge; die Pupille ist rund.
. Schuppenformel: S(in. 19; G. '/„ V. lü.% A I, Sc.
Oben schwarz, unten weissgelb ohne Fleckzeiclnunifr.
Bekannt ist diese Ai t ans jTanzSftd-AfrikaiSmitli i undspeziell
von ( "apstadt (Boulenger, Schiuz), Clarkebiirv ( Baehmann). King-
williamstown (Blgr.), Basutoland (F. Müller) und Natal (Blgij.
38. Ttoodon Hneahts D. iV: B. var. infemalis Gthr.
Günttier, l'at. l'olubr. Snakt»« Bnt. >lu>. I8ö8 p. 199 (in[crnalisj\ Bouiengert
1, c. p. 8 (var.).
Je ein Stück vom Fu.s.se de.s Tafelbergs bei ('apstadt.
gesammelt im Januar 1HH7 (Schinz) und von Malmesbury,
C'apcolonie ^Badimann i.
Das Exemplar von Caps ladt zeigt 2—2 Praeocularen, die
Temporalste! lüiig 1 + 2 + 3 und die Schuppenformel:
Squ. 23: U. 2, V. 185, A I, Sc. "/„.
Diese Varietät ist jetzt bekannt von Malme.sburv CBacliinann i.
('apstadt (Schinz), Port Elizabeth und Port Natal i l^onleuger) in der
( apcolonie, weiter aus Damaraland (Blgi .j und nacli F. Müller
auch von Abiui an der Goldküste.
11
— 162 —
Dipsadidae.
.'^9. [.ritfuflini nifc.sfens! (Gmel.).
SmHh, lllnstr. S An Zo .l , Kepr. 1H4J>, Appendix p. 18 ii'rotaphcjtc/tts}:
Jan, Icono^. ^\. c)phi>l. Li. t. l af. 2, Fiir. l (Cmtajthnjteltis); Boulenger, 1. c. p. 8.
Ein Exemplar von M ;i 1 ni e sb ii ry, Ciippiüviuz ißachinami).
Sclmpiuiiilurmtil : s,,u. 19: G. V. 162, A.l. Sc."/,,.
Ein zweites Stück von t'laikebuiy, Capprovinz i Bachniann)
mit der von mir verzeichneten Scliuppeniuiinel S(|u. 19: G. '/,,
V. 180. A.l, Sc. ist mir nachträglich wegen dei liohen Siib-
cau 11/ ilil verdä einig geworden. Leider ist eine enieute Unter-
sucliiuig iIl'.s Exemplars nicht mehr möglich.
Die Art ist in ganz Süd-, West- und Ost-Afrika, vom Cap
einerseits bis nach Senegambien, andererseits bis nach Abessynien
und Oberilgypten, Überall verbreitet. Alis Sfid- Afrika wird sie
von Capstadt (Smith), Malmesbury (Bachmann), Ceres (F.HftUer).
Port Elizabeth und Natal (Boulenger), aus Südost-Afrika vom
Festland gegenüber der Insel Hossambique and von Tette(Pet^)
genannt
40. JAplittllni sniit'atnuilata (_Smith).
Smith, 1. c. Taf 7i Trirsfo/ms/: Peters. Jiciae nach Moggambiqne.
Rept. 1882, p. 127 {Trh.srn^,„s/ : Boulenger, I. o. ]>. ii.
Ein schönes Stück dieser seltenen Srhlange an.< der Kegend
zwischen Aus und Keetmannshoop in (jicss-XamalaiuI,
ge.sanmielt 1884 auf 80 iSdiinzX
Schuppen der mittelsten kenreihe nicht grösser als
die der Nachbaneihen. 9 — 9 8iiprH];il)ialen. V(»n denen das
dritte, vierte und liintte ans Auge treten; lulnUiildaleu 12 — 12.
von denen die 5 ersten. bemerken.swert schmalen und unter
einander ganz gleichbreiien Schildchen an das P<)stmentale
stossen. Temporalen links 2 -h g-j^ g rechts 2 + 24-2.
Schuppenformel :
Squ. 21 (am Halse 19): V.219, A. 1. Sc. ^'/s,-
Oben graulich fleischfarben, auf der ersten Körpei'li;iltie
mit grossen schwarzen Kundmakeln, auf der hinteren und dem
Schwanz mit scliwarzen halben (^uerringen. Nackenmakel breit,
quer rhombisch. Auf dem Kücken M, auf dem S( hwanze 15 Makeln.
Bei dieser Art schwankt lUe Anzalil der Rückenbinden
von 26 zu öl, der Scliwanzbinden von 10 zu 22, die der
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— 163 —
Schuppenrcihi 11 von 10 y.w 21. (lie der Ventralen vob 206 bis
223, Anale 1 Iiis '/,. SulKaiidaleii ^'Z,, bis "/-v
Im Mittel (von 4 Brobaclitnn^^eii ) trägt die Art 'iß (^iier-
hindeii auf dem Kücken, 14 auf dem Schwänze, und ilie Durcli-
.schnitts-Scbuppenl'orniel «teilt t^idi iuacli 3 Beobaelitunfren) aut :
Squ. U); U. 7„ V. 219, A. Vi oder 1, Sc.
Soweit ich weiss, ist die Art nur bekannt von der Halb-
insel Cabaceira in Mossambique ( I'eters), aus Gross-Nanialand
(Schinz) und aus Otjimbingue in ilereroland (Peters).
Das kostbai e Stück befindet sich jetzt im Seuckenbergischen
Museum.
Rhachiodontidae.
41. Danypeltü scabra (L.).
Smith, 1. c. Aiiiu ii lix i>. 20; Jan, Iconogr. d. Opbid. Lief. SO, IVtf. 2,
Fig. 4 iltharhicHloii) : BMlenger, 1. C p. 9.
Zwei Exemplare von Halmesbar 3* , Capprovinz (ßach-
mann).
Schuppenformel: Squ. 25; G. 0, V.211. A. 1. Sc und
, 25: , 0, ,216, , 1, , "/.r
Ob D. palmanwt Leacli, die nach einer grossen Anzahl
von mir gemes.sener Stl\cke mehr Ventralen (228—242. im
Mittel 2.32) und mehr Subcaudalen »" ^^'^^^^^ "/tv^
besitzt, mit hioninta Smith, wie Houlenger vorschlägt, identi.scli
ist, möchte ich vorläufig noch bezweifeln. Siciier dürfte nur das
Kine sein, dass inomata Smith als unic»>lore Varietät zu srahrn
zu stellen ist. und dass am Congo neben />. palmnnnu Tienclt.
die in der Färbung ganz der capländisrhen ///o/v/r//a entspri( lit.
eine liäuti^'^ere Form (fnsctafa A. Smith. 1. r. snb Taf 78. Anm 1
mit Scabra- Färbung auftritt, die \o\\ paltuunim spezifisch niclit
getrennt wer<l( 11 kann.
Smith und Bonlenger kennen die t.vi»ische Form vom Cap.
Baclimann fand vjf. hei Mahnesbury: die var. inornnlti Snn'tli
lelit im Siidosien des Caplauds, in Katfraria (Smith) und bei
Tort Natal i^Bouleuger).
Pythonidae.
42. PtfOtm fStbae (Gmel.).
QneNi, %iit. Nat. Vol. .% 1768 i>. 1118; Im, IconogT. «1. <¥ii<1. Lief. H,
Taf, a
11*
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— 164 —
Kill Stück, (las Ift^irn J)r. Scliiiiz in Ombandja (Ovambo-
land) in der Xalie des Cuncue übeif^eben wurde, lie^t in der
Haut vor. Die Kiiifrt boi enen hatten leider den Kopl zu Zaubereien
bereits entfernt. Sclti ner daselbst als Najn.
81 Schiippenicilicn an der breitesten Stelle des Rumpfes.
Färbung t3'piscli. Die Haut niisst trotz fehlenden Kojjf- und
Selnvanzendes 2,62 und an der breitesten Stelle des Rückens
ausgebreitet 0.22 Meter.
Bekannt ist die liiesensclilang'p aus ilem ganzen tropisclien
Afrika, in West-Afrika vom Sene<xal herunter bis zum Cunene:
nur im siidliclien Teile Ost-Afrikas wird sie von Mossambiiiue
bis nach ^'atal durch den verwandten r. Satalmsin Smith ersetzt.
Elapidae.
43. Haja baje (L.).
eMffivy st Hilalre 4 Savfgiy, Descr. de TEgypte, Bint. Nat Rept.
Suppl. 1818, Taf. 3 ( Vijtrmi: Barboza du Bocage, Jörn. Sc. Matli. Lisboa N»». 2«.
1879, 8. A. p. 14 (Anc/iirfae); Peters, Beise nach Moasambiqae, Kept 1882,
1». 137, Taf. 20. Fig. 7-8.
Ein selir starkes Exemplar von etwa 2 Meter T.«änge von
Ondouga im Ovambolande, wo diese Giftschlange selu* häufig
ist (Schinz).
in der Kopfpholidnse ganz übereinstimnit üd luil dem Pracht-
exemplar aui i at'. 'A (lei- De.scriplion de l'Egypte und mit Peters"
oben zitierter Abbildung. 7 Supralabialen. Ausre unten ganz von
Sehuppen umgeben — 1 Prae-, H Inlra-, 2 Postocularen — und
mit keinem Supralabiale in Kontakt.
Schuppenformel :
Squ. 17; (t. '/„ V. 192. A. 1. Sc. 62 u, V^,).
()berseit,s einfarbig schwarzbraun, Kopf heller; Unterseite
hell lehmgelb, alle Ventral- und Subcaudalschilder am Hinter-
rande mehr oder weniger dicht mit braungrauen Strichtlecken
gemäkelt. Am Halse und auf den Subcaudalen überwiegt diese
dunkle Färbung über die heUe Grundfarbe, auf den Ventralen
mehr nach dem After zu dagegen die helle Färbung über die
dunkle Makelzeichnung. In der Hah^gegend auf dem 14. bis
19. Ventrale ein breiter, schwarzbrauner Querring.
Exemplare dieser Art, deren Snpralabialen nicht ans Auge
treten, kennt man n. a. aus Aegypten (Savigny), aus Tette in
Google
— 165 —
Mossambique (Peters), aus Ondonga In Ovamboland (Schuir)
uod aus Caconda in Bengnella (Barboza). Die Fonn verdient
schon deswegen kaum einen eignen Yarietätsnamen, weil sie
ansclieinend regellos das Gebiet der typischen Art durchsetzt
niui teilweise durcliquert , welclu» letztere im Norden wie im
Süden Afril^as zweifellos die herrsehende Form ist.
44. ^j/eäon haemachates Men*.
Smith, lUustr. S. Afr. Zool, Repr. 1K4*>, Taf. 34 (Nt^); Jtn, l. ou.jgr.
•f. opiiifi. Lief 14, Tiif. 6. Fig. 4 iA>tpüMai>ii) BoutengM*, Synopaia of tlio
iSuake? nt S. Afr. in Zoolapiut l'or May 1HH7. S A. \t. S).
Kill ]^]xt'inplar von Cl a rk e Imi i v, ('apfolonif fRacliiiiann).
Nach Hmii]] vprbreitet im (.'aplaud; von Buuleuger überdies
aus Namalaud erwäliiit.
45. Äftpidehps bthrims (Merr.).
ämith, 1. c. Ap^xiDilix, 21; Jan, 1. c. Lief. 44, Tal. ö, Fig. 2; Bouleoger,
1. <•. i>. ;i.
Ein Exemplar von Miilmes; bury, Capcolonie (Bachmann).
Lebt in der Nähe von Capstadt (Smith), Malmesbury
(ßachmann), Ceres (K. Müller) in der Capcolonie und in Kaffiaria
(Bonleuger).
46. Klaps Jlfitjiui Shaw.
Smith, I. c. Appendix p. 21 ; ian, 1. c. Lief. 4Ü, Tat. Fig. 3; Bottlengar,
1. c. i>. 10.
Je ein Stllck von Malmeabury und von Clarkebury,
Capprovinz (Baclimann).
Bei beiden ist, wie in .Jans Zeichnung, dan Anale geteilt.
Nach Smitli in allen Teilen der Capprnviiiz verbivitet : vom
Chi» fBouleiiger, i'\ MüllerK von Maliiicsbiirv und Clarkebuiy
(Bachmauu) und von Ceres (F. Müller) speziell erwähnt.
47. Atmeffrjfpis irmffthris Reinh. var. Bibmtti Smith.
Reiflhardt, Bcskrivelae of uugle uye .slaugearter, XuiieuLageu 1843, p. 41,
Tut 78, Fig. 2 (Einps); Smith, 1. c. Taf. 71 (BSbfimi)i GUnther, Cat. Uolubr.
SimkeK 1868, p. 239 und Ami. Häg. N. H. (4) Vol. 1, 1866, p. 489, Taf. 19,
Y\a,. J iro.strafa): Jan, Iconogr. d. Opliiil. Lief. 43, 1873. Taf. 3, Fig. I uiul
Fi«:. 2 (Btbrotnr. Peters. Mon. Ber. Berlin 1877, p. 616 und 617 und
l?pi-p Tiirh >In>'<am»)i<|ue.. Amplub. 1882. i». 142, Taf. 19 A, Fig. 3, Taf. 20,
Fig. 1 1 , Boulenger, 1. c. p. 10.
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— 166 •
Kill schiines Exemplar vom \\'eg'e zwisclini An<:r;i rV(iuena
und I Aus, (iross-NainalaiH^. frt^saiiiinfh 1SS4 aiU S5 iScliinz).
ö — 5 Snprnlabialt'H . t'in laiigesi tlrilLe> Tiit'ralaliiale : die
beiden ersim IiitValal»ial( ii liiiittT dem Mentale mit eiuaiulerSutur
bihlciid was Smitli b-hlcrliati ire/t-ii biuM ist ». Am Halse
in der KoriM iiiiitt»' 21. im letzten Kürperdriltel 19 Schupijeu-
liiiigs.rt'ilit'11. bclaippeiilorniel :
S<|u. 2:5: ii. 7. V. 2^ A. '/,. Se. 23 (alle eintacli).
iJis Hill das übrigens mir zur Hälfte in zwei Teile Ki^-^paltene
Anale ist die vDrliegende Form also mit 8mitlis A. Bihroni über-
eiuslimniend. die vielleirht doch als südlichere Localrasse neben
derStammart J. //•/v'///<A*y /.vReinh. aufrecht erhalten werden kann.
Die var. Bihioui Smith ist bekannt aus Sansibar (Günther
hIs rostraia), Mossimboa in Nord-Hossambiqne unter 11** S. Br.
(Peters j, aus dem östltcben Teil der Capcolonie (Smith), ans
Gross -Namulaiid (Schinz) und von Oljimbmgae in Hereroland
(Peters), sowie von Sierra Leone (Jan), wS^hrend die Stammart
auf das tropische West- Afrika beschränkt zu sein scheint. Ihre
Fundorte sind Goldk&ste (Jan, F. MtUler), Porto Novo zwischen
Wbydah und Lagos an der Sklavenkflste (Boettger), Tschin-
tschoscho (Peters als Typus und als var. Coiufica) und in der
Foim Pts. von Povo Netouna beiBanana an derCongo-
mttndnng (Hesse).
Das Stttck wurde von Heirn Dr. Schinz unserer Sammlung
geschenkweise Uberlassen.
48. Catmts rfwmimim (Licht.).
SniUi, I. c. Appendix, p. 21 ; OenMI A Bibran, Erp. gta. Tone 7, p. 1263;
Bottlenisr, 1. e. p. 10.
Ein StQck von Clarkebury, Capprovinz (Bachmanu).
Schuppeuformel:
Squ. 20; G. 0, V. 146, A. 1, Sc. 24 ("/« + 2).
Nach meinen firfahmngen die häufigste afrikanische Gift-
schlange. Lebt in ganz West- und Sttd-Afrika, einerseits vom
Senegal (Boettger), andererseits von der Sansibarküste (Peters^
abwärts bis zum ('ap (Schlegel. F. Müller). Speziellere Kiind-
orte im Süden sind Tnhambane in Mnssambi(iue (Foniasini), Port
Natal (Bttgr., Boulenger) und Port Elizabeth (Blgr.) undClarke-
bury im Caplaud (Bachmann).
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— 167 —
Viperidae.
4*.>. Viixra niirtans Merr.
Smith. I. 0. Ai»i»eiiilix, p. 21 (Kr/tidnaJ ; Jm, Icouogr. d. t.»i»Iud, Uel. 4&,
Taf. Kiir. 4; Boulenger, 1. f. p 11.
Ein Kxf inplrtr von Cla i k <■ b ii ry, (.'approvinz (iiaclimauu),
häutig in der Kalaxari ('Sdiinzi.
I beiiill in ganz Airika, iiu Westen vom siidlirlieii ^larokko
U><^ettger), im Osten etwa vom 17* N. \W. (Siiaucli) au Ms /luu
< ap. Xacli Smith in aUen Teilen Siid-Aliikas verlnenet und
speziell erwähnt u. a. von ganz ^[ossambique (Peters), Natal
(Houlengei K Port Elizabeth ( NolteK Ceres ( F. Miüler), Capstailt
(Sclilegelj, Clarkebury i^Bachmannj und aus der Kalaxari (Schinz).
50. l'ijtw/ i'tndnlis Siuith.
Boettger, Ber. Seiu keaberg. Ci««. 1886, ii. <> ; Boulenger. 1. u. p. 11.
Zwei halbwüchsige und ein altes Exemplar vom Wege
zwischen Angra Pequena und | Aus. zwei vom Wege
zwi.schen ' .Vu.< und KeetmaDshoop, Gross-Namaland, ge-
»aromelt iss4 auf 85 (Schinz).
Schwanzunterseite mit leicht ditterenzierten, schwach ge-
kielten Schuppen, die denen dpi' Sdiwanzobersf'itf ähnlich sind:
ein hornartiger, aufrecht sielieniler Tuberkel Uber deui Auge.
In der Pl!o]!do>;c iihcreiustimmenil mit den tiUher von mir von
AngT-a l't <]ucna ei \v;il)iiteii Stücken, alu-r Supralabialen 11 10
bis 11^13. im Mittel 11—11, luiralabialeu 11— 11 bis 12— 12,
im >fitt.'l 11—12.
bchuppenfbrmel :
öqu. 25:
0. V.,
V. 147, A.
1, Sc.
IS j
Iw
• 25:
r /7t
83 /
« Iii
r 1^«, .
ii 1
» 25;
H /•)
« 23:
n 1^^' r
1. «
/30-
Nach () lieübachtungen schw'aukt die Schuppenloiinel von
Squ. 2:^—25; Vs 'S- V. 1H8— 14« A t S' "S»— und
beträgt im Mittel Squ. 25; <4. V. 143, A. 1, Sc. "/j,.
Das eine lialbwiichsijre Stiuk von .Angra Pequena - | Aus
hat as(h<riaaeu OlN ikiqd mit »'iiiPi X-formicen dunkelbraunen
Zeicliuiuig, die vou der Interurbitaigegeud bis zum Hinterkopfe
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— 168 —
zielit. Kopfseiten wie bei den frttlier beschriebenen Exemplaren.
Dat; andere hat zwei A-fönnlge branne Zeichnungen auf dem
Kopfe, deren hintere in der Oceipitahnltte unterbrochen ist Die
Zeichnung des Oberkopfes scheint somit grossen Schwanlcnngen
unterworfen zu sdn. Die Fftrbnng des erwachsenen Exemphirs
erinnert ganz auffallend an die des Smithschen Originals, aber
bei dem yorli^enden ist die Grundfarbe durchweg mäusegrau
statt rotbraun. Die Zeichnung erschebt in Form nnd Farbe
nahezu identisch. Unterlippenrand Jederseits mit 4 schw&rzlichen,
ziemlich scharf begrenzten Flecken. Das Schwänzende ist immer,
mitunter im ganzen letzten Fttnftel der Schwanzlänge, schwarz
gefärbt.
Die Stttcke von | Ans-Keetmanslioop smd ganz Überein-
stimmend mit den Exemplaren von Angra Pequena; auch hier
herrschen gelbrote nnd sandbraune Färbungen Tor.
Wegen der Fundorte vergl Boettger 1. c. Im British
Museum liegt die Art Überdies aus Damaraland (Boulenger).
51. Vipera vornuta Daud.
Daudin, Hi«t Rept. Bd. 6, p. 188; Strauch, Syn<nwiH der Vii)erideii.
bt. Petersburg 1860. i>. KO. Smith, I. c. Taf. H8 ilojthophryüi , Boulenger, ! \\. 12.
Ein Exemplar von Malnicsbury, Capprovinz i Hnrlinmiinl.
zwei giiissei-e und zwei kleinere aus der (le^fend zwischen 1 Aus
und Keetinauühoop. Gross-Namalaud, gesammelt 1HH4 auf 85
(Scliiiiz) und ein i:>tUck aus Damaraland, gei<ainnieit 1885
(Scliiuz).
SubiÄudalschilder zum mindesten im letzten Scliwanzdrittel
wenig von den ftbrigen Schwanzschuppeu verschieden nnd liier
schwrtdj gekielt; in der Vorderhällte ächte, wenn aueh kleine
und schmale, manchmal aber sojrar einfache Subnuidalen. Ein
Büjjcliel )dHttai1if2:er i4»»niluberkei iiber dt-in Auge, (iie vmn
meint hell, hinten dunkel irefarbt sind. Auch bei ganz Jungen
Exemplaren .sind diese Büschel bereits hidier als der Anpren-
durclimesser. und das mittelste Augenhorn ist bemerkenswert
breit und blattArtig. Nasenloch zwischen drei Schildern,
einem grossen Snpranasale, einem Intranasale, das bei alteren
Stücken gelep entlich mit dem Supranasale vollständig verschmilzt,
und einem Praenasale. Supralabialen 13—13 bis 14— lö, im
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— 169 —
Mittel 13 — U, IiiüalabUleii 13—13 bis 14 — 14, im Mittel
14-14.
Schuppeuformel :
Squ. 27 ; G. V«, V. 14«, Ä.l, Sc. 35 (7,'/,, 1,^3, Ii "/a,),
'27- */ 144 1 '*/
2M- */ 142 1 " und
» ^''i j5 j :• 75 ^•^'-'5 T. ^1 n .18-
Nach diesen fünf Beobachtungen schwankt als«» die
Schuppenforniel von Sqn.27— 29; G. V4— 7,, V. 142— 160, A. 1,
Sc- '^ 3s~''/s»i wobei teilweise ungeteilte Subcandalen auftreten
können, und betrügt im Mittel
Squ. 27 ; G. '/„ V. 147, A. 1, Sc.
Von Strauchs Schilderung weichen unsere Stücke ab durch
die etwas grössere Anzahl der Snpralabialen, 13 bis 15, statt
12 bis 13, und durch die höhere Zahl der Ventralen, 142 bis 150,
während Strauch 120 bis 141 angibt. Auch Übersteigt die
nicht seltene Anzahl 29 der Schuppenreihen die Strauchscfae
Angabe 25—27.
Grundfarbe weissgrau, gelbgrau bis dunkel branngrau mit
Schwarzgranen bis ttefbraunschwarzen Makelreihen; junge Stftcke
am Halse und auch die meisten älteren Exemplare in der letzten
Körperhälfte mit je einer weissgrauen, oft sehr deutlichen Längs-
himle an den Seiten. Eine glocken- oder lihrglasformige dunkle
Zeichnimg auf dem Oberkopfe, die zwischen den Augen anhebt
und oft einige kleine, hellere, symmetrisch gestellte Makeln
einschliefst, ist immer vorhanden, ebenso zwei lebhaft gelbe
grosse Makein, von denen die eine die Frenalgegend einnimmt,
die andere votii Auge vor die Rachen commissur herabzieht.
Letztes Snpralabiale stets gelb gefärbt. Die Unterseite ist dunkel,
einfarbig schwarzgrau oder ganz verloschen schachbrettartig:
gewürfelt. Von den Smithsclion Abbildungen stimmt namentlich
seine hphophnjs auf Taf. 33 sehr ^riit mit den beiden grösseren
vorliegenden Stl'icken in Färbung und Zeichnung ttberein.
Bekannt ist diese Art aus Kaliraria (StrancliL ans der
Umgebung dei- .\l<rna-Bai (Srhlpprel). vom Caplamlr überhaupt
(Strauch, Houl^'H^fi ) mul .spezit^ll von Malmesbury {Bacliniannl ans
Gross-Namalandi Smith, Schinz), vonOtjimbingue und NVn-Rannen
(Peters, Strauch) iu Hereroland und aus Damaraland (bchiuz).
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— 170 —
A 11 M r c n*
Ranidae.
52. Bona Debdandei (Tsdh),
TMhydi, ClMiiiiic. d. Batr., p. 84 (I^fxieefihalug) ; Peters, Mou. fi«r. Berlin.
Akml. 1W7. p. 237 und Ifeise nach Mosmmbiqae, Araphib. 18H2. p. 155. Tai i:?.
Viii. 1. Taf. 2<). Fig. 2 (Pi/jrirrpliulu» marmortUmJ ; BOHlOiger, Cftt. B«tr. 4W.
Bxit. Mm. e(\. 2 1882, pac:. :^!.
Ein junges von OndoTiga in Ovamboland, am Hause
des dortigen Missionärs gefangen (Scbiuz).
Das voilieofende Stück stimmt gut mit Houlpnprf»rs Be-
schreibung und Peters' Abbildung ttbereiu, nur ist das Trommel-
fell, das etwa halbe Augengrösse erreicht, durch gefärbte Haut
iibei-zogen und deshalb in seinen Umrissen niclit ganz deutlich. —
Griingrau mit piner ^rmnit trischen schwarzgranon Zickzacklinie
links und rechts von der breiten gelben Vertebrallinie ; ein
querer dunkler Streif über das obere Augenlid ; Hintergliedmassen
mit (^uei-binden. Kehlgegend granschwarz, Unterseite der Hiuter-
scheukel rütUchgelb.
Diese Art lebt in ganz Ost-Afrika und in Süd-Aftika
mindestens überall südlich vom Wendekreis des Steinbocks
(Smith), sowie in einem Teile von Südwest -Afrika. Si>ezielle
Fundorte sind Keren im Hogoslaud (Peters), Antolo in Abessynien
(Bonlenger), Capland (Smith, 131gi\) und speziell Kapstadt (Smith i.
Otjiml)iugue in Hereroland (Pts.) und Ondonga in Ovambulaud
(Schinz).
53. J{ana adsprrstt (Tsrh. >.
Tschudi. I. c. p. Hl /tyii/Tjiliatn,< , Peters, Kuisc uach 3IuHHaiul>t«iue.
Auipbib. 1882. p. 152, Till. 23, l<'ig. 1, Tal". 26, Fig. 1 (VyxUfithalus Misi,
Btulenger, i. c. p. 33.
Ein riesiges Exemplar von 160 mm Länge von Schnauze
zu After von Ondonga iu Ovamboland (Schinz j. Zur Regenzeit
wimmelt es nach Herrn Dr. Schinz dort von diesen Fröschen,
die zu dieser Jahreszeit den Einwohnern ein wichtiges
Nahrungsmittel bilden, da dann die Leute Mangel an Korn
leiden, weil der noch von der vorigen Ernte fibrig gebliebene
Vorrat znr Aussaat dienen muss.
< ilit'(liua.*<sen kniz und stämmig: Tiuniineltt'll »hei Viertel
so gross wie das Auge; Rücken mit 8 schmalen und ziemlich
«
— 171 —
symmetrisch gestellten Längsfalten. — Färbung typisch ; Kehle
oraugcgelb mit braunen, groben Flecken.
Die in Süd- und Ost-Afrika verbreitete Art ist bis jetzt
gefunden im Osten des Oaplandes (Smith), bei Port Natal (Peters),
bei Mossambique, Buror, Sena und Tette (Peters) in Mossambique,
im Uallalande (Pts.) und bei Ondonga in Ovamboland (Seliinz).
54. JRam fuseiguki (D. & B.).
DmMI fc Mbran, Erp. g^n. Toaie 8, p. 88(> ; Smith, Ittartr. a Afr. Zool.,
Bepl 1819, Appendix p. 28; Bonleiger, L c. p. 00.
Ein Exemplar von Malmesbnry, Capprovinz (Bachmann).
Wohnt in West- und Sttd- Afrika von Sien'a Leone (Boulenger)
bis zum Cap (Boulenger). Speziellere Fundorte sind hier Malmes-
bnry (Baehmann), Ceres (F. Mttller) und die Colonie W^nberg'
(F. MflUer).
öö. Harn Urayi Smith.
SnHIi, 1. c. Taf. 78, Fig. 2; MwgM», L c. p. 53.
Je ein StQck vom Fusse des Tafelbeigs bei Cap Stadt,
gesammelt im Jannar 1887 (Scbinz) nnd von Malmesbiir y
Capprovins (Bachmann).
Scliwimmhaut nur an der Basis der Zehen ; Zähne in zwei
langen Querreihen zwischen den Vorderecken der Choanen;
Bein, nadi vom gelegt, mit dem Tibiotarsalgeleuk die Schnauze
wenig Uberragend. — Rttcken einfarbig'weissgrau, Rfickenseiten
mit einer Reihe grosser schwarzer Rnndflecken; ein grosser
schwarzer TemporaUleck. Unterseite weissgelb, einfarbig.
Ausser von Capstadt (Smith, Schinz) und Malmesbnry (Bach-
mann) wird die Art verzeichnet namentlich aus den westlichen
Teilen der Capprovinz (Smith) und aus Kafiraria (Bouleuger).
BufonNiM.
56. Btifu mjulari» Renss var. B.
Rmm. Mas. Senckenberg., M 1. i*. (H); Boulenger. 1. c ]•.
Kin Stiick vom Fus.^e «les Tafelbergs bei Caps tu dt,
Januar 1887 (ScliinzX
Parotiik'ii <rr«>.s.s. «'lli|itisi Ii : Tidiimu'lfell fast von AiiLrt'ii-
grosse, eine deutliche Tai-salfalte, — Prachtvoll gefärbt und
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— 172 —
pjezcicliiit'i , ( iraiiltraiiii mit pT<»sseii. syiniiicti ifM-licii. gelb p'siiiim-
ttMi. kastaiiiriiliiauiieii Rniidmakelu : Kuplubeiscit«' uinl Paiittidcii
kuiitt'i r(»t . eiiH- fViiip p'Uu^ A'fM tf'bralliilip. Seiten und (iliedniasstMi
pr»'llij-Man mit friosseii kupienoleu Binden- imdJ^lakelzeichiiuugeu.
L'uter.sfil« eiiitai'])!';^: Breill.
Diese Varietät ist iibei .Slid-Alrika V('rl>rritel uiul geht von
Capstadt (Schinz i bis Port Elizabeth und l'ni t Natal ( Boultjuger^.
h\ Müller nennt sie auch von l eres in der Capcolonie.
57. Bufo avgmtieeps Smith.
Smith. 1. c. Tftf, 69, Fig. l uml Fig. 2 iGaririteiti^is ■ Boulenger, 1. <•. p. \]^^.
Kill .""^tiick von M almesb iiry. Capproviiiü ^liaclimann).
Hekauut aus dem ganzen Capqrebirt bis zum Orange-Fluss
(Smith) und aus Vleis in Katiraria (^Buuleugerj und Tette in
Mossambique (Peters).
Oactylethridae.
58. Xenopm laens (Baad.).
DaiNlfii, Bist. d. Raiu., p. 85, Taf. 30, Fig. 1 (Buf»)*, DmiirH A Bllirail,
Eri>. gt ii. Tome 8, p. 766, Taf. 92. Fig. 1 (I}aetykthra Capftivü); BmImii«'»
1. c. J). 456.
Mehrere erwachsene uad Junge von Malme sbury,
Capprovinz ( Ha rhiiiann).
Lebt im ganzen tropisdien Afrika und im Taidand. Boulenger
kennt sie von Senate in Abessynicn. von Port Natal, IvattVaria,
KiugwiliiamätowD, vom Cap, vom Orauge-Flasä uad aus West-
AMka.
Da ich b^^rflndeie Hoffnung babe, noch weitere Reptil-
Sendungen aus dem westlicben SQd-Afrika zu erhalten, beschränke
ich mich heute darauf, die vorstehenden Mitteilungen zu geben,
indem ich mir vorbehalte, eine Anfzählung der Gesamt-Reptil-
und Batrachierfaaua des deatschen Scliutzgebietes daselbst in
einer späteren Abhandlung zu bringen. Hier sei nur nochmals
darauf hingewiesen, dass wiederum die Sandfärbungeu in gelben,
roten und braunen Tinten bei der Hauptmasse der in Gross-
Namaland gesammelten Tiere vorherrschen, und dass nur die
Felsen und Gendle liebenden Agamen, Mprm comtitn u. s. w.
des nördlichen Teiles von Namaland und aus Damaraland mehr
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graue uihl sdnvarzp Kärbunspu aiilzuweisen liaben. Wo nach
dem Nnnleii hin nainrntlich in der Kefreuzeit die Vegetation
stellt'iiweist' rcirlicr wird, mögen ab und zu, wie zum mindesten
bei einer der Ciianmeleon- Arten, grüne Fiirbunrreu anftiPten.
(b>fb zeigt z. B. weder Ilmeithahis, noch irgend «Mue .ludere der
Spill saiu viuktiuiuit'iiden liaumsi-blangm eine Andeutung von
(iiiiii. und selbst bei den im grossen (4anzen auf fb'U Nindeii
beschräiiivleii Ki r»sohen s< lieiiit diese sonst so häutige tjdmtzlarbe
ebenfalls gäuzlirli zu t'elileu.
"Wenn icli eine V(uläuHge Ansicht ausspre dien darl'. sn i«t
es die, dass die Keptillauna von Nama- und Daniarahiiid zwar
der Capfauna sehr nahe steht . und namentlich nahezu alle
Ctattungen hier und dort \ ei treter zeigen, dass aber die l'ber-
einstimmuns" sicli in einer zienilirhcn Anzahl von Fällen nicht
auf die iSpezies erstreckt, und ilass viehueln- (b-r l'iiteiiauf des
Orange-Flusses eine ziendidi sdiarle lirenze beider L'uterbezirke
der siidafrikanisi lieii Fauna dai'stellt. f )vanib(dand endlich scheint
audi mir eine gn>sse l'bereinstinimung mit Damaialaiid. aber
nur eine geringe Annäherung an die benachbarten siulanischen
Geliiete Benguella uml Angola zu zeigen, viel geringer als zu er-
warten stand, und es wird in Zukunft vielleicht möglich sein, den
Cunene-Fluss als eine gute Grenzscheide zwischen sudanischer,
resp. ostafrikanisi her Fauna im Siuiie von Wallace und cap-
ländischer Fauna anznei kennen.
Nach einer '•bn thi« hlidien Schätzung kommen nämlich anf
1(X) Reptilien und Hatradiiei Süd-AtVikas die dem (iebiet
nördlich und siidli(h des l uter- und Mittellaufs des Orange-
Flusses gemeinsam sind, und 2ü, dii; dem Lande südlich, 21. die
dem Lamb' n(irdli< h des Flusses eigentümlich sind. Dagegen
kommen auf 10) ]\eptilien und Batruchier Süd-Afrikas nur 30.
die das nördlich des Cunene-i'lu.sses gelegene West-Atriku mit
den südlich dieses Flusses gelegenen südatrikanischeu Land-
strichen gemein hat.
Ergebnisse mocleniei OieJiiiiilorseliiing.
Von
Dr. B. Lachmann, prakt. Arzt.
Die Worte, die der Anatom Fantoni vor mehr als andeitlialb
Jafarhnnderten fiber daa Gehirn gesprochen: «Dnnkel sein Ban,
rlltselhaft die Krankheiten, am unbekanntesten die Funktionen"
konnten noch Knde der sechziger Jahre mit Fag and Recht dem
damals sehr bewährten aimtomischen Lehi-1)ii('h von Hyrtl als
Einleitung zur Hirnanato)ni(* dienen. Die rastlose Forschung
der beiden letzten JaJirzehnt»^ haben uns aber in ganz ungeahnter
Weise in der Kenntnis des (M-liirns gefordert und wenn sie
uns aucli erst den kleineren Teil di« s so dunklen (Gebietes
schlössen hat> so haben wir doeli die befriedigende Sicherheit,
zu wissen, dass die jetzigen Forschnngsmethoden geeignet sind,
diese Kenntnisse zu fTwcitem und zn befestigen. Zunächst sind
es rein anatomische Resultate, die wir al« wesentliche Fort-
schritte bezeichnen können; aber wie uns die Gesdiii litc der
Medicin ja so vielfach geb lii t liat. sehen wir auch hier den
anatomischen Neuerungen sehr bald genauere Kenntnisse über
die Funktionen und die Krankbeitslelire folgen. Tch will nnn
heute versuchen . Ihnen ein zusammenhängendes Bild unserer
jetzigen Kenntnisse des Baues und der Funktionen des (it liii ns
ganz allgemein zu entrollen; ich mnss es mir aber vollständig
versagen, auf Kinzelheiten einzugehen, ebensowenig werde idi
strittige Punkte besprechen können, nur bei einer der wiclitigsten
Fragen, bei der nach der Rindenlokalisation. d. h. der Orts-
bestimmung der Sinnes- und Willensthätigkeit auf der Hirnrinde,
werde ich es nicht vermeiden können, Ihnen die hauptsächlichsten
Ansichten pro et contra anzuführen.
Das (Tehirn, dem die (lötter, nai h Plato, nach dem Muster
des Weltalls die vollkommenste Gestalt, die Kngelform, gegeben
— 176 —
liaben, bestellt bekanntlich ans zwei, den Hailften des Sdiädel-
(lachs anliegenden Halbkugeln, „Hemisphären", die, zusammen
(irosshini genannt, beim Menschen weitaus die grösste Masse
<les Gehirns ausmachen. An ihrer äussern Begrenzung unter-
scheiden wir die windungs- und furchenreiche Zone als Rinden-
prraiK Hirnrinde, von dem im Innern befindlichen aus Nerven-
fasein bestehenden weissen ^fark. Die Rinde besteht zum gi'ossen
Teil ans nicht sehr tiet unter der Grenze der Sichtbarkeit
stellenden Zellen, den Gehirnkiiriterrhen. Ganglienzellen genannt,
deren zahlreiche unter einander anastomosierende Ausläufer sich
zu den Nervenfasern nmVtilden, die eben das im Tnnem der
Halbkugel befindliclie weisse Mark ausmachen, ich will jrleieh
anticipierend hier bemerken, dass diese Nervenfasern sich aus
S(dclien zusammensetzen, die nach der Hirnrinde hin und von der
Hirnrinde weprzielien : sie alle nelnnen einen pregen das (Jentrum
je einer Hirnhalbkugel gerichteten konvergenten Verlauf. Hier
liegen irrosse graue der Hinirinde ähnlich gebaute Massen, die
sogenannten centralen Himganglien, zusammen das centrale
Hirngrau genannt. Die Nervenfasern ziehen nun an zweien der-
selben, dem Streifenhügel und Linsenkern. vorbei, während eine
grosse Zahl in zwei andere, die S^di- und \ it iiuigel genannt,
eintreten: die liier wieder austrelendcn /ndien zusammen mit
<leii allen von der Hirnrinde herkommenden und neuen aus dem
Streifenhügel und Tiinsenkern entsi>rin<2:enden weiter abwärts.
Nach Meynert, dem bedeutendsten Forscher auf diesem ( iebiet,
dem wir fast ;i!1e diese Kenntnisse vei-danken. nennt man dieses
Fasersy>tciii \un der Hirnrinde bis zum centralen Ilirngrau das
Projektionssystem T. Ordnung. Von dem centralen Himgrau an
zieht die 1^'asermasse als Pi-ojektioitssystem II. Ordnung durch
die sogenannte Biiickp. das verlängerte Mark, und das ganze
Kiickenmark und eiidi<it hier an verschiedenen Stellen im so-
genannten centralen H(dilengrau. so nennen wir nämlich eine
andere graue Masse, die von den Vierhttgeln an den bis zum
untersten Ende des Kückennnuks verlaufenden Centralkanal
umgibt; da die Nervenfasern hier in sehr verschiedener }I«die
endigen, haben sie auch natürlich sehr verschiedene Länge.
Aus dem centralen Höhleugrau entsi)ringen nun vom Gehini
an bis zum untersten Ende des Rlirkenmarkes Nervenfasern,
die nun ausserhalb des Gehirns und Rückenmarks zu den
Google
Sloaes- nnd Bewegimgs - Organen ziehen und deren samtr
liebe Verzweigungen das Projektums - System III. Ordnung
ansmacben.
Eine genane Kenntnis der Nenrenanatomie wftrde znn&clist
mit Becht verlangen, dass wir ftber den Verlauf einer jeden
Nervenfaser, von dem peripheren Sinnesorgan, von dem Muskel-
bUndel an bis zum Gehirn, nnd zwar bis zn seiner Endigung
in der Ganglienzelle der Hirnrinde, genau orientirt wären, dann
würden wir auch ftber die Funktion eines jeden Gebim- und
Rftckenmarkteilcbens im Klaren sein. Die Lögung der Frage
nach dem Faserverlauf im Gehirn nnd Rttckenmark ersehliesst
nns also nicht nur die Nervenanatomie, sondern fast die gesammte
Nervenpbysiologie. Ich habe eben gesagt, fast die gesammte
Nervenpbysiologie, es bleiben uns natftrlich dann noch eine ganze
Menge Kfttsel zn lösen ftbrig, denn wir haben es ja nicht bloR
mit LeitungsphAnomenen zn thun und die Nervenfasern leiten
ja blos Empflndungsreize in das Nervensystem und Bewegungs-
impttlse ans ihm, sondern wir mftssen auch die Orte und deren
Funktionen untersuchen, zu denen die Empflndungsreize geleitet
werden, von denen die Bewegungsimpulse ausgehen, wir müssen
die centralen Endapparate der Fasersysteme, die Nervencentren,
untersuchen. Diese liegen im Gehirn nnd Bttckenmark verstreut,
ftberall da, wo graue Substanz sich befindet, sie zeichnen sieh
anatomisch dadurch ans, dass sie Ganglienzellen enthalten, die
gruppenweise mit einander verbunden sind. Man hat frfiher,
nach dem Vorgang von Job. Mftller, angenommen, dass diesen
Centren in den verschiedenen Teilen des Centrainervensystems
von vornherein verschiedene funktionelle Energien anhaften.
Wir stehen aber jetzt auf einem ganz andern Standpunkt;
den Ganglienzellen kommt nur eine einzige spezifische Energie
zu und das ist die Empflndungsffthigkeit ; die Verschiedenheiten
der Empfindung finden zwar einen anatomischen Ausdruck, aber
nicht im Gebim, sondern an den peripheren Endorganen der
Nerven, am Auge, am Ohr u. s. w. Den Nerven und den Nerven-
zellen wohnt nicht etwa ein motorisches Prinzip inne, sondern
nur darum, weil die Nerven mit Muskeln verbunden sind, komi^t.
es zn einer motorischen Ijeistung: die spezifischen Energien
fallen also vollständig mit den Difierenzen dei- peripheren End-
organe zusammen ; der Sehnerv, von seinem Rndorgan getrennt,
12
— 178 —
"Würde ebenso gut hüren, wie der Hömenr, seines Endorgans
beranbt, sehen, wenn wir sie beide vertauschen könnten. — -
Die sensiblen Nerven lesen also mit ihren verschiedenen Sinnes-
organen die von den Atomen der Materie ausgehenden Kräfte
als Sinnesreize auf und leiten diese zu bestimmten Ganglien-
zellen, die als sensörische bezeichnet werden können ; von andern
GangUenzellen gehen die Bewegungsnerven zu ihren peripheren
Endorganen, den Muskeln; die Reizungen dieser Zellen gehen
als Bewegungsimpulse zu den Muskeln. In den ersten Lebens-
zeiten and bei dem noch im Matterleibe sich befindlichen Fötus
sind es nur lediglich die von den Sinnesnerven aufgenommenen
Reize, die wie ein elektrischer Funke von den sensiblen zu den
motorischen Ganglienzellen Überspringend die Muskeln sich in
Bewegung Betzen lassen. Ein stechendes Instrument z. B. be-
rOhre die Bindehaut des Auges; das Auge schliesst sich sofort
auch bei dem neugeborenen Kinde, das noch keine Spur von
Bewusstsein und Willen zeigt. Es ist hier auf dem Wege eines
sensiblen Nerven, des fünften Gehimnerven, ein Reiz einer
Ganglienzelle eines Nervencentmms in einem Gebimteil, der
den Namen »Brücke* ftlhrt, gelegen, mitgetheflt worden; auf
einem Nervenbogen sprang dieser Beiz zu einer Ganglienzelle
eines ganz nahe liegenden Centrums über, von dem der siebente
Nerv, der ein Bewegungsnerv ist, abgeht und eine Bewegung
des Angenschliessmuskels wird ausgelöst — Oder ein brennendes
lidtt belästigt die sich der Flamme nähernde Hand eines Kindes,
die Hand wird vollständig unbewusst zurückgezogen. Auch hier
tdtt. auf der Bahn eines sensiblen Nerven der EmpfindangBzretz
ein in eine Ganglienzelle der grauen Substanz des hinteren
Teiles des Rückenmarks, „Hinterhom** genannt; von hier springt
auf einem Nervenbogen der Reiz In eine Ganglienzelle der grauen
Substanz des vorderen Teiles des Rückenmarks, „Torderhom*
genannt, über, der von hier ent8i)nns:eiidp T^ewegungsnerv teilt
den Armmuskeln den Bewegungsini puls mit, der die Abwehr-
bewegung der Hand lie wirkt. Diese beiden geschilderten Vor-
gänge, die völlig oline Zuhilfenahme des Bewusstseins vor sich
gehen, gehören in das Gebiet der sogenannten Reflexe; solche
Reflexbewegungen, die also unbewusst durch einen sensiblen
Keiz ausgelöst werden, können von den verschiedensten Stellen
des Gehirns und Rückenmarks aus auftreten; die Centren, die
i^iyui^Lu üy Google
— 179 —
diesen Vnreaiii;eii (lie-iieii, nennni wir Hetlexcentren. Lediglicli
aus 8h1( ]i. ii \ Mi ^ MifTHii setzen sicU alle uui^ere ersten J^ebens-
äusserung»'!) '/n-^aiimiiii.
Vm miiniie I>('/i( limi<rt'ii solclier reflektorisclu'n HewoLninjrs-
akte zum Hewusstsein zu vtT>f t-lu-n, wollen wir uns um h t-iuinHl
(las (Tfliirnsolif>ni8 in Kriimeruiig /urinkiiifcii. ilt^ii «fiitralfu
H(ililHn<ri aii. eriniit-rn Sie sich, gt^licn Kas»M niassi ii. d'w das
zwritc und eist»' Pi<>jekti(»nssyst<*m ausniarlicn. zu dem centralen
Hirngrau, zur Kinde. Der zu <len (lanj^lienzelien sensibler ('«utren
geleitete T?eiz und der von den (i.inglienzellen molorlsclit i i eiitren
forti?eleitt le liewet^nutg.simpuls stellt nun .stnner>t ils wit-deruni
einen Reiz dar. d^v auf den Fasern des ersten und zweiten
Projekt iniiNsy.Nlem.s zu den /«dien der Hirnrinde frelritct winl
und iliese in Krreprunir Vfi tzt. < Gleichwie ftwa die molt-kulare
Anordnung im Eisen diiirh SUvichen mit d» iii Magnet aul lange
Zeit in eine andam i udf Vcränderunj;- vei.s« tzt wird, so auch
der ninlekulare /<u<tarid dn l,'iiid<iiganglienzelle. Ks t- sultirt am
Hude liieraiis dir tiindameulaU- Kijrenschat't der Kindt-iigaaglien-
zelle: „Das KriuMerungsvennöiren". .letzt wird der in der
seu.siblen ( ianj^lien/elle dt-s Riickt uuiarks stattgehabte Reiz das
Erinnerungsbild ein» r 1 "anptiudung . der newegunrrsimpiils der
motorisclien b'ii. kcuinarks - 1 ;an;ilienzelle das Ei iuui i un^sbild
einer stattgt Iialitt ii Bewegung in der Rinde deponieren. Itei
unserem ei>teü l^eispiel ist erstens das Kriiiiii'niiiL'sliild des
stechenden Instruments, zweitens tla> Kmi)tiiidun;;^a<iulil der
Bindehaut als sensorische Eindriicke. drittens das Inervations-
gefiihl des Lidschlusses als motorisches Erinnerungsbild der
Rinde zugetuhrt worden.
Die (tanglienzellen der Kinde siml nun ihrerseits wiedei um
durch ein Fasersysteni untereinaniler verbunden , es sind das
die sogenannten Assoziationstasern, die in unerniesslich grosser
Zahl die Ganglienzellen der Hirnrinde nach den versdiiedensten
Seiten mit einander verknüpfen. Durch dieses Assoziationsfaser-
systero, das also z. ß. da» Erinnerungsbild des stechenden
Instramentes mit dem Schmerzgefühl der Bindehaut und beide
wieder mit dem Bewegungsbild des Lidschlusses verbindet, ist
erst ein Kombinations-f ein Schlussvennugen möglich geworden ;
wenn jetst sich eine Nadel dem Auge nur nähert , tritt sofort
mit dem Erinnerungsbild desselben auch das Schmerzgefühl der
12*
— 180 —
Bindehaut, «las IniuM vationsgefühl des Lidsclihisses ein. und es
spielt sich der friilicr reflektorische Vorjr;iim- vollständif? in der
Rinde als Hewnssts» insvors^anj^ ab. Diese A^^boziutionsfasern sind
ein sehr Avi(liti<ies (ilied in der f^aiizfii Oehimbetrarhtung, ei*st
durch ihr Auftreten ist es einiü^^liclit, dass Kiuzelvorstellungen
zu küniplizierteren zusamniemi t teii und aus vielen Einzel-
vorstellungen heküuimeu wir ja ei st eine richtige Kenntnis der
< Gegenstände, mit der steigenden Anzahl der Kinzelvorstellungen
wächst die Klarheit unserer Anschauungen. Diese anfangs
einfachen psychiselieu Vorgänge werden immer komplizierter;
Gruppen von Vorstellungen treten zusammen . immer ver-
wickeitere Assoziationsreihen bilden si( h, sie ordnen sich in
festen Ileihen zu Schlüssen, Prinzipien, auf ihnen ist der cranzf
Charakter des Menschen begrfmdet. Werden tlurcli kiaiiklwüte
Prozesse die Assoziatioiistasern in Mitleidenschaft gezogen, so
verfällt das ganze geistige (Tehäude. es leidet die Fähigkeit,
Schlüsse zu bilden, die Begrifte werden unv(dlständig, da ein
Teil der sie zusammensetzenden Vorstellungen verloren geht :
die Verarmung des geistigen Vennögens nimmt zu, wachsende
(redächtnisschwäche, der progressive Schwachsinn, stellt sich
ein. Es ist ein Verdienst der neuesten Forschung, nachgewiesen
zu haben, dass das traurige Krankheitsbild, «las wir mit dem
Namen der (Tehirnerweichung bezeichnen, auf einer Entartung
dieser Assoziationsfasern beruht.
In die Rinde also mit ihren Ganglienzellen, die nach einer
Schätzung Meyuerts die Zahl einer Milliarde. Obersteigen,
verlegen wir den Ursprung aller psychischen Vorgänge; nun
müsste man denken, dass nach Wegnahme der Grosshim^
hemisphftren jede zweckmässige Bewegung wegfallen müsste;
das ist nnn keineswegs der FalL Wir können im Allgemeinen
sogar sagen, dass die gesammte Mechanik, die Harmonie und das
Oleicbgewictat der Bewegungen vDllig ungestört bleiben; aber
keine einzige dieser Bewegungen tritt willkürlich , absichtlich
intendirt auf; ein Frosdi mit exstirpiertero Grosshini springt
gereizt ebenso fort wie ein gesunder Frosch, er schwimmt,
ins Wasser geworfen, bis zum Rand des Behälters, steigt
an diesem herauf und bleibt hier ruhig sitzen, aber ohne
Reiz macht er keine Bewegung, er hat kein Hunger-, kein
Durstgeftlhl und er vertrocknet schliesslich zur Mumie. Auch
— 181 —
Beobachtungen an Mensrhen zeigen, dass die vollste Harmonie
aller Be\ve<2:uno:en möjjlicli ist ohne ( irossliirnbeteilip:unfr , das
zeij^en die zahlr«' iclien BeobachtungtMi ;ni Naclitwandlern , bei
denen ja diireh den Sehlaf die L-irosshirnrinde ausiresehaltet ist:
aber auch in ischlaftieien Momenten kann Jeder einmal, ohne
dass das Bewnsstsein irgendwie dabei betei!i<rt ist, sehr
/weckmassijr ersrbeinendc Bewegungen anj^fiiliren. Alle diese
Bewegtuiirsturnien, die also komplizierte Hetlexl»ewegungen dar-
stellen, entstehen von Ganglien aus, die wir in der Einleitung
sehon kennen irelernt haben, es sind das die Seli- und Vier-
hütrel ; (lies>'!i l eiht sieh dann nocli ^^in /wischen liehii n und
Kiickenmark liegender 'l'eil des Ceatralnerveusystems. das vei*-
hingerte Mark genannt, an. Wir müssen uns vorstellen, dass
hier sich zwischen je einer pii'Wseren Anzahl eng aneinander-
liegender motorischer (Janglienzellen Verbindungen hergestellt
haben. ZU denen besondei s leicht von bestimmten sensiblen
(Ganglienzellen Keize hergeleitet werden und so die koinpli-
zieitesteu Bewegungen ausloten können. — Für die Regelung
der Harmonie der Körperbewegungen, fi\r die Erhaltung des
Gleiehgewi( hts kommt noch ein anderer ( Itiniteil in Betracht,
den ich ihnen bis jetzt noch nicht genannt habe, es ist dieser
,.das Kleinkirn % das durch die verschiedensten Fasersysteme
mit dem Grosshirn verbumlen ist. Alle die.se Bewegungen lassen
aber bei genauerer l'ntersnchung immer »bn Reflextypus er-
kennen: in ihnen aber, das bitte ich Sie nicht zu vergessen,
hndeii die in der Binde des (»rosshirns sich aufstapelnden
Bewegungsbilder erst ihre eigentliche Quelle.
Sie sehen nun ein, wie ausserordentli( h schwierig es sein
muss, sich uiuer eben den Nervenverbiiulungen. den Strang-
systemen, die die einzelnen Xervencentren miteinander verbinden,
zurechtzufinden. Mit den früher angewandten Methoden ist man
aucli niclit sehr weit gekommen. Die älteren Anatomen vei suchten
einfach durch direkte mechanische Zerfaserung in Alkohol ge-
härteter Organe Faserzflge zu isoliren; auch Meynert hat diese
Methode benützt und einige recht wichtige Resultate erhalten,
so besonders den Verlauf von Associationsbündeln. Von grösserem
Erfolge war eine zweite Methode begleitet, die der geniale Kasseler
Arzt Stilling in Anwendung zog. Die Methode bestand darin,
die Organe in feine fortlaufende Schnitte zu zerlegen vnd nun
— 182 —
aus der verschiedenen Auuidiiung der Fasern anf jedem Quer-
sclinift Schlüsse üher den (^Hsaniintverlauf zu ziehen: ninh
eil'olgieii lu'i w iii de diese MethuilL. als man die einzi-lneii (.Quer-
schnitte '/A\ liirbcn suchte: da nänilicli die verschiedenen Teile
im (^uersclmitt die Farbstoffe mehr oder wenig:er stark aufnahmen,
war eine Differenzierung der ]' aiier>3 steine in markanterer Weise
möglich. Weitaus <len grüssten Fortschritt vei'danken wir aber
zwei anderen Methoden, die wir kurz die entwickelungsgeschicht-
liche und die Entartnngs- oder „Degeuerationümethode** nennen
wollen, und die im Verein mit den Färbungsmethoden noch jetsst
bei der Gehimforscbung ganz besonders angewandt werden. Ein
Wiener Arzt, Türk, hatte gefunden, dass, wenn anf irgend
welche Weise bestimmte Teile des Grosshims, besonders der
Linsenkeni, zerstört waren, sich immer ein ganz bestimmtes
FHsei*8ystem von dort ab zum Biickenmark hinunter entartet,
degenerirt zeigte. In ähnlicher Weise konnte er zeigen, dass
bei Verletzungen oder Krankheitsherden im Biickenmark ein
anderes Fasersystera, das sich aufwärts bis zum Kleinhirn ver>
folgen Uess, degenerirt war. Hiermit war das erste Mal der
Nachweis geliefert, dass in den so regellos erscheinenden
Projektionssystemen entschieden funktionell verschiedene Stränge
verlaufen mfissen ; denn man war ja gezwungen , anzunehmen,
dass diese degenerirten Fasersysteme auch zu den zerstörten
( -entren in Beziehung stehen müssen. Noch viel sicherer gestaltete
sich aber dieser Befand, als Flechsig auf entwickelnngs-
geschichtlichem Wege diesen nicht nur bestätigen konnte, sonderh
noch weitere höchst wichtige Thatsadien fand. — Es war schon
vor Flechsig bekannt, dass verschiedene Faserzöge zu sehr
verschiedenen Zeiten der embryonalen Entwickelung ihr Nerven-
mark erhalten; man nnterscheidet nämlich an den Nerven-
fasern im Centrainervensystem den mittlei'en, sich zuerst bildenden
Tlieil als „Axencylinder" von dem später entstehenden peripheren
„Nervenmark" genannt. — Die Faserzüge, denen das Xerven-
mark noch fehlt, zeichnen sich vor denen mit Mark bekleideten
Fasern durch eine bereits makroskopisch deutliche hellgi'aue
Färbung ans. Flechsig gelang es nun, sehr verschiedene Faser-
systeme, besonder im Efickenmark, in ihrer zeitlichen £nt-
Wickelung von einander zu differenzieren. Genaue l'berlegungen
brachten ihn zu dem Scbluss, dass alle die Systeme, die der
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LeitoDg reflektorischer Änsserangen dienten, sich schon sehr
Mhzeidg mit Neryenmark umhflllten» also leitnngsfähig waren,
während die Bewnsstseinsimpnlse leitenden ITaserz&ge erat viel
später Markscheidenbildong zeigten. Sie sehen ein, wie sehr
dadurch die Theorie des allmählichen Entstehens, des hewnssten
Geisteslebens ans nnbewussten reflektorischen Anfängen, eine
sichere anatomische Grundlage gewann. — In gewisser Weise
war freilich der geniale Meynert schon yiel Mher ssn denselben
Kesultaten gelangt, nnd zwar bei seinen vergleichend anatomischen
Untersuchungen ttber die Hirnschenkel, l'nter Himschenkel
vei-steht man denjenigen Theil des Projektionssystems, der vor
dem £tntntt in die Brücke unterhalb der Vierhü^el sämtliche
Fasern, die das Grosshirn verlassen, in sich schliesst. Man
kann an demselben zwei Teile untersclieiden, den .Fuss" und
die „Haube*. Meynert fand nun, dass diese beiden Teile wesent-
liche Ditferenzen in ihrem (irössenverhältnis beim Menschen,
beim FOtns nnd bei den Wirbeltieren zeigen. Man kann im All-
gemeinen sagen, dass. je hoher das Wesen in seinen psychischen
Funktionen steht^ eine desto mä<-htigere Kntwii kelun^r desFnsses
sich zeigt. Wenn man mm bed»Mikt, dass die Fussfasern zum
grossten Theil ans der Hiruriude, dem Streifenhfigel und dem
Linsenkem, also den Bewusstseinscentren stammen, während die
Haiibenfasern aus den Vier- nnd Sehhibvln. den reflektorischen
(Tanglien entspringen, so zeigt sich audi hier wieder die ana-
tomische Begründung des Satzes, dass das Bewusstsein erst
sekundär entstellt aus der (Quelle der reflektorischen Bewegung.
Auch diese vergleichend anatomischen Untersuchungen ver-
sprechen, mit den früher genannten Methoden verbunden, für
die Zukunft wichtige Aufschlüsse der (lehirnanat^)mie zu bringen.
In der < ^rosshimrinde stapeln sich nun alle Erinnerungs-
bilder der Sinneseindrücke, alle Bewegungsvorstelhmgen auf;
es fragt sich nun, sind alle Teile der Rinde hierin gleichwertig,
hat die Binde in allen ihren Abschnitten gleiche Bedeutung V
Flo?irens, der zuerst sich diese Frajre vorfrt»lpfrt liat. hat sie
mit Ja beantwortet: er behauptete: Man kann einem Tiere den
grössten Teil des (irosshirns weirnelimen , ohne irgend welche
bemerkbare Störung zu erzeuy:en. er meinte, dass dw eriialtene
Best des (Jrosshims durcli erhöhte Tjeistung^ 'l' U \'erlust ersetzen
könne, äie erinnern Sich wolü alle an eine andere Lehre, deren
— 184 —
Hauptvertreter Gall war, die die gegenteilige Ansicht aufstellte,
dasö nämlich jede psychische Verrichtung von einem bestimmten
Grosshirnabschnitt ansgehe. Nun, meine Herren, ganz derselbe
Streit, nur beiderseits von den bedeutendsten Vertretern der
Wissenschaft geführt, ist abermals entbrannt, und gerade in
den letzten Jahren ist von beiden kampfesfroben Parteien ein
^osses Material für und wider zusammengetragen worden, ond
w&an wir uns auch keineswegs der Ülnsion hingeben dürfen,
dass die Lokalisationsfrage gelöst ist, so scheint mir doch eine
derartige Klärung za beginnen, dass man wobl im Stande sein
durfte« einige positive Anhaltspunkte zn gewinnen. Nachdem Gall,
der in vollständig unwissenschaftlicher Weise vorgegangen, darch
die Flourens'schen Versuche völlig widerlegt war, glaubte alles
an die Richtigkeit der Flourens^schen Gleichwertigkeitfitheorie.
Den ersten Angriff erfuhr Flourens von Neuem im Jahre 1864. Zwei
französische Ärzte, Bouillaud und Broca, berichteten der franzö-
sischen Akademie Uber Beobachtungen, wonach eine sehr merk-
würdige SprachstOrungErkrankungen eines ganz bestimmten Gross-
himteils folgten. Es ist dieser Teil im linken Stirnhhm gelegen und
umfasst die dritte Windung desselben. Die betreffenden Kranken
vermögen, trotzdem alle die zum Sprechen dienenden Muskeln
und sonstigen Organe vollständig intakt sind, kein Wort oder
nur sehr vereinzelte Worte hervorzubringen. Diese Personen
sind geistig vollständig gesund, man merkt ihnen an, dass sie
sich ihres Sprachverlnstes wohl bewusst sind, dass sie gern
richtige Antwort geben möchten, aber kein Wort entschlftpft
ihren Lippen, oder wenn sie einige Worte spredien können, so
wenden sie diese für alle Antworten an.
Man hat dann später noch andere Formen von Sprach-
störungen kennen gelernt, die ebenfalls auf Erkrankungen ganz
bestimmter Bindenteile zu bezieh«! sind, wir können leider hier
nicht darauf eingehen.
Sechs Jahre später fanden dann Fritsch und Hitzig die
fundamentale Thatsache, dass die dektrische Heizung gewisser
mehr nach vom liegender Rindenteile Muskelnzusammeuziehungen
der gegenflberliegenden KörperhäUle bewirkten, ebenso folgten
Exstirpationsversuchen einzelner im VorderUm liegender Rinden-
teile Bewegungsstörungen m ganz bestünmten Muskelgruppen.
Man unterschied deshalb den nach vom liegenden Teil der
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— 185 —
Hirnrinde als motons^ Ii* n von dem mehr nach liinteu liegenden
als nicht motorischen. Eine Weiteren twickelnng und Bestätigung
pitiilin n diese Tliatsacheu durch die beräkmten Arbeiten Münks.
Münk beschäftigte sicli ganz besonders mit der Erforschung
des nicht niotoi ischen Teils der Hiinrinde, der als Hinterhaupts-
nnd Srhläfenlaiiiien von dem vt»rn liegenden, als motorisch
gedeuteten Stimlappen si<'h unterschddet, Ei fand das höchst
merkwftrdige Resultat, dass Exstirpationeii der Rinde des Hinter-
hauptlappens einen Zustand bei den Tieren' erzengten, in dem
sie wohl noch sahen, aber die ihnen von früher wohlbekannten
Personen, Gegenstände, Orte absolut nicht mehr als solche er-
kannten : ebenso bewirkten Zerstörungen der Rinde des Schläfe-
lappens eine Uehörsstörnng. die sich darin äusserte, dass die
Tiere, bes<»nders handelte es sich hierbei um abgerichtete Hunde,
wohl noch hörten, aber <las (gehörte nicht mehr vfrstanden;
ein Hiiiirl z. H.. der auf die Bedeutung des pst. komm, hoch,
schön, Pfote, sehr « iiigeübt war, reagierte absolnt nicht mehr,
während sein Gehörveimögen entschieden erhalten war, was
sich leicht durch ein gleichmässij^es Spitzen der Ohren bei jetlmi
uugewöhnliclit'ii (ieniufch vemetli. Wenn nun aber dii^ Kx-
stirpationsv* rsnche an der Hinterhaupts- undSchlaleiirindt^ nicht
j^ehr ausgeilelint waren, beobachtete Münk einen V(dlständigen
Rückgang alliT Krsclieinungen. Was flir eine Dnitiuifr liess das
zu? Nach den Anschauungen Mevnerts konnte das kaum
andei*s erklärt werden, als dass durch die Wegnahme einer grossen
Anzahl ( ianglieuzellen eine ^Fenge optisclier und aknstiscijer
KriiHieriHigsbilder verloren gegangen sein ninssten : die Muglich-
k' i! der W'iederherstelliuig war aber dann gegeben, wenn noch
I f^ili' dfT Rinde mit ei?ier grossem Anzahl Ganglienzellen er-
halten waren, dip 1 inn ganz so wir im Zustand der tiiiiiesten
Jugend das Krkt iinrii von (legenstiindeii. das Deuten von Gehöiu-
eiudrücken erst wiedt-i- lernen niussteu.
Münk nannte die Zustünde Seelenblindheit und Seeien-
taiibheit, wenn ni(dit alle Erinnei-niig^bilder verloren gegangen
waren. Kindenlilindiieit und Rindt ntaubheit, wenn das Seit- und
Hörvennügen ^anz erloschen wai'. also nach Exstirpationen beider
Hinterhanpt.s- und beider St hliitV niappeji. Aber auch über die
üogenannie motorische, im 8tirnhirn gelegene Region brachten
uns die Muukschen Arbeiten weitere Aufschlttsse. Münk ging
- 186
hierbei von folgenden, ftlr das ganze Verstftndnis derBewegnngs-
vorstellnngeu wichtigen Überlegungen ans. Das Gef&hl der Be-
wegungen einesGliedes istimmer verbunden mitDmckempfindnngen
der Haut und mit dem Gefühl der Spannung und Dehnung des
Muskels. Wir haben z. B. bei den Gehbewegnngen, ausser dem
tieffibl des bewegten Gliedes, selbst auch ein Spannungsgeftlhl
der einzelnen Muskeln und femer Berfthrungs- und Druck-
empfindungen der Haut Die Bewegungsvorstellungen im Ganzen
setzen sich also aus alle dem zusammen, und diese sftmtlich Ja
als (lefühle zu (leuteiulen Vorstellungen sind nach Münk in der
niotoi isc lit'ii Reprion lokalisiert Münk nennt daher die motorische
Üegion ij'tihlsphäre und untersi-heidet an ihr verschiedene scharf
getrennte Bezirke: Hinterbein, ^'orderbein, Rumptregrion u. s. w.
Exstirpatiou der betretenden Teile hat je nach derÄusdelmun«:
grössere oder geringere St()rungen zur Folge; auch liier ist aber
eine Wiederherstellung dann möglich, wenn noch Rindent^ile
unverletzt librig geblieben sind. spätere Mitteilungen Münks
haben sich dann ausschliesslich mit der Sehsphiire des Hunde-
gehirns beschäftigt. Danach sollen die Sehsphären beider
(Jrosshirnhä Ilten in einei* ganz festen Verbindung mit den Netz-
häuten beider Augen stehen, in der Weise, dass Je<lem Punkt der
Netzhaut ein Punkt der Sehspliäre korrespondiere: wielioltz,
der Hauptgegner dieser Theorie sicli ironiscli atisdrückt. auf der
( Trosshirnrinde sollte ein Abklalscli der Ne.tziiäute sich Itetinden.
.Mit der Zerstijrung eines klciiu-ii Teils der Sphspliäre jjinpre
dann auch immer ein Netzli niticiJ seines Schvciinögens verlustig.
Diesen jranzen TheoritMi tritt mit grossff Kiitscliiedeiilieit und
in geistvoller » i^M der Stiassburger l'hysiologe Goltz und
seint' Sclnile ent«irireii. — ( inlt/ stand zuerst vollständig auf dem
Hoden der Hiuireiis'sclH'ii < ileicliwertirrkeitstlieorie. er liiuirnete
jede Lokalisationsinötrliclikeii : niicl» (ioltz beteili<rt sich jeder
Abscbnitt des (ii cssliinis an den Funktionen, ans welchen wir
auf Wollen, EniptiiHleu . Vnrsiellen u. s. w. x hliesseii. Jeder
Abscbnitt ist mit allen willkürlichen Muskeln durch la itnngen
Verknüpll uiul steht ebenso mit allen sensiblen Nerven des
Körpers in Verbindung. Die grössere oder geringere Zerstöiung
einer llindenhälfte bringt freilich ernste und kumidizierte
Pew egungsstörungeu hervor, aber (ioltz erklärt sie anders.
Erstens sind diese SUtrungeu abhängig nicht nur von den
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zerstörten Teilen. )»ou(lern vtm einer Funktionsliemmung der
unberührt gebliebenen benachbarten Teile. Diese von («ollz
Heninningsersdieinungen genannten Neben wirk nii «reu verschwin-
den aber nach kürzerer oder längerer Zeit. Nur die lange
Zeit nach dem Kingritt' bleibenden also dauernden Störungen.
«Ausfällst rscheinuiigen," dürfen als Folgen der Kindenzerstörung
augesehen werden. Diese Ausfallseischeinungen seien aber nicht
derart, dass man aus ihrem Auftreten den Schluss bilden könne,
auf der Hirnrinde sewn Seprinente. die den Gesichts-, (ichörs-,
(leschmaj-ksinn ausschliesslich ziikännn. Bei weiterer Kuisdiung
musste abnr freilich (loltz in seinen letzten VcrtUfcntlirlnnipren
besonders zufrebcu. dass ein Tier, dem die vonlciii Kiii'U-iiteile
in gri»sserer Aiisdehming exstirpirt sind, sicli docli <raii/ anders
verhalte, wie ein anderes, dem die hinteiu L'indeuleile fehlen;
im ersten Falle zeigen die Tiere weit, plumpere Bewpfninpren
und ein wesentlieb abgestumpftes Hautg'efülil im zweiten Kall
eine jrrr»ssere Si muhl;* der Sinne, beson<lers des t.iesielilsiiins ;
hiei- steigt, wit; sieh ein italienischer Forscher sehr ri( litig ans-
drii( kt. das Prinzi]) der Lokali.sation, dem (iolu eben die Thür
gewiesen hat, zum Kensier wieder hinein.
Die ganze Fra^e bekommt aber nodi ein anderes (Jesichi,
wenn man das 'l ierexperimeut. das eben doch iminer recht
scliwer zu ileiiten ist, verlässt und Beobachtuugen aus der
nieiis< bli( lien Pathologie mil hei anzieht. F.s ei ^ribt sich nämlich
aus einer stdir on*o<<sen Anzahl p^enau l)eobai laeU-r Kraiiklieits-
fälle mit Sektiousbefüud, dass die mannigfachen Sinnesverrich-
tungea in der That Ilirnregionen zukommen, die untereinander
verschieden sind, dass also jeder periphei c Sinuesaiiparat einem
bestimmten Teil der Hirnrinde entsi»rirlit : aus Man<rel an hierher-
gehörigen BeobHchtungen hat man das bis jetzt nur für Gesicht
und Gehör festslelleu können, während dieser Satz tTuM Jescluiiark
und Oriieli, wenn auch als wahrscheinlich, aber doeli nicht als
sicher aufzustellen ist. Es erfolgen bei Kranklieitslierdeu im
Hinterhauptlappen in der That Sehstörungen, bei solchen im
Schläfenlappeu Hörstr»rungen : dagegen ergibt eine genaue
Prüfung kliuisclier Tiiatsadien, dass die Munksche Theorie einer
feststehenden Beziehung zwischen den Netzhautabschnitten und
bestimmten Abschnitten der Sehsphäre nicht besteht, die Fasern
der Sehnerven gehen vielmehr vollsLandig nut einander vermengt
— 188 —
zu der Rindensehsphäre. Die pathologisolie Beubacbtiing liat
weiter erigehen, dass Krankheitsherde des Vorderhims und hier
an der so*?:. ('Fiitial- und SchlÄfeiiwindung immer Störungai der
Haut- imd Muskelempfindangen bedingen und da die Bewegongs-
vorstelhingf'n sieb aus den verschiedenen oben auseinanderge-
setzten (lefuhlsperzeptionen zusammensetzen, erfolgen natürlich
immer Bewegnngsstömngen. Man kann also im Allgemeinen sageu^
dass die Ergebnisse der klinischen und pathologisch-anatomischen
Tliatsaclien uns in der That den Srhlnss gestatten, dass die
menschliche Hirnrinde in ihren verschiedenen Teilen nicht gleich-
wertig ist, sondern dass die mannigfachen Sinnesverrichtungen
Hirhregionen zukommen, die ganz verselüeden gelegen sind , diese
Hirnregionen besitzen im Menschenhirn festgezogene (Frenzen,
die die einzelnen Gebiete von einander scheiden. Dagegen haben
die neuesten Tierexperimente, die von den Italienern Luciani
und Sepilli in sehr genauer und objektiver Weise vorgenommen
wurden, ergeben, dass die Goltz'schen Ansichten über die Lokali-
sation sehr viel Wahres enthalten. Im Tiergehirn lassen sich
die Funktiousfelder der Einde nicht in einer umschriebenen
Form abgrenzen, sondern sie tliessen in einiiud» r über, so dass
die meisten Teile in dtM* Tlmt sich an mehreren Funktionen
beteilip:en nin- sdieint es. dass in {xp-wissen Segmenten auch
srewisst^ h'unktioncn iihn wit^L-cn ; die nach hinten gelegenen
Rindriiteile du-nea mehr den ^illlM-'svt'^■i(■htunJren, die nach vorn
gelegenen mehr den motoris« lien I 'nnktionen.
Nun, meine Herren, wenn ich mir auch bcwus^t bin. Ihnen nur
ganz p-rolie T^nn is.se des Jet/igen Standes der Geliirnt »i-scliunjr ge-
geben zu haben, liotteirli dncli. das- ^i. die l'bprzeugun^ ^^ewonnen
haben, dass wir in dfi Tliat in drn beiden b-tzten .lalirzebntcn t^r-
hebb'cbf Forlsclii itte in der Kenntnis des Baues und der Funktionell
des (Tt'biiiis pematlit liaben. Noch im Jahr sclirieb H yrtl in
.sfineni Ijehrltuch: ,1 )ie Anatomie des iunern Baues des Gehirns ist
und bleibt wahrsrlieinlich tlir immerdar ein mit sieben Siegeln ver-
>cldabseiies und nocli überdies in Hieroglyphen frescliriebcues
Buch. Und was die Fauktiom-ubdire des (iebirns anbelangt, si»
beugen die arrogantesten JMiysiolo<ren demütig ihr Haupt und
bekennen, dass sie von der nien.sclilichen Seele nichts mehr
wissen, als dass sie k( ine Flügel hat." Nun, diesen Satz unter-
ächreibeu selbst die bescheidensten Physiologen nicht mehr. —
Wir wissen sehr wohl, dass erst der Anfangr eiTier rntinnplltii
CTeliirni>li\si(»lo(rie gescliatten ist, dass die Haiiptaiifj^iilteii iiocli
zu iiiseii sind, wir jreben auch gerne zu. dass viel von dem jetzt
Gelehrten noeh unter df-n Begriff der Th^nrie fällt, aber selb<?t
eine falsche Theorie ist oft besser wie irar ki in<>. \)vv alte
strnon sagt einmal: ^Das r4ehirn ist das Organ unserer Seile:
\\ iinderliares hat sie mit Hüte dieses Werkzenües f^eleislet und
sie kennt keine Schranken ihres l'orschungstriebes." Kr sasrt
aber dann weiter: ^Wenn sie aber dieses ihr Werkzenu selbst
betrachtet, so weiss sie von ihm so gut wie nichts." .Nun iibei
diesen Standpunkt sind wir längst hinansgescliritten : der innere
Bau und die Kuiikiionen des (iehirns sind nicht mehr zu ver-
gleiclien <leni dunkeln \\'eltteil. und wie dieser dem Finsciiungs-
triei» aufgeklärten Wissens immer mehr entffnet wird, so wollen
au<'h wir hotten, dass die Zuknnti in i^leidier Weise wie die
jüngste \'er'_rangenheit fortfahren wird, die weiteren Probleme
der Gehirnlorschung zu lü.sen.
lülialt
Erster T*»n.
«
fieschäflUches, Sektion8-B«ricbte, Protokoll-Auszüge.
Seite
Bericht, erstattet am JahFeefeste, den 88. Ilai 1887, von Dr. F. R i c h te rs S
Verzeichnis der Mitglieder:
I. Stiff.T 13
II. Ewigo Mitglieder ' 1-t
III. Mitglieder des Jahres 188G lö
IV. Neoe 3Iit{;lieder Ar da» Jahr 1887 20
V. Avneroideiitiielie Elirenittitglieder 80
YI. Korrespondierende Ehrenmitglieder 20
TIT. Korr«>«pondierende Mitglieder 20
Kechtu der iiitgtieder 24
Bibliothek-Ordnaug 24
Qescheiike und Erwerbnngeit:
I. Naturalien 25
n. Bücher und Srh ritten . . . ■ 86
Bilaii?: pro 31. Dezember IHSO 52
Übersicht der Kiunahnien und Ausgaben 53
Anhang:
A. Sektioneberichte . 64
B. Protokoll-Auasttge über <lte wisseiucbaftlichen Sitcnn^ wAh-
rend 1886/87 60
Zweiter Teil.
Vorträge und Abhandlungen.
Beitrag zur Kenntnis der Fiiuii;» ilcs .VlttortiUr.-* von Mississippi und
Alabama. Von Dr. phil. ntt*t ÄIrvt r in New-York . ... 8
Tafelerklärungen 21
über dftg ebltasüche TertÜr und seine Fetrolenndager. ^Nebet einigen
neaen Bemerkungen nnd Beobachtnngoi Aber das TertiKr in der
Oberrheinebene.) Vortrag von Dr. A. Andreae . • . . . 2a
Herpetologische Notizen. Vou Dr. OskarBoettger 37
1. Listen tod Reptilien nnd Batrachiern ans Nieilerlftni1i8ch*Iiidien
und Ton der Inael Salanga «... 37
r. Insel Salanga 37
II. Insel Sumatra .19
III. Insel Banka nt
IV. Insel Java 02
Übersicht der genanntea Arten 5M
n. Yerzeicbnis v<ni Reptilien ans Accra an der GoldkUsti» . . . ßß
Beiträge zur Kenntnis der HymeTinpteren-Fauna der weiteren UnJicegend
vou Frankfurt a. M. Von Major z. D. Dr. L. von Hejden . . ßö
V. Teil : Teutbredinidae. Blattwespen <m)
^nsaramensteUang der ans dem Gebiet bekannten Arten . * 8d
Über swei Blattinen-Reste ans den nnteren Lebacber Scbtehten der Rbein-
proviiiz. Von Dr. .1. V. DeichmUller H9
t^ber dir Niit.urbeobacbtung im houieriacben Zeitalter. Vortrag von
l>r. med. Otto K oerner 95
Zuj üi'ognoaie de» Taunu:;. Vortrag von Franz Kitt er . . . . U)S
Ein nenes Ranbtier ans dem mitteloligocänen Meeressand des Mainxer-
Beckens. Iku^furodm Ftmheimm^» n. g. n. iqp. Voa Dr. A, A nd re ae 125
Zweiter Beitrag aar Herpetologie Südwest- nnd Sfld-AfrikaM. Von T)r. (>8k a r
Boettffer l'Vi
Krgebui9.<ie nxMlerucr (iel(inU«>r.schung. Vou Dr. med, lt. Lach mann I7ä
U( rieht I (Brun ifT.
Teil II, pag. Zeile 17 lies »tatt llyiiopotamn» : Hynpuf aninn.
Dmek von flcbriUler Knauer in FrankAirt a. M.
^ .y i .^ .o Ly Google
^ Kj i i^uo Ly Google
d Si-nckfiih nalntfCies IXS7 TaflV
DiTsifitrodon Floit lifinifnsi.s Andr
MteresstMitd hlonhenn H H
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1-2. TyfMops fOmfrhootphalus)Siihinziit3p. 'h.Garhosaurus aarilus nsß.
Digitized by Google
Bericht
Whor ilie
Seiickenbergische
naturforsclieiHle Gesellschaft
in
Frankfurt am Main.
1888.
M i t zwei Tafel n.
Frankfurt a. M.
Druck von Gebrüder Knaner
B E R 1 0 H T
rBBB DIE
SEJJCKENBERGISOHE NATÜRFORSCHENDE
GESELLSCHAFT
IN
FRANKFÜRT AM MALN.
V«M Jani ins; Uls Juni lfm.
Direktion der Senckenberg-ischen naturforschenden
Gesellschaft beelirt sich iiifnniit. statuteiigeinäss ibren Bericht
Uber (las Jahr 1887 bis X888 zu überreichen.
Frankfurt a. H«, im September 1B88.
Die Direktion:
Dr. TiM»rt. W. K. Loretz, d. Z. mater Direktor,
n. Fricdr. ]leyiieniuuit„ d. Z. zweiter Direkt. )
Dr. pbil. II. Kclehenbaeh. d. Z, erster Schritt iTilirer.
Dr. med. 0. kdnier, d. Z. zweiter .SchriltltUirer.
Digitized by Go ^v,i'-
Bericlit
Ober <1i«
Senckenbergische naturforschende GeseUechaft
in
Frankfurt am Main
Ei-staUet am .laliieslestt*, den 27. Mai 1888
Tt»n
D. r. BtTaanuum,
d. Z. II. Direktor.
Hochgeehrte V e r .sam m 1 u ug !
Es liegt mir die Pflicht ob, Ihnen Bericht m erstatten
Uber die Vorkommnisse und Ver&nderungen , welche für die
letztverflostsenen zwölf Monate in der Geschichte unserer Ge-
sellschaft zu vei'zeichnen sind. Sie werden in Folge meiner
geschäftlichen Mitteilungen die Überzeugung gewinnen, dass in
der stetigen Fortbewegung nach unseren Zielen keine Unter-
brechung stattgefunden hat, sondeni im Gegenteil aller Anlass
znr Vermutung vorliegt, dass die namhaft zu machenden Vor-
bereitungen und die unserer Gesellschaft gewordenen Zuwen-
dungen zu einer erhöhten Thätigkeit in nicht zu feiner Zeit
fuhren werden.
Mit dem Personalbestand beginnend teile ich mit, dass
die Zahl der Mitglieder seit dem vorjährigen Berichte sich um
1 1 vermindert hat, also nun auf 35t zurückgegangen ist.
i*
Digitized by Google
„ 4 —
Ausgetreten sind die Hfiieii: Friedrieli Baclifeld.
(instav Cassel, Pliil. Frey, Dr. Chr. Gottliold, .T. Greiss,
F. W. Pfaehler.
(Testorben sind die Herren: ( ieiieralkonsul M iniini
V. Seil w ;i rzens lein. Herrn aiiu Nt">tle, R»»bert Passa-
vaul. .Juli. Jak. Sachs. .Tiistizrat und Notar Dr. Schulz.
Dr. jnr. Fr. Va rren tr a p p, Dr. med. A\'iesner.
"We^gezo^en ist Herr Dr. med. St rat z.
Dagepren luu hinzngetreten sind die Herren: Dr. med.
.T. (4 n 1 1 ( 11 ji 1 an, Fried r. Modera, Dr. phil. Louis Lieb-
maini, J)i. med. Ernst RTMliger, Willi. Sauders.
Als arbeitendes Mitglied ist Herr l'.aK.n Albert
Voll K»'inacli. dessiMi ( ielilgeschenk lür \'rnii<']irung unserer
Bibliothek noch mit i)ank sjjäter zu erwälmni ist. und zu
korrespondierenden Mitsrliedeiii sind crwahlr \vi>iil«-n
die Ucntii; Prüf. Dr. H. J^rciiei', Moritabaiu': Paul Hesse.
v*)m Coiigo zurück, derzeit in \ enedig: Dr. ilans S( liiuz in
Hiesbach bei Zlirii li: Dr. A. Zipperlen in Cincinnati: Dr. nind.
C. H. Stratz in liaiavia; der letztgenannte in Folge .seines
\\ egzuges von hier.
Durch den Tod vei loren wir aus der lieihe der koi respon-
diereuden ^^itglie^lt ^:
Dr. Anton de Pary. Proiessor der Potanik . seit 1>^73
an iler neu ei-ricliteteii Cnivei^ität in Strassbiir?. Seine |.ifl»e
zum Snnliuni dei- l'tlanzeii wurde ihm. dem t:eboiueii Frankfurter.
V(m Fl (Seil ins und Ohler beii^ebrachl und seine Vaterstadt
besuclite ei" niriü, uhue vor allem den botfuiisclien (Tarten fresflien
zu haben. Seiuf* Fntei .-iiclmngen über die Morpliolui^ie uiul
Physi(do2'ie (\t>v l'ilze. Kb'elit(»n und Myxoniyceten . besonib'rs
aber iibt i- 'lie K'jn tutlelkrankheit, vnii wrlcheii l'ntei .siudiUJiLieTi
er einen Teil in nnsei eii .Mdian<llungen ver«dientli( Ute. zeugen
von deren iiolien Bedeutung. Kr wurde erwühlt 1853. er starb
19. danuar IHSH.
Dr. Pobert ('aspary, Piofessor der Botanik in Königs-
berg, erwählt 187;J. ge.storben 1 September 1SS7.
<-»eh.-Rat A 1 exander Ecker. Professor der Aualeinie
und Physioloo-ie in Fi eiliurg i. B.. Avar seit IHOf) Mitherausgeber
des Ar hives lür Anthropologie, .seil. iHöl korrespondiereniles
Mitglied, gestorben 20. Mai 1887.
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5 —
*
Dr. Gnstav Theodor Fecliner, Professor der Physik
in Ijftipzigj auch bekannt durch seine phylosophischen und
humoristischen Schiiften, welchen er sich noch mehr in Folge
eines Augenleidens widmete; erwählt 1833. nach der Zeit
des Eintritts also das nächstalteste unserer korrespondieren-
den Mitglieder, gestorben 18. November 1887 im Alter von
86 Jahren.
Dr. med. A. Fe tu in Jassv. erwählt 18K-2. jrestorben 1887.
Dr. Asa (^rav. j?<'b. zu P;iii> in Ma.'>>a(liii^t'ts. >f iplin t»'
Medizin niul Naturwisseiihchalt, seit 1842 Pn>lt>Mjr dt r r.ot.mik
im Harvard ( nlle^ce. Caiiibridsfp bei l^oston. «ier liervunat^. iidsie
Botaniker Aiiu-rikas. als Systeiiiatikt-r ciiirr der bedeiiteiidslen
luispres ,Talirhiinib:rLs: erwählt 1849, gestorben 3. Februar 1Ö8S
im Alter \un 11 Jalireii.
Sir Julius von Haast, geb. in Hniin. kam 1H58. nach-
dem er iu Fraiiklurt in der Jügel sdien Bucldiandlung aiiE^estellt
war, nach N'mi- ■» land. wo er den Geolojjen der Novara-E.xpe-
dition, Hochstetter, kennen lernte und dessen Scldiler und Be-
jjleiter wurde, später Direktor des Canterbuiy Museums in
Cliristcliurcb. Staats^ieobisre von Xeuse»dand, zum Ehrendirektor
der I niversität Cambrid<re. von der Königin von England zum
Knight ernannt, erwarb sieh um die geolugisrbe Erforschung
von Neuseeland grosse Verdienste ninss namentlich auch wegen
Aufliiiden und Bearbeiten zahlreiclier hVste des Kieseustrausses
genannt werden, war vor nicht lan^Hi Zeit zur Erliolung aber-
mals in Europa, starb in Neuseeland lü. August 1887. Kr war
korrespondiei'endes Mitglied seit 1871.
Ferdinand Vandremeer Hayden, geb. zu West-
field, Mass., erwählt 1878, gestorben 22. Dezember 1887, war
im nordamerikanischen Bürgerkrieg Uospitalarzt, reiste 1854
und 1855 am Oberlauf des Missouri und des Yellowstone. da-
mals einem ganz unbekannten Gebiete, von woher er reiche
paläontologische Sammlungen mitbrachte, dann Mitglied und
später bis 1879 Director of the U. S. geological and geographica!
Snrvey of the Territories.
Sanitätsrat Dr. Hermann Jordan in ^Saarbrücken, ent-
deckte die Regeneration der Krystalle, wurde erwählt 1851,
starb 9. August 1887.
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Excellenz Alexander von Maiiderstjerua, kaiserlieb
rUHsiiicher General der Infanterie in 8t. Petersburg, bekannter
Entomologe, erwählt 1861, gestorben 13. Februar 1888.
Hofrat Dr. Friedr. Willi. Pauli in Lndwigslnst in
Mecklenburg, geborner Frankfurter, welcher zu jeder Zeit, be-
sonders gelegentlich seines Aufenthalts im Orient, unsera Samm-
lungen zu veimebren bedacht und mit der Senckenbergischen
Getiellscbaft in fortgesetztem Verkehr zu bleiben bestrebt war:
erwählt 1864, gestorben 8. Dezember 1887.
(itheinier Bergrat Dr. Oerliard vom Katli. ffeburen
20. August 18;>ü zu Hiiisliiirg, gestorben 2H. Ajuil 1888 zu
("i»l»leiiz, seit 1872 ordnitliclier Professor der Mineralogie und
Genlnnfie in iiunn. Im Bcgrifl'. eine Stiulieiireisp anzutreten, wie
er tleren so niaiH'he in seinem Leiten .Mtgar weil iilur die
(ireuzen uiiseies Vaterlandes und unserer Krdliälfte liinaus mit
hervorragenden liN'sultaten ausget'iilirl . trat ihn am 19. April im
Bahiihole zu (•oMeiiz ein Hirnschlag, dem wenige Tage später dei-
Tod l'olgte. Seine WLs^- iisriiattlirlien Schritten, Itedeutend an Zahl
und durch ihien klassischen (iehalt. siml vorwiegend geologischen
Inhalts; zu uiiserenj korrespondierenden Mitglied wurde er 1873
erwählt. Ein Nachruf in den Schritten der Medenlieinisciien
CTesellschail für Natur- und lieilkniule zu Bonn ist ihm von
unserni korrespoudierendeu Ehreumitgliede, Prot. Kein iu Buuu,
gewidmet worden.
Dr. Max Schmidt, Direktor des hiesigen Zoologischen
(Martens seit der Gründung bis 1884, dann in gleicher Eigen-
schaft in Berlin, seit 18')7 arbeitendes Mitglied unserer (lesell-
schaft bis zu seinem Wegzuge von Iiier: gestorben 3. Februar
1888. Dem gedruckten .lahresbericht ist ein Nekrolog beigegeben,
welcher den Verdiensten dieses Mitgliedes um die Sammlungen
unserer Gesellschaft, besonders zur Zeit seines Aufenthalts in
Frankfurt, seiner Vaterstadt, gerecht wird.
Dr. B. Studer, Professor der Geologie in Bern, bekannt
durch seine geologischen Studio nnd Schriften Uber die Alpen :
erwählt 1837 nnd gestorben 2. Mai 1887.
Hofrat Dr. med. Heinr. Walter in OfTenbach. Mit-
begründer, eifriger Förderer der Zwecke des OfTenbacher Vereins
für Naturkunde, Vorsitzender desselben seit der Oründnug bis
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— 7 —
zu seinem Tode, zu iinserm korresiiondierenden Mitglied erwählt
i884f durch seine peiAitnliclie Bekanntschaft mit einer grossen
Anzalil unserer Mitglieder mit unsere!* sollscliaft und Uber-
Iiaupt dem natnrwissenscliafilielieu Leben in bYankfurt eng ver-
blinden, gestorben 4. Jani 1887.
Und endlich Carl Werner Max Wiebel, Prufessor der
Chemie und Physik, früher in Hamburg; gestorben am 16. April
1H88 in Wertheim am Main.
Kerner verloren wir dureli Toil iiii.ser twijres Mit<rlied
Herrn Karl Au?:iist (trafen Bose, (iiinalil dw Indien ver-
f>lorl)enen Frau, deren Name auf alle Zeiten nut unserer (V-
üellsicliaft verkniipft bleiben wird. Auch (irat Hnse war lebhaft
und aufrichtig tnv unsere Zii lu intere-ssiert. luihni wanut ii Anteil
an ihren Furt.schritten, wie .selten eifahren wird, lui.lt'ite die-
selben in einer gros.smlitigen Weise, die unsere Dankbarkeit
^\arll erhält. Wie ich noch zu ei w riliiitn haben werde, ist er
wieder in letzter Zeit vn!' sfiihiii Tude liesoiiders ancli durch
.seine Geld-Ziiw eiiduii,i:ei) und tlanu durch ein te.sUtnleutari^ch
hint» rla>senes Kai»ital uns in derjenijren ^^ eise rnterstntzung
zu Verleihen bereit gewesen, oiuie w elrlie in unserer Zeit wenig
ansgeii<'htet werrlen kann. Sein Xaine ist INSO, gleichzeitig
mit dem ^einer IJeniaiilin. auf tler .Mannortafel eingeirralien
W(»rdeu. Kr starb am 2'y. I^ezeniber 18H7. Kine l)e[)ntalit»u
wunle zur lieerdi^nmg naeli l^aden-liaden entsendet, bolehend
aus den Herren Prof hi Noll uml Dr. med. Heinrich
Schmidt, vstdche in unserem Xanien . und indem letztge-
nannter unseren detiddeu in einer K'ede AuMlnick gal», einen
Lorbeerkranz auf das (Irab iiiedei le'jften. Im Bericht wird,
von berufener tseite geschi leben, ein Nachruf verböentlicht
werden.
Den Statuten gemäss schieden aus (b r Direktion aus: der
II. DirekKjr, Herr Dr. Richters, für web heu D. F. Heyne-
mann, und der H. Schriftführer, Herr Dr. Schauf, fttr welchen
Herr Dr. O. Körner gewählt wurde. Ib-n ausgeschiedenen
Keireu ist die (.Tesellschaft flir ilire Thätigkeit zu Dank ver-
banden.
Die Finanzangelegenheiten unserer Gesellschaft sind nach
wie vor mit Hingebung hauptsäclüich von unserm Kassürer,
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— 8 —
Herni Direktor H. Andreae, und Rechtsgeschäfte von unserm
Konsnlenten, Hei-m Dr. F. Schmidt-Po lex, wahrg^enommeu
^worden, was um so mehr dankend hervorgehoben zn werden
notig ist, weil auch diese Angelegenheiten an Umfang und
Wichtigkeit mit der Zeit immer mehr zunehmen.
Die Generalversammlung fand, wie üblich, am 18. Febr. d. J.
statt Aus der Bevisions-Kommission waren die Herren Rektor
Rössler nnd Bai'on A. von Rein ach ausgeschieden und als
Ersatz die Herren Carl Engelhard und Carl Donner
gewählt worden.
Keine Verändernng ist zu berichten fQr die Zusammen-
setzung der Museums-, der Redaktions- und der Bücher-
Kommission: wo Mitglieder statutei^mäss ausgeloost waren,
sind sie wiedergewählt worden. Nur in die Kommission fftr den
Jahresbericht ist in gewohnter Weise, statt Herrn Dr. Richters,
dem früheren II. Direktor, der nunmehrige eingetreten.
Von den Abhandlungen ist das 1. Hell des XV. Bandes
vervollständigt worden durch: „Beiträge zur Schmetterlings-
Fauna der (joldkiiste" von H. Mö schier und „Untersuchungen
Uber das Wachstum der Zellmembran** von Dr. F. Noll. Auch
das 2. Heft dieses Bandes ist vollendet und enthält: «Bei-
träge zur Naturgeschichte der Kieselschwämme' von Prof
Dr. F. C. Noll, und ,Der Magnetstein vom Frankensteln"
von Prof. Dr. Andreae und Dr. König.
Die Lehrvorträge der Herren Dr. Kiukelin über „All-
gemeine Geologie" und Dr. Keichenbach „Die Naturge-
schichte der niederen Tiere" wurden im Somm* r vollendet und
im Winterhalbjahre sodann von Kenn Dr. R e i c b e n b a c Ii „ Die
vergleichende Anatomie nnd £ntwickelung.sgeschichte des Men-
schen und der höheren Tiere; mit steter Beräcksichtigung des
mikroskopischen Baues und der Lebensfunktionen*, und von
Herrn Dr. Schauf „Mineralogie, verbanden mit Besprechung dei*
geometrischen und physikalischen Eigenschaften der Krystalle"
doziert und damit seither fortgefahren.
Den Fest Vortrag im vorigen Jahre hielt Herr Dr. B. Lach-
mann über ^, Ergebnisse moderner (tehirnforschung*', und die
im Winterhalbjahre veranstalteten wissenschaftlichen Sitzungen
hatten folgende Tagesordnungen;
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- 9 «
Am 5. November 1887. Herr Dr. Richters: „Über die Saram-
luDg kurzscliwänziger Krebse des SeuckeubergischeD Mu-
seums, nebst Demonstration derselben*.
Am 17. Desember 1887. Herr Dr. Jännicke: „Die Gliedernng
der deutschen Flora**.
Am 7. Januar 1888. Herr Dr. Reichenbacb: «Über die
Lösung einer wichtigen Frage in der Entwickeluugsge-
schichte der Saugetiere*.
Am 4. Februar l88H. Herr Dr. Ediuger; „Die Eutwickeliuig
des Vordci liinis in der Tierreihe".
Am 3. März 1888. Herr Dr. Lepsius; „i ber Zeitreakti«meii'*.
Am 7. April 1888. Herr Dr. Kinkelin: «Neues aus dem
Mainzer Beckeu'*.
Der Vortrag des Herrn Dr. Lepsius, von Experimenten
begleitet, wurde im Hörsaal des neuen Gebäudes des pliysikali-
sehen Vereins gehalten , welcher denselben uns bereitwillig zu
diesem besonderen Zwecke zur Verfttgung gestellt hatte, ein
Beweis der fortgesetzten freundnachbarlichen Beziehungen zwi-
schen beiden Gesellschaften.
Die B&nmlichkeiten, welche in unserm Seitenbau Mher
vom physikalischen Verein in Benutzung waren und nunmehr
vollständig zu unserer eigenen Verfügung stehen, sollen für
unsere Zwecke hergerichtet werden. Schon lange sind die
Verhandlungen darüber im Gange. Auf Beschluss der Gesell-
schaft war ein Projekt auszuarbeiten, welches, zugleich mit der
Herrichtung der leer gewordenen Räume und der Besetzung
derselben mit neuen Schränken und der Einrichtung von neuen
Arbeitszimmeni, die Vennehrung und Verbesserung sämtlicher
Arbeitszimmer auch im Hauptbau, die Herstellung neuer Aus-
stellnngsiünme, die Renovation der vorhandenen Säle u. s. w.
in sich begreifen sollte. Dieser Beschluss ist mit Rücksicht
darauf gefasst worden, dass es geeignet sei, den Erfordernissen,
welche Jahre hindurch nicht befriedigt werden konnten, nun-
mehr hintereinander gerecht zu werden. Das Projekt ist im
Schosse der Museums-Kommission vor kurzem endgftltig bis auf
wenige schwebende Nebenpunkte festgestellt und der Direktion
vorgelegt worden. Dieselbe wird sich demnächst mit der Aus-
ftthrung zu 'befassen haben.
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— 10 —
Pen Sikiiuiiaien fiel bei Ausarbeitung^ des Projekts« »in
nicht unbedeutender Arbeitsaiitt il zu, lür (Usscu Leistung wir
dankbar .sind. WClchf Tiiätigkcit in den eiiizfluni Scklimun
sunst 2:eleistet wordi'U ist. wcnlpu Si«' im f^etlrucktrii Jaliivs-
bericht erwähnt finden. Narh licendifruns" der riuwaiulhin^-
werden die Ansprin lie an diese Tliatigkeil ^\ eseiitlicli gestei^int
sein, und es ist nuch niclit abzusehen, wie es thunlieli sein
wird, allen sDkhen oUüe dauernde MithUlle einer geschulteu
Kraft nachzukommen.
Nach aussen sind folgende Tausch Verbindungen mittelst
unserer Publikationen angeknüpft worden: Mit der <ieological
and natural history Survey of Canada in Ottawa, dem
rill lege of Science (Imperial University — medizinische
Fakultät) in Tokyo, Japan, dem Government of tho Co-
lon y of Victoria, Melbourne, Australien (Natural history)
mittelst Abhandlungen und Jahresbericht. Sodann mittelst des
Berichts allein mit dem Verein fiir Kr<lkunde in Leipzij?,
mit der Elisha Mitchell scientific Society in Kaleigli,
der Royal Society of Victoria, Australien, der Morpho-
logischen Gesellschaft in München, der Leonard Scott
Publication (' in New- York und dem Xu turwissenschaft-
licheii Verein des Be^erangsbezirks Frankfurt a. 0.
Unsere Bibliothek ist ancli im verflossenen Jalire ausser-
dem durch Geschenke vermehrt worden, von welchen wir die
folgenden hervorheben :
Von Herrn Dr. Kobelt in Schwanhelm: Rossmäs8ler*s Icono-
graphie der euroimisehen Land- und SQsswasser-MoIlusken.
Nene Folge. Bd. III. Lief. 3—4. — Prodromas faunae
molluscorum testaceorum maria enropaea inhabitantium,
Fase. 3—4.
Von Herrn Prof. Dr. J. v. Sachs in A\ Ulzburg; Vorlesungen
über PtlHnzen-I*h>siob»gie. 2. AullMgc.
Von der IvTini^i:] Xorweiri --(tlien Kea iei ung: I)en Norske
Nordhavs- Expedition 1S7H— 78. XVil. /nidoprie (Akyoui-
dae). — Temperatur og Stromuiuger 18* und 18''.
Von Herrn Baron Ferd. v. Mttller in Melbourne: Icono-
graphie of Austialian Species of Acaciae and Cognate
Genera. Decade 1—8.
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— 11 —
Jy^v (-Jewoliiiheit gt^mass nenne ich Ihnen nur die Namen
der bchatzharen (Gönner iiiist^vr Gesellsrhaft. welclic uns im
Lanfe des .lahres mit ^Torheiiken an N'aturalit n erfreut hal>eu,
das ausfülniielie Verzcirlmis der gesdienkfeii sehr zalilieiclien
Objekte finden Sie ebt iitiills später im gedruckten iU rirhte und
es ist nnsei'p Pfliclit . dif wir freudig ertiillen, allen (ü liern
von Herzeu auch heute wiederholt vuu dieser »Stelle auü zu
danken.
Geschenke empfingen wir von: der Neuen Zoolosfisclien
l.iesell schaff. (h'U Herren A. Koch, Heinr. Klein. <>'rafe!i
Bose, Hugo Hill ( p: er. Pr. W. Kohelt, (Gastwirt Sa Iran
in Schwanheim, Baron von Krlaiijrei' in Nieder- ln«relheini.
F. C. lionieiser, F. Heynemann jun.. Baron A. von Harnier
in Kchzi'll . J Chr. (ieyer, Kd. (Brunei ins. Lehrer Bie-
l>ericher, Direktor Drory, Lehnr Zick. Postsekretär
Schmitt, Dr. H. von Iliering in Rio (irande do Sul, Bra-
silien, Dr. H. Scliinz, Uieshach bei Zürich, G. A. Bouleuger
iu London, Dr. L. (J eisen hayner in Kreuznach, Dr. Zip-
perlen in Cincinnati. Di (>. Boettger, Konsul Dr. (). von
Möllendorff in Manila, 0. Herz in St. Petersburg, Albrecht
Weiss. Prof. Dr. Ne bring in Berlin, J. Blum, Dr. C. Flach,
Ascliatfenburg , Major Dr. von Heyden, Chef - Inspector
C. Hirsch iu Palermo. E. von Oertzen in Berlin, Ferd.
Emmel in Are(|nipa, Prof. Dr. Kein in Bonn, Jos. Stnssiner
in Laibacb, Fr. Bastier. Dr. F. Richters. W. Eckhardt
in T;ima, Peru, H. de Saussure in Cenf, Oberstlieutenant
SaalmiUler, Dr. Jul. Ziegler, Gebr. Mahr, Achtelstetter,
Ober-Landesgerichts- Rat Arnold in Miinchen, Palmengarten-
Direktor August Siebert, Frau Nolte, Herren F. Ritter,
C. Fritsch, Kand. Jean Valentin, Direktor Oertel in
Wien, Fräulein E, Prange. Herren Baron A. von Rein ach,
Dr. F. Kinkel in, Direktor Schiele, Ingenieur Atarens,
von dem städtischen Tiefbauamt, Herren Bruno Strubeil.
E. Heussler, Eil Aw^:- Rother, Staatsrat Radde in Tilli»,
Dr. Karl Ger lach in Hongkong, Major von Schönfeld in
Olfenbach, H. M. Heller in Braiinschweig, H. Borcherding
in Vegesack, 0. Goldfuss in Halle, K. Jung, F. Renter.
Diese statüiclie T.iste drückt am besten das hohe Interesse
ans, weiches man nicht allein in unserer Stadt, sondern auch
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— 12 -
im Lande, sogar im It rucii Aiislaiule, an dt i Veuuelu ung iniseifr
Sammlungen nimmt und sie zeugt zugleich von den intimen
wissenscliaftlicben Verbindungen, welilie viele unserer Mitglieder
unterhalten, denn sie am] es luUifig. welche Veranlassung zu
Gesehenken von Naturalien darbieten.
Sogleich haben wir anziircilien. wer uns mit bedeutenden
(ieldgesclienken bedacht hat. Ol leii au steht Herr <irat Hose.
Welchem wir noch zu Lebzeiten Mk. 1D(K) für lieisezwe<ke
verdankten, und nach (bissen T<»d wir als Krbin in den Besitz
eines Vermai htnisses von Mk. 20.rXH) ^ndangt sind. Die erst-
erwähnten Mk. UXX) siin<l nml» unserui V<us(hlHye Herrn
Dr. Kinkelin zum Behufe einer noch zu Virstinnnenden
Forscbungs- und Sammelreise zugesprochen worden. Ferner
Herr Haron A. von Heina cli. welcher Mk öiK) zur Anscbattung
von Hibliern schenkte. Den edlen Biebern bleibt die Gesellschalt
zu tietgeüihltem Danke verj.tliclitet.
Ausser der erwiilinten b'eise int Interesse unseier (iesell-
sehaft von Herrn Dr. Kinkeliu sind in Aiissi(ht genoninn^n:
Durch Herrn Staatsrat Hetowsky in Theodosia . welcher
bereits früiier in gleiclier Weise tiir uns thatig wai'. eine Knt-
decknni'*srt*}se in den Küsten^reliieten des nöi'dlichen Klein-
asit ii- lind fbiiili iinsern Sektionär tür Botanik, dem wir auf
diesem seniem Fachgebiet so viel schon verdanken, lleirn
Dr. Th. (Revier, eine Sammelreise in die rli;ilis«lien Alpen.
Beide ileisen werden auf Kosten der Kupiiellstit'tnng ansL'etTdn t
wenlen. ans welcher zu diesem Zweck«» für ilie erste Mk. lUXJ,
für die andere Mk. 15(H) bewilligt worden sind
So darf ich denn diesen knapp zusammenireiassten Hericht
in der Erwartung schliessen. dass die im \erllossenen Zeitraum
nach den verschiedensten Richtungeu entlaltete Thätigkeit im
Innern unserer Gesellschaft zugleich im Hinblick auf die im
(iange behndlichen Unternehmungen allgemein AnerkenniuiLi linden
werde. Wir dürfen die zuversichtliche Hoffnung aussprechen, dass
die SenckeiiViergische naturforschende <''esellschaft auch ferner
unausgesetzt und im harmonischen Zusammenwirken ihrer Mit-
glieder bestrebt bleiben wird, die Segnungen der Naturwissen-
schaften in weiten Kreisen zu verbreiten.
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Verzeichnis der Mitglieder
der
Senckenbergischen natur forschenden Gesellschaft.
1. Stifter.*)
llpckor, JoliniinoSf Siiii^Kürliter am Sen^kellberl^i^<l heu nifl. lii>uiut. 1817.
*v. Kethinann, Simon Morlt/, Staatsrat. 1818. f 28. Deseniber lH2ii.
t 24. November 183B.
Büf iif r, M. Willi, jroii., Dr. med., MiDeralog (1817 iweifer Sekretär) 1817.
t H;. Juni 18(W.
ltioM^<, Joh. (■%'orK'. f ■la-pmieister, Kfifomolr.r.- 1H17 f 1*5» ]>hniar 1820.
Bucli^ Joli. Jak. kuüiiittr.1 Ih. iiie<l. mi<l phil., .Mineralog. IH17. ; \:\. Miirz 18.51.
C-retKAcliuiary Phil. Jak., Lehrer der Anatomie am Senckenbf ixi-«<'he>i med.
IiMiitot. (1817 xwelter Direktor.) 1817. Lehrer der Zoologie rou 18S6 bia
Ende 1844, Physlkne und Administrator der SenckeDbergimshen Stiftnng.
♦Klirmaiiii. .loh. ( hrlsllun. Di med . Meilizinairar. 1818. f l-^- Aiiffiixt 1827.
Frit/., Joh. Chrii^toph, hneulermeistor. Entimiolüg. 1817. f 21. Anguat I8:r).
♦Prejreis», Ueorg Willi., Viwf. derZoohi^ie in Bio Janeiro. 1818. f 1 April 182.'j,
*Y. Uftrniiig, M. Isaak, Oebeimrat, Entomolog. 1818. t ^1- Fel*r. 1837.
*ttntnelins, Joiu-Iihu AiidrcHM, Bankier. 1818 f 7. Deaember 18.Ö2.
TOB HeydeJi. Kurl Ii»'iiir. Georff, Dr. phil. Oherleutiiaiit . nachmals Schüft
iin<l riürLreiiiii'istfr. Hntomolne-. (1817 er.'^ter Sekretür * 1817 t7 .Tan 18H(i
Helm, Joli. Frifdr. Anton, Wrualter der adeligen nraiteii doHf^ilsrhalt <leH
Hanaes Franeuatein, Konebyliolug. 1817. f 5. Hftix 1829.
Ummj^ ImAw, Raniel, Dr. Jnr. 1818. f 5. Oktober ia31.
*KlosH, Job. <j<>or^ Burkkftrt Franx» Dr. meiL, Medizioalrat , Prof. 1818.
t 10. Fe^irn.:u- IH", 1
^liöbrU Johann Konrud ka»par> Dr. med., üeheiuirat , ^)labäarzL 1818.
t 2. September 1828.
^Metiler, Frl^dr., Bankier, Gekeimer Kommersienrat 1818. f 11. Min 1825.
Mejrer, Bernluird, Dr. med., Hofrat, Omitbolog. 1817. f 1 Jannar 1838.
Xilteiiborir. Wilh. Adoir, Dr. phil., Prof., Mineralo)^. 1817. t :M Mai 1824.
♦MolbiT. .»«h. (.•••ovjf |»avid. Dr. inf.l ISIS, f 11. .\ugnst 1824.
Nfpft', Christian hrrisl, Dr. med.. L<-hrer der Botanik. Siiti.^* nnd Hodptlalarxt
am >enrkenl»» liiiiinuiii. Prot'. 1817. f l.'). Juli 184U.
Nenbnt^y Job. Cleorg, Dr. meil, Adminintrator der Dr. Senckenberg. HtJftnng.
Iliaeralog, Oniitbolog. (1817 elfter Direktor.) 1817. f 25. Mai 1880.
*) Die laia i>ing«^iivt<>tii'ii II«rren wnnl*>ii iiachtrftRiit'h ani«r Al^ Rf.iWt 4rr Stifter
■aargenommen.
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— 14 —
♦de NcufTÜle, Mattliiah Wilh., Dr. inea. 1818. f 31. Juli 1842.
RvnsS) Joh. Uosiätalmeister am Dr. Senckcnberg. BUrgerhu.'ipita]. 1817.
t 21. Oktober 1848.
*'Bttppe11, mVk» Peter Edntri Simon, Dr. med., Zoolog und Mineralog. 1818.
t 10. DezenilKT 1881.
*v. üdmmerring, Samuel Thomas^ Dr. med., (ieheimrat, Profeaitor. IHlh.
t 2. März im).
Stein, Joli. Kaspar, Aputlieker, Bütanikcr. 1817. f U*. Aiiril
Hllebel, 9«lono Friedrich« Dr. med., Geheimer HnfrAt, Zoolng^. 1817.
t aO. Mai 1868.
^Tarrpiilrapp^ Joh. Konr., Pliy<ilcti.4, Prof , Adminititnitor der Dr. Senckenher^.
Stiftungr ISIM. f U. März 18(10.
VÖIcker, («eorg- Adolf, Hainlt l^rnann, Eiitom 1»?. 1817. t l't Juli lH2i;
♦Wenzel, Ifelnr. Karl, CJeheimrat, Prof.. l>r., Direktor iler Primatiwlien
medizinischen Spezialschule. 1818. f 18. Oktober 1827.
♦t« Wlmealillfteii, Heinrich Karl, Fieibenr, KnniRl. bayer. Oheratlentnant,
BHneralog. 1818. t 8. November 1826.
U. Ewige Mitglieder.
Ewi^*» Mitgiieder sind solche, welche, anstatt den ge\v<ilni-
licheii Bei trag jährlich zu entrichten, es vorf]!:ezoge.n liabeu, der
(Tesell.schaft ein Kapital zu schenken oder zu vermachen, dessen
Zinsen dem .laliresbeitra^e gleichkommen, mit der ausdrücklichen
Bestimmiin^i'. dass dieses Kapital verzinslich angelegt werden
müsse und nur der Zin.^^t n* i trag desselben zur Vei'mehruDg und
Unterhaltung dei' Sammlungen verwendet werden dürfe. Die
den Namen beigedruckten Jahreszahlen bezeichnen die Zeit der
Schenkung oder des Vermächtnisses. Die Namen sämtlicher ewigen
]\ritglieder sind aut einer Marmortafel im Museumsgebäude
bleibend verzeichnet.
Hr. Simon Morit'/ v.HpIhniuiui. 1S27.
. (ii'orif Hoiiir. Sc liwriidel. 1S28.
„ Joh. Fricdr. Aut. Helm. 1H2H.
, Oeorgr Ludwiir Gontard« 1830.
Fran Snianna BUwbeth Belhmaan-
llolwoff. 18.11.
Hr. Heinrich Mvlin«^ -fv
, Georg: Melchior Melius. ihU
. Baruu Amschel Mayer v. Koth*
Mhild. 184&
Job. Georir Schmidborn. 1845.
Johann Daniel Sanchajr« 1845.
llr Urxander v. Ilethm.miT«. ISIH.
r Heinrich v. Bethmnnri. 184n.
Dr. jur. Rat Fr. Schlogxer. 1847.
Stephan t. Onalta. 1847.
H. L. »Shel In Batavia. 1847.
G. H. Hauck-Sleei^. 1848.
Dr. J. J. K. Hnch. \m.
G. von St. George. ISä.'l.
J. A. GraneUtts. 186H.
P. F. €h. Kr6«er. 1854.
Alexander Gontard. 1854.
M. Frbr. t. BeUimann. 1854.
n
*
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— 16 -
Hr. Dr. Eduard Klippen. l^r,7
, Dr.Th.Atl.Jak Im >hilkr. 1858.
^ JuUng Nestle, i^suu.
, EAntH Fiaser. 1860.
, Dr. jnn Eduard Soncliaj. 1868.
, J. N. (.infTcn deich. IK04.
^ K. r. K. »nitner. 1866.
. k. F. Krtpi». IRfiO.
, JouiUk Melius. 1866.
, Konataatlii Faltner* 1867.
, Dr. Harnuian Meyar. 1868.
. Dr. W. n. Somiiierring. 1871.
, J. f;. n. IVlsch. 1871.
, IltM iiliard DoiMlorf. 1872.
^ KruMirich Karl Kiickor. 1874.
s Dr. Friedrich Henanbarg. 1875.
I Hr. Ferdinand Liiurin. 1876.
„ .Tiikoli Itenihard Rikofl*. 1878.
I ^ .loh. Jieinricli Koth. 1878.
. J. Fb. MikaL Maasliapf. 1878.
. J«an Na« da Ftej. 1879.
„ fig. Frledr. Metzler. 1880.
I FnMjI/OuiseWIlhelinliieFintllcf.'riifili ,
Bosp, sTf h (Jräfin v. Kclclian-
I iMich-lA'itHonitz. 1880.
Hr. Karl kvgust Ovaf Basa. 1880.
' , Onst. Ad. da Naarrllla. 1881.
I , Adolf Met/ltM-. 188.3.
► , Joh. Friedr. Koch, iss ^
' ^ .loh. Willi. Koose. Is-^J.
j , Adolf Sömiuerriug-. lHH(i.
j p JaciiQaft Relut. 1887.
in. Mitglieder des Jahres 1887.
Die arbeitenda» sind mit * baxeielinat.
Hr. Abendroth, Moritz. 1886.
, Alt, F. G. Jolmnnes. 186!).
„ Audreae, Achilic Prof.j Dr. 1878.
„ Andreae, Arthur. 1882.
9 *Andreae,HenD.,Bankdir«kt.l873.
^ Audreae, II. V.. Dr. med. 184S>.
, Aiidreae-FftSsavaDt, Jean, Direkt.
186i).
, Audreae-GoU, J. K. A. 1848.
, Andreae-Goll, PbU. 1878.
, Andreae-Winckler, Joh. 1869.
, Andraae, Budolf. 1878.
, ♦A«keiiasy, Engen, Dr. phil.» Prof.
1871
j Auerliach. L , Dr. med. 1886.
, Aaffartb, F. B. 1874.
, «Baader, Fk-Iedrich. 1873.
, Nachfeld, l-Viedricli. 1877.
„ l'.a. r, S. L., KnchJiftndler. 1860.
, V.Avr, .Tn.<eph. lH7.'i.
p l'iftiisa, Clottlieb. 18.'jä.
, Baara» Jalina. 1880.
, «BardoHT, Karl, Dr. med. 1864.
Hr. de Bary, Heiiir. A. 1878.
„ de Hary, Jak , Dr. med. 1866.
r, Bayer, Theodor. 1880.
„ Beehhold, J. U. 188d.
, Becker, Heinr. 1887.
„ Belli, L . Dr. phil. 1886.
, Berl.'. K.ul. 1H7S.
, BertlmMi, Joli. Georg. 18Uö.
, Best, Karl. 1878.
, T. Batbmann, S. U., Baron. 1869.
, Beyfa», H. 1873.
„ Biftelmann. Karl. 1887.
*Blnm, .1. lS(is
, *Rhmionthal. K . Kr. tiied. 1870.
„ IJltuiieiitlial, Aduli. 1883.
„ ^Bockenheimer, Dr. med. 1864.
, BAhm, .loh. Friedr. 1874.
, ♦Böttger, 0.skar. Dr. pliil. 1874.
, Boloiigaro, Karl An«:. 1860.
Bulonfifaro-i'revenna. A. 18<»9.
„ Bona, Phil. Bch. 1880.
I , Bonn, WiltiAin B. 1886.
I Bontant, F. 1866.
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— 16 —
Borgni». .1. Fr. Franz. 1873.
Braunfelfl, Otto. 1877.
Brenuno, Anton Tbeod. 1873.
lirentAno. Ludwig, Dr. Jnr. 1842.
Brofl't, Franz. imv
Brnftt Tlu-.Klor, >tivUrat 1877.
ßrUiikiuaitii, I'hii. Jak. 1H82.
Brflckner, Wilb. 184(i.
•Back, Emil, Dr. pbil. 1879.
Bflttel, Wilhelm. 1878.
Caliii, Heinrich. 1878.
('ahn, Moritz. 187H.
♦Carl, Aug.. Dr. med. 1880.
Cawel, Gustav. 1873.
Cnyrim, E«L, Dr. jnr. 1678.
rnyrim, Vikt., Dr. »ed. 1886.
l'reizenach, T^naz 18f?9,
Desrener. K., I»r.
♦Deichler, J. C'hriütiau, Dr. nie«l.
1868.
Deiosea, Dr. med. 1K78.
DieAterweg. Aforitz. 188H.
Poclor All Heinr. 1869.
Dinidorf, Karl. 1878.
Dondort, Paul. 1878.
Domnr, KmI. 1873.
Draxel, Hdior. Tbeod. 1868.
Ihicca, Willi. 187:V
Edenfeld. Felix lM7;i.
♦Kdinj^er. T. . Dr. med. 1KH4.
Ehinger, August. 1872.
Eitdeni, Cb. 1866.
EngelbMd, Kurl Pbil. 1873.
von Erlanger, Baron, Lndwig.
Eyssen. Kemij^ns Alex. 1882.
Feist, Franz, Dr. phil. 1887,
Felincr, F. 1878.
*¥lngerf Oberlebrw, Dr. pliii. 1861.
Fler^lit-ini. VA. 1860.
Flersheim. 1872
Flesrh. Dr ni.'<l. imki.
Flinsrh. Heinr. IHiHi.
Flinacb, W. 1860.
Fdieuins, Georg, Ingenienr. 1885.
„ FreneniOB, Ph., Dr. pbil. I87:i
, Fresenian, Atit., Dr. med. 18K3.
Hr. Frey, Philipp. 1878.
, Freyeiaen, Heinr. Phil. 1876.
, «Fridbeig, Bob., Dr. med. 1873.
, Friedmann, Jo^*. 18(W.
, Fries. Friedr. Adolf. 1876.
, V. Frisching, K. 1H7:V
, Fritsch, Ph., Dr. me<i. 187.H.
, Fuld, 8.. Jngtixrat, Dr. jur. 1868.
„ Fulda, Karl Herrn. 1877.
, Garny, Joli. .lak. 18<>G.
, Geiger. Bertbold, Dr., Adrokat.
1878.
. Gering, F. X, IbÜö.
„ Gerson, Jak., Generalkonml. 1860.
, Geyer, Job. Cbiistq^h. 187&
, *Geyler, Hern. Tbeoder, Dr. pbil.
1869.
, (ÜMk.l Ludwig, Direktor. 1869.
, <foi(i.sLiui)idt, A. B. H. 1860.
, Goldscbmidl, Markne. 1873.
„ Oottbold, Ob., Dr. pbil. 1873.
, Greiff. Jakob. 1880.
„ (!rt'i<f«. Jakob. 18fti.
„ (ininelina. .^dnlf. 1858.
, druneüu.H, Moritz Eduard. 1869.
, V. Gvaita, Max. 1869.
, H&berlin, E. J., Dr. jnr. 1871.
, Hahn, Adolf L. \., Konsul. 1869.
„ \h\h\\, Anton. 1869.
, Hahn, Moritz 187.3.
^ Hahn, Aug., Dr. phil. 1887.
„ Hamburger, K., JusUxrat, Dr. jnr.
1866.
p Hammeran.K. A.A.. Dr. phil. 1876.
„ T. Hamier, fid.,JnBtixrat. I>r.Jiir.
isnr».
, Harth, il. Ih7ü.
, HaiM^, Alexander. 1878.
, Hanck, Moriti, Adrokat. 1873.
, Heimpel. Jakob. 187:1
^ Hrnrl. h, K, F.. jun. 187H.
, Ht^tz, Otto. 1878.
„ Heuer, Ferd. 1866.
„ *T. Heyden, Luc, Dr. phil.. Major.
186a
, V. Ueyder, Geor-^ isi4.
. «Heynemann, IK Fr. 1860.
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— 17 —
Hr. Höchberg, Otto. 1877.
, Hochstft<lt«r. Max. 1887.
, Hoff, Karl. lfm.
, Hohenemser, H., Direktor. 1866,
, V. Holzhauäcu, Georg, Frhr. 1867.
, Holsmaiui, Phil. 1866.
Die JSger*8che Bncbhandlnng. 1866.
Hr. .Tttnnicke, W., Dr. phil. 188(J.
- .In^^ov. Will), lAvhv. lHr,6.
w
t .leaurennud, Dr. jtir., .Appellatioiis-
gerichtsrat. 1866.
, Jeidels, Jaliaa H. 1881.
, Jordan, Felix. 1860.
, .lilgel, Karl Franz. 1821.
, Kahn, Hermann. 1880.
, Katzens^teiu, Albert. 1869.
, Kayaer» Adim Friedr. 186U.
, Kayser, 3. Ailam. 1873.
, Keller. Adolf, Bender. 1878.
, Keller, Otto. 188.').
, ♦Ke<«»elmeyer, P. A. IH'j'.l
, Kes.Hler, F. J., Senator. IHi-tH.
, Kessler, Heinrich. 1870.
, Kenler, Wüh. 1844.
. KiDL'i). Karl. 1873.
, ♦Kinkelin, Friedr . Dr. phil. 1873.
, Kirclihcini, .S., Dr. nie.l 1873.
, Klitscher, F. A\ig. 1M78.
, Kloti, Karl Konst. V. 1844.
, Knaiier, Job. Chr. 1886.
. Kiii].«. .Ji<^. 1878.
. »^KobeU, W., Dr mf(\. 1877.
Küuijrl. Ribliothpk in Berlin. 1882.
Hr.*Köruer, O., Dr. med. 1886.
, Kolm-Speyer, Sigism. 1860.
„ KotMoberg, GiiBtav. 1878.
. Krätzer, J., Dr. pbiL 1886.
, Krämer, .Ti.hannes. 1866,
Krensclier, .Jakob. 1880.
„ Kiichler, Kd, 1866.
, Kwgele, (i. 1869.
, Kngler, Adolf. 1862.
, ♦Lac liiiianii, Beruh., Dr. med IHH.").
, Ladenburg, Emi), (ieheim. Kum-
merzienrat. ist;",!
Laemmerhirt, Karl, Direktor. 1878.
. I«ndaiier, Wilb. 1873.
Hr. Lang, B., Dr. jnr. 1873.
, LautenschlSger, Alex., Direktor.
1878.
, Lanteren, K., Konsul. 1869.
, »Lcpsius, B., Dr. phil. 1883.
, Leacbbom, Lndw. Kart 1860.
, Leser, Phil. 1873.
Lindheimer, Ernst. 1878.
, Lindheimer, Julius. 1873.
, Lion, Benno. 1873.
, Lion, Franz, Direkt^ir. 1873.
, Lion, Jakob, Direktor. 1866.
, Lochmann. Richard. 1881.
, Loretz, A. W 186».
, *L«rptz, Willi.. Dr. med. 1877.
, *Lorey, Karl, Dr. med. 1869.
, Lorey, W,, Dr. jur. 1873.
, Lndns, Eng., Dr. phil. 1869.
. Haas, Adolf. 1860.
, Maas, Simon, Dr. jnr. 1869.
, Mahlau. Albert. 1867.
^ Majer, Job. Karl. I8ä4.
Fr. Majer-Steeg. 1848.
Hr. Mannheimer, A., Dr. 1883.
„ IfaulEDpf, W. H., Gelieim. Knm-
merzienrat. ISG?».
, Marburg. Heinrieb. 1878.
Marx, Dr. med. 1878.
, Matti, Alex., Stodtr., Dr. jnr. 1873.
. Matti, J. 3. A., Dr. Jnr. 1836.
, Maubach, Jo.*!. 1878.
, Blay, Ed. Giwtav, 1873.
, May, Julius. 1873.
, May, Martiu. 1866.
, Merten, Albert. 1869.
, Morton, W. 1878.
, Jlottenheimer, i."hr. Hmnr. 187:t.
, Mct/.lcr. Albert, Generalkonsoi,
Stadtrat. 1869.
, Metzicr, Karl. 1869.
, Metiler, Wilb. 1844.
, Minjon, Herm. 1878.
, Minnprio, Karl Gg. 18(J9.
, Molir. Oberlelircr. Dr. pbiL 1866.
.Mi>\Hiiii. Joli. (iiT. 1873.
„ Müller, Job. t brist. 1866.
. MilUer, Panl. 1878.
— 18 —
Rr. IfOUer, $ic>u:iii. Fr., .Instimt, Dr.
Notar. IH78.
. Muiiim V. Si:li\var/.eiist^:iti. A IHWf
. Miiinin V. Schwarzeii!(tein, Heim.,
Ueaerfttkonsul. IfiöS.
y Hamm v. ScIiwarxeDsteio, P. H.,
juii. 1873
, Nestle-Joliii, (ieorjj; 1H78.
, Nestle. Heruiaiin 1H')7.
, Ne^tIe, Richant. 1855.
, Nettbert, W. U, Zahnarst. 1A7A.
, Nenbttrger, Dr. med. 1860.
„ Neustadt. Samuel. 1878.
, V. Neutvill* -Si,.l,i^rt, Friedr. \mi
, V. Neutvillt;. Aitred. 1884.
, V. Neufviile, Otto. 1878
, Niederhoflieim.A., Direktor. 1873.
, »Noll, F. C, Prof., Dr. w. n&t.
18«3
, V. Oberiiber^r. Ad , Dr. jiir. 1870.
, Oidis, Ilerinaua. 187.^.
, Ochs, Karl. 1873.
„ Ochs, Lftzaros. 1873.
, Oblenschlager, K. Fr., Dr. med.
187:V
, (iplin. Aduliili 187K
, Oppeulieinier, Moritz. 1887.
, i)i>peubeimer, Cbarles, General-
konsQl. 1873.
„ Oaterrietb, Franz. imi.
, ()>ferrieth-v. llilil. IHtMl
, ( Kterrietli-f,anriti .Vng 18(M».
, Osten ieth, Kduaid. 1878.
, Owalt, H., Dr jur. 1873.
r J'A4savant, Herrn., Knmm»r«i<>iirat.
1859.
. r.tssavaut. Kul.ort. \m).
^ *riis.-äav:int, Tiirodnr. 1K.')4
„ *l'eter!*e», K. Th., l»r. ])iiil. 1873.
, Petiioh'OoU, Phil., CelK^im. Kum-
roerxirnrat. IWM).
_ l'fael.ler. F W. 1878.
, ri. llel. All- ISIlü
, rietVel. Fli.dr 1S.-.0
^ rieilVr, Eii^e». 184<1.
, Poiitiek« Otto, Dr. jnr, Recbt8-
auwalt. 180».
I Hr. P<»wn, .lakult. lR7:i.
1 . Muillnitr. Friedr. Willi. 1809.
1 „ Kaveustein, Simon. 1873.
j Die Realucbnte, Israelitische. 1869.
I Hr.*Rehn. J. H., Dr med. 1880.
I , *Reicbenbacb, J. H., Oberlehrer, Dr.
I idii! 1879.
' . *v. Keiiiach. ,\lb.. läaron. 1870.
, „ Rem, I'aul, Advukat 1878.
, BenUin^er, Karl. 1886.
„ Bteard, t. A. 1873.
i ^ *Bic!ifers. A.J. Perd.. Oberlehrer,
Dr. 1877.
' , •HitttT, Franz 1882.
, Rittner, Georg, Geh. Komnierzicu-
rat. 1860.
, Rödiger, Kour., Geh. Regiemngs-
rat. Pr. pliil. 18.ö;»
I , Hits.sler. Hektor, 1878.
I , Ki)r«-Ier. Heinr.. Dr. 1884.
, Rath, (ieorg. 1878.
, Roth, Job. Heinrieb. 1878.
, V. Hdtliscliild. Wiüielro, General-
konsul. Freiherr. 1870,
I , Juliiiv Apotheker. 1873.
I „ Kühl, I.oui^. l.sso.
Rnmpf, I>r. jur., Kouüulent. 1866.
, *8aalmttller,Hax,0berstleut. 1863.
, Sachff, Job. .lak. 1870.
, Sauet Ctoar. Meier ISOti.
.<an.ll(niren, Wült. IS?.'^
„ Saueiläudcr, J. D , Dr. jur. 1873.
1 „ SeharfT, Alex.. Kommeraienr. 1844.
, SrbarfT, Eduard. lA8ß.
^ .^.liaub. Karl. 1878
. *.<rhauf. Win... Dr. i^hil 1881.
, ♦Silieidel. St I». AI. ls.",0
1 , »S« lieitelcr, Vh. F. iHT.i
! , 8« berlenxky, Dr. Jnr.. Notar. 1873.
, 8Hiiele, Simon, Direktor. 1866.
S. lileninier, Dr Jur. 1873.
I„ S. Iiiiiii k. ,1. V W . luirenieur. 1873.
. S. bmidt. Ad.df. Dr med. 1832,
, Seiriiiiilt, Heinr., Dr. med. lH(Jt>.
„ Scbmidt, Louifl A. A. 1871.
. *.S<>hnnat. Morits. Dr. med. 187a
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— 19 —
Hr. J^chmidt-Pulex, Ad'lf
, ♦Solimidt-Pidex. F , Dr jur. t«H4.
, Sclmiidt-Scharß, AduU. 1855.
, Scbmfilder, P. A. 1873.
, Scbsapper, Bernb. 1886.
^ Schnlles, Job., Dr. med. 18r>6.
, *.Scliott, Eugon. T>r med. 1872.
, S«liuinacher. Ileinr. 1885.
Fr. Schuster, Recha. 1885.
Hr. Scbwan, Georg Ph. A. 1878.
, Scbwambild, Em. 1878.
n Schwftrsacbild« Moses. 18f;6.
y Seliginann, H , !>r n\f<}. IS'*?.
^ V. Seydewiu, Haus, Pfarrer.
1878.
, ^Sieben, J., JiMturat, Dr jiir.
1864.
^ Siebert, Karl .Anoru^t 18ß9.
^ Söinmerriiig, Karl. 187r».
, Soimemann, Leopold. 1873
t^pelu, Dr. jur., Seuator. 1H6Ü.
, Speyer, Gustav. 1878
K Speyer, James. 1884.
Speyer, Edff'ir 1886.
y Spies», Alexander, Dr. med., Sani-
tätsrat. t8H5.
y Staderiuauu, EruHt 187.1
, *Steffaii, Ph. J., Dr. med. 1882.
, T. Stelger, Matthe. 1883.
, .Stern, B. E , Dr. med. 1865.
, .^tern. Tlieodor. 1803.
, ♦Stiebel, Fritz, Dr. med. 1845).
, V. Stiebel, Ileinr., Konsul. 18<jÜ.
, Stilgebaver, Gast., Bankdirektor.
1878.
I Hr. Stock. Wilhelm. 1882,
, Storrk. Friedr. 18H:i
, »Stricker, W., Dr. med. lö7U.
, Strubell, Bruno. 1876.
„ Solabacb, Emil. 1878.
, Sulzbach, Kiul. 1869.
, Trn>;t. (Uti. 1878
, riiiprciibach, A. E. 1873.
, I na-Maas, S 1873
„ Vairentrapp, Fr., Dr. jur. 1850.
, von den Telden, Fr. 1842.
» Vogt, Ludwig, Direktor. 186(>.
, Vühsen, Kurl, Dr. med. 1886,
' , Volkert, K. A. Ch. 187.3.
I , Weber, Andreas. 18<jO.
, »Weigert, Karl, Prof. Dr. 1885.
„ Welller, Hineb Jakob. 1869.
, Weismann, Wiliiclm. 1878.
, Weiss, Albrecht. 1882.
. »Wenz, Emil, Dr. med. 186'J
„ Wertheimber, Emanuel. 1878.
, Wertbeimber, Lonls. 1869.
, Wetsel, Heinr. 1864.
, Wiesner, Dr. med. 1873.
, ♦Winter. Wjlh. 1881.
, *\\ irsing. .1. P , Dr. med. 186».
, Wirtb, Franz. 18(;y.
, Wolftkebl, H. M., Koromersien-
rat. 1860.
, Wüst, K. L. 1866.
. \Vunderlicb, L., Direktor, Dr. phii.
i 1885.
, Zi.kwolfl, Albert. 1873.
I , »Zicgler, Julius, Dr. pbil. 1869.
I , Ziegler, Otto, Direktor. 1873.
IV. Neue Mlt^^licder fflr das Jahr 1N8H.
Hr. J. Ontteiiplan, Dr. med.
, Liebmann, Lonis, Dr. pbil.
, .Modera, Friedr.
„ Ködiiror. Ernst. Dr. tnci]
,. .SMudern, Wilh., lieallehrer.
2*
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- 20 —
V. Ausserordentliche £hrenmUglieder.
Hr. Erckel, Theodor (von hier). 1A7Ö.
, Hetzer, Wilhelm (von hier). 1878.
, Ueruog, I*aol, Dr. jur. ^von hier). 18H4.
VI. Korrespondleremle Ehrenniitsrlleder.
Hr. Keil», J. J., Trul., Dr., lUmt. 187<».
VII. Korrespondierende
184«.
IHM V. Czihak, J. Ch., Dr., Professor,
Ritter in A^cbaffenbni;^.
IH'Ad. DeHCiiiiie. .Akinli iniker in Pari»».
IHM. Ajrar.lh, Jakob Oei»rg. Prof. iu
Liintl.
IH.iT. (Vnilon. I.dius. in NoH<li;»f(-'l.
1839. V. Jleyer, (ieorjjf Ileruinnu, Prof,
in Zürich (von hier).
1841. Genth, A.lolf, (Jeh. Sanitfttarat,
Dr. nit'fl in .Si hwalb.n li.
1841. Rudgv, .Julius, i'rot'es:«or in
(ireit'swalil.
IH42. ClauH, Brano, Dr. med., Ober-
arzt des ütiidtischen Kraiiken-
Iiaiiscs in Klberfel«! ' Von hier).
1844. Ri.l.ler, Friedr. H., Professor
iu T'iir|int.
1H4Ö. Adelmann, Geory, U. F., Prof.
d. Z. in Berlin.
1845. Henegbini, Oiaseppe, Profeasor
in Padna.
1845. Zininieruiann ,
Medizinalrat ,
Brauutel».
1846. Sandberger, Fridolin, Professor
in Wflnsburg.
1840. Scliifi". Moritz, Dr. med., Prof.
in <ienf ivon liit-n.
1847. Virciiow. liml., (ieli. Medisiual-
rat, PruttüSäui in Kerliu.
Ijuhvijj I'liil.,
Dr. umL in
184».
1849.
184«.
IK'jO.
IHM.
1852.
ls.-);{.
1868.
1853.
1854
im.
1857.
1H57
Mitirlieder.'')
Philipi)!, Rnd. Amadenfl, Direk-
tor des Haflenm« in Santiago
de Cliile.
I'.crk, Hernh.. Dr. med., General-
arzt in Karlsruhe.
Dohm, K. An?., Dr., Präsident
des Entomol. Vereins in Stettin.
Fischer, Georg, in Blilwankee,
Wi.scoiisiii (Von hier).
Kirrhner (Konsul in ."<y<lncy\
Je(/t in \Mfs-lK\iltMi •'von hier).
iU'f feiibeimer, Karl< lir. Friedr.,
Dr. med., Geb. Med.-Rat, Leih-
anct in Schwerin (von hier).
Leuckart, Rudolf, Dr., Professor
in Leipzig.
linchenau, Franz, Dr., Profeswor
iu Bremen.
Brücke, Ernst Wilb., Prof. in
Wien.
Ludwig. Karl, Prof. in Leipzig,
."^ciineider, Willi. Gottiieb, Dr.
phil. in l?r<'slan
»cacthi, .\rchangplo, Prote.sÄur
in Neapd.
Palinieri, Profesaor in Neapel.
V. llomcyer, Alex., Major in
Orrif-wald.
(luuv T. Vict()r, Prof. Dr. in
Leijizig.
*} Die vorg«B«txle Zahl li«deuiet das Jabr d«r AuiaaliiDe.
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— 21 —
I8&9. Frey, Heinrich, Prof, inZfliich |
^voii liierV :
l?>bO. Weiiilaiul, C hrisi. Dav. Fritsdr., .
Dr. i>\dl. in Baden-Baden. I
1860. Gerlaeh, J., Plrof. in Erlangen.
1860. Weisinann, Aug., Prof., Geh.
Hofrat in Freiburg (von hier).
IMil. }^erkt r. Ludwig, ia Melboame,
Au!>tralien.
1861. V. HelmholU, H. L. F., Geheim-
raC, Professor in Berlin.
186i). Hoffmann, Herrn., Geb. Hofrat.
Professor in Glessen.
IHH8. de Sanssnre, Henri, in (hmf.
1ÖG4. Scliaaftlmusen, H., (Jeh. Med.-
llat, Prüf, in Bonn.
1864. Keyaerling, Gral, Alex., Ex-
Knrator der UnirentitAtDoipat,
d. Z. in Beval, Carlanil (Rnes-
land).
1865. Biek, E. Albort, k. Hat in Uer-
mannstadt.
1866. MSbl, Dr., Professor in Kassel.
1 867. Landzert, Prof. in St. Petersburg.
1867. de Maraenl, Abbe in Paris.
1868. Honntetn, Dr., Uberlehrer in
Kassel.
1860. Wagner, K , Prof. in Marburg.
1860. Ckgenhanr, Karl, Profefi^ur in
Heidelberg.
186!>. Hi.s Winu'liii. Prof. in Leipzig.
186^. Kütinieyer, Ludw., Professor in
lia»el.
1869. Semper, Karl, l'rof. iuW Urzburg.
1869, Gerlaeh, Dr. med. in Hongkong,
China (von hier).
1869. W(»ronvjn. H.. Professor in Wies-
baden.
löCU. Barboza du Hoociige. Direkt, dos
Zoulog. Moiieuu:! in Lissabon.
1868. Kenngott. G. A., Prof. in Ztlrich.
1871. T. UttUer, F., Durelct. des botan
Gartens in 3Ielbourne, .\ustral.
1871. Jones, Mattlicw, Prä.«*ident des
naturhistor. Verein.s in Halifax.
1872. Westerluud, Dr. K. Ag., in Kou-
neby, Schweden.
1872. Verkrüzen. Tli. A . in London.
1872. V. Nüiri'ii, K . i'rnf. in ^luu. litMi.
1872. V. Stichs, J., l'rof. in Wiuzburg.
1872. Hooker, J. D., Direkt, des botan.
Gartens In Kew, England.
1873. Streng, Professor in Glessen
(von hier).
1873. Stossich, Adolf. Profe.<iSor an der
Kealschule in Triest.
1873. Römer, Geti.-Rat, Professor in
Breslau.
1873. Gramer, Professor in Zttridi.
1873. Bentliaui, Georg, Präsident der
Linnean Society in London.
1873. (rüntlier. Dr., am British Museum
in London.
1873. Sciater, Phil. Lvtley, Secretary
of xoolog. Soc. in London.
1873. Leydig, Frenz, Dr., Prof. in
Bonn.
1873. L'^ven, Profesj>or, Akademiker
in Stuckliulm.
1873. Schmarda, Prof. in Wien.
1873. Pringslieim. Dr., Prof. in Uerlin.
1873. Srliw eudeaer, Dr., Professor iu
Berlin.
1873. de CandoUe, AipUou&e, Prof.
in Genf.
1873. Fries, Tb., Professor m Upsala.
1873. SvhweiufUrth , Dr. in Iforlin,
Präsident der (ieo<(^ra]diitichen
(^(!r!»->)!*;i linft iu Kairo.
1873. Küssow, Edmund, Dr., Prof. iu
Dorpat.
1873. Cohn, Dr., Prof. In Breslau.
1873. Hees, Prof. in Erlangen.
1873. Ernst. Dr . Vorsitzender der
'loutsrh luiimi. (res. iu raracas.
1873. Moussou , Professor iu Zürich.
1873. Krefft, Direktor des Mnsenms
in Sydney.
1874. .Toseidi. Gast., Dr. med., Dosent
in T Breslau.
1874. V. Frilscli. Karl. Kreiberr, Dr.,
l'rofcssor in Halle.
1 874. Gasser, Dr . , Privatdosent an der
Anatomie In Bern (von hier).
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— 22 —
1875. Hiitsrlili, Otto, Dr., Prüf, iu
Ilciilelbeiur ivuu hier).
1876. Dietz, K , iu Karbrabe (v. hier >.
1875. FniM, 0«kar, Dr., Professor in
Sinttijart.
1875. Klein. Karl. Dr., Professor in
1h7.). Ebenau, Karl, Vice-Kotiüul de.«»
Deutschen Reiches iu Zanxibar,
d. Z. auf itaitagraitkar (von bier).
1875. Morit», A., Dr., Directenr de
l'dljsorvntoire pliysique in Tiflis.
187Ö. l'rob!*t, Pfarrer, Dr. phil. in
l'ntcr-KHr^endorf, Württemberg.
1875. Tnrj^ioui-Tozzetti, Professur iu
Florenx.
1875. Zittel, K., Dr., Prof. in Httucben.
187<». räversidge, Prof. in Sydney.
1876. r- ''tf£rer. Ffnjro. I)irektor in St,
l ristol, VojailliiTj^ (V"»n hier>
I87Ü. Lauger, Karl, Dr.. i'rui iu Wien.
1876. LeJoli^, .VuguHte, President de
1a Soci6t6 nationale des eciences
naturelles iu Cherbourg
187B. Mover. .\. Ii, Direktor des
k öu i g I i ch -zoolugiticlieu M UüeuaiM
iu Dresdeu.
1876. Wetteriian, J. D., in Freiburg
i Br. (rcn hier).
1877. V Voit, Karl, Dr., Professor iu
Münrhrn,
1877. Schmitt, c. ü. Fr., Dr., Prälat
iu Maiuz.
1877. Becker, L., Ingen, in Hamburg.
1878. Chan, Karl, Prof, Dr. in Königs-
berg (von hier).
1878 « orradi, \., PMtVs^or an der
L'uiversitiit in Pavia.
1878. Strauch, Alex , Dr. phil., ilit-
glied der k. Akademie der Win-
senscbaften in St. Petersburg.
1878. SttUBpfft Anton, ans Hornburg
V. d. II., d. Z. auf Madagaskar.
1879. V. Srherzer, Kar!. Kit ter, Mini-
sterialrat, k. k. üsterr.-uugar.
Cicschäftstrilger uud üeueral-
Konsnl in Genua.
, 1879. i;.'irli,-n!Ku !i, Ii. (j., prüf., Dr.
' iu Hamburg.
I 1880. Adam», Charles Franci», Pretd-
i dent of the American Academy
I uf Arts and Sciences iu Bü^itou.
1880. Winthrop, Robert (' , Prof,
Mircrlied der American Ai r^ilrmy
uf Ans aud Scieuces iu Boston,
Mass.
1880. Simon, Haus^ in Stuttgart.
1880. Jickeli, Karl F., Dr. pbU. in
Hermanustadt.
1880. b'taiff'. F M.. Dr.. Iitireiii-'ur-
(jeolog in Weisseusec bei Merlin.
1881. Lopez Seoaue, Victor, iu Curuüa.
1881. Hirsch, Karl, Direktor der Tram-
ways in Palermo (von hier).
18H1. Todaro, A.. Prof. Dr., Direktor
des botau. (»artL'u.* in Palermo.
1«H| Snellen, P. CT , in K-.tterdatn.
1881. Dt'beaux, Udun, Piiarmacieu eu
Chef de l'höp. müit. in Oran.
1881. Flescb, Hax, Dr. med., Prof.
I a. d. Tier-Arzueischule iu Ben.
1882. Ik'tMW .->ki 0., Stnath-rat, Oymn.-
Lehrcr in Theodosia.
188ii. Betzius, (Justav, Dr., Prof. am
Caroliuiscben medico« chirurgi-
schen Institut in Stockholm.
1882. Uuss. Ludwig, Dr. iu Jassy.
I 1883. Uertkau, Ph., Dr. philo«., Prof
iu Bouu
1683. Koch, Kuberl , deheimrat Dr.,
imK.Gesuttdbeitsamte iu Berlin.
1883. Loreta, Herm., Dr., an der geo-
logischen Landes -Anstalt iu
Berlin fvuu hier).
1883, Kauke, Job.. Prn(. Dr., General
eiekretitr der Deutschen autiuu-
polog. Gesellschaft iu München.
\m. Eckhardt, Wilh., in Lima (Peru)
(von hier).
1683. Jung. Karl, hier.
, 188:V Honl( ri!::er, (i A., Dr., aruN.itur-
I hi-tnii-( lioii Mu>eum iu London.
188.J. .iiiiold, Uber-Laudesgerichlsrat
in If Uneben.
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— 23 —
lüiii. LurteL, L, i'rut. l»r., Direktur
des naturliistor. SluMums iii
Lyou.
1884. Königliche Hoheit Prinz Lu*U
Ferdinanil von Bayern m
IHH4. Rii'iinger, l'n»!'. Dr., in MuucLou.
1881. V. Koenen, A., Prof. Dr., in
Göttiogeu.
1884. Knohlaucli, VerA., Konsul in
Neiikaletlunien, hier.
1884. Daiiielssen. I). C, Dr. niud ,
Direktor des 3Iu!ieuiui$ in
Bergen.
1884. Hiceli, Frnncenco, in Tunis.
1884. HraiHlza, Demetrius, Prof. Dr.,
in Bukarest.
1885. V. Mwllend..rft\ Dr., O., Fr.,
Konsul de« DeuUcheu Reiches
in Manila.
IHKÖ. Flennning, Walther, Prof. Dr.,
in Kiel.
I ISX»; V Bcdriaf^a, .1 , Dr., in Nizza.
1887. V(dger, < >tto. I >r. iihii., in Soden.
1887. Ebrlicb, Paul, Prof. Dr., iu
Berlin.
1887. 8( hiuz, Maus, Dr., in Riesbacb,
' Zürich.
1887. Stratz, 0. Jl., Dr. med., in
Batavia.
1887. Breuer, II., Prof. Dr., in Mon-
taliaur.
1SS7. Ht'S.se, Paul, in Venedig.
1888. ZipperleU} A., in Cincinuati.
Durch die Mitgliedschaft werden lulgende Rechte
erw«>rb»Mi :
1. Das Xatinliistorisciie Museum an Woclientagen von 8 — 1
und 3—4 Ulli' zu besuchen und Fremde einzuführen.
2. Alle von der Gesellselialt veranstalteten Vorlesungen und
wissensf liattlichen Sitzungen zu besuchen.
3. Die vereinigte benckenbei'gische Bibliothek zu benutzen.
Ausserdem erhält jedes Mitglied alljälirlicb den gedruckten
Jahresberlclit.
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Bibliothek- Ordnung.
1. Nur Mitglieder der einzelnen Vereine eriialteu Bücher.
2. Die Herren Bibliotliekare sind gehalten, sich von der
persönlichen Mitgliedschaft durch Vorzeigen der Karte zq
Überzeugen.
3. Jedes ^litglied kann gleichzeitig höchstens 6 Bände geliehen
erhalten; 2 Broschttren entsprechen 1 Band.
4. Der entliehene (iefjenstand kann höchstens auf 3 Monate
der Bibliothek entuomiiieii werden.
5. Auswärtige Dozenten erhalten nnr dnrcb BeYollmftchtigte.
welche Mitglieder eines der Vei-eine sein mössen, Bflcher.
Diese besorgen den Versand.
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beschenke nnd Erwerbungen.
Juni 1887 bis Juui 1888.
I. Natura Heu.
A. Geschenke.
1. Für die Tersl«ieheii4*«nat«niiiehe 8«mKlmir:
Vou der Neuen Zoologischen GeHellscliafl;: Skelette
von Maeactts utyer <?, Jiison amerimttm lUweros ertffkro-
rhynekms und Crnontin Temminrkii^ Schädel von 2 Cifuo-
tepbalm Maiinon juv., Alaeaanf silemts, d^rcopifhceHit
tfrheO'Hridis, Oryr. Bptm jnv., Schftdel und Schild von
Qffpockelya TeutudnckU.
2. Für <lle Sliinrolini-sammlmiif :
Von der Neuen Zoologisclit^n Gesellschaft : 2 (.'//«»-
eephuhis Maimoii ^ !^ juv., 1 Matacus sUntitt! 1 Mncneus
nifft r c? 1 ( » rrniulheviis fjn'seo-virtdts, 1 Felu ^irdns juv.,
1 Fdls (jiillüta juv., 1 Sf/tfriiH einereuit.
Von Herrn A. K()r]i: 1 1*nh)riii.s fif/itts, 1 Caria fobaya.
Vou Herrn Vivi'. Dr. Null hier: Totenmaske von Ä. Brehms
„Molly'* Chimpanse, Troghth/tes niyer^ }nv,
F ii r (l i f I j o k a 1 s si ni m hm :
Von Herrn Heinrich Kleiu in Sachsenhausen: 1 Arrii-oUi
tcrrcstris.
Von Herrn A. Koch : 4 Ihitorim vuiyarU, 2 VcsficrUUo pipisircUm,
3. Für die VoeelsaminliiniB: :
Von der N'eiitiU Z ool o?! s c Ii c ii ( i r s ** 1 1 s i- Ii a f t : 1 Croktan
vj/anopogtfN, 1 ( I r<i< uht ntu.^h tt 1 Xunthon/a f/itrafn/iicn
1 TrupialU mtlitarin (f, 2 Lup/topJiorun Impcyanua ^ und
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1 I'i/i/ji/i i //Ol/ < //i liisji/i/////'^. 1 A/y/u//i/'s ( iif/etmritsis (iuie\.,
1 I'o/ fii/f/no t < l' / )iiu, 2 Viftfium ulmlim':^ uud Nestvugel^
1 limif/ ff/ ff///iii/i //sis.
Von Henii (iiiileii Umse: 1 ( 'hnf,softs tirstirtis.
VüU Hfirn WihlpretliäiuUer .T. (1ir. Geyer bier: 1 Layopu»
(ilhus^^ 2 Anns lio.scftos {\m\ 1^.
Voll fltini (leiieral-Inspektor Hugo Bottiier hWv: .") Kolibri.
Vou HfiTii r>r. med. Kubeit m Ücbvvaubeim: 1 Aivhiüatm
St, JuhaituLs.
Von Wvvvw Gastwirt Safran in .Schwanlu iiii : 1 Sfri.r hnirh//(,///s.
Von Herrn Ban»ii von Erlange r in Nie<ler-Tngelbeim: \ i*(tf-
fhtns ci//ri i //s 3 Lnnis utrhnttft cjfhdiff.s.
Von Herrn F. C. K um eis er bier: 1 Carnua orphca ^.
Für die L o c a 1 s a nun 1 ii n g ;
Von Herrn Baron von Krlanger in Nieder-lngelhcim : 1 Vuh-o
HuhbuteOy 1 Fnlco Tlnnmicuin-s 5^, 1 Sf/lnn sHc/ ini. 1 Scolo-
pnr (jnlUnago %y 1 Totanus iffottw <f, 2 Tuiamts ht/polcurtts,
2 Tnitga ntriahifis^ 1 Utaradn'm minor, 1 Anlea minnta^
1 Lnnts rif/ihuuäns.
Von Herrn F. Heyneniann jnn. liier: 6 lllrntuh tipa^
rill und^ (Uferscbwalben mit Jungen), 1 Mtittcimpa atri'
vapiUa, jung.
Vou Herrn Baron A. vonHarnier in Echzell: 1 ^tstur paluut-
barias ^.
Von Herrn Wildprethftndler J. Chr. Geyer hier: 1 Attser
einereus
Von Herrn M. Ed. Grnnelitts hier: 1 örttm fittcrm%.
Von Herrn Lehrer Biebericher hier: 1 Stn'x hrachyoim^
1 Cffpsehts apus.
Von Herrn A. Koch: 1 Jf^tko mtbbuieo, 1 Faleo nemlon adnlt«
2 StrU otm juv., 1 Ct/psehts apas ^. 1 Qallinttla jfonana,
1 Gnllinula minula, 1 Sylvia mnmwa.
Von Herrn Direktor Drory liier: 1 Antta riucnn, 1 PIra raudafn.
Von Herrn Lehtnr Ziek liit r: 1 Fn/im ntni, 1 (h/lli/zuhi por-
xana, 1 Ilistard von KMniii ieiivnfre! und T>ist( lliiik ?
Vou Herrn I m i ekretär Öcbmitt in Borulieim: 1 Falw Tin-
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I. FUr Ui« ßepUlieii- und AmphibieiiMiiiiiilaug:
Von Herrn Di*. H. von I bering in Rio grande du Sut, Bra-
silien: 1 Aifisolejfi» untUttaUts Wiegm.
Von Herrn Dr. H. Schinz in Riesbacli, Z&ricii: 1 Teshuh
semiitcrrata Sinitli, Scliild von TeMmh Vcrrmuri von
Gross- Nanialand, 1 Cftamacleon Xamaqucnisiis Smitli
1 Atjama nira Daud. nnd 1 Agama hivpiäa L. cf,
1 Mabuia striaia Pls., 1 J^abttia autcata Pts., 1 Pmhtj-
flaciffitts Bibi-om Sroitli, 1 (imhamimtH auriUts Bttg.,
2 Krrntias jnth'hcUa Gi Jiy. 1 Antjtßtiabaetta tfuadriftwtit Pts.,
1 TtfpMoits ((htifr//orrj)/tftlns) Schitnl Bttg., 2 Scapteira
depressa MeiT., 1 Zonnnta pohßomta Smith,« 1 Pitammo'
phyhjT Multitnoi'itlalHs Smitli^ 1 fjeptodira sentiannututa
Smitb, 1 Ttfpklmanrus iifteatus Blgt ., 1 Pmnmopfm sUtiUws
L., 1 Wt(i}niiliiuphi9 ntuliitnaculattia L., 1 Atractdftpi» irrr-
ijtdarU Reinh. vai-. Bibroni Smith, 1 I '/^r/a cmMüs Smith,
1 T7/itfm corntda Daad. von Namaland, Damaraland nnd
Säd -Afrika, sowie 1 Simotes odolineatm Schneid, aus
Sumatra.
Von Herrn (4. A. Bonlenger in l^omltui; 1 Utecrtd niilliitd
I)aii(l. vai-. 7'ii//(//fa/fn lilgi'. von 'ranji::fr. 2 Xolittniitii
maisuijialiim D. cSi: 15. vou Kcuador^ 1 U ymiKHhu iifhia
Hussoirt Pts.. Turke&liin.
Von Hfnii Dl L. Ii eisenliey ner in Kreuzuach: 1 Ampus
ftfil/ilt.s L. var. mit blauen Flecken.
Von Herrn Dr. Zipperlen in Cincinnati: 1 Kumeeen iptnt'
qmliimitKs L., 1 AmMifstoma Hgrinum Green von Cin-
cinnati, 1 ikUHknna smpeetum Cope von Arizona.
Vou Herrn Dr. 0. B5ttger hier: 1 Laeerta oceüata Dand.
var. pnter- Lat. von Tunis, 1 Tmgops frontieinetus Gthr. von
Ost-Indien, 1 Kaja nigricolliit Reinh. (Kopf), Nigermündung,
1 Coelopelfis Mompeifsutam Herm. var. Seuinageri Fitz,
von Tunis, 1 Ixalns granukthts Bttjij. von Siam.
Von Herrn Konsul Dr. vou Mölleudorll in Manila: 1 Pumts
MoeUnidorffi Bttg.
Von Herren () Herz und Konsul Dr. von MöUendorff:
1 Kmuim (uyiia Pia. typ. von Peking, 1 Ercmim argua
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var. lirvnchlcffi. 1 Tropiflophonf.s Suw hs Rtt|^., 1 f'tftio/ihts
MüUrndnrff'i Bttg., 1 Ulupe Darisoiii Bifd., 1 Uaiia eacU'
lenta var. Japonim vou Peking und Siam.
Von Herin AI brecht Weis hier: 3 Laeerta vivipara Jacq.,
Schluchsee 3000' (Schwarzwald).
Von Herrn Prof. Dr. Ne bring in Berlin : 1 Ht/la faber Wied vou
Rio giande du Sul.
Von Herrn J. Blum hier: % Laeerta vivijMra Jacq. vou Bieber,
N.-Spessart.
Von Herrn Dr. C. Flach in ÄschaiFenbnrg: 2 Salamatidrim
perspieiUattt Savi, 4 Laeerta muralüt Laur. typ., 4 Laeerta
vivipara Jacq., 1 Angitis fragiUe L. von Italien.
Von Herrn Major Dr. von Heyden hier: 1 Chamäleon »Simotii
Bttg. 2 Chnmaekon iioeephatus Gray 1 Mabaia Kwidmi
(Jray, 1 Pijlhon SebaeQtmA.^ 1 Detidrasinn Jamemni Tr&iW,
1 Dasypdtis stsaitra L. var. suhfasdata F. Müller, 1 Dromo'
pkis praeomatm Sclileg., 1 Boodon ntiieofor Boie, 1 Ihodott
lineatus D. & ß., 1 Stenotttoma bieolor Jan von Accra, Gold>
küste.
Von Henii ( het- Inspektor (' llirs«'ii in Palernif»: 2 Lavf.tia
muraäs Laur. var. Uliyucrta Gmel. von äicilien.
Von Herrn £. von Oertzen in Berlin: 3 Laeerta r iridis Laar,
var. major BVgc, von Greta» 1 Lat-erfa Danfnrdi GtUr., 1 La-
eerta muralis Laur. typ. 6 Ophiops rfctjans Men., 6 Rana
eseuletUa L. var. HdiOmtda Fall, von Nikaria, sUdl. Spo-
raden.
Von Herrn Prof. Dr. Rein in Bonn: 2 Tmlnjdromm tachy-
dmntoidest Schleg. von Japan.
Von Herrn Jos. S t u s s in c r in Laibach : 1 Aiiyuis frayiUs L. juv.
von Thessalien.
Von Herrn Fr. Bas der hier: 2 Vipera attpis L. f aus der
Phraze zwischen Noveant and Domot (Deutsch-Lotbiingen).
Von Herrn 0. Goldfuss in Halle: 1 Ihmtnnator iffttette Iolw,
Vou Hei l 11 Cr. A. Büul enger iu Luudou : 2 JJoiitbitiator iyneus
Laur. typ., Berlin.
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Von Herrn K Jung hier: 1 Änffttia fragiiish.t 1 Lwet'ta affith
L., Frankfurt.
Von Herrn F. Keuter hier: 1 AmUysioma tigrinum Green,
1 Axolotl.
Von Herrn T>r med. C. Gerlach in Hongkong: X OxifgUmtis
Uma Tschudi.
Von Herrn Ferd. Emmel in Aretjuipa, Peru : 1 Anofis fnsco-
mtraiu» d'Orb., 1 Lr/iffMlira annuluUi L., 1 Stenostonm
atltifnma Wagl., 1 Orytrhopus petaUtrhts T. var. Seltae
D. & B., 1 (h'ijrrhnpns iiuimu^datua D. & B., 1 Dtfittan
(Himantwlea) cewlim L.. 1 cnmUinns L.
Von Herrn Major von Schönt« 1 dt in Offenbach: 1 Enmeeen
marginahis Hall., Liu-Kiu-Inseln.
Von Herrn H. M. Heller in Brannschweig: 1 Jlanti iemporana
L., 1 Uam arvalia Nils«;.
Von Herrn Borcherding in Vegesack: 1 liaim arralia Nihui.,
1 limia tttt/pomria L. von Vegesack bei Bremen.
Von \h-vY]] Wirkl. Staatsrat von liadde in Tiflis: 2 Phrymur-
pluUm iUuhhi Bttg., 2 PhnjtKHrphnhis itn/stofeiM Fall.,
2 I'I/rynocej/hfilvs hitcr.smjmhin's Licht., 2 PfiTynorrphnltts
hcUcutropm Fall., 2 Affanm (StvHio) mtwagia Eichw.,
2 Againa sfiitfftthioleMta Fall., l Vaimtns (jriseus Daud., 1
Giiiunodartijlns raspiu» Kichw., 1 Gijif/nodarttf/its Fctltsehen-
h>i St ran« Ii. 2 Kirmias t'rUermedia Btranch, 1 Enmrres
dcJmeiiieri Daud., 2 Sinpfrira srnpta Stranch, 2 iSeapteirn
(jmmnnra Licht., 2 Picu<nlnrliilm Etvrsnmntn Wi^^.,
1 Ttrafoscincttd sdneus Schlg., 1 Zamenis Hat^ergieri Men<
var. Friltsrlii tibti Strauch. 1 yjtmvvh rentrimaruhitns Gray,
1 Tujt/trontctupuii IntroftUum Brandt, 1 TropidonolHs fessr-
/afris Laui . v;ir. ff//tfrits Fall., 1 Tropidonotus n<ttri.v L.
var. l*(usa Fall., 1 areniroh Boje, 1 Krifr jantjus L.
y^Y. miliaris Fall., 1 Vipwa AV/;j//7Y///m Mart.(Kopf), 1 Xuja
tiipuflians Herr. = Oxiana Eichw. von Transkaspien.
r». Für die Fischsam iiilung::
Von HemiDr. F. Richters hier: 2 Sr,.i„/f(s ^om;/ (Stiller Ocean).
Von Herrn Dr. med. K. Gerlach in Hongkong: T)ivei"se
chinesische Siisswasserfische vom Gebirge Lo-fon-shan,
Frovinz Guang-dung (Cantonj.
^ j . Li by Google
— 30 —
Ii. FUr die iiisoktoii- und SpiiiiuMisaiitiiiiiinir ;
Von Herrn \\ . Eckhardt iu Lima, Peru: 72 8claneUerliiige
von Peru.
Von HtTin Dr. Hans Scliinz in Rieslmcli iZüricli): Ver-
scliieileiie ürlhopiereii, Araclinideu und Skorpione aus
Süd-Afiika.
Von HrriMi H. de Saiis>iirt' in (inil': H."> ( )itlinpirren (Heu-
schrecken), daiiinl»'!- neut' Arien uns Süd -Atiika.
Von Herrn Oberstlimteiiant Saalmüller Iiier: 1 Spinne
(Krfs/ifi cintuiliiii iiuisj olivier von Äfonibarh,
Von Herrn Ford. Kmmel iu Arequipa, Peru: Diverse Käfer
und eine Spnme.
Von Herr« Dr. Jul. Ziegler hier: Nest der Mauel wet^pe.
7. Für die Mfrünmesamniliiiiir;
Von den Herren Gebr. Mahr (Hölzle & Chelius) hier: 2 sehr
schfine Schwämme.
Von Herrn Achtelst et t er hier: 1 schöner Schwamm.
H. FUr die Imtaiiisflie Sumiuluiisr :
Von Herrn Dr. H. Seh in z in Pipshaeh b Zürich: Einige Flech-
ten aus Siid- und einige zum Teil sehr schöne Flechten
aus Siid -West - Afrika.
Von Herrn Oberlandesgeri» litsrat Arnold in München: Eine
wertvolle Flechtensaninihin^ (Fortsetzung^
Von Herrn Aug: Sigbert. I^irektor des Palmengartens hier:
Ein prächtiger Blutenstand von (\rc1<nniuin itfcrirana.
Von Frau Nolte hier: Etwa getrocknete und aufgeklebte
Farnspecies ohne Fundort
Von den Herren Gebr. Mahr hier: 1 Luffa aeyyitUarfi,
9. Für die phjto-iMlaeeiitAloglselie Baumlonirs
Von HeiTn F. Ritter: Einige PflanzenabdrQcke von Mfinzen-
berg und Fl&rslieim.
Von Heim Schiele, Direktor der Frankfurter Gasfabrik: f^tig-
rnnria und I^pitlvtlftHfron aus amerikanischer und schotti-
sclier Kohle.
10. FUr die Mtiuu'uUoiisauiiuIuii^:
Von Herrn Ed. .Aug l?other (diircli Herrn Pamn Alb. v. Rei-
uach}: Eine 8uite »Scliieler mit Eisenkie.^.
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— 31 —
11. Filr die xoo-iinlacontolncisclic Sfimmlnn?:
Von Heim Primaner C. Fritsch: rntfrkit ler und andere Kno-
clu'ii VMm Pferd aus dem Löss von Bonames.
Von Heim ("amlidat .lea« Valentin: Ein Lepidopus aus dem
(ilarner St-liiefer.
Von Herrn Direktor Oertel in Wien nnd Fräulein E. Prange
liier: Fossilien aus der sarmatisdien Stufe bei Wien.
Von Heim Banui v. Reinacb: Eine Jinassisclie Spongie aus
dem Kies von Riisselsheini . marine Koncliylieii ans der
Kreide in der Nähe von Nizi^a, ein Jura- Ammonit aus der
Gegend von Nizza.
12. Für die feolosi.selie Hnmiiilung:
Von Herrn Baron v. Rein ach: Tektonisch interessante Seiicit-
seliiefer aus dem Taunus, Gueiss vom Stauifen und Marmor
vom Ijorsbacberkopf.
Von HeiTn Dr. F. Kinkelin: Die Belege ffir das Pliocän am
Taunnsrand. >feeressandbildangen von Geisenheim. Hall-
garten und Weinheim, Gesteine von Hainstadtf Braunkohle
von Notgotles bei Geisenheim etf
Von Herrn Direktor Schiele: Basalt, da^ Liegende der anstrali-
sehen Kohle.
Von Herrn Ahrens, Ingenieur auf der Geh spitze: Fragment
eines fossilen Baumstammes von Hainstadt.
Vom städtischen T i e f b a u a m t : Thon und Basalt aus dem
Bohrlocli N im Stadtwaid.
Von Herrn Bruno Strubeil liier: Vulkanischer Sand vom
R&roerberg bei (Gillenfeld in der Kifel.
Von Herrn E. H e u s s 1 e r in ßockenlteim : Anamesit mit Stein-
Ueiroit von Borkenheim.
Von Herrn Cand. J. Valentin: Eine Sammlung tektonisch
int^eressanter Gesteine aus der Schweiz.
B. Im Tausch erworben.
1. Für die snn^ottcrsaiiliiiinn^:
Von Herni M. V. Kimakowicz in Hermannstadt: 1 AW/v mtHs
/■«v/xvom Csikf 1 «II 1)ir£?e. 1 Ihisfums Knroniterii, Brasilien.
Von der Linnaea in Berlin: 1 Vrireim pltaens.
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— 32 -
2, Für die Ito|»tnien»iiiinÜ«af :
Von der Linnaea iu Berlin: 1 Srjtshm (mgohnm.
Von ircirn B. Schmacker in Shanghai: 1 Lygonoma (LiO'
lepisnta) UUiraJf Say, 1 Trimpiesuru^t (jmnthicus Shaw,
1 rnreas Moellenilorlfi Rtti? . 1 fnimlimi jioh/ioiiafn Hall.,
1 Hana gmcilia Wiegm., 1 limfu P/anetfi Lat., 1 Ifffla
ehweM9is Gthr. var. inmaeubtta Bttg., 1 Bufo ruigaris
Lanr. yar, Japom'ra,
Von der Naturhistorischen Gesellschaft in Nfimberg:
1 Oxißrrhnpfiut Fitunifen Tsch. von Pertt.
3. (ilr die EebinoderMensunniliiiig :
Von Herrn Dr. Döderlein in Strassbarg: a) in Spiiitns:
1 (Pilaris thoitarsiSf Panama, 1 Tenmoplmtrm iorettwafieiM^
Japan; b) getrocknet: 1 Heterocentrohis trigominm, Ind.
Ocean, 1 Tlippottw rariegata, Mauritius, 1 Kchinnrarhuim
wirabilis, Japan, 1 Melitta testudiftata, Westindien, 1 KHmjje
mlifornicny Westküste von CentraUAmerika, 1 GmtiotUwftH
Sehae, Ceylon.
C. Durch Kauf erworben.
1. Für die voiirU irluMMl aiintoiiiis4'he 8aiiiiiihiii|r :
Von der Neuen Zoologi seilen Gesellschaft: 1 Ki'migs-
tiger c?. /«'i Icß-te Skeletttpile. 1 Kän<?uruh-Skelett, I Anua-
Antiloiit -JSkeiett, l Amerikanischer Bison <r-Ökelett, 1 ÜiraÖe
i^-ökelett.
Von Herrn M. Thomae in Guatemala : 1 Tapinm elasMogmiiJiHS-
Skelett.
Von Herrn PaulUesse: 1 Schädel von ThalasstMihelifs olirateft
£»ch.
2. Für dio SHncctiersainmluiiM::
Von der Netu-Ti Z oo 1 i sc Ii (ni Gesellschaft: 1 Kiniifis-
tiger 1 Kautrimii), 1 Auoa-Autilope, 1 Amerikanischer
Bison (f, 1 Giralie 4:.
Von Herrn Conservator Schmitt in Leipzig; 1 Cebus-AÖe,
1 A\'aschbär, 1 Felis macronm.
Von Hern M. Thomae in Guatemala: 1 Tapims claamognathm.
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— 33 —
8. fir die TogelMniiBliiiif :
Von der Neuen Zoologischen Oesellschaft: 2 Pimias
Büppem und
Von Herrn Gnst Jäger in Stuttgart: 1 Seleuddes tUba^,
1 Dipl^Uodea Wikoni^, 1 BasypUhta Pesqneiif von Neu*
Guinea.
Von Herrn Felix F. Hager in Leipzig: 1 Lepidogmys stib-
eriitiatuSf 2 Oychpsitta Cojce»mj 1 Ttichoglomts cldot^iiepi'
dohis, 1 Eudynann» FUnderai, 1 Cenfropua phaaimms^
von Australien.
4. Fttr die Repttllen- und AmpUUeiiMiiniluiff:
Von Herrn G. A. PJihl in Hambuiig (ans dem Museum Gk>deffroy):
1 Clemmys yuitaia Sehn., 1 Clemmys picta Sehn., beide
aus Nord-Amerika, 2 Chehne imbrkaia L., Samoa-Inseln,
1 Gecko riiUihis Houtt. var. Inviitata D. & B., Palan-
Tnseln, 1 desgleichen Duke of York-Insel, Neu-Britannien,
1 Gecko rerlicillatm Laur., Bengalen, 1 Vamtws Inäicus
Dand., Duke ofYoi k-Ins., 1 Vamnus nwhaHs Gthr., Caro-
linen, 1 Vamnus Timorenais Gray, Queensland, 1 rtraclty^
hphtisfftsr/'af/ts Brongn., Viti-Inseln, 1 Mabuia mult/'cnn'nata
Gray, Palau-Inseln, 1 Agamn cnhnorum Dand., West-Afrika,
1 AntpkiOobirm muritatm Wh., Sydney, 1 Ampküjolurus
harhalus CttV., Sydney, 1 Lygo^iomn smaragdinnm Less.,
Ponape, Carolinen, 1 L. smanigd. Less., Palau-Inseln, 1 L.
nfrorostatumheBS,, Ponape, IL. Verrcanri A.Dam., Austra-
lien, l L. pHurftdalnm'Btn.f Austr 1 f^. Le>nmri J).
Anstr., 1 L. tcnuc Gr., Austr., 1 L. luejiiolatunt White,
Austr., 1 L. niynwi H. & Jacq., Polynesien, 1 L. Samoeiise,
A. Dum., Samoa-Tiis . 1 L. n. sp. äff. nllwffwdolatfnu Gthr.,
Carolinen, IL. (iHxjfasciolatnm Gthr., Neu-Britaun., 1 L. i i/n-
Less., Fidji-Inseln, 1 L. cyanoyafik'r Less., Fidji-Iiis.,
1 L. iwctiia Less., Tonga-Inseln, 1 //. rhomboidale Pts.,
Queensland, 1 L. scutirmtruui Pts., Queensl., 1 L. Pcroni
D. & 1^., Queensl., 1 L. (luichenoti D. & B., Queensl., 1 L. fra-
yiie Gtlir., Queensl., 1 L. n. sp. an Pnoni D.&B.^, Queensl.,
1 L. Mimili Blgr., Queensl., 1 />. nncina Less., Queensl.,
1 L, Qttoyi D. & B., Queensl., 1 ( alotts julafns D. & B., Java,
1 Uemidaetyliut pliUyurm Sehn., Bengalen, 1 Oonyocephaim
3
L.iyui^L.ü cy Google
— 34 —
Oodefft^a^ Pirs., Neii-Britannien. 1 QmiiO('pplinhif< n sp äff.
tt/ode.stttsMey.. Neu-Brit, 1 Geht/ra orranica Less.. Fic^is,
1 frehi/rn rnrieyntn Less.. C Queensland, 1 Chiaitff/dmaHnttt
Khigt (iv., Queensland. 1 Onhim orrllntnlW^r.y Aastralien,
1 Oedftra LesKcnri D. & B,. Austral., 1 Tilif/ua scincoidcs
White. Austral., 1 fhwmidophoniK lenmisrntiis Daud.. Slid-
Amerika, 1 Difinnfpfiorn ausf/nlis Steiud.. Xord-Australien,
1 J>rtiro Unenfns Daud., M(dukken. 1 Alilepharus Bfmtoni
Desj var. ^tfcUopImrus Wiegm., Fidjis, 1 Ahlepharus Boit-
toni Desj. var. Peroni, Neil-Holl., 1 Atdepharns lineooceliahis
D. & B., Polyne.sien, 1 SpcUrpea mneffafus Gray var. Ii
Boulgr.f Mexico, 1 XattUinm cfifi'fus Gray typ.. Neu-Seeland,
1 IgtMua ftihnrulttta Ijmv., Siid-Ainerika, 1 (np/niorfmti/hts
jfekigünts Gir.^ b'id)]^. 1 llrmidtu fiihis firmitns l),^ B.. Stul-
Ohina, 1 Lepidwlacttilu.^ hujuhris \). ä B., Tahiti, 1 L.
rifrlunis Gthr., Neu-Caledonien, 1 Tropidonotus ijuiiwun-
ciafns Schleg., Ost-Indien, 1 T. Ihpinus Boie. Nord-ChiDft,
1 T. sfoldttts L., Ceylon. 1 T. jfirfurafns Schleg. var.
semidnrtn D. & B.. Queensland, 1 T. snuritn L., Cali-
fornien, 1 Bnthrops dipmua ( 'ope, Si'id-Amerika, 1 JAopIth
pofciloff^rm Wied, Slid -Amerika, 1 Deudrophis punetu-
taiiis (ir&y , Nord - Aiistialien. 1 IK pumt. Gray, Palau-
Inseln, 1 D. pütus (imel.. Ceylon, 1 D. Solowotu's Gthr.,
Neu- Britannien . 1 Ilcrprfftdri/as mrinatiis L., Brasilien,
1 J*fuloflryas Oif'ersi Licht., Süd -Amerika, 1 Dipsas ine-
fjularis Merr.. Neu - Britannien , 1 Trngopa prashmji Boie,
Ost-Indien, 1 /^•a///w/oy>/;/.y.v/A/A///.vL., Abessynieii. 1 Ofimodmt.
Vitianns Pts., Fidji-Inseln. 1 Jirathi/'^o/tm diudenm Schleg..
Nord - Australien , 1 Lcptodim (itnntlnfa L., Guayaquil,
1 Kufigrus Bihnnti I). & B., Viti-lnsein, 1 Enygrus super-
ciliosus Gthr., Palau - Inseln . 1 llnplimphnhis mai ulatus
Steind., Queensland, J //. mrtus Sdilepr.. AiiJ^tralien.
1 Boodon lliicnius T). & B. var. rnrirtfatn Jan. Süd-Afrika,
1 Jh'cHfnn'a rnfirn/nfn Gray. Queensland, 1 fhnmhsomn
lutrix J). & B., Caj), 1 ([iplworus n. »n.. Neu - Britanuii ii,
\ J*snmmophiil(i.r rh(nnh€ntuü\i., Cap, 1 Sordna //oa Schleg.,
Neu-lrland. 1 .V. S/hleiffdi Gray, Neu-lrland. 1 Plntnms
latiritiidntiis L., Südsee. 1 Klaps fornUinua Ij., Mexiko.
1 BitHfßaniH semifim'uilm Kühl, Ost-Indien, 1 Peluntys
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- 35 -
bicohr Daud. var. variegaia Schleg., Südsee, 1 P, bU-ohr
Schleg., Sftdsee, 1 Uyla thltfchoftsift Cope, Neu -Guinea,
1 H, rttbeUa Gray, Australien, 1 //. l^eroni Tsch.^ Austr.,
1 J7. nasuta^ Gray, Austr., 1 //. latopalmata Gthr., Austr,
1 //. I^esueuri D. d B , Austr., 1 7/. Kre.ffti Gtlir., Austr.,
1 H, aurea Less., Austr., 1 H. ni^fretuita Gtbr, Austr.,
1 //. puleheUa D. A B., Montevideo, 1 //. parmdemt Pts..
Sydney, 1 LimnodynasteH Salmini Steind., Queensland,
1 £r. TasuMoniensis Gthr., Queensl., 1 7^. IWoni D. & B.,
Queensl., 1 Rom graeilis Wiegm., SQd-(7liina, 1 Leptoäat-
itfkis ocdhHi» L., Brasilien, 1 Chiroleptes ausfrttUs Gray,
Nord-Australien, 1 Pseudophrjftie austraHs Gray, N.-Austr.,
1 P. Bihrom Steind., N.-Aastr., 1 Oritiia signijfera Girard,
N.'Austr., 1 Comufer eormgaius k. Dum., Palan-Inseln,
1 C n. sp., Neu- Britannien, 1 C, Fifuifitw . A. Dum.,
Fidji-Inseln, 1 OUroUptea alboguttatus Gthr., Queensland,
1 Cfratopkrys n. sp., Ckilumbia, 1 Bvfo atenarum Hens.,
Montevideo, 1 B. marinm Ii., Brasilien, 1 Neeturus mttni-
latus Rafin., Oestl. Verein. Staaten, l Bufo rnlgana Laur.
var. Jajmiiea Schlag., Japan, 1 B. spinulosm Wiegm.,
Chile.
Von Herrn Dr. H. von Ihering in Rio grande doSul: 2
dryas Olfersi Licht, 1 Herpefodryas carinatus L. var.
^latoUneala Jan, 1 Oormidla Jaegeri Gthr., 1 Tomodmi
dormtus D. & 6., 2 PhyUotnedusa Iherinyi Blgr., 2 Hyla
pukhella D. & B., 1 Hyla nasiea Cope, von Rio grande
do Snl, Brasilien.
Von Herrn B. Schmacker in Shanghai: 1 Eumecea ehtnengis
Gray, 1 Oeeko Japonictu D. & B., 1 Lygosoma hxteraU
Say, 1 Ptyas mucosus Lin., 7 Bufo nielatwstictusj 1 Rhaeo-
pkants maeidatus Gray, von Hongkong, div. Mol^ Sinenm
Gray, Festland bei Hongkong, 1 Ihreas MoeUendorffi
Bttg., Hongkong.
Von Herrn 0. Herz in St Petersburg: 1 CympkiB MoeUen-
dorffi Bttg., 1 Tropidophorus Sinicus Bttg., 2 Bana es- »
tulfinia var. Japoniea von China. 1 Laeerta fnuraUs Lanr.,
1 Tn^donofm tpssehiua Lanr. var. hydrus PalL, 1 Bttfo
rin'dis Laur. von N.-Persien, 1 B. tnelanostidus Sehn.,
Singapore, 1 Ulttpe Dansoni Blfd. von Siam.
3*
— 3ü —
Von Herrii Paul He^sse: ! /' //»^//tv/^--.-'.' //'v/* a/a Schöpff, 1 (\of'n-
ddiis t akyivis V\\\ . var. innri)inut(t deottr., i Sepsina Ile,'<.se/'
Bttg., 1 (limiKK kon jmrriio/ms Blgr.. 2 Mahiiia Hatihnii
Gray, \ Mahnin tiKtotlHahris {yY2L}\ '6 Ablrphants Cuhindtte
Harb., div. ft/nhiops f/Upi^orh/nrhffs) Kschnchtl Sclile^.,
1 Typiihps (Onifihotrphnliis) ('ofifiic-ffs Bftß'. . 1 Fetflinia
Ourron (Ti'ay, 1 Monopeliis Bottleitifn i Hti^^. , l Fcif/inin
elegans Hall., 2 Thrnaops flarifjnlaris Hall. typ. u var. j/t(slu-
Uita D. & B., 2 Dinophis Jnut^mm Traill, 1 Ihist/pr/fis
scnhrn L. var. fnsHnInta Pts.. 1 Philo/ ha tun us irny Klar/s
Leach. 1 Ph. htiermim/i/ts Hall., 1 Ph. heieiolepühtiis
(ttlir.. l /V/. dorsnli's B<ic., 1 Ijjitodira r/tfcscens Gmel..
2 Dryiophis h'irlhndi Hall.. 1 Psrnmnnphia sihilans L..
1 Hnspidophrifs suiarm/diud, 1 Uraijia trifmyularis Hall.,
1 /?/■//.<? nripinm Merr.. 1 PasiipHtis scnhrn L., 1 Cd usus
rhoiuhcutiis Tiirht.. 1 1 homophis An;/o/rf}s?f^ Barl).. 1 Coro-
neVa (Mi\()({n)i) olivneea Pts., 1 Pifthoii Srhar Gniel.. 1 Athe-
ns lacriceps Bttg., 1 Boodon (iroiHcIriciis Sclileg. var. Ihifntn
D. & B., 1 Atrartnspis irreqtdtiris Reiiili. vai". Couf/ica PtS..
1 Li/rnphid/t/)>/ Cnpeitsr Sniitli, 1 Xr/forrdauiHS Mmho/r/ PtS..
1 lioodon linentiis 1), H. var. cappnsis 1). B., 1 Naja hnjf
L. var., 1 N. haje L. var. Inifostirtn Fi.scli.. 1 N. nif/ri-
coüis Keinh. (Kopf), 1 K/opsoidm (in //ihm' Bor. . 4 h'n/i/i
nlimlahrh Hall., 1 Pnppia fnsriytiUi Boc, 2 Ji. mnnmraia
Rapp var. parnlkla Gtlir.. 1 /)'. fimhnolata F. ä B.. 1 /?
fimtiventris Co])e. 1 Xylambatrs Aubryi A. Dum., 1 Hufo
reguiaiis Beus8 var. spitutsa Boc.
r>. FUr die In^ktensammluDg^ :
VoD Herrn Kunsthändler Honrath in Berlin: Lepidppteren
aus der Delagoa-Bai.
6. FUr die Cnistuceeusmuinlan^ :
Von Herrn C. A. Pdhl in Hamburg: 14 Arten Krebse von
Magellan.
7. FUr die Mollaskeiimmmlang-:
Von Hemi E. Marie in Paris: 2 Naeklsdmecken.
Von Herrn W. Schlüter in Halle: 10 Helix-Species.
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— 37 —
Von der Linnaea in Berlin: 28 Species Cerithium. 8 Sp. Vcr~
tmiuii, 2 Sp. Bittium, 1 Sp. Lnntpafiia, 1 Sp. Tyiitpnno-
tonus, 1 Sp. Pifrn^ifs. 1 Sp. Cerithidca.
s. Für die botjinlsfhe Sniiimliiaff:
Von Herrn Dr. Baenitz in KönigsberfiT: Herbar, £aroi>.
Lief. 55-^6.
9. PIr die »N»|Mi]aeMitoloi^8ek0 (tammlanir:
Aas dem Löss von Praunheim: ein Oberarm und eine Tibia
von Etephas primigenim.
Zahlreiche oligoc&ne Kieferfragmente mit Zähnen von Caylux
(Herr Flach in Heidelberg).
Fischreste aus dem Rnp elthon von Flörsheim.
Aus den mittel pleistocftnen Sauden von Hosbach n. a.:
von Kkpha» mtfitjttuSf Zfthne. Unterkieferast mit sweiZäh^
nen, das distale Ende vom Oberarm, der Unterschenkel«
ein Carpalknoelien , das Schulterblatt, ein Rflcken-
Wirbel, das distale Ende eines Femur von EUtphaa sp. ;
„ RkintM-erm Merkt j Zähne und Oberarm;
^ Jl/ppupotamus maJot% Ulna und Radius:
, Ktjuus mlfailttSf alle Zähne eines Schädels, ein Unter-
kieferfragment, ein Oberschenkel und das distale
Ende eines solchen, das distale und das proximale
Ende vom Oberarm, ein Schienbein, das proximale
Ende vom Metacarpus und ein Astragalus;
„ Bas prmatt, zwei Unterkieferäste, die Stira mit
Homzapfen, ein Oberarm und das distale Ende des-
selben, zwei Oberschenkel und das distale Ende
desselben, das distale Ende des Radius und das
distale Ende der Elle und der Speiche, das distale
Ende von Metacarpus und ein Metatarsus ;
, Ahes MfmnSj ünterkieferast, zwei G^eweihe und
Fiugmente von solchen, ein Schienbein;
, Cermts tlaphtts, Stttcke vom Geweih ;
, Untts ftpelaeus, ein Unterkieferast, zwei Stücke vom
Oberkiefer und der Zwischenkiefer;
„ Urms sp., ein Unterkieferast;
, I^üs Itjtix, Zähne.
Oberarm von Ekphas antiqum von Weilbach.
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— 38 —
10. Fttr die MteenllMunmluf i
Von Heim Dr. Tb. Schnchardt in Görlitz: Jadeit, Grau-
b&nddii.
Von Herrn Dr. Eger in Wien: Schwefel in und auf einem
Gypskrystall, Girgenti; Pseudomot*phose von Kupfer nach
Aragonit) Bolivien; Knpferlasur nnd Malachit, Arizona;
Qnarz mit Fllissigkeitseinschlnss, Poretta; Pseudomorphose
von Nadelelsenerz nach Baryt, Pribram; MeteoritenschlilF
(Chondrit); Kugeldiorit, Corsica.
Von Herrn Scheidel: 3 Stnfen Gold, zum Teil in Kryetallen
0) in trachytischem Gestein von Vdröspatak und 1 Stück-
chen fossiler Kohle mit einem etwa 1 qmm grossen Gold-
blättchen. Das Vorkommnis ist durch K. v. F ritsch
beschrieben (Ober die Mitwirkung elektrischer Ströme bei
der Bildung einiger Mineralien. Göttingen 1862).
II. Bücher und Schriften.
A. Geschenke.
(Di« mit * T«»«h«tieii lind Twn Autor g«g«li«iu)
*AgarilIi, J. (i.. Prof. in Lund : Till Algernes Systematik.
*Ariiold, F.. Oberlando^'crenVht'^rat in Münchea: Licbeuologischd Ausflüge in
TirtI Fragmente. 2H. Corfu.
*Banin, E , Jngenienr in Plojesti (Uumiinien). Ein Koiubinatious-btiidium
Uber die Entwicklung^sgeächichte der Erdkruste.
♦Cohn. Prof. in Breslau: Anton de Hary.
*Ern«t, A., Prof. in Caracas : Abhandlung über die cthnugraphische Stellung
der ÜQ^jiro-Indianer.
^Flescb, Mu, Prof. Dr. in Fraokftirt a. 11.: Verrach wax Ermittelniig der
Homologie der Fissttra paritio ofcipitatu bei den CarniToren.
4 nnd InangnTal-Dissertationen.
^Homeyer, Alex., Major a. D. in QreiCswald: Omttbologische Studien ana
dem Jahre 18K6.
— Über <l(Mi ani('riknni<"hpn Puter, Onlloparo welraijnn.
*Jo3eph, Gusl.. l'r. med. in lireslan: l'ber Mj/in-ois externa dennatosa.
— t bcr Fliegen als Schädlinge nnd Parasiten des Menschen.
^Kinkelin, F., Di. in Frankfurt a. M.; Die Geschichte de.s 3Iaiu%er Tertiär-
beckens, seine Tier- nnd PAanienwelt.
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9
— 3y —
Kirchhuff, A.» Pnrf. in Hall«: Bwicht der Zenttal-KommiMioii Ar wiaaeiK
aekaftlkhe Landeskunde Ton Dentwhland.
*Klei&, K., Prof. in GOtfingeii: Petrog^raphische tHrorsucliung einer Saite
von Gesteinen aus «ler Tingebunit!^ des Holseiier Sees.
*Kobelt, W.. I>r med., in Sdi Wanheim a. M. rriHlrumns fanuae ntollns*
curuiii tesUceoruni iiiaiia enropaen inbaliitautiniu. Fase. t
— Kussmässter's Iconograjihie der eurüpiiischen Land- und Süs-swa.-».str-
Mollnsken. Neue Fulge. Hd. 3—6. 3. Lief.
— Bnlletiu de la Swi^t^ il antbropologie de Fari» 18^0. Fase. 4.
. > • • • , Ttome. 10. Pa«. l-S.
Tbe American naturalist Vol. il. No. •1-9 und U.
Tlie American antiquarian and uriental juunial Vol. 8. Xo. 6.
The Journal of tbe authropological Ijutitute. VuL 16. No. 4;
Vol. 17. No. 1.
Berne d'AntliropuIogie 1887. No. 3—6.
De?a8. Sradien aber das FaniUenleben, aus dem englischen über-
setzt von V. M. Banngarten. Paderborn 1887.
*&ODii^l. norwegische Regierung:
Den Nurske Nordhava Expedition 1676—78. Zoologie 17. Älctf
amidae,
Dybder Temperatur ug ätrommiuger 18a und 18b ved iL Mobn.
*Klstt, F. W., Dr., Divorse kleine Schriften botanischen Inhalts.
*LIssaner, A., Dr.^ Die prähistorisch«! DenknAler der Frovinn Westprenssen
und da* augrennenden Gebiete 1887.
*Lorets, H., Dr., Landc.««geologe in Berlin: Bemerkungen Uber das Vorkonnnen
von Granir tiiul veraiulertem Schiefer im QneUgebiet der Schleoüe
im Tliüringer Walde.
— Hitteilnn? über .\ufnAbiueu im Bereiche d«r Blätter KOuigsce und
Scbwarzbuig.
*Uoo8, Prof. in Heidelberg: Untersuchungen Uber Pila-Inirasion des
Labyrinths im Gefolge von einfacher Diphterie.
— Untersuchnngeu Aber Pilz-Invasion des Labyrinths im Gefolge von
Masern.
*t. MttUer, Baron Ferd., in Melbourne: Uonograpbv of Auatralian spedes
i»f Araciar and co^nate genera. I>e<'n<lo 1 8
*Mu8ei di Zoolnrjirn ed .Anatomia coitiitanita ; HHllfttiiui Vol. 2. Xo. IJJ — 2(5.
*rom Rath, («., lieh. Hergrat uml Professor in Bonn. Einige geologische
WahmehnnnigMi in Griechenland.
— Worte der Erinnerung au Dr. Martin Websk} f ^7. Nov. 1866.
— lAurionit und Fiedierit in einer antiken Bleischhicke von Lavrion.
— Einige mineralogische nnd geolngische Mitteilungen.
— Vortriige und Hitteilnngen.
*Bein, J., Prof. in Bonn: G. vom Rath, ein kurzes Lebensbild.
*B«sser, FenL, Prof. in Entin: Die Temperatnrverhilfcnisse in Eutin.
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— 40 —
'*£assoir. Edm., Prof. in Dorpat Zur Anatomie resp. pbiloa<^luacheii und
vergleichenden Anatoinip iler Turtmoosc
— L'eber den gegenwärtigen Staad «einer Heil dem Frühling 1886 wieder
ftniigenomnen«!! Studien an 4mi einbdmitcben TotÄnooieii.
*voii Saehs. Jnl., Prof. in WUisbnrgi Vorlesongen tber Pflauten-
Pbysiologie. 2. Auflag«.
*de Sanssnre, 0., Prof in Genf: Spidlegia entomologiea gfmmam. 2.
Trittm Fan^ßka^ien*.
*Sea€chi, Arch. in Neapel: Catalogo dei Minerali vesamni.
Ln regione nilcauica Huorifera della Campauia.
*Soci»'tö des Natiiralistes de Kiew: Memoire«. Tome 8.
♦Stapff. F. M.. Dr. in Weisensee Ix^i Berlin: Karfc ries nntcrn Knis»'lirli;ilfs.
— ( her Niveaurtchwanknn'/cn zur Eiszeit nebst VewucU einer Ulie-
derung de» Ciebirgsdiluviums.
— Bodeiilemperatnrbeobacbtnngen im Hinterlande der Wallflicbbaj.
— Notis ttber da« Klima von WaUftscbbaj.
— Easai d'nne elatdication du Gneise de l'Entengebiise.
'^S tos eich, M., I^rof. in Triebt: Brami di Elmintologia tergestina.
— Suntti di aicuni lavori sopra parassitf.
♦Streng. A , Prof. in (iie-^Hen: Kleine Mitteilungen.
*Vereiu „Lotos" in I'ra;;: .Lutoa", Jahrbuch fllr Natorwissenichaft. Neue
F'iisjre, Bd. 7 8.
♦Verwaltunir i'Wr Knust und Wi-ififnst haft in Dresden; Beriiht über
die \ crwaituug und \ ennehruug der Köuigl. Sammlungen für
Kunst und Wiaeenachaft. 1884—86.
*V olger, 0., Dr. In Soden: Abermali: Uneer Witten von dem Erdbeboi.
(Bemerkungen zu dem Vortrage des Herrn Oberrealscbullebrers
MUller.)
— Ubrr rinft neue l^uellentheurie auf meteorologischer Basis.
'^Wagner jb'ree Istitute of S it u o of Philadelphia. Transactiona, Vul. 1.
*Wagner, Ernst, aus Berlin: I ber die GrunilbcdiiiLaiiiircn mrkrouietrischer
Einstellung bei Teleskopen. (luaugural-Dis^ertatiun.)
B. Im Tausch erlialteii.
Von Akademien, Behörden, OeBellachnften, Instttntlonen, Vereinen n. denH*
gegen die Ablrnndlwigen und Berlehte der €}cael]fldmft«
Amien« .Societ«' Linn/cnue du uurd de la Frauue:
Bulletin. I ino 7 8, Xo. 154—174.
Amsterdam. König!. Akademie der Wissenschaften:
Jaarboek 1886.
Verhandelingen. Deel 26.
Verslagen en Mededeelingen. 3 Beeks, Deel 2.
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— 41 —
Amsterdam. Kflnigl. Akademie der Wiflseti«ebeftett:
— Zoologische Gesellschaft:
ßijdragen tot de Dierkande. Afiev. 13. tiedeelte 4.
Aagsbarg Nntnrhistorischer Verein:
Bericht 2i>. 1887.
Baltimore, John Hopkin«? rnirerftty:
Circulars. Vol. 6—7, No. bS uud tiO— ♦»5.
Stndiea from the Biological Laboratory. Vol. 4, No. 1—2.
Bamberg. Naturforschende GeselUchaft:
Bericlit 14.
Basel. Natarforscheude G escll^cbalt:
VerbaadlnngeiL Teil 8, Heft 8.
BataTia. Natnvrknndige Vereenigiiig in Neederlandscli
Indie:
Natnnrkimdig TUdscbrift« 8er. 8, Deel 46.
Bergen. Bergens Masenm:
Aaisberetning 1886.
Berlin. Königl. Preuü!«. Akademie der Wissenschaften:
Physikalische Ahhan<llnn<rpn IHHfi
Sitzunpoherichle 1887, Nu. 19— asi mid 41—54. 1888, No. ö.
— Deutsch egeoloo^iürheGeseilscbaft:
Zeitschrift. Band 39, Heft 1—4.
Katalog der Bibliothek 1887.
— Königl. geologische Landesanstalt und Bergakatlcmie:
Geologische Spezialkarte Ton l'reuäi>eQ und den Thüringischen Staaten.
JA&L 32, nebet ErUnterangen in 6 Hefte», Lief. 34, nebst Er*
Iftutemngen, No. 4, fi, 6, 10, Ii nnd 12, Lief. 35, nebst ErlKa-
terungen, No. 13, 14, 1.5, 19, 20, 21, 2.^, 26, 27.
AMnin lluugen cor geologischen Spesialkarte. Bd. 7, Ueft 4. Bd. 8,
Heft 2.
Jahrbuch 1886.
— Botanisclier Verein lür die ProviuK Brandenburg:
Verbandluugeu, Jahrg. 28, 1886.
— Gesellschaft ii atur forschender Freunde:
Sitningsbeficht 1885, No. 10. 1887.
Bern. Natnrforeehende Gesellsebaft:
HitteUnngen 1886, No, 1143-'1168. 1887, No. 1169—1194.
Bistrin. Oewerbachnle:
Sitnmgsbericht 13, 1886^7.
BObm. Lelpa. NordbObmischer Ezkursiona>Klttb:
Mitteilungen. Jahrg. 10, Heft 2—4. Jahrg. 11, Heft 1.
Warm, Fr. : Das Knmmergebirge (Festschrift).
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— 42 —
Bologna. B. Äccademia delleiciense delT Istituto:
Memorie. Ser. 4, Tomo 7.
Boau. Naturhisturisclier Verein der Preuss. llheiiilaude und
Westfalens und des Heg. - Bez. Oauabriick:
Verbandlungen. Jahrg. 44, ö. Folge. Jahrg. 4. 1. und 2. HSIfte.
Burdeaux. Sociale des scieuces ph^sitiueü et uatitreile»:
Utaloires. Ton» 8, Noi d. Tome 3, No. 1.
ObservatioiM plnvItnDitriqaei et tlmiom^triqoee. ISSö'-Sß.
Boston. American ac&deny of arts an«! aciences:
Pfooeeaingt. N. S. Vol. 14. Wholea Serie«. Vol. 22, Part. 1.
BrauDschweig. Verein fftr Natorwisienaehaft:
Jattresbericbt 8-6, 1881—87.
Bremen. N'aturwissenschaftlichur Verein:
Abhandlnngen. Bd. 10, Heft 1—2.
Breslau. Schlesische GeselUebaft für vaterlftndi«che Knllur:
Jahresbericht 64.
Kreba. Dr. J. ; Zacharias Allerts Ta^aibuch aus dem Juliie iMi7,
— Land wirtschat'tlicber Ceutralvereiu tttr ijclile»ieu;
Jahresbericht 1887.
Bruuklya. Brooklyn entuuiulogical Suciety:
Entoinologica aniericana. Voi. 8, 1887- 88.
Brünn. Naturforschender Verein:
Verbaudlungeu Bd. 24. Heft 2.
. 26.
Bnidit 4 und 6 der Heteorologischoi Komminion.
— K. k. UKhritch • Scblesische Geaellscliaft sur Be*
fSrderttttg des Ackerbanea, der Natar- nnd Landes-
kunde:
Uittcilungeu. 1887. 2 Teile.
Brüssel (B r u x c ! 1 c ' A < a d m i e r oy n I e des sciences des lettres
et des beau.\ m in de Belgiques:
Auuuaires. 188Ü-1887.
Balletins. Ser. 3. Tome 9—13. 1885—87.
Cataiogne des lim» de la BiblioUieqne de Tacad^mie royale. 3 Bde.
Notice« biograpbiqnes et bibliographiqnes. 1886.
M''!no|rps coiironiiA« |" et autr»;H niAinuircs Tome 37, H8, HI)
Mi'uiuircä cuiironni's et memoire.« des savaut« t>trauger!$ 4".
Tome 47 48.
llömolres des membres. Tome 4ft.
Soei6t6 entomologi (|ne de Belgiqne:
Annalea. Tome 30.
Table gAni'rale des aiinales 1—30 et cataiogne des ouvrages
p^odiqnee.
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— —
Calctttta. Asiatie Suciety of Bengal:
Jüurual Vol. 54. Part. 2. Xu. 4.
g g 66. a 2. a 6.
g g 66. 9 8. 1^ 1—3.
Proceedinga. 1887. No. 2-^10.
18HH. , 1.
Cambridj^e. Mass U. S. A. Maseum of Coioiiarati?e Zoology:
Anuual Keirurt. 1886—87.
Bulleün. Vul. 13. Xo. 4-8.
, , 16. , 1. Wbole S«r.
Memoin. Vol. 15.
, , 16. No. 1—2.
Chemnitz. Natur wigsenscbaftliche üesellscliafi:
H*>ri'}ir 10
Christ iaiiia. Ki»nigl. Norwegische Uni veräit iit :
Forbauüliuger ved de Skandinaviaake Naturfur^kerea 1686.
Vandstand$obiwvaUoner, Heft 4.
Geodätische Arbeiten. Heft 4.
Anmud Heiland, Prugraram filr 1886, 2. Sem.
Schübeier. Viridarinrn iifu wegicum. Bd. 1—2.
Chnr. Na t u rf or s r Ii e nde (i eselUi haft Graubü iid ens;
Jahresbericht 1885—86. Neue Folge. Jahrg. 30.
Cordoba. Aeademia Nacional de Clencla« de la Eepublica
Argentina;
Actm Tome V, Eutiega 3. Tome VI, Entrega 1,
Delft. Ecole poly technique:
Annale!«. Tome 'l Livr. 4. 1SH7 - KH.
Douaueschin}j:eii. Verein tür Uescbiobte und Naturgeacbichte:
Schriften. Heft 6, 1888.
Dorpat. Natur foracher-GeselUchaft:
Archiv fOr die Natnigeachichte Ut-, Ehst> und Kurland«. Bd. 9,
Uef. 4.
Sitimigeberichte. Bd. 8. Heft l, 18H(;
rdJlea. V i t-n r wi enfrliuftlidie «it^Hellachaft »leie*:
Sifznnirsberi* hl und .Mtluvudlungeu 1887.
L>ubliu. Koyal Dublin Society:
Soientllic TTannctions. Ser. 2, Vol. 8, Nu. 11—13.
Scientific Proceedings No. Ser. Vol. 6, Part 3—6.
Edinbvrgh. Royal physical Society:
Proceedincfs 1886-87.
Eibert'eld-Barm(>n. Naturwissenschaftlicher Verein:
Jahresbericlite, Heft 7.
Florenz. Real Istitnto di stradi superiori pratici e di per-
fexionamente:
Bolletino delle Pablicaziuui No. 34-47, 49-64.
PabUcazione 1883-84, 4 Hefte.
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S. Francisco. California Academy of sciences:
Bulletin. Vol. 2. No, 7.
Fraakliirt a. M. Neue Zoo logische U est" 11 sc Im ft:
Der Zoologische Garten. 1887, Nu. i—i2. 188«, Nu. 1-3.
— Seaekenbergisehe Stiflnngs-AdiDiniBtration :
62. und 68. Naehrieht tob dem Fortgang^ und Zuwadw der Seuckeu-
bergisclien Stiftuiii::.
— P h y 8 i k a 1 i H 0 Ii e r Verein:
Jahresbericht 1885— SM.
— Freies Deutsches Uockätit't:
Berifiht«. Jakig. 1887—88. Bd. 3, Heft 8—4. Bd. 4, Ueft 1-2.
Hitglieder-Veneidinjs 1887.
— Kaufmännischer Verein:
Jahresbericht 23.
Frankfurt a. 0. Naturwissenschaftlicher Verein des Beg.-
Bez. Frankfurt a. O. :
Monatliche Mitteilungen aas dem Geaamtgebiete der Naturwiäacu-
schaften. Bd. 4.
Sodetetum Litteme 1887, Mo. 9—18. 1888, No. 8.
Freiburg. Naturforaehende Oesellscbaft:
Berichte 1886. Bd. 8, Heft 4.
Genf (Gen&ve). SociSt^ de phyeique et d'histoire naturelle:
Coinpte • rendu des trnvaux. 69 tession i Genive, 10— 18 aoAt.
M^inioires. Tome. 29, ^t. 2.
Genua (Genoval Mu seo civico di storia naturale:
Annali Ser. 2 Vol. 3—5.
(iieasen. Obt-rheasiscbe Gcsellechaft fttr Natur- und Heil-
kunde:
Bericht 86.
Glasgow. Natural hietory Society:
Proceedings and Tranaactiona. Vol. 1. New. Ser. Part, 8.
Ottetrow. Verein der Freunde der Naturgeecbichte:
Aiehiv 1887.
Graa. .V at n rwissenschaftlicher Verein fttr Steiermark:
Mitteilungen 1886.
Greifswald. Natur wissenechaftlicher Verein für NeU'Vor-
I) f t mm e r u und R tt sr e n :
Mitteilungen. Jahrg. 18, 188ö.
Halle a. S. Kaistn l. Leopoldinisch - Caroiiniecb- Deutsche
Akademie der Natnriorscher :
Leopoldiua. Heft 22, No. 23—24. Heft 23, No. 5—24- Heft 24,
No. 1-8.
— Verein fllr Erdkunde:
lOtteilungen 1887.
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— 45 —
Hamburg. Natnrwisäensili ältlicher Verein:
Abhaudiangen, Bd. 10. (Festschrift zur Feier des 50jährigen Beatebeuü.)
— Naturhistorisches Museum:
Beriebt 1886.
— Tersin fflr natnrwiiBftttschaftliche Unterhaltiing:
Verlutnaioiigw 1883—85.
Hanan. Wetteraitische Oesellscbaft fflr die sresamte Natar-
künde:
Ikricht ISöl-fU) und 1880-87.
Harlem. Sc^ m t6 Hollandaise des scieaees exactea et ua«
t n r e 1 1 e s :
Archive» neerlaudaises. Tome 19, Ii vre I — .1. Tome 21 , Ii vre 5.
Tome 22, llvre 1—6.
Everte, Dr. pbil.J.E.: Niewe Naamlüit van nederlandaclie M'hild-
fleugelige In^ecten (Natnnrkandige Verhandelifigeti. 3^* Vers,
Deel 4. 4'^« en laatste stuck.)
— Teyler Stiftung (Musi'e Teyler):
Archive« Ser. 2. Vol. 3. Part. 1.
Cfttalogne de la Biblioth«'(iue. Livr. 5—6.
lieidelberc: N a t n r Ii i h t r i s cli - medicinisch er Verein:
Vprlmndluiigen. Bd 4, Heft 1.
Jassjr. Socii't^' des im dcc ins et naturaliste»:
Bulletin 1887. N\> 0- S».
.1 e n a. M e d i c i n i » c h - u a t u r w i s s o » s c h a r 1 1 i c h e U e s e 1 1 o c Ii a f t :
Jenaische Zeit^cbrift. Bd. 20. Neue Folge. Bd. 13, Hetr 4. Bd. 14,
Heft 1-4.
1 n n ä Ii r u c k. N a t n r w i .s » e n ^ cli a 1 1 1 i c h - lu e d i c i n i s c Ii e t Verein:
Berichte. Jahrg. 16. 1886-87.
Kiel. Natnrwistenschaftlieher Verein fflr Schleswig-
Holstein:
Schriften. Bd. 7, Heft 1.
Landshnt Botaniseher Verein: «
Bericht 10. 1886-87.
Lansanne. Soci^t6 vaudoise des sc ie in es natnrelles:
BaUetin. 3. S^r. VoL 22, No. 95—96.
Leyden. Üniversitsts-Bibliothek:
Jaarboek van hct Mijnwezcu in Nederlandsch Ost-Indie. Jahrg. 1886
und 1886, 2 Teile, nnd 1887.
— Neder ! a Ti 1 Ht Ii e dierkaadige Vereenignng:
Tijdschritt. St r 2 Deel I. aflev 3 4 Peel IT, aflov. 1—2.
Linz. Verein f(lr Naturkunde in Österreich ob der Knna.
Jahresbericht 17.
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— 46 —
Jii<4Habon ^Liabuaj. Sociedade de Ueugrapliia:
Boletint. S6r. fi, No. 9-12. S^. 7, No. 1-7.
Elof^o hiBtorico.
Academia real das seleneiat:
Journal 1887, No. 46.
London. Royal So ciety :
Pliilo»opbical trniisactiong. Vf»! 177 part 1—2.
Proreertiogs. Vol. 42, Nq. 254-257, Vol. 43, No. 258 - 2G4.
3[itgIied6r'V«neichnis 1886.
— Linneaa Society:
TrausactioBi. Zoology. Vol. 4, part. 1-8. Botanjr. Vnl 2, pari. 9—14.
The jonmal. Zoology. Vol. 19-21, No. 114—117 nnd 126--1-29.
Botauy , 23-24, , 145-149 , 151-158.
List of tlif» LiiiTiPan .Wiety. 18H6-H7.
— British Museiiin (.Zoological departinent):
Catatogne of the Urdt of the Btitith Mnmm. Vol. 12.
« « foMÜ Nanraiialia. Part 5.
Guide to the Stell and Starfiab, Galieries, HoUtuica, Echinadermata,
Vennes.
— K 0 y a I m i c r o <? <■ 0 ]) i c a 1 Society:
Juumal 1HH7. Part. 3-« hikI (>a. 1888. i'art 1-2.
, Ser. 2. Vol. 4, part. 4.
— Zoological Society:
Transaetiotis. Vol. 12, pert. 4—6,
Proceeding« 1886. Part. 4. 1887. Part. 1—».
Lttbeclc. Naturbistorisches MaROnm:
.laliresbericlit 1886.
Lüneburg: NRtwrwi^.«ien>»rhaftlicher Verein:
Jahresbelte 10. 1886- h?
Lilttich (Liege). Soci6tfe royale des seien res:
H6moire.H. Skr. 2. Tome 14.
Lnnd. Carolinisebe Universität:
Acta nnivereitatis Lnndeneie. Tome 83 1888—87.
' AooessiottB-Katalog 2. 1887.
Luxemburg. SocUt^ royale des seiences uatnrelles et
matbematiques:
Obwvatioas mett'-orolo^Tqnes, Vol. 3—4.
Lyon. M u i$ (• c d b i a t o i r e naturelle:
Archives. Tome 4. 1887.
Hagdebnrg. Katnrwissenschaftllcher Verein :
Jahr^bericht and Abbandlongen 188ß.
Uarbnrg. OeselUchaft snr Beförderung der gesamten Natur-
wissen s« r li r f t n :
Schriften. Bd. 12. Abt. 2,
8itzungHberii bte 188(i - «7.
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— 47 —
Melbourne. (» n verinnent o( tbe Colone of Victoria (Natural
H isst t» r.v) :
Prodromna of the Zooln^^y it \ iutoria Decade l—lb.
Mudeoa. ^rx ietä de i naturalis ti :
Atti. Hi'T. 3. Vol. 3-r> Anno 2Ü-21.)
Montreal. Royal Society nt Tanada:
rrooeedings and Trannft! rimis Voi. 4 1S84I.
Montpellier. Acadfmie des sciences et lettre»:
Mönoirea. Tome tl, Cuc. 1.
IfoskAii« Soei^t^ imp^rinle des natnrelistee:
Bulletin IHM? V.,. 2 4. 1886, No. l.
MeteoroIogi^c)le Beobachtnugen 1887.
Münclien. KßniglicU Bayerische Akademie der Wiiaen«
Abhaudluugeu. IUI 16, Abt. 1—2.
Sitaungsberichte. Heft 1.
Baue r nf ein d, C. H. : Oedftchtniiirede anf Joa. von Frannhofer.
zur Fm seines lOOjILIingen Geburtstages.
Mttnster. Westfilischer ProTinsial-Verein:
Jabresberiebt 16. 1886.
Neapel. B. Aecademia delle sciense fisicbe et mathematicbe
Rmdieonto. Anno 2Ö. Fase. 4—12,
— Zoologiache Station :
XittbeUmigen. Bd. 7, Heft 2. Bd. 8^ Heft 1.
Neuebatel. Soci£t( des iciences naturelles:
Bulletin. Tome 15.
New-York. Academy of seiences:
Annais. Vol. 8, No. 11—12. Vol. 4, No. 1-2.
Transaetioni. Vol. 4, 1884-86. Vol. 6, No. 7— 8. Vol. 6, lARß— 87.
Nürnberg. Natorbistoriscbe Oeaellscbaft:
SitsDttgsberiebt 1886.
Odessa. Nenrussiscbe Natnrforseber-Oesellschaft:
Bote. Tome 12, Xo. 1—2.
Offenbach. Verein für Naturkunde:
Bericht 20 28. 1884-^87
Ottawa, n e <> I ogical and natural history »urvey n( Canada:
JiajipL.rt aaouel. Vol. l. I88ö
Maps 1886.
Paris. 8oel#t6 loologique de France :
Bulletin 1886. Vol. 11, part. 6-6.
1887. , 12, , 1-4.
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r a r i S o c i ü 1 6 g u 1 u g i q u c <i c F i" a n c e :
BulleUn. Str. 3. Tome 14, No. 8.
s » 3« ■ » 1—8.
— Sociiti philoinfttblqne:
Bulletin. 8%r. 7. Tenne 8, No. 2—4.
PaeoaiL Natnrhiitoriiicher Verein:
Bericht U. 1886—87.
St. Petersburg. Acad^mie im]M'*riale des fc^ienren:
Bulletin. Tomp Hl, No. 4. Tome 32, No, 1.
Mimoire.s. Touie .^ö. No. 2—10.
— C o in i t (• g o 1 0 g i q u e :
Bulletin. Vol. 6, No. 6—10.
Snpplenent nn toU 6 des Bolletine.
Hömoires. Vol. 3, Xo. ö. Vol. 3, Xo. 3. Vol. 4, No. 1.
— Societas entoinotogica Rosdlca:
ITorae .Societatif entomoloj^cae. Tome 21. 1887.
— Kaiserlicher hotanisclier fJarten :
A» ta horti petronolitani. Tonin» 10, faüc. l.
Philadelplna. .Arademv n i n n t urat scienceM :
l'roceeding.H 18*1«. Part.
. 1887. , 1-2,
— American philosophical üocicty:
Proceedings. Vol. 24, No. 126^128.
Philadelphia. Leonard Scott. Publicationa Co. :
The averican natnralist. Vol. 22, No. 263— 256.
Pisa. Society Toscana di »cienie natnrali:
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, (Procemi Terhali). Vol. 6, Seite 228-265.
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Verhandlungen. Neue Folj?e. Heft 5— (5.
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Eegensburg. Nfttarwf isenscliaftlielier Verein:
Kmrreepondenshlatt, Jahrg. 40.
Beichenberg. (Österreich.) Verein der Naturfreunde:
HitteiliiBgNi. Jahrg. 18.
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Kartbladen. S6r. Aa, No. 92, 94, 97-99, 101, 102.
. Ab, , 11-12.
Beskriftiiii«. 86r. Aa, No. 98, 94, 97—99, 101, 102.
. Ab, , 11-12.
. Bb, . 6.
, , C, , 78 - 84, 86-88, 90 und 91.
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Aonnal report of the Geologtcal and natural luitoiy rarmy of
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Kenntnisse:
flebriften 1886-87.
Wiesbaden. Nassauiscber Verein für Naturkunde:
Jahrblleher. Jahrg. 40.
Würzburg. PhyalkaHäch-med iciniiscbe Gesellschaft:
Sitsnngaberichte 1887.
Verhandinngen. Nene Folge. Bd. 20—21.
Zftrieb. Allgem. Schweiserisebe natnrforscbende GeselUcbaft:
ArebiTea des Seienoes pbjMqnes et naturelles. Compte-Rendn des
travaux 1887.
Nene Denkschriften. Bd 30, Abt. 1
Verhandlungen. 61). Jahresversammlung in Genf, 10—12. Aug. 1H86.
\ eriiandlungeu in Fraueufeld, 7—9. Aug. 1887. 70. Jaliresversamiu-
Inng, Jahresbericht 1886-87.
C. Durch Kauf enmlioii.
(Dl« mit * bwniebneten liad andi fVlUier gvbalten worden.)
^Abhandlungen der schweizerischen paiäontologi.schen (iesell.'tchait.
^AniOTcan jonmal of arts and sciences.
Anatomisdier Anxeiger.
*Annale8 des sciences naturelles (Zoologie et botaniqne).
♦Animles de la Hocir-t/' entninolotriqne de France.
*Annals atu! nmgazine of natnr;!! history.
*Arch>ves de physiologie norwale et pathologique.
*Arehiv für Anthropologie.
*ArehIv für Anatomie und Physiologie.
*Arebiv Ar mikroskopisebe Anatomie.
4»
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— 52 -
*Archiv fiir NatiirijoscLichte.
♦Jieitrfige zur ifculojjischeu Karte der Schweiz.
Beiträge zur Paläoutcilogie Österreichs. Bd. 4, cuuipL
^Berliner entomologische Zeitschrift.
Bowerbftnk, A.: Monograph of tbe British Spongitdat, VoL
*Bronn: Klassen niid Ordnungeu des TieiTeivlli.
*Cabaiiis: .Tmiriial fiir Ornithologie.
('am 8, Victor J. ; hahtn und Briefe von Charles Darwia. 3 Bäude.
♦Deutsche entoinologische ZelUnchrift.
*Fanna nnd Flora des Golfes von Neapel.
^Gegenbaur: Mur])hologisehe8 Jahrbuch. (Bine Zeitsdirift fllr AaatomM
Tind l'liy-iitlogie.)
♦Geolügical iiiagiiziiie.
üeologischo Karte des Grossherzogtums Hensen.
Gray, John Ed.: Catalogue of shield reptils in tbe CoUection of tbe
British ^(nseum. Part. 1. Testudinaia,
*(f r n t h : Zeitsclirift für Krystallographie und Mineralogie.
*Uofmann & Schwalbe: Jahresbericht ttber die Fortschritte der Ana-
tomie und l'hysiologie.
^Humboldt, Zeitschril't für die gesamten Naturwissenschaften.
*Jast, Leop. : Botanischer Jahresbericht
*Kobelt: Jahrbücher der Dent.schen malakosooloflscheii Gesellsehait
*Leuckart und Nit.sche: Wandtaftlu.
T.citfkart und Chun: BiMintheca zonlogira.
*L i n d e u B c h m i 1 1 : Altertümer unserer heidnischen Vorzeit.
*HftlakozoolQgiscbe Blätter.
*Hartiiii-Chemnits: Systematisches KonehjUra-Kabinet
Uarshall and de Xic^rille: The Bntterlliai of India, Bmnah and
<'f vlon. Bde. 13.
Mejer, H ; Die i^tatUt and Mechanik des menschlichen Knochengerüstes.
1H73.
*Ualler: Archiv für Anatomie und Physiologie.
*Nachrichtsblatt der Deutschen nalakoMoIogiscben Oeselischalt
^Nature.
♦Neues Jahrbucli fSr Mineralogie, Geologie nnd Paläontologie.
♦Palroiitulugie Irancaise.
*V f 1 (i g e r : Archiv fiir die gesamte Physiologie d«BH«MdiflD «nd der Tfero.
^Qnarteriy Jonmal of the geologieal Society of London.
Ranke, J. Prof.: Der 3Ien.Hch.
Bd. 1. Entwickelun;,', l'au und Leben des menschlichen Körpers.
Bd. 2 IMp heutigen und die vorgeschichtlichen Meuschenrassen.
♦B 0 1 h : AUgeJueine und chemische Geologie. Bd. 2, Abt. 8.
liuss, Karl: Die Papageien, ihre Naturgeschichte, Pllcge, Züchtaug nnd
Abrichtnng.
*SeIenka, E., Prof.: Stndien Uber Stttwickdongsgeeeblchto der Tier».
Heft 4, 2. H&lfte.
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— 53 —
*S6lliper: Arbeiten aua dem Zoologiscli-zootomiscben Infltitot in WUrzburg.
— Reisen im Archipel der Pliiliiipinen Teil 2. WisseascbaftUche Aesol-
tate. Bd. 5. Lief. 1—2 Die Tagfalter.
*Ta8cbenberg, 0., Dr.: Bibliutbeca zoolugica.
«TheMonu conebyUoram. Part 44.
*Tro8cheI: Ardüv Ar KütnrgMOliicIite.
•Tschermack, G. : Mineralogiscbe und petrognphbcbe Mitt- iluni^en.
*Weate r 1 u n d. K A^; : Faun» der ia der pftläarktiachen Region lebenden
Biuueiikuiicli^lien.
♦Zeitschrift fttr Ethnologie.
*Z i 1 1 e 1 : Uandbucb für Paläuntologie.
*Zooloc:i8eher Jabresberiebt Heransgegeb«! von der Zoologiicbe» Station
in Neapel.
Zoologiseber Anneiger. Jabrg. 10. 1887. No. 268.
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- 54 -
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55 —
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Anhang
A. Sektionsbericlrte.
Herpetologisclie Sektion.
Im laufenden Jabre wurden neben einigen Restbeständen
namentUcb die in der letzten Zeit eingetroffenen reichen Samm-
lungen der Herren Konsul Dr. 0. Fr. von Moellendorff,
Otto Herz und B. Scbmacker and China, des Herrn Paul
Hesse vom Congo, des Herrn Dr. Hans Schinz ans den
deutschen Kolonien Sfidwest-Afrikas und des Wirkl. Staatsraths
Dr. G. von Radde Ezc. aus Tranakasplen durchgearbeitet
und wissenschaftlich verwertet. In Vorbereitung ist die Bearbei-
tung der im M&rz 1887 eingelaufenen Überaus reichen und wertr
vollen Sendungen Konsul von Moellendorff*8 an Beptilien
und Batrachiem der Philippinen.
Von besonders bemerkenswerten Gaben, welche die Samm-
lung im Laufe des verflossenen Jahres erhielt, nenne ich ausser-
dem noch das Prachtstflck von Helodertna muperfum Cope aus
Arizona, ein Geschenk des Herrn Dr. Zipperlen in Cindnnati,
die kostbare TesHuh Vemami Smith aus Namaland, eine Eztra-
gabe des Henn Dr. Hans Schinz in Riesbach bei Zflricb,
die schönen Stücke von LaeerUt oeeUata var. Tangitam Blgr.,
Nototrema ntarsupiahim D.AB. und Qymnodaetyhu Russowi Str.,
ein Geschenk des Herrn G. A. Boulenger in London, sowie
den immer noch heimatslosen, seltenen Tragops frontiem^us Gtlir.
von mir. Ausserdem erhielten wir noch wertvolle kleine Saiten
von Arten der griechischen Inseln, darunter Gymiiodaciylm
Oerixmi Bttgr. von Kasos, durch Herrn E. von Oertzen in
Berlin, und von Arten des oberen Beni in Bolivia, darunter die
neue Schlange Ocopkis EmmeUf durch Herni Ferd. Emmel in
Arequipa.
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— 57 —
Im Kauf erhielten wir endlich durch Herrn C. A. Poehl
in Hamburg 1 37 Nummern von Reptilien und Batrachiem, darun-
ter namentlicli schöne und seltene Arten aas Aastralien und
Polynesien, die vielfach f&r die Sammlang nen waren and sehr
erwünscht kamen.
Wie in früheren Jahren wurde der Sektionär bei schwieri-
gen systematischen Fragen von den Herren (1, A. Boul enger
am British Mnseam in London und Akad. Dr. Alex. Strauch
am Zool. Museum in St. Petersburg unterstützt und konnte
andererseits den Museen von Berlin, Braunschweig, Dresden,
Nürnberg, Ueidelbeig, Rostock and Tiilis mit Rat an die Hand
gehen.
Dr. 0. Boettger.
Sektion für Schmetterlinge.
Im Joli 1887 warde folgender Vertrag mit dem Kaiser
Wilbelms-Gymnasiam zn Montabaur abgeschlossen: £ine
grössere Samnüong von Himalaya-Schmetterlingen, welche das-
selbe dnrch den Direktor des Mnsenms in Bombay, eines früheren
Schülers der Anstalt, Professor Dr. Führer, als Geschenk ge-
schickt erhalten hatte and die durch Herrn O. Mfiller in Sikkim
gesammelt and gut erhalten, aber teilweise angespannt oder in
englischer Manier zagerichtet waren, sollten im hiesigen Mnseam
gespannt, resp. umgespannt, bestimmt, geordnet, in stattliche
Kasten, diese gegen besondere Entschädignng, untergebracht
werden, um die Sammlung für die Schule nutzbar machen zu
können — gegen Abtretung einer Anzahl der Gesellschaft wün-
schenswert erscheinender Dubletten. Nach dreieinhalbmonat^
lieber Arbeit kam die fertiggestellte und sich gut pr&sentierende
Sammlung Anfangs des Jahres 1888 im Vogelsaale unseres
Museums auf einige Zeit zur Öffentlichen Ausstellung und
wurde nach Aussage des Kustos durch zahlreichen Besuch
besichtigt.
Man benutzte von Seiten der Gesellschaft gern die Gelegen-
heit, eine so originell abgeschlossene Lokalsammlun^, die nur
wenig Anklänge an die europäische Fauna zeigt, der Öifentlich-
keit vorzuführen, umsomehr als häufig Wünsche von Museums-
Besuchern laut werden, solche durch fortwährend auffallendes
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— 58 —
Licht so leicht bt -^i hridin^tp ninl für gewöhnlich m dunkle Schränke
sorgsam versclüosseiie iHjjekte ausgestellt zu sehen.
Für die Sektion war es wichtig:, zu unseren scheu * i worde-
nen Himalaya-Lepidopteren noch eine Anzahl uns fehlender zu-
fügen zu können. Dass das Kaiser Wilhelms- Gym na si um und
die Stadt Montabaur zufrieden mit der Herstellung der zwanzig
grosse Kasten Holenden Sammhing war, geht genügend aus der
zwischen Herrn Professur Dr. H. Breuer, jetzt unser korrespon-
dierendes Mitglied, und dem Unterzeichneten gefiilirten Korrespon-
denz liervor, ebenso auch dadurch, dass bereits aus derselben
Quelle eine neue Sendung, meist Heteroceren, bei uns unter
gleicher Vereinbarung eingetroffen ist. i28. April 1888.)
Am 25. September 1887 erhielt die Sammlung ein will-
kommenes (reschenk von unserem korrespondierenden Mitgliede,
Herrn Wilh. Eckhardt in Lima (von hier), 72 Schmetterlinge
aus dem Na pofluss- Gebiet, die um 'so erwünschter sind, als
das Museum noch verhältnismässig arm an Südamerikanern ist.
Käuflich wurden durch Herrn Kunsthändler Honrath
in Berlin am 27. Oktober 1887 erworben: ein Anteil der von
Frau R. Monteira 1886 an der Delagoa-Bay gesammelten
Schmetterlinge; wenn wir hierdurch aach keinen Zuwachs von
neuen Arten erhielten, so werden doch die ausserordentlich
sanberen Exemplare eine Zierde unserer Sammlung bilden.
Die grosse Schwierigkeit, die die Bearbeitung der ^Lepi-
dopteren von Madagaskar" bietet, machte eine frühere
Beendigung des Buches nicht möglich. Um jedoch eine weitere
Verzögerung desselben zu verhindern, erscheint es zweckmässig,
die zweite Abteilung nicht abgeschlossen, sondern in mehreren
Lieferungen herauszugeben, deren erste ihrer demnächstigen
Yerdffentlichang entgegengeht.
Saalmüller.
K n 1 0 III (> 1 o g i s c h e S e k 1 1 o n
(mit Aus^chluiss der Schmetterlinge).
Der unterzeichnete SekUonär mnsste während des Sommers
anf mehrere Monate verreisen nnd hatte während dieser Zeit
Herr Oberstlieutenant Saalmaller die Güte, die Bestände der
Sammlung zu überwachen.
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— 59 —
Die Saniinliuig vermehrte sich durch folgende Geschenke:
1. Von Herrn Dr. H. Schinz in Zürich: Versciiicdene
Orthvpleyn. Heim'ptera aus Süd-Afrika.
2. Von Herrn Dr. .Iiiliiis Ziegler: Nestor einer Mauer-
wespe (in Lehm\viiii(lpn> von Monsheim bei Wurms.
3. \ Om korrespondicienden Mitgliede Herrn Henri de
Sanssure in Genf: Verschiedene seltene und neue
Heuschrecken f()i (iioi>h'ru} aus Süd-Afrika, worunter
Arten der merkwiirdigeu froschähnlichen (lattung
Baintrhoniis aus Nama(iua - Land . sowie Hyraen-
optereii ans verschiedenen liändern.
Die Neiierwerlmii^^en wurden von dem Sekiiuniir in die
Sammlung ein^preiht und diese zum 'l\'il dadurcli unipeordnet.
BcsiiikUm's auch konnten die {!:eor(hi»'tPu Teile der Hymenopteren-
und Oi tlioptHipn - SaniiiiliinL' durch luHlirfach in dem letzten
Jahre eingegangene, seitiui ft lilcüde Arten vermehrt werden.
Alle diese wurden au den beüeUendeu Steilen in die Sammlung
einrangiert.
Dr. von Heyden.
(reologisch- pal&ontologische Sektion.
Die hauptsächlicliste Thntif?keit eines der beiden Sektio-
näre bestand in der Begehung des südlichen Taunusrandes;
das wesentlichste Resultat derselben liegt in dem Nachweis
eines mächtigen, hodigelegenen Diluvs und einer w'enig unter-
brochenen Heihe von oVif'] ]diocänen Strandhildungen. Dieses bot
Veranlassung zu einer Mitteilung in einer wissenschaftlichen
Sitzung. In eingehender Weise soll im kommenden Bericht das
Diluvium und Pliocän hiesiger Gegend besprochen werden.
Die (leologie der näheren Umgebung Frankfurts erfuhr
durch neuere tiefere Bohrungen im Stadtwald, Goldstein Rau-
schen, insofem Förderung, als der Betrag der pliocänen Senkung
eruiert und der Nachweis einer gesunkenen Basaltdecke ge-
liefert ist.
Dann fuhr Dr. Kinkelin fort, dem Museum die Funde
aus den Mosbacber Sauden zuzufiUiren. Bei Konservierung der-
selben wurde er besonders von unserem Präparator Herrn
August Kocli unterstutzt.
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- 60 —
Derselbe hat auch die AofisteUnng des Hatitherium Sekinxi,
die als eine sehr geloDgene beseicbnet werden darf, besorgt.
Durch Herrn Oeheinrat Hanchecorne erging das Er-
suchen, unser Material mittelplelstocftner Knochen von Mosbach
für eine Remion und Nenbearbeitong znr Verfttgnng zn stellen.
Im Interesse einer alle diese Beste umfassenden Bearbeitung
Terziehteten wir auf die beabsichtigte Pablikation der seit vier
bis ftnf Jahren fftr das Museum zusammengebrachten fossilen
Skelettreste. Herr Dr. H. S c h r 6 d e r arbeitete dieserhalb einige
Tage im Museum ^ und vir haben alle ihm wflnscbenswerten
Hecen an die geolc^che Landesanstalt nach Berlin gesandt.
Mit Ausnahme dieser waren die Erwerbungen der Mos-
bacher Sachen in der obenerwähnten Sitzung zusammen mit
den Belegen des Pliocftns etc. ausgestellt
Wichtig Ar das Verständnis der DiluTialbildung hiesiger
Gegend ist der Fund eines Oberarmknochens von Elephas anüquus
bei Weilbach.
Dr. fioettger hat die altallnviale Molloskenfanna des
Grossen Bruchs bei Traisa in der Provinz Starkenburg bearbeitet
nnd einige neue Palndinen aus dem Mainzer Becken beschrieben.
Eine M&hewaltung, welche wohl die erfreulichste genannt
werden darf, war diejenige, welcher die Sektionäre bezQglich
der Pläne zur Unterbringung der geologisch-paläontologischen
Sammlung sich widmeten. Es ist nun, da durch Auszug des
physikalisdien Vereins der Baum hiefttr freiliegt, nur zu hoffen,
dass in Bälde aus den verschiedenen Teilen des Museums die
betreifenden Objekte ihre Vereinigung feiern dürfen, indem diese
freien Räume für den neuen Zweck hergerichtet und mit dem
nötigen Mobiliar versehen werden. Der grössere Teil der phyto-
paläontologischen Sammlung wird Übrigens mit der botanis6hen
Sammlung vereint bleiben; ebenso wird die petrographiscbe
Sammlung zunächst der oryktognostischen Sammlung ihre Auf-
stellung erfahren. .
Unter den Geschenken weisen wir besonders auf di^enigen
von Herrn J. Valentin und von Herrn Baron von Eeinach hin,
die besonders auch als Lehmittel in den Vorträgen ttber dyna-
mische Geologie wertvoll sein werden.
April 1888. Dr. F. Einkelin.
Dr. 0. Boettger.
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— 61 —
B. Protokoll-Auszüge über die wissenschaftlichen Sitzungen
wihrand 1887—88.
In diesen Sitzungen werden regelmässig die neuen ( Jesclieiike
nnd Ankäute llir die Sammlungen, sowie für die Bibliothek
Yüi-gelej^.
Diese sind, da ein Verzeicbnis derselben unter I T.. p. 25—59
gegeben ist, lii^^r nicht erwähnt, insofern sicli nicht etwa Vor-
ti'äge daran knuplten. Ebenso ist niclit eiwiihnt, dass. was
regelmässig geschah, das Protokoll der vorigen Sitzung ver-
lesen worden.
Samstag den 5. NoTcmlier 1887.
Vorsitzender Herr Dr. Richters.
Ausgestellt sind die sämtlichen Bracliynren un>rri'S Mu-
seums. Herr Dr. Riihters hiüt den angekündigten Vortrag
über die Brachyureu un.s^ies Museums.
In der Einleitung gibt der Vortragende eine kurze Ge-
schichte der Entstehung unserer Krebssammlung. Der Stamm
derselben ist Kilitpell zu verdanken, der selbst Uber Hrachyuren
veruftentliflitt'. Die utt citierte Abhandlung ist mit vorzüg-
lichen Abbildungen anscrf-stattet, deren Origiiialexemplare rich-
tige (ilieder unserer SaiaujUing sind. FfM-ner erwarl) Klippel 1
im Tausch eine grosse Anzahl. Weiteren Zuwachs erhielt die
Samnihing durch die Reisen von Ii ein, Noll und (Jrenacher,
durch die (^esdicnke von Ebenau und Stumpf, (Joldschniidt
und durch einen grösseren Ankauf vom Museum (iodellroy in
Hamburg, so dass wir jetzt 294 Arten besitzen.
Der Vortragende bespricht hierauf die (irundzöge der
Organisation der in Rede stehenden Tieie an besonders ge-
eigueteu Repräsentanten und begründet mittelst der Metamor-
phose der Brachyuren den Satz, dass sich dieselben durch
rtiekschreitende Veränderung des Abdomens aus den Macruren
entwickelt haben Dafür spreche auch ihr späteres Auttreten
in geologischer Beziehung. Während Macruren bereits im Devon
sich finden trifft man die eistt^u Brachyuren in der Kreide.
Damit in Einklang stehe die Konzentration ihres Nervens3'stems.
Fast ausschliesslich im Meere lebend, sind doch viele demStrand-
lebeu angepasst. Höchst bemerkenswert seien die spezielleren
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— 62 —
Anpassungen: die Schwinimkrabben haben Huderscheeren von
geringem Gewicht, die Farben sind stets im Einklang mit denen
der Unigebuijg . die Sclieereii sind je nadi dem Nahrungserwerb
kräftig oder leicht gebaut, einfach oder gezähnt, löttelftirmig
oder der Xuochenscheere des Anatonu u iihulich u. w.
Bei O/wo. OrlashttTtfi. fftnlisowa sind dieselben asymmetrisch.
Genauer wiid das sondn bare Stimmorgau vuu (hiipoda erörtert,
welches eine modifizierte Hautstelle repräsentiere, da man bei
Verwandten an der gleichen Stelle Anfänge dazu vurtiudet.
flinsichtlich der AugenbiMiiiig werden Macrophtnhnus, Onjpoda,
Jhipophthidiiiiis ^ St« lio/ililhah/nfs n. a. erörtert. Während die
Muiidwerkzeuge sehr iihriciu.siiuiiiiHid g:ebaut sind, zeigten sich
tiefergehende Verschiedenheiten bei den Kiemen, besonders hin-
sichtlich der Wasserzufuhr; als Beispiele wurden erwiiliiit :
CwpiliH^, Calnppn, Via, Srsarma, Vin <li.^tmi(i, (h tipodu. (icldsimun,
Dotillu, Mfirfttis n. a. Die weiteren Ansfi'ihi iingeii des Redners
erstreckten sidi auf die Geschlechtsverluiltnisse, I hmu, iihisuni.^.
Si/mhiose, bei Phniothci cjs, Dromta, PolyiUctes u. a. und aul die
Verbreitung.
Samstag den 10. Dosember 1887.
Vorsitzender Herr Dr. Ricliters.
1 )er Voi sitzende macht anf mei ksaui auf eine reiche (Vtllt'c-
tion Von Tag>chinetterlingeu dt-s liimalava. welche von HtM'ni
Oberstlieuten.uit Saalmüller, unter Mithilb' *lt s i b-rrn ]>r. (i ey-
l»M'. gespannt, bestimmt und g'eordnet wurden und erteilt dem
erstgenannten Herrn das Die aufgestellte Sammlun«^ von
18 Kasten gehören dem Kaiser Wilhelms-Gymnasiuni in M.mta-
banr. welclu ni dieselben von Herrn Dr. Führer in Hamberg
geschenkt wurde. Sie wurden an un>;«*r ^luseum geschickt be-
huls Spannung nnd Bestimmulijr 5?egen Dubletten der Sammlung.
Redner liabe diese mülu volle und zeitraubende Arbeit auch
nur durcli die Heiliill'e des Herrn Dr. Gey 1er in so kurzer Zeit
bewaltifren können. Der Vortragende bespricht alsdann die Fauna
des Hinialaya, sie bilde eine Unterabteilnng der orientalischen
Region und an Menge der Arten trete sie nur wenig gegen die
Fauna des Amazonenstromes zini\rk. Obwohl viele eigen tiimliche
Arten enthaltend, sind nur einige neue Gattungen vorhanden.
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— 63 —
Der Voi-sitzende spricht dem Bedner deii Dauk der Gesell-
schait aus und teilt mit, dass die Saiiiiiil ing wahrend der iiacli-
sten Tage im Vogelsaal des Miiseunis ausgestellt werden soll.
Über Heioder m<i und IV^m/ werden beitolgende Schreiben
des Herrn Dr. Boettger verlesen:
Über die in der nächsten Sitzung vorzulefjcMide. durcii die
Vermittehmg des Herni Prof. Dr. Noll von llerru Zip perlen
iu Ciiidnuiiti, 0., zum Geschenk erhaltene interessante und wert-
volle grosse Eidechse Heiodermn sNspcrfNm Cnpe aus Arizona,
U. S.A., erlaube ich mir folgende kurze MiLteihiug zu machen:
Die Helüdei Htcitiden bildtMi nacli Baiilenger eine kleine
zwischen die Annielliden und V'araniden einzureihende Eidechsen-
familie, die aus der (Tuttung Iklotknua mit zwei auf Mexico
und die nordamenkauischen Südwest-Staaten beschränkten Arten
und aus der fraglichen (4attung Ldiifhnnofns mit einer auf Borneo
gefundenen Sjjecies besteht. Die Bezahnung von ffelodiium, deren
vorliegender Vertreter der seltneren (beilanfifr nur in einem Stück
im British Museum vertretenen) nordamenkaiiisrhen Art angehiu t,
ist sehr ähnlich der der Schlangen. Die Zähuf sind doniarti«? ge-
krümmt, mit h'icht ani^ f liwollener Basis uiiil /.ieiulK h lose am
Innenrande der Kiefer eingefügt. Alle Kieferzähne sind vorn
and hinten gefnrclit.
Hehdn nia ist die einzige bis jetzt bekannte wirklich
giftige Eidechsengattung. Aber nicht in der Oberkieferpartie
findet .sich nach J. G. Fischer die Giftdrüse, sondern eine solche
ist seltsamirweise nur im Unterkiefer, hier aber in enormer
Entwickeluug, zu beobachten. Vier Ausführungsgange leiten i der-
seits das Sekret in den I^nterkieferknochen : diese Kanäle im iviefer
verästeln sich weiter in je ca. vier kleinere Kanäle, von denen
jeder wiederum zur Vorderseite der Wurzel eines Furchenzahnes
fl\hrt. Diese Vorrichtung beweist unzweideutig, dass das Sekret
die Bestimmung hat. direkt auf das gebissene Tier einzuwirken.
Dass der Biss von llcluilt i um giftig sei, ist in Mexico seit
langer Zeit allgemein bekannt und neuerdings auch mehrfach
durch Sumichrast, Jul. Stein, Boulenger n. a. am leben-
den Tiere konstatiert worden. Sehr interessant ist aber der
Umstand, aut welche Weise das Gilt beim Ibisse in die Wunde
gelangen kann. Es ist zwar anzunehmen, dass von dem reich-
lichen Drilsensekret, von dem nach Sumichrast das Maul des
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gereizten Tieres trieft, auch ein Teil durcli die Farcbenzähne
des Oberkiefera an and in die Bisswunde gelangt. Der ab-
norme Umstand, dass anscheinend nur die Zähne des Unter-
kiefers die Aufgabe haben, das Sekret in das Blut des an-
greifenden (oder angegriffenen) Tieres zu leiten, verliert jedoch
alles Auffallende, wenn man erfikhrt, dass Hdodenna in der
Verteidigung sich stets, bevor es beisst, auf den Rttcketf
wirft, so dass bei dieser Lage die Furchens&hne des Unter-
kiefeis von oben nach unten zn wirken im stände sind und
das Gift, dem Gesetze der Schwere entsprechend, in die Wunde
fliessen lassen, wie bei den Giftschlangen.
Die beiden Stftcke der ftchten Viper, Vipera aspis L., die
von Herrn Lehrer F. Bastier hier Ende Juli 1887 zum Ge-
schenk gemacht worden sind, haben em erhöhtes Interesse, weil
sie zu den wenigen bis jetzt in den Sammlungen anfbewahrten
Exemplaren gehören, die sicher auf deatscbem Boden angetroffen
worden sind. Sie stammen nftmlich ans der Fraze zwischen
Nov6ant nnd Domot in Deutsch -Lothringen, wo sie von dem
bekannten Schlangenf&nger Fölix Barisien ans Gorse ge-
fangen wurden. Wenn auch der Fnndort Mets fttr V. aspis alt-
beglaubigt war (vergl. Holandre, Faune du D^p. de laMoseUe,
Vert^brös), so sind doch authentische Exemphire meines Wissens
in neuerer Zeit nicht von Forschern nntersndit worden. Stranch
z. B. hatte 1869 von dort noch keine Stttcke gesehen, nnd die
Best&tignng des Vorkommens war somit sehr erwünscht.
Ober einen zweiten Fundort der r. aspis in Dentschland
wird hoffentlich bald Herr J. Blum hier unter Vorlage von
authentischen Exemplaren ans dem sttdlichen Baden Mitteilung
machen kdnnen. Audi dieser von Leydig zuerst erwftlmte
Fundort bedurfte der Bestätigung; durch den neuerlidien Fang
zweier Exemplare ist auch tief im Stidwesten Deutschlands dieser
zweite Herd der giftigen Schlange durch Herrn Blum sicher-
gestellt worden.
Was die üntersdiiede der V/pcra a^spis L. von der Kreuz-
otter, Vipera berus L., anlangt, so sind dieselben an den Grenzen
ihres Verbreitungsgebietes nicht ganz scharfe, nnd die Be-
stimmung beider Schlangen ist daher in einzänen Fällen nicht
ganz leicht. Die vorliegenden Stttcke aber, beiiles Weibchen,
sind ganz typische Exemplare, ausgezeiclmet durch das Fehlen
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jeglicher grösserer, regelinftssig angeordneter Scbilder anf dem
Scheitel and durch das Vorhandensein von zwei L&ngsreihen
Schuppen zwischen Auge und Oberlippenschildem, während die
typische Kreuzotter einen teilweise beschilderten Scheitel and
nor eine Läagareihe Schappen zwischen Aoge and Oberlippen-
Schildern besitzt Während das.d* von F. a»pis am hänfi^ten
grflnlicbgraae, oft sehr helle Grandfarbe besitzt, zeigt das
wie die vorliegenden Stücke, meist ein grauliches oder rötliches
Braan, Eigentümlichkeiten, die sie mit T. tfente gemein hat.
Die Schwanzspitze, die anterseits bei den mittelearopäischen
Viperiden immer lebhaft gefärbt zn sein pflegt — eine Färbung,,
die sich bei Spiritasexemplaren leider bald verliert ist auch
in den vorliegenden Stücken von leachtend orangeroter B'arbe
gewesen. In F. berus ist diese charakteristische Schwanzfärbnng,
anf die mehies Wissens noch nirgends hingewiesen worden ist,
stets weissgelb bis satt citrongelb, ohne Stich ins Rote. Am leb-
haftesten aber m Violet und Morgenrot getaudit erscheint die
prächtig leuchtende Schwanzspitze der lebenden V, mnmoäißes L.
Herr Dr. Jaennieke hielt alsdann den angekündigten Vor-
trag Uber «die Gliederung der deutschen Flora". Die Verschieden-
heiten in der Zosammensetsung der Flora der einzelnen Teile
Deutschlands sind bedingt durch klimatische Verhältnisse und
durch Einwanderung von Pflanzen, besonders ans Westen und Süd-
osten. Diese Verschiedenheiten ermöglichen eine Gliederung der
Flora nach pflanzengeographischen Gesichtspunkten in doppelter
Besiehung: durch Höhengliedemng in Regionen, durch horizontale
Gliederung in Zonen.
Hassgebend für die Ausbildung und Begrenzung der drei
Regionen — Region der Ebene, Bergregion, Hochgebirgsregion,
sind: die Vegetationsdauer, die Möglichkeit der Pflanzenwande-
mng in den einzelnen Regionen, der Einflnss der BodenbebaTunng.
Die horizontale Gliederung in Zonen gründet sich darauf,
dass zablreiGhe Pflanzen innerhalb Deutschlands die Grenze
ihrer Verbreitung, ihre Vegetationslinie, erreichen. Die meisten
Vegetationslinien verlanfen unter dem Einfluss des Meeres nord-
westlich, entsprechend nordwestlichen Pflanzen, die den milden
Winter des Seeklimas verlangen — atlantische Zone — und
südöstlichen Pflanzen, die des heissen Sommers des Kontinental-
klimas bedürfen — südliche Zone. Einige Vegetationslinien
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— 66 —
verlaufen westlich, östlichen Pflanzen entsprechend, andere
östlich.
Aüf Grund dieser VerliRltnisse stellt der Vortragende flint
Zonen auf, welche Gliederung er infolprp unvollständiger Vor-
arbeiten indessen nur als Versuch aufgefasst haben will (siehe
unter Vorträgen und Abhandlangen Seite 109).
Samstag den 7. Januar 1<SS8.
Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz.
Nach Verlesnng und Genehmigung des Protokolls der vori-
gen Sitzung gedachte der Vorsitzende des am 25. Dezember zn
Baden-Baden verstorbenen Henn Carl Angast Grafen Bose.
Er scLilderte mit warnen Worten die grossen Verdienste des
Dahingescln If nen um unsere Bestrebungen, die hochherzige
Gesinnung, die er stets gegen die Senckenbergische Gesellschaft
gehegt hatte, und forderte die Anwesenden auf, zum ehrenden
Gedächtnis dieses Freundes und Gönners der NatarwissenschAflt
sich von ihren Sitzen zn erheben.
Alsdann hielt Herr Dr. Reichenbach einen Vortrag
„Über die I^ösung einer wichtigen Frage in der Entwicklangs-
geschickte der Sängetiere
Vor noch gar nicht langer Zeit wurde die moderne Ent-
wicklungslehre von vielen Seiten auf das heftigste ljekänii)ft.
Man führte dabei nicht nur die der menschlichen Erkenntnis
fiberhaupt nnzugRnglichen Gebiete ins Feld, sondern man or-
gierte auch die Lücken aus denjenigen Zweigen der Wissenschaft,
wo dieselbe von jeher Triumphe feiern konnte. Heute ist dies
anders geworden. Man hat sich gewöhnt, die Entwicklongs-
theorie als das anzusehen, was sie ist: ein grossartiger und
geistvoller Erklärungsversuch, der mit jedem Jahr die glänzend-
sten Bestätigungen ^^r( und so lange festgehalten werden
wird, bis seine Unbaltbarkeit dargethan ist, was wir wohl nicht
erleben werden. Eine Hauptstütze der Entwicklungstheorie ist die
Lehre von der Gleichwertigkeit der Keimblätter, wonach alle Tiere,
mit Ausnahme der einzeUigen, aus drei ilächenhaft angelegten
Primitivoi'ganen sich aufbauen, so zwar, dass immer das gleich-
gelagerte Blatt den gleichen Organsystemen den Ursprung gibt.
Redner entwickelte nunmehr knrz die Geschidite jener
Lehre hob die Verdienste von 0. F. Wolff, Pander, Baer,
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— 67 —
Remak, Bisehoff, Eowalewaky u. a. hervor, dnreh deren
Arbeiten eine ganz ftberraschende Übereinstimmnng in der An-
lage jener Keimblätter sich ergeben habe, bis anf eine einzige
Ansnahme, die bis in die jüngste Zeit hinein als ein un-
anfgeklftrtes R&tsel dastand. Einer unserer hervorragendsten
Embryologen, Bisch off, dessen Werke zn den besten gehören,
die die embryologische Litteratur aller Völker hervoi<gebracht,
hatte im Jahre 1852 am Meerschweinchen nachgewiesen, dass
dort die Keimblätter gerade umgekehrt liegen. Das erste Keim-
blatt spielte die Bolle des dritten nnd umgekehrt Bisehoffs
Beobachtangen fanden Bestätfgang durch Reichert nnd Hensen,
und die Keimblättertheorie hatte hier einen Stein des Anstosses,
dem man ratlos gegenüberstand. Durch eine Reihe von neueren
Arbeiten ist nnn derselbe entfernt worden; es kommen hier
besonders die Untersnchnngen von Kupffer, Fräser, Schäfer
nnd haoptsächlich von Selenka in Betracht, die die Ent-
wicklung der Haus-, Feld- und Waldmaus, sowie der Ratte
nnd des Meerschweinchens betreffen.
Der Vortragende referiert nunmehr die Hauptergebnisse
jener Forschungen und erläutert die ziemlich verwickelten Ver-
hältnisse durch schematische Zeichnungen. Das Hanptresultat
ist folgendes: Eine äussere Schichte von Zellen des Embiyos,
die bei andern Säugetieren zu Grunde geht, bleibt bei den
fraglichen Nagern an einer Stelle bestehen, ja wird hier be-
sonders gut ernährt, wuchert infolgedessen nach innen nnd
scliiebt so die Embryonalanlage vor sich her. Hierdurch erfolgt
eine Verlagernng der letzteren, ohne dass jedoch das Schicksal
der Keimblätter im Geringsten alteriert würde. Durch diese
wichtigen Beobaditnngen ist nunmelir j< ner Widersprach mit
den Sätzen der Keimblättertheorie als beseitigt zu betrachten.
Samstag den 4. Februar 1888.
Vondtzender Herr fieyuemann.
Herr Dr. med. E ding er hält den angekündigten Vortrag
.Über die Entwicklung des Vorderhims in der Tierreibe**.
Der Vortragende hat mit den Hilfsmitteln, welche die nament-
lich darch Weigert sehr geförderte Technik jetzt bietet, eine
grosse Anzahl von Gehirnen ans allen Wirbeltierklassen in den
letzten Jahren untersucht.
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Das Vorderhirn ist, wie zahlreiche Untersuchungen gexeiKt
haben, bei den liölieren Tieren der Sitz oder das Organ der
liöheren psychischen Thätigkeiten. Wieweit es bei den niederen
Wirbeltieren an der seelischen Aktion beteiligt ist, wieweit über-
haupt eine solche vorhand(;n ist, das ist noch nicht so sicher, ab
es wttnschenswert ist, ermittelt. Es bestellt bei allen Wirbeltieren
ans einem an der Schädelbasis liegenden grossen Ganglion, dem
„Stammganglion* und ans dem darttber gleich einem Zelt ge-
spannten „ManteP. Das Stammganglion zeigt von den Fischen
hinauf bis zum Menschen relativ wenig Änderungen in seinem
Ban. Es ist immer ein solider KGrper, ans dem ein einziges
grosseres Faserb&ndel entspringt, welches das Vorderhiiii mit
weiter hinten gelegenen Hirnteilen verbindet.
Anders ist es mit dem Mantel. Dieser, wie Versuche zeigen,
das eigentliche Organ der höheren Seelenthätigkeit, variiert
ausserordentlich bei den verschiedenen Tierklassen. Bei den
Fischen besteht er nur aus einer Zellenlage. Bei den Amphibien
ist er dicker, und seine Substanz hat sich in äussere weisse
und innere grane Substanz gesondert. Schon verlaufen dort
Kommissnren-Fasem, die beide Mantelhlüften verbinden. Bei den
Dipnoi sondert sich zuerst ans der innem granen Schicht eine an
die Peripherie rückende Zone von Zellen, in denen wir das erste
Auftreten einer Rindenformation erkennen mflssen. Jedenfalls
ist eine solche deutlich ausgebildet bei den Reptilien,
Redner schildert nun eingehend das verschiedene Verhalten
der Reptilienhime und bespricht die Entwicklung des Ammons-
homes und des Fomiz. Da auch aus der Rinde Fasern kom-
men, wird von den Reptilien an aufwärts der Mantel immer
dicker. Das Vorderhim der Vdgel bietet im Wesentlichen ähn-
liche Verhältnisse, nur nimmt die Rinde ein noch grosseres
Stück der Peripherie ein. Bei den Sängetieren endlich erreicht
der Mantel seine höchste Ausbildung. Er ist ftberall von Rinde
fiberzogen, die bei den höheren Säugetieren und beim Menschen
80 ausgedehnt ist^ dass die Himoberfläche sich in Falten legen
mnss. Ans diesem ausserordentlich entwickelten Mantel ent-
springen eine ungeheuere Menge Fasern, andere verknfipfen die
verschiedenen Gebiete der Rinde untereinander oder mit tiefer
gelegenen Zentren. So entsteht wesentlich durch die Masse der ans
der Rinde entspringenden Fasern das, was in seiner Gesamtheit
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als Hauptmasse des Gehirns beim Öffnen des Schädels imponiert,
und es bleiben alle andern Gehirnteile in der Tiefe bedeckt von
•
der Hasse des Vorderhimmantels. Während bei den Fischen
ans dem Mantel noch gar keine Nenrenfasem entsprangen und
bei den Amphibien jedenfalls noch keine markhaltigen vorhan-
den waren, konnte so gezeigt werden, wie auftteigend in der
Tierreilie mehr und mehr das Vorderhirn an Volumen gewinnt,
je mehr der Mantel und die ihn überzieliende Rinde an Aus-
dehnung zunehmen. Die Versuche der Physiologen zeigen damit
in guter Übereinstimmnng, dass je höher ein Tier in der Heihe
steht, es um so weniger den Verlast des Himmantels oder auch
nur seiner Rinde ohne Schädigung seines Seelenlebens erträgt.
Während, man einem Frosch ohne für uns deutliche Störung
gröberer Art sein ganzes Vorderhim nehmen Jiann, führen bei
Säugetieren Verletzungen bestimmter Stellen des Mantels an
Yorflbergehenden oder dauernden Bewegungs-, Gefühls- und
Charakterstöningen, und beim Menschen ist gar jenes bei den
Fischen noch so unwichtige Organ so wichtig geworden, dass
an den meisten Stellen der Hirnrinde die geringste Erkrankung
an daneiiidem FonktioDsansfall ffthrt.
Samstas; den 3. 3Iärz l.SS-S.
(Im Hörsaal des Pb^sikaliächen Yereius.)
Vorsitzender Herr Heynemann.
Derselbe spricht dem Vorstand des Physikalischen Vereins
den Dank der GeseUscbaft aus fftr die freundliche Bereitwillig-
keit, mit welcher uns der Hörsaal fllr diese Sitzung fiberlassen
wurde. Es sei hier eine neue Bethätignng des freundnachbar-
lichen Znsammengehens beider Institute zu konstatieren.
Hieraaf spricht Herr Dr. Lepsin s «Ober Zeitreaktionen'^
und belegt seine interessanten Ansftthrungen mit zahlreichen Ex-
perimenten. Diejenigen chemischen Beaktionen, welche in mess-
baren Zeiten verlaufen» nennt man Zdtreaktionen. Während die
meisten (Gemischen Umsetzungen spontan erfolgeUf sind in neuerer
Zeit einige beobachtet worden, weiche durch Verdftnnung des
LdsungsmittelSf in dem dieselben vor sich gehen, so verlangsamt
werden, dass ihre Dauer genau gemessen werden kann. Professor
Landolt bestünmte vor drei Jahren die Ezistenzdauer der
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Thioscliwelelsäure, welche in starken Losungen sofort in Schwefel
und schweflige Sänre zeilälit, durch starkes Verdünnen der
Lösuii>:cn. in welcher sie in Freiheit gesetzt wurden. Der Vor-
tragende liess Lösungen von Thiosnlfat und Schwefelsäure auf-
einander einwirken, welche so gestellt waren, dass die Zer-
setzung der gebildeten Tliioschwefelsäure nach genau 16 Sekunden
eintrat, was man an plötzlich auftretender milchiger Trübung
erkennen konnte. Bei Verdnnnunfr dt r angewandten Lösungen
auf l'/sfaclies Volumen dauerte der Versuch 24 Sekunden. Liisst
man ferner schweflige büure auf Jodsäure einwirken, so wird unter
bestimmten Umständen der ganze Jodgehalt in Freiheit gesetzt.
In Gegenwart von Stärke färbt sich dann die farblose Flüssig-
keit tiefschwarzblau. Der Vortragende wählte Lösungen von
2 Sfrilckülcn Jodsäure und 5 Molek. schwefliger Säure auf je
20 000 Molek. Wasser. Hier trat die Färbung nach genau IHSekun-
den ein, bei Verdünnung auf l'/ufaches Volumen nach 35 Sekunden
U.S. w. Derselbe besprach dann noch einige von ihm neu beobachtete
Zeitreaktionen und wies darauf hin, dass diese Reaktionen nicht
nur für die Molekularchemie von Interesse, sondern, wie Lieb-
reich gezeigt hat, auch für die Physiologie von Wichtigkeit
sind, da in Kapillar-Gefässen in gewissen Fällen die Zeitdauer
imendlich wird. d. b. die Reaktion überhaupt uidit eintritt.
Samstag den 7. April 1888.
Vorsitzt !i 1 1 H err H e y n e m a n n. Derselbe verliest nach-
stehenden Brief von Herrn Dr. Boettger:
^Hiermit erlaube ich mir die Mitteilung, dass wir von
Herrn (i. A. Bonl enger in London, dem ich dafür auch heute
schon Dank gesagt habe, folgende Tiere erhalten haben:
1. Chymnodaetyhis Jit4.ssoir,' Strauch von Tschinas in Türke-
stan, eine gute, erst 1887 beschriebene Art, und
2. von dem Beutelfrosch Nofotrema marsupiaUim (D. & B.)
ans Ecuador je ein prachtvolles und
Letzerer Frosch, der zwar in zwei vi der Sammlung seit
lange vertreten war, ist deshalb besonders merkwürdig, weil
dasi)^ eine grosse Rückentas h« trägt, in der die Eier gezeitigt
werden. Die sonstige Übereinstimmung, namentlich im ^, mit
Uyla ist eine vollkommene.
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Das vorliegende $ zeigt diese K' ^^-^e Rücken tasche sehr
gut. Ob es aber ein jnnfrfräulicljes iudividuuni ist. oder ob es
die Eier ans der Tasdic bereits entleert hat, ist äusserlich
schwer za enUcheidti). Sicher ist. dass und $ in der Jn^''«>nd
einander sehr ähnlich sind: während aber das ^ niemals die
Tasche ausbildet, tritt diese Ausbildung beim grösser werdenden ^
allmählich ein. Die Eier werden von aussen, vermutlich durch
das <? allein, in die Rückentasche geschoben, und diese ent-
wickelt sich dann za solcher Grösse, dass die Eier vom Hinter-
kopfe an bis nalie an die Analgegend zu liegon kommen. Die
Öffnung der Tasche wandert infolgedessen stark gegen den
Anus hin. Der eiergefüllte Rücktmsack hat eine farblose Um-
hüllung, die als Dupliratin der Cutis zu betrachten ist, und
liegt zwischen Cutis und Hin kenmiiskeln.
Alsdann hält H( r? Dr. Kinkel in den angekündigten Vor-
trag: .Neues ans dem Mainzer-Becken."
Der Vortragende unterscheidet unter den am Südhang des
Taunus noch auf dem Gebirge liegenden kartierten Strandgenillen
zwei G^mppen. Die eine Gruppe besieht aus den unbedeutenden
Strandgeschieben von Medenbach, Hallgarten und Geisenheim;
dieselben weisen sich durch die Heereskonchylien, die sie ent-
halten , als solche ans. Die andere Grnppe sind beträchtliche
Sande mit oft groben Geröllen etc., welche in weiter Ansdeh-
nang, etwa von Ockstadt bis Büdesheim, dem Gebirge aufgestreut
sind. Sie sind total fossillos nnd stimmen mit Terrassen Ober-
rein, die im Becken gelegen, z. B. bis Ober-Hdchstadti sich als
diluviale Flassbildungen darstellen. Hiermit ist die Existenz
eines mächtigen Flosses ans der grossen Eiszeit dargethan,
dessen Wasserspiegel bis ca. 300 m reichte.
Der Vortrögende hat im Untermaingebiete zwei Senken
von oberpliocänem Alter (Looisa -Flörsheim nnd Hanan-Seligen-
stadt) nachgewiesen. In weitem Zag wies er nun von Nauheim
bis Geisenheim die Uferbildungen dieses Sees nach, — Bildungen,
die bisher verschiedene Deutungen erfahren haben. Zwischen
Spessart und Tannas dehnte sich also ein SQsswassersee vor Ein-
tritt der Eiszeit, der in ca. 225 m Höhe bei Bingen ablief. Wie weit
er sich südlich rheinanfwärts erstreckte, ist noch zn eruieren.
Weiter bespricht Redner Anzeichen fttr Senkungsbewegungen
von Bandschollen des Gebirges.
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Eine merkwürdige Thatsaclie haben die Grund wa<;s;er-
▼erbältnisse der im Frankfurter Stadtwalde oiedei-gebrachten
Bohrlöcher ergeben. Hiernach scheint sich, vom Lomsabasalt-
gangr ausgehend, eine Basaltdecke nach Westen anszubreiteil,
die mit jenen den Hasalt überlagernden Oberpliocän -Sauden
nnd -Thonen in die Tiefe ging, so dass etwa 4 km von der
Louisa entfernt der Basalt, in 90m Tente, also nur noch ca. 10m
Uber der Meeresfläche liegt.
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■
Vorträge and Abhandlungen.
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Materialien zur Fauna des unteren longo 11.
fieptilieu und Baüaclüer.
Von
Dr. Oskar Boettger in Kiankfurt a. M.
(Mit Tafel
Im Laufe der letzten beiden Jahre hat mein Frennd, der
bekannte Malakozoologe , Herr Paul Hesse ans Nordhanse»,
in Banana an der CongomUndnng unter Mttlien nnd Gefahren
rfistig weiter gesammelt, und ich bin dadurch ni der angenehmen
Lage, die im 24./25. Bericht d. Olfenb. Vereins f. Natnrk. 1885
p. 171 — 181» gegebene Liste von Reiitilien in ItbeiTaschender
Weise zn bereichern. Nicht weniger als neun weitere, zum Teil
sehr umfangreiche Sendungen sind seitdem der Senckenbergischen
Natnrforschenden Gesellschaft vtm Herrn Hesse zugegangen und
gi'Osstenteils zum Geschenk gemacht worden, und die Zahl der
eingesendeten Keptilten und Batrachier erreichte schliesslich die
Nummer von 310. Wer es weiss, was es heisst, im ungesundesten
Teile des tropischen Westafrlkas in sumpfigem, fleberschwange-
rem Terrain zu sammeln, der wird mit mir einstimmen in das
Lob aufHchtiger Anerkennung und Dankbarkeit, das die Sencken*
bergische Gesellschaft dem mutigen, in diesem Jahre glttcklich
wieder in die Heimat zurflckgekehrten Forscher entgegenbringt,
und dem ich hiermit nur schwache Worte widmen kann.
Ausser diesen grossen Materialien Hessels standen mir
aber noch einige kleinere Sammlungen zn geböte, die Herr
Dr. Büttner vom Congo nnd vom Gabun mitgebracht nnd
dem Berliner Museum übergeben hatte. Leider tragen die
einzelnen Stücke keine spezialisierten Fnndorte, sind aber zum
Teil von so hohem Interesse, dass mir die Einflechtnng auch
dieser Funde in die folgende Arbeit geboten erschien. Herrn
CnstosDr. A. Reichenow in Berlin aber, der die Güte hatte,
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mir diese teilweise scbon im Berliner Zoologischen Mnseotn
aufgestellten Sachen aoznvertranen , sage ich fttr diese Unter-
stQtzang meiner Arbeit freundlichen Dank.
Was die Fundorte anlangt, von welchen die nachfolgend
verzeichneten Hesse'schen Stücke stammen, so liegen dieselben
mit wenigen Aasnahmen ganz nahe zosammeu auf der rechten
Seite und in unmittelbarer Nähe der Congomftndung. Von Norden
nach Süden gehend finden wir zuerst Kakamoekaam Qnilu und
Massabe an der Loangoküste. Dann folgen Landana, i^a-
bin da, Vista und Ho an da, die in einer Reihe an der
Heeresknste nOrdlich von Banana oberhalb der Gongomllndung
liegen. Banana selbst bezeichnet das rechte, San Antonio
(las linke Mfindnngsufer ; Povo Nemlao nnd Povo Netonna
sind Dörfer am Banana-Oreek in der Nähe von Banana. Ponta
da Lenha, die Insel Sacre Embaco bei Borna nnd Borna
selbst liegen im untersten Laufe des Congo, oberhalb Banana.
Weiter hinauf folgen Fuca-Fuca am linken Ufer oberhalb
der Yellala-Fälle, dann Ango-Ango und Lukuugu eben-
falls am linken Ufer, und endlich am Ende des Mittellaufes des
grossen Stromes Kinsliassa am Stanley-Pool. Ambrizette
am Meere südöstlich von Ranana und Bom Jesus am Untei^
laufe des Quanza sind die einzigen weiter im Süden des Oongo
gelegenen Fundorte in Angola.
Besonders liäufig kommen in der folgenden Aufzählung die
Namen Povo Nemlao und Povo Netonna vor. Povo bedeutet
Dorf, Nemlao und Netonna sind die Namen der luniige, die dort
residieren. Diese Dörfer waren die Heimat vini Hessels fieissigen
Sammlern, die dort „for bnsh'' gingen, um iWt ihn Schlangen
zu fangen; Chamaeleons gab es bei Povo Nemlao nicht viel.
Alle Sachen von Banana. fUr die keine speziellen Fundorte
angegeben sind, wurden in Banana auf dem Markte gekauft,
den Freund Hesse jeden Morgen besuchte: sie stammen sämt-
lich von Orten in der Umgebung des Banana-Creek.
Was weiter die Litteratur über die Reptilien und Batrachier
des C^ngogebiets betrifft, die recht umfangreich und verzettelt
ist, so gebe ich im folgenden eine kurze Besprechung der
wiclitiirsten Arbeiten. Allgemeinere Werke, wie die von Günther
und Boulenger besoi gten, anentbehrlichen Kataloge des British
Museums, Strauch's Arbeiten n. s. w., die im Übrigen überall
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— 5 — 0
gewissenhaft citiert werden, übergelie ich dabei. Hier die
wichtigsten derselben, soweit sie das Küstengebiet zwischen
Gabun und Cunene behandeln:
1852. Hallo well, K., On new Reptiles from Westein
Africa. In: Vroc. Acad. Xat Sc. Philadelphia Vol. 6 p. 62—65.
Verf. besehreibt als neu l^hractoyrnrns galmitts Mono^
fielifv} und Aronti'as fiteyatift FtnjUiiin) ans Liberia, //mi-
HaHtfkts nnffitiatuft aus Westafrika.
1^52. Hallo well. K. Oii a mw geiius aud twu uew
spccies uf Aliitan Serpeiits. KIxmhIu p. 208—200.
1 >erselbe be.'^clireibt al^^ iifU iJt/tojihis ilniininnKli r Ihmlr-
asjii.s .hiimsoui Traillj uinl iJiHihojihis flaiotjulari}? (= Thrasnits}
von LibtTiH.
1854. llallowell, K., Reniarks on the geographica!
disiribution oC Reptiles, with descriptions of new species. £benda
Vol. 7 p. 1)8-105.
Verf. beschreibt von Liberia als neu /v//»/y!///.v striutm
(ss Lyff080»M Venia n<U Bnrt.). Pnrhffilactylat; tn'sfis Thira-
(!arfi/h(s mi/i (ff m/ flu Howtt ), (hfio/fettis rtrtfaifl (- lio(nbnt Ihunftis
1). iV: B. var. Fisch ), Il/nf /fi/f ntnifni/ forpfth'nftuff ( Airai t-
a.sju's). Zahlreiche Verbesserungen tTir fri^lier von ihm aufgestellte
Arten aus Westairika werden am Schlüsse gegeben.
1854. H a 11 0.W e 1 1 , E., Descriptions of new Reptiles from
Guinea. Ebenda p. 19S^IU.
Verf. beschreibt als neu l&'/m st/»amfyem (=. AUteris)
und ffffto pmteMa {s^ IJtflinnbute» Aultnji A. Dum.) vom Gabun.
185Ö. Fi seil er. .1. (7.. Neue Sclilaugen des Naturhist.
Museums zu Hamburg. Hamburg. H8 pgg., 3 Tat".
Verf. beschreibt als neu Dipstfs pulrenihnta , fn^'iata,
vaUdn und (j/fjh/Kps. (h f/hrlls riolncm Jh fjiophh Kirtitmdi
Hall.), JkxHltm nhjrr lineutus D. Ä B. var.), Pmmmophis
irreffuiant sibifttm L. var.), Jlttitsiflophrt/s lineahts und
ment/eus, Mixodon reffitlari» und gibt Abbildungen derselben,
sowie von Dertdrasjn'it Jamfsoni Trsill.
1H.")H. Dumeril. A.. Notes i-mr servir a Tliistoire de
rKrpetologit' de rAfii(|ii<' u(( identale et «*n ])artii'Hlier de la
cöUt du Gabon. in ; Rev. et Mag. de Zool. (2) Vol. 8 p. »73 ff. Taf.
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I
- 6 _
Verf. beschreibt darin als nen Pentonyx Qabonensk 8Uf'
not/taentit Derbifanus Gny iuy.), CnjptopoduM Autnyi TVitmyT),
Amlijtnuts (— Feijl Inialf Afitsoterma sphempsiformc (x= Chol-
cidps)» OttychfitephaluH caetus, Hohtropholin oHraeeus, Elapowot*
phus daboftenms, Ranft sifhftitfiftftfa und Ifi/h Anhrf/I (Ift/hmfiatex).
1857. Hallowell. K.. Notice ot a collei-tion of Ueptiies
madc hy l)r. H. A. Ford, (laboon, Westafrica. lu: Proc. Acad.
Nat. Sc. niiladelphiM Vol. \k 48—72.
Eine .\nfzälihuip: zaiilreirlier Arten mit X'erbf'ssernngr früherer
Namen und Rest lireiUunm'ii nn«) verjrleicliender Zusannnenstelhuig
dei i'auua von Liberia und (labun. Neu besehrieben werden:
TiirliiidnniHis Fm'dl (— l^nrnntrya i . (ivi rlH)S(iiirns fili/m/hfrafusj
fOtjttrjH'.sfrr/mt/f.s von Liberia, alitilahri.s beide = Mahnifi lindfhmi
dray». ('hlnntyhis ffpffroffrrn/ns (^^ l*hilntlta unnis} . I*(ttnln>i (fiin-
drivittuttis (— fhimtu.s U. cV: H. var. ('ape/isis l). <k H l <iundn-
rlrf/titus { — lineatns D. & B. var ). f/orntofiof/ts tnidax, Lf/ro-
idfldltnu laferale (— Cnjtcn.sc A. Smitii var.). ^NV/yV' hnjc Ij. var.
inihmolciifH, Jlctertxjlosm Africnnu iifhro/epfls) . l'eberdies
werden mehrere Uattungen Itir bereits bekannte Arten nea
autjgestellt.
1861. Dnmöril, A., Deptiles et Puissons de TAfrique
ocddentale. In: Arch. d. Maseum d'Hist. Nat. Paris Tome
10 p. 137—268, Taf. 13 -23.
Ist eine Znsammenstellnng aller bis 1860 bekannt ge-
wordenen Arten von der afrikanischen Westküste mit Angabe
der Bibliographie nnd der Fundorte und gibt die Abbildung der
vom Verf. in 1856 beschriebenen Nova. Anfgezflhlt werden
16 Chelonier, 3 (Ti-ocodilier, 44 Lacertilier, 101 Ophidier, 2 Apo-
den und 27 Anuren.
1803. Peters, AV., Neue oder wenig bekannte Schlangen-
arten des Berl. Mus. In: Mon. Ber. Berlin. Akad. p. 272 ff.
Verf. beschreibt Elnphts (/hiltrophtftalmm) Hneahts Schi,
und AhjiPcioti niijironmmlatm Sehl. Lifcophidmm Capensr
A. Smitli var.) als nen.
18B(i. Barbo/.a <! ii Ho( a;j e. J. V.. Lisla dos Keptis da«;
pusses.süe.s portugueza.s d'Atrica ot i idental (|Ue e.xi.steni no Musen
de Lisboa. In: Jörn. fc>e. Math., l'hys. e Nat. Jjsboa No. 1,
nov. 186Ü y. :J7 tt".
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7 —
Leider konnte ieh mir diese Arbeit bis jetzt nicht ver-
sefaaifeD. Sie enthält namentlich zahlreiche BeKchreibnngen yon
neuen Arten ans Angola und Loango. die icli nur ans zweiter
Hand kenne. Dass ich die darin enthaltenen Fundorisangaben
in den folgenden Bl&ttem nicht mit berftcksichtigen konnte, ist
in zoogeographischem Interesse besonders zu bedanern.
1867. Barboza dn Bocage, J. V., Seganda lista dos
Keptis das possessoes portuguezas d'Africa occidental qne existem
no Mnseu de Lisboa. Ebenda No. 3, S. A. p. 1^12.
Zfthlt 4 Ghelonierf 2 Crocodilier, 19 Lacertilier und 11
Ophidier von den portngiestiscben Besitzungen in WestafHka
— namentlich ans Angola — auf und gibt systematische Be-
merkungen zu den meisten derselben.
1867. Barboza "Iii Hiuage, J. V.. Diagnoses de
quelques Reptiles nouveaiix de l Afrique occideutale. Kbeiida
Ko. 3, S. A. I». 1—4. Taf. ;i
Neu liesclii it'Ut ii werden h'i i iiiitts iH iiiftu lU hsis (^^ Xuina-
ijHi iisis A. Suiith i. Kt/jt/ ( fn.s hiutdnttis Mabiiia quimiitetaeniuta
Liciit. ) und Alojirrfn}! raricffotus.
IHHH. ( oiie, K. 1)., Observations (»n Keptiles <»f the Old
World II. In: Prot- Arad. \at. Sc. Philadelphia j). 316— 32:{.
Verf. liesclireibt ii. a. als neu T*fnifis/iis mnem Able-
phwtis Cahiu'hti Boc.j und Sep*ima yi(intmii<t.
1873. Barboza du Bocage, .T. V., Melanges Erp6to-
logiqnes II. Sur (|ue1ques Reptile» et Batraciens nonveanx,
rares ou peu connus d'AtVi((ue occidentale. In: Jörn. Sc. Math.,
Phys. e. Nat. Lisboa No. 15. 8. A. p. 1- P.l
Notizen oder Neubeschreibungen werden gegeben zu 9
Lacertiliem. 8 Uphidieni. 1 Caecilie und 6 Auuren. Von hier
in P^rage kommenden Alten werden neu beschrieben Scpsiiui
Copei^ Typhkwoniias puvrtdtissimm^ CalameUips ftolyhpis, Pro-
Sf/tNfta ambigna, Psawtnophtfiax oceUatKs und np&rnits, Hi/per-
oHus UuiUvnsU { =.. Uapftin iiinniioiata Rapp var. paralleifi Qthr.)
und HylamOaies Attehiefae, sämtlich von Angola oder Mossa-
medes.
1875. Peters, W., Cber die von Herrn Prof. Dr. R.
BnchhohE in Westafrika gesammelten Reptilien. In: Mon. Ber.
Berlin. Akad. p. 196—212, 3 T»f.
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Verf. nennt 2 Grocodilier. 5 Clielouier, IB T>a( ei'tilier und
37 Ophidier, in Summa 60 Rei>tilieii, und 2 Apuden, 2o Anuren.
in Summa 27 Batra<diier. meist von Kamenm . docli anrli vmh
der üuldkUste. vom Ogowe ii. s. w. Al< neu werden hezeit lmet
Tfiphlnps (Icciirnsiis \\. IV. Bathropliliiaitniis liitpatus Seid. var.
von Kaiaenin. '/'//rusojis pnshihtlns B. tSt \ /htn'ffftfar/.s Hall.)
von Kamerun mikI Mumj:'». Phihitlffttnnns //if/rnfuscinftt.s Ii. iSc P..
J(c'ni/pu.s t iilninil IIS P>. \ I*. von Kauit^run. Ildim i , assi j)es B. & P.
von Abo. .\'rr/o/t//rifiir nfm B. P., ( 'hi tuliiti ii I is ( i l(i}li't'Hsis
B. «Jt P. 1=; r/i/'sri/is Citlir.v ffffhitttlKth's /tofttf/fs B. «!t P. ntfiis
Keieli.» von Kanin un, JIi//it roh'iis ihnsalis Sehl, i Mt'tjolijnliis
Fitrunsiiiii BiHiie.) und «fufUittts Sdil. von Bniri und Kamerun,
(trt(lii(>.sfiis B. i!t P. und sjiiiiDsiis \\. iV 1'. 1= Mvifdlirdhisi von
Kamerun. In Annierkun<;on werden HUf^j^t^rdein diagnosticiert :
Hilliernllns pirfumins St lil. (? t. Jifi/f/ti/i um nnnnitn Ha|»n^ vou
i"iulri, niilihdus Pts. (= Hapftitr n/o/n/nni/ii h'api»] und lli/laui-
tnitrs ilnrsulis Pts. von Lagos und i*hrifiu)inaiitis niiciops Pts.
VOU der Uoldküste.
1875. Peters, W., Über zwei Gattungen von Eidechaeu
Seiwodipiis und Sphenomnms. Ebenda |>. oöl - 5.j3. Taf.
Verf. beschreibt als neu SrhtctMh'puK Congirus Sepsim
BatfmU Boc.) aus Tschintsclioscho.
1876. Peters, W., Zweite Mitteilung über die von
Herrn Professor Dr. B. Buchholz in Westafrika gesammelten
Reptilien. Ebenda p. 117—123, Tat'.
Verf. zählt einige weitere Arten von Kamerun nnd zahl-
reiche Speeles vom Gabun nnd vom Ogowe auf. Neu sind Saja
annulata B. & P. und Iltjjwrob'tis olivncem Pts. (= Erippia
fuscigttla Boc.) vom Ogowe uud Hifjm-oluta fuseivmtris Pts.
und nitigcr Pt». napp/'a fiilrorittnla Cope) von Liberia.
1S77. Peters. W'.. ri)ersic)it der Ani{)liibien aus Chinelioxo
(A\'estafrika). weldie vnu dri- Atn'kani.^fh*'n <TPsellseliati dein
Berliner zu(doL^^( llen .Museum Übergeben sind, i^bendap.611 — ö2U.
Taf. und Nachtrag p. H20
Verf. zh!iH von ^IVbintscliosclm in Iioan<ro auf: 3 Croco-
dilier. 4 ( lieloniei*. I La ctn t iiier nnd 27 opliidier. in Summa
4H Hei»tilien und 12 Anuren. Neu beschrieben wird eine \ arietiit
von Aya um vohnomm Daud., 2 Sclüaugen uud 2 Arten von
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— 9 —
Hijpridlhis. Nach meiner Zähluiiti: reduzieren sicli die Kei)tilieu
auf 42. die l^atracliier auf 11 Arten, da 'vA\ die beiden Ophthal-
ttiuÜHiH-VuvwwM zu einer Specics rerliue. yrti^^frroji///s ufrofiis
für f'nroHtlla olirami V\^. lialte, die beiden Ihismtfltis und
Airnftasjtis je zu einer Art vereinige, sowie tliiftoruliiis nitiüuhis
\*ti>. - IIa ftifin iHnrntonitii H'A\)\) var. fniralhhi (4thr. Setze. Im
Narlitrajr werden 4 I^arertilier. ö Ophidier und 2 Anuren von
Piin^rn Andanj2;o am (^iianza in Angtda aufgezälilt, die Herr
Major von Homeyer gesammelt liat. Neu beschrieben wird
Ahiaites /fomet/fri PUs. (as Ihoinophia Amjokn.sit Boc).
1B79. Barboza dn Bocage, J. V., SubaidioB para a
f^auna das possessoes portttguezas d'Afiica occidental In : Jörn.
Sc. Math., Phys, e Nat. Lisboa No. 26, S. A. p. 1—16.
Aufgezäldt werden von der Tnsel S. Tlionie :i Scldangen
und 1 (^aecilie. aus Ahl^)].!. Renguella. Bihe und vom ( assange
U Lacertilier, 10 Ojjhidief imd 7 Aniuvii. Neu lieschrieben
werden KniH'rprs Inusi / .Mahn in) voll j-5i|it'\ AV/y>/ Ainliiihir
hdjc L. var.) Von ('acoiula und lS<ni(i (nnntissium von Bihe.
1881. Peter», W-, Übersicht der van Herrn Migor von
Uecbow ansWestafirika mitgebrachten herpetologiBchen Sammlung.
In: Sitz. Ber, Ges. Nat. Fr. Berlin p, 147—150.
Verf. zählt 5 Lacertilier, 14 Ophidier, 1 Annreu aus Angola
auf nnd beschreibt neu Xettmthttum Mfiffmri und MicrosmnH
mfhr^ vom t^uango.
1882. Barboza du Boeage. .T. ^ . Ive]»tiles rares ou
nouveaux d' Angola. In: Jörn. Sc. Math., Phys. e Nat. Linboa
No. 32, S. A, p. lf>— 20.
Neu beschrieben werden Jhmerilia Jtatßom Sepaimt),
Opirhhiu Aiickietae, FhilotlMunttHa Thfnnf9tm.% Khipmidett spmi'
annnlata nnd Bttfo fnittrt>u.H.
1882. Barboza <lu iMM-ajre. .1. V.. Noti(e sur les
especes du grenre Vl>ili/iimiiiiiiis. ijni se trouveul au Museum de
Lisbonne. Klienda No. IW. S. .\. p. 1-9.
Verf. gibt vei'gleielieude Be8chreibnn«r und Abbildung der
1 1 ilim bekannt« !! Philolhainnttn-kTim. Neu 1%. Amfolensh nnd
6ffn'thi von Angola.
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— 10 -
1884. Buchner, If., Über die Fauna des sttdwest-
afrikanischen Hochplateaus zwisdien 7. and 10. ' S. Breite. In :
Krebs' Humboldt p. 139—149.
Die Fauna ist arm; Crocodile sind selten; Schlaugen
werden ans Auf Familien an%eftthrt.
1884. Sanvage, H. E. Note siir une coUectiuu de
lieptiles . . . recueilli.»; a Majuiiiiui, (.oii^^i). lu: Bull. Soc.
Zooi. de Vmnce Tome •» p. HH)— 2ii4. Tal. i\.
Vt'i t. zählt 2 ("lielonier, 1 ( rucudilier. 6 Lacert iiier. 19
Ophidiei und 10 Aiiuren als ( uiigufoiiiien auf, rerlnu t dazu
aber auch ArtHi von Majiiniba. Haviliknste. die. nördlu-ii V )ii
Ijoango lebend, besser dem Njaiif^a- und i^uilu-Gebiet zugert cli-
net werden ndissen. Neu be.schiitljen werden Hopf nun Petit i
und Ilrlhofis Uli' iifnsridhis voll .Majumbn WWA Asplih htjts fltu ttgci
Saja iuiniilütu Buclih. & i'ts.) vom Gabun uutl von Majumba.
1885. Rochebrnne, A. T. de, Vertebratonim novomm
vel minns cognitorum orae Africse occideiitalis incolarum diagnoses.
In : Bull. Soc. Pliilomatli. Paris (7) Tome 9 p. 89—90.
Verf. beschreibt als neu u. a. Alkfri^ JAtttmi und HyjH^r-
ftÜtis Ltttvnif mnestm, Profrfi^i und rhixfiphilm Rappin.)
aus Landana.
188;'). Boettger, ()., Mat-erialien zur Kaiiiia des unteren
Con^o I. In: 24. 25. Beriebt d. OÜ'enbacher Vereins f. Naturk.
I». 171 — 18ö.
Verf. nennt 1 (lielonier, 4 Lacerülier, 'A Uphidier von
Banana.
1886. Barboza du Bocage, J. V., Reptis e Amphiblos
de S. Tfaome. Reptiles et Batraciens nouveaox de nie St. Thome
et Note additionelle snr les Keptiles de St. Thorn^. In: Jörn.
Sc. Math.. Phys. e Xat Lisboa No. 42. S. A. p. 1—14.
\'eit. ziililf von der luüel JS. ThuiiU' auf 1 Chelonier, 4
Jiiict rtilier. 4 Dphidiei . 1 Caecilie und .*{ Anuren. Neu be-
.scbrit bi'U werden llnuiitactiihis (hn ffi, Jiatm Xenion/ und JlypfT'
oliii'< ThoHU'i/sis (= Ihijtjnii)-
1H8Ü. Barboza du Bocage. .I.V.. Typhloidens nouveanx
de la faune africaine. Ebenda No. 43, S. A. p. 1 — 4.
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— 11
Vei*f. beschreibt als neu TffpMopf humho aoB Beng^ella,
Attclnetae aus Angola, stetumtotm rostratum Yom Cimene und
dmimile aas Centralalnka.
1887. Barboza da Bocage, J. V., Mßlauges erpSto-
logiqnes (Reptües et Batraciens da Congo, Reptfles de Dahomey.
Reptiles de Tlle du Prince, Beptiles da dernier voyage de
MM. Capello et Ivena ä travers TAfrique, Reptiles et Batraciens
de Qaisaange, Bengnella, envoyte par M. J. d'Anchieta). Ebenda
No. 44, S. A. p. 1—85.
Verf. iifc;iiiit vom Cougü 7 ].ai:ertilier, 13 Ophidier, .'{ Anureii.
vuu Daliuiney ö Larertilifi-. 8 ophidier, von Ilha do Principe
l Lacertilier, 3 Üpiiidier. von (lt;r Capello-Ivens'schen iJurfh-
querung Afrikas 1 rhcltiuier, H Lacertilier, 4 Ophidier, 2 Aniiren
und von C^uissauge 1 Chelünier, 4 Lacertilier, 4 Ophidier und
'6 Anuren.
1887. Moc^inard. F., Sur le» Opliidiens rapportes du
Congo par la Mission de Hrazza. In: BuU. Soc. Philomath.
Paris (7) Tome 11 p. 02 92.
Verf. 2&hlt 21 Schlangen von verscbiedenen Punkten des
Ogowe* und des mittleren und unteren Congo-Gebiets auf, da^
runter als neu Mierot!otm fufriettlfi«, Cnfnneih huffieaufla (non
Gthr.) und Athei'ia »ttist^rpM {s= ehhroerhiM Schleg.).
1887. Mocquartl. F.. iriMire Ilfltrofept'.s et des ospt'ces
(|ui le coHiposent. dont trois nouvelles. Kbeuda p. 5 — H4,
Tat. 1—2
Verf. beschreibt neu I/cfrroUpis Sftrotytuuti vom Ogowe
und sfenophthiilmuH von t 'ap Lopez. Gabun.
Scbliesslich bleibt mir noch die angenehme Pflicht, allen
den Freunden, die mir bei Zusammenstellung dieser Arbeit mit
Material und Rat an die Hand g^angen nind, und namentlich
dem hervoiTagendsten unter den lebenden Herpetologen, Herrn
G. A. Houlenger am British Museum in London, den ich betreffs
eines Teiles der unten beschriebenen neuen Arten um seine
Ansicht befragen durfte, aufs Wärmste m danken.
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— 12 -
Attfz&bUog der geBammelten Arten.
I. Ordnnng: ChelonUu
Fam. T. TMtodinldae.
1. ('iinfj-ls nnsn (Srliweig^g.) 1812.
Schweigger. i'i Mlr Monoo-r ('he!<m 51 h-i tlfstmli,}: Dumeril &. Bibron.
Erp. £«u. Tüuie J. lK:in p Ibö; Bell. Trangact. Liun. Suc Luudoa Vul. 15
p. 898, Taf. 17, Fig. 1 (etuianea/; Gray, Cat. Tort. Brit. Mas. 1844 p. 18;
Siraiioli, Terbraitmf d. Schildkröten Uber den Erdball 1865 p. 89 ; Paters,
Moll. Ber. Berlin. Akad. 1877 p. 611 : Siiivage, Bnll. Soe. Zout. Franee Tome 9,
1884 p. 200.
Das schöiip vorlip^TPiide erwucliseiie Stück erhielt Herr
Paul Hesse, am 2it. .)uui 188i) von Massabe an der Loango-
küste.
Es stimmt vollkommen mit bumei il & Bibron 's Besclirei-
Imng iiboroin. Der hintere 'Peil des in die (/uere wie in die
liängp gut gewölbten Riukenpanzers ist beweglich eingelenkt.
Kill Nurlialf feliU : das fünfte Vertebrale ist viel breiter als
lang, uniegelmäs.sig sechsseitig, sein Vordenand nicht auffallend
aufwärts gezogen, die grösste Erhebung in dni .Milte desselben.
l>f'r RiU'keni>anzer ist kastanienbraun mit cineni sclniiutzig
gelbgriineii Ton: an den Anssenerken des ersten und letzten
Vertebrale und allei' ( 'ostalen zeigt sich Je »'in ziemlich grosser
viereckiger hellgelber i- leck. so dnss der Kiickenteil des l'anzei's
innerhalb der Marginalen gleichsam v<iii einem Kranze hidler
Makeln umgeben ist. Die Marginalen .sind kaum heller als der
KMickenpanzer. Der Hanchpanzer ist gelb, doch zeigen alle
fSchilder, mit Ausnahme dei iiularen. einen sehrgro-^sen. schwai^zen.
nach der Anssenseite gerichteten Kleck, der namentlich auf den
Pecloralen und Abdominalen fast rechteckige Form annimmt
und den grössten Teil dei' einzelnen Platt^i bedeckt. Das
mittlere Drittel des HauchpauKeni aber bleibt in seiner ganzen
Ijäugenerstreckung gelb.
Maas s e :
LHnge des Kückenpauzers in der MittelUüie . . . 21<) mm
(irösste Breite desselben vorne 14U
(irösste Breite desselben in der Körpemiitte . . , 15S
(irösste l?r('ite de.sselben hinten 14;")
(leringst^ Höhe vom 42 „
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Ii
I»
II
I»
1*
n
^ IH —
(^rOflste Hobe in der Körpermitte 95 mm
Lftnge der Nuchalsiitur 15
Länge des ersten Yertebrale 55
Gr<h98te vordere Breite desselben 58
LAnge des zweiten Yertebrale 4IV3
GrOsste mittlere Breite desselben 56'/«
Länge des dritten Yertebrale 40V»
Grösste mittlere Breite desselben 58 ^
Länge des vierten Yertebrale 45 «
Grusste mittlere Breite desselben 40'/, »
Jjänge des fünften Yertebrale 48 ,
GrGsste Untere Breite desselben 65 ^
Geringste vordere Breite desselben 267«
I^nge des Bancbpanzers in der Mittellinie . . . 20f)
Gemeinsame Naht der Gnlaren 20*/,
Gemeinsame Naht der Brachialen 417) «
Gemeinsame Naht der Pectoralen 26 «
(lemeinsame ^aht der Abdominalen 647, «
Gemeinsame Naht der Femoralen 18 „
Gemeinsame Naht der Analen 267« f.
Gefunden ist die schöne Art bis jetzt ziemlieh liberal] an
der westafrikanischen Kttsti^ vom Gambia abwärts bis nahe au
die Congomftndnng. Spezielle Fundorte sind : Gambia (Gray),
Liberia (Hallowell), Aburi an der GoldkQste (F. MfiUer), Kamerun
(Peters), (rahnn (Hallowell. A, Dum^iil, Cope, Sanvage), Ogowe
nnd CamakQste (Cope), Massabe (Hesse) und Tsrhintschoscho
(Peters) an der TiOangokUste, Congo (Sauvag<>).
11
Fam. Tl. Chelydidae.
2. PehmeiiHsa ffahnUt (Schut'j)!!) 1792.
SehoepflF, ffi^t p. 12, Tat". :\. I iir 1 rr, <t,fh,>: Dunieril Bibron.
I. p. p. ;i'JO, Tat. 1!). Kiir. ^ (I'cnionyx tapen^n.Hj ; Strauch, Cliehmolog. Studie«
1862 p. 150; Bouienger, Ball. Soc. Zool Fraaee 1880, S, A. 0 pgg., 7 Figg.; '
BMll|ir, Abb. Senekeaberg. Oes. Bd. 12, 1881, 8. A. p. 42.
Nur ein junges Stttck liegt vor, das Herr P. Hesse von
Fnca-Fnca am linken Ufer des unteren Oongo unterhalb der
Yellala-FftUe erhielt.
Bauchpanzer mit unbeweglicher Yorderklappe ; zwei Barteln
am Kinn. Der nur 55 mm LUnge messende Kttckenpanzer besitzt
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— 14 —
fast quadratischen Umriss : vorn oval abgerundet, ist er hinten
fast gradlinig al)g:estutzt. Die KUckenkante ist auf den drei
mittleren Vertebralen stark daflifürmig gewinkelt, das ffinfre
Vertebrale flillt unter beinahe 60* steil nadi abwärts ein und
bewirkt, dass die Supraeaudalgegend fast wie mit dem Finger
eingedr&ckt erscheint. Die wurmförmigen Zeichnungen der Areolen
entsprechen ganz der vnii B<tiilenger. 1. e. p. 2 gejrebenen Be-
schreibung bei Jungen Exemplaren dieser Art, die einzelnen
Platten des Bauchpanzers aber ganz dessen Zeichnung Fig. g
auf p. 5.
Kopf grünlichgrau mit groben, schwarzen, wurrafünnigen
Zeichnungen. Kiefer und Halsunterseite gelbweiss. Panzer oben
einfarbig schwarzbraun, unten gelb, alle Aussenr&nder der
Schilder schwürzlich angelaufen.
^1 a a s s e :
Länge des Kücken |>anzers in df^r Mittellinie . . . oo mm
(irösste Hreite desselben in der Körpermitte ... 4.5 „
(irösste hintere Hreite ^ , 47 „
Länge des ersten Vertt'l'r;ilf» LT ,
(iri^sste vordere Breite »lesselben 14Vs
Länge des zweiten Vertrebale 10
(irösste mittlere Breite desselben 17'/» t«
Länge des dritten Vertebrale 10
(irösste mittlere Breite desselben 17*/,
T>änge des vierten Vertebrale 9*/^ ..
Grösste mittlere Breite desselben 14 „
Länge des fünften Vertebrale 12
< irösste hintere Breitp desselben 12 „
(leringste vordere Breite d<*sselben 6'/, ^
Lnngp des Bauchpanzers in der Mittellinie . . . 46*/, „
TyäiiLre des mittleren (4ulare 10'/, „
(Temeinsame Naht der Brachialen 7'/,
Gemeinsame Naht der Pertoralen 2
<^emeinsame Naht der Al>domiiialen 11 „
(ienieinsame Naht der Feinoralen t)'/,
Gemeinsame Naht der Analen n
Die Art findet sieh in der uaiizen aethiopischen Region
vom Senegal i|iiei' diucli Afrika bis ( hartum und Massaua und
von da au südlich uu einigen Punkten bis zum Oapland und
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— 15 —
in Madagaskar; unmittelbar an der Küste von Üninea aber
scheint Bie tiberall zu fehlen. Fundorte in WestAfrika sind
Dagana (Steindaehner) und Ru(i8<iue (Boettger) im Senegal
(Adanson, Ä. Duni6ril) und Fnca- Facti am linken Congonfer
(Hesse), im Nordosten nnd Osten u. a. Soriba (ihattas (Peters),
(ronda {V. Mfiller). sowie Querimba. Lumbo, (^uellimane und
Tette (Peters) in Mossambique und (Überlauf des Sambesi
(Sclater), im Süden Natal und Malmesbury im ( 'apland (Bttgr,).
3. Sternofhaents D&rbyanm Gray 1844.
firiy, Cat Tort., Croc. a. Amphisb. p. 87, rroc. Zool. fCoc. London
1863 p. 194 nnd 1861 p. IDS; A- DimMl, Arch. Mqü. Hut Nat. Paris Tome
10, 1861 i>. 164. 'I'af. 13. Fi!;. 2 iPmlu,, i '^ ihn^mish): Peters, ifon. Ber.
Berlin. Akad. 1870 p. 717 und 1H77 eil : Boettger I c. p. 410
Vier von den acht vorliegenden K.xemplaren stammen aus
der rmfj:ebnnjr von Kanana (No. 1. 3. Ii, 7), wo sii? im November
1«S.") "gesammelt wurden, drei kommen vnn Mo an da iNo. 4. ö.
M), etwa () Kilometer nördlic Ii von Banana. pesanimplt im .funi
1885 und Aiifrust IHHr». rin Stück stammt von Borna (No. 2).
Auf fiotf» iKMsst die Art: Kulü,
Zu der von mir l. c. gegebenen Hpsrhroihunq: scnegambischer
Exemplare weiss ich nichts Neues hiuzuzntiifreii und will hier
nur einige Maasse gebi n, die mir von Interesse zu sein scheinen;
Maasse: <f 1. <f2. <f 3. <i'4. <?5. $6. ¥7.
Lflncr« «1. HückenpRiizpr«
in der Mittellinie . . . Uö 129 175 177 18ö ISO 2t)2 225 mm
<irÖ8ste Breite desselben
in Aet KQrpermitte .
92
99
116
120
125
\m
147
GtMe hintere Breite .
»5
99
122
128
1.%
132
141
1;')2
n
l..{inge de» 1. Vertelirale
28
31'/,
40
41'/»
45
46
Qt^9$X(' vordere Breite
27
;io
;n»
38
40',,
40
51V,
I^äuge des 2. Vert«brate
2t
23
29
29
311
34
32«.
38'/,
•
GriiMte mittlere Breite
deeselben
26' j
m
'M\
3;5',,
:^
34' ,
40
Länge des :l Vcrte1>i!tlt-
21'.,
82
30'
;» 31'/,
40
37V»
43'/,
a
(irCsste mittlere Breite
26",,
28';,
;}:>'
, :«2',,
32'/,
Länge des 4. Vertebrale
21
24
29
28
30»/.
29
36
38'/,
OrOeete mittlere Breit«
deeeelben
22
22' ,
m
2S
27',
27',,
30',',
av/.
IiKnge des 6. Vertebrale
29
39'i,
41
44
40'/,
40',,
Ö3
*
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— 16 —
<?L <?2, <?3. <f4. db. ^6. ^7. g8.
(«rösste bintere Breit«
desselben 3(» 28',, 4ü 42 42»/» *» "2'., 52 luui
Geringste vordere Breite
12
14
U
11'/»
13
18V,
1
JJta^e des BauchpanserR
in der Mittellinie . . . III'/,
124
155
ir.i'/, 160' , nr;
184
193';,
LäUjg^p»!. initiieren (iuiare 24'/^
24'/,
ao
Xi
31
a8
üeiufiiis, Naht d.Bracbialeu IH'^',
1*J
2a
28'/,
2S
25
26
26
, ^ »Pectoralen 4Vt
6'/.
H
7
3
16
U
14V,
9 s ,A1>«loiDui. 28Vi
88'/.
43'/»
44
42
68
68'/,
54
f»
, , „ Femoraleu22'/,
2(;',,
•W
32
36
86
40' ,
4:j
15
17«',
'?()
10'/.
15
18' j,
18
Die vorliegeiKkii Exemplare eigi n sich ^ut dazu, die
äusseren Unterscliie<le der beiden (i( .schlechter zu zeigen. Der
Panzer des cT ist mehr in die Läii^?e p:e.^t reckt mit deutlich
graden und ziemlich parallelen Seiten. Iiiuten vUv;}< verbreitert
und die iJiiiider hier mehr und im Alter st.irk ausgelireitet, der
(b's ^ aber mehr rddnng'-ovHl. jrewnlbter, in dei- Mitte ziemlich
.so breit wie hinten. I»er Baiichiianzer ist vorn bei?n ö tlacher.
beim :};: mehr nach dem Kopf zu uin!reb<>(?en. hinten beim d' der
Läiip:e nach breit aus|a:ehiddt . beim ]^ plan. Die Pectoralnaht
ist beim d' konstant nur etwa halb so lan«f als beim ^. Der
AnalausscIiTiitf zeisft sirh heim spiti'winklijr nn"t Etradeii Seiten,
beim $ selten .i Im lieh «^ebiblet. meist vielmelir infoloe der
Cülicaven Analseuen s|»lKieri-;< h-(]rMieckijr Der ,'<rli\\ a ii;^ (U*s
ist länjrer. oben yelb nm einni .«.« liwar/pfranen Mittellinie. Auch
in der Färbung sind l'nterschiede walirziinehmen . indem beim
d ilie izaiize rnterseite «^elb und nur <lie äusseren Kandel' des
Bauchpanzers und Klecken an den Au.ssenraudcrn der l'nter-
seite der Marginalen schwarz sind, wälirend beim ^ die Färbung
entwedei' ähnlich ist. oder \iel IiiinfiLTcr ein kastAnienbrauner
i l>erzug den ganzen F^auchpan/er rilifi-dr( l<t und nur an ab-
gesschenerten .Stellen in der Mitte de.•^^^ Iben <^elbe Inseln erkennen
lässt. Die Untei-seite der Marginalen abei- zeigt beim kein
(ielb. I)ie Spritztleckung des k'opfe> , Srhwarz aul (Hiven-
oder (t elbgrau, ist dagegen bei beiden (iesehlechtern überein-
sliniineiid.
ib kannt ist diese Art jetzt v*»m Cape Verde und Rufiscjue
im Senegal i<Tray, Ho.-tt^er). v(»m »Gambia Mirayi. von Bissau
(BocAgej, von der iumbo-lnsel \^b\ Müller;, von »Sierra Leone
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- 17 —
((iray), von Liberi^i (F. Mttller), von Porto Novo an der
SklHvenkriste (BttfrOi von der Insel S. Tliom^ ((jreetf), aus
DoDgila (Peters) und von a. 0. in Gabun (Ä. Dumeril, Gray),
von der Cama-KQste sQdlicli der Qgowem&ndung (Cope), von
Tsehintscliogcho (Peters) in Loango und von Moanda. Banana
und Roma (Hesse) am unteren Oongo.
Farn. III. Cheloniidae.
4. Cheloite n'ndis (Schneid.) 1788.
Schneider, Allgem. Natnr«;. <1, Schildkr. j». 2iii) iTeHtwhn: Strauch,
<'lielonnln.T Stiiilit'ii in MAin. Acad. Sc. St. Prtcr?«bour;.f 5 Bd. 7, 184»2
|t. IKT», 61. un.l \%'rl)nii d .<diildkr. Ober den Erdball. Kberida (7i Bd. H.
1H65 i>. Ui , Schreiber, Herp. Earü|i. 1H75 p. 518; Peters, Sitz. Ber. Gen.
Nftt. Fr. Berlin 1678 p. »2 (CkeUmia mt/dtuff Boell|0r, 84/25. Ber. OlTenbacli.
Ver. f. Katnrk. 1866 p. 178 (Ei l.
Von dieser Art liegen vor der Kopf eines mittelgrossen
Exemplars und je der. Panzer eines mittelgrossen nnd der Rflcken-
panser eines etwas kleineren StHckes, sämtlich von Banana
(P. Hesse).
Die Panzer sind in jeder Beziehung typisch. Die Scheibe
des Rfickenpanzers zeigt 13 Scldlder: auch die Brachialen des
Banehpanzers sind durch Stemohiteralschilder mit dem Rücken-
panzer verbunden. Die Platten des Bftckenpanzers sind neben
einander gestellt, nicht geschindelt.
Maasse:
Länge des Rfickenpanzers in der Mittellinie . 370 429 mm
Breite desselben 330 391 ,
Länge des Bnistpanzers — 333 ,
An dem vorliegenden Kopfe linde ich folgende Details ab-
weichend von Schreiber's Besehreibnng nnd Abbildung. Derselbe
ist entschieden breiter als hoch, die Schnauze vorn weniger
gerundet vorgezogen, unter den Nasenlöchern in der Seiten-
ansicht wenig gebogen steil nach abwärts verlaufend. Der
Pileu.'-i ist nicht mit 12, sondern mit VA Schildern bedeckt, indem
ein sich zwischen und Iiinter die Occipitalen legendes, nnpaare.*?
Postoccipltale hinzutritt. Dieses ist von dreieckiger Form, mit
der Spitze nach v(jni gerichtet und hier das Syncipitale berährend:
alle Spitzen di s Dreiecks sind abgeschnitten, so dass.es bei
genauerer Ansicht streng genommen eigentlich sechsseitig ist.
Auch zeigen sich die Frontonasalen . nach hinten breiter, nach
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— 18 —
vorn aber mehr zugespitzt: während beide zusammen hinten
eine grösste Breite von S9 mm besitzen, ist ihre gemeinschnft*
liehe Naht nnr 27 mm lang. Die Stti»raorbitalen änd fkat etwas
grösser nnd besitzen nahezu dieselbe Form wie die Ocdpitalen,
welche letztere durch das Syneipitale und das daranstossende
Postoccipitale vollständig von einander abgetrennt erscheinen.
Postorbitalen 5—4, grossere Temporalen 13—18.
Die Länge von der Schnauzenspitze bis zum Hinterrand
des Postoceipitale beträgt 97, die grOsste Kopf breite 71, die
grosste KopfhQhe 62'/« mm.
Gefunden wird die Art in allen Meeren der heissen und
der gemässigten Zone, wenn audi nnr selten iro Mittelmeer
(Boettger).' An der Westkitote von Afrika lebt Fie um die
Azoren (Ramon de la Sagra) und Canaren (Dum^ril & Bibron.
Cantor), sodann stidlich von Cap Blanco (Durand) nnd um die
Capverden (Schlegel), bei Tschintschoseho (Peters) nnd Banana
(Hesse), im SQden von Ascension (Dum. & H., Duperrey, Grayj
und im Meere um das Cap der Outen Hottiinng (A. Smith,
A. Dumeril), an der Ostkfiste u. A. bei Mossambique und um
die Qnerimba-Xnseln (Peters).
r> 'r/tatasfiochrft/s oh'rmra (Escliscli.) 1829.
Esch8cholt2, Zool. Atlas Taf A iChehmiai: DumeHl &. Bibroii, I. c \\.
657, Tal. 24, Fig. 1 (Chelonia Uniisionieri) ; Rüppeli, Nene Wirbeltiere Faun.
AbysHD. Amph. p. 7, Taf. 3 fCantla); A Oinirii, Areli. Hns. Hiat. Nat
Pari» Tom« 10, 1861 p. 170; Sirweh, Yerlvreit. d. Schlldkr. ttber den ErdMl
mn p. 147.
Eingesandt wurde von Herrn l\ Hes.se nur der Schädel
eines erwachsenen Tieres vom Strande bei ßanana.
Die scliai f niurkierteii Nalite rlL»r dem knöchernen Schädel
aufgelagerten Kopfschiider lassen eine überraschende Ähnlichkeit
mit der genannten Art erkennen nnd machen es in meinen
Augen ganz sicher, dass der vorliegende, mit Hornschnahel gut
erhaltene Scliädel nnr zu dieser SeeschildkrötB gehören kann.
2 Postnasalen. 2 Praefrontalen, kein unpaare» Interfrontonasale,
1 Frontale. 1 Syncipitale^ 2 Occipitalen, und Snpraorbitalen
nnd Parietalcin zusammen links 4, rechts .5. In Form nnd
Stellung entsprochen alle diese Sdiilder durchaus der oben
citierten Abbildung bei Dumeril & Bibron. Das Frontale ist
lang oblong, mehr als doppelt so lang als in der Mitte breit.
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— 11) —
Das Syn( ii)itale ist vun» concav ausgeschuitien. mehr als doppelt
2^0 breit als in der Medianlinie lang. Die. Üccipitalen sind dit^
längsten aller Kopfsciülder.
M a a s s e :
Länge des Schädels \<)ii der Schnauzenspitzi* bis
zur Spitze des Hinterli;uiptstachels 200 n>m
Von der Sclinanzenspitze bis zum Hinterraud der
Occipitalen „
(irOsste hintere Breilt; des Schädels l'ol „
(irosste Hrdie desselben 117 „
Lihifjsdiirchnif's^jpr der Augenhöhle 5<» ^
Hölie der Augenhöhle iO «
Länge eines l'nt«rkieterastes 120'/, ,»
iiänge der (mit Hornschuabel bekleideten) lHu r-
kiefersymjdiyse öO „
Von ('Ur/onr ririilis tSrhiieid. * unters( hieden u. a. durch
das Auttreten von 2 Postiiasalen und 2 Praefrontalen, von
(1). niilnicdfa (L.) durch die kurze, wie Ix i ch. rnnlls haken-
ftimig geki iinmite iSchnanze, von Thalassorhrliis cardlti (L.j durch
das Auftreten von nur zwei gi'os?sen Occipitalen und das Fehlen
eines lnt(^rfVontonasale.
Ans .ifrikanischen Meeren ist dieso Art meines \\ i>seus
mir liHkaunt vom CJabnii (A. Dunicrili. von Danaua an dor
^on;^om^mdull^;• i H(»sse). von Tatelbai ^,A. Smith) und vuii ,Ma>siuia
(Rl'ippell) u. a. Punkten (^[us. Berlin; im Üoten Meer.
n. (h'dnuns:. Crocodilin.
Kam. L Crocodilidae.
ß. Ci-otodUfw tulffam Cuv, 1810.
Cuvier, Ann. Mn;*. Ili^t. K«t Pari» Tome 10 p. 40. Taf. 1, Fijr. 5. 12.
Ti>! •> FiüT 7; Strauch. Synops. .1. Croru.lil St. Petet-i»''rL'' isnn i> 4:1;
Bocage, .Tom. Sc Math, l.j^bua Nu. i\, 18H7. .s. A. p. 2; Peters, Mon. her.
Berlin. .\kad. 1877 p. fiU.
Anf;ni<j;s hv^tn mir keine K.xcmpljirp von der ('(mgomhndung
vor. aber Herr P. Hesse versicherte mich in einem Briefe vom
22. .Taiinar 1SH{\ .dass innerhalb sechs Wochen nicht wcni;;er
als drei Krokodile «refanfieu worden .»<eien und zwar zwei im
Meere: das dritte sei am 21. Januar Abends im Dauaua-Creek
geschos.sen worden. Nach Vergleich mit Leunis' Synopsis mllsse
2*
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- 21» ^
es (M vfilffarig Cnv. sein, denn es besitze vier Nackenschilder
in einer Reilie und sieben Halsschilder in zwei Reihen. Im
Magen fanden sich zahlreiche Ratten nnd einige staric abge-
riebene Scherben von Flaschen. Übrigens ein respektabler
Kerl, 2*/« Meter lang!»
Nach einem inzwischen eingeschickten Belegstück von
'/« Meter Länge, das am 23. März 1886 im Banana-Creek
gefangen worden war, ist diese Bestimmung vollkommen koiTekt
gewesen. Der Schädel eines weiteren junpren StAckes stammt
von Arobrizette im nördlichen Angola.
Hinterrand des Unterschenkels mit einem stark gezackten
Kamm, der aus beiläufig fi\nf blattförmig komprimierten Scliildeni
besteht. Der Kopf hat eine ziemlich spitze Schnanze. sein
beschilderter Teil ist aber nur (i — 6'/a "^'^^ l^"?^» '^1-^ ^^i*^
Schnauze in der (Te<?end des Ausschnitts für den vierten Ifnter-
kieferzahn breit ist. Die Dursalscliilder bilden auf dem Rücken
acht regelmässige Längsreihen. Am vorderen Orbital winkel
finden sich statt einer Knoclienleiste ein paar schwach erhöhte
Tuberkeln. Die Haut des Halses und der Flanken ist frlatt
und ohne 'i uhei kein, die Sciniauze schmal und ziemlich kuiivex.
Der Oberkiefer besitzt 19—19, der Unterkiefer 15 — 15 Zähm'.
Vier in eine (^uerreihe gestellte Xucbals( hildor. sechs C'ervical-
Schilder, die in dem Schema ~y uigeordnet sind.
Maasse. ßanana. Ambrizette.
* Totallänge
790
mm
Kopf bis zum Hinterrand der Parietalplatte
105
235
* Schwanzlange
403
Von der Schnanzenspitze bis znr vorderen
Orbitalecke
58
152
Von der vorderen Orbitalecke bis znr
Hinterecke der Parietalplatte . . .
48
84
Schnanzenbreite in der Gegend des vierten
18
36
V
Schnauzenbreite in der Gegend des grOssten
28
62V,
9
Schnanzenbreite in der Gegend der vorderen
34
80
9
* Dieselbe Breite fiber die AVnlbnng gemessen
42
114
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— 21 -
Kopf breite in der Gegend des Hiuterraude:*
1 1
lUllI
Breite des Hinterrandes der Parietalplatte
m
n
Interorbital breite in der Mitte der t)rbilen
7
20
n
Entfernung zwischen beiden v«>rderen ( >rbi-
talecken
21
41
r?
Länge der 1>\ njphysis mandibular . . .
1')
39'/,
n
Lilnge der Orbita .......
23
37
Höhe derselben
1.")
2f>
n
Diese Krokodilart lebt im ganzen tropischen und sub-
tropischen Afrika, auf den Comoren und Seschellen und überdies
an t'inem i:;ulierten Punkte in Syrien (Boettfrer). In WeslalVika
linde ich als Fuudpnnkte verzeichnet Bakel und den Marigot
von Taoue (Steindachner) im Seiieual Adanson, Dum \ Bibr..
A. Duni.t, Porto Novo an der Sklavenkiistc (Buettger). den
DJoliba iBdiy (h-. St. Vincent» und Niger iStranch). den Binue
(Strauch j, Kamerun t Peters, F. Müller), Ciabnn ((lUerin. A. Dum.i.
Ogowe (Strauch). Tschintschoscho (Peters) und den Congo (Bory
de St. Vincent. Hes.*<e). Auch in Angola ist die Art sehr ver-
breitet, so bei Ambrizeite i^Hesse) und Novo iiedoudo (Bocage).
III. Ordnaiig. Lacertilla. '
Farn. I. GeokonMM.
7. JlfiuidnctijlK.s mubuia (Mor. de Jonn.) 1H18.
Boettoer, IW'i.^. Her. Ufleiibach. Vcr. f. Naturk. IHHö p 17ü: Bocage,
Jura. Sc. Matb. LUboa No. 15, 1873, .S. A. p. l {iAnUj(fi>lmlu»)\ Boutonger,
Ckt Uz. Brit. )Iiu. ed. 2, Vol. I, 1885 122.
Drei weitere Kxeuiplare von Banana, Mai 1885, ein ^
von Vista (P. Hesse).
Ein ^ Ton Banana zeigt 10—16 Schenkelporen und besitzt
fflnf dnnUe Chevronbinden qner über den Rücken. Auch das
von Vista vorliegende ^ stimmt mit denen von Banana in
Pholidose nnd Färbung vollkommen uberein. Schenkelporen
auch Wer 16— IG: der Riicken trägt vier, der Schwanz elf
8ch\varzgi*a«e Halbbinden.
Abgesehen von zahlreichen anderen 1. c. von mir aufge-
ffthrten Fundorten kommt diese Art an der Westkilste von
AfHka vor anf der Tumbo-Tnsel (F. MßUer). bei Tschintschoscho
— 22 —
(Peters), bei Vista und Bauana (Hesse) am Congo (Bocage) nnd
bei Dondo u. a. Orten im Innern von Angola (Boc.)- Irrtümlich
ist 6reeff*s Angabe seines Vorkommens anf der Insel S. Tliome.
Als neue Fundorte für die Ostkttste kann ich noch verzeichnen
die Ungama-Hai in Wituland (DenhaiMlt) nnd Madimnla in
Usaramo.
Fam. II. AgamidM.
8. AgtwM coimiotum Daud. 1803 var. VwHjiea Pts. 1877.
BocMier, Abb. ^kinckeubeIg. (»es. IM. 12, 1881, 8. A. p. 39 (typ.) and
1. c. p. 178; PMtn, Hon. Ber. Berlin. Akad. 1877 p. 612 nnd p. 630 (piriiettud»i.
Von dieser anf fiote „spandi' genannten Eidechse liegen
sechs weitei'e Exemplare vor, 3 «i*, 2 $ und du Junges, vier
davon gesammelt im Januar und Mai 1885 bei Banana nnd
2wei am 5. Oktober 1885 bei Povo Xemlao nächst Banana
(P. Hesse). Die Art ist nach Hesse in Banana ungemein hänfig,
aber in hohem Grade flink nnd schwer 2u fangen; Ende April
sieht man auffallend viel junge Stttcke von etwa 15 cm Totallftnge.
In der Besdiuppung sind die vorliegenden Stflcke ftber-
einstimmend mit den früher von mir beschriebenen Exemplaren.
Zwei sehr scheine ^ von 20b nnd 332 mm Totallänge (Kopf-
rumpflänge 110 und 115. Scliwanzlänge 11)5 und 217) zeigen
0--5 Praeanalporen in einer Keihe nnd sind obei'seits schmutzig
olivengelb, die Körperseiten nnd der Hinterrttcken schwärzlich,
die letzte Hälfte des Schwanzes schwai-z, unterseits grauschwarz
bis anf die schmutzig gelbe Kopf- nnd Schwanznnterseite. Ein
diitte« ^ zeigt gleichfalls 5—5 Praeanalporen. Die % Imben
gelblich und schwärzlich gefleckten Rttcken nnd ähnliche Seiten,
eines derselben zeigt eine aus ziegelroten Makeln sich zusammen-
setzende, unregelmässige, lange Seitenbinde. Das ganz junge
Stflck besitzt anf dem Klicken eine sehr breite, ans weisslichen,
bräunlichen, olivengranen und schwarzen Schüppchen gemischte
Marmorierung, ans der namentlich auf dein VordenUcken mehrei'e
S3'mmetriscli gestellte, weisse, runde, schwarzumsäumte Augen-
flecken sich hervorheben (var. Oongica Pts.).
Die .\rt ist Uber das ganze tropische Afrika verbreitet.
Speziell von der Westküste kennt man sie von Sor bei St. Louis,
vom Posten bei Dagana (Steindachner), von Goree, Dakar
(Stdchnr., Boettger), Nianing und Rnflsque (Bttgr.) ijn Senegal
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(A. DmmörU, Bonleuger). vom Gambia (Bonlenger), der Tambo-
Insel (F. Müller), von Sierra Leone (Boulenger). Liberia
(Hallowell), von Elima nnd Assini an der Zabnkfiste (Vaillant),
dem Aneober-Flnss (Blgr. i, Ada Foali, Akkra, Aburi (Petersi
und Akropong (F. MQller) an der Goldkttste, von Ajnda nnd
Abome in Dabome (Bocage), von Porto Novo an der Sklaven-
kQste (Bttgr.), Brass an der Nigermttndung (Hartert) nnd Loko
am Binne (Standinger) , von Eamenin (Peters), von Tschin-
tscboMrho (Pts.)) dem Congo (Sanv«ge). von Banaua nnd Povo
Nemlao bei Banana (Hesse), von Ambriz nnd Caraugigo Hlgi .)
und Pnngo Andongo (Peters) in Angola und aus Bengnella (Blgr.).
Fam. III. Varanidao.
9. V(ii<inns Sihticm )
Linne, Syst. iiat. ed. 10 Vol. 1 i». 309 ilAucrtu): Bocage. Joru. Sc. Math.
Lisboa Xo. 3, 1867, S. A. p. 4 und No. 44, 1887, S. A. p. 2 (.Monitor sanrns) ;
Boettger, Abh. Seuckeuberg. «Jesellsch. Bd. 12. 1881, S. A. p. 32 und 1. o. p.
181 (Monitor $aunwi\ Bouteiger, Cat. Liz. Brit. Mu^. ed. 2, Vui. 2, 1885,
p. 317.
Von dieser Art liegt ein schOner Kopf eines erwachsenen,
185 cm langen Exemplars von Ponta da Lenha und ein
zweiter Kopf von Massabe an der LoangokUste vor. Nach
Herrn P. Hesse heisst die Art auf flöte „bambe*^, wird in
Banana nur selten angeboten und ist im Sttden häufiger.
Nasenloch schief oval, deutlich näher dem Auge als der
Schuansenspitze; Snpraocularschilder klein, nahezu gleichgross.
Boulenger nennt als Vaterland das ganze Afrika mit
Ausnahme des nordwestlichen Teiles. S|M*ziell von der West-
kttste kennt man ihn von d^ Mflndung des Senegal bis Bakel
(Stelndacbner) und von Nianing und Bnfisqne (Boettger; im
Senegal (A. Dumeril), von der Tumbo-Insel (B\ Müller), von
Sierra Leone (A. Dum., Boulenger), von Liberia (Stdchnr., Dollo),
von Elima an der ZahnkQste (Vaillant), von Aschanti (Blgr.),
von Akkra (Bttgr.), Aburi (Peters, F. ]tfflller) und Akropong
(F. MttUer) an der Goldkttste, von Ajuda in Uahome (Bocage).
von Porto Novo (Bttgr.) nnd Lagos (F. Mfiller), dem Niger
(Blgr.), von Kamerun (Peters, F. Mfiller), den Inseln Femando
Po (Blgr.) und Principe (A. Dum.), vom Gabun (.Hallowell,
A. 1)nm., Dnllo). von Majnmba (Bocage t, Massabe (Hessel und
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— 24 —
Tscbrotschoscho (Pts.) in Loango, vom Congo (Sauvage), von
Banana und Ponta da Leoha (Heaae) am nnteren Gongo, von
Condo am Qnanza (B]gr.)^ von i/atumbella nnd dem Rio Loaodo
in Angola (Bocage). Als neue Fundorte an der Ostkfiste kann
ich noch verzeichnen die Ungama-ßai in Witniand (Denhardt)
nnd Madimnla in X'saramo.
Farn. IV. Amphisbaenidae.
lU. MtniopcUis nonlcrtgni Bttg. li^Hl.
Boetiger, Z(n>1. Anzeiger, m lubrg. p. (>4iK
iTat'. i., Fig. U— (lt.
r.h ar. Valde affiuis M, Omutlmi Blgr., sed rostro distinete
minus acutato, scutis in regione oenli ternis nec binis^ i. e.
praeoculari altiore, ocnlari latiore, poatocnlari minnto; ocnlus
nullomodo perspicnus. Annuli corporis 260, caudae28; annulus
quiscine in medio corpore snpra 22, infra 16 segmentis compu-
sittts. — Flavido-alba, scutis capitis üavo-branneBcentibus, canda
snpra semiannulo parum distincto griseo et apice nigro-cinereo
tincta.
Long, tota 187, usque ad anuro 165, caudae 22 mm. Lat.
corporis b^l^xm.
Hab. Kinshassa am Stanley Pool, von Herrn P. Hesse
in einem Stfick eingesendet.
Kopf so breit wie der Hals : die EinsclmUrong hinter dem
Kopfe in der Oberansicht, die bei Jf. Guentheri Boulenger
(Cat. Liz. Brit. Mns. 2. ed. Vol. 2, 1885 p. 456, Taf. 24,
Fig. 3) so markiert ist, fehlt. Nur ein grosses, wenn aucli in
der Mitte an den Seiten tief eiiQ^eschnittenes Scliild auf dem
Kopfe; ein Praeoculare nnd em Postoculare. Schnauze etwas
weniger zagespitst als bei ilf. Omnthen. Rostrale quer band-
förmig, wol dreimal breiter als lang. Vorderteil des Kopfscbildes,
bis zur seitlichen Einbuchtung gemessen, genau so lang wie
der Hinterteil desselben. Praeoculai'e bandfSrmig. doppelt so
hoch als breit, oben am breitesten, unten am schmälsten:
Ocnlare dreieckig mit convexer Vorderseite, breiter als hoch:
Postoculare klein, dreieckig, fast doppelt so lang wie hoch.
Auge ftnsserlich vollkommen unsichtbar. Mentale mit seinem
eonvexen Hinterrand in die Concavitüt des etwas halbmond-
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— 25 —
förmigen PosUnentale eingreifend. 2dO Ringel am Rumpfe. 28
am Schwänze. Jeder Ringel der KOrpermitte oben ans 22,
unten ans 10 Segmenten bestehend; die Form derselben ganz
wie bei .V. Guenther* Blgr. Die beiden mittelsten Pectoralen
zusammen vom quer abgestutzt ; ihre Länge ist etwas bedeutender
als die Distanz von der Schnauze bis zum Hinterrand der
Occipitalen. Laterallinie im ersten Rnmpfviertel fehlend. 6 Anal-
Segmente; 3 Analporen Jederseits. Imt-brigen in derPholidose
mit M. Gnenihn-i Blgr. vollkommen Übereinstimmend.
Elfenbeinweiss: Kopfschilder etwas dunkler, gelbbrännlich;
Schwanz oben mit einem undeutlichen, graulichen, etwa vier
Ringel breiten Halbring und mit grauschwarzer, neun Ringel
einnehmender Endspitze.
Hanptunterschied von ^^. (htentheri Blgr. scheint mir das
Auftreten eines sehr deutlichen Postoculare zu sein, das seiner
I^age nach ganz dem Oculare bei M, OuenlheH entspricht. Da
Herr G. A. Boulenger auf briefliche Anfrage hin bei letzterer
Art das Auge unter dem von ihm als Oculare gedeuteten Schilde
nachweisen konnte, bei unserer Speeles aber zwei hinter einander
liegende Praeocnlaren nicht wol anzunehmen sind, deute ich
die drei an (grosse nach hinten abnehmenden Schilder der
Augeogegend vermutlich richtig als Praeoculare, als Oculare
und als Postoculare.
Bis jetzt ist die Art nur von Kinshassa am Stanley Pool,
Untercongu (Hesse) bekannt geworden.
Fam. V. 6orriio8aurida0.
11. (hn'ihosftnrns iiiyroli ucatKs Hall. IHöT.
Hallowetl, Pioc. Aca<l N;«t Sc IMiiladelphia Vol. \) p. 4i>; Bocage,
Jörn. Sc. Math. Lisboa Nu. 1, 18ü»i \\. 61 nnfl No. 3, 18(57, S, \ p "»
(mnltUiucatusi : Peters, Mo». Ber. Berlin. Akud. Ih76 p. 118, 1877 p. <Uo iniii
SiUs. Ber. Ües. .N'at. Fr. Berlin 1881 p. 147 (multüintatusi ; BMlMger, l at.
Lix. Biit Hau. cd. 2, Vol. 3, 1887 p. 122.
Von dieser Art liegen dreizehn Stücke von Povo NemUo
bei Banana vor, die Herr F. Hesse im Oktober und November 1885
gesammelt hat Ein weiteres StUck fand Herr Dr. Bftttner am
Congo (Berlin. Mus. No. 3053).
53 Schuppenlängsreihen vom Mentale bis zur Analregion;
Schwanz bei ganz reinen Stücken ans 140 Wirtein bestehend.
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~ 26 —
8 "Reihen A eiit i alscliiider : ti Siii)ralal>i:tleii. das Xng^ über dem
vierten, n Analscliupiien . die mittel>tt' -i lir eross rhombisch,
nach hinten stark zui^espitzt. Feuioralpuren jeiierseiUs 10 bis 21
mach HalloWfll 1 t 141 im Mittel von 14 ZShlnngon 17-17.
Schwanzbasis an der s. it*' der Afterspalte lieiui d* mit einer
spitzen, spornartig jmcli der Seite gerichteten Schuppe.
Olivenbraun: jederseits eine prelbe Seitenlinie, die an den
Handera des Parietale beginnend und bis auf die Schwanzmitte
fortgesetzt, innen und aussen von einer schwai-zen Längsbiiide
begleitet wird. Rückenmitte jüngerer Exemplare mit einer bis
drei und Kumpfseiten mit je drei liängslinien. die ans gelben,
seitlich schwarz eiugefassten Strichmakeln bestehen. Ganz junge
Stficke zeigen in den Seitenzonen zwischen deu drei gelben
Punktreihen auch noch unregelmässige, ziegelrote Makeln,
liliedmaassen mit grossen, schwarzgelben Ocellenflecken. Kopf-
und HaUunterseite leuchtend citrougelb: Bauch und Schwanz-
uuterseite weissgelb. — Wird 2' lang.
M a a s s e :
Kopflänge bis zum Hintorrand der Parietalen . . 29 mm
Kopfbreite in der Temporalgegend 22 ,
Rumpf länge 124 ,
Schwanzlftnge BIS ,
Totallange 471 „
Länge der Vordeii^iiedmaasaen 97 ^
Länge der Hintergliedmaassen 71 «
Länge der vierten Zehe ^^Vi »
* Bekannt ist die Art von Dongila (Peters) in Gabnn
(Hallowell, A. Dum^ril), vom Cap Upez (Pts.), von Töchin-
tschoscho (PtsO in Loango, vom Congo (mittner). von Povo
Nemlao bei Banana (Hesse), von Ambriz, Carangigo (Bonlenger),
Catumbella, Dombe (Bocage) und Malange (Pts.) in Angola nnd
von Qnissange (Bocage) n. a. Orten in Bengaella (Blgr.).
I'am. VI. Scincidae.
12. Mabuia maeuUiabris (Gray) 1845.
Qniy, Cft». Lii. Brit. Hns. p. 114 (Euprepi»}; BMi|0, Jörn. 6c Math.
Lisbdft So. 1, 1866 p. 62 (Enprepu Anrhielnft uml No. 42, 188ß. S. A. p. 4
fKit, Mntahtdsi: Pileri. Sit«. Her. fiw. Nut. Kr. Berlin 1879 p. 36 (Kt*, »aiahäi*)
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— 27 —
und Ileise nach Moesambiqiie Bd. 3, 1882 p. 73 (Eu. Awjasijnniisi . F. Müller,
Verh. Nat. Ges. Basel Bd. 7, 1882 p. 159 (Eitprepes); Boutanger, tat. hiz,
Brit. Mus. ed. 2. Vol. .3. 1887 p. HJl, Taf. I), Fit?. 2.
Von Herrn P. Hesse erhielten wir »-in erwachsenes und
drei junge Stucke dieser Art von Fuca-Fura am linken l'fer
des unteren Conjjö kurz uuieilmib »lei- Yellala-Fulle. sowie ein
am 24. August 1880 bei Bann na gefangenes Exemplar. Kin
Stück sammelte Herr Dr. BlUtner am < (.ngn (Berlin. Mus.).
Unsere Exemplare stiinaien genau mit Boulenger's Be-
schreibung und Abbildung Tiberein. Stets zähle ich .')— 5 Supra-
ciliaren: zweimal Hu. viermal '?2 Längisreihen von Körper-
si liui»i)en in der Iiuiiiiiliiiiiie. Die .lungen sind dreikiclig (!) und
würden mit .1/. lithhliini aira>i verwechselt werden k<>nuen,
wenn sicli nicht Boulenger's Kennz« iclien lietrefts der Anzahl
der Supraciliareu aufs Beste bewährte: alle biucke haben ganz
c(mstant 5 — 5 Supraciliaren. M. Uaildoui aber — auch in jungen
Kxemplaren :<tets I» oder 7. I'berdies zeigen diese Jungen
auch schon Andentungen der weissen Fleckchen in der dunklen
Seitenzoue, die der .]/. l^nddnui bekanntlidi fehlen. Charakte-
risList h fttr unsere Art scheint überdies zu sein, dass die Kopf-
schilder im Alter mehr oder weniger breite, schwarze Sutureu
zeigen.
Bekannt ist die Ai t bis jetzt von Akrupoug au der Gold-
küste (F. Muller L von diu Inseln S. Tliome und Holas (Greeft",
ßocaüe'. von Tschintschoseiio in Loango {^IVtei > , V(tm Congo
(hiULuei-i. von Fuca~Fu*-;t nnd Hanana am unteren rt.ntio t'Hesse)
und von Aniiiriz fRnulengei-i und Pungo Andongo i Peters) in
Angola i berdies leitt die Speeles nach Boulenger's bestimmter
Versicherung auch auf den Comoi-en.
Kl. Mal III In Tiadtfaul »Gray) 1845.
Gray. I. * p. 112 iKupreitiK/. Hallowell, l'ruc. Acad. Nat. Sc. Phila-
delphia Vol. 2, \Hh'> p. 58. Vol. 9, 1857 p. 5«), Transact. Amer. PUiL Soc.
(3) Vol. 11, 1857 p. 7« (Etiptrpet Bktndiiuji}, Prite. Acad. Nai 8e. Pbil»-
ilelpliut Vol. 9, 1857 ^ 60 fEn. frmaiu$f und p. 51 t£u, otbiiaMa} ; Mart.
MoD. Ber. Herlin. Akad. 1804 j» 52 tmd 18<;7 p. 21 (Eu. neneofmctisf, 1876
p. 118 und 1S77 p. 614 iK>i. BlnnfUftgi) : Bootga, Joni Sc. Math 1 i 1 .i
No. 4, 1872 p. 77 iEit. yracUis/ und p. 80 i Kii. BlnmUngt) : J G Fischer.
Jahrb. Wibs. Anst. Hamburg Bd. 2, 1885 p. 8«. Tat. 3. Fig 3 (En. Pantacnitf
und p. 88, Taf. 3, Fig. 2 (Eu. tmprtwst; Dartlur, Ber. Smekmibcfg. Kat Oe<*.
1887 p. 58; DailM|ar, Cat. Uz, Hrit. Miu. M. 2, VoLS, 1887 p. 166, Taf. 10, Fi«, t.
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— 2« —
Ks liegt diese Art in je einem typischen und in einem
in der Färbung etwas vom Typus abweichenden Kxemplar von
Pov(» Nctonna hei lianana vor. von wo sie Herr Paul Hesse
im September 1886 erhielt. Ein weiteres Junges, nahezu typisch
getai btes Sti'ick war auf einem Dampfer der Madeira -West-
afrikanischen Linie gefangen worden.
Das untere Augenlid zeigt ein durchsichtiges Fenster;
die Schuppen der B'usssoble sind nicht stachelig: das Infraoculare
ist nach unten nicht verschmälert. Frontoparietalen. Parietalen
und Interparietale vorhanden ; ein mit dem zweiten Supralabiale
nicht in Berührung stehendes Postnasale. Alle Dorsalschöppchen
scharf dreieckig: Nuchaleu deutlich vier- und fünfkielig. 30, 30
und 31 Sehuppenlängsreihen. Snbdigitallamellen glatt. Am
Vorderrand des Ohres 4—3 oder 4—4 Überaus kleine, kaum
vorragende {Schüppchen. 6~G Supraciliaren.
Vom Typus der .1/. Uaddoni (Gray) von der Goldkflste
ist das eine StUck von Poto Netonna unterschieden durch mehr
gradlinige Kopfseiten, da die Frenalgegend von der Seite weniger
komprimiert erscheint, durch ziemlich lange Sutur der Prae«
frontalen und durch die Färbung. Die von Schnauze bis After
beiläufig 70 mm lange Eidechse ist nämlich oberseits einfarbig
olivenbraun und zeigt nur hinter dem Auge bis in die Gegend
der Insertion der Vordergliedmaasseu kaum hervorstechende,
schwärzliche Fleckchen am Unten-ande jeder Schuppe. Lippen
und Halssetten sind bläulich mit graulichen Schuppeui-ändem;
vor der Insertion der Voi*dergliedmaassen steht ein grosser,
oblonger, etwa 20 Schuppen einnehmender, ziegelroter Fleck,
der auch bei der typischen, mit weisser Seitenlinie ausgestatteten
Form im frischen Zustande deutlich erkennbar zu sein pflegt.
Die Kopfunterseite ist bläulichwelss, die Rumpf- und Schwanz-
untei'seite weisslich. Das Stfick stimmt somit in der Färbung
so ziemlich mit Kuprepes imreotfulutiif F. Müller (Verh. Nat. Ges.
Basel Bd. 7, 1885 p. 707) von der Goldkflste fiberein, so dass
ich vermute, dass auch diese Form nur als eine Farbenspielart
von .V. Uaddont (Gi-ay) aufzufassen ist.
Das andere Stfick von Povo Netonna hat normale Färbung.
Das dritte, verschleppte Exemplar von unsicherem Fundort
ist in PhoHdose und Färbung ebenfalls typisch, zeigt aber
Rowol den dunklen, als auch den hellen Seitenstreif etwas ver-
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— 29 —
wascheu. Das erste Supraoenlai*« int beiderseiU wie \mm Typus
Bonkuger's mit dem Frontale nicht in (Vmlact
Bekannt ist die Speeies bis jetzt von der Tumbo-Insel
(F. Mfliler). von Sierra Leone (J. G. Fisclier, Boulenger), von
I/iberia (Hallowell), von Tlngulu in As£tini an der Zahnküste
( Vaillant), von Akkra (Boettger) und Akropong (F. Mttllerj an
der Goldkfiste, von Porto Novo an der Sklavenkfiste (ßttgrj.
vom Niger (Blgr.} und speziell von Brass an der Nigermlindung
(Hartert), von Kameim (Petei-$> J. (t. Fischer, F. Müller), den
Inseln Fernando Po (Pts.) und S. Thome (J. G. Fischer), vom
Gabun (Hallo well, A. Dumeril, Blgr.\ von Eliva Sonanga am
Ogowe und von T<«chintschoscho in I^oango (Pts.). sowie von
Povo Net^nna bei Banana (Hesse).
14. hifgommi (liiopa) Fenimuli (Burt) 1830.
Burtoi. Proc. Zool 8i>0v I^ondon p. 63 (TiHqwit ; Hallmrall. Fror. Arad.
Nat. Sc Philadelphia \u] 2, I8i5 \k 170 (PlenUiulm, Ilarlmti) und Vol. 7,
1854 p 9H [Kuirrrpls s/n'n/its): J. G. FISCher n.ster-Prou'r. Aka<l. Gynin. Hhiii-
bürg 1H83 p. :i, Tat". --, Fi^. 12 1'» (Kii/irrjtfs rlryaus, non Pts'i nn<l AMi.
Xat. Ver. Hamburg Bd. 8, 188 i p. 7 (A'«. feoninta) . F. MQIier, Verh. Nut.
Baad Bd. 7, 18B5 p. 704 {JiKqm wgripe»)\ Mimtßr, I. c p. 304.
Ein Stück vom Gabun durch Herrn Dr. Büttner (Berlin.
Mns. No. 10581).
Gliedmaassen mässig entwickeltf fünfzehig. Unteres Augenlid
beschnppt. Ohrüffhung exponiert. Snpranasalen vorhanden,
das Rostrale vom Frontonasale vollkommen abtrennend. Zwei
Praefrontalen und zwei Frontoparietalen. Frontale nicht breiter
als die Supraocularregion. 32 Längsreihen von scharf drei-
kieligen Körperschuppen: keine vergrössei-ten Praeanalscliuppon.
Auch im Übrigen in Pholidose und Färbung ganz mit Bon-
lenger's Beschreibung übereinstimmend. '
Bekannt ist die Art von Sierra Leone bis Gabun. Spe-
cielle Fundorte sind SieiTa Leone (J. G. Fischer), Tiiberia (Hallo-
welt), Aburi und a. 0. der Goldkttste (F. Müller), Alt-Galabar
(Bonlenger), Insel Fernando Po (Blgr ), Kamerun (Peters, Blgr.)
nnd Gabun (A. Dnmöiil, Blgr., Büttner).
15. AbteplMrust Cahtndae Boc. 1866.
Barben di Beoage, Jörn. Sc. Math., Phya. e. Nat. Xo. 1, Linboa lH6ß
p. 64. No. 3, 1M>7 p. 8 nncl N», 44, 1887, 8. A. p. fix Gapt, Pmr. Aehii, Nat.
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— ao —
Sc. Philadelphia 18G8 \i 317 tPanaspü aeneusi : Peters, Mon. iJer. Berliu,
Akad. 1877 p. H14 : Boulenger. 1. c. p. 352 (typ. und -1. aeticiuf).
Vor mir liegt ein Exemplar von Vista (etwa halbwegs
zwischen Cabinda und ßanana), eins von Banaua, gesammelt
im April 1 886 . und vier Stücke von P o v o N e t o n n a bei
Banana. pj^sammelt im November 1886 (P. Hessel
(Janz ttbereinstimmend mit Bocage's Diagnose und mit
Bidiiengers Beschreibuii": von A. aenrus (Cope). aber bald —
und häufiger — mit nur drei, bald mit vier Sujn'aocularen.
Sui)ranasalen, wie bei der Stamnilorm von Cabinda, stets
Vorhanden.
Dms Stück Von Vista zeigt '^ — 3 Supraotularen und 22
8i'liu|»p( iiliiugsreihen, das von Banana 4 4 Supraocularen und
24 iiieiheii. die Exemplare von Povo Xetonna haben .»
Snpraoeularen bis auf ein* ^- wplrlips 4 — !J Supraorularsclulder
zeigt, un<l 24 Scbuppenreihen bis auf eines, welches nur 22
Keiben besitzt.
l)ie Färbung ist b^i allen Stücken iibereinstinnnend ober-
seits olivenbraun, sammtartig, meist mit sechs undeutlichen,
feinen, schwarzen Streifchen lllngs der Kückenzone. Ein schwärz-
licher Strich zieht von der Schnauze f|uer durch das Auge
über die Körperseiten, dr-r nach dem Kücken hin immer, nach
dem Bauch hin gelegentlich von einem gelbliclien Saum be-
gleitet wird. Lippen weiss und schwarz gewürfelt : Kumpf-
seiten unterhalb des Seitenstreifs und Oberseite der Gliedmaassen
sauber weiss gepunktet. Unterseite weiss, von der Aftergegend
an nach hinten und die Unterseite der Hintergiiedmaasen rosa. —
Totallänge 80— 8.5 mm.
Die rntersdiiede zwisclien A. ('(limtdae nud A. aenenSf
die nur in der Zahl und Form der Supraocularen bestehen,
zeigen sich gänzlich wertlos, da die beiden vorderen Supraocu-
laren zwar in vielen Füllen zu einem einzigen grossen Schilde
verschmolzen sind , aber oft auch getrennt bleiben. Das eine
Stück von Povo Netouna ist der beste Beweis für die ZnsaniRieii-
gehörigkeit beider Formen, indem es links typischen A. aetwis*
rechts typischen A. Cküfindar darstellt.
Die kleine Art ist bis jetzt gefunden in Tschintschoscho (Pts.),
Cabinda (Bocage), Vista, Provo Netonna nnd Banana (Hesse) and
in San Salvador, Dombe (Boc.) n. a. Orten In Angola (Bonlenger).
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— 31 —
16. SejfBina Hessel Bttgr. 1887.
PtlUyi', Zool. Anzeiger, 10. Jfthrg. p. 660.
(T«f. r, 3, 3a-c, und Taf. ü., Fig. 2^,
Char. Truncus modi t ♦ lonsratus. Membra parva, iri-
{lactyla; antpiins ' ' - 'Z, longitiulini.^ ixisterioris aequans: iligitus
inediii:- l lriunifiue eat ttris loiigior. rariiis bini i'xtonii aeqiiales.
Interitai ietnie multo angustius quam fruiitale. Sqiiainae in series
longitn*linalf s 20- 22 dispositaf' . 88—04 squamae trausversae
a meiitali usque ad <»mim. iSupraoculaiia 4 -4, supraciliaria
5— ö, tertio caeteris niinnrp. Rnpra qrriseo -fiilva . strigis
longitudinaühus tpnnibns 12 nisri p^ceutibus, ad lateia distiiicti-
otibns picta; subtus albida imicobir.
Maasse:
a
a
b
h
Long, tote
lOH
lao mm
Caput \m\\\(} ad ineatum auditor.
6'/,
n
007,
2
2
:t
37, ,
7
7 »
41'/,
5ö «
Hab. Im unteren Cougogebiet, a von Povo Nemlao
nnd von Povo Netonna bei Banana je ein Stiick, b von
Kinshassa am Stanley Pool, 2 Exemplare, sämtlich von
Herrn Panl Hesse gesammelt.
Körper im Verhältnis zu den verwandten Arten nur mässig
verlftngeri. Schnauze stampf, wenig Aber den ITnterkieferrand
vorgezogen. Ange klein. Unteres Augenlid opak, durch grosse,
deatlich nmrissene Felder wie heschnppt. ohröiTnnng sehr klein,
stichfSrmig. Frontale nicht ganz anderthalbmal so lang als
das Frontonasale, wenig länger als hinten breit, an der Basis
aosgerandet. 4—4 Sopraocnlaren, erstes wenig grosser als das
zweite; 5 — 5 Supraciliaren, drittes am schmälsten. Interparietale
etwas länger als breit, fast halb so schmal als das Frontale
hintoi nnd nur so lang wie das Frontonasale. Viertes Sapra-
labiale unter dem Auge. 20 — 22 SchuppeniHngsreihen um die
Bumpfmitte; 88—94 Schuppen vom ^^Fentale bis zur After-
Oifonng (^liedmaassen sehr kurz, dreizebig: Vorderbein so
lang wie die Distanz von Schnatizenspitze zum Yorderrand des
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— 3:2 —
Auges oder (*t\vas kürzer: Hinterbein etwa so lau«!: wie die
Distanz von Sclinauze zur Spitze des Interparietale, Vi '»i^^ '/j
mal länger als das VordtrlM in. Mittelzelie etwas länger als
die äussere Zehe, seltener beide Aussenzehen von nahezu gleicher
Länge und Stärke. Schwanz kürzer als der i\ör|ier.
Oben heller «der dunkler graubraun, jede S(hupi>e mit
schwärzlich braunem ( entrum, so dass 12 -14 dnuliche. feine
Länjrslinien über den Rücken ziehen, die auch aut dem Schwanz«*
fortsetzen und namentlich an (bn Korperseiten stets sehr
iiinrkiert aufzutreten pflegen. Alle Kopfschilder zeigen dunkle
Hinterränder; das Hostrale ist schwärzlich mit breiter, weiss»
lieber 8upranasalsutnr. Unterseite einfarbig weiss, Schwan/
Unterseite mit oder ohne granliche, in Längsreihen gestellte
Punktfleckchen.
Von dieser Art, die sich \on Ä Cb/W Boc, durch eine
geringere Schnppenzahl und durch die entschieden schwächeren
Oliedmaassen, von Aiiyolemis T].m dun Ii den kürzeren Rumpf,
und von Ä timmmim Cope, der sie in Pholidose und Färbung
am nächsten kommen dürfte, durch schmäleres Interparietale,
5 Supraciliaren und etwas stärker entwickelte Oliedmaassen
zu unterscheiden scheint, liegen «wei distinkte Varietäten vor,
die eine (a Taf. U, Fig. t) von Povo Nemlao und Povo Xetonna
bei Banana, ausgezeichnet durch 20—22 Schuppenreihen nnd
etwas kleinere Gliedmaassen, sowie durch deutlich längeren
Mittelzeh an den Hint^rfüssen. die andere (b Taf. I, Fi?. 3) von
Kinshassa am Stanley Pool, mit 22 Schuppenreihen, längeren
und robusteren Gliedmaassen und entweder deutlich längerem
Mittelzdi oder gleichlangen Aussenzelien an den Hinterfüssen.
Da aber sonst, und namentlich in der Rumpf länge und in der
Färbung, kein Unterschied wahrzunehmen ist, bin ich der An-
sicht, dass unsre beiden Formen znsammengehuren, namentlich
auch in der Erwägung, dass Organe, welche zum Nichtgebrauch
vemrtheUt sind, wie hier Fftsee nnd Zehen, bei der specifischen
Trennung von untergeordneter Bedeutung sein durften.
Zum directen Vergleich steht mir nur ein Stfick der
S, Attgoleusiii Boc. aus Angola (Senckenberg. Mus.) zu Gebote.
Hauptnnterscbied dieser Art von unserer Form scheint mir die
Zahl der Schuppen von Mentale zu After s 105 zu sein, in
Folge wovon der Rumpf der Bocage'schen Art mehr in die
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— 33 -
Längte ^esttrackt ist. Aucli zeigt sieh deren Färbung mehr
gelbbraun, unil ihre dunklen RUeken- und Seitenstreifen sind
weit undeutlicher. Im übrigen hat das Stfick aber, wie ein
Teil unserer Exemplare von Hesiiei nur 22 Si-huppenlängs-
reihen, und die zweite Zehe ist etwas länger als die erste.
Ich messe bei Amjolensh Boe. Schnauze bis Ohrdflunng 8«
Breite des Kopfes (>. Rumpf 76. Vordergliedmaassen 3' \, Hinter-
gliedmaassen 7 mm: der Schwanz ist l eg^neriert.
Das Verhältnis von Lünge des Vorderbeins zu Liinge des
Hinterbeins zu Koiifruiniiilänge stellt sidi bei 'S. Qfpei zu
1:2,4:16, bei H. Antioteiuth Boc. zu 1:1.8:17,4 (Boulenger)
bis zn 1 : 2,15 : 25,84 (Boettgei i und im Mittel von 2 Messungen
zu 1 : 1,94 : 20,73, bei S. tjmmmktt Oope zu 1 : 3,5 : 35. Bei
der vorliegenden Art schwankt dieses Verhältnis in den enormen
Gränzen von 1:2: 20,57 bis zn 1 : 2,75 : 33,3 (im Mittel von
4 Messungen zn 1 : 2,33 : 24.89), zeigt also — wenn wir in der
S^usammenziehung der vier uns vorliegenden StQcke zu einer
Art Recht haben — die augenscheinliche Wertlosigkeit der
auf die Fuss- und Zehenlängp allein hin angenommenen Species-
trennung in dieser Gattung. Da die übrigen unterscheidenden
Merkmale zwischen S. Copn) Ant/nfemtis, gmmmim und Ilrssd
keine besonders grosse Bedeutnng zu haben scheinen, Aväre es
nicht unmöglich, dass hei grösseieni Vergleich.smateriai alle
vier Fonnen zu einer einzigen, sehr veränderlichen Art zu-
.•<ammengezogen werden könnten, von der .s'. Ilfssri die am
weitesten nördlich lebende Varietät darstellen wl\rde.
Die Art ist bis jetzt nni im Beginn des Tongo I Htcilanfs
bei Kinshassa am Stanley l'ool und bei Povo Neuilao und Pov«>
Netonna nüdisi lianana gefunden worden.
Fan). Vll. Anelytropidae.
17. Fftfiinia Curmt'i Uray 1845.
Gr^, l'at Lis. Brit Miw. p. 129; A. Dimiril, Rer. el Mag. de Zoiil.
Tome H. 18.'»(> p. 420, Taf. -'2. Fii' 1 fAti^f/trops rln/aus), Bocage, .lortl. .S .
Ms\th Li^Vtoa \ . 1 isn«; j, 45 , a. rlvifmisi. Nn. 4. 1H7:? i». 214 iiikI N<.. 44.
1HH7. S. A |., ;j, Peter», Muu. Ber. Bfrli«. .\ka«l. 1877 6l\; BMleiigtr,
1. c. 1». 4.SI.
Zwei schlecht gehaltene Stücke vuu P"Vf» Netonna bei
JJrtuana, ge.simnielt von Herrn i\ llej<se im April un<i .luni 188li
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:U —
und zwei gute Exemplare vuu Bauaua, gesammelt im Fe-
bruar 1887.
Das Nasloch ist vorn in einem kurzen Schlitz im l^ostiale
allein einirestorhfn. Die KnprpholidoM* ej.stheint ^nm nonnal
luul «z:ut mit A. hnmerii.s AbbiKlung ttbereinstimiin-nd. Das
dritte Siiin-alahiale ist in Contact mit d<»ni Oeulare. das Allere
silieint ziemlich deutlich uutei- dem (kiilare durch. Abweichend
V(tu Dumerir.s und I^onlenger's Zühlmmcu aber tra<reii die vor-
lipjrenden. im l'brigeu ganz typischen Stücke emc paare Anzahl
von Schuppenlängsreilien in der Jvörpermitte. niimlicli 2'». 24.
24 und 26. Dies aullalli nde Verhalten stimmt aber mit zweien
der Hi'<»bMcbt!iuL'"en Von jiocHgp (22 vom (iabun und von Ma-
jumba) iibereni. und auf eine AnlV:tuf' hin teilte mir auch HeiT
<J. A. Houlenper mit. dass die Kxemplare des British Mnseunis
in der That mn die i^umpfmitf^ eine grade Anzahl von Schiippen-
reihen (24 nnd 2(m tiügfen: eine nnpaare Anzahl zeige sich nur
unmittelbar hinter dem Ko|ite Ks macht mir im I hrigen den
Kindruck, als ob die Zahl diM- Sdiupiu-nlänirsreihen nicht blos
bei (lieser Art grossen Scliwankun^en -2S' unterworteu
sei. sondein als (di aucli die geringere Schuppenzahl den
jungen, die höhere allmählich den älteren und alten Stücken
zukomme.
Juuge Stiicke sind abweichend von Boulenger's Beschrei-
bung braun mit helleren Schuppen rändern, die alten blaa-
schwarz mit bläniichweissen Rftndei*n, also grade umgekehrt
geförbt.
Die TotallftDge des stärksten, in der Mitte 16 mm breiten
Stückes ist 264 mm, wovon aber nur 41 mm auf den regenerierten
Schwanz kommen, so dass die Kopfmmpf länge 22Bmm etwas
grösser ist als die von Boulenger angegebene. Kin halbwächsiges,
normales Stück misst bei 10 mm grösster Breite 210 mm Total-
länge, von denen 67 auf den Schwanz kommen.
Bekannt ist diese in Westafrika verbreitete Art u. a. von
Sierra T.eone * Günther). Kamerun (retcrs*. In.sel do Principe
(Bocage . (laliun »A. Dumeril. i^ocage. Boulenger). Majuraba
(Bocagei. Tschiulschoscht» i Peters i. ('al>inda (Hncage). Ranana
und Puvo Netonna bei Banana i^Hessei. vom Cougo i^Bocage)
und von Angola (Bigr.j.
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3f) —
18. Feylinia mactvlepU Bttg. 1Ö87.
BoeMier, Zool. Aiueiger, 10. Jahrg. p. 6ä(K
(Taf. II, Flg. 4a-c).
Char. Affinis F. Citrron Gray, .std scnto frenali iiullo,
ocnlari supralabiale seciindiiin iiec tertiuni attingente. squama
postoculari inferiore ocolare a supralabiali terlio prorsns septi-
rante, senebns lonuitudinalibus squamaram 18. DifFert a F. eh-
ifttnti (Hallowellj pariter scuto frenali deficiente. — Brunnea,
inarRinibas sqnamaritm clarioribus, mento gnlaque albMis, brnn-
neo macnlatis, regione anali alba.
M ii a s > e :
]j<n^. ii ViiütYo iisiiue ad amim 67 72 mni
«allda 25 2S
liUUjr. iDtH *J2 ILM)
Lat. inax. tniiui 4V\ 4V', ..
Ha Vi. ^lassabc in i,oango, zwei i^x(*Ulpiar(! von Herrn
P. He;;se entdeckt.
Am nächsten verwandt der von Hall«»well in Pruc. Acad.
Xat. Sr. IMiiladelpliia Vol. li. 1852 i» f>4 Fiir fAroniinsf und
ei>enda Vol. 9. 1>>57 i», 52 /Sphriioihhn/j von Lilieria und vnni
(■iabun )>eschrie1)enen Fajlittia tleijUHs. die aber ein i^Vcnah' und
ein Praeoenlare l>esitzt tiiid 2(» 22 Sclmpiienreilieii /t-iucu sull.
Das Oculare soll iibriLrens au( l) bei ihr mit dem zweiten Supra-
labiale in Ttmiaet stehen. Selir iiliiili<li ist die vorlief^eiKb- Art
aber Hn<*li der /■''. t'nrrori (iray. dncti betnlfrt die l.,änge cb'>
Schwanzes unserer .Speeies nur das W jt'aclie »ler 'i'otallaii^e.
r>ip uupaaren Kopfsfdiilder zeigen zwar nnabt^e 7.\\\\\ und ]>il-
dnn^. aber die Suinaiiasalen. srlnnal an ihrer pciiieiusaiiien
lk*riUiiun«i"sslellt- werden na«di aussen hin breit« ) und bii<len
mit dnm ersten Suprabibiale eine weit bin^eiv Naiit als bei
/-'. Ciinort Das PraetVontale zeijjt int'ol «je (bissen vorne eine
scliärfer zn<>e>idt/te. fast rechtwinklige Spitze, Die Kutfernuug
vuin \"nrderrand des NasenbK-]is l)is znni Kii<b^ de< Nasalsuleus
ist viel kurzer als die Sutiir zwischen Suprana>ale und erstem
Supralabiale: bei /•'. i'nnitri ist dies \'prliältnis umgekehrt,
t'nssen wir das «ii tisse. vor dem ( )enlare lie«;ende Schild als
Praeoenlare auf, so fehlt l>ei unserer Art das Frenale ganz.
Das Auge ist viel weniger deutlich als bei/'. Cnnort iU^ny und
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— 36
F. cleti'ins I HallJ. wenn Ict/trit* ubeiliaiipl als sclbstaiidig'e
Art be/eiclmet wei U i; l:n f Wir Huden also bei den beiden
vurliegemien Stiieken je»ler.seils an den Koptseiten nnr ein Piae-
oculiiro, ein Sni>ra(u ulare und zwei IV^stncnlarcn. r>:^s >'\veite
Supralabiale berührt an der Hinterseite seiner oberen JSpitze
dns Oenlarscbild seiniM- L'^anzen Länsre iinrli: zwischen drittes
Supralabiale und ( tciilaie schiebt sieh dajjeiieii d.w nntere Post-
(Kiilare ein und trennt beide Srhihler vollkoniineii und weit
von einander. Während F. Cinnni 20—28 Schuppenlängs-
reihen besitzt, beträft die Zahl derselben in der Rumpfniitte
bei der neuen Art uur 18.
Die Färbunof ist der von junj^en Stücken der oben be-
schriebenen Clin ort -VyA'\w von» Conjrn jilmlieli. dunkelbraun mit
helleren Schuppenrändern, doch ist hier die ganze Kopl Unterseite
und die Analumgebuno: weissgelb. am Kinn nnr hie und da
durcli einif^e brännliclie Fleckclieu unterbmchen. Kine helle
Färbung von Kinn uud Kehle erwüliut auch Halloweli für seine
F> clegans.
Die Art, die mir vmh den beiden bekannten und z. Tli.
noch sreitigen Formen gut verschieden zu sein scheint, ist bis
jetzt nur aus Massabe (.Hesse) an der fioangoküste bekannt
geworden.
Farn. Vlll. Chamaeieontidae.
U). (Inimavhüii ffrarih's Hall. 1H42
Boettger, 24 25. Ber. ()ffenl»ach Wr. f Natark IHhf) j». 173; 6rty.
Cat. Liz. Brit. Mus. 1845 p. 2fkj {Senrt/alensis pnn. uiul dilipU part,); HtUo-
well, Pruc. AcaU. Nat. Sc Philadelphia Vol. 8, 185C p. 147 lyrattuhtM ml
IknvfielU} i Boctg«, Jörn. Sc. Math. Lbboa Xo. 3, 1867, S. A. p. 8; Pilm.
Mon. Ber. Berlin. Akad. 1877 p. 620 (Snagaletmtt var.); Boulai|M>, 1. c. p.
448, Taf. 39, Fig. 4.
Von T^anana liegen 55 Stücke dieser Art vor. nämlich
43^ und 12<?. Die meisten wurden in den Monaten November
und Dezember 1885. einige auch im Januar 1885 und im ^^ep-
teniber und Oktober 1885 erbeutet. Von Povo Nemlao bei
Banana stammen weitere 2^ und 1 ein $ wurde bei Cabinda
im Februar 1880 gefangen. Auf ftote heisst die Art „ngnema".
Über eines der von Banana eingeschickten Exemplare
enthielt ein Brief Hessels vom 8. September 1885 folgende
Einzelheiten: „Heute Mittag hatte das Tier eine hellgrtlnlicb-
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— 37 —
branoe Farbe mit zahlreichen, lebhaft gelbgrünen Tapfen; an
beiden Seiten hinter der Insertion der Yordergliedmaassen,
etwa l'/i cm ttber der Banchcrista und parallel mit derselben
zeigte sich ein rothbraunes LängKband (in Spiritus bekannt-
lich gelb). Abends war es zebraartig auf graugrttnem Grande
brann quergestreift, die Streifen vom R&clcen nach dem Bauche
etwas schräg nach vom gerichtet. Am Kfickenlsamm waran
«iie am breitesten nnd verschmillerteu sich rasch nach unten.
Ich zfihlte vom Nacken bis zur Schwanzwnrzel jederseits sechs
solcher Streifen; das seitliche Lftngsband erschien in diesem
Stadium hell gelbbraun. Später war das Tier* blassgrßn, die
Zebrastreifen nur bei genanemZosehen noch schwach zn erkennen,
der Längsstreif an den Seiten erschien schmutzig weiss. Am
Hinterende des Körpers gegen den Schwanz zu standen einzelne
ganz kleine, unregelmäsaige, schwarze Fledcen. — Ich vergiftete
das Tier mit Nicotin, indem ich ihm eine vorher in den Pfeifen-
abguss getauchte Feder tief in den Schlund einf&hrte. Die
Wirkung war die folgende. Es trat sehr bald innerhalb
einer Minute etwa — ein heftiges Zittern ein nnd hielt 5 Hi-
nuten an; dann legte sich das Tier auf die Seite nnd verfiel
in Starrkrampf; nach etwa 20 Minuten war es tot, behielt aber
die Augen offen. Nach der Vergiftung verfärbte es sich rasch:
zunächst traten die dunklen Querstreifen auf. doch gewann
bald das dunkle Pigment ganz die Oberhand, und der ganze
Körper, sowie der Kopf wnrde schwarz. Die gleichfalls ge-
schwärzte Seitenbinde liess sich nicht mehr unterscheiden, trat
aber später, in Alkohol, wieder hervor.'^
Und weiter beniei'kt HeiT Hesse in einem Briefe vom
25. Dezember 1B85: .Ein in der Häutung begriffenes Stäck
hatte im Leben dunkel schwarzbraune Seitenstreifen, während
diese sonst gewöhnlich schmutzig weiss sind. Zwei andere
Exemplare waren lebhaft orangeroth und zeigten bei allen
ihren Farbeveränderungen nie eine gräne NQance. Bei der
Vergiftung trat die bekannte Zebrastreifung auf. die Streifen
aber waren nicht schwarz, sondern dunkel orange, etwa von
der Farbe einer recht reifen Apfelsine, anf hell orangefarbenem
Grunde. — Das $ legt seine Eier anfangs April.'
Sehr conatant ist bei allen Stücken dieser Art das gelbe,
von der Achsel ausgehende, nneh hinten ziehende, aber die Iii-
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— 38 —
sertion der HiDtergUedmaassen nicht erreicheade Seitenband
und beim $ auch eine belle, über der Arminsertion stehende,
sehr gewöhnlich recht deutliche, ebenfalls gelb geerbte Makel.
Die Kehlgegend ist citi*on- oder orangegelb.
Hier ein paar weitere Kopfmaasse weiblicher £zem|ilare:
.S('liiianzt'tis{>itzt' bis
llrlnisi)itz.' ... 45 42 40 3i) aO'/, .'14 iia 32 mm
(irij>stt' I Iflinbreite. in
(1.1 Augeiiinitl.' . 14 13'/, 13 12 11 11 10'/, ,
(»rüsstt» HHi]ibrf*it<'
am HinteikopJ . 19 18 l?'/, 10'/, 15 13 12V, 12 „
Läiitri* erwachseuer ^ von Schnauze bis Atteröihiuug
110 bis 140 mm.
Die <S sind durchweg kleiner. Die Uuterscliiede beider
(lesclilecliter liegen, abgesehen von den (TrössetllHVienzen und
der starken Verdickung der Sdnvanzbasis beim <S in der Form
und Pliolidose des Helmes. ^\'ährend beim $ sowohl derSchnaozen-
teil als auch der hintere Teil des Helmes etwas mehr in die
liänge gezogen erscheint, ist beim 6 der Helm deutlicher und
kfirzer spindelförmig, und die grösste Helmbreite erscheint hier
durchweg etwas mehr nach vorn geitlckt. Die Pflastersclmppen
der Helmspiüee sind beim ^ auf grössere Erstreckung hin im
Einzelnen mehr gewölbt und knopfförmig, ebenso sind die der
Teiuporalgegend fast immer entschieden mehr convex. Meist
ist auch die hintere Helmpartie als Ganzes von links nach
rechts etwas mehr convex und bombenförmig aufgetrieben. Im
Altgemeinen besteht aber trotz der Grössendifferenzen grosse
Ähnlichkeit zwischen den beiden Geschlechtern.
Im folgenden gebe ich ein paar Kopiinaasse männlicher
Stocke:
Schnauzenspitze bis
Helmspitze .... 35'/, 31'/, 3(M/, 28 27 27 mm
<4rösste Helmbreite in der
Augenmitte .... 12 in'/, lO',, 10 10'/, in ,
Grosste Helmbreite am
Hinterkopf . . , . \h 12 11'/, 11'/, 11'/, 11 „
Lihif^e erwachsener von Schnauze bis AftrröfthunK
7.') bis l<')Omm.
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Vergleif.heu wir nun die Helmbreite in der Augeninitte
zor Helrabreite hinter deu Augen zu Gesamtkopflänge, so finden
wir bei
(6) Oiama^lcoH ffraeiiia Hall. <? = 1 : 1,U : 2,83,
(10) „ „ „ ^ = 1 : 1,21 : 2,98.
(4) tk'Hvgidensh Daud. <? 1:0,92:2,48.
(4) „ ¥ « 1 : 1,20 : 2,93,
0) .. AVwo/i/ Bttg. <? 1 : 1,06 : 2,33,
(1) „ „ ^ 1:1,40:2,«0,
(2) lioeephalus Gray $ = 1 : 1.08 : 2,62.
Rs ist selbst nach Abbildungen missliehf diese nnzweifel-
haft sehr nahe mit einander vei'wandten Arten scharf von ein-
ander zn treaneD. dodi glanbe ich, dass die eben gegebenen
Verhältniszahlen dazn beitragen werden, die meiner Ansicht
nach recht wol trennbaren Arten zn fixieren.
In der Litteratur finde ich die Spezies augegeben oder
kenne sie direkt von Liberia (Hallowell), dem Ancober-Flm«s
nnd von Adjah Bippu bei Wassau, Goldkfiste (Bonlenger), von
Brass an der Nigermfindung (Hartert). vom Gabnn (Hall.),
Tschintschoscho (Peters), Cabinda (Hesse), Congo (<^ray). Banana
nnd Povo Nemlao bei Banana (Hesse), vom Quango (Gray), von
Loanda (Bocage), Pungo Andongo iPts., ßlgr.) nnd Condo am
Quanza (Blgr.) und von Dnqne de Braganza nnd Carangigo in
Angola (Blgr ). In Ostafrika lebt die Art am Tanganjika (Dollo)
and nach Peters (Mon. Ber. Berlin. Akad. 1878 p. 202) anch
bei Taita und IJkamba.
20. t luiiHdi Iran parcilohus Blgr. 1887.
Gray, l'roc. Z»"!. S.u;. l.oinlon IHÖ4 \\. 47'i 'h7'j,,'s parf.. i!'>ii Lcaclii;
Bocage Juni. Sr, 'Matli Li^hüa No. 1, 1866 \u ö'J (i/t/(i>'s v.ir. {tttileujtis'fr.
Boulenger, Cat. hiz. Brif. .Mus. ed. 2. Vol. ii, 1887 [>. 44!», Tat. :J9, ü);
BMÜger, Ber. l^enckeiiberg. O««. 1887 p. 152.
Ein ganz junges, eben erst dem £1 entsclilflipltes Stfick
von Massabe an der LoangokOste, gesammelt von Herrn
P. Hesse in) Juni 1886; ein halberwachsenes $ vom Congo
brachte Herr Dr. Bttttner (Mus. Berlin).
Ganz mit Bonlenger's Diagnose nnd Abbildung Überein-
stimmend. Oceipitalloben beim Jnngcn nicht abhebbar, aber
darch l^olidose und FHrlmug in der inpäteren Foim bereits
— 40 —
vorgezeichnet, beim jungen $ in der Seitenansicht des Kopfes
nnr den dritten Teil der Kopfliühe ausmachend, deutlich ab-
liebbar. — Palmar- und I^lantarftüclie des Fnsses aufisen weis««
umsüumt.
Maasse des Bflttner'schen $ vom Congo:
Totallänge 177 mm
Von der Schnauzenspitze bis zum Mandwiukel 17 „
Von der Schnauzensiiitze bis zur Helmspitze . „
(trösste Helmbreite zwischen den Äugen . . 10 ' „
Grösste hintere Breite des Helmes .... Ti'/i «
Grdsste Scliädelliöhe 19 .
Kopf breite 15»/, ,
liumpfiftnge 67 ,
Tibia 17»/, „
Sdiwanzlänge 82 «
Höhe des Occipitallappens 7 „
(iixisste Breite desselben 37) v
Das Verhältnis von Breite iu der Augeiimitte zu Breit«
hinter den Angeu zu Länge des Helmes beträgt nach zwei
3Iessungen beim $ dieser Art 1 : 1,22—1.25 : 2,80^3,00, wäh-
rend es beim $ von (.% diiepin Leach im Durchschnitt 1 : 1,35: 2.84
ausmacht.
Bekannt ist diese Art bis jetzt von Kamemu und (iabnn
(Bonlenger), vom Quilu (Bocagei, von Massabe in Loango
(Hesse), vom Cougo (Bttttner), aus Ovambo-, Herero- und
Damaraland (Boettgt r). aus dem Norden von Griqualand-West
iBttgr.), ans Natal {l^V^v., Httgi j und wahrscheinlich anch von
(ierlaclishoop in Transvaal (Peters, als tt Heina).
21. C'f/Hntarfeotf tfilppix Leacli 1819.
Leach. in liowdich « Asliaiitee \>. 4J>.'{; Kühl, Heitr. z. Zim>I. u wrs:!.
Aiiat. p. 1Ü4 (hilohinfi ; Merrem, Teut. 1820 \t. 162 i 'f planirfjhsi : Gray.
Cat. Lis. Brit. Hn$. 1846 p. 266, Spicil. Zool. 1830 p. i, Taf. 3. Fig. h und
Pmc. Zool. Soc. 1861 p. 473 (dUepi» part.t: Dsneril 4 Bibroii, Erp- g^n-
Tome 3 i». 22.j jlUrjiis [»art ); Gray l'i " /^oul London 1864 p. iHi
il*rtrrsii . Booage, .'orn. Sc. Matl) I i ' i I isni^ p. tdtlepi.'i nml
('„IHl/ii). Xo. 3. 1HH7. .'i, A. p. ;i Nm I. i>. 7;i uiul N'> H. 1887. .< .\
p, 2; Peters, ilon. Ber. Merlin. Akad. 1877 p, (il2 und Kei»« nach Musdaui-
bique Bd. .H, 1882 p 21 ; Boulenger, 1. < p. 4riO. Taf. 39» Fig. ß.
Drei Exemplare, 1 ^ nnd 2 $ von Landana (P. Hesse).
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— 41 —
Diese Art weicht, ausser in den bekannten und von Bou-
lenger scluirt liervorgehobenen Kennzeiclien von ihren Verwandten
O/. f/mn'/is Hall, und Ch. ScHegnli-nsis Daud. noch ab in der
feiner zugespitzten Schnauze, den feineren, viaii mehr zuf^e-
spitzten Finprern und den kurzen, wenig gebogenen Krallen.
Die Frenalgegend ist mehr ausgehöhlt und eingesenkt.
M a a s s e :
<?
Schnauzenspitze bis Heinispitze . . .
Hf)
34'/, 35 mm
(Jrösste Helmbreite in der Augenmitte .
\'^
12V, 12 .
Grösst^ Helmbreite am Hinterkopf
. IT)
Ifi 17
Grü.sste Länge des Occipitalhippens . .
V:
Grösste Höhe desselben
17
17 US ,
02
103 92 .
Das ^■erhältnis von Helmbreite zwischen den Augen za
Helmbreite hinter den Augen zu (Jesamtkopf hinge beträgt somit
beim <? von Ch. <lihins l.each 1:1,15:2,(59, beim 1^ im Durch-
schnitt I : 1 .35 : 2.84.
Was die Färbung der vorliegenden Stücke anlangt, so ist
die gelbe Längsbinde, die im unteren Köriierdrittel von der
Insertion der Vordergliedmaassen nach hinten zieht , immer^
der gelbe Fleck über der Arminsertion . der oft noch vom
Occipitallappen Qbenleckt werden kann, meistens vorhanden.
Beim eines Ch. itan ihhuii Blgr.. der nächstvemandten
Art, aus Natal im Senckenberg'schen Museum sind die Hinter-
hauplslappen wesentlich kleiner, etwa nur halb so gross als
bei Oft. dikyis Leach von Landana, der Schnauzenteil des
Helmes ist oherseits Üarher und der ganze Helm relativ
schm&ler. Kr zeigt ein Verhältnis von Breite in der Augen-
mitte m Breite hinter den Augen zu Länge wie 1 : 1,22 : B,OÜ.
Ch, dihpis Leach lebt im ganzen tropischen Afrika. Ich
finde ihn versseiehnet vom Senegal (Dnm4rü Bibron), von
Aschantiland (Bowdich), Porto Novo au der Sklavenkaste (Bttgr.),
A1t-('alabar und Kamerun (F. Mttller). Eloby (Boulenger) und
Gabun (Hallowell, A. Dumeril. Gray, Hlgr., DoUo), Majumba
(Bocagej, Tschintsfhoscbo (Peters), Landana (Hesse), San
Salvador in Congo (Bocage). Novo Redondo, Catnmbella und
Pombe in Angola (Bocage), Caconda. Benguella und Quissange
in Benguella (Bocage) und von Mossamedes iBorage, Blgr.),
sowie in Ostafrika vom Tanganjika (Dollo), Mombas (Peters»,
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42 —
SaDdbar (Pts., Bigr., Dollo), von Cftp Delgado bis Inbambane
an der Kltote and von Tette nnd Macanga im Innern (Peters)
von Mossambiqne (Bianconi, BIgr.).
lY. Ordnung. OpUdla.
Farn. I. TypMopidae.
22. Ttfphhps fAspifhrht/ttrftKs) Eschrichti Schleg:. 1841.
Schlegel. AbbiM. Aimtlnli 1MH7 -1844 p. :J7. Taf. 6-1, Fii?.
Jan, Eleucü *ut. d. Otidi, iMilauo 18o3 p. 13, Jci>uügr. d. Uplnd. Lief. 5, 18Ü4
Taf. 6, Fig. 2 (Liberiemis var. mtermtdioi nnd TypblopieiH, Milan 186i
p 25; Pvtirt, Uon. Ber. Berlin. Akad. 1877 p. 614 (var. intmedin nnd
limolata Jan) «nd Sitz. I '»er. Ges. Nat. Fr Berlin 1H81 p. 147; BmUbST, Anf-
Ziihliinir »icr vf>u Frhn. v. Maltzaii am Cap V»'rde in Seiiegfninbien «je-jflmmelten
Krieclitlii- it' in: Abb. Senckeiiber^. (iesellstb. Hd. 12, IHSl, S. A. p. 2« fUttf-
rienmn var. iiiteruialiui ; Bocage, Joru. Sc. Math. Liäboa No. 44, 1887, S. .\.
p. 4 (Rrmmi).
Fttnf in Pholidose und Färbung nahezu übereinstimmende
Exemplare von Povo Xemlao und Povo Netonna bei
Banana, gesammelt im November 1885 und September 1886
von Herrn P. Hesse; ein erwachsenes Stück vom Gongo, ge-
funden von Herrn Dr. Büttner (Mus. Berlin); ein Stück vom
Gabun, gesammelt ebenfalls von Herrn Dr. Büttner (Mos.
Berlin No. 10573).
Sehr ähnlich der oben citierten Abbildung Jan*s von
T. Liberiemin var^ intermediti, das Stück vom Gabun mit 24,
die übrigen iünf aber mit 26 statt 24 Selmppenr^en In der
Bumpfmitte nnd somit identisch mit dem von Bocage 1. c. be-
schriebenen Stücke, auf dessen genaue Beschreibuug ich des-
halb verweisen kann. Das Auge ist deutlich, der Nasenschlitz
nicht über das Nasenloch hinaus verlängert.
Unser«; fünf Stücke von Banana stehen somit grade in
der .Mitte zwischen der .Taifschen T. LibeneHm» var. tufennedia^
iWv i<li .schon der Fürbung wegen unbedenklich zu Esthritkti
ziehe, und zwis^chen der var. Kmmsi Jan.
Das besondeis grosse und starke Büttner sche .Stuck vom
Congo hat 20 Schuppenreihen wie die übrigen von Banana,
weicht aber darin von den anderen ab, dass die Kikkenförbung
fast uniform schwarz ist. dass also die gelben Quersänme am
Vorderrande der Schuppen gegen die dunkle Farbe der Ober-
sj'ite fast gai ni<Iit zur Cfeltung kommen. An den Kßrper-
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t
— 43 —
Seiten ist das Schwarz und Gelb querstreitig, aber scharf ab-
gesetzt von einander geschieden; die Körpemnterseite zeigt
nur hie und da eine schwarze Makel. In der Grösse stimmt
dies Stack fast mit Kranssi Jan, zn dem man das Stttck
unbedingt stellen müsste, wenn man diese Form als Art gelten
lassen wollte, in der Färbung und Zeichnung etwa mit T. Schlegeli
Bianc. fiberein. Da ich anch bei diesem Stück keine wesent-
lichen Unterschiede in der Pholidose von T. Esehnt^ti Sclüeg.
finde, masa Ich w als die erwachsene Form dieser Art betrachten.
Das Stock vom Gabun zeigt auf der Unterseite in der
letzten Körperhälfte hie und da feine, gegen den After hin in
undeutliche Längsreihen geordnete, schwarze Pünktchen.
Schuppenqnerreihen, zähle ich bei unseren Stfidcen vom
(Juugu 318, 324, 331, 338 nnd 350, bei dem Bttttner'schen
Exemplar vom Congo 357, bei dem vom Gabun 365.
Unter den zahlreichen, näehstverwandten Formen der
afrikanischen Westkfiste, die als Ti/phi^j^s, Otti/c/ifM-rphnlns und
Ontfchophis KsehriehU Sclileg.. mugrsiita Dum. & Bibr., Barrom
Gray, punetahts Gray, Liberiensis Hall., Uneoiattts Jan, inter'
meäitM Jan nnd Kmuasi Jan beschrieben worden sind, erkenne
ich nur die beiden erstgenannte als gute Arten an, indon ich
T. Barrotti und Liberiemis zu T. congeaitts D. & B., die sämt-
lichen übrigen angeführten Formen aber zu 71 EsdtriehH Schleg.
ziehe. Beide von mir anerkannte Spezies scheinen sich gut
durch die Färbung, auf die ich besonderen Wert zn legen allen
Grund habe, unterscheiden zu lassen« Beide zei;*:en nämlidi
auf dem Rücken auf schwarzem Grunde Längsreihen von gelben
Punkten ; während aber diese bei T. Esehriehti ganz regelmässig
längs des Kückens verlaufen, zeigt T. mnye^ius stets zahlreiche,
rein gelbe, überall die dunkle BÜckenf&rbung durchsetzende
(juermakeln. Auch ist bei 7*. cmitftsUi» nach einem mir von
der Goldküste vorliegenden . gut mit Jan*s Fig. 1 auf Taf. 5
dw Iconogr. d. Ophid. Lief. 5 übereinstimmenden Exemplar der
Schnauzenrand etwas schneidiger, die Art also, wie Bibron es
ja auch gethan hat, den typischen Onychocephalen näher zu
stellen, als T. EsdirMi mit seiner gewölbteren Schnauze. Die
Schnppenzahl schwankt bei beiden von mir angenommenen Arten
in fast gleichen Gränzen, die Längsreihen bei T. rottffesim vim
20 zu 34, bei T. Ksfhrithii von 24 zu 32, die Querreihen bei
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44 —
ersterem vob 342 bis 380, bei letzterem von 324 bis 365, und
wenn wir Bibron Glauben schenken d&rfen, sogar bis 416.
Erwähnt wird die Art u. a. von Joal im Senegal (Boettger,
als intermedhis)^ von den Bissagos-Inseln (Bocage), von Sierra
Leone (Jan, als lineolahuX von Liberia (Jan, als- intermedia),
von der Goldküste (Jan, F. 311111er, als Krattssi), von Ashanti
nnd Fanti (Gra^*, als pmictatu»), von Ajuda in Dahome (Bocage),
von Alt-Calabar \y. Müller), vom Gabun (Bttttner), von Tscbint-
schoscho (Peters, als iineoiaiw und inkrmedius\ vom Congo
(Bflttner), ans der Umgebung von Banana (Hesse), von San
Salvador u. a. Orten in Angola (Bocage, als Kmu&i) nnd von
Halansclie und dem Quango im Inneren Angolas (Peters).
28. Ttfjtfilup.S (Oinji hm > iihiihis) (^oittjivtfS Bttg. 1887.
Bo«tl||er, Zoiil. Aiixciger, 10. Jahri^r. \\ (»50.
(Tat I., Fig. 6a-e).
Char. Affinis T. HaUotvdli Jan, sed multo major et
magis elongatus, supralabialibus quatemis nec temis, supraocu-
lari minus angasto; eolore et habitu simills T. mttcroso Pts.,
sed rf>sti*o minus acute marginato, oculis nuUo modo perspicnis. —
Species magna et crassa, caput collnmque distinete minus crassa
quam abdomen caudaque: tmncns snbcompiessus; longitudo
corporis pro latitudine modica (1/28 ). Caput depressum, rostro
valde protracto, turgidnlo, subtruncato, margine rotnndato-acuto.
Uostrale supra magnum, late ovatum, postice subtmncatum;
scuta verticis 7 duplo majora quam squamae corporis. Nares
magni, inferi, sulcus nasalis uares non transgiediens , prupe
basin rostralis in initio snpralabialis primi acute terminatus.
Xasofrontale , praeoculare, ocnlare fere aequilata, praeoculari
solum parum angnstiore. Oculi nnlli. Supralabialia quaterna.
Kerles loDgitudinales squamarum in medio trunco 20. sc^uamae
mediae seriei tergi distinete latiores quam caeterae:
fteries transver.sae Ml. Squamae praeanales caeterts vix minores,
(-auda brevissima, teres, obtusissime conica, distinete involnta,
basi soluro 5 serieluis transversis squamarum tecta. apicemucrone
brevi, corneo terminata. — Supra flavido-gi'iseus, sutiiris scntorum
capitis albidis. subtns liiteo-flavescens, undique stiigis longitudi-
nalibus [»arum distinctis griseis, suhtws vix ronspiruis strigatus.
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- 45
Long-, tota 450, caudae ab aiio usquc ad apicein 5 jimi.
J^al. ocdpitis in'/,, tninci 16. baseos laiulat' 12'/jnini.
Hab. Voll dieser Art fand Herr i\ Hesse nur ein Stück
bei P«>vo Netonna nächst i^aiutiia am II .Itini 1H8(».
Der leiclit von der Seite /ii>ainiiit'n<4i'druckte Körper ist
in seinem liinte-rt-n 'IVile dt iitlirh dicker als vorn: die Schniiiiru
ueliiiieii narli Idnten mässig au (irösse zu. Am Halse zählr Ii Ii
2H. in der Uuniplinitte 26, vor iler Atieii.1tüun«r 24 Länjr.sreiiieii
V(»n Kür[)ersehnppen Die nnttelste KVihe des Kiickens zeigt
iwie bei vieb-n L)ip>atUileii) nieiklicU breilere Sclniiiiit'n «Is die
iibrijren b'eih» n. Die Unterseite des Sdiu anzes bis /um Seliwanz-
stachel decken nur ö Sciinitpenreihen. ich zähle .'141 Schuppen-
«luerreiiien vi^ni i'arietab' ]n< zum Schwänzende. Der Kopi i.st
weder miiklich niedriger, n'nh auch viel schmäler als die
Halsüfejrend und /A^rt eine >tark vorgezojrene . sehr 8tuni})ti-
Sciuiauze. Das L'ustrale ist gross, oben oval vorn und liinteii
abgestutzt, 5mm lang und 4'/\nim breit, unten aul den drillen
Teil der (d)eren Breite vers( limäiHrt und hier 3mni lang, in
der Mitte l'/^mm bit it. au den Seiten eoucav und am Lippen-
rande weniger als halb so sehmal als das erste Snpralabiale.
am Vorderrande verrundet .^chai tVandifr. auf der l ulfi.seite
plan. Das Nasale liegt unten, ist weit schmäler als der untere
Teil des Nasornstrale, von dem es vor dem grossen Nasenloch
nirlit 'jetreniü ist. [ »er nntere Zipfel der Nasale ist bcmerkens-
wei 1 spitz nnd b-^t Mi auf dem ersten Supralabiale dicht an
die Seite des b'n^traln an. Der Nasalsnleus zieht somit noch
vor der Mitte des eisten SupralaV>iale ui uen letzteres. Das
Praeorulare ist wenit; seiimäler, aber iiiedii^ei als das Naso-
frontale. nnd gleit h hoeh wie das Oculaie: es ist vorn an der
Sehnanzenkanle der liintenMi Kinbnchtunc des NastdVontale
wegen etwa.s winklig voi-gez^tgen. hinten leicht eonvex Das
t)culare i>i nur etWM so breit wie das Nasorostrnb- und zeigt
keine Spur des unter ilmi verborgenen Auges. Von den sieben
grösseren Sehuppen des Silieitels ist das Praefrontale fast
dreimal. da< Fnintale aber und das Posttrontale. die Supra-
ocularen und die Parietalen sind doi>i>elt sn f/i^K^ wie die
übrigen Ki»rperschuppen. Das erste der vier .^upralabialen
stösst an das Rostrale. das Nasale und das Nasntrontale . «las
zweite an das NasotVorilale und das Praeoculare, das dritte
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— 4H
au (las Praeuculare und dds iJcuiare. «las vit^rtc nar uu d&s
üculare.
Die Fäiliiiiiii j>t üben ein schmutziges helles (;»'ll)irnui.
unten ein weiii^r davon verschiedenes Orfliifrelb. und mau würde
die Art einfarbig nennen krtuiit n. wenn uirlit alli' seitliclieu
Sclinp])eurrmder eine mehr LMauc Färbung" zeigten, so (las<
zahlt cii hr. auf der ( >li«'isoite uieiir. auf der Unterseite weniger
deutiiclie (Iniiklcre l.anuslinien entstellen. J)ie Koi)fs(hilder sind
olivenbrännlicli mit wei^slichen Hiuidern, die Sehwanzspitze ist
dunkel leluugelh iretärbt.
V(»n 7*. 1 1 inij' lnK-rphdliis) I hflo/n/lf Ji\n [Iconogy. d. 0]diid.
Lief. 4. Tat. -t. Fi^ <>' v*»u der (luMküste unterscheidet sieh
die vorliegende Art diinii die länger ausgezogene Schnauze mit
etwas sc1uirfei*er Schneide, durch vier statt drei Supralahialen.
durch das mit einem zugespitzteu Zipfel dicht an der Basis des
Jiüstrale (jilinlich wie bei T. rfietns .lam an das erste Supra-
labiale sieh anschmiegende Nasale und dur<'h die abweichende
Färbung. Während die .Tan srhe Species als einfarbig oliven-
gelb bezeichnet wird, besitzt unsere Art zahlreiche, wenn auch
schwach nuirkierte. graulidie Längsstreifen. Auch dürfte die
Verbreiterinig der mittelsten Jiiickenscliuppenreihe flir unsere
Art ein b<'sonders wichtiges Kennzeichen sein, T. ((hiijrlm-
rcphnliiai Anthirfar üoc. (Jörn. Sc. Math. Litsboa Xo. 4H, 18S|>.
8. A. p. '2; aus Aug(da mag ebenfalls nahe verwandt seiU} liAt
aber HO Schuppenreihen und ist hellgelb mit branngrauen
Flecken. Auch dieser Spet i» > fehlt die deutliehe ^'ergnisserung
der Schuppen der mittelsten Dorsalreihe, und die i^age der
Supralabialen ist eine wesentlich verseliiedene. T. lümjchn-
ivphdlns} rrasso/ii.s Peters iSitz. Ber. Ges. Nat. l'i Berlin 1K81
p. ÖO) von Tschintschoscho in Loango ist ebenfalls ähnlich,
aber trotz der Pelers'schen ungenllgendeu Beschreibung spricht
doch das Auftreten von deutlichen Augen und die Färbung
gegen eine A'ereinigung beider Arten. Trotzdem dass derselbe
nach Herrn Dr. A. Heichenow's giifiirpr Mitteilung am Halse
.'14. im hinteren Teile des Rumpfes aber '.VI Öchuppenreihen
be>it/t und auch in der Färbung mit T. Atichietae Boc. über-
einstimmt, dürften diese beiden letztgenannten doch nicht
identisch sein, da bei letzterem äussere Augen gflnzlich fehlen,
bei T. cffisaaiHs Pts. aber recht dentlit^h sind.
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47 —
Bekannt ist unsere Art bia jetzt nur von Povo Netonna
bei Banana.
l-'am. II. Galamariidae.
24. Xemcaiaun(f< Mcchoni PU>. 1881.
Peters, Ber. des. Nal. Fr. Berlin p. 147.
Ein schönes Exemplar von Kinshassa am Stanley Pool
i P. Hesse).
Das vorliegeiule Stück stimmt bis anf den Umstand, dass
jederseits nur ein Postocnlar (statt zwei) vorhanden ist, und
dass die drei (nicht zwei) untersten Sc.hnppenreihen weiss gefärbt
sind wie der Bauch, so vollständig mit Peters' Beschreibung
nberein, das$ ich beide Unterschiede als in den Qrenzen der
individuellen Variabilität liegend aufzufassen geneigt bin.
Von X. Meofor Günther (Ann. Mag. Nat. Hist. (4) Vol. 1,
1868 p. 415, Taf. 10, Fig. B), mit dem Peters die westafri-
kanische Art twhr treffend vergleicht, unterscheidet sie sich
übrigens ancli noch durch kürsseren, weniger in die Länge ge-
zogenen Kopf und dadurch, dass alle Schilder des Scheitels
verhältnissmässig weniger in die Lünge gezogen sind. Das
Rostrale hat eine nach hinten, das Frontale eine nach vom
convex gerundete Sutur, die Praefrontalen zeigen in der Mittel-
linie eine etwas längere Naht. Intemasalen und Supraocnlaren
fehlen. Das Nasenloch liegt ziKischen zwei Schildern; das
Postnasale ist doppelt so lang als das Praenasale. Ein lang-
gestrecktes Praeocnlare, ein überaus kleines Postoculare. Sechs
Snpralabialen, von denen das dritte und vierte ans Auge treten.
Die Bildung der Supralabialen, des einzigen grossen Temporale,
der lufralabialen und der Kinngegend ist nahezn ganz wie bei
X bicolor, aber das grosse dritte Infralabiale zeigt sich kürzer
und breiter, nur etwa doppelt so lang wie in der Mitte breit.
Der kurze Schwanz ist am Ende stumpf abgerundet.
Schuppenformel: Squ. 17: G. V*, V. 229, A. "/n Sc. "/„.
Die Art variiert somit in der Formel von Squ. 17: G. V«.
V. 229—231, A. V., Sc. »V„— "/»e-
Kopfmmpf länge 249, Schwanzlange 21, Totallänge 270 mm.
Kopf oben bleigran, Hals, Rücken und Schwanz mit zwei
Reihen grosser quadratischer, bleigraner, bald m Querbinden
znsammenfltessender. bald alternierend stehender Makeln, etwa
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— 4H —
48 auf dem UnniptV' und 7 auf lUm Si-lnviiii/i' [Hv meisten
Schuppen, uaiiicntlii li alier du- der am nieist<'ij zeitlich .ziehenden
von den elf nnttel>irii lu ilieii mit l-leiirninenj .Mittelrteck. Die
drei untersten Scliiiiipenieihen jeder-seils und die ganze Körper-
uutt'iscite rein wei^s.
( npe st. llt in l*rnc. Auier. Thil. Soc. 188(5 p. 48.') die
(ialtun«f _XcH'>'-'h/Hn/s (Uhr. zu nh>iiK Imuij.i- Peters (Mon. Ber.
Herlin. Akail. )>••.',) p 4M7t. die auf eine Art au.< Faragfuay
bei:rrmdef ist Alti^eseheii davon, dass der Name Xnioctilamiis
älter ist. glaube ich aui li nitht an die TdentitAt beider (venera,
da u. a. Xf'/tncalautm doppeltes ^ Uhtjufhnnfjr aber eiiifacbeä
Nasale besitzt.
Die einzi<ren bekannten Fundoi'te der Art siud KiUüliassa
am Stanley Po(d, ( Ongo (Hes^^ej und Malansche am mittleren
Quanza in Anji^ola (Peterfti.
Kam. III. Coliibrfdae.
a. Poronellinae.
25. (viOiH'Ua (Mi.whtt) oUvacen Pts. 1854.
Pilirs, Hon. Ber. Berlin. Akiul. p. 622 nnd Reise nach lEonnunbüiiM»,
Zrtolin, Ainpli. 1882 p. 114. Taf. 17. Fig. 1: GOnther. Cat. ('..lubr. .'={n. Brif.
Mns IRnS p 3^» Peters. Mon Ber. Berlin. .Akal 1S77 p. f>14. Taf. — . Fiir 1
I Sriisfnoiihis airnttisj , Mocquaitl, Buli. .Sic. rbiluiuatb. l'ari.s Tome 11,
18S7 p. (ifv
Kill am Scliwaii/e verletztes Stiu k von Borna. 20. Dezember
1885: drei Stücke von Ha nana auf dem Terrain der llolhtiuli-
s<-hen Faktorei im Mai, .luni und Oktober gefangen. Mageninhalt
eines Stfickes von Banana ein kleiner Frosch (P. Hessel.
Pliolidose und Färl»ung l.vpis( Ii .\u< Ii IVters* Sf uslt t oph!^
nhditis fjelii.rt als (d>erseits uniform Manseliwarze Farbenspielai t
hieriier. sie stimmt mit ( üiiitliei's Hesdireihiing \ ">llkuu»nien
iiberein Die Ungeiiaiii^keiten von Peter> IHagiiese die.xer Fonn
in r.e/aig auf die Zalil der Tempt'V:i1en und die relative Länge
der Siibmeutaleii kummen auf de.'-.seu Abbildun2 nicht zum Aus-
druck . die eine evidente . abnorm mit geteiltem Praeoculare
ausgestattete i'inondhi i/iitacm darstellt.
Frenale (juadratisch. so hocli oder höber als breit: Prae-
oculare jeder.seits nur eins, hoch und schmal, das Frontale nicht
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— 49 —
erreielMiid. Postoetdaren 3—3, in Aaflnahmeftllen 3—2, 2—3
oder 2—2. Temporalen 1 + ^ ^ ^ oder 1 -f Die hinteren
SuLmentalen so lang oder (meist) länger als die yorderen.
Papille rund.
Schnppenformel:
Borna Squ. 19; G. Vi» V. 144, A. Vi. Sc. ?
Banana « 19; „ Vi, » 146, , Vi» » "/..
, 19; , V.» » 144, 1, Vi, . ?
» it l^J n Vi, » 143, n */|, „ ?
Die Schappenformel schwankt bei den bis jetzt in der
Litterator yerzeichneten acht Stacken von Sqn. 17—19; 6.
Vi— Vi, V» 131—146, A. Vi» Sc. "/«— 'Vu «nd beträgt im
Mittel Sqn, 19; G. V, 138, A. Vi, Sc, "/«.
Oberseits blanschwarz, die irier mittelsten Scbui)i)enreiheii
des Rfickens etwas dunkler und ein von überaus feinen weissen
Xihiien oder Punkten eingefasstes Dorsalband bildend. Diese
weissen Längs^linien verlaufen auf der siebenten Schnppenreihe
von unten, und ähnliehe Linien oder Ponkte stehen jedersdts
oft auch auf der vierten Sclmppenreihe von unten. Kopfunter-
seite, Kehle, der mittlere Teil der Ventralen und die Mittelzone
der Schwanzunterseite rötlichweiss mit lebhaft violett irisieren-
dem Schimmer, alle Bänder schwärzlich gesäumt. Auch alle
Lippenschilder sind am Rande schwärzlich eingel'asst.
Aulidllend erscheint allerdings, dass Peters seinen ycii-
sterapliis atralus neben Coruudhi oJinura als V>ei Tschintsclioscho
vorkommend anführt; bei der uamfUtlRu von Mocquard betonten
Variabilität dieser Schlange aber in der Anzalil der Prae-
ocularen und in der Färbung und Zeichnung glaube ich in der
Zusammenziehung beider Formen - namentlich auf die sehr
deutlichen Petei*ö'scheu Abbildungen hin — keinen Fehler zu
begehen. Die geringe Zahl der von Peters angegebenen Sub-
caudalen (37 ) erkläre ich mir aus einer grade bei dieser Species
häufigen Schwanzverletzung und nachträglichen Verheilung.
Bekannt ist die Art sowol aus dem tropischen Teil von
Westaliika als aus Central- und Ostafrika. Einerseits erhielt
ich sie oder finde ich sie in der Litteratur verzeichnet von
Lagos und Abadafi (I<\ Müller), Brass au der Nigermüudung
(Hartert), Tschintschoscho (Peters), Brazzaville (Moci^uard),
4
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— 50 —
Borna lind Banana (Hesse) am Congo und von Malansche (Peters)
in Angola, andererseits vom \\"eis.«;en Nil zwischen Gondokoro
und Khartum im Sudan (Morq.). von Ai tisdia im Massai-Gebiet
i.T. (t. Fisc her f. Sansibar fPts. ). Madiiiiula in Usaranio ^Bttgr.),
Tette (Pt«.j und Ang-^he (Bocagej in ÄI<jssambique.
b. (' 0 1 u b r i n a f.
26. liothroithtltaluiu» lineaim (^Pts.j 1863.
UcMeittWt, Komencl. I^ept ot Amph. Mus. Berolin. 1856 p. 27 (uomeo);
Peters. JIr»n. Ber. Berlin. Aknfl \>MV^ \». '2^1 7-7 ^,,///' i; Jan. leois.tjrr «l Ojihid.
Lief 20, 1867, Taf. ö ini,i>ni;\^j»tu*r, Pettrt A. Bucbbob, Mo«. Ber. Berlin.
Aka«l. 1875 p. IHH > var. infii.*f nffi\.
Ein St Ii. »11« s Stiick vom Cougo, gesanimeU von Herrn
Dr. BiUtncr iMus. Jkrlin).
Von Peters' ansfnliiiirlicr Resfhr»*ibiiiijr dieser scbi-nen
Schlange weicht das vni iit-^-^ende K-xeniplar iu Iblgenden Punkten
ab: Sdiwanz scharf dreikantig. Das von Peteis als Anteorbitale
su|ieriiis l.t /. j. Inu te Schild bildet vuni deullielie Sutur mit dem
Frenalc, unten suIcIh- mit dem .Anteorbitale inferius, doch ist
es w*'gen der Tiefe der Pracocularfri u)»»' .^diwierig zu sehen.
\\ r!diM (li. <t»r Schibbr im ^^•r(•ill mit ilrii vindcren Snpralahialen
zur Hiliiung diti^er tirubt- beitiaLTn. I)ie unvollknnimj'ne Zeich-
nung Jan's ist daher in gewi>seni Sinne el)eiit'alls als korrekt
zu Ix'zciehnen. TcmiKn alt ii 2 + 3 : nur da.s obere der ersten
I.ViliH in ( ontact mit den beiden Pnstoi ularen, I^Iit ^m zähle
icli 8 Supralabialen jederseits. indfm die Stellung der T»ni-
poralen duraut hinweist, dass ein kleines Schild hinter dem
grossen siebenten Snpralabiale, das Peters als letztes auftasst.
noch zur Begrenznn^^ der Mundspalte herbeigezogen werden muss.
SchupjM ntnnin l: Squ. 2^: G. V,. V. 202. A. 1. Sc. ^'1,, + ?
Kopf sclinmtzic: lleischrot mit sieben si lnvarzen. UTirefrel-
mässigen Länüfslinien. indem ausser den von Petcis erwalmteu
fünf Linien norh je eine weitere längs der (^»erkante der
Snpralabialen unter dem Auge der i:lei( litv^11> x hwiirzlichen
Mundspalte parallel lauft. Mit dems(dlien Redite wie von vier
schwarzen Längsbindeii auf gtdbbraunem runde kann man auf
dem Rumpfe von fiinf rötlich weis^^pii. schnialeii LHii«>>st reiten auf
sdiwarzem Grunde reden, von denen der iiusserste 1'/,, der
folgende 1, der inneräte '/i Schuppenreihe breit ist. An der
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— 51 —
Schwanzbasis verschwindet die äusserste helle Linie, im ersten
Drittel des Scliwctii/üps die Mittellinie, im zweiien die noch
übrigt-ii beiden seitlichen Linien, tio dass das Schwanzende oben
schwarz, unten braunrot i^etärbt ist.
Jan's Figur seines U. m^lanoxomtus stimmt ebenso bis ins
kleinste, nur sind bei nnserem Stück die Parietalen etwas mehr
in die Län<z:e o:ezogen, nnd die weissen Läng.s.stieilen de.s Rückens
sind deutlich scliinäler. Da somit weitere Unterschiede ausser
der Breite der weissen Liingslinien zwischen der ('«mjrofonn
und dem typischen Ii. limains - unhino\ü.s(us nicht vorhanden
sind, ziehe ich es vor, der Form als augenscheinlich blosser
B^arben Varietät keinen besdnilei t n Namen zu geben.
Bekannt ist diese schöne und seltene Schlange nur von
der (ioldküste (Mns. Berlin, Jan, F. Müller), von Kamerun
(Peters) und vom unteren Congo (Büttner).
c Natricinae.
27. Orayia hianffularis (Hall.) 18&7.
NaUoweU, Froc. Acad. Nat Sc Pluladelpbii VoL 2, 1814 p. 118
(Caronella la«m, m Iaw.), Yd. 7, 1854 p. 100 (C. frianguhrü) und Vol. 9,
1857 p. 68 {Hdermwtu», non Lap.); Glather, Cat. Colubr. Sn. Brit Mus. 1858
p. 51 (sihtropha^ja) ; BOMge, Jörn. Sc. Math. Lisboa No. 1, IP'IH p. 47 und
Xo. 44, 1H87 p 19; F. Höller Kat. Ilerp. Samml Basel Mas., IV. Nachtr.
1885 p. 6S3 uii<I Nachtr. IKS? p. 2(»fi iHllnrnplniyai.
Ein ganz Junges Exemplar von Borna, 27. April 1886;
ein '/;iemlich erwachsenes, leider mit vciletztem Schwanz, vom
Terr iin der Holländischen Faktorei in Bauama, März 1886
(P. Hesse).
In der i'hnlidose ist das jugendliclie Stück von lionia mit
Olinther's Diagnose vollkommen übeiviti-iimniend. Das Krontale
ist doppelt so lang als breit, mit juira Heien Soiteii. D.is Nasen-
loch befindet sicli vor der Mitte der Siitiir dei- doppelten Nasalen.
Jederseitü 7 Supralabialen; nur das vierte in Contact mit dem
Auge. 5 grosse Temporalen in der Stellung 2 + 3. Links 5,
rechts 6 Infralabialeu in Contact mit den Submenialen.
Schappenformel: Squ. 17; G. 1 + 7i> ^ - l^^» -A..
Sc. «V,»-
Färbung und Zeichnung ganz wie sie F. Müller 1. r. p. 683
bei einem gleichfalls jungen Exemplare beschrieben hat. Kopf
4* '
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^ 52 —
dankel oliyenbraim, HUcken uud Schwanzoberseite mit breiten,
schwarzen, rhombischen, nach den Ventralen hin dreieckig ver-
sclimälerten Halbbinden, die in der zweiten Hälfte des Rumpfes
und auf dem Schwänze zosammenfliessen nnd hier eine voll-
kommen einfarbige, schwarze Oberseite erzeugen. Die feinen,
eine Schnppenreihe breiten Zwischenräume zwischen diesen
schwarzen Querbinden (etwa 26) verbreitem sich nach den
Ventralen hin dreieckig und sind wie die ganze Körperunter-
seite weiss gefärbt. Die Kopfschilder zeigen schwärzliche Säurae;
namentlich sind die Suturen zwischen zweitem, drittem, viertem
und fünftem Sapralabiale nnd einige Satnren dt r liifralabialen
nnd Submentalen scliwarz gefärbt — Kelil- und Halsgesreitd
onterseits mit einigen schwarzen Rundflecken, Hinterrand der
Ventralen im letzten Rumpfdrittel giaulicli gesänmt, Schwanz-
mitte nnterseits mit schwärzlicher Zickzacklinie.
Recht erhebliche Abweichnngen von diesem Stflcke in
Pholidose nnd Färbung zeigt das ältere Exemplar von Banana.
Hier ist das Frontale nnr etwa anderthalbmal so lang als breit
nnd das linke Praefirontale teilt sich in zwei Schilder, so dass
linkerseits zwei Frenalen Uber einander zu liegen kommen.
Links 8 — das siebente Sapralabiale ist in zwei Schilder ge-
teilt — , rechts 7 Snpralabialen. Links 6, rechts 7 Temporalen,
indem links das mittelste, rechts ausser diesem auch noch das
oberste grosse Temporalschild der zweiten Reihe in zwei hinter
einander' gelegene kleinere SchUder gespalten ist. Links 5,
rechts 6 Infralabialen in Contact mit den Submentalen.
Schnppenformel: Squ. 17; G. 2, V. 153, A. Vit Sc. ?
Oberseits dankel olivenbraan, in der ersten Runpfh&lfte
mit wenig deutlichen, schmalen, eine Schuppenreihe breiten,
aus schwarzen nnd gelbrOtlichen Schuppen bestehenden Quer-
binden (etwa 18), die sich auf den drei ftnssersten Schnppen-
reihen dreieckig erweitem and liier an den Seiten anfänglich
weisse (2), dann weiss und schwarzgrau gefleckte (6), schwärzlich
eingefasste Dreiecke bilden, um allmählich einer uniform grauen,
wenig scharf von der braunen Oberseite abstechenden Seiten-
binde Platz zu machen. Untersdts uniform gelbweiss; Ventralen
des letzten Rnmpfdrittels und Subcandalen mit grauen Hlnter-
rändem; Zickzacklinie auf der Schwanzunterseite wie bei dem
Torhbi beschriebenen Stück.
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— 53 —
WUirend also das Junge Exemplar in der PLolidose mit
Grfintker*s BeBchreiVnng ganz übereinstimmt, passt das ältere
Exemplar in Färbung und Zeichnung genan mit dessen Angaben.
Trotz der etwas abweichend gestellten Temporalen des Stückes
Ton Banana ist fUr mich kein Zweifel, dass beide zu einer und der-
selben Art gehören, die Ür, triangukarWHsXi, genannt werden mnss,
da HaUoweirs kenntliche Diagnose schon am 24. Februar 1857
der Akademie von Philadelphia vorgelegt worden ist, während
61knther*s allerdings weit klarere Beschreibung vom 1. Mäi'z 1868
datiert. Auch Hallowell's Exemplar besitzt die 8 ihm zuge-
schriebenen Supralabialen nur einseitig; auf der rechten Kopf-
seite zeigt dasselbe die normale Zahl 7. Or, furcaia Mocq.
(Bull. Soc. Philomath. Paris (7) Vol. 11, 1887 p. 71) von
Brazzaville scheint dagegen auch mir eine gute zweite Speeles
dieser interessanten Gattung zu sein.
Die Art ist bis jetzt gefunden in Liberia (Hallowell,
F. Hflller), bei AJuda in Dahome (Bocage), bei Mungo und
Kamerun (Peters), am Oongo (Bocage) und hier speziell bei
Borna und Banana (Hesse).
Farn. \\. Psammophidae.
28. Psammopkig ^ibiüms (L.) 1758.
Linne, Syst. nat. ed. 10, Vol. 1 p. 222 (Coluber); Günther, Cat. Colubr.
Sn. Brit. Mus. 1858 y. ISG; Jan, Icoiiopr. d. Ophul. Lief. 3t Tnf l Fig. 3;
Petere, Mon. Ber. Berlin. Akad. 1876 p. il8 uml 1877 p. 015; Boettfler, Abli.
Senckeoberg. Nat. (ies. Hd. 12, 1881, Aufz. Seuegamb. Kriechth., S. A. p. 27;
F. MBIIer, Kat. Uerp. Samml. Ba^el. Muä., IV. Nachtr. 1885 p. 686 ; Mocquard,
BnU. 8oe. Philomath. Paria (7) Tome 11, 1887 p. 76.
Sehr zahlreich von Herrn P. Hesse in den Monaten
November bis Hai beobachtet und vom Terrain der Hollftn-
dischen Faktorei in Banana in 5, von Povo Nemlao in 7,
von Povo Netonna in einem, von San Antonio am linken
Congoufer in einem Exemplar eingeschickt Das Stttck von
Povo Netonna hatte als Mageninhalt eine Ratte.
Habitus robust ; Kopf verlängert, hinten schwach abgesetzt,
vom nicht abgestutzt; Stirngegend platt; Frenalgegend concav.
Supralabialen constant 8—8, das vierte und ft&nfte ans Auge
tretend. Frenale doppelt so lang wie hoch ; oberes Knde des
Pitteoenlare nicht ans Frontale tretoid. Nasenloch zwischen
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— 54 —
zwei und bei älteren Stücken namentlich oft auch zwischen
(hei Schihlern. Im letzteren Fall ist das liiiitere Nasale als
queiKetcilt zw hetrafhton. Praeoculare ohne oder seltener mit
querem Einschnitt, so dass zwei übereinander gestellte Prae-
ocularen vorhanden sein können. P'.inmal 3 2. einmal 3 3
Postocnlaren. 5 — 5 bis 6— (i Infralabialen (die Zahl .")— 5 ist
häufiger) treten au die Submeutalen. Temporalen in der Formel
+ 3 oder 2 + 2 + 3, beide StelliiDgen gleich li&aflg.
ScUuppenformel:
Banana . . .
. Squ. 17;
G.
V.
162,
A.
'n,
Sc. ?
n
167,
II
V.,
ff
?
17;
II
167,
ff
'/,,
V
?
17;
»
n
168.
ff
'/.,
ff
«^'99.
17;
v
n
172,
ff
V.,
ff
Povo Nemlao .
17;
1»
(Kopf).
»
17;
V
n
167,
ff
V.,
ff
»
ff
17;
I»
Ii
n
'/.,
ff
'''Im
ff
17;
r>
n
170,
'/.,
n
•
II
ff
17;
n
V
171,
«
■/l.
»
»
17;
n
n
172,
n
'/.,
«
«^'9^,.
n
II
17;
V
n
172,
ff
'/.,
r
»«/99.
Povo Netonna .
j»
17;
T
n
164,
T»
j)
Sau Antonio
17;
•^;3,
n
169,
n
'/.,
n
«*94.
Nach den 14 vorliegenden Stacken schwankt die Pholidose
der Sibilans-Form des unteren Congogebietes von Squ. 17;
G. V2—^'t. V. 162—172, A. '/i, Sc. »Vsi— '"Vios und die Durch-
schnittsformel stellt sich auf Sqn. 17; G, ^/s, V. 168, A. ^/i,
Sc. »«/m.
Oberseits nahezu einfarbig braungrau oder oliTenbrann
mit etwas dunklerem Centrum der Kopfachilder und im Alter
meist undeutlicber Eopfzeichnung. Junge Stftcke besitzen braune,
nnregelmftssig gestellte, schwarz amsänmte, ziemlich kleine
Makeln auf den Kopfschildem. Schuppen stets mit deutlichen
schwarzen Rändern, wodurch den Schnppenreihen folgend zahl-
reiche, aber wenig markierte schwarze Längslinien entstehen.
Die schmale, gelbgraue Dorsallinie wird durch breitere, dunkle
Schnppenrftnder am deutlichsten abgehoben, ist aber im Alter
h&nflg kaum mehr erkennbar. Labialen und Halsseiten lebhaft
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— 55 —
schwar/: punktfleckip: ; Praeocular«* gell). Unterseite rütlichgi^lb,
an jeder Seit»' des Bauclit s zwei oft etwas verwaschone und dann
undeutliche, grauliche, uatli hinten verschwindende Panktreihen.
Ein iSiuck von Povo Xenilao zeigt jederseits an den Seiten der
Ventralen eine durchlaufende, feine, scliwarze Längslinie, die
gegen den Atter hin undeutlich wird und auf der Scliwaoz-
Unterseite verschwunden ist.
Nach Pholi'lose und Kärbung diiilte diese Fmm des unteren
Congo somit wohl der \ar. irrcfiu Iuris Fisch, zuzurechnen sein.
Nach J. r; Fischer, fler diese Form auch vom Gabun erwähnt,
zieht sich iiir Verbreitungsgebiet qner durch das ganze aequa-
toriale Afrika bis ins Massai-Obiet Ostafrikas var. Mossam-
bica Pts. des Ostens). Ich kenne sie auch aus dem Senegal.
Diese in Vorderasien, Arabien und ganz Afrika verbreitete,
überall lulnfige Schlange, die bis jetzt höchstens in Marocco
vermisst wird, wohnt in Westafrika vom Senegal abwärts bis
zum Capland. Speziell i.st sie u. a. gefunden an der Mündung
des Senegal bis Bakel (Steindachner) und bei Dakar, Nianing
und Rufisque (Boettger) im Senegal (A. Dumeril), am Gambia
(Günther), auf der Insel Tumbo (F. Müller), Grand Bassam an
der Zahnkttste (A. Dum.), bei Akropong (F. Müller) und Peki
(J. G. Fischer) an der Goldküste, in Kamerun (Peters), am
Gabun (J. G. Fischer), am Cap Lopez (Peters), bei 'Pscbintschoscho
(Pts.), bei Di616 am Alima-Fluss und Brazzaville (Mocquard), am
Congo (Saavage)f bei Povo Nemlao, Poto Netonna, San Antonio
nnd Banana am unteren Congo (Hesse), in Angola (Günther), bei
Catumbella in Beuguella und ans dem Innern von Mossamedes
(Bocage), bei Otjimbingue in Hereroland (Pts.), in Damara- und
ganz Namaland (Bttgr.). Im ( .'apland ist sie weit verbreitet (Gthr.,
Jan» Boalenger, Bttgr.) and fehlt auch nicht in Natal, Kafiraria
nnd am Orange-Fluss (Blgr.). Weiter geht sie quer durch ganz
Centraiafrika und die Tanganjika- Gegend (Dollo) bis Aruscha
/ im Massai- Gebiet (J. G. Fischer), Sansibar (Gthr., Dollo), die
Sambesi- und Nyassa - Region (Gthr.) und ganz Mossambique
(Pts.) und fehlt auch nicht bei Taita an der Ostküste (Pts.).
29. Dtomophls Angofrnsi.s (Boc.) 1872.
Bocage. Juru. Sc. Math. Lisbua No. 13, 1872 p. 82 (AinphiopliUj ; Peters,
HoD. Ber. Berlin. Akad. 1677 p. 6ä0 (Ablabes Jhm^feri) vnä Site Ber. Ges.
Nat. Fr. Berlin 1881 p. 149 (AmphwphüJ,
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— 56 —
Eid Stttck Ton Ambrizelte im portugiesifielien CoBgo-
gebiet, gesammelt im August 1886 (P. Hesse).
Die prachtvoll gefilrbte Ueine Schlange stimmt in der
Beschuppung ganz mit Peters' knrzer Beschreibimg von Atlabes
Homeyeri ttherein, and auch in der Fftrbiing nnd Zeichnnng
weicht sie nur unwesentlich von ihr ab. Körper schlank, Schwanz
von fast Drittel-Totallänge. Ventralen nicht kantig nmgebogen.
Kopf doppelt so lang wie breit Schnauze fast anderthalbmal
so lang wie der Angendnrchmesser. Bostrale oben zugespitzt,
nicht zwischen die Interaasalen tretend; diese fSist doppelt so
breit als lang; Praefirontalen doppelt so gross wie die Inter-
nasalen, so lang wie breit. Frontale mehr als doppelt so hing
wie breit, mit parallelen Seitenrändem. Supraorbitalen nnd
Parietalen iu die Länge gezogen, letztere hinten einzeln abge-
rundet. Nasale in der Mitte senkrecht geteilt, Praenasale etwas
höber als Postnasale. Nasenloch genau auf der Nasalsutur
stehend, ein wagrechtes Oval bildend. Frenale länger als hoch,
durch eine schiefe Furche der Länge nach ausgehöhlt, hinten
mit verrundetem Rande in das ausgerandete Praeoculare ein-
passend. Ein hohes, unten stark verschmächtigtes Praeoculare,
das auf dem Scheitel das Frontal<' nicht erreicht. Auf^e p^ross;
Pupille rund. Postocularen links 3, rechts 2. Temporalen jeder-
seits 1 -f- 2. Siipralabialen 8 — 8, niedrig, das vierte und fünfte
an.s Auge tretend. lunfte. sechste und siebente von ziemlich
gleicher Breite, liitial.ibialen ebenfalls 8—8, das erste Paar
hinter dem Mentale eine lange Sutur bildend; 5 Infralabialen
in Contact mit den Submentalen, die drei letzten schmal.
Hintere Subraentalen iunger ais die vorderen. Schuppen glatt,
mit einer Pore.
Schuppenformel: Squ. 11; G. Va» V. 141. A. '|^, Sc. •'/„.
Färbung vorn graulich, nach hinten alliailhlich rotgrau
und gelbrütlich werdend. Kopf dunkelbraun mit drei schmalen,
gelben Querbinden ganz wie in Peters' Beschreibung. Längs
der Rückenmitte ein scharf markierter, dunkelbrauner Dofsal-
streif, der sich auf dem Nacken kreuzförmig zu drei braunen
Querbinden — zwei vorderen breiteren und einer hinteren,
etwas weiter entfernten, schmäleren — aussackt. Alle diese
dunklen Zeichnungen, namentlich aut Kopf uud Hals sind durch
einen feinen, weisslichen Saum von der hellen Grundfarbe
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67 —
abgehoben. Die von Peters erwähnten feinen Liingslinien der
E5ri>erseiten and der Ventralen feMen bei dem vorliegenden
Stücke.
Kopfrumpflänge 26:1 Siliwanzlänge 116. Totalläiigc 371^ mm.
An Ahlahff^, zu wek-lier Gattung Peters die Art anfangs
stellen wollte, ist des Gebisses wegren. das, -wie auch der ganze
Habitns, Färbung und Zeichnung der Schlange, an Dromnphis
erinnert, nicht wohl zu denken. Der Oberkiefer ist ziemlich
kurz und relativ sehr kräftig. Von den nur etwa 8 Zähnen
desselben stehen die 3 vordersten nahe bei einander in gleichen
Zwischenräumen, der vierte ist vom dritten uud der fünfte vom
vierten ebenfalls durch einen gleichen, aber grösseren Zwischen-
raum getrennt. Der ftlnfte Zahn ist der grösste und steht
gerade unter der mittleren Verbreiterung des Maxillare. Der
sechste Zahn ist weit entfernt, ebenso der siebente ; beide sind
kleiner als der ftinfte Zahn und nehmen allmählich an Grösse
ab. Der hinterste, achte Zahn ist der Ansatzstelle nach, die
allein erhalten ist, gross und kräftig gewesen; ob er ein
Forcbenzahn war, lässt sich nicht mehr entscheiden. Wir haben
somit ein nahezn typisches Psammophidengebiss yor uns, wie
es Peters fUr Dramcpku beschreibt, und wie es auch Barboza
du Bocage fnr seine nnsere Art enthaltende Gattung Ämphiophia
verlangt. Die Zuteilung der Art zu Dromophis ist somit durchaus
wahrscheinlich, und Dromophis Amjokima (Boc.) neben Dr. prae-
omatits (Schleg.) die zweite Speeles dieser schönen, auf das
tropische Afrika beschränkten Gattung. Von einer Ähnlichkeit
des Gebisses mit AlMes oder Chrysopeka kann gar nicht die
Bede sein; unsere beiden Arten sind vieUnehr, trotz ihrer
äusseren Ähnlichkeit mit gewissen Dendrophiden, zur Familie
der Psammophiden zn stellen.
Nach den beiden mir zn Gebote stehenden Sebnppenformeln
schwankt die Art zwischen Sqii. 11; G. */t, V. 144—149, A. Vi,
Sc "/«i.
Bekannt ist sie bis jetzt nur von Malanscfae und Pnngo
Andoigo im mitüeren Qnanzsgebiet (Peters) nnd Ambrizette
(Hesse) in Angola. Das British Mnsenm besitzt die Art überdies
noch nach einer gfttigen brieflichen Ifitteilnng des Herrn
G. A. Boulenger vom Nyassa-See, wo sie von Herrn A. A. Simons
gesammelt worden ist
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— Ö8 —
Farn. y. Oendrophidae.
30. rkilofhattinu8 dorsaUs (Boc.) 1866.
BOMaa, Jon. Sc. Uath. lisboa Xo. 1, 1866 p. 69 und So. % 1867 p. 10
(Leptopbü), Na 83, 1882, S. A. p. 9, Vig. 3 und No. 44, 1867, 8. A. p, 9;
Petere. Mon. 6er. Berlin. Akad. 1876 p. 119 und 1877 p. 680; SlMlHt Boll.
Soc. Zool. France Tome 9, 1884 p. 201.
Von dieser am unteren Congo liäufigen Art liegen vier
Exemplare vom Terrain der Holländischen Faktorei in Banana,
vier von Povo Nenilar» bei Banana, eins von Vista vor,
sämtlich durch Herrn P. Hesse gesammelt; ein Stück brachte
Herr Dr. Büttner vom unteren Congo mit. Die Alt wurde im
März, Mai, Juli, Oktober and Dezember gefangen, sdieint also
zn allen Zeiten des Jahres anzutreffen zu sein.
Snpralabialen 9—9, Temporalen jederseits 1 4- 1 -f 1;
6—6 Infralabialen in Contact mit den Submentalen. Überhanpt
in der Beschilderung vollständig mit Bocage's Beschreibung und
Abbildung übereinstimmend und in der Kopfphoiidoae anfifallend
constant.
Schnppenf orni el :
Banana
Squ. lö;
V.
171,
A.
Vi,
Sc.
»
it
15;
•
171,
n
'/.,
ff
n
15;
Ti
178,
■n
"■,
ff
n
It
15;
n
174,
r>
ff
Povo Nemlao
n
15;
r>
172,
ff
V.,
ff
124,'
.184.
15;
V
n
175,
n
V.,
r.
^%18.
9
15;
T>
n
180,
•n
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«
15;
V
n
180,
T>
ff
?
Viaia
15;
V
»
180,
T)
T
Ck>ngo
ff
15;
ff
ff
178,
ff
V.,
ff
Die Formel der 16 mir der Pbolidose nacb bekannten
Stftcke dieser Art schwankt von Sqn. 15; G. '/<—*/», Y. 170—180,
A. Vi, Sc. *"/ii8— "•/iw und beträgt im Mittel Sqn. 15; G.
V. 175, A. Vj, Sc. »«/iw.
Heller oder dtinkler erzfarbig, der dankelbranne Rücken-
streif drei Scbnppenreihen breit Sclinanze nnd Vorderkopf
kupferrot Bei jüngeren Stücken ist die dunkle Dorsalllnie auf
dem Halse in eng an einander gerückte, dunkle Querbinden
aufgelöst, bei älteren der ganze Rücken in der vorderen Rumpf-
bälfte oft mit himmelblauen oder weissen Strichelchen, die durch
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— 69 —
die Schilp iienränder erzeugt wrnieii, geziert. Die BaiKlikaiue
ist durch eine feine, bräimliclie oder schwärzliche Linie markiert.
Bekannt ist die Art bis jetzt vom Gabun (Sauvage), Oguwe
(Peters), von Molembo in Lohuji:<> (Bocage), Vista (Hesse), vom
unteren Tongo i^Sauv.. Büttner) und hier speciell von Povo
Nemlao und Banana (Hesse), von San Salvador in Cungo, von
Dombe, vom Rio Diui b' von Loanda i^Boc.j und Pungo Andongo
(Pts.) in Angola (Himther, Sauv.), sowie von Catumbella und
Benguella in Benguella (Bocage).
31. JPhilotkamnua heterodermm (Hall.) 1857.
HallmveU, Troc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia Vul. 9, 1857 p. 54 (OUorophis) ;
Copa, ibSa. m 12, 1860 p. m fOUorojM ■ eiMhtr» Ann. Mag. Nat. Eist. (3)
Vol. 9, 1863 p. 288 (Akaekdla) ; Bom|0, Jon. Se. Math. Llsboa No. 38, 1882 p. 19.
Von dieser Art liegt ein junges, bei Povo Nemlao nftcbst
Banana von Herrn P. Hesse am 11. September 1886 gesammeltes
Exemplar vor.
Die Art ist ausgezeichnet ' durch ungeteiltes Anale, sehr
geringe Anzahl der Ventralen (167—161), kurzen Schwanz,
weiter durch 9 Snpralabialen, von denen das fünfte und sechste
und meist auch das vierte mit dem Auge in Berfthrnng kommt,
und durch die Temporalenstellung f n^i"
Das Frenale ist kaum mehr als halbmal länger als hoch, also
nicht durch besondere Länge ausgezeichnet. Der Kopf ist
anscheinend kürzer und breiter als bei den meisten Qbrigen
Arten der Gattung, die Schnauze nur IV« mal länger als der
Augendnrchmesser. Links zähle ich 9 Supralabialen, von denen
das vierte, f&nfte und sechste mit dem Auge in Contact stehen,
rechts 8, von denen das vierte und ftlnfte allem ans Auge
treten. Ventralen an den Seiten schwach, aber deutlich gekielt
Schnppenfonnel: Squ. 16; G. Vi, V. 161, A. 1, Sc, "In + ?
Nasenloch abweichend von HallowelPs und ftbereinstun-
mend mit Gope's Schilderung normal, zwischen zwei Schildern.
Der Schwanz ist leider an seiner Spitze verletzt, d&rfte aber
seiner ganzen Form nach nicht «sehr*" viel länger gewesen sein.
Das vorliegende Stück ist Jung. Seine Färbung ist dunkel
olivenbraun, und Hals und erstes Rumpfdrittel zeigen zahlreiche,
schmale, schwärzliche Querbinden und weisse Schuppenränder.
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- 60 -
Die Zeichnung ist also sehr ähnlich der von Ffi. albovanatfts
Smith, aber ohne jedes Grün. Die Unterseite ist weissgrau,
orangerot und griiii irisierend.
Eine Vergleichnng mit dem Schlüssel der Gattung Phih-
thamfuff. welche Bocage 1. c. p. 3 gibt, zeisrt . dass die uns
vorliej^ende Art mit Ph Smifhi identisch sein iiiusste, was aber
schon wegen der geringen Anzahl der VenU alt>n unmöglich ist.
Dagegen dürfte Ph. alimianatm Smith in Pholi ldsr lui i Färbung
(vergl. Smitli's Taf. 65) sehr mit der mir vorliegenden Schlange
übereinstumueu , und nur die Angabe Sinitlfs. dass das Auge
seiner Art relativ kl» in sei (die Schuauze ist bei ihr andert-
halbmal länger als der grüsste Augendurchmesser), und die
gr()ssere Anzahl der Subcaudalen (*■- isa bei Ph. alboiiinatus
gegen ^^ s.s bei helfiodcnnus) verliindeni mich, Ph. heterodennm
(Hall.) fi^r ein Synonym der Smith'schen Art zu halten.
Diese Speeles ist meines Wissens bis jetzt nur von der
Goldküste {V. Müller), von Kamerun (Peters, F. Müller), vom
Gabun (Hallowell) und von Povo Nemlao bei Bauana (Hesse)
bekannt geworden.
32. }*hüothaimnm hetetoiepidotus (Gtlir.) 18t>3.
Mirtlir, Am. Mag. Nat Hist (8) Vol. 9 p. 383 (AhaOnUa) imd 1872
p. 86 (Uptojpkit) \ Baoa|9, Jörn. Sc. Math. Lisboa No. 1, 1866 p. 69 (Leftopku),
No. 88, 1882 p. 8, Fig. 2 und No. 44, 1887, S. A. p. 9; $Mn|B» BnlL 8o&
ZooL France Tome 9, 1884 p. 201 (hetendonla).
Ein schönes Exemplar von Borna, 6. Februar 1886
(P. Hesse).
Die Art ist ausgezeichnet durch die grosse Anzahl der
Gularschilder, durch 9—9 Supralabialen und die Temporalen-
stellung 1 + 1. Das vierte, fünfte und sechste Snpralabiale
stehen in Contact mit dem Auge. Das vorliegende Stück ist
ganz übereinstimmend mit Boca<;:e's Beschreibong and Abbildung,
aber die Ventralen sind nur leicht umgebogen, nicht gekielt
Schnppcnformel : Squ. 15; G. « 5, V. 180, A. Vi, Sc. '^Vm-
Oben prachtvoll grttnblan, anf Kopf und Mittelrücken mit
bräanlichem Anflog. Temporalgegend viel dunkler blan als die
Frenalgegend.
Die Schuppenforniel dieser sehr distincten Species schwankt
zwischen Squ. 16; G. V. 176—190, A. Vi, Sc. "V»«—
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— 61 —
und bettftgt im Mittel von 8 Messnngen Sqa. 15; G. V. 182,
A. Vi, Sc. »»/h».
Sie ist nachgewiesen von Porto Novo (Boettger) und Lagos
(GOntber), von Borna (Hesse) am Congo (Sanvage), tob San
Salvador In Congo, dem Qnango, von Dondo nnd Dnque de
Braganza in Angola (Bocage), von Caconda in Bengaella nnd
vom Weissen Nil (Bocage).
33. PJiilothamnus irreguUuis l^Leachj 1819.
Leich, in B«»w(lich'i» Asbnntee, App. p. 494 (Coliibe.rf \ Peters, Mon. Ber.
Berlin. Akn.l 1^77 p. ni5 und n20 nnd Sitz Bei (ms N;\t. Fr. Berlin 1881
p. 149: Boettfler Abb. Seiickenberg. Nat (ies. Ha. \2, 1881, ö. A. p. 38;
Boctge. Jörn. Sc. Math. Lisboa No. 1KH2 p. 4, Fig. 1.
Zwri Stattliche Stücke von Povo Netonna bei Banaiia,
von HeiTU P. Hesse im JtiTii und öepteinber 188r> gesammelt.
Ganz typisch in l^linlulnse und Filrbnn^. Supralabialeii
9 — 9, das vierte, fliutie und stxliste in den Augeukiei« tretend;
Temporalen jederseits 1 + -j- Schwanzlänge höchstens ein
Drittel der Gesamtkörperlftnge ansmachend. Überhaupt bis Ins
Einzelne mit Bocage^s Abbildung und Beschreibnng überein-
stimmend.
Schuppenformel: Sqo. 16; G. «/t, V. 162, A. Vi, Sc. "*/no.
, 15; „ V«, , 158, „ '/,, , ^«°/,oo.
EopfHimpf länge 645, Schwanzlänge 292, Totallänge
937 mm. — Scbwanzlänge zn Totallänge also Wie 1:3,21 (bei
Bocage wie 1 : 3,5).
Oberseits einfarbig grün, die Kopf- nnd Backenmitte mit
einem Stich Ins Branne, die schwarzen Schappenränder des
Vordermmpfes meist deutlicher als die Übrigens niemals fehlen-
den weissen Schuppenfleckchen.
Die Schnppenformel dieser Art schwankt zwischen Sqii. 15:
G. V*, V. 161—177, A. V'.. Sc. ««/96-"«/ii9 und beträgt im
Mittel von 11 Hessnngen Squ. 15; G. V«. V. 162, A. '/i, S. ^«>^io4.
Sichere Fandorte derselben sind Rufisque im Senegal
(Boettger), Gambia (Günther), Bissao, Bissagos-Inseln (Bocage),
Akropong (F. Müller) an der Goldktiste, Aschantiland (Leachi,
Porto Novo (Boettger) an der Sklavenküste (Gtlir.). Brass an
der Nigermündung (Hartert), Kamerun (Peters), Tschintschoscho
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— 62 —
(Peters), Povo Netonna bei Banana (Hesse), Bolama, Daqne
de Braganza (fiocage), Pongo AndongOf Malansche und Cnango
(Peters) in Angola und Capangombe n. a. O. im Innern Ton
Ifossaniedes (Bocage).
34. Hapmdophrifs amaragdina (Boje) 1827.
Boje, läis p. 547 (iM mirojihisJ ; SoMogel, EsHai t>. 1. pti^vs. d. Serp. Tome 2,
1837 p. 237 (Dmdrophly ; Omiril k Mtnn, Erp. g^n. Tome 7 p. 637 (L^o-
phi$) ; HaHoirall, Proe. Acad. Nat Sc Philadelphia Vol. 9, 1857 p. 63 (Leptopki») ;
Gunther, Cat. Colubr. Sn. Brlt. Mus. 1858 p. 151; Ju, Elenco sist. d. Ofidi
1^^^^:^ \K 84 imd Icon. .1. Oplii,!. Lief. 49, Taf. 6. Vh^ 4,, nvA <> iL'pfophhi \
Peters. Mon. Ber. licrliti. Akad. 1877 p. 615; F. Müller Kar, HtTp. Siimml.
Basel. Mus. 1878 p. i^il und IV. Narbtr. 1885 p. 683; Saiivage, BuU. Soc.
Zool. Fnwce Tome 9, 1884 p. 201 iUi>tui*in9) \ Bocage, Jörn. Se. Math. Uaifaoa
Ko. 44, 1887, S. A. p. 10.
Je ein Stück von Cabinda, 22. April 1885, und Vista,
September 1886; zwei Stttcke von Banana, Härz und Juli 1886
(P. Hesse).
Die Exemplare stimmen genau mit Dumöril ft. Bibron*8
ausfBbrlicber Beschreibung und mit Jan*8 oben citierten Biguren
flberein und zeigen meist 9—9 Supralabialen, 1 + 2, seltener
1 + 1 Temporalen, und das Anite und sechste SopralabiAle
allein in Gontact mit dem Auge. Ein Stftck yon Banana besitzt
dagegen 8^9, das andere 8—8 Supralabialen, von denen in
diesem Falle das vierte und fünfte an das Auge treten. 6—6
und bei dem letztgenannten Stücke von Banana 6—5 Infra-
labialen in Berührung mit den Submentalen.
Schttppenformel:
Gabinda Squ. 15; 0.
V.
156, A.
»/i, Sc.
Vista „ 15; „
155, „
?
Banana „ 15; „
159, „
1» « l^i T)
' »1 V
162, ,
Die Form des unteren Congo variiert somit von Squ. 15;
»/,-»/2. V. 155-162, A. V/i, Sc. i"/u4-"^u6 und betrügt
im Mittel von 4 Zählungen Squ. 15; G. V, 158, A.
Sc. "5/h5.
Längs der Supra labialen zieht ein schmaler, schwarzer
Frenalstreif, der, über das Aup:e hinaus fortsetzend, an allen
Schildercommissuren gleichsam aii.^fliesseiid, sich nach hinten
etwas verbreitert, iläbsig hellere Schuppenkiele und die bleichere
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(aber noch nidit weisse) Basis der SeiteDScbnppen lassen,
namentlich am Halse, die tod Schlegel erwfthnten hellen, in
Lingsreihen gestellten Flecke auch bei unseren Stücken erkennen.
Meines Wissens ist diese Schlange ans Westafrika bekannt
von der Tnmbo- Insel (F. HtÜler), Ton Sierra Leone (Mns.
Senckenberg.), Liberia (Hallowell), Elima in Ässini. Zahnkfiste
(VaiUant), Ton der Goldkflste (Schlegel, Jan, F. MfiUer, Sanvage),
von Aschanttland (Gftnther), von der Niger- (Gttnther) und Brass^
Mfindong (Mas. Senckenberg ), von Kamerun (Peters, F. Müller),
Insel do Principe (Boc), Gabnn (Dum. & Bibr., Hallowell, A. Dum.,
Sanvage). Tschintschoscho in Loango (Peters), Vista, Cabinda und
Banana (Hesse) am Congo (Sanvage, Bocage). dem anscheinend
südlichsten Pimkte ihrer weiten geogi apliischen Verbreitung.
35. Thrasops parignUins (Hall.) 1852 typ. und yar. pmtuJata
Bnchh. Pts. 1875.
Haliowell, l'roc Acad. Nat. Sc. Philiv.l.lpliia Vol. n. 1852 p. 205 (Deu-
drophis) und Vul. 9, 1857 p. G7; Buehholz &. Peters, Mon. Ber. Berlin. AkaU.
1875 199 und 1876 p. 119 fputhOalttt) ; Petsrt, ibid. 1877 p. 616.
Von dieser schönen Banmschlange liegen vier z. T. gut
erhaltene Exemplare Ton Povo Nemlao bei Banana vor,
gesammelt von December bis Mai, sowie ein schwarzes Stikk
von Yista. Im Magen eines dieser Stücke fand Herr P. Hesse
ein Chamaeleon graeilis Hall. Sie beisst anf fiote „ni'duma'*.
Zu HalloweH's guter Beschreibung von 1857 ist kanm
etwas nachzutragen, doch finde ich häufiger 15 als 13 Scliuppen-
reihen. Kostrale tibergebogen, oben wenig schmäler als unten;
Internasalen fast so gross wie die l'raetrontaleu ; Frontale vorn
so breit wie lang: Parietalen kaum länger als breit. Nasenloch
zwischen zwei Sehildern; Frenale rechteckig oder rhombiscli :
1—1, seltner (zweimal) 2 — 2 Praeornlaren, 3—3 Pusluculareu :
8—8 Supralabialen, viertos und iimftes ans Auge tretend.
Temporalen 1 + 1. 6- ö bis 7— 7 IntialaiuHlen m Contart mit
den Submentalen. Pupille rund. Alle liückenschuppen mit Aus-
nahme der äussersten Reihe schwach gekielt.
Schuppeuformel:
Povo Nemlao Squ. 13; G. «Z«, V. 212. A. ^ i. Sc. '^'lui.
^ . 15; „ . lMI, . ^K . *»^W
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POVO NemkO (W. pustula ta):
Sqii. 15; G. V. 201, A. Vi, Sc. "^,33.
Vifita , 15; , Vt, » 199, , Vi, , + ?
Die Form des nnteren Congo variiert somit von Squ. 13—15;
G. Vt— »/i, V. 199-212, A. % Sc. »«/i»t— "Vis? und betrftgt
im Mittel von 5 Messungen Sqn. 15; G. '/t, V. 206, A. Vi,
Sc "VlB*.
Farbe meist tieftchwarz, sammtgl&nzend, Kopf dnnkel
Bchwarzbrann glänzend, ein Halbring um das Auge und die
Frenalgegend branngelb, Eopfanterseite nnd Kehle braangelb,
fein schwftrzlieh gepudert. Doch kommt auch die von Buch-
holz & Peters besdiriebene var. pustulata (? ^ mit hellerer
nnd etwas bunterer Färbung an derselben Lokalität Poto
Nendao vor. Beide Formen zeigen, wie gesagt, häufiger 16 als
13 Schuppenreiben im vorderen Rumpfdrittel.
Meines Wissens ist die Art bis jetzt nur bekannt von
Liberia (Hallowell), Mungo nnd Kamerun (Peters), Gabun (Hall.),
Tschintschoscho in Loango (Pts.) und von Vista nnd Banana
(Hesse). ,
36. Orypsidomug aethiopB Gthr. 1662.
Günther, Ann. Mag. Nat. Hiat. Vol. 9, 1862 p. 129 (RhaiumphUj und
Proc. Zool. 8oc London 1864 p. 309; Petert, Hon. Ber. Beriin. Alttd. 1876
p. 199 und 1676 p. 119 iRkanmi^i»),
Ein von Herrn Dr. Bttttner am Qabun gesammeltes Stftck
(Mus. Berlin No. 10578).
Ein stattliches Exemplar, ausgezeichnet durch nur ein
einz^es Temporale nnd die beiden auffallend grossen Post>
parietalen. 1—1 Prae-, 2—2 Postocularen, 8—8 Supralabialen,
von denen das vierte nnd fünfte das Auge bertthren.
Schui penformel: Squ. 17; G. Vi, V. 174, A. Vt, Sc.
Oberseits blanviolett^ alle Eopfsdulder und Rückenschuppen
mit breiten, schwarzen Säumen. Jedes Parietale in der Mitte
mit einem grossen, schwarzen Fleck. Schwanz mit fftnf schwarzen
Längsstreifen. Unterseite gelblich, die Ventralkiele rein wdss,
die umgebogenen Seitenteile der Ventralen mit violettem Anflog.
Der Verbreitungsbexirk dieser Art scheint verhältnismässig
beschränkt zu sein, da man sie u. a. nur von Kamerun (Peters),
Gabun (Bttttner) und dem Ogowe (Pts.) kennt.
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— 65 —
37. Bucej^uauB Oapeim» Smith 1849.
Smith, lliiistr. Zool. 8. Africa, Kept. Taf. 11 {vm: Bt lli) , Duineril Bibron,
Erp. g«n. Tome 7» 18U p. 878 (typm) ■ QMher, Gat Goliibr. Sn. Brit. Uw.
1868 1». 143; Ji% Icon. d. OpbM. Lief. 88, 1869, T^f 4, Ffg. 1 ; Pttors, Sita.
Ber. Oes. Nat. Fr. Berlin 1881 p. 149 (typu^l . Boettger, Abb. .Seuckenberg.
Nst. Ges. Bd. 12, 1881, S. A. p. 29 (var.) und Ber. Seockenberg. Nat. Oes.
1887 p. Ifio,
Ein Stück vom Congo^ gesammelt von Uenii Dr. Büttner
(Mus. BerliiiV
Tn Bezaliiuiiig^. Phulidose. Färbung und Zeichnung normal
und namentlich srnt übereinstimmend mit Jau s oben citierter
Abbildung eines Stückes vom Cap. Oben schwarz mit gelben,
unten gelb mit .schwarzen Zeichnungen.
Schuppent'ormel: Sqn. 19: O. 2. V. 180, A. ' t. Sc. '«' loi.
Verbreitet ist die Art im ganzen tropischen und südlichen
Afrika von Kutisque (Boettger) im Senegal, von der Goldküste
(F. Müller), dem Congo (Büttner), Malansche am Quango (Peters)
in Angola (Bocagei. Caconda (Bocage) bis Humbe am Cunene
(Bocage) und Ondonga (Bttgr.) in Ovamboland auf der Westküste,
dann von Mauroi am Pangani in Massailand (J. G. Fischer),
dem Tanganjika (I)ollo), Angöche (Bocage), Sena, Matundo,
Tette und rabaeeira fPeters) in Mo.ssambique auf der Ostküste,
sowie in Alt-Lattaku nördlich von Griqualand-West (^Smith) bis
Natal (Boulenger) und ('apland (Smith, Jan, F. Bialler, Bigr.).
Fam. VI. Dryiophidae.
m. Drifiophiit Kirtlaudi (MaU.j
NgHMPtH, Pzoc. Acad. Nai Sc. FhUaddphia ToL 2, 1844 p. 68 ^lepto-
pki»), Vol. 7. 1854 p. 100 (Dryiophh) uud Vol. 9, 1857 p. .59 lOx^/fx li.i ;
Ouraeril k Bibron. Erj) Tnmc 7 \). 821 (OxijMi- L<(,>niteir, Günther.
Caf. f'nl. Sil. Brit. Mus. 1H.">8 p. l.ö<> und Ami. Mair Nat Hi^t Vol. U.
1863 p. 22 ; Jan, Icouogr. d. Opbid. Lief. 32, Tat. 6, > ig. 2 , Peters, Heise nach
Koasambique, Zool. III. AmpÜib. 1888 p. 131, Taf. 19, Fi^. 2 (TkdotamhK
Ein m der lütte zerbrochenes, erwachsenes %^ das etwa
sieben grosse, reife Eier enthält, stammt von Povo Nemlao,
28. November 1885. Je ein weiteres Stflck erhielt Herr P. Hesse
ausserdem von Povo Netonna, September 1886, und von
Banana. Ein Exemplar sammelte Herr Dr. Büttner in Gabun,
(Mus. Berlin).
r>
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— 66 —
Die vorliegenden Stücke stimmen sitmtlich so genau mit
Jan's Abbildung liberein. dass ich mich auf diese beziehen
kann. Rostrale gewöhnlich etwas mehr nach oben aufgestülpt
als in Jan's Zeichnung; 2—2 Frenalen, 3—2 oder 3—3 Post-
ocularen; 6—5, 6—6 oder 1—7 Infralabialen in Contact mit
den Submentalen.
Schuppenformel:
Povo Nemlao Squ. 19; G. ^/a, V. 1(57, A. \i, Sc. ?
Banana , 19: , Vi, , 178. ^ '/i. „ »"'-a.j«.
Povo Netonna , 19; , „ 171, ^ « '^«15«.
Gabun , 19; „ «/», , 169, , Vi, , '«Vici.
Die Stücke variieren somit von S(iu. 19: G. Vi —
V. 167 — 178, A, Vi, Sc. »''«/is»— "*/i«2 und die Dorch-
sclinittsformel beträgt fQr sie Squ. 19; 6. V*i V. 171, A. Vi,
Sc. »«^'l60.
Die Färbung dieser Art ist tiberans merkwürdig nnd
schwer zn beschreiben. Kopf oben sammtartig dnnkelgrfin, das
Grfln gegen die rosa gefärbten Labialen scharf abgeschnitten.
Diese Bosafiyrbnng gegen die Uundspalte hin nnd die gleichfalls
rosa gefärbte Eopfonterseite und Kehle oft ad^ Feinste mit
Grftn bestäubt Rücken und Schwanziärbnng ein schwer zn
beschreibendes Gemisch von metallischem Blangrfin oder Graa-
grfin mit Kupferrot, in der Art, dass das Grfln auf dem Rücken,
das Rot mehr auf dem Bauche zur Geltung kommt. Auf den
Schuppen der Oberseite ist das Kupferrot mehr auf die
Schnppenspitzen conoentriert. Die schwärzlichen Qnerbinden
des VorderTäckens sind deutlich erkennbar; audi weisse
Schnppenrändw sind auf dem ersten Rumpfdrittel mehrfach zn
beobachten.
Diese schOne Art scheint durch das ganze tropische AfHka
verbreitet zu sein. Auf der Westküste wird sie angegeben Ton
Edina (J. G. Fischer) in Liberia (Hallowell), Fanti- und Aschanti-
land (Günth^), der Goldküste (Jan, F/ Hüller), dem Niger
(Günther), Ton Kamerun (Peters, F. Hüller), Gabun (Hall.,
Dum. & Bibr., Gthr., Hub. Senckenberg., Büttner) und von Povo
Netonna, Povo Nemlao und Banana (Hesse). Auf der Ostseite
von AfHka lebt sie bei Aruscha im Massai-Gebiet (J. G. Fischer),
sowie auf Gabaceira, den Querimba-Inseln, bei Sena und Tette
in HoBsambique (Pts.).
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— 67 —
Fam. YII. LycodoirtUlM.
39. hijcophidimn Oip»w«#» (Smith) 1849 miit. muHhmu-tthtn m. Ift87.
riiHi-. InteniieUium inter nmt. uiiiroiiiiirnldhnii Jan et
mnt. s( midtnmloH Vis. - DiÜert a imit. niijnnnarnhita Jan
(Klt Ui O sist. Ofidi, Milaiio 1863 p. '.fti niul 1( .m. (i Opliid. Lief. 36.
1870, Taf. 3. Fig. 5) taeniis postiM'nlfn i' us nullis, striga media
dorsi nigra distincti«»! nec noii seiie inacirlariini m»1)raruin
(40—50) rotundatai um nigraruni ml <ltxtiiiiii et ad sinistruro
hujus lineae. aiit liberarnm aut eacuiii coiitlucntinm
Herr P. Hesse fand zwei Stücke dieser Komi, das eine
am 23. December 1880 bei Povn Xemlao. das andere am
5. Oktober 1886 bei Povo Net(tuna nächst Ha nana.
Die in der Färbang anscheinend recht constante Form
stimmt in der Pholidose mit dem typischen L. Vapetise (Smith)
fiberein. in Farbe nnd Zeichnung aber erinnert sie aro meisten
an Jan'ä L. nigromaculafum, das ich ebenfalls nnr fllr eine
Farbenspielart dieser in der Anzahl der Ventralen, wie in der
Färbung and Zeichnung so Tiberaas variablen Schlange halten
kann. Zwei Nasalia. Nasenloch ganz im Praenasale gelegen,
ein grosses Postnasale. 8—8 Sapralabialen ; ö-— 5 Infralabialen
in Contact mit den Submentalen.
Schnppenformel :
Povo Nemlao Squ. 17; G. V. 164, A. 1, Sc, ^'im.
Povo Netonna , 17; „ , 174, , 1, , **/8o.
Oben bläulicbgrau, alle Schuppen mit schwarzen Bändern;
die eine Schuppenreihe breite Rftckenlinie schwai'z. Links und
rechts von ihr in Abst&nden von je drei zu drei Schuppen steht
eine Lftngsreibe von zahlreichen (40—50 bis zur Aftergegend)
schwarzen Rundlleekchen, die wenigstens auf dem vorderen Rumpf-
drittel mit der Mittellinie zusammenzufliessen pflegen. Kopf oben
uniform schwarz, an der Schnauze und an den Seiten mit blau-
grauer oder weisser Bestäubung. KopfUnterseite weiss, nur die
Einngegend vom breit schwarz bestäubt; die ganze ttbrige
Unterseite schwarz, alle Ventralen and Sabcaudalen aber mit
helleren, an den Seiten breiteren, weissen Hinterrändeni.
Die Obereinstimmung dieser Form in der Pholidose mit
L. capeme (Smith) = Honioeki Schleg. ist so gross, dass trotz
der etwas abweichenden Färbang an eine Abtrennung von
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- 68 —
demselben nicht i^edacht vverdeu kauu. Bekanntlich variiert
die Anzahl der Ventralen dieser Art nach Günther von 153
(Westafrika) bis 209 «OstaliikaK Herr Dr. J. G. Fischer teilt
mir Überdies noch lulgeude St:hiipi)en formein der im Hamburger
Museum liegenden Stücke von L. Cupeme (Smith) typ. mit
S. Thome (No. löH)
Squ. 17; V.
153, A.
1, Sc.
Aruscha (No. I r u h)
- 17; .
162, 1
1, «
Aruseha (No. 1 li4a)
r 17; „
163, ,
1, «
ügüwe i^No. 1154)
» 17; „
176, „
1. .
"/«.
Lagos (No. 605)
17-
190, ,
1- n
tat»
Rio Pougo (No. 1234)
17
197, „
1, ,
und von
L. .scmianHiiii.s Pts. :
Ssibange (Gabun)
Squ. 17: V.
172, A.
1, Sc
Westafrika
. 17; .
185, ,
1. r
Ich kann tür die typische Form noch hinzufügen:
Madimuia (üsaramo) Squ. 17; G. ' V. 199, A. 1. Sc. ^Vst.
r 17; „ '.3, r, 209, , 1, ,
Herr Dr. Fischer ist ebenfalls der Ansicht, dass L. nigro-
tnacfdrifum Jan nur eine Faibeii Varietät von L. Capense (Smith)
darstellt, die in L. scnnannulis Pts. übergeht, wenn die Punkte
an jeder Seite des Rückens sich zu Querflecken vergrössern. So
gebe eine auch von Günther (Ann. Mag. Nat. Hist. (4) Vol. 1,
1868 p. 428) erwähnte Varietät (No. 1234 des Hambui*ger'
Museums) mit viereckigen weissen Flecken in der doi^alen
Mittellinie in eine andere (No. 605 d. Hamb. Mus.) über, bei
der diese Flecke sich zu fetten Querbinden erweitern. Er glaube
daher kaum, dass ^icli eine scharfe Grenze zwischen all' diesen
verschieden gefärbteu Formen ziehen lasse.
mut. lateralis Hall. 1857.
Hallowell, Proc. Acad. Xai. Sc. Philadelphia Vol. 9, 18r>7 p. 58 (spec).
Drei Exemplare verschiedenen Alters sammelte Herr
Dr. Büttner am (rabun (Berlin. Mus. Xo. 10580)
Auch ditse Stlicke stimmen in der Beschilderung mit dem
Typus df-r Art vollkommen überein. Das Nascnlocli befindet
sich ganz im Praenasale; Schuppenreihen constant 17.
Schuppenformel z. B^ Squ. 17; G. 1 '/i, V. 188, A. 1, Sc. 34.
Allen drei Stücken gemeinsam ist das breite gelbe oder
weisse Band, weiches an der Kiefercommissur beginnend sich
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- 69 -
vorn an der Scbnanze vereinigt und jederseits durch einen
dunklen Temporalstreifen nach hinten in zwei parallele Äste
gespalten ist Die Grundfarbe des RAckens variiert von einem
fleischfarbenen Brann bei jangen Stücken bis zn Schwarzbraun
bei alten Exemplaren. Ebenso ist die Zeichnung variabel.
W&hrend Junge Stücke eine Doppelreihe yon je 28 kleinen,
dunkelbraunen Rundflecken längs der R&ckenmitte tragen, zeigen
halberwachsene Elzemplare diese dunklen Flecke als grosse,
quere, alternierende, dreieckige Makeln, und den erwachsenen
fehlt (wie dem Hallowell*schen Original) überhaupt jede Spur
von Rückenfleckung. Kehle dunkler als beim Typus; Kdrper-
nnterseite fthnlich wie beim Typus, dunkler als die Oberseite.
Die im ganzen tropischen und südlichen Afrika weit ver-
breitete Stammart findet sich am Rio Pongo im Senegal
(J. O, Fischer), auf Bissao, Bissagos-Inseln (A. Dum6ril), in
Lagos (j. G. Fischer), in Kamerun (Peters), auf S. Thorn^ und
am Ogowe (J. G> Fischer), bei Tschintschoscho (Pts.), Ambrizette
(Günther), Halansche am mittieren Quanza (Pts.) und sonst in
Angola (Gthr.), sodann in Ostafrika bei Aruscha in Massailand
(J. G. Fischer), Sansibar (F. Müller), Madimula in Usaramo
(Boettger), Tette in Mossambique (Pts.) und in Südafrika bei
Kurichane in 25^ S. Br., in Natal, bei Port Elizabeth und
Gapstadt (Boulenger), sowie angeblich (wahrscheinlich irrtümlich)
auch in der Bayana Bai auf Madagaskar (Gthr.). Die Farben-
spielart albomaeulata Gthr. wird überdies angegeben von Dakar
im Senegal (Steindachner), mgromactUata Jan von der Goldküste
(Jan) und von Guinea (Jan, Pts.), lateralis Hall, vom Gabun
(Hall., Büttner), mulHmaeulaia Bttg. von Povo Nemiao und
Povo Netonna bei Banana (Hesse) und semtannu^.Pts. sowohl
aus Ssibange im Gabun (J. G. Fischer) als aus Tette in
Mossambique (Pts.).
40. Boodon limmlns D. & B. 1854 typ.
Dumeril L BIbron, Erp. i:'n romc 7. iHnl j» 363; A. Oumerll, H»'v
^!a- Z.iol. 1856 p. 464; Sönther. Caf Cnlubr. Sn. Brit. Mus. 18.i8 p. 2(K) ;
Bocage, Jörn. Sc. Math. Lisbua Xu. 3, 1867 p. 11; Petsrs, Reise uacli
Mommbique, ZooL HI. Amphib., 1882 p. 133 (quadrilimeatua).
Von dieser am unteren Congo selteneren Form liegen nur
zwei Stücke vor, die Herr P. Hesse im Februar und März 1886
auf dem Terrain der HoUftndischen Faktorei in Banana ilng.
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— 70
Beide zeigen normale Beschilderung; das eine besitzt aasser
den beiden hellen Streifen auf jeder Kop&eite noch zwei helle,
erst in der Mitte des Rumpfes sieh verlierende Zickzacklinien
auf jeder Körperseite, die eine auf der zweiten, die andere auf
der vierten Schuppenreihe von nnten. Das zweite St&ck bildet
einen augenscheinlichen Übergang von B. Hneatm D. & B. zur
var. CapemLs D. & B., indem die beiden hellen Kopf linien zwar
noch auf die Halsseiten fortsetzen, aber schon vor dem ersten
Rum pfdrittel verschwinden.
Schuppenformel :
Hanana Squ. 27 . G. -/a, V. 2,m A. 1. Sc. ""' .sm.
R 7! 27 ; „ „ 231, „ 1, „ ''"^58.
var. Capetms D. & B. 18Ö4.
Bosnier, 84./2Ö. Ber. (MEeobach. Ver. f. Niktufc. 1885 p. 164; Htfsml,
Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia Toi. 9. 1857 p. 64 (quadririttattts) ; Peters,
Mon. Ber Berlin .Akad. 1877 p. G15 und (>2ü i'jconirlrirual uud Reise nach
Mnssiitubiiiuc, 1. c. p. i:i3; Booage, Joru. Sc. Math. Lisboa No. 42, 1886,
S. Ä. p. 5 (.«pec.V
Von dieser Form liegen weitere 5 Exemplare vui , die auf
dem Terrain der Holländischen Fakturei oder in unmittelbarer
Nähe von IJanana gefunden wurden, suwie 5 Stücke von
Povo Nemlao bei Banana. Alle Stücke wurden mit Aus-
nalinie eines im April gesammelten l^xt-mpiars in den Monaten
September bis Dezember erbeutet. Kin Stück endlich stammt
von Kinshassa am Stanley Pool (P. Hesse). Der Magen-
inhalt eines p:i-össeren Exemplars bestand nach Herrn Hesse
. aus einer Ratte.
Fa.sL immer 2 — 2 und nur bei dem Stücke von Kinshassa
1 — 1 PüStocularen, 8 — 8 Supralabialen: jederseits meist 1 +2
Temporalen. Zweimal finde ich links 14-3, einmal Imks
2 + 2 Temporalen.
Färbung die typische Oipt infis-Y'dir\im% ohne das gelbe
Seitenband am liumpfe. Schwanzunterseite bei grösseren Stücken
mit graulich angedunkelter Mittellinie.
Seh u ppen formel:
Banana . . Squ. 25; G. •'/s, V. 199, A. 1, Sc. '^/es.
, 25; , »/3, , 199, , 1, , ••/w.
, 26; , •/,, , 199. „ 1, ,
, 27; , »/,, , 200, , 1, . «/«.
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— 71 —
Banana . . Sqn. 29; G. Vt, V. 231, A. 1, Sc. ^lu,
PoTO Nemlao , 25; , '/t, , 203, , 1, „ ?
„ 27; , •/,, . 202, , 1, , «/w.
, 27; „ , 219, , 1, , **/5*,
. 27; , Vi, , 221, , 1, , "/m.
, 27; , Vt, , 221, , 1, . *»/55.
Kinshassa » 27; „ Vs, , 225, , 1, , **U9.
Nach den 15 ans dem nnteren Gongogebiet Torliegenden
Exemplaren beider in einander fibergehender Variet&ten schwankt
die Art in der Schnppenformel von Sqn. 25—29; G. */s— ^/4,
V. 199--231, A. 1, Sc. 4"/4»— *V67 nnd seigt die Dnrchscbnitts-
formel Sqn. 27; G. «/t, V. 213, A. 1, Sc. "/s».
var. nigra Fisch. 1856.
J G. Rscher, Abh. a. d. Geb. d. Naturwis«. Hainhuri? p. 91 (spec);
Hailoweli, l'roc. Ai arl. Nat. .*^c. Philadelphia Vol. 9, 1857 p. ö6 iquadririnjnim)-^
Cope, ibid Vol. 12, \my p. 2(il (tirgaltisj; Jan, Icüu. d. Ophid. Lief, iki, 1870,
T«f. 2, Fig. 5 (spec).
Von dieser Form sammelte Herr Dr. Bftttner ein Exemplar
am Gabun (Mos. Berlin No, 10579).
Diese Varietät unterscheidet sich vom Typus der Art durch
nur 23 Schuppenreihen, Vi und nicht *l2^*U Guiarschuppen
und durch einfarbig dunkle oder dunkel gefleckte Schwanz-
Unterseite. Jederseits zwei helle Streifen am Kopfe, die Ven-
tralen an den Seiten braun, diese dunkle Färbung scharf gegen
die gelbe oder weisse Körperunterseite absetzend.
Während die ty pische Form (Jineatus D. & B.) in Bissao
auf den Bissagos-Inseln (A. DnmÄril), in AschantUand (Günther),
bei Akkra (Boettger) an der Goldkftste (D. & B., Jan, F. Müller),
bei Banana (Hesse) und von Angola bis Bih6 (Bocage), also
im Wesentlichen in Ober- und in Niederguinea vorkommt, lebt
die var. Capeitsis D. ä B. auf den Los-Inseln (Hallowell), auf
der Tumbo- Insel (F. Müller), in Liberia (A. Dum.), an der
Goldküste (F. Müller), auf den Inseln S. Thome und Rolas
(Greeff, Bocage), am Gabun (A. Dum.), bei Tschintschoscho
(Peters), Povo Nemlao, Banana und Kinshassa am Congo (Hesse),
am Quango und bei Fiiugo Andongo am Quanza (Peters) in
Angola, alles Grten in Westafrika, sowie in Damaraland, am
Oranp:e-Fhi.'^s ( Boiilenger). am Cap (D. & B., Gray, F. Müller), der
AJgoabai (F. Müller), Kiugwilliarastown (Blgr.j, Kaftraria (D. & B.)
- 72 —
und Natal (Mus. Senckenberf., BIgr.) in Sftdafrika und in
Mossombique (Pts.), Sansibar (Gthr.) und bd Amscha im Hassai'*
Gebiet ( J. 0. Fischer) in Ostafrika. Die var. nigra Fisch, endlich
findet sieb in Liberia (Cope), an der GoldkQste (Jan, F. Hfliler,
Boettger), in Kaniemn (Peters. F. Malier), Gabun (Hallowell,
A. Dam., Jan, Büttner) und auf den Inseln do Principe (Bocage,
als seomeineua) und S. Thom6 (Fischer, Jan), von welch' letzterer
Insel Bocage übrigens nur die var. Oapisttsu D. & B. kennt,
obgleich Fischer's Originalstflck der rar. ttigra grade von hier
stammt. Die var. rmiegafu Jan kenne ich von Madimnla in
Usaramo, OstafHka.
Fam. VTH. Dipsadidae.
41. Leplodim rufeneeti*t (Gmei.) 178d.
Gatlin, Syst. nat. Vol. 1 p. um (Oolubert; Oumeril 4 BIbron, Kn*.
U.'ii. ToTiip 7 p 1170 (I/rlrrurHsi- GOnther. Cat. rnlnbr. Sn. Brit. Mus. 1858
1». 16Ö; Jan. looii. .1. Opbid. l it t :19, 1872 Taf. 2. Fig. 1 (Crofnphoprfth) :
Peters. Mon. Ber. Ikrliu. Akn<l 1877 y. <ilö und G20 und Sitz. Ber. Ges.
Nat. Fr. Berlin IMl p. 149 lOrotaphopeltisj: Boettger, Abk. Senckenberg.
Kat Ges. Bd. 12, 1881, S. A. p. SO (OotapltopeUü) und Ber. Senck. Nat.
Ges. 1887 p. 162.
6 Exemplare von Borna, 2 von Povo Nemlao, 2 von
Povo Netonna bei Banana, von Herrn P. Hesse in den
Monaten September, Oktober, Dezember, Febmar, Mftns nnd
April gesammelt. Das grössere Stück von Povo Nemlao wurde
llberraseht, als es im Begriff war, einen Bufo reguUirig Renss
zn verschlingen. Der Bericht meines Freundes Hesse Aber den
Fang dieses Stfickes ist zn interessant, als dass ich ihn dem
Leser vorenthalten dflrfte. Hesse schreibt: .Gestern brachte
mir mein Mussorungo-Neger ein merkwürdiges Objekt, nämlich
eine Schlange, die eüie Kröte im Maule hatte und so von ihm
gefangen nnd getötet worden war. Der Mann spricht ein nach
seiner Meinung sehr gutes Englisch, nnd sem Beridit lautete:
Yesterday me go for bush, me look igoka (Schlange) catch
Ijnla (Kr6te) for chop (chop ist im Negerenglisch Essen), me
say, me catch you for master; me catch him, me bring him,
and (mit dem vergnügtesten Grinsen, dessen ein Negerantlits
f&hig ist) — master give plenty mm. Natürlich musste ich doch
seiner Erwartung bezüglich des plenty nun einigermassen
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- 73 —
entsprechen nn»l werde nun wohl auf ilie nächste Ablieleruiig
etwas länger warten miisseii. da der Kerl auf alle Fälle erst
mehrere Tage besotleii ist und nicht auf den F nii- jrelu'u kann."
Pupille elliptisch: Nasenloch zwischen zwei Schildern;
8—8 Supralabialen, von denen das dritte, vierte und fiVnfte in
den Augenkreif? treten. Einmal reditsseitig 9 Supralabialen,
das vierte, fünfte und sechste das Auge berührend. 2 — 2 und
nur einmal ^5 — 2 Postocularen. Temporalen eonstant l-r2.
Hinter den hinteren Submentalen ein oder seltener zwei Paare
von denselben in der Fonn ähnlichen (^ularschildern. 5 — 5.
fi~6 oder 7—7 Intralabialen jederseits in C'ontact mit den
Subnientalen. Die Schuppen des hinteren Rumpfdrittels zeigen
hi» zur Schwanzbasis deutliche, wenn auch schwache Kiele.
Junge Stücke stimmen in der Färbung gut mit .Tan's
Abbildung tiberein: älteren fehlen die weissen, in Querzoneu
angeordneten Schaftstriche an den Rückenschuppen meist ganz.
Auch die alten Exemplare von Povo Nemlao sind oberseits ganz
einfarbig schwarzgrau oder grauschwarz, unt^rseit^ weissgelb.
Das Grau der Oberseite greift noch ein Stück anf die Ventral-
seiten Ober; die Mittellinie der Schwaiiznnterseite ist etwa»
angedunkelt. Kopf Unterseite weissgelb, nur die drei letzten
Infralabialen dunkel.
Schnppenformel:
Borna Sqn. 19; G.
Vi. V.
163, A.
1.
Sc,
19; .
Vi. .
165, -
1.
M r
19; r
170. ,
1,
n
19; r
•/t. -
171, .
1,
it
Povo Nemlao ^
19; .
163, „
1,
it
19; «
'!^. -
1Ö4, ,
1.
n
Povo Netonna ,
19; ,
Vi. n
166, ,
1,
r
j 43.
r •«
19: .
t : .
I,- r
168, „
1,
r
r.i • ,
Nach Schlegel's, Dumeril & Bibron s und meinen Be-
obachtungen besiUst die Art Squ. 19; G. ' i—^ 2, V. 156—180,
A. 1, Sc. 37— '^Vr.j, variiert also namentlich in der Anzahl der
Banchschilder recht erheblich. Die iSchuppeuformel der an der
Congomündung gesammelten Exemplare schwankt zwischen
Squ. 19; G. '/i— V*, V. 163—171, A. 1, Sc. "'«/ag— ^V.m und
beträgt im Mittel von >^ Beobachtungen Squ. 19: G. V. 166,
A. 1, Sc. ^Vtf- Sie stimmt somit mit der Schnppenformel der
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capl&ndiBchen Form (Sqn. 19; Q. Vi, V< 162, A. 1, Sc. *Va)
recht befriedigend ttberein.
Es würde m weit ftthren, alle Fandorte dieser in der
ganzen festlftndisclien afrikaniseben Provinz nnd norddstlich bis
Oberftgypten, Senaar nnd Abessynien (Peters), Im Osten bis
zur Sansibarkflste (Pts.), ICadimula in Usaramo (Boettger) nnd
Angdcbe in Mossambiqne (Bocage), südlich bis zum Cap vor-
kommenden Schlange anfznzählen. Erwähnt seien hier nur
einige westafrikanisehe Lokalitäten» so Nianing nnd Rnüsqne
im Senegal (Btlgr.), Gambia (Günther), Akkra (Bttgr.) an der
Goldküste (F. Müller), Brass an der Nigermündung und Loko
am Binne (Bttgr.), Tschintschoscho in Loango (Peters), Borna,
Povo Nemlao nnd Povo Netonna bei Banana (Hesse), Fluss
Quango, Pungo Andongo (Pts.) und Cassange in Angola (Boc).
42. Diphos Bhndingi Hall. 1845.
Ildlamll, Proe. Acaa. N«t 8c. Philadelptiia Vol. 2, 1846 p. 170, Vol. 7,
1654 p. 100 nnd Vol. 9, 1867 p. 60 (Taneodnftu}; DmrMI 4 BlbUM, Erp.
g^n. Tome 7, 1864 p. 1101 'T> liiUjphmton fui^rinn) : J. 6 Ffscher, Äbh. a. d.
Ueb. (1. Natunv. HajnbTirir VA. \\. 1856 p. S7. Taf. 3, F;:r 4 intlidai; Gunther,
Cat. Colubr. Sn. Brit, Mu^. LSöS }>. 172 imli'lnr, Peters, Muu. K( r Berlin.
Akad. 1877 p. 615; F. Müller, Kat. Herp. bauiml. Basel. Mus. p. 613
iiiid IV. NBCbtr. 1886 p. 887 fregaUeJ; Mooquanl, Bull. Soe. Fhlloinatb. Paris
(7) Vol. 11, 1887 p. 80 (l^^ljtpkodon fmewm).
£in prachtvolles, grosses, mit Zecken besetztes Stück
von Povo Nemlao bei Banana, durch Herrn P. Hesse am
18. Deeember 1885 gesammelt
Hinterecken der Parietalen einseln abgerundet; Snpra-
labialen 9—9, von denen das vierte, fünfte nnd sechste ans
Aoge treten. 2—2 Prae- nnd 2—2 Postocularen. Temporalen
jederseits 2 + 2. Infhilabialen 13—13, von denen Je 6 mit
den Submentalen Sntnr bilden. Hintere Snbmentalen so breit
wie die vorderen.
Schoppenformel: Sqn. 23; G. ^'], V. 264, A. Vi, Sc. "'/it?.
Ganz uniform braun, die Unterseite heller. Supralabialen
und mittlere Infhilabialen mit gr^uschwarzen Hinterrfindem.
Die Übereinstimmung mit DnmSril A Bibron^s Beschreibung ist
somit eine vollkommene.
Bekannt ist die Art von Liberia (Hallovrell), Gross^Bassam
an der Zahnküste (Dum. & Bibr.), Fanti (Günther), Akkra
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— 76 —
(Peters) u. a. O. an der (ioldkiiste (A. Dnni.. F. Müller), Ajuda
in Dahome (Bocage), Kanienin i Pts.\ Gabun (Hallowell, A. Dum.),
> raiiceville am oberen Ofrowr Mucciuard), Tschintschoscho (Pts.)
und Povo Nemlao bei Bauaua (Uesse).
43. Diitsas pulveruhnia Fisch. 1856.
J. G. Fischer, Abh. a. d. (Jeb. d. Xaturw. Hamburg p. 81. Taf. 3, Fig. 1 ;
Günther, Cat. Cnlnbr. Sn Brir. Mus. IHÖS i.. 1?:^ Jan. Irnn. OiilnM, Lief. 38,
1871 Taf. 4, Fig. l: Peters. M. n. licr. Berlin. Akad. 1877 p. 615; Booage,
Jon». So. Matb. Lisboa No. 44, 1.HST. S A. p. 10.
Kill Stück vom Gabun, durch Herrn Dr. BUttner ge-
sammelt (Mu.*?. Berliiij.
Die ScliUinien im ei-sten Rumpfdrittel in 21 und 2vi, in
der Bauohmitte in 19 Länfrsi eilu n. Abweichend von Jan's
Zeichnung durch 2—2 Postoculai-eii und durrh 8 — H Supra-
labialen, sowie durch das Auftreten vun zahlreichen Querniakeln
an den Kumjtfseiteu. und überhaupt ganz übereinstimmend mit
Günther's He.'^clirt'ibuug der Art.
Schuppenlormel: Squ. 19; G. Vi, V. 260, A. 1, Sc. "''V.m.
Auch Färhun? und Zeiclinung sind vollkommen typisch.
Supralabialen ohne düiikle Ränder.
Diese Art i.^t gefunden in Sinia Leone (Jan), bei Edina
(J. G. Fischer I iu Liberia (Copei. bei Buti'i (Jan), Aburi
(F. Müller) und Akkra (l'eters.^ an der (ioldküste, bei Alt-
Kalabar i(iiinther), in Kamerun (Pts ). auf Fernando Po (Pts.,
Bocagej, am Gabun (Bülluerj, bei Tsckintschoscho (,Pts.), am
Congo oud in Angola (Bocage).
Kam. IX. RhaeliiodoiitidM.
44. TJasijixItis scafira (L.) 1754.
Linne, Mii< VI. Frid. Taf. 10, Fii' \ mv\ Syst. nat. Vol. 1 j ;^S4
(Coluber), A. Smith, III. S. Afr. App. p. 20; Günther, Cat. Colubr. .Sn. lirit.
lliu. 18ä8 p. 142; Bocage, Jörn. Sc. Math. Lisboa Nu. 3, 1867 p. 11 (Rhachiodon) ;
tat, loon. d. Ophid. Lief. 39, Taf. 2, Fig. 4 {Ithaehiodw)\ PMers, Reiee vaeb
MoMiinlii^iie, Zool. m. Ampli. 1668 p. 120 (vmt. JAwMinftftra); PttMaw, Ber.
Senckoiberg. Nat. Oea. 1867 p. 163.
Van der typischen, besonders In ^Sftdafrika verbreiteten
Form dieser Art, die sich dnrch eine geringere Anzahl von
Snbcandalen auszeichnet, liegt nar ein Exemplar vor, das Herr
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— 76 —
P. Hesse von Kinsliassa am Stanley Pool erhielt. Nach Hesse
ist der Fiote-Name .vibecke" für Dasi/peltis verdächtig; ecke
ist nämlich engliscli und soll egg heissen. Vennutlich wird
vibecke Eierfresser bedeuten, was mit dem holländischen Namen
eijervret^'r. der mch Pesclinel-Lnsche auch an der LoangokQste
(wie nach A. Smith im Capland) gelten soll, übereinstimmen
würde. Supralabialen 7 — 7: Praeocularen 1 — 1, PostOCulareQ
2 — 2: Temporalen erster Reihe 2 — 2.
Schuppenformel: Squ. 25: G. 0, V. 211, A. 1, Sc. ^^'m.
Rücken mit 02. Schwanz mit etwa 18 dunklen, hell ein-
gefassten Eautenfleckeu.
A. Smith, I. c. »ub Taf. 73, Anm. ; Hallowell, Proc. Acad. Nat Sc Phila-
delphia Vol. 2, 1845 p. HO und Vol. 9. 1857 p. 6Ü (Dipsas carinaiai , Peter«,
Hon. Ber. Berlin. Akad. 1868 p. 4öl (scaltra var. fmciolaia), 1877 p. 615
ffateiolattt) nnd Bdee nach Ho£Miiibiq[iie, 1. e. p. 121 (m. Medieii); BMUStßr,
24.12b. Ber. Offenbach. Ver. f. Natnrk. 1885 p. 188 (fatdolaiaf x Mtoqnrt.
Bull Soc. Pbiiomath. Paria (7) VoL 11, 1887 p. 81.
Von dieser durch eine grössere Anzahl von Subcaudalen
ausgezeichneten, mit mehr oder weniger deutlicher Flecken-
zeichnung versehenen Varietät liegen 7 Stücke von 6a na na,
4 Stttcke von Povo Nemlao nnd ein Stück von Povo
Netonna vor (P. Hesse). Sie wurden in den Monaten von
November bis Juni gesammelt. Ein von Herrn Dr. Büttner
gefundenes Exemplar (Mus. Berlin) trägt nur die allgemeine
Fnndortangabe Congo.
Supralabialen zähle ich bei dieser Form neunmal 7 — ^7,
einmal 7—6 (d. h. rechtsseitig das sechste mit dem siebenten
verschmolzen), einmal 6—7, zweimal 6—6. Praeocularen zwölf-
mal 1—1, einmal 2—2. Postocnlaren zwölfinal 2—2, einmal 1—1
(wobei rechterseits das einzige Postocnlare sogar noch mit dem
Sapraocnlare verschmolzen ist). Temporalen erster Beihe glatt,
elfbsal 2—2, einmal 2—3, einmal 3—2; dahinter eine zweite
Reihe von gewöhnlich 2 oder 3 nnd eine dritte Reibe von vier
Kielschuppen.
Schnppenformel:
Banana . . Squ. 23; 6. 0, V. 231, A, 1, St. *^/ao.
var. fa.sciata A. Smith 1849.
j»
24; , 0, . 225, , 1, ,
26; , 0, , 228, , 1, ,
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- 77 ^
Banana . .
Squ. 35; 0.
0,
V.
228,
A. 1,
Sc.
n
Ii
25; ,
0,
n
229,
r 1,
n
1)
II
25; ,
0,
r
229,
. 1,
ff
•V.t.
j>
»
26; n
0,
242,
n 1,
PoTo Nemlao
Ii
24; „
0,
223.
. 1,
~/8e.
»
n
25; „
0,
227,
. 1,
«/88.
»
26; „
0,
n
240,
« 1,
••/.«.
PoTO Netonna
Ii
23; ,
0,
T
287,
- 1,
"/78.
CODgO . . .
25: ,
0,
227,
» 1,
ti
In der F&rbung bald mit den 1. c. p. 182 von nur be-
schriebenen Stacto Ton Banana mebr oder weniger vollkommen
&bereinstinmiend, bald dnrcli tiefbrannen Längsstreif länp des
Bttckens ansgexeicbnet, auf dem zahlreiche noch dunklere Rnnd-
Hecken stehen. Schuppen hie nnd da mit weissen Bändern.
Vntei'seite Mschrot, manchmal Jedes Ventrale seitlich am Hinter*
rande mit einem schwarzen Pnnktfleck. Besonders mittelgrosse
Sticke dieser Yariet&t blassen in der Zeichnung etwas ab, ihre
Omndfarbe wird heller gian, der B&ckenstreif branngrau, nnd
die Qnerbinden verlöschen schliesslidi ganz. Die Form geht
nnmerklich in die folgende Variet&t fiber.
var. palmürmn Leach 1818.
Leacb, iu luDkej s Narr. Explor. Biver Zaire, App. p, 408 i CoIttberj;
SiiillMr, Cat Colnlnr. Sd. Brit. Hm. 1868 p. 148 (spec.); Pttoft, Hon. Ber.
Berlin. Akad. 1877 p. 616 (8pec.}.
Von dieser einfarbigen nnd sonst in Nichts von der vorigen
Varietät verschiedenen Form liegt je ein StQck von Banana,
Povo Nemlao, Povo Netonna nnd Massabe in Loango
vor, die im Mai, Jnni und November von Herrn P. Hesse ge-
sammelt wnrden. Da das letztgenannte Stück noch sehr jung,
das Exemplar von Povo Nemlao halbwüchsig, das von Banana
aber sehr alt ist^ erscheint es ausgeschlossen, die vorliegende
Form etwa als einen Altersznstand der vorigen zu betrachten.
Alle Stücke zeigen normale Fholidose, d. h. 7^7 Snpra-
labialen, 1—1 Prae- nnd 2—2 Postocnlaren nnd 2—2 glatte
Temporalen erster Beihe. Nur einmal Unde ich 3—2 Temporalen.
S c Ii u p !> eil für m el :
Banana . . Sqii. 27; G. 0, V. 239, A. 1, Sc. "/ts.
Povo Nemlao „ 25; „ 0, „ 233, „ 1, „ ^Shi.
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— 78 —
Povo Netonna Squ. 25; G. 0, V. 230, A. 1, Sc. '^hs.
Massabe . . « 25: ^ 0, ^ 235, ^ 1, , --5.
Maasse: Kopiiumpf länge 689, öcliwanzläDge 123, Total-
iänge S12 mm.
Die Fäi iiung dieser vier Stücke iat *)l)ei seits „ganz unil'orm
rötlich graiiürlb. ulnie jede Spjir von Flocken und Zeichnunfren " .
wie bei den Leacirsdien Oiifjinaleii von Bonia. Die Unterseite
ist ebenfalls einfarbig, heil prraugelb.
Diese Exemplare, die in der Heschildeninir so vollständisr
mit den an der ('ong:ominidung gefangenen Stinken der var.
fa.sfiafn A. Smith übereinstimmen, beweisen uns. dasf^ D. pnl-
niannii Leach niclits Anderes ist, als eine unicolore Farbenspiel-
art. p:lri( hsam ein Blendling derselben. >rit dieser Beobachtung,
dass nämlich die Färbung und Zeichnung, wie auch die Anzahl
der Schuppeureihen so wesentlich bei dieser Schlange verschieden
sein können, wird die bis jetzt sehr schwierige Unterscheidung
der westafrikanischen Rhacliiodontiden selir vereinfacht, indem
es damit wahrscheinlich gemacht ist. dass in Niedergainea
überhaupt nnr eine einzige iJasf/pelft's- Art lebt
Das wichtigste Uuterscheidnn<rsmerkmal von D. scnhra (L.)
und ihren Varietäten läge somit nicht in der äusserst variabeln
Anzahl der Schuppenlängsreihen, sondern in der Zahl der Sub-
caudalen und vielleicht auch der Ventralen. Die Schuppenformel
schwankt nämlich nach 18 von mir frepriiften Exemplaren der
fasniatn-pfilmnntni von der Congomtindung zwischen Squ. 23 — 27:
0. 0. V. 223—242, A. 1. S( "•,■«5— und beträgt im Mittel
Squ. 2ö: Ct. 0. V. 232, A. 1, Sc. '^7^, während D. scabra (L.)
typ, nur 183—218 Ventralen und *^i4o—^*'\ä6 Subcaudalen besitzt.
Ob die ostafrikanische !>. pahimnnn Peters f Mon. Ber.
Berlin. Akad. 1878 p. 206) ebenfalls hierher gehört, muss ich
unentschieden lassen. Die südafrikanische I). hiornata Smitb
von Natal soll nach ihrem Autor und nach Dumeril i*^ Bibron
gewöhnlich 3 — 3 Postocularen, sodann 8 -8 Supralabialen und
nur 211 — 218 Ventralen, dagegen ^-l92 Subcaudalen besitzen.
Danach scheint sie mir. entgegen (ȟnther's und Boulenger's
Ansicht, doch als selbständige Varietät aufrecht erhalten werden
zu können.
Wä1i!f>n l die typische Art im Capland (Smith, Boulenger)
und speziell bei Malmesbury (Boettger) vorkommt und zum
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— 79 —
mindesten in ihrer Verbreitung nördlich bis znm mittleren Congo
bei Kinsliassa am Stanley Pool (Hesse) und bis Mossambique
(Peters, als var. ^fossa1nfm■n) und Sansibar (Günther) reicht,
lebt die var. fasciota A. Smith, mit der ich D. pahnarum Leach
als blosse Farbenspielart vereinige, bei Bissau, Bissagos Ins (4n
(Bocage), in Sierra Leone (Smith), Liberia (Hallo well), bei Elima
in Assini, Zahnktiste (Vaillant), bei Akkra (Pts., Boetttrrrt und
Akropong iF. Müller) an der Goldküste (Jan), in Alt-Kalabar
(Günther), Kamerun (Peters) und bei Ssibange in Gabun
( J. G. Fischer), bei Massabe (Hesse) und Tschintschoscbo (Pts.)
in Loango, bei Diele am Alima (Mocquard) u. a. a. 0. im Congo-
gebiet (Büttner) und endlich bei Banaiia. Povo Nemlao und
Povo Netonna (Hesse) und bei Borna (Leach). Zu welcher Form
die Stücke von Dombe und Catumbella in Angola (Bocage) und
von Augoche in Mossambique (Bocage) gehören, ist noch nicht
entschieden. Sicher aber kommt die Varietät bei Amscha im
Massailand (J. G. Fischer) und bei Sansibar (Peters, als yar.
Medicii Bianc.) und Inhambane (Bianconi) vor.
Fam. X. Pyttionidae.
45. l)/lhon Sebar (Gmel.) 1788.
Gmetin, Sy,-*t Vdl. 3 p. fCnbthrri: Dumerll k Bibron, Erp.
gfen. Tome 6 p. 400, Jan, Hleucu sist. d. Oridi, Milano 1863 p. 26 nnd Icon.
d. Ophid. Lief. 8, 1864 Taf. 3 ; Bocage, Jörn. Sc. Math. Lisboa No. 3, 1867
^ 8; Mn, Hon. Ber. BerUn. Akad. 1876 |». 118 attd 1877 1^. B14; Mo«|Htri»
BtiU. Soe. Pbaoowth. Paiia (7) Tome 11, 1887 ^ 64.
Ein junges Stück ans der Umgebung von Banana,
April 1886 (P. Hesse).
Rostrale jederseits nnd erstes nnd zweites Snpralabiale
mit tiefer Gmbe; Auge yon einem Schnppenring gans nmgeben;
Sapraocnlare in drei Schilder zerspalten. Nasale nicht mit dem
zweiten Snpralabiale in Contact. — Fftrbnng typisch.
Sehnppenformel: Sqa.83; G. V.280, A. l,Sc<^/e7+4.
Bekannt ist diese Riesenschlange ans dem ganzen tropischen
Afrika; in Westäfrika vom Senegal bis zum Cnnene. Spezielle
Fundorte sind u. a. Taon6, See von Merinaghen (Steindachner)
nnd Rnfisqne (Boettger) im Senegal (Dum. & Bibr., Günther),
Rio Nufiez in Sierra Leone (F. Müller), Liberia (Hallowell),
Elima in Assini, Zahnk&ste (Vaillant), Akkra (Boettger) an der
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— 80 —
(.oidküstp Srhiegei, D. & H.. .f;^n. h\ Müller), Kamerun (F.Müller),
Gabun lA. Diim), Cap liOpez (^Peieisi. TscUintschoscho fPts-.>.
Baiiana (HpsspI. Xrrancliou und Franceville im franzr^sisclu-n
Congo<i:^biet iMocquariij, Augola (Bocagej unü Ombaiidja in
Ovamboiand ^Bttgr.).
Fam. XI. Elapidae.
46. Naja fiaje (L.) 1754 var. meUmolmm Hall. 1857.
UnnA, Ilm. Ad. Frid. Vol 2 p 16 iColuheri ; Schlegel. E^^ai s. I. Phyg.
d. Serp. Tome 2 r 171: Duinehl &, Bibron, Erp. p. ii Tume 7. 18.".4 p. 12^8 ,
Hallowell, Pr<.r. .\(:ul Nat. Sc. Philadelphia Vol.«», \x:ü j». til (var.j; Günther.
Cat. Culubr. 8u. Brit. Mus. 18ö8 p. 22i>, Jan, Ekucu sist. d. Otidi IbKH p. il'd
lud IcoD. d. Ophid. Liftf. 45, Taf. 1, Fig. 2 ; Petere, Mod. Ber. Berlin. Akad.
1877 p. 618; F. MUler, Kat. Herp. Samml. Basel. Mtu., IV. Naehtr. 1885
p. «89: J. G. Fischer, Jahrb. Wiw. Aust. Hamburgs Bd. 2, p. 115, Taf. 4,
Fig. 11 (var. leiicostirta) ; Bocage. Joru. 8c. 3Iath. Lisboa No. 42, 1886, S A. p. 5.
Von (lieser Giftschlange liegt je ein Stück von Banana,
Povo Netonna, Cabinda und Massabe in Loango vor.
die Herr P. Hesse in den Monaten November, Febmar und
Mai erhielt.
In Pholidose und Färbung kommen die vorliegenden Exem-
plare so ziemlich auf die var. melnmkuca Hall, heraus, die sich
von der (TÜuthtr .sihen var. C vom Niger wesentlich nur durch
das Fehlen der Brillenzeichnung unterscheidet. Sehr ähnlich
sind auch die von Müller beschriebenen Stücke von
Kamerun; ganz ftbereinstimmend aber, wenigst« iis mit den
jüngeren der yorliegenden Exemplare, ist J. G. Fischer's Diagnose
und Abbildung seiner var. /mmsticta von Kamerun, Gabun und
Ogowe, die übrigens ohne alle Frage mit der Jogendform von
Hallowcirs meümoieuca zosammenfAHt
Schttppenformel:
Banana . . Squ. 19; G. 3, V. 217, A. 1, Sc. 'Vti.
Povo Netonna
. 19;
9
T» 1»
217,
- n '♦»•'
l'abinda . . .
r 21:
220.
r r tü-.i
Massabe . .
« 21:
212,
1 " -1
Koi)f dunkel olivenbraun. nach vorn und nach denSdten
hin allmählich heller, oft hell üeischrot; Rücken schwarz mit
zwei rötlichen, von schwarzen Chevronzeichnungen durchsetzten
Querbinden (undeutliche Brillenzeichnungen), über den Nacken
und weiter nach hinten mit sehr feinen, gedr&ngten, nndentliehen.
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81 -
ans müehweisBeD Scbappenrftudem g^ebildeten Qaerbinden, die
infolge üirer Feinheit nor an den convex gelullmmteD Stellen
des Körpers aafSnUender werden. Kopf- und Halsseiten nnd
vorderes Drittel des Bauches rein weiss nnd hier mit drei,
seltener mit vier oder fünf, nach hinten breiter werdenden,
schwarzen Querbinden; die zwei letzten Banchdrittel und die
Schwanzunterseite schwarz. Schwanzspitze mit ttchmalem, weissem
Ring und schwarzer Endspitze. Hinterrand des zweiten bis
siebenten Snpralabiale und des vierten bis achten Infralabiale
lebhaft schwarz gesäumt.
Die Schnppenformel dieser Varietät schwankt nach den
Angaben von Fischer und mir von Sqn. 19—21 : 6. S--Vt + 3.
V. 212—229, A. 1, Sc. nnd beträgt im Mittel meiner
vier Messungen fllr die Form nQrdlich der Congomfindung
Squ. 21; G. 3. V, 217. A. 1, Sc.
Obige im tropischen nnd subtropischen Afrika ttberall
vwbreitete nnd gefUrchtete Giftschlange lebt auch in ganz
Westafrika von Sftdmarokko an bis ins Capland. Speziell kennt
man die var. melmioieuea Halt, vom Gambia (Günther), von
Abnri an der Goldkttste (Peters), von Kamerun (Pts., Fischer,
F, Müller), vom Gabun (Hallowell, Fischer) und C)guwe (Fischer),
von Massabe (Hesse) nnd Tschintschoscho (Pts.) in Loango, von
Cabinda, ßanana und Povo Netonna (Hesse) und Oberhaupt vom
Congo (Sauvage, als var. Caperuiü Jan), die mit ihr verwandte
var. C. Gtknthers vom Niger. (4anz schwarze Varietäten finden
sich überdies in Südmarokko (Dum. & Bibr.) und bei Dagana,
St. Louis und Dakar (Steindachner) im Senegal, in Kamerun
(F. Müller), auf S. Thome (Bocage, Greeflf) u. a. h. O. der
afrikanischen Westküste, sowie am Weissen Nil (Ihnn. & Uihv.).
Wieder andere Varietäten leben bei Caconda in Beuguella
(Bocage, als JN. Anehtefae) und bei Ondonga im Ovamboland
(Boettger).
47. nigricolHs Reinh. 1843.
llilnbuiH, B«ikiiv«Uie of nogle n;e alangearter p. 87, TM. 3, Fig. 5—7:
Ptitm, Hon. B«r. Berlin. Akad. 1854 p. 825, 8its.-Ber. Gm. Nat. Fr. Berlin
1881 !>. 149 und Reise nach Mossainbique, Zool. III., Ainph. 1882 p. 138;
Jan, Klenco sist. d. Ofi.li, Milano 1863 p. 110 und Icon. d. Ophi.l Lief. 45,
1874, Taf. 1. Fig. 1 ; Bocage, Jörn. Sc. Math. Li^^boa No. 3, 1867 p. 12, Moo^itrtf,
Bull. Soc. Philomath. Paris (7) Tome 11, 1887 p. 83.
6
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— 82 —
Von dieser sehr distincten Art liegt nur der Kopf eines
jungen Stflckes aas Ambrizette in Angola, Aogust 1886, vor
(P. Hesse}.
Nur das dritte Supralabiale steht in Oontact mit dem Ange.
Sechs Sopralabialen, das ftinfite nnd sechste sehr niedrig nDd
lang gestreckt.
Kopf oben granbraun, unten schwarz: auf der Halsnnter-
seite weisse Halbbinden.
Bekannt ist die Art ans Westafrika von Taon6 un Senegal
(Steindachner), von Bissae, Bissagos -Inseln (Mocquard), von
Tumbo-Insel nnd der grossen Los-Insel (F. MOÜer), von Sierra
Leone (Jan), der Goldküste (Jan, F. MfiUerX von Brass an der
Nigermftndnng (Boettger), Kamerun (Peters), Brazzaville am
Congo (Mocqnard), Ambrizette (Hesse), Malansche (Pts.) nnd
Catnmbella (Bocage) in Angola und Bengnella (Bocage), und ans
Ostafrika von Amscha in Massailand (J. G. Fischer), Sansibar
und Kondoa (Mocqnard) nnd von Bios de Sena nndükamba (Pts.).
sowie von Angoche (Bocage) in Mossambique.
48. Etapaoiäea Qumtheri Boc. 1866.
Bocage, Jörn. Sc. Math., Phyi. e. Nat. LUboa No. 1 p. 70, Taf. 1, Fig. 3 und
No. 16, 1878, 8. A p. 16 ; Sämige, Ball. Soc. Zool. Fnwee Tone 9, 1884 801.
Von dieser seltenen Giftnatter liegen zwei tadellose Exem-
plare vor, die Herr P. Hesse im Februar 1886 von Povo
Nemlao bei Banana erhielt.
Eines der Stttcke zeigt zwischen Frontale nnd Parietalen
ein kleines, accessorisches, nnpaares, eiförmiges Postfrontal-
Schüppchen; das Praefrontale steht jederseits in Contact mit dem
hohen dritten Supralabiale. 7—7 Supralabialen, von denen das
dritte und vierte in den Augenkreis treten ; 1 -f 2 Temporalen jeder-
seits. Ein Frenale fehlt 2— 2 Postocnlaren. Erstes Infralalnale
hinter dem Mentale mit dem der anderen Seite Sntnr bildend:
vier Infralabialen jederseits in Contact mit den Submentalen.
Schuppenformel: Squ. 13; G. 1, V. 145, A. 1, Sc. "/17.
T. 13; „ 3, „ 147, „ 1, „ "/m.
Oberseits glänzend granschwarz mit einfarbigem Kopfe
und 41—44 änsserst schmalen, milchweissen Halbringen quer
über den Rücken nnd 6 dergl. über den Schwanz. Diese Ruige
werden durch die weissen Ränder einer einzigen Schuppenreihe
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gebildet und sind daher nar in Spiritus deutlicher zn sehen.
Die untere Hälfte der Supralabialen ist weisslich, das Weiss
aber nach oben nicht scharf abgegränzt; die Sntnren aller
Labialen und Gularen sind graulich. Kopfnnterseite im übrigen
gelbweiss; Bauch und Scbwaazunterseite grau, violett irisierend,
die Ventralen mit etwas dunkleren Rändern, die Schwanzmitte
mit efaier schwarzgrau angednnkelten Zickzacklinie in der Mitte.
Ich hielt die vorliegende Art anfangs fAr neu, da dieselbe
in der Pholidose mehr mit E, semiannukUa Boc. (1. c. No. 32,
1882 p. 19) von Caconda ftbereinstimmt, welche ^^(iu. 13; 6. ?,
V. 143, Ä. 1, Sc. *<^'t9 zeigt, während E. GuenUteri Boc. von
Bissau und Cabinda nacb Bocage Squ. 13: G. ?, V. 153—155.
A. 1, Sc. ^^/ss haben soll. Aber Herr G. A. Boulenger
vom British Museum, den ich nm Rat fragte, da mir die Arbeit
Bocage's vom Jahr 1866 nidit zugänglich ist, belehrte mich,
dass die Färbung der StQcke von Povo Nemlao vollkommen mit
der typischen K. Omnthm. ftbereinstimme, und dass sie nach
allem, was ich ihm ikber unsere Stücke mitgeteilt hätte, sicher
mit dieser Species identisch sei.
Xach den vier mir vorliegende« Schuppenfnrmeln schwanken
die Zahlen von Squ. 13: G. 1—3, V. 145—155, A. 1. Sc. " u— s;,
und betragen im Mittel Squ. 13; G. 2. V. 15<), A. 1, Sc. " a?.
Bekannt ist die schöne Art bis jetzt nur von Bis.sau.
Bissagos-Inseln (Bocage). vom Gabun iSauvage), von Cabinda
(Bocage). dem Congo (Sauvage), von Povo Xemlao hei Banana
(Hesse) und von Huilla und Gambos (Bocagej im Innern von
Mossamedes (Sauvagej.
49. JClapsoidea Hessei Bttg. 1887.
BttMier, Zool. Anzeiger, 10. Jahrg. p. 6fil.
(Taf. II., Fig. 6a-c).
Char. DiftVrt ab omnibus (3» speciebus ffeneris primo
pari intrahibialuiia intpr band contiguo. semianmilis wv^v'xs
distincte augustiorihu.s 411, nn iiiterstitia grisea. Superne jrrisea.
fasciis transver.siü ad veiiHitlia interruptis ni^^ris. leviter albiik»
marginatis, 22 in trunco, 3 111 cauda (li.siM»>itis oniata. Siitiira
communis parietalium nee non macula singula media iuter tascias
dorsales ad latera ventraiium sita nigra.
6«
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Sqn. 13; G. 1, V. 147, A. 1, Sc. '^/as
Lon^. tota 160mm, capitis 10, trunci 138, caadae 12mm,
Lat» capitis 6^/2, trunci 0V2, basis caudae 4 mm.
Hab. Von dieser Art fand Herr P. Hesse nur ein Stflck
am 6. AiifTust 1886 bei Povo Netonna nächst Banana.
Wie alle Elapsoidea- Arten stimmt aach die vorliegende
in der Pliolidose selu- nahe mit den übrigen überein. Verglichen
mit E. Queniheri Boc. sind folgende Abweichungen zu ver-
zeichnen: Körper (vielleicht nur in Foljre grosserer Jugend)
kürzer und gedrungener bei gleicher Anzahl der Ventralen ond
Subcaudalen. Die Intemasalen sind bei der neuen Art ver-
hältnismässig kurzer, also schmäler quer bandförmig: das
Frontale ist regelmftssiger sechseckig, sein hinterer Winkel
weniger spitz ausgezogen. Das Mentale ist nicht dreieckig,
sondern glockenförmig fftnfseitig, fast so lang wie breit; das
erste Paar Infralabialen steht in der Kinnmitte nicht mit
einander in Berührong, sondern stösst an die vorderen Sab-
mentalen; links 4, rechts 3 Infralabialen in Ck>ntact mit den
Submentaien.
Mehr noch verschieden ist sie von allen bekannten Arten
in der Färbung. Biese ist weissgran mit 32 schwarzen, weisslich
gesäumten Halbringen auf dem Bumpfe und 3 auf dem Schwänze.
Diese Halbringe sind schmäler als ihre hellen Zwischenräume,
indem sie drei Schuppenreihen breit sind, während die grauen
Intervalle fAnf Reihen einnehmen. Das Halsband ist am breitesten
und spitzt sich nach vom dreieckig zu, indem es zugleich einen
schwarzen, der Parietalsutur folgenden Streifen bis zum Hinter^
rand des fVontale nach vom aussendet. Die Suturen des Frontale,
die oberen Suturen des fünften Supralabiale und eine vom
siebenten Snpralabiale zum Seitenrand des Parietale aufsteigende
I- oder T-f5rmige Makelzeichnung ist ebenfalls schwarz. Ebenso
sind einfache oder doppelte, in den Intervallen zwischen den
Halbbinden am Rande der Ventralen sehr regelmässig gestellte
Rundmakeln schwarz gefärbt. Die Unterseite ist einfarbig weiss,
die Ventralen der beiden letzten Rumpfdrittel am Vorderrande
etwas graulich angedunkelt.
lu der Färbung besteht also mit Ouenfheri Boe. keine
Verwandtschaft, und auch bei E. SundevaUi (Smith) sind die
dunklen Bänder weit breiter als die hellen. Ähnlicher in Färbung
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nnd Zeidmnng ist E, semianmMa Boc. (Jörn. Sc. Kath. Lisboa
Ko. 32, 1882 p. 19), doch auch hier ist die Breite der dunklen
Halbhinden dentlich grosser als die ihrer Zwischenr&nme.
Bekannt ist die Art bis Jetzt nnr aus der n&chsten Um-
gebnng von 6 an an a an der Mfindnng des Congo.
Fam« XII. Oendraspididae.
dO. Dendraspis Jamestmi (Traill) 1848.
TraHl, Tranil. of SeUegePs Baaai p. 179, Taf. 2, Fig. 19—90 (ElajK^j ;
J. 6. Rmlitr, Nene Sehkiigreii d. Nat Hu. Hamburg 1865, Tat 1 (Typni)
viiid Jahrb. d. Wiss. Aust. Hamburgs Bd. 2, 1885 p. 114 (Dinophis fasciolatus)',
GBnItier, Cat. Cnlnlir. Sn. Brit. Mus. 1858 p. 238; A. Dumeril, Ar h Mus ni:^t.
Nat. Paris Tome 10, 1861 p. 215, Taf. 17. Fig. 11; F. Müller Kat Herp.
Samml. Basel. Mus., IV. Nacbtr. 18^ p. (i92 ; Boettger, Ber. äenckeiiberg.
Gm. 1887 p. 63.
Es liegen zwei erwachsene Stücke dieser giftigen Baum-
schlange vor, das eine von Povo Netonna bei Banana,
Januar 1887, das andere von Massabe in Loango, Juni 1880.
Ausserdem ein Kopf von Ca bin da. Januar 1887 (P. Hesse).
Alle vorliegenden Stücke zeigen die von Fischer ITir seineu
D. fustiolatiia ^eturderten Kennzeichen, insbesondere auch die
Temporaleiistelhmg und die Zulil \uu Schuppenreihen auf
dem Ifalse. Ha aber schon „zwei" Kopflängen liinter dem
bescliildcrten Teile des Kopfes nur 15 Reilien aultreten, die
dann volle zwei Drittel des Rumpfes bekleiden, so dürfte die
Zahl 15 als Xoniial/alil lui die Loangu- und Congoform anzu-
nehmen und ^0 der Übergang zum typischen D. Jamesoni i^Traill)
mit 1.3 Scluippenreihen zweifellos gefunden sein. Bei dem letzteren
finde ich zudem auf dem Halse 15 Schuppenlängsreihen. Was
die Färbung und Zeichnung mit schwarzen Querbinden anlangt,
so sehe ich entgegen Fisclier's Mittheilungen keinen Unterschied
zwischen D. Jamesoni und fasdoUdiis: beide Formen sind gi un
mit nach „vorn" absteigenden, schwarzen, schmalen Binden und
ohne Zwischenräume unge.säumter Schuppenreihen, der Schwanz
gelbgrün mit fein schwarz eingefassten Schuppenrändem.
Im Ubi-igen ist die Form nach direktem Vergleich absolut
identisch mit Fischer s Typus von D. Jamesoui. Ich finde nämlich
nur ein an die Postoenlaren stossendes grosses Temporale
jederseits; hinter den Parietalen drei grosse, sclüldälmli^he
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Schuppen ; das vorletste der 8—8 Snpralabideii sehr gross, an
das zweitontente Pestocnlare anstossend. Das Exemplar von
Cabinda bat übrigens nnr 7—7 Supralabialen, indem das vierte
und fünfte zu einem Schilde verschmolzen ist; bei ihm tritt das
vierte Sopralabiale ans Ange. 3— 8 Praeocularen ; einmal 3—4,
zweimal 4—4 Postocnlaren. Der linke Oberkiefer zeigt aus-
nahmsweise einmal zwei in ziemlichem Intervall hinter einander
stehende, durchbohrte Giftzähne.
Sc Ii Uppen t Ol mel:
Püvo Netuuna Squ. 15: G. 's, V. 216, A. Vi, Sc. no.
CabiiHlrt , 15; „ ' s (Kopf).
Massabe „ 15; ^ * V. 223, A. Vi, Sc. ^»«.k».
Maasse: Povo Xetonna. Massabe.
Kopfrumpf länge 1440 1455 mm.
Schwanzlange 435 450 ,
Totallänge 1875 1905 ,
Während die Stammform dieser Art Sqn. 13; (x.
V. 220—221, A. Vi, Sc. ^"/n» zeigte variieren unsere Stücke
von Squ. 15; G. •/*-*/8, V. 216-^223, A. Vt, Sc. '«/iw-^'/no.
Fischer's D. famokUtis, der zweifellos in die Varietätenreihe
der vorliegenden Form gehört, zeigt Squ. 17; G. '/i, V. 219,
A. '/i, Sc. "Viti.
Der beachtenswerteste Uuterscliie<1 , den ich zwischen
D. JaiMsoni (Traill) und D. tmgusticeps Smith finden kann,
We^^t übrigens nicht in der Pholidose und namentlich nicht in
der Form und Stellung der Temporalen, sondern — wenn Smith's
Abbildung und Peters' Beschieibung der letztgenannten Art
korrekt sind — in der wesentlich verschiedenen Färbung und
Zeichnung des Schwanzes.
Bekannt ist die Stammart mit 13 Schuppenreilien meines
Wissens von der Tumbo-Insel (F. Müller), von Liberia (Hallowell).
von Akkra (Boettgcrj an der Ooldkttste (F. Mttllerj. von Victoria
und Kamerun (Peters, F. Müllen und von der Insel S. Thom^-
( Fischer, Jan ). Die Fom mit 15 Schuppenreilien lebt bei Massabe,
Cabinda und Banana (Hesbe), also von der Loaiigokiist^^ bis zur
(loHgomiui lung: die Form mit 17 Schuppenreihen (var /(tsr/nlata
Fisch.) istammt von Westafrika ohne nähere Fundortsangabe
^J. G. Fischer).
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Farn. XIII. Atractaspidida«.
51. Ätractaspis irretfularis (Reinh.) 1843 typ.
and var. Gongica Pts. 1877.
Reinhardt, Beskrirelse ui iiogle uye ^langearter, Kopenbagen p. 41,
Taf. 78, Fig. 2 (Elaps) ; Pete«, Man. Ber. BerUn. Akad. 1877 p. 616 (Typus)
nnd p. 616, Ta£ — Fig. 2 (rar. Qmgiea), sowie Sita. Ber. Ges. Nat Fr.
Berlin 1881 p. 150 (Ckmgiea)\ Booaoe, Jon. Sc. Math. Lisboa No. 44, 1887,
S. A. p. 11 (Coiigieai.
Ein leider hinter der Körpermitte zerschlagenes Exemplar
der VarietÄt. dem der hintere Teil des Körpers und der Schwanz
fehlt, von P 0 \ o N e t u n n a bei Banana, Dezember 1886 (P. Hesse).
Ein Stück der typischen Art vom Congo, g^esammelt von Herrn
Dr. Büttner (Mus. Berlin No. 30Ö6).
Das typische Stück vom Congo zeigt Uberall 25 Schuppen-
längsreihen; links 5. rechts 6 Supralabialen; das dritte Infra-
labiale beiderseits sehr lange gestreckt, l&nger als die beiden
Snbmentalpaare znsanunen.
Schnppenformel:
Congo Squ. 25; G. ^«/w, V. 233, A. Vi, Sc. '-'hu
Ganz schwarz mit blauem Schiller; die Unterseite grau-
scbwarz, die Hinterränder der Ventralen mit grauen Sänmen.
Das Stück der var. Comjica Pts. von Povo Netonna zeigt
in der Halsgpgend 19, in der Körpermitte 21 Schuppenreihen.
5—5 Supralabialen; drittes Infralabiale wie bei dem Torigen
Stfick. — Färbung wie beim Typus der Art.
Sehnppenformel: Squ. 19; 6. '/e.
Die Stammform zeigt nach Peters' nnd meinen Beobach-
tnngen Squ. 23—29; G. ^^/lo, V. 228—243, A. Vi oder 1,
Sc. ''/ts— "/m (oft z. Teil ungeteilt) nnd die var. Congiea Pts.
Squ. 19; G. •/•, V. 206—237, A. Vi, Sc. 20—22 (Vi, 6, "/u
nnd 6, »As).
Der Typns der Art findet sich an der Goldkflste (Jan,
F. MiUler), bei Porto Novo zwischen Whydab nnd Lagos an der
Sklavenkttste (Boettger), bei Tschintsehoscho in Loango (Peters)
nnd am Congo (BQttner). Die var. Qmgiea Pts. ist bis jetzt
nur von Tschintsehoscho (Pts.)< von Povo Netonna bei Banana,
vom Congo (Bocage) nnd vom Quango in Angola (Pts.) bekannt
geworden. Andere Varietäten leben in ganz Tropiseh-Afrika
von Sierra Leone bis Sansibar nnd in dem ganzen Landstrich
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— 88 —
stidlich davon von (7roBs-^'&malaud au bis zum östlichen Teile
der Capcolonie.
Farn. XIV Causidae.
52. Causus rhombeatm (Licht.) 1823.
BMlIiMr. 84.r8b. Ber. OffanbMh. V«r. f. Natnrk. 1886 p. 18S und Al»h.
.Siuckenberg. Nat. Ges. Bd. 12, 1881, S. A. p. 31 (Aspidehpuf , Peters. Sitz -
Ber. Gen. Xat. Fr Berlin 1881 p. 150; MocquanJ, Bull. Soc. Philomath.
I'aris (7i Vul. 11. 1887 p. 85 (Agpideiapn) ; Bocas«> <^^"^ ^< iUth. Liitboa
Nu. 44, 1887. S. A. p. 13.
Von dieser Art windt ii weitere 3 Stücke bei Baiiana.
3 bei Povu Nein lau iiitclist HaiiHiia. eins bei Kinsbassa
am Stanley Pool frt^saniinelt. Anf fiote beisst diese Giftsclilaii^e
saiiiia - iijoka. Als Nalinin^-- koiinte Herr P. Hesse in einem
Kalle flfffo iKjuUiris Reu.^^s narliwvivi'ii. den er aus dein Magen
llerau.•i^^(•hllltt, ein zienilicli inigt'w«)lmiiches Nabriingsmittel. wie
mir scheint, ftir eine (Mftsclilaiis^f.
Alle vorliegenden Stücke zeigen 6 — 6 SuiJra labialen,
2—2 Prae-. 1—1 Infra- und 2 — 2 Postocularen , Jiowie die
Temporalenstellung 2 + 3 jederseits. Nur einmal finde ich
2 — 1 Infraocularen.
Schuppenformel:
B&nana Squ. 18; G. 0, V. 134, A. 1, Sc. «"/^o + 3.
, 18; , 0, , 135, , 1, ^ »«/ie + 6.
, 18; , 0, , 136, . 1, , »/9 + 4 + «/6.
Povo Nemlao , 20; „ 0, „ 135, , 1, , "/i7 + 5.
, 19; , 0, , 138. „ 1, , ^'/,7-f4.
, 19; , 0, , 144, , 1, , »«/,9 + 2.
Kinshassa , 20; . 0, , 141, « 1, , ^'^/» + 6.
FftrbnDg nonnai, Zeicbnnng mehr oder weniger lebhaft.
Die vom unteren Congo stammenden Exemplare schwanken
in der Schnppenformel von Sqn. 18—20; G. 0, V. 134—144,
A. 1, Sc. *Vn — wobei zu beachten ist, dass eine Ueine
Anzahl von meist an der Schwanzspitze gelegenen Snbcaudal-
schildern einfach ist. Die Dnrchschnittsformel für unsere Form
stellt sich nach 8 Zählungen auf Squ. 19; G. 0, V. 138, A. 1,
Sc. "/n (z. Tefl ungeteflt).
Man kennt die Art von Nianing nnd Bnfiaque (Boettger)
im Senegal (Dollo), vom Gambia (Gflnther), von Liberia (flallowell),
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Aburi und Akkra (Bttgi*.) an der noMku^te ^ Schlegel, Dum. Bibr.,
F. Müller), von Brass an der Nigermlindung (Martert) und Loko
am Binue (Staudin ^ er), von Kamerun i^Peters), von Franceville
u. a. 0. am Ogowe (Mocquard). von Tscliintschosclio (Pis.), von
Banaua, Povo Xemlao und Kinshassa am unteren (Hesse), von
Ngantshu und Makoko am mittleren Congo (Mocquard), von
San Salvador in Congo (Bocage), von Malansche (Peters) u. a. 0.
in Angola (Bocage) und ans dem Innern von Mossamedes (Boc).
Ausserdem lebt sie auf der ganzen Ostkliste Afrikas vom Sudan,
Abess.vnien (Mocquard) und Sansibar (Pts.) abwärts bis zum
('ap (Schlef^el. F. Mftller. Mocquard). Speziellere Fundoi*te im
Osten und Süden sind mx rdies die Tanganjika-(iegend (DoUo),
die Ungama-I?ai in Wituland (Denhardt), liadimula in Usaramo
(Boettger), Inhambane in Mossambique (Fomasini). Port Natal
(Bttgr., Boulenger) und Port Elizabeth (Blgr.) und Clarkebniy
im Opland (Bttgr.).
Farn. XV. VIfMridae.
53. Vipera at Hlon.s Merr. 1020.
Mmrein, Tent. Sjst. Ampb. p. 152; Stnuich, Synops. d. Viperidcn,
St. Petersburg 1869 p. 99} Bmmob, Jörn. Sc. Math. Lkboa Ho. 44, 1887, S. A.
p. 14 (BitiK).
Drei iStttcke von Banana, ziini Teil auf dem Terrain der
Holländischen Faktorei iin Januiu- und Februar von Herni
P. Hesse erbeutet. Derselbe konstatierte als Nahrun«/ dieser
Art Ratten, von denen er zwei — eine mittelgrosse und eine
kleinere — aus dem Magen eines grossen Stückes herausschnitt.
Supraorbilalregion mit einfachen Schuppen bekleidet:
Supranasalen ohne homartige Fortsätze: NasenliWher oben auf
der Schnauze, nach oben geöffnet. Zahl der Supralabialen
schwankend, 14 — 14, 12—13 und — niedriger als gewöhnlich —
11—12; Infralabialen 17—17, 15—16 und 13—15.
dchuppenformel: Sqn. 29; 6. V«, V. 140, A. 1, Sc. 'Vsi.
, 29; , •/!,, , 140, „ 1, , «/tt.
, 29; , '/7, , 145, , 1, , «»/io.
Fftrbimg normal, ziemlich dnnkel, die gelben Cheyron-
zeichnnngen achmal ; Kopfkeichnnng deutlich. Jnnge Exemplare
mit sehr lebhafter Zdchnuig.
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Diese gefllkhiete Giftschlange ist im ganzen tropischen
nnd sobtropischen Afrika südlich vom 17^ X. Br. zu Hanse,
geht aber auf der Westküste noch bis nach Südmarokko (Boettger).
Speziell aus Westafrika ist sie überdies bekannt von Dagana,
Taoue and St. Louis (Steindachner) im Senegal (Dum. & Bibr.»
A. Dum.), von Sierra Leone (A. Smith), St. Georges d' Elmina
(Schlegel) n. a. 0. der Goldkflste (Stranch, F. Müller), Ajuda
in Dahome (Bocage), Kamerun (Peters), Banaua (Hesse), San
Salvador in Oongo (Bocage), vom Rio Calae, von einer Insel
des Rio Cabidango, von Duqne de Braganza, von Equimina
und Quissange (Bocage), von Mossamedes und von anderen
Punkten in Angola (Günther), Bihd nnd Bengudla (Bocage).
In Ostafrika lebt sie abwArts bis znm Cap (Schlegel). Speziellere
•Fundoi-te im Osten und Süden sind die Ungama-Bai in Witu-
land (Denhardt), der Naiwaacha-See in Massailand (J. 6. Fischer),
die Tanganjika-Region (DoUo), Sansibar (Günther, DoUo), ganz
Mossambiqne bis Lourenzo Marques im Süden (Pete»), Natal
(Bonlenger), Port Elizabeth (Bttgr.), Ceres (F. Müller), Capstadt
(Schlegel, Cope), Clarkebniy und die Kalahari-Steppe (Bttgr.).
54. Athens stfttmnigera (HaU.) 1854.
HalloweU, Pruc. Acad. Xat. Sc. Philadelphia Vol. 7, 1854 p. 193 {EdiU);
Cope, l e. Vol. 11 p. 341 flbxieoa) und Yd. 14 p. S37 (tqueinata); PMm«,
Mon. Ber. Berlin. Akad. 1864 p. 646 und Sits. Ber. Oes. Nnt. Vr. BerUn 1881
p. 150; Strauch. Sviiops. d. Vi] . l i len 1869 p. 124 ; Bocage, Jörn. Sc. Math.
Lisboa No. 44, p. 13; Günther. Ann. Mai?. Nat. Hist. (H) Vol. 11 ]> 2b
(J\trril'ist'tltt>t lUtrtniiii, Vol. 12 p. 23!) iBnrtoni) und Proc. Zool. Soc. Londou
1863 p. 16, Tnf. 3 (Bttrtoni); Peter», Mon. Ber. Berlin. Akad. 1864 p. 645
(Bwimi)\ SIruoll, 1. c. p. 136 (Burtoni} , Bocage, Johl Sc Ifatb. Lifboa
No. 44, 1887, S. A. p. 13.
Drei Jnnge Exemplare vom Gabun, gesammelt von Herrn
Dr: Bttttner, nnd mir vom Berliner Museum anvertraut.
A, squomigera (Hall.), die sich von den Übrigen bekannten
A(keriS'kx\ßti durch 7—8 gekielte Schuppen quer Ober den
Scheitel, von Auge zu Ange gezählt, durch eine einzige
Schuppenreihe zwischen Ange und Snpralabialen und durch
18 — ^23 Lftngsreihen von Schuppen in der Bauchmitte aus-
zeichnet, ist original vom Gabun beschrieben, nnd trotz der
Diiferenz in der Anzahl der Schuppenlängsreihen ist daher
anzunehmen, dass unsere Stücke zu dieser Speeles geboren. In
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der That ist anch die Pholidose bis aaf die Beschreibung der
P'omi und Grösse der Seiteoschuppen ganz tibereinstiramend mit
Ualloweirs Diagnose. Auf dem Scheitel sind auch die mittleren
Schuppen deutlich gekielt. Nasale mindestens nach oben hin
geteilt, Nasenloch daher zwischen zwei Schildern; stets drei
grosse Schuppen zwischen den Nasalen vom quer Aber die
Schnauze. Ange vom vierten, fünften nnd sechsten Supralabiale
dnrch nm* eine Schuppenreihe getrennt. Supralabialen einmal
11— 10, zweimal 10—10; Infralabialen 12—13, 12—12 oder
12— 11. Drei oder vier der seitlichen Schnppenreihen sind etwas
schiefer gestellt als die Dorsalreihen, und ihre Schuppen zeigen
sich dentlich kleiner; die Schuppen der letzten seitlichen Reihe
dagegen sind — wie anscheinend bei allen Athens 'Arien —
meist etwas grösser als ihre Nachbarn. SchuppenlAngsreihen
am Halse 19—21, in der Rnmpfmitte 21—23.
Schuppenformel:
Squ. 21; 0, ^'s. V. 159, A. 1, Sc. 62.
, 22; , ^'4, , 167, „ 1, , 66.
, 23: , */4, , 160, , 1, , 51.
Färbung normal. Mehr grttn als gelb: die abwechselnd
zweiten oder dritten Ventralen an den Seiten mit gelbem Bleck,
der sich gewöhnlich auch noch auf die anstossende KOrper-
schuppe ausdehnt, und der gegen das hintere Rnmpfdrittel hin
und auf der Schwanzbasis immer sehr deutlich zu sein pflegt.
Diese drei Exemplare schliessen sidi ungezwungen in der
Pholidose an die typische A, squamigera (Hall.) mit 17 Schuppen-
reihen und 11 Supralabialen und an ihr Synonym A, Burtom
Gunther mit 19 Schuppenrdhen und 9 Snpralabialen, nnd be-
weisen mir, dass sie nur als eine leichte Abänderung der in
Rede stehenden Art mit etwas höherer Schuppenzahl zu be-
trachten sind.
Nach 8 mir vorliegenden Schuppenformeln dieser Schlange
schwankt dieselbe von Squ. 18—23; G. ^/s— V«, V. 153-'167,
A. 1, Sc 61—62 und beträgt im Mittel Squ. 20; G. *U, V. 169,
A. 1, Sc. 66.
Gefunden ist sie bis jetzt nur in Kamerun (Gflnther,
Peters), m Limbareni (Peters) und anderenorts im Gabun
(Hallowell, Büttner), am Congo (Bocage) und am Quango (Pts.)
in Angola.
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— 92 —
516. Athens laevieepa Btt«r. 1887.
■
BMHgar, ZoxA. Anzeiger, 10. Jahrg. i». 051.
(Taf. n., Fig. 7«-d).
(Muir. Differt ab Ä. ftiputiNHjvra (Hall.) nasali simplice,
s<iuamis ea. 10 medü verticis haud carinatis, seriebus binis
squamariim mtiaorbitalium inter oculum et supialabiala positis.
seriebus in medio trunco 23 — 25. scutis ventralibus 154—157,
subcaudalibuö 49—54.
Hab. Povo Net 011 na bei Baiiana . zwei von \Wvm
P, Hesse im Oktober und iJezember 188(i ge.sainiiielte Exemplare.
Aul dem Scheitel sind die etwa 10 grössten mittleren
Kopfscliuppen glatt und ohne jede Spur von Kielen. 8 Schuppen
quer über den Scheitel von Auge zu Auge (wie bei A. squamtiirra^.
Das Nasenloch liegt stets in einem einfachen Nasale iwie ge-
wöhnlich bei A. chloroechis). Drei oder vier Schüppchen zwischen
den Nasalen vorn quer über die Schnauze. Auge vom fünften,
sechsten und siebenten, seltener vom vierten, fünften und
sechsten Supralabiale durch constant zwei Schuppenreihen ge-
trennt (wie gewöhnlich bei A. chloroechis). Supralabialen 10 — 12
und 12—12; Infralabialen 12—12 und 13—14. Schuppenlängs-
reihen am Halse 21 — 23, in der Kumpfmitte 23—25. Drei oder
vier Seitens« huppenreihen etwas schiefer p:estellt als die Rücken-
reihen aad ihre Schuppen zugleich etwas kleiner, äusserste
Scbappeareihe dagegen deutlich gi'össer als die nächstliegende
Schuppe der sweitantersteu Reibe (wie bei A, chhroechia),
Schnppenformel:
Sqn. 23; G. V. 154, A. 1, Sc. 54.
. 25; , */4, . 157, , 1, . Vi + 48.
Kopfhimpflänge 495, Schwanzl&nge 99, Totallftnge 594 mm.
Das jüngere der vorliegenden Stücke ist rOtücbgelb, auf
dem Rflcken stark, auf den Bompfedten schwächer mit Oliven-
grttn gewölkt, im letzten Rnmpfdrittel und auf dem Schwänze
mit nnregelmässigen, hreiten, oliTgrflnen Qaerzeichnnngen. die
gegen das schwärzliche Schwanzende dankler und fast grüngran
werden. Unterseite Chromgelb, auf den Ventralen des letzten
Rampfdrittels nnd anf der Schwanzhasis mit sparsamen, grossen,
grflnlichen Qnerflecken. Das ältere Stftck hat ganz die Färbnng
und Zeichnung von A. squamiycra (Hall.); das GrOn herrscht
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- «3 —
bei ihm vor, und die gelben Querbinden auf dem letzten Bampf-
drittel sind sehr verloschen. Da die Körperhaut schwarz ist,
zeigen sich an gekrümmten Stellen ttberall ADdeutun^^en von
schwarzen Qaerbinden und in Reihen gestellten kleinen Strich-
flecken.
Nach gütigen Mitteilungen G. A. Houlenger's, die ich durch
das mir zu Gebote stehende Material ergftnzen kann, sind die^
Hanptmerkmale der drei uns näher bekannten Arten die folgenden:
1. A. ehlorocchis Schleg. (= Ä. anisolepis Moc(iuard teste
Bonlenger). 10 — 11 gekielte Schuppen quer Uber den Scheitel
von Auge zu Auge. 1—2 Schnppenreihen zwischen Auge nnd
Snpralabialen. 21—36 Schuppenreihen nm die Bampfmitte.
2. A. laemeeps Bttgr. 8 Schuppen quer Aber den Scheitel
von Auge zu Auge; die mittelsten 10 Schuppen des Scheitels
ohne Kiele. 2 Schuppenreihen zwischen Ange nnd Snpralabialen,
23—25 Schnppenr^hen nm die Bampfmitte.
3. A* «guamigera Hall. (« A, Bmiani Gthr.). 7 — 8 gekielte
Schoppen quer Aber den Scheitel yon Ange zn Auge. Kine Schuppen-
reihe ziriadien Auge nnd Supralabialen. 18—23 Sehuppenreihen
nm die Buropikitte.
Die Anzahl der Infraorbitalschuppenreihen, auf die Stranch
bei Unterscheidnng der ^^ftem- Arten Wert legen musste, scheint
zum mindesten bei A, ehloneehu keine spezifische Bedeutung zn
besitzen, da sowohl Mocqnard (Bull. Soc. Philomath. Paris (7)
Vol. 11, 1887 p. 90) bei einem Stücke seiner anisokpüf als
auch Bonlenger bei einem Exemplar des British Museums auf
der einen Kopfbeite eine, auf der anderen zwei Beihen beobachtet
haben. Weder die Zahl der Schnppenreihen, noch die Form der
Seitenschnppen scheint fiberdies einen besonderen spezifischen
Wert zn haben, da Formen mit wenig Schuppenreihen geringere
Unterschiede in der Schnppengritese, solche mit mehr Schnppen-
reihen grossere Differenzen erkennen lassen, ohne dass sidi bei
den zahlreichen Mittelformen strenge Orftnzen ziehen Hessen.
Ebenso scheint das Auftreten eines einfachen oder eines doppelten
Nasale nicht zur Speciestrennung benutzt werden zn kOnnen.
Nach alledem scheinen in der That nur die oben als Unter-
scheidungsmerkmale der drei Atkeris-Ariein angeführten Kenn-
zeidien einigermassen stichhaltig zn sein. Vergleich«! wir aber
die Charakteristik der neuen Form vom Gongo mit der der beiden
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— »4 —
anderen Arten, so unterliegt es keinem Zweifel, dass dieselbe»
nicht wnlil als Varietät zu einer der beiden altaii erkannten
Arten gezogen werden kann, und dass sie als Species nur fällt,
wenn jene, was mir nicht ganz unmöglich zu sein sclieint. kiinftig
als Variationen einer und derselben, fiberaus veiänderlirhen.
einzigen Afhcns-Art erkannt werden sollten. Bei der unglaub-
lichen Variabilität zahlreicher afrikanischer Schlangen in der
Anzahl der Schuppenlängsreihen vergl. lioofhu, Dnst/prffi.t,
DinophiSy Alraeiiispis^ Causu8\ die vielleicht auf einen infoige
lokaler und spezifisch afrikanischer, klimatischer Verhältnisse
periodisch eintretenden MahrungsmaDgel zurückzuführen ist, zur
Abwendung dessen diese Schlangen gezwungen sind, möglichst
grosse oder zahlreiche Bissen, gleichsam als Reservefonds, ihrem
Sfagen einzuverleiben, ist obige Andeutung wohl gerechtfertigt.
Bis jetsst ist die Form nur bei Povo Xet4)nna nächst Banana
an der Congomflndnng beobachtet worden. Am mittleren Congo
dagegen wird sie nach Mocquard durdi J. amsokpU Mocq.
(= cMoroeekis Schleg.) ersetzt. Überdies kommt am Congo. wie
Bocage nachgewiesen bat, auch die ächte A, squamigera (Hall.)
vor, die Peters anch noch südlicher vom Quango in Angola
yerzeicluiet, so dass wir auf verhältnismässig beschränktem
Räume drei unstreitig nahe verwandte Formen, die in selt-
samer Weise gegenseitig ihr Wohngebiet durchsetzen, beobachten
können. Offenbar sind wir noch weit davon entfernt, in dieser
Gattung klar zn sehen, und die Aufklärung der Schwierigkeiten
in der spezifischen Abgränzung der Arten und der merkwürdigen
geographischen Verbreitung derselben muss vorläufig der Zeit
nnd neuen glttcklichen Funden anheimgegeben werden.
L Ordnung« Batraehla Annnu
Kam I. Ranidae.
1. (56) li'una albnhhris Kall. 1856.
Haltowell, Proc. Acad. Xat Si Philadelpliia Vol. S. 1856 p \:>^:
A. Oumeril, Arcli. Mu^. Tome 10 i». 226, TüI. 18, V\ii. 2 'Liiniii»lijksj , Günther,
Cat. Batr. Sal. Brit. Mus. 1858 p. 73 (Uylarana) , Peters. Mou. Ber. Berlin.
Akad. 1876 p. 120 und 1877 p. 618 fLimnodifies) ; Menger, Cftt. Batr. Sal.
Brit Mofl. 2 ed. 1882 p. 68, Taf. 5, Fig. 8; Saurao«, Bnll. Soe. Zool Fraaoe
Tone 9, 1884 p. 201 ; VaNluil, ibid. p. 363 (Larve).
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— 95 —
YoB dieser Art liegen 11 Exemplare, sowie zahlreiche
Larven aus einer Quelle bei Povo Netonna nächst Banana
▼or. Die Frösche erhielt Herr P. Hesse von Mitte Juni bis
August 1880; die Larven wurden am 14. August 1886 gesammelt.
Abweichend von Roalenger's eingehender Beschreibung finde
ich nur den Umstand, dass erster und zweiter Finger gewöhnlich
nur wenig in der Länge von einander verschieden sind, und dass
die Oberseite des Körpers immer mehr oder weniger fein granu-
liert, nicht glatt erscheint. Beim <f ist der ganze Kopf und
Rücken scharf kj^mig und rauh, beim $ dagegen zeigt sich
diese Graunlierung mehr weichkCmig oder lederartig, was sich
auch an den Stacken No. 8270, 8643 und 9154 des Berliner
Museums beobachten lasst.
Schnauze zugespitzt, VU — IVsmal länger als der Augen-
durchmesser; Zehen mit '/4-Schwimrahant; innerer Metatarsaltu-
berkel klein, oval, doppelt so lang als breit, äusserer Metatar*
saltuberkel sehr deutlich, aber noch kleiner, gerundet, an der
Basis der vierten Zehe. Dorsolaterale Drfisenfalte ziemlich breit.
Die grOssten vorliegenden ^ haben nur 45, die f 60 mm
Kopfrumpfl&nge.
Oberseits grau oder braun, mitunter mit bronzegrflnem
Metallscbimmer, auf dem Backen mit kleinen, schwarzen Flecken
und Marmorzeichnungen; Frenalstreif und Umgebung des
Trommelfells schwarz. Eine weisse, seltener graulich ange-
dunkelte Binde längs der Oberlippe, die von der Schulter an
nach hinten auf den Rumpfeeiten in Flecke aufgelöst erscheint.
Gliedmaassen fein grau gefleckt und mit matten Querbinden.
Hinterbacken gelbbraun, reichlich und ziemlich fein grau oder
braun gefleckt und gepunktet ünterseits weisslich oder gelblich,
mehr oder weniger stark mssbraun angeflogen, marmoriert oder
gefleckt. Unterkieferrand stets einfarbig, ohne Würfelfteckung.
mit einer flachen, ovalen, weisslichen, tief braun oder schwarz
gefleckten Drttse an der Basis des Oberarms.
Die sämtlichen vorliegenden Larven zeigen bereits ent-
wickelte Hinterbeitte. Sie sind lehmgelb, auf dem Bücken grau
angedunkelt und über und über mit kleinen schwarzgrauen
Fleckchen gepunktet; die Schwanzseiten sind gröber, die hohen
oberen und unteren Flossensänme feiner schwarzgrau gefleckt.
Kopfmmpflänge bis zur Insertion der Rintergliedmaassen 19.
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— m —
Länge des Schwanzes 35, der Hintergliedmaassen 21 mm. Grösste
Breite des Kopfrumpfteiles 12 V« mm.
Bekannt ist diese, über einen {gössen Teil yon Westafrika
verbreitete Art yon Effiro» Kaakrn nnd Ulugnln in Assini,
Zahnkttste (Vaillant), von Akkra an der QddkUgte (Peters), von
Abo in Kamemn (Mns. Berlin No. 8270), von der Insel Fernando
Po (Bonlenger, Sanvage), von Dongiia (Mus, Berlin No. 8843)
im Gabnn (HallowelL A. Dum., Bonlenger, Sauvage), von
Limbareni am Ogowe (Pts.), von Tschintschoscho in Loango
(Pts.), vom Cc»ngo (Sauvai^e) nnd von Povo Netonna bei Banana
(Hesse).
2. (57) liappia ntarntorata (Kapp) 1842 var. ftantliela (ithr. 1858.
Rapp, Arch. f. Natnrgesch. 1842 p. 289. Taf. (i (JhuH^rnUm^; Günther.
I, c. p. Taf. 8, Fig. A {llijperrdiua paralMm)'. Bocage Vroc. Zool. Soc.
1867 p. 84-i, Fiir 2 und Jörn. Sc. Math. Lisboa Nü. 44, 1887. S. A. p. 15
(Ilyperolius imiyninf ; Peters, Mou. Ber. Berlin. Akad. 1877 p. 618 (Ht/p.
pttfiittdu8> JxnA Sitz. Ber. Oe». Nat. Fr. Berlin 1882 p. 8 (Bjgp, tertniculatun),
BMiMiar, 1. c. p. 121 ; SasviflS, BnlL Soc. Zool. France Toi. 9, 1884 p. 901.
Je zwei Exemplare von Y isla, Mai 1886, nnd vom linken
Congonfer zwischen Ango-Ango nnd Lnknngn, Mai und
Jnni 1886 (P. Hesse).
Papille horizontal; Trommelfell versteckt; Singer fast mit
halber, Zehen mit ganzer Schwunmhant
Färbung nnd Zeichnung ganz wie in 6ttnther*s Beschreibung
und Abbildung. Die Ginndfarbe der Oberseite von Gran zu
Schwarz, die der Kopfseiten nnd Gliedmaasaen von Rosa zu
bleichem Orange abändernd. Die drei weissen Binden längs
des Rückens und die schwarzen Fleckchen auf Oberlippe und
Gliedmaassen bd allen vorliegenden Stfleken gleich deutlich.
Oberschenkel ohne Zeichnung.
Diese in der unteren (>ongogegend anscheinend redit
constante Varietät geht auf der Westküste vom Cap, von wo
Gflnther seine Exemplare erhielt, Uber Angola zum mindesten
bis Tschintschoscho in Loango. Die Art selbst ist in unzähligen
Farbenspielarten, die vielfach eigene Namen erhalten haben,
vom Senegal und Gambia einerseits bis Abessynien andererseits
ttber das ganze tropische Afrika verbreitet und scheint auch
noch einen Teil des subtropischen sQdlichen Afrikas in Natal
und Capland zu 'bewohnen. Spezielle Fundorte dieser Spedes
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97
sind in Westafrika dt-r Senegal i(Jrinlher) und Gambia (Blgr i.
Liberia (F. Miillen. Butri an der (loldkttste und Yoniba ia
LagoK ( Peters), Tscbintschoscho (Pts. i, Vista (Hesse) und Ango-
ABgo (Hesse) am Congo (Sauvage), San Salvador in (?ongo
(Bocage), Dnqne de Braganüa. Ambris. Üio Donda ( Blgr.) und
Malanacbe am Quanza (Pts.) in Angola, Benguella «Bocage.
Blgi .), Bih(^ «Bocage) und Huilla in Mossamedes (Bot ., Blgr. >.
in Ostafrilca Abessynien (Blgi'.j, die Tanganjika-Gegend i Dolloi,
die Ungania-Bai in Wituland (Deniiardt), Sambesi (Blgr.. Pts.)
und Sbirefloss (Pts.), Mossambiqne, Makanga. Horur und Inham-
bane in Mossambiqne (Pts.), Natal (Blgr.i und Capland (Gthr.).
Bocage, .)<>ni. S«. 31at)t., Kb>.-*. e. ,Nat. l,isi>ua -No. 1, 18G(> p. 7ü
/Ut/jHro/tu.^f ■ Gunther. Pruc. Znol. 9oc. London 1868 p. 479; Pettrs & Btehliolt,
Mob, Ber. Berlin. Akad. 1S76 p. ISO /fljfptrtJimt oiirarfmt\ Boiitoniar, 1.
II. 124: Sauvage. I. c p- 201.
Ein Stuck bekam Ken- P. Hesse am 29. Mai 1886 von
Vista.
Das vorliegende Exemplar ."«limmt ganz mit ßoulenger's
Beschreibung dieser Art ttberein, docli ist die Soliwimmliaiit
zwischen den Fingern kuapp eine Drittelschwimmhaut.^ und das
Hinterbein reicht, nach vorn gelegt, bis zum Vorderrand des
Auges.
Oberseits einforbig blaugrBn oder blangran; kein dunkler
Frenalsti'eif: ein feiner schwarzer Längsstreif an der Körper-
seite zwischen den Insertionen der GHedmaassen : obere Seit«
der Oberschenkel mit schmalem, veissgiilnem, beiderseits von
einer schwarzen Linie gesäumtem liängsstreif: in der Anal-
gegend ein breiter, weissgrGner. schwarz umzogener Querfleck.
Alles <jtrOn der Gliedmaassen gegen die rötlichgelben oder fleisch-
roten Teile der Unterseite durch feine, schwärzliche Säume
abgegrenzt, linterseits einfarbig riUlichgelb oder lleischrot.
Kinm-ftuder und Analgegend bräunlich bestäubt.
Meines Wissens ist dieser Laubfrosch nur bekannt von
Eloby im Gabun (Bonlenger). Limbareni am Ogowe (Peters).
Vista ^Hesse) und vom Congo (Sauvage), scheint also nur
einen kleinen Teil der Westktlste des tropischen Afrikas zu
bewohnen.
7
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08 -
4. *r>{»i I^njjpiu ciuclh'cniris (Copei 1862.
Cope. Proc. Acail. Nat Sc Philadelphia 1862 p. 342 }hii»'ty>liugr.
Bootge, .Tora. Sc. Math. Lisboa No. 2<», 1H79. S. A. p. ö (Hyper jU'"^ rih->'>iu.^. :
Boettger, Abb. Senckenbcrg. Nat. Ges. Bd. 12, 1881, S. A. p. 44, Boulenger,
]. e. p. 126; Mnrt, Heise nach Hossftiiibiqne. Zool. III, Ainpb. 1882 p. 161,
TRf. S2, Flg. 3 (^p. gramiloMBi
Ein % von Kinsbassa am Stanley Pool (P. Hesse).
Obereinstinimend mit Bonlenger*s Beschrelbnng. aber das
Hinterbein, nach vom gelegt, mit dem Tibiotarsalgelenk bis
xnr Schnauze reicliend, und die Ringfalte des Bauehes gänzlich
fehlend. Im Übrigen aber der Cope'schen Beschreibung noch
darin besonders ähnlich, dass eine feine branne Linie vom
Nasenloch bis etwas Aber das Auge liinaus zieht. Haftscheiben
relativ klein.
Totallänge von Schnauze bis After 22 mm: Hinter-
extremität 36 mm.
Oben einforbig hell gelbbrüunlich mit silberweissem An-
flug; Kopf nach vorn etwas dunkler, braun ; ein feiner branner
Frenalstreif. Unten dunkler braun : Oberschenkel nicht gefärbt,
d. h. ohne den silberweissen Anfing; die Wärzchen der Anal-
gegend weiss auf braunem Gmnde.
Die kleine Art bewohnt das ganze tropische und s&dliche
Afrika vom Senegal bis zum Gap und findet sich n. a. bei Taone
(Steindachner) und Nianing (Boettger) im Senegal (Bonlenger).
bei Einshassa am Congo (Hesse), in Bih6 im Innern von
Bengnella (Bocage). sowie in Mombassa (Peters) nordlich von
Sansibar (F. Ifflller) und bei Capanga in Mossambiqne (Pts.i.
am Sambesi (Gfintherj, bei Umvoti in Natal (Cope) und bei
Kingwilliamstown in Oapland (Blgr.).
6. (60) Happia fim}»iolata (B. & Pts.) 1876.
BMiiliilz 9l ?mt%t Hon. Ber. Berlin. Akad 1876 p. 121 flfy/H'roliM,
Ein schleclit |3:ehaltenes. leider am Kopf gedrücktes Stück
von Massabe in Loango iP. Hesse).
Gut mit Peters' Beschreibung üVieieinstimmend. Schnauze
etwas länger als das Auge, vom anseheinend merklich zugespitzt.
Trommelfell versteckt. Haut oben glatt: Bauch granuliert; Kehle
und Hinterschenkel glatt. Keine Querfalte auf der Brust. Finger
mit */»-, Zehen mit ^/»-Schwimmhaut. Hinterbein, nach vorn
gelegt, den Yorderrand des Auges erreichend.
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— w> —
Kdrperlänge vou Schnauze bis After 21 lum ; Hinterprlied-
maassen 31 nun.
Dnnkel graubt-ann mit jederseiU einer weissen, auf der
Schnanze im Winkel znaammenstossenden Dorsolatmlbinde, die.
Aber den Angen hinlaufend, bis zur Insertion der Hinterglied-
maasBen zieht. An den Körperseiten liegt unter derselben und
parallel mit ihr eine zweite, schmälere, weniger deutliche, weisse
L&ngsbinde, die ans zwei nach vora offenen Schenkeln entapringt.
auf der Oberlippe etwas vor dem Auge ansetzt und bis in die
Mitte der Rnmpfseiten zieht. OberscJienkel gefärbt, dnnkel mit
schmaler, heller liängslinie; VoteraiTn nnd Unterschenkel mit
sehr deutlichen, wf*issen Pnnktfleckchen. Alle Anssenrftnder der
oben gleichfalls dunkel jretärbten (^liedmaassen weisslich ein-
gefasst. Kehle graulich; Bauch gelbbrü unlieb: Schenkeinnterseite
gelbrötlich mit mikroskopischen, schwarzen Pllnktchen. Palma
und Planta ziemlich dunkel braun. Anatgegend gran, von einer
dreieckigen, weJsslichen Zone umgeben.
ßoulenger stellt diese Art in seinem Oataloge p. 121 mit
Reserve zu R. fiilvoriftaftt (Cope), was wegen der kürzeren
Kinierextremität und der recht auffallend abweichenden Fflrbung
und Zeichnung doch wohl nicht angeht.
Die Art ist bis Jetzt nur bekannt von Ijimbareni am Ogowe
(Petei's) und von Massabe in Loango (Hesse).
6. (61 1 Hf//nmbnfrs Anhrijl (A. J)uni.) 18.Ö6.
Haliowell. Proc. Acad, Nur. Siv nijIa<U li>hia Vr»! 7, 1854 i>. 193 und
Vol. 9, 1857 p. 65 illyh pimrtataj ; A. Oumeril, Uev. et Mag. Hi«t. Xat. Zool.
1866 p. 661 (ni/ln) ■ Peters, Uoa. Ber. Berlin. Akail. 1877 p. 616; PtaHanr.
1. t. p. 185; Saarai«. Boll. Soe. Zool Franc« Tome 9, 1884 p. 201.
Kin stark eingetrocknetes Stück von Massabe in Loango,
gesammelt im Juni 1886 (P. Hesse).
Vomerzähne in zwei Gruppen zwischen den Choanen: Finger
nur an der Basis mit Spannhaut, Zehen mit halber Schwimm-
haut. In jeder Vomensahngrupt^e vier deutliche Zllhnchen:
Trommelfell von etwas mehr als halber Augeugrösse.
ßrtlunlich olivengHtn, mikroskopisch fein schwarz gepunktet,
uiit dreieckigem, nach vom deutlicher als nach hinten begrilnztem.
dunkler grOnem Fleck zwischen den Augen. Bnmpfseiten hell
kupferrot mit wenigen (etwa dm dentlicherenl schwärzlichen
7*
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- - 1(X) -
(^iiei iuakfhi liaruiiter durch liiaiiiilicliH Mai-niorierniij? in die
rütliclig"en>f' BMiu-luniterseite iilieiiielieiid AttPif^eüeiid schwärz-
lich. Vor derselben die schon von Kallowell erwiilmte \\ eissfrelUe
Querlinie. Eine helle l^inie ausseu längs des Unterarms und
Aussenlinß:ers.
Bekannt ist diese Art von dt-r 'CninlMi-lüftel (F. Mlilleri. von
Aschantiland (Boulenfft i Kaniernn (I't lei s . (^^abun (A. Uumeril,
Hallowell. Hlgrr.). von Jyl:tss;)b»' Hessel und Tschin tschoscho (Pts.)
in Loango und vom Congo it^auvage».
Farn. BufORklae.
7. (62) hufo reguhrh Rss. 1834 var. spinom Bor. 1868.
Reus8, Mus*, rieiirk, iiiiei^ \»\. 1, i8.'U p. J vimüs Boulenger, Vrw.
Zoal. Suc. LoDdon 1880 p .^60, Taf. 52 und Cat. Bfttr. .Sal. Brit. Mai, ed.
1888 p. 896 (var. A): Bonifß, Proe. Zool. Soc. London 1868 p. 845 (»pifHmt»}
und Jörn. 8c. Math. Lisboa Nu. 44. 1H87. 8. A. p. 16; Peters. Mon. Ber. Mi»
Akad 1870 p 120 «ml 1HT7 p 6IH nii.l iy2\) (Ouinfrugisj : BMHier, Abh.
.Senckenberff. Ge>». Bd. 12. issi, .«s. a. p 4:i
Von dieser in der ganzen unteren ( 'ongogecfpnd lilinficen
Kröte sandte Herr P. Hesse ein Stück von Kakamocka am
Qniln und tüni Stück von Massabe in Loango, weiter serlis Stiiek
von Povo Nemlao und ein Stink von Povo Xetnniia bei
Banana. zwei Stii(k von B«»nia. ein Stück von der Insel
Sacre Kinhai (I liei lioma und ein Stiick von Born Jesus
am Qiiaiiza ])ie Exemplare wurden im Febrnai*. A]»ril. Juni.
August bis Ortober niid im Derember gesammelt : die Art bindet
sich also in ihrem Krscheinen anscheinend an keine bestinmU«'
Jahreszeit. Auf fiote heisst sie „tjula*^.
Schädel ohne Knochenleisten. Krster Finger viel liinf^er
als der zweite, l^arotiden deutlich, oft dreimal so lang wie
breit. Trommelfell so gross wie das Auge. Tarsalfalte deutlich.
Zehen mit einfachen Subarticulartuberkeln Reint brünstigen d".
etwa im April, ist dei- innerste Finger auf der Aussenseite mit
einer fast hi» zur Spitze reichenden, braunen Capttlatioosbarst«
bedeckt
Rückenfärbung selir verschieden und ott sehr lebhaft ^so
in den Stücken von Bom Jesus und Boma) : mitunter eine helle
Vertebrallinie (Stücke von Massabe). Bauch ungefleckt: Rand des
Unterkiefers weisslich, der Kehlüack des cT tief schwarz geftrbt
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— 101 —
Da das TrommeÜell bPi der Guiuea-P'firm. wie ßuiileiiger
coiistHtiert hat. constant fast in Rernlinuig mit dem Aujre ist,
da weiter, namentlich beim ^. die Finger etwas schlankf r sind,
nnd die Körpergrüsse sirh nur anf 55 — 70 mm stellt, «^laubf
ieh. dass alle unsere Stiieke /in var A Rnnlenger's «rehOren
und erlaube mir daher, sie mit dem älteren Namen var. spinost/
Bor. zu bezeichnen, der zweitellos auf die vorliegende Form
bezog^en werden muss.
Diese Kröte ist in ganz Afrika und Arabien zu Haude
und meist auch sehr hliufifr Sic scheint selb«:t in solchen
< hegenden vorkonnnen zu können, in denen für gewöhnlich nur
brackisches Wasser anzutreften ist. Die vor. .v/z/z/w/ Roc. tindet
sich bei St. Louis. Sur. 'raou«'*. Rakel (Steindachner). Dakar
'Stdchr.. Roettgen. Kundiuin. f^nfi>.|iiH und Nianing (Rtt<rr.i im
Senegal tRoulenger. Dolbn. aut «ier Tumbo-Insel {V. Müller«,
in Sierra Leone (Rlgr.i. Liberia (HallowelL. bei Eftiru in Assini,
/ahnküste iVaillanti. bei Rulri (Rlgr tmd Aburi {h\ Müller)
all der (loldküste. Imm" Porto Novo an der Sklavenküste iRttgr.).
L"jko am Rinue (Standinger I und Abo in Kamerun (Peters), am
(labun Rttgr.. Doüoi. am Ogowe (Pts.j. bei Kakamoi-ka am
<^uilu und bei Massabe (Hesse), bei Tschintscboscho iPts.i. ara
Congo iSauvagei. in Povo Xemiao und Povo Netonna bei Ranana.
in Roma und Insel Sacre Embaco bei Roma «Hessel am unteren
Cougo. bei San Salvador in Congo iRoeage). bei Rom Jesus
(Hessel und Pungo ,\ndongi> i Peters) am Quanza. in Renguella
(BIgi I. Rih«' und zwis<'hen Mossamedes und Huilla ^^Rocagej.
Die Biiulenger'srhe var. R dagegen ist über ganz Südafrik?!
verbreitet und gelil von Kapstadt i Roettger > bis Port Elizabeth
und Port Natal iBoulengert und ('eres in der ('ai>coloni«*
(F. Müllen. Als neuen Fundort in Ostafrika kann ich öcbliesslicli
noch die rngama-Bai in Witu iDeuhardt) bezeichnen.
(j^eographix he SehlusiHfolirernntren.
To den vorhergehenden Rlättern haben wir 55 Reptilien
iiud 7 anure Batrachier aus N'ieder-(>uinea aufzählen können,
rjnter den 55<li1angen sind 24 ungiftige und 10 giftige Arten:
das Tel liältnis der giftigen zu den nicht giftigen Arten beträgt
also in Nieder-Guiuea im weiteren 9inne etwa SO : 100, wiihrend
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— 102
Peters für Tscliintschoscho au der Luaucroküste 19 und 7 Arten
iKiehj^ewiesen hat . also das ähnliche Verhältnis 27 : lUU be-
rechnen iässt.
Als Von Herrn I'. Hesse Consta tierte Bew«»ijner des uuleren
( ongogebietes. das wir uns nach Nurden vom r>t luloango, nach
Siiden vuni ('on}?ofluss selbst heg"ränzt denk hu. und im Westen
bis ans Meer, im Osten bis in die Niilie des Stanley Pools reichen
lassen, fassen wir folgende 48 Reptilien und 4 Batrachier auf:
Schildkröten 4,4 1.
1. Cint/j is rrosa. '^. Stertiolhaerm lipt'hitmwtt, 4. Owlont-
rh'idist, 5. Thalatutitcitehfs olit'QHti.
CrocoiNI» i l K
Eidechsen cI2).
7. HemUhu'tylm mahuHtj 8. Agamu ctdonwititt^ 9. Vamnus
Xihticua, 11. Öerrkosnttrm mgroHnealHiSf \2. MabttUi MaruUlahns,
13. iV. Rftddoni. 15. AMephnntx OthiMdne, 16. SepniHa Hesaet,
17. Feyliiiia Cinrnri, 19. Chamaehon gmvilift, 20. f%. parrilobns,
21. Ch. (hlepitf.
Schlangen iMti.
22. Tifithlops Ksrhnchf/'. 23. '/'. ( ontfifits, 25. ( oroue/la
olicucm, 2ö. liotliiophtluihfuis Ii Hiatus, 27. (iiatjifi triimynlnriii,
28. Psamntophis siln'fuHs. .'iO. Philothaiuuits dorsnlis, 31. Ph.
hderoilennus, 32. /V/. hdi nth jiidotus, 33. Ph. irmiularls, 34. Ilap-
aiftophrtfs sinatttyili mi . .3'). Thrusopa /Inriifahris, 37. Bnvepluüus
Oipotsis, 38. Drifiophis KiriluNfit, 39. Lycopludldni (opensc.
40. I>fjOflon lineatits. 41, Liploilita nifisccun. 42. Dipsas lUandhuji.
43. /). pitltendetda. 44. fhisifpeltis aiuhra, 45. Pijthott Sehar,
46. AV/y« 47. X ufj/n'ro/lis, 48. EUtpsotdca (inoiihfri,
49. /iT/. Ilrssei, nO. Ih fidtvspis JaiHrsoiti, Atroi taspis irreffftfan's.
52. CausKs rhoinhrnlitfi. 53. Vlpcnt nn'rfims, .54. Athens sqmi-
migera. 55. -1. hte^ict ps.
Anuren v4f.
50. M///'/ alholahris, .57. BappUi nun uiumta, 58. /i*. fuaci-
jßula, Ö2. /j»/^"'^ rajularis.
Danach stellt sich das Verliäliiiis dw' giftigen ilu. /n den
nicht j^iftitren (21 1 .Srlilauiijenarteii fTir das Tnf » i conpoot^biet ini
Sinne der oben vo]i uns angenomuieueu Begrüuzung dess^elbeu
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wie 48 : iOO, ist also erheblich höher als das f&i* Niederguinea im
weiteren Sinne von ans berechnete Verhältnis 27—90 : 100.
Teilen wir nun die Westküste Afrikas in folgende sechs
Abischnitte: f. Westafrika slidlieh bis Cap Palmas, IL Cap
Palma» hi» Kalabar ine).,- III. Kamemn bis Tschiloango,
IV. Tscliiloango bis Congo, V. (*ongo bis (-nnene und VI. Conane
bis Oranje. and fHgeii dazu als Vei-gleichsgebiete noeli VII. Sfld-
Afrika und VII 1. 4)8tafiika im weitesten Umfang, sowie
IX. Madagascar und X. Comoren, so finden sich von den 52
eben anfgezfthltt^n . in Ab.«chnitt IV. «Untercon^ogebiet vom
Tschihiango bis Congo** gefundenen Arten in
]. Westafrika bis Cap Palmas:
1—4, 6 M 13, 17. 19. 21, 22. 27, 2H,
33-3^, 37—48. 50 -53, 57, 62 . . , . * 38 oder 69,23 » o,
II. (!ap Palmas bis Kalabar incl.:
1, 3, 6. 8, 9, 12. »13, U), 21, 22. 25-28.
31^34, 37— 17, 50— 53, 56, .iT, 62 . . 36 , 69,23 «/o.
III. Kamerun bis Tschiloango:
1, 3—9, 11—13, 15, 17, 19—22, 25-28,
30, 31, 33—35. 38—48, 50—54. 56—58, 62 - 46 „ 88.46 «/o..
IV. FDr diesen Ab»;chnitt eigentnm-
liehe Arten: 16, 23. 49 und 55 4 „ 7,69«/».
V. Vom Oongo bis zum Cnnene:
2, 6 --9, 11. 12, 15—17, 19, 21, 22, 25, 28,
30,32,33,87,39-41.43—48.51-04,57,62 -34 , 65,38«/«.
VI. Vom Cunene bis zum Oranje:
2, 20, 28. 37, 40, 45, 46, 51, 53 ..... 9 , 17,31 «/o.
VII. Südafrika: 2, 4, 5, 20. 28, 37,
39—41,44,46,51—53,57,62 ...... 16 , 30,77%.
VIII. Ostafrika: 2, 4—9. 19, 21, 25,
28, 32, 37—41. 44—47. 51—53, 57, 62 . . . 26 , 50,00 «/u.
IX. MadHgtuscar: 2, 4, 7 . . . ^ 3 „ 5,77 ^ o.
X. Comoren: 4, 6, 12 - 3 , 5,77 «/o.
Von den nördlich des Congounterlaufes durch die Herren
F. Hesse und Dr. Büttner im Gabun, bei Massabe u. a. Orten
in Loango gesammelten 15 Reptil- und 3 Ratracliierarten :
1. Cmifjnis erosa. 9. Vumnnft Xihtk-tt», 14. Lygownm Fef-
n((H(If\ 18. Ffifliniii maerohpis, 20. Chmmtelemi parvilohm,
22. Tt/phlojiKs l arhrirMi, .S6. Cnfpftithwftn ffethf'aps, 38. Drifiophh
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— 104 —
hiitlundi, 39. Jjtjcitphidium (nptHst, 40. iUmdoft h'neatus,
4-'?. ffipsas pulru uhnfa. 44. Dasypelfis srnhm. 4fi. Xaja hnj**.
H). IkiKlmspis ><,iH, 54. Aiheria stiHamiifern \\m\ (iO. Uapyiu
fimhrtokitfi . Hl Uiiln iiilntfes Aubii'yi. 62. H///b rtffnhnin
iiberschreiieii tlen Coiigo nach Stidfii hin nur tlit- Nummern
9, 20. 22. .m 40 43. 44. 46, 54 un.l 62 = K» oder 55.55 ";'o.
den siitilich des ("ongounieilanfcs diucü Herrn Hesse
gesammelten 12 Ivcptil- und 3 BatiHchierarten :
2. !*' I'oiit iins<i t/(il('(itii. 6. Cro(o(lf/(ts rnhj<n i,'<. 10. Mt*tio-
j/rlt/s littnh Hifi ri. 12. Muhniu n/arfifilffhris. 16. Scpttina ffi ssri,
24. Xciuh ahinnis Mcrhnti i. 28. I's4/)i/ n/ophts sUßihins, 2S). Ih onio-
phi>* A/ti/of/'ffsis, 40. Iloodon i( tieft f na, 44. DtisiffieUis srahin.
47. Af//rf iti<jttt-()llis. .'i2 ('atisns ihninlnnlns und hl. Rappia
iftttitiKUdhi. 59. li/u/nftifffs. 62 /^///ö rtifitlatys
iihprsclin'iten datregeii den t on^o nach Norden liiii die
Xummeru 2. 6, 12, 16, 28. 40. 44. 47. 52. 57. 59 und 62
12 ader 80.00%..
Alle die.«ie Zahlen leinen [\i\^s tmt/ der (Tieichartigkeit
de.>^ Klimas und dei- L»*benshedingungen der untere Conjrolanl
tVir Keptilien und Batrachier eine gute serundiire «iränzsclieide
jihfriurphen Imt. indem etwa 18 \uw 52 Arten «»der 34.61 ^' den
Klns8 nach Siuleii. un<l bJ^ilantig etwa 3 von 15 Arten «nlfV 20
denselben nach Norden /u iibers( breiten niclit im Stand«- waren.
(lUt spiegelt sich dieser Scimitt ancli in den Verhiiltniszahlen
der Verbreitung in den benadibarten Bezirken IJl nnt 88' 2" «
und \' mit 65' :{ ",o übereinstimmender Arten alt. In zoogeo-
graphiseher Hinsieht iiat der Congo somit eine ähnliche Bedeutung
als Trennungslinie kleinerer (iebiele innerhalb der tropisch-
afrikanischen Provinz, wie iler Oranje innerhalb der caplänüi-
sehen Provinz.
Der grosse Procenlsatz aber voji .')0"o Kriechtieren, die
die Untercongogegend mit dem so weil entfernt liegenden Ost-
Afrika gemeinsam besitzt, und die Übereinstimmung von fast
70 " 0 mit s«>lchen Arten, die selbst in den entferntest gelegenen
nordöstlichsten Teilen der westafrikanischen Bezirke 1 und II
Mch wiederfinden, entsprechen einem bekannten und schon öfters
gewürdigten Veibreitungsgesetze.
(Abgeschlossen am 29. Nttvember 1887).
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Register.
Ablei»lii»rus. 21 >.
ueiieofusfu^ KupreiK-ü . Ä7.
iteiieiw ( Ablepharie;. 30.
neavm (Pumifw), 80.
netliiopn (Cryptidninni)}. M.
aethiops (RhamnopbhV H4.
\!<ania. 'J'J
Againidae, '22
albilabri?' Kui»rej»f« . 21.
all»oUbriii (Hylarauai. ^4.
nibol«bri« J^imnodytes), i)4.
«IbolabriK < Ruft), »4.
iillioumoiilnruin I.ycophidiiiiu '. <>'.*.
iilhnvariain^ Pliilothammis). HO.
Aui)iiiio}i|ii<.. .'lö.
AiupUiäbaeuUliie, 24.
Aucbietae (Enprepea^ S6.
Ancbietae (Naja), 61.
Aiielytropidae, 33.
Au^'UMijann'» Kiipre|)e> , 27
Aiiv:()l(>H."»is ( Attijthiopbis , b'>,
Aujjok'usis Droinupliis), 5ö.
Aogdensis (Hepsinai, 32.
»ngiMticepB « Denflnuipia». 86.
aniMlepi« ' At]ieri<)\ as.
arietaiis (Biti-; . s!i
arietans ( Vi|»erak. HJ».
.Vspidelaps, HH
Aspulorhyncbas, 42.
Athetis, 90, 94.
.\tractaspiilidae. ^7
Atrnf ta<pis, s7. 9\
atratuü .Neu^ttTdiiliis). 4b.
Aubryi Hylai. 99.
Aiibryi (Hylainbates), 99.
aniw^liilaTO (Enprepesi, 28.
Harrtnvi 'ryphiopi«). 48.
Kiiiriiihi.i. J)4.
Bairucliia .\nura, Ü4.
Belli (ßucephaliu;, (Sb.
bilobiis (Cbamaeleoni, 4<).
Bitta, 88.
BlaTidiniri vDiphasi. 74
Blaudmgi (Enprepes,*, 27,
' Blandiiigi TuxioodQatfK 74.
Boodoii. 69. 94.
Hotbrophtbulinus. iA).
Bottlengeri (^Ipnopelria). ii.
Bneepbalns, 65.
llnfo. 100.
Bnt'onidai'. Khi
Bnrclieüi ((.'hamaele' iil 'Mi.
Burtöiii ^Atherifi), IHJ, 93.
Bmtoni (PiieeiloatolnaX 90.
Cabindai- .AldepbarUf». 29.
Calamariidac. 47.
('aj>ellii ( hainaelpHn . Uk
l'apense Lyc«<pbidiuiii), 67.
Capeuaii« (Boodoni, 70, 71.
Capensw (Bnoepbalaa), 66.
Capen$<i!< (.Naja), 81.
»'apensis iPeiitoiiy.x). 13.
«arinata (Diptias). 76.
(uHtanea (C'inyxiaj, 12.
Cau.-«iilae, 88.
Camus, 88, »4.
CbamaeleoD, 36.
( 'haiiiaeleontidae. 36.
Chel'UH-, 17.
Clieloiiia. 12
Ciieluiiiidtte, 17.
CbdjnUdM, 13.
chlofoecbis (Atharia), 98, 93.
, Chrysopelea, 57.
cinctiventris fTh-perolius). ilö.
cinctiv<»iitris (Kappia), 88,
Cinjxiti, 12
citriiiitt i li.viM i uliiu;, 9K.
cotononnii (Agana), 82.
Colubridae, 4H
Cohiljrinar, n().
Lougesrns (Typhlopsj, 43.
Oougioa ,.\gama i, 22.
Cbngica ^Atnwtaspis), H7.
Congiens (TypUaps). 44.
Copei (Se])9ina t, 32.
Corouella, IS
: ( «ronellinae. 4K.
106 —
cfaiMtw (Typhlops), 46.
Crocodilia, 19.
Crocodilidae, Ii*,
i'rocodilns, 19.
Crypsidouins. 04.
cttprsuK (Eoprepes,. 27.
CuiTori < Peylinia), 88.
Diisvpeitis. 75. 91
Deiidras»i»ididae, 8ö.
Ueu<lra«pis, 86.
Dendrophidae, 66.
Derbyamis (Sleraotbaeriu), 15.
dilepis (Cbaniaeletm), 86. Sil, 4U.
Hiiioplns. Kö. 04.
I)ij)»iidida«'. 72,
hiyaii!', 74.
ilomlis (Leptopliit«;, 58.
ilonalig (Philothaianiiii). 58.
Droinophis, öä,
Uryiophidao, ßo.
Dussaumieri ^( helüiiia «. IK.
filapwtidea, 82.
elegans (.4contitt?ij, 35.
elegant (Anclytro]»>', :V'V
elegttiis (Euiirepcr* . 29,
lilegans (Fcyliuia), 35.
elegans (Sphenorlilna), 3&.
.eroM (dnyxte), 12.
ercwa (Testiido), 12.
Escbrichti (Typhiopsi. 42.
taaciuta (^Uftsypeltis;, 7ti, 78, 79,
AMciolata (Dasjpeltis). 76.
faseiolatns (DfaiopluB), 85,
Fcruandi ( LygoHOiiiai, 29.
Feniaiidi (Tiliqua), 2J).
Feyliiiia. 'SA.
Kmbriolau i luippia^, 98.
ftinbriolatiu! (HyperoUns), 98.
flavignlariii (Denilropbi»). 6».
tiavigiilari.s (Tlirasops*),
ti-eiiatU8 (Euprepes). 27.
I'ulvoviitata (Bappia), tfd.
flttoignla (Hyp«foiiiia), 97.
ftiseignla (Rappia). 97
ftucam (Triglyphodou). 74.
[ üaboueui>i> .Peiitoiiyx i, l.').
' galeata (Pelomeduaa), 13.
. galeata (Taatudo), 13.
Qeckonidae, 21.
! gt'ometric«!* vR"»iJdoii !, 70, Ii.
«iprrhnfinnridae. 25.
tierrliofsaanis, 25.
gradlis (Chamaeleon), 86.
gndlis (Enprepes), 27.
granimica <Sepsina , 32.
{frannlosuü i li.niiaeleoii . H<i,
trramiluKus (Hyperöliait\ W.
(«rayirt. 51.
Unentheri (Elapsotdea), 82, 84.
(tnfneeiiais (Bufo), 100.
haje '.t olulKT . H(),
haje \Naja), 80.
Hapsidophry.'«, (52,
Harlan! (Plestiudon), 29.
Hemidactjhw, 21.
Hasset (Blapeoidea), 8%
. Hessel i-^epsina)» 31.
, liPterfdfrma 'Almetiilhi . 59.
■ lieieiiHleniiu.s it'hlurophif i. 59.
. heterodermu« tPhilutliamuas), 59.
' heterodoute (PhUotbamniia), 60.
hetervlepidota (Ahaetnlla), 60.
. liet€rolepidotus i Leptopln»), 60.
heteroleindntns (Philothamnas), tiü.
' Homeyeri t.^blabes). 55.
! llorstocki (Lycopbidiuiu), 67.
, Hylambatea, 99.
infuäcatUK (Botliruplitiialmus), dO.
I inoruata Da»ypeltis), 78.
insignis i Hyperolius ), 96.
intermedius ^Typhiops i. 42.
irregülanfl (Atraetaspis», 87.
I imsalAris (Colaber), 61.
: irregnlariä l EIaps»!. 87.
ine2:>Jlarif( ( Philothaniitus . 61.
' irregulam ^Päaiumopbis), 55.
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— 107 -
Jamesoni (Dendrasp»), 8ö.
JamciOtii (Eiaps), 85.
Rirtlandi (Dr;iotibiii> Gö.
Kirtlunili I.eptuphis}. (15.
Kirtluiuli 0\vl»tlisi. 05.
KirtiaiiiU t i tieioturiiiH . (kl.
Kraushi i T.vjilihips;, 42.
Lucertilin, 21.
laevkep« ^Aiheri»)» 92.
laevis (CoronellaX 51*
laterale i T.yeophidiumi.
LccoiiitL'i iWybelis), <>5.
leoninuis (Knpropes), 2t*.
Leptodiiii, 72.
letwosticta (Kajaj, 80.
LilMirieiiflift (Typhlopc), 48.
Iiueatu.s (ßoodoii), 09, 71.
liiieain> iBuflirophthfilimis), 50.
liiieaturt (.Eliiphi.';), 50.
lioeolatus (Typfalups), 12.
lloeephatits (Cbamaeleon». Htf.
Lyco<lontidae, 67.
Lycophirliuiii. fi7.
Lygotoma, 2i>.
Mabuia, 2ti.
loalinia 'iremifliictyhis , 21.
lüacruiepiö i^Feyliuia), iij.
macnlilaliria (Euprepes), 87.
nacnlOalyria (Enprepis). 86.
nacvlilabris (Mabniaf, 2ß.
marmorata (Rappia), 9G.
iiiannoratus iHyperolius}.
Mechowi (Xenocalamu'*), 47.
Medicii (Da.'«ypelti»), 76, 79.
melanolenca (Na^a), 80, 81.
iiielanozostn-t (Bothropbthalinnsi, 50.
Mi20(loi), 4s,
Mouopeltii<, 24.
Moääanibica (Da.>«ypeltis , 75, 79.
MosMunliiciis (F^mmophis;, 55.
mnltilineatu» (Gerrhosanrnti), 85.
mnhiniacnlntnin (LycophiilitimV fit.
mydas (Ühelonia), 17.
' Naja, 80.
I Na^cinae, öl.
Neusterophis. 4^
iiiger fBoo(lr,n\ 71, 72.
niurrii'i'lli*« (Naja), 81.
nigripef \.TUii|Ua}, 29.
. nfgroliuealQ» (Geirboiauriw^, sN).
: oigromaculatnm (I^copkidium), 67.
Nilotica (LacerU), 2:1
Niloticus fVaramis), 23.
notabilis (Kiiprepeci), 86.
I
; oUvacea \Caretta), 18.
olivacaa (Chaloiiia), la
oUvacea (t'oroneUa), 48.
(ilivacea Tbalassocbelyi*;. 18.
tdivarmH Hyperolinf i. 91.
Oiiychiueplialu», 44.
Opiiidia. 42.
palmarom (Coluber;, 77.
palmaruin (Dasypeltis), 77. 7tt.
Pantaenii (Euprepes), 27.
parallela (Rappia', 96.
parallelas (Hyperolius), 9ü.
parvilobua (Cbamaeleon), 39, 4t.
Pelomednaa» 13.
Petersi (Chamaeleon), 40.
Philothaninus, 58.
picticanda ^^S!:amat. 22
plauiceps (i^liainaeleoii;, 40.
platjcephalns (Hemidactylua). 81.
PaanniM^bidaa, 58.
, Psammophiii. 53.
pnivt'inleiila (Dipsasj, 7ö.
punctata (Hylal. 99.
pUQctatUä (Typblups;. 43.
pvstnlatus (Tbrasopa), 63.
Pytbon, 79.
; PytbonMae, 79.
(jimdriliiii'.iiu- ■ Buudoii;, öy.
quailiivirgattis (Boodou), 71.
(inadrivittatiu (Boodon), 70.
Qttilenftiii (Chamaeleon). Xi,
Ka4ldoiii (£oprepiit), 27.
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m ^
R«44oni (Habtim). 27.
Rana,
Kaiiidae. ^4
Rappia. y*i.
regalis (^Dipsau;, 74.
regnlarfft (Bnfo), 100.
Reptilia. 12.
Rliacliiodontidaf, 75
rliombeatus fAspiclelapüf. HH.
rboiubearii!« a'ansiis*. 8K.
Rhynchouyx. 48.
Riopa, 29.
mfeseens (Coluber), 72.
rnf^cens ('rotaphopelti»> . 72.
nifeareus i HeteninHi 72.
rufesceus (Leptodira), 72.
fwav» (Honilorj, 23
ficaber (Coluber). 75.
scaber (Rhachiudon . Ib.
scabra (Dasyjiehis), 76, 78.
^^ci»cidae, 26.
äebae (Colnber), 7».
Sebae (Pytbon), 79.
aemianuulis (Lycophidium . ü7
Sei)e£ralen8iä (Cbamacleon), dH.
Sepäina, 31
äibilaiM (Coluber;. 53.
»tUlaiw ^namophlä;, bS.
sUnrophaga (Gnyia), 61.
Simoni (Chamaeleou), 39.
Aroaiagdtna (Hapsidopbr;«), 6ä.
' Hiiaiagdinus fDeadrophiij,
ifmaragdinns (Leptopbis). 62.
spinostis i'Bnfrr. 1(X)
f«iuaiiiata .\fli('riiss SX).
.Mluainigera ..\tberisj, 9ü. 92. H3.
sqnamigera ^Echh), 90.
sqnainigera (Toxieoai. 90.
Steniotbaeni«, 15.
atnatua (Enprepia). 29.
' Testudiuldaü, 12.
Thalaseoeheljs, 18.
Thrasopa, 63.
triangularis iCoronella . -M.
trianpiiJ:iri^ ((Jrayia'. 51.
rriangularisi (Heteronotufi), 51.
Typhlopidae. 42.
I Typhlops, 42.
typns (Bncepbaliui), 65.
vRli^hi Dipsa.««!. 74.
Varaiiidae. 23.
Varanus, 23.
[ vaiiegatuä ^Buodoa^, 72.
▼emiiciilatii« (HypoixdiiHi), 96.
, Vipera, 89.
: Viperidae. 8^.
virgatus (Boodou), 71.
1 viridis (Chelooe), 17.
I viridis (Testudü), 17.
TQlgariB (Crocodiliii). 19.
XeoocalaiDtt», 47.
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Ben J. Senckenö. naiur/. Oes. AW.
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Die Gliederung der deutscheu Flora.
Vortrag
i{elialu»u in der wissenschnttlicheji 'Siuuug vom 10. December 1887
V-ill
Dr. WiMm Jiiuiicks.
Betrachten wir dit^ l'tlniizeiulefke unseres \ aterlandes, so
ist zunächst eine Kigentttmiichkeit derselben auffallend: die
<ileichfonnigkeit ihrer Zusammensetzunj? in entlegenen (lebieten.
Nicht nur der Charakter der Flora ist an sich entsprechenden
Standorten im Osten wie im Westen dergleiclie: auch die Zahl
der Pflanzenarten, welche gleichmässig durch ganz Deutschland
verbreitet sind, ist eine ganz beträchtliche. Diese Thatsache
ist zunächst beprriiudei in den klimatischen Verhältnissen, welche
in den verschiedenen Landesteilen nur geringe l'nterschiede
darbieten, sodann in der geographischen (iliederung Deutsch-
lands, die nirgends der Ausbreitung und ^\'antlt'r^n^r der Pflanzen
bedeutende Hindernisse entgegensetzt. Im Noiden haben wir
die Tiefebene, im Süden die bayerische Hochfläche, welche beide
für die Verbieitung der Pflanzen günstige Bedingungen bieten.
Süddeutschlaud und Noi ddeuteclilaiid sind vt rlmnden im Westen
durch das Ötromthal des Rheins, im Osten duich das der Klbe
und Oder, und selbst die Wasserscheiden des dazwischen liegen-
den mitteldeutschen Berglands sind nicht hoch genug, um der
Pflanzenverbreitung erhebliche Hindernisse entgegen zu stellen.
Xebeii dieser Gleichartigkeit findet man aber auch Tnter-
schiede in der Zusammensetzung der Flora und zwar in doi)pelter
Hinsicht, beim Aufsteigen im (iebii'ge wie beim Fortschreiten
in der Ebene. In beiden Jj'ällen sind es die sich ändernden
klimatischen Verhältnisse, welche .\ndenmgen in der Flora
bewirken, die schon dem Auge däs Laien bemerkbar werden,
die der Florist scharfer wii d fassen können, indem er Pflanzen
namhaft macht, welche dieser Höhenlage oder jenem Landstrich
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- 1 10 -
felileii oder ihnen eigentümlich sind. Derartige Änderungen in
der Flora sind besonders iuittiillip mit znneliniender Höhe im
liebirgc. weil sie sich Iiier beschränktem Hanme vullzielien
in dei- F^lienr sind si»' wtMiiger deutlich ausgedriickt. weil sie nur
innerhalb weiter ( iren^^en wahrnelniibar sind. Kur die Verschieden-
heiten in der Znsanmit'nsrtzniifi der Flora des ebenen ijandes
"gewinnen wir Verständnis, wenn wii- bedenken, dass Dentscli-
land nnr im Süden, nicht aber im Westen und Osten durcli
scharfe natürliche (Jrenzlinien von den Nachbarländern {getrennt
ist, welche iler \Van<ierunjr und \ Crbreiiung der PHanzen von
einem in das andere (lebiKt ein Hindernis in den \Ve«r legten.
Ks gilt dies ebensowtdil vom norddeutschen Tiefland, wie von
Oberdeutschland, das mit dem ( >sten durch das Donautbal, mit
dem Westen durch eine Anzahl Bodciisenknngen, welche selbst
die Anlage von Kanälen - Hhone-Hhein-Kanal - ermöglichten,
in direkte Verbindung gesetzt ist. so dasü auch iiier Wege ffir
die Pflanzenwanderung geöffnet sind.
Meine .Anfjrabe soll nun die sein, diese Ihitersdiit^de im
Charakter der Vegetation nnsei-es Vaterlandes mit .Vusschloss
der Alpen, die ja nur in untergeordneter Weise in SftdbareiTi
ausgebildet sind schärfer zn formulieren und zwar dnrrli
eine (Tliedcinnjr der Flora zunächst in vertikalem Sinne in
einzelne, durch den Kinfluss der Höhenlage bedingte Kegionen,
sodann in hon'zontalem Sinn in bestimmte, durch klimatische
Änderungen bedingte Zonen nnd sowohl fftr dieEegionen wie
für die Zonen die charakteristischsten Pflauzenarten, die fde
bewohnen, anzuführen.
Steigt man von der Ebene xnm Hebirge auf, so bemerkt
mau, dass die meisten Pflanzen, welche in der Ebene verbreitet
und hftuflg waren, schon von geringer Höhe ab seltener weiiien
nnd endlich ganz verschwinden, dass in demselben JCaass. in
dem diese Pflanzen der Ebene abnehmen, andere Formen auf-
treten, znerst vereinzelt, nach nnd nach hftaflger werdend, um
in grösserer Hohe allein zn herrschen. Noch besonders deutlich
wird dieser Übergang von der Ebene zum Gebirge darch die
allm&liliche Abnahme des bebauten Landes und die Zunahme
des Waldes, der endlich einen geschlossenen (^ikrtel bildet, bis
zn der Höhe, wo auch ihm eine Grenze gesetzt ist. nnd nnr
noch kriippelhaftes Gestrftnch am Boden kriecht.
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- IIJ ^
ts lHs.>en sich als T^mIh «U-i vpi tikaleii »i liedfruncf
«1er Flora drei Regionen boiii enztnj : die Region dei- Kbene. die
Region des mit znsamnienhiinp:pndem Walde l)pde( kten Mittel-
grebirs:s und die l);Hmiil<Ke Reirion deis Hochgebii crs .Diese
Regionen sind dincli klimatisclie (Grenzwerte besiimnit. Jede
Pflanze ist an ein bestimmtes Maass von Wanne gebunden, ihre
HöhengiHüze liegt da, wo dieses nicht erreicht oder über-
schritten wird.-'f
I)ie Region der Kl>ene. mit Kinschluss der siiddeutschen
Hochebene und des niederen Hliirellandes. das unsere Mittel-
^ebirjrr^ allenthalben umsäumt, ist dadurch ausgezeichnet, dass
in ilir die Vegetationsdauer am längsten i.st. d. h. der Zeitraum,
innerhalb dessen die zum ^^■achstum der l*flanzen nötige Höhe
der Teni|>eratnr erreicht wird, sodann dadurch, dass in ihr die
Ausbreitnng und Wanderung der PHanzen am nngehindertsten
stattfinden kann. In der Ebene sind weiterhin im \ergleich
zu den übrigen Regionen <lie nathrlichen Vegetationsformationen,
dif Wälder Haiden. Moore, am weitesten dnrcJh «lie Boden-
bebauung zurrickge<lrängt : datür hat sich aber eine künstliche
Vegetationsformation, die RuderalfloraT angesiedelt, die Unkräuter
des bebauten Bodens und <lie Pflanzen der Wege und wüsten
Plätze, die zahlreiche eingeN( Iii» ppte Arten aus fremden Ländern
enUialten. Von natürlichen Vegetationsformationen siml in dei*
Ebene vorhanden: Wiesen. AVald. als dessen bestaiulbiidende
Bftume vorzugsweise Kiefern, seltener Eichen auftreten: der
Ebene gehören ferner an die besonderen Erscheinungsformen
des Waldes im l'lu ixhwemmungsgebiet gro.sser Ströme, der
durch das Kehlen dci Bache bezeichnete Auewald und der Bruch-
wald, sodann die Haiden und Moore, die die norddent^che
riefehene mit der bayerischen HochHäche gemeinsam hat. Da
die Flora der Ebene vorzugsweise einer Gliederung in hori-
zontalem Sinne anheimf&llt. so mag das Gesagte zur Charakteri*
siemng dieser untersten Region genügen.
Die Region des Mittelgebirges, d. h. die Bergregion
bia zur Baumgrenze, bat im Vergleich zur Ebene eine geringere
Vegetationsdauer: die Wanderung und AusbreHusg der Pflanzen
ist in ihr in einigem Maasse eingeschränkt; die natttrUchen
VegetatioDflformen, durch Wald und Wiese vertreten, sind vom
Ackerbau nur in geringem Maasse zurttckgedrängt.
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— 112 —
Ks wurde bereits erwähnt, dass sich beim Aufsteigen im
(tebii-ge der Übergaiijr von der h'egion der Kbene zur Berg-
region ganz allmählich vollzieht, indem die Ke waldun? zunimmt
die Pflanzen der Ebene zuriukljleiben. dafür die Pflanzen der
Bergregion eintreten. Xoch undeutlicher wird der Übergang
unter Umständen dadurch . dass die Pflanzen der Ebene mit
den Landstiassen weiter ins (Jebir«:. die r;ebirgspflanzen da-
gegen mit den Bächen in die Kbene dringen. Es ist demnach
mit Schwierigkeiten ver])un»len. eine «iienze festzulegen, dies-
seits deren die Pflanzen der Kbene. jeii.Heiü« <leien die Pflanzen
des (lebirgs vorherrschen. Die Schwierigkeiten mehren sich,
wenn es sich darum handelt, dieae (Frenze nicht llir eine Ge-
birgswand von mässiger Ausdehnung zti ]»estinunen. sondern fiir
ein grosses (^ebirgsland. wie das mitteldeutsche, das sich durch
4 Breite- und 10 Längengrade ei-streckt. Nicht nur die nörtl-
liebere Lage ist atif eine stdche 4-»renze von Einfluss. indem sie
dieselbe herabdri'ickt. sondeni anch die Bodengestaltung. Die
Grenze liegt tiefer bei «Gebirgen, die aus der Tiefebene. hCdier
bei solchen, die aus der Hochebene oder aus dem Hügelland
nufsteigen. Die (öenze liegt tiefer bei (Gebirgen mit ste ilem
.Vbfall. höher bei aliuiählich ansteigenden. Als allgemein gültig
glaube ich annehmen zu dürfen, dass zwischen dem Fuss des
Gebirges und der unteren Grenze der Bergregion eine gewisse
Höhendifferenz besteht, welche um so geringer ist. je höher der
Fuss des Gebirges liegt. Es stimmt dies mit den Thatsacheu
ßberein. wonach die Grenze bei den ans der nf»rddeutschen
Tiefebene aufsteigenden Gebirgen bei etwa -300 ra Meereshöhe
liegt, nämlich bei dem Riesengebirg, Erzgebirge Harz, nur wenig
höher — bei 400 m — an dem aus dem Bbeinthal aufsteigen^
den Westabhang des Schwarzwaldes, beti^ächtlich höher dagegen
bei 600 m bei dem aus der ba^'erischen Hochfläche aufsteigenden
Böhmerwald.*) In allen Fällen ergiebt sich für die Ausdehnung
der Bergregion von der unteren Grenze bis zur oberen, der
Waldgrenze, eine Höhendifferenz von etwa 900 m, welche Zahl
nur beim Harz nicht ganz erreicht wird. Der Harz Ist nicht
nnr das nördlichste Gebirg Deutschlands, er ist anch von den
höheren Gebitgen das dem Heer zunächst liegende, das hier
seinen klhnatischen Einfluss am meisten geltend maeht^ indem
es durch reichliche Niederschläge die Waldgrenze herabdrUckt.
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— US —
Innerhalb der Bergregion kann man nach dem Auftreten
beBtuamter Pflanzenformen zwei Unterabteilongen linterscheiden:
die niitere and die obere ßergregion. Die untere Ber^re^on
konnte man auch als die Übergangsregion bezeichnen^ ind^
hier neben den Gebirgspflanzen die Bewohner der Ebene noch
mdir oder minder weit an&teigen, während diese in der oberen,
der eigentlichen Bergregion, meist fehlen. Die Grenze beider
Regionen liegt etwa 400 ro über der unteren Grenze der Berg-
region, also im Durchschnitt bei etwa 700 m und nnr bei den
ans der bayerischen Hochfläche aufsteigenden Gebirgen bei
etwa 1000 m Hohe.
Die ganze Bergregion des deutschen Mittelgebirgs wird
bewohnt von etwa 160 ihr ausschliesslich angehörenden lenzen-
Arten, von denen gerade V« dnrch alle Gebirge gleichmftssig
verbreitet sind. Von diesen lÖO Arten gehören vorzugsweise
oder ausschliesslich der oberen Bergregion etwa 40 Arten an,
darunter 11 allgemehi verbreitete.') Einige Arten finden sich
nnr in Östlichen Geburgen,^) andere zahlreichere nur in sM-
liehen,*) einige in westlichen.*) Diese oft nnr sporadisch und
meist in niederen Lagen vorkommenden Arten ändern am Ge-
samtresnltat nichts, dass die Beigregion eine in allen Teilen
Deutschlands gleichmässig zusammengesetzte Bodendecke hat
Die natttrlichen Vegetationsformationen der Bergregion sind
Wiese und Wald: dazu kommen auf dem unter dem Einflüsse
des Seeklimas stehenden Hohen Venn ausgedehnte Moore. Der
Wald, in der unteren Bergregion streckenweise zu Zwecken
des Ackerbaues gelichtet, bildet dennoch einen durch alle Ge-
birge sich erstreckenden Gfirtel. In den unteren Lagen besteht
er aus Buchen oder aus Buchen mit Tannen oder Fichten ge-
mischt, in höheren Lagen aus diesen Nadelbäumen, von denen
die Tanne in Sflddeutscbland — Vogesen, Schwarzwald — , die
Fichte in Norddeutschland ^ Harz, Riesengebirge — vorherrscht.
Dazu kommen im Wald der Bergregion einige charakteristische
Geholze, von denen wenige bestandbildend, mehrere als Unter-
holz auftreten. An der Bestandbildung beteiligen sich der
Bergahom, Acer Pseudoplatanus L., und die Grauerle, Alnus
incana DC, beide allgemein verbreitet Als Unterholz treten
auf: SorbuB Aucuparia L., Pirus Aria Ehrh. und P. torminalis
Ehrh., sodann Sambncus racemosa L. und Ribes alpinnm L.
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— .114
ak duufakterpibuisen der niederen Bergregion, w&lirend Boea
alpina L. nnd Lonicera nigra L. höheren Lagen angeboren.
Von Standen yerdlenen sowohl ihrer allgemeinen Verbrei-
tung, als ihrer äuCßllligen Erseheinnng wegen als charalEte-
ristiscbe Bewohner der niederen Bergregion angefahrt zn werden :
Digitalis purpnrea L., besonders in den westlichen Gebirgen
massenhaft, mehrere Centnnrea-Arten, C. nigra L., phrj-gia L.,
montana L., Prenanthes piupurea L. nnd Senecio nemorensis L.
Neben diesen führe ich einige Pflanzen an, welche nicht durch
(trösse der (J estalt, wohl aber durch die Art des Wachstums
und mitunter durch massenhafte Verbreitung auffallen: sie
krieclieu au feuchten Orten am Boden uud werden da, wo sie
in giüsserer Men<re auttieten, geradezu rasenbildend: es gehören
hierher Galiuni .saxatile L.. das im (Tplnrfr z. B. am Siidabhaug
des Feldberjrs alle vSteinc? mit einem giiiiieu Polster überzieht,
ferner das Alil/kraut. ( ljr.vs(»s})lenium oppositifolium L., das
ebenfalls Steine und Felsen mit einem Käsen bekleidet, der an
den Selaginella-Raseii der PalmenhUuser erinnert. — Mehr an
moosigen Orten wächst Lysimachia neaiorum L. und auf uiudern-
dem Holz Circaea alpina L. Neune ich noch den au feuchten
Orten wachsenden Rippenfarn, i^lediunm Spicant Wth., wohl
eine unserer schönsten Pflanzeugestalteu, so hätte ich Ihnen
wenigstens die fiir unsere (legend charakteristischsten Bewohner
des niederen (lebirges aufgezählt.
Für die (d)eve Berirre^iou ist das Auftreten hoher Stauden
besonders charakteristiscli. von denen manehe Im und l''-.>ni,
selbst 2 m hodi werden. Die ;nitTalleudste Emheinung sind
die Aconitum-Arten, su dass ( iiisehadi diese Beginn gerarlezu
als Kegion der Akoniten bezeidinete. Die vier Arten der
Gattung Aconitum sind auf die ]!r»here üergregion beschränkt:
In unseren Xnrlibargebirgen timi- n >u' sich nnr auf dem Yogels-
bei^^nnd m <i* i VAwn. Nächst sind zu nennen: Ivauuuculus
aconitifuiius L., einige Umbellilercn. Imperatoria. Arcliaugelica,
Myrrhis. Laserpitinm latifolinni L . 1^. Archaugelira Wlf., L.
Siler L., sodann Streptopns amplexifolius Dr. und Veratrum
albnm Jj. Dieser Hefrion ireboren weiterhin mehrere l!omposit«n
als Charakterpflanzen au: Homogyne alpina (ass.. Petasites
albus Gärtn. und Mulgedium alpinum Cass., die beiden letzten
auf dem Vogelsberg, sowie Amica montana L., die durch die
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— 115
ganze höhere Betipregion Verbreitet ist, und Doronicum austriA-
cnm Jacq.
Die Begion des Hochgebirgs ist vor den anderen
Begionen dadurch anngezeichnet, dass die Zeit^ innerhalb deren
die Temperatur hoch genug ist, um das Wachstum der Pflanzen
zu ermöglichen, noch mehr verkttrzt ist, und zwar so weit, dass
B&ume nkht mehr gedeihen können; die Region ist ferner da-
durch Ton den anderen unterschieden, dass die natfirlichen
Vegetationsfonnationen nirgends durch Kultur eingeschr&nkt und
dass eine Wanderung der Pflanzen zwischen den einzelnen
Gebirgen ausgeschlossen ist.
Die nntere (rrenze der alpinen Region fällt also zusammen
mit der Waldgrenze, jenseits deren die klimatisclien Bedingungen
des Bauniwnclises nicht mehr erlTillt werden, die Bäume ver-
kftmmeiu und ^änzlicli aufhören, dafür dir alpinen Sträucher
mit ihren seltsamen Formen, vor allem die Ki umit(lit»l/kiefern,
Hulfreteu. Daneben vollzieht sich ein weiterer Wechsel in
der Pflanzendecke: die hohen Stauden der Bergregion ver-
schwinden und tiberlassen den alpinen Kräutern die sonnigen
Gipfel. Als natürliche Vegetationsformatiuuen der Hocligebirgs-
region erscheinen demnach Gehölze der AlpenstriUicher und
Alpenwiesen.
Auf die Lage der Waldgrenze sind dieselben \'erhältnisse
von Einfluss, die oben bei Besprechung der unteren Grenze der
Bergregion erörtert wurden. Die Waldgrenze liefrt am niedersten
am Harz bei 1050 m, in dem mittleren Zng des deutscli^n (ir-
birgslandes von der Eitel ])is >'um ßiesengebii^ lieirt ^iv bei
1200m. in dfii >ruilichen Gebirgen am Scliwarzwald und in den
Vogesen bei etwa 1300 ni am liitclisten im Pxibnierwald bei
1450 m. Vber die Waldpi f uze ra^-^n demnach hervor, haben
mithin eine mehr oder niiiiil«*r ausgebildete aipine Kegion : Harz.
Kiesengebirge, Vogesen, Schwarzwald und Böhmmvald. ' ) Die
Differenz zwischen Waldgi-enze und (Tipfellii)he ist am bedeu-
tendsten im Kiesengebirge mit 400 ni, am «reringsten im Böhmer-
wald mit nur 25 m. Dabei ist jedoch niciit ausgescbli»ssen, da.ss
nicht auch Gebirge, die .sielt nicht Uber die Waldgrenze erheben,
an geeigneten Standorten einzelne alpine Arten besitzen, wie
dies in der That beim Erzgebirge, Thüringer Wald, Eichtelgebirg.
in der Bhön und im schwäbischen Jnra der Fall ist. Selbst
8*
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— 116 —
der nnr 840 m hohe Astenberg im Roihhaargebirg besitzt in
Lycopodiam alpraom L. eine Hochgebirgspflanze.
Die Zalil der Arten, welche der Hochgebirgsregion allein
angehören, beträgt 154, 16 Sträucher nnd 144 Kränter.*) Die
grosse Mehrzahl derselben findet sich auf den Alpen in grosserer
Ausdehnung wieder; einige auf dem Riesengebirge gefundene
alpine Arten fehlen den Alpen, treten aber im Norden, zam
Teil in der alpinen Region Norwegens, zum Teil auch in der
Ebene wieder auf. Als endemisch, d. h. der Hocligebirgsregion
des deutschen lüttelgebirgs ansscliliesalich angehdrig, werden
vier Hieraeium*Arten angef&hrt, Hieradum sudeticum Stembg.,
rupicolum Fr., sUesiacum Krse. und riphaenm Uechtr. auf dem
Riesengebirge. Die Zahl der Arten, welche der alpinen Region
des deutschen Hittelgebirgs angeliüren, ist eine beträchtlichere,
als man nach der ränmlichen Beschränktheit der Hegion an-
nehmen sollte, die doch nnr im Riesengebirge zu einiger Aus-
dehnung gelaugt. Die Zahl wird indessen erklärlich unter der
Ei-wägnng. dass in Folge der ausgeschlossenen Wanderung nur
seclis Arten durch die alpine Region des deutschen Mittelf^ebirgs
überhaupt verbreitet sind, dass alle übrigen in ihrem Vorkommen
auf einzelne Gebirge besclii änkt sind, ein Teil auf die Sudeten (52),
ein anderer Teil (12) aufVogesen und Schwai z ^v.iM. andere auf
den Böhmerwald, auf den schwäbisclien Juim :iiif die Vogesen.
So kommen, um nur ein Heisiiie] zu ^a ben. von drei Androsaee-
Arten eine auf den Sudeten, eine auf den \ ugesen und eine
auf der schwäbischen Alp vor.
im die alpine I^eirion durch einzelne bestimmte Formen
zu kenuzeiclmen. sind /;iui;lchst die ihr angehörenden Striiuclier
geeignet, in erster Linie die Krummholzkiefer. Pinns nniniana
Mill.. die von den Haupt^ebirgen nnr im Harz fehlt, sonst aber
noch im Krzgebirsr. Fichtelj^ebir^' und in der Rhön vorkunnnt
und namentlich im Ikiese-ni^eltir^- in den unteren Teilen der
baumlos^-n Kegiun zu bedeutender Verbreitung "elanj^t. Für
den llarx mag an Stelle des Krunnnhcdzes als C'haraklerptlanze
de^. liaumlusen ßrockengipfels die Zwergbirke (Hetula nana L.)
tretf'H. Von den übi-icren ripstnlucbern erwälnie icli noch die
/a\>ii: weiden im (ianzen 7 Aitt-n — . di.' im l^iesencrebirtre
(\\>- lii'lü^n ii i.a^fii der alj-iiu-n ivegion bt/( i<']in*-n. von deueu
einzelne aber auch auf anderen Gebirgen auftreten.
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— 117 —
Von den alpinen Stauden mache ich nur die (i.ittungen
namhaft, welche in bedeutenderer Artenzahl dieser Region an-
gehören. Die erste Stelle nimmt die Gattnng Hieracium ein
mit 24 Arten, von denen die meisten dem Riesengebirg ange-
boren nnd 5 wenigstens durch drei der Hauptgebirge verbreitet
sind. Dann folgt die Gattung Carex mit 9 Arten, wovon 8 auf
dem RIesengebirgf Sazifraga mit 6. Crepis und Veronica mit
je 4 Arten.
£he ich zur horizontalen Gliederung der deutschen Flora
übergehe, habe ich noch im Anschlns» an die Regionen eine
auf den eroten Blick aufßülige Erscheinung zu erwähnen: das
Auftreten zahlreicher Pflanzen, welche in den mitteldentschen
Gebirgen der Hergregion und selbst der alpinen Region ange-
hören, in der norddeutschen Tiefebene. Treten diese Pflanzen
in den Teilen der Ebene auf, welche den Gebirgen zunächst
liegen, so ist die Erscheinung leicht erklärt. Die Pflanzen sind
alsdann durch die Gewässer von den Gebirgen berabgeiUhrt,
wie es von mehreren nachweisbar ist') Treten Gebirgspflanzen
Mitteldeutschlands aber erst in Teilen des norddeutschen Tief-
landes auf, die von den Gebirgen durch mehr oder minder
breite Zonen getrennt sind und in keiner Verbindung durch
fliessendes Wasser stehen, in Holstein oder erst Jenseits der
Grenze des Gebietes in Dänemark, so ist die Erscheinung
weniger leicht zu erklären. Eine grosse Zahl von Gebirgs*
pflanzen, selbst der höchsten Lagen, z. B. viele Charakter-
pflanzen der oberen Bergregion, Aconitum-Arten, selbst die
Zwergbirke des Brockengipfels kehren in dieser Weise im
Norden wieder.'^) Diese Thatsache erklärt sich dadurch, dass
ähnliche klimatische Änderungen, wie sie sich im Gebirg mit
zunehmender Höhe vollziehen, in den nördlicher gelegenen Land-
strichen sieh mit zunehmender geographischer Breite auch in
der Ebene wiederholen. In beiden Richtungen nimmt die
Temperatur, also auch die Vegetatiouszeit, ab. Besonders ein-
leuchtend ist die Analogie in entfernten Gebieten, bei Ver-
gleiehung der \\'aldgrenze im Gebirg mit der Baumgrenze im
hohen Norden, bei Vergleichung der alpinen Flora mit der Flora
des baumlosen arktischen Gebietes. Aber dieselbe Analogie
macht sich auch auf geringeren Kntfeniungen bemerkbar nnd
erklärt uns das Auftreten der mitteldeutschen Gebiigspflanzen
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- 118 —
nördlich in der Ebene. Das8 die Verkürzung der Vegetations-
zeit das gemeinsame Moment ist, gebt noch besonders daraus
hervor, dass die genannten Pflanzen in der Ebene vorzugsweise
Torfmoore bewohnen.^'} In Folge der schweren Erwftrmbarkeit
des ewig feuchten Bodens aber sind die Torfmoore die relativ
kältesten Striche Norddeutschlauds. so dass die sie bewohnenden
Ptlanzen erst spät ihre Entwickelung beginnen, die Vegetations-
zeit also verkürzt erscheint gegenüber den benachbarten trockenen
Lokalitäten.")
Dieselben Prinzipien, die zor Abgrenzung der Höhen-
redoiipn im tiebirpr angewendet wurden, sind auch für eine
Gliederung der Flora in horizontale Abschnitte, in Zonen,
massgebend. Ebenso wie im Gebirg mit zunehmender Höhe die
verilnderten klimatischen Verhältnisse der Verbreitung der
Pflanzen Schranken setzen, breiten sich auch in der Ebene die
Pflanzen nur bis zu bestimmten Granzlinien aus, jenseits deren
das Klima ihre Existenz unmöglich macht. Wie bereits Ein-
gangs erwähnt wurde, sind die Schwankungen des Klimas in
Deutschland nicht so bedeutend, dass allen Pflanzen dadurch
Grenzen gesetzt wären; vielmehr wurde hervorgehoben, dass
zahlreiche Pflanzen, welche von diesen Schwankungen unabhängig
sind, durch ganz Deutschland gleichmässig verbreitet sind. Es
gibt aber doch eine nicht onbeträchtliche Anzahl von Pflanzen,
welche von diesen geringen Schwankungen der klimatischen
Werte beeinflusst sind und demnach die Grenze ihrer Yerbreitnng
innerhalb Deutschlands erreichen. Diese Yerbreitungsgrenzen be-
zeichnet man nach Grisebach als V^tationsÜBien.^ Es ist
leicht einzusehen, dass derartige Grenzen sich bestimmter f&r
das Gebii'g als fftr die Ebene angeben lassen, nicht nur da Ar
ihre Bestimmung in der Ebene der knappe Ausdruck fehlt, den
im Gebirg die Hdhenzahl giebt, sondern auch, da die Gi'enzen
im Gebirg schärfer ausgeprägt sind wie in der Ebene, wo
sich die Übergänge von einer Zone zur anderen auf weiten
Strecken, nicht wie im Gebirg auf kurser Entfernung, voll-
ziehen. Es wird unter diesen Umständen eine Gliederung in
Zonen, die sich durch Angabe bestimmter Grenzlinien von
einander trennen lassen, kaum möglich sein. Wenn man dennoch
eine Einteilung in Zonen versucht, so kann dies nur durch
ungefähre Angabe der Begrenzungslinien geschehen, und es
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kann damit nur ausgedilickl sein. da«<s in einer solchen Zone
eine bestimmte Oruppe von Pflanzt a liaiifi^er verbreitet ist, die
von den nndereu Zonen nidit aiis<:eschlossen, daselbst wohl aber
selten sind. Nur in wenigen Fällen sind Pflanzen auf eine
Zone beschränkt.
Stellt man die Vegetatiunslinien der Pflanzen von be-
schränkter Verbreitung zusammen, wie dies von einigen Forschern
geschehen ist,") so ergibt sich, dass die grösste Zahl einige
bestimmte Hichtangen innehalten und sich innerhalb dieser in
einer mehr oder minder schmalen Zone häufen. Eine grosse
Zahl von Vegetationslinien verläuft von Südwest nach Nordost,
sich in der Linie r()l)b'nz -^fagdeburg-Stettin häufend, andere
verlaufen von West nach Ost, zahlreiche davon dem 52^ lat.
folgend, einige Vegetationslinien endlich verlaufen von Nord
nach Süd.
Die von Sfldwest nach Nordost laufenden Vegetationslinien
stehen unter dem klimatischen Einfluss des Meeres; sie ent-
sprechen zwei Gruppen von Pflanzen, eineraeits solchen, die
sich von Norden her bis zu diesen Linien verbreiten, also mit
einer südöstlichen Vegetationslinie enden, Pflanzen, die des
milden Winters des Seeklimas bedürfen, andererseits solchen,
die von Sfiden her bis zn dieser Linie ihr Areal ausdehnen,
also mit einer nordwestlichen Vegetationslinie enden und den
heissen Sommer des Kontioentalklimas zur Entwickelang nOtig
haben.
Die von U.st nach West gellenden Vejretationslinien be-
grenzen einei'seits den \ fibieitungsbezirk einiger nördlicher
Pflanzen gegen Süden, welche k«"^^" Verkürzung: der Tages-
länpTP empfindlich scheinen ; andererseits bezeichnen diese Vege-
tatinnsiinien die Grenze zahlreicher südlicher Pflanzen ?egen
Norden, bedingt diiK Ii die mit zunehmender Breite bemerkbare
Minderung der solaren Temperatur.
Analog endigen einige Pflanzen des Ostens bei uns mit
einer westlichen, mehrere westliche Pflanzen mit einer gegen
Ost oder Nordost gerichteten \'egetationslinie. Für die west-
lichen Grenzen der t genannten Pflanzen lassen sich aus-
reichende klimatisciie l'rsachen nicht angeben: sie sind
demnach wahrscheinlich bedingt durch eine von Osten her
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stattgefonden habende Wanderung.'') FQr die tetUcben nnd
nordfietliehen GreiuBen der zweiten Gruppe von Pflancen ist wobl
die Zunahme der Winterkftlte das kUmatische Moment
Tr> man die BichtnngeD, in denen die Yegetationelinien
zum gr5s8ten Teil yerlanfen, anf die Karte anf, so erhftlt man
ein System von Linien, die sich in mannigfacher Weise im
südlichen und mittleren Norddentschland schneiden und mehrere
Randzonen absondern, in denen sie gegen diesen mittleren Teil
parallel zu einander verlaufen. Man kann demnach Deutsch-
land in verschiedene pHanzengeographische Zonen zerlegen, in
denen wenigstens eine Mischung der Pflanzen verschiedener
Herkunft einigermassen ausgeschlossen ist. Es ergibt sich
danach znn&chst eine mittlere Zone, in der sich die Vegetations-
linien der verschiedenartigsten Pflanzen kreuzen, sodann an
deren Rändern eine sfldliche, westliidie, nordwestliche und eine
östliche Zone, in denen wenigstens in den centralen Teilen die
Pflanzengenossenschaften der verschiedenen Himmelsstriche sich
allein neben den allgemein verbreiteten Pflanzen angesiedelt
haben.
Die südliche Zone umüMst Sflddeutschland und den
grOssten Teil von Mitteldeutschland. Von der oberrheinischen
Tiefebene, in der sich ihre charakteristischen Pflanzen mit
Verti-etem der westlichen Zone mischen, veriänft ihre Grenze
über Cassel, Halle, von da der sächsischen Grenze folgend nach
dem Südabhang des Riesengebii'gs. Diese Zone enthält als
charakteristische Bestandteile der Vegetation einmal südliche
Pflanzen, die ein gewisses Maass solarer Wärme bedürfen, das
ihnen nur das südliclie I »eiitscliland liefert. Sixlann siUlöstliche
Pflanzen, die /aw Blüte und 1 "i lu hlreife eine hohe Sommer-
Temperatur nöti^ liaben. die ihnen der unter dem Einfluss des
Seeklimas stehende Norden nnseres Vatprlandes nicht bietet,
die also un uiittleren Deutschland ihre klimatische Grenze er-
reichen und zwar in einer nordwestlieh eii Vegetationslinie, die
der Küste ziemlich parallel verlauft. Dass diese Pflanzen
hohe Temperaturen zu ihrer Kutwickelung nötig haben, gelit
be.sonders daraus hervor, dass sie überall leicht erwärmbare
Bodenarten aufsuchen und sonnige Lagen In wohnen. So linden
sich z. B. zahlreiche der hier in Betracht koiiiinenden Arten auf
der ilombacher Heide, die wohl der westlichste Punkt ist, wo
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siidust licht' Pflanzen in grösspipr Anzahl zusammen vorkommen.
In SiuUleiitsclihiud sind sie illl»r^'^leiIlt^^ verbreitet nur an den
KalkaMi;iiifr»^u des Schwäbischen und Friiiikisehen.iura:^'^') nördlich
finden sit v ch in S.ichsHn auf sonnigt^n Anhöhen und ant Uyvs
im Süden des Hiii/es. Durcli das llifsseiide Wasser wibreilet
geben diese l'tianzen an ^^e^-iL'uctm (Mtrn weilei' nördlich in
den Thäleru dni' grosiseu J?lrt»hie . in l^rniidenburg habeil sie
sich Uänfi? aut di ii Diluvialhiigeln an{.^esiP(l(dt i
Die südliche Zone mit Einsclduss d« r (dierrheinis( heu Ebene
und der Vopresen d«'( kl sich ungefälir mit (i nse t»a rh's deut-
scher Zone.^**! fiir «lie er die Edeltanne als i harakterpflanze
anführt, trotzdem sie als ( .ebirgsbewohner zur Cliaiaktei isierung
horizontaler Abschnitt! wenig geeignet erscheint. Einige andere
Baume sind ebenlalls auf die Z«ine be^rhränkt Zwei Sorbus-
Arten Sorbus hvbrida L. und S. doniestica L.. der bekannte
Speierling, und eine Eiche, (^uercus pubescens Willd., die in
Lothringen. Baden uml Böhmen vorkommt, in fjothringen in
die westlielie Zone iiberfrreifend. Die südlichen und südrKstlii lien
PHauzen, welche vorzugsweise dieser Zone angehören, sind
ziemlich zahlreich. Von südlichen Pflanzen, die also mit einer
Nordgrenze endigen, nenne ich Clematis recta L.. Dianthus
Carthusianorum L., Nigella arvensis L. Die südöstlichen Pflanzen
erscheinen in verschiedenen Genossenschaften, d. h. (Gruppie-
rungen von Pflanzen, deiien gemeinsam sind bestimmte Ansprüche
an den Standort in Bezug auf die klimati sehen wie auf die Boden-
verhältnisse, und für deren jede bestimmte Pflanzen, die sog. Leit-
pflaiixeil, charakteristisch sind.''-*) Eine dieser Genossenschaf-
ten, die von Low als «pannonische Association"-") bezeichnet
wurde, enthält z. B. als Leitpflauzen die zwei in Deutschland
Überhaupt vorkommenden Btipa-Arten, ferner Adonis vernalis L.,
Euphrasia lutea L. u. a.. die si( h sämtlich auf der Mombacher
Heide finden. Eine andere Gruppierung von Pflanzen, als deren
charakteristische Vertreter Cytisus nigricans L.. Peacedannm
Oreoselinum Much, und Scabiosa ochroleuca L. erscheinen.
Drnde's Cytisns-Genossenschaft. wurde von diesem in Sachsen
nachgewiesen, wo die pannonische Association fehlt. "^'j Aus
> diesen Angaben ersehen wir. dass diese Genossenschaft bei uns
fehlt, da von ihren Leitpflanzen nur Peucedanum im westlichen
Deutschland vorkommt. Alte genannten Pflanzen erreichen in
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Detttscbland eine nordwestliche Grenze und besitzen ihre Haopt-
Verbreitung im Südosten, insbesondere sind die Glieder der
sog. pannonischen Association zum gi-ossen Teil charakteristische
Bewohner der ungarischen Pussten und selbst der sftdrussischen
Steppen. Als besondere Bildungen dieser Zone sind noch die
Heiden und Moore der Donauhocliebene zu erwähnen. Die
Heiden, vorwiegend aus Mrica carnea L. bestehend, unteischeideii
sich dadnrcli von der norddeutschen Heide, w > i^rica Tetralix L.
und Calliuta vulgaris Salisb. die herrseheudeu PÜanzeu sind. Die
Huihebene südlich der Donau ist femer durch den Besitz zahl-
reicher Alpenpflanzen charakteri.siert. die mit dem Wasser
herabkommend sich oft au den Ufern weithin in die Ebene
verbreitet haben.
Die westliche Zone schliesst sich au die südliche an,
sie niisclii sieh mit dieser im oberrheinischen Gebiet und begreift
fl\r sich die Gebiete von Nahe und Mo.^el nebst dem zwischen
beiden Klüssen liejrenden Teil des Rheintbals Die Pflanzen,
weblie dieser Zone eigentümlich sind, sind zumeist südüclie
l'rianzen, die wesflicb weiter nach Norden gehen, also mit einer
Nordgrenze endigen, die iler klimatischen TJnie gleicher K.Hlte-
Kxtrenie « iitspricht. und in Frankreich weiter verbreitet sind.
Diese Zniu' bildet einen 'Peil dessen, was (irisebacli als
französisi he Zone bezeirlinete. und für die er als ("liarakterbaum
die Kastanie. Castauea vesca (lärtn.. anflilirt.*^) Näclist diesem
auch in ih-m oberrlieinischen (;el>ie( gedeihenden iiaum sind es
zwei weiteic Holzgewächse, die tür die Zone besonders charak-
teristisch sind . Acer monspessulanum L. und Bnxus semper-
vireus J^., als ein Vertreter der immergrünen Laubhrdzer. Der
genannte Ahoi ii ist in den Thäleni von Mosel, Rhein und Nahe
verbreitet und gelit auch an !;nhn und Main sporadisch anf-
wUrts. Der Buchs ist im engeien (Gebiet auf das Moselthal
beschränkt, findet sich aber auch im oberrheinischen Gebiet.
Noll, der die hierher gehörigen Pflanzen zusammengestellt hat.--*)
zählt au.sser diesen noch einige Arten auf, von denen ich
Heliosciadinm nodiflorum Koch, und Carum Bulbocastanum Koch,
ihres oflenbar französischen Ursprungs wegen nenne, sowie
Helleborus foetidns L.. die zwar nicht auf die Zone beschränkt
ist, aber hier allein grössere und zwar in den Flassthäleni eine
ganz enorme Verbreitung erreicht . •
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— 123 —
Die nü^^h^ ( stliche Zone begieift fli<' KUstenlaiif!-
srliattfii N(»r<l(lentstlilHiiils bis zur Oder und wird un^i:elalH-
begrenzt durch ein^ T.iiiie. die von Aachen Uber Wesel und
Hannover nacli Stetiin \rrljl'iitt Die Ausbildung dieser Zone
ist bedingt durcli den Kinrlu>s - Meeres, was dadurch be-
stätitrt wird, dass sieii die Zone mit demselben ("harakte!- längs
der Küste Frankreichs fortsetzt. Die Pflanzen, welche diese
Zone bewohnen, bedürfen eines milden Winters, den iiinen die
Nähe des Meeres sirbert: sie irehen also nie sehr weit land-
einwärts, so dass man die Zone ;mrh als die all an tische
bezeichnen kann, und p:ehen zu iirund, wo die Winterteniperatur
zu tieferen Graden sinkt, wie Anbauversuciie von Ulex europaens
in der Nähe Göttingens dartbaten.^*) (iHsebach rechnet auch
diese Zone ihres klimatischen Charakters wegen zur französischen,
obwohl der tharakterbaum dieser Zone, die f^delkastanie, in
diesem nordöstlichen 'l'eil fehlt. Für diese Auffassung spricht
indessen eine andere Thatsache. die Verbreitung der Stechpalrae,
Ilex aqtüfolium L. Diese gehört im Norden streng der atlanti-
schen Zone an, findet sich aber schon im Mittelrheingebiet bei
Kreuznach, also im Bereich der westlichen Zone, und häufiger
noch im oberrheinischen Gebiet, dem Übergangsgebiet der west-
lichen zur südlichen Zone.
Die für die atlantisclie Zone charakteristischen Pflanaen
sind Bewohner von Mooren und Heiden der daselbst ausge-
prägtesten Vegetatiniisfonnationen. Die in ihrer Vegetation
oneDdlich einförmigen Moore des nordwestlichen Deutschlands
weisen einige Pflanzen auf, welche auf die Küstenstriche be-
schränkt sind, z. B. Myrica Gale L., Narthecium ossifragum Huds.
und eine besondere Form der verbreiteten Orchis maculata L.,
die Grisebach als 0. elodes beschrieb. Als ( harakterpflanzf
der Heiden der atlantischen Zone ist Tor Allem Erica Tetraliz L.
zn nennen; von sonstigen Erica-Arten findet sich nor noch
£. dn^^a L. im nordwestlichen Teile der Rheinprovinz, während
die Kttstenstriche Frankreichs sahlreichei'e charakteristische
Arten dkser Gattung aufzuweisen haben."')
Lokal gehen manche der sonst noch dieser Zone ange-
hörenden Pflanzen weiter landeinwärts.
Die östliche Zone nrofasst den Nordosten Deutschlands
und geht westwärts etwa bis zur Oder. Tn Schlesien mischen
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— 124
sich ihre Vertreter mit solchen der südlichen Zone, so dass
Schlesien ein ähnliches Ubergangsgebiet zwischen diesen beiden
Zonen bildet, wie es zwischen der südlichen und westlichen
die oberrheinische Ebene dai*stellt. Dieser noKlrtstliche Teil
Deiitscblands steht mit Russland in oöeuer Verbindung und
enthält in Folge dessen einzelne Pflanzen, welrlio von Osten
her verbreitet nielir oder weniger in Deutschland eindringen.
(Genügende klimatische Ursachen fl\r die westlichen Vege-
tationslinien dieser Pflanzen sind bis jetzt noch nicht an-
gegeben worden; sie sind also wohl blos durch die Ein-
wanderung von Osten her bedingt. Von Holzgewächsen,
welche der Zone angehören, nenne ich eine Weide. Salix
acutifolia Willd.. deren Verbreitung an natürlichen Standorten
in DeuUicUlaud allenliim-s fraglich erscheint. Von sonstijren vor-
zug8Weis(> auf die Zone beschränkten Pflanzen nenne ich PulsatiUa
patens MiU., Dianthas arenarius L.. ('ami)anula sibirica L.
Die mittlere Zone endlich begreift den Teil Xt»rd-
deutschlands. der nach Abgrenzung der Randzonen übrig bleibt;
sie bildet einen Strich, der sich von der Oder bis zum Rhein
dnrcli Brandenburg, den nördlichen Teil der Provinz Sachsen,
Brannschweig, das sttdliche Hannover und Westphalen in einer
Breite von etwa 25 Meilen erstreckt. Diese Zone ist dadurch
charakterisiert, dass sie keine ihr allein eigentllmlichen Elemente
besitzt, dass vielmehr die charakteristischen Formen aller vor-
genannten Randzonen sich in ihr mischen, mehr oder minder
in sie eindringend ; die Flora dieses Teils von Deutschland
nennt daher Grlsebach auch »eine Vereinigung von Gewftehsen
der verschiedensten Heimat, die der centralen Lage des Landes
gemäss anf ihrer Wanderung durch ähnliche Klimate sich hier
begegnet sind.*"*) Wir sehen fkberhaupt, dass Deutschland
kein selbständiges Florengebiet repi-äsentiert, sondern dass die
deutsche Flora zu den Floren aller Nachbarländer in Beziehung
steht, mit ihnen das mitteleuropäische Florengebiet bildend.
Deutschland besitzt auch keine endemischen Pflanzen — abge-
sehen von einigen als Art immerhin zweifelhaften Hieracien —
d. h. keine Pflanzen, die innerhalb der Reichsgrenzen ihren
alleinigen Yerbreitungsbezirk hätten.
Diese Einteilung Deutschlands in pflanjfengeogi*aphische
Zonen möchte ich indessen nur als ebien Versuch angesehen
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126 —
wissen, da die mir vorliegetideii Arbeiten über diese Fragen
nicht ansreiebend sind, nm einen Einblick in alle pflanzen-
geographischen Yerhftltoisse des gesammten dentschen Reichs
zu ermöglichen.
Na( li(ieiH vorstehender Vortrag fcelialtt ii war und druck-
fertig vorlag, kam irh in den Besitz von Drude's: Atlas der
Pflanzenverbreitung ((lOtha IJ^)^?^ iiinl fand darin meiiie Ans-
nUinuiizeii im (tanzen bestätigt, ^\'as zunäclisi die vertikale
• ilifilcrnng betrifl'f. so untersciieidet Drude nicht ilir niedere
lierjiTe^ion : die höhere Bergregion erscheint hei ihm als ^mittel-
europäische Nadeiholzregitjn'' in Harz. Kliün. Tliiiiingerwald,
Erzgebirg. Sudeten, Bi»hmerwald. Schwarzwald und V ogesen —
wie sieh aus dem beifieir»'lu'nen Profil ergibt — in derselben
BegienziHif! : dasselbe gilt tür die Hochgebirgsregiou, die Drude
auch im Erzgebirg unterscheidet. Bezüglich der Horizontal-
gliederung entspricht der slidlichen Zone ungefähr Drude's
zweite Abteilung der Zone der mitteleuropäischen Wälder, der
westlichen Zone einschliesslich der oberrheinischen Ebene und
Württembergs die erste Abteilung derselben. Die atlantische
Zone wird in Drude s Atlas ungefähr begi enzt dui < h die Xord-
grenze der mitteleuropäischen Zone und weiterhin durch die
(irenze der atlantischen Str&ucher gegen östliche Stauden, die
ö8tli<lie Zone endlich von der Odermündung ab durch die
Vegetationslinie von Campannla sibirica bis Schlesien.
ErIXaterungen.
1) Grisebacb, Die Vegetation der Erde. Leipzig 1878. I p. 7d.
2) T?«''nntzt werden hierlM'i fnls^fTulf» Arhfitini :
Für dft«« Rir<tiiir»'l>iti:'' • Fiek, Flora von Sclile.sien. Breslau 1H81.
„ „ Krzgf birg: ü «» p p e r t, Skizzen zur Kenntnis der rrwSlder Bflhroenx
nnd Schlemene. Nora acta XXXIV.
, den Han: Mitteilnngcu von Metzger in Bot. Ztg. 1851 p. 8fiO.
» , Schwarzwald: Hoff mann, Sliinen ans dem Schwarswald. Bot.
Ztg. 1853.
„ , Bühmerwald: Göppert, Skizzen etc.
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— 126 —
Nftcb die seil Forsebern eigibt deb folgmide mi^icbeiide Hohen«
gliedernng (Hüben in m):
Meeeniehinie
Engebiiigft
Schwamifild*) i BMaennM
1
aoo— 1200
dOO-660
—600 Region
1800-fiOOBegi
Vorgebirg I Hittelgebirg
6.70-1200
dee Ackerbai» 400-700 | des Feldbane»
und der Boche Mittlere Beg.
600-1000
600-1000
Uocbgebirg ; Keg. <1. Tanne (00 -1350 Heg. der Buche
• KontAne Beg. ,
1000-1140
Beg. d Weide
1000-1460
lieg.d.Ffehte
1200—1600
Hocbgebirg f
j
, 1350—1500
i Alpeetn Beg.
3; Verzeichniss der Pttanzen der Bergregion des deutschen Mittelfebirgs.
Ausser den nutvr 2 genaimtcn "VWrkeii wur<1<'u 1)»Miuf7t
Die Floren von Willkomm, üarcke, Fiek, >ackel, i'rantl,
Cftfliecb, DoscK nnd Skrlbt; ferner:
C. Hfiller, Bin Ausflog auf den ThVringerwald, Bot. Ztg. 18&1.
H. V. Mohl, Über die Horn Wllrttemberirs Wllrtt N'aturw. .Tuhresheft«. 184&.
R a fl 1 k •> f (' r. Die Vegetationsverhältnisse d. bayr. Waldes Bavarin II.
Hoff mann, Prtanzenarpalstndien n. Narlitrfigo zur Flora des Jlittelrhein-
gebiets. Berichte der Oberbes«. GeseiUchaft für ^'at.-Kunde. 12, 13;
18-26.
Hildehrandt, Flora v. Bonn. VerbdL der nat Ver. Bheinl 1866.
Eblert, Flora a. Winterbg. Dat. 1865.
Wirt gen, Veg. der Eifel. Das. 1866.
*) Regionen ohne U^heuangabe. Die Zahlen nfteb nngefllhrea Be-
rechnungen meinerseits.
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— 127 —
Sehnlts, Ornndzage zur PhytMtetik der PA^li. PöUidiiA 1868—66.
Berichte der denteebea botaniachen Geedlaehaft. Bericht derCoimiiiseioii f. d.
Erforschung der Flora v. DenUchl. 1885 u. 1886.
Die Artt'ii mit ♦ gehören der lioliercn Herfrr-cfri^n an. ' bedeutet all-
gemein verbreitet. £b. dass die Art auch in der uorddentschen Tiefebene
auftritt.
1 48. *C<mTOUeria Terticallata L. ! Eb.
1. Woodei« Ureiitia. R. Br. Sb.
2. Polypodinm Fhegepteris L. !
3. „ Dryopteri« L. I
4. A»pidiniii Orenpteris '
5. g Ii»b,ituni Sw, ! Eb.
6. * , l^tiultitis Sw.
7. ♦ a acdleatnm Sw.
B. * , ugulare Kit.
!). ♦ Cy.stopteris sndedea Br, n. Illd.
10 Aspleninm Adiantnm nigmm L.
11. , viride Huds.
12. ^ fontannm Bernii.
13. Seolopendrium officinanun Sw.
14. BlecbnaiD SplcMit Wth. !
lö. *I^eopodiiiin Selago L. ! Eb.
, annotinnm L. !
17. , coroplanatnm L. I
18. ♦Isnete» lacuatris I.. Eb.
19. * » eebinoüpora L.
20. ^SelaginellR helTetie» Spring.
21. Elynius europaene L.
22. Poa sudetica Haenk. ! Eb.
2B. CalamagnMti^ Halleriana DU. Eb.
24. ^ montana Host.
25. Carex alba Scop.
26. , depavperata Oood.
87. * , panciflora Lghtf. Eb.
28. * Scheut bzeria palnstri« L. Eb.
2». »Orebi» glob- <a L
30. „ »ambnciua L. Eb.
31. ♦Gymnadenia albida Bich. 1 Eb.
38. Plataotbera Tiridie Lindl ! Eb.
88. CephaUmthera enrifolia Bch. !
34. ♦Listera cordata R. Br. Eb.
( 'orfillorbir.a innata K. Br. Eb.
36. Luziila Fnr.-feri HC
37. ♦ , niaxinia I)C. : Eb.
88. , albida DG. ! Rb.
30. Tinnens filifbrmis L. Bb.
40 ♦Veratrura album L.
41. *ätreptopiu amplezifoUiw DC.
I
48. «Lilian bnlbirenim L.
44 . Martagoii L. !
4') Salix silt^'iiara Willd.
46. Alnus incana Dr. '
47. ^Thesinm alpinuui L. Eb.
48. , pratenie Ehrit.
49. Daphne Lanreola L.
50. B Mezorenni L. ?
51. Knautia s^lvatica Dnh
52. *Petasitos i»ll»us Uärtn. ! Eb.
53. *Uomogyne alpina Cas<).
64. Innla Conjrza DG. Eb.
65. ^DeroDienm Pardallanehee L.
5^>. * „ anfttriaeam Jacq.
57. *.\mira montann L. ! Eb.
58. Seoecio .Tacquiniaiiu'i Reichb.
5t). j. nemoreui^iä L. !
60. , spatbulaefolius DC.
61. Oirmnni pannonicimi Oand.
62. „ heterophylliim All. Eb.
()3 ♦Carduus Personata Jcq.
64. C^nfanren nicrra L.
65. n piirygia L. ! Eb.
6(>. , montana L. ! Eb.
67. Apoeeri« ft»etida Ues.
68. Picris auricnlata Sehnltibip.
60. Prenanthes purpnrea L.
70. *Mulgediniii alpinnm Cass.
71. Crepis succisaefolia Tsrh. Eb.
72. Hieraciimi suecicum Fr.
73. , canescens Schleich.
74. , caeunm Fr. Eb.
75. g aaxifragum Fr.
76. üalinm «"axatile L. ' Eb.
77. Sambttcu^ raceaio^A ].. !
78. ♦Lonioera nigra L.
79. 8 alpigena L.
80. Pjröla media Sw. Eb.
81. Stacbys alpina L
82. MyoBOtui qrlvatica Hoffin. l
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— 128 —
Cvno^lossnni montArmni Lmk.
84. Ecbiiiospenniim detlexuni Lehm.
85. Litboüpermuiu purpui eo - coeru-
lenm L.
86. Polsmoiiiam eownlemii L. Eb.
87. Atropa Belladonna L.
88. Scropimlnria Scopolii Hoppe.
89. Digitalis luirimrra I,. 1
90. , anibigua Murr. !
»1. VwonicA aporia L. Eb.
92. V montana L.
03. *Melanipyruni .«vlviitieiini L.
94. Enplirai«ia roenilni Tausili.
95. Lysiinachia nemornni L. !
%. *SoldaDella montana Willd.
97. *Qentiana Aaclepiadea L.
98. Haeqv^ Epipaietü DC.
99. Astrantia major L. Eb.
100. Libanotiä niuntana Crtz. Eb,
101. *.Meuni athamanfi( um .Trq.
102. * Imperat<)ria Ostruthium L.
103. lAVseri)itium Siler L.
104. * . latifoünm L.
106. • , ArcbangeUca Wlf.
lOß. Myrrhis odorata Scp.
107. * Ardiangelica ofticinalis Koftm.
108. Anthrif^nf nitida i^nke.
lU^. Cbaeropliyllum birsutum L. Hb.
110. , anremn L. Eb.
111. PleuToapenuiim anstriacnm Holfin
112. Saxitrnp;a decipiens Ehrb.
1 1 :t. Chryftosplenium o)>pogi|;ifoUum L. !
114. Ribe« alpinnm L '
115. S«>duni Fabaria Kocb.
116. Circaea alpina L. t
117. Pirns Aria Ebrh.
118. » torminalis Ebrb. Eh.
119. CotuneaHtcr vulg^aris Limll. '
120. Cotone-a«iter toinentosa LindL
121. Sorbus Ancuparia L.
122. Rosa cinnamomea L.
123. * « alpba L.
124. . '«ptnuHfolia Dem.
125. , rubrifoHa Vill.
126. Rubu8 saxitilis L.
127. ♦Trifolinni spadirpnm L. I Eb.
128. Corouilla montana Scp.
129. BhanuiiB aaxatilii L.
180. Hercttrialia pemaia L. \
131. *Qenilinm sylvaticum L. !
132. „ lucidum Kb.
133. .\rer P<:eudoplatauuH L.
134. Polygala Cbamaebuxus L.
m. *VioU bUloim L.
196. Arabii braiticaafoniiii Wllr.
137. ^ HallMi L.
138. . petraea Lmk.
139. rardaniitie trifolia L.
140. Dentaria bulbittra L. !
141. * „ eneaphylloa L.
142. , glandulusa W. K.
US. • digitata Lmk.
144. , piunata Lmk.
14.') Tblaspi alpeätre L.
14i>. Lunaria rediviva L. ! Eb.
147. UiscQtella laevigata L.
148. Tbalictram aquilegiaefoUnm L.
Bb.
149. * Ranuncnlw aeonitifoliuH L. !
150. Tro]liu8 euroi>:i«^M^ L. Kb.
151. Hellebonis viridis L '
152. ♦Acouitum Lycoctonum L. !
1Ö3. * „ Napcllus L. I Bb.
154. * « Tariflgatnm L. Eb.
165. * , StSrkeannm Rb. Bb.
156. Actaea spicata L.
Von ilen 156 Pflanzen dt;r Bcrrrteuimi sind demnaib allgemein ver-
breitet K" Arten = 34",,,; der hülitTeii lit>rirrtt;i(>n ;j;-elii'iri;ii an 4H Arten,
damatt^r 11 allgemein verbreitete. In der norddeutschen Tiefebene finden
sich wieder 43 Arten, damnter 16 der oberen Region.
4) Cystopteris sudetica, Salix silesiaca, Cirsinm pannonictira, Hacquetia
Epipnctis Arabis Hallt ri < 'ardamine trifolia, Deutaria eneapbyllos,
glanduio»a, zusammen 8 Arten.
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— 129 —
5) A«|ileiiiuiii fontaiiiiiii, Isoete« ecliiui«pura, (*arex alba, I>a]Aiio Laareola,
Itoronicam Pardalianches, Apomris foetiila, Ron nibrifolia, Cotooeaater
tomentosa, Rhainnns saxalili», Dentaria digitata, pinnala, ziuammen 11 Arten.
6i C;irex depaaperata. Luziila Furntcii, tiieracium i»a.\ilra^iiti.
7) Ea ergibt rieb nach «Ueaen und den vorau^gegiuiguuen Erörtemn^j^eu
folgende Begreiusnng der Begicmen in den Ibnptgebirgen :
niwoinMtiB EriinMii» Harz SolumninM BÜbiitninld
31H)— iüü 3(X)— 7t)0 ;JÜ0-6Ü0
t ...
rmere Itergreg. I'ntere Hergreg. rntereBergreg. 400— HOO
üntereBergreg.
4KK)-10öO isOO-lÜOf»
700 12()0 700— Obere lk'rgre^^ Untere Bergre«.
( »berr- Bergreg. Obere Kergreg. H00~1H(X»
< )bere Bergreg.
1060-1140 1000—14«)
Alpine^R^on Obere Bergreg.
1200-1600 '
.Ml>ine-I{egiou 1800—
Alpiue-Kegioii 14rx)~i47ö
Alpiae-Begion
Ob im Eragebirge eine alpine Itegion ausgebildet ist, Itonnte ich ani«
dem mir vorliegenden Material nicht ersehen.
8) Venelchnis der Pflanzen der alpinen Region des deiHachen
Mit Anjrabe ibrer Virbroituiii; in <len linnptgebiijrrn.
Su = Sudeten. .'^ ^ Si bwurzwald, V — Vo^etsen. B — Böbuit-rwaUi, H = Harz.
1. W(Mi'!«in byperbort a IT Br .S
2. PolvjMtdiiim nliit'sttt' Hpjie Su S V B H
;i Allo!*nrii» (ri8i»u> Brhd Su 8 V H
4. Lycopodinm alpinnm L Sa s V B H
5. Selagiaella aptnnloaa A. Jtr Sii S H
<». Pinns niontaufl Mill Su S V H
7. JunipeniA nana W Su
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Sa
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8
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10. , laxa Hkf
8ii
11. „ cne<'ia Sm
Su
Stt
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Sa
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, . Sa
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16. Carex rnpestris All
17. . riirifla ( !oo*l
11
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21. « sndetica Pwl
, . Su
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32. , hfMtAU L
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39. , arifoUns All
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41. tripteri!« I
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42. Soabio««n lurida Vill .
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48 i^enocii) .stibalpinii^« Köcb
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49. ( ineraria erispa Ja«(j
4 • ^ « 1
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62. Hypodiaaii nnillon Vill
Sn
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' - 131 -
öö. Mulgedium PIumiiM-i DO S \'
Orepis blattariuides ViU 8 V
f sibirica I Su
58. , grandidora Tausch Su
59. Hiemiam ftnrantiacnm L Sa S V r. Li
. alpittm» L. . . . Su j< V H
ftl. , ni^esceus Fr. . Sit JI
ß9. - pallidif<»liutn Kuaf. Sil
U3. „ >'ndeti« uiu Sreriil)ir Sa
ß4. „ uigiiiuui l echtr 8u
ß6. , bobemicnm Fr .Su
66. „ ütygiiim l'echtr, Sa
»17. , TiUosiini I Su
BH. , voiro^ia« um y
GU. . W'iiiiini ri i erlitr Sil
<0. ^ atraiuiii Fr !5n
71. , rupicolam Fr. >;u
72. , albinani Kr 'Su
7:t ^ Kng:leri l'(»( Utr. . . , jju
74. «. :isi»eruliiin Frpvii Sn
7^1, , -ilf'*inrMni Kr^r-
76. , im^vbareuiu Wiilt V
77. , Htrictnin Fries jiii S \'
78. , ri])h*euni redm- Sm
71). , prettanthoides tili Su S V
„ coryniliu.Kum Fries SSll S V
. innloidfs Tnusrli i^U
S2. Civuiiiiinulu barltatii I Sii
83. „ .Scbeuclizeri Vill Su s 15
84. iJnnaea bctrealis L. Su Ii
8&. Plaiitago monuna Ijoalk Sn
«<i Veronica bfllitlioides L Su
H7. , »axafilw Scop SV
- alpiua r . Sa
8U. 'l uüiiirt ulpina L Sn
tlO. Pedicttlaris folioaa L. V
in. , flodeliea Willd Su
Rhinanthus alpiim» fianoijr. Su B H
'•H. Bartnia alpiiia T Su S V
*.I4. Kuplirasia uiontana .lord. Su
liö. ÖrobaucLe .Scabiuaae Koi b V
im. Aodroaace obtuaifolia Kl .>a
97. , caniea L V
i»H. Primnia Aurimla L S B
SW. . niiuiina L Sa
lOf). Siildanelln nlpina L. . ' S
101. Gemiana panuoQÜH Siop |j
9*
L.icjui^L.ü cy Google
— 132 —
102. Gentkna Intet. L.
108. Swertia i*« r< imis L.
104. lleiim Miirolliii;! (JNrtii Sn S V B
105. r(inif>st"liiiiiiii t.itaririuii Fi.Hi-li.
106. Augeliia itvieiiaica Syr, . ,
107. SAsifraga oppositifolia L. . .
lOB. , Aizoon L
109. « «tellaris I
110
111.
9
112. , bi volle- lioer
115. Sednin dasypbyUnm L. . .
ll<>. . ftlpestre VUl. . .
117. , ftiinnnni L. . .
US. Kpilobhuii alsüiefV.limn \ ill
119. , anagftlliilitolium Lnm Sn S V B H?
120. n ttutons Schmidt .
121. « ' trigonnin Schrk. .
122. Pirua Chameme.'ipiln!« CrU.
123. „ intermetUa Elir. .
124. .Sibh;\I<lia procunibens L. .
125. Püteutilla anrea T
12B. , alpeätris Hall . .
1^. Alehemilla Asaa Sclnitn. .
128. , alpina L. ...
129. Eilbus Chamaetnorua L. . .
i;{0. Gemn raontanuin L. . . .
131. Hi'dyjiaruni obscnnini L.
1H2. Einpetnim »igruiii L Stt S V B H
Sn
1:^5. Cera^tiuni macrocarpum Schnr.
13Ü. Gypsophila repens L
i;J7. S^ilene ni]>e8triä L
138. Viola lutea Sni.
S
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Su
s
V
Sil
\
Sil
Su
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V
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V
Sn
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V
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V
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II?
H
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141. Anemone narci<<siflora Ii
1 12 „ alpina L -^n V H
143. Delpbiniuni elatnm 1 ^"
Dazu korameu noch einige «leni s. lnväbisrlien Jura Hliein angebürende
Arten :
144. Sali.x glabra Scop.
145. Hieracinm buplenroide:« ()mcL
146. . Jaeijnini Vill.
147. Kuiiliiasia tüpiua Law.
148. AndroMee lactM L.
149. Athftiiiaiita cretensis L.
[hO. Draba aizoides L.
151. Körnern saxafiü* I.'rhl)
ItVi l{i\miiK\ihi« niuutiijiu> W iM.
1Ö8. Crepis ali)estrid Tanscli. uitd
ld4. Oentian» obtnsifolia Willd. in Thflringen und im Bngebirg.
Von 154 der alpinen Begion des deutachen Nittelgebirg:« augebSrigen
Arten beeitzen:
Die Sudeten 111. davon anssclilieiMlich ö2 Arten.
Sclivv ;ir/.\val'l h;\, , n ^ r
Vuge.seu 45». „ , 7 ,
HObmerwald 27. ^ , 2 ^
Hans 24, , , 1
Voll diesen .\rte» tiiiden »leb tenier:
im >ii;li\v!ib. .Iura V.K davon auascbliesslicb 10 Arten.
Krzi?tbir;,'e \H, . „ — ,
Thüringer Wald !>. , , — ,
Fichtelgebirg 4, , » — »
Rhön 3, „ » — »
Kothaargebinr 1, , , - ,
0 Arabiü llall»*ri I-. uad Thlaspi alpestre I.. sind nach .\sihersuu
I Verlidl. d. b< r Vereins d. Prov. Brandenburg 18(i4i durch die Mulde in die
Ebene herabgctlihrt.
lü^ Die Pdauaseu der Bergregiou, vvekhe iiu Nurdeu iu der Ebene
wiederkehren^ eind in der Tabelle unter 3) aufgefllbrt (mit Kb. bezeiebnet).
Von Pflanzen der alpinen Region finden »ich im Norden in der Ebene:
Scirpiis cac«>i'!f '^u-i L., Salix pbylicitoüa I-. , Betula nana I. , Hieraciiim
anrantiacinn !.,. ^'vvertia perennis f.. "^.ixitrau;! .\izoon I... Pint< inter-
media Ein- i;ul>ii> rhaniaemoruii L., Entpetrum nigriunL., Liuuaea borealis L.,
zusammen K) .Arten.
11> Im Buurtanger Moor treten nach Qrieebacb (Übor die Bildung
des Torfe in den Emsmooren, GOtt. Studien 1845 u. Gee. AbbandL Leipzig
1880) von Qebi]^|iflanzen Mitteldeutsehlantls auf: Kmpetrum nigrum L.,
TiVcopodinm Setago L., Sciipus caespitosus L., (ialium «axatile L., Schenchzeria
pahiätrifl L.
12) TeigL lioew, Über Periudeu und Wege ehemaliger PHanzeu-
wauderengen im norddeutschen Tieflande. Linnaea 42. p. 537.
13) Grisebach, Die Vegetationelinien de» nordureMliehen I^ntscb*
laadH. OOttinger Studien 1847 n. Ges. Abbdl.
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— 134 —
14 i-' bacli, Vc'getntionslinieii. — <jcriidt, Die üliedernng der
«leutj-theii Fi'.ra. l'rotjr. Healscbule Zwickaa. 1876 ih 77. Die Arbeit war
mir leider nur tni Auszug, den Loeir (Linnaea 42) glebt, xngünglich.
lAi Vgl. Loew, 1. c. p. 527.
liit Cunincii, K.\k.-n»ra f. d. süUüiftlirhe DentHchlaud. Augsburg 1878.
17t Loew, I. f.
IK) Ve^etatiiiD der Krde. p. 9H.
r.» Driuli". dl«' Vi'itt'iluiii,' und ZiHiiiiiiiieii.-^etxuug i<.stiicltt'r rtUmzeu-
nucliaftfii ii) der rmyubiiu«; von Dre«deii. Festschrift der Dre^^den lH8ü.
'JO- Loew, 1. i*. |>. iiiiX.
il) Drude, 1. v,
22 t driüebacb. V'e^fetatiuu ilcr Krdc i». i)5>.
28) Noll. £iiiige dein Kheiiitliale vtm Bingen bis Coblens eigeutfiui-
livhc l^flanzen und Tliiertv JabrcHbericht des Vereins f. Oeogr. n. St«ti«>t.
I**niiikfurt a. M. 187H.
24 1 Uri.sebacb. Vegciaiiun d. Krde p. H7.
25) Das. I». 63».
2t»i Das. p. 233.
*
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Die nutzbaren Uesteine und Mmeraüoii
zwischen Taunus und Spessart.
Beschriebeu vuii
Dr. phll. Friedrich Kinkelin.
Auf Vmiila88UD|r des Vorstaudes des tedinisdien Verein»
in JTtankfürt liabe ich in folgendem einen fberbliclc Ober die
(vesteine nnd Mineralien zu geben gesucht « welclie zwischen
Spessart nnd Tannas, al^o im Untermainthal und in der Wetterau
einsebliesaUch der von Fluasthälem umgrenzten Landrttcken.
oflbn gelegt sind nnd wai'en, nnd weldie eine technische Ver-
Wendung finden oder find^ können; auch fiber den Taunns hinauf»
nadi Norden bis an die Lahn habe ich manchmal gcgi irtlen.
Nicht die Frage, welchen Nutzen hat das Gestein, oder
wie könnte dasselbe nutzbar gemacht werden, ist die erste und
die zweite Frage, die sieh der Geologe stellt, sondern : welche
Stellung nimmt dasselbe in der gculu^isohen Zeitbestimmung
ein, wann ist es entstanden : dann : welche Anbaltsimnkte geben
uns seine Beschattenlieit oder etwa dif in demselben einge-
betteten ortfaniscben Reste und Spuren, um iiälieren Um>tände
seiner Bilduiiti /u erkenutii lerner; litizt dasselbe- um Orte
.seiner Entstehung oder bat es Ort."-vei;iiuiti iiiint u n inliren und
welche? So mögen denn die im folgenden eingestreuten te<'li-
nischen Notizen mit dem guten Willen eines (ieologen ent-
schuldigt werden.
rns»*r Gt.ljitt lugiiml im Osten, wo der Main autbört
sieb durch den Buntsandstein, der die westliche Spessartgrenze
bildet, in engem Thal durciizuwindti) . wo er also mehr ins
Freie tritt. In das vnn uns zu besprechende Gebiet hat er
«4neii gut Teil der obertiächliclien Gebilde zuß'etraffen und sie
in demselben in den Thälern und an den Hungen abgelagert.
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— 136 —
Sein Lauf AscUatteubiirg- Hanau bezeichnet ungefähr die
östliche Grenzlinie; derselbe ist zum Teil durch Senken bestimmt,
ond eine solche ist eben die Tbalebene Aschatlenburg- Hanati :
zum Teil hat er sich seinen Weg durch Erosion selbst ge*
schalten, wie zwischen Hanau und Niederra<l.
Wo der MrIw wieder eine mehr südlicl\p Kiclitung nimmt,
also bei Höchst, trifft von Nordost ein weites Tlial. in dem
sich Hügelziige vom (Yebii-g gegen die Nidda abdachen. £s ist
die untere Wetterau.
So bleibt zwischen den lieiden 1 111*1 läuten von Main und
Nidda eine Scholle stehen, ein so<;. Laudrücken, der last aus-
»chliesslicli aus tertiären (Gesteinen sich zusammensetzt.
Wir haben oben durch den Flusslauf dir (^stgrenze unseres
Gebietes gezogen; wir können sie auch durch die dasselbe be-
gleitenden Gesteine bezeichnen. Es sind von Süden her bei
Aschaifenbarg hauptsächlich sehr alte krystalline Gesteine ver-
schiedener Art, unter welchen Gneisse, gneissartige (Gesteine.
Granit und Quarzitschiefer die Hanptformen sind. Weiter
nördlich trifft man noch geringfügige Reste von Zechsteiu-
Dolomit und noch weiter nördlich ein wenig Älteres Gestein,
das sog. Rotliegende, das seiner ganzen Zusammensetsung nach
sich als eine marine Strandbildnng von mehr oder weniger
grobem Korn ausweist.
Viel gleichförmiger ist die westliehe Grenze ; sie stellt sich
als ein Ki).-SW. streichendes gefaltetes Gebii*ge dar. das» weun
es aui'h stark abgetragen ist, noch ein ungeteiltes Ganze bildet.
Ks baut sich aus krvstallinen Schiefern und darauf gelagertem
devonischein (^uamt auf. Auch hier haben «^ich wenige Reste
vcm RotUegei'idem — zwischen Hofheim und Lorsbacli und bei
T^angenhain — erhalten, die also dort, wo sie sind, den un>
mittelbaren Rand des Beckens bilden. Sonst stossen aber die
jungen Beckenausitlllttngen unmittelbar an das (Gebirge an oder
greifen doch wenigstens nicht weit Ober des.sen Rand.
Während sich nun das Gebirge auf seiner Sfidseite ziemlicli
steil erhebt — die höchsten Höhen, welche sich kettenartig
aneinandeiTeihen, erreichen 880 m, also fast 800 m Aber dem
AVasserspiegel des Mains bei Franki^trt — dacht sich das Gebirge
auf der Nordseite nach der Lahn allmählich ab, bildet also
daselbst mehr eine von einigen Flüsschen durchfurchte Hochebene.
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— 137 —
Südlich des vou Hanau bis zum Einlauf iu den Rhein bei
Maiuü ziemlich ostwestlicli, schliesslich auch südwestlich fliessen-
den Maines dfhnt <\rh emo mit jnntren Anschwemmungen erfüllte,
stark bewaldete Hochtiäche aus. die siidlicli vou wenig sich
heraushebendem altem Gestein, oberem Rotliegendem, begrenzt
ist and südwestlich allmählich in die Bheinebene verläuft.
Wenn wir uns nun vergej^enwftrtigcen, dass der oben be-
zeichnete Raum während einer nach hnnderttausenden von
Jahren zahlenden Zeit ein weites von salzigem, dann brackischeni
und schliesslich süssem Wasser erf&lltes Becken war, das hei
Beginn der Bildung desselben, welche durch Senkung erfolgte,
auch mit dem Meer in Sfld und Xord in Verbindung stand, und
dass nur an wenigen Stellen, wie bei Vilbel. Gronau, Kilian-
stätten n. a. 0. n(»ch alte Felsen stehen geblieben sind und zu
Zeiten Ober den Wasserspiegel hervorragten, so begreift es
sich, dass es eben nur relativ Junge SchwemmgebUde sind, die
uns in der vorhin umgrenzten Landschaft begegnen.
Es sind Thone, Sande und Sandsteine, femer Kalke, (Ge-
mische dieser und endlich Braunkohlen. Dazu kommen dann
noch die Emptivmassen, die aus dem Inneren emporgepresst.
zu massigen Tjagem sich ausgebreitet haben.
In gelöster Fonn wilren dann mvh das Kochsalz von
Nauheim, die KohlenslUuv des Vilbeler Wassel s und Cronthals,
der Schwefel wasserst ort' der ( iriiidbnnnMMi Frankfurts und Weil-
bachs etc.. fiberliaupt die mannigfache Salze enthaltenden Mine-
ralwässer, die in unserem (iebiet hervorbrechen, anzuführen.
Erst am Fusse des Taunus stusst ii wir auf Krzlagerstätten.
anf Eisen- uutl Mangan-Krze. web lie sich au< Ii weiter um Ue-
birgshang hinauf und auch im (M-liirirc darbieten.
I>ie (Jewinanug der Metalle, des iuseus. tiudet heute
nirgends mehr iu unserer l^andschaft .statt.
Treten wir nun genauer in die Besprechung jener Gesteine
ein, welche in einer kurzen (Charakteristik derselben, in der
Angabe ihrer Fundstellen, in der Art ihres Vorkommens Qber-
haupt und dann der ihrer technischen Verwertung bestehen soll.
Unser Thema Hesse eine Gliederung nach geologischen oder nach
technischen Gesichtspunkten zu. Wir werden das Material, dem
letzteren zu entspreclien, hier in den Vordergrund stellen.
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— 138 —
Thone and Sande sind Zenetzongsprodokte des Ge*
birges. welche darch Transport mehr oder weniger eine Son-
deniDg nach der Grösse nnd dem Gewichte ihres Kornes« also
eine SchlAmmmtg. erfahren haben.
Diese Zersetssungspiodakte. ihre Mischnng. ihre Kigen-
tfirolichlceiten richten sich natürlich nach dem Gebirge, dnrch
dessen Lockerung, Verwitterung. Zerstörung sie hervorge-
gangen sind.
Thone. Kst verKtelit sich so leicht« dass die feinsten
Scblammteile — es sind dies die thonigen — je nach den
<jesteinen, aus welchen sie hervorgegangen sind und nach dem
Grade der y^ersetzung und AussDssung von recht versclüedener
Zusammensetzung nnd demnach auch vun rersWiiedener tech-
nischer Verwendung sind. Beimischungeu von Kalk. Sand,
Kisen etc. schliesjsen man« lie Verwendung aus, wie sie ander-
seits anderen Gebranfli bedingen. Thune mit starker kalkiger
Beiniisciuing nennen wir Mergt^I.
Die reinsten Thone s\\u\ diejenigen, welche nur aus
kieselsaurer Thonerdc bestehen. Solehe Thone fehlen uns
völlig: wohl aber kommen welche vor. die nur relativ gering-
fügige Heimischung« n haben, welche die st In Lreschätzte Kigen-
schaft der Fenerfestisrkeit der reinen Thone wenig beeintraLlitigeu.
In Parenthese die kur/e Bemerkung; l>er Ur<|uell der
diversen Thone sind die verseliiedeinii Feldspate in den
krystallinisch kr»nuV»-ii und schiefrigen Gesteinen der (iebirge.
in den «uaninn. I'«ir]»hyren. Basalten. Gneissen u.a. Die \'er-
unreinigung »1er riiou»- >ianiint vor Allem von den mit jenen
Feldspaten dns krvstHlliniselie (lestein zusammenseUciuleii an-
deren kie^rUaiueM Mineralien lier. den »ilimnjern. Hornblenden,
dem Spri( ii et« . und dem (^uarz. dann aneh von dem anl dem
'Ji-ansport zu I allig Heigemischten.
Feu ert'e s t i «jf k e i f T)ei" fenei ic^ii' Tlion dart. tla ei dein
het'tigslen Öfenteu^r witler>ielien ^<'ll. kt ine Alkalien, also keinen
Kalk und kein Kali etc.. aber an«)) neben diesen keinen Sand
enthalten da >nli ]{H eine Vergla.sung veranla.ssen würden. Vom
fenerfestrii Thon verlangt man vor allem, dass. wenn er auch
vielifcielit sciioii in niederej- 'J'euiperatnr ''Güldsciimel5?hitzei
benrinnf'mb' Sinterunir »'rtalirt . «Itwli in diesem Zustande aucii
bei sehr liuher Temperatur beharrt, im heuer also stellt und
^ kjui^uo i.y Google
— —
trägt. So können schwerer schmelzbare Thoue trotzdem un-
geeignet zu feuerfesten sein . weil sie von der beginnenden
Sinterung verhältnismässig rasch zum völligen Schmelzen oder
zu sonstiger l)elViriiiiuiuiig ha tschrcilt n.
Heine Thone, welche neben der i . iiipii kieselsauren Tlion-
erde iitM'li unzersetzteu Fiddspat ciiili.iltcii — es sei dies ur-
spriiiiiilii Ii (»der dur>.li >i>;iter»; Beimengung sind das Material
zur Herstellinig des Porzellans.
(tc'isenheimer Porze 1 1 an t h on. Von soklien 'J'lioiien
ist ntii in weiter N;ilu' nui »lei weisse Thon*) am Kotenberg bei
(Jeisenheini liekannt. Kr ist aus h inein lasrerartig im t^uarzit
eiilliallcn« ji Keldspatgestein Adiuol lini rii \ erwitteruns" her-
vor^regansren Seine Struktui- liisst no, ij diejenige des in i),ii ,tlle-
lepipedisclie Stucke kliutendon Keldspatffesieiues erktiinen.
Derselbe soll früher in eine» /elbnifnln ik in Duisbuig zu
Tassen u. dergl. verarlteitet worden sein: jetzt geht er nach
der Tluniwaienfabrik l'iiebrich.
Kö« Ilster PtM zellan Mitt»' vorigen .lahrliunderts hat
sich in H(h1i'-i ein. Por/ellaufabrik etablirt . welche sich be-
deutenden Hnt(-,s i i freute. sieh jedoch infolge der Konkurrenz
Von Meissen. Krank enthal und Herlin nur bis in die letzten
Jahre des 18. .Tahrhuinlerts hielt.
nie KraL'e liegt zunächst, ol» das Material zur Kin-
tVilnimu- dieses Fabrik.ttii'iis/weiues eben in Hörljst \'eran-
lassung galt ^ Iti diesem h alle miissien wir es in unsere heutige
BesprechiniL: mii cinbeziidien.
Ans dt in 'jan/* kiirzlieh ersrliiiMienen Werk von Zais
iiber die H<H iisier Porzellan - Manufaktur eninahm ich dies-
bezüglich, dass diese Voraussetzung: nicht zutritlt . dass viel-
mehi' da!> Material zuerst Dresdener Masse« aus Nürnberg
*) Analjse deu PurzeUautho»«» \on (teMeiilieim. mitgeteilt v«m Herrn
A. Reit8!4, Orabenbesitzer daselbst:
Kieselsäure ttsJ
TlioTicHf^ ä8
Kirtfcüüxjd 1,01
Kalk 0,01
Wasser Hfif,
Mai^esiA KaH und Verln^it (MiH
riiyllitqaarzft.
üiyiiizeQ by GoOgle
— 140 —
bezogen, war. dass später hauptsächlich süddeutsche Kaoliulager
den Bedarf deckten, also z. B solche von Obemzell bei Passau.
Zuletzt heisst es: „1790 lieferte der Btti'ger Korn zu Aschaffen-
burg Erde aus der Gemeinde SchweiDheim,*) unweit Aschaffen-
burg gelegen. Eine Belobuuttg von vierzig Dukaten, die der
Kurfürst fftr Auffindung einer guten Porzellanerde ausgesetzt
hatte, war dem gliicklichen Entdecker, dem Schiffer Korn, zn-
gesprochen worden . "
Weiter heisst es im Zais schen Werke, dass in der Nähe
der Poizellanfabrik sich ein weisser Flugsand, der voll erdiger
Teile sei. fand. „AVenn diese weisse Erde durch Schlämmen
vom Sande abgesondert werde, erhnite man eine passende
Porzellanerde, von der ancli in Höclist (tebranch gemachi
worden, aber auf eine so ungeschickte Art. dass das Porzellan
lange Zeit nach seiner Verfertigong im Magazin zersprang.*^)
Man habe daher von dieser Vermischang abgesehen und den
Sand zum Streuen im Ofen verwendet/
Mir ist nur denkbar, dass dieser weisse Flugsaud aus der
Höchster Gegend, „der voll erdiger Teile war", der unt^ Nied
liegendejangtertiftre Thon und Sandthon ist***> ZaisfUhrt übrigens
fort: „Es kann nicht entschieden werden, ob diese Nachricht
auf Überlieferung beruht, oder ob sie sich wirklich auf Versuche
mit dem Flugsand stutzt, der bei Nied vor den Thoren von
Höchst und der Stadt gegenüber auf dem linken Mainufer zu
Tage tritt; es wird sich wobl nur um diese beiden Vorkommen
handeln.*^ Die Reinigung des ans der Feme bezogenen Thones
vor dem Schlämmen bestand in HOchst nur im Herausschneiden
der schwarzen, braunen und gelben Flecke aus den zusammen-
hängenden Knollen. Zahlreiche Formen von HOchst kamen
nach der Steingutfabrik zu Damm bei AschafTenbnrg.
♦i l'her S<-hwt'in1i««(iii<r TlioHe tindt-t sii'li in Kittel. Skizze «1er i?»*"-
ifnu!«tischen X^rliiiltnisse .\*!(harteiiburj^s 1H40. nur «lie Notiz, datj^i »laselüpt zwei
ZiegelbUtteii den dort vorkoinniendeu verwirtencu Scliicferthuu de» Buntsaiid-
steines zur Steinflnbrikation ▼erwenden.
**) Den angefllhrteti Fehler dea froheren iider Steten Zosprugens
zeigen alle /m sehr <rp<änevten Scherben, in welclien die Kieaelslnre in sdir
feiner Vernialilnntr v.irliaixlen ist; je feiner dif Verniahlnn-j. um weni^t^r
darf Säure »miic;' tührt wridt-n. je gröber, luu -> mehr. Dagegen trägt ein
mit Säure gesäiiigter Sclierbfii besser die «tlasureu ri.sselrei.
*^ PItocftnsehichten. Senckenb. Ber. 1H85 p. 214 n. 2ir».
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— 141 —
Neben Porzellan wurden Übrigens in Höchst auch kunst-
volle Fayence -Waren hergestellt.
Fayence. Eine Fabrik, welche schon lange Fayence-
Artikel in den Handel bringt. exi.«<tiert in hiesiger Gegend
heute noch - es ist diejenige von ilfiru Wilh. Dienst in
Flörsheim, hieselbe hat triHier und noch bis in die vieizi^^er
Jahre die Fayence aus dem Wickerer 'l'hou. der mit dem
Flörsheimer Tiioii geologisch iibereinstimmt, fabriziert. Die
Glasur war eine deckende Bleiglasur, alsK bleiische Ziiinghisur.
Da die Gebrauchsgeschirre von Fayence tür <lie heutige Zeit
zu idumi) waren, hat die Fabrik nacli und iiaili sog. Steingut
einsrefiihrt. wozu nun Thone aus der liayei isdieii J^lieinpfalz als
Kühmuterial dienen. Es ist ordinäres Kalksteingnt, was fabri-
ziert wird.
Feuerfester Thon. Korameii wir wieder zurück auf
die feuerfesten Tlume
I m das Seilwinden dei sellieii zu lündeni. mischt man die-
.selben mit Chamotte — es ist dies friili» ! sdion gebrannter
feuerfester Thon: man ersetzt die Chamotte aber nntn- Vm-
stäiiden auch ganz oder zum Teil durch (^uarzsand. was imnier-
liin ihre Brauchbarkeit schmälert, da vennösre des nie rastenden
Gri>s.ser Werdens, Treibens der (.^uarzkioiiei im Feuer ein Zer-
klütten der Steine eintritt, also ein Lockern des Getüges gerade
dann, wo man ihre Tragkraft, ihre Bestie ndigkeit im wirklit hen
Feiler in Anspruch nehmen will. Die cliamotte wird durch
Püthen zur Linsengrösse zei-stosseu. Das Brennen geschieht
bei möglichst hoher Temperatur.
Den Kuf dei- Feuerfestigkeit haben bestnide^rs alte 'Hione
aus der Steinkcddeiiioi iiiation : sie kommen aber hier ebenso
wenig wie Steinkohle stlbst vor. nach welclier vor einigen
Dezennien mit «iro.sser Energie und l)edeutendem Kostenaufwand
bei Vilbel und im Mainthal gesucht, welche aber nicht gefunden
wurde. Es halten sich die Voraussetzungen, auf welche hin
man jene Bohrungen gemacht haU derweilen als nicht zutreü'end
erwiesen.
Die feuerfesten, fast kalkfreien, zum Teil auch fast eisenfreien
Thone unserer Gegend sind zum grössten Teil geologisch junge,
sogen. oberpUocäne Thone, welche als Kinlagenmgen in
Sanden nnd sandigen Thonen mehrfach und in ausgiebiger Weise
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- U2 -
aiu Fasse (U'< Tnnniis vorkommen. Dieser an ihunen reiche
tertiäre Scliicliiunzii^ iohri in }re\vis>.er Höhe dem (iebirge. Fin-
den (Geologen sind diese tSciiichten nicht allein in dem junff-
tertiären Süsswassersee gleichzeitijr aborelag-ert. sie erscheinen
ihm auch, untereinander verglichen, ihrer (lesteinsbeschatienheit
nach, ziemlich Ubereinstimmend. Die Technik ist diesbezfiglidi
viel empfindlicher. JSo werden wir in der Folge .«lehen, dass die
Verweuduntr dieser Tlione eine ziemlich mannigfaltige ist.
Analysen, welche diese \ erschit .lenli. ii wiederspiegeln würden,
besitzen wr von diesen 'i'honen leider uitht.
Von industriellen rnternehmungen. welche voraefiglich auf
diese oberplioränen Thone begriindet sind, seien zuerst die-
jenigen erwähnt, welche sich die Herstellung feuerfester Pro-
dukte zur Aufgabe gemacht haben.
I>as eutfeniteste \\ erk i.st dasjenige bei Obermörlen in
der Wetterau (Otto 8chulzej. Das umfangreichste Werk, welches
die fragliclien 'rimne etc. zu feuerfesten und .siurefesten Pro-
dukten veraiiuittt die in den verschiedensten Industrieen in
chemischen Fabriken. iiasfabrikMi zur Herstellung von H«»cli-.
('upol- und Schweissöfen etc.. in tellulosefabriken und ander-
wärts Verwendung finden und den %veitesten Absatz haben, ist
dasjenige von Ernst Boeing in Bad Nauheim.
Sfldlich von Münster, zwischen Soden und Hofbeim, ist
die Fabrik feuerfester Steine von Gebrüder Sachs.
Mttnsterer feuerfester Thon. DasMUnsterer feuer-
feste Material ist fetter grauer Thon und weisser oder fleisch-
farbener Sandthon, dem auch (juarzsiUcke beigemengt sind.
Im Sommer wird das winterlicli gegrabene und ausgefroren<*
Material angefeuchtet, dnrch ein Walzwerk gemengt und, soweit
es C^nai-zkömer enthält, zerstossen. Die von Hand gearbeiteteu,
lufttrockenen Steine werden nun in den Ofen*) gebracht. Nacli-
dem ungefähr 40 Stunden die Steine zum Zwecke des Trocknent«
von Rosten ans erhitzt worden sind, wird starkes Feuer gegeben,
welches man zwei Tage anhält. Das Produkt sind nun die
feuerfesten, hellklingenden Steine.
*i I'cr Oieii iliostr Fubrik Imt üilgcu'le Mart-j.<e; 12' Jlieite, 14'
I.Kiige uud 10— ir Hiibe. « r g< Htatt6t nach ein«' Ziiiral»e der Stmkoldeu
von «heil.
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" 143
Wie scbcoi aDgedeutet, dient hier zumeist der im Thon
selbst eingemengte Qnarzsand zum Magemachen und Hintan-
halten des Schwindens und Springens; auf Verlangen wird aber
auch Chamotte beigemengt.
Thon im Gebirge. Wo »ich innerhalb des Gebirges,
trotz der nnerm&dlicii thatigen Erosion Plateau's erhalten haben,
da können auch filtere, aus der Zersetzung des Oebirges hervor-
gegangene Thon-Ablagerungen restieren. Solche Thone Icenue
ich von Ebentlial und oberhalb Notgottes nördlich von
Geisenheim. Die letzteren gingen noch vor kurzem als
fenei*feste Thone an das Biebrich er Thonwerk; das haupt-
sächlichste Material, was ans hiesiger Gegend stammt, wird
Air das Thonwerk bei Dotzheim gegraben; es ist geologiscli
derselbe Sandthon wie der von Mfinster. Die Fabrikate sind
nach freundlicher Mitteilung von Herrn fiettelhftuser feuerfeste
Produkte jeder Art, Gasretorten, Gasofensteine, Hochofenstehie,
Sänresteine, femer Flur- und Trottoir-Platten in verschiedenen
Farben und Mustern.
Bei Kiedrich war eine Thongrube »Feuerfest" im Betrieb;
ihr Thon sei kalkfrei. Ob, wo und wozu er verarbeitet wird,
konnte ich nicht auafindig machen.
Tor Jahren sdi^t auch ein Lager wie das von Notgottes
in der Nfthe von Naurod (Grube Schlicht* i ebenfalls flnreli
Tagbau ausgegraben und zui* Herstellung feuerfester Hacksteiiu',
Mutfein etc. verwendet worden zu sein; ansseideni wurde der-
selbe auch (lern Hocbheimer Thon, von dem wir später iiocli
Näheres mitteilen niiissen. zur Fabrikation von Fayence un<l
Ofenkacheln beigemischt.
Von .solchen im Gebirg ehemals auslebenden Tlionen mögt n
iiuii \ ielfach die am Fuss des (iebirgas und im 'J'hal gelegenen
unmittelbar stammen.
* F>^uort<'stor Thon vi»ii (jrabe .S( lili( lit bfi Nanv fl, Analy.ie von Prot".
11. Freseuiiis 1862. .1. Fritz, Ilochlieini's Mineralreichtiim, WiesbaUeu 1882.
Kieselsäure 75,04
Tbonerde 19,45
Eiienoxyrl 0,11
Kalk 0,08
Wa<s*tr 0.25
Magne»<ia, kali u. Natron 0,25
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— 144 —
Diejenigen innerhalb des Iieckens sind in den letzten
Jahren besonders und zwar dnrcli Bohrungen errtMcht worden — ich
denke an diejenij?en im Stadtwald und bei Nied. Sie sind aber in
Tiefen {relepren, welche die technische Ausbeutung: sehr erschweren.
Wir erkennen. da8 geologische Alter ist bezüglich der
Verwendung des Thones von keiner Redt utnng:. nnr die Zu-
sammensetzung und die molekulare Form seiner
Bestandteile, besonders der Kieselsäure, bediniren
die Verwendung derart, dass oft gerin irf iij^ige Bei-
mischunireii den einen Gebrauch ansschlie^isen. den
änderten bedingen.
1\ Ii n gen berge 1 Tht)n. Nodi nicht sicher anfgekläit
ist die Kntstehungsgeschichte des Klingenberger Thones,^ der
seit Dezennien wegen seiner Feuerbestiindigkeit zur Herstellung
von (rlashäfen und Schmelztiegeln in alle Welt wandert und
zwar zu einem hohen Preis. Von der I. (Qualität**) ist der
Preis per Zentner 2,8—3,3 Mk., von einer TL Sorte*'') 1.0 Mk.
*) Nach fttttttiel, BaTarift, IV. Band, 1. Abt. i>. 64 und 65, liegt
«lie'^er Thon niiicliti^er Stock in einer imüdenfbrnigen Vtttiefnnu; des
lUintjiaiKl^ft'in und ijehört zn «len tertiären AMnircniniren, welclie in \ erbin-
«lunff ik< rlif'ini-flien Tertiiirl»i^< kon« in einer kK-increa JUn lit in der Tlinlnu;;
de:* Mains aiiiwarts ^kh ahsvt/A* u. IHe untersten AbluguruQgeu sind die in
ihren reineren Sorten vielfach benntzten plsattschen Thone von AM'haffenbnrg,
welche weiw, grKuKch weira, gelblich und rötlich rorkommand (an der Hanauer
Straaie «wischen Galgenberg und ZieKellK rcr am Wej^e nacli Dannm eine
>ffif hti^'-krit Ids zu 12ni erreicliten. In ileni.sclbcn ist stellenweise cinf li<;uitiTli,
Hraunkulil-' t iiiir''I vift^T (»io-i r in li<dieni .Niveau Heyen lc Tltnii von Kiinirt^n-
berg, ilei'henliardi u. a. » >. wird aisu wubl im selben .sinn zu deuten sein, wie
der von NolgotteR nnd Ombe fk-hlieht im Taunuf.
Klinerenberfirer Thun lH7ä Dr. Vöhl in Kflln.
1. gualitÄt.
IL i^iaiitat.
Kieselsäure
Tbonerdf
Kisenyx.vd
0,482
Hpnren
Spuren
Siitiren
0.(K)4
().(K);'.
11.801
0^237
51,o:m
:52.(K)1
4.2 ir.
Ü.458
i!$]niren
Sparen
Spuren
() (K»4
0.128
Kalk
Magnesia
Mangan
Alkalien
>Johwefel
Organ. Substanz
\\'a:>'Ser
Verln«t
— 145 —
Er gebt, jedes Stück Thon nuit dem Gememdestempel versehen, in
Fässer verpackt, nach England, Amerika etc. Da der Selbstkosten-
preis pro Zentner nur etwa 25 Pf. beträgt, nnd der Verschleiss
etwa 9000 Tonnen ausmacht, ist der Gewinn, den die Gemeinde
Klingenberg macht, ein betr&chtUcher — eine glückliche Ge-
meinde, in der es keine Steuern gibt, sondern jeder Bfirger &m
der Gemeindekasse alljährlich noch fiber 100 Mk. erhält.
Der Thon kommt in Klingenberg in Xestem vor; die gute
Qualität scheint allein auf die Gemarkung Klingenberg be-
schränkt, da bisher alle von Konkurrenten aufgewandten Kosten
nicht von erwünschtem Erfolge waren.
Mfknsterer Backsteint hon. Von ziemlich ähnlichem,
jedoch nicht so gleichförmigem Aussehen wie jene feuerfesten
Thone von MQuster sind andere Thone am Fusse des Taunus
von gleichem oder wenig geringerem Alter. In einer grossen
Ziegelfabrik und sechs kleineren Ziegeleien werden sie in Ifttnster
verarbeitet nnd stammen aus den Graben, die auf der Östseite
des Lorsbacher Kopfes gedünet sind. Nach Mitteilung von
Herrn Baron v. Rein ach ist die GesteinsbeschafFenheit der
römischen Ziegel auf der Saalburg und derjenigen, welche ans
den Mttnsterer Thonen hergestellt werden, völlig flberein-
.«ttimmend, so dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass schon
zur Rdmerzeit bei Mfinster Ziegeleien waren. Die heutigen
Ziegeleien von Munster bei Soden datieren fibrigens nicht weiter
als 100 Jahi-e zurück. Da dieselbe Formation wie bei Münster
auch in der Hombnrger (regend, z. B. bei Dillingen, entwickelt
ist, so werden die römischen Ziegel der Saalbnrg wohl aus
näher liegendem Thon hergestellt worden sein.
Ersteigen wir noch die Höhe, welche von der Hofheimer
Kapelle nach dem Lorsbacher Kopf zieht, so treifen wir audi
Thone, aber von ganz anderei* Art: sie werden dann nnd wann
gegiaben : heuer wurden sie aus einem Schacht im Dreigraben-
schlag ausgebeutet. Sie sind weiss oder zartgelb, locker: die
Luckerlieit danken sie dem sehr ieinen eingemengten Sand von
SericitschiefertVagnienten. Sie werden wohl zum Anstrich dem
Weissbinder dienen.
l^ierstädter T Ii on waren. Dem Alter wie der (le-
steinsbescliaöenheit nach den Thonen vuii .Münster ualiestehend
sind die Tl»*»iie, welt he in Bierstadt gegraben und gebraunt
10
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— 146 —
werden. In den zwei grosseren Ziegeleien Bierstadts werd<'n
Übrigens zweierlei Thone verarbeitet nnd liefern die verschieden-
farbigen Verblendsteine, die wir an den frenndlichen Bsckstein-
banten Wiesbadens sehen.
wahrend die in Bierstadt selbst anstehenden granen, gelb
gefleckten, jnngtertiären Thone, rlie in ß— 12 dm dicken Lagern
mit Sand nnd Kies wechsellagem, sich rotbrennen, sind dagegen
die daselbst fabrizierten gelben Verblender ans einem gr&nlieh-
grauen, geologisch Ulteren (mittelmiocanen) . von Kalkmergel
überlagerten, sehr mächtigen, ungeschichtet scheinend«»n Thon-
lager unterhalb der Bierstädter Warte gebrannt. Nach Mit-
teilung von Herrn W. Ritzel wird dem zu gelben Verblendem
bestimmten Thon etwas Lehm von dem oberen, rotbrennenden
Lehmlager beigemischt. Als Schachtsteine werden Feldback-
steine gebraucht. Ausser den verschiedensten Blendsteinformen
werden auch die verschiedenen Ziegelformen — Hohl-, Well-
nnd Fiachziegel — hier fabriziert.
Da die Thone sehr fest und fett nnd demnach schwer
verarbeitbar sind, ist eine Verwitterung fAr beide Thone not-
wendig. Überhani)t gilt, dass man fetten Thon, besonders w*enn
er noch mit anderem Material gemengt wird, im Herbst und
Winter gräbt, über den Winter liegen, „auswintern" lässt und
das Formen, Trocknen nnd Brennen erst wieder im Sommer
beginnt Durch dies Liegen in nicht zn dicken Lagen und In
höherem Masse durch zeitweises XJmIeg<'n gewinnt nämlich der
Thon wesentlich. Die Wirkung des Winters besteht im Wechsel
der Einwirkung von Feuchtigkeit und Trockenheit, besonders
von Frost und Auftauen. Begreiflich sind letztere nur von
Bedeutung, wenn iler Thon stark durchfeuchtet ist, denn nur
dann wird das ein grösseres Volum erfordernde Eis eine
Lockerung bewirken. Mehr gelockert wird sich der Tlion in
der Folge leichter verarbeiten lassen, als wenn er sofort ans
der Grube, woselbst ci unter einem melir oder weniger grossem
Druck steht, lu Allheit geiiuninieu wird. Das ^Aussommern''.
d. i l;hiir*'re.s Liegeulassen während des Sonnners, dient dem-
selben /weck, da im Sommer häufiger Durchfeuchtiin^ und
Austrocknen einander folgen. Das Graben im Winter hat
übrigens auch den Vorteil, dass das Wasser zu dieser Jahres-
zeit Dicht solche Schwierigkeiten bereitet wie im Sommer.
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— 147 —
Diluviale 'l'lioiie. Die beiieiitciidsten Fabi'iken für
Verbh-ndstfiiic vt^arlifiteii noch Jüngere Tlioiie als die Mi'i]i>tt-i er
uihI Bierstadt^T Südlicli des Mains in dem irrossen \\'al(ikuini)lex.
\vt Ii !)er auf einem alten "Mainabsatz stellt, lieffen als oft bt»-
(lentende Tiinseii Tlnnie m diesen Unsssanden : es sind wohl Ab-
lagenmi-en in st-itlicli liegenilen. i nilifjen AUwasseni uns der Zeit,
da der damalige Main diese Sand- nnd ( MM idlmassen aulscliültete.
H R i n s t ä d t p r nnd ( i e h s p i t z e r T h o n. 8eit einigen
Jahren wird im Birmen von Pli. Holzmann Co. solcher
graner Thon gegraben und an der (Tehspitze verarbeitet.
Vor Allem aber sind die mit Sund und Sandthon weclisel-
lajrernden Thone vom Katzenbuckel bei Hainstadt zu nennen.
Die Fabriken (4ehspitze und Hainstadt stellen ftbrigens
fast eine Fabrik dar, da in beiden der HainRtödter Thon*)
verarbeitet wird.
Wälirend in Gehspitze mit diesem premengt noch der Thon
Vom Rirmen und zwar in einem gewöhnliiUen Ringofen {]^ebrannt
wird, geschieht das Brennen des Hainstädter Thons in Hainstadt
ausser in einem gewohnlichen Ringofen aucli in einem Regenerator-
Ofen. Die Folge liievon ist, da.ss an der Gehspitze neben den
Verblendsteinen, die das Hauptfahrikat ausmachen, in wesent-
lich grösserer Menge sog. Vollsteine hergestellt werden, als in
Hainstadt.
Tm Regeneratorofen ziehen die brennenden Gase durch
mit zahlreichen Löchern versehene, feuerfeste, die Ofenkammem
*) Unnh >\\r- Freiniilliclikoit *le*« Herrn Philipp Holzmann sind
mir folgeiule von Dr. Tli. l'etfcrseu au.<tgefiU)rte Analysen von vier Proben
ilcs Tbones von Haiuatadt mit^eteik worden :
1 (Am
rtttlich gelb, urt
a. pUfltiflcli
Kieselsäuren). Sporen
vfui TirnnaÄnre 58.13
2
grau
.4
grünlich gelb
gelb, rauh nndl
ffiemlich kiesig
Thonerde
Kiseno.xyd
Kalk
Magneua
Natron
KhU
29,55
7,13
(6,19)
100,00
H3,06
26,75
(6.28)
100,00
70,52
J!«,7«
4,9G
o,4n
0.34
2,82
100,00
74,68
16,01
4,96
(6,48)
100,00
10»
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— 148
senkrecht durchsiehende Kanäle, in gewöhnlichen Ringöfen ge-
scbieht dagegen die Zugabe des Brennmaterials, der Kohle, in
den Kammern von oben durch Schfichte, welche eben von jenen
Vollsteinen gebildet sind. Diese sind daher mehr ein hier not-
wendiges Cbelf das die höchste und auch wenigi^r gleichmä^sige
Glut aushalten muss und somit die im übrigen Teil der Kammer
aufgebauten Yerblender vor zu grosser und ungleichförmiger
Hitze zu schützen hat. Es liegt in der zweckmässigen Feuernngs-
filhrung, dann in dem geringen Kalkgehalt der Thon« von Hain-
stadt und Gebspitz, dass in den Holzmann*schen Fabriken die
Verblender durchaus gesintert, also nun mehr nnporös sind. Der
geringe Kalk- etc. Gehalt erlaubt eben die Sinterteroperatnr zu
erzeugen, ohne der Schmelztemperatur zu nahe zu kommen. Der
Schmelzpunkt der Hainstädter Tlione lie^t nUmlich, nach gütiger
Mitteilung von Herrn Pli. Holz mann, bei 11— 1200* C. der
der (^elispitze bei 9()0— 10<X)° C, der der sog. feuerfesten
Klingenberprer Thone bei 16(X)" ('.
Man gewinnt so auf der (iclisi)itze Jälirlii h 6 Millionen
Verblendsteine und l';, MiUiunt n Vollsteine, Hainsludt labriziert
ungefcilir das Doppelte an Verblendern, .lu Vollsteinen aber
wesentlich wt-uiger als die Fabrik auf der (Jelispitze.
An irrosseu Meng-. Press- und Fonnniaschineu >\\u\ an
der Liehspiizr drei, in Hainstadt sechs in Thätigkeit.
Es bedarf kaum der Jieuitikuug. dass ganz gleichniässig
gebrannte Vollsteine, die hauptsäehlieh als Kanalsteine Ver-
wtMulung finden, auch als Verblender <lieiieii k«»iinen. Die übrigen
Vollst eine i;eliiHUcht man zur Ilintei niaiieiung; bei manchen
Vollsteinen, den soir. Klinkein. isl die ^Mlnnel/icniperatui ei--
reicht, d. h. sie sind \ <-llio xcrglaste Backsteine : sie rinden für
Slalliiliasterungen u. dergl. Absatz.
\"tin den beiden Fabriken weiden r<ite. i otgelbe und irelb«'
Wrblender Iiei-jiestellt . die ausscldi^'^'^lirli II(ddstf^ine ^ind. Es
sind hier lM->nn(leis zwei rnistiinde. wrldie die Farbe liediniren:
der eine isi der Ki.<eii^n-lialf . der ainiere L'nisland von niiiidesten.N
gleirlier Iledeumn^ ist 'lie Xatur der entweder oxydierenden
oder reduziei enden l'l.tnniie Während die letztere hellt i^ack-
steine erzeugt, werden durch erstere rote entstehen. In der
Unsicherheit, über die eine oder die andere Flamme zu veifügen.
))eru]it es. dass solche Fabriken nur im gritssten Massstab
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— 149 —
existieren künoen. wo die jrrosse Auswahl die ünsiclierheit
korrigieren kann. Wewn es auch kleinere Verblendsteiufabriken
gibt, welche sicher arbeiten, wenn sie sor^falti^ vorsrhmandien.
brennen rtc. su verarbeiten dieselben wohl ein durchaus gleich-
lomii^res Material.
Teil will noch bemerken, «lass die Trückeneiuriolitungen es
erlauben, dass in den bei<len Fabriken nur zwei Monate die
Ofen stillstehen.
Tn Hainfttadt weiden mx li Thoiiröhren in einen» l>es«>nderen
Ofen hergestellt, da dieselben wegen der Glasiernng besonders
gebrannt weiden müssen.
Im Anschlnss an die dilnvialen Thone von Hainstadt uml
(lehspitz mUssen wir noch solcher ^'edenken, die. mit gleich-
f})rmigeu. feinen Sauden bei Sprendlingen vorkommend, dort
zu Ziegel verarbeitet werden (W. Löf f 1er i.
Von zahlreichen Hüfuem und Zieglern wenlen in der Gegend
von Eppertshausen und Urberach aus den Thonen
dortiger liegend Töpferwaren, auch Backsteine, Dachziegel.
Drainierrohren hergestellt, und besonders erstere auf den Messen
in B'rankfnrt feilgeboten. FOr alle diese Gegenstände ist in
den sandigeren und rauheren, aber starken Thonen reichliches
Material vorhanden. Pfir die besseren Töpferwaren genügt« das
Material bisweilen nicht, weil man es unterldsst, den Thon hin-
reichend vorzubereiten und den Abbau der tieferen Schichten
in Angriff zu nehmen. iV. C hei ins, Krlftuterungen zu Blatt
Messel).
Thone von der Fechenmühle. Tn der nordöstlichen
Ecke unseres Gebietes, also nördlich Hanau, lagern sich auf
dem alten Braunkohlenthoue von R. Ludwig als Dfinensande
bezeichnete Sande, aber auch unmittelbar diluviale Sande, die
mit Kies- und Thonlagera wechsellageiTi. In dem Braunkohlen-
thon wurde, nach gtttiger Mitteilung von Herrn A. Bi egel-
mann in Hanau, an der Fechenmtthle in einem Bohrloch von
125' Teufe nahe 100' geschlossene Thonmasse. die nur von sehr
dünnen Schichten Braunkohle durchsetzt war, konstatiert. Dieses
Lager wurde in den fünfziger Jahren durch Schächte abgebaut.
Obwohl die Qualität sehr gut war und ganz den Thonen des
Westerwaldes gleichkam, wurde wegen zn schwieriger Wasser-
haltung etc. die Ausben tung derselben eingestellt.
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löO —
Die Thone, welche in der Folge in der Fechenmiihle ver-
arbeitet wurden nnd nocli verarbeitet werden, scheinen mir,
da sie über Sanden mit eingelagerten iri oben (Geschieben liegen,
die Mammntreste t^öliren. dilnnale Thone zu sein, welche nur
in iliMi l>epres!«ioiien, aus welchen der Saud dusgeitchweuint ist,
zu 'Ja^e ausgehen.
Ausser diesem Thon nnd den (^uarzsandt u lit-iiutzt (]ie
Danijifzif'trplei i>r. Knoblauchi noch den roten, teinen i^uarz-
sand von >iarkid)el. der dort von RasaU nbei lagert ist. zur Fabri-
kation feuerfester Steine : dieser Marköbf'ler Sand ist. nach Mit-
teilnnjr Herrn R i e ? e I ni a n n's. eine natürliche Sandchamotte und
wird vielfach als Formsand und zu fenerfestem Mörtel verwendet.
Die Fabrikate sind Falzziegel. Hohlsteine, feuerfeste Steine
und Köhren aller An. Ein besondenT Artikel sind Hohlsteine
aus poröser Masse; sie werden ans dem Thon, dem statt Saud
Sägemehl beigemengt wird, fabriziert, »o dass beim Brennen
eine birosstoinarliL^e Masse von relativ grosser Festigkeit ge-
wonnen wird. .Vis schlechte Wäimeleiter sind sie ZttDt Bau
von Eiskellern. Treibh;iu.<ern. auch billiiiei Wulnnuigen. da sie
verbaut schöne Blendsteine d u stellen und uiöglichi^t gut gegen
Äussere Kiilt»- srhützen. brauchbai'.
Im Hainthal, z. B. oberhalb Uauan. tritlt man kleinere
Backsteinbrennereien die fette alluviale Lettf'n verarbeiten,
jedoch nur zu kleinen Backsteinen.
T e r t i ä 1' t h 0 n von Bockenheim, iioiv und hochrote,
auch durch Maschinen gemengte, gepresste und geformte Back>
steine, welche nnt .\uswahl etwa nncii als Verbleudsteine dienen
können, liefert die l)amj»fziejielei von G. Hänsel zwischen
Bockenheim und (iinnheim. Sie werden ans einem eben daselbst
gegrabenen sehr fetten Thon hergestellt, der zum Teil von
verwittertem Basalt Überlagert ist Dieser Thon ist eine Ein-
lagerung in sclilichigen feinen Sand und feinen, lockeren Sand.
Um ihn zn lockern und dadurch das Schwinden zu mindern,
wird er mit dem schlichigen Sand innig gemengt.
Wir sehen, es ist zum Tei] die gr(yssere Gleichförmigkeit *
der Thone und die sorgfältigere Bearbeitung, unter Umständen
auch Mischung, wodurch die besseren Backsteine, die in den
neueren Bauten unserer Gegend zur Fa^de eine so grosse
Anwendung gefunden haben, gewonnen werden.
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— 151 —
Tertiärer Meere st li<»n. Einen alten, eigeuartigen
Thon von blaujp*Auer Faibe. fVinr-in Knrn. der wenijr feiiisandige
EinlagerungfPii enthält, baue» in Flörsheim die ("ementfabriken
von UyckerhoiT in Biebrich und von der GeKellscliaft
ffir Berg- und Hfittenban in Bonn znr Heratelluni^ von
Cement aus.
Klürslieim. Tn diesem Thon kommen fthnlicb wie im
i:*'rankfnrter Letten grossere Mergelkonkretionen von ellipsoidi-
scher Gestalt vor; sie haben ihm in Norddeutachland, wo er
X. B. in der Nähe von Berlin bei Herrosdorf etc. von gleicher
(^esteinabeachaff'enheit vorkommt, den Namen Septarienthon
eingebracht — eine Bezeichnung, die wir nicbt gebrauchen, da
wir im Mainzer Tertiärbecken kaum einen Thon und Mergel,
aUo von ver^tchiedenstem geologischem Alter und verschiedenster
I^schaftenbeit, kennen, der solcher Kalk« oder Mergelkonkre-
tionen entbehrte.
Dnrcb die in diesem Thon enthaltenen mikroskopischen
<iehäuse sehr niederer Tiere, sog. Foraminiferen, i$t derselbe
immer etwas kalkhaltig, was sich anch durch die Ansbltthnng
von schönen Gipsrosetten zu erkennen gibt.
Die beiden (irnben haben etwa eine Tiefe von 12 m.
Während sie der Breite nach nur etwa 250 m dem Main entlang
liegen/ wo anch die Verfrachtung geschieht, erlauben sie einen
weiteren Ausbau nach Norden.
In Breckenheim steht derselbe Thon auch an, wird
aber zn gewöhnlichen Backsteinen verarbeitet.
Mainthal, oberhalb b*rankfnrt. Diesen Flörsheimer
Thon findet man nun Main aafw&rts erst wieder, nachdem man
Frankflirt hinter sich hat. Hier im Mainthal ist er allenthalben das
Material, auf welchem der junge Mainkies liegt; anf ihm fiiesst
der Main zwischen Kenselstadt und Frankfurt entweder un-
mittelbar wie bei OlTenbach oder nur durch Mainsand von ihm
getrennt. Auf diesem Thon, der sich durch die vorhin erwähnten
Foraminiferen als im Meere abgelagert ausweist, sammeln sich
die Grundwasser des Mainthaies oberhalb Frankfurts, wie auch
die Wasser, die den Abhängen längs des Mainthaies entfliessen.
Ein hier angelegter Biiinnenschacht, der sog. Volgerbmnnen
am Röderspiess, fühi*t einen Teil .jener Wasser dem grossen
Bassin unter der Fnedberger Warte zu.
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— 152 —
T e m p e 1 8 e e m u h 1 1-. Auf dem linken Maimifer zieht jener
alttertiäre Thon sich durch OfFenbacli bis an die Kalkhtigel von
Bieber und erstreckt sich südlicli bis Uber die Tempelseemiüile
liiiia US. Au der Tenipelseeniiilde wird ein alterer tertiärer Thon,
welcher mir dem Klörsheinier Tlion in Farbe und (ibdchfönuijrkeit
ziemlit li übereintitimmt. sidi aber durch eine kurze, briickelige
Textur v«iii dem mehr schiefrigen Flörsheimer 'I'lion unterscheidet,
von Kalk, der merkwürdiger Weise in maui lien Schichten
zahlreiche (^uarzkieselchen eingebettet enthält, überlagert.
Es sind also wohl hier die Materialien xusauiuien \or-
handen, welche zur Fabrikation von f'eraent notwendig sind.
Cement gilt nämlich als ein Gemenire von gebranntem Kalk mit
durch Hrenueu aus Kalk- und Thunerde^ilikat entstandenem
Thon-Kalksilikat (25"/o Thon und 7o"/„ Kalk). Kalkmergel mit
20 — 2ä"/o in i^alzsäure loslidieni Thon würde allein zur TTer-
steilung vitii Uement dienen kimnen. Im Wassel' soll nun dieser
Kalk mit dem Doppelsilikate eine steinharte Verbindung bilden.
Tn Biebrich wie an dei Tenipelseemiihle (Gotthard (>t Co.*
werden demnach der Thon und Kalk zusammengemengt und die
Cementziegel bis zur vollständigen Sinterunu. also in wesentlich
höherer Temperatur, wie dies beim Brennen des Kalkes geschieht,
gebnmnt; überhaupt ist neben dei'iieliti<reii. immer «iieiehen Misch-
ung die richtige Tejiiperatur beim Brennen einer der wesentlichsten
Umstände zur Fabrikat inn branclibaren dementes Dvekerhofl'brieht
den Kalk nahe der HammermUhle bei Mosbach im Salzbachthal.
Krlenbruch. In dei- Mitte zwischen Ottenbach und
Tempelseemühle, am Erleubruch, ist eine Thonwarenfabrik,*)
*• Tliou vuQi Krlüubruch bei Ottenbach, Dr. Petersen.
12. Ber. d. Offettbteher Ver. f. Xaliurk. 1871.
QuarzsAud lin Knii und Sais9ilire iiiilOelieh> 23,80
Kif-t h Mire IttsUch 34,80
Thuucnle 16.(>5
Eisenoxyd 2,07
Eisenoxydul 3,00
Kalk 4,40
Magnesia 8,83
Natron 0,60
KaU 8,10
EiBenkies 0,65
Schwefelsäure 1,10 (0,84 Gip«'»
Koiilensäur« 5,00
Wasser incl. O^i— 0,3 orgm. Snlistanz 6,40
Chbr und Hanganoxydnr Sporen
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— 1Ö3 —
welche seit mehreren Jahren still steht. Hier wollten wert-
vollere Thonwaren ans demselben marinen Tlion, den wir von
Flörsheim beschrieben haben nnd der somit der den Tempel-
seemfihlen-Thon unterteufende 'i'hon ist, fabriziert werden. Eine
Hauptschwieri^keit sclieint darin gelegen zn haben, dass die
Tlionziegel und dei^leichen durch Trocknen an der Luft nicht
jrenflgfeiul Wasser verloren, so dass sie in geschlossenen Käumen
dnrcli < »tf nfeuerung getrocknet werden mnssten. eine Ausgabe,
welche wiihl der aus ihnen gelöste Preis nicht ertrug. AVie mir
mitgeteilt wurde, gelang Herrn Ehrenliardt schliesslich doch
die Herstellung guter Steine dadurch, dass er gebrannte, fein
gestossPTie .*^teiiie. dcH Thon magerer und weniger seliwindend
zn machen, demsell i n beimengte. Fabrikate waren Verblend-
steine, Ornamente, Drainierrtihren etc.
Tertiiirmergel. Tcli hätte nun nocli der Tlionmergel
zn gedenken, die vielfach mit alter Braunkohle wechsellagemd,
ztt irdenen Waren Verwendung fanden nnd finden. So existierte
vor etwa 2.') Jahren in Hoch heim (Grube Ufite Gottes,
Besitzer J. Fritz) eine Thon-Indnstrie im sog. Cyrenenmergel,*)
die wohl mit dem Erliegen der Braunkohlenfördernng daselbst
anch erlag. Bei Einschachtung hatte Herr Fritz auch Missgeschick,
insofern ihm Felder untersanken etc. Schon oben erwähnten wir.
dass fttr das Hochheimer Werk die Grube Schlicht bei Naurod
auch Thon lieferte. Das Werk wurde schon 1867 eingestellt.
Ein ähnlicher Thon wie der Hochheimer Brannkoblenthon
war es wohl, der vor ein paar Jahren in der Nälie des
Heiligenstockes (zwischen Frankfurt und Vilbel") aus einem
Schftchtchen gefördert wurde (Bomnater).
Hochheimer Mei s?el I8tiü. Proi R. Fresenius. J. Fritz.
HocJjheim's iliiieralreichtum etc., Wiesbaden 18B2.
Kiesel"*;uire :i.21 in Salz-'niirp lö.slirh 4(5.'.»7
Thouerile il,38 in Salz>ianrt' liisliclit 12.17
Kiseuoxjd 1,32
Eisenoxydttl 2fii
Mangaaosjdnl 0,14
KohlenaaureK Eiaenosydul 0.7.^
» Kalk 2b,9i
„ Ma£?ne<ia 3.72
ÜcLwelelsaurer Kalk 0,18
Wamer 4,2t
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— 164 —
Ein grünliclier. ziemliVh sandfreier .Mcrgtl. welcher, in
ö- n m Tonfp srelegen . eine AFäi htigkeit von < irr;i 0,5 m hat.
schmilzt unter der Silhors( Imiolzliitze zu braunem <4las: der-
selbe fand in der Fabrik tür emaillirte Metallgreschirre zu
Pinneberg u. a. (). zu dunkler Kmail Verwendung. Der aus
demselben Schacht aus 14 m Teufe geförderte, miude.stens ö ni
mächtige, blmuv zarte. .><andfreie Mer<rel fand zur Fabrikation
von guten, hellklingenden Töpferwaren Anwendung. Eben werden
dieste beiden Thonlacrpn tiicht irpf<"r(l<*rt,
FrMukfurter K ;i chel ofen f a briken. Eine alte In-
dustrie in Frankfurt isi die Töpferei und speziell die Fabrikation
von Kachclr.fVu : seit vier Jahrhunderten hat sich dieselbe nach
' der giirigeu Mitteilung von Herrn L. Kreutzer in zwei
Familien — Henkard und Kreutzer — vererbt. Dieselben
haben auch bis vor kurzem Thoue aus unserer (Tegend verwendet.
So wurde früher von dem Thon gebraucht, der bei lUschofs-
heim. am Fuss der Höhe finsteht, welche zwischen 8eckl)a< Ii und
Hochstadt längs des Mainthales sich erstreckt: rlerselbe ist
jedoch zu kalkhaltig. So lange weiss glasierte Kacheln beliebt
waren, wurde dann der Thon, der auf der Nordseite des
Wiek er er Berges gegraben wii-d. verwendet, (lutei- Thon
wurde auch ans der (liessener Gegend bezogen, während derjenige
von Leigestern bezogene zu qiiarzreich war. Jet^t wird fast
ausschliesslich mit Thon von Eichenberg in der Rheinpfalz
fabriziert; er brennt sich weiss: nur zur Herstellung dunklerer
Kacheln wird ancli Mßnsterer feuerfester Thon beigemengt.
Eine andere Ofenfabrik i<i Wurm) fabriziert ebenfalls
die eben beliebten altdeutschen i)fen und zwai* aus dem bei
A schaffen bürg gegrabenen Thon. Die Thone kommen dort
in grosser Ausdehnung mit feinem Sand wechseltagenid zunächst
Aschaffenbnrg im Thale vor: sie brennen sich weiss.
Eine Ofen- und Thonwarenfabiik, die mehrere Jalirzehnte
in Frankfurt existiert hat. ist eben aufgegeben worden.
Dass die Töpferei in früherer Zeit, von Beginn des 17. bis
Mitte des 19. Jahrhunderts als Kunstgewerbe betrieben wurde,
hat auch ein kürzlich in Sachsenhausen getbaner Fund vor
Augen geführt. Nicht allein der Brennofen, in dem wohl an-
unterbrochen seit mehreren Jahrhunderten bis anf unsere Tage
dies Gewerbe ausgeübt worden war, sondern auch zahlreiche
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— lob —
zur Herstellung der künstlerisch g:eschm<\ckten Öfnn vt^ wendete
Kachelformen sind entdp( kt worden. („ Frankfurter Familien-
bl&tter'' 1876 Xu. 252 und 253).
Von den Ofen- und Thonwaren- Fabriken in Wiesbaden
sind mir keine Mitteilungen geworden.
In den Thongruben nordöstlich von Frieürichsdorf, Dillinger
Gemarkung, liegt unter grobem Kies ein graulich weisser, teils
reiner bildsamer, teils sandiger Thon; dieselbe Tbonschicht
wird bei Seulberg seit alten Zeiten zur Häfherei gegraben
fFr. Rolle, Übers d geol. Verh. v. Hornburg u. Umgegend).
1. eh nie. Die rohesten Backsteine werden als Bussen
oder Feldbrandsteine in grosser Menge aus Lehm hergestellt,
der sich 1; als Au- «»der Wiesenlehm. d. i. junger, aus den ah-
geschwemmmten Verwitteraogsprodukten des Maingebietes be-
stehender rberschweninnni2:>schlamni im Untennainthal darbietet.
2) als Löss. der die sehr allgemein verbreitete Decke bis hoch
hinauf an den 1'aniiiis]i;in2r<'n und auf der hohen Strasse dai*-
stellt, der aber auch in der Wetterau und speciell im unteren
Niedthal die alten (Terdlle und Sande daselbst überlagert.
Beim Löss ist vorzQglich seine Lockerheit, das Durch-
zogensein von feinen Kanülen auffällig. Wo wir hbiigens in
jener (biegend keinen Luss finden, ist er zum grossen Teil schon
zu Russen verbraucht worden.
Beim Feldbrand genfigt Rotglut zum Oarhrennen, wobei
die gebrannten Steine ihre Porosität behalten sollen. Tu einem
solchen Ofen, der ans höchstens 200,000 Steinen besteht, sind
die in demselben nach aussen liegenden, gebrannten Steine rat,
die im Inneren des Ofens gelegenen hellgelblich. Steigert
mau die Temperatur weiter, so dass sie fast zu schmelzen be-
ginnen, so erhält man feste, harte Klinker, welche daher nicht
mehr porös sind und glasigen Bruch haben. Dieser Abfall, den
man hier Schmilzeu nennt, wird vorteilhaft zu Fundament-
maueiiing und Herstellung von ßetton gebraucht. Anderwärts
sollen solciie Steine zu Wasser- imd Wegbauten dienen.
Die Backsteine aus diesen Lehmen dargestellt, werden
hauptsächlich zum Aufbau der Innenmanern und der verputzten
Fa^adenmanem verwendet.
Von regelmftssigerer Form und gleichmässigerem Brande
sind die ebenfalls von Hand geformten, aber in besonderen
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I
- 156 —
Ofen. sog. Ringöfen, gebrannten Steine. Es sind dies die sog.
Ofenbacksteine.
Die grösste deraitige Ziegelfabrik wird wolil die Rödel-
lieimer von Ph. Holzmann & Co. si in ; ein ähnlicher Ofen ist
(Idjt riige der Baubank bei Prannheim. Während das 'l'ausend
Feldbacksteine nur If) 20Mk. kosten, löst man von den Oft-n-
backsteinen 22 — 25 Mk.
Es wäre iibrigens einseitig:, wenn man beim Löss nur von
der Kussenbrennerei und Alnilichem spräche und nicht der
Fnichtbnrkeit desselben, die den Wohlstand seines Gebietes
•bedingt, ge»li»ciite.
Zusammenstellung dci- mir bekannt gewordenen Analysen
von Thonen hiesiger (hegend:
Geisen-
heim
Schlicht
Klingenberg
1. II.
Qual. 1 Qual.
gellj j
«''^ ! gelb
gelb
Erien-
Kiselsäure
62,0
75,40
.•>s.i;(
70.62
74,58
'l*lin)i<^rde
2R.li
;LM''01
2:1 .V)
1Ö.04
1,!
".II
:;.ä4u 4,2 IG
7. In
4,lHi
2,07
8.0Ü
Kalk
0,1
0,49
4,40
Magnesia
Kb»
1.11
8,83
6,42
3^
2.tO
0,34
o.m
0.65
>i liucri-KiMiic
0,10
.1,00
Walser mid
org. Substanz
} 8=0
4,71
«,4Ö
Sandi'. Vorkomiiit'n Was nun die Sande angeht,
so sind solche vor allem, meist mit (ieröllen und Kiesen ge-
mengt oder wechsellagernd . in den heutigen Khissthälern in
bedeutender Kntwickelung zu tinden. Auch wo sie in höheren.
Ja in hohem Niveau an den Hängen dieser Tiiäler liegen, sind
es meist junge 1*' 1 u s s t e r r ;i < s e n , denen man entweder ihre
Abstammung aus dem Maingebiet oder aus der Wetteran oder
♦ Erlenbrnch, KJ^j-elsaure unlüslirh 2.3..H. löslich .S4,8.
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— 157 —
aus dem Taunus durch die GesteinsbeschalTenlM^it ihrer (Geschiebe
dentlich ansieht
Im Allgemeinen kann man sagen, je höher sie liegen, je
alter sind sie. In unserem von zahlreichen Senken durchsetzten
Gebiet ist freilich diese Begel nicht ohne Ausnahmen.
Zu den in der Jüngsten Tertiarzeit, der Diluvial- und
AUnvialzeit abgesetzten Sauden und Gerullen kommen noch
meist vielfarbige aus der mittleren Tertiärzeit, die sich nach
der oberen Wetterau fortsetzen. In Bezug auf diese vielfarbigen
Sande etc. weise ich auf die Sande und Kiese von Ecken-
heim und auf diejenige von der Strasse ngabel Frankfurt-
Vilbel-Olfenbach, die man eben wegen ihrer gelben und roten
Fitrbnng vielfach in den hiesigen Gärten sieht, hin. Hierzu
werden allerdings auch die diluvialen Sande von Ginnheini
verwendet. Die jungtertiären Sande und Kiese am Taunnsfuss.
wie die ftltertertiären von der Strassengabel vor Vilbel und von
Eckenheim fallen besonders dadurch auf, dass m nur aus
weissen (juarzkieseln des Taunus bestehen, während die
jüngeren, also die dilnvialen nnd alluvialen Sande, eine Bei-
miscbuug von Buntsandstein einerseits, wenn aus dem Main-
gebiet stammend, und von Taunusiiuarzit amlerseits. wenn dem
Taunus entfiilirt. erkennen lassen.
Verwendung. .Abgesehen von Wegbeseiiotterung wird
Wold die Herstellung von Mörtel ihre ausgiebigste Verwendung
sein: dann sieht nmn .sie am Ii /au Grundierung des Cements
verwendet.
In einer ^( liiuicu I\it >L:rii1»p. oberhalb Olierursel. unnalit-lbar
bei dem Kniitt i lianuaer. xindcm die (iräber <lie grösseren Und
reinen (^uarzgeitille : .«je wnilrii in Honilnirg srestossen iiiitl im
Kupferwerk bei Ht ildt rulieim , Kalkmülile. zur Keparalui' von
SchmelztUt ii verwtnub t.
l>en aus der jetzigen Mainrinne gewonneneu, schart k»>rnigen.
reinen „Afainsand"^ dürfen wir nicht vergessen: derselite ist ein
\ orzügliilu?^ .Material zur M^irtelbereiiung : dann verbraucht
mau ihn ja auch in grosser Menge zur Pliasierung.
Bei Bremthal koiniiit ein Gangiiuarz vor, dessen i.;e>tt'iii
durch Bt'git s.sfH ganz zu Sand zerfällt : derselbe dient teils zum
Mauern, wo/m er sich vorzüglich eignen soll, teil.s zur Bestreuuug
(ler Wege in Gürten.
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— 158 —
Neuerdings sieht man auch in Gärten gepochte Gangqnarze
ans dem Emser Silberwerk: Härte nnd 61eic1if6rmigkeit der
Stttclcchen lassen dieses Material recht zweckmässig erscheinen.
Als Formsand fttr Eisengiessereien scheint ein etwas
plastischer, knetbarer, durch thoiiige Beimengung schlichiger
Sand erwünscht zu sein. Solcher wird an ein paar Punkten in
der Nähe von Geisenheim und Jobannisbeig gewonnen. Auch
nahe Vilbel, etwas nnterhalb der schon erwähnten Sandgnibe
an der Strasseugabel, ist seit ein paar Jahren eine Grabe offen,
aus welcher der Sand als Formsand geeignet sein soll
Kalksteine. Die Besprechung der Kalkvorkommen wer-
den rasch beendigt sein, obwohl der Kalkstein eine ebenfalls
sehr weite Verbreitung in unserer Gegend hat. Sein Wesen,
wenigstens soweit technische Verwertung in Frage kommt, ist
fast durchaus dasselbe.
Entstehung. Die Kalke sind wohl zum Teil durch
Verlust ihres Ijüsungsmittels, durch Verdunstung der Kohlen-
säure, ans dem Wasser ausgeschieden worden. Vielfach hat
die Lebensthätigkeit von Wasserpflanzen^ den sog. Algen, diese
Ausscheidung befordert; indem sich dieselben der Kohlensäure
im Wasser zu ihrer Ernährung bemächtigten, lagerte sich der
nunmehr unlösliche Kalk auf ihrer Oberfläche ab. Hauptsächlich
die löcherigen, ruppigen, unansehnlichen Kalksteine sind so
entstanden. In dem Kalkschlamm sind nun Schnecken- nnd
Muschelschalen eingebettet vielfach in solcher Menge, dass das
(^estein nur aus solchen zu bestehen scheint. Seltener sind die
dichteren, weissen oder bläulich grauen, klingenden Kalke,
häufiger jene rui)i)ifi:en, bräunlichen Algenkalke.
Vorkommen. Kalkbrüche finden wir in grosser Zalil ani
(lern I.andriifken . den uiiui die „Holic Strasse" neniil . auf
dem l'hiteaii. au dessen südwestlich ein J^'iisse Fraiikfiut lie^t.
Auf dieser Hoclifiäche, die sieli ireiien \'ill)el und iiber Bergen
hinaus bis Hochstadt au: I liui . niitt man mehrere Kalköfen
piiiuilivsier A\\. In üeiiuf^eier Enlwickelung ist der Kalk auf
der Südseile Ue.N Maius zwischen Oberrad und Lonisa.
W estlich der Louisa briclit das Kalkvrakoninien pli'itzlirli
al) und zei^r sich orst wieder am Kusse d(^< Taunus da und doi-t.
in stärkster Eulwickeiung zwischen Flörsheim und Hochheim
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— 159 —
lind dann wieder in der Wiesbadener Gegend. Dass ans
den Flörsheimer iCalklageni. deren Magnesia-Uehalt wir vorhin
erwähnten . zur Römerzeit schon der Kalk gebrochen wnrde.
ist aus (lern Umstände erkennbar, dass nnter Allnvialbihlungen
vom Alter des Aulelnnes. welche sich in Spalten Huden. Bruch-
stücke von Kalk lagen: jene Alliivialbildiiug reicht nämlich,
wie Funde darin bezeugen, bis in die Zeit zurück, ila die Römer
die.so Landschati in Besitz hatten.
Verwendung. Soweit der Kalkstein ziemlich rein ist,
d. Ii. nur wenige thonige Beimengungen eiitliiilt. besteht seine
Verwendung in der Herstellung von gebranntem Kalk /n Miati 1.
Der Kalk von Flörsheim entliült J ■^")"/„ knhlen.-^aiire 3Iagne>ia.
iler diclite Kalk der Wiesbadcnt- r üegend enthält wenig TIjou
(0,0— 4,3 ^'/oi und wenig k<dilensaure Magnesia 1 1,0— ;
anders ist es mit dem jilattiiri'n Kalk d<»rtiger (lesrend, welcher
mehr TInm (8— 12.2"/^) und Sand enthält und erfahrung.sgemäss
auch die Eigenschaften eines hydraulischen Kalkes besitzt. *i
( Jeschiitzter si-beint der aus dem Muschelkalk \\ iii zl)urgs her-
gestellte gebrannte Kalk zu >ru\. Hydraulischer oder ('ementkalk
konmit au( Ii aus der (iegend von Ascliatt'enburff. wo ei- aus dem
/♦'(•hsieiudnldiii i t gebraunt wird; dassfllM- gilt von dt^m-
>ell(en, <ler im Bulauer ^^'al(l bei Hanau dann und wann Lii'lii ociit'n
wild. Auch die f-alin kalke, weldie virltadi ebentalls Uuioniile
.sind, haben hydraulische Figensclialten In linst-ntunni^en Lagen
von nieht bcträclitlicher Ausdrhuting kommt /wischen Körnel-
^nriss k-Mnitrer Kalk am Kindbt'iü' unlVrn (leilbadi nml
am Hammeisiiorn bei Slrassrnbosscidiacli vor. weicijer aucli
zeitweise in Steinbribdien ansirebentct wird.
Eine andere Voi wendung des Kalksteins besteht in dor als
Bruclisteiu /n Finniamentmauern etc., jet^t wohl ausj>chlie.s.slich
nur mehr in den Dürlern.
Als noch in HiW-hst Eisenerze verhütt^'t wurden, gingen
die Flürslieimer Kalksteine als Znsfhlai:- dahin.
Auch die Lederfabriken verbrauchen nicht nnbi'trachtliclie
Mengen gp))i-.innten Kalkes und zwar zum Knihaaren dei- l'Vlle,
zum (iarmadien: dieselben fliessen schliesslich der Jiandwirt-
ächaft als Dünger zu.
*) Na.<i8auische» Jahrbuch ttlr Naturkuuile RH. 7 1851 p. 146, TabeUen.
^ kj i^uo i.y Google
— 160 —
Des (licliten Tertiärkalkes von der Carve zur Darstellang
des Biebricher Cementes haben wir schon gedacht.
Hraunkolile. W < mit n wir uns nun Materialien zu.
deren Ursprung tViilit^iv Ve^'^etationen sind; sind »lies <lie
Braunkohlen, Ihrem Alter, \iwhr oder weniger am li ilner \W-
schatteiiheit nach. k;uiu man dreierlei Braunkohlen in hiesiger
Gegend unterscheid» ii
Alt tertiäre liriinnkolile IHp :iltest«Mi Iii aunivolili-ii
sind die Kolilen, die am Südabliang der Imlitii Strnss-p.
zwischen Hoch Stadl und Rischofsheim, dann oberhalb
Seckbach, ferner bei (ironau und bei Massenheini <ro^en-
iiber Vilbel ausgebeutet wurden. Dasselbe geschah bri l'uinmers-
heini. bei Diedenbergen und bei Hoch heim. An allen
diesen Orten wurden sie in zwei Flötzen angetrotien, von welchen
das untere das mächtigere und wertvollere ist. Die jüngsten
Schächte sind die von Seckbach und von Diedenbergen.
Diese Braunkohle ist nach dem Abtrocknen in ihren gnten
Qualitäten dicht, musdielig und fast schwarz.
Wie schon angedeutet, steinen alle diese Werke jetzt still,*»
Den längsten Betrieb hatte wohl das Bonimersheimer : es wurde
schon im Jahre 181H oder 17 angelegt und war noch vor etwa
dO — 40 Jahren in ziemlichem Betrieb. Die damaligen \'erktdirs-
mittel brachten eben noch nicht die hochwertigen Steinkohlen
in dem Maasse wie heute in Konkurrenz, obwohl die Bomniers-
helmer K'-dilf aus Tiefen v««n 100—120' unter Terrain kam,
so war sie damals iiocli konkurrenzfähig. Ks sind ausserdem
zwei Umstand*' w» lebe die eingeborene Kohleniiidnstrie erliegen
machte: dereine ist die relativ geringe Mächtigkeit der Klötze,
welche kaum über 2 m reicht, der andere besteht darin, dass die
Gewinnung iiieser Kohle an allen den genannten Örtlicbkeiten
* v«r1.i --fiH» Hraiink' '!ilpnliane lie«r<»Ti n>'fli in iWv .Nahe vuii
<f u 11 /- e Ii iie i ui . uiit Alilianir nonh^e.Htlicli von ( >beieileii!..u h . \v(»<ell>st nach
fnUndlicher 3Iitteiluiig die Machtij^keil den Lagers 6—7' erreicht haben stdl.
Das höhere Alter der Goosenheimer und Kahlbadier Braunkohle ergibt itieb
unter sAderem aus einem foiwilen Früchtchen, welches La d wig einem Sanddorn.
Hipponha«' di>iier>a, zti- hrieh. wehliet* aber in jt'mt?t*reu Kolilen nicht vor-
kommt l'.i- MU'V der Braunkol, 1*- v -n i rer!'*nl>.it'h i*r nirht •;ii h< r.
Fr. liuU • 1 li'i-iciit der i;e(»^üo.-*tisoben Vcrhiiltuis^e von Hi)uiburg vor dfr
Hohe und l ni^'i'jjehd, 1866.
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— 161 -
bergmftnnigch durch Schacbtbau geschehen miiss. ihre Fdrdening
daher za kostspielig ist und darcb Cberlagemng von Sanden
(TriebsandT besonders schwierig wird.
i II 11 h e i ni <• r H r a u ii k i» Ii 1 e. Etwas jttnger und zumeist
erdig ist die Biaunkuble vuu < üiiuheim. (Jrube Jakob. Dieses
Werk versprach eiuen sihwung^hafteren Betrieb, steht aber
auch seit ein paar Jahren still
l>aselbst liejit die Kohh' in tuva Um Teule iiml hat mit
eiuria kohligen, mulmigen Zwi.schenmittel eine Mächtigkeit von
1,5— 2 ni. (letrocknet »bei 100* r.i enthielt sie 7L5»/o Coaks,
7,5 '/o (i'ase, 5'/« Asche und 14 "/n Wasser. Sie fand zum
Hausbiaiul. in höherem Masse aber zur Kesselfeuerung Ver-
wendung. Durch die gerin^rc Mächtigkeit konnte nicht im
selben Masse gefördert wenleii, al> der Nachfrage entsprochen
hätte. Jenes giusige Zwischeumittei sollte heiss zu ßriquets
geformt werden.
Wahrscheinlich von dcinselben Alter und ähnlicher Be-
scharteiiheit liegt Koiile auch in geringer Stärke im Wiesenthal
<»berhalb Soden; ein Betrieb hat aber hier niclit stattgefunden.
Jungtertiäre Kohle. Anders sind die Verhältnisse
bei den jüngsten Kohlen, die auch zumeist mulmig, erdig sind»
aber in den obersten Lagen lignitiscb oder holzig erscheinen.
Wetteran. Das eine Vorkommen ist das Becken der
Wetteraa*) zwischen Ossenheim, Berstadt^ Hangen. Aach hier
liegt die Kohle nicht oberflächlich, sondern 12—20 nnd mehr
Meter unter Tag; ihre Mächtigkeit beträgt im Mittel etwa
5 m, steigt aber bis 20 m ohne Zwischenmittel. Sie Hegt in
zwei bis drei durch Zwischenmittel von einander getrennten
Etagen Abereinander.
Im Betrieb sind noch die Werke von Ossenheim, Domassen-
heim, Weckesheim, Wölfersheim, Melbach und weiter nördlich
Berstadt. Dass derselbe ein reger ist, sieht man im Herbst an
den zahlreichen pyramidenförmig an^ebanten Vorräten auf den
diversen Werken. Die Kohlen formt man in backsteinförmige
Stflcke. Bei Hungen wird der Kohlengrus unter starkem Druck
bei circa 70* zu Briquet« geformt.
*) Solche Koltie Hcheiut auch schon bei Nied gewonnen worden zu aviu.
11
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- 162 —
Seligenstadt. Kolüe vom selben jungtertiären Alter
liegt nahe dem Main etwa Vi Stunde unterhalb Seligenstadt
(Grabe Ämalia von Dr. B. Mitscherlich): sie hier eine
Mächtigkeit von 6— 14 m und zwar ohne Zwischenmittel. Hier
wird die Kohle wie in einer jBacksteinpresse kalt geformt.
Wahrscheinlich ist, dass im Hanau-Seligenstädter Becken
die Brannkohle an vielen Stellen entwickelt ist.
Bezeiclinend ftkr das Alter aller dieser Kohlen ist, dass
sie sowohl in der Wetteran wie in Steinheim auf Basalt auf-
lagernd gefunden ist, im Gegensatz zur Bockenheim-Ginnheimer
Kohle, welche in Bockenheim mehrfach unter dem Basalt au-
getroffen wurde.
Flötzclit n in der Louise — Flörslieiinnr Senke.
Nur t^u passant ^ei ei wälmt. dass FLit/Arheii vom sellion Alter
wie die Wetteraiicr und Selifpnstädter Kolilc beim Auslie])eii
der Baui^rnbpn (l. s Klärbeckens nnd der HTidister und J?aiin'
heimer Sclilfu>e aiil>(Mleckt wurden. \\'aieji s-ie technisch mmi
keiner Bedriuiuii:. so sind sie dagegen ilun h den Ixpiclitiun nnd
die Marmi{ilalti<rkeit der Frib'lite. die in iinien laiierten. Wissen-
schaft lieh i um so bedeutsamer gewesen, und ich treue mich
schon im voraus auf die Zeit, da die (irösse des Klärbeckens
für Frankfurt ni( ht mehr ausreicht, und dasselbe daher einer
Erweiterung bedarf.
Messel er Kohlenschiefer. Eine eigentümliche, sich
in ziemlich dünne Blättchen aufblätternde Braunkohle liegt in
der Nähe von Dannstadt bei Messel in einem Kohlenfeld von
bedeutender Ausdehnung nnd Mächtigkeit. Ersteres ist 1 km
lang, 0,65km breit nnd die Mäditigkeit beträgt etwa 90— 120 m.
Da sofort an der Grenze des Kohleufeldes die Kohle von
bedeutender Mächtigkeit ist, so liegt sie nicht in einem gewi^hn-
lichen Becken, sondern in einer Grabenversenkung. Die Kohle
wird durch Tagebau gewonnen.
Die Messeler Kolile ist übrigens nicht eine gewöhnliche
Braunkohle, sondern vielmehr ein mit teerartigen Substanzen,
welche wahrscheinlich von der Zersetzung tierischer Organismen
Geylcr u. Kinkeliu. Oberi>Hotüuilora tler Baugnibei»' Klärbecke«
iu Nit'tlerrad uad Schleuse von Höclist. Scnckenberg. .Vbhandluugcu Bd XTV.
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- - 163 -
stammen, getränkter, also bituminöser Schiefer. Sie enthält
einscliliesslicli des ei'St bei höherer Temperatur entweichenden
Wassers drca 60*/« organische Substanz.
Seit ein paar Jahren ist hier Grossbetrieb eingerichtet, um
diverse öle, Photogenf Gasdl, Sdimierdl, Paraffin, dann Ammoniak,
Sehwarze (zum Entfärben des Zuckers) und Leuchtgas herzustellen.
Vielleicht interessieren die Notizen, die den Mitteilungen
der Darmstadter Centralstelle fttr Landesstatistik entnommen
sind; es betreffen dieselben das Jahr 1884.
In all den zehn Brannkohlen werken: Messel, Seligenstadt,
Melbach, Ossenheim, Domassenheim, Weckesheim, WClfersheim,
Münster, Büdingen und Trais HorlofT wurden im Ganzen 67,724
Tonnen im Wert von 393.706 Mk., wovon 25,564 Tonnen selbst
verbraucht wurden, abgebaut Zum Absatz konnten also
42,160 Tonnen gelangen, welche beim Preis von 7,45 Mk. per
Tonne einen Wert von 314,210 Mk. repräsentieren.
Unter den 528 an diesen Werken täglich beschäftigten
Arbeitern arbeiteten unter Tag 311 Arbeiter. Zu diesen Zahlen
bemerke ich noch, dass die notierte F&rdemng von circa
68,000 Tonnen heute wohl von Messel allein überschritten wird,
und dass, soweit mir bekannt ist, das Messeler Werk 1884
noch im Untersnchunisrsstadinm sich befand.
Vulkanische (Gesteine. Innerhalb des Beckens bleiben
uns nun noch als teclmis. Ii verwal tete Gesteine die Ernptiv-
gesteine zu erwähnen Übrig. Man nennt sie allgemein Ba-
salte, — die Trachyte kommen bekanntlich nnr an zwei
Orten \w. am Hochberg bei Dietzenbach nnd unmittelbar bei
Dietzenbacl) selbst — : eine speciellere Hezeichnuog für die
poröseren, also \v< ni^:« i fliehten Basalte der Umgegend von
Frankfurt und Hanau i»t Aname$it, auch wohl Dolerit.
Basalt. Zalilreich sind die Stellen, wo sie durchgebrochen
nnd sich ansgebreitet haben. Bruchbetrieb kennt man auch an den
meisten dieser Orte: jedoch steht er vielfach, so in Esdiei sluMin.
bei I^(mames nnd KalilbiU-h still: am Avesteiu und au der Louisa
ist er auch nicht mehr uÜeii. V.in interessantes Vorkommen
wnrde bei Gelegenheit der Vertiefung des Mains am Knde des
ünterkanals der Niederräder Schleuse entdeckt. Hier dureluineii
nämlicli Basalt den Main in einer Breite von 80 — 120 m. Eine
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— 164 -
Solche Flii>ssrliwelie geiit auch bei Kes^selstadt den Basalt
von AVillielmsbad mit dem von Steinheim zu verbinden, durch
den Mail).
Der Anaiiiesit ist ein liemenge von Fehlspat. \\mt
und Magnetit. Jenaclidem derselbe mehr oder weniger von
letzterem Kisenerz enthält, ist er dnnkler oder liellj^-au : auch
die Diclitijzkeit ist je nach den I>auen ungleich. Wie gesagt,
an sich nicht sn dicht wie der Basalt, der zunitchst etwa in
H'auerbacli l)ei J:'"riedl)erg «,'ebrochen wird, ist der Ananiesit
vielfach sehr porös: eine feste, blasige Varietät ist der sog.
Lnnprenstein. der ein vorzüglicher Baustein ist : von Hut sind
daher die Brüche bei Londorf bei Glessen. - - Der Dietesheimer
Basalt ist mehr hellgrau: der mit demselben eine zusammen-
hängende, circa ö m mächtige Decke dart^tellende Öteinheimer
ist bräunlich schwarz.
V e r w e n d u n g. Eine üauptverwendung des Basalt«
ist bekanntlich die zur Pflasterung und zur Beschottung der
Chausseen. B'ür diese Zwecke liefert St ein heim verhältnis-
m&ssig viele Steine nach Frankfurt, während in Bocken*
heim (Heil) aus den festen Anamesitbäuken Gesimssteine,
Unterlager für Fässer u. dergl. hergestellt werden; auch werden
die dortigen Steine zum Pflastern von Ställen l>enützt.
Basalt wird übrigens zur Pflasterung und Chaussiernng
auch von Nidda in der Wetterau und aus Oberhessen bezogen,
dann auch aus der (vegend von Schlüchtern und der von
Hadamar. Die hierdurch etwa entstehenden hdheren Fracht-
kosten werden durch die grössere Härte und die hierdurch
bedingte längere Haltbarkeit dieser Steine reichlich aufgewogen.
Mit dem Basalt konkurrieren als Pflasterungsmaterial aber
noch zahlreiche andere krystallinisch kömige Felsarten, so
Melaphjr und Diorit vom Neckar und aus dei- bayerischen
PÜalz, namentlich lassen sieh aus dem Knseler Melaphyr sehr
glattflftchige Stflcke formatisieren, die Kuseler Steine.
Im allgemeinen gilt, dass die Gesteine, welche bei grösserer
Härte in bodenfrlsehem Znstande sich am regelmässigsten nn-
geführ prismatisch spalten, die geschätztesten sind.
Ein HanptQachteil der Basalte, besonders der sog. Hart-
basalte als Pflastermaterial, besteht in der Glatte der einzelnen
Pflastersteine nach kurzem Liegen in der Sü*assenfahrbahn. Es
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— 165 —
sollten daher soldie Pflastersteine auch nnr in horixontaler oder
schwach ansteigender Strasse snr Verwendung kommen.
(t l a 11 i te. Znr PHasterimg bezielit man iin Fraiikfiu r hhcIi
(Tianite aus dein Itavcrisdien Walde, vnn der Doiihii wml miis dein
Odenwald. Pies.- lialien den eben genannten Basalten f^egenüber
(ien \'orzug. dass sie vtriii"^»' ihres «Jefüges bezüglich ihrer
Zusaniniensetzun": lu'p glatt weiden und einer möglichst gleirh-
loruiigeii Abnützung unterwürfen ^ind Oie Preise der Hart-
basalte zu den (^r;niitprtHster>triiu ii v«'ihaheu sich etwa wie
3:4: trotzdem \\ erden die letzteren seittiis der Techniker ihrer
(»ben erwähnten Ki^^ensrhaften wegen den Basalten vorgezogen.
Kin absclireckendes Beisidel tür die <ilätte der aus Basaltsteiueu
beigestellten FahrbaUneu bietet die Zeil iu Frankfurt.
Tannasgesteine. Als Chanssee-Material ist noch der
Taunnsquarzit, das Gestein, das die höchsten Gipfel des
Taunns, wie Winterstein, Feldberg, Altkdnig, Hallgarter
Zange etc. bildet, zvi nennen. Da die Härte und Gleich-
ni&ssigkeit de^tselben jedoch manches zu wQnschen fibrig lässt,
so findet er nnr bei Strassen minderer Bedeutung und in
möglichster Nähe seiner Bruchstelle als Chaussierungsstein Ver-
wendung.
Bei den feuerfesten Thonen besprachen wir kurz das Bad-
Naubeimer Werk. Dasselbe bedient sich znr Herstellung ver-
schiedener seiner Artikel, speziell derjenigen, welche den Dinas-
steinen am nächsten kommen, des Taunnsquarzites, dann nnd
wann anch des Quarzes, der in oft breiten Gängen das Gebirg
als kompakter Fels durchquert. Während der letztere, der bis
zn 99»/^ Kies(dsKure enthalt. 6— 8";\, aufgeht, findet beim
Tauiius(|uarzit . dessen Kieselsiluregehalt 82— 867o ist- ^in
Schwinden von 2 stattfindet. Boeing bricht den Taunus-
quai/it oberhalb Ockstadt, wo er in starken plattigen Lagern
gegen das Thal eint;illt. Die feuerfesten, von Säuren und
Alkalien unangieitbartn. sog. saure- nnd alkalienfesten Fabri-
kate, wie sie u. a besonders für Cellulosefabriken notwendig
sind, werden zweimal in der Platinschmelzhitze bebandelt und
* sind daher total prefrittet und auch sehr hart.
Leidliches Mauniateiial liefert der Taunus" wenig: es ist
eigentlich nur der dickplattige, sog. f laserige Sericitgneiss
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Tflfn grünlich graaer Farbe, der z. B. bei Soimenberg, bei
Dotzheim und im Nerotlial bei Wiesbaden in grossen Brachen
gewonnen und wegen seiner regelmässigen, gradüftchigen, ziemlich
glatten Schiefernng mit Vorteil zum Hausbau verwendet wird;
dann wäre etwa noch der gr&ne Sericitbornblendeschiefer und
ein plattiger Qnarzit zu nennen.
Sandsteine. Huntsandsteine. Kine hervorragende
Stelle nnter den Hanniaterialien nehmen längst wegen ihrer
Wetterbeständigkeit nnd Festigkeit die !"<>ten und weissen, auch
wohl geflammten, in dicken Qua dem brechenden Saudsteine
('Iii, die ans dem westlichen Spessait nnd hinteren Odenwald
kommen.
Sie gehören dem über dem Leberschiefer, der untersten
Schichtlage des Buntsandsteingebirges, liegenden Hauptbunt-
sandsteine an, sind eben die festeren, härteren, innig ge-
bundenen, untersten Sandsteinbänke desselben, welche auf ihren
Schichtfläcben vielfach Qlininu i bliütditMi und in der Masse häuüg
Thongallen von der Art des Leberschiefers zeigen. Sie sind
dickbänkig und spalten sich gut ah. Die rote Farbe ist vor-
herrschend. An manchen Orten wird aber auch Buntsandstein
von rein weisser Farbe gebrochen; es sind diese besondei'S
geschützt, da sie nicht leicht durch Flechtenansatz mit der Zeit
unansehnlich werden, wie dies bei anderen Baumaterialien von
weisser Farbe der Fall ist.
Der mittlere Buntsandstein ist zumeist feinkOroiger und
weicher, doch führen die oberen Lagen desselben auch feste
Bänke.
Im selben Sinn geschätzte, hellgraue Sandsteine liefert
das südliche Kheinhessen nnd das Alsenzthal.
Wir sehen diese und noch mehr die sog. Buntsand-
steine des Hains bei öffentlichen Bauten als Fa^adensteine.
als Gesimse und Sockel« dann an den Brücken-, Quai- und
Hafenbauten etc. verwendet.
Nicht ganz unerwähnt dürfen wir di<' festen Sandstein-
bänke aus dem U i»tl i egenden lassen, die bei Vilbel.
Langen etr. gebrochen weiden. Dieselben rotliegenden Konglo- *
nierate von Dieicichenhain und Otfentlial geben Mauersteine:
die starkbänkigeu tieferen Lagen in den Brüchen von Langen
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— 167 —
liefern dagegen dauf rli;iln's Mattiial für Thür- und Fenstnr-
bekleidung. fiir Schwellen und Tröge. Obwohl die rotliegeu-
den Sandf5teiiu' al^ Mauersteine wepen ihrer Dauerhaftiprkeit
fin?5o:ezeichnet sind, so sind sie doch von (}om im Korne trineren
und srhoner ^•etärbten Hunt.sandst»*ine. der ilmen dicslteziiglicli
nicht gleichkommt, vidliir \>rdriingt das Bindemittel des Hnnt-
sandsteines ist eben zum Teil Ihonig. das des rotliegenden
Sandsteine.^ kieselig und eisensohiissig. Davon sind freilich die
id)eren. leicht zu bearbeitenden, .niiirbeTi Lagen, z H. bei
Langen. luit kalkigem, leiclit zersetzbarem Biudeiuittel auszu-
schliessen.
Da die ndliegenden Sandsteine fenerfest sind, so werden
sie besonders zn Ofengestellsteinen gebraucht. Hierbei kommt
es aber darauf an. ob der einer hohen Temperatur ausgesetzte
Ofen dauernd in Brand bleibt. Ist dies nicht der Fall, so wird
der Stein durch den oftmaligen und bedeutenden Temperatur-
wechsel locker, erhält Sprünge, die sich mehren. In einem
Backstein-Hingolen ist er demnach untauglick.
Als Baumaterial sind noch die hellgrauen Kalke, welche
z. B. bei Villmar. Oranienstein , Obemeisen, Hahnstätten und
Diez iu dicken Bänken, geschichtet oder fast unges« hi( htet. in
grossen Brftchen anstehen, zu erwähnen ; sie sind wesentlich ans
einer Anliftnfnn^ von Korallen hervorgegangen und vielfach auch
dolomitisiert. Des aus« ihm hergestellten gebrannten Kalkes
haben wir schon gedacht. Als Baustein sehen wir ihn hier
z. B. am ( -entralbahnhofsgebäude. Auch schöne Monnmente,
Sänlen, Treppen etc. werden bei Villmar aus dem Marmor ge-
fertigt.
Schiefer. Der Tannas nnd noch weit mehr das mit ihm
in innigstem Zusammenhang stehende rheinische Scliiefer-
gebirge enthalten in verschiedenen Horizonten, wie sich der
Geologe ausdrückt, Schiefer, welche als Dach schiefer braach-
bar sind.
Diese Gebirge sind gefaltete: die Faltung wirtl uns er-
klärlich durch einen in horizontaler Richtung auf die ursprünglich
horizontal liegenden Schichten geübten Druck, und dieser ist es
nnn, durch welchen sich die Bestandteile von thonigen und
sandthonigen Gesteinen in zur Dichtung des Druckes senkrechten,
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also zu einander piuraUeien Flächen ordnen. So entstand also
die Schieferang.
. Unter den Taunusgesteinen sind es rötliche oder rötlich
graue Thonschiefer, die als Dachschiefer abgebaut wurden,
z. B.. oberhalb Elilhalten und in der Horaburger <^^egend. Bei
tieferem Angriffe könnte sich dieser Schiefer. Phyllit genannt,
schon von besserer Qualität herausstellen. Reicher an Dach-
schiefer, auch besseres Material enthaltend, auch von anderer
Farbe, nätnlich von blaugraner, sind die Thonschiefer, die
nördlich dem Tannas anliegen. Za daiselben gehören die Schiefer
des Wisperthaies und die Kanperschiefer.
Bei Langenhecke (Sektion Eisenbach) sind zahlreiche
Anfschlusspunkte lllr Dachschiefer, so dass hier schwunghafter
Bau darauf stattfindet. Die Lager sind hier 10— 20 m m&chtig
. und wegen ihrer Z&higkeit und Wetterheständ^keit geschätzt
Ansserdem sind Graben zu Kleinweinbach bei Blessenbach,
und zu Mehlbach bei Weilmflnster im Betrieb. Der firfiher
hier nicht gekannte Schablonenschiefer wird jetzt anch auf
diesen Groben gefertigt.
GlasschmelzhiUten. Besonders Ortsnamen sind es,
welche darauf hinweisen, dass im Taunus ehedem auch eine
Glafiiindnstrie ansässig war. Ich danke es der Freundlichkeit
der Herren Pfarrer Horn in Fischbach und Pfarrer Schal 1er
in Schlossbom, auch des Herrn Bfit^geimeisler Corn in Glas-
hütten, hierüber einige interessante Notizen geben za können.
Hiemach reicht dieser Betrieb bis in den Anfang des
17. Jahrhunderts (1608) und erlosch zu Ende desselben (1680)
einesteils wegen geringen Absatzes wie anch wegen Mangels
an Holz. Diese Daten gelten speziell für den Ort Glashütten,
woselbst westlich von Schlossbom nach Waldkröftel zu unter-
halb des heutigen Glashütten sich ehemalige Glasschmelzhütten
noch durch Schlacken und Glasreste verraten. Spftter, wohl
aus Mangel an Holz, wurden dergleichen Hütten in den Distrikt
Kalbshecke zwischen Schlossbom und den Glaskopf verlegt.
*) Bei Homburg hat <kh übrigens, nach Mitteilnug von l'r Rulle,
diese Voraussetzung nicht erfüllt, indem bergeinwärts der Schieter minder
günstig wiinle.
— 169 —
Diese Stelle hrisst heute noch „Neu-Giaishütte". Hier ist
namentlich leiiies KiystaDsrlH^ d;?« pfund ad ein halb rthlr. —
hergestellt worden. Die* *Mngelieii<lsit'ii Nachrichten enthält das
iUteste Kirchenbuch von Glashütten, aus welchem ersichtlich,
dass nicht bloj* dieses Gewerk an den zwei verschiedenen Orten,
sondeiTi anch nach einander von verschiedenen Perf?onen bpti i« l>en
wurde. Der Ort Glashütten ist orst 1084 nach dem Erliegen
der Glabfabrikation gegründet worden.
Mineral w ii > e r.
T.HSseii Sie uns nun « twas bei den zahlreichen Mineral-
wasseiTi unserer Gegend verweilen. Sie sind fast alle kohlen-
säurehaitig.
Was den l rspiung der Kohlensäure angehl, hat mau vor
Jahren, als V olger im Vilbeler Wäldchen den Schacht auf
Steinkohle niederbrachte, die Kohlensäure aus dem Kotliegenden
hervorbrechen sehen. Nachdem der Löss, der meerische Thon
und das marine Kalkkonglomerat im Betrag von 45 m durch-
teutt war, und man also am Rotliegenden angekommen war.
hinderte die reichlich ausströmende Kohlensäure die Arbeiter
am weiteren und tieferen Ausschachten WelcUes der wirkliche
Urspraog der Kohlensäure , also der Ort ihrer Entstehnng ist,
kann mit Bestimmtheit nicht gesagt werden; das Boüiegeude
wird es kaum sein : ebenso wenig wissen wir auch, aus welchen
Schichten die salinischen, an Salz mehr oder weniger reichen
Quellen am Taunusrand von Nauheim, Oberrosbach. Köppern,
Homburg v<>r der Höhe. Cronthalf Nenenhain, Altenhain, Soden,
Wiesbaden, Kiederich — stammen.
Die mehrfach hohe Temperatur dieser Quellen deutet auf
einen tiefen Ursprung, das Vorkommen von Eruptivgesteinen
in der Nfthe des Quellenansilusses lässt weiter schliessen, dass
sie wohl auf demselben Wege, auf Spalten, emporsteigen, auf
welchen das Hervorquellen des scbmelzflflssigen Magma*s s. Z.
stattfand. Das Zusammentrelfen dieser Orte mit dem urplötz-
lichen Abbrechen der alten Gesteine, aus welchen das Gebirg
sich aufbaut, macht weiter wahrscheinlich, dass beide Vorkommen
in Beziehung stehen mit der Verwerfung an der Sftdseite des
Oebiiges — d. h. mit der an diesem Rand erfolgten Senkung,
welche zur Bildung der dem Gebirgsrand folgenden Thal- oder
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- 170 —
Becken-Landschaft führte — und dass daher Salz wie Kohlen-
säare wohl aus den alten Schichten des Gebirges stammen.
Zweifellos klar g:elegt sind nun zwar diese Verhältnisse
nie Iii : aller p?; sind doch Thatsachen konstatiert, z. B. bei den
Wiesbadener Thermen, welche nach Analogie mit diesen Vor-
stellungen in Beziehung zu bringen sind. Es sind nümlich
unter den DilnvtalgerOllen, welche den Taannsgneiss hier über-
lagern, Basal tvorkommnisse aufgefunden worden; dieselben liegen
in einer Linie, welche mit deijenigen des Thermalquellenzages
ein gleiches Streichen hat, also parallel läuft, aber auch dem
Streichen des Gebirges selbst, NO.-SW. entspricht. Auch die
anderen Basaltvorkommen im Taunus scheinen in dieser Richtung
zu liegen, während die Quarzgänge dazu senkrecht stehen, also
das Gebirg quer durchsetzen. Die Fassung in Wiesbaden reicht nun
eben nicht bis auf den Fels. Erst bei so tiefgehender Fassung
wflrde es sieh herausstellen, ob die Thermen mit dem Basaltgange,
dessen Richtung jene oben erwähnten Basaltvorkommen geben,
in Beziehung stehen? Die Fassung geschah nämlich auf dem
von dem Thermensinter verkitteten Schotter, welch' ersterer,
aus kohlensaurem Kalk, Magnesia nnd Eisenhydroxyd bestehend,
eben durch Verdunstung der Kohlensäure des Thermalwassers
innerhalb des lockeren Schotters zum Absatz kam.
Die Hombnrger Mineralquellen entspringen längs einer
Linie, die von Nordwest nach Südost zieht und in Beziehung
zu der in der (7ebirgseinsattelnng an der Saalburg sich dar-
stellenden (lebirgsstörung steht, da jene Linie in ihrer nord-
westlichen Verlängerung diese Einsattelung trifft; es ist also
eine das Gebirg quer durcliziehende nnd nicht eine am Gebirgs-
rand entlang ziehende Linie, in welcher jene Quellen entspringen.
Für eine andere Vorstellung über den Verlauf der Quellen,
statt auf (^uerklflften auf Schichtflächen des Phyllites, sprechen
die Beobachtungen, die man beim Kaiserbrnnnen gemacht hat
dessen Quellader aus einer quarzigen Lnge des Schiefers erhalten
wurde. (Rolle. Übersicht etc. p. 26.)
Für den einen nnd anderen Fall möchte wohl auch die
Vermutung t ine gt^wisse Berechtigung zu haben scheinen, dass
.das Salz ans den jitngcren (tertiären), aus dem Meere abge-
lagerten Schichten komme. Dagt^gen ist aber einzuwenden, dass
das Lii^gende der jungen meerischen Ablagerungen im Becken
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— 171 —
schon mehrmals erreicht ist, z. B. bei Offenbach in ca. 100 m
Teufe : eine andere Stelle besprachen wir kurz vorhin, ich meine
die bei Vilbel. Nock nie aber, weder in den tiefsten noch in
höheren Teufen, ist ein Salzlager angetpoffen worden, obwohl
dasselbe, wenn es existiert hätte, durch die darfiberliegenden
Wasser nicht durchlassenden Schichten wohl konserviert worden
wftre, welche also eine Aussttssung desselben wohl hätten hin-
dern können.
Anders bei den alten Scliichten. ans welclifti Taunus und
rheinisches Schiefergebirg bestehen, davon kennen wir - auch
bei betriiclitlichem Tiefgang z. B. beim lici j^lian — docli immer
nur die oberen, während der unirt^zählten Jahrlausende durdi
die atmospliärisehen W nsser in Folp:e der Zerklttftung schon
völlig aiis^^esiissien Falten. Sie reichen wohl in Tiefen, in
welche die atniosjthärischen Wasser vordringen, jedoch ohne
noch den Inhalt au lOsliclieu Salzen euttUhrt zu haben.
Analysen vom Kochbrunne-n in Wiesbaden. \"on
grossem Interesse sind in «iieser Bezieimnir zwei von Gidieimrat
Fresenius vorgen"mniene Fiitersncliiiii-tii des Wiesbadener
Kuclii'i iHinens, nämlich die Aiial> M -1» vsL-ii,en im Jahre 1849
und die wiederholte Analyse desselben im Jahre 1885 (Jahr-
bücher des Nass. Ver. f. Xaturk. 18bü p. 1).
Allein die Frage, ob sich innerhalb dieser 36 Jahre in
den Verhältnissen der Quelle, also in Bezug auf Art, Menge
und Verhältnis der Bestandteile, eine Veränderung eingestellt
habe, war die Veranlassung zur Wiederholung der mühsamen
Analyse.
Das Besultat dieser umfangreichen Arbeit (p. 18) war,
dass die Menge der Hauptbestandteile des Kochbrunnens, die
Chlor- und Schwefelsäure -Verbindungen sich in 36 Jahren
nicht oder wenigstens so gut wie nicht verändert haben ; die
Kalk- und Magnesia-Karbonate haben eine geringe, aber un-
verkennbare Abnahme, *die Menge der Kieselsäure, des Eisen-
und Man^anoxyduls eine geringe Zunahme erfahren.
Hieran kniiid't Fresenius folgende fietraclitmi^ :
Seliliissfolo-erniiiit n lassen aul ungemein gr(»ssartige Entsieinuigs-
verhältni.sse des Kochbrunnens achUe.<isen un<l bieten die
— 172 —
bernhigende Zuversicht, dass das Wasser desselben ein in »einer
Zusammensetzung sich kaum irgfend veränderndes Heilmittel ist
und sicher auch wälirend langer Zeiträume bleiben wird/
Und doch konstdiiert Fresenius, dass allein der Koch-
brunnen jährlich mehr als 3 Millionen Pfand fester Bestandteile
liefert. Wie viel mehr schafft der Nauheimer Sprudel*) an die
Oberfläche. Es ist also ein Resultat, welches von praktischer
Seite nicht interessanter ist, als von wissenschaftlicher. Wir
dftrfen es schon aussprechen, dass, da solche Mengen jährlich
nun schon seit Jahrtausenden wohl dem Erdinnem entfliessen,
dieselben ans tiefliegenden Schichten, vielleicht aus Salz-
ablagerungen, stammen, welche die herabsinkenden und wieder
aufsteigenden Wasser mit Sahsen versehen.
Ein näheres Eingehen auf die Zusammensetzung und
hygienisclie Bedeutung der diversen Quellen würde weit Uber
das hier gesteckte Ziel hinausgelieu ; ich möchte nur noch im
Anschlnss au obige Mitteilungen der ausserordentlich vei'dienst-
vollen Untersuchungen, welche fast ausschliesslich von Geheim-
rat Fresenins ausgeführt und in den Nassauischen JabrbQehem
publiziert sind, gedenken ; sie dehnen sich äber die wichtigsten
Mineralwasser im ehemaligen Herzogtum Nassau ans.
Seil Wefelen eilen. Was die <irindbrunnen oder Faul-
lirunnen liiesiger (legeiid iiniangt. konnte ich den Nnchweis
liefern.**) dass sie allfiii ans I^cttensrliirlitcii liei-vtHbrcclien. wie
sie den Hoden Franklin ts Iiis KM) und mehr Meter 'i'ielV bilden —
80 an niehreren Punkten in Frankfurt, bei Nied, bei Höchst, bei
Flörsheim und Had \\ eilbacli , bei Homburg und Soden . an
welch' letzteren Orten sie sich da und dort den aus grosser
Tiete kommenden salinischen Säuerlingen beimischen.
Ki"Z York <Mini) » n Wenden wir uns nun noch zum S( liliis>
zu den Erzvorkoninien im Taunus, die in solcher Quantität sieh
darbieten, dass eine bergmännische Gewinnung sich lohnt oder
zu lohnen .schein i>
♦ Der gj " NHUlieiiiier Sprudfl ist in 177 m erbohrt, der Sodeuer
iit 7ür = eil ii Jiom; letzterr-r stobt mehr als 200 ni im Tanmissrhiefpr
** 'Jriiulbnunit'n liicsii^er (ieeeml. Vortrag im Verein für BefTirdcninjc
«lei N i-rkolir<'Uens in Fraukhirt ii. yi. 1H8H.
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— 173 —
Eisen- und Mangan-Krze. Eben wegen des Titilladien
Vorkommens am Sttdabhange, am Nonlablmnge und auch im
Gebirge selbst müssen wir in erster Linie die Eisenerze nnd
'lie zum Teile sie begleitenden Manganerze nennen. Ihr
Vorkommen scheint sich ganz und gar an dasjemge von Kalk
nnd Dolomit zu knOpfen. Es sind dies Kalke und Dolomite,
die jedenfalls ein hohes Älter haben und nach ihrer krystaU
linen Beschaffenheit zu urteilen, die Faltung, überhaupt die
Gebirgsbewegang mit den anderen Tannnsgesteinsarten mit-
gemacht haben.
Der Umstand^ dass das Liegende der Eisen- und Mangan-
lager vielfach in diskordanter Lagening Kalke and Dolomite
sind, gibt ans vohl eine Andeutung, wie wir uns die Bildung
der Erzlagerstätten hier zu erklären haben. Der Kalk scheint
als FäUungsmittel fUr die den alten, verwitternden Tannus-
gesteinen entquellenden, eisen- und manganhaltigen Wassern
gedient zu haben. Die Niederschläge dieses Fällnngsprozesses,
das £i$enh3'drox3'd und das Mangansuperoxyd in Form von
Psilomelan lagerten sich dann in den die Kalke ftberlagernden^
jungtertiären Thonen ab. Speziell scheint das Manganerz an
Dolomit sich zu knUpfen, wo also reichlicher Manganerze vor-
kommen, ist der Kalk dolomitisiert.
So mag es bei Köppern und bei Oberrosbach ge-
schehen sein, woselbst die Eisenerze bis 12—19 Mangan ent-
halten. Die beiden Braunstein-Bergwerke Glessen und Oberrosbach
forderten (nach der oben angeführten Quelle) im Jahre 1884
26,251 Tons Erz. Dieselben liegen unter Thon- nnd Sandlager
in bis 20m reichender Teufe; ihre Mächtigkeit ist wechselnd,
da sie der unebenen Oberfläche des Dolomites folgen. Die
Manganerze — harter Braunstein — welche bei Oberrosbach
1— 2m mächtig sind, bilden auch bei Köi)i)em die tiefsten
Erzmittel, liegen daher unmittelbar auf dem in seinen obersten
Lagen sandigen Dolomit.
Weiter westlieh sind u. a. unter dem Lorsbacher
Kopf und im Wald bei Wildsaehsen Eisenei'ze und Kalke
in nächster Nachbarschaft bekannt. Die alten Schürfe in dieser
Gegend mögen wohl aus der Zeit stammen, da noch Wald-
sdimleden im Gebirge bestanden, die selbst ihr Erz gruben,
schmolzen nnd schmiedeten.
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— 174 ~
In diskordanter Lagerung kommen Ähnliche Eisen- and
Manganerze auch auf der Nordseite*) des Taunns vor. Bemerkens-
wert ist, dass auch hier die Hanganerse reicher nnd mächtiger
auftreten, wo die Dolomitisierung des Kalkes am weitesten
vorgeschritten und derselbe stark zerklüftet ist. Wo dagegen
Kalk oder Dolomit in grossen jMassen nahezu nnzerklflftet an-
stehen, fehlen Eisen- wie Manganerze g&nzlich. Die Erzlager
— Brauneisen und Bmnnstein — liegen entweder unmittelbar
auf Kalk, oder es folgt nnter den Erzlagern erst eine ddnne
Thonschicht. Das Lager besteht oft nur aus in den Thon ein-
gebetteten Erznestern: oft ist es aber auch ein ziemlich ge-
schlossenes. Das Hängende ist wieder Thon, dem aber Kies
und Sandschichten eingelagert sind.
Den Risenreichtum Nassau't; madien übrigens nicht
die eben ^beschilderten Eisenla^er ans, sondern die im alt^u
<Testt'in lagerartig otler gangartig eingeschlossenen R o t-
e i s e n tM" z f.
Taunushütte. Solche kalkige Lahnerze — Roteisenstein
mit Devonkalk — brachte ein am östlichen Ende von Höchst
gelegener, kleiner Hochofen, Taunushtttte, aus, welcher, Mitte der
fünfziger Jahre gebaut, namentlich Holzkohleneisen erzeugte.
Etwa die Hälfte der dort verhtttti'ten Erze waren die kiesel-
reichen, mangan- aber auch phospliorhaltigen, ca. 50procentigen
Branneisenerze von Wildsaehsen und aus dem KOnig-
steiner Revier; denselben wurde ausser den Lahnerzen noch
Sphaerosiderit von Urberach, ein leicht schmelzbares,
recht reichhaltiges Erz, beigemengt. Als Zuschlag diente der
Kalkstein von Flörsheim. Durch die Kinffihrnng der Coaks
in den Horhotenbetrieh war die Taunnshfltte geniUigt. auszu-
blasen, um ebenfalls zum Coaksbetrieb Überzug«, heii . ungünstige
Konjunkturen . )>e8onders Kriegszeit . verzögerten letzteres bis
1867. V<m nun an war das Fabrikat Coaks-Spiegeleisen, das
guten Absatz, z. B. auch nach Wien resp. Steyennark, fand.
Das Manganerz liielür wurde aus der (legend von Giessen
bezogen.
*' K. Kavfler, Erittnternngen zn BUtt Ivioenbach, Rettenbach nnd
Limburg a. d. Lahn.
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In der Taunushütte wnrden nur Masseln hergestellt^
während in der Rheinhütte bei Biebrich mit dem Hochofen-
betrieb anch fiisengiesserei verbunden war.
Die schliessliche Einstellung des Betriebes in Höchst
geschah infolge des durch Bosheit eines Arbeiters bewirkten
Krepierens des Ofens.
Eine vollständigere Vorstellung geben von dem am Süd-
rand des Taunus frUher betriebenen Erzbergbau einerseits und
von den Erzmitteln« auf welche in der ITolge ein solcher
basieren würde, anderseits, folp^ende Daten:
1^)1 au iH'i sf 11 steine. Ks war eine gross»? Zahl alter,
schon olieii ht'i iilii tpi- Halden*», welche in «len -lahrt-n 1842—05
einige grü-^st-ic Mcriiwerksvort'iniuunüen anlegten, in <l(-ii trii-
heren BeifiicN i( i t ii ^^' i 1 d sa c ii > ii. Hofheini. Kr>nigs t t i«.
Idsttin. Hessl'M'h. Frauenstein und Kltville 180
Mutungen auf B ra u n r i ^ e n s t e i ii e zu nt huien. Der (Tpsamt-
umfang des belielienen Zecljencigentums war 2 Mill. l^uadrat-
Lachter.
Die Hauiit* i2uer ; wareu:
die Tannusliiittt' Hix list mit 22 Gruben.
die Rlieiuhütte Biebrich »12 ^
Jakobi, Haiii< 1 Huyssen iu MUhlheim . ^ 55 ,
r^azu kuunuHii ;
yiugaert Staudt in Aa( heu . . . . „ lü ,
(tespllsrhaft Adelaide iu DüsseldOi'f . . ^ 7
Nassauischer Fiscus , 10 „ und
Kleinere Besitze)- ()4 ,
Im folgenden geben wir über die Zahl der Quadrat lachter^
welche in (h u einzelnen Bergrevieren und Gruben aufgeschlossen,
und die Zahl derselben, welche davon abgebaut worden sind,
endlich über die bis 1861 geförderten Erze, eine tibersichtliclie
Zusammenstellung.
♦j Die altpn vorgefuudiueii Berjrtnui' r r-str* ' kt*^n «iicli nur auf ein»'
Teufe von höchstens 10 Lftchter und gestüiteteü. «la nur ilio letzten En-
mittel herausgenommen wareu, ciueu nachträglicLcu, rciueu Abbau.
**) Die Tannnshtttte bes&ss 4 Graben im Wlldaachaer-Hevier und 18 im
K0mg8t«itter ; die Gruben der KheinhUtteugeflellschafl waren alle im WiM-
sach.ser-Revier . -fakohi, Manie) & Huy^^en liatten 'M* Ornhen im Wildaacitser,
14 im König^iteiner und 5 iiu llofhcimer Kcvier.
— 176 —
Aufgeachlosaetie Abgebaute , ,.
Brauneiaensteio Ugewtelleit tagent«lleii ^^^^^ ^lo!^
VVildsachser Revier 30,000 Q Lachtet i)4jA> Lac hier — 70ö,0(W
Bedentendste Grabe
CoiMoLLftiig«H8tack6000 , 1300, — —
Hoflieiiiier Bevier « . . 20,000
Bfiileutendste <«rnlM'
Kdprllcnbpi'j: . . 40UO , 2üt> , 3 —
KiriiitrHieiiiei Kevier 187,000
Urube Uabu bei
Kelkheim . . . mO , ISOO , 6
Oiiibe Sftuger bei
Kelkheim. . . ROO , 200 . 5
rbrtcp (Gruiten bei
Kelkhtiiiu, üuiuau,
Xeuenhaiu u. Ham-
nolshkia . . . e«. 7000 , ca. 1400 , 90 —
EltTiUer ^vier
(Happel Zug) 900 , &0 , 10 120
Tristeiner. Hc3?.l(.cher
uuil Fraueosteiaer
Keviere , . . . Kleine belanglose Haue 3000
ca. Mit. aOO,000 ^ 914.120 Ctr.
T h u n e i 9 e n K t e i 11
iSi>haero5iderit* in
deu Ämtern Eltville
n.Hofbe{m . . . 25,000 QL. 4800 QL. ca. Hk. 86,000 = 190,000 Ctr.
Die Verhüttung der Erzp ^tsrlinh von der Rheiuhütten-
( Gesellschaft, von Jakübi, Haniel & Kuysseii und von der Taunus-
liütten - Gesellschaft auf der Rheinhütte bei Bieltrich und der
Tauiiushütto hf'i Höchst. Von den drei riesellschaften wurden
zur \ riliüttung alle übrigen gef^irderten Brauneisensteine an-
gekauft. Der Thoneisenstein wurde dagegen von .lakobi,
Haniel tV: Hu^ssen an die Werke an der Kühr — also in's
Ausland — abgeführt.
Wie schon bemerkt, waren es ungünstige Eisenkoigimk-
tnren, welche es Jakohi, Hani^ & Hnyssen nicht melir erlaubten,
die Graben des Beviers, deren Erze weitere Achsentransporte
erheischten, weiter anszubaiien, und welche anch die Bheinh&tte
veranlassten, ihren Beüieb einzustellen. Damit hörte dann der
Bergbau auf, dessen Blttte in die Jahre 1854-^60 f&llt.
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In den verschiedenen Kevieien waren mch obigem mehr
als öO.()00 (Quadrat- Laehter Lagorstellen in Hranncisenslein
aufgeschlossen, im Wildsacliser Revier allein 30,000. Hiervon
wurden nnr ungefähr \0.()üü (^uadrat-Lachter mit 914,000 Ztr.
Erz abgebaut, im Wildsachser Reviei*. das vor allen .Takobi,
Haniel & Hnyssen, dann die Rheinhütten- und die TaunushlUten-
<iesellschafi ausbeuteten, wurden jf dxh nur '»(KK) Quadrat-
Lachter, also etwa nur der se( liste Teil, mit mehr als
70^),(X)0 Ztr. Erz gefiirdert. Neben dem Brauneisenstein ist in
den Ämtern Hofheim und Eltville anrh Thoneisenstein, Sphaero-
Siiderit. rei(hli< h gefJjrdert worden. Von diesem Erz sind nicht
ganz 5000 (Quadrat- Lachter abfrebaut. während die aufge-
sclilossenen Lagerstellen 2.').(HX» (/nadrat- Lachter betragen.
Nach gefälliger >Mitteilinii: des Herrn Justizrat Dr. Stamm
in Wiesbaden wurde bei Ki»n igst ein mehrfach guter Bot-
eisenaiein gefunden, der sich jedoch bald auskeilte.
Pie noch vorhantlt neu bedeutenden Aufschlüsse möchten
daher wohl jsur Ansicht berechtigen, dass in diesen Revieren
mit der Zeit wohl wieder lohnender Bergbau auf Eisenstein
betrieben werden dürfte.
Bezüglich der Brauneiseuüteiue bei Kelkheim nnd Fisch-
bach hftlt Herr Justizrat Dr. Stamm daffir. das» sie nicht
geeignet sind, den Httttenbetrieb zu fundieren, da die Erzlager
3— 10 m tief liegend 0.5— 2 m mächtig und wellenf&rmig ver-
laufend sich in 4—10 Jahren erscbiVpfen müssten.
Hraunsteingru be bei f-! eise n lu- i in. nr^ kiiitiKie
Mmiiranerzgi'uben waren nn<l sind iincii im wt -i li< hcn Taunus
in der Gegend von r-Jeisenheini im Üetrieb. iiu \<irk«inimen ist
auf Grube Srlilnssbcrj:: in zwei Trägern, von wcK lien nacli Mit-
teilung voii Herrn A. Heuss in (Geisenheim das tdiere mehr
dicht „unedel" ist. das untere krysialline ^edel^ bis 90^^
Psilomelan enthält. Pas T^iegende ist jedoch hier niclit Kalk,
sondern Quarzit. Am h ant der Rentmaiu i nnd am Spit/.euberg.
oberhalb Ehlhalten, liegt bauwürdiger, manganlialtifrf r Hrann-
eisenstein unmittelbar auf Qnarzit. geht aber unmittelbar zu
Tage aus, ist also nicht überlagert.
Bleierze. Seit kurzem ist nun wieder der Abbau der
Blelmgruboi am Winterstein und bei Cransberg, welches
12
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— 178 —
Vorkonimeii schon den Römern*) bekannt gewesen zu sein scheint,
anfgeDommeii worden. Die lagerhaften Uänge durchsetzen die
granen Thonschiefer und zwar in westlicher Richtung. Da.«
Krz. Rleiglan«, enthält circa Silber nnd liegt. Adern
bildend, in granem Letten ans zersetztem Schiefer nnd krystal-
linem Qnarz.**) Alte Pingen von Bleierzbergwerken von Fanleu-
berg lassen auch anf emen in früherer Zeit stattgehabten
grosseren Abbau srhliessen. Melleicht werden anch die alten,
vor Jahrhunderten bereits schon im Betriel) freweseiieii Blei-
nnd Silber -Gruben der (lemarkung Langhecke wieder in Bau
genommen und mit den Hilfsmitteln der neneren Technik ren-
tabel gemacht.
Im Taunnsscbiefer (besonders Homblende-Sericitschiefer)
trifft man da nnd dort Spuren von Kupfererzen. Unterhalb
KOnigstein soll wirklich ein nicht unbedeutender Bergban auf
Trümmern von Sericitsehiefer stattgefunden haben.***)
Phosphorit. Nach Oenesis nnd Lagerung erinnert ein
Mineral, das flir den Landwirt von gi-osser Bedeutung ist, sehr an
die oben beschriebenen Eisen -Manganerze: es ist der Phos-
phorit oder phosphorsaure Kalk, ein dichtes, derbes, aber auch
erdiges Mineral, das an manchen Lokalitäten, z. B. bei Staffel,
nahe Limbni^ an der Lahn, durchscheinend, spargelgrfin mit
nieriger oder traubiger Oberfläche, jenen dichten Phosphorit
fiberzieht. Gewöhnlich ist das Lager ein altes, dem eruptiven
Diabas entstammendes Tufl^estein, der sog. Schalstein ; dasselbe
ist aber anch Devonkalk; das Hängende des Phosphoritlagers
ist ein Thon, der sich als zersetzter Schalstein ausweist.
Nach den Studien Peter sen's ist die Phosphorsäure ans
dem an solcher reichen Schalstein ausgelaugt und unter dem
so zersetzten Sdialstein abgelagert. Nebenbei sei bemerkt, dass
Petersen es auch sehr wahrscheinlich macht, dass die Phos-
phorsäure des Sehalsteines aus dem Diabas herrtthrt.
Der Betiiel) auf dieses Mineral datiert nur etwa von der
Mitte der sechziger Ja In e. und doch sind die Lager von Staffel.
*) Auufilen Tmitn- Buch XI., Kap. "iO
**i Ritter. Zur Ueugn'>>ie des Tamm-« Seii< k. Her. 1887, p. llö.
♦♦*} C. Kooli, KHäuteruiig /.u Blati KiHiigi^iein, p. 38.
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— 179 -
die swischen 0,6 und 6111 geschwankt haben, schon zierolicli
erechlipft. Die Gemarkungen ElkeHiausen, \S'einbach, Essers-
hansen, Cubach, Einsthausen. Seelbach und Arfurt bei'gen den
Phosphorit jedoch noch in bedentender Menge nnd GUe.
Was durcli den Ansban der Plios|ili(»ritla«rf»r der Land-
wirtschaft .schon entgangen i>t und noch entjirlien wird, liefert
seit einigen Jahren die Kiseiiiii(ln>trii', welche nun durch den
Thuuias'scben Prozess. d Ii tlurch Verwen<luu*i kalkreicher
Zuschläge pliüsphorsaurt^haliiges Kiseneiz in irrös>teii! Ma>->tali
verarbeitet uml in der Thomasjjchl a cke dei- Arkererdt^ ilrn
Phosphor der ehedem fast unbraut hhareu liiisciieisensteiiie.
ftberhaupt |di<)sphorhalti?en Kiseneize wiedi^r zuflihrt. Auf
die auf Laim- und Dilln/f hasierten Hochtiftii von (tiessen.
Lollar und Weizlar hier einzugehen, ist nicht der Platz. Es
sei zum Schlnss nui- v^rsfönnt. auf ein grossartiges rnternelnnen
bei Nas.saü liiii/.itweisen. das von K Siemens nach seinem neuen
Patent die direkte Darstellung des Stahles aus Erz als
ersten Zweck betreiben s«»!!.
Das im obigen Mitgeteilte danke ich vielfach der liebens-
würdigen Unterstützung, die mir fast allenthalben, wohin ich
mich wandte, in dei' zuvorkommendsten Weise zu Teil wurde.
Ich spreche für diese mir gewordenen Mittcilüngen den Herren:
Ingenieur Ahrens auf der üelisi^itze, Fabrikdireklor Rettel-
hauser in Mosbach, Bürgermeister Bied in HiMlist. Fabrik-
besitzer ,T. 0. Boeing in Bad Nauheim, Dr. Oskar Boettger
hier. Bergingenieur Honiniiter in Bornheim, Hi'irgenneister
('orn in (^lashiilteii . Stadtbauinsi»ektor Denhardt hier,
Steiugutfabnk;iiit W Dienst in Flürsh» iin. Ingenieur Ehren-
hardt auf der Gelispitzn . Stadtbauinsi>ektor Fein eis hier,
ivreisphysikiis Di', (t v a 11 il Imj 111 111 e in Höchst. Mbci iiiLirnihiir
F. Gutniann liier. Sti mbruchbesitzei sen. in Buckeiilieini,
Ph. Holzmaun, t'hel des Bangeschilltes Ph. Holzniann ^ Co.
hier Pfarrer Anton Horn in Fischbach. Bürgermeister Jäger
lu Flörsheim. Thouwareufabrikant M. Knoblauch in Fechen-
mühle Ofeufabrikant 0. L. Kreutzer hier, Dr. Tli. Petersen
hier, Baron von Reinach hier, Grubenbesitzer A. Reuss in
12*
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(4eiseulieim , l'iviliugeiiieur Iii Pi!:e Inia nn in Hanau. Prof.
\h\ Riese liier, Tlionwarenfabrikaul W. Ritzel in Bieistadi.
Fürst!. Fabrikdirektor Max R i> s 8 1 e r in Sehlierbath bei
Wacliter.sbacli , Thonwarenfabrikaiit Sa c Iis in Munster am
Taunus. Pfarrer Sehaller in .Sihb>i?.^boni. 'riionwarentabrikant
Otto Scliultze in OberniöHen. Biirgernnister Siegfried in
Hochbeim. .lusiizrat Dr. Stamm in Wiesbaden. Banquier Cäsar
Straus liier. Dr. .1. Murilz A\ olff hier, Ofenfabrikant (^eorg
Wurm hier, meinen besten Dank aus.
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Dr. Max Schmidt,
l>irektur des Zoologischen (larteus in lierlin.
gestorben am 4. FVlutiai- 1<S88.
N a c h i- n f
von Dr. iii0d. Otto Koerner.
Am 4. Kebrnar 18h8 wnrde der Direktor des Herliner
Zo(dogischen (lartens. Dr. Max Schmidt, durch einen unver-
mutet im besten Mannesalter eingetretenen Tod am seinem
arbeitsYollen Leben abberufen.
Schmidt vvjirde am 19. OctidHi 1834 in Saclisenhausen
geboren. Nachdem er von 1843 — 184f dns Kiaiikfiii icr U.vm-
nasium besnclit liatte. entschloss er sich, daü Hamlwerk seines
Vaters, eines Sclimiedemeistcrs. zu erlerneu. Letzterer ^ab nur
widerst ieV)end nadi und nahm den Sohn in seine Werkstatt
auf. Sihmidt machte nun eine streufre zweijährige Lehrzeit
durch und arbeitete dann n<ich ein Jalir als (lestdle bei seinem
Vater. Seine freien Stunden verwendete er zu seiner weitei'en
Ausluldung. namentlicli in Sprachen und im Zeichnen.
Im Herbst 1852 begab er sich auf die W anderschaft. Kr
«rintr zunächst nach Stuttgart und arbeitete daselbst in der
Hotscbmiede. Nach wenigen Woehen begann er an einem Kursus
der Tierheilkunde an der dortigen 'J'ierarzneiseliulH teilzunehmen,
zunächst nm sich in der Theorie des Hufbeschlags auszubilden.
Bald aber gewann er so lebhaftes Interesse an der Tierheilkunde
llberhauptf dass er im Herbst 1853 zur Freude seines Vaters das
Handwerk aufgab, um sicrh dem Studium dieser Wissenschaft zu
widmen. Nach Abstdvierung des Kursus der Stuttgarter Tierarznei-
schule und nachdem er die Schlnssprufung mit Auszeichnung be-
standen, setzte er seine Studien in Berlin fort. .Am 27. August 1855
wurde er in Uiessen zum Doctor medicinae veterinariae promo-
viert. Zu seiner weiteren .Vusbildung ging er noch drei Monate
nach Wien und liess sieh nach bestandenem Staatsexamen am
22. Mai 1856 in Frankfurt a. üf. als Tierarzt nieder.
— 182 —
Hier widmete er sieb zonftchBt der Praxis. In der freien
Zeit arbeitete er bei Liicae im Senckenbergiachen anatomisclieti
Institut. Von seinen daselbst gefertigten vergleichend-anatomi-
schen Präparaten war eine Reihe von Darstellangen des Nerven-
systems der Katze lange Zeit eine Zierde der Sammlung. Unier
Lncae*8 Einilass entstand anch Scfamidt's Kratlingsarbeit, ein
Bilderwerk, die Skelete der Hansvögel darstellend, welche er
selbst in nattkrlicher Grösse anf den Stein gezeichnet hatte.
Die 15 Tafeln in Gross-Folio (wovon 7 Doppeltafeln) sind mit
bewundernswerter Genauigkeit und kflnsUerischer Feinheit aus-
geführt. Das Werk sollte ui'sprflnglich der Anfang einer voll-
ständigen Anatomie der Hausvögel sein. Schmidt fand jedoch
später die Huse nicht mehr, eine so zeiti*anbende Arbeit fort-
zusetzen. Vollendet wurde »das Skelet der HausvögeP 1859.
veröffentlicht (bei Sauerlftnder) aber erst 1867.
In jener Zeit trat Schmidt auch in Beziehung zur Sencken-
bergisehen natniforschenden Gesellschaft, zu deren wirklichem
Mitgliede er am 21. Febrnar 1857 gewählt wurde.
Ende 1857 ging Schmidt mit dem Gedanken um, in Frank-
^furt ein Tierhospital zu gründen. Bereits war ein zu diesem
Zwecke geeignetes Haus angekauft, als im August 1858 der
hiesige Zoologische Garten eröfl^et wurde und Schmidt die Stelle
des Tierarztes an dem neuen Institute erhielt. Sein Wirken in
(lieser Stellung ftthrte dazu, dass ihm im Februar 18ö9 die
Direktorstelle angeboten wurde. Er übemalim dieselbe im
September des gleichen Jahres, nachdem er im Frühling und
Sommer die beiiihmtesten Tiergärten in Holland. Belgien.
Frankreicli und Kiiiiland eingehend kennen gelernt liattr Von
beisüudereni Wert Ha ihn war ein dreimonallichei" Auleuilialt
bei dem Direktor Vekemans in Antwerpen, dessen reiche Kr-
falirmig in 'l'ierlialuing und Tierzucht ihm bei dem zwischen
beiden Männern bestehenden guten Einvernehmen, welclies bald
zu einer dauernden Freundschaft fiihrtp. im vollsten Maasse zu
Gute kam. Die noch vurhantU neii Hriefe. welche Schmidt von
der Reise an seinen Verwaltungsrat .sandte, zenpren von dem
* Fleisse und der scharten i Holiachtungsgabe des St lirt il>ers.
Schmidt hatte nun eine Stellung, die ganz seinen Wün-
schen und Neifrungen entsprach und .««eiuen regen. viel.<citi*i«'ii
Schatlensdrang betriedigte. Mit treölicher Beobaciiiuugsgabe
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~ 183 —
verbaDd er die F&higkeit, seine Erfkbrangen sogleich praktisch
m verwerten and seinem Institute nutzbar zu machen. Über-
haupt war er eine praktisch beanlagte Natur und nicht minder
als durch seine wissenschaftlichen Kenntnisse durch sein Ver-
ständnis für alle technischen Dinge, seine FInergie und stattliche
Persönlichkeit ganz geschafTen dazu, eine solche Stellung ans-
znfftllen und ihr eine Bedeutung zu verleihen, welche dem
später verlegten und erweiterten Institut bald den weitver-
breiteten Ruf einer ebenso vortrefflich eingerichteten als ge-
leiteten Anstalt einbrachte.
In die Zeit des Antritts der Stelle als Direktor des
Zoologischen (tartens fällt auch der Abschluss seiner durch den
Tod der Frau im Jahre 1883 getrennten Ehe. welche mit drei
Töchtern gesegnet war und ihm ein glfickliches und harmonisches
Familienleben gewährte.
Bei fast unverwiUitUclier (Gesundheit kannte er keine
andere Krhohtiig als die Stunden, die er seiner Familie widmete :
»ieine flbrige Zeit war von Geschäften und Studien ausgefüllt.
Kr war der Krst«* und Letjste im Garten: aus seinen Hand-
werkerjahren liatte er das Frähaufstehen beibehalten; seinen
ersten Rundgang im Garten machte er zwischen 5 und 6 Uhr
morgens, im Sommer olt nach frfiher. Dann befasste er sich
einige Stunden mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten, um erst
hierauf im Kreii$e seiner Familie zu frfthstOcken. — In der
Tierzucht, dem Prüfstein fttr den l^eiter eines Zoologischen
Gart€ns, war er glQcklich: zahlreiche wertvolle, im Garten
geborene Tiere bildeten willkanimene Handels- und Tausch-
^.egenstünile : idi erinnere nur an die sehwarzen Pantlier. die
Jack's. die Zebni s u. A. ni. Iin liesiize vollendeter Tnigang^s-
fonnen und nnr gegen nnberufene Anniassnng schrott". verstand
Schmidt stets mit dem l'iibliknni wie utidi mit seinem Ver-
Wttltiiugsrut auf ;:uti*iii Fnsse zu stehen, «lejren seine Unter-
gebenen war er wohlw .lleiMl . al»er streng: mau sali es dem
tliätigen. ernst dr» itis( liau* udLii Mannt' scium an, dass er vollste
Ptliihtertülliuig amh von Andern forderte.
Am meisten bewahrte sirli die Vielseitigkeit Schmidt s bei
der Krrichfuuir des neuen Znologischeii (lartens auf der Pfingst-
weide 1H7.') 71. \ nr w«dclier er in Geuieiusehatl mit den Herren
Architekt Lorenz Mulier und Stadtgärtuer W ebei eine zweite
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— 184 —
Reiste in die bedeutendsten Tiergäi-ten Europas uiiterBabm.
Indem er die FrOcIite seiner reichen Erfahroag mit dem an
anderen Orten Bewäln ten verband, schnf er ein Musterinstitiit
dessen zweckmässige Einrichtungen ihres Gleichen suchen. Auch
das später erbaute Aquarium ist ein rtthffiiiches Zeugnis seiner
Leistungsfähigkeit.
Als Knde 18S4 der Direktor des Berliner Zool(»gi8chen
(iartens. Dr. Bodinus o^estorhen und ein Xa( lifolp^cr zu finden
war. konnte es uicht tVhleii. dass 'die Wahl auf Schmidt tiel.
Er leistete diesem ehreuvolku Ruf freudig Folge: sah ei d(Rli
in der Ixeichsluiuiitstadt, an der Spitze des bedeutendsten der
deutsdieu Tiergärten, einer interessanten, arbeitsreicheu Zukunft
entgegen. Es gelang ihm dort bald, den vollen Beitall seines
^'el•^vaUungsrats und des I^erliner Publikn?ns zu erwei lien. Aber
er stdlte sich der neuen Stellung'' uiclit lange erfreuen. Um
Weilmai'hten 1887 stellten sich mehrmals Schwindelanfälle und
Ohnmächten ein und am 'A. Februar 18ss \'<)nnittafrs wurde er
im 0 arten v<m einem schweren Scldaganfall betrotten, demi er
iu der darauffolgenden Nacht erla«:.
Die reiche I ilN- ^ iiu c weitvoUeu wissenschaftlichen und
praktischen Kilahruugeu m den beiden hiesigen Tiergärten
vergiften t lichte Schmidt grösstenteils in der von der hiesigen
ZüoU»gischen Gesellschaft herausgegebenen Zeitschrift ^Der
Zoologische Garten- Die Zahl dieser meist umfangreichen Ab-
handlnni^pn ist selir «xross. Sie haben viel zur Blftte der Zeit-
sdirift hei<xeiragen uml den hiesigen fiärten im Kreise der
Kachleute umssen Huf verschattt. Ihr Verzeichnis füllt in dem
von Schmidt selbst mit ^:rnssem Fleisse zusammengestellten
Register über die ersten 20 Jahrgänge der Zeitschrift eine
volle Seite. Besonders hervorzuheben sind davon folgende"
^i'ber Geweihbildung". Bd. VII. Beobachtungen am Cliimpanse
und am Drang. Bd. XJV, XIX und XX. ^Der Umzug der
Tiere aus dem alten in den neuen Zoologischen ( warten Bd. XV.
„Lebensdauer der Tiere in (Gefangenschaft''. Bd. XIX. fauch
in den .Proceedimrs of the Zoological Society of London^ 18Ö0
in englischer Sprache erschienen^
(vanz besonders beschäftigte .sich Schmidt mit den Krank-
heiten Heiner Püegehefohlenen und untciliess nie, eingegangene
Tiere zn seciei*en. Da^$ auf diese Weiüe gesammelte reiche
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— 185 —
Material verwertete er in seinem Hauptwerke: ,»Zoologitiche
Klinik, Handbuch der vergleichenden Pathologie nnd pathologi-
schen Anatomie der Säugetiere und Vögel*^ (Berlin, bei Hirsch-
wald). Hiervon sind erschienen: Die Krankheiten der Alfen
(Anhang: Die Krankheiten der HandAttgler), 1870; und: die
Krankheiten der Raubtiere, 1872. Leider brachte dieses Werk,
welches einzig in seiner Art ist und sich in dem kleineu Kreise
der Fachgeuossen und der pathologischen Anatomen einer an-
erkennenden Aufnahme erfreute, dem Verleger keinen Gewinn,
so dass sich Schmidt genötigt sah. seine Arbeit in der «Deutschen
Zeitschrift f&r Tiermedicin und vergleichende Pathologie** fort-
zusetzen. Erschienen sind daselbst: Die Krankheiten der Beutel-
tiere, der Nager, der Zahnarmen, der Einhufer und der Dick-
häuter. Besonders hervoiragende Kapitel in dem Werke sind
die fiber dfe Wut der Wölfe und Fflchse und ttber die Krank-
heiten des Elfenbeins.
Ans<H! <len be.syi ocheueii Ai buLeu veröftVntlkhte Schmidt
«udi tülgeiule:
Einiges über KrankheiUMi ansländisclier Tiere. (Oester-
rt ii liisL-he Vierteljahrsschrift tHr wissenschaftliche Veterinär-
kunde. Bd. XX.)
Akklimatisationserfolge im Zoologischen Garten zu Frank-
furt a. H., (Separatabdrnck ohne Angabe des Orts und Datums
der Publikation).
Bemerkungen ftber die Haltung und Zucht der Brautente.
Der Dr. Senckenbeigischen Stiftung zur Feier ihres hundert-
jährigen Wirkens im Auftrag der Zoologischen Gesellschaft
gewidmet. 1863.
Die Haustiere der alten Aegypler. iKomjh» i'S82.)
Über ^\\e F()i'ti)fianzung des indischen Eiephanten in Ge-
fangenschaft, ibid. 1884.
Der Ameisenfresser, ibid. 1884.
Johann Nikolaus Kot^rner. ein I ranktuil»! Natiirlorsclier
des Vorigen Jalirliunderts. (Koerner war .Srhuiidi > 1 lurossvater.)
(Archiv tVir Frankfurts Gescliirlite und Kunst. M. VJ.)
Kenif-r bat Schmidt in ZMldreirlim. meist .nionyni er-
Hchiciienen Artikeln in den versrJiiedensten Zeitungen und
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— 186 —
Wochenschrift<*ii für die Saclie der Zuulügiscben Gälten gewirkt
uikI /'»olog-isHie Kenntnisse zu verbreiten gesucht. Auch Aufsätze
kuUiuliistorischen Inhalts und Keiseeindriicke uuis I>alniatien.
Spalatro. Neapel* sind von ihm in hiesii^nn Blättern anonym
jinbliziert worden und liaben beifällige Aufnahme gefunden.
Max Schmidt nimmt in der stattlichen Reihe der Frank-
lurter Naturforscher einen hervorragenden Platz ein. Kr war
einer der bedeutendsten Förderer der vergleichenden Pathologie
und sein Name ist in der Geschichte der Zoologischen Gärten
unanslöschlich eingetragen.
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Aufzählung einiger neu erworbener Reptilien
und Batrachier ans Oat-Asien.
Von
Dr. Oskar Boettger in b l ankfui t a. M.
Neben einer neuen YarietAt von Hyla aus China, die
unten beschrieben werden sull, erhielt die Senckenbergische
Natorforsehende Gesellschaft in den letzten Wochen als Ge-
schenk oder in Tausch oder Kauf eine kleine Suite von Kriech-
tieren aus China und von den TJn-kiu Inseln, die wegen ihrer
genauen Fundort^ang^aben Beachtnni? verdienen, und deren Auf-
zählung deshalb wohl von Interesse sein dürfte.
EidediMn.
1. Japahtfa polyganata (Hallo well).
Boiilwutr, Cat. Im. Brit Mos. ed. 2, Toi 1. liUdö p. SlO and Piuc.
Zool. Soc. Loadon 1887 Taf. 17, Fig. 1.
Insel O-sima) Lia-kiu Gruppe: gesch. von Herrn Major
H. von Schoenfeldt in Odenbach, — Nen ftlr die Sammlung.
2. Lygosonia {Liolepisma) laterale iJSay).
BffHgar, 26/28. Ber. Offenbadi. V«r. f. Natork. 1888 p. 152.
Napier Island in der Hang-tscheu Bai nördlich von
Ning-pho, 0. China; im Tausch von Herrn B. Schmacker in
Shanghai.
Gehört zur var. moüenfa (itlir. mit 28 Schuppenreihen in
der ßumpfmitte.
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— 188 -
3. Kumeees marginnius (Hallowell).
Boulenger. « at. Uz. Brir. Miw. etl. 2, VmI 3, li^l p. 37X.
Insel o-sima. Lia-kiu Gruppe; gescb. von Heim Major
H. Tun Scboenfeldt in Ottenbach.
Ein ganz junges StQck.
Schliiftii.
4, Purins Moeihttdftrffi Buettfirer.
Boettger, I, . . j.. K4. Taf. I, Yv^. 1.
(iebir^^e L«»-tou-sban. Prov. (iuHng-dung: im Tauscb
van Heirn h. 8cbmacker in Sbaugbai.
Schuppenftinnel:
8qu. In: G. 0, V. 152, A. l, Sc. "/„ - 1.
Die Srliunpeiiforuiel dieser Art wechselt Von Squ. lö;
0. V. i:}«) bis 152, A. 1. S,-. 'V,, - 1 bis '",4, - 1 und
beträgt im Mittel von 4 Beobachtungen .Stui. 15: (.1. 0, V. 147,
A. 1. 8c. ^7,3 , 1.
5. TriMercifttrm yramiHeus (8baw}.
Boettger. I. •.. p. \'r2.
Süd- Koi inosa: im 'r:ni^<']i von Herrn H. Schmackei*. —
Neu iXkv luruioi^a und neu lui' uusfere Sammiuug.
Scbuppenforniel:
Squ. 23; G. V*. V. 163, A, 1, Sc. + 1.
Anure Batrachier.
6. (}jify/i»siffi liiiHi isciiudi.
BMHiar, I. c. p. WA,
(itbirge J.o-l"ou-slia 11 . Tiov. ( iuauj;-(Uing; gesch. Vt)U
Herrn T)r. med. K.irl (lerlach in Hongkon};.
Eiu juuge.s Stück.
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— 189 —
7. Rnna ettettknta L. var. Japoniea B1^.
Boflttger» 1. c p. H3.
Shanghai; gek. von Herrn Otto Herz in St. Petersburg.
Gut fibereinstimmend mit dem Stücke unserer Sammluug
ans Peking, aber mit nur '/i Schwimmhäuten und die beiden
Kieferründer mit tiefschwarzen Klecken gewQrfelt.
8. Kann graetfis AViegmann.
Boettger, I. < . ]>. 04.
slian^Miai^ vier Exemplare: im Tausch von Herrn
ß. Schmacker.
Äusserer Metatai'saUuberkel bei allen vorliegenden Stücken
sehr dentlicli. weiss gefärbt.
9. Jicma Plauctji Laiaste.
BotUger, I. c. p. Iu8.
Shanghai: im Tansch von Herrn B. Schmacker. — Neu
fl\r die Sammlung.
Ein junge.s Stück mit heller Vertebrallinie.
10. Bufo vtthfarts Lanr.
Botitser, 1. c. p. 164.
Shanghai; im Tansch von Herrn B. Schmacker.
Ein junges Stftck. Subarticulartnberkel der Zellen doppelt;
Untemite reichlich schwarz gefleckt.
11. Utßu (%{9ienm Gthr. var. hnmacuUtOi n.
Char. Differt a typo taenia frenali nulla . latei ibus
cu) |M»ri.s lfnioril)US(|nt' liaiid iiicrromnculiitis : pediluis vix semi-
palmatis. — Long, a rostiu usiiue ad anuni o5 nnn.
Shanghai, ein S\ im Tausch von Herrn ß. Sclimacker. —
Neu für die Sammlung.
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In Stellung der Vomerzähne, Kopffbnn, Lftng^ der Hmter<>
gliedmaassen ganz mit Boulengers Bescbreibang von Hyla
Ckinefm Gtbr. fibemnstimmend, aber in der Färbung fthnUcber
unserer H, aröorea (L.) var. Savi^tfi Aiid. Der dunkle Zflgel-
streif fehlt ganz, ebenso die schwarzen Rundmakeln an den
Körperseiten und anf dem Oberschenkel ; dagegen ist das Grftn
wie beim Typus der Art anf dem Oberschenkel zu einem schmalen
Längsbande reduciert. und ebenso ist ein grosser Teil des Tarsus
und (*arpuSf sowie die drei inneren Zehen und die zwei inneren
Finger farblos.
Dif Scliwimiuliaut der Zehen ist enisicliieih n srliwacher. die
Kntwickelting der Vomerzähiie stärker »ils bei //. nrhorcn Ji.j.
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Beitrag zur H(^i)tilfauiia des oberen Beni
in Bolivia.
\ Dr. Oskar Boettger.
(Mit 3 Figi^. un Text).
Die Senckenbpigisdie Naturiiistorisclie (lesellscliatt Hliielt
anfangs 188H durcli die ^iltfu:»^ Vennittlung des Heini T^i August
Hahn Inerselbst zwei FlaHchen Reptilien von Herrn Ferdinand
Emmel in Arequipa (Pern) zum Geschenk, deren Provenienz
deslialb von hervorragendem Interesse ist, weil sie uns einen
wichtigen Schiitt weiter thun Iftsst auf dein Wege nnserer
Kenntnis der tropisch - amerikanischen Kriechtierfanna. Die
sämtlichen im folgenden aufgezählten 12 Arten dieser schönen
Snite, der» Dank des regen Interesses des freundlichen Gebers
fftr die ihn umgebende Tierwelt, bald noch weitere folgen sollen,
stammen vom Flusse Mapiri, einem linken Nebenflusse deR
oberen Beni — östlich vom Titicaca-See — in Bolivia.
Aufzählung der Arten:
Eidechsen.
1. Anolis fiutcoauratm D'Orb.
Ein — Hut uiit Boulengers Iksclireibung übcniii-
stiranieud. doch finde ich keine Andeutung eines Kehlsaiks
beim vorliegenden — Sehr düster i^retiirbt. schwarzbraun
mit schwarzen Fleckchen und Manuorzeicliiuuigen . das helle
Querband vur den Angen recht undeutlidi ; | die Unterseite
weisslich , reidilicli srliwarzgrau punktiert und besprengt. —
Tötallänge 107 mm.
Digiti/eü by CoOgle
— 192 —
Schlang«!.
2. SUnoslontH alhifions
T.vpiseh in Form nnd Färbung.
3. Ueophis bwlitts (Bojej.
^. Jthaffdasoiitft autt.
Körper Iftnger, Schwanz kürzer als gewöhnlich.
Squ. 17: G. 2, V. 176, A. 1, Sc. + 1.
(irnnbranu mit blauem Schiller, dunkler gestreift, namentlich
an den Seiten: schiefgefttellte schwarze, fuchsrot umsäumte
Qnermakeln längs der Rumpf- und Schwanzoberseite. Untei*-
seits homgelb, nach hinten orange mit wenigen, staubförmigen,
grauen Pttnktchen, die nur auf der Schwanzunterseite reichlicher
stehen.
4. (leof/hhs Knrmdi n. sp.
(s. beifoljj^on^len Holzi*cliuitt ■.
Cliar. Dittert a f'. (»•(■{ pitofiUta {^m^ suiualahialibiis
7 neiiuo 8, postorularibiis 2 majriiitinliiK* subae«(ualibns. ventra-
lilms multo minus nnmerosis, colorr. — Deutes ae«iuales. laeves.
Ilostrale iiiodicum: internasalia
2 parva. i|uin(|Uangularia: fron-
tale multo latius quam longius,
transverse trianguläre; praeo-
eulare nulluni; frenale prae-
f rontaleqne orbitam atüugentia ;
supraocnlare paryum,posticnm:
postocularia bina, magnitudine subaequalia. Margo extemns
paiietaliuni S(iuainis temporalibus 2 perlongis cinctos. Supra-
labialia 7, tertium i|uartumque sub oculo posita. Temporalia 1 + 2.
Infralabialia 7. ]>i-inium par media parte contiguum, quatema
postmentale singnlnm attingentia. Series squamarum 15. —
Supra aut fuscus aut olivaceus, fere unicolor, taenia transversa
paruni distincta rufula per occiput; infra virescenti- aut flaves-
centi-albida, ventralibus nigris aut nigro maculatiSf margtnibus
Semper lata albidis.
Schuppenformel:
Squ. 15: G. 3, V. 107. A. 1, Sc.
•''^'s« + 1.
15; , 3, , 170, , 1,
SR'
>8
1.
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— 193 —
M aa886:
Kopfrumpfliüige .... 303 295 mm
Schwanzlftnge .... 34 31 ,
GröMte Kopfbreite . . . 7^4 6V4 ,
Grtote Körperbreito . . SV» 7 ,
Hab. Am Flosse Mapiri, einem linken Nebenflnss des
oberen Ben! in Bolivia; in 2 Exemplaren geschenkt von Herrn
Ferdinand Emmel in Arequipa (Peru), dem zn Ehren ich mir
erlaubt habe, die sehr distfaicte nene Art ku benennen.
Beschreibung. Der KOrper ist schlank, ziemlich dreh-
mnd, der Kopf nicht od^ nur sehr weuig breiter als äsr Hids.
Der Oberkiefer ragt vom und auch seitlich etwas Uber den
Unterkiefer vor ; die Schnauze ist sehr stumpf gerundet. Das
Auge ist klein, die Pupille rund. Der Schwanz zeigt sich nicht
abgesetzt, ist sehr kurz und beträgt nur V'e der Tolallänge.
Das Rostrale ist von mässiger Grösse, etwas breiter als hoch
und nur sehr schwach oben auf den Pileus tibergebogen. Die
Internasalen sind sehr klein, von gerundet fünfeckiger Ge.stalt
und etwa so breit wie lang. Die Praefrontalen sind gross, an-
nähernd (luadratisch , deutlicli länger als das Frontale und
treten seitlich an die Orbita. Das Frontale ist bemerkenswert
breit, faijt an !• rtluilbnial breiter als laug mui ziemlich dreieckig,
vom ziemlich gradlinig an die Praefrontalen grenzend, hinten
rechtwinklig zwischen die langen und massig verbreiterten
Parietalen eingefügt. Der vordere Aussenrand der Parietalen
stösst an das kleine Suiiraoculare , das wenig grösser ist als
das Auge, und an das obere Postoculare; sein ganzer hinterer
Aussenrand aber wird von zwei Temporalschuppen begleitet,
von denen die hinlere bemerkenswert lang und aus der Ver-
schmelzung von mindestens drei Temporalsrhnppen entstanden
ist. Das Nasloch liegt zwischen zwei znsauimeu eine sanduhr-
fbrmige Figur darstellenden Nasalen, von denen das höhere
hintere mit dem ersten und zweiten Sujtraiabiale Sutur bildet.
Das lange, nach hinten verschmälerte Frenale tritt an die
Orbita und ruht auf dem zweiten und dem grossen dritten
Supralabiale. Kein Praeoculare. Supraornlare klein, von hinten
her nur bis über das Oentrum des Au^» s ivk lipnd. Unter
dt'inst-ll)t:n zwei übereinandergestellte, kleine l'nst »culareu, deren
vberes kaum grösser ist als das untere, das sich zwisciieu
13
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— 194 —
viertes und fftaftes Supralabiale einschiebt. In einem Falle
filnd ]ink«veit8 die Poetocularen zu einem einzigen hoben
Sehildcben ▼erschmolzen. Sieben Sapralabialen, das dritte und
sechste grosser, das siebente stark verlängert, das dritte und
vierte unter dem Auge. Temporalen 1 + 2, das obere der
zweiten Reihe weit nach hinten über die eigentliche Temporal-
gegend liinausi eicliend. Mentale (juer dreieckig, dreimal so breit
wie lang. 7 Paar Iiilralabialen ; die des ersten Paares hinter
dem Mentale zusammenstossend, die der ersten vi» r Paiiie mit
dem einzigen vorhandenen l'aaie »grosser Postmentalschilder in
Berührung; viertes Infralabiale die andern au Grösse über-
treffend. Drei unpaare Gularen, 167 — 170 Bauchschilder, un-
geteiltes Anale und 28—30 paarige Schwanzschilder. Körper-
schuppen rhombisch mit verrundeter Spitze, glatt, ohne Knd-
poren, in 15 Länß:sreihen.
FärbuTifr ziemlich wechselnd. Eines der Stücke ist
oberseits fast uniform luaunschwarz mit zwei wenig deutlichen
Lfiii!2:szonen «ranz schwach hellerer Fleckchen. Die Schnauzen-
gegeiid 7Ä'\^\ eine undeutliche braungraue. die Hinterkopfgegend
eine braune, nach den Kupiseiten hm ^elbweisse Querbinde;
auch die Lippen sind gegen die Maulspalte liin zur grösseren
Hälfte pelljweiss. Die Unterseite ist rötlichgelb oder gelbwei.ss,
die Kinngetrend mit vier longitudinalen schwarzen Fleckstrichen,
die Ventralen mit reichlich schwarzfleckicrer Vorderlialttp and
rein gelbweissem Hinterrand. Nach hinten jz^^gen den Afur hin
überwiegt die Schwarzförbung der Unterseite, und die Hinter-
ränder der Ventralen sind nur noch schmal weiss gesäumt; die
Schwanzunterseite ist nahezu einfarbig schwarz, die Hinter-
ränder der Subcaudalen nur ganz wenig heller angeflog* u Das
andere Exemplar ist oben nnifonn granlich oliveugrün, die
Schnanzenspitze heller, die Hinterkopfl)inde . d. h. die hintere
Hälfte d' s h lontale und die zwei hinteien Drittel der T^irietalen
gi'anbraun, von der (Grundfarbe wenig abgehoben, aber nach
tlen Kopfseiten hin ebenfalls heller. Alle Rückenschuppen zeigen
breite schwärzliche Ränder. Die ünteiseite ist ähnlich cefarbt
wie bei dem andern Stück, aber graugelblicli oder graugrünlich,
die dunkel graugrünen Vorderränder der Ventralen und Sub-
caudalen nicht fleckig, sondern als Querbiuden, die etwa */• — Vi
jedes Schildes einnehmen, entwickelt.
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- 195 —
Die Art erinnert noch am meisten an O. oedpOoeUlm» (Jan)
ans Ecuador, liat aber konstant nor 7 Snpralabialen, zwei
nahezu gleichgrosse Postocnlaren , 167 bis 170 nnd nicht 250
Ventralen nnd aach etwas abweichende, im Allgemeinen hellere
Färbung. Auch batUua (Boje), der in der Eopfpholidose
ziemlich nahe steht, unterscheidet sich wesentlich in der F&rbnng
und Zeichnung, in dem Auftreten Ton konstant 17 Schuppen-
reihen und in dem Mangel der beiden langen, das Parietale
eina&umenden Temporalschuppen.
5. Caroneüa iaeniolaia (Jan).
Jai, Aldi. p. L Zool. VoL n Fase 8 p. 68 und lonogr. d. OpMd.
Uef. 16, Tif. 8, Fig. 4 (EnieogtuUkutJ.
In der Phoüdose ganz — 17 Schupprareihen, 1 + 2 Tem-
poralen, 8 Supralabialen, Ton denen das dritte, vierte und
Anfte ans Auge treten — und in der Färbung und Zeichnung
nahezu ganz mit Jan*8 Beschreibung und Abbildung ttberein-
Btimmend.
Squ. 17; G. Vi, V. lÖO, A. % Sc, •»/« + 1.
Die Art schwankt also zwischen 149 und 180 Yentralen.
Die drei dunklen Längsbinden des Bftckens sind hinter
den Parietalen deutlich zu einem schwarzen Querband vereinigt,
das Tom und hinten durch je zwei helle, unbestimmte Makeln
noch mehr hervorgehoben wird. Hinter dem Auge zieht durch
die Mitte der hinteren Snpralabialen ein feiner schwarzer Längs-
saum, der die dunkle Halsoberseite von der weisslichen Unter-
seite trennt Die Torderen Ventralen zeigen am Auasmirande
eine undeutliche Längsrdhe schwarze Panktfleeken; nach hinten
ist dieser Aussenrand der Ventralen schwarz gefärbt und set2t
scharf gegen die rein weisse Körpernnterseite ab. Beides wird
von Jan recht charakteristisch wiedergegeben.
6. ßrythrolamprus venusHsHmus (Schleg.) var. tefymona Jan.
Jan, Prodromo Iconogr. gen. Ofidi II. Parte CoronelUdae, Hodeaa ISiiö
p. 106 (vsr. Mtmona).
5 in Foriii und Fiu-lmiiij;- ty[)i'sche Exempliiir der Varietät,
aber einmal rechts abiiürm mit 2 Prae- und 3 Postocularen.
18^
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Sqn. 15; G. V. 189, A. Vi, Sc. "/is + 1.
, 16; . »/«, , 189, „ Vi, „ *»/«-f 1.
^ 16; , */4, . 191, , Vi, „ «/« + 1.
, 16; , «/t, , 191, „ Vi, , «/48H-1.
, 15; „ V«, „ 196, , Vi, , ^^'49 + 1.
Die Schuppenformel der var. tetraxana Jan schwankt also
zwischen Squ. 15; G, Vi-*/4, V. 189—196, A. Vi, Sc. **/4b + 1
bis ^ V49 4- 1 nnd beträgt im Mittel von 6 Beobachtangen Sqa. 16 ;
G. »/f, V. 191, A. Vi, Sc "/47 + 1.
Alte Stftcke sind von sehr dankler Fürbnog. Der Kopf
ist schwarz mit bellen Vorderrftndem aller Kopfschilder nnd
einer mehr oder weniger deutlichen gelben, unterbrochenen
Qiierbinde hinter den Angen. Der Hals ist . bis zur ersten
Doppelbinde ri^tlich und alle Schuppen tragen auf diesem Ab-
schnitt schwarze Spitzenhälfte. Der Rücken erscheint fast
einflarbig braunsdiwarz; nur an den Seiten zeigen sich hellere
Schuppenränder, und auch hier nur sind die paarweise einander
genäherten schwarzen Doppelbinden deutlicher zu beobachten,
60 dass also oben immer vier Querb&nder ein System bilden,
welche auf d» gelbroten Unterseite zu je zwei bleigranen
Qnerbinden sich vereinigt zeigen. Solcher bleigrauer Doppel-
binden stehen 8 bis 10 auf dem Bauche, 2 auf der Schwanz-
unterseite. Junge Stftcke aber zeigen die von Jan hervor-
gehobenen vier nahe an einander gerückten, fast gleichbreiten
und gleichweit von einander abstehenden schwarzen Querbinden
stets über den ganzen Rücken hin sehr deutlich.
7. Leptoäira mrnukUa (L.).
Typisch in Form und Färbung.
Squ. 19; (I. V«, V: 189, A. Vi, Sc. **h2 + 1.
81 dunkle liautenilecke auf dem Kücken, 20 auf dem
Schwänze.
8. Dipaas (Himantodes) emdwa (L.).
Typisch in Form und Färbung. 9 — 8 Supralabialen;
6—6 Infi alabialen in Contact mit den Postmentalen. Tempo-
ralen 2 4 3H 3; Postociilaren 3—3.
Squ. 17: a. V... V. 252, A. ',1, Sc. ^-'Viss + 1.
51 dunkle C^uerÜecke längs des Rückens. 3ü auf dem Schwänze.
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— 197 —
9. LeiAoynathus Calesbi/i i^VVeig.).
Praeocularen 2—2, oberes Praeoculare mit dem Frontale
Sotur bildend ; Postocolaren links 2, rechts nur ein sehr hohes,
ans der Verschmelzung m obrerer Schuppen entstanden. Tem-
poralen beiderseits 14-2. Supralabiali-n links 8, das vierte
nnd fünfte ans Äuge tretend, rechts 7, das dritte und vierte
mit dem Ange in Contact. Nur das erste Infralabiale hinter
dem Mentale in Berührung mit dem der anderen Seite, links ö,
rechts 4 Infralabialen mit dem ersten Postmentale Sutur bildend.
Squ. 13; G, resp. Postment */*, V. 176, A. 1, Sc. »»/•• H- 1.
Färbung typisch, aber die schwarzen, weissgesäumten,
ovalen Rttckenmakeln im ersten Körperdrittel doppelt so breit,
am flbrigen Körper siemlich so breit wie die lebhait rotbraunen
Intervalle. 20 Ifokeln l&ngs des Blickens, 12 anf dem Schwänze.
•
10. Oxyrrhopus pelalarius (L.) var. Sebtte D. & B.
Typisch in Form und Färbung.
Sqn. 19; G. »/s, V. 197, A. 1, Sc. »'/g? + 1.
14 breite schwarze Qaerbinden fiber den Rücken, 7 über
den Schwanz.
11. Oxifrrkopus immacuhiut D. & B.
Typisch in der Ph^didose. Temporslen 2 + 3. Zwei
Schupponporen.
Sqn. 19; G. V. 202, A. 1, Sc. ^Vm + 1.
Oben iniform schwarz mit blauem Schiller; unten honi-
gelb, die Ventralen, Anale nnd Subcaudalen an den Seiten noch
ein Stück weit mit der dunklen Färbung der Oberseite; die
Mittellinie auf der Unterseite des Schwanzes überdies durch
eine Längsreihe feiner graner Fleckchen markiert.
12. Eiaps coraiUnus (L.).
Typisch in PhoUdose nnd Färbung.
Squ. 15; ö. 4, V, 217, A. Vi, Sc. % 7, «*/i4 + 1 (28).
20 schwarze Ringe am Rumpfe, 2 auf dem Schwänze;
7 korallenrote Zonen.
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— 198 —
Meines Wissens hat bis jetzt nur der unermlidliclie
E. D. Cope ein Verzeichnis von 11 Arten Reptilien —
3 Eidechsen und 8 Schlangen — aus der Gegend des oberen
Bpni in Bolivia verölfpiitlicht. Man findet dasselbe in dessen
„Twelfth Contribution to the Herpetology of Tropical America*
in Proc. Amer. PhU. Soc. Vol. 22, 1885 p. 167—194, mit
1 Tafel. Nur rine der dort aufgezählten Schlangen befindet
sich auch in der Emmerschen Suite, ein schlagender Beweis,
Wiedel dort noch zu sammeln und zu entdecken ist. Wir hätten
demnach jetzt folp^c nde Liste der am oberen Beni in Bolivia
Vorkommenden Reptilien:
ZiacertUia,
Farn. I. Iguanlda«.
1. Anolis foscoauratns D*Orl>.
Fam. II. Angoida«.
2. Dipluglüssus fasciaius (Gray).
Fam. ITT. AmphMiaonidae.
3. Auiphiäbaena Beuiensis Cope.
Fam. TV. Scincidae.
4. Mabuia a^ilis (Raddi)*
Ophidia,
Fam. I. Stenoetomidae.
ö. ätenostuma aibit'rons Wagl.
Fam. II. Calamariidae.
6. Oeophis badius (Boje).
7. „ Emmeli Bttgr.
Fam. III. Colubridae.
Subfam. a. Goronelllna««
8. Coronella taeniolata (Jan).
9. Liophis meleagris (Sbaw) Tar. semilineata Cope.
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10. Liophis Almadensis (Wagl.).
11. „ typhlus (L.).
12. £rythrolampni8 yenustissunus (Scbleg.) var. tetrazona
Jan.
13. Xenodon severuB (L.).
14. n gigaa D. & B.
Subiam. b. Dryadinac.
15. Pbilodryas viridissimas (L.).
Farn. IV. Dendrophidae.
Id. Leptophis marginatas Cope.
Fam. V. Oipaadidaa.
17. Leptodira annulata (L.).
18. Dipsas (Himantode8) cenchoa (L.).
Fam. VI. Amblycephalidae.
19. Leptognathns Catesbyi (Weig.).
Fam. VIT. Scytalidae.
20. Oxyrrhopns petalarins (L.) var. Sebae D. & B.
Wird ancb von Cope bereits erwäbnt
21. Oxyrrhopns immaealatns D. & B.
Fam. VUL Qapidae.
22. Elaps corallinas (L ).
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Carl Angast Graf Bose, Dr. med. hon. c.
Von F. C. Noll.
Am 25. Dezember 1887 erhielten wir telegraphisch ans
Baden-Baden die Tranerkunde, dass Herr Graf Bose, der lang-
jährige Freund nnd Gönner anserer Gesellschaft, ans diesem
Leben geschieden sei.
Carl Angnst Graf Bose war als der erste nnd einasige
Sohn seiner Eltern geboren am 17. November 1814 anf dem
alten Bose^schen Familiengut Gamig in Sachsen. Die Familie
Bos6 ist eine noch Jetzt in Sachsen weitverzweigte alte sächsi-
sche Adelsfiunilie , deren Glieder sich im sächsischen Staats-
dienste, zomal anch im Militärdienste, viel&ch aaszeichneten.
So war ein Carl von Bose ein tüchtiger Reitergeneral in den
Tflrkenkriegen, und seine von ihm gesduriebenen Memoiren, ein
starker Qnartband, bildetoi eine der Kostbarkeiten in der Biblio-
thek unseres Herrn Grafen ; sie haben schon mehrfach Histori-
kern als Geschichtsquelle gedient.
Sein Vater August Carl Graf Bose, erbl. Lehna- und
Gerichtsherr auf Gamig und Meuscha, sowie auf Schönfels, Ritter
des Königl. Preussischen Johanniter-Ordens, bekleidete das Amt
eines Hofmarschalls des Königl. Sächsischen Hofes bis zum
Jahre 1833, wo der Vater seiner Gemalilin Katharina Na-
talie Elisabeth gebornc von Löwenstein, aus dem Hause
Weimersdorf in Livland, daselbst starb. Infolge dessen musste
er die Güter seines SchwieKervater^j, AU und Neu-Anzen, mit
einem Komplexe von 5 i^uadiatmeilen übernehmen.
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— 202 -
In seinem nennten liebensjahre hatte der Knabe das Un-
glück bei einem Sturz vom Pferde den rechten Arm zu brechen;
infolge sehlechter ärztlicher BehaiiHiin^ blieb der Ann steif, »o
dass der junge Graf mit der linken Hand schreiben lernen musste.
Von seinem zwölften Jahre an besuchte er die Kreuzschule
in Dresden und studierte später einige Semester in Paris, bis
er Yon seinem inzwischen nach lavUnd übergesiedelten Vater
znm Mitverwalter des gi*08sen Gates berofen wurde. Dieser
Aufgabe unterzog er sich mit jenem Pflichtgefühl, das ihn sein
ganzes Leben hindurch auszeichnete, auch gewährten ihm die
landwirtschaftlichen Beschäftigongen wegen ihrer Verwandt-
schaft nüt den Naturwissenschaften dne grosse Befriedigung.
Dennoch aber zog ihn seine Neigung mehr zu wissenschaft-
lichen Studien und zu Reisen hin als zu praktischer Thättgkeit.
Die Fächer, denen er sieh hauptsächlich widmete, waren die
Nationalökonomie, die Naturwissenschaften, die Philologie und
die Geschichte.
Nachdem er einige Jahre in Livland verbracht und ein«
grossen Kreis gleichgesinnter Freunde um sich gebildet hatte,
ging er nach Berlin, um dort seine Studien zu vollenden, worauf
er grössere Belsen nach Italien und Frankreich unternahm.
Abwechselnd lebte er alsdann in Livland und in Deutschland,
bis er sich im Jahre 1846 mit Luise Wilhelmine Emilie
Gräfin von Beichenbach -Lessonitz, einer Tochter aus
zweiter Bhe von Wilhelm II., Kurflkrsten von Hessen, vermählte.
Mit ihr, der hocligebildeten, einsichtsvollen und praktisch
denkenden Frau verlebte er die glttcklichsten Jalire. Wie sie ihn
unterstützte und zu fördern suchte in seinen Bestrebungen, so er-
hielt sie andererseits durch ihn Interesse an der Naturbeobach-
tung und Einsicht in die Bedeutung der Naturwissenschaften für
unsere Zeit; sie hat Ja diese ihre Erkenntnis auf das Schönste
bethätigt durch grossartige Stiftungen, die sie medizinischen
und natnrwissenschafUichen Anstalten hinterüess und zu welch
letzteren auch unsere Senckenbergische natnrforschende Gesell-
schaft gehört Wie ihr so sind wir auch dem Herrn Grafen zu
bleibendem Dank dafür verpflichtet
Nur dnmal noch, Im Jahre 1846, besuchte der Graf mit
seiner jungen Frau Livland; die ersten Jahre seines Ehestandes
brachte das gräfliche Paar meistens auf Beis^ zu, die ihnen
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— 203 —
bei den ausgedehnten Kenntniesen des Grafen groesen Gtonnss
gewähren mossten. Abwechselnd wohnten sie dann in Baden-
Baden, wo sie sich ein neues Heim gründeten, nnd in Frank-
furt, wo die Gräfin ein eigenes Haas besass. Bas bei beiden
Oatten rege Interesse Ar die Landwirtschaft bewog sie ansserdem
zum Ankaufe des Gutes Goldstein bei Frankfort a. M. Sie bauten
dieses um, richteten eine rationelle Bewirtschaftung ein und
▼erlebten auch hier glückliche Zeiten, an denen sie gern ihre
Frennde teilnehmen Hessen. Hier auch machte der Beridit-
erstetter ihre erste Bekanntschaft. Anf den Spaziergängen in
den ürogebnngen des Gates mit dem Herrn Grafen hatte er
Gelegenheit, die botanischen Kenntnisse desselben zn bewundern,
der die Standorte der in dieser Gegend seltensten Pflanzen in
Feld und Wald, in Bach nnd Sumpf kannte.
So nahm also die gräfliclie Familie, deren Ehe nur ein
einziges, gleich nacli der Geburt wieder verstorbenes Kind ent-
spross, ihren Aulenllialt oft in oder bei Frankfurt, baM aber
zog es sie mehr nach dem ruliigen Besilztuiu in der Stephanien-
Strasse zu Baden-Baden, wo ein schöner Garten bei dem Kause
lag und direkt von dem Speisesaal au» betreten werden konnte,
wo die Gniün von dessen Tliür aus im Sommer und Winter die
zahlreichen Vögel des Gartens beobachtete und fast zähmt-e,
wo der Graf ein zwar kleines aber gut besetztes Treibhaus
besass, dessen Pflege ihm vielen Genus3 gewährte, und wo sie
häufigen Verkehr mit Männern d^r Wissenschaft unterhielten,
unter denen Dr. D. F. Wein 1 an d der vertrauteste war. Hier
fühlte sich die Gi . Hn. bei der ein langwieriges körperliches
Leiden sich entwickelte, aucli in gesundheitlicher Hinsicht am
behaglichsten und hier wiircle sie am 3. Oktober 18b3 ilu'em
liebevollen Gatten für immer entrissen.
Von ihrem Tode an trauerte der Graf dahin; die Freundin,
die Freud und Leid mit ilmi geteilt, die Ratfr^^bf^riii 1* i st inen
Unternehmungen nnd Ailx itcn, die Mutze, die ilim I ti st^iiifr
schwächlichen (TesuTidlit it si lioiiPiirl und he1f<^nd zur Seite ^taml,
war ihm geinirnuiMii, iind lurh! vcrschniei/en konnte er
Verlust. G;ir liäuhg lenkte er seine Schritte nach dem stilh n
FriHdlintt^ zu Lichtenthai. wo er selbst bald an ilirer Seite zu
nilit ii hoH'te, und am liebsten weilte er au den Orten in der
Umgegend Badens, die er mit seiner Gemahlin früher zu
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— 204 —
beracheD ]»flegte. Zarückgezogen lebte er jetzt in einem engen
Kreise von Verwandten nnd Freunden, besonderg mit seiner
Lieblittgssch wester, der Frau Baron Stadl von Holstein nnd
deren Sohn, Heim Baron Reinbold Stadl Ton Holstein, der
oft aas Livland nacb Baden kam, ebenso mit dem Neffen seiner
yerstorbenenGemablin, Herrn Baron Hax von Fabriee. Er hatte
körperlich viel zn leiden, aber Alle, die mit ihm in dieser Zeit
zn verkehren Gelegenheit hatten, bewunderten die Frische seines
Geistes nnd sein gntes Ged&cbtnis, die ihm bis zum Ende Iren
blieben. Wie Menschen, die von der Zukunft nichts mehr zu
hoffen haben, denen die Gegenwart eine Last ist, gern ver-
gangene Tage vor ihrem Geiste aufleben lassen, so sprach er in
der letzten Zeit am liebsten von seinen früheren Eriebnissen.
Gegen Ende des Jahres 1887 nahmen die Schwäcbezust&nde
derart flberhand, dass das Schlimmste zn befttrchten war. Nach-
dem er am Weihnachtsabende noch in rührendster Weise Ar
seine Dienerschaft, die wie an einem Vater an ihm hing, ge-
sorgt, entschlummerte er sanft und schmerzlos am Morgen des
ersten Weihnachtstages.
Graf Böse war ein vorzüglicher Charakter, der von Allen,
die ihn näher kannten, deshalb hoch verehrt wurde. Feinftlhlend,
von der edelsten Gesinnung durchdrungen, war er mild in seinem
Urteil, übersah er gern kleine Schw&chen bei den ihn umgeben-
den Personen und zeigte er sich dankbar Ar Jede Freundlich-
keit, die ilim erwiesen wurde. Gern sp^ete erWohlthaten, ohne
dafür irgend einen Dank zu beanspruchen, nnd manche Thrftne
von Armen nnd Kranken wurde durch ihn gestillt, ohne dass
diese wussten, wer ihr Wohltbftter sei. Den grösseren Teil
seiner Einkünfte verwandte er so im Sdilen zu mildthätigen
Zwecken.
Seiner Grossherzigkeit verdankt auch die Naturwissenschaft
manche Förderung. Manches Institut wurde durch ihn unter-
stützt, manche wissenst haltliclie Reise wurde von ihm bei Ge-
sellschatten angeregt und durch ihn ermöglicht. Audi Dichtern
und Schriftstellern, deren Erzeugnisse ihn ansprachen, machte er,
ohne dass diese die Quelle auch nur ahnten. Freude. Äussere
Zeichen der Anerkennung seines Wirkens, wie Orden. Diplome
von Korporationen n. d^l. haben ihm niclit prefelilt. wiewohl sein
bescheidener Sinn sich in dieser Hinsicht fast ablehnend verhielt;
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— 206 —
zur besonderen Freade jedoch gereichte ihm seine Promotion zum
.Doctor medicinae chimrgiae artie obstetridae honoris cansa*
dorcfa die Jenenser roediziniscbe Fakultät am 10. Februar 1884.
£s ist in dem Diplome schön von ihm gesagt: „qui ab ineunte
adolescentia sincero litteramm amore incensus et a tumnltu
civitatis remotus per totam vitam nomqaam desiit cum litteris
nniversis tum zoologiae et botanicae inprimisqne doctrinae de
animalibus plantisque transformatis operam et Studium dedicare."
Auch wir haben mehrfach erwähnt, wie Graf Boso ein
Freund der Naturbeobachtung war. £& war weniger die äussere
Form der Geschöpfe, die ihn anzog, als das Leben derselben
und deren Zusammenwirken in dem grossen Ganzen. Fand er
eine ihm bis dahin unbekannt gebliebene Anpassung eines Lebe-
wesens an die umgebenden Verhältnisse oder lernte er eine eigen-
tümliche Äusserung der Lebens- oder Verstandesthätigkeit bei
einem Tiere kennen, dann konnte er sich lange darOber freuen.
Vor allem zog ihn das stille Leben der Pflanzen an, ebenso
sammelte er aber auch die Landschnecken der verschiedensten
Gegenden und beschüftigte er sich in Gemeinschaft mit seiner
Gemahlin mit den einheimischen Vögeln, deren Gewohnheiten
und Slimniesäussernngen er genau kannte.
Auf einen solchen Geist mussten naim lieli auch die fi:rossen
Tagesfragen, wie sie vor allem durch Charles Darwin auf-
geworfen waren, mächtig einwuken, dulinerksaui verfolgte er
dieselben und rückhaltlos erkannte er deren Berechtigung an.
So fesselten ihn auch die Arbeiten Krnst Häckels, und als
Häckel nach einem öftenüichen Vortrage in Baden mit der
gräflichen Familie bekannt wurde, da war ein freundschaft-
liches Verhältnis angebaliut, das erst mit dem Tode der Grälin
und des Grafen erlo.sch.
Gleichwohl aber lag der Schwerpunkt für die GeLstes-
thätigkeit unseres Heirn Grafen nicht auf dem Gebiete der
Natnrwissenscliaften , in welchen er wegc^n seiner körperliclien
i>cliwache auch nicht selbstthütifr >t iii konnte, er war vielmehr,
wenn man so sagen darf, ein gc bunter Philolog. und sein auf
ein ungewöhnlich gutes Gedäclitnis begründetes spracliliches
W issen war ein ganz unerewölniliches Von neuerf^n Sprachen
beherrschte er die franzusisdit'. italumsche und englische voll-
kommen, sowohl für die Conversatiou als bezüglich derLltteratur.
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— 206 —
Ein Lieblingsfach war ihm vergleicheDde romanische Sprach-
kunde, und zumal die Ergriindung romanischer Spracli wurzeln
verfolgte er mit einer wiBsenschaftlichen Leidenschaft. Aber nirlit
weniger grftndlich war seino Kenntnis der alten klassischen
Sprachen, besonders des Lateinischen. Seine Lieblingsautoreo
waren Lncrez nnd Horaz ; die Oden des letzteren kannte er fast
alle auswendig nnd gern rezitierte er vorkommenden Falls einem
Freunde eine ganze Ode von Anfang bis zu Ende. Von dentsdien
Klassikem zog ihn vor allem OOthe an. In dessen naturwissen-
schaftliche durchgebildete Denkweise und Phantasie er sich oft
und gern vertiefte. Unter den Franzosen liebte er am meisten
Voltaire, unter den Engländern vor allem Byron, aber auch
den fHschen, anmutigen Schotten Bums.
Er war ein strenger Denker, und obgleich er auch gemfifr-
lieh tief angelegt war, so zog er doch unerbittlich die Eon-
sequenzen seiner auf umfassende naturwissensdiafUiche Kennt-
nisse gegründeten Oberzeugung, zumal in metaphysischen Fragen
— auch der Religion gegenüber. Ebenso suchte er vorurteilsfrei
die sozialen Fragen zu behandeln.
Der 28. Dezember 1887 war ein trüber schneereicher Winter-
tag. Die Gruft vor dem Denkmale auf dem Idchtenthaler Fried-
hofe, welches das Bildnis der Gräfin und des Grafen Bose schon
l&ngere Zeit trägt, war geöffiiet und zeigte in der Tiefe den
Sarkophag der Gräfin. Unter den Klängen der Trauennnsik
wurde Jetzt der Sarg, der die sterbliche HQlle des Grafen barg,
hinabgelassen und neben den seiner Gemahlin gestellt. Weinend
und still betend kniete am Bande des Grabes die Dienerin, die
den Herrn Grafen bis zu seinem letzten Atemzuge treu gepflegt.
Da trat Professor E. Bäck el an das Grab und gab ein BOd
von dem Leb^ und von den VerdienstMi des edlen Vo^
storbenen Ar die Pflege der Naturwissenschaften und der Medi-
zin, wobei er besonders auch dessen Verdienste um die Uni-
versität Jena hervorhob; Dr. med. Heinrich Schmidt sprach
alsdann im Auftrage der Senckenbergischen natorforschenden
Gesellschaft dem Grafen den Dank dei-selben aus fiir die Für-
sorge und Teilnahme, die er derselben jederzeit bewiesen; der
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Berichterstatter legte einen von der Gesellschaft gewidmeten
Lorbeerkranz auf den Sarg des nnvergesslichen Toten nieder
und die Gruft sdiloss sich über den Resten zweier Torzüglicher
Menschen, die ihrem Wunsche gemäss nun ewig vereint sind.
Ihr Andenken aber wird in Liebe und Dankbarkeit unter uns hoch-
gehalten werden, so lange die Senckenbergische natnrforschende
Gesellschaft besteht.
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Inhalt.
Erster Teil.
Geschäftliches. Sekttonsberichte. Protokollauszöge.
Seite
]ie rieht, erstattet am Jahrcsfe^te, 27. Mai IWS, vou D. F. Heyne mann :\
Verzeich Pia der Mitglieder:
1- Stifter ■ , , , , .. : .. .. m
II Kwige Mirt»:!!«'!!»'!- . . 14
III. Mituiieiltjr des JahrcH 18H7 . . 15
IV. Neue Mitirliedor fflr da^ .Jahr 1888 U>
V. An8?ior<)rd 'iitlirhe Ehrenmitglieder ■ 20
\'\. Ki)ri»'<ii'in<li>Teii(li' Ehrenniitt^liedt r . 2<l
VII. Korre»poiidierende Mitglieder 20
Rechte der Blitglie^ler 23
HiMintliek-nitluiin^^ 24
Geschenke nnd Erwerbungen:
I Xiitnrftlien . . , . . , , , . . , , 2ü
TT mcht^r nnd Schriften . . .. . , . , . . , , 3fi
Bilanz i»cr 31. September 1887 54
r e b c r a i r h t d e r E i n n n h m e t» n ml A n 3 g R b e n 55
.\ n Ii a n tr :
A. Soktionsheriohtp , , , , , , Bö
H. Protokollauszttge Uber die wissenschaftlichen Sitznngen wÄli-
rond 1887 8H ül
Zweiter Teil.
Vorträge und Abhandlungen.
Materialien zm Fauna des nnteren Congo. II. Reptilien nnd Batruchier.
Von I 'r. I) < k u 1 r. (1 e 1 1 e r . . H
Aut'zalilniüj iler tfesamiiielten Arten. Hfiitilin. 12
l'.atracliia ^ üi
(«eographischc Schlnssfolgernngen 10 i
Regi.Hter • 1<>5
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I >ie Glie<leniiit< 'lei deutschen Klorn. Vortran: von Dr. \V i Hi e 1 in .1 ii u n i <■ k (■ 10^)
Erlftateningeii 1 2r>
Die nutzbaren Gesteine uinl ^liiieralieu zwUcheii Tannns mu\ Spessart.
Ri'sclirielten von l)r Fri<;«lrifli Kinkel in , : , , , \Mi
Pr. Max Scinniilt. Pirektor des Zoologisthen (jartenn in hetlin. »rest.
i Kphniftr IHKH hn.f von Dr inPfl Off n Koerner . IHI
Aut>.üli]ung einiger neu erworbener Reptilien und Ratrachier aus (><ta.«icn.
Von Dr. Oskar Boe 1 1 ger IS7
Heitray; zur r<fi)tilf'auna de.^ oberen Beui in Rrdivia. Von Dr. (^skar
lUettger ItU
Carl Autfust (traf Hose. Dr. med, hon, r. Von F. ('. Noll . 2(J1
I)er Vortrag des Herrn Prof. Pr. Noll \m dem diesjährigen .Tahres-
feste: „Pie Veränderungen in der Vogel« elf im Lauft- der Zeit"" wird in
dem nftrli.sten .lahresberii hte ersdieinen.
Hl Ut k \ im Gt lii ü<li'r Knaiu-r in Fnuikfiirl a M.
Date Due
SEß-=:=1973
Igle