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Full text of "Bericht über die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main"

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Bericht  über  die  Senckenbergische 
Naturforschende  Gesellschaft  in ... 

Senckenbergische  Naturforschende  Gesellschaft 


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HARVARD  UNIVERSITY 


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IfVSBUlI  OP  COMPARATIVB  20ÖL00Y. 


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Bericlit 


Senckenbergische 
natnrforschende  Gesellschaft 


III 


Frankfurt  am  Main. 


1S87. 


Mit  fünf  Tafeln. 


Frankfurt  a.  M. 

Druck  von  Gebrüder  Knuiiei- 
1887. 


i;  E  R  I  C  11  T 

'  ÜBER  DIE 

SKNrKENBKP.(JlSCH};  NATl'RFORSCIIMN  1»K 

GKSELLÜCHAFT 

IN 

FRANK  FÜRT  AM  MAIN. 


Vom  4uui  1880  bis  4uiil  1887. 


Die  Direktion  der  Senckenbergfischen  na tur forschenden 
Gesellschaft  ix  clirt  su-h  hiermit,  statiitt  iigciuäss  iUreu  Bericht 
Uber  das  Jahr  1886  bis  1887  zu  überreichen. 

FrankfÜFt  a.  II.,  im  Angnst  1887. 

Die  Direktion: 

Dr.  med.  W.  Laretss,  d.  Z.  erster  Direktor. 
Oberlehrer  Dr.  phil.  Ferd.  Richters.  d.Z.  zweiter  Direktor. 

Obcili  Iii  er  Dr.  II.  Reieheiiliiicli.  d  Z.  erster  Sc  liriütüiin'r. 
Dr.  phil.  W.  Si'haiiif,  il.  Z.  zweiter  ^chrittlulirer. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


Bericht: 

über  <lio 

Soackenbergisdia  oaturforschende  Geseilscbafl 

in 

Frankfoil  am  Main 

EnstaUet  am  Jaltresfeste,  den  22.  Mai  1887 

von 

Dr.  Ferd.  Eichtsrs» 

«I.  Z.  IL  Direktor. 

—   ~^^T<"-  

Hochansehnliche  Versammlung! 

Auch  in  dem  verflossenen  nesi-liiiltsjalirc  liat  die  Senckeii- 
bergischc  iiatuilVirsclieude  (jt^iellschalt  in  dtv  Lösung  der  AiU- 
«raben.  die  sie  si(  Ii  e:estellt:  in  gej^enseitiger  Belchnuig  ihrer 
Mitglieder,  in  Ktirdming  der  Naturkunde  im  Allg'enieintMi  und 
hesuuders  in  dieser  Stadt  und  in  Sammlung  diesen  Zwecken 
»lienlieher  Gegenstände,  eine  erspriessliche  Thätigkeit  entfaltet 
und  wir  dUrleii  ilaher  am  heutigen  Tage,  trotx  des  leider  zu  ver- 
meldenden Rückganges  in  der  Mitgliederzahl,  mit  Befriedigung 
auf  dasselbe  zurückblicken. 

Der  Tod  raubte  uns  nicht  weniger  als  16  Mitj^lieder :  Die 
Hen-en  Justizrat  Dr.  Berg,  Stadtrat  Co rn ill  -  (i  (•  1 1 .  Phil, 
von  Donner,  der  sich  besonders  um  die  Vermehrung  unserer 
ornithologischen  Sammlung  veidientgemacht.  Sanitätsrat  Dr.  G  etz. 
der  vier  .Jahre  der  Direktion  der  Gesellschatr  angehörte,  hS.')!) 
und  1857  als  11.  Sekretär,  1861  und  1862  als  1.  Sekretär,  .1  ul  ins 
Hessel,  Georg  Kissel,  Dr.  Xotthaft,  dem  unsere  Ab- 
handlungen eine  Arbeit   „Über  die  Gesichtswahrnelimungen 

1* 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


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mittelst  der  Facettenaugen"  verdanken.  Fr.  Ort  eii  l.a  «  Ii.  (4eli. 
Kommerzienrat  .Taeq.  Reiss.  Adolf  Ricard,  <.hi.  lalknnsul. 
Freiherr  M.  C  von  Rothschild,  A.  Soucha.v,  Justizrat 
Dr.  Schulz.  Dr.  jnr.  Wittekind. 

Ausgetreten  sind :  Die  Herren  Max  Bacher,  ("arl  Bonn, 
Herz  Frohniann.  Dr.  L.  (.erman.  H.  Jnrqnet.  Sta<11nu 
Knopf,  Siegm.  Lion.  Senator  Dr.  Mumm  v.  tSchwa  rzen- 
stein/Ferd.  Trestel,  Gg.  Zimmer. 

Dagegen  sind  neu  eingetreten:  Die  Herren  Ht  iiu  .  Becker. 
Pari  Bittelniann.  Dr.  phü.  Kran/  K»'i-t.  Di.  phil.  Auer. 
Hahn,  Max  Hochstiidter.  Moritz  Oiii.enheim,  Dr.  med. 
H.  Seligmann,  Dr.  med.  C  h.  Stratz. 

Darnach  beläutt  sirh  zur  Zeit  die  MitL-^lifderzahl  auf  M'rl. 

Von  «len  korresi»ondierenden  Mitgliedern  sind  verstorben: 

Nathaniel  Adler.  ^.  Z.  Konsul  in  l'ort  Kli.saVteth.  Süd- 
Afrika:  korresp.  Mitglied  seit  1Ö7V),  gest.  20.  September  18H(i 
8U  Frankfurt  a.  M. 

Prüf.  Dr.  Hermann  (itiitlie  Direktor  des  Wilhelm- 
(4ymnasinnis  zu  Hamburg:  korresi».  Mitglied  seit  1H75,  gest. 
30.  Juni  IHHH  zu  Hamburg. 

Freiherr  Edgar  v.  Harold.  l>ayer.  Major  a.D..  beridimter 
Kntomolog.  Spezialist  der  r,ani.Hir..rnier.  Mitherausgeber  des 
Werkes  ..Oatalogus  c(deopterortun  hnrnsi|no  cugniloiunr :  k<»rresi>. 
Mitglied  seit  1S()7.  gest.  1    Au?hsi  isst,  zu  Hossenhiden. 

Prof.  Dr.  Nath  l>  i  e  1. e r  k  uhn ,  der  bekannte  Forscher 
auf  den  (Gebieten  der  Anaiomie  und  Zoologie:  korresp.  Mitglied 
seit  lH6t>,  gest.  14.  April  18H7  in  Marburg. 

Carl  IMötz.  Privatier  in  (^reifswald.  bt  kannter  Schmetter- 
lingskundiger. i>esonders  der  nicliteuro[)äi.«^ehen  Arten:  kurresp. 
Mitglied  seit  ISHä,  <^est,        August  18H(j. 

(  arl  Claudius  v  Kmard.  Kaiserl.  russ.  (ieheimrat, 
Präsident  d.  r  Kaiserl.  (ies»dUclialt  der  .Xatnrtorscher  in  Moskau; 
korrespond.  Mitglied  seit  1882,  ge.st.  Dl.  September  lB«(i  zu 
"Wiesbaden. 

Kreilu^rr  Wernei  von  H  i  ese-St  al  bürg  in  Prag,  be-  • 
kannter  Indnsti  ioller  und  Landwirt,  korresp.  Mitglied  seit  1803, 

gest.  17.  Fel>ruar  1887. 

Dr.  Frindr.  Rolle  in  Homburgc,  (ie«dog  und  Mitherausgeber 
ae^HandwörterbuchesderMineralogie.Üeologieundl^aläuntulogie, 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


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der  mit  vielen  MitgUedern  der  (festellsdiaft  in  pei-sODlivhem  Verkehr 
stand  und  ans^ere  Sammlnugen  dnrcli  mehrfache  Schenkungen  be- 
reicherte, korresp.  Mitglied  seit  1H85;  gest.  11.  Febmar  1887. 

Pr^f.  Bernh.  Studer  in  Bern,  der  um  die  Erforschung 
der  Alpen  hochverdiente  Geolog,  seit  fünfzig  Jahren  unser 
korresp.  Mitglied;  gest.  2.  Mai  1887. 

L'nter  die  Zahl  der  korrespondierenden  Mitglieder  wnrdeu 
neu  aufgenommen:  Dr.  J.  von  Bedriaga  in  Nizza,  Prof. 
Dr.  Paul  Ehrlich  in  Berlin  und  Dr.  Otto  Volger;  letzterer 
gelegentlich  seines  Wegzuges  nach  Soden. 

Aus  der  Direktion  schieden  statutengemäss  der  erste  Direktor, 
Herr  Dr.  med.  R.  Fridberg  und  der  erste  Sekretär,  Herr  J.  Blum, 
denen  die  Gesellschaft  fttr  treue  Erflillnng  ihrer  Amtsgeschäfte 
zu  grossem  Danke  verpflichtet  ist. 

Zum  ersten  Direktor  wurde  ei'Wählt  Herr  Dr.  metl.  W.  L  o  retz, 
zum  ersten  SchriflUihrer  Herr  Oberlehrer  1  »r.  H.  R  e  i  c  h  e  n  ba  ch. 

Unsere  Herren  Kassierer,  Bankdirektor  Herm.  Andreae 
als  erster  und  Stadtrat  Albert  Metzler  als  zweiter,  sowie 
unser  Konsnlent,  Herr  Dr.  jur,  F.  8i  Inn i  lt-Polex,  machten 
sich,  wie  in  frülieren  Jahren,  um  die  Wahrung  der  Interessen 
der  Gesellschaft  hochverdient. 

Die  (leneralversanimlnng  fand  am  29.  Januar  1887  statt. 

Für  die  aus  der  Hevisions-Konimission  scheidenden  Herreu 
Adolf  Schmidt-Polex  und  Rob.  Flersheim  wurden  die 
Herren  Ed.  Üsterrieth  und  Alfred  v.  Neufville  gewählt: 
dieselbe  besteht  somit  zur  Zeit  aus  den  Herren  Hektor  Bösslcr. 
Baron  Albert  von  Reinach,  Arthur  Andreae,  Karl 
Kinen,  Ed.  Osterieth,  Alfred  v.  Neutville. 

Die  aus  der  Redaktions-Kommission  nach  dem  Turnus  aus- 
tretenden Herreu  Major  Dr.  von  Heyden  und  Dr.  (^eyler 
wtirden  wiedergewählt :  dieselbe  besteht  also  ans  den  Hcri  en 
1).  F.  H  eynemann,  Major  Dr.  v.  Heyden,  Dr.  Th.  Gey  1er, 
Prof.  Dr.  Noll  Di  Th.  Petersen. 

Von  unsern  Abliandlungen  erschienen  Heft  2  des  XIV.  Bandes, 
enthaltend  die  Arbeit  von  Jakob  Wo l ff:  Morphologische  Be- 
schreibung eines  Idioten-  und  eines  Microcephalen-Gehinis.  sowie 
Dr.  J.  V.  Bedriaga:  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Lacertiden; 
Heft  H  des  \IV.  Bandes,  enthaltend  Dr.  W.  Jä  n n  1  c  k e :  Beiträge 
zur  vengleichenden  Anatomie  der  Geraniaceen,  H.  B.  Möschler: 


Üigiiizeü  by  <jüOgle 


Beiträge  zur  Schnieltt'rliiigs-Fauua  von  .Tamaica:  Heft  1  des 
XV.  Bandes,  entlialteiid  Dr.  (reyler  und  Dr.  Kinkel  in:  Ober- 
plioL-Une  Flora  aus  den  Baugruben  des  Klärbeckens  bei  Nieder- 
rad und  der  Schleuse  bei  Höchst. 

Die  Kommission  tur  den  Jahresbericht  besteht  zui  Zeit 
aus  den  Herren  Dr.  Reichen bach,  Dr.  Richters  und 
Dr.  Ziegler. 

Die  Neuerung,  mit  der  Aufnahrae  von  Abhandlungen  und 
Vorträgen  fttr  den  Jahresbericht  gegen  Ende  des  Geschäftsjahre» 
abzoschliessen  und  frfihzeitig  mit  dem  Druck  zu  beginnen,  hat 
sich  bewftlirt.  Der  vorjährige  Jahresbeiicht  konnte  bedeutend 
frfiher  wie  sonst,  nämlich  am  1.  Oktober,  ausgegeben  werden  : 
vom  diesjährigen  liegt  Ihnen  heute  der  wissenschaftliche  Teil 
bis  auf  den  soeben  geborten  Vortrag  bereits  fertig  gedruckt  in 
ProbebQgen  vor. 

Die  Bftcher-Kommisaion  besteht  unverändert  aus  den  Heii'en 
Dr.  Geyler,  Prof.  Dr.  Noll,  Dr.  Beichenbach,  Dr.  Schaaf 
und  Dr.  med.  Stricker. 

In  die  Eommisirioii  far  die  Verteilung  des  Tledemann- 
Preises  wnrdoi  gewählt:  Die  Herren  J.  Blum,  Dr.  Edinger, 
Dr.  Lepsius,  Dr.  Beicbenbach  und  Prof.  Weigert. 

In  einer  am  Geburtstage  Tiedemanns,  den  10.  März, 
abgehaltenen  wissenschaftliche  Sitzung  referierte  Herr  Prof. 
Weigert  Ikber  die  Arbeiten  der  Kommission.  Der  Tiedemann^ 
Preis  wurde  Herrn  Prof.  Dr.  Pjaul  Ehrlich  in  Berlin  f&r  seine 
Arbeit :  Das  Sauerstoffbedttrfhis  des  Organismus,  zuerkannt. 

Am  Gebortstage  Cretzschmars  wurde  ein  Kranz  auf 
dessen  Grab  gelegt,  das  nach  Gesellschafbsbeschlnss  auch  ferner- 
hin auf  Kosten  der  Gesellschaft,  wie  dasjenige  Riippells, 
wttrdig  in  Stand  erhalten  werden  soll. 

Nach  absolvierter  militärischer  Dienstzeit  trat  Herr  Aug. 
Koch  wieder  bei  uns  in  Thätigkeit.  In  Anbetracht  der  bedeu- 
tend vermehrten,  von  unsem  Angestauten  zu  leistenden  Arbeiten 
wurde  Herr  Fahlberg,  der  Herrn  Aug.  Koch  bisher  ver- 
ti-eten  hatte,  auch  nach  dessen  Mckkehr  in  Dienst  behalten. 

Die  Verhandlungen  mit  dem  Physikalischen  Verein  kamen 
in  diesem  Jahre  zum  Abschluss.  Nach  Fertigstellung  seines 
schon  jetzt  ziemlidi  weit  gediehenen  Neubaues  wird  derselbe 
die  sämtlichen  bisher  von  ihm  benutzten  Räumlichkeiten  der 


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SpTi(  k(Mihprg:is<lien  Of^selMiaft  öberlasst»».  Audi  die  Stittiiiit^s- 
AdiiiiuisUatiüU  auf  jedes  Benutzunt?sieclit  der.stllx'ii  ver- 

zit  hiet.  Wie  diefe  i%auiu«  auii  zu  verweuden  s**in  werden  inul 
<d)  etwa  schon  jetzt  der  geeignete  Zeitpunkt  ist  an  weiter*- 
baiilitlie  Veränderungen  unseres  Museumsgebäudes  heranzutreten, 
das  ist  znr  Zeit  noch  «iegenstand  eingehender  Beratungen  der 
Museunis- Kommission. 

Am  Jahreslesl.  tlen  Mai.  hielt  Herr  Prof.  \\  eijrert 
(U  li  Festvortrag:  Die  Lebensäusserungen  der  Zellen  unter  |iatiio- 
l<)<risehen  Verhältui88«u.  Di.  Kicliters  erätattett  den  Jahieö- 
bericlit. 

In  den  a(dit  wissensclmltlicheu  Sitzungen  Warden  folgende 
Vorträge  gehalten: 

1)  Am  13.  Nov.  IBSf)  Herr  Dr.  A.  Andreae  aus  Heidelberg: 
,Uber  das  elsässische  Tertiär  und  seine  Petroleumlager/ 

2)  Am  IL  Dez.  1886.  Hen*  Dr.  med.  Koerner:  „Über  die 
Naturbeobaehtnng  im  homerisclien  Zeitalter.' 

B)  Am  8.  Jan.  1887.  Herr  Dr.  Reichenbach:  „Die  Quallen 
und  Polypen  der  Graf  Bose'schen  Sammlang  aus  der  zoo- 
logischen Station  zo  Neapel.* 

4)  Am  19.  Febr.  1887.  Herr  Dr.  Kinkelin:  „Beiträge  znr 
Kenntnis  der  Dilnvialzeit  im  westlichen  Mitteldeutschland.'' 

ö;  Am  10.  März  1887.  „Bericht  der  Kommission  zur  Erteilung 
des  Tiedemann- Preises."  Berichterstatter  Herr  Professor 
Weigert. 

6)  Am  26.  März  1887.  Herr  Prof.  Dr.  Noll:  „Beiträge  zur 
Katurgeschichte  der  Kieselsohwämme." 

7)  Am  28.  April  1887.  Herr  F.  Ritter:  „Zur  Geognosie  des 
Tannus.' 

8)  Am  7.  Mai  1887.  Herr  Dr.  F.  Noll:  „Physiologische Unter- 
suchungen an  Meeres- Algen.'* 

Von  Lehrvorträgen  veranstaltete  die  Gesellschaft  folgende : 
Dr.  F.  Kinkel  in:  „Allgemeine  Geologie,  verbanden  mit  Ex- 
kursionen. 

Dr.  H.  Reichenbach:  „Naturgeschichte  der  wirbellosen  Tiere. 

Derselbe  machte  femer  den  Versuch  der  Einftlhmng  eines 
zoologischen  Praktikums:  er  hielt  dasselbe  im  Sommer  an 
Mittwoch -Nachmittagen  im  grossen  Hörsäle  ab  und  hatte  die 


Üigiiizeü  by  <jüOgle 


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Freude,  so  viele  fleissif^e  Praktikanten  um  sitsh  zu  versammeln, 
alt;  eben  nur  Platz  finden  konnten.  Die  Anleitung  zn  selbständiger 
Thatigkeit  ist  offenbar  am  besten  geeignet,  unserer  Wissensdmft 
neue  Jünger  zuzuführen  und  daher  wird  denn  aucli  die  Gesell- 
^«cbaft  der  WeiterfTihrung  des  zoologischen  Praktikums  thuiilicbst 
Vorschub  leisten. 

Über  die  Thatigkeit  in  den  einzehien  Sektionen  w«*iMlen 
8ie  im  gethnickten  Jahresberichte  eingehendere  Mitteilungen  der 
Herren  Sektionäre  finden. 

In  den  Tausdiverkelii  sind  untgenommen,  gegen  die  Ab- 
handlungen und  den  Hericlit:  Musee  d'liistoire  naturelle 
in  Marseille  und  College  of  seien ce.  Imperial  Uni- 
vers i  t  y,  T 6 k i (>,  .1  a  1» a n :  gegen  den  Jahi  esbericht :  Ve r e  i  n  in  r 
vaterländische  Kultur  in  Stuttgart.  X  ,i  t  in  \\  i  s  s  c  n- 
sehal'tlicher  Verein  des  Harzes  in  Wer n  i  i:  rode. 
California  Acadeniy  of  sciences  in  San  Fraat  isco. 

Von  den  Ges(  henken  au  unsere  Bibliothek  sind  toigeude 

besonders  zu  erwähnen  : 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Rein  in  Bonn:  Japan,  nach  Reisen  und 
Studien.  Bd.  IT. 

Von  Herrn  Dr.  Kobelt  in  SchwiuilH  iui :  Rossmasslers  Icono- 
gi^aphie  der  europäischen  Land-  und  Siisswasser-Mollusken. 
Neue  Folge.  Bd.  II,  Lief.  3— 6.  —  Prodrorausfaunae  mollns- 
comm  testaceorum  maria  europaea  inhabitantiuni.  Fase.  1  u.  II. 
und  diverse  Bände  französischer  nnd  italienischer  Zeit- 
schriften. 

Von  Heim  Dr.  E.  Huck  in  Konstanz:  Prof.  Dr.  A.  de  Bary. 

Vergleichende  Morphologie  und  Biologie  der  Pilze. 
Von  der  König  1.  Norwegischen  Regierung:  Den  Norske 
Nordhavs-Expedition  187Ö— 1878.  XV  und  XVI.  Zoologie, 
Orustacea  II*  und  IT'. 
Von  Herrn  Sanitätsrat  Dr.  Jordan  in  Saarbrücken:  18  ältere 
medizinisch  -  chirurgische  (bei  den  Gescheuken  näher  ver- 
zeichnete) Schriften,  32  Bände  umfassend. 
Unsere  Sammlungen  haben  auch  in  diesem  Jahre  eine  reiche 
Vermehrung  durch  Geschenke  erfaliren  und  die  grosse  Zahl 
götiger  (tönner  gibt  Zeugnis  davon,  in  wie  weiten  Kreisen  man 
geneigt  ist,  nnsei^  Bestrebungen  2U  t^rdem.  Sie  sehen  dort 


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Ȋmtlicfae  Neuerwerbungen,  anter  denen  die  Eeptilien  nnd 
Ampliiblenf  Dank  den  unermtldliclien  Bemtthungen  des  Herrn 
Dr.  0.  Boettger,  eine  ganz  hervorrageude  Bolle  spielen,  die 
Geschenke  mit  den  Namen  der  gütigen  Geber  versehen,  anf- 
gestellt;  im  gedruckten  Jaliresberichle  werden  Sie  ein  genaues 
Verzeichnis  sowohl  der  Geschenke  wie  auch  der  durch  Tausch 
und  Kauf  erworbenen  Gegenstände  finden;  heute  gestatten  8ie 
mir,  nur  die  Namen  der  verehrten  Mehrer  unserer  Sammlungen 
zu  verlesen: 

Dr.  Arth.  Andreae,  Oberlandesgerichts -Bat  Arnold 
in  München,  Ingenieur  Askenasy,  Prof.  Dr.  Askenasy, 
W.  Balther,  Max  Bamberger  in  Pascomayo  (Peru), 
Dr.  J.  von  Bedriaga  in  Nizza,  Biebrich  er,  J.  Blum. 
Dr.  0.  Boettger,  G.  A.  Beul  enger  in  London,  Prof.  Max 
Braun  m  Rostock,  British  Museum,  Dr.  £.  Buck  in 
Konstanz,  G.  Dauth  in  Sachsenhausen,  Dr.  H.  Dohm  in 
Stettin,  Direkt  Drory,  R.  Ehren bach,  Knders,  0.  Eyssen, 
Heinr.  Flinsch,  Joh.  v.  Fischer  in  Montpellier,  G.D.Fnnk 
in  Saehsenhausen,  Chr.  Geyer,  O.Gold  fuss  in  Halle,  Gott- 
werth, J.  Greiff,  Ferd.  Haag,  Baron  von  Harnier  in 
Echzell,  A.  Henkel  in  Bockenheim,  0.  Herz  in  Petersburg, 
Hesse  in  Banana,  Major  Dr.  v.  Heyden,  Dr.  H.  v.  Ihering 
in  Rio  Grande  do  Snl,  C.  Jung,  Dir.  Junker  in  Weissenau, 
M.  von  Kimakowicz  in  Hermannstadt,  Dr.  F.  Kinkel  in, 
Frl.  Kinkelin,  Heinr.  Klein  in  Sachsenhausen,  C.  Knob- 
lauch, Dr.  K Obel t  in  Schwanheim,  A.  Koch,  Mineningenienr 
M.  Koperberg  in  Muntok  auf  Banka,  A.  Lotich  ins,  Ober- 
bOrgermeister  Dr.  Miquel,  Konsul  0.  F.  v.  Möllendorff  in 
Manila,  Neue  Zoologische  Gesellschaft,  G.  Nolte, 
£.  Oppenheim,  Gebr.  Oppenheimer,  J.  Chr.  Parrot, 
Frl.  £.  Prange,  Hospitalmeister  Reichard,  Dr.  H.  Reichen- 
bach, Baron  A.  v.  Rein  ach,  Ingenieur  Reulaux  in  M&nchen, 
F.  Reuter,  Franz  Ritter,  Dr.  Rolle  in  Homburg  v.  d.  H., 
Hans  Simon  in  Stuttgart,  G.  Schumacher  in  Haifa,  R.  Sulz- 
bach, Frl.  Vi  scher,  Bei^direktor  Vogel  in  Louisenthal, 
Ingenieur  Wehn  er,  W.  0.  Weigand,  A.  Weiss,  Wettstein, 
Rev.  Winqnist,  Dr.  Zipperlen  in  Cincinnati. 

Ihnen  Allen  sei  nochmals  der  herzlichste  Dank  der  Gesell- 
schaft gesagt. 


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ßesondei's  erfreulich  schreitet  aucli  unsere  Lokalsammlaug 
durch  die  Bem&hnngen  des  Herrn  A.  Koch  und  die  zalilreiclieu 
Schenkungen  von  Seiten  von  Jagdfreuiiden  voran :  wir  hoffen, 
dass  das  rege  Interesse  ttir  dies(^  Sammlung  steh  auch  kilnftig- 
hin  erhalte,  damit  wir  in  den  Stand  gesetzt  werden,  dem 
Besucher  des  Museums  vor  allen  Dingen  von  unserer  ein« 
heimischen  Tierwelt  ein  lebensvolles  Bild  zu  entrollen. 

Der  HeiT  Graf  Böse,  Dr.  hon.,  gab  der  Gestells» ha ft  er- 
neute Beweise  seines  ihr  schon  so  oft  erzeigten  Wohlwollens, 
indem  er  2(XX)  Mark  zu  Reisezwecken  stiftete.  ö(X)  Mark  davon 
wurden  für  eine  Heise  des  Herrn  Dr.  Kobelt  reserviert,  die 
libiigen  15ÜÜ  Mark  Hen*n  Dr.  P'ritz  Ndll  zur  Vertilgung 
gestellt  und  von  ihm  zu  einem  fünfnumatlielien  Aufenthalt  auf 
der  Station  in  Neapel  verwendet.  In  der  letzten  wissenscliaft- 
licheu  Sitzung  hatten  wir  das  Vergnügen,  ihn  Uber  die  trefflichen 
Eiiolge  seiner  dortigen  Studien  berirlitcn  zu  hören,  die  anch 
Stoft'  zu  einer  unzweifelhaft  sehr  hübschen  Arbeit  für  unsere 
Abhandlungen  liefern  werden.  Weitere  1000  Mark,  die  der  HeiT 
Graf  zur  Disposition  stellte,  gestattete  derselbe  ITir  ein  Mikro- 
skop zu  verwenden.  Die  l'eclmik  hat  im  Bau  der  Mikroskope 
letzthin  wieder  derartige  F<jrtschritte  gemacht^  dass  die  im 
Besitz  der  Gesellschaft  befindlichen  Instrumente  weit  hinter  den 
Anforderungen  der  Neuzeit  zurückstehen;  für  tlen  (Tcbraucli  in 
den  Vorlesungen  und  im  zoologischen  l^raktikuiu  liätte  die 
Gesells( iiaft  über  kurz  oder  lang,  sobald  nur  die  erforderlichen 
Mittel  vorhanden  gewesen  wären,  die  kostspielige  Anschaflung 
machen  müssen.  Durch  die  (lüte  des  Herrn  Grafen  sind  wir 
dazu  schon  jetzt  in  den  Stand  gesetzt,  und  daher  erlaube  ich 
mir.  ihm  auch  von  dieser  Stätte  ii  nehm  als  den  wäimsteu  Dank 
der  Gesellschaft  zum  Ausdnn  k  zu  bringen. 

Von  Herrn  Hesse  in  Banana  am  l'ongo  liefen  auch  dieses 
.lalir  mehrere  Sendungen  von  Naturalien,  zumal  l\ei»tilien  und 
Insekten  ein:  voraussichtlich  werden  wir  ihn  bereits  nach  einigen 
Monaten  hier  begrüssen  können. 

Herr  Intrenienr  S  eh n m  a  c Ii  e  ]•  in  Ilaila  erbt)t  sii-li.  ge^en 
Zusiclit'iiing-  einei-  rnterstützung,  im  lntere.><se  der  ( ;e.sellscliaft 
eine  kleine  Expedition  nach  il^m  Krokudilfluss,  dem  Xalir  ez 
Zerka  zu  unternehmen,  deren  H  iiii  t/.weck  es  sein  sollte,  ein 
syrisches  Krokodil  für  unsere  iSaiumiungen  zu  erlegen.  Trotz 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—  u  - 

mebitägigeii  Aufenthalte  in  dem  fieberreichen  Gebiet  war  jedoch 
alle  Htthe  vergebens;  man  sah  zweifellose  Spuren  der  Tiere, 
bekam  aber  keines  2um  Schuss.  Die  übrige  Ausbeute  der  Ex- 
kursion, unter  der  snmal  einige  wertvolle  Reptilien,  stellte  Heri' 
Schumacher  der  Gesellscliaft  2ur  Veriligung. 

Der  Direktion  der  Geologischen  Landesanstalt  und 
Berg-Akademie  zu  Berlin,  die  eine Spezial-Bearbeitung  der 
Mosbacher  Sande  zu  unternehmen  gedenkt,  gewährte  die  Gesell- 
schaft gern  die  Benutzung  der  von  dieser  Fundstelle  in  unsem 
Sammlungen  sich  findenden,  besonders  durch  den  rastlosen  £ifer 
des  HeiTu  Dr.  Kinkel  in  erworbenen  zahlreichen  StQcke. 

Der  Besuch  des  Museums  war  auch  in  diesem  Jahre  wieder 
ein  i'echt  befrietligender;  zumal  an  den  Sonntagen  durchwogten 
geradezu  Schaaren  von  Beschauem  unsere  Bäume. 

Mögen  audi  femer  unsere  gemeinnützigen  Bestrebungen 
in  recht  weiten  Kreisen  Anerkennung  finden  und  das  Interesse 
unserer  Mitbürger  uns  erhalten  bleiben,  damit  auch  fernerhin 
das  Studium  der  Natur  in  unserer  Gesellschaft  eine  Pflegstätte 
finden  und  unser  Museum  der  Vaterstadt  zur  Zierde  gereichen 
könne. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


Verzeichnis  der  Mitglieder 

<1er 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft, 


Bct'ker,  Johanne!»,  Stift.^frftrtner  Hm  Senckniberffi^ohen  in<^1.  Inütitut.  1817. 

-;■  24.  Nnvftiiiicr  ihm:? 
lU>Kiiei%  4oli.  Willi.  Jus,  I'r.  ujed.,  Miueialog  \IS\1  zweiui  S<kreti»r;  1H17. 
i  16.  .Tuai  IWW. 

Blwn,  M.  Oeonr,  GlMermeiitter,  Entomolog.  1817.  f  29.  Februar  182Ü. 
Bneh,  Job.  Jak.  Kaslnir,  Ilr.  med.  und  pliil.,  MinerAlog.  1817.  f  t3.  Uftrs  1851. 

rret»'lininr.  IMilI.  ^lak.,  Lehrer  dir  Anatomie  am  SonckcnbergiBclifn  med. 
Institut  1>>17 /«( iicr  l»ir<  kttir  I  1817.  Lehrer  der /colonie  vf>n  IS^O  In^ 
Kmle  1H44,  rit>«'iku.'i  uiul  Aduiinistrufir  der  SHickeuhergUthen  Stütun^. 
t  4.  Mai  1845. 

*£hrnuuia,  Job.  ('hriHttea,  Dr.  med.,  Medixiiialrat.  1818.  1 13.  August  1827. 
Frtti,  Job.  C'kr|Mt«|ih,  Schueidcraielster.  Ent.imidog.  1K17  f  21.  Augii»t  1830. 
•Frejrelss,  C^eorar  M  Uli..  Prof  d<  r  /«.idoj^ie  in  Hi«  .laneiro.  IH18  f  l.  April  182». 
*<Jrnni*IIus  Joitehim  Viidreas.  flankier.  IHIM      7   l)e7.tuiher  1H52. 
TON  Heyden,  Karl  lleiiii*.  ('eortr.  l>r.  |dtil    ntierleutnanr .  nachmals  Scliütl 

und  Bürgcnuei.Hter,  Eiit«>iii<>log.  (]K17  erster  Sekretär.)  tMI7  fT.Jan.  1864». 
UHm,  Job.  Pricdr.  Anton,  Verwalter  der  adelitren  uralte»  iTeaellmhaft  dcj* 

Hanses  Frauen^tein.  Ktmrliyltoiü*:   1S'!7  v  ö  Mar/.  1S2J). 
♦.lawioy,  Liidw.  Diinicl.  Iii  jiir  IHIH.  f  ö  oktoher  18:^1. 
*KloeK,  Joh.  f^eoi-L'  iturkiuii'd  Franz,  Pr.  med..  Medixiiialrat,  Prof.  181K. 

t  10.  Februar  1«:)4. 
*Ulhrlf  JokMB  Konn4  Knapar.  Hr.  med.,  (ieheimrat.  Stabimrat.  1818. 

t  2.  September  1828. 
*Metac]er,  Fried r.,  Hankier,  «i<  heimer  Konnncrziejirnt.  IHIH  f  11.  März  1825. 
Me.Ter,  Hernhanl,  I>r.  med..  H(»frat.  Oniitholog.  1817.  t  1    Fanuar  IS'.Wy 
Mlltenl>en;.  Wllh.  Adolf.  l>r  phil ,  Prof  .  Miiicrah.g.  1817    1  :U.  Mai  1824. 
*Melber,  .loh.  (^eortr  David,  Dr.  med.  1818.  f  U-  Augu-st  1824. 
NmHi  C^hrlatliin  KriMt*  Ur.  med.,  Lehrer  iler  Botanik,  Stiftit«  nnd  Hosintalarat 

am  Seackenberfdftuiim,  Prof.  1617.  f  15.  Juli  1849. 
X«bai|f,  «Iidi.  «ieor^:,  I'r.  med  .  Administrator  der  Dr.  Senckenh^-ri^.  Stiftnnjr. 

MineraloM    nrnith.do<r.   1817  f-r^Trr  Kircktm     1817.  f  2ä.  Mai  18au. 
*de  Nenfrille,  Matthias  Wllh.,  Dr.  med.  1818.  f  31.  Juli  1842. 

*)       Wit  Mnf(etret«nen  KerrMi  wnr«l«n  naehtrSsll<')i  unt^r      K<>ilie  il<>r  .Htin<>r 
anr{{eitoinno>n. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—    14  — 


R«mt,  J«h.WII]i.,  Hoflpitalmeüter  wnDr.SeiieKenbergr.  Bttrgerbotpital  1817. 

t  21  Oktober  1848. 
«ai^pelK  >vnh.  Pol  er  Eduard  Simon,  Dr.  med.,  Zooiog  und  Mineralog.  18IH. 

t  10.  Dezeiubür  1884. 
Stein,  Job.  Kiupar,  Apotheker,  Botaittker.  1817.  f  1^-  April  18^. 
HtlelMl,  Salmno  FHedrieh,  Dr.  med.,  Oebeim^  Hofirat,  Zoolog.  1817. 

t  20.  Mai  1868. 

♦Vamittrapi»,  Joh.  Konr.,  Physiku.",  Prof.,  Administrator  der  Dr.  Senclsenb^rg. 

.><riltung.  1818.  t  H-  März  1K6() 
Völcker,  (ieon?  Adolf,  Handelsmann.  Kaiüiiiolog.  1817.  t  19.  Juli  1826. 
*WenxeU  Ileiiu*.  Karl,  (ielieimrat,  Prof.,  Dr.,  Direktor  der  I'riniatiüchen 

mediaiiUMihai  Spezialtehnle.  1818.  f  18.  Okiober  1827. 
*r.  Wieaenhiittcii,  lleiiiricli  Karl,  Freilicrr,  KSnigl.  bayer.  Oberstlentnant, 

Min.  raliii:  ih18.  f  8.  November  \H2ii. 
•t.  IJeriiiiiL'.  .loli.  iKiuik,  (jeheimrat.  Entomolosr  1H18.  f  21.  Fcbr  1837. 
*v.  ii^>iuiucrrlng,  Samuel  Thomaii!,  Dr.  med.,  (ielieimrat,  l'rotes»or.  1818. 

t  2.  IfifS  1680. 

*T.  BetlmuHi«,  Atmen  MeiUa,  Staatsrat  1818.  f  28.  Deaember  1886. 


n.  Ewkn'  Mitglieder. 

Ewige  Mitglieder  sind  solche,  welche,  anstatt  den  gewöhn- 
lichen Beitrag  jflhrlicli  zu  entricliten,  es  vorgezogen  haben,  der 
Gesellschaft  ein  Kapital  zu  s(  lienken  oder  zu  vermachen,  dessen 
Zinsen  dem  Jaliresbeitrage  gleichkommen,  mit  der  ausdrücklichen 
Bestimmung,  dass  dieses  Kapital  verzinslicli  angelegt  werden 
müsse  und  nur  der  /insenertrag  desselben  zur  Vermehrung  und 
riiterhaltung  der  Sammhuigeu  v«M-wendel  werden  dürfe.  Die 
den  Namen  heigedruckten  Jahreszalileii  bezeichnen  die  Zeit  der 
Schenkung  oder  des  VermAcbtnisses.  Die  Namen  sämtlicher  ewigen 
.Mitglieder  sind  auf  einer  Marmortafel  im  Mnsenmsgebäude  blei- 
bend verzeichnet. 

Hr.  Simon  Moritz  V.  Bethmaiiii.  1827.  ;  Hr.  Alexander  v.  Rethmnnn.  1846. 
,    (ieorp  Helnr.  Svlnvondel.  1828.       .    lleiHrbb  v.  Betbmann.  IHlfi 


,    Job.  Friedr.  Aiit.  Helm.  IH2\). 
„   Georg  Ludwig  Gontard.  1830. 
Frau  SnarnuM  Ellmbctk  Betkinann- 

Hohveir.  1831. 
Hr.  Helnrb-b  M> litis  scn  1841 
^    (Je<u'ir  Mfb  liior  Mjiliis.  1844. 
,    baruu  AiuM-liel  Majer  v.  Roth- 

aeUkU  1845. 
,  Job.  Georg  MebmMbom.  1846. 
„  Johann  Daniel  Sonehay.  1845. 


Dr.  jur.  Kaf  Friedr.  St  hlos.ser. 
1847. 

Htepluui  T.  Oaalta.  1847. 

II.  L.  D»bel  in  Hatavia.  1847. 
<i.  H.  IlaTTi  k-Sleeir.  1848. 
Dr.  J.  J.  k.  Blieb.  1851. 
(t.  von  St.  (ieorge.  1853. 
J.  A^Cntneline.  1853. 
P.  P.  €b.  KriHter.  1854. 
Alexander  Gontard.  1854. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—  15 


Hr.  M.  Frhr.  t.  BethoMiiB.  1854. 
„  Dr.  Eiiaivl  Upp^lL  18d7. 
„   Dr.  Hl.  Ad.  Jak.  Em.  MUtor.  18öR. 
.,   Julius  XeHtle.  1800. 
„    Kduard  Fini^r.  18(X) 
„   Dr.  jiir.  Edttiini  Souclui).  1862. 

J.  X.  GrlMMclL  1864. 

KV.  IL  BttttMr.  186& 

K.  F.  Krepi».  18ßß. 

Jonas  Myliu8.  IHm. 
..   Konstantin  Koilner.  IMfiT. 
„   Dr.  llenuauu  v.  Me.^er.  18tii>. 
„  Dr  ir.  D.  SSMnerrlBir.  1871. 
„  i.  ü.  H.  PUMh.  1871. 
,.    B4>niliar(l  Dondorf.  1872. 
»   l>lfdrieli  Kurl  Bttek«r.  1874. 


r  Hr.  Dr.  FiMrlcih  H«iiw«kerf  .  1875. 
„  Ferdlnaid  Lanrin.  1876. 
„  J«kob  Itenihard  RikofT.  1878. 
Joh.  Heinrich  Roth.  1878 
.1.  Ph.  \ikoI.  Manskopf.  1878. 
„    Jean         du  t-jij.  1871). 
„  üf,  Frledr.  Metsicr.  1880. 
i  FrauLoilieirillwlMlMEailieOrftfin 
'  B<me,  geb.  Gräfin  t.  KekllMl- 

Im<li-J.,»ss4»ii!t/.  \^>MX 
Kr.  Kurl  Aiiiriist  iüat  liwe,  18H0. 
„   üust.  Ad.  de  NettTtille.  1881. 
:    „  Adolf  Metsler.  1888. 
I    M         Mir.  Koch.  1888. 
1       Joh.  WUh.  Rms«.  1884. 
I       Adolf  SVnmeniiir  1886. 


in.  Mitglieder  des  Jahres  1886. 

Die  arbeitenden  sind  mU  *  beceicbnet. 


Hr. 

•t 
♦? 
»» 


»» 

n 
n 


Abeu<Irutli.  Moriti.  188(i. 
Alt,  F.  G.  .Tohamie.«.  im*. 
Aiidreae,  Adiille.  Dr.  1878. 
Ajidreae,  Arthur.  1882. 
*Andreae,  Henn.,Bankdirekt.  1873. 
Andreae,  H.  V.,  Dr.  med.  1849. 
Andreae-PafliaTant,  Jean,  Direkt. 

Aii.lveAe-GolI,  J  K  A.  184«, 
Aiidreae-GoU,  riül.  1878. 
Andieae>Whielder,  Joh.  1869. 
Andreae,  Rndolf  1878. 
^Askenasy,  Engm,  Dr.  pbU.,  Prof. 
1871. 

Auerbach  Ii.,  Dr.  med.  188G. 
.iuffarth,  F.  B.  1874. 
«Baader,  Friedrich.  1873. 
Bacher,  Max.  1873. 

Bachfeld,  Friedrich.  1877. 
Ba<^r.  S  L  ,  Buchhändler.  1860. 
Buer,  .Jo;iej»h.  1878. 
Ban.<<a,  Ciottlicb.  1865. 
Bansa,  Jnlins.  1860. 


Hr. 


♦Bardorff.  Karl,  Dr.  med.  1864. 

de  B.irv.  II.-5iir.  A.  1873. 

de  Bttry,  .lak.,  Dr.  med.  1866. 

Bayer.  Theudor.  I88ö. 

BecbhoM,  J.  H.  1885. 

Belli,  L.,  Dr.  pbil.  1886. 

Berg,  K.  N..  Dr. jur., Senator.  186«. 

Bcrl.',  Karl.  1H7H 

BerthuWt.         Georg.  184i«. 

Best,  Karl.  1878. 

V.  Bethmann,  8.  H.,  Baron.  1866. 

Beyfl»,  H.  1873. 
♦Blum,  .1.  1868, 

♦BlMi,..T.fhal,  K    Dr  mp<l.  1870. 

Blumcntlial.  Ailnli.  1888. 
*Buv  keuheimer,  i>r.  med.  1864. 

B6hm,  Joh.  Friedr.  1874. 
«fiftttger,  Oskar,  Dr.  phU.  1874. 

Bolongaro.  Karl  Anp.  1860. 

Boloniraro-ilrevenua,  A.  ItiÖi*. 

Boiiii,  Kurl.  1866. 

Buna,  rhü.  Beb.  1880. 

Bonn,  William  B.  188a 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—    16  - 


Hr.  Boiifant,  F.  \m>. 
„   Borguis.  J.  Fr  I"r;ii>z.  1873. 
„  Brauttfels,  Otto.  1877. 

Brantaoo,  Anton  Tbeod.  1873. 

Brentano,  Lndwti^,  Dr.  jnr.  1842. 

Brofft.  Franz.  l8fiB. 

Broflft.  Theodor,  Stadtrut.  1H77. 
..    Hrückftiftnn.  I'hil.  Jak.  1882. 
„   Brückner,  Wiih.  1846. 
.,  *Btick,  BmU,  Dr.  pbil.  1879. 
„  BatteU  Wilhelm.  187a 
„   (  ahn,  Heinrich  1878. 
„    ("ahn,  Moritz  1H7  V 
..  *('arl.  .\ug:..  Dr.  nml  iH8(). 
.,   Cassel,  Gustav.  1873. 

Cnjrim,  Ka.,  Dr,  jnr,  1873. 
„  Coyrini,  Vikt..  l>r.  med.  1860. 
„  (%>rnill  -  Go]!,  Wilhelm,  Stadtrat. 
1878. 

..   ( 'reizcnatli.  li^naz.  1865». 
,.   Degeucr,  K.,  l»r.  186«. 
„  *Deichler,  J.  (Iiristian,  Dr.  med. 
1862. 

„   Del.tsea.  Dr.  med.  1878. 
„    Dicsterweir.  Moritz.  IHH.'i. 
,.    Doctor.  .U.  lleinr.  1869. 
„   Doudurt.  Karl.  1878. 

Dondorf,  Panl.  1878. 
„   Donner,  Karl.  187.1. 
,.    V.  Donner.  Phil.  1851». 
„    Drexe!  Hotiir  Theod.  1863. 
,,    Ducca,  Wilh.  1873. 

Edenfeld,  Felix.  1873. 
«Edinger.  L.,  Dr.  med.  1884. 
,.    Ehinurer.  August.  1872. 

?:nder8.  C'h.  186«i. 
,.    Kngelhard.  Karl  Phil.  187:^ 
„   von  Erlauger,  Barou,  Ludwig. 
1882. 

„  Eymen,  Bemigins  Alex.  1882. 

Fellner.  F.  1S78 
*Fiiit;('r.  t  tlicil.'hror.  Dr.  pliil.  18dl. 
Fingi'r,  L.  ¥.  IH76. 
Flerzheim,  Kd.  1860. 
!,  Ftentheim,  Roh.  1872. 
Flesch,  Dr.  med.  168B. 
Flindch.  Heinr.  18ftß. 


;  Hr  Fün^fh,  W 

„    Folleuiu."»,(ieorg.  Ingenieur.  188ö. 
j    „   Fret^euiiu,  Ph..  Dr.  phil.  1873. 
•    ,,  Fresenins,  Aut..  Dr.  med.  188H. 
Fkey,  Philipp.  1878. 
..    Freyeiseu.  Heinr.  Phil.  187(i 

*f>i,nior-  Kol...  Dr.  med.  1873. 
,,    FrteduuuHi.  .los.  I86f. 
I    „    Frie^,  Friedr.  Adolf.  1876. 
„   V.  Friflcbittg,  K.  1873. 
„  Frltwh.  Ph.,  Dr.  med.  1873. 
.,    Frohmann,  Herz.  1873. 
„    Ffild.  S  ,  .Iu!»tizrat,  Dr.  jur.  1866. 
j    ..    Fulda.  Karl  Herrn.  1877. 
Garny,  Juh.  Jak.  1866. 
,.  Geiger,  Berthold,  Dr.,  Advokat. 
1878. 

„   Gering,  F.  A.  18(J6. 
,,    (Jersou.  .fak..  (^eneralkoii?<ul.  1860. 
,    ..    (iernian,  Ludwig,  Dr.  1885. 
„   Getz.  Max,  Dr.  med.,  Sanit&tsrat. 
1854. 

,.    «ieyer.  Joh.  Christoph 

vir]  Herrn.  Theodor,  Dr.  phll. 

j    „   Göckel,  Ludwig,  Direktor.  1869. 
„  Goldachmidt,  A.  B.  H.  1860. 
„  (^oldichmidt,  Harkna.  1873. 
.,    (tontard,  MoritJt,  1850. 
,.    (Inttli.dd.  eh..  Dr  pViil.  1873. 
,.    (ireiff.  Jakob.  1880. 

Greiss.  Jakob.  188;i 
„  GmneliuB,  Adolf.  1858. 
,.  Omnelina,  Horitst  Ednanl.  1869. 
,.    V.  (lualta,  Max.  1869. 
..    Hiiherlin.  E.  J.,  Dr  iur  1K71 
„   Hahn,  Adolf  L  A  .  Konsul.  1869. 
,    „   Hahn,  Ajiton.  1869. 
Hahn,  Horits.  1873. 
Hamhnrger,  K..  Jnfttisrat,  Dr.jnr. 
1866. 

..    Hammeran.K  A.  A  .  Dr.phil.  187.'v 
V.  Harnier,  Ed..  Jitötizrat.  Dr.  Jur. 
1866. 

„   Harth,  H.  1876. 

Haiirk,  Alexander.  1878. 

„  Haiuk,  Müritjs,  AdTt>kftt.  1873. 


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—   17  — 


Hr.  Heimp«!.  Jakob.  1873. 

Henri.h.  K   F..  jnn.  WTA, 
.,    Herz,  orm  1H7S. 
..    IIe»rf«>I,  .Inlius  lH(ia. 
.,   flener,  Fenl.  ISßß. 
„  *r.  Hejrden.  Lnr..  Dr.  phil.,  Major, 

\m\. 

V.  Heyler.  fJtMirg.  1844. 
*Heyneiimnn.  I).  Fr.  1H6<). 
Höchberg.  Otto.  1877. 
Hoff,  Kul  1860. 
„  Hoheneimer,  H.,  Direktor.  1866. 
„   V.  Ilolzhatlwii,  fieorir.  Prhr.  1867. 

Hol/mann.  Phil.  186(5. 
..   .lacqnot  Sohn.  W.  1878, 
Die  Jäger'^che  ßn<  bhan(lluug.  1866. 
Hr.  Jinnkke,  \\\,  Dr.  pbU.  1866. 

Jasaoy,  Wllh.  Lndv.  IA66. 
..   Jeanrenaud,  Dr.  jnr..  AppeUattOiM- 

..   .Iii.hl«,  .Julius  II.  1881. 
..   Jurilau,  FolLx.  1860. 
..  Jttfpel.  Karl  Frans.  1821« 
„  Kahn,  Hennann.  1880. 

Kataen^rriii  All-rrt  186». 

Kayser.  .\.laui  Friedr.  1869. 
..    Kayser,  ,1.  Adam  187H. 
,.    Keller.  Adolf,  Rentier.  1878. 

Keller,  Otto.  188&. 
..  'Keiiselmeyer,  P.  A.  1869. 
.,    Ke.'^sler.  F.  .1 .  Senator.  1838. 

Ke^-!'-r   TlriTtrirli.  18^0. 
..  i.  Willi.  1844. 

Kiuen,  Karl.  1873. 
«KinkeUn,  Frieilr.,  Dr.  pbil.  1873. 

Kirchbeim,  8..  Dr.  med.  1873. 
„   KiHnel,  (icorcr.  18r»fi. 

Klit.scher,  F.  Aufr.  1878. 
,.    Klotz,  Karl  Kuust.  V.  1844. 
..   Knaner.  Job.  dir.  1886. 
..   Knips,  Jon.  1878. 
,    Knopf.  L..  Dr,  jur..  Stadtrat.  1869, 
♦Kol).-lt   W.   Dr.  iii-d.  1877. 
K"iiii,d.  Hibliotht^k  in  Berlin.  1882. 
Hr.*Kürner,  0.,  Dr.  med.  1886, 
..  Koba*Spejer,  Sigiam.  1860. 
„  Kouenbttg.  Gustav.  1873. 


Hr.  KrRtxer.  J.,  Dr.  phU.  1886. 

..    Kriimer.  .lolmnues.    f  %fi. 
Krrn-i(;|ier.  .lakol».  I88(). 
Küchler.  Kd.  18(>6. 
Kugele.  6.  1869. 
Kogler.  Adolf.  1882. 
♦Lachmann,  Bernh..  Dr.  med.  1885. 
..    Ladenbiiri;.  Emil,  (ieheim.  Koin- 

nierzieurat.  1809. 
.,    Laeumerhirt,  Karl,  Direktor.  187  m. 
.,  Landauer,  Wilh.  1873. 
.»  Ung,  R.,  Dr,  jur.  1873. 

Lantensi  hlSger,  Alex..  Direktor. 
1878. 

T-antPfPTi   K.,  Konsul.  186W. 
..  •Lel)^<ius,  H.,  Dr.  phU.  188^$. 
..  LeBchbom,  Lndw.  Karl.  1869. 

Leser,  FbU.  1873. 
..   Lindheimer.  Ernst.  1878. 
,,   Lindheimer.  .lulius.  1873. 

I.ion.  B<»!ino  1878. 
..    Liou,  Franz,  Direktor.  187.S. 
,.   Lion,  Jakob,  Direktor.  1866. 
,,  Lion.  Siegnmnd,  Direkte.  1873. 
„    Lochmann.  Richard.  1881. 

l.oretz.  A  W  l-^iü' 
.,  *Loretz.  Willi..  Dr.  med.  1877. 
.,  *L<irey,  Karl.  Dr.  med.  186U. 
,.   Lowy,  W.,  Dr.  jnr.  1873. 

Lndus,  Eng..  Dr.  phU.  1859. 
,.  Maaa,  Adolf.  1860. 
„    Maas.  Simon.  Dr.  jur.  1869. 
.,    Mahlau.  Albert.  1867. 
Majer,  Job.  Karl.  1854. 
Majer-Steeg.  1842. 
Mannheimer.  A.,  I»r.  188;j 
Manskopt.  W.  II..  Geheim.  Kom- 

nierzienritr  iHfif» 
Marburg,  Heinrich.  1878. 
Marx,  Dr.  med.  1878. 
Matti.  Alex.,  8tadtr..  Dr.  jnr.  187H. 
Mafti.  J  .1  A  .  Dr.  jur.  1830. 
Zaubach,  Jos.  1878. 
May.  Kd.  (in.stav.  1873. 
May,  Julius.  I81'.\. 
May,  Martin.  1866. 
Merton,  Albert.  1869. 


Pr. 
Hr. 


2 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


18 


Hr.  Morton.  W.    1S78  ( 
g    >Ietfeiilit'iiiier.  Chr.  ll«'iiir.  1S7:'>. 
,    Bleuler,  Albert,  GeuiTulkoiisiiI,  [ 

Stadtrat.  \9ß9.  . 
«  Metxler,  Karl.  186».  ' 
,  ^Ictzler,  Wüh.  1844.  ! 
B  Minjon,  Herni  1H78. 
,  Minoi)rio,  Kail  (.g.  186H.  ' 
^  Mohr,  Uberlehrer.  Dr.  [Ml  18«fi.  | 
,  Honiton,  .Toh.  Gg.  187H.  | 
,  HflUer,  Joh.  Christ,  lfm.  | 
,  MfilU-r.  Paul.  1878. 
,   jrniler.  Sif^ni.  Fr.,  .Tiuttizrat,  Dr.,  j 

N«.tar.    1878.  ' 
,    ilmnmv.  Schwary.euHteiii,  A.  18(51), 
,  HuarniT.  Schwarzcmitcra.  D.H..  Dr. 

jnr.,  Senator.  1869. 
,   Mumm  v.Scbwarzen.stein.  Herrn., 

Generalkonsul  18.")'J 
„    3Inmni  v  Schwarzenstein,  V.  II., 

juu.    1873.  , 
,   Neatle-Johii,  Georg.  1678. 
„   Nestle,  Hermann.  1857. 
.    Xestle,  Richard.  18."»5. 
,    Neuhert.  W  I. .  7..ih\u\ry.t  1878 
.    Neubürtrer.  Di.  invd.  18(50. 
j    Neustadt.  Samuel.  1878. 
.  T.  NenMe-Siebert,  Frieilr.  1860.  : 
,  T.  Nenfrille.  Alfred.   1884.  f 
,    V.  Neufville,  Otto.    1878.  [ 
„    Niederhofln'itt)  A  .  Direktor.  187.'{.  j 
,  *Nidl.F.  C.  l'rot  .  Dr.  sc.  nat.  18(>;{. 
,   Nutthafc.  Jnl.,  Dr.  pliil.  188ä. 
,   T.  ObemWg,  Ad.,  Dr.  jnr.  1870.  \ 
,    Ocli^  llcrniann.  1873. 
„    Ochs.  Karl.  1873. 
„    Ochs.  Lazarus.  1873. 
,    ( HileosehlaKer.  K.  Fr.,  Dr.  med.  j 

1873. 

,   OpUn,  Adolph.  1878, 

,   0])i)cnheinier.  Oharleii,  GfiieraU 

ki»nsul.  IHT.) 
,    Ortenbai  h,  Fricdr.  IHöH. 
,    Ostenieth,  Franz.  1867. 
„  OsterrfelVv.  BIM.  1860. 
,  Onterrietli^Lanrin.  Aug.  18<»8. 
„   Osterriet  Ii.  Editnnl.  1878. 


Hr.  Oswalt.  II..  Dr.  jur.  187.'l. 
,    ra*"'avaiit,  llerii).  l^y.l 
,    l'assavant.  Robert.  18*»0. 

*PaiMavaut.  Theodor.  1854. 
,  «Petersen.  K.Th.,  Dr.  phil.  1873. 
,   Petsch-Goll.  Phil.,  Geliehn.  Kom- 

inerzienrat.  18(>(). 
.    I'faehler.  F.  W..  1878. 
,    Pfeffel,  Aug.  1869. 
.  Pfeffel.  Friedr.  186U. 
r   Pfeifer,  Eugen.  1846. 
r    Piej:.  K..  Steuerrat.  1873. 
,   Pontick.  Oft,,,  Dr.  jnr.,  Recbt8- 

anwrth,  18I5S>. 
.    Pusen,  Jacob.  1873. 
.   Prestel,  Ferd.  1868. 
.   Propach,  Bobert.  1880. 
,  Qailltng,  Friedr.  Wilh.  188». 
.    Ravenstein.  Simon.  1873. 
Die  Kealschuh«.  Israolitis«  he.  1869. 
Hr.*J{chn,  J.  H.,  Dr.  med.  188Ü. 
n  *])eichenbacb.  J.  R.,  Oberlehrer.  Dr. 

phil.  187». 
.   V.  Reinaeh,  Alb.,  Barmi.  1870. 
Reiss.  .laeqne^.  Geh,  Kommersien» 
rat.  1844. 
,    Reiss,  Paul,  .\tlvokat.  1878. 
,   Rentlinger.  Karl.  1886. 
.   Ricard,  Adolf.  t86a 
.    Ricard.  1.  \.  1873. 
,  *Richters.  A.  .1.  Ferd.,  ( iberlebror, 

Dr.  1877. 
,  ♦Ritter,  Fraujs.  1882. 
,   Rittner,  Georg-,  (leb.  Kommenion- 
rat. 18<50. 
,   Rödigc  r.  Kciir ,  (ich.  Regiemngit- 

rnt.  Pr  IM,')!». 
^    Rossler,  Hektor.  1878. 
,   K9äsler,  Heinr.,  Dr.  1884. 
.   Roth,  (ieorg,  1878. 
,    Roth.  Joh.  Heinrich.  1878. 
„    Rothanicl.  Frit/..  r>r.  1882. 
,    V.  Rothschild,  .M.K..(ieneralk<mMa), 

Freiherr.  1843. 
„   r.  Rotb«ebiid)  Wilhelm,  Genml- 

kouünl,  Freiherr.  1870. 
,.   Rneff,  Mhw.  Apotheker.  1873. 


Digiti^cü  by  Google 


—  19 


Hr.  BttW.  Louis.  18S<». 

,    RuiDpf.  Hr.  jur..  Kniisuleiir.  1S<H». 

.  *8aRlmiiller,  Max.obvmleut.  I8«i3. 

,    Sachs.  Joh.  Jak.  1870. 

„   Saact  Qoar,  Heier.  1866. 

,   SandhAgeii.  Wilb.  187a. 

,    Sftin'rläiKler.  .1.  D..  Dr.  jof.  1873.  ; 

g    SrliarfT  Alex  . Konimerzienr.  1844.  j 

,    Si  h.vrrt.  Eduard.    18H.Ö.  j 

,    Scbaub,  KarU  1878. 

,  «Scbuf  Willi.,  Dr.  pUl.  1881. 

,  «SfiheMel,  Seb.  AL  1860. 

,    >i(  hepeler.  Ch.  F.  1873. 

,    Srlit  rlcnzky,  Pr.  jur  ,  Notar.  IM"'?. 

.    Schiele,  .Siiiujü.  Direktor.   18(>H.  i 

,    .Schlemmer,  Dr.  jur.  187H. 

,   Scbmick.  J.  P.  W.,  Ingenieur.  1873. 

,    Schmidt.  .\d(.lf.  Dr.  med.  1832. 

^  *.<chmidt.  }I«  inr..  Dr.  med.  1866. 

.    Sihuiidf  LmU  A   A  1H71 

^  »Schmidt.  Moritz,  l»r.  med.  1870, 

.  SchiRidt'P«>l«x,  Adolf.   1855.  , 

„  «Schmidt-Polex,  F.,  Dr.  jur.  1884.  | 

.   Sehmidt-Seliarff.  A«h)lt'.  1855. 

,    Schmrvldfr  V.  A  1H73. 

,    Schnapper.  Beriili.  IKHO. 

,    Schölle»,  Joh.,  Dr.  med.  186G. 

,  *Scliott,  Engen,  Dr.  med.  1872. 

«   Schulz,  Heinr.,  JoRtimt  u.  Notar. 
Dr.  jur.  I8r.r». 
Srhnmaclier.  Heinr.  1H8.'». 
Vr.  Schust«r.  ii«cha.  188;"), 
Hr.  Scitwarx,  Qeatg  Pli.  A.  1878. 

„   Sehwamehild,  Em.  1878. 

.    Schwarz.schild,  H<we«.  1S(U\. 

,    V  S(\vdfwit/..  Hann.  T*farrnr  'y-l^. 

^  *Siel)ert.  .1  .Instizrat.  Dr.  jur. 

,    Sichert,  Karl  August.  184)i). 

,   Sömmerring,  Karl.  1876. 

,  Sonnemann,  Leopold.  1878. 

,  Souehay,  A.   1842  • 

„    Spelts,  Dr  jnr.,  Senator.  IfHHK 

,    Speyer,  Gustav.  1878. 

^    Speyer,  James.  1884. 

.   Speyer,  Edgar.  1866. 

,  Spiew,  Alexander.  Dr.  mvd.,  Sani- 
tütmr.  im 


Ir.  Stadennann.  Krnst.  1873. 
,  ♦.«^'t.  ftnn  Vh.  ,r  .  Dr.  im'd.  1862. 
.    V.  Steitrer.  .Vlatt«'o.  1883. 
,    Stern,  B.  E.,  Dr.  med.  1865. 
,  Stern,  Theodor.  1863. 
,  «Stiehel,  Friu,  Dr.  med.  1819. 
.    V.  Stiebel,  Heinr..  Kon.HuI.  18<«). 
,   Stil^ebaaer,  Gast.,  Bankdirektor. 
1878. 

,    Stork,  Wilhebu.  1882. 

,  Storek,  Friedr.  188B. 

,  ^Stricker,  W.,  Dr.  med.  .1870. 

.    Strubel!.  Bruno.  1876. 

.    Sülzbaih.  Emil.  187a 

.    Sulzbach.  Kud.  1869. 

,    Trost.  Otto.  1878. 

,   rmpfenbach,  A.  E.  1873. 

,   Una-Maaa,  S.  1873. 

,    Varrentrapp.  ¥r.  Dr.  jur.  1800. 

p    von  den  Velden.  f>  1842. 

,    Vogt,  Ludwig.  Direktor.  18(i6. 

,   Vohsen,  Karl.  Dr.  med.  1886. 

,   Volkert,  K.  A.  Ck.  187.3. 

Weber,  Andrea.s.  18(tO. 
„  *\V*'ii,NM  t,  Karl.  Prof.  Dr.  188.-|. 
„    Weilier.  Hirsch  .UVnh  \m\K 
,    Weinmaun,  Wilhelm.  1878. 
,  Weise.  Albrecht.  1682. 
,  *Wenx.  Emil,  Dr.  med.  1869. 
,    Wertbeimber.  Emannel.  1878. 
^    Wortbt  imher.  I-.ini''.  1869. 
,.    Wetzel.  Heinr.  18*)4. 
,    Wiesner,  Dr.  me<l,  1873. 
,  «Winter,  Wilh.  1881. 
,  «Wirsing,  J.  P.,  Dr.  med.  1869. 
„    Wirth.  Franz.  ISC.if 
,    Wittekind.  H..  Dr.  jur.  18t>(). 
,    W  oltäkcbl,  11.  M.,  Kommerxien- 

rat.  1860. 
,  Wtti»t,  K,  L.  1866. 
g    Wunderlich,  L.,  Direkt^ir,  Dr.  phit. 
188Ö. 

,    Zi.kwolff  Albert.  187:5 
,  V.ieirier.  Julius.  Dr.  phil.  18<il). 
,  Zieger,  Otto,  Direkt4>r.  1873. 
j,   Zimmer.  (Icorg  Karl.  1K78. 

2* 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


-  20 


IV.  Nene  Bflt^lleder  für  dM  «fahr  1887. 


Ilr.  Becker,  Ueiur. 

M  Bittelmaiiii,  Karl. 

.  Feist,  Franz.  I>r.  pliil. 

^  üahti,  Ang.f  Dr.  pbiL 


Hr.  H<)clMi&dter,  Max. 
,  Oppenbetmer,  Horit«. 

.  Seliginann  H..  Dr.  me»l. 
,  Stntz,  V.  H.,  Dr.  med. 


y,  Ausserordentlleiie  Elirenmltflieder. 

Hr.  Brakel,  Theodor  (von  hier).  1875. 
„   Heteer,  Wilhelm  (von  hier).  1878. 
,  Hertaog,  Panl,  Dr.  jnr.  (von  hier).  1884. 


VI.  Korrea^pondierende  Ehrenmitglieder. 

Hr.  Rein,  J.  J.,  Prof.,  Dr.,  Bonn.  1876. 


VII.  Korrespondierende  Mitglieder.*) 


183Ü.  V.  Czihak,  J.  Cb.,  Dr.,  Profettsor,  1845. 
Bitter,  in  Aichi^enbnTgr. 

1833.  Fechner,  Gustav  Theodor.  Prof.  1815. 

hl  Leipzijf. 

1834.  WiebeI,Karl,l'rofe8äorinliain-  |  IHM. 

burg. 

1836.  Decaisue,  Akademiker  in  Paris.  |  I84ß. 
1838.  Agardh,  Jakob  Oeorg,  Prof.  in  ! 

Lun.l.  I  1847. 

1837.  Studer.  Aputbeker  in  Bern. 

18:}7.  (-'tmlon,  Loui^  in  Nendiätel.     ;  1818. 
lüiid.  V.  Meyer,  Geur*;  Hermann,  Pr<»f, 
hl  Zflrich  (von  hier). 

1841.  Oenth,  Adolf,  Heh.  Sanitlitsrat,  1819. 
l)r.  njed.  in  Scbwalbach. 

1S41.  Budtrc  .lul.,  Prof.  in  (Jrcifswald.  184.4. 

1842.  ("laiH.  Bruno.  Dr.  med.,  (»ber- 

arzt  de^  ätadtii^chcu  Kranken-  184!). 
hauaes  in  Elberfeld  (von  hier). 

1844.  Bidder.  Friedr.  H.,  Professor  1849. 
in  Dorpat. 

1845.  Adelmann,  Georg  B.  F.,  Prof.  1850. 
d.  Z.  in  Berlin. 


Meuegliini,  Giu.'seppe,  rrofe«t.sor 
in  Padua. 

Zimmennann,  Ludw.  PhiL.Hedi» 
zinalrat,  Dr.  med.  in  Brannfels. 
Sanfllif  riror,  Fridolin,  Profeüsor 

in  Würzbnn;. 

Schiff.  Sloritz,  Dr.  med.,  Prof. 

in  Genf  (von  hier). 

Virchow.  Hnd..  Geh.  Hedixinal- 

rar  l'rofessor  in  Berlin, 
i'hilippi.  Kud.  Ainadfii««,  Dirt^k- 
tur  doü  Museums  in  Santiago 
de  Chile. 

Beck,  Benili.,  Dr.  med.,  General- 
arzt in  Karlsrnbe. 
Dohm,  K  Dr.,  l'räsident 

de.s  Hiitomol.  VereinH  in  Stettin. 
Fischer,  (ieurg.  in  Miiwaukce, 
Wisconsin  (von  hier). 
Gray,  Asa,  Prof.  an  der  Howard- 
Tniversity  in  Cambridge. 
Kirchm-r  fKn?isnl  in  ^^ydn*»}-!. 
jetzt  in  Wiesbaden  (vuu  hier). 


*)  Pie  rnr^oiiAtitt»  Z»M  l»iHli>nt«l  A.M  Jahr  der  Aufnalimi*. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—   21  — 


1830.  llelteiilifiiiicr,  Karl  (Iii.  FritMlr.. 
Dr.  nie  l  .  (Jeli.  3Ied.-Rat.  Leib- 
arzt in  Si  hweriii  (Von  hier). 

18Ö1.  Jordan,  Hermann,  Dr.  med.. 
SMiitStnrat  in  SaarbrQeken. 

ISöfi.  Lenekiut,  Bndolf,  Dr.»  ProfeMor 
in  I^iptig.  , 

1853.  <h'  r.ary,  Heinr.  Anton.  Trol. 
in  strassimrg  (von  liien. 

1853.  buchenan,  Franz,  Dr.,  rroftssor 
in  Bronicn. 

18ö8.  Brttcke,  Ernst  WUh..  Prof,  in 
Wion. 

1853.  liUdwig,  Karl.  I'rut  in  Lfipzig. 

1854.  Schneider,  Willi,  (ioltlieb,  Dr. 
pbil.  iu  Breslau. 

1854.  Ecker,  Alexander.  Oeh.  Heil.- 
Bat,  Prof««»»  in  Freilfttis. 

1856.  Scacchi,  Afcbangelo,  Professor 
in  Neapel. 

18."i*;.  Palmieri.  l'roteästir  iu  Neapel. 

1857.  T.  Uumeyer.  Alex.,  Major  iu 
AneUm. 

1857.  Schmidt,  Max.  Dr.  vet.,  Direk- 
tor des  Zoolog,  (larlens  in 
Herlin  (von  hicri. 

18ÖU.  Frey,  Heinrich,  Trof.  iu  ZUricli 
(von  hUae), 

1880.  Weinland,  Christ  Dav.  Friedr.. 
Dr.  phil.  in  Baden-Baden. 

IHW).  Oerlach.  J..  Prof.  in  Erlangen. 

1860.  Weismann.  A«ir ,  l'r-.t ,  <Jeh. 
Hofrat  iu  Freihurg  »  von  hier). 

1861.  Becker,  Lndwiir.  In  Melbourne, 
Anetralien. 

1H61.  T.  Hetmholu,  H.  L.  F..  (ieheim- 
vnt.  Profes.sur  in  I'.erlin. 

1861.  V.  .Viamlerstjerna.  Kxcell..  kais. 
Ku>w.  Cioueralleuteuant  iu  War- 
sehan. 

1863.  Hoffmann,  Herrn.,  Geh.Uofirat. 

Professor  in  Giessen. 
18*13.  de  Sanssurc.  Ifcnri  in  (h'uf. 

1864.  Pauli.  Friedr.  Wiüi..  Di.  med., 
llofrat  in  Lübeck  (von  hier). 

1864.  Schaaühattsen,  H.,  Geh.  Med.« 
Bat^  Prof.  in  Bonai. 


I  18B4.  Keytierlinu  '  ril  Alex  .  Ex- 
1  Kurator  der  l  uivfrsitiit  Dorpat. 

d  7..  in  Keval,  Coriand  (Kum- 

laiul). 

1865.  Bidz,  E.  Albert,  k.  Bat  tu  Her- 
mannstadt. 

18«w;.  Mrdil.  Dr.,  Pr(»fes:*or  in  Kaj«cl. 

1867.  Landzert.  Prof.  in  St.  Peters- 
burg. 

<  1867.  de  Marüeul,  Abbe  iu  Pari«. 

1868.  Hornstein.  Dr.,  Oberlehrer  in 
KasseL 

ISf!?».  Wagner.  K  .  Prof.  in  Marburg. 
1H6!>.  (iegeubaur.  Karl,  ProfeoKor  in 
j  Heidelberg. 
18(»y,  Iiis,  Wilhehu.  Prot,  in  Leipzig. 

1869.  Htttimeyer,  Lndw.,  Professur  in 
BaaeL 

1  H6}>.  S«!niper.  Karl.Prof.  inWürzbnrg. 
i  186U.  (ierlach,  Dr  med.  in  Hongkong, 
'  China  (von  hier). 

186H.  Woronijn,  M. ,  Profe.s^or  iu  ^^■it 
baden. 

186B.  Harboza  du  Hoccajre.  Direkt.de:« 
Zool(»g.  Mu-jenm.-*  iu  Lissabon. 

'  1868.  Keuugotr  <;  .  .\  .  Pr-.f.  in  Xfirit  li. 

'  1871.  V.  Malier,  F.,  Direkt,  de.s  botau. 
Oartens  in  Helbonme,  Au;4tral, 

!  1871.  V.  Haast,  Jul..  Dr.,  Prof.  nnd 

j  Direkt,  des  Canterburv-Museuni 

in  (  brist -("liurch  aufNeuseelaud 

1871.  .Tnncs.  Matthew,  Prä-*ident  (]cs 
uaturlmtor.  Vereins  iu  ilalitax. 

I87ä.  Westerland,  Dr.  K.  Ag.,  in  Ron- 
neby,  Schweden. 

1872.  Verkrilzen,  Tb.  A..  in  London. 
'  1872.  V.  Nn^'tli.  K    Pr.if,  in  München. 

1H72.  V.  .Sacli-.  .1    l')Mt  in  Wür/.burg. 

1872.  Hooker,  J.  D..  1  »irekt.  des  butau. 
iiartens  in  Kew,  England. 

I87H.  Streng.  Profcssur  in  (tiessen 

i  vio)  hicri 
1H7:J.  .'<t<issirh,  Adolf  I'rnfesMir  an  der 

Kealschule  in  'I  rii-st. 
I  187:i.  vom  Rath,  (ii-rh..  Prof.  in  Bonn. 

1873.  Römer,  Gek.-Rat,  Professor  in 
Breslau, 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—   ^2  — 


1873.  ('«spftry,  Hob..  Vtnt,  in  RAnigs- 

berg. 

IHTil.  ("ratiiPr   l*n(t'*'«'!<»r  in  Ziiti.  li 
I87i).  Beutliaiii,  «.u'ury;.  l'raKitit'iit  iler 

Linneati  Snci«^ty  in  Londuu. 
I A7B.  4  ifiiitlier.  Dr.,  am  BritishMiifleuni 

ih  IjoiuIoii. 
I»73.  S.lafer,  l'liil.  LiitU-y.  Sorretaiy 

of  zoolotr  S  h-  in  L<in<l<»ii, 
1873.  Liey<lig.  Kmu/,  I»r..  l'rul  inli<iuu. 
1873,  hovvn,  P^ufe^<!Hlr.  Akademiicer 

in  Stocktiulm. 
1S78.  Si  hiimnla.  Prof.  in  W  'u  u 
1M7M.  l*rin;rsli(Miit.  I>i  .  l'rof.  in  IJerlin 
1873.  S>  Itwr-iKlener.  l»r..  ProIeüKur  in 

li.Tiiii. 

1873.  de  CauduJIe.  Alphonra.  Prüf, 
in  (jenf. 

187S.  Frit  s.  Th  .  rro(f>*>;i»r  in  (  psala. 

1873.  Srhwt'inturfh,  l»r.  in  Heiiin. 
Triisitleiit  <ler  UenirraiihijH-lien 
Cieiitilläilial't  in  Kairo. 

1873.  Kuüsow.  Edmund.  Dr..  Prüf  in 
DoriAt. 

187.5.  Colin.  I»r..  Prot,  in  Hre«lAU. 
1H7H.  l{ees.  Prot',  in  Krlaniren. 

1873.  Kni.st.  I>r  Vorr^itzcinkr  «ler 
ileuttich.  uaturt'.  {its.  in  i  'uracas. 

1H73.  Hott:*$on.  PrutenKur  in  Zttricli. 
187H.  Kr«fft.  Direktor  de^t  Mnseniux 
in  ."^yilii.  \ 

1874.  Joseph,  (iuät.,  Dr.  nieiL.  Dozent 
in  Ureslan. 

187-1.  V.  Frit,sch.  Karl,  Freiherr,  Dr.. 
Profeuxor  in  Halle. 

1874.  Ga«ier.  t>r.,  PrivatdoKent  an  der 
,\natoniie  in  Bern  (  von  hirvi. 

1875.  BUt>dili.  Ott",  Dr..  Prof.  in 
Ht  iilelberu:  i  vnn  hier). 

1875.  Diet.i:e,  K..  in  Karlsruhe (t.  hier). 
1875.  Fraai.  Ditkar.  I»r..  Profemur  in 
$tutt$rart 

1875.  Klein.  Karl.  Dr.,.  I'rofemor  in 

^i">tf  inireti. 
187Ü.  Fhenau,  Karl,  Vin -Kon.-^ul  <le?> 

Dentsciieu  Reiche.<(  in  Zaniibar. 

d.  Z.  auf  Madagaskar  (von  hier). 


1675.  Moritx,  A..  Df.,  IßncUau  de 

l'observaf oire  physiqne  in  Tiflis. 
1876.  Probst.   Pfarrer.   I>r    i.liil  in 
I  I  nter-Kssentlurt.  \Vürueiiiber;r 

{  1876.  Tattfioni-Tozzetti,  Prole.<^.^or  in 
Florens. 

'  1875.  Zitt.  l,K..Dr..Pr(»t.  inMilnclien. 
'  187(!.   Liversiilge.  Prot,  in  .Sydney. 

1876.  Böiti^er.  Hii.r »  Direktor  in  St 

i  i'ristof,  Vorarlberg  ivou  hier», 

i  1876.  Langer,  Karl,  I>r..  Prof.  in  Wien. 
I  1876.  Le  Joli«,  Anin»te.  President  de 
i  la  Soeii  tr  nntionab-  dea  Miencett 

natnrelles  in  Cberbonrjr. 
:  i87H.  Meyer.  A.  B. .    !tir«>kr..r  des 
!  köuiglit  U-zi»ologisiiit'ii  .Mu:!t:um» 

in  Dresden. 
!  1876.  Wetterhan.  <J.  D.,  in  Freibnrg 

i.  Br.  (von  hier). 

1877.  V.  Voit.  Karl.  Dr.,  Professor  in 
.Miinrlien. 

1877.  Schmitt,  t".  ü.  Fr.,  Dr..  Prälat 
in  Mainz. 

I  1877.  Decker.  L..  Ingfen.  in  Hambnrj;. 
[  1878.  diun.Carl.  Prot  Dr.,lnKauigii- 

'terjf  (von  bieri. 

1878.  t  tirradi.  .\  .  Profes^ir  au  der 
I  Pniver^iität  in  Puvia. 

1878.  |{ayden.Prof..Dr..$taat«g«ol«ff 
in  Washington. 

1878.  Strauch.  Alex  .  Dr.  idiil..  .Mit- 
iflied  der  k.  Akadenue  der  \Vi.<- 
ücn.Hehat'ten  in  St.  Petersbury. 

1878.  StunipiT,  Anton.  auK  lluniburg 
I  v.d.ll.,  d.  Z.  anf  Madagaskar. 

1879.  v.Sclienser,  Karl,  Ritter,  Mini- 
stt-rialrat.  k.  k.  österr.-uiiirar. 
(Jesehättsträfjfer  und  Geueral- 
Koniiul  in  (icnua. 

1K7»J.  Keichenbach,  U.  Prof.  Dr.. 
in  Hamburg. 

1880.  Adams.  Charles  Francis.  Presi« 
!  deiit  i»f  the  .\nierican  Aeadeniy 

nf  . \i  is  and  Seionc  CS  in  Boston. 
18811.  \\  intbroi»,  liobert  (  ",.  Prof..  3lit- 
j  ijflied  der  American  Academy  of 

,  ArtMaud8ciencesinBo»ton,Matis. 


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—   23  — 


1880.  SiiRiiu.  Hui,  in  Btutlciirt. 
1680.  Jickeli.  Karl  F.,  Dr.  pbfl.  in 

Ht'nuannxtiKlt. 
188U.  53tu|»ff.  F  M..  Dr..  lugt;ui«ur- 
Oeolug  üi  Weiseusee  bei  Berlin. 

1881.  Lopes  Seoane,  Victor,  in  Comila. 
1881.  Hirsch,  Karl,Direl(tor  der  Tram- 

vvays  in  l'aleriim  vini  }iier\ 
1881,   T.Mlftrci.  A.,  Prof.  I»r.,  IMn  kr.-r 

des  bnrau.  iiarteui«  in  Paieruiu. 
1881.  Suelieii,  P.  C.  T.,  in  Botlerdam. 
1881.  Debennx.  (Mon,  Pharinacie»  eu 

eil»  r  ilr  rin".}).  iiiilit.  in  »»ran. 

1881.  Fie^di.  .Mix,  Dr.  med.,  Pr..t. 
a.  i\  'I  it'i-Arzneisi'!inlp  in  Hern. 

1882.  Ketowski,  O.,  liuiraf,  civniu.- 
Lehrer  in  Theodottia. 

1KR2.  Retaias,  Omt»Y,  Dr.,  Prüf,  am 
Cfti'iünNchen  niedici»-  cliirurgi- 
"iIh'u  In-titnt  in  Stoikliolm. 

1KH2.  l'etn,  .\.,  Dr.  im-«!,  in  Jassy. 

IHS2.  Uusw,  Ludwig,  Dr.  in  .Fa^jsy, 

1888.  Bertltan,  Ph..  Dr.  pliilo«..  Prof. 
in  Bonn. 

18H3.  KimIi.  Robert.  (iLdieiinrat  Dr.- 
im  K.  < resundluriNntiit  in  Ücrliii 

IhHi)  I.nret/..  llerni..  IM.,  an  der  i^eo- 
lugisclieu  Landes  -  .Vn.stalt  iu 
Berlui  (ron  hier). 

1H8B.  Kanke,  Jok..  Prüf.  Dr..  (ieneral- 
sekrefär  «It  r  I»rnts*ben  antimj- 
poliig.  (i«  ><  ll-i  liuft  in  Müntlien. 

1883.  Eckhardt,  Willi.,  in  Lima  ^Peru) 
(\oü  hierj. 


I  1883.  Juug.  Karl,  Iiier. 

I  1883.  Boulen^'er,  (J .  A.,  Dr..  am  Natnr- 

historischen  Museum  in  L'aidnii. 
I  IfsM;^.  Arnold,  Ober-Landengericht^rat 
,  in  Müucbeu. 

1881.  Lortet,  L.,  Prof.  Dr.,  Direlctor 

des  natnrliistor.  Husemna  in 

Lyon. 

j  188L  Köni},'lirhe  Hoheit  l'rinz  Lud- 
wig Ferdinand  von  Bayern  iu 
I  Miineben. 

t  1884.  Raainger,Prof.Dr.,inHnnclieu. 
'  1884.  V.  Kucn«n,  A.,  Prof.  Dr.,  in 

(löttingen 
i6b4.  WalttT  Iii  iur.,  Dr.  med.  Hof- 
'<■  rat,  in  «Mleubach. 

,  1884.  Knoblauch,  Ferd..  Konsul  iu 

Nenkaledonien,  hier. 
'  18B4.  DanieDsea,  D.  C,  Dr.  med.,  Di- 
rektor di'^  Mu.seums  iu  Bergen. 
1884.  Miiteli,  FiMucesco.  iu  Tnnis. 
1884.  Braudza,  Demetriu.s,  Prüf.  Dr., 
i  in  Bukarest 

i  18HÖ.  V.  Hüctlendorff.  Dr.,  O.,  Fr., 
Konsul  dei}  Deutschen  Beiches 
in  Manilii. 
188.").  I  ii  iiiuiiiig,  Walther,  I*r«f.  Dr., 
lu  Kiel. 

'  1886.  V.  ISeAtUfs^,  J.,  Dr.,  in  Nina. 
'  1887.  Vulg«r,  Otto,  Dr.  phil.,  in  Soden. 
I  1887.  Ehrlich,  Paul,  Prof.  «Dr.,  in 

'  BerUn. 

I 


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—   24  — 


Duri-h  (Ue  Mitgliedschaft  werden  folgende  K echte 
eiwoilieii : 

1.  Das  Naturhistoiisdie  Museum  aii  Woclieiitagen  von  ö — 1 
und  3 — 4  Uhr  zu  besudit^u  und  P'iemde  eiuziilUliren 

2.  All«'  voll  di'v  ( icscllschaft  veranstalteten  Vorlesungen  und 
wissenschait liehen  Sitzungen  zn  liesufhen. 

iJ.  Die  vereinigte  Senckenbergisclie  Bibliothek  zu  benutzen. 

Ausserdem  erhält  jedes  Mitglied  al^ährlich  den  gedruckten 
Jahi'esbericht. 


Bibliothok-Ordnuns. 

1.  Nur  Mitglieder  der  einzelnen  Vereine  ei  halten  Hiicher. 

2.  Die  Herren  Bibliothekare  sind  {jehalten.  sirli  von  der  ]ter- 
sönlichen  Mitgliedschaft  durch  \' orzeigen  der  Karte  zu 
iiberzeugen. 

H.  .ledes  Mitglied  kann  irlciclizeili^'-  Ihm  h.stens  (i  Bande  geliehen 
erhalten:  2  T>r' •schüren  entspredien  1  Hand. 

4.  l»ei  eniiieheii-'  ( ienf^nstand  kann  hochsteuä  auf  3  Monate 
der  Bililicthek  entnonunen  werden. 

5.  Auswärtige  Dozenten  erlnilten  nur  durc  Ii  Bevollniarhtigte, 
♦    welche  Mitj^lieder  eine-  *h  i  Vereine  sein  müssen,  Biicher. 

Diese  besorgen  den  \  ei  saud. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


Geschenke  und  Erwerbungen. 

Juni  1886  bis  Jnui  1887. 


!•  jSatttmiieii« 
A.  Geschenke. 

1.  Für  ükt  Tenii«k>k«iid*iiiuitoiiiiMh«  Hamniluiiiir: 

Vuu  der  Neuen  Zoologischen  (i  esellscliaft :  Skelette 
voll  Cet'ftipWfef*US  fuUyinosus,  ( 'i/nortp/mlus  pormrius,  OtO' 
AVfm  S€iie<falensis,  Ch'vtut  ajris  und  Ära  rhhroptcra.  Schädel 
von  Cffuoctpfmlm  porcanva  und  O/ttonpltfrlm  fiditjlnosm. 

Vou  Franlein  Vischel- :  Ans  ilciii  Nachlass  ihres  sei.  Vaters. 
Dr.  med.  Vischer:  Kine  Anzal»!  Kiagiiieiile  von  Meiiseheu- 
scliiide-ln  und  Kxtreniitäten. 

\'un  llciru  (*.  N'olti  hici  :  Schädel,  Oberschenkel  und  Beckeu- 
kuMciien  eines  liuschujann-K indes. 

\  on  Herrn  .1.  Chr.  Parrot:  3  Menschcnschädel  ohne  Unter- 
kiefer (ohne  Zälnit }.  lOingehorene  der  FidscUi-luseiu  und 
der  \eu-Helii  i(hM».  und  1  Alhatriis-Schiidcl. 

Von  Herrn  <i.  Schumacher  in  HaiJa :   1  Kehschädel  aus 

Syrien. 

Von  Herrn  A.  Koch:  Skelel  von  Lutm  ruUjari^. 

Für  die  SJiiijreticr-Sjiiiiiiihin?: 

Vuu  dci-  Xeuen  /«»oiojri.^r  Ii  en  <i  esellschat  t  :    1  Crrro- 

liillircils    ftllnii iinsKs  J*.     1    ( 'ri  rfiiii Ihrctts  snhttPlty:,     \  Crfni- 

pUhn  iis  /-ffi/iiy/ir/'s  ^  jnv..  '2  <  'iiniHCphdlns  jto/nfi  ins  und 
1  Ilnji'i/i   jn  iiK  lllnhi       1  {)htli(  n tis  sf  />>  f/f(/('us/s        2  f  rs/ts 

</r/7o.s  (iliri  Taj^e  alp.  1  F'h's /»ikIus        nnd  1  Hentier  ^. 
Von  Herrn  Schumacher  in  Haita :  l  rfaopus  mul  1  Mtya- 


Üigiiizeü  by  <jüOgle 


—   26  — 


Fi\r  die  LAkalsammlnni?: 

Von  Heil  11  Kr.  Kubelt  in  Scliwanhein» :  1  f'rn  ti.s  /^//y/r/.  Spiesst^r. 
Voll  Hel  l  II  Hm  oii  V.  Hh  i-ii  i  (' r  in  Eclizt-U  :  1  rnlnmis  fi/jiNs^. 
Vüii  Herrn  Mciiir.  Klein  in  Sa<  liseuliaiispn  :  5  Tul/xi  rNtojmra. 

'1         lunl  .)  jiiv.,  8  Mn.s  sf/lf  uht  ns  und  1  nnmihts. 
\'üii  Herrn  A.  Koch:  1  Sinex  (uamus  und  1  An  mtla  ylairulm. 

S.  KHr  die  >  ng^elsuiiiuiluiitr : 

Von  der  Neuen  ZnologiscluMi  (^esellsclialt :    1  sittttfr 

«imnitni'i  <f.  1  Am  i  l/lnt  o/)f(  ra  1;^.  1  \unthoiir'i  i/fthi/aitica. 

1  l'ioslhenKnIciu  Xorac  ZtcUindiar  und  1  kl.  Silberreibei", 
Vüu  Herrn  Lehrer  Hiebericher  hier:  \  Falm  mbbuteo. 
Von  Herrn  Heinr.  Flinsch  hier:  1  Ftiko  TiunurmtluK  und 

1  C«8nar-Ei. 

Von  Herrn  J.  (Jreitf  hier:   1  Corruit  mndx  und  1  Fufw 

Tinnum-Ulm  ^, 
Von  Herrn  A.  Kuch:  I  Chnjmtis  whm'eitkHhtn. 

Für  die  Lokalsammluug : 

Von  Herrn  Direktor  Drory  hier:  2  Fah-o  Ttmnnintlu»  ^  und 

4  IlerHU  irinerea,  Nestvögel. 
Von  Herrn  Ferd.  Haag  hier:  1  MolnrJIUi  »Um  (weiisse Varietät, 

jung),  1  hmiiuH  rn/Irr/KS. 
Von  Herrn  Baron  v.  Ilarnier  in  Kchzell:  1  Htttm  nthfarh^. 
Von  Heim  Heinr.  Fl  i  lisch  liitr  :  1  Folrt)  riunuiu  (tins  i^:. 
VüU  Herrn  namn  Carlo  v.  l'^riauger:  1  iolnmlrtt  tartm 

1   Ki  ^  '•Il  Aull  Ii  t  i urica. 
Von  Herrn  <>   K_vs.sen  hier:  I  Anas  junrlni»'  c?. 
Vuu   Herrn  \\  i  1  Ii  ii^aither  hier:   1  Auas  leucuyhlhalma  cT, 

!  Aneilielllte. 

Von  Herrn  \\  ildiuethäudler  J.  t'hr.  Geyer  hier:    1  Mrit/tLs 
Ufenßuasrr. 

Von  Herrn  AI  fr.  Lotichius:  1  fialliunh  rhhro/ias 

Von  den  Herren      1).  Funk  und  tiust.  Dauth  in  Sachsen- 

haUSen  :    1    dras  r///r/  r</  ^. 

Von  Herrn  i>r.  W.  Kobelt  in  Sdi Wanheim :  1  CtfrfMmttstes 
i'tdytins. 


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_    27  — 


Von  Herrn  A.  K u cU  :  1  Archihitieo  lagopu.s,  1  Corrtts  fnu/ilriftts, 

1  M^j-feofa  oemntftp. 

Von  HeiTD  W.  C.  Weigaud  hier:    1  Nisus  fringiUarm.s  <S  ad. 

\,  Für  die  R^tlllen«  und  AmpUMeMMunadiuif : 

Von  Herrn  Bergiugenieur  M.  Koperbergin  Muntok  aal* Bank» : 

2  Tropühnnttts  vittatus  L.,  1  Dpndropfm  pictua  Gmel.. 
1  DifNtas  etfnndoit  ('uv.,  4  Trmjups  pramnm  Reinw.. 
1  Chnftioprlia  ttmnla  Sliaw.^  1  J^mmodtptastes  jnärentlentm 
Boie.  1  IJuffß  welattmfietttit  Schneid,  von  der  Insel  Banka. 

Von  Herrn  Albr.  Weiss  hier:  3  Vonmef/a  Atuttrkmi  Tianr., 
1  Tropidomltmt  tmtrU  L.  von  der  Bei'gstrasse,  Säclisischen 
Schweiz  und  Böhmen,  und  Üufo  nt^ris  (jung). 

Von  Herrn  H.  A.  Bou lenger  in  London:  6  Rtma  rüHlmwln 
Pall,  von  den  Siuveseen  bei  Berlin  und  6  Rtuut  arvalh 
Nilsson,  Berlin. 

Von  Herrn  (*.  «Tang  hier:  1  I^werUt  m/ilia  L.  von  Bodenheim. 
Rheinhessen. 

Von  Herrn  F.  Reuter  hier:  1  Asoioif. 

Von  Herrn  Dr.  A.  Zip  perlen  durch  Herrn  Prof.  Dr.  Null 
1  PftrtfimoiHa  mnmhim^  1  Oerrhowitua  tnmiktts  Wagner, 
1  tSf^loffortti/  HnHuUtlus  Dand,  1  (^»fnifticpkorus  soxHueoim^ 
1  Sjxli  ritrs  porphi/n'tH'tM  fri-eeu,  1  Sp.  loHffititwfa  Green, 
1  L'la  ete^tts  ^'arrow.  1  JVfifhtMton  erfffUronotus  Green, 
1  Lfftfosoma  (Afttren)  hferafe  Say,  1  Anolis  earrtimeu^tn 
D.  B..  1  CrtjpMtnmvhm  Alfetflttmiettsin  Daud,  und 
1  AtitUtfHtoum  tifirimtm  Green. 

Von  Herrn  Konsul  Dr.  0.  v  o n  M  o  1 1  e  n  d  o  r t'f  in  Manila :  Uecko 
vetiieillatm  Laur.)  1  O.  Jaffouieius  D,  B.,  (Stlates  cerskohr 
Daud.,  Taehffdronuts  Meridiotialift  Gthr.,  Mabuia  cithwnsi« 
Gray,  Eumeaes  {Moatt}  Hefveni  Gray,  Twjdäonotus  fAnt' 
pftmmt) sUAatmlAvL,^  Dij/stts  (ifipm«)  nudtiiMftntiaiaSchleg.* 
C<th»itariu  smmrmiH  (itlir.,  Kiaphh  nrgnhus  Schleg.,  Naja 
trtpmfitnis  MeiT.,  Uam  thjmm  Daud.,  It,  Oüntheri  Blgr.. 
R.  cioronotft  Gthr..  HhufopIwntH  mneulahts  Gray,  littfo 
mehmMttrlitft  Schneid,  von  ('hina  und  Korea. 

Von  Herrn  Konsul  Dr.  O.  Mtitlendorff  in  Manila  und  0.  Herz 
in  St.  Petersburg:  TnHfj/fh'OMm  meridiottaih  Gthr.,  /Yj/<r« 
Kotros  Schleg.,   Ilypshhina  pltttitfmi  Boie,  //.  ehineitatis 


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—    28  — 


riray,  liinnifu  ns  siiiiija.srialna  Kllhl.  Iidfi  (irmilis  Wiegen.. 
Ii,  nKicrodui  hjht  iyi\\Y..  fh  t/i/losstiJ<  Ihtm  Ts»  liiuli,  MicrohijUi 
ornatn  D.  B..  M.  puhhro  Hallow  von  (  liiiia. 
Vuu  Herrn  Hans  Simon  in  Stuttgart:  Larrtia  i  irl>lls  Laiu  ..  var. 
sfrü/ntn  EicllW.  vom  Libanon.  Chainaplmii  Sininni  \\\\%r.. 
Aschanti-Laud,  Coeloi^tia  Iwvrtina  \\'agl.,  S.  Europa  und 
X.  Afrika. 

Vuu  Herrn  Dr.  l).  Hoettj^er  hier;  2  Vipaa  hrnis  Lin.  von 
Vefcesack  bei  Bremen.  1  r.  ht-nis  \t„  typ.  und  var.  prrsfrrlj. 
vom  bad.  Schwarzwald,  1  (it/ni(mnnn  tinici pluiluni  Boie 
von  Sumatras  \\'pstküste.  1  Lncrrfti  unnal/s  Laur..  var. 
ffisrn  Bedr..  1  l's/iu/n'h  ou/ti.s  liisimuii  ua  Kit/.,  1  Irit^n- 
(loiftflm  rtf/rnhu^  Lati.,  1(J  Ilmm  c^rulrntfi  L..  2  Hnna 
eanilcuta  L..  var.  .i  Sern.  1  Rnno  Iltrrini  Bljrr..  3  Disro- 
ijhtsiiHs  {>i(ln^  (-trav.,  4  Alt/trs  ohstt  fricaiis  Laur..  var.  lioscar 
8  Molf/r  lioscar  Latr.,  2  Chiotjliism  Lmitauha  Barb.  von 
Portueral. 

Von  Herrn  Dr.  iL  v.  liier iujr  in  l^io  (brande  do  Sul,  Brasilien: 
Mahiiia  ihnsiritUitn  ("ope.  l\nit<Mlai  tifln  Srhrrihrrsi  W'gn.. 
(orottell/i  pfUTt'lnfinifoit  Cope,  1  ('  I/trr/ff(/i\  Blgr.  (Kopl). 
Ihfhrofi.s  hipitrus  Cope.  1  //.  alfeimih(s  D.  B.,  Liophis  nhnnU' 
tffust^  Wagl..  L.  .Itiiij<  ti  vi  Ihr..  L(  ptotinafhus  A/Z/rrw/ Schleg., 
2  TlutmuiHlifmistcs  Xn/Irrm'  Mik.:  Ihoiniim  flarifrenahts 
(,-ope,  ]K  mrfanoah'i/ittn  \\'Af^\..  rhi/lfKlttftfs  arsfints  1>.  H, 
Oxijrrhvpu.s  pt  hfarius  l).  {Ihtifhijrhtjtiiiii  plumbeusWied,., 
KtHijiomorphw  Ifmiim-atm  D.  B,,  Tomftdon  ihmaXtts  D.  B., 
/tfMfffan  rhahfhH'vphalns  Wied,  AMalK»  A(/as»ixi  Jan^  lleH- 
Kilts  fat'hnt'fiudtts  Wied,  l  Lepimfartif/wt  ijnuiHs  D.  B., 
1  L.  mtßHiachnis  D.  B.,  1  hthulietila  ijrwtlis  Blgi'.,  1  UyUi 
itmim  Cope,  J  IWwfia  maniidartyla  von  Brasilien. 

Von  Herrn  HospitalmeiAter  Reich ard  liier:  1  AmHifstoma 
tUfnutitu  (treen. 

Von  Herni  M,  v.  Kimakowicz  in  Hermannstadt:  2  Tjaenin 
Mttnilis  r^aur.,  .suhsp.  fitmt  Bedr.  von  Bosnien,  1  Lncerta 
m//YA«  Wolt'f  und  Ili'M/atPs  fim-tts  Laur.  $  von  Siebenbürgen. 

Von  Herrn  Schumacher  in  Haifa:  1  Tfsfudi}  fbrm  Fall. 
(Kttcicen-  und  Brustschild),  2  Vhfotlarhjht»  Mmtm  Geoflr., 
1  lleuthtw  tiflns  Inrrh'HH  T^.,  2  artßorm  L..  var.  Snriijinji 
vom  Zerlsa-Fluss,  Syrien. 


Üigitizeü  by  <-3üü^tc: 


—   2!»  - 


Von  Herrn  Dr.  J.  v.  Bedriaga  iD  Nizza:  2  Tnreittftla  wau- 
riUunra  L.,  2  PekMfytM  pumtnhM  Daitd.,  3  Ify/a  arbtifm 
L.,  var.  meridionalis  Htt^\  (Larve  nnd  2  jiiv.)  von  Nizza, 
1  nuogUma  Lttsitaniea  Boie  von  Portagal,  6  Moltfp  pahuain 
Schneid.,  nnd  2  A/.  ntarwomta  Latr.  von  Cadillac,  Öironde, 
1  Molffe  (Megapterm)  mottfana  Savi  von  Corsica,  2  SlrrAi» 
mattdrina  jtmtpidlfnta  Savi  von  Genna,  8  Sprlrrpai 
fOeoMou)  fwtruB  Bonapt.  von  Sardinien. 

Von  Herrn  J.  Blnm  hier:  1  Compsoftoma  radiaium  Schleg., 
1  TVimeresttrus  erythrurm«  Cant..  1  Buttgarnit  ttemifastnatuit 
Kühl  von  Java. 

Von  Herrn  Max  Bamberger  in  Pacasmayo  (Peru):  1  Äm^ 
pkinbaena  omdetttalis  Oope,  1  Ojyrhoptts  Fitxingeri  Tschttdi, 
rkyßodactfßltnt  tt/berettlasttM  Wiegm.,  Tropidnrus  Boeoiirti 
Blgr.,  CorotteUa  n.  spec.  Herpetodrtfwt  BodäaerH,  Ehps 
earaUinMM  var.  gnstrostietn  Jan,  K.  Tschttdii  Jan. 

Von  Herra  Joh.  v.  Fischer  in  Montpellier:  1  Tesitido  mar^ 
ginata  Schopflf,  2  niamaeko  vttlgaris  Daud,  1  Amntko- 
dadylfts  Sarigrigi  Aud.,  1  A.  migans  D.  B..  1  Ogmno- 
dadglHi*  A'«/>r///// Stein,  1  Lurerta  iTnipidusanni}  algira  h.^ 
1  L.  mttrali's  Laiir.  var.  f/tsca  l^edr.,  2  Rkiueebis  srnktriK 
Sdileg..  1  Tntpidüiiotiis  n'/trrtH/ts  l.atr.  var.  anrfßUneaia 
Gerv.,  1  Cortmelln  Qimndicn  Daud..  1  Trojiithnoti*x  ripe- 
rinns  Latr.,  1  Pelolmtrs  rnU/  ijus  (  uv.,  l  l'ehftai&t  pnnctahts 
Dand.  von  Montpellier  und  Algerien. 

Von  Herrn  Major  Dr.  L.  v.  Heyden  1  Vnnutns  nthfieHH  L., 
1  (hfittutt  rhombcfttns  Licht.,  i  Vfotajithopeltis  ruf&tcem 
Omel.  von  Accra  (Goldkiiste). 

Von  Herrn  0.  Goldfuss  in  Halle:  1  iiana  arralis  Miss., 
1  Bomhitiator  hominwat  L.  von  JFerseburg  und  Sulza. 

Von  Herrn  Prof .  Max  Braun  in  Rostock:  3  Lmertn  muraUft 
Laur.,  fmtcn  Bedr.  var.  meliselh'itsis,  2  Lmerta  mfirah's 
Laur.,  fumi  Bedr.  von  Dalmatieu,  '6  Ijocerta  ninralis  Laur., 
finbsp.  XeapoUtana  Bedr.  var.  Merremi  Fitz,  von  Adria 
,S  }fnbttia  airocostntn  Less. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  (lesellschaft:  i  Aliigaior 
Itteins. 

Von  Herrn  Carl  Knoblauch:  6  Hglode<  fent>is  (  ope.  von 
St.  Thomas  (Westindien),  1  M,  Cnrlmeli  1).  und  B., 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—    'Mi  — 


3  Hrfndpns  ftiscus  D,  und  V>  .  1  (icchi  ritfafns  liolUt. 
1  Ahlrpharns  Pntunilrns  liiclit.,  1  AamiophLs  auUireHcus 
Sliaw  von  den  Key-Inseln. 
Von  ilcni  Hiitish  Musenni  durcli  Hmn  (i.A.  Boulenj^ei 
1  Vnrnnus  /w//>^/.s  Dand..  1  (irf ■/.■(>  ffffnftfs  Htmlt.  1  (ichf/ift 
Of'C'irtirn  T;Pfss..  1  f nfTtnffHlarltflus  pehff^ifirs  (liv  ,  1  Lff(foso/it(i 
nii/r>fi//  Uninltiv  c*ic  JaC(i.,  1  L.  siftnnnjdimini  Lcss..  1  L. 
cjinwHjasini  Lcss..  1  fh'/isas  irntiiihiri.^  Meir.,  1  ('cnifo- 
luitrnchifs  (tüntiten  Bigr.  von  der  Insel  Furo  (Salomous- 
iuselu). 

r».  FHr  die  bmekteiutaiiimluiif : 

Von  Herrn  Max  Bamberger  in  Pacai^mayo  (Peru):  Diverw 
Käfer. 

ft.  Fllr  «He  rniKtneoensainiiiliiiii?: 
Vüii  Hph  eu  (i  e U 1.  t )  p p e n  Ii e i m e r  liier :  1  J'lttft/ronfsfts  tlHhn- 

uninis  von  Japan. 
Von  HciTii  Dr.        Huck  in  Konstanz:    1   inniitnums  Vnln 

Varietät  (bei  Kon-^tanz  «refnndenK  1  \fif>h(ini»s  f)ni<»nnis 

Kocli  (blinder  (hnuuuaiis  aus  den  Hidilen  unterhalb  der 

Bur^  Hühen/.olh'rn). 
Von  Herrn  <i.  Schuhmacher  in  Haifa:   TMj/httsa  /hn/uh/ts 

aus  Syrien. 

7.  Fttr  die  MelliMkeiiMniiiiInnir: 

Von  Herrn  Wildprethandler  Ender»  (Herrn  Petry*»  Krben): 

Eine  Parthie  Conchylien  ( 't/prafvi-  ( >rnh  -  Stmmhus- .  \rhafhta- 

und  StinHIm-kt^ATk, 
Von  Herrn  G.  Schnmacher  in  Haifa:  7  UHU  aus  SjTlen. 
Von  Herrn  Di*.  H.  Dohm  in  Stettin:   1  Ihth'intts  tismUtus, 

1  XftHi'un  tkirhie,  4  Ahjntrttn  tlautrt,  1  Hr//r  Qnoiji^  1  //. 

UMmiht,  1  //.  th'fhro'.OHft,  2  flan.'^Hln  sp.,  2  ( hthnllt  fis. 

Von  Herrn  0.  Herz  in  Pelmbni'g:  Diverse  Nacktsclinecken 

von  Peking. 

Von  Herni  Hans  Simon  in  Stuttgart:    Umtu-  n/nffftifn  aus 
'   Haifa,  Syrien. 

ft.  Für  die  Kornllen-  und  Hdinrilmmewiinmlnnir : 

V(»n  Herrn  Wildprethändler  Knders  (Herrn  Petry's  Krbeni: 
Diverse  Korallen  von  Australien. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


—   31  — 

Von  Heim  Bob  er  t  Khrenbach  hier:  2  KnraUen. 
Von  Herrn  Dr.  H.  Reichenbach  hier:  1  Kalkschwamm. 
Von  Herrn  Kev.  Winquist  (durch  Herrn  Dr.  Kinkelin): 

1  Homschwamm  ana  dem  Rothen  Meere  bei  Massaua. 
Von  Herrn  Dr.  Arthnr  Andre ae  hier:  2  Seeateme  von  Japan. 

9.  Pnr  die  ImtanMe  SaMuliiiiit : 

Von  HiMiii  Wildpiethändler  Knders  (Herni  Petry'i»  Erben 

hier):  Einige  Früchte  von  den  SUdscc-Inseln. 
Von  Kräulein  Vi  scher  hier;  Das  flerbariiim  ihres  ver.storbeneii 

Vaters.  Herrn  Dr.  med.  \  is«  her. 
Von  Herrn  Oherlaiidisfrprirhtsrat  Arnold  in  Miinclien:  Eine 

wertvolle  FleclilensaiuniliniLT. 
Von  Herrn  (4.  Selm  mach  er:  Eine  Knuht  aus  Syrien. 
Von  Herrn  IMof    Dr.  Askenas.v  in  Heicielberg:    1(>  Stück 

jaiianesisclie  Holzarten. 

10.  Für  die  /.oo|mIjloiit4>lo^M'iie  Saiiiinluii}r: 

Von  Herrn  Dr.  F.  Rolle  in  Homburg  v.  cl.  Höhe:  Petrefakten 

aus  dem  Taunnaqnarzil  (K/ftt/f»fertM,  Sptn'fpf  ftriwofrm, 

Faros/ fcs,  (irtfnni/i/s/'a.  F/troff/nt  etc.  etc.  ).  —  Zwei Blattina- 

Flügel  aus  dem  mittleren  Hotliegeiulen  im  Nahethal.  — 

Eine  grosse  Sammlnng  von  Gips-  und  Kaoutschuk- Abgüssen 

durch  Dr.  F.  Kinkelin. 
Von  Herrn  Dr.  Oscar  Böttger:    Die  Ulna  von  Halitherium 

von  Flöi^heini.  Zahlreiche  Otolithe  und  Kchniodermenreate 

aus  dem  Mainzerbe cken. 
Von  Herrn  Franz  Ritter:   Oolithischer  Kalk  ans  dem  Rot^ 

liegenden  mit  Organresten     Kalkalgen )  vim  Sprendlingen. 
Von  Herrn  Dr.  F.  Kinkelin:    Gipszwillinge  und  Fische  au.<« 

den)  Hydrobienthon  von  Mainz;  fossile  Spongien  aus  dem 

Meeressand  von  W  aldböckelheim. 
Von  Herrn  Oottwerth  dahier:   Fischreste  ans  der  Messeler 

Brannkohle. 

Von  Herrn  Ingenieur  Wehner:  Fuichreste  und  BlattabdrQcke 

ans  dem  Hafenbau. 
Von  Herrn  Emanael  Oppenheim:  ()ffitrmt  htmutttttta  und 

Pfenlezahn  von  Maxheini: 


L)igiiize<3  by  LiüOgle 


—   32  — 


11.  Für  die  |itiyto{>i(lM«iiitoI<>!{i;^'lic  Siiniiiiliiiiir: 

Von  Herrn  BerEffliivktor  Vogel  in  Loiiiüeiitlial :  Kine  grosse 
Sendung  SteinkolilenpfianzHi  aa^^  der  königl.  Steinkohlen- 
grube «lerhard  hur  dem  Heinrielien  und  CarlHöU  (jüngste 
Klotze  der  mittleren  Saarbrücker  Schichten). 

Van  Herrn  Ingenieur  Askenasy:  Kine  srrüssere  (JoUection 
Früclite  aus  dem  Klärbecken  von  Niederrad. 

Von  Fräulein  Lina  Kinkel  in:  Zaldreiehe  Blattabdrücke  ans 
der  Braunkohlengrabe  Wiihelmstnnd  bei  Westerburg. 

Von  Horm  Oberblirgernieister  Pr.  ^Ti(iiiel:  Eine  (  «dlection 
pliocäner  Früchte  ans  dem  Klärbecken  von  Xiederrad. 

12.  FIr  die  gMl«fiBdie  Sonmlinifr: 

Von  Heim  Karl  Jung  dahier:  Meeressandkalk  von  Alzej 
und  Buohsweiler  Kalk  von  Westhofen. 

Von  HeriTi  Dr.  F.  Kinkelin:  Meeressandkalk  von  Wald- 
böckelheim, Maingeschiebe  von  Mosbach,  krystalline  Ge- 
steine aus  dem  Odenwald  und  triasiitdie  Gesteine  von  Mauer. 

Von  Herrn  Direktor  Junker  in  Weisenau :  (le^teinsproben  ans 
dem  Main  bei  (lörsheini-Rflsselsfaeim. 

Von  Fränlein  Emma  Prange:  Sandsteinkonki^tionen  von 
Baden  bei  Wien. 

Von  Herrn  Baron  A.  von  Keinach:  Zwei  Proben  von  den 
zwei  Basaltgängeu  am  Eiugaug  in  den  Tunnel  von  Eppstein. 

Von  Herrn  August  Henkel,  Bauführer  in  Bockenheim :  Kalk- 
sinter aus  der  Grindbmnnenciuelle. 

Von  Herrn  F.  Ritter:  Acht  Handstftcke  der  Sericitgesteine 
des  Taunus  als  Fortsetzung  der  fHlher  geschenkten  Suite 
von  50  Handstficken. 

i:t.  Für  die  MhiorHlieiisiuiuiiliiiic: 
Von  Herrn  Hudolf  Snlzbacli.  1  Silberstnte  aus  Utah. 
Von  Herrn  Franz  Ritter  liier:  10  Mineralstufen  aus  dem 
Taunus:  Weissbleierz  von  Cransberg.  Hleiglanz  und  Fahlerz 
von  Winterstein.  Flussspatli  von  Dotzheim,  (trapliit  vom 
Lorsbacher  Kopf,  Hitteisi>atli  von  Hallgarten,  Kalkspatli 
mit  Schwerspath  aus  dem  Ba.salt  v<m  Naurod.  Kisenkies 
aus  einer  Septarie  von  Flörsheim,  (^ypsspatli  aus  einer 
Septarie  von  Flörsheim.  Kisenkies  von  Oberi'eifenberg 
(letzterer  Fund  des  Heim  Dr.  J.  Ziegkr). 


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—   33  — 


Von  Herrn  Max  Bamberp:pr  in  Pnscoma.vo    Peru):  Einige 

Mineralien  aus  den  8in)ei  bcigwei-ken  von  Cero  de  Pasco. 
Von  HeiTn  H.  Wettstein  liier;  J  kannst  ein.  Brauneisenstein, 

Dolomit  und  Bleiglanz  aus  Oberhessen. 
Von  Herrn  Julius  Hessel:  Ein  Tiscli<  hen  mit  photograpliiseher 

Ansicht  der  beiden  Mainufer  bei  Frankfurt,    (ist  in  der 

BibliotUek  aulgestellt  w«jrdeu.) 

B.  Im  Tausch  erworben 

1.  Ktlr  die  Siiii!{:t'tiorsaiiiiiiluii^'. 

Von  Herrn  Prof.  Di*.  Simrotb  in  Gahlis:  2  Ziegen  S  im<l  %  nml 

2  L('inis  riniicHhts  von  den  Azoren. 

Vom  dem  British  Museum  in  London  gej^en  Madagascar- 
Repülien  and  Amphibien:  \  Htfhbtttcs  La) .  Kühl.  1  'SV>w 
uopHlnu  iis  h'Hroprimnus  Desmar.,  1  Srnmopithet'ua  p'ianms 
Blyth..  2  Phropim  ntedhia.  l  TnjKiiti  pegnaiia.  1  Felis 
Chans,  /*firat/o.n(s  tfffff/',  1  ffcr/trsfrs  spec.,  2  Siimtis 
hicolor,  2  *S.  HaffU'sii  Horsf.,  1  N.  hirifttif/fn  Ouv.,  1  *S. 
f/rf.sffMfcHf/s  (iray..  1  N.  hfipoftijn'hm,  1  Tannas  tonnirnnm, 
1  Sf'ittroj/frrns  lohins,  1  Phtvi/fffs  jtrfanrt'sfa.  1  Mtwifurwi 
ff/m/ijintsis,  1  J*f/ot(Uf<fisff(  inirnitillfty  1  Maitis  Spec,  VOn 

MalaccH,  Sumatra,  («eylon,  Otstindien  und  Panama. 

Fiir  die  I  nsektensanunlung  gegen  Bücher  getauscht: 

Von  Herrn  K.  St.  Vraz.  Naturalist  in  Addah.  GoldkUste,  West- 
Afrika:  3i)  Schmetterlinge. 

C.  Durch  Kauf  erworben. 

1.  Für  dl«  T«rpl«foheadHUUit«miMli«  Samwlnnir. 

Von  der  ^  e  u  e n  Z  o  o  1  u  g  i  s  i  Ij  e  n  (Gesellschaft:  1  Iliihkiks 
rntel/oif/fs  (ieoftr.  d".  jung,  Skelt-tt.  1  La/^j/r  rtiffa  Schiidel. 
Auf  einer  Auktion  gekautt:  1  Ziegen-Skelett,  l-i  Schweine-  und 

3  Delphin -Schädel .  diverse  Skeletteile  von  Vögeln  und 

4  Schlangenskelette. 

S.  FOr  die  SSnffetlenMttBbuifr. 

Von  der  Nenen  Zoologischen  Gesellschaft:  1  Hykbote» 
etiidhides  Qr^Wr,  S,  jung,  und  1  Lemw  catta, 

3 


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Von  Herrn  H.  B.  Möscbler  in  Kronförstchen:  1  Artttomy» 
etnpetra,  1  Dipus  ieluni^  1  D,  acontion,  1  HypudaeHn 
alpin  1  H,  asirachammhf  1  nrenicota  und  1  KUoUim 
talpinm. 

&  FMr  «Ue  VosdrainiMivMf : 

Von  Henn  G.  Jaeger  in  Stuttgart:  1  I^radtAfa  ptipttnua 

1  P.  »peciom  1  Cirinnttrtts  rrfffm  ^,  1  Lnphoriwt 
mperlm  %y  1  Cnrpaplutg^  rttfißttftfm 

Von  Herrn  H.  Simon:  3  Caprhuutgm  emviMißu«  $  ad.  und 

2  Nestvögel,  4  F«r/«»  Tttmunet^ns,  Nestvögel,  1  Mtlrwt 
regalis  ^  ad. 

4.  Für  die  BeptiUen«  «ad  AmphlMeManiHlaair: 

Von  Herrn  6.  Frank  in  London:  1  HattfHa  jwpHttta  Gray 
von  Nen-Seeland. 

Von  Herrn  0.  Herz  in  Petersburg:  Othfrn  rentiroior  Dand., 
Liolapts  BelH  Gray,  dfipko  japoMfm  D.  B.,  fr,  Swhihonis 
Gthr.,  Hemidartylus  fremifttiiD.B.y  Ettprepei^  (Afetwhosnunt») 
ehinensis  Gray,  Eumerea  (Morttt)  modestm  Gtlu\,  Typhhps 
hraminus  Daud.,  Tropidottatm  qvhfitwiafu«  Scbleg.,  Tr. 
(Amphicinna)  atoUatm  L.,  IHyas  imteoMfn  L.,  P.  korrw 
Schleg.,  JrimerpsttniJt  erytJin4ruti,  fftfpftirhwa  phiwhm, 
Boie,  H.  lloneiH  Gray,  H,  chinemis  Gray,  Xqja  triptufmm 
Merr.,  Elaphitt  tamiums  Cope,  Hytirophin  (Mieroce^foplti») 
ffmeili/t  Shaw.,  Hydmpihi»  (Hydrophh)  eyaMoriurfm,  H. 
(Thahimpitift)  ripernttM  Scliniidt,  Jfmia  Hyrina  Daud.,  K 
graeilfH  Wiegm.,  H.  Oünihrn  Blgr.,  R,  macrntlnetyla  Gthr., 
R.  JfTj^rtita  Blgr.,  Rhftropftonts  niamJaUt»  Gray,  ^^ly- 
glamis  It'ma  Tsdiudi,  Mteiy»hyta  puMtm  Hallow.,  Bufo 
melanwtikius  Schneid.,  IcMkyoplm  ghtthmua  L.  von  der 
Insel  Hainau,  China  und  Siam. 

Auf  einer  Anktion:  Gcrko  JafMwtcii^  D.  B.,  ^f(^hnia  Japonica 
Ptrs.,  Tarhydrowtis  JapfntivuH  D,  B.,  Ottychodaetylus  Ja' 
pmievfi  Kautt,  Afholimts  ttpinalh  Ptrs.,  Ttvpidonottuf 
vibakttri  Boie,  Klaphitt  qnttd*'lriry/thiii  Schleg.,  Ifalyit  RItmt' 
Imffi  Boie,  Tmpidmtofus  tigrtma,  Elaphi«  rirgntuH  Schlag., 
Bnna  Büryeri  Schleg.,  H.  Japontm  Blgr.,  Bttfo  t^tdgnris 
Laur.,  var.,  Japonica  Schleg.,  Mo^  pyrrhognsfra  Boie. 


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—  36  — 


ä,  Fttr  41«  CrattaMeoMUBinlBiifr: 

Von  dem  Museum  fSodeffroy  in  Hamburg:  Circa  400  Arten 
Krebse. 

(S.  Plir  die  MinernliiMi'^aininliiiii^: 

Von  Herrn  J.  von  Siemaschko:  1  Alezaudnt,  1  ged.  Kupfer, 

2  Turmalin. 

Von  Herrn  Joh.  Truninger  ans  Kllikon:  1  Apatit  auf  Granit 
von  Windisch  Madrey  am  Kusse  des  hohen  Taner. 

7.  Ftlr  4le  Mtfalilontoloi^isolie  Sektion. 

Aus  (l^^nl  LÖSS  von  Bonames:  Mammutknochen. 

Aus  dem'Meeressand  von  Klonheim:  Kin  fast  vollstjunHirt  s  Skelett 
vitii  IIa  I i  ih  f  r  i  u  in  Srhivxl  (  von  Herrn  Ph.  Krämer). 

Aus  der  Hafenbaugrube :  Pttlwlhm  phnsiitndla,  zahlreiche  Petra 
wmiuHfinn,  (hffitft  {oiK/i)>f.<  etc.»  vielfach  mit  Oti>lithen. 

Eoeäne  Petretakten  aus  dem  Pariser  und  miocäne  J*etretakten 
aus  dem  Wiener  Becken,  ferner  jurassische  Peirefakten. 
(Herr  Flach  in  Heidelberg). 

Oligocäne  SÄugerreste  von  Caylnx  (Herr  Flach  in  Heidell^ei-g)'. 

Gipsabgüsse  von  Anthramtherinni  (ll)erkiefer  (Weinheini).  7V/7//- 
lixinu  htttf/ari  Ns  Oberscliädel ,  Thi/ff/tn/ro  rarnifex  Ober- 
scliädel,  Zähne  von  C^rJflitnlns  nuf/orffts,  Crjthafasiifs  LijrlU. 

iSÄugetierreste  ans  dem  diluvialen  Sand  von  Mosbach  bei 
Wiesbaden :  Von  AYei^/wi«  pniuliimlns.  RhiiuMcros  Mrrhi, 
Jlos  primiy^^ntmj  AnfHopa  Satr/a.  (Virus  Catmileitsts,  (\rv. 
Alee^y  Cerr.  mrifreros.  (  rrr.  tantinlns,  JOpiffs  catmllus,  1  'i  .<m 
siielopua^  Urms  Tarawli^  Cantor  filn'i\  Arr/'mla  awphiOtm, 
Sorrr  und  ausserdem  noch  ein  Fisehwii-bel. 

Aus  dem  Bupelthon  von  Flörsheim:  Diverse  Fisch-  undPÜanzen' 
reste. 

Ans  dem  Weinheimer  Meeressand:  Zahlreiclie  Konchylien. 

H.  Für  die  lieUriiiiUel-Snniiiiliin8:: 
Aus  Hölzel's  geographischen  Charakterbildern:  Der  (4rand 
Canon,  das  Plateau  v<»n  Analiuac,  Steilküste  in  Irlnnd. 
Weckelsdorfer  Kelsen.  Schneekoppe  im  Riesengebirge,  der 
Tafelberjr.  Tlialsporne  im  Oberinnllial,  Wiiste.  Hafen  von 
Nagasaki,  Donau  bei  Wien.  Tropenwald,  Pasterzengletscher. 

3* 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


0.  Ftlr  dl«  Pliotofmiplifensiimmlniiir  von  VolkKtypeii. 

Von  dem  Museimi  (  .  oiif^ft  roy  in  Hamburg:  69  gi'össei^  und 
kleinere  Photographien. 

Von  Herrn  Reichelt:  6  kleinere  Photographien. 

II.  HUeker  uud  Sehrlft<'ii. 

A.  Geschenke. 

^Uie  mit  *  ver«e)ii«neu  siutl  vom  .Autor  ^«•gi-lteii.; 

Adelraa  Uli,  Prof.  in  Herltn  :  4  Jnangiiral-Diü.sertationeii. 
*B  1  <■ «  ]i  m  ii  im  .  R..   Kiii  Beitrau'  z'H'  .\iitlirn|)ol(.i:;ic  «lor  .Imleii.  # 
Buck,  K..  J>r.,  in  K  nstanz  a.  B.    l'iof,  .\.  »le  Bary,  vergleichende  Morpho- 
logie und  Biologie  der  i'ike. 
Puhl,  Fr.,  ans  BoMokOfer:  BrOcIt.  Beiträge  zur  Kenntnifi  des  "Bmw  und 

der  Funktionen  der  Ineektenbeiue. 
♦Ehrenbainii  Krnst,  Caiid.  pliil ,  rntorKiichunjtyen  über  die  Struktur  nnd 
]'>il(li)n<r  der  .'^chaie  der  in  der  Kieler  Bndit  hiCtifig  Torkoromen' 
«leit  Muscheln. 

*E  r  n  t,  A.,  Dr.,  in  Caracas :  Eine  botanisi  Le  K.\kursi«iii  auf  der  lunel  31argarita. 

—  BiologiBclie  Beobaditangte  an  ßriodetutron  anfiraiiHonm, 

—  Ana  den  Yerhandhuigen  der  Berliner  antJiropologiseken  Ge«dieebafr- 

(Sitzung  vom  26.  .Tuui  und  16.  Oktober  1886. 

—  Ein  zuritos  liei.'<pi«'l  eines  imtholocris«  hon  F.u  a-S(  hädelf«. 
♦Fischer,  W.,rtUHGubcu:  .\uatoims(-h-hiätuliigls(he  Unterauchuug  von  ('«/»'- 

fflla  cfipiiafa. 

^Flemming,  W.,  Prof.  der  Anatomie  in  Kiel:  Karte  des  menüchliclien  Anteil 
in  Farbeodmck  nebat  Text. 

Nene  Beitriltrc  zur  Kenntnis  der  Zelle. 
Flesch.  M.  Vr  nu-  l .  Prof.  an  der  I'ici-An^neischule  iu  Bern :  S.  Ix>thringer, 
(  her  die  Hypophyse  des  Huude**. 

—  Helene  Koneflf,  Beitrüge  zur  Kenntnis  der  Nervenzellen. 
«Frankfurter  Turnverein:  Beriebt  18B5--86. 

•FriedUnder  ä  Sobn.  B.,  in  Berlin:  Bibliotbeea  biatoiico-natnralia  1886. 
♦Gey  1er,  Tb.,  Dr.,  in  Frankftirt  a.  M, :  Über  fossile  Pflanzen  von  Lahnau. 
*Orftnhnt  I.  ;  Beiträge  zur  kryatallogruphischen  Kenntnis  des  Andainsiteii 

und  des  Topases. 
♦Helm,  O.         ConwentÄ:  SuU  ambra  di  Sicilia. 
*Heffniann.  Prof.  in  Oie«Mn:  PbftnologiMhe  Beobaebtungen  1886. 
T.  Homeyer,  Alex.,  Major,  in  Qreifuwald:  Nene  Oeiiebti^unkte  lietrefl« 

Aurikelfrasa. 

—  i'ber  die  «Irei  furopHiachen  Sebwirrsänger,  JAtettttelta  naeria,  /u*riMi- 

niitrs  uud  jlurmiiii*. 
H  u  m  b  0 1  d  t  ■  V  e  r  e  i  n  in  Ebersbat h ;  Festschrift. 


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—  37  — 


*J«ck,  J.  B. :  Monograpliie  d«r  LebenaooNgattmig  Pky»iotiHM. 

Jordtn,  R,  SanitXtnrath  Dr.,  ia  äMrbrIleken : 

Beely,  F.,  Dr.:  Znr  Bebntul]uii(f  einfacher  Fmktann  der  Extremi- 
täten mit  G\-ps-Ifanf-Sclii<nu\ 

llonit.  Jo>  :  Visa  r<-|)erta  uiul  j;erithtlkU-ujt'tliziuiMlie  Gutiuliteu. 
3  Bäude,  1836-41. 

B  i  •  c  k  0  f  f,  Dr. :  Uerkwftrdigtt  Krimi n«l-  and  Bwktafllt«  für  Richter, 
nerichtaftrcti\  Verteidiger  und  Psychologen.  4  Bttiide,  40. 

Delafond,  0.  :  Hnndbncli  d<r  Vet«riiiHr-SaiiitMtspuliMi :  ans  dem 
FranzJisiscIieii  Ohf»rsetzt  von  W.  Dittweiler.  1850 

Fischer.  H.,  Dr. ;  Kriftg^cliirurgi!<<lio  Ertahrnntreu.  i.  Teil  von  .Mitz. 

Fachs,  Chr.  J. :  Allgemeine  Lehre  der  Seiuhcn  und  au^^teckendeu 
KrftükhelCeD  der  Henstierp.  1BB2. 

ü  fror  er.  .\. :  Spinorne  «»iK-ra.  18.^7. 

K n  e  8 1 1  i  n.  n  .  Dr    Tin-  Rau  dei  knOchenien  Kopfeit  in  den  4  KlniMett 

der  WirUeltiiiv  1.S44 
Leviii,  J.  Dr.:  \  ergleiehendf  DanttcUuug  der  vun  den  Hausstieren 

anf  tfemeken  Ubertragbaien  Krankhelten.  1839. 
Mi  ekelet.  C.  L.  Dr.:  Ueschiekte  der  letiten  Systene  der  Phil«- 

sophie  in  I 'i  utj*cliland  von  Kant  Wh  Hegel.  18""  is. 
Orfila.  M.;  Lehrbncli  der  ir«'riehtlidien  Medizin.  4  Biliul«  ,  lK4i) 
Bicbter.  G.  .A.,  Dr    Mt-'liziui^che  <i»»!mliirbfe  der  Htla^ening  und 

Eiimaluue  der  Fe>tanu  Torgan  nnd  Be->e)ireibung  der  Epidemie. 

wekke  daeelbst  In  den  Jahren  1813  and  14  herrschte. 
Boetecker,  H.  Th..  Dr.:  Abhandinngen  lur  Philo«u|riiiv  der 

Kanst.  1837. 
Roser.  W.  Dr.:  Handbu«  ]i  ihr  riiiint-ic.  1872. 
—  Chii  iirgi-ii  li  ajmtomischea  Vadcmecum  tlir  ^^tudierendL■  und  Arzte. 

II.  Aullage.  1852. 
Stromejrer,  L.,  Dr.:  Ma.\imen  der  KrkigsfaeHkWMt  ^BAnde,  1866 

nud  18B1. 

Veifli  .V  C. :  Handbncli  der  Veterinftrknnde,  4.  Anfinge.  3  Bände. 

Walter.  K.  .\  :  Einige  Krankheiten  der  .Niereu  und  Harnblase. 
Berlin  1800. 

Weber,  C.  0.,  Dr. :  ChirufgiDche  Erfakrniigen  nnd  Utttersncknngen 
nebst  nhlreichen  Beobachtungen  aua  der  ehimvgi^en  Klinik 
und  dem  evangeliichen  Krankenkanse  an  Bonn  1860. 
*KOuigl.  norwegische  i:<  LiiRrnng:  Den  Xorske  Nurdhava  Expedition 
187<;— 78.  Zoidogi.   lö  Crustacea  2,  Di.  MollnscA  2. 

Koenen.  .V  ,  l'r  if  in  (ifUtingen;  Uber  neue  Cy«tideen  aus  den  l'aradoc- 

Se1ii' hr-  n  der  (icurend  von  MuutptilUer. 

Iber  poslghiciale  Diölwatiouen. 

—  Iber  das  Mitteloligocäu  von  .Varluni  in  JUtlaud. 

—  Üker  die  Uteaten  nnd  jOogsten  TertiKrbildungea  bei  Kansel 

—  Beitiftge  aar  Kenntni«  der  Crinoiden  des  ünschelkalks. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—  38  — 


*Leydig,  F .  Prof.  in  Bonn :  Zell«  und  Gewebe  (Keoe  Beitrlge  mr  Histologie 

ih's  TirrkürpersL 

*L(iretz,  H.,  I>r  in  Bt'ilin  ;  Zur  Bpnrtpilunjf  der  beidi'ii  Ifaiipt-Streichrit  litungeii 
iiu  südüstliclieii  Thüringer  Wahle,  besonders  in  der  Gegend  vou 
Grifenthal. 

—  Cber  die  geolt^swhe  Anfhahino  in  der  Ciegeod  des  oberen  Schlense- 

grandes  im  sttdttstlichen  Tbflringer  Walde. 

"df  Man.  .1.  (»..  Dr..  in  Middolburj; :  Helinintholojfische  IJeiträjfc. 
*Xinkeiiu.  F..  Hr..  iji  Frankturt  n.M.:  .1.  Proksts  Theorie  über  die  bihhuiir 
der  Jleere  »^inpr^eits  rl.  r  Kontinente  niid  Gebirge  anUererseitJ». 

—  i  her  die  (öindbrunuen  hiesiger  (iesfend. 

Klatt,  F.  W.,  Dr.:  Ei^tunngen  nnd  Berichtigungen  za  Baeker'ä  ^^ystellla 
Tridaeeaniin. 

—  Beitriiire  zur  Kenntnis  der  Kouipusiton. 

*JkleiQ,  C,  Prof.  in  (lüttinyren.    Fe><frede  im  Nanion   lor  (t*'"i^-Auiru8t8- 
l'nivfr-iifiit  zur  akndeni   Preisverlheilnny:  am  4.  Juni  1H8<>. 
Del«'Uchiung  und  Zurückweisung  einiger  {fegen  die  Lehre  vuu  den 
optischen  An»maU«R  erhobenen  Einwendungen. 

—  Dptiticbe  Untermu'hnng  zweier  Granfttvorkummen  vuu  Harz. 
Kobeltp  W..  Dr.,  in  Schwanheim  s«.  M      Pi  (ti  muH  fiinnae  inollnseonun 

inaria  eurojmt'a  inhahitantiuni  Fase.  1  und  i 

—  Küs»Miäsi«lfr's  Iiuiiograpliie  der  euroi»iiijithen  l..and-  und  .Sü.s\vas»er- 

MoUusken.  .Neue.  Folge.   Hd  2  Lief.  A    I  und  Bd.  3  Lief.  1—2. 
Bulletin  de  la  8uria(>  d*AntliM]i>dugie  de  Paris.  8.  Si*r.  Turne.  9. 
Fase.  l~a. 

lU^vue  dWutliropologie.  IHHd  N.,  l    4.  1887.  Nu,  1—2. 

II  N  tnitalista  .sitüian..,  .\nui  4    .'i    1884  N»;. 
J  lie  ;uii<>ri«  an  naf  uralist  Vol.  20.  Nu.  2.      <i.  7,  10.  11  umi  Pi. 
The  americau  anlitiuariau  and  orieutal  Journal.  Vol.  H.  So.  l  5. 
The  Junroat  of  tlie  anthropological  Institute  of  great  Britain  aud 
Ireland.  Vol.  12.  Nu.  1   4  und  Vol.  16.  No.  3. 

*3Iarttu,  K.:  Das  KrdbelM'n  vom  26.  StXrz  1812  an  der  Nordkibte  iWd- 

Anierikas. 

*Meteurologi<  .1 !  <M'Hce  in  London:    Mbservatiuns  ut  the  international 

Polar-Expedition.s  1,HH2  -83.    Fort  Kae. 
*3Ieyer,  Otto:   Coutributiond  of  tbe  Eoceue  Paleuutolugy  of  Alabama  aud 
Mississippi. 

«Meyer,  O.,  A  Aldrich,  T.  H.:  The  Tertiary  fauna  uf  Newton  and 

Wautuhbre.  Miss. 

*.Moder,  Jo.s.:    L»enk.sehrift  fiher  die  zehnt»'ilige  I  hr,  ilh«'r  Jahr  und  Tag. 

*Uoebiu8,  Prof.  in  Ki<  1  IMe  Bildung,  iieltuni^  und  Bezeichnung  der  Art- 
Begrirtf  und  ihr  Verhältnis  zur  Abütaninuinvrslehre. 

—  iScblutsiibehchi  über  den  Versuch  det«  deut4icben  FuichereivereiUK. 

kanadische  Awtem  in  der  Ostsee  anzusiedeln. 
Sye,  O.  Chr.:  Beitrilge  znr  Anatomie  nnd  Histologie  von  Jaera- 
marmo. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


~-   39  — 


*Hoore,  Charles^  Director  of  tbe  Botanic  Oardenfl  in  Sjrdney:  A  Ceusm 

of  the  plante  of  New  Sonth  WaleN. 
•Natural  liistory  Society  in  Bombay:  Journal  Vul.  1.  No.  2  3. 
*Nat  urwitiä  eil  Schaft  lieber  Verein   zu  iichweiu^rt:  Jahresbericht 

1885  86. 

♦Philipp i,  K.  A.,  Dr.,  iu  Sautiagu:  Aboryetieä  de  Cliile. 

—  Botanioa,  sobre  laa  especies  Chilenas  del  Janero  Polyachyroa. 
♦vom  Bath,  Geh.  Ikrgrat  nnd  Prof.  ia  Bonni 

—  3Iiuer.ilo(^i3cbe  Notizen. 

■—    Vorträge  und  MitteiInnL'eu. 

—  I  ber  den  Aufbruch  des  Tarawera  aiil  .Neu->eelaud,  10.  Jimi 

(briefliehe  Mitteilnug  au  Herrn  Prof.  Bauer). 

—  Über  kttnstliche  Silberltiiystolle. 

—  Einige  i^^eolu^isebe  Wahraehmnngen. 

—  Worte  iler  Erliineniiig  an  Prof.  Dr.  A.  von  Lassaulx. 
Fri.-drich  Pfaff  f. 

"Kein,  J.,  i'rot.  in  Buun:  Japan  nach  Reisen  und  Studien.   iSaud  2. 
^andberger,  F.,  Prof.  in  WOrzburg:  Bemerkongen  ttber  einige  Heliceeu 

im  Bernstein  der  prenmiecheo  KQste. 
♦Sacchi,  Arcangelo  in  Neapel ;  Sopra  an  fraiuiiK-iito  dinotica  roecica  valcantica. 

r  compo^ti  flnorici  dci  vnicani  «lel  La/i" 
•8»  hack.  Fr.,  aiw  Celle  :  Aiiatomiach-histologische  riitersucbuug  von  XcpItOiya 
tue'-a  Fabriciuü. 

«S toset vh,  M.,  Prof.  in  Triest:  Brami  di  BluiiutoIoi^Ma  tergeatina. 

—  I  dielomi  peeci  marini  e  d'acqna  dolce. 

*  Waeher.  0.:  lieitriii^e  zur  Anthrupolofrie  der  Letten. 
*Wald  Ii  ;i  Uf  r.  F.:  Zur  .\uthroii"lniiiy  der  Livoii, 

*Wiuthruii.  ll'il» .  in  Boston:  is  and  If»  Aniial  leiioits  <<(  tiie  irustces  ul 

l'eabody  Mu'^eiiiu  ol"  auierican  Arcliaelügy.  Vol.  3,  No.  5  -6. 
♦Witt,  H.:  Die  Schftdelform  der  Esten. 

♦Zoologisches  Institut  in  Kiel:  G.  Schräder,  Anatomlsch'hbtologisehe 
T^ntersn«hang  von  Xnris  diwrsicotor. 

B.  Im  Tainch  erhaKen. 

Von  Akademien,  Behörden,  CtcselUfelHiftoiy  Inatitnten,  Terelnen  n.  torgi. 
Segen  die  Abhnndlnngen  nnd  Heriehie  der  Cteeeiliielinit. 

Amsterdam.   Könii,^!.  Akademie  der  \\  i ääeuischat t eu : 

Jaarboek  1884. 

Yeriiandelingen,  Deel  34. 

Venriagw  en  tfededeliugen  Derde  liedu.  Deel  1. 
Amiens.  Socic tt-  Linucenne  du  nord  de  la  France: 

Memnirei«.  Tome  6.  1884  Hh. 

Bulletin.  Tome  7.  No.  140- l.M). 
Auuaberg.  Auuahery:-Buuholxer  Verein  tür  Naturkunde: 

Jahreebeiicht  7,  1888—85. 


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-   40  — 


Arnstadt.  H •» t  an  i si  lier  Voreiii  ,1  riuii^chia*  : 

K<irrcj*i>oinlenzbInrr    Tnlirir.  <».  N"  1—2  nttd  6—8. 
Kaltiuioic.  Jubn  Hoiikiii»  I  n  iversit  ^  ; 

l'ircuiar«.  Vi»l.  6,  No.  -W-öl.  Vol.  6,  No.  53-Ö7. 

.Scndie«  from  tJie  Biological  Laboratury.  Vol.  3.  Xo.  ii—9. 
Baüel.  N  n  t  u  r  f  <»  r«elieii  (1  e  (i  e  x  e  1  Icliaf  t : 

Verhaiidlungen    Teil  7  Heft  1 
Bütavia.  Xntunrkundigc  Verec]ii)j;ing  in  Needvrlaiulsch 
I  11  U  i  e  : 

NatmirkoDiiig  l'ijd.^chrift.  Ueel  45,  Ser.  H,  Ueel  U. 
Berlin.  KOnig;!.  Preu««.  Akademie  der  Winseiitfchaftf  ii : 

l'hysikiilisclu'  Alihaml hingen  I88r>. 

AnlirtiiLT  zu  dt  Ii  AM'  ii"!liini:tMi  ]HH.'t. 

.Sitzuntf^ltei tollte  ISM«;.  N«..  l  -  .'j.H,    1HH7.  No  I  IM 

—  UeiltsicliL'  g  e  u  J  V)  g  i  8  i- h  e  (i  c  >*  e  1 1  s  c  Ii  a  t' I  ; 
XeitxistoifL  Band  3S,  Hea  1-4. 

Kdnigrt'  PrensH.  MiniHteri  um  fttr  Handel.  Gewerbe 

u  n  «I  ö  I'  t'  r  II  f  1  i  V  Ii  »'  A  II  i;  (>  I  e  g  e  n  Ii  e  i  t    ii : 
< u-ulogisoln!  i'U«'rsi(|itHkftir«'  il«r  rii)'_'P:r''ii'l  von  Berlin.  2  Bliittt-r.» 
liL'<iIo2:i*cheSit«'/.iaIkani'  vnii  PreiHHpn  uii  i  di  ii  ThÜnnifisehen  SfiiaftMi. 

I»iet.  iiO.  nel»}»t  den  (laziigeliörijjen  ErlüuwrungfU.  Bd.  VI,  Hett  H. 

Lief.  »1  in  Bßlnttem,  nebat  BriAnteningen  in  ü  Heften.  Uet.iH 

in  4  BlSttem,  nebst  Erlftaterangen  in  4  Heften. 
Abhandl  nagen  xnr  geologiüchen  ^pesiatkarte.  Bd.  7  Hett  2,  IM.  H 

lini  I 
.lalirbucli  1m8ö. 

—  Hit  t  a H iöclie  r  \  «Ttiu  t  ilr  die  l'rovinz  Brandoiiburg  : 
Verliandlnngen  Jahrg.  27.  1885. 

—  Oeaellitchaft  uatnrfwraehender  Freunde: 
Sitzungsbericht  18«; 

Bern.    N  a  r  n  r  f  o  r  s  c  h  t*  n  d  <•   <  l    s  e  1  I  s  <•  h  a  f  t  : 

ßericht  der  Ma4enin!«-Kuiun)i:«Hiuu  1Ö80— 85. 

Mitteilungen  1885,  Heft 
Biatria.  Gewerbschule: 

Jahreaberiebt  12,  188B. 

Böhm.  Laipa.  üordbobmiacher  Exkuralonn- Klnb: 

I«dll^'lrielle  HriefV  an>  Nordböhnien. 

Mitieilongeu.  Jahrg.  ü,  Ueft  2- -ö.  Jahrg.  10.  Heft  1. 

Bulttgna.   Keale  aecad<^TiM:i  delle  ücionze  dell'  lt«tituto: 

Memoria    Ser.  4.  Tum«'  ti 

B  u  ii  u.  N  a  t  u  r  Ii  i  f.  t  <•  1 1 c  In-  r  \'  e  r  e  i  n  d  e  r  V  r  e  n  ;» K  Ii  e  i  u  I  a  n  »1  e  u  u  d 
Westfalens  und  des  Reg. -He«.  Osnabrück: 
Yerbandlangen.  Jahr}?.  4H,  ö.  Folge.  Jabrie.  H,  1.  und  i.  Uftlfte. 

Bordeaux.  Soci#t^  de»  üriencen  physifjuea  et  natnrellea: 
U^moires.  3.  Ser.,  Tome  2.  Heft  1. 

Obaervations  pluviom^triqneH  et  thermom^triqne«  1883  niid  1884. 


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—   41  — 


BoHtuti.   Societv  «f  uittural  hiütury: 

Memoirt.  Vol.  S,  No.  12—18. 

Prüceedings.  VoL  23.  Part.  3. 
Hreiiieii.    Xaturwi»;<en8ciiaftliclier  Verein: 

.Xbimndluiigen.    Bd.  y.    lieft  4. 
B  r t; $  1  a  Ii.    S c  h  1  e  s i 8 c  h e  G  e e  1 1  s c h a f  t  I' ü  c  v  a  t e r  1  ä u  ü  i Ii  e 
Kultur: 

Jahresbericlit  63.  1885. 

—  Laud  wirtschaftlicher  ('etiirnl  verein  für  8i'hleaien: 
.lalire^bericht  188fi. 

Brouklyn.    Brooklyn  «MstoiiiDlogical  iocicry: 

Kn»i»mo?>><:ira  aiiitM iiana.    Vi>l.  I    2     ISS,"»  ,s(». 

l)tthiii.  K.  k.  31  ii  h  r  1  s  t  h  -  S  c  Ii  1  e  sii  s  i- h  e  (i  C!*ell.schttft  zur  Be- 
ftfrderung  de«  AckerbRite«,  der  Xntnr-  und  Lande«- 
icvnde: 

3Iitttfiluut;eu.    Juliry;.  lJ<8n. 

—  N  a  t  u  r  f  u  r  !» (•  h    ii  d  »'  r  \'  e  r  e  i  n  : 
Ik-rirlit  d»*r  luetertrolovrisrlien  Komini-sion, 

BrUüsel.    iBruxelles.)    Socit-tf"  en  tumohtj^iii  no  de  Belgique: 
Annale».    Tome         l'art.  2.    l'onipt^'-Rendu  1HH<»-S7. 

B  u  il  a  j»  e  s  t :    l  u  g  a  r,  X  a  t  u  r  w  i  s  »  e  u  s  e  h  a  1 1 1  i  t-  h  e  U  c  k  e  11  s  c  h  a  1 1  : 

B  tt  d  a  1,  J. :  Die  aekvadlreii  Blrui)tivgest«l]ie  de«  Persanger  G^irxe«. 

i'byser,  C:  Lea  fMx  minerales  de  la  Hongrie. 

I>aday,  E  .  Dr. :  MorphologiHcb-idiygiolofiriiiche  Beitrüge  xnr  KeantniH 

der  Jlcjart/ini  fioli/ftfrnt  S.  Im 
Hegyfüky,  K.:    Die  meieondugimheu  Verhüituiiü»e  de«  Muiiat« 
Mai  iu  Uugaru. 

Hermann,  0.:    rrgeMhichUidie  i:(p«reii  in  den  (jerilteu  der 

ungariacheu  ToU(»tttniliclien  JPfacherei. 
V.  Inkej,  B. :   Nagyiig  und  »eine  Erzlageri^tätteu. 
LbszIo,  E.  1).:   Chemiflche  niid  meclumiaclie  Analyse  uugarlRn- 

diHcher  Thune. 

Matlieniati::<cbe  uud  iiittur\vii»tfiii9>cbaftUcbc  Bericht«:  nun  (  uguni 
Bd.  8-^3,  and  2  Sebriften  In  ttngariseher  Spfaclie. 
ralctttta.  Aüiatic  Society  of  Bengal: 
Journal.   Vol  53.   Part,  2.  Ko.  4 

n.-»        .     .  .14. 
Pruc«eUiugs.    18SH.    No  l-     uud  «— 10. 
«  1887.    Nü.  l. 

Cambridge.  (Uatit«.).  i*.  £(.  A.  Uuaettin  uf  ComparatiT«  Zoology: 
Anunal  repcHrt 

Bnlletin.   V«d  12    No  (i    Vol.  13.   Xo.  l—H. 

rrorppdinir^  12    No  'A—b. 

< '  a  »  « e  I.    Verein  i  ii  r  Naturkunde: 
Bericht  1884  86. 

Featarfarifr  aur  Feier  ^eineK  oojührigen  BestebeiiB. 


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—  42  — 


Catania.    Accarleinia  Cnoenia  «Ii  actense  Maturali: 

Atli.   Ser.  3.    Tum.»  19.  1885. 

Chur.   Na  tu  r  für  .sc  Ii  e  11(1 0  i;  r  s  1 1  s  r  h  ii  f  t  ( r  .m '  m  n 'I  (»n«: 
Jahrpshpritbr    Neue  i^ulgc    Jalir^-.         In.sj  ,hö. 

Ch  1"  i  s  t  i  a  n  i  a.    K  ü  n  i I,  N  o  r  w  e  ^■  i  s  <'  Im-  l  ii  i  v  e  r  -  i  t  :i  r : 

Archiv  für  Mathomatik  og  Naturvideuskap.    B«l.  11.    Hell   1  4 

und  Bd.  1^.  Hefl  1. 
Forliandlin^r  i  Videnskalis-Seliikabet  1876-1883. 

Cordoba.  Academia  Nacional  de  Ciencias  de  la  Bepnblica 

A  r   e  n  t  i  n  a ; 
Boletiu.    Tttnio  H.    Kotrci^a  4. 

D  a D  X i  g.    N  a  t  u  r  f «'  r 1  Ii  e  II  <!  *•  ( ;  s  e  1 1  > <  h  a  t't : 

St-hritteu     Nfiie  Kolo».^    i;,!  (;     ii,.tt  4, 

Daruist^Ut.     \  ert  iu  tüi    Krdkuuüe  und  ui i  1 1  c  1  rite i ii iscker 
geoliigiacbcr  Vereiu: 
KotilUatt  4.  Folge,  Heft  7. 

Delft.  Ecole  polytevbniijue: 

Annalea.  Tome  2,  Livr.  1—4,  1886.  Touie  8,  Livr.  1,  1887. 

Dresden.  Naturwissensihaft liehe  (xeDellschaft 

Sitzungsberichte  und  .\bhaudhtngen  188(i.  Januar  bis  JuuL 

Dublin.    Royal  Dubliti  Societv: 

Tlip  scientific  Proceedinv'S.   Vol.  4.  l'art.  7-  ü.  Vol.  ;">,  Part.  1—2. 
Tlie  ficientifir  Traiv^ncfions,    Ser  2.  Vul.  3,  Nu.  7  -K». 

K  r  1  a  n  g  e  n.    1' Ii y  .s  i  k a  ii  s <•  ii  -  m  e (l  i  /, i n i  s c h  t*  8 u i- i e t  ä t : 

Sit/un^r^bericht.   Heft  18,  1886. 
Florenz.   Real  Istituto  di  sttudi  !«nperiuri  pratlci  e  dt  per- 

fezionamente: 

Bollettiiiu  (lelle  Publi.  aztoui  18K6,  Ku.  t-24.   1887,  No.  25—20 
und  12  Hefte  ohne  Nuninurn. 

F r a n k Iti  r  t  a.  M.  Neue  / m»  1  o i .s c h e  11  e s e II .s <  h  a  f t  ; 

Vi  t  Zoologische  Garten.   188(5.  No.  5— Isä.    1887,  No.  1— H. 

—  P  Ii  y  8  i  k  a  1  i  s  c  Ii  e  i-  \'  e  r  e  i  u  : 
Jahreabericht  IÖ84--8Ü. 

—  Freies  deutsches  Hochstift: 

Berichte.  Jahrg.  1885— 86,  Heft  3-4.  Jahrg.  1886-87,  Heft  1—2. 

—  Frankfurter  Verein  fQr  Geographie  und  Statistik: 
.lahresbericht  IHR")  RtJ. 

—  desellschat  r  zur  Beförderung  uüiziiciier  Künste  und 

d  e r  e  u  H  i  1  f  s  vv  i  8  .s  e  u  8  c  h  a  f  t  u  n  (l'oly techuisclie  (ie.>tell!>chaft  i  '• 

Jahresbericht  1884—85. 
8.  Francisco.  California  Acaderny  of  scienees: 

Bnlletb.  Vol.  2,  No.  5. 
Frauenfeld.  Thurganische  natnrforscbende  Gesellschaft: 

Mitteilungen.  Heft  1,  1886. 


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-   43  — 


St.  Gftllen    Xn  f  TirwiKseasehaftUehe  Oesellschaft: 

Beriilit  1884  S5. 

(f  r e  i ff  w  a  1  (1.    G  e  ngra  ph  i  >•  >  Ii  <•  ( ■' «' se  1 1  sc  h  a  1 1  : 

ExkuTitiuu  der  geographtx  heii  (Jedelldchait  nach  der  iu^el  Boruliuliu, 

15.  bii  18.  Juni  1886. 
JahMberidit  2,  1883-86,  2.  Teü. 

—  N*tiirwi.<«sen8ch*f(licher Verein  für  Nem-Vorpuumern 

U  II  tl  \{  fl  ^    11 : 
MiTfHluwgeii.    Juliri:  17. 

tiüstruw.    X'.  rf'iii  dfr  I" r c im d iUt  N Ht Urgeschichte: 
Arcliiv.    Jaliiu         4U.    iHKü  .s*i. 

H  a  1  i  t  ii  X.   Nuva  Soo(  ian  1  u^ititute  af  uut  ural  ücience: 

Proveedings  and  Tru»actioiH.  Vol.  6.  Part.  3.  1881—85. 
Halte  a.  S.:  Kaiaerl.  Leopoldinisek -raroUniach-Dentiicha 
Akademie  der  Naturforscher: 

V  V  '  Acta.    Bd.  47  und  4S. 

Leopnl.Ihia    H,>ft  •>■_'.   N..   1    4.  7  -18,  21— äsi.   Heft  2.S.  1—4. 

—  N  aturlofHche  uilc  (i  .-..•llfichaft: 
Abhaudlungeu.    Bd.  Ib.    Heft  4.    Bericht  1885-  8ti. 

—  Verein  für  Erdkunde: 
Mitteilungen  1886, 

Hantbari^:.    Xat  ii  r  w  Useii^ichaftlir  her  Verein: 
A»)hfvndln!itr«*n     ■H'l  H     Hi  ft  t  -2. 

—  N H  I  II  r Iii « t  o r i 8 «•  h e s  Museum: 
Bericht  I88:i. 

Harlem.  Sociit^  Hollandalse  dei  nciences  exaetea  et  naturelle«: 
Archives  Neerlandaises.  Tome  20.   Livr.  4.   Tome  21.   Livr.  1. 
Liste  alplmlietique  de  la  comspondanee  de  Chriatiaan  Hnygeus. 

—  Toy  ler  St  ift  uiiu:: 

Archivei*  S«r,  2.    Vol.  2.    r«rt.  2—4. 

Catalogne  de  la  Bibliotbeque.   Livr.  1—4. 
Heidelberg.  Naturbietoriscb^mediciniacber  Verein: 

Festtichrift  XU)  lM>>r  des  buuder^tthriKen  Bestehens  der  EnpertO' 
<"arol;i  rniveisitüt. 

VerliaiKlluiigeü.    Neue  Kul^e.    Bd.  iL    Heft  ö. 
tlel.-'iiigfor».   Societatiü  yru  Fauna  et  Flora  Feuuiua: 

Acta.  VoL  2. 

Kihlmann,  A.  Usw..  Dr.:  Beobachtungen  ttber  die  periodischen 

Krsihfinnngeu  des  PHunzenlebeus  in  Finnhind. 
Meddehindeu    Heft  12—13.    ISH.')  sn 
J  a H  K y.    S  0 f  i  t  <•  de»  m  e  d »•  c i  u  »  et  u a  t u r a  1  i h t e s : 

BuUeCin.    1887.    No.  1-3. 
.lena.  Hedicinisch^natuririasenschaftliche  Oesellschaft: 

Jenaiflche  Zeitschrift.  Bd.  19.  Neue  Folge  und  Bd.  80.  Nene  Fblge. 

Bd.  12.    Hpft  1—1  inid  m.  13.   Heft  1—3. 
Sitsongsberichte  188Ö.  Uetl  1—2. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


—   44  — 

lunübrm  k    .Naturwisseiischnftlich-mediziuiscber  Verein: 
Biiiclite.    Jahr«.  Ifi.    1S84  8(». 

Kiel.   N  a  t  u  r  w  i  H  8  e  n  H  c  It  a  1 1  i  i  c  h  e  r  \  e  r  e  i  a   für  Schleswig- 
Holstein: 
SchrifttB.  Bd.  6.  Heft  2. 

K DnigiVerg.  Phyii1iali»vb*0konomi8Ahe  GeBell«ch»ft: 
Sehtitt^n,  Jalng.  96-27.  1885-1». 

L  an  Banne.  Soeit'to  vumlois«-!  den  «cience«  naturelles: 
Bulletin.    Vol.  22.   No.  i»4. 

Leipzig.    Verein  t'Wv  Erdkunde: 
.Mitr*ilunE:i»n  1H84 

LejrdeJi.    X  e  d  cmIu  iid  si:  Ii  c  (i  i  e  r  k  n  II  (i  i  Vereeiitguiig: 

'ri.i<lsrliiilt.    2.  Ser.    Hi-il  I.    AHev.  1. 

Linz.    \  er  ein  für  Nat  urkiiiidi-  iu  (»esster  r*  i.  Ii  t»b  der  Enus; 
Jaliircsbericlit  16.  1886. 

LiRsabtfB  (Lisboa).  Sociedad  de  4«eographia: 

Boletlna.  Set.  5.  N».  9—12. 
t        »  II  i—^' 

Lvndou.    Ruyal  Suoieiy: 

Philo8oi)hical  trnnsac tiuns.   Vol.  I7(i,  l'arf.  l — 2. 

rrooeediiij?.*.    \  ol  40    42.  Xo.  243— 2i>3. 

MitgliederTenseichnis  1885. 

—  Linnean  Socfetj: 

List  of  the  Liniicau  ^Jociety  of  London  1885. 

The  jourual.  Botaii.v.  Vol  21-23.  No  138-  144  und  läü. 

Zoolügy.    .    ly.  No.  109-113. 
Ti-ausactiouK.  Ser.  2.  Zoology.  Vol.  2,  Pajt.  12,  15,  16,  17. 
»          .  2.      «        »      Paft.  4. 

—  liritUh  Mnseani  (Zoological  department): 

A  gnide  to  the  exhibitio«  gallerieti  of  tbe  department  of  Geology 

and  Palaeontolugy. 
Catalogne  of  birds.    Vol  11  IHW 

,        „  fossil  M.uimialiii     l'art,  ;j    i.  1886-87. 

y        ,  the  Biaätoideu  oi  rlie  geological  department. 

»       «the  Liiardfl  in  tbe  Brttbb  Mwenm.  Vol.  3. 
(ieneral  gnide  to  tbe  Britidi  Mitoema. 
Gnide  to  the  galleries  of  Beptilen  aad  ViAn:». 
Illnftrntit^iH   of  typieal   spctimens    of  I^püiopiern  Jüterocara, 

V\m   (1.  iH86. 
Introducrion  ut  the  study  of  lueteurites  1886. 

—  Entonolügical  Society: 
ThtnBactionA.  1886. 

—  Royal  microscopicel  Soi  iety  : 
.louiual.   Ser.  2.  Vol.  6.  Part.  3-6  und  6a. 

»         »    2?»    ,    7.    j,  1—2. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


—    45  — 


London.  Zoological  Societj : 

Tnmsactioii!«.    Vol.  12.  Part.  2  and  H 
ProceediD^TH  188ä.  I'art.  4.   Ifl86.  Part.  1  und  3. 

.St.Lont!*    Ai  iulemy  »f  Science«»: 
'l'iHUSjictinii'».    Vol.  4.  No.  4. 

Lütticb  (Liege).   Sorift^*  royule  des*  .'♦cieiiccj» : 
Hemoirea,   Ser.  2.  Tome  8. 

—  9oei(tf  g^ologiqne  de  Belgiqne*, 
PMCOB-Vfrbal  de  rtMenbMe  g^neml  du  91.  NoTembre  1886. 

Luxemburg.  SocUti  royale  dea  «irlences  naturelles  et 

inathemati(|np«« 

PublicafioTi'»    'J'oiiiL'  2ü. 

Land.    ( '  a  r  * .  1  i  n  i  h  f  h  e  r  n  i  v r  » i  t  ä  t : 
Acce8sion.Mkatalog  188d — »Ü. 

Acta  nniversitati«  Londemia.  Tome  18.  1881 --82.  Tome 
1884-88. 

Lyon.  SocUtf  Linn^enne: 

Annales.   Tome  81. 

—  Socitt^  dagricultnre  hisfoire  iiatnrelle  et  arto  ntiles: 

.Annale».    5><t.  5.    Tome  7    s  1HH4-8.'). 

Magdeburg.   Xatnrwissen.«tchait lieber  Verein; 
.lahresherii  br  und  Abbaudlunsre».  18H.5 

Mailand  (M  i  i  a  n  o ;.    >  o  c  i  e  f  ä  i  t  h  1  i  ii  n  :v  d  i  h  r  i  e  u z o  n  a  t  u  ni  I  i : 
Atti.   Vol.  28.  Fnar.  1-4. 

Marbnrg.  Oefellachaft  mr  Beförderung  der  i^esanntcu 
Xsturwiasenac  haften: 
Lins,  Dr.  A.:  Klimatische  VerhiltnisKe  von  Marburg. 

Marseille.    M  n  k  i'  e  d'h  i  s  t  o  i  r  e  naturelle: 

.\iiiiale«    Tonif  1—2     1KS2  -8'). 
Modena.    Soeieta  il^i  »a  t  uralisti: 

Atti.   Ser.  3.    Vol.  .1. 
Montreal.  Royal  Society  of  Canada: 

Proeeedinge  and  Tranaaetioun.   Vol.  1—3. 
Hoskan.    iMoscoul   .^ori^>t('  imperiale  des  n aturaliHte ü: 

Bolletui  1885.   No.  a-4.   1886.   So.  1-4. 
1887.     ,  1 

Meteurologische  Beobai-btuugeu  188ti.    Hälftu  2. 
Nontreani  »Cmoirea.  Tome  16.  Lirr.  4. 
Ifflnehen.  KSniglicb  Bayeriiiehe  Akademie  der  WiMden* 
«chaften: 

Abhandlnntren    Hd  1.*)    Al»th  '^. 
SitÄungsbericbt^ .    1886.    Heft  1. 

Hertwig,  R.:   Oedftclitnisrede  auf  Carl  Theod.  ron  Siebold. 
Hitnster.  Westfälischer  Provinaial-Verein: 
Jabiesberieht  14.  1686. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


-   46  — 


Neapel.    Z  o  (>  1  II  g  i  8  c  Ii  e  Station: 

Mitfcilnugen.    IM.  6.    Hett  4.    B<1.  7    Heft  1 

Kew-Uaven.   Conecticut  sieademjr  of  arta  aad  aciences: 

Tran!»R«  tious.    Vol.  7    P.irt.  1. 

Nüruberg.    Nütarhistorische  (iesoUschal't: 
Abhandlungen.   Bd.  8. 
Jabresliericht  1886. 

Odeisa.  Nenrnsaisehe  Natarforacher-Gesellaehaft: 

Bot^.   Tome  10.   No.  2.   Tome  11  und  12. 

Die  f(K<i.«<ilen  Vogelknoclien  der  Odeaaaer  8t^peii-Kalk-St«inbra«he. 

Mathematik.    Tome  1-6. 

Paris.  SocK^tf-  zoologique  <1  <*  France: 
BiiUetin.   188o.   No.  4-«. 
.        1886.    ,  1-4. 

—  Soeiftt^  gtologiqu«  4e  France: 
Bnllelin.  Tone  13.  Mo.  8. 

»    14.    ,  2-7. 

St.  P e  t  e  r  8  b  u  r  tr.    A c a d e in i e  imperiale  dos  8 «•  i  e n o : 
Bulletin.    Tome  m    No.  4.    Tome  ai.    .No.  2-8. 
M^-moire.**.   Tome  H3.   No.  ß  Ü. 

.    U.     ,  1-13. 
»  »    35.     ,  1. 

—  (' o m i t e  g (■' o  1  o L'  i«!  u  r 

BnUetin.  Vul.  ö.  No.  i    u  18H0. 
,        ,   n.    .   1   r».  1HH7. 

—  .So c i e t a a  e  u  t  o m  o  I  o  g i  c  a  K  o  s c  a : 

Horae  Sodetatit  wtomologicae.  Tome  20.  1886, 

—  Kaiaerlieher  botanischer  Gart en: 
Acta  hort{  petropolitaiii  Tome  11.    Heft  2. 

CatalotTn«  s.vHtcmatic us  Iii'  !i -fliecae  horti  imperialia  botaniH  petro- 
politaiii   Kditio  novH,  is.Hd 

P  h  i  1  a  d  e  1  p  Ii  i  Ii.    .\  <•  ii  d  e  iii  y  o  1  n  u  f  u  r  a  1  !*  c  i  e  u  e  e : 
J'iüceetUng.H.    1885.    Part.  a. 

,         1886.      ,    1  and  3. 

—  American  pliiiosopbical  loeiety: 
ProceediBgs.  Vol.  23.  Part  5.  No.  122  nnd  124. 

Pisa.   SocietH  Toscana: 

Afti  f3Ternone\    Vol.  7.   Vnl  H.    Ysxm:  1. 
,Atti.  rroc.e?isi  vt  rbali     \  ul.  .'>.    4  Heft«'. 

Prag,    deutscher  akademischer  L  e  e  v  e  r  e  i  a  : 
Jahrenbericlit.  1885-8«. 

K  e  g  e  n  .««b  II  r  g.    Na  t  ur  w  i.i  ne  usc  h  a  t  tl  ic  h  er  Verein: 

Korrcepondeiiiblatt.  Jahrg.  39.  1886. 
Reiehenberg.  Öeterreieb.  Verein  der  Natnrfreande: 

3IltteilQttgen.  Jabrg.  16—17. 


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—  47  — 


Riga.  Natnrforschcr-Vereiii : 

Koireipondenxbiatt.   Jalirg.  21».  18H6. 

Ri  o  de  J  a  n  e  i  r  o.    Maseu  nacional: 

An  Iii v< IS.    Vol.  6.  lH8ö. 

K  u  m.    H.  coiuitHiu  gtiuli'gtcu  del  regno  «lltalia: 
BoUettino.   1886.   No.  3-12. 

—  R,  Accademia  d«i  Lincei: 
AUi.  X<t\.  2.   Fue.  6<-14. 

.    3.      .  1-7. 
,     (Memorio  ..    Vol.  1.  2.  IK  und  15». 

Salem.    Teabody  Aiadpiny  ut"  Hcienceii: 
Aonual-report.   Vul.  Ii». 

—  Essex  lüRtittttton: 
BnUetin.  Vol.  17,  Ko.  1  18. 
Pocket  Guide.  1886. 

Santiago.    Deutscher  >vi ^ e nschaftlicher  Verein : 

Verhandlungen,    lieft  8  -  4. 
Stork  Ii')  Im    E  n  t  omo  1  og  i k  a       r  e  n  i  n  ire  »i  • 

Entouiologisk  Tidskritt.    Ar;:.  7.    HeJt  14. 

S  t  r  a.H  ti  b  u  r  er    Kaiserl.  r  n  i  v  •>  rsit  ä  ts-  und  Laude  H-Bibliothek: 

26  luauyiJrHl-Disi^ertationpn. 

."Stuttgart.   Verein  fUr  vutcrläudiKcUe  K  ultur: 
JahresheAe.  Jabrg;.  43. 

—  K5iitgUcbes  Potylechniknm: 
Jahresbericht.  1886— SB. 

Sydne}'.   Linneati  Society  of  N.  w  Sotith  Wale«: 
Pmeedings.  Vol.  lo  Nr  a  4 

^  New  Ser.,    Vol  l,  l'arr.  1—2. 

Kecord  ol  Troccedings  1885. 

—  Royal  Society  of  New  SonthWales: 
{{eport  of  the  Tnutees.  1886. 

Tron.dhjem.  Socif  t^  royale  norwei^ienne  des  sciences: 

Skrifter  1882--a<)  und  1886. 
T  r  i  e  » t  e.    S  o  r  i  p  t  ;i   f\  «r  r  a  r  i  «  : 

li'amico  d<  i  >  iuupi.    188t>.    So.  5-  12. 
•       «      9       1887.     ,  1—3. 

—  Adriatische  natarvissenschaftlirhe  OeKcIlschaft: 
BoUettino.  Vol.  1,  No.  1—8. 

Tromsn.  TromsO  llnsenm: 
Aarshefter  n 

T  n  r  i  u.    Reale  a  c  c  a  d  e  ui  i  a  d  e  Ii  e  <t  o  i  e  n  z  e  : 
Atti.  Vol.  21.    DUp.  3-7.  1886. 

»  22.     ,    2-11.  1888-87. 
BoUettino.  Anno  20.  1886. 
Memorie.  Ser.  2.  Tomo  87, 


L)igiiize<3  by  LiüOgle 


—  48 

Tokjro.  «  olletTf  m1  >rieiuc,  Imperial  Uaiversity: 

Journal     Voi.  1.    l'art  1. 

Ueutsclie  Gesellschaft  für  Natur-  uud  Völker- 
kunde Ostfttieiis: 
MitleUiiiigeii.  Band  4.  Heft  34  nml  35. 

Toronto.  The  Cftnadian  Inatitnte: 
Proceedings.  8er.  3.  Vol.  H.   Fa«c.  4. 

,    3.     .     4.      ,  1-2. 

Trencuf'Ti    Xnt  n  i  w  issenschaftlicher  Verein  de»  TrenoRiner 

K  o  ni  i  t  a  t  e  8  : 
.Taliresbett  lH8ö. 

l'pttala:   Societas  regia  äcieutiaruni: 
Nora  acta.   Vol.  13.  Fase.  1. 

Wanhington.  Smlthsonian  Institution: 
Annual  report  of  the  board  of  rearents  lfW4. 
Annual  report  ö.  188:{— H4 

Bulletin  of  the  California  Accarlemy  of  soiences  No.  4.  188G. 
l'roccedings  (tf  tlie  ameriean  a>-«if  iation  for  the  advancetnent  of 
science  (Philadelphia  meeting;.    \  (»1.  H.    Tart.  1—2. 

—  Department  of  Agricultnre: 
Report  of  the  Commissioner  of  agricultnre  19Sö. 

—  Department  o  f  the  I  n  t  e  r  i  o  r  : 

Bulletin  iif  the  United  States  geolnt,n<al  snrvey.    N«,  16—31, 
Mineral  rp«<ntrre^  of  the  1'.  St  IRSn 

Mouographs  ot  the  U.  St.  geological  siirvev  of  the  territorie».  Vol.  9  u.  11 . 
Wernigerode.  Kalurwisaensfliaftlicher  Verein  de«  Harseü: 

Schriften.  Band  I.  1886. 
Wien.   K  k  Akademie  der  \Vi sa<^nschaf ten: 

Aniceiger  188ß.    No.  7-27. 
1887.     .  1-8. 

Deuki^cbriften.    M.  nO. 

—  K.  k.  geologische  Reieheanütalt : 
Abhandlungen.  Bd.  12.  No.  1—4. 
.Tahrhtuh  1886.    B>\.  m.  No.  2  -  4 
Verhandlangen.    18H(i    N..  n  18. 

18H7.    No.  l. 

—  Z  o  0  i  ü  g  i  » »  Ii  -  h  0  t  a  II  i !»  c  Ii  c  ( i  e  h  e  1 1  s  »•  h  h  f  i  : 
Veriiandlungen.  Bd.  36.  Heft  1—4. 

—  K.  k.  Katnrhiitori«ch(^«  Hof-MniieniH: 
Annalen.  Bd.  1.   No.  2—4. 

.    2.     .  1 

—  \'  »•  r  e  i  TT  zur  Verbreitung  n  a  t  u  r  w  i  s  »  e  n  ä  c  h  a  f  1 1  i  c  h  e  r 

Kenntnisse: 
Schriften.  Bd.  26—26.  1884—86. 
Wiesbaden.   NaoBaniflcher  Verein  für  Naturkunde: 
Jahrbücher.  Jahrg.  39.  1886. 


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—    49  — 


Wflribnrg.  Physik»li8eh>medieini«che  Gesellschaft: 

Sitzungsberiihte 
New-York.    Academy  of  science«: 

AnnaU.    Vol.  3.    No.  9—10. 

Transactioos.   VoL  5,   No.  2—6. 
Zürich.  Schweiseriseh«  afttnrforschende  Gesellschaft  fflr 
die  gresamten  Natarwissensehaften: 

Compte-Rendn  des  Travaux. 

^'ethan^^Uml!:en.  (58.  Jahn-sversammlnng"  in  I«ocle.  11.— 13.  Aug.  1886, 
—    N  a  t  u  r  f  o  r  8  <■  h  e  n  ii  e  li  e  s  e  U  .h  c  h  a  f  t  : 
Vierteyahrschrift.   Jabrg.  30,   Heft  1—4. 

,    81.     ,  1-2. 

C.  Durch  Kauf  erworben. 

(Die  mit  *  bezeichneten  sind  aaeli  ftiUier  gehalten  worUen.) 

*Abhandlun^n  der  Schweiz«]  is.  lu  n  pattciltoIogiscbeQ  GeRellftcbaft. 

*Am«!rican  jnnmal  <if  arts  and  Sciences. 

*.\nnales  des  sciemes  naturelle  )Zoolo$fie  et  botanii^ne). 

*Annale8  de  la  sM^iete  entoiuologiqne  de  Frauce. 

*AiiiialB  and  iDa};aane  of  natnral  hist^ir;^'. 

*ArehiTes  de  Physiologie  normale  et  {katholughine. 

•Archiv  für  Anthropologie. 

*.Vrclnv  für  Auatomit'  und  IMiysiuIotrie. 

"An  biv  tllr  mikroskopi^^chc!  .\natoime. 

*.\rchiv  fttr  NaturgeHchicbte. 

de  B a  r y,  A.,  Prof. :  Vorlesimgeii  Uber  Bacterien. 
^Berliner  eutottologische  Zdtschrfft. 

Braun.  Dr.  med.  et  phil. :  Das  zootomiflcbe  Proctir.ttro. 

Brehms  Ti«i leben  (10  Bändel. 
♦Bronn:  Klasben  und  Ordnun<,'en  de»  Tierreich.s. 
*C  a  b  a  n  is:  Jourual  für  Ornithologie. 
'Deutsche  entonologiaebe  Zeitschrift. 

D  e  V  i  t  a,  H.,  Dr. :  Aiüflitang  snr  Anfertignng  nnd  AitfbewAhriiiijr  sootoroisclier 

I'rJt  parate. 

'^Frtuim  und  Fb»ra  de«  üolfe«  vi»n  Noapfl. 

Favre,  K. :  Etüde  i^ratigriiphiqtie  tU:  hi  (»irtie  Sud  ( hws[  d«-  In  rriinee 
suiirie  de  la  de»cription  de  i|uehjue.H  KcUinides  de  cette  regiun,  par 
M.  Paroeral  de  Loiiol. 
P  r  a  i  8  8  e,  Paul :  Die  Regeneration  von  UeM-eben  und  GrgMWn  hei  den 

Wirbeltieren,  b<>sonders  Am)diibien  nn<l  Reptilien, 
(»aiidry.  Albert:        enchainemeiit^  de  monde  animal  dau»  les  tetnps 
geologii]ueH  ntammiferea  tertitiir^H  lHh3. 
*Gegenb«iir:  Horpbologiachea  .lahrhneh.  (Kine  Zelriwhrift  fUr  Aoatnuiie 

nnd  Physiologie.) 
*Oeol«giral  magasine. 

4 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—    ;">(j  — 


•G  0  e  1 1    Alex.,  Plrof. :  AbhMidltiiig^ii  nur  EntwiekelungagescUehte  der  Tiere. 
Heft  3  and  4. 

*G  r  (I  t  b,  Zeitacbrift  fDr  Kry.staIlogra]i]ue  und  Mineralogie. 
Handaeicbunngen  vnn  110  japanischen  FLsi  hen  und  einigen  Amphibien,  an- 
gefertigt im  Auf'tras'  von  Prüf.  AhHierir  in  Tokio. 

Hell<»r.  f..  Prof:  Beiträge  zur  Trustaceen-Fanua  des  roren  Meorea. 

*H  o  f  lu  a  n  n  <)(  6  c  Ii  w  a  1  b  e  :  Jahreebericht  über  die  Fortochritte  der  Ana» 
toniie  und  Physiologie. 

Humboldt,  Zeitschrift  für  die  gesamten  Naturwisseuscbaften. 
Jordan,  K.,  Dr.:  IHe  SdunetterUngaliikmin  Kordirestdentediiniidt. 
*.Tii»t,  Iieop. :  Botaniicher  Jahresbericht. 

*Cobelt:  Jahrbücher  der  Deatedien  malakozoologiachen  GesellBcbaft. 
*Kosmo!»:  Zeitschrift  ftlr  die  ges^r^rf  Entwickelungsgesehichte. 

Lebmann,  J.,  Dr. :  rntersnchuiiueü  ulter  die  Ent<4t^hun<)f  der  altkr3'i«tallini- 
Mchen  Schieferge» teilte  mit  besonderer  Bezugnahme  auf  ilan  .SilchsiiM^he 
Grannlitgebirge  (mit  Atlas). 
*Leneltart:  Die  PandteD  des  Menschen.  Bd.  I,  Lief.  S. 
•Lenckart  und  N  i  1 8  c  h  e  :  Wandtafeln. 

L  e  u  n  i  .s-,  Job.,  Dr. :  Synopsis  der  drei  Naturreiche.  2  Bände. 
♦Ii  i  n  d  e  n  s  c  h  m  i  1 1,  Altertümer  unserer  heidnischen  Vorzeit. 
*M  art  i  n  i  *  Chemnitz :  Systematisches  Kouchylien-Kabinet.   Lief.  .384— J)37. 
»MalakMoologische  Blttter. 
*MttIler:  Archiv  fQr  Anatomie  und  Physiologie. 
*Narhricbtshiatt  der  Deutschen  malaliesoologiscben  Oesellschaft. 
♦Natiire. 

♦Neues  Jahrbuch  für  Mineralogie,  cieologie  nnd  Palöimtologic. 

*PaIftontographica. 

^Paläontologie  fran^se. 

Peters,  W.  C.  H..  Prof.:  Natnrwiseenschaftliche  Reise  nach  Moesambiqne. 

Zoologie  III.  Ampliihifn 
Pfeffer,  W.,  Prof  :  rnterj^iu  Imnirfii  ans  dein  l)<)taiii«oheJi  Institut  zu  Tübingen. 
Heft  3.  Locomotoriscbe  Kicbtuugnbewegungen  durch  chemische  Reize. 
*Pflflger:  Arcbir  för  die  gesamte  Physiologie  desHraichen  nnd  der  Tiere. 
*Qoarterly  Joam&I  of  the  geological  Society  of  London. 
Rftmer,  Fr.  A  :  Dio  Versteinerungen  des  norddeutschen  Kreidegebirge^.  1K4L 
e  1  e  n  k  <i.  E-,  l>r. :  Stmlicii  ilberEntwickohinersicresrhii  lito  der  Tiere.  Heft  1  —4. 
*S  e  ni  ]!  e  r  :  .\rbeiteii  aus  dem  zni>Iiio;i.s(  li-ziKitninisclidi  lii«ititnr  in  Würzburg. 
♦Siebold  und  Kölliker:  Zeit,schrift  für  wissenacliaft liehe  Zoologie. 
*S  1 1 1  i  m  a  n :  The  american  jonmat  of  scienees  and  arts. 
*Standinger:  Exotische  Schmetterlinge. 
•Sowerby,  Thesauni."*  conehylianmi.  Part.  43. 

Spitxer.  }h\\r^^   Beiträge  xur  Descendenstbeorie  nnd  snr  Hethcidologie  der 

Naturwissenschaft. 

Stra.H bürge r.  Ed.,  Prof. :  Neue  Untersuchungen  über  den  Befruchtung.'«- 
Torgang  bei  den  Phanerogamen  als  Gmndtage  fttr  eine  Theorie 
der  Zeugung. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


—    51  — 


Tftschenberg,  0.,  Dr.:  Bibliotbeea  loolosic«.  Lief.  1. 
Wottmann.  Aug.,  Prüf. :  Die  OontiniiitAt  des KeimplMta««  al« Ormidlage 

einer  Theorie  der  Vererbung. 

—  I  ber  die  Vererbung. 

—  Die  Bedeutung  der  »exuelleD  Fortyäauznng  für  <\\e.  Svlektioii^tbeorie. 
*Trosebel:  Archiv  Ar  KftlfuigeMbiehte. 

*Tschermak,  0. :  Mineralogiicbe  vnd  petrogrephtBche  Hilteilangen. 
*Weeterloild,  K.  Ag. :  Fauna  der  in  der  paliinrlTi^i  lifii  lu-i^ii'n  l.'lieiidfii 

Binnpnknticbylien.    Farn.  AmpHllariiiaff  /V#/W»»«/w,  U^rttbiiilar. 

Mt'lii II  iiliti-  etc. 
*Zeitschriit  iWt  Ethnologie. 
*Z i  t  te  I :  Haudbncb  der  Pelftoiitologie. 

*iSoolegi8cber  Jalireebericbt,  beniuig^beii  von  der  ZoologucbM  Sutioti 
in  Neapel. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


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—   53  — 


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Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


Auhang. 


A.  Sektiontbiriclite. 

Heipetologitiche  Sektioü. 

Di«  Bestinimungsarbeiten,  die  infolge  gesteigei  ter  Zuwen- 
dungen von  Jahr  zu  Jahr  Bich  mehr  häufen,  gingen  auch  im 
Laufe  des  Jahres  1880  ihren  gewohnten  Gang;  die  HtPi  Krische 
Verwertung  der  aus  C'hina ,  vom  Cougo  und  von  den  Philippinen 
eingelaufenen  reichen  Materialien  ist  in  Vorbereitung. 

Von  besonders  erwähnenawerten  Gescheuken  sind  in  ei*t$ter 
Linie  zu  verzeichnen  eine  grosse  Suite  von  Reptilien  und 
Ratrachiern  aus  Canton,  Shangiiai}  Peking  und  Corea  durch 
die  Üen'en  Konsul  Dr.  O.  Fr.  von  Moellendorf  in  Mauila 
und  O.  Herz  in  St.  Petersburg»  vier  weitere  Sendungen  von 
Congo*Arten,  darunter  viele  Nova,  wie  z.  B.  die  merkwürdige 
t^fiaim  TTessei  m..  durch  Herni  Paul  Hessein  Banana,  schöne 
Syrier,  darunter  der  für  Syrien  neue  Varanna  tfriaeus  (Daud.) 
durch  Herrn  Hans  Simon  in  Stuttgart,  mehrere  für  die 
Sammlung  neue  Nordamerikaner  durch  Herrn  Dr.  A.  Zip  perlen 
in  Cincinnati,  Südbrasilianer  durch  Herrn  Dr.  H.  von  I herin g 
in  Rio  Grande  do  Snl.  seltne  Westafrikaner  von  der  (^oldktiste 
durch  Herrn  Major  Dr.  L.  von  Heyden  und  l'eruaner  durch 
Herrn  Max  Baraberger.  sowie  prächtige  Reptilien  derSalomons- 
iii^elii  vom  British  Museum  und  einn  ans.Kerordentliche  reich- 
lialfi^e  inid  wertvolle  Sendung  von  den  Philippinen  dorcb  Herrn 
(Jonsul  Dr.  0.  Fr.  von  Moellendorf  f. 

Unter  den  Ankäufen  sind  bemerkenswert  eim  Snite  pracht- 
voll konserviei*ter  Reptilien  und  Batradiier  von  der  Insel  Hainan, 
sowie  der  Erwerb  einer  schönen  Hatteiia  punctata  Gray  von 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—  55  - 


Neuseeland  ntid  einer  Kollektion  Japaner  mit  vier  fftr  die 
Sanunlnng  neuen  Arten. 

Eine  von  dem  Sektionär  angeregte  und  von  der  Geflelltidiaft 
mit  Geldmitteln  unterstfttzte  Exkursion  des  Herrn  Ingenieur 
(j.Sclinmacherin  Haifa,  welche  die  Erlangung  eines  sy  risclien 
Krokodils  zur  Aufgabe  hatte,  war  in  der  Hauptsache  leider 
erfolglos:  dagegen  wurden  einige  gute  Kriechtiere  bei  dieser 
Gelegenheit  erbeutet  und  eingesendet. 

Wie  in  früheren  Jahren,  so  auch  in  dem  verflossenen* 
wurde  der  Sektionftr  bei  schwierigen  systematischen  Fragen 
I  von  deu  Herren  G.  A.  Boulenger  am  British  Museum,  Aka- 
demiker Dr.  Alex.  Strauch  am  Petersburger  und  Dr.  F. 
MO  Her  am  Baseler  Museum  in  dankenswertester  Weise  mit 
Rat  untersttiUt.  Auch  mit  dem  Berliner  Museum  wurde  ein 
reger  Verkehr  unterhalten. 

Dr.  0.  Boettger. 

E  n  1 0  m  0 1 0 g i  s  f  Ii  e  Sektion 
(mit  Ausschluss  der  Schmetterlinge) 

Im  Verlauf  des  Jahres  wurde  unter  gütiger  Leitung  des 
Herrn  Oherstlieutenant  S  a  a  1  m  i\  1 1  e  r  (da  der  Sektionsvursteher 
eine  Zeitlanp:  verreist  war)  die  Sammlung  in  allen  ihren  Be- 
ständen, auch  deu  Dubletten,  einer  genauen  Revision  untensogen. 

UnserkorrespondierendesMitgliedHerrHenri  de  Saussnre 
in  Genf,  bearbeitet  eben  die  Orthopteren  von  Madagaskar  und 
waren  ihm  zu  diesem  Zwecke  viele  Arten  aus  der  Sammlung 
zugeschickt  worden.  Dieselben  sind  bis  auf  wenige  Stücke^ 
die  noch  zur  Bes(hreibung  zur&ckbehaiten  wurden,  wieder  an* 
gelangt,  begleitet  von  einer  grossen  Anzahl  Orthopteren  und 
Hymenopteren,  die  unserer  Sammlung  seither  fehlten,  zum  Teil 
Typen  des  Autors,  als  Geschenk. 

Als  Geschenk  sind  ferner  zu  verzeichnen,  von  Hemi 
Bamberger  eine  Anzahl  Käfer  aus  Peru. 

Mit  dem  Präparieren  der  letzt  cinfrptrntt'enen  Sendung  von 
zahlreichen  Käfern  aus  Madagaskar,  von  Seiten  unseres  korrespon- 
dierenden >[itp:li>dps,  Herrn  Stumpf,  ist  der  Sektionsvorsteher 
eben  noch  beschäftigt. 

Dr.  von  Heyden. 


L)igiiize<3  by  LiüOgle 


—  66  — 


Sektion  fttr  Schmetteiiinge. 

Die  HU  Herrn  Ragonot  in  Paris  aaf  selueu  WauHch 
Ubf^iiMndten  Phycideu  aus  Madagaskar  and  ans  den  Sendungen 
des  Herrn  Hesse  vom  untern  Oongo,  gelangten  am  10.  März 

1886  zurück.  Die  neuen  Arten  waren  von  diesem  Spezialisten 
nur  mit  Spezies-Namen  und  Bag.  versehen,  ohne  Angabe  des 
Genus  und  Stellung  im  System,  so  dass  die  Sendung  besser 
unterblieben  w&re.  Derselben  angefQgt  war  ein  Dubletten- 
Ausgleich  des  Herrn  Mabille  in  Paris,  der  einige  erwünschte 
Arten  aus  Madagaskar  enthielt. 

Herr  Hesse  sandte  am  8.  August  1886  und  18.  April 

1887  Schmetterlinge  von  Banana  am  Congo,  bei  ersteren  befand 
sich  als  Gesdienk  für  unser  Museum  eme  ansehnliche  Anzahl 
recht  schöner  Arten  vom  mittleren  Congo. 

Am  7.  August  1886  erhielt  das  Museum  vom  Köuig- 
lichen  natnrhistorischen  Kabinet  in  Stuttgart  eine 
Anzahl  Schmetterlinge  von  der  Goldkitote  gegen  eine  geringe 
Geldentscliädigung,  die  zum  Besten  des  noch  in  Afrika  weilenden 
Sammlers  bestimmt  war,  und  ebendaher  am  11.  Oktober  einige 
Schmetterlinge  von  Ningpo  (China)  und  Lagos  (Afrika)  im  Tausche 
gegen  dublette  Madagaskar-Arten. 

Am  18.  Oktober  wurden  von  dem  durchreisenden  Herrn 
E.  Heyne  aus  Leipzig  einer  der  grossen,  der  Sammlung 
fehlenden  Papilioniden  ans  Madagaskar  (P.  Antenor)  nebst 
einigen  andern  Arten  aus  China  und  Brasilien  käuflich  erworben. 

Am  27.  November,  Sendung  von  35  Stuck  Sclimettci  lingen 
aus  Addah  an  der  Goldkiiste,  von  dem  Naturalisten  K.  8t  .  \  i  a  z .  im 
Tausche  gegen  einen  von  der  Gesellschaft  herausgegebenen  Band. 

Durch  Vennittlung  der  Frau  Uaiitenhei;;  von  hier  er- 
hielt die  Saiiiinlunpr  einen  bedeutenden  Zuwach.s  sehr  friit  er- 
haltener SchmetleiliUL'i'  in  1 '  ipieidiiteii  aus  Sikkiui  im  HiiiinlavH. 
durch  zweimaligen  Aak ml.  l^iiie  Reihe  seltener  Arten  zu  dem 
von  dem  Sammler  selljst  lestgesetzteu  Werte,  die  Mehrzahl  zu 
einem  vereinbarten  Durchschnittspreise.  Die  Erwerbung  geschah 
im  Vereine  mit  zwei  hiesigen  Entonii)lügeH  Anlang  September 
1886  und  Anfang  Februar  1887. 

Am  15.  März  und  7.  April  1887  zweimaliger  Austausch 
mit  Herrn  Dr.  Gey  1er,  Dubletten  aus  Madagaskar  gegen 


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andere  ezotiiche  ScbmetterUnffe,  unter  denen  besoudei-s  die  Er- 
werbung des  niaraxea  Kadenii  Feld,  von  Siiniatra  fftr  die  Samm- 
tnng  wertvoll  war,  des  in  dem  Wallace^sdien  Beisewerke  über 
den  malaischen  Archipel  abgebildeten  Zirkelschmetterlings. 

Das  Königliche  zoologische  Mnseam  in  Berlin 
übersandte  am  8.  Dezember  1886  dem  hiesigen  Mnseam  die 
sehr  bedeutende  Ansbeate  des  in  Madagaskar  verstorbeneu 
Beisenden  und  Forschers  Hildebrandt  zur  Bearbeitung.  Da 
die  vielen  dabei  befindlichen  neuen  Arten  noch  in  dem  von  der 
Gesellschaft  herausgegebenen  Buche  der  Lepidoptereii  vun  Mada- 
gaskar Aufnahme  finden  werden,  so  konnte  die  Fertigstellung 
der  zweiten  Abteilung  bis  zu  diesem  Jahresfeste  nicht  stattfinden. 

Saalmüller. 

Sektion  llir  Crustaceeii. 

In  unserer  Crustaceen- Sammlung  hatte  seit  mehreren 
Dezennien  ein  Stillstand  Platz  gegriffen.  Den  Stamm  derselben 
bilden  die  von  Rtlppell  gesammelten  und  zum  Teil  auch  von 
ihm  beschriebenen,  mehrfach  aber  auch  nur  benannten  Krebse, 
sowie  die  durch  seine  xahlreiclien  Beziehungen  zu  andern 
Museen  und  Gelehrten  erworbenen.  Hierzu  kamen  in  den  siebziger 
Jahren  die  von  Rein  aus  Japan,  die  von  Noll  von  seiner 
Tenerifa-Heise  heimgebmchten  Stik'ke.  Das  war  der  Bestand, 
den  der  Unterzeichnete  vor  zehn  Jahren  ilbemahm ;  das  Material 
verlockte  nicht  sehr  zu  einer  Neubearbeitung,  weil  die  älteren 
Stücke  völlig  abgebleicht,  die  zarteren  von  ihnen  teilweise  fast 
unkenntlich  geworden  waren,  nnd  obendrein  fehlte  es  dem 
Seetionär  an  Zeit,  einem  geeigneten  Arbeitsraum  und  vor  allem 
an  der  nötigen  Litteratur.  Diesen  Umständen  mnss  es  zage- 
schrieben  werden,  dass  sich  das  Aussehen  der  Krebssammlung, 
bis  auf  die  Vermehrung  durch  eine  Anzahl  von  Kenn  ({old- 
schmidt  geschenkter  Mittelmeerkrebse,  wenig  veränderte.  Da 
trafen  die  herrlichen  Sendungen  der  Herren  Ebeinui  niul 
Stumpf  aus  Madagaskar  ein,  unter  diesen  auch  zahlreiche Crusta- 
ceen  und  gaben  dem  Unterzeichneten  Veranlaasui^  zu  einer 
Bearbeitung  derselben,  deren  Resultate  er  in  (Tcmeinschaft  mit 
Herrn  Dr.  Lenz  in  Lübeck  als  „Beiträge  zur  Kenntnis  der 
Crustaceeufauna  von  Madagaskar'^  veröffentlichte.  Weitere 


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V«nneliruiig  erfahr  die  Sammlmig  durch  einige  von  Herrn  Hesse 
in  Banaua  geschickte,  durch  die  von  Prof.  Noll  anf  seiner 
Keise  nach  Norwegen  erbeuteten,  sowie  durch  eine  Anzahl  von 
Herrn  Graf  Bose  Dr.  hon.  geschenkter  Krebse  von  Neapel.  Eine 
äusserst  gOnstige  und  umfangreiche  Erwerbung  aber  machte  die 
Sammlung  in  diesem  Jalire  gelegentlich  der  Auflösung  des  Mu- 
seums Godeffroy  in  Hamburg.  Es  wurden  gegen  400  Arten, 
zum  grdssten  Teil  bestimmt,  alle  Stücke  von  vortrefflicher  Er- 
haltung, angekauft.  Nunmehr  lohnte  es  sich,  an  eine  systema- 
tische Neu-Ordnnng  und  Durchbestimmung  der  ganzen  Sammlung 
heranzutreten ;  damit  liat  der  Sektionftr  begonnen  und  im  letzten 
Winter  die  Brachyuren  fertig  gestellt,  soweit  es  eben  die  vor- 
haudene  Litteratur  zulässt;  ohne  Dana*s  Crustacea  der  United 
States  Explonng  Expedition  ist  eine  gi-össere  systematische 
Arbeit  Aber  Krebse  nicht  abznschliessen.  Immerhin  weist  unsere 
Sammlung  jetzt  Qber  260  sicher  bestimmte  Brachyuren  anf. 

Dr.  F.  Richters. 

et) lojji seil- naläou toi ogi seile  Sektion. 

(ie<i:«Mi  Hude  Sommers  vorigen  Jahres  sehlosseii  sieli  alle 
in  den  letzten  Jahren  ans  Veranlassung  der  Maüikaualisatiou 
ete.  ortenen  Baugruben,  zuletzt  diejenige  des  Frankfui'ter  Hafens, 
welehe  daher  sowohl  bezüglich  der  Fossilreste,  wie  auch  des 
i)i  derselben  sich  darstellenden  Schichtenbaues  den  Sektionär 
hi»  dahin  beschäftigten. 

Ausser  der  J^estimmuug  niu!  Kinreihung  der  eingegangeneu 
(ieschenke  und  Ankäufe  wurde  fortgefahren  die  diluvialen  Säuge- 
tierreste von  Moshaeh  hvi  Wiesbaden  zu  saiiinielu.  Sf»  ist  all- 
nuüilich  diese  Sainniliiii;j:  zu  eiuei-  ansehnlichen  jreworden.  Die  von 
Mosbach  bekannten  Tiere  sind  nun  zumeist  in  derselben  vertreten, 
es  fehlen  uns  um  zwei  bis  drei  Arten;  die  Liste  dti-  im  Mu- 
seum aufjrestellten  Mosbarher  Sün^^fetierreste  vermehrt  hingegen 
die  Zahl  der  Tiere,  die  iu  diluvialt  r  Zt  it  sieli  am  Einlaufe  des 
Mains  iu  dnu  Kliein  aiifhidtfu  scliun  um  zwei  bis  drei  Arten. 
Diese  Sanunlunji:  unseres  Museums  wird  ein  liauptsächlielies 
Material  für  die  von  Dr.  Sehröter  im  Auftrage  der  Köuiirl. 
geol  o «Tische  11  Iwindesans  talt  ausgeführten  neuen  Be- 
arbeitung der  Mosbacher  Säugetierreste  ausmachen. 


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Die  hiesige  Gegend  wurde  im  letzten  Jahr  besondera 
betreu  der  Diluvialbildoiigeii  darcbwandert  Das  Resultat  der 
aeit  ftaf  Jahren  fortgesetzten  Studien  Uber  die  Dilnvialzeit 
hiesiger  Gegend  bat  der  eine  Sektionftr  am  Schlüsse  des  Winters 
in  einer  wissenschaftlichen  Sitzung  in  zusammenfassender  Weise 
geschildert,  wobei  auch  der  neuerdings  erkannten  Schicht- 
Störungen  gedacht  wurde.  In  dieser  Sitzung  war  ein  grusser 
Teil  der  im  vergangenen  Jahr  durch  Geschenk  und  Kauf,  wie 
durch  Sammeln  zusammengebracbteu  geologiscli-paläontologisclieu 
Naturalien  ausgestellt. 

Gemeinsam  mit  dem  Sektionär  fttr  Phytopaläontologie 
wurde  von  einem  der  Sektionftre  die  ans  dem  Klärbecken  und 
der  Höchster  Schiense  gesammelten  pliocSnen  Pflanzenreste 
bearbeitet  nnd  In  den  Abhandlungen  dm*  Gesellschaft  publiziert. 
Wir  nehmen  nochmals  die  Gelegenheit  wahr,  nun,  nachdem  alle 
diese  wertvollen  Reste  In  den  Besitz  der  Geseltechaft  gelangt 
sind,  den  Gebern  —  den  Herren  Ingenieur  LGhr,  Kgl.  Bau- 
anfseher  Splett,  Ingenieur  Askenasy  und  Oberbürger- 
meister Dr.  Miqnel  —  den  besten  Dank  der  Gesellschaft 
auszusprechen. 

Eine  grosse  Sammlung  sehr  gut  ei'haltener  Steinkohlen* 
pflanzen  verdanken  wir  der  Liebenswfli'digkeit  des  Herrn  Kgl. 
Bergdii'ektor  Vogel  in  Lnisenthal  bei  Saarbrücken. 

Durch  Herrn  W.  Wolterstorff  in  Halle  sind  die  ter- 
tiären Froschreste  von  Weisenau  aus  der  von  Heye  raschen 
Sammlnng  stammend,  bearbeitet  worden.  Wir  sind  Herrn 
Wolterstorff  ffir  die  so  soif^fftltige  Determinierung,  die  erst 
den  Besten  Wert  verlieh,  sehr  zu  Dank  verpflichtet. 

April  1HH7. 

Dr.  F.  Kinkelin. 

Dr.  O.  Boettger. 


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B.  Protokoll-Aimzage  über  die  wisMiischafUielieii  Sttzungwi 

wfthrend  1886—87. 

In  (liesHii  Siti;mi<reii  weiden  regelinässi<?  die  \mm\  Gesclieuke 
mid  Aükaiiie  liir  die  8aininlimgen,  suwie  lur  die  Bibliothek 
Vulgflt'gt. 

Diese  sind,  da  Verzei(  hnis  derselben  unter  I.  T.,  \k  25-  5«.) 
jrefreben  ist,  hier  niclit  erwäliiit.  insofern  sich  nicht  etwa  Vor- 
trage (iHrau  knüpften.  Ebenso  ist  niclit  erwähnt,  dass.  was 
regelmässi":  geschah,  das  Protokoll  der  vorigen  8itzung  ver- 
lesen wurde. 

Saiiistiiu.  tlen       NovoiiiImm*  ISSO. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  med.  Fridberg. 

Herr  Dr.  A.  Andreae  aus  Heidelberg  hielt  seinen 
anp:<'kündigten  Vortrag:  J'eber  das  elsässische  Tertiär 
und  seine  Petroleumlager/    (Siehe  IL,  Seite  125.) 

Samstag,  den  II.  Dezember  1880. 

Vomtzender  Herr  Dr.  med.  Fridberg. 

Herr  Direktor  Dr.  L.  Wunderlich  bemei'kte  iu  Bezug 
auf'  den  ausgestellten  Gibbun: 

Er  erblickte  in  ihm  vaeest  einen  HyUjhaica  lendscuit.  Der- 
selbe variiert  in  seiner  Färbung  derart,  dass  er  von  den  AutoiHiU 
bald  als  weiss,  bald  als  schwarz  gefärbt  beschrieben  wird.  Die 
Verwachsung  des  zweiten  und  dritten  Fingers  zeigt  indessen, 
dass  es  nicht  //.  km-hais  sein  könne  und  weitere  Nacliforschung 
ergab,  dass  das  Tier  //.  vnteUoides  (4eotf'r.  ist.  Das  vorliegende 
Exemplar  stammt  aus  Singapore.  Ein  Herr  .7  oh.  Sehr  oeder 
aus  Ohristiania  sclioss  dorten  am  5.  März  d.  J.  die  etwa  80  cm 
giosse  und  etwas  dunkler  gefärbte  Mutter  und  gelangte  so  iu 
den  Besitz  dt^s  Jungen.  Zum  Auf/ielien  desselben  benutzte  er 
kondensierte  Milch,  indem  er  damit  Verbandmasse  tränkte  und 
diese  dann  aussaugen  liess.  Mit  S  chroeder  machte  der  junge 
Affe  dann  die  Reise  durch  (.'eylon.  Hindostan,  Arabien,  Aegypten, 
(iriechenland  nacli  Marseille,  Mailand.  Scliweiz,  Deutschland. 
Am  6.  Juli  kam  es  hierher  und  starb  am  3.  August,  ohne  nach 
Ansicht  des  Herrn  Dr.  Wunderlich  das  erste  Lebenegahr 
vollendet  zu  haben. 


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Ueber  die  Neuerwerbungen  der  Herpetologischen 
Sektion  seit  24.  August  1886  machte  Herr  Dr. 

0.  Boettger  brieflich  folgende  llitteilungen: 

1.  Die  bedeutenden  Sammlungen  an  chinesischen  Kriechtieren, 
die  unsere  Gesellschaft  den  Herren  Konsul  Dr.  O.  Fr.  von  MoeI- 
l  e  n  d  o  r  f  f  (jetzt  in  Manila)  und  Natnraliensammler  OttoHerz 
(jetzt  in  St.  Petersburg)  verdankt,  sind  f Qr  uns  von  besonderer 
Wichtigkeit,  da  sie  grosse  Lücken  in  unserem  Museum  ausf  ftUen 
und  uns  zugleich  teilweise  mit  besonders  schönen  und  grossen 
Exemplaren  bereichert  haben.  Die  ganze  Sendung  der  beiden 
Herren  ist  wohl  dreifach  so  gross  gewesen  als  die  vorliegende 
Kollektion ;  der  flbrige  zurückgestellte  Teil  gehört  aber  zur  HUfte 
dem  Herrn  H  er  z  als  Eigenthum,  zur  Hälfte  muss  er  dem  Wunsche 
der  Greber  zufolge  noch  an  die  Museen  von  Berlin  und  Oörlitz  aus- 
gefolgt werden.  Das  umfangreiche  Material  wird  dem  Referenten 
Veranlassung  geben,  eine  zweite  Arbeit  Aber  die  Beptil-  und  Ba- 
trachierfauna  Chinas  zu  publizi»en,  in  der  auch  die  Novitäten, 
n&mlichzwei  Schlangen  die  riesige  Golubride  CfffwpkkModUndorffi 
und  der  elegant  gezeichnete  Simotes  Herxi  und  die  sdncoide  Ei- 
dechse Tropidophorm  Sinensis,  die  Ihnen  heute  noch  nicht  vor- 
liegen, zum  ersten  Mal  abgebildet  werden  sollen.  —  Als  besonders 
wertvoll  aus  der  vorgelegten  Suite  möchte  ich  von  Eidechsen  neben 
Oeeko  Swinhoei  Qthr.  bezeichnen  Tachydronins  meridionnlh  (tthr., 
aus  der  einsigen  Gattung  ächter  Lacertiden,  die  in  Ost- Asien 
vorkommt.  Unter  den  aus  Japan  erstandenen  Arten,  sehen  Sie 
eine  zweite  Form  T.  Japonicns  Dum.  &  Bibr.  Beachtenswert 
ist  der  merkwürdig  lange  Scliwanz  dieser  wie  ein  Pfeil  i'iber 
die  Erde  schiessenden  kleinen  Tierclien.  Von  scin(;oiden  Eidechsen 
sind  erwähnenswert  als  in  Museen  nicht  häufig  Mabmn  ChincDsis 
Gray,  die  nächste  Verwandte  der  von  Japan  vorliegenden 
M.  Jaj/onica  Pts.,  Formen,  die  wir  als  sichere  amerikanische 
Einwanderer  in  Ostasien  bezeichnen  dürfen.  Dann  Kifrneres 
(Moma)  Beetmi  Gray,  modesHts  Gthr.  und  der  seltene  Euprepes 
(Aieurhosaurus)  Chinerms  (iray,  von  dem  wir  jet^t  das  beste 
und  zngleidi  bestgefärbte  Stftck,  das  in  europäischen  Sammlungen 
aufbewahrt  wird,  besitzen.  —  Unter  den  Schlangen  sind  hervor- 
zuheben schöne  Stücke  von  FAaphls  tamiuru.s  ( 'ope  aus  Shang- 
hai und  K.  rmfutiis  Sflilefr.,  die  jetzt  von  Japan  und  Korea 
vorliegt,  sowie  die  drei  HypsirhfMa-Avt/tn,  H,  BrnttetU  (iray, 


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Chinenms  Gray  und  plumhm  Boie,  alles  Hebte  Sflsswasser- 
schlangen.  die  sich  durch  elegante  Färbung  und  Zeichnung 
bemerklich  machen  und  für  Sttdchina  besonders  charakteristisch 
sind.  Die  Krone  von  allem  aber  sind  die  drei  prachtvollen 
Hfjdrophts- Arien,  zur  Familie  dw  giftigen  Seeschlangen  gehörig. 
Kaum  wird  sich  jetzt  ein  Exeini>lar  anderer  Museeu  an  Grösse 
nnd  Schönheit  mit  unserem  Hißrophis  et/anoeinefus  Daud.  messen 
können!  //.  gmciKs  Shaw  setzt  wegen  seines  winzigen  Kopfeft 
und  des  schlanken  peitsclienförmigen  Halses  in  EIrstaunen, 
wfthrend  H.  Vipenntts  Schmidt  sich  durch  besondere  Kostl>arkeit 
auszeichnen  dürfte.  —  Unter  den  vorliegenden  chinesisGhen 
BatracMem  sind  mehrere  besonders  rare  Tiere.  So  die  schön 
gezacbnete^  schlanke  Rnm  GUftthen  Blgr.  und  die  noch  zier- 
lichere Bttna  maerodavtyla  Gthr.,  die  beide  Veranlassung  gehen 
werden,  durch  Beschreibung  ihres  Farbenkleides  ihre  Art- 
diagnosen  noch  zu  vervollständigen.  Von  besonderer  Schönheit 
sind  dfo  Ißero^iii-Spezies  ornaia  Dum.  A  Bibr.  und  ptUehra 
HaHowell,  Die  schöne  Reihe  unserer  braunen  Pritsche  wird  ver- 
mehrt durch  Mona  Japtmira  Blgr.  ans  Peking  nnd  Japan.  -  -  Ziem- 
lich zwei  Fflnftel  aller  vorliegenden  Arten  stammt  von  der  Insel 
Hainan,  tief  im  Süden  von  Sttdchina  gelegen,  den  Golf  von  Tong- 
hing  nach  Osten  umfassend,  in  rein  tropischem  Gebiete.  Durch 
Herrn  0.  Herz  ist  diese  Insel  zum  ersten  Mal  herpetologiseh 
erforscht  worden;  aber  so  glänzend  auch  das  Resultat  seiner 
Sammlungen  ist,  so  auifallend  ist  doch  sein  Nachweis,  dass  die 
grosse  Tnsel  anscheinend  anch  nicht  eine  einzige  Art 
besitzt,  die  dem  gegenüberliegenden  Festland  von  China  fehlt. 
Dieser  Nachweis  bezieht  sich  aber  nur  auf  die  Reptilien  und 
Batrachier,  nicht  z.  B.  auf  die  Landschnecken,  die  fast  durchweg 
anderen  Arten  angehören.  Es  beweist  uns  dies  wiederum,  dass 
die  Verbmtnng  der  einzelnen  Tierklassen  ebenso  unabhängig  von 
einander  ist,  wie  die  der  Tiere  nnd  Pflanzen  von  einander,  und 
dass  sie  in  der  einen  Tiergrnppe  teilweise  anderen  Gesetzen  unter- 
worfen sein  muss  als  in  der  andern.  Wahrsdieinlich  sind  die 
Formen  der  Reptilien  nnd  Batracluer  bereits  stabiler  nnd  weniger 
veründemngsffthig  geworden,  wfthrend  die  Landschnecken  die 
Fähigkeit  behalten  haben,  sich  in  kürzerer  Zeit  umzubilden. 
Sicher  ist  nach  diesem  Befund  aber,  dass  die  Insel  erst  in 
jüngerer  Zeit  sich  vom  Festland  losgelöst  haben  kann,  wenn 


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auch  diese  Zeit  ferner  zarttckliegend  sein  dftrfte ,  als  z.  B.  die  Ab- 
trennung Englands  vom  europäischen  Kontinent.  Nach  der  anderen 
Richtung  hin  ist  die  Abtrennung  der  Insel  Hainan  von  China  da- 
gegen  zweifellos  junger  als  die  Bildung  der  Strasse  von  Gibraltar. 

2,  Von  den  auf  einer  Auktion  erstandenen  wertvollen 
Japanern  waren  durch  Herrn  Prof.  Kein  die  meisten  Arten 
bereits  in  unsere  Sammlung  gelangt;  nichtsdestoweniger  sind 
mehrere  derselben  fitr  uns  neu  gewesen,  so  zwei  Schlangen, 
der  seltne  AehaUmt*  spitudU  Pts.,  eine  Calamanide  von  höchst 
eigenthtlmliclier  Beschilderung,  und  der  schöngezeichnete  Tmpi- 
donottis  ribakari  Boje,  sowie  die  beiden  Schildkröten  THonyx 
Japonicm  Schleg.  und  Clemmys  JaiMwim  Gray,  die  s&mtlich 
in  doppelten  Kiemplaren  vorliegen. 

3.  Unter  den  von  Herrn  Otto  Herz  gekauften  Sachen  ist 
IchUufophis  gkiiinosus  L.  aus  Siam  noch  besonders  zu  erwähnen. 
Ton  diesen  seltenen  wnrmähnlichen  Batracliiem  besitzen 
wir  leider  erst  zwei  Arten  in  fnnf  Exemplaren.  Ganz  neuer- 
dings haben  die  Gebrllder  Sara  sin  die  Entwicklungsgeschichte 
der  vorliegenden  Art  kennen  gelehrt  (Arb.  Zool.  Inst.  Würzburg 
7  Bd.  292—299).  Nack  ihren  Untersuchungen  lebt  Jehthtfophi« 
auf  Ceylon  in  flachen,  feuchten  Bachnfem,  etwa  einen  Fuss  tief 
unter  dem  grasbewadisenen  Boden.  Er  scheut  das  Wasser  und 
ertrinkt^  sieh  selbst  überlassen,  schnell  darin.  Die  Nahrung 
besteht  in  kleinen  Wftfalschlangen  der  Familie  Typhlopidae  und 
Rhinophidae  und  in  Regenwiirmern.  Kr  ist  nicht  lebendig 
gebärend,  srndem  legt  durchschnittlieh  IB  auffallend  grosse 
Eier  von  9  mm  Länge,  iV  -i  mm  Durchmesser  und  ca.  0,23  g 
Gewicht  in  einem  eigentümlich  angeordnd^^n  Klttmpchen  in  einer 
Erdhöhle  in  der  Nähe  des  Wassers.  Das  ^\'eil)cllen  übernimmt, 
zusammengeringelt  um  den  Eierbaufen,  wohl  um  das  Verdunsten 
der  nötigen  Feuchtigkeit  zu  verhüten,  die  unterirdische  Brut- 
pilegp.  Die  Eier  selbst  scheinen  sich  während  der  Bebrütung 
um  das  doppelte  ihres  Volumens  vergrössrni  zu  können.  Die 
etwa  4  cm  langen  Embryonen  bewegen  sich  lebhaft  in  der  Ei- 
schale: ebenso  ihre  je  drei  blutroten  KienienbOschel.  Den  kurzen 
Schwanz  umläuft  ein  Flossensaum;  das  (beim  entwickelten  Tier 
ganz  verkümmerte)  Auge  ist  gross  und  deutlich.  Offenbar 
werfen  die  .hingen  zuerst  die  äusseren  Kiemen  nh.  schlüpfen 
aus  dem  Ei  und  wandern  dann  in  den  nächsten  Bach,  wo  sie 


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bis  za  einer  Länge  von  16  cm  heranwachsen.  Diese  aalartigen 
Larven  schlucken  Wasser  ein  tmd  lassen  es  durch  die  Kiemen- 
löcher  wieder  ausströmen;  von  Zeit  za  Zeit  steigen  sie  aber 
an  die  Oberfläche,  um  direkt  Luft  zu  atmen.  Die  Untersuchung 
desselben  bestätigte  die  Anwesenheit  von  Lungen.  Die  Haut 
der  Larve  ist  reich  an  den  charakteristischen  Sinnesoi^anen. 
Nach  alledem  stehen  die  Gymnophionen  also  den  Schwanzlnrchen 
nahe;  auch  der  Bau  der  Spermatozoen  nnd  die  Anwesenheit  eines 
vierten  Arterienbogens  im  Gefässsystem  des  ausgewachsenen 
Tieres  sind  analog  wie  bei  den  ürodelen.  —  Andre  zu  CaedUa 
und  Siphanops  gehörige  Gymnophionen  Sfld-Amerikas  und  West* 
Africas  sind  bekanntlich  lebendig  gebärend. 

4.  Von  HeiTn  H.  Simon  in  Stuttgart  erhielten  wir  ausser 
and««n  jetzt  auch  Weibchen  des  erst  im  Männchen  bekannten 
neuen  Omma^em  Stmotti  Bttg.  von  der  Grenze  der  Goldkflste 
nnd  Ashantiland. 

5.  Beachtenswert  durch  Schönheit  und  Seltenheit  sind  end- 
lich die  Varietäten  Laeerta  viridis  Laur.  aus  den  Gebirgen  Syriens, 
die  von  zwei  Seiten  vorliegen  und  die  v.  Bedriaga  in  seinem 
schönen  in  unseren  Abhandlungen  soeben  erschienenen  Eidechsen- 
werke  leider  noch  nicht  eingehender  berücksichtigen  konnte, 
sowie  die  gleichfalls  im  Bedriaga*schen  Werke  noch  nicht  be- 
schriebene rotbändige  Form  der  Laeertn  mural h  fuaca  ans  Bosnien. 

6.  Was  zum  Schluss  die  von  Herrn  Dr.  von  Iheriiig 
uns  nbermittelten  Keptilien  und  Batrachier  aus  der  brasilianischen 
Provinz  Rio  Grande  do  Sul  anlangt,  so  repräsentiert  die  reiche 
Sammlung  nicht  allein  die  gewöhnlichen  Vorkommnisse  des 
Landes,  sondern  sie  erstreckt  sich  auch  auf  die  seltneren  und 
neuen  Funde.  Zu  letzteren  gehört  die  kleine  Eidechse  Fanto- 
ilacfifhiR  Srhreiherffi  Wiegm.j  sodann  die  Schlangen  Elaponior- 
phns  kmnismtm  Dum.  &  Bibr.,  Ahlabe.s  Agasski  Jan,  Coronelh 
Jkerinffi  Blgr.  und  ftocrifopoffon  Cope,  Liophis  Jägcri  Gthr.» 
Iirnjnictts  flavifrmatm  Cope  und  mdmtosHgnia  Wgl.  und  die 
Frösche  Pseudis  numiidtu'ff/lfi  Cope  und  Palmh'rolft  ffraeilisBlgr. — 
Da  unser  korrespondierendes  Mitglied,  Herr  O .  A.  Bo  u  1  e  n  g  e  r  am 
Brit.  Museum  in  London  eine  Publikation  der  Ihering'schen Funde 
vorbei  citet,  beschränke  ich  mich  auf  diese  kurzen  Mitteilungen. 

Frankfurt  (Main)  IH.  Nov.  1886. 

Dr.  0.  Biiettger. 


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Anknflpfend  an  die  MitteiluDgen  des  Herrn  Dr.  Oscar 
Boettger  ftber  die  von  Herrn  0.  Herz  auf  der  Insel  Hainan 
gesammelten  Reptilien  und  Batrachier  und  ihre  Üebereinstimmnng 
mit  dem  gegenüberliegenden  Festland«  von  China  bemerkt  Herr 
Major  Dr.  von  Heyden,  er  habe  dnrch  den  GrossfArsten 
Michael  Nikolaje witsch  von  Rnssland  die  Käfer  zur 
Bearbeitung  zugesandt  erhalten,  die  Herr  Herz  auf  der 
chinesischen  Halbinsel  Korea  ffir  denselben  sammelte;  die 
(•oleopterenfanna  von  Korea  habe  nach  seiner  Ansicht  die 
grikaste  Ähnlichkeit  mit  der  von  Japan  und  des  Amurgebietes 
und  viel  weniger  mit  der  von  China.  Redner  teilte  gemein- 
same Arten  mit,  die  er  selbst  vor  Jahi'en  in  Portugal  fand 
und  durch  ganz  Europa,  Sibirien  und  das  Amurgebiet  bis  Japan 
und  Nord-China  (Peking)  sich  verbreiten.  — 

Herr  Dr.  med.  0.  Koerner  hielt  seinen  angekündigten 
Vortrag  ftber:  ,Die  Naturbeobachtung  im  homerischen 
Zeitalter.'   (Siehe  II.,  Seite  95.) 

Samstag,  den  7.  Januar  1887« 

Vorsitzender  Herr  Dr.  med.  Loretz. 

Den  angekündigten  Vortrag  hält  Herr  Dr.  H.  Reichen- 
bach ill>er:  „Die  Quallen  und  Polypen  der  Graf 
Bose'schen  Sammlung  aus  der  Zoologischen  Station 
KU  Neapel." 

Aufgestellt  sind  sämtliche  hierher  gehörige  Präparate  der 
Sammlung.  Der  Redner  bespncht  zunächst  die  grossen  Fort- 
scliritie,  die  man  besonders  durch  die  Zoologische  Station 
in  der  Präparat ion  niederer  Seetiere  und  besonders  der  Quallen 
und  Polypen  in  der  jüngsten  Zeit  p^emacht.  Die  Museen  seien 
fast  alle  in  die  Lage  versetzt,  ihre  Bestände  durch  die  neuen 
Präparate  zu  ergänzen  und  zn  vervollständigen.  Hier  sei  durch 
die  hochherzige  Schenkung  des  Herrn  i^T&fen  Boso  ein  schöner 
Anfang  gemacht. 

Der  Vortragende  erörtert  nun  im  Allgemeinen  die  (rrund- 
zöge  der  Organisation  der  Coelenteraten  an  der  Hand  der 
Leuckart's(  hen  Tafeln,  erklärt  den  Znsammenhang  der  Medusen 
mit  den  Polypen  und  bespricht  nun  die  einzelnen  Klassen  und 
Ordnungen ;  insbesondere  die  Kippenquallen,  die  Korallenpolypen, 
Poljpomednsen  und  Schirmquailen.  Besonders  Interesse  erregen 

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Üigiiizeü  by  <jüOgle 


die  prachtvollen  Edelkorallen  mit  ausg^estreckten  Polypen,  die 
wie  lebend  erscheinen,  und  mehrere  Siphouophorenkolonien,  von 
denen  mehrere  schöne  Exemplare  von  Haligtemma,  Physalia 
u.  a.  iu  der  Sammlung  sich  linden.  Letztere  geben  Veranlassung 
den  Polymorphismus  nnd  das  Princip  der  Arbeitsteflung  20 
erörtern,  während  bei  Hydromedusen  der  Generationswechsel 
in  seinen  verschiedenen  Erscheinungsformen  erklärt  wiM. 

Die  Hauptwerke  der  Litteratur  und  mehrere  mikroskupischi' 
Präparate  sind  aufgelegt. 

Sauiätag,  den  It).  Februar  1H87. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  med.  Loretz. 

Herr  Dr.  F.  Kinkelin  hält  den  augekündigten  Vortrag 
Uber:  „Beiträge  zur  Kenntnis  der  Diluvialzeit  im 
westlichen  Mitteldeutschland.*^ 

Er  fährt  etwa  Folgendes  aus: 

Unser  Gebiet  enthält  geologische  Gebilde  in  unmittelbarem 
Zusammenhang  von  der  Oberpliocänzeit  bis  heute.  Die  pliocäne 
Flora  des  Untermainthales  und  der  Wetteran  zeigt,  dass  die 
Eiszeit  nicht  katastrophenartig  eintrat,  sondern  langer  Hand 
sich  vorbereitete.  Mitteldeutschland  zwischen  zwei  mächtigen 
Eisfeldern  gelegen,  lässt  in  seinen  Ablagerungen  einen  ganz 
parallelen  Lauf  der  klimatischen  Abänderungen  erkennen,  welche 
sich  z.  B.  in  den  Alpen  in  der  zweimaligen  Verglestchemng 
und  einer  dazwischenliegenden  Interglacialzeit  kundgibt.  Hier 
sind  die  entsprechenden  Gebilde  verschiedene  Flussterrassen  etc. 
Besonders  ty^iisch  zeigt  uns  der  ost-westlanfende  Main,  der  von 
zahlreichen  mitteldeutschen  Gebirgen  aus  durch  die  frei  von 
West  und  Südwest  zutretenden  Luftströmungen  gespeist  winl 
Die  den  Unterlauf  des  Maines  vorbereitenden  pliocänen  MQsschen 
haben  ihre  grauen,  kalkfreien  Sande  in  zwei  Senkungsfeldem 
abgelagert:  in  einem  östlichen  —  Aschaffenbunif  —  und  in 
einem  westlichen  —  Louisa,  Flörsheim.  Im  Gebirg  macht  sich 
das  Anwachsen  der  Eismassen  in  Nord  und  Sttd  durch  starke 
Verwitterung  kund  —  Ablagerung  des  Taunusschotters:  z.  B. 
am  Fuss  des  Taunus.  Erst  während  der  grossen  Eiszeit  bricht 
der  Main  nach  West  durch  und  lagert  eine  älteste  Terrasse  ab, 
die  z.  B.  bei  Mosbach  eine  sehr  mannigfache  Sängerfanna  führt 


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—   67  — 


Grosse  Blöcke  ia  dieser  Terrasse  bezeugen,  dass  auch  hier  das 
Eis  zttin  Teil  den  Transport  vermittelte.  Die  Richtung  des 
Mainnnterlaufes  war  ziemlich  die  heutige,  die  ßreite  war  aber 
bedeutender.  Mächtige  Sande  in  der  Wiesbadener  Gegend  lassen 
das  Eintreffen  des  Rheins  erkennen,  als  sich  die  Isotherme  wieder 
hob.  Da  im  westlichen  Mitteldeutschland  keine  Eismassen  zu 
schmelzen  waren,  so  tritt  daselbst  bald  eine  an  Wasserdünsten 
arme,  wftrmere  Interglacialzeit  ein,  in  welcher  fluviatile  Bildungen 
sehr  geringfügig  sind.  Das  Oberrhein-  und  das  Maingebiet 
seheinen  in  der  Folge  Steppennatur  angenommen  zu  haben. 
Das  geologische  Gebilde  dieser  Zeit  ist  der  Löss,  welcher  noch 
ausgestorbene  Tiere  fOhrt. 

Die  Folge  der  letzten  Eiszeit  war  das  Hervorbrechen  des 
zweiten  wasserreichen  Maines,  der  zuerst  sein  tiefes  Bett 
mindestens  25  m  auswaschen  musste,  um  es  dann  zwischen 
Wallstadt,  Gross -Ostheim,  Babenhausen,  Kelsterbach  wieder 
vollznschtttteu.  Das  kältere  Klima  verrät  sich  wieder  durch 
zahlreiche  grosse  Blöcke  in  der  Ten'asse  —  zum  Beispiel  in 
der  Hölle  bei  Schwanheim;  ein  solcher  wog  circa  30  Centner 
(im  Botanischen  Garten  ausgestellt).  Durch  Senkung  zwischen 
Hanan  und  Aschaffenburg  wurde  der  Main  wieder  in  die  alte 
Bahn  geleitet;  von  Hanau  bis  Frankfurt  ist  er  ein  Erosions- 
thal, unterhHlb  Frankfurt  folgt  er  wieder  einer  Senkungslinie. 
Das  Erzeugnis  dieses  Mains  ist  die  jfingste  Terrasse,  die  auch 
nicht  selten  grosse  Blöcke  führt;  sie  wird  vom  Aulehm,  dem 
Ueberschweinmangsschlamm,  der  schon  aus  historischer  Zeit 
stammt,  iiberlagert 

Alsdann  verliest  der  Vorsitzende  ein  Schreiben  des  Herrn 
Fritz  Reuter  betreifend  die  Einwirkung  des  Lichtes  auf  den 
Olm.  Profrtftt  aiigHincHs.  Herr  Renter  erhielt  im  Jahre  1886 
im  Fr&hling  einii^e  Exemplare  aus  der  Adel sb erger  Grotte^ 
von  denen  jedoch  nur  eins  am  Leben  blieb.  Die  iibiif^en 
wurden ,  wie  Heir  Dr.  ]{ e  i  c  h  e  n  b  a  c  h  bemerkt,  durch  eiuen 
zu  den  SaproUyumcecti  p:ehörif?en  Pilz  Aohbfa  —  getötet.  HeiT 
Kent  er  setzte  dies  überlebende  Tier  während  zehn  Monate  dem 
direkten  Sonnenlichte  aus.  Während  nnn  das  Tier  anfangs  fleisch- 
farbig erschien,  färbte  es  sich  allmählich  schwärzlich-  bis  bläulich- 
roth>  die  Kiemen  rosa.  Bis  jetzt  scheint  dasselbe  noch  keinerlei 
Nahrung  in  der  Gefangenschaft  zu  sich  genommen  zu  haben. 

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—   68  — 


Doinicrstap;.  den  10.  Marz  1887. 

Vorsitzender  HeiT  Dr.  med.  ]joretz. 

Tagesordnung:  „Bericht  der  Kommission  zur  Erteilung 

des  Tiedeniannpreises." 

Nadi  einlpitpnden  Worten  des  Vorsitzenden  iiber  die  Ent- 
stehung des  Tiedemannpreises  (s.  Jaliresbericht  1875)  und  die 
bis  jetzt  mit  demselben  gekrönten  Gelehrten  erhält  das  Wort 

Herr  Prof.  Weigert  als  Berichtei'statter. 

Seihen  ausführlichen  Darstellungen  ist  Folgendes  zu  ent- 
nehmen. 

Die  Kommission  bestand  aus  den  Hemn: 

Prof.  Dr.  Weigert  (Anatomie,  Histologie,  Patho- 
logie), Vorsitzender. 
Dr.  Reichenbach  (Zoologie  und  allgemeine  Bio- 
logie), SchnttlÜhrer. 

Dr.  Edinger  l         .  ,   .  - 

,       T  (Physiologie). 
Dr.  Lepsius  J      *       °  ' 

J.  Blum  (Botanik). 

Die  Kommission  hat  in  einer  Anzahl  von  Sitzungen  seit 
Januar  die  wichtigsten  Erscheinungen  der  einschlägigen  Litteratur 
besprochen  und  die  besseren  in  engere  Berücksichtigung  gezogen. 
So  wurden  die  Arbeiten  Strasburgers:  Neue  Untersuchungen 
Uber  den  Befruchtungsvorgang  bei  den  Phnncr<H)(iinen  als  (ii  iind- 
lage  ttir  eine  Theorie  der  Zeugung:  Pfeffer,  Lokomotorische 
Kichtungsbewpjrunrren  durch  chemische  Heize  aus  dem  (Gebiet 
der  Botanik  hervorgehoben.  Von  zodlo^irisclien  und  biologischen 
Forschungen  kamen  Weis  mann.  Kmstelmii<2f  der  Sexnalzelleu 
bei  den  Hvdroidpülypen :  (rrubers  künstliche  Teilung  der 
Inliisoiien  IMliifrei  s  Bastardbildung  bei  Aniphibien :  Borns 
Koi  sclmngen  über  den  gleichen  Ogenstand  ;  Pfl  ügers  Arbeiten 
über  den  Kintiuss  der  Sclnverkj  nft  mit  tli^  Teilung  der  Zellen  und 
die  rntersurl)un<ren  xm  Born.  1\<mix  und  O.  Hertwig  über 
das  gleiche  i'rubieni  m  Betracht.  Aurlt  die  Arbeiten  von  H  uux: 
Uber  die  Kntwickeliingsmechanik  des  Kinbryos,  gehören  hierher. 

Ganz  neue  Bahnen  betrat  P.  Ehrlich.  Professor  in 
Berlin,  der  auf  (ifund  von  chemischen  Ki'wagnngen  bestimmte 
FarltstotVn  in  (h-w  lebenden  Körper  eintuhrt.  und  nun  die  Ver- 
änderungen derselben  durch  Oxydation  und  Keduction  konstatiert. 


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Ks  eipfabfii  sich  koHstaiitp  Bezieliunffeii  von  grosser  Bedeutung 
zwisclieii  der  Konstitutnjii  dt  s  1-  ai  list<>ttt's  und  dem  Modus,  wie 
und  wohin  er  sich  im  Tierküiper  vertivibt.  lesp.  welchen  Ver- 
änderunjren  er  unterliegt.  Es  sind  hauptsächlich  drei  Arbeiten, 
welche  hier  in  Betracht  kommen. 

1.  t  ber  die  Metyliublaureaktion   der  lebenden  Nerven- 
substanz. 

2.  Klinische  und  experinieutelle  Studien  über  ThalUn. 

3.  Das  Sauerstott be<iiirfnis  des  Organismus. 

Die  Methode  getundeii  luid  die  neuen  Wege  in  mu8ter- 
giltiger  Weise  gezeigt  zu  liaben  ist  Ehrlirhs  Verdienst, 
welches  ganz  besonders  evident  in  der  znletztgeuannteu  Sclirift 
hervortritt. 

Die  Kommission  hat  sich  daher  schlüssig  gemacht,  den 
diesjährigtii  Tiedemannpreis  Herrn  Dr.  Paal  £hrlicta, 
Professor  in  Berlin,  zu  zuerkennen  tUr  die  Scbrift:  «Da» 
Sauerstoö'bedUrtnis  des  Organismus." 

Samsta^^,  den  Mär/. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  Richters. 

Herr  Prof.  Dr.  Noll  hielt  seinen  angekündigten  Vortrag 
übel*:  „Die  Naturgeschichte  der  Kieselschwämme.*' 

Die  Kie^ielschwftmme  zeichnen  sich  von  den  anderen 
Sdiwammgruppen  dadurch  ans.  dass  ihr,  den  weichen  Schwamm- 
kOrper  dorchidehendes  SIcelett  ans  verschieden  geformten  Ge^ 
bilden  znsammengesetzt  4st,  die  ans  Kieselerde  bestehcm.  Es 
werden  Proben  der  sonderbaren,  wie  ans  gesponnenem  Glase 
gemachten  Glasschw&mme  oder  Hexaktinelliden  vorgezeigt: 
die  durch  von  Siebold  zuerst  aus  Japan  mitgebrachte  Hjfa" 
lonema  SiebokU  und  die  bei  den  Philippinen  gefundene  fischrensen- 
ähnliche,  mit  einem  durchlöcherten  Deckel  versehene  EupkeieUa. 
Die  Glasschwämme  werden  fast  nur  in  bedeutenden  Tiefen  der 
Ozeane,  300  Meter  und  mehr,  gefunden.  —  Die  Stein- 
schwämme, harte  kugelige  Körper  von  geringerer  Schönheit, 
deren  grösste  Zahl  sich  fossil  in  verschiedenen  Schichten  der 
Erdrinde  findet«  während  man  lebend  nur  etwa  dreissig  Arten 
kennt,  werden  an  der  von  dem  Vortragenden  in  dem  Drontheim- 
fjorde  im  Jahre  1884  gefischten  Otiodia  narwegiea  erläutert. 


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Auffallend  bei  diesen  Schw&minen  ist  eine  feste  Binde,  die  aus 
mehreren  Lagen  kugeliger  Kieselkörper  besteht. 

Haben  die  Glasschwämme  vorherrschend  sechsstraUige, 
die  Steinschwämme  vierstrahlige  Kieselkörper  in  ihrem  Skelette, 
so  wird  dagegen  das  der  Haliehotuhim  aus  Einstrahlem,  meistens 
Stab-  oder  stiftfSrmigen  Nadeln,  dargestellt^  denen  aber  auch 
Bogen,  Anker,  Schaufeln  n.  s.  w.  von  geringer  GrOsse  sich 
zogesellen  können.  Als  Beispiele  aus  dieser  Familie  liegen 
vor:  der  sonderbare  Neptnnsbecher  von  50  cm  Höhe,  ein  branner 
becherförmiger  Schwamm  anf  massivem  Stiele:  der  knollige 
Suberites  domunctda^  der  im  Mittelmeer  regelmässig  die  Schnecken- 
schalen ftberzieht,  in  denen  ein  Einsiedlerkrebs  haust,  nnd  nach 
und  nach  die  Zerstörung  dieser  Schale  sowie  auch  nicht  selten 
die  vollständige  Einschliessnng  des  Krebses  bewirkt;  der  Bohr- 
schwamm  Vioa^  der  Kalkfelsen  und  Austemschalen  durchlöchert, 
so  dass  dieselben  endlich  zerbröckeln  nnd  zerfallen;  nnd  hodi- 
gewachsene  gabelästige  Sässwasserschwämme  von  grüner  und 
grauer  Farbe  ans  dem  Rhein. 

Die  Organisation  der  KieseUchwämme  wird  sdiliesslich 
erläutert  und  durch  Skioptikon-Bildei-  demonstriert  an  dem  von 
dem  Vortragenden  ebenfalls  ans  dem  Drontlieimfjorde  in  der 
TietV  von  300  Metern  gefischten  nnd  dem  Herrn  Grafen  Bose 
zu  Ehren  benannten  Desimu-ithm  iinsei.  einem  zarten  wScliwamme 
von  etwa  6  cm  Höhe.  Kr  Hei  hei  dem  Heraufbringen  von 
felsigem  (rninde  dadurch  auf,  dass  mitten  in  seinem  (Gewebe 
eingeschlossen  ein  rosenrother.  5  mm  grosser  Krebs  in  ver- 
schiedenen Exemplaren  lebte,  der  ohne  Augen,  also  ein  ständiger 
Bewohner  der  Tiefe  ist  und  auch  seine  Veiniehrung  in  dem 
Schwämme  bewii  kt,  indem  er  seine  Eier  zwischen  den  Kiisschen 
liält,  bis  die  daraus  hervorkommenden  .Tungen  fortsi  hwimmen. 

Das  Skelett  des  Schwammes  besteht  aus  Balken  langer, 
durch  eine  hornähnliche  Masse  zusammengekitteter  Nadeln- 
Haken,  in  verschiedener  Weise  gebog^«  und  Doppelsc  lianfelu 
aus  Kieselsäure  stecken  massenweise  in  <h'r  ni>t>ih;iiif  und 
dienen  hier  teils  zur  Befestigung  derselben,  teils  zur  Wehr 
gegen  feindlirlie  Kingriffe.  Die  Überhaut  überzieht  den  ganzen 
Schwamm,  bildet  zahlreiche  Poren  zum  Kinlass  des  Meerwassers 
und  einzelne  grössere  Oeffnungen.  durch  welche  das  eingedrungene 
Wasser  mit  den  unverdaulichen  oder  verbrauchten  Stoffen  wieder 


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aasgestossen  wird;  sie  ist  reizbar  and  enthält  elaBtische  Fasern, 
mittels  deren  sie  ihre  Gestalt  verändern  kann,  sowie  grosse 
grobkörnige  Zellen  mit  Fortsätzen,  über  deren  Bedentnng  nocli 
nichts  gesagt  werden  kann.  Die  Hauptmasse  des  Innern  wird 
Ton  sehr  kleinen  Protoplasmazellen  anfgebant,  die  eine  helle 
Zwischensnbstans  ausscheiden  und  dadurch  ein  zusammen- 
hängendes (iewebe  darstellen;  sie  besojigen  die  Ernährung^ 
indm  sie  die  mit  dem  Wasser  hereingebrachten  Stoffe  in  ihrem 
weichen,  nicht  einmal  von  einer  Haut  umschlossenen  Körper 
einschliessen  und  verdauen.  Die  Strömung  in  dem  Schwämme 
wird  bewirkt  durch  zahlreiche  elliptische  Hohlräume,  die  Geissel- 
kammera,  deren  Wände  von  wimpertragenden  und  lebhait 
strudelnden  Zellen  gebildet  werden.  Dem  Vortragenden  ist  es 
gelungen,  die  bis  jetzt  unbekannnten  nadelbildendeii  Zellen ,  die 
Silicobhuten,  aufzufinden,  hier  sowohl  wie  auch  bei  den  FIuss- 
schwämmen.  Eis  sind  spindelförmi^^e.  in  zwei  lanpre  Ausläufer 
ausgehende  grosse  Zellen,  die  dichte  Züge  in  dem  Schwamm- 
gewebe formen  und  in  ihrem  Innern  die  Kieselnadeln  abscheiden. 
Schliesslich  wurden  die  Geschlechtsprodukte  des  T>e»mncidoH 
nachgewiesen  und  tlie  zahlreich  in  dem  Schwamm  erzeuj^'ten 
Kier  von  ihrer  Ent.stehung  bis  zur  Bildung  einer  vielzelligen 
Keimkugel  (Blastosphära)  verftdgt.  au»  der  jedenfalls  ein 
mit  Wimpern  beklei<lctes  und  den  Schwamm  schwimmend  ver- 
lassendes Kmbryo  hervorgeht. 

Sainstagv  den      April  188?. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  med.  Loretz. 

Herr  Dr.  Richters  macht  auf  die  ausgestellten  Gegen- 
stände aufinerksam  und  verliest  folgenden  von  Herrn  Dr. 
O.  Boettger  eingesandten  Brief,  welcher  sich  auf  die  sclion 
in  der  vorigen  Sitzung  erwähnten  Naturalien  ans  dem  British 
Museum  bezieht.   Der  Brief  lautet : 

Frankfurt  (Main»  U.  März  1887. 

Kndlicli  ist  es  mir  gelungen,  den  lipitolgt-nden  kostbaren 
Frosch  f^Wfffo/Hiirnrhiis  (lünlheri  Hlgr.  vom  Hrilish  Mnspuni  im 
Tausch  zu  erhaltfTi  Die  Art  ist  auf  dem  Kontinent  in  Samm- 
lungen noch  nicht  vertreten.  Die  Acquisition  ist  in  (loi)pelter 
Hinsicht  von  Juteresse,  einmal,  weil  die  wunderbare  Form  ein 


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—   72  — 

« 

Bewohner  der  sur  deitechen  Schatzherrschaft  gehörigen  Salo- 
raonsinseln  ist,  und  dann,  weil  dieselbe  eine  bei  uns  noch  nicht 
vertretene,  anf  die  genannte  Inselgruppe  beschränkte  Frosch- 
familie  darstellt. 

Die  Oeratobairae/tidae  sind  vor  den  meisten  Froschfamilien 
dadurch  ausgezeichnet,  dass  sie  Zähne  in  beiden  Kiefern,  also 
nnch  im  Unterkieferf  haben;  von  den  Ämpkigttaihodmtm,  einer 
Lanbfroschfauiilie  Sfid-Amerikas,  sowie  von  Hfnnphraetm  und 
(hrafohyla,  die  gleichfalls  ünterkieferzähne  besitzen,  unter- 
scheiden sie  sich  durch  die  nicht  verbreiterten  Apophysen  der 
Kreuzbeinwirbel.  Merkwürdig  ist  nicht  blos  die  Kopfform,  sondern 
auch  die  häutigen  Anhängsel  an  der  Schnauze,  den  oberen 
Augenlidern  und  am  Tibio-Tarsalgelenk.  Das  Männchen  besitzt 
innere  Schallsäcke.  Die  Eier  sind  verhältnismässig  gross  und 
deuten  auf  eine  Entwicklung  ausserhalb  des  Wassers,  etwa 
zwischen  Blättern  nach  Art  von  Hylodes  Marthtktmift,  Be- 
merkenswert ist  auch  die  Färbungsanpassnng  der  Art  je  nach 
der  Umgebung.  Gnppy  bat  diesen  wunderbaren  Homfiroscb 
188S  entdeckt  und  Boulenger  ihn  1884  zuerst  beschrieben. 

Die  übrigen,  vom  British  Museum  durdi  die  GQte  unseres 
korrespondierenden  Mitglieds  Herrn  (4.  A.  Boulenger  in  London 
erhaltenen,  sämtlich  ebenfalls  von  den  Salomonsinseln  stam- 
menden,  vorliegenden  Kriechtiere  sind  ebenso  fast  alle  fttr  unser 
Museum  neu  und  gehören  zu  folgenden  Keptilfamilien : 

Kitlecliseu.  Geckonideii:  (iipnnftdaciiibts  /Wm/?V//Ä  (Uir.), 

fickfpn  ocrnitirn  (Less.). 
Grckn  rittahis  (Hontt.). 
Varanideii;    Vnrnnm  Tndirus  (Daud.), 
Scinciden :     Lt/(fosnntn  nfaiioyaster  (Less.), 

Lygofioma  nigrutn  ( Hombr.    .Tacq. ). 
Lijgosoma  mnaragdinum  (Less.). 
Schlangen.  Dipsadiden:  Ih'pfmjt  irrfgftiaris  (Merr), 

Ks  sind  dies  die  Haiiptvertifter,  dei-  auf  den  Salomons- 
inseln vorkniinneiKleu  Reptilien,  da  von  sonsti^ren  (-fnippen  nnr 
noch  ein  Krokodil,  ein  Paar  As-anieii  \mi\  Ripsensrlil  in^ren  und 
je  eine  RaiiinschlanjS^e,  Gil'tnatter  und  .Seesclilange  auftreten; 
von  Batrachieru  aber  sind  nui-  noch  Ttaniden  und  ächte  Laub- 
frösche {Uylidenj  bekannt.   Die  Fauna  ist  eine  für  relativ  m 


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-   7Ji  — 


kleine  Inseln  recht  reiche  zu  nennen :  die  nenn  von  dort  l>e- 
kaiinten  Frös<lie  besonders  sind  alle  für  die  Inselgruppe  ei*?en- 
Minilii  li  und  zeichnen  sich  zum  Teil  durch  riesiffe  (Irösse  ans. 
So  erreirlit  Wuki  f >'?//>])///  Bltji-.  eine  liiinpe  von  ir»V>  cm  vom 
.Schwaiizr  bis  Attci-  und  von  etwa  zwei  Fünftel  Meter  v«m 
Schwänze  Iiis  zur  Sj)itze  der  län«rsten  Zehe  des  Hintertnsses. 
ist  also  kaum  klfiiicr  als  der  •„'•rösste  <  )flivpnfrosch  Nord- Amerikas 
ivergl.  die  Abbildung  iu  Trausact.  Z.  8oc.  London  Bd.  12, 
IHK«,  Tat'.  9i. 

I>r.  n.  Boettger. 
Herr  V.  Ritter  hielt  Jiieraut  seinen  angeki'indigten  Vortrag: 
»Zur  Geoguosie  des  Taunus/    (Siehe  11.  Seite  lll.j 

Saiustair.  den  7.  Mai  ISHi, 

Vorsitztiidt  1  Herr  Dr.  Hidilt  rs. 

Herr  Dr  b\  Noll  aus  H  r  i  d  1  b  e  r^^  spra<'li:  „l'cber 
die  Resultate  seinei'  F  o  r  s  c  h  n  ii    •*  ii  am  M  i  1 1  c  1  iii  »*  er"*. 

Hednev  versiirlitt'  ts.  cini^i'  wirlitiiir  Ta^cstrait^yii  der 
PHanzenphv siologie  an  Mn n  siitlaii/t  n  zu  stiuliiTen  und  wiililte 
zum  Orte  seines  Studiums  die  ./"ulnaisrhe  Station''  in  Neapel, 
dri  fii  voi  ziifjfliclie  Finrichtung  es  ci  iDiiirlirht.  rlass  in  kurzer 
Zeit  uuilHiigreiche  Versuche  an  t  iiiciii  sudlichen  Meere  angestellt 
werden  können.  Zunächst  siclltr  sich  d<  r  Kedner  die  Aufgabe, 
die  .lahrzehnte  laiiu'  scliweltHiult'  StreittVatrr  iiher  die  Art  des 
Wachsttinis  der  ptlanzlirjMMi  ZHlIinciiiltraii  t-iinnal  dmrli  exakte 
Experimente  xu  tt-rdeni.  \\a>  liislicr  himIi  nicht  uesrhehen 
war.  Nach  zweimonatlielieii  \  eriielili'-lieu  lieiniilmusren  fand 
sii  Ii  eine  ^jeeimiete  Methode,  die  es  ;iestattete.  die  ZeilhiuUe 
lebender  AlircMi  ilaiieriid  und  »dnie  Schaden  fiir  die  Pflanzen  mit 
Berliner  Blau  /ii  imprägnieren.  .\n  der  .-^o  gekennzeichneten 
Membran  nius.sie  sich  dann  die  Frage,  ob  das  weitere  Waelistum 
durch  .\ppositii»n  oder  durch  Intussuscei»tion  ertnlue.  klai-  und 
unzweideutig  entsclieiden.  Diese  Fnts(dieidung  hei  zu  (runsten 
der  Appositionstheoric  ans.  die  mit  dem  thatsiichlichen  Nachweis 
ihres  Bestehens  eigentlich  Hufhidt.  eine  lilosse  'l'lieorie  zu  .^ein. 
Durch  dieselbe  Methode  liess  sieh  feststellen,  ilass  die  voi- 
wenigen  Jahren  fast  alleiiiherrscliende  IntiLssii.si  eptionstlieorie. 
welche  die  Membran  gleich  dem  lebendigen  Tierk»»ri>er  durch 
Aufnahme  neuer  Formbestandleile  ins  Innere  wachsend  dachte, 


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—  74 

in  den  ThAteachen  keine  Stütze  findet.  Nachdem  der  Vortragende 
darauf  hingewiesen,  in  welcher  Weise  das  FULchenwaehstnm 
durch  neue  Anlagerung  und  Dehnung  alter  Membranschichten 
erreicht  wird,  ging  er  ssur  Funktion  der  Membran  in  einem 
Falle  über,  der  sich  bisher  der  richtigen  Deutung  entzogen 
hatte,  der  aber  nach  den  angestellten  Experimenten  keinen 
Zweifel  darüber  lässt,  dass  die  pflanzliche  Membran  beffthigt 
ist,  Gase  und  Salzlösungen  mit  ausserordentlicher  Geschwindig- 
keit in  sich  fortznleiteu  und  so  das  Leben  an  Orten  za  ermög- 
lichen, wo  es  ohne  diese  Zu-  und  Ableitung  der  Zellmembran 
nicht  möglich  wäre.  Nach  einigen  anderen  Erläuterungen  fiber  den 
Einflnss  der  Schwerkraft  und  des  Uchtes  auf  die  Form  und  das 
Wachstum  niederer  Pilanzen.  besprach  der  Vortragende  die  Reiz- 
barkeit der  Pflanzen  gegenüber  diesen  und  anderen  Einwirkungen 
und  berichtete  sodann  über  Versuche  und  Beobachtungen,  die  ihm 
ftber  den  Sitz  dieser  Reizbarkeit  Aufschlnss  gaben.  Auf  Grund 
dieser  Beobachtungen  und  einfacher  Ueberlegungen  lässt  es  sieh 
nämlich  darthun,  dass  die  Empfänglichkeit  der  Pflanzen  flir 
diese  Reize  —  ähnlich  wie  bei  den  Tieren  an  die  Nervensub- 
stanz —  auch  an  eine  bestimmte  Substanz  gebunden  ist^  näm- 
lich an  die  dttnne  sogenannte  „Hautschicht'*  des  Protoplasmas, 
deren  eigenartige  Stniktur  den  Pflanzenhistologen  schon  lange 
bekannt  war.  Diese  Hantschicht  stellt  der  Vortragende  in 
Parallele  mit  der  bei  niederen  Tieren  vorhandenen  Hantfdiines- 
schicht  —  Zahlreiche  Präparate  und  Zeichnungen,  welche  das 
Gesagte  bestätigen,  wurden  dann  zum  «Schlüsse  des  Vortrages 
noch  demonstriert. 

J.  Blum  ^  Dr.  H.  Reichenba  eh. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


Vorträge  und  Abhandlungei 


Beitrag  zur  Kenntnis  der  Fauna  des  Alttertiftrs 

von  Mississippi  uiul  Alabama. 

Vtni 

Dr.  pbiL  Otto  Meyer  in  New- York. 
rlQt  Tafel  I-H.) 

Wie  frfthere  Arbeiten,  so  soll  auch  diese  zur  Kenntnis 
hauptsftchlich  der  etwas  vemaclilässigten  kleineren  Fauna  des 
Alttertiärs  von  Mississippi  und  Alabama  beitragen.  Es  werden 
in  Folgendem  die  Beschreibungen  und  Abbildungen  von  neuen 
Formen  und  die  Abbildungen  einiger  bekannter  Arten  gegeben. 
Hieran  schliesst  sich  eine  Aufzählung  von  Arten  von  Jackson 
Miss.,  welche  bis  jetzt  nicht  von  dieser  Lokalität  bekannt  sind, 
sowie  einige  Notizen.  Eine  Liste  von  Foraminiferen,  welche  idi 
gesammelt  habe,  nach  den  Bestimmungen  des  Herrn  A.  Wood- 
ward  in  New-York,  dürfte  deshalb  von  Interesse  sein,  weil, 
mit  Ausnahme  von  Orlnfmles,  Foraniiniferen  aus  dem  betreifenden 
Gebiet  bis  jetzt  nicht  angeftthrt  worden  sind.  Femer  benutze  ich 
die  (»elegenlieit .  um  gewisse,  frfilier  von  mir  ausgesprochene 
Ansichten  über  Verwandtschaftsbeziehungen  von  Terti&rfossilien 
zu  präeisieren. 

In  raanclien  Geschlechtern,  z.  B.  PkurolonKt .  ist  es  fast 
unmöglich  die  benannt;en  Arten  des  slldlichen  Alttertiärs  selbst 
von  den  t}  pischen  T.okalitäten  zu  bestimmen,  und  lasse  ich  aus 
diesem  Grunde  vieles  neue  Mntciial  meiner  Sammlung  un- 
beschrieben, resp  unbestimmt,  bis  alle  beschriebenen  Arten  in 
kenntlicher  Form  dargestellt  sein  werden,  mit  welchem  sehr 
verdienstlichen  rnternehmen  Herr  T.  H.  Aldrich  in  ('incinnati 
gegenwärtig  beschilftigt  ist. 

Mit  Ausnahme  einiger  Formen  von  Claiborne  Ala..  bei 
welchen  diese  liokalität  ausdrücklich  angeführt  ist.  beziehen 
sich  die  folgenden  Beschreibungen  sämtlich  auf  den  Fundort 

1* 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—  4 


.Taoksoii  .'\Iiss..  o:enauer  juisj^ediiickt  aut  mein»'  Scliiclit 

an  diesem  Ovte.    Sjinitliches  erwiilmte  Material  ist  von  nur 

ji:esanimeU  und  befindet  sich  in  meiner  Sammlung. 

Oftstropodii. 

^iihnrhis  iiuutli  (fittjtilfin.s  h.  sji. 
rpaf.  1  KiiT.  1.  Ii».) 

\tm  den  di  t  i  uml  ein  lialb  rm<iänp:en  ist  der  letzte  von 
traiK'zl« innigem  (/uers<'linitl  und  hat  eine  scliart  Mb^eidattete 
Seite.  Die  ( )berspite  ist  weniff  couvex  und.  mit  Ausnahme  «-iiit  s 
sohwieliereii  Haiidcs  an  der  Sntiir.  .^l  iral  jcestreift.  Di»-  Basis 
ist  abgeplattet  und  aut  dein  Marjiiiialteile  sjdral  Jifestreift. 
Xabelgfeffeiid  und  lnnenlipi»e  schwielig  vei'<lickt,  eine  tiefe  Nabel- 
spalte überdeckend. 

Ojiercnlum  von  Xath-a, 

\*on  dieser  Art  von  J>eckehi  l)esitze  ich  mehrere  von 
Jackson:  ich  habe  aber  bisher  nicht  bestimmen  können,  zii 
welcher  Specie8  von  Natica  sie  gehören. 

(T«f.  I  Fli.'.  n.  .<ta.) 

Die  convexen  'SVindungeu  liegen  nahejsn  in  einer  Ebene. 
Der  Teil  der  Tmgi^nge.  welcher  sich  zur  Sutitr  lierabsenkt,  ist 
mit  sehr  dicht  neben  einander  liegenden  Spiralen  bedeckt.  Anf 
dem  nach  atisseu  fallenden,  grösseren  Teil  der  Windnngen  sind 
die  Spiralen  grösser  nnd  weiter  von  einander  entfernt.  Der 
letzte  l>mgang  ist  dnrcli  eine  aufgesetzte  Carina  gekielt.  Die 
Basis  ist  ebenfalls  gekielt  und  mit  schwachen  Hpiralen  gleich- 
mässig  bedeckt;  der  weite  Nabel  aber  ist  glatt.  Jülflndung 
gemndet-vierseitig. 

AebnUch  aussehend,  jedoch  nicht  nnbetrUchtlidi  verschieden 
ist  Solarhtm  pfarnntt  Lea  17^  von  Claibome. 

fSt'ft/oria  jicdilrnsls  //,  n^t. 
Tftf.  I  Ki>r  0  * 

Kmbrvunisclu'  Windnnsren  vier.  Krwach^ene  rmj?iin<re  mit 
starken,  geraden  EippeU}  ungefälii' zehn  auf  jeder  Windung,  die 

*)  Am.  JüUFii.  Sficnce,  .hdy  \m,  \\  24. 


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—   5  — 


sich  Uber  tlie  Ha^is  mtreckfii.  Die  älteren  riiipiiiffe  und  die 
Miiiidnng  mit  stArken  EudwUlsten.  Die  ( »bejfläclie  töt  dicht; 
bedeckt  mit  t'eiueii.  vertieften,  punktierten  S|»iralen,  welche 
iihulich  solchen  sind,  wie  man  sie  häufig  bei  AHuron  und  Httth 
findet. 

Stnlurin  KiiihtUni  n.  .sp. 
rrat.  I  Fig.  14.) 

Klein.  Zwei  aufgeblasene  glatte  Windungen  bilden  den 
Nncleu:;.  l'Ji'wachsene  Umgänge  mit  scharfen  Rippen  bedeckt, 
unireffthr  zwölf  anf  jeder  Windnng.  Diese  Kippen  stehen  ziemlich 
irerade  auf  den  jttngeren  Umgängen,  werden  anf  den  älteren 
aber  scbiü-ger  und  schliesslich  S-f&rmig  gebogen.  Basis  glatt, 
Mündung  oval. 

Die  Art  kt  nach  Herrn  Dr.  K.  Kinkelin  in  Frankfurt  a.  M. 
benannt. 

KtßfiüMt  (tnjtt'tv  it,  MIß. 
(Tftf.  1  J?%  XI.) 

Zwei  und  ein  halb  «rlatteu  enibiyonischen  Windungen  fol^fii 
sieben  erwarlisene  Unigänge  mit  starker  Skulptur.  Von  den 
fünf  erhabenen  Spiralen  sind  die  drei  unteren  die  deutlichsten. 
Die  zahlreichen  Tiansversali  ippen  sinil  dinnie  Lamellen,  welche 
welli-  ül>er  die  Spiralen  un<l  deren  Zwischenräume  hinwen- 
schreiten.  Sie  stehen  sehnig  nach  links  (Stellung  der  Schale 
wie  in  der  Figur).  Die  Wum  mit  derselben,  aber  obsoleten 
OrnanientatidU.    Mi'indung  oval. 

Das  Hauptkennzeichen  dieser  Art  sind  wohl  die  8tditti>pigen, 
welligen  Transversalen. 

MalhiUtu  feffttfaHü  Meyer. 
(Taf.  I  Fig.  12.^ 

Kijli.fui  t  i  '///Int    Mr..  Bull.  I.  Ala.Cieolojj:.  bitrvey         [k  (»s.  1  ;ir  II  Fiir..?. 

Das  abgebildete  Exemplar  von  Jackson,  uddus  i(  h  mit 
Kif/i.sia  minlnris  von  Ked  Hlut^'  identificiere .  hat  einen  link.<- 
gewundeiieu  Xucleus.  niid  iliese  Art  ist  desliall»  ni«  ht  als  l  'jjli^itt. 
sondern  als  Mtiihtlfhi  zu  Itezejchnen.  welfhes  (itiiiis  datnit  m1s(» 
auch  ITir  das  amerikaiiisch-atlanli.*iche  Teriiär  nachgewiesen  ist. 


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—   6  — 


Da  ich  der  1  <»i  ia  des  Nucleus  viel  Gewiclit  beilege,  glaube 
ich.  (htss  das  Genus  MaUtllila  nicht  uui  nicht  als  ein  Snbgeuus 
von  Tunilclln  atitzufassen  ist.  sondern  anch.  dass  es  gar  nicht 
mit  TnrrHrlhi  vpi  wamU  ist.  Idi  winde  es  eher  in  die  Xähe 
VüU  TurbuniUu  stellen. 

(kiostoiHta  n'ussiitpirata  n.  sp. 
(Tftfl  I  Fig.  18.) 

Der  liuks  gewundene  Nucleus  ist  etwas  im  ersten  er- 
wachsenen Umgang  verlxn-geu.  Die  erwacbseuen  Windungen 
siud  ziemlich  flach,  an  der  Sutnr  ausgehOblt  und  mit  ungleichen, 
ziemlich  starken  Spiralen  bedeckt  Colnmella  mit  einer  deutlichen 
Falte.   MQndnng  oral. 

Piuicturella  jttckmneim^  n.  sp. 
(Tat  1  Fig.  16.» 

Spalt  elliptisch,  etwas  vor  dem  Wirbel  ;xelegen.  Innen 
nuter  dem  Wirbel  ein  Septnm.  OberHftche  mit  starken  con- 
centrischen  und  mit  abwechselnden  Badialrippen.  Die  Kreuznngs- 
punkte  derselben  sind  verdickt. 

Vaecinn  attenttu  h,  vp. 
{T9t  I  Flg.  8.) 

Regelmässig  gekrilmmt,  an  der  Mfindnug  verengt.  (Quer- 
schnitt und  Mündung  kreisförmig.  Oberfläche  mit  Ringen  bedeckt, 
welche  nach  der  Mündung  zu  undeutlicher  werden. 

Oaectwt  solitariitm  Mr.  von  Vicksbui^  ist  glatt. 

CastellHtn  tior,  yen. 

Klein,  dickschalig,  oval-thurmfömig,  ant;  wenigen  Win- 
dungen bestehend.  Spitze  stumpf.  MOndung  durch  Ablagerung 
bis  auf  eine  kleine  rundliche  Oeflnnng  ausgefttllt,  ursprünglich 
mit  schwachem  Ansguss. 

Ein  ferneres  Kennzeichen  von  OMkHnm  scheint  eine  eigen- 
thfimliche,  (bandartig  abwittemde?)  Oberfl&chenschicht  zu  sein. 
In  Bezug  auf  die  AnsMlnng  der  Mündung  ähnelt  das  Genus  dem 
tertiären  Krplrritofuft  Aldrich  und  dem  liassischen  Pivive/nriioti 
Moore.  Auch  O-wsfwtioma  Morris  &  L^'cett  ans  dem  englischen 
Oolitli  scheint  nicht  unähnlich  zu  sein. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


i  — 


('(isti'lltini  n rille  u.  sp. 
«Taf.  I  Flgr.  16.) 

L'niiiiiuüv  fliiif.  coiivex.  die  oberste  Sclialt^uschii  ht  *;nin. 

Tch  halte  drei  KxHiinihirt*  <li>'H»'r  merkwünli^rcn  Form  «je- 
fuiiilt'ii.  Das  Oriiriiial  ist  t\n<  Liir)s>it'  dt  iselhiMi  und  zeijrt  iiUtdn 
die  ^rinit'  KarUe  iler  Dlit'rlliiclHMjsi  liii  hi.  wclclic  li^i  dt-ii  iiiidi'ni 
beiden  Stin  ken  bandartiir  alnjeM  ittert  zu  sein  m  lu  iut.  Die 
winzige  Oetfnuusf  desselben  ist  diirili  eimn  i!iorui«ren ?)  Deckel 
♦resclilossi'ii.  \i»r  der  AustiUliniL'*  dfr  Miiudüii^^  isl  dies^elbe 
auseheinenil  uiit  Ausguss  und  Na\»eliit/,e  versehen. 

Cnnirlltin»  jietirhttsi^s  {Me\er  &  Aldilch  liiss.)  n.  sp, 

(T«f.  Tpig.  4.) 

Zieudirli  scldank.  Zwei  glatte  euibryonisehe  Windungen 
bilden  einen  stuni|il«Mi  Nucleus.  Krwiichseue  Unigiin^e  mit 
starken,  schräjien  Kippen,  zwölf  auf  der  letzten  Windnnjj.  Die- 
selben werden  von  erhabenen  Spiralen  j^ekreuzt:  die  Krenzuugs- 
puukte  .sind  verdickt.  Mintdun<r  zii>mlie1i  eng.  AuRsenlippe  scharf, 
innen  stark  gezahnt.  Innenlippe  bei  erwadisenen  KxemplAi'en 
ausgebreitet  Unterer  Teil  der  i'ulnmella  mit  drei  Falten,  nach 
oben  in  StUrke  ünnehmend.  Anf  dem  oberen  Teil  der  Innen- 
lippe ist  eine  faUeiiflbnliclie  Erhebung:.  Aoltere  Windungen  und 
Mnndsaiim  mit  sehr  starken  AViUsten. 

(k/ottfofßoti/if  fnfMetttu  n.  ^p, 
(Tut.  1  lig.  6.^ 

l>rei  glatte  embryonisdie  MN'indnngeu  formen  einen  stnmpfen 
Xuclens.  Die  erwachsenen  Windungen  sind  gekielt;  der  obere 
Teil  ist  schwach  concav,  an  der  Sutur  etwas  aufgetrieben,  der 
untere  Teil  convex.  Die  :%el>arfen  Transvemlrippen  sind  anf 
der  Carina  zugespitzt.  Sie  werden  von  nndeutlichen  Spiralen 
gekreuzt.  Anf  der  Mitte  der  Colnmella  sind  zwei  starke  und 
über  ihnen  eine  dritte  kleinere  Falte.  Sutur  tief. 

Obgleich  ich  nur  jnnge  fCxeinplare  dieser  Art  habe,  trenne 
ich  die.selben  dodi  {«peciilsch  v*m  Wo«/oyw///.v  mMjutorhtffi«  Gabb, 
weil  drei  Falten  schon  in  jungen  StUrken  entwickelt  sind, 
wahrend  die  nicht  aus<rewachsenen  Kxeinplare  der  (-»abb'schen  Art 
in  meiner  Sammlung  keine  Falten  zeigen.  Ausserdem  ist  der  Nucleus 
vou  ti  tripUtftia  spitzer  und  die  Spiralen  sind  undeutlicher. 


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—    8  — 


Crnthiopsis  eotisfriein  H.  C.  Lea  sp. 

(w.  n  vig.  2aih  ssb.) 

nrebra  eon9iricia  H.  C.  Lea,  Aid.  Joani.  Sc.,  Jan.  1811,  p.  100.  Taf.  I  Fig.  18. 

Fi{?.  23a  stellt  ein  jnnges  Exemplar  von  C€ntfncp»iit  con- 
sfriefa  H.  C.  Lea  dar,  welches  noch  vier  embiyomsche  gerippte 
Windungen  erhalten  zeigt.  Fig.  23b  ist  ein  embi-yonisches 
Exemplar  derselben  Art,  welches  gerade  im  Begriff  zu  stehen 
seheint,  den  ersten  erwaehsenen  Umgang  anzusetzen.  Beide 
Stftcke  sind  von  Claibome  Ala.  Ich  mnss  es  als  einen  besonders 
glücklichen  Umstand  bezeichnen ,  das  embryonische  Exemplar 
gefttnden  zn  haben  nebst  einem  solchen  Stfick,  welches  die  Natur 
desselben  mit  Sicherheit  feststellt.  Denn  Ceritk.  eottsirkla  findet 
sich  fast  durchgängig  in  Fragmenten  olme  embryonische  Win- 
dungen, und  selbst  diese  gehören  zu  den  ^o'^ssten  Seltenheiten. 

Fimkt  fiUa  Meyer. 
(Taf.  I  flg.  10.) 
Fuiffur  füitw  )[r.,  .\in.  Jonn.  8cie»ce.  XXIX^  Jime  188&,  )i.  466. 

Die  Figur  ist  eine  Abbildung  des  Originalexemplai's.  Die 
Art  unterscheidet  sich  von  Fhnht  ntmiftHipinenm  Conr.  von 
Vlcksburg.  abgesehen  von  der  dichten  SpiralstreiAing,  mehr 
noch  durch  ihre  walzenförmige,  weniger  kugelige  Form.  Ich 
wiederhole,  das.s  die  jungen  Exemplare  sowohl  in  Form  wie  in 
Skulptur  die  Vicksburger  Ai*t  reprRsenüei'en. 

Das  (einzige?)  Exemplar,  welches  Herr  T.  H.  Aldrich 
in  Jackson  gefunden  hat.  besitzt  die  walzenförnnge  (testalt  von 
F.  filia,  aber  die  einfachere  Spiralstrcifimg  von  F.  Mitt»fi<t<i/>pif  i/sis, 
steht  al8o  zwischen  beiden,  obwohl  icli  es  wegen  seiner  Form 
eher  noch  zu  F.  ft/ia  stellen  würde.  Ich  habe  spedell  auf  jedes 
Bruchstück  in  meinem  Material  von  Taikson  geachtet,  aber 
niemals  etwas  anderes  *reseli(»n,  als  die  fein  gestreifte  Oberfläche 
der  typischen  F.  ftUa.  Vielleicht  entstammt  das  Exemplar  des 
Herrn  Aldrich  einem  Horizont,  der  nicht  piiiz  genan  parallel 
ist  mit  dem,  ans  welchem  meine  Stücke  herrühran. 

CpfUhiodenna  spiraia  n,  ap, 
(Taf.  I  Fig.  7.) 

Drei  und  ein  halb  embiyonische  Windungen  bilden  einen 
Xncleus,  der  deutlich  von  der  ersten  erwachsenen  AVindnng  ab- 
ge.setzt  ist:  Die  vier  erwachsenen  Umgänge  sind  etwas  convex. 
Sie  sowohl,  wie  die  Basis,  sind  mit  Spiralen  gleichmässig  bedeckt. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


VlrmoUmin  ('i)ssiii(iiini  ii.  ap. 
iTaf.  1  Yi^.  b.) 

Dfi  N  Ilde  US  besteht  aus  <lvei  glattiMi  luid  einem  {rerii>pten 
rui|i:ang.  Diese  L'ingünjie  nehmen  ziemlü  h  regelmässig  au  (.iiiisse 
zu.  Die  (  i  w  Hihsenen  Wimhiu^eii  haben  eiue  starke,  (trhabeue 
Sniralf  iialie  der  Sutur.  Knie  andere  starke  Spirale .  weiter 
uaili  unten,  maclit  die  Windungen  tasi  gekielt  ausseliend. 
Zwiseljcu  (lie>t'n  beidcii  l.oug-itutliualeii  befindet  sich  der  Sinus, 
(h  r  dun  h  deutliche  WcR-hstunistreifen  kenntlich  ist.  Der  Kest 
der  Windungen  ist  ebniialls  mit  cini'i»  ii  Sjuralen  bedeckt.  Die 
Münduu;.'  ist  sehr  eng.  Die  Ausseniii»pe  srharf,  innen  mit  zwei 
.starken  SiiiralfalLeu. 

Die  Art.  nach  Herrn  ('ossmuuu  in  l'aris  benannt,  ist 
ähnlich  PIrarotnntn  lufnits  Mi.  Die  hervorragendsten  Unter- 
schiede sind  bei  l*.  (ossnfotnti  die  gedrungene  Form,  die  ab- 
geplatteten, nicht  eigentlich  gekielten  Seilen  und  die  zwei  Spiral- 
talten  der  Aus.senlipiie.  Phnrnfntnn  hifaiis  ist  nicht,  wie  ich 
ursprünglich  vermuthete.  i!leulL><  Ii  luit  I'hin  otoiiia  imim  Lea  vy^., 
weJclie  schbmker  ist  und  einen  verschiedenen  Nucleus  besitzt. 
Wir  babeii  also  von  diesem  Tvpns  drei  Arten 

Pft^umtumn  unmi  T^ea  .v/>.       PI.  imshfuifim)  t'laiborne  Ala. 

[Hed  Bluti'  >ris8. 

PtvHfofwuft  ittftftts  Mr.      Vicksbui'g  Miss. 

Newton  SCiss. 

JimrotwM»  CtNwtuttiiut  Mr.  tfackson  Miss. 

S/fffiofft  ror//nf('iifa  u, 
<Taf.  n  Flg.  IB.) 

\'erlängert  kegelfbnnig:  gerade  oder  schwach  gebogen, 
i^uerscliiiitt  kreistVn-mig.    Spitzes  Ende  mit  Aut'treibung. 

Diese  Art  ist  seltener  als  Stffh'ola  itimplex  Mr.  V(»u  der* 
2$elbeu  Lokalitat. 

(Tftf.  ri  Fig.  17.) 

Selilanker  und  starker  spiralig  gewanden  als  Ikivimntu 
tuffHettHfi  Mr.*)  von  Bed  Dlnlf;  auch  fehlt  die  Anfbreibnnfr  an 
der  Spitze. 

*)  BllÜ.  T.  (ieol.  Sumy  Ala.  im,  \h  79.  Tai:  3  Fig  13. 


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—  10  — 


Diese  AH  dttrfte  typischer  für  das  Genus  Uocivonin  sein, 
als  die  nierst  von  mir  beflchriebene. 

liMtt«llibniiiir1iiaUi* 

KttenUt  tiwriilhnalh  (Me^'er  9l  Aldrieh  mssj  i». 

(TW:  U  Fi».  2.) 

Klein,  dreieckiir.  «xinvex.  Vorder-  und  Hinten*and  ziemlicii 
gerade.  SchloRSzfthne  vom  Wirbel  ans  xnnelimend.  Wirbel  klein, 
i^nnnla  gross,  znngenförmig.  Oberflftclie  mit  wenig  deutlichen 
Kadialstreifen.   Rand  gezShni>l(. 

Mntliolii  ti'inii.s  u.  sft. 
,Taf.  11  Fi-.  7.» 

Liiimlicli  uva).  Imncliiii.  ^tieuilicii  regelmässig  gewölUt,  <Uinn. 
perlimitt» Mirliinzeiul.  \\  irli»  !  klein,  «ranz  vorn  hV-'j-cnd.  nach  A'om 
«renehtet.  Schloss  zalinlns^.  mit  einer  Schwillt'  unter  dem  Wirbel. 
Oberfläi'lie  mit  conrciitrisc  heu  AnwaclissireitVn. 

lili  hal)e  nur  das  hesdiädigle  ahjfebihlett'  Kxeinplar 
;;emuilen. 

J^ttvMtfit  utiiottttttiiipiftmit  (Meyer  &  Aldiich  niss.}  «.  xp, 

(Taf.  II  Fig.  1,  iR.  lU.j 

(lerundet.  banrhig,  Kieinlicli  dftnusclialig.  fwsi  gleicliklapplg, 
innen  perlmutterglänzend.  Reclite  Klappe  ndt  einem  abgeplattel- 
coniscken  Zahn.  Linke  Klappe  mit  einem  hinteren  lamellaren 
Seitenzahn.  OberUftche  dicht  bedeckt  mit  kOmeligen  Erhebungen, 
welche  radial  angeordnet  sind.  Wirbel  nach  vom  gewendet,  glatt. 
Hinterseite  kaum  gekielt.  Mantel-  und  Mnskeleindrttcke  undeutlich. 

AsUirh  Mnmoi'n.st.'i  ti.  ,sp. 
Tftf.  II  Fij,'.  Ii 

Klein.  cniiM'X.  iniL;U'icliseiti«r-iln'ie('ki«: :  \  fiili-alraiid  stark 
und  regelmässig^  livki  inmnt.  K'crlite  l\l<ii»i»e  mit  zwei  divcrjirierHi- 
(len  Canlinalzähneii  und  »'inem  vorderen  SeitiMi/alin.  l)it'  zwei 
( 'ardinalziihuc  der  liriki'U  Klappe  siud  sein-  nnj^leitli;  dei-  eine 
ütark,  dreieckipr:  der  andere  sein  klein  lamelleiili'uiiii;?.  fast  hori- 
zontal. Muskeleiutlm«  ke  nval.  .Manu  li  iu  ti  lu  k  ^unz.  ( )hei fliiclie 
bedeekl  mit  starkeu  cmhi  euiriselieu  Kippen,  i^uiuik  lanzt-ttlieh. 
liand  innen  scliwaeli  {z-e/.iihnelt. 

Fiiudot't  ( laiburne.  Ala.  Muiu'oe  Co. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—  11  — 


Asitntc  (Miri'tNnriisl  sn/ßfMirifi  it.  sp. 

Klein,  zugespiul-dieieckig.  ^^"t'lli<I■  (-(»uvex.  abci  iiiclit 
ruiHi»nmiei't.  Linke  Kla]»i)e  mit  einem  dreieckigen  (  anlinalzahn 
und  einem  leisten fihiiiitien  hinteien  SeitenzaUn.  Die  Cardinal- 
zillme  der  rechten  Klappe  sind  divci  liierend,  ungleirb.  der  vordere 
schwach  entwickelt.  Mu.<keleiudri\cke  oval.  Manteleindruck 
«ranz.  Obertiäche  mit  starken  concentrisrhen  Kippen.  Lunula 
•rross,  glatt,  zungenförmig.    Kand  innen  gezähneli. 

Claiborne.  Ala. 

In  Foi*ni,  Orusiiie  nud  Zähnelung  de»  Hände»  ähnelt  die 
Art  der  Mirroiiteris  MÜttttMitta  Lea,  welche  abei*  auf  den  ersten 
Blick  diircb  ihre  Kadialrippnng  lienntlich  ist.  Der  MkrmHeri*( 
minor  T^ea  ist  die  Art  in  Be%n^  auf  die  starlie  coucentrische 
Derippung  ühnlich.  dodi  ist  if.  suhparm  kleiner,  sdimftler, 
oonvexer  nnd  liat  einen  j^ezllhnelten  Kand.  Miffoittrris  ftarra 
I^ea,  wie  die  zwei  ebeiigenannten  .Arten  auch  in  Claiborne  Yor- 
kommeud,  ist  zwar  im  Allgemeinen  recht  remdiieden  aussehend, 
tast  dnrcbgnngig  breiter,  flacher,  grosser :  doch  scheinen  diese 
Verhftltnisse  zu  variieren,  dass  sie  keinen  dnrchgi'eifenden 
Unterschied  bilden.  Hingegen  ist  nach  meinem  IVlaterial  der 
Unterschied  in  der  Rerippung  so  auflallend  und  eonstant,  dass 
ich  dazu  geführt  werde,  die  Formen  als  zwei  nahestehende 
Arten  zu  trannen. 

Etfidn«  WhitfidiU  Meyer. 
(Tal.  n  Fig.  &) 

Ersinn  Wkit/kkfiHi.,  BnlL  I.  Oeol.  Sivmy  Als.  1886,  p.  HÜ,  Tut  I  Fig.  29. 

Das  Originalexemplar  von  Claiboine  (linke  Klappe)  ist 
anscheinend  ein  etwas  junges  Stttck.  Von  Jackson  besitze  ich 
nun  beide  erwachsene  Klappen :  Taf.  II  Fig.  B  stellt  die  rechte 
Klappe  dar. 

Knftittti  Xitte/i  it.  itft, 
'  (TAf.  II  Fig.  9.) 

(^ueroval.  selir  ungleichseitig  und  bauclüg.  Wirbel  hinten 
gelegen,  (d>solet.  Hinterrand  abgestumpft.  Reclite  Klappe  mit 
einem  horizontalen  laniellaren  Hanptzahn.  vom  Wirbel  am  nach 
vom  jrclegen,  und  zwei  kriUtigen,  leistenfönnigen  Seitenzähnen. 
Mnskeleindrticke  oval.  Manteleindruck  ganz.  Oliei'fläche  glatt, 
mit  Anwadisstreifen. 


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Venus  JaehKMietMtif  ».  «p. 
(Tkf.  II  mg.  4.) 

Ziemlich  «Uckselialig,  wenig  convex,  dreiecki^r^oral.  Mautel- 
«indruck  mit  karzein  Sinus.  Kan<l  Innen  gez&hneh.  Oberfläche 
glatt,  niit  Auwacbsstreifen.   Lnnnla  nndentlich,  znngenförmig. 

Ick  liabe  mir  das  abgebildete  Exemplar  geftinden. 

( lasliot  In  IC  II  II  .sff. 
/rat".  II  Fiir  II.  IIa. 

])U'  aby:eltil<li'te  Tföliic  von  i'laibunie  belracliU-  irli  als  /ai 
einer  (iastrocliat^iiidc  iielnuiir  Kior.  Ha  zeijrt  die  vprm iissevte 
Oeffuung".  l)e?»lia  \  (  >  hildet  t^iiie  ansclieineiid  iilinlielie  Holire  als 
ZQ  (luslroi  Innitii  <i m juilhi i nt  LaiH.*)  g:ehöii«r  iil». 

<'oniad  hat  «diif  ( ln-l  nulmfiiii  Inrrn'^'' \  von  (  lailiMiiu'  lic- 
.sclirieben.  Au.s.serdt'»ii  habt-  i*li  ein  Kxenndar  ein»'!-  aiidri-eii  Art 
Voll  Claiboriie  schon  liinpere  Zeit  in  meiner  Sanniilnu;:  untt  i  dem 
Nanieii  ( iaslntf  lnii'un  .siihhifKitiitn  n.  s/t.  Sie  ist  dadurch  charak- 
terisiert, dass  sie  wie  (ia.^h oi hm  u<i  liijuulila  W  at.*''  ' (  <lurch  eine 
rnibonialfurelie  zwti^iciiilt  ist.  Ich  liabe  die  Art  niehl  ab- 
gebihlet,  weil  es  möglich  sein  wird  ein  besseres  Exemplar  zu  linden. 

Aiiiielidae. 

Spinn  Ins  /imfrin'cs.sti  n.  sf/. 
iTaf.  II  J'iu:.  12.  I2a.f 

Sclieil)enrorniii:  aufgerollt:  die  W'iiidunfien  beriihren  bieh 
und  sind  sein-  stark  depress.  Oberfläche  mit  gebogenen  Au- 
wachsstreifen. 

Die  Art  hat  keine  Aehnlichkeit  mit  SpiKnin.s  ttihunrlla  Lta 
Von  Claiborne.  deren  Wintlnngen  frei  Hiind .  .schnell  an  (irösse 
zuueiimeu  und  von  ta.st  kreiäiVirmigeni  (^uerüchuitt  sind. 

j!4;kliioderuiuta. 

JCt'hiiwrf/nnms  nirrnh'oitnfis  u,  atp. 
Tat.  II  Fig.  21.  21:«  ^ 

KlHptisck,  taKt  kreisfiirmig,  abgeplattet.  After  ziemlich 
Mab  dem  Rande. 

♦)  Deslinye«.  Aiiiin.  <*.  vurtvl».  I.  p.  Ur.\.  Tal  II  Fi<,'.  iö.  26. 
**   Am.  .Toiini.  SrioiuT  I   2.  serie.s  i>.  212,  Tat'.  1  V'ii;.  b. 

JJeslift^e*,  Auiin.     verteil.  1..  p.  102.  T»t.  IJ  ilg.  ID— 21, 


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—  13 


Claiborne  Ala.  Jaekson  Miss. 

Bunder  und  abgeplatteter  als  Krhiuot-ymumt  Hujrleytmm 
Mr.  Ton  Claiborne,  ancli  ist  der  After  kleiner  und  weiter  vom 
Rand.  Das  Original  ist  von  (laibome.  Ein  Exemplar  von 
Jackson,  welches  ich  zn  derselben  Art  stelle,  ist  elliptischer. 

Oirripedia. 

Baiaum  sft. 
(Taf.  II  Pi^.  Id— 13e.  14.  14ii.) 

Baiannsklappen,  obwohl  nicht  liaufig,  gehrtren  doch  nicht 
zu  den  Seltenheiten  in  (laibunie  nnd  aucli  in  Jackson.  Das 
ai|f  Taf.  II  Fig.  14,  14a  abgebildete  Kxeniplar  von  Jackson  ist 
aber  insofern  interessant,  als  es  das  einzige  mir  bekannte  Stfick 
mit  vollständiger  Wandung  ans  dem  Tertiftr  Mississippis  und 
AUbamas  ist.  Ks  fehlt  jedoch  auch  ihm  das  Opierculum  (Scutnm 
undTergnm  ),  nnd  da  ich  aus  diesem  Grunde  das  Stfick  nicht  gehörig 
nnter  die  wohlbeschriebenen  bekannten  Arten  einreihen  kann,  so 
will  ich  fss  nicht  als  nene  Art  l»eschreiben.  Es  scheint  ähnlich 
zu  sein  dem  earopäischen  eocaeiien  Ihtlanm  itntjtfifonms  Sow.*) 

Taf.  II  Fig.  13, 13a,  13b,  13c,  ebenfalls  v<in  Jackson,  geboren 
anscheinend  als  Caiina,  Bostrum,  nnd  Lateralia  zn  einer  Art. 
Die  Wände  sind  bei  allen  glatt,  von  blaugraner  Kärbnng,  innen 
gestreift,  Radien  nnd  Alae  sind  klein.  Es  ist  vielleicht  dieselbe 
Art  wie  Fig.  14,  welche  rauhe  Wände  liat. 

Morton  hat  einen  JtaUinm  iwreyrium**)  an^;  dem  eocaenen 
Kalk  von  Sfid-C'arulina  lu^sclirieben  und  Conrad  einen  IhUrntt» 
kMmüii^**)  von  Florida.  Vom  Standpunkt  t-iner  grnndlicheren 
Systematik  di^r  Ralaniden  ans  sind  dies  jedoch  Namen  ohne 
Charakteristik. 

SfcnliteUttm  ttithqmtdmhntt  Mr.  &  Aldr, 
<Taf.  II  Ffg.  15.) 

Senilen  HUI  Hnb'iiimUnfmn  Mr.  A  -Vldf. ,  Jünim.  (laciu.  Sdc.  Nat  Hi*t 
My  \m\.  p,  44i,  Taf.  II  Kifj.  2.'». 

IHt^se  Art.  bis  jetzt  nur  von  Wautubbee  Miss.,  nnd  nur 
durch  ihre  (^arina  bekannt,  kommt  anch  in  Jackson  vor.  Die 

*)  Darwin.  F«mU  Balwiiclae,  Puhl.  Pal.  Soe..  London  1856,  p.  M 
Taf.  IT  Fi<f.  4. 

*♦)  Morton.  Orrraii  Hern,  ("retac  Gro«p  1H:54.  p.  72,  Taf.  X  Fig.  6. 
♦♦♦)  Am.  Joiint  Siicnce,  II,  2.  s^ries,  p.  400,  Fig.  4. 


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14  - 


Figaren  reprftsentieren  Scotom  (15  s).  Tergiiin  (15  tK  oberes  Latns 
(15  n.  \.)  and  Oarinallfttns  ('15  c.h)  in  nattlrlicher  OrOmie  von 
Jackson. 

Cariua  tiiier  Leim<li<le 
Taf.  II  11.  IIa.  Hb  » 
Das  in  tii:.  11  :il»L^»'l)il«lrif  Kxcnii>lar  von  .lacksuii  ist  sym- 
metri.sch  und  el\va>  dun  liMheiinMül.  Es  ist  *r»'l)'>jfon .  wie  die 
Seitenansiflit  dla)  zeifrt.  Aiit  «U-r  ("oncavität  der  liipjrunp:  ist 
es  cuiivex  ^ekriuniiit.  so  dass  sein  (/iiHrsclinit!  tU-v  dmcli  III) 
dargestellte  ist  Fijr.  11  ist  die  An.'^iclu  dt-r  ronvex-geknmimien 
Fläche. 

Ith  keiiiu'  keint:  derartig:  beschattVne  Cai  ina  einer  Lepadide. 
kann  das  Fossil  aber  auel)  nie  hi  als  accessorisdi»'  Klappe  einer 
Muschel,  oder  als  sojist  etwas  anderes  antlasscn.  Ich  gebe  die 
Ahbildunj^  in  d»  i  H«>ttnnng:.  dadnrrii  über  die  Natur  desselben 
aufgeklilrt  zu  werden. 

(Mracoda. 

('yl}ip.rr  u'ississ/'ppf'rft^-is  n.  sp. 
(Taf.  II  Fig.  20.  20i«.  201».) 

AelinliVh  f't/fhrrr  sfrfalo-pnuctntn  Roemer  .vyi,.  aber  weniger 
(-yliiuhiscU  und  in  der  Mitte  antgetrieben. 

fifikere  jarkisoitrnsift  v.  äj*. 
(Tftf.  n  Fig.  19,) 

Von  refrelmAiisig  gemndeter  (Teatalt.,  viel  schlanker  als  die 
vorige  Art.   Oberfläche  ziemlich  prleichmflmig  gerippt. 

('uthrrif  sft. 
(Tat  II  Fitf.  18.' 

Sehr  klein,  rcfrelmässig  gerundet,  Oberfläche  undeutlich 
punktiert,  sonst  glatt. 

Vertebrata. 

Kophrffjr  mlsslssippintsh  ii.  </eit.  et  «.  «;>. 
(Tnf.  n  Fiir.  22a.  221..  22c.' 

Das  anter  diesem  Namen  abgebildete  Riickenwirbelfragment 
««cheint  einem  Vogel  anzugehören:  hierfür  spricht  die  zdlig- 
poröse  Beschaffenheit,  die  Form  nnd  audi  die  Grösse.  Von  der 


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-~  ID 

Oberfliiclie  tles  W'iilulkr.riu  is  ist  auf  beiden  Seiten  nur  ein 
geringer  Teil  erlialtiii.  sd  dass  sicii  die  Form  (biselbeii  nicht 
feststellen  liisst.  Der  AVirbelkörper  selbst  ist  < ouipriunert.  unten 
gekielt  und  l>esitj;{t  concave  ReitenflHrhen.  Her  Xenralkanal  ist 
gross.  J)it'  vordere  Zygaiiophyse  iz)  steht  vertieal.  Die  Facette 
fiU'  den  Ivujit'  der  Jiii)i»e  ilu  ist  deutlich,  drt'ieckig-oval.  ziemlich 
concav  und  setzt  sich  nicht  zum  niklistcn  A\  irbnl  tort.  Die 
Facette  fi'ir  das  Tuberculum  der  Rii)i»e  (ti  mit  dem  «^uert'ortsatz 
ist  t)val,  convex.  Tun  zwei  Dui  ihb<dirunpt'n  der  Seite  scheint 
die  hintere  Hir  den  Durchtritt  eines  Ner>>n  ans  dem  Xenralkanal 
bestinunt  zu  sein. 

Ich  fand  diesen  Wirbel  im  eoi  aenen  Sand  von  .lacksun  Miss, 
und  gebe  ihm  einen  Namen,  um  diesen  innnerhij»  interessanten 
Fund  nfiher  bezeichnen  zu  können. 


Drei  der  soeben  erualnitt^i  trülier  v<ni  mir  beschriebenen 
Arten  mit  eingerechnet,  gebe  ich  in  Folgeutb  m  eine  Twiste  solcher 
Species  V(»n  lacksnn  Miss.,  welche  bisher  nicht  von  dieser 
IjOkalitiit  bi'kannt  geworden  sind. 

Dnttalhan  i-niisisslnntni  Mr.  &  Aldi*. 
Sohri/tiff  cnttcelltifiiiii  JiBÄ 
('nurrlhirin  jniira  l>ea. 
Sralftritt  trifiinfftmuia  Conr. 
TurrilrUn  vanunln  H.  ('.  IjOA. 
M(ii)iildn  K'fjiihtris  Mr. 
Oljrlf'srt/s  rh  i  ntus  j^ea  *p. 
Ohc/isrits  nicJfinvlhis  JiCrt  «p. 
liissmi  siilcntn  T^ea  *^*.*) 
yiifni  fitsnHlps  Lea. 
CntuutbrUa  tuiririih  Whitf. 
^ '^n'thiopsis  ronf<frfrff(  H.  C.  Lea  sp» 
Pit  iirnfoma  tautulu  Conr.  rar. 
Mri/tf/ih'fi  nien'dififtffh's  Mi'. 
Xfohiiirlla  farn'pJIrnfß  Gabb  IW. 
SraphanHi I  /ir/nnis  Aldr. 
Lrdft  pHlcht ri'inKi'f  Lea. 
Ltifrim  ÜHiithi  Mr. 

*>  Ihinthm  sttlcaia  Lea.  Der  Nncletui  «Ueser  Arf  itit  reclit«  gewunden. 


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—  16  — 


Litetna  OkUbomensis  Conr. 

Eryehw  WkitfieltU  Mr. 

Gmildtfi  ptfgmaea  Cotir. 

Mkromem  minor  Lea  .vy>. 

Mif  romri'is  whutfis^mn  Lea  x/i. 

TrUhui  plana?  Iiۀ. 

Teiiüfd  ilniDicopsls  Conr. 

Vrnrn'card/a  tiff.  }fooreana  Habb*) 

Sihililhi'f  oii/onyti  Conr. 

Vvrllcordia  eocrnsis  liailgdon  /•/»i*. 

I't'/f'jt/o/Hff  coinplimiti  Jfr. 

HtoUw  mitwissiiipiciisi.s  f  Mr.  »S:  Aldr.  **l 

Sfatitel/ftnt  mltqundralum  Mr.  &  Aldr. 

Herr  T.  H.  Aid  rieh  hat  Adf^rbh  hevin  Mr.  in  .Taßkwm 
(Cefnnden,  welche  Art  ich  nicht  von  dort  besitze. 

Die  Kuiaiainift'mi .  weklie  icli  im  Alttertiär  Mississippis 
und  Alabamas  «resammelt  liabe.  abse^^ehen  von  (hbifoifhs*^*), 
sind  nach  der  Hestininiung  von  Herrn  A.  Woodwaid  in  New- 
Vork  die  folgenden  : 

Sfiirolofttfftfn  Inijtns.sa  Tei'quem  .Tackson  Miss. 
S//irohf'>»//i/a  phttulntn  l>nm.  sp.  Jackson  Miss. 
Spiinlorulhia  ifuuiaf  Czjzek  ap.      .iackson  His». 

*)  Miaumcn."  ,'ia,cx  Mr.  J.  Geul.  Siirve.v  AU.,  188t>,  p.81.  Taf.  III 
Fig.  22)  Tain  Bett  ^fi*  in  Claibunie  bt  eine  gans  jnttK«  Venrrirttnlia^  vielleicht 
XU  obiger  Art  «reliilritr,  luifl  ziehe  icli  liiennit  die  Art  Miftnairritt  »rnrx  gnu« 
imriick. 

Sfffoff/nti/'t  ■'  itfiMtiis.sifipii  itni-i  Mf  iV  AMr  VAn  Frnirtnrnf  nii'bt  i^toh)» 
j;«*iiug  Ulli  zu  eut'5chei<leu.  ob  es  in  allen  lieziobungt'ii  mit  deui  ()rigiuai  von 
Newton  Mim.  ftbereuistimmt.  —  Petihnyes  stellte  eine  Shnliehe  Art  (Phohit 
thitrtMpfn  De»li.,  Desli.  An.  m.  rerteb.  T,  p.  141,  Taf.X  Fig.  4—6)  tn  PhoUtt  nml 
da  mir  mein  Freund,  l>r.  O-^rar  Boettgor,  mitteilt ^  dass  or  geneijft  ist, 
dii'  ,Xi//'>jili>i</r,  r-  iih  I'/tohs  zu  bfiTennpii,  svhv  ich,  nameutücii  auf  die  letatere 
AiUoritiit  hin.  die  Art  unter  dieser  liezeii  linmii:. 

♦♦♦)  Während  des  Dnickes  dieser  Arbeit  t-rbielt  ich  von  Herrn  T.  H.  Aid- 
rich  ein  Exemplar  einea  Ton  ihm  im  Claibomer  Sande  geAmdmen  Arbitoids 
ztur  Ansicht  mgeBohickt  Ich  zeigte  daaselbe  Heim  A.  Wo  o  d  w  a  r  d  nnd  dieser 
erklärte  da»  Stück  nach  eingehender  niRkroskopischer  nnd  inikro-skopischer 
Untersuchung:  aU  (hhHoiffrx  ]fni)frfli  tlort.  Es  ist  also  doch  sowohl  Jackson 
wie  Claiboroe  Fundort  für  OrbitoitUn. 


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—  17  - 


MHiitlinn  ohlotiiiii  ^ioutHg.  sy;. 


(Jackson  Miss. 
Ivicksbnrg  Mü;s. 
Miltolhift  reumln  Karres  np.      Jackson  Äliss. 
Mihob'itfi  pff(ßwtt€ü  Kenss  sp.  Jacksun 
MmoliuabieorniH  Walk.&  Jac.x/^.  Jaclcsou  Miss. 
Milifiliua  puit'hc//a  d'Orb.  Jackson  Miss. 

Jltfiolina  Haxorum  d'Orli. 


narnlhm  rowwtniis  (VOrb. 

Clnnilinn  fißiuihha  Hailtken. 
Tertnlarin  ngyhtihmm  d'Orb. 

Xodfmtrift  olttitpta  Linn^  ttp. 


fyisfpUttrh  caif^r  lAtiwk  ftp. 


.1  ackson  Miss.  {§elir  häuf.) 

|{'laibt»rin'  Ala. 
iKed  Blurt  Afiss.  ' 
K.  a  lUiitr  Miss. 
Ked  Blutt  Miss. 
Red  Hlutf  Miss.  - 
A'i(*ksl)urg  Miss. 
Jackson  Miss.        ,   .  . 
Claihornp  Ala.  .    .  .•  -> 
IRed  Jilutt  Miss.  , 
lVicks!)iirg  Miss..  - 
(yiAtelf'irifi  f^tp/l/osa  Vicht.  ^yUA].  ^i\ckso^\  Mi.ss.  ,  . 

TruNenfii/i/ia  Ifai^liuf/n'f  ä'Orh.  fiji.  jAckson  Miss,  ..  -  '  . 
(kperculinn  iniHpItmufa  var.  tpn- 

ntthsft  |je3'merie.  Jackson  .Miss.  . 

Pni'hria  sifhavncn  (  arpcntcr.  J.icksou  Miss. 
Ausserdem  kann  icli  die  >rilieilung  von  Herrn  AM  rieh, 
dass  (h/fi/off/rs  in  Jackson  vorkommt.*)  bestätifren.  Hinges:eu 
Jiabf  ich  meine  .Aii^alu*  von  < irhitoiflc.s  in  ( 'laiborne**)  xxi  be- 
rirlitiiTHii.  hie  zwei  betrelk'iiiltMi  Kxomplare  sind  Sclialenstiu-ke, 
die  s(i  täuschend  zu  der  bckauiittMi  Form  znut-rnlh  sind  .  das.s 
se-Ufst  Herr  .\.  Wood  w  a  rd  au  die  i>rbitoide.>-Nainr  w niiiistt-ns 
eiin  s  d(  I  S»  lb(  11  «jhiubte.  bis  die  wahre  Natur  der  Stücke  .durch 
Autbreclieu  eutücliieden  wurde. 


Atneriranus 


Herr  Aldri(  'i  liat  ein  Fossil  von  Jackson  als  Trifons 
f***)  bf^srln  leben.  Später  nannte  er  die  Art  lieftt'ofoufft 
.{uirriran(i  \  \.  Irli  glaubt',  dass  dieselbe  ein  neues  tienus  be- 
dingt, für  welches  ich  den  Namen  Sitti^UeiUi  vorschlage. 

.Toani.  Cittcinn.  iioc.  Nat  Hlit:  Jaa. 

'.    ♦*>  Am.  .Tourn.  ^^oieme  XXX  p.  69.  70.  •     "      /    ■  ' .  • 

♦♦♦j  Jouni,  t'incim».  Snc.  Nut.  Jlist.  Jiily  IBKT).  , 
■\)  (icnltig.  j^uivey  Alabiuiui  JJull.  1,  .188<>  u.  29.  Tat.  l,  Fig.  ,.lü.. 

2 


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—  18  - 

Simsirefki  n.  gen. 

Tiinksprewuncli'n ,  dicksdialig,  gcthilrmt,  abtir  aus  ver- 
hält iiisniässig  wenig  Windungen  besk'hend.  Umgänge  orna- 
mentiert. Mündung  ziemlich  eng,  mit  Kanal.  Xucleus  warzeii- 
fbrmig,  aus  nur  zwei  Windungen  zu&ammeugesetzt.  Aussenlippe 
mit  8inasäUulicber  Ausraudung. 

Obwohl  ein  dgentlicher  Sinus  nicbt  vorliaiiden  ist,  so  ist 
doch  wegen  der  Ansrandung  der  Aussenlippe  das  Genus  wohl 
zu  den  Fleurotomiden  m  stellen. 


Ich  habe  kfindich  Gelegenheit  gehabt,  die  im  American 
Museum  of  Katural  Histoi'y  aufbewahrten  Originalexemplare  der 
von  Prof.  A.  Heilprin  in  den  »Proceedings  Academy  Natural 
Sciences*,  Philadelphia  1879,  p.  211— 216,  beschriebenen  Arten 
einer  genaueren  Untersuchung  zu  unterziehen  nnd  gebe  in  Fol- 
gendem meine  Ansicht  fiber  dieselben. 
Si^armm  strhio-granuMmm  Hlp.  SSoHarittm  Mmatutn  Conr. 
Naiiea  bmäifiUa  ,    »  XatimmagnO'UmbiHeaialjtiSi. 

TomaUMa  hieinda  ^   ^Adnemi  Hneatm  Lea. 

0do8iomia  kievigata  „   »  OheHsetw  mehneUua  Lea  sp, 

DdpMnula  ttohrotden  „    =  Solarium  elegnns  Lea» 

Temostama  rotula  ^   «  Solafium  depressum  Lea  »p, 

FkuroUmia  imignißra  ,   »  Pleurotmaa  nana  Ijea  9p, 

RatteUaria  Whiifieldi  ,   ^  OprUhium  rinehim  Whitf. 

Metosioma  rugOM  «  CerithSoderma  prima  Conr. 

QmuB  puldierrimits  ,   » Pkurotoma  np, 

Meitmia  Cktibommsi«  Hlp.  und  Bissoina  pUtatO'varicoaa 
Hlp.  halte  ich  f&r  nicht  vorher  beschrieben,  erstere  Art  jedoch 
nicht  fllr  eine  Melam'a,  sondern  f&r  ein  ächt  marines  Genus, 
augenscheinlich  Ckemnitxiaj  soweit  sich  dies  bei  der  fehlenden 
Spitee  bestimmen  Iftsst.  Ueber  Pisania  btieeinifonnis  Hlp.  habe 
ich  mir  eine  bestimmte  Ansicht  bisher  nicht  bilden  könne». 


Taf.  I,  Fig.  17,  18,  19  repräsentieren  l^ilarium  triiiiulmn 
("onr.  von  ^'icksbllrg.  Snlnnfun  hrUastnnhtw  Conr  v<>ii  Jackson 
und  Solarium  Henrici  Lea  von  daiborne.  Die  drei  l  'nniu  ii  sind 
verschieden  genug,  um  sie  ab  verschiedene  Arteu  uuterädi<iide& 


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—  19  — 


zu  lassen,  und  doch  unleugbar  nahe  verwandt.  Die  Stücke  selbst 
sind  in  dieser  Beziehung  wohl  überzeugender  als  die  Abbildung^en : 
die  Art  in  Jackson  variiert  etwas  nach  beiden  Seiten.  Im  ^Ameri- 
can Journal  of  Science",  1885.  XXIX  p.  463,  habe  ich  meine  An- 
sicht au.sgesprochen ,  dass  unter  der  Voraussetzung,  dass  die 
Abla^^erniifrfn  von  Vicksbnrg.  Jackson  und  *  laibome  aufeinander- 
folgenden Alters  .sind,  was  allgemein  angenommen  wird 
(welrhe  die  iUtfste  ist.  ist  hier  ohne  Rplang).  dass  unter 
diesfr  Voranssetyauig  direkte  Abstammung  die  wahrscliein- 
lichste  Verwandtschaftsweisp  rlor  drfi  Fdinicn  ist.  Da  meine 
Ansichten  in  dieser  Beziehung  melirta»  Ii  nicht  richtig  aufgefasst 
worden  sind,  so  sei  es  mir  gestattet,  dieselben  hierzu  fomiulieren. 

1.  >ls  ist  eine  That.sache.  «lass  in  verschiedenaltrigen,  auf- 
einanderfolgenden Schichten  des  Alttertiars 

a)  dieselbe  Art  unveründert  wiederkehrt» 

b)  dieselbe  Art  in  VarietMten  auftritt, 
e)  .sehr  nah  verwandte  Alten  auftreten. 

i^eisi>iele  hierflir  finden  sieh  im  amerikanischen  und  Iran- 
zösisdien  Alttertiar.  •)  auch  das  deutsche  Tertiär  ist  nicht 
ganz  (ihm  R^Msjut-le. 

2.  Wenn  aiii  Ii  nirbt  flu  jHdeu  eiii;celiien  Fall  mit  Bestimmtheit 
zu  beliaupten.  so  kHiiii  man  (Joch  im  All^^enieinen  annehmen, 
(lass  direkte  Abstainnumg  in  diesen  Fallen  die  wahrschein- 
licliste  \'erwandts(;haft8beziehung  ist. 

*)  Siehe  Am.  JoQfn.  i^c,  1885,  XXIX  p.  467, 
Am.  Jotm.  Se.,  1886,  XXX  p.  151, 

Am.  Natnrahat,  188«,  p.  637. 
nbtjleich  ich  wohl  der  Erste  hin,  der  diesen  Punkt  mit  ganz  besonderer 
Bet^>nnn(i:  hervorheht.  findfn  wir  doch  %.  B.  Hcbon  Lyell  da»  Folj^ende  sagen 
(.Princ.  of  Geology,  Am.  Ed.,  Pbilad.  vol.  II,  p.  377);  ,A  corions  ohser- 
Tftüon  liM  beett  nmde  bj  U.  Deshayes,  in  reference  toihe  cbiuiges,  wlüch 
ene  ipe(eiet,  tbe  Otrdium  pentUmtm,  ht»  nndergcme  dnriiig  tho  kuig  period 
of  its  existence  in  the  Paris  basin.  Different  varieties  of  thb  Cardmm  an 
rbaracteristic  of  diflferent  <trntn.  In  the  oMor  santl  nf  the  Soissonais  (a  marine 
formation  underlying  the  nufular  heiU  of  the  <aliaire  gros.sien  this  shell 
acqoires  bat  a  small  .voltune ,  and  has  many  peeuliaritie.H ,  which  disappear 
in  tbe  lowest  beds  of  the  calcaira  growiier.  In  theie  the  ilieU  attafn*  ita  flill 
nie,  and  many  pecnliarities  of  fono,  whtch  are  again  modifled  in  tbe  upper- 
most  beds  of  tbe  calcairc  gro<)»ier:  and  tbese  last  characterf;  are  pre^erved 
throoghont  the  whoie  of  tbe  «npper  marine*  series  (CoqoiUes  caract^mt.  det 
Terrains  1831).- 

2* 


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~  20  — 


3.  Im  Znsainnifiiliaiig  hiomiit  umss  tlic  Tliatsaclie  betont  wer- 
.  <l<'n  (iass  vom  ält«'steii  Kocaen  an  die  marinen  Tertiärfaunen 
ilfrjtMiijrfn  fli>r  Jetztzeit  immer  iilmlidier  wenlcii.  In  Ver- 
bimlünu  niit  Obipfem  kann  dies  wnhl  nur  so  gedeult  t  wer- 
den, dass  sieli  die  jefzint  ii  marinen  Können  allmähli«  Ii  ;tiis 
den  aIteo(aenen  entwickelt  lialien.  liei  lortseliniiend» m 
Sammeln  wird  es  immer  melir  möglich  sein .  di<*  Ji  tziut  n 
marinen  Können  Ins  in  das  Koeaen  zu  vi  rt'»l<;en.  und 
lietraclite  icli  tlies  als  eine  der  Hanptautigal)en  der  i'ertiar- 
for^chung. 


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Tiiti'lciklärunui'ii. 


Tafel  I. 

Wo  uicht  aiule»  bemerkt,  i.^'f  der  Kumluit  der  Aligt'biltleten  Exemplare 


Jackson  Mi:». 

Kig.  1.  la.  Aihiiihin  t/nni/nriiifttlarü  H,  Sp.  ,    ,    .    ,   4 

,    2a.  2b.  "perrnliiin  \<>ii  Stitica  s/i   4 

3,  Ha.  Si>ltiriuiii  tlilitliinidoidcs  it.  .«//   4 

4.  Cniicdluriu  jicarlcmis  ^Jlcycr  &  Ahliiclit  n.  sji   7 

,   ö.  liettrotonta  Ommautti  m.  «71. ......   U 

^   6.  Odontopoiyn  triplitata  it.  np.                                       .    .  '.  7 

,    7.  (Vrilhi'iMleriiM  »pirnta  u.  »p   8 

,    8.  ('ttf'-Hiii  altfnnn  u    uft   U 

,    i).  ^'(ilaria  j>f  <tilnisis  n.  «//  .,..,..«..  4 

.  10.  Fietila  filia  Meyer   8 

11.  fj^tish  a*pertt  n.  »p                                                      .  a 

,  12.  MothiUht  rtiiitUti  is  ^L-yer   5 

,  13.  < khfti/fmn'u  cra.fsisjiinifo  it.  Hp.   6 

„  14.  Sitiliwiii  Kinhdini  11.  .ip   5 

,  15.  l'unctui'ella  juckHuncitJsiti  n.  np   Ü 

.  16.  Cattettitm  »irvlt  n.  ycn.  et  u.  np.  ^   7 

,  17,  17a,  ITb.  Sohrium  triliratum  CVwrad,  Vicksbnrg  Miss.    ...  18 

,  18.  18a.  181».  SoffiriMm  bell- t.sfn'a tum  Cour   18 

.  IH,  lUa,  liU».  Solarium  Ihritriri  Lea,  Claiborue  .\la   18 


Tafel  JI. 

\\\)  uicht  audcrä  bemiirkt.  \>\  der  Fundurt  der  abgebildeten  Ej^einplare 
Fig.  1,  la.  II»,  f'nifunifii  ////.v.v/v>7/7//' iMiyer  &  Aldricb)  «.  9p.  ,    .  10 


la.  Tlu'ii  iler  (Hn,'rriä(ht'  veri,Tö«:^ert. 

.    2.  yiwulu  imriiliuitnlis  (Meyer  &  Aldrielii  «.  .s/<   10 

.   3.  TUfina  pearleHHU  h.  »p. 

,   4.  Venw  joeimufHtw  ».  ap  .12 

«   r>.  Afioiie  iMirromeris)  Mitpttrr»  u.  fp.  (Haib«>mc  Ala   11 

,   Vi.  .\.sfuiif  Miniriii'iiKix  II.  Up,  Claiborae  AI«.   10 

,    7.  Modiola  trniiis  ii.  sji   10 

,  «.  Kf^m  WhitfifMi  Meyer   tl 

.   9,  Eryfiua  JSiUeti  n.  sp   11 

.  10,  10a.  B5bre  tod  Clii.sfnii/i(trwf  sp.  Claibomo  Ala   lä 

10a.  OefTuung  der  Itohre,  vergrrOitüert. 


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—  22  — 


Fig.  11,  IIa,  IIb.  Parina  einer  l-oparlirlr '•'   14 

11.  Vorderaoiiicht.  Ha.  SeitenaiiRicht,  IIb.  Quenichnitt. 

,   12,  f2ft.  ^trorftw  j>rr(lepr**»a  n.  »p.   12 

I2a.  Qnemlmitt 

,    13.  13»,  13»*.  ISb,  18c.  BtOtttuM    1» 

,    14,  14a.  Bfilaiius  sp   IS 

„    lö.  Svalprlltiin  snbf/naf/ra/ii/ii  Meyer  &  Aldricli   13 

u.  1.  uberes  X^tuu;  t.  Tergum;  ».  Acutum;  c.  1.  Curiuallatiu«. 

,    16.  Stglioia  roriMtienta  h.  »p.   9 

,    17.  HovicütHU  grarilr  n.  »p   9 

,    18.  Ci/tfiPir'f  Hl»   14 

19.  Cyfhrrr  Jnf  hsonf/fst."  n.  itp   14 

5J0,  ^a,  20b.  CtfÜierc  miiisinsippictutin  n.  »p.    .    ,   14 

21.  21a.  Eehino^OttiM  mtridkm^w  it.  $tp,  <3teib(vne  AI«.    ...  12 
21a.  (^entebnitt. 

22a.  22b,  22c.  Krtplertix  miasfiftgipitiemi»  M.  gen.  el  »f.  ttp.    ...  14 

23.  Crrilhiopsh  'Oiistrn  fa  1\.  C.  Lm   8 

23a.  jiin^eü  Exemplar. 
23b.  embryoni.scbeä  Exemplar. 


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über  das  elsassische  Tertiär  und  seine 
Petroleniiilager. 

(Nebst  einigeu  neuen  beiiit^rkungeii  und  Heubachtiingen  ilber 
das  Terüftr  ia  der  Obeirlieinebene.  i 

Vortrag  ni^ludtien  in  der  wiaseuschaftlichen  Sitzung  der  SenckenberigiMihett 
lUitttilDnKlieBdea  Q«seUschaft  am  13.  November  1886 

von 

Dr.  A.  Andrea«. 

Hocligpelirte  \'i'rsamnilun^^'  Der  Autln rderimg  ihres  zweiten 
Vorsitzenden  fol^^^t  iid,  luibe  ich  h<Mit<*  die  Klire  ihnen  die  Resultate 
einij^er  Foi  si  hmi^jen  V(»r/.ulegen,  die  mich  vor  drei  bis  vier  Jahren 
näher  hesriiaiiiirt  haben.  *i 

Uh  glaubte  den  i  lsässisclien  Tertiärschichten  um  so  eher 
hier  ein  allfreineineies  Interesse  abgewinnen  zu  können,  als 
dieselben  iu  manniclitacher  Weise  Bezieliungen  zu  den  Tertiär- 
schichten unseres  Heckens  zeigen  und  ausserdem  uuch  die 
interessanten,  uns  relativ  genau  bekannten  und  durchaus  nicht 
unbedeutenden  Petroleum-  und  Bitumeulager  enthalten. 

(lestatten  sie  nur,  bevor  wir  zur  Gliederung  des  Tertiärs 
im  Klsasse  resp.  der  Dberrheloebene  sclirelten,  den  Versuch,  in 
wenigen  grossen  Zflgen  ein  Bild  von  dem  geologischen  Aufbao 
der  Gegend  ibuen  zn  entwerfen. 

Die  ältesten  Schichten^  die  im  s&dwestlicheo  Dentschland, 
d.  b.  in  den  Gebii-gen  Yugesen,  Schwarzwald.  Haardt  und  Oden- 
wald, welche  die  Oberrheiuebene  begrenzen,  auftreten,  sind 
wesentlich  Gneisse,  die  oft  mächtige,  wohl  zum  gr<tosten  Tefl 
jüngere,  typhonische  Massen  von  Graniten,  Dioriten  und  lokal, 
anch  nicht  unbeträchtliche  Gabbrovorkommnisse  entlialten. 

Über  diesem  Grundgebirge  folgen  palaeozoische  Schiefer, 
mmat  ver&ndert  ond  fossilf^i,  von  welchen  wohl  der  grCsste 
Teil  noch  dem  Devon  angehören  dürfte,  alsdann  wesentlich  zum 

♦)  (  f.  Abhandl.  zur  ^pecialk.  ron  KIs  r-  jtlir.  Bd.  11.  a  III,  18«3. 
A.  Andreae  üeitr.  z.  Ki-outuit)  de»  etnii^n.  J  t^niurr«. 


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—  2-1  — 


Culni  {Teliürige  (irauwacken.  Alle  diese  alten  Scliicliten  sind 
in  holiem  (Jrade  steilorestellt  inul  ßffaltet.  Anch  die  darüber 
liegende  produdive  Steinkohle  tritt  in  einigen  .steil<restellten 
fluiden  ant  nnd  nnr  der  obere  Teil  der  italaeozoischen  Seliicliten. 
(las.  als  Rotüp'jendes  entwickelte,  l'erui  zeigt  sich  in  geriugerem 
(imde  gestört  nnd  gefaltet 

Jene  gewaltige  Zeit  der  Faltung  nnd  (irbirgsbildung. 
begleitet  von  liedentenden .  teils  intrusiven .  teils  eltusiven 
Krnptionen.  l>ei:ann  wohl  schon  im  (  nbn  \mA  finh'te  zur  Zeit 
des  K4)tliegeii(leii.  wo  sie  waliisfheiuli»  Ii  ihr  Maxiiimni  erreichte, 
sie  fällt  wohl  znsaninien  mit  dt  i  Faltung  des  rlieiiiisdicJi  Scliicfer- 
gebirges  nnd  bewirkt«»  das  ('«nistante  Strt  i(  hrii  der  ültereu 
Schichten  unseres  (iel»ietes.  etwa  von  S\\'  nacii  NK. 

Ks  brLiiiiiii  nun  in  de)  ^(  "loLiischen  beschichte  unserer 
«TfLi-iid  t'iut'  \<'A\vj:  neue,  die  mesozoische  Ära.  Mnriii  hatte 
die  palaeozois(  hr  Ära  betrnnntMi.  limiiisfli  und  litlorai  mit  der 
Stcinknlile  und  dem  liutliegemlfii  -(■••inlet.  Ks  fulLitc  hierauf 
vielleicht  ein  knr/er  cttutineiitalri  Hiatus,  bezeichiif!  durch  das 
Felilen  des  Zeclt>leii»s  und  die  Discordauz  des  K'i»tiieirendeii 
zum  r>uHt>aiiil<tf"in.  Alsdann  zog  die  alMadirende  Welle  des 
Hunlsaiid>t eiiiiiieeres  über  die  zuui  lieldiLie  .(iili^estauchlen  Lande 
langsam  liiii  alles  einebnend  nml  lauge  Zeit  ihren  trustlosen 
uu<l  sterilen  iletritus  au^lHeilrlld 

Wir  finden  sodann  v>»ll kommen  con<ordant.  niemai.'-  i:('>irtrt 
durch  Faltung  oder  Fi  iipt itiiien  und  successive  mehr  uinl  mehr 
marin  die  iibrige  Folge  der  mes(»zuisehen  Schichlen.  ^Muschel- 
kalk. Keuper,  Lias  nnd  Dogjrer.  hi.s  sich  Uhuu  in  der  Malmzeit 
das  Meer  nach  Süden  hin  zurück /»»ü:. 

Ks  lag  zur  Kreide-  und  K'u  an/eit  <  in  FesUand  vor.  eim- 
euntinentale  Scholle,  »lie  .uit'  irgendwelche  Art.  vielleicht  diircli 
eine  schon  damals  heri  sehende,  «dicrllächliclie,  nord-siidliche 
S^mnuung  gelialten,  am  Nachsinken  verhindert  war.*)  Östlich 

*)  Eü  wird  zuwcil'  ii  aniivgclKii.  dass  ilcr  alte  Selm  urz^V)iUl-\  ii<jcsciiliorsi 
zwittokeii  den  Paltew  dr.x  rUtiuiHclu  n  uii«I  tks  ul)iiut'U  ^^^sUjuls.  wie  ^wisclieii 
„den  Backeu  vuii  zwei  Schrftubstucken*  eingeklemiiit  gewesen  wi.  Die»  i»t 
mit  etwM  schwer  ToretellW,  indem  die  FalCeii  Hen  rbi'iiuü<chen  Systenies. 
«Ii«  liiiT  aialj  da.-^  ah»;  (iebii-ne  betiurtcii  liabeii.  den  altiu  .Schichten  unseres 
»tIh  11  tl"r<ti-  tIm  nfails  xukonnnvn  und  die  uliiinen  Faltou,  weiiigHtcnn 

soweir  ^ie  iiier  iu  Betracht  koiuiuei)  kuuut«u,  vid  jiUiger  i^iud. 


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—  25  — 


und  westluli  von  unserem  Hurst,  wie  wir  iliese  K«mtiueiit4il- 
ftcliolle  bezeifhiien  \v(»lleii.  LniifTfii  in  Lotliriufren  iukI  ScliWHbt>n. 
jn-osse  Senknufrsfelder.  dem  Zuge  des  si(  Ii  al»kiildeiiden,  (  (Hitra- 
liierenden  Krliimern  fol*rend,  zxar  Tiefe  nieder.  Nach  den 
Senklinffsfeldeni  iiin  riitscliten  trep|)enf('»rnii«re  Stufen  des  Horstes 
successive  ab  und  di»  >e  von  der  Horstniitte  fort^'eneiJrten  AI»- 
mtschnnpfsspalten.  .schritten  nach  dieser  liiu  fort.  Endlich  wunle 
dann  ein  Punkt  erreicht,  wo  der  nnr  noch  schmale  mediane 
Horststreifen.  an  fit «ni  breitei-  Hasis  unten  der  Zu«:  wirkte, 
oben  an  seinen  schmalen  Knden  nidit  nwlir  ;:enrifrend  gehalten 
wurde  und  der  Kinbruch  des  Kheinthüles  hejrann  * 

Das  M«M  i  dran?  aufs  Neue  von  Süden  her  aU  nicht  »ehr 
breite  Bucht  ein  und  mit  diesem  Kreiirnis.  dieser  marinen 
Tran.<}rression.  bejrinnt  auch  uo  Älemlidi  die  Oliofocänzeit.  web  lu» 
uns  gleich  näher  beschäftiiren  wii.l.  Das  Meer  drin*i:t  weiter 
und  weiter  ei?>  riberHutef  liliesslidi  auch  das  Mainzer- Becken 
und  vereinigt  sicli  mit  dem  .Nordmeer,  welches  prauz  N(u-d-()st- 
Deutschland  bedeckte.  Xu  Kn<l<'  der  Oligocänzeit  zieht  es  sich 
vom  Sehauidatze  zurück:  wir  haben  erst  brackische,  dann 
mehr  und  mehr  limui.s«he  und  schliesslich  im  Obermiociiu  und 
Plini  än  fluviatile  Abla;rei  un<fen  auf  einen»  Festlande,  das  schon 
eine  jun<rtertiäre  KMieiuebene.  allerdin«rs  mit  abweichenden  hydro- 
paphischen  N'erhiiltnissen  wie  es  scheint,  zeij^te.  Di»'  jetzifreii 
hydrographischen  Verhältnisse  und  unser  jetziger  Kheinlauf 
sind  Wohl  erst  neueren  Datuujs  und  gestalteten  sidi.  nachdem 
die  grosse  Eiszeit,  dieses  gewaltigste  jüngste  I  jeignis  in  der 
geologischen  (leschichte  des  Erdballs  auch  unserer  Gegend 
ihren  Stempel  aufgeprägt  hatte. 

Vaeji  dieser  allgeiiieiue!}  Chersictht  wend«'n  wir  uns  zu 
unserer  speciellereii  Auliialti';  zur  I^«'trachtung  der  vorletzten 
Phase  in  der  geologiselieii  (iesclii<-lite  unseres  (iebietes.  Die 
Eocünzeit  tand  wie  gesagt  die  (^-jend  als  Kesilaiid  vor.  Ks 
fehlt  jetzt  jede  Spur  von  Alilageiiuigeii  ans  drr  Kreidezeit. 
ebeus<i  aus  (Inii  l 'iiterciM-äii.  auch  lialirii  walirx  liciiilirli  niemals 
beträchtlichere  Sedimente  aus  jenen  Zeiten  bei  uns  existirt, 

( *  W'iirl.  liiei  iUx  r :  ,  .XMiumUnngcu  «lo*  iiieiliciuiiiriHintnrwi^üteii.'KsliattUvhoii 
Verein»  zu  Heidelberg  18«7.-* 


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—  2«  — 

denn  alle  Spuren,  die  darauf  hinweisen  könnten,  fehlen  in  den 
Jttngeren  oligocänen  Konglomeraten. 

Die  ältesten  Bildungen  sind  Silsewaseerkalke  dos  Mittel- 
eocÄn.  von  rein  Hmnisphem  Gepräge  und  überall  cbarakteiiaiert 
durch  das  häufige  Leittossil  den  Planorbis  psendoammonius. 
Mau  liudet  dieselben  nirgends  in  grosser  AQsdebnun<r.  jedodi  iu 
kleineren  V«>rk»tnuunissfn  sind  sie  weit  verbreitet.  Hei  l^uchs- 
Weiler,  dem  bekanntesten  Kundorte,  liegen  sehr  fossilreiclie 
Kalke  auf  Braunkohlen  führeuilen  Mergeln  l^ei  Dauendorf 
tretten  wir  reiht  inüchtig  pyritreiche  Mergel,  bei  Ubstadt*» 
südlich  von  Heidelberg,  sind  die  Schichten  kalkig  sandig,  und 
schliesslich  mag  noch  erwähnt  werden,  dass  sich  sogar  südlich 
von  Basel  bei  Hobel  norh  typischer  Buchsweiler -Kalk  fand. 
Die  rfin  limnisfhe  Panna  des  Jiuchsweiler- Kalkes  umfasst 
28  Schneckenarten  und  nur  eine  kleine  Schlammmuschel,  ferner 
sind  die  grossen  l'npaarhufer.  die  T.n]ihiodonten  im  Habitus 
und  wohl  auch  der  Lebensweise  dem  Tapir  recht  ähnlich,  sehr 
bezeichnend:  stellenweise  fanden  sich  ihre  L'berreste  liiiutig  in 
den  Sedimenten  dieser  kleinen  Seeen  an  deren  Ufern  sie  lebten. 
Neben  den  beiden  T.ojdiiodonarteii  fand  sich  ein  sehr  alter- 
tümlicher. ,<eleno(luuler  Huftiert.vjjus.  das  Prupalaeotlioriinn  und 
noch  ein  anderer  kleiner  lenuiroider  Bunodont.  der  den  bezeich- 
nenden Namen  Cebochoerus  ( Atfenschwein »  trägt,  auch  grosse 
Schildkröten  nnd  kleine  Lacertilier  hiuteriiesseu  sparsame  Keste 
in  diestMi  St  lii(  iiten. 

I»ie  iiäclist  jüngere  Bildung  ist  der  Melanienkalk  im  Mind- 
gau.  uanientlii'h  südlich  von  Mülhausen  entwickelt,  er  steht 
etwa  auf  dei  (Jrenze  von  Eocän  und  Oligocän  nnd  nmfas.st 
einen  zieinlicli  mächtigen  Ci'nndex'  meist  braungrauer  Kalke, 
zuweilen  mit  kleinen  Mem»  II;  ticu  uecliselnd.  Kr  ist  nicht  su 
rein  limniscli  wie  der  l\alk  von  liuchsweiler  und  seine  be- 
zeichuendisteu  und  häuhgslen  Fossilien  sind:  Melauia  (Melauoiües) 

*)  Ks  gelang  ilurxli  i-urglültiges  Samiut'lu  Uie  kleiuu  Kuuiui  dic-icr 
Lokalität  noch  etWA»  zn  bereichern  vnd  ihre  völlige  Übereinstimmung  mit 
Bnchsweilerdannitbun.  Folgende  lieben  Arten  sind  mir  bisher  von  dort  bekannt 

i:t!\vor(len.  von  denen  finiiie,  mit  ♦  bezeichnete,  hier  zum  ersteimml  anj^efülirt 
nm\  :  *Fatula  (ilifroL'vrft  Ami.,  ♦I.imnaeus  Mit  hrlini  Dcsli  .  Tlanor1)i"*  riiertieri 
iKsli.,  rianurbis  psLUiluiiniiiiüiiiii«  Sehl.  »p. ,  l'uludiua  Urbigiiyana  Deah., 
Kucliilus  Doi  liu'UHianum  Desb.  np.  luid  Pomatia»  Saadbergeri  Xonl. 


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_  27  ^ 


Laurae,  (MegalomaBtoma)  Tadora  muinia  nnd  Auricula  (Alexia) 
alsatica,  neben  anderen  seltneren  Arten  (in  Allem  etwa  25  Species); 
von  Wirbeltieren  fand  sich  Palaeotherium  medium  nnd  ein  kleiner 

\  ifrer  Theridomys.  —  Unter  dem  Melanienkalk  liegt  lokal  bei 
.Nteder-8pechbaoh  ein  Blättersandstein  mit  einer  ziemlich  rei<'hen 
Flora  von  etwa  81  Arten  und  zwar  namentlidi  Weiden  und 
Hieben,  daneben  allerdings  auch  I.orbeer.  Aiyrthe,  ßucalyptos^ 
Mimosen.  Akazien,  3Iyrica  und  antlere  Bäume.  Bemerkenswert 
ist  hier,  dass  die  später  imOligocnn  diininierenden  Cinnamomam- 
formen  /immetbäume)  hier  nodi  durchaus  fehlen. 

Über  dem  Melanienkalk  liegen,  innig  mit  demselben  ver- 
bunden, plattige  Kalke  und  Steinniergel.  welche  Cyrenen  ent- 
halten und  so  schon  ihren  brackii>chen  Charakter  bekunden, 
neuerdiugs  wurden  auch  einige  gut  erhaltene  Insekten  von 
Förster  in  diesen  S(  hicliten  entdeckt.  Kerner  findet  sich  Gyps- 
meifrt'l  und  (iyps  Itei  Zimmer.*<heim  auf  dem  Melanienkalk  und 
ähnliche  (^ypsbildiin^^rn  reichen  weiter  nr»rdlich  bis  Wasen- 
weiler im  Kaiserstuhl  und  bis  Hattstadt  unweit  (  olniar.  Sie 
setzten  sich  wohl  in  einer  von  Süden  her  in  den  Elsass  hinein- 
reichenden Meeresbucht  nb. 

Ks  folgen  alsdann  Mergel  iii  bedeutender  Mächtigkeit,  die 
zwar  an  den  meisten  Stellen  ant  der  höher  liegenden  Scliulle 
des  Melanienkalkes  teiilen.  jeilKh  fast  rings  um  die'^elhe  lierum 
eine  bedeutende  Kntwicklunu  erbinpen  und  viel  weiter  nach 
Norden,  bis  zur  Kheinpfalz  rei(  hen.  als  die  vorher  besprochenen 
Tertiärschichten.  Ks  sind  die  elu  iitalls  unteroligocänen  .Meigel. 
welclie  die  Petrolennisandtlöze  enthalten  und  die  uns  etwa» 
naher  beS(diiitni:en  .stdlen. 

Betrachten  wir  zunäcli>l  die  La<:erunirsverhäitnisse  diesei" 
Mergel,  um  uns  von  ilirem  unter(di<ri)c;inen  .\lter  zu  iiberzeagen. 
Die  Beziehungen  dei  selben  zum  Melanieiikalk  bieten,  wie  wir 
preselien  liaben.  keine  Anhaltspunkte  und  wir  wenden  uns  des- 
liallt  zunächst  dem  l  iiterelsasse  zu.  Das  Hauptentwicklungs- 
gebiet  dieser  Mergel  ist  die  (Jeiieiiil  von  Sulz  unter  dem  Wald, 
ein  Streiten  f.andes.  der  sich  zwischen  Worth  und  Weissenburg 
am  Fus.se  des  Ibti  hwaldes  ausitreitet.  Das  Nunnalprotil  durch 
diese  <4egend.  senkreebt  aut  das  (iebirge  hin  irelegt.  zeigt  uns 
Folgendes:  W  ir  sehen  zunächst  in  weiter  \  erbreit ung  und  an 
vielen  Stellen  unter  der  diluvialen  Löss-Decke  hervoi*schaueud 


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—  28  — 


die  brackisrlieii.  meistens  fossilarmen,  anteroligoedneu  Mei-gel, 
an  verschiedenen  Steilen  mit  Bitnmenlagem.  Gegen  das  tiebirge 
hin  Hnden  sich  ttber  denselben  oft  Konglomemte  des  Meeres- 
sandes, bei  8nbs  unter  dem  Wald  lie^t  sehr  fossilreicher  tyi>i8cher 
Septarienthon  tmf  ihnen  und  bei  Schwabweiler  föhren  die 
obersten  Schichten  der  Petrolsandmergel  ein»-  Anzahl  mariner 
Füs-ilicii  und  kümien  hier  namentlich  nach  Analogie  des  l'rofiles 
von  Altkirch- Hirzbach  schon  als  Aqnivalent  unseres  Meeres- 
sandes autjj:efas8t  werden.  Am  interessaiitesleu  nnd  am 
besten  bekannt  ist  das  Protil  hei  J^obtsann  in  dem  Asphalt- 
berfirwerk.  Wir  tinden  an  der  Verwerfunjrssiialte  {Teuren  den 
Buntvandstein  des  Hocliwaldes  hin.  der  meist  durch  die  Sieker«* 
Wasser  enttärbt  ist  nnd  dessen  Kisenfrehalt  sich  in  Form  von 
Thoneisenstein  nnd  lOisenkiesel  etc.  auf  der  Spalte  ansgreschieden 
hat.  zuoberst;  niittehdi'^ocänen  Septarienthon,  ziemlich  mächti? 
und  nach  dem  (^ebii'ge  hin  einfallend,  indem  er  wohl  durch  die 
nachträg:lich  in  die  flösse  Kheinthalkluft  hinabsinkende  Scliolle 
des  Hochwaldes  von  dieser  abwärts  «reschleift  wur<le.  —  Unter 
dem  Septarientlnm  liegt  vergesellschaftet  mit  den  KonL-'lnineraten 
des  Meeressandes  der  hochinteressante  Asphaltkalk(<iiuplex. 
Eine  Masse  von  lockeren,  sandigen,  v  n  Hi  aunkohlenschnii'/'  1t"n 
durchscl!ossen<'U  Kalken,  in  welchen  mäditige  Asidialttlözc  ein- 
gelagert sind.  Als  Litgcndcs  folgen  die  irranirrnnen  Mergel 
des  rnteroliüocäiis  mit  iliicii  IVclisandlagern.  W  ir  haljeii  also 
an  diesei"  Stelh*  (  lierlaLitMnnLü  ii  der  petrolsandfülirenden. 
brackis(  hin  >r<^rirel  durcli  Asphaltkalk  und  Septarienthon. 

l)f'ti  a(  lit»'!!  wir  znnäelist  etwa^^  näher  den  Asphaltkalk- 
con>ph  \.  l>as  AlttM-  desselben  als  tiefstes  .Alitteloligorän  iresp. 
als  \quival^^lll  dc>  Meeressandes  im  ^Mainzer- Heckein  ist  durch 
seine  Lagernim  i^e^elie-n  und  w  inl  durcii  >eiiie  \  ergesellscliattung 
mit  -Meere.-sandkougloiiierateii.  die  hier  aus  Muschelkalkstiirken 
bestehen.  Welche  durd»  Asphalt  und  ]*eclisand  verkitte!  sind, 
liestiiiigt.  Etwa  einen  Kilniiifiei'  n*»rdlirh  vom  r.eri:wei-k.  in 
einem  neuen  Schaclit.  >(  liweüeu  die  in  dem  Uergwerk  nur  einen 
Metet- n)ä(-htiu'eii  I\Mngluii»erate,  schon  bedeuteml  aufK^steii  des 
.Aspliallkalki'>  au.  so  dass  sie.  alicrtlings  mit  Thonschichteu 
vergesellschaftet  iiber  «Ireissig  Meter  Mächtigkeit  erlangen  und 
immer  nm  Ii  mit  /äliem  schwarz«*m  Pech  durchtränkt  sind. 
\\  enige  Minuten  von  dem  Sdiachle  entfernt,  an  der  Walkmühle, 


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—  2<J  - 


sind  dann  (Wf  Imrteii.  napfcltlnluii  ii«ri'n  Knnjjflonieratt»  nix  i  Tilg 
in  einem  «ri  nssen  \\vnv\i  ciurge<(  lili»sson.  'janz  t\  piscli  cutwirlvelt. 
zum  Teil  mit  Sandstt  inrn  vei  l)iniilt n.  z(  i<:en  nur  noch  selten 
Siiumi  von  JJitnnieii  und  j^leiciien  ^;inz  di^n  >feeressand- 
k('n>:l<iinernt('ii  von  \\'t'i>s(Mil)nrfj  und  Kscliliadi  i unweit  liinidau) 
in  i\cv  wo  sicli   .lui'lt  <lie  «•liarakh'ristisclHMi  Fossilien 

finilfn.  J  >if  clifu  i  rw  jilint»'n  Koimlnnienite.  die.  w  ir  wir  ucsolien 
Ilaben.  meisi  znm  .Meeicssand  yelioicn.  sind  ;ils  Kiistt^nluldunjren 
des  OlijrofHn inneres  nncli  \n]\  l>esondereni  Interesse  und  Wollen 
wir  hier  g-len  ii  mit  wenigen  Worten  daran!  einj^ehen. 

Dir  Kiistenkonglitmerate  tinden  sieh  im  g:anzen  Klsas>e  linjrs 
der  Vogesen  in  isolirten  Partieen  und  reichen  Iiis  in  die  l'lalz 
hinein.  Tm  Hadisehen  sehen  wir  sie.  wenn  am  Ii  sparsamer,  läntrs 
des  Schwarzwaldes,  südlich  von  Freilmr-j  1»  ji  n.  n  i  und  l>is  zum 
Odenwald  hin  sich  erstrei  kend.*)  Fei  ner  erzeiiLite  <ias  M<m  ressand- 
meer  Kristeiil)il(lnni:en  län^s  desTannnsrandes  im  Mainzer-lJecken, 
sowie  aiicli  ganz  im  Süden,  namentlich  in  der  (  .'epfend  von  Mont- 
heliard.  Meist  wurden  die  <ierolie  dicker  Konglomerafe  nicht  weit 
transportiert,  sondei  m  ruhen  sehr  (dt  unmittelbar  denieni'ieu  Ue- 
steinen  auf.  wel<  lien  sie  Hitstanunen.  .\uch  tindensich  H  l  i  iiiuschel- 
löelier.  sowohl  in  den  iosgeltrochenen  (leridlen.  wie  am  h.  Jeduili 
viel  seltener,  an  ihrer  ursprünglichen  Stelle  im  anstellenden  Oe- 
siein.  den  letzten  (  herresten  der  alten  Küste.  **  i  Die.se  Küstenbild- 
nngen  ermöglichten  es.  die  I  terdes  alten  Mceressandmeeres  ziem- 
lich genau  festzustellen  und  den  Heweis  zu  liefern,  dass  dieselben 
im  W  esentlichen  mit  den  gro.ssen  KMieinthalspalten  zii><(iiimenlielen. 

Doch  kehren  wir  zum  .Vsjdialtkalkcomplex.  dessen  Alter 
wir  jetzt  kennen,  zurin  k.  Die  wesentlichsten  (-Jesteine  dessellieu 
sind  vor  allem  der  Asphallkalk  selbst,  ein  unreiner  Kalk  der 
sielien  bis  achtzehn  Prozent  JUtumen  enthalt.  Mei^t  sind  ilie 
tiefsten  Partiten  der  Lager  am  reichsten.  Die  einzelnen  Fbize 
können  fünf  bis  zehn,  ja  stellenweise  sogar  zwanzig  Meter 

*)  th'f  '^vhim  vnii  Bcnockc  iiihI  »'rwälinten.  mvi-t  'mn<^\<c\\en 

(ierölle,  welche  iu  dcu  Äckern  weltlich  vnn  W  icslmh  in  2len;;:e  uniherlie«;eii. 
illirfiten  aneh  ,wol)l  rIs  die  oberflitchlich  Temitteiten  Sehiditen  einea  solcbeit 
mitteloltgocftnen  KOstenkonglfHiierate»  an^etscben  werden. 

••)  Die  auapeKeichiit't Osten  »lerartigen  Llthoilonicnlikber  in  Äfuschelkidk- 
ßr^rfillen.  zu\^  '  W -m  iin<)i  mit  Si  halmresttMi.  saniniflf»«  bei  Ksclibacli.  An- 
sfebend  nh  alte  Kmte  finden  Hi«b  solche  J^uhrlikhcr  2.  B.  im  Haiiptnnlith 
rtui  Sc'hamcliberg  im  rnter-Elsa>'i<. 


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—  30  — 


MMrlitigkeit  erreicheih  —  Im  A^pliallkalk  fiiulfn  sich  Kin- 
lafri'i  iiu^en  von  nicht  imprafiniertem  Kalk,  tt^ils  mulmig,  leils 
kr.v^t;illin  imrl  marninrartijr.  Ancli  di<»  si'liüncii  uml  efros»<en 
IMMÜtlif.  <lit'  sicli  liier  faiidcn  ^iü«!  l'Hmeikt'iisw rrl.  .sie  pitrichfn 
ß^aiiz  (lern  Kai Isliailcr  SiirinleUiciii.  nur  das>  üie  Pyrit  und  zu- 
weilen auch  liitunit'u  ^'in.>^(•hlil'.s.^ell  und  verdanken  Wohl  warmen 
(Quellen  iliien  rrsprunjr.  Der  kleinen  Knldensdiniitzclim  ujid 
Flüzclieii.  welch  letztere  bis  einen  halben  Meter  Mächtigkeit 
erreichen  können,  wurde  schon  iredai  ht.  Es  fanden  sich  in  tiit-ser 
Brauuk'dile  Reste  von  j'almenstanuuen,  sogenannte  Nadelkuhle, 
lilätter  viiu  St  hirmpalmeu  und  Koniferenholz,  sowie  stellenweise 
in  Menge  kleine  Bernsteinku^:eln.  Von  LanbbiUimen  sind  in  diesen 
Schichten  namentlicli  die  Hl.iUer  der  Zininietbäume  (  innaiimmnm) 
und  von  W  ailnüssen  i.Iujilansj  zu  nennen.  Heste  Vi»n  (  haia  sind 
stellenwei.se  im  Kalk  hänfiqr.  auch  fanden  sich  einige  Land-  und 
Süsswasserschnecken.  sowie  Kiefer  und  ZiUine  grosser  Huftiere, 
des  Anthracolherium  alsaticuni.  eines  Kntelodon  uinl  Hypupoiamus. 

Wir  wenden  uns  alsdann  zu  den  lieKvnden.  ]>etrolenm- 
sandfnhrenden  Mergeln,  die  wir  hei  dem  nicht  weil  vt>n  L*)h- 
sann  entfernten  HergweiK  [N  chelltronu.  am  besten  studieren 
können.  Ein  ("omplex  von  uiaafrriuK  ii.  seltener  roten  Mergeln, 
die  wohl  zum  Teil  aus  regeneriertem  Keupermateriah^  bestehen, 
reicht  bis  zu  einer  Tiefe  von  iiber  2(K)  Metel',  ja  an  anderen 
Orten  gini^  man  sogar  Uber  H(K)  Meter  tief,  ohne  auf  das  Liegende 
zu  stossen.  In  diesen  Mergeln  linden  sich,  schon  in  geringerem 
Maasse  unter  Tag  beginnend,  in  verschiedenen  Niveaus.  Bitumen- 
lager, die  bei  Pechelbronn  bis  189  Meter  Tiefe  reichen  und  au 
anderen  Stadien  sogar  noch  tiefer  erbohrt  wurden.  Die  (Jestalt 
dieser  Flöze,  wie  wir  abgekürzt  die  Petroleumsandlager  nennen 
wollen,  ist  eine  eigentümlich  .schmale,  sehr  lange  wurmtormige 
oder  vielleicht  richtiger  bandförmige.  Die  Länge  Uberwiegt 
bei  weitem  die  Biviie  nnd  diese  wiederum  die  Dicke,  welche 
meist  nur  vier  bis  Keebs  Meter  oder  nocli  weniger  beträgt. 
Der  Qnentduiitt  dei*  Flöze  ist  ein  linsenitirmiger.  Die  Flöze 
bestehen  ans  Sand,  der  schwammartig  ganz  mit  Erdöl  getränkt 
ist  nnd  liegen  im  Hergel,  tu  dem  sie  rings  von  einer  dnnkleren. 
bituminösen  mit  Braunkohlenschmitzchen  geschwängerten  Mergel- 
zone umgeben  sind.  Flöze,  die  im  gleichen  Niveau  Hegen, 
sind  oft  durch  einen  Bitumenfaden  oder  Braunkohlenstreifen 


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—  31  — 


T<jrbuuden.  Oft  ist  der  Gasdruck  in  den  Flözen  ein  st-lir 
♦rheblither  und  bewirkt  Sdiieft^riinj;  di  r  unjrrenzenden  Merfirel  . 
IT  ist  es  auch,  welcher  »las  {)1  in  den  Holirl.M  liern  emiturtreil»t. 
So  vvurdt  im  Jalire^l882  ans  eiueni  120  Mi  ter  liefen  Bolnlofh 
eine  16  Meter  hohe  Olfonlän»;  eniiiumi  schlendert.  Tn  dem  Sande 
des  Flözes  ordnen  sich  die  IVstandieiU'  jjaeli  dem  (Jewicht, 
unten  Hndei  .suh  meist  Salzwasser,  in  der  Mitte  Ol  und  oben 
Gas.  l)ie  ausströmenden  (Ta.-^e  .sind  nu'ist  Grnbenpas.  also  die 
niedrigrsten  Produkte  der  Parattinreihe.  Die  (Jasmen^ren  sind  oft 
nicht  unbedeutend  und  wird  das  einem  Boiii  lu(  h  entströmende 
(ias  zur  BeleiK  litnnü  und  Heizunjr  im  Laboratorium  von  Pechel- 
bronn  verwendet.  Uas  reichste  Flöz,  was  bisher  gefunden  wurde, 
erbohrte  nuni  am  6.  April  in  ISS  Meter  Tiefe,  es  lieferte 

anfanfJTs  fast  4*.K)  Kilogramm  Rohöl  per  Stunde,  bei  einer  lichten 
AVeite  des  Rohr^estänfres  von  22  Millimeter.  Die  Krjriehigkeit 
dieses  Bohrloches  Hess  erst  nach  längerer  Zeit  etwas  nach. 

Der  Bergbau  auf  Erdöl  im  KIsasse  ist  schon  ein  sehr 
alter  und  datirt  seit  1743,  die  höheren  Flöze  wurden  in  der 
That  bergmännisch  abgebaut  nnd  ist  ihre  Uest«lt  daher  genau 
bekannt.  Bei  den  tieferen  Lagern  ging  man  mit  einem  Schacht 
neben  dem  Flftz  nieder,  trieb  parallel  dem  Flöz  einen  Stollen 
nnd  zapfte  von  diesem  ans  das  Fl9z  durch  Qnerschläge  an. 
Xachdmn  das  Öl  ans  dem  Sand  ausgeflossen,  wurde  auch  noch 
dieser  gewonnen,  ausgekocht  und  alles  auf  Schmieröle  verarbeitet 
Die  neueren  ftber  100  Meter  tief  gelegenen  Flöze  können  nnr 
dnreh  Bohrlöcher,  wie  in  Amerika,  ansgebentet  werden ;  auch 
wird  ji  t/.t,  bei  dem  grösseren  Ölflberfluss  in  Pechelbronn,  ein 
grosser  Teil  des  Rohöls  zn  Leuchtöl  verarbeitet.  Auf  die 
Rentabilitftt  nnd  die  Chancen  weiterer  Erdölbohrungen  im 
Elsasse  einzugehen,  würde  mich  zn  weit  von  dem  voigesetzten 
Thema  abführen.  Dies  wüi^de  erheischen,  auf  die  Geschichte 
der  Erdölgewinnung  im  Elsasse  mit  ihren  Kifolgen  und  Miss- 
erfolgen einzugehen,  ihnen  einiges  statistische  Material  zn  geben, 
ihnen  die  Art  nnd  Weise  der  Verteilung  der  Konzessionen, 
namentlich  in  frhherer  Zeit  darzulegen  etc.  etc.;  alles  dies 
wftrde  uns  jetzt  zn  weit  von  dem  vorgesteckten  Ziel  ablenken. 

Die  Schichten  von  Pechelbronn  sind  brackisch  und  haben 
einige  interessante  Pflanzen  und  Schnecken  geliefert ;  in  Menge 
fand  sich  namentlich  eine  Muschel,  die  Anodonta  Danhr^eana, 


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—  82  — 


und  in  don  liöclisten  Srliicliteu  so^ar  ganz  sparsame^  marine 
Furaminiferen. 

J^ei  Scliwabweiler,  itstlicth  von  Pechelbronn,  findet  sieh 
ein  relativ  leicliterfts  Öl.  die  Schichten  sind  nicht  mehr  so 
schmal,  bandfiinnifr  und  scharf  begrenzt,  sondoi  ii  ausj^edehnter, 
und  das  Öl  ist  allgemeiner  verbreitet,  allerdings  auch  weniger 
massenhaft  Torhanden.  Wenn  wir  vielleicht  die  Hclimalen, 
untereinander  xiemlicli  gleich  gerichteten  ("HAruEe  von  Perhet^ 
brenn  als  alte  Fhisslänfe  eines  Ästuarinms  oder  Deltas  ansehen 
dlhiten,  so  hätten  ynr  bei  Schwabweiler,  die  davor  gelegenen 
marinen  Bildungen.  Anch  findet  sieh  bei  Sehwabweiler,  wenigstens 
in  den  höheren  Schichten,  schon  eine  reichere  Foraminiferen- 
fanna,  was  den  Einflnss  tles  Meeres  andeutet. 

Auffallend  ist  die  Analogie  der  LagerangsverhilUnisse  des 
Unteroligocänes  von  Schwabweiier  (im  Unter-Elsass)  und  des- 
jenigen von  Altkirch  (im  Ober-Elsass).  An  beiden  Orten  finden 
wir  zu  Oberst  graue  Mergel  mit  einigen  Foraminiferen.  Bei 
Altkirch  stellen  diese  MergeK  wie  sicli  sicher  nachweisen  lässt. 
eine  Facies  des  Meeressandes  dar,  denn  sie  werden  ganz  in 
der  Nähe  von  Fischschiefeni  Uberlagert  und  bei  dem  unfemen 
Orte  Dammerkirch,  enthalten  die  gleichen  Mergel  einen  Sand- 
streifen mit  der  ^[eeressandfauna.  —  Es  folgen  dann  bei  Alt- 
kiixh  wie  bei  Schwabweiler  graue  Hldttersandsteine  mit  ganz 
den  gleichen,  schmalen  Cinnamomumblättern,  wie  denn  iiberbaupt 
die  Zimmetbanme  die  charakteristischen  Waldbäume  zur  Oligocän- 
zeit  im  Elsass  waren,  so  wie  jetzt  etwa  die  Buchen.  Unter 
den  Blättersandsteinen  folgen  dann  die  Mergel,  mit  durchaus 
gleichen  Flözen  wie  bei  Schwabweiler.  An  den  beiden  Orten 
ist  der  ('>lsand  feiner,  riecht  viel  aromatischer  als  bei  Pechel- 
bronn und  enthält  ein  leichter  flüssiges«  meist  helleres  Öl. 

Es  wurde  hier  absichtlich  nochmals  mit  Ausdruck  lien'or- 
gehoben,  dass  die  Knlöllager  im  Unter-  und  Obei'^Elsass  genau 
im  gleichen  geologischen  Niveau  liegen,  ein  Umstand,  der  f&r 
die  Frage  der  Enti^ehnng  des  Erdliles  von  Bedeutung  ist. 
Ebenso  die  Thatsache,  dass  bei  Pechelbronn  immer  branukohlen- 
reiche  Zonen  die  Petrollager  umgeben.  Wie  denn  Überhaupt 
Fetrol,  Bitumen  und  Lignit,  oft  in  inniger  Beziehung  zu  einander 
stellen  und  es  wohl  kaum  angeht,  fllr  Petroleum  und  Bitumen 
einerseits  nnd  Braunkohle  und  Steinkohle  andererseits,  eine 


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—  m  — 


griirnlvciscUiedeDe  Kntstehung:  anzunelimen,  wie  dies  Mendelejett'  • 
in  »diner  g^eistreiehen  Theorie  verbucht  hat.*) 

Auf  iHe  noch  inentschiedene  Frage  nach  der  £ntet«hang 
des  Erdöls  eiiuingelien,  wttrde  vm  heute  leider  za  weit  aus  dem 
Rahmen  unseres  Vortrages  heradsfllhren  und  in  der  knrx  be- 
messenen Zeit  nicht  möglich  sein,  ohne  ihre  <jedald  filier  Gebühr 
in  Anspruch  sn  nehmen.  Es  würde  mich  zwingen,  anch  die 
Lagerangsverhültnisse  des  Erdöls  in  Amerika  zn  sclüldemi 
t'emer  anf  die  jetzt  $(o  \iel  besprwhenen.  bedeutenden  Ölfnnde 
der  Halbinsel  Apsdieron  bei  Haku  am  Kaspisee  einzugehen, 
von  hier  aus  die  grosse,  jungen  Tertiilrschichteu  angeh5rige 
Erddlzone  llings  des  Kaukasus  nach  der  Krim  und  schliesslich 
in  Enropa  längs  der  Karpathen  bis  nach  <-ializien  Iiin,  zu 
verfolgen.  Alles  dieses  und  noch  vieles  andern  das  zu  erörtern 
wftre.  wih*de  schon  an  sich  mehr  als  Stoff  genug  xn  einem 
eigenen  Voitrage  bieten. 

Wir  bleiben  also  bei  unseren  elsftsser  Tertiftrschichten 
nnd  beschrinken  uns  anf  diese.  Ober  den  petroleumftthrenden 
(TnteroligocSnschiehten  haben  wir  schon  den  Asphaltkalk  und 
Meeressand,  siiwie  die  Küstenkongloinerate  kennen  gelernt,  die 
an  vielen  Stell^i  Iftngs  des  Vogesenrandes  die  unteroligooftnen 
Mergel  bedecken.  Als  nächst  höhere  8tnfe  folgt  der  Septarien- 
thon.  Derselbe  ist  im  nördlichen  nnd  mittleren  Teil  des  Ge- 
bietes als  Kergel  entwickelt,  er  ftthrt  bei  Lobsann  die 
charakteristischen  l^eitmnscheln  nnd  zeigt  sich  fast  überall 
ungemein  reich  an  kleinen  oft  mikroskopischen  Schälehen  sehr 
niedrig  organisirter  Tiere  der  Foraminiferen.  von  welchen  es 
gelang  an  100  verschiedene  .Xilen  im  elsässischen  Septarlenthoii 
iiarliznweisen.  Im  OberelMiss  finden  wir  einen  wohl  «Irni 
Septarienthoii  naliesteheiKlfn  Mergel,  der  namentlich  sok-he 
Foraminiferen  enthält,  die  ihr  (4eliänsf>  ans  Sandkörnchen  anf- 
biinen:  in  ihm  fehlt  die  typisolie  I^eda  Deshayesiana.  hingegen 

*•  I'or  <iff  iiifht  unbi'triiclitliclic  Knliil-.  li.ilt  in  <1.  n  iftirfuannfon  <m- 
« ItictVni  inler  l'o«i«l<iii»<niycn>clH»>fVTn  xlirn  ii  l.ii».*.  iWi  i;l«-iflniiii(«>»i*r  im 
i^itii/A'ii  .Shiefer  verteih  iuihiitc  uii<i  seinen  l  rspruiijj;  walirscheiuUch  ver- 
wexteii  tierifwlwn  Ke»rra  verdankt,  int  wobl  «wfiftilloii  au  Ort  nml  atf)Ut 
riitfitandcn.  Diem  Schiefer  xülfrm  bei  lAiigeiibrneken.  wenn  frhch  ui>1)r*)cli«>n. 
•  iiiPii  lelilinftcn  PptroleniiiRennh.  \Vi»!*haH»  mtlUen  wir  dir  <!»•<  Knlnl  (h* 
tÜMmt»  eine  prinxipiell  ganz  vorschiedcne  Entotelinng  anoehmeu  wie  hirr. 

3 


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'  flndeii  sich  ^ro^at  uud  (lickscbalige  An^tviii,  wa{<  wohl  auf  du«' 
g^eringere  Tiefe  des  Meei-es  resp.  Kttistennfthf  hindeutet.  Ganis 
im  SQdeB  zeigt  der  Septarienüion  eine  eigenartige  Annbildang. 
er  ist  als  f'ischsdiiefer  entwickelt,  gross«*  und  schmale  Lepidopns- 
Formen,  die  kleinen  Amphisylen  and  Hftringsarten  wie  Meletta. 
finden  sich  in  3Ienge.  Im  seichten  Wasser  dfirften  die  Fisch- 
schiefer  nicht  entstanden  sein  und  die  darin  nicht  selten  ein- 
geschwemmten Pflanzeureste  machen  ein  inselreiclies  Meer  wahr- 
scheinlich, das  vielleicht,  wie  die  Fische  anzudenten  scheinen,  längs 
der  Alpen  hin,  tther  Traunstein^  nnweit  des  Chiemsee,  mit  dem 
pannonisdien  ICeer  in  Verbindung  stand  nnd  jedenfalls  im  Norden 
durch  den  elsässer  Meeresarm  mit  dem  Mainzer-Becken  und  durch 
dieses  mit  dei-  grosnen  noi*ddentschen  01igo(>lln»ee  kommunizierte. 

Die  Zeit  des  Septarientlumes  und  d<T  KischscliietVr  stellt 
die  Zeit  der  höchsten  Meeresbedeckung  im  Elsasse  dar  uiul  von 
jetzt  ab  weicht  das  Me«M-  verhAltnism&ssig  schnell  /nriick.  es 
stellen  sich  erst  brackische,  dann  Sttsswasseralisiitze  und  schliess- 
lich limiatile  ]ii1dun<reii  ein.  Alle  diese  jüngeren  Stufen  sind 
besser  im  Mainzer-Hecken,  als  im  Elsass  entwickelt  nnd  wir 
wollen  daher  kurz  Aber  dieselben  we<r^ehen. 

Ks  mag  geniigen  ihre  Anwesenheit  zu  konstatieren.  Die 
noch  wenig  brackisdien  (  yr«'nenmergel  fin<len  sich  namentlicli 
und  stellenweise  reclit  fossilreich  in  der  Gegend  nordwestlich 
von  Strassburfj:  unter  dem  Diluvium,  fehlen  jedoch  auch  im 
Oher-Klsasse  nicht.  Die  Schichten  von  Rufacli.  nnweit  Colmar, 
entsprei'lien  im  Wesentlichen  dem  (  eritliienkalk.  deuten  jedoch 
in  höherem  Grade  noch  auf  den  Kinflnss  von  Siisswa.sser  hin. 
Sie  entstanden  wohl  in  der  Nähe  einer  Klussmiindunp:  in  das 
schmi  liiiu  kischr  Oligocänmeer.  worauf  auch  die  (^eröllschicliten. 
ilie  ciLieiitiiinlicli  Lit  iiiischte  Kufaclier- Fauna  (Cvrena  convexa  nnd 
.Mytiliis  l'iiiijioi  t'ti  luid  die  Unterlagerung  derselben  durch  fora- 
minifcrnitiihrende  S.  liiditt  ii  hindeutet.  Der  (  orbiculakalk  lindet 
-iich  IKK  h  iiherall  in  der  Pfalz  bis  dicht  nn  die  el.süssische  (Frenze 
hin.  w..  ei  im  FUenwaM  bei  Lauterbnrg  ganz  typi^rh  aiiftiitt 

hie  Siisswa'<serkalkt'  de-  Tiillintier-nerLres  am  AusiiMiit: 
des  AN'ic'-eiitliales  in  Ober-Badcii.  diirften  vit  llcicbt  entweder 
ileni  <  Ol  nl;i-  oder,  mit  gejinj^erer  \Vahrsclieinliciik»  it.  d«  iii 
Laiids(  liiKM  keiikalk  gleichaUerig  sein,  obwohl  sie  abweichend 
entwickelt  sind. 


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Daun  folgt  eine  jfrosüere  l^llckc.  «ucti  iii  ileii  ßildiingrii 
iii)M)r«.s  Bf^ekens  nnd  wir  finden  alsdann  den  DinotherietiKand 
mit  »einer  ioteressanten  Fauna,  ^volil  Kclion  eine  fluviatilo 
Bildung,  die  nieist  snim  Obermiocän,  von  einigen  anch  xrnn 
rnterpliocan  gestellt  wird.  Ilini  entsprechen  wahrselieinlich 
im  Unter-Klsass  die  Sande  von  Riedselz. 

Die  jüngeren  PliocJlnbildnngeD.  welche  uns  iieuenlingss  hei 
Krankfort  eine  so  interessante  Ib^ora  geliefeit  haben,  sind 
her  im  Elsass  noch  nicht  nachgewiesen  worden.  Vielleicht, 
dass  es  späteren  llntersnchungen.  sowie  glücklichen  Aufschlüssen 
imd  Fossilftinden  noch  vorbehalten  ist  anch  Spnren  ans  dieser 
Zeit  in  der  Pfalü  nnd  vielleicht  s<»gar  im  Elsass  jeq  entdecken. 


tliiviltril 

J 

A 

tiliiliirsrli 

Ob.  1 

flnvirtril  j 

M»  '  j 

liiiini-i  Ii  f 

Ui 

l.ni.k.  1 

Ob. 

s.  liuitch 

i1 


(•liedcniiitr  des  Teiiiiir  im 


Miiiiizer'Berfcrii 


Sau<l  voll 


Diiotberieih 


Sud. 


ni^.  Ii  (    Knlk  V.  TiUliiij^iii  j 


Mt 


Ut 

l»i-!iik 


.S3lii<*lit»  n  V.  Huli\rl(  

C.vreueniuergel  und 

fBnittr'ronnd»ti'iüi* 

r.l.C    )  -■!-!   Iii  >It  l.il|;l 

Fi»*rhs(:tiiefer. .  .Separienthon 
MeeresMnd  NtinNtiiiKv  Conglomerate- 

Mfii;i  I   .\>iiii.iijk.ilk  1  t.-KU. 

I'.l.'iti.  r«i)ii'l-t  '   \ltkir<  lMi  S.  hvvahwt'iler 

Petroteandmergel  um  /UM>  ni» 
<  >i  reiieiikHlk  u.  «»VI»'  


■ll.viliMliu'n.">;t|ti<  Ilten; 
Corbicula- 
Schichten 
Cerittiieakalk  iiml 

I  I   i  i  illlir||«,inii 

Cyrenenmergel 
KMit  iiin  r-S;iii<l 
SefitarienUion 

Meereseand 


■r  ^  mmii-i 

X 

Mt 


I  IMMienkalk   

Ob.    I  HI«ir.rsd-t.iJ-,;i^^^^^^^^^^^^ 

=  =  ^  Bucbsweiler-Kalk 


3* 


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Herpetologisclie  Notizoii. 


\'»n 

Dr.  Oskar  Boettger  iii  Frauklut-t  u.  M. 

I.  LiNteii  von  Keptiiicii  und  BHtrui'liU'i'ii  aus  NUMliTländiseh- 
Indien  und  von  dor  IhhpI  ^i»lnn»it. 

Iii  dm  letzten  .lalireii  sind  mir  iiiehrcrt'  Saimiiiuujreii  Vi>ii 
Kriec'litliifivii  hu>  der  tro|»ise1t-HsiatiM  lieii  lii>el\\elt  ~  von  Sa- 
langa.  Sumatra.  Üanka  und  .la\ii  zn<^ei!;ni<ren.  lUTen  LuIlm- 
sucliiinii  y.wiw  in  /.unluHiscIicr  lU*zielmn|jf  wenig  Neues  braclite. 
die  Ml -1  Wellen  ihrer  sielieren  Fnnd«H'fsi»n?H!>en  melirfacli  g-eu- 
•^lapluMlies  Interesse  liietm,  In  den  !ol«ren(len  Zeilen  will  ieli 
die  von  mir  bestimmten  Arlt'ii  in  der  iieilientulgt^  iioer  Fund- 
orte  besprechen,  am  Schlüsse  aber  der  leichteren  l'bersn  hi  we^ien 
eine  kurze  /usiininienstelluiig  aller  erwäbnteu  Fonneu  mit  ihren 
Fmidoiteii  geben. 

I.  IwA  SaUngA. 

Die  uaelistebeiid  verzeiclmeten.  vun  der  »ianiesis^cheu  Insel 
Salanga  im  Westen  und  dicht  an  der  KQste  der  Halbinsel 
Malakka  stammenden  Können  erhielt  ich  im  Sommer  1883  von 
dem  Naturhifitoriselien  Institnt  Linnaea  in  Herlin  durch  Herrn 
Dr.  Ang.  M  IUI  er  znr  Bestimmung.  Eine  frlUiere  Aufzählung 
von  dei<selben  Insel  wolle  man  im  22.  u.  2H.  Bericht  d.  Often- 
bacher  Ver.  f.  Natnrk..  Oft'enbach  (Main)  1883  |».  162  u.  f.  ver- 
gleichen, wo  aach  die  in  der  diei<maligen  Sendung  vertretenen 
Arten  Ctemmya  (Ikffift)*  traa^ivoltti*  (Grayi.  Jffttntfartfffmf  plafff- 
tii'm  (Schneid.,)}  iJntco  rotfuts  L.,  f  'fffhtthttfthtfi  rttftts  (Laar.)  typ., 
Ifotmlopm  Ifitmttiiit  (L.),  Tmyffiaf  pitutiitm  (Boie)  und  lihaeopito' 
nuf  nmcitlatuB  (Gray*  bereits  angegeben  wm-den  «ind. 


-  -  :it< 
Reptilien. 

fifinther.  Htpr.  Krit.  indisi  IfMil  ii.  fö. 

Xnr  in  jungen  Kxemplaren  jr<^i»Hniiiielt. 

Boulenger.  *  it.  \Ja..  Hrit  .Mi».  Ji*l.  I.  ]Hm:>  |».  148. 
2  KxHiipian*. 

.*».        onlliosfini  ti  iirnniffi  (Gia^.). 

Boulenger.  I  ■    y  :KM  Tai        I  i-  I 

Kx»*nii»lar»'  I  >i»^  ( Ji  uihllai  lM-  i>i  isalM-Hm  ll»  «Ii»- Ztidi- 
minv' ^'^lauscliwiirz  JK'ii  Kojit  «l«'(  ki  eine  dmikelbramie.  uiideiit- 
lirli  mit  Srliwaiz  t|uei  jjestieith-  Ka|>uze.  die  lirfreii  Au-  breit 
liellüfll'  'itsiiniHten  lapiuMi  .( II ii.i llt-iiil  ,i)><tir]it  \n.li  iilu-r  der 
.\i-niinseriii»ii  auf  d^i  M itielliiiif  de-  }l;iN»-v  iM  Üiidet  >u]i  ein 
s«  liwäi/.lii  Ikt.  isAh  ein;retassier,  j  li«>nibi.M  lier  Met  k. 

4.  f  htttftMßsoiHu  ttH'fnttttt'iUH  iSdileg. », 
Günther.  I  i   i'  244 

Das  vorlieufeiide  Stin  k  /« i-i  link.s  s  Su|»ralalii.ileii .  von 
denen  die  Spit/e  des  dritten  ninl  das  \  ierte  und  tiintte  das 
Aiifre  btiiilirtn.  reidits  vnn  denen  <h'e  Spitze  des  vierten 
lind  das  liint!«  uml  serlisie  in  den  Ani?enki ti^  treten.  Die 
•dun  ak!'  ri^li>' hell  sehwar/.en  Streifen  unter  und  liinter  dein 
Auf^e  sind  ;:iit  entwickelt,  ebtiise  der  y rosse  schwarze  l.;inL;s- 
tleck  an  dei-  Halsseite.  Der  IJürkeii  i.>t  fast  einlarbiz  luaun 
:;riuj ;  nur  in  Jntei  vallen  von  l»  8  Haucbs«  hilderlänuen  zeigen 
sieli  auf  ihm  •-''anz  undentlidie.  i^climalc,  schwürzlielu*  <^uer- 
l)inden.  die  na<li  liinteii  und  an  de«  Seite«  deutlicher  werden, 
littuelischilder  nach  hinten,  namentlicli  in  der  Mitte,  sehwfti'z- 
iteh  ;:esiu'enkett .  ebenso  alle  Sehwanzscliilder.  die  RAnder 
aliei*.  voi-JSflirUcb  «n  »ien  Seiten,  ü^iluniitlieli  hell  weisslieh. 

<  •  euan  entsprechend  der  Vn  lietttt  K  bei  D  u  ui  e  r i  1  &  H i  b  r o u . 
t^r|K  iien.  Bd.  7.  \t.  375.  diV  daütelUst  von  .lava  nnd  von  den  Philif»- 
pinen  «in^efTilu'i  wird. 


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8U 


Batrachier. 

ü.  Baf'o  MelaittMfiivhi^  Schueiü. 
Boulenger,  t  at.  13i<tr.  Sal.  lirtt  Mus.  1882  p.  90«. 

S  mit  IkiUi.  2  mit  zwei  iMitul  so  grossem  Tiummelt'ell  als 
Auire,  c?  mit  x  liw  i  -  bereu  Kuocbeuleisteii  auf  dem  Schädel 
als  (la>  ?    Beide  iytisdilechti^r  ti'Hgeil  auf  Salanga  weissliche. 
stark  mit  Sdiwarz  geHei-kte  nud  marmorierte  Tiiterseite. 


Vuu  liier  liegen  zwei  liesoiideis  interessante  Sendungen 
Vor.  die  eine  aus  dein  Reich  Deli  im  Ni)r<leri .  die  andere  von 
Indiapuia  im  Südwesteu  der  lusel. 

«)  Laboan  im  Ueicli  Deii.  Nord-Snmatra. 

Die  aufzüzählumU  11  Arten  »'rliielt  die  Senckenltergisclie 
.  Naturforscliend«'  (lesellschaft  im  .lalir  lsH(i  von  Herrn  l'lemens 
HoUwiesuer  da,sellist  durch  Vermitteluiifr  des  Herrn  Th.  .los. 
HüUwiesner  hier  zum  Geschenk.  Der  :4rüS!sere  Teil  derselben, 
sowie  2  im  Jahre  1879  von  Herru  W,  von  Schoaler  von  Deli 
au  die  Oesellschaft  geschenkte  Arten  sind  bereits  im  vurjährigeii 
Bericht  1886  \f.  81—86  kurz  von  mir  namhaft  gemacht  worden. 
Der  Vollständigkeit  halber  werden  der  Liste  ausserdem  eui- 
gclligt  4  Spezies,  die  von  HeiTü  Dr.  med.  F.  Mftller  in  Basel 
als  in  Deli  vorkommend  neuerdings  publizieii:  worden  sind. 

1.  Tn'vtttfj-  Juvamvits  Schweigg. 

SdwitlMier,  Fr^Mhroni.  Ajcb.  Koenigsberg  Bit.  1  p.  287 ;  Dantrll  BHnihi, 
Erp.        IM.  2  p.  4*J.'!  tfhi>„H<>i>tii>}  :  Günther,  If<'itt.  Brit.  ladia  p.  48. 

Ein  praeht  Nolles  in  SpidtUi«  erhaltenes,  anscheinend  er- 
wachsenes stück. 

Da  die  Bestimmnng  <lei  7//'>////.<  - Arten  ihre  hesonderen 
^ichwiengkeiten  liat.  lege  ich  vor  Allem  die  (iriinde  dar,  die 
mich  bestimmt  haben,  die  vorliegende  Art  dem  Tr.  Jutftnieits 
in  (TÜnther'scher  Autlassung  zuzuteilen. 

Der  knöcherne  Rttckenpanzer  ist  tlach  gewölbt,  die  Verrebr,!!- 
linie  in  dei'  hinteren  Hälfte  schwach  aber  deutlich  erhaben,  der 
Umriss  kanm  länger  als  breit.  Die  Obertiäcbe  des  Riickenpanzers 


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—  40  — 


ist  ^groh  und  weitliiufig^"  ireruuzelt.  die  Ruuzeln  sind  in  der 
(juenichtuiig  im  Allgemeinen  schärfer  prononciert  als  di«  wellen- 
förmigen  in  der  Längsrichtung.  V^Hiterrand  ä&s  Rttc1cen«cliilde« 
in  der  Mitte  mit  einer  Reihe  sehr  stumpfer,  abgernudeter  Tn- 
lierkel,  so  dass  Mch  dei'settie  wellenfiVniiig  anfllhlt.  Die  feinen 
Tuberkel  der  Rftckenbant  sind  in  11— IH  sehr  nnregelmässige, 
nnterbm'hene  Liingi«reihen  an<rennluet:  die  Mittellinie  tiügtanf 
der  ersten  Hälfte  des  knorpeligen  Hinterrandes  eine  Reibe  gi'Os- 
tserer.  cuniseber  'rnberkehi.  Alle  Siemalscliilder  sind  mit  weicher 
Haut  bedeckt  und  zeigen  keine  Andeutung  von  Rnnzelung  oder 
Tallositaten.  Lippen  schmal,  sehr  breite,  gerandete,  horizontal 
ausgebreitete  Hantlappen  bildend.  Schwanz  Icurz.  den  Knorpel- 
mnd  des  Panzers  nicht  Rberragend. 

Hiirkfnpaiizi*r  sihieterfriau  mit  lriii>tfr  biäunlirlnT.  in  die 
ziehender  Mann«>nerun^:  keiiif  Anjreiiriecke  auf  demselben. 
Kn[>f  seliwaizgniu  mit  ziemlicli  grossen,  matt  jrelblirlien  Länjrs- 
flecken ;  Lippen  und  Koplseiteii  heller  grau,  die  griben  Flecken 
deutlicher  und  mehr  gemndet.  Ein  dunkler  Fleck  am  Mundwinkel 
und  ein  solcher  hinter  dem  Auge  sind  nur  srUwaeh  angedeutet. 

Die  grolte  Hmizelung  des  Knckt*ii|i,iii/.»M  s  bat  di»*  vorlieiztMide 
.\rt  mit  /V.  (idnijctlrus  ('\\\,  und  oi milns  {\\-\\\  gemein,  aber  die 
FiirVtuiig  stimmt  uidit  Uiit  diesen  l*eideii  .Vrten. 

Masse : 


Von  der  Si'lnianzenspitze  bis  zur  Milte  des  X'order- 


125umi 

r 

Totalbinu:«'  von  der  Sebuauxe  bis  zum  Scliildende 

T 

T 

130 

m 

* 

(irösste  Midie  des  Hiuterkt»i»f('<  

47 

Ii 

\  «m  der  S(  linauzenspitze  bis  zum  vunlei'eu  Augeurand 

Iii» 

9 

<^iu'nit!rrbniesser  der  (Ml»ita  

U 

H 

KleinstHi  AlivtMiid  ein»  r  <  h  ltii;t  von  der  andern,  nuer 

über  den  Sciiädel  gemessen  

11 

1» 

Von  der  Scbnauzeiispitzr  h\<  mr  Kielt-i  i  umiiii»ur  . 

Ii 

Kntfejnnng  der  1\it't»'i  i  <iiamissuren  von  •  iniiiidei  ,  . 

\1 

Seitliche  Ausdehnung  de.^  ol>ei-en  Lippenlappeiis  .  . 

10 

m 

^uj ui.uo  uy  Google 


—  41  — 


Seitlidif*  Aus(lt*liiiiiiifr  des  unteren  Lippenlappens  11  mm 
Läni:»-  drs  l\iii  keu|»uu/.ers  vom  Halsr  bis  /um  Anfanfr 

des  liiiitt'K'ii  häutigen  Handes   •2(Ki  ^ 

I.iiiiijf  des  Siernalteils  des  Panzers  in  der  Miliclliiii«'  2'.)'2  „ 

Liiitgr  des  hinteren  Sterualla[<iH  iis  in  der  Mittellinie    81  ^ 
Vi»n  ilei  liiiiteren  S^titze  des  ^SternaUt-ils  bis  zur  Hülie 

d«'s  ln<;ninaleinsdinitts   t 

\'vu  «ler  hintereil  Stenialspitze  bis  /.um  \'orderrand 

der  Afteröttiiunu  Ttl  „ 

Vom  Vnrderrand  der .Xfterött'nunü  l>i>  /iirS(  ln\an/si>itze    lö  . 

Diesi'  Art  ist  zueist  iu  Java  LietiiiKleii  Wdiilcii  und  konniit 
na»-|i  (^iintlier  auch  im  (ianfxes  und  >-t'int'n  XelK  iiHiissen.  iu  1  Mok- 
kan uud  naeh  Cantor  und  F.  Müller  a  al  Ka-t  l.  Nat  litr.  1  i».  4.Si 
auch  bei  Pinjin«»'  vor  (Jiinther,  der  die  An  au<  li  von  Süd-Jkuneo 
erwälinl.  lässt  o  zw  .  ittdliatt.  ob  die  (  (Uitinentale  Kunu.  die  eine 
clijirakteristisclie  Zeii  hnnuy:  auf  dem  Kopfe  idrei  Paar  viidetter 
St  leiten,  welche  aii>  einem  Mediaiistreil  divci  uiereud  von  dem 
Interocular- liauui  nach  dem  Xacken  fiin  ausstrahb'U)  besitzt, 
nicht  vielleiciit  eine  selbststiiiidi;ie  .spe/ies  darstellt,  l'userem 
Stficke  vou  Deli  fehlen  diese  Kopfstreifen,  und  dasselbe  scheint 
Überhaupt  bis  auf  ilen  Maii^^el  der  beiden  Sternalcallo.sitäten 
«bei  der  Jujjeiidfoj'm  ?i  besser  mit  der  typischen  javanischen  als 
mit  ir^jend  einer  bescliriebeneu  anderen  Art  iibereijizustinimeu. 

I>ii88  auf  Sumatra  zum  mindesten  noch  ein  zweiter  Trhtigj- 
vurkonnit.  ist  sicher:  wenigstens  schreibt  mir  Heir  Dr.  ümmI. 
F.  Müller  in  Basel,  dass  er  eine  fn'üsse  Furni  aus  dem  Hocli- 
land  von  Padaiig.  wie  er  glaube  mit  Bestimmtheit.  <ler  Art 
TV.  tt/thplmmft  Srliweijrjr.  zuf^ewie^^en  habe, 

2.  (Mo  x/e«frM*  M'antor). 

BMimier,  fut.  I.bc.  HHt.  Hn«.  IUI.  1  p.  184. 

1  Exemplar.  -  -  Kehlscliilpticlien  itbiigeiis  niclit  Iresonclei's 
auAatlend  Iclein.  Praeanalporeu  14.  Sehwanzwirtel  »ns  10  (jner- 
schnii|K»Nreihen  bestellend.   Fiirbmig  noi*roal. 

51.  Calulvs  rnitfufrlitift  (Jvuhli. 
Boulenger,  1.  e.  p.  B16. 

1  Kxemplar.  —  Ktwa  70  Sdiuppenreilien  rund  nm  den 
Körper.  (Trßn :  Lippen,  ein  Hing  um  das  .4nge,  ein  dreieckiger 


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—  ■{■>  - 

Fleck  auf  uud  hinter  dem  TronimeU'eil  UQd  eiu  grosser  seitlicher 
Fleck  hinter  der  Achsel  schwarz:  Seiten  des  Kehlsacks  grau: 
Schwanz  goldbraun  mit  weissHchf^u.  braunen  nnd  schwilrzlichen 
Klecken  nndeutlich  ^reiingeU. 

4-  VtuwtHs  mirutut'  (LauiM. 
ftoiilmflar,  1.     M.  2.  188»  ii.  ni4. 

k7  Querreihen  vou  Schuppen  auf  dem  Bauche  vou  der  Kehl- 
falte bis  xnr  Hüfte.  Jederseit^  ein«*  Heihe  von  7  grösseren  Snpra- 
oculareii.   FSrbnng  normal. 

,'>.   ////y/z/f/y/v  ll'iijihlißitsi   MUlkri  ISchieii. 

Jm,  icuu.  d.  Upliid.  Litt  4.  I  ;it.  6^  Fig.  2 

Kiu  sehr  grosses  2  Fuss  laii«ies  mit  Jan  s  Abbildung  auls 
(it'iiaiiestr  in  l*li<»lidose  und  Färbung  iibereiustinuufiides  Stück) 
aber  mit  M)  ^chnppenreihen  im  vorderen  Kürperdrittel. 

r».    ( 'tilinnnrli(  imri nn  uhila  Dum.  \  Kibr. 

F.  Müller,  IV.  >;a«.i«ti-av^  K»t.  Ba^d  in  .sclirilteii  «l.  Niiturt.  (res.  Üaet:! 
m.  7.  \mi  1».  tj78. 

7.  StMoir/t  tM'/oi/Hntftts  JaH. 
P.  MMtor.  ).  f.  1».  m. 

8.  'Sitt*Q/t\s  .tiifiniltus  Uutlir. 
F.  MOItor,  1.  V.  i>.  67». 

S/utult.s  (miultiltii^  JJum.  &  Bibr. 

Dumeril  &,  Bibron,  Krp  i:<'ii.  Hil.  7  ]*  HMI  :  Gunther.  Hopf  Hvit.  luilia 
|i.  21«:  Boettger.  II  I'S  JW  r  nttfubarh.  V.  r  i  .N  itmk   ISHo  y  lö3. 

!  Kxenii'lnr.  'jcsfheukt  1H7'.)  durcli  Hrn.  W   v.  Scliouler. 

(laii/  iilifiiMii^tiiiiiiitMMl  mit  ( Jüntlirr">  PiagiinM-.  links      n-clits  ;•> 

PostcMMilareu.  re(-hti>  nur  das  viiTtt;  Supralabialf  iu  i'outact  mit 

dem  Aii^e. 

Stju.  21,  (i.  1.  \.  17»>.  \    1.  Sc.  »^,i.s. 

Kin«'  T-tormigt*.  hinten  in  /\v»m  Spitzen  ausiauten<le  Zfi«ii- 
üung  ant  »lern  Kopfe  ist  deutlifh:  11  Fleckeuserieii  auf  dem 
Körper.  A  auf  <lem  Scliwanze. 

(Hinther  iMMint  die  Art  von  l'inanir:  unbestätigt  geblieben 
ist  die  früher  beiiauptete  Kri>v'eui»*nz  aus  China. 


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—  4:j  — 


Günther,  l  <  ii  217  Boettger,  I  >  |»  iSnnohs  *|,.  ;  J.G.Fischer. 
.\bUauill.  «l.  N.itiirwis-.  V»r.  Ilauilmix  Bd.  !»,  1.H.SÖ  .s  A.  [i.  i,  Tat  1.  l  i^r  1 
taffinttif:  BoiilMi|«r.  Ann.  Mtur.  Nut.  lÜRt.      Üd.  Iß.  188d  :-)88. 

Ans  (Ihu  iiordanmatranisclien  T^iTit4)riiiTii  At^cliin.  1  Rxeiu- 
I>lar  in  tli^r  Senekenlw'i'crschen  ijaiumlmi^. 

/ii  der  1.  c.  ^egobmen  kur;!4'n  »dimbiiiig  m*!  hier  iiack- 
getmgen.  das»  nach  lilngerer  Aufbewaliriiug  in  Spiritus  di«  drei 
Sc]inp|>«nrei)u'n  breite,  dnnklere,  nach  den  Seiten  hin  alhiiählidi 
sieh  «bschwürliende  Rttckenzone  jetzt  blasj^er  lien'oilritt  als  die 
12  duuktdn.  vrf^m  gesftnmten  (juerbindeii  den  llflcken».  IM 
ilhnliciie  dunkle  Halbilngn  qner  fiber  den  Schwanz. 

Sin.  19:      1,  V.  17«,  A.  1,  Sc  ^l/«. 

Aimeiehend  von  (4nnthei's  lieMchreibung  ist  nur  die  Zahl 
nud  Stidlung  der  Temporalen,  die  hier  1  -t  1  r  H  beträgt,  doch 
läüist  sich  der  eigeutiimlirlieii  irregulären  Anoi'dnnng  und 
1>ei  der  CbereiiinnderKebiebung  der  beiden  vorder.«ten  Teniporal- 
sclmppen  wühl  mit  demsellien  Hechte  die  (ittnthersche  Zahl  2  + ;{ 
angeben.  Immer  Ut  du«  untere  i*rae<»cnlare  weit  kleiner  ab 
dat*  obeiif. 

K^scber^s  Shtf.  ttffhtis  von  Nias  ist.  wie  auch  scJion  Buu- 
lt*nger  1.  c.  i».  nadigewit^sen  hat.  vhu«^  allen  Zweifel  uut- 
t'inv  Abn«»rniitat  mit  H-  S  statt,  wie  gewöhnlich,  7 --7  Supra- 
labialen,  nud  UM)  »tatt  H— 8  Int'ralabiatHi.  von  denen  5  niit 
den  Postmentalen  Sutur  bilden. 

Bekannt  ist  die  Art  jetzt  vimi  den  Insdn  Sumatra.  Nitis 
und  Korneo. 

11.   Sfim  i>hnfthi»liii  Ht  iitiiiiittil  II  Hl  («Jlliil', 

F.  Müller.  1\  Naciirrnu  Kut.  Ha:<(i  in  ^cbritteii  .Xaturt.  («e«.  H««4>l 
H<l.  7.  1H86  i).  «;7H. 

Ii.   (uwftsttsutttfi  utrhutn'ttnt  iSchl^jr. 
Jan,  IcifU.  li.  (Iphi«].  Lk*t.  21.  Tiif.  Ti,  Vi^.  1  ivar,  hirirtjuUth 

Drei  in  der  bHrbuiig  genau  mit  .Inns  citierter  Abbildung 
ilbereinstimniende  Kxemplare.  (Oberkiefer  mit  einer  Ifellie  vt»n 
IH   17  Ui^X  gleichlangen  Zühnen. 

Sqn.  19;  G,  I,  V.  21H.  A.  1,  Sc.  IOl;ioi. 

Shu.  V^\  ii.  1.  V.  222.  A.  1,  Sc. 

So».  Itf:  U.  1.  V.  -22«.  A.  1.  Sc.  »8/98. 


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—  44  — 


Zfiof'ffs  (Zftfitfrtts)  cfninatiis  {\\\\\\y. 

Günther,  L'at.  Colubr.  Sii.  lÖiiH  i*.  112  iVoryftlmhu  niriwilHi  part.  umt 
Hept.  Brit.  IuiUa  p.  2ö6. 

Kit!  sehr  stattliches  Exeiniilar.  --  H  Freualschilder.  98ui»ra- 
labialen,  von  deueii  da«  '>.  tttid  i\.  den  Augenkreis  berühren. 
h>ch wache  Kiele  auf  den  2—4  mittelsten  Schuppenreihen. 
S.|M.  Ui;  G.  2.  V.  208,  A.  l/i,  Sc.  116/1  le. 

Erstes  Kurpenlrittel  sekwarzbrann  mit  nnr  bei  Verschiebnng 
der  Schuppen  sichtbaren,  netzförmigen  weissen  QuerbAudern.  zwei- 
tes KOrperdrittel  heller,  alle  Schuppen  mit  mehr  oder  weniger 
bmteu  schwarzen  Rändern  und  die  weissen  Qnerbinden  dent- 
lieber  und  breiter,  das  Schwarx  und  Weiss  schliesslich  ein 
vollständiges  Xaschenwerk  bildend.  Letetes  KorpeiHlrittel  und 
»Schwanz  mit  f&nf  vielfach  und  uoregelmassig  unterbrochenen 
Keihen  xahlreicber  gelber  Flecke,  die  auf  dein  Kunipf  und  den 
Seiten  mehr  Iftnglieh  sind,  anf  dem  Schwanz  aber  vollkommen 
rund  erscheinen.  Hanclw  nnd  Schwanz-Unterseite  in  der  Mitte 
.<chwai*z,  jedes  Ventrale  und  Subcandale  an  der.  Seite  mit  einem 
gössen  weissen,  resp.  gelben  Fleck. 

l  Hese  schone  Art  war  bis  jetzt  ai)S<'lieinend  nur  von  Bonieo 
bekannt  gewesen. 

14.   ZfOMtfs   I /Aljifliii-f    jnsrils  tillllir. 
Günther.  II   «■«■.  p.  irj  l('onji»ltf»lnin  wwA  \t. 

Kbeiitalls  nur  in  einem  ei  wat  iijsenen  F.xenipiai'.  He- 
siluipiuini^  iihnlicli  wie  vuiipff.  aber  alle  ScliUppcii  ohne  Kiele. 
KUeiifalls  .'J  Freii.ilt  ii  und  *.i  Sn|naliibialen. 

S(|U.  h\\  Ii    1.  V.  107.  A.  l/i.  Sc.  (Verletzt 

Kürbunu  ^ait/ lyiiix-li.  ( Uberseite  {rn'in}rrau.  einlarbi«-.  uatli 
hinten  briiuiili<'li^"raii.  I  ntri  seile  g^anz  einfarbig:  ^rlb.  iloch  zieht 
ilas  <irau  ilei-  Ol>ei>fiic  iinrli  aiil'  "lif  Scitfiiteilt-  (b-r  Ventralen 
herunter  und  ver.^tärkt  sieh  im  )*'i/Jeu  Kid i>er*lriuel  uml  an  tlen 
Sc  li\vaii/>t*it<  ii  /II  t'iiu-m  .sdnvar/.en,  ^(oj^eu  die  weisse  l'nterseite 
scharf  al»se(/a'ii(b'ii  Scitenstreifen. 

War  ineiin  -  \\  is.sens  bisbm^  nur  vuu  HunuM»  und  Uanka 
(l'etersi  bj'kaniil  ji'eweseii. 

15.  Tioitktonofm  (Ami^*ic9Mu^  Ihtntf^  Dum.  Bibr. 

Oomerll  k  Bilmi.  Krin  ^'in.  Btl.  7,  1834  p.  738:  Jan.  Um.  d.  4»i>liiil. 
JJef.  2»,  rnf  X  Y\^.  1  nnd  Prodrvino  d.  Icon.  gen.  d.  Ofldi  VIII.  Potamo- 


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—  4:»  — 


philidM,  Mwl«na  1861  p.  3A  :  J.  G.  FMMr,  Arcli.  f.  NAtafir««cli.  Rd.  51.  lfm 
8.  A.  p.  13. 

Abweichend  von  Dumeril  &  Hibrons  Diaj^nose  nnd  iiUer- 
einstimmend  mit  Jads  Zeiebnnng  und  Fischors  Besch rt'ibnng 
jedereeit»  nor  mit  1  PraeoenlaiT. 

Sqn,  19:  G.  1,  V.  130,  Ä.  l/i,  Sc.  66/56. 

Oberseits  aschgran  mit  zahlreichen,  grossen,  nndeatlichen. 
bis  zu  den  Ranchscbildern  herabreichenden,  rhombischen  Qiier- 
makeln:  ein  7  Scbuppenreihen  breites,  rotes,  Tom  nnd  hinten 
von  einem  solchen  schwarzen  (jnerfleck  ein^efasKies  Nackenband 
und  2  oder  3  darauffolgende  jp-anliche.  weissgestrichelte,  schmale 
<  jnerbilnder.  Unterseite  gelb,  nach  hinten  nnd  auf  der  Schwanz- 
Unterseite  mehr  nnd  mehr  grau  wenlend.  je  zwei  Rauehschilder 
In  liCwiscbenrilnmen  von  fhnf  Schuppen  seitlich  an  den  Hinter- 
rändern  mit  schwürzlichem  Sanin :  mittler«*  Supralabialen  mit 
schwärzlichen  Sntnrv'n. 

Die  Jan'sclie  Zeichunng  zeigt  keine  w«*sentHche  Abweichung 
von  dem  vorliegenden  Stfick.  nnr  sind  bei  der  Sumatraner  Form 
3—3  Postocnlaren  vorhanden  und  bald  7.  bald  S  fnfralabialen 
im  Udntact  mit  den  Postiuentalen  zu  beobachten.  Auch  ist  bei 
unserer  Form  der  K<»pf  entschieden  dunkler  geförbt  nnd  die 
bellen  Qnerbinden  des  KOrpers  ers<-heinen  mehr  verniscbt. 

Auch  diese  flir  llomeo  nnd  Telebes  Charakteristische  Speeles 
mag  für  Sumatra  neu  sein. 

16.  Tra}>idomim  (AmfßUifjtMfO  fhrtfjifinfttit  kUtie  vtLV.  Jttttf*ea  {'»ut. 

Dumeril  k  Mbrwi  1.  e.  p.  7JI9  ftyp.);  GÜRtt»er.  Hept.  Rrit.  Inili«  p.  268. 
Taf.  22.  ¥ig.  F  (fNHWt»):  l  &  FlIclMr.  Aivb.  f.  Nfttiirs^üclt.  I.  r.  p.  17.  IVif.  4, 

2  jun«ie  Stibke.  (beschenk  des  H»*nn  \\ .  von  Srhonler 
^H79.  I^eiderseits  nur  1  Fraeoculare.  In  der  Ki» rbnnj!:  nnd 
Zpiflmiinf!:  Hdf  den  von  Fisdier  beschriebenen  .innjren  Stiuken 
von  Slidost-Bonieu  v(dlkoinnien  libereinstininiend.  nnd  anderer- 
seits in  IMiolidose  nnd  Färbnng  identisch  mit  dem  bei  l^inanir 
ixesammelten  7V.  jnurrns  (  antor.  den  i<  li  mit  Kischei-  nur  ITir 
die  .Ingendform  von  '/>.  f  JtrtfMmymt  Boie  halten  mt'ickle. 

17   ('hriisi)p(li'a  orutiin  ^8haW)  var.  /iassrltt  (Mühl'. 
fiüatlisr  1.  c.  p.  m. 


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—  4ii 


]  Kxeniptiir.  —  FRrbuug  voUtstMudig  mit  iIh*  von  Cvniitlier 
unter  var.  t  ftlr  Borneo^Kxemplare  anorefff'benen  S|iiplart  Aber- 
<4nsttmiiiPii(U 

IH.  TmtpßMt  pt'fMittis  (Bitiei  typ.  und  var.  fih'hw  F.  MFilK 

GlnHiar  I.  r.  y.  F.  IIMer.  IV.NVhtrAtr  Kat«l.  in  ScbrifK^ii 
(I.  Natnrr.  il^*,  Ba^el  Bd.  7.  18Hö  p.  0H4  ivtir.  i'//r//m  von  Uelii. 

Kitrbung  prttn  bei  zweifu.  gelb  mit  .scIiwArzHcUf'n  und 
wwsfien  SchnppenrHndem  \m  Hnem  d«»r  v»rliesr<»ndf»n  Stöcke. 

III.  (fftftttrs  nultcim-lH»  (Hoiei.* 

fifinther  I.  e  |».  H21 :  Jan.  Imn.  il.  Opliid.  Lief  HA.  Tnf.  Fitf.  4 :  F.  MMIer 
I.  c.  I».  6H6. 

1  Kxi^niplai-.  St  iiui»i»»'H  un«fekielt  nur  }<egeii  ltl^il^^cllWHnz 
bin  zeigen  «lie  mittelsten  I  »nisaiivilien  deutlichere,  aber  immer 
Ticieh  reelit  s(  bwaclie  Ki«'l»'.  Wie  bei  den  von  Diuneril  iV  Bibron 
bes<  liiiebeiieii  Kxeniplare,n  und  d»*ni  von  Jan  ab;i»'l)il(b'ten  Stlicke 
nur  8—8  Supralabialen,  von  denen  da**  dritte,  vierte  nnd  tttnft«» 
ans  Auge  tritt. 

Squ.  17:       1.  \  .  220.  A.  l/i  Sc. 

Scbwarxbrann  mit  11  weissen  }}albriu^«'n  «{Ucr  i'iber  den 
Körper,  4  fiber  den  ScIhnhiiz.  Vorderkojtt  ob»  n  nnd  unten  bis 
znm  Auge  granlich.  Fruntab-  und  Mitte  d<*r  nceipitalen  mit  je 
einem  gi'o^Sfn  ^rauliehen  KUmIv. 

Auch  hier  dUrfte  der  Fundoii  Sumatni  vielleicht  neu  »ein. 

2U.  VifUnm  o  fimfahts  |^Sc'huei4l.). 

Günther  I  . .  p.  390:  Jan  I  <   l.i.-f  8.  Tut  »i. 

H  in  l'hnlido^ce  nnd  Färbung  typt-<che  Stücke. 

21.  .Vr#/Vi  tfiimttiuHs  Aievr.  var.  nnimhr  l*fs. 
ftflnflier  1.  < .  p.  H3H. 

Ein  starkes  Kxem|iiar.  Nacken  mit  2.'i  Srliuppenreihen : 
187  Ventralen.  Pholidose  nn<l  Kärhnnjt  Mie  bei  der  von  Pinang 
stammenden  var,      bei  (-tünthH*. 

22.  *  '«//oy/M.«  tjru(  ili.s  i^ray. 

Gunther  I.  c.  |».  84»:  A.  B.  Mcyer.  8itx.  Her.  Akad.  \\"m,  B«rlhi  B<l.  'M\. 
1886  p.  614. 


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^7 


Ein  gaa/  tiiit  («iuithiTs  Bt^sciiivilniti^  iibfif iu>(iinuieiiil<'S 
Exemplar. 

Sqn,  13 ;  U.  3,  V.  323,  A.  l/l,  Sc.  23/23. 
War  biftlan^  mir  von  PiiiAiig  nnfl  Singapnre  bekannt 
gewesen. 

Ti  Inn  I  I  sin  HS  WiKjIrrl  (  ScIiU'jj.  i. 
eSnlher  1.  f.  :m. 

1  Kx{'ini»lare.  Das  jüiigtre  Stii<  k  von  etwa  I  V*  n?^"^ 
Liliiire  zeigt  nur  21  Schniipenreihen  und  (Up  .1  ugemlfarbuiijr  in 
prachtvollem  (Jrüii  mit  weissem  Aiigenstreit  u«<l  einer  l)oj>pel- 
r«*ihe  weisser  Flecken  längs  des  Ritckens. 

Sqn.  21;  (i,      V.  iri2,  A,  1,  Sc.  53/53. 

Das  halberwachsene  3s weite  Exemplar  ron  etwa  2';»  '^  ii^^ 
Länge  hat  normale  Schnppenreihenzahl  und  besitzt  die  von 
ClikDÜier  erwähnte  (^hRrakteristi^rbe  Pnnktllecken-  nnd  Qner- 
binden-Zeichnnnf?. 

Rqn.  25:  G,  7.  V.  142.  A.  I.  S<-.  M/^ji. 

b)  Indrapura,  8ad\ve»t-8umatra. 

Die  von  hier  vorliegenden  Arten  .stammen  von  Herni  Dr. 
med.  Klaesy  and  befinden  sich,  mit  Ausnahme  eines  Stfickes 
von  Gninjnsnwn.  das  ich  der  Senckenbei'gsnhen  Sanunlnng  ein- 
verleiben durfte,  im  Zoolog.  Musenm  der  Tniversitiit  Heidel- 
herg.  Ihre  Konnfiiis  verdanke  ich  der  (oite  des  Herrn  IVof. 
Dr.  O.  Büts<  lili  d;) selbst,  der  mir  dieselben  Knde  18Hf»  zur 
Bestiromnnfr  einst-hirkte. 

Refitllieii. 

1.  iuhtlis  ,,isiiihUns  (Kuhli  tyj». 

I  Kxemplar.  Die  Koptbeschilderung  ist  die  der  !\ piNflK'ii 
Kuiin  etwa  81  Schuppenreilien  rund  um  den  Körper  di  iiii  ein 
<ri  o>srr  fijiu'Tsfleck  unter  dem  TrounnHlfell  sHiwarz:  I.Tk  k*  n  nnd 
Schwanz  mit  zaidreirheu  .nchmalen.  grauschwarzen  «^uerbinden. 

2.  fjtfjftßvoMH  o/truvett/ft  (Cira.v). 
Güntlier,  Rept.  Brit.  huXm  ]».  K).  Tat.  10,  Fig.  K  i  fut/^rrfH-i»!. 

Ein  ganz  typisches  Stl'ick  in  Form  und  Färbung.  Schup- 
pen auf  dem  Vordeniicken  ohne  Kiele,  weiter  iia<  li  hinten  tVnit- 
nnd  mehrkieiig,  in  31  Längareihen  angeordnet.  Hitcken  mit  12 
schwarzwdsaen  Querbinden, 


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—  48  - 


Bekannt  vun  den  Nicobaren  an  Uber  die  malayiscbe  Halb- 
insel, Sumatra.  Java,  ßomeo  und  Mindanao.  Aach  ich  erhielt 
srhon  Stricke  diei^er  Art  von  der  Stras^^e  van  Malakka. 

Ahhiltfs  ImluMlii  tis  tSelileg.  K 
eanther  I  r  iiX. 

.".  x  lir  .si  liiiM  lit  <!;elialteu«'  KxeiniilMn-.  —  Schuii]>fii- 
n;iheii.  2  Praf^ofulaiPii  iiiul  7  Suinalal)ial«'ii. 

Anssei(U')ii  lM  k;iiint  von  <U»r  nialavistheu  Haliünsel.  von 
Nias.  Java  und  liornet». 

4.  ftwtfmmttwa  »tfUniiintiu  (Schief?.). 

AbweiHiend  vom  Typii!«  der  Art  dnrt'h  21  Schuppenreihen, 
jtonst  aber  namentlich  mit.7ans!i  Fif^ar  in  leon.  j^en.  Oltdi  Lief.  21. 
Taf.  5.  Y\ft.  1  jielir  ^rnt  Abereinstimmend. 

Sil«.  21:  <4.  I  i.  V.213.  A.  1.  So.  lOß/i«;. 

."i.  TmpiftoitfttiM  trmwfMiiffpntit  Half. 
fiEnHier  I.  c.  p.  m. 

Kin  ffauz  t.vpi»(clies  Kxemplar.  Vnrdere  1 'raefrontalen 
dentlieh  lün^rer  al»  die  hinteren :  .-t  SnprahibiAlen  in  Contact  mit 
dem  Ange.  Xflhne  in  nnnnterbrochener  Reihe,  alle  von  nahexii 
gleicher  C^rösse. 

.AnitRerdem  bekannt  von  Nia.«:;  Itanka  nnd  Horneo. 

€lnllMr  1.  < .  p.  294. 

Kinen»  der  beulni  vorliejrenden  Kxoni|»laiv  tVlilt  bei<l«'i>eits 
das  Frenale.  das  also  mit  dem  hinteriMi  Praefrontale  seitlich 
vollkommen  v«TsclimoI/en  ist.    (iiiin  mit  rötlicliem  Schwann. 
S.|U.  20:  (r.  .ro.  V    1>Ö().  A.  l/l.  Sc.  l.TO/iHO. 
S.|u.  20:  (i.        V.  24:5.  A.  l/i.  Sc.  I2f»/i2<). 
Aussei  flem  verbreitet  Uber  die  malayi.sfhe  Halbinsel,  Java, 
relebes,  Horueo  untl  die  Philippinen. 

7.  Ihwirophis  itivlii«  (Urne!.). 
Gfinthtr  I.  r  j..  ät»?. 

Zwei  in  l^lndidost»  und  Kärbun«:  normale  Kxemidare.  — 
]>ie  gelbe  s«  it«Milinie  bHder.«<eits  dnn  h  Je  eine  schwarze  L.iugs- 
Unie  eingetasst. 


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—  4Ö  — 


8.  IkndrophU  formosm  Boie. 

Oumeril  &.  Bibraiit  KrP'  g^'  M  7  p.  199. 

1  Exemplar.  —  Auge  selir  gross,  (^nt^rdurclimesser  des- 
selben so  gi'osü  wie  der  Abstand  vom  Rostrale  bis  zum  \'onlerpn 
Aog^nrand:  Sdiuppen  in  15  Reilieu.  Oliven^  ün :  ein  breiter. 
Mihwarzer  Län^sstreif  von  der  Spitze  des  Rostrale  durch  dus 
Auge  bi$  in  die  Halsgegend:  alle  Schuppen  mit  sclimalen, 
schwarzen  Unter- und  Hinterrändern :  von  der  Mit tf  des  Rumiifes 
an  jederseits  drei  feine,  !M>.hwarze  LÄngsstreifen.  Der  schwai-ze 
Unterrand  aller  Sdiuppen mit  Ausnahme  der  äussersten  ächuppen- 
reihe  in  der  Mitte  nnt  einem  lebliaft  himmelblauen,  ovalen  Lllngs- 
Heck.  Zähne  schwa<!i.  gleichlang,  der  vorletzte  etwas  länger, 
der  letzte  doppelt  si»  lanir  und  dick  als  die  vorderen  Zähne. 
Squ.  ir>:  G.  1/1.  V.  177,  A.  l/i,  Si^  üw/iaa. 

Die  Art  lebt  auf  Java  und  Sumatra. 

9.  (In-jjsoiickn  onw/a  (Shaw). 

Das  vorliegende  Stück  geliHrt  zur  Farbenspielart  « bei 
tiünther,  Rept.  Brit.  India  p.  299,  die  beieits  von  Sumatra  an- 
gegeben wird  und  sich  auch  auf  der  mala3'ischen  Halbinsel,  auf 
Btnneo  und  auf  den  Philippinen  findet. 

10.  Tf'affojfn  pmttinm  (Roif)» 

GrAn  mit  der  charakteristischen  gelben  Seitenlinie  hlngs 
der  Ventralkanten. 

11.  yajrt  tripmliftm  Merr. 

1  Exemplar.  —  Nacken  mit  23  Schuppenreihen ;  193  Ventra- 
len. Ist  in  der  Färbung  übereinstimmend  mit  der  rar.  «»  liei 
Gunther. 

12.  AdeniopMii  birirgcUust  (Schleg.). 

«Mlwr,  Rept.  Brit  fmlia  p.  M»  fCnlhft/tw). 

1  Exemplar.  —  Typisch  in  der  Färbung,  doch  fehlt  die 
weisse  Zickzacklinie,  welche  das  blane  liftngsband  der  Koi'per- 
seite  teilen  soll  Hinteres  Temporale  wesentlich  kleiner  als 
das  voiilere. 

Squ.  13;  44.  3.  V.  2r)«,  A.  1.  Sc.  42/42, 

4  * 


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--  m  — 


Von  Jan'8  Abbildung  in  Icon.  d.  Ofld.  Lief.  43,  Tafel  1, 
Fig.  2  eines  javanischen  Stückes  in  der  Färbung  in  keiner 
Weise  verschieden,  so  dass  ich  mit  Gttnther  vermute,  dass 
J.  flnrierfta  ((^nt.)  ein  hlosiies  Synonym  von  A,  birirgatm 
(Schleg.)  ist. 

Der  Typus  der  Art  stammt  von  Java,  A.  ftarieeits  winl 
von  NiaSf  Sumatra  und  Hinterindien  angegeben. 

18.  A(leni'(»]ihfj<  uitjntiaeniiiiit.s  il'ts.  i. 

Peters,  Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  IWJ;^  p.  404  i('nUoi,his  fmrahis  viir.). 

l  Kxemplar.  —  Die  drei  Schuppenreihen  breite  Kücken- 
linie und  die  rote  Schwanzlinie  deutlich  erkennbar,  die  übrigen 
Längslinien  wehren  der  schlechten  P'rhaltnng  des  einzigen  Stückes 
weniger  markiert.  Bauchseite,  «^enau  wie  sie  Peters  beschreibt, 
mit  3r>,  S(  anzuut^rseite  mit  2  schmHleni  schwarzen  Halbringeii: 
Anale  iichwarz. 

S(iu.  18:  (4.  8.  V.  :122.  A    1    Sc  ^ö/^^^. 

Ausserilem  bekauut  vtm  Xias,  Bauka  uiid  Hurmu». 

14.  Trimet'esMms  graminem  (Shaw). 

Günther  1.  < .  p.  SKä, 

1  Kxemplar.  —  /weites  Suiiralaliialc  den  Voi-derteil  der 
Facialj^iube  bildend;  Uiztes  Veiitiale  ungeteilt.  Scliuppeu  in 
19  IJeilien;  2  Schuppen  zAvischen  den  Supranasalen.  Einfarbig 
grUu.  die  helle  Seitenlinie  der  typischen  Form  fehlt. 

S(|ii   19:  (;.  4/4.  V.  u\K  A.  1.  Sc.  ^  hh. 

Hekaiiut  von  Süd-t  hiua  diueli  ganz  rropisch-ilinlerindien 
bis  Pinang  und  V(»n  Sumatra. 

15.  Tm$iere8urrM  Watfleri  (Sohleg.). 

Grosses  Kxemphii  mit  Punkt  Hecken  mu\  g(  l]»en.  gegen  den 
Rücken  liin  gelbgrünen,  stlimalen  (^uerbindeu.  In  Phoüjlose 
(lurcliaus  nonnal. 

Squ.  25:      .^/n,  V.  14(5.  A.  1,  Sc.  '»Vr>4. 

BalracMer. 

16.  Ichthijoithis  tHom/chroK.s  (lileek  ). 

Bleeker,  Nat.  Tijdsdir.  Ne<leii.  IiuUe  B<1,  H>,  IHäK  p.  \m  iKi>i'rHi,iO; 
Boulenger,  i'M.  B«tr.  i\t\u\.  et  ApwU  Brit.  Ifw«.  IHBä  p.  Hl.  T«f.  4,  Fig.  l. 


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—   öl  — 


1  junges  Kxem|ilar.  —  Augenabstaiitl  grösser  als  Schnauzen- 
lÄnge.  fTinere  Heilie  der  T'nterkieferzäline  beim  vorliegenden 
Stück  fehlend.  3(H)  Kürperrinjre.  iim\z  srliwarzbraun  ohne 
gelbes  Seitenband.  Totallänge  142  nun ;  grüsster  Dun  limesser 
in  der  Körpennitte  7  inm. 

Zu  den  bislang  bt-kainiteu  Fiindurten  Bornen.  Java.  Singa- 
pore  und  Malabar  tritt  mit  diesem  schönen  Funde  jetzt  auch 
die  Insel  Sumatra. 


m.  InBdl  Banka. 

Die  wenigen  von  hier  anf'zntlihreiHlpn  Species  stammen 
aus  (lei-  1  ■nio:el)nn<r  von  Alnntok  auf  Bauka  und  wurden  der 
Seuckeiibergisdit  n  Natnrforst  liendt'n  (iesellschaft  im  Mai  IHHü 
durch  Herrn  Herpfingenieur  M.  Knperberg  daselbst  zum  (be- 
schenk geunu  ht.  Leider  wart'u  die>t'iben  bei  der  Ankunft  su 
schlecht  erhalten,  dass  nur  der  kleinste  Teil  derselben  in  unseren 
Sammlungen  anf«restcllt  werden  konnte.  Indem  icli  auf  eine 
fffthere  Liste  von  l>.\uU.\  im  22.  -2.1.  Bericht  d.  Otienl».  Ver.  f. 
Naturk..  Otfenbadi  uMain)  1883  p.  löii  u.  f.  verweise,  bemerke 
ich.  dass  auch  in  der  vorliegenden  Semhuig  die  dort  aufgezähl- 
ten Arten  Ihtfo  melanostictits  Schneid.,  Trojti^hnotns  riltftius 
(L.)  und  Tragops  i^rmimts  (Boie)  vertreten  sind. 

1.  Ihndi'opMs  pieius  ((itneL). 

Ein  Exemplar.  —  Schon  von  Hm.  Prof.  v.  Marti^nni  anf 
Itonka  gesammelt. 

2.  ('hrt/stffnleit  nrnaki  (^Slniw). 

Das  vorliegende  StAck  gehört  jsar  var.  »  bei  (Tflnfher,  Ilept. 
Bnt.  India  p.  2m. 

3.  f^mmofitfnaste»  fmh^tlatiwt  (ßoie). 

Günther,  Kei^t   l'>iit.  india  p.  2«J2. 

Kin  Exemplar.  —  Vielleicht  neu  für  die  In.sel  Banka. 

4.  Dijiaas  (Kttäiimn)  etfnodnn  Ciiv. 
fiüiither  1.  r.  p.  m 

Ein  sehr  charakteristisches  StUck  der  (i'ünther'sdien  vni'.  ^, 
in  der  Färbung  libereinstimraend  mit  Jan 's  Figur  in  Icon.  d. 
Opliid.  Lief.  HH,  Taf.  6,  Fignr  1.  aber  mit  8  -« .Supi-Älabialen. 

4» 


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Im  Uebrigen  wird  die  Art  erwähnt  von  der  malajlf^cben 
Halbinsel,  von  Sumatra.  Java,  Borueu.  Bali  nnd  den  Philippinen. 


17.  Xaed  Java. 

Die  nachstehen«!  kurz  verzeichneten  und  silmtlieJi  schon 
von  Java  bekannten  Arten  wurden  mir  Einh^  18H0  V(»n  lueiiiein 
Freunde  Heim  J.  Blum  hier  zur  Bestinnnun;;  übergeben  und 
drei  fttr  unsere  Sammlung  wiinschenswerte  Stücke  davon  der 
Gesellschaft  xvan  Geschenk  fiberwiesen.  Diej^e  Schlangen  durf- 
ten aftmtlich  ans  der  niibei'en  Umg^ebnng  von  Batavia  stammen. 

1.  (^liwlmphia  mfw  (Lanr.). 
filiÜMf,  Rept.  Brit.  IniliA  1864  p.  im 

2.  Comjtsfmnfta  twh'n/wu  (Schieß.) 
QiHHier  K  e.  p.  243. 

1  Exemplar,  von  Herrn  J.  Blum  der  Sammlung  fiberwiesen. 

3.  Trojiiilonitiiis  tfiihumifüifits  Sehleg. 

Günther  1.  c  p.  iGO. 
1  Exemplar. 

4.  Tmiiiiloniil n>-  iilldlns  (L.). 
Günther,  Cat.  «  oltibr.  Hti.  1808  p.  67. 

1  Exemplar. 

n.  fhfjmrkim  mh^/flris  (Schneid.), 

Günther.  Kept.  Brir.  India  p.  281. 
3  E.xeraplare. 

6.  Ihjitsirhiun  plumlten  (BoieK 

Günther  1.  r  p.  280. 

2  Exempliire. 

2  Exemplare. 

8.  Tt  ayops  juasinns  (Boiej. 
2  Exemplare. 


—  53  — 


\).  lUiiujnrns  sviinfitst  inliis  Kulil  lyp. 
KaM,  Isis  1827  y.  5ö2:  Schlegel,  Essai  ».  I.  IMiys.  «1.  iMirp.  B<1.  2  459, 
Tof.  Iti,  Fiif.  18-20  und  AbbUd.  Tal.  18,  Fig.  6-  10. 

1  Kxemplar,  von  Hrn.  J.  Blum  der  Sammlung  überwiesen. 
Dfirl'ttf  von  dem  Gtlnt]iei'*8ehen  winifnsfiatua  SM -Chinas 
2n  unterscheiden  sein. 

10   Tri tncrmurm  rnjfhntnta  (('aut.;. 
GOnther  I.  •  .  |i.  :m. 

l  Kxeiuplar,  von  Hrn.  .1.  Blum  der  JSamiulmig  überwiesen. 


Entfftihtue,' 
TriuntfHtirhie. 


f^ifßrfMlih'fhr, 

litrhmithw. 

AyumnUu . 


I  II rn  II  iiliii  , 

Tffithhpitiae. 

Tortricifiw, 

(^thtttamtlae. 


Uobertielit  dir  goiaimt«!  ArUn. 

R  e  p  t  i  I  i  a. 

(  'hl  Innin. 

(lemno's  crassicoUis  ((irav).  Salanga. 
Trionyx  Javanicus  Schweitiir    Deli  (Snmati'a.) 
,     subplauns  Schweigg.  Padang  (Sumatra). 

Crtietiflilia, 
Ooeiidilus  porosns  Schneid.  Salanga. 

Tjn-nlllin. 

Hemi(la(  i.\ ins  plalyurus  (rSciiiuid  j.  .Salanga. 
(Jehyra  mutilata  (^^  iegl^.).  "^alaiiqra. 
(Jecko  stentor  irant.).    Deli  iSumatra). 
l)rac«i  volans  L.  Salaiifra. 
AiHiitliosHura  aniiata  Kiray).  Salanga. 
(  ulotes  cnstatellus  (Kühl).  Deli  und  ludrapura 
(Sumatra^ 

\ai;uins  salvator  iLain. *.    IVli  'Sumatra). 
Lygü.su]iia  ulivaceum  (Grayj.  Indrapuia  («Sumatra;. 

üphhUtt, 

Typhlops  Miilleri  Schleg.  Deli  (Sumatra). 
C^lindrophis  mfus  (Laur.).  Salanga,  Java, 
('alamaria  pavimentata  1).    ß.  Deli  (Sumatra). 
Simotes  Laboanensis  (tthr. .  Atschin  (Sumatra), 
octolineatus  Jan.  Iteli  (Sumatra), 
signatns  (Uhr.  Deli  (Sumatra), 
trinotatns  D.  A  B.  Deli  (Sumatra). 


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—  - 


Coluhntlw.      Abtabes  balioditiis  (Sdileg.)«  Indnipara  (Suniati'«). 

X}  inpliopliidium  inacalatom  (Uhr.  Deli  fSnmatrai. 
O>inpsosoma  melanarum  (Selileg.).  Salanga,  Deli 

und  Indrapnra  (Samatra). 
Conipsosoma  radiatnm  (Schleg.  i.  Java. 
Zaocys  carinattts  Gthr.  Deli  (Sumatra). 

„    fuscns  Gthr.  Deli  (Sumatra). 
Tropidonotos  chrysargus  Boie.  Deli  (Sumatra). 
,        flaviceps  D.  &  B.  Deli  {Sumatra). 
9       quincuuciatns  Schleg.  Java.  ^ 
,       trianguligern8Boie.Indrapura(Sum.  >. 
,        vittatus  (L.)  Hauka,  Java. 
Houtahjtstiiar.  Hypsirhiiia  enh^'drift  (Schneid.).  Java. 

«       plumbea  (Boie).  Java. 
Homalopsis  bnccatus  (L.).  Salanga. 
yVi/MM/f>jii//tV/ri£.Psammodyna9tes  pulverulentus  (Boie).  Banka. 
Jjenttrophklae.  (lonyosoma  oxycephahim  (Boie).  Indrapnra  (Su- 
matra). 

Dendropliis  fomo^u»  Boie.  Indrapnra  (Sumatra). 
Dendrophis  pictus  ((.imel.)  Indrapura  (Sumatra), 

Banka.  Java, 
(.'hrysoiielea  omata  (Shaw).  Deli  und  Indrapura 
(Sumatra)}  Banka. 
DrffhiitfmUtp,    Tragop»  prasinus  (ßoiei.  Salauga,  Deli  uu<l  ludiii- 

imra  (Sumatra),  Banka,  Java. 
lJifmnli«ffn.      Dipsas  cynodon  C'iiv.  Hauka. 
Ltfcotiontidne,   Lycodon  auli<uiH'  (L.)  Salanga. 

Ophites  subcinctus  (Boie).    Deli  i Sumatra). 
rnfh'.uhlac.     P.vtlioii  K  ticnlatns  (Schneid. i.    Deli  (Sumatra). 
i'JhtjHthe.       Njya  tnpudians  iMei  r.  Deli  u.  Indrapura  (Sumatra). 
Bungarus  nemifasciatui*  Kühl.  Java. 
Adeniophiü  bivirgatus  (Schieg.)   indrapura  (Su- 
matra). 

Adeniophis  nigrotaeniatus  (Pts.).  Indrapura  ^Su- 
matra). 

C'allophis  giacilis  (iiay.    Deli  (Sumatra  i. 
( yolaiülae.      Trimeresurus  erythrunis  i(':\nt.K  Java. 

^  giamineus  (Shaw).  Indrapura  (Suuiatra). 
^    Wagleri  (Schieg.).  Deli  u.  Indrapura  „ 


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—  55  — 


Batrachia. 

Jnttra, 

Jtnttftltte.    Kliacüpliorns  umculattis  ((jlray).  Salanga. 
lUifmiithw,  Bnfo  melanos$dctus  Schneid.  Salanga,  Banka. 

CanHiüiuc.  Iclithyophis  uiuuochruitö  (Bleek.K  lndia|mra  (Sum.). 

II.  Verxetcliiiia  von  lleptlllcii  aus  Acern  an  der  Goldkllfttr. 

Die  iiai  hfolgeihl  kuiz  Iteschrielieiien  4  Kideclisen  und  il 
Schlaiisfeii  wurden  der  Senekenl»er}?isrlieu  Naturforsclienden  (^e- 
s«dls(hat't  von  Hrn.  Dr.  med.  A.  von  JS ch  u  1 1  Ii  ess- Ree lib erg 
in  Zürich  im  Tausclie  gegen  Hymenopteren  angebciten.  Dieser 
'l'anscli  wäre  kaum  zu  Stande  gek<mimen.  da  unser  Museum  au 
:4olchen  Dnpletten  leider  sehr  ann  ist,  wenn  nicht  der  Sektionftr 
Hr.  Major  Dr.  von  Heyden  auf  meine  dringende  Bitte  hin 
mit  »einer  Sammlani?  eingetreten  wäre  und  von  .seinen  eigenen 
Dnpletten  abgegeben  hätte.  Im  Hinbtick  auf  die  kostbare 
Jkndm9ptft  JameMmi  Traill,  die  unserer  Kollektion  als  neue 
(iiftschlangenfamilie  xngeflihrt  wird,  und  auf  Cbamaele*m  Simoni 
Jtttg..  dessen  $  hier  zum  ersten  Mal  beschrieben  werden  soll, 
mnssten  aber  alle  Hebel  angesetzt  werden,  um  uns  der  an- 
gebotenen Suite  zu  versicheni,  und  ich  und  kaum  weniger  auch 
unsere  (resellschaft  sind  Herrn  Major  Dr.  von  Heyden  zu 
liesonderem  Danke  verpflichtet,  dass  er  in  diesem  Falle  so 
selbstlos  und  rasch  vorging.  Die  Suite,  die  uns  2  neue  Eidechsen 
und  5  neue  Schlangen  verschaffte,  verdient»  trotzdem  dass  alle 
genannten  Arten  bereits  in  der  Litteratur  von  der  GoldkQste 
verzeichnet  waren,  die  eingehende  Würdigung,  die  ihr  in  den 
folgenden  Blättern  zuteil  werden  soll. 

Eidechsen* 

1.  Väfmwtt  yHottcus  iL.)  1758. 

Usm,  Sy«t  ttAt  eO.  10  Bd.  1  p.  869  (fjuxrta) ;  Bouleiger,  Cat.  LIs. 
mt,  Hiu.  ed.  2,  1885  p.  317. 

Ein  junges  Stück,  —  Nasenloch  schief  oval,  dem  Auge 
deutlich  näher  als  der  Schnauzenspitze:  Supraocularschildchen 
klein,  nahezu  gleichgross. 


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—  56  - 


Kopf  (»bell  mit  0.  Hals  mit  4  schmHleii.  jjcllx  ii  Qn»MliiM>n. 
I»inii|if  mit  8  aus  «iiia<lratisHien  Flecken  bestelieiidt  ii  (^uerbiiKlen. 
Srliwaiiz  oberseits  mit  14  allmäliliLli  breiter  wt-ideiiden  Kiiig:fn. 
Uiiterseits  auf  Kopf  uml  Hals  K».  auf  Ürust  und  Bauch  14,  auf 
(leiu  Schwänze  22  sdiwaiiie  Querstreifeu ;  ItUUs  •Schwanzürittel 
einfarbig  schwarz. 

Von  der  Goldküste  wird  die  Art  ausserdem  von  den  Accra 
benachbarten  Orten  Aburi  und  Akroponj?  (F.  Müller^  erwUhut: 
sonst  ist  sie  verbreitet  im  ganzen  Aüika  mit  Ausualune  des 
nordwestlichen  Teiles. 


2.  Kuifrejfbs  fEitjßrepix)  iiaddom  üray  1845, 

Gray,  Cat.  Lix.  Bzit.  Miu».  1846  p.ll2;  J.  8.  Ffsehir,  Jahrb.  wim.  AiMt, 
Hnmbnrg  Bd.  2,  1886  p.  88,  Taf.  3,  Fig.  3  (PatUatnii}. 

Von  den  beiden  vorliegenden  Exemplaren  zeigt  das  eine 
30.  das  andere  32  Schuppenreilien  in  der  Kihpermitte;  ausser- 
dem unterscheiden  sie  sidi  auch  etwas  in  der  Färbung.  — 
irront4»parietalen  getrennt ;  Tuterparietale  Üngdrachenföimig,  ein 
längliches  Vierei^k  mit  spitzen  Voixler"  und  Hinterwinkeln 
bildend,  von  dem  einzelnen  Fi-ontoparietale  an  Urosse  wenig 
verschieden.  Unteres  Augenlid  mit  grossem,  durchsichtigem 
Fenster;  OhrGfihung  mit  3  deutlichen  kleinen  Schuppeuspitzen. 
Praefrontalen  kurz  getrennt.  Je  ein  sehr  ausgedehntes  band- 
artiges  Ocdpitale.  7  Supracüiaren.  Das  erste  Infhilabiale  sehr 
kleui.  Köri»erschuppen  am  Nacken  und  hie  und  da  am  ersten 
Schwanzdrittel  vierkielig,  im  übrigen  auf  dem  Rficken  in  16—18 
Längsreihen  scharf  dreikidig.  Zwischen  Achsel  nnd  Weiche 
eiwa  32  und  33  Querreihen  von  Bauchschnppen. 

Das  kleinere  Stikk  i.«-t  oben  kujjferbrauu.  au  den  Seiten 
ujit  drei  Reihen  breiter,  vuni  Auge  ausgehender  .schwarzer 
Seitenbinde,  die  nacli  unten  vun  einer  eine  Reihe  breiten  milch- 
weissen  Längsbinde  eingefasst  wird.  Kopfschilder  nicht  dunkel 
gesäumt.  Oberlippe  weiss.  Rücken  mit  4  unregehuässigen. 
schwarzen  Fleckreiheu.  die  auf  dem  Schwänze  durch  seitliche 
Begrenzung  von  helleren  Strichen,  ähnlich  wie  auf  den  Glied- 
ma^n,  hie  und  da  die  Fomi  schwacher  Augenflecke  annehmen. 
Unterhalb  des  weissen  Seitenstreifs  zwei  unregelmässige.  feine 


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-  57 


schwarxe  LängsUnien ;  au  den  R&ndeni  der  Iiift-aUbialen  und 
au  den  Kebliteiten  seliwarse  Punkte. 

Das  grossere  Exemplar  ist  matter  getHrbt,  branngiau,  der 
breite«  dunkle  Seitenstreif  hie  und  da  durch  Schui>peu  von  der 
Tirnndfarbe,  die  aber  schwarte  KAnder  zeigen,  unterbrochen, 
die  Angenzeichnnng  auf  Schwans  und  Qliedmassen  fehlend. 
Im  Uebrigen  sind  keine  ZeidtnnniErsnnterschiede  wahrzunehmen. 

Die  An  wird  u.  a.  von  Siena  Leone  (.1.  G.  Fiscliei  ).  von 
Akropong  an  der  Gdldkiiste  ih\  Müllen  iiiid  von  Kamerun 
(Fischen  angegeben,  zeigt  also  im  Uo|»ij*chen  Westafrika  eine 
weite  Verbreitung. 

3.  VhatHudeon  Siitmü  Bttg. 

Boellgar,  24.  25.  Ber.  Offenb.  Ver.  f.  NaturkiiDde  1885  p.  175  (J). 

Von  dieser  Art  liejrt  Jetzt  ,\\\vh  ein  %  vnr.  das  <j:r(issei-  als 
das  1.  c.  beschiieliene  <^  ist  und  sidi  vnu  die.-^eni  in  «Tsler  Linie 
durch  die  Form  des  lielmes  untersc  liridet.  Dieser  ist  tr<»pten- 
lormig.  mit  langen,  fast  geradlinigen,  na*  Ii  vorn  convei*gierendeu 
Seiten,  hinten  nahezu  in  eint  in  rt  gelmiissigen  Halbkreise  ab- 
gerundet: .seine  grösste  Breite  liegt  in  '!^  der  Länge  weit  Irintrr 
den  Augen.  Hintei kopfteil  des  Helmes  einerseits  vom  Siipraoi- 
bitalteil  diii  t  Ii  eim-  i^uerfurclie  abgetrennt,  andererseits  dun  li 
eine  Länp:stiin'lie  in  zwei  recht  merklich  convexe  Kissen  ge- 
teilt; diese  Kissen,  wie  aiu  li  die  Supraorbitalgegend  mit  planen 
Schuppen  gedeckt.  Rückencrista  vtuii  Halse  bis  zur  Mitte  der 
Insertion  der  Hiutergliedinassen  mit  nur  7,j  Tuberkelschuppen. 
Sp«»i  Hartige  Hautziptel  am  llintertussti  deutlich,  aber  nur  '/i  bis 
1  mm  lang  vurrageud.  Sonst  keine  wesentlichen  Abweichungen 
vom  c?. 

Fiirbuug  ganz  uniform  schiefergrau,  ohne  jede  Spur  einer 
hellei  en  oder  dunkleren  Seiten  binde. 

Masse: 

Von  der  Schnauze  bis  zur  Helmspitze   3")  mm 

(irösste  Helmbreite  in  der  Augenmitte   12'  ,  . 

(Trösste  Helmlireite  in  V,  der  Helmlftnge    ....  W,^  y, 

Grösste  Kopfhöhe  an  der  Helmspitze   34'/2  - 

Breite  des  Kopfs  mit  den  Augen   20*/«  - 


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—  58  - 


liftiige  von  Kopf  -h  Rnnipf  104  mm 

Scliwanzlänge  (mit  dem  Fadeu  gemessen)   ....  128  , 

Länge  der  Vonlerextremitöt  51  „ 

Länge  der  Mintereztremität  55  ^ 

Während  das  cT  das  Verhältnis  von  Hclmbreite  in  der 
Augeomitte  ssu  Helmbreite  hinter  den  Aup^en  zu  (JHsanitlielm- 
lange  zeigt  wie  1  :  1,06:2,88,  Imt  das  vorliegende  ^1  :  1.40: 
2,80.  Bei  (%  gmcili«  Hall.  1?  ist  dies  Verhältnis  1 :  L21:  2,H8. 
bei  8e)irij,ileiusiH  Daud.  ?  1:  1,20:  bei  fhmithulm  Gray  % 
1:  1,08:  2,62. 

Bekannt  \A  diese  Art  bis  jetsst  nnr  von  der  l^reuze  von 
(loldkttste  und  Aschantiland  (Simon),  von  Accra  an  der  Gold- 
kftste  mid  von  Kamerun  (Rüiilenger). 


4.  Uiamnekim  Um^phahns  Gray  1864. 

Gray,  rroc  Znul.  Smc.  \m\  )».  471  (iinn  llis  var.  i.  uou  B«ett|«r,  24.  25. 
Ber.  «»rttMibadi.  \'er.  f.  Naturkunde  1885  p.  176  (yrurtiisi. 

Zwei  Weibchen,  von  dem  CA.  gravi  Iis  Hall,  der  (.'oiigo- 
niiuidung  in  erster  T.iiiic  dadurch  ausgezeichnet,  dass  der  gelbe 
Seitenstreif  jener  Art  hier  konstant  fehlt,  und  dass  der  liintere 
Teil  des  Helmes,  der  sonst  in  Gestalt  unil  Umriss  mit  dem  des 
(7/.  tinirilis  Vom  ('oniiro  nahezu  iibereinstimmt.  bis  zur  Hehnspitze 
in  der  »Seitenansicht  deutlich  flacher  erscheint.  Besonder-s  be- 
merkenswert ist  nn(  h  die  auffallende  Grosse  un<l  die  weitläwfigere 
Stellung  der  Tuberkel  in  der  vorderen  Hälfte  df  r  inirkeucrista. 
Vom  Halse  an  bis  zur  .Mitte  der  Insertion  <ler  Hiutergliedmassen 
zähle  ich,  ähnlich  wie  beiui  %  von  ('/#.  Simoni,  nur  68—78 
'i'uberkel  in  der  Ifückencrista,  während  das  !|^  von  TA.  gravili« 
Hall,  deren  88    104  aufzuweisen  hat. 

Scliieferblau :  Lippen,  t'in  runder  Fb  i  k  auf  dem  Auge, 
eine  giosse  Makel  auf  dei-  Schläfe  und  die  beiden  Occipital- 
kissen  tietschwarz.  Kehle.  Hauch  und  Innenseite  der  Flisse 
gelb  bis  orange.  Kein  gelbes  Seitenband.  Lidspalte  wie  bei 
fjrnrHis  schwarz,  nicht  mit  weissen»  Hände  wie  bei  Ch.  Sme- 
iffi/cHsis  Daud.  (.Jliedmassen  und  Schwanz  mitunter  heller  mit 
einzelnen  gro.'^.sen,  schwarzen  Makeln:  konstant  aber  scheint 
nur  ein  helles  Querband  oder  eine  wesentlich  hellere  Stelle  quer 
Uber  der  Insertion  der  iüntergliedmassen  zu  sein. 


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—  59 


yi  H  s  s  (•  : 


1  "II    Ufi    Ol  lIlldUAr    Dir»   Alll    Ilt  1IU>[UIaL 

42  mm 

♦  •rösste  Helnibrpitp  iii  der  Auüreiiinitte 

17 

16 

r 

(irüsste  Breite  im  liiiiteren  Teile  des  Helmes 

17'/, 

18 

7t 

(irösste  Kopfliölie  an  der  Helmspit/e     .  . 

37 

r 

Breite  des  Kopfs  mit  den  Augeu   .    ,    .  , 

24 

21 

r 

Länge  von  Kopf  l  Rumpf  

145 

118 

m 

Scliwanzläuge  (mit  dem  Faden  ^eme^ueii)  . 

165 

i:-)8 

Ijänge  der  Vorderextremitftt  

70 

57 

r 

Liinge  iW  Hinierextremitat  

71 

63V, 

Bei  rlein  %  von  ( 'h.  li<M'tf»ltulns  {  \vii\  i>t 

also  das 

Verliält- 

Iiis  von  1  lelmbreite  in  der  Augenmilte  y.w 

Meliiihieilf'  hinter 

den  Augen  zu  (Tesamliieimlänge  im  .Mitttl 

I  :  1.08 

:  2.62, 

SO 

dass  es  niii-  danach  und  nach  dem  Bei  und  der  autlallend  gröberen 
Jxiiciveiinisia  iiiid  des  Fehlens  der  q:elben  Seiteubinde  besser 
erscheint,  die  Form  von  f'/i.  ijrafilis  Mall,  abzutrennen  und  sie 
als  spezifisch  verschit  ileii  auzuLi kennen. 

Bis  jetzt  mit  Sicherheit  nur  bekannt  aus  Fanti-  und 
Ascimutiland  t^Grayj  und  vou  Accra  au  der  Goldkiisle. 

Schlangen.  • 
h,  Steumtohta  hiti^oi'  Jan  1861. 

lu,  Atch.  p.  k  Zoiil.  Tuim»  1  |>.  Eleiicu  mi.  \\,  OfidL  Vm  p.  16 
u.  Icon.  «I.  Ophjd.  Lief.  I,  Taf.  5,  Fi|f.  lö  (hirvlot)  u.  Taf,  6  6,  Fig.  14 
(»fror ihr.  bull.  «1.  Ophid.,  Text:  Ty|ildopieii>t,  Milan  1864  p.  40;  F.  Mlltor, 
I.  Nachtr.  Cat.  Baael.  Uiu.  1880  p.  2b. 

Das  einzelne  vorUegende  Exemplar  ist  vollkommen  mit 
Jan's  Beschreibung  und  Abbildung  übereinstimmend  nnd  zeigt 
speziell,  trotzdem  dass  es  wesentlich  grosser  ist,  das  ziingen- 
formige,  oben  etwas  verbreiterte  Rostrale  seiner  Fig,  15.  Schwanz 

nur  andertlialbmal  si»  lang  als  an  der  Basis  breit.  Alle  Kopf- 
schihler  am\  dunkel  mit  feinen  helleren  Hiludern  umsäiiint  nnd 
iiixrdies  mit  relativ  grossen,  gelben  Punkten  iibersäet.  Die 
dunkle  Rückenfiirbung  geht  nicht  allzu  schroft'  in  die  helle  der 
Unterseite  Uber. 

Die  seltene  Art  ist  bis  Jetzt  nur  von  der  Goldki'iste  be- 
kannt :  speziellere  Fundorte  sind  Boutry  «(Jan)  und  Accra. 


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—    (K)  — 


H.  ('ftrf/sojtrfrK  iniicoriKild  |S«'||l('«r. )  lH.'i7. 

Sohfegel,  Kssui  s.  1.  |»h\>.  «l.  St-rii.  '^«l  -  V-  -•^"»  '  l'>i"/rn/,/ti}ir.  Dumeril 
&  Bibron.  Erp.  iri'-ii  Hfl  7  j»  lOHM  {(jji/rrhnfm.sf .  Günther,  Cal.  ('nlul>r.  Su. 
Ihn.  -Mus.  IBbS  p.  147;  Jan,  Kleucu  ),  c.  i».  KG  u.  Icuji.  d.  Opliid.  l<ief.  ."$3, 
Taf.  2.  Fiir.  2. 

Kill  jmi^fs  scliiiiies.  lfi<ler  in  SdiwanzmittF  ptwa.»* 
anjresclila^ene.s  Siiick  vnii  ganz  t\|>i.^clit'i'  Fnrni,  Färb)ing  mi<l 
Zeiehunnqr.  --  Zweites  Kniiiid'driltcl  mit  Huer  drei  Schiippfii- 
reilien  breiten  Mediaiizniit'  von  Kiiiitf-notcr  Kfirhnn?.  die  imch 
liinten  dniikler  braun  wird  und  srhlicsslidi  in  den  schwarzen 
Mittf^lsi reifen  des  letzten  IJuniiddrittels  und  der  Schwanzober- 
seile  iiliergelil.  rnterseite  einlarldir  *relb\vei<s.  Veutralkiele 
kaum  tUirch  eine  grauliche  Kieikeidinie  anj;edeutet. 

Schuppenlorniel:  Siiu.  15;  G.  3/3,  V.  171,  A.  ^jl^  Sc^^-^flOSt- 

Nacli  den  mir  bekannten  3  Schuppentormeln  dieser  sithönen 
Art  variiert  dieselbe  von  Squ.  15;  -^/h,  V.  171  17S.  A.  i/i, 
Sc.  iO!J/io5>— 125/125  und  hat  danadi  die  Dnrch8dmitt8fonnel 
Squ.  15:  (i.  3/3,  V.  175,  A.  i/i,  «c.  UU/ne. 

Krwälint  wird  dieselbe  vom  Senegal  (Schlegel),  von  <irand 
Ijalin  an  der  Klfenbeinkllste  (Dum.  &  Bibr.)  nnd  von  der  Gold- 
kllste  (Jan.  F.  Müller),  doch  »cheint  sie  ilberall  nicht  bHuflg 
KU  sein. 


7.  f 'rotapJwffrUis  nifesecns  (Ctniel.j  17H8. 

Smcliii.  SyHt.  mit.  Bd.  I,  1788  }».  l(j»4  (Culttber)  ;  DumerN  k  Blbroo  I. 

c.  i>.  1170  ilhUrnnisi:  Günther.  Tat.  1.  c.  ji.  165  (Ijeji/oUeinif;  Jan,  Icou.  cl. 
OphM.  Lief,  ä»,  1872  Tat.  2,  IHg.  1. 

Zwei  iu  Pholidose  tmd  Färbung  ganz  mit  der  Jan'8chen 
AbbildiraRT  fibereinstimmende  Junge  Stücke. 

Schuppen!  ormel;  Squ.  1*1;  (i.  1/2.  V.  165.  A.  1.  Sc  40/40. 

.    19:   ,   1/1.  ,  1(5:^    ,  J.  ,  ^'»M". 

Der  Schwanz  sclieint  also  konstant  etwa»  weniger  Sub- 
caudal Schilder  zu  zeigen  als  gewohnlich. 

Diese  in  der  ganzen  l'e.stländischen  afrikanischen  }'ro\inz 
häufige  Schlange  wii'd  bereits  von  Gilnther,  Jan,  K.  Müller  u.  a. 
von  der  Guldkiiste  angegeben. 


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—   61  — 


8.  Dasypettis  seahm  (L.)  var.  sttbfasetafa  F.  IfÜll. 

F.  Hilter,  Cnt  BmA.  Mvs.  1878  p.  614  n.  690. 

Diest'  iM'i  Akiopniig  und  an  ainleKMi  Orten  der  (^uldkliste 
vorkomnientle  \'arit!tät  beschit  ibt  ihr  Autar  p.  f)90  folpfciidt-r- 
niassen:  „ rntorscheidet  sirh  vom  Typus  durch  Anwesenluit  von 
Mos  '2'i\  statt  25  Scliuppenreihen.  Zeiclinunt^ :  oben  und  unten 
gelbbraun  mit  feinen,  weissen  (Querstrichen  über  den  Klicken, 
die  aus  einzelnen  weis.«eTi  Punkten  bestehen;  auch  auf  den 
Seiten  wdsse  Punktierung.  Das  Exemplar  ist  abgebildet  in 
Jim*»  Ifonogiaphie.* 

l.ieti^teres  ist  bestimmt  uiiriciiiig:  das  läci  M),  Taf.  2. 
Fig.  4  abgebildete  Stück  von  />.  srahnr  L.  ]jat  25  Schuppen- 
reilien  untl  ist  nach  Jan  das  in  Bologna  autUewalii  te  Original- 
exemplar  des  Ih'jt.sas  Meilitli  Bianconi  aus  Mossanibii|ue. 

Tnser  Stück  von  Accra  hat  in  der  'l  liat  nur  '2'^  Schuppen- 
reilien.  aber  die  Färbung  und  Zeichnung  «lesselben  ist  so  über- 
ein.siinimend  mit  der  von  Jan  gegebeneu  Abbildung  und  über- 
dies mit  einigen  unserer  Kxemi>lare  vom  nnt(  l  eii  Congo,  dass 
ich  jetzt  davon  Oberzeugt  bin,  dass  die  tropisch-afrikanischen 
J)tis4/j)r/fis-Formen  sämtlich  einer  einzigen  Art  nnd  wohl  der 
echten  1).  itrabm  L.  angeli»ren,  die  in  der  8chuppenzahl  von 
Stpi.  2H~27  nnd  ebenso  mannidifaltig  in  der  Zeit^hnung  schwankt 
nnd  zn  der  die  D.  jinhuanfm  Ijeacli  als  ei<waclisene  unlcotore 
Form  gehört 

Rüeken  mit  03  schwarzbraunen  Rundflecken,  die  auf  der 
Mittellinie  des  Rttckens  durch  weUsgrane  Qnerzonen  Ton  ein- 
ander scharf  getrennt  werden;  an  den  KOrperseiten  eben  so 
viele  vertical  stehende,  mit  der  Rfickenfl^ckreilie  alteinierendef 
dnnkle,  hell  eingefasste  Querbinden.  Ventralen  jederseits  mit 
schwärzlicher  Fleckmakellinie. 

Schuppenformel:  Squ.  23;  «.0.  V.  215.  A.  1.  Sc.  72/72. 

Die  ntHs.sig  grosse  Anzahl  der  Ventralen  spi  i«  lit  für  D. 
srnhm  und  nicht  t'iir"  l).  inihnnrnin  Leach.  die  grosse  Anzalil 
der  Subcaudalen  abei  eigentlich  gegen  eine  Zuiechnung  der 
voiliegenden  Form  zu  s/ahm  .  aber  es  scheint  mir  noch  nicht 
au>K*  iiia(  ht,  ob  der  siidalrikanischc  Tv|uis  dieser  Art  .sich,  wie 
<li«'  Autoren  wollen,  kuii.slant  durch  nur  40/40 — h'^jr^^  Subcaudal- 
st  hilder  au.H/.eichnet. 


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—  62  - 


9.  Ihodtm  miifiotor  (Boje)  1B27. 

Bflili.  Isis  1827  i».  551  (fjjfeodtM);  Bflirifier,  Cal.  Cohibrn.  8n.  Brit.  Uns. 
1868  p.  199;  In,  Icon.  4.  Opliid.  Lief.  36,  Taf.  2,  Fig.  1. 

Ein  junges  Exemplar  mit  jedei^eite  8  SupralabiHleii,  1  +  8 
Temporalen  and  2  Praeocularen,  von  denen  aber  das  untere 
Mir  klein  ist  Oberes  Praeoenlarv  mit  dem  Frontale  in 
Kontakt  Schnanze  schlank  nnd  zugespitzt:  Angen  anffallend 
stark  vorquellend.  Färbung  durchaus  nomiaL 
Schuppenformel:  Sqn.med.  2«:  G.  3/,%  V.  227,  A.  1, Sc, M/s«, 
also  genan  mit  einem  der  von  Dum^ril  &  Bibron  beschriebenen 
Stltcke  Übereinstimmend. 

Man  kennt  die  Art  von  der  Goldkfiste  (Dum.  &  Bibron. 
Jan,  F.  Mniler),  wo  Akropong  (Müller)  nnd  Accra  als  Spezlal- 
fiindorte  zu  verzeichnen  sind,  und  von  Grand  Lahu  an  der  Elfen- 
lieinkflste  (Dum.  Bibron). 

10.  Bnothn  Unrntnn  D.  Ä  B.  lKi)4. 

DumerU  k  Bibron,  Kqi.  geu.  Bd.  7  \^.  8t>:^;  GQnther,  1.  c  p.  liKI;  Jan. 
l.  c.  I.ief.  S6,  Tftf.  2.  Fiif.  2—3  fffUtiHnVnrahmf. 

Kill  SüU-k  der  tyiusclii-n  Funu  mit  .'U  ►Scliupiienieilü'H,  die 
Ko|)fseiteii  mit  je  zwei  weissen  Län{?sstreifeii,  die  sich  drei 
ScIiupjM'ii  lireit  auf  dii-  KitiiM  istiten  fortsetzen  und  auf  der 
vierten  S(  luippeiireilie  von  unten  einen  sehwarzeu  Längsstreifen 

eiiisclilit'sst'ii. 

.Sciiui»itenf»innel;  Suii.  med.  'M:  G.  3/8.  V.  2;{.'i.  A.  1.  Sc.  ^j<>/r)(;. 

Diese  Art  ist  v«»n  Dnnieril  Bibron  narlt  Kxcinidaren  vuu 
der  <To1dkiiste  aufgestellt,  von  wo  sie  aurli  Jan  und  K.  .Midier 
erhielten.  Auch  s<tn.<t  ist  sie  im  tro)dschen  Wcstafrika  weit 
verbreitet,  in  typischer  Konn  aber,  wie  es  8cliei)it.  auf  Ober- 
uud  Niederguiuea  b<*schränkt. 

11.  Ptffhon  Sebftp  ((4mel.)  1788. 

Dumiril  L  Bibron,  Kr]).  s;hi.  M.  0  p.  400  ;  Jan,  1.  c.  Lief.  8.  Taf.  A. 

Ein  Junges  Stück.  —  Jederseits  zwei  von  den  Snpralahialcn 
«ruhcntragend,  Aujre  von  einem  Schuppenring:  nmcrebcu.  .Sni>ra<i- 
culare  linker.«5eits  in  2  Scldlder  orespaltcu.  rechter.seits  nur  liall»- 
geteilt.  8'i  Sclmiipenreilien  um  den  (iiciisten  Teil  des  Kiirper.s. 


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—   ßS  — 

DiV  Fnrbuiip:  entspricht  jjenau  der  oben  citierten  Jan'schen 
Abbildiiiir:,  dorli  sind  «lie  dunklen  Klecken  aut  dem  .Schwänze 
zu  zwei  Längsbinden  znsamniengetlossen.  die  einer  ganz  regel- 
mäsBigen.  hellen  Mittellinie  zur  Hegrenzung:  dienen. 

Schon  durch  Schlegel«  I  >nnieril  &  Bibrun  und  Jnn  von  der 
(^(»IdkQste  eni^'äiint. 

12.  I)f  /ttlrnsjßis  .hiHii  simi  (Ti  Hill) 

TralH.  TihikI  Srlileo  !"^  Essai  p.  17H,  Taf.  2.  Fi»,'.  IH— 2()  <Klap»K 
J.  6.  Fischer,  Nt-ue  Schiaiigeii  «l.  Nat.  Muh.  Hamburg  IH.');').  Taf  1  ii  .lalirb. 
d.  wiüü,  Aui*t.  Hamburg  BU.  2,  p.  114  (JUitopJii^j;  Gunther,  im.  t  oi,  Ku. 
Brit.  Mus.  186A  p.  2««:  F.  IHHIer.  IV.  NiM>htr.  Cftt  Htu.  Basel  1885  p.  093. 

Kin  schüiit  s  I-Lxemphir  mit  2  an  die  Postocularen  .stossen- 
den  Teniporab-ii  da  jederseiis  das  uulere  Temporale  von  dem 
Vorletzten  Siipialaiiiale  vollkuuiUH-n  ^'etrennt  ersdieint.  Dieser 
Charakter  ist  somit  nirlit  zur  (^ruppeneiiitriliuij;  vuii  Dfnoph/'s 
anzuwenden.  wi<'  es  Fisrliii  1.  c.  p.  114  mit  Reserve  voi>i;i  - 
.selda*i<'U  hat.  Hinter  den  Parietalen  .'5  grosse  sdiildiihnliche 
Schuppen.  .lederseits  Prae-  und  4  Postocularen  :  H  Supra- 
labialen:  die  schwarzen  Schuppenreihen  bilden  in  der  Glitte  des 
Körpers  nach  vorn  absteigende  (^uerlinien,  ohne  Zwisclipuräunn' 
ungesäumter  Sclnippenreihen. 

Scbuppenformel:  S.,u.  l.'k  (i.  •^/2.  V.  221.  X.  l/i,  Sc.  112  11.2. 

liiv  Zahl  der  Ventralen  scinvankt  meines  Wissens  bei  der 
Stiunmfoim  nnr  zwischen  220  und  JiM.  die  der  Subcaudalen  von 
112  bis  11").  F.  Müller  hat  lun  lii:e\vieseii .  dass  bei  dieser 
Spezies  flir  Prae-  und  Postocularen  die  Zahlen  2:4.  3:8  und 
ii ;  4  vorkommen. 

Bekannt  ist  diest^  ( iilr.scidaii^e  von  St.  Tiiome  iJ.  ü.  Fi.^cher. 
Jani.  1'nnd>n-lnse1.  (iuldküste,  Ivamenin  iMrilleri  und  von  der 
tiuineu-Küste  Hüiuther). 

13.  (\msiis  rliiiiiiliKiln.s  il,iclit.)  1H2.*?. 

ScWeflel,  Essai  s.  I.  phys.  <1.  S»'rp.  B.l.  2  p.  4a-J.  Taf.  17.  Fi^.  12— l.H 
(Sajtti,  Duneril  &.  Bibron,  Erp.  \^iw.  \U.  1  p.  l2(i:S;  Petera,  Muu.  Iter.  Berl. 
Ak«il.  1877  p.  «18. 

Zwei  Stiicke  mit  2—2  uder  3—2  Piae«M  iilaieii  und  jeder- 
seits  2  Inl'ra-.  1  I'usIim  nlaren.  (>  Supi  a labialen,  sowie  der 
TemiH.ralen.<tellung  2  l        Färbung  normal. 


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SchuppenformehSqu.  19;  G.  0,  V.  132,  A.  1,  Sc.  19  fH/n+r», 

,    21:  ,  0,  „  1H4.  ,1.   ,18  (16/16+2). 

Die  Zahl  von  21  Schuppenreihen  bei  dem  einen  der  vor- 
liegenden Exemplare  ist  ausnahmsweise  hoch  und  scheint  bis 
jetzt  bei  dieser  Art  noch  nicht  beobachtet  worden  zn  sein. 

Auch  diese  (liftsclilan^e  ist  von  der  GoldkQste  (Schlegel, 
Dom.  &  Bibron,  F.  Müller)  lan^e  lu  kannt  und  auch  im  Sencken- 
bergianum  von  Aburi  an  der  Goldküste  vertreten :  l\berdie8  ist 
sie  im  Westen  vom  15"  N.  Br..  im  Osten  von  10*  N.  Br.  an 
riberall  nach  SUden  hin  in  Afrika  verbi*eitet. 


Beitrüge  zur  Kenntnis  der  Hymenopteren-Fanna 

der  weiteren  l  mgegend  von  Frankfurt  a.M. 

Dr.  L  von  Htyden, 

KSnigl.  preuM.  lüqor  c.  D. 

V.  Teil.  Tent1iT«dlnidae.  BlattweHpen. 

Die  Hlattwpspen  liabeii  schon  lange  die  Aufmerksamkeit  der 
Entoniulogen  erregt  und  iiidit  mit  Unrerlit.  denn  dio  Tiiiagines, 
sowie  die.  den  Sdimetterlings-Kaupen  älniiichcii  vni  Itieten  viel 
Interessantes;  Uber  die  ersten  Lebensstadien  dei-  Ictzttncn  ist 
noch  viel  /.ii  erff>rsrlieii.  (  her  die  Autoren,  welche  sich  spezieller 
mit  dieser  Iiisekteiitamilie  liet'assten.  verweise  ich  auf  das  grosse 
Wei'k  Von  Kd.  Andre:  „Spe.cies  des  HvnieTiuptei'es  d'Murope  et 
d'Algerie.  Beaiiiie  1^79."  Besouilers  hervorzuheben  sind  aber 
in  neuerer  Zeit  die  Aibeiten  von  Hrischke  und  Zaddach. 
Klnjr.  Kriecliba  uniei'.  Rudow.  'Pa scb  e n b erg,  Tiseh- 
beiii  und  V(»r  allen  in  neuester  Zeit  <  anieron,  'i'honison  und 
Konow.  Thm  Letztere,  ITerr  Pastor  Konow  in  Fürstenberg 
in  Mecklenburg,  hatte  die  (iiite.  mein  ge.samtes  Tenthrediiien- 
Material,  das  zumeist  noch  von  meinem  vetstuibenen  Vater, 
Senator  Dr.  vr»n  Heyden,  herridirt.  zu  revidieren,  nachdem 
dasselbe  Voriier  y.\m  Teil  von  den  bekannten  Tentlii-edinolou-eu 
Zaddarli  und  lii  i->  )ike  bestimmt  war.  Konow  »st  .sicher 
dei"  beste  Kenner  dieser  sdiwierigen  Familie :  erhält  sich  neben 
Thomson  zunn'ist  an  idastische  Merkmale,  während  die  meisten 
fViiheren  un<l  neueren  Autoren  nur  Farben  gesehen  haben ;  und 
wie  unsicher  dies  Merknml  gauz  besonders  bei  den  N'ematiden 
ist.  zeigt  schcm  der  Fuistand.  dass  Zaddarh.  bisliei'  gewiss 
einer  der  besten  NVmatiden  -  k'eimer.  z.  U.  sf<i},ri mlris  l);ild  zu 
fuUaj:,  bald  zu  f  fqucdc  ordnet  und  lür  den  L'nierschied  von  /aHaj 


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—  m  — 


nml  hinuenths  gar  kein  Auge  hat,  obwolil  Thomson  <lie  vier 
Arten  längst  trefflich  charakterisiert  hat.  Und  gar  erst  mit  den 
Männchen,  die  hier,  wie  bei  allen  Insekten,  fast  immer  die  besten 
spezifisclien  Merkmale  darbieten,  unter  denen  die  (lesdileehte- 
auszeichnungen  der  Genitalien  in  ihren  mannigfachen,  aber  stets 
charakteristischen  Formen  die  gnisste  Aufmerksamkeit  ver> 
dienen,  liat  man  bisher  gar  nichts  anzufangen  gewnsst. 

Von  Vorarbeiten  ans  dem  Frankfurter  Gebiet  ist  nur  eine 
Arbeit  verftfTentlicht:  Fr.  Ja en nicke.  ,»Zur  Hj'menopteren- 
Fauna  der  Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.  Berliner  Entomo- 
logische Zeitschrift  ISßl,'*  Die  Arien  meiner  Sammlung  sind 
folgende,  ans  Frankfurts  weiterer  Umgebung: 

/.  i'imbichlae. 
Club««  OUvier. 

1.  A  eonmita  Schrk.    F.*)  Die  Raupe  Ende  Mai  auf  AInns; 

Rumpenheim,  ein  Weib,  23.5.1882. 

2.  C.  fnttoraia  L.  {sab'frfi  Zadd.)  F.  Küni^stein  im  Taunus. 

var.  fietubte  Zadd.  suhvnr.  nitjm  Zadd.  Vom  Autor  bestimmt : 

beide  (Geschlechter  bei  K. 
var.  Weib.  Siehe  Zaddaclis  Arbeit,  pag.  f\A.  Schriften  ply's. 

ök(»n.  Ges.  Königsberg  1862.  F. 
var.  Weib  hitea  Ii.  —  F. 

var.  Weib  iltetulm  Zadd.)  ^inromntutUita  Zadd.  F. 

Trlddotana  f^Mob. 

8.  T.  hum-m»  L  — F.  Mitte  Mai  an  Weiden  bei  (Iberrad:  Cocon 
lliuie  Oktober  unter  Weiden  gefunden  und  bald  darnacli 
entwickelt;  an  Hetula  alba  bei  Kahl  Anfang  .Inli  ebenso. 

4.  T.  riHitnar  h.  —  F.  anf  Salix  alba.  B.  H, 

ClavellAria  Leach. 

iK      (imevinm  L. —  F. 

Abia  Leach. 

ß.  -1.  SerfWfi  L. — F.  Mitt«  Juni  gef.;  ebenso  bei  Künigstein  auf 
Umbellen;  B. 

•  B.  =-  Bimdnt  Im  Httdlichen  VogolsUerg  v<iii 
H.     Hanau,  Ton  F.  D.  Hp.rneinaiin  g«f. 
Thmimtailtj  von  Keimiif?  j^ef.  nm)  mnnt  von 


•)  F.  =  FrankAirt.  — 
von  I>r.  med.  Baner  gef.  — 
J.  s=  .Taennii'ki>.  —  1»,  - 
Hatxtibnrif  botirimmt.. 


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—    67  — 

7.  A.  ttifff/s  T..  Zwei  Müniier:  Mitte  August  F.  Wald,  Anfang 

Juli  BiVherei'  Hi'die  hei  Offeiibarli. 

8.  A.  iiiijrlroniis  L.  -  h",  Enrle  April  im  botanischen  (larten  an 

lioniceia-Hlüte.  Anfanj?  Mai  Niedenädei  WjiM  aufMvftillus. 

9.  .1.  fusciata.  F.  l)rei  \\  eiber :  F.  uml  Kclizell  in  der  Wetterau. 

Aawis  XiMMlk 

KJ.  .1.  latta,  F.  Zwei  Weiher:  F.  und  Mitte  ^lai  l'alkt^nstein 
im  raunus  anf  Blumen. 

IT.  Ii!ßMomidft4', 
Hylotonft  Lutnllle. 

1.  If.  ((M'ni/et'pcitnis  Ketzins  \^nthjnns  Klugi.    F.  Anfang  Mai 

an  Salix  piu  purea. 

2.  Il.cuodis],.  K  :  Hinjren.  die  Hanpe  im  Herbst  auf  P-s(li»'n  B.,  D. 
.'».  //.  hniteriilis  Srhi  k.  F.  Raupti  im  Herbst  bei  \\  it'.sbaden  auf 

Herberis  vulgaris.  Anfang  Mai  entwickelt;  noch  Anfang 

Juni  gef.  F.  als  Imago. 
4.  H.  cfiunrllii  Klujr.    F.  I<li  fand  .sie  im  .luli  auf  Himbeeren 

bei  liUiitirbuclt  im  Vogelsberg. 
;>.  //.  it/rtftllifa  Klu«r.  Kin  Weib:  Anfang  .luni  auf  Kuplmrbia- 

UliUen  lici  ('lonthul  im  Taunusgebirge, 
0,  //.  mtuhttn  L.  F.  harve:  Anfang  Juli  auf  Betula.  entwickelt 

Ende  Juli :  Soden  im  Taunus  Mitte  August  auf  Undiellen : 

Anfang  Jnli  Feldberg;  Mitt«  Mai  F.  Wald;  B.  Ems. 

7.  H,  fttmta  Font  {mimmtmia  Panz.)  WeiVer:  F.,  B.,  auf 

Pappeln  bei  Bingen  (Wagner). 

8.  //.  pfu/attft  Panss.  Männer:  F.,  Anfang  Jnni  bei  Soden 

auf  Kuphorbia- Bluten  nnil  Mitte  Anglist  aof  Umbellen; 
Weiber:  F.  Anfang  Jnni  auf  Waldblumen ,  aneh  schon 
Ende  Mai.  B. 

9.  //.  funcipmim  Herr.-Schfr.  Fr.  Ein  Mann. 

KK  //.  dhmtUnIa  Fall,  {mediata  Fall.  Zadd.)  Anfang  Jnni  Sodener 
Waid  anf  CaprifoKam  ein  Weib.  B. 

11.  H.  etffttiorrorea  Forst.  F.  Anfang  Juni  Sanertlial.  Rlieingan. 

Anfang  Jnli  Sodener  Wald  im  Taunus. 

12.  H.  melanorhroa  (-imelin  ifnttoralis  K\ng,).  Mann:  Ende  Mni 

Kr>nigstein  im  Taunns,  B.  Weiber :  F.  Anfang  Jnli  Mnm- 
bafther  Sand  bei  Mainz. 


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-    _   08  — 
Alf«  Sehnnk. 

la.  H,  Hamf  Degeer.  F.,  B.  Ende  Jani  (Ue  Larve  auf  Rosa 
catiiua  bei  Soden,  entwickelt  Mitte  August  Bockenheim, 
im  Mai  anf  Rof;en  im  Crarten  fliegend. 

Schicocera  Latreille. 

14.  N.  liirlaiinni  Kluff.    F.  ein  Weib. 

Ifi.  S.  fnnnid  Villeis.  Von  Aiitte  Juli  bis  Anfang  August  bei 
Soden  auf  Waidblumeii,  Anfang  Juni  Saueitlial  im  Hheingau. 

Lophyriu  Latreille. 

1.  L.  ttemorttui.  F.,  D.  24.  4.  1846;  Weib :  Mitte  Juni  ans  über- 

winterten ('ocf>ns  von  Pinns  aylvestri^;  vf»n  V. 

2.  t  irrns  Klug.  Zwei  AVeiber  von  Mombach  bei  Mainz  auf 
Kiefern  Mitte  Ai)ril  und  Ende  August. 

3.  L.  polytowus  Hartig.  Larve:  Ende  August  und  Kiule  Sep- 

tember auf  Fichten,  entwickelt  Anfang  Mai  ü.,  B.,  Weiber 
von  Soden  schon  Anfang  April  entwickelt. 

4.  L.  iMlIhhis  Klug.    Xiii  Wnhev.  F.  Darmstadt.  2i),  3, 1847, 

22.  4.  1S44.  2.0.1847.  m  10.  1843. 
L.  iiiricis  Klug.   K.  ein  Weib. 
().  L.  Thontsoni  Konow.  Desgleichen. 

7.  L.  rnr/ffffitits  Hartig.  F.  Larve:  Knde  September  bis  Mitte 

Oktober  auf  Pinns  sylve.stris.  entwii  kelt  Ende  April.  Fber- 
.stadt  die  Iniago  Mitte  Juli.  D.,  Mombach  Anfang  April. 

8.  L,  pini  L.  Ende  Mai  entwickelt  aus  dreimal  überwinterten 

Cocons  von  Kiefern.  F..  D.,  häufig  in  beiden  Geschlechtem. 

9.  L.  sh„H{s  Hartip:    F.  T).  Die  Larve  Aritte  Juni  auf  Kiefn  n 

Bieberer  Höhe  bei  Ottenbach,  entwickelt  Ende  Juli.  Bei 
Jugenheim  an  der  Bergstrasse  Enrle  September  die  Larve 
an  Jnniperus.  entwickelt  Mitte  Mai  des  folgenden  Jahres. 

10.  L.  soft  HS  Klug.    Drei  Weiber  von  D. 

11.  L.  ]KtUlpffi  Fallen.  Zwei  Weiber  von  F.  Anfang  Mai  auf 

Kicft-ni. 

Pi.  L.  m/HS  Ketzins.  F.  Häufigste  Art,  die  Larve  Anfang  Juni 
in  .Menge  gesellig  an  Kiefern.  Knde  September  entwickelt. 
no<h  Mitte  Oktober  die  Platt wespe.  auch  Ende  Oktober 
des  zweiten  Jahres  entwickelt.   M.,  D. 


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Monoetomn  Dalilboiii. 

18.  M.  juiiij»  ri  \,.  (  Rill  Manu  Aiitaiig  .Mai  liei  lioppard  a.  Hlieiu 
auf  Juiiiperus.  )   \S  eiber  ebenso  au  der  Bieberer  Hüiie.  B. 

IV.  yematUitte» 
CMUm  lUlgw. 

1.  V.  jMTtitiinprutit  Fonrcr.  Mitte  Mai  F.  iui  butanlsclien  Gaileu 

auf  Bosen.  Auch  Larve  Hitte  Oktober  auf  Rosen  und  Ende 
ApiH  nächsten  Jalires  entwickelt,  die  Pappe  in  susammen- 
^espounenen  Blättern.  Sodann  Anfang  August  Königsteiu 
im  Taunns,  die  grOne  Larve  lütte  Oktober  auf  Rosa  canina, 
Ende  Apnl  entwickelt.  Mitte  Mai  Feldberg  im  Taunus. 

2.  V.  diffonnut  Fauz.  Ein  Weib  Anfang  Mai  entwickelt.  F. 

3.  C,  vrtmifvrnis  Konow.  F.  Ende  Mai  im  botanischen  Garten. 

Mitte  April  bei  Mouibach.  Anfang  September  auf  Hecken 
bei  Falkenstein  im  Tannns. 

TricbiocaafBs  ifaurtig. 

4.  21  cimififüU  Fallen.  Larve  Anfang  (Oktober  auf  Pappeln, 

Anfang  Mai  nächsten  Jahres  entwickelt.  Auch  Lai-ve  Ende 
September  auf  Erlen,  entwickelt  Mitte  Mai.  Die  Larve  weich- 
haarig, bocligelb,  zwei  Reihen  runder  schwarzer  Flecken 
Aber  den  Kücken  und  eine  Keih<>  scliwanser  Punkte  über 
den  Füssen,  Kopf  schwarz.  IT.  M. 
d.  T,  erttfliaitta  Klug.  Ein  Weib  Mitte  Mai  bei  Büdesheim  im 
Rheingan. 

6.  T.  rufijtes  Lepelet.  Larve  Ende  Oktober  auf  Ulmen,  im  Mai 
entwickelt.  F.  M,  Audi  schon  Ende  April  ans  ttberwintei-ten  ' 
Cocons  von  1*apnlus  tremula. 

Mesoneara  Uartig. 

7-  M.  oiHua  F.  —  V.  dritte  Afai  je  ein  Weib  im  Wald  und  Biebei-er 
Höhe  bei  Olfeubach  auf  Eichen. 

Priophoru»  Latreille. 

8.  P.  /fofii  L.  (albiftcs  Fallen.)  Zwei  Männer  von  B.  Weiber 
alle  im  April  gefanpen  Wiesbaden,  Mombach,  F.  B.,  Cron- 
thal  auf  Crataegus-Blüten. 


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—   70  — 


9.  1\  tn'sfis  Zadd.  Weiber  von  F.  von  Mitte  April  bis  Mitt^ 
Mai  im  Wald,  Larve  Kiide  Oktober  auf  Kubus  vilis.  ent- 
wickelt Aufau?  Mai  folgenden  Jahres,  Anfang  Juni  die 
Ima^o  auf  der  liieberer  Höhe. 

10.  r.  teuer  Zadd.  Ein  Weib  Ende  Mai  im  Frankfurter  W  ald. 

Cryptocatttpai»  Hartiff. 

11.  r.  ii(  nntnirtnit  Zadd    Kill  Manu  von  F.,  z^ei  Weiber  Ende 

Mai  aus  dein  KcMli^r^thal  iui  Taunus. 

12.  C.  mtynMua  Ii  artig.    Drei  \\  eiber  F.  Mitte  Juni. 

Dimaim  Dablbo». 

If,  Ih'iimi  \\\\\<i.   F.  Ende  Oktober  aufPopulus  nipa.  ent- 
wickelt Anfang  April.   Notli  Mitte  Juni  gefangen. 

HtBlciiMb  Staphel«. 

14.  //.  ntfa  Pauz.  Ein  Weib  auf  Erlen  Mitte  August  auf  der 
^elimitte  bei  Rodheim  an  der  Biber  in  Oberliessen. 

Leptopii  Hartig  (CaMpmdwiia  Newn.)* 

in.  L.  Itm'ffiretttHit  Fallen.  Im  Mai  F.  Wald,  Falkeustein  im 
Taunna,  B. 

16.  L.  apiatliif  Brisckke.   F.  ein  Weib. 

17.  fj.  üvaim  Zadd.   D.  ein  Weib. 

Croeaus  Lea<-h. 

IH.  C.  r^f/  z/.N  Villers.  Drei  Weiber  F.  Die  Larve  Ende  Oktober 
auf  Alnus.    Mitte  August  auf  d'ebüsch  im  F.  Waid. 

liK  (\  faiiijfs  Villers.    Ein  Weib  von  B. 

20  f.  st'jftmtn'oifah\s  L.  Ende  August  bei  Hotheim  Im  Vor- 
Tanuus  auf  Erlen. 

»matns  Jai'iuc. 

21.  .V.  tjurrrfts  Hartif?.    .Mitte  Juni  ein  Weib  kleine  Feldberg- 

rlial  Sclu'int  mehr  (iebirp-stier.  besitzn  ir]i  vnni  Kniebis 
im  Scliwarzwald  und  SL.  .Moritz  im  Ku^:udin  tSchweizi. 
Auch  ehi  Mann  aus  speziell  Kiankfurtcr  (lef^end. 

22.  X  lucidtdi  Panz    Ein  Mmjhi  auf  Hecken  bei  F.  Anfang  Mai. 

23.  y.  hnKjisirni  Thums     Im  WVii)  Mitte  Mai  auf  Wiesen- 

gebUsch  bei  Falkeiisfteiu  im  Tauuut». 


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—    71  — 


24.  .V.  Km  Kx.  Aiitan;;  Ajnil  von  Monibadi.    KoiH)\v  bemerkt 

dazu;  \\  ahrsclieinlicli  /ViZ/mx  Lepel.,  küimte  aber  auch  Mann 
von  nfübrimlns  sein. 

25.  S.  st-ahrira/rift  Th<»ni.s.  Zwei  Weiber.  Kiule  Mai  Wald  von 

Altenliain  bei  Süden  ini  Taunus.  H. 
2<>.  X.  (tiprette  Panz.  Ein  Weib  Ende  Aut^nist  Mainkitr  auf  Wald- 
gebttsch. 

var.  pecioralis  Voltenli.    Ein  Weib  Mitte  April  Hombach 
bei  Mainz. 

27.  X.  mhiiatm  Hartig.   £iu  Mann  Soden  Ende  Jnni. 

\X.  iniiK-rfh  ittsZaM.  Eiu  Weib  voB Heidelberg  Anfang  April  ] 

28.  X,  f-aentieocarpHit  Hartig.  Nur  Weiber:  F.  und  D.  17. 4. 1847. 

29.  X.  moUis  Hartig.   Ende  April  ein  Weib  Hoflieimer  Wald, 

Vfir-Taunus. 

:iO.  X,  futvipes  Fall.  Ein  Pärchen  Mitte  Mai  Falkenstein  i.  Taunus. 

81.  X.  appenäkuUUws  Hartig.  F.  Larve  Mitte  Oktober  auf 
Lärchen,  im  FrUlgabr  ein  ^lann  entwickelt;  ein  Weib 
gefangen  Mitte  April  F.  im  Wald  auf  Stacfaelbeerbltlten. 

32.  .V.  cnt^HliM  Thoms:.  Zwei  Weiber  Ende  April  im  Kunig- 
steiner  Wald  und  Mitte  Mai  Mainkur  auf  Salix  anrea. 

3H.  X.  Vailimieri  Hailig.  LaiTe  Anfang  Oktober  in  Gallen  auf 
Salix  viminalis  und  vitellina,  entwickelt  Anfang  April. 

84.  X  iitehtti>wms  Thoms.  Zwei  Weiber  Anfang  Mai  im  Feldbei'g- 
thal  im  Taunus. 

Hd.  A*.  remttfttt'  Bremi.  Ein  Mann,  entwickelt  Mitte  Jnli  aus 
(Tallen  auf  glatten  Weiden  bei  Soden.  Weiber,  Mitte  Sep- 
tember entwickelt  aus  saubohnengrot>sen  Gallen  auf  glatten 
Weiden  im  roten  Graben  bei  der  Mainkur. 

HH.  .V.  fiUtonÜH  Thoms.  Drei  Weiber  Mitte  April  bei  Bingen 
am  Rhein.  H. 

87.  .V.  if-mogfixtef  Hartig.   Ein  Weib  3fitte  Mai  Feldbergthal 

im  Taunus. 

38.  .V.  o/Miwtu.s  Hartig:.    V.  ein  Weib  Mitte  August. 
X.  (ip(Cft/t\s  Hartig.    Ebenso  im  April. 

40.  .\'.  jtosffrits  F(iist  \  rmifhopm  Zadd.)  B.  ein  Mann. 

41.  .\'.  lan'ris  Hartig  {iaricirortttf  C^ameron).   D.  auf  Lärchen. 

in.  5.  1H47. 

42.  -V.  ri//ts/t  Scop.   Drei  Weiber:   V.  im  August,  Mumbach 

Anlaug  Mai. 


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—   72  — 


4:{.  X.  runiirls  Fall.    F.  ein  Mann. 

14.  .\'.  pfillidirenfriii  Fall,  {flarwfnum  Tischb.  )  Mittij  September 
bei  (tinlieini,  Mitte  Mai  am  Feldberg. 

45.  y.  huinsotidis  Fall.   Anfang  Angust  F.  ein  Mann,  Weiber 

bäulig  F.  Mitte  .Inli,  im  Taunus:  Soden  im  Jnni,  Lors- 
bach  und  Feldbeigtbal  im  Mai. 

46.  S.  j)(n  ithis\aüy.  Zwei  Weiber,  entwickelt  Ende  April,  Larve 

Anfang  Oktober  vorigen  Jahres  auf  Salix  caprea.  F. 

47.  .V.  mlitrhi  L.     F.  ein  Weib  auf  Weiden  Anfang  Oktober. 

48.  X,  alfMi*etm4s  Uartig.   F.  ein  Weib. 

4U.  A'  Mfua  Panz.  Auf  Erlen  F.  nnd  Falkenstein  von  Mitte 

bis  Knde  Mai. 
50.  A'.  ftMoMituiits  Paus.  F.  ein  Mann, 
öl.  A'.  miiiarü  Panz.  (fulvus  Hartig.)  Von  Mitte  bis  Ende  Jnni 

F.  Wald  nnd  Feldberg  an  Bachen,  drei  Weiber. 

52.  .V.  /;m.st»//N  Hartig.  Vier  Weiber:  Larve  auf  Betnla  Anfang 

nnd  entwickelt  Ende  Juli,  Mitte  Mai  Lorsbacli :  Larve  Knde 
Oktober  auf  Salix  bei  Olfenbach,  entwickelt  im  folgenden 
Jahr  Mitte  April. 

53.  A'.  euiiispituM  Thoms.  Ein  Mann  Ende  Mai  im  Wald  von 

Altenhain  im  Tannus;  drei  Weiber  Knde  Märx  F.  im  bota- 
nischen Garten. 

54.  A .  g/nfimfsne  (^ameron.  Zwei  IVeiber.  Larve  Anfang  Oktober 

auf  Erlen,  Ende  Mai  nAchsten  Jahres  entwickelt,  ebenso 
auf  Alnns  glutinosa  Mitte  Oktober  und  entwickelt  Ende 
.\pril.  F. 

var.  mtfpUnriB  Konow.  Ein  AN'^eib  mit  der  andern  auf  Alnus 
glnt.   Ferner  drei  fragliche  Männer  von  giutinome. 

55.  A".  Mmivcerus  Thoms.  Ein  Weib.  Ijarve  Anfang  Oktober 

auf  Salix  cinerea  bei  Oflfenbacli,  entwickelt  Mitte  April 
nächsten  Jahres. 

56.  y.  hwtetm  Thoms.  {sulfwreits  Zadd.)   F.  ein  Pärchen, 
var.  marultyer  Cameron.   F.  ein  Weib. 

57.  A'  hortemis  Hartig.  F.  im  August  und  September  an  (Cratae- 

gus in  der  Promenade  nnd  bei  Bürgel  (Olfenbach)  auf 
Wiesen  drei  Weiber. 

58.  JV.  Sojcesefu  Hartig.  Ein  Mann  Anfang  April  auf  Fichte  bei 

Hornburg. 

59.  N,  Westnadi  Tischb.   F.  ein  Weib. 


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—   73  — 

fiO.  N,  pttrruM  Hartig  (?  »  nnthiffHis  Fall.).   F.  eiw  Weib, 
ßl.  N,  mlUmttst  Thoms.  Coctm  Mitte  Oktober  an  einem  Pappel- 
8tamin  bei  OfTenbach,  Mitte  April  ein  Mann  entwickelt. 

62.  N,  nrnfMfMSfnptm  Forst.  Ein  Mann  Mitte  April  bei  Mom- 

back,  «wei  Weiber  F.  D. 

63.  N.  fwmemh'it  Zett  Thoms.  Ein  Weit)  Ende  April  hu  Salix 

caprea.  F. 

Eatodeet»  Koaow.*) 

1.  E,pm*a/io  K\ii^.  F.  Larve:  niiniil  Anfang  Juli  in  Hlfttter- 

blasen  von  Rnbns  Iructicosa,  Mitte  Juli  entwickelt.  En<le 
«Tuni  am  Feldberg. 

Fonua  L«Mta. 

2.  F.  pfffßtuaett  Klug.  F.  Anfang  Juni  öfter  auf  Eichen,  Weibcheu. 

Fenella  Westwood. 

3.  F,  ititjrita  W  estw.  Weibchen.  Lar>'e:  Mitte  .limi,  und  ent- 

wickelt iui  Anglist  aii8  Blatt niinen  anf  Eapatorium  im 
botanischen  (üarteu  in  Frankfurt 

rhyllutuma  Falh'-n. 

4.  J\  iMhmiHnhi  Klug.   Zwei  Weiber  Mitte  Mai  aiit  l'opiilus 

trenmln.  V. 

ö.  rtiiiaiis  V,\\\.  T.arvc:  .\iit'aii;r  Ansriist  in  K?'h^!»I>l;ittt'r  iiiiiti- 
rend.  entwickelt  Aulang  8eptenil)er  F.  W  ald.  Auch  Aiitaii;^: 
AuLHist  und  eiitwirkelt  \fitte  OktohiM-.  Antanir  .liiiii  lunl 
entwickelt  .Milte  Nnv.  inbei  hei  OrtenUach,  F.  Mitle  Juni 
die  Wespe  im  kleint  ii  l*VMlte!-gthal. 

().  /'.  '/////v«7y<//f////  Klug,  ik'ide  (ieschlecliter.  5Iiiiin»M-:  Lai  ve 
niiniit  Anfanj?  Anjrnst  und  Knde  des  M<»nats  entwirkelt  in 
lilattblasen  V(.ii  Salix  cinerea:  auch  Laj've  Knde  .Iiiiii  und 
entwick»*lt  Kmlc  Juli.  lel)t  in  Blättern  von  Salix  viniinalis 
in  runder  Miii«-  und  v<'riMip|tt  si<di  darin.  Ferner  Larve 
Jfittf  i)kJ"lH'r  H!if\vi(ktdl  Antang  .\pril  aus  Minen  der 
Hlatltspilze  vi»ii  .Salix  peutandra.  Weiher:  Anfang  August 
Ulinirt  die  Larve  iu  Blättern  vuu  Salix  capiea;  Larve 

*)  Siehe  Wiener  EatomoL  ZeiU»chr.  1886. 


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—   74  — 

September  and  Oktober  in  Blättern  vun  Salix  triaiidra 
und  Larve  Anfang  Juni  nnd  entwickelt  Anfang  Oktober 
in  Salix  cinerea.  F. 

KftlioH)ri»phinga  Tischbein. 

7.  K.  pinulh  Ivlug.  Weiber:  Miniit  Anfang  Au^iist  in  Birken- 

blättern  in  grossen  l^äunien.  l,arve  l»lassgeH>.  Vorder-  ' 
lieine.  Hanihwiilste .  entwickelt  Kude  Augnst.  K.  \\'al(l.  \\, 

8.  A. />«/// ///Tisrhb.  Drei  Weiher.  Larve  Mitte  Mai  in  Blättern 

von  Atuiis  glutinosa.  entwickelt  im  Oktober.  F. 

I  */.  JCtup/t  f/f  ifUtr, 
HarpiplwniB  Hartif. 

1.  //.  iepidm  King.    Entwickelt  Knde  April  aus  Galleu  von 

Cyniim  qnercuü  tenninalis  mehrfach,  auch  Mitte  Mai  aus 
zweimal  übei^wintertem  Buchenholz.  F. 

Enphyta»  Klag- 

2.  K.  fthiah's  Klnjr.  Mann  :  Mitte  September,  Weib:  Ende  Sep- 

tember im  Sodeiier  Wahl. 
a.  K.  /iiifomtis  King.  Zwei  Weiber  Knde  September  Hohe  Mark 

im  Taunus  nnd  Anfang!:  November  in  der  K.  rronienadc. 
4.  IC,  teiter  Fall.  Heide  (iesclilediter  Knde  Oktol»er  bei  liumpen* 

beim  am  Main. 

ö.  h\  eariiini  l  iartig.  Weiber  im  Mai  F.  Wald^  Mombach,  Falken- 
stein im  Taunus. 
6.  K.tirttmtlarhu'KXvL^.  Weiber:  K.  MitteMaiKalkensteinerW  abi. 
1,  K.  intrcittrhift  Kliig.  Zwei  Weiber  im  Mai,  aus  altem  Külz 

erzojTcn. 

^  H.  l:\  rinrhtfi  Kln?:.    Kill  Mann  von  |{.   W  eiber:  F.  Larve  Au- 
laiijs:  Oktober  auf  wilden  Kosen,  entwickelt  Mitte  April 
melirfacb.  Ji. 
\y  I  '.  (  ftH/ftlfihis  Lepei.    Ein  W  cib  von  B. 
10.  /',*.  ruforinrtns  Jfctzins.    Zwei  Mfinner    V.  Mille  Juni  auf 
wibb'ii  Husen,  Frisst  die  Oberseite  des  IJbiltes  und  iii;i(  ht 
dadiucli  ^'ro.'.-sf'  licllc  Flecko.   Larve  vorn  breit,  dbcn 
wölbt.  griin.  die  Seilen  lieller  mit  (^u«'i  ruii/t  lii.  Kopt  klein, 
j^elb.   \  erwandelt  sieb  olme  iiespinust  aut  der  Erde  und 
ist  Anfang  Juli  eiitwickelL 


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—   75  — 


11.  ^.  ieroHum  Klug.  F.  ein  Mann,  ein  Weib  Mitte  Oktober 

auf  Eicben. 

12.  E,  mvMs  Klag.  Drei  Weiber  Mitte  Oktober  auf  Betiila  alba. 

l>olerDe  Jarine. 

1.  l).  Hlhj'niiisns  Klu;i  [InfrrHina  Klug).   Ende  Aiifil  eili  Maiiu 

I)ei  F..  je  ein  W  eib  bei  B.  iiud  Mitte  Mai  WaWwiesc  bei 
Kr. 11  irrst  »in  im  Tannas. 

2.  1>.  inadiihis  Klug  {Lninprcrhti  Koüow).   Weiber  im  April 

öfter  bei  F..  OtiViiluK  Ii.  Falkeiistein.  B. 
8.  l).  h(U'iii(ih)'lis  S(  liik.  V<ni  Mitte  Aitril  bis  Anfang  Juni  bei 

F..  Hiirgel  am  Main,  B.    Zwei  \\'eiber  von  15 
4.  U.  limiihis  Klug.   B.,  D.  ein  Weib  Mitte  Juni  bei  König- 

stein  im  Taunus. 
.').  D.  duhius  Klug.    Kin  Mann  von  B. 
Ii.  l).  palmtri«  Klug.    Kin  Weil»  v«>n  B. 

7.  D.  ni'iirrp.'i  Timms    F  .  H  Mitte  Juni  am  libeiu  bei  Mainz 

nnd  Anfang  Juli  bei  Mombacli. 
var.  nfpiiefi  Konow.    Ein  Weib  von  B. 

8.  IK  [imtiusis  \i.    Kin  Mann  und  zwei  Weiber  von  F. 

var. ///^////r.v  Konow.  F..  B.   Ende  April  ein  Mann  ht  i  Hof- 
beim.  Weiber:  Anfang  August  in  Wiesengräben  beiOtlen- 
bacli,  Ende  Mai  bei  Soden. 
U.  /'  'Irsrrins  Klug.    NN  eibri  vou  B.  Und  D.  17.4.184(5  am 

i:ri)S!sen  \\*üog  an  \\'ei(b'n. 
lU.  />.  Thomifoni  Konow.   Ein  i^ärcUeu  von  B.  und  ein  Manu 
vr>Ti  F. 

11.  D.  judii'nhis  Klug.    Kine  Anzahl  von  B.  nnd  eins  vcn  F. 

12.  />.  rc.siiiiitilis  Klug.    F.  und       niHit  s<«U<«n.    Mitlc  .Mai 

auf  i'appein.  Bei  F.  au  Äplelbäumen  eiumal  iu  Menge 
Mitte  April. 

la.   I).  />/'i/irs  Khvj:.  './rnru/,ff'nts  Zm\d.\  F..  Ii.  I>.         und  20.  ;").. 

sowie  20.  Ii.  1847.  Mitte  April  Mombacli,  Mitte  .Juni  kleine 

FebUierctlial. 

var.  s(,tr>i/'f.^  Konow.    Ein  Mann  Mitte  Mai  FalkeUüleiner 
Wahl   ein  Weil)  Itci  ( »tieiiUacli  zur  selben  Zeit. 
14.  If.  j>uiu-ifrnll,s  rUonis.   Je  ein  Weib  vuu  F.  und  Entensee 
bei  KumpeuUeim  Mitte  Juni. 


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15.  IK  ifomiffrr  V.  —  F.,  H.,  Ott^'nljach  Mitte  Mai.  Hru  gel  am  Main 
Ende  April,  Mombach  22.  4. 1883,  Aiifaug  April  bei  b\  an 
Salix  caprea  sehr  häufig. 

lö.  J),  aenetts  Hartig.  Beide  Geschlechter.  B.,  F.  Mitte  Mai  im 
Wald,  Ende  Juni  am  Feldberg. 

17.  I).  anÜimnnuH  Klug.   i2wei  Männer  von  F.  nnd  Bieberer 

Höbe  schon  Hitte  März. 

18.  1K  niyer  L.   6.,  Mitte  Mai  Falkenstein  auf  £rleu,  Ende 

Mai  bei  Bürgel. 

19.  />.  vftriijtcHnis  Kunow.   Muss  nach  Konow  einen  andern 

Namen  erhalten,  da  Hartigs  mniitenuis  zu  fhifm  gehört. 
'A^fti  AVeiber  von  F.  und  eins  von  Enkheim  am  Sehilf 
Mitte  April. 

20.  JK  fmim  Hartig.   F.,  B.  Ich  fand  ein  Weib  im  Oberwald 

im  Vogelsberg  7.6.1881. 

21.  IK  fnmoitm  Zadd.   Ein  Weib  von  B. 

22.  V.  nuftNtm  Konow.   Ein  Mann  nnd  vier  AN'eiber  von  B. 

IUI.  Atltalidav, 
Athalia  Leach- 

1.  .1.  /////ry/.v  Klug.   Zwei  Männer  von  F. 

2.  A.  siiiiinruiu  Y .  Die  l^arve  zer.sti»rt  Kii<le  Mai  die  liap-slehler 

bei  F.,  entwickelt  Mitte  September.  Die  Larve  ist  saunnet- 
scJiwarz,  {glanzlos,  über  den  Beinen  eine  bla.ssere  Linie. 
Narli  den  Häutungen  mehr  gi*ünlieh.  Soden  Anfang  August. 
Monibach,  D.,  i^.  Ich  fand  sie  auch  1868  bei  Santiago  in 
Nord-Spanien. 

'A.  A.  iilnhrirollls  Thoni.<.  Häuti?;.  l>eid«'  (ies«  hlecht«'r.  H..  F.. 
»Sodfn  Hude  Juli.  Hmhheinier  Steinbrüche  in  Hinten.  Zahl- 
reiche StiK  ke  auch  aus  Syracus  in  Sicilien  und  Dalmatien. 

4.    f  'nniiihila  F.    Zwei  Männer  von  F.  und  B. 

h.  A.  U'tsdr  L.  Beide  (Geschlechter  häufig.  B..  D.  Knde  duni 
am  Feldberg,  Mitte  Aujrust  bei  Sclnvalhfim  in  der  >\'ettei'au, 
Mitte  Juli  Soden  auf  I  nibelleu.  Audi  aus  Syracus. 
i'«r.  lUtvria  Klug.  Drei  Männer  von  B.,  F. 
nir.  roi'flnUt  Lepel.  Kin  Mann  Knde  Oktober  bei  Dfienbach. 
Weiher  von  Mombadi.  F.,  Soden  von  Anfang  Mai  bis 
Ende  Juli. 


~  77  — 

7.Y.  Sefandriidae. 
Stttauidiia  Klig. 

1.  .s'.  serra  K.    Kudc  Aujiiist  auf  Dolde»  im  Kranktiu  ter  \\  ald. 

Mitli  Augast  Flörsheim.  H. 

2.  S.  SV.///  Vollenh.    Ein  Mann  am  ehemaligen  Lanj^ensee  all 

der  HüclisttT  LainUtrasjii'  Anlauf  .luni  an  Schilf. 
.H.  S.  flnrens  Klug.    Ein  Mann  v<»n  F. 
4.  N.  aitalis  Thums.    Ein  Weil)  von  H. 

ö.  N.  tcntifornfis  Thums.    Je  ein  Weib  von  F.  und  im  .lull 
von  Ems. 

0.  .s.  strnmheiftfis  Klug:.    Auf  Pteris  aijuilina  oft  Mitte  Juni. 

F..  Oherursel  im  Taunus.    Nur  Weiher. 
7.      liitcreijK's  Klug.   F..  ß.  Mitte  Au«rust  Soden.  ?^nde  Juni 

Oherursel,  B.    Beide  Geschlechter. 
H.      morh  F.  Beid«  Keschleehter  häufig.  F..  Hoflieim.  (Yon- 

berjf  im  Taunus,  FeUlberg,  Bieberer  Höhe  bei  Olfenbaeh,  B. 

mnfig  auf  Hnbns  gefanden  Soden.  Glitte  Mai  bis  ^ilitte 

August. 

Phjrmatocera  Dablbom. 

8  /*//.  atrninm  Klug.    Mi)mba(h,  F.,  Alteuhaiu  im  Taunus 
Ende  Mai.   Aul  Couvallaria. 

RhjMllBoeerMa  Koaow« 

10.  Uli.  tnictins  Klug.    Zwei  Weiber:  !>.  un<l  Vilbeler  Wahl 

Ende  Ai>ril. 

Tomoatethas  Konow. 

11.  7'.  H/f/HfHs  F    l'irrutnuls  King.)   Die  Larve  im  Herbst  auf 

Eschen  von  Wao:ner  in  Hingen  gefunden.  F.  Wald  von 
Mitte  Mai  bis  .\nfang  Juni  an  Alans. 

12.  7'.  fulif/inosus  Schrk.    F.  Wald  I'nde  Jllai  in  Begattung. 

Ende  Juni  St.  duarshausen  am  Rhein. 
VA.  T.  ifm/ntinuM  Klug.    F.  ein  Weib. 

14.  T.  ephijtphiiti  Panz.    Nur  Weiber  gefunden.    Anfang  Mai 

WiM  F.  sehr  häutig,  B.,  Süden  Mitte  September,  Bürgel 
Aufang  Aupfii^t 

15.  T.  fttitripnuiis  Kall.  F.  ein  Mann :  Weiber  vun  H.,  Langen- 

hainer  Wald  im  Taunus  Anfang  Juni,  Ende  April  Hof  heim 
WiesenUec'ken,  im  Mai  Falkenst^ii^  und  Feldberg. 


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—    7«  — 


Iii.  J\  hf/ fihrnifn's  Kh\tx    Kin  WcWk   DiV  I.arve  Ei»le  Mai  auf 
IMmusi  Spinusa,  eulwickelt  Kinlt^  September. 

Amiift  Koaow. 

17.      hiinmHaia  Klnj?.   F.  drei  AVt^iber  Ende  April  auf  Rofui 
centifolia. 

P«ri«li«to  Konow. 

IX.  /',  inehiutfit jihaht  V .    VÄw  Mann  Anfang  .Mai  iin  V.  WalU. 
10.      lincolfita  Klnsr.    Kin  Afann  Ende  Mai  im  F.  Wahl,  zwei 
Weiber  von  KiMlrlliciin  xur  seihen  Zeit  uml 

20.  iHilusrcim  Zadd.    Kin  W  eib  Mitte  Mai  im  \\  ald  F. 

Blomiocamp«  Hartig. 

21.  B.  astfimiHs  Kall.  Weiber:  F.,  B.,  Feldbei^lial  Mitte  Mai. 

22.  11  pusiUa  King.  Kin  Weib  von  F. 

23.  71.  patwtiptps  Konow.   Im  Mai  F.  Wald  zwei  Männer,  ein 

Weib  von  B. 

24.  II  Utukti  Klug.  Ein  Weib  Mitte  Mai  F.  Wald. 

25.  Jl  nmm  Klug.   Kin  Weib  Mittf*  Mai  Feldbergtbal. 

26.  1/.  aitftftind  Zadd.  Drei  Miinner,  ein  Weib  Mitte  Mai  Falken- 

stein und  im  Feldbergtbal  im  Taunus  Ruf  Krlen. 

Monophüdniu»  llartig. 

'11.  }f.(/aiirtt/oft/siifLrtig.  Kin  ^^Vib bei  Soden  Mitte. ^^ai  anfRirken. 
28.  M.  th'.spar  Konow.  Ein  Mann  F.,  ein  Weib  Anfang  Mai  bei 

den  Pfnnji^stadter  Torfgrnben. 
24K  M.  Spiitotof  Kh\<j;.   Heide  (Geschlechter  Anfang  August  auf 

Hecken  bei  Bei-gen. 
••KX  M.  (>h)n<i(itiilns  Khiir.    Vier  Weiber:  >\  und  Soden  auf 

Sambucns  i^nde  .M.ii. 
iil.  M.  alhifir^  (Jnndin.    leb  liabe  nnr  Weiber.    Hänliu.  ^iebr- 

tacli  auf  iMnus  sylvestri.s  .Anfan«?  .April  bei  Hnnibui-jf.  Ende 

April  bei  Offenbarb.    Soden.  Fiscbbnrlt.  Feldimr^^^  T>. 
;i2.  J/.  rosnnnn  Hri.schke.  Eiu  Weib  Mille  Mai  Falkenstifin  im 

'i'aunus. 

EridCAnipa  llartig. 

Üit.  K.  iniitn  T-     W  t  ilM  i  :  Auf  \s\n'\\  und  Krlen.    Mitte  Juni 
Wilhelmslmd.   Ende,  August  Hofheini,  D.,  H. 


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—   79  — 


IM.  E.  iitlhiofts  V.  [fifrahihfs  Thoiiis.)    Ende  Mai  ein  W  eib  im 
Keldbergliial. 

.*{.'>.  K.  UHihratIrn  Klujr.  Kill  Weib  mit  dem  vorigi  u  uiul  von  B. 
F..  innmlijKs  Kliij:.   Zwei  Maimcr  Aiilaug  August  I  jiU'Usee 

l)ei  l{unii»enheim  und  Soden,  t  ili  Weib  von  F.  !Mitte  August. 
;{7.  K.  (iu.rin  Klug.  Kin  Weib  Mitte  Juni  kleine  Keldbergthal. 
:].s.      rm/;>es  Kbig.  Larve:  Mitte  Oktober  HU  Eiche,  entwickelt 

Mitte  Mai  nächsten  Jahres  ein  Mann:  Larve:  grün  mit 

braunem  Kopf  Ende  Juni  auf  Salix  eaprea.  entwickdt 

Anfang  Mai  nächsten  Jahres. 

39.  K,  Uwfmnn  Retsdn».  Larve :  Ende  September  F.  auf  AInns 

glntinoM  Ende  Jnli  entwickelt. 

HoplocaiBiia  Hartig. 

40.  //.  ferniginm  Vkxlz.  Auf  Himbftumen  lebend,  von  Wagner 

bei  Bingen  gefanden.  K.  Wald  in  copnla  in  SchlehonbHiten 
Anfang  April.   B.  22. 4. 1848. 

41.  //.  natanji  Klug.   F.  auf  Crataegus -BiUten  Mitte  Mai  in 

copnla.   Mombach  Knde  Mai. 

42.  //.  fidrieonm  F.    Ii..  Bingen  auf  Schlehen,  von  Wagner 

gefunden.    Anfang  Mai  F. 
4vl.  II.  Ii(t('irninis  Klug.    Beide  (teschlechter  Ende  April  in 
Schlehenblüten.  F. 

Poecilo^oma  Dahlbom. 

1.  P.  iwlrcrniu  l?etz.  [obem  )\\\\^.\  Ans  dürrem  Waldholz  an.«< 

dem  F.  A\'ald  eine  Anzahl  Weiber  entwickelt. 

2.  ii>tffr/tft  Fall.  Ein  Weib  mit  den  vorigen.  Ende  Mai 
Feldbergthal. 

ii.  1'.  rnrUnutiia  Konow.  Drei  Weiber  Mitte  Mai  Falken.st«iner 

Wala. 

4.  Itttet/h  Klug  T'in  Weib  Mitte  August  F.  Wald  «n  LyM- 
maehia.    B.    Auch  ans  Syrafus, 

5.  intuliiltifa  Fall.  Lan'e:  Knde  .luni  auf  Hetula  alba,  ent- 
wickelt Mitte  Miirz  ein  ib.  zwei  weitere  Mitte  .April 
an  Salix  caprea- Blüten  gi'tunden. 

C.  V  sohnniiim  Thoms.  Ein  Mann,  ein  >\'eib  Ende  .Mai  Feld- 
bei^thal. 


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^  go  — 


7.  P,  extnm  Tlioms.  Ein  Mann  Anf}\ng  ^fai  F.  W«1<1  an  Salix 

caprea,  ein  Woib  von  D.  9.5.1847. 

Taxonns  Hartig. 

8.  T.  (u/ronwt  Fall.  {niiidn,s  KIup.)    Mai  I'.  WM  anf  Rnlnis 

fruticosa  aurli  iincli  Mittf  .luni.    Nur  \\>iber. 

9.  T.  equisfil  Fall,  i  hirohr  Kln^.i  F.  zwei  Männer,  zwei  Weiber 

von  Königstein  Knde  August  und  Crontlial  Mitte  Mai. 

10.  '/'.  (/ht/iinftis  F.  (V//////.S-  Klug.)  Beide  (iesclileciitei'  ans  dürrem 

Holz  aus  dem  F.  Wald  erzogen,  Mitte  Juni  Kntensee  hei 
Rumpenheim. 

Fadiyprotati*  Hartig. 

11.  /*.  rariegftta  Klug.  Zwei  Weiber  aus  dem  Tannas:  Cronberg 

Anfang  Juni  und  Knde  Mai  Feldbergtlial.  Besitjse  ich  sonst 
aus  den  Alpen. 

12.  P.  Jinftfte  L.  Beide  Geschlechter  hSufig  im  Mai  F.,  Falken- 

stein, Süden ;  Knde  Juni  F.  Wald  auf  Erlen,  Ende  Anbist 
König.«<tein. 

.Macroitliya  Dahlbom. 

M.  nisticn  T...  Heide  (ies<  lilerhter  Ende  «luni  F.  liätttig  auf 

Enpliorbin-Iiliiteu.  Ii.    Aucii  Syracus. 
14.  ^f.  nijijKs  I,.  \iiiinw(nnnii  Klujr  i  Hin  ^lanu  F.  Mitte  August 

Suust  habe  icli  ilie  Art  nur  aus  Svra(Mis. 
If).  .1/.  junn-fnni  -  ftlhiiiu  T.    Tni  F.  Wald  Anfang  Juni  oft  au 

I"'raxiniis  nur  W  eibiT.  H. 
IC).  M.  tarintJtiticii  Klug.    Ein  Mann  Mitte  .Iniii  S.iden. 
17.  M.  lJ-i»nn  tnh,  L.    Kiu  MatHi   F..  ein  W  .'ib  Mitte  Mai 

im  T..ursbaciier  J'hal  im  Taunus,  t-iii  zweites  Ende  Mai 

Mainkur. 

IR.  .]/.  }ini  luiilnpn.s  Prtuz.    Kiu  Weib  von  F. 
\\).  M.  l-iiKiinhihi  V .    hr.'i  .Minniei'  von   F..  Weibci  ;  Anfang 
.Juni  So(b*ih'i-  W  ald  auf  (  iii)iitbliiim.  Mitte  Mai  Wabl  F. 
rar.  nlhijus  Kdimw.    Mitte  .luni  bei  Mainz  am  I.'Ik  in. 

20.  M.  fiUnriiuhi  Schik.  r.fide  (leseiileciiler  iiaulig  im  Mai  F., 

So(U;ii.  W'iesbatleli,  IV 

21.  M.  riliis  Schrk.   F.  .Tuui  und  .luli  auf  Sambuens  nigra,  lt. 
M  hhntthi  F.    lau  .^lanii  von  H..  zwei  Weiber  Mitte  Juni 

W  illii'biisbad  bei  Hanau. 


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—   81  — 

23.  M.  iiriih,  hl  Klug.    Im  .Tmii  Bieber«'!'  Höli<        urleiiltacli  auf 

Asdfpins.  F.  Wald.  Sodeu.    Ikide  (iesrlilecliter  eiuzelu. 

24.  ////// fan's  Kliig.    F.  zwei  Weiber  Mitte  Juli. 

25.  Shti  iiti  Klug.  Anfang.Tuiii  i-'m  .Mann  bei  KK  u/.nai  Ii  ;i .  d  Nahe. 
2(>.  M.  i-in-mtUi  Klug.  F.  auf  Corylus  im  Juni  zwei  \\<Mb»T. 

Allaiitvi  Jarin«. 

27.  A.  Rimii  Panz.  Xwei  ^'eiber  im  Khein^an  Anfang  Juni  bei 

Bingen  und  im  Sanertlial. 

28.  A.  Kohkri  Klug.   Kin  Weib,  g«tfun(len  7. 6. 1881  anf  dem 

Oberwald  im  Vogelsberg,  sonst  besitze  ich  die  Art  häufig 
ans  dem  Seirwarzwald  von  Rippoldsau. 

29.  .1.  VesiMt  Ret».  {tneimUis  F.)   Zwei  Milnner  Ende  Angust 

Königstein  im  Tannas  anf  Acer  campestris,  Mitte  August 
Schmitte  bei  Glessen.  H.  Ein  Weib  Knde  Juli  F.  Wald 
anf  Blumen.  B. 

30.  A.  hk'inefH$  F.  {aimfulum  Klug.)  Soden  ein  Hann  und^drei 

Weiber,  Anfang  August  bei  Soden  auf  Waldblumen. 

.-{1.  A,  faschitig  Seop.  (xonufa  Klug.)  Anfang  Juni  Soden  im 
Wald,  Anfang  Juli  Hanau.  R. 

82.  A.  oiimstts  F(>rst.  F.  ein  Pärchen.  D.  Varietäten  mit  auf- 
gelösten Bin<len  F.,  H. 

IJS.  A,  MHif/ii/rUm  F.  —  F.  Mitte  August  Mumbach,  KndeAngUitt 
Auerl)aeli  an  der  l^eiprstrasse  auf  Erynginm. 

SA.  .1.  Sf/fä/frif  Klug.    Ein  Mann  von  F. 

:\').  A.  flni  ijKs  Fourr.  (disiKtr  Klug.)   H.  ein  Weib. 

."iH.  A.  sf  ioithfifornit  F.  —  F.  U. 

Hl.  A.  an-Hahis  Forst,  inotha  Klug.)  F.  B,  Hohe  Mark  im  Taunus 
Kode  Juli. 

var.  nifidior  Konow.  B.  Anfang  August  Soden  auf  Waldblumen. 

ScUptciyx  Stephens. 

38.  N.  fosta/t's  F.  Beide  Geschlechter  Ihm  ( iaualgesheini  im  Rheiu- 
gau  12.  4.  1H8:{.  auf  dein  Weg  lautend. 
S.  rousitbrlnn  K\\v^.    Zwei  Weiber  iui  .Mai  1".  Wald. 

Sti*o«gyIogMt«r  Dahlbom. 

40.  *S.  getiimiatm  Thoms.  Zwei  Weiber  F.,  davon  eins  Anfang 

Mai  auf  Birke. 

41.  S.  /7//mRIug.  Kin  Weib  Mitte  Mai  F.  ans  dfiirem  Waldholz. 


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-    82  — 


Perineura  Hartig. 

42.      nihi  Paiiz.  Kiii  Mmxw  Mitte  ilai  i-'aikeusteiu  auf  Wieseu- 
gebtiscli,  ein  Weib  F. 

Thrlux  Konow. 

4a.  Th.  miTtn  Klug.   Ein  Weih  F, 

Rhogogastera  K  nnow.  *  '< 

44.  Wi.  n'ri'h'.s  1..  (srala/iii  K\i\g.  )  Häufig  in  beiden  ( ieschlct  litcni. 

Von  Mitte  Mai  bis  Knde  Juni  F..  Ki'Mlelheim,  IMirgel,  Keld- 
bergthal.  KöuigstHn,  Hohe  Mark  im  Taunus.  H. 

45.  Ulf.  punHnJdia  Khig.    Mitte  Mai  am  Kelilbeif!:  aiit  Ahiii^s 

incana.    K;ilkt^nstt'in.  F. 

46.  /»V/.  pictu  Klug.    l'liuU^  Mai  l'^-KUx  r<(thal.  Mitte  Mai  Mom- 

niul  Lorsbael».  H.  —  F.  Mitte  Mai  oft  auf  .Spartiuin 
scopMrium. 

47.  Ith.  hitiKilif:  F.  —  K.  .Mitte  Mai    \\    Aurli  in  Ljeskovac  in 

Croatien  an  (Inr  Kusnisrlu  ii  «oenze  IsTs  von  mir  gelundcii. 

48.  Uli.  (iil>ltns((  i'aii.    iaufupa/iac  IvUig.i    F.,  D.  Kntle  April 

Vill.eler  W  ahl. 

T«Mt1iMdop«ia  Costa. 

49.  7*.  iwsmtn  L.  Im  Taiiniisgebirge:  Ein  Manti  Anfang  Jnni 

König^itein;  Weiber:  H.  Mitte  Mai  Soden  nnd  Kunigstein, 
Anfang  Jnni  Falkenstein. 

50.  r.  Thomaoni  Konow.   Mftnner:  Mitte  Mai  K.  Wald,  H.  — 

Krenscnach  a.  d.  Nabe;  F.  ein  Weib, 
var.  iMCi'orejMa  J^epelet.   Zwei  Weiher:    F.  Mitte  Mai, 

Königstein  Anfani:  Juni. 
ynr.  feilt o/y/fis  sti  ph.  Zwei  Weiber :  H.  und  Ende  Mai  Mainkur. 
var.  rnnifffa  Fourr.  Ulintitliutn  F.i  Anfang  Jnni  Soden.  F. 

Rotbenfels  bei  Kreuznach  19.5.1883.    Nur  Weiber, 
var. raiiffi'misfi  Cameron.  Kin  Weib  1>.  8.  (>.  1847  „in  derTaiin  - 

51.  T.  (lor.sfth's  Spiiiola  ^histrin  Kluci j    Zwei  Männer  F.Wald 

Anfang  .Mai.  ein  W  eib  Anfang  Juni  Soden. 
r)2.  T.  f'oi/nrhrrfi  Klug  i Jimwisü  KoTiOW.).  Milnner:  B.  Anfang 

Juni  am  Feldberg:  zwei  Weiber:  B.      F.  Wald  Knde  Mai. 
58.  T.  (jihhnos'f,  Konow.   Kin  A\eib  Kmle  Mai  Weberer  Höhe 

bei  Oitenbach. 

*)  Dentmliv  Entom.  Zeitmlir.  1881. 


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54.  T.  srutelhni.s  V .  Maiiii ;  1 )  iiml  AiitiUtg  .hiui  Fehlherg,  Weib: 

F.  unil  Anfang  Juni  K«»iiig:st<'in. 
ö.').  7'..sW/</«Klu}r.  VonMitteMaihis.Mitli'.Iiuii;  K.,S<Kl»'n.  IMl. 
ÖG.  T.  le.ssclaln  Klu^.  Von  Mai  bis  Anfang  .Juni:  F.,  Altenliaiu 

im  Taunus.  K(»nig.slein.  B. 
r»7.  7.  i.nisii  Thums.  F.  ein  iiauu.  VÄw  Weib  von  Kirsdibeig 

in  Kurliesj;i'U. 

aH.  T.  nlhii)knrls  Konow  [ilnrsalis  L<*|M'1.  non  Spin.).  Ein  Mann 
Hilf  Hirkt'ii  Kiiile  .Mai  Maiiikui.  zwei  Weiber  F.  und  Febl- 
beigthal  MiUe  Mai.  (lanz  «rellie  Varietät:  F.  auf  Sali.x 
caprea.  H. 

r»U.  T.  pftvida  F.  Vier  Weiber:  ^lainkur  Ende  Mai;  im  Taunus: 
Anfang  Juni  Croutiial,  Königstein,  Falkensteiii. 

Teitlmdo  Ltane. 

m,  T,  maeuUttii  Fonrc.  ixoiwUt  Klufc.)  Weiber:  F.  Wald  Mitte 
Juni  Bingeii. 

61.  T.  Ifittuffa  L.  Heide  Geseklecliter.  F.  Wald  Mitte  Mai. 
Soden  Anfang  Jani  Weib  anf  Eupliorbia-Blüten,  Cronthal.  H. 

02.  r./?«m8cop.  Beide  Geschlechter.  Mann:  Anfang  Mai  Wies- 

baden, D.,  F.,  B.  Weiber:  Ende  Mai  Bürgel,  F.  Nock 
Ende  Angnst  ein  Mann  am  Entensee  bei  Kumpenheim. 

03.  T,  lividn  L.  —  F.  ein  Weib. 

var.  itMura  F.  Weiber:  Ende  Mai  Bfirgel.  Anfang  Jnni 
Feldbeni^. 

04.  T.  aira  L.  Zwei  jüianner:  Mitt«  August  Ftiedberg,  Ende 

Angnst  Hof  heim  auf  Erlen.  Weiber  hünfiger:  Im  Mai 
Lorsbaeh.  Bürgel,  Wiesbaden,  Mitte  Juli  Soden,  Mitte 
August  Soden  anf  Umbellen,  den  Käfer  Rhagonyeha  mela- 
nnra  fressend. 

var.  dtspnr  King.  Ein  Mann  Mitte  Juli  Soden,  ein  Weib 
Ende  August,  von  Salix  viminalis  erzogen. 

65.  T.  momKnia  Klug.  Zwei  Weiber  von  F.  nnd  B. 

66.  T,  Cohn  Klug.   Ein  Mann  von  F. 

07.  T.  fielhtrtth  Klug.  Ein  Mann  Ende  Mai  Clbere  Sanstiege 

F.  Wald. 

08.  T.  albieonds  L.    Ein  Pärchen  von  B. 

09.  T.  rnfh'nitris  F.   Ein  Mann  von  B.,  ein  Weib  von  Ems 

im  Juli. 


—   84  — 


70.  T.  rorij/i  Panz  Stets  auf  Kiiiilioi      Wuh^  (icsr  li]*M  !iter:  Mitte 

Mai  F.  uml  Aiitanj^  Juni  Cronthal,  Königsteiu.  Langen- 
heim  im  Taunus.  B. 

71.  T.  olli<irni  ilartig.   Kin  Mann  Ende  Mai  Fddbergtbal,  ein 

Weih  H.    Häufiger  in  der  Schweiz. 

72.  T.  —  Kin  Exeni]>hn-.   von  Zaddach  h/pm/r/afa  hestininit. 

Konow  schreibt  darüber:  ^.^Uerdin^s  hljninrhiln  KInjr 
(niclit  hifiuiutdtn  !\.  ich  halte  es  für  Mann  von  solHaria 
Seop.  {f(Uii  Paiiz. ) 

73.  T.  nH'snweJactia  L.  —  F.  im  Wald  Ende  Mai  auf  Rubus 

fniticosa,  im  Taunusgehirg  später,  Antani;  Jinii  Sotlen, 
Feldberg,  H. 

XI.  Pinieoiidar, 
Piaiaola  Br^blnon. 

1.  P.  Julii  Br^b.  Auf  Kiefern  (Pinns  sylvestris)  von  Mitte  bis 
Ende  April  im  F.  Wald,  beide  Geschlechter.  Mainkur  Mitte 
Mai.  Sehr  merkwftrdige  kleine  Tiere,  die  Weibchen  mit 
langem  Legstaehel.  Lebensweis«  immer  noch  unbekiuint. 
[Eine  grossere  AH:  foii^ruAyDalm.  besitze  ich  ein  Weib  von 
Carlsmhe.] 

XU»  JjydUlne, 
Lyda  Fabridas. 

1.  L.  iteUaia  Christ.  Mombach  von  Mitte  Mai  bis  Mitte  Jnni 

auf  Kiefern,  F.  Wald  Ende  Mai. 

2.  L.  eryÜtroerpiMla  L.  Anfang  April  Mombach  auf  jungen 

Kiefeni  in  beiden  Geschlechtern  hftnüg.  B.,  1).  9. 5. 1847. 

3.  />.  ftavirepa  Retz.  Ein  Weib  aus  dem  Taunus,  von  meinem 

Vater  gefunden  ohne  nfthere  Angabe. 

4.  L.  eampestris  L.   Ein  Weib  von  Darmstadt 

5.  L.  horiomm  Klug.   Ein  Weib  von  F. 

6.  L.  sylmtim  L.  Zwei  Weiber:  Ende  April  auf  Kiefern  bei  . 

Mombach,  Ende  Mai  Feldbergthal. 

7.  L,  betttUte  h.  Von  Wagner  in  Ringen  ein  Pärchen,  von 

Pappeln  erzogen. 

8.  L.  nsmontba  L.  Ein  Mann  bei  F.  am  Lerchesberg,  an  Apfel- 

bäumen schwärmend,  bei  Bingen  von  Wagner  ein  Weib, 
von  Kirschbänmen  erzogen. 


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—   85  — 


9.  L.  hifitotrnphim  Hallig.   F.  ein  Weib. 

10.  L.  (innisifiVmA.  Kfeldberg:  und  21.5.1882  bei  KumpenUeini 

am  Scliiessstand  in  copula. 

11.  L.  rvtualtilu  L.  KinWeib  im  K.Wald  an»  Sa  ndliof  Mitte  Mai. 


1*2.  T.  lluririniits  Kln«: 
13.  T.  Ffthririi  Leacli. 


Tarpa  FabHcittfl. 

iiiul 

.Je  ein  Weib  von  F. 


ZusammeasteUiuiB  der  aus  dem  Gebiet  bekaoaten  Arten: 

Cimliieidae  .  10  Ai*ten  aus  5  Gattungen, 
Hif/otomidae  15  «  „  3  „ 
Zjopkffrid€ie  13  ,t  ^  2  „ 
Nemafidae  6B  „  ^  10  ^ 
PhtiUo^mdae  8  ,  ^  S>  v 
Emphytidae  12  ^  „  2  „ 
Dolrridae  22  ^  ,  1  , 
AthalUUtc          5     „       „     1  , 


Selnwhiidac      4.'i  ,  .11 

Tvifthredimdm  73  ^  1  12 

PhwoUdae        1  ,  ,1 

Lydidae  ^  .2 


n 


278  Arten  aus  55  Gattungen. 
Hiemt  kämen  nodi  die  von  .Ja en nicke  aufgeftthrten  und 
vonZaddacli  revidierten  Arten  (ob  aber  alle  nach  der  jetzigen 
Kenntnis  richtig  bestimmt?),  welche  in  diesem  Veneichnis  nicht 
aufgefQhrt  sind,  nftmlich: 

Sematus  «Vm/sZadd.  \\  eib.  Nach  Andi  t-  nicht  beschrieben. 
,V.  poerilonotit.s  Zadd.  Weib:  Taunus.  Ebenso. 

1.  Ktiiphtjhia  me/(nwritfs  Klug.  Mauil. 

2.  iJolerm  untieuii  Klufi. 

3.  Stfotu/>/fo;iasfrr  f  /uf/nlaftts  V.  Weib :  Mnnibach.  Ich  habe  die 
Art  nur  aus  Baden,  Was  .faeiniicke  als  Tcuthnrlo  ht- 
sffihtfh  King  selir  gemein  aufführt,  sind  drei  y*c/Vm'M/a- Arten: 
missuki  L..  afiitellaris  J*anz.,  ronUda  Fourc.^ 

4.  Tenthredo  ohsolein  Panz..  Klug. 

90  dass  die  Anzahl  der  Arten  von  282  erreicht  wird. 


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—    86  — 


VI.  T<'il.  (>|»lildae. 
Cephug  Latreiiie. 

Die  Arten  leben  in  Gi  as-  und  rietreidelmhneii  und  köuneii 
durch  ihr  masseuhat'tes  Auftreten  schädlich  werden. 

1.  C.  jxtliiprs  Klug.  Im  Mai  im  Wald  von  Altenhain  und  Soden, 

Falkenstein,  B. 

2.  C  ptfgntaeu«  L.   Von  Mitte  Mai  bis  Mitte  Juni  F.,  Soden, 

Offenbaeh.  Die  Lam  in  den  Halmen  der  Getreideaiten.  ß. 
Habe  icli  anch  ans  Syracns. 

3.  V.  fafa'fhM  h\  Kin  Weib  Mitte  Juni  von  Monibach.  Sonst  nur 

beide  Uesclilechter  von  Syracus. 

4.  C.  frfHfloJfftes  F.  Mitte  Mai  F.  Wald. 

Phylloecus  Xennian. 

r>.  r/i.  jHiUlutatoum  Evei-sui.  Zwei  Weibw  Anfang  .Imii  ge- 
zogen. F. 

Ztti^ammeu  5  Arten  ans  2  Gattungen. 

Yil.  Teil.  Siriddae  (HolzwcHpcn). 
Sfawx  Liaae. 

1.  8.  yitj(i9  L.   Variii*t  sehr  in  (Crosse.   Mann:  16^H0  inm, 

Weib:  20—40  mm  (einschliesslich  Legstachel).  F.  Wald. 
p]nde  Juni  auf  dem  Feldberg  an  Fichten.  Ich  beisitze  ein 
Weib  von  F.  mit  ganz  geschwundenen  schwarzen  Abdominal- 
binden. 

2.  Atiffttf  Klug.   F.  nur  ein  Weib. 

3.  SjHveNctts  L.  —  F.  Wald  Ende  August  an  Kiefern.  Im  Bieder 

Wald  Mitte  September  in  grosser  Menge  in  Kiefern  mit 
Larven  und  Puppen.  Variitt  in  Gri>sse.  Mann:  12— 25 mm, 
Weib:  16—29  mm. 

4.  Hpeetnun  Ii.  Nur  Männer  von  F.  Gi'osse  10— 21  mm.  Meine 
Weiber  aus  der  Schweiz. 

Trenez  Juriae.  ^Xyloteru«  HMtin.) 

r>.  T,  ftisciconm  F.  Näheres  Aber  diese  Art  siebe  Berliner  Eutomo- 
logisehe  Zeitschrift  1B68,  p.  227,  woselbst  ich  besonders 
auch  auf  das  Männchen  aiiftnerksam  machte.  Da  der  Name 
yyht&'u^  bereits  an  eine  KAfergattong  vergeben  war,  so 


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87  — 

führte  icli  för  diese  Sireciden-Gattung  den  Namen  A'yte- 
CHematium  ein,  uidit  aliiu  nd.  dass  der  Juri  De' sehe  Name 
Priorität  vor  dein  H  artig'si  lien  hat.  Die  uelte&e  Art  ist 
seitdem  ineUifach  in  der  Hol/^kammer  der  nnn  veri?torbeiien 
(lebrüder  Stern  zur  Kut  Wickelung  gekummen;  das  Holz 
stammte  aus  dem  F.  Wald. 

6.  T.  tuttgus  F.  Kiu  Mann  und  zwei  W'eiUer  aus  Damustadt. 

XyphidriH  I.atreille. 

7.  .V.  Cunnhis  J,.    Kiu  Pärchen,  aus  der  ^tern'sclieu  Holz- 

kamnit'r  ciitwiekelt.  F. 

8.  A.  omiiilnhi  Jurine.    F.  beide  (iesclilecliter.    Von  Mitte  .lull 

Iiis  AiiiaiiL'  An<rnst  aus  diirreui  Waidhulz  ensogeu  21  Männer 
und  7  \\  tMlifi. 
y.  X.  IhoiHviUuiua  F.   Ein  Weib  aus  Frankfurt. 

Orytsm  Fabrielni. 

lU.  (>.  uhirfiniis  Scop.  \  Vespntilio  F.|   Mitte  Mai  aus  dürrem 
Butlitiilinl/  riit wickelt.  F. 

Zui^animen  10  Arten  aus  4  (Gattungen. 


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Iber  zwei  Blattineii- Reste  aus  den  unteren 
Lebaclier  Schichten  der  Rheinprovinz. 

Von 

Dr.  J.  V.  Deiebmiiller  in  Dresden. 

Hienn  Tafel  III.  x 

Tin  laiiuar  d.  .1.  erliielt  ich  «hirch  die  IVcimdliciie  \"f'r- 
mittel iiiig  ilt  s  H^rrn  Major  7.  !>.  Dr.  vt»n  Heyden  in  Bockenlieiin 
aius  der  Saiiniilun^:  der  Senckenberg"ischen  natnrtorsclu-iitlt'u 
(iesellscbait  zu  FraukUirt  h.  M.  zwei  iiZ/r^/m« - iMierrtügt  l  zur 
JJestimmnng  iiltersaiidt,  wek-ht^  (b  r  inzwisrhen  verstorlM  in* 
Dr.  Fl'.  Holle  in  H'»mburfj  v.  d.  II  in  den  unteren  Leliarher 
s<  lii(  litea  zu  (Jrimell)ürM  bei  bt.  \\  rndel  in  der  Rheinprovinz 
entibikt  halt«'.  Nach  einer  Mitteilung  des  H.rrn  H.  (irebr. 
Kgl.  Treus-sischen  Landes^'eolno-«'ri  in  'rriei-.  slaiiinicn  diese  Reste 
wahrsrheinli«-b  von  einer  ciica  <SUO  ni  .^iidlirli  \i»n  < <'rVijrelborn 
gelejrt'iieii  Fimdsttdle.  von  w  .'Irlit-r  Dr.  Fr.  Rulle  in  seinem  Mauu- 
skrii>t  iler  Krlii Uterungen  m  Blatt  Freisen  dtT  '„'•eolosrischeu 
vS|)ezialkarte  der  Hlieinprovinz  das  \'<trkonunen  von  Fisch-  lunl 
Ptlauzeuresten  anlührt  und  an  welcher  Stelle  auch  Herr  (irebe 
neben  vielen  Fstlierien  insckttureste  fand. 

I)as  (lieFliiiifl  lienremlr  (;*'<?»'in  ist  rin  weirhei  >cli\värzlich- 
gran»'!.  ^eUi*ietleckter.  iliiniil>l  i"i  i  iger  .Schieter.  dessen  Schicht- 
HäditMi  mit  einzelnen  Fstlierit  m  Ih  «leckt  sind.  Die  Flügel  lieben 
sich  von  der  sie  nnitrelit  iiden  <  ie>tL'insmH.sse  dur<  h  einen  dliunen 
bräunlichen,  ghin/.eiiden  (  hei/iiir  ab. 

Heide  K'e.Nte  .sind  Vertrete  tier  im  Karlioii  und  in  dei  Dyas 
\veit\ erlireiteteii  (iattung  KUthhiffimt  Semld  .  w  eidieii  al»er  sowohl 
von  einai!<ler  als  von  allen  lii.>lu-j'  besclw ielieiien  Arien  dieser 
Gattung  so  aW.  dass  sicli  die  .Vutstellung  zweier  neuer  Arten 
notwenilig  nnichte.  als  deren  nächstverwandte  Ktahhitfiua 
jUilutlata  (ienn..  bez.  /v.  rurhoHu/  ia  Gen«,  uuzuätlieu  ;>iud,  Arten, 


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—   IK)  — 


die  sowiilil  in  ili  i  steiukolileii  -  Kuiniatiün  von  Wettiu  als  in 
Vrtrietäteu  auch  in  den  uiiteidya«li»clieii  Brandscliiefeni  von 
W'eissif^  bei  Dresden  anfiit  fnnden  worden  sind.  Die  durch 
Liolden])erg-  aus  den  Lebarher  Schichten  der  Kbeinlande 
beschriebeneu  lUattinen  gehr)ren  anderen  (iattUDgen,  Henmlo- 
blnUina  wad*J'etmh/atHua  Öcudd.,  an. 

It^tobla  ttina  ornatissiiua  nov.  sp. 
Taf.  III.  Fi^'.  1. 

Der  17.")  nun  lange  DberHiigel- Rest,  an  welchem  die  Spitze, 
der  grij^sle  Teil  des  Schulterfeldes  und  das  Randfeld  fehlen, 
ist  flach  umldenfönuig  vertieft,  die  Analader  kielartig  erhaben, 
mithin  liegt  ein  von  <ler  Unterseite  sichtbarer  rechter  ( >beiilligel 
Vor  Di>-  Adein  des  Internoniedianfeldes  sind  konkav,  die  des 
Kxternoniedian-  und  des  S('a]mlai1'eldes  konvex,  der  Inneurand 
gerade,  der  Hasalrand  gerundet. 

Die  gleichmässig  scharfge1>ogene  Analader  endig-t  7mm 
von  der  Basis.  Von  den  15,  sich  mit  dem  lunenrande  des  Fiiigels 
verbiinlHiiden  Adern  des  Analfeldes  irelien  die  der  inneren  Be- 
gienzungsailer  zunächst  gelegenen  ihr  parallel  und  in  weiteren 
Abständen  von  eiuaiKb^r  als  die  übrigen,  die  von  der  Mitte  des 
i''i'l(les  an  sich  verlladifii.  iiacli  dei-  liiiiejiecke  zu  mehr  eine 
das  Feld  diagonal  durrhschueidende  Richtung  annehmen  und 
dicht  geilrangt  nebeneinander  vetl;«uteii. 

Die  Internoinedianader  tritt  von  dei-  Fliigelbasis  an 
selbständig  auf.  krftmmt  sich  anfangs  wenig  nach  aussen,  beliült 
aber  dann  im  Wesentlichen  eine  fast  geradlinige  Kichtinig  bei 
und  erreicht  den  Innenrand  16  nmi  von  der  Basis  Das  spitz- 
dreieckige Tuternomedianfeld  hat  seine  grr>s>-tM  [breite  von  3  nnn 
in  (h'r  .Mitte.  Die  neun  .\ste  der  llaiij'fH  Ii  i  -ind  schief  nach 
hinten  zum  TnnenriUide  i:erichtet.  der  er^te  luui  sieitenle  galieln. 
der  vordere  (iabelast  des  ersten  veiliert  sich  im  Zwiscliengeädcr. 

Den  relativ  grössten  Teil  der  Flügelflä<  lie  nimmt  das 
äussere  Mittelfeld  ein.  Die  an  der  IJasis  lieginncnde  l'lxterno- 
ini'diana  loljrt  im  Alljrt  nit  iiien  der  Krümmung  dei-  Internn- 
niediana  und  eudel  dicht  neben  ihr.  der  zwischenliegende  Flügel- 
stj  eilen  erweitert  sich  nur  wenig  im  mittleren  Teile.  Die  Asie 
der  Hanptader  gehen  geradlinig,  dem  inneren  Flügelrande  parallel, 
zur  Spitze.  Der  erste  noch  mit  der  Hauptader  zusammenhängende 


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^  öl  — 


Ast  trennt  ricli  von  dieser  7  mm  von  der  Basis  nnd  bleibt  un- 
geteilt, von  den  vier  folgenden  gabelt  der  erste  in  der  N&he 
der  FlQgelspitze,  der  dritte  bald  nach  seinem  Ursprange.  Aussen 
neben  dem  ersten  dieser  ftmf  Äste  Iftnfl  ein  weiterer,  dessen 
Anfang  zerstört  ist  nnd  der  sich  von  der  ttitte  an  nach  dem 
Anssenrande  des  Flttgels  hinwendet  nnd  nach  innen  nochmals 
drei  znm  Teil  gabelnde  Zweige  abgibt  Auch  dieser  ist  zur 
Kxtemoraediana,  nicht  zur  Scapularader  zu  rechnen,  da  bei 
keiner  'Gattung  palfiozoischer  Schaben,  mit  Ausnahme  von 
Hermatobhffina,  zu  welcher  unsere  Art  auK  noch  zu  erörtern- 
den ürltnden  nicht  geh()ren  kann,  die  Äste  der  Scapularader 
nach  innen  gerichtet  sind.  Auch  wiederholt  sich  eine  Ähnliche 
Teilung  des  ersten,  äusseraten  Astes  der  Kztemomedian-Ader 
bei  mehreren  der  unseren  verwandten  Arten,  so  bei  Ktolfiaitimi 
nnthminphila  Germ..  K.  rutmim  Goldenb.,  E.  elougaia  Scudd., 
A'.  (iidiffna  Genn.,  Mmtebathetwis  Goldenb.,  K  Leatiuereuri 
Scudd. 

Von  der  !:»capulH rüder  ist  nur  di«-  spitze  mit  zwei  nach 
aussen  gewendeten  t  inf'aclien  Ästen  und  ein  kui-zes  Stilck  des 
Hauptstainmes  nahe  der  Basis  dicht  neben  der  Eztemomedian- 
Ader  erhalten. 

rUer  den  ganzen  Fliij^el  breitet  sidi  ein  feines,  aus 
geschlängelten  (^uerüderclien  bestehendes  Z w i h  ch e n g e Ii  d  e  r 
aus,  das  nnregelniässige,  oft  noehnials  geteilte  vier-  und  flinf- 
eckige.  auch  dreieckige  Zellen  bildet,  die  nach  dem  Analfeld 
hin  kleiner  und  dirhter  werden. 

Der  ganzf'  FIttgel  scheint  langeiförmige  Gestalt  und  eine 
Jj&nge  von  ungeiähr  20  mm  besessen  zu  haben. 

N'ach  der  von  Scudder  in  den  Mem.  Boston  8oc.  Nat. 
Hist  187^».  Vol.  III,  P.  1,  pag.  27  aufgestellten  Klassifizierung 
der  Palätiblattarien  kann  unser  FlQgeli  t  st.  wenngleicli  ihm  das 
wichtige  Randfeld  fehlt,  nur  zu  den  Biattarien  gehören,  da 
ein  Vergleich  mit  den  bis  jetzt  bekannten  Myhuriden  eine  zu 
grosse  Verschiedenheit  im  (ieäder  der  Mittelfeld»  !-  ergibt.  Von 
den  a.  a.  0.  aufgestellten  acht  Gattungen  der  Biattarien  können 
hier  nur  EtoblaHüta  und  (icruhlaltina  in  Betracht  kommen,  weil 
Archimylacrh  und  OnjrfoUaffina  durch  die  Ausdehnung  des 
Scapnlarfeldes.  Prtrablnttina  und  Progonohlnttinn  durch  die  Kfirze 
de&  Intemomedianfeldes  un^HermatoblatHna  m^ÄnthracobicUttna 


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—   92  — 


durcli  die  iiHcli  innt»!!  jibzweigeudeii  Äste  der  Extenioinediana 
ausgeschlossen  sind.*»  Der  wesentlicliste  l'nterseliied  zwisdieii 
VAohlntfhtft  und  Unahlattinn,  dit'  (iiösse  des  Randleldes.  tritt 
au  unserem  Exemplare  leider  niclit  hervor,  dorh  ist  aus  der 
Liinge  des  zum  Teil  noch  erhaltenen  Scapularteldes  an!  ein 
kürzeres  Randfeld  zu  schliessen,  als  es  die  Oerahkiftina-XvWM 
besitzen.  Audi  ein  VerjorleiHi  des  Ueäders  der  Mittelfelder  mil 
denen  der  genannten  beiden  «Gattungen  fällt  zu  Gunsten  von 
FJnhtatfinn  aus.  Am  ähnli<-hsten  sind  unserer  Art  VJohfaUinn 
tif/ints  Goldeiilt  rnrhouaria  (Term.  und  K.  /laMlfita  Germ.. 

namentlich  letzt «k  scheint  ihr  am  näclisten  zu  stehen,  wenn  auch 
manche  uuwesentii(  lie  \  erschiedenlieiten  in  der  Verzweigung  der 
Han])tadern  walii  znnehnu  u  sind.  Ein  wichtiger  Untei*8clüed  aber, 
dm  cli  den  sieli  der  liier  beschnei vene  Flügel  von  allen  ähnlichen 
unterscheidet  und  der  ihm  seinen  eigentttmlichen  f'liarakter  ver- 
leiht, lien^t  in  der  bald  nach  ihrem  l^rsprung  begiuin-inlHii  reichen 
VcnlstMluiig  der  Externomediana.  durch  welche  das  au>sere 
Mitteiteid  im  A'erlialtnib  zu  den  ührif^eii  i^'ltigrlfelilern  eine  s(i 
grosse  .\us(lelinuii«i  rrl  ingt,  wie  sie  mir  bei  keiner  KtuhUitiiita- 
Art  bekannt  ist  Diese  Eiprentümliciikeit  hat  Veranlassung  zur 
.Aulstellüii^'-  einer  neuen  Art  ^ef^vhen,  für  welche,  d«  <  äusserst 
zierlichen  Zwischengeäders  wegen,  der  Name  E.  untaOa^una 
gewählt  worden  ist. 

EtoblattiiiA  RoUei  nov.  sp. 

T«f  m,  Pijr  « 

Der  zweite  von  demselben  Fundoi  le  stammende  Insekieii- 
rest  ist  der  12  mm  lange  basale  Teil  eines  Oberflii^els,  von 
welchem  das  Mediastinalfeld  nahezu  vollständig,  der  Aiilaiig  der 
Scapular-  und  der  beiden  Mitteladem  und  ein  Stück  der  Aual- 
ader erhalten  ist.    Der  .\ussenrand  ist  flach  gebogen. 

Das  (  a  13  lum  lange  und  in  der  vorderen  Hälfte  2  mm  breite 
M  e  d  i  H  s  t  i  n  a  1  f e  1  d  hat  eine  langs])itzige  Dreiecksform.  Drei 
schwache  Kalten  an  der  Basis  des  Feldes  deuten  die  drei  ersten 

*)  Nndt  der  von  M.  Kilver  inPalneout.  XXIX.  S.  257.  Taf. XXXIV, 

Fiü.  4  ^jejjebeucn  berichtiijteu  .\bbil(lang  von  HamaJof>l(f>/infi  fTeiwiirfjr« 
irrileririini»  (iolrleiil».  sind  atlcb  bei  <li«'^er  Art  die  .\ste  iler  Kxtrnwmediana 
nach  innen,  nicht,  wie  (ioldenberg  \\w\  e u dd e r  angelteu,  nach  ausaeii 
gerichtet. 


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—    93  — 


Äst«  der  Mediastina  an.  denen  noch  vier  g;al>elijde  und  zwei 
einlache  folgen,  die  in  gleichen  Abjjtiinden  am  Rande  enden. 

Die  Scapularader.  df^icii  Vorzweitriinir  mm  von  der 
Fliigclbasis  beginnt,  hie^t  sith  stark  luicli  innen,  ao  dass  (bis 
Schulterfeld  am  Knde  der  Mediastina  t  ine  Breite  von  4  mm  » i  - 
reicht.  Ihre  Äste  trennen  sitli  in  sehr  nngleithen  Abständen 
vom  ilauptstanuiif.  die  beiden  er.sten  diclil  hintereinaiuler.  der 
dritte  viel  spHter.  Erslere  beiden  gabeln  nochmals  11  mm  von 
der  Kitigelbasis. 

Die  Extemomedianader  hat  anscheinend  gemein- 
sameii  Ursprung  mit  der  Schulterader  und  entfernt  sich  nur 
allmählich  von  ihr,  das  Kxternomedianfeld  Ist  infolgedessen 
sebinal.  Ihre  nach  anssen  abgt^eaden  Äste  trennen  sieh  unter 
sehr  spitzem  Winicel  von  der  Hanptader«  der  erste  nahezu  in 
gldchem  Abstände  von  der  Flftgelbasis  wie  der  zweite  der 
Schttlterader,  der  zweite  nnr  wenig  frlkher  als  der  dritte  jener. 
Die  Adern  des  Extemimedian-  wie  die  des  Scapular-  nnd 
Kediastinalfeldes  sind  konvex. 

Die  vierte  Hanptader.  die  Internomediana,  läuft  der 
dritten  parallel,  ihre  Äste  sind  schief  nach  innen  gerichtet. 

Von  der  Analader  ist  nur  ein  kurzes  mittleres  Stttrk 
erhalten. 

Auch  dieser  FlOgel  ist  zu  Etoblatfina  Scudd.  gestellt  wor- 
den, aus  denselben  Grttnden,  welche  Dir  E.  onwHsidma  als 
maassgebend  betrachtet  worden  sind.  Dass  er  von  letzterer  Art 
verschieden  ist,  geht  schon  aus  der  viel  geringeren  Breite  des 
Extemomedianfeldes  und  der  spftter  beginnenden  und  unter 
spitzerem  Winkel  erfolgenden  Teilung  der  Extemomediana  her- 
vor: die  weiter  von  einander  entfeniten  Adern  deuten  auf  einen 
grosseren  oder  auf  einen  an  Adern  ärmeren  Flfigel  bin.  Das 
f&r  denselben  charakteristische  spitzdreieekige  Mediastinalfeld 
und  das  breite  Scapnlarfeld  findet  sich  unter  den  fibrigen 
JSIfoMa/ftfm -Arten  nnr  bei  E.  earbouaria  Germ,  vereinigt.  In 
Fig.  3  ist  zum  Yeigleich  eine  nach  Germars  Abbildung  ver- 
gr^iflserte  Zeichnung  des  basalen  Teiles  des  Flügels  jener  Art 
gegeben  worden,  aus  welcher  sich  aber  auch  die  Unterschiede 
beider  leicht  ersehen  lassen :  Bei  G  ermars  Art  ist  der  Aussen- 
rand  genindeter.  das  Mediastinalfeld  daher  in  der  Mitte  breiter^ 
die  Teilung  der  Scspniar-  nnd  der  Extemomedianader  beginnt 


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—   94  — 


sp&ter,  die  schnelle  Znnahme  der  Brette  des  Schulterfeldes  tritt 
nicht  80  scharf  hervor,  als  ao  unserer  Art,  die  ich  deshalb, 
trotz  ihrer  grossen  Ähnlichkeit  mit  jener,  als  eine  von  ihr  ver* 
schiedene  auffassen  muss  und  dem  Andenken  ihres  Entdeckers 
widme. 


KrklXrnnsr  der  Abbildiinmeii. 

(SilmtlMiA  Veivcrtixgeiiingey  Tierfwb.i 

Kig.  1.  Kfublattina  unmlittHitm  uov.  sj>.|  aus  den  uutereu  Lebai  her  Schichten 
Flg«  t.  K  Jinllfi  mv.  tp.  /   TOti  GiilgellMini  liei  St  Wendel. 

Fig.  K  K  mt^tmaria  Oerui.  ta»  <1er  SteinkeMeDfAmwtktn  Ton  Wettin,  Kopie 

«arli  (J  erni  a  r. 

A  =  Anal-  oder  Rih  kenfelil. 

E  Ä  Kxternoiiiedian-  o<U»r  iin«r«T«>s  Mittfifehl. 

I       I»t«mom(Mliau-  twier  iimereH  Mittelfelil. 

X  =  Madiutinnl-  oder  Rnndibld. 

S  =s  Si^pulnr«  tfiter  Schniterfelil. 

t>tjginnle  zu  Fig.  1  nn«l  2  In  der  Summliiiig  «ter  s^iickeDbcrgisrben 
NnhirfAr«iclien<1en  Qeselliiclmft  «i  Pnmkfnit  a. 


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l  eber  die 

Matnrbeobachtnnx  im  liomerischen  Zeitalter. 

Vortrau 

gehalten  in  der  wimeniicbftftlieben  Sitsang  am  tl.  I^erftinber  18M> 

von 

Dr.  ine<i  Otto  Koomor. 

Bei  (lein  liastij^en  Treiben,  in  (iem  sich  die  naturwisjseu- 
schal'tliche  Forschung  heubtutage  bewegt,  ist  es  eine  Krhulnng, 
wenn  wir  uns  der  Hetraclitang  läogstvergangener  Zeiten 

hingeben,  in  weh'hen  der  Mensch  sich  einer  anspruchslosen 
Beobachtung  der  ihn  umgebenden  Natur  erfreute.  Schon  aus 
den  Zeiten,  in  welchen  die  homerischen  (xes&nge  eutst^inden. 
hart  an  der  Grenze  von  Sage  und  (Jesrhichte.  ^in-l  uns  zahlrei<'he 
treli'liche  Naturbeobaclitungen  liberlieteri.  Wer  solche,  (»tt 
iiben-H sehende  Uranfänge  der  Naturwissenschaften  kennen  gelernt 
hat,  der  gewöhnt  sich  daran,  an  die  Leistungen  und  Fortschritte 
der  Neuzeit  einen  besclieideneren  Maassstab  anzulegen,  als  meist 
geschieht.  Aber  ausser  diesem  Vorteil,  den  die  Beschäftigung 
mit  der  <ieschichte  der  Naturwissenschaften  deui  Einzelnen 
gewährt,  mnss  ihr  anch  eine  hohe,  kulturhisrt»rische  Bedeutung 
zugesprodipn  werden,  du  B o i s -  K  e y  ni  n u  fl  hat  in  einer  beriihmt 
gewordenen  Rede*!  die  Anschauung  entwickelt,  da.ss  wir  zur 
richtigen  Wiirdigung  einer  Kulturepoche  nicht  nur  die  Werke 
ihrer  Künstler.  Dichter  und  Philosophen  kennen  müssten.  sondeni 
dass  es  hier  vor  Allem  gelte,  zu  trncron.  inwieweit  si(di  der 
.Mensch  die  Naturkräfte  nutzbar  geiiiiu  ht  halic  zur  Vermehrung 
seiner  Macht,  seines  Wohlbefindens  und  seiiiei  Onlisse,  Und 
in  der  That  ist  es  vorznirswcise  die  i^^rkennnnji  und  ausgedehnte 
VerAvertnng  von  Naturkritfteu,  die  der  mmlerueii  Kultur  ihren 
Stempel  aufdrückt. 

*)  da  Bois^Reymond,  KnltnrqfewliichtA  nn«l  Xatiirwu:ien.4ctiaft. 
Uipaig,  Veir  &  Ca..  im 


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—  \){\  — 


Im  klassischen  Altertnni  tritt  tVeilicli  pin<>  soklie  svstenia- 
tische  Ansnntzung  der  Natur  nnr  in  bescheidenem  Maasse  liervor. 
Dagegen  sind  die  Alten  fast  unen-eicht  in  der  einfaeiieii 
Beobacbinng.*)  der  Vor-  und  Grundbedingung  flir  die  Erkennung 
von  Naturgesetzen.  Das  zeigt  uns  vor  allem  ihre  heniicUe 
kfinstlerische  Wiedergabe  des  Ebenniaasses  körperlicher  Schön- 
heit. Die  \  siologisch  richtige  Nachbildung  der  contrahierten  Mus- 
kulatur des  borghesischen  Fechters  hat  sogar  zur  Veimutung 
anatomischer  Mysterien  in  den  Knnstsolinien  der  Alten  gelehrt. 

Dieselbe  klare  Beobachtungsgabe,  die  wir  aus  tlen  Werken 
der  Künstler  erkennen,  tritt  uns  entgegen  in  den  (^esängen 
des  nnsterbliclien  IMchteiit.  mit  dessen  Zeitalter  wir  uns  nun 
eingehender  befassen  wollen«  Das  Zeitalter  der  reinsten,  an8t>ruclis- 
losesten  Naturbeobachtnng  ist  das  horoensche.  Es  bildet  die 
frfiheste  und  in  sich  vollständig  abgeschlossene  Kultnrperiode 
des  klassischen  Altertunis.  Beginnend  in  grauer  A'orzeit,  endet 
es  fast  ein  Jahrtausend  vor  unserer  Zeitrechnnng. 

Wenn  je  die  ginckliche  Beschaftenlieit  eines  Landes  geeignet 
war,  den  Sinn  fttr  Naturbeobachtnng  xn  wecken,  so  war  es 
die  Anmut  der  hellenischen  Landschaft.  Kin  milder  Himmel 
gestattete  fast  unbeschrankten  Aufenthalt  in  der  freien  Natur. 
Eine  reich  gegliederte  Küste  «und  blühende  Inselwelt  lelirten 
die  Wunder  und  die  Schrecken  des  Meeres  kennen.  Herrliche 
Triften  beglinstigten  eine  Viehzucht  in  enomem  Maass.<»tabe  **) 

*i  du  Buis- J>  eym  itiul  (I.  <•  i  IK-Iiiiiiittct.  «lass  <lio  Alten  «nielit  t'inmal 
naturwiü^eiischaftlirli  zu  beoliarlit«-n  «iissteii".  .Mein  \'Mrtni;r  «'ird  wolil  ji^ilen 
überzi'UgcD.  ilass  dieser  .Sau,  ui-uigsteus  für  Uas  luuuerische  Zfitalt^r,  nicht 
riehrig  i$t  In  dem  VArwnit  kii  der  xilti^rreii  Aussjr&l'e  fleiiufi*  Rede  ^hi 
aiirli  «In  Biiis-Koyniond  zu,  dass  die  Ani^alten  v-in  Littrt<w.  anf  welclie  er 
liauj)tf*itclilirli  sein  alHpreclK'inb's  I  rteil  ül»er  die  Alten  lietrHitidft  liatte. 
unrirbtig  sind.  I'rotzdeui  lies.s  er  sie  stehen,  denn  er  iiielt  si«  h  ^bei  der 
Rolle,  die  »ie  itnOefilge  der  Rede  üinelen,"  nicht-  fllr  berechtigt,  sie  sn  streichen. 

Von  der  Ausilebiinng  der  hoiiierischen  Vieh-  nnd  Pferdexncht  kOnneu 

tulcfndc  AiignlitMi  •  iiieii  T'piiriff  <;el»'i! :  Nt  att>r  i'rl>rntete  auf  einetn  einzigen 
Zuge  gegen  Elis  nnt«r  .Vnderem  ö(t  Kinderheerdeu  tll.  11.676)  und  opferte 
den  Poseidon  81  schwante  Stiere  (<>d.  3,6)  auf  einmal.  —  Knmäni«  hatte 
.innerhftll»  dt-i  Hofen  12  Koten  nahe  «Ufinamler  trehaut  wU  Lufjferstätten  fili' 
die  Srliw f-iiio  In  jt'iloTn  nln-v  waron  .VI  SrliWcinc  auf  iliui  nodr-ii  !iei;end 
eingej>fercht,  vveibliclie  Zuchtschweine.  l>ie  Kber,  viel  geringer  an  Zahl, 
hatten  ihr  Iai^  stet«  answrhatb''.  (Od.  14. 13.")  —  Erichthonius  hei*iiMS  eine 
Heerde  von  :^000  Stiit*  ii  N.^.  Ii  (»d.  4.635  hat<e  NoiMnon,  nnd  nach  Od.  21,22 
Iphitus  in  £lia  je  eine  ileenk  von  12  Stnten  mit  UaaltierfUlIen, 


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und  ausgedehnte  W&lder  targea  xahlreiclie  Raubtiere,  vor 
welchen  die  Heerden  sorgsam  geschätzt  werden  mnssten.  In 
solcher  Umgebung  eignete  sich  der  homerische  Mensch  gleichsam 
spielend  die  reiefae  FQUe  einfacher  Katurbeobachtangen  an, 
welche  wir  in  Jlias  und  Odyssee  bewnndem. 

Der  Wert  dieser  Beobachtungen  beruht  vorxugsweise  auf 
der  Anspruchslosigkeit,  mit  der  sie  wiedergegeben  sind.  Denn 
erst,  wo  Lebrhaftigkeit  sieh  breit  machte  kommen  die  Irrtfimer. 
Die  Anspruchslosigkeit  und  Volkstttmlichkeit  der  homerischen 
Xatnrbeobachtnng  ist  in  der  Entstehungsgeschichte  der  beiden 
Epen  begrflndet.  Wandemde  Sänger  priesen  die  Thaten  und 
verherrlichten  die  Schicksale  der  Helden  des  trojanischen  Kriegs. 
Da  sie  nnn  ihre  Dichtungen  ursprünglich  nicht  niedergeschrieben 
hatten,  sondern  nur  durch  mündlichen  Vortrag  zur  Kenntnis 
ihrer  Zeitgenossen  brachten,  mussten  sie  an  dem  BeifaC,  den 
diese  ihren  Dichtongen  zollten  oder  versagten,  erkennen,  was 
wirkungsvoll  und  was  zu  feilen  oiler  gar  anszoscheiden  war. 
So  sind  die  Gesänge  fast  mehr  ein  Werk  jener  Zeiten,  als 
der  Sänger. 

Hierin  liegt  ein  wichtiger  Fingerzeig  ttir  die  Beurteilung 
der  in  den  Gesängen  enthaltenen  natnif^eschiclitlirlien  Kenntnisse. 
Dieselben  waren  Gemeingut  der  Gebildeten  jener  Zeiten  und 
nirgends  sind  Fachkenntnisse  zur  ßelehrnng  eingeschaltet. 
Ausser  der  Entstehnngsgeschichte  beider  Epen  bürgt  hierfür 
die  Art,  wie  der  Dichter  naturgeschichtliche,  besonders  zoo- 
logische Beobachtungen  in  seinen  Gleichnissen  verwertet.  Die 
Erforschung  der  tierischen  Natur  ist  da  hei  nie  Zweck  seiner 
Darstellung,  sondern  er  vergleicht  lediglich  die  HeldentliAten 
Einzelner  «»der  die  Bewegungen  ganzer  Heerschaaren  mit  Ähn- 
lichen Vi)ili()niffliiissen  im  Tierreich.  Da  ihm  nun  die  (JlcicU- 
nisse  lediglich  dazu  dienten,  einen  Vorgang  seinen  Znliorern 
recht  anschaulich  zu  machen,  so  durfte  er  in  ihnen  nur  aolclie 
Beobachtungen  anfidiren,  die  seinen  Zuhörern  aus  eigener 
Anschanang  und  täglichen  Edahmngen  ebenso  bekannt  waren, 
wie  ihm  selbst. 

Bei  diesen  Schilderungen  kommt  ihm  jene  bekannte  Eigen- 
tümlichkeit seiner  Darstellungsweise  trettli<'h  zu  statten,  welche 
darin  besteht,  dass  er  nur  tortschreiten<le  Handlungen  sdiildert 
und  alle  einzelnen  Dinge  nur  durch  ihren  Anteil  an  diesen 

7 


—    98  — 


Handlmiiii  II  In  i  vortreten  lässt. ♦)  Der  Löwe  z.  H.  ist  ihm  bald 
starkniähuig.  bald  hat  er  lunkelnde  Augen,  er  ist  auch  wohl 
der  gewaltige.  Verderben  sinnende;  weiter  jedoch  lässt  sich 
der  Dichter  auf  seine  Beschreibung  und  Charakterisierung  im 
einzelnen  Kalle  nicht  ein.  Schildert  er  aber  die  nächtlichen 
Raubzüge  desselben,  wenn  fernes  Brüllen  sein  Herannahen 
verkündet  and  Mensch  wie  Tier  angstvoll  dem  Morgen  entgegen- 
sieht: oder  lAsst  er  ihn  kampflustig  den  versammelten  Milnneni 
eines  ganzen  Ganes  entgegentreten,  dann  streut  er  in  die 
Schilderung  der  fortschreitenden  Handlung  mancherlei,  den  Art- 
diarakter  treffend  bezeichnende  Einzelheiten  ein.  Aus  solchen 
Schilderungen  lässt  sich  'dann  eine,  im  einzelnen  Falle  allerdings 
unvoUstftndige  Beschreibung  des  hetreifenden  Tieres  herauslesen. 
Wenn  z.  B.  kampfesroutige  Krieger  (II.  16, 166)  mit  den  Wolfen 
verglichen  werden,  „die  mit  unsäglicher  Kraft  den  E^delhirsch 
im  Gebiiigswald  zerissen  nnd  aufgezehrt  haben,  dann  mit  blot- 
gei^teten  Wangen  in  Rudeln  hinziehen  nnd,  nachdem  sie  von 
der  Oberflftche  trüber  Quellen  mit  schmaler  Zunge  Wasser 
geleckt  haben,  rotes  Blut  wieder  ausspeien,  mit  furchtlosem 
Sinn  in  der  Brust  und  aufgetiiebenem  Bauche*  —  so  erfährt 
man  ans  dieser  Schilderung:  der  Wolf  ist  raubgierig  und 
gefrässig;  er  hält  sich  in  Oebirgswäldem  auf  und  jagt  in 
Rudeln  den  Hirsch;  seine  Zunge  ist  schmal  und  er  trinkt,  indem 
er  das  Wasser  oberflächlich  leckt. 

Der  wissenschaftliche  Wert  solcher  uralten  Aufzeichnungen 
lässt  sich  leicht  an  einigen  Beispielen  klarlegen. 

Häufig  finden  sich  Vergleichungen,  in  denen  die  Natur- 
geschichte  des  Löwen  eine  Rolle  spielt.  £s  sind  an  dreissig; 
zunächst  mögen  zwei  der  schönsten  hier  folgen : 

,»Von  der  anderen  Seite  stürmte  der  Pelide  heran  wie 
ein  reissender  Lowe,  den  die  versanünelten  Männer  eines  ganzen 
Gaues  töten  wollen:  er  schreitet  zuerst  verachtend  einher; 
sobald  ihn  aber  einer  der  Männer  mit  dem  Speere  triflft,  duckt 
er  sich  mit  weit  geöfihetem  Rachen,  Schaum  umhüllt  seine  Zähne, 
in  der  Brast  stöhnt  ihm  sein  starkes  Herz  nnd  er  treibt  sich 
selbst  zum  Kampfe  an.  indem  er  beide  Seiten  und  Hüften  mit 
dem  Schweife  peitscht.  Mit  funkelnden  Angen  stürzt  er  mutig 


*)  Lexfting,  Lnokoon. 


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—    99  — 


gerade  aus.  sei  es,  das«  er  eineu  Mauii  tute,   oder  dass  er 
selbst  vorn  im  (Tedrän^e  umkomme."    (II.  20,  UU.) 
An  einer  andern  Stelle  heisst  es: 

^Wie  die  Hunde  bei  einer  Schafheerde  die  Nacht  in  der 
Htirde  wacliend  zubringen,  wenn  sie  die  Stiniuie  des  tiirchtlo.«*en 
Li>wen  vernoninien  haben,  der  durch  den  Bergwald  herabsteigt  — 
viel  liärra  entstellt  seinetwegen  unter  den  M  i uik  i  ji  und  Hunden 
und  der  Schlaf  weicht  von  ihnen  ~  so  schwanii  aucli  jenen  der 
erquickende  Schlummer  von  den  Angeulidern.  als  sie  die  s(  liluiinie 
Nacht  <lurch\vachten,  denn  immer  waren  sie  nach  der  Ebene 
gewandt,  ob  sie  die  Troer  herannahen  hörten."  (11.10,188.1 

Diese  Scenen  stimmen  vollständig  mit  den  Schilderungen 
neuerer  Reisender  und  besondei-s  mit  denen  des  berühmten 
Löwenjägers  Jules  6^rard*j  überein.  Wir  ei-sehen  daraus, 
dass  der  Löwe  dem  Dichter  und  seinen  zeitgenössischen  Lands- 
leoteu  genau  bekannt  war.  Als  die  liumerischeu  (ledichte  ent- 
standen, mnsste  er  also  an  der  kleinasiatischen  Kttste.  häufig 
gewesen  sein. 

Eme  andere  Rdhe  von  Gleichnissen  hat  fftr  nns  beson- 
deres Interesse,  weil  in  ihnen  die  ersten  Aufzeichnungen  Aber 
den  V  ogelzug  enthalten  sind. 

Dber  die  Entstehung  des  Vogelzugs  und  Aber  die  Zug- 
strassen der  Vögel  ist  erst  in  neuerer  Zeit  durch  die  Arbeiten 
unseres  verdienstvollen  Mitgliedes  Professor  Dr.  Noll**)  nnd 
Palmins***)  Klarheit  geworden.  Von  der  unbestreitbaren  That- 
sadie  ansgebendf  dass  zur  sog.  Eiszeit  keiner  unserer  Zugvögel 
die  nördlich  von  den  Alpen  gelegenen  Länder  bewohnen  konnte, 
zeigt  Noll,  wie  mit  dem  Schmelzen  der  unwirtlichen  Gletscher 
eine  allmähliche  Ausbreitung  der  Vögel  nach  Norden  stattfand 
nnd  wie  dann  der  nordische  Winter  die  Einwanderer  zwang. 
Zugvögel  zu  werden.  In  ihrer  langsamen  Ausbreitung  nach 
Norden  folgten  die  VQgel  den  Flussläufen  und  Palmen  hat  nach- 
gewiesen, dass  die  Zngstrassen  immer  längs  derselben  Fluss- 
thäler  hinziehen,  nnd  dass  dieOebiige  an  ganz  denselben  Stellen 
überflogen  werden.  Ausserdem  ist  von  Noll  gezeigt  worden,  dass 

•)  .lules  <ierard,  der  Lö« eiijager. 

♦♦,1  Noll,  Dr.  F.  ('..  Die  Krstheinuiigi'n  des  M>wenaiint(^n  In^itinktA. 
FrAukftiit  a.  M.  Johnnaes  Alt  1876,  p.  4S  ff. 

***)  J.  A.  Piiliii^ii,  die  ZiiKstraMen  il«r  Yöicnl. 

7* 


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—  loa  — 


sich  noch  gegenwärtig,  und  zwar  in  sehr  bemeri^barer  Weise, 
das  Verbreitungsgebiet  mancher  Zngrdgel  (z.  B.  fringiüa  aennus, 
Otts  tarda  etc.)  nach  Norden  erweitert.  Am  schnellsten  mosste 
siel)  natürlich  der  Zii^  bei  den  gnten  Fliegern  entwickeln,  nnd 
in  der  That  haben  wir  bei  Homer  von  einem  solchen,  dem  Kranich* 
die  ersten  zuverlässigen  Notizen  Uber  den  Vogelzug. 

Die  wichtigste  Stelle  ist  folgende: 

»Aber  nachdem  sich  ein  jegliches  Volk  mit  den  Ptthrem 
geordnet  hatte,  zogen  die  Troer  mit  liärm  nnd  Geschrei  heran 
wie  die  Vogel:  so  wie  von  den  Kranichen  hoch  in  der  Lnfl 
Geschrei  hertönt  wenn  sie,  den  Winter  und  den  nnanfbC^rlichen 
•Regen  fliehend,  nach  dem  Okeanos-Strom  schreiend  enteilen.*^  etc. 
(11.3,  1.) 

Es  wird  auch  ein  Fluss  namhaft  gemacht,  an  dessen  Ufern 
dieses  regelmässig  geschieht:  „Wie  viele  Schwärme  fliegender 
V'ögel  —  Kraniche,  Gänse  oder  langhalsige  Schwäne  —  auf  der 
Wiese  des  Asias  an  beiden  Ufern  des  Kaystrios  mit  sudzem 
Fluge  hin-  und  hertliegen  nnd  sich  lärmend  vor  einander  nieder- 
lassen, so  dass  die  ganze  Wiese  erdröhnt:  so  stiirzten  dort  die 
Scharen  von  den  Schiffen  und  Zelten  auf  die  skamandrische 
Flur.«  (11.2,459.) 

Aus  diesen  Stellen  grht  liervur,  dass  der  Zug  des  Kraiii«  Iis 
vor  fast  ;^000  .Taliren  bereits  sich  entwitkell  hatte  ninl  ilass 
eine  seiner  Zugstrasseii  längs  tlcr  kleinasiatiscluu  Westknst«» 
hiiigiiig.  Dieselbe  wird,  wie  ein  Blick  auf  die  Karte  von  Paliin  ii 
zeigt,  noch  heute  von  den  hoclmordischcii  Ziig:vügtlu  Ixiiiitzt. 

Die  Zahl  der  homerischen  Vergleichungen .  welclicii  dir 
Naturgescliichte  von  Tieren  zu  (irunde  liegt,  ist  sclir  gross.  * i 
Auch  die  Zahl  der  Tipit\  über  deren  Lebensweise  und  Kigen- 
schaften  Avir  aus  den  S'erLrleicimngen  Kunde  erlialtm.  ist 
betrii<d»tlich.  Ks  gehören  dazu,  ausser  den  sdnin  genannten, 
Pantiier  und  Schakal,  Hirsch,  Steinbock  und  Kber,  die  fTaus- 
tiere.  die  Fledermaus,  der  Steinadler  und  andere  Kanh- 
vögei,  viele  kleinere  Vögel,  Wesi>en,  iüenen  und  Mücken,  ein 

*)  Vergl.  Otto  K oerner,  Die  homerische  Tierwelt  Ein  Beitrag  mr 
Geschiehte  der  Zoologie.  Separatabdnic  k  aus  tlein  ,  Archiv  filr  Natnrjrcs«  hichte*. 
Berlin  1880.  Idi  h.\W  in  «lieser  kleinen  Schrift  ilit>  lioinerische  Zooloiric  mon(H- 
grapliiscli  bearltritot.  und  verweise  beziiglidi  aller  Detail.«  auf  dieselbe. 


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—  101  — 


( Vplialupude  U.S.W.  Kinige  der  Vürzüglicli.stt'ii  (ileirlinisse  seien 
liier  norli  augefdhrt: 

-W  ie  der  Hengst,  der  sich  laii^n  im  Stall  an  (kr  Krippe 
{jenRhrt  hat,  seine  Fessel  zt  rreisst  und  mit  stampfendem  Huf 
durch  die  Ebene  reiiiit,  j^ewohnt.  sich  im  .siliüii  hinwallenden 
Strome  zu  baden,  strotzend  von  Kraft :  hoch  trägt  er  das  Haupt 
and  um  den  Nacken  flattert  die  Mähne;  stolz  auf  seine  Herrlich- 
keit tragen  ihn  die  Schenkel  leicht  zar  gewohnten  Weide  der 
Stuten :  so  schritt  Paris,  Priamos*  Sohn,  jauchzend,  in  sonnen- 
glänzendem  WaifenschmudL,  von  Pergamus*  Burg  hernieder; 
ntöch  trugen  die  Fflsse  ihn."   (H.  6,  506  und  15, 26a.) 

Die  phlegmatische  Ruhe,  mit  welcher  der  Telamonier  Aias 
sich  gegen  die  Wurfspeere  der  Troer  deckt»  wird  folgeudermaassen 
yeranschaulicht: 

«Wie  wenn  ein  träger  Esel  auf  den  Acker  geht  und  die 
Bemühungen  der  Knaben  zu  Schanden  macht,  indem  er  sie  viele 
Stecken  auf  seinem  Httcken  zerschlagen  lüsst  und  die  Saat  am 
Boden  ausrauft,  während  die  Knaben  ihn  mit  Knitteln,  aber  mit 
allzu  geringer  Kraft,  pri'igeln  und  ihn  kaum  vertreiben,  nach- 
dem er  sich  eben  auch  gesättigt  hat  —  so  folgten  dem  gewaltigen 
Telamonier  Aias  mutige  Troer  und  fernberufene  Hilfsvolker,  die 
ihm  die  Speere  auf  den  Schild  schleuderten.*'  (II.  11,  558.) 

Ausser  in  den  Gleichnissen  finden  sich  nur  wenige  zoo- 
logische Notizen.  Eine  davon  bedarf  jedoch  besonderer  Erwäh> 
nung.  II.  19,  24  heisst  es:  ,6ar  sehr  beftlrchte  ich,  es  konnten 
inzwischen  dem  (getöteten)  tapferen  Sohne  des  Menötius  Fliegen 
in  die  erzgeschlagenen  Wunden  schlfipfen  und,  darin  Maden 
erzeugend,  den  Toten  schänden.**  Die  Thatsache»  dass  die  Maden 
im  faulenden  Fleisch  Fliegenbrut  sind,  war  also  der  Beobachtung 
des  homerischen  Zeitalters  nicht  entgangen.  Bekanntlich  haben 
spätere  Zeiten  vergessen,  was  der  alte  Dichter  wnsste,  und 
man  nahm  keinen  Anstand,  das  Erscheinen  von  Maden  in  faulen« 
den  organischen  Stoffen  mittels  der  generatio  spontanea  zu 
erklären.  Noch  im  17.  Jahrhundert  miisste  Bedi  gegen  diese 
Ansicht  auftreten  und  zeigen,  dass  Fliegen  ihre  Eier  in  das 
Fleisch  hineinlegen.  ^ 

Femer  ist  erwähnenswert,  dass  «lie  fians  im  Zustande  der 
Domestikation  schon  zu  Homers  Zeit  die  Kärbung  ihrer  Stamm- 
mntter  verloren  hatte  —  Od.  15^  161  wird  sie  «weiss**  genannt  — 


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—  log  — 


und  üa88  die  Schwalbe  sich  ncbon  damals  au  die  meuscLHcbeii 
Wohnungen  anscbbs»  und  „auf  dem  Dnrchsogsbalken  des  rancli- 
geschwftrzten  Mftnnersaals'^  zu  sitzen  pflegte. 

Noch  deutlicher  als  bei  den  Schüdernngen  ans  dem  Tier- 
reiche zeigt  der  Dichter  die  Schärfe  seiner  Beobachtnngsgabe, 
wenn  er  den  höchstentwickelten  Organismus,  den  Menschen, 
zum  Gegenstände  seiner  beschreibenden  Darstellung  macht. 
Bekannt  ist  die  Stelle  (II.  3, 210),  in  welcher  er  die  Statur 
von  Odysseus  und  Menelaoe  vetgleicht:  «Wenn  beide  standen, 
so  ragte  Menislaus  mit  den  Schultern  hoch  hervor;  wenn  sie 
aber  süssen,  war  Odysseus  der  anselmlichere.''  Was  kann  das 
anders  keissen,  als  Menelaos  hatte  die  längeren  Beine  und 
Odysseus  den  höheren  Oberkörper?*) 

Ganz  besondere  Sorgfalt  verwandte  der  Dichter  auf  die 
Sekildenmg  des  Ausdrucks  der  Oematsbewegimgen.  Hören  wir 
z.  B.  die  Beschreibung  des  Furchtsamen.  Sie  lautet  (in  der 
Voss'schen  Uebersetzung) : 

^Deiin  dem  Zagenden  wandelt  die  Farbe  sich,  anders  und  anders; 
Aivli  nicht  nilni'  7m  sitzen  vergönnt  sein  wankender  tieist  ihm, 
Sunileru  er  Lucki  uii>tat,  aut  wechsülndeu  Knien  »ivh  atfltxeudt 
Und  ihm  klopfet  d&s  Uerz  voll  L'ngeätUuiä  in  dem  Buseu, 
Ahnend  dai  Todetgrmien,  vnd  dem  flehninlernden  khppani  die  Zihne.* 

In  ähnlich  ausführlicher  Weise  schildert  Homer  den  Aus- 
druck des  Unwillens,  des  Zorns  und  der  Wut,  des  Staunens, 
der  Freude,  der  Trauer  und  der  Verzweiflung.  Auch  der  Aus- 
druck der  Gemütsbewegungen  bei  den  Tieren  entgeht  ihm  nicht. 
Er  kennt  z.  B.  das  Wedeln  und  Ohrenspitzen  des  Hundes  und 
erwähnt  bei  dem  sich  zur  Wehre  setzenden  Eber  das  Zurück- 
ziehen des  Rflssels,  das  gleich  dem  Zähneiletschen,  EntblOssen 
der  Eckzähne  u.  s.  w.  ein  Zeichen  der  Kampfbereitschaft  ist.*^) 

Da  nun  der  homerische  Mensch  vorzugsweise  als  Held  und 
Kämpfer  auftritt,  so  ist  der  Dichter  häufig  in  der  Lage,  Ver- 
wundungen genauer  zu  beschreiben.  Die  Zahl  und  Mannig- 
faltigkeit derselben  ist  erstaunlich,  ihre  genaue  Beschreibung 
und  die  klare  Beurteilung  ihrer  Bedeutung  im  einzelnen  Falle 
überraschend.  ***) 

*)  Leisin^,  Ltolum  XXIT. 

**)  Darwin,  Äusdmck  der  GemOtobewegaiigen.  Stvttg.  1878,  p.63  u,  US. 
***}  Anf  Grund  die<>er  Thut^aclie  kummt  Froelich  (Die  Militlrntedhehi 
Homers,  ätattgart  187»)  zn  dem  Schlnase,  Börner  mäese  ein  Mllitilnint 


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—  m  — 


Aon  deu  vielen  Berichten  —  ITroelicli  zählt  147  genauer 
beschriebene  Kriegsverletasnngen  in  der  Ilias  —  Iftsst  sich  ent- 
nehmen, das«  das  homerische  Zeitalter  eine  Menge  anatomischer, 
pliysiologischer  und  chirurgischer  Kenntnisse  besass.  Wir  sehen 
z.  B.  ans  folgender  Schilderung,  dass  der  Dichter  eine  richtige 
Vorstellung  von  der  gröberen  Anatomie  des  Beckens  hatte: 
ein  Wurfspeer  dringt  einem  Fliehenden  rechts  in  das  Gesass, 
die  Spitze  geht  durch  die  Blase  und  dringt  unter  dem  Scham- 
bein wieder  aus  dem  Körper  heraus  (II.  5, 65—68).  Natttrlich 
d&rfen  wir  nicht  zu  viel  ans  solchen  Scbildeiningen  schliessen. 
Wenn  wir  z.  B.  erfahren,  dass  nach  einer  Verletzung  der  Kehle 
Blut  ans  der  Nase  strömte,  so  beweist  das  nicht,  dass  der 
Dichter  den  Weg  kannte,  auf  dem  das  Blut  ans  dem  Kehlkopf 
in  die  Nase  gelaugte,  sondern  nur,  dass  ihm  die  Mögliclikeit 
eines  solchen  Ereignisses  aus  einfacher  Beobachtung  bekannt 
war.  Gerade  so  verhält  es  sidi,  wenn  uns  mitgeteilt  wird, 
dass  nach  einer  Kontasion  der  Schlttsselbeingegend  Blutspncken 
eintrat 

Von  physiologischen  Beobachtungen  verdienen  folgende 

Erwähniiug. 

Wird  die  Herzthütigkeit  durch  Erreguug  uder  kürperlidie 
Anstrengung  gesteigert,  so  spüren  wir.  wie  das  Herz  an  die 
Rippen  pocht  and  wie  die  ( 'arotiden  am  Halse  schlagen ;  ja  wir 
hören  die  auf  dem  Wege  der  IMutbahn  bis  an  das  (  Jeliöroigan 
tortgeleiteten  Herztöne.  Der  Dichter  schildert  solche  Zustände 
in  den  Wendungen:  „Das  Herz  will  aus  der  Hnist  heraus- 
springen"  und  es  „schlägt  zum  Munde  liiiiauf.  Den  liörbar 
werdenden  Herzschhicr  nennt  er  „Bellen  des  Herzens"  (Od.  20, 9 ff.). 
Eine  merkwürdige  Beobachtung  über  die  Kraft  des  schlagenden 
Herzens  findet  sieh  11. 13, 437  ff.  Ein  Si)eer  dringt  in  die  ßrust 
eines  Kämpfers  ein  und  wird  nun  durch  den  Herzschlag  rliythmisch 

gewesen  sein.  Die  betreffenden  Sclüldenuigen  enthalten  jedoeh  nicht  mehr, 
als  der  Gebildete  der  damahgen  2^it  in  den  saUreichen  Kämpfen  häutig 

zn  beobacht<^ii  'f''lec:eiiheit  hatte.  Pass  nn<\  wnrnni  (h\<  Kjxjs  keine  Fach- 
kenntiiisue  enthalt«  ii  kann,  habe  ich  bereits  erörtert.  —  übrigens  kennt  das 
honieriftche  Zeitalter  noch  keine  berut'äuiäsäigeu  Ärzte.  Die  filrstlicheu  Brüder 
Hachnon  nnd  Podaiiiius,  welehe  ab  heilende  Hänner  beaeichnet  werden,  wann 
mit  in  den  Krieg  geaogren,  mn  an  den  KKmptoi  tnlsanehmen,  nnd  aoigten 
nur  nebenbei  fllr  Verwiuidcte.  Da.s  thaten  aber  gelegentlich  anch  andere 
Helden,  ao  AchiUea,  Pairoklns  nnd  von  den  Troern  Antenor. 


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—   104  — 


erschüttert.  So  iinglaublicli  das  auch  klingen  mag,  dürfen  wir 
doch  annehmen,  ilass  der  Dichter  ^^irkUch  eine  solche  oder 
älinliche  Bcohaclitunf:  gemacht  hat.*) 

Eine  physiologisch  interessante  Verwundung  eines  Pferdes 
wird  11.  8.  81  beselirieben ;  Paris  trittt  mit  einem  Pfeilschnsse 
ein  Koss  an  Nestors  Streitwagen  .ganz  oben  am  Kopfe,  wo  die 
vordersten  >I^5hnenhaare  am  Schädel  wachsen,"  Der  Dicliter 
bezeichnet  weiterhin  diese  Stelle  als  die  getahi  licliste  und 
schildert  die  Wirkunp  des  Geschosses  folgendeimaassen :  _in 
seinem  Schmerze  stiep-  das  Koss  auf — das  (leschoss  aber  war 
in  das  Hirn  gedrungen  —  und  dadurch,  dass  sich  das  verwundete 
Pferd  um  das  Krz  sclmell  hcrunidrphte.  brachte  es  auch  die 
andern  (mit^ingespainitt  ii  i  Pterde  in  Verwirrung."  Auch  hier 
haben  wir  ofi'eubar  eine  Beobachtung  und  keine  Ki-findtinj?.  ^yu^ 
würden  jetzt  eiiin  -nl*  lip  H^wepunfr  —  Drehunp  uui  die  Körper- 
län^isHclise  auf  den  fiiiiierheiuen  stehend  —  den  sncrenaunten 
Zwangsbeweguugeu  zurechnen,  d.  h.  ei{rentrinilirl!«'n  HcwejiuiijrHii. 
wie  sie  nadi  TJisionen  bestimmter  i-Jfliinitrilr  vcukciunien. 
Beaclit>^nswei  t  ist.  dass  (Um*  Diditei-  ottVnbar  seilisi  das  Be  liirfnis 
fTililt  »'iiiPii  (Jrund  tili-  das  auffällige  Heneliui»'U  des  Kosses  au- 
zu«ieUt^ii  und  deshalb  die  Verletzung  des  Geliinis  ausdrücklich 
erwähnt.  **) 

Die  ( ienaui;^keit .  mit  welciier  Il^mier  die  Wrwundunticii 
Mdnt-r  Helden  schildert,  frelit  so  weit,  dass  ei-  ot't  auch  Hi)<ril)t, 
wie  die  (ietrurteiit  H  niedcrtallen.  Aus  diesen  Angaben  l<i>*i  sich 
nun  mit  Sicherheil  erkennen,  dass  Homer  die  Krsclieinungen 
des  Beliarrungsvennögens  der  Körper  aus  der  täglichen  Kr- 
talnunp:  recht  wohl  kannte  und  bei  seinen  Schilderungen  stets 
beriicksiclitigte.  Die  Art  des  Fallens  verwundeter  oder  getöteter 
Krieger  ist  bei  Homer  abhängig  von  der  vis  inertiae  des  treften- 
den  (leschosses  und  des  geti'oftenen  Körpers.  **^*) 

*)  Die  Sacln»  ist  nicht  sn  wunderbar,  wenu  man  In^ilcnkt,  dass  schon 
ilcr  l'nls  der  Artcria  iiunilis  im  Stande  ist.  <\on  l'nterächcnkel  zu  bewegen. 
'   wenn  wir  die  Beiue  übereiuauUer  schlagen.  Vgl  dazu  auch  Küchenmeister, 
Zeitschrift  ftr  kUniflche  Hedinii  von  OlhiBburg,  VI  (1856).  p.  31  ff.,  p.  41. 

**)  T^.  Kflehenmefster  1.  c.  p.fi6,  imd  UAlgftigrne*  Anatomie 
et  Physiologie  d'Hoinere.  Acad6inic  royale  de  mMioilie.  Si'ance  du  19  juillet  1842. 

K  ii  c  Ii  enm  ei « t  f  r  I.e.  kennt  den  Einfluas  des  vis  inertiae  des  ein- 
drinsrenden  Speers,  beachtet  aber  nicht  die  des  anütttrmenden  oder  llieli«idea 
getroffeneu  Kürpers. 


ly  u^Lu  cy  Google 


Wird  ein  Krieger,  der  In  raschem  Anslflrmen  gegen  den 
Feind  begriffen  ist,  von  vom  mittels  Speer-  oder  Steinwurf 
getroffen,  so  fällt  er  bei  Homer,  wenn  ttberlianpt  die  Richtung 
des  Falles  angegeben  ist,  stets  vorwärts,  denn  die  vis  inertiae 
des  anrennenden  Hannes  Qberwiegt  die  des  Speeles  oder  Steins, 
firhftlt  ein  Fliehender  ein  Geschoss  von  hinten,  so  föUt  er  auch 
vorwärts,  denn  hier  snmmurt  sich  die  vis  inertiae  des  Fliehen- 
den mit  der  des  Geschosses.  Krhiilt  ein  stehender  Krieger  einen 
Lanzenstoss  von  vom.  so  fällt  er  rückwärts;  wird  jedoch  die 
Lanze,  ehe  er  zu  Fall  kommt,  rasch  wieder  zurttckirezogen,  so 
kann  er  auch  vorwärts  fallen,  und  z^'ar,  wie  der  Dichter  aus- 
drücklich bemerkt,  dem  Zuge  der  Lanze  folgend  (II.  12, 894). 
Die  von  einem  Pfeilschuss  Getroffenen  fallen  nur,  wenn  die  Ver- 
letzung totlich  ist;  die  vis  inertiae  des  Pfeils  ist  zu  gering,  um 
einen  KinÜnss  auf  die  Fallrirhtung  des  Kr)rper8  auszuüben. 
Diese  Gesetzmässigkeit  de.^  Fallens  der  getroffenen  Helden  finden 
wir  aber  nur  bei  den  Fnsskämpfem.  Die  auf  den  hin-  und  her- 
jagenden und  dabei  oft  rasch  umwendenden  Streitwagen  Ge- 
troffenen fallen  in  verschiedener  Weise. 

Auch  in  der  Beurteilung  der  Schwere  von  Kriegsverletzungen 
zeigt  der  Dichter  eine  Sicherheit  die  nur  die  Frucht  zahlreicher 
Beobachtungen  sein  kann.  Alle  Verletzungen,  die  nach  unsem 
heutigen  Begriffen  t()d]icli  sind,  fähren  auch  in  der  homerischen 
Erzählung  zum  Tode.  Die  Ausnahmen  bestätigen  nur  die  Regel. 
In  zwei  Fällen  nämlich  kommen  wunderbare  Heilungen  zu  Stande. 
Äneas  erhält  einen  Steinwurf  gegen  das  Httflgelenk ;  der  Felsblock 
zerreisst  die  Weicliteile  und  Bänder  des  Gelenks  nnd  zeimalmt 
die  Gelenkpfanne.  Nun  aber  braucht  der  Dichter  seinen  Helden 
wieder  und  kann  ihn  deshalb  nicht  sterben  lassen.  Da  er  aber 
wohl  weiss,  dass  er  seinen  Zuhörern  nicht  zumuten  darf,  an 
die  Heilung  einer  kom]»lizierten  Luxation  nnd  Fractur  des 
Hftftgelenks  nnd  dazu  noch  mit  vrdliger  Wiederherstellung  der 
Funktion  zu  glauben,  so  lässt  er  eiue  Gottlieit  als  Heilkänstler 
anfti*eten.  *}  Dasselbe  geschieht  bei  einer  schweren  Verwundung 
des  Sarpedon. 

*)  Küchenmeister  lueiut  Ireilicl».  Homer  habe  hier  falsch  diaguosti- 
ziert,  habe  sieb  oui-  nm  eioe  schnell  bellende  Konttuiou  gehandelt.  Der 
Dichter  beschreibt  »ber  sehr  ausfUirlieb  die  komplizierte  Lnxatioit  und  Fractw 
des  Hliflg«lfliika. 


—   106  — 


Wi«  imii  die  Götter  tudlicli  Verwundete  heilen  könueu, 
ao  li«gt  es  andererseits  auch  in  ilirer  Macht,  Krankheit  ond 
Tod  2u  senden.   Das  homerische  Zeitalter  macht  sie  verant- 

Wüi  tlirli  fTir  solche  Krkrankungen  und  Todestalle,  deren  Ursache 
(lern  Meusclicn  unbekannt  ist.  Der  plötzliche  Tod  von  Männern 
wird  <leni  Pfeüschu ss  des  Apollo,  der  von  Weibern  dem  Pfeilschnss 
der  Artemis  zugeschrieben.  Die  Pest,  welche  im  Lager  der 
Crrieclien  vor  Troja  wtttete,  sandte  Apollo: 

,Kiir  Uanltiore  erlegt  er  zuerst  nml  hurtiiy^  Hönde; 
Doch  nun  gegen  sie  selbst  das  beiVie  (lest lioxx  Innueutleiul^ 
Tmf  er:  und  rastlos  bräunten  die  Totenteuer  in  M*»usrp' ■* 

Diese  Auttassung  ist  in  der  Natur  des  homerischen  Menschen 
lief  l)cp:riiiKh't.  Derselbe  kennt  nämlich  urs)d')ngUch  ausser  dem 
eignen  Willen  keinen  Grund  des  (icschehens:  deshalb  führt  er 
alles  ihm  unverstiiiidlirlir  <  icschcheu  auf  W'illeiisäusserungen 
von  Wesen  zurück,  die  ilmi  ähnlich,  liir  gewöhnlich  aber  seinen 
Sinnen  verhlillt  sind,  und  denen  er  Freisein  von  den  ihn 
hindernden  Sdiraukeii.  sonst  aberaHenieiischlichen  Ei«:enschaften : 
I/iebe  und  Hass.  Dankbarkeit  und  Ixathe  andichtete  idu  Hois- 
T?  e  y  m  (I  n  d ).  Diese  Auschanunjr  {gestattete  dem  naiven  lionierisclien 
Mcii-clien.  das  ihm  innewolmende  r'ausalitiitsl)e(liirlnis  durch 
Persüuiükation  der  Naturkiiitte  leii  hr  und  einfarh  zu  betriediqren. 
Daher  beobachtet  ilas  lionierischc  Zeitalter  zwar  exakt  uuil 
macht  siel)  seine  lUjobachtuugen  oft  zu  Nutze,  aber  eine  ziel- 
bewusste  Forschung  ist  ihm  gänzlich  fremd. 

Trotzdent  sind  die  in  den  homerischen  Dichtungen  nieder- 
gelegten Naturbeobachtungen  ttir  die  Entwickelung  der  griechi- 
schen Natur-  und  Heilkunde  bedeutsam  geworden,  in  die  Fesseln 
der  gebundenen  Heden  geschlagen  und  somit  unvertalschbar  im 
T.auf  dei-  Tahrhunderte.  wurden  sie  der  späteren  Bltttezeit  der 
griechischen  K'nltur  überliefert,  einer  Zeit,  in  welcher  der 
Gebildete,  lebhaft  in  Ansi^ruch  genommen  durch  die  hidieren 
Ant'ii(lei-un52:en.  welche  der  Stant  an  ihn  ^teilte,  nicht  mehr 
so  unmittelbar  den  Einwirkungen  der  ihn  um^flienden  Natur 
auspcesetzt  war,  wie  in  der  allen  llelden/eit.  8t>  lange  die 
griechische  Kultur  blute,  lernte  die  Ju5rend  in  den  attischen 
Schulen  vor  Allem  die  beiden  Werke  des  uralten  Dichters 
kennen.  Den  Zeitgenossen  des  I'erikles.  den  Philosophen  und 
Xiedneru  seiner  Zeit,  ja  der  ganzen  Nation  galten  die  weisen 


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LDbren  det»  uralteu  Dichters  aU  siunvoUer  Scbmuck  der  Rede 
nnd  vertrateii  oft  die  Stell«  voUgtttigen  Beweises.  Und  so 
mnssteii  auch  die  uaturgescliichtliclieii  uud  ärztliclien  KenBtuisse 
des  homerischen  Zeitalters  in  den  Bildangsschatz  der  Nation 
mit  übergeben. 

Wenn  Carus*)  als  Vorbedingung  fUr  die  Entstelmng  der 
Zoologie  des  Aristoteles  die  Existenz  einer  hypotbetiselien 
„einfachen  nnd  anspruchslosen  Kenntnis  von  Tieren''  fordeil ^ 
so  können  wir  ihn  auf  die  homerischen  Dichtungen  verweisen. 
Dort  findet  er  in  reicher  Fülle,  was  er  vergebens  gesucht  hat. 

Anrh  für  die  Entwickelung  der  Heilkunde  musste  die 
Beubachtnngskunst  des  homerischen  Zeitalters  von  Bedeutung 
bleiben.  Der  grösste  Arzt  aller  Zeiten.  Hippokrate»,  der  wie 
alle  (lebildeten  des  Perikleischen  Zeitalters  unter  der  vollen 
Ein  wirk  unjr  der  homerisclien  Dichtung  stand,  entriss  die 
Heilkunde  dem  Truge  der  Priester  und  den  Spekulationen  der 
Philosophen,  um  sie  auf  die  einfache  Beobachtung  allein  zu 
begründen.**)  Die  Fähigkeit,  die  das  homerische  Zeitalter  in 
steter  Berührung  mit  der  umgebenden  Natur  unbewusst  erlernt 
und  zu  grosser  Vollkommenheit  ausgebildet  hatte,  verwertiiete 
er  systematisch  am  Kraukenbett:  ihr  vor  Allem  verdankte  er 
seine  wnnderliaren  Erfolge. 

Und  au(  Ii  lifute  noch,  zwei  nnd  einlialb  Jahrtausend  nach 
Homer,  ist  iWv  Beobachtung  in  den  Naturwissenschaften  Vor- 
und  Grundbedingung  jedes  wahren  Fortschritts.  Darum  dürfen 
auch  wir  Alle,  die  wir  uns  der  Naturi'orachung  im  weitesten 
Sinne  widmen,  das  Dichterwort  auf  uns  anwenden: 

,Utid  die  Sonne  Homen,  siehe,  nie  lenchtet  auch  aus.* 


*)  Carns,  GMchichte  der  Zoologie,  Mttnchen  1872.  p.9. 
**)  U  f  f  e  1  in  a  i]  n,  die  Entwickelung  der  altgriecUiscfaen  Heilkunde,  Satnm* 
Jnng  wisMiiechaftlicher  Vorträge  von  Virchow  nnd  Holtiendorff.  Heft  418. 


Xtir  tieogiiosie  des  Taunus. 

Vortrag 
j^elialten  am  i»,  April  1887 

▼OB 

Franz  Rtttor. 

Nachdem  ich  vor  drei  .Talnen  an  dieser  Stelle  eine  Reihe 
neuer  Mineraltunde  aus  dem  'J'annus  vorzuleben  die  Ehre  hatte, 
komme  ich  dem  Wunsche  der  Direktion,  die  seitdem  gemachten 
Funde,  welche  tiir  die  geognostische  Kenntnis  des  Taunus 
Bedentnng  haben,  hier  darzulegen,  gern  nach. 

Die  Ergebnisse  der  letzten  K»)rschungen  betreti'en  weniger 
neue  Mineral.^spezies.  als  vielmehr  andere  Erscheinungstormeii 
und  neue  Fundstellen  sclion  bekannter.  Besonders  aber  .sind  es 
zwei  Felsarten:  Kalkstein  und  Basalt,  die  nach  den  mi>glichst 
sorgfältigen  Ermittelungen  in  einem  etwas  miderPTi  Lichte  er- 
scheinen dürften,  als  «sie  bisher  betrachtet  wurden.  In  kurzen 
Zügen  seien  die  beachtenswerten  Vorkommen  skizziert. 

Unter  den  einfachen  Mineralien  ist  und  bleibt  es  der 
Sericit.  der  wegen  seiner  weiten  Verbi-eitung  als  ii:esteinsbild(Midps 
Element  eines  so  grossen  Teiles  des  Hohen  Taunus  sirli  in  den 
Vnrder;irnnd  drängt.  Zu  einer  eingtlienden  T'ntersiicliung  hat 
sich  in  letzter  Zeit  kein  naiiiliatt'T  Kin  sclier  »Mitsclilossen,  viel- 
leicht weil  der  U  ^rt  des  zu  erwai  teinlen  Hcsultates  von  der 
aufgewandten  Mühe  und  Zeit  nicht  autgewogen  würde:  denn 
der  Sericit  stellt  kein  stabiles  Minei  al  dar,  ist  aber  dennoch  in 
den  mannigfaclien  Stadien  seiner  T'inbildung  als  i-o-  Mincral- 
spezies  aufzufassen,  und  darin  mag  denn  auch  das  niclitkrilische 
Auge  den  (irund  sehen,  dass  es  drei  vorliegende  Stufen,  die 
man  wegen  ihrer  ?>ische,  Transparenz  und  geringen  Härte  als 
denkbar  reinsten  Sericit  anspreciien  mus.s,  nicht  tür  denselben 
Körper  ansehen  kann. 


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Die  färbende  Substanz  der  grttnen  Schiefer,  die  bei  König- 
stein nnd  Eppstein  die  grfisste  Ausbreitnng  haben,  wurde  nach 
einer  Analyse  von  Dr.  v.  d.  Mark  fllr  Chloiitoid  gehalten.  Zur 
siclieren  Kenntnis  sammelte  ich  von  verschiedenen  Fundstellen 
das  dunkelgrüne,  feinschnppige  Mineral,  das  am  reinsten  aas- 
geschieden  in  der  Nähe  kleinerer  Quarzschnttre  und  diese  durch- 
wachsend sich  findet  und  bat  Herrn  Professor  v.  Sandberger 
nm  eine  Untersuchung,  die  von  dem  genannten  Herrn  auch 
bereitwilli«:  ans^^ettilirt  wurde.  Die  Substanz  ans  dem  Steinbruch 
gegenüber  der  Ledertahrik  in  Lorsbach  hat  das  spez.Gew.  2,92  nnd 
stimmt  mit  den  übrigen  Vorkommen  des  rechtsrheinischen  Taunus 
völlig  überein.  Die  Analyse  tührte  aul"  dieselbe  Formel,  wie  der 
Durchschnitt  der  Aphrosiderit  -  Analysen ,  obwohl  Unterschiede 
im  Einzelnen  und  darum  abweichendes  Verhalten  gegen  Säure 
stattfindet,   (liemische  Zusammensetzung: 

Kieselsänm  26,15 

Thonerde  27,67 

Risenozyd  2,58 

Risenoxydnl  23,18 

Kalk  0,78 

Bittererde  9,52 

Wasser  10,59 

100,47" 

Von  Chloi  itoid  kann  deninach  nicht  wohl  difKede  sein,  und  ist 
das  Mineral  mit  dem  Clilorit  zu  vereinigen. 

Sdion  früher  wurde  der  Flussspath  und  dessen  schöne 
violette  Octaeder  von  Ejipenhain  und  Ruppertshain  erwähnt; 
neuerdings  wurde  das  Mineral  auch  in  derselben  Farbe  bei 
Falkenstein  gefunden  im  (trl\nschiefer  mit  Quarz  und  zum  Teil 
die  Rolle  des  (Quarzes  ganz  übernehmend,  selbständig  Schnüre 
bildend,  wie  bei  Dotzheim  ini  Spricitfrneis.  Hier  tritt  er  mit- 
unter in  tiet1)lanPTi  derben  Partien  auf.  die  keine  Spur  von 
Spaltbarkeit  erkHunen  lassen,  und  zum  ersten  Male  fand  ich 
voriges  Jahr,  als  zweitt-  «ipneration  anskristallisin t  blänlirh- 
rote  Wttrfelcheii  von  l'/i  uini  Kaiit(Miläiii:e  mid  auf  einer  (juer- 
verlaufenden  Absonderunprslliidie  d«'s  Uesteins  kristallinische 
Ansätze  von  quadratisclier  Form  nml  V»  mm  p:ro.ss.  Fs  sind 
M  ürfelk ristalle,  die  wegen  <ler  Enge  der  Kluft,  in  der  sie  mh 


—  III  — 


aussonderten,  nur  nach  zwei  Richtungen  Entwiekelung:  finden 
konnten. 

Am  Bergkristall  aus  dem  Qnarzit  vom  Butzoickel  und 
andern  Orten  beobaditete  ich  an  den  scheinbar  einfachen  Kri- 
stallen sehr  hftnflg  Zwillingsbildung,  wonach  beide  Tndividaen 
sich  ToHstiindig  durchdringen,  sodass  die  FlAchen  von  R  und  —  R 
sich  decken.  Die  Erscheinung  wäre  an  der  Beschaffenheit  der 
gewöhnlichen  Begrenznngs- Elemente  oft  nicht  wahrzunehmen, 
wenn  nicht  die  rhombische  Fläche,  statt  abwechselnd,  an  jeder 
Ecke  erschiene  und  so  zum  Merkmal  diente.  Solche  Zwillinge 
sind  übrigens  am  Bergkristall  gewöhnlich  und  lieim  Rauebtopaft 
vom  St.  Gotthard  sogar  Regel. 

Den  Quarz  betreifend  möchte  ich  Ihre  Aufmerksamkeit 
noch  auf  einen  rundum  mit  heilen  Flächen  verseheneu  Kristall 
lenken,  der  in  einer  Kluft  des  Qnarzitbruches  am  Obernhainer 
Weg  jenseits  der  Saalbnrg  lose  gefunden  wurde.  Der  Kristall 
ist  40  mm  lang,  11  mm  breit  und  4  mm  dick.  Die  breite  Prismen- 
fläche ist  der  Länge  nach  derart  rund  gebogen,  dass  die  auf 
der  Mitte  angelegte  Tangente  gegen  die  Pole  hin  auf  beiden 
Seiten  um  2  mm  von  der  Fläche  absteht.  Die  gegenüberliegende 
hohle  Fläche  ist  etwas  gerader  und  bei  leidlicher  Glätte  ans 
einer  Menge  von  sog.  Subindividuen  zusammengesetzt.  Olfenbar 
ist  der  Kristall  im  Gebirge  abgedräckt  worden  und  hat  sich, 
lose  liegend,  wieder  uusgeheilt;  dji  aber  aufgewachsene  Kristalle 
so  krummflächig  imTiiunus  sonst  nicht  zu  beobachten  sind,  so 
muss  man  einen  ursächlichen  Zusammenhang  der  Ki  Uromnng  mit 
dem  Bruch,  bezieliungsweise  der  Ausheilung,  und  hohe  Spannung 
innerhalb  des  Kristalles  annehmen. 

Den  aus  meinem  ersten  Vortrag  schon  bekannten  rbombo- 
edrischen  Hohlformen  aus  dem  Gangquarz  von  Fraupii stein 
haben  sich  inzwischen  weitere  Funde  von  Kristallabdriicken 
aus  der  Kalkspathfaniilie  zuf^esellt.  welche  die  Annainne,  dass 
der  Oalcit  aus  dieser  Familie  allein  an  der  ehemaligen  (iang- 
ansffillung  beteiligt  war.  ausschliessen.  Am  Spitzen  Stein, 
nahe  dem  Nürnberger  Hof  bei  Franensteiu.  wo  beständig  ein 
lebhafter  Bruchbetrieb  im  (^ang(|uarz  stattfindet,  kamen  letztes 
.Tahr  reichlicli  Abdrticke  von  }?homborMleni  zum  Vorscliein,  mit 
jener  starken  satteltfirniisrcn  Biegung  der  Kliidifn.  welche  den 
Dolomit  und  Eisenspath  charakterisiert.    In  einem  Abguss, 


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—   112  — 

welcher  die  ursprüngliche  Form  einer  aolehen  Dmse  wiedergibt 
wird  die  Betraditung  erleichtert  und  die  grosse  Älmliclikeit 
in  der  B'uruibildung  mit  einer  beigelegten  Eisenspatbstnfe  von 
Biber  aiK-h  dem  iu  solchen  Dingen  ungeübten  Aüge  auflfallen. 
Die  Kristalle  messen  6 — 10  mm  an  der  Kante  und  sin<l  fast 
alle  aus  mehreren  kleineren  liulividuen,  die  mit  gleicher  Axen- 
Stellung  zusammentreten,  gebildet,  wodurr  b  sanft  treppenförmiger 
Aufbau  der  Flächen  und  ans<rezackte  Kanten  entstehen,  die 
sanimt  den  konvexen  und  konkaven  Krümmungen  den  Gedanken 
an  ("abit  nicJit  autkommen  lassen.  Die  Vermutung,  dass  das 
verschwundene  Mineral  eher  Bitterspath  als  Eisenspath  war, 
mag  dadurch  gerechtfertigt  sein,  dass  das  weniger  mobile 
Eisen  wobl  mehr  in  der  Nähe  sich  angehäuft  hätte,  während 
an  der  Fundstelle  der  (^uarz  an  Eiseneinsprenguugeu  nicht 
reicher  scheint  als  an  anderen  Orten. 

Die  Frage,  ob  man  sich  ffir  Eisen-  oder  Bitterspath 
entscheiden  soll,  ist  schwierig;*)  weder  das  eine  noch  das 

andere  ^faterial  war  in  tiatura  aus  den  Sedimenten  des  Taunus 
bis  jetzt  bekannt,  ist  aber  docli  n  h  nicht  ganz  verschollen. 
Als  eine  glückliche  Fügung  sehe  icli  es  an,  voriges  JaJir  noch 
einmal  in  den  Steinbruch  bei  Hallgarten  gekommen  zu  sein, 

der  seinerzeit  Prof.  List,  Stotf  zu  seinen  Sericitanaly.sen  geliefert 
hat.  (^elbe  ockerige  Anflüge  und  KrtüUungen  kleiner  Hohlräume 
in  kompakten  Fett(iuarzti'ümmem  führten  durch  Zerkleinem  der 
Qnarzbrocken  bald  auf  winzige  glitzernde  HftUen  von  gebogenen 

Rhomlxiederclien,  deren  Wände  kaum  papierdick  waren  nnd 
einen  gelben  Ocker  bargen.  Ein  weiterer  Besuch  hatte  etwas 
günstigeren  Erfolg,  indem  sich  im  Innern  der  QuarzfelseJi  bes.ser 
erbaltene  nnd  bis  5  mm  grosse  Kri.stalle  fanden,  von  denen 
leider  nur  wenige  geborgen  werden  kimntcn.  denn  dnicli  die 
Ersclitttterung  der  Hammerscbläge  von  ihrer  Unterlage  gelockert, 
trnu  der  Wind  die  meisten  weg,  ehe  die  znrcrhTgesclilagenen 
Stiuke  eingewickelt  werden  konnten  Der  lietretlende  Hnicli 
ist  nnn  eingeebnet  und  es  wird  sebwer  halten,  das  Mineral  je 
wieder  im  Taunus  zu  finden.  Den  ('bergani:  vom  wirklidu  n 
Kristall    zum  Kristallabdruck  mag  eine   schöne  »Stufe  von 


•)  Die  gef&lUge  I'rnfnng  einer  l'rohe  ihirch  Herrn  i»r.  Th.  l'eterHen 
Ifissf  imrti  ilemen  Mitteilnnü:  den  Sdilum  unf  MiLgnrainni-Eij«iuipRth  m. 


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—    113  — 


Dotzheim  veranschaulichen,  wo  Kristalle  von  (^uarz  iiiiil  Hittcr- 
spath  mit  einem  dünnen  bläulichen  l'berzufr  von  Ciialcedon 
versehen  sind.  Das  Innere  der  Rhomboedertornien  besteht  aus 
einer  hellgrauen,  blättrigen,  ziemlich  festen  Masse,  die  das 
zersetzte  ursprüngliche  Mineral  mit  infiltrierter  Kieselsäure 
dArzusttlleu  scheint.  Der  Fund  ist  ebenfalls  ein  einziger. 

Nacb  melirjäliriger  Pause  im  Abbau  des  Schwerspaihganges 
bei  Naurod  wurde  neuerdings  der  Betrieb  wieder  aufgenommen 
und  dadUFcb  die  Gelegenheit  gegeben,  schöne  Stufen  zu  sammeln. 
Ans  der  kristallinisch -kömigen  strontianbaltigen  Gangmasse 
ist  ehemisch  reines  Baritimsulfat  in  prächtigen  wasserhellen 
Kristallen  ausgeschieden,  die  jenen  von  Felsöb&nya  selir  ahnein, 
dieselben  an  Flftchenreicbtum  aber  zu  übertreffen  scheinen. 
Sie  erreichen  eine  Grösse  von  3  cm  und  darüber  und  haben 
wesentlich  flachspiessige  Formen  durch  Vorwalten  von  -vP  ck^  und 
2Px,  hiei-am  treten  dann  X  Px .  P  X  .  V»  Px.Px.xP2.0P 
und  ganz  untergeordnet  die  Flächen  zweier  Pyramiden,  welche 
die  Kombinationskanten  der  beiderseitigen  Domen  abstumpfen. 

Ein  neuer  Fund  ist  femer  das  Kupferpecherz  aus  dem 
porphyrartigen  Seiicitadinole  des  Dachsbau  oberhalb  Vocken- 
hausen. Weun  seine  Anwesenheit  auch  nicht  auffällig  und 
unter  den  mannigfachen  Zersetznngsprodukten  der  ursprüng- 
lichen Kupfererze  fast  selbstverständlich  ist,  so  soll  er  doch 
als  selbständiger,  in  sich  abgeschlossener  Körper  unter  den 
Mineralien  des  Taunus  Erwähnung  finden.  Im  genannten 
Porphyroid  und  dessen  Übergängen  zum  Grttnschiefer  scheinen 
die  Kupfererze  des  Taunns  am  reichlichsten  vorhanden  zu  sein. 
So  wurde  vor  zwei  Jahren  beim  Abteufen  eines  Brannenschachtes 
in  Eppenhain  ein  Kupferkiesgang  von  Daumenstärke  getroffen. 

Eine  scliön  ockei^elbe  Substanz,  erdig,  mit  nierenföiiniger 
Oberfläche  aus  dem  Gangquarz  des  Kuppel  auf  der  Hübe  west- 
lich von  Frauenstein  mag  auch  angeführt  werden;  sie  nimmt 
in  den  der  Oberfläche  genäherten  Partien  des  umschliessenden 
Gesteins  allmählich  dunklere  Fai  be  an  und  entspricht  im  primi- 
tiven Zustande  wahrscheinlich  dem  Xanthosiderit  als  AUJ^ang.<- 
stufe  der  wa.sserhaltigen  Kisenoxj  dhydrate.  Grosse  Massen,  goldig 
gelb,  mit  faseriger  Struktur  und  kugeliger  Obei*fläche,  die  als 
Xanthosiderit  oder  (relbeisenstein  gelten  müssen,  wurden  vor 
etwa  2ehn  Jahren  aus  dem  Eisensteingang  bei  (vriedel  gefunlert 

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—   114  — 


und  eine  Anzahl  grosser  Stücke  fand  in  einem  Garten  des  Ortes 
Aulstellinif?  zu  desseii  Selininck.  Jetzt  sind  die  Stücke,  aucli 
nacli  der  Reinigung  vom  Sclimntz,  braun,  an  der  Oberilftclie  in 
ßrauneisenerz  umgewandelt  und  nar  noch  nach  innen  za  von 
der  ursprünglichen  Beschafi'eniieit. 

Beachtung  verdienen  einige  (jiiarz -Varietäten  aus  den 
Gängen  von  Wildsachsen  und  Vockenhausen.  Bekanntlich  herr- 
schen die  kristallinisch -zelligen,  porßsen  und  zuckerkOrnigen 
Varietäten,  die  durch  eingeschossenes  Kisen  und  Mangan  in  den 
verschiedensteu  roten,  gelben,  braunen,  grauen  und  bläulichen 
Farben  prangen,  im  reinen  Zustand  schneeweiss  sind,  vor;  auch 
Drusen  grösserer  Kristalle,  die  an  der  Basis  5 — 10  cm  Durch- 
messer haben,  sind  nicht  selten.  Dichte  Varietäten  gelangten 
nur  selten  zur  Ausbildung.  Von  Wildsachsen  liegt  blutroter, 
scheinbar  völlig  amorpher  Kisenkiesel  vor.  An  einem  Stttck  von 
Vockenhausen  wechseln  rote  Lagen  mit  opalartigen  gelblich- 
weissen  Bändern  und  kristallinischem'  durchsichtigen  Quarz, 
wodurch  förmlicher  Achat  entsteht.  Ein  gelblicher  Chalcedon 
ist  am  Rande  von  einem  blassroten  Bande  durchz(^en  u.  s.  w. 
Ähnliche  Arten  weist  der  Gang  im  Süden  von  Lorsbach  auf. 
Es  ist  Schade,  dass  «rprade  dieser  «rang,  auf  der  Grenze  der 
Taunusgesteine  und  des  R<»tliegenden  und  die  Schichten  beider 
durchsetzend,  bei  der  letzten  {jeoldf^iscljen  Aufnahme  übersehen 
wurde.  Sein  Streichen  ist,  abweichend  von  denvjenigen  der  andern 
(vänge,  NNO.,  wenn  nicht  ^jenauei  e  Untersuchungen  das  Vorlianden- 
sein  mehrerer  iiarallel  verlaufender  Gänge  ergeben  würden,  deren 
anstehende  Blöcke  gerade  in  die  angegebene  Richtung'  lallen, 
was  aber  nicht  wahrscheinlich  ist.  Vielleicht  k.tUDtp  das  Vor- 
kommen zur  Erklärung  der  entgejrenp^esetzten  Kinfallsrit  htungen 
der  Schichten  der  Taunusgesteine  und  derjenigen  des*  RoUiegen- 
den  an  der  betretfenden  Stelle  vorteilhaft  verwertet  werden. 

Kinen  schönenFund  von  Eisenkies  machte  Herr  Dr.  J. Ziegler 
im  Wisperschiefer  des  Sängelberges  bei  Oberreifenberg  und  stellte 
mir  denselben  zur  Vertilgung.  Die  wohlerhaltenen  Über  3  mm 

grossen  Kristalle  x  O  x  .  ^.^^  sind  für  unser  Gebiet  neu  und  der 

Kinder  maj?  ein  Zeiclieii  bes(mderei'  W Vi  istluit/mis:  ilarin  er- 
blicken, dass  ieh  die  .-^cliimen  Stucke  der  Senckenhergisclieu 
Sammlung  ulu  i  weise. 


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—  115  — 


Mit  dem  langsamen  Heben  der  Industrie  und  dem  Anziehen 
der  Metallpreise  konnte  der  Abbau  der  Hleiglanz-(4änge  am 
\\  iiUersteiu  und  bei  (Yansberg  nach  mehrjähriger  Ruhe  wieder 
autgenommen  werden.  Ihre  Lageruiigsftnm  weicht  von  der- 
jenigen (In  viel  HUsgiebijTPrpn  (langziige  in  der  Emser  Gegend 
wesentlich  ab,  im  lern  ilurt  das  Streichen  XO.  ist.  hier  die  mehr 
lagerhaften  Gänge  die  grauen  Thonst  liieterscliichten  schnitt  in 
durchsetzen.  Schon  den  Römern  \y»r  das  Vorkommen  bekannt 
und  willkommen,  denn  in  bctnirlirlicliei  Tiefe  fand  man  nurli 
die  Spuren  ihrer  Thäti<;keit.  Die  Krze.  deren  beste  Varietät 
'/»*'o  Silber  enthält,  liegen  nnre^ielmässig  ne<t»M  Weise  und  Adern 
bildend  in  einem  liellprauen  Tietten.  aus  /.ei sei/teni  Schiefer 
bestehend  und  ki  istallinischeni.  meist  zerreiblicliem  i/uarz.  Im 
Innern  gi'össerer  Erzanhäufunt^en  ist  der  Hleiglanz  mitunter  in 
prachtvollen  Drusen  auskristallisiert :  x  O  x  .  27j  cm  gross  mitO, 
auch  ni  i)m. 

Al8  Neuheit  fand  ich  auf  der  Kaisergrube  2^l^n\m  gtosae 

Kristalle  von  Fahlerz  0 .  ^ .    O  zum  Teil  durch  und  durch 

von  gelblicher  Farbe.  Wenn  bei  den  bekannten  Kristallen  von 
Clansthal  ausgesonderter  Kupferkies  die  Kristalle,  die  dann 
wesentlich  ans  Kupferglanz  bestehen,  als  abl9sbai*e  Rinde  um- 
gibt, so  scheint  hier  eine  ähnliche  Umwandlung  den  ganzen 
Kristall  gleichmässig,  ohne  Ausscheidung  des  Kupferkieses  nach 
aussen,  ergriffen  zu  haben.  £in  anderes  noch  nicht  sicher  be- 
stimmtes Mineral,  das  nur  einmal  auf  einer  schmalen  Quarzkluft 
in  faserigen  Strahlen  mit  gezackten  Ausstrichen  gefunden  wurde, 
mag  so  lange  als  Antimonghinz  gelten,  bis  ein  weiterer  Fund 
eine  Untersuchung  ermöglicht,  die  etwa  anders  lehren  wtti'de. 

Von  sekundären  Bildungen  wäre  das  Buntbleierz  zu  nennen, 
dessen  braune  Kristalle  ^-P.OP  nicht  selten  gruppenweise  den 
Bleiglanz  bedecken.  Ihr  jugendliches  Alter  dokumentieren  sie 
dem  Bleiglanz  gegenüber  durch  den  Umstand,  dass  sie  zuweilen 
auf  dessen  im  Gebirge  entstandenen  Bmchflächen  aufgewachsen 
sind.  GrOne  Kristalle  mit  noch  P  und  oc  P  2  kommen  bei  Crans- 
berg  vor,  ebenda  auch  sehr  nette  Weiss-  und  Schwarzblei- 
kristalle. Von  der  Kaisergrube  liegt  nur  ein  grösserer  un- 
deutlich gebildeter  überdies  auch  zerbrochener  Weissblnerz- 
Kristall  vor. 

«• 


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—    116  — 


Wenn  auch  die  tertiären  Ablagemiigeu  gegen  den  Main 
hin  zum  Taunnsgebii-ge  nicht  mehr  gehören ,  so  fallen  sie 
doch  unter  dessen  geographischen  Begriff  nnd  das  Thema  wird 
daher  nicht  überscluritten  werden,  wenn  ich  Sie  anf  eine  recht 
interessante  Erscheinung  aus  dem  Rupelthon  bei  Flörsheim  auf- 
merksam mache.  In  der  klfkftigen  Höhlung  einer  Scptarie,  die 
mit  einer  Kinde  kristallinischen  Kalkes  ausgekleidet  ist,  auf 
der  einige  wasserhelle  Oipskristalle  sitzen,  beobachtet  man 
zwischen  den  letzteren  einige  kleine  dunkelstahlgrane  Kriställ- 
chen  von  Magneteisen.  Ihre  Gestalt  ist  flach  taielförmig  durch 
Vorwalten  zweier  OctaSderflächen,  nach  deren  Parallele  über- 
dies eine  Zwillingsverwachsnng  stattfand,  so  dass  die  seitliche 
Begrenzung  der  Tflfelchen  durch  schmale  Flächenpaare  mit 
abwechselnd  ein-  und  ausspringenden  Winkeln  gebildet  ist. 
Obwohl  man  zwar  gewohnt  ist,  das  kristallisierte  Magneteisen 
fast  nur  in  den  alten  nnd  ältesten  Formationen  zu  treffen, 
so  bat  sein  Auftreten  in  der  jungen  Ablagerung  doch  nichts 
besonders  Auffälliges,  da  es  ja  oft  aus  der  Zersetzung  von  Sili- 
katen entsteht  und  einigermassen  an  die  neugebildeten  Anatas- 
kriställchen  aus  dem  Flusssand  erinnert. 

ZvL  verschiedenen  Halen  wurde  in  früherer  Zeit  der  Ver- 
such gemacht,  einen  schiefrigeu  Kalkstein,  der  sich  in  SW.  des 
Lorsbacher  Kopfes  findet,  zu  praktischen  Zwecken  zu  verwerten, 
welche  Versuche  jedoch  wegen  der  Unreinheit  nnd  daher  Gering- 
wertigkeit des  Kalkes  bald  wieder  anfgegeben  wurden.  Auf  den 
Halden  eines  verschfltteten  Tagbaues  und  melirerer  Schächte 
ist  noch  reichlicher  Von*at  des  zersetzten,  meist  gelben  und  oft 
schon  zerreiblichen  Kalkes.  Einzelne  Stficke  bergen  reinere 
Partien,  die  Heim  Prof.  v.  Sandberge r,  der  mit  gewohnter 
Freundlichkeit  stets  bereit  ist,  der  (Teognosie  des  Taunus  zu 
nützen,  das  Material  zu  einer  chemischen  Untersuchung  boten. 
Die  Analyse  des  reinsten  Kalkes  ergab : 

Kohlensaur.  Kalk  91,52 
„  Bittererde  fi.?') 
^  Eisenoxydul  1,12 

llnlösl.  KUckstand(Quar2  nnd  Grapliir^o.24 

In  feinschiefrigen  Partien  finden  sieh  dünne  Zwis.  lit  n- 
lagen  von  dnnkelgranem  Graphit,  anoli  sind  mitnnter  Eisenkies- 


kriställclien  eingesprengt,  doch  bieten  diese  Vorkommen,  so 
merkwürdig  auch  der  an  dieser  Stelle  bis  jetzt  noch  nicht  be- 
achtete Grapliit  ist,  kaum  andere  Merkmale  als  nur  zur  litho- 
logischen  Beobachtung. 

Der  Kalk  wurde  seither  als  Einlagerung  im  Sericitschiefer 
anfgefasst.  Das  Liegende  bildet  der  letztere  wohl  und  kann 
aus  den  Halden  der  Hdtilchte  unten  im  Thal,  wo  der  Kalk 
unmittelbar  unter  der  Walderde  ansteht  und  nur  wenige  Meter 
mächtig  ist,  ausgelesen  werden.  In  zersetztem  Ziii^tande  ist  er 
von  gelber  und  bläulichgrauer  Farbe,  zahlreiche  Schnürchen 
von  bröekltchem  (jiiarz  durchsetzen  ihn.  Eine  AN'echsellagerung 
mit  dem  Kalk  wurde  aber  nicht  beobachtet  uiul  als  Hangendes 
nur  ein  sandiger  Thon  gesehen,  der  durchaus  nicht  den  Eindruck 
zersetzten  8«  hiefers  macht,  und  eckige  (^uarzbröckchen,  die  aus 
dem  Schiefer  hätten  riickstiindiir  ble  iben  müssen,  scheinen  nicht 
vf)rhanden.  T^anz  befremdend  klingt  aber  die  Mitteihinp:  des 
Henn  Obersteigers  Schröder  von  Langenhain,  der  beim  Ab- 
bau thntig  war,  dass  in  einem  Schachte  nahe  der  Kapellcn- 
schneise  der  Kalk  bei  HO  m  noch  nicht  durchteuft  war,  was  bei 
einem  südlichen  Einfallen  von  etwa  40".  das  ich  in  einem  eigens 
hergestellten  Aufschluss  im  Tagbau  konstatieren  konnte,  eine 
Märlitigkeit  von  mehr  als  20  m  ergibt.  p]s  unterliegt  kaum 
einem  Zweifel,  dass  zahlreiche  Kalksteinbl  u  kp  von  ganz  ähn- 
lichem'Aussehen  im  Massenheimer  <?rabeii  li^^i  ^^'ildsacb.sen.  der 
in  der  8treichungslinie  mit  dem  Lorsbacher  K>*iA'  liegt,  derselben 
Ablagerung  angehören.  Bei  zwanzig  AVageuliidiingen  konnten 
nach  Langenhain  zum  Hrennen  abgefahren  werden.  Der  Rest 
bildet  jetzt  hauptsächlich  noch  fiachgesehiebe.  Die  Stelle  liegt 
in  einem  dichten  Waklbestande,  wo  es  an  Entblössungen  voll- 
ständig fehlt,  weshalb  an  dieser  Lokalitat  ohne  weitere  Um- 
stände Beobachtungen  nicht  angestellt  werden  können.  Nach 
dem  Vorerwähnten  und  w<'gen  des  Umstandes.  dass  Kalk  in  den 
iibrigen  Zonen  der  Sericitgesteine  nur  noch  in  Spuren  vorhanden, 
hier  am  südlichen  Abhang  aber  der  Auflösung  und  Abwaschung 
in  hervorragender  Weise  ausgesetzt  ist.  kann  ich  die  Meinung 
nicht  unterdrücken,  dass  der  Kalk  mit  den  Tauniisfrcstoinon 
in  keinem  unmittelbaren  geologischen  Zusammenhang  steht, 
dass  er  ein  aufgelagertes  jüngeres  (iestein  ist  und  bei  später 
etwa  wieder  erfolgenden  umfangi'eicbereu  Aufschlüssen  sichere 


—   118  — 


Aubullspunkte  iHiv  iseiue  Überweisung  ins  Devou  gewonuf^n 
werden  dürften 

Die  Basalte  des  Tamms  unterscheiden  sich  von  deiijt'nigeu 
der  Wetteran  und  der  Frankfurter  Umgebung,  die  bei  Httmbarg 
lind  Bommersheim  al)schliesseii.  wesentlich  durcli  feineres  Koni, 
was  sie  als  rasdi  ab<jekUhlte  Magmabasalte  charakterisiert,  und 
durch  dunklere  l^arbe,  die  durch  Vorwalten  von  Augit  und 
^lagneteisen  mit  nur  spärlichem  Auteil  leldspäthiger  Gemeng- 
teile bedinp:t  ist. 

Nur  wenige  Kruptioneu  haben  grössere  Ausdehnung  und 
die  meisten  die  Form  schmaler,  '/j  bis  2  m  nuiclitiger  (-Jänge. 
Die  Kenntnis  der  Orte  der  Vorkonunen  begann  mit  des  Ober- 
bergrats Stifft  „Oeognostisclier  Bcsclireil'uno-  des  Herznp^tums 
Nassau'',  herausgegeben  im  Jahre  IHHl.  eine  ötteiitJit  Im  zu  wer- 
den, beschränkte  sich  damals  aber  nucli  aiit  diejenifjen  von 
grösserer  Ausdeliuinig  und  solcher,  die  in  der  Nähe  verkehrs- 
reiclier  Plätze  lagen.  In  dei*  „(-Jeognostisclien  Best  lireibung  des 
[leizufitiims  Nassau"  von  1-'.  Sandl)erger,  die  1847  erschien, 
ist  eine  Keilie  weiterer  Fundstellen  anfrettihrt,  die  durch  spätere 
Beobachtungen  des  penannten  \'erfassers  noch  bedeutend  ver- 
mehrt wurden,  s(»  dass  l)ei  der  neuen  geoloirisdien  Land^s- 
aut nähme  von  Preussen,  durch  Weg-  und  Eisen balinbau  unler- 
stützl,  eine  grosse  Zahl  von  Punkten  in  die  S;u'-/ia1karte 
einfjetrairen  werden  kiUiüte.  an  welchen  Basalt  eiiiaerkl  wnrde. 
Si  it  leni  ist  das  (lestein  an  eint-r  Anzahl  weiteier  Stellen  teils 
durch  Weubauten  blossgelejrt .  teils  in  andern  Aufschlüssen 
auffj:etuuden  worden  und  es  wird  nicht  ohne  Interesse  sein, 
dieselben  bekannt  zu  freben.  Nat  h  jahrelangen  surgfaltisren  Er- 
mittelungen konnte  ich  dast>stein  an  zwölf  neuen  Fundstellen 
konstatieren  und  sammeln,  und  darans  lässt  sich  schliessen, 
dass  tlie  Entdeckungen  noch  lunjre  nicht  abges<'ldossen  sind, 
und  dass.  wer  immer  Lust  zur  Sache  hat.  zur  ^  ennehrun"  der 
Kenntnis  der  Basaltvoikonimeu  im  Taunus  beitragen  kann.  Die 
im  hohen  Taunus  bis  Jetzt  bekannten  und  l)es(mders  die  neuer- 
dings ans  Licht  gezogenen  nir.j^en  in  Folgendem  etwas  näher 
betrachtet  werden.  Nach  der  Lage  konnten  sie  wohl  genau 
bestimmt  werden:  nach  Ausdehnung  und  Form  jedoch  nur  in 
deii jenigen  Fällen,  wo  die  Aufschlüsse  in  festem  Nebeuffestein 
geumcht  und  zum  Teil  behuls  genauerer  Beobachtung  erweitert 


werden  konnten.  Ein  grosser  Teil  liegt  in  ver^tdiotterten  Gebieten 
und  wurde  hauptsächlich  bei  Anlage  neuer  Wege  entdeckt.  Aber 
auch  da,  wo  die  schmale  Gangfonn  deatlicli  sichtbar  ist,  wurde 
in  Anbetracht  der  schwankenden  Verhältnisse  solcher  Gänge, 
die  gar  hänflg  im  Verlaufe  ihrer  sichtbaren  Erstreckung  die 
Kichtmig  ihres  Streichens  (im  grossen  Sericitgneisbrach  zwischen 
Rambach  und  Sonnenberg)  und  Einfallens  (am  Eppsteiner  Tnnnel- 
portal)  ändern,  eine  genaue  Messung  nicht  vorgenommen.  Auch 
die  Mächtigkeit  der  (tänge  hat  in  vielen  Fallen  nnr  iUr  ganz 
bestimmte  Stellen  Bedentnng,  da  dieselben  nach  kurzem  Verlaufe 
sich  oft  veijOngen,  selbst  anskeilen,  nm  wenige  Meter  seitlich 
einen  neuen  Gang  anfsetzen  zu  lassen,  was  am  KQppel  (Gipfel) 
zwischen  Naurod  und  Rambach  beobachtet  werden  konnte. 

In  NO.  beginnend  ist  bei  Cronthal  ausser  dem  früher  be- 
kannten schmalen  Gang  im  Thälchen  unmittelbar  hinter  dem 
Knrhanse  ein  kaum  30  cm  breiter  Lagergang  in  der  ganzen  Länge 
des  auflässigen  Sericitgneisbruches  links  an  der  Strasse  nach 
Mammolshain  aufgeschlossen.  Durch  die  graue  Farbe,  welche 
das  zersetzte  Gestein  mit  dem  ebenfalls  mfirben  Sericitgneis 
gemein  hat,  konnte  es  der  Wahrnehmung  leicht  entgehen.  Die 
Schichten  des  letzteren,  denen  der  Basalt  wie  eingeschaltet  ist^ 
stehen  auf  dem  Kopf  und  streichen  WNW.;  es  ist  daher  nicht 
unwalirsclieinlicli,  dass  dieses  Vorkommen  mit  dengenigen  hinter 
.  dem  Kurliaiise  im  Zusammenhange  steht,  wenn  auch  dessen 
Biclitung  NO.  gedeutet  wurde. 

Südwestlich  vom  Gipfel  de.s  Altkimigs.  etwa  öOm  unter- 
halb des  Fuchstanzweges  in  der  nordöstlichen  Ecke  des  Crou- 
berger  Gemeindewaldes,  wurden  bei  Anlage  eines  neuen  Weges 
zalilreiclie  bis  Uber  kopfgrosse  Kugeln  von  Basalt  im  lockeren 
ßoden  aufgefunden. 

Am  Stautten  \0.  vom  grossen  Mannstein  etwa  14()m  über 
der  Sohle  des  Fischbaclithals  wurde  gelegentlieh  der  Anlage  des 
neuen  Fahrwegs  nach  der  Villa  <h*s  Herrn  Baron  v.  Rein  ach 
ein  schmaler  (lang  im  Sericitsdiiefer  angeschnitten:  nach  dem 
am  Wegeinschnitt  autgesnchten  Saalband  ist  die  Kichtung  SW. 

Dieselbe  Richtung  scheinen  die  (iänge  von  Eppstein  zu 
verfolgen.  Etwa  4  m  vor  dem  südlichen  Tunnelportal  ist  im 
Einschnitt  auf  der  linken  Seite  ein  '|^  m  breiter  steil  in  SO. 
einfallender  Gang  zu  beobachten  und  2  m  weiter  nach  dem 


—   120  — 


Stationshause  zu  ein  zweiter  ebenso  mächtiger,  der  sich  im 
Bogen  nach  oben  an  den  ersten  anlegt.  Anf  der  anderen  Thal- 
seite im  Uaasen^'uld  —  jetzt  Besitzthum  des  Herrn  Dr.  Kreekel 
in  Eppstein  —  wurde  bei  einer  Weganlage  ein  1  m  breiter  Gang 

getroffen,  der  genau  nordöstlich  von  der  genannten  Stelle  im 
Tnnneleinsclinitt  liegt,  und  neuerdings  erhielt  ich  die  Mitteilung, 
dass  im  Distrikt  Nenburg  SW.  vom  Tunnel  Basalt  gefunden 
wurde. 

Ungefähi  S'()()ni  von  der  Haltestelle  Aurinjrcn-Medenbach 
gegen  Igstadt  im  Kisf^iihahneinschnitt  ist  ein  Va^i  V>reiter  etwa  70* 
in  Hyy.  einfallender,  NW.  streiclieuder  Gang  deutlich  blossgelegt. 

Die  ansgedelinten,  längst  bekannten  A'orkomroen  am  Erbsen- 
rotliei*  Kopf  bei  NanrfKl  wnrden  schon  Terschiedentlich  beschrieben, 
weshalb  f&r  diese  Lokalität  nur  zwei  neuerdings  aufgeschlossene 
Gänge  zn  erwähnen  sind,  von  denen  der  eine  etwa  300m 
i>stlieh  vom  Eingang  des  slhllich  gelegenen  sogen.  Herrschaft- 
lichen Bmches  dnich  ^^'egl)an  zum  Vorschein  kam  und  der 
andere  in  einem  Bausteinbruehe  nahe  am  Nanroder  Friedhof, 
kurz  vor  der  Abzweigung  des  Weges  nach  dem  Erbseuacker 
von  der  Landstrassr  nach  Wiesbaden  durchschnitten  wurde.  Die 
Mächtigkeit  des  stark  zersetzten  ( Gesteines  beträgt  30 cm  und 
bei  saigerem  Einfallen  ist  das  Streichen  SW. 

Bei  Herstellung  ilt  s  neuen  Fahrweges  von  der  Wiesbaden- 
Xauroder  Strasse  nach  dem  Kellci  skopf  fanden  sich  südlicli  un-  . 
getUhi*  4t)0m  von  der  Spitze  entfernt  im  verschotterten  (lehänge 
gntsse  rundliche  Brocken,  bis  zur  Obertläche  frisch  erhaltenen 
I>asaltes  in  grosser  Menge  vor.  Von  einem  weitabgelegenen 
früheren  Schürf  liegt  die  Stelle  OSO. 

Furegelmässig  verlaufende,  sich  auskeilende  und  wi«der 
aufsetzende,  annähernd  S^\'.  streichende  schmale  GäiiL^c  ./.er- 
setzten (.Jesteines  konnten  im  Verlaufe  der  Steiubnicliarbeitcii 
im  Sericitgneis  am  Klippel  oberhall)  Hambach  beobachtet  werden. 

Ein  gri'»sserer  über  2  m  mäclitiger  Gang  mit  frischem 
(.'('Stein  nntt'rhalb  des  Ivamliaeher  Friedhofes  am  Kitzelberg 
wurde  in  Ivf/Aw  Z*'it  zu  Strassenmaterial  ausgebeutet  Er  fällt 
fast  senkrci  lit  und  streicht  WSW. 

Im  grossen  Rambacher  Steinbruch  auf  der  linken  Thalseite 
gi'gen  SoiiiHMiberg  sind  mehrere  sflimale  (iinifre  sichtbar,  die  von 
den  SteiubrecUeru  faule  Aderu  genaunt  werden.   Das  Gestern 


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ist  fast  vollstäiidij!:  zersetzt  und  nur  aus  erhaltenen  grösseren 
Kn^reln  können  zuweilen  noch  kristallinische  Kerne  heraus- 
p:esehlagen  werden.  Der  Verlauf  dei-  (Jiinp:e  scheint  wesentlich 
an  die  wellen  förmige  Beweguug  des  mugebeudeu  Uesteine^^  ge- 
bunden zu  sein. 

Xnrh  Weiter  tortj^escliritteue  Xprsetzun<i:  zei'^t  eine  NNO. 
verlaufende  S{»altansfTillnnf?  im  Steiiilinu  h  gegenüber  dem  Wies- 
badener lvettuuL^^Ila^s  auf  ilt-r  iicnlliciieu  Seite  des  Tennelbach- 
thales.  Die  Massr  jjleicht  einem  ^riinli(  Ii  ^irauen  TIkmi,  den  man 
erst  im  Zusammenhalt  mit  dem  d'esteine  von  Kambach  und  einer 
(ianixaustlilluufr  in  der  «Goldgrube  bei  Hallgarteu  als Zersetzuugs- 
rest  vun  l^asall  erkennt. 

Das  ausgedehnte  Vorkuiiinit^n  in  NW.  von  Sonnenberg  ist 
liiuüs  des  ^^■efres  nach  dem  Banliidzer  Kojd"  und  eines  seitlidM-H 
KeMw vj-es  Hilf  ein»'  «jerauuie  Stierke  liiu  zu  verfo1<ren  Uild  es 
hetrenid«  !  «'iu»i:ei  niaassen.  dass  eine  praktische  Ausniif xuiej  des- 
selben bisher  uov.h  nirlit  stattiietiiuden  hat.  Die  Al>s..n(lt-runf:' 
ist  hier  wie  bei  den  anderen  au.>gHl)ieiteteii  \'nrkoiiinieii  ein»' 
unietrelmiissiir  kUUti^e  und  nur  im  Naurndt^r  <  Jemeiiidebruch 
scheint  eine  iiori/ontal  jilattenförniige  vorzuwalten. 

einem  Bewohner  Sonnen bergs  wurde  vor  vier  Jahren 
slult>stliLti  der  Würzburg,  nahe  der  westlichen  Seite  des  Tdsteiner 
Weges  ein  Gang  aufgefundHii.  der  nachher  vun  einem  speku- 
lativen Steinbruclisunteniehniei-  auf  eine  gute  Strecke  ausirelinln  ii 
wurde,  .so  dass  die  gleichbleibeinle  Breite  von  '/^  m.  das  st  iik- 
rechte  Einfallen  und  SSW.-Streicheu  genau  festgestellt  werden 
konnte. 

Eine  bedeutende  Krstrec^kung  scheint  das  Gestein  von 
Kaik  üthal  zu  haben,  denn  wenn  auch  noch  kein  Aufschlnss  statt- 
gefunden hat.  su  deuteu  zahlloM:  kleinere  sehr  harte  Kugeln  in 
den  (^ewanuenwegen  des  Spitzen  Kück  darauf  hin .  dass  der 
grösste  Teil  dieses  Kückens  von  Basalt  eiu^-enommen  ist:  auch 
klagt  der  Ackersniann,  dass  das  (jeschirr  häutig  auf  solche 
ivmdlen  stösst. 

Im  Kiedricher  Wald  zwischen  dem  ^\^)]fsl)orn  und  denjKalte- 
born  und  weiter  aufwärts  oegen  Hausen  v.  d.  Höhe  liegen  zahlreiche 
grössere  und  frische  Basaltstürke,  die  weniger  einem  natürlii  hen 
Anstehen .  als  wegen  dei  scharfkantigen  Beschaffenheit  und 
Irischen  Erhaltung  einem  oder  mehreren  Schürfen  zu  eutst<immeu 


~   122  — 


scheinen;  doch  knimte  icli  im  wellenföraiigen  Terrain  mit  hulior 
Laubbedeckung  keinen  solchen  finden,  auch  sonst  nichts  Näheres 
darüber  in  Ert'aUrong  bringen. 

Das  ziemlich  ausgedehnte  Vorkommen  an  der  Flnkenwiese 
NO.  von  Hausen  v.  d.  Höbe  sdieint  ein  stockfönniges  zu  sein. 
Kompakte  Felsen  treten  von  NO.  her  aus  dem  Schotter  und 
ragen,  aneinander  gereiht,  in  die  Wiese,  dieselbe  in  einer  Breite 
von  etwa  40  Schritte  begrenzend;  auf  der  gegenüberliegenden 
Seite  des  Wiesengrundes  steht  wieder  grauer  Thonschiefer  an. 

Auch  am  Bossenhain  WSW.  von  Hausen  ist  das  Gestein 
auf  beiden  Seiten  der  Strasse  nach  Obergladbach  auf  eine  ge- 
mume  Strecke  hin  zu  verfolgen.  Sftdlich  im  Walde  erfolgte  vor 
mehreren  Jahren  durch  kurzen  Bmchbetrieb  ein  guter  Aufschlnss, 
der  die  ausgezeichnet  horizontal  prismatische  Absonderungsform 
erkennen  liess.  Es  ist  dies  bis  jetzt  die  einzige  im  Taunus  auf- 
geschlossene SteUe,  wo  sftulenförmige  Absonderung  vorliegt 

An  der  nördlichen  Seite  des  Rabenkopfes  im  Oestricher 
Wald  ist  der  Qnarzit  von  Basalt  durchbrochen  und  die  hori- 
zontale Eratreckung  desselben  scheint  nach  keiner  Seite  hin 
vorzuherrschen.  Die  Masse  ist  so  bedeutend,  dass  vor  Jahren 
mehrere  Wagenladungen  aus  anstehendem  Gestein  abgefahren 
werden  konnten. 

Der  Hörkopf  nördlich  von  Stepiianshausen,  besteht,  nach 
rundum  zerstreuten  Gesteiusstlicken  zu  schliesseu,  aus  emer 
Basaltkuppe.  Dass  der  Bruchbetrieb  im  vorziiglicben  Gestein 
aufgegeben,  beruht  gewiss  nur  in  der  Abgelegenheit  von  ver> 
kehrsreichen  Strassen  und  Orten. 

Das  B;L<altvurkonmien  von  Stephau-luiusen.  Ort,  ist  fast 
Legende.  Der  jetzigen  Generation,  seil  ist  dem  Herrn  Hiirger- 
meister,  unbekannt,  wusste  sicli  ein  altes  Männi  heu  aus  seiner 
Jugend  zu  erinnern,  dass  an  einer  Stelle,  die  es  noch  genau 
bezeichnen  konnte,  einmal  „schwarze  Steine  gemacht"  wurden. 
Mit  Pickel  und  Spaten  gelang  es  denn  auch,  noch  einige  Stücke 
aus  derf^rde  herauszuhacken.  Die  Stelle  befindet  sich  300 Schritt 
SO.  von  der  Kirche  auf  der  Grenze  zwischen  Feld  und  Wiese. 

Auf  der  Generalstabskarte  ist  in  der  Einsattelung  zwischen 
Ingler  lvoj)i  und  Ii4)xbeig.  westlich  von  Pressberg  ein  Basalt- 
bruch verzeichnet.   An  der  schwer  zugänglichen  Stelle  ist  mit 


—    123  — 


M&he  ein  zerfalleiiLs  Schnrt'Iot-h  zu  tiudeii,  in  dessen  Nähe  noch 
mehrere  fVisclie  Basal tstlicke  umherliegen. 

Auch  der  Basaltbruch  der  (.ieueralstabskarte  am  Ameiseii- 
berg  '/^  Standen  NNO.  T^ressberg  reduziert  sich  auf  Schürf- 
arbeiten, die  wahrscheinlich  kurz  vor  Aufnahme  der  Karte 
j^eniacht  wurden.  Am  sehr  steilen  südwestlichen  Abhang  ist  die 
Stelle  durch  einen  mit  dichtem  Unterholz  bewachsenen  alten 
Pfad  nnr  mühsam  zu  erreichen,  eine  genauere  Beobachtung 
wegen  der  hinderlichen  Terrain-  und  Veg«*tation8verhältnisse 
jetzt  aber  sehr  schwierig.  Auf  der  entblüssten,  nun  wieder  mit 
dichtem  (iestiüi>i)  verwachsenen  Stelle  liegen  mehrere  Stücke 
der  gewöhnliclien  dunkelbläulichgrauen  Varietät,  sowie  eines 
veränderten  rötlichbrannen  mit  Kalkspathmaudeln  durchspickten 
Uesteins,  das  als  echter  Bai^altmandelstein  im  Taunus  sonst 
unbekannt  ist. 

Auf  dem  Wege  nach  dem  Ameisenberg  von  Presslx  i  g  aus  ist 
im  oberen  Teile  des  scharf  eiugeschnittenen  Hüttenthaies  durch 
Erosion  ein  Gebirgsprofil  auf  der  linken  Thalseite  hergestellt,  das 
einen  steilen  '/» breiten  Basaltgang  zur  Anschauung  bringt. 

Die  gewaltigste  Eruption  hat  wohl  im  Cammerforst  anf 
der  südwestlichen  Seite  der  ^^'aldburghöhe  stattgefunden.  Im 
Felde  der  Kiii-sterei  beginnend  ist  das  (iestein  in  einer  A\ Cjr- 
bösdinnp:  quer  durch  den  Abhang  auf  mindestens  5<X)  m  zu  ver- 
folgen. Aiit  dem  iiipttd  der  Waldburghöhe  steht  wieder  <,»ii;n/.il 
an.  Nach  abwärts  im  steilen  Boflentlial  ist  die  Beobailitm  u  um 
so  schwieriger,  als  Rollstücke  bis  zum  Rhein  hin  Herren :  doch 
weist  die  Bodenbeschaffenheit  des  Foi-stfeldes  daraut  hin.  dass 
mindestens  auf  der  südlichen  Seite  die  Aui»dehniing  nach  ab- 
wärts eine  betnlchtlicho  ist. 

Im  Distrikt  Schwindelireppe  iles  ('ammertorstes  setzt  ein 
^/j  m  niat'htip'er  (4ang  (hirch  die  inu-diKstliche  Kcke.  ist  NW. 
streichend  an  den  Be*ri-enzunfrswe2:eH  imCiunthal  und  Grohlficli- 
tliale  siciitbar  und  bildet  mit  diesen  gleiclisam  ein  gleichsclifük 
liges  Dreierk.  dessen  Basis  es  darstellt  und  dessen  gleiche 
Seiten  beiläuliu  KH)  Sdn-ift  lauf?  sind. 

Im  weiteren  \'ertnj*i;  der  Richtung  jenseits  des  Ivlieines. 
wo  bei  Niederburg  im  St.  üuarer  Wald  ein  jjuter  Auls(diluss 
ist.  und  au(li  mudlicli  gegen  die  T.ahn  hin  sciieint  die  Ver- 
breitung sicii  auifallend  zu  verringern. 


—   124  — 


Zusammenstellung  der  neuen  Punkte: 

1.  Crontlial  W., 

2.  Altkönig  S\V., 

3.  Stanifen, 

4.  Naurod,  Alsbach, 

5.  „  Kirchhof, 

6.  Kellerskopf  S., 

7.  Rambacli,  Kftppel, 

8.  j,  Kitzelberg. 
4).  Würzburg, 

10.  Kiedricher  Wald. 

11.  Stt'pliaiisliiuisen.  Ort. 

12.  Distrikt  Sehwindeltreppe, 

denen  al^ 

J3.  W  ie.sba<len,  Ketluugsiliau.'^. 

und 

14.  ^allgarten,  Goldgrube, 

Jjuznftigeii  sind,  obwohl  hwr  das  (testeiu  bis  fast  zur  l  ukenut- 
Hclikeit  zersetzt  ist. 

Es  sind  lii«'rinit  nucli  iiirlit  alle  bekannten  \  t>rkonimen  aut- 
ptMiilirt.  sondi  in  nur  diejenifren.  wo  das  (lesteiu  jetzt  ihk  h  zu 
beobacliten  ist  :  bei  der  \\  ainlfllKirkt-it  der  Auf'seldüsse  koiuitf» 
(bisselbe  au  vielen  von  Iriihcr  Ihm  lit  kannten  StcUt  u  nicht  uit^br 
^■fliuKbii  werden,  doeli  werden  die.selben  in  den  Sindo^risrlipn 
Karten  fixirt  und  vor  dem  Verlorenjrehen  bewahrt.  Sob  he  tiudi  u 
sieh  bei  Cronber^r.  MauiniuLshain.  Süden  u.  .s.  w.  l^oeh  verinisst 
mau  auf  den  Karten  seit  Stift t  das  sehr  aus^^ebreitete  Vor- 
kommen bei  Kambach  SO.  auf  der  Höhe  ^re^reu  den  Lindentbaler 
Hof  zu  um  so  mehr,  als  dasselbe  ganz  in  der  Nähe  tertiärer 
Ablagerungen  als  geflossene  Decke  mit  diesen  vieneicht  in  Be- 
rttlirnng  stellt,  wodurch  bei  einem  etwaigen  kiinftigen  Anfsehlnss 
Gelegenheit  zur  Bestimmung  des  geologischen  Alters  der  Tannns- 
basalte  gegeben  werden  könnte,  wof&r  bis  jetzt  jeder  Anhalts- 
punkt fehlt. 


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Ein  neues  llaubtior  aiit>  dem  laitteloligocänen 
Meeressand  des  Mainzer-ßeckeus. 

tktMfßm'tMimt  FloHheiuiehMiH  ii.  js;.  ii.  s|». 

Von 

Dr.  A.  Andreas  in  Heidelbei-g. 

Hiei2u  Tafel  JV. 

Die  wegen  ihres  Keichtumes  an  Kalitherienresten  beiühm- 
ten  mitteloligocänen  (tongriscben)  Meeressande  von  Flonbeim  in 
Rheinhessen  haben  ausser  diesem  Meersängetiere  nur  ausser- 
ordentlich  sparsame  Reste  anderer  Mammalien  geliefert.  In  erster 
Linie  ist  neben  dem  HaUthermnt  Seßtinu  Kaup,  welches  uns 
Lepsius  in  seiner  schönen  Monographie  so  gründlich  geschildert 
hat,  noch  Anthraeotherinm  mapwm  zu  nennen,  hinreichend  unter- 
schieden und  sehr  viel  grösser  als  das  im  gleichalterigen  Asphalt- 
kalk  von  Lobsann  im  Ut.  Eis.  vorkommende  Anihrtimihfnmn 
ahatieum  Cay,*)  Das  Darmstädter  Museum  besitzt  von  der 
Lokalität  Flonheim  zwei  Molaren,  die  %*on  Lepsiiis  (Mainzer- 
Becken.  Dannstadt  1883,  p.  08)  erwähnt  werden.  Mir  Hegen 
zwei  Fraf^inciite  »'ines  grossen  linken  Fenuir  vor  und  zwar  der 
Condylus  des  Femurkopfes  mit  dem  medianen  Eindruck  des 
Ligamentum  rotundum,  sowie  ein  Teil  des  proximalen  Hudes  wohl 
vom  gleichen  Femur.  mit  den  untereinander  ziemlich  o;]tii(  lien 
Rotularleisten.**)  Beide  Reste  gehören  aller  Wahrscheinlichkeit 
nach  einem  recht  prrossen  Anflnamflicntnu  an.  Das  schönste  und 
wertvollste  AtUUi'acolhenNm-ij,t\ävk  befindet  sich  jedm^li  im  Hri- 
tischen  Museum  und  wurde  hier  seinerzeit  mn  Kmup  angekauft; 
es  stammt  von  Uffhofen  hei  Flonheim.   Ich  hatte  Gelegenheit, 

*)  «f.  Abhandl.  der  ffealog*.  LandeMiMtalf  von  El«i«i5i->LnthHnfrcn.  Bd.  II, 
H4>fr  :i.  img.  118. 

**)  Di«  innere  ljii»to  m.  nnr  ein  wenij;;;  Mier  aIh  die  iinflj^prc. 


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—   126  — 


dasselbe  im  Herbste  1884  dort  zu  sehen  und  liegt  mir  jetzt 
derGypsabguss  vor.  Es  bestellt  aus  einem  heiTliclien  Oberkiefer 
mit  Gaumenbein  von  0,4  m  Länge  mit  beiden  Zalmmhen  und 
gewaltigen  ('aninen,  auch  sUmtliche  Praemolaren  sind  hier  in 
situ  vorhanden  und  fehlen  nur  die  beiden  vordersten  Incisiven. 
Eine  genaue  Beschreibung  und  gute  Abbildung  des  schönen 
Originalstfickes  wäre  sehr  erwünscht,*)  Ausserdem  erwähnt 
Lepsius  nodi  (I.e.  p.  58)  Knochen  der  hinteren  Extremität 
von  Bhinoeerwt  sp.,  im  Parmstädter  Sfuseum  befindlich,  sowie 
eine  „Pfioea  sp.*^  mit  der  Angabe  im  Heidelberger  Universitäts- 
Musenm.**)  Beim  Nachsuchen  in  dieser  Sammlung  fand  sich  ein 
Unterkiefer  bei  den  Flonheimer  Halitheiienresten,  welcher  mit 
der  Etikette  „PUrodott  dasyuroidesCnv/^  Halifherium-Schic^ten 
Flonheim,  erhalten  durch  Sandgiliber  Kraemer  1867"  wohl  noch 
von  Pagenstechers  Hand  bezeiclniet  i^t;  dazu  ist  mit  Blei- 
stift bemerkt  ,,Pftora?"  Ich  weiss  nii  lit.  ol)  es  sich  vielleicht 
bei  der  obi<;en  Angabe  um  dieses  Stück  handelt,  in  diesem  Falle 
mfisste  das  Vorkommen  von  i*//o/r/  bei  Flonheim  aus  der  Litteratur 
verschwinden.  Wir  haben  es  bei  diesem  Unterltiefer  mit  einem 
neuen  Raubtiere  zu  thun.  welches  in  der  That  dem  J^erorion 
tiasyuroides  noch  am  nächsten  steht.  Dasselbe  verdi(>nt  auch 
aus  dem  Grunde  besonderes  Interesse,  als  es  das  erste  Stiick 
eines  Raubtieres  aus  dem  Oligocän  des  südwestlichen  Deutsch- 
land ist  und  soll  nachstehend  beschrieben  werden.  Zu  grossem 
Danke  bin  ich  dem  Direktor  der  Heidelberger  Sammlung.  Heri  n 
Hot'rat  Biitschli,  welcher  mir  das  interessante  Stück  zu  diesem 
Zwecke  anvertraute,  verbunden. 

DaatjHKHhm  nov.  gen. 

Als  einziger  Überrest  liegt  ein  Unterkiefer  vor,  auf  den  sich 
alle  Angaben  beziehen.  Diese  neue  (lattung  gehört  zu  den  primi- 
tiven Caruivoren  mit  marsnpialem  und  insectivoreni  (.'»'[»l  iigp  inid 
gehört  zu  der  von  Cope  aufgestellten  Familie  der  CrewUmUi.  **^) 

*)  Das  Stiuk  ti-ägt  die  Kiitulu};  -  Nuiunier  28770  und  ist  erwähnt  iii 
Gervais  Zool.  Pal.  franc.  II.  Ed.  p.  IBÜ,  »»wie  in  Lydekker  i*at.  of  tli« 
fosR.  Mam*.  Ttrit.  Mus.  II.  1885,  p.  2S7. 

**)  Die  trloit  he  IVmra  wird  auch  von  Lepsin»  in  «einer  Arbeit  ttber 

//«/////.  Sflihr.i.  1882  i>.  KJ2.  crw.ilint 

♦**}  Vergl.  imiueiitlii-h  t  'njie  tht-  CmuUmta  .Viu.  .Nat.  1HH4,  |i.  26i»  etc. 


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—   127  — 


Sie  steht  der  Gattung /YenNjem  BlaiaviUe  (1841)  wohl  am  nftchsten. 
Die  Ähnlichkeit  mit  dieser  Gattung  ist  sehr  gross  und  wird 
namentlich  durch  folgende  Merkmale  bedingt: 

1.  Fehlen  eines  innem  Höckerchens  der  Unterkiefermolaren/) 

2.  Reisazahnartige  Form  der  beiden  letzten  Holaren. 
H.  Pie  Zahnformel  c,  dpm,  3m.**) 

4.  Die  Kleinheit  des  ersten  Molaran  im  Verhftltnis  zu  den 
benachbarten  Zähnen. 

5.  Die  gestreckte  und  gerade  Beschalfenheit  des  nnteren 
l'nterkiel'errandes, 

X  nieDtUch  letzteres  Merkmal  ist,  wie  Filhol  hervor- 
gehoben hat.  ganz  charakteristisch  für  Pffrfxion,  während  die 
anderen  genannten  Merkmale  auch  mehr  «der  weniger  der 
i iiittang  Jlyaenodon  (iryaena  und  teils  auch  einigen  anderen  zu- 
kommen. Die  naheverwandten  amerikanischen  (lattungen,  Ileuii- 
psnlofion  Cojie***)  aus  deniOligocÄn  (\\'hite  River  epoch),  (hi/anin 
Copet)  (Wasacli)  und  Prohjmih's  Copeft)  ( HHd^er  group),  beide 
aus  dem  Eociin.  weichen  in  hrdierem  (irade  von  unserer  Korni  ab 
als  J*ten)dou.  Ausser  den  oben  genannten,  in  die  Gruppe  der 
(Knjunudne  Cope  gehörigen  Formen,  müssen  auch  noch  die 
Memniichid((p^j-\)  speziell  die  (Tattunpren  Cope  (Wasach) 

und  Di'ssarus  f  Pncrco")  ziiin  Vcrgleicli  herano'pznfyen  werden, 
welche  dnrch  den  eiutacheu  Bau  ihrer  Unterkiefermolaren  an 

♦)  Cope,  Tert.  verleb,  of  the  West,  1. 1881  p.  260,  JtertMhn  hif.  «ml. 
withoiit  infernal  tiiberc  Ii--»*.  Die  piii'U  rn  »nar^Hiualfu  snwidil  als  placentnlen 
Raiiljtifri'  wrii  lieii  ilunli  das  V«»rhan(len-eiu  innerer  Hocker  an  den  Tnfer- 
kieterniulurea  ab,  den  Robben  und  Seehunden  hingegen  fehlen  <Ueselbeii;  ein 
Umstand,  der  vielleicht  die  Beseichnung  .JHioeaY*'  mf  der  Etiltette  nnsttres 
Stockes  venabmte. 

♦♦)  Diese  für  die  nieisteu  /V»vx/w»-Individnen  ans  flen  Phosphuriten  von 
Qnerey  e^eUende  Formel  int  zuweilen.  \vi>'  srheinr  iinmpntlirh  bei  jtißfond- 
licheren  Exemplaren,  noch  durch  das  Hinziik»nunjen  eines  einwurzeligen  vorder- 
sten'Pnemolftren  vermehrt. 

***)  Am.  N*t.  1886,  p.  168.  Extr.  Ann.  Bep.  geot.  und  nat.  htat  Snrvey 
of  Cauada  1866,  p.  Veit,  of  tlie  swift  i  arrent  creek,  p.  2. 

t)  Cope.  Tert.  vcrf.  h  of  the  Went,  I.  1884  p.  813  (liit-r  weirer.  T,iT  i. 
F.ydpkkpf  vermutet  bei  Besprechung  von  Oritiii'na  iititlinfV\\\\  .  dfr  cinziiicn 
europäischen  Oxyucna  (aus  deu  l'hu»ph.  vi>n  i^nerty  i.  die  eventuelle  generische 
IdentitRt  dieser  nnd  ttberlianpt  der  Gattung  OxyaftM  mit  Plamdon.  (feol. 
Hag.,  1884  p.445. 

ff)  Cope.  1.  ••.  p. 
ttt)  ^--ope,  Crtodmia  1.  c. 


—   128  — 


Daatfurodtm  erinnern,  aber  durch  die  Zahnsahl,  den  abweichen- 
den Bau  der  Praemolaren  nnd  andere  Merkmale  sich  unter- 
scheiden. 

Die  Unterschiede,  welche  uns  bewogen  haben,  die  Flon- 
heimer Form  nicht  nnr  als  eine  nov.  sp.  der  Gattung  Pterotlon 
selbst  aufzufassen,  sondern  ein  allerdings  nahestehendes  nov. 
gen.  darauf  zu  begrilnden,  liegen  wesentlich  in  der  sehr  ab- 
weichenden Besehaifenheit  der  beiden  letzten  Molaren.  Diese 
Zähne  haben  bei  Pterodon  einen  ungemein  charakteristischen 
Habitus,  bedingt  durch  die  nahezu  gleiche  GrCsse  der  zwei  vor- 
deren Zahnh(icker.  Die  Zähne  der  Flonheimer  Form  weichen 
wesentlich  von  diesem  Typus  ab.  Der  vordere  Höcker  ist  weit 
niedriger,  der  hintere  Talon  dagegen  weit  stäiker  entwickelt, 
SU  (lass  ir  etwa  'Z,  du  ranzen  Zahnlftnge  beträgt;  auch 
sind  beide  Zähne  ziemlich  ^'leich  gross.  Sie  erinnern  einiger- 
massen  an  Daaffwus,  was  den  Gattungsnamen  veranlasste. 


JkisifttrodoH  FlonhtimfMiti.  Pttrmton  dasyttrofde«. 

•        oMch  Fllhol,  I.e..  T.  Hi.  \>.  i«. 


JktMifurodon  gehört  mitteloligoräneii  oder  tongrischeiiSdiicli- 
tpii  an,  während  Pterodofi,  von  dem  in  allem  zwei  sichere  Spezies 
j/V.  «/(ist/Nroi«/fs  Hlv.**)  und  /V.  ////«W-s/r/As  Filh.  *"*)]  bekannt 
sind,  illter  ist  und  hauptsiuhlich  ein  unteroligocänes  Lager  zu 
haben  scheint.  So  fand  sich  die  (Gattung  im  Pariser  (üps  bei 
Sannois,  sowie  im  l'nterjdigocan  Bembridge  liniestone  <ier  Isle 
of  Wight.  In  den  Buhnerzen  von  Ober-riüsgen  (Kanton  Aargau) 
fand  Riitimeyer  einen  Zahn,  der  wahrscheinlich  hierher  gehört. 
Femer  kennt  man  Pteioilon  aus  den  Lignites  de  la  Debruge  bei 

♦)  J»er  Name  Dasynroduu  soll  nicht  nilein  un  Pnnyunm,  .<<uiiileni  am  U 
All  den  lierwton  dan^HrMdp»  erinneim. 

••)  Pterodon  porwmaia  Bl\.^  Pt.  t'upifn  Poniei  aud  t^.  Coqmndi  Potnd 
sind  wolil  alle  nar  Synonjma,  cf.  Lyilekker,  rat.  ftiM.  Ham.  Brit.  Miui. 

I,  1H8Ö  p.  83. 

♦•♦i  Nur  ih  r  nlM-rkieter  bt'kaiiiit.  Kini«!,  Ami.  ."^r.  Ken!..  lM7li  218, 
Tat.  .12,  Vir.  m  H7. 


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Apt  (Vavcluse)  nnd  ans  den  Phosphoriten  von  Quercy  bei  Bach, 
Bednr  nnd  Escamp;  letztere  Bildung  entspricht  nicht  genau 
einem  einzigen  geologischen  Niveau,  sondern  reicht  wohl  vom 
Obereocftn  bis  weit  in  das  Oligodin  hinein.*) 

Vfr^ffttroffotf  Flmthetmfinstis  nov.  sp. 

Der  (Tatt.uiif?s(lia<^nose  sind  im  WesPTitlirlipn  nur  nodi  die 
Mailss*^  sowie  die  FJeschreibaiig  <ler  Zaliiidt  tails  liinziizutligeiK 

Es  liegt  die  ruterkipfVrhält'te  eines  alten  Tieres  vor.  wie 

die  volle  Entwickeliiiitj  und  ziemlich  starke  Abnutzung  der  Zähne 

zeigt.  Da!<  Hrliiv^  und  inmitMillirli  die  >fo1aieii  (iHuteii  durrliatis 

auf  Fleischuahruiig,  durch  ilire  einta<  he  hovm  und  dtn  Mangel 

innerer  Höcker  vielleiclit  so^nr  auf  Fisrhnahrnnq:  hin.  Der  Kiefer 

ist  vorn  und  hinten  zerbruilien.  sd  dass  alle  Tncisiveii.  .sowie  der 

hintere  Unterkieteru  inkel  und  der  aufsteigende  Ast  mit  dem 

<itdenk  fehlen.    Die  stai  k  xertVessene  ( )bei  t1;ii  he  des  Knueheus 

.sdjeint  aut  weiteren  Trauspui  t.  entsprechend  dem  \'<)rkonimen  in 

einer  rein  mai  inen.  allerdings  nicht  küsteiitei  iieu  AblagerunL^  zu 

deuten.  Der  Kiet'ei'  ist  üherall  ziemlieh  «„Heich  hoch  und  zei<;i  den 

auch  Ww Pt>  I  ,,fii),(  ciiai'akteristischeu  geraden  und  ziendidi  pai^alle- 

len  Verlaut  des  Uber-  und  Unterrandes.  Die  (letllsslücher  an  der 

Aussenseite  zeigen  ungettihrdie  gleiche  Lage  wie  bei /^m*r^/;/ und 

die  teilweise  erlialteiie  Symphyse  liegt  gleich  hinter  der  Kckzalm- 

alveole.  Die  durchschnittliche  Höhe  der  Kieler  betragt  OX)"!.')  m. 

seine  Dicke  vorne  0,017  ni.  hinten  0,013  m.  Die  ganze  Bai  ken- 

zahnreihe  iät  etwa  0,080  ni  lang  und  zeigt,  obwohl  die  Zähne 
    • 

*)  Naehitebend  ist  Eioigefl  der  wiehtigslen  Litteratnr  Aber  Pfnroäou 
iiiitt^eteilt :  Cuvier.  Dwconrs  s.  1.  t^toI.  du  globe.  18^  Blaiuville, 
OatHocr.  Snl.urs .  p.  48.  —  Br  onn  .  T.Pth.  geosr.  VlIJH,  4.  Tf.  LXII,  fg. 4.5. 
/r  fNrirn  \'<mu'].  Bult.  Snc  M.eul.  Fr.  s.  r.  II,  184«  p.  392.  —  Pnmol,  Trital. 
mt-thud,  IHäH  p.  116.  —  (t ervais«,  Zool.  I'aiaeout.  gcu.  I,  lHb<— 69  p,  162; 
desgL  Zool.  Pftl.  fruc.,  1818—52  p.  180  n.  2—5,  PI.  XXVI,  tg.  7—9,  PI.  XVm, 
fg.  16, 6.  —  Rntimeyer,  EocKne  Sängetiera  aus  dem  Schweiber  Jnra,  1862 
p.  87.  DenkHchr.  .1.  all.  Schwz.  0.  f.  Nat,  1862.  —  Fillioj .  Ann.  .<c.  <r.'>ol.  \Jl. 
1876  p.  214  etc  .  PI.  XXXIH  tV  iri4-66.  XXXIV  f-  188.  —  (lan.lry, 
Rnchain.  »1.  monde  aniin.,  187H  lg.  5.6.  —  Filhol,  Mim.  Mammif.  ?h<».sp|i. 
t^uercy  Toulouse,  1882  p.  25.  —  Filii ol,  Bull.  Hoc.  pliilom.  Paris«  VII. 
1882—83,  1.  Deac.  de  la  base  dn  cräne  Ach  Pferodvn^  p.  98.  —  Lydekker, 
Note«  on  some  fofs.  Camirwra  etc.  Geol.  Hag.  Dec.  1884,  Ht.  pag.  444.  — 
Lydekker,  Cat.  of  foM.  Uaminalia  Brit.  Hrn.,  1. 1885  p.  83. 

9 


—   130  — 


nicht  dicht  gedr&ngt  stehen,  kein  eigentliches  Diasthem,  auch 
fehlt  ein  solches  zwi55rlien  dem  Pickzalm  und  dem  vordei-sten 
Praemolaren.  Die  Zahnformel  ist  Icj.  (p'J,  p',  p',  [ra*],  m',  m*;*) 
bei  den  eingeklammerten  Zahnen  ist  nnr  die  Alveole  oder  die 

Wnrzel  erhalten. 

Zu  Torderst  sieht  man  von  aussen  die  Alveole  eines  »ehr  kräf- 
tigen nur  wenig  schräg  stehenden  kzahne8(c).  Der  vorderste 
Praemolar  (p')  ist  abgebrochen,  doch  sind  seine  beiden  Wurzeln 
noch  erhalten.  Der  zweite  Praemolar  (p')  ist  ein  einfaclier 
kegellormiger  Zahn  vorne  und  oben  etwas  abgenutzt ;  er  weicht 
durch  spine  kOrzei*e  kegelfdrmige  estalt  vom  gleichen  Zahn  des 
Pfermlon  das^woides  nur  wenig  ab.  Der  letzte  l^raemolar  (p') 
ist  sehr  gross,  spitzkegelOirmig  und  etwas  nach  hinten  gebogen, 
er  hat  hinten  einen  deutlichen  aber  niedrigen  Talon.  Der  ent- 
sprechende Zahn  von  Pterodon  dastjurolifrs  ist  etwas  schwächer 
entwickelt  und  zeigt  zuweilen  einen  vorderen  Seitenliücker(Filhol 
1.  c.  Tf.  32,  Fg.  188),  der  .^ich  bei  unserer  Form  kaum  bemerk- 
bar macht.  Am  hinteren  Theil  der  Zahnspitze  ist  an  der  Aus.^^en- 
seite  eine  Abnutzungsflncho  wahrzunehmen.  Der  erste  Molar  (mM 
ist  abgebrochen  und  sind  nur  die  beiden  Wurzeln  übri^^  g^cblieben, 
jpdo<']i  die  l^iücke  lässt  uns  erkennen,  dass  dieser  Zahn  kleiner 
war.  als  seine  beiden  Nadiba rzilhne.  Der  zAveite  Molar  {w}\  ist 
schmal  und  langgestreckt,  der  \w\  PH-odon  so  stark  entwickelte 
vordere  Seitenhöcker  i.^t  an  demselben  weit  kleiner  und  erreicht 
nur  etwas  mehr  als  die  halbe  Hölie  der  Zahnkrone.  1  Vi- spitze  kegel- 
förmitre  ti;u'1i  oben  gerichti4f-' Mittelhücker  ist  weitaus  am  höchsten 
und  der  hintere  Talon  ist  auttalleiid  stark  und  lang,  er  ist  beinahe 
ebenso  hoch  wie  der  vordere  Hocker  und  zeigt  oben  eine  gerade 
ziemlich  scliai-fe  Kante.  Alle  drei  TTöcker  sind  oben  etwas  ab- 
genutzt und  nanientlirb  der  Talon  zeigt  hmt»Mi  an  der  Aii<si nseite 
und  vorn  an  dor  linn-iiNritr  (  ine  deutliiiie  Selilitttlai  he.  bewirkt 
durch  die  Obel  ki'  t*  i  z;i1iiie.  i)er  letzte  Molar  nn^  ist  dem  vorirren  an 
Gestalt  und  (irossr  m  In  älinlicli  und  kaum  nierklicli  friiissei-.  Der 
vordere  Höckel-  ist  hit- f  Udch  etwas  nie(lrip:er,  der  hintere  Talon  ein 
wenifT  kürzer  und  mein- gerundet.  Die  Spitze  de.s  grossen  M  Ittel - 
bot  kei  s  und  des  Talon  sind  abgenutzt  und  ferner  sehen  wii- 
eine  g:j-osse  in  der  Mitte  schwach  gebrochene  Schliiflläche  an 

♦)  I)a.H  vollst Aiidige  Gebisn  von  Ptcnxhn  ist  i— ' ,  c  !  ,  pui^  J.      m  ^- 


v^oogie 


—   131  - 


der  Ausfeenseite  des  Mittelhöckers;  dieselbe  liegt  etwas  nach 
hinten  und  reicht  fast  bis  zur  Wurzel,  eineo  grossen  ttber- 
greifenden  Oberluefermolareii  andeutend. 

Bei  allen  diesen  Backenzähnen  ist  die  untere  Schmelz- 
einiSassnng  der  Zahnkrone,  sowohl  innen  wie  aussen,  dentlicher 
,  und  schärfer  ausgebildet  als  bei  Pterodon.  Die  Dimensionen  der 
Zähne  sind  folgende,  in  Metern  ausgedruckt: 


P' 

in' 

GrösHt«  Höhe  

0.008 

O.Oln 

0,013 

0,0135 

0.013 

0,016 

?0,012 

0,0165 

0,0175 

0,0080 

Ü.OOJ) 

0,0087 

0,0085 

HUte  a«  Unterm  Talon  .  . 

0,005 

0,006 

OfiOBb 

Hflhe  der  vordenm  Zabnipitie 

0,006 

0,0Ü7& 

Dem  uiclit  ausschliesslich  fachmünnisch  palaeiiiitoiogisclieii 
Leserkreis  dieser  Zeitscluift  gegt^niiber  dürfte  es  vielleicht  {ge- 
rechtfertigt und  erwünscht  erscheinen,  einige  wenige  Wort^» 
über  unsere  derweilige  Kenntnis  jenes  eigentümlichen  Furmen- 
kreises  alter  Raubtiere  zu  sagen,  an  welchen  sich  oft'enbar 
unsere  utae.  noch  so  wenig  gekannte  Gattung  DasyunHhu 
anschliesst. 

T)ie  < 'attiiii<j('ii  f^frof/f»/  und  llijanindnit  siiul  sdum  seit 
lan^»"'  /^^it  liekaunl.  Dieselben  waren  weir^?)  gewisser  niarsu- 
pialer  Merkmale  in  ilireni  (»ebiss,  wie  unter  aiidejem  das  Xor- 
handenseiii  mehrerer  Keisszähne,*)  von  vielen  Autoien.  wie 
I.aizer.  ['arieii.  Laurillard,  Pumel  und  (iaudry  /a\ 
den  masupialeu  gestellt  worden,  eine  Ansicht,  die  uanieutlicli 
noch  durch  die  Auffindung  eines  Didelphys-SLrügen  Halswirbels 
in  den  Phosphoriten  von  Caylus,  den  G  a  u  d  r  }•  dem  IhjdeiuHlun 
zurechnete,  gestützt  wurde.  Andere  wichtige  Charaktere  sprachen 
hingegen  nicht  für  iieuteltierverwaudischaft,  so  dervonFilhol 
entdeckte  viel  vollständigere  und  eigenartige  Zalmwechsel,  der 
Mangel  an  grossen  Gaumeulüchern,  Form  und  Lage  der  ( )ft'nungen 
der  Schädelbasis,  die  bei  Pterodttn,  wie  Kilhol  zeigte,  sehr  an 
die  Ursideu  erinnern  und  der  Umstand,  dass  der  Unterkiefer- 


*;  Ein  ^lerkual,  das  auch  die  iDsektivoren  nml  Piunipedier  mit  diesen 
bi«  sn  gewlMetn  Qnule  teilen. 

9* 


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—   132  — 


Winkel  nicht,  wie  bei  den  Benteltieren  nach  innen  gebognen 

erscheint.  Aus  diesen  Grttnden  rechneten  andere  Forscher,  wie 
Blainville,  Pictet,  Gervais,  Owen,  Filhol  und  Lydekker, 
diese  Formen  zu  den  placentalen  Säugetieren  and  zwar  zu  den 
Oamivoren.  Aymard  betrachtete  unsereFormenals  vcrmittehide 
und  nannte  sie  subdlddpUes.  i'oi)e  stellte  sie  wegen  ihre^  kleinen 
meist  glatten  (4rosshirnes,  ihrer  abweichenden  Zahn-  und  Skelett- 
ansbildnng  mit  den  Insectivoreu  zusammen  zn  seinen  Tk  odonten, 
schloss  aber  die  HyacnodoHftdac  anfangs  davon  aus.  Lydekker 
dagegen  vereinigte  sie  unter  dem  Namen  Oiniimm  primitfenia. 
Es  erhellt  aus  dem  obigen,  dass  diese  altertümlichen  B'ormen 
relativ  wenig  spezialisierte  Fleischfresser  waren,  die  in  manchen 
Stücken  an  die  carnivoren  Beuteltiere  erinnern,  auch  viele  An- 
klänge an  die  Inscctivnrm  haben,  wie  dies  namentlich  vuuilope 
und  auch  schon  von  Huxley  betont  worden  ist. 

Von  den  Extremitäten  und  dem  übrigen  Skelett,  ausser 
Schädel  und  (rebiss.  ist  noch  wenig  bekannt.  Gervais  bildete 
einen  Asfraf/nltts  ab.  der  zu  Ilf/ftrundon  gehören  soll.  Ob  die 
Hyaenodonten,  die  olfenbar  zu  den  höher  stehenden  Fonnen 
gehöi  en  und  auch  noch  in  geologisch  jüngeren  »Schiditen  (Sivalick- 
hillsz.B.)  vorkommen,  ein  verwachsenes  Scaphoi<leuni  und  Lunare 
besassen,*)  wie  die  Raubtiere,  dürfte  noch  nicht  mit  Sicherheit 
entschieden  sein.  Bei  den  anderen  Creodonten,  namentlich  den 
amerikaiiisclieii,  waren  diese  beiden  KTi'>"lu-'n  nach  ('o]>e  getrennt. 
Viele  noch  nicht  genau  lieschriebeiie  Kxtremitäten-Kiiochen,  die 
entweder  zn  Pfrrnfhni  oder  zu  Ilf/aeinHh>t  gelniren  und  mei.'^t  ans 
den  sUdfrMir/esisehen  Pho.sphoriten  stammen,  liegen  nocli  im 
Biitiscliei!  Museum,  wie  Lydekk^Ts  Katalo«,^  litiielitet.  ('(i]te 
hat  in  seinem  grossen  und  schunen  W  erke.  ^-Tei  t.  verteb.  ol  the 
West  1881,"  sowie  in  der  schon  zitierten  Arbeit  über  die 
Creodonten  das  anierikanisclie  Material  fresiclitet  uud  ist  uUen- 
bar  die  schon  ziemlich  gut  bekannte  (h  iim  iki.  eine  dem  J'frrotinn 
sein-  nahestehende  Form,  so  dass  Cope  beide  als  Ojffdmidnr 
znsaninientasst  und  Lydekker  dieselben  ev<'ntuell  als  ident 
betrachtet.  Die  Oxyaenen  erinnern  in  ihieui  Skelett  schon  in 
vielen  Stücken  an  die  < "arnivoren  und  in  einigen  Details  speziell 

*)  «tervnis  gibt  eiu  solche»  wohl  iiilschlich  bei  Hj^arnoihn  an,  was 
Scott,  weleher  anerikaaiMite  Vomm  nntenochte,  bmtreitet. 


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-   133  - 


au  die  Ursiden,*)  andere  Merkmale  weisen  auf  Maraupialieu 
iiiu.  Die  (ilieder  waren  im  Verhältnis  zum  Kopf  und  Uebiss 
klein,  der  Ftt»8  plantigrad,  vorn  und  hinten  f&ntze)iig,  die 
I^lnger  kurz  und  schmal,  der  Schwanz  lang  und  stark.  Cope 
iHt  der  Ansicht,  dass  die  Oxyaeuen  ^ei  ii«'  im  Wasser  lebten 
(1.  c.  ii»g.  818,  nWere  aquatic  in  their  habits''). 


*  l>ie  l'r.siilcii  \v<!rli<>  iiti  Hau  %-oii  .Sr|iä«lel  nii<l  (ilietU'ru  öfters  an 
lIrriMioH  und  (He  Ox^aeiien  crimicru.  sind  oflVnliar,  mit  Ausnahme  ilircs 
Gcbiäüeä,  in  dieser  Hinsicht  altertümliche  C.'aruivoreufurmeu  und  es  ist  von 
loteresna,  dass  die  ihrem  Gebiss  nach  00  weit  TeTschiedenmi  Pinnipedier  (welehe 
wir  jetzt  lumh  nicht  über  da»  ^liocän  hinaus  tussil  zuriickvetfolgen  können) 
gerade  iu  Be/.n<r  auf  Skelett  und  Schftdel  auch  den  Ur^iden  nnfcer  den  Canii-> 
Toren  noch  am  uiicksten  ateheu. 


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Zweiter  Beitrag 
znr  Hcipetologie  SAdwest-  und  Sftd-Afrikas. 

Dr.  Oscar  Boettgor  in  Frank  fort  a.M. 

(Uit  Tafel  V.) 


Im  Bericht  Ober  die  Senckenbergische  Natiuforschende 
Gesellscliafb  1886,  p.  3—15,  Taf.  I  nnd  p.  21,  habe  ich  von  Ängra 
Pequena  an  der  KQste  von  Gross-Namaland  die  fttnf  Eidechsen 
Ptfittopua  garruht»  (Smith),  Paehffäaefyhut  Bihrom  (Smith),  Ägama 
aira  Dand.^  Seapteira  depressa  (Merr.)  nnd  ÄeonHwt  Uiuattts  Pts. 
and  die  vier  Schlangen  Bkamphiopltia  mulHmaettlatus  (Smith), 
Pisammopkiß  sUnkms  (L.),  Vipern  ratidoHs  Smith  nnd  K  Sehtteideri 
Bttg.,  sowie  ans  der  Wttste  Kalaxari  die  Eidechse  LifgodacitfftM 
CttpensiB  (Smith)  als  vorkommend  angeben  können. 

Hente  nnn  bin  ich.  Dank  der  freundlichen  Aufforderung 
des  Herrn  Dr.  Hans  Schinz  in  Riesbach  beiZtirich,  der  mir 
die  Bearbeitung  seiner  reichen,  im  Laufe  von  2*/]  Jahren  in 
Stidwest- Afrika  vom  Cap  bis  nördlich  zum  Ovambolande  zu- 
sammengebrachten Sammlung  anbot,  in  der  Lage,  einen  weiteren, 
recht  erheblichen  Beitrag  m  der  dortigen  Beptil-  und  Batrachier- 
fanna  zu  freben. 

Nach  HeiTn  Dr.  Schinz,  der  sich  in  erster  Linie  die 
Krfüi-schung  der  Pflanzenwelt  und  der  Kthnoprraphie  des  in  Rede 
stehenden  Gebietes  zur  Auf{?abe  gestellt  liat,  „ist  das  ganze 
(lebiet  des  Orange-Flusses  bis  zum  Cunene  und  vom  Atlantischen 
Ozean  bis  zum  Transvaal  (und  teilweise  dieses  mit)  in  pflanzen- 
geocH'aphiscIiPTn  Sinne  als  „Kala'/ari-fiebiet"  autzufassen,  wobei 
aber  zu  hea(  Ilten  ist.  dass.  wie  wii-  den  südlichen  Teil  von  Gross- 
Namaland  als  Übergaugsgebiet  zur  Cap Vegetation  bezeichnen 


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—   136  — 


müssen,  so  auch  Ovamboland  allmälilicli  in  das  Sudaiigebiet  (im 
Süme  Grieshaclisi  übergeht.  In  iaunistischer  Beziehung  scheint 
mir  die  kolossale  Übereinätimmang  mit  den  capläudischen  P'onuen 
prägnanter  zu  sein,  was  sich  wohl  teilweise  diuch  das  den 
Tieren  zukommende  Lokomotionsvermögen  erklären  lässt. 

„Von  der  Westküste  steigt  das  Lan<l  terrassenf^jrmig  bis 
zum  (iürtel  der  Kalaxari  auf  eine  Höhe  von  etwa  180C)iii  an. 
Die  Küst€nregion  ist  sandig  und  unterscheidet  sich  absolut  nicht 
von  der  Westküste  der  Capkolonie.  Mraiiit  wechselt  mitGneiss  : 
im  Innern  trert'en  wir  zwei  Sandsteinplateaux,  oftmals  von  Kalk 
überlagert,  deren  Srhirhten  eine  Neigung  nach  Osten  verraten. 
In  Damaralnnd  ist  (iranit  vorhf^rrschend  und  Sandstein  auf  den 
nördlichen  Teil  des  Landes  beschränkt.  OvanilMjland  ist  v'iue 
kolossal  prosse.  sandiire  Hofh^bpiK»  von  ermüdend  gleichniä.ssij;eni 
i  haraklei'.  zeichnet  sich  aber  vor  den  südlicheren  (-Jebieten  dnn-h 
eine  regelmässig»'  Regenzeit  voitoilhatt  aus,  was  naturlich  ein 
reicheres  Tierlebtu  bedingt,  ohne  dass  jedoch  die  Typen  van 
denen  i  iross-Namalands  wesentlich  verschieden  wären." 

l)ie  ()rte.  an  welchen  gesannnelt  wurde,  sind  .sämtlid"  in 
Stielers  Handatlas  anf  den  Kartenldiittei  ii  72  und  71  verzeielinet. 
Ks  sind  di^s  d^r  Kuss  des  Tatelbeiüs  bei  ('ajistadt  (Januar 
Angra  renut-ua.  '  Aus  und  die  Missiijusstation  Keetmanshoop 
in  (Tross-Namaland  0^H4 — 85).  der  westliche  granitisehe  Teil 
Von  (Tioss-Namaland  ausserhalb  der  Region  der  feuchten  See- 
winde, Damaralatid.  Upingtonia  in  Nord-Damaraland.  '  Xoi  Xas 
bei  Clian/e  in  der  Kalayari  und  der  Ngami-8ee,  endUcb  die 
AUäbiunsstation  Ondonga  in  < 'vanilioland. 

Im  iranzen  (lebiete  findet  man  nach  Herrn  Ur.  Schinz 
in  stagnierendem  ^^'assel  noch  eine  handgrosse  Sttsswasser- 
Schildkröte  mit  auffalltiid  plattem,  schmutziggrüuem  Panzer, 
s«iwie  eine  weiterei — 1'//  lange,  hochgtiWölbte  Landschildkröte 
von  crauliciier  Farbe.  Beide  Arten  sind  ihm  leidei  auf  der  Reise 
aliliantlen  gekommen.  In  der  Kalaxari  wurde  auch  die  Putfotter 
\  Vi  lind  iiilrhnis  Merr.)  häufig  angetrolieii ,  die  eine  beliebte 
Speise  der  Buschnuiuner  sei:  die.se.  sowie  noch  zwei  weitere 
Schlangen  sind  ebenl'alls  auf  dem  Rückwege  nach  Capstadt 
verloren  gegangen. 

Herr  Dr,  Hans  Schinz  liatte  die  grosse  (jüte.  für  das 
äenckenbergische  Museum    nicht   nur   Dubletten  sämtlicher 


ly  u^Lu  cy  Google 


—   137  — 


gesammelter  Arten  znr  Verfllgiiiig  su  AteUen,  sondern  uns  auch 
eine  Reihe  kostbarer  Unika  znm  Geschenke  su  machen,  was  bei 
jeder  einzelnen  seltneren  Spezies  unten  verzeichnet  werden  soll. 
Ich  versftume  nicht,  im  Auftrage  der  Gesellschaft  Herrn 
Dr.  Schinz  auch  hier  meinen  und  der  Gesellschaft  wärmsten 
Dank  für  diese  wertvolle  Zuwendung  auszusprechen. 

Eingeftlgt  habe  ich  endlich  der  folgenden  Liste  die  Namen 
einer  kleine  Sammlung,  welche  Herr  Bachmann  beilfalmes- 
buiy,  nördlich  von  Capstadt,  und  bei  Clarkebmy  in  der  Cap- 
provinz  gesammelt  hatte,  und  die  mir  anfangs  dieses  Jahres 
von  Heim  Dr  Aug.  Müller  in  Berlin  zur  Bestimmung  über- 
geben wurde.  Da  über  die  speziellere  Verbreitung  der  Reptilien 
und  Batraebier  im  Caplande  noch  so  gut  vne  nichts  bekannt 
ist,  dürfen  auch  diese  kurzen  Angaben  wohl  einen  gewissen 
'  zoogeographischen  Wert  beanspruchen. 

Schildkröten. 
Testudinidae. 

1.  Ckentim  anguUUa  (ädiweigg.). 

Dumeril  &  Bibron,  Erp.  gin.  Turne  2,  ia%  p.  130  (Trsimhi;  Strauch, 
Clielouul  Stiiili<  II  1862  II.  49  und  Verbnitong  der  Sduldkrttfeeii  Uber  den 
Erdball.  lH6ö  p.  36. 

Ein  Exemplar  von  Malmcshur  v.  Capprovinz  (Bachmanu). 
Aus  (t  ross-Namaland  liegen  '2  Pm/e)  vor  ( Bnchntäscbchen 
derHotteiituttineii  i.  erhalten  im  Januar  1885  in  Bethanien  (Schinz). 

Der  j?rü»sere  Panzer  aus  (ii(».<<.^-Namaland  von  beilänfipr 
13U  nun  Liiiig«'  stammt  von  einem  lialbv^iichsigen  Tiere  und  ist 
in  Pbolidnse  und  Fiirlmi)^  {xanz  mit  der  BesdireibuiiL:  Dumeril 
&  Bibruii:-  iiliereiiistimmeud  DasCaudale  ist  schwarz  mit  einer 
scharfen  gelben  V-n>rmi{reii  /t  ii  linuiijr ;  alle  Areolen  des  Riu  ken- 
8cliildes  sind  gianuiierl.  hellgelb  gefärbt  und  tragen,  mit  Aus- 
nahme dei'  vordersten  und  der  drei  hinteren,  einen  braunen, 
wie  eingebrannten  Mitteltleck.  Das  Stenmm  ist  gelb;  die  vier 
letzten  Platleiipaare  zeigen  ein  grosses,  in  die  Länge  gezogenes, 
schwarzbraunes  Rechteck,  das  nach  aussen  hin  scharf  begrenzt 
ers(  beint.  nach  innen  gegen  die  Nähte  hin  aber  braune  »Strahlen 
aussendet. 

Das  kleinere  Stück  aus  Gross- Namaland  von  beiläufig 
7ü  mm  i'auzerlänge  zeichuet  sich  durch  ein  sehr  kleines  Nuchale 


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—   138  — 


aus,  (las  von  den  benachbarten  Platten  ganz  überwallt  erscheint, 
auf  der  Unterseite  des  RUckenpanzers  aber  doch  deutlich  zu 
sehen  ist  Die  Färbnujr  ist  ganz  die  des  grösseren  Kxemplars; 
das  schwarze  Rechteck  des  Stemnms  aber  hat  nach  innen  keine 

Strahlen. 

Das  Verbreitunp:sgebiet  dieser  Art  erstreckt  sich  nach 
Stranch  übei-  das  Capland,  Natal  und  Madagaskar«  nach  A.  Smith 
Qber  gansj  SUd-AMka. 

2.  Tcsfutio  setHtsctrata  Smith. 

A.  Smith,  Illu8tr.  Sonth-Afr.  Zoology,  Ijondon  1849,  Taf.  6;  BMiMger, 

Pruc.  Zdul.  8oc.  LuiidoD,  1886  p.  542. 

Ein  erwachsener  Panzpr  von  Ondonga  im  Ovamboland 
(Schinz),  ganz  ttbereinstimmend  mit  A.  Smith's  schöner  Abbildung. 

Timriss  des  Panzers  nahezu  rechteckig.  Alle  Areolen 
etwas  gewölbt;  letztes  Vertebrale  stark  gewölbt  und  deutlich 
vortretend.  Die  seitlichen  Marginalen  bilden  keinen  Winkel 
mit  den  Costalen;  je  drei  der  vorderen  und  drei  der  hinteren 
Marginalen  verursachen  einen  scharf  5r<'zälmtpn  Rand;  vorletztes 
Marginale  ausgebreitet,  letztos  mit  aufwärts  gebogener  Spitze. 
Xuclmle  (IrpieckiV,  andertlKiIl)iiirtl  so  lanp^  als  an  der  Basis 
breit.  Suliir  zwi.schen  «iiilaren  p:eii;ni  sn  lang  als  Siuur 
zwischen  den  Analen:  Suiiir  /wibclien  den  Ihniieralen  tunfmal 
länger  als  Pectoial-  und  anderthall)mal  läniitT  als  Kcnuiralsutur. 

(iranlich  isabellfarb«'ii  oben  mit  jrelbweissen  und  dunkel- 
braunen, voll)  lielleii  <Vntnmi  aiisfrebendeu  Strahler):  die  dnnVb'n 
Strahlen  etwas  breitf^r  als  die  heilen.  Erstes  Vertebrale  mit  8, 
zweites  bis  viertes  mit  10.  fünftes  mit  ^<  helleren  Strahlen : 
erstes  Cuslale  mit  8.  zweites  mit  10—11,  drittes  mit  11,  viertes 
mit  8  Strahlen:  Marginalen  mit  je  2,  Caudale  mit  ^  helleren 
Strahlen.  —  Bnistst-hild  frt^lblicb  mit  l>reiteii  -rlurten,  braunen, 
fächerförmig  nach  den  hinterrn  Spiizen  il»  r  <  in  /i'lnen  Schilder 
ausstrahlenden  Radien,  H  odri-  7  auf  den  HiniicrMleii .  etwa 
5  bis  fi  auf  den  Pe'-f ncMleii.  13  bis  In  auf  ib'u  At)domiualeu, 
H  bis  r>  auf  den  Kenioialeii  und  2  auf  den  Analeu. 

I.angt'  des  Hüi  kenpaiizeis  in  der  Mittellinie     .    .  104  mm 

(^rösste  Breite  in  der  Rückeninitti'  70,5  , 

(Trösste  Höhe  in  der  Mitte  des  zweiten  Vertebrale  52  , 
Länge  des  Nuchale  9  , 


v^oogie 


—   139  — 


Untere  Breite  fies  Nacbale  6,5  mm 

Lange  den  Brustpanzers  in  der  Mittellinie    .   .   .   83,5  , 
(inlamalit  .   .   .    11.5  mm,  Abdominalnalit    .    .   '21, b 
Humeraluaht  .   .   20,5   ,    Femoralnaht   .   ,   .   11,5  „ 
Pecturalnalit  .   .     4,5   ^    Analnaht    ....     8  „ 
War  meines  Wissens  bisher  nnr  als  häufig  aus  der  Gegend 
zwischen  Lattakn  nnd  dem  Wendekreis  des  Steinbocks  augege- 
ben (Smith).   Lattakn  lie^t  genau  nördlich  von  (triqoalandWeat. 
Liegt  jetzt  im  Seuckeuberg'schen  Museiun. 

3.  Tcsfmlo  Verreauri  Smith. 

A.  Smith,  1.  c.  Taf.  8  ,1 ;  Bouienger,  l.  c  p.  .541. 

Von  dieser  prachtvollen  Art  lie^zt  aus  Gross-Na  mal  a  ml 
ein  ganz  jiiiifr»*r  J'anzer  vor  (Buchutäschchen  der  Hottentottiaeu), 
erhalten  im  Januar  18B5  in  Bethanien  (Sehinz). 

Fmriss  des  Panzers  quadratisch  trerundet .  wenig  läitpjer 
als  lireit.  Die  Sutur  zwisdim  den  mittleren  iMarginalen  und 
den  (  o.^talen  tief  eingeschnitten :  der  Winkel  zwischen  beiden 
aber  nocli  nicht  stark  ausjresprochen.  Nucliale  fast  doppelt  so 
breit  \We  lang.    Beides  ofieubar  Jugendcharaktere. 

Rnekenpanzer  schwarzln  aun :  Poi-salen  und  Costalen  nach 
vorn,  wie  in  Sniith'.s  Al>bildini}^,  mit  je  einer  verwaschenen 
kastanienbraunen  Längszone  nn<l  mit  schnialen  Gliben,  von  den 
gelben  Arnolen  ausstrahlenden  Uadien.  Erstes  Dorsale  mit  5. 
zweites  und  drittes  mit  4.  \iertes  mit  B.  fiintt^^s  mit  4  hellen 
Strahlen;  erstes  und  viertes  ''nstale  mit  4.  zweiles  und  drittes 
mit  4  bis  5  Strahlen.  Zweites  und  drittes  Dorsale  mit  zwei 
grossen  srliwarzbrannen .  links  und  rechts  auf  der  Areole 
stehenden  Kundtlecken :  zweites  und  drittes  Costale  und  viertes 
Dorsale  mit  je  einem  solchen  Fleck .  der  auf  jenen  «repren  den 
Oberrand  der  Art^de.  bei  diesem  gegen  den  Unterrand  der 
Areole  gerückt  erscheint.  Marginalen  nnd  Candale  meist  mit 
nur  einer  breiten  gelben,  scliiet'en  Striclnnakel.  —  Brnstsdiild 
hellgelb,  in  der  Mitt^  von  den  Pectorahn  an  eine  gros.se.  aus 
zwei  tietbrannen  DoppelHecken  entstandt^nf  Längsmakel,  Die 
vorderen  seitlichen  Marginalen  unterseits  mit  einem  braunen  Fleck. 
Länge  des  Rttckeiipaiizers  in  der  Mittellinie     .    .    56  mm 

(4rösste  Breite  in  der  Rückenmitte  4*i.5  „ 

Grösste  Höhe  iu  der  Mitte  des  diitteu  Vertebrale     27,5  , 


—   140  — 


Lauge  des  Nudiale    .  . 
Untere  Breite  des  Nucbale 
Pectoraluabt  


Die  Art  wird  bis  jetzt  nur  von  den  (Quellen  des  Oran<::e- 
Flusses  angegeben,  und  ist  anscheinend  das  vorliegende,  im 
Besitz  des  Herrn  Dr.  II.  Stliinz  verbliebene  Stürk  ans  «Iross- 
XamalHnd  das  zweite  überhaupt  bekaunte  Exemplar  dieser 
selteuen  Spezies. 


Thunbani,  Kongt.  Vtttsuk,  Acad.  nya  Haudl.  Vol.  K  p.  IHO  .  Dumeill 

Sc  Bibron,  £n)-  c^n.  Tuine  2  p.  146  TiU  14,  Fig.  1,  la;  Stmckf  Verbveitun|r 

der  Schildkröten  über  den  Erdball  1H66  p.  Ho. 

Ein  Stück  von  Malmesbury,  C;ipi)ri)vinz  (Baclimann). 
Ist  nach  Strauch  über  ganz  SÜd-Alrika,  Madagaskar  und 
Mauritius  verbreitet 


Schöpff,  Hist.  Test.  p.  12.  Taf.  3.  Y\g  1  iT.sf,„h):  Dumeril  Bibron, 
1.  c.  p.  :*KJ,  Taf.  19,  Fig.  2  (feutonyx  Vapemist}:  Strauoll,  1.  c.  j).  III; 
Boulenger.  Bull.  Soc.  Zool.  France  1880.  Seance  d.  13.  juillet.  p.  14«. 

Kiii  K.xtMiiiilar  Vdii  M  almesbury.  (  aijprovinz  (  BacUniaiiii). 

Wohin  in  ganz  Afrika,  nördlich  bis  /.um  Sciu^gal,  Abessyiiieii 
»nid  SennAr  vordringend,  und  aut  .Madagaskar.  Ist  übrigens  die 
einzige  Schildkröte,  die  ich  bis  jetzt  von  Madagaskar,  und  zwar 
speziell  aus  Südost-Betsileo,  erhalten  konnte. 


Petsrs,  Hon.  Ber.  Berlin.  Akad  1870  p  III,  Fig.  1;  Btllnnr,  Cat. 
Lut.  Brit.  Mus.,  ed.  2,  Vul.  1,  p.  11,  Taf.  2,  Fig.  5. 

Ein  schönes  Exemplar  dieser  wenig  bekannten  Art  von 
Malmesbury,  Capprovinz  (Baclimann). 

Scheint  ausserhalb  der  Grenzen  des  Caplandes  noeit  nicht 
gefunden  worden  zu  sein:  die  Stücke  des  British  Museums 
stammen  z.  T.  ans  der  Karroo. 

7.  Paehifdarfyhis  Bibronl  (Smith). 

Boettger,  Ber.  Seuckenbg.  Cies.  1886  p.  15;  Peters,  Eeise  nach  Mocam- 
bique, Amphib.  1888  p.  26. 


4.  TesHbdo  (Homoims)  ctreoktia  Thunb. 


Cholydidae. 

5.  Pelomedum  gaieata  (Bchöptf). 


Eideohsen« 
GeckonidM. 

6.  Ckmtdrodaehflus  angulifer  Pts. 


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—   141  — 


Drei  hall)wii(  hsi^re  Stücke  von  |  Aus,  Gross -Namaland, 
gesammelt  1884—85  (Schinzi. 

Ubpreiii^tiuimeiid  mit  Buuleiigers  Beschreibung,  alx^r  bei 
einem  der  StiK  ke  etwas  mehr  Supralabialen  als  prewt'thnlich 
il(>-  lOi  und  duiin  auch  die  Kielun?  beider  Formen  V(m  l^ücken- 
?:chni»pen  nirlit  so  srharf  ans<respr(Klien  wie  oroAviihiilicli  (Crosse 
«reki^dte  Till n  1  kel  altweeliselnd  mit  kleineren  KiickeiiM  Iiüi  ^cIhmi  : 
diese  1  iiUeikel  auf  dem  Rücken  nicht  conisch.  Finger  uuWu  mit 
etwa  10  (luereii  Lamellen. 

FRrbunjr  normal,  weissgrau  mit  o  schwarzen  (.^uerbinden 
über  den  Rücken.  10  über  den  S(  hwanz. 

Diese  von  Hengiiella  d^arboza.  Peters.  Boulenger)  und  von 
Tett«  (Pts.,  Blgr.)  und  Hnror  i  Pts.  )  in  Mostiambique  abwärts  bis 
zum  Tap  (Smith.  Blgr  ^  bekannte  Eidechse  ist  in  der  Tiitteratur 
ausserdem  verzeirlmet  aus  dem  Oran^estaat  (Blgr.).  von  Angra 
Pe«juena  (F.  Müller)  uml  |  Ans  (Schinz i  in  (iross-Namaland  um! 
von  Otjimbingue  und  Neu-Barnieu  in  Hereroland  (Pts.). 

8.  Bnekiftlaetiflta  oeellatus  (Cov.). 

Covtor,  B^e  Ämm.  Tome  2  p.  46  fOedm);  Mutoigar,  L  c.  p.  805. 

Ein  Stttck  von  MalmeKbur}',  l'approvinz  (Bachmann). 

Die  Art  lebt  nach  Bonlenger  von  Benguella  abwärts  bis 
Tsam  Cap  und  auf  der  Insel  Ascension.  In  Mossambiqne  wird  sie 
nach  Peters  durch  den  nahe  verwandten  P.  pnnrfnUtK  Pts.  ersetzt. 

Agamidae. 

9.  Agama  Mspidn  (L.). 

Umkt  HiiB.  Ad.  Fwl.  p.  44  xaA  RvMt  nftt  ed.  10»  Toi.  1  p.  S05  (J/terrtn): 
BwlesiBr,  1.  e.  p.  849. 

Ein  Stüde  von  Malmesbury,  Oapprovinz  (Bachmann), 
ein  halbwüchsiges  !^  von  ca.  120  mm  Totallänge  von  [Aus, 
Gross-Namaland,  gesammelt  1884—85  (Schinz)  und  5  Exemplare, 
darunter  ein  d*  von  210  mm  und  2$$  von  180— 185  mm  Total- 
l&nge  aus  Damaraland  (Schinz). 

Occipitale  vergriissert:  Dorsalschuppen  sehr  ungleich,  die 
Stachelschuppen  des  Bückens  in  undeutliche  Längsreihen  an- 
geordnet; fünfte  Zehe  nicht  über  die  erste  Zehe  hinausragend; 
Ohrdilhuug  viel  kleiner  als  die  AugenOifhung;  Ventralschuppen 
gekielt. 


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—    142  — 


Abweichend  von  Boulenge rs  Beschieibung  8ind  bei  dem 
Stück  von  1  Aus  nur  die  Kopfschilder,  die  grossenteils  ungekielt 
erscheinen  und  die  diitte  Zehe,  die  deutlich  langer  ist  als  die 
vierte.  —  Gran,  mit  je  zwei  dunkleren,  symmetrischen  Fledcen 
in  der  NaelLengegeud.  Sdiwans  mit  einer  Doppelreihe  von  ca.  9 
dtmkelgranen  Flecken.  Kopfonterseite  ziegelrot  gefleckt 

Die  iStncke  ans  Damaraland  haben  deutlicher  gekielte  Kopf- 
Schilder  als  das  ebengenannte ,  und  die  vierte  Zehe  derselben 
ist  deulich  etwas  länger  als  die  dritte.  Das  vorlieg«nde  ^  hat 
zwei  parallele  Reihen  von  9  und  11  Fraeanalporen,  die  $^  ein- 
mal znsammen  10,  in  der  Mitte  dnreh  eine  porenlose  Schuppe 
getrennte  Poren,  zweimal  zusammen  8,  in  der  Mitte  darch  zwei 
Schnppen  getrennte  Praeanalporen.  —  Das  ist  oben  nniform 
grangiW,  die  Kopfnnterseite  tintenblaa.  Die  ^  sind  überaus 
ansprechend  auf  grangelbem  Grunde  vielfach  symmetrisch  grau- 
grün, kupferrot,  schwarzbraun  und  schwarz,  bakl  heller,  bald 
dunkler,  gezeichnet,  die  rotbraunen,  schwarzumzogenen  Flecke 
auf  dem  Kopfe,  auf  den  Gliedmassen  und  auf  dem  Schwänze 
deutlicher  als  auf  dem  Bücken.  Die  jungen  Stücke  endlich  tragen 
weitmaschige,  graue  Netzzeichnung  auf  der  ganzen  Unterseite. 

Die  Art  scheint  bis  jetzt  auffaltender  Weise  nur  aus  der 
Gapcolonie  selbst  (Boulenger)  angegeben  worden  zu  sein,  ob- 
gleich A.  Smith  den  grOssten  Teil  Süd-Afrikas  als  ihr  Wohn- 
gebiet nennt. 

10.  Ägama  atra  Dautl. 

Boettger,  Ber.  Senckeubg.  Ges.,        p.  12. 

Ein  $  von  Malmesbnry«  Capprovinz  (liachnmnn  ).  7  Exem- 
plare von  I  Aus,  Gross-Namaland,  gesammelt  1884—85  (Schinz). 
9  erwachsene  (Td*,  ein  %  und  ein  Junges  ans  Damaraland 
(Scbinz). 

Ich  kann  nur  wiederholen,  was  ich  frhher  schon  ge.<;agt 
halle,  dass  nämlich,  namentlich  bei  jungen  Stücken  dieser  Art 
aus  Angra  Pequena  und  Xamaland,  sowohl  der  dritte  und  vierte 
Kinger.  al.^  auch  die  dritte  tnid  vierte  Zehe  unter  einander  in 
der  Länge  ni(  ht  wesentlicli  versclrieden  sind. 

Die  aus  Namaland  vorliegenden  Stucke  zeigen  die  tiir  die 
.\it  i  liarakteristische  ifekrunimte,  in  regelmä.'^sigen  Int«Mvallen 
mitgrüs.seren  Schüppclien  au.^estattete  Hautfalte  längs  jeder  Seite 


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des  BftckeBB  und  die  ftba'dieg  den  stark  zii«ynmeiigedrackten, 
oben  gezfthnten  Schwanz  und  eine  Reibe  von  10  oder  11  Praeanal- 
poren.  —  Da«  gelbliche,  bald  breitere,  bald  schmälere,  an  der 
Seite  nnregelmftssiK  begrenzte  Vei*tebralbaad  ist  häufig  hie  and 
da  dorch  rhombische  Flecke  etwas  verbreitert  :  di«'  Umgebung 
des  Auges,  der  Kaum  zwischen  den  beiden  <Tularl'altfn  und  die 
Schwanzbaais  sind  ziegelrot.  Die  sind  oft  sehr  reich  und 
ansprechend  mit  einer  Doppelreihe  grosser,  dunkelbrauner  Knnd- 
makeln,  tünf  auf  jeder  Rttckenseite,  and  mit  braunen  (^uerbinden 
über  den  Schwanz  gezeiclmet  Ihre  Kopfoberseite  zeigt  häutig 
prachtvoll  ultramarinblaue  Flecken.  DieKopfuntprseite  ist  beim  S 
tintenblau  mit  jederseits  4  schwarzen  Tiängsstreifen.  beim  $  weiss- 
gelb  mit  4 — 5  Paar  schwärzlichen  Wellenlinien  in  der  Längs- 
richtung. 

Die  Stücke  aus  Damaraland  sind  durchaus  charakteristisch 
mit  deutlichen  Unterschieden  in  der  Finger^  and  Zehenlänge. 
<f  mit  11— 14,  im  Mittel  von  9  Beobachtungen  \'6  Praeanal- 
poren.  —  Kopfschilder  blaiischwarz  mit  helleren  Rundem;  Körper 
graugelb,  Mittellinie,  Gliedmassen  und  Schwanz  lehmgelb.  Angen- 
kreis  mennigrot.  Unterseite  des  Kopfes  blauschwarz,  die  übrige 
Unterseite  lehmgelb,  die  Brust  schwärzlich  gewässert  oder  gran 
überflogen. 

Totallänge  des  grössten  ^  241  mm,  wovon  35  mm  auf  den 
Kopf,  181  auf  den  Schwanz  kommen. 

Nördlicher  als  Damaraland  gelegene  Kundoite  dieser  in 
Gross-Nnmaland  wie  in  der  Uapprovinz  häntigeii  Art  weiHS  ich 
nicht  anzugeben. 

Zonuridae. 

11.  Zommt»  eataithrwtm  (Boje). 

Boje,  N.  Act.  Acftd.  Leop.  -  Carol.  Bit.  14.  1828  I  p.  140  (fonh/fm} : 
Smitli,  IlliMtr.  S.  Afr.  Zooi..  Rept.  1849.  Tal  und  äU,  Fig.  9  ((oi-dylmi: 
B4Milenger.  I.  r.  Vol  ä.  I88ö  p  255 

Kin  Exeiiiphn-  von  M  a  1  ui es  bn  ry.  <'ap]»n>viiiz  ( Haclmiaini  i. 
In  der  Literaliir  angegeben  mir  von  dei-  We.stkiisle  der 
Uapcolonie  (^Houlenger)  bis  gegen  Namalaml  hin  (Smith). 

12.  Zonurifs  polyxanw  (Smith). 

SnMi,  V«ir-  17«t.  HiHt.  (8)  Toi.  8.  1838  p.  34  und  Itlnstr.  S.  Afr.  Zool.. 

I.  <  T  ♦  'S  Fi-  1  i  n  f  T  '  10,  Fijc  7  ^CmlylttM):  Htm,  M«n.  Bcr.  Berlhi. 
AkaU.  ibti-d  p.  18;  Boulenger,  1.  c.  p.  üö?. 


—    144  — 


Ein  St&ck  aas  Malmesbnry,  Capprovinz  (Bachmaon), 
eins  ans  Gross-Namaland,  zwei  aas  Damaraland  (Sehinz). 

Frontonasale  durch  die  breiten  Snpranasalin  vom  Bostrale 
abgetrennt';  Flanken  mit  Ähnlichen  Schappen  wie  der  Rflcken 
bekleidet;  Nasale  klein;  unteres  Aagenlid  mit  Fenster.  Schappen- 
qnerreihen  auf  dem  Blicken  43—44,  auf  dem  Bauche  32—34; 
Schnppenlängsreihen  oben  34—36,  unten  20 — 22.  Femoralporen 
14  bis  16,  im  mttel  15—16.  —  Alles  ttbrlge,  auch  die  Färbnng, 
normal. 

Das  aus  Gross-Namaland  vorliegende  Stftck  weicht  von 
den  übrigen  durch  4  Infraorbitalen  ab,  deren  drittes  an  die 
Lippe  tritt  und  zwischen  dem  fttnften  und  sechsten  Snpralabiale 
liegt,  sowie  dadurch,  dass  7  obere  und  8  untere  Labialen  vor- 
handen sind,  letztere  in  Kontakt  mit  einer  Reihe  von  6  grossen 
Schildern.  Auch  eins  von  den  Exemplaren  ans  Damaraland  zeigt, 
bei  normaler  Anzahl  der  Lippenschilder,  jederseits  ein«  Reihe 
von  6  grossen  Postmentalschildem. 

Angegeben  wird  die  Art  aus  dem  westlichen  Sfld-Aft'ika 
vom  Orange -Fluss  (Smith,  Boalenger)  nordwSrts  bis  Damara- 
land (Schinz)  und  Neu-Barmen  in  Hereroland  (Peters). 

Ampbitbaenidae. 

13.  Amphtsbaena  quadrifmmi  Pts. 

Mu%  1.  e.  1862  p.  25,  1879  p.  277,  Figr.  4  iiiifl  Bdoe  mrh  MoMHun- 

biquc,  Amphib.  1H82  ]>.  87 ;  Strauch,  Mt>l.  Biolog.  Acut.  fit.  P£ten)1)onrg  Toim  11. 
1881  p.  412;  BMiMier,  I.  <  .  p.  447. 

Ein  scliönes  Stück  aus  |  Noi  Xas  bei  Ghanze  in  der 
Nord-Kala/ari,  im  Sande  lebend  (Schinz). 

Nasalen  in  der  Sclinauzenmitte  Sutur  bildend ;  4  Praefron- 
talen  in  einer  (^uerreihe :  4  Praeanalporen.  Occipitalschilder  bei 
unserem  Stück  ziemlich  gross,  nach  Ivinten  etwas  unregelmässig 
gef^en  die  gleiclifalls  noch  grossen  Scliildchen  des  ersten  Körper- 
ringels  abgesetzt.  Links  3,  rechts  4  grosse  Temporalschilder, 
deren  vorderes  unteres  sich  zwischen  das  dritte  und  vierte 
Supralabiale  einschiebt.  Praefrontalen  vom  und  hinten  fast 
gleiclibreit,  mit  parallelen  Seitenrfindem,  Siibmentale  verlängert, 
tlinfseitig.  Körperringel  213,  Schwanzringei  45;  Ringel  in  der 
Körpermitte  oben  mit  18,  unten  mit  14  Segmenten,  hier  die 
beiden  mitteisten  wesentlich  breiter  als  die  übrigen. 


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Dunkel  branngiHu,  nach  hinten  dunkler,  fastschwarzbruun: 
Unterseite  gelblich,  Schwanzunterseite  dunkel  braunen. 

Findet  sich  bei  Nen- Barmen  im  Hereruland  (Peters),  in 
DamaraUnd  (Strauch)  und  bei  Ghanze  in  der  Kala^ari  (Schinz). 

Das  StQck  ist  von  dem  gütigen  Finder  dem  Senckenberg- 
Rchen  Museum  zum  Geschenk  gemacht  worden. 

LaeertidM. 

14.  Scapteim  deprestM  (Merr.). 

BwWinr,  Ber.  Senckenb«;.  Qe».  ism,  i>.  12;  Bcslwiger,  1.  t.  Toi.  a. 
1887,  p.  110. 

21  Exemplare  vom  Wege  zwischen  Angra  Pequena, 
I  Aus  und  Keetmanshoo(>  (Schinz),  IB  alte  Stücke  von 
[  Aus  in  Gross-Namaland,  gesammelt  1884-— 85  (Schinz). 

Infraoculare  auf  dem  fftnften,  sechsten  und  siebenten, 
seltener  auf  dem  vierten,  fünften  und  sechsten  Supralabiale 
aufrnhend :  Frontonasale  mit  dem  Eostrale  in  Kontakt.  Zweimal 
fand  ich  ein  accessoriscfaes  unpaares  Schüppchen  zwischen  den 
Praefrontalen.  Die  Zahl  der  Femoralporen  schwankt  bei  den 
21  erstgenannten  Stücken  zwischen  15  und  19  und  beträgt  im 
Mittel  17—17. 

Oben  gelbrot,  sandgelb  bis  grangrün,  im  mittleren  Alter 
ausser  dem  kurzen  medianen  Nackenstreif  mit  vier  bi'eiten, 
mtbraunen,  durcli  schwarze  Flecken  quergestreiften  und  reti- 
culierten  Lftngsbinden;  im  Alter  oft  nur  jederseits  der  ftnsserste, 
rotbraune,  schwarz  reticulierte  Seitenstreif  vom  Ohr  bis  zur 
Insertion  der  Hintergliedmassen  deutlich.  Schwanz  weissgrau, 
jederseits  mit  einem  scharf  abgesetzten,  schwarzen  Lftngsstreifen. 

Bei  den  13  alten  Stücken  von  |  Aus  liegt  das  Infraoculare 
siebenmal  auf  dem  fünften,  sechsten  und  siebenten,  fünfmal 
auf  dem  sechsten,  siebenten  und  achten,  einmal  auf  dem  vierten, 
fünften  und  sechsten  Supralabiale.  Die  Zahl  der  Femoralporen 
schwankt  bei  den  18  vorliegenden  Stücken  zwischen  15  und  20 
und  betrügt  im  Mittel  17^18. 

Etwas  auffällig  in  Form  und  Färbung  ist  ein  einzeln  von 
I  Ans  vorliegen dts  Stik-k.  Bei  ihm  ist  die  Schnauze  feiner  zu- 
gespitzt, dieSnpralnbialen  sind  fast  iialb  so  niedrig,  die  Färbung 
ist  grüngrau,  auf  dem  Rücken  über  und  über  mit  schwarzer 
Mascheuzeichnung,  der  »Schwanz  mit  zahlreichen  hellen  und 

10 


—    146  — 


duoklen  Qaerbinden,  jeder  Wirtel  abwechselnd  hell,  der  nächste 
dunkel. 

Weitere  genaue  Fundorte  dieser  Art  ausser  den  oben 
genannten  sind  in  der  Litteratur  nicht  zu  finden :  namejitlich  ist 
es  noch  nicht  ausgemacht,  wie  weit  sudlich  die  Art  ins  Oap- 
land  reicht. 

1'»    Krt'iiiids  jHihhclhi  (iray. 

Gray.  «  at.  Li/.  iliii  MiH.  lH4r»iK42;  Smith.  Illusfr.  S.  Air.  Z0..I..  Kipt 
184;>,  Tal.  47,  Fi-.  1,  Tal'.  4K,  Fi-.  14  ((innttfi/nai.  Tal.  47.  Fiyf.  2.  Tut.  4H. 
Fig.  12  (putrhmK  Taf.  47,  Fig.  H,  Ta/.  48,  V't«.  15  fformmaf:  BMlengtr, 
1.  c.  p.  »3. 

7  Exemplare  aus  der  Gregend  von  Angra  Peqnena. 
I  Aus  und  Keetman.shaop,  4  von  |  Aus  in  (vross-Nama- 
land,  H  ans  Damaraland  (Schinz). 

Die  7  erstgenannten  Stücke  stimmen  in  der  Pholidose  ganz 
mit  Bonlenge rs  Beschreibnng  von  E.  pnJeheUa  Gray  fiberein, 
in  der  Färbung  und  Zeichnung  aber  sind  sie  viel  ähnlicher  der 
Abbildung  von  Smiths  loidaia  1.  c.  Taf.  44,  Fig.  1. 

Bei  allen  vorliegenden  Stücken  stehen  die  Ventralen  in 

12  Lftngsreihen,  und  die  Distanz  zwischen  Loreale  und  erstem 
Snpraoculare  ist  stets  länger  als  die  Länge  des  letzteren  Schildes. 
Das  Augenfenster  besteht  aus  zwei  Schuppen.  Die  Schuppen 
Hilf  «1er  Oberseite  der  Tibia  sind  scharf  gekielt,  viel  grösser  als 
die  RiK'keusi  liuppen:  diese  nur  gegen  die  Schwanzbasis  hin 
schwach  o;ekielt. 

Auf  <lem  K<»ptt'  nur  ausnahmsweise  mediane,  acce.s.surische 
St  hihlcheu :  4  odtr  ö,  selten  nur  3  Kümerschiippclien  auf  der 
Linie  zwischen  Loreale  und  vorderem  Supranculare.  vordere 
Supralabialen  4bis6,  im  Mittel  von  14  Beubachtnngen  5— 6;  nur 
die  beiden  vordersten  Kinnsciiilderpaare  in  Kontakt  fin  zwei 
Fiillen  nur  das  erste  Paar):  Collarschuppen  11  bis  1.'),  im  Mittel 

13  \'.\:  t'twa  6(»  bis  (>.')  Sdiiippclien  quer  über  die  Riickenniitte. 
inci,  der  Ventralen:  Femoral|>oren  10  bis  14.  im  Mittel  12—12. 

hie  7  Krstfreiiainiteii  haben  «rrauen  Kopf  und  Hals;  Ri'irken 
und  Schwanzltasis  sind  hell  kupferrot  mit  4  schwarzen  Liings- 
stn  ifen,  die  aber  erst  an  «len  I*arietalschihlern  und  am  Ohr 
ansptzm.  und  deren  ausserster  4  bis  Ii  {rros.se  blaue  Ocellen  ein- 
schlicsst :  «'in  kurzo  medianes  schwarzes  Xackenst reifchen,  das 
audi  iu  ibi:^  10)  Kund  punkte  aufgelöst,  sein  kann.  Hinterkopf, 


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-   147  — 


Scbläl'en,  Schenkel  und  Scliwanzbasis  mit  einzelnen  grossen 
scliwarzen  Rnndfiecken.  Unterseite  gelbweiss,  Scliwanzunterseite 
und  Hinterseite  derltHedmassen,  namentlii  Ii  Ix  i  jüngeren  Stiicken, 
/.'w^eh  ot.  Junge  Stücke  haben  an  der  Seite  uul'  mehr  graulichem 
eirunde  ausser  den  vier  immer  vorhandenen  schwarzen  Rücken- 
slreiten  noch  je  eine  rotbraune  weitere  Seitenlinie,  die  an  der 
Kachenconiniissur  beginnt  und  dem  seitlichen  Ocellenstreif  parallel 
liiut't.  Helle  Tropfentleck eu  auf  den  Hintergliedmassen,  die  die 
Jugendfurm  auszeichnen,  können  sich  izelegentlich  noch  bis  ins 
Alter,  wenn  auch  weniger  deutlich,  erhalten.  Ebenso  zpig:en  sich 
auch  auf  dem  Hinterriieken.  die  Anssenseite  der  lieideu  mittelsten 
Längsstreifen  llankierend,  gelegentlich  iiocli  H  bis  5  in  eiueLängs- 
reihp  geordnete  gelbliche  udf^r  weissliche  KinvUlecke,  die  aber 
bei  dem  ^.niz  anstft  wachseneu  Tier  sich  höckistens  noch  auf  der 
Schwaii/.liiisis  pikfinuMi  lassen. 

Von  den  vier  von  |  Aus  vorlieerendeii  .Stücken  zeigt  eins 
ein  accessorisches  ScliiMchen  zwischeu  den  Praetiontaleii .  ein 
anderes  eine  linksseiti<2:i'  Trennung  des  Supraoculardiscus  in  drei 
Platten,  wie  das  in  Smiths  Fig.  11  auf  Taf.  48  bei  K.  midtüa 
zu  beobachten  ist.  —  Zwei  von  diesen  Exemplaren  zeigen  ganz 
die  oben  bereits  beschriebene  Färbung  und  Zeichnung  mit 
s(  hwar/eii  Längsstreifen ;  ilir  schwarze,  unten  rot  eingefasste 
Seilenliiude  trägt  bis  zu  acht  blaue  Augentlecke.  Die  beiden 
anderen  Stücke  besitzen  eine  wesentlich  andere  1^'iiibHng.  Das 
eine  ist  oberseits  einfarbig  schiefergrau,  auf  dem  Kopfe  gelblich- 
grau mit  ganz  dicht<?r.  dunklei-  grauer  Spritzung ;  auf  dem  Hinter- 
rücken zeigen  sich  schwache  Andeutungen  von  drei  gelblichen 
Lftngslinieu.  Das  andere  ist  oberseits  uniform  hell  kupferrot 
mit  zwei  kaum  nnterscheidbaren,  dunkleren  Rllckenstreifen  und 
je  einem  lebhaft  blauen  Augenfleek  Aber  der  ÄnninsertioB. 

Die  drei  Elxemplare  aus  Damaraland  weichen  in  der  Fftrbung 
in  nichts  von  den  südlicher  gesammelten  streifigen  Formen  ab; 
der  Seitenstreif  zeigt  hier  6  oder  7  blaue  Augenflecke. 

Die  Art  seheint  nach  aUedem,  je  nach  der  Örtlichkeit,  sehr 
bedeutenden  Schwankungen  in  Färbung  wie  in  Zeichnung  unter- 
woifen  zu  sein,  die  so  anffäUig  sein  können,  dass  erst  eingehendes 
Studium  der  Pholidose  zu  einem  sicheren  Urtheil  verhilft.  Mehr 
noch  als  die  nns  vorliegenden  zwei  oder  drei  Farbenspielarten 
beweisen  das  die  oben  zitierten  Smithschen  Abbildungen. 

10* 


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8mith  nnint  als  Fiuidoit  derselben  die  nördlirtipii  und 
westliclien  Teile  des  C'aplandes  bis  zum  Wendekreis  des  Stein- 
bocks und  speziell  die  Umgebung  des  ()rang:e-Flusses.  Boulenger 
fügt  dazu  die  Karroo.  Oross-Namaland  und  die  Westküste  von 
8üd-Afrika. 

GeirhosauridM. 

16.  Öerrkosniirus  (inrifm  n.  Sp. 
(Taf.  V,  T\\r.  8a-«l.) 

Cluir.  Dittert  a  O.  ffipico  (Smith)  seriebus  solum  8  scutorum 
ventraliuro,  taenia  dorso-laterali  disiinctiore  deficiente.  —  Caput 
modicum ;  (■or]>u8  rotundato-iiuadrangulare.  Scuta  (capitis  laevia : 
front^)nasale  latius  quam  longius,  rostrale  non  attingens;  et 
praefrontalia  et  parietalia  longam  sutnram  inter  se  formantia. 
'i'ympanale  magnnm,  late  semiovatum.  Temporalia  majora  8. 
Scuta  dorsalia  unicarinata,  lateralia  f  4  laevia,  in  seriebns  long^- 
tudiiialibus  2r>,  transversis  öO— 52,  ventralia  in  seriebus  longi- 
tudinalibus  8,  transversis  34  disposita.  Senes  extrema  vontralium 
latitudinecaet^risapiiualisneque  angustior.  Porilemorales  16 — 16. 
Clinda  \k  {i.  duplo  longior  quam  truucus  nna  cum  capite. 

Supra  olivaceus,  uigro  peiiitus  uiaculatus  et  punctatus. 
lateribus  tiunci  ('aHdae(iue  flavis  nigio  indistinrte  pluristriatis. 
subtus  tiavidus.  Membra  olivacea,  maculis  rotundis  nigris,  davo- 
«cellatis  maculata. 

Jjong.  capit.  2(>'/j.  tnmci  113*/,.  cauda*"  c  laesae)  210, 
niembr.  anter.  34.  poster.      rnm.  Lat.  capit.  '1\  mm. 

llah.  Ondonga  in  Ovamboland.  In  Anviw  Kxemplar.  dpiii 
leider  das  Schwänzende  fehlt»  von  Herrn  Dr.  Hau:*  Sc  hin/ 
gesammelt. 

Das  Tier  ist  narli  direkt»-!-  X't-rirleiclinnjr  in  < Grösse  und 
Kopfpliülidosc  ;ilmli{'li  dem  il.  /fif/roUnmtus  Hallow.  vom  unteren 
Congo.  untei  sclieidet  sich  von  ihm  aber  nnssci-  in  der  Färbung; 
leicht  durrl»  die  grosse  Ohrschuiiix- ,  die  last  halb  so  breit  ist 
als  liorh .  und  dadurch,  dass  dit  äiisserste  Reihe  der  Baueli- 
sfliildt-r  Lienaii  so  breit  nnd  nicliT  .schmäler  ist  als  die  übrigen 
Venl.ralserien.  Während  die  Cungo-Art  11  L'-rössere  Tempoial- 
srhilder  trägt,  zeigt  unsere  Art  deren  Iteidenseilj^  nur  8.  Di<* 
mittleren  Kückenschnppen  und  die  DorsolaterMlschuppen  sind 
bei  df'r  neuen  Art  einkielisr.  di^'  4  bis  .">  am  weitesten  nach  der 
Seite  gerückten  Keiheu  aber  zeigen  .sich  vollkomme»  glatt. 


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Bei  dem  vorlif^udeu  Stücke  sind  die  Nasalen  der  linken 
Seite  zu  einem  grossen  Schilde  versclimolzen,  and  auch  auf  der 
rechten  Seite  ist  die  Trennung  in  zwei  Nasalschuppen  nicht 
sehr  deutlich.  Möglicherweise  ist  also  das  Auftreten  „eines  ein- 
zigen Nasale"  ebenfalls  ein  Charakter  fOr  die  neue  Art. 

Färbung  olivenbraun ;  Kopf  mit  schwar/en  Punkten.  Alle 
Rttcken-  und  Schwanzschuppen  mit  grosserer  oder  kleinerer 
schwarzer  Makel  und  gelbem  Innenrand,  so  dass  zum  wenigsten 
auf  den  Körperseiten  und  am  Schwänze  zahlreiche «  ziemlich 
deutliche,  auf  eine  halbe  Schnppenreihe  beschränkte  schwarze 
Längsstreifen  entstehen.  Keiner  dieser  Längsstreifen  ist  aber 
stärker  markiert;  eine  helle,  dunkel  eingefasste  Dorsolateralbinde 
fehlt  also. 

Das  Originalexemplar  hat  der  Kntdecker  gütigst  unserer 
Sammlung  fiberlassen. 

17.  Tetradaefffbta  aeits  (L.). 

Unie,  Syst  Nat.  VaL  1  p.  303  (iMserta)-,  SvHh,  Iltiutr.  ä.  Afr.  Zoolofgr, 
lic'lit.  1849.  Tnf.  41.  Fig.  1,  Tftf.  42,  Fig.  1»-16  (Gerrbomuru») ;  BMlM||tr, 

l.  e.  Vol.  3.  1887.  p.  124. 

Ein  KxemplHi-  um  Fuss  des  Tafelbei^t»  bei  Cap Stadt, 
gesammelt  Januar  1887  (Sclimz). 

Durchaus  typisch  in  Form  und  Färbung. 

Hekannt  ist  die  Art  aus  der  ( 'apcolonie,  namentlich  aus 
den  ()stlichen  Theilen  derselben  (8mitb}  und  jetzt  speciell  auch 
von  Oapstadt  (8chinz). 

Scincidae. 

IB.  Mabtüa  trivittaia  (Cuv.,). 

Cuvier.  l^'irne  Aniiii.  2.  ed.  Tome  2  p.  62  (S'-iii'  i'sr.  Dumerit  &  Bibron, 
Eip^t.  g^0.  Tome  ö,  p.  HTl  iKitpreites  Memmij;  Boulenger.  I.  c.  p.  195. 

Drei  Exemplare  von  Malmesfour}*,  Capprovinz  (Bach- 
mann). 

Alle  drei  mit      Schuppenreihen  um  die  Bauclmiitte. 

Bekannt  aus  ganz  Süd-Afrika  (Smith)  und  spezifll  ans  der 
Umgebung  von  Malmesbury  (BachmaunV  Ceres  (F.  Müller)  und 
Port  Klizabeth  iBunlenpfpr)  im  Tapland  und  von  Siiiitlihrld 
(Bof'ttgeri  m  Transvaal  und  Damaralaiid  (Blgr.),  sowie  fraglich 
vuu  der  lusel  Aäcent^iou. 


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19.  yfafmin  airrnfn  (Vts.). 

Peters,  Mon.  B«r.  Berlin.  Akad.  1K44.  p.  M>  i  Tn>i>lihili i>ism(ii  uuil  l»ei>f 
nftüh  MoBMmbique,  Atnpbib.  1882.  p.  67  (Eiiprcjffw ;  Smith,  Ilhutr.  &  Afr. 
ZooL,  Rfipt.  1649,  Taf.  31,  Fig.  1  (ptmetatüaimut)  mi  Appendix  p,  11 
fSuudeeaUi);  BdUlNg«',  1.     p.  204. 

Je  du  Exemplar  von  |  Aui$  nnd  Ton  Damaraland, 
am  junges  Stttck  vom  Wege  zwischen  Angra  Pequena, 
[Aus  nnd  Keetmanslioop  in  Gross-Namaland,  gesammelt 
1884~ao  (Sdiinz). 

Das  Stück  von  (  Aus  stimmt  ganz  mit  Bunlengers  Be* 
schieibung  nnd  sehr  gut  mit  Smiths  Abbildung  Oberein,  nnd 
weicht  nur  darin  ab.  dass  die  Parietalen  hinter  dem  laugen 
Interparietiile  nicht  in  Kontakt  mit  einander  stehen.  Di»-  nlu're 
Seite  des  Infraocnlare  ist  mehr  als  doppelt  so  lang  als  die  an 
den  I^ippenrand  stossende  untere  Seite.  5  5  vordeie  Supra- 
labialen. Ohröttnunp:  mit  2— .'i  dreieckigen  Lohen.  Schuppen- 
l&ngsreilieii.  -  Olivenbraun  mit  schwarzen  Punkttleeken.  die  auf 
dem  Vorderrückj'ii  in  tlftnl*  undeutliche  iJiiifrsst reifen  angeordnet 
sind.  Kopf  mit  St  hwarzen  Punkttiecken.  Kiu  breites  uranpegelbes 
Dorsolateralhaiid  :  (l;ininter  eine  breite,  durch  das  Auge  gehende, 
schwärzliche  Längsbinde.  Kein  deutliclies  helles  Seit enbaud  weiter 
unten  auf  den  Flanken.  Uiiterseit.s  weiss  mit  feinen,  im  vorderen 
Teile  grauen,  im  hinteren  rotbraunen  Fleckchen.  Kopfujiterseite, 
uamentlicb  an  den  Kinnseiten,  nüt  schwai*zen  Punktflecken. 

Das  jüngere  Stück  zeigt  einige  Abweichungen  von  Bouleugers 
Beschreibung.  Das  Nasf'nli>rh  liegt  beiderseits  «leutlich  vor  der 
\'erticale  der  Sntur,  die  das  Rostrale  mit  dem  ersten  Supra- 
labiale bildet.  Das  einzelne  Frontoparietale  ist  nur  so  gross 
wie  das  Interparietale,  mifl  der  Oberrand  des  Infraocnlare  nur 
d(>1>]M  It  so  lang  als  der  L  iiterrand.  5—4  vordere  Suin  alabialen  (das 
dritte  rcrliteT'seits  nhcv  otteiibar  durch  Verschmelzung  von  zwei 
Supralal)ialschil(kni  rntstainleii  i :  2  2  Ohrlubcii ;  .')2  Sclui]tiM'ti- 
bingsreilicn,  —  Färbung  ähnlich  dem  Ydi  iueii.  ab(  i  da<  gelbe 
Dorsolateralband  nur  <ranz  leicht  MTisrcdfntt-i .  die  srliwarze 
Punktierung:  der  Kopfuuterseite  fehlt,  und  die  I  nterseite  der 
Hiiite?Trliediiiasseii  und  die  ganze  Schwanzbasis  ist  rosa  getarbt. 
SutureH  der  hinteren  Supralabialen  schwärzlich. 

Das  Stiick  aus  Damaraland  eiidlicli  zeigt  .'>  ö  vmdere 
öupralabialeu,  hi  auch  in  der  Anzahl  der  Ohrlobeu  und  der 


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SrliupiieDläDgsmlieii.  sowie  in  der  Farbnug  dem  voHgeti  äUnlidi. 
>:(  i^t  aller  drei  andentliche,  helle  RQckenstreifeii.  die  jeder  an 
seinen  beiden  Seiten  von  nchwarzen  Makeln  flankiert  werden. 

Die  Art  lebt  imdi  lionlenger  in  ganz  Süd -Afrika  sUdlicb 
des  Aequators.  Spezielle  Kund(»rte  sind  Sansibar!  Blgr.).  Cabaceira. 
(^iiellimane,  Boror  und  Insel  Mossambiqiie  < Peters),  Baraua  und 
Festland  drr  Sansibarküste  (Pts  u  Sambesi  il^li?)-. i.  Nordwesim 
der  Capcolonie  i Smith k  (iross-Namaland  iScliinü).  Damaraland 
(Blgr.)  und  Otjimbiugne  in  Hereroland  il^t».}. 

20.  Mtihtt/ft  sniidta  il'ts.). 

Peters,  Mon.  H»  rliu.  Akud.  18Ü2.  p.  21  lulirarctin,  uuii  tira\ )  uiiJ  It^tiT, 
|>.  2»;  BMlenger.  I  c-  p.  206. 

Je  zwei  Exemplare  von  |  Aus  in  Gross -Nainaland.  p:e- 
saninielt  18K4— 85.  und  aus  Damaraland  (Seliinz>. 

In  der  Pbolidose  ganz  fibereint^timmend  mit  Peters*  und 
Buulengers  Beschreibungen.  Frontale  in  Kontakt  mit  den  drei 
«•rsten  Supraocnlaren  oder  seltener  bhw  mit  dem  zweiten  und 
dritten.  Infraocnlare  auf  dem  iHnften.  sechsten  und  siebenten 
oder  auf  dem  sechsten  nnd  siebenten  ijupralabiale  aufruhend. 
2  bis  4  kleine  Obrloben.  Die  Stücke  ans  (Tross-Nainaland  besitzen 
H8.  die  aus  Damaraland  86  Sßhuppenlängsreihen.  —  Oben  ein- 
farbig ulirenbrann.  unten  bräunlich  weiss:  Kehlgegend  rosa. 

Eins  der  vorliegenden  Exemplare  ist  sehr  bemerkenswert 
fiadnrcli,  dass  ausser  in  der  Nackengegend  und  in  der  Nähe  der 
Schwanzwurzel,  wo  sich  nur  wenige  flinfkielige  Schuppen  be- 
obachten lassen,  alle  Kttckensehuppen  nnr  drei  Kiele  besitzen. 

Bekannt  ist  die  Art  nach  Boulenger  aus  Süd-  und  Sttdwest- 
Afrika.  Speziell  sind  als  Kundorte  aufzuführen  die  Karruo  iBlgr.). 
I  Ans  in  Gross^Namaland  (Schinz'i.  Xeu^ßarmeu  in  Hereroland 
iPeters>  und  Damaraland  (Schinz). 

21.  ,  irouhas  ntf  /rt/if/is  f  1 , 
Linne.  ^v*.t.  Nat..  Vi.l.  1  p.  .i'M)  ( Ainjuis) .  Boulenger.  I.  <■.  i>  l"'7. 
11  Kxeiuplare  von  M a  1  ni  c  s  l  ii  r  v  <  HpjnoviTi/.  1 1'>  ^  Innanni. 
Konstant  mit  je<ler.s<*itsr)  Mipralabialeuimd  mit  Ib  ."^cliuppen- 
läugsreiheii :  Kärbnno:  auftallend  variabel. 

Verbn'itHt   in  Siid-AfrikM  n^mllicli  bis  Damaraland  iHon- 
i    ujid  Siiiit lilit-M  in  'l'raiisx  ;ia!  i  lio<'tJ<r*^r).  Si»eziellHn'  Knnd- 
orte  sind  aiis:>erdem  xMalmusbury  iBudmmun).  Port  iCiizabutli. 


—   152  — 


Bedfor«!  und  KinfifwilliHiiistowu  (Bouleugeij  iu  der  Lapcolouie  imd 

AnelytropMae. 

22.  Tffphhafmrus  Hneahts  Blgi'. 

Boulenger.  (  at  I.iz.  Brit.  Mas.,  2.  e.l.,  Vul.  3,  1887,  p.  432,  Tul.  ;i8.  Kiir.  3. 

Zwei  Stücke  vuii  ]  Noi  Xas  bei  Gliaaze  in  der  >iürd- 
Kalaxari,  im  Sande  lebend  uSehiiiz). 

Ganz  übereinstimmend  mit  Boulenj^ei"?  Beseluvibmi^.  aber 
das  Oeulare  mit  dem  ziemlich  deutlich  durclisclit'inriKU'ii  Auge 
vom  zweiten  Supralabiule  durch  die  von  Boulenger  kleiner  und 
weiter  nach  vorn  gezeichnete  Infi  aocularsi  huppe  p:anz  p:etrennt. 
Oeulare  überhaupt  von  tlinf  Schildern  umtrebrn .  einem  Prae-, 
zwei  Supra-,  einem  Post-  und  einem  luliHoculaie.  l'ber  und 
zwischen  den  beiden  Supraoculai  en  noch  ein  drittes  Supraoculare. 
welches  das  O»  ulare  aber  nicht  berührt.  Mentale  breit,  halb- 
kreisfitniiii^.  i  lelbrütlich  mit  sechs  schwarzen  Länf^sstreifen 
über  den  Kiuken.  <lei  iuisserste  Streif  aus  Punkten  gebildet. 
Kopt'schilder  m  iiiiin  ii  isdi  .schwarz  gedeckt. 

Körperlänge  101  +  14  und  140  f  17,5  nun. 

War  bis  jetzt  nui-  vom  lup  angegeben  und  stammt  das 
Stück  des  British  Museums  vermutlich  aus  südlicheren  Teilen 
der  Kala^ari. 

Chamaelemitidae. 

23.  Ghamaekon  parvihlms  Blgr. 
Meoier,  I.  c.  p.  449,  Taf.  39,  Ffg.  5. 

Von  dieser  Art  liegt  ein  erwaclisenes  ^  von  Damaraland 
und  ein  ganz  junges  Stück  aus  Ondonga  inOvamboland  vor, 
weldies  letztere  im  Hause  des  dortigen  Missionärs  gefangen 
worden  war. 

OceipitaUoben  in  der  Seitenansicht  des  Kopfes  nnr  den 
dritten  Teil  (bei  C%.  dilepis  fast  die  Hälfte)  der  Kopfhölie  aas- 
machend, liinten  ausgerandet,  aber  die  Lappen  in  der  Median- 
linie sich  nicht  berührend.  Occipitalcrista  sehr  schmal,  aber  lang 
nnd  dentlich.  — *  Schief  ergrau ;  Gular-Ventralcrista  weiss.  Ein 
langer  weisser  Längsstreif«  der  von  der  Insertion  der  Vorder- 
gliedmassen ansetzt  und  drei  Viertel  der  Eörperseite  einnimmt, 
am  letzten  Viertel  vor  der  Insertion  der  Hintergliedmassen  aber 


—  1Ö3 


plötzlich  endet  Darüber  im  ersten  Drittel  der  Körperseiten 
2  oder  3  grosse,  weisse,  in  dne  Längsreihe  gestellte  Rnnd- 
flecken.  Plantar-  und  Palmarflftche  aussen  weiss  umsännit 

Wegen  der  Ähnlichkeit  mit  C%.  dileph  Leacb,  mit  dem  die 
Art  bis  jetzt  verwechselt  worden  zu  sein  scheint,  sind  sichere 
Fundorte  ausser  den  von  Boulenger  gegebenen  kaum  aufzuführen. 
Die  Spezies  findet  sich  in  Kamerun,  Gabun  und  namentlich  häufige 
in  Natal(B]gr.,  Boettger),  doch  durften  neben  Ovambo-  und  Damara- 
land  (Sehinz)  mit  Wahrscheinlichkeit  noch  Hereroland  (Peters 
als  Vk.  dilepia  in  Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1862  p.  15)  und  Lattoku  • 
nördlich  von  Qriqualand  West  (Smith)  als  Fundorte  derselben 
zu  nennen  sein. 

24.  (luimaeleon  Xtimaquensis  Smith. 

SnHb,  S.Afr.  (iiuurfc.  Jonra.  No.5,  1831,  p.  17  und  mustr.  8.  Afr.  Zool., 
Itopc.  1849.  Appendix  p.  8;  Mfliioer,  1.  c.  p.  462. 

Ein  sehr  junges,  kaum  dem  Ei  entschlüpftes  Exemplar  von 
j  Aus  in  Gross 'Namaland,  gebammelt  1884—85,  und  ein  er- 
wachsenes ^  von  etwa  240mm  Gesammtlänge  vom  Ngamisee 

(Schinzi. 

Kehl-  und  P);hi(  licrista  fehlen;  kein  Selinau/enanlianjr:  keine 
Spur  vonOccipitalloben.  Körperscb&ppclien  i^leifli  oss.  Xeliii  mit 
(leutlidH  in  OcoipitHlkiel,  eine  Temporalcrista,  die  aber  sich  hinten 
nicht  mit  dem  ersteren  vereinigt.  Bückenkanin)  beim  jünsreren 
Exemplar  aus  15,  beim  grösseren  %  aus  14  Knüpfen  bestehend. 

Das  kleine!p  Stiick  ist  schwarzgi'an,  der  Rumpf  bis  auf 
die  graue,  grob  rot  gerteckte  Kückeulinie,  einen  grossen,  grauen, 
dreieckigen  Fleck  auf  dem  Nacken  und  einen  ebensolchen  Längs- 
fleck vor  der  lnserti(m  »lei-  Hintergliedmassen  gelb,  mit  einer 
breiten,  undeutlichen.  oTniig^erotoii  I^iiide  län^rs  der  Mitte  der 
Körperseiten.  Untprspitc  vorn  li-i-aiilicli  mit  symiiielrisclien  gelb- 
lichen, hinten  gelblich  mit  symmetrischen  Arianen  Zt  icimungen. 
Von  Schnauze  bis  After  ein  deutlichei  i!('U)er  Streif. 

Das  vom  .Ngamisee  ist  cinfaibig  schwarzbraun,  an 
den  KUckenseiteh  etwas  heller:  die  Kii«ipfr  braunrot,  bin  ist 
wesentlich  grösser  als  die  für  erwachsene  ^  von  Houleugei* 
gegebenen  Maass^^ 

Smith  nennt  die  Art  aus  Klein-Namalaml  lals».»  noch  si'nlHcli 
der  Urange-Mimduugj  nahe  der  MUudung  des  Urauge-Flusses. 


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Jiii  british  Museum  liegt  es  ausserdem  aus  (^ross-Namalan«!. 
DaiiiaiaUiiul  und  Mossamedes  vliaiboza );  es  kommt  uacli  Bouleuger 
bis  Aiigula  vor. 

Das  prachtvolle  grosse  !|^  hat  uns  Herr  Dr.  fSthiuz  gütigst 
für  die  Sammlung  überlassen. 

^  26.  Otanmekon  venlralui  Gray. 

Gray,  t  at.  Liz.  Brit.  Mui«.  1845,  p.  268  :  Boitonger,  1.  c     4äU,  Taf.  40. 

1%.  2. 

Helirere,  ganz  typische  von  Malmesbury.  Capprovinz 
(Bachmann). 

Man  kennt  diese  schöne  Art  bis  jetzt  unr  von  Malmesbury 
<  Bachmann),  von  Beanfort  West,  von  KingwiUianistown  und  auch 
sonst  aus  dem  Osten  der  Capcolonie  (Bonlenger).  N&rdlich  vom 
32*  S.  Br.  scheint  sie  demnach  nocli  nicht  beobachtet  worden  zu  sem. 

Schlangen. 
Typhloiiiiiaa. 

26.  Ttjpkhps  (Otitfchoeephahui  JMhhitdei  D.  &  B. 

Dmmrll  L  UbriM,  Eq).  g(n.  Tome  tf,  p.  873  (Onychocrphaln*};  SnHh, 
lUiMtr.  a  Afr.  Zool,  Bflpt.  im,  Taf.  51,  Vig.  1,  Taf.  54,  Fig.  1-4 ;  B«iitai«er, 
Sym/ftk  of  tbe  Suakea  of  S.  Mr.  in  Zoologiat  for  May  1887,  S.  A.  p.  4. 

£in  Exemplar  von  Clark ebury,  Capcolonie  I Bachmann). 

Verbreitet  vom  Cap  (Boulenger)  bis  Smtthfleld  in  Transvaal 
(  Boettger).  Ausserdem  angegeben  ans  der  Karroo  (BIgr.)  und 
von  Ceres,  Capprovinz  (F.  Müller). 

27.  Tt/phlops  (Onffchurepfialusj  Schhtxi  n.  8p. 
(;Tiif.  V,  Fig.  lar-e  nni  2 
Char.  Dilfert  ab  omnibns  (5)  speciebus  uotis  Africae 
meridionalis  rostro  subtus  hamato  nec  nou  coloi'e.  —  Speeles 
parva,  teres;  caput  coUumqne  parum  angustiora  quam  abdomen 
etcauda;  longitudo  coi*poris  pro  latitudine  perma^a  C/u^Vftt^- 
Caput  convexum.  rostro  protnicto,  onciuato- hamato,  margine 
transverso  acuto.  Rostrale  supra  modicum,  snbcirculai*e,  posUce 
subacuminatum .  infeme  eoncavum:  scuta  verticis  7  seseuplü 
circiter  majora  (|\iam  squaniae  corporis.  Nares  iuteri:  sulcus 
nnsalis  nare?^  iiiui  transgredieus .  in  medio  supralabiali  primo 
teiminatus.    Na^otrontale  supeme  perangustum;  praeocalare 


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—    15Ö  — 


htiniile.  lii.siioinie:  ocnlani  ae<iua  latituiline  quam  uasdtnnitHle 
ima  cnni  praeornlHri.  Oculi  perdistiucti,  medict  sub  iKiilari. 
Supralabi.ilia  iniattriia,  i»riiauin  \ao  gfuere  lonfrum  et  aiigustuni. 
Series  loiigiuidiuales  s<|uaiiiarum  in  luedio  trun(  o2H,  transversae 
448—470.  S(niainae  piaeaiiales  caeteris  nun  uiajuifs.  Cauda 
brevis.  teies.  subaiute  couit  a.  leviter  involuta,  aiit  aequilonpra 
ac  latii  aut  parum  brevior,  basi  seriebus  14 — 15  traiisversis  squa- 
maruni  tccta.  ad  apieem  mucrone  sat  crasso  bjugtique  terminata. 

Aibiduä.  superut'  marulis  transvems  e  punctis  nigriB  eom- 
poüitis  magis  iniiiusve  conspersas,  iuferne  unioolor. 

LoDg.  tote  226f  eaudae  ab  ano  nsqae  ad  apieeiii  4Va  niin. 
Lat.  occipitis  4.  trniid  4*/«.  baseos  cattdae  ö  inm. 

Hab.  Wllstt*  Kalaxari  und  Namaland.  Herr  Dr.  Haus 
8c bin z,  dem  ivh  mißh  frene  die  merkwürdige  kleine  Art  widmen 
ztt  können,  fand  ein  Stttck  derselben  in  der  (legeiid  zwischen 
I  Aus  und  Keetmanslioop  in  Gross-Namaland  in  1884  auf 
1885  nnd  zwei  Stflcke  bei  [  Xoi  Xas  unweit  ühanze  in  der 
Nord-Kalaxari.   Die  Art  wHblt  im  Saude. 

Der  kleine,  aber  verliältnismä8sig  sehr  langgestreckte 
Körper  ist  drehruud  und  sn  Kopf  und  Hals  nur  -wenig  dfinner 
als  in  der  K&rpennitte,  während  die  Dicke  von  hier  an  bis  zum 
Schwanzende  sich  ungel^hr  gleich  bleibt.  Am  Halse  stehen  28. 
in  der  Körpermitte  26,  vur  der  Afteröfinung  26  Schnppenläug»- 
reihen.  Alle  Körperschuppen  zeigen  ziemlich  einerlei  Grösse. 
Die  Unterseite  des  Schwanzes  bis  zum  Schwauzstachel  decken 
14 — 15  Schuppenqnerreilien.  Ich  zähle  448  —  470  Schuppen- 
querreihen  vom  Parietale  bis  zum  Sdiwanzende. 

Der  Kopf  ist  sterk  gewölbt,  die  Schnauze  vorgezogen  und 
hakenförmig  nach  nnten  gekrtimmt,  vom  schneidig.  DasRostrale 
ist  von  oben  gesehen  mässig  gross,  fast  /irkelnind.  binten  etwas 
zufrespitzt.  etwa  2mm  lang  und  halb  so  breit  wie  die  Kopf- 
breite in  der  Angengegend.  vm  unten  gesehen  wenig  schmäler, 
ein  queres  Paralleltrapez  bildend  und  hinter  der  rauln'ogel- 
schnabelartigen  Spitzt«  quer  ausgehöhlt.  Das  Nasale  liegt  auf 
der  Untei-fläclie  der  Schnauze  nnd  ist  etwas  breiter  als  der 
untere  Teil  des  hinter  ilini  liegenden  NasorDStiale.  von  dem  es 
vordem  mässig  grossen  Nasenloch  nicht  gelrennt  ist.  Der  untere 
Zipfel  des  Nasorostrale  ist  bemerkenswert  spitz ;  die  Nasen- 
furche tritit  auf  die  Mitte  des  auffallend  in  die  Länge  gezogenen 


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—   156  — 


ersten  Sapralabiaie.  Nach  oben  zeigt  sich  das  die  Vereüuguutr 
von  Nasale  und  Nasorostrale  bildende  Nasofrontale  sehr  schmal, 
bandförmig.  Das  Praeoculare  ist  wegen  des  tief  herabsteigenden 
Supraocnlare  nicht  sehr  hoch,  schmal  spindelförmig,  das  Ocnlare 
etwa  so  breit  wie  Nasofrontide  und  Praeoculare  zusammen. 
Das  Ange  ist  sehr  deutlich  und  in  der  oberen  Partie  des  Oculare 
unter  der  Mitte  dieses  Schildes  gelegen.  Von  den  sieben  grosseren 
Schuppen  des  Scheitels  ist  das  Praefrontale  etwa  andertbalbmal 
grösser  als  die  Übrigen  Körperschuppen,  das  Frontale  bleibt 
kleiner  als  das  Praefrontale,  nnd  das  Postfrontale  ist  kaum  grösser 
als  die  hinter  ihm  liegenden  Kdrperschlkppchen.  Die  beiden  Supra- 
ocularen  und  die  beiden  Parietalen  sind  doppelt  so  gross  als 
die  Körperscbuppen  und  stehen  etwas  schief,  etwa  in  der  Form 
des  Buchstabens  X.  Das  erste  der  vier  Supralabialen  stosst  an 
das  Rosütile,  das  Nasale  und  an  das  Nasorostrale,  das  zweite 
an  das  Nasorostrale,  das  Praeocolare  und  an  das  Oculare,  das 
dritte  nnd  vierte  an  das  Oculare  allein. 

Die  Färbung  ist  gelblich-  oder  rötlichweiss  mit  zahlreichen, 
aus  Punkten,  die  die  Mittellinie  des  ROckens  gewöhnlich  Irei- 
lassen,  bestehienden  Querbinden  und  Flecken,  welche  bald  zer- 
streuter, bald  dichter  stehen,  und  derart  zunehmen  können,  dass 
der  ganze  Bficken  schwärzlich  erscheint,  ttber  und  Uber  mit 
weisslichen  Querflecken  bedeckt,  die  grossentheils  von  der  stets 
hellen  Unterseite  aus  zungenförmig  nach  oben  steigen.  Diese 
dunklere  Färbung  scheint  namentlich  bei  jiiugeren  Stücken 
aufzutreten;  aber  auch  bei  den  dunkelsten  Exemplaren  zeigen 
alle  schwarzen  Schuppen  ringsum  weisse  Ränder. 

Ahiiln  l  aubvogelscIinabelartiiEre  fScJniHUzeiitui  nien  scliei- 
neu  bei  'J'/jphlo/jn  nocli  iiiclit  beobatlji«4  zu  sein.  Auch  in  (Ut 
Färbung  steht  die  Art  ganz  isoliert;  ich  weis:<  keine  nähere 
Verwandte  derselben  anzugeben. 

Ein  sdiones  Stück  \  on  (ihanze  wurde  von  dem  Entdecker 
unserem  Museum  zum  Getscheuk  gemaclit. 

Calamariidae. 
28.  Hm/mlosoma  bUrix  (L.). 

Ju,  Iconogr.  d.  Ophid.  Lief,  lä,  Taf.  3,  Fig.  3;  BoiilMger,  1.  c.  in 
ZooiflgiBt  for  May  1887,  S.  A.  p.  & 


—   167  — 


2  Exemplare  vom  Fuss  de»  Tafelbergs  bei  Caps ta dt 
gebammelt  im  Januar  18B7  (Schinz),  mehrere  Stficke  von 
Malme sbory,  Capcolonle  (Bachmann). 

8chappenformel  der  Stücke  von  ('apstadt: 
Sqa.  15:  G.  »/*  V.125,  A.  1,  Sc.  «»d 
.    15:  ,        .  121,  ^  1,  ,  "/.;- 

Die  sieben  mittelsten  Schnppenreihen  des  Hilckens  im 
frischen  Exemplar  prachtvoll  kupferrot. 

Bewohnt  das  Tapland  und  wird  speciell  erw&hnt  von 
Kapstadt  (Schinz),  Malmesbnry  (Bachmann),  Ceres  (F.  Müller) 
und  Natal  (Bonlenger). 

Coronellidae. 

29.  (hrtmetfa  mm  CL.)  ////>.  nnd  rftr.  nt'ffru  A.  Smith. 

A.  Smith,  niustr.  S.  Ahr.  Zooi.,  Hept.  184H,  Taf.  U  17  iCiAuber), 
Bouleiiger,  1.  r.  p  5. 

Ein  Stück  V(»u  iiuinuilcr  Färbuiiji  von  Malmesbnry. 
zwei  von  riai  krl)nry  (Hjk  hiii.iinn:  ein  Stin  k  der  Varietät 
niyru  .^lüiiii  von  Mulm  e sbnry  i  Biit  hmann ). 

Verbreitet  in  der  Tapi-olonie.  In  typist  In  r  Form  bekamii 
von  Capstadt,  Miilimsbury,  Clarkebury  (Hac  luiiaiiu),  Cap  Cook 
(Boulenger)  und  (  eres  (F.  MiiUen,  iu  iler  schwarzen  Varietät 
von  Capland  (Smitli,  F.  Müller),  MaUnesbury  (Bachmann)  und 
Robben  lslan<l  ((lünther). 

30.  Psammophylojr  miUUimivulatus  (Smith). 

A.  Smith,  1.  c.  Tat'.  42  i Amplorhhinm:  Dumeiit  A  BIbrMr  Erp.  g^n. 

Tome  7,  p.  11G2  flh'ftsa«  SiMiffiii:  Boulenger,  I.     p.  6. 

2  Exemplare  vom  Fuss  des  Tafelbergs  bei  Tapstadt, 
gesammelt  im  Januar  18H7  (8chinz). 

Ausgezeichnet  sin<l  die  vorliegenfltn  Stii»  ke.  was  ich  noch 
nirprciids  erwähnt  finde,  durch  deutliche  Kielsc  liu])pen  auf  der 
Höhe  des  letzten  Kürperdrittels  und  auf  der  Vorderhülfte  des 
Schwanzes,  sowie  eins  derselben  durcli  teilweise  ungeteilt.e 
»Subcaudalschilder  (letzteres  auch  von  .Jan  beobachtet). 

Schuppentbrmel : 

Sqn.  17:  (4.  ^ V.  13;').  A.  1,  Sc. '^7,.  und 
,  17;   „       „138,  ,  l,   „  81  l»/,-i>,  "/».»• 


—   158  — 


Die  Art  scheint  besonders  in  der  Nähe  von  Oipstadt 
Torzokoniroen :  weitere  spezielle  Angaben  fttr  die  C/approvinz 
fehlen  mir. 

*n.  f*s/ttnntojj/tt/h.i  rhoiHinntu.s  iL.). 

A.  Smith,  1.  c.  THf.  bk\  (Ti  imcrorhintuf;  OmMtU  &  BlbrOl,  1.  c.  p.  1154 
(/h'jmuy  ,  Bouienger,  I.  c.  S.  A.  p.  6. 

Ein  Exemplar  von  Malmesbury.  Capjnovinz  (Rachmainn. 

Die  Art  soll  in  Süd- Atrika  verbreitet  sfiii  tSiiiithi.  fiinkt 
sicli  l»ei  MaliiiesbinTfRacliiiiaun»  und  (Vres  i  K.  Mülleri  iiiul  konnte 
von  mir  auch  bei  Siuitlitield  in  Transvaal  konstatiert  werden. 

Psammophidae. 
32.  UiMmphiopim  iMiUiinacuUUm  (i^mith). 
BmMimv  Btf.  SeDckeobg.  Ges.  188H,  p.  4  (DfpritMf;  Boiltagtr,  I.  c.  p.  6. 
Vier  Exemplare  vom  Wege  zwischen  Angra  Pequena 
und  I  Aus,  fünf  vom  Wege  zwischen  |  Aus  und  Keetmans- 
hoop  in  Gross-Namaland,  gesammelt  1884—85  (Schinz). 

Postocnlaren  zähle  ich  dreimal  2 — 2  und  je  zweimal  2—3, 
2  und  3— S. 

Die  Schfippenformet  der  vier  erstgenannten  Exemplare  ist: 
Sqii  17:  G.V,.V.16(>,  A. '/„  Sc.  4o- 
„   17;   „  Va.  «  169,  n  .  "V 

„   17;  „  Vv  .  179,..  1      r  38  rv,. 
Die  der  fünf  letztgenannten  stellt  sich  auf : 
Squ.  17;  G. V.  160,  A.  '/„  Sc.  »Vi», 

17     ^     164     '/  *• 

17-      ^/      17^  V 

17-        '  ^         1 7  J.         '  *  *  ' 

T     *  *  •     T)     ;  »•    r     •'*•     V     Ii'     -       I  n- 

Färbung,  wie  früher  schon  erwähnt,  in  Bezug  auf  die  rot- 
braunen, grüngrauen  und  isabellfarbenen,  lebhaften  Zeiclmungen 
etwas  variierend,  die  letztgenannten  fünf  Stücke  oft  n«)(h  leb- 
hafter als  die  von  Angra  Pequena. 

Nach  12  Beobachtungen  schwankt  die  Schuppenfonnel 
dieser  Art  von 

Squ.  17;  G.  '/a  -  V*,  V.  160— 179,  A.  '/V-1,  Sc  ^»/^^  -*♦/„, 


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—   15Ö  — 


wobei  teilweise  einfache  Sabcaudalscbilder  anfljeten  kfinnen, 
und  die  Durchs  chnittszabl  stellt  sich  auf 

Sqn.  17;  (4.  V,.  V.  168.  A.  */,.  Sc."/,,. 

Ausser  deu  v<»n  mir  friiln  r  ;iul^»'z;ililt«'ii  Kumloiteii  ist  noch 
Piimaiuhiiui  liu  «liese  Art.  zu  neiuifii  t^Hnulenger). 

l*8ammopf^s  fdhilam  iL.). 

BoeMger,  l  c.  p.  6;  PMar«,  Mon.  Der.  Berlin.  Ak«il.  18ß7,  p.  fmouUitf^r); 
Boatonger,  1.  c  p.  6. 

Zwei  Exemplare  von  Halmesbnry,  Capprorinz  (ßacli- 
mannj,  zwei  auf  dem  Wege  von  Angra  Pequena  bis  |  Aus, 
fiinf  aus  der  Gegend  zwischen  |  Ans  und  Keetinan.slioop 
in  Gross-Namaland,  gesammelt  1884  anf  1881)  (Schinz).  ein  Stttcli 
aus  Damaraland  iSchinz). 

DieStttcke  von  Angra  Pequena-  |  Aus  zeigen  die  Teniporalen- 

.stelluiifi:  j  '  j  ^  3  und  die  Schuppenfornieln : 

Squ.  17;  (i.  'Z,,  V.  IHK.  A.  '/r  Sc.  "7,,.  und 
,    17;  ,    5,   ,  178,  ,  V,.  •  "/.» 

Die  fnnf  Exemplare  von  |  Aus-Keetmanshoop  besitzen  je 

einmal  links  1  4  2  -f  S,  rechte  ^-^  ^  +  3:  Unks  ^-[  -^  f  B, 

r«'<  lits  2  2  H:  links  und  recht'«  2^2  +  3.  und  zweinjal 
beiderseits       f  +  H  Temporalen.  Die  Scbuppenformel  ist  hier : 


8(iu. 

17:  ii. 

*/  V 

173, 

A. 

1.  Sc. 

9t  f 

j) 

17:  . 

174, 

r 

1-  . 

90  ; 
/  »f 

r 

17;  . 

175. 

rt 

1,  « 

r» 

17;  r 

) 

177. 

T) 

1.  . 

lliS  1 

/  10« 

T 

17:  . 

V.-  . 

179. 

V 

/ 1«  n 

/»:• 

I>it'  .Art  isl  liier  weit  Wfiiitif'r  reich  üetärl>r  als  hei  Anjyra 
re([iieiia.  hrnunlich  un-aii  mit  oiler  5  J^iingisreihen  schwärzlicher 
Punlite.  Kuid-  iiiul  flalssHiten  mit  mehr  oder  weniger  reicher 
tief  schwarzer  l'unkttlr- kmiir  K<')ri)eruiiterseite  mitunter  seiir 
weillautier  schwarz  luiuktiert  iiiul  diese  Punktierung  gelegentli<-h 
sehr  deiitlirh  mal  kiert.  Alle  diese  Stlicke  sind  wepren  des  meist 
ungeteilten  Anale  zur  var.  nuUtstictn  Peters  tl.  c.  p.  237)  zu 
stellen. 


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-~  160  - 


Das  erwachsene  Stflck  aus  Damaraland  endlich  zeigt  links 

j  I  j  ;  4.  rec'lits  j  v  j  +  3 'J'euiixu  alfii  und  jederscits  9  Supra- 
labialen.   Seinr  Schuppt  iifV»nnel  ist  : 

Sqn.  17;  (A.  ö,  V.  H)8.  A.  Sc. 

(Traubraun  mit  der  charakteristisclien  [jängstieckeubinde 
in  der  Mittellinie  des  Kiick<»ns  und  jederseits  mit  einer  fleisch- 
roten, schwarz  eiii-rrlassieii  Sciti  iihindc.  Stimmt  somit  fi^enau 
mit  der  Peters  schen  FurbeiivarieUtt  furcniti  (1.  c.  ]»  iiberein. 

Nach  9  Beobachtungen  variiert  die  Form  des  vvt  stlichen 
Süd-Afrika  von  Squ.  17:  (i.  V.  Iü8    179   A  -1. 

Sc.  - "Vni         2eigt  iiu  Mittel  die  SchupiKiitorniel : 

Squ.  17:  <i.        V.  175.  A.  '/,• 

Ans  Süd-Afrika  iiciiiit  l>uultMij;t'r  diese  Art  vuui  Cap,  von 
Port  Natal,  aus  Kattraria  und  vom  Orange-Kluss.  Peters  fand 
sie  bei  Otjimbiugue  in  Hereroland. 

34.  i^mniophiff  mmfer  Merr. 

Dumeril  &  Bibron,  Erp.  ^i'-u  Tuine  7,  892  j  Jan,  Iconogr.  d.  uphid. 
Lief.  H4.  Taf.  4,  Fig.  3;  Boulenger,  1.  «  .  ]*.  6. 

Ein  Exemplar  vuu  M  a  1  m  e  s  b  u  r y.  (  approviiiz  i  Bachmann  i. 

Die  Art  ist  über  da^^  jranze  Paidand  verbreitet  und  geht 
einerseits  nördlich  bis  Smithticld  in  TransvaaUHoetti^er),  anderer- 
seits bis  Namalaud  (Boulenger). 

Dondrophidae. 

35.  "Htihtkammvi  Xatakmis  Smith. 

Smith,  lllufttr.  S.  Äfr.  Zool..  Ke|M.,  IHV.K  Tat  ü4 ;  Boulenger,  1.  c.  p  H 
Kill  Stiick  von  Clark ebury.  Capprovinz  tBachmaniif. 
Nach  Houleiig'cr  tiiidet  sich  die  Art  am  Cap.  bei  Kiiitr- 
willianistowu,  bei  Port  Natal,  am  Urange-Eluss  und  in  Damaraland. 

36.  Huf-epluilns  fhprtisis  Smith. 

Smith.  1.  r.  Taf.  12  iimncn)  ;  Jan,  Icu«.  d.  Ophid.  Lief.  32,  1869,  Taf.  4 
(typiis/ ;  Boulenger.  I.  c.  p.  7. 

Ein  erwachsenes K.vemplar  von  Undonga  in  Ovamboland 
(Schinz). 

Pupille  rund,  Nasale  einfach.  7  7  Supi alabialen,  l  Prae- 
und  3  Postocularen.  Temporalen  1  -r  2  +  1  jedei*seits. 


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Schuppenformel:  Squ.  19:  G. '/,.  V.  184.  A.  1.  Sc.  verletzt. 

Einfarbig  hellgrau,  über  und  über  (Innkler  giau  punktiert, 
und  gemarmelt.  Lippen-  und  Kinugegend  hellgelb,  Labialsutureu 
undeutlich  gran.«;(lnvarz. 

Angegeben  wird  die  Art  in  der  Litteratur  von  8ena,  AFn- 
tundo,  TettP.  Cabaceira  (Peters )  in  Mo.ssanibiqup  (Jan).  V(m  F(»rt 
Natal  (Boulengeri.  vom  Caplandp  iSmitli,  Jan),  von  Alt-Lattaku 
nördlirb  von  Griqualand  West  (Hlgi  .  i.  von  Ondonga  in  Ovambo- 
land  (Sellins)  und  von  d»'r{Toldküste  {h\  Müller;.  Herr  v.  Maltzan 
fand  sie  sogar  noch  bei  Bufisque  in  Senegambien  (Boettger). 

Lycodontidae. 

37.  lAtmprnphis  rufulus  (Licht.). 

SmHh,  I.  r.  Taf.  48;  J«m  Iconogr.  d.  Ophid.  Lief.  17,  Tat  4,  Fig.  1; 
Biülwiar»  1.  c.  p.  7. 

Je  ein  vStiick  vom  Fu8.se  des  Tafelberg.«;  bei  Kapstadt, 
gesammelt  im  Januar  1887  (Bchißz)  and  von  ('larkebury. 
Capiand  (Bachmann). 

Bei  dem  Stucke  von  Capstadt  tritt  nur  das  vierte  und 
tlknfte  Supralabiale  ans  Auge;  die  Pupille  ist  rund. 
.  Schuppenformel:  S(in.  19;  G. '/„  V.  lü.%  A  I,  Sc. 

Oben  schwarz,  unten  weissgelb  ohne  Fleckzeiclnunifr. 

Bekannt  ist  diese  Ai  t  ans  jTanzSftd-AfrikaiSmitli  i  undspeziell 
von  (  "apstadt  (Boulenger,  Schiuz),  Clarkebiirv  (  Baehmann).  King- 
williamstown  (Blgr.),  Basutoland  (F.  Müller)  und  Natal  (Blgij. 

38.  Ttoodon  Hneahts  D.  iV:  B.  var.  infemalis  Gthr. 

Günttier,  l'at.  l'olubr.  Snakt»«  Bnt.  >lu>.  I8ö8  p.  199  (in[crnalisj\  Bouiengert 
1,  c.  p.  8  (var.). 

Je  ein  Stück  vom  Fu.s.se  de.s  Tafelbergs  bei  ('apstadt. 
gesammelt  im  Januar  1HH7  (Schinz)  und  von  Malmesbury, 
C'apcolonie  ^Badimann  i. 

Das  Exemplar  von  Caps  ladt  zeigt  2—2  Praeocularen,  die 
Temporalste! lüiig  1  +  2  +  3  und  die  Schuppenformel: 
Squ.  23:  U.  2,  V.  185,  A  I,  Sc.  "/„. 

Diese  Varietät  ist  jetzt  bekannt  von  Malme.sburv  CBacliinann  i. 
('apstadt  (Schinz),  Port  Elizabeth  und  Port  Natal  i  l^onleuger)  in  der 
(  apcolonie,  weiter  aus  Damaraland  (Blgi  .j  und  nacli  F.  Müller 
auch  von  Abiui  an  der  Goldküste. 

11 


—   162  — 


Dipsadidae. 

.'^9.   [.ritfuflini  nifc.sfens!  (Gmel.). 

SmHh,  lllnstr.  S  An  Zo  .l  ,  Kepr.  1H4J>,  Appendix  p.  18  ii'rotaphcjtc/tts}: 
Jan,  Icono^.  ^\.  c)phi>l.  Li.  t.      l  af.  2,  Fiir.  l  (Cmtajthnjteltis);  Boulenger,  1.  c.  p.  8. 

Ein  Exemplar  von  M  ;i  1  ni  e sb  ii ry,  Ciippiüviuz  ißachinami). 

Sclmpiuiiilurmtil :  s,,u.  19:  G. V.  162,  A.l.  Sc."/,,. 

Ein  zweites  Stück  von  t'laikebuiy,  Capprovinz  i  Bachniann) 
mit  der  von  mir  verzeichneten  Scliuppeniuiinel  S(|u.  19:  G.  '/,, 
V.  180.  A.l,  Sc. ist  mir  nachträglich  wegen  dei  liohen  Siib- 
cau  11/ ilil  verdä einig  geworden.  Leider  ist  eine  enieute  Unter- 
sucliiuig  iIl'.s  Exemplars  nicht  mehr  möglich. 

Die  Art  ist  in  ganz  Süd-,  West-  und  Ost-Afrika,  vom  Cap 
einerseits  bis  nach  Senegambien,  andererseits  bis  nach  Abessynien 
und  Oberilgypten,  Überall  verbreitet.  Alis  Sfid- Afrika  wird  sie 
von  Capstadt  (Smith),  Malmesbury  (Bachmann),  Ceres  (F.HftUer). 
Port  Elizabeth  und  Natal  (Boulenger),  aus  Südost-Afrika  vom 
Festland  gegenüber  der  Insel  Hossambique  and  von  Tette(Pet^) 
genannt 

40.  JAplittllni  sniit'atnuilata  (_Smith). 

Smith,  1.  c.  Taf  7i  Trirsfo/ms/:  Peters.  Jiciae  nach  Moggambiqne. 
Rept.  1882,  p.  127  {Trh.srn^,„s/ :  Boulenger,  I.  o.  ]>.  ii. 

Ein  schönes  Stück  dieser  seltenen  Srhlange  an.<  der  Kegend 
zwischen  Aus  und  Keetmannshoop  in  (jicss-XamalaiuI, 
ge.sanmielt  1884  auf  80  iSdiinzX 

Schuppen  der  mittelsten  kenreihe  nicht  grösser  als 
die  der  Nachbaneihen.  9 — 9  8iiprH];il)ialen.  V(»n  denen  das 
dritte,  vierte  und  liintte  ans  Auge  treten;  lulnUiildaleu  12 — 12. 
von  denen  die  5  ersten.  bemerken.swert  schmalen  und  unter 
einander  ganz  gleichbreiien  Schildchen  an   das  P<)stmentale 

stossen.  Temporalen  links  2  -h  g-j^  g  rechts  2  +  24-2. 

Schuppenformel : 
Squ.  21  (am  Halse  19):  V.219,  A.  1.  Sc.  ^'/s,- 

Oben  graulich  fleischfarben,  auf  der  ersten  Körpei'li;iltie 
mit  grossen  schwarzen  Kundmakeln,  auf  der  hinteren  und  dem 
Schwanz  mit  scliwarzen  halben  (^uerringen.  Nackenmakel  breit, 
quer  rhombisch.  Auf  dem  Kücken  M,  auf  dem  S(  hwanze  15  Makeln. 

Bei  dieser  Art  schwankt  lUe  Anzalil  der  Rückenbinden 
von  26  zu  öl,  der  Scliwanzbinden  von  10  zu  22,  die  der 


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—   163  — 


Schuppenrcihi  11  von  10  y.w  21.  (lie  der  Ventralen  vob  206  bis 
223,  Anale  1  Iiis  '/,.  SulKaiidaleii  ^'Z,,  bis  "/-v 

Im  Mittel  (von  4  Brobaclitnn^^eii )  trägt  die  Art  'iß  (^iier- 
hindeii  auf  dem  Kücken,  14  auf  dem  Schwänze,  und  ilie  Durcli- 
.schnitts-Scbuppenl'orniel  «teilt  t^idi  iuacli  3  Beobaelitunfren)  aut : 
Squ.  U);  U.  7„  V.  219,  A.  Vi  oder  1,  Sc. 

Soweit  ich  weiss,  ist  die  Art  nur  bekannt  von  der  Halb- 
insel Cabaceira  in  Mossambique  (  I'eters),  aus  Gross-Nanialand 
(Schinz)  und  aus  Otjimbingue  in  ilereroland  (Peters). 

Das  kostbai  e  Stück  befindet  sich  jetzt  im  Seuckenbergischen 
Museum. 

Rhachiodontidae. 

41.  Danypeltü  scabra  (L.). 

Smith,  1.  c.  Aiiiu  ii  lix  i>.  20;  Jan,  Iconogr.  d.  Opbid.  Lief.  SO,  IVtf.  2, 
Fig.  4  iltharhicHloii) :  BMlenger,  1.  C  p.  9. 

Zwei  Exemplare  von  Halmesbar 3* ,  Capprovinz  (ßach- 
mann). 

Schuppenformel:  Squ.  25;  G.  0,  V.211.  A.  1.  Sc  und 

,    25:  ,  0,  ,216,  ,  1,  ,  "/.r 

Ob  D.  palmanwt  Leacli,  die  nach  einer  grossen  Anzahl 
von  mir  gemes.sener  Stl\cke  mehr  Ventralen  (228—242.  im 
Mittel  2.32)  und  mehr  Subcaudalen  »"  ^^'^^^^^  "/tv^ 

besitzt,  mit  hioninta  Smith,  wie  Houlenger  vorschlägt,  identi.scli 
ist,  möchte  ich  vorläufig  noch  bezweifeln.  Siciier  dürfte  nur  das 
Kine  sein,  dass  inomata  Smith  als  unic»>lore  Varietät  zu  srahrn 
zu  stellen  ist.  und  dass  am  Congo  neben  />.  palmnnnu  Tienclt. 
die  in  der  Färbung  ganz  der  capländisrhen ///o/v/r//a  entspri(  lit. 
eine  liäuti^'^ere  Form  (fnsctafa  A.  Smith.  1.  r.  snb  Taf  78.  Anm  1 
mit  Scabra- Färbung  auftritt,  die  \o\\  paltuunim  spezifisch  niclit 
getrennt  wer<l(  11  kann. 

Smith  und  Bonlenger  kennen  die  t.vi»ische  Form  vom  Cap. 
Baclimann  fand  vjf.  hei  Mahnesbury:  die  var.  inornnlti  Snn'tli 
lelit  im  Siidosien  des  Caplauds,  in  Katfraria  (Smith)  und  bei 
Tort  Natal  i^Bouleuger). 

Pythonidae. 

42.  PtfOtm  fStbae  (Gmel.). 

QneNi,  %iit.  Nat.  Vol.  .%  1768  i>.  1118;  Im,  IconogT.  «1.  <¥ii<1.  Lief.  H, 

Taf,  a 

11* 


.  Kj       by  Google 


—  164  — 


Kill  Stück,  (las  Ift^irn  J)r.  Scliiiiz  in  Ombandja  (Ovambo- 
land)  in  der  Xalie  des  Cuncue  übeif^eben  wurde,  lie^t  in  der 
Haut  vor.  Die  Kiiifrt  boi  enen  hatten  leider  den  Kopl  zu  Zaubereien 
bereits  entfernt.   Sclti  ner  daselbst  als  Najn. 

81  Schiippenicilicn  an  der  breitesten  Stelle  des  Rumpfes. 
Färbung  t3'piscli.  Die  Haut  niisst  trotz  fehlenden  Kojjf-  und 
Selnvanzendes  2,62  und  an  der  breitesten  Stelle  des  Rückens 
ausgebreitet  0.22  Meter. 

Bekannt  ist  die  liiesensclilang'p  aus  ilem  ganzen  tropisclien 
Afrika,  in  West-Afrika  vom  Sene<xal  herunter  bis  zum  Cunene: 
nur  im  siidliclien  Teile  Ost-Afrikas  wird  sie  von  Mossambiiiue 
bis  nach  ^'atal  durch  den  verwandten  r.  Satalmsin  Smith  ersetzt. 

Elapidae. 
43.  Haja  baje  (L.). 

eMffivy  st  Hilalre  4  Savfgiy,  Descr.  de  TEgypte,  Bint.  Nat  Rept. 

Suppl.  1818,  Taf.  3  ( Vijtrmi:  Barboza  du  Bocage,  Jörn.  Sc.  Matli.  Lisboa  N»».  2«. 
1879,  8.  A.  p.  14  (Anc/iirfae);  Peters,  Beise  nach  Moasambiqae,  Kept  1882, 

1».  137,  Taf.  20.  Fig.  7-8. 

Ein  selir  starkes  Exemplar  von  etwa  2  Meter  T.«änge  von 
Ondouga  im  Ovambolande,  wo  diese  Giftschlange  selu*  häufig 
ist  (Schinz). 

in  der  Kopfpholidnse  ganz  übereinstimnit  üd  luil  dem  Pracht- 
exemplar aui  i  at'.  'A  (lei-  De.scriplion  de  l'Egypte  und  mit  Peters" 
oben  zitierter  Abbildung.  7  Supralabialen.  Ausre  unten  ganz  von 
Sehuppen  umgeben  —  1  Prae-,  H  Inlra-,  2  Postocularen  —  und 
mit  keinem  Supralabiale  in  Kontakt. 

Schuppenformel : 

Squ.  17;  (t.  '/„  V.  192.  A.  1.  Sc.  62  u,  V^,). 

()berseit,s  einfarbig  schwarzbraun,  Kopf  heller;  Unterseite 
hell  lehmgelb,  alle  Ventral-  und  Subcaudalschilder  am  Hinter- 
rande mehr  oder  weniger  dicht  mit  braungrauen  Strichtlecken 
gemäkelt.  Am  Halse  und  auf  den  Subcaudalen  überwiegt  diese 
dunkle  Färbung  über  die  heUe  Grundfarbe,  auf  den  Ventralen 
mehr  nach  dem  After  zu  dagegen  die  helle  Färbung  über  die 
dunkle  Makelzeichnung.  In  der  Hah^gegend  auf  dem  14.  bis 
19.  Ventrale  ein  breiter,  schwarzbrauner  Querring. 

Exemplare  dieser  Art,  deren  Snpralabialen  nicht  ans  Auge 
treten,  kennt  man  n.  a.  aus  Aegypten  (Savigny),  aus  Tette  in 


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—   165  — 


Mossambique  (Peters),  aus  Ondonga  In  Ovamboland  (Schuir) 
uod  aus  Caconda  in  Bengnella  (Barboza).  Die  Fonn  verdient 
schon  deswegen  kaum  einen  eignen  Yarietätsnamen,  weil  sie 
ansclieinend  regellos  das  Gebiet  der  typischen  Art  durchsetzt 

niui  teilweise  durcliquert ,  welclu»  letztere  im  Norden  wie  im 
Süden  Afril^as  zweifellos  die  herrsehende  Form  ist. 

44.  ^j/eäon  haemachates  Men*. 

Smith,  lUustr.  S.  Afr.  Zool,  Repr.  1K4*>,  Taf.  34  (Nt^);  Jtn,  l.  ou.jgr. 
•f.  opiiifi.  Lief  14,  Tiif.  6.  Fig.  4  iA>tpüMai>ii)    BoutengM*,  Synopaia  of  tlio 

iSuake?  nt  S.  Afr.  in  Zoolapiut  l'or  May  1HH7.  S  A.  \t.  S). 

Kill  ]^]xt'inplar  von  Cl a rk e Imi i  v,  ('apfolonif  fRacliiiiann). 
Nach  Hmii]]  vprbreitet  im  (.'aplaud;  von  Buuleuger  überdies 
aus  Namalaud  erwäliiit. 

45.  Äftpidehps  bthrims  (Merr.). 

ämith,  1.  c.  Ap^xiDilix,  21;  Jan,  1.  c.  Lief.  44,  Tal.  ö,  Fig.  2;  Bouleoger, 
1.  <•.  i>.  ;i. 

Ein  Exemplar  von  Miilmes;  bury,  Capcolonie  (Bachmann). 

Lebt  in  der  Nähe  von  Capstadt  (Smith),  Malmesbury 
(ßachmann),  Ceres  (K.  Müller)  in  der  Capcolonie  und  in  Kaffiaria 
(Bonleuger). 

46.  Klaps  Jlfitjiui  Shaw. 

Smith,  I.  c.  Appendix  p.  21 ;  ian,  1.  c.  Lief.  4Ü,  Tat.    Fig.  3;  Bottlengar, 

1.  c.  i>.  10. 

Je  ein  Stllck  von  Malmeabury  und  von  Clarkebury, 
Capprovinz  (Baclimann). 

Bei  beiden  ist,  wie  in  .Jans  Zeichnung,  dan  Anale  geteilt. 

Nach  Smitli  in  allen  Teilen  der  Capprnviiiz  verbivitet :  vom 
Chi»  fBouleiiger,  i'\  MüllerK  von  Maliiicsbiirv  und  Clarkebuiy 
(Bachmauu)  und  von  Ceres  (F.  Müller)  speziell  erwähnt. 

47.  Atmeffrjfpis  irmffthris  Reinh.  var.  Bibmtti  Smith. 

Reiflhardt,  Bcskrivelae  of  uugle  uye  .slaugearter,  XuiieuLageu  1843,  p.  41, 
Tut  78,  Fig.  2  (Einps);  Smith,  1.  c.  Taf.  71  (BSbfimi)i  GUnther,  Cat.  Uolubr. 
SimkeK  1868,  p.  239  und  Ami.  Häg.  N.  H.  (4)  Vol.  1,  1866,  p.  489,  Taf.  19, 

Y\a,.  J  iro.strafa):  Jan,  Iconogr.  d.  Opliiil.  Lief.  43,  1873.  Taf.  3,  Fig.  I  uiul 
Fi«:.  2  (Btbrotnr.  Peters.  Mon.  Ber.  Berlin  1877,  p.  616  und  617  und 

l?pi-p  Tiirh  >In>'<am»)i<|ue..  Amplub.  1882.  i».  142,  Taf.  19  A,  Fig.  3,  Taf.  20, 
Fig.  1 1 ,  Boulenger,  1.  c.  p.  10. 


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—   166  • 


Kill  schiines Exemplar  vom \\'eg'e  zwisclini  An<:r;i  rV(iuena 
und   I  Aus,  (iross-NainalaiH^.  frt^saiiiinfh  1SS4  aiU  S5  iScliinz). 

ö — 5  Snprnlabialt'H  .  t'in  laiigesi  tlrilLe>  Tiit'ralaliiale :  die 
beiden  ersim  IiitValal»ial(  ii  liiiittT  dem  Mentale  mit  eiuaiulerSutur 
bihlciid    was        Smitli  b-hlcrliati  ire/t-ii  biuM  ist  ».  Am  Halse 
in  der  KoriM  iiiiitt»'  21.  im  letzten  Kürperdriltel  19  Schupijeu- 
liiiigs.rt'ilit'11.    bclaippeiilorniel  : 

S<|u.  2:5:  ii.  7.  V.  2^  A.  '/,.  Se. 23  (alle  eintacli). 

iJis  Hill  das  übrigens  mir  zur  Hälfte  in  zwei  Teile  Ki^-^paltene 
Anale  ist  die  vDrliegende  Form  also  mit  8mitlis  A.  Bihroni  über- 
eiuslimniend.  die  vielleirht  doch  als  südlichere  Localrasse  neben 
derStammart  J. //•/v'///<A*y  /.vReinh.  aufrecht  erhalten  werden  kann. 

Die  var.  Bihioui  Smith  ist  bekannt  aus  Sansibar  (Günther 
hIs  rostraia),  Mossimboa  in  Nord-Hossambiqne  unter  11**  S.  Br. 
(Peters j,  aus  dem  östltcben  Teil  der  Capcolonie  (Smith),  ans 
Gross -Namulaiid  (Schinz)  und  von  Oljimbmgae  in  Hereroland 
(Peters),  sowie  von  Sierra  Leone  (Jan),  wS^hrend  die  Stammart 
auf  das  tropische  West- Afrika  beschränkt  zu  sein  scheint.  Ihre 
Fundorte  sind  Goldk&ste  (Jan,  F.  MtUler),  Porto  Novo  zwischen 
Wbydah  und  Lagos  an  der  Sklavenkflste  (Boettger),  Tschin- 
tschoscho  (Peters  als  Typus  und  als  var.  Coiufica)  und  in  der 
Foim  Pts.  von  Povo  Netouna  beiBanana  an  derCongo- 

mttndnng  (Hesse). 

Das  Stttck  wurde  von  Heirn  Dr.  Schinz  unserer  Sammlung 
geschenkweise  Uberlassen. 

48.  Catmts  rfwmimim  (Licht.). 

SniUi,  I.  c.  Appendix,  p.  21 ;  OenMI  A  Bibran,  Erp.  gta.  Tone  7,  p.  1263; 
Bottlenisr,  1.  e.  p.  10. 

Ein  StQck  von  Clarkebury,  Capprovinz  (Bachmanu). 

Schuppeuformel: 

Squ.  20;  G.  0,  V.  146,  A.  1,  Sc.  24  ("/«  +  2). 

Nach  meinen  firfahmngen  die  häufigste  afrikanische  Gift- 
schlange. Lebt  in  ganz  West-  und  Sttd-Afrika,  einerseits  vom 
Senegal  (Boettger),  andererseits  von  der  Sansibarküste  (Peters^ 
abwärts  bis  zum  ('ap  (Schlegel.  F.  Müller).  Speziellere  Kiind- 
orte  im  Süden  sind  Tnhambane  in  Mnssambi(iue  (Foniasini),  Port 
Natal  (Bttgr.,  Boulenger)  und  Port  Elizabeth  (Blgr.)  undClarke- 
bury  im  Caplaud  (Bachmann). 


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—    167  — 


Viperidae. 

4*.>.  Viixra  niirtans  Merr. 

Smith.  I.  0.  Ai»i»eiiilix,  p.  21  (Kr/tidnaJ  ;  Jm,  Icouogr.  d.  t.»i»Iud,  Uel.  4&, 
Taf.     Kiir.      4;  Boulenger,  1.  f.  p  11. 

Ein  Kxf  inplrtr  von  Cla  i  k  <■  b  ii  ry,  (.'approvinz  (iiaclimauu), 
häutig  in  der  Kalaxari  ('Sdiinzi. 

I  beiiill  in  ganz  Airika,  iiu  Westen  vom  siidlirlieii  ^larokko 
U><^ettger),  im  Osten  etwa  vom  17*  N.  \W.  (Siiaucli)  au  Ms  /luu 
<  ap.  Xacli  Smith  in  aUen  Teilen  Siid-Aliikas  verlnenet  und 
speziell  erwähnt  u.  a.  von  ganz  ^[ossambique  (Peters),  Natal 
(Houlengei  K  Port  Elizabeth  (  NolteK  Ceres  (  F.  Miüler),  Capstailt 
(Sclilegelj,  Clarkebury  i^Bachmannj  und  aus  der  Kalaxari  (Schinz). 

50.  l'ijtw/  i'tndnlis  Siuith. 

Boettger,  Ber.  Seiu  keaberg.  Ci««.  1886,  ii.  <>  ;  Boulenger.  1.  u.  p.  11. 

Zwei  halbwüchsige  und  ein  altes  Exemplar  vom  Wege 
zwischen  Angra  Pequena  und  |  Aus.  zwei  vom  Wege 
zwi.schen  '  .Vu.<  und  KeetmaDshoop,  Gross-Namaland,  ge- 
»aromelt  iss4  auf  85  (Schinz). 

Schwanzunterseite  mit  leicht  ditterenzierten,  schwach  ge- 
kielten Schuppen,  die  denen  dpi' Sdiwanzobersf'itf  ähnlich  sind: 
ein  hornartiger,  aufrecht  sielieniler  Tuberkel  Uber  deui  Auge. 
In  der  Pl!o]!do>;c  iihcreiustimmenil  mit  den  tiUher  von  mir  von 
AngT-a  l't  <]ucna  ei \v;il)iiteii  Stücken,  alu-r  Supralabialen  11  10 
bis  11^13.  im  Mittel  11—11,  luiralabialeu  11— 11  bis  12— 12, 
im  >fitt.'l  11—12. 

bchuppenfbrmel : 


öqu.  25: 

0.  V., 

V.  147,  A. 

1,  Sc. 

IS  j 

Iw 

•  25: 

r  /7t 

83  / 

«  Iii 

r     1^«,  . 

ii  1 

»  25; 

H  /•) 

«  23: 

n     1^^'  r 

1.  « 

/30- 

Nach  ()  lieübachtungen  schw'aukt  die  Schuppenloiinel  von 
Squ.  2:^—25;  Vs  'S-  V.  1H8— 14«  A  t  S'  "S»— und 
beträgt  im  Mittel  Squ.  25;  <4.        V.  143,  A.  1,  Sc.  "/j,. 

Das  eine  lialbwiichsijre  Stiuk  von  .Angra  Pequena  -  |  Aus 
hat  as(h<riaaeu  OlN  ikiqd  mit  »'iiiPi  X-formicen  dunkelbraunen 
Zeicliuiuig,  die  vou  der  Interurbitaigegeud  bis  zum  Hinterkopfe 


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—  168  — 


zielit.  Kopfseiten  wie  bei  den  frttlier  beschriebenen  Exemplaren. 
Dat;  andere  hat  zwei  A-fönnlge  branne  Zeichnungen  auf  dem 
Kopfe,  deren  hintere  in  der  Oceipitahnltte  unterbrochen  ist  Die 
Zeichnung  des  Oberkopfes  scheint  somit  grossen  Schwanlcnngen 
unterworfen  zu  sdn.  Die  Fftrbnng  des  erwachsenen  Exemphirs 
erinnert  ganz  auffallend  an  die  des  Smithschen  Originals,  aber 
bei  dem  yorli^enden  ist  die  Grundfarbe  durchweg  mäusegrau 
statt  rotbraun.  Die  Zeichnung  erschebt  in  Form  nnd  Farbe 
nahezu  identisch.  Unterlippenrand  Jederseits  mit  4  schw&rzlichen, 
ziemlich  scharf  begrenzten  Flecken.  Das  Schwänzende  ist  immer, 
mitunter  im  ganzen  letzten  Fttnftel  der  Schwanzlänge,  schwarz 
gefärbt. 

Die  Stttcke  von  |  Ans-Keetmanslioop  smd  ganz  Überein- 
stimmend mit  den  Exemplaren  von  Angra  Pequena;  auch  hier 
herrschen  gelbrote  nnd  sandbraune  Färbungen  Tor. 

Wegen  der  Fundorte  vergl  Boettger  1.  c.  Im  British 
Museum  liegt  die  Art  Überdies  aus  Damaraland  (Boulenger). 

51.  Vipera  vornuta  Daud. 

Daudin,  Hi«t  Rept.  Bd.  6,  p.  188;  Strauch,  Syn<nwiH  der  Vii)erideii. 
bt.  Petersburg  1860.  i>.  KO.  Smith,  I.  c.  Taf.  H8  ilojthophryüi ,  Boulenger,  !    \\.  12. 

Ein  Exemplar  von  Malnicsbury,  Capprovinz  i Hnrlinmiinl. 
zwei  giiissei-e  und  zwei  kleinere  aus  der  (le^fend  zwischen  1  Aus 
und  Keetinauühoop.  Gross-Namalaud,  gesammelt  1HH4  auf  85 
(Scliiiiz)  und  ein  i:>tUck  aus  Damaraland,  gei<ainnieit  1885 
(Scliiuz). 

SubiÄudalschilder  zum  mindesten  im  letzten  Scliwanzdrittel 
wenig  von  den  ftbrigen  Schwanzschuppeu  verschieden  nnd  liier 
schwrtdj  gekielt;  in  der  Vorderhällte  ächte,  wenn  aueh  kleine 
und  schmale,  manchmal  aber  sojrar  einfache  Subnuidalen.  Ein 
Büjjcliel  )dHttai1if2:er  i4»»niluberkei  iiber  dt-in  Auge,  (iie  vmn 
meint  hell,  hinten  dunkel  irefarbt  sind.  Auch  bei  ganz  Jungen 
Exemplaren  .sind  diese  Büschel  bereits  hidier  als  der  Anpren- 
durclimesser.  und  das  mittelste  Augenhorn  ist  bemerkenswert 
breit  und  blattArtig.  Nasenloch  zwischen  drei  Schildern, 
einem  grossen  Snpranasale,  einem  Intranasale,  das  bei  alteren 
Stücken  gelep  entlich  mit  dem  Supranasale  vollständig  verschmilzt, 
und  einem  Praenasale.   Supralabialen  13—13  bis  14— lö,  im 


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—   169  — 


Mittel  13  — U,  IiiüalabUleii  13—13  bis  14  —  14,  im  Mittel 
14-14. 

Schuppeuformel : 

Squ.  27  ;  G.  V«,  V.  14«,  Ä.l,  Sc.  35  (7,'/,,  1,^3,  Ii  "/a,), 
'27-       */        144       1  '*/ 

2M-      */       142       1        "  und 

»     ^''i    j5    j  :•  75  ^•^'-'5    T.  ^1  n  .18- 

Nach  diesen  fünf  Beobachtungen  schwankt  als«»  die 
Schuppenforniel  von  Sqn.27— 29;  G.  V4— 7,,  V.  142— 160,  A.  1, 
Sc-  '^  3s~''/s»i  wobei  teilweise  ungeteilte  Subcandalen  auftreten 
können,  und  betrügt  im  Mittel 

Squ.  27 ;  G.  '/„  V.  147,  A.  1,  Sc. 

Von  Strauchs  Schilderung  weichen  unsere  Stücke  ab  durch 
die  etwas  grössere  Anzahl  der  Snpralabialen,  13  bis  15,  statt 
12  bis  13,  und  durch  die  höhere  Zahl  der  Ventralen,  142  bis  150, 
während  Strauch  120  bis  141  angibt.  Auch  Übersteigt  die 
nicht  seltene  Anzahl  29  der  Schuppenreihen  die  Strauchscfae 
Angabe  25—27. 

Grundfarbe  weissgrau,  gelbgrau  bis  dunkel  branngrau  mit 
Schwarzgranen  bis  ttefbraunschwarzen Makelreihen;  junge Stftcke 
am  Halse  und  auch  die  meisten  älteren  Exemplare  in  der  letzten 
Körperhälfte  mit  je  einer  weissgrauen,  oft  sehr  deutlichen  Längs- 
himle  an  den  Seiten.  Eine  glocken-  oder  lihrglasformige  dunkle 
Zeichnimg  auf  dem  Oberkopfe,  die  zwischen  den  Augen  anhebt 
und  oft  einige  kleine,  hellere,  symmetrisch  gestellte  Makeln 
einschliefst,  ist  immer  vorhanden,  ebenso  zwei  lebhaft  gelbe 
grosse  Makein,  von  denen  die  eine  die  Frenalgegend  einnimmt, 
die  andere  votii  Auge  vor  die  Rachen commissur  herabzieht. 
Letztes  Snpralabiale  stets  gelb  gefärbt.  Die  Unterseite  ist  dunkel, 
einfarbig  schwarzgrau  oder  ganz  verloschen  schachbrettartig: 
gewürfelt.  Von  den  Smithsclion  Abbildungen  stimmt  namentlich 
seine  hphophnjs  auf  Taf.  33  sehr  ^riit  mit  den  beiden  grösseren 
vorliegenden  Stl'icken  in  Färbung  und  Zeichnung  ttberein. 

Bekannt  ist  diese  Art  aus  Kaliraria  (StrancliL  ans  der 
Umgebung  dei-  .\l<rna-Bai  (Srhlpprel).  vom  Caplamlr  überhaupt 
(Strauch,  Houl^'H^fi  )  mul  .spezit^ll  von  Malmesbury  {Bacliniannl  ans 
Gross-Namalandi Smith,  Schinz),  vonOtjimbingue  und  NVn-Rannen 
(Peters,  Strauch)  iu  Hereroland  und  aus  Damaraland  (bchiuz). 


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—   170  — 


A  11  M  r  c  n* 
Ranidae. 
52.  Bona  Debdandei  (Tsdh), 

TMhydi,  ClMiiiiic.  d.  Batr.,  p.  84  (I^fxieefihalug) ;  Peters,  Mou.  fi«r.  Berlin. 

Akml.  1W7.  p.  237  und  Ifeise  nach  Mosmmbiqae,  Araphib.  18H2.  p.  155.  Tai  i:?. 
Viii.  1.  Taf.  2<).  Fig.  2  (Pi/jrirrpliulu»  marmortUmJ ;  BOHlOiger,  Cftt.  B«tr.  4W. 
Bxit.  Mm.  e(\.  2  1882,  pac:.  :^!. 

Ein  junges  von  OndoTiga  in  Ovamboland,  am  Hause 
des  dortigen  Missionärs  gefangen  (Scbiuz). 

Das  voilieofende  Stück  stimmt  gut  mit  Houlpnprf»rs  Be- 
schreibung und  Peters'  Abbildung  ttbereiu,  nur  ist  das  Trommel- 
fell, das  etwa  halbe  Augengrösse  erreicht,  durch  gefärbte  Haut 
iibei-zogen  und  deshalb  in  seinen  Umrissen  niclit  ganz  deutlich.  — 
Griingrau  mit  piner  ^rmnit  trischen  schwarzgranon  Zickzacklinie 
links  und  rechts  von  der  breiten  gelben  Vertebrallinie ;  ein 
querer  dunkler  Streif  über  das  obere  Augenlid ;  Hintergliedmassen 
mit  (^uei-binden.  Kehlgegend  granschwarz,  Unterseite  der  Hiuter- 
scheukel  rütUchgelb. 

Diese  Art  lebt  in  ganz  Ost-Afrika  und  in  Süd-Aftika 

mindestens  überall  südlich  vom  Wendekreis  des  Steinbocks 
(Smith),  sowie  in  einem  Teile  von  Südwest -Afrika.  Si>ezielle 
Fundorte  sind  Keren  im  Hogoslaud  (Peters),  Antolo  in  Abessynien 
(Bonlenger),  Capland  (Smith,  131gi\)  und  speziell  Kapstadt  (Smith  i. 
Otjiml)iugue  in  Hereroland  (Pts.)  und  Ondonga  in  Ovambulaud 
(Schinz). 

53.  J{ana  adsprrstt  (Tsrh.  >. 

Tschudi.  I.  c.  p.  Hl  /tyii/Tjiliatn,<  ,  Peters,  Kuisc  uach  3IuHHaiul>t«iue. 
Auipbib.  1882.  p.  152,  Till.  23,  l<'ig.  1,  Tal".  26,  Fig.  1  (VyxUfithalus  Misi, 
Btulenger,  i.  c.  p.  33. 

Ein  riesiges  Exemplar  von  160  mm  Länge  von  Schnauze 
zu  After  von  Ondonga  iu  Ovamboland  (Schinz j.  Zur  Regenzeit 
wimmelt  es  nach  Herrn  Dr.  Schinz  dort  von  diesen  Fröschen, 
die  zu  dieser  Jahreszeit  den  Einwohnern  ein  wichtiges 
Nahrungsmittel  bilden,  da  dann  die  Leute  Mangel  an  Korn 
leiden,  weil  der  noch  von  der  vorigen  Ernte  fibrig  gebliebene 
Vorrat  znr  Aussaat  dienen  muss. 

<  ilit'(liua.*<sen  kniz  und  stämmig:  Tiuniineltt'll  »hei  Viertel 
so  gross  wie  das  Auge;  Rücken  mit  8  schmalen  und  ziemlich 


« 


—    171  — 

symmetrisch  gestellten  Längsfalten.  —  Färbung  typisch ;  Kehle 
oraugcgelb  mit  braunen,  groben  Flecken. 

Die  in  Süd-  und  Ost-Afrika  verbreitete  Art  ist  bis  jetzt 
gefunden  im  Osten  des  Oaplandes  (Smith),  bei  Port  Natal  (Peters), 
bei  Mossambique,  Buror,  Sena  und  Tette  (Peters)  in  Mossambique, 
im  Uallalande  (Pts.)  und  bei  Ondonga  in  Ovamboland  (Seliinz). 

54.  JRam  fuseiguki  (D.  &  B.). 

DmMI  fc  Mbran,  Erp.  g^n.  Toaie  8,  p.  88(> ;  Smith,  Ittartr.  a  Afr.  Zool., 
Bepl  1819,  Appendix  p.  28;  Bonleiger,  L  c.  p.  00. 

Ein  Exemplar  von  Malmesbnry,  Capprovinz  (Bachmann). 

Wohnt  in  West-  und  Sttd- Afrika  von  Sien'a  Leone  (Boulenger) 
bis  zum  Cap  (Boulenger).  Speziellere  Fundorte  sind  hier  Malmes- 
bnry (Baehmann),  Ceres  (F.  Mttller)  und  die  Colonie  W^nberg' 
(F.  MflUer). 

öö.  Harn  Urayi  Smith. 

SnHIi,  1.  c.  Taf.  78,  Fig.  2;  MwgM»,  L  c.  p.  53. 

Je  ein  StQck  vom  Fusse  des  Tafelbeigs  bei  Cap  Stadt, 
gesammelt  im  Jannar  1887  (Scbinz)  nnd  von  Malmesbiir  y 
Capprovins  (Bachmann). 

Scliwimmhaut  nur  an  der  Basis  der  Zehen ;  Zähne  in  zwei 
langen  Querreihen  zwischen  den  Vorderecken  der  Choanen; 
Bein,  nadi  vom  gelegt,  mit  dem  Tibiotarsalgeleuk  die  Schnauze 
wenig  Uberragend.  —  Rttcken  einfarbig'weissgrau,  Rfickenseiten 
mit  einer  Reihe  grosser  schwarzer  Rnndflecken;  ein  grosser 
schwarzer  TemporaUleck.  Unterseite  weissgelb,  einfarbig. 

Ausser  von  Capstadt  (Smith,  Schinz)  und  Malmesbnry  (Bach- 
mann) wird  die  Art  verzeichnet  namentlich  aus  den  westlichen 
Teilen  der  Capprovinz  (Smith)  und  aus  Kafiraria  (Bouleuger). 

BufonNiM. 

56.  Btifu  mjulari»  Renss  var.  B. 

Rmm.  Mas.  Senckenberg.,  M  1.  i*.  (H);  Boulenger.  1.  c  ]•. 

Kin  Stiick  vom  Fus.^e  «les  Tafelbergs  bei  Caps  tu  dt, 
Januar  1887  (ScliinzX 

Parotiik'ii  <rr«>.s.s.  «'lli|itisi  Ii :  Tidiimu'lfell  fast  von  AiiLrt'ii- 
grosse,  eine  deutliche  Tai-salfalte,  —  Prachtvoll  gefärbt  und 


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—   172  — 

pjezcicliiit'i ,  ( iraiiltraiiii  mit  pT<»sseii.  syiniiicti  ifM-licii.  gelb  p'siiiim- 
ttMi.  kastaiiiriiliiauiieii  Rniidmakelu  :  Kuplubeiscit«'  uinl  Paiittidcii 
kuiitt'i  r(»t .  eiiH- fViiip  p'Uu^  A'fM  tf'bralliilip.  Seiten  und  (iliedniasstMi 
pr»'llij-Man  mit  friosseii  kupienoleu Binden-  imdJ^lakelzeichiiuugeu. 
L'uter.sfil«  eiiitai'])!';^:  Breill. 

Diese  Varietät  ist  iibei  .Slid-Alrika  V('rl>rritel  uiul  geht  von 
Capstadt  (Schinz  i  bis  Port  Elizabeth  und  l'ni  t  Natal  ( Boultjuger^. 
h\  Müller  nennt  sie  auch  von  l  eres  in  der  Capcolonie. 

57.  Bufo  avgmtieeps  Smith. 

Smith.  1.  c.  Tftf,  69,  Fig.  l  uml  Fig.  2  iGaririteiti^is  ■  Boulenger,  1.  <•.  p.  \]^^. 

Kill  .""^tiick  von  M almesb iiry.  Capproviiiü  ^liaclimann). 

Hekauut  aus  dem  ganzen  Capqrebirt  bis  zum  Orange-Fluss 
(Smith)  und  aus  Vleis  in  Katiraria  (^Buuleugerj  und  Tette  in 
Mossambique  (Peters). 

Oactylethridae. 

58.  Xenopm  laens  (Baad.). 

DaiNlfii,  Bist.  d.  Raiu.,  p.  85,  Taf.  30,  Fig.  1  (Buf»)*,  DmiirH  A  Bllirail, 
Eri>.  gt  ii.  Tome  8,  p.  766,  Taf.  92.  Fig.  1  (I}aetykthra  Capftivü);  BmImii«'» 
1.  c.  J).  456. 

Mehrere  erwachsene  uad  Junge  von  Malme sbury, 
Capprovinz  ( Ha rhiiiann). 

Lebt  im  ganzen  tropisdien  Afrika  und  im  Taidand.  Boulenger 
kennt  sie  von  Senate  in  Abessynicn.  von  Port  Natal,  IvattVaria, 
KiugwiliiamätowD,  vom  Cap,  vom  Orauge-Flasä  uad  aus  West- 
AMka. 


Da  ich  b^^rflndeie  Hoffnung  babe,  noch  weitere  Reptil- 
Sendungen  aus  dem  westlicben  SQd-Afrika  zu  erhalten,  beschränke 
ich  mich  heute  darauf,  die  vorstehenden  Mitteilungen  zu  geben, 
indem  ich  mir  vorbehalte,  eine  Anfzählung  der  Gesamt-Reptil- 
und  Batrachierfaaua  des  deatschen  Scliutzgebietes  daselbst  in 
einer  späteren  Abhandlung  zu  bringen.  Hier  sei  nur  nochmals 
darauf  hingewiesen,  dass  wiederum  die  Sandfärbungeu  in  gelben, 
roten  und  braunen  Tinten  bei  der  Hauptmasse  der  in  Gross- 
Namaland  gesammelten  Tiere  vorherrschen,  und  dass  nur  die 
Felsen  und  Gendle  liebenden  Agamen,  Mprm  comtitn  u.  s.  w. 
des  nördlichen  Teiles  von  Namaland  und  aus  Damaraland  mehr 


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graue  uihl  sdnvarzp  Kärbunspu  aiilzuweisen  liaben.  Wo  nach 
dem  Nnnleii  hin  nainrntlich  in  der  Kefreuzeit  die  Vegetation 
stellt'iiweist'  rcirlicr  wird,  mögen  ab  und  zu,  wie  zum  mindesten 
bei  einer  der  Ciianmeleon- Arten,  grüne  Fiirbunrreu  anftiPten. 
(b>fb  zeigt  z.  B.  weder  Ilmeithahis,  noch  irgend  «Mue  .ludere  der 
Spill saiu  viuktiuiuit'iiden  liaumsi-blangm  eine  Andeutung  von 
(iiiiii.  und  selbst  bei  den  im  grossen  (4anzen  auf  fb'U  Nindeii 
beschräiiivleii  Ki  r»sohen  s<  lieiiit  diese  sonst  so  häutige  tjdmtzlarbe 
ebenfalls  gäuzlirli  zu  t'elileu. 

"Wenn  icli  eine  V(uläuHge  Ansicht  ausspre dien  darl'.  sn  i«t 
es  die,  dass  die  Keptillauna  von  Nama-  und  Daniarahiiid  zwar 
der  Capfauna  sehr  nahe  steht .  und  namentlich  nahezu  alle 
Ctattungen  hier  und  dort  \  ei treter  zeigen,  dass  aber  die  l'ber- 
einstimmuns"  sicli  in  einer  zienilirhcn  Anzahl  von  Fällen  nicht 
auf  die  iSpezies  erstreckt,  und  ilass  viehueln-  (b-r  l'iiteiiauf  des 
Orange-Flusses  eine  ziendidi  sdiarle  lirenze  beider  L'uterbezirke 
der  siidafrikanisi  lieii  Fauna  dai'stellt.  f )vanib(dand  endlich  scheint 
audi  mir  eine  gn>sse  l'bereinstinimung  mit  Damaialaiid.  aber 
nur  eine  geringe  Annäherung  an  die  benachbarten  siulanischen 
Geliiete  Benguella  uml  Angola  zu  zeigen,  viel  geringer  als  zu  er- 
warten stand,  und  es  wird  in  Zukunft  vielleicht  möglich  sein,  den 
Cunene-Fluss  als  eine  gute  Grenzscheide  zwischen  sudanischer, 
resp.  ostafrikanisi  her  Fauna  im  Siuiie  von  Wallace  und  cap- 
ländischer  Fauna  anznei  kennen. 

Nach  einer  '•bn  thi«  hlidien  Schätzung  kommen  nämlich  anf 
1(X)  Reptilien  und  Hatradiiei  Süd-AtVikas  die  dem  (iebiet 
nördlich  und  siidli(h  des  l  uter-  und  Mittellaufs  des  Orange- 
Flusses  gemeinsam  sind,  und  2ü,  dii;  dem  Lande  südlich,  21.  die 
dem  Lamb'  n(irdli<  h  des  Flusses  eigentümlich  sind.  Dagegen 
kommen  auf  10)  ]\eptilien  und  Batruchier  Süd-Afrikas  nur  30. 
die  das  nördlich  des  Cunene-i'lu.sses  gelegene  West-Atriku  mit 
den  südlich  dieses  Flusses  gelegenen  südatrikanischeu  Land- 
strichen gemein  hat. 


Ergebnisse  mocleniei  OieJiiiiilorseliiing. 

Von 

Dr.  B.  Lachmann,  prakt.  Arzt. 

Die  Worte,  die  der  Anatom  Fantoni  vor  mehr  als  andeitlialb 
Jafarhnnderten  fiber  daa Gehirn  gesprochen:  «Dnnkel  sein  Ban, 
rlltselhaft  die  Krankheiten,  am  unbekanntesten  die  Funktionen" 
konnten  noch  Knde  der  sechziger  Jahre  mit  Fag  and  Recht  dem 
damals  sehr  bewährten  aimtomischen  Lehi-1)ii('h  von  Hyrtl  als 
Einleitung  zur  Hirnanato)ni(*  dienen.  Die  rastlose  Forschung 
der  beiden  letzten  JaJirzehnt»^  haben  uns  aber  in  ganz  ungeahnter 
Weise  in  der  Kenntnis  des  (M-liirns  gefordert  und  wenn  sie 
uns  aucli  erst  den  kleineren  Teil  di«  s  so  dunklen  (Gebietes 
schlössen  hat>  so  haben  wir  doeli  die  befriedigende  Sicherheit, 
zu  wissen,  dass  die  jetzigen  Forschnngsmethoden  geeignet  sind, 
diese  Kenntnisse  zu  fTwcitem  und  zn  befestigen.  Zunächst  sind 
es  rein  anatomische  Resultate,  die  wir  al«  wesentliche  Fort- 
schritte bezeichnen  können;  aber  wie  uns  die  Gesdiii  litc  der 
Medicin  ja  so  vielfach  geb  lii  t  liat.  sehen  wir  auch  hier  den 
anatomischen  Neuerungen  sehr  bald  genauere  Kenntnisse  über 
die  Funktionen  und  die  Krankbeitslelire  folgen.  Tch  will  nnn 
heute  versuchen .  Ihnen  ein  zusammenhängendes  Bild  unserer 
jetzigen  Kenntnisse  des  Baues  und  der  Funktionen  des  (it  liii  ns 
ganz  allgemein  zu  entrollen;  ich  mnss  es  mir  aber  vollständig 
versagen,  auf  Kinzelheiten  einzugehen,  ebensowenig  werde  idi 
strittige  Punkte  besprechen  können,  nur  bei  einer  der  wiclitigsten 
Fragen,  bei  der  nach  der  Rindenlokalisation.  d.  h.  der  Orts- 
bestimmung der  Sinnes-  und  Willensthätigkeit  auf  der  Hirnrinde, 
werde  ich  es  nicht  vermeiden  können,  Ihnen  die  hauptsächlichsten 
Ansichten  pro  et  contra  anzuführen. 

Das  (Tehirn,  dem  die  (lötter,  nai  h  Plato,  nach  dem  Muster 
des  Weltalls  die  vollkommenste  Gestalt,  die  Kngelform,  gegeben 


—   176  — 


liaben,  bestellt  bekanntlich  ans  zwei,  den  Hailften  des  Sdiädel- 
(lachs  anliegenden  Halbkugeln,  „Hemisphären",  die,  zusammen 
(irosshini  genannt,  beim  Menschen  weitaus  die  grösste  Masse 
<les  Gehirns  ausmachen.  An  ihrer  äussern  Begrenzung  unter- 
scheiden wir  die  windungs-  und  furchenreiche  Zone  als  Rinden- 
prraiK  Hirnrinde,  von  dem  im  Innern  befindlichen  aus  Nerven- 
fasein  bestehenden  weissen  ^fark.  Die  Rinde  besteht  zum  gi'ossen 
Teil  ans  nicht  sehr  tiet  unter  der  Grenze  der  Sichtbarkeit 
stellenden  Zellen,  den  Gehirnkiiriterrhen.  Ganglienzellen  genannt, 
deren  zahlreiche  unter  einander  anastomosierende  Ausläufer  sich 
zu  den  Nervenfasern  nmVtilden,  die  eben  das  im  Tnnem  der 
Halbkugel  befindliclie  weisse  Mark  ausmachen,  ich  will  jrleieh 
anticipierend  hier  bemerken,  dass  diese  Nervenfasern  sich  aus 
S(dclien  zusammensetzen,  die  nach  der  Hirnrinde  hin  und  von  der 
Hirnrinde  weprzielien :  sie  alle  nelnnen  einen  pregen  das  (Jentrum 
je  einer  Hirnhalbkugel  gerichteten  konvergenten  Verlauf.  Hier 
liegen  irrosse  graue  der  Hinirinde  ähnlich  gebaute  Massen,  die 
sogenannten  centralen  Himganglien,  zusammen  das  centrale 
Hirngrau  genannt.  Die  Nervenfasern  ziehen  nun  an  zweien  der- 
selben, dem  Streifenhügel  und  Linsenkern.  vorbei,  während  eine 
grosse  Zahl  in  zwei  andere,  die  S^di-  und  \  it  iiuigel  genannt, 
eintreten:  die  liier  wieder  austrelendcn  /ndien  zusammen  mit 
<leii  allen  von  der  Hirnrinde  herkommenden  und  neuen  aus  dem 
Streifenhügel  und  Tiinsenkern  entsi>rin<2:enden  weiter  abwärts. 
Nach  Meynert,  dem  bedeutendsten  Forscher  auf  diesem  ( iebiet, 
dem  wir  fast  ;i!1e  diese  Kenntnisse  vei-danken.  nennt  man  dieses 
Fasersy>tciii  \un  der  Hirnrinde  bis  zum  centralen  Ilirngrau  das 
Projektionssystem  T.  Ordnung.  Von  dem  centralen  Himgrau  an 
zieht  die  1^'asermasse  als  Pi-ojektioitssystem  II.  Ordnung  durch 
die  sogenannte  Biiickp.  das  verlängerte  Mark,  und  das  ganze 
Kiickenmark  und  eiidi<it  hier  an  verschiedenen  Stellen  im  so- 
genannten centralen  H(dilengrau.  so  nennen  wir  nämlich  eine 
andere  graue  Masse,  die  von  den  Vierhttgeln  an  den  bis  zum 
untersten  Ende  des  Kückennnuks  verlaufenden  Centralkanal 
umgibt;  da  die  Nervenfasern  hier  in  sehr  verschiedener  }I«die 
endigen,  haben  sie  auch  natürlich  sehr  verschiedene  Länge. 
Aus  dem  centralen  Höhleugrau  entsi)ringen  nun  vom  Gehini 
an  bis  zum  untersten  Ende  des  Rlirkenmarkes  Nervenfasern, 
die  nun  ausserhalb  des  Gehirns  und  Rückenmarks  zu  den 


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Sloaes-  nnd  Bewegimgs  -  Organen  ziehen  und  deren  samtr 
liebe  Verzweigungen  das  Projektums  -  System  III.  Ordnung 
ansmacben. 

Eine  genane  Kenntnis  der  Nenrenanatomie  wftrde  znn&clist 
mit  Becht  verlangen,  dass  wir  ftber  den  Verlauf  einer  jeden 
Nervenfaser,  von  dem  peripheren  Sinnesorgan,  von  dem  Muskel- 
bUndel  an  bis  zum  Gehirn,  nnd  zwar  bis  zn  seiner  Endigung 
in  der  Ganglienzelle  der  Hirnrinde,  genau  orientirt  wären,  dann 
würden  wir  auch  ftber  die  Funktion  eines  jeden  Gebim-  und 
Rftckenmarkteilcbens  im  Klaren  sein.  Die  Lögung  der  Frage 
nach  dem  Faserverlauf  im  Gehirn  nnd  Rttckenmark  ersehliesst 
nns  also  nicht  nur  die  Nervenanatomie,  sondern  fast  die  gesammte 
Nervenpbysiologie.  Ich  habe  eben  gesagt,  fast  die  gesammte 
Nervenpbysiologie,  es  bleiben  uns  natftrlich  dann  noch  eine  ganze 
Menge  Kfttsel  zn  lösen  ftbrig,  denn  wir  haben  es  ja  nicht  bloR 
mit  LeitungsphAnomenen  zn  thun  und  die  Nervenfasern  leiten 
ja  blos  Empflndungsreize  in  das  Nervensystem  und  Bewegungs- 
impttlse  ans  ihm,  sondern  wir  mftssen  auch  die  Orte  und  deren 
Funktionen  untersuchen,  zu  denen  die  Empflndungsreize  geleitet 
werden,  von  denen  die  Bewegungsimpulse  ausgehen,  wir  müssen 
die  centralen  Endapparate  der  Fasersysteme,  die  Nervencentren, 
untersuchen.  Diese  liegen  im  Gehirn  nnd  Bttckenmark  verstreut, 
ftberall  da,  wo  graue  Substanz  sich  befindet,  sie  zeichnen  sieh 
anatomisch  dadurch  ans,  dass  sie  Ganglienzellen  enthalten,  die 
gruppenweise  mit  einander  verbunden  sind.  Man  hat  frfiher, 
nach  dem  Vorgang  von  Job.  Mftller,  angenommen,  dass  diesen 
Centren  in  den  verschiedenen  Teilen  des  Centrainervensystems 
von  vornherein  verschiedene  funktionelle  Energien  anhaften. 
Wir  stehen  aber  jetzt  auf  einem  ganz  andern  Standpunkt; 
den  Ganglienzellen  kommt  nur  eine  einzige  spezifische  Energie 
zu  und  das  ist  die  Empflndungsffthigkeit ;  die  Verschiedenheiten 
der  Empfindung  finden  zwar  einen  anatomischen  Ausdruck,  aber 
nicht  im  Gebim,  sondern  an  den  peripheren  Endorganen  der 
Nerven,  am  Auge,  am  Ohr  u.  s.  w.  Den  Nerven  und  den  Nerven- 
zellen wohnt  nicht  etwa  ein  motorisches  Prinzip  inne,  sondern 
nur  darum,  weil  die  Nerven  mit  Muskeln  verbunden  sind,  komi^t. 
es  zn  einer  motorischen  Ijeistung:  die  spezifischen  Energien 
fallen  also  vollständig  mit  den  Difierenzen  dei-  peripheren  End- 
organe zusammen ;  der  Sehnerv,  von  seinem  Rndorgan  getrennt, 

12 


—    178  — 


"Würde  ebenso  gut  hüren,  wie  der  Hömenr,  seines  Endorgans 
beranbt,  sehen,  wenn  wir  sie  beide  vertauschen  könnten.  — - 
Die  sensiblen  Nerven  lesen  also  mit  ihren  verschiedenen  Sinnes- 
organen die  von  den  Atomen  der  Materie  ausgehenden  Kräfte 
als  Sinnesreize  auf  und  leiten  diese  zu  bestimmten  Ganglien- 
zellen, die  als  sensörische  bezeichnet  werden  können ;  von  andern 
GangUenzellen  gehen  die  Bewegungsnerven  zu  ihren  peripheren 
Endorganen,  den  Muskeln;  die  Reizungen  dieser  Zellen  gehen 
als  Bewegungsimpulse  zu  den  Muskeln.  In  den  ersten  Lebens- 
zeiten and  bei  dem  noch  im  Matterleibe  sich  befindlichen  Fötus 
sind  es  nur  lediglich  die  von  den  Sinnesnerven  aufgenommenen 
Reize,  die  wie  ein  elektrischer  Funke  von  den  sensiblen  zu  den 
motorischen  Ganglienzellen  Überspringend  die  Muskeln  sich  in 
Bewegung  Betzen  lassen.  Ein  stechendes  Instrument  z.  B.  be- 
rOhre  die  Bindehaut  des  Auges;  das  Auge  schliesst  sich  sofort 
auch  bei  dem  neugeborenen  Kinde,  das  noch  keine  Spur  von 
Bewusstsein  und  Willen  zeigt.  Es  ist  hier  auf  dem  Wege  eines 
sensiblen  Nerven,  des  fünften  Gehimnerven,  ein  Reiz  einer 
Ganglienzelle  eines  Nervencentmms  in  einem  Gebimteil,  der 
den  Namen  »Brücke*  ftlhrt,  gelegen,  mitgetheflt  worden;  auf 
einem  Nervenbogen  sprang  dieser  Beiz  zu  einer  Ganglienzelle 
eines  ganz  nahe  liegenden  Centrums  über,  von  dem  der  siebente 
Nerv,  der  ein  Bewegungsnerv  ist,  abgeht  und  eine  Bewegung 
des  Angenschliessmuskels  wird  ausgelöst  —  Oder  ein  brennendes 
lidtt  belästigt  die  sich  der  Flamme  nähernde  Hand  eines  Kindes, 
die  Hand  wird  vollständig  unbewusst  zurückgezogen.  Auch  hier 
tdtt.  auf  der  Bahn  eines  sensiblen  Nerven  der  EmpfindangBzretz 
ein  in  eine  Ganglienzelle  der  grauen  Substanz  des  hinteren 
Teiles  des  Rückenmarks,  „Hinterhom**  genannt;  von  hier  springt 
auf  einem  Nervenbogen  der  Reiz  In  eine  Ganglienzelle  der  grauen 
Substanz  des  vorderen  Teiles  des  Rückenmarks,  „Torderhom* 
genannt,  über,  der  von  hier  ent8i)nns:eiidp  T^ewegungsnerv  teilt 
den  Armmuskeln  den  Bewegungsini  puls  mit,  der  die  Abwehr- 
bewegung  der  Hand  lie wirkt.  Diese  beiden  geschilderten  Vor- 
gänge, die  völlig  oline  Zuhilfenahme  des  Bewusstseins  vor  sich 
gehen,  gehören  in  das  Gebiet  der  sogenannten  Reflexe;  solche 
Reflexbewegungen,  die  also  unbewusst  durch  einen  sensiblen 
Keiz  ausgelöst  werden,  können  von  den  verschiedensten  Stellen 
des  Gehirns  und  Rückenmarks  aus  auftreten;  die  Centren,  die 


i^iyui^Lu  üy  Google 


—    179  — 


diesen  Vnreaiii;eii  (lie-iieii,  nennni  wir  Hetlexcentren.  Lediglicli 
aus  8h1(  ]i.  ii  \  Mi  ^  MifTHii  setzen  sicU  alle  uui^ere  ersten  J^ebens- 
äusserung»'!)  '/n-^aiimiiii. 

Vm  miiniie  I>('/i(  limi<rt'ii  solclier  reflektorisclu'n  HewoLninjrs- 
akte  zum  Hewusstsein  zu  vtT>f  t-lu-n,  wollen  wir  uns  um  h  t-iuinHl 
(las  (Tfliirnsolif>ni8  in  Kriimeruiig  /urinkiiifcii.  ilt^ii  «fiitralfu 
H(ililHn<ri  aii.  eriniit-rn  Sie  sich,  gt^licn  Kas»M  niassi  ii.  d'w  das 
zwritc  und  eist»'  Pi<>jekti(»nssyst<*m  ausniarlicn.  zu  dem  centralen 
Hirngrau,  zur  Kinde.  Der  zu  <len  (lanj^lienzelien  sensibler  ('«utren 
geleitete  T?eiz  und  der  von  den  (i.inglienzellen  molorlsclit  i  i  eiitren 
forti?eleitt  le  liewet^nutg.simpuls  stellt  nun  .stnner>t  ils  wit-deruni 
einen  Reiz  dar.  d^v  auf  den  Fasern  des  ersten  und  zweiten 
Projekt iniiNsy.Nlem.s  zu  den  /«dien  der  Hirnrinde  frelritct  winl 
und  iliese  in  Krreprunir  Vfi  tzt.  <  Gleichwie  ftwa  die  molt-kulare 
Anordnung  im  Eisen  diiirh  SUvichen  mit  d»  iii  Magnet  aul  lange 
Zeit  in  eine  andam  i  udf  Vcränderunj;-  vei.s«  tzt  wird,  so  auch 
der  ninlekulare  /<u<tarid  dn  l,'iiid<iiganglienzelle.  Ks  t-  sultirt  am 
Hude  liieraiis  dir  tiindameulaU-  Kijrenschat't  der  Kindt-iigaaglien- 
zelle:  „Das  KriuMerungsvennöiren".  .letzt  wird  der  in  der 
seu.siblen  ( ianj^lien/elle  dt-s  Riickt  uuiarks  stattgehabte  Reiz  das 
Erinnerungsbild  ein»  r  1  "anptiudung .  der  newegunrrsimpiils  der 
motorisclien  b'ii.  kcuinarks  - 1  ;an;ilienzelle  das  Ei  iuui  i  un^sbild 
einer  stattgt  Iialitt  ii  Bewegung  in  der  Rinde  deponieren.  Itei 
unserem  ei>teü  l^eispiel  ist  erstens  das  Kriiiiii'niiiL'sliild  des 
stechenden  Instruments,  zweitens  tla>  Kmi)tiiidun;;^a<iulil  der 
Bindehaut  als  sensorische  Eindriicke.  drittens  das  Inervations- 
gefiihl  des  Lidschlusses  als  motorisches  Erinnerungsbild  der 
Rinde  zugetuhrt  worden. 

Die  (tanglienzellen  der  Kinde  siml  nun  ihrerseits  wiedei  um 
durch  ein  Fasersysteni  untereinaniler  verbunden ,  es  sind  das 
die  sogenannten  Assoziationstasern,  die  in  unerniesslich  grosser 
Zahl  die  Ganglienzellen  der  Hirnrinde  nach  den  versdiiedensten 
Seiten  mit  einander  verknüpfen.  Durch  dieses  Assoziationsfaser- 
systero,  das  also  z.  ß.  da»  Erinnerungsbild  des  stechenden 
Instramentes  mit  dem  Schmerzgefühl  der  Bindehaut  und  beide 
wieder  mit  dem  Bewegungsbild  des  Lidschlusses  verbindet,  ist 
erst  ein  Kombinations-f  ein  Schlussvennugen  möglich  geworden ; 
wenn  jetst  sich  eine  Nadel  dem  Auge  nur  nähert ,  tritt  sofort 
mit  dem  Erinnerungsbild  desselben  auch  das  Schmerzgefühl  der 

12* 


—   180  — 


Bindehaut,  «las  IniuM  vationsgefühl  des  Lidsclihisses  ein.  und  es 
spielt  sich  der  friilicr  reflektorische  Vorjr;iim-  vollständif?  in  der 
Rinde  als  Hewnssts»  insvors^anj^  ab.  Diese  A^^boziutionsfasern  sind 
ein  sehr  Avi(liti<ies  (ilied  in  der  f^aiizfii  Oehimbetrarhtung,  ei*st 
durch  ihr  Auftreten  ist  es  einiü^^liclit,  dass  Kiuzelvorstellungen 
zu  küniplizierteren  zusamniemi  t  teii  und  aus  vielen  Einzel- 
vorstellungen heküuimeu  wir  ja  ei  st  eine  richtige  Kenntnis  der 
< Gegenstände,  mit  der  steigenden  Anzahl  der  Kinzelvorstellungen 
wächst  die  Klarheit  unserer  Anschauungen.  Diese  anfangs 
einfachen  psychiselieu  Vorgänge  werden  immer  komplizierter; 
Gruppen  von  Vorstellungen  treten  zusammen .  immer  ver- 
wickeitere Assoziationsreihen  bilden  si(  h,  sie  ordnen  sich  in 
festen  Ileihen  zu  Schlüssen,  Prinzipien,  auf  ihnen  ist  der  cranzf 
Charakter  des  Menschen  begrfmdet.  Werden  tlurcli  kiaiiklwüte 
Prozesse  die  Assoziatioiistasern  in  Mitleidenschaft  gezogen,  so 
verfällt  das  ganze  geistige  (Tehäude.  es  leidet  die  Fähigkeit, 
Schlüsse  zu  bilden,  die  Begrifte  werden  unv(dlständig,  da  ein 
Teil  der  sie  zusammensetzenden  Vorstellungen  verloren  geht : 
die  Verarmung  des  geistigen  Vennögens  nimmt  zu,  wachsende 
(redächtnisschwäche,  der  progressive  Schwachsinn,  stellt  sich 
ein.  Es  ist  ein  Verdienst  der  neuesten  Forschung,  nachgewiesen 
zu  haben,  dass  das  traurige  Krankheitsbild,  «las  wir  mit  dem 
Namen  der  (Tehirnerweichung  bezeichnen,  auf  einer  Entartung 
dieser  Assoziationsfasern  beruht. 

In  die  Rinde  also  mit  ihren  Ganglienzellen,  die  nach  einer 
Schätzung  Meyuerts  die  Zahl  einer  Milliarde.  Obersteigen, 
verlegen  wir  den  Ursprung  aller  psychischen  Vorgänge;  nun 
müsste  man  denken,  dass  nach  Wegnahme  der  Grosshim^ 
hemisphftren  jede  zweckmässige  Bewegung  wegfallen  müsste; 
das  ist  nnn  keineswegs  der  FalL  Wir  können  im  Allgemeinen 
sogar  sagen,  dass  die  gesammte  Mechanik,  die  Harmonie  und  das 
Oleicbgewictat  der  Bewegungen  vDllig  ungestört  bleiben;  aber 
keine  einzige  dieser  Bewegungen  tritt  willkürlich ,  absichtlich 
intendirt  auf;  ein  Frosdi  mit  exstirpiertero  Grosshini  springt 
gereizt  ebenso  fort  wie  ein  gesunder  Frosch,  er  schwimmt, 
ins  Wasser  geworfen,  bis  zum  Rand  des  Behälters,  steigt 
an  diesem  herauf  und  bleibt  hier  ruhig  sitzen,  aber  ohne 
Reiz  macht  er  keine  Bewegung,  er  hat  kein  Hunger-,  kein 
Durstgeftlhl  und  er  vertrocknet  schliesslich  zur  Mumie.  Auch 


—   181  — 


Beobachtungen  an  Mensrhen  zeigen,  dass  die  vollste  Harmonie 
aller  Be\ve<2:uno:en  möjjlicli  ist  ohne  ( irossliirnbeteilip:unfr ,  das 
zeij^en  die  zahlr«' iclien  BeobachtungtMi  ;ni  Naclitwandlern ,  bei 
denen  ja  diireh  den  Sehlaf  die  L-irosshirnrinde  ausiresehaltet  ist: 
aber  auch  in  ischlaftieien  Momenten  kann  Jeder  einmal,  ohne 
dass  das  Bewnsstsein  irgendwie  dabei  betei!i<rt  ist,  sehr 
/weckmassijr  ersrbeinendc  Bewegungen  anj^fiiliren.  Alle  diese 
Bewegtuiirsturnien,  die  also  komplizierte  Hetlexl»ewegungen  dar- 
stellen, entstehen  von  Ganglien  aus,  die  wir  in  der  Einleitung 
sehon  kennen  irelernt  haben,  es  sind  das  die  Seli-  und  Vier- 
hütrel ;  (lies>'!i  l  eiht  sieh  dann  nocli  ^^in  /wischen  liehii  n  und 
Kiickenmark  liegender  'l'eil  des  Ceatralnerveusystems.  das  vei*- 
hingerte  Mark  genannt,  an.  Wir  müssen  uns  vorstellen,  dass 
hier  sich  zwischen  je  einer  pii'Wseren  Anzahl  eng  aneinander- 
liegender motorischer  (Janglienzellen  Verbindungen  hergestellt 
haben.  ZU  denen  besondei  s  leicht  von  bestimmten  sensiblen 
(Ganglienzellen  Keize  hergeleitet  werden  und  so  die  koinpli- 
zieitesteu  Bewegungen  ausloten  können.  —  Für  die  Regelung 
der  Harmonie  der  Körperbewegungen,  fi\r  die  Erhaltung  des 
Gleiehgewi(  hts  kommt  noch  ein  anderer  (  Itiniteil  in  Betracht, 
den  ich  ihnen  bis  jetzt  noch  nicht  genannt  habe,  es  ist  dieser 
,.das  Kleinkirn  %  das  durch  die  verschiedensten  Fasersysteme 
mit  dem  Grosshirn  verbumlen  ist.  Alle  die.se  Bewegungen  lassen 
aber  bei  genauerer  l'ntersnchung  immer  »bn  Reflextypus  er- 
kennen: in  ihnen  aber,  das  bitte  ich  Sie  nicht  zu  vergessen, 
hndeii  die  in  der  Binde  des  (»rosshirns  sich  aufstapelnden 
Bewegungsbilder  erst  ihre  eigentliche  Quelle. 

Sie  sehen  nun  ein,  wie  ausserordentli(  h  schwierig  es  sein 
muss,  sich  uiuer  eben  den  Nervenverbiiulungen.  den  Strang- 
systemen, die  die  einzelnen  Xervencentren  miteinander  verbinden, 
zurechtzufinden.  Mit  den  früher  angewandten  Methoden  ist  man 
aucli  niclit  sehr  weit  gekommen.  Die  älteren  Anatomen  vei  suchten 
einfach  durch  direkte  mechanische  Zerfaserung  in  Alkohol  ge- 
härteter Organe  Faserzflge  zu  isoliren;  auch  Meynert  hat  diese 
Methode  benützt  und  einige  recht  wichtige  Resultate  erhalten, 
so  besonders  den  Verlauf  von  Associationsbündeln.  Von  grösserem 
Erfolge  war  eine  zweite  Methode  begleitet,  die  der  geniale  Kasseler 
Arzt  Stilling  in  Anwendung  zog.  Die  Methode  bestand  darin, 
die  Organe  in  feine  fortlaufende  Schnitte  zu  zerlegen  vnd  nun 


—   182  — 

aus  der  verschiedenen  Auuidiiung  der  Fasern  anf  jedem  Quer- 
sclinift  Schlüsse  üher  den  (^Hsaniintverlauf  zu  ziehen:  ninh 
eil'olgieii  lu'i  w  iii  de  diese  MethuilL.  als  man  die  einzi-lneii  (.Quer- 
schnitte '/A\  liirbcn  suchte:  da  nänilicli  die  verschiedenen  Teile 
im  (^uersclmitt  die  Farbstoffe  mehr  oder  wenig:er  stark  aufnahmen, 
war  eine  Differenzierung  der  ]'  aiier>3  steine  in  markanterer  Weise 
möglich.  Weitaus  <len  grüssten  Fortschritt  vei'danken  wir  aber 
zwei  anderen  Methoden,  die  wir  kurz  die  entwickelungsgeschicht- 
liche  und  die  Entartnngs-  oder  „Degeuerationümethode**  nennen 
wollen,  und  die  im  Verein  mit  den  Färbungsmethoden  noch  jetsst 
bei  der  Gehimforscbung  ganz  besonders  angewandt  werden.  Ein 
Wiener  Arzt,  Türk,  hatte  gefunden,  dass,  wenn  anf  irgend 
welche  Weise  bestimmte  Teile  des  Grosshims,  besonders  der 
Linsenkeni,  zerstört  waren,  sich  immer  ein  ganz  bestimmtes 
FHsei*8ystem  von  dort  ab  zum  Biickenmark  hinunter  entartet, 
degenerirt  zeigte.  In  ähnlicher  Weise  konnte  er  zeigen,  dass 
bei  Verletzungen  oder  Krankheitsherden  im  Biickenmark  ein 
anderes  Fasersystera,  das  sich  aufwärts  bis  zum  Kleinhirn  ver> 
folgen  Uess,  degenerirt  war.  Hiermit  war  das  erste  Mal  der 
Nachweis  geliefert,  dass  in  den  so  regellos  erscheinenden 
Projektionssystemen  entschieden  funktionell  verschiedene  Stränge 
verlaufen  mfissen ;  denn  man  war  ja  gezwungen ,  anzunehmen, 
dass  diese  degenerirten  Fasersysteme  auch  zu  den  zerstörten 
( -entren  in  Beziehung  stehen  müssen.  Noch  viel  sicherer  gestaltete 
sich  aber  dieser  Befand,  als  Flechsig  auf  entwickelnngs- 
geschichtlichem  Wege  diesen  nicht  nur  bestätigen  konnte,  sonderh 
noch  weitere  höchst  wichtige  Thatsadien  fand.  —  Es  war  schon 
vor  Flechsig  bekannt,  dass  verschiedene  Faserzöge  zu  sehr 
verschiedenen  Zeiten  der  embryonalen  Entwickelung  ihr  Nerven- 
mark erhalten;  man  nnterscheidet  nämlich  an  den  Nerven- 
fasern im  Centrainervensystem  den  mittlei'en,  sich  zuerst  bildenden 
Tlieil  als  „Axencylinder"  von  dem  später  entstehenden  peripheren 
„Nervenmark"  genannt.  —  Die  Faserzüge,  denen  das  Xerven- 
mark  noch  fehlt,  zeichnen  sich  vor  denen  mit  Mark  bekleideten 
Fasern  durch  eine  bereits  makroskopisch  deutliche  hellgi'aue 
Färbung  ans.  Flechsig  gelang  es  nun,  sehr  verschiedene  Faser- 
systeme, besonder  im  Efickenmark,  in  ihrer  zeitlichen  £nt- 
Wickelung  von  einander  zu  differenzieren.  Genaue  l'berlegungen 
brachten  ihn  zu  dem  Scbluss,  dass  alle  die  Systeme,  die  der 


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LeitoDg  reflektorischer  Änsserangen  dienten,  sich  schon  sehr 
Mhzeidg  mit  Neryenmark  umhflllten»  also  leitnngsfähig  waren, 
während  die  Bewnsstseinsimpnlse  leitenden  ITaserz&ge  erat  viel 
später  Markscheidenbildong  zeigten.  Sie  sehen  ein,  wie  sehr 
dadurch  die  Theorie  des  allmählichen  Entstehens,  des  hewnssten 
Geisteslebens  ans  nnbewussten  reflektorischen  Anfängen,  eine 
sichere  anatomische  Grundlage  gewann.  —  In  gewisser  Weise 
war  freilich  der  geniale  Meynert  schon  yiel  Mher  ssn  denselben 
Kesultaten  gelangt,  nnd  zwar  bei  seinen  vergleichend  anatomischen 
Untersuchungen  ttber  die  Hirnschenkel,  l'nter  Himschenkel 
vei-steht  man  denjenigen  Theil  des  Projektionssystems,  der  vor 
dem  £tntntt  in  die  Brücke  unterhalb  der  Vierhü^el  sämtliche 
Fasern,  die  das  Grosshirn  verlassen,  in  sich  schliesst.  Man 
kann  an  demselben  zwei  Teile  untersclieiden,  den  .Fuss"  und 
die  „Haube*.  Meynert  fand  nun,  dass  diese  beiden  Teile  wesent- 
liche Ditferenzen  in  ihrem  (irössenverhältnis  beim  Menschen, 
beim  FOtns  nnd  bei  den  Wirbeltieren  zeigen.  Man  kann  im  All- 
gemeinen sagen,  dass.  je  hoher  das  Wesen  in  seinen  psychischen 
Funktionen  steht^  eine  desto  mä<-htigere  Kntwii  kelun^r  desFnsses 
sich  zeigt.  Wenn  man  mm  bed»Mikt,  dass  die  Fussfasern  zum 
grossten  Theil  ans  der  Hiruriude,  dem  Streifenhfigel  und  dem 
Linsenkem,  also  den  Bewusstseinscentren  stammen,  während  die 
Haiibenfasern  aus  den  Vier-  nnd  Sehhibvln.  den  reflektorischen 
(Tanglien  entspringen,  so  zeigt  sich  audi  hier  wieder  die  ana- 
tomische Begründung  des  Satzes,  dass  das  Bewusstsein  erst 
sekundär  entstellt  aus  der  (Quelle  der  reflektorischen  Bewegung. 
Auch  diese  vergleichend  anatomischen  Untersuchungen  ver- 
sprechen, mit  den  früher  genannten  Methoden  verbunden,  für 
die  Zukunft  wichtige  Aufschlüsse  der  (lehirnanat^)mie  zu  bringen. 

In  der  <  ^rosshimrinde  stapeln  sich  nun  alle  Erinnerungs- 
bilder der  Sinneseindrücke,  alle  Bewegungsvorstelhmgen  auf; 
es  fragt  sich  nun,  sind  alle  Teile  der  Rinde  hierin  gleichwertig, 
hat  die  Binde  in  allen  ihren  Abschnitten  gleiche  Bedeutung V 
Flo?irens,  der  zuerst  sich  diese  Frajre  vorfrt»lpfrt  liat.  hat  sie 
mit  Ja  beantwortet:  er  behauptete:  Man  kann  einem  Tiere  den 
grössten  Teil  des  (irosshirns  weirnelimen ,  ohne  irgend  welche 
bemerkbare  Störung  zu  erzeuy:en.  er  meinte,  dass  dw  eriialtene 
Best  des  (Jrosshims  durcli  erhöhte  Tjeistung^  'l'  U  \'erlust  ersetzen 
könne,  äie  erinnern  Sich  wolü  alle  an  eine  andere  Lehre,  deren 


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Hauptvertreter  Gall  war,  die  die  gegenteilige  Ansicht  aufstellte, 
dasö  nämlich  jede  psychische  Verrichtung  von  einem  bestimmten 
Grosshirnabschnitt  ansgehe.  Nun,  meine  Herren,  ganz  derselbe 
Streit,  nur  beiderseits  von  den  bedeutendsten  Vertretern  der 
Wissenschaft  geführt,  ist  abermals  entbrannt,  und  gerade  in 
den  letzten  Jahren  ist  von  beiden  kampfesfroben  Parteien  ein 
^osses  Material  für  und  wider  zusammengetragen  worden,  ond 
w&an  wir  uns  auch  keineswegs  der  Ülnsion  hingeben  dürfen, 
dass  die  Lokalisationsfrage  gelöst  ist,  so  scheint  mir  doch  eine 
derartige  Klärung  za  beginnen,  dass  man  wobl  im  Stande  sein 
durfte«  einige  positive  Anhaltspunkte  zn  gewinnen.  Nachdem  Gall, 
der  in  vollständig  unwissenschaftlicher  Weise  vorgegangen,  darch 
die  Flourens'schen  Versuche  völlig  widerlegt  war,  glaubte  alles 
an  die  Richtigkeit  der  Flourens^schen  Gleichwertigkeitfitheorie. 
Den  ersten  Angriff  erfuhr  Flourens  von  Neuem  im  Jahre  1864.  Zwei 
französische  Ärzte,  Bouillaud  und  Broca,  berichteten  der  franzö- 
sischen Akademie  Uber  Beobachtungen,  wonach  eine  sehr  merk- 
würdige SprachstOrungErkrankungen  eines  ganz  bestimmten  Gross- 
himteils  folgten.  Es  ist  dieser  Teil  im  linken  Stirnhhm  gelegen  und 
umfasst  die  dritte  Windung  desselben.  Die  betreffenden  Kranken 
vermögen,  trotzdem  alle  die  zum  Sprechen  dienenden  Muskeln 
und  sonstigen  Organe  vollständig  intakt  sind,  kein  Wort  oder 
nur  sehr  vereinzelte  Worte  hervorzubringen.  Diese  Personen 
sind  geistig  vollständig  gesund,  man  merkt  ihnen  an,  dass  sie 
sich  ihres  Sprachverlnstes  wohl  bewusst  sind,  dass  sie  gern 
richtige  Antwort  geben  möchten,  aber  kein  Wort  entschlftpft 
ihren  Lippen,  oder  wenn  sie  einige  Worte  spredien  können,  so 
wenden  sie  diese  für  alle  Antworten  an. 

Man  hat  dann  später  noch  andere  Formen  von  Sprach- 
störungen kennen  gelernt,  die  ebenfalls  auf  Erkrankungen  ganz 
bestimmter  Bindenteile  zu  bezieh«!  sind,  wir  können  leider  hier 
nicht  darauf  eingehen. 

Sechs  Jahre  später  fanden  dann  Fritsch  und  Hitzig  die 
fundamentale  Thatsache,  dass  die  dektrische  Heizung  gewisser 
mehr  nach  vom  liegender  Rindenteile  Muskelnzusammeuziehungen 
der  gegenflberliegenden  KörperhäUle  bewirkten,  ebenso  folgten 
Exstirpationsversuchen  einzelner  im  VorderUm  liegender  Rinden- 
teile Bewegungsstörungen  m  ganz  bestünmten  Muskelgruppen. 
Man  unterschied  deshalb  den  nach  vom  liegenden  Teil  der 


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—   185  — 


Hirnrinde  als  motons^  Ii*  n  von  dem  mehr  nach  liinteu  liegenden 
als  nicht  motorischen.  Eine  Weiteren twickelnng  und  Bestätigung 
pitiilin  n  diese  Tliatsacheu  durch  die  beräkmten  Arbeiten  Münks. 
Münk  beschäftigte  sicli  ganz  besonders  mit  der  Erforschung 
des  nicht  niotoi  ischen  Teils  der  Hiinrinde,  der  als  Hinterhaupts- 
nnd  Srhläfenlaiiiien  von  dem  vt»rn  liegenden,  als  motorisch 
gedeuteten  Stimlappen  si<'h  unterschddet,  Ei  fand  das  höchst 
merkwftrdige  Resultat,  dass  Exstirpationeii  der  Rinde  des  Hinter- 
hauptlappens einen  Zustand  bei  den  Tieren'  erzengten,  in  dem 
sie  wohl  noch  sahen,  aber  die  ihnen  von  früher  wohlbekannten 
Personen,  Gegenstände,  Orte  absolut  nicht  mehr  als  solche  er- 
kannten :  ebenso  bewirkten  Zerstörungen  der  Rinde  des  Schläfe- 
lappens eine  Uehörsstörnng.  die  sich  darin  äusserte,  dass  die 
Tiere,  bes<»nders  handelte  es  sich  hierbei  um  abgerichtete  Hunde, 
wohl  noch  hörten,  aber  <las  (gehörte  nicht  mehr  vfrstanden; 
ein  Hiiiirl  z.  H..  der  auf  die  Bedeutung  des  pst.  komm,  hoch, 
schön,  Pfote,  sehr  «  iiigeübt  war,  reagierte  absolnt  nicht  mehr, 
während  sein  Gehörveimögen  entschieden  erhalten  war,  was 
sich  leicht  durch  ein  gleichmässij^es  Spitzen  der  Ohren  bei  jetlmi 
uugewöhnliclit'ii  (ieniufch  vemetli.  Wenn  nun  aber  dii^  Kx- 
stirpationsv*  rsnche  an  der  Hinterhaupts-  undSchlaleiirindt^  nicht 
j^ehr  ausgeilelint  waren,  beobachtete  Münk  einen  V(dlständigen 
Rückgang  alliT  Krsclieinungen.  Was  flir  eine  Dnitiuifr  liess  das 
zu?  Nach  den  Anschauungen  Mevnerts  konnte  das  kaum 
andei*s  erklärt  werden,  als  dass  durch  die  Wegnahme  einer  grossen 
Anzahl  ( ianglieuzellen  eine  ^Fenge  optisclier  und  aknstiscijer 
KriiHieriHigsbilder  verloren  gegangen  sein  ninssten :  die  Muglich- 
k'  i!  der  W'iederherstelliuig  war  aber  dann  gegeben,  wenn  noch 
I  f^ili'  dfT  Rinde  mit  ei?ier  grossem  Anzahl  Ganglienzellen  er- 
halten waren,  dip  1  inn  ganz  so  wir  im  Zustand  der  tiiiiiesten 
Jugend  das  Krkt  iinrii  von  (legenstiindeii.  das  Deuten  von  Gehöiu- 
eiudrücken  erst  wiedt-i-  lernen  niussteu. 

Münk  nannte  die  Zustünde  Seelenblindheit  und  Seeien- 
taiibheit,  wenn  ni(dit  alle  Erinnei-niig^bilder  verloren  gegangen 
waren.  Kindenlilindiieit  und  Rindt  ntaubheit,  wenn  das  Seit-  und 
Hörvennügen  ^anz  erloschen  wai'.  also  nach  Exstirpationen  beider 
Hinterhanpt.s-  und  beider  St  hliitV niappeji.  Aber  auch  über  die 
üogenannie  motorische,  im  8tirnhirn  gelegene  Region  brachten 
uns  die  Muukschen  Arbeiten  weitere  Aufschlttsse.    Münk  ging 


-  186 


hierbei  von  folgenden,  ftlr  das  ganze  Verstftndnis  derBewegnngs- 
vorstellnngeu  wichtigen  Überlegungen  ans.  Das  Gef&hl  der  Be- 
wegungen einesGliedes  istimmer  verbunden  mitDmckempfindnngen 
der  Haut  und  mit  dem  Gefühl  der  Spannung  und  Dehnung  des 
Muskels.  Wir  haben  z.  B.  bei  den  Gehbewegnngen,  ausser  dem 
tieffibl  des  bewegten  Gliedes,  selbst  auch  ein  Spannungsgeftlhl 
der  einzelnen  Muskeln  und  femer  Berfthrungs-  und  Druck- 
empfindungen der  Haut  Die  Bewegungsvorstellungen  im  Ganzen 
setzen  sich  also  aus  alle  dem  zusammen,  und  diese  sftmtlich  Ja 
als  (lefühle  zu  (leuteiulen  Vorstellungen  sind  nach  Münk  in  der 
niotoi  isc  lit'ii  Reprion  lokalisiert  Münk  nennt  daher  die  motorische 
Üegion  ij'tihlsphäre  und  untersi-heidet  an  ihr  verschiedene  scharf 
getrennte  Bezirke:  Hinterbein,  ^'orderbein,  Rumptregrion  u.  s.  w. 
Exstirpatiou  der  betretenden  Teile  hat  je  nach  derÄusdelmun«: 
grössere  oder  geringere  St()rungen  zur  Folge;  auch  liier  ist  aber 
eine  Wiederherstellung  dann  möglich,  wenn  noch  Rindent^ile 
unverletzt  librig  geblieben  sind.  spätere  Mitteilungen  Münks 
haben  sich  dann  ausschliesslich  mit  der  Sehsphiire  des  Hunde- 
gehirns  beschäftigt.  Danach  sollen  die  Sehsphären  beider 
(Jrosshirnhä Ilten  in  einei*  ganz  festen  Verbindung  mit  den  Netz- 
häuten beider  Augen  stehen,  in  der  Weise,  dass  Je<lem  Punkt  der 
Netzhaut  ein  Punkt  der  Sehspliäre  korrespondiere:  wielioltz, 
der  Hauptgegner  dieser  Theorie  sicli  ironiscli  atisdrückt.  auf  der 
( Trosshirnrinde  sollte  ein  Abklalscli  der  Ne.tziiäute  sich  Itetinden. 
.Mit  der  Zerstijrung  eines  klciiu-ii  Teils  der  Sphspliäre  jjinpre 
dann  auch  immer  ein  Netzli  niticiJ  seines  Schvciinögens  verlustig. 
Diesen  jranzen  TheoritMi  tritt  mit  grossff  Kiitscliiedeiilieit  und 
in  geistvoller  »  i^M  der  Stiassburger  l'hysiologe  Goltz  und 
seint' Sclnile  ent«irireii.  —  (  inlt/  stand  zuerst  vollständig  auf  dem 
Hoden  der  Hiuireiis'sclH'ii  <  ileicliwertirrkeitstlieorie.  er  liiuirnete 
jede  Lokalisationsinötrliclikeii :  niicl»  (ioltz  beteili<rt  sich  jeder 
Abscbnitt  des  (ii cssliinis  an  den  Funktionen,  ans  welchen  wir 
auf  Wollen,  EniptiiHleu .  Vnrsiellen  u.  s.  w.  x  hliesseii.  Jeder 
Abscbnitt  ist  mit  allen  willkürlichen  Muskeln  durch  la  itnngen 
Verknüpll  uiul  steht  ebenso  mit  allen  sensiblen  Nerven  des 
Körpers  in  Verbindung.  Die  grössere  oder  geringere  Zerstöiung 
einer  llindenhälfte  bringt  freilich  ernste  und  kumidizierte 
Pew egungsstörungeu  hervor,  aber  (ioltz  erklärt  sie  anders. 
Erstens  sind  diese  SUtrungeu  abhängig  nicht  nur  von  den 


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zerstörten  Teilen.  )»ou(lern  vtm  einer  Funktionsliemmung  der 
unberührt  gebliebenen  benachbarten  Teile.  Diese  von  («ollz 
Heninningsersdieinungen  genannten  Neben  wirk  nii  «reu  verschwin- 
den aber  nach  kürzerer  oder  längerer  Zeit.  Nur  die  lange 
Zeit  nach  dem  Kingritt'  bleibenden  also  dauernden  Störungen. 
«Ausfällst  rscheinuiigen,"  dürfen  als  Folgen  der  Kindenzerstörung 
augesehen  werden.  Diese  Ausfallseischeinungen  seien  aber  nicht 
derart,  dass  man  aus  ihrem  Auftreten  den  Schluss  bilden  könne, 
auf  der  Hirnrinde  sewn  Seprinente.  die  den  Gesichts-,  (ichörs-, 
(leschmaj-ksinn  ausschliesslich  ziikännn.  Bei  weiterer  Kuisdiung 
musste  abnr  freilich  (loltz  in  seinen  letzten  VcrtUfcntlirlnnipren 
besonders  zufrebcu.  dass  ein  Tier,  dem  die  vonlciii  Kiii'U-iiteile 
in  gri»sserer  Aiisdehming  exstirpirt  sind,  sicli  docli  <raii/  anders 
verhalte,  wie  ein  anderes,  dem  die  hinteiu  L'indeuleile  fehlen; 
im  ersten  Falle  zeigen  die  Tiere  weit,  plumpere  Bewpfninpren 
und  ein  wesentlieb  abgestumpftes  Hautg'efülil  im  zweiten  Kall 
eine  jrrr»ssere  Si  muhl;*  der  Sinne,  beson<lers  des  t.iesielilsiiins ; 
hiei- steigt,  wit;  sieh  ein  italienischer  Forscher  sehr  ri(  litig  ans- 
drii(  kt.  das  Prinzi])  der  Lokali.sation,  dem  (iolu  eben  die  Thür 
gewiesen  hat,  zum  Kensier  wieder  hinein. 

Die  ganze  Fra^e  bekommt  aber  nodi  ein  anderes  (Jesichi, 
wenn  man  das  'l  ierexperimeut.  das  eben  doch  iminer  recht 
scliwer  zu  ileiiten  ist,  verlässt  und  Beobachtuugen  aus  der 
nieiis<  bli(  lien  Pathologie  mil  hei  anzieht.  F.s  ei  ^ribt  sich  nämlich 
aus  einer  stdir  on*o<<sen  Anzahl  p^enau  l)eobai  laeU-r  Kraiiklieits- 
fälle  mit  Sektiousbefüud,  dass  die  mannigfachen  Sinnesverrich- 
tungea  in  der  That  Ilirnregionen  zukommen,  die  untereinander 
verschieden  sind,  dass  also  jeder  periphei c  Sinuesaiiparat  einem 
bestimmten  Teil  der  Hirnrinde  entsi»rirlit :  aus  Man<rel  an  hierher- 
gehörigen BeobHchtungen  hat  man  das  bis  jetzt  nur  für  Gesicht 
und  Gehör  festslelleu  können,  während  dieser  Satz  tTuM  Jescluiiark 
und  Oriieli,  wenn  auch  als  wahrscheinlich,  aber  doeli  nicht  als 
sicher  aufzustellen  ist.  Es  erfolgen  bei  Kranklieitslierdeu  im 
Hinterhauptlappen  in  der  That  Sehstörungen,  bei  solchen  im 
Schläfenlappeu  Hörstr»rungen :  dagegen  ergibt  eine  genaue 
Prüfung  kliuisclier  Tiiatsadien,  dass  die  Munksche  Theorie  einer 
feststehenden  Beziehung  zwischen  den  Netzhautabschnitten  und 
bestimmten  Abschnitten  der  Sehsphäre  nicht  besteht,  die  Fasern 
der  Sehnerven  gehen  vielmehr  vollsLandig  nut  einander  vermengt 


—   188  — 


zu  der  Rindensehsphäre.  Die  pathologisolie  Beubacbtiing  liat 
weiter  erigehen,  dass  Krankheitsherde  des  Vorderhims  und  hier 

an  der  so*?:.  ('Fiitial-  und  SchlÄfeiiwindung  immer  Störungai  der 
Haut-  imd  Muskelempfindangen  bedingen  und  da  die  Bewegongs- 
vorstelhingf'n  sieb  aus  den  verschiedenen  oben  auseinanderge- 
setzten (lefuhlsperzeptionen  zusammensetzen,  erfolgen  natürlich 
immer  Bewegnngsstömngen.  Man  kann  also  im  Allgemeinen  sageu^ 
dass  die  Ergebnisse  der  klinischen  und  pathologisch-anatomischen 
Tliatsaclien  uns  in  der  That  den  Srhlnss  gestatten,  dass  die 
menschliche  Hirnrinde  in  ihren  verschiedenen  Teilen  nicht  gleich- 
wertig ist,  sondern  dass  die  mannigfachen  Sinnesverrichtungen 
Hirhregionen  zukommen,  die  ganz  verselüeden  gelegen  sind  ,  diese 
Hirnregionen  besitzen  im  Menschenhirn  festgezogene  (Frenzen, 
die  die  einzelnen  Gebiete  von  einander  scheiden.  Dagegen  haben 
die  neuesten  Tierexperimente,  die  von  den  Italienern  Luciani 
und  Sepilli  in  sehr  genauer  und  objektiver  Weise  vorgenommen 
wurden,  ergeben,  dass  die  Goltz'schen  Ansichten  über  die  Lokali- 
sation sehr  viel  Wahres  enthalten.  Im  Tiergehirn  lassen  sich 
die  Funktiousfelder  der  Einde  nicht  in  einer  umschriebenen 
Form  abgrenzen,  sondern  sie  tliessen  in  einiiud»  r  über,  so  dass 
die  meisten  Teile  in  dtM*  Tlmt  sich  an  mehreren  Funktionen 
beteilip:en  nin-  sdieint  es.  dass  in  {xp-wissen  Segmenten  auch 
srewisst^  h'unktioncn  iihn  wit^L-cn ;  die  nach  hinten  gelegenen 
Rindriiteile  du-nea  mehr  den  ^illlM-'svt'^■i(■htunJren,  die  nach  vorn 
gelegenen  mehr  den  motoris«  lien  I 'nnktionen. 

Nun,  meine  Herren,  wenn  ich  mir  auch  bcwus^t  bin.  Ihnen  nur 
ganz  p-rolie  T^nn  is.se  des  Jet/igen  Standes  der  Geliirnt  »i-scliunjr  ge- 
geben zu  haben,  liotteirli  dncli.  das-  ^i.  die  l'bprzeugun^  ^^ewonnen 
haben,  dass  wir  in  dfi  Tliat  in  drn  beiden  b-tzten .lalirzebntcn  t^r- 
hebb'cbf  Forlsclii  itte  in  der  Kenntnis  des  Baues  und  der  Funktionell 
des  (Tt'biiiis  pematlit  liaben.  Noch  im  Jahr  sclirieb  H  yrtl  in 
.sfineni  Ijehrltuch:  ,1  )ie  Anatomie  des  iunern  Baues  des  Gehirns  ist 
und  bleibt  wahrsrlieinlich  tlir  immerdar  ein  mit  sieben  Siegeln  ver- 
>cldabseiies  und  nocli  überdies  in  Hieroglyphen  frescliriebcues 
Buch.  Und  was  die  Fauktiom-ubdire  des  (iebirns  anbelangt,  si» 
beugen  die  arrogantesten  JMiysiolo<ren  demütig  ihr  Haupt  und 
bekennen,  dass  sie  von  der  nien.sclilichen  Seele  nichts  mehr 
wissen,  als  dass  sie  k(  ine  Flügel  hat."  Nun,  diesen  Satz  unter- 
ächreibeu  selbst  die  bescheidensten  Physiologen  nicht  mehr.  — 


Wir  wissen  sehr  wohl,  dass  erst  der  Anfangr  eiTier  rntinnplltii 
CTeliirni>li\si(»lo(rie  gescliatten  ist,  dass  die  Haiiptaiifj^iilteii  iiocli 
zu  iiiseii  sind,  wir  jreben  auch  gerne  zu.  dass  viel  von  dem  jetzt 
Gelehrten  noeh  unter  df-n  Begriff  der  Th^nrie  fällt,  aber  selb<?t 
eine  falsche  Theorie  ist  oft  besser  wie  irar  ki  in<>.  \)vv  alte 
strnon  sagt  einmal:  ^Das  r4ehirn  ist  das  Organ  unserer  Seile: 
\\  iinderliares  hat  sie  mit  Hüte  dieses  Werkzenües  f^eleislet  und 
sie  kennt  keine  Schranken  ihres  l'orschungstriebes."  Kr  sasrt 
aber  dann  weiter:  ^Wenn  sie  aber  dieses  ihr  Werkzenu  selbst 
betrachtet,  so  weiss  sie  von  ihm  so  gut  wie  nichts."  .Nun  iibei 
diesen  Standpunkt  sind  wir  längst  hinansgescliritten  :  der  innere 
Bau  und  die  Kuiikiionen  des  (iehirns  sind  nicht  mehr  zu  ver- 
gleiclien  <leni  dunkeln  \\'eltteil.  und  wie  dieser  dem  Finsciiungs- 
triei»  aufgeklärten  Wissens  immer  mehr  entffnet  wird,  so  wollen 
au<'h  wir  hotten,  dass  die  Zuknnti  in  i^leidier  Weise  wie  die 
jüngste  \'er'_rangenheit  fortfahren  wird,  die  weiteren  Probleme 
der  Gehirnlorschung  zu  lü.sen. 


lülialt 


Erster  T*»n. 

« 

fieschäflUches,  Sektion8-B«ricbte,  Protokoll-Auszüge. 

Seite 

Bericht,  erstattet  am  JahFeefeste,  den  88.  Ilai  1887,  von  Dr.  F.  R  i  c  h  te  rs  S 

Verzeichnis  der  Mitglieder: 

I.  Stiff.T   13 

II.  Ewigo  Mitglieder  '  1-t 

III.  Mitglieder  des  Jahres  188G   lö 

IV.  Neoe  3Iit{;lieder  Ar  da»  Jahr  1887    20 

V.  Avneroideiitiielie  Elirenittitglieder   80 

YI.  Korrespondierende  Ehrenmitglieder   20 

TIT.  Korr«>«pondierende  Mitglieder   20 

Kechtu  der  iiitgtieder   24 

Bibliothek-Ordnaug   24 

Qescheiike  und  Erwerbnngeit: 

I.  Naturalien    25 

n.  Bücher  und  Srh ritten     .    .    .  ■   86 

Bilaii?:  pro  31.  Dezember  IHSO   52 

Übersicht  der  Kiunahnien  und  Ausgaben   53 

Anhang: 

A.  Sektioneberichte                                                     .  64 

B.  Protokoll-Auasttge  über  <lte  wisseiucbaftlichen  Sitcnn^  wAh- 
rend  1886/87    60 


Zweiter  Teil. 
Vorträge  und  Abhandlungen. 

Beitrag  zur  Kenntnis  der  Fiiuii;»  ilcs  .VlttortiUr.-*  von  Mississippi  und 

Alabama.  Von  Dr.  phil.  ntt*t  ÄIrvt  r  in  New-York  .  ...  8 
Tafelerklärungen  21 

über  dftg  ebltasüche  TertÜr  und  seine  Fetrolenndager.  ^Nebet  einigen 
neaen  Bemerkungen  nnd  Beobachtnngoi  Aber  das  TertiKr  in  der 
Oberrheinebene.)  Vortrag  von  Dr.  A.  Andreae  .    •   .    .    .  2a 


Herpetologische  Notizen.   Vou  Dr.  OskarBoettger   37 

1.  Listen  tod  Reptilien  nnd  Batrachiern  ans  Nieilerlftni1i8ch*Iiidien 

und  Ton  der  Inael  Salanga  «...  37 

r.  Insel  Salanga   37 

II.  Insel  Sumatra   .19 

III.  Insel  Banka   nt 

IV.  Insel  Java   02 

Übersicht  der  genanntea  Arten   5M 

n.  Yerzeicbnis  v<ni  Reptilien  ans  Accra  an  der  GoldkUsti» .  .  .  ßß 
Beiträge  zur  Kenntnis  der  HymeTinpteren-Fauna  der  weiteren  UnJicegend 

vou  Frankfurt  a.  M.  Von  Major  z.  D.  Dr.  L.  von  Hejden  .    .  ßö 

V.  Teil :  Teutbredinidae.  Blattwespen   <m) 

^nsaramensteUang  der  ans  dem  Gebiet  bekannten  Arten  .  *  8d 
Über  swei  Blattinen-Reste  ans  den  nnteren  Lebacber  Scbtehten  der  Rbein- 

proviiiz.    Von  Dr.  .1.  V.  DeichmUller   H9 

t^ber  dir  Niit.urbeobacbtung  im  houieriacben  Zeitalter.  Vortrag  von 

l>r.  med.  Otto  K  oerner   95 

Zuj  üi'ognoaie  de»  Taunu:;.  Vortrag  von  Franz  Kitt  er  .  .  .  .  U)S 
Ein  nenes  Ranbtier  ans  dem  mitteloligocänen  Meeressand  des  Mainxer- 

Beckens.  Iku^furodm  Ftmheimm^»  n.  g.  n.  iqp.  Voa  Dr.  A,  A  nd  re ae  125 
Zweiter  Beitrag  aar  Herpetologie  Südwest-  nnd  Sfld-AfrikaM.  Von T)r.  (>8k a  r 

Boettffer   l'Vi 

Krgebui9.<ie  nxMlerucr  (iel(inU«>r.schung.    Vou  Dr.  med,  lt.  Lach  mann  I7ä 


U(  rieht I (Brun ifT. 

Teil  II,  pag.     Zeile  17  lies  »tatt  llyiiopotamn» :  Hynpuf  aninn. 


Dmek  von  flcbriUler  Knauer  in  FrankAirt  a.  M. 


^  .y i  .^  .o  Ly  Google 


^  Kj i  i^uo  Ly  Google 


d  Si-nckfiih  nalntfCies  IXS7  TaflV 


DiTsifitrodon   Floit lifinifnsi.s  Andr 
MteresstMitd  hlonhenn  H  H 


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1-2.  TyfMops  fOmfrhootphalus)Siihinziit3p.  'h.Garhosaurus  aarilus  nsß. 


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Bericht 

Whor  ilie 

Seiickenbergische 
naturforsclieiHle  Gesellschaft 

in 

Frankfurt  am  Main. 

1888. 

M  i  t  zwei  Tafel  n. 


Frankfurt  a.  M. 

Druck  von  Gebrüder  Knaner 


B  E  R 1 0  H  T 

rBBB  DIE 

SEJJCKENBERGISOHE  NATÜRFORSCHENDE 

GESELLSCHAFT 

IN 

FRANKFÜRT  AM  MALN. 


V«M  Jani  ins;  Uls  Juni  lfm. 


Direktion  der  Senckenberg-ischen  naturforschenden 
Gesellschaft  beelirt  sich  iiifnniit.  statuteiigeinäss  ibren  Bericht 
Uber  (las  Jahr  1887  bis  X888  zu  überreichen. 

Frankfurt  a.  H«,  im  September  1B88. 

Die  Direktion: 

Dr.  TiM»rt.  W.  K.  Loretz,  d.  Z.  mater  Direktor, 
n.  Fricdr.  ]leyiieniuuit„  d.  Z.  zweiter  Direkt.  ) 
Dr.  pbil.  II.  Kclehenbaeh.  d.  Z,  erster  Schritt iTilirer. 
Dr.  med.  0.  kdnier,  d.  Z.  zweiter  .SchriltltUirer. 


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Bericlit 

Ober  <1i« 

Senckenbergische  naturforschende  GeseUechaft 

in 

Frankfurt  am  Main 

Ei-staUet  am  .laliieslestt*,  den  27.  Mai  1888 

Tt»n 

D.  r.  BtTaanuum, 

d.  Z.  II.  Direktor. 



Hochgeehrte  V e r .sam m  1  u ug ! 

Es  liegt  mir  die  Pflicht  ob,  Ihnen  Bericht  m  erstatten 
Uber  die  Vorkommnisse  und  Ver&nderungen ,  welche  für  die 
letztverflostsenen  zwölf  Monate  in  der  Geschichte  unserer  Ge- 
sellschaft zu  vei'zeichnen  sind.  Sie  werden  in  Folge  meiner 
geschäftlichen  Mitteilungen  die  Überzeugung  gewinnen,  dass  in 
der  stetigen  Fortbewegung  nach  unseren  Zielen  keine  Unter- 
brechung stattgefunden  hat,  sondeni  im  Gegenteil  aller  Anlass 
znr  Vermutung  vorliegt,  dass  die  namhaft  zu  machenden  Vor- 
bereitungen und  die  unserer  Gesellschaft  gewordenen  Zuwen- 
dungen zu  einer  erhöhten  Thätigkeit  in  nicht  zu  feiner  Zeit 
fuhren  werden. 

Mit  dem  Personalbestand  beginnend  teile  ich  mit,  dass 
die  Zahl  der  Mitglieder  seit  dem  vorjährigen  Berichte  sich  um 
1 1  vermindert  hat,  also  nun  auf  35t  zurückgegangen  ist. 

i* 


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„   4  — 


Ausgetreten  sind  die  Hfiieii:  Friedrieli  Baclifeld. 
(instav  Cassel,  Pliil.  Frey,  Dr.  Chr.  Gottliold,  .T.  Greiss, 
F.  W.  Pfaehler. 

(Testorben  sind  die  Herren:  ( ieiieralkonsul  M  iniini 
V.  Seil  w  ;i  rzens lein.  Herrn aiiu  Nt">tle,  R»»bert  Passa- 
vaul.  .Juli.  Jak.  Sachs.  .Tiistizrat  und  Notar  Dr.  Schulz. 
Dr.  jnr.  Fr.  Va rren tr a p p,  Dr.  med.  A\'iesner. 

"We^gezo^en  ist  Herr  Dr.  med.  St  rat  z. 

Dagepren  luu  hinzngetreten  sind  die  Herren:  Dr.  med. 
.T.  (4  n 1 1  (  11  ji  1  an,  Fried r.  Modera,  Dr.  phil.  Louis  Lieb- 
maini,  J)i.  med.  Ernst  RTMliger,  Willi.  Sauders. 

Als  arbeitendes  Mitglied  ist  Herr  l'.aK.n  Albert 
Voll  K»'inacli.  dessiMi  ( ielilgeschenk  lür  \'rnii<']irung  unserer 
Bibliothek  noch  mit  i)ank  sjjäter  zu  erwälmni  ist.  und  zu 
korrespondierenden  Mitsrliedeiii  sind  crwahlr  \vi>iil«-n 
die  Ucntii;  Prüf.  Dr.  H.  J^rciiei',  Moritabaiu':  Paul  Hesse. 
v*)m  Coiigo  zurück,  derzeit  in  \  enedig:  Dr.  ilans  S(  liiuz  in 
Hiesbach  bei  Zlirii  li:  Dr.  A.  Zipperlen  in  Cincinnati:  Dr.  nind. 
C.  H.  Stratz  in  liaiavia;  der  letztgenannte  in  Folge  .seines 
\\  egzuges  von  hier. 

Durch  den  Tod  vei  loren  wir  aus  der  lieihe  der  koi  respon- 
diereuden  ^^itglie^lt  ^: 

Dr.  Anton  de  Pary.  Proiessor  der  Potanik  .  seit  1>^73 
an  iler  neu  ei-ricliteteii  Cnivei^ität  in  Strassbiir?.  Seine  |.ifl»e 
zum  Snnliuni  dei-  l'tlanzeii  wurde  ihm.  dem  t:eboiueii  Frankfurter. 
V(m  Fl  (Seil  ins  und  Ohler  beii^ebrachl  und  seine  Vaterstadt 
besuclite  ei"  niriü,  uhue  vor  allem  den  botfuiisclien  (Tarten  fresflien 
zu  haben.  Seiuf*  Fntei .-iiclmngen  über  die  Morpliolui^ie  uiul 
Physi(do2'ie  (\t>v  l'ilze.  Kb'elit(»n  und  Myxoniyceten .  besonib'rs 
aber  iibt  i-  'lie  K'jn  tutlelkrankheit,  vnii  wrlcheii  l'ntei .siudiUJiLieTi 
er  einen  Teil  in  nnsei  eii  .Mdian<llungen  ver«dientli(  Ute.  zeugen 
von  deren  iiolien  Bedeutung.  Kr  wurde  erwühlt  1853.  er  starb 
19.  danuar  IHSH. 

Dr.  Pobert  ('aspary,  Piofessor  der  Botanik  in  Königs- 
berg, erwählt  187;J.  ge.storben  1     September  1SS7. 

<-»eh.-Rat  A 1  exander  Ecker.  Professor  der  Aualeinie 
und  Physioloo-ie  in  Fi  eiliurg  i.  B..  Avar  seit  IHOf)  Mitherausgeber 
des  Ar  hives  lür  Anthropologie,  .seil.  iHöl  korrespondiereniles 
Mitglied,  gestorben  20.  Mai  1887. 


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5  — 

* 

Dr.  Gnstav  Theodor  Fecliner,  Professor  der  Physik 
in  Ijftipzigj  auch  bekannt  durch  seine  phylosophischen  und 
humoristischen  Schiiften,  welchen  er  sich  noch  mehr  in  Folge 
eines  Augenleidens  widmete;  erwählt  1833.  nach  der  Zeit 
des  Eintritts  also  das  nächstalteste  unserer  korrespondieren- 
den Mitglieder,  gestorben  18.  November  1887  im  Alter  von 
86  Jahren. 

Dr.  med.  A.  Fe  tu  in  Jassv.  erwählt  18K-2.  jrestorben  1887. 

Dr.  Asa  (^rav.  j?<'b.  zu  P;iii>  in  Ma.'>>a(liii^t'ts.  >f iplin t»' 
Medizin  niul  Naturwisseiihchalt,  seit  1842  Pn>lt>Mjr  dt  r  r.ot.mik 
im  Harvard  (  nlle^ce.  Caiiibridsfp  bei  l^oston.  «ier  liervunat^.  iidsie 
Botaniker  Aiiu-rikas.  als  Systeiiiatikt-r  ciiirr  der  bedeiiteiidslen 
luispres  ,Talirhiinib:rLs:  erwählt  1849,  gestorben  3.  Februar  1Ö8S 
im  Alter  \un  11  Jalireii. 

Sir  Julius  von  Haast,  geb.  in  Hniin.  kam  1H58.  nach- 
dem er  iu  Fraiiklurt  in  der  Jügel  sdien  Bucldiandlung  aiiE^estellt 
war,  nach  N'mi- ■»  land.  wo  er  den  Geolojjen  der  Novara-E.xpe- 
dition,  Hochstetter,  kennen  lernte  und  dessen  Scldiler  und  Be- 
jjleiter  wurde,  später  Direktor  des  Canterbuiy  Museums  in 
Cliristcliurcb.  Staats^ieobisre  von  Xeuse»dand,  zum  Ehrendirektor 
der  I  niversität  Cambrid<re.  von  der  Königin  von  England  zum 
Knight  ernannt,  erwarb  sieh  um  die  geolugisrbe  Erforschung 
von  Neuseeland  grosse  Verdienste  ninss  namentlich  auch  wegen 
Aufliiiden  und  Bearbeiten  zahlreiclier  hVste  des  Kieseustrausses 
genannt  werden,  war  vor  nicht  lan^Hi  Zeit  zur  Erliolung  aber- 
mals in  Europa,  starb  in  Neuseeland  lü.  August  1887.  Kr  war 
korrespondiei'endes  Mitglied  seit  1871. 

Ferdinand  Vandremeer  Hayden,  geb.  zu  West- 
field,  Mass.,  erwählt  1878,  gestorben  22.  Dezember  1887,  war 
im  nordamerikanischen  Bürgerkrieg  Uospitalarzt,  reiste  1854 
und  1855  am  Oberlauf  des  Missouri  und  des  Yellowstone.  da- 
mals einem  ganz  unbekannten  Gebiete,  von  woher  er  reiche 
paläontologische  Sammlungen  mitbrachte,  dann  Mitglied  und 
später  bis  1879  Director  of  the  U.  S.  geological  and  geographica! 
Snrvey  of  the  Territories. 

Sanitätsrat  Dr.  Hermann  Jordan  in  ^Saarbrücken,  ent- 
deckte die  Regeneration  der  Krystalle,  wurde  erwählt  1851, 
starb  9.  August  1887. 


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Excellenz  Alexander  von  Maiiderstjerua,  kaiserlieb 
rUHsiiicher  General  der  Infanterie  in  8t.  Petersburg,  bekannter 
Entomologe,  erwählt  1861,  gestorben  13.  Februar  1888. 

Hofrat  Dr.  Friedr.  Willi.  Pauli  in  Lndwigslnst  in 
Mecklenburg,  geborner  Frankfurter,  welcher  zu  jeder  Zeit,  be- 
sonders gelegentlich  seines  Aufenthalts  im  Orient,  unsera  Samm- 
lungen zu  veimebren  bedacht  und  mit  der  Senckenbergischen 
Getiellscbaft  in  fortgesetztem  Verkehr  zu  bleiben  bestrebt  war: 
erwählt  1864,  gestorben  8.  Dezember  1887. 

(itheinier  Bergrat  Dr.  Oerliard  vom  Katli.  ffeburen 
20.  August  18;>ü  zu  Hiiisliiirg,  gestorben  2H.  Ajuil  1888  zu 
("i»l»leiiz,  seit  1872  ordnitliclier  Professor  der  Mineralogie  und 
Genlnnfie  in  iiunn.  Im  Bcgrifl'.  eine  Stiulieiireisp  anzutreten,  wie 
er  tleren  so  niaiH'he  in  seinem  Leiten  .Mtgar  weil  iilur  die 
(ireuzen  uiiseies  Vaterlandes  und  unserer  Krdliälfte  liinaus  mit 
hervorragenden  liN'sultaten  ausget'iilirl .  trat  ihn  am  19.  April  im 
Bahiihole  zu  (•oMeiiz  ein  Hirnschlag,  dem  wenige  Tage  später  dei- 
Tod  l'olgte.  Seine  WLs^-  iisriiattlirlien  Schritten,  Itedeutend  an  Zahl 
und  durch  ihien  klassischen  (iehalt.  siml  vorwiegend  geologischen 
Inhalts;  zu  uiiserenj  korrespondierenden  Mitglied  wurde  er  1873 
erwählt.  Ein  Nachruf  in  den  Schritten  der  Medenlieinisciien 
CTesellschail  für  Natur-  und  lieilkniule  zu  Bonn  ist  ihm  von 
unserni  korrespoudierendeu  Ehreumitgliede,  Prot.  Kein  iu  Buuu, 
gewidmet  worden. 

Dr.  Max  Schmidt,  Direktor  des  hiesigen  Zoologischen 
(Martens  seit  der  Gründung  bis  1884,  dann  in  gleicher  Eigen- 
schaft in  Berlin,  seit  18')7  arbeitendes  Mitglied  unserer  (lesell- 
schaft  bis  zu  seinem  Wegzuge  von  Iiier:  gestorben  3.  Februar 
1888.  Dem  gedruckten  .lahresbericht  ist  ein  Nekrolog  beigegeben, 
welcher  den  Verdiensten  dieses  Mitgliedes  um  die  Sammlungen 
unserer  Gesellschaft,  besonders  zur  Zeit  seines  Aufenthalts  in 
Frankfurt,  seiner  Vaterstadt,  gerecht  wird. 

Dr.  B.  Studer,  Professor  der  Geologie  in  Bern,  bekannt 
durch  seine  geologischen  Studio  nnd  Schriften  Uber  die  Alpen : 
erwählt  1837  nnd  gestorben  2.  Mai  1887. 

Hofrat  Dr.  med.  Heinr.  Walter  in  OfTenbach.  Mit- 
begründer, eifriger  Förderer  der  Zwecke  des  OfTenbacher  Vereins 
für  Naturkunde,  Vorsitzender  desselben  seit  der  Oründnug  bis 


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—   7  — 


zu  seinem  Tode,  zu  iinserm  korresiiondierenden  Mitglied  erwählt 
i884f  durch  seine  peiAitnliclie  Bekanntschaft  mit  einer  grossen 
Anzalil  unserer  Mitglieder  mit  unsere!*  sollscliaft  und  Uber- 
Iiaupt  dem  natnrwissenscliafilielieu  Leben  in  bYankfurt  eng  ver- 
blinden,  gestorben  4.  Jani  1887. 

Und  endlich  Carl  Werner  Max  Wiebel,  Prufessor  der 
Chemie  und  Physik,  früher  in  Hamburg;  gestorben  am  16.  April 
1H88  in  Wertheim  am  Main. 

Kerner  verloren  wir  dureli  Toil  iiii.ser  twijres  Mit<rlied 
Herrn  Karl  Au?:iist  (trafen  Bose,  (iiinalil  dw  Indien  ver- 
f>lorl)enen  Frau,  deren  Name  auf  alle  Zeiten  nut  unserer  (V- 
üellsicliaft  verkniipft  bleiben  wird.  Auch  (irat  Hnse  war  lebhaft 
und  aufrichtig  tnv  unsere  Zii  lu  intere-ssiert.  luihni  wanut  ii  Anteil 
an  ihren  Furt.schritten,  wie  .selten  eifahren  wird,  lui.lt'ite  die- 
selben in  einer  gros.smlitigen  Weise,  die  unsere  Dankbarkeit 
^\arll  erhält.  Wie  ich  noch  zu  ei w riliiitn  haben  werde,  ist  er 
wieder  in  letzter  Zeit  vn!'  sfiihiii  Tude  liesoiiders  ancli  durch 
.seine  Geld-Ziiw  eiiduii,i:ei)  und  tlanu  durch  ein  te.sUtnleutari^ch 
hint»  rla>senes  Kai»ital  uns  in  derjenijren  ^^  eise  rnterstntzung 
zu  Verleihen  bereit  gewesen,  oiuie  w  elrlie  in  unserer  Zeit  wenig 
ansgeii<'htet  werrlen  kann.  Sein  Xaine  ist  INSO,  gleichzeitig 
mit  dem  ^einer  IJeniaiilin.  auf  tler  .Mannortafel  eingeirralien 
W(»rdeu.  Kr  starb  am  2'y.  I^ezeniber  18H7.  Kine  l)e[)ntalit»u 
wunle  zur  lieerdi^nmg  naeli  l^aden-liaden  entsendet,  bolehend 
aus  den  Herren  Prof  hi  Noll  uml  Dr.  med.  Heinrich 
Schmidt,  vstdche  in  unserem  Xanien .  und  indem  letztge- 
nannter unseren  detiddeu  in  einer  K'ede  AuMlnick  gal»,  einen 
Lorbeerkranz  auf  das  (Irab  iiiedei le'jften.  Im  Bericht  wird, 
von  berufener  tseite  geschi leben,  ein  Nachruf  verböentlicht 
werden. 

Den  Statuten  gemäss  schieden  aus  (b  r  Direktion  aus:  der 
II.  DirekKjr,  Herr  Dr.  Richters,  für  web  heu  D.  F.  Heyne- 
mann, und  der  H.  Schriftführer,  Herr  Dr.  Schauf,  fttr  welchen 
Herr  Dr.  O.  Körner  gewählt  wurde.  Ib-n  ausgeschiedenen 
Keireu  ist  die  (.Tesellschaft  flir  ilire  Thätigkeit  zu  Dank  ver- 
banden. 

Die  Finanzangelegenheiten  unserer  Gesellschaft  sind  nach 
wie  vor  mit  Hingebung  hauptsäclüich  von  unserm  Kassürer, 


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—  8  — 


Herni  Direktor  H.  Andreae,  und  Rechtsgeschäfte  von  unserm 
Konsnlenten,  Hei-m  Dr.  F.  Schmidt-Po  lex,  wahrg^enommeu 
^worden,  was  um  so  mehr  dankend  hervorgehoben  zn  werden 
notig  ist,  weil  auch  diese  Angelegenheiten  an  Umfang  und 
Wichtigkeit  mit  der  Zeit  immer  mehr  zunehmen. 

Die  Generalversammlung  fand,  wie  üblich,  am  18.  Febr.  d.  J. 
statt  Aus  der  Bevisions-Kommission  waren  die  Herren  Rektor 
Rössler  nnd  Bai'on  A.  von  Rein  ach  ausgeschieden  und  als 
Ersatz  die  Herren  Carl  Engelhard  und  Carl  Donner 
gewählt  worden. 

Keine  Verändernng  ist  zu  berichten  fQr  die  Zusammen- 
setzung der  Museums-,  der  Redaktions-  und  der  Bücher- 
Kommission:  wo  Mitglieder  statutei^mäss  ausgeloost  waren, 
sind  sie  wiedergewählt  worden.  Nur  in  die  Kommission  fftr  den 
Jahresbericht  ist  in  gewohnter  Weise,  statt  Herrn  Dr.  Richters, 
dem  früheren  II.  Direktor,  der  nunmehrige  eingetreten. 

Von  den  Abhandlungen  ist  das  1.  Hell  des  XV.  Bandes 
vervollständigt  worden  durch:  „Beiträge  zur  Schmetterlings- 
Fauna  der  (joldkiiste"  von  H.  Mö schier  und  „Untersuchungen 
Uber  das  Wachstum  der  Zellmembran**  von  Dr.  F.  Noll.  Auch 
das  2.  Heft  dieses  Bandes  ist  vollendet  und  enthält:  «Bei- 
träge zur  Naturgeschichte  der  Kieselschwämme'  von  Prof 
Dr.  F.  C.  Noll,  und  ,Der  Magnetstein  vom  Frankensteln" 
von  Prof.  Dr.  Andreae  und  Dr.  König. 

Die  Lehrvorträge  der  Herren  Dr.  Kiukelin  über  „All- 
gemeine Geologie"  und  Dr.  Keichenbach  „Die  Naturge- 
schichte der  niederen  Tiere"  wurden  im  Somm*  r  vollendet  und 
im  Winterhalbjahre  sodann  von  Kenn  Dr.  R  e  i  c  b  e  n  b  a  c  Ii  „ Die 
vergleichende  Anatomie  nnd  £ntwickelung.sgeschichte  des  Men- 
schen und  der  höheren  Tiere;  mit  steter  Beräcksichtigung  des 
mikroskopischen  Baues  und  der  Lebensfunktionen*,  und  von 
Herrn  Dr.  Schauf  „Mineralogie,  verbanden  mit  Besprechung  dei* 
geometrischen  und  physikalischen  Eigenschaften  der  Krystalle" 
doziert  und  damit  seither  fortgefahren. 

Den  Fest  Vortrag  im  vorigen  Jahre  hielt  Herr  Dr.  B.  Lach- 
mann über  ^,  Ergebnisse  moderner  (tehirnforschung*',  und  die 
im  Winterhalbjahre  veranstalteten  wissenschaftlichen  Sitzungen 
hatten  folgende  Tagesordnungen; 


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-   9  « 


Am  5.  November  1887.  Herr  Dr.  Richters:  „Über  die  Saram- 
luDg  kurzscliwänziger  Krebse  des  SeuckeubergischeD  Mu- 
seums, nebst  Demonstration  derselben*. 

Am  17.  Desember  1887.  Herr  Dr.  Jännicke:  „Die  Gliedernng 
der  deutschen  Flora**. 

Am  7.  Januar  1888.  Herr  Dr.  Reichenbacb:  «Über  die 
Lösung  einer  wichtigen  Frage  in  der  Entwickeluugsge- 
schichte  der  Saugetiere*. 

Am  4.  Februar  l88H.  Herr  Dr.  Ediuger;  „Die  Eutwickeliuig 

des  Vordci  liinis  in  der  Tierreihe". 
Am  3.  März  1888.  Herr  Dr.  Lepsius;  „i  ber  Zeitreakti«meii'*. 

Am  7.  April  1888.  Herr  Dr.  Kinkelin:  «Neues  aus  dem 
Mainzer  Beckeu'*. 

Der  Vortrag  des  Herrn  Dr.  Lepsius,  von  Experimenten 
begleitet,  wurde  im  Hörsaal  des  neuen  Gebäudes  des  pliysikali- 
sehen  Vereins  gehalten ,  welcher  denselben  uns  bereitwillig  zu 
diesem  besonderen  Zwecke  zur  Verfttgung  gestellt  hatte,  ein 
Beweis  der  fortgesetzten  freundnachbarlichen  Beziehungen  zwi- 
schen beiden  Gesellschaften. 

Die  B&nmlichkeiten,  welche  in  unserm  Seitenbau  Mher 
vom  physikalischen  Verein  in  Benutzung  waren  und  nunmehr 
vollständig  zu  unserer  eigenen  Verfügung  stehen,  sollen  für 
unsere  Zwecke  hergerichtet  werden.  Schon  lange  sind  die 
Verhandlungen  darüber  im  Gange.  Auf  Beschluss  der  Gesell- 
schaft war  ein  Projekt  auszuarbeiten,  welches,  zugleich  mit  der 
Herrichtung  der  leer  gewordenen  Räume  und  der  Besetzung 
derselben  mit  neuen  Schränken  und  der  Einrichtung  von  neuen 
Arbeitszimmeni,  die  Vennehrung  und  Verbesserung  sämtlicher 
Arbeitszimmer  auch  im  Hauptbau,  die  Herstellung  neuer  Aus- 
stellnngsiünme,  die  Renovation  der  vorhandenen  Säle  u.  s.  w. 
in  sich  begreifen  sollte.  Dieser  Beschluss  ist  mit  Rücksicht 
darauf  gefasst  worden,  dass  es  geeignet  sei,  den  Erfordernissen, 
welche  Jahre  hindurch  nicht  befriedigt  werden  konnten,  nun- 
mehr hintereinander  gerecht  zu  werden.  Das  Projekt  ist  im 
Schosse  der  Museums-Kommission  vor  kurzem  endgftltig  bis  auf 
wenige  schwebende  Nebenpunkte  festgestellt  und  der  Direktion 
vorgelegt  worden.  Dieselbe  wird  sich  demnächst  mit  der  Aus- 
ftthrung  zu  'befassen  haben. 


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—   10  — 


Pen  Sikiiuiiaien  fiel  bei  Ausarbeitung^  des  Projekts«  »in 
nicht  unbedeutender  Arbeitsaiitt  il  zu,  lür  (Usscu  Leistung  wir 
dankbar  .sind.  WClchf  Tiiätigkcit  in  den  eiiizfluni  Scklimun 
sunst  2:eleistet  wordi'U  ist.  wcnlpu  Si«'  im  f^etlrucktrii  Jaliivs- 
bericht  erwähnt  finden.  Narh  licendifruns"  der  riuwaiulhin^- 
werden  die  Ansprin  lie  an  diese  Tliatigkeil  ^\ eseiitlicli  gestei^int 
sein,  und  es  ist  nuch  niclit  abzusehen,  wie  es  thunlieli  sein 
wird,  allen  sDkhen  oUüe  dauernde  MithUlle  einer  geschulteu 
Kraft  nachzukommen. 

Nach  aussen  sind  folgende  Tausch  Verbindungen  mittelst 
unserer  Publikationen  angeknüpft  worden:  Mit  der  <ieological 
and  natural  history  Survey  of  Canada  in  Ottawa,  dem 
rill  lege  of  Science  (Imperial  University  —  medizinische 
Fakultät)  in  Tokyo,  Japan,  dem  Government  of  tho  Co- 
lon y  of  Victoria,  Melbourne,  Australien  (Natural  history) 
mittelst  Abhandlungen  und  Jahresbericht.  Sodann  mittelst  des 
Berichts  allein  mit  dem  Verein  fiir  Kr<lkunde  in  Leipzij?, 
mit  der  Elisha  Mitchell  scientific  Society  in  Kaleigli, 
der  Royal  Society  of  Victoria,  Australien,  der  Morpho- 
logischen Gesellschaft  in  München,  der  Leonard  Scott 
Publication  ('  in  New- York  und  dem  Xu  turwissenschaft- 
licheii  Verein  des  Be^erangsbezirks  Frankfurt  a.  0. 

Unsere  Bibliothek  ist  ancli  im  verflossenen  Jalire  ausser- 
dem durch  Geschenke  vermehrt  worden,  von  welchen  wir  die 
folgenden  hervorheben : 

Von  Herrn  Dr.  Kobelt  in  Schwanhelm:  Rossmäs8ler*s  Icono- 
graphie  der  euroimisehen  Land-  und  SQsswasser-MoIlusken. 
Nene  Folge.  Bd.  III.  Lief.  3—4.  —  Prodromas  faunae 
molluscorum  testaceorum  maria  enropaea  inhabitantium, 
Fase.  3—4. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  J.  v.  Sachs  in  A\  Ulzburg;  Vorlesungen 
über  PtlHnzen-I*h>siob»gie.    2.  AullMgc. 

Von  der  IvTini^i:]  Xorweiri --(tlien  Kea  iei  ung:  I)en  Norske 
Nordhavs- Expedition  1S7H— 78.  XVil.  /nidoprie  (Akyoui- 
dae).  —  Temperatur  og  Stromuiuger  18*  und  18''. 

Von  Herrn  Baron  Ferd.  v.  Mttller  in  Melbourne:  Icono- 
graphie  of  Austialian  Species  of  Acaciae  and  Cognate 
Genera.  Decade  1—8. 


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—  11  — 


Jy^v  (-Jewoliiiheit  gt^mass  nenne  ich  Ihnen  nur  die  Namen 
der  bchatzharen  (Gönner  iiiist^vr  Gesellsrhaft.  welclic  uns  im 
Lanfe  des  .lahres  mit  ^Torheiiken  an  N'aturalit  n  erfreut  hal>eu, 
das  ausfülniielie  Verzcirlmis  der  gesdienkfeii  sehr  zalilieiclien 
Objekte  finden  Sie  ebt  iitiills  später  im  gedruckten  iU  rirhte  und 
es  ist  nnsei'p  Pfliclit .  dif  wir  freudig  ertiillen,  allen  (ü  liern 
von  Herzeu  auch  heute  wiederholt  vuu  dieser  »Stelle  auü  zu 
danken. 

Geschenke  empfingen  wir  von:  der  Neuen  Zoolosfisclien 
l.iesell schaff.  (h'U  Herren  A.  Koch,  Heinr.  Klein.  <>'rafe!i 
Bose,  Hugo  Hill  (  p: er.  Pr.  W.  Kohelt,  (Gastwirt  Sa  Iran 
in  Schwanheim,  Baron  von  Krlaiijrei'  in  Nieder- ln«relheini. 
F.  C.  lionieiser,  F.  Heynemann  jun..  Baron  A.  von  Harnier 
in  Kchzi'll .  J  Chr.  (ieyer,  Kd.  (Brunei  ins.  Lehrer  Bie- 
l>ericher,  Direktor  Drory,  Lehnr  Zick.  Postsekretär 
Schmitt,  Dr.  H.  von  Iliering  in  Rio  (irande  do  Sul,  Bra- 
silien, Dr.  H.  Scliinz,  Uieshach  bei  Zürich,  G.  A.  Bouleuger 
iu  London,  Dr.  L.  (J  eisen hayner  in  Kreuznach,  Dr.  Zip- 
perlen in  Cincinnati.  Di  (>.  Boettger,  Konsul  Dr.  ().  von 
Möllendorff  in  Manila,  0.  Herz  in  St.  Petersburg,  Albrecht 
Weiss.  Prof.  Dr.  Ne bring  in  Berlin,  J.  Blum,  Dr.  C.  Flach, 
Ascliatfenburg ,  Major  Dr.  von  Heyden,  Chef  -  Inspector 
C.  Hirsch  iu  Palermo.  E.  von  Oertzen  in  Berlin,  Ferd. 
Emmel  in  Are(|nipa,  Prof.  Dr.  Kein  in  Bonn,  Jos.  Stnssiner 
in  Laibacb,  Fr.  Bastier.  Dr.  F.  Richters.  W.  Eckhardt 
in  T;ima,  Peru,  H.  de  Saussure  in  Cenf,  Oberstlieutenant 
SaalmiUler,  Dr.  Jul.  Ziegler,  Gebr.  Mahr,  Achtelstetter, 
Ober-Landesgerichts- Rat  Arnold  in  Miinchen,  Palmengarten- 
Direktor  August  Siebert,  Frau  Nolte,  Herren  F.  Ritter, 
C.  Fritsch,  Kand.  Jean  Valentin,  Direktor  Oertel  in 
Wien,  Fräulein  E,  Prange.  Herren  Baron  A.  von  Rein  ach, 
Dr.  F.  Kinkel  in,  Direktor  Schiele,  Ingenieur  Atarens, 
von  dem  städtischen  Tiefbauamt,  Herren  Bruno  Strubeil. 
E.  Heussler,  Eil  Aw^:-  Rother,  Staatsrat  Radde  in  Tilli», 
Dr.  Karl  Ger  lach  in  Hongkong,  Major  von  Schönfeld  in 
Olfenbach,  H.  M.  Heller  in  Braiinschweig,  H.  Borcherding 
in  Vegesack,  0.  Goldfuss  in  Halle,  K.  Jung,  F.  Renter. 

Diese  statüiclie  T.iste  drückt  am  besten  das  hohe  Interesse 
ans,  weiches  man  nicht  allein  in  unserer  Stadt,  sondern  auch 


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im  Lande,  sogar  im  It  rucii  Aiislaiule,  an  dt  i  Veuuelu  ung  iniseifr 
Sammlungen  nimmt  und  sie  zeugt  zugleich  von  den  intimen 
wissenscliaftlicben  Verbindungen,  welilie  viele  unserer  Mitglieder 
unterhalten,  denn  sie  am]  es  luUifig.  welche  Veranlassung  zu 
Gesehenken  von  Naturalien  darbieten. 

Sogleich  haben  wir  anziircilien.  wer  uns  mit  bedeutenden 
(ieldgesclienken  bedacht  hat.  Ol  leii  au  steht  Herr  <irat  Hose. 
Welchem  wir  noch  zu  Lebzeiten  Mk.  1D(K)  für  lieisezwe<ke 
verdankten,  und  nach  (bissen  T<»d  wir  als  Krbin  in  den  Besitz 
eines  Vermai  htnisses  von  Mk.  20.rXH)  ^ndangt  sind.  Die  erst- 
erwähnten Mk.  UXX)  siin<l  nml»  unserui  V<us(hlHye  Herrn 
Dr.  Kinkelin  zum  Behufe  einer  noch  zu  Virstinnnenden 
Forscbungs-  und  Sammelreise  zugesprochen  worden.  Ferner 
Herr  Haron  A.  von  Heina  cli.  welcher  Mk  öiK)  zur  Anscbattung 
von  Hibliern  schenkte.  Den  edlen  Biebern  bleibt  die  Gesellschalt 
zu  tietgeüihltem  Danke  verj.tliclitet. 

Ausser  der  erwiilinten  b'eise  int  Interesse  unseier  (iesell- 
sehaft  von  Herrn  Dr.  Kinkeliu  sind  in  Aiissi(ht  genoninn^n: 
Durch  Herrn  Staatsrat  Hetowsky  in  Theodosia .  welcher 
bereits  früiier  in  gleiclier  Weise  tiir  uns  thatig  wai'.  eine  Knt- 
decknni'*srt*}se  in  den  Küsten^reliieten  des  nöi'dlichen  Klein- 
asit  ii-  lind  fbiiili  iinsern  Sektionär  tür  Botanik,  dem  wir  auf 
diesem  seniem  Fachgebiet  so  viel  schon  verdanken,  lleirn 
Dr.  Th.  (Revier,  eine  Sammelreise  in  die  rli;ilis«lien  Alpen. 
Beide  ileisen  werden  auf  Kosten  der  Kupiiellstit'tnng  ansL'etTdn  t 
wenlen.  ans  welcher  zu  diesem  Zweck«»  für  ilie  erste  Mk.  lUXJ, 
für  die  andere  Mk.  15(H)  bewilligt  worden  sind 

So  darf  ich  denn  diesen  knapp  zusammenireiassten  Hericht 
in  der  Erwartung  schliessen.  dass  die  im  \erllossenen  Zeitraum 
nach  den  verschiedensten  Richtungeu  entlaltete  Thätigkeit  im 
Innern  unserer  Gesellschaft  zugleich  im  Hinblick  auf  die  im 
(iange  behndlichen  Unternehmungen  allgemein  AnerkenniuiLi  linden 
werde.  Wir  dürfen  die  zuversichtliche  Hoffnung  aussprechen,  dass 
die  SenckeiiViergische  naturforschende  <''esellschaft  auch  ferner 
unausgesetzt  und  im  harmonischen  Zusammenwirken  ihrer  Mit- 
glieder bestrebt  bleiben  wird,  die  Segnungen  der  Naturwissen- 
schaften in  weiten  Kreisen  zu  verbreiten. 


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Verzeichnis  der  Mitglieder 

der 

Senckenbergischen  natur  forschenden  Gesellschaft. 


1.  Stifter.*) 

llpckor,  JoliniinoSf  Siiii^Kürliter  am  Sen^kellberl^i^<l  heu  nifl.  lii>uiut.  1817. 
*v.  Kethinann,  Simon  Morlt/,  Staatsrat.  1818.  f  28.  Deseniber  lH2ii. 

t  24.  November  183B. 
Büf  iif  r,  M.  Willi,  jroii.,  Dr.  med.,  MiDeralog  (1817  iweifer  Sekretär)  1817. 

t  H;.  Juni  18(W. 

ltioM^<,  Joh.  (■%'orK'.  f  ■la-pmieister,  Kfifomolr.r.-   1H17   f  1*5»  ]>hniar  1820. 

Bucli^  Joli.  Jak.  kuüiiittr.1  Ih.  iiie<l.  mi<l  phil.,  .Mineralog.  IH17.  ;  \:\.  Miirz  18.51. 

C-retKAcliuiary  Phil.  Jak.,  Lehrer  der  Anatomie  am  Senckenbf  ixi-«<'he>i  med. 
IiMiitot.  (1817  xwelter  Direktor.)  1817.  Lehrer  der  Zoologie  rou  18S6  bia 
Ende  1844,  Physlkne  und  Administrator  der  SenckeDbergimshen  Stiftnng. 

♦Klirmaiiii.  .loh.  (  hrlsllun.  Di  med  .  Meilizinairar.  1818.  f  l-^-  Aiiffiixt  1827. 
Frit/.,  Joh.  Chrii^toph,     hneulermeistor.  Entimiolüg.  1817.  f  21.  Anguat  I8:r). 
♦Prejreis»,  Ueorg  Willi.,  Viwf.  derZoohi^ie  in  Bio  Janeiro.  1818.  f  1  April  182.'j, 
*Y.  Uftrniiig,  M.  Isaak,  Oebeimrat,  Entomolog.  1818.  t  ^1-  Fel*r.  1837. 
*ttntnelins,  Joiu-Iihu  AiidrcHM,  Bankier.  1818  f  7.  Deaember  18.Ö2. 
TOB  HeydeJi.  Kurl  Ii»'iiir.  Georff,  Dr.  phil.  Oherleutiiaiit .  nachmals  Schüft 

iin<l  riürLreiiiii'istfr.  Hntomolne-.  (1817 er.'^ter Sekretür  *  1817  t7  .Tan  18H(i 
Helm,  Joli.  Frifdr.  Anton,  Wrualter  der  adeligen  nraiteii  doHf^ilsrhalt  <leH 

Hanaes  Franeuatein,  Konebyliolug.  1817.  f  5.  Hftix  1829. 
Ummj^  ImAw,  Raniel,  Dr.  Jnr.  1818.  f  5.  Oktober  ia31. 
*KlosH,  Job.  <j<>or^  Burkkftrt  Franx»  Dr.  meiL,  Medizioalrat ,  Prof.  1818. 

t  10.  Fe^irn.:u-  IH",  1 

^liöbrU  Johann  Konrud  ka»par>  Dr.  med.,  üeheiuirat ,  ^)labäarzL  1818. 

t  2.  September  1828. 
^Metiler,  Frl^dr.,  Bankier,  Gekeimer  Kommersienrat  1818.  f  11.  Min  1825. 
Mejrer,  Bernluird,  Dr.  med.,  Hofrat,  Omitbolog.  1817.  f  1  Jannar  1838. 
Xilteiiborir.  Wilh.  Adoir,  Dr.  phil.,  Prof.,  Mineralo)^.  1817.  t  :M  Mai  1824. 
♦MolbiT.  .»«h.  (.•••ovjf  |»avid.  Dr.  inf.l   ISIS,  f  11.  .\ugnst  1824. 
Nfpft',  Christian  hrrisl,  Dr.  med..  L<-hrer  der  Botanik.  Siiti.^* nnd  Hodptlalarxt 

am  >enrkenl»»  liiiiinuiii.  Prot'.  1817.  f  l.').  Juli  184U. 
Nenbnt^y  Job.  Cleorg,  Dr.  meil,  Adminintrator  der  Dr.  Senckenberg.  HtJftnng. 

Iliaeralog,  Oniitbolog.  (1817  elfter  Direktor.)  1817.  f  25.  Mai  1880. 

*)  Die  laia  i>ing«^iivt<>tii'ii  II«rren  wnnl*>ii  iiachtrftRiit'h  ani«r  Al^  Rf.iWt  4rr  Stifter 
■aargenommen. 


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—   14  — 


♦de  NcufTÜle,  Mattliiah  Wilh.,  Dr.  inea.  1818.  f  31.  Juli  1842. 

RvnsS)  Joh.  Uosiätalmeister  am  Dr.  Senckcnberg.  BUrgerhu.'ipita].  1817. 

t  21.  Oktober  1848. 
*'Bttppe11,  mVk»  Peter  Edntri  Simon,  Dr.  med.,  Zoolog  und  Mineralog.  1818. 

t  10.  DezenilKT  1881. 
*v.  üdmmerring,  Samuel  Thomas^  Dr.  med.,  (ieheimrat,  Profeaitor.  IHlh. 

t  2.  März  im). 
Stein,  Joli.  Kaspar,  Aputlieker,  Bütanikcr.  1817.  f  U*.  Aiiril 
Hllebel,  9«lono  Friedrich«  Dr.  med.,  Geheimer  HnfrAt,  Zoolng^.  1817. 

t  aO.  Mai  1868. 

^Tarrpiilrapp^  Joh.  Konr.,  Pliy<ilcti.4,  Prof ,  Adminititnitor  der  Dr.  Senckenher^. 

Stiftungr  ISIM.  f  U.  März  18(10. 
VÖIcker,  («eorg-  Adolf,  Hainlt  l^rnann,  Eiitom  1»?.  1817.  t  l't  Juli  lH2i; 
♦Wenzel,  Ifelnr.  Karl,  CJeheimrat,  Prof..  l>r.,  Direktor  iler  Primatiwlien 

medizinischen  Spezialschule.  1818.  f  18.  Oktober  1827. 
♦t«  Wlmealillfteii,  Heinrich  Karl,  Fieibenr,  KnniRl.  bayer.  Oheratlentnant, 

BHneralog.  1818.  t  8.  November  1826. 


U.  Ewige  Mitglieder. 

Ewi^*»  Mitgiieder  sind  solche,  welche,  anstatt  den  ge\v<ilni- 
licheii  Bei  trag  jährlich  zu  entrichten,  es  vorf]!:ezoge.n  liabeu,  der 
(Tesell.schaft  ein  Kapital  zu  schenken  oder  zu  vermachen,  dessen 
Zinsen  dem  .laliresbeitra^e  gleichkommen,  mit  der  ausdrücklichen 
Bestimmiin^i'.  dass  dieses  Kapital  verzinslich  angelegt  werden 
müsse  und  nur  der  Zin.^^t  n*  i  trag  desselben  zur  Vei'mehruDg  und 
Unterhaltung  dei'  Sammlungen  verwendet  werden  dürfe.  Die 
den  Namen  beigedruckten  Jahreszahlen  bezeichnen  die  Zeit  der 
Schenkung  oder  des  Vermächtnisses.  Die  Namen  sämtlicher  ewigen 
]\ritglieder  sind  aut  einer  Marmortafel  im  Museumsgebäude 
bleibend  verzeichnet. 


Hr.  Simon  Morit'/  v.HpIhniuiui.  1S27. 
.    (ii'orif  Hoiiir.  Sc  liwriidel.  1S28. 
„    Joh.  Fricdr.  Aut.  Helm.  1H2H. 
,  Oeorgr  Ludwiir  Gontard«  1830. 
Fran  Snianna  BUwbeth  Belhmaan- 

llolwoff.  18.11. 
Hr.  Heinrich  Mvlin«^  -fv 
,    Georg:  Melchior  Melius.  ihU 
.   Baruu  Amschel  Mayer  v.  Koth* 
Mhild.  184& 
Job.  Georir  Schmidborn.  1845. 
Johann  Daniel  Sanchajr«  1845. 


llr   Urxander  v.  Ilethm.miT«.  ISIH. 
r    Heinrich  v.  Bethmnnri.  184n. 
Dr.  jur.  Rat  Fr.  Schlogxer.  1847. 
Stephan  t.  Onalta.  1847. 
H.  L.  »Shel  In  Batavia.  1847. 
G.  H.  Hauck-Sleei^.  1848. 
Dr.  J.  J.  K.  Hnch.  \m. 
G.  von  St.  George.  ISä.'l. 
J.  A.  GraneUtts.  186H. 
P.  F.  €h.  Kr6«er.  1854. 
Alexander  Gontard.  1854. 
M.  Frbr.  t.  BeUimann.  1854. 


n 
* 


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—   16  - 


Hr.  Dr.  Eduard  Klippen.  l^r,7 

,  Dr.Th.Atl.Jak  Im  >hilkr.  1858. 

^  JuUng  Nestle,  i^suu. 

,  EAntH  Fiaser.  1860. 

,  Dr.  jnn  Eduard  Soncliaj.  1868. 

,  J.  N.  (.infTcn deich.  IK04. 

^  K.  r.  K.  »nitner.  1866. 

.  k.  F.  Krtpi».  IRfiO. 

,  JouiUk  Melius.  1866. 

,  Konataatlii  Faltner*  1867. 

,  Dr.  Harnuian     Meyar.  1868. 

.  Dr.  W.  n.  Somiiierring.  1871. 

,  J.  f;.  n.  IVlsch.  1871. 

,  IltM  iiliard  DoiMlorf.  1872. 

^  KruMirich  Karl  Kiickor.  1874. 

s  Dr.  Friedrich  Henanbarg.  1875. 


I  Hr.  Ferdinand  Liiurin.  1876. 

„    .Tiikoli  Itenihard  Rikofl*.  1878. 
I    ^    .loh.  Jieinricli  Koth.  1878. 

.  J.  Fb.  MikaL  Maasliapf.  1878. 

.  J«an  Na«  da  Ftej.  1879. 

„    fig.  Frledr.  Metzler.  1880. 
I  FnMjI/OuiseWIlhelinliieFintllcf.'riifili , 

Bosp,  sTf  h  (Jräfin  v.  Kclclian- 
I  iMich-lA'itHonitz.  1880. 

Hr.  Karl  kvgust  Ovaf  Basa.  1880. 
'    ,  Onst.  Ad.  da  Naarrllla.  1881. 
I    ,    Adolf  Met/ltM-.  188.3. 
►    ,   Joh.  Friedr.  Koch,  iss  ^ 
'    ^    .loh.  Willi.  Koose.  Is-^J. 
j    ,    Adolf  Sömiuerriug-.  lHH(i. 
j    p  JaciiQaft  Relut.  1887. 


in.  Mitglieder  des  Jahres  1887. 
Die  arbeitenda»  sind  mit  *  baxeielinat. 


Hr.  Abendroth,  Moritz.  1886. 
,    Alt,  F.  G.  Jolmnnes.  186!). 
„    Audreae,  Achilic  Prof.j  Dr.  1878. 
„   Andreae,  Arthur.  1882. 

9  *Andreae,HenD.,Bankdir«kt.l873. 
^    Audreae,  II.  V..  Dr.  med.  184S>. 
,   Aiidreae-FftSsavaDt,  Jean,  Direkt. 
186i). 

,    Audreae-GoU,  J.  K.  A.  1848. 
,   Andreae-Goll,  PbU.  1878. 
,  Andreae-Winckler,  Joh.  1869. 
,  Andraae,  Budolf.  1878. 

,  ♦A«keiiasy,  Engen,  Dr.  phil.»  Prof. 
1871 

j    Auerliach.  L  ,  Dr.  med.  1886. 
,   Aaffartb,  F.  B.  1874. 

,  «Baader,  Fk-Iedrich.  1873. 

,    Nachfeld,  l-Viedricli.  1877. 

„    l'.a.  r,  S.  L.,  KnchJiftndler.  1860. 

,    V.Avr,  .Tn.<eph.  lH7.'i. 

p    l'iftiisa,  Clottlieb.  18.'jä. 

,  Baara»  Jalina.  1880. 

,  «BardoHT,  Karl,  Dr.  med.  1864. 


Hr.  de  Bary,  Heiiir.  A.  1878. 

„  de  Hary,  Jak  ,  Dr.  med.  1866. 

r,  Bayer,  Theodor.  1880. 

„  Beehhold,  J.  U.  188d. 

,  Becker,  Heinr.  1887. 

„  Belli,  L .  Dr.  phil.  1886. 

,  Berl.'.  K.ul.  1H7S. 

,  BertlmMi,  Joli.  Georg.  18Uö. 

,  Best,  Karl.  1878. 

,  T.  Batbmann,  S.  U.,  Baron.  1869. 

,  Beyfa»,  H.  1873. 

„  Biftelmann.  Karl.  1887. 

*Blnm,  .1.  lS(is 
,  *Rhmionthal.  K  .  Kr.  tiied.  1870. 

„  IJltuiieiitlial,  Aduli.  1883. 

„  ^Bockenheimer,  Dr.  med.  1864. 
,   BAhm,  .loh.  Friedr.  1874. 

,  ♦Böttger,  0.skar.  Dr.  pliil.  1874. 

,    Boloiigaro,  Karl  An«:.  1860. 
Bulonfifaro-i'revenna.  A.  18<»9. 

„    Bona,  Phil.  Bch.  1880. 
I    ,   Bonn,  WiltiAin  B.  1886. 
I       Bontant,  F.  1866. 


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—   16  — 


Borgni».  .1.  Fr.  Franz.  1873. 
Braunfelfl,  Otto.  1877. 
Brenuno,  Anton  Tbeod.  1873. 
lirentAno.  Ludwig,  Dr.  Jnr.  1842. 

Brofl't,  Franz.  imv 

Brnftt  Tlu-.Klor,  >tivUrat  1877. 

ßrUiikiuaitii,  I'hii.  Jak.  1H82. 

Brflckner,  Wilb.  184(i. 
•Back,  Emil,  Dr.  pbil.  1879. 

Bflttel,  Wilhelm.  1878. 

Caliii,  Heinrich.  1878. 

('ahn,  Moritz.  187H. 
♦Carl,  Aug..  Dr.  med.  1880. 

Cawel,  Gustav.  1873. 

Cnyrim,  E«L,  Dr.  jnr.  1678. 

rnyrim,  Vikt.,  Dr.  »ed.  1886. 

l'reizenach,  T^naz  18f?9, 

Desrener.  K.,  I»r. 
♦Deichler,  J.  C'hriütiau,  Dr.  nie«l. 
1868. 

Deiosea,  Dr.  med.  1K78. 
DieAterweg.  Aforitz.  188H. 
Poclor  All  Heinr.  1869. 
Dinidorf,  Karl.  1878. 
Dondort,  Paul.  1878. 
Domnr,  KmI.  1873. 
Draxel,  Hdior.  Tbeod.  1868. 
Ihicca,  Willi.  187:V 
Edenfeld.  Felix  lM7;i. 
♦Kdinj^er.  T. .  Dr.  med.  1KH4. 
Ehinger,  August.  1872. 
Eitdeni,  Cb.  1866. 
EngelbMd,  Kurl  Pbil.  1873. 
von  Erlanger,  Baron,  Lndwig. 

Eyssen.  Kemij^ns  Alex.  1882. 

Feist,  Franz,  Dr.  phil.  1887, 

Felincr,  F.  1878. 
*¥lngerf  Oberlebrw,  Dr.  pliii.  1861. 

Fler^lit-ini.  VA.  1860. 

Flersheim.  1872 

Flesrh.  Dr  ni.'<l.  imki. 

Flinsrh.  Heinr.  IHiHi. 

Flinacb,  W.  1860. 

Fdieuins,  Georg,  Ingenienr.  1885. 
„  FreneniOB,  Ph.,  Dr.  pbil.  I87:i 
,  Fresenian,  Atit.,  Dr.  med.  18K3. 


Hr.  Frey,  Philipp.  1878. 
,   Freyeiaen,  Heinr.  Phil.  1876. 
,  «Fridbeig,  Bob.,  Dr.  med.  1873. 
,   Friedmann,  Jo^*.  18(W. 
,    Fries.  Friedr.  Adolf.  1876. 
,    V.  Frisching,  K.  1H7:V 
,    Fritsch,  Ph.,  Dr.  me<i.  187.H. 
,   Fuld,  8..  Jngtixrat,  Dr.  jur.  1868. 
„  Fulda,  Karl  Herrn.  1877. 
,    Garny,  Joli.  .lak.  18<>G. 
,   Geiger.  Bertbold,  Dr.,  Adrokat. 
1878. 

.    Gering,  F.  X,  IbÜö. 
„   Gerson,  Jak.,  Generalkonml.  1860. 
,  Geyer,  Job.  Cbiistq^h.  187& 
,  *Geyler,  Hern.  Tbeoder,  Dr.  pbil. 

1869. 

,    (ÜMk.l  Ludwig,  Direktor.  1869. 
,    <foi(i.sLiui)idt,  A.  B.  H.  1860. 
,   Goldscbmidl,  Markne.  1873. 
„  Oottbold,  Ob.,  Dr.  pbil.  1873. 
,   Greiff.  Jakob.  1880. 
„    (!rt'i<f«.  Jakob.  18fti. 
„    (ininelina.  .^dnlf.  1858. 
,   druneüu.H,  Moritz  Eduard.  1869. 
,  V.  Gvaita,  Max.  1869. 
,  H&berlin,  E.  J.,  Dr.  jnr.  1871. 
,   Hahn,  Adolf  L.  \.,  Konsul.  1869. 
„    \h\h\\,  Anton.  1869. 
,    Hahn,  Moritz  187.3. 
^    Hahn,  Aug.,  Dr.  phil.  1887. 
„  Hamburger,  K.,  JusUxrat,  Dr.  jnr. 
1866. 

p  Hammeran.K. A.A.. Dr. phil.  1876. 
„  T.  Hamier,  fid.,JnBtixrat.  I>r.Jiir. 

isnr». 

,    Harth,  il.  Ih7ü. 

,  HaiM^,  Alexander.  1878. 

,  Hanck,  Moriti,  Adrokat.  1873. 

,   Heimpel.  Jakob.  187:1 
^    Hrnrl.  h,  K,  F..  jun.  187H. 
,    Ht^tz,  Otto.  1878. 
„    Heuer,  Ferd.  1866. 
„  *T.  Heyden,  Luc,  Dr.  phil..  Major. 
186a 

,  V.  Ueyder,  Geor-^  isi4. 
.  «Heynemann,  IK  Fr.  1860. 


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—    17  — 


Hr.  Höchberg,  Otto.  1877. 

,   Hochstft<lt«r.  Max.  1887. 

,   Hoff,  Karl.  lfm. 

,    Hohenemser,  H.,  Direktor.  1866, 

,    V.  Holzhauäcu,  Georg,  Frhr.  1867. 

,   Holsmaiui,  Phil.  1866. 
Die  JSger*8che  Bncbhandlnng.  1866. 
Hr.  .Tttnnicke,  W.,  Dr.  phil.  188(J. 

-    .In^^ov.  Will),  lAvhv.  lHr,6. 

w 

t   .leaurennud,  Dr.  jtir.,  .Appellatioiis- 

gerichtsrat.  1866. 
,  Jeidels,  Jaliaa  H.  1881. 
,   Jordan,  Felix.  1860. 
,   .lilgel,  Karl  Franz.  1821. 
,    Kahn,  Hermann.  1880. 
,    Katzens^teiu,  Albert.  1869. 
,   Kayaer»  Adim  Friedr.  186U. 
,  Kayser,  3.  Ailam.  1873. 
,  Keller.  Adolf,  Bender.  1878. 
,    Keller,  Otto.  188.'). 
,  ♦Ke<«»elmeyer,  P.  A.  IH'j'.l 
,    Kes.Hler,  F.  J.,  Senator.  IHi-tH. 
,   Kessler,  Heinrich.  1870. 
,  Kenler,  Wüh.  1844. 
.    KiDL'i).  Karl.  1873. 
,  ♦Kinkelin,  Friedr  .  Dr.  phil.  1873. 
,    Kirclihcini,  .S.,  Dr.  nie.l  1873. 
,    Klitscher,  F.  A\ig.  1M78. 
,   Kloti,  Karl  Konst.  V.  1844. 
,  Knaiier,  Job.  Chr.  1886. 
.    Kiii].«.  .Ji<^.  1878. 
.  »^KobeU,  W.,  Dr  mf(\.  1877. 
Küuijrl.  Ribliothpk  in  Berlin.  1882. 
Hr.*Köruer,  O.,  Dr.  med.  1886. 
,   Kolm-Speyer,  Sigism.  1860. 
„   KotMoberg,  GiiBtav.  1878. 
.   Krätzer,  J.,  Dr.  pbiL  1886. 
,    Krämer,  .Ti.hannes.  1866, 

Krensclier,  .Jakob.  1880. 
„    Kiichler,  Kd,  1866. 
,   Kwgele,  (i.  1869. 
,  Kngler,  Adolf.  1862. 
,  ♦Lac liiiianii, Beruh.,  Dr.  med  IHH."). 
,    Ladenburg,  Emi),  (ieheim.  Kum- 
merzienrat.  ist;",! 

Laemmerhirt,  Karl,  Direktor.  1878. 
.  I«ndaiier,  Wilb.  1873. 


Hr.  Lang,  B.,  Dr.  jnr.  1873. 
,  LautenschlSger,  Alex.,  Direktor. 

1878. 

,    Lanteren,  K.,  Konsul.  1869. 

,  »Lcpsius,  B.,  Dr.  phil.  1883. 

,  Leacbbom,  Lndw.  Kart  1860. 

,    Leser,  Phil.  1873. 

Lindheimer,  Ernst.  1878. 

,    Lindheimer,  Julius.  1873. 

,    Lion,  Benno.  1873. 

,   Lion,  Franz,  Direkt^ir.  1873. 

,  Lion,  Jakob,  Direktor.  1866. 

,   Lochmann.  Richard.  1881. 

,    Loretz,  A.  W  186». 

,  *L«rptz,  Willi..  Dr.  med.  1877. 

,  *Lorey,  Karl,  Dr.  med.  1869. 

,   Lorey,  W,,  Dr.  jur.  1873. 

,  Lndns,  Eng.,  Dr.  phil.  1869. 

.  Haas,  Adolf.  1860. 

,    Maas,  Simon,  Dr.  jnr.  1869. 

,    Mahlau.  Albert.  1867. 

^    Majer,  Job.  Karl.  I8ä4. 
Fr.  Majer-Steeg.  1848. 
Hr.  Mannheimer,  A.,  Dr.  1883. 

„   IfaulEDpf,  W.  H.,  Gelieim.  Knm- 
merzienrat.  ISG?». 

,    Marburg.  Heinrieb.  1878. 
Marx,  Dr.  med.  1878. 

,   Matti,  Alex.,  Stodtr.,  Dr.  jnr.  1873. 

.   Matti,  J.  3.  A.,  Dr.  Jnr.  1836. 

,    Maubach,  Jo.*!.  1878. 

,    Blay,  Ed.  Giwtav,  1873. 

,    May,  Julius.  1873. 

,    May,  Martiu.  1866. 

,  Merten,  Albert.  1869. 

,  Morton,  W.  1878. 

,    Jlottenheimer,  i."hr.  Hmnr.  187:t. 

,   Mct/.lcr.  Albert,  Generalkonsoi, 
Stadtrat.  1869. 

,   Metzicr,  Karl.  1869. 

,  Metiler,  Wilb.  1844. 

,   Minjon,  Herm.  1878. 

,    Minnprio,  Karl  Gg.  18(J9. 

,    Molir.  Oberlelircr.  Dr.  pbiL  1866. 
.Mi>\Hiiii.  Joli.  (iiT.  1873. 

„    Müller,  Job.  t  brist.  1866. 

.   MilUer,  Panl.  1878. 


—   18  — 


Rr.  IfOUer,  $ic>u:iii.  Fr.,  .Instimt,  Dr. 

Notar.  IH78. 
.    Muiiim  V.  Si:li\var/.eiist^:iti.  A  IHWf 
.    Miiinin  V.  Schwarzeii!(tein,  Heim., 

Ueaerfttkonsul.  IfiöS. 
y   Hamm  v.  ScIiwarxeDsteio,  P.  H., 

juii.  1873 
,    Nestle-Joliii,  (ieorjj;  1H78. 
,    Nestle.  Heruiaiin  1H')7. 
,    Ne^tIe,  Richant.  1855. 
,   Nettbert,  W.  U,  Zahnarst.  1A7A. 
,   Nenbttrger,  Dr.  med.  1860. 
„    Neustadt.  Samuel.  1878. 
,    V.  Neutvill*  -Si,.l,i^rt,  Friedr.  \mi 
,    V.  Neutvillt;.  Aitred.  1884. 
,    V.    Neufviile,  Otto.  1878 
,   Niederhoflieim.A.,  Direktor.  1873. 
,  »Noll,  F.  C,  Prof.,  Dr.  w.  n&t. 

18«3 

,    V.  Oberiiber^r.  Ad  ,  Dr.  jiir.  1870. 
,    Oidis,  Ilerinaua.  187.^. 
,    Ochs,  Karl.  1873. 
„   Ochs,  Lftzaros.  1873. 
,   Oblenschlager,  K.  Fr.,  Dr.  med. 
187:V 

,    (iplin.  Aduliili  187K 

,    Oppeulieinier,  Moritz.  1887. 

,    i)i>peubeimer,  Cbarles,  General- 

konsQl.  1873. 
„    Oaterrietb,  Franz.  imi. 
,    ()>ferrieth-v.  llilil.  IHtMl 
,    ( Kterrietli-f,anriti   .Vng  18(M». 
,    Osten ieth,  Kduaid.  1878. 
,    Owalt,  H.,  Dr  jur.  1873. 
r   J'A4savant,  Herrn.,  Knmm»r«i<>iirat. 

1859. 

.    r.tssavaut.  Kul.ort.  \m). 
^  *riis.-äav:int,  Tiirodnr.  1K.')4 
„  *l'eter!*e»,  K.  Th.,  l»r.  ])iiil.  1873. 
,   Petiioh'OoU,  Phil.,  CelK^im.  Kum- 

roerxirnrat.  IWM). 
_    l'fael.ler.  F   W.  1878. 
,     ri.  llel.  All-  ISIlü 
,    rietVel.  Fli.dr  1S.-.0 
^    rieilVr,  Eii^e».  184<1. 
,   Poiitiek«  Otto,  Dr.  jnr,  Recbt8- 

auwalt.  180». 


I  Hr.  P<»wn,  .lakult.  lR7:i. 

1    .    Muillnitr.  Friedr.  Willi.  1809. 
1    „    Kaveustein,  Simon.  1873. 
j  Die  Realucbnte,  Israelitische.  1869. 
I  Hr.*Rehn.  J.  H.,  Dr  med.  1880. 
I    ,  *Reicbenbacb,  J.  H.,  Oberlehrer,  Dr. 
I  idii!  1879. 

'    .  *v.  Keiiiach.  ,\lb..  läaron.  1870. 
,    „    Rem,  I'aul,  Advukat  1878. 

,  BenUin^er,  Karl.  1886. 

„  Bteard,  t.  A.  1873. 
i    ^  *Bic!ifers.  A.J.  Perd..  Oberlehrer, 

Dr.  1877. 
'    ,  •HitttT,  Franz  1882. 

,    Rittner,  Georg,  Geh.  Komnierzicu- 
rat.  1860. 

,  Rödiger,  Kour.,  Geh.  Regiemngs- 
rat.  Pr.  pliil.  18.ö;» 
I    ,    Hits.sler.  Hektor,  1878. 
I    ,    Ki)r«-Ier.  Heinr..  Dr.  1884. 

,    Rath,  (ieorg.  1878. 

,   Roth,  Job.  Heinrieb.  1878. 

,    V.  Hdtliscliild.  Wiüielro,  General- 
konsul. Freiherr.  1870, 
I    ,  Juliiiv  Apotheker.  1873. 

I    „   Kühl,  I.oui^.  l.sso. 

Rnmpf,  I>r.  jur.,  Kouüulent.  1866. 

,  *8aalmttller,Hax,0berstleut.  1863. 

,    Sachff,  Job.  .lak.  1870. 

,    Sauet  Ctoar.  Meier  ISOti. 
.<an.ll(niren,  Wült.  IS?.'^ 

„  Saueiläudcr,  J.  D  ,  Dr.  jur.  1873. 
1    „   SeharfT,  Alex..  Kommeraienr.  1844. 

,   SrbarfT,  Eduard.  lA8ß. 

^    .^.liaub.  Karl.  1878 

.  *.<rhauf.  Win...  Dr.  i^hil  1881. 

,  ♦Silieidel.  St  I».  AI.  ls.",0 
1  ,  »S«  lieitelcr,  Vh.  F.  iHT.i 
!    ,  8«  berlenxky,  Dr.  Jnr..  Notar.  1873. 

,   8Hiiele,  Simon,  Direktor.  1866. 
S.  lileninier,  Dr  Jur.  1873. 

I„    S.  Iiiiiii  k.  ,1.  V  W  .  luirenieur.  1873. 
.    S.  bmidt.  Ad.df.  Dr  med.  1832, 
,    Seiriiiiilt,  Heinr.,  Dr.  med.  lH(Jt>. 
„   Scbmidt,  Louifl  A.  A.  1871. 
.  *.S<>hnnat.  Morits.  Dr.  med.  187a 


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—   19  — 


Hr.  J^chmidt-Pulex,  Ad'lf 

,  ♦Solimidt-Pidex.  F  ,  Dr  jur.  t«H4. 

,   Sclmiidt-Scharß,  AduU.  1855. 

,   Scbmfilder,  P.  A.  1873. 

,   Scbsapper,  Bernb.  1886. 

^   Schnlles,  Job.,  Dr.  med.  18r>6. 

,  *.Scliott,  Eugon.  T>r  med.  1872. 

,    S«liuinacher.  Ileinr.  1885. 
Fr.  Schuster,  Recha.  1885. 
Hr.  Scbwan,  Georg  Ph.  A.  1878. 

,  Scbwambild,  Em.  1878. 

n  Schwftrsacbild«  Moses.  18f;6. 

y    Seliginann,  H  ,  !>r  n\f<}.  IS'*?. 

^   V.  Seydewiu,   Haus,  Pfarrer. 
1878. 

,  ^Sieben,  J.,  JiMturat,  Dr  jiir. 
1864. 

^    Siebert,  Karl  .Anoru^t  18ß9. 
^    Söinmerriiig,  Karl.  187r». 
,    Soimemann,  Leopold.  1873 

t^pelu,  Dr.  jur.,  Seuator.  1H6Ü. 
,    Speyer,  Gustav.  1878 
K   Speyer,  James.  1884. 

Speyer,  Edff'ir  1886. 
y   Spies»,  Alexander,  Dr.  med.,  Sani- 
tätsrat. t8H5. 
y   Staderiuauu,  EruHt  187.1 
,  *Steffaii,  Ph.  J.,  Dr.  med.  1882. 
,  T.  Stelger,  Matthe.  1883. 
,    .Stern,  B.  E  ,  Dr.  med.  1865. 
,    .^tern.  Tlieodor.  1803. 
,  ♦Stiebel,  Fritz,  Dr.  med.  1845). 
,    V.  Stiebel,  Ileinr.,  Konsul.  18<jÜ. 
,  Stilgebaver,  Gast.,  Bankdirektor. 
1878. 


I  Hr.  Stock.  Wilhelm.  1882, 

,    Storrk.  Friedr.  18H:i 

,  »Stricker,  W.,  Dr.  med.  lö7U. 

,   Strubell,  Bruno.  1876. 

„   Solabacb,  Emil.  1878. 

,    Sulzbach,  Kiul.  1869. 

,    Trn>;t.  (Uti.  1878 

,    riiiprciibach,  A.  E.  1873. 

,    I  na-Maas,  S  1873 

„   Vairentrapp,  Fr.,  Dr.  jur.  1850. 

,  von  den  Telden,  Fr.  1842. 

»  Vogt,  Ludwig,  Direktor.  186(>. 

,    Vühsen,  Kurl,  Dr.  med.  1886, 
'    ,    Volkert,  K.  A.  Ch.  187.3. 
I    ,    Weber,  Andreas.  18<jO. 

,  »Weigert,  Karl,  Prof.  Dr.  1885. 

„  Welller,  Hineb  Jakob.  1869. 

,   Weismann,  Wiliiclm.  1878. 

,    Weiss,  Albrecht.  1882. 

.  »Wenz,  Emil,  Dr.  med.  186'J 

„    Wertheimber,  Emanuel.  1878. 

,   Wertbeimber,  Lonls.  1869. 

,   Wetsel,  Heinr.  1864. 

,    Wiesner,  Dr.  med.  1873. 

,  ♦Winter.  Wjlh.  1881. 

,  *\\  irsing.  .1.  P  ,  Dr.  med.  186». 

,    Wirtb,  Franz.  18(;y. 

,  Wolftkebl,  H.  M.,  Koromersien- 
rat.  1860. 

,    Wüst,  K.  L.  1866. 

.  \Vunderlicb,  L.,  Direktor,  Dr.  phii. 
i  1885. 

,    Zi.kwolfl,  Albert.  1873. 
I    ,  »Zicgler,  Julius,  Dr.  pbil.  1869. 
I    ,   Ziegler,  Otto,  Direktor.  1873. 


IV.  Neue  Mlt^^licder  fflr  das  Jahr  1N8H. 

Hr.  J.  Ontteiiplan,  Dr.  med. 

,  Liebmann,  Lonis,  Dr.  pbil. 

,  .Modera,  Friedr. 

„  Ködiiror.  Ernst.  Dr.  tnci] 

,.  .SMudern,  Wilh.,  lieallehrer. 


2* 


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-   20  — 


V.  Ausserordentliche  £hrenmUglieder. 

Hr.  Erckel,  Theodor  (von  hier).  1A7Ö. 
,  Hetzer,  Wilhelm  (von  hier).  1878. 
,   Ueruog,  I*aol,  Dr.  jur.  ^von  hier).  18H4. 


VI.  Korrespondleremle  Ehrenniitsrlleder. 

Hr.  Keil»,  J.  J.,  Trul.,  Dr.,  lUmt.  187<». 


VII.  Korrespondierende 

184«. 


IHM  V.  Czihak,  J.  Ch.,  Dr.,  Professor, 
Ritter  in  A^cbaffenbni;^. 

IH'Ad.  DeHCiiiiie.  .Akinli  iniker  in  Pari»». 
IHM.  Ajrar.lh,  Jakob  Oei»rg.  Prof.  iu 
Liintl. 

IH.iT.   (Vnilon.  I.dius.  in  NoH<li;»f(-'l. 

1839.  V.  Jleyer,  (ieorjjf  Ileruinnu,  Prof, 
in  Zürich  (von  hier). 

1841.  Genth,  A.lolf,  (Jeh.  Sanitfttarat, 
Dr.  nit'fl  in  .Si  hwalb.n  li. 

1841.  Rudgv,  .Julius,  i'rot'es:«or  in 
(ireit'swalil. 

IH42.  ClauH,  Brano,  Dr.  med.,  Ober- 
arzt des  ütiidtischen  Kraiiken- 
Iiaiiscs  in  Klberfel«!  '  Von  hier). 

1844.  Ri.l.ler,  Friedr.  H.,  Professor 
iu  T'iir|int. 

1H4Ö.  Adelmann,  Geory,  U.  F.,  Prof. 
d.  Z.  in  Berlin. 

1845.  Henegbini,  Oiaseppe,  Profeasor 
in  Padna. 

1845.  Zininieruiann , 
Medizinalrat , 
Brauutel». 

1846.  Sandberger,  Fridolin,  Professor 
in  Wflnsburg. 

1840.  Scliifi".  Moritz,  Dr.  med.,  Prof. 
in  <ienf  ivon  liit-n. 

1847.  Virciiow.  liml.,  (ieli.  Medisiual- 
rat,  PruttüSäui  in  Kerliu. 


Ijuhvijj  I'liil., 
Dr.    umL  in 


184». 
1849. 
184«. 

IK'jO. 
IHM. 

1852. 
ls.-);{. 

1868. 

1853. 
1854 

im. 

1857. 

1H57 


Mitirlieder.'') 

Philipi)!,  Rnd.  Amadenfl,  Direk- 
tor des  Haflenm«  in  Santiago 
de  Cliile. 

I'.crk,  Hernh..  Dr.  med.,  General- 
arzt in  Karlsruhe. 
Dohm,  K.  An?.,  Dr.,  Präsident 
des  Entomol.  Vereins  in  Stettin. 
Fischer,  Georg,  in  Blilwankee, 
Wi.scoiisiii  (Von  hier). 
Kirrhner  (Konsul  in  ."<y<lncy\ 
Je(/t  in  \Mfs-lK\iltMi  •'von  hier). 
iU'f feiibeimer,  Karl<  lir.  Friedr., 
Dr.  med.,  Geb.  Med.-Rat,  Leih- 
anct  in  Schwerin  (von  hier). 
Leuckart,  Rudolf,  Dr.,  Professor 
in  Leipzig. 

linchenau,  Franz,  Dr.,  Profeswor 
iu  Bremen. 

Brücke,  Ernst  Wilb.,  Prof.  in 
Wien. 

Ludwig.  Karl,  Prof.  in  Leipzig, 
."^ciineider,  Willi.  Gottiieb,  Dr. 
phil.  in  l?r<'slan 
»cacthi,  .\rchangplo,  Prote.sÄur 
in  Neapd. 

Palinieri,  Profesaor  in  Neapel. 
V.  llomcyer,  Alex.,  Major  in 

Orrif-wald. 

(luuv  T.  Vict()r,  Prof.  Dr.  in 

Leijizig. 


*}  Die  vorg«B«txle  Zahl  li«deuiet  das  Jabr  d«r  AuiaaliiDe. 


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—   21  — 


I8&9.  Frey,  Heinrich,  Prof,  inZfliich  | 

^voii  liierV  : 
l?>bO.   Weiiilaiul,  C  hrisi.  Dav.  Fritsdr.,  . 

Dr.  i>\dl.  in  Baden-Baden.  I 
1860.  Gerlaeh,  J.,  Plrof.  in  Erlangen. 

1860.  Weisinann,  Aug.,  Prof.,  Geh. 
Hofrat  in  Freiburg  (von  hier). 

IMil.  }^erkt  r.  Ludwig,  ia  Melboame, 
Au!>tralien. 

1861.  V.  HelmholU,  H.  L.  F.,  Geheim- 
raC,  Professor  in  Berlin. 

186i).  Hoffmann,  Herrn.,  Geb.  Hofrat. 

Professor  in  Glessen. 
IHH8.  de  Sanssnre,  Henri,  in  (hmf. 
1ÖG4.  Scliaaftlmusen,  H.,  (Jeh.  Med.- 

llat,  Prüf,  in  Bonn. 

1864.  Keyaerling,  Gral,  Alex.,  Ex- 
Knrator  der  UnirentitAtDoipat, 
d.  Z.  in  Beval,  Carlanil  (Rnes- 
land). 

1865.  Biek,  E.  Albort,  k.  Hat  in  Uer- 
mannstadt. 

1866.  MSbl,  Dr.,  Professor  in  Kassel. 

1 867.  Landzert,  Prof.  in  St.  Petersburg. 

1867.  de  Maraenl,  Abbe  in  Paris. 

1868.  Honntetn,  Dr.,  Uberlehrer  in 
Kassel. 

1860.  Wagner,  K  ,  Prof.  in  Marburg. 
1860.  Ckgenhanr,  Karl,  Profefi^ur  in 

Heidelberg. 
186!>.  Hi.s  Winu'liii.  Prof.  in  Leipzig. 
186^.  Kütinieyer,  Ludw.,  Professor  in 

lia»el. 

1869.  Semper,  Karl,  l'rof.  iuW Urzburg. 
1869,  Gerlaeh,  Dr.  med.  in  Hongkong, 

China  (von  hier). 
1869.  W(»ronvjn.  H..  Professor  in  Wies- 
baden. 

löCU.  Barboza  du  Hoociige.  Direkt,  dos 
Zoulog.  Moiieuu:!  in  Lissabon. 
1868.  Kenngott.  G.  A.,  Prof.  in  Ztlrich. 
1871.  T.  UttUer,  F.,  Durelct.  des  botan 

Gartens  in  3Ielbourne,  .\ustral. 

1871.  Jones,  Mattlicw,  Prä.«*ident  des 
naturhistor.  Verein.s  in  Halifax. 

1872.  Westerluud,  Dr.  K.  Ag.,  in  Kou- 
neby,  Schweden. 


1872.  Verkrüzen.  Tli.  A  .  in  London. 
1872.  V.  Nüiri'ii,  K  .  i'rnf.  in  ^luu.  litMi. 
1872.  V.  Stichs,  J.,  l'rof.  in  Wiuzburg. 

1872.  Hooker,  J.  D.,  Direkt,  des  botan. 
Gartens  In  Kew,  England. 

1873.  Streng,  Professor  in  Glessen 
(von  hier). 

1873.  Stossich,  Adolf.  Profe.<iSor  an  der 

Kealschule  in  Triest. 
1873.  Römer,  Geti.-Rat,  Professor  in 

Breslau. 

1873.  Gramer,  Professor  in  Zttridi. 
1873.  Bentliaui,  Georg,  Präsident  der 

Linnean  Society  in  London. 
1873.  (rüntlier.  Dr.,  am  British  Museum 

in  London. 
1873.  Sciater,  Phil.  Lvtley,  Secretary 

of  xoolog.  Soc.  in  London. 
1873.  Leydig,  Frenz,  Dr.,  Prof.  in 

Bonn. 

1873.  L'^ven,  Profesj>or,  Akademiker 

in  Stuckliulm. 
1873.  Schmarda,  Prof.  in  Wien. 
1873.  Pringslieim.  Dr.,  Prof.  in  Uerlin. 
1873.  Srliw  eudeaer,  Dr.,  Professor  iu 

Berlin. 

1873.  de  CandoUe,  AipUou&e,  Prof. 
in  Genf. 

1873.  Fries,  Tb.,  Professor  m  Upsala. 
1873.  SvhweiufUrth ,  Dr.  in  Iforlin, 
Präsident  der  (ieo<(^ra]diitichen 

(^(!r!»->)!*;i  linft  iu  Kairo. 
1873.  Küssow,  Edmund,  Dr.,  Prof.  iu 
Dorpat. 

1873.  Cohn,  Dr.,  Prof.  In  Breslau. 

1873.  Hees,  Prof.  in  Erlangen. 
1873.  Ernst.  Dr  .  Vorsitzender  der 
'loutsrh  luiimi.  (res.  iu  raracas. 
1873.  Moussou ,  Professor  iu  Zürich. 

1873.  Krefft,  Direktor  des  Mnsenms 
in  Sydney. 

1874.  .Toseidi.  Gast.,  Dr.  med.,  Dosent 
in  T Breslau. 

1874.  V.  Frilscli.  Karl.  Kreiberr,  Dr., 

l'rofcssor  in  Halle. 
1 874.  Gasser,  Dr . ,  Privatdosent  an  der 

Anatomie  In  Bern  (von  hier). 


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—   22  — 


1875.  Hiitsrlili,  Otto,  Dr.,  Prüf,  iu 
Ilciilelbeiur  ivuu  hier). 

1876.  Dietz,  K  ,  iu  Karbrabe  (v.  hier  >. 
1875.  FniM,  0«kar,  Dr.,  Professor  in 

Sinttijart. 
1875.  Klein.  Karl.  Dr.,  Professor  in 

1h7.).  Ebenau,  Karl,  Vice-Kotiüul  de.«» 
Deutschen  Reiches  iu  Zanxibar, 
d.  Z.  auf  itaitagraitkar  (von  bier). 

1875.  Morit»,  A.,  Dr.,  Directenr  de 

l'dljsorvntoire  pliysique  in  Tiflis. 
187Ö.  l'rob!*t,  Pfarrer,  Dr.  phil.  in 

l'ntcr-KHr^endorf,  Württemberg. 
1875.  Tnrj^ioui-Tozzetti,  Professur  iu 

Florenx. 

1875.  Zittel,  K.,  Dr.,  Prof.  in  Httucben. 
187<».  räversidge,  Prof.  in  Sydney. 

1876.  r-  ''tf£rer.  Ffnjro.  I)irektor  in  St, 
l  ristol,  VojailliiTj^  (V"»n  hier> 

I87Ü.  Lauger,  Karl,  Dr..  i'rui  iu  Wien. 
1876.  LeJoli^,  .VuguHte,  President  de 

1a  Soci6t6  nationale  des  eciences 

naturelles  iu  Cherbourg 
187B.  Mover.  .\.  Ii,   Direktor  des 

k  öu  i  g  I  i  ch -zoolugiticlieu  M  UüeuaiM 

iu  Dresdeu. 

1876.  Wetteriian,  J.  D.,  in  Freiburg 
i  Br.  (rcn  hier). 

1877.  V  Voit,  Karl,  Dr.,  Professor  iu 

Münrhrn, 

1877.  Schmitt,  c.  ü.  Fr.,  Dr.,  Prälat 
iu  Maiuz. 

1877.  Becker,  L.,  Ingen,  in  Hamburg. 

1878.  Chan,  Karl,  Prof,  Dr.  in  Königs- 
berg (von  hier). 

1878  «  orradi,  \.,  PMtVs^or  an  der 
L'uiversitiit  in  Pavia. 

1878.  Strauch,  Alex  ,  Dr.  phil.,  ilit- 
glied  der  k.  Akademie  der  Win- 
senscbaften  in  St.  Petersburg. 

1878.  SttUBpfft  Anton,  ans  Hornburg 
V.  d.  II.,  d.  Z.  auf  Madagaskar. 

1879.  V.  Srherzer,  Kar!.  Kit ter,  Mini- 
sterialrat, k.  k.  üsterr.-uugar. 
Cicschäftstrilger  uud  üeueral- 
Konsnl  in  Genua. 


,  1879.  i;.'irli,-n!Ku  !i,  Ii.  (j.,  prüf.,  Dr. 
'  iu  Hamburg. 

I  1880.  Adam»,  Charles  Franci»,  Pretd- 
i  dent  of  the  American  Academy 

I  uf  Arts  and  Sciences  iu  Bü^itou. 

1880.  Winthrop,  Robert  (' ,  Prof, 

Mircrlied  der  American  Ai  r^ilrmy 
uf  Ans  aud  Scieuces  iu  Boston, 
Mass. 

1880.  Simon,  Haus^  in  Stuttgart. 
1880.  Jickeli,  Karl  F.,  Dr.  pbU.  in 

Hermanustadt. 

1880.  b'taiff'.  F  M..  Dr..  Iitireiii-'ur- 
(jeolog  in  Weisseusec  bei  Merlin. 

1881.  Lopez  Seoaue,  Victor,  iu  Curuüa. 
1881.  Hirsch,  Karl,  Direktor  der  Tram- 

ways  in  Palermo  (von  hier). 
18H1.  Todaro,  A..  Prof.  Dr.,  Direktor 

des  botau.  (»artL'u.*  in  Palermo. 
1«H|  Snellen,  P.  CT  ,  in  K-.tterdatn. 
1881.  Dt'beaux,  Udun,  Piiarmacieu  eu 

Chef  de  l'höp.  müit.  in  Oran. 

1881.  Flescb,  Hax,  Dr.  med.,  Prof. 
I  a.  d.  Tier-Arzueischule  iu  Ben. 

1882.  Ik'tMW  .->ki  0.,  Stnath-rat,  Oymn.- 
Lehrcr  in  Theodosia. 

188ii.  Betzius,  (Justav,  Dr.,  Prof.  am 
Caroliuiscben  medico« chirurgi- 
schen Institut  in  Stockholm. 

1882.  Uuss.  Ludwig,  Dr.  iu  Jassy. 

I  1883.  Uertkau,  Ph.,  Dr.  philo«.,  Prof 
iu  Bouu 

1683.  Koch,  Kuberl ,  deheimrat  Dr., 
imK.Gesuttdbeitsamte  iu  Berlin. 

1883.  Loreta,  Herm.,  Dr.,  an  der  geo- 
logischen  Landes -Anstalt  iu 

Berlin  fvuu  hier). 
1883,  Kauke,  Job..  Prn(.  Dr.,  General 

eiekretitr  der  Deutschen  autiuu- 

polog.  Gesellschaft  iu  München. 
\m.  Eckhardt,  Wilh.,  in  Lima  (Peru) 

(von  hier). 
1683.  Jung.  Karl,  hier. 
,  188:V   Honl(  ri!::er,  (i  A.,  Dr.,  aruN.itur- 
I  hi-tnii-(  lioii  Mu>eum  iu  London. 

188.J.  .iiiiold,  Uber-Laudesgerichlsrat 

in  If  Uneben. 


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—   23  — 


lüiii.  LurteL,  L,  i'rut.  l»r.,  Direktur 
des  naturliistor.  SluMums  iii 
Lyou. 

1884.  Königliche  Hoheit  Prinz  Lu*U 
Ferdinanil  von  Bayern  m 

IHH4.  Rii'iinger,  l'n»!'.  Dr., in MuucLou. 
1881.  V.  Koenen,  A.,  Prof.  Dr.,  in 

Göttiogeu. 
1884.  Knohlaucli,  VerA.,  Konsul  in 

Neiikaletlunien,  hier. 
1884.  Daiiielssen.   I).  C,   Dr.  niud  , 
Direktor     des    3Iu!ieuiui$  in 
Bergen. 

1884.  Hiceli,  Frnncenco,  in  Tunis. 
1884.  HraiHlza,  Demetrius,  Prof.  Dr., 
in  Bukarest. 


1885.  V.  Mwllend..rft\  Dr.,  O.,  Fr., 
Konsul  de«  DeuUcheu  Reiches 
in  Manila. 

IHKÖ.  Flennning,  Walther,  Prof.  Dr., 

in  Kiel. 

I  ISX»;    V  Bcdriaf^a,  .1  ,  Dr.,  in  Nizza. 
1887.  V(dger,  <  >tto.  I  >r.  iihii.,  in  Soden. 
1887.  Ebrlicb,  Paul,  Prof.  Dr.,  iu 
Berlin. 

1887.  8(  hiuz,  Maus,  Dr.,  in  Riesbacb, 

'  Zürich. 
1887.  Stratz,  0.  Jl.,  Dr.  med.,  in 
Batavia. 

1887.  Breuer,  II.,  Prof.  Dr.,  in  Mon- 
taliaur. 

1SS7.  Ht'S.se,  Paul,  in  Venedig. 

1888.  ZipperleU}  A.,  in  Cincinuati. 


Durch  die  Mitgliedschaft  werden  lulgende  Rechte 
erw«>rb»Mi : 

1.  Das  Xatinliistorisciie  Museum  an  Woclientagen  von  8 — 1 
und  3—4  Ulli'  zu  besuchen  und  Fremde  einzuführen. 

2.  Alle  von  der  Gesellselialt  veranstalteten  Vorlesungen  und 
wissensf  liattlichen  Sitzungen  zu  besuchen. 

3.  Die  vereinigte  benckenbei'gische  Bibliothek  zu  benutzen. 

Ausserdem  erhält  jedes  Mitglied  alljälirlicb  den  gedruckten 
Jahresberlclit. 


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Bibliothek-  Ordnung. 


1.  Nur  Mitglieder  der  einzelnen  Vereine  eriialteu  Bücher. 

2.  Die  Herren  Bibliotliekare  sind  gehalten,  sich  von  der 
persönlichen  Mitgliedschaft  durch  Vorzeigen  der  Karte  zq 
Überzeugen. 

3.  Jedes  ^litglied  kann  gleichzeitig  höchstens  6  Bände  geliehen 
erhalten;  2  Broschttren  entsprechen  1  Band. 

4.  Der  entliehene  (iefjenstand  kann  höchstens  auf  3  Monate 
der  Bibliothek  entuomiiieii  werden. 

5.  Auswärtige  Dozenten  erhalten  nnr  dnrcb  BeYollmftchtigte. 
welche  Mitglieder  eines  der  Vei-eine  sein  mössen,  Bflcher. 
Diese  besorgen  den  Versand. 


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beschenke  nnd  Erwerbungen. 

Juni  1887  bis  Juui  1888. 
I.  Natura  Heu. 
A.  Geschenke. 

1.  Für  die  Tersl«ieheii4*«nat«niiiehe  8«mKlmir: 

Vou  der  Neuen  Zoologischen  GeHellscliafl;:  Skelette 
von  Maeactts  utyer  <?,  Jiison  amerimttm  lUweros  ertffkro- 
rhynekms  und  Crnontin  Temminrkii^  Schädel  von  2  Cifuo- 
tepbalm  Maiinon  juv.,  Alaeaanf  silemts,  d^rcopifhceHit 
tfrheO'Hridis,  Oryr.  Bptm  jnv.,  Schftdel  und  Schild  von 
Qffpockelya  TeutudnckU. 

2.  Für  <lle  Sliinrolini-sammlmiif : 

Von  der  Neuen  Zoologisclit^n  Gesellschaft :  2  (.'//«»- 
eephuhis  Maimoii  ^  !^  juv.,  1  Matacus  sUntitt!  1  Mncneus 
nifft  r  c?  1  (  »  rrniulheviis  fjn'seo-virtdts,  1  Felu  ^irdns  juv., 
1  Fdls  (jiillüta     juv.,  1  Sf/tfriiH  einereuit. 

Von  Herrn  A.  K()r]i:   1  1*nh)riii.s  fif/itts,  1  Caria  fobaya. 

Vou  Herrn  Vivi'.  Dr.  Null  hier:  Totenmaske  von  Ä.  Brehms 
„Molly'*  Chimpanse,  Troghth/tes  niyer^  }nv, 

F  ii  r  (l  i  f  I  j  o  k  a  1  s  si  ni  m  hm  : 

Von  Herrn  Heinrich  Kleiu  in  Sachsenhausen:    1  Arrii-oUi 

tcrrcstris. 

Von  Herrn  A.  Koch :  4  Ihitorim  vuiyarU,  2  VcsficrUUo  pipisircUm, 

3.  Für  die  VoeelsaminliiniB: : 

Von  der  N'eiitiU  Z  ool  o?!  s  c  Ii  c  ii  ( i  r  s **  1 1  s  i- Ii  a  f  t :  1  Croktan 
vj/anopogtfN,  1  ( I r<i<  uht  ntu.^h  tt      1  Xunthon/a  f/itrafn/iicn 
1  TrupialU  mtlitarin  (f,  2  Lup/topJiorun  Impcyanua  ^  und 


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—  26  — 


1  I'i/i/ji/i  i  //Ol/  <  //i  liisji/i/////'^.  1  A/y/u//i/'s  ( iif/etmritsis  (iuie\., 
1  I'o/  fii/f/no  t  <  l'  /  )iiu,  2  Viftfium  ulmlim':^       uud  Nestvugel^ 

1  limif/  ff/  ff///iii/i  //sis. 

Von  Henii  (iiiileii  Umse:    1  (  'hnf,softs  tirstirtis. 

VüU  Hfirn  WihlpretliäiuUer  .T.  (1ir.  Geyer  bier:    1  Layopu» 

(ilhus^^  2  Anns  lio.scftos     {\m\  1^. 
Voll  fltini  (leiieral-Inspektor  Hugo  Bottiier  hWv:  .")  Kolibri. 
Vou  HfiTii  r>r.  med.  Kubeit  m  Ücbvvaubeim:   1  Aivhiüatm 

St,  JuhaituLs. 

Von  Wvvvw  Gastwirt  Safran  in  .Schwanlu  iiii :  1  Sfri.r  hnirh//(,///s. 
Von  Herrn  Ban»ii  von  Erlange r  in  Nie<ler-Tngelbeim:  \  i*(tf- 
fhtns  ci//ri  i  //s      3  Lnnis  utrhnttft  cjfhdiff.s. 

Von  Herrn  F.  C.  K  um  eis  er  bier:  1  Carnua  orphca  ^. 

Für  die  L  o  c  a  1  s  a  nun  1  ii  n  g ; 

Von  Herrn  Baron  von  Krlanger  in  Nieder-lngelhcim :  1  Vuh-o 
HuhbuteOy  1  Fnlco  Tlnnmicuin-s  5^,  1  Sf/lnn  sHc/  ini.  1  Scolo- 
pnr  (jnlUnago  %y  1  Totanus  iffottw  <f,  2  Tuiamts  ht/polcurtts, 

2  Tnitga  ntriahifis^  1  Utaradn'm  minor,  1  Anlea  minnta^ 
1  Lnnts  rif/ihuuäns. 

Von  Herrn  F.  Heyneniann  jnn.  liier:  6  lllrntuh  tipa^ 
rill  und^  (Uferscbwalben  mit  Jungen),  1  Mtittcimpa  atri' 
vapiUa,  jung. 

Vou  Herrn  Baron  A.  vonHarnier  in  Echzell:  1  ^tstur  paluut- 
barias  ^. 

Von  Herrn  Wildprethftndler  J.  Chr.  Geyer  hier:  1  Attser 
einereus 

Von  Herrn  M.  Ed.  Grnnelitts  hier:  1  örttm  fittcrm%. 

Von  Herrn  Lehrer  Biebericher  hier:   1  Stn'x  hrachyoim^ 

1  Cffpsehts  apus. 

Von  Herrn  A.  Koch:  1  Jf^tko  mtbbuieo,  1  Faleo  nemlon  adnlt« 

2  StrU  otm  juv.,  1  Ct/psehts  apas  ^.  1  Qallinttla  jfonana, 
1  Gnllinula  minula,  1  Sylvia  mnmwa. 

Von  Herrn  Direktor  Drory  liier:  1  Antta  riucnn,  1  PIra  raudafn. 
Von  Herrn  Lehtnr  Ziek  liit  r:    1  Fn/im  ntni,  1  (h/lli/zuhi  por- 

xana,  1  Ilistard  von  KMniii  ieiivnfre!  und  T>ist(  lliiik  ? 
Vou  Herrn  I  m  i  ekretär  Öcbmitt  in  Borulieim:  1  Falw  Tin- 


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—   27  — 


I.  FUr  Ui«  ßepUlieii-  und  AmphibieiiMiiiiiilaug: 

Von  Herrn  Di*.  H.  von  I bering  in  Rio  grande  du  Sut,  Bra- 
silien:  1  Aifisolejfi»  untUttaUts  Wiegm. 

Von  Herrn  Dr.  H.  Schinz  in  Riesbacli,  Z&ricii:   1  Teshuh 
semiitcrrata  Sinitli,  Scliild  von   TeMmh  Vcrrmuri  von 
Gross- Nanialand,  1  Cftamacleon  Xamaqucnisiis  Smitli 
1  Atjama  nira  Daud.      nnd      1  Agama  hivpiäa  L.  cf, 

1  Mabuia  striaia  Pls.,  1  J^abttia  autcata  Pts.,  1  Pmhtj- 
flaciffitts  Bibi-om  Sroitli,   1  (imhamimtH  auriUts  Bttg., 

2  Krrntias  jnth'hcUa  Gi  Jiy.  1  Antjtßtiabaetta  tfuadriftwtit  Pts., 
1  TtfpMoits  ((htifr//orrj)/tftlns)  Schitnl  Bttg.,  2  Scapteira 
depressa  MeiT.,  1  Zonnnta  pohßomta  Smith,«  1  Pitammo' 
phyhjT  Multitnoi'itlalHs  Smitli^  1  fjeptodira  sentiannututa 
Smitb,  1  Ttfpklmanrus  iifteatus  Blgt  .,  1  Pmnmopfm  sUtiUws 
L.,  1  Wt(i}niiliiuphi9  ntuliitnaculattia  L.,  1  Atractdftpi»  irrr- 
ijtdarU  Reinh.  vai-.  Bibroni  Smith,  1  I  '/^r/a  cmMüs  Smith, 
1  T7/itfm  corntda  Daad.  von  Namaland,  Damaraland  nnd 
Säd -Afrika,  sowie  1  Simotes  odolineatm  Schneid,  aus 
Sumatra. 

Von  Herrn  (4.  A.  Bonlenger  in  l^omltui;  1  Utecrtd  niilliitd 
I)aii(l.  vai-.  7'ii//(//fa/fn  lilgi'.  von  'ranji::fr.  2  Xolittniitii 
maisuijialiim  D.  cSi:  15.  vou  Kcuador^  1  U ymiKHhu  iifhia 
Hussoirt  Pts..  Turke&liin. 

Von  Hfnii  Dl  L.  Ii eisenliey ner  in  Kreuzuach:  1  Ampus 
ftfil/ilt.s  L.  var.  mit  blauen  Flecken. 

Von  Herrn  Dr.  Zipperlen  in  Cincinnati:  1  Kumeeen  iptnt' 
qmliimitKs  L.,  1  AmMifstoma  Hgrinum  Green  von  Cin- 
cinnati, 1  ikUHknna  smpeetum  Cope  von  Arizona. 

Vou  Herrn  Dr.  0.  B5ttger  hier:  1  Laeerta  oceüata  Dand. 
var.  pnter-  Lat.  von  Tunis,  1  Tmgops  frontieinetus  Gthr.  von 
Ost-Indien,  1  Kaja  nigricolliit  Reinh.  (Kopf),  Nigermündung, 
1  Coelopelfis  Mompeifsutam  Herm.  var.  Seuinageri  Fitz, 
von  Tunis,  1  Ixalns  granukthts  Bttjij.  von  Siam. 

Von  Herrn  Konsul  Dr.  vou  Mölleudorll  in  Manila:  1  Pumts 
MoeUnidorffi  Bttg. 

Von  Herren  ()  Herz  und  Konsul  Dr.  von  MöUendorff: 
1  Kmuim  (uyiia  Pia.  typ.  von  Peking,  1  Ercmim  argua 


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—  28  — 


var.  lirvnchlcffi.  1  Tropiflophonf.s  Suw  hs  Rtt|^.,  1  f'tftio/ihts 
MüUrndnrff'i  Bttg.,  1  Ulupe  Darisoiii  Bifd.,  1  Uaiia  eacU' 
lenta  var.  Japonim  vou  Peking  und  Siam. 

Von  Herin  AI  brecht  Weis  hier:  3  Laeerta  vivipara  Jacq., 
Schluchsee  3000'  (Schwarzwald). 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Ne bring  in  Berlin :  1  Ht/la  faber  Wied  vou 
Rio  giande  du  Sul. 

Von  Herrn  J.  Blum  hier:  %  Laeerta  vivijMra  Jacq.  vou  Bieber, 
N.-Spessart. 

Von  Herrn  Dr.  C.  Flach  in  ÄschaiFenbnrg:  2  Salamatidrim 
perspieiUattt  Savi,  4  Laeerta  muralüt  Laur.  typ.,  4  Laeerta 
vivipara  Jacq.,  1  Angitis  fragiUe  L.  von  Italien. 

Von  Herrn  Major  Dr.  von  Heyden  hier:  1  Chamäleon  »Simotii 
Bttg.  2  Chnmaekon  iioeephatus  Gray  1  Mabaia  Kwidmi 
(Jray,  1  Pijlhon  SebaeQtmA.^  1  Detidrasinn  Jamemni  Tr&iW, 
1  Dasypdtis  stsaitra  L.  var.  suhfasdata  F.  Müller,  1  Dromo' 
pkis  praeomatm  Sclileg.,  1  Boodon  ntiieofor  Boie,  1  Ihodott 
lineatus  D.  &  ß.,  1  Stenotttoma  bieolor  Jan  von  Accra,  Gold> 
küste. 

Von  Henii  (  het- Inspektor  ('  llirs«'ii  in  Palernif»:  2  Lavf.tia 
muraäs  Laur.  var.  Uliyucrta  Gmel.  von  äicilien. 

Von  Herrn  £.  von  Oertzen  in  Berlin:  3  Laeerta  r iridis  Laar, 
var.  major  BVgc,  von  Greta»  1  Lat-erfa  Danfnrdi  GtUr.,  1  La- 
eerta muralis  Laur.  typ.  6  Ophiops  rfctjans  Men.,  6  Rana 
eseuletUa  L.  var.  HdiOmtda  Fall,  von  Nikaria,  sUdl.  Spo- 
raden. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Rein  in  Bonn:  2  Tmlnjdromm  tachy- 
dmntoidest  Schleg.  von  Japan. 

Von  Herrn  Jos.  S  t  u  s s in c r  in  Laibach :  1  Aiiyuis  frayiUs  L.  juv. 
von  Thessalien. 

Von  Herrn  Fr.  Bas  der  hier:  2  Vipera  attpis  L.  f  aus  der 
Phraze  zwischen  Noveant  and  Domot  (Deutsch-Lotbiingen). 

Von  Herrn  0.  Goldfuss  in  Halle:  1  Ihmtnnator  iffttette  Iolw, 

Vou  Hei  l  11  Cr.  A.  Büul enger  iu  Luudou  :  2  JJoiitbitiator  iyneus 
Laur.  typ.,  Berlin. 


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—   29  — 


Von  Herrn  K  Jung  hier:  1  Änffttia  fragiiish.t  1  Lwet'ta  affith 
L.,  Frankfurt. 

Von  Herrn  F.  Keuter  hier:  1  AmUysioma  tigrinum  Green, 
1  Axolotl. 

Von  Herrn  T>r  med.  C.  Gerlach  in  Hongkong:  X  OxifgUmtis 
Uma  Tschudi. 

Von  Herrn  Ferd.  Emmel  in  Aretjuipa,  Peru :  1  Anofis  fnsco- 
mtraiu»  d'Orb.,  1  Lr/iffMlira  annuluUi  L.,  1  Stenostonm 
atltifnma  Wagl.,  1  Orytrhopus  petaUtrhts  T.  var.  Seltae 
D.  &  B.,  1  (h'ijrrhnpns  iiuimu^datua  D.  &  B.,  1  Dtfittan 
(Himantwlea)  cewlim  L..  1  cnmUinns  L. 

Von  Herrn  Major  von  Schönt«  1  dt  in  Offenbach:  1  Enmeeen 
marginahis  Hall.,  Liu-Kiu-Inseln. 

Von  Herrn  H.  M.  Heller  in  Brannschweig:  1  Jlanti  iemporana 
L.,  1  Uam  arvalia  Nils«;. 

Von  Herrn  Borcherding  in  Vegesack:  1  liaim  arralia  Nihui., 

1  limia  tttt/pomria  L.  von  Vegesack  bei  Bremen. 

Von  \h-vY]]  Wirkl.  Staatsrat  von  liadde  in  Tiflis:  2  Phrymur- 
pluUm  iUuhhi  Bttg.,   2  PhnjtKHrphnhis  itn/stofeiM  Fall., 

2  I'I/rynocej/hfilvs  hitcr.smjmhin's  Licht.,  2  PfiTynorrphnltts 
hcUcutropm  Fall.,  2  Affanm  (StvHio)  mtwagia  Eichw., 
2  Againa  sfiitfftthioleMta  Fall.,  l  Vaimtns  (jriseus  Daud.,  1 
Giiiunodartijlns  raspiu»  Kichw.,  1  Gijif/nodarttf/its  Fctltsehen- 
h>i  St  ran«  Ii.  2  Kirmias  t'rUermedia  Btranch,  1  Enmrres 
dcJmeiiieri  Daud.,  2  Sinpfrira  srnpta  Stranch,  2  iSeapteirn 
(jmmnnra  Licht.,  2  Picu<nlnrliilm  Etvrsnmntn  Wi^^., 
1  Ttrafoscincttd  sdneus  Schlg.,  1  Zamenis  Hat^ergieri  Men< 
var.  Friltsrlii  tibti  Strauch.  1  yjtmvvh  rentrimaruhitns  Gray, 
1  Tujt/trontctupuii  IntroftUum  Brandt,  1  TropidonolHs  fessr- 
/afris  Laui  .  v;ir.  ff//tfrits  Fall.,  1  Tropidonotus  n<ttri.v  L. 
var.  l*(usa  Fall.,  1  areniroh  Boje,  1  Krifr  jantjus  L. 
y^Y.  miliaris  Fall.,  1  Vipwa  AV/;j//7Y///m  Mart.(Kopf),  1  Xuja 
tiipuflians  Herr.  =  Oxiana  Eichw.  von  Transkaspien. 

r».  Für  die  Fischsam iiilung:: 
Von  HemiDr.  F.  Richters  hier:  2  Sr,.i„/f(s  ^om;/ (Stiller Ocean). 
Von  Herrn  Dr.  med.   K.  Gerlach   in  Hongkong:  T)ivei"se 

chinesische  Siisswasserfische  vom  Gebirge  Lo-fon-shan, 

Frovinz  Guang-dung  (Cantonj. 


^  j  .  Li  by  Google 


—   30  — 


Ii.  FUr  die  iiisoktoii-  und  SpiiiiuMisaiitiiiiiinir ; 

Von  Herrn  \\ .  Eckhardt  iu  Lima,  Peru:  72  8claneUerliiige 
von  Peru. 

Von  HtTin  Dr.  Hans  Scliinz  in  Rieslmcli  iZüricli):  Ver- 
scliieileiie  ürlhopiereii,  Araclinideu  und  Skorpione  aus 
Süd-Afiika. 

Von  HrriMi  H.  de  Saiis>iirt'  in  (inil':  H.">  ( )itlinpirren  (Heu- 
schrecken), daiiinl»'!-  neut'  Arien  uns  Süd -Atiika. 

Von  Herrn  Oberstlimteiiant  Saalmüller  Iiier:  1  Spinne 
(Krfs/ifi  cintuiliiii  iiuisj  olivier  von  Äfonibarh, 

Von  Herrn  Ford.  Kmmel  iu  Arequipa,  Peru:  Diverse  Käfer 
und  eine  Spnme. 

Von  Herr«  Dr.  Jul.  Ziegler  hier:    Nest  der  Mauel wet^pe. 

7.  Für  die  Mfrünmesamniliiiiir; 

Von  den  Herren  Gebr.  Mahr  (Hölzle  &  Chelius)  hier:  2  sehr 

schfine  Schwämme. 
Von  Herrn  Achtelst  et  t  er  hier:   1  schöner  Schwamm. 

H.  FUr  die  Imtaiiisflie  Sumiuluiisr : 

Von  Herrn  Dr.  H.  Seh  in z  in  Pipshaeh  b  Zürich:  Einige  Flech- 
ten aus  Siid-  und  einige  zum  Teil  sehr  schöne  Flechten 
aus  Siid  -West  -  Afrika. 

Von  Herrn  Oberlandesgeri»  litsrat  Arnold  in  München:  Eine 
wertvolle  Flechtensaninihin^  (Fortsetzung^ 

Von  Herrn  Aug:  Sigbert.  I^irektor  des  Palmengartens  hier: 
Ein  prächtiger  Blutenstand  von  (\rc1<nniuin  itfcrirana. 

Von  Frau  Nolte  hier:  Etwa  getrocknete  und  aufgeklebte 
Farnspecies  ohne  Fundort 

Von  den  Herren  Gebr.  Mahr  hier:  1  Luffa  aeyyitUarfi, 

9.  Für  die  phjto-iMlaeeiitAloglselie  Baumlonirs 

Von  HeiTn  F.  Ritter:  Einige  PflanzenabdrQcke  von  Mfinzen- 

berg  und  Fl&rslieim. 
Von  Heim  Schiele,  Direktor  der  Frankfurter  Gasfabrik:  f^tig- 

rnnria  und  I^pitlvtlftHfron  aus  amerikanischer  und  schotti- 

sclier  Kohle. 

10.  FUr  die  Mtiuu'uUoiisauiiuIuii^: 
Von  Herrn  Ed.  .Aug  l?other  (diircli  Herrn  Pamn  Alb.  v.  Rei- 
uach}:  Eine  8uite  »Scliieler  mit  Eisenkie.^. 


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—   31  — 


11.  Filr  die  xoo-iinlacontolncisclic  Sfimmlnn?: 
Von  Heim  Primaner  C.  Fritsch:  rntfrkit  ler  und  andere  Kno- 

clu'ii  VMm  Pferd  aus  dem  Löss  von  Bonames. 
Von  Heim  ("amlidat  .lea«  Valentin:  Ein  Lepidopus  aus  dem 

(ilarner  St-liiefer. 
Von  Herrn  Direktor  Oertel  in  Wien  nnd  Fräulein  E.  Prange 

liier:  Fossilien  aus  der  sarmatisdien  Stufe  bei  Wien. 
Von  Heim  Banui  v.  Reinacb:   Eine  Jinassisclie  Spongie  aus 

dem  Kies  von  Riisselsheini .  marine  Koncliylieii  ans  der 

Kreide  in  der  Nähe  von  Nizi^a,  ein  Jura- Ammonit  aus  der 

Gegend  von  Nizza. 

12.  Für  die  feolosi.selie  Hnmiiilung: 

Von  Herrn  Baron  v.  Rein  ach:  Tektonisch  interessante  Seiicit- 
seliiefer  aus  dem  Taunus,  Gueiss  vom  Stauifen  und  Marmor 
vom  Ijorsbacberkopf. 

Von  HeiTn  Dr.  F.  Kinkelin:  Die  Belege  ffir  das  Pliocän  am 
Taunnsrand.  >feeressandbildangen  von  Geisenheim.  Hall- 
garten und  Weinheim,  Gesteine  von  Hainstadtf  Braunkohle 
von  Notgotles  bei  Geisenheim  etf 

Von  Herrn  Direktor  Schiele:  Basalt,  da^  Liegende  der  anstrali- 
sehen  Kohle. 

Von  Herrn  Ahrens,  Ingenieur  auf  der  Geh  spitze:  Fragment 
eines  fossilen  Baumstammes  von  Hainstadt. 

Vom  städtischen  T  i  e  f  b  a  u  a  m  t :  Thon  und  Basalt  aus  dem 
Bohrlocli  N  im  Stadtwaid. 

Von  Herrn  Bruno  Strubeil  liier:  Vulkanischer  Sand  vom 
R&roerberg  bei  (Gillenfeld  in  der  Kifel. 

Von  Herrn  E.  H  e  u  s  s  1  e  r  in  ßockenlteim :  Anamesit  mit  Stein- 

Ueiroit  von  Borkenheim. 
Von  Herrn  Cand.  J.  Valentin:   Eine  Sammlung  tektonisch 
int^eressanter  Gesteine  aus  der  Schweiz. 

B.  Im  Tausch  erworben. 

1.  Für  die  snn^ottcrsaiiliiiinn^: 

Von  Herni  M.  V.  Kimakowicz  in  Hermannstadt:  1  AW/v  mtHs 
/■«v/xvom  Csikf  1  «II  1)ir£?e.  1  Ihisfums  Knroniterii,  Brasilien. 
Von  der  Linnaea  in  Berlin:  1  Vrireim  pltaens. 


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—  32  - 


2,  Für  die  Ito|»tnien»iiiinÜ«af : 

Von  der  Linnaea  iu  Berlin:    1  Srjtshm  (mgohnm. 

Von  ircirn  B.  Schmacker  in  Shanghai:  1  Lygonoma  (LiO' 
lepisnta)  UUiraJf  Say,  1  Trimpiesuru^t  (jmnthicus  Shaw, 
1  rnreas  Moellenilorlfi  Rtti? .  1  fnimlimi  jioh/ioiiafn  Hall., 
1  Hana  gmcilia  Wiegm.,  1  limfu  P/anetfi  Lat.,  1  Ifffla 
ehweM9is  Gthr.  var.  inmaeubtta  Bttg.,  1  Bufo  ruigaris 
Lanr.  yar,  Japom'ra, 

Von  der  Naturhistorischen  Gesellschaft  in  Nfimberg: 
1  Oxißrrhnpfiut  Fitunifen  Tsch.  von  Pertt. 

3.  (ilr  die  EebinoderMensunniliiiig : 

Von  Herrn  Dr.  Döderlein  in  Strassbarg:  a)  in  Spiiitns: 
1  (Pilaris  thoitarsiSf  Panama,  1  Tenmoplmtrm  iorettwafieiM^ 
Japan;  b)  getrocknet:  1  Heterocentrohis  trigominm,  Ind. 
Ocean,  1  Tlippottw  rariegata,  Mauritius,  1  Kchinnrarhuim 
wirabilis,  Japan,  1  Melitta  testudiftata,  Westindien,  1  KHmjje 
mlifornicny  Westküste  von  CentraUAmerika,  1  GmtiotUwftH 
Sehae,  Ceylon. 

C.  Durch  Kauf  erworben. 

1.  Für  die  voiirU  irluMMl  aiintoiiiis4'he  8aiiiiiihiii|r : 

Von  der  Neuen  Zoologi seilen  Gesellschaft:  1  Ki'migs- 
tiger  c?.  /«'i  Icß-te  Skeletttpile.  1  Kän<?uruh-Skelett,  I  Anua- 
Antiloiit -JSkeiett,  l  Amerikanischer  Bison  <r-Ökelett,  1  ÜiraÖe 
i^-ökelett. 

Von  Herrn  M.  Thomae  in  Guatemala :  1  Tapinm  elasMogmiiJiHS- 
Skelett. 

Von  Herrn  PaulUesse:  1  Schädel  von  ThalasstMihelifs  olirateft 
£»ch. 

2.  Für  dio  SHncctiersainmluiiM:: 
Von  der  Netu-Ti  Z  oo  1     i  sc  Ii  (ni  Gesellschaft:   1  Kiniifis- 

tiger      1  Kautrimii),  1  Auoa-Autilope,  1  Amerikanischer 

Bison  (f,  1  Giralie  4:. 
Von  Herrn  Conservator  Schmitt  in  Leipzig;   1  Cebus-AÖe, 

1  A\'aschbär,  1  Felis  macronm. 
Von  Hern  M.  Thomae  in  Guatemala:  1  Tapims  claamognathm. 


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—   33  — 


8.  fir  die  TogelMniiBliiiif : 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Oesellschaft:  2  Pimias 

Büppem  und 
Von  Herrn  Gnst  Jäger  in  Stuttgart:   1  Seleuddes  tUba^, 

1  Dipl^Uodea  Wikoni^,  1  BasypUhta  Pesqneiif  von  Neu* 

Guinea. 

Von  Herrn  Felix  F.  Hager  in  Leipzig:  1  Lepidogmys  stib- 
eriitiatuSf  2  Oychpsitta  Cojce»mj  1  Ttichoglomts  cldot^iiepi' 
dohis,  1  Eudynann»  FUnderai,  1  Cenfropua  phaaimms^ 
von  Australien. 

4.  Fttr  die  Repttllen-  und  AmpUUeiiMiiniluiff: 

Von  Herrn  G.  A.  PJihl  in  Hambuiig  (ans  dem  Museum  Gk>deffroy): 
1  Clemmys  yuitaia  Sehn.,  1  Clemmys  picta  Sehn.,  beide 
aus  Nord-Amerika,  2  Chehne  imbrkaia  L.,  Samoa-Inseln, 
1  Gecko  riiUihis  Houtt.  var.  Inviitata  D.  &  B.,  Palan- 
Tnseln,  1  desgleichen  Duke  of  York-Insel,  Neu-Britannien, 
1  Gecko  rerlicillatm  Laur.,  Bengalen,  1  Vamtws  Inäicus 
Dand.,  Duke  ofYoi  k-Ins.,  1  Vamnus  nwhaHs  Gthr.,  Caro- 
linen, 1  Vamnus  Timorenais  Gray,  Queensland,  1  rtraclty^ 
hphtisfftsr/'af/ts  Brongn.,  Viti-Inseln,  1  Mabuia  mult/'cnn'nata 
Gray,  Palau-Inseln,  1  Agamn  cnhnorum  Dand.,  West-Afrika, 
1  AntpkiOobirm  muritatm  Wh.,  Sydney,  1  Ampküjolurus 
harhalus  CttV.,  Sydney,  1  Lygo^iomn  smaragdinnm  Less., 
Ponape,  Carolinen,  1  L.  smanigd.  Less.,  Palau-Inseln,  1 L. 
nfrorostatumheBS,,  Ponape,  IL.  Verrcanri A.Dam.,  Austra- 
lien, l  L.  pHurftdalnm'Btn.f  Austr  1  f^.  Le>nmri  J). 
Anstr.,  1  L.  tcnuc  Gr.,  Austr.,  1  L.  luejiiolatunt  White, 
Austr.,  1  L.  niynwi  H.  &  Jacq.,  Polynesien,  1  L.  Samoeiise, 
A.  Dum.,  Samoa-Tiis .  1  L.  n.  sp.  äff.  nllwffwdolatfnu  Gthr., 
Carolinen,  IL.  (iHxjfasciolatnm  Gthr.,  Neu-Britaun.,  1  L.  i  i/n- 
Less.,  Fidji-Inseln,  1  L.  cyanoyafik'r  Less.,  Fidji-Iiis., 
1  L.  iwctiia  Less.,  Tonga-Inseln,  1  //.  rhomboidale  Pts., 
Queensland,  1  L.  scutirmtruui  Pts.,  Queensl.,  1  L.  Pcroni 
D.  &  1^.,  Queensl.,  1 L.  (luichenoti  D.  &  B.,  Queensl.,  1 L.  fra- 
yiie  Gtlir.,  Queensl.,  1  L.  n.  sp.  an  Pnoni  D.&B.^,  Queensl., 
1  L.  Mimili  Blgr.,  Queensl.,  1  />.  nncina  Less.,  Queensl., 
1 L,  Qttoyi  D.  &  B.,  Queensl.,  1  ( alotts  julafns  D.  &  B.,  Java, 
1  Uemidaetyliut  pliUyurm  Sehn.,  Bengalen,  1  Oonyocephaim 

3 


L.iyui^L.ü  cy  Google 


—   34  — 


Oodefft^a^  Pirs.,  Neii-Britannien.  1  QmiiO('pplinhif<  n  sp  äff. 
tt/ode.stttsMey..  Neu-Brit,  1  Geht/ra  orranica  Less..  Fic^is, 
1  frehi/rn  rnrieyntn  Less..    C Queensland,  1  Chiaitff/dmaHnttt 

Khigt  (iv.,  Queensland.  1  Onhim  orrllntnlW^r.y  Aastralien, 
1  Oedftra  LesKcnri  D.  &  B,.  Austral.,  1  Tilif/ua  scincoidcs 
White.  Austral.,  1  fhwmidophoniK  lenmisrntiis  Daud..  Slid- 
Amerika,  1  Difinnfpfiorn  ausf/nlis  Steiud..  Xord-Australien, 
1  J>rtiro  Unenfns  Daud.,  M(dukken.  1  Alilepharus  Bfmtoni 
Desj  var.  ^tfcUopImrus  Wiegm.,  Fidjis,  1  Ahlepharus  Boit- 
toni  Desj.  var.  Peroni,  Neil-Holl.,  1  Atdepharns  lineooceliahis 
D.  &  B.,  Polyne.sien,  1  SpcUrpea  mneffafus  Gray  var.  Ii 
Boulgr.f  Mexico,  1  XattUinm  cfifi'fus  Gray  typ..  Neu-Seeland, 
1  IgtMua  ftihnrulttta  Ijmv.,  Siid-Ainerika,  1  (np/niorfmti/hts 
jfekigünts  Gir.^  b'id)]^.  1  llrmidtu  fiihis  firmitns  l),^  B..  Stul- 
Ohina,  1  Lepidwlacttilu.^  hujuhris  \).  ä  B.,  Tahiti,  1  L. 
rifrlunis  Gthr.,  Neu-Caledonien,  1  Tropidonotus  ijuiiwun- 
ciafns  Schleg.,  Ost-Indien,  1  T.  Ihpinus  Boie.  Nord-ChiDft, 
1  T.  sfoldttts  L.,  Ceylon.  1  T.  jfirfurafns  Schleg.  var. 
semidnrtn  D.  &  B..  Queensland,  1  T.  snuritn  L.,  Cali- 
fornien,  1  Bnthrops  dipmua  ( 'ope,  Si'id-Amerika,  1  JAopIth 
pofciloff^rm  Wied,  Slid -Amerika,  1  Deudrophis  punetu- 
taiiis  (ir&y ,  Nord  -  Aiistialien.  1  IK  pumt.  Gray,  Palau- 
Inseln,  1  D.  pütus  (imel..  Ceylon,  1  D.  Solowotu's  Gthr., 
Neu- Britannien .  1  Ilcrprfftdri/as  mrinatiis  L.,  Brasilien, 
1  J*fuloflryas  Oif'ersi  Licht.,  Süd -Amerika,  1  Dipsas  ine- 
fjularis  Merr..  Neu  -  Britannien ,  1  Trngopa  prashmji  Boie, 
Ost-Indien,  1  /^•a///w/oy>/;/.y.v/A/A///.vL.,  Abessynieii.  1  Ofimodmt. 
Vitianns  Pts.,  Fidji-Inseln.  1  Jirathi/'^o/tm  diudenm  Schleg.. 
Nord  -  Australien ,  1  Lcptodim  (itnntlnfa  L.,  Guayaquil, 
1  Kufigrus  Bihnnti  I).  &  B.,  Viti-lnsein,  1  Enygrus  super- 
ciliosus  Gthr.,  Palau  -  Inseln .  1  llnplimphnhis  mai  ulatus 
Steind.,  Queensland,  J  //.  mrtus  Sdilepr..  AiiJ^tralien. 
1  Boodon  lliicnius  T).  &  B.  var.  rnrirtfatn  Jan.  Süd-Afrika, 
1  Jh'cHfnn'a  rnfirn/nfn  Gray.  Queensland,  1  fhnmhsomn 
lutrix  J).  &  B.,  Caj),  1  ([iplworus  n.  »n..  Neu  -  Britanuii  ii, 
\  J*snmmophiil(i.r  rh(nnh€ntuü\i.,  Cap,  1  Sordna  //oa  Schleg., 
Neu-lrland.  1  .V.  S/hleiffdi  Gray,  Neu-lrland.  1  Plntnms 
latiritiidntiis  L.,  Südsee.  1  Klaps  fornUinua  Ij.,  Mexiko. 
1  BitHfßaniH  semifim'uilm  Kühl,  Ost-Indien,  1  Peluntys 


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-   35  - 


bicohr  Daud.  var.  variegaia  Schleg.,  Südsee,  1  P,  bU-ohr 
Schleg.,  Sftdsee,  1  Uyla  thltfchoftsift  Cope,  Neu -Guinea, 
1  H,  rttbeUa  Gray,  Australien,  1  //.  l^eroni  Tsch.^  Austr., 
1  J7.  nasuta^  Gray,  Austr.,  1  //.  latopalmata  Gthr.,  Austr, 
1  //.  I^esueuri  D.  d  B ,  Austr.,  1  7/.  Kre.ffti  Gtlir.,  Austr., 
1  H,  aurea  Less.,  Austr.,  1  H.  ni^fretuita  Gtbr,  Austr., 
1  //.  puleheUa  D.  A  B.,  Montevideo,  1  //.  parmdemt  Pts.. 
Sydney,  1  LimnodynasteH  Salmini  Steind.,  Queensland, 
1  £r.  TasuMoniensis  Gthr.,  Queensl.,  1  7^.  IWoni  D.  &  B., 
Queensl.,  1  Rom  graeilis  Wiegm.,  SQd-(7liina,  1  Leptoäat- 
itfkis  ocdhHi»  L.,  Brasilien,  1  Chiroleptes  ausfrttUs  Gray, 
Nord-Australien,  1  Pseudophrjftie  austraHs  Gray,  N.-Austr., 
1  P.  Bihrom  Steind.,  N.-Aastr.,  1  Oritiia  signijfera  Girard, 
N.'Austr.,  1  Comufer  eormgaius  k.  Dum.,  Palan-Inseln, 
1  C  n.  sp.,  Neu- Britannien,  1  C,  Fifuifitw .  A.  Dum., 
Fidji-Inseln,  1  OUroUptea  alboguttatus  Gthr.,  Queensland, 
1  Cfratopkrys  n.  sp.,  Ckilumbia,  1  Bvfo  atenarum  Hens., 
Montevideo,  1  B.  marinm  Ii.,  Brasilien,  1  Neeturus  mttni- 
latus  Rafin.,  Oestl.  Verein.  Staaten,  l  Bufo  rnlgana  Laur. 
var.  Jajmiiea  Schlag.,  Japan,  1  B.  spinulosm  Wiegm., 
Chile. 

Von  Herrn  Dr.  H.  von  Ihering  in  Rio  grande  doSul:  2 

dryas  Olfersi  Licht,  1  Herpefodryas  carinatus  L.  var. 
^latoUneala  Jan,  1  Oormidla  Jaegeri  Gthr.,  1  Tomodmi 
dormtus  D.  &  6.,  2  PhyUotnedusa  Iherinyi  Blgr.,  2  Hyla 
pukhella  D.  &  B.,  1  Hyla  nasiea  Cope,  von  Rio  grande 
do  Snl,  Brasilien. 

Von  Herrn  B.  Schmacker  in  Shanghai:  1  Eumecea  ehtnengis 
Gray,  1  Oeeko  Japonictu  D.  &  B.,  1  Lygosoma  hxteraU 
Say,  1  Ptyas  mucosus  Lin.,  7  Bufo  nielatwstictusj  1  Rhaeo- 
pkants  maeidatus  Gray,  von  Hongkong,  div.  Mol^  Sinenm 
Gray,  Festland  bei  Hongkong,  1  Ihreas  MoeUendorffi 
Bttg.,  Hongkong. 

Von  Herrn  0.  Herz  in  St  Petersburg:  1  CympkiB  MoeUen- 
dorffi Bttg.,  1  Tropidophorus  Sinicus  Bttg.,  2  Bana  es-  » 
tulfinia  var.  Japoniea  von  China.  1  Laeerta  fnuraUs  Lanr., 
1  Tn^donofm  tpssehiua  Lanr.  var.  hydrus  PalL,  1  Bttfo 
rin'dis  Laur.  von  N.-Persien,  1  B.  tnelanostidus  Sehn., 
Singapore,  1  Ulttpe  Dansoni  Blfd.  von  Siam. 

3* 


—   3ü  — 


Von  Herrii  Paul  He^sse:  !  /' //»^//tv/^--.-'.' //'v/*  a/a  Schöpff,  1  (\of'n- 
ddiis  t  akyivis  V\\\ .  var.  innri)inut(t  deottr.,  i  Sepsina  Ile,'<.se/' 
Bttg.,  1  (limiKK kon  jmrriio/ms  Blgr..  2  Mahiiia  Hatihnii 
Gray,  \  Mahnin  tiKtotlHahris  {yY2L}\  '6  Ablrphants  Cuhindtte 
Harb.,  div.  ft/nhiops  f/Upi^orh/nrhffs)  Kschnchtl  Sclile^., 

1  Typiihps  (Onifihotrphnliis)  ('ofifiic-ffs  Bftß'. .  1  Fetflinia 
Ourron  (Ti'ay,  1  Monopeliis  Bottleitifn  i  Hti^^. ,  l  Fcif/inin 
elegans  Hall.,  2  Thrnaops  flarifjnlaris  Hall.  typ.  u  var.  j/t(slu- 
Uita  D.  &  B.,  2  Dinophis  Jnut^mm  Traill,  1  Ihist/pr/fis 
scnhrn  L.  var.  fnsHnInta  Pts..  1  Philo/ ha  tun  us  irny  Klar/s 
Leach.  1  Ph.  htiermim/i/ts  Hall.,  1  Ph.  heieiolepühtiis 
(ttlir..    l  /V/.  dorsnli's  B<ic.,    1  Ijjitodira  r/tfcscens  Gmel.. 

2  Dryiophis  h'irlhndi  Hall..  1  Psrnmnnphia  sihilans  L.. 
1  Hnspidophrifs  suiarm/diud,  1  Uraijia  trifmyularis  Hall., 
1  /?/■//.<?  nripinm  Merr..  1  PasiipHtis  scnhrn  L.,  1  Cd  usus 
rhoiuhcutiis  Tiirht..  1  1  homophis  An;/o/rf}s?f^  Barl)..  1  Coro- 
neVa  (Mi\()({n)i)  olivneea  Pts.,  1  Pifthoii  Srhar  Gniel..  1  Athe- 
ns lacriceps  Bttg.,  1  Boodon  (iroiHcIriciis  Sclileg.  var.  Ihifntn 
D.  &  B.,  1  Atrartnspis  irreqtdtiris  Reiiili.  vai".  Couf/ica  PtS.. 
1  Li/rnphid/t/)>/  Cnpeitsr  Sniitli,  1  Xr/forrdauiHS  Mmho/r/  PtS.. 
1  lioodon  linentiis  1),  H.  var.  cappnsis  1).  B.,  1  Naja  hnjf 
L.  var.,  1  N.  haje  L.  var.  Inifostirtn  Fi.scli..  1  N.  nif/ri- 
coüis  Keinh.  (Kopf),  1  K/opsoidm  (in //ihm'  Bor. .  4  h'n/i/i 
nlimlahrh  Hall.,  1  Pnppia  fnsriytiUi  Boc,  2  Ji.  mnnmraia 
Rapp  var.  parnlkla  Gtlir..  1  /)'.  fimhnolata  F.  ä  B..  1  /? 
fimtiventris  Co])e.  1  Xylambatrs  Aubryi  A.  Dum.,  1  Hufo 
reguiaiis  Beus8  var.  spitutsa  Boc. 

r>.  FUr  die  In^ktensammluDg^ : 

VoD  Herrn  Kunsthändler  Honrath  in  Berlin:  Lepidppteren 
aus  der  Delagoa-Bai. 

6.  FUr  die  Cnistuceeusmuinlan^ : 

Von  Herrn  C.  A.  Pdhl  in  Hamburg:   14  Arten  Krebse  von 
Magellan. 

7.  FUr  die  Mollaskeiimmmlang-: 

Von  Hemi  E.  Marie  in  Paris:  2  Naeklsdmecken. 
Von  Herrn  W.  Schlüter  in  Halle:   10  Helix-Species. 


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—    37  — 


Von  der  Linnaea  in  Berlin:  28  Species  Cerithium.  8  Sp.  Vcr~ 
tmiuii,  2  Sp.  Bittium,  1  Sp.  Lnntpafiia,  1  Sp.  Tyiitpnno- 
tonus,  1  Sp.  Pifrn^ifs.  1  Sp.  Cerithidca. 

s.  Für  die  botjinlsfhe  Sniiimliiaff: 
Von  Herrn  Dr.      Baenitz  in  KönigsberfiT:   Herbar,  £aroi>. 
Lief.  55-^6. 

9.  PIr  die  »N»|Mi]aeMitoloi^8ek0  (tammlanir: 

Aas  dem  Löss  von  Praunheim:  ein  Oberarm  und  eine  Tibia 

von  Etephas  primigenim. 
Zahlreiche  oligoc&ne  Kieferfragmente  mit  Zähnen  von  Caylux 

(Herr  Flach  in  Heidelberg). 
Fischreste  aus  dem  Rnp elthon  von  Flörsheim. 
Aus  den  mittel pleistocftnen  Sauden  von  Hosbach  n.  a.: 
von  Kkpha»  mtfitjttuSf  Zfthne.  Unterkieferast  mit  sweiZäh^ 
nen,  das  distale  Ende  vom  Oberarm,  der  Unterschenkel« 
ein  Carpalknoelien ,  das  Schulterblatt,  ein  Rflcken- 
Wirbel,  das  distale  Ende  eines  Femur  von  EUtphaa  sp. ; 
„    RkintM-erm  Merkt j  Zähne  und  Oberarm; 
^    Jl/ppupotamus  maJot%  Ulna  und  Radius: 
,    Ktjuus  mlfailttSf  alle  Zähne  eines  Schädels,  ein  Unter- 
kieferfragment, ein  Oberschenkel  und  das  distale 
Ende  eines  solchen,  das  distale  und  das  proximale 
Ende  vom  Oberarm,  ein  Schienbein,  das  proximale 
Ende  vom  Metacarpus  und  ein  Astragalus; 
„    Bas  prmatt,  zwei  Unterkieferäste,  die  Stira  mit 
Homzapfen,  ein  Oberarm  und  das  distale  Ende  des- 
selben, zwei  Oberschenkel  und  das  distale  Ende 
desselben,  das  distale  Ende  des  Radius  und  das 
distale  Ende  der  Elle  und  der  Speiche,  das  distale 
Ende  von  Metacarpus  und  ein  Metatarsus ; 
,    Ahes  MfmnSj  ünterkieferast,  zwei  G^eweihe  und 

Fiugmente  von  solchen,  ein  Schienbein; 
,    Cermts  tlaphtts,  Stttcke  vom  Geweih ; 
,    Untts  ftpelaeus,  ein  Unterkieferast,  zwei  Stücke  vom 

Oberkiefer  und  der  Zwischenkiefer; 
„    Urms  sp.,  ein  Unterkieferast; 
,    I^üs  Itjtix,  Zähne. 
Oberarm  von  Ekphas  antiqum  von  Weilbach. 


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—   38  — 

10.  Fttr  die  MteenllMunmluf  i 

Von  Heim  Dr.  Tb.  Schnchardt  in  Görlitz:  Jadeit,  Grau- 
b&nddii. 

Von  Herrn  Dr.  Eger  in  Wien:  Schwefel  in  und  auf  einem 
Gypskrystall,  Girgenti;  Pseudomot*phose  von  Kupfer  nach 
Aragonit)  Bolivien;  Knpferlasur  nnd  Malachit,  Arizona; 
Qnarz  mit  Fllissigkeitseinschlnss,  Poretta;  Pseudomorphose 
von  Nadelelsenerz  nach  Baryt,  Pribram;  MeteoritenschlilF 
(Chondrit);  Kugeldiorit,  Corsica. 

Von  Herrn  Scheidel:  3  Stnfen  Gold,  zum  Teil  in  Kryetallen 
0)  in  trachytischem  Gestein  von  Vdröspatak  und  1  Stück- 
chen fossiler  Kohle  mit  einem  etwa  1  qmm  grossen  Gold- 
blättchen. Das  Vorkommnis  ist  durch  K.  v.  F ritsch 
beschrieben  (Ober  die  Mitwirkung  elektrischer  Ströme  bei 
der  Bildung  einiger  Mineralien.  Göttingen  1862). 


II.  Bücher  und  Schriften. 
A.  Geschenke. 

(Di«  mit  *  T«»«h«tieii  lind  Twn  Autor  g«g«li«iu) 

*AgarilIi,  J.  (i..  Prof.  in  Lund :  Till  Algernes  Systematik. 

*Ariiold,  F..  Oberlando^'crenVht'^rat  in  Münchea:  Licbeuologischd  Ausflüge  in 

TirtI     Fragmente.    2H.  Corfu. 

*Banin,  E  ,  Jngenienr  in  Plojesti  (Uumiinien).    Ein  Koiubinatious-btiidium 

Uber  die  Entwicklung^sgeächichte  der  Erdkruste. 
♦Cohn.  Prof.  in  Breslau:  Anton  de  Hary. 

*Ern«t,  A.,  Prof.  in  Caracas  :  Abhandlung  über  die  cthnugraphische  Stellung 

der  ÜQ^jiro-Indianer. 
^Flescb,  Mu,  Prof.  Dr.  in  Fraokftirt  a.  11.:  Verrach  wax  Ermittelniig  der 

Homologie  der  Fissttra  paritio  ofcipitatu  bei  den  CarniToren. 

4  nnd  InangnTal-Dissertationen. 

^Homeyer,  Alex.,  Major  a.  D.  in  QreiCswald:  Omttbologische  Studien  ana 

dem  Jahre  18K6. 

—  Über  <l(Mi  ani('riknni<"hpn  Puter,  Onlloparo  welraijnn. 

*Jo3eph,  Gusl..  l'r.  med.  in  lireslan:  l'ber  Mj/in-ois  externa  dennatosa. 

—  t  bcr  Fliegen  als  Schädlinge  nnd  Parasiten  des  Menschen. 

^Kinkelin,  F.,  Di.  in  Frankfurt  a.  M.;  Die  Geschichte  de.s  3Iaiu%er  Tertiär- 
beckens, seine  Tier-  nnd  PAanienwelt. 


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9 


—  3y  — 

Kirchhuff,  A.»  Pnrf.  in  Hall«:  Bwicht  der  Zenttal-KommiMioii  Ar  wiaaeiK 
aekaftlkhe  Landeskunde  Ton  Dentwhland. 

*Klei&,  K.,  Prof.  in  GOtfingeii:  Petrog^raphische  tHrorsucliung  einer  Saite 

von  Gesteinen  aus  «ler  Tingebunit!^  des  Holseiier  Sees. 
*Kobelt,  W..  I>r  med.,  in  Sdi Wanheim  a.  M.    rriHlrumns  fanuae  ntollns* 
curuiii  tesUceoruni  iiiaiia  enropaen  inbaliitautiniu.    Fase.  t 

—  Kussmässter's  Iconograjihie  der  eurüpiiischen  Land-  und  Süs-swa.-».str- 

Mollnsken.   Neue  Fulge.    Hd.  3—6.   3.  Lief. 

—  Bnlletiu  de  la  Swi^t^  il  antbropologie  de  Fari»  18^0.    Fase.  4. 

.    >      •  •  •     ,   Ttome.  10.  Pa«.  l-S. 

Tbe  American  naturalist  Vol.  il.   No.  •1-9  und  U. 

Tlie  American  antiquarian  and  uriental  juunial  Vol.  8.    Xo.  6. 

The  Journal  of  tbe  authropological  Ijutitute.   VuL  16.   No.  4; 
Vol.  17.   No.  1. 

Berne  d'AntliropuIogie  1887.  No.  3—6. 

De?a8.  Sradien  aber  das  FaniUenleben,  aus  dem  englischen  über- 
setzt von  V.  M.  Banngarten.  Paderborn  1887. 
*&ODii^l.  norwegische  Regierung: 

Den  Nurske  Nordhava  Expedition  1676—78.   Zoologie  17.  Älctf 
amidae, 

Dybder  Temperatur  ug  ätrommiuger  18a  und  18b  ved  iL  Mobn. 
*Klstt,  F.  W.,  Dr.,  Divorse  kleine  Schriften  botanischen  Inhalts. 
*LIssaner,  A.,  Dr.^  Die  prähistorisch«!  DenknAler  der  Frovinn  Westprenssen 

und  da*  augrennenden  Gebiete  1887. 
*Lorets, H.,  Dr.,  Landc.««geologe  in  Berlin:  Bemerkungen  Uber  das  Vorkonnnen 

von  Granir  tiiul  veraiulertem  Schiefer  im  QneUgebiet  der  Schleoüe 

im  Tliüringer  Walde. 

—  Hitteilnn?  über  .\ufnAbiueu  im  Bereiche  d«r  Blätter  KOuigsce  und 

Scbwarzbuig. 

*Uoo8,  Prof.  in  Heidelberg:  Untersuchungen  Uber  Pila-Inirasion  des 
Labyrinths  im  Gefolge  von  einfacher  Diphterie. 

—  Untersuchnngeu  Aber  Pilz-Invasion  des  Labyrinths  im  Gefolge  von 

Masern. 

*t.  MttUer,  Baron  Ferd.,  in  Melbourne:  Uonograpbv  of  Auatralian  spedes 
i»f  Araciar  and  co^nate  genera.   I>e<'n<lo  1  8 

*Mu8ei  di  Zoolnrjirn  ed  .Anatomia  coitiitanita  ;  HHllfttiiui  Vol.  2.  Xo.  IJJ  — 2(5. 

*rom  Rath,  («.,  lieh.  Hergrat  uml  Professor  in  Bonn.  Einige  geologische 
WahmehnnnigMi  in  Griechenland. 

—  Worte  der  Erinnerung  au  Dr.  Martin  Websk}  f  ^7.  Nov.  1866. 

—  lAurionit  und  Fiedierit  in  einer  antiken  Bleischhicke  von  Lavrion. 

—  Einige  mineralogische  nnd  geolngische  Mitteilungen. 

—  Vortriige  und  Hitteilnngen. 

*Bein,  J.,  Prof.  in  Bonn:  G.  vom  Rath,  ein  kurzes  Lebensbild. 
*B«sser,  FenL,  Prof.  in  Entin:  Die  Temperatnrverhilfcnisse  in  Eutin. 


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—   40  — 


'*£assoir.  Edm.,  Prof.  in  Dorpat  Zur  Anatomie  resp.  pbiloa<^luacheii  und 
vergleichenden  Anatoinip  iler  Turtmoosc 

—  L'eber  den  gegenwärtigen  Staad  «einer  Heil  dem  Frühling  1886  wieder 

ftniigenomnen«!!  Studien  an  4mi  einbdmitcben  TotÄnooieii. 

*voii  Saehs.  Jnl.,  Prof.  in  WUisbnrgi  Vorlesongen  tber  Pflauten- 
Pbysiologie.  2.  Auflag«. 

*de  Sanssnre,  0.,  Prof  in  Genf:  Spidlegia  entomologiea  gfmmam.  2. 
Trittm  Fan^ßka^ien*. 

*Sea€chi,  Arch.  in  Neapel:  Catalogo  dei  Minerali  vesamni. 
Ln  regione  nilcauica  Huorifera  della  Campauia. 

*Soci»'tö  des  Natiiralistes  de  Kiew:    Memoire«.    Tome  8. 

♦Stapff.  F.  M..  Dr.  in  Weisensee  Ix^i  Berlin:  Karfc  ries  nntcrn  Knis»'lirli;ilfs. 

—  (  her  Niveaurtchwanknn'/cn  zur  Eiszeit  nebst  VewucU  einer  Ulie- 
derung  de»  Ciebirgsdiluviums. 

—  Bodeiilemperatnrbeobacbtnngen  im  Hinterlande  der  Wallflicbbaj. 

—  Notis  ttber  da«  Klima  von  WaUftscbbaj. 

—  Easai  d'nne  elatdication  du  Gneise  de  l'Entengebiise. 

'^S  tos  eich,  M.,  I^rof.  in  Triebt:  Brami  di  Elmintologia  tergestina. 

—  Suntti  di  aicuni  lavori  sopra  parassitf. 

♦Streng.  A  ,  Prof.  in  (iie-^Hen:    Kleine  Mitteilungen. 

*Vereiu  „Lotos"  in  I'ra;;:  .Lutoa",  Jahrbuch  fllr  Natorwissenichaft.  Neue 

F'iisjre,    Bd.  7  8. 

♦Verwaltunir  i'Wr  Knust  und  Wi-ififnst  haft  in  Dresden;  Beriiht  über 
die  \  crwaituug  und  \  ennehruug  der  Köuigl.  Sammlungen  für 
Kunst  und  Wiaeenachaft.  1884—86. 

*V olger,  0.,  Dr.  In  Soden:  Abermali:  Uneer  Witten  von  dem  Erdbeboi. 

(Bemerkungen  zu  dem  Vortrage  des  Herrn  Oberrealscbullebrers 
MUller.) 

—  Ubrr  rinft  neue  l^uellentheurie  auf  meteorologischer  Basis. 

'^Wagner  jb'ree  Istitute  of  S  it u  o  of  Philadelphia.  Transactiona,   Vul.  1. 

*Wagner,  Ernst,  aus  Berlin:  I  ber  die  GrunilbcdiiiLaiiiircn  mrkrouietrischer 
Einstellung  bei  Teleskopen.  (luaugural-Dis^ertatiun.) 

B.  Im  Tausch  erlialteii. 

Von  Akademien,  Behörden,  OeBellachnften,  Instttntlonen,  Vereinen  n.  denH* 
gegen  die  Ablrnndlwigen  und  Berlehte  der  €}cael]fldmft« 

Amien«    .Societ«'  Linn/cnue  du  uurd  de  la  Frauue: 
Bulletin.    I  ino  7    8,  Xo.  154—174. 

Amsterdam.    König!.  Akademie  der  Wissenschaften: 
Jaarboek  1886. 
Verhandelingen.  Deel  26. 
Verslagen  en  Mededeelingen.  3  Beeks,  Deel  2. 


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—   41  — 


Amsterdam.  Kflnigl.  Akademie  der  Wiflseti«ebeftett: 

—  Zoologische  Gesellschaft: 

ßijdragen  tot  de  Dierkande.   Afiev.  13.   tiedeelte  4. 

Aagsbarg    Nntnrhistorischer  Verein: 

Bericht  2i>.  1887. 

Baltimore,  John  Hopkin«?  rnirerftty: 

Circulars.    Vol.  6—7,  No.  bS  uud  tiO— ♦»5. 

Stndiea  from  the  Biological  Laboratory.    Vol.  4,  No.  1—2. 

Bamberg.   Naturforschende  GeselUchaft: 
Bericlit  14. 

Basel.   Natarforscheude  G escll^cbalt: 
VerbaadlnngeiL  Teil  8,  Heft  8. 

BataTia.  Natnvrknndige  Vereenigiiig  in  Neederlandscli 
Indie: 

Natnnrkimdig  TUdscbrift«  8er.  8,  Deel  46. 

Bergen.  Bergens  Masenm: 
Aaisberetning  1886. 

Berlin.  Königl.  Preuü!«.  Akademie  der  Wissenschaften: 

Physikalische  Ahhan<llnn<rpn  IHHfi 

Sitzunpoherichle  1887,  Nu.  19— asi  mid  41—54.    1888,  No.  ö. 

—  Deutsch  egeoloo^iürheGeseilscbaft: 
Zeitschrift.  Band  39,  Heft  1—4. 

Katalog  der  Bibliothek  1887. 

—  Königl.  geologische  Landesanstalt  und  Bergakatlcmie: 

Geologische  Spezialkarte  Ton  l'reuäi>eQ  und  den  Thüringischen  Staaten. 
JA&L  32,  nebet  ErUnterangen  in  6  Hefte»,  Lief.  34,  nebst  Er* 
Iftutemngen,  No.  4,  fi,  6,  10,  Ii  nnd  12,  Lief.  35,  nebst  ErlKa- 

terungen,  No.  13,  14,  1.5,  19,  20,  21,  2.^,  26,  27. 
AMnin  lluugen  cor  geologischen  Spesialkarte.  Bd.  7,  Ueft  4.  Bd.  8, 

Heft  2. 
Jahrbuch  1886. 

—  Botanisclier  Verein  lür  die  ProviuK  Brandenburg: 
Verbandluugeu,  Jahrg.  28,  1886. 

—  Gesellschaft  ii atur forschender  Freunde: 
Sitningsbeficht  1885,  No.  10.  1887. 

Bern.  Natnrforeehende  Gesellsebaft: 

HitteUnngen  1886,  No,  1143-'1168.  1887,  No.  1169—1194. 

Bistrin.  Oewerbachnle: 

Sitnmgsbericht  13,  1886^7. 

BObm.  Lelpa.  NordbObmischer  Ezkursiona>Klttb: 

Mitteilungen.   Jahrg.  10,  Heft  2—4.   Jahrg.  11,  Heft  1. 
Warm,  Fr. :  Das  Knmmergebirge  (Festschrift). 


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—   42  — 


Bologna.   B.  Äccademia  delleiciense  delT  Istituto: 

Memorie.    Ser.  4,  Tomo  7. 

Boau.  Naturhisturisclier  Verein  der  Preuss.  llheiiilaude  und 
Westfalens  und  des  Heg. -  Bez.  Oauabriick: 
Verbandlungen.   Jahrg.  44,  ö.  Folge.    Jahrg.  4.  1.  und  2.  HSIfte. 

Burdeaux.    Sociale  des  scieuces  ph^sitiueü  et  uatitreile»: 
Utaloires.  Ton»  8,  Noi  d.  Tome  3,  No.  1. 
ObservatioiM  plnvItnDitriqaei  et  tlmiom^triqoee.  ISSö'-Sß. 

Boston.  American  ac&deny  of  arts  an«!  aciences: 

Pfooeeaingt.  N.  S.  Vol.  14.  Wholea  Serie«.  Vol.  22,  Part.  1. 

BrauDschweig.    Verein  fftr  Natorwisienaehaft: 
Jattresbericbt  8-6,  1881—87. 

Bremen.   N'aturwissenschaftlichur  Verein: 
Abhandlnngen.  Bd.  10,  Heft  1—2. 

Breslau.  Schlesische  GeselUebaft  für  vaterlftndi«che  Knllur: 

Jahresbericht  64. 

Kreba.  Dr.  J. ;  Zacharias  Allerts  Ta^aibuch  aus  dem  Juliie  iMi7, 

—  Land wirtschat'tlicber  Ceutralvereiu  tttr  ijclile»ieu; 
Jahresbericht  1887. 

Bruuklya.   Brooklyn  entuuiulogical  Suciety: 
Entoinologica  aniericana.    Voi.  8,  1887-  88. 

Brünn.   Naturforschender  Verein: 
Verbaudlungeu  Bd.  24.   Heft  2. 
.  26. 

Bnidit  4  und  6  der  Heteorologischoi  Komminion. 

—  K.  k.  UKhritch •  Scblesische  Geaellscliaft  sur  Be* 

fSrderttttg  des  Ackerbanea,  der  Natar-  nnd  Landes- 
kunde: 
Uittcilungeu.    1887.   2  Teile. 

Brüssel  (B  r  u  x  c !  1  c  '  A  <  a d  m  i e  r  oy  n  I  e  des  sciences  des  lettres 
et  des  beau.\  m  in  de  Belgiques: 
Auuuaires.  188Ü-1887. 
Balletins.  Ser.  3.  Tome  9—13.  1885—87. 
Cataiogne  des  lim»  de  la  BiblioUieqne  de  Tacad^mie  royale.  3  Bde. 
Notice«  biograpbiqnes  et  bibliographiqnes.  1886. 
M''!no|rps  coiironiiA«  |"  et  autr»;H  niAinuircs    Tome  37,  H8,  HI) 
Mi'uiuircä    cuiironni's   et   memoire.«   des   savaut«   t>trauger!$  4". 

Tome  47  48. 
llömolres  des  membres.  Tome  4ft. 

Soei6t6  entomologi (|ne  de  Belgiqne: 
Annalea.  Tome  30. 

Table  gAni'rale  des  aiinales  1—30  et  cataiogne  des  ouvrages 
p^odiqnee. 


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—  — 


Calctttta.    Asiatie  Suciety  of  Bengal: 
Jüurual    Vol.  54.    Part.  2.    Xu.  4. 
g  g     66.       a      2.     a  6. 

g         g    66.     9     8.    1^  1—3. 
Proceedinga.   1887.   No.  2-^10. 

18HH.    ,  1. 

Cambridj^e.   Mass  U.  S.  A.    Maseum  of  Coioiiarati?e  Zoology: 
Anuual  Keirurt.  1886—87. 
Bulleün.   Vul.  13.   Xo.  4-8. 

,         ,   16.    ,  1.  Wbole  S«r. 
Memoin.  Vol.  15. 

,  ,   16.  No.  1—2. 

Chemnitz.   Natur wigsenscbaftliche  üesellscliafi: 

H*>ri'}ir  10 

Christ iaiiia.  Ki»nigl.  Norwegische  Uni veräit  iit : 

Forbauüliuger  ved  de  Skandinaviaake  Naturfur^kerea  1686. 

Vandstand$obiwvaUoner,  Heft  4. 

Geodätische  Arbeiten.  Heft  4. 

Anmud  Heiland,  Prugraram  filr  1886,  2.  Sem. 

Schübeier.  Viridarinrn  iifu  wegicum.   Bd.  1—2. 
Chnr.    Na  t u  rf or s  r  Ii e nde  (i  eselUi  haft  Graubü  iid  ens; 

Jahresbericht  1885—86.    Neue  Folge.   Jahrg.  30. 
Cordoba.  Aeademia  Nacional  de  Clencla«  de  la  Eepublica 
Argentina; 

Actm    Tome  V,  Eutiega  3.  Tome  VI,  Entrega  1, 
Delft.   Ecole  poly technique: 

Annale!«.    Tome  'l  Livr.       4.  1SH7 -  KH. 

Douaueschin}j:eii.  Verein  tür  Uescbiobte  und  Naturgeacbichte: 
Schriften.   Heft  6,  1888. 

Dorpat.   Natur  foracher-GeselUchaft: 

Archiv  fOr  die  Natnigeachichte  Ut-,  Ehst>  und  Kurland«.  Bd.  9, 
Uef.  4. 

Sitimigeberichte.  Bd.  8.  Heft  l,  18H(; 
rdJlea.    V  i  t-n  r  wi enfrliuftlidie  «it^Hellachaft  »leie*: 

Sifznnirsberi*  hl  und  .Mtluvudlungeu  1887. 
L>ubliu.    Koyal  Dublin  Society: 

Soientllic  TTannctions.   Ser.  2,  Vol.  8,  Nu.  11—13. 

Scientific  Proceedings  No.  Ser.  Vol.  6,  Part  3—6. 
Edinbvrgh.  Royal  physical  Society: 

Proceedincfs  1886-87. 
Eibert'eld-Barm(>n.   Naturwissenschaftlicher  Verein: 

Jahresbericlite,  Heft  7. 
Florenz.   Real  Istitnto  di  stradi  superiori  pratici  e  di  per- 
fexionamente: 

Bolletino  delle  Pablicaziuui  No.  34-47,  49-64. 

PabUcazione  1883-84,  4  Hefte. 


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—  44  - 


S.  Francisco.   California  Academy  of  sciences: 

Bulletin.  Vol.  2.  No,  7. 

Fraakliirt  a.  M.    Neue  Zoo  logische  U  est"  11  sc  Im  ft: 

Der  Zoologische  Garten.   1887,  Nu.  i—i2.   188«,  Nu.  1-3. 

—  Seaekenbergisehe  Stiflnngs-AdiDiniBtration : 

62.  und  68.  Naehrieht  tob  dem  Fortgang^  und  Zuwadw  der  Seuckeu- 
bergisclien  Stiftuiii::. 

—  P  h  y  8  i  k  a  1  i  H  0  Ii  e  r  Verein: 
Jahresbericht  1885— SM. 

—  Freies  Deutsches  Uockätit't: 

Berifiht«.  Jakig.  1887—88.  Bd.  3,  Heft  8—4.  Bd.  4,  Ueft  1-2. 
Hitglieder-Veneidinjs  1887. 

—  Kaufmännischer  Verein: 
Jahresbericht  23. 

Frankfurt  a.  0.   Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Beg.- 

Bez.  Frankfurt  a.  O. : 
Monatliche  Mitteilungen  aas  dem  Geaamtgebiete  der  Naturwiäacu- 

schaften.   Bd.  4. 
Sodetetum  Litteme  1887,  Mo.  9—18.  1888,  No.  8. 

Freiburg.  Naturforaehende  Oesellscbaft: 
Berichte  1886.  Bd.  8,  Heft  4. 

Genf  (Gen&ve).  SociSt^  de  phyeique  et  d'histoire  naturelle: 

Coinpte  •  rendu  des  trnvaux.   69  tession  i  Genive,  10— 18  aoAt. 

M^inioires.    Tome.  29,  ^t.  2. 

Genua  (Genoval   Mu seo  civico  di  storia  naturale: 

Annali  Ser.  2    Vol.  3—5. 

(iieasen.   Obt-rheasiscbe  Gcsellechaft  fttr  Natur-  und  Heil- 
kunde: 
Bericht  86. 

Glasgow.  Natural  hietory  Society: 

Proceedings  and  Tranaactiona.  Vol.  1.  New.  Ser.  Part,  8. 

Ottetrow.  Verein  der  Freunde  der  Naturgeecbichte: 
Aiehiv  1887. 

Graa.  .V at n rwissenschaftlicher  Verein  fttr  Steiermark: 

Mitteilungen  1886. 

Greifswald.  Natur wissenechaftlicher  Verein  für  NeU'Vor- 

I) f t mm e r u  und  R tt sr e n  : 
Mitteilungen.    Jahrg.  18,  188ö. 

Halle  a.  S.    Kaistn  l.  Leopoldinisch  -  Caroiiniecb- Deutsche 

Akademie  der  Natnriorscher : 
Leopoldiua.   Heft  22,  No.  23—24.   Heft  23,  No.  5—24-   Heft  24, 
No.  1-8. 

—  Verein  fllr  Erdkunde: 
lOtteilungen  1887. 


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—   45  — 


Hamburg.   Natnrwisäensili ältlicher  Verein: 

Abhaudiangen,  Bd.  10.  (Festschrift  zur  Feier  des  50jährigen  Beatebeuü.) 

—  Naturhistorisches  Museum: 
Beriebt  1886. 

—  Tersin  fflr  natnrwiiBftttschaftliche  Unterhaltiing: 
Verlutnaioiigw  1883—85. 

Hanan.  Wetteraitische  Oesellscbaft  fflr  die  sresamte  Natar- 

künde: 
Ikricht  ISöl-fU)  und  1880-87. 

Harlem.   Sc^  m  t6  Hollandaise  des  scieaees  exactea  et  ua« 

t  n  r  e  1 1  e  s : 

Archive»  neerlaudaises.   Tome  19,  Ii  vre  I — .1.   Tome  21 ,  Ii  vre  5. 

Tome  22,  llvre  1—6. 
Everte,  Dr.  pbil.J.E.:  Niewe Naamlüit  van  nederlandaclie  M'hild- 

fleugelige  In^ecten  (Natnnrkandige  Verhandelifigeti.  3^*  Vers, 

Deel  4.   4'^«  en  laatste  stuck.) 

—  Teyler  Stiftung  (Musi'e  Teyler): 

Archive«  Ser.  2.   Vol.  3.    Part.  1. 
Cfttalogne  de  la  Biblioth«'(iue.    Livr.  5—6. 

lieidelberc:    N a  t  n r  Ii  i h  t r i s cli  -  medicinisch er  Verein: 

Vprlmndluiigen.    Bd  4,  Heft  1. 

Jassjr.   Socii't^'  des  im  dcc  ins  et  naturaliste»: 
Bulletin  1887.    N\>  0-  S». 

.1  e  n  a.    M  e  d  i  c  i  n  i »  c  h  -  u  a  t  u  r  w  i  s  s  o  »  s  c  h  a  r  1 1  i  c  h  e  U  e  s  e  1 1  o  c  Ii  a  f  t  : 

Jenaische  Zeit^cbrift.  Bd.  20.  Neue  Folge.  Bd.  13,  Hetr  4.  Bd.  14, 
Heft  1-4. 

1  n n ä Ii r  u c k.  N a t n r w i  .s » e n ^ cli a  1 1 1  i c h  -  lu e d i c i n  i s c Ii e  t  Verein: 
Berichte.  Jahrg.  16.  1886-87. 

Kiel.    Natnrwistenschaftlieher    Verein    fflr  Schleswig- 
Holstein: 
Schriften.  Bd.  7,  Heft  1. 

Landshnt  Botaniseher  Verein:  « 
Bericht  10.  1886-87. 

Lansanne.   Soci^t6  vaudoise  des  sc ie in  es  natnrelles: 
BaUetin.  3.  S^r.   VoL  22,  No.  95—96. 

Leyden.  Üniversitsts-Bibliothek: 

Jaarboek  van  hct  Mijnwezcu  in  Nederlandsch  Ost-Indie.  Jahrg.  1886 

und  1886,  2  Teile,  nnd  1887. 

—  Neder ! a Ti  1  Ht  Ii e  dierkaadige  Vereenignng: 
Tijdschritt.    St  r  2    Deel  I.  aflev  3    4    Peel  IT,  aflov.  1—2. 

Linz.   Verein  f(lr  Naturkunde  in  Österreich  ob  der  Knna. 
Jahresbericht  17. 


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—   46  — 


Jii<4Habon  ^Liabuaj.    Sociedade  de  Ueugrapliia: 
Boletint.  S6r.  fi,  No.  9-12.  S^.  7,  No.  1-7. 
Elof^o  hiBtorico. 

Academia  real  das  seleneiat: 

Journal  1887,  No.  46. 
London.  Royal  So  ciety  : 

Pliilo»opbical  trniisactiong.    Vf»!  177  part  1—2. 
Proreertiogs.    Vol.  42,  Nq.  254-257,    Vol.  43,  No.  258  -  2G4. 
3[itgIied6r'V«neichnis  1886. 

—  Linneaa  Society: 

TrausactioBi.  Zoology.  Vol.  4,  part.  1-8.  Botanjr.  Vnl  2,  pari.  9—14. 
The  jonmal.    Zoology.  Vol.  19-21,  No.  114—117  nnd  126--1-29. 

Botauy     ,    23-24,   ,    145-149   ,  151-158. 
List  of  tlif»  LiiiTiPan  .Wiety.  18H6-H7. 

—  British  Museiiin  (.Zoological  departinent): 
Catatogne  of  the  Urdt  of  the  Btitith  Mnmm.  Vol.  12. 

«       «  foMÜ  Nanraiialia.  Part  5. 
Guide  to  the  Stell  and  Starfiab,  Galieries,  HoUtuica,  Echinadermata, 
Vennes. 

—  K  0  y  a  I  m  i  c  r  o  <?  <■  0  ])  i  c  a  1  Society: 

Juumal  1HH7.    Part.  3-«  hikI  (>a.    1888.  i'art  1-2. 
,      Ser.  2.   Vol.  4,  part.  4. 

—  Zoological  Society: 
Transaetiotis.   Vol.  12,  pert.  4—6, 
Proceeding«  1886.    Part.  4.   1887.  Part.  1—». 

Lttbeclc.   Naturbistorisches  MaROnm: 
.laliresbericlit  1886. 

Lüneburg:   NRtwrwi^.«ien>»rhaftlicher  Verein: 
Jahresbelte  10.    1886-  h? 

Lilttich  (Liege).    Soci6tfe  royale  des  seien  res: 
H6moire.H.   Skr.  2.  Tome  14. 

Lnnd.  Carolinisebe  Universität: 

Acta  nnivereitatis  Lnndeneie.  Tome  83  1888—87. 
'    AooessiottB-Katalog  2.  1887. 
Luxemburg.  SocUt^  royale  des  seiences  uatnrelles  et 

matbematiques: 

Obwvatioas  mett'-orolo^Tqnes,    Vol.  3—4. 
Lyon.    M u i$ (•  c  d  b i a t o i r e  naturelle: 

Archives.  Tome  4.  1887. 
Hagdebnrg.  Katnrwissenschaftllcher  Verein : 

Jahr^bericht  and  Abbandlongen  188ß. 
Uarbnrg.  OeselUchaft  snr  Beförderung  der  gesamten  Natur- 
wissen s«  r  li  r  f  t  n  : 

Schriften.    Bd.  12.  Abt.  2, 

8itzungHberii  bte  188(i  -  «7. 


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—   47  — 


Melbourne.   (» n verinnent  o(  tbe  Colone  of  Victoria  (Natural 

H  isst  t» r.v) : 

Prodromna  of  the  Zooln^^y  it  \  iutoria  Decade  l—lb. 
Mudeoa.   ^rx  ietä  de i  naturalis ti : 

Atti.    Hi'T.  3.    Vol.  3-r>      Anno  2Ü-21.) 
Montreal.    Royal  Society  nt  Tanada: 

rrooeedings  and  Trannft!  rimis    Voi.  4  1S84I. 

Montpellier.  Acadfmie  des  sciences  et  lettre»: 

Mönoirea.  Tome  tl,  Cuc.  1. 

IfoskAii«  Soei^t^  imp^rinle  des  natnrelistee: 

Bulletin  IHM?  V.,.  2    4.    1886,  No.  l. 
MeteoroIogi^c)le  Beobachtnugen  1887. 

Münclien.    KßniglicU  Bayerische  Akademie  der  Wiiaen« 

Abhaudluugeu.    IUI  16,  Abt.  1—2. 
Sitaungsberichte.   Heft  1. 

Baue r nf ein d,  C.  H. :  Oedftchtniiirede  anf  Joa.  von  Frannhofer. 
zur  Fm  seines  lOOjILIingen  Geburtstages. 

Mttnster.  Westfilischer  ProTinsial-Verein: 
Jabresberiebt  16.  1886. 

Neapel.  B.  Aecademia  delle  sciense  fisicbe  et  mathematicbe 
Rmdieonto.  Anno  2Ö.  Fase.  4—12, 

—  Zoologiache  Station : 

XittbeUmigen.  Bd.  7,  Heft  2.  Bd.  8^  Heft  1. 
Neuebatel.  Soci£t(  des  iciences  naturelles: 

Bulletin.  Tome  15. 
New-York.  Academy  of  seiences: 

Annais.  Vol.  8,  No.  11—12.  Vol.  4,  No.  1-2. 
Transaetioni.  Vol.  4, 1884-86.  Vol.  6,  No.  7— 8.  Vol.  6,  lARß— 87. 
Nürnberg.  Natorbistoriscbe  Oeaellscbaft: 
SitsDttgsberiebt  1886. 

Odessa.  Nenrussiscbe  Natnrforseber-Oesellschaft: 

Bote.   Tome  12,  Xo.  1—2. 

Offenbach.   Verein  für  Naturkunde: 

Bericht  20   28.  1884-^87 

Ottawa,  n  e <>  I  ogical  and  natural  history  »urvey  n(  Canada: 
JiajipL.rt  aaouel.   Vol.  l.  I88ö 
Maps  1886. 

Paris.  8oel#t6  loologique  de  France : 
Bulletin  1886.  Vol.  11,  part.  6-6. 
1887.     ,   12,    ,  1-4. 


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—  48  — 


r  a  r  i      S  o  c  i  ü  1 6  g  u  1  u  g  i  q  u  c  <i  c  F  i"  a  n  c  e  : 
BulleUn.   Str.  3.   Tome  14,  No.  8. 
s         »  3«      ■  »  1—8. 

—  Sociiti  philoinfttblqne: 
Bulletin.  8%r.  7.  Tenne  8,  No.  2—4. 

PaeoaiL  Natnrhiitoriiicher  Verein: 
Bericht  U.  1886—87. 

St.  Petersburg.   Acad^mie  im]M'*riale  des  fc^ienren: 
Bulletin.    Tomp  Hl,  No.  4.    Tome  32,  No,  1. 
Mimoire.s.   Touie  .^ö.  No.  2—10. 

—  C  o  in  i  t  (•  g  o  1 0  g  i  q  u  e  : 
Bulletin.    Vol.  6,  No.  6—10. 
Snpplenent  nn  toU  6  des  Bolletine. 

Hömoires.  Vol.  3,  Xo.  ö.  Vol.  3,  Xo.  3.  Vol.  4,  No.  1. 

—  Societas  entoinotogica  Rosdlca: 

ITorae  .Societatif  entomoloj^cae.  Tome  21.  1887. 

—  Kaiserlicher  hotanisclier  fJarten  : 
A»  ta  horti  petronolitani.    Tonin»  10,  faüc.  l. 

Philadelplna.    .Arademv  n  i  n  n  t  urat  scienceM : 
l'roceeding.H  18*1«.  Part. 

.         1887.      ,  1-2, 

—  American  philosophical  üocicty: 
Proceedings.  Vol.  24,  No.  126^128. 

Philadelphia.  Leonard  Scott.  Publicationa  Co. : 
The  averican  natnralist.  Vol.  22,  No.  263— 256. 

Pisa.  Society  Toscana  di  »cienie  natnrali: 

Atti.  Vol.  8,  fasc.  2. 
,    (Procemi  Terhali).   Vol.  6,  Seite  228-265. 

r    Cy     .     1  72 
PrcHsburg.    Verein  für  Natur-  un«!  Heilkunde: 
Verhandlungen.    Neue  Folj?e.  Heft  5— (5. 

Raleigh.   Elisha  Mitchell  scientific  society: 
Journal  1883—86  und  Vol.  4,  part.  1—2. 

Eegensburg.  Nfttarwf isenscliaftlielier  Verein: 
Kmrreepondenshlatt,  Jahrg.  40. 

Beichenberg.  (Österreich.)  Verein  der  Naturfreunde: 

HitteiliiBgNi.  Jahrg.  18. 
Biga.   Natur  forsch  er- Verein: 

Korrespondenzblatt  30.  1887. 

Born,    R.  CO mi  ta  t  o  ^eol  o c  o  d  el  regno  d*I talia: 
BoIletiDo  1H87.    No  1  12. 

1888.     ,  1-2. 


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-  49  — 


Rom.  R.  AccadeDiia  dei  Liucei: 
Atti.  Vol.  3,  fwc.  2-ia 

äftlem  (Mass.).   Ksäex  i  iistitation: 
Bulletin.    Vul.  18,  No.  1-12. 

Santiago.   Deutscher  wiasenschaftiicher  Verein: 

Verbandlungen.   Heft  5. 

Sitten  (Sion).   Soci^t^'  l^rurithienne  da  Valaia: 
Bulletin  des  travaux.  1884—86. 

Stettin.    K  11 1  om  ol  o  gi  sc  Ii  e  r  Verein: 

£ntüm(jlogi$clie  Zeitung.    Jahrg.  48.  1H87. 

Stockholm    Bnroan  i\p  1a  recherclie  g^.ologique  de  la  Snide: 
Sveriges  geologiska  undersökning. 
Kartbladen.  S6r.  Aa,  No.  92,  94,  97-99,  101,  102. 

.   Ab,  ,  11-12. 
Beskriftiiii«.  86r.  Aa,  No.  98,  94,  97—99,  101,  102. 
.  Ab,  ,  11-12. 
.  Bb,   .  6. 
,  ,    C,      ,    78  -  84,  86-88,  90  und  91. 

Äfliandlingar  och  Uppsatzer.   S^r.  C,  No.  65,  85  und  S9. 

—  Entomologiäka  Föreningen: 
Bntomologisk  Tidikrift  1887.  Arg.  8,  Heft  1—4. 

Strassbarg.  Kaiserl.  ÜQiveräitäts-  nnd  Landes-Bibliotkek : 
18  £uNigiiral'IMfl8ertatl(Hi6ii. 

Stuttgart  Kttnigliehes  Polytecbaieum: 
Jakraberieht  1886—87. 

Sydney.  Royal  Society  of  New  Sontk  Wales: 
Journal  and  Proeeediags.  Vol.  20.  1886. 
Report  of  tbe  Trastees  1886. 

—  Linnean  Society  of  New  Sontji  Wales: 
Prooeedings.  Ser.  2.  Vol.  1.  Part  3—4. 

—  Anstralian  Museum: 

Descriptive  Catalogae  of  tbe  Jiednsae  of  tbe  Anstralian  Seas. 

Part.  1-2. 

History  and  description  of  the  Skeleton  of  a  new  speruj  whale. 

Tukyo.   Imperial  Univexäity  (.College  of  Science): 
Journal.    Vol.  1.   Part.  2—3. 

—  —  —  (MediciuischeFacultiit): 
Kitteilungen.  Bd.  1,  No.  1. 

—  Dentseke  Oesellsckaft  für  Natnr-  nnd  VGlkerknnde 

Ostasiens: 
Httteilongen  1887.  Heft  36-87. 

4 


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—   50  — 


Turoutu.   The  Canadiau  Institute: 
Auntid  Bttport  1887. 
Proeeedings.  Ser.  3.  YoL  5,  hac.  1. 

Treiiesfiii.  Matarwisseuschaftlicher  Verein  des  Trencsener 
Komitfttes: 
Jftbresbeft  1886. 

Triest  Soeietä  thgttttih: 

L'amico  dei  eaiiipi  '1887.  No.  3,  6,  7,  9-lS. 
9      9     9     1888.    ,1  1—4. 

—  Society  adrifttictt  di  sciense  natorali: 
Bollettino.  Vol.  10. 

TromsO.  Troma5  Ifnsemii: 

Äarsberetniiig  1886. 
Aanbefler  10,  1887. 

Turin.  R.  Accademia  delle  sciense: 

Atti.   Vol.  22.    Disp.  12-15.  1886-87. 

„    23.       ,     1  -4.  1887-88. 
Bullettino  deU'  üsservatoriu  della  regia  Univeraiu  1887. 

tJpsala.  Societas  regia  scientiaram: 
Nova  acta.  Ser,  9.  Vol  13,  faa«.  1. 

Victoria.  Boyal  Society: 

TMUUactions       Froecfidingi.  Vol.  22—23.  ■ 

WaibiDgtoD.  Smithtoniam  Institution: 

Aonnal  report  of  the  Geologtcal  and  natural  luitoiy  rarmy  of 

Minnesota.    13—14.  1884—85. 
Annnal  report  nf  tbp  board  of  re«?ent«  1!^8.'). 
Circolars  oi  iuiuruiAticm  and  Balletin  of  the  Bureau  of  educauun 

for  1886. 

Fourth  aannal  report  of  ttie  Boreav  of  Bthnology  1888—88. 

Washington.  Smithsonian  Institution: 

Proceedings  of  the  american  anoeiation  for  the  advaneement  of 
•eienee  34  und  36.  Ueetin{|f  held  at  Buffalo  1886. 

Smithsonian  Miseellancous  rnllection.    Vol.  88 — 80. 
Report  of  tbe  Comraissiooer  of  edacatlon. 

—  Department  of  the  Interior: 
Mineral  re=?onrces  of  the  F.  St.  ISSn. 

Diiiocerata  a  Iklonograiih  of  an  extiuct  order  of  gigautic  MoniniaU 

hy  0.  Ch.  Marsh  1886. 
6.  annnal  report  of  the  U.  St  geological  anrvej  ISSi*-^. 
Bnlletin  No.  34-39. 

Wernigerode.  Natnrwiseenechaftlieber  Verein  deeHariet: 
Schriften.  Bd.  2.  .  1887. 


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—   31  — 


Wien.   K.  k.  Akademie  der  WissenscLaften: 
Anzeiger  1887.   No.  9—28. 

.      1888.     ,  1-6. 
Denkwhriften.  B4e.  61-^. 

—  K.  k.  geologfisehe  Reichsanstalt: 
Abbandlmig«!.  Bd.  11,  Abt  S. 

Jabrbnch  18H7.    Bd.  37,  Heft  1-2. 
VerhandluDgea  1887.   No.  2-18. 

1888.     ,  1-6. 

—  K.  k  Naturhiütorlsclies  Hof-Mnseiini: 

Anualeo.   Bd.  2,  No.  2  -4. 

—  Zoologisch-butaiiische  Gesellschaft: 
Verhandlangeu  1887.   Bd.  37,  Heft  1—4. 

—  Verein  zur  Verbreitung  naturwiasensc haltlicher 

Kenntnisse: 
flebriften  1886-87. 

Wiesbaden.  Nassauiscber  Verein  für  Naturkunde: 
Jahrblleher.  Jahrg.  40. 

Würzburg.   PhyalkaHäch-med iciniiscbe  Gesellschaft: 
Sitsnngaberichte  1887. 
Verhandinngen.  Nene  Folge.  Bd.  20—21. 

Zftrieb.  Allgem.  Schweiserisebe  natnrforscbende  GeselUcbaft: 
ArebiTea  des  Seienoes  pbjMqnes  et  naturelles.  Compte-Rendn  des 

travaux  1887. 
Nene  Denkschriften.    Bd  30,  Abt.  1 

Verhandlungen.    61).  Jahresversammlung  in  Genf,  10—12.  Aug.  1H86. 
\  eriiandlungeu  in  Fraueufeld,  7—9.  Aug.  1887.  70.  Jaliresversamiu- 
Inng,  Jahresbericht  1886-87. 


C.  Durch  Kauf  enmlioii. 

(Dl«  mit  *  bwniebneten  liad  andi  fVlUier  gvbalten  worden.) 

^Abhandlungen  der  schweizerischen  paiäontologi.schen  (iesell.'tchait. 
^AniOTcan  jonmal  of  arts  and  sciences. 
Anatomisdier  Anxeiger. 

*Annale8  des  sciences  naturelles  (Zoologie  et  botaniqne). 

♦Animles  de  la  Hocir-t/'  entninolotriqne  de  France. 

*Annals  atu!  nmgazine  of  natnr;!!  history. 

*Arch>ves  de  physiologie  norwale  et  pathologique. 

*Arehiv  für  Anthropologie. 

*ArehIv  für  Anatomie  und  Physiologie. 

*Arebiv  Ar  mikroskopisebe  Anatomie. 

4» 


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—   52  - 


*Archiv  fiir  NatiirijoscLichte. 
♦Jieitrfige  zur  ifculojjischeu  Karte  der  Schweiz. 
Beiträge  zur  Paläoutcilogie  Österreichs.   Bd.  4,  cuuipL 
^Berliner  entomologische  Zeitschrift. 

Bowerbftnk,  A.:  Monograph  of  tbe  British  Spongitdat,  VoL 
*Bronn:   Klassen  niid  Ordnungeu  des  TieiTeivlli. 

*Cabaiiis:    .Tmiriial  fiir  Ornithologie. 

('am 8,  Victor  J. ;    hahtn  und  Briefe  von  Charles  Darwia.   3  Bäude. 
♦Deutsche  entoinologische  ZelUnchrift. 
*Fanna  nnd  Flora  des  Golfes  von  Neapel. 

^Gegenbaur:  Mur])hologisehe8  Jahrbuch.  (Bine  Zeitsdirift  fllr  AaatomM 

Tind  l'liy-iitlogie.) 
♦Geolügical  iiiagiiziiie. 
üeologischo  Karte  des  Grossherzogtums  Hensen. 

Gray,  John  Ed.:  Catalogue  of  shield  reptils  in  tbe  CoUection  of  tbe 

British  ^(nseum.   Part.  1.  Testudinaia, 

*(f  r  n  t  h :    Zeitsclirift  für  Krystallographie  und  Mineralogie. 

*Uofmann  &  Schwalbe:  Jahresbericht  ttber  die  Fortschritte  der  Ana- 
tomie und  l'hysiologie. 

^Humboldt,  Zeitschril't  für  die  gesamten  Naturwissenschaften. 

*Jast,  Leop. :  Botanischer  Jahresbericht 

*Kobelt:  Jahrbücher  der  Dent.schen  malakosooloflscheii  Gesellsehait 

*Leuckart  und  Nit.sche:  Wandtaftlu. 

T.citfkart  und  Chun:    BiMintheca  zonlogira. 
*L  i  n  d  e  u  B  c  h  m  i  1 1 :   Altertümer  unserer  heidnischen  Vorzeit. 
*HftlakozoolQgiscbe  Blätter. 

*Hartiiii-Chemnits:  Systematisches  KonehjUra-Kabinet 
Uarshall  and  de  Xic^rille:  The  Bntterlliai  of  India,  Bmnah  and 

<'f  vlon.    Bde.  13. 
Mejer,  H  ;   Die  i^tatUt  and  Mechanik  des  menschlichen  Knochengerüstes. 

1H73. 

*Ualler:  Archiv  für  Anatomie  und  Physiologie. 
*Nachrichtsblatt  der  Deutschen  nalakoMoIogiscben  Oeselischalt 
^Nature. 

♦Neues  Jahrbucli  fSr  Mineralogie,  Geologie  nnd  Paläontologie. 

♦Palroiitulugie  Irancaise. 

*V  f  1  (i  g  e  r :  Archiv  fiir  die  gesamte  Physiologie  d«BH«MdiflD  «nd  der  Tfero. 
^Qnarteriy  Jonmal  of  the  geologieal  Society  of  London. 
Ranke,  J.  Prof.:  Der  3Ien.Hch. 

Bd.  1.  Entwickelun;,',  l'au  und  Leben  des  menschlichen  Körpers. 
Bd.  2  IMp  heutigen  und  die  vorgeschichtlichen  Meuschenrassen. 
♦B  0 1  h  :   AUgeJueine  und  chemische  Geologie.   Bd.  2,  Abt.  8. 
liuss,  Karl:  Die  Papageien,  ihre  Naturgeschichte,  Pllcge,  Züchtaug  nnd 
Abrichtnng. 

*SeIenka,  E.,  Prof.:  Stndien  Uber  Stttwickdongsgeeeblchto  der  Tier». 
Heft  4,  2.  H&lfte. 


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—  53  — 


*S6lliper:  Arbeiten  aua  dem  Zoologiscli-zootomiscben  Infltitot  in  WUrzburg. 
—    Reisen  im  Archipel  der  Pliiliiipinen    Teil  2.  WisseascbaftUche  Aesol- 
tate.  Bd.  5.    Lief.  1—2    Die  Tagfalter. 
*Ta8cbenberg,  0.,  Dr.:   Bibliutbeca  zoolugica. 
«TheMonu  conebyUoram.  Part  44. 
*Tro8cheI:  Ardüv  Ar  KütnrgMOliicIite. 

•Tschermack,  G. :   Mineralogiscbe  und  petrognphbcbe  Mitt- iluni^en. 
*Weate  r  1  u  n  d.  K  A^;  :   Faun»  der  ia  der  pftläarktiachen  Region  lebenden 

Biuueiikuiicli^lien. 
♦Zeitschrift  fttr  Ethnologie. 
*Z  i  1 1  e  1 :  Uandbucb  für  Paläuntologie. 

*Zooloc:i8eher  Jabresberiebt  Heransgegeb«!  von  der  Zoologiicbe»  Station 

in  Neapel. 

Zoologiseber  Anneiger.  Jabrg.  10.  1887.  No.  268. 


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Anhang 


A.  Sektionsbericlrte. 

Herpetologisclie  Sektion. 

Im  laufenden  Jabre  wurden  neben  einigen  Restbeständen 
namentUcb  die  in  der  letzten  Zeit  eingetroffenen  reichen  Samm- 
lungen der  Herren  Konsul  Dr.  0.  Fr.  von  Moellendorff, 
Otto  Herz  und  B.  Scbmacker  and  China,  des  Herrn  Paul 
Hesse  vom  Congo,  des  Herrn  Dr.  Hans  Schinz  ans  den 
deutschen  Kolonien  Sfidwest-Afrikas  und  des  Wirkl.  Staatsraths 
Dr.  G.  von  Radde  Ezc.  aus  Tranakasplen  durchgearbeitet 
und  wissenschaftlich  verwertet.  In  Vorbereitung  ist  die  Bearbei- 
tung der  im  M&rz  1887  eingelaufenen  Überaus  reichen  und  wertr 
vollen  Sendungen  Konsul  von  Moellendorff*8  an  Beptilien 
und  Batrachiem  der  Philippinen. 

Von  besonders  bemerkenswerten  Gaben,  welche  die  Samm- 
lung im  Laufe  des  verflossenen  Jahres  erhielt,  nenne  ich  ausser- 
dem noch  das  Prachtstflck  von  Helodertna  muperfum  Cope  aus 
Arizona,  ein  Geschenk  des  Herrn  Dr.  Zipperlen  in  Cindnnati, 
die  kostbare  TesHuh  Vemami  Smith  aus  Namaland,  eine  Eztra- 
gabe  des  Henn  Dr.  Hans  Schinz  in  Riesbach  bei  Zflricb, 
die  schönen  Stücke  von  LaeerUt  oeeUata  var.  Tangitam  Blgr., 
Nototrema  ntarsupiahim  D.AB.  und  Qymnodaetyhu  Russowi  Str., 
ein  Geschenk  des  Herrn  G.  A.  Boulenger  in  London,  sowie 
den  immer  noch  heimatslosen,  seltenen  Tragops  frontiem^us  Gtlir. 
von  mir.  Ausserdem  erhielten  wir  noch  wertvolle  kleine  Saiten 
von  Arten  der  griechischen  Inseln,  darunter  Gymiiodaciylm 
Oerixmi  Bttgr.  von  Kasos,  durch  Herrn  E.  von  Oertzen  in 
Berlin,  und  von  Arten  des  oberen  Beni  in  Bolivia,  darunter  die 
neue  Schlange  Ocopkis  EmmeUf  durch  Herni  Ferd.  Emmel  in 
Arequipa. 


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Im  Kauf  erhielten  wir  endlich  durch  Herrn  C.  A.  Poehl 
in  Hamburg  1 37  Nummern  von  Reptilien  und  Batrachiem,  darun- 
ter namentlicli  schöne  und  seltene  Arten  aas  Aastralien  und 
Polynesien,  die  vielfach  f&r  die  Sammlang  nen  waren  and  sehr 
erwünscht  kamen. 

Wie  in  früheren  Jahren  wurde  der  Sektionär  bei  schwieri- 
gen  systematischen  Fragen  von  den  Herren  (1,  A.  Boul enger 
am  British  Mnseam  in  London  und  Akad.  Dr.  Alex.  Strauch 
am  Zool.  Museum  in  St.  Petersburg  unterstützt  und  konnte 
andererseits  den  Museen  von  Berlin,  Braunschweig,  Dresden, 
Nürnberg,  Ueidelbeig,  Rostock  and  Tiilis  mit  Rat  an  die  Hand 
gehen. 

Dr.  0.  Boettger. 

Sektion  für  Schmetterlinge. 

Im  Joli  1887  warde  folgender  Vertrag  mit  dem  Kaiser 
Wilbelms-Gymnasiam  zn  Montabaur  abgeschlossen:  £ine 
grössere  Samnüong  von  Himalaya-Schmetterlingen,  welche  das- 
selbe dnrch  den  Direktor  des  Mnsenms  in  Bombay,  eines  früheren 
Schülers  der  Anstalt,  Professor  Dr.  Führer,  als  Geschenk  ge- 
schickt erhalten  hatte  and  die  durch  Herrn  O.  Mfiller  in  Sikkim 
gesammelt  and  gut  erhalten,  aber  teilweise  angespannt  oder  in 
englischer  Manier  zagerichtet  waren,  sollten  im  hiesigen  Mnseam 
gespannt,  resp.  umgespannt,  bestimmt,  geordnet,  in  stattliche 
Kasten,  diese  gegen  besondere  Entschädignng,  untergebracht 
werden,  um  die  Sammlung  für  die  Schule  nutzbar  machen  zu 
können  —  gegen  Abtretung  einer  Anzahl  der  Gesellschaft  wün- 
schenswert erscheinender  Dubletten.  Nach  dreieinhalbmonat^ 
lieber  Arbeit  kam  die  fertiggestellte  und  sich  gut  pr&sentierende 
Sammlung  Anfangs  des  Jahres  1888  im  Vogelsaale  unseres 
Museums  auf  einige  Zeit  zur  Öffentlichen  Ausstellung  und 
wurde  nach  Aussage  des  Kustos  durch  zahlreichen  Besuch 
besichtigt. 

Man  benutzte  von  Seiten  der  Gesellschaft  gern  die  Gelegen- 
heit, eine  so  originell  abgeschlossene  Lokalsammlun^,  die  nur 
wenig  Anklänge  an  die  europäische  Fauna  zeigt,  der  Öifentlich- 
keit  vorzuführen,  umsomehr  als  häufig  Wünsche  von  Museums- 
Besuchern  laut  werden,  solche  durch  fortwährend  auffallendes 


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Licht  so  leicht  bt  -^i  hridin^tp  ninl  für  gewöhnlich  m  dunkle  Schränke 
sorgsam  versclüosseiie  iHjjekte  ausgestellt  zu  sehen. 

Für  die  Sektion  war  es  wichtig:,  zu  unseren  scheu  *  i  worde- 
nen Himalaya-Lepidopteren  noch  eine  Anzahl  uns  fehlender  zu- 
fügen zu  können.  Dass  das  Kaiser  Wilhelms- Gym  na  si  um  und 
die  Stadt  Montabaur  zufrieden  mit  der  Herstellung  der  zwanzig 
grosse  Kasten  Holenden  Sammhing  war,  geht  genügend  aus  der 
zwischen  Herrn  Professur  Dr.  H.  Breuer,  jetzt  unser  korrespon- 
dierendes Mitglied,  und  dem  Unterzeichneten  gefiilirten  Korrespon- 
denz liervor,  ebenso  auch  dadurch,  dass  bereits  aus  derselben 
Quelle  eine  neue  Sendung,  meist  Heteroceren,  bei  uns  unter 
gleicher  Vereinbarung  eingetroffen  ist.    i28.  April  1888.) 

Am  25.  September  1887  erhielt  die  Sammlung  ein  will- 
kommenes (reschenk  von  unserem  korrespondierenden  Mitgliede, 
Herrn  Wilh.  Eckhardt  in  Lima  (von  hier),  72  Schmetterlinge 
aus  dem  Na pofluss- Gebiet,  die  um 'so  erwünschter  sind,  als 
das  Museum  noch  verhältnismässig  arm  an  Südamerikanern  ist. 

Käuflich  wurden  durch  Herrn  Kunsthändler  Honrath 
in  Berlin  am  27.  Oktober  1887  erworben:  ein  Anteil  der  von 
Frau  R.  Monteira  1886  an  der  Delagoa-Bay  gesammelten 
Schmetterlinge;  wenn  wir  hierdurch  aach  keinen  Zuwachs  von 
neuen  Arten  erhielten,  so  werden  doch  die  ausserordentlich 
sanberen  Exemplare  eine  Zierde  unserer  Sammlung  bilden. 

Die  grosse  Schwierigkeit,  die  die  Bearbeitung  der  ^Lepi- 
dopteren  von  Madagaskar"  bietet,  machte  eine  frühere 
Beendigung  des  Buches  nicht  möglich.  Um  jedoch  eine  weitere 
Verzögerung  desselben  zu  verhindern,  erscheint  es  zweckmässig, 
die  zweite  Abteilung  nicht  abgeschlossen,  sondern  in  mehreren 
Lieferungen  herauszugeben,  deren  erste  ihrer  demnächstigen 
Yerdffentlichang  entgegengeht. 

Saalmüller. 

K  n  1 0  III  (>  1  o  g  i  s  c  h  e  S  e  k  1 1  o  n 
(mit  Aus^chluiss  der  Schmetterlinge). 

Der  unterzeichnete  SekUonär  mnsste  während  des  Sommers 
anf  mehrere  Monate  verreisen  nnd  hatte  während  dieser  Zeit 
Herr  Oberstlieutenant  Saalmaller  die  Güte,  die  Bestände  der 
Sammlung  zu  überwachen. 


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Die  Saniinliuig  vermehrte  sich  durch  folgende  Geschenke: 

1.  Von  Herrn  Dr.  H.  Schinz  in  Zürich:  Versciiicdene 
Orthvpleyn.  Heim'ptera  aus  Süd-Afrika. 

2.  Von  Herrn  Dr.  .Iiiliiis  Ziegler:  Nestor  einer  Mauer- 
wespe (in  Lehm\viiii(lpn>  von  Monsheim  bei  Wurms. 

3.  \ Om  korrespondicienden  Mitgliede  Herrn  Henri  de 
Sanssure  in  Genf:  Verschiedene  seltene  und  neue 
Heuschrecken  f()i  (iioi>h'ru}  aus  Süd-Afrika,  worunter 
Arten  der  merkwiirdigeu  froschähnlichen  (lattung 
Baintrhoniis  aus  Nama(iua  -  Land .  sowie  Hyraen- 
optereii  ans  verschiedenen  liändern. 

Die  Neiierwerlmii^^en  wurden  von  dem  Sekiiuniir  in  die 
Sammlung  ein^preiht  und  diese  zum  'l\'il  dadurcli  unipeordnet. 
BcsiiikUm's  auch  konnten  die  {!:eor(hi»'tPu  Teile  der  Hymenopteren- 
und  Oi  tlioptHipn  -  SaniiiiliinL'  durch  luHlirfach  in  dem  letzten 
Jahre  eingegangene,  seitiui  ft  lilcüde  Arten  vermehrt  werden. 
Alle  diese  wurden  au  den  beüeUendeu  Steilen  in  die  Sammlung 
einrangiert. 

Dr.  von  Heyden. 

(reologisch- pal&ontologische  Sektion. 

Die  hauptsächlicliste  Thntif?keit  eines  der  beiden  Sektio- 
näre  bestand  in  der  Begehung  des  südlichen  Taunusrandes; 
das  wesentlichste  Resultat  derselben  liegt  in  dem  Nachweis 
eines  mächtigen,  hodigelegenen  Diluvs  und  einer  w'enig  unter- 
brochenen Heihe  von  oVif']  ]diocänen  Strandhildungen.  Dieses  bot 
Veranlassung  zu  einer  Mitteilung  in  einer  wissenschaftlichen 
Sitzung.  In  eingehender  Weise  soll  im  kommenden  Bericht  das 
Diluvium  und  Pliocän  hiesiger  Gegend  besprochen  werden. 

Die  (leologie  der  näheren  Umgebung  Frankfurts  erfuhr 
durch  neuere  tiefere  Bohrungen  im  Stadtwald,  Goldstein  Rau- 
schen, insofem  Förderung,  als  der  Betrag  der  pliocänen  Senkung 
eruiert  und  der  Nachweis  einer  gesunkenen  Basaltdecke  ge- 
liefert ist. 

Dann  fuhr  Dr.  Kinkelin  fort,  dem  Museum  die  Funde 
aus  den  Mosbacber  Sauden  zuzufiUiren.  Bei  Konservierung  der- 
selben wurde  er  besonders  von  unserem  Präparator  Herrn 
August  Kocli  unterstutzt. 


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Derselbe  hat  auch  die  AofisteUnng  des  Hatitherium  Sekinxi, 
die  als  eine  sehr  geloDgene  beseicbnet  werden  darf,  besorgt. 

Durch  Herrn  Oeheinrat  Hanchecorne  erging  das  Er- 
suchen, unser  Material  mittelplelstocftner  Knochen  von  Mosbach 
für  eine  Remion  und  Nenbearbeitong  znr  Verfttgnng  zn  stellen. 
Im  Interesse  einer  alle  diese  Beste  umfassenden  Bearbeitung 
Terziehteten  wir  auf  die  beabsichtigte  Pablikation  der  seit  vier 
bis  ftnf  Jahren  fftr  das  Museum  zusammengebrachten  fossilen 
Skelettreste.  Herr  Dr.  H.  S  c  h  r  6  d  e  r  arbeitete  dieserhalb  einige 
Tage  im  Museum  ^  und  vir  haben  alle  ihm  wflnscbenswerten 
Hecen  an  die  geolc^che  Landesanstalt  nach  Berlin  gesandt. 

Mit  Ausnahme  dieser  waren  die  Erwerbungen  der  Mos- 
bacher Sachen  in  der  obenerwähnten  Sitzung  zusammen  mit 
den  Belegen  des  Pliocftns  etc.  ausgestellt 

Wichtig  Ar  das  Verständnis  der  DiluTialbildung  hiesiger 
Gegend  ist  der  Fund  eines  Oberarmknochens  von  Elephas  anüquus 
bei  Weilbach. 

Dr.  fioettger  hat  die  altallnviale  Molloskenfanna  des 
Grossen  Bruchs  bei  Traisa  in  der  Provinz  Starkenburg  bearbeitet 
nnd  einige  neue  Palndinen  aus  dem  Mainzer  Becken  beschrieben. 

Eine  M&hewaltung,  welche  wohl  die  erfreulichste  genannt 
werden  darf,  war  diejenige,  welcher  die  Sektionäre  bezQglich 
der  Pläne  zur  Unterbringung  der  geologisch-paläontologischen 
Sammlung  sich  widmeten.  Es  ist  nun,  da  durch  Auszug  des 
physikalisdien  Vereins  der  Baum  hiefttr  freiliegt,  nur  zu  hoffen, 
dass  in  Bälde  aus  den  verschiedenen  Teilen  des  Museums  die 
betreifenden  Objekte  ihre  Vereinigung  feiern  dürfen,  indem  diese 
freien  Räume  für  den  neuen  Zweck  hergerichtet  und  mit  dem 
nötigen  Mobiliar  versehen  werden.  Der  grössere  Teil  der  phyto- 
paläontologischen  Sammlung  wird  Übrigens  mit  der  botanis6hen 
Sammlung  vereint  bleiben;  ebenso  wird  die  petrographiscbe 
Sammlung  zunächst  der  oryktognostischen  Sammlung  ihre  Auf- 
stellung erfahren.  . 

Unter  den  Geschenken  weisen  wir  besonders  auf  di^enigen 
von  Herrn  J.  Valentin  und  von  Herrn  Baron  von  Eeinach  hin, 
die  besonders  auch  als  Lehmittel  in  den  Vorträgen  ttber  dyna- 
mische Geologie  wertvoll  sein  werden. 

April  1888.  Dr.  F.  Einkelin. 

Dr.  0.  Boettger. 


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B.  Protokoll-Auszüge  über  die  wissenschaftlichen  Sitzungen 

wihrand  1887—88. 

In  diesen  Sitzungen  werden  regelmässig  die  neuen  ( Jesclieiike 
nnd  Ankäute  llir  die  Sammlungen,  sowie  für  die  Bibliothek 
Yüi-gelej^. 

Diese  sind,  da  ein  Verzeicbnis  derselben  unter  I  T..  p.  25—59 
gegeben  ist,  lii^^r  nicht  erwähnt,  insofern  sicli  nicht  etwa  Vor- 
ti'äge  daran  knuplten.  Ebenso  ist  niclit  eiwiihnt,  dass.  was 
regelmässig  geschah,  das  Protokoll  der  vorigen  Sitzung  ver- 
lesen worden. 

Samstag  den  5.  NoTcmlier  1887. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  Richters. 

Ausgestellt  sind  die  sämtlichen  Bracliynren  un>rri'S  Mu- 
seums. Herr  Dr.  Riihters  hiüt  den  angekündigten  Vortrag 
über  die  Brachyureu  un.s^ies  Museums. 

In  der  Einleitung  gibt  der  Vortragende  eine  kurze  Ge- 
schichte der  Entstehung  unserer  Krebssammlung.  Der  Stamm 
derselben  ist  Kilitpell  zu  verdanken,  der  selbst  Uber  Hrachyuren 
veruftentliflitt'.  Die  utt  citierte  Abhandlung  ist  mit  vorzüg- 
lichen Abbildungen  anscrf-stattet,  deren  Origiiialexemplare  rich- 
tige (ilieder  unserer  SaiaujUing  sind.  FfM-ner  erwarl)  Klippel  1 
im  Tausch  eine  grosse  Anzahl.  Weiteren  Zuwachs  erhielt  die 
Samnihing  durch  die  Reisen  von  Ii  ein,  Noll  und  (Jrenacher, 
durch  die  (^esdicnke  von  Ebenau  und  Stumpf,  (Joldschniidt 
und  durch  einen  grösseren  Ankauf  vom  Museum  (iodellroy  in 
Hamburg,  so  dass  wir  jetzt  294  Arten  besitzen. 

Der  Vortragende  bespricht  hierauf  die  (irundzöge  der 
Organisation  der  in  Rede  stehenden  Tieie  an  besonders  ge- 
eigueteu  Repräsentanten  und  begründet  mittelst  der  Metamor- 
phose der  Brachyuren  den  Satz,  dass  sich  dieselben  durch 
rtiekschreitende  Veränderung  des  Abdomens  aus  den  Macruren 
entwickelt  haben  Dafür  spreche  auch  ihr  späteres  Auttreten 
in  geologischer  Beziehung.  Während  Macruren  bereits  im  Devon 
sich  finden  trifft  man  die  eistt^u  Brachyuren  in  der  Kreide. 
Damit  in  Einklang  stehe  die  Konzentration  ihres  Nervens3'stems. 
Fast  ausschliesslich  im  Meere  lebend,  sind  doch  viele  demStrand- 
lebeu  angepasst.   Höchst  bemerkenswert  seien  die  spezielleren 


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Anpassungen:  die  Schwinimkrabben  haben  Huderscheeren  von 
geringem  Gewicht,  die  Farben  sind  stets  im  Einklang  mit  denen 
der  Unigebuijg .  die  Sclieereii  sind  je  nadi  dem  Nahrungserwerb 
kräftig  oder  leicht  gebaut,  einfach  oder  gezähnt,  löttelftirmig 
oder  der  Xuochenscheere  des  Anatonu  u  iihulich  u.  w. 

Bei  O/wo.  OrlashttTtfi.  fftnlisowa  sind  dieselben  asymmetrisch. 
Genauer  wiid  das  sondn  bare  Stimmorgau  vuu  (hiipoda  erörtert, 
welches  eine  modifizierte  Hautstelle  repräsentiere,  da  man  bei 
Verwandten  an  der  gleichen  Stelle  Anfänge  dazu  vurtiudet. 
flinsichtlich  der  AugenbiMiiiig  werden  Macrophtnhnus,  Onjpoda, 
Jhipophthidiiiiis  ^  St«  lio/ililhah/nfs  n.  a.  erörtert.  Während  die 
Muiidwerkzeuge  sehr  iihriciu.siiuiiiiHid  g:ebaut  sind,  zeigten  sich 
tiefergehende  Verschiedenheiten  bei  den  Kiemen,  besonders  hin- 
sichtlich der  Wasserzufuhr;  als  Beispiele  wurden  erwiiliiit  : 
CwpiliH^,  Calnppn,  Via,  Srsarma,  Vin  <li.^tmi(i,  (h  tipodu.  (icldsimun, 
Dotillu,  Mfirfttis  n.  a.  Die  weiteren  Ansfi'ihi  iingeii  des  Redners 
erstreckten  sidi  auf  die  Geschlechtsverluiltnisse,  I hmu, iihisuni.^. 
Si/mhiose,  bei  Phniothci  cjs,  Dromta,  PolyiUctes  u.  a.  und  aul  die 
Verbreitung. 

Samstag  den  10.  Dosember  1887. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  Ricliters. 

1  )er  Voi  sitzende  macht  anf  mei  ksaui  auf  eine  reiche  (Vtllt'c- 
tion  Von  Tag>chinetterlingeu  dt-s  liimalava.  welche  von  HtM'ni 
Oberstlieuten.uit  Saalmüller,  unter  Mithilb'  *lt  s  i  b-rrn  ]>r.  (i  ey- 
l»M'.  gespannt,  bestimmt  und  g'eordnet  wurden  und  erteilt  dem 
erstgenannten  Herrn  das  Die  aufgestellte  Sammlun«^  von 

18  Kasten  gehören  dem  Kaiser  Wilhelms-Gymnasiuni  in  M.mta- 
banr.  welclu  ni  dieselben  von  Herrn  Dr.  Führer  in  Hamberg 
geschenkt  wurde.  Sie  wurden  an  un>;«*r  ^luseum  geschickt  be- 
huls  Spannung  nnd  Bestimmulijr  5?egen  Dubletten  der  Sammlung. 

Redner  liabe  diese  mülu  volle  und  zeitraubende  Arbeit  auch 
nur  durcli  die  Heiliill'e  des  Herrn  Dr.  Gey  1er  in  so  kurzer  Zeit 
bewaltifren  können.  Der  Vortragende  bespricht  alsdann  die  Fauna 
des  Hinialaya,  sie  bilde  eine  Unterabteilnng  der  orientalischen 
Region  und  an  Menge  der  Arten  trete  sie  nur  wenig  gegen  die 
Fauna  des  Amazonenstromes  zini\rk.  Obwohl  viele  eigen tiimliche 
Arten  enthaltend,  sind  nur  einige  neue  Gattungen  vorhanden. 


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Der  Voi-sitzende  spricht  dem  Bedner  deii  Dauk  der  Gesell- 
schait  aus  und  teilt  mit,  dass  die  Saiiiiiil  ing  wahrend  der  iiacli- 
sten  Tage  im  Vogelsaal  des  Miiseunis  ausgestellt  werden  soll. 

Über  Heioder m<i  und  IV^m/  werden  beitolgende  Schreiben 
des  Herrn  Dr.  Boettger  verlesen: 

Über  die  in  der  nächsten  Sitzung  vorzulefjcMide.  durcii  die 
Vermittehmg  des  Herni  Prof.  Dr.  Noll  von  llerru  Zip  perlen 
iu  Ciiidnuiiti,  0.,  zum  Geschenk  erhaltene  interessante  und  wert- 
volle grosse  Eidechse  Heiodermn  sNspcrfNm  Cnpe  aus  Arizona, 
U.  S.A.,  erlaube  ich  mir  folgende  kurze  MiLteihiug  zu  machen: 

Die  Helüdei  Htcitiden  bildtMi  nacli  Baiilenger  eine  kleine 
zwischen  die  Annielliden  und  V'araniden  einzureihende  Eidechsen- 
familie, die  aus  der  (Tuttung  Iklotknua  mit  zwei  auf  Mexico 
und  die  nordamenkauischen  Südwest-Staaten  beschränkten  Arten 
und  aus  der  fraglichen  (4attung  Ldiifhnnofns  mit  einer  auf  Borneo 
gefundenen  Sjjecies  besteht.  Die  Bezahnung  von  ffelodiium,  deren 
vorliegender  Vertreter  der  seltneren  (beilanfifr  nur  in  einem  Stück 
im  British  Museum  vertretenen)  nordamenkaiiisrhen  Art  angehiu  t, 
ist  sehr  ähnlich  der  der  Schlangen.  Die  Zähuf  sind  doniarti«?  ge- 
krümmt, mit  h'icht  ani^  f  liwollener  Basis  uiiil  /.ieiulK  h  lose  am 
Innenrande  der  Kiefer  eingefügt.  Alle  Kieferzähne  sind  vorn 
and  hinten  gefnrclit. 

Hehdn  nia  ist  die  einzige  bis  jetzt  bekannte  wirklich 
giftige  Eidechsengattung.  Aber  nicht  in  der  Oberkieferpartie 
findet  .sich  nach  J.  G.  Fischer  die  Giftdrüse,  sondern  eine  solche 
ist  seltsamirweise  nur  im  Unterkiefer,  hier  aber  in  enormer 
Entwickeluug,  zu  beobachten.  Vier Ausführungsgange  leiten  i  der- 
seits  das  Sekret  in  den  I^nterkieferknochen :  diese  Kanäle  im  iviefer 
verästeln  sich  weiter  in  je  ca.  vier  kleinere  Kanäle,  von  denen 
jeder  wiederum  zur  Vorderseite  der  Wurzel  eines  Furchenzahnes 
fl\hrt.  Diese  Vorrichtung  beweist  unzweideutig,  dass  das  Sekret 
die  Bestimmung  hat.  direkt  auf  das  gebissene  Tier  einzuwirken. 

Dass  der  Biss  von  llcluilt  i  um  giftig  sei,  ist  in  Mexico  seit 
langer  Zeit  allgemein  bekannt  und  neuerdings  auch  mehrfach 
durch  Sumichrast,  Jul.  Stein,  Boulenger  n.  a.  am  leben- 
den Tiere  konstatiert  worden.  Sehr  interessant  ist  aber  der 
Umstand,  aut  welche  Weise  das  Gilt  beim  Ibisse  in  die  Wunde 
gelangen  kann.  Es  ist  zwar  anzunehmen,  dass  von  dem  reich- 
lichen Drilsensekret,  von  dem  nach  Sumichrast  das  Maul  des 


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gereizten  Tieres  trieft,  auch  ein  Teil  durcli  die  Farcbenzähne 
des  Oberkiefera  an  and  in  die  Bisswunde  gelangt.  Der  ab- 
norme Umstand,  dass  anscheinend  nur  die  Zähne  des  Unter- 
kiefers die  Aufgabe  haben,  das  Sekret  in  das  Blut  des  an- 
greifenden (oder  angegriffenen)  Tieres  zu  leiten,  verliert  jedoch 
alles  Auffallende,  wenn  man  erfikhrt,  dass  Hdodenna  in  der 
Verteidigung  sich  stets,  bevor  es  beisst,  auf  den  Rttcketf 
wirft,  so  dass  bei  dieser  Lage  die  Furchens&hne  des  Unter- 
kiefeis  von  oben  nach  unten  zn  wirken  im  stände  sind  und 
das  Gift,  dem  Gesetze  der  Schwere  entsprechend,  in  die  Wunde 
fliessen  lassen,  wie  bei  den  Giftschlangen. 

Die  beiden  Stftcke  der  ftchten  Viper,  Vipera  aspis  L.,  die 
von  Herrn  Lehrer  F.  Bastier  hier  Ende  Juli  1887  zum  Ge- 
schenk gemacht  worden  sind,  haben  em  erhöhtes  Interesse,  weil 
sie  zu  den  wenigen  bis  jetzt  in  den  Sammlungen  anfbewahrten 
Exemplaren  gehören,  die  sicher  auf  deatscbem  Boden  angetroffen 
worden  sind.  Sie  stammen  nftmlich  ans  der  Fraze  zwischen 
Nov6ant  nnd  Domot  in  Deutsch -Lothringen,  wo  sie  von  dem 
bekannten  Schlangenf&nger  Fölix  Barisien  ans  Gorse  ge- 
fangen wurden.  Wenn  auch  der  Fnndort  Mets  fttr  V.  aspis  alt- 
beglaubigt war  (vergl.  Holandre,  Faune  du  D^p.  de  laMoseUe, 
Vert^brös),  so  sind  doch  authentische  Exemphire  meines  Wissens 
in  neuerer  Zeit  nicht  von  Forschern  nntersndit  worden.  Stranch 
z.  B.  hatte  1869  von  dort  noch  keine  Stttcke  gesehen,  nnd  die 
Best&tignng  des  Vorkommens  war  somit  sehr  erwünscht. 

Ober  einen  zweiten  Fundort  der  r.  aspis  in  Dentschland 
wird  hoffentlich  bald  Herr  J.  Blum  hier  unter  Vorlage  von 
authentischen  Exemplaren  ans  dem  sttdlichen  Baden  Mitteilung 
machen  kdnnen.  Audi  dieser  von  Leydig  zuerst  erwftlmte 
Fundort  bedurfte  der  Bestätigung;  durch  den  neuerlidien  Fang 
zweier  Exemplare  ist  auch  tief  im  Stidwesten  Deutschlands  dieser 
zweite  Herd  der  giftigen  Schlange  durch  Herrn  Blum  sicher- 
gestellt worden. 

Was  die  üntersdiiede  der  V/pcra  a^spis  L.  von  der  Kreuz- 
otter, Vipera  berus  L.,  anlangt,  so  sind  dieselben  an  den  Grenzen 
ihres  Verbreitungsgebietes  nicht  ganz  scharfe,  nnd  die  Be- 
stimmung beider  Schlangen  ist  daher  in  einzänen  Fällen  nicht 
ganz  leicht.  Die  vorliegenden  Stttcke  aber,  beiiles  Weibchen, 
sind  ganz  typische  Exemplare,  ausgezeiclmet  durch  das  Fehlen 


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jeglicher  grösserer,  regelinftssig  angeordneter  Scbilder  anf  dem 
Scheitel  and  durch  das  Vorhandensein  von  zwei  L&ngsreihen 
Schuppen  zwischen  Auge  und  Oberlippenschildem,  während  die 
typische  Kreuzotter  einen  teilweise  beschilderten  Scheitel  and 
nor  eine  Läagareihe  Schappen  zwischen  Aoge  and  Oberlippen- 
Schildern  besitzt  Während  das.d*  von  F.  a»pis  am  hänfi^ten 
grflnlicbgraae,  oft  sehr  helle  Grandfarbe  besitzt,  zeigt  das 
wie  die  vorliegenden  Stücke,  meist  ein  grauliches  oder  rötliches 
Braan,  Eigentümlichkeiten,  die  sie  mit  T.  tfente  gemein  hat. 
Die  Schwanzspitze,  die  anterseits  bei  den  mittelearopäischen 
Viperiden  immer  lebhaft  gefärbt  zn  sein  pflegt  —  eine  Färbung,, 
die  sich  bei  Spiritasexemplaren  leider  bald  verliert  ist  auch 
in  den  vorliegenden  Stücken  von  leachtend  orangeroter  B'arbe 
gewesen.  In  F.  berus  ist  diese  charakteristische  Schwanzfärbnng, 
anf  die  mehies  Wissens  noch  nirgends  hingewiesen  worden  ist, 
stets  weissgelb  bis  satt  citrongelb,  ohne  Stich  ins  Rote.  Am  leb- 
haftesten aber  m  Violet  und  Morgenrot  getaudit  erscheint  die 
prächtig  leuchtende  Schwanzspitze  der  lebenden  V,  mnmoäißes  L. 

Herr  Dr.  Jaennieke  hielt  alsdann  den  angekündigten  Vor- 
trag Uber  «die  Gliederung  der  deutschen  Flora".  Die  Verschieden- 
heiten in  der  Zosammensetsung  der  Flora  der  einzelnen  Teile 
Deutschlands  sind  bedingt  durch  klimatische  Verhältnisse  und 
durch  Einwanderung  von  Pflanzen,  besonders  ans  Westen  und  Süd- 
osten. Diese  Verschiedenheiten  ermöglichen  eine  Gliederung  der 
Flora  nach  pflanzengeographischen  Gesichtspunkten  in  doppelter 
Besiehung:  durch  Höhengliedemng  in  Regionen,  durch  horizontale 
Gliederung  in  Zonen. 

Hassgebend  für  die  Ausbildung  und  Begrenzung  der  drei 
Regionen  —  Region  der  Ebene,  Bergregion,  Hochgebirgsregion, 
sind:  die  Vegetationsdauer,  die  Möglichkeit  der  Pflanzenwande- 
mng  in  den  einzelnen  Regionen,  der  Einflnss  der  BodenbebaTunng. 

Die  horizontale  Gliederung  in  Zonen  gründet  sich  darauf, 
dass  zablreiGhe  Pflanzen  innerhalb  Deutschlands  die  Grenze 
ihrer  Verbreitung,  ihre  Vegetationslinie,  erreichen.  Die  meisten 
Vegetationslinien  verlanfen  unter  dem  Einfluss  des  Meeres  nord- 
westlich, entsprechend  nordwestlichen  Pflanzen,  die  den  milden 
Winter  des  Seeklimas  verlangen  —  atlantische  Zone  —  und 
südöstlichen  Pflanzen,  die  des  heissen  Sommers  des  Kontinental- 
klimas bedürfen  —  südliche  Zone.   Einige  Vegetationslinien 

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verlaufen  westlich,  östlichen  Pflanzen  entsprechend,  andere 

östlich. 

Aüf  Grund  dieser  VerliRltnisse  stellt  der  Vortragende  flint 
Zonen  auf,  welche  Gliederung  er  infolprp  unvollständiger  Vor- 
arbeiten indessen  nur  als  Versuch  aufgefasst  haben  will  (siehe 
unter  Vorträgen  und  Abhandlangen  Seite  109). 

Samstag  den  7.  Januar  1<SS8. 

Vorsitzender  Herr  Dr.  med.  Loretz. 

Nach  Verlesnng  und  Genehmigung  des  Protokolls  der  vori- 
gen Sitzung  gedachte  der  Vorsitzende  des  am  25.  Dezember  zn 
Baden-Baden  verstorbenen  Henn  Carl  Angast  Grafen  Bose. 
Er  scLilderte  mit  warnen  Worten  die  grossen  Verdienste  des 
Dahingescln  If  nen  um  unsere  Bestrebungen,  die  hochherzige 
Gesinnung,  die  er  stets  gegen  die  Senckenbergische  Gesellschaft 
gehegt  hatte,  und  forderte  die  Anwesenden  auf,  zum  ehrenden 
Gedächtnis  dieses  Freundes  und  Gönners  der  NatarwissenschAflt 
sich  von  ihren  Sitzen  zn  erheben. 

Alsdann  hielt  Herr  Dr.  Reichenbach  einen  Vortrag 
„Über  die  I^ösung  einer  wichtigen  Frage  in  der  Entwicklangs- 
geschickte  der  Sängetiere 

Vor  noch  gar  nicht  langer  Zeit  wurde  die  moderne  Ent- 
wicklungslehre von  vielen  Seiten  auf  das  heftigste  ljekänii)ft. 
Man  führte  dabei  nicht  nur  die  der  menschlichen  Erkenntnis 
fiberhaupt  nnzugRnglichen  Gebiete  ins  Feld,  sondern  man  or- 
gierte  auch  die  Lücken  aus  denjenigen  Zweigen  der  Wissenschaft, 
wo  dieselbe  von  jeher  Triumphe  feiern  konnte.  Heute  ist  dies 
anders  geworden.  Man  hat  sich  gewöhnt,  die  Entwicklongs- 
theorie  als  das  anzusehen,  was  sie  ist:  ein  grossartiger  und 
geistvoller  Erklärungsversuch,  der  mit  jedem  Jahr  die  glänzend- 
sten Bestätigungen  ^^r(  und  so  lange  festgehalten  werden 
wird,  bis  seine  Unbaltbarkeit  dargethan  ist,  was  wir  wohl  nicht 
erleben  werden.  Eine  Hauptstütze  der  Entwicklungstheorie  ist  die 
Lehre  von  der  Gleichwertigkeit  der  Keimblätter,  wonach  alle  Tiere, 
mit  Ausnahme  der  einzeUigen,  aus  drei  ilächenhaft  angelegten 
Primitivoi'ganen  sich  aufbauen,  so  zwar,  dass  immer  das  gleich- 
gelagerte Blatt  den  gleichen  Organsystemen  den  Ursprung  gibt. 

Redner  entwickelte  nunmehr  knrz  die  Geschidite  jener 
Lehre  hob  die  Verdienste  von  0.  F.  Wolff,  Pander,  Baer, 


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Remak,  Bisehoff,  Eowalewaky  u.  a.  hervor,  dnreh  deren 
Arbeiten  eine  ganz  ftberraschende  Übereinstimmnng  in  der  An- 
lage jener  Keimblätter  sich  ergeben  habe,  bis  anf  eine  einzige 
Ansnahme,  die  bis  in  die  jüngste  Zeit  hinein  als  ein  un- 
anfgeklftrtes  R&tsel  dastand.  Einer  unserer  hervorragendsten 
Embryologen,  Bisch  off,  dessen  Werke  zn  den  besten  gehören, 
die  die  embryologische  Litteratur  aller  Völker  hervoi<gebracht, 
hatte  im  Jahre  1852  am  Meerschweinchen  nachgewiesen,  dass 
dort  die  Keimblätter  gerade  umgekehrt  liegen.  Das  erste  Keim- 
blatt spielte  die  Bolle  des  dritten  nnd  umgekehrt  Bisehoffs 
Beobachtangen  fanden Bestätfgang  durch  Reichert  nnd  Hensen, 
und  die  Keimblättertheorie  hatte  hier  einen  Stein  des  Anstosses, 
dem  man  ratlos  gegenüberstand.  Durch  eine  Reihe  von  neueren 
Arbeiten  ist  nnn  derselbe  entfernt  worden;  es  kommen  hier 
besonders  die  Untersnchnngen  von  Kupffer,  Fräser,  Schäfer 
nnd  haoptsächlich  von  Selenka  in  Betracht,  die  die  Ent- 
wicklung der  Haus-,  Feld-  und  Waldmaus,  sowie  der  Ratte 
nnd  des  Meerschweinchens  betreffen. 

Der  Vortragende  referiert  nunmehr  die  Hauptergebnisse 
jener  Forschungen  und  erläutert  die  ziemlich  verwickelten  Ver- 
hältnisse durch  schematische  Zeichnungen.  Das  Hanptresultat 
ist  folgendes:  Eine  äussere  Schichte  von  Zellen  des  Embiyos, 
die  bei  andern  Säugetieren  zu  Grunde  geht,  bleibt  bei  den 
fraglichen  Nagern  an  einer  Stelle  bestehen,  ja  wird  hier  be- 
sonders gut  ernährt,  wuchert  infolgedessen  nach  innen  nnd 
scliiebt  so  die  Embryonalanlage  vor  sich  her.  Hierdurch  erfolgt 
eine  Verlagernng  der  letzteren,  ohne  dass  jedoch  das  Schicksal 
der  Keimblätter  im  Geringsten  alteriert  würde.  Durch  diese 
wichtigen  Beobaditnngen  ist  nunmelir  j<  ner  Widersprach  mit 
den  Sätzen  der  Keimblättertheorie  als  beseitigt  zu  betrachten. 

Samstag  den  4.  Februar  1888. 

Vondtzender  Herr  fieyuemann. 

Herr  Dr.  med.  E  ding  er  hält  den  angekündigten  Vortrag 
.Über  die  Entwicklung  des  Vorderhims  in  der  Tierreibe**. 
Der  Vortragende  hat  mit  den  Hilfsmitteln,  welche  die  nament- 
lich darch  Weigert  sehr  geförderte  Technik  jetzt  bietet,  eine 
grosse  Anzahl  von  Gehirnen  ans  allen  Wirbeltierklassen  in  den 
letzten  Jahren  untersucht. 


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Das  Vorderhirn  ist,  wie  zahlreiche  Untersuchungen  gexeiKt 
haben,  bei  den  liölieren  Tieren  der  Sitz  oder  das  Organ  der 
liöheren  psychischen  Thätigkeiten.  Wieweit  es  bei  den  niederen 
Wirbeltieren  an  der  seelischen  Aktion  beteiligt  ist,  wieweit  über- 
haupt eine  solche  vorhand(;n  ist,  das  ist  noch  nicht  so  sicher,  ab 
es  wttnschenswert  ist,  ermittelt.  Es  bestellt  bei  allen  Wirbeltieren 
ans  einem  an  der  Schädelbasis  liegenden  grossen  Ganglion,  dem 
„Stammganglion*  und  ans  dem  darttber  gleich  einem  Zelt  ge- 
spannten „ManteP.  Das  Stammganglion  zeigt  von  den  Fischen 
hinauf  bis  zum  Menschen  relativ  wenig  Änderungen  in  seinem 
Ban.  Es  ist  immer  ein  solider  KGrper,  ans  dem  ein  einziges 
grosseres  Faserb&ndel  entspringt,  welches  das  Vorderhiiii  mit 
weiter  hinten  gelegenen  Hirnteilen  verbindet. 

Anders  ist  es  mit  dem  Mantel.  Dieser,  wie  Versuche  zeigen, 
das  eigentliche  Organ  der  höheren  Seelenthätigkeit,  variiert 
ausserordentlich  bei  den  verschiedenen  Tierklassen.  Bei  den 
Fischen  besteht  er  nur  aus  einer  Zellenlage.  Bei  den  Amphibien 
ist  er  dicker,  und  seine  Substanz  hat  sich  in  äussere  weisse 
und  innere  grane  Substanz  gesondert.  Schon  verlaufen  dort 
Kommissnren-Fasem,  die  beide  Mantelhlüften  verbinden.  Bei  den 
Dipnoi  sondert  sich  zuerst  ans  der  innem  granen  Schicht  eine  an 
die  Peripherie  rückende  Zone  von  Zellen,  in  denen  wir  das  erste 
Auftreten  einer  Rindenformation  erkennen  mflssen.  Jedenfalls 
ist  eine  solche  deutlich  ausgebildet  bei  den  Reptilien, 

Redner  schildert  nun  eingehend  das  verschiedene  Verhalten 
der  Reptilienhime  und  bespricht  die  Entwicklung  des  Ammons- 
homes  und  des  Fomiz.  Da  auch  aus  der  Rinde  Fasern  kom- 
men, wird  von  den  Reptilien  an  aufwärts  der  Mantel  immer 
dicker.  Das  Vorderhim  der  Vdgel  bietet  im  Wesentlichen  ähn- 
liche Verhältnisse,  nur  nimmt  die  Rinde  ein  noch  grosseres 
Stück  der  Peripherie  ein.  Bei  den  Sängetieren  endlich  erreicht 
der  Mantel  seine  höchste  Ausbildung.  Er  ist  ftberall  von  Rinde 
fiberzogen,  die  bei  den  höheren  Säugetieren  und  beim  Menschen 
80  ausgedehnt  ist^  dass  die  Himoberfläche  sich  in  Falten  legen 
mnss.  Ans  diesem  ausserordentlich  entwickelten  Mantel  ent- 
springen eine  ungeheuere  Menge  Fasern,  andere  verknfipfen  die 
verschiedenen  Gebiete  der  Rinde  untereinander  oder  mit  tiefer 
gelegenen  Zentren.  So  entsteht  wesentlich  durch  die  Masse  der  ans 
der  Rinde  entspringenden  Fasern  das,  was  in  seiner  Gesamtheit 


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als  Hauptmasse  des  Gehirns  beim  Öffnen  des  Schädels  imponiert, 
und  es  bleiben  alle  andern  Gehirnteile  in  der  Tiefe  bedeckt  von 

• 

der  Hasse  des  Vorderhimmantels.  Während  bei  den  Fischen 
ans  dem  Mantel  noch  gar  keine  Nenrenfasem  entsprangen  und 
bei  den  Amphibien  jedenfalls  noch  keine  markhaltigen  vorhan- 
den waren,  konnte  so  gezeigt  werden,  wie  auftteigend  in  der 
Tierreilie  mehr  und  mehr  das  Vorderhirn  an  Volumen  gewinnt, 
je  mehr  der  Mantel  und  die  ihn  überzieliende  Rinde  an  Aus- 
dehnung zunehmen.  Die  Versuche  der  Physiologen  zeigen  damit 
in  guter  Übereinstimmnng,  dass  je  höher  ein  Tier  in  der  Heihe 
steht,  es  um  so  weniger  den  Verlast  des  Himmantels  oder  auch 
nur  seiner  Rinde  ohne  Schädigung  seines  Seelenlebens  erträgt. 
Während,  man  einem  Frosch  ohne  für  uns  deutliche  Störung 
gröberer  Art  sein  ganzes  Vorderhim  nehmen  Jiann,  führen  bei 
Säugetieren  Verletzungen  bestimmter  Stellen  des  Mantels  an 
Yorflbergehenden  oder  dauernden  Bewegungs-,  Gefühls-  und 
Charakterstöningen,  und  beim  Menschen  ist  gar  jenes  bei  den 
Fischen  noch  so  unwichtige  Organ  so  wichtig  geworden,  dass 
an  den  meisten  Stellen  der  Hirnrinde  die  geringste  Erkrankung 
an  daneiiidem  FonktioDsansfall  ffthrt. 

Samstas;  den  3.  3Iärz  l.SS-S. 
(Im  Hörsaal  des  Pb^sikaliächen  Yereius.) 

Vorsitzender  Herr  Heynemann. 

Derselbe  spricht  dem  Vorstand  des  Physikalischen  Vereins 
den  Dank  der  GeseUscbaft  aus  fftr  die  freundliche  Bereitwillig- 
keit, mit  welcher  uns  der  Hörsaal  fllr  diese  Sitzung  fiberlassen 
wurde.  Es  sei  hier  eine  neue  Bethätignng  des  freundnachbar- 
lichen Znsammengehens  beider  Institute  zu  konstatieren. 

Hieraaf  spricht  Herr  Dr.  Lepsin s  «Ober  Zeitreaktionen'^ 
und  belegt  seine  interessanten  Ansftthrungen  mit  zahlreichen  Ex- 
perimenten. Diejenigen  chemischen  Beaktionen,  welche  in  mess- 
baren Zeiten  verlaufen»  nennt  man  Zdtreaktionen.  Während  die 
meisten  (Gemischen  Umsetzungen  spontan  erfolgeUf  sind  in  neuerer 
Zeit  einige  beobachtet  worden,  weiche  durch  Verdftnnung  des 
LdsungsmittelSf  in  dem  dieselben  vor  sich  gehen,  so  verlangsamt 
werden,  dass  ihre  Dauer  genau  gemessen  werden  kann.  Professor 
Landolt  bestünmte  vor  drei  Jahren  die  Ezistenzdauer  der 


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Thioscliwelelsäure,  welche  in  starken  Losungen  sofort  in  Schwefel 
und  schweflige  Sänre  zeilälit,  durch  starkes  Verdünnen  der 
Lösuii>:cn.  in  welcher  sie  in  Freiheit  gesetzt  wurden.  Der  Vor- 
tragende liess  Lösungen  von  Thiosnlfat  und  Schwefelsäure  auf- 
einander einwirken,  welche  so  gestellt  waren,  dass  die  Zer- 
setzung der  gebildeten  Tliioschwefelsäure  nach  genau  16  Sekunden 
eintrat,  was  man  an  plötzlich  auftretender  milchiger  Trübung 
erkennen  konnte.  Bei  Verdnnnunfr  dt  r  angewandten  Lösungen 
auf  l'/sfaclies  Volumen  dauerte  der  Versuch  24  Sekunden.  Liisst 
man  ferner  schweflige  büure  auf  Jodsäure  einwirken,  so  wird  unter 
bestimmten  Umständen  der  ganze  Jodgehalt  in  Freiheit  gesetzt. 
In  Gegenwart  von  Stärke  färbt  sich  dann  die  farblose  Flüssig- 
keit tiefschwarzblau.  Der  Vortragende  wählte  Lösungen  von 
2  Sfrilckülcn  Jodsäure  und  5  Molek.  schwefliger  Säure  auf  je 
20  000  Molek.  Wasser.  Hier  trat  die  Färbung  nach  genau  IHSekun- 
den  ein,  bei  Verdünnung  auf  l'/ufaches  Volumen  nach  35  Sekunden 
U.S.  w.  Derselbe  besprach  dann  noch  einige  von  ihm  neu  beobachtete 
Zeitreaktionen  und  wies  darauf  hin,  dass  diese  Reaktionen  nicht 
nur  für  die  Molekularchemie  von  Interesse,  sondern,  wie  Lieb- 
reich gezeigt  hat,  auch  für  die  Physiologie  von  Wichtigkeit 
sind,  da  in  Kapillar-Gefässen  in  gewissen  Fällen  die  Zeitdauer 
imendlich  wird.  d.  b.  die  Reaktion  überhaupt  uidit  eintritt. 

Samstag  den  7.  April  1888. 

Vorsitzt  !i  1  1  H err  H e  y  n  e  m  a  n  n.  Derselbe  verliest  nach- 
stehenden Brief  von  Herrn  Dr.  Boettger: 

^Hiermit  erlaube  ich  mir  die  Mitteilung,  dass  wir  von 
Herrn  (i.  A.  Bonl enger  in  London,  dem  ich  dafür  auch  heute 
schon  Dank  gesagt  habe,  folgende  Tiere  erhalten  haben: 

1.  Chymnodaetyhis  Jit4.ssoir,'  Strauch  von  Tschinas  in  Türke- 
stan,  eine  gute,  erst  1887  beschriebene  Art,  und 

2.  von  dem  Beutelfrosch  Nofotrema  marsupiaUim  (D.  &  B.) 
ans  Ecuador  je  ein  prachtvolles  und 

Letzerer  Frosch,  der  zwar  in  zwei  vi  der  Sammlung  seit 
lange  vertreten  war,  ist  deshalb  besonders  merkwürdig,  weil 
dasi)^  eine  grosse  Rückentas  h«  trägt,  in  der  die  Eier  gezeitigt 
werden.  Die  sonstige  Übereinstimmung,  namentlich  im  ^,  mit 
Uyla  ist  eine  vollkommene. 


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Das  vorliegende  $  zeigt  diese  K'  ^^-^e  Rücken tasche  sehr 
gut.  Ob  es  aber  ein  jnnfrfräulicljes  iudividuuni  ist.  oder  ob  es 
die  Eier  ans  der  Tasdic  bereits  entleert  hat,  ist  äusserlich 
schwer  za  enUcheidti).  Sicher  ist.  dass  und  $  in  der  Jn^''«>nd 
einander  sehr  ähnlich  sind:  während  aber  das  ^  niemals  die 
Tasche  ausbildet,  tritt  diese  Ausbildung  beim  grösser  werdenden  ^ 
allmählich  ein.  Die  Eier  werden  von  aussen,  vermutlich  durch 
das  <?  allein,  in  die  Rückentasche  geschoben,  und  diese  ent- 
wickelt sich  dann  za  solcher  Grösse,  dass  die  Eier  vom  Hinter- 
kopfe an  bis  nalie  an  die  Analgegend  zu  liegon  kommen.  Die 
Öffnung  der  Tasche  wandert  infolgedessen  stark  gegen  den 
Anus  hin.  Der  eiergefüllte  Rücktmsack  hat  eine  farblose  Um- 
hüllung, die  als  Dupliratin  der  Cutis  zu  betrachten  ist,  und 
liegt  zwischen  Cutis  und  Hin  kenmiiskeln. 

Alsdann  hält  H(  r?  Dr.  Kinkel  in  den  angekündigten  Vor- 
trag: .Neues  ans  dem  Mainzer-Becken." 

Der  Vortragende  unterscheidet  unter  den  am  Südhang  des 
Taunus  noch  auf  dem  Gebirge  liegenden  kartierten  Strandgenillen 
zwei  G^mppen.  Die  eine  Gruppe  besieht  aus  den  unbedeutenden 
Strandgeschieben  von  Medenbach,  Hallgarten  und  Geisenheim; 
dieselben  weisen  sich  durch  die  Heereskonchylien,  die  sie  ent- 
halten ,  als  solche  ans.  Die  andere  Grnppe  sind  beträchtliche 
Sande  mit  oft  groben  Geröllen  etc.,  welche  in  weiter  Ansdeh- 
nang,  etwa  von  Ockstadt  bis  Büdesheim,  dem  Gebirge  aufgestreut 
sind.  Sie  sind  total  fossillos  nnd  stimmen  mit  Terrassen  Ober- 
rein,  die  im  Becken  gelegen,  z.  B.  bis  Ober-Hdchstadti  sich  als 
diluviale  Flassbildungen  darstellen.  Hiermit  ist  die  Existenz 
eines  mächtigen  Flosses  ans  der  grossen  Eiszeit  dargethan, 
dessen  Wasserspiegel  bis  ca.  300  m  reichte. 

Der  Vortrögende  hat  im  Untermaingebiete  zwei  Senken 
von  oberpliocänem  Alter  (Looisa -Flörsheim  nnd  Hanan-Seligen- 
stadt)  nachgewiesen.  In  weitem  Zag  wies  er  nun  von  Nauheim 
bis  Geisenheim  die  Uferbildungen  dieses  Sees  nach,  —  Bildungen, 
die  bisher  verschiedene  Deutungen  erfahren  haben.  Zwischen 
Spessart  und  Tannas  dehnte  sich  also  ein  SQsswassersee  vor  Ein- 
tritt der  Eiszeit,  der  in  ca.  225  m  Höhe  bei  Bingen  ablief.  Wie  weit 
er  sich  südlich  rheinanfwärts  erstreckte,  ist  noch  zn  eruieren. 

Weiter  bespricht  Redner  Anzeichen  fttr  Senkungsbewegungen 
von  Bandschollen  des  Gebirges. 


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Eine  merkwürdige  Thatsaclie  haben  die  Grund wa<;s;er- 
▼erbältnisse  der  im  Frankfurter  Stadtwalde  oiedei-gebrachten 
Bohrlöcher  ergeben.  Hiernach  scheint  sich,  vom  Lomsabasalt- 
gangr  ausgehend,  eine  Basaltdecke  nach  Westen  anszubreiteil, 
die  mit  jenen  den  Hasalt  überlagernden  Oberpliocän -Sauden 
nnd  -Thonen  in  die  Tiefe  ging,  so  dass  etwa  4  km  von  der 
Louisa  entfernt  der  Basalt,  in  90m  Tente,  also  nur  noch  ca.  10m 
Uber  der  Meeresfläche  liegt. 


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■ 


Vorträge  and  Abhandlungen. 


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Materialien  zur  Fauna  des  unteren  longo  11. 
fieptilieu  und  Baüaclüer. 

Von 

Dr.  Oskar  Boettger  in  Kiankfurt  a.  M. 

(Mit  Tafel 

Im  Laufe  der  letzten  beiden  Jahre  hat  mein  Frennd,  der 
bekannte  Malakozoologe ,  Herr  Paul  Hesse  ans  Nordhanse», 
in  Banana  an  der  CongomUndnng  unter  Mttlien  nnd  Gefahren 
rfistig  weiter  gesammelt,  und  ich  bin  dadurch  ni  der  angenehmen 
Lage,  die  im  24./25.  Bericht  d.  Olfenb.  Vereins  f.  Natnrk.  1885 
p.  171 — 181»  gegebene  Liste  von  Reiitilien  in  ItbeiTaschender 
Weise  zn  bereichern.  Nicht  weniger  als  neun  weitere,  zum  Teil 
sehr  umfangreiche  Sendungen  sind  seitdem  der  Senckenbergischen 
Natnrforschenden  Gesellschaft  vtm  Herrn  Hesse  zugegangen  und 
gi'Osstenteils  zum  Geschenk  gemacht  worden,  und  die  Zahl  der 
eingesendeten  Keptilten  und  Batrachier  erreichte  schliesslich  die 
Nummer  von  310.  Wer  es  weiss,  was  es  heisst,  im  ungesundesten 
Teile  des  tropischen  Westafrlkas  in  sumpfigem,  fleberschwange- 
rem  Terrain  zu  sammeln,  der  wird  mit  mir  einstimmen  in  das 
Lob  aufHchtiger  Anerkennung  und  Dankbarkeit,  das  die  Sencken* 
bergische  Gesellschaft  dem  mutigen,  in  diesem  Jahre  glttcklich 
wieder  in  die  Heimat  zurflckgekehrten  Forscher  entgegenbringt, 
und  dem  ich  hiermit  nur  schwache  Worte  widmen  kann. 

Ausser  diesen  grossen  Materialien  Hessels  standen  mir 
aber  noch  einige  kleinere  Sammlungen  zn  geböte,  die  Herr 
Dr.  Büttner  vom  Congo  nnd  vom  Gabun  mitgebracht  nnd 
dem  Berliner  Museum  übergeben  hatte.  Leider  tragen  die 
einzelnen  Stücke  keine  spezialisierten  Fnndorte,  sind  aber  zum 
Teil  von  so  hohem  Interesse,  dass  mir  die  Einflechtnng  auch 
dieser  Funde  in  die  folgende  Arbeit  geboten  erschien.  Herrn 
CnstosDr.  A.  Reichenow  in  Berlin  aber,  der  die  Güte  hatte, 

1* 


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—  4  — 

mir  diese  teilweise  scbon  im  Berliner  Zoologischen  Mnseotn 
aufgestellten  Sachen  aoznvertranen ,  sage  ich  fttr  diese  Unter- 
stQtzang  meiner  Arbeit  freundlichen  Dank. 

Was  die  Fundorte  anlangt,  von  welchen  die  nachfolgend 
verzeichneten  Hesse'schen  Stücke  stammen,  so  liegen  dieselben 
mit  wenigen  Aasnahmen  ganz  nahe  zosammeu  auf  der  rechten 
Seite  und  in  unmittelbarer  Nähe  der  Congomftndung.  Von  Norden 
nach  Süden  gehend  finden  wir  zuerst  Kakamoekaam  Qnilu  und 
Massabe  an  der  Loangoküste.  Dann  folgen  Landana,  i^a- 
bin  da,  Vista  und  Ho  an  da,  die  in  einer  Reihe  an  der 
Heeresknste  nOrdlich  von  Banana  oberhalb  der  Gongomllndung 
liegen.  Banana  selbst  bezeichnet  das  rechte,  San  Antonio 
(las  linke  Mfindnngsufer ;  Povo  Nemlao  nnd  Povo  Netonna 
sind  Dörfer  am  Banana-Oreek  in  der  Nähe  von  Banana.  Ponta 
da  Lenha,  die  Insel  Sacre  Embaco  bei  Borna  nnd  Borna 
selbst  liegen  im  untersten  Laufe  des  Congo,  oberhalb  Banana. 
Weiter  hinauf  folgen  Fuca-Fuca  am  linken  Ufer  oberhalb 
der  Yellala-Fälle,  dann  Ango-Ango  und  Lukuugu  eben- 
falls am  linken  Ufer,  und  endlich  am  Ende  des  Mittellaufes  des 
grossen  Stromes  Kinsliassa  am  Stanley-Pool.  Ambrizette 
am  Meere  südöstlich  von  Ranana  und  Bom  Jesus  am  Untei^ 
laufe  des  Quanza  sind  die  einzigen  weiter  im  Süden  des  Oongo 
gelegenen  Fundorte  in  Angola. 

Besonders  liäufig  kommen  in  der  folgenden  Aufzählung  die 
Namen  Povo  Nemlao  und  Povo  Netonna  vor.  Povo  bedeutet 
Dorf,  Nemlao  und  Netonna  sind  die  Namen  der  luniige,  die  dort 
residieren.  Diese  Dörfer  waren  die  Heimat  vini  Hessels  fieissigen 
Sammlern,  die  dort  „for  bnsh''  gingen,  um  iWt  ihn  Schlangen 
zu  fangen;  Chamaeleons  gab  es  bei  Povo  Nemlao  nicht  viel. 
Alle  Sachen  von  Banana.  fUr  die  keine  speziellen  Fundorte 
angegeben  sind,  wurden  in  Banana  auf  dem  Markte  gekauft, 
den  Freund  Hesse  jeden  Morgen  besuchte:  sie  stammen  sämt- 
lich von  Orten  in  der  Umgebung  des  Banana-Creek. 

Was  weiter  die  Litteratur  über  die  Reptilien  und  Batrachier 
des  C^ngogebiets  betrifft,  die  recht  umfangreich  und  verzettelt 
ist,  so  gebe  ich  im  folgenden  eine  kurze  Besprechung  der 
wiclitiirsten  Arbeiten.  Allgemeinere  Werke,  wie  die  von  Günther 
und  Boulenger  besoi  gten,  anentbehrlichen  Kataloge  des  British 
Museums,  Strauch's  Arbeiten  n.  s.  w.,  die  im  Übrigen  überall 


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—  5  —  0 

gewissenhaft  citiert  werden,  übergelie  ich  dabei.  Hier  die 
wichtigsten  derselben,  soweit  sie  das  Küstengebiet  zwischen 
Gabun  und  Cunene  behandeln: 

1852.  Hallo  well,  K.,  On  new  Reptiles  from  Westein 
Africa.  In:  Vroc.  Acad.  Xat  Sc.  Philadelphia  Vol.  6  p.  62—65. 

Verf.  besehreibt  als  neu  l^hractoyrnrns  galmitts  Mono^ 
fielifv}  und  Aronti'as  fiteyatift  FtnjUiiin)  ans  Liberia,  //mi- 
HaHtfkts  nnffitiatuft  aus  Westafrika. 

1^52.  Hallo  well.  K.  Oii  a  mw  geiius  aud  twu  uew 
spccies  uf  Aliitan  Serpeiits.    KIxmhIu  p.  208—200. 

1  >erselbe  be.'^clireibt  al^^  iifU  iJt/tojihis  ilniininnKli  r  Ihmlr- 
asjii.s  .hiimsoui  Traillj  uinl  iJiHihojihis  flaiotjulari}?  (=  Thrasnits} 
von  LibtTiH. 

1854.  llallowell,  K.,  Reniarks  on  the  geographica! 
disiribution  oC  Reptiles,  with  descriptions  of  new  species.  £benda 
Vol.  7  p.  1)8-105. 

Verf.  beschreibt  von  Liberia  als  neu  /v//»/y!///.v  striutm 
(ss  Lyff080»M  Venia n<U  Bnrt.).  Pnrhffilactylat;  tn'sfis  Thira- 
(!arfi/h(s  mi/i (ff m/ flu  Howtt  ),  (hfio/fettis  rtrtfaifl  (-  lio(nbnt  Ihunftis 
1).  iV:  B.  var.  Fisch  ),  Il/nf  /fi/f  ntnifni/  forpfth'nftuff  (     Airai  t- 

a.sju's).  Zahlreiche  Verbesserungen  tTir  fri^lier  von  ihm  aufgestellte 
Arten  aus  Westairika  werden  am  Schlüsse  gegeben. 

1854.  H  a  11 0.W  e  1 1 ,  E.,  Descriptions  of  new  Reptiles  from 
Guinea.  Ebenda  p.  19S^IU. 

Verf.  beschreibt  als  neu  l&'/m  st/»amfyem  (=.  AUteris) 
und  ffffto  pmteMa  {s^  IJtflinnbute»  Aultnji  A.  Dum.)  vom  Gabun. 

185Ö.  Fi  seil  er.  .1.  (7..  Neue  Sclilaugen  des  Naturhist. 
Museums  zu  Hamburg.    Hamburg.  H8  pgg.,  3  Tat". 

Verf.  beschreibt  als  neu  Dipstfs  pulrenihnta ,  fn^'iata, 
vaUdn  und  (j/fjh/Kps.  (h  f/hrlls  riolncm  Jh  fjiophh  Kirtitmdi 
Hall.),  JkxHltm  nhjrr  lineutus  D.  Ä  B.  var.),  Pmmmophis 
irreffuiant  sibifttm  L.  var.),  Jlttitsiflophrt/s  lineahts  und 
ment/eus,  Mixodon  reffitlari»  und  gibt  Abbildungen  derselben, 
sowie  von  Dertdrasjn'it  Jamfsoni  Trsill. 

1H.")H.  Dumeril.  A..  Notes  i-mr  servir  a  Tliistoire  de 
rKrpetologit'  de  rAfii(|ii<'  u((  identale  et  «*n  ])artii'Hlier  de  la 
cöUt  du  Gabon.  in ;  Rev.  et  Mag.  de  Zool.  (2)  Vol.  8  p.  »73  ff.  Taf. 


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I 


-    6  _ 

Verf.  beschreibt  darin  als  nen  Pentonyx  Qabonensk  8Uf' 
not/taentit  Derbifanus  Gny  iuy.),  CnjptopoduM  Autnyi  TVitmyT), 
Amlijtnuts  (—  Feijl Inialf  Afitsoterma  sphempsiformc  (x=  Chol- 
cidps)»  OttychfitephaluH  caetus,  Hohtropholin  oHraeeus,  Elapowot* 
phus  daboftenms,  Ranft  sifhftitfiftftfa  und  Ifi/h  Anhrf/I  (Ift/hmfiatex). 

1857.  Hallowell.  K..  Notice  ot  a  collei-tion  of  Ueptiies 
madc  hy  l)r.  H.  A.  Ford,  (laboon,  Westafrica.  lu:  Proc.  Acad. 
Nat.  Sc.  niiladelphiM  Vol.     \k  48—72. 

Eine  .\nfzälihuip:  zaiilreirlier  Arten  mit  X'erbf'ssernngr  früherer 
Namen  und  Rest  lireiUunm'ii  nn«)  verjrleicliender  Zusannnenstelhuig 
dei  i'auua  von  Liberia  und  (labun.  Neu  besehrieben  werden: 
TiirliiidnniHis  Fm'dl  (—  l^nrnntrya i .  (ivi  rlH)S(iiirns  fili/m/hfrafusj 
fOtjttrjH'.sfrr/mt/f.s  von  Liberia,  alitilahri.s  beide  =  Mahnifi  lindfhmi 
dray».  ('hlnntyhis  ffpffroffrrn/ns  (^^  l*hilntlta  unnis} .  I*(ttnln>i  (fiin- 
drivittuttis  (—  fhimtu.s  U.  cV:  H.  var.  ('ape/isis  l).  <k  H  l  <iundn- 
rlrf/titus  {  —  lineatns  D.  &  B.  var  ).  f/orntofiof/ts  tnidax,  Lf/ro- 
idfldltnu  laferale  (—  Cnjtcn.sc  A.  Smitii  var.).  ^NV/yV'  hnjc  Ij.  var. 
inihmolciifH,  Jlctertxjlosm  Africnnu  iifhro/epfls) .  l'eberdies 
werden  mehrere  Uattungen  Itir  bereits  bekannte  Arten  nea 
autjgestellt. 

1861.  Dnmöril,  A.,  Deptiles  et  Puissons  de  TAfrique 
ocddentale.  In:  Arch.  d.  Maseum  d'Hist.  Nat.  Paris  Tome 
10  p.  137—268,  Taf.  13  -23. 

Ist  eine  Znsammenstellnng  aller  bis  1860  bekannt  ge- 
wordenen Arten  von  der  afrikanischen  Westküste  mit  Angabe 
der  Bibliographie  nnd  der  Fundorte  und  gibt  die  Abbildung  der 
vom  Verf.  in  1856  beschriebenen  Nova.  Anfgezflhlt  werden 
16  Chelonier,  3  (Ti-ocodilier,  44  Lacertilier,  101  Ophidier,  2  Apo- 
den  und  27  Anuren. 

1803.  Peters,  AV.,  Neue  oder  wenig  bekannte  Schlangen- 
arten des  Berl.  Mus.   In:  Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  p.  272  ff. 

Verf.  beschreibt  Elnphts  (/hiltrophtftalmm)  Hneahts  Schi, 
und  AhjiPcioti  niijironmmlatm  Sehl.  Lifcophidmm  Capensr 
A.  Smitli  var.)  als  nen. 

18B(i.  Barbo/.a  <!  ii  Ho(  a;j  e.  J.  V..  Lisla  dos  Keptis  da«; 
pusses.süe.s  portugueza.s  d'Atrica  ot  i  idental  (|Ue  e.xi.steni  no  Musen 
de  Lisboa.  In:  Jörn.  fc>e.  Math.,  l'hys.  e  Nat.  Jjsboa  No.  1, 
nov.  186Ü  y.  :J7  tt". 


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7  — 


Leider  konnte  ieh  mir  diese  Arbeit  bis  jetzt  nicht  ver- 
sefaaifeD.  Sie  enthält  namentlich  zahlreiche  BeKchreibnngen  yon 
neuen  Arten  ans  Angola  und  Loango.  die  icli  nur  ans  zweiter 
Hand  kenne.  Dass  ich  die  darin  enthaltenen  Fundorisangaben 
in  den  folgenden  Bl&ttem  nicht  mit  berftcksichtigen  konnte,  ist 
in  zoogeographischem  Interesse  besonders  zu  bedanern. 

1867.  Barboza  dn  Bocage,  J.  V.,  Seganda  lista  dos 
Keptis  das  possessoes  portuguezas  d'Africa  occidental  qne  existem 
no  Mnseu  de  Lisboa.  Ebenda  No.  3,  S.  A.  p.  1^12. 

Zfthlt  4  Ghelonierf  2  Crocodilier,  19  Lacertilier  und  11 
Ophidier  von  den  portngiestiscben  Besitzungen  in  WestafHka 
—  namentlich  ans  Angola  —  auf  und  gibt  systematische  Be- 
merkungen zu  den  meisten  derselben. 

1867.  Barboza  "Iii  Hiuage,  J.  V..  Diagnoses  de 
quelques  Reptiles  nouveaiix  de  l  Afrique  occideutale.  Kbeiida 
Ko.  3,  S.  A.  I».  1—4.  Taf.  ;i 

Neu  liesclii  it'Ut  ii  werden  h'i  i  iiiitts  iH  iiiftu  lU  hsis  (^^  Xuina- 
ijHi  iisis  A.  Suiith  i.  Kt/jt/  (  fn.s  hiutdnttis  Mabiiia  quimiitetaeniuta 
Liciit. )  und  Alojirrfn}!  raricffotus. 

IHHH.  (  oiie,  K.  1).,  Observations  (»n  Keptiles  <»f  the  Old 
World  II.   In:  Prot-  Arad.  \at.  Sc.  Philadelphia  j).  316— 32:{. 

Verf.  liesclireibt  ii.  a.  als  neu  T*fnifis/iis  mnem  Able- 
phwtis  Cahiu'hti  Boc.j  und  Sep*ima  yi(intmii<t. 

1873.  Barboza  du  Bocage,  .T.  V.,  Melanges  Erp6to- 
logiqnes  II.  Sur  (|ue1ques  Reptile»  et  Batraciens  nonveanx, 
rares  ou  peu  connus  d'AtVi((ue  occidentale.  In:  Jörn.  Sc.  Math., 
Phys.  e.  Nat.  Lisboa  No.  15.  8.  A.  p.  1-  P.l 

Notizen  oder  Neubeschreibungen  werden  gegeben  zu  9 
Lacertiliem.  8  Uphidieni.  1  Caecilie  und  6  Auuren.  Von  hier 
in  P^rage  kommenden  Alten  werden  neu  beschrieben  Scpsiiui 
Copei^  Typhkwoniias  puvrtdtissimm^  CalameUips  ftolyhpis,  Pro- 
Sf/tNfta  ambigna,  Psawtnophtfiax  oceUatKs  und  np&rnits,  Hi/per- 
oHus  UuiUvnsU  {  =..  Uapftin  iiinniioiata  Rapp  var.  paralleifi  Qthr.) 
und  HylamOaies  Attehiefae,  sämtlich  von  Angola  oder  Mossa- 
medes. 

1875.  Peters,  W.,  Cber  die  von  Herrn  Prof.  Dr.  R. 
BnchhohE  in  Westafrika  gesammelten  Reptilien.  In:  Mon.  Ber. 
Berlin.  Akad.  p.  196—212,  3  T»f. 


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Verf.  nennt  2  Grocodilier.  5  Clielouier,  IB  T>a(  ei'tilier  und 
37  Ophidier,  in  Summa  60  Rei>tilieii,  und  2  Apuden,  2o  Anuren. 
in  Summa  27  Batra<diier.  meist  von  Kamenm .  docli  anrli  vmh 
der  üuldkUste.  vom  Ogowe  ii.  s.  w.  Al<  neu  werden  hezeit  lmet 
Tfiphlnps  (Icciirnsiis  \\.  IV.  Bathropliliiaitniis  liitpatus  Seid.  var. 
von  Kaiaenin.  '/'//rusojis  pnshihtlns  B.  tSt  \  /htn'ffftfar/.s  Hall.) 
von  Kamerun  mikI  Mumj:'».  Phihitlffttnnns  //if/rnfuscinftt.s  Ii.  iSc  P.. 
J(c'ni/pu.s  t  iilninil IIS  P>.  \  I*.  von  Kauit^run.  Ildim  i , assi j)es  B.  &  P. 

von    Abo.    .\'rr/o/t//rifiir    nfm  B.        P.,    (  'hi tuliiti ii I is    ( i l(i}li't'Hsis 

B.  «Jt  P.  1=;  r/i/'sri/is  Citlir.v  ffffhitttlKth's  /tofttf/fs  B.  «!t  P.  ntfiis 
Keieli.»  von  Kanin  un,  JIi//it  roh'iis  ihnsalis  Sehl,  i  Mt'tjolijnliis 
Fitrunsiiiii  BiHiie.)  und  «fufUittts  Sdil.  von  Bniri  und  Kamerun, 
(trt(lii(>.sfiis  B.  i!t  P.  und  sjiiiiDsiis  \\.  iV  1'.  1=  Mvifdlirdhisi  von 
Kamerun.  In  Annierkun<;on  werden  HUf^j^t^rdein  diagnosticiert : 
Hilliernllns  pirfumins  St  lil.  (?  t.  Jifi/f/ti/i  um nnnnitn  Ha|»n^  vou 
i"iulri,  niilihdus  Pts.  (=  Hapftitr  n/o/n/nni/ii  h'api»]  und  lli/laui- 
tnitrs  ilnrsulis  Pts.  von  Lagos  und  i*hrifiu)inaiitis  niiciops  Pts. 
VOU  der  Uoldküste. 

1875.  Peters,  W.,  Über  zwei  Gattungen  von  Eidechaeu 
Seiwodipiis  und  Sphenomnms.  Ebenda  |>.  oöl  -  5.j3.  Taf. 

Verf.  beschreibt  als  neu  SrhtctMh'puK  Congirus  Sepsim 
BatfmU  Boc.)  aus  Tschintsclioscho. 

1876.  Peters,  W.,  Zweite  Mitteilung  über  die  von 
Herrn  Professor  Dr.  B.  Buchholz  in  Westafrika  gesammelten 
Reptilien.   Ebenda  p.  117—123,  Tat'. 

Verf.  zählt  einige  weitere  Arten  von  Kamerun  nnd  zahl- 
reiche Speeles  vom  Gabun  nnd  vom  Ogowe  auf.  Neu  sind  Saja 
annulata  B.  &  P.  und  Iltjjwrob'tis  olivncem  Pts.  (=  Erippia 
fuscigttla  Boc.)  vom  Ogowe  uud  Hifjm-oluta  fuseivmtris  Pts. 
und  nitigcr  Pt».       napp/'a  fiilrorittnla  Cope)  von  Liberia. 

1S77.  Peters.  W'..  ri)ersic)it  der  Ani{)liibien  aus  Chinelioxo 
(A\'estafrika).  weldie  vnu  dri-  Atn'kani.^fh*'n  <TPsellseliati  dein 
Berliner  zu(doL^^(  llen  .Museum  Übergeben  sind,  i^bendap.611 — ö2U. 
Taf.  und  Nachtrag  p.  H20 

Verf.  zh!iH  von  ^IVbintscliosclm  in  Iioan<ro  auf:  3  Croco- 
dilier.  4  (  lieloniei*.  I  La ctn  t iiier  nnd  27  opliidier.  in  Summa 
4H  Hei»tilien  und  12  Anuren.  Neu  beschrieben  wird  eine  \  arietiit 
von  Aya  um  vohnomm  Daud.,  2  Sclüaugen  uud  2  Arten  von 


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—  9  — 


Hijpridlhis.  Nach  meiner  Zähluiiti:  reduzieren  sicli  die  Kei)tilieu 
auf  42.  die  l^atracliier  auf  11  Arten,  da  'vA\  die  beiden  Ophthal- 
ttiuÜHiH-VuvwwM  zu  einer  Specics  rerliue.  yrti^^frroji///s  ufrofiis 
für  f'nroHtlla  olirami  V\^.  lialte,  die  beiden  Ihismtfltis  und 
Airnftasjtis  je  zu  einer  Art  vereinige,  sowie  tliiftoruliiis  nitiüuhis 
\*ti>.  -  IIa ftifin  iHnrntonitii  H'A\)\)  var.  fniralhhi  (4thr.  Setze.  Im 
Narlitrajr  werden  4  I^arertilier.  ö  Ophidier  und  2  Anuren  von 
Piin^rn  Andanj2;o  am  (^iianza  in  Angtda  aufgezälilt,  die  Herr 
Major  von  Homeyer  gesammelt  liat.  Neu  beschrieben  wird 
Ahiaites  /fomet/fri  PUs.  (as  Ihoinophia  Amjokn.sit  Boc). 

1B79.  Barboza  dn  Bocage,  J.  V.,  SubaidioB  para  a 
f^auna  das  possessoes  portttguezas  d'Afiica  occidental  In :  Jörn. 
Sc.  Math.,  Phys,  e  Nat.  Lisboa  No.  26,  S.  A.  p.  1—16. 

Aufgezäldt  werden  von  der  Tnsel  S.  Tlionie  :i  Scldangen 
und  1  (^aecilie.  aus  Ahl^)].!.  Renguella.  Bihe  und  vom  (  assange 
U  Lacertilier,  10  Ojjhidief  imd  7  Aniuvii.    Neu  lieschrieben 

werden   KniH'rprs   Inusi    /      .Mahn  in)    voll    j-5i|it'\    AV/y>/  Ainliiihir 

hdjc  L.  var.)  Von  ('acoiula  und  lS<ni(i  (nnntissium  von  Bihe. 

1881.  Peter»,  W-,  Übersicht  der  van  Herrn  Migor  von 
Uecbow  ansWestafirika  mitgebrachten  herpetologiBchen  Sammlung. 
In:  Sitz.  Ber,  Ges.  Nat.  Fr.  Berlin  p,  147—150. 

Verf.  zählt  5  Lacertilier,  14  Ophidier,  1  Annreu  aus  Angola 
auf  nnd  beschreibt  neu  Xettmthttum  Mfiffmri  und  MicrosmnH 
mfhr^  vom  t^uango. 

1882.  Barboza  du  Boeage.  .T.  ^  .  Ive]»tiles  rares  ou 
nouveaux  d' Angola.  In:  Jörn.  Sc.  Math.,  Phys.  e  Nat.  Linboa 
No.  32,  S.  A,  p.  lf>— 20. 

Neu  beschrieben  werden  Jhmerilia  Jtatßom  Sepaimt), 
Opirhhiu  Aiickietae,  FhilotlMunttHa  Thfnnf9tm.%  Khipmidett  spmi' 
annnlata  nnd  Bttfo  fnittrt>u.H. 

1882.  Barboza  <lu  iMM-ajre.  .1.  V..  Noti(e  sur  les 
especes  du  grenre  Vl>ili/iimiiiiiiis.  ijni  se  trouveul  au  Museum  de 
Lisbonne.    Klienda  No.  IW.  S.  .\.  p.  1-9. 

Verf.  gibt  vei'gleielieude  Be8chreibnn«r  und  Abbildung  der 
1 1  ilim  bekannt«  !!  Philolhainnttn-kTim.  Neu  1%.  Amfolensh  nnd 
6ffn'thi  von  Angola. 


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—   10  - 


1884.  Buchner,  If.,  Über  die  Fauna  des  sttdwest- 
afrikanischen  Hochplateaus  zwisdien  7.  and  10. '  S.  Breite.  In : 
Krebs'  Humboldt  p.  139—149. 

Die  Fauna  ist  arm;  Crocodile  sind  selten;  Schlaugen 
werden  ans  Auf  Familien  an%eftthrt. 

1884.  Sanvage,  H.  E.  Note  siir  une  coUectiuu  de 
lieptiles  .  .  .  recueilli.»;  a  Majuiiiiui,  (.oii^^i).  lu:  Bull.  Soc. 
Zooi.  de  Vmnce  Tome  •»  p.  HH)— 2ii4.  Tal.  i\. 

Vt'i  t.  zählt  2  ("lielonier,  1  (  rucudilier.  6  Lacert iiier.  19 
Ophidiei  und  10  Aiiuren  als  (  uiigufoiiiien  auf,  rerlnu  t  dazu 
aber  auch  ArtHi  von  Majiiniba.  Haviliknste.  die.  nördlu-ii  V  )ii 
Ijoango  lebend,  besser  dem  Njaiif^a-  und  i^uilu-Gebiet  zugert  cli- 
net  werden  ndissen.    Neu  be.schiitljen  werden  Hopf  nun  Petit  i 

und  Ilrlhofis  Uli'  iifnsridhis  voll  .Majumbn  WWA  Asplih  htjts  fltu  ttgci 

Saja  iuiniilütu  Buclih.  &  i'ts.)  vom  Gabun  uutl  von  Majumba. 

1885.  Rochebrnne,  A.  T.  de,  Vertebratonim  novomm 
vel  minns  cognitorum  orae  Africse  occideiitalis  incolarum  diagnoses. 
In :  Bull.  Soc.  Pliilomatli.  Paris  (7)  Tome  9  p.  89—90. 

Verf.  beschreibt  als  neu  u.  a.  Alkfri^  JAtttmi  und  HyjH^r- 
ftÜtis  Ltttvnif  mnestm,  Profrfi^i  und  rhixfiphilm  Rappin.) 
aus  Landana. 

188;').  Boettger,  ().,  Mat-erialien  zur  Kaiiiia  des  unteren 
Con^o  I.  In:  24.  25.  Beriebt  d.  OÜ'enbacher  Vereins  f.  Naturk. 
I».  171  — 18ö. 

Verf.  nennt  1  (lielonier,  4  Lacerülier,  'A  Uphidier  von 
Banana. 

1886.  Barboza  du  Bocage,  J.  V.,  Reptis  e  Amphiblos 
de  S.  Tfaome.  Reptiles  et  Batraciens  nouveaox  de  nie  St.  Thome 
et  Note  additionelle  snr  les  Keptiles  de  St.  Thorn^.  In:  Jörn. 
Sc.  Math..  Phys.  e  Xat  Lisboa  No.  42.  S.  A.  p.  1—14. 

\'eit.  ziililf  von  der  luüel  JS.  ThuiiU'  auf  1  Chelonier,  4 
Jiiict  rtilier.  4  Dphidiei  .  1  Caecilie  und  .*{  Anuren.  Neu  be- 
.scbrit  bi'U  werden  llnuiitactiihis  (hn  ffi,  Jiatm  Xenion/  und  JlypfT' 
oliii'<  ThoHU'i/sis  (=  Ihijtjnii)- 

1H8Ü.  Barboza  du  Bocage.  .I.V..  Typhloidens  nouveanx 
de  la  faune  africaine.   Ebenda  No.  43,  S.  A.  p.  1 — 4. 


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—  11 


Vei*f.  beschreibt  als  neu  TffpMopf  humho  aoB  Beng^ella, 
Attclnetae  aus  Angola,  stetumtotm  rostratum  Yom  Cimene  und 
dmimile  aas  Centralalnka. 

1887.  Barboza  da  Bocage,  J.  V.,  Mßlauges  erpSto- 
logiqnes  (Reptües  et  Batraciens  da  Congo,  Reptfles  de  Dahomey. 
Reptiles  de  Tlle  du  Prince,  Beptiles  da  dernier  voyage  de 
MM.  Capello  et  Ivena  ä  travers  TAfrique,  Reptiles  et  Batraciens 
de  Qaisaange,  Bengnella,  envoyte  par  M.  J.  d'Anchieta).  Ebenda 
No.  44,  S.  A.  p.  1—85. 

Verf.  iifc;iiiit  vom  Cougü  7  ].ai:ertilier,  13  Ophidier,  .'{  Anureii. 
vuu  Daliuiney  ö  Larertilifi-.  8  ophidier,  von  Ilha  do  Principe 
l  Lacertilier,  3  Üpiiidier.  von  (lt;r  Capello-Ivens'schen  iJurfh- 
querung  Afrikas  1  rhcltiuier,  H  Lacertilier,  4  Ophidier,  2  Aniiren 
und  von  C^uissauge  1  Chelünier,  4  Lacertilier,  4  Ophidier  und 
'6  Anuren. 

1887.  Moc^inard.  F.,  Sur  le»  Opliidiens  rapportes  du 
Congo  par  la  Mission  de  Hrazza.  In:  BuU.  Soc.  Philomath. 
Paris  (7)  Tome  11  p.  02  92. 

Verf.  2&hlt  21  Schlangen  von  verscbiedenen  Punkten  des 
Ogowe*  und  des  mittleren  und  unteren  Congo-Gebiets  auf,  da^ 
runter  als  neu  Mierot!otm  fufriettlfi«,  Cnfnneih  huffieaufla  (non 
Gthr.)  und  Athei'ia  »ttist^rpM  {s=  ehhroerhiM  Schleg.). 

1887.  Mocquartl.  F..  iriMire  Ilfltrofept'.s  et  des  ospt'ces 
(|ui  le  coHiposent.  dont  trois  nouvelles.  Kbeuda  p.  5 — H4, 
Tat.  1—2 

Verf.  beschreibt  neu  I/cfrroUpis  Sftrotytuuti  vom  Ogowe 
und  sfenophthiilmuH  von  t  'ap  Lopez.  Gabun. 

Scbliesslich  bleibt  mir  noch  die  angenehme  Pflicht,  allen 
den  Freunden,  die  mir  bei  Zusammenstellung  dieser  Arbeit  mit 
Material  und  Rat  an  die  Hand  g^angen  nind,  und  namentlich 
dem  hervoiTagendsten  unter  den  lebenden  Herpetologen,  Herrn 
G.  A.  Houlenger  am  British  Museum  in  London,  den  ich  betreffs 
eines  Teiles  der  unten  beschriebenen  neuen  Arten  um  seine 
Ansicht  befragen  durfte,  aufs  Wärmste  m  danken. 


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—   12  - 


Attfz&bUog  der  geBammelten  Arten. 

I.  Ordnnng:  ChelonUu 
Fam.  T.  TMtodinldae. 

1.  ('iinfj-ls  nnsn  (Srliweig^g.)  1812. 

Schweigger.  i'i  Mlr  Monoo-r  ('he!<m  51  h-i  tlfstmli,}:  Dumeril  &.  Bibron. 
Erp.  £«u.  Tüuie  J.  lK:in  p  Ibö;  Bell.  Trangact.  Liun.  Suc  Luudoa  Vul.  15 
p.  898,  Taf.  17,  Fig.  1  (etuianea/;  Gray,  Cat.  Tort.  Brit.  Mas.  1844  p.  18; 
Siraiioli,  Terbraitmf  d.  Schildkröten  Uber  den  Erdball  1865  p.  89 ;  Paters, 
Moll.  Ber.  Berlin.  Akad.  1877  p.  611 :  Siiivage,  Bnll.  Soe.  Zout.  Franee  Tome  9, 
1884  p.  200. 

Das  schöiip  vorlip^TPiide  erwucliseiie  Stück  erhielt  Herr 
Paul  Hesse,  am  2it.  .)uui  188i)  von  Massabe  an  der  Loango- 
küste. 

Es  stimmt  vollkommen  mit  bumei  il  &  Bibron 's  Besclirei- 
Imng  iiboroin.  Der  hintere  'Peil  des  in  die  (/uere  wie  in  die 
liängp  gut  gewölbten  Riukenpanzers  ist  beweglich  eingelenkt. 
Kill  Nurlialf  feliU :  das  fünfte  Vertebrale  ist  viel  breiter  als 
lang,  uniegelmäs.sig  sechsseitig,  sein  Vordenand  nicht  auffallend 
aufwärts  gezogen,  die  grösste  Erhebung  in  dni  .Milte  desselben. 

l>f'r  RiU'keni>anzer  ist  kastanienbraun  mit  cineni  sclniiutzig 
gelbgriineii  Ton:  an  den  Anssenerken  des  ersten  und  letzten 
Vertebrale  und  allei'  (  'ostalen  zeigt  sich  Je  »'in  ziemlich  grosser 
viereckiger  hellgelber  i-  leck.  so  dnss  der  Kiickenteil  des  l'anzei's 
innerhalb  der  Marginalen  gleichsam  v<iii  einem  Kranze  hidler 
Makeln  umgeben  ist.  Die  Marginalen  .sind  kaum  heller  als  der 
KMickenpanzer.  Der  Hanchpanzer  ist  gelb,  doch  zeigen  alle 
fSchilder,  mit  Ausnahme  dei  iiularen.  einen  sehrgro-^sen.  schwai^zen. 
nach  der  Anssenseite  gerichteten  Kleck,  der  namentlich  auf  den 
Pecloralen  und  Abdominalen  fast  rechteckige  Form  annimmt 
und  den  grössten  Teil  dei'  einzelnen  Platt^i  bedeckt.  Das 
mittlere  Drittel  des  HauchpauKeni  aber  bleibt  in  seiner  ganzen 
Ijäugenerstreckung  gelb. 

Maas  s  e : 

LHnge  des  Kückenpauzers  in  der  MittelUüie   .    .    .  21<)  mm 

(irösste  Breite  desselben  vorne  14U 

(irösste  Breite  desselben  in  der  Körpemiitte  .    .    ,  15S 

(irösste  l?r('ite  de.sselben  hinten  14;") 

(leringst^  Höhe  vom  42  „ 


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Ii 
I» 
II 
I» 
1* 
n 


^    IH  — 

(^rOflste  Hobe  in  der  Körpermitte  95  mm 

Lftnge  der  Nuchalsiitur  15 

Länge  des  ersten  Yertebrale  55 

Gr<h98te  vordere  Breite  desselben  58 

LAnge  des  zweiten  Yertebrale  4IV3 

GrOsste  mittlere  Breite  desselben  56'/« 

Länge  des  dritten  Yertebrale  40V» 

Grösste  mittlere  Breite  desselben  58  ^ 

Länge  des  vierten  Yertebrale   45  « 

Grusste  mittlere  Breite  desselben  40'/,  » 

Jjänge  des  fünften  Yertebrale  48  , 

GrGsste  Untere  Breite  desselben  65  ^ 

Geringste  vordere  Breite  desselben   267« 

I^nge  des  Bancbpanzers  in  der  Mittellinie     .   .   .  20f) 

Gemeinsame  Naht  der  Gnlaren  20*/, 

Gemeinsame  Naht  der  Brachialen  417)  « 

Gemeinsame  Naht  der  Pectoralen  26  « 

(lemeinsame  ^aht  der  Abdominalen   647,  « 

Gemeinsame  Naht  der  Femoralen  18  „ 

Gemeinsame  Naht  der  Analen   267«  f. 

Gefunden  ist  die  schöne  Art  bis  jetzt  ziemlieh  liberal]  an 
der  westafrikanischen  Kttsti^  vom  Gambia  abwärts  bis  nahe  au 
die  Congomftndnng.  Spezielle  Fundorte  sind :  Gambia  (Gray), 
Liberia  (Hallowell),  Aburi  an  der  GoldkQste  (F.  MfiUer),  Kamerun 
(Peters),  (rahnn  (Hallowell.  A,  Dum^iil,  Cope,  Sanvage),  Ogowe 
nnd  CamakQste  (Cope),  Massabe  (Hesse)  und  Tsrhintschoscho 
(Peters)  an  der  TiOangokUste,  Congo  (Sauvag<>). 


11 


Fam.  Tl.  Chelydidae. 

2.   PehmeiiHsa  ffahnUt  (Schut'j)!!)  1792. 

SehoepflF,  ffi^t  p.  12,  Tat".  :\.  I  iir  1  rr,  <t,fh,>:  Dunieril  Bibron. 

I.  p.  p.  ;i'JO,  Tat.  1!).  Kiir.  ^  (I'cnionyx  tapen^n.Hj ;  Strauch,  Cliehmolog.  Studie« 
1862  p.  150;  Bouienger,  Ball.  Soc.  Zool  Fraaee  1880,  S,  A.  0  pgg.,  7  Figg.;  ' 
BMll|ir,  Abb.  Senekeaberg.  Oes.  Bd.  12,  1881,  8.  A.  p.  42. 

Nur  ein  junges  Stttck  liegt  vor,  das  Herr  P.  Hesse  von 
Fnca-Fnca  am  linken  Ufer  des  unteren  Oongo  unterhalb  der 
Yellala-FftUe  erhielt. 

Bauchpanzer  mit  unbeweglicher  Yorderklappe ;  zwei  Barteln 
am  Kinn.  Der  nur  55  mm  LUnge  messende  Kttckenpanzer  besitzt 


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—    14  — 


fast  quadratischen  Umriss :  vorn  oval  abgerundet,  ist  er  hinten 
fast  gradlinig  al)g:estutzt.  Die  KUckenkante  ist  auf  den  drei 
mittleren  Vertebralen  stark  daflifürmig  gewinkelt,  das  ffinfre 
Vertebrale  flillt  unter  beinahe  60*  steil  nadi  abwärts  ein  und 
bewirkt,  dass  die  Supraeaudalgegend  fast  wie  mit  dem  Finger 
eingedr&ckt  erscheint.  Die  wurmförmigen  Zeichnungen  der  Areolen 
entsprechen  ganz  der  vnii  B<tiilenger.  1.  e.  p.  2  gejrebenen  Be- 
schreibung bei  Jungen  Exemplaren  dieser  Art,  die  einzelnen 
Platten  des  Bauchpanzers  aber  ganz  dessen  Zeichnung  Fig.  g 
auf  p.  5. 

Kopf  grünlichgrau  mit  groben,  schwarzen,  wurrafünnigen 
Zeichnungen.  Kiefer  und  Halsunterseite  gelbweiss.  Panzer  oben 
einfarbig  schwarzbraun,  unten  gelb,  alle  Aussenr&nder  der 


Schilder  schwürzlich  angelaufen. 

^1  a  a  s  s  e : 

Länge  des  Kücken |>anzers  in  df^r  Mittellinie    .    .    .  oo  mm 

(irösste  Hreite  desselben  in  der  Körpermitte  ...  4.5  „ 

(irösste  hintere  Hreite  ^    ,  47  „ 

Länge  des  ersten  Vertt'l'r;ilf»   LT  , 

(iri^sste  vordere  Breite  »lesselben   14Vs 

Länge  des  zweiten  Vertrebale   10 

(irösste  mittlere  Breite  desselben   17'/»  t« 

Länge  des  dritten  Vertebrale   10 

(irösste  mittlere  Breite  desselben   17*/, 

T>änge  des  vierten  Vertebrale  9*/^  .. 

Grösste  mittlere  Breite  desselben   14  „ 

Länge  des  fünften  Vertebrale   12 

< irösste  hintere  Breitp  desselben   12  „ 

(leringste  vordere  Breite  d<*sselben  6'/,  ^ 

Lnngp  des  Bauchpanzers  in  der  Mittellinie     .    .    .  46*/,  „ 

TyäiiLre  des  mittleren  (4ulare   10'/,  „ 

(Temeinsame  Naht  der  Brachialen  7'/, 

Gemeinsame  Naht  der  Pertoralen  2 

<^emeinsame  Naht  der  Al>domiiialen   11  „ 

(ienieinsame  Naht  der  Feinoralen  t)'/, 

Gemeinsame  Naht  der  Analen  n 


Die  Art  findet  sieh  in  der  uaiizen  aethiopischen  Region 
vom  Senegal  i|iiei'  diucli  Afrika  bis  (  hartum  und  Massaua  und 
von  da  au  südlich  uu  einigen  Punkten  bis  zum  Oapland  und 


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—   15  — 


in  Madagaskar;  unmittelbar  an  der  Küste  von  Üninea  aber 
scheint  Bie  tiberall  zu  fehlen.  Fundorte  in  WestAfrika  sind 
Dagana  (Steindaehner)  und  Ru(i8<iue  (Boettger)  im  Senegal 
(Adanson,  Ä.  Duni6ril)  und  Fnca- Facti  am  linken  Congonfer 
(Hesse),  im  Nordosten  nnd  Osten  u.  a.  Soriba  (ihattas  (Peters), 
(ronda  {V.  Mfiller).  sowie  Querimba.  Lumbo,  (^uellimane  und 
Tette  (Peters)  in  Mossambique  und  (Überlauf  des  Sambesi 
(Sclater),  im  Süden  Natal  und  Malmesbury  im  ( 'apland  (Bttgr,). 

3.  Sternofhaents  D&rbyanm  Gray  1844. 

firiy,  Cat  Tort.,  Croc.  a.  Amphisb.  p.  87,  rroc.  Zool.  fCoc.  London 
1863  p.  194  nnd  1861  p.  IDS;  A-  DimMl,  Arch.  Mqü.  Hut  Nat.  Paris  Tome 

10,  1861  i>.  164.  'I'af.  13.  Fi!;.  2  iPmlu,,  i  '^  ihn^mish):  Peters,  ifon.  Ber. 
Berlin.  Akad.  1870  p.  717  und  1H77      eil  :  Boettger  I  c.  p.  410 

Vier  von  den  acht  vorliegenden  K.xemplaren  stammen  aus 
der  rmfj:ebnnjr  von  Kanana  (No.  1.  3.  Ii,  7),  wo  sii?  im  November 
1«S.")  "gesammelt  wurden,  drei  kommen  vnn  Mo  an  da  iNo.  4.  ö. 
M),  etwa  ()  Kilometer  nördlic  Ii  von  Banana.  pesanimplt  im  .funi 
1885  und  Aiifrust  IHHr».  rin  Stück  stammt  von  Borna  (No.  2). 
Auf  fiotf»  iKMsst  die  Art:  Kulü, 

Zu  der  von  mir  l.  c.  gegebenen  Hpsrhroihunq:  scnegambischer 
Exemplare  weiss  ich  nichts  Neues  hiuzuzntiifreii  und  will  hier 
nur  einige  Maasse  gebi  n,  die  mir  von  Interesse  zu  sein  scheinen; 

Maasse:       <f  1.  <f2.  <f  3.  <i'4.  <?5.  $6.  ¥7. 

Lflncr«  «1.  HückenpRiizpr« 

in  der  Mittellinie  .  .  .  Uö  129  175  177  18ö  ISO  2t)2  225  mm 
<irÖ8ste  Breite  desselben 


in  Aet  KQrpermitte  . 

92 

99 

116 

120 

125 

\m 

147 

GtMe  hintere  Breite  . 

»5 

99 

122 

128 

1.% 

132 

141 

1;')2 

n 

l..{inge  de»  1.  Vertelirale 

28 

31'/, 

40 

41'/» 

45 

46 

Qt^9$X('  vordere  Breite 

27 

;io 

;n» 

38 

40',, 

40 

51V, 

I^äuge  des  2.  Vert«brate 

2t 

23 

29 

29 

311 

34 

32«. 

38'/, 

• 

GriiMte  mittlere  Breite 

deeselben   

26'  j 

m 

'M\ 

3;5',, 

:^ 

34'  , 

40 

Länge  des  :l  Vcrte1>i!tlt- 

21'., 

82 

30' 

;»  31'/, 

40 

37V» 

43'/, 

a 

(irCsste  mittlere  Breite 

26",, 

28';, 

;}:>' 

,  :«2',, 

32'/, 

Länge  des  4.  Vertebrale 

21 

24 

29 

28 

30»/. 

29 

36 

38'/, 

OrOeete  mittlere  Breit« 

deeeelben  

22 

22'  , 

m 

2S 

27', 

27',, 

30',', 

av/. 

IiKnge  des  6.  Vertebrale 

29 

39'i, 

41 

44 

40'/, 

40',, 

Ö3 

* 

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—    16  — 

<?L  <?2,  <?3.  <f4.  db.  ^6.  ^7.  g8. 

(«rösste  bintere  Breit« 


desselben    3(»     28',,  4ü     42     42»/»  *»     "2'.,  52  luui 

Geringste  vordere  Breite 


12 

14 

U 

11'/» 

13 

18V, 

1 

JJta^e  des  BauchpanserR 

in  der  Mittellinie  .  .  .  III'/, 

124 

155 

ir.i'/,  160' ,  nr; 

184 

193';, 

LäUjg^p»!.  initiieren  (iuiare  24'/^ 

24'/, 

ao 

Xi 

31 

a8 

üeiufiiis,  Naht  d.Bracbialeu  IH'^', 

1*J 

2a 

28'/, 

2S 

25 

26 

26 

,      ^  »Pectoralen  4Vt 

6'/. 

H 

7 

3 

16 

U 

14V, 

9       s    ,A1>«loiDui.  28Vi 

88'/. 

43'/» 

44 

42 

68 

68'/, 

54 

f» 

,        ,    „  Femoraleu22'/, 

2(;',, 

•W 

32 

36 

86 

40'  , 

4:j 

15 

17«', 

'?() 

10'/. 

15 

18' j, 

18 

Die  vorliegeiKkii  Exemplare  eigi  n  sich  ^ut  dazu,  die 
äusseren  Unterscliie<le  der  beiden  (i( .schlechter  zu  zeigen.  Der 
Panzer  des  cT  ist  mehr  in  die  Läii^?e  p:e.^t reckt  mit  deutlich 
graden  und  ziemlich  parallelen  Seiten.  Iiiuten  vUv;}<  verbreitert 
und  die  iJiiiider  hier  mehr  und  im  Alter  st.irk  ausgelireitet,  der 
(b's  ^  aber  mehr  rddnng'-ovHl.  jrewnlbter,  in  dei-  Mitte  ziemlich 
.so  breit  wie  hinten.  I»er  Baiichiianzer  ist  vorn  bei?n  ö  tlacher. 
beim  :};:  mehr  nach  dem  Kopf  zu  uin!reb<>(?en.  hinten  beim  d'  der 
Läiip:e  nach  breit  aus|a:ehiddt .  beim  ]^  plan.  Die  Pectoralnaht 
ist  beim  d'  konstant  nur  etwa  halb  so  lan«f  als  beim  ^.  Der 
AnalausscIiTiitf  zeisft  sirh  heim  spiti'winklijr  nn"t  Etradeii  Seiten, 
beim  $  selten  .i  Im  lieh  «^ebiblet.  meist  vielmelir  infoloe  der 
Cülicaven  Analseuen  s|»lKieri-;<  h-(]rMieckijr  Der  ,'<rli\\  a ii;^  (U*s 
ist  länjrer.  oben  yelb  nm  einni  .«.«  liwar/pfranen  Mittellinie.  Auch 
in  der  Färbung  sind  l'nterschiede  walirziinehmen .  indem  beim 
d  ilie  izaiize  rnterseite  «^elb  und  nur  <lie  äusseren  Kandel'  des 
Bauchpanzers  und  Klecken  an  den  Au.ssenraudcrn  der  l'nter- 
seite  der  Marginalen  schwarz  sind,  wälirend  beim  ^  die  Färbung 
entwedei'  ähnlich  ist.  oder  \iel  IiiinfiLTcr  ein  kastAnienbrauner 
i  l>erzug  den  ganzen  F^auchpan/er  rilifi-dr(  l<t  und  nur  an  ab- 
gesschenerten  .Stellen  in  der  Mitte  de.•^^^  Iben  <^elbe  Inseln  erkennen 
lässt.  Die  Untei-seite  der  Marginalen  abei-  zeigt  beim  kein 
(ielb.  I)ie  Spritztleckung  des  k'opfe> ,  Srhwarz  aul  (Hiven- 
oder  (t elbgrau,  ist  dagegen  bei  beiden  (iesehlechtern  überein- 
sliniineiid. 

ib  kannt  ist  diese  Art  jetzt  v*»m  Cape  Verde  und  Rufiscjue 
im  Senegal  i<Tray,  Ho.-tt^er).  v(»m  »Gambia  Mirayi.  von  Bissau 
(BocAgej,  von  der  iumbo-lnsel  \^b\  Müller;,  von  »Sierra  Leone 


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-    17  — 


((iray),  von  Liberi^i  (F.  Mttller),  von  Porto  Novo  an  der 
SklHvenkriste  (BttfrOi  von  der  Insel  S.  Tliom^  ((jreetf),  aus 
DoDgila  (Peters)  und  von  a.  0.  in  Gabun  (Ä.  Dumeril,  Gray), 
von  der  Cama-KQste  sQdlicli  der  Qgowem&ndung  (Cope),  von 
Tsehintscliogcho  (Peters)  in  Loango  und  von  Moanda.  Banana 
und  Roma  (Hesse)  am  unteren  Oongo. 

Farn.  III.  Cheloniidae. 
4.  Cheloite  n'ndis  (Schneid.)  1788. 

Schneider,  Allgem.  Natnr«;.  <1,  Schildkr.  j».  2iii)  iTeHtwhn:  Strauch, 
<'lielonnln.T  Stiiilit'ii  in  MAin.  Acad.  Sc.  St.  Prtcr?«bour;.f  5  Bd.  7,  184»2 
|t.  IKT»,  61.  un.l  \%'rl)nii  d  .<diildkr.  Ober  den  Erdball.  Kberida  (7i  Bd.  H. 
1H65  i>.  Ui ,  Schreiber,  Herp.  Earü|i.  1H75  p.  518;  Peters,  Sitz.  Ber.  Gen. 
Nftt.  Fr.  Berlin  1678  p.  »2  (CkeUmia  mt/dtuff  Boell|0r,  84/25.  Ber.  OlTenbacli. 
Ver.  f.  Katnrk.  1866  p.  178  (Ei  l. 

Von  dieser  Art  liegen  vor  der  Kopf  eines  mittelgrossen 
Exemplars  und  je  der.  Panzer  eines  mittelgrossen  nnd  der  Rflcken- 
panser  eines  etwas  kleineren  StHckes,  sämtlich  von  Banana 
(P.  Hesse). 

Die  Panzer  sind  in  jeder  Beziehung  typisch.  Die  Scheibe 
des  Rfickenpanzers  zeigt  13  Scldlder:  auch  die  Brachialen  des 
Banehpanzers  sind  durch  Stemohiteralschilder  mit  dem  Rücken- 
panzer  verbunden.  Die  Platten  des  Bftckenpanzers  sind  neben 
einander  gestellt,  nicht  geschindelt. 

Maasse: 

Länge  des  Rfickenpanzers  in  der  Mittellinie  .  370  429  mm 

Breite  desselben   330  391  , 

Länge  des  Bnistpanzers  —  333  , 

An  dem  vorliegenden  Kopfe  linde  ich  folgende  Details  ab- 
weichend von  Schreiber's  Besehreibnng  nnd  Abbildung.  Derselbe 
ist  entschieden  breiter  als  hoch,  die  Schnauze  vorn  weniger 
gerundet  vorgezogen,  unter  den  Nasenlöchern  in  der  Seiten- 
ansicht wenig  gebogen  steil  nach  abwärts  verlaufend.  Der 
Pileu.'-i  ist  nicht  mit  12,  sondern  mit  VA  Schildern  bedeckt,  indem 
ein  sich  zwischen  und  Iiinter  die  Occipitalen  legendes,  nnpaare.*? 
Postoccipltale  hinzutritt.  Dieses  ist  von  dreieckiger  Form,  mit 
der  Spitze  nach  v(jni  gerichtet  und  hier  das  Syncipitale  berährend: 
alle  Spitzen  di  s  Dreiecks  sind  abgeschnitten,  so  dass.es  bei 
genauerer  Ansicht  streng  genommen  eigentlich  sechsseitig  ist. 
Auch  zeigen  sich  die  Frontonasalen .  nach  hinten  breiter,  nach 


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—    18  — 


vorn  aber  mehr  zugespitzt:  während  beide  zusammen  hinten 
eine  grösste  Breite  von  S9  mm  besitzen,  ist  ihre  gemeinschnft* 
liehe  Naht  nnr  27  mm  lang.  Die  Stti»raorbitalen  änd  fkat  etwas 
grösser  nnd  besitzen  nahezu  dieselbe  Form  wie  die  Ocdpitalen, 
welche  letztere  durch  das  Syneipitale  und  das  daranstossende 
Postoccipitale  vollständig  von  einander  abgetrennt  erscheinen. 
Postorbitalen  5—4,  grossere  Temporalen  13—18. 

Die  Länge  von  der  Schnauzenspitze  bis  zum  Hinterrand 
des  Postoceipitale  beträgt  97,  die  grOsste  Kopf  breite  71,  die 
grosste  KopfhQhe  62'/«  mm. 

Gefunden  wird  die  Art  in  allen  Meeren  der  heissen  und 
der  gemässigten  Zone,  wenn  audi  nnr  selten  iro  Mittelmeer 
(Boettger).'  An  der  Westkitote  von  Afrika  lebt  Fie  um  die 
Azoren  (Ramon  de  la  Sagra)  und  Canaren  (Dum^ril  &  Bibron. 
Cantor),  sodann  stidlich  von  Cap  Blanco  (Durand)  nnd  um  die 
Capverden  (Schlegel),  bei  Tschintschoseho  (Peters)  nnd  Banana 
(Hesse),  im  SQden  von  Ascension  (Dum.  &  H.,  Duperrey,  Grayj 
und  im  Meere  um  das  Cap  der  Outen  Hottiinng  (A.  Smith, 
A.  Dumeril),  an  der  Ostkfiste  u.  A.  bei  Mossambique  und  um 
die  Qnerimba-Xnseln  (Peters). 

r>  'r/tatasfiochrft/s  oh'rmra  (Escliscli.)  1829. 
Esch8cholt2,  Zool.  Atlas  Taf  A  iChehmiai:  DumeHl  &.  Bibroii,  I.  c  \\. 
657,  Tal.  24,  Fig.  1  (Chelonia  Uniisionieri) ;  Rüppeli,  Nene  Wirbeltiere  Faun. 
AbysHD.  Amph.  p.  7,  Taf.  3  fCantla);  A  Oinirii,  Areli.  Hns.  Hiat.  Nat 
Pari»  Tom«  10,  1861  p.  170;  Sirweh,  Yerlvreit.  d.  Schlldkr.  ttber  den  ErdMl 
mn  p.  147. 

Eingesandt  wurde  von  Herrn  l\  Hes.se  nur  der  Schädel 
eines  erwachsenen  Tieres  vom  Strande  bei  ßanana. 

Die  scliai  f  niurkierteii  Nalite  rlL»r  dem  knöchernen  Schädel 
aufgelagerten  Kopfschiider  lassen  eine  überraschende  Ähnlichkeit 
mit  der  genannten  Art  erkennen  nnd  machen  es  in  meinen 
Augen  ganz  sicher,  dass  der  vorliegende,  mit  Hornschnahel  gut 
erhaltene  Scliädel  nnr  zu  dieser  SeeschildkrötB  gehören  kann. 
2  Postnasalen.  2  Praefrontalen,  kein  unpaare»  Interfrontonasale, 
1  Frontale.  1  Syncipitale^  2  Occipitalen,  und  Snpraorbitalen 
nnd  Parietalcin  zusammen  links  4,  rechts  .5.  In  Form  nnd 
Stellung  entsprochen  alle  diese  Sdiilder  durchaus  der  oben 
citierten  Abbildung  bei  Dumeril  &  Bibron.  Das  Frontale  ist 
lang  oblong,  mehr  als  doppelt  so  lang  als  in  der  Mitte  breit. 


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—  11)  — 


Das  Syn(  ii)itale  ist  vun»  concav  ausgeschuitien.  mehr  als  doppelt 
2^0  breit  als  in  der  Medianlinie  lang.  Die.  Üccipitalen  sind  dit^ 
längsten  aller  Kopfsciülder. 

M  a  a  s  s  e : 

Länge  des  Schädels  \<)ii  der  Schnauzenspitzi*  bis 

zur  Spitze  des  Hinterli;uiptstachels   200  n>m 

Von  der  Sclinanzenspitze  bis  zum  Hinterraud  der 


Occipitalen   „ 

(irOsste  hintere  Breilt;  des  Schädels   l'ol  „ 

(irosste  Hrdie  desselben   117  „ 

Lihifjsdiirchnif's^jpr  der  Augenhöhle   5<»  ^ 

Hölie  der  Augenhöhle   iO  « 

Länge  eines  l'nt«rkieterastes   120'/,  ,» 

iiänge  der  (mit  Hornschuabel  bekleideten)  lHu  r- 

kiefersymjdiyse   öO  „ 


Von  ('Ur/onr  ririilis  tSrhiieid.  *  unters(  hieden  u.  a.  durch 
das  Auttreten  von  2  Postiiasalen  und  2  Praefrontalen,  von 
(1).  niilnicdfa  (L.)  durch  die  kurze,  wie  Ix  i  ch.  rnnlls  haken- 
ftimig  geki  iinmite  iSchnanze,  von  Thalassorhrliis  cardlti  (L.j  durch 
das  Auftreten  von  nur  zwei  gi'os?sen  Occipitalen  und  das  Fehlen 
eines  lnt(^rfVontonasale. 

Ans  .ifrikanischen  Meeren  ist  dieso  Art  meines  \\  i>seus 
mir  liHkaunt  vom  CJabnii  (A.  Dunicrili.  von  Danaua  an  dor 
^on;^om^mdull^;•  i  H(»sse).  von  Tatelbai  ^,A.  Smith)  und  vuii  ,Ma>siuia 
(Rl'ippell)  u.  a.  Punkten  (^[us.  Berlin;  im  Üoten  Meer. 

n.  (h'dnuns:.  Crocodilin. 
Kam.  L  Crocodilidae. 
ß.  Ci-otodUfw  tulffam  Cuv,  1810. 

Cuvier,  Ann.  Mn;*.  Ili^t.  K«t  Pari»  Tome  10  p.  40.  Taf.  1,  Fijr.  5.  12. 

Ti>!  •>  FiüT  7;  Strauch.  Synops.  .1.  Croru.lil  St.  Petet-i»''rL''  isnn  i>  4:1; 
Bocage,  .Tom.  Sc  Math,  l.j^bua  Nu.  i\,  18H7.  .s.  A.  p.  2;  Peters,  Mon.  her. 
Berlin.  .\kad.  1877  p.  fiU. 

Anf;ni<j;s  hv^tn  mir  keine  K.xcmpljirp  von  der  ('(mgomhndung 
vor.  aber  Herr  P.  Hesse  versicherte  mich  in  einem  Briefe  vom 
22.  .Taiinar  1SH{\  .dass  innerhalb  sechs  Wochen  nicht  wcni;;er 
als  drei  Krokodile  «refanfieu  worden  .»<eien  und  zwar  zwei  im 
Meere:  das  dritte  sei  am  21.  Januar  Abends  im  Dauaua-Creek 
geschos.sen  worden.  Nach  Vergleich  mit  Leunis'  Synopsis  mllsse 

2* 


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-   21»  ^ 


es  (M  vfilffarig  Cnv.  sein,  denn  es  besitze  vier  Nackenschilder 
in  einer  Reilie  und  sieben  Halsschilder  in  zwei  Reihen.  Im 
Magen  fanden  sich  zahlreiche  Ratten  nnd  einige  staric  abge- 
riebene Scherben  von  Flaschen.  Übrigens  ein  respektabler 
Kerl,  2*/«  Meter  lang!» 

Nach  einem  inzwischen  eingeschickten  Belegstück  von 
'/«  Meter  Länge,  das  am  23.  März  1886  im  Banana-Creek 
gefangen  worden  war,  ist  diese  Bestimmung  vollkommen  koiTekt 
gewesen.  Der  Schädel  eines  weiteren  junpren  StAckes  stammt 
von  Arobrizette  im  nördlichen  Angola. 

Hinterrand  des  Unterschenkels  mit  einem  stark  gezackten 
Kamm,  der  aus  beiläufig  fi\nf  blattförmig  komprimierten  Scliildeni 
besteht.  Der  Kopf  hat  eine  ziemlich  spitze  Schnanze.  sein 
beschilderter  Teil  ist  aber  nur  (i — 6'/a  "^'^^  l^"?^»  '^1-^  ^^i*^ 
Schnauze  in  der  (Te<?end  des  Ausschnitts  für  den  vierten  Ifnter- 
kieferzahn  breit  ist.  Die  Dursalscliilder  bilden  auf  dem  Rücken 
acht  regelmässige  Längsreihen.  Am  vorderen  Orbital winkel 
finden  sich  statt  einer  Knoclienleiste  ein  paar  schwach  erhöhte 
Tuberkeln.  Die  Haut  des  Halses  und  der  Flanken  ist  frlatt 
und  ohne  'i  uhei  kein,  die  Sciniauze  schmal  und  ziemlich  kuiivex. 
Der  Oberkiefer  besitzt  19—19,  der  Unterkiefer  15 — 15  Zähm'. 
Vier  in  eine  (^uerreihe  gestellte  Xucbals(  hildor.  sechs  C'ervical- 

Schilder,  die  in  dem  Schema  ~y  uigeordnet  sind. 

Maasse.  ßanana.  Ambrizette. 


*  Totallänge  

790 

mm 

Kopf  bis  zum  Hinterrand  der  Parietalplatte 

105 

235 

*  Schwanzlange  

403 

Von  der  Schnanzenspitze  bis  znr  vorderen 

Orbitalecke  

58 

152 

Von  der  vorderen  Orbitalecke  bis  znr 

Hinterecke  der  Parietalplatte   .   .  . 

48 

84 

Schnanzenbreite  in  der  Gegend  des  vierten 

18 

36 

V 

Schnauzenbreite  in  der  Gegend  des  grOssten 

28 

62V, 

9 

Schnanzenbreite  in  der  Gegend  der  vorderen 

34 

80 

9 

*  Dieselbe  Breite  fiber  die  AVnlbnng  gemessen 

42 

114 

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—   21  - 


Kopf  breite  in  der  Gegend  des  Hiuterraude:* 


1 1 

lUllI 

Breite  des  Hinterrandes  der  Parietalplatte 

m 

n 

Interorbital breite  in  der  Mitte  der  t)rbilen 

7 

20 

n 

Entfernung  zwischen  beiden  v«>rderen  ( >rbi- 

talecken  

21 

41 

r? 

Länge  der  1>\  njphysis  mandibular  .    .  . 

1') 

39'/, 

n 

Lilnge  der  Orbita  ....... 

23 

37 

Höhe  derselben  

1.") 

2f> 

n 

Diese  Krokodilart  lebt  im  ganzen  tropischen  und  sub- 
tropischen Afrika,  auf  den  Comoren  und  Seschellen  und  überdies 
an  t'inem  i:;ulierten  Punkte  in  Syrien  (Boettfrer).  In  WeslalVika 
linde  ich  als  Fuudpnnkte  verzeichnet  Bakel  und  den  Marigot 
von  Taoue  (Steindachner)  im  Seiieual  Adanson,  Dum  \  Bibr.. 
A.  Duni.t,  Porto  Novo  an  der  Sklavenkiistc  (Buettger).  den 
DJoliba  iBdiy  (h-.  St.  Vincent»  und  Niger  iStranch).  den  Binue 
(Strauch j,  Kamerun  t  Peters,  F.  Müller),  Ciabnn  ((lUerin.  A.  Dum.i. 
Ogowe  (Strauch).  Tschintschoscho  (Peters)  und  den  Congo  (Bory 
de  St.  Vincent.  Hes.*<e).  Auch  in  Angola  ist  die  Art  sehr  ver- 
breitet, so  bei  Ambrizeite  i^Hesse)  und  Novo  iiedoudo  (Bocage). 

III.  Ordnaiig.  Lacertilla.  ' 
Farn.  I.  GeokonMM. 

7.    JlfiuidnctijlK.s  mubuia  (Mor.  de  Jonn.)  1H18. 

Boettoer,  IW'i.^.  Her.  Ufleiibach.  Vcr.  f.  Naturk.  IHHö  p  17ü:  Bocage, 
Jura.  Sc.  Matb.  LUboa  No.  15,  1873,  .S.  A.  p.  l  {iAnUj(fi>lmlu»)\  Boutonger, 
Ckt  Uz.  Brit.  )Iiu.  ed.  2,  Vol.  I,  1885  122. 

Drei  weitere  Kxeuiplare  von  Banana,  Mai  1885,  ein  ^ 
von  Vista  (P.  Hesse). 

Ein  ^  Ton  Banana  zeigt  10—16  Schenkelporen  und  besitzt 
fflnf  dnnUe  Chevronbinden  qner  über  den  Rücken.  Auch  das 
von  Vista  vorliegende  ^  stimmt  mit  denen  von  Banana  in 
Pholidose  nnd  Färbung  vollkommen  uberein.  Schenkelporen 
auch  Wer  16— IG:  der  Riicken  trägt  vier,  der  Schwanz  elf 
8ch\varzgi*a«e  Halbbinden. 

Abgesehen  von  zahlreichen  anderen  1.  c.  von  mir  aufge- 
ffthrten  Fundorten  kommt  diese  Art  an  der  Westkilste  von 
AfHka  vor  anf  der  Tumbo-Tnsel  (F.  MßUer).  bei  Tschintschoscho 


—    22  — 


(Peters),  bei  Vista  und  Bauana  (Hesse)  am  Congo  (Bocage)  nnd 
bei  Dondo  u.  a.  Orten  im  Innern  von  Angola  (Boc.)-  Irrtümlich 
ist  6reeff*s  Angabe  seines  Vorkommens  anf  der  Insel  S.  Tliome. 
Als  neue  Fundorte  für  die  Ostkttste  kann  ich  noch  verzeichnen 
die  Ungama-Hai  in  Wituland  (DenhaiMlt)  nnd  Madimnla  in 
Usaramo. 

Fam.  II.  AgamidM. 

8.  AgtwM  coimiotum  Daud.  1803  var.  VwHjiea  Pts.  1877. 

BocMier,  Abb.  ^kinckeubeIg.  (»es.  IM.  12,  1881,  8.  A.  p.  39  (typ.)  and 
1.  c.  p.  178;  PMtn,  Hon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1877  p.  612  nnd  p.  630  (piriiettud»i. 

Von  dieser  anf  fiote  „spandi'  genannten  Eidechse  liegen 
sechs  weitei'e  Exemplare  vor,  3  «i*,  2  $  und  du  Junges,  vier 
davon  gesammelt  im  Januar  und  Mai  1885  bei  Banana  nnd 
2wei  am  5.  Oktober  1885  bei  Povo  Xemlao  nächst  Banana 
(P.  Hesse).  Die  Art  ist  nach  Hesse  in  Banana  ungemein  hänfig, 
aber  in  hohem  Grade  flink  nnd  schwer  2u  fangen;  Ende  April 
sieht  man  auffallend  viel  junge  Stttcke  von  etwa  15  cm  Totallftnge. 

In  der  Besdiuppung  sind  die  vorliegenden  Stflcke  ftber- 
einstimmend  mit  den  früher  von  mir  beschriebenen  Exemplaren. 
Zwei  sehr  scheine  ^  von  20b  nnd  332  mm  Totallänge  (Kopf- 
rumpflänge 110  und  115.  Scliwanzlänge  11)5  und  217)  zeigen 
0--5  Praeanalporen  in  einer  Keihe  nnd  sind  obei'seits  schmutzig 
olivengelb,  die  Körperseiten  nnd  der  Hinterrttcken  schwärzlich, 
die  letzte  Hälfte  des  Schwanzes  schwai-z,  unterseits  grauschwarz 
bis  anf  die  schmutzig  gelbe  Kopf-  nnd  Schwanznnterseite.  Ein 
diitte«  ^  zeigt  gleichfalls  5—5  Praeanalporen.  Die  %  Imben 
gelblich  und  schwärzlich  gefleckten  Rttcken  nnd  ähnliche  Seiten, 
eines  derselben  zeigt  eine  aus  ziegelroten  Makeln  sich  zusammen- 
setzende, unregelmässige,  lange  Seitenbinde.  Das  ganz  junge 
Stflck  besitzt  anf  dem  Klicken  eine  sehr  breite,  ans  weisslichen, 
bräunlichen,  olivengranen  und  schwarzen  Schüppchen  gemischte 
Marmorierung,  ans  der  namentlich  auf  dein  VordenUcken  mehrei'e 
S3'mmetriscli  gestellte,  weisse,  runde,  schwarzumsäumte  Augen- 
flecken sich  hervorheben  (var.  Oongica  Pts.). 

Die  .\rt  ist  Uber  das  ganze  tropische  Afrika  verbreitet. 
Speziell  von  der  Westküste  kennt  man  sie  von  Sor  bei  St.  Louis, 
vom  Posten  bei  Dagana  (Steindachner),  von  Goree,  Dakar 
(Stdchnr.,  Boettger),  Nianing  und  Rnflsque  (Bttgr.)  ijn  Senegal 


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(A.  DmmörU,  Bonleuger).  vom  Gambia  (Bonlenger),  der  Tambo- 
Insel  (F.  Müller),  von  Sierra  Leone  (Boulenger).  Liberia 
(Hallowell),  von  Elima  nnd  Assini  an  der  Zabnkfiste  (Vaillant), 
dem  Aneober-Flnss  (Blgr.  i,  Ada  Foali,  Akkra,  Aburi  (Petersi 
und  Akropong  (F.  MQller)  an  der  Goldkttste,  von  Ajnda  nnd 
Abome  in  Dabome  (Bocage),  von  Porto  Novo  an  der  Sklaven- 
kQste  (Bttgr.),  Brass  an  der  Nigermttndung  (Hartert)  nnd  Loko 
am  Binne  (Standinger) ,  von  Eamenin  (Peters),  von  Tschin- 
tscboMrho  (Pts.))  dem  Congo  (Sanv«ge).  von  Banaua  nnd  Povo 
Nemlao  bei  Banana  (Hesse),  von  Ambriz  nnd  Caraugigo  Hlgi .) 
und  Pnngo  Andongo  (Peters)  in  Angola  und  aus  Bengnella  (Blgr.). 

Fam.  III.  Varanidao. 

9.    V(ii<inns  Sihticm  ) 

Linne,  Syst.  iiat.  ed.  10  Vol.  1  i».  309  ilAucrtu):  Bocage.  Joru.  Sc.  Math. 
Lisboa  Xo.  3,  1867,  S.  A.  p.  4  und  No.  44,  1887,  S.  A.  p.  2  (.Monitor  sanrns) ; 
Boettger,  Abh.  Seuckeuberg.  «Jesellsch.  Bd.  12.  1881,  S.  A.  p.  32  und  1.  o.  p. 
181  (Monitor  $aunwi\  Bouteiger,  Cat.  Liz.  Brit.  Mu^.  ed.  2,  Vui.  2,  1885, 
p.  317. 

Von  dieser  Art  liegt  ein  schOner  Kopf  eines  erwachsenen, 
185 cm  langen  Exemplars  von  Ponta  da  Lenha  und  ein 
zweiter  Kopf  von  Massabe  an  der  LoangokUste  vor.  Nach 
Herrn  P.  Hesse  heisst  die  Art  auf  flöte  „bambe*^,  wird  in 
Banana  nur  selten  angeboten  und  ist  im  Sttden  häufiger. 

Nasenloch  schief  oval,  deutlich  näher  dem  Auge  als  der 
Schuansenspitze;  Snpraocularschilder  klein,  nahezu  gleichgross. 

Boulenger  nennt  als  Vaterland  das  ganze  Afrika  mit 
Ausnahme  des  nordwestlichen  Teiles.  S|M*ziell  von  der  West- 
kttste  kennt  man  ihn  von  d^  Mflndung  des  Senegal  bis  Bakel 
(Stelndacbner)  und  von  Nianing  und  Bnfisqne  (Boettger;  im 
Senegal  (A.  Dumeril),  von  der  Tumbo-Insel  (B\  Müller),  von 
Sierra  Leone  (A.  Dum.,  Boulenger),  von  Liberia  (Stdchnr.,  Dollo), 
von  Elima  an  der  ZahnkQste  (Vaillant),  von  Aschanti  (Blgr.), 
von  Akkra  (Bttgr.),  Aburi  (Peters,  F.  ]tfflller)  und  Akropong 
(F.  MttUer)  an  der  Goldkttste,  von  Ajuda  in  Uahome  (Bocage). 
von  Porto  Novo  (Bttgr.)  nnd  Lagos  (F.  Mfiller),  dem  Niger 
(Blgr.),  von  Kamerun  (Peters,  F.  Mfiller),  den  Inseln  Femando 
Po  (Blgr.)  und  Principe  (A.  Dum.),  vom  Gabun  (.Hallowell, 
A.  1)nm.,  Dnllo).  von  Majnmba  (Bocage  t,  Massabe  (Hessel  und 


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—    24  — 


Tscbrotschoscho  (Pts.)  in  Loango,  vom  Congo  (Sauvage),  von 
Banana  und  Ponta  da  Leoha  (Heaae)  am  nnteren  Gongo,  von 
Condo  am  Qnanza  (B]gr.)^  von  i/atumbella  nnd  dem  Rio  Loaodo 
in  Angola  (Bocage).  Als  neue  Fundorte  an  der  Ostkfiste  kann 
ich  noch  verzeichnen  die  Ungama-ßai  in  Witniand  (Denhardt) 
nnd  Madimnla  in  X'saramo. 

Farn.  IV.  Amphisbaenidae. 
lU.    MtniopcUis  nonlcrtgni  Bttg.  li^Hl. 
Boetiger,  Z(n>1.  Anzeiger,  m  lubrg.  p.  (>4iK 

iTat'.  i.,  Fig.  U— (lt. 

r.h  ar.  Valde  affiuis  M,  Omutlmi  Blgr.,  sed  rostro  distinete 
minus  acutato,  scutis  in  regione  oenli  ternis  nec  binis^  i.  e. 
praeoculari  altiore,  ocnlari  latiore,  poatocnlari  minnto;  ocnlus 
nullomodo  perspicnus.  Annuli  corporis  260,  caudae28;  annulus 
quiscine  in  medio  corpore  snpra  22,  infra  16  segmentis  compu- 
sittts.  —  Flavido-alba,  scutis  capitis  üavo-branneBcentibus,  canda 
snpra  semiannulo  parum  distincto  griseo  et  apice  nigro-cinereo 
tincta. 

Long,  tota  187,  usque  ad  anuro  165,  caudae  22  mm.  Lat. 
corporis  b^l^xm. 

Hab.  Kinshassa  am  Stanley  Pool,  von  Herrn  P.  Hesse 
in  einem  Stfick  eingesendet. 

Kopf  so  breit  wie  der  Hals :  die  EinsclmUrong  hinter  dem 
Kopfe  in  der  Oberansicht,  die  bei  Jf.  Guentheri  Boulenger 
(Cat.  Liz.  Brit.  Mns.  2.  ed.  Vol.  2,  1885  p.  456,  Taf.  24, 
Fig.  3)  so  markiert  ist,  fehlt.  Nur  ein  grosses,  wenn  aucli  in 
der  Mitte  an  den  Seiten  tief  eiiQ^eschnittenes  Scliild  auf  dem 
Kopfe;  ein  Praeoculare  nnd  em  Postoculare.  Schnauze  etwas 
weniger  zagespitst  als  bei  ilf.  Omnthen.  Rostrale  quer  band- 
förmig, wol  dreimal  breiter  als  lang.  Vorderteil  des  Kopfscbildes, 
bis  zur  seitlichen  Einbuchtung  gemessen,  genau  so  lang  wie 
der  Hinterteil  desselben.  Praeoculai'e  bandfSrmig.  doppelt  so 
hoch  als  breit,  oben  am  breitesten,  unten  am  schmälsten: 
Ocnlare  dreieckig  mit  convexer  Vorderseite,  breiter  als  hoch: 
Postoculare  klein,  dreieckig,  fast  doppelt  so  lang  wie  hoch. 
Auge  ftnsserlich  vollkommen  unsichtbar.  Mentale  mit  seinem 
eonvexen  Hinterrand  in  die  Concavitüt  des  etwas  halbmond- 


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—   25  — 


förmigen  PosUnentale  eingreifend.  2dO  Ringel  am  Rumpfe.  28 
am  Schwänze.  Jeder  Ringel  der  KOrpermitte  oben  ans  22, 
unten  ans  10  Segmenten  bestehend;  die  Form  derselben  ganz 
wie  bei  .V.  Guenther*  Blgr.  Die  beiden  mittelsten  Pectoralen 
zusammen  vom  quer  abgestutzt ;  ihre  Länge  ist  etwas  bedeutender 
als  die  Distanz  von  der  Schnauze  bis  zum  Hinterrand  der 
Occipitalen.  Laterallinie  im  ersten  Rnmpfviertel  fehlend.  6  Anal- 
Segmente;  3  Analporen  Jederseits.  Imt-brigen  in  derPholidose 
mit  M.  Gnenihn-i  Blgr.  vollkommen  Übereinstimmend. 

Elfenbeinweiss:  Kopfschilder  etwas  dunkler,  gelbbrännlich; 
Schwanz  oben  mit  einem  undeutlichen,  graulichen,  etwa  vier 
Ringel  breiten  Halbring  und  mit  grauschwarzer,  neun  Ringel 
einnehmender  Endspitze. 

Hanptunterschied  von  ^^.  (htentheri  Blgr.  scheint  mir  das 
Auftreten  eines  sehr  deutlichen  Postoculare  zu  sein,  das  seiner 
I^age  nach  ganz  dem  Oculare  bei  M,  OuenlheH  entspricht.  Da 
Herr  G.  A.  Boulenger  auf  briefliche  Anfrage  hin  bei  letzterer 
Art  das  Auge  unter  dem  von  ihm  als  Oculare  gedeuteten  Schilde 
nachweisen  konnte,  bei  unserer  Speeles  aber  zwei  hinter  einander 
liegende  Praeocnlaren  nicht  wol  anzunehmen  sind,  deute  ich 
die  drei  an  (grosse  nach  hinten  abnehmenden  Schilder  der 
Augeogegend  vermutlich  richtig  als  Praeoculare,  als  Oculare 
und  als  Postoculare. 

Bis  jetzt  ist  die  Art  nur  von  Kinshassa  am  Stanley  Pool, 
Untercongu  (Hesse)  bekannt  geworden. 

Fam.  V.  6orriio8aurida0. 

11.    (hn'ihosftnrns  iiiyroli ucatKs  Hall.  IHöT. 

Hallowetl,  Pioc.  Aca<l  N;«t  Sc  IMiiladelphia  Vol.  \)  p.  4i>;  Bocage, 
Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  Nu.  1,  18ü»i  \\.  61  nnfl  No.  3,  18(57,  S,  \  p  "» 
(mnltUiucatusi :  Peters,  Mo».  Ber.  Berlin.  Akud.  Ih76  p.  118,  1877  p.  <Uo  iniii 
SiUs.  Ber.  Ües.  .N'at.  Fr.  Berlin  1881  p.  147  (multüintatusi ;  BMlMger,  l  at. 
Lix.  Biit  Hau.  cd.  2,  Vol.  3,  1887  p.  122. 

Von  dieser  Art  liegen  dreizehn  Stücke  von  Povo  NemUo 
bei  Banana  vor,  die  Herr  F.  Hesse  im  Oktober  und  November  1885 
gesammelt  hat  Ein  weiteres  StUck  fand  Herr  Dr.  Bftttner  am 
Congo  (Berlin.  Mus.  No.  3053). 

53  Schuppenlängsreihen  vom  Mentale  bis  zur  Analregion; 
Schwanz  bei  ganz  reinen  Stücken  ans  140  Wirtein  bestehend. 


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~   26  — 


8  "Reihen  A  eiit i alscliiider :  ti  Siii)ralal>i:tleii.  das  Xng^  über  dem 
vierten,  n  Analscliupiien .  die  mittel>tt'  -i  lir  eross  rhombisch, 
nach  hinten  stark  zui^espitzt.  Feuioralpuren  jeiierseiUs  10  bis  21 
mach  HalloWfll  1  t  141  im  Mittel  von  14  ZShlnngon  17-17. 
Schwanzbasis  an  der  s.  it*'  der  Afterspalte  lieiui  d*  mit  einer 
spitzen,  spornartig  jmcli  der  Seite  gerichteten  Schuppe. 

Olivenbraun:  jederseits  eine  prelbe  Seitenlinie,  die  an  den 
Handera  des  Parietale  beginnend  und  bis  auf  die  Schwanzmitte 
fortgesetzt,  innen  und  aussen  von  einer  schwai-zen  Längsbiiide 
begleitet  wird.  Rückenmitte  jüngerer  Exemplare  mit  einer  bis 
drei  und  Kumpfseiten  mit  je  drei  liängslinien.  die  ans  gelben, 
seitlich  schwarz  eiugefassten  Strichmakeln  bestehen.  Ganz  junge 
Stficke  zeigen  in  den  Seitenzonen  zwischen  deu  drei  gelben 
Punktreihen  auch  noch  unregelmässige,  ziegelrote  Makeln, 
liliedmaassen  mit  grossen,  schwarzgelben  Ocellenflecken.  Kopf- 
und  HaUunterseite  leuchtend  citrougelb:  Bauch  und  Schwanz- 
uuterseite  weissgelb.  —  Wird  2'  lang. 

M  a  a  s  s  e : 

Kopflänge  bis  zum  Hintorrand  der  Parietalen    .   .   29  mm 

Kopfbreite  in  der  Temporalgegend  22  , 

Rumpf  länge  124  , 

Schwanzlftnge  BIS  , 

Totallange  471  „ 

Länge  der  Vordeii^iiedmaasaen  97  ^ 

Länge  der  Hintergliedmaassen  71  « 

Länge  der  vierten  Zehe  ^^Vi  » 

*  Bekannt  ist  die  Art  von  Dongila  (Peters)  in  Gabnn 
(Hallowell,  A.  Dum^ril),  vom  Cap  Upez  (Pts.),  von  Töchin- 
tschoscho  (PtsO  in  Loango,  vom  Congo  (mittner).  von  Povo 
Nemlao  bei  Banana  (Hesse),  von  Ambriz,  Carangigo  (Bonlenger), 
Catumbella,  Dombe  (Bocage)  und  Malange  (Pts.)  in  Angola  nnd 
von  Qnissange  (Bocage)  n.  a.  Orten  in  Bengaella  (Blgr.). 


I'am.  VI.  Scincidae. 

12.  Mabuia  maeuUiabris  (Gray)  1845. 

Qniy,  Cft».  Lii.  Brit.  Hns.  p.  114  (Euprepi»};  BMi|0,  Jörn.  6c  Math. 
Lisbdft  So.  1,  1866  p.  62  (Enprepu  Anrhielnft  uml  No.  42,  188ß.  S.  A.  p.  4 
fKit,  Mntahtdsi:  Pileri.  Sit«.  Her.  fiw.  Nut.  Kr.  Berlin  1879  p.  36  (Kt*,  »aiahäi*) 


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—   27  — 


und  Ileise  nach  Moesambiqiie  Bd.  3,  1882  p.  73  (Eu.  Awjasijnniisi .  F.  Müller, 
Verh.  Nat.  Ges.  Basel  Bd.  7,  1882  p.  159  (Eitprepes);  Boutanger,  tat.  hiz, 
Brit.  Mus.  ed.  2.  Vol.  .3.  1887  p.  HJl,  Taf.  I),  Fit?.  2. 

Von  Herrn  P.  Hesse  erhielten  wir  »-in  erwachsenes  und 
drei  junge  Stucke  dieser  Art  von  Fuca-Fura  am  linken  l'fer 
des  unteren  Conjjö  kurz  uuieilmib  »lei-  Yellala-Fulle.  sowie  ein 
am  24.  August  1880  bei  Bann  na  gefangenes  Exemplar.  Kin 
Stück  sammelte  Herr  Dr.  BlUtner  am  <  (.ngn  (Berlin.  Mus.). 

Unsere  Exemplare  stiinaien  genau  mit  Boulenger's  Be- 
schreibung und  Abbildung  Tiberein.  Stets  zähle  ich  .')— 5  Supra- 
ciliaren: zweimal  Hu.  viermal  '?2  Längisreihen  von  Körper- 
si  liui»i)en  in  der  Iiuiiiiiliiiiiie.  Die  .lungen  sind  dreikiclig  (!)  und 
würden  mit  .1/.  lithhliini  aira>i  verwechselt  werden  k<>nuen, 
wenn  sicli  nicht  Boulenger's  Kennz«  iclien  lietrefts  der  Anzahl 
der  Supraciliareu  aufs  Beste  bewährte:  alle  biucke  haben  ganz 
c(mstant  5 — 5  Supraciliaren.  M.  Uaildoui  aber  —  auch  in  jungen 
Kxemplaren  :<tets  I»  oder  7.  I'berdies  zeigen  diese  Jungen 
auch  schon  Andentungen  der  weissen  Fleckchen  in  der  dunklen 
Seitenzoue,  die  der  .]/.  l^nddnui  bekanntlidi  fehlen.  Charakte- 
risList  h  fttr  unsere  Art  scheint  überdies  zu  sein,  dass  die  Kopf- 
schilder im  Alter  mehr  oder  weniger  breite,  schwarze  Sutureu 
zeigen. 

Bekannt  ist  die  Ai  t  bis  jetzt  von  Akrupoug  au  der  Gold- 
küste (F.  Muller L  von  diu  Inseln  S.  Tliome  und  Holas  (Greeft", 
ßocaüe'.  von  Tschintschoseiio  in  Loango  {^IVtei  >  ,  V(tm  Congo 
(hiULuei-i.  von  Fuca~Fu*-;t  nnd  Hanana  am  unteren  rt.ntio  t'Hesse) 
und  von  Aniiiriz  fRnulengei-i  und  Pungo  Andongo  i  Peters)  in 
Angola  i  berdies  leitt  die  Speeles  nach  Boulenger's  bestimmter 
Versicherung  auch  auf  den  Comoi-en. 

Kl.   Mal  III  In  Tiadtfaul  »Gray)  1845. 

Gray.  I.  *  p.  112  iKupreitiK/.  Hallowell,  l'ruc.  Acad.  Nat.  Sc.  Phila- 
delphia Vol.  2,  \Hh'>  p.  58.  Vol.  9,  1857  p.  5«),  Transact.  Amer.  PUiL  Soc. 
(3)  Vol.  11,  1857  p.  7«  (Etiptrpet  Bktndiiuji},  Prite.  Acad.  Nai  8e.  Pbil»- 
ilelpliut  Vol.  9,  1857  ^  60  fEn.  frmaiu$f  und  p.  51  t£u,  otbiiaMa} ;  Mart. 
MoD.  Ber.  Herlin.  Akad.  1804  j»  52  tmd  18<;7  p.  21  (Eu.  neneofmctisf,  1876 
p.  118  und  1S77  p.  614  iK>i.  BlnnfUftgi) :  Bootga,  Joni  Sc.  Math  1  i  1  .i 
No.  4,  1872  p.  77  iEit.  yracUis/  und  p.  80  i  Kii.  BlnmUngt) :  J  G  Fischer. 
Jahrb.  Wibs.  Anst.  Hamburg  Bd.  2,  1885  p.  8«.  Tat.  3.  Fig  3  (En.  Pantacnitf 
und  p.  88,  Taf.  3,  Fig.  2  (Eu.  tmprtwst;  Dartlur,  Ber.  Smekmibcfg.  Kat  Oe<*. 
1887 p.  58;  DailM|ar,  Cat.  Uz,  Hrit.  Miu.  M.  2,  VoLS,  1887  p.  166,  Taf.  10, Fi«,  t. 


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—   2«  — 


Ks  liegt  diese  Art  in  je  einem  typischen  und  in  einem 
in  der  Färbung  etwas  vom  Typus  abweichenden  Kxemplar  von 
Pov(»  Nctonna  hei  lianana  vor.  von  wo  sie  Herr  Paul  Hesse 
im  September  1886  erhielt.  Ein  weiteres  Junges,  nahezu  typisch 
getai  btes  Sti'ick  war  auf  einem  Dampfer  der  Madeira -West- 
afrikanischen Linie  gefangen  worden. 

Das  untere  Augenlid  zeigt  ein  durchsichtiges  Fenster; 
die  Schuppen  der  B'usssoble  sind  nicht  stachelig:  das  Infraoculare 
ist  nach  unten  nicht  verschmälert.  Frontoparietalen.  Parietalen 
und  Interparietale  vorhanden ;  ein  mit  dem  zweiten  Supralabiale 
nicht  in  Berührung  stehendes  Postnasale.  Alle  Dorsalschöppchen 
scharf  dreieckig:  Nuchaleu  deutlich  vier-  und  fünfkielig.  30,  30 
und  31  Sehuppenlängsreihen.  Snbdigitallamellen  glatt.  Am 
Vorderrand  des  Ohres  4—3  oder  4—4  Überaus  kleine,  kaum 
vorragende  {Schüppchen.   6~G  Supraciliaren. 

Vom  Typus  der  .1/.  Uaddoni  (Gray)  von  der  Goldkflste 
ist  das  eine  StUck  von  Poto  Netonna  unterschieden  durch  mehr 
gradlinige  Kopfseiten,  da  die  Frenalgegend  von  der  Seite  weniger 
komprimiert  erscheint,  durch  ziemlich  lange  Sutur  der  Prae« 
frontalen  und  durch  die  Färbung.  Die  von  Schnauze  bis  After 
beiläufig  70  mm  lange  Eidechse  ist  nämlich  oberseits  einfarbig 
olivenbraun  und  zeigt  nur  hinter  dem  Auge  bis  in  die  Gegend 
der  Insertion  der  Vordergliedmaasseu  kaum  hervorstechende, 
schwärzliche  Fleckchen  am  Unten-ande  jeder  Schuppe.  Lippen 
und  Halssetten  sind  bläulich  mit  graulichen  Schuppeui-ändem; 
vor  der  Insertion  der  Voi*dergliedmaassen  steht  ein  grosser, 
oblonger,  etwa  20  Schuppen  einnehmender,  ziegelroter  Fleck, 
der  auch  bei  der  typischen,  mit  weisser  Seitenlinie  ausgestatteten 
Form  im  frischen  Zustande  deutlich  erkennbar  zu  sein  pflegt. 
Die  Kopfunterseite  ist  bläulichwelss,  die  Rumpf-  und  Schwanz- 
untei'seite  weisslich.  Das  Stfick  stimmt  somit  in  der  Färbung 
so  ziemlich  mit  Kuprepes  imreotfulutiif  F.  Müller  (Verh.  Nat.  Ges. 
Basel  Bd.  7,  1885  p.  707)  von  der  Goldkflste  fiberein,  so  dass 
ich  vermute,  dass  auch  diese  Form  nur  als  eine  Farbenspielart 
von  .V.  Uaddont  (Gi-ay)  aufzufassen  ist. 

Das  andere  Stfick  von  Povo  Netonna  hat  normale  Färbung. 

Das  dritte,  verschleppte  Exemplar  von  unsicherem  Fundort 
ist  in  PhoHdose  und  Färbung  ebenfalls  typisch,  zeigt  aber 
Rowol  den  dunklen,  als  auch  den  hellen  Seitenstreif  etwas  ver- 


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—   29  — 


wascheu.  Das  erste  Supraoenlai*«  int  beiderseiU  wie  \mm  Typus 
Bonkuger's  mit  dem  Frontale  nicht  in  (Vmlact 

Bekannt  ist  die  Speeies  bis  jetzt  von  der  Tumbo-Insel 
(F.  Mfliler).  von  Sierra  Leone  (J.  G.  Fisclier,  Boulenger),  von 
I/iberia  (Hallowell),  von  Tlngulu  in  As£tini  an  der  Zahnküste 
( Vaillant),  von  Akkra  (Boettger)  und  Akropong  (F.  Mttllerj  an 
der  Goldkfiste,  von  Porto  Novo  an  der  Sklavenkfiste  (ßttgrj. 
vom  Niger  (Blgr.}  und  speziell  von  Brass  an  der  Nigermlindung 
(Hartert),  von  Kameim  (Petei-$>  J.  (t.  Fischer,  F.  Müller),  den 
Inseln  Fernando  Po  (Pts.)  und  S.  Thome  (J.  G.  Fischer),  vom 
Gabun  (Hallo well,  A.  Dumeril,  Blgr.\  von  Eliva  Sonanga  am 
Ogowe  und  von  T<«chintschoscho  in  I^oango  (Pts.).  sowie  von 
Povo  Net^nna  bei  Banana  (Hesse). 

14.  hifgommi  (liiopa)  Fenimuli  (Burt)  1830. 

Burtoi.  Proc.  Zool  8i>0v  I^ondon  p.  63  (TiHqwit ;  Hallmrall.  Fror.  Arad. 

Nat.  Sc  Philadelphia  \u]  2,  I8i5  \k  170  (PlenUiulm,  Ilarlmti)  und  Vol.  7, 
1854  p  9H  [Kuirrrpls  s/n'n/its):  J.  G.  FISCher  n.ster-Prou'r.  Aka<l.  Gynin.  Hhiii- 
bürg  1H83  p.  :i,  Tat".  --,  Fi^.  12  1'»  (Kii/irrjtfs  rlryaus,  non  Pts'i  nn<l  AMi. 
Xat.  Ver.  Hamburg  Bd.  8,  188 i  p.  7  (A'«.  feoninta)  .  F.  MQIier,  Verh.  Nut. 
Baad  Bd.  7,  18B5  p.  704  {JiKqm  wgripe»)\  Mimtßr,  I.  c  p.  304. 

Ein  Stück  vom  Gabun  durch  Herrn  Dr.  Büttner  (Berlin. 
Mns.  No.  10581). 

Gliedmaassen  mässig  entwickeltf  fünfzehig.  Unteres  Augenlid 
beschnppt.  Ohrüffhung  exponiert.  Snpranasalen  vorhanden, 
das  Rostrale  vom  Frontonasale  vollkommen  abtrennend.  Zwei 
Praefrontalen  und  zwei  Frontoparietalen.  Frontale  nicht  breiter 
als  die  Supraocularregion.  32  Längsreihen  von  scharf  drei- 
kieligen  Körperschuppen:  keine  vergrössei-ten  Praeanalscliuppon. 
Auch  im  Übrigen  in  Pholidose  und  Färbung  ganz  mit  Bon- 
lenger's  Beschreibung  übereinstimmend.  ' 

Bekannt  ist  die  Art  von  Sierra  Leone  bis  Gabun.  Spe- 
cielle  Fundorte  sind  SieiTa  Leone  (J.  G.  Fischer),  Tiiberia  (Hallo- 
welt), Aburi  und  a.  0.  der  Goldkttste  (F.  Müller),  Alt-Galabar 
(Bonlenger),  Insel  Fernando  Po  (Blgr  ),  Kamerun  (Peters,  Blgr.) 
nnd  Gabun  (A.  Dnmöiil,  Blgr.,  Büttner). 

15.  AbteplMrust  Cahtndae  Boc.  1866. 

Barben  di  Beoage,  Jörn.  Sc.  Math.,  Phya.  e.  Nat.  Xo.  1,  Linboa  lH6ß 
p.  64.  No.  3,  1M>7  p.  8  nncl  N»,  44,  1887,  8.  A.  p.  fix  Gapt,  Pmr.  Aehii,  Nat. 


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—  ao  — 

Sc.  Philadelphia  18G8  \i  317  tPanaspü  aeneusi  :  Peters,  Mon.  iJer.  Berliu, 
Akad.  1877  p.  H14 :  Boulenger.  1.  c.  p.  352  (typ.  und  -1.  aeticiuf). 

Vor  mir  liegt  ein  Exemplar  von  Vista  (etwa  halbwegs 
zwischen  Cabinda  und  ßanana),  eins  von  Banaua,  gesammelt 
im  April  1 886 .  und  vier  Stücke  von  P  o v o  N  e t o n  n a  bei 
Banana.  pj^sammelt  im  November  1886  (P.  Hessel 

(Janz  ttbereinstimmend  mit  Bocage's  Diagnose  und  mit 
Bidiiengers  Beschreibuii":  von  A.  aenrus  (Cope).  aber  bald  — 
und  häufiger  —  mit  nur  drei,  bald  mit  vier  Sujn'aocularen. 
Sui)ranasalen,  wie  bei  der  Stamnilorm  von  Cabinda,  stets 
Vorhanden. 

Dms  Stück  Von  Vista  zeigt  '^ — 3  Supraotularen  und  22 
8i'liu|»p(  iiliiugsreihen,  das  von  Banana  4  4  Supraocularen  und 
24  iiieiheii.  die  Exemplare  von  Povo  Xetonna  haben  .» 
Snpraoeularen  bis  auf  ein*  ^-  wplrlips  4  — !J  Supraorularsclulder 
zeigt,  un<l  24  Scbuppenreihen  bis  auf  eines,  welches  nur  22 
Keiben  besitzt. 

l)ie  Färbung  ist  b^i  allen  Stücken  iibereinstinnnend  ober- 
seits  olivenbraun,  sammtartig,  meist  mit  sechs  undeutlichen, 
feinen,  schwarzen  Streifchen  lllngs  der  Kückenzone.  Ein  schwärz- 
licher Strich  zieht  von  der  Schnauze  f|uer  durch  das  Auge 
über  die  Körperseiten,  dr-r  nach  dem  Kücken  hin  immer,  nach 
dem  Bauch  hin  gelegentlich  von  einem  gelbliclien  Saum  be- 
gleitet wird.  Lippen  weiss  und  schwarz  gewürfelt :  Kumpf- 
seiten  unterhalb  des  Seitenstreifs  und  Oberseite  der  Gliedmaassen 
sauber  weiss  gepunktet.  Unterseite  weiss,  von  der  Aftergegend 
an  nach  hinten  und  die  Unterseite  der  Hintergiiedmaasen  rosa.  — 
Totallänge  80— 8.5  mm. 

Die  rntersdiiede  zwisclien  A.  ('(limtdae  nud  A.  aenenSf 
die  nur  in  der  Zahl  und  Form  der  Supraocularen  bestehen, 
zeigen  sich  gänzlich  wertlos,  da  die  beiden  vorderen  Supraocu- 
laren zwar  in  vielen  Füllen  zu  einem  einzigen  grossen  Schilde 
verschmolzen  sind ,  aber  oft  auch  getrennt  bleiben.  Das  eine 
Stück  von  Povo  Netouna  ist  der  beste  Beweis  für  die  ZnsaniRieii- 
gehörigkeit  beider  Formen,  indem  es  links  typischen  A.  aetwis* 
rechts  typischen  A.  Cküfindar  darstellt. 

Die  kleine  Art  ist  bis  jetzt  gefunden  in  Tschintschoscho  (Pts.), 
Cabinda  (Bocage),  Vista,  Provo  Netonna  nnd  Banana  (Hesse)  and 
in  San  Salvador,  Dombe  (Boc.)  n.  a.  Orten  In  Angola  (Bonlenger). 


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—   31  — 


16.  SejfBina  Hessel  Bttgr.  1887. 
PtlUyi',  Zool.  Anzeiger,  10.  Jfthrg.  p.  660. 

(T«f.  r,        3,  3a-c,  und  Taf.  ü.,  Fig.  2^, 

Char.  Truncus  modi  t  ♦  lonsratus.  Membra  parva,  iri- 
{lactyla;  antpiins  '  '  -  'Z,  longitiulini.^  ixisterioris  aequans:  iligitus 
inediii:-  l  lriunifiue  eat  ttris  loiigior.  rariiis  bini  i'xtonii  aeqiiales. 
Interitai  ietnie  multo  angustius  quam  fruiitale.  Sqiiainae  in  series 
longitn*linalf s  20-  22  dispositaf' .  88—04  squamae  trausversae 
a  meiitali  usque  ad  <»mim.  iSupraoculaiia  4  -4,  supraciliaria 
5— ö,  tertio  caeteris  niinnrp.  Rnpra  qrriseo -fiilva  .  strigis 
longitudinaühus  tpnnibns  12  nisri  p^ceutibus,  ad  lateia  distiiicti- 
otibns  picta;  subtus  albida  imicobir. 


Maasse: 

a 

a 

b 

h 

Long,  tote  

lOH 

lao  mm 

Caput  \m\\\(}  ad  ineatum  auditor. 

6'/, 

n 

007, 

2 

2 

:t 

37,  , 

7 

7  » 

41'/, 

5ö  « 

Hab.  Im  unteren  Cougogebiet,  a  von  Povo  Nemlao 
nnd  von  Povo  Netonna  bei  Banana  je  ein  Stiick,  b  von 
Kinshassa  am  Stanley  Pool,  2  Exemplare,  sämtlich  von 
Herrn  Panl  Hesse  gesammelt. 

Körper  im  Verhältnis  zu  den  verwandten  Arten  nur  mässig 
verlftngeri.  Schnauze  stampf,  wenig  Aber  den  ITnterkieferrand 
vorgezogen.  Ange  klein.  Unteres  Augenlid  opak,  durch  grosse, 
deatlich  nmrissene  Felder  wie  heschnppt.  ohröiTnnng  sehr  klein, 
stichfSrmig.  Frontale  nicht  ganz  anderthalbmal  so  lang  als 
das  Frontonasale,  wenig  länger  als  hinten  breit,  an  der  Basis 
aosgerandet.  4—4  Sopraocnlaren,  erstes  wenig  grosser  als  das 
zweite;  5 — 5  Supraciliaren,  drittes  am  schmälsten.  Interparietale 
etwas  länger  als  breit,  fast  halb  so  schmal  als  das  Frontale 
hintoi  nnd  nur  so  lang  wie  das  Frontonasale.  Viertes  Sapra- 
labiale  unter  dem  Auge.  20 — 22  SchuppeniHngsreihen  um  die 
Bumpfmitte;  88—94  Schuppen  vom  ^^Fentale  bis  zur  After- 
Oifonng  (^liedmaassen  sehr  kurz,  dreizebig:  Vorderbein  so 
lang  wie  die  Distanz  von  Schnatizenspitze  zum  Yorderrand  des 


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—  3:2  — 


Auges  oder  (*t\vas  kürzer:  Hinterbein  etwa  so  lau«!:  wie  die 
Distanz  von  Sclinauze  zur  Spitze  des  Interparietale,  Vi  '»i^^  '/j 
mal  länger  als  das  VordtrlM  in.  Mittelzelie  etwas  länger  als 
die  äussere  Zehe,  seltener  beide  Aussenzehen  von  nahezu  gleicher 
Länge  und  Stärke.    Schwanz  kürzer  als  der  i\ör|ier. 

Oben  heller  «der  dunkler  graubraun,  jede  S(hupi>e  mit 
schwärzlich  braunem  (  entrum,  so  dass  12  -14  dnuliche.  feine 
Länjrslinien  über  den  Rücken  ziehen,  die  auch  aut  dem  Schwanz«* 
fortsetzen  und  namentlich  an  (bn  Korperseiten  stets  sehr 
iiinrkiert  aufzutreten  pflegen.  Alle  Kopfschilder  zeigen  dunkle 
Hinterränder;  das  Hostrale  ist  schwärzlich  mit  breiter,  weiss» 
lieber  8upranasalsutnr.  Unterseite  einfarbig  weiss,  Schwan/ 
Unterseite  mit  oder  ohne  granliche,  in  Längsreihen  gestellte 
Punktfleckchen. 

Von  dieser  Art,  die  sich  \on  Ä  Cb/W  Boc,  durch  eine 
geringere  Schnppenzahl  und  durch  die  entschieden  schwächeren 
Oliedmaassen,  von  Aiiyolemis  T].m  dun  Ii  den  kürzeren  Rumpf, 
und  von  Ä  timmmim  Cope,  der  sie  in  Pholidose  und  Färbung 
am  nächsten  kommen  dürfte,  durch  schmäleres  Interparietale, 
5  Supraciliaren  und  etwas  stärker  entwickelte  Oliedmaassen 
zu  unterscheiden  scheint,  liegen  «wei  distinkte  Varietäten  vor, 
die  eine  (a  Taf.  U,  Fig.  t)  von  Povo  Nemlao  und  Povo  Xetonna 
bei  Banana,  ausgezeichnet  durch  20—22  Schuppenreihen  nnd 
etwas  kleinere  Gliedmaassen,  sowie  durch  deutlich  längeren 
Mittelzeh  an  den  Hint^rfüssen.  die  andere  (b  Taf.  I,  Fi?.  3)  von 
Kinshassa  am  Stanley  Pool,  mit  22  Schuppenreihen,  längeren 
und  robusteren  Gliedmaassen  und  entweder  deutlich  längerem 
Mittelzdi  oder  gleichlangen  Aussenzelien  an  den  Hinterfüssen. 
Da  aber  sonst,  und  namentlich  in  der  Rumpf  länge  und  in  der 
Färbung,  kein  Unterschied  wahrzunehmen  ist,  bin  ich  der  An- 
sicht, dass  unsre  beiden  Formen  znsammengehuren,  namentlich 
auch  in  der  Erwägung,  dass  Organe,  welche  zum  Nichtgebrauch 
vemrtheUt  sind,  wie  hier  Fftsee  nnd  Zehen,  bei  der  specifischen 
Trennung  von  untergeordneter  Bedeutung  sein  durften. 

Zum  directen  Vergleich  steht  mir  nur  ein  Stfick  der 
S,  Attgoleusiii  Boc.  aus  Angola  (Senckenberg.  Mus.)  zu  Gebote. 
Hauptnnterscbied  dieser  Art  von  unserer  Form  scheint  mir  die 
Zahl  der  Schuppen  von  Mentale  zu  After  s  105  zu  sein,  in 
Folge  wovon  der  Rumpf  der  Bocage'schen  Art  mehr  in  die 


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—   33  - 


Längte  ^esttrackt  ist.  Aucli  zeigt  sieh  deren  Färbung  mehr 
gelbbraun,  unil  ihre  dunklen  RUeken-  und  Seitenstreifen  sind 
weit  undeutlicher.  Im  übrigen  hat  das  Stfick  aber,  wie  ein 
Teil  unserer  Exemplare  von  Hesiiei  nur  22  Si-huppenlängs- 
reihen,  und  die  zweite  Zehe  ist  etwas  länger  als  die  erste. 
Ich  messe  bei  Amjolensh  Boe.  Schnauze  bis  Ohrdflunng  8« 
Breite  des  Kopfes  (>.  Rumpf  76.  Vordergliedmaassen  3'  \,  Hinter- 
gliedmaassen  7  mm:  der  Schwanz  ist  l  eg^neriert. 

Das  Verhältnis  von  Lünge  des  Vorderbeins  zu  Liinge  des 
Hinterbeins  zu  Koiifruiniiilänge  stellt  sidi  bei  'S.  Qfpei  zu 
1:2,4:16,  bei  H.  Antioteiuth  Boc.  zu  1:1.8:17,4  (Boulenger) 
bis  zn  1 : 2,15 : 25,84  (Boettgei  i  und  im  Mittel  von  2  Messungen 
zu  1 : 1,94  : 20,73,  bei  S.  tjmmmktt  Oope  zu  1 : 3,5 : 35.  Bei 
der  vorliegenden  Art  schwankt  dieses  Verhältnis  in  den  enormen 
Gränzen  von  1:2: 20,57  bis  zn  1  : 2,75  :  33,3  (im  Mittel  von 
4  Messungen  zn  1 :  2,33  :  24.89),  zeigt  also  —  wenn  wir  in  der 
S^usammenziehung  der  vier  uns  vorliegenden  StQcke  zu  einer 
Art  Recht  haben  —  die  augenscheinliche  Wertlosigkeit  der 
auf  die  Fuss-  und  Zehenlängp  allein  hin  angenommenen  Species- 
trennung  in  dieser  Gattung.  Da  die  übrigen  unterscheidenden 
Merkmale  zwischen  S.  Copn)  Ant/nfemtis,  gmmmim  und  Ilrssd 
keine  besonders  grosse  Bedeutnng  zu  haben  scheinen,  Aväre  es 
nicht  unmöglich,  dass  hei  grösseieni  Vergleich.smateriai  alle 
vier  Fonnen  zu  einer  einzigen,  sehr  veränderlichen  Art  zu- 
.•<ammengezogen  werden  könnten,  von  der  .s'.  Ilfssri  die  am 
weitesten  nördlich  lebende  Varietät  darstellen  wl\rde. 

Die  Art  ist  bis  jetzt  nni  im  Beginn  des  Tongo  I  Htcilanfs 
bei  Kinshassa  am  Stanley  l'ool  und  bei  Povo  Neuilao  und  Pov«> 
Netonna  nüdisi  lianana  gefunden  worden. 

Fan).  Vll.  Anelytropidae. 
17.  Fftfiinia  Curmt'i  Uray  1845. 

Gr^,  l'at  Lis.  Brit  Miw.  p.  129;  A.  Dimiril,  Rer.  el  Mag.  de  Zoiil. 

Tome  H.  18.'»(>  p.  420,  Taf.  -'2.  Fii'  1  fAti^f/trops  rln/aus),  Bocage,  .lortl.  .S  . 
Ms\th  Li^Vtoa  \  .  1  isn«;  j,  45  , a.  rlvifmisi.  Nn.  4.  1H7:?  i».  214  iiikI  N<..  44. 
1HH7.  S.  A  |.,  ;j,  Peter»,  Muu.  Ber.  Bfrli«.  .\ka«l.  1877  6l\;  BMleiigtr, 
1.  c.  1».  4.SI. 

Zwei  schlecht  gehaltene  Stücke  vuu  P"Vf»  Netonna  bei 
JJrtuana,  ge.simnielt  von  Herrn  i\  llej<se  im  April  un<i  .luni  188li 


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:U  — 

und  zwei  gute  Exemplare  vuu  Bauaua,  gesammelt  im  Fe- 
bruar 1887. 

Das  Nasloch  ist  vorn  in  einem  kurzen  Schlitz  im  l^ostiale 
allein  einirestorhfn.  Die  KnprpholidoM*  ej.stheint  ^nm  nonnal 
luul  «z:ut  mit  A.  hnmerii.s  AbbiKlung  ttbereinstimiin-nd.  Das 
dritte  Siiin-alahiale  ist  in  Contact  mit  d<»ni  Oeulare.  das  Allere 
silieint  ziemlich  deutlich  uutei-  dem  (kiilare  durch.  Abweichend 
V(tu  Dumerir.s  und  I^onlenger's  Zühlmmcu  aber  tra<reii  die  vor- 
lipjrenden.  im  l'brigeu  ganz  typischen  Stücke  emc  paare  Anzahl 
von  Schuppenlängsreilien  in  der  Jvörpermitte.  niimlicli  2'».  24. 
24  und  26.  Dies  aullalli  nde  Verhalten  stimmt  aber  mit  zweien 
der  Hi'<»bMcbt!iuL'"en  Von  jiocHgp  (22  vom  (iabun  und  von  Ma- 
jumba)  iibereni.  und  auf  eine  AnlV:tuf'  hin  teilte  mir  auch  HeiT 
<J.  A.  Houlenper  mit.  dass  die  Kxemplare  des  British  Mnseunis 
in  der  That  mn  die  i^umpfmitf^  eine  grade  Anzahl  von  Schiippen- 
reihen  (24  nnd  2(m  tiügfen:  eine  nnpaare  Anzahl  zeige  sich  nur 
unmittelbar  hinter  dem  Ko|ite  Ks  macht  mir  im  I  hrigen  den 
Kindruck,  als  ob  die  Zahl  diM-  Sdiupiu-nlänirsreihen  nicht  blos 
bei  (lieser  Art  grossen  Scliwankun^en  -2S'  unterworteu 
sei.  sondein  als  (di  aucli  die  geringere  Schuppenzahl  den 
jungen,  die  höhere  allmählich  den  älteren  und  alten  Stücken 
zukomme. 

Juuge  Stiicke  sind  abweichend  von  Boulenger's  Beschrei- 
bung braun  mit  helleren  Schuppen  rändern,  die  alten  blaa- 
schwarz  mit  bläniichweissen  Rftndei*n,  also  grade  umgekehrt 
geförbt. 

Die  TotallftDge  des  stärksten,  in  der  Mitte  16  mm  breiten 
Stückes  ist  264  mm,  wovon  aber  nur  41  mm  auf  den  regenerierten 
Schwanz  kommen,  so  dass  die  Kopfmmpf länge  22Bmm  etwas 
grösser  ist  als  die  von  Boulenger  angegebene.  Kin  halbwächsiges, 
normales  Stück  misst  bei  10  mm  grösster  Breite  210  mm  Total- 
länge, von  denen  67  auf  den  Schwanz  kommen. 

Bekannt  ist  diese  in  Westafrika  verbreitete  Art  u.  a.  von 
Sierra  T.eone  *  Günther).  Kamerun  (retcrs*.  In.sel  do  Principe 
(Bocage  .  (laliun  »A.  Dumeril.  i^ocage.  Boulenger).  Majuraba 
(Bocagei.  Tschiulschoscht»  i  Peters i.  ('al>inda  (Hncage).  Ranana 
und  Puvo  Netonna  bei  Banana  i^Hessei.  vom  Cougo  i^Bocage) 
und  von  Angola  (Bigr.j. 


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3f)  — 


18.  Feylinia  mactvlepU  Bttg.  1Ö87. 

BoeMier,  Zool.  Aiueiger,  10.  Jahrg.  p.  6ä(K 

(Taf.  II,  Flg.  4a-c). 

Char.  Affinis  F.  Citrron  Gray,  .std  scnto  frenali  iiullo, 
ocnlari  supralabiale  seciindiiin  iiec  tertiuni  attingente.  squama 
postoculari  inferiore  ocolare  a  supralabiali  terlio  prorsns  septi- 
rante,  senebns  lonuitudinalibus  squamaram  18.  DifFert  a  F.  eh- 
ifttnti  (Hallowellj  pariter  scuto  frenali  deficiente.  —  Brunnea, 
inarRinibas  sqnamaritm  clarioribus,  mento  gnlaque  albMis,  brnn- 
neo  macnlatis,  regione  anali  alba. 

M  ii  a  s  >  e  : 

]j<n^.  ii  ViiütYo  iisiiue  ad  amim    67     72  mni 
«allda   25  2S 

liUUjr.    iDtH  *J2  ILM) 

Lat.  inax.  tniiui  4V\    4V',  .. 

Ha  Vi.  ^lassabc  in  i,oango,  zwei  i^x(*Ulpiar(!  von  Herrn 
P.  He;;se  entdeckt. 

Am  nächsten  verwandt  der  von  Hall«»well  in  Pruc.  Acad. 
Xat.  Sr.  IMiiladelpliia  Vol.  li.  1852  i»  f>4  Fiir  fAroniinsf  und 
ei>enda  Vol.  9.  1>>57  i»,  52  /Sphriioihhn/j  von  Lilieria  und  vnni 
(■iabun  )>eschrie1)enen  Fajlittia  tleijUHs.  die  aber  ein  i^Vcnah'  und 
ein  Praeoenlare  l>esitzt  tiiid  2(»  22  Sclmpiienreilieii  /t-iucu  sull. 
Das  Oculare  soll  iibriLrens  au(  l)  bei  ihr  mit  dem  zweiten  Supra- 
labiale  in  Ttmiaet  stehen.  Selir  iiliiili<li  ist  die  vorlief^eiKb-  Art 
aber  Hn<*li  der  /■''.  t'nrrori  (iray.  dncti  betnlfrt  die  l.,änge  cb'> 
Schwanzes  unserer  .Speeies  nur  das  W  jt'aclie  »ler  'i'otallaii^e. 
r>ip  uupaaren  Kopfsfdiilder  zeigen  zwar  nnabt^e  7.\\\\\  und  ]>il- 
dnn^.  aber  die  Suinaiiasalen.  srlnnal  an  ihrer  pciiieiusaiiien 
lk*riUiiun«i"sslellt-  werden  na«di  aussen  hin  breit«  )  und  bii<len 
mit  dnm  ersten  Suprabibiale  eine  weit  bin^eiv  Naiit  als  bei 
/-'.  Ciinort  Das  PraetVontale  zeijjt  int'ol «je (bissen  vorne  eine 
scliärfer  zn<>e>idt/te.  fast  rechtwinklige  Spitze,  Die  Kutfernuug 
vuin  \"nrderrand  des  NasenbK-]is  l)is  znni  Kii<b^  de<  Nasalsuleus 
ist  viel  kurzer  als  die  Sutiir  zwischen  Suprana>ale  und  erstem 
Supralabiale:  bei  /•'.  i'nnitri  ist  dies  \'prliältnis  umgekehrt, 
t'nssen  wir  das  «ii  tisse.  vor  dem  ( )enlare  lie«;ende  Schild  als 
Praeoenlare  auf,  so  fehlt  l>ei  unserer  Art  das  Frenale  ganz. 
Das  Auge  ist  viel  weniger  deutlich  als  bei/'.  Cnnort  iU^ny  und 


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—  36 


F.  cleti'ins  I  HallJ.  wenn  Ict/trit*  ubeiliaiipl  als  sclbstaiidig'e 
Art  be/eiclmet  wei  U  i;  l:n  f  Wir  Huden  also  bei  den  beiden 
vurliegemien  Stiieken  je»ler.seils  an  den  Koptseiten  nnr  ein  Piae- 
oculiiro,  ein  Sni>ra(u  ulare  und  zwei  IV^stncnlarcn.  r>:^s  >'\veite 
Supralabiale  berührt  an  der  Hinterseite  seiner  oberen  JSpitze 
dns  Oenlarscbild  seiniM-  L'^anzen  Länsre  iinrli:  zwischen  drittes 
Supralabiale  und  (  tciilaie  schiebt  sieh  dajjeiieii  d.w  nntere  Post- 
(Kiilare  ein  und  trennt  beide  Srhihler  vollkoniineii  und  weit 
von  einander.  Während  F.  Cinnni  20—28  Schuppenlängs- 
reihen besitzt,  beträft  die  Zahl  derselben  in  der  Rumpfniitte 
bei  der  neuen  Art  uur  18. 

Die  Färbunof  ist  der  von  junj^en  Stücken  der  oben  be- 
schriebenen Clin  ort -VyA'\w  von»  Conjrn  jilmlieli.  dunkelbraun  mit 
helleren  Schuppenrändern,  doch  ist  hier  die  ganze  Kopl Unterseite 
und  die  Analumgebuno:  weissgelb.  am  Kinn  nnr  hie  und  da 
durcli  einif^e  brännliclie  Fleckclieu  unterbmchen.  Kine  helle 
Färbung  von  Kinn  uud  Kehle  erwüliut  auch  Halloweli  für  seine 
F>  clegans. 

Die  Art,  die  mir  vmh  den  beiden  bekannten  und  z.  Tli. 
noch  sreitigen  Formen  gut  verschieden  zu  sein  scheint,  ist  bis 
jetzt  nur  aus  Massabe  (.Hesse)  an  der  fioangoküste  bekannt 
geworden. 

Farn.  Vlll.  Chamaeieontidae. 

U).   (Inimavhüii  ffrarih's  Hall.  1H42 

Boettger,  24  25.  Ber.  ()ffenl»ach  Wr.  f  Natark  IHhf)  j».  173;  6rty. 
Cat.  Liz.  Brit.  Mus.  1845  p.  2fkj  {Senrt/alensis  pnn.  uiul  dilipU  part,);  HtUo- 
well,  Pruc.  AcaU.  Nat.  Sc  Philadelphia  Vol.  8,  185C  p.  147  lyrattuhtM  ml 
IknvfielU}  i  Boctg«,  Jörn.  Sc.  Math.  Lbboa  Xo.  3,  1867,  S.  A.  p.  8;  Pilm. 
Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1877  p.  620  (Snagaletmtt  var.);  Boulai|M>,  1.  c.  p. 
448,  Taf.  39,  Fig.  4. 

Von  T^anana  liegen  55  Stücke  dieser  Art  vor.  nämlich 
43^  und  12<?.  Die  meisten  wurden  in  den  Monaten  November 
und  Dezember  1885.  einige  auch  im  Januar  1885  und  im  ^^ep- 
teniber  und  Oktober  1885  erbeutet.  Von  Povo  Nemlao  bei 
Banana  stammen  weitere  2^  und  1  ein  $  wurde  bei  Cabinda 
im  Februar  1880  gefangen.   Auf  ftote  heisst  die  Art  „ngnema". 

Über  eines  der  von  Banana  eingeschickten  Exemplare 
enthielt  ein  Brief  Hessels  vom  8.  September  1885  folgende 
Einzelheiten:  „Heute  Mittag  hatte  das  Tier  eine  hellgrtlnlicb- 


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—   37  — 


branoe  Farbe  mit  zahlreichen,  lebhaft  gelbgrünen  Tapfen;  an 
beiden  Seiten  hinter  der  Insertion  der  Yordergliedmaassen, 
etwa  l'/i  cm  ttber  der  Banchcrista  und  parallel  mit  derselben 
zeigte  sich  ein  rothbraunes  LängKband  (in  Spiritus  bekannt- 
lich gelb).  Abends  war  es  zebraartig  auf  graugrttnem  Grande 
brann  quergestreift,  die  Streifen  vom  R&clcen  nach  dem  Bauche 
etwas  schräg  nach  vom  gerichtet.  Am  Kfickenlsamm  waran 
«iie  am  breitesten  nnd  verschmillerteu  sich  rasch  nach  unten. 
Ich  zfihlte  vom  Nacken  bis  zur  Schwanzwnrzel  jederseits  sechs 
solcher  Streifen;  das  seitliche  Lftngsband  erschien  in  diesem 
Stadium  hell  gelbbraun.  Später  war  das  Tier*  blassgrßn,  die 
Zebrastreifen  nur  bei  genanemZosehen  noch  schwach  zn  erkennen, 
der  Längsstreif  an  den  Seiten  erschien  schmutzig  weiss.  Am 
Hinterende  des  Körpers  gegen  den  Schwanz  zu  standen  einzelne 
ganz  kleine,  unregelmäsaige,  schwarze  Fledcen.  —  Ich  vergiftete 
das  Tier  mit  Nicotin,  indem  ich  ihm  eine  vorher  in  den  Pfeifen- 
abguss  getauchte  Feder  tief  in  den  Schlund  einf&hrte.  Die 
Wirkung  war  die  folgende.  Es  trat  sehr  bald  innerhalb 
einer  Minute  etwa  —  ein  heftiges  Zittern  ein  nnd  hielt  5  Hi- 
nuten an;  dann  legte  sich  das  Tier  auf  die  Seite  nnd  verfiel 
in  Starrkrampf;  nach  etwa  20  Minuten  war  es  tot,  behielt  aber 
die  Augen  offen.  Nach  der  Vergiftung  verfärbte  es  sich  rasch: 
zunächst  traten  die  dunklen  Querstreifen  auf.  doch  gewann 
bald  das  dunkle  Pigment  ganz  die  Oberhand,  und  der  ganze 
Körper,  sowie  der  Kopf  wnrde  schwarz.  Die  gleichfalls  ge- 
schwärzte Seitenbinde  liess  sich  nicht  mehr  unterscheiden,  trat 
aber  später,  in  Alkohol,  wieder  hervor.'^ 

Und  weiter  beniei'kt  HeiT  Hesse  in  einem  Briefe  vom 
25.  Dezember  1B85:  .Ein  in  der  Häutung  begriffenes  Stäck 
hatte  im  Leben  dunkel  schwarzbraune  Seitenstreifen,  während 
diese  sonst  gewöhnlich  schmutzig  weiss  sind.  Zwei  andere 
Exemplare  waren  lebhaft  orangeroth  und  zeigten  bei  allen 
ihren  Farbeveränderungen  nie  eine  gräne  NQance.  Bei  der 
Vergiftung  trat  die  bekannte  Zebrastreifung  auf.  die  Streifen 
aber  waren  nicht  schwarz,  sondern  dunkel  orange,  etwa  von 
der  Farbe  einer  recht  reifen  Apfelsine,  anf  hell  orangefarbenem 
Grunde.  —  Das  $  legt  seine  Eier  anfangs  April.' 

Sehr  conatant  ist  bei  allen  Stücken  dieser  Art  das  gelbe, 
von  der  Achsel  ausgehende,  nneh  hinten  ziehende,  aber  die  Iii- 


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—   38  — 

sertion  der  HiDtergUedmaassen  nicht  erreicheade  Seitenband 
und  beim  $  auch  eine  belle,  über  der  Arminsertion  stehende, 
sehr  gewöhnlich  recht  deutliche,  ebenfalls  gelb  geerbte  Makel. 
Die  Kehlgegend  ist  citi*on-  oder  orangegelb. 

Hier  ein  paar  weitere  Kopfmaasse  weiblicher  £zem|ilare: 

.S('liiianzt'tis{>itzt'  bis 

llrlnisi)itz.'  ...  45  42  40  3i)  aO'/,  .'14  iia  32  mm 
(irij>stt'  I  Iflinbreite.  in 

(1.1  Augeiiinitl.'    .  14  13'/,  13     12     11  11     10'/,  , 

(»rüsstt»  HHi]ibrf*it<' 

am  HinteikopJ     .    19    18  l?'/,  10'/,  15     13  12V,  12  „ 

Läiitri*  erwachseuer  ^  von  Schnauze  bis  Atteröihiuug 
110  bis  140  mm. 

Die  <S  sind  durchweg  kleiner.  Die  Uuterscliiede  beider 
(lesclilecliter  liegen,  abgesehen  von  den  (TrössetllHVienzen  und 
der  starken  Verdickung  der  Sdnvanzbasis  beim  <S  in  der  Form 
und  Pliolidose  des  Helmes.  ^\'ährend  beim  $  sowohl  derSchnaozen- 
teil  als  auch  der  hintere  Teil  des  Helmes  etwas  mehr  in  die 
liänge  gezogen  erscheint,  ist  beim  6  der  Helm  deutlicher  und 
kfirzer  spindelförmig,  und  die  grösste  Helmbreite  erscheint  hier 
durchweg  etwas  mehr  nach  vorn  geitlckt.  Die  Pflastersclmppen 
der  Helmspiüee  sind  beim  ^  auf  grössere  Erstreckung  hin  im 
Einzelnen  mehr  gewölbt  und  knopfförmig,  ebenso  sind  die  der 
Teiuporalgegend  fast  immer  entschieden  mehr  convex.  Meist 
ist  auch  die  hintere  Helmpartie  als  Ganzes  von  links  nach 
rechts  etwas  mehr  convex  und  bombenförmig  aufgetrieben.  Im 
Altgemeinen  besteht  aber  trotz  der  Grössendifferenzen  grosse 
Ähnlichkeit  zwischen  den  beiden  Geschlechtern. 

Im  folgenden  gebe  ich  ein  paar  Kopiinaasse  männlicher 
Stocke: 

Schnauzenspitze  bis 

Helmspitze  ....  35'/,  31'/,  3(M/,  28  27  27  mm 
<4rösste  Helmbreite  in  der 

Augenmitte  ....   12     in'/,  lO',,  10    10'/,  in  , 
Grosste  Helmbreite  am 

Hinterkopf  .   .   ,   .    \h     12     11'/,  11'/,  11'/,  11  „ 

Lihif^e  erwachsener  von  Schnauze  bis  AftrröfthunK 
7.')  bis  l<')Omm. 


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Vergleif.heu  wir  nun  die  Helmbreite  in  der  Augeninitte 
zor  Helrabreite  hinter  deu  Augen  zu  Gesamtkopflänge,  so  finden 
wir  bei 

(6)  Oiama^lcoH  ffraeiiia  Hall.         <?  =  1  : 1,U :  2,83, 
(10)        „  „        „  ^  =  1 : 1,21 : 2,98. 

(4)  tk'Hvgidensh  Daud.  <?  1:0,92:2,48. 

(4)  „  ¥  «  1 : 1,20 : 2,93, 

0)        ..        AVwo/i/  Bttg.         <?      1 : 1,06 : 2,33, 

(1)  „        „  ^  1:1,40:2,«0, 

(2)  lioeephalus  Gray     $  =  1  : 1.08  :  2,62. 

Rs  ist  selbst  nach  Abbildungen  missliehf  diese  nnzweifel- 
haft  sehr  nahe  mit  einander  vei'wandten  Arten  scharf  von  ein- 
ander zn  treaneD.  dodi  glanbe  ich,  dass  die  eben  gegebenen 
Verhältniszahlen  dazn  beitragen  werden,  die  meiner  Ansicht 
nach  recht  wol  trennbaren  Arten  zn  fixieren. 

In  der  Litteratur  finde  ich  die  Spezies  augegeben  oder 
kenne  sie  direkt  von  Liberia  (Hallowell),  dem  Ancober-Flm«s 
nnd  von  Adjah  Bippu  bei  Wassau,  Goldkfiste  (Bonlenger),  von 
Brass  an  der  Nigermfindung  (Hartert).  vom  Gabnn  (Hall.), 
Tschintschoscho  (Peters),  Cabinda  (Hesse),  Congo  (<^ray).  Banana 
nnd  Povo  Nemlao  bei  Banana  (Hesse),  vom  Quango  (Gray),  von 
Loanda  (Bocage),  Pungo  Andongo  iPts.,  ßlgr.)  nnd  Condo  am 
Quanza  (Blgr.)  und  von  Dnqne  de  Braganza  nnd  Carangigo  in 
Angola  (Blgr  ).  In  Ostafrika  lebt  die  Art  am  Tanganjika  (Dollo) 
and  nach  Peters  (Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1878  p.  202)  anch 
bei  Taita  und  IJkamba. 


20.    t  luiiHdi  Iran  parcilohus  Blgr.  1887. 

Gray,  l'roc.  Z»"!.  S.u;.  l.oinlon  IHÖ4  \\.  47'i  'h7'j,,'s  parf..  i!'>ii  Lcaclii; 

Bocage    Juni.  Sr,  'Matli   Li^hüa  No.  1,  1866  \u  ö'J  (i/t/(i>'s  v.ir.  {tttileujtis'fr. 

Boulenger,  Cat.  hiz.  Brif.  .Mus.  ed.  2.  Vol.  ii,  1887  [>.  44!»,  Tat.  :J9,  ü); 
BMÜger,  Ber.  l^enckeiiberg.  O««.  1887  p.  152. 

Ein  ganz  junges,  eben  erst  dem  £1  entsclilflipltes  Stfick 
von  Massabe  an  der  LoangokOste,  gesammelt  von  Herrn 
P.  Hesse  in)  Juni  1886;  ein  halberwachsenes  $  vom  Congo 
brachte  Herr  Dr.  Bttttner  (Mus.  Berlin). 

Ganz  mit  Bonlenger's  Diagnose  nnd  Abbildung  Überein- 
stimmend. Oceipitalloben  beim  Jnngcn  nicht  abhebbar,  aber 
darch  l^olidose  und  FHrlmug  in  der  inpäteren  Foim  bereits 


—   40  — 


vorgezeichnet,  beim  jungen  $  in  der  Seitenansicht  des  Kopfes 
nnr  den  dritten  Teil  der  Kopfliühe  ausmachend,  deutlich  ab- 
liebbar.  —  Palmar-  und  I^lantarftüclie  des  Fnsses  aufisen  weis«« 
umsüumt. 

Maasse  des  Bflttner'schen  $  vom  Congo: 

Totallänge  177  mm 

Von  der  Schnauzenspitze  bis  zum  Mandwiukel  17  „ 
Von  der  Schnauzensiiitze  bis  zur  Helmspitze  .  „ 
(trösste  Helmbreite  zwischen  den  Äugen  .  .  10  '  „ 
Grösste  hintere  Breite  des  Helmes  ....  Ti'/i  « 
Grdsste  Scliädelliöhe  19  . 


Kopf  breite   15»/,  , 

liumpfiftnge   67  , 

Tibia   17»/,  „ 

Sdiwanzlänge   82  « 

Höhe  des  Occipitallappens   7  „ 

(iixisste  Breite  desselben   37)  v 


Das  Verhältnis  von  Breite  iu  der  Augeiimitte  zu  Breit« 
hinter  den  Angeu  zu  Länge  des  Helmes  beträgt  nach  zwei 
3Iessungen  beim  $  dieser  Art  1 : 1,22—1.25 : 2,80^3,00,  wäh- 
rend es  beim  $  von  (.%  diiepin  Leach  im  Durchschnitt  1 : 1,35: 2.84 
ausmacht. 

Bekannt  ist  diese  Art  bis  jetzt  von  Kamemu  und  (iabnn 
(Bonlenger),  vom  Quilu  (Bocagei,  von  Massabe  in  Loango 
(Hesse),  vom  Cougo  (Bttttner),  aus  Ovambo-,  Herero-  und 
Damaraland  (Boettgt  r).  aus  dem  Norden  von  Griqualand-West 
iBttgr.),  ans  Natal  {l^V^v.,  Httgi  j  und  wahrscheinlich  anch  von 
(ierlaclishoop  in  Transvaal  (Peters,  als  tt Heina). 

21.   C'f/Hntarfeotf  tfilppix  Leacli  1819. 

Leach.  in  liowdich  «  Asliaiitee  \>.  4J>.'{;  Kühl,  Heitr.  z.  Zim>I.  u  wrs:!. 
Aiiat.  p.  1Ü4  (hilohinfi  ;  Merrem,  Teut.  1820  \t.  162  i  'f  planirfjhsi  :  Gray. 
Cat.  Lis.  Brit.  Hn$.  1846  p.  266,  Spicil.  Zool.  1830  p.  i,  Taf.  3.  Fig.  h  und 
Pmc.  Zool.  Soc.  1861  p.  473  (dUepi»  part.t:  Dsneril  4  Bibroii,  Erp-  g^n- 

Tome  3  i».  22.j  jlUrjiis  [»art  );  Gray   l'i  "    /^oul  London  1864  p.  iHi 

il*rtrrsii  .  Booage,  .'orn.  Sc.  Matl)  I  i  '  i  I  isni^  p.  tdtlepi.'i  nml 
('„IHl/ii).  Xo.  3.  1HH7.  .'i,  A.  p.  ;i  Nm  I.  i>.  7;i  uiul  N'>  H.  1887.  .<  .\ 

p,  2;  Peters,  ilon.  Ber.  Merlin.  Akad.  1877  p,  (il2  und  Kei»«  nach  Musdaui- 
bique  Bd.  .H,  1882  p  21 ;  Boulenger,  1.  <  p.  4riO.  Taf.  39»  Fig.  ß. 

Drei  Exemplare,  1  ^  nnd  2  $  von  Landana  (P.  Hesse). 


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—   41  — 


Diese  Art  weicht,  ausser  in  den  bekannten  und  von  Bou- 
lenger  scluirt  liervorgehobenen  Kennzeiclien  von  ihren  Verwandten 
O/.  f/mn'/is  Hall,  und  Ch.  ScHegnli-nsis  Daud.  noch  ab  in  der 
feiner  zugespitzten  Schnauze,  den  feineren,  viaii  mehr  zuf^e- 
spitzten  Finprern  und  den  kurzen,  wenig  gebogenen  Krallen. 
Die  Frenalgegend  ist  mehr  ausgehöhlt  und  eingesenkt. 


M  a  a  s  s  e : 

<? 

Schnauzenspitze  bis  Heinispitze      .    .  . 

Hf) 

34'/,  35  mm 

(Jrösste  Helmbreite  in  der  Augenmitte  . 

\'^ 

12V,  12  . 

Grösst^  Helmbreite  am  Hinterkopf 

.  IT) 

Ifi  17 

Grü.sste  Länge  des  Occipitalhippens    .  . 

V: 

Grösste  Höhe  desselben  

17 

17      US  , 

02 

103     92  . 

Das  ^■erhältnis  von  Helmbreite  zwischen  den  Augen  za 
Helmbreite  hinter  den  Augen  zu  (Jesamtkopf  hinge  beträgt  somit 
beim  <?  von  Ch.  <lihins  l.each  1:1,15:2,(59,  beim  1^  im  Durch- 
schnitt I  :  1 .35  :  2.84. 


Was  die  Färbung  der  vorliegenden  Stücke  anlangt,  so  ist 
die  gelbe  Längsbinde,  die  im  unteren  Köriierdrittel  von  der 
Insertion  der  Vordergliedmaassen  nach  hinten  zieht ,  immer^ 
der  gelbe  Fleck  über  der  Arminsertion .  der  oft  noch  vom 
Occipitallappen  Qbenleckt  werden  kann,  meistens  vorhanden. 

Beim  eines  Ch.  itan  ihhuii  Blgr..  der  nächstvemandten 
Art,  aus  Natal  im  Senckenberg'schen  Museum  sind  die  Hinter- 
hauplslappen  wesentlich  kleiner,  etwa  nur  halb  so  gross  als 
bei  Oft.  dikyis  Leach  von  Landana,  der  Schnauzenteil  des 
Helmes  ist  oherseits  Üarher  und  der  ganze  Helm  relativ 
schm&ler.  Kr  zeigt  ein  Verhältnis  von  Breite  in  der  Augen- 
mitte m  Breite  hinter  den  Augen  zu  Länge  wie  1 : 1,22 :  B,OÜ. 

Ch,  dihpis  Leach  lebt  im  ganzen  tropischen  Afrika.  Ich 
finde  ihn  versseiehnet  vom  Senegal  (Dnm4rü  Bibron),  von 
Aschantiland  (Bowdich),  Porto  Novo  au  der  Sklavenkaste  (Bttgr.), 
A1t-('alabar  und  Kamerun  (F.  Mttller).  Eloby  (Boulenger)  und 
Gabun  (Hallowell,  A.  Dumeril.  Gray,  Hlgr.,  DoUo),  Majumba 
(Bocagej,  Tschintsfhoscbo  (Peters),  Landana  (Hesse),  San 
Salvador  in  Congo  (Bocage).  Novo  Redondo,  Catnmbella  und 
Pombe  in  Angola  (Bocage),  Caconda.  Benguella  und  Quissange 
in  Benguella  (Bocage)  und  von  Mossamedes  iBorage,  Blgr.), 
sowie  in  Ostafrika  vom  Tanganjika  (Dollo),  Mombas  (Peters», 


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42  — 


SaDdbar  (Pts.,  Bigr.,  Dollo),  von  Cftp  Delgado  bis  Inbambane 
an  der  Kltote  and  von  Tette  nnd  Macanga  im  Innern  (Peters) 
von  Mossambiqne  (Bianconi,  BIgr.). 

lY.  Ordnung.  OpUdla. 
Farn.  I.  TypMopidae. 

22.  Ttfphhps  fAspifhrht/ttrftKs)  Eschrichti  Schleg:.  1841. 

Schlegel.  AbbiM.  Aimtlnli  1MH7  -1844  p.  :J7.  Taf.  6-1,  Fii?. 
Jan,  Eleucü  *ut.  d.  Otidi,  iMilauo  18o3  p.  13,  Jci>uügr.  d.  Uplnd.  Lief.  5,  18Ü4 
Taf.  6,  Fig.  2  (Liberiemis  var.  mtermtdioi  nnd  TypblopieiH,  Milan  186i 
p  25;  Pvtirt,  Uon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1877  p.  614  (var.  intmedin  nnd 
limolata  Jan)  «nd  Sitz.  I '»er.  Ges.  Nat.  Fr  Berlin  1H81  p.  147;  BmUbST,  Anf- 
Ziihliinir  »icr  vf>u  Frhn.  v.  Maltzaii  am  Cap  V»'rde  in  Seiiegfninbien  «je-jflmmelten 
Krieclitlii- it'  in:  Abb.  Senckeiiber^.  (iesellstb.  Hd.  12,  IHSl,  S.  A.  p.  2«  fUttf- 
rienmn  var.  iiiteruialiui ;  Bocage,  Joru.  Sc.  Math.  Liäboa  No.  44,  1887,  S.  .\. 
p.  4  (Rrmmi). 

Fttnf  in  Pholidose  und  Färbung  nahezu  übereinstimmende 
Exemplare  von  Povo  Xemlao  und  Povo  Netonna  bei 
Banana,  gesammelt  im  November  1885  und  September  1886 
von  Herrn  P.  Hesse;  ein  erwachsenes  Stück  vom  Gongo,  ge- 
funden von  Herrn  Dr.  Büttner  (Mus.  Berlin);  ein  Stück  vom 
Gabun,  gesammelt  ebenfalls  von  Herrn  Dr.  Büttner  (Mos. 
Berlin  No.  10573). 

Sehr  ähnlich  der  oben  citierten  Abbildung  Jan*s  von 
T.  Liberiemin  var^  intermediti,  das  Stück  vom  Gabun  mit  24, 
die  übrigen  iünf  aber  mit  26  statt  24  Selmppenr^en  In  der 
Bumpfmitte  nnd  somit  identisch  mit  dem  von  Bocage  1.  c.  be- 
schriebenen Stücke,  auf  dessen  genaue  Beschreibuug  ich  des- 
halb verweisen  kann.  Das  Auge  ist  deutlich,  der  Nasenschlitz 
nicht  über  das  Nasenloch  hinaus  verlängert. 

Unser«;  fünf  Stücke  von  Banana  stehen  somit  grade  in 
der  .Mitte  zwischen  der  .Taifschen  T.  LibeneHm»  var.  tufennedia^ 
iWv  i<li  .schon  der  Fürbung  wegen  unbedenklich  zu  Esthritkti 
ziehe,  und  zwis^chen  der  var.  Kmmsi  Jan. 

Das  besondeis  grosse  und  starke  Büttner  sche  .Stuck  vom 
Congo  hat  20  Schuppenreihen  wie  die  übrigen  von  Banana, 
weicht  aber  darin  von  den  anderen  ab,  dass  die  Kikkenförbung 
fast  uniform  schwarz  ist.  dass  also  die  gelben  Quersänme  am 
Vorderrande  der  Schuppen  gegen  die  dunkle  Farbe  der  Ober- 
sj'ite  fast  gai  ni<Iit  zur  Cfeltung  kommen.    An  den  Kßrper- 


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t 


—   43  — 


Seiten  ist  das  Schwarz  und  Gelb  querstreitig,  aber  scharf  ab- 
gesetzt von  einander  geschieden;  die  Körpemnterseite  zeigt 
nur  hie  und  da  eine  schwarze  Makel.  In  der  Grösse  stimmt 
dies  Stack  fast  mit  Kranssi  Jan,  zn  dem  man  das  Stttck 
unbedingt  stellen  müsste,  wenn  man  diese  Form  als  Art  gelten 
lassen  wollte,  in  der  Färbung  und  Zeichnung  etwa  mit  T.  Schlegeli 
Bianc.  fiberein.  Da  ich  anch  bei  diesem  Stück  keine  wesent- 
lichen Unterschiede  in  der  Pholidose  von  T.  Esehnt^ti  Sclüeg. 
finde,  masa  Ich  w  als  die  erwachsene  Form  dieser  Art  betrachten. 

Das  Stock  vom  Gabun  zeigt  auf  der  Unterseite  in  der 
letzten  Körperhälfte  hie  und  da  feine,  gegen  den  After  hin  in 
undeutliche  Längsreihen  geordnete,  schwarze  Pünktchen. 

Schuppenqnerreihen,  zähle  ich  bei  unseren  Stfidcen  vom 
(Juugu  318,  324,  331,  338  nnd  350,  bei  dem  Bttttner'schen 
Exemplar  vom  Congo  357,  bei  dem  vom  Gabun  365. 

Unter  den  zahlreichen,  näehstverwandten  Formen  der 
afrikanischen  Westkfiste,  die  als  Ti/phi^j^s,  Otti/c/ifM-rphnlns  und 
Ontfchophis  KsehriehU  Sclileg..  mugrsiita  Dum.  &  Bibr.,  Barrom 
Gray,  punetahts  Gray,  Liberiensis  Hall.,  Uneoiattts  Jan,  inter' 
meäitM  Jan  nnd  Kmuasi  Jan  beschrieben  worden  sind,  erkenne 
ich  nur  die  beiden  erstgenannte  als  gute  Arten  an,  indon  ich 
T.  Barrotti  und  Liberiemis  zu  T.  congeaitts  D.  &  B.,  die  sämt- 
lichen übrigen  angeführten  Formen  aber  zu  71  EsdtriehH  Schleg. 
ziehe.  Beide  von  mir  anerkannte  Spezies  scheinen  sich  gut 
durch  die  Färbung,  auf  die  ich  besonderen  Wert  zn  legen  allen 
Grund  habe,  unterscheiden  zu  lassen«  Beide  zei;*:en  nämlidi 
auf  dem  Rücken  auf  schwarzem  Grunde  Längsreihen  von  gelben 
Punkten ;  während  aber  diese  bei  T.  Esehriehti  ganz  regelmässig 
längs  des  Kückens  verlaufen,  zeigt  T.  mnye^ius  stets  zahlreiche, 
rein  gelbe,  überall  die  dunkle  BÜckenf&rbung  durchsetzende 
(juermakeln.  Auch  ist  bei  7*.  cmitftsUi»  nach  einem  mir  von 
der  Goldküste  vorliegenden .  gut  mit  Jan*s  Fig.  1  auf  Taf.  5 
dw  Iconogr.  d.  Ophid.  Lief.  5  übereinstimmenden  Exemplar  der 
Schnauzenrand  etwas  schneidiger,  die  Art  also,  wie  Bibron  es 
ja  auch  gethan  hat,  den  typischen  Onychocephalen  näher  zu 
stellen,  als  T.  EsdirMi  mit  seiner  gewölbteren  Schnauze.  Die 
Schnppenzahl  schwankt  bei  beiden  von  mir  angenommenen  Arten 
in  fast  gleichen  Gränzen,  die  Längsreihen  bei  T.  rottffesim  vim 
20  zu  34,  bei  T.  Ksfhrithii  von  24  zu  32,  die  Querreihen  bei 


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44  — 


ersterem  vob  342  bis  380,  bei  letzterem  von  324  bis  365,  und 
wenn  wir  Bibron  Glauben  schenken  d&rfen,  sogar  bis  416. 

Erwähnt  wird  die  Art  u.  a.  von  Joal  im  Senegal  (Boettger, 
als  intermedhis)^  von  den  Bissagos-Inseln  (Bocage),  von  Sierra 
Leone  (Jan,  als  lineolahuX  von  Liberia  (Jan,  als-  intermedia), 
von  der  Goldküste  (Jan,  F.  311111er,  als  Krattssi),  von  Ashanti 
nnd  Fanti  (Gra^*,  als  pmictatu»),  von  Ajuda  in  Dahome  (Bocage), 
von  Alt-Calabar  \y.  Müller),  vom  Gabun  (Bttttner),  von  Tscbint- 
schoscho  (Peters,  als  iineoiaiw  und  inkrmedius\  vom  Congo 
(Bflttner),  ans  der  Umgebung  von  Banana  (Hesse),  von  San 
Salvador  u.  a.  Orten  in  Angola  (Bocage,  als  Kmu&i)  nnd  von 
Halansclie  und  dem  Quango  im  Inneren  Angolas  (Peters). 

28.    Ttfjtfilup.S  (Oinji  hm  >  iihiihis)   (^oittjivtfS  Bttg.  1887. 
Bo«tl||er,  Zoiil.  Aiixciger,  10.  Jahri^r.  \\  (»50. 

(Tat  I.,  Fig.  6a-e). 

Char.  Affinis  T.  HaUotvdli  Jan,  sed  multo  major  et 
magis  elongatus,  supralabialibus  quatemis  nec  temis,  supraocu- 
lari  minus  angasto;  eolore  et  habitu  simills  T.  mttcroso  Pts., 
sed  rf>sti*o  minus  acute  marginato,  oculis  nuUo  modo  perspicnis.  — 
Species  magna  et  crassa,  caput  collnmque  distinete  minus  crassa 
quam  abdomen  caudaque:  tmncns  snbcompiessus;  longitudo 
corporis  pro  latitudine  modica  (1/28 ).  Caput  depressum,  rostro 
valde  protracto,  turgidnlo,  subtruncato,  margine  rotnndato-acuto. 
Uostrale  supra  magnum,  late  ovatum,  postice  subtmncatum; 
scuta  verticis  7  duplo  majora  quam  squamae  corporis.  Nares 
magni,  inferi,  sulcus  nasalis  uares  non  transgiediens ,  prupe 
basin  rostralis  in  initio  snpralabialis  primi  acute  terminatus. 
Xasofrontale ,  praeoculare,  ocnlare  fere  aequilata,  praeoculari 
solum  parum  angnstiore.  Oculi  nnlli.  Supralabialia  quaterna. 
Kerles  loDgitudinales  squamarum  in  medio  trunco  20.  sc^uamae 
mediae  seriei  tergi  distinete  latiores  quam  caeterae: 
fteries  transver.sae  Ml.  Squamae  praeanales  caeterts  vix  minores, 
(-auda  brevissima,  teres,  obtusissime  conica,  distinete  involnta, 
basi  soluro  5  serieluis  transversis  squamarum  tecta.  apicemucrone 
brevi,  corneo  terminata.  —  Supra  flavido-gi'iseus,  sutiiris  scntorum 
capitis  albidis.  subtns  liiteo-flavescens,  undique  stiigis  longitudi- 
nalibus  [»arum  distinctis  griseis,  suhtws  vix  ronspiruis  strigatus. 


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-  45 


Long-,  tota  450,  caudae  ab  aiio  usquc  ad  apicein  5  jimi. 
J^al.  ocdpitis  in'/,,  tninci  16.  baseos  laiulat'  12'/jnini. 

Hab.  Voll  dieser  Art  fand  Herr  i\  Hesse  nur  ein  Stück 
bei  P«>vo  Netonna  nächst  i^aiutiia  am  II  .Itini  1H8(». 

Der  leiclit  von  der  Seite  /ii>ainiiit'n<4i'druckte  Körper  ist 
in  seinem  liinte-rt-n  'IVile  dt  iitlirh  dicker  als  vorn:  die  Schniiiiru 
ueliiiieii  narli  Idnten  mässig  au  (irösse  zu.  Am  Halse  zählr  Ii  Ii 
2H.  in  der  Uuniplinitte  26,  vor  iler  Atieii.1tüun«r  24  Länjr.sreiiieii 
V(»n  Kür[)ersehnppen  Die  nnttelste  KVihe  des  Kiickens  zeigt 
iwie  bei  vieb-n  L)ip>atUileii)  nieiklicU  breilere  Sclniiiiit'n  «Is  die 
iibrijren  b'eih»  n.  Die  Unterseite  des  Sdiu anzes  bis  /um  Seliwanz- 
stachel  decken  nur  ö  Sciinitpenreihen.  ich  zähle  .'141  Schuppen- 
«luerreiiien  vi^ni  i'arietab'  ]n<  zum  Schwänzende.  Der  Kopi  i.st 
weder  miiklich  niedriger,  n'nh  auch  viel  schmäler  als  die 
Halsüfejrend  und  /A^rt  eine  >tark  vorgezojrene .  sehr  8tuni})ti- 
Sciuiauze.  Das  L'ustrale  ist  gross,  oben  oval  vorn  und  liinteii 
abgestutzt,  5mm  lang  und  4'/\nim  breit,  unten  aul  den  drillen 
Teil  der  (d)eren  Breite  vers(  limäiHrt  und  hier  3mni  lang,  in 
der  Mitte  l'/^mm  bit  it.  au  den  Seiten  eoucav  und  am  Lippen- 
rande  weniger  als  halb  so  sehmal  als  das  erste  Snpralabiale. 
am  Vorderrande  verrundet  .^chai  tVandifr.  auf  der  l  ulfi.seite 
plan.  Das  Nasale  liegt  unten,  ist  weit  schmäler  als  der  untere 
Teil  des  Nasornstrale,  von  dem  es  vor  dem  grossen  Nasenloch 
nirlit  'jetreniü  ist.  [ »er  nntere  Zipfel  der  Nasale  ist  bcmerkens- 
wei  1  spitz  nnd  b-^t  Mi  auf  dem  ersten  Supralabiale  dicht  an 
die  Seite  des  b'n^traln  an.  Der  Nasalsnleus  zieht  somit  noch 
vor  der  Mitte  des  eisten  SupralaV>iale  ui  uen  letzteres.  Das 
Praeorulare  ist  wenit;  seiimäler,  aber  iiiedii^ei  als  das  Naso- 
frontale.  nnd  gleit  h  hoeh  wie  das  Oculaie:  es  ist  vorn  an  der 
Sehnanzenkanle  der  liintenMi  Kinbnchtunc  des  NastdVontale 
wegen  etwa.s  winklig  voi-gez^tgen.  hinten  leicht  eonvex  Das 
t)culare  i>i  nur  etWM  so  breit  wie  das  Nasorostrnb-  und  zeigt 
keine  Spur  des  unter  ilmi  verborgenen  Auges.  Von  den  sieben 
grösseren  Sehuppen  des  Silieitels  ist  das  Praefrontale  fast 
dreimal.  da<  Fnintale  aber  und  das  Posttrontale.  die  Supra- 
ocularen  und  die  Parietalen  sind  doi>i>elt  sn  f/i^K^  wie  die 
übrigen  Ki»rperschuppen.  Das  erste  der  vier  .^upralabialen 
stösst  an  das  Rostrale.  das  Nasale  und  das  Nasntrontale .  «las 
zweite  an  das  NasotVorilale  und  das  Praeoculare,  das  dritte 


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—  4H 


au  (las  Praeuculare  und  dds  iJcuiare.  «las  vit^rtc  nar  uu  d&s 
üculare. 

Die  Fäiliiiiiii  j>t  üben  ein  schmutziges  helles  (;»'ll)irnui. 
unten  ein  weiii^r  davon  verschiedenes  Orfliifrelb.  und  mau  würde 
die  Art  einfarbig  nennen  krtuiit  n.  wenn  uirlit  alli'  seitliclieu 
Sclinp])eurrmder  eine  mehr  LMauc  Färbung"  zeigten,  so  (las< 
zahlt  cii  hr.  auf  der  ( >li«'isoite  uieiir.  auf  der  Unterseite  weniger 
deutiiclie  (Iniiklcre  l.anuslinien  entstellen.  J)ie  Koi)fs(hilder  sind 
olivenbrännlicli  mit  wei^slichen  Hiuidern,  die  Sehwanzspitze  ist 
dunkel  leluugelh  iretärbt. 

V(»n  7*.  1 1 inij'  lnK-rphdliis)  I hflo/n/lf  Ji\n  [Iconogy.  d.  0]diid. 
Lief.  4.  Tat.  -t.  Fi^  <>'  v*»u  der  (luMküste  unterscheidet  sieh 
die  vorliegende  Art  diinii  die  länger  ausgezogene  Schnauze  mit 
etwas  sc1uirfei*er  Schneide,  durch  vier  statt  drei  Supralahialen. 
durch  das  mit  einem  zugespitzteu  Zipfel  dicht  an  der  Basis  des 
Jiüstrale  (jilinlich  wie  bei  T.  rfietns  .lam  an  das  erste  Supra- 
labiale sieh  anschmiegende  Nasale  und  dur<'h  die  abweichende 
Färbung.  Während  die  .Tan  srhe  Species  als  einfarbig  oliven- 
gelb bezeichnet  wird,  besitzt  unsere  Art  zahlreiche,  wenn  auch 
schwach  nuirkierte.  graulidie  Längsstreifen.  Auch  dürfte  die 
Verbreiterinig  der  mittelsten  Jiiickenscliuppenreihe  flir  unsere 
Art  ein  b<'sonders  wichtiges  Kennzeichen  sein,  T.  ((hiijrlm- 
rcphnliiai  Anthirfar  üoc.  (Jörn.  Sc.  Math.  Litsboa  Xo.  4H,  18S|>. 
8.  A.  p.  '2;  aus  Aug(da  mag  ebenfalls  nahe  verwandt  seiU}  liAt 
aber  HO  Schuppenreihen  und  ist  hellgelb  mit  branngrauen 
Flecken.  Auch  dieser  Spet  i»  >  fehlt  die  deutliehe  ^'ergnisserung 
der  Schuppen  der  mittelsten  Dorsalreihe,  und  die  i^age  der 
Supralabialen  ist  eine  wesentlich  verseliiedene.  T.  lümjchn- 
ivphdlns}  rrasso/ii.s  Peters  iSitz.  Ber. Ges.  Nat.  l'i  Berlin  1K81 
p.  ÖO)  von  Tschintschoscho  in  Loango  ist  ebenfalls  ähnlich, 
aber  trotz  der  Pelers'schen  ungenllgendeu  Beschreibung  spricht 
doch  das  Auftreten  von  deutlichen  Augen  und  die  Färbung 
gegen  eine  A'ereinigung  beider  Arten.  Trotzdem  dass  derselbe 
nach  Herrn  Dr.  A.  Heichenow's  giifiirpr  Mitteilung  am  Halse 
.'14.  im  hinteren  Teile  des  Rumpfes  aber  '.VI  Öchuppenreihen 
be>it/t  und  auch  in  der  Färbung  mit  T.  Atichietae  Boc.  über- 
einstimmt, dürften  diese  beiden  letztgenannten  doch  nicht 
identisch  sein,  da  bei  letzterem  äussere  Augen  gflnzlich  fehlen, 
bei  T.  cffisaaiHs  Pts.  aber  recht  dentlit^h  sind. 


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47  — 

Bekannt  ist  unsere  Art  bia  jetzt  nur  von  Povo  Netonna 
bei  Banana. 

l-'am.  II.  Galamariidae. 
24.   Xemcaiaun(f<  Mcchoni  PU>.  1881. 
Peters,        Ber.  des.  Nal.  Fr.  Berlin  p.  147. 

Ein  schönes  Exemplar  von  Kinshassa  am  Stanley  Pool 
i  P.  Hesse). 

Das  vorliegeiule  Stück  stimmt  bis  anf  den  Umstand,  dass 
jederseits  nur  ein  Postocnlar  (statt  zwei)  vorhanden  ist,  und 
dass  die  drei  (nicht  zwei)  untersten  Sc.hnppenreihen  weiss  gefärbt 
sind  wie  der  Bauch,  so  vollständig  mit  Peters'  Beschreibung 
nberein,  das$  ich  beide  Unterschiede  als  in  den  Qrenzen  der 
individuellen  Variabilität  liegend  aufzufassen  geneigt  bin. 

Von  X.  Meofor  Günther  (Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  (4)  Vol.  1, 
1868  p.  415,  Taf.  10,  Fig.  B),  mit  dem  Peters  die  westafri- 
kanische  Art  twhr  treffend  vergleicht,  unterscheidet  sie  sich 
übrigens  ancli  noch  durch  kürsseren,  weniger  in  die  Länge  ge- 
zogenen Kopf  und  dadurch,  dass  alle  Schilder  des  Scheitels 
verhältnissmässig  weniger  in  die  Lünge  gezogen  sind.  Das 
Rostrale  hat  eine  nach  hinten,  das  Frontale  eine  nach  vom 
convex  gerundete  Sutur,  die  Praefrontalen  zeigen  in  der  Mittel- 
linie eine  etwas  längere  Naht.  Intemasalen  und  Supraocnlaren 
fehlen.  Das  Nasenloch  liegt  ziKischen  zwei  Schildern;  das 
Postnasale  ist  doppelt  so  lang  als  das  Praenasale.  Ein  lang- 
gestrecktes Praeocnlare,  ein  überaus  kleines  Postoculare.  Sechs 
Snpralabialen,  von  denen  das  dritte  und  vierte  ans  Auge  treten. 
Die  Bildung  der  Supralabialen,  des  einzigen  grossen  Temporale, 
der  lufralabialen  und  der  Kinngegend  ist  nahezn  ganz  wie  bei 
X  bicolor,  aber  das  grosse  dritte  Infralabiale  zeigt  sich  kürzer 
und  breiter,  nur  etwa  doppelt  so  lang  wie  in  der  Mitte  breit. 
Der  kurze  Schwanz  ist  am  Ende  stumpf  abgerundet. 

Schuppenformel:  Squ.  17:  G.  V*,  V.  229,  A.  "/n  Sc.  "/„. 

Die  Art  variiert  somit  in  der  Formel  von  Squ.  17:  G.  V«. 
V.  229—231,  A.  V.,  Sc.  »V„— "/»e- 

Kopfmmpf länge  249,  Schwanzlange  21,  Totallänge  270  mm. 

Kopf  oben  bleigran,  Hals,  Rücken  und  Schwanz  mit  zwei 
Reihen  grosser  quadratischer,  bleigraner,  bald  m  Querbinden 
znsammenfltessender.  bald  alternierend  stehender  Makeln,  etwa 


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—   4H  — 


48  auf  dem  UnniptV'  und  7  auf  lUm  Si-lnviiii/i'  [Hv  meisten 
Schuppen,  uaiiicntlii  li  alier  du-  der  am  nieist<'ij  zeitlich  .ziehenden 
von  den  elf  nnttel>irii  lu  ilieii  mit  l-leiirninenj  .Mittelrteck.  Die 
drei  untersten  Scliiiiipenieihen  jeder-seils  und  die  ganze  Körper- 
uutt'iscite  rein  wei^s. 

(  npe  st.  llt  in  l*rnc.  Auier.  Thil.  Soc.  188(5  p.  48.')  die 
(ialtun«f  _XcH'>'-'h/Hn/s  (Uhr.  zu  nh>iiK Imuij.i-  Peters  (Mon.  Ber. 
Herlin.  Akail.  )>••.',)  p  4M7t.  die  auf  eine  Art  au.<  Faragfuay 
bei:rrmdef  ist  Alti^eseheii  davon,  dass  der  Name  Xnioctilamiis 
älter  ist.  glaube  ich  aui  li  nitht  an  die  TdentitAt  beider  (venera, 
da  u.  a.  Xf'/tncalautm  doppeltes  ^  Uhtjufhnnfjr  aber  eiiifacbeä 
Nasale  besitzt. 

Die  einzi<ren  bekannten  Fundoi'te  der  Art  siud  KiUüliassa 
am  Stanley  Po(d,  (  Ongo  (Hes^^ej  und  Malansche  am  mittleren 
Quanza  in  Anji^ola  (Peterfti. 

Kam.  III.  Coliibrfdae. 

a.  Poronellinae. 
25.  (viOiH'Ua  (Mi.whtt)  oUvacen  Pts.  1854. 

Pilirs,  Hon.  Ber.  Berlin.  Akiul.  p.  622  nnd  Reise  nach  lEonnunbüiiM», 

Zrtolin,  Ainpli.  1882  p.  114.  Taf.  17.  Fig.  1:  GOnther.  Cat.  ('..lubr.  .'={n.  Brif. 
Mns  IRnS  p  3^»  Peters.  Mon  Ber.  Berlin.  .Akal  1S77  p.  f>14.  Taf.  — .  Fiir  1 
I Sriisfnoiihis  airnttisj  ,  Mocquaitl,  Buli.  .Sic.  rbiluiuatb.  l'ari.s  Tome  11, 
18S7  p.  (ifv 

Kill  am  Scliwaii/e  verletztes  Stiu  k  von  Borna.  20.  Dezember 
1885:  drei  Stücke  von  Ha  nana  auf  dem  Terrain  der  llolhtiuli- 
s<-hen  Faktorei  im  Mai,  .luni  und  Oktober  gefangen.  Mageninhalt 
eines  Stfickes  von  Banana  ein  kleiner  Frosch  (P.  Hessel. 

Pliolidose  und  Färl»ung  l.vpis(  Ii  .\u<  Ii  IVters*  Sf  uslt  t  oph!^ 
nhditis  fjelii.rt  als  (d>erseits  uniform  Manseliwarze  Farbenspielai  t 
hieriier.  sie  stimmt  mit  ( üiiitliei's  Hesdireihiing  \  ">llkuu»nien 
iiberein  Die  Ungeiiaiii^keiten  von  Peter>  IHagiiese  die.xer  Fonn 
in  r.e/aig  auf  die  Zalil  der  Tempt'V:i1en  und  die  relative  Länge 
der  Siibmeutaleii  kummen  auf  de.'-.seu  Abbildun2  nicht  zum  Aus- 
druck .  die  eine  evidente .  abnorm  mit  geteiltem  Praeoculare 
ausgestattete  i'inondhi  i/iitacm  darstellt. 

Frenale  (juadratisch.  so  hocli  oder  höber  als  breit:  Prae- 
oculare jeder.seits  nur  eins,  hoch  und  schmal,  das  Frontale  nicht 


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—  49  — 


erreielMiid.  Postoetdaren  3—3,  in  Aaflnahmeftllen  3—2,  2—3 

oder  2—2.  Temporalen  1  +  ^  ^  ^  oder  1  -f       Die  hinteren 

SuLmentalen  so  lang  oder  (meist)  länger  als  die  yorderen. 
Papille  rund. 

Schnppenformel: 

Borna     Squ.  19;  G.  Vi»  V.  144,  A.  Vi.  Sc.  ? 

Banana     «   19;  „  Vi,  »  146,  ,  Vi»  »  "/.. 

,    19;  ,  V.»  »  144,  1,  Vi,  .  ? 

»  it     l^J    n    Vi,    »    143,    n    */|,    „  ? 

Die  Schappenformel  schwankt  bei  den  bis  jetzt  in  der 
Litterator  yerzeichneten  acht  Stacken  von  Sqn.  17—19;  6. 
Vi— Vi,  V»  131—146,  A.  Vi»  Sc.  "/«— 'Vu  «nd  beträgt  im 
Mittel  Sqn,  19;  G.       V,  138,  A.  Vi,  Sc,  "/«. 

Oberseits  blanschwarz,  die  irier  mittelsten  Scbui)i)enreiheii 
des  Rfickens  etwas  dunkler  und  ein  von  überaus  feinen  weissen 
Xihiien  oder  Punkten  eingefasstes  Dorsalband  bildend.  Diese 
weissen  Längs^linien  verlaufen  auf  der  siebenten  Schnppenreihe 
von  unten,  und  ähnliehe  Linien  oder  Ponkte  stehen  jedersdts 
oft  auch  auf  der  vierten  Sclmppenreihe  von  unten.  Kopfunter- 
seite, Kehle,  der  mittlere  Teil  der  Ventralen  und  die  Mittelzone 
der  Schwanzunterseite  rötlichweiss  mit  lebhaft  violett  irisieren- 
dem Schimmer,  alle  Bänder  schwärzlich  gesäumt.  Auch  alle 
Lippenschilder  sind  am  Rande  schwärzlich  eingel'asst. 

Aulidllend  erscheint  allerdings,  dass  Peters  seinen  ycii- 
sterapliis  atralus  neben  Coruudhi  oJinura  als  V>ei  Tschintsclioscho 
vorkommend  anführt;  bei  der  uamfUtlRu  von  Mocquard  betonten 
Variabilität  dieser  Schlange  aber  in  der  Anzalil  der  Prae- 
ocularen  und  in  der  Färbung  und  Zeichnung  glaube  ich  in  der 
Zusammenziehung  beider  Formen  -  namentlich  auf  die  sehr 
deutlichen  Petei*ö'scheu  Abbildungen  hin  —  keinen  Fehler  zu 
begehen.  Die  geringe  Zahl  der  von  Peters  angegebenen  Sub- 
caudalen  (37  )  erkläre  ich  mir  aus  einer  grade  bei  dieser  Species 
häufigen  Schwanzverletzung  und  nachträglichen  Verheilung. 

Bekannt  ist  die  Art  sowol  aus  dem  tropischen  Teil  von 
Westaliika  als  aus  Central-  und  Ostafrika.  Einerseits  erhielt 
ich  sie  oder  finde  ich  sie  in  der  Litteratur  verzeichnet  von 
Lagos  und  Abadafi  (I<\  Müller),  Brass  au  der  Nigermüudung 
(Hartert),  Tschintschoscho  (Peters),  Brazzaville  (Moci^uard), 

4 


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—  50  — 


Borna  lind  Banana  (Hesse)  am  Congo  und  von  Malansche  (Peters) 
in  Angola,  andererseits  vom  \\"eis.«;en  Nil  zwischen  Gondokoro 
und  Khartum  im  Sudan  (Morq.).  von  Ai  tisdia  im  Massai-Gebiet 
i.T.  (t.  Fisc  her  f.  Sansibar  fPts.  ).  Madiiiiula  in  Usaranio  ^Bttgr.), 
Tette  (Pt«.j  und  Ang-^he  (Bocagej  in  ÄI<jssambique. 

b.  (' 0 1  u  b  r  i  n  a  f. 

26.  liothroithtltaluiu»  lineaim  (^Pts.j  1863. 

UcMeittWt,  Komencl.  I^ept  ot  Amph.  Mus.  Berolin.  1856  p.  27  (uomeo); 
Peters.  JIr»n.  Ber.  Berlin.  Aknfl  \>MV^  \».  '2^1  7-7  ^,,///'  i;  Jan.  leois.tjrr  «l  Ojihid. 
Lief  20,  1867,  Taf.  ö  ini,i>ni;\^j»tu*r,  Pettrt  A.  Bucbbob,  Mo«.  Ber.  Berlin. 
Aka«l.  1875  p.  IHH  >  var.  infii.*f  nffi\. 

Ein  St  Ii. »11«  s  Stiick  vom  Cougo,  gesanimeU  von  Herrn 
Dr.  BiUtncr  iMus.  Jkrlin). 

Von  Peters'  ansfnliiiirlicr  Resfhr»*ibiiiijr  dieser  scbi-nen 
Schlange  weicht  das  vni iit-^-^ende  K-xeniplar  iu  Iblgenden  Punkten 
ab:  Sdiwanz  scharf  dreikantig.  Das  von  Peteis  als  Anteorbitale 
su|ieriiis  l.t  /.  j.  Inu  te  Schild  bildet  vuni  deullielie  Sutur  mit  dem 
Frenalc,  unten  suIcIh-  mit  dem  .Anteorbitale  inferius,  doch  ist 
es  w*'gen  der  Tiefe  der  Pracocularfri  u)»»'  .^diwierig  zu  sehen. 
\\  r!diM  (li.  <t»r  Schibbr  im  ^^•r(•ill  mit  ilrii  vindcren  Snpralahialen 
zur  Hiliiung  diti^er  tirubt-  beitiaLTn.  I)ie  unvollknnimj'ne  Zeich- 
nung Jan's  ist  daher  in  gewi>seni  Sinne  el)eiit'alls  als  korrekt 
zu  Ix'zciehnen.  TcmiKn  alt  ii  2  +  3  :  nur  da.s  obere  der  ersten 
I.ViliH  in  (  ontact  mit  den  beiden  Pnstoi  ularen,  I^Iit  ^m  zähle 
icli  8  Supralabialen  jederseits.  indfm  die  Stellung  der  T»ni- 
poralen  duraut  hinweist,  dass  ein  kleines  Schild  hinter  dem 
grossen  siebenten  Snpralabiale,  das  Peters  als  letztes  auftasst. 
noch  zur  Begrenznn^^  der  Mundspalte  herbeigezogen  werden  muss. 

SchupjM  ntnnin  l:  Squ.  2^:  G.  V,.  V.  202.  A.  1.  Sc.  ^'1,,  +  ? 

Kopf  sclinmtzic:  lleischrot  mit  sieben  si  lnvarzen.  UTirefrel- 
mässigen  Länüfslinien.  indem  ausser  den  von  Petcis  erwalmteu 
fünf  Linien  norh  je  eine  weitere  längs  der  (^»erkante  der 
Snpralabialen  unter  dem  Auge  der  i:lei(  litv^11>  x  hwiirzlichen 
Mundspalte  parallel  lauft.  Mit  dems(dlien  Redite  wie  von  vier 
schwarzen  Längsbindeii  auf  gtdbbraunem  runde  kann  man  auf 
dem  Rumpfe  von  fiinf  rötlich  weis^^pii.  schnialeii  LHii«>>st reiten  auf 
sdiwarzem  Grunde  reden,  von  denen  der  iiusserste  1'/,,  der 
folgende  1,  der  inneräte  '/i  Schuppenreihe  breit  ist.   An  der 


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—   51  — 


Schwanzbasis  verschwindet  die  äusserste  helle  Linie,  im  ersten 
Drittel  des  Scliwctii/üps  die  Mittellinie,  im  zweiien  die  noch 
übrigt-ii  beiden  seitlichen  Linien,  tio  dass  das  Schwanzende  oben 
schwarz,  unten  braunrot  i^etärbt  ist. 

Jan's  Figur  seines  U.  m^lanoxomtus  stimmt  ebenso  bis  ins 
kleinste,  nur  sind  bei  nnserem  Stück  die  Parietalen  etwas  mehr 
in  die  Län<z:e  o:ezogen,  nnd  die  weissen  Läng.s.stieilen  de.s  Rückens 
sind  deutlich  scliinäler.  Da  somit  weitere  Unterschiede  ausser 
der  Breite  der  weissen  Liingslinien  zwischen  der  ('«mjrofonn 
und  dem  typischen  Ii.  limains  -  unhino\ü.s(us  nicht  vorhanden 
sind,  ziehe  ich  es  vor,  der  Form  als  augenscheinlich  blosser 
B^arben Varietät  keinen  besdnilei  t  n  Namen  zu  geben. 

Bekannt  ist  diese  schöne  und  seltene  Schlange  nur  von 
der  (ioldküste  (Mns.  Berlin,  Jan,  F.  Müller),  von  Kamerun 
(Peters)  und  vom  unteren  Congo  (Büttner). 

c  Natricinae. 

27.  Orayia  hianffularis  (Hall.)  18&7. 

NaUoweU,  Froc.  Acad.  Nat  Sc  Pluladelpbii  VoL  2,  1814  p.  118 
(Caronella  la«m,  m  Iaw.),  Yd.  7,  1854  p.  100  (C.  frianguhrü)  und  Vol.  9, 
1857  p.  68  {Hdermwtu»,  non  Lap.);  Glather,  Cat.  Colubr.  Sn.  Brit  Mus.  1858 
p.  51  (sihtropha^ja) ;  BOMge,  Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  No.  1,  IP'IH  p.  47  und 
Xo.  44,  1H87  p  19;  F.  Höller  Kat.  Ilerp.  Samml  Basel  Mas.,  IV.  Nachtr. 
1885  p.  6S3  uii<I       Nachtr.  IKS?  p.  2(»fi  iHllnrnplniyai. 

Ein  ganz  Junges  Exemplar  von  Borna,  27.  April  1886; 
ein  '/;iemlich  erwachsenes,  leider  mit  vciletztem  Schwanz,  vom 
Terr  iin  der  Holländischen  Faktorei  in  Bauama,  März  1886 
(P.  Hesse). 

In  der  i'hnlidose  ist  das  jugendliclie  Stück  von  lionia  mit 
Olinther's  Diagnose  vollkommen  übeiviti-iimniend.  Das  Krontale 
ist  doppelt  so  lang  als  breit,  mit  juira Heien  Soiteii.  D.is  Nasen- 
loch befindet  sicli  vor  der  Mitte  der  Siitiir  dei-  doppelten  Nasalen. 
Jederseitü  7  Supralabialen;  nur  das  vierte  in  Contact  mit  dem 
Auge.  5  grosse  Temporalen  in  der  Stellung  2  +  3.  Links  5, 
rechts  6  Infralabialeu  in  Contact  mit  den  Submenialen. 

Schappenformel:  Squ.  17;  G.  1  +  7i>  ^  -  l^^»  -A.. 
Sc.  «V,»- 

Färbung  und  Zeichnung  ganz  wie  sie  F.  Müller  1.  r.  p.  683 
bei  einem  gleichfalls  jungen  Exemplare  beschrieben  hat.  Kopf 

4*  ' 


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^  52  — 


dankel  oliyenbraim,  HUcken  uud  Schwanzoberseite  mit  breiten, 
schwarzen,  rhombischen,  nach  den  Ventralen  hin  dreieckig  ver- 
sclimälerten  Halbbinden,  die  in  der  zweiten  Hälfte  des  Rumpfes 
und  auf  dem  Schwänze  zosammenfliessen  nnd  hier  eine  voll- 
kommen einfarbige,  schwarze  Oberseite  erzeugen.  Die  feinen, 
eine  Schnppenreihe  breiten  Zwischenräume  zwischen  diesen 
schwarzen  Querbinden  (etwa  26)  verbreitem  sich  nach  den 
Ventralen  hin  dreieckig  und  sind  wie  die  ganze  Körperunter- 
seite weiss  gefärbt.  Die  Kopfschilder  zeigen  schwärzliche  Säurae; 
namentlich  sind  die  Suturen  zwischen  zweitem,  drittem,  viertem 
und  fünftem  Sapralabiale  nnd  einige  Satnren  dt  r  liifralabialen 
nnd  Submentalen  scliwarz  gefärbt  —  Kelil-  und  Halsgesreitd 
onterseits  mit  einigen  schwarzen  Rundflecken,  Hinterrand  der 
Ventralen  im  letzten  Rumpfdrittel  giaulicli  gesänmt,  Schwanz- 
mitte nnterseits  mit  schwärzlicher  Zickzacklinie. 

Recht  erhebliche  Abweichnngen  von  diesem  Stflcke  in 
Pholidose  nnd  Färbung  zeigt  das  ältere  Exemplar  von  Banana. 
Hier  ist  das  Frontale  nnr  etwa  anderthalbmal  so  lang  als  breit 
nnd  das  linke  Praefirontale  teilt  sich  in  zwei  Schilder,  so  dass 
linkerseits  zwei  Frenalen  Uber  einander  zu  liegen  kommen. 
Links  8  —  das  siebente  Sapralabiale  ist  in  zwei  Schilder  ge- 
teilt — ,  rechts  7  Snpralabialen.  Links  6,  rechts  7  Temporalen, 
indem  links  das  mittelste,  rechts  ausser  diesem  auch  noch  das 
oberste  grosse  Temporalschild  der  zweiten  Reihe  in  zwei  hinter 
einander' gelegene  kleinere  SchUder  gespalten  ist.  Links  5, 
rechts  6  Infralabialen  in  Contact  mit  den  Submentalen. 

Schnppenformel:  Squ.  17;  G.  2,  V.  153,  A.  Vit  Sc.  ? 

Oberseits  dankel  olivenbraan,  in  der  ersten  Runpfh&lfte 
mit  wenig  deutlichen,  schmalen,  eine  Schuppenreihe  breiten, 
aus  schwarzen  nnd  gelbrOtlichen  Schuppen  bestehenden  Quer- 
binden  (etwa  18),  die  sich  auf  den  drei  ftnssersten  Schnppen- 
reihen  dreieckig  erweitem  and  liier  an  den  Seiten  anfänglich 
weisse  (2),  dann  weiss  und  schwarzgrau  gefleckte  (6),  schwärzlich 
eingefasste  Dreiecke  bilden,  um  allmählich  einer  uniform  grauen, 
wenig  scharf  von  der  braunen  Oberseite  abstechenden  Seiten- 
binde Platz  zu  machen.  Untersdts  uniform  gelbweiss;  Ventralen 
des  letzten  Rnmpfdrittels  und  Subcandalen  mit  grauen  Hlnter- 
rändem;  Zickzacklinie  auf  der  Schwanzunterseite  wie  bei  dem 
Torhbi  beschriebenen  Stück. 


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—  53  — 


WUirend  also  das  Junge  Exemplar  in  der  PLolidose  mit 
Grfintker*s  BeBchreiVnng  ganz  übereinstimmt,  passt  das  ältere 
Exemplar  in  Färbung  und  Zeichnung  genan  mit  dessen  Angaben. 
Trotz  der  etwas  abweichend  gestellten  Temporalen  des  Stückes 
Ton  Banana  ist  fUr  mich  kein  Zweifel,  dass  beide  zu  einer  und  der- 
selben Art  gehören,  die  Ür,  triangukarWHsXi,  genannt  werden  mnss, 
da  HaUoweirs  kenntliche  Diagnose  schon  am  24.  Februar  1857 
der  Akademie  von  Philadelphia  vorgelegt  worden  ist,  während 
61knther*s  allerdings  weit  klarere  Beschreibung  vom  1.  Mäi'z  1868 
datiert.  Auch  Hallowell's  Exemplar  besitzt  die  8  ihm  zuge- 
schriebenen Supralabialen  nur  einseitig;  auf  der  rechten  Kopf- 
seite zeigt  dasselbe  die  normale  Zahl  7.  Or,  furcaia  Mocq. 
(Bull.  Soc.  Philomath.  Paris  (7)  Vol.  11,  1887  p.  71)  von 
Brazzaville  scheint  dagegen  auch  mir  eine  gute  zweite  Speeles 
dieser  interessanten  Gattung  zu  sein. 

Die  Art  ist  bis  jetzt  gefunden  in  Liberia  (Hallowell, 
F.  Hflller),  bei  AJuda  in  Dahome  (Bocage),  bei  Mungo  und 
Kamerun  (Peters),  am  Oongo  (Bocage)  und  hier  speziell  bei 
Borna  und  Banana  (Hesse). 

Farn.  \\.  Psammophidae. 

28.  Psammopkig  ^ibiüms  (L.)  1758. 

Linne,  Syst.  nat.  ed.  10,  Vol.  1  p.  222  (Coluber);  Günther,  Cat.  Colubr. 
Sn.  Brit.  Mus.  1858  y.  ISG;  Jan,  Icoiiopr.  d.  Ophul.  Lief.  3t  Tnf  l  Fig.  3; 
Petere,  Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1876  p.  il8  uml  1877  p.  015;  Boettfler,  Abli. 
Senckeoberg.  Nat.  (ies.  Hd.  12,  1881,  Aufz.  Seuegamb.  Kriechth.,  S.  A.  p.  27; 
F.  MBIIer,  Kat.  Uerp.  Samml.  Ba^el.  Muä.,  IV.  Nachtr.  1885  p.  686 ;  Mocquard, 
BnU.  8oe.  Philomath.  Paria  (7)  Tome  11,  1887  p.  76. 

Sehr  zahlreich  von  Herrn  P.  Hesse  in  den  Monaten 
November  bis  Hai  beobachtet  und  vom  Terrain  der  Hollftn- 
dischen  Faktorei  in  Banana  in  5,  von  Povo  Nemlao  in  7, 
von  Povo  Netonna  in  einem,  von  San  Antonio  am  linken 
Congoufer  in  einem  Exemplar  eingeschickt  Das  Stttck  von 
Povo  Netonna  hatte  als  Mageninhalt  eine  Ratte. 

Habitus  robust  ;  Kopf  verlängert,  hinten  schwach  abgesetzt, 
vom  nicht  abgestutzt;  Stirngegend  platt;  Frenalgegend  concav. 
Supralabialen  constant  8—8,  das  vierte  und  ft&nfte  ans  Auge 
tretend.  Frenale  doppelt  so  lang  wie  hoch ;  oberes  Knde  des 
Pitteoenlare  nicht  ans  Frontale  tretoid.  Nasenloch  zwischen 


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—   54  — 


zwei  und  bei  älteren  Stücken  namentlich  oft  auch  zwischen 
(hei  Schihlern.  Im  letzteren  Fall  ist  das  liiiitere  Nasale  als 
queiKetcilt  zw  hetrafhton.  Praeoculare  ohne  oder  seltener  mit 
querem  Einschnitt,  so  dass  zwei  übereinander  gestellte  Prae- 
ocularen  vorhanden  sein  können.  P'.inmal  3  2.  einmal  3  3 
Postocnlaren.  5 — 5  bis  6— (i  Infralabialen  (die  Zahl  .")— 5  ist 
häufiger)  treten  au  die  Submeutalen.  Temporalen  in  der  Formel 

+  3  oder  2  +  2  +  3,  beide  StelliiDgen  gleich  li&aflg. 

ScUuppenformel: 


Banana  .   .  . 

.   Squ.  17; 

G. 

V. 

162, 

A. 

'n, 

Sc.  ? 

n 

167, 

II 

V., 

ff 

? 

17; 

II 

167, 

ff 

'/,, 

V 

? 

17; 

» 

n 

168. 

ff 

'/., 

ff 

«^'99. 

17; 

v 

n 

172, 

ff 

V., 

ff 

Povo  Nemlao  . 

17; 

1» 

(Kopf). 

» 

17; 

V 

n 

167, 

ff 

V., 

ff 

» 

ff 

17; 

I» 

Ii 

n 

'/., 

ff 

'''Im 

ff 

17; 

r> 

n 

170, 

'/., 

n 

• 

II 

ff 

17; 

n 

V 

171, 

« 

■/l. 

» 

» 

17; 

n 

n 

172, 

n 

'/., 

« 

«^'9^,. 

n 

II 

17; 

V 

n 

172, 

ff 

'/., 

r 

»«/99. 

Povo  Netonna  . 

j» 

17; 

T 

n 

164, 

T» 

j) 

Sau  Antonio 

17; 

•^;3, 

n 

169, 

n 

'/., 

n 

«*94. 

Nach  den  14  vorliegenden  Stacken  schwankt  die  Pholidose 
der  Sibilans-Form  des  unteren  Congogebietes  von  Squ.  17; 
G.  V2—^'t.  V.  162—172,  A.  '/i,  Sc.  »Vsi— '"Vios  und  die  Durch- 
schnittsformel stellt  sich  auf  Sqn.  17;  G,  ^/s,  V.  168,  A.  ^/i, 
Sc.  »«/m. 


Oberseits  nahezu  einfarbig  braungrau  oder  oliTenbrann 
mit  etwas  dunklerem  Centrum  der  Kopfachilder  und  im  Alter 
meist  undeutlicber  Eopfzeichnung.  Junge  Stftcke  besitzen  braune, 
nnregelmftssig  gestellte,  schwarz  amsänmte,  ziemlich  kleine 
Makeln  auf  den  Kopfschildem.  Schuppen  stets  mit  deutlichen 
schwarzen  Rändern,  wodurch  den  Schnppenreihen  folgend  zahl- 
reiche, aber  wenig  markierte  schwarze  Längslinien  entstehen. 
Die  schmale,  gelbgraue  Dorsallinie  wird  durch  breitere,  dunkle 
Schnppenrftnder  am  deutlichsten  abgehoben,  ist  aber  im  Alter 
h&nflg  kaum  mehr  erkennbar.  Labialen  und  Halsseiten  lebhaft 


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—  55  — 


schwar/:  punktfleckip: ;  Praeocular«*  gell).  Unterseite  rütlichgi^lb, 
an  jeder  Seit»'  des  Bauclit  s  zwei  oft  etwas  verwaschone  und  dann 
undeutliche,  grauliche,  uatli  hinten  verschwindende  Panktreihen. 
Ein  iSiuck  von  Povo  Xenilao  zeigt  jederseits  an  den  Seiten  der 
Ventralen  eine  durchlaufende,  feine,  scliwarze  Längslinie,  die 
gegen  den  Atter  hin  undeutlich  wird  und  auf  der  Scliwaoz- 
Unterseite  verschwunden  ist. 

Nach  Pholi'lose  und  Kärbung  diiilte  diese  Fmm  des  unteren 
Congo  somit  wohl  der  \ar.  irrcfiu Iuris  Fisch,  zuzurechnen  sein. 
Nach  J.  r;  Fischer,  fler  diese  Form  auch  vom  Gabun  erwähnt, 
zieht  sich  iiir  Verbreitungsgebiet  qner  durch  das  ganze  aequa- 
toriale  Afrika  bis  ins  Massai-Obiet  Ostafrikas  var.  Mossam- 
bica  Pts.  des  Ostens).  Ich  kenne  sie  auch  aus  dem  Senegal. 

Diese  in  Vorderasien,  Arabien  und  ganz  Afrika  verbreitete, 
überall  lulnfige  Schlange,  die  bis  jetzt  höchstens  in  Marocco 
vermisst  wird,  wohnt  in  Westafrika  vom  Senegal  abwärts  bis 
zum  Capland.  Speziell  i.st  sie  u.  a.  gefunden  an  der  Mündung 
des  Senegal  bis  Bakel  (Steindachner)  und  bei  Dakar,  Nianing 
und  Rufisque  (Boettger)  im  Senegal  (A.  Dumeril),  am  Gambia 
(Günther),  auf  der  Insel  Tumbo  (F.  Müller),  Grand  Bassam  an 
der  Zahnkttste  (A.  Dum.),  bei  Akropong  (F.  Müller)  und  Peki 
(J.  G.  Fischer)  an  der  Goldküste,  in  Kamerun  (Peters),  am 
Gabun  (J.  G.  Fischer),  am  Cap  Lopez  (Peters),  bei  'Pscbintschoscho 
(Pts.),  bei  Di616  am  Alima-Fluss  und  Brazzaville  (Mocquard),  am 
Congo  (Saavage)f  bei  Povo  Nemlao,  Poto  Netonna,  San  Antonio 
nnd  Banana  am  unteren  Congo  (Hesse),  in  Angola  (Günther),  bei 
Catumbella  in  Beuguella  und  ans  dem  Innern  von  Mossamedes 
(Bocage),  bei  Otjimbingue  in  Hereroland  (Pts.),  in  Damara-  und 
ganz  Namaland  (Bttgr.).  Im  ( .'apland  ist  sie  weit  verbreitet  (Gthr., 
Jan»  Boalenger,  Bttgr.)  and  fehlt  auch  nicht  in  Natal,  Kafiraria 
nnd  am  Orange-Fluss  (Blgr.).  Weiter  geht  sie  quer  durch  ganz 
Centraiafrika  und  die  Tanganjika- Gegend  (Dollo)  bis  Aruscha 
/  im  Massai- Gebiet  (J.  G.  Fischer),  Sansibar  (Gthr.,  Dollo),  die 
Sambesi-  und  Nyassa  -  Region  (Gthr.)  und  ganz  Mossambique 
(Pts.)  und  fehlt  auch  nicht  bei  Taita  an  der  Ostküste  (Pts.). 

29.  Dtomophls  Angofrnsi.s  (Boc.)  1872. 
Bocage.  Juru.  Sc.  Math.  Lisbua  No.  13, 1872  p.  82  (AinphiopliUj ;  Peters, 
HoD.  Ber.  Berlin.  Akad.  1677  p.  6ä0  (Ablabes  Jhm^feri)  vnä  Site  Ber.  Ges. 
Nat.  Fr.  Berlin  1881  p.  149  (AmphwphüJ, 


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—   56  — 


Eid  Stttck  Ton  Ambrizelte  im  portugiesifielien  CoBgo- 

gebiet,  gesammelt  im  August  1886  (P.  Hesse). 

Die  prachtvoll  gefilrbte  Ueine  Schlange  stimmt  in  der 
Beschuppung  ganz  mit  Peters'  knrzer  Beschreibimg  von  Atlabes 
Homeyeri  ttherein,  and  auch  in  der  Fftrbiing  nnd  Zeichnnng 
weicht  sie  nur  unwesentlich  von  ihr  ab.  Körper  schlank,  Schwanz 
von  fast  Drittel-Totallänge.  Ventralen  nicht  kantig  nmgebogen. 
Kopf  doppelt  so  lang  wie  breit  Schnauze  fast  anderthalbmal 
so  lang  wie  der  Angendnrchmesser.  Bostrale  oben  zugespitzt, 
nicht  zwischen  die  Interaasalen  tretend;  diese  fSist  doppelt  so 
breit  als  lang;  Praefirontalen  doppelt  so  gross  wie  die  Inter- 
nasalen, so  lang  wie  breit.  Frontale  mehr  als  doppelt  so  hing 
wie  breit,  mit  parallelen  Seitenrändem.  Supraorbitalen  nnd 
Parietalen  iu  die  Länge  gezogen,  letztere  hinten  einzeln  abge- 
rundet. Nasale  in  der  Mitte  senkrecht  geteilt,  Praenasale  etwas 
höber  als  Postnasale.  Nasenloch  genau  auf  der  Nasalsutur 
stehend,  ein  wagrechtes  Oval  bildend.  Frenale  länger  als  hoch, 
durch  eine  schiefe  Furche  der  Länge  nach  ausgehöhlt,  hinten 
mit  verrundetem  Rande  in  das  ausgerandete  Praeoculare  ein- 
passend. Ein  hohes,  unten  stark  verschmächtigtes  Praeoculare, 
das  auf  dem  Scheitel  das  Frontal<'  nicht  erreicht.  Auf^e  p^ross; 
Pupille  rund.  Postocularen  links  3,  rechts  2.  Temporalen  jeder- 
seits  1  -f-  2.  Siipralabialen  8 — 8,  niedrig,  das  vierte  und  fünfte 
an.s  Auge  tretend.  lunfte.  sechste  und  siebente  von  ziemlich 
gleicher  Breite,  liitial.ibialen  ebenfalls  8—8,  das  erste  Paar 
hinter  dem  Mentale  eine  lange  Sutur  bildend;  5  Infralabialen 
in  Contact  mit  den  Submentalen,  die  drei  letzten  schmal. 
Hintere  Subraentalen  iunger  ais  die  vorderen.  Schuppen  glatt, 
mit  einer  Pore. 

Schuppenformel:  Squ.  11;  G.  Va»  V.  141.  A.  '|^,  Sc.  •'/„. 

Färbung  vorn  graulich,  nach  hinten  alliailhlich  rotgrau 
und  gelbrütlich  werdend.  Kopf  dunkelbraun  mit  drei  schmalen, 
gelben  Querbinden  ganz  wie  in  Peters'  Beschreibung.  Längs 
der  Rückenmitte  ein  scharf  markierter,  dunkelbrauner  Dofsal- 
streif,  der  sich  auf  dem  Nacken  kreuzförmig  zu  drei  braunen 
Querbinden  —  zwei  vorderen  breiteren  und  einer  hinteren, 
etwas  weiter  entfernten,  schmäleren  —  aussackt.  Alle  diese 
dunklen  Zeichnungen,  namentlich  aut  Kopf  uud  Hals  sind  durch 
einen  feinen,  weisslichen  Saum  von  der  hellen  Grundfarbe 


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67  — 


abgehoben.  Die  von  Peters  erwähnten  feinen  Liingslinien  der 
E5ri>erseiten  and  der  Ventralen  feMen  bei  dem  vorliegenden 
Stücke. 

Kopfrumpflänge  26:1  Siliwanzlänge  116.  Totalläiigc  371^ mm. 

An  Ahlahff^,  zu  wek-lier  Gattung  Peters  die  Art  anfangs 
stellen  wollte,  ist  des  Gebisses  wegren.  das,  -wie  auch  der  ganze 
Habitns,  Färbung  und  Zeichnung  der  Schlange,  an  Dromnphis 
erinnert,  nicht  wohl  zu  denken.  Der  Oberkiefer  ist  ziemlich 
kurz  und  relativ  sehr  kräftig.  Von  den  nur  etwa  8  Zähnen 
desselben  stehen  die  3  vordersten  nahe  bei  einander  in  gleichen 
Zwischenräumen,  der  vierte  ist  vom  dritten  uud  der  fünfte  vom 
vierten  ebenfalls  durch  einen  gleichen,  aber  grösseren  Zwischen- 
raum getrennt.  Der  ftlnfte  Zahn  ist  der  grösste  und  steht 
gerade  unter  der  mittleren  Verbreiterung  des  Maxillare.  Der 
sechste  Zahn  ist  weit  entfernt,  ebenso  der  siebente ;  beide  sind 
kleiner  als  der  ftinfte  Zahn  und  nehmen  allmählich  an  Grösse 
ab.  Der  hinterste,  achte  Zahn  ist  der  Ansatzstelle  nach,  die 
allein  erhalten  ist,  gross  und  kräftig  gewesen;  ob  er  ein 
Forcbenzahn  war,  lässt  sich  nicht  mehr  entscheiden.  Wir  haben 
somit  ein  nahezn  typisches  Psammophidengebiss  yor  uns,  wie 
es  Peters  fUr  Dramcpku  beschreibt,  und  wie  es  auch  Barboza 
du  Bocage  fnr  seine  nnsere  Art  enthaltende  Gattung  Ämphiophia 
verlangt.  Die  Zuteilung  der  Art  zu  Dromophis  ist  somit  durchaus 
wahrscheinlich,  und  Dromophis  Amjokima  (Boc.)  neben  Dr.  prae- 
omatits  (Schleg.)  die  zweite  Speeles  dieser  schönen,  auf  das 
tropische  Afrika  beschränkten  Gattung.  Von  einer  Ähnlichkeit 
des  Gebisses  mit  AlMes  oder  Chrysopeka  kann  gar  nicht  die 
Bede  sein;  unsere  beiden  Arten  sind  vieUnehr,  trotz  ihrer 
äusseren  Ähnlichkeit  mit  gewissen  Dendrophiden,  zur  Familie 
der  Psammophiden  zn  stellen. 

Nach  den  beiden  mir  zn  Gebote  stehenden  Sebnppenformeln 
schwankt  die  Art  zwischen  Sqii.  11;  G.  */t,  V.  144—149,  A.  Vi, 
Sc  "/«i. 

Bekannt  ist  sie  bis  jetzt  nur  von  Malanscfae  und  Pnngo 
Andoigo  im  mitüeren  Qnanzsgebiet  (Peters)  nnd  Ambrizette 
(Hesse)  in  Angola.  Das  British  Mnsenm  besitzt  die  Art  überdies 
noch  nach  einer  gfttigen  brieflichen  Ifitteilnng  des  Herrn 
G.  A.  Boulenger  vom  Nyassa-See,  wo  sie  von  Herrn  A.  A.  Simons 
gesammelt  worden  ist 


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—   Ö8  — 


Farn.  y.  Oendrophidae. 

30.  rkilofhattinu8  dorsaUs  (Boc.)  1866. 

BOMaa,  Jon.  Sc.  Uath.  lisboa  Xo.  1,  1866  p.  69  und  So.  %  1867  p.  10 
(Leptopbü),  Na  83,  1882,  S.  A.  p.  9,  Vig.  3  und  No.  44,  1867,  8.  A.  p,  9; 
Petere.  Mon.  6er.  Berlin.  Akad.  1876  p.  119  und  1877  p.  680;  SlMlHt  Boll. 
Soc.  Zool.  France  Tome  9,  1884  p.  201. 

Von  dieser  am  unteren  Congo  liäufigen  Art  liegen  vier 
Exemplare  vom  Terrain  der  Holländischen  Faktorei  in  Banana, 
vier  von  Povo  Nenilar»  bei  Banana,  eins  von  Vista  vor, 
sämtlich  durch  Herrn  P.  Hesse  gesammelt;  ein  Stück  brachte 
Herr  Dr.  Büttner  vom  unteren  Congo  mit.  Die  Alt  wurde  im 
März,  Mai,  Juli,  Oktober  and  Dezember  gefangen,  sdieint  also 
zn  allen  Zeiten  des  Jahres  anzutreffen  zu  sein. 

Snpralabialen  9—9,  Temporalen  jederseits  1  4-  1  -f  1; 
6—6  Infralabialen  in  Contact  mit  den  Submentalen.  Überhanpt 
in  der  Beschilderung  vollständig  mit  Bocage's  Beschreibung  und 
Abbildung  übereinstimmend  und  in  der  Kopfphoiidoae  anfifallend 
constant. 


Schnppenf  orni  el : 


Banana 

Squ.  lö; 

V. 

171, 

A. 

Vi, 

Sc. 

» 

it 

15; 

• 

171, 

n 

'/., 

ff 

n 

15; 

Ti 

178, 

■n 

"■, 

ff 

n 

It 

15; 

n 

174, 

r> 

ff 

Povo  Nemlao 

n 

15; 

r> 

172, 

ff 

V., 

ff 

124,' 
.184. 

15; 

V 

n 

175, 

n 

V., 

r. 

^%18. 

9 

15; 

T> 

n 

180, 

•n 

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« 

15; 

V 

n 

180, 

T> 

ff 

? 

Viaia 

15; 

V 

» 

180, 

T) 

T 

Ck>ngo 

ff 

15; 

ff 

ff 

178, 

ff 

V., 

ff 

Die  Formel  der  16  mir  der  Pbolidose  nacb  bekannten 
Stftcke  dieser  Art  schwankt  von  Sqn.  15;  G.  '/<—*/»,  Y.  170—180, 
A.  Vi,  Sc.  *"/ii8— "•/iw  und  beträgt  im  Mittel  Sqn.  15;  G. 
V.  175,  A.  Vj,  Sc.  »«/iw. 

Heller  oder  dtinkler  erzfarbig,  der  dankelbranne  Rücken- 
streif drei  Scbnppenreihen  breit  Sclinanze  nnd  Vorderkopf 
kupferrot  Bei  jüngeren  Stücken  ist  die  dunkle  Dorsalllnie  auf 
dem  Halse  in  eng  an  einander  gerückte,  dunkle  Querbinden 
aufgelöst,  bei  älteren  der  ganze  Rücken  in  der  vorderen  Rumpf- 
bälfte  oft  mit  himmelblauen  oder  weissen  Strichelchen,  die  durch 


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die  Schilp iienränder  erzeugt  wrnieii,  geziert.  Die  BaiKlikaiue 
ist  durch  eine  feine,  bräimliclie  oder  schwärzliche  Linie  markiert. 

Bekannt  ist  die  Art  bis  jetzt  vom  Gabun  (Sauvage),  Oguwe 
(Peters),  von  Molembo  in  Lohuji:<>  (Bocage),  Vista  (Hesse),  vom 
unteren  Tongo  i^Sauv..  Büttner)  und  hier  speciell  von  Povo 
Nemlao  und  Banana  (Hesse),  von  San  Salvador  in  Cungo,  von 
Dombe,  vom  Rio  Diui  b'  von  Loanda  i^Boc.j  und  Pungo  Andongo 
(Pts.)  in  Angola  (Himther,  Sauv.),  sowie  von  Catumbella  und 
Benguella  in  Benguella  (Bocage). 


31.  JPhilotkamnua  heterodermm  (Hall.)  1857. 

HallmveU,  Troc.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  Vul.  9, 1857  p.  54  (OUorophis) ; 
Copa,  ibSa.  m  12, 1860  p.  m  fOUorojM  ■  eiMhtr»  Ann.  Mag.  Nat.  Eist.  (3) 
Vol.  9, 1863  p.  288  (Akaekdla) ;  Bom|0,  Jon.  Se.  Math.  Llsboa  No.  38, 1882  p.  19. 

Von  dieser  Art  liegt  ein  junges,  bei  Povo  Nemlao  nftcbst 
Banana  von  Herrn  P.  Hesse  am  11.  September  1886  gesammeltes 
Exemplar  vor. 

Die  Art  ist  ausgezeichnet  ' durch  ungeteiltes  Anale,  sehr 
geringe  Anzahl  der  Ventralen  (167—161),  kurzen  Schwanz, 
weiter  durch  9  Snpralabialen,  von  denen  das  fünfte  und  sechste 
und  meist  auch  das  vierte  mit  dem  Auge  in  Berfthrnng  kommt, 

und  durch  die  Temporalenstellung        f  n^i" 

Das  Frenale  ist  kaum  mehr  als  halbmal  länger  als  hoch,  also 
nicht  durch  besondere  Länge  ausgezeichnet.  Der  Kopf  ist 
anscheinend  kürzer  und  breiter  als  bei  den  meisten  Qbrigen 
Arten  der  Gattung,  die  Schnauze  nur  IV«  mal  länger  als  der 
Augendnrchmesser.  Links  zähle  ich  9  Supralabialen,  von  denen 
das  vierte,  f&nfte  und  sechste  mit  dem  Auge  in  Contact  stehen, 
rechts  8,  von  denen  das  vierte  und  ftlnfte  allem  ans  Auge 
treten.  Ventralen  an  den  Seiten  schwach,  aber  deutlich  gekielt 

Schnppenfonnel:  Squ.  16;  G.  Vi,  V.  161,  A.  1,  Sc,  "In  +  ? 

Nasenloch  abweichend  von  HallowelPs  und  ftbereinstun- 
mend  mit  Gope's  Schilderung  normal,  zwischen  zwei  Schildern. 
Der  Schwanz  ist  leider  an  seiner  Spitze  verletzt,  d&rfte  aber 
seiner  ganzen  Form  nach  nicht  «sehr*"  viel  länger  gewesen  sein. 

Das  vorliegende  Stück  ist  Jung.  Seine  Färbung  ist  dunkel 
olivenbraun,  und  Hals  und  erstes  Rumpfdrittel  zeigen  zahlreiche, 
schmale,  schwärzliche  Querbinden  und  weisse  Schuppenränder. 


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Die  Zeichnung  ist  also  sehr  ähnlich  der  von  Ffi.  albovanatfts 
Smith,  aber  ohne  jedes  Grün.  Die  Unterseite  ist  weissgrau, 
orangerot  und  griiii  irisierend. 

Eine  Vergleichnng  mit  dem  Schlüssel  der  Gattung  Phih- 
thamfuff.  welche  Bocage  1.  c.  p.  3  gibt,  zeisrt .  dass  die  uns 
vorliej^ende  Art  mit  Ph  Smifhi  identisch  sein  iiiusste,  was  aber 
schon  wegen  der  geringen  Anzahl  der  VenU  alt>n  unmöglich  ist. 
Dagegen  dürfte  Ph.  alimianatm  Smith  in  Pholi  ldsr  lui  i  Färbung 
(vergl.  Smitli's  Taf.  65)  sehr  mit  der  mir  vorliegenden  Schlange 
übereinstumueu ,  und  nur  die  Angabe  Sinitlfs.  dass  das  Auge 
seiner  Art  relativ  kl»  in  sei  (die  Schuauze  ist  bei  ihr  andert- 
halbmal länger  als  der  grüsste  Augendurchmesser),  und  die 
gr()ssere  Anzahl  der  Subcaudalen  (*■-  isa  bei  Ph.  alboiiinatus 
gegen  ^^  s.s  bei  helfiodcnnus)  verliindeni  mich,  Ph.  heterodennm 
(Hall.)  fi^r  ein  Synonym  der  Smith'schen  Art  zu  halten. 

Diese  Speeles  ist  meines  Wissens  bis  jetzt  nur  von  der 
Goldküste  {V.  Müller),  von  Kamerun  (Peters,  F.  Müller),  vom 
Gabun  (Hallowell)  und  von  Povo  Nemlao  bei  Bauana  (Hesse) 
bekannt  geworden. 

32.  }*hüothaimnm  hetetoiepidotus  (Gtlir.)  18t>3. 

Mirtlir,  Am.  Mag.  Nat  Hist  (8)  Vol.  9  p.  383  (AhaOnUa)  imd  1872 
p.  86  (Uptojpkit)  \  Baoa|9,  Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  No.  1,  1866  p.  69  (Leftopku), 
No.  88,  1882  p.  8,  Fig.  2  und  No.  44,  1887,  S.  A.  p.  9;  $Mn|B»  BnlL  8o& 
ZooL  France  Tome  9,  1884  p.  201  (hetendonla). 

Ein  schönes  Exemplar  von  Borna,  6.  Februar  1886 

(P.  Hesse). 

Die  Art  ist  ausgezeichnet  durch  die  grosse  Anzahl  der 
Gularschilder,  durch  9—9  Supralabialen  und  die  Temporalen- 
stellung  1  +  1.  Das  vierte,  fünfte  und  sechste  Snpralabiale 
stehen  in  Contact  mit  dem  Auge.  Das  vorliegende  Stück  ist 
ganz  übereinstimmend  mit  Boca<;:e's  Beschreibong  and  Abbildung, 
aber  die  Ventralen  sind  nur  leicht  umgebogen,  nicht  gekielt 
Schnppcnformel :  Squ.  15;  G.  «  5,  V.  180,  A.  Vi,  Sc.  '^Vm- 
Oben  prachtvoll  grttnblan,  anf  Kopf  und  Mittelrücken  mit 
bräanlichem  Anflog.  Temporalgegend  viel  dunkler  blan  als  die 
Frenalgegend. 

Die  Schuppenforniel  dieser  sehr  distincten  Species  schwankt 
zwischen  Squ.  16;  G.      V.  176—190,  A.  Vi,  Sc.  "V»«— 


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und  bettftgt  im  Mittel  von  8  Messnngen  Sqa.  15;  G.  V.  182, 
A.  Vi,  Sc.  »»/h». 

Sie  ist  nachgewiesen  von  Porto  Novo  (Boettger)  und  Lagos 
(GOntber),  von  Borna  (Hesse)  am  Congo  (Sanvage),  tob  San 
Salvador  In  Congo,  dem  Qnango,  von  Dondo  nnd  Dnque  de 
Braganza  in  Angola  (Bocage),  von  Caconda  in  Bengaella  nnd 
vom  Weissen  Nil  (Bocage). 

33.  PJiilothamnus  irreguUuis  l^Leachj  1819. 

Leich,  in  B«»w(lich'i»  Asbnntee,  App.  p.  494  (Coliibe.rf  \  Peters,  Mon.  Ber. 
Berlin.  Akn.l  1^77  p.  ni5  und  n20  nnd  Sitz  Bei  (ms  N;\t.  Fr.  Berlin  1881 
p.  149:  Boettfler  Abb.  Seiickenberg.  Nat  (ies.  Ha.  \2,  1881,  ö.  A.  p.  38; 
Boctge.  Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  No.       1KH2  p.  4,  Fig.  1. 

Zwri  Stattliche  Stücke  von  Povo  Netonna  bei  Banaiia, 
von  HeiTU  P.  Hesse  im  JtiTii  und  öepteinber  188r>  gesammelt. 

Ganz  typisch  in  l^linlulnse  und  Filrbnn^.  Supralabialeii 
9 — 9,  das  vierte,  fliutie  und  stxliste  in  den  Augeukiei«  tretend; 

Temporalen  jederseits  1  +  -j-  Schwanzlänge  höchstens  ein 

Drittel  der  Gesamtkörperlftnge  ansmachend.  Überhaupt  bis  Ins 
Einzelne  mit  Bocage^s  Abbildung  und  Beschreibnng  überein- 
stimmend. 

Schuppenformel:  Sqo.  16;  G.  «/t,  V.  162,  A.  Vi,  Sc.  "*/no. 

,    15;   „  V«,  ,  158,  „   '/,,    ,  ^«°/,oo. 

EopfHimpf länge  645,  Schwanzlänge  292,  Totallänge 
937  mm.  —  Scbwanzlänge  zn  Totallänge  also  Wie  1:3,21  (bei 
Bocage  wie  1 : 3,5). 

Oberseits  einfarbig  grün,  die  Kopf-  nnd  Backenmitte  mit 
einem  Stich  Ins  Branne,  die  schwarzen  Schappenränder  des 
Vordermmpfes  meist  deutlicher  als  die  Übrigens  niemals  fehlen- 
den weissen  Schuppenfleckchen. 

Die  Schnppenformel  dieser  Art  schwankt  zwischen  Sqii.  15: 
G.  V*,  V.  161—177,  A.  V'..  Sc.  ««/96-"«/ii9  und  beträgt  im 
Mittel  von  11  Hessnngen  Squ.  15;  G.  V«.  V.  162,  A.  '/i,  S.  ^«>^io4. 

Sichere  Fandorte  derselben  sind  Rufisque  im  Senegal 
(Boettger),  Gambia  (Günther),  Bissao,  Bissagos-Inseln  (Bocage), 
Akropong  (F.  Müller)  an  der  Goldktiste,  Aschantiland  (Leachi, 
Porto  Novo  (Boettger)  an  der  Sklavenküste  (Gtlir.).  Brass  an 
der  Nigermündung  (Hartert),  Kamerun  (Peters),  Tschintschoscho 


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(Peters),  Povo  Netonna  bei  Banana  (Hesse),  Bolama,  Daqne 
de  Braganza  (fiocage),  Pongo  AndongOf  Malansche  und  Cnango 
(Peters)  in  Angola  und  Capangombe  n.  a.  O.  im  Innern  Ton 
Ifossaniedes  (Bocage). 

34.  Hapmdophrifs  amaragdina  (Boje)  1827. 

Boje,  läis  p.  547  (iM  mirojihisJ ;  SoMogel,  EsHai  t>.  1.  pti^vs.  d.  Serp.  Tome  2, 
1837  p.  237  (Dmdrophly ;  Omiril  k  Mtnn,  Erp.  g^n.  Tome  7  p.  637  (L^o- 
phi$) ;  HaHoirall,  Proe.  Acad.  Nat  Sc  Philadelphia  Vol.  9, 1857  p.  63  (Leptopki») ; 
Gunther,  Cat.  Colubr.  Sn.  Brlt.  Mus.  1858  p.  151;  Ju,  Elenco  sist.  d.  Ofidi 

1^^^^:^  \K  84  imd  Icon.  .1.  Oplii,!.  Lief.  49,  Taf.  6.  Vh^  4,,  nvA  <>  iL'pfophhi  \ 
Peters.  Mon.  Ber.  licrliti.  Akad.  1877  p.  615;  F.  Müller  Kar,  HtTp.  Siimml. 
Basel.  Mus.  1878  p.  i^il  und  IV.  Narbtr.  1885  p.  683;  Saiivage,  BuU.  Soc. 
Zool.  Fnwce  Tome  9,  1884  p.  201  iUi>tui*in9)  \  Bocage,  Jörn.  Se.  Math.  Uaifaoa 
Ko.  44,  1887,  S.  A.  p.  10. 

Je  ein  Stück  von  Cabinda,  22.  April  1885,  und  Vista, 
September  1886;  zwei  Stttcke  von  Banana,  Härz  und  Juli  1886 
(P.  Hesse). 

Die  Exemplare  stimmen  genau  mit  Dumöril  ft.  Bibron*8 
ausfBbrlicber  Beschreibung  und  mit  Jan*8  oben  citierten  Biguren 
flberein  und  zeigen  meist  9—9  Supralabialen,  1  +  2,  seltener 
1  +  1  Temporalen,  und  das  Anite  und  sechste  SopralabiAle 
allein  in  Gontact  mit  dem  Auge.  Ein  Stftck  yon  Banana  besitzt 
dagegen  8^9,  das  andere  8—8  Supralabialen,  von  denen  in 
diesem  Falle  das  vierte  und  fünfte  an  das  Auge  treten.  6—6 
und  bei  dem  letztgenannten  Stücke  von  Banana  6—5  Infra- 
labialen in  Berührung  mit  den  Submentalen. 


Schttppenformel: 


Gabinda  Squ.  15;  0. 

V. 

156,  A. 

»/i,  Sc. 

Vista        „    15;  „ 

155,  „ 

? 

Banana     „    15;  „ 

159,  „ 

1»               «      l^i  T) 

'  »1  V 

162,  , 

Die  Form  des  unteren  Congo  variiert  somit  von  Squ.  15; 
»/,-»/2.  V.  155-162,  A.  V/i,  Sc.  i"/u4-"^u6  und  betrügt 
im  Mittel  von  4  Zählungen  Squ.  15;  G.       V,  158,  A. 
Sc.  "5/h5. 

Längs  der  Supra labialen  zieht  ein  schmaler,  schwarzer 
Frenalstreif,  der,  über  das  Aup:e  hinaus  fortsetzend,  an  allen 
Schildercommissuren  gleichsam  aii.^fliesseiid,  sich  nach  hinten 
etwas  verbreitert,  iläbsig  hellere  Schuppenkiele  und  die  bleichere 


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(aber  noch  nidit  weisse)  Basis  der  SeiteDScbnppen  lassen, 
namentlich  am  Halse,  die  tod  Schlegel  erwfthnten  hellen,  in 
Lingsreihen  gestellten  Flecke  auch  bei  unseren  Stücken  erkennen. 

Meines  Wissens  ist  diese  Schlange  ans  Westafrika  bekannt 
von  der  Tnmbo- Insel  (F.  HtÜler),  Ton  Sierra  Leone  (Mns. 
Senckenberg.),  Liberia  (Hallowell),  Elima  in  Ässini.  Zahnkfiste 
(VaiUant),  Ton  der  Goldkflste  (Schlegel,  Jan,  F.  MfiUer,  Sanvage), 
von  Aschanttland  (Gftnther),  von  der  Niger-  (Gttnther)  und  Brass^ 
Mfindong  (Mas.  Senckenberg  ),  von  Kamerun  (Peters,  F.  Müller), 
Insel  do  Principe  (Boc),  Gabnn  (Dum.  &  Bibr.,  Hallowell,  A.  Dum., 
Sanvage).  Tschintschoscho  in  Loango  (Peters),  Vista,  Cabinda  und 
Banana  (Hesse)  am  Congo  (Sanvage,  Bocage).  dem  anscheinend 
südlichsten  Pimkte  ihrer  weiten  geogi  apliischen  Verbreitung. 

35.  Thrasops  parignUins  (Hall.)  1852  typ.  und  yar.  pmtuJata 

Bnchh.     Pts.  1875. 

Haliowell,  l'roc  Acad.  Nat.  Sc.  Philiv.l.lpliia  Vol.  n.  1852  p.  205  (Deu- 
drophis)  und  Vul.  9,  1857  p.  G7;  Buehholz  &.  Peters,  Mon.  Ber.  Berlin.  AkaU. 
1875     199  und  1876  p.  119  fputhOalttt)  ;  Petsrt,  ibid.  1877  p.  616. 

Von  dieser  schönen  Banmschlange  liegen  vier  z.  T.  gut 
erhaltene  Exemplare  Ton  Povo  Nemlao  bei  Banana  vor, 
gesammelt  von  December  bis  Mai,  sowie  ein  schwarzes  Stikk 
von  Yista.  Im  Magen  eines  dieser  Stücke  fand  Herr  P.  Hesse 
ein  Chamaeleon  graeilis  Hall.  Sie  beisst  anf  fiote  „ni'duma'*. 

Zu  HalloweH's  guter  Beschreibung  von  1857  ist  kanm 
etwas  nachzutragen,  doch  finde  ich  häufiger  15  als  13  Scliuppen- 
reihen.  Kostrale  tibergebogen,  oben  wenig  schmäler  als  unten; 
Internasalen  fast  so  gross  wie  die  l'raetrontaleu ;  Frontale  vorn 
so  breit  wie  lang:  Parietalen  kaum  länger  als  breit.  Nasenloch 
zwischen  zwei  Sehildern;  Frenale  rechteckig  oder  rhombiscli : 
1—1,  seltner  (zweimal)  2 — 2  Praeornlaren,  3—3  Pusluculareu : 
8—8  Supralabialen,  viertos  und  iimftes  ans  Auge  tretend. 
Temporalen  1  +  1.  6-  ö  bis  7—  7  IntialaiuHlen  m  Contart  mit 
den  Submentalen.  Pupille  rund.  Alle  liückenschuppen  mit  Aus- 
nahme der  äussersten  Reihe  schwach  gekielt. 

Schuppeuformel: 
Povo  Nemlao   Squ.  13;  G.  «Z«,  V.  212.  A.  ^  i.  Sc.  '^'lui. 
^  .    15;   „         .   lMI,  .   ^K  .  *»^W 


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POVO  NemkO  (W.  pustula  ta): 

Sqii.  15;  G.       V.  201,  A.  Vi,  Sc.  "^,33. 
Vifita       ,    15;  ,  Vt,  »  199,  ,  Vi,  ,  +  ? 

Die  Form  des  nnteren  Congo  variiert  somit  von  Squ.  13—15; 
G.  Vt— »/i,  V.  199-212,  A.  %  Sc.  »«/i»t— "Vis?  und  betrftgt 
im  Mittel  von  5  Messungen  Sqn.  15;  G.  '/t,  V.  206,  A.  Vi, 

Sc  "VlB*. 

Farbe  meist  tieftchwarz,  sammtgl&nzend,  Kopf  dnnkel 
Bchwarzbrann  glänzend,  ein  Halbring  um  das  Auge  und  die 
Frenalgegend  branngelb,  Eopfanterseite  nnd  Kehle  braangelb, 
fein  schwftrzlieh  gepudert.  Doch  kommt  auch  die  von  Buch- 
holz &  Peters  besdiriebene  var.  pustulata  (?  ^  mit  hellerer 
nnd  etwas  bunterer  Färbung  an  derselben  Lokalität  Poto 
Nendao  vor.  Beide  Formen  zeigen,  wie  gesagt,  häufiger  16  als 
13  Schuppenreiben  im  vorderen  Rumpfdrittel. 

Meines  Wissens  ist  die  Art  bis  jetzt  nur  bekannt  von 
Liberia  (Hallowell),  Mungo  nnd  Kamerun  (Peters),  Gabun  (Hall.), 
Tschintschoscho  in  Loango  (Pts.)  und  von  Vista  nnd  Banana 
(Hesse).  , 

36.  Orypsidomug  aethiopB  Gthr.  1662. 

Günther,  Ann.  Mag.  Nat.  Hiat.  Vol.  9,  1862  p.  129  (RhaiumphUj  und 
Proc.  Zool.  8oc  London  1864  p.  309;  Petert,  Hon.  Ber.  Beriin.  Alttd.  1876 
p.  199  und  1676  p.  119  iRkanmi^i»), 

Ein  von  Herrn  Dr.  Bttttner  am  Qabun  gesammeltes  Stftck 
(Mus.  Berlin  No.  10578). 

Ein  stattliches  Exemplar,  ausgezeichnet  durch  nur  ein 
einz^es  Temporale  nnd  die  beiden  auffallend  grossen  Post> 
parietalen.  1—1  Prae-,  2—2  Postocularen,  8—8  Supralabialen, 
von  denen  das  vierte  nnd  fünfte  das  Auge  bertthren. 

Schui  penformel:  Squ.  17;  G.  Vi,  V.  174,  A.  Vt,  Sc. 

Oberseits  blanviolett^  alle  Eopfsdulder  und  Rückenschuppen 
mit  breiten,  schwarzen  Säumen.  Jedes  Parietale  in  der  Mitte 
mit  einem  grossen,  schwarzen  Fleck.  Schwanz  mit  fftnf  schwarzen 
Längsstreifen.  Unterseite  gelblich,  die  Ventralkiele  rein  wdss, 
die  umgebogenen  Seitenteile  der  Ventralen  mit  violettem  Anflog. 

Der  Verbreitungsbexirk  dieser  Art  scheint  verhältnismässig 
beschränkt  zu  sein,  da  man  sie  u.  a.  nur  von  Kamerun  (Peters), 
Gabun  (Bttttner)  und  dem  Ogowe  (Pts.)  kennt. 


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37.  Bucej^uauB  Oapeim»  Smith  1849. 

Smith,  lliiistr.  Zool.  8.  Africa,  Kept.  Taf.  11  {vm:  Bt  lli) ,  Duineril  Bibron, 
Erp.  g«n.  Tome  7»  18U  p.  878  (typm)  ■  QMher,  Gat  Goliibr.  Sn.  Brit.  Uw. 
1868  1».  143;  Ji%  Icon.  d.  OpbM.  Lief.  88,  1869,  T^f  4,  Ffg.  1 ;  Pttors,  Sita. 
Ber.  Oes.  Nat.  Fr.  Berlin  1881  p.  149  (typu^l .  Boettger,  Abb.  .Seuckenberg. 
Nst.  Ges.  Bd.  12,  1881,  S.  A.  p.  29  (var.)  und  Ber.  Seockenberg.  Nat.  Oes. 
1887  p.  Ifio, 

Ein  Stück  vom  Congo^  gesammelt  von  Uenii  Dr.  Büttner 
(Mus.  BerliiiV 

Tn  Bezaliiuiiig^.  Phulidose.  Färbung  und  Zeichnung  normal 
und  namentlich  srnt  übereinstimmend  mit  Jau  s  oben  citierter 
Abbildung  eines  Stückes  vom  Cap.  Oben  schwarz  mit  gelben, 
unten  gelb  mit  .schwarzen  Zeichnungen. 

Schuppent'ormel:  Sqn.  19:  O.  2.  V.  180,  A.  '  t.  Sc.  '«'  loi. 

Verbreitet  ist  die  Art  im  ganzen  tropischen  und  südlichen 
Afrika  von  Kutisque  (Boettger)  im  Senegal,  von  der  Goldküste 
(F.  Müller),  dem  Congo  (Büttner),  Malansche  am  Quango  (Peters) 
in  Angola  (Bocagei.  Caconda  (Bocage)  bis  Humbe  am  Cunene 
(Bocage)  und  Ondonga  (Bttgr.)  in  Ovamboland  auf  der  Westküste, 
dann  von  Mauroi  am  Pangani  in  Massailand  (J.  G.  Fischer), 
dem  Tanganjika  (I)ollo),  Angöche  (Bocage),  Sena,  Matundo, 
Tette  und  rabaeeira  fPeters)  in  Mo.ssambique  auf  der  Ostküste, 
sowie  in  Alt-Lattaku  nördlich  von  Griqualand-West  (^Smith)  bis 
Natal  (Boulenger)  und  ('apland  (Smith,  Jan,  F.  Bialler,  Bigr.). 

Fam.  VI.  Dryiophidae. 
m.  Drifiophiit  Kirtlaudi  (MaU.j 

NgHMPtH,  Pzoc.  Acad.  Nai  Sc.  FhUaddphia  ToL  2,  1844  p.  68  ^lepto- 

pki»),  Vol.  7.  1854  p.  100  (Dryiophh)  uud  Vol.  9,  1857  p.  .59  lOx^/fx  li.i ; 
Ouraeril  k  Bibron.  Erj)  Tnmc  7  \).  821  (OxijMi-  L<(,>niteir,  Günther. 

Caf.  f'nl.  Sil.  Brit.  Mus.  1H.">8  p.  l.ö<>  und  Ami.  Mair  Nat  Hi^t  Vol.  U. 
1863  p.  22 ;  Jan,  Icouogr.  d.  Opbid.  Lief.  32,  Tat.  6,  >  ig.  2 ,  Peters,  Heise  nach 
Koasambique,  Zool.  III.  AmpÜib.  1888  p.  131,  Taf.  19,  Fi^.  2  (TkdotamhK 

Ein  m  der  lütte  zerbrochenes,  erwachsenes  %^  das  etwa 
sieben  grosse,  reife  Eier  enthält,  stammt  von  Povo  Nemlao, 
28.  November  1885.  Je  ein  weiteres  Stflck  erhielt  Herr  P.  Hesse 
ausserdem  von  Povo  Netonna,  September  1886,  und  von 
Banana.  Ein  Exemplar  sammelte  Herr  Dr.  Büttner  in  Gabun, 
(Mus.  Berlin). 

r> 


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—  66  — 


Die  vorliegenden  Stücke  stimmen  sitmtlich  so  genau  mit 
Jan's  Abbildung  liberein.  dass  ich  mich  auf  diese  beziehen 
kann.  Rostrale  gewöhnlich  etwas  mehr  nach  oben  aufgestülpt 
als  in  Jan's  Zeichnung;  2—2  Frenalen,  3—2  oder  3—3  Post- 
ocularen;  6—5,  6—6  oder  1—7  Infralabialen  in  Contact  mit 
den  Submentalen. 

Schuppenformel: 
Povo  Nemlao  Squ.  19;  G.  ^/a,  V.  1(57,  A.  \i,  Sc.  ? 
Banana  ,    19:  ,  Vi,  ,  178.  ^  '/i.  „  »"'-a.j«. 

Povo  Netonna  ,  19;  ,  „  171,  ^  «  '^«15«. 
Gabun  ,   19;  „  «/»,  ,  169,  ,  Vi,  ,  '«Vici. 

Die  Stücke  variieren  somit  von  S(iu.  19:  G.  Vi — 
V.  167  —  178,  A,  Vi,  Sc.  »''«/is»— "*/i«2  und  die  Dorch- 
sclinittsformel  beträgt  fQr  sie  Squ.  19;  6.  V*i  V.  171,  A.  Vi, 

Sc.  »«^'l60. 

Die  Färbung  dieser  Art  ist  tiberans  merkwürdig  nnd 
schwer  zn  beschreiben.  Kopf  oben  sammtartig  dnnkelgrfin,  das 
Grfln  gegen  die  rosa  gefärbten  Labialen  scharf  abgeschnitten. 
Diese  Bosafiyrbnng  gegen  die  Uundspalte  hin  nnd  die  gleichfalls 
rosa  gefärbte  Eopfonterseite  und  Kehle  oft  ad^  Feinste  mit 
Grftn  bestäubt  Rücken  und  Schwanziärbnng  ein  schwer  zn 
beschreibendes  Gemisch  von  metallischem  Blangrfin  oder  Graa- 
grfin  mit  Kupferrot,  in  der  Art,  dass  das  Grfln  auf  dem  Rücken, 
das  Rot  mehr  auf  dem  Bauche  zur  Geltung  kommt.  Auf  den 
Schuppen  der  Oberseite  ist  das  Kupferrot  mehr  auf  die 
Schnppenspitzen  conoentriert.  Die  schwärzlichen  Qnerbinden 
des  VorderTäckens  sind  deutlich  erkennbar;  audi  weisse 
Schnppenrändw  sind  auf  dem  ersten  Rumpfdrittel  mehrfach  zn 
beobachten. 

Diese  schOne  Art  scheint  durch  das  ganze  tropische  AfHka 
verbreitet  zu  sein.  Auf  der  Westküste  wird  sie  angegeben  Ton 
Edina  (J.  G.  Fischer)  in  Liberia  (Hallowell),  Fanti-  und  Aschanti- 
land  (Günth^),  der  Goldküste  (Jan,  F/  Hüller),  dem  Niger 
(Günther),  Ton  Kamerun  (Peters,  F.  Hüller),  Gabun  (Hall., 
Dum.  &  Bibr.,  Gthr.,  Hub.  Senckenberg.,  Büttner)  und  von  Povo 
Netonna,  Povo  Nemlao  und  Banana  (Hesse).  Auf  der  Ostseite 
von  AfHka  lebt  sie  bei  Aruscha  im  Massai-Gebiet  (J.  G.  Fischer), 
sowie  auf  Gabaceira,  den  Querimba-Inseln,  bei  Sena  und  Tette 
in  HoBsambique  (Pts.). 


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—   67  — 


Fam.  YII.  LycodoirtUlM. 

39.  hijcophidimn  Oip»w«#»  (Smith)  1849  miit.  muHhmu-tthtn  m.  Ift87. 

riiHi-.  InteniieUium  inter  nmt.  uiiiroiiiiirnldhnii  Jan  et 
mnt.  s( midtnmloH  Vis.  -  DiÜert  a  imit.  niijnnnarnhita  Jan 
(Klt  Ui  O  sist.  Ofidi,  Milaiio  1863  p.  '.fti  niul  1(  .m.  (i  Opliid.  Lief.  36. 
1870,  Taf.  3.  Fig.  5)  taeniis  postiM'nlfn  i'  us  nullis,  striga  media 
dorsi  nigra  distincti«»! nec  noii  seiie  inacirlariini  m»1)raruin 
(40—50)  rotundatai um  nigraruni  ml  <ltxtiiiiii  et  ad  sinistruro 
hujus  lineae.  aiit  liberarnm  aut  eacuiii  coiitlucntinm 

Herr  P.  Hesse  fand  zwei  Stücke  dieser  Komi,  das  eine 
am  23.  December  1880  bei  Povn  Xemlao.  das  andere  am 
5.  Oktober  1886  bei  Povo  Net(tuna  nächst  Ha  nana. 

Die  in  der  Färbang  anscheinend  recht  constante  Form 
stimmt  in  der  Pholidose  mit  dem  typischen  L.  Vapetise  (Smith) 
fiberein.  in  Farbe  nnd  Zeichnung  aber  erinnert  sie  aro  meisten 
an  Jan'ä  L.  nigromaculafum,  das  ich  ebenfalls  nnr  fllr  eine 
Farbenspielart  dieser  in  der  Anzahl  der  Ventralen,  wie  in  der 
Färbung  and  Zeichnung  so  Tiberaas  variablen  Schlange  halten 
kann.  Zwei  Nasalia.  Nasenloch  ganz  im  Praenasale  gelegen, 
ein  grosses  Postnasale.  8—8  Sapralabialen ;  ö-— 5  Infralabialen 
in  Contact  mit  den  Submentalen. 

Schnppenformel : 
Povo  Nemlao  Squ.  17;  G.       V.  164,  A.  1,  Sc,  ^'im. 
Povo  Netonna    ,   17;  „        ,  174,  ,  1,  ,  **/8o. 

Oben  bläulicbgrau,  alle  Schuppen  mit  schwarzen  Bändern; 
die  eine  Schuppenreihe  breite  Rftckenlinie  schwai'z.  Links  und 
rechts  von  ihr  in  Abst&nden  von  je  drei  zu  drei  Schuppen  steht 
eine  Lftngsreibe  von  zahlreichen  (40—50  bis  zur  Aftergegend) 
schwarzen  Rundlleekchen,  die  wenigstens  auf  dem  vorderen  Rumpf- 
drittel mit  der  Mittellinie  zusammenzufliessen  pflegen.  Kopf  oben 
uniform  schwarz,  an  der  Schnauze  und  an  den  Seiten  mit  blau- 
grauer oder  weisser  Bestäubung.  KopfUnterseite  weiss,  nur  die 
Einngegend  vom  breit  schwarz  bestäubt;  die  ganze  ttbrige 
Unterseite  schwarz,  alle  Ventralen  and  Sabcaudalen  aber  mit 
helleren,  an  den  Seiten  breiteren,  weissen  Hinterrändeni. 

Die  Obereinstimmung  dieser  Form  in  der  Pholidose  mit 
L.  capeme  (Smith)  =  Honioeki  Schleg.  ist  so  gross,  dass  trotz 
der  etwas  abweichenden  Färbang  an  eine  Abtrennung  von 


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demselben  nicht  i^edacht  vverdeu  kauu.  Bekanntlich  variiert 
die  Anzahl  der  Ventralen  dieser  Art  nach  Günther  von  153 
(Westafrika)  bis  209  «OstaliikaK  Herr  Dr.  J.  G.  Fischer  teilt 
mir  Überdies  noch  lulgeude  St:hiipi)en formein  der  im  Hamburger 
Museum  liegenden  Stücke  von  L.  Cupeme  (Smith)  typ.  mit 


S.  Thome  (No.  löH) 

Squ.  17;  V. 

153,  A. 

1,  Sc. 

Aruscha  (No.  I  r  u  h) 

-   17;  . 

162,  1 

1,  « 

Aruseha  (No.  1  li4a) 

r    17;  „ 

163,  , 

1,  « 

ügüwe  i^No.  1154) 

»   17;  „ 

176,  „ 

1.  . 

"/«. 

Lagos  (No.  605) 

17- 

190,  , 

1-  n 

tat» 

Rio  Pougo  (No.  1234) 

17 

197,  „ 

1,  , 

und  von 

L.  .scmianHiiii.s  Pts. : 

Ssibange  (Gabun) 

Squ.  17:  V. 

172,  A. 

1,  Sc 

Westafrika 

.   17;  . 

185,  , 

1.  r 

Ich  kann  tür  die  typische  Form  noch  hinzufügen: 
Madimuia  (üsaramo)   Squ.  17;  G.  '    V.  199,  A.  1.  Sc.  ^Vst. 

r      17;     „     '.3,    r,    209,     ,    1,  , 

Herr  Dr.  Fischer  ist  ebenfalls  der  Ansicht,  dass  L.  nigro- 
tnacfdrifum  Jan  nur  eine  Faibeii Varietät  von  L.  Capense  (Smith) 
darstellt,  die  in  L.  scnnannulis  Pts.  übergeht,  wenn  die  Punkte 
an  jeder  Seite  des  Rückens  sich  zu  Querflecken  vergrössern.  So 
gebe  eine  auch  von  Günther  (Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  (4)  Vol.  1, 
1868  p.  428)  erwähnte  Varietät  (No.  1234  des  Hambui*ger' 
Museums)  mit  viereckigen  weissen  Flecken  in  der  doi^alen 
Mittellinie  in  eine  andere  (No.  605  d.  Hamb.  Mus.)  über,  bei 
der  diese  Flecke  sich  zu  fetten  Querbinden  erweitern.  Er  glaube 
daher  kaum,  dass  ^icli  eine  scharfe  Grenze  zwischen  all'  diesen 
verschieden  gefärbteu  Formen  ziehen  lasse. 

mut.  lateralis  Hall.  1857. 

Hallowell,  Proc.  Acad.  Xai.  Sc.  Philadelphia  Vol.  9,  18r>7  p.  58  (spec). 

Drei  Exemplare  verschiedenen  Alters  sammelte  Herr 
Dr.  Büttner  am  (rabun  (Berlin.  Mus.  Xo.  10580) 

Auch  ditse  Stlicke  stimmen  in  der  Beschilderung  mit  dem 
Typus  df-r  Art  vollkommen  überein.  Das  Nascnlocli  befindet 
sich  ganz  im  Praenasale;  Schuppenreihen  constant  17. 

Schuppenformel  z. B^  Squ.  17;  G.  1    '/i,  V.  188,  A.  1,  Sc.  34. 

Allen  drei  Stücken  gemeinsam  ist  das  breite  gelbe  oder 
weisse  Band,  weiches  an  der  Kiefercommissur  beginnend  sich 


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vorn  an  der  Scbnanze  vereinigt  und  jederseits  durch  einen 
dunklen  Temporalstreifen  nach  hinten  in  zwei  parallele  Äste 
gespalten  ist  Die  Grundfarbe  des  RAckens  variiert  von  einem 
fleischfarbenen  Brann  bei  jangen  Stücken  bis  zn  Schwarzbraun 
bei  alten  Exemplaren.  Ebenso  ist  die  Zeichnung  variabel. 
W&hrend  Junge  Stücke  eine  Doppelreihe  yon  je  28  kleinen, 
dunkelbraunen  Rundflecken  längs  der  R&ckenmitte  tragen,  zeigen 
halberwachsene  Elzemplare  diese  dunklen  Flecke  als  grosse, 
quere,  alternierende,  dreieckige  Makeln,  und  den  erwachsenen 
fehlt  (wie  dem  Hallowell*schen  Original)  überhaupt  jede  Spur 
von  Rückenfleckung.  Kehle  dunkler  als  beim  Typus;  Kdrper- 
nnterseite  fthnlich  wie  beim  Typus,  dunkler  als  die  Oberseite. 

Die  im  ganzen  tropischen  und  südlichen  Afrika  weit  ver- 
breitete Stammart  findet  sich  am  Rio  Pongo  im  Senegal 
(J.  O,  Fischer),  auf  Bissao,  Bissagos-Inseln  (A.  Dum6ril),  in 
Lagos  (j.  G.  Fischer),  in  Kamerun  (Peters),  auf  S.  Thorn^  und 
am  Ogowe  (J.  G>  Fischer),  bei  Tschintschoscho  (Pts.),  Ambrizette 
(Günther),  Halansche  am  mittieren  Quanza  (Pts.)  und  sonst  in 
Angola  (Gthr.),  sodann  in  Ostafrika  bei  Aruscha  in  Massailand 
(J.  G.  Fischer),  Sansibar  (F.  Müller),  Madimula  in  Usaramo 
(Boettger),  Tette  in  Mossambique  (Pts.)  und  in  Südafrika  bei 
Kurichane  in  25^  S.  Br.,  in  Natal,  bei  Port  Elizabeth  und 
Gapstadt  (Boulenger),  sowie  angeblich  (wahrscheinlich  irrtümlich) 
auch  in  der  Bayana  Bai  auf  Madagaskar  (Gthr.).  Die  Farben- 
spielart albomaeulata  Gthr.  wird  überdies  angegeben  von  Dakar 
im  Senegal  (Steindachner),  mgromactUata  Jan  von  der  Goldküste 
(Jan)  und  von  Guinea  (Jan,  Pts.),  lateralis  Hall,  vom  Gabun 
(Hall.,  Büttner),  mulHmaeulaia  Bttg.  von  Povo  Nemiao  und 
Povo  Netonna  bei  Banana  (Hesse)  und  semtannu^.Pts.  sowohl 
aus  Ssibange  im  Gabun  (J.  G.  Fischer)  als  aus  Tette  in 
Mossambique  (Pts.). 

40.   Boodon  limmlns  D.  &  B.  1854  typ. 
Dumeril  L  BIbron,  Erp.  i:'n    romc  7.  iHnl  j»  363;  A.  Oumerll,  H»'v 
^!a-   Z.iol.  1856  p.  464;  Sönther.  Caf  Cnlubr.  Sn.  Brit.  Mus.  18.i8  p.  2(K) ; 
Bocage,  Jörn.  Sc.  Math.  Lisbua  Xu.  3,  1867  p.  11;  Petsrs,  Reise  uacli 
Mommbique,  ZooL  HI.  Amphib.,  1882  p.  133  (quadrilimeatua). 

Von  dieser  am  unteren  Congo  selteneren  Form  liegen  nur 
zwei  Stücke  vor,  die  Herr  P.  Hesse  im  Februar  und  März  1886 
auf  dem  Terrain  der  HoUftndischen  Faktorei  in  Banana  ilng. 


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—  70 


Beide  zeigen  normale  Beschilderung;  das  eine  besitzt  aasser 
den  beiden  hellen  Streifen  auf  jeder  Kop&eite  noch  zwei  helle, 
erst  in  der  Mitte  des  Rumpfes  sieh  verlierende  Zickzacklinien 
auf  jeder  Körperseite,  die  eine  auf  der  zweiten,  die  andere  auf 
der  vierten  Schuppenreihe  von  nnten.  Das  zweite  St&ck  bildet 
einen  augenscheinlichen  Übergang  von  B.  Hneatm  D.  &  B.  zur 
var.  CapemLs  D.  &  B.,  indem  die  beiden  hellen  Kopf  linien  zwar 
noch  auf  die  Halsseiten  fortsetzen,  aber  schon  vor  dem  ersten 
Rum  pfdrittel  verschwinden. 

Schuppenformel : 

Hanana  Squ.  27  .  G.  -/a,  V.  2,m  A.  1.  Sc.  ""'  .sm. 
R         7!     27 ;   „         „   231,   „    1,    „  ''"^58. 

var.  Capetms  D.  &  B.  18Ö4. 

Bosnier,  84./2Ö.  Ber.  (MEeobach.  Ver.  f.  Niktufc.  1885  p.  164;  Htfsml, 
Proc.  Acad.  Nat.  Sc.  Philadelphia  Toi.  9.  1857  p.  64  (quadririttattts)  ;  Peters, 
Mon.  Ber  Berlin  .Akad.  1877  p.  G15  und  (>2ü  i'jconirlrirual  uud  Reise  nach 
Mnssiitubiiiuc,  1.  c.  p.  i:i3;  Booage,  Joru.  Sc.  Math.  Lisboa  No.  42,  1886, 

S.  Ä.  p.  5  (.«pec.V 

Von  dieser  Form  liegen  weitere  5  Exemplare  vui ,  die  auf 
dem  Terrain  der  Holländischen  Fakturei  oder  in  unmittelbarer 
Nähe  von  IJanana  gefunden  wurden,  suwie  5  Stücke  von 
Povo  Nemlao  bei  Banana.  Alle  Stücke  wurden  mit  Aus- 
nalinie  eines  im  April  gesammelten  l^xt-mpiars  in  den  Monaten 
September  bis  Dezember  erbeutet.  Kin  Stück  endlich  stammt 
von  Kinshassa  am  Stanley  Pool  (P.  Hesse).  Der  Magen- 
inhalt eines  p:i-össeren  Exemplars  bestand  nach  Herrn  Hesse 
.  aus  einer  Ratte. 

Fa.sL  immer  2 — 2  und  nur  bei  dem  Stücke  von  Kinshassa 
1 — 1  PüStocularen,  8 — 8  Supralabialen:  jederseits  meist  1  +2 
Temporalen.  Zweimal  finde  ich  links  14-3,  einmal  Imks 
2  +  2  Temporalen. 

Färbung  die  typische  Oipt  infis-Y'dir\im%  ohne  das  gelbe 
Seitenband  am  liumpfe.  Schwanzunterseite  bei  grösseren  Stücken 
mit  graulich  angedunkelter  Mittellinie. 

Seh  u  ppen  formel: 

Banana  .   .  Squ.  25;  G.  •'/s,  V.  199,  A.  1,  Sc.  '^/es. 

,    25;  ,  »/3,  ,  199,  ,  1,   ,  ••/w. 

,   26;  ,  •/,,  ,  199.  „  1,  , 

,   27;  ,  »/,,  ,  200,  ,  1,  .  «/«. 


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—   71  — 


Banana  .  .  Sqn.  29;  G.  Vt,  V.  231,  A.  1,  Sc.  ^lu, 
PoTO  Nemlao    ,  25;  ,  '/t,  ,  203,  ,  1,  „  ? 

„   27;  ,  •/,,  .  202,  ,  1,  ,  «/w. 
,   27;  „        ,  219,  ,  1,  ,  **/5*, 
.   27;  ,  Vi,  ,  221,  ,  1,  ,  "/m. 
,   27;  ,  Vt,  ,  221,  ,  1,  .  *»/55. 
Kinshassa       »  27;  „  Vs,  ,  225,  ,  1,  ,  **U9. 
Nach  den  15  ans  dem  nnteren  Gongogebiet  Torliegenden 
Exemplaren  beider  in  einander  fibergehender  Variet&ten  schwankt 
die  Art  in  der  Schnppenformel  von  Sqn.  25—29;  G.  */s— ^/4, 
V.  199--231,  A.  1,  Sc.  4"/4»— *V67  nnd  seigt  die  Dnrchscbnitts- 
formel  Sqn.  27;  G.  «/t,  V.  213,  A.  1,  Sc.  "/s». 

var.  nigra  Fisch.  1856. 
J  G.  Rscher,  Abh.  a.  d.  Geb.  d.  Naturwis«.  Hainhuri?  p.  91  (spec); 
Hailoweli,  l'roc.  Ai  arl.  Nat.  .*^c.  Philadelphia  Vol.  9,  1857  p.  ö6  iquadririnjnim)-^ 
Cope,  ibid  Vol.  12,  \my  p.  2(il  (tirgaltisj;  Jan,  Icüu.  d.  Ophid.  Lief,  iki,  1870, 
T«f.  2,  Fig.  5  (spec). 

Von  dieser  Form  sammelte  Herr  Dr.  Bftttner  ein  Exemplar 
am  Gabun  (Mos.  Berlin  No,  10579). 

Diese  Varietät  unterscheidet  sich  vom  Typus  der  Art  durch 
nur  23  Schuppenreihen,  Vi  und  nicht  *l2^*U  Guiarschuppen 
und  durch  einfarbig  dunkle  oder  dunkel  gefleckte  Schwanz- 
Unterseite.  Jederseits  zwei  helle  Streifen  am  Kopfe,  die  Ven- 
tralen an  den  Seiten  braun,  diese  dunkle  Färbung  scharf  gegen 
die  gelbe  oder  weisse  Körperunterseite  absetzend. 

Während  die  ty  pische  Form  (Jineatus  D.  &  B.)  in  Bissao 
auf  den  Bissagos-Inseln  (A.  DnmÄril),  in  AschantUand  (Günther), 
bei  Akkra  (Boettger)  an  der  Goldkftste  (D.  &  B.,  Jan,  F.  Müller), 
bei  Banana  (Hesse)  und  von  Angola  bis  Bih6  (Bocage),  also 
im  Wesentlichen  in  Ober-  und  in  Niederguinea  vorkommt,  lebt 
die  var.  Capeitsis  D.  ä  B.  auf  den  Los-Inseln  (Hallowell),  auf 
der  Tumbo- Insel  (F.  Müller),  in  Liberia  (A.  Dum.),  an  der 
Goldküste  (F.  Müller),  auf  den  Inseln  S.  Thome  und  Rolas 
(Greeff,  Bocage),  am  Gabun  (A.  Dum.),  bei  Tschintschoscho 
(Peters),  Povo  Nemlao,  Banana  und  Kinshassa  am  Congo  (Hesse), 
am  Quango  und  bei  Fiiugo  Andongo  am  Quanza  (Peters)  in 
Angola,  alles  Grten  in  Westafrika,  sowie  in  Damaraland,  am 
Oranp:e-Fhi.'^s  ( Boiilenger).  am  Cap  (D.  &  B.,  Gray,  F.  Müller),  der 
AJgoabai  (F.  Müller),  Kiugwilliarastown  (Blgr.j,  Kaftraria  (D.  &  B.) 


-    72  — 


und  Natal  (Mus.  Senckenberf.,  BIgr.)  in  Sftdafrika  und  in 
Mossombique  (Pts.),  Sansibar  (Gthr.)  und  bd  Amscha  im  Hassai'* 
Gebiet  ( J.  0.  Fischer)  in  Ostafrika.  Die  var.  nigra  Fisch,  endlich 
findet  sieb  in  Liberia  (Cope),  an  der  GoldkQste  (Jan,  F.  Hfliler, 
Boettger),  in  Kaniemn  (Peters.  F.  Malier),  Gabun  (Hallowell, 
A.  Dam.,  Jan,  Büttner)  und  auf  den  Inseln  do  Principe  (Bocage, 
als  seomeineua)  und  S.  Thom6  (Fischer,  Jan),  von  welch'  letzterer 
Insel  Bocage  übrigens  nur  die  var.  Oapisttsu  D.  &  B.  kennt, 
obgleich  Fischer's  Originalstflck  der  rar.  ttigra  grade  von  hier 
stammt.  Die  var.  rmiegafu  Jan  kenne  ich  von  Madimnla  in 
Usaramo,  OstafHka. 

Fam.  VTH.  Dipsadidae. 

41.  Leplodim  rufeneeti*t  (Gmei.)  178d. 

Gatlin,  Syst.  nat.  Vol.  1  p.  um  (Oolubert;  Oumeril  4  BIbron,  Kn*. 
U.'ii.  ToTiip  7  p  1170  (I/rlrrurHsi-  GOnther.  Cat.  rnlnbr.  Sn.  Brit.  Mus.  1858 
1».  16Ö;  Jan.  looii.  .1.  Opbid.  l  it  t  :19,  1872  Taf.  2.  Fig.  1  (Crofnphoprfth) : 
Peters.  Mon.  Ber.  Ikrliu.  Akn<l  1877  y.  <ilö  und  G20  und  Sitz.  Ber.  Ges. 
Nat.  Fr.  Berlin  IMl  p.  149  lOrotaphopeltisj:  Boettger,  Abk.  Senckenberg. 
Kat  Ges.  Bd.  12,  1881,  S.  A.  p.  SO  (OotapltopeUü)  und  Ber.  Senck.  Nat. 
Ges.  1887  p.  162. 

6  Exemplare  von  Borna,  2  von  Povo  Nemlao,  2  von 
Povo  Netonna  bei  Banana,  von  Herrn  P.  Hesse  in  den 
Monaten  September,  Oktober,  Dezember,  Febmar,  Mftns  nnd 
April  gesammelt.  Das  grössere  Stück  von  Povo  Nemlao  wurde 
llberraseht,  als  es  im  Begriff  war,  einen  Bufo  reguUirig  Renss 
zn  verschlingen.  Der  Bericht  meines  Freundes  Hesse  Aber  den 
Fang  dieses  Stfickes  ist  zn  interessant,  als  dass  ich  ihn  dem 
Leser  vorenthalten  dflrfte.  Hesse  schreibt:  .Gestern  brachte 
mir  mein  Mussorungo-Neger  ein  merkwürdiges  Objekt,  nämlich 
eine  Schlange,  die  eüie  Kröte  im  Maule  hatte  und  so  von  ihm 
gefangen  nnd  getötet  worden  war.  Der  Mann  spricht  ein  nach 
seiner  Meinung  sehr  gutes  Englisch,  nnd  sem  Beridit  lautete: 
Yesterday  me  go  for  bush,  me  look  igoka  (Schlange)  catch 
Ijnla  (Kr6te)  for  chop  (chop  ist  im  Negerenglisch  Essen),  me 
say,  me  catch  you  for  master;  me  catch  him,  me  bring  him, 
and  (mit  dem  vergnügtesten  Grinsen,  dessen  ein  Negerantlits 
f&hig  ist)  —  master  give  plenty  mm.  Natürlich  musste  ich  doch 
seiner  Erwartung  bezüglich  des  plenty  nun  einigermassen 


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-    73  — 


entsprechen  nn»l  werde  nun  wohl  auf  ilie  nächste  Ablieleruiig 
etwas  länger  warten  miisseii.  da  der  Kerl  auf  alle  Fälle  erst 
mehrere  Tage  besotleii  ist  und  nicht  auf  den  F  nii-  jrelu'u  kann." 

Pupille  elliptisch:  Nasenloch  zwischen  zwei  Schildern; 
8—8  Supralabialen,  von  denen  das  dritte,  vierte  und  fiVnfte  in 
den  Augenkreif?  treten.  Einmal  reditsseitig  9  Supralabialen, 
das  vierte,  fünfte  und  sechste  das  Auge  berührend.  2 — 2  und 
nur  einmal  ^5 — 2  Postocularen.  Temporalen  eonstant  l-r2. 
Hinter  den  hinteren  Submentalen  ein  oder  seltener  zwei  Paare 
von  denselben  in  der  Fonn  ähnlichen  (^ularschildern.  5 — 5. 
fi~6  oder  7—7  Intralabialen  jederseits  in  C'ontact  mit  den 
Subnientalen.  Die  Schuppen  des  hinteren  Rumpfdrittels  zeigen 
hi»  zur  Schwanzbasis  deutliche,  wenn  auch  schwache  Kiele. 

Junge  Stücke  stimmen  in  der  Färbung  gut  mit  .Tan's 
Abbildung  tiberein:  älteren  fehlen  die  weissen,  in  Querzoneu 
angeordneten  Schaftstriche  an  den  Rückenschuppen  meist  ganz. 
Auch  die  alten  Exemplare  von  Povo  Nemlao  sind  oberseits  ganz 
einfarbig  schwarzgrau  oder  grauschwarz,  unt^rseit^  weissgelb. 
Das  Grau  der  Oberseite  greift  noch  ein  Stück  anf  die  Ventral- 
seiten Ober;  die  Mittellinie  der  Schwaiiznnterseite  ist  etwa» 
angedunkelt.  Kopf  Unterseite  weissgelb,  nur  die  drei  letzten 
Infralabialen  dunkel. 


Schnppenformel: 


Borna          Sqn.  19;  G. 

Vi.  V. 

163,  A. 

1. 

Sc, 

19;  . 

Vi.  . 

165,  - 

1. 

M  r 

19;  r 

170.  , 

1, 

n 

19;  r 

•/t.  - 

171,  . 

1, 

it 

Povo  Nemlao  ^ 

19;  . 

163,  „ 

1, 

it 

19;  « 

'!^.  - 

1Ö4,  , 

1. 

n 

Povo  Netonna  , 

19;  , 

Vi.  n 

166,  , 

1, 

r 

j  43. 

r  •« 

19:  . 

t :  . 
I,-  r 

168,  „ 

1, 

r 

r.i  •  , 

Nach  Schlegel's,  Dumeril  &  Bibron  s  und  meinen  Be- 
obachtungen besiUst  die  Art  Squ.  19;  G.  '  i—^  2,  V.  156—180, 
A.  1,  Sc.  37— '^Vr.j,  variiert  also  namentlich  in  der  Anzahl  der 
Banchschilder  recht  erheblich.  Die  iSchuppeuformel  der  an  der 
Congomündung  gesammelten  Exemplare  schwankt  zwischen 
Squ.  19;  G.  '/i— V*,  V.  163—171,  A.  1,  Sc.  "'«/ag— ^V.m  und 
beträgt  im  Mittel  von  >^  Beobachtungen  Squ.  19:  G.  V.  166, 
A.  1,  Sc.  ^Vtf-  Sie  stimmt  somit  mit  der  Schnppenformel  der 


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capl&ndiBchen  Form  (Sqn.  19;  Q.  Vi,  V<  162,  A.  1,  Sc.  *Va) 
recht  befriedigend  ttberein. 

Es  würde  m  weit  ftthren,  alle  Fandorte  dieser  in  der 
ganzen  festlftndisclien  afrikaniseben  Provinz  nnd  norddstlich  bis 
Oberftgypten,  Senaar  nnd  Abessynien  (Peters),  Im  Osten  bis 
zur  Sansibarkflste  (Pts.),  ICadimula  in  Usaramo  (Boettger)  nnd 
Angdcbe  in  Mossambiqne  (Bocage),  südlich  bis  zum  Cap  vor- 
kommenden Schlange  anfznzählen.  Erwähnt  seien  hier  nur 
einige  westafrikanisehe  Lokalitäten»  so  Nianing  nnd  Rnüsqne 
im  Senegal  (Btlgr.),  Gambia  (Günther),  Akkra  (Bttgr.)  an  der 
Goldküste  (F.  Müller),  Brass  an  der  Nigermündung  und  Loko 
am  Binne  (Bttgr.),  Tschintschoscho  in  Loango  (Peters),  Borna, 
Povo  Nemlao  nnd  Povo  Netonna  bei  Banana  (Hesse),  Fluss 
Quango,  Pungo  Andongo  (Pts.)  und  Cassange  in  Angola  (Boc). 

42.  Diphos  Bhndingi  Hall.  1845. 

Ildlamll,  Proe.  Acaa.  N«t  8c.  Philadelptiia  Vol.  2,  1846  p.  170,  Vol.  7, 
1654  p.  100  nnd  Vol.  9,  1867  p.  60  (Taneodnftu};  DmrMI  4  BlbUM,  Erp. 
g^n.  Tome  7,  1864  p.  1101  'T>  liiUjphmton  fui^rinn) :  J.  6  Ffscher,  Äbh.  a.  d. 
Ueb.  (1.  Natunv.  HajnbTirir  VA.  \\.  1856  p.  S7.  Taf.  3,  F;:r  4  intlidai;  Gunther, 
Cat.  Colubr.  Sn.  Brit,  Mu^.  LSöS  }>.  172  imli'lnr,  Peters,  Muu.  K(  r  Berlin. 
Akad.  1877  p.  615;  F.  Müller,  Kat.  Herp.  bauiml.  Basel.  Mus.  p.  613 
iiiid  IV.  NBCbtr.  1886  p.  887  fregaUeJ;  Mooquanl,  Bull.  Soe.  Fhlloinatb.  Paris 
(7)  Vol.  11,  1887  p.  80  (l^^ljtpkodon  fmewm). 

£in  prachtvolles,  grosses,  mit  Zecken  besetztes  Stück 
von  Povo  Nemlao  bei  Banana,  durch  Herrn  P.  Hesse  am 
18.  Deeember  1885  gesammelt 

Hinterecken  der  Parietalen  einseln  abgerundet;  Snpra- 
labialen  9—9,  von  denen  das  vierte,  fünfte  nnd  sechste  ans 
Aoge  treten.  2—2  Prae-  nnd  2—2  Postocularen.  Temporalen 
jederseits  2  +  2.  Infhilabialen  13—13,  von  denen  Je  6  mit 
den  Submentalen  Sntnr  bilden.  Hintere  Snbmentalen  so  breit 
wie  die  vorderen. 

Schoppenformel:  Sqn.  23;  G.  ^'],  V.  264,  A.  Vi,  Sc.  "'/it?. 

Ganz  uniform  braun,  die  Unterseite  heller.  Supralabialen 
und  mittlere  Infhilabialen  mit  gr^uschwarzen  Hinterrfindem. 
Die  Übereinstimmung  mit  DnmSril  A  Bibron^s  Beschreibung  ist 
somit  eine  vollkommene. 

Bekannt  ist  die  Art  von  Liberia  (Hallovrell),  Gross^Bassam 
an  der  Zahnküste  (Dum.  &  Bibr.),  Fanti  (Günther),  Akkra 


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(Peters)  u.  a.  O.  an  der  (ioldkiiste  (A.  Dnni..  F.  Müller),  Ajuda 
in  Dahome  (Bocage),  Kanienin  i  Pts.\  Gabun  (Hallowell,  A.  Dum.), 
>  raiiceville  am  oberen  Ofrowr  Mucciuard),  Tschintschoscho  (Pts.) 
und  Povo  Nemlao  bei  Bauaua  (Uesse). 

43.  Diitsas  pulveruhnia  Fisch.  1856. 

J.  G.  Fischer,  Abh.  a.  d.  (Jeb.  d.  Xaturw.  Hamburg  p.  81.  Taf.  3,  Fig.  1 ; 
Günther,  Cat.  Cnlnbr.  Sn  Brir.  Mus.  IHÖS  i..  1?:^  Jan.  Irnn.  OiilnM,  Lief.  38, 
1871  Taf.  4,  Fig.  l:  Peters.  M.  n.  licr.  Berlin.  Akad.  1877  p.  615;  Booage, 
Jon».  So.  Matb.  Lisboa  No.  44,  1.HST.  S  A.  p.  10. 

Kill  Stück  vom  Gabun,  durch  Herrn  Dr.  BUttner  ge- 
sammelt (Mu.*?.  Berliiij. 

Die  ScliUinien  im  ei-sten  Rumpfdrittel  in  21  und  2vi,  in 
der  Bauohmitte  in  19  Länfrsi  eilu  n.  Abweichend  von  Jan's 
Zeichnung  durch  2—2  Postoculai-eii  und  durrh  8  — H  Supra- 
labialen,  sowie  durch  das  Auftreten  vun  zahlreichen  Querniakeln 
an  den  Kumjtfseiteu.  und  überhaupt  ganz  übereinstimmend  mit 
Günther's  He.'^clirt'ibuug  der  Art. 

Schuppenlormel:  Squ.  19;  G.  Vi,  V.  260,  A.  1,  Sc.  "''V.m. 

Auch  Färhun?  und  Zeiclinung  sind  vollkommen  typisch. 
Supralabialen  ohne  düiikle  Ränder. 

Diese  Art  i.^t  gefunden  in  Sinia  Leone  (Jan),  bei  Edina 
(J.  G.  Fischer I  iu  Liberia  (Copei.  bei  Buti'i  (Jan),  Aburi 
(F.  Müller)  und  Akkra  (l'eters.^  an  der  (ioldküste,  bei  Alt- 
Kalabar  i(iiinther),  in  Kamerun  (Pts  ).  auf  Fernando  Po  (Pts., 
Bocagej,  am  Gabun  (Bülluerj,  bei  Tsckintschoscho  (,Pts.),  am 
Congo  oud  in  Angola  (Bocage). 

Kam.  IX.  RhaeliiodoiitidM. 

44.   TJasijixItis  scafira  (L.)  1754. 

Linne,  Mii<  VI.  Frid.  Taf.  10,  Fii'  \  mv\  Syst.  nat.  Vol.  1  j  ;^S4 
(Coluber),  A.  Smith,  III.  S.  Afr.  App.  p.  20;  Günther,  Cat.  Colubr.  .Sn.  lirit. 
lliu.  18ä8  p.  142;  Bocage,  Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  Nu.  3,  1867  p.  11  (Rhachiodon)  ; 
tat,  loon.  d.  Ophid.  Lief.  39,  Taf.  2,  Fig.  4  {Ithaehiodw)\  PMers,  Reiee  vaeb 
MoMiinlii^iie,  Zool.  m.  Ampli.  1668  p.  120  (vmt.  JAwMinftftra);  PttMaw,  Ber. 
Senckoiberg.  Nat.  Oea.  1867  p.  163. 

Van  der  typischen,  besonders  In  ^Sftdafrika  verbreiteten 

Form  dieser  Art,  die  sich  dnrch  eine  geringere  Anzahl  von 

Snbcandalen  auszeichnet,  liegt  nar  ein  Exemplar  vor,  das  Herr 


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—   76  — 


P.  Hesse  von  Kinsliassa  am  Stanley  Pool  erhielt.  Nach  Hesse 
ist  der  Fiote-Name  .vibecke"  für  Dasi/peltis  verdächtig;  ecke 
ist  nämlich  engliscli  und  soll  egg  heissen.  Vennutlich  wird 
vibecke  Eierfresser  bedeuten,  was  mit  dem  holländischen  Namen 
eijervret^'r.  der  mch  Pesclinel-Lnsche  auch  an  der  LoangokQste 
(wie  nach  A.  Smith  im  Capland)  gelten  soll,  übereinstimmen 
würde.  Supralabialen  7 — 7:  Praeocularen  1 — 1,  PostOCulareQ 
2 — 2:  Temporalen  erster  Reihe  2 — 2. 

Schuppenformel:  Squ.  25:  G.  0,  V.  211,  A.  1,  Sc.  ^^'m. 

Rücken  mit  02.  Schwanz  mit  etwa  18  dunklen,  hell  ein- 
gefassten  Eautenfleckeu. 


A.  Smith,  I.  c.  »ub  Taf.  73,  Anm. ;  Hallowell,  Proc.  Acad.  Nat  Sc  Phila- 
delphia Vol.  2,  1845  p.  HO  und  Vol.  9.  1857  p.  6Ü  (Dipsas  carinaiai  ,  Peter«, 
Hon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1868  p.  4öl  (scaltra  var.  fmciolaia),  1877  p.  615 
ffateiolattt)  nnd  Bdee  nach  Ho£Miiibiq[iie,  1.  e.  p.  121  (m.  Medieii);  BMUStßr, 
24.12b.  Ber.  Offenbach.  Ver.  f.  Natnrk.  1885  p.  188  (fatdolaiaf  x  Mtoqnrt. 
Bull  Soc.  Pbiiomath.  Paria  (7)  VoL  11,  1887  p.  81. 

Von  dieser  durch  eine  grössere  Anzahl  von  Subcaudalen 
ausgezeichneten,  mit  mehr  oder  weniger  deutlicher  Flecken- 
zeichnung versehenen  Varietät  liegen  7  Stücke  von  6a  na  na, 
4  Stttcke  von  Povo  Nemlao  nnd  ein  Stück  von  Povo 
Netonna  vor  (P.  Hesse).  Sie  wurden  in  den  Monaten  von 
November  bis  Juni  gesammelt.  Ein  von  Herrn  Dr.  Büttner 
gefundenes  Exemplar  (Mus.  Berlin)  trägt  nur  die  allgemeine 
Fnndortangabe  Congo. 

Supralabialen  zähle  ich  bei  dieser  Form  neunmal  7 — ^7, 
einmal  7—6  (d.  h.  rechtsseitig  das  sechste  mit  dem  siebenten 
verschmolzen),  einmal  6—7,  zweimal  6—6.  Praeocularen  zwölf- 
mal  1—1,  einmal  2—2.  Postocnlaren  zwölfinal  2—2,  einmal  1—1 
(wobei  rechterseits  das  einzige  Postocnlare  sogar  noch  mit  dem 
Sapraocnlare  verschmolzen  ist).  Temporalen  erster  Beihe  glatt, 
elfbsal  2—2,  einmal  2—3,  einmal  3—2;  dahinter  eine  zweite 
Reihe  von  gewöhnlich  2  oder  3  nnd  eine  dritte  Reibe  von  vier 
Kielschuppen. 

Schnppenformel: 


Banana   .   .  Squ.  23;  6.  0,  V.  231,  A,  1,  St.  *^/ao. 


var.  fa.sciata  A.  Smith  1849. 


j» 


24;  ,  0,  .  225,  ,  1,  , 
26;  ,  0,  ,  228,  ,  1,  , 


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-   77  ^ 


Banana   .  . 

Squ.  35;  0. 

0, 

V. 

228, 

A.  1, 

Sc. 

n 

Ii 

25;  , 

0, 

n 

229, 

r  1, 

n 

1) 

II 

25;  , 

0, 

r 

229, 

.  1, 

ff 

•V.t. 

j> 

» 

26;  n 

0, 

242, 

n  1, 

PoTo  Nemlao 

Ii 

24;  „ 

0, 

223. 

.  1, 

~/8e. 

» 

n 

25;  „ 

0, 

227, 

.  1, 

«/88. 

» 

26;  „ 

0, 

n 

240, 

«  1, 

••/.«. 

PoTO  Netonna 

Ii 

23;  , 

0, 

T 

287, 

-  1, 

"/78. 

CODgO  .    .  . 

25:  , 

0, 

227, 

»  1, 

ti 

In  der  F&rbung  bald  mit  den  1.  c.  p.  182  von  nur  be- 
schriebenen Stacto  Ton  Banana  mebr  oder  weniger  vollkommen 
&bereinstinmiend,  bald  dnrcli  tiefbrannen  Längsstreif  länp  des 
Bttckens  ansgexeicbnet,  auf  dem  zahlreiche  noch  dunklere  Rnnd- 
Hecken  stehen.  Schuppen  hie  nnd  da  mit  weissen  Bändern. 
Vntei'seite  Mschrot,  manchmal  Jedes  Ventrale  seitlich  am  Hinter* 
rande  mit  einem  schwarzen  Pnnktfleck.  Besonders  mittelgrosse 
Sticke  dieser  Yariet&t  blassen  in  der  Zeichnung  etwas  ab,  ihre 
Omndfarbe  wird  heller  gian,  der  B&ckenstreif  branngrau,  nnd 
die  Qnerbinden  verlöschen  schliesslidi  ganz.  Die  Form  geht 
nnmerklich  in  die  folgende  Variet&t  fiber. 

var.  palmürmn  Leach  1818. 

Leacb,  iu  luDkej  s  Narr.  Explor.  Biver  Zaire,  App.  p,  408  i  CoIttberj; 
SiiillMr,  Cat  Colnlnr.  Sd.  Brit.  Hm.  1868  p.  148  (spec.);  Pttoft,  Hon.  Ber. 
Berlin.  Akad.  1877  p.  616  (8pec.}. 

Von  dieser  einfarbigen  nnd  sonst  in  Nichts  von  der  vorigen 
Varietät  verschiedenen  Form  liegt  je  ein  StQck  von  Banana, 
Povo  Nemlao,  Povo  Netonna  nnd  Massabe  in  Loango 
vor,  die  im  Mai,  Jnni  und  November  von  Herrn  P.  Hesse  ge- 
sammelt wnrden.  Da  das  letztgenannte  Stück  noch  sehr  jung, 
das  Exemplar  von  Povo  Nemlao  halbwüchsig,  das  von  Banana 
aber  sehr  alt  ist^  erscheint  es  ausgeschlossen,  die  vorliegende 
Form  etwa  als  einen  Altersznstand  der  vorigen  zu  betrachten. 

Alle  Stücke  zeigen  normale  Fholidose,  d.  h.  7^7  Snpra- 
labialen,  1—1  Prae-  nnd  2—2  Postocnlaren  nnd  2—2  glatte 
Temporalen  erster  Beihe.  Nur  einmal  Unde  ich  3—2  Temporalen. 

S  c  Ii  u  p  !>  eil  für  m  el : 

Banana  .  .  Sqii.  27;  G.  0,  V.  239,  A.  1,  Sc.  "/ts. 
Povo  Nemlao     „    25;  „  0,  „  233,  „  1,   „  ^Shi. 


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—   78  — 


Povo  Netonna  Squ.  25;  G.  0,  V.  230,  A.  1,  Sc.  '^hs. 
Massabe  .    .     «    25:  ^  0,  ^  235,   ^   1,   ,  --5. 
Maasse:  Kopiiumpf länge  689,  öcliwanzläDge  123,  Total- 
iänge  S12  mm. 

Die  Fäi  iiung  dieser  vier  Stücke  iat  *)l)ei  seits  „ganz  unil'orm 
rötlich  graiiürlb.  ulnie  jede  Spjir  von  Flocken  und  Zeichnunfren " . 
wie  bei  den  Leacirsdien  Oiifjinaleii  von  Bonia.  Die  Unterseite 
ist  ebenfalls  einfarbig,  heil  prraugelb. 

Diese  Exemplare,  die  in  der  Heschildeninir  so  vollständisr 
mit  den  an  der  ('ong:ominidung  gefangenen  Stinken  der  var. 
fa.sfiafn  A.  Smith  übereinstimmen,  beweisen  uns.  dasf^  D.  pnl- 
niannii  Leach  niclits  Anderes  ist,  als  eine  unicolore  Farbenspiel- 
art. p:lri(  hsam  ein  Blendling  derselben.  >rit  dieser  Beobachtung, 
dass  nämlich  die  Färbung  und  Zeichnung,  wie  auch  die  Anzahl 
der  Schuppeureihen  so  wesentlich  bei  dieser  Schlange  verschieden 
sein  können,  wird  die  bis  jetzt  sehr  schwierige  Unterscheidung 
der  westafrikanischen  Rhacliiodontiden  selir  vereinfacht,  indem 
es  damit  wahrscheinlich  gemacht  ist.  dass  in  Niedergainea 
überhaupt  nnr  eine  einzige  iJasf/pelft's- Art  lebt 

Das  wichtigste  Uuterscheidnn<rsmerkmal  von  D.  scnhra  (L.) 
und  ihren  Varietäten  läge  somit  nicht  in  der  äusserst  variabeln 
Anzahl  der  Schuppenlängsreihen,  sondern  in  der  Zahl  der  Sub- 
caudalen  und  vielleicht  auch  der  Ventralen.  Die  Schuppenformel 
schwankt  nämlich  nach  18  von  mir  frepriiften  Exemplaren  der 
fasniatn-pfilmnntni  von  der  Congomtindung  zwischen  Squ.  23 — 27: 
0.  0.  V.  223—242,  A.  1.  S(  "•,■«5— und  beträgt  im  Mittel 
Squ.  2ö:  Ct.  0.  V.  232,  A.  1,  Sc.  '^7^,  während  D.  scabra  (L.) 
typ,  nur  183—218  Ventralen  und  *^i4o—^*'\ä6  Subcaudalen  besitzt. 

Ob  die  ostafrikanische  !>.  pahimnnn  Peters  f  Mon.  Ber. 
Berlin.  Akad.  1878  p.  206)  ebenfalls  hierher  gehört,  muss  ich 
unentschieden  lassen.  Die  südafrikanische  I).  hiornata  Smitb 
von  Natal  soll  nach  ihrem  Autor  und  nach  Dumeril  i*^  Bibron 
gewöhnlich  3 — 3  Postocularen,  sodann  8  -8  Supralabialen  und 
nur  211 — 218  Ventralen,  dagegen  ^-l92  Subcaudalen  besitzen. 
Danach  scheint  sie  mir.  entgegen  (ȟnther's  und  Boulenger's 
Ansicht,  doch  als  selbständige  Varietät  aufrecht  erhalten  werden 
zu  können. 

Wä1i!f>n  l  die  typische  Art  im  Capland  (Smith,  Boulenger) 
und  speziell  bei  Malmesbury  (Boettger)  vorkommt  und  zum 


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mindesten  in  ihrer  Verbreitung  nördlich  bis  znm  mittleren  Congo 
bei  Kinsliassa  am  Stanley  Pool  (Hesse)  und  bis  Mossambique 
(Peters,  als  var.  ^fossa1nfm■n)  und  Sansibar  (Günther)  reicht, 
lebt  die  var.  fasciota  A.  Smith,  mit  der  ich  D.  pahnarum  Leach 
als  blosse  Farbenspielart  vereinige,  bei  Bissau,  Bissagos  Ins (4n 
(Bocage),  in  Sierra  Leone  (Smith),  Liberia  (Hallo well),  bei  Elima 
in  Assini,  Zahnktiste  (Vaillant),  bei  Akkra  (Pts.,  Boetttrrrt  und 
Akropong  iF.  Müller)  an  der  Goldküste  (Jan),  in  Alt-Kalabar 
(Günther),  Kamerun  (Peters)  und  bei  Ssibange  in  Gabun 
( J.  G.  Fischer),  bei  Massabe  (Hesse)  und  Tschintschoscbo  (Pts.) 
in  Loango,  bei  Diele  am  Alima  (Mocquard)  u.  a.  a.  0.  im  Congo- 
gebiet  (Büttner)  und  endlich  bei  Banaiia.  Povo  Nemlao  und 
Povo  Netonna  (Hesse)  und  bei  Borna  (Leach).  Zu  welcher  Form 
die  Stücke  von  Dombe  und  Catumbella  in  Angola  (Bocage)  und 
von  Augoche  in  Mossambique  (Bocage)  gehören,  ist  noch  nicht 
entschieden.  Sicher  aber  kommt  die  Varietät  bei  Amscha  im 
Massailand  (J.  G.  Fischer)  und  bei  Sansibar  (Peters,  als  yar. 
Medicii  Bianc.)  und  Inhambane  (Bianconi)  vor. 

Fam.  X.  Pyttionidae. 

45.  l)/lhon  Sebar  (Gmel.)  1788. 

Gmetin,  Sy,-*t  Vdl.  3  p.  fCnbthrri:  Dumerll  k  Bibron,  Erp. 

gfen.  Tome  6  p.  400,  Jan,  Hleucu  sist.  d.  Oridi,  Milano  1863  p.  26  nnd  Icon. 
d.  Ophid.  Lief.  8,  1864  Taf.  3 ;  Bocage,  Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  No.  3,  1867 
^  8;  Mn,  Hon.  Ber.  BerUn.  Akad.  1876  |».  118  attd  1877 1^.  B14;  Mo«|Htri» 
BtiU.  Soe.  Pbaoowth.   Paiia  (7)  Tome  11,  1887  ^  64. 

Ein  junges  Stück  ans  der  Umgebung  von  Banana, 
April  1886  (P.  Hesse). 

Rostrale  jederseits  nnd  erstes  nnd  zweites  Snpralabiale 
mit  tiefer  Gmbe;  Auge  yon  einem  Schnppenring  gans  nmgeben; 
Sapraocnlare  in  drei  Schilder  zerspalten.  Nasale  nicht  mit  dem 
zweiten  Snpralabiale  in  Contact.  —  Fftrbnng  typisch. 

Sehnppenformel:  Sqa.83;  G.      V.280,  A.  l,Sc<^/e7+4. 

Bekannt  ist  diese  Riesenschlange  ans  dem  ganzen  tropischen 
Afrika;  in  Westäfrika  vom  Senegal  bis  zum  Cnnene.  Spezielle 
Fundorte  sind  u.  a.  Taon6,  See  von  Merinaghen  (Steindachner) 
nnd  Rnfisqne  (Boettger)  im  Senegal  (Dum.  &  Bibr.,  Günther), 
Rio  Nufiez  in  Sierra  Leone  (F.  Müller),  Liberia  (Hallowell), 
Elima  in  Assini,  Zahnk&ste  (Vaillant),  Akkra  (Boettger)  an  der 


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—   80  — 


(.oidküstp  Srhiegei,  D.  &  H..  .f;^n.  h\  Müller),  Kamerun  (F.Müller), 
Gabun  lA.  Diim),  Cap  liOpez  (^Peieisi.  TscUintschoscho  fPts-.>. 
Baiiana  (HpsspI.  Xrrancliou  und  Franceville  im  franzr^sisclu-n 
Congo<i:^biet  iMocquariij,  Augola  (Bocagej  unü  Ombaiidja  in 
Ovamboiand  ^Bttgr.). 

Fam.  XI.  Elapidae. 
46.  Naja  fiaje  (L.)  1754  var.  meUmolmm  Hall.  1857. 

UnnA,  Ilm.  Ad.  Frid.  Vol  2  p  16  iColuheri  ;  Schlegel.  E^^ai  s.  I.  Phyg. 
d.  Serp.  Tome  2  r  171:  Duinehl  &,  Bibron,  Erp.  p.  ii  Tume  7.  18.".4  p.  12^8 , 
Hallowell,  Pr<.r.  .\(:ul  Nat.  Sc.  Philadelphia  Vol.«»,  \x:ü  j».  til  (var.j;  Günther. 
Cat.  Culubr.  8u.  Brit.  Mus.  18ö8  p.  22i>,  Jan,  Ekucu  sist.  d.  Otidi  IbKH  p.  il'd 
lud  IcoD.  d.  Ophid.  Liftf.  45,  Taf.  1,  Fig.  2  ;  Petere,  Mod.  Ber.  Berlin.  Akad. 
1877  p.  618;  F.  MUler,  Kat.  Herp.  Samml.  Basel.  Mtu.,  IV.  Naehtr.  1885 
p.  «89:  J.  G.  Fischer,  Jahrb.  Wiw.  Aust.  Hamburgs  Bd.  2,  p.  115,  Taf.  4, 
Fig.  11  (var.  leiicostirta)  ;  Bocage.  Joru.  8c.  3Iath.  Lisboa  No.  42, 1886,  S  A.  p.  5. 

Von  (lieser  Giftschlange  liegt  je  ein  Stück  von  Banana, 
Povo  Netonna,  Cabinda  und  Massabe  in  Loango  vor. 
die  Herr  P.  Hesse  in  den  Monaten  November,  Febmar  und 
Mai  erhielt. 

In  Pholidose  und  Färbung  kommen  die  vorliegenden  Exem- 
plare so  ziemlich  auf  die  var.  melnmkuca  Hall,  heraus,  die  sich 
von  der  (TÜuthtr  .sihen  var.  C  vom  Niger  wesentlich  nur  durch 
das  Fehlen  der  Brillenzeichnung  unterscheidet.  Sehr  ähnlich 
sind  auch  die  von  Müller  beschriebenen  Stücke  von 

Kamerun;  ganz  ftbereinstimmend  aber,  wenigst« iis  mit  den 
jüngeren  der  yorliegenden  Exemplare,  ist  J.  G.  Fischer's  Diagnose 
und  Abbildung  seiner  var.  /mmsticta  von  Kamerun,  Gabun  und 
Ogowe,  die  übrigens  ohne  alle  Frage  mit  der  Jogendform  von 
Hallowcirs  meümoieuca  zosammenfAHt 


Schttppenformel: 
Banana     .    .  Squ.  19;  G.  3,       V.  217,  A.  1,  Sc.  'Vti. 


Povo  Netonna 

.  19; 

9 

T»  1» 

217, 

-            n  '♦»•' 

l'abinda    . .  . 

r  21: 

220. 

r            r  tü-.i 

Massabe    .  . 

«  21: 

212, 

1            "  -1 

Koi)f  dunkel  olivenbraun.  nach  vorn  und  nach  denSdten 
hin  allmählich  heller,  oft  hell  üeischrot;  Rücken  schwarz  mit 
zwei  rötlichen,  von  schwarzen  Chevronzeichnungen  durchsetzten 
Querbinden  (undeutliche  Brillenzeichnungen),  über  den  Nacken 
und  weiter  nach  hinten  mit  sehr  feinen,  gedr&ngten,  nndentliehen. 


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81  - 


ans  müehweisBeD  Scbappenrftudem  g^ebildeten  Qaerbinden,  die 
infolge  üirer  Feinheit  nor  an  den  convex  gelullmmteD  Stellen 
des  Körpers  aafSnUender  werden.  Kopf-  und  Halsseiten  nnd 
vorderes  Drittel  des  Bauches  rein  weiss  nnd  hier  mit  drei, 
seltener  mit  vier  oder  fünf,  nach  hinten  breiter  werdenden, 
schwarzen  Querbinden;  die  zwei  letzten  Banchdrittel  und  die 
Schwanzunterseite  schwarz.  Schwanzspitze  mit  ttchmalem,  weissem 
Ring  und  schwarzer  Endspitze.  Hinterrand  des  zweiten  bis 
siebenten  Snpralabiale  und  des  vierten  bis  achten  Infralabiale 
lebhaft  schwarz  gesäumt. 

Die  Schnppenformel  dieser  Varietät  schwankt  nach  den 
Angaben  von  Fischer  und  mir  von  Sqn.  19—21 :  6.  S--Vt  +  3. 
V.  212—229,  A.  1,  Sc.  nnd  beträgt  im  Mittel  meiner 

vier  Messungen  fllr  die  Form  nQrdlich  der  Congomfindung 
Squ.  21;  G.  3.  V,  217.  A.  1,  Sc. 

Obige  im  tropischen  nnd  subtropischen  Afrika  ttberall 
vwbreitete  nnd  gefUrchtete  Giftschlange  lebt  auch  in  ganz 
Westafrika  von  Sftdmarokko  an  bis  ins  Capland.  Speziell  kennt 
man  die  var.  melmioieuea  Halt,  vom  Gambia  (Günther),  von 
Abnri  an  der  Goldkttste  (Peters),  von  Kamerun  (Pts.,  Fischer, 
F,  Müller),  vom  Gabun  (Hallowell,  Fischer)  und  C)guwe  (Fischer), 
von  Massabe  (Hesse)  nnd  Tschintschoscho  (Pts.)  in  Loango,  von 
Cabinda,  ßanana  und  Povo  Netonna  (Hesse)  und  Oberhaupt  vom 
Congo  (Sauvage,  als  var.  Caperuiü  Jan),  die  mit  ihr  verwandte 
var.  C.  Gtknthers  vom  Niger.  (4anz  schwarze  Varietäten  finden 
sich  überdies  in  Südmarokko  (Dum.  &  Bibr.)  und  bei  Dagana, 
St.  Louis  und  Dakar  (Steindachner)  im  Senegal,  in  Kamerun 
(F.  Müller),  auf  S.  Thome  (Bocage,  Greeflf)  u.  a.  h.  O.  der 
afrikanischen  Westküste,  sowie  am  Weissen  Nil  (Ihnn.  &  Uihv.). 
Wieder  andere  Varietäten  leben  bei  Caconda  in  Beuguella 
(Bocage,  als  JN.  Anehtefae)  und  bei  Ondonga  im  Ovamboland 
(Boettger). 

47.         nigricolHs  Reinh.  1843. 

llilnbuiH,  B«ikiiv«Uie  of  nogle  n;e  alangearter  p.  87,  TM.  3,  Fig.  5—7: 
Ptitm,  Hon.  B«r.  Berlin.  Akad.  1854  p.  825,  8its.-Ber.  Gm.  Nat.  Fr.  Berlin 

1881  !>.  149  und  Reise  nach  Mossainbique,  Zool.  III.,  Ainph.  1882  p.  138; 
Jan,  Klenco  sist.  d.  Ofi.li,  Milano  1863  p.  110  und  Icon.  d.  Ophi.l  Lief.  45, 
1874,  Taf.  1.  Fig.  1 ;  Bocage,  Jörn.  Sc.  Math.  Li^^boa  No.  3, 1867  p.  12,  Moo^itrtf, 
Bull.  Soc.  Philomath.  Paris  (7)  Tome  11,  1887  p.  83. 

6 


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—  82  — 


Von  dieser  sehr  distincten  Art  liegt  nur  der  Kopf  eines 
jungen  Stflckes  aas  Ambrizette  in  Angola,  Aogust  1886,  vor 
(P.  Hesse}. 

Nur  das  dritte  Supralabiale  steht  in  Oontact  mit  dem  Ange. 
Sechs  Sopralabialen,  das  ftinfite  nnd  sechste  sehr  niedrig  nDd 
lang  gestreckt. 

Kopf  oben  granbraun,  unten  schwarz:  auf  der  Halsnnter- 
seite  weisse  Halbbinden. 

Bekannt  ist  die  Art  ans  Westafrika  von  Taon6  un  Senegal 
(Steindachner),  von  Bissae,  Bissagos -Inseln  (Mocquard),  von 
Tumbo-Insel  nnd  der  grossen  Los-Insel  (F.  MOÜer),  von  Sierra 
Leone  (Jan),  der  Goldküste  (Jan,  F.  MfiUerX  von  Brass  an  der 
Nigermftndnng  (Boettger),  Kamerun  (Peters),  Brazzaville  am 
Congo  (Mocqnard),  Ambrizette  (Hesse),  Malansche  (Pts.)  nnd 
Catnmbella  (Bocage)  in  Angola  und  Bengnella  (Bocage),  und  ans 
Ostafrika  von  Amscha  in  Massailand  (J.  G.  Fischer),  Sansibar 
und  Kondoa  (Mocqnard)  nnd  von  Bios  de  Sena  nndükamba  (Pts.). 
sowie  von  Angoche  (Bocage)  in  Mossambique. 

48.  Etapaoiäea  Qumtheri  Boc.  1866. 

Bocage,  Jörn.  Sc.  Math.,  Phyi.  e.  Nat.  LUboa  No.  1  p.  70,  Taf.  1,  Fig.  3  und 
No.  16, 1878,  8.  A  p.  16 ;  Sämige,  Ball.  Soc.  Zool.  Fnwee  Tone  9, 1884  801. 

Von  dieser  seltenen  Giftnatter  liegen  zwei  tadellose  Exem- 
plare vor,  die  Herr  P.  Hesse  im  Februar  1886  von  Povo 
Nemlao  bei  Banana  erhielt. 

Eines  der  Stttcke  zeigt  zwischen  Frontale  nnd  Parietalen 
ein  kleines,  accessorisches,  nnpaares,  eiförmiges  Postfrontal- 
Schüppchen;  das  Praefrontale  steht  jederseits  in  Contact  mit  dem 
hohen  dritten  Supralabiale.  7—7  Supralabialen,  von  denen  das 
dritte  und  vierte  in  den  Augenkreis  treten ;  1  -f  2  Temporalen  jeder- 
seits. Ein  Frenale  fehlt  2— 2  Postocnlaren.  Erstes  Infralalnale 
hinter  dem  Mentale  mit  dem  der  anderen  Seite  Sntnr  bildend: 
vier  Infralabialen  jederseits  in  Contact  mit  den  Submentalen. 

Schuppenformel:  Squ.  13;  G.  1,  V.  145,  A.  1,  Sc.  "/17. 

T.    13;   „  3,  „  147,  „  1,   „  "/m. 

Oberseits  glänzend  granschwarz  mit  einfarbigem  Kopfe 
und  41—44  änsserst  schmalen,  milchweissen  Halbringen  quer 
über  den  Rücken  nnd  6  dergl.  über  den  Schwanz.  Diese  Ruige 
werden  durch  die  weissen  Ränder  einer  einzigen  Schuppenreihe 


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gebildet  und  sind  daher  nar  in  Spiritus  deutlicher  zn  sehen. 
Die  untere  Hälfte  der  Supralabialen  ist  weisslich,  das  Weiss 
aber  nach  oben  nicht  scharf  abgegränzt;  die  Sntnren  aller 
Labialen  und  Gularen  sind  graulich.  Kopfnnterseite  im  übrigen 
gelbweiss;  Bauch  und  Scbwaazunterseite  grau,  violett  irisierend, 
die  Ventralen  mit  etwas  dunkleren  Rändern,  die  Schwanzmitte 
mit  efaier  schwarzgrau  angednnkelten  Zickzacklinie  in  der  Mitte. 

Ich  hielt  die  vorliegende  Art  anfangs  fAr  neu,  da  dieselbe 
in  der  Pholidose  mehr  mit  E,  semiannukUa  Boc.  (1.  c.  No.  32, 
1882  p.  19)  von  Caconda  ftbereinstimmt,  welche  ^^(iu.  13;  6.  ?, 
V.  143,  Ä.  1,  Sc.  *<^'t9  zeigt,  während  E.  GuenUteri  Boc.  von 
Bissau  und  Cabinda  nacb  Bocage  Squ.  13:  G.  ?,  V.  153—155. 
A.  1,  Sc.  ^^/ss  haben  soll.  Aber  Herr  G.  A.  Boulenger 
vom  British  Museum,  den  ich  nm  Rat  fragte,  da  mir  die  Arbeit 
Bocage's  vom  Jahr  1866  nidit  zugänglich  ist,  belehrte  mich, 
dass  die  Färbung  der  StQcke  von  Povo  Nemlao  vollkommen  mit 
der  typischen  K.  Omnthm.  ftbereinstimme,  und  dass  sie  nach 
allem,  was  ich  ihm  ikber  unsere  Stücke  mitgeteilt  hätte,  sicher 
mit  dieser  Species  identisch  sei. 

Xach  den  vier  mir  vorliegende«  Schuppenfnrmeln  schwanken 
die  Zahlen  von  Squ.  13:  G.  1—3,  V.  145—155,  A.  1.  Sc.  "  u— s;, 
und  betragen  im  Mittel  Squ.  13;  G.  2.  V.  15<),  A.  1,  Sc.  "  a?. 

Bekannt  ist  die  schöne  Art  bis  jetzt  nur  von  Bis.sau. 
Bissagos-Inseln  (Bocage).  vom  Gabun  iSauvage),  von  Cabinda 
(Bocage).  dem  Congo  (Sauvage),  von  Povo  Xemlao  hei  Banana 
(Hesse)  und  von  Huilla  und  Gambos  (Bocagej  im  Innern  von 
Mossamedes  (Sauvagej. 

49.  JClapsoidea  Hessei  Bttg.  1887. 
BttMier,  Zool.  Anzeiger,  10.  Jahrg.  p.  6fil. 

(Taf.  II.,  Fig.  6a-c). 

Char.  DiftVrt  ab  omnibus  (3»  speciebus  ffeneris  primo 
pari  intrahibialuiia  intpr  band  contiguo.  semianmilis  wv^v'xs 
distincte  augustiorihu.s  411, nn  iiiterstitia  grisea.  Superne  jrrisea. 
fasciis  transver.siü  ad  veiiHitlia  interruptis  ni^^ris.  leviter  albiik» 
marginatis,  22  in  trunco,  3  111  cauda  (li.siM»>itis  oniata.  Siitiira 
communis  parietalium  nee  non  macula  singula  media  iuter  tascias 
dorsales  ad  latera  ventraiium  sita  nigra. 

6« 


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-  84  — 


Sqn.  13;  G.  1,  V.  147,  A.  1,  Sc.  '^/as 

Lon^.  tota  160mm,  capitis  10,  trunci  138,  caadae  12mm, 
Lat»  capitis  6^/2,  trunci  0V2,  basis  caudae  4  mm. 

Hab.  Von  dieser  Art  fand  Herr  P.  Hesse  nur  ein  Stflck 
am  6.  AiifTust  1886  bei  Povo  Netonna  nächst  Banana. 

Wie  alle  Elapsoidea- Arten  stimmt  aach  die  vorliegende 
in  der  Pliolidose  selu-  nahe  mit  den  übrigen  überein.  Verglichen 
mit  E.  Queniheri  Boc.  sind  folgende  Abweichungen  zu  ver- 
zeichnen: Körper  (vielleicht  nur  in  Foljre  grosserer  Jugend) 
kürzer  und  gedrungener  bei  gleicher  Anzahl  der  Ventralen  ond 
Subcaudalen.  Die  Intemasalen  sind  bei  der  neuen  Art  ver- 
hältnismässig kurzer,  also  schmäler  quer  bandförmig:  das 
Frontale  ist  regelmftssiger  sechseckig,  sein  hinterer  Winkel 
weniger  spitz  ausgezogen.  Das  Mentale  ist  nicht  dreieckig, 
sondern  glockenförmig  fftnfseitig,  fast  so  lang  wie  breit;  das 
erste  Paar  Infralabialen  steht  in  der  Kinnmitte  nicht  mit 
einander  in  Berührong,  sondern  stösst  an  die  vorderen  Sab- 
mentalen;  links  4,  rechts  3  Infralabialen  in  Ck>ntact  mit  den 
Submentaien. 

Mehr  noch  verschieden  ist  sie  von  allen  bekannten  Arten 
in  der  Färbung.  Biese  ist  weissgran  mit  32  schwarzen,  weisslich 
gesäumten  Halbringen  auf  dem  Bumpfe  und  3  auf  dem  Schwänze. 
Diese  Halbringe  sind  schmäler  als  ihre  hellen  Zwischenräume, 
indem  sie  drei  Schuppenreihen  breit  sind,  während  die  grauen 
Intervalle  fAnf  Reihen  einnehmen.  Das  Halsband  ist  am  breitesten 
und  spitzt  sich  nach  vom  dreieckig  zu,  indem  es  zugleich  einen 
schwarzen,  der  Parietalsutur  folgenden  Streifen  bis  zum  Hinter^ 
rand  des  fVontale  nach  vom  aussendet.  Die  Suturen  des  Frontale, 
die  oberen  Suturen  des  fünften  Supralabiale  und  eine  vom 
siebenten  Snpralabiale  zum  Seitenrand  des  Parietale  aufsteigende 
I-  oder  T-f5rmige  Makelzeichnung  ist  ebenfalls  schwarz.  Ebenso 
sind  einfache  oder  doppelte,  in  den  Intervallen  zwischen  den 
Halbbinden  am  Rande  der  Ventralen  sehr  regelmässig  gestellte 
Rundmakeln  schwarz  gefärbt.  Die  Unterseite  ist  einfarbig  weiss, 
die  Ventralen  der  beiden  letzten  Rumpfdrittel  am  Vorderrande 
etwas  graulich  angedunkelt. 

lu  der  Färbung  besteht  also  mit  Ouenfheri  Boe.  keine 
Verwandtschaft,  und  auch  bei  E.  SundevaUi  (Smith)  sind  die 
dunklen  Bänder  weit  breiter  als  die  hellen.  Ähnlicher  in  Färbung 


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—  86  — 


nnd  Zeidmnng  ist  E,  semianmMa  Boc.  (Jörn.  Sc.  Kath.  Lisboa 
Ko.  32,  1882  p.  19),  doch  auch  hier  ist  die  Breite  der  dunklen 
Halbhinden  dentlich  grosser  als  die  ihrer  Zwischenr&nme. 

Bekannt  ist  die  Art  bis  Jetzt  nnr  aus  der  n&chsten  Um- 
gebnng  von  6  an  an  a  an  der  Mfindnng  des  Congo. 

Fam«  XII.  Oendraspididae. 

dO.  Dendraspis  Jamestmi  (Traill)  1848. 

TraHl,  Tranil.  of  SeUegePs  Baaai  p.  179,  Taf.  2,  Fig.  19—90  (ElajK^j ; 
J.  6.  Rmlitr,  Nene  Sehkiigreii  d.  Nat  Hu.  Hamburg  1865,  Tat  1  (Typni) 

viiid  Jahrb.  d.  Wiss.  Aust.  Hamburgs  Bd.  2,  1885  p.  114  (Dinophis  fasciolatus)', 
GBnItier,  Cat.  Cnlnlir.  Sn.  Brit.  Mus.  1858  p.  238;  A.  Dumeril,  Ar  h  Mus  ni:^t. 
Nat.  Paris  Tome  10,  1861  p.  215,  Taf.  17.  Fig.  11;  F.  Müller  Kat  Herp. 
Samml.  Basel.  Mus.,  IV.  Nacbtr.  18^  p.  (i92 ;  Boettger,  Ber.  äenckeiiberg. 
Gm.  1887  p.  63. 

Es  liegen  zwei  erwachsene  Stücke  dieser  giftigen  Baum- 
schlange vor,  das  eine  von  Povo  Netonna  bei  Banana, 
Januar  1887,  das  andere  von  Massabe  in  Loango,  Juni  1880. 
Ausserdem  ein  Kopf  von  Ca  bin  da.  Januar  1887  (P.  Hesse). 

Alle  vorliegenden  Stücke  zeigen  die  von  Fischer  ITir  seineu 
D.  fustiolatiia  ^eturderten  Kennzeichen,  insbesondere  auch  die 
Temporaleiistelhmg  und  die  Zulil  \uu  Schuppenreihen  auf 
dem  Ifalse.  Ha  aber  schon  „zwei"  Kopflängen  liinter  dem 
bescliildcrten  Teile  des  Kopfes  nur  15  Reilien  aultreten,  die 
dann  volle  zwei  Drittel  des  Rumpfes  bekleiden,  so  dürfte  die 
Zahl  15  als  Xoniial/alil  lui  die  Loangu-  und  Congoform  anzu- 
nehmen und  ^0  der  Übergang  zum  typischen  D.  Jamesoni  i^Traill) 
mit  1.3  Scluippenreihen  zweifellos  gefunden  sein.  Bei  dem  letzteren 
finde  ich  zudem  auf  dem  Halse  15  Schuppenlängsreihen.  Was 
die  Färbung  und  Zeichnung  mit  schwarzen  Querbinden  anlangt, 
so  sehe  ich  entgegen  Fisclier's  Mittheilungen  keinen  Unterschied 
zwischen  D.  Jamesoni  und  fasdoUdiis:  beide  Formen  sind  gi  un 
mit  nach  „vorn"  absteigenden,  schwarzen,  schmalen  Binden  und 
ohne  Zwischenräume  unge.säumter  Schuppenreihen,  der  Schwanz 
gelbgrün  mit  fein  schwarz  eingefassten  Schuppenrändem. 

Im  Ubi-igen  ist  die  Form  nach  direktem  Vergleich  absolut 
identisch  mit  Fischer  s  Typus  von  D.  Jamesoui.  Ich  finde  nämlich 
nur  ein  an  die  Postoenlaren  stossendes  grosses  Temporale 
jederseits;  hinter  den  Parietalen  drei  grosse,  sclüldälmli^he 


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—   86  — 


Schuppen ;  das  vorletste  der  8—8  Snpralabideii  sehr  gross,  an 
das  zweitontente  Pestocnlare  anstossend.  Das  Exemplar  von 
Cabinda  bat  übrigens  nnr  7—7  Supralabialen,  indem  das  vierte 
und  fünfte  zu  einem  Schilde  verschmolzen  ist;  bei  ihm  tritt  das 
vierte  Sopralabiale  ans  Ange.  3— 8  Praeocularen ;  einmal  3—4, 
zweimal  4—4  Postocnlaren.  Der  linke  Oberkiefer  zeigt  aus- 
nahmsweise einmal  zwei  in  ziemlichem  Intervall  hinter  einander 
stehende,  durchbohrte  Giftzähne. 

Sc  Ii  Uppen  t  Ol  mel: 

Püvo  Netuuna  Squ.  15:  G.  's,  V.  216,  A.  Vi,  Sc.  no. 
CabiiHlrt             ,    15;  „    '  s  (Kopf). 

Massabe  „    15;  ^  *     V.  223,  A.  Vi,  Sc.  ^»«.k». 

Maasse:  Povo  Xetonna.  Massabe. 

Kopfrumpf  länge   1440  1455  mm. 

Schwanzlange  435  450  , 

Totallänge   1875  1905  , 

Während  die  Stammform  dieser  Art  Sqn.  13;  (x. 
V.  220—221,  A.  Vi,  Sc.  ^"/n»  zeigte  variieren  unsere  Stücke 
von  Squ.  15;  G.  •/*-*/8,  V.  216-^223,  A.  Vt,  Sc.  '«/iw-^'/no. 
Fischer's  D.  famokUtis,  der  zweifellos  in  die  Varietätenreihe 
der  vorliegenden  Form  gehört,  zeigt  Squ.  17;  G.  '/i,  V.  219, 
A.  '/i,  Sc.  "Viti. 

Der  beachtenswerteste  Uuterscliie<1 ,  den  ich  zwischen 
D.  JaiMsoni  (Traill)  und  D.  tmgusticeps  Smith  finden  kann, 
We^^t  übrigens  nicht  in  der  Pholidose  und  namentlich  nicht  in 
der  Form  und  Stellung  der  Temporalen,  sondern  —  wenn  Smith's 
Abbildung  und  Peters'  Beschieibung  der  letztgenannten  Art 
korrekt  sind  —  in  der  wesentlich  verschiedenen  Färbung  und 
Zeichnung  des  Schwanzes. 

Bekannt  ist  die  Stammart  mit  13  Schuppenreilien  meines 
Wissens  von  der  Tumbo-Insel  (F.  Müller),  von  Liberia  (Hallowell). 
von  Akkra  (Boettgcrj  an  der  Ooldkttste  (F.  Mttllerj.  von  Victoria 
und  Kamerun  (Peters,  F.  Müllen  und  von  der  Insel  S.  Thom^- 
(  Fischer,  Jan  ).  Die  Fom  mit  15  Schuppenreilien  lebt  bei  Massabe, 
Cabinda  und  Banana  (Hesbe),  also  von  der  Loaiigokiist^^  bis  zur 
(loHgomiui  lung:  die  Form  mit  17  Schuppenreihen  (var  /(tsr/nlata 
Fisch.)  istammt  von  Westafrika  ohne  nähere  Fundortsangabe 
^J.  G.  Fischer). 


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—   87  — 


Farn.  XIII.  Atractaspidida«. 

51.  Ätractaspis  irretfularis  (Reinh.)  1843  typ. 
and  var.  Gongica  Pts.  1877. 

Reinhardt,  Beskrirelse  ui  iiogle  uye  ^langearter,  Kopenbagen  p.  41, 
Taf.  78,  Fig.  2  (Elaps) ;  Pete«,  Man.  Ber.  BerUn.  Akad.  1877  p.  616  (Typus) 
nnd  p.  616,  Ta£  — Fig.  2  (rar.  Qmgiea),  sowie  Sita.  Ber.  Ges.  Nat  Fr. 
Berlin  1881  p.  150  (Ckmgiea)\  Booaoe,  Jon.  Sc.  Math.  Lisboa  No.  44,  1887, 

S.  A.  p.  11  (Coiigieai. 

Ein  leider  hinter  der  Körpermitte  zerschlagenes  Exemplar 
der  VarietÄt.  dem  der  hintere  Teil  des  Körpers  und  der  Schwanz 
fehlt,  von  P  0  \  o  N  e  t  u  n  n  a  bei  Banana,  Dezember  1886  (P.  Hesse). 
Ein  Stück  der  typischen  Art  vom  Congo,  g^esammelt  von  Herrn 
Dr.  Büttner  (Mus.  Berlin  No.  30Ö6). 

Das  typische  Stück  vom  Congo  zeigt  Uberall  25  Schuppen- 
längsreihen; links  5.  rechts  6  Supralabialen;  das  dritte  Infra- 
labiale beiderseits  sehr  lange  gestreckt,  l&nger  als  die  beiden 
Snbmentalpaare  znsanunen. 

Schnppenformel: 
Congo  Squ.  25;  G.  ^«/w,  V.  233,  A.  Vi,  Sc.  '-'hu 

Ganz  schwarz  mit  blauem  Schiller;  die  Unterseite  grau- 
scbwarz,  die  Hinterränder  der  Ventralen  mit  grauen  Sänmen. 

Das  Stück  der  var.  Comjica  Pts.  von  Povo  Netonna  zeigt 
in  der  Halsgpgend  19,  in  der  Körpermitte  21  Schuppenreihen. 
5—5  Supralabialen;  drittes  Infralabiale  wie  bei  dem  Torigen 
Stfick.  —  Färbung  wie  beim  Typus  der  Art. 

Sehnppenformel:  Squ.  19;  6.  '/e. 

Die  Stammform  zeigt  nach  Peters'  nnd  meinen  Beobach- 
tnngen  Squ.  23—29;  G.  ^^/lo,  V.  228—243,  A.  Vi  oder  1, 
Sc.  ''/ts— "/m  (oft  z.  Teil  ungeteilt)  nnd  die  var.  Congiea  Pts. 
Squ.  19;  G.  •/•,  V.  206—237,  A.  Vi,  Sc.  20—22  (Vi,  6,  "/u 
nnd  6,  »As). 

Der  Typns  der  Art  findet  sich  an  der  Goldkflste  (Jan, 
F.  MiUler),  bei  Porto  Novo  zwischen  Whydab  nnd  Lagos  an  der 
Sklavenkttste  (Boettger),  bei  Tschintsehoscho  in  Loango  (Peters) 
nnd  am  Congo  (BQttner).  Die  var.  Qmgiea  Pts.  ist  bis  jetzt 
nur  von  Tschintsehoscho  (Pts.)<  von  Povo  Netonna  bei  Banana, 
vom  Congo  (Bocage)  nnd  vom  Quango  in  Angola  (Pts.)  bekannt 
geworden.  Andere  Varietäten  leben  in  ganz  Tropiseh-Afrika 
von  Sierra  Leone  bis  Sansibar  nnd  in  dem  ganzen  Landstrich 


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—  88  — 


stidlich  davon  von  (7roBs-^'&malaud  au  bis  zum  östlichen  Teile 
der  Capcolonie. 

Farn.  XIV  Causidae. 
52.  Causus  rhombeatm  (Licht.)  1823. 

BMlIiMr.  84.r8b.  Ber.  OffanbMh.  V«r.  f.  Natnrk.  1886  p.  18S  und  Al»h. 

.Siuckenberg.  Nat.  Ges.  Bd.  12,  1881,  S.  A.  p.  31  (Aspidehpuf ,  Peters.  Sitz  - 
Ber.  Gen.  Xat.  Fr  Berlin  1881  p.  150;  MocquanJ,  Bull.  Soc.  Philomath. 
I'aris  (7i  Vul.  11.  1887  p.  85  (Agpideiapn) ;  Bocas«>  <^^"^  ^<  iUth.  Liitboa 
Nu.  44,  1887.  S.  A.  p.  13. 

Von  dieser  Art  windt  ii  weitere  3  Stücke  bei  Baiiana. 
3  bei  Povu  Nein  lau  iiitclist  HaiiHiia.  eins  bei  Kinsbassa 
am  Stanley  Pool  frt^saniinelt.  Anf  fiote  beisst  diese  Giftsclilaii^e 
saiiiia  -  iijoka.  Als  Nalinin^--  koiinte  Herr  P.  Hesse  in  einem 
Kalle  flfffo  iKjuUiris  Reu.^^s  narliwvivi'ii.  den  er  aus  dein  Magen 
llerau.•i^^(•hllltt,  ein  zienilicli  inigt'w«)lmiiches  Nabriingsmittel.  wie 
mir  scheint,  ftir  eine  (Mftsclilaiis^f. 

Alle  vorliegenden  Stücke  zeigen  6  —  6  SuiJra labialen, 
2—2  Prae-.  1—1  Infra-  und  2 — 2  Postocularen ,  Jiowie  die 
Temporalenstellung  2  +  3  jederseits.  Nur  einmal  finde  ich 
2 — 1  Infraocularen. 

Schuppenformel: 

B&nana         Squ.  18;  G.  0,  V.  134,  A.  1,  Sc.  «"/^o  +  3. 

,    18;  ,  0,  ,  135,  ,  1,  ^  »«/ie  +  6. 

,    18;  ,  0,  ,  136,  .  1,  ,  »/9  +  4  +  «/6. 

Povo  Nemlao     ,   20;  „  0,  „  135,  ,  1,  ,  "/i7  +  5. 

,    19;  ,  0,  ,  138.  „  1,  ,  ^'/,7-f4. 

,    19;  ,  0,  ,  144,  ,  1,  ,  »«/,9  +  2. 

Kinshassa        ,   20;  .  0,  ,  141,  «  1,  ,  ^'^/»  +  6. 

FftrbnDg  nonnai,  Zeicbnnng  mehr  oder  weniger  lebhaft. 

Die  vom  unteren  Congo  stammenden  Exemplare  schwanken 
in  der  Schnppenformel  von  Sqn.  18—20;  G.  0,  V.  134—144, 
A.  1,  Sc.  *Vn — wobei  zu  beachten  ist,  dass  eine  Ueine 
Anzahl  von  meist  an  der  Schwanzspitze  gelegenen  Snbcaudal- 
schildern  einfach  ist.  Die  Dnrchschnittsformel  für  unsere  Form 
stellt  sich  nach  8  Zählungen  auf  Squ.  19;  G.  0,  V.  138,  A.  1, 
Sc.  "/n  (z.  Tefl  ungeteflt). 

Man  kennt  die  Art  von  Nianing  nnd  Bnfiaque  (Boettger) 
im  Senegal  (Dollo),  vom  Gambia  (Gflnther),  von  Liberia  (flallowell), 


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Aburi  und  Akkra  (Bttgi*.)  an  der  noMku^te  ^ Schlegel,  Dum.  Bibr., 
F.  Müller),  von  Brass  an  der  Nigermlindung  (Martert)  und  Loko 
am  Binue  (Staudin ^ er),  von  Kamerun  i^Peters),  von  Franceville 
u.  a.  0.  am  Ogowe  (Mocquard).  von  Tscliintschosclio  (Pis.),  von 
Banaua,  Povo  Xemlao  und  Kinshassa  am  unteren  (Hesse),  von 
Ngantshu  und  Makoko  am  mittleren  Congo  (Mocquard),  von 
San  Salvador  in  Congo  (Bocage),  von  Malansche  (Peters)  u.  a.  0. 
in  Angola  (Bocage)  und  ans  dem  Innern  von  Mossamedes  (Boc). 
Ausserdem  lebt  sie  auf  der  ganzen  Ostkliste  Afrikas  vom  Sudan, 
Abess.vnien  (Mocquard)  und  Sansibar  (Pts.)  abwärts  bis  zum 
('ap  (Schlef^el.  F.  Mftller.  Mocquard).  Speziellere  Fundoi*te  im 
Osten  und  Süden  sind  mx  rdies  die  Tanganjika-(iegend  (DoUo), 
die  Ungama-I?ai  in  Wituland  (Denhardt),  liadimula  in  Usaramo 
(Boettger),  Inhambane  in  Mossambique  (Fomasini).  Port  Natal 
(Bttgr.,  Boulenger)  und  Port  Elizabeth  (Blgr.)  und  Clarkebniy 
im  Opland  (Bttgr.). 

Farn.  XV.  VIfMridae. 

53.    Vipera  at  Hlon.s  Merr.  1020. 

Mmrein,  Tent.  Sjst.  Ampb.  p.  152;  Stnuich,  Synops.  d.  Viperidcn, 
St.  Petersburg  1869  p.  99}  Bmmob,  Jörn.  Sc.  Math.  Lkboa  Ho.  44,  1887,  S.  A. 

p.  14  (BitiK). 

Drei  iStttcke  von  Banana,  ziini  Teil  auf  dem  Terrain  der 
Holländischen  Faktorei  iin  Januiu-  und  Februar  von  Herni 
P.  Hesse  erbeutet.  Derselbe  konstatierte  als  Nahrun«/  dieser 
Art  Ratten,  von  denen  er  zwei  —  eine  mittelgrosse  und  eine 
kleinere  —  aus  dem  Magen  eines  grossen  Stückes  herausschnitt. 

Supraorbilalregion  mit  einfachen  Schuppen  bekleidet: 
Supranasalen  ohne  homartige  Fortsätze:  NasenliWher  oben  auf 
der  Schnauze,  nach  oben  geöffnet.  Zahl  der  Supralabialen 
schwankend,  14 — 14,  12—13  und  —  niedriger  als  gewöhnlich  — 
11—12;  Infralabialen  17—17,  15—16  und  13—15. 

dchuppenformel:  Sqn.  29;  6.  V«,  V.  140,  A.  1,  Sc.  'Vsi. 

,  29;  ,  •/!,,  ,  140,  „  1,  ,  «/tt. 
,  29;  ,  '/7,  ,  145,  ,  1,  ,  «»/io. 

Fftrbimg  normal,  ziemlich  dnnkel,  die  gelben  Cheyron- 
zeichnnngen  achmal ;  Kopfkeichnnng  deutlich.  Jnnge  Exemplare 
mit  sehr  lebhafter  Zdchnuig. 


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—  90  — 


Diese  gefllkhiete  Giftschlange  ist  im  ganzen  tropischen 
nnd  sobtropischen  Afrika  südlich  vom  17^  X.  Br.  zu  Hanse, 
geht  aber  auf  der  Westküste  noch  bis  nach  Südmarokko  (Boettger). 
Speziell  aus  Westafrika  ist  sie  überdies  bekannt  von  Dagana, 
Taoue  and  St.  Louis  (Steindachner)  im  Senegal  (Dum.  &  Bibr.» 
A.  Dum.),  von  Sierra  Leone  (A.  Smith),  St.  Georges  d' Elmina 
(Schlegel)  n.  a.  0.  der  Goldkflste  (Stranch,  F.  Müller),  Ajuda 
in  Dahome  (Bocage),  Kamerun  (Peters),  Banaua  (Hesse),  San 
Salvador  in  Oongo  (Bocage),  vom  Rio  Calae,  von  einer  Insel 
des  Rio  Cabidango,  von  Duqne  de  Braganza,  von  Equimina 
und  Quissange  (Bocage),  von  Mossamedes  und  von  anderen 
Punkten  in  Angola  (Günther),  Bihd  nnd  Bengudla  (Bocage). 
In  Ostafrika  lebt  sie  abwArts  bis  znm  Cap  (Schlegel).  Speziellere 
•Fundoi-te  im  Osten  und  Süden  sind  die  Ungama-Bai  in  Witu- 
land  (Denhardt),  der  Naiwaacha-See  in  Massailand  (J.  6.  Fischer), 
die  Tanganjika-Region  (DoUo),  Sansibar  (Günther,  DoUo),  ganz 
Mossambiqne  bis  Lourenzo  Marques  im  Süden  (Pete»),  Natal 
(Bonlenger),  Port  Elizabeth  (Bttgr.),  Ceres  (F.  Müller),  Capstadt 
(Schlegel,  Cope),  Clarkebniy  und  die  Kalahari-Steppe  (Bttgr.). 

54.  Athens  stfttmnigera  (HaU.)  1854. 

HalloweU,  Pruc.  Acad.  Xat.  Sc.  Philadelphia  Vol.  7,  1854  p.  193  {EdiU); 
Cope,  l  e.  Vol.  11  p.  341  flbxieoa)  und  Yd.  14  p.  S37  (tqueinata);  PMm«, 
Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1864  p.  646  und  Sits.  Ber.  Oes.  Nnt.  Vr.  BerUn  1881 

p.  150;  Strauch.  Sviiops.  d.  Vi]  .  l  i  len  1869  p.  124  ;  Bocage,  Jörn.  Sc.  Math. 
Lisboa  No.  44,  p.  13;  Günther.  Ann.  Mai?.  Nat.  Hist.  (H)  Vol.  11  ]>  2b 
(J\trril'ist'tltt>t  lUtrtniiii,  Vol.  12  p.  23!)  iBnrtoni)  und  Proc.  Zool.  Soc.  Londou 
1863  p.  16,  Tnf.  3  (Bttrtoni);  Peter»,  Mon.  Ber.  Berlin.  Akad.  1864  p.  645 
(Bwimi)\  SIruoll,  1.  c.  p.  136  (Burtoni}  ,  Bocage,  Johl  Sc  Ifatb.  Lifboa 
No.  44,  1887,  S.  A.  p.  13. 

Drei  Jnnge  Exemplare  vom  Gabun,  gesammelt  von  Herrn 
Dr:  Bttttner,  nnd  mir  vom  Berliner  Museum  anvertraut. 

A,  squomigera  (Hall.),  die  sich  von  den  Übrigen  bekannten 
A(keriS'kx\ßti  durch  7—8  gekielte  Schuppen  quer  Ober  den 
Scheitel,  von  Auge  zu  Ange  gezählt,  durch  eine  einzige 
Schuppenreihe  zwischen  Ange  und  Snpralabialen  und  durch 
18 — ^23  Lftngsreihen  von  Schuppen  in  der  Bauchmitte  aus- 
zeichnet, ist  original  vom  Gabun  beschrieben,  nnd  trotz  der 
Diiferenz  in  der  Anzahl  der  Schuppenlängsreihen  ist  daher 
anzunehmen,  dass  unsere  Stücke  zu  dieser  Speeles  geboren.  In 


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—   91  — 


der  That  ist  anch  die  Pholidose  bis  aaf  die  Beschreibung  der 
P'omi  und  Grösse  der  Seiteoschuppen  ganz  tibereinstiramend  mit 
Ualloweirs  Diagnose.  Auf  dem  Scheitel  sind  auch  die  mittleren 
Schuppen  deutlich  gekielt.  Nasale  mindestens  nach  oben  hin 
geteilt,  Nasenloch  daher  zwischen  zwei  Schildern;  stets  drei 
grosse  Schuppen  zwischen  den  Nasalen  vom  quer  Aber  die 
Schnauze.  Ange  vom  vierten,  fünften  nnd  sechsten  Supralabiale 
dnrch  nm*  eine  Schuppenreihe  getrennt.   Supralabialen  einmal 

11—  10,  zweimal  10—10;  Infralabialen  12—13,  12—12  oder 

12—  11.  Drei  oder  vier  der  seitlichen  Schnppenreihen  sind  etwas 
schiefer  gestellt  als  die  Dorsalreihen,  und  ihre  Schuppen  zeigen 
sich  dentlich  kleiner;  die  Schuppen  der  letzten  seitlichen  Reihe 
dagegen  sind  —  wie  anscheinend  bei  allen  Athens 'Arien  — 
meist  etwas  grösser  als  ihre  Nachbarn.  SchuppenlAngsreihen 
am  Halse  19—21,  in  der  Rnmpfmitte  21—23. 

Schuppenformel: 

Squ.  21;  0,  ^'s.  V.  159,  A.  1,  Sc.  62. 
,  22;  ,  ^'4,  ,  167,  „  1,  ,  66. 
,    23:  ,  */4,  ,  160,  ,  1,  ,  51. 

Färbung  normal.  Mehr  grttn  als  gelb:  die  abwechselnd 
zweiten  oder  dritten  Ventralen  an  den  Seiten  mit  gelbem  Bleck, 
der  sich  gewöhnlich  auch  noch  auf  die  anstossende  KOrper- 
schuppe  ausdehnt,  und  der  gegen  das  hintere  Rnmpfdrittel  hin 
und  auf  der  Schwanzbasis  immer  sehr  deutlich  zu  sein  pflegt. 

Diese  drei  Exemplare  schliessen  sidi  ungezwungen  in  der 
Pholidose  an  die  typische  A,  squamigera  (Hall.)  mit  17  Schuppen- 
reihen  und  11  Supralabialen  und  an  ihr  Synonym  A,  Burtom 
Gunther  mit  19  Schuppenrdhen  und  9  Snpralabialen,  nnd  be- 
weisen mir,  dass  sie  nur  als  eine  leichte  Abänderung  der  in 
Rede  stehenden  Art  mit  etwas  höherer  Schuppenzahl  zu  be- 
trachten sind. 

Nach  8  mir  vorliegenden  Schuppenformeln  dieser  Schlange 
schwankt  dieselbe  von  Squ.  18—23;  G.  ^/s— V«,  V.  153-'167, 
A.  1,  Sc  61—62  und  beträgt  im  Mittel  Squ.  20;  G.  *U,  V.  169, 
A.  1,  Sc.  66. 

Gefunden  ist  sie  bis  jetzt  nur  in  Kamerun  (Gflnther, 
Peters),  m  Limbareni  (Peters)  und  anderenorts  im  Gabun 
(Hallowell,  Büttner),  am  Congo  (Bocage)  und  am  Quango  (Pts.) 
in  Angola. 


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—   92  — 


516.  Athens  laevieepa  Btt«r.  1887. 

■ 

BMHgar,  ZoxA.  Anzeiger,  10.  Jahrg.  i».  051. 

(Taf.  n.,  Fig.  7«-d). 

(Muir.  Differt  ab  Ä.  ftiputiNHjvra  (Hall.)  nasali  simplice, 
s<iuamis  ea.  10  medü  verticis  haud  carinatis,  seriebus  binis 
squamariim  mtiaorbitalium  inter  oculum  et  supialabiala  positis. 
seriebus  in  medio  trunco  23 — 25.  scutis  ventralibus  154—157, 
subcaudalibuö  49—54. 

Hab.  Povo  Net 011  na  bei  Baiiana .  zwei  von  \Wvm 
P,  Hesse  im  Oktober  und  iJezember  188(i  ge.sainiiielte  Exemplare. 

Aul  dem  Scheitel  sind  die  etwa  10  grössten  mittleren 
Kopfscliuppen  glatt  und  ohne  jede  Spur  von  Kielen.  8  Schuppen 
quer  über  den  Scheitel  von  Auge  zu  Auge  (wie  bei  A.  squamtiirra^. 
Das  Nasenloch  liegt  stets  in  einem  einfachen  Nasale  iwie  ge- 
wöhnlich bei  A.  chloroechis).  Drei  oder  vier  Schüppchen  zwischen 
den  Nasalen  vorn  quer  über  die  Schnauze.  Auge  vom  fünften, 
sechsten  und  siebenten,  seltener  vom  vierten,  fünften  und 
sechsten  Supralabiale  durch  constant  zwei  Schuppenreihen  ge- 
trennt (wie  gewöhnlich  bei  A.  chloroechis).  Supralabialen  10 — 12 
und  12—12;  Infralabialen  12—12  und  13—14.  Schuppenlängs- 
reihen  am  Halse  21 — 23,  in  der  Kumpfmitte  23—25.  Drei  oder 
vier  Seitens«  huppenreihen  etwas  schiefer  p:estellt  als  die  Rücken- 
reihen  aad  ihre  Schuppen  zugleich  etwas  kleiner,  äusserste 
Scbappeareihe  dagegen  deutlich  gi'össer  als  die  nächstliegende 
Schuppe  der  sweitantersteu  Reibe  (wie  bei  A,  chhroechia), 

Schnppenformel: 

Sqn.  23;  G.       V.  154,  A.  1,  Sc.  54. 
.    25;  ,  */4,  .  157,  ,  1,  .   Vi +  48. 

Kopfhimpflänge  495,  Schwanzl&nge  99,  Totallftnge  594 mm. 

Das  jüngere  der  vorliegenden  Stücke  ist  rOtücbgelb,  auf 
dem  Rflcken  stark,  auf  den  Bompfedten  schwächer  mit  Oliven- 
grttn  gewölkt,  im  letzten  Rnmpfdrittel  und  auf  dem  Schwänze 
mit  nnregelmässigen,  hreiten,  oliTgrflnen  Qaerzeichnnngen.  die 
gegen  das  schwärzliche  Schwanzende  dankler  und  fast  grüngran 
werden.  Unterseite  Chromgelb,  auf  den  Ventralen  des  letzten 
Rampfdrittels  nnd  anf  der  Schwanzhasis  mit  sparsamen,  grossen, 
grflnlichen  Qnerflecken.  Das  ältere  Stftck  hat  ganz  die  Färbnng 
und  Zeichnung  von  A.  squamiycra  (Hall.);  das  GrOn  herrscht 


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-  «3  — 

bei  ihm  vor,  und  die  gelben  Querbinden  auf  dem  letzten  Bampf- 
drittel  sind  sehr  verloschen.  Da  die  Körperhaut  schwarz  ist, 
zeigen  sich  an  gekrümmten  Stellen  ttberall  ADdeutun^^en  von 
schwarzen  Qaerbinden  und  in  Reihen  gestellten  kleinen  Strich- 
flecken. 

Nach  gütigen  Mitteilungen  G.  A.  Houlenger's,  die  ich  durch 
das  mir  zu  Gebote  stehende  Material  ergftnzen  kann,  sind  die^ 
Hanptmerkmale  der  drei  uns  näher  bekannten  Arten  die  folgenden: 

1.  A.  ehlorocchis  Schleg.  (=  Ä.  anisolepis  Moc(iuard  teste 
Bonlenger).  10 — 11  gekielte  Schuppen  quer  Uber  den  Scheitel 
von  Auge  zu  Auge.  1—2  Schnppenreihen  zwischen  Auge  nnd 
Snpralabialen.   21—36  Schuppenreihen  nm  die  Bampfmitte. 

2.  A.  laemeeps  Bttgr.  8  Schuppen  quer  Aber  den  Scheitel 
von  Auge  zu  Auge;  die  mittelsten  10  Schuppen  des  Scheitels 
ohne  Kiele.  2  Schuppenreihen  zwischen  Ange  nnd  Snpralabialen, 
23—25  Schnppenr^hen  nm  die  Bampfmitte. 

3.  A*  «guamigera  Hall.  («  A,  Bmiani  Gthr.).  7 — 8  gekielte 
Schoppen  quer  Aber  den  Scheitel  yon  Ange  zn  Auge.  Kine  Schuppen- 
reihe ziriadien  Auge  nnd  Supralabialen.  18—23  Sehuppenreihen 
nm  die  Buropikitte. 

Die  Anzahl  der  Infraorbitalschuppenreihen,  auf  die  Stranch 
bei  Unterscheidnng  der  ^^ftem- Arten  Wert  legen  musste,  scheint 
zum  mindesten  bei  A,  ehloneehu  keine  spezifische  Bedeutung  zn 
besitzen,  da  sowohl  Mocqnard  (Bull.  Soc.  Philomath.  Paris  (7) 
Vol.  11,  1887  p.  90)  bei  einem  Stücke  seiner  anisokpüf  als 
auch  Bonlenger  bei  einem  Exemplar  des  British  Museums  auf 
der  einen  Kopfbeite  eine,  auf  der  anderen  zwei  Beihen  beobachtet 
haben.  Weder  die  Zahl  der  Schnppenreihen,  noch  die  Form  der 
Seitenschnppen  scheint  fiberdies  einen  besonderen  spezifischen 
Wert  zn  haben,  da  Formen  mit  wenig  Schuppenreihen  geringere 
Unterschiede  in  der  Schnppengritese,  solche  mit  mehr  Schnppen- 
reihen grossere  Differenzen  erkennen  lassen,  ohne  dass  sidi  bei 
den  zahlreichen  Mittelformen  strenge  Orftnzen  ziehen  Hessen. 
Ebenso  scheint  das  Auftreten  eines  einfachen  oder  eines  doppelten 
Nasale  nicht  zur  Speciestrennung  benutzt  werden  zn  kOnnen. 

Nach  alledem  scheinen  in  der  That  nur  die  oben  als  Unter- 
scheidungsmerkmale der  drei  Atkeris-Ariein  angeführten  Kenn- 
zeidien  einigermassen  stichhaltig  zn  sein.  Vergleich«!  wir  aber 
die  Charakteristik  der  neuen  Form  vom  Gongo  mit  der  der  beiden 


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—   »4  — 


anderen  Arten,  so  unterliegt  es  keinem  Zweifel,  dass  dieselbe» 
nicht  wnlil  als  Varietät  zu  einer  der  beiden  altaii erkannten 
Arten  gezogen  werden  kann,  und  dass  sie  als  Species  nur  fällt, 
wenn  jene,  was  mir  nicht  ganz  unmöglich  zu  sein  sclieint.  kiinftig 
als  Variationen  einer  und  derselben,  fiberaus  veiänderlirhen. 
einzigen  Afhcns-Art  erkannt  werden  sollten.  Bei  der  unglaub- 
lichen Variabilität  zahlreicher  afrikanischer  Schlangen  in  der 
Anzahl  der  Schuppenlängsreihen  vergl.  lioofhu,  Dnst/prffi.t, 
DinophiSy  Alraeiiispis^  Causu8\  die  vielleicht  auf  einen  infoige 
lokaler  und  spezifisch  afrikanischer,  klimatischer  Verhältnisse 
periodisch  eintretenden  MahrungsmaDgel  zurückzuführen  ist,  zur 
Abwendung  dessen  diese  Schlangen  gezwungen  sind,  möglichst 
grosse  oder  zahlreiche  Bissen,  gleichsam  als  Reservefonds,  ihrem 
Sfagen  einzuverleiben,  ist  obige  Andeutung  wohl  gerechtfertigt. 

Bis  jetsst  ist  die  Form  nur  bei  Povo  Xet4)nna  nächst  Banana 
an  der  Congomflndnng  beobachtet  worden.  Am  mittleren  Congo 
dagegen  wird  sie  nach  Mocquard  durdi  J.  amsokpU  Mocq. 
(=  cMoroeekis  Schleg.)  ersetzt.  Überdies  kommt  am  Congo.  wie 
Bocage  nachgewiesen  bat,  auch  die  ächte  A,  squamigera  (Hall.) 
vor,  die  Peters  anch  noch  südlicher  vom  Quango  in  Angola 
yerzeicluiet,  so  dass  wir  auf  verhältnismässig  beschränktem 
Räume  drei  unstreitig  nahe  verwandte  Formen,  die  in  selt- 
samer Weise  gegenseitig  ihr  Wohngebiet  durchsetzen,  beobachten 
können.  Offenbar  sind  wir  noch  weit  davon  entfernt,  in  dieser 
Gattung  klar  zn  sehen,  und  die  Aufklärung  der  Schwierigkeiten 
in  der  spezifischen  Abgränzung  der  Arten  und  der  merkwürdigen 
geographischen  Verbreitung  derselben  muss  vorläufig  der  Zeit 
nnd  neuen  glttcklichen  Funden  anheimgegeben  werden. 

L  Ordnung«  Batraehla  Annnu 

Kam  I.  Ranidae. 

1.  (56)  li'una  albnhhris  Kall.  1856. 

Haltowell,  Proc.  Acad.  Xat  Si  Philadelpliia  Vol.  S.  1856  p  \:>^: 
A.  Oumeril,  Arcli.  Mu^.  Tome  10  i».  226,  TüI.  18,  V\ii.  2  'Liiniii»lijksj ,  Günther, 
Cat.  Batr.  Sal.  Brit.  Mus.  1858  p.  73  (Uylarana) ,  Peters.  Mou.  Ber.  Berlin. 
Akad.  1876  p.  120  und  1877  p.  618  fLimnodifies)  ;  Menger,  Cftt.  Batr.  Sal. 
Brit  Mofl.  2  ed.  1882  p.  68,  Taf.  5,  Fig.  8;  Saurao«,  Bnll.  Soe.  Zool  Fraaoe 
Tone  9,  1884  p.  201 ;  VaNluil,  ibid.  p.  363  (Larve). 


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—  95  — 


YoB  dieser  Art  liegen  11  Exemplare,  sowie  zahlreiche 
Larven  aus  einer  Quelle  bei  Povo  Netonna  nächst  Banana 
▼or.  Die  Frösche  erhielt  Herr  P.  Hesse  von  Mitte  Juni  bis 
August  1880;  die  Larven  wurden  am  14.  August  1886  gesammelt. 

Abweichend  von  Roalenger's  eingehender  Beschreibung  finde 
ich  nur  den  Umstand,  dass  erster  und  zweiter  Finger  gewöhnlich 
nur  wenig  in  der  Länge  von  einander  verschieden  sind,  und  dass 
die  Oberseite  des  Körpers  immer  mehr  oder  weniger  fein  granu- 
liert, nicht  glatt  erscheint.  Beim  <f  ist  der  ganze  Kopf  und 
Rücken  scharf  kj^mig  und  rauh,  beim  $  dagegen  zeigt  sich 
diese  Graunlierung  mehr  weichkCmig  oder  lederartig,  was  sich 
auch  an  den  Stacken  No.  8270,  8643  und  9154  des  Berliner 
Museums  beobachten  lasst. 

Schnauze  zugespitzt,  VU — IVsmal  länger  als  der  Augen- 
durchmesser;  Zehen  mit  '/4-Schwimrahant;  innerer  Metatarsaltu- 
berkel  klein,  oval,  doppelt  so  lang  als  breit,  äusserer  Metatar* 
saltuberkel  sehr  deutlich,  aber  noch  kleiner,  gerundet,  an  der 
Basis  der  vierten  Zehe.  Dorsolaterale  Drfisenfalte  ziemlich  breit. 

Die  grOssten  vorliegenden  ^  haben  nur  45,  die  f  60  mm 
Kopfrumpfl&nge. 

Oberseits  grau  oder  braun,  mitunter  mit  bronzegrflnem 
Metallscbimmer,  auf  dem  Backen  mit  kleinen,  schwarzen  Flecken 
und  Marmorzeichnungen;  Frenalstreif  und  Umgebung  des 
Trommelfells  schwarz.  Eine  weisse,  seltener  graulich  ange- 
dunkelte  Binde  längs  der  Oberlippe,  die  von  der  Schulter  an 
nach  hinten  auf  den  Rumpfeeiten  in  Flecke  aufgelöst  erscheint. 
Gliedmaassen  fein  grau  gefleckt  und  mit  matten  Querbinden. 
Hinterbacken  gelbbraun,  reichlich  und  ziemlich  fein  grau  oder 
braun  gefleckt  und  gepunktet  ünterseits  weisslich  oder  gelblich, 
mehr  oder  weniger  stark  mssbraun  angeflogen,  marmoriert  oder 
gefleckt.  Unterkieferrand  stets  einfarbig,  ohne  Würfelfteckung. 

mit  einer  flachen,  ovalen,  weisslichen,  tief  braun  oder  schwarz 
gefleckten  Drttse  an  der  Basis  des  Oberarms. 

Die  sämtlichen  vorliegenden  Larven  zeigen  bereits  ent- 
wickelte Hinterbeitte.  Sie  sind  lehmgelb,  auf  dem  Bücken  grau 
angedunkelt  und  über  und  über  mit  kleinen  schwarzgrauen 
Fleckchen  gepunktet;  die  Schwanzseiten  sind  gröber,  die  hohen 
oberen  und  unteren  Flossensänme  feiner  schwarzgrau  gefleckt. 
Kopfmmpflänge  bis  zur  Insertion  der  Rintergliedmaassen  19. 


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—  m  — 


Länge  des  Schwanzes  35,  der  Hintergliedmaassen  21  mm.  Grösste 
Breite  des  Kopfrumpfteiles  12  V«  mm. 

Bekannt  ist  diese,  über  einen  {gössen  Teil  yon  Westafrika 
verbreitete  Art  yon  Effiro»  Kaakrn  nnd  Ulugnln  in  Assini, 
Zahnkttste  (Vaillant),  von  Akkra  an  der  QddkUgte  (Peters),  von 
Abo  in  Kamemn  (Mns.  Berlin  No.  8270),  von  der  Insel  Fernando 
Po  (Bonlenger,  Sanvage),  von  Dongiia  (Mus,  Berlin  No.  8843) 
im  Gabnn  (HallowelL  A.  Dum.,  Bonlenger,  Sauvage),  von 
Limbareni  am  Ogowe  (Pts.),  von  Tschintschoscho  in  Loango 
(Pts.),  vom  Cc»ngo  (Sauvai^e)  nnd  von  Povo  Netonna  bei  Banana 
(Hesse). 

2.  (57)  liappia  ntarntorata  (Kapp)  1842  var.  ftantliela  (ithr.  1858. 

Rapp,  Arch.  f.  Natnrgesch.  1842  p.  289.  Taf.  (i  (JhuH^rnUm^;  Günther. 
I,  c.  p.  Taf.  8,  Fig.  A  {llijperrdiua  paralMm)'.  Bocage  Vroc.  Zool.  Soc. 
1867  p.  84-i,  Fiir  2  und  Jörn.  Sc.  Math.  Lisboa  Nü.  44,  1887.  S.  A.  p.  15 
(Ilyperolius  imiyninf  ;  Peters,  Mou.  Ber.  Berlin.  Akad.  1877  p.  618  (Ht/p. 
pttfiittdu8>  JxnA  Sitz.  Ber.  Oe».  Nat.  Fr.  Berlin  1882  p.  8  (Bjgp,  tertniculatun), 
BMiMiar,  1.  c.  p.  121 ;  SasviflS,  BnlL  Soc.  Zool.  France  Toi.  9,  1884  p.  901. 

Je  zwei  Exemplare  von  Y isla,  Mai  1886,  nnd  vom  linken 
Congonfer  zwischen  Ango-Ango  nnd  Lnknngn,  Mai  und 
Jnni  1886  (P.  Hesse). 

Papille  horizontal;  Trommelfell  versteckt;  Singer  fast  mit 
halber,  Zehen  mit  ganzer  Schwunmhant 

Färbung  nnd  Zeichnung  ganz  wie  in  6ttnther*s  Beschreibung 
und  Abbildung.  Die  Ginndfarbe  der  Oberseite  von  Gran  zu 
Schwarz,  die  der  Kopfseiten  nnd  Gliedmaasaen  von  Rosa  zu 
bleichem  Orange  abändernd.  Die  drei  weissen  Binden  längs 
des  Rückens  und  die  schwarzen  Fleckchen  auf  Oberlippe  und 
Gliedmaassen  bd  allen  vorliegenden  Stfleken  gleich  deutlich. 
Oberschenkel  ohne  Zeichnung. 

Diese  in  der  unteren  (>ongogegend  anscheinend  redit 
constante  Varietät  geht  auf  der  Westküste  vom  Cap,  von  wo 
Gflnther  seine  Exemplare  erhielt,  Uber  Angola  zum  mindesten 
bis  Tschintschoscho  in  Loango.  Die  Art  selbst  ist  in  unzähligen 
Farbenspielarten,  die  vielfach  eigene  Namen  erhalten  haben, 
vom  Senegal  und  Gambia  einerseits  bis  Abessynien  andererseits 
ttber  das  ganze  tropische  Afrika  verbreitet  und  scheint  auch 
noch  einen  Teil  des  subtropischen  sQdlichen  Afrikas  in  Natal 
und  Capland  zu  'bewohnen.  Spezielle  Fundorte  dieser  Spedes 


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97 


sind  in  Westafrika  dt-r  Senegal  i(Jrinlher)  und  Gambia  (Blgr  i. 
Liberia  (F.  Miillen.  Butri  an  der  (loldkttste  und  Yoniba  ia 
LagoK  (  Peters),  Tscbintschoscho  (Pts.  i,  Vista  (Hesse)  und  Ango- 
ABgo  (Hesse)  am  Congo  (Sauvage),  San  Salvador  in  (?ongo 
(Bocage),  Dnqne  de  Braganüa.  Ambris.  Üio  Donda  (  Blgr.)  und 
Malanacbe  am  Quanza  (Pts.)  in  Angola,  Benguella  «Bocage. 
Blgi  .),  Bih(^  «Bocage)  und  Huilla  in  Mossamedes  (Bot  .,  Blgr.  >. 
in  Ostafrilca  Abessynien  (Blgi'.j,  die  Tanganjika-Gegend  i  Dolloi, 
die  Ungania-Bai  in  Wituland  (Deniiardt),  Sambesi  (Blgr..  Pts.) 
und  Sbirefloss  (Pts.),  Mossambiqne,  Makanga.  Horur  und  Inham- 
bane  in  Mossambiqne  (Pts.),  Natal  (Blgr.i  und  Capland  (Gthr.). 

Bocage,  .)<>ni.  S«.  31at)t.,  Kb>.-*.  e.  ,Nat.  l,isi>ua  -No.  1,  18G(>  p.  7ü 
/Ut/jHro/tu.^f  ■  Gunther.  Pruc.  Znol.  9oc.  London  1868  p.  479;  Pettrs  &  Btehliolt, 
Mob,  Ber.  Berlin.  Akad.  1S76  p.  ISO  /fljfptrtJimt  oiirarfmt\  Boiitoniar,  1. 
II.  124:  Sauvage.  I.  c  p-  201. 

Ein  Stuck  bekam  Ken-  P.  Hesse  am  29.  Mai  1886  von 
Vista. 

Das  vorliegende  Exemplar  ."«limmt  ganz  mit  ßoulenger's 
Beschreibung  dieser  Art  ttberein,  docli  ist  die  Soliwimmliaiit 
zwischen  den  Fingern  kuapp  eine  Drittelschwimmhaut.^  und  das 
Hinterbein  reicht,  nach  vorn  gelegt,  bis  zum  Vorderrand  des 
Auges. 

Oberseits  einforbig  blaugrBn  oder  blangran;  kein  dunkler 
Frenalsti'eif:  ein  feiner  schwarzer  Längsstreif  an  der  Körper- 
seite zwischen  den  Insertionen  der  GHedmaassen :  obere  Seit« 
der  Oberschenkel  mit  schmalem,  veissgiilnem,  beiderseits  von 
einer  schwarzen  Linie  gesäumtem  liängsstreif:  in  der  Anal- 
gegend ein  breiter,  weissgrGner.  schwarz  umzogener  Querfleck. 
Alles  <jtrOn  der  Gliedmaassen  gegen  die  rötlichgelben  oder  fleisch- 
roten Teile  der  Unterseite  durch  feine,  schwärzliche  Säume 
abgegrenzt,  linterseits  einfarbig  riUlichgelb  oder  lleischrot. 
Kinm-ftuder  und  Analgegend  bräunlich  bestäubt. 

Meines  Wissens  ist  dieser  Laubfrosch  nur  bekannt  von 
Eloby  im  Gabun  (Bonlenger).  Limbareni  am  Ogowe  (Peters). 
Vista  ^Hesse)  und  vom  Congo  (Sauvage),  scheint  also  nur 
einen  kleinen  Teil  der  Westktlste  des  tropischen  Afrikas  zu 
bewohnen. 

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08  - 


4.  *r>{»i  I^njjpiu  ciuclh'cniris  (Copei  1862. 
Cope.  Proc.  Acail.  Nat  Sc  Philadelphia  1862  p.  342  }hii»'ty>liugr. 
Bootge,  .Tora.  Sc.  Math.  Lisboa  No.  2<»,  1H79.  S.  A.  p.  ö  (Hyper  jU'"^  rih->'>iu.^. : 
Boettger,  Abb.  Senckenbcrg.  Nat.  Ges.  Bd.  12,  1881,  S.  A.  p.  44,  Boulenger, 
].  e.  p.  126;  Mnrt,  Heise  nach  Hossftiiibiqne.  Zool.  III,  Ainpb.  1882  p.  161, 
TRf.  S2,  Flg.  3  (^p.  gramiloMBi 

Ein  %  von  Kinsbassa  am  Stanley  Pool  (P.  Hesse). 

Obereinstinimend  mit  Bonlenger*s  Beschrelbnng.  aber  das 
Hinterbein,  nach  vom  gelegt,  mit  dem  Tibiotarsalgelenk  bis 
xnr  Schnauze  reicliend,  und  die  Ringfalte  des  Bauehes  gänzlich 
fehlend.  Im  Übrigen  aber  der  Cope'schen  Beschreibung  noch 
darin  besonders  ähnlich,  dass  eine  feine  branne  Linie  vom 
Nasenloch  bis  etwas  Aber  das  Auge  liinaus  zieht.  Haftscheiben 
relativ  klein. 

Totallänge  von  Schnauze  bis  After  22  mm:  Hinter- 
extremität  36  mm. 

Oben  einforbig  hell  gelbbrüunlich  mit  silberweissem  An- 
flug; Kopf  nach  vorn  etwas  dunkler,  braun ;  ein  feiner  branner 
Frenalstreif.  Unten  dunkler  braun :  Oberschenkel  nicht  gefärbt, 
d.  h.  ohne  den  silberweissen  Anfing;  die  Wärzchen  der  Anal- 
gegend  weiss  auf  braunem  Gmnde. 

Die  kleine  Art  bewohnt  das  ganze  tropische  und  s&dliche 
Afrika  vom  Senegal  bis  zum  Gap  und  findet  sich  n.  a.  bei  Taone 
(Steindachner)  und  Nianing  (Boettger)  im  Senegal  (Bonlenger). 
bei  Einshassa  am  Congo  (Hesse),  in  Bih6  im  Innern  von 
Bengnella  (Bocage).  sowie  in  Mombassa  (Peters)  nordlich  von 
Sansibar  (F.  Ifflller)  und  bei  Capanga  in  Mossambiqne  (Pts.i. 
am  Sambesi  (Gfintherj,  bei  Umvoti  in  Natal  (Cope)  und  bei 
Kingwilliamstown  in  Oapland  (Blgr.). 

6.  (60)  Happia  fim}»iolata  (B.  &  Pts.)  1876. 
BMiiliilz  9l  ?mt%t  Hon.  Ber.  Berlin.  Akad  1876  p.  121  flfy/H'roliM, 
Ein  schleclit  |3:ehaltenes.  leider  am  Kopf  gedrücktes  Stück 
von  Massabe  in  Loango  iP.  Hesse). 

Gut  mit  Peters'  Beschreibung  üVieieinstimmend.  Schnauze 
etwas  länger  als  das  Auge,  vom  anseheinend  merklich  zugespitzt. 
Trommelfell  versteckt.  Haut  oben  glatt:  Bauch  granuliert;  Kehle 
und  Hinterschenkel  glatt.  Keine  Querfalte  auf  der  Brust.  Finger 
mit  */»-,  Zehen  mit  ^/»-Schwimmhaut.  Hinterbein,  nach  vorn 
gelegt,  den  Yorderrand  des  Auges  erreichend. 


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—  w>  — 

Kdrperlänge  vou  Schnauze  bis  After  21  lum ;  Hinterprlied- 
maassen  31  nun. 

Dnnkel  graubt-ann  mit  jederseiU  einer  weissen,  auf  der 
Schnanze  im  Winkel  znaammenstossenden  Dorsolatmlbinde,  die. 
Aber  den  Angen  hinlaufend,  bis  zur  Insertion  der  Hinterglied- 
maasBen  zieht.  An  den  Körperseiten  liegt  unter  derselben  und 
parallel  mit  ihr  eine  zweite,  schmälere,  weniger  deutliche,  weisse 
L&ngsbinde,  die  ans  zwei  nach  vora  offenen  Schenkeln  entapringt. 
auf  der  Oberlippe  etwas  vor  dem  Auge  ansetzt  und  bis  in  die 
Mitte  der  Rnmpfseiten  zieht.  OberscJienkel  gefärbt,  dnnkel  mit 
schmaler,  heller  liängslinie;  VoteraiTn  nnd  Unterschenkel  mit 
sehr  deutlichen,  wf*issen  Pnnktfleckchen.  Alle  Anssenrftnder  der 
oben  gleichfalls  dunkel  jretärbten  (^liedmaassen  weisslich  ein- 
gefasst.  Kehle  graulich;  Bauch  gelbbrü unlieb:  Schenkeinnterseite 
gelbrötlich  mit  mikroskopischen,  schwarzen  Pllnktchen.  Palma 
und  Planta  ziemlich  dunkel  braun.  Anatgegend  gran,  von  einer 
dreieckigen,  weJsslichen  Zone  umgeben. 

ßoulenger  stellt  diese  Art  in  seinem  Oataloge  p.  121  mit 
Reserve  zu  R.  fiilvoriftaftt  (Cope),  was  wegen  der  kürzeren 
Kinierextremität  und  der  recht  auffallend  abweichenden  Fflrbung 
und  Zeichnung  doch  wohl  nicht  angeht. 

Die  Art  ist  bis  Jetzt  nur  bekannt  von  Ijimbareni  am  Ogowe 
(Petei's)  und  von  Massabe  in  Loango  (Hesse). 

6.  (61 1  Hf//nmbnfrs  Anhrijl  (A.  J)uni.)  18.Ö6. 

Haliowell.  Proc.  Acad,  Nur.  Siv  nijIa<U  li>hia  Vr»!  7,  1854  i>.  193  und 
Vol.  9,  1857  p.  65  illyh  pimrtataj  ;  A.  Oumeril,  Uev.  et  Mag.  Hi«t.  Xat.  Zool. 
1866  p.  661  (ni/ln)  ■  Peters,  Uoa.  Ber.  Berlin.  Akail.  1877  p.  616;  PtaHanr. 
1.  t.  p.  185;  Saarai«.  Boll.  Soe.  Zool  Franc«  Tome  9,  1884  p.  201. 

Kin  stark  eingetrocknetes  Stück  von  Massabe  in  Loango, 
gesammelt  im  Juni  1886  (P.  Hesse). 

Vomerzähne  in  zwei  Gruppen  zwischen  den  Choanen:  Finger 
nur  an  der  Basis  mit  Spannhaut,  Zehen  mit  halber  Schwimm- 
haut.  In  jeder  Vomensahngrupt^e  vier  deutliche  Zllhnchen: 
Trommelfell  von  etwas  mehr  als  halber  Augeugrösse. 

ßrtlunlich  olivengHtn,  mikroskopisch  fein  schwarz  gepunktet, 
uiit  dreieckigem,  nach  vom  deutlicher  als  nach  hinten  begrilnztem. 
dunkler  grOnem  Fleck  zwischen  den  Augen.  Bnmpfseiten  hell 
kupferrot  mit  wenigen  (etwa  dm  dentlicherenl  schwärzlichen 

7* 


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-  -   1(X)  - 

(^iiei  iuakfhi  liaruiiter  durch  liiaiiiilicliH  Mai-niorierniij?  in  die 
rütliclig"en>f'  BMiu-luniterseite  iilieiiielieiid  AttPif^eüeiid  schwärz- 
lich. Vor  derselben  die  schon  von  Kallowell  erwiilmte  \\ eissfrelUe 
Querlinie.  Eine  helle  l^inie  ausseu  längs  des  Unterarms  und 
Aussenlinß:ers. 

Bekannt  ist  diese  Art  von  dt-r 'CninlMi-lüftel  (F.  Mlilleri.  von 
Aschantiland  (Boulenfft  i  Kaniernn  (I't  lei  s  .  (^^abun  (A.  Uumeril, 
Hallowell.  Hlgrr.).  von  Jyl:tss;)b»'  Hessel  und  Tschin tschoscho  (Pts.) 
in  Loango  und  vom  Congo  it^auvage». 

Farn.  BufORklae. 

7.  (62)  hufo  reguhrh  Rss.  1834  var.  spinom  Bor.  1868. 

Reus8,  Mus*,  rieiirk,  iiiiei^  \»\.  1,  i8.'U  p.        J  vimüs  Boulenger,  Vrw. 
Zoal.  Suc.  LoDdon  1880  p  .^60,  Taf.  52  und  Cat.  Bfttr.  .Sal.  Brit.  Mai,  ed. 
1888  p.  896  (var.  A):  Bonifß,  Proe.  Zool.  Soc.  London  1868  p.  845  (»pifHmt»} 

und  Jörn.  8c.  Math.  Lisboa  Nu.  44.  1H87.  8.  A.  p.  16;  Peters.  Mon.  Ber.  Mi» 
Akad    1870  p  120  «ml  1HT7  p  6IH  nii.l  iy2\)  (Ouinfrugisj :  BMHier,  Abh. 
.Senckenberff.  Ge>».  Bd.  12.  issi,  .«s.  a.  p  4:i 

Von  dieser  in  der  ganzen  unteren  ( 'ongogecfpnd  lilinficen 
Kröte  sandte  Herr  P.  Hesse  ein  Stück  von  Kakamocka  am 
Qniln  und  tüni  Stück  von  Massabe  in  Loango,  weiter  serlis  Stiiek 
von  Povo  Nemlao  und  ein  Stink  von  Povo  Xetnniia  bei 
Banana.  zwei  Stii(k  von  B«»nia.  ein  Stück  von  der  Insel 
Sacre  Kinhai  (I  liei  lioma  und  ein  Stiick  von  Born  Jesus 
am  Qiiaiiza  ])ie  Exemplare  wurden  im  Febrnai*.  A]»ril.  Juni. 
August  bis  Ortober  niid  im  Derember  gesammelt :  die  Art  bindet 
sich  also  in  ihrem  Krscheinen  anscheinend  an  keine  bestinmU«' 
Jahreszeit.    Auf  fiote  heisst  sie  „tjula*^. 

Schädel  ohne  Knochenleisten.  Krster  Finger  viel  liinf^er 
als  der  zweite,  l^arotiden  deutlich,  oft  dreimal  so  lang  wie 
breit.  Trommelfell  so  gross  wie  das  Auge.  Tarsalfalte  deutlich. 
Zehen  mit  einfachen  Subarticulartuberkeln  Reint  brünstigen  d". 
etwa  im  April,  ist  dei-  innerste  Finger  auf  der  Aussenseite  mit 
einer  fast  hi»  zur  Spitze  reichenden,  braunen  Capttlatioosbarst« 
bedeckt 

Rückenfärbung  selir  verschieden  und  ott  sehr  lebhaft  ^so 
in  den  Stücken  von  Bom  Jesus  und  Boma) :  mitunter  eine  helle 
Vertebrallinie  (Stücke  von  Massabe).  Bauch  ungefleckt:  Rand  des 
Unterkiefers  weisslich,  der  Kehlüack  des  cT  tief  schwarz  geftrbt 


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—    101  — 

Da  das  TrommeÜell  bPi  der  Guiuea-P'firm.  wie  ßuiileiiger 
coiistHtiert  hat.  constant  fast  in  Rernlinuig  mit  dem  Aujre  ist, 
da  weiter,  namentlich  beim  ^.  die  Finger  etwas  schlankf  r  sind, 
nnd  die  Körpergrüsse  sirh  nur  anf  55 — 70  mm  stellt,  «^laubf 
ieh.  dass  alle  unsere  Stiieke  /in  var  A  Rnnlenger's  «rehOren 
und  erlaube  mir  daher,  sie  mit  dem  älteren  Namen  var.  spinost/ 
Bor.  zu  bezeichnen,  der  zweitellos  auf  die  vorliegende  Form 
bezog^en  werden  muss. 

Diese  Kröte  ist  in  ganz  Afrika  und  Arabien  zu  Haude 
und  meist  auch  sehr  hliufifr  Sic  scheint  selb«:t  in  solchen 
< hegenden  vorkonnnen  zu  können,  in  denen  für  gewöhnlich  nur 
brackisches  Wasser  anzutreften  ist.  Die  vor.  .v/z/z/w/ Roc.  tindet 
sich  bei  St.  Louis.  Sur.  'raou«'*.  Rakel  (Steindachner).  Dakar 
'Stdchr..  Roettgen.  Kundiuin.  f^nfi>.|iiH  und  Nianing  (Rtt<rr.i  im 
Senegal  tRoulenger.  Dolbn.  aut  «ier  Tumbo-Insel  {V.  Müller«, 
in  Sierra  Leone  (Rlgr.i.  Liberia  (HallowelL.  bei  Eftiru  in  Assini, 
/ahnküste  iVaillanti.  bei  Rulri  (Rlgr  tmd  Aburi  {h\  Müller) 
all  der  (loldküste.  Imm"  Porto  Novo  an  der  Sklavenküste  iRttgr.). 
L"jko  am  Rinue  (Standinger I  und  Abo  in  Kamerun  (Peters),  am 
(labun  Rttgr..  Doüoi.  am  Ogowe  (Pts.j.  bei  Kakamoi-ka  am 
<^uilu  und  bei  Massabe  (Hesse),  bei  Tschintscboscho  iPts.i.  ara 
Congo  iSauvagei.  in  Povo  Xemiao  und  Povo  Netonna  bei  Ranana. 
in  Roma  und  Insel  Sacre  Embaco  bei  Roma  «Hessel  am  unteren 
Cougo.  bei  San  Salvador  in  Congo  iRoeage).  bei  Rom  Jesus 
(Hessel  und  Pungo  ,\ndongi>  i  Peters)  am  Quanza.  in  Renguella 
(BIgi  I.  Rih«'  und  zwis<'hen  Mossamedes  und  Huilla  ^^Rocagej. 

Die  Biiulenger'srhe  var.  R  dagegen  ist  über  ganz  Südafrik?! 
verbreitet  und  gelil  von  Kapstadt  i  Roettger >  bis  Port  Elizabeth 
und  Port  Natal  iBoulengert  und  ('eres  in  der  ('ai>coloni«* 
(F.  Müllen.  Als  neuen  Fundort  in  Ostafrika  kann  ich  öcbliesslicli 
noch  die  rngama-Bai  in  Witu  iDeuhardt)  bezeichnen. 


(j^eographix  he  SehlusiHfolirernntren. 
To  den  vorhergehenden  Rlättern  haben  wir  55  Reptilien 
iiud  7  anure  Batrachier  aus  N'ieder-(>uinea  aufzählen  können, 
rjnter  den  55<li1angen  sind  24  ungiftige  und  10  giftige  Arten: 
das  Tel  liältnis  der  giftigen  zu  den  nicht  giftigen  Arten  beträgt 
also  in  Nieder-Guiuea  im  weiteren  9inne  etwa  SO :  100,  wiihrend 


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—  102 


Peters  für  Tscliintschoscho  au  der  Luaucroküste  19  und  7  Arten 
iKiehj^ewiesen  hat  .  also  das  ähnliche  Verhältnis  27  :  lUU  be- 
rechnen iässt. 

Als  Von  Herrn  I'.  Hesse  Consta tierte  Bew«»ijner  des  uuleren 
(  ongogebietes.  das  wir  uns  nach  Nurden  vom  r>t  luloango,  nach 
Siiden  vuni  ('on}?ofluss  selbst  heg"ränzt  denk  hu.  und  im  Westen 
bis  ans  Meer,  im  Osten  bis  in  die  Niilie  des  Stanley  Pools  reichen 
lassen,  fassen  wir  folgende  48  Reptilien  und  4  Batrachier  auf: 

Schildkröten  4,4 1. 

1.  Cint/j  is  rrosa.  '^.  Stertiolhaerm  lipt'hitmwtt,  4.  Owlont- 
rh'idist,  5.  Thalatutitcitehfs  olit'QHti. 

CrocoiNI»  i  l  K 
Eidechsen  cI2). 

7.  HemUhu'tylm  mahuHtj  8.  Agamu  ctdonwititt^  9.  Vamnus 
Xihticua,  11.  Öerrkosnttrm  mgroHnealHiSf  \2.  MabttUi  MaruUlahns, 
13.  iV.  Rftddoni.  15.  AMephnntx  OthiMdne,  16.  SepniHa  Hesaet, 
17.  Feyliiiia  Cinrnri,  19.  Chamaehon  gmvilift,  20.  f%.  parrilobns, 
21.  Ch.  (hlepitf. 

Schlangen  iMti. 

22.  Tifithlops  Ksrhnchf/'.  23.  '/'.  ( ontfifits,  25.  ( oroue/la 
olicucm,  2ö.  liotliiophtluihfuis  Ii  Hiatus,  27.  (iiatjifi  triimynlnriii, 
28.  Psamntophis  siln'fuHs.  .'iO.  Philothaiuuits  dorsnlis,  31.  Ph. 
hderoilennus,  32.  /V/.  hdi  nth  jiidotus,  33.  Ph.  irmiularls,  34.  Ilap- 
aiftophrtfs  sinatttyili mi .  .3').  Thrusopa  /Inriifahris,  37.  Bnvepluüus 
Oipotsis,  38.  Drifiophis  KiriluNfit,  39.  Lycopludldni  (opensc. 
40.  I>fjOflon  lineatits.  41,  Liploilita  nifisccun.  42.  Dipsas  lUandhuji. 
43.  /).  pitltendetda.  44.  fhisifpeltis  aiuhra,  45.  Pijthott  Sehar, 
46.  AV/y«  47.   X  ufj/n'ro/lis,   48.    EUtpsotdca  (inoiihfri, 

49.  /iT/.  Ilrssei,  nO.  Ih  fidtvspis  JaiHrsoiti,  Atroi  taspis  irreffftfan's. 
52.  CausKs  rhoinhrnlitfi.  53.  Vlpcnt  nn'rfims,  .54.  Athens  sqmi- 
migera.  55.  -1.  hte^ict  ps. 

Anuren  v4f. 

50.  M///'/  alholahris,  .57.  BappUi  nun  uiumta,  58.  /i*.  fuaci- 
jßula,  Ö2.  /j»/^"'^  rajularis. 

Danach  stellt  sich  das  Verliäliiiis  dw'  giftigen  ilu.  /n  den 
nicht  j^iftitren  (21 1  .Srlilauiijenarteii  fTir  das  Tnf »  i conpoot^biet  ini 
Sinne  der  oben  vo]i  uns  angenomuieueu  Begrüuzung  dess^elbeu 


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—    103  — 


wie  48 :  iOO,  ist  also  erheblich  höher  als  das  f&i*  Niederguinea  im 
weiteren  Sinne  von  ans  berechnete  Verhältnis  27—90 : 100. 

Teilen  wir  nun  die  Westküste  Afrikas  in  folgende  sechs 
Abischnitte:  f.  Westafrika  slidlieh  bis  Cap  Palmas,  IL  Cap 
Palma»  hi»  Kalabar  ine).,-  III.  Kamemn  bis  Tschiloango, 
IV.  Tscliiloango  bis  Congo,  V.  (*ongo  bis  (-nnene  und  VI.  Conane 
bis  Oranje.  and  fHgeii  dazu  als  Vei-gleichsgebiete  noeli  VII.  Sfld- 
Afrika  und  VII 1.  4)8tafiika  im  weitesten  Umfang,  sowie 
IX.  Madagascar  und  X.  Comoren,  so  finden  sich  von  den  52 
eben  anfgezfthltt^n .  in  Ab.«chnitt  IV.  «Untercon^ogebiet  vom 
Tschihiango  bis  Congo**  gefundenen  Arten  in 

].  Westafrika  bis  Cap  Palmas: 
1—4,  6  M  13,  17.  19.  21,  22.  27,  2H, 
33-3^,  37—48.  50  -53,  57,  62  .   .   ,    .  *  38  oder  69,23 »  o, 

II.  (!ap  Palmas  bis  Kalabar  incl.: 
1,  3,  6.  8,  9,  12.  »13,  U),  21,  22.  25-28. 
31^34,  37— 17,  50— 53,  56,  .iT,  62     .    .      36    ,  69,23  «/o. 

III.  Kamerun  bis  Tschiloango: 

1,  3—9,  11—13,  15,  17,  19—22,  25-28, 

30,  31,  33—35.  38—48,  50—54.  56—58,  62  -  46    „  88.46  «/o.. 

IV.  FDr  diesen  Ab»;chnitt  eigentnm- 

liehe  Arten:  16,  23.  49  und  55  4   „  7,69«/». 

V.  Vom  Oongo  bis  zum  Cnnene: 

2,  6 --9,  11.  12,  15—17,  19,  21,  22,  25,  28, 
30,32,33,87,39-41.43—48.51-04,57,62  -34   ,  65,38«/«. 

VI.  Vom  Cunene  bis  zum  Oranje: 

2,  20,  28.  37,  40,  45,  46,  51,  53     .....    9    ,   17,31  «/o. 

VII.  Südafrika:  2,  4,  5,  20.  28,  37, 
39—41,44,46,51—53,57,62   ......  16    ,  30,77%. 

VIII.  Ostafrika:  2,  4—9.  19,  21,  25, 
28,  32,  37—41.  44—47.  51—53,  57,  62   .  .  .  26    ,  50,00  «/u. 

IX.  MadHgtuscar:  2,  4,  7     .    .    .  ^    3    „     5,77  ^  o. 

X.  Comoren:  4,  6,  12  -   3   ,    5,77 «/o. 

Von  den  nördlich  des  Congounterlaufes  durch  die  Herren 

F.  Hesse  und  Dr.  Büttner  im  Gabun,  bei  Massabe  u.  a.  Orten 
in  Loango  gesammelten  15  Reptil-  und  3  Ratracliierarten : 

1.  Cmifjnis  erosa.  9.  Vumnnft  Xihtk-tt»,  14.  Lygownm  Fef- 
n((H(If\  18.  Ffifliniii  maerohpis,  20.  Chmmtelemi  parvilohm, 
22.  Tt/phlojiKs  l  arhrirMi,  .S6.  Cnfpftithwftn  ffethf'aps,  38.  Drifiophh 


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—    104  — 


hiitlundi,  39.  Jjtjcitphidium  (nptHst,  40.  iUmdoft  h'neatus, 
4-'?.  ffipsas  pulru  uhnfa.  44.  Dasypelfis  srnhm.  4fi.  Xaja  hnj**. 
H).  IkiKlmspis  ><,iH,  54.  Aiheria  stiHamiifern  \\m\  (iO.  Uapyiu 
fimhrtokitfi .  Hl    Uiiln iiilntfes  Aubii'yi.  62.  H///b  rtffnhnin 

iiberschreiieii  tlen  Coiigo  nach  Stidfii  hin  nur  tlit-  Nummern 
9,  20.  22.  .m  40  43.  44.  46,  54  un.l  62  =  K»  oder  55.55  ";'o. 

den  siitilich  des  ("ongounieilanfcs  diucü  Herrn  Hesse 
gesammelten  12  Ivcptil-  und  3  BatiHchierarten : 

2.  !*'  I'oiit  iins<i  t/(il('(itii.  6.  Cro(o(lf/(ts  rnhj<n  i,'<.  10.  Mt*tio- 
j/rlt/s  littnh  Hifi  ri.  12.  Muhniu  n/arfifilffhris.  16.  Scpttina  ffi  ssri, 
24.  Xciuh  ahinnis  Mcrhnti  i.  28.  I's4/)i/ n/ophts  sUßihins,  2S).  Ih  onio- 
phi>*  A/ti/of/'ffsis,  40.  Iloodon  i( tieft f na,  44.  DtisiffieUis  srahin. 
47.  Af//rf  iti<jttt-()llis.  .'i2  ('atisns  ihninlnnlns  und  hl.  Rappia 
iftttitiKUdhi.  59.        li/u/nftifffs.  62    /^///ö  rtifitlatys 

iihprsclin'iten  datregeii  den  t  on^o  nach  Norden  liiii  die 
Xummeru  2.  6,  12,  16,  28.  40.  44.  47.  52.  57.  59  und  62 

12  ader  80.00%.. 

Alle  die.«ie  Zahlen  leinen  [\i\^s  tmt/  der  (Tieichartigkeit 
de.>^  Klimas  und  dei-  L»*benshedingungen  der  untere  Conjrolanl 
tVir  Keptilien  und  Batrachier  eine  gute  serundiire  «iränzsclieide 
jihfriurphen  Imt.  indem  etwa  18  \uw  52  Arten  «»der  34.61  ^' den 
Klns8  nach  Siuleii.  un<l  bJ^ilantig  etwa  3  von  15  Arten  «nlfV  20 
denselben  nach  Norden  /u  iibers(  breiten  niclit  im  Stand«-  waren. 
(lUt  spiegelt  sich  dieser  Scimitt  ancli  in  den  Verhiiltniszahlen 
der  Verbreitung  in  den  benadibarten  Bezirken  IJl  nnt  88' 2"  « 
und  \'  mit  65'  :{ ",o  übereinstimmender  Arten  alt.  In  zoogeo- 
graphiseher  Hinsieht  iiat  der  Congo  somit  eine  ähnliche  Bedeutung 
als  Trennungslinie  kleinerer  (iebiele  innerhalb  der  tropisch- 
afrikanischen  Provinz,  wie  iler  Oranje  innerhalb  der  caplänüi- 
sehen  Provinz. 

Der  grosse  Procenlsatz  aber  voji  .')0"o  Kriechtieren,  die 
die  Untercongogegend  mit  dem  so  weil  entfernt  liegenden  Ost- 
Afrika  gemeinsam  besitzt,  und  die  Übereinstimmung  von  fast 
70  "  0  mit  s«>lchen  Arten,  die  selbst  in  den  entferntest  gelegenen 
nordöstlichsten  Teilen  der  westafrikanischen  Bezirke  1  und  II 
Mch  wiederfinden,  entsprechen  einem  bekannten  und  schon  öfters 
gewürdigten  Veibreitungsgesetze. 

(Abgeschlossen  am  29.  Nttvember  1887). 


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Register. 


Ablei»lii»rus.  21  >. 
ueiieofusfu^   KupreiK-ü  .  Ä7. 
iteiieiw  (  Ablepharie;.  30. 
neavm  (Pumifw),  80. 
netliiopn  (Cryptidninni)}.  M. 
aethiops  (RhamnopbhV  H4. 
\!<ania.  'J'J 
Againidae,  '22 
albilabri?'  Kui»rej»f«  .  21. 
all»oUbriii  (Hylarauai.  ^4. 
nibol«bri«  J^imnodytes),  i)4. 
«IbolabriK  <  Ruft),  »4. 
iillioumoiilnruin  I.ycophidiiiiu '.  <>'.*. 
iilhnvariain^    Pliilothammis).  HO. 
Aui)iiiio}i|ii<..  .'lö. 
AiupUiäbaeuUliie,  24. 
Aucbietae  (Enprepea^  S6. 
Ancbietae  (Naja),  61. 
Aiielytropidae,  33. 
Au^'UMijann'»   Kiipre|)e>  ,  27 
Aiiv:()l(>H."»is  ( Attijthiopbis  ,  b'>, 
Aujjok'usis  Droinupliis),  5ö. 
Aogdensis  (Hepsinai,  32. 
»ngiMticepB  «  Denflnuipia».  86. 
aniMlepi«  '  At]ieri<)\  as. 
arietaiis  (Biti-;  .  s!i 
arietans  (  Vi|»erak.  HJ». 
.Vspidelaps,  HH 
Aspulorhyncbas,  42. 
Athetis,  90,  94. 
.\tractaspiilidae.  ^7 
Atrnf ta<pis,  s7.  9\ 
atratuü  .Neu^ttTdiiliis).  4b. 
Aubryi  Hylai.  99. 
Aiibryi  (Hylainbates),  99. 
aniw^liilaTO  (Enprepesi,  28. 

Harrtnvi   'ryphiopi«).  48. 
Kiiiriiihi.i.  J)4. 
Bairucliia  .\nura,  Ü4. 
Belli  (ßucephaliu;,  (Sb. 
bilobiis  (Cbamaeleoni,  4<). 
Bitta,  88. 

BlaTidiniri  vDiphasi.  74 
Blaudmgi  (Enprepes,*,  27, 


'  Blandiiigi  TuxioodQatfK  74. 
Boodoii.  69.  94. 
Hotbrophtbulinus.  iA). 
Bottlengeri  (^Ipnopelria).  ii. 
Bneepbalns,  65. 
llnfo.  100. 
Bnt'onidai'.  Khi 
Bnrclieüi  ((.'hamaele' iil  'Mi. 
Burtöiii  ^Atherifi),  IHJ,  93. 
Bmtoni  (PiieeiloatolnaX  90. 

Cabindai-   .AldepbarUf».  29. 
Calamariidac.  47. 
('aj>ellii   (  hainaelpHn  .  Uk 
l'apense  Lyc«<pbidiuiii),  67. 
Capeuaii«  (Boodoni,  70,  71. 
Capensw  (Bnoepbalaa),  66. 
Capen$<i!<  (.Naja),  81. 
»'apensis  iPeiitoiiy.x).  13. 
«arinata  (Diptias).  76. 
(uHtanea  (C'inyxiaj,  12. 
Cau.-«iilae,  88. 
Camus,  88,  »4. 
CbamaeleoD,  36. 
( 'haiiiaeleontidae.  36. 
Chel'UH-,  17. 
Clieloiiia.  12 
Ciieluiiiidtte,  17. 
CbdjnUdM,  13. 
chlofoecbis  (Atharia),  98,  93. 
,  Chrysopelea,  57. 
cinctiventris  fTh-perolius).  ilö. 
cinctiv<»iitris  (Kappia),  88, 
Cinjxiti,  12 

citriiiitt  i  li.viM  i  uliiu;,  9K. 
cotononnii  (Agana),  82. 

Colubridae,  4H 
Cohiljrinar,  n(). 
Lougesrns  (Typhlopsj,  43. 
Oougioa  ,.\gama  i,  22. 
Cbngica  ^Atnwtaspis),  H7. 
Congiens  (TypUaps).  44. 
Copei  (Se])9ina  t,  32. 
Corouella,  IS 
:  ( «ronellinae.  4K. 


106  — 


cfaiMtw  (Typhlops),  46. 

Crocodilia,  19. 
Crocodilidae,  Ii*, 
i'rocodilns,  19. 
Crypsidouins.  04. 
cttprsuK  (Eoprepes,.  27. 
CuiTori  <  Peylinia),  88. 

Diisvpeitis.  75.  91 
Deiidras»i»ididae,  8ö. 
Ueu<lra«pis,  86. 
Dendrophidae,  66. 
Derbyamis  (Sleraotbaeriu),  15. 
dilepis  (Cbaniaeletm),  86.  Sil,  4U. 
Hiiioplns.  Kö.  04. 
I)ij)»iidida«'.  72, 
hiyaii!',  74. 

ilomlis  (Leptopliit«;,  58. 
ilonalig  (Philothaianiiii).  58. 

Droinophis,  öä, 
Uryiophidao,  ßo. 

Dussaumieri  ^(  helüiiia «.  IK. 

filapwtidea,  82. 

elegans  (.4contitt?ij,  35. 
elegant  (Anclytro]»>',  :V'V 
elegttiis  (Euiirepcr*  .  29, 
lilegans  (Fcyliuia),  35. 
elegans  (Sphenorlilna),  3&. 
.eroM  (dnyxte),  12. 
ercwa  (Testiido),  12. 
Escbrichti  (Typhiopsi.  42. 

taaciuta  (^Uftsypeltis;,  7ti,  78,  79, 
AMciolata  (Dasjpeltis).  76. 
faseiolatns  (DfaiopluB),  85, 

Fcruandi  (  LygoHOiiiai,  29. 
Feniaiidi  (Tiliqua),  2J). 
Feyliiiia.  'SA. 

Kmbriolau  i  luippia^,  98. 
ftinbriolatiu!  (HyperoUns),  98. 
flavignlariii  (Denilropbi»).  6». 

tiavigiilari.s  (Tlirasops*), 
ti-eiiatU8  (Euprepes).  27. 
I'ulvoviitata  (Bappia),  tfd. 


flttoignla  (Hyp«foiiiia),  97. 
ftiseignla  (Rappia).  97 
ftucam  (Triglyphodou).  74. 

[  üaboueui>i>  .Peiitoiiyx  i,  l.'). 
'  galeata  (Pelomeduaa),  13. 
.  galeata  (Taatudo),  13. 

Qeckonidae,  21. 
!  gt'ometric«!*  vR"»iJdoii  !,  70,  Ii. 
«iprrhnfinnridae.  25. 
tierrliofsaanis,  25. 
gradlis  (Chamaeleon),  86. 
gndlis  (Enprepes),  27. 
granimica  <Sepsina  ,  32. 
{frannlosuü  i  li.niiaeleoii .  H<i, 
trramiluKus  (Hyperöliait\  W. 
(«rayirt.  51. 

Unentheri  (Elapsotdea),  82,  84. 
(tnfneeiiais  (Bufo),  100. 

haje  '.t  olulKT  .  H(), 

haje  \Naja),  80. 

Hapsidophry.'«,  (52, 

Harlan!  (Plestiudon),  29. 

Hemidactjhw,  21. 

Hasset  (Blapeoidea),  8% 
.  Hessel  i-^epsina)»  31. 
,  liPterfdfrma  'Almetiilhi  .  59. 
■  lieieiiHleniiu.s  it'hlurophif  i.  59. 
.  heterodermu«  tPhilutliamuas),  59. 
'  heterodoute  (PhUotbamniia),  60. 

hetervlepidota  (Ahaetnlla),  60. 
.  liet€rolepidotus  i  Leptopln»),  60. 

heteroleindntns  (Philothamnas),  tiü. 
'  Homeyeri  t.^blabes).  55. 
!  llorstocki  (Lycopbidiuiu),  67. 
,  Hylambatea,  99. 

infuäcatUK  (Botliruplitiialmus),  dO. 
I  inoruata   Da»ypeltis),  78. 

insignis  i  Hyperolius ),  96. 

intermedius  ^Typhiops  i.  42. 

irregülanfl  (Atraetaspis»,  87. 
I  imsalAris  (Colaber),  61. 
:  irregnlariä  l  EIaps»!.  87. 

ine2:>Jlarif(  (  Philothaniitus  .  61. 
'  irregulam  ^Päaiumopbis),  55. 


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—    107  - 


Jamesoni  (Dendrasp»),  8ö. 
JamciOtii  (Eiaps),  85. 

Rirtlandi  (Dr;iotibiii>  Gö. 

Kirtlunili  I.eptuphis}.  (15. 
Kirtluiuli  0\vl»tlisi.  05. 
KirtiaiiiU  t  i tieioturiiiH  .  (kl. 
Kraushi  i T.vjilihips;,  42. 

Lucertilin,  21. 
laevkep«  ^Aiheri»)»  92. 
laevis  (CoronellaX  51* 
laterale  i  T.yeophidiumi. 
LccoiiitL'i   iWybelis),  <>5. 
leoninuis  (Knpropes),  2t*. 
Leptodiiii,  72. 
letwosticta  (Kajaj,  80. 
LilMirieiiflift  (Typhlopc),  48. 
Iiueatu.s  (ßoodoii),  09,  71. 
liiieain>  iBuflirophthfilimis),  50. 
liiieaturt  (.Eliiphi.';),  50. 
lioeolatus  (Typfalups),  12. 
lloeephatits  (Cbamaeleon».  Htf. 
Lyco<lontidae,  67. 
Lycophirliuiii.  fi7. 
Lygotoma,  2i>. 

Mabuia,  2ti. 

loalinia  'iremifliictyhis  ,  21. 
lüacruiepiö  i^Feyliuia),  iij. 
macnlilaliria  (Euprepes),  87. 
nacnlOalyria  (Enprepis).  86. 
nacvlilabris  (Mabniaf,  2ß. 
marmorata  (Rappia),  9G. 
iiiannoratus  iHyperolius}. 
Mechowi  (Xenocalamu'*),  47. 
Medicii  (Da.'«ypelti»),  76,  79. 
melanolenca  (Na^a),  80,  81. 
iiielanozostn-t  (Bothropbthalinnsi,  50. 
Mi20(loi),  4s, 
Mouopeltii<,  24. 

Moääanibica  (Da.>«ypeltis  ,  75,  79. 
MosMunliiciis  (F^mmophis;,  55. 
mnltilineatu»  (Gerrhosanrnti),  85. 
mnhiniacnlntnin  (LycophiilitimV  fit. 
mydas  (Ühelonia),  17. 


'  Naja,  80. 

I  Na^cinae,  öl. 

Neusterophis.  4^ 

iiiger  fBoo(lr,n\  71,  72. 

niurrii'i'lli*«  (Naja),  81. 

nigripef  \.TUii|Ua},  29. 
.  nfgroliuealQ»  (Geirboiauriw^,  sN). 
:  oigromaculatnm  (I^copkidium),  67. 

Nilotica  (LacerU),  2:1 

Niloticus  fVaramis),  23. 

notabilis  (Kiiprepeci),  86. 

I 

;  oUvacea  \Caretta),  18. 
olivacaa  (Chaloiiia),  la 
oUvacea  (t'oroneUa),  48. 

(ilivacea  Tbalassocbelyi*;.  18. 
tdivarmH   Hyperolinf  i.  91. 
Oiiychiueplialu»,  44. 
Opiiidia.  42. 

palmarom  (Coluber;,  77. 

palmaruin  (Dasypeltis),  77.  7tt. 

Pantaenii  (Euprepes),  27. 

parallela  (Rappia',  96. 

parallelas  (Hyperolius),  9ü. 

parvilobua  (Cbamaeleon),  39,  4t. 

Pelomednaa»  13. 

Petersi  (Chamaeleon),  40. 

Philothaninus,  58. 

picticanda  ^^S!:amat.  22 

plauiceps  (i^liainaeleoii;,  40. 

platjcephalns  (Hemidactylua).  81. 

PaanniM^bidaa,  58. 
,  Psammophiii.  53. 

pnivt'inleiila  (Dipsasj,  7ö. 

punctata  (Hylal.  99. 

pUQctatUä  (Typblups;.  43. 

pvstnlatus  (Tbrasopa),  63. 

Pytbon,  79. 
;  PytbonMae,  79. 

(jimdriliiii'.iiu-  ■  Buudoii;,  öy. 
quailiivirgattis  (Boodou),  71. 
(inadrivittatiu  (Boodon),  70. 
Qttilenftiii  (Chamaeleon).  Xi, 

Ka4ldoiii  (£oprepiit),  27. 


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m  ^ 


R«44oni  (Habtim).  27. 

Rana, 

Kaiiidae.  ^4 
Rappia.  y*i. 
regalis  (^Dipsau;,  74. 
regnlarfft  (Bnfo),  100. 
Reptilia.  12. 
Rliacliiodontidaf,  75 
rliombeatus  fAspiclelapüf.  HH. 
rboiubearii!«  a'ansiis*.  8K. 
Rhynchouyx.  48. 
Riopa,  29. 

mfeseens  (Coluber),  72. 
rnf^cens  ('rotaphopelti»> .  72. 

nifeareus  i  HeteninHi  72. 
rufesceus  (Leptodira),  72. 

fwav»  (Honilorj,  23 
ficaber  (Coluber).  75. 
scaber  (Rhachiudon  .  Ib. 
scabra  (Dasyjiehis),  76,  78. 
^^ci»cidae,  26. 
äebae  (Colnber),  7». 
Sebae  (Pytbon),  79. 
aemianuulis  (Lycophidium  .  ü7 
Sei)e£ralen8iä  (Cbamacleon),  dH. 
Sepäina,  31 
äibilaiM  (Coluber;.  53. 
»tUlaiw  ^namophlä;,  bS. 
sUnrophaga  (Gnyia),  61. 
Simoni  (Chamaeleou),  39. 
Aroaiagdtna  (Hapsidopbr;«),  6ä. 


'  Hiiaiagdinus  fDeadrophiij, 

ifmaragdinns  (Leptopbis).  62. 
spinostis  i'Bnfrr.  1(X) 
f«iuaiiiata   .\fli('riiss  SX). 
.Mluainigera  ..\tberisj,  9ü.  92.  H3. 
sqnamigera  ^Echh),  90. 
sqnainigera  (Toxieoai.  90. 
Steniotbaeni«,  15. 
atnatua  (Enprepia).  29. 

'  Testudiuldaü,  12. 
Thalaseoeheljs,  18. 
Thrasopa,  63. 

triangularis  iCoronella  .  -M. 
trianpiiJ:iri^  ((Jrayia'.  51. 
rriangularisi  (Heteronotufi),  51. 
Typhlopidae.  42. 
I  Typhlops,  42. 
typns  (Bncepbaliui),  65. 

vRli^hi   Dipsa.««!.  74. 

Varaiiidae.  23. 

Varanus,  23. 
[  vaiiegatuä  ^Buodoa^,  72. 

▼emiiciilatii«  (HypoixdiiHi),  96. 
,  Vipera,  89. 
:  Viperidae.  8^. 

virgatus  (Boodou),  71. 
1  viridis  (Chelooe),  17. 
I  viridis  (Testudü),  17. 

TQlgariB  (Crocodiliii).  19. 

XeoocalaiDtt»,  47. 


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Ben  J.  Senckenö.  naiur/.  Oes.  AW. 


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Die  Gliederung  der  deutscheu  Flora. 

Vortrag 

i{elialu»u  in  der  wissenschnttlicheji  'Siuuug  vom  10.  December  1887 

V-ill 

Dr.  WiMm  Jiiuiicks. 

Betrachten  wir  dit^  l'tlniizeiulefke  unseres  \  aterlandes,  so 
ist  zunächst  eine  Kigentttmiichkeit  derselben  auffallend:  die 
<ileichfonnigkeit  ihrer  Zusammensetzunj?  in  entlegenen  (lebieten. 
Nicht  nur  der  Charakter  der  Flora  ist  an  sich  entsprechenden 
Standorten  im  Osten  wie  im  Westen  dergleiclie:  auch  die  Zahl 
der  Pflanzenarten,  welche  gleichmässig  durch  ganz  Deutschland 
verbreitet  sind,  ist  eine  ganz  beträchtliche.  Diese  Thatsache 
ist  zunächst  beprriiudei  in  den  klimatischen  Verhältnissen,  welche 
in  den  verschiedenen  Landesteilen  nur  geringe  l'nterschiede 
darbieten,  sodann  in  der  geographischen  (iliederung  Deutsch- 
lands,  die  nirgends  der  Ausbreitung  und  ^\'antlt'r^n^r  der  Pflanzen 
bedeutende  Hindernisse  entgegensetzt.  Im  Noiden  haben  wir 
die  Tiefebene,  im  Süden  die  bayerische  Hochfläche,  welche  beide 
für  die  Verbieitung  der  Pflanzen  günstige  Bedingungen  bieten. 
Süddeutschlaud  und  Noi ddeuteclilaiid  sind  vt  rlmnden  im  Westen 
durch  das  Ötromthal  des  Rheins,  im  Osten  duich  das  der  Klbe 
und  Oder,  und  selbst  die  Wasserscheiden  des  dazwischen  liegen- 
den mitteldeutschen  Berglands  sind  nicht  hoch  genug,  um  der 
Pflanzenverbreitung  erhebliche  Hindernisse  entgegen  zu  stellen. 

Xebeii  dieser  Gleichartigkeit  findet  man  aber  auch  Tnter- 
schiede  in  der  Zusammensetzung  der  Flora  und  zwar  in  doi)pelter 
Hinsicht,  beim  Aufsteigen  im  (iebii'ge  wie  beim  Fortschreiten 
in  der  Ebene.  In  beiden  Jj'ällen  sind  es  die  sich  ändernden 
klimatischen  Verhältnisse,  welche  .\ndenmgen  in  der  Flora 
bewirken,  die  schon  dem  Auge  däs  Laien  bemerkbar  werden, 
die  der  Florist  scharfer  wii  d  fassen  können,  indem  er  Pflanzen 
namhaft  macht,  welche  dieser  Höhenlage  oder  jenem  Landstrich 


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-    1 10  - 

felileii  oder  ihnen  eigentümlich  sind.  Derartige  Änderungen  in 
der  Flora  sind  besonders  iuittiillip  mit  znneliniender  Höhe  im 
liebirgc.  weil  sie  sich  Iiier  beschränktem  Hanme  vullzielien 
in  dei-  F^lienr  sind  si»'  wtMiiger  deutlich  ausgedriickt.  weil  sie  nur 
innerhalb  weiter  ( iren^^en  wahrnelniibar  sind.  Kur  die  Verschieden- 
heiten in  der  Znsanmit'nsrtzniifi  der  Flora  des  ebenen  ijandes 
"gewinnen  wir  Verständnis,  wenn  wii-  bedenken,  dass  Dentscli- 
land  nnr  im  Süden,  nicht  aber  im  Westen  und  Osten  durcli 
scharfe  natürliche  (Jrenzlinien  von  den  Nachbarländern  {getrennt 
ist,  welche  iler  \Van<ierunjr  und  \ Crbreiiung  der  PHanzen  von 
einem  in  das  andere  (lebiKt  ein  Hindernis  in  den  \Ve«r  legten. 
Ks  gilt  dies  ebensowtdil  vom  norddeutschen  Tiefland,  wie  von 
Oberdeutschland,  das  mit  dem  ( >sten  durch  das  Donautbal,  mit 
dem  Westen  durch  eine  Anzahl  Bodciisenknngen,  welche  selbst 
die  Anlage  von  Kanälen  -  Hhone-Hhein-Kanal  -  ermöglichten, 
in  direkte  Verbindung  gesetzt  ist.  so  dasü  auch  iiier  Wege  ffir 
die  Pflanzenwanderung  geöffnet  sind. 

Meine  .Anfjrabe  soll  nun  die  sein,  diese  Ihitersdiit^de  im 
Charakter  der  Vegetation  nnsei-es  Vaterlandes  mit  .Vusschloss 
der  Alpen,  die  ja  nur  in  untergeordneter  Weise  in  SftdbareiTi 
ausgebildet  sind  schärfer  zn  formulieren  und  zwar  dnrrli 
eine  (Tliedcinnjr  der  Flora  zunächst  in  vertikalem  Sinne  in 
einzelne,  durch  den  Kinfluss  der  Höhenlage  bedingte  Kegionen, 
sodann  in  hon'zontalem  Sinn  in  bestimmte,  durch  klimatische 
Änderungen  bedingte  Zonen  nnd  sowohl  fftr  dieEegionen  wie 
für  die  Zonen  die  charakteristischsten  Pflauzenarten,  die  fde 
bewohnen,  anzuführen. 

Steigt  man  von  der  Ebene  xnm  Hebirge  auf,  so  bemerkt 
mau,  dass  die  meisten  Pflanzen,  welche  in  der  Ebene  verbreitet 
und  hftuflg  waren,  schon  von  geringer  Höhe  ab  seltener  weiiien 
nnd  endlich  ganz  verschwinden,  dass  in  demselben  JCaass.  in 
dem  diese  Pflanzen  der  Ebene  abnehmen,  andere  Formen  auf- 
treten, znerst  vereinzelt,  nach  nnd  nach  hftaflger  werdend,  um 
in  grösserer  Hohe  allein  zn  herrschen.  Noch  besonders  deutlich 
wird  dieser  Übergang  von  der  Ebene  zum  Gebirge  darch  die 
allm&liliche  Abnahme  des  bebauten  Landes  und  die  Zunahme 
des  Waldes,  der  endlich  einen  geschlossenen  (^ikrtel  bildet,  bis 
zn  der  Höhe,  wo  auch  ihm  eine  Grenze  gesetzt  ist.  nnd  nnr 
noch  kriippelhaftes  Gestrftnch  am  Boden  kriecht. 


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-  IIJ  ^ 


ts  lHs.>en  sich  als  T^mIh  «U-i  vpi  tikaleii  »i  liedfruncf 
«1er  Flora  drei  Regionen  boiii  enztnj :  die  Region  dei-  Kbene.  die 
Region  des  mit  znsamnienhiinp:pndem  Walde  l)pde(  kten  Mittel- 
grebirs:s  und  die  l);Hmiil<Ke  Reirion  deis  Hochgebii  crs  .Diese 
Regionen  sind  dincli  klimatisclie  (Grenzwerte  besiimnit.  Jede 
Pflanze  ist  an  ein  bestimmtes  Maass  von  Wanne  gebunden,  ihre 
HöhengiHüze  liegt  da,  wo  dieses  nicht  erreicht  oder  über- 
schritten wird.-'f 

I)ie  Region  der  Kl>ene.  mit  Kinschluss  der  siiddeutschen 
Hochebene  und  des  niederen  Hliirellandes.  das  unsere  Mittel- 
^ebirjrr^  allenthalben  umsäumt,  ist  dadurch  ausgezeichnet,  dass 
in  ilir  die  Vegetationsdauer  am  längsten  i.st.  d.  h.  der  Zeitraum, 
innerhalb  dessen  die  zum  ^^■achstum  der  l*flanzen  nötige  Höhe 
der  Teni|>eratnr  erreicht  wird,  sodann  dadurch,  dass  in  ihr  die 
Ausbreitnng  und  Wanderung  der  PHanzen  am  nngehindertsten 
stattfinden  kann.  In  der  Ebene  sind  weiterhin  im  \ergleich 
zu  den  übrigen  Regionen  <lie  nathrlichen  Vegetationsformationen, 
dif  Wälder  Haiden.  Moore,  am  weitesten  dnrcJh  «lie  Boden- 
bebauung zurrickge<lrängt :  datür  hat  sich  aber  eine  künstliche 
Vegetationsformation,  die  RuderalfloraT  angesiedelt,  die  Unkräuter 
des  bebauten  Bodens  und  <lie  Pflanzen  der  Wege  und  wüsten 
Plätze,  die  zahlreiche  eingeN(  Iii»  ppte  Arten  aus  fremden  Ländern 
enUialten.  Von  natürlichen  Vegetationsformationen  siml  in  dei* 
Ebene  vorhanden:  Wiesen.  AVald.  als  dessen  bestaiulbiidende 
Bftume  vorzugsweise  Kiefern,  seltener  Eichen  auftreten:  der 
Ebene  gehören  ferner  an  die  besonderen  Erscheinungsformen 
des  Waldes  im  l'lu  ixhwemmungsgebiet  gro.sser  Ströme,  der 
durch  das  Kehlen  dci  Bache  bezeichnete  Auewald  und  der  Bruch- 
wald, sodann  die  Haiden  und  Moore,  die  die  norddent^che 
riefehene  mit  der  bayerischen  HochHäche  gemeinsam  hat.  Da 
die  Flora  der  Ebene  vorzugsweise  einer  Gliederung  in  hori- 
zontalem Sinne  anheimf&llt.  so  mag  das  Gesagte  zur  Charakteri* 
siemng  dieser  untersten  Region  genügen. 

Die  Region  des  Mittelgebirges,  d.  h.  die  Bergregion 
bia  zur  Baumgrenze,  bat  im  Vergleich  zur  Ebene  eine  geringere 
Vegetationsdauer:  die  Wanderung  und  AusbreHusg  der  Pflanzen 
ist  in  ihr  in  einigem  Maasse  eingeschränkt;  die  natttrUchen 
VegetatioDflformen,  durch  Wald  und  Wiese  vertreten,  sind  vom 
Ackerbau  nur  in  geringem  Maasse  zurttckgedrängt. 


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—    112  — 


Ks  wurde  bereits  erwähnt,  dass  sich  beim  Aufsteigen  im 
(tebii-ge  der  Übergaiijr  von  der  h'egion  der  Kbene  zur  Berg- 
region ganz  allmählich  vollzieht,  indem  die  Ke waldun?  zunimmt 
die  Pflanzen  der  Ebene  zuriukljleiben.  dafür  die  Pflanzen  der 
Bergregion  eintreten.  Xoch  undeutlicher  wird  der  Übergang 
unter  Umständen  dadurch .  dass  die  Pflanzen  der  Ebene  mit 
den  Landstiassen  weiter  ins  (Jebir«:.  die  r;ebirgspflanzen  da- 
gegen mit  den  Bächen  in  die  Kbene  dringen.  Es  ist  demnach 
mit  Schwierigkeiten  ver])un»len.  eine  «iienze  festzulegen,  dies- 
seits deren  die  Pflanzen  der  Kbene.  jeii.Heiü«  <leien  die  Pflanzen 
des  (lebirgs  vorherrschen.  Die  Schwierigkeiten  mehren  sich, 
wenn  es  sich  darum  handelt,  dieae  (Frenze  nicht  llir  eine  Ge- 
birgswand  von  mässiger  Ausdehnung  zti  ]»estinunen.  sondern  fiir 
ein  grosses  (^ebirgsland.  wie  das  mitteldeutsche,  das  sich  durch 
4  Breite-  und  10  Längengrade  ei-streckt.  Nicht  nur  die  nörtl- 
liebere  Lage  ist  atif  eine  stdche  4-»renze  von  Einfluss.  indem  sie 
dieselbe  herabdri'ickt.  sondeni  anch  die  Bodengestaltung.  Die 
Grenze  liegt  tiefer  bei  «Gebirgen,  die  aus  der  Tiefebene.  hCdier 
bei  solchen,  die  aus  der  Hochebene  oder  aus  dem  Hügelland 
nufsteigen.  Die  (öenze  liegt  tiefer  bei  (Gebirgen  mit  ste  ilem 
.Vbfall.  höher  bei  aliuiählich  ansteigenden.  Als  allgemein  gültig 
glaube  ich  annehmen  zu  dürfen,  dass  zwischen  dem  Fuss  des 
Gebirges  und  der  unteren  Grenze  der  Bergregion  eine  gewisse 
Höhendifferenz  besteht,  welche  um  so  geringer  ist.  je  höher  der 
Fuss  des  Gebirges  liegt.  Es  stimmt  dies  mit  den  Thatsacheu 
ßberein.  wonach  die  Grenze  bei  den  ans  der  nf»rddeutschen 
Tiefebene  aufsteigenden  Gebirgen  bei  etwa  -300  ra  Meereshöhe 
liegt,  nämlich  bei  dem  Riesengebirg,  Erzgebirge  Harz,  nur  wenig 
höher  —  bei  400  m  —  an  dem  aus  dem  Bbeinthal  aufsteigen^ 
den  Westabhang  des  Schwarzwaldes,  beti^ächtlich  höher  dagegen 
bei  600  m  bei  dem  aus  der  ba^'erischen  Hochfläche  aufsteigenden 
Böhmerwald.*)  In  allen  Fällen  ergiebt  sich  für  die  Ausdehnung 
der  Bergregion  von  der  unteren  Grenze  bis  zur  oberen,  der 
Waldgrenze,  eine  Höhendifferenz  von  etwa  900  m,  welche  Zahl 
nur  beim  Harz  nicht  ganz  erreicht  wird.  Der  Harz  Ist  nicht 
nnr  das  nördlichste  Gebirg  Deutschlands,  er  ist  anch  von  den 
höheren  Gebitgen  das  dem  Heer  zunächst  liegende,  das  hier 
seinen  klhnatischen  Einfluss  am  meisten  geltend  maeht^  indem 
es  durch  reichliche  Niederschläge  die  Waldgrenze  herabdrUckt. 


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—   US  — 


Innerhalb  der  Bergregion  kann  man  nach  dem  Auftreten 
beBtuamter  Pflanzenformen  zwei  Unterabteilongen  linterscheiden: 
die  niitere  and  die  obere  ßergregion.  Die  untere  Ber^re^on 
konnte  man  auch  als  die  Übergangsregion  bezeichnen^  ind^ 
hier  neben  den  Gebirgspflanzen  die  Bewohner  der  Ebene  noch 
mdir  oder  minder  weit  an&teigen,  während  diese  in  der  oberen, 
der  eigentlichen  Bergregion,  meist  fehlen.  Die  Grenze  beider 
Regionen  liegt  etwa  400  ro  über  der  unteren  Grenze  der  Berg- 
region, also  im  Durchschnitt  bei  etwa  700  m  und  nnr  bei  den 
ans  der  bayerischen  Hochfläche  aufsteigenden  Gebirgen  bei 
etwa  1000  m  Hohe. 

Die  ganze  Bergregion  des  deutschen  Mittelgebirgs  wird 
bewohnt  von  etwa  160  ihr  ausschliesslich  angehörenden  lenzen- 
Arten,  von  denen  gerade  V«  dnrch  alle  Gebirge  gleichmftssig 
verbreitet  sind.  Von  diesen  lÖO  Arten  gehören  vorzugsweise 
oder  ausschliesslich  der  oberen  Bergregion  etwa  40  Arten  an, 
darunter  11  allgemehi  verbreitete.')  Einige  Arten  finden  sich 
nnr  in  Östlichen  Geburgen,^)  andere  zahlreichere  nur  in  sM- 
liehen,*)  einige  in  westlichen.*)  Diese  oft  nnr  sporadisch  und 
meist  in  niederen  Lagen  vorkommenden  Arten  ändern  am  Ge- 
samtresnltat  nichts,  dass  die  Beigregion  eine  in  allen  Teilen 
Deutschlands  gleichmässig  zusammengesetzte  Bodendecke  hat 

Die  natttrlichen  Vegetationsformationen  der  Bergregion  sind 
Wiese  und  Wald:  dazu  kommen  auf  dem  unter  dem  Einflüsse 
des  Seeklimas  stehenden  Hohen  Venn  ausgedehnte  Moore.  Der 
Wald,  in  der  unteren  Bergregion  streckenweise  zu  Zwecken 
des  Ackerbaues  gelichtet,  bildet  dennoch  einen  durch  alle  Ge- 
birge  sich  erstreckenden  Gfirtel.  In  den  unteren  Lagen  besteht 
er  aus  Buchen  oder  aus  Buchen  mit  Tannen  oder  Fichten  ge- 
mischt, in  höheren  Lagen  aus  diesen  Nadelbäumen,  von  denen 
die  Tanne  in  Sflddeutscbland  —  Vogesen,  Schwarzwald  — ,  die 
Fichte  in  Norddeutschland  ^  Harz,  Riesengebirge  —  vorherrscht. 
Dazu  kommen  im  Wald  der  Bergregion  einige  charakteristische 
Geholze,  von  denen  wenige  bestandbildend,  mehrere  als  Unter- 
holz auftreten.  An  der  Bestandbildung  beteiligen  sich  der 
Bergahom,  Acer  Pseudoplatanus  L.,  und  die  Grauerle,  Alnus 
incana  DC,  beide  allgemein  verbreitet  Als  Unterholz  treten 
auf:  SorbuB  Aucuparia  L.,  Pirus  Aria  Ehrh.  und  P.  torminalis 
Ehrh.,  sodann  Sambncus  racemosa  L.  und  Ribes  alpinnm  L. 

8 


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—  .114 


ak  duufakterpibuisen  der  niederen  Bergregion,  w&lirend  Boea 
alpina  L.  nnd  Lonicera  nigra  L.  höheren  Lagen  angeboren. 

Von  Standen  yerdlenen  sowohl  ihrer  allgemeinen  Verbrei- 
tung, als  ihrer  äuCßllligen  Erseheinnng  wegen  als  charalEte- 
ristiscbe  Bewohner  der  niederen  Bergregion  angefahrt  zn  werden : 
Digitalis  purpnrea  L.,  besonders  in  den  westlichen  Gebirgen 
massenhaft,  mehrere  Centnnrea-Arten,  C.  nigra  L.,  phrj-gia  L., 
montana  L.,  Prenanthes  piupurea  L.  nnd  Senecio  nemorensis  L. 
Neben  diesen  führe  ich  einige  Pflanzen  an,  welche  nicht  durch 
(trösse  der  (J estalt,  wohl  aber  durch  die  Art  des  Wachstums 
und  mitunter  durch  massenhafte  Verbreitung  auffallen:  sie 
krieclieu  au  feuchten  Orten  am  Boden  uud  werden  da,  wo  sie 
in  giüsserer  Men<re  auttieten,  geradezu  rasenbildend:  es  gehören 
hierher  Galiuni  .saxatile  L..  das  im  (Tplnrfr  z.  B.  am  Siidabhaug 
des  Feldberjrs  alle  vSteinc?  mit  einem  giiiiieu  Polster  überzieht, 
ferner  das  Alil/kraut.  (  ljr.vs(»s})lenium  oppositifolium  L.,  das 
ebenfalls  Steine  und  Felsen  mit  einem  Käsen  bekleidet,  der  an 
den  Selaginella-Raseii  der  PalmenhUuser  erinnert.  —  Mehr  an 
moosigen  Orten  wächst  Lysimachia  neaiorum  L.  und  auf  uiudern- 
dem  Holz  Circaea  alpina  L.  Neune  ich  noch  den  au  feuchten 
Orten  wachsenden  Rippenfarn,  i^lediunm  Spicant  Wth.,  wohl 
eine  unserer  schönsten  Pflanzeugestalteu,  so  hätte  ich  Ihnen 
wenigstens  die  fiir  unsere  (legend  charakteristischsten  Bewohner 
des  niederen  (lebirges  aufgezählt. 

Für  die  (d)eve  Berirre^iou  ist  das  Auftreten  hoher  Stauden 
besonders  charakteristiscli.  von  denen  manehe  Im  und  l''-.>ni, 
selbst  2  m  hodi  werden.  Die  ;nitTalleudste  Emheinung  sind 
die  Aconitum-Arten,  su  dass  ( iiisehadi  diese  Beginn  gerarlezu 
als  Kegion  der  Akoniten  bezeidinete.  Die  vier  Arten  der 
Gattung  Aconitum  sind  auf  die  ]!r»here  üergregion  beschränkt: 
In  unseren  Xnrlibargebirgen  timi-  n  >u'  sich  nnr  auf  dem  Yogels- 
bei^^nnd  m  <i*  i  VAwn.  Nächst  sind  zu  nennen:  Ivauuuculus 

aconitifuiius  L.,  einige  Umbellilercn.  Imperatoria.  Arcliaugelica, 
Myrrhis.  Laserpitinm  latifolinni  L  .  1^.  Archaugelira  Wlf.,  L. 
Siler  L.,  sodann  Streptopns  amplexifolius  Dr.  und  Veratrum 
albnm  Jj.  Dieser  Hefrion  ireboren  weiterhin  mehrere  l!omposit«n 
als  Charakterpflanzen  au:  Homogyne  alpina  (ass..  Petasites 
albus  Gärtn.  und  Mulgedium  alpinum  Cass.,  die  beiden  letzten 
auf  dem  Vogelsberg,  sowie  Amica  montana  L.,  die  durch  die 


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—  115 


ganze  höhere  Betipregion  Verbreitet  ist,  und  Doronicum  austriA- 
cnm  Jacq. 

Die  Begion  des  Hochgebirgs  ist  vor  den  anderen 
Begionen  dadurch  anngezeichnet,  dass  die  Zeit^  innerhalb  deren 
die  Temperatur  hoch  genug  ist,  um  das  Wachstum  der  Pflanzen 
zu  ermöglichen,  noch  mehr  verkttrzt  ist,  und  zwar  so  weit,  dass 
B&ume  nkht  mehr  gedeihen  können;  die  Region  ist  ferner  da- 
durch Ton  den  anderen  unterschieden,  dass  die  natfirlichen 
Vegetationsfonnationen  nirgends  durch  Kultur  eingeschr&nkt  und 
dass  eine  Wanderung  der  Pflanzen  zwischen  den  einzelnen 
Gebirgen  ausgeschlossen  ist. 

Die  nntere  (rrenze  der  alpinen  Region  fällt  also  zusammen 
mit  der  Waldgrenze,  jenseits  deren  die  klimatisclien  Bedingungen 
des  Bauniwnclises  nicht  mehr  erlTillt  werden,  die  Bäume  ver- 
kftmmeiu  und  ^änzlicli  aufhören,  dafür  dir  alpinen  Sträucher 
mit  ihren  seltsamen  Formen,  vor  allem  die  Ki  umit(lit»l/kiefern, 
Hulfreteu.  Daneben  vollzieht  sich  ein  weiterer  Wechsel  in 
der  Pflanzendecke:  die  hohen  Stauden  der  Bergregion  ver- 
schwinden und  tiberlassen  den  alpinen  Kräutern  die  sonnigen 
Gipfel.  Als  natürliche  Vegetationsformatiuuen  der  Hocligebirgs- 
region  erscheinen  demnach  Gehölze  der  AlpenstriUicher  und 
Alpenwiesen. 

Auf  die  Lage  der  Waldgrenze  sind  dieselben  \'erhältnisse 
von  Einfluss,  die  oben  bei  Besprechung  der  unteren  Grenze  der 
Bergregion  erörtert  wurden.  Die  Waldgrenze  liefrt  am  niedersten 
am  Harz  bei  1050  m,  in  dem  mittleren  Zng  des  deutscli^n  (ir- 
birgslandes  von  der  Eitel  ])is  >'um  ßiesengebii^  lieirt  ^iv  bei 
1200m.  in  dfii  >ruilichen  Gebirgen  am  Scliwarzwald  und  in  den 
Vogesen  bei  etwa  1300  ni  am  liitclisten  im  Pxibnierwald  bei 
1450  m.  Vber  die  Waldpi  f  uze  ra^-^n  demnach  hervor,  haben 
mithin  eine  mehr  oder  niiiiil«*r  ausgebildete  aipine  Kegion :  Harz. 
Kiesengebirge,  Vogesen,  Schwarzwald  und  Böhmmvald. ' )  Die 
Differenz  zwischen  Waldgi-enze  und  (Tipfellii)he  ist  am  bedeu- 
tendsten im  Kiesengebirge  mit  400  ni,  am  «reringsten  im  Böhmer- 
wald mit  nur  25  m.  Dabei  ist  jedoch  niciit  ausgescbli»ssen,  da.ss 
nicht  auch  Gebirge,  die  .sielt  nicht  Uber  die  Waldgrenze  erheben, 
an  geeigneten  Standorten  einzelne  alpine  Arten  besitzen,  wie 
dies  in  der  That  beim  Erzgebirge,  Thüringer  Wald,  Eichtelgebirg. 
in  der  Bhön  und  im  schwäbischen  Jnra  der  Fall  ist.  Selbst 

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—    116  — 


der  nnr  840  m  hohe  Astenberg  im  Roihhaargebirg  besitzt  in 
Lycopodiam  alpraom  L.  eine  Hochgebirgspflanze. 

Die  Zalil  der  Arten,  welche  der  Hochgebirgsregion  allein 
angehören,  beträgt  154,  16  Sträucher  nnd  144  Kränter.*)  Die 
grosse  Mehrzahl  derselben  findet  sich  auf  den  Alpen  in  grosserer 
Ausdehnung  wieder;  einige  auf  dem  Riesengebirge  gefundene 
alpine  Arten  fehlen  den  Alpen,  treten  aber  im  Norden,  zam 
Teil  in  der  alpinen  Region  Norwegens,  zum  Teil  auch  in  der 
Ebene  wieder  auf.  Als  endemisch,  d.  h.  der  Hocligebirgsregion 
des  deutschen  lüttelgebirgs  ansscliliesalich  angehdrig,  werden 
vier  Hieraeium*Arten  angef&hrt,  Hieradum  sudeticum  Stembg., 
rupicolum  Fr.,  sUesiacum  Krse.  und  riphaenm  Uechtr.  auf  dem 
Riesengebirge.  Die  Zahl  der  Arten,  welche  der  alpinen  Region 
des  deutschen  Hittelgebirgs  angeliüren,  ist  eine  beträchtlichere, 
als  man  nach  der  ränmlichen  Beschränktheit  der  Hegion  an- 
nehmen sollte,  die  doch  nnr  im  Riesengebirge  zu  einiger  Aus- 
dehnung gelaugt.  Die  Zahl  wird  indessen  erklärlich  unter  der 
Ei-wägnng.  dass  in  Folge  der  ausgeschlossenen  Wanderung  nur 
seclis  Arten  durch  die  alpine  Region  des  deutschen  Mittelf^ebirgs 
überhaupt  verbreitet  sind,  dass  alle  übrigen  in  ihrem  Vorkommen 
auf  einzelne  Gebirge  besclii  änkt  sind,  ein  Teil  auf  die  Sudeten  (52), 
ein  anderer  Teil  (12)  aufVogesen  und  Schwai  z ^v.iM.  andere  auf 
den  Böhmerwald,  auf  den  schwäbisclien  Juim  :iiif  die  Vogesen. 
So  kommen,  um  nur  ein  Heisiiie]  zu  ^a  ben.  von  drei  Androsaee- 
Arten  eine  auf  den  Sudeten,  eine  auf  den  \  ugesen  und  eine 
auf  der  schwäbischen  Alp  vor. 

im  die  alpine  I^eirion  durch  einzelne  bestimmte  Formen 
zu  kenuzeiclmen.  sind  /;iui;lchst  die  ihr  angehörenden  Striiuclier 
geeignet,  in  erster  Linie  die  Krummholzkiefer.  Pinns  nniniana 
Mill..  die  von  den  Haupt^ebirgen  nnr  im  Harz  fehlt,  sonst  aber 
noch  im  Krzgebirsr.  Fichtelj^ebir^'  und  in  der  Rhön  vorkunnnt 
und  namentlich  im  Ikiese-ni^eltir^-  in  den  unteren  Teilen  der 
baumlos^-n  Kegiun  zu  bedeutender  Verbreitung  "elanj^t.  Für 
den  llarx  mag  an  Stelle  des  Krunnnhcdzes  als  C'haraklerptlanze 
de^.  liaumlusen  ßrockengipfels  die  Zwergbirke  (Hetula  nana  L.) 
tretf'H.  Von  den  übi-icren  ripstnlucbern  erwälnie  icli  noch  die 
/a\>ii: weiden  im  (ianzen  7  Aitt-n  — .  di.'  im  l^iesencrebirtre 
(\\>-  lii'lü^n  ii  i.a^fii  der  alj-iiu-n  ivegion  bt/(  i<']in*-n.  von  deueu 
einzelne  aber  auch  auf  anderen  Gebirgen  auftreten. 


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—    117  — 


Von  den  alpinen  Stauden  mache  ich  nur  die  (i.ittungen 
namhaft,  welche  in  bedeutenderer  Artenzahl  dieser  Region  an- 
gehören. Die  erste  Stelle  nimmt  die  Gattnng  Hieracium  ein 
mit  24  Arten,  von  denen  die  meisten  dem  Riesengebirg  ange- 
boren nnd  5  wenigstens  durch  drei  der  Hauptgebirge  verbreitet 
sind.  Dann  folgt  die  Gattung  Carex  mit  9  Arten,  wovon  8  auf 
dem  RIesengebirgf  Sazifraga  mit  6.  Crepis  und  Veronica  mit 
je  4  Arten. 

£he  ich  zur  horizontalen  Gliederung  der  deutschen  Flora 
übergehe,  habe  ich  noch  im  Anschlns»  an  die  Regionen  eine 
auf  den  eroten  Blick  aufßülige  Erscheinung  zu  erwähnen:  das 
Auftreten  zahlreicher  Pflanzen,  welche  in  den  mitteldentschen 
Gebirgen  der  Hergregion  und  selbst  der  alpinen  Region  ange- 
hören, in  der  norddeutschen  Tiefebene.  Treten  diese  Pflanzen 
in  den  Teilen  der  Ebene  auf,  welche  den  Gebirgen  zunächst 
liegen,  so  ist  die  Erscheinung  leicht  erklärt.  Die  Pflanzen  sind 
alsdann  durch  die  Gewässer  von  den  Gebirgen  berabgeiUhrt, 
wie  es  von  mehreren  nachweisbar  ist')  Treten  Gebirgspflanzen 
Mitteldeutschlands  aber  erst  in  Teilen  des  norddeutschen  Tief- 
landes auf,  die  von  den  Gebirgen  durch  mehr  oder  minder 
breite  Zonen  getrennt  sind  und  in  keiner  Verbindung  durch 
fliessendes  Wasser  stehen,  in  Holstein  oder  erst  Jenseits  der 
Grenze  des  Gebietes  in  Dänemark,  so  ist  die  Erscheinung 
weniger  leicht  zu  erklären.  Eine  grosse  Zahl  von  Gebirgs* 
pflanzen,  selbst  der  höchsten  Lagen,  z.  B.  viele  Charakter- 
pflanzen der  oberen  Bergregion,  Aconitum-Arten,  selbst  die 
Zwergbirke  des  Brockengipfels  kehren  in  dieser  Weise  im 
Norden  wieder.'^)  Diese  Thatsache  erklärt  sich  dadurch,  dass 
ähnliche  klimatische  Änderungen,  wie  sie  sich  im  Gebirg  mit 
zunehmender  Höhe  vollziehen,  in  den  nördlicher  gelegenen  Land- 
strichen sieh  mit  zunehmender  geographischer  Breite  auch  in 
der  Ebene  wiederholen.  In  beiden  Richtungen  nimmt  die 
Temperatur,  also  auch  die  Vegetatiouszeit,  ab.  Besonders  ein- 
leuchtend ist  die  Analogie  in  entfernten  Gebieten,  bei  Ver- 
gleiehung  der  \\'aldgrenze  im  Gebirg  mit  der  Baumgrenze  im 
hohen  Norden,  bei  Vergleichung  der  alpinen  Flora  mit  der  Flora 
des  baumlosen  arktischen  Gebietes.  Aber  dieselbe  Analogie 
macht  sich  auch  auf  geringeren  Kntfeniungen  bemerkbar  nnd 
erklärt  uns  das  Auftreten  der  mitteldeutschen  Gebiigspflanzen 


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-   118  — 


nördlich  in  der  Ebene.  Das8  die  Verkürzung  der  Vegetations- 
zeit das  gemeinsame  Moment  ist,  gebt  noch  besonders  daraus 
hervor,  dass  die  genannten  Pflanzen  in  der  Ebene  vorzugsweise 
Torfmoore  bewohnen.^'}  In  Folge  der  schweren  Erwftrmbarkeit 
des  ewig  feuchten  Bodens  aber  sind  die  Torfmoore  die  relativ 
kältesten  Striche  Norddeutschlauds.  so  dass  die  sie  bewohnenden 
Ptlanzen  erst  spät  ihre  Entwickelung  beginnen,  die  Vegetations- 
zeit also  verkürzt  erscheint  gegenüber  den  benachbarten  trockenen 
Lokalitäten.") 

Dieselben  Prinzipien,  die  zor  Abgrenzung  der  Höhen- 
redoiipn  im  tiebirpr  angewendet  wurden,  sind  auch  für  eine 
Gliederung  der  Flora  in  horizontale  Abschnitte,  in  Zonen, 
massgebend.  Ebenso  wie  im  Gebirg  mit  zunehmender  Höhe  die 
verilnderten  klimatischen  Verhältnisse  der  Verbreitung  der 
Pflanzen  Schranken  setzen,  breiten  sich  auch  in  der  Ebene  die 
Pflanzen  nur  bis  zu  bestimmten  Granzlinien  aus,  jenseits  deren 
das  Klima  ihre  Existenz  unmöglich  macht.  Wie  bereits  Ein- 
gangs erwähnt  wurde,  sind  die  Schwankungen  des  Klimas  in 
Deutschland  nicht  so  bedeutend,  dass  allen  Pflanzen  dadurch 
Grenzen  gesetzt  wären;  vielmehr  wurde  hervorgehoben,  dass 
zahlreiche  Pflanzen,  welche  von  diesen  Schwankungen  unabhängig 
sind,  durch  ganz  Deutschland  gleichmässig  verbreitet  sind.  Es 
gibt  aber  doch  eine  nicht  onbeträchtliche  Anzahl  von  Pflanzen, 
welche  von  diesen  geringen  Schwankungen  der  klimatischen 
Werte  beeinflusst  sind  und  demnach  die  Grenze  ihrer  Yerbreitnng 
innerhalb  Deutschlands  erreichen.  Diese  Yerbreitungsgrenzen  be- 
zeichnet man  nach  Grisebach  als  V^tationsÜBien.^  Es  ist 
leicht  einzusehen,  dass  derartige  Grenzen  sich  bestimmter  f&r 
das  Gebii'g  als  fftr  die  Ebene  angeben  lassen,  nicht  nur  da  Ar 
ihre  Bestimmung  in  der  Ebene  der  knappe  Ausdruck  fehlt,  den 
im  Gebirg  die  Hdhenzahl  giebt,  sondern  auch,  da  die  Gi'enzen 
im  Gebirg  schärfer  ausgeprägt  sind  wie  in  der  Ebene,  wo 
sich  die  Übergänge  von  einer  Zone  zur  anderen  auf  weiten 
Strecken,  nicht  wie  im  Gebirg  auf  kurser  Entfernung,  voll- 
ziehen. Es  wird  unter  diesen  Umständen  eine  Gliederung  in 
Zonen,  die  sich  durch  Angabe  bestimmter  Grenzlinien  von 
einander  trennen  lassen,  kaum  möglich  sein.  Wenn  man  dennoch 
eine  Einteilung  in  Zonen  versucht,  so  kann  dies  nur  durch 
ungefähre  Angabe  der  Begrenzungslinien  geschehen,  und  es 


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kann  damit  nur  ausgedilickl  sein.  da«<s  in  einer  solchen  Zone 
eine  bestimmte  Oruppe  von  Pflanzt  a  liaiifi^er  verbreitet  ist,  die 
von  den  nndereu  Zonen  nidit  aiis<:eschlossen,  daselbst  wohl  aber 
selten  sind.  Nur  in  wenigen  Fällen  sind  Pflanzen  auf  eine 
Zone  beschränkt. 

Stellt  man  die  Vegetatiunslinien  der  Pflanzen  von  be- 
schränkter Verbreitung  zusammen,  wie  dies  von  einigen  Forschern 
geschehen  ist,")  so  ergibt  sich,  dass  die  grösste  Zahl  einige 
bestimmte  Hichtangen  innehalten  und  sich  innerhalb  dieser  in 
einer  mehr  oder  minder  schmalen  Zone  häufen.  Eine  grosse 
Zahl  von  Vegetationslinien  verläuft  von  Südwest  nach  Nordost, 
sich  in  der  Linie  r()l)b'nz -^fagdeburg-Stettin  häufend,  andere 
verlaufen  von  West  nach  Ost,  zahlreiche  davon  dem  52^  lat. 
folgend,  einige  Vegetationslinien  endlich  verlaufen  von  Nord 
nach  Süd. 

Die  von  Sfldwest  nach  Nordost  laufenden  Vegetationslinien 
stehen  unter  dem  klimatischen  Einfluss  des  Meeres;  sie  ent- 
sprechen zwei  Gruppen  von  Pflanzen,  eineraeits  solchen,  die 
sich  von  Norden  her  bis  zu  diesen  Linien  verbreiten,  also  mit 
einer  südöstlichen  Vegetationslinie  enden,  Pflanzen,  die  des 
milden  Winters  des  Seeklimas  bedürfen,  andererseits  solchen, 
die  von  Sfiden  her  bis  zn  dieser  Linie  ihr  Areal  ausdehnen, 
also  mit  einer  nordwestlichen  Vegetationslinie  enden  und  den 
heissen  Sommer  des  Kontioentalklimas  zur  Entwickelang  nOtig 
haben. 

Die  von  U.st  nach  West  gellenden  Vejretationslinien  be- 
grenzen einei'seits  den  \ fibieitungsbezirk  einiger  nördlicher 
Pflanzen  gegen  Süden,  welche  k«"^^"  Verkürzung:  der  Tages- 
länpTP  empfindlich  scheinen ;  andererseits  bezeichnen  diese  Vege- 
tatinnsiinien  die  Grenze  zahlreicher  südlicher  Pflanzen  ?egen 
Norden,  bedingt  diiK  Ii  die  mit  zunehmender  Breite  bemerkbare 
Minderung  der  solaren  Temperatur. 

Analog  endigen  einige  Pflanzen  des  Ostens  bei  uns  mit 
einer  westlichen,  mehrere  westliche  Pflanzen  mit  einer  gegen 
Ost  oder  Nordost  gerichteten  \'egetationslinie.  Für  die  west- 
lichen Grenzen  der  t genannten  Pflanzen  lassen  sich  aus- 
reichende klimatisciie  l'rsachen  nicht  angeben:  sie  sind 
demnach  wahrscheinlich  bedingt  durch  eine  von  Osten  her 


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—   120  — 


stattgefonden  habende  Wanderung.'')  FQr  die  tetUcben  nnd 
nordfietliehen  GreiuBen  der  zweiten  Gruppe  von  Pflancen  ist  wobl 
die  Zunahme  der  Winterkftlte  das  kUmatische  Moment 

Tr&gt  man  die  BichtnngeD,  in  denen  die  Yegetationelinien 
zum  gr5s8ten  Teil  yerlanfen,  anf  die  Karte  anf,  so  erhftlt  man 
ein  System  von  Linien,  die  sich  in  mannigfacher  Weise  im 
südlichen  und  mittleren  Norddentschland  schneiden  und  mehrere 
Randzonen  absondern,  in  denen  sie  gegen  diesen  mittleren  Teil 
parallel  zu  einander  verlaufen.  Man  kann  demnach  Deutsch- 
land  in  verschiedene  pHanzengeographische  Zonen  zerlegen,  in 
denen  wenigstens  eine  Mischung  der  Pflanzen  verschiedener 
Herkunft  einigermassen  ausgeschlossen  ist.  Es  ergibt  sich 
danach  znn&chst  eine  mittlere  Zone,  in  der  sich  die  Vegetations- 
linien der  verschiedenartigsten  Pflanzen  kreuzen,  sodann  an 
deren  Rändern  eine  sfldliche,  westliidie,  nordwestliche  und  eine 
östliche  Zone,  in  denen  wenigstens  in  den  centralen  Teilen  die 
Pflanzengenossenschaften  der  verschiedenen  Himmelsstriche  sich 
allein  neben  den  allgemein  verbreiteten  Pflanzen  angesiedelt 
haben. 

Die  südliche  Zone  umüMst  Sflddeutschland  und  den 
grOssten  Teil  von  Mitteldeutschland.  Von  der  oberrheinischen 
Tiefebene,  in  der  sich  ihre  charakteristischen  Pflanzen  mit 

Verti-etem  der  westlichen  Zone  mischen,  veriänft  ihre  Grenze 
über  Cassel,  Halle,  von  da  der  sächsischen  Grenze  folgend  nach 
dem  Südabhang  des  Riesengebii'gs.  Diese  Zone  enthält  als 
charakteristische  Bestandteile  der  Vegetation  einmal  südliche 
Pflanzen,  die  ein  gewisses  Maass  solarer  Wärme  bedürfen,  das 
ihnen  nur  das  südliclie  I »eiitscliland  liefert.  Sixlann  siUlöstliche 
Pflanzen,  die  /aw  Blüte  und  1  "i  lu  hlreife  eine  hohe  Sommer- 
Temperatur  nöti^  liaben.  die  ihnen  der  unter  dem  Einfluss  des 
Seeklimas  stehende  Norden  nnseres  Vatprlandes  nicht  bietet, 
die  also  un  uiittleren  Deutschland  ihre  klimatische  Grenze  er- 
reichen und  zwar  in  einer  nordwestlieh eii  Vegetationslinie,  die 
der  Küste  ziemlich  parallel  verlauft.  Dass  diese  Pflanzen 
hohe  Temperaturen  zu  ihrer  Kutwickelung  nötig  haben,  gelit 
be.sonders  daraus  hervor,  dass  sie  überall  leicht  erwärmbare 
Bodenarten  aufsuchen  und  sonnige  Lagen  In  wohnen.  So  linden 
sich  z.  B.  zahlreiche  der  hier  in  Betracht  koiiiinenden  Arten  auf 
der  ilombacher  Heide,  die  wohl  der  westlichste  Punkt  ist,  wo 


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—   121  — 


siidust licht'  Pflanzen  in  grösspipr  Anzahl  zusammen  vorkommen. 
In  SiuUleiitsclihiud  sind  sie  illl»r^'^leiIlt^^  verbreitet  nur  an  den 
KalkaMi;iiifr»^u  des  Schwäbischen  und  Friiiikisehen.iura:^'^')  nördlich 
finden  sit  v  ch  in  S.ichsHn  auf  sonnigt^n  Anhöhen  und  ant  Uyvs 
im  Süden  des  Hiii/es.  Durcli  das  llifsseiide  Wasser  wibreilet 
geben  diese  l'tianzen  an  ^^e^-iL'uctm  (Mtrn  weilei'  nördlich  in 
den  Thäleru  dni'  grosiseu  J?lrt»hie .  in  l^rniidenburg  habeil  sie 
sich  Uänfi?  aut  di  ii  Diluvialhiigeln  an{.^esiP(l(dt  i 

Die  südliche  Zone  mit  Einsclduss  d«  r  (dierrheinis(  heu  Ebene 
und  der  Vopresen  d«'(  kl  sich  ungefälir  mit  (i  nse  t»a  rh's  deut- 
scher Zone.^**!  fiir  «lie  er  die  Edeltanne  als  i  harakterpflanze 
anführt,  trotzdem  sie  als  ( .ebirgsbewohner  zur  Cliaiaktei  isierung 
horizontaler  Abschnitt!  wenig  geeignet  erscheint.  Einige  andere 
Baume  sind  ebenlalls  auf  die  Z«ine  be^rhränkt  Zwei  Sorbus- 
Arten  Sorbus  hvbrida  L.  und  S.  doniestica  L..  der  bekannte 
Speierling,  und  eine  Eiche,  (^uercus  pubescens  Willd.,  die  in 
Lothringen.  Baden  uml  Böhmen  vorkommt,  in  fjothringen  in 
die  westlielie  Zone  iiberfrreifend.  Die  südlichen  und  südrKstlii  lien 
PHauzen,  welche  vorzugsweise  dieser  Zone  angehören,  sind 
ziemlich  zahlreich.  Von  südlichen  Pflanzen,  die  also  mit  einer 
Nordgrenze  endigen,  nenne  ich  Clematis  recta  L..  Dianthus 
Carthusianorum  L.,  Nigella  arvensis  L.  Die  südöstlichen  Pflanzen 
erscheinen  in  verschiedenen  Genossenschaften,  d.  h.  (Gruppie- 
rungen von  Pflanzen,  deiien  gemeinsam  sind  bestimmte  Ansprüche 
an  den  Standort  in  Bezug  auf  die  klimati sehen  wie  auf  die  Boden- 
verhältnisse, und  für  deren  jede  bestimmte  Pflanzen,  die  sog.  Leit- 
pflaiixeil,  charakteristisch  sind.''-*)  Eine  dieser  Genossenschaf- 
ten, die  von  Low  als  «pannonische  Association"-")  bezeichnet 
wurde,  enthält  z.  B.  als  Leitpflauzen  die  zwei  in  Deutschland 
Überhaupt  vorkommenden  Btipa-Arten,  ferner  Adonis  vernalis  L., 
Euphrasia  lutea  L.  u.  a..  die  si(  h  sämtlich  auf  der  Mombacher 
Heide  finden.  Eine  andere  Gruppierung  von  Pflanzen,  als  deren 
charakteristische  Vertreter  Cytisus  nigricans  L..  Peacedannm 
Oreoselinum  Much,  und  Scabiosa  ochroleuca  L.  erscheinen. 
Drnde's  Cytisns-Genossenschaft.  wurde  von  diesem  in  Sachsen 
nachgewiesen,  wo  die  pannonische  Association  fehlt. "^'j  Aus 
>  diesen  Angaben  ersehen  wir.  dass  diese  Genossenschaft  bei  uns 
fehlt,  da  von  ihren  Leitpflanzen  nur  Peucedanum  im  westlichen 
Deutschland  vorkommt.  Alte  genannten  Pflanzen  erreichen  in 


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—    122  — 


Detttscbland  eine  nordwestliche  Grenze  und  besitzen  ihre  Haopt- 
Verbreitung  im  Südosten,  insbesondere  sind  die  Glieder  der 

sog.  pannonischen  Association  zum  gi-ossen  Teil  charakteristische 
Bewohner  der  ungarischen  Pussten  und  selbst  der  sftdrussischen 
Steppen.  Als  besondere  Bildungen  dieser  Zone  sind  noch  die 
Heiden  und  Moore  der  Donauhocliebene  zu  erwähnen.  Die 
Heiden,  vorwiegend  aus  Mrica  carnea  L.  bestehend,  unteischeideii 
sich  dadnrcli  von  der  norddeutschen  Heide,  w  >  i^rica  Tetralix  L. 
und  Calliuta  vulgaris  Salisb.  die  herrseheudeu  PÜanzeu  sind.  Die 
Huihebene  südlich  der  Donau  ist  femer  durch  den  Besitz  zahl- 
reicher Alpenpflanzen  charakteri.siert.  die  mit  dem  Wasser 
herabkommend  sich  oft  au  den  Ufern  weithin  in  die  Ebene 
verbreitet  haben. 

Die  westliche  Zone  schliesst  sich  au  die  südliche  an, 
sie  niisclii  sieh  mit  dieser  im  oberrheinischen  Gebiet  und  begreift 
fl\r  sich  die  Gebiete  von  Nahe  und  Mo.^el  nebst  dem  zwischen 
beiden  Klüssen  liejrenden  Teil  des  Rheintbals  Die  Pflanzen, 
weblie  dieser  Zone  eigentümlich  sind,  sind  zumeist  südüclie 
l'rianzen,  die  wesflicb  weiter  nach  Norden  gehen,  also  mit  einer 
Nordgrenze  endigen,  die  iler  klimatischen  TJnie  gleicher  K.Hlte- 
Kxtrenie  « iitspricht.  und  in  Frankreich  weiter  verbreitet  sind. 
Diese  Zniu'  bildet  einen  'Peil  dessen,  was  (irisebacli  als 
französisi  he  Zone  bezeirlinete.  und  für  die  er  als  ("liarakterbaum 
die  Kastanie.  Castauea  vesca  (lärtn..  anflilirt.*^)  Näclist  diesem 
auch  in  ih-m  oberrlieinischen  (;el>ie(  gedeihenden  iiaum  sind  es 
zwei  weiteic  Holzgewächse,  die  tür  die  Zone  besonders  charak- 
teristisch sind .  Acer  monspessulanum  L.  und  Bnxus  semper- 
vireus  J^.,  als  ein  Vertreter  der  immergrünen  Laubhrdzer.  Der 
genannte  Ahoi  ii  ist  in  den  Thäleni  von  Mosel,  Rhein  und  Nahe 
verbreitet  und  gelit  auch  an  !;nhn  und  Main  sporadisch  anf- 
wUrts.  Der  Buchs  ist  im  engeien  (Gebiet  auf  das  Moselthal 
beschränkt,  findet  sich  aber  auch  im  oberrheinischen  Gebiet. 
Noll,  der  die  hierher  gehörigen  Pflanzen  zusammengestellt  hat.--*) 
zählt  au.sser  diesen  noch  einige  Arten  auf,  von  denen  ich 
Heliosciadinm  nodiflorum  Koch,  und  Carum  Bulbocastanum  Koch, 
ihres  oflenbar  französischen  Ursprungs  wegen  nenne,  sowie 
Helleborus  foetidns  L..  die  zwar  nicht  auf  die  Zone  beschränkt 
ist,  aber  hier  allein  grössere  und  zwar  in  den  Flassthäleni  eine 
ganz  enorme  Verbreitung  erreicht  .  • 


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—    123  — 


Die  nü^^h^  (  stliche  Zone  begieift  fli<'  KUstenlaiif!- 
srliattfii  N(»r<l(lentstlilHiiils  bis  zur  Oder  und  wird  un^i:elalH- 
begrenzt  durch  ein^  T.iiiie.  die  von  Aachen  Uber  Wesel  und 
Hannover  nacli  Stetiin  \rrljl'iitt  Die  Ausbildung  dieser  Zone 
ist  bedingt  durcli  den  Kinrlu>s  -  Meeres,  was  dadurch  be- 
stätitrt  wird,  dass  sieii  die  Zone  mit  demselben  ("harakte!-  längs 
der  Küste  Frankreichs  fortsetzt.  Die  Pflanzen,  welche  diese 
Zone  bewohnen,  bedürfen  eines  milden  Winters,  den  iiinen  die 
Nähe  des  Meeres  sirbert:  sie  irehen  also  nie  sehr  weit  land- 
einwärts, so  dass  man  die  Zone  ;mrh  als  die  all  an  tische 
bezeichnen  kann,  und  p:ehen  zu  iirund,  wo  die  Winterteniperatur 
zu  tieferen  Graden  sinkt,  wie  Anbauversuciie  von  Ulex  europaens 
in  der  Nähe  Göttingens  dartbaten.^*)  (iHsebach  rechnet  auch 
diese  Zone  ihres  klimatischen  Charakters  wegen  zur  französischen, 
obwohl  der  tharakterbaum  dieser  Zone,  die  f^delkastanie,  in 
diesem  nordöstlichen  'l'eil  fehlt.  Für  diese  Auffassung  spricht 
indessen  eine  andere  Thatsache.  die  Verbreitung  der  Stechpalrae, 
Ilex  aqtüfolium  L.  Diese  gehört  im  Norden  streng  der  atlanti- 
schen Zone  an,  findet  sich  aber  schon  im  Mittelrheingebiet  bei 
Kreuznach,  also  im  Bereich  der  westlichen  Zone,  und  häufiger 
noch  im  oberrheinischen  Gebiet,  dem  Übergangsgebiet  der  west- 
lichen zur  südlichen  Zone. 

Die  für  die  atlantisclie  Zone  charakteristischen  Pflanaen 
sind  Bewohner  von  Mooren  und  Heiden  der  daselbst  ausge- 
prägtesten Vegetatiniisfonnationen.  Die  in  ihrer  Vegetation 
oneDdlich  einförmigen  Moore  des  nordwestlichen  Deutschlands 
weisen  einige  Pflanzen  auf,  welche  auf  die  Küstenstriche  be- 
schränkt sind,  z.  B.  Myrica  Gale  L.,  Narthecium  ossifragum  Huds. 
und  eine  besondere  Form  der  verbreiteten  Orchis  maculata  L., 
die  Grisebach  als  0.  elodes  beschrieb.  Als  (  harakterpflanzf 
der  Heiden  der  atlantischen  Zone  ist  Tor  Allem  Erica  Tetraliz  L. 
zn  nennen;  von  sonstigen  Erica-Arten  findet  sich  nor  noch 
£.  dn^^a  L.  im  nordwestlichen  Teile  der  Rheinprovinz,  während 
die  Kttstenstriche  Frankreichs  sahlreichei'e  charakteristische 
Arten  dkser  Gattung  aufzuweisen  haben."') 

Lokal  gehen  manche  der  sonst  noch  dieser  Zone  ange- 
hörenden Pflanzen  weiter  landeinwärts. 

Die  östliche  Zone  nrofasst  den  Nordosten  Deutschlands 
und  geht  westwärts  etwa  bis  zur  Oder.  Tn  Schlesien  mischen 


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—  124 


sich  ihre  Vertreter  mit  solchen  der  südlichen  Zone,  so  dass 
Schlesien  ein  ähnliches  Ubergangsgebiet  zwischen  diesen  beiden 
Zonen  bildet,  wie  es  zwischen  der  südlichen  und  westlichen 
die  oberrheinische  Ebene  dai*stellt.  Dieser  noKlrtstliche  Teil 
Deiitscblands  steht  mit  Russland  in  oöeuer  Verbindung  und 
enthält  in  Folge  dessen  einzelne  Pflanzen,  welrlio  von  Osten 
her  verbreitet  nielir  oder  weniger  in  Deutschland  eindringen. 
(Genügende  klimatische  Ursachen  fl\r  die  westlichen  Vege- 
tationslinien dieser  Pflanzen  sind  bis  jetzt  noch  nicht  an- 
gegeben worden;  sie  sind  also  wohl  blos  durch  die  Ein- 
wanderung von  Osten  her  bedingt.  Von  Holzgewächsen, 
welche  der  Zone  angehören,  nenne  ich  eine  Weide.  Salix 
acutifolia  Willd..  deren  Verbreitung  an  natürlichen  Standorten 
in  DeuUicUlaud  allenliim-s  fraglich  erscheint.  Von  sonstijren  vor- 
zug8Weis(>  auf  die  Zone  beschränkten  Pflanzen  nenne  ich  PulsatiUa 
patens  MiU.,  Dianthas  arenarius  L..  ('ami)anula  sibirica  L. 

Die  mittlere  Zone  endlich  begreift  den  Teil  Xt»rd- 
deutschlands.  der  nach  Abgrenzung  der  Randzonen  übrig  bleibt; 
sie  bildet  einen  Strich,  der  sich  von  der  Oder  bis  zum  Rhein 
dnrcli  Brandenburg,  den  nördlichen  Teil  der  Provinz  Sachsen, 
Brannschweig,  das  sttdliche  Hannover  und  Westphalen  in  einer 
Breite  von  etwa  25  Meilen  erstreckt.  Diese  Zone  ist  dadurch 
charakterisiert,  dass  sie  keine  ihr  allein  eigentllmlichen  Elemente 
besitzt,  dass  vielmehr  die  charakteristischen  Formen  aller  vor- 
genannten Randzonen  sich  in  ihr  mischen,  mehr  oder  minder 
in  sie  eindringend  ;  die  Flora  dieses  Teils  von  Deutschland 
nennt  daher  Grlsebach  auch  »eine  Vereinigung  von  Gewftehsen 
der  verschiedensten  Heimat,  die  der  centralen  Lage  des  Landes 
gemäss  anf  ihrer  Wanderung  durch  ähnliche  Klimate  sich  hier 
begegnet  sind.*"*)  Wir  sehen  fkberhaupt,  dass  Deutschland 
kein  selbständiges  Florengebiet  repi-äsentiert,  sondern  dass  die 
deutsche  Flora  zu  den  Floren  aller  Nachbarländer  in  Beziehung 
steht,  mit  ihnen  das  mitteleuropäische  Florengebiet  bildend. 
Deutschland  besitzt  auch  keine  endemischen  Pflanzen  —  abge- 
sehen von  einigen  als  Art  immerhin  zweifelhaften  Hieracien  — 
d.  h.  keine  Pflanzen,  die  innerhalb  der  Reichsgrenzen  ihren 
alleinigen  Yerbreitungsbezirk  hätten. 

Diese  Einteilung  Deutschlands  in  pflanjfengeogi*aphische 
Zonen  möchte  ich  indessen  nur  als  ebien  Versuch  angesehen 


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126  — 


wissen,  da  die  mir  vorliegetideii  Arbeiten  über  diese  Fragen 
nicht  ansreiebend  sind,  nm  einen  Einblick  in  alle  pflanzen- 
geographischen Yerhftltoisse  des  gesammten  dentschen  Reichs 
zu  ermöglichen. 


Na(  li(ieiH  vorstehender  Vortrag  fcelialtt  ii  war  und  druck- 
fertig vorlag,  kam  irh  in  den  Besitz  von  Drude's:  Atlas  der 
Pflanzenverbreitung  ((lOtha  IJ^)^?^  iiinl  fand  darin  meiiie  Ans- 
nUinuiizeii  im  (tanzen  bestätigt,  ^\'as  zunäclisi  die  vertikale 
•  ilifilcrnng  betrifl'f.  so  untersciieidet  Drude  nicht  ilir  niedere 
lierjiTe^ion :  die  höhere  Bergregion  erscheint  hei  ihm  als  ^mittel- 
europäische Nadeiholzregitjn''  in  Harz.  Kliün.  Tliiiiingerwald, 
Erzgebirg.  Sudeten,  Bi»hmerwald.  Schwarzwald  und  V  ogesen  — 
wie  sieh  aus  dem  beifieir»'lu'nen  Profil  ergibt  —  in  derselben 
BegienziHif! :  dasselbe  gilt  tür  die  Hochgebirgsregiou,  die  Drude 
auch  im  Erzgebirg  unterscheidet.  Bezüglich  der  Horizontal- 
gliederung entspricht  der  slidlichen  Zone  ungefähr  Drude's 
zweite  Abteilung  der  Zone  der  mitteleuropäischen  Wälder,  der 
westlichen  Zone  einschliesslich  der  oberrheinischen  Ebene  und 
Württembergs  die  erste  Abteilung  derselben.  Die  atlantische 
Zone  wird  in  Drude  s  Atlas  ungefähr  begi  enzt  dui  <  h  die  Xord- 
grenze  der  mitteleuropäischen  Zone  und  weiterhin  durch  die 
(irenze  der  atlantischen  Str&ucher  gegen  östliche  Stauden,  die 
ö8tli<lie  Zone  endlich  von  der  Odermündung  ab  durch  die 
Vegetationslinie  von  Campannla  sibirica  bis  Schlesien. 


ErIXaterungen. 

1)  Grisebacb,  Die  Vegetation  der  Erde.   Leipzig  1878.  I  p.  7d. 

2)  T?«''nntzt  werden  hierlM'i  fnls^fTulf»  Arhfitini : 

Für  dft««  Rir<tiiir»'l>iti:'' •  Fiek,  Flora  von  Sclile.sien.    Breslau  1H81. 
„     „   Krzgf  birg:  ü «» p  p  e  r  t,  Skizzen  zur  Kenntnis  der  rrwSlder  Bflhroenx 

nnd  Schlemene.  Nora  acta  XXXIV. 
,   den  Han:  Mitteilnngcu  von  Metzger  in  Bot.  Ztg.  1851  p.  8fiO. 
»     ,   Schwarzwald:  Hoff  mann,  Sliinen  ans  dem  Schwarswald.  Bot. 

Ztg.  1853. 

„     ,   Bühmerwald:  Göppert,  Skizzen  etc. 


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—   126  — 


Nftcb  die  seil  Forsebern  eigibt  deb  folgmide  mi^icbeiide  Hohen« 

gliedernng  (Hüben  in  m): 


Meeeniehinie 

Engebiiigft 

Schwamifild*)  i  BMaennM 

1 

aoo— 1200 

dOO-660 

—600  Region 

1800-fiOOBegi 

Vorgebirg   I  Hittelgebirg 


6.70-1200 


dee  Ackerbai»  400-700  |  des  Feldbane» 
und  der  Boche  Mittlere  Beg. 


600-1000 


600-1000 


Uocbgebirg  ;  Keg.  <1.  Tanne      (00  -1350     Heg.  der  Buche 


•  KontAne  Beg. , 


1000-1140 
Beg.  d  Weide 


1000-1460 
lieg.d.Ffehte 


1200—1600 
Hocbgebirg  f 


j 


,  1350—1500 
i  Alpeetn  Beg. 


3;  Verzeichniss  der  Pttanzen  der  Bergregion  des  deutschen  Mittelfebirgs. 

Ausser  den  nutvr  2  genaimtcn  "VWrkeii  wur<1<'u  1)»Miuf7t 
Die   Floren    von  Willkomm,   üarcke,    Fiek,   >ackel,  i'rantl, 

Cftfliecb,  DoscK  nnd  Skrlbt;  ferner: 
C.  Hfiller,  Bin  Ausflog  auf  den  ThVringerwald,  Bot.  Ztg.  18&1. 
H.  V.  Mohl,  Über  die  Horn  Wllrttemberirs  Wllrtt  N'aturw.  .Tuhresheft«.  184&. 
R  a  fl  1  k  •>  f  (' r.  Die  Vegetationsverhältnisse  d.  bayr.  Waldes  Bavarin  II. 
Hoff  mann,  Prtanzenarpalstndien  n.  Narlitrfigo  zur  Flora  des  Jlittelrhein- 

gebiets.   Berichte  der  Oberbes«.  GeseiUchaft  für  ^'at.-Kunde.  12,  13; 

18-26. 

Hildehrandt,  Flora  v.  Bonn.  VerbdL  der  nat  Ver.  Bheinl  1866. 
Eblert,  Flora  a.  Winterbg.  Dat.  1865. 
Wirt  gen,  Veg.  der  Eifel.  Das.  1866. 

*)  Regionen  ohne  U^heuangabe.    Die  Zahlen  nfteb  nngefllhrea  Be- 
rechnungen meinerseits. 


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—    127  — 


Sehnlts,  Ornndzage  zur  PhytMtetik  der  PA^li.  PöUidiiA  1868—66. 
Berichte  der  denteebea  botaniachen  Geedlaehaft.  Bericht  derCoimiiiseioii  f.  d. 

Erforschung  der  Flora  v.  DenUchl.  1885  u.  1886. 

Die  Artt'ii  mit  ♦  gehören  der  lioliercn  Herfrr-cfri^n  an.  '  bedeutet  all- 
gemein verbreitet.  £b.  dass  die  Art  auch  in  der  uorddentschen  Tiefebene 
auftritt. 

1  48.  *C<mTOUeria  Terticallata  L.  !  Eb. 


1.  Woodei«  Ureiitia.  R.  Br.  Sb. 

2.  Polypodinm  Fhegepteris  L.  ! 

3.  „        Dryopteri«  L.  I 

4.  A»pidiniii  Orenpteris  ' 

5.  g        Ii»b,ituni  Sw,  !  Eb. 

6.  *      ,        l^tiultitis  Sw. 

7.  ♦      a       acdleatnm  Sw. 
B.  *      ,       ugulare  Kit. 

!).  ♦  Cy.stopteris  sndedea  Br,  n.  Illd. 
10  Aspleninm  Adiantnm  nigmm  L. 

11.  ,        viride  Huds. 

12.  ^       fontannm  Bernii. 

13.  Seolopendrium  officinanun  Sw. 

14.  BlecbnaiD  SplcMit  Wth.  ! 

lö.  *I^eopodiiiin  Selago  L.  !  Eb. 
,        annotinnm  L.  ! 

17.  ,        coroplanatnm  L.  I 

18.  ♦Isnete»  lacuatris  I..  Eb. 

19.  *      »       eebinoüpora  L. 

20.  ^SelaginellR  helTetie»  Spring. 

21.  Elynius  europaene  L. 

22.  Poa  sudetica  Haenk.  !  Eb. 

2B.  CalamagnMti^  Halleriana  DU.  Eb. 

24.  ^       montana  Host. 

25.  Carex  alba  Scop. 

26.  ,       depavperata  Oood. 

87.  *      ,       panciflora  Lghtf.  Eb. 
28.  *  Scheut  bzeria  palnstri«  L.  Eb. 
2».  »Orebi»  glob-  <a  L 

30.  „        »ambnciua  L.  Eb. 

31.  ♦Gymnadenia  albida  Bich.  1  Eb. 
38.  Plataotbera  Tiridie  Lindl  !  Eb. 

88.  CephaUmthera  enrifolia  Bch.  ! 
34.  ♦Listera  cordata  R.  Br.  Eb. 

( 'orfillorbir.a  innata  K.  Br.  Eb. 

36.  Luziila  Fnr.-feri  HC 

37.  ♦       ,        niaxinia  I)C.  :  Eb. 
88.        ,       albida  DG.  !  Rb. 
30.  Tinnens  filifbrmis  L.  Bb. 

40  ♦Veratrura  album  L. 

41.  *ätreptopiu  amplezifoUiw  DC. 


I 


48.  «Lilian  bnlbirenim  L. 
44       .      Martagoii  L.  ! 

4')  Salix  silt^'iiara  Willd. 

46.  Alnus  incana  Dr.  ' 

47.  ^Thesinm  alpinuui  L.  Eb. 

48.  ,      pratenie  Ehrit. 

49.  Daphne  Lanreola  L. 

50.  B      Mezorenni  L.  ? 

51.  Knautia  s^lvatica  Dnh 

52.  *Petasitos  i»ll»us  Uärtn.  !  Eb. 

53.  *Uomogyne  alpina  Cas<). 

64.  Innla  Conjrza  DG.  Eb. 

65.  ^DeroDienm  Pardallanehee  L. 
5^>.  *   „      anfttriaeam  Jacq. 

57.  *.\mira  montann  L.  !  Eb. 

58.  Seoecio  .Tacquiniaiiu'i  Reichb. 
5t).      j.      nemoreui^iä  L.  ! 

60.  ,      spatbulaefolius  DC. 

61.  Oirmnni  pannonicimi  Oand. 

62.  „  heterophylliim  All.  Eb. 
()3  ♦Carduus  Personata  Jcq. 

64.  C^nfanren  nicrra  L. 

65.  n       piirygia  L.  !  Eb. 
6(>.      ,      montana  L.  !  Eb. 

67.  Apoeeri«  ft»etida  Ues. 

68.  Picris  auricnlata  Sehnltibip. 
60.  Prenanthes  purpnrea  L. 

70.  *Mulgediniii  alpinnm  Cass. 

71.  Crepis  succisaefolia  Tsrh.  Eb. 

72.  Hieraciimi  suecicum  Fr. 

73.  ,      canescens  Schleich. 

74.  ,      caeunm  Fr.  Eb. 

75.  g      aaxifragum  Fr. 

76.  üalinm  «"axatile  L.  '  Eb. 

77.  Sambttcu^  raceaio^A  ]..  ! 

78.  ♦Lonioera  nigra  L. 

79.  8      alpigena  L. 

80.  Pjröla  media  Sw.  Eb. 

81.  Stacbys  alpina  L 

82.  MyoBOtui  qrlvatica  Hoffin.  l 


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—   128  — 


Cvno^lossnni  montArmni  Lmk. 

84.  Ecbiiiospenniim  detlexuni  Lehm. 

85.  Litboüpermuiu  purpui  eo  -  coeru- 

lenm  L. 

86.  Polsmoiiiam  eownlemii  L.  Eb. 

87.  Atropa  Belladonna  L. 

88.  Scropimlnria  Scopolii  Hoppe. 

89.  Digitalis  luirimrra  I,.  1 

90.  ,       anibigua  Murr.  ! 
»1.  VwonicA  aporia  L.  Eb. 
92.      V      montana  L. 

03.  *Melanipyruni  .«vlviitieiini  L. 

94.  Enplirai«ia  roenilni  Tausili. 

95.  Lysiinachia  nemornni  L.  ! 
%.  *SoldaDella  montana  Willd. 

97.  *Qentiana  Aaclepiadea  L. 

98.  Haeqv^  Epipaietü  DC. 

99.  Astrantia  major  L.  Eb. 

100.  Libanotiä  niuntana  Crtz.  Eb, 

101.  *.Meuni  athamanfi(  um  .Trq. 

102.  *  Imperat<)ria  Ostruthium  L. 

103.  lAVseri)itium  Siler  L. 

104.  *   .      latifoünm  L. 

106.  •   ,      ArcbangeUca  Wlf. 
lOß.  Myrrhis  odorata  Scp. 

107.  *  Ardiangelica  ofticinalis  Koftm. 

108.  Anthrif^nf  nitida  i^nke. 

lU^.  Cbaeropliyllum  birsutum  L.  Hb. 

110.  ,     anremn  L.  Eb. 

111.  PleuToapenuiim  anstriacnm  Holfin 

112.  Saxitrnp;a  decipiens  Ehrb. 

1 1  :t.  Chryftosplenium  o)>pogi|;ifoUum  L. ! 

114.  Ribe«  alpinnm  L  ' 

115.  S«>duni  Fabaria  Kocb. 

116.  Circaea  alpina  L.  t 

117.  Pirns  Aria  Ebrh. 

118.  »      torminalis  Ebrb.  Eh. 

119.  CotuneaHtcr  vulg^aris  Limll.  ' 


120.  Cotone-a«iter  toinentosa  LindL 

121.  Sorbus  Ancuparia  L. 

122.  Rosa  cinnamomea  L. 

123.  *  «      alpba  L. 

124.  .    '«ptnuHfolia  Dem. 

125.  ,      rubrifoHa  Vill. 

126.  Rubu8  saxitilis  L. 

127.  ♦Trifolinni  spadirpnm  L.  I  Eb. 

128.  Corouilla  montana  Scp. 

129.  BhanuiiB  aaxatilii  L. 
180.  Hercttrialia  pemaia  L.  \ 

131.  *Qenilinm  sylvaticum  L.  ! 

132.  „      lucidum  Kb. 

133.  .\rer  P<:eudoplatauuH  L. 

134.  Polygala  Cbamaebuxus  L. 
m.  *VioU  bUloim  L. 

196.  Arabii  braiticaafoniiii  Wllr. 

137.  ^      HallMi  L. 

138.  .      petraea  Lmk. 

139.  rardaniitie  trifolia  L. 

140.  Dentaria  bulbittra  L.  ! 

141.  *    „      eneaphylloa  L. 

142.  ,      glandulusa  W.  K. 
US.      •      digitata  Lmk. 
144.       ,       piunata  Lmk. 
14.')  Tblaspi  alpeätre  L. 

14i>.  Lunaria  rediviva  L.  !  Eb. 

147.  UiscQtella  laevigata  L. 

148.  Tbalictram  aquilegiaefoUnm  L. 

Bb. 

149.  *  Ranuncnlw  aeonitifoliuH  L.  ! 

150.  Tro]liu8  euroi>:i«^M^  L.  Kb. 

151.  Hellebonis  viridis  L  ' 

152.  ♦Acouitum  Lycoctonum  L.  ! 
1Ö3.  *  „      Napcllus  L.  I  Bb. 
154.  *  «     Tariflgatnm  L.  Eb. 
165.  *   ,      StSrkeannm  Rb.  Bb. 
156.  Actaea  spicata  L. 


Von  ilen  156  Pflanzen  dt;r  Bcrrrteuimi  sind  demnaib  allgemein  ver- 
breitet K"  Arten  =  34",,,;  der  hülitTeii  lit>rirrtt;i(>n  ;j;-elii'iri;ii  an  4H  Arten, 
damatt^r  11  allgemein  verbreitete.  In  der  norddeutschen  Tiefebene  finden 
sich  wieder  43  Arten,  damnter  16  der  oberen  Region. 


4)  Cystopteris  sudetica,  Salix  silesiaca,  Cirsinm  pannonictira,  Hacquetia 
Epipnctis  Arabis  Hallt  ri  < 'ardamine  trifolia,  Deutaria  eneapbyllos, 
glanduio»a,  zusammen  8  Arten. 


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—    129  — 

5)  A«|ileiiiuiii  fontaiiiiiii,  Isoete«  ecliiui«pura,  (*arex  alba,  I>a]Aiio  Laareola, 
Itoronicam  Pardalianches,  Apomris  foetiila, Ron  nibrifolia,  Cotooeaater 
tomentosa,  Rhainnns  saxalili»,  Dentaria  digitata,  pinnala,  ziuammen  11  Arten. 

6i  C;irex  depaaperata.  Luziila  Furntcii,  tiieracium  i»a.\ilra^iiti. 

7)  Ea  ergibt  rieb  nach  «Ueaen  und  den  vorau^gegiuiguuen  Erörtemn^j^eu 
folgende  Begreiusnng  der  Begicmen  in  den  Ibnptgebirgen : 

niwoinMtiB     EriinMii»         Harz        SolumninM  BÜbiitninld 


31H)— iüü         3(X)— 7t)0  ;JÜ0-6Ü0 

t    ... 

rmere  Itergreg.  I'ntere  Hergreg.  rntereBergreg.    400— HOO 

üntereBergreg. 

4KK)-10öO  isOO-lÜOf» 

700    12()0       700— Obere  lk'rgre^^  Untere  Bergre«. 

( »berr- Bergreg.  Obere  Kergreg.  H00~1H(X» 

<  )bere  Bergreg. 
1060-1140  1000—14«) 
Alpine^R^on  Obere  Bergreg. 

1200-1600  ' 

.Ml>ine-I{egiou  1800— 

Alpiue-Kegioii  14rx)~i47ö 
Alpiae-Begion 


Ob  im  Eragebirge  eine  alpine  Itegion  ausgebildet  ist,  Itonnte  ich  ani« 
dem  mir  vorliegenden  Material  nicht  ersehen. 


8)  Venelchnis  der  Pflanzen  der  alpinen  Region  des  deiHachen 

Mit  Anjrabe  ibrer  Virbroituiii;  in  <len  linnptgebiijrrn. 

Su  =  Sudeten.  .'^  ^  Si  bwurzwald,  V  —  Vo^etsen.  B  —  Böbuit-rwaUi,  H  =  Harz. 

1.  W(Mi'!«in  byperbort  a  IT  Br  .S 

2.  PolvjMtdiiim  nliit'sttt'  Hpjie  Su    S    V    B  H 

;i  Allo!*nrii»  (ri8i»u>  Brhd  Su   8   V  H 

4.  Lycopodinm  alpinnm  L  Sa  s  V  B  H 

5.  Selagiaella  aptnnloaa  A.  Jtr  Sii  S  H 

<».  Pinns  niontaufl  Mill   Su   S   V  H 

7.  JunipeniA  nana  W  Su 

U 


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Sa 

8a 

8 

B 

10.      ,      laxa  Hkf  

8ii 

11.       „       cne<'ia  Sm  

Su 

Stt 

p 

Sa 

8 

B 

,  .  Sa 

B 

16.  Carex  rnpestris  All  

17.       .       riirifla  (  !oo*l  

11 

.  Su 

B 

H 

Sn 

II 

S 

V 

,   .  So 

H 

H 

s 

V 

21.      «      sndetica  Pwl  

,   .  Su 

B 

H 

,    .  Su 

B 

Sa 

s 

V 

Su 

;il.      ^      phjUcitolia  L  

Su 

H 

32.      ,      hfMtAU  L  

- 

,  Su 

H 

s 

s 

B 

B 

H 

.   .  Su 

s 

39.      ,      arifoUns  All  

Sn 

s 

V 

B 

II 

.  Su 

s 

41.              tripteri!«  I  

.  Su 

42.  Soabio««n  lurida  Vill   . 

.  .Sil 

V 

.s 

\ 

s 

Sa 

s 

H 

< 

V 

ß 

.  Su 

s 

48  i^enocii)  .stibalpinii^«  Köcb  

<      •      »      •  1 

.  .  Sn 

B 

49.  (  ineraria  erispa  Ja«(j  

4            •            ^          «  1 

Sn 

B 

s 

V 

V 

62.  Hypodiaaii  nnillon  Vill  

Sn 

8 

Sn 

B 

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'  -   131  - 

öö.  Mulgedium  PIumiiM-i  DO   S  \' 

Orepis  blattariuides  ViU   8  V 

f       sibirica  I   Su 

58.  ,      grandidora  Tausch   Su 

59.  Hiemiam  ftnrantiacnm  L   Sa  S  V   r.  Li 

.      alpittm»  L.  .  .  .   Su  j<  V  H 

ftl.      ,      ni^esceus  Fr.  .    Sit  JI 

ß9.      -      pallidif<»liutn  Kuaf.   Sil 

U3.      „      >'ndeti«  uiu  Sreriil)ir   Sa 

ß4.      „      uigiiiuui  l  echtr   8u 

ß6.      ,      bobemicnm  Fr   .Su 

66.      „      ütygiiim  l'echtr,   Sa 

»17.       ,      TiUosiini  I   Su 

BH.       ,       voiro^ia«  um    y 

GU.       .       W'iiiiini  ri  i  erlitr   Sil 

<0.       ^       atraiuiii  Fr   !5n 

71.  ,      rupicolam  Fr.   >;u 

72.  ,      albinani  Kr   'Su 

7:t       ^      Kng:leri  l'(»(  Utr.    .   .   ,   jju 

74.      «.       :isi»eruliiin  Frpvii   Sn 

7^1,       ,       -ilf'*inrMni  Kr^r-   

76.  ,       im^vbareuiu  Wiilt   V 

77.  ,      Htrictnin  Fries   jiii   S  \' 

78.  ,      ri])h*euni  redm-   Sm 

71).      ,      prettanthoides  tili   Su  S  V 

„      coryniliu.Kum  Fries   SSll   S  V 

.       innloidfs  Tnusrli   i^U 

S2.  Civuiiiiinulu  barltatii  I   Sii 

83.  „      .Scbeuclizeri  Vill   Su   s  15 

84.  iJnnaea  bctrealis  L.    Su  Ii 

8&.  Plaiitago  monuna  Ijoalk   Sn 

«<i  Veronica  bfllitlioides  L   Su 

H7.      ,      »axafilw  Scop   SV 

-      alpiua  r   .  Sa 

8U.  'l  uüiiirt  ulpina  L   Sn 

tlO.  Pedicttlaris  folioaa  L.   V 

in.      ,      flodeliea  Willd   Su 

Rhinanthus  alpiim»  fianoijr.   Su  B  H 

'•H.  Bartnia  alpiiia  T   Su  S  V 

*.I4.  Kuplirasia  uiontana  .lord.    Su 

liö.  ÖrobaucLe  .Scabiuaae  Koi  b   V 

im.  Aodroaace  obtuaifolia  Kl   .>a 

97.      ,      caniea  L   V 

i»H.  Primnia  Aurimla  L   S  B 

SW.       .       niiuiina  L   Sa 

lOf).  Siildanelln  nlpina  L.  .   '   S 

101.  Gemiana  panuoQÜH  Siop   |j 

9* 


L.icjui^L.ü  cy  Google 


—    132  — 


102.  Gentkna  Intet.  L. 

108.  Swertia  i*«  r<  imis  L. 

104.  lleiim  Miirolliii;!  (JNrtii   Sn    S    V  B 

105.  r(inif>st"liiiiiiii  t.itaririuii  Fi.Hi-li. 

106.  Augeliia  itvieiiaica  Syr,     .  , 

107.  SAsifraga  oppositifolia  L.  .  . 
lOB.      ,      Aizoon  L  

109.  «      «tellaris  I  

110 

111. 


9 


112.       ,       bi  volle-  lioer 


115.  Sednin  dasypbyUnm  L.  .  . 
ll<>.     .     ftlpestre  VUl.  .  . 

117.  ,  ftiinnnni  L.  .  . 
US.  Kpilobhuii  alsüiefV.limn  \  ill 

119.  ,      anagftlliilitolium  Lnm  Sn   S   V   B  H? 

120.  n     ttutons  Schmidt  . 

121.  «  '  trigonnin  Schrk.  . 

122.  Pirua  Chameme.'ipiln!«  CrU. 

123.  „      intermetUa  Elir.  . 

124.  .Sibh;\I<lia  procunibens  L.  . 

125.  Püteutilla  anrea  T  

12B.      ,      alpeätris  Hall  .  . 
1^.  Alehemilla  Asaa  Sclnitn. . 

128.  ,      alpina  L.  ... 

129.  Eilbus  Chamaetnorua  L.  .  . 
i;{0.  Gemn  raontanuin  L.  .  .  . 
131.  Hi'dyjiaruni  obscnnini  L. 

1H2.  Einpetnim  »igruiii  L  Stt   S   V   B  H 

 Sn 

1:^5.  Cera^tiuni  macrocarpum  Schnr. 

13Ü.  Gypsophila  repens  L  

i;J7.  S^ilene  ni]>e8triä  L 
138.  Viola  lutea  Sni. 


S 

V 

Su 

s 

V 

Sil 

\ 

Sil 

Su 

s 

V 

s 

V 

Sn 

s 

V 

V 

s 

\' 

Sn 

\' 

X 

Su 

s 

Sn 

s 

V 

Sn 

s 

V 

V 

V 

Sn 

s 

s 

V 

s 

V 

Su 

Sn 

8 

V 

8tt 

8 

Sn 

Sn 

V 
V 

Sn 

Sn 

Su 

V 

V 

II? 


H 


B 


141.  Anemone  narci<<siflora  Ii  

1 12       „      alpina  L  -^n        V  H 

143.  Delpbiniuni  elatnm  1  ^" 

Dazu  korameu  noch  einige  «leni  s.  lnväbisrlien  Jura  Hliein  angebürende 

Arten : 

144.  Sali.x  glabra  Scop. 

145.  Hieracinm  buplenroide:«  ()mcL 

146.  .      Jaeijnini  Vill. 


147.  Kuiiliiasia  tüpiua  Law. 

148.  AndroMee  lactM  L. 

149.  Athftiiiaiita  cretensis  L. 

[hO.  Draba  aizoides  L. 
151.  Körnern  saxafiü*  I.'rhl) 
ItVi  l{i\miiK\ihi«  niuutiijiu>  W  iM. 
1Ö8.  Crepis  ali)estrid  Tanscli.  uitd 

ld4.  Oentian»  obtnsifolia  Willd.  in  Thflringen  und  im  Bngebirg. 

Von  154  der  alpinen  Begion  des  deutachen  Nittelgebirg:«  augebSrigen 
Arten  beeitzen: 

Die  Sudeten         111.  davon  anssclilieiMlich  ö2  Arten. 

Sclivv  ;ir/.\val'l     h;\,  ,  n  ^  r 

Vuge.seu          45».  „  ,  7  , 

HObmerwald     27.  ^  ,  2  ^ 

Hans            24,  ,  ,  1 
Voll  diesen  .\rte»  tiiiden  »leb  tenier: 

im  >ii;li\v!ib.  .Iura    V.K  davon  auascbliesslicb  10  Arten. 

Krzi?tbir;,'e       \H,  .  „  —  , 

Thüringer  Wald  !>.  ,  ,  —  , 

Fichtelgebirg    4,  ,  »  —  » 

Rhön             3,  „  »  —  » 

Kothaargebinr  1,  ,  ,  -  , 

0  Arabiü  llall»*ri  I-.  uad  Thlaspi  alpestre  I..  sind  nach  .\sihersuu 
I  Verlidl.  d.  b<  r  Vereins  d.  Prov.  Brandenburg  18(i4i  durch  die  Mulde  in  die 
Ebene  herabgctlihrt. 


lü^  Die  Pdauaseu  der  Bergregiou,  vvekhe  iiu  Nurdeu  iu  der  Ebene 
wiederkehren^  eind  in  der  Tabelle  unter  3)  aufgefllbrt  (mit  Kb.  bezeiebnet). 
Von  Pflanzen  der  alpinen  Region  finden  »ich  im  Norden  in  der  Ebene: 

Scirpiis  cac«>i'!f '^u-i  L.,  Salix  pbylicitoüa  I-.  ,  Betula  nana  I.  ,  Hieraciiim 
anrantiacinn  !.,.  ^'vvertia  perennis  f..  "^.ixitrau;!  .\izoon  I...  Pint<  inter- 
media Ein-  i;ul>ii>  rhaniaemoruii  L.,  Entpetrum  nigriunL.,  Liuuaea  borealis  L., 
zusammen  K)  .Arten. 

11>  Im  Buurtanger  Moor  treten  nach  Qrieebacb  (Übor  die  Bildung 
des  Torfe  in  den  Emsmooren,  GOtt.  Studien  1845  u.  Gee.  AbbandL  Leipzig 
1880)  von  Qebi]^|iflanzen  Mitteldeutsehlantls  auf:  Kmpetrum  nigrum  L., 
TiVcopodinm  Setago  L.,  Sciipus  caespitosus  L.,  (ialium  «axatile  L.,  Schenchzeria 
pahiätrifl  L. 

12)  TeigL  lioew,  Über  Periudeu  und  Wege  ehemaliger  PHanzeu- 
wauderengen  im  norddeutschen  Tieflande.  Linnaea  42.  p.  537. 


13)  Grisebach,  Die  Vegetationelinien  de»  nordureMliehen  I^ntscb* 
laadH.  OOttinger  Studien  1847  n.  Ges.  Abbdl. 


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—    134  — 


14  i-'  bacli,  Vc'getntionslinieii.  —  <jcriidt,  Die  üliedernng  der 
«leutj-theii  Fi'.ra.  l'rotjr.  Healscbule  Zwickaa.  1876  ih  77.  Die  Arbeit  war 
mir  leider  nur  tni  Auszug,  den  Loeir  (Linnaea  42)  glebt,  xngünglich. 

lAi  Vgl.  Loew,  1.  c.  p.  527. 

liit  Cunincii,  K.\k.-n»ra  f.  d.  süUüiftlirhe  DentHchlaud.  Augsburg  1878. 

17t  Loew,  I.  f. 

IK)  Ve^etatiiiD  der  Krde.  p.  9H. 

r.»  Driuli".  dl«'  Vi'itt'iluiii,'  und  ZiHiiiiiiiieii.-^etxuug  i<.stiicltt'r  rtUmzeu- 
nucliaftfii  ii)  der  rmyubiiu«;  von  Dre«deii.  Festschrift  der      Dre^^den  lH8ü. 

'JO-  Loew,  1.  i*.  |>.  iiiiX. 

il)  Drude,  1.  v, 

22  t  driüebacb.  V'e^fetatiuu  ilcr  Krdc  i».  i)5>. 

28)  Noll.  £iiiige  dein  Kheiiitliale  vtm  Bingen  bis  Coblens  eigeutfiui- 
livhc  l^flanzen  und  Tliiertv  JabrcHbericht  des  Vereins  f.  Oeogr.  n.  St«ti«>t. 
I**niiikfurt  a.  M.  187H. 

24 1  Uri.sebacb.  Vegciaiiun  d.  Krde  p.  H7. 

25)  Das.  I».  63». 

2t»i  Das.  p.  233. 


* 


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Die  nutzbaren  Uesteine  und  Mmeraüoii 
zwischen  Taunus  und  Spessart. 

Beschriebeu  vuii 

Dr.  phll.  Friedrich  Kinkelin. 

Auf  Vmiila88UD|r  des  Vorstaudes  des  tedinisdien  Verein» 
in  JTtankfürt  liabe  ich  in  folgendem  einen  fberbliclc  Ober  die 
(vesteine  nnd  Mineralien  zu  geben  gesucht «  welclie  zwischen 
Spessart  nnd  Tannas,  al^o  im  Untermainthal  und  in  der  Wetterau 
einsebliesaUch  der  von  Fluasthälem  umgrenzten  Landrttcken. 
oflbn  gelegt  sind  nnd  wai'en,  nnd  weldie  eine  technische  Ver- 
Wendung  finden  oder  find^  können;  auch  fiber  den  Taunns  hinauf» 
nadi  Norden  bis  an  die  Lahn  habe  ich  manchmal  gcgi  irtlen. 

Nicht  die  Frage,  welchen  Nutzen  hat  das  Gestein,  oder 
wie  könnte  dasselbe  nutzbar  gemacht  werden,  ist  die  erste  und 
die  zweite  Frage,  die  sieh  der  Geologe  stellt,  sondern :  welche 
Stellung  nimmt  dasselbe  in  der  gculu^isohen  Zeitbestimmung 
ein,  wann  ist  es  entstanden :  dann :  welche  Anbaltsimnkte  geben 
uns  seine  Beschattenlieit  oder  etwa  dif  in  demselben  einge- 
betteten ortfaniscben  Reste  und  Spuren,  um  iiälieren  Um>tände 
seiner  Bilduiiti  /u  erkenutii  lerner;  litizt  dasselbe-  um  Orte 
.seiner  Entstehung  oder  bat  es  Ort."-vei;iiuiti  iiiint  u  n  inliren  und 
welche?  So  mögen  denn  die  im  folgenden  eingestreuten  te<'li- 
nischen  Notizen  mit  dem  guten  Willen  eines  (ieologen  ent- 
schuldigt werden. 

rns»*r  Gt.ljitt  lugiiml  im  Osten,  wo  der  Main  autbört 
sieb  durch  den  Buntsandstein,  der  die  westliche  Spessartgrenze 
bildet,  in  engem  Thal  durciizuwindti) .  wo  er  also  mehr  ins 
Freie  tritt.  In  das  vnn  uns  zu  besprechende  Gebiet  hat  er 
«4neii  gut  Teil  der  obertiächliclien  Gebilde  zuß'etraffen  und  sie 
in  demselben  in  den  Thälern  und  an  den  Hungen  abgelagert. 


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—    136  — 


Sein  Lauf  AscUatteubiirg- Hanau  bezeichnet  ungefähr  die 
östliche  Grenzlinie;  derselbe  ist  zum  Teil  durch  Senken  bestimmt, 
ond  eine  solche  ist  eben  die  Tbalebene  Aschatlenburg- Hanati : 
zum  Teil  hat  er  sich  seinen  Weg  durch  Erosion  selbst  ge* 
schalten,  wie  zwischen  Hanau  und  Niederra<l. 

Wo  der  MrIw  wieder  eine  mehr  südlicl\p  Kiclitung  nimmt, 
also  bei  Höchst,  trifft  von  Nordost  ein  weites  Tlial.  in  dem 
sich  Hügelziige  vom  (Yebii-g  gegen  die  Nidda  abdachen.  £s  ist 
die  untere  Wetterau. 

So  bleibt  zwischen  den  lieiden  1  111*1  läuten  von  Main  und 
Nidda  eine  Scholle  stehen,  ein  so<;.  Laudrücken,  der  last  aus- 
»chliesslicli  aus  tertiären  (Gesteinen  sich  zusammensetzt. 

Wir  haben  oben  durch  den  Flusslauf  dir  (^stgrenze  unseres 
Gebietes  gezogen;  wir  können  sie  auch  durch  die  dasselbe  be- 
gleitenden Gesteine  bezeichnen.  Es  sind  von  Süden  her  bei 
Aschaifenbarg  hauptsächlich  sehr  alte  krystalline  Gesteine  ver- 
schiedener Art,  unter  welchen  Gneisse,  gneissartige  (Gesteine. 
Granit  und  Quarzitschiefer  die  Hanptformen  sind.  Weiter 
nördlich  trifft  man  noch  geringfügige  Reste  von  Zechsteiu- 
Dolomit  und  noch  weiter  nördlich  ein  wenig  Älteres  Gestein, 
das  sog.  Rotliegende,  das  seiner  ganzen  Zusammensetsung  nach 
sich  als  eine  marine  Strandbildnng  von  mehr  oder  weniger 
grobem  Korn  ausweist. 

Viel  gleichförmiger  ist  die  westliehe  Grenze ;  sie  stellt  sich 
als  ein  Ki).-SW.  streichendes  gefaltetes  Gebii*ge  dar.  das»  weun 
es  aui'h  stark  abgetragen  ist,  noch  ein  ungeteiltes  Ganze  bildet. 
Ks  baut  sich  aus  krvstallinen  Schiefern  und  darauf  gelagertem 
devonischein  (^uamt  auf.  Auch  hier  haben  «^ich  wenige  Reste 
vcm  RotUegei'idem  —  zwischen  Hofheim  und  Lorsbacli  und  bei 
T^angenhain  —  erhalten,  die  also  dort,  wo  sie  sind,  den  un> 
mittelbaren  Rand  des  Beckens  bilden.  Sonst  stossen  aber  die 
jungen  Beckenausitlllttngen  unmittelbar  an  das  (Gebirge  an  oder 
greifen  doch  wenigstens  nicht  weit  Ober  des.sen  Rand. 

Während  sich  nun  das  Gebirge  auf  seiner  Sfidseite  ziemlicli 
steil  erhebt  —  die  höchsten  Höhen,  welche  sich  kettenartig 
aneinandeiTeihen,  erreichen  880  m,  also  fast  800  m  Aber  dem 
AVasserspiegel  des  Mains  bei  Franki^trt  —  dacht  sich  das  Gebirge 
auf  der  Nordseite  nach  der  Lahn  allmählich  ab,  bildet  also 
daselbst  mehr  eine  von  einigen  Flüsschen  durchfurchte  Hochebene. 


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—   137  — 


Südlich  des  vou  Hanau  bis  zum  Einlauf  iu  den  Rhein  bei 
Maiuü  ziemlich  ostwestlicli,  schliesslich  auch  südwestlich  fliessen- 
den Maines  dfhnt  <\rh  emo  mit  jnntren  Anschwemmungen  erfüllte, 
stark  bewaldete  Hochtiäche  aus.  die  siidlicli  vou  wenig  sich 
heraushebendem  altem  Gestein,  oberem  Rotliegendem,  begrenzt 
ist  and  südwestlich  allmählich  in  die  Bheinebene  verläuft. 

Wenn  wir  uns  nun  vergej^enwftrtigcen,  dass  der  oben  be- 
zeichnete Raum  während  einer  nach  hnnderttausenden  von 
Jahren  zahlenden  Zeit  ein  weites  von  salzigem,  dann  brackischeni 
und  schliesslich  süssem  Wasser  erf&lltes  Becken  war,  das  hei 
Beginn  der  Bildung  desselben,  welche  durch  Senkung  erfolgte, 
auch  mit  dem  Meer  in  Sfld  und  Xord  in  Verbindung  stand,  und 
dass  nur  an  wenigen  Stellen,  wie  bei  Vilbel.  Gronau,  Kilian- 
stätten n.  a.  0.  n(»ch  alte  Felsen  stehen  geblieben  sind  und  zu 
Zeiten  Ober  den  Wasserspiegel  hervorragten,  so  begreift  es 
sich,  dass  es  eben  nur  relativ  Junge  SchwemmgebUde  sind,  die 
uns  in  der  vorhin  umgrenzten  Landschaft  begegnen. 

Es  sind  Thone,  Sande  und  Sandsteine,  femer  Kalke,  (Ge- 
mische dieser  und  endlich  Braunkohlen.  Dazu  kommen  dann 
noch  die  Emptivmassen,  die  aus  dem  Inneren  emporgepresst. 
zu  massigen  Tjagem  sich  ausgebreitet  haben. 

In  gelöster  Fonn  wilren  dann  mvh  das  Kochsalz  von 
Nauheim,  die  KohlenslUuv  des  Vilbeler  Wassel  s  und  Cronthals, 
der  Schwefel  wasserst  ort'  der  ( iriiidbnnnMMi  Frankfurts  und  Weil- 
bachs etc..  fiberliaupt  die  mannigfache  Salze  enthaltenden  Mine- 
ralwässer, die  in  unserem  (iebiet  hervorbrechen,  anzuführen. 

Erst  am  Fusse  des  Taunus  stusst  ii  wir  auf  Krzlagerstätten. 
anf  Eisen-  uutl  Mangan-Krze.  web  lie  sich  au<  Ii  weiter  um  Ue- 
birgshang  hinauf  und  auch  im  (M-liirirc  darbieten. 

I>ie  (Jewinanug  der  Metalle,  des  iuseus.  tiudet  heute 
nirgends  mehr  iu  unserer  l^andschaft  .statt. 

Treten  wir  nun  genauer  in  die  Besprechung  jener  Gesteine 
ein,  welche  in  einer  kurzen  (Charakteristik  derselben,  in  der 
Angabe  ihrer  Fundstellen,  in  der  Art  ihres  Vorkommens  Qber- 
haupt  und  dann  der  ihrer  technischen  Verwertung  bestehen  soll. 
Unser  Thema  Hesse  eine  Gliederung  nach  geologischen  oder  nach 
technischen  Gesichtspunkten  zu.  Wir  werden  das  Material,  dem 
letzteren  zu  entspreclien,  hier  in  den  Vordergrund  stellen. 


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—    138  — 


Thone  and  Sande  sind  Zenetzongsprodokte  des  Ge* 
birges.  welche  darch  Transport  mehr  oder  weniger  eine  Son- 
deniDg  nach  der  Grösse  nnd  dem  Gewichte  ihres  Kornes«  also 
eine  SchlAmmmtg.  erfahren  haben. 

Diese  Zersetssungspiodakte.  ihre  Mischnng.  ihre  Kigen- 
tfirolichlceiten  richten  sich  natürlich  nach  dem  Gebirge,  dnrch 
dessen  Lockerung,  Verwitterung.  Zerstörung  sie  hervorge- 
gangen sind. 

Thone.  Kst  verKtelit  sich  so  leicht«  dass  die  feinsten 
Scblammteile  —  es  sind  dies  die  thonigen  —  je  nach  den 
<jesteinen,  aus  welchen  sie  hervorgegangen  sind  und  nach  dem 
Grade  der  y^ersetzung  und  AussDssung  von  recht  versclüedener 
Zusammensetzung  nnd  demnach  auch  vun  rersWiiedener  tech- 
nischer Verwendung  sind.  Beimischungeu  von  Kalk.  Sand, 
Kisen  etc.  schliesjsen  man«  lie  Verwendung  aus,  wie  sie  ander- 
seits anderen  Gebranfli  bedingen.  Thune  mit  starker  kalkiger 
Beiniisciuing  nennen  wir  Mergt^I. 

Die  reinsten  Thone  s\\u\  diejenigen,  welche  nur  aus 
kieselsaurer  Thonerdc  bestehen.  Solehe  Thone  fehlen  uns 
völlig:  wohl  aber  kommen  welche  vor.  die  nur  relativ  gering- 
fügige Heimischung«  n  haben,  welche  die  st  In  Lreschätzte  Kigen- 
schaft  der  Fenerfestisrkeit  der  reinen  Thone  wenig  beeintraLlitigeu. 

In  Parenthese  die  kur/e  Bemerkung;  l>er  Ur<|uell  der 
diversen  Thone  sind  die  verseliiedeinii  Feldspate  in  den 
krystallinisch  kr»nuV»-ii  und  schiefrigen  Gesteinen  der  (iebirge. 
in  den  «uaninn.  I'«ir]»hyren.  Basalten.  Gneissen  u.a.  Die  \'er- 
unreinigung  »1er  riiou»-  >ianiint  vor  Allem  von  den  mit  jenen 
Feldspaten  dns  krvstHlliniselie  (lestein  zusammenseUciuleii  an- 
deren kie^rUaiueM  Mineralien  lier.  den  »ilimnjern.  Hornblenden, 
dem  Spri(  ii  et« .  und  dem  (^uarz.  dann  aneh  von  dem  anl  dem 
'Ji-ansport  zu I allig  Heigemischten. 

Feu  ert'e  s  t  i  «jf  k  e  i  f  T)ei"  fenei  ic^ii'  Tlion  dart.  tla  ei  dein 
het'tigslen  Öfenteu^r  witler>ielien  ^<'ll.  kt  ine  Alkalien,  also  keinen 
Kalk  und  kein  Kali  etc..  aber  an«))  neben  diesen  keinen  Sand 
enthalten  da  >nli  ]{H  eine  Vergla.sung  veranla.ssen  würden.  Vom 
fenerfestrii  Thon  verlangt  man  vor  allem,  dass.  wenn  er  auch 
vielifcielit  sciioii  in  niederej-  'J'euiperatnr  ''Güldsciimel5?hitzei 
benrinnf'mb'  Sinterunir  »'rtalirt .  «Itwli  in  diesem  Zustande  aucii 
bei  sehr  liuher  Temperatur  beharrt,  im  heuer  also  stellt  und 


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—  — 


trägt.  So  können  schwerer  schmelzbare  Thoue  trotzdem  un- 
geeignet zu  feuerfesten  sein .  weil  sie  von  der  beginnenden 
Sinterung  verhältnismässig  rasch  zum  völligen  Schmelzen  oder 
zu  sonstiger  l)elViriiiiuiuiig  ha  tschrcilt  n. 

Heine  Thone,  welche  neben  der  i  .  iiipii  kieselsauren  Tlion- 
erde  iitM'li  unzersetzteu  Fiddspat  ciiili.iltcii  —  es  sei  dies  ur- 
spriiiiiilii  Ii  (»der  dur>.li  >i>;iter»;  Beimengung  sind  das  Material 
zur  Herstellinig  des  Porzellans. 

(tc'isenheimer  Porze  1 1  an  t  h  on.  Von  soklien  'J'lioiien 
ist  ntii  in  weiter  N;ilu'  nui  »lei  weisse  Thon*)  am  Kotenberg  bei 
(Jeisenheini  liekannt.  Kr  ist  aus  h  inein  lasrerartig  im  t^uarzit 
eiilliallcn«  ji  Keldspatgestein  Adiuol  lini  rii  \  erwitteruns"  her- 
vor^regansren  Seine  Struktui-  liisst  no,  ij  diejenige  des  in  i),ii  ,tlle- 
lepipedisclie  Stucke  kliutendon  Keldspatffesieiues  erktiinen. 
Derselbe  soll  früher  in  eine»  /elbnifnln  ik  in  Duisbuig  zu 
Tassen  u.  dergl.  verarlteitet  worden  sein:  jetzt  geht  er  nach 
der  Tluniwaienfabrik  l'iiebrich. 

Kö«  Ilster  PtM  zellan  Mitt»'  vorigen  .lahrliunderts  hat 
sich  in  H(h1i'-i  ein.  Por/ellaufabrik  etablirt .  welche  sich  be- 
deutenden Hnt(-,s  i  i  freute.  sieh  jedoch  infolge  der  Konkurrenz 
Von  Meissen.  Krank enthal  und  Herlin  nur  bis  in  die  letzten 
Jahre  des  18.  .Tahrhuinlerts  hielt. 

nie  KraL'e  liegt  zunächst,  ol»  das  Material  zur  Kin- 
tVilnimu-  dieses  Fabrik.ttii'iis/weiues  eben  in  Hörljst  \'eran- 
lassung  galt  ^  Iti  diesem  h  alle  miissien  wir  es  in  unsere  heutige 
BesprechiniL:  mii  cinbeziidien. 

Ans  dt  in  'jan/*  kiirzlieh  ersrliiiMienen  Werk  von  Zais 
iiber  die  H<H  iisier  Porzellan  -  Manufaktur  eninahm  ich  dies- 
bezüglich, dass  diese  Voraussetzung:  nicht  zutritlt .  dass  viel- 
mehi'  da!>  Material  zuerst  Dresdener  Masse«  aus  Nürnberg 

*)  Analjse  deu  PurzeUautho»«»  \on  (teMeiilieim.  mitgeteilt  v«m  Herrn 
A.  Reit8!4,  Orabenbesitzer  daselbst: 


Kieselsäure  ttsJ 

TlioTicHf^  ä8 
Kirtfcüüxjd  1,01 

Kalk  0,01 

Wasser  Hfif, 


Mai^esiA  KaH  und  Verln^it  (MiH 

riiyllitqaarzft. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


—   140  — 


bezogen,  war.  dass  später  hauptsächlich  süddeutsche  Kaoliulager 
den  Bedarf  deckten,  also  z.  B  solche  von  Obemzell  bei  Passau. 
Zuletzt  heisst  es:  „1790  lieferte  der  Btti'ger  Korn  zu  Aschaffen- 
burg  Erde  aus  der  Gemeinde  SchweiDheim,*)  unweit  Aschaffen- 
burg  gelegen.  Eine  Belobuuttg  von  vierzig  Dukaten,  die  der 
Kurfürst  fftr  Auffindung  einer  guten  Porzellanerde  ausgesetzt 
hatte,  war  dem  gliicklichen  Entdecker,  dem  Schiffer  Korn,  zn- 
gesprochen  worden . " 

Weiter  heisst  es  im  Zais  schen  Werke,  dass  in  der  Nähe 
der  Poizellanfabrik  sich  ein  weisser  Flugsand,  der  voll  erdiger 
Teile  sei.  fand.  „AVenn  diese  weisse  Erde  durch  Schlämmen 
vom  Sande  abgesondert  werde,  erhnite  man  eine  passende 
Porzellanerde,  von  der  ancli  in  Höclist  (tebranch  gemachi 
worden,  aber  auf  eine  so  ungeschickte  Art.  dass  das  Porzellan 
lange  Zeit  nach  seiner  Verfertigong  im  Magazin  zersprang.*^) 
Man  habe  daher  von  dieser  Vermischang  abgesehen  und  den 
Sand  zum  Streuen  im  Ofen  verwendet/ 

Mir  ist  nur  denkbar,  dass  dieser  weisse  Flugsaud  aus  der 
Höchster  Gegend,  „der  voll  erdiger  Teile  war",  der  unt^  Nied 
liegendejangtertiftre  Thon  und  Sandthon  ist***>  ZaisfUhrt übrigens 
fort:  „Es  kann  nicht  entschieden  werden,  ob  diese  Nachricht 
auf  Überlieferung  beruht,  oder  ob  sie  sich  wirklich  auf  Versuche 
mit  dem  Flugsand  stutzt,  der  bei  Nied  vor  den  Thoren  von 
Höchst  und  der  Stadt  gegenüber  auf  dem  linken  Mainufer  zu 
Tage  tritt;  es  wird  sich  wobl  nur  um  diese  beiden  Vorkommen 
handeln.*^  Die  Reinigung  des  ans  der  Feme  bezogenen  Thones 
vor  dem  Schlämmen  bestand  in  HOchst  nur  im  Herausschneiden 
der  schwarzen,  braunen  und  gelben  Flecke  aus  den  zusammen- 
hängenden Knollen.  Zahlreiche  Formen  von  HOchst  kamen 
nach  der  Steingutfabrik  zu  Damm  bei  AschafTenbnrg. 

♦i  l'her  S<-hwt'in1i««(iii<r  TlioHe  tindt-t  sii'li  in  Kittel.  Skizze  «1er  i?»*"- 
ifnu!«tischen  X^rliiiltnisse  .\*!(harteiiburj^s  1H40.  nur  «lie  Notiz,  datj^i  »laselüpt  zwei 
ZiegelbUtteii  den  dort  vorkoinniendeu  verwirtencu  Scliicferthuu  de»  Buntsaiid- 
steines  zur  Steinflnbrikation  ▼erwenden. 

**)  Den  angefllhrteti  Fehler  dea  froheren  iider  Steten  Zosprugens 
zeigen  alle  /m  sehr  <rp<änevten  Scherben,  in  welclien  die  Kieaelslnre  in  sdir 
feiner  Vernialilnntr  v.irliaixlen  ist;  je  feiner  dif  Verniahlnn-j.  um  weni^t^r 
darf  Säure  »miic;'  tührt  wridt-n.  je  gröber,  luu  ->  mehr.  Dagegen  trägt  ein 
mit  Säure  gesäiiigter  Sclierbfii  besser  die  «tlasureu  ri.sselrei. 
*^  PItocftnsehichten.  Senckenb.  Ber.  1H85  p.  214  n.  2ir». 


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—    141  — 


Neben  Porzellan  wurden  Übrigens  in  Höchst  auch  kunst- 
volle Fayence -Waren  hergestellt. 

Fayence.  Eine  Fabrik,  welche  schon  lange  Fayence- 
Artikel  in  den  Handel  bringt.  exi.«<tiert  in  hiesiger  Gegend 
heute  noch  -  es  ist  diejenige  von  ilfiru  Wilh.  Dienst  in 
Flörsheim,  hieselbe  hat  triHier  und  noch  bis  in  die  vieizi^^er 
Jahre  die  Fayence  aus  dem  Wickerer  'l'hou.  der  mit  dem 
Flörsheimer  Tiioii  geologisch  iibereinstimmt,  fabriziert.  Die 
Glasur  war  eine  deckende  Bleiglasur,  alsK  bleiische  Ziiinghisur. 
Da  die  Gebrauchsgeschirre  von  Fayence  tür  <lie  heutige  Zeit 
zu  idumi)  waren,  hat  die  Fabrik  nacli  und  iiaili  sog.  Steingut 
einsrefiihrt.  wozu  nun  Thone  aus  der  liayei  isdieii  J^lieinpfalz  als 
Kühmuterial  dienen.  Es  ist  ordinäres  Kalksteingnt,  was  fabri- 
ziert wird. 

Feuerfester  Thon.  Korameii  wir  wieder  zurück  auf 
die  feuerfesten  Tlume 

I  m  das  Seilwinden  dei  sellieii  zu  lündeni.  mischt  man  die- 
.selben  mit  Chamotte  —  es  ist  dies  friili»  !  sdion  gebrannter 
feuerfester  Thon:  man  ersetzt  die  Chamotte  aber  nntn-  Vm- 
stäiiden  auch  ganz  oder  zum  Teil  durch  (^uarzsand.  was  imnier- 
liin  ihre  Brauchbarkeit  schmälert,  da  vennösre  des  nie  rastenden 
Gri>s.ser Werdens,  Treibens  der  (.^uarzkioiiei  im  Feuer  ein  Zer- 
klütten  der  Steine  eintritt,  also  ein  Lockern  des  Getüges  gerade 
dann,  wo  man  ihre  Tragkraft,  ihre  Bestie ndigkeit  im  wirklit  hen 
Feiler  in  Anspruch  nehmen  will.  Die  cliamotte  wird  durch 
Püthen  zur  Linsengrösse  zei-stosseu.  Das  Brennen  geschieht 
bei  möglichst  hoher  Temperatur. 

Den  Kuf  dei-  Feuerfestigkeit  haben  bestnide^rs  alte  'Hione 
aus  der  Steinkcddeiiioi  iiiation :  sie  kommen  aber  hier  ebenso 
wenig  wie  Steinkohle  stlbst  vor.  nach  welclier  vor  einigen 
Dezennien  mit  «iro.sser  Energie  und  l)edeutendem  Kostenaufwand 
bei  Vilbel  und  im  Mainthal  gesucht,  welche  aber  nicht  gefunden 
wurde.  Es  halten  sich  die  Voraussetzungen,  auf  welche  hin 
man  jene  Bohrungen  gemacht  haU  derweilen  als  nicht  zutreü'end 
erwiesen. 

Die  feuerfesten,  fast  kalkfreien,  zum  Teil  auch  fast  eisenfreien 
Thone  unserer  Gegend  sind  zum  grössten  Teil  geologisch  junge, 
sogen.  oberpUocäne  Thone,  welche  als  Kinlagenmgen  in 
Sanden  nnd  sandigen  Thonen  mehrfach  und  in  ausgiebiger  Weise 


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-    U2  - 


aiu  Fasse  (U'<  Tnnniis  vorkommen.  Dieser  an  ihunen  reiche 
tertiäre  Scliicliiunzii^  iohri  in  }re\vis>.er  Höhe  dem  (iebirge.  Fin- 
den (Geologen  sind  diese  tSciiichten  nicht  allein  in  dem  junff- 
tertiären  Süsswassersee  gleichzeitijr  aborelag-ert.  sie  erscheinen 
ihm  auch,  untereinander  verglichen,  ihrer  (lesteinsbeschatienheit 
nach,  ziemlich  Ubereinstimmend.  Die  Technik  ist  diesbezfiglidi 
viel  empfindlicher.  JSo  werden  wir  in  der  Folge  .«lehen,  dass  die 
Verweuduntr  dieser  Tlione  eine  ziemlich  mannigfaltige  ist. 
Analysen,  welche  diese  \  erschit  .lenli.  ii  wiederspiegeln  würden, 
besitzen  wr  von  diesen  'i'honen  leider  uitht. 

Von  industriellen  rnternehmungen.  welche  voraefiglich  auf 
diese  oberplioränen  Thone  begriindet  sind,  seien  zuerst  die- 
jenigen erwähnt,  welche  sich  die  Herstellung  feuerfester  Pro- 
dukte zur  Aufgabe  gemacht  haben. 

I>as  eutfeniteste  \\  erk  i.st  dasjenige  bei  Obermörlen  in 
der  Wetterau  (Otto  8chulzej.  Das  umfangreichste  Werk,  welches 
die  fragliclien  'rimne  etc.  zu  feuerfesten  und  .siurefesten  Pro- 
dukten veraiiuittt  die  in  den  verschiedensten  Industrieen  in 
chemischen  Fabriken.  iiasfabrikMi  zur  Herstellung  von  H«»cli-. 
('upol-  und  Schweissöfen  etc..  in  tellulosefabriken  und  ander- 
wärts Verwendung  finden  und  den  %veitesten  Absatz  haben,  ist 
dasjenige  von  Ernst  Boeing  in  Bad  Nauheim. 

Sfldlich  von  Münster,  zwischen  Soden  und  Hofbeim,  ist 
die  Fabrik  feuerfester  Steine  von  Gebrüder  Sachs. 

Mttnsterer  feuerfester  Thon.  DasMUnsterer  feuer- 
feste Material  ist  fetter  grauer  Thon  und  weisser  oder  fleisch- 
farbener Sandthon,  dem  auch  (juarzsiUcke  beigemengt  sind. 
Im  Sommer  wird  das  winterlicli  gegrabene  und  ausgefroren<* 
Material  angefeuchtet,  dnrch  ein  Walzwerk  gemengt  und,  soweit 
es  C^nai-zkömer  enthält,  zerstossen.  Die  von  Hand  gearbeiteteu, 
lufttrockenen  Steine  werden  nun  in  den  Ofen*)  gebracht.  Nacli- 
dem  ungefähr  40  Stunden  die  Steine  zum  Zwecke  des  Trocknent« 
von  Rosten  ans  erhitzt  worden  sind,  wird  starkes  Feuer  gegeben, 
welches  man  zwei  Tage  anhält.  Das  Produkt  sind  nun  die 
feuerfesten,  hellklingenden  Steine. 

*i  I'cr  Oieii  iliostr  Fubrik  Imt  üilgcu'le  Mart-j.<e;  12'  Jlieite,  14' 
I.Kiige  uud  10— ir  Hiibe.  «  r  g<  Htatt6t  nach  ein«'  Ziiiral»e  der  Stmkoldeu 
von  «heil. 


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"  143 


Wie  scbcoi  aDgedeutet,  dient  hier  zumeist  der  im  Thon 
selbst  eingemengte  Qnarzsand  zum  Magemachen  und  Hintan- 
halten  des  Schwindens  und  Springens;  auf  Verlangen  wird  aber 
auch  Chamotte  beigemengt. 

Thon  im  Gebirge.  Wo  »ich  innerhalb  des  Gebirges, 
trotz  der  nnerm&dlicii  thatigen  Erosion  Plateau's  erhalten  haben, 
da  können  auch  filtere,  aus  der  Zersetzung  des  Oebirges  hervor- 
gegangene Thon-Ablagerungen  restieren.  Solche  Thone  Icenue 
ich  von  Ebentlial  und  oberhalb  Notgottes  nördlich  von 
Geisenheim.  Die  letzteren  gingen  noch  vor  kurzem  als 
fenei*feste  Thone  an  das  Biebrich  er  Thonwerk;  das  haupt- 
sächlichste Material,  was  ans  hiesiger  Gegend  stammt,  wird 
Air  das  Thonwerk  bei  Dotzheim  gegraben;  es  ist  geologiscli 
derselbe  Sandthon  wie  der  von  Mfinster.  Die  Fabrikate  sind 
nach  freundlicher  Mitteilung  von  Herrn  fiettelhftuser  feuerfeste 
Produkte  jeder  Art,  Gasretorten,  Gasofensteine,  Hochofenstehie, 
Sänresteine,  femer  Flur-  und  Trottoir-Platten  in  verschiedenen 
Farben  und  Mustern. 

Bei  Kiedrich  war  eine  Thongrube  »Feuerfest"  im  Betrieb; 
ihr  Thon  sei  kalkfrei.  Ob,  wo  und  wozu  er  verarbeitet  wird, 
konnte  ich  nicht  auafindig  machen. 

Tor  Jahren  sdi^t  auch  ein  Lager  wie  das  von  Notgottes 
in  der  Nfthe  von  Naurod  (Grube  Schlicht* i  ebenfalls  flnreli 
Tagbau  ausgegraben  und  zui*  Herstellung  feuerfester  Hacksteiiu', 
Mutfein  etc.  verwendet  worden  zu  sein;  ansseideni  wurde  der- 
selbe auch  (lern  Hocbheimer  Thon,  von  dem  wir  später  iiocli 
Näheres  mitteilen  niiissen.  zur  Fabrikation  von  Fayence  un<l 
Ofenkacheln  beigemischt. 

Von  .solchen  im  Gebirg  ehemals  auslebenden  Tlionen  mögt  n 
iiuii  \  ielfach  die  am  Fuss  des  (iebirgas  und  im  'J'hal  gelegenen 
unmittelbar  stammen. 


*  F>^uort<'stor  Thon  vi»ii  (jrabe  .S(  lili(  lit  bfi  Nanv  fl,  Analy.ie  von  Prot". 
11.  Freseuiiis  1862.  .1.  Fritz,  Ilochlieini's  Mineralreichtiim,  WiesbaUeu  1882. 


Kieselsäure  75,04 

Tbonerde  19,45 

Eiienoxyrl  0,11 

Kalk  0,08 

Wa<s*tr  0.25 


Magne»<ia,  kali  u.  Natron  0,25 


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—    144  — 


Diejenigen  innerhalb  des  Iieckens  sind  in  den  letzten 
Jahren  besonders  und  zwar  dnrcli  Bohrungen  errtMcht  worden  —  ich 
denke  an  diejenij?en  im  Stadtwald  und  bei  Nied.  Sie  sind  aber  in 
Tiefen  {relepren,  welche  die  technische  Ausbeutung:  sehr  erschweren. 

Wir  erkennen.  da8  geologische  Alter  ist  bezüglich  der 
Verwendung  des  Thones  von  keiner  Redt  utnng:.  nnr  die  Zu- 
sammensetzung und  die  molekulare  Form  seiner 
Bestandteile,  besonders  der  Kieselsäure,  bediniren 
die  Verwendung  derart,  dass  oft  gerin irf  iij^ige  Bei- 
mischunireii  den  einen  Gebrauch  ansschlie^isen.  den 
änderten  bedingen. 

1\  Ii  n  gen  berge  1  Tht)n.  Nodi  nicht  sicher  anfgekläit 
ist  die  Kntstehungsgeschichte  des  Klingenberger  Thones,^  der 
seit  Dezennien  wegen  seiner  Feuerbestiindigkeit  zur  Herstellung 
von  (rlashäfen  und  Schmelztiegeln  in  alle  Welt  wandert  und 
zwar  zu  einem  hohen  Preis.  Von  der  I.  (Qualität**)  ist  der 
Preis  per  Zentner  2,8—3,3  Mk.,  von  einer  TL  Sorte*'')  1.0  Mk. 


*)  Nach  fttttttiel,  BaTarift,  IV.  Band,  1.  Abt.  i>.  64  und  65,  liegt 

«lie'^er  Thon  niiicliti^er  Stock  in  einer  imüdenfbrnigen  Vtttiefnnu;  des 
lUintjiaiKl^ft'in  und  ijehört  zn  «len  tertiären  AMnircniniren,  welclie  in  \  erbin- 
«lunff  ik<  rlif'ini-flien  Tertiiirl»i^<  kon«  in  einer  kK-increa  JUn  lit  in  der  Tlinlnu;; 
de:*  Mains  aiiiwarts  ^kh  ahsvt/A*  u.  IHe  untersten  AbluguruQgeu  sind  die  in 
ihren  reineren  Sorten  vielfach  benntzten  plsattschen  Thone  von  AM'haffenbnrg, 
welche  weiw,  grKuKch  weira,  gelblich  und  rötlich  rorkommand  (an  der  Hanauer 
Straaie  «wischen  Galgenberg  und  ZieKellK  rcr  am  Wej^e  nacli  Dannm  eine 
>ffif  hti^'-krit  Ids  zu  12ni  erreicliten.  In  ileni.sclbcn  ist  stellenweise  cinf  li<;uitiTli, 
Hraunkulil-'  t  iiiir''I  vift^T  (»io-i  r  in  li<dieni  .Niveau  Heyen  lc  Tltnii  von  Kiinirt^n- 
berg,  ilei'henliardi  u.  a.  »  >.  wird  aisu  wubl  im  selben  .sinn  zu  deuten  sein,  wie 
der  von  NolgotteR  nnd  Ombe  fk-hlieht  im  Taunuf. 

Klinerenberfirer  Thun  lH7ä  Dr.  Vöhl  in  Kflln. 


1.  gualitÄt. 


IL  i^iaiitat. 


Kieselsäure 

Tbonerdf 

Kisenyx.vd 


0,482 
Hpnren 
Spuren 

Siitiren 
0.(K)4 
().(K);'. 

11.801 
0^237 


51,o:m 

:52.(K)1 

4.2  ir. 

Ü.458 

i!$]niren 
Sparen 

Spuren 

()  (K»4 

0.128 


Kalk 


Magnesia 
Mangan 

Alkalien 

>Johwefel 


Organ.  Substanz 


\\'a:>'Ser 
Verln«t 


—   145  — 


Er  gebt,  jedes  Stück  Thon  nuit  dem  Gememdestempel  versehen,  in 
Fässer  verpackt,  nach  England,  Amerika  etc.  Da  der  Selbstkosten- 
preis pro  Zentner  nur  etwa  25  Pf.  beträgt,  nnd  der  Verschleiss 
etwa  9000  Tonnen  ausmacht,  ist  der  Gewinn,  den  die  Gemeinde 
Klingenberg  macht,  ein  betr&chtUcher  —  eine  glückliche  Ge- 
meinde, in  der  es  keine  Steuern  gibt,  sondern  jeder  Bfirger  &m 
der  Gemeindekasse  alljährlich  noch  fiber  100  Mk.  erhält. 

Der  Thon  kommt  in  Klingenberg  in  Xestem  vor;  die  gute 
Qualität  scheint  allein  auf  die  Gemarkung  Klingenberg  be- 
schränkt, da  bisher  alle  von  Konkurrenten  aufgewandten  Kosten 
nicht  von  erwünschtem  Erfolge  waren. 

Mfknsterer  Backsteint  hon.  Von  ziemlich  ähnlichem, 
jedoch  nicht  so  gleichförmigem  Aussehen  wie  jene  feuerfesten 
Thone  von  MQuster  sind  andere  Thone  am  Fusse  des  Taunus 
von  gleichem  oder  wenig  geringerem  Alter.  In  einer  grossen 
Ziegelfabrik  und  sechs  kleineren  Ziegeleien  werden  sie  in  Ifttnster 
verarbeitet  nnd  stammen  aus  den  Graben,  die  auf  der  Östseite 
des  Lorsbacher  Kopfes  gedünet  sind.  Nach  Mitteilung  von 
Herrn  Baron  v.  Rein  ach  ist  die  GesteinsbeschafFenheit  der 
römischen  Ziegel  auf  der  Saalburg  und  derjenigen,  welche  ans 
den  Mttnsterer  Thonen  hergestellt  werden,  völlig  flberein- 
.«ttimmend,  so  dass  es  nicht  unwahrscheinlich  ist,  dass  schon 
zur  Rdmerzeit  bei  Mfinster  Ziegeleien  waren.  Die  heutigen 
Ziegeleien  von  Munster  bei  Soden  datieren  fibrigens  nicht  weiter 
als  100  Jahi-e  zurück.  Da  dieselbe  Formation  wie  bei  Münster 
auch  in  der  Hombnrger  (regend,  z.  B.  bei  Dillingen,  entwickelt 
ist,  so  werden  die  römischen  Ziegel  der  Saalbnrg  wohl  aus 
näher  liegendem  Thon  hergestellt  worden  sein. 

Ersteigen  wir  noch  die  Höhe,  welche  von  der  Hofheimer 
Kapelle  nach  dem  Lorsbacher  Kopf  zieht,  so  treifen  wir  audi 
Thone,  aber  von  ganz  anderei*  Art:  sie  werden  dann  nnd  wann 
gegiaben :  heuer  wurden  sie  aus  einem  Schacht  im  Dreigraben- 
schlag ausgebeutet.  Sie  sind  weiss  oder  zartgelb,  locker:  die 
Luckerlieit  danken  sie  dem  sehr  ieinen  eingemengten  Sand  von 
SericitschiefertVagnienten.  Sie  werden  wohl  zum  Anstrich  dem 
Weissbinder  dienen. 

l^ierstädter  T Ii on waren.  Dem  Alter  wie  der  (le- 
steinsbescliaöenheit  nach  den  Thonen  vuii  .Münster  ualiestehend 
sind  die  Tl»*»iie,  welt  he  in  Bierstadt  gegraben  und  gebraunt 

10 


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—    146  — 


werden.  In  den  zwei  grosseren  Ziegeleien  Bierstadts  werd<'n 
Übrigens  zweierlei  Thone  verarbeitet  nnd  liefern  die  verschieden- 
farbigen Verblendsteine,  die  wir  an  den  frenndlichen  Bsckstein- 
banten  Wiesbadens  sehen. 

wahrend  die  in  Bierstadt  selbst  anstehenden  granen,  gelb 
gefleckten,  jnngtertiären  Thone,  rlie  in  ß— 12  dm  dicken  Lagern 
mit  Sand  nnd  Kies  wechsellagem,  sich  rotbrennen,  sind  dagegen 
die  daselbst  fabrizierten  gelben  Verblender  ans  einem  gr&nlieh- 
grauen,  geologisch  Ulteren  (mittelmiocanen) .  von  Kalkmergel 
überlagerten,  sehr  mächtigen,  ungeschichtet  scheinend«»n  Thon- 
lager unterhalb  der  Bierstädter  Warte  gebrannt.  Nach  Mit- 
teilung von  Herrn  W.  Ritzel  wird  dem  zu  gelben  Verblendem 
bestimmten  Thon  etwas  Lehm  von  dem  oberen,  rotbrennenden 
Lehmlager  beigemischt.  Als  Schachtsteine  werden  Feldback- 
steine gebraucht.  Ausser  den  verschiedensten  Blendsteinformen 
werden  auch  die  verschiedenen  Ziegelformen  —  Hohl-,  Well- 
nnd  Fiachziegel  —  hier  fabriziert. 

Da  die  Thone  sehr  fest  und  fett  nnd  demnach  schwer 
verarbeitbar  sind,  ist  eine  Verwitterung  fAr  beide  Thone  not- 
wendig. Überhani)t  gilt,  dass  man  fetten  Thon,  besonders  w*enn 
er  noch  mit  anderem  Material  gemengt  wird,  im  Herbst  und 
Winter  gräbt,  über  den  Winter  liegen,  „auswintern"  lässt  und 
das  Formen,  Trocknen  nnd  Brennen  erst  wieder  im  Sommer 
beginnt  Durch  dies  Liegen  in  nicht  zn  dicken  Lagen  und  In 
höherem  Masse  durch  zeitweises  XJmIeg<'n  gewinnt  nämlich  der 
Thon  wesentlich.  Die  Wirkung  des  Winters  besteht  im  Wechsel 
der  Einwirkung  von  Feuchtigkeit  und  Trockenheit,  besonders 
von  Frost  und  Auftauen.  Begreiflich  sind  letztere  nur  von 
Bedeutung,  wenn  iler  Thon  stark  durchfeuchtet  ist,  denn  nur 
dann  wird  das  ein  grösseres  Volum  erfordernde  Eis  eine 
Lockerung  bewirken.  Mehr  gelockert  wird  sich  der  Tlion  in 
der  Folge  leichter  verarbeiten  lassen,  als  wenn  er  sofort  ans 
der  Grube,  woselbst  ci  unter  einem  melir  oder  weniger  grossem 
Druck  steht,  lu  Allheit  geiiuninieu  wird.  Das  ^Aussommern''. 
d.  i  l;hiir*'re.s  Liegeulassen  während  des  Sonnners,  dient  dem- 
selben /weck,  da  im  Sommer  häufiger  Durchfeuchtiin^  und 
Austrocknen  einander  folgen.  Das  Graben  im  Winter  hat 
übrigens  auch  den  Vorteil,  dass  das  Wasser  zu  dieser  Jahres- 
zeit Dicht  solche  Schwierigkeiten  bereitet  wie  im  Sommer. 


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—   147  — 


Diluviale  'l'lioiie.  Die  beiieiitciidsten  Fabi'iken  für 
Verbh-ndstfiiic  vt^arlifiteii  noch  Jüngere  Tlioiie  als  die  Mi'i]i>tt-i  er 
uihI  Bierstadt^T  Südlicli  des  Mains  in  dem  irrossen  \\'al(ikuini)lex. 
\vt  Ii  !)er  auf  einem  alten  "Mainabsatz  stellt,  lieffen  als  oft  bt»- 
(lentende  Tiinseii  Tlnnie  m  diesen  Unsssanden :  es  sind  wohl  Ab- 
lagenmi-en  in  st-itlicli  liegenilen.  i  nilifjen  AUwasseni  uns  der  Zeit, 
da  der  damalige  Main  diese  Sand-  nnd  ( MM  idlmassen  aulscliültete. 

H  R  i  n  s  t  ä  d  t  p  r  nnd  ( i  e  h  s  p  i  t  z  e  r  T  h  o  n.  8eit  einigen 
Jahren  wird  im  Birmen  von  Pli.  Holzmann  Co.  solcher 
graner  Thon  gegraben  und  an  der  (Tehspitze  verarbeitet. 

Vor  Allem  aber  sind  die  mit  Sund  und  Sandthon  weclisel- 
lajrernden  Thone  vom  Katzenbuckel  bei  Hainstadt  zu  nennen. 

Die  Fabriken  (4ehspitze  und  Hainstadt  stellen  ftbrigens 
fast  eine  Fabrik  dar,  da  in  beiden  der  HainRtödter  Thon*) 
verarbeitet  wird. 

Wälirend  in  Gehspitze  mit  diesem  premengt  noch  der  Thon 
Vom  Rirmen  und  zwar  in  einem  gewöhnliiUen  Ringofen  {]^ebrannt 
wird,  geschieht  das  Brennen  des  Hainstädter  Thons  in  Hainstadt 
ausser  in  einem  gewohnlichen  Ringofen  aucli  in  einem  Regenerator- 
Ofen.  Die  Folge  liievon  ist,  da.ss  an  der  Gehspitze  neben  den 
Verblendsteinen,  die  das  Hauptfahrikat  ausmachen,  in  wesent- 
lich grösserer  Menge  sog.  Vollsteine  hergestellt  werden,  als  in 
Hainstadt. 

Tm  Regeneratorofen  ziehen  die  brennenden  Gase  durch 
mit  zahlreichen  Löchern  versehene,  feuerfeste,  die  Ofenkammem 


*)  Unnh  >\\r-  Freiniilliclikoit  *le*«  Herrn  Philipp  Holzmann  sind 
mir  folgeiule  von  Dr.  Tli.  l'etfcrseu  au.<tgefiU)rte  Analysen  von  vier  Proben 
ilcs  Tbones  von  Haiuatadt  mit^eteik  worden : 

1  (Am 
rtttlich  gelb,  urt 
a.  pUfltiflcli 
Kieselsäuren).  Sporen 
vfui  TirnnaÄnre  58.13 


2 

grau 


.4 

grünlich  gelb 


gelb,  rauh  nndl 
ffiemlich  kiesig 


Thonerde 

Kiseno.xyd 

Kalk 

Magneua 

Natron 

KhU 


29,55 
7,13 

(6,19) 


100,00 


H3,06 
26,75 

(6.28) 


100,00 


70,52 
J!«,7« 
4,9G 

o,4n 

0.34 
2,82 

100,00 


74,68 
16,01 
4,96 

(6,48) 


100,00 
10» 


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—  148 


senkrecht  durchsiehende  Kanäle,  in  gewöhnlichen  Ringöfen  ge- 
scbieht  dagegen  die  Zugabe  des  Brennmaterials,  der  Kohle,  in 
den  Kammern  von  oben  durch  Schfichte,  welche  eben  von  jenen 
Vollsteinen  gebildet  sind.  Diese  sind  daher  mehr  ein  hier  not- 
wendiges Cbelf  das  die  höchste  und  auch  wenigi^r  gleichmä^sige 
Glut  aushalten  muss  und  somit  die  im  übrigen  Teil  der  Kammer 
aufgebauten  Yerblender  vor  zu  grosser  und  ungleichförmiger 
Hitze  zu  schützen  hat.  Es  liegt  in  der  zweckmässigen  Feuernngs- 
filhrung,  dann  in  dem  geringen  Kalkgehalt  der  Thon«  von  Hain- 
stadt und  Gebspitz,  dass  in  den  Holzmann*schen  Fabriken  die 
Verblender  durchaus  gesintert,  also  nun  mehr  nnporös  sind.  Der 
geringe  Kalk-  etc.  Gehalt  erlaubt  eben  die  Sinterteroperatnr  zu 
erzeugen,  ohne  der  Schmelztemperatur  zu  nahe  zu  kommen.  Der 
Schmelzpunkt  der  Hainstädter  Tlione  lie^t  nUmlich,  nach  gütiger 
Mitteilung  von  Herrn  Pli.  Holz  mann,  bei  11— 1200*  C.  der 
der  (^elispitze  bei  9()0— 10<X)°  C,  der  der  sog.  feuerfesten 
Klingenberprer  Thone  bei  16(X)"  ('. 

Man  gewinnt  so  auf  der  (iclisi)itze  Jälirlii  h  6  Millionen 
Verblendsteine  und  l';,  MiUiunt  n  Vollsteine,  Hainsludt  labriziert 
ungefcilir  das  Doppelte  an  Verblendern,  .lu  Vollsteinen  aber 
wesentlich  wt-uiger  als  die  Fabrik  auf  der  (Jelispitze. 

An  irrosseu  Meng-.  Press-  und  Fonnniaschineu  >\\u\  an 
der  Liehspiizr  drei,  in  Hainstadt  sechs  in  Thätigkeit. 

Es  bedarf  kaum  der  Jieuitikuug.  dass  ganz  gleichniässig 
gebrannte  Vollsteine,  die  hauptsäehlieh  als  Kanalsteine  Ver- 
wtMulung  finden,  auch  als  Verblender  <lieiieii  k«»iinen.  Die  übrigen 
Vollst  eine  i;eliiHUcht  man  zur  Ilintei  niaiieiung;  bei  manchen 
Vollsteinen,  den  soir.  Klinkein.  isl  die  ^Mlnnel/icniperatui  ei-- 
reicht,  d.  h.  sie  sind  \  <-llio  xcrglaste  Backsteine :  sie  rinden  für 
Slalliiliasterungen  u.  dergl.  Absatz. 

\"tin  den  beiden  Fabriken  weiden  r<ite.  i otgelbe  und  irelb«' 
Wrblender  Iiei-jiestellt .  die  ausscldi^'^'^lirli  II(ddstf^ine  ^ind.  Es 
sind  hier  lM->nn(leis  zwei  rnistiinde.  wrldie  die  Farbe  liediniren: 
der  eine  isi  der  Ki.<eii^n-lialf .  der  ainiere  L'nisland  von  niiiidesten.N 
gleirlier  Iledeumn^  ist  'lie  Xatur  der  entweder  oxydierenden 
oder  reduziei enden  l'l.tnniie  Während  die  letztere  hellt  i^ack- 
steine  erzeugt,  werden  durch  erstere  rote  entstehen.  In  der 
Unsicherheit,  über  die  eine  oder  die  andere  Flamme  zu  veifügen. 
))eru]it  es.  dass  solche  Fabriken  nur  im  gritssten  Massstab 


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—    149  — 


existieren  künoen.  wo  die  jrrosse  Auswahl  die  ünsiclierheit 
korrigieren  kann.  Wewn  es  auch  kleinere  Verblendsteiufabriken 
gibt,  welche  sicher  arbeiten,  wenn  sie  sor^falti^  vorsrhmandien. 
brennen  rtc.  su  verarbeiten  dieselben  wohl  ein  durchaus  gleich- 
lomii^res  Material. 

Teil  will  noch  bemerken,  «lass  die  Trückeneiuriolitungen  es 
erlauben,  dass  in  den  bei<len  Fabriken  nur  zwei  Monate  die 
Ofen  stillstehen. 

Tn  Hainfttadt  weiden  mx  li  Thoiiröhren  in  einen»  l>es«>nderen 
Ofen  hergestellt,  da  dieselben  wegen  der  Glasiernng  besonders 
gebrannt  weiden  müssen. 

Im  Anschlnss  an  die  dilnvialen  Thone  von  Hainstadt  uml 
(lehspitz  mUssen  wir  noch  solcher  ^'edenken,  die.  mit  gleich- 
f})rmigeu.  feinen  Sauden  bei  Sprendlingen  vorkommend,  dort 
zu  Ziegel  verarbeitet  werden  (W.  Löf f  1er i. 

Von  zahlreichen  Hüfuem  und  Zieglern  wenlen  in  der  Gegend 
von  Eppertshausen  und  Urberach  aus  den  Thonen 
dortiger  liegend  Töpferwaren,  auch  Backsteine,  Dachziegel. 
Drainierrohren  hergestellt,  und  besonders  erstere  auf  den  Messen 
in  B'rankfnrt  feilgeboten.  FOr  alle  diese  Gegenstände  ist  in 
den  sandigeren  und  rauheren,  aber  starken  Thonen  reichliches 
Material  vorhanden.  Pfir  die  besseren  Töpferwaren  genügt«  das 
Material  bisweilen  nicht,  weil  man  es  unterldsst,  den  Thon  hin- 
reichend vorzubereiten  und  den  Abbau  der  tieferen  Schichten 
in  Angriff  zu  nehmen.  iV.  C hei  ins,  Krlftuterungen  zu  Blatt 
Messel). 

Thone  von  der  Fechenmühle.  Tn  der  nordöstlichen 
Ecke  unseres  Gebietes,  also  nördlich  Hanau,  lagern  sich  auf 
dem  alten  Braunkohlenthoue  von  R.  Ludwig  als  Dfinensande 
bezeichnete  Sande,  aber  auch  unmittelbar  diluviale  Sande,  die 
mit  Kies-  und  Thonlagera  wechsellageiTi.  In  dem  Braunkohlen- 
thon wurde,  nach  gtttiger  Mitteilung  von  Herrn  A.  Bi egel- 
mann in  Hanau,  an  der  Fechenmtthle  in  einem  Bohrloch  von 
125'  Teufe  nahe  100'  geschlossene  Thonmasse.  die  nur  von  sehr 
dünnen  Schichten  Braunkohle  durchsetzt  war,  konstatiert.  Dieses 
Lager  wurde  in  den  fünfziger  Jahren  durch  Schächte  abgebaut. 
Obwohl  die  Qualität  sehr  gut  war  und  ganz  den  Thonen  des 
Westerwaldes  gleichkam,  wurde  wegen  zn  schwieriger  Wasser- 
haltung etc.  die  Ausben tung  derselben  eingestellt. 


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löO  — 


Die  Thone,  welche  in  der  Folge  in  der  Fechenmiihle  ver- 
arbeitet wurden  nnd  nocli  verarbeitet  werden,  scheinen  mir, 
da  sie  über  Sanden  mit  eingelagerten  iri  oben  (Geschieben  liegen, 
die  Mammntreste  t^öliren.  dilnnale  Thone  zu  sein,  welche  nur 
in  iliMi  l>epres!«ioiien,  aus  welchen  der  Saud  dusgeitchweuint  ist, 
zu  'Ja^e  ausgehen. 

Ausser  diesem  Thon  nnd  den  (^uarzsandt  u  lit-iiutzt  (]ie 
Danijifzif'trplei  i>r.  Knoblauchi  noch  den  roten,  teinen  i^uarz- 
sand  von  >iarkid)el.  der  dort  von  RasaU  nbei  lagert  ist.  zur  Fabri- 
kation feuerfester  Steine :  dieser  Marköbf'ler  Sand  ist.  nach  Mit- 
teilnnjr  Herrn  R  i  e  ?  e  I  ni  a  n  n's.  eine  natürliche  Sandchamotte  und 
wird  vielfach  als  Formsand  und  zu  fenerfestem  Mörtel  verwendet. 

Die  Fabrikate  sind  Falzziegel.  Hohlsteine,  feuerfeste  Steine 
und  Köhren  aller  An.  Ein  besondenT  Artikel  sind  Hohlsteine 
aus  poröser  Masse;  sie  werden  ans  dem  Thon,  dem  statt  Saud 
Sägemehl  beigemengt  wird,  fabriziert,  »o  dass  beim  Brennen 
eine  birosstoinarliL^e  Masse  von  relativ  grosser  Festigkeit  ge- 
wonnen wird.  .Vis  schlechte  Wäimeleiter  sind  sie  ZttDt  Bau 
von  Eiskellern.  Treibh;iu.<ern.  auch  billiiiei  Wulnnuigen.  da  sie 
verbaut  schöne  Blendsteine  d  u  stellen  und  uiöglichi^t  gut  gegen 
Äussere  Kiilt»-  srhützen.  brauchbai'. 

Im  Hainthal,  z.  B.  oberhalb  Uauan.  tritlt  man  kleinere 
Backsteinbrennereien  die  fette  alluviale  Lettf'n  verarbeiten, 
jedoch  nur  zu  kleinen  Backsteinen. 

T  e  r  t  i  ä  1'  t  h  0  n  von  Bockenheim,  iioiv  und  hochrote, 
auch  durch  Maschinen  gemengte,  gepresste  und  geformte  Back> 
steine,  welche  nnt  .\uswahl  etwa  nncii  als  Verbleudsteine  dienen 
können,  liefert  die  l)amj»fziejielei  von  G.  Hänsel  zwischen 
Bockenheim  und  (iinnheim.  Sie  werden  ans  einem  eben  daselbst 
gegrabenen  sehr  fetten  Thon  hergestellt,  der  zum  Teil  von 
verwittertem  Basalt  Überlagert  ist  Dieser  Thon  ist  eine  Ein- 
lagerung in  sclilichigen  feinen  Sand  und  feinen,  lockeren  Sand. 
Um  ihn  zn  lockern  und  dadurch  das  Schwinden  zu  mindern, 
wird  er  mit  dem  schlichigen  Sand  innig  gemengt. 

Wir  sehen,  es  ist  zum  Tei]  die  gr(yssere  Gleichförmigkeit  * 
der  Thone  und  die  sorgfältigere  Bearbeitung,  unter  Umständen 
auch  Mischung,  wodurch  die  besseren  Backsteine,  die  in  den 
neueren  Bauten  unserer  Gegend  zur  Fa^de  eine  so  grosse 
Anwendung  gefunden  haben,  gewonnen  werden. 


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—   151  — 


Tertiärer  Meere  st  li<»n.  Einen  alten,  eigeuartigen 
Thon  von  blaujp*Auer  Faibe.  fVinr-in  Knrn.  der  wenijr  feiiisandige 
EinlagerungfPii  enthält,  baue»  in  Flörsheim  die  ("ementfabriken 
von  UyckerhoiT  in  Biebrich  und  von  der  GeKellscliaft 
ffir  Berg-  und  Hfittenban  in  Bonn  znr  Heratelluni^  von 
Cement  aus. 

Klürslieim.  Tn  diesem  Thon  kommen  fthnlicb  wie  im 
i:*'rankfnrter  Letten  grossere  Mergelkonkretionen  von  ellipsoidi- 
scher  Gestalt  vor;  sie  haben  ihm  in  Norddeutachland,  wo  er 
X.  B.  in  der  Nähe  von  Berlin  bei  Herrosdorf  etc.  von  gleicher 
(^esteinabeachaff'enheit  vorkommt,  den  Namen  Septarienthon 
eingebracht  —  eine  Bezeichnung,  die  wir  nicbt  gebrauchen,  da 
wir  im  Mainzer  Tertiärbecken  kaum  einen  Thon  und  Mergel, 
aUo  von  ver^tchiedenstem  geologischem  Alter  und  verschiedenster 
I^schaftenbeit,  kennen,  der  solcher  Kalk«  oder  Mergelkonkre- 
tionen  entbehrte. 

Dnrcb  die  in  diesem  Thon  enthaltenen  mikroskopischen 
<iehäuse  sehr  niederer  Tiere,  sog.  Foraminiferen,  i$t  derselbe 
immer  etwas  kalkhaltig,  was  sich  anch  durch  die  Ansbltthnng 
von  schönen  Gipsrosetten  zu  erkennen  gibt. 

Die  beiden  (irnben  haben  etwa  eine  Tiefe  von  12  m. 
Während  sie  der  Breite  nach  nur  etwa  250  m  dem  Main  entlang 
liegen/ wo  anch  die  Verfrachtung  geschieht,  erlauben  sie  einen 
weiteren  Ausbau  nach  Norden. 

In  Breckenheim  steht  derselbe  Thon  auch  an,  wird 
aber  zn  gewöhnlichen  Backsteinen  verarbeitet. 

Mainthal,  oberhalb  b*rankfnrt.  Diesen  Flörsheimer 
Thon  findet  man  nun  Main  aafw&rts  erst  wieder,  nachdem  man 
Frankflirt  hinter  sich  hat.  Hier  im  Mainthal  ist  er  allenthalben  das 
Material,  auf  welchem  der  junge  Mainkies  liegt;  anf  ihm  fiiesst 
der  Main  zwischen  Kenselstadt  und  Frankfurt  entweder  un- 
mittelbar wie  bei  OlTenbach  oder  nur  durch  Mainsand  von  ihm 
getrennt.  Auf  diesem  Thon,  der  sich  durch  die  vorhin  erwähnten 
Foraminiferen  als  im  Meere  abgelagert  ausweist,  sammeln  sich 
die  Grundwasser  des  Mainthaies  oberhalb  Frankfurts,  wie  auch 
die  Wasser,  die  den  Abhängen  längs  des  Mainthaies  entfliessen. 
Ein  hier  angelegter  Biiinnenschacht,  der  sog.  Volgerbmnnen 
am  Röderspiess,  fühi*t  einen  Teil  .jener  Wasser  dem  grossen 
Bassin  unter  der  Fnedberger  Warte  zu. 


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—    152  — 


T  e  m  p  e  1 8  e  e  m  u  h  1 1-.  Auf  dem  linken  Maimifer  zieht  jener 
alttertiäre  Thon  sich  durch  OfFenbacli  bis  an  die  Kalkhtigel  von 
Bieber  und  erstreckt  sich  südlicli  bis  Uber  die  Tempelseemiüile 
liiiia US.  Au  der  Tenipelseeniiilde  wird  ein  alterer  tertiärer  Thon, 
welcher  mir  dem  Klörsheinier  Tlion  in  Farbe  und  (ibdchfönuijrkeit 
ziemlit  li  übereintitimmt.  sidi  aber  durch  eine  kurze,  briickelige 
Textur  v«iii  dem  mehr  schiefrigen  Flörsheimer  'I'lion  unterscheidet, 
von  Kalk,  der  merkwürdiger  Weise  in  maui  lien  Schichten 
zahlreiche  (^uarzkieselchen  eingebettet  enthält,  überlagert. 

Es  sind  also  wohl  hier  die  Materialien  xusauiuien  \or- 
handen,  welche  zur  Fabrikation  von  f'eraent  notwendig  sind. 
Cement  gilt  nämlich  als  ein  Gemenire  von  gebranntem  Kalk  mit 
durch  Hrenueu  aus  Kalk-  und  Thunerde^ilikat  entstandenem 
Thon-Kalksilikat  (25"/o  Thon  und  7o"/„  Kalk).  Kalkmergel  mit 
20 — 2ä"/o  in  i^alzsäure  loslidieni  Thon  würde  allein  zur  TTer- 
steilung  vitii  Uement  dienen  kimnen.  Im  Wassel'  soll  nun  dieser 
Kalk  mit  dem  Doppelsilikate  eine  steinharte  Verbindung  bilden. 

Tn  Biebrich  wie  an  dei  Tenipelseemiihle  (Gotthard  (>t  Co.* 
werden  demnach  der  Thon  und  Kalk  zusammengemengt  und  die 
Cementziegel  bis  zur  vollständigen  Sinterunu.  also  in  wesentlich 
höherer  Temperatur,  wie  dies  beim  Brennen  des  Kalkes  geschieht, 
gebnmnt;  überhaupt  ist  neben  dei'iieliti<reii.  immer  «iieiehen  Misch- 
ung die  richtige  Tejiiperatur  beim  Brennen  einer  der  wesentlichsten 
Umstände  zur  Fabrikat  inn  branclibaren  dementes  Dvekerhofl'brieht 
den  Kalk  nahe  der  HammermUhle  bei  Mosbach  im  Salzbachthal. 

Krlenbruch.  In  dei-  Mitte  zwischen  Ottenbach  und 
Tempelseemühle,  am  Erleubruch,  ist  eine  Thonwarenfabrik,*) 

*•  Tliou  vuQi  Krlüubruch  bei  Ottenbach,  Dr.  Petersen. 
12.  Ber.  d.  Offettbteher  Ver.  f.  Xaliurk.  1871. 

QuarzsAud  lin  Knii  und  Sais9ilire  iiiilOelieh>  23,80 


Kif-t  h  Mire  IttsUch  34,80 

Thuucnle  16.(>5 

Eisenoxyd  2,07 

Eisenoxydul  3,00 

Kalk  4,40 

Magnesia  8,83 

Natron  0,60 

KaU  8,10 

EiBenkies  0,65 

Schwefelsäure  1,10  (0,84  Gip«'» 

Koiilensäur«  5,00 

Wasser  incl.  O^i— 0,3  orgm.  Snlistanz  6,40 

Chbr  und  Hanganoxydnr  Sporen 


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—    1Ö3  — 


welche  seit  mehreren  Jahren  still  steht.  Hier  wollten  wert- 
vollere Thonwaren  ans  demselben  marinen  Tlion,  den  wir  von 
Flörsheim  beschrieben  haben  nnd  der  somit  der  den  Tempel- 
seemfihlen-Thon  unterteufende  'i'hon  ist,  fabriziert  werden.  Eine 
Hauptschwieri^keit  sclieint  darin  gelegen  zn  haben,  dass  die 
Tlionziegel  und  dei^leichen  durch  Trocknen  an  der  Luft  nicht 
jrenflgfeiul  Wasser  verloren,  so  dass  sie  in  geschlossenen  Käumen 
dnrcli  <  »tf  nfeuerung  getrocknet  werden  mnssten.  eine  Ausgabe, 
welche  wiihl  der  aus  ihnen  gelöste  Preis  nicht  ertrug.  AVie  mir 
mitgeteilt  wurde,  gelang  Herrn  Ehrenliardt  schliesslich  doch 
die  Herstellung  guter  Steine  dadurch,  dass  er  gebrannte,  fein 
gestossPTie  .*^teiiie.  dcH  Thon  magerer  und  weniger  seliwindend 
zn  machen,  demsell  i  n  beimengte.  Fabrikate  waren  Verblend- 
steine,  Ornamente,  Drainierrtihren  etc. 

Tertiiirmergel.  Tcli  hätte  nun  nocli  der  Tlionmergel 
zn  gedenken,  die  vielfach  mit  alter  Braunkohle  wechsellagemd, 
ztt  irdenen  Waren  Verwendung  fanden  nnd  finden.  So  existierte 
vor  etwa  2.')  Jahren  in  Hoch  heim  (Grube  Ufite  Gottes, 
Besitzer  J.  Fritz)  eine  Thon-Indnstrie  im  sog.  Cyrenenmergel,*) 
die  wohl  mit  dem  Erliegen  der  Braunkohlenfördernng  daselbst 
anch  erlag.  Bei  Einschachtung  hatte  Herr  Fritz  auch  Missgeschick, 
insofern  ihm  Felder  untersanken  etc.  Schon  oben  erwähnten  wir. 
dass  fttr  das  Hochheimer  Werk  die  Grube  Schlicht  bei  Naurod 
auch  Thon  lieferte.   Das  Werk  wurde  schon  1867  eingestellt. 

Ein  ähnlicher  Thon  wie  der  Hochheimer  Brannkoblenthon 
war  es  wohl,  der  vor  ein  paar  Jahren  in  der  Nälie  des 
Heiligenstockes  (zwischen  Frankfurt  und  Vilbel")  aus  einem 
Schftchtchen  gefördert  wurde  (Bomnater). 


Hochheimer  Mei  s?el  I8tiü.  Proi  R.  Fresenius.  J.  Fritz. 
HocJjheim's  iliiieralreichtum  etc.,  Wiesbaden  18B2. 

Kiesel"*;uire  :i.21  in  Salz-'niirp  lö.slirh  4(5.'.»7 
Thouerile  il,38  in  Salz>ianrt'  liisliclit  12.17 


Kiseuoxjd  1,32 

Eisenoxydttl  2fii 

Mangaaosjdnl  0,14 

KohlenaaureK  Eiaenosydul  0.7.^ 

»        Kalk  2b,9i 

„         Ma£?ne<ia  3.72 

ÜcLwelelsaurer  Kalk  0,18 

Wamer  4,2t 


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—    164  — 


Ein  grünliclier.  ziemliVh  sandfreier  .Mcrgtl.  welcher,  in 
ö-  n  m  Tonfp  srelegen .  eine  AFäi  htigkeit  von  <  irr;i  0,5  m  hat. 
schmilzt  unter  der  Silhors(  Imiolzliitze  zu  braunem  <4las:  der- 
selbe fand  in  der  Fabrik  tür  emaillirte  Metallgreschirre  zu 
Pinneberg  u.  a.  ().  zu  dunkler  Kmail  Verwendung.  Der  aus 
demselben  Schacht  aus  14  m  Teufe  geförderte,  miude.stens  ö  ni 
mächtige,  blmuv  zarte.  .><andfreie  Mer<rel  fand  zur  Fabrikation 
von  guten,  hellklingenden  Töpferwaren  Anwendung.  Eben  werden 
dieste  beiden  Thonlacrpn  tiicht  irpf<"r(l<*rt, 

FrMukfurter  K  ;i  chel ofen f  a  briken.  Eine  alte  In- 
dustrie in  Frankfurt  isi  die  Töpferei  und  speziell  die  Fabrikation 
von  Kachclr.fVu :  seit  vier  Jahrhunderten  hat  sich  dieselbe  nach 
'  der  giirigeu  Mitteilung  von  Herrn  L.  Kreutzer  in  zwei 
Familien  —  Henkard  und  Kreutzer  —  vererbt.  Dieselben 
haben  auch  bis  vor  kurzem  Thoue  aus  unserer  (Tegend  verwendet. 
So  wurde  früher  von  dem  Thon  gebraucht,  der  bei  lUschofs- 
heim.  am  Fuss  der  Höhe  finsteht,  welche  zwischen  8eckl)a<  Ii  und 
Hochstadt  längs  des  Mainthales  sich  erstreckt:  rlerselbe  ist 
jedoch  zu  kalkhaltig.  So  lange  weiss  glasierte  Kacheln  beliebt 
waren,  wurde  dann  der  Thon,  der  auf  der  Nordseite  des 
Wiek  er  er  Berges  gegraben  wii-d.  verwendet,  (lutei-  Thon 
wurde  auch  ans  der  (liessener  Gegend  bezogen,  während  derjenige 
von  Leigestern  bezogene  zu  qiiarzreich  war.  Jet^t  wird  fast 
ausschliesslich  mit  Thon  von  Eichenberg  in  der  Rheinpfalz 
fabriziert;  er  brennt  sich  weiss:  nur  zur  Herstellung  dunklerer 
Kacheln  wird  ancli  Mßnsterer  feuerfester  Thon  beigemengt. 

Eine  andere  Ofenfabrik  i<i  Wurm)  fabriziert  ebenfalls 
die  eben  beliebten  altdeutschen  i)fen  und  zwai*  aus  dem  bei 
A  schaffen  bürg  gegrabenen  Thon.  Die  Thone  kommen  dort 
in  grosser  Ausdehnung  mit  feinem  Sand  wechseltagenid  zunächst 
Aschaffenbnrg  im  Thale  vor:  sie  brennen  sich  weiss. 

Eine  Ofen-  und  Thonwarenfabiik,  die  mehrere  Jalirzehnte 
in  Frankfurt  existiert  hat.  ist  eben  aufgegeben  worden. 

Dass  die  Töpferei  in  früherer  Zeit,  von  Beginn  des  17.  bis 
Mitte  des  19.  Jahrhunderts  als  Kunstgewerbe  betrieben  wurde, 
hat  auch  ein  kürzlich  in  Sachsenhausen  getbaner  Fund  vor 
Augen  geführt.  Nicht  allein  der  Brennofen,  in  dem  wohl  an- 
unterbrochen  seit  mehreren  Jahrhunderten  bis  anf  unsere  Tage 
dies  Gewerbe  ausgeübt  worden  war,  sondern  auch  zahlreiche 


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—   lob  — 


zur  Herstellung  der  künstlerisch  g:eschm<\ckten  Öfnn  vt^  wendete 
Kachelformen  sind  entdp(  kt  worden.  („ Frankfurter  Familien- 
bl&tter''  1876  Xu.  252  und  253). 

Von  den  Ofen-  und  Thonwaren- Fabriken  in  Wiesbaden 
sind  mir  keine  Mitteilungen  geworden. 

In  den  Thongruben  nordöstlich  von  Frieürichsdorf,  Dillinger 
Gemarkung,  liegt  unter  grobem  Kies  ein  graulich  weisser,  teils 
reiner  bildsamer,  teils  sandiger  Thon;  dieselbe  Tbonschicht 
wird  bei  Seulberg  seit  alten  Zeiten  zur  Häfherei  gegraben 
fFr.  Rolle,  Übers  d  geol.  Verh.  v.  Hornburg  u.  Umgegend). 

1.  eh  nie.  Die  rohesten  Backsteine  werden  als  Bussen 
oder  Feldbrandsteine  in  grosser  Menge  aus  Lehm  hergestellt, 
der  sich  1;  als  Au-  «»der  Wiesenlehm.  d.  i.  junger,  aus  den  ah- 
geschwemmmten  Verwitteraogsprodukten  des  Maingebietes  be- 
stehender  rberschweninnni2:>schlamni  im  Untennainthal  darbietet. 
2)  als  Löss.  der  die  sehr  allgemein  verbreitete  Decke  bis  hoch 
hinauf  an  den  1'aniiiis]i;in2r<'n  und  auf  der  hohen  Strasse  dai*- 
stellt,  der  aber  auch  in  der  Wetterau  und  speciell  im  unteren 
Niedthal  die  alten  (Terdlle  und  Sande  daselbst  überlagert. 

Beim  Löss  ist  vorzQglich  seine  Lockerheit,  das  Durch- 
zogensein  von  feinen  Kanülen  auffällig.  Wo  wir  hbiigens  in 
jener  (biegend  keinen  Luss  finden,  ist  er  zum  grossen  Teil  schon 
zu  Russen  verbraucht  worden. 

Beim  Feldbrand  genfigt  Rotglut  zum  Oarhrennen,  wobei 
die  gebrannten  Steine  ihre  Porosität  behalten  sollen.  Tu  einem 
solchen  Ofen,  der  ans  höchstens  200,000  Steinen  besteht,  sind 
die  in  demselben  nach  aussen  liegenden,  gebrannten  Steine  rat, 
die  im  Inneren  des  Ofens  gelegenen  hellgelblich.  Steigert 
mau  die  Temperatur  weiter,  so  dass  sie  fast  zu  schmelzen  be- 
ginnen, so  erhält  man  feste,  harte  Klinker,  welche  daher  nicht 
mehr  porös  sind  und  glasigen  Bruch  haben.  Dieser  Abfall,  den 
man  hier  Schmilzeu  nennt,  wird  vorteilhaft  zu  Fundament- 
maueiiing  und  Herstellung  von  ßetton  gebraucht.  Anderwärts 
sollen  solciie  Steine  zu  Wasser-  imd  Wegbauten  dienen. 

Die  Backsteine  aus  diesen  Lehmen  dargestellt,  werden 
hauptsächlich  zum  Aufbau  der  Innenmanern  und  der  verputzten 
Fa^adenmanem  verwendet. 

Von  regelmftssigerer  Form  und  gleichmässigerem  Brande 
sind  die  ebenfalls  von  Hand  geformten,  aber  in  besonderen 


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I 


-   156  — 

Ofen.  sog.  Ringöfen,  gebrannten  Steine.  Es  sind  dies  die  sog. 
Ofenbacksteine. 

Die  grösste  deraitige  Ziegelfabrik  wird  wolil  die  Rödel- 
lieimer  von  Ph.  Holzmann  &  Co.  si  in ;  ein  ähnlicher  Ofen  ist 
(Idjt  riige  der  Baubank  bei  Prannheim.  Während  das  'l'ausend 
Feldbacksteine  nur  If)  20Mk.  kosten,  löst  man  von  den  Oft-n- 
backsteinen  22 — 25  Mk. 

Es  wäre  iibrigens  einseitig:,  wenn  man  beim  Löss  nur  von 
der  Kussenbrennerei  und  Alnilichem  spräche  und   nicht  der 
Fnichtbnrkeit  desselben,  die  den  Wohlstand  seines  Gebietes 
•bedingt,  ge»li»ciite. 


Zusammenstellung  dci-  mir  bekannt  gewordenen  Analysen 

von  Thonen  hiesiger  (hegend: 


Geisen- 
heim 

Schlicht 

Klingenberg 

1.  II. 
Qual.  1  Qual. 

gellj  j 

«''^  !  gelb 

gelb 

Erien- 

Kiselsäure 

62,0 

75,40 

.•>s.i;( 

70.62 

74,58 

'l*lin)i<^rde 

2R.li 

;LM''01 

2:1  .V) 

1Ö.04 

1,! 

".II 

:;.ä4u  4,2 IG 

7.  In 

4,lHi 

2,07 

8.0Ü 

Kalk 

0,1 

0,49 

4,40 

Magnesia 
Kb» 

1.11 
8,83 

6,42 

3^ 

2.tO 

0,34 

o.m 

0.65 

>i  liucri-KiMiic 

0,10 

.1,00 

Walser  mid 
org.  Substanz 

}  8=0 

4,71 

«,4Ö 

Sandi'.  Vorkomiiit'n  Was  nun  die  Sande  angeht, 
so  sind  solche  vor  allem,  meist  mit  (ieröllen  und  Kiesen  ge- 
mengt oder  wechsellagernd .  in  den  heutigen  Khissthälern  in 
bedeutender  Kntwickelung  zu  tinden.  Auch  wo  sie  in  höheren. 
Ja  in  hohem  Niveau  an  den  Hängen  dieser  Tiiäler  liegen,  sind 
es  meist  junge  1*'  1  u  s  s  t  e  r  r  ;i  <  s  e  n ,  denen  man  entweder  ihre 
Abstammung  aus  dem  Maingebiet  oder  aus  der  Wetteran  oder 

♦  Erlenbrnch,  KJ^j-elsaure  unlüslirh  2.3..H.  löslich  .S4,8. 


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—    157  — 


aus  dem  Taunus  durch  die  GesteinsbeschalTenlM^it  ihrer  (Geschiebe 
dentlich  ansieht 

Im  Allgemeinen  kann  man  sagen,  je  höher  sie  liegen,  je 
alter  sind  sie.  In  unserem  von  zahlreichen  Senken  durchsetzten 
Gebiet  ist  freilich  diese  Begel  nicht  ohne  Ausnahmen. 

Zu  den  in  der  Jüngsten  Tertiarzeit,  der  Diluvial-  und 
AUnvialzeit  abgesetzten  Sauden  und  Gerullen  kommen  noch 
meist  vielfarbige  aus  der  mittleren  Tertiärzeit,  die  sich  nach 
der  oberen  Wetterau  fortsetzen.  In  Bezug  auf  diese  vielfarbigen 
Sande  etc.  weise  ich  auf  die  Sande  und  Kiese  von  Ecken- 
heim  und  auf  diejenige  von  der  Strasse ngabel  Frankfurt- 
Vilbel-Olfenbach,  die  man  eben  wegen  ihrer  gelben  und  roten 
Fitrbnng  vielfach  in  den  hiesigen  Gärten  sieht,  hin.  Hierzu 
werden  allerdings  auch  die  diluvialen  Sande  von  Ginnheini 
verwendet.  Die  jungtertiären  Sande  und  Kiese  am  Taunnsfuss. 
wie  die  ftltertertiären  von  der  Strassengabel  vor  Vilbel  und  von 
Eckenheim  fallen  besonders  dadurch  auf,  dass  m  nur  aus 
weissen  (juarzkieseln  des  Taunus  bestehen,  während  die 
jüngeren,  also  die  dilnvialen  nnd  alluvialen  Sande,  eine  Bei- 
miscbuug  von  Buntsandstein  einerseits,  wenn  aus  dem  Main- 
gebiet stammend,  und  von  Taunusiiuarzit  amlerseits.  wenn  dem 
Taunus  entfiilirt.  erkennen  lassen. 

Verwendung.  .Abgesehen  von  Wegbeseiiotterung  wird 
Wold  die  Herstellung  von  Mörtel  ihre  ausgiebigste  Verwendung 
sein:  dann  sieht  nmn  .sie  am  Ii  /au  Grundierung  des  Cements 
verwendet. 

In  einer  ^(  liiuicu  I\it  >L:rii1»p.  oberhalb  Olierursel.  unnalit-lbar 
bei  dem  Kniitt  i  lianuaer.  xindcm  die  (iräber  <lie  grösseren  Und 
reinen  (^uarzgeitille :  .«je  wnilrii  in  Honilnirg  srestossen  iiiitl  im 
Kupferwerk  bei  Ht  ildt  rulieim ,  Kalkmülile.  zur  Keparalui'  von 
SchmelztUt  ii  verwtnub  t. 

l>en  aus  der  jetzigen  Mainrinne  gewonneneu,  schart  k»>rnigen. 
reinen  „Afainsand"^  dürfen  wir  nicht  vergessen:  derselite  ist  ein 
\  orzügliilu?^  .Material  zur  M^irtelbereiiung :  dann  verbraucht 
mau  ihn  ja  auch  in  grosser  Menge  zur  Pliasierung. 

Bei  Bremthal  koiniiit  ein  Gangiiuarz  vor,  dessen  i.;e>tt'iii 
durch  Bt'git  s.sfH  ganz  zu  Sand  zerfällt :  derselbe  dient  teils  zum 
Mauern,  wo/m  er  sich  vorzüglich  eignen  soll,  teil.s  zur  Bestreuuug 
(ler  Wege  in  Gürten. 


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—   158  — 


Neuerdings  sieht  man  auch  in  Gärten  gepochte  Gangqnarze 
ans  dem  Emser  Silberwerk:  Härte  nnd  61eic1if6rmigkeit  der 
Stttclcchen  lassen  dieses  Material  recht  zweckmässig  erscheinen. 

Als  Formsand  fttr  Eisengiessereien  scheint  ein  etwas 
plastischer,  knetbarer,  durch  thoiiige  Beimengung  schlichiger 
Sand  erwünscht  zu  sein.  Solcher  wird  an  ein  paar  Punkten  in 
der  Nähe  von  Geisenheim  und  Jobannisbeig  gewonnen.  Auch 
nahe  Vilbel,  etwas  nnterhalb  der  schon  erwähnten  Sandgnibe 
an  der  Strasseugabel,  ist  seit  ein  paar  Jahren  eine  Grabe  offen, 
aus  welcher  der  Sand  als  Formsand  geeignet  sein  soll 

Kalksteine.  Die  Besprechung  der  Kalkvorkommen  wer- 
den rasch  beendigt  sein,  obwohl  der  Kalkstein  eine  ebenfalls 
sehr  weite  Verbreitung  in  unserer  Gegend  hat.  Sein  Wesen, 
wenigstens  soweit  technische  Verwertung  in  Frage  kommt,  ist 
fast  durchaus  dasselbe. 

Entstehung.  Die  Kalke  sind  wohl  zum  Teil  durch 
Verlust  ihres  Ijüsungsmittels,  durch  Verdunstung  der  Kohlen- 
säure, ans  dem  Wasser  ausgeschieden  worden.  Vielfach  hat 
die  Lebensthätigkeit  von  Wasserpflanzen^  den  sog.  Algen,  diese 
Ausscheidung  befordert;  indem  sich  dieselben  der  Kohlensäure 
im  Wasser  zu  ihrer  Ernährung  bemächtigten,  lagerte  sich  der 
nunmehr  unlösliche  Kalk  auf  ihrer  Oberfläche  ab.  Hauptsächlich 
die  löcherigen,  ruppigen,  unansehnlichen  Kalksteine  sind  so 
entstanden.  In  dem  Kalkschlamm  sind  nun  Schnecken-  nnd 
Muschelschalen  eingebettet  vielfach  in  solcher  Menge,  dass  das 
(^estein  nur  aus  solchen  zu  bestehen  scheint.  Seltener  sind  die 
dichteren,  weissen  oder  bläulich  grauen,  klingenden  Kalke, 
häufiger  jene  rui)i)ifi:en,  bräunlichen  Algenkalke. 

Vorkommen.  Kalkbrüche  finden  wir  in  grosser  Zalil  ani 
(lern  I.andriifken .  den  uiiui  die  „Holic  Strasse"  neniil  .  auf 
dem  l'hiteaii.  au  dessen  südwestlich  ein  J^'iisse  Fraiikfiut  lie^t. 
Auf  dieser  Hoclifiäche,  die  sieli  ireiien  \'ill)el  und  iiber  Bergen 
hinaus  bis  Hochstadt  au:  I  liui  .  niitt  man  mehrere  Kalköfen 
piiiuilivsier  A\\.  In  üeiiuf^eier  Enlwickelung  ist  der  Kalk  auf 
der  Südseile  Ue.N  Maius  zwischen  Oberrad  und  Lonisa. 

W  estlich  der  Louisa  briclit  das  Kalkvrakoninien  pli'itzlirli 
al)  und  zei^r  sich  orst  wieder  am  Kusse  d(^<  Taunus  da  und  doi-t. 
in  stärkster  Eulwickeiung  zwischen  Flörsheim  und  Hochheim 


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—   159  — 


lind  dann  wieder  in  der  Wiesbadener  Gegend.  Dass  ans 
den  Flörsheimer  iCalklageni.  deren  Magnesia-Uehalt  wir  vorhin 
erwähnten .  zur  Römerzeit  schon  der  Kalk  gebrochen  wnrde. 
ist  aus  (lern  Umstände  erkennbar,  dass  nnter  Allnvialbihlungen 
vom  Alter  des  Aulelnnes.  welche  sich  in  Spalten  Huden.  Bruch- 
stücke von  Kalk  lagen:  jene  Alliivialbildiiug  reicht  nämlich, 
wie  Funde  darin  bezeugen,  bis  in  die  Zeit  zurück,  ila  die  Römer 
die.so  Landschati  in  Besitz  hatten. 

Verwendung.  Soweit  der  Kalkstein  ziemlich  rein  ist, 
d.  Ii.  nur  wenige  thonige  Beimengungen  eiitliiilt.  besteht  seine 
Verwendung  in  der  Herstellung  von  gebranntem  Kalk  /n  Miati  1. 
Der  Kalk  von  Flörsheim  entliült  J  ■^")"/„  knhlen.-^aiire  3Iagne>ia. 
iler  diclite  Kalk  der  Wiesbadcnt- r  üegend  enthält  wenig  TIjou 
(0,0— 4,3 ^'/oi  und  wenig  k<dilensaure  Magnesia  1 1,0— ; 
anders  ist  es  mit  dem  jilattiiri'n  Kalk  d<»rtiger  (lesrend,  welcher 
mehr  TInm  (8— 12.2"/^)  und  Sand  enthält  und  erfahrung.sgemäss 
auch  die  Eigenschaften  eines  hydraulischen  Kalkes  besitzt. *i 
( Jeschiitzter  si-beint  der  aus  dem  Muschelkalk  \\  iii  zl)urgs  her- 
gestellte gebrannte  Kalk  zu  >ru\.  Hydraulischer  oder  ('ementkalk 
konmit  au(  Ii  aus  der  (iegend  von  Ascliatt'enburff.  wo  ei-  aus  dem 
/♦'(•hsieiudnldiii  i  t  gebraunt  wird;  dassfllM-  gilt  von  dt^m- 
>ell(en,  <ler  im  Bulauer  ^^'al(l  bei  Hanau  dann  und  wann  Lii'lii  ociit'n 
wild.  Auch  die  f-alin  kalke,  weldie  virltadi  ebentalls  Uuioniile 
.sind,  haben  hydraulische  Figensclialten  In  linst-ntunni^en  Lagen 
von  nieht  bcträclitlicher  Ausdrhuting  kommt  /wischen  Körnel- 
^nriss  k-Mnitrer  Kalk  am  Kindbt'iü'  unlVrn  (leilbadi  nml 
am  Hammeisiiorn  bei  Slrassrnbosscidiacli  vor.  weicijer  aucli 
zeitweise  in  Steinbribdien  ansirebentct  wird. 

Eine  andere  Voi  wendung  des  Kalksteins  besteht  in  dor  als 
Bruclisteiu  /n  Finniamentmauern  etc.,  jet^t  wohl  ausj>chlie.s.slich 
nur  mehr  in  den  Dürlern. 

Als  noch  in  HiW-hst  Eisenerze  verhütt^'t  wurden,  gingen 
die  Flürslieimer  Kalksteine  als  Znsfhlai:-  dahin. 

Auch  die  Lederfabriken  verbrauchen  nicht  nnbi'trachtliclie 
Mengen  gp))i-.innten  Kalkes  und  zwar  zum  Knihaaren  dei-  l'Vlle, 
zum  (iarmadien:  dieselben  fliessen  schliesslich  der  Jiandwirt- 
ächaft  als  Dünger  zu. 


*)  Na.<i8auische»  Jahrbuch  ttlr  Naturkuuile  RH.  7  1851  p.  146,  TabeUen. 


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—    160  — 


Des  (licliten  Tertiärkalkes  von  der  Carve  zur  Darstellang 
des  Biebricher  Cementes  haben  wir  schon  gedacht. 

Hraunkolile.  W  < mit  n  wir  uns  nun  Materialien  zu. 
deren  Ursprung  tViilit^iv  Ve^'^etationen  sind;  sind  »lies  <lie 
Braunkohlen,  Ihrem  Alter,  \iwhr  oder  weniger  am  li  ilner  \W- 
schatteiiheit  nach.  k;uiu  man  dreierlei  Braunkohlen  in  hiesiger 
Gegend  unterscheid»  ii 

Alt  tertiäre  liriinnkolile  IHp  :iltest«Mi  Iii  aunivolili-ii 
sind  die  Kolilen,  die  am  Südabliang  der  Imlitii  Strnss-p. 
zwischen  Hoch  Stadl  und  Rischofsheim,  dann  oberhalb 
Seckbach,  ferner  bei  (ironau  und  bei  Massenheini  <ro^en- 
iiber  Vilbel  ausgebeutet  wurden.  Dasselbe  geschah  bri  l'uinmers- 
heini.  bei  Diedenbergen  und  bei  Hoch  heim.  An  allen 
diesen  Orten  wurden  sie  in  zwei  Flötzen  angetrotien,  von  welchen 
das  untere  das  mächtigere  und  wertvollere  ist.  Die  jüngsten 
Schächte  sind  die  von  Seckbach  und  von  Diedenbergen. 

Diese  Braunkohle  ist  nach  dem  Abtrocknen  in  ihren  gnten 
Qualitäten  dicht,  musdielig  und  fast  schwarz. 

Wie  schon  angedeutet,  steinen  alle  diese  Werke  jetzt  still,*» 
Den  längsten  Betrieb  hatte  wohl  das  Bonimersheimer :  es  wurde 
schon  im  Jahre  181H  oder  17  angelegt  und  war  noch  vor  etwa 
dO — 40  Jahren  in  ziemlichem  Betrieb.  Die  damaligen  \'erktdirs- 
mittel  brachten  eben  noch  nicht  die  hochwertigen  Steinkohlen 
in  dem  Maasse  wie  heute  in  Konkurrenz,  obwohl  die  Bomniers- 
helmer  K'-dilf  aus  Tiefen  v««n  100—120'  unter  Terrain  kam, 
so  war  sie  damals  iiocli  konkurrenzfähig.  Ks  sind  ausserdem 
zwei  Umstand*'  w»  lebe  die  eingeborene  Kohleniiidnstrie  erliegen 
machte:  dereine  ist  die  relativ  geringe  Mächtigkeit  der  Klötze, 
welche  kaum  über  2  m  reicht,  der  andere  besteht  darin,  dass  die 
Gewinnung  iiieser  Kohle  an  allen  den  genannten  Örtlicbkeiten 

*  v«r1.i --fiH»  Hraiink' '!ilpnliane  lie«r<»Ti  n>'fli   in  iWv  .Nahe  vuii 

<f  u  11 /- e  Ii  iie  i  ui .  uiit  Alilianir  nonh^e.Htlicli  von  ( >beieileii!..u  h .  \v(»<ell>st  nach 
fnUndlicher  3Iitteiluiig  die  Machtij^keil  den  Lagers  6—7'  erreicht  haben  stdl. 
Das  höhere  Alter  der  Goosenheimer  und  Kahlbadier  Braunkohle  ergibt  itieb 
unter  sAderem  aus  einem  foiwilen  Früchtchen,  welches  La  d  wig  einem  Sanddorn. 
Hipponha«'  di>iier>a,  zti-  hrieh.  wehliet*  aber  in  jt'mt?t*reu  Kolilen  nicht  vor- 
kommt l'.i-  MU'V  der  Braunkol, 1*-  v  -n  i rer!'*nl>.it'h  i*r  nirht  •;ii  h<  r. 
Fr.  liuU  •  1  li'i-iciit  der  i;e(»^üo.-*tisoben  Vcrhiiltuis^e  von  Hi)uiburg  vor  dfr 
Hohe  und  l  ni^'i'jjehd,  1866. 


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—    161  - 

bergmftnnigch  durch  Schacbtbau  geschehen  miiss.  ihre  Fdrdening 
daher  za  kostspielig  ist  und  darcb  Cberlagemng  von  Sanden 
(TriebsandT  besonders  schwierig  wird. 

i  II  11  h  e  i  ni  <•  r  H  r  a  u  ii  k  i»  Ii  1  e.  Etwas  jttnger  und  zumeist 
erdig  ist  die  Biaunkuble  vuu  <  üiiuheim.  (Jrube  Jakob.  Dieses 
Werk  versprach  eiuen  sihwung^hafteren  Betrieb,  steht  aber 
auch  seit  ein  paar  Jahren  still 

l>aselbst  liejit  die  Kohh'  in  tuva  Um  Teule  iiml  hat  mit 
eiuria  kohligen,  mulmigen  Zwi.schenmittel  eine  Mächtigkeit  von 
1,5— 2  ni.  (letrocknet  »bei  100*  r.i  enthielt  sie  7L5»/o  Coaks, 
7,5 '/o  (i'ase,  5'/«  Asche  und  14 "/n  Wasser.  Sie  fand  zum 
Hausbiaiul.  in  höherem  Masse  aber  zur  Kesselfeuerung  Ver- 
wendung. Durch  die  gerin^rc  Mächtigkeit  konnte  nicht  im 
selben  Masse  gefördert  wenleii,  al>  der  Nachfrage  entsprochen 
hätte.  Jenes  giusige  Zwischeumittei  sollte  heiss  zu  ßriquets 
geformt  werden. 

Wahrscheinlich  von  dcinselben  Alter  und  ähnlicher  Be- 
scharteiiheit  liegt  Koiile  auch  in  geringer  Stärke  im  Wiesenthal 
<»berhalb  Soden;  ein  Betrieb  hat  aber  hier  niclit  stattgefunden. 

Jungtertiäre  Kohle.  Anders  sind  die  Verhältnisse 
bei  den  jüngsten  Kohlen,  die  auch  zumeist  mulmig,  erdig  sind» 
aber  in  den  obersten  Lagen  lignitiscb  oder  holzig  erscheinen. 

Wetteran.  Das  eine  Vorkommen  ist  das  Becken  der 
Wetteraa*)  zwischen  Ossenheim,  Berstadt^  Hangen.  Aach  hier 
liegt  die  Kohle  nicht  oberflächlich,  sondern  12—20  nnd  mehr 
Meter  unter  Tag;  ihre  Mächtigkeit  beträgt  im  Mittel  etwa 
5  m,  steigt  aber  bis  20  m  ohne  Zwischenmittel.  Sie  Hegt  in 
zwei  bis  drei  durch  Zwischenmittel  von  einander  getrennten 
Etagen  Abereinander. 

Im  Betrieb  sind  noch  die  Werke  von  Ossenheim,  Domassen- 
heim,  Weckesheim,  Wölfersheim,  Melbach  und  weiter  nördlich 
Berstadt.  Dass  derselbe  ein  reger  ist,  sieht  man  im  Herbst  an 
den  zahlreichen  pyramidenförmig  an^ebanten  Vorräten  auf  den 
diversen  Werken.  Die  Kohlen  formt  man  in  backsteinförmige 
Stflcke.  Bei  Hungen  wird  der  Kohlengrus  unter  starkem  Druck 
bei  circa  70*  zu  Briquet«  geformt. 


*)  Solche  Koltie  Hcheiut  auch  schon  bei  Nied  gewonnen  worden  zu  aviu. 

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-   162  — 

Seligenstadt.  Kolüe  vom  selben  jungtertiären  Alter 
liegt  nahe  dem  Main  etwa  Vi  Stunde  unterhalb  Seligenstadt 
(Grabe  Ämalia  von  Dr.  B.  Mitscherlich):  sie  hier  eine 
Mächtigkeit  von  6— 14  m  und  zwar  ohne  Zwischenmittel.  Hier 
wird  die  Kohle  wie  in  einer  jBacksteinpresse  kalt  geformt. 

Wahrscheinlich  ist,  dass  im  Hanau-Seligenstädter  Becken 
die  Brannkohle  an  vielen  Stellen  entwickelt  ist. 

Bezeiclinend  ftkr  das  Alter  aller  dieser  Kohlen  ist,  dass 
sie  sowohl  in  der  Wetteran  wie  in  Steinheim  auf  Basalt  auf- 
lagernd gefunden  ist,  im  Gegensatz  zur  Bockenheim-Ginnheimer 
Kohle,  welche  in  Bockenheim  mehrfach  unter  dem  Basalt  au- 
getroffen wurde. 

Flötzclit  n  in  der  Louise  —  Flörslieiinnr  Senke. 
Nur  t^u  passant  ^ei  ei  wälmt.  dass  FLit/Arheii  vom  sellion  Alter 
wie  die  Wetteraiicr  und  Selifpnstädter  Kolilc  beim  Auslie])eii 
der  Baui^rnbpn  (l.  s  Klärbeckens  nnd  der  HTidister  und  J?aiin' 
heimer  Sclilfu>e  aiil>(Mleckt  wurden.  \\'aieji  s-ie  technisch  mmi 
keiner  Bedriuiuii:.  so  sind  sie  dagegen  ilun  h  den  Ixpiclitiun  nnd 
die  Marmi{ilalti<rkeit  der  Frib'lite.  die  in  iinien  laiierten.  Wissen- 
schaft lieh  i  um  so  bedeutsamer  gewesen,  und  ich  treue  mich 
schon  im  voraus  auf  die  Zeit,  da  die  (irösse  des  Klärbeckens 
für  Frankfurt  ni(  ht  mehr  ausreicht,  und  dasselbe  daher  einer 
Erweiterung  bedarf. 

Messel  er  Kohlenschiefer.  Eine  eigentümliche,  sich 
in  ziemlich  dünne  Blättchen  aufblätternde  Braunkohle  liegt  in 
der  Nähe  von  Dannstadt  bei  Messel  in  einem  Kohlenfeld  von 
bedeutender  Ausdehnung  nnd  Mächtigkeit.  Ersteres  ist  1  km 
lang,  0,65km  breit  nnd  die  Mäditigkeit  beträgt  etwa  90— 120  m. 

Da  sofort  an  der  Grenze  des  Kohleufeldes  die  Kohle  von 
bedeutender  Mächtigkeit  ist,  so  liegt  sie  nicht  in  einem  gewi^hn- 
lichen  Becken,  sondern  in  einer  Grabenversenkung.  Die  Kohle 
wird  durch  Tagebau  gewonnen. 

Die  Messeler  Kolile  ist  übrigens  nicht  eine  gewöhnliche 
Braunkohle,  sondern  vielmehr  ein  mit  teerartigen  Substanzen, 
welche  wahrscheinlich  von  der  Zersetzung  tierischer  Organismen 


Geylcr  u.  Kinkeliu.  Oberi>Hotüuilora  tler  Baugnibei»' Klärbecke« 
iu  Nit'tlerrad  uad  Schleuse  von  Höclist.  Scnckenberg.  .Vbhandluugcu  Bd  XTV. 


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-  -   163  - 

stammen,  getränkter,  also  bituminöser  Schiefer.  Sie  enthält 
einscliliesslicli  des  ei'St  bei  höherer  Temperatur  entweichenden 
Wassers  drca  60*/«  organische  Substanz. 

Seit  ein  paar  Jahren  ist  hier  Grossbetrieb  eingerichtet,  um 
diverse  öle,  Photogenf  Gasdl,  Sdimierdl,  Paraffin,  dann  Ammoniak, 
Sehwarze  (zum  Entfärben  des  Zuckers)  und  Leuchtgas  herzustellen. 

Vielleicht  interessieren  die  Notizen,  die  den  Mitteilungen 
der  Darmstadter  Centralstelle  fttr  Landesstatistik  entnommen 
sind;  es  betreffen  dieselben  das  Jahr  1884. 

In  all  den  zehn  Brannkohlen  werken:  Messel,  Seligenstadt, 
Melbach,  Ossenheim,  Domassenheim,  Weckesheim,  WClfersheim, 
Münster,  Büdingen  und  Trais  HorlofT  wurden  im  Ganzen  67,724 
Tonnen  im  Wert  von  393.706  Mk.,  wovon  25,564  Tonnen  selbst 
verbraucht  wurden,  abgebaut  Zum  Absatz  konnten  also 
42,160  Tonnen  gelangen,  welche  beim  Preis  von  7,45  Mk.  per 
Tonne  einen  Wert  von  314,210  Mk.  repräsentieren. 

Unter  den  528  an  diesen  Werken  täglich  beschäftigten 
Arbeitern  arbeiteten  unter  Tag  311  Arbeiter.  Zu  diesen  Zahlen 
bemerke  ich  noch,  dass  die  notierte  F&rdemng  von  circa 
68,000  Tonnen  heute  wohl  von  Messel  allein  überschritten  wird, 
und  dass,  soweit  mir  bekannt  ist,  das  Messeler  Werk  1884 
noch  im  Untersnchunisrsstadinm  sich  befand. 

Vulkanische  (Gesteine.  Innerhalb  des  Beckens  bleiben 
uns  nun  noch  als  teclmis.  Ii  verwal  tete  Gesteine  die  Ernptiv- 
gesteine  zu  erwähnen  Übrig.  Man  nennt  sie  allgemein  Ba- 
salte, —  die  Trachyte  kommen  bekanntlich  nnr  an  zwei 
Orten  \w.  am  Hochberg  bei  Dietzenbach  nnd  unmittelbar  bei 
Dietzenbacl)  selbst  — :  eine  speciellere  Hezeichnuog  für  die 
poröseren,  also  \v<  ni^:«  i  fliehten  Basalte  der  Umgegend  von 
Frankfurt  und  Hanau  i»t  Aname$it,  auch  wohl  Dolerit. 

Basalt.  Zalilreich  sind  die  Stellen,  wo  sie  durchgebrochen 
nnd  sich  ansgebreitet  haben.  Bruchbetrieb  kennt  man  auch  an  den 
meisten  dieser  Orte:  jedoch  steht  er  vielfach,  so  in  Esdiei sluMin. 
bei  I^(mames  nnd  KalilbiU-h  still:  am  Avesteiu  und  au  der  Louisa 
ist  er  auch  nicht  mehr  uÜeii.  V.in  interessantes  Vorkommen 
wnrde  bei  Gelegenheit  der  Vertiefung  des  Mains  am  Knde  des 
ünterkanals  der  Niederräder  Schleuse  entdeckt.  Hier  dureluineii 
nämlicli  Basalt  den  Main  in  einer  Breite  von  80 — 120  m.  Eine 

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Solche  Flii>ssrliwelie  geiit  auch  bei  Kes^selstadt  den  Basalt 
von  AVillielmsbad  mit  dem  von  Steinheim  zu  verbinden,  durch 
den  Mail). 

Der  Anaiiiesit  ist  ein  liemenge  von  Fehlspat.  \\mt 
und  Magnetit.  Jenaclidem  derselbe  mehr  oder  weniger  von 
letzterem  Kisenerz  enthält,  ist  er  dnnkler  oder  liellj^-au :  auch 
die  Diclitijzkeit  ist  je  nach  den  I>auen  ungleich.  Wie  gesagt, 
an  sich  nicht  sn  dicht  wie  der  Basalt,  der  zunitchst  etwa  in 
H'auerbacli  l)ei  J:'"riedl)erg  «,'ebrochen  wird,  ist  der  Ananiesit 
vielfach  sehr  porös:  eine  feste,  blasige  Varietät  ist  der  sog. 
Lnnprenstein.  der  ein  vorzüglicher  Baustein  ist :  von  Hut  sind 
daher  die  Brüche  bei  Londorf  bei  Glessen.  -  -  Der  Dietesheimer 
Basalt  ist  mehr  hellgrau:  der  mit  demselben  eine  zusammen- 
hängende, circa  ö  m  mächtige  Decke  dart^tellende  Öteinheimer 
ist  bräunlich  schwarz. 

V  e  r  w  e  n  d  u  n  g.  Eine  üauptverwendung  des  Basalt« 
ist  bekanntlich  die  zur  Pflasterung  und  zur  Beschottung  der 
Chausseen.  B'ür  diese  Zwecke  liefert  St  ein  heim  verhältnis- 
m&ssig  viele  Steine  nach  Frankfurt,  während  in  Bocken* 
heim  (Heil)  aus  den  festen  Anamesitbäuken  Gesimssteine, 
Unterlager  für  Fässer  u.  dergl.  hergestellt  werden;  auch  werden 
die  dortigen  Steine  zum  Pflastern  von  Ställen  l>enützt. 

Basalt  wird  übrigens  zur  Pflasterung  und  Chaussiernng 
auch  von  Nidda  in  der  Wetterau  und  aus  Oberhessen  bezogen, 
dann  auch  aus  der  (vegend  von  Schlüchtern  und  der  von 
Hadamar.  Die  hierdurch  etwa  entstehenden  hdheren  Fracht- 
kosten werden  durch  die  grössere  Härte  und  die  hierdurch 
bedingte  längere  Haltbarkeit  dieser  Steine  reichlich  aufgewogen. 

Mit  dem  Basalt  konkurrieren  als  Pflasterungsmaterial  aber 
noch  zahlreiche  andere  krystallinisch  kömige  Felsarten,  so 
Melaphjr  und  Diorit  vom  Neckar  und  aus  dei-  bayerischen 
PÜalz,  namentlich  lassen  sieh  aus  dem  Knseler  Melaphyr  sehr 
glattflftchige  Stflcke  formatisieren,  die  Kuseler  Steine. 

Im  allgemeinen  gilt,  dass  die  Gesteine,  welche  bei  grösserer 
Härte  in  bodenfrlsehem  Znstande  sich  am  regelmässigsten  nn- 
geführ  prismatisch  spalten,  die  geschätztesten  sind. 

Ein  HanptQachteil  der  Basalte,  besonders  der  sog.  Hart- 
basalte  als  Pflastermaterial,  besteht  in  der  Glatte  der  einzelnen 
Pflastersteine  nach  kurzem  Liegen  in  der  Sü*assenfahrbahn.  Es 


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sollten  daher  soldie  Pflastersteine  auch  nnr  in  horixontaler  oder 
schwach  ansteigender  Strasse  snr  Verwendung  kommen. 

(t  l  a  11  i  te.  Znr  PHasterimg  bezielit  man  iin  Fraiikfiu  r  hhcIi 
(Tianite  aus  dein  Itavcrisdien  Walde,  vnn  der  Doiihii  wml  miis  dein 
Odenwald.  Pies.-  lialien  den  eben  genannten  Basalten  f^egenüber 
(ien  \'orzug.  dass  sie  vtriii"^»'  ihres  «Jefüges  bezüglich  ihrer 
Zusaniniensetzun":  lu'p  glatt  weiden  und  einer  möglichst  gleirh- 
loruiigeii  Abnützung  unterwürfen  ^ind  Oie  Preise  der  Hart- 
basalte  zu  den  (^r;niitprtHster>triiu  ii  v«'ihaheu  sich  etwa  wie 
3:4:  trotzdem  \\ erden  die  letzteren  seittiis  der  Techniker  ihrer 
(»ben  erwähnten  Ki^^ensrhaften  wegen  den  Basalten  vorgezogen. 
Kin  absclireckendes  Beisidel  tür  die  <ilätte  der  aus  Basaltsteiueu 
beigestellten  FahrbaUneu  bietet  die  Zeil  iu  Frankfurt. 

Tannasgesteine.  Als  Chanssee-Material  ist  noch  der 
Taunnsquarzit,  das  Gestein,  das  die  höchsten  Gipfel  des 
Taunns,  wie  Winterstein,  Feldberg,  Altkdnig,  Hallgarter 
Zange  etc.  bildet,  zvi  nennen.  Da  die  Härte  und  Gleich- 
ni&ssigkeit  de^tselben  jedoch  manches  zu  wQnschen  fibrig  lässt, 
so  findet  er  nnr  bei  Strassen  minderer  Bedeutung  und  in 
möglichster  Nähe  seiner  Bruchstelle  als  Chaussierungsstein  Ver- 
wendung. 

Bei  den  feuerfesten  Thonen  besprachen  wir  kurz  das  Bad- 
Naubeimer  Werk.  Dasselbe  bedient  sich  znr  Herstellung  ver- 
schiedener seiner  Artikel,  speziell  derjenigen,  welche  den  Dinas- 
steinen  am  nächsten  kommen,  des  Taunnsquarzites,  dann  nnd 
wann  anch  des  Quarzes,  der  in  oft  breiten  Gängen  das  Gebirg 
als  kompakter  Fels  durchquert.  Während  der  letztere,  der  bis 
zn  99»/^  Kies(dsKure  enthalt.  6— 8";\,  aufgeht,  findet  beim 
Tauiius(|uarzit .  dessen  Kieselsiluregehalt  82— 867o  ist-  ^in 
Schwinden  von  2  stattfindet.  Boeing  bricht  den  Taunus- 

quai/it  oberhalb  Ockstadt,  wo  er  in  starken  plattigen  Lagern 
gegen  das  Thal  eint;illt.  Die  feuerfesten,  von  Säuren  und 
Alkalien  unangieitbartn.  sog.  saure-  nnd  alkalienfesten  Fabri- 
kate, wie  sie  u.  a  besonders  für  Cellulosefabriken  notwendig 
sind,  werden  zweimal  in  der  Platinschmelzhitze  bebandelt  und 
*    sind  daher  total  prefrittet  und  auch  sehr  hart. 

Leidliches  Mauniateiial  liefert  der  Taunus"  wenig:  es  ist 
eigentlich  nur  der  dickplattige,  sog.  f laserige  Sericitgneiss 


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Tflfn  grünlich  graaer  Farbe,  der  z.  B.  bei  Soimenberg,  bei 
Dotzheim  und  im  Nerotlial  bei  Wiesbaden  in  grossen  Brachen 
gewonnen  und  wegen  seiner  regelmässigen,  gradüftchigen,  ziemlich 
glatten  Schiefernng  mit  Vorteil  zum  Hausbau  verwendet  wird; 
dann  wäre  etwa  noch  der  gr&ne  Sericitbornblendeschiefer  und 
ein  plattiger  Qnarzit  zu  nennen. 

Sandsteine.  Huntsandsteine.  Kine  hervorragende 
Stelle  nnter  den  Hanniaterialien  nehmen  längst  wegen  ihrer 
Wetterbeständigkeit  nnd  Festigkeit  die  !"<>ten  und  weissen,  auch 
wohl  geflammten,  in  dicken  Qua  dem  brechenden  Saudsteine 
('Iii,  die  ans  dem  westlichen  Spessait  nnd  hinteren  Odenwald 
kommen. 

Sie  gehören  dem  über  dem  Leberschiefer,  der  untersten 
Schichtlage  des  Buntsandsteingebirges,  liegenden  Hauptbunt- 
sandsteine an,  sind  eben  die  festeren,  härteren,  innig  ge- 
bundenen, untersten  Sandsteinbänke  desselben,  welche  auf  ihren 
Schichtfläcben  vielfach  Qlininu  i  bliütditMi  und  in  der  Masse  häuüg 
Thongallen  von  der  Art  des  Leberschiefers  zeigen.  Sie  sind 
dickbänkig  und  spalten  sich  gut  ah.  Die  rote  Farbe  ist  vor- 
herrschend. An  manchen  Orten  wird  aber  auch  Buntsandstein 
von  rein  weisser  Farbe  gebrochen;  es  sind  diese  besondei'S 
geschützt,  da  sie  nicht  leicht  durch  Flechtenansatz  mit  der  Zeit 
unansehnlich  werden,  wie  dies  bei  anderen  Baumaterialien  von 
weisser  Farbe  der  Fall  ist. 

Der  mittlere  Buntsandstein  ist  zumeist  feinkOroiger  und 
weicher,  doch  führen  die  oberen  Lagen  desselben  auch  feste 
Bänke. 

Im  selben  Sinn  geschätzte,  hellgraue  Sandsteine  liefert 
das  südliche  Kheinhessen  nnd  das  Alsenzthal. 

Wir  sehen  diese  und  noch  mehr  die  sog.  Buntsand- 
steine des  Hains  bei  öffentlichen  Bauten  als  Fa^adensteine. 
als  Gesimse  und  Sockel«  dann  an  den  Brücken-,  Quai-  und 
Hafenbauten  etc.  verwendet. 

Nicht  ganz  unerwähnt  dürfen  wir  di<'  festen  Sandstein- 
bänke aus  dem   U i»tl i egenden   lassen,    die  bei  Vilbel. 
Langen  etr.  gebrochen  weiden.  Dieselben  rotliegenden  Konglo-  * 
nierate  von  Dieicichenhain  und  Otfentlial  geben  Mauersteine: 
die  starkbänkigeu  tieferen  Lagen  in  den  Brüchen  von  Langen 


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—    167  — 


liefern  dagegen  dauf rli;iln's  Mattiial  für  Thür-  und  Fenstnr- 
bekleidung.  fiir  Schwellen  und  Tröge.  Obwohl  die  rotliegeu- 
den  Sandf5teiiu'  al^  Mauersteine  wepen  ihrer  Dauerhaftiprkeit 
fin?5o:ezeichnet  sind,  so  sind  sie  doch  von  (}om  im  Korne  trineren 
und  srhoner  ^•etärbten  Hunt.sandst»*ine.  der  ilmen  dicslteziiglicli 
nicht  gleichkommt,  vidliir  \>rdriingt  das  Bindemittel  des  Hnnt- 
sandsteines  ist  eben  zum  Teil  Ihonig.  das  des  rotliegenden 
Sandsteine.^  kieselig  und  eisensohiissig.  Davon  sind  freilich  die 
id)eren.  leicht  zu  bearbeitenden,  .niiirbeTi  Lagen,  z  H.  bei 
Langen.  luit  kalkigem,  leiclit  zersetzbarem  Biudeiuittel  auszu- 
schliessen. 

Da  die  ndliegenden  Sandsteine  fenerfest  sind,  so  werden 
sie  besonders  zn  Ofengestellsteinen  gebraucht.  Hierbei  kommt 
es  aber  darauf  an.  ob  der  einer  hohen  Temperatur  ausgesetzte 
Ofen  dauernd  in  Brand  bleibt.  Ist  dies  nicht  der  Fall,  so  wird 
der  Stein  durch  den  oftmaligen  und  bedeutenden  Temperatur- 
wechsel locker,  erhält  Sprünge,  die  sich  mehren.  In  einem 
Backstein-Hingolen  ist  er  demnach  untauglick. 

Als  Baumaterial  sind  noch  die  hellgrauen  Kalke,  welche 
z.  B.  bei  Villmar.  Oranienstein ,  Obemeisen,  Hahnstätten  und 
Diez  iu  dicken  Bänken,  geschichtet  oder  fast  unges«  hi(  htet.  in 
grossen  Brftchen  anstehen,  zu  erwähnen  ;  sie  sind  wesentlich  ans 
einer  Anliftnfnn^  von  Korallen  hervorgegangen  und  vielfach  auch 
dolomitisiert.  Des  aus«  ihm  hergestellten  gebrannten  Kalkes 
haben  wir  schon  gedacht.  Als  Baustein  sehen  wir  ihn  hier 
z.  B.  am  (  -entralbahnhofsgebäude.  Auch  schöne  Monnmente, 
Sänlen,  Treppen  etc.  werden  bei  Villmar  aus  dem  Marmor  ge- 
fertigt. 

Schiefer.  Der  Tannas  nnd  noch  weit  mehr  das  mit  ihm 
in  innigstem  Zusammenhang  stehende  rheinische  Scliiefer- 
gebirge  enthalten  in  verschiedenen  Horizonten,  wie  sich  der 
Geologe  ausdrückt,  Schiefer,  welche  als  Dach  schiefer  braach- 
bar sind. 

Diese  Gebirge  sind  gefaltete:  die  Faltung  wirtl  uns  er- 
klärlich durch  einen  in  horizontaler  Richtung  auf  die  ursprünglich 
horizontal  liegenden  Schichten  geübten  Druck,  und  dieser  ist  es 
nnn,  durch  welchen  sich  die  Bestandteile  von  thonigen  und 
sandthonigen  Gesteinen  in  zur  Dichtung  des  Druckes  senkrechten, 


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also  zu  einander  piuraUeien  Flächen  ordnen.  So  entstand  also 
die  Schieferang. 

.  Unter  den  Taunusgesteinen  sind  es  rötliche  oder  rötlich 
graue  Thonschiefer,  die  als  Dachschiefer  abgebaut  wurden, 
z.  B..  oberhalb  Elilhalten  und  in  der  Horaburger  <^^egend.  Bei 
tieferem  Angriffe  könnte  sich  dieser  Schiefer.  Phyllit  genannt, 
schon  von  besserer  Qualität  herausstellen. Reicher  an  Dach- 
schiefer, auch  besseres  Material  enthaltend,  auch  von  anderer 
Farbe,  nätnlich  von  blaugraner,  sind  die  Thonschiefer,  die 
nördlich  dem  Tannas  anliegen.  Za  daiselben  gehören  die  Schiefer 
des  Wisperthaies  und  die  Kanperschiefer. 

Bei  Langenhecke  (Sektion  Eisenbach)  sind  zahlreiche 
Anfschlusspunkte  lllr  Dachschiefer,  so  dass  hier  schwunghafter 
Bau  darauf  stattfindet.  Die  Lager  sind  hier  10— 20  m  m&chtig 
.  und  wegen  ihrer  Z&higkeit  und  Wetterheständ^keit  geschätzt 
Ansserdem  sind  Graben  zu  Kleinweinbach  bei  Blessenbach, 
und  zu  Mehlbach  bei  Weilmflnster  im  Betrieb.  Der  firfiher 
hier  nicht  gekannte  Schablonenschiefer  wird  jetzt  anch  auf 
diesen  Groben  gefertigt. 

GlasschmelzhiUten.  Besonders  Ortsnamen  sind  es, 
welche  darauf  hinweisen,  dass  im  Taunus  ehedem  auch  eine 
Glafiiindnstrie  ansässig  war.  Ich  danke  es  der  Freundlichkeit 
der  Herren  Pfarrer  Horn  in  Fischbach  und  Pfarrer  Schal  1er 
in  Schlossbom,  auch  des  Herrn  Bfit^geimeisler  Corn  in  Glas- 
hütten, hierüber  einige  interessante  Notizen  geben  za  können. 

Hiemach  reicht  dieser  Betrieb  bis  in  den  Anfang  des 
17.  Jahrhunderts  (1608)  und  erlosch  zu  Ende  desselben  (1680) 
einesteils  wegen  geringen  Absatzes  wie  anch  wegen  Mangels 
an  Holz.  Diese  Daten  gelten  speziell  für  den  Ort  Glashütten, 
woselbst  westlich  von  Schlossbom  nach  Waldkröftel  zu  unter- 
halb des  heutigen  Glashütten  sich  ehemalige  Glasschmelzhütten 
noch  durch  Schlacken  und  Glasreste  verraten.  Spftter,  wohl 
aus  Mangel  an  Holz,  wurden  dergleichen  Hütten  in  den  Distrikt 
Kalbshecke  zwischen  Schlossbom  und  den  Glaskopf  verlegt. 


*)  Bei  Homburg  hat  <kh  übrigens,  nach  Mitteilnug  von  l'r  Rulle, 
diese  Voraussetzung  nicht  erfüllt,  indem  bergeinwärts  der  Schieter  minder 
günstig  wiinle. 


—    169  — 


Diese  Stelle  hrisst  heute  noch  „Neu-Giaishütte".  Hier  ist 
namentlich  leiiies  KiystaDsrlH^  d;?«  pfund  ad  ein  halb  rthlr.  — 
hergestellt  worden.  Die*  *Mngelieii<lsit'ii  Nachrichten  enthält  das 
iUteste  Kirchenbuch  von  Glashütten,  aus  welchem  ersichtlich, 
dass  nicht  bloj*  dieses  Gewerk  an  den  zwei  verschiedenen  Orten, 
sondeiTi  anch  nach  einander  von  verschiedenen  Perf?onen  bpti  i«  l>en 
wurde.  Der  Ort  Glashütten  ist  orst  1084  nach  dem  Erliegen 
der  Glabfabrikation  gegründet  worden. 

Mineral  w  ii  >  e  r. 

T.HSseii  Sie  uns  nun  «  twas  bei  den  zahlreichen  Mineral- 
wasseiTi  unserer  Gegend  verweilen.  Sie  sind  fast  alle  kohlen- 
säurehaitig. 

Was  den  l  rspiung  der  Kohlensäure  angehl,  hat  mau  vor 
Jahren,  als  V olger  im  Vilbeler  Wäldchen  den  Schacht  auf 
Steinkohle  niederbrachte,  die  Kohlensäure  aus  dem  Kotliegenden 
hervorbrechen  sehen.  Nachdem  der  Löss,  der  meerische  Thon 
und  das  marine  Kalkkonglomerat  im  Betrag  von  45  m  durch- 
teutt  war,  und  man  also  am  Rotliegenden  angekommen  war. 
hinderte  die  reichlich  ausströmende  Kohlensäure  die  Arbeiter 
am  weiteren  und  tieferen  Ausschachten  WelcUes  der  wirkliche 
Urspraog  der  Kohlensäure ,  also  der  Ort  ihrer  Entstehnng  ist, 
kann  mit  Bestimmtheit  nicht  gesagt  werden;  das  Boüiegeude 
wird  es  kaum  sein :  ebenso  wenig  wissen  wir  auch,  aus  welchen 
Schichten  die  salinischen,  an  Salz  mehr  oder  weniger  reichen 
Quellen  am  Taunusrand  von  Nauheim,  Oberrosbach.  Köppern, 
Homburg  v<>r  der  Höhe.  Cronthalf  Nenenhain,  Altenhain,  Soden, 
Wiesbaden,  Kiederich  —  stammen. 

Die  mehrfach  hohe  Temperatur  dieser  Quellen  deutet  auf 
einen  tiefen  Ursprung,  das  Vorkommen  von  Eruptivgesteinen 
in  der  Nfthe  des  Quellenansilusses  lässt  weiter  schliessen,  dass 
sie  wohl  auf  demselben  Wege,  auf  Spalten,  emporsteigen,  auf 
welchen  das  Hervorquellen  des  scbmelzflflssigen  Magma*s  s.  Z. 
stattfand.  Das  Zusammentrelfen  dieser  Orte  mit  dem  urplötz- 
lichen Abbrechen  der  alten  Gesteine,  aus  welchen  das  Gebirg 
sich  aufbaut,  macht  weiter  wahrscheinlich,  dass  beide  Vorkommen 
in  Beziehung  stehen  mit  der  Verwerfung  an  der  Sftdseite  des 
Oebiiges  —  d.  h.  mit  der  an  diesem  Rand  erfolgten  Senkung, 
welche  zur  Bildung  der  dem  Gebirgsrand  folgenden  Thal-  oder 


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-    170  — 


Becken-Landschaft  führte  —  und  dass  daher  Salz  wie  Kohlen- 
säare  wohl  aus  den  alten  Schichten  des  Gebirges  stammen. 

Zweifellos  klar  g:elegt  sind  nun  zwar  diese  Verhältnisse 
nie  Iii :  aller  p?;  sind  doch  Thatsachen  konstatiert,  z.  B.  bei  den 
Wiesbadener  Thermen,  welche  nach  Analogie  mit  diesen  Vor- 
stellungen in  Beziehung  zu  bringen  sind.  Es  sind  nümlich 
unter  den  DilnvtalgerOllen,  welche  den  Taannsgneiss  hier  über- 
lagern, Basal tvorkommnisse  aufgefunden  worden;  dieselben  liegen 
in  einer  Linie,  welche  mit  deijenigen  des  Thermalquellenzages 
ein  gleiches  Streichen  hat,  also  parallel  läuft,  aber  auch  dem 
Streichen  des  Gebirges  selbst,  NO.-SW.  entspricht.  Auch  die 
anderen  Basaltvorkommen  im  Taunus  scheinen  in  dieser  Richtung 
zu  liegen,  während  die  Quarzgänge  dazu  senkrecht  stehen,  also 
das  Gebirg  quer  durchsetzen.  Die  Fassung  in  Wiesbaden  reicht  nun 
eben  nicht  bis  auf  den  Fels.  Erst  bei  so  tiefgehender  Fassung 
wflrde  es  sieh  herausstellen,  ob  die  Thermen  mit  dem  Basaltgange, 
dessen  Richtung  jene  oben  erwähnten  Basaltvorkommen  geben, 
in  Beziehung  stehen?  Die  Fassung  geschah  nämlich  auf  dem 
von  dem  Thermensinter  verkitteten  Schotter,  welch'  ersterer, 
aus  kohlensaurem  Kalk,  Magnesia  nnd  Eisenhydroxyd  bestehend, 
eben  durch  Verdunstung  der  Kohlensäure  des  Thermalwassers 
innerhalb  des  lockeren  Schotters  zum  Absatz  kam. 

Die  Hombnrger  Mineralquellen  entspringen  längs  einer 
Linie,  die  von  Nordwest  nach  Südost  zieht  und  in  Beziehung 
zu  der  in  der  (7ebirgseinsattelnng  an  der  Saalburg  sich  dar- 
stellenden (lebirgsstörung  steht,  da  jene  Linie  in  ihrer  nord- 
westlichen Verlängerung  diese  Einsattelung  trifft;  es  ist  also 
eine  das  Gebirg  quer  durcliziehende  nnd  nicht  eine  am  Gebirgs- 
rand  entlang  ziehende  Linie,  in  welcher  jene  Quellen  entspringen. 
Für  eine  andere  Vorstellung  über  den  Verlauf  der  Quellen, 
statt  auf  (^uerklflften  auf  Schichtflächen  des  Phyllites,  sprechen 
die  Beobachtungen,  die  man  beim  Kaiserbrnnnen  gemacht  hat 
dessen  Quellader  aus  einer  quarzigen  Lnge  des  Schiefers  erhalten 
wurde.  (Rolle.  Übersicht  etc.  p.  26.) 

Für  den  einen  nnd  anderen  Fall  möchte  wohl  auch  die 
Vermutung  t  ine  gt^wisse  Berechtigung  zu  haben  scheinen,  dass 
.das  Salz  ans  den  jitngcren  (tertiären),  aus  dem  Meere  abge- 
lagerten Schichten  komme.  Dagt^gen  ist  aber  einzuwenden,  dass 
das  Lii^gende  der  jungen  meerischen  Ablagerungen  im  Becken 


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—   171  — 


schon  mehrmals  erreicht  ist,  z.  B.  bei  Offenbach  in  ca.  100  m 
Teufe :  eine  andere  Stelle  besprachen  wir  kurz  vorhin,  ich  meine 
die  bei  Vilbel.  Nock  nie  aber,  weder  in  den  tiefsten  noch  in 
höheren  Teufen,  ist  ein  Salzlager  angetpoffen  worden,  obwohl 
dasselbe,  wenn  es  existiert  hätte,  durch  die  darfiberliegenden 
Wasser  nicht  durchlassenden  Schichten  wohl  konserviert  worden 
wftre,  welche  also  eine  Aussttssung  desselben  wohl  hätten  hin- 
dern können. 

Anders  bei  den  alten  Scliichten.  ans  welclifti  Taunus  und 
rheinisches  Schiefergebirg  bestehen,  davon  kennen  wir  -  auch 
bei  betriiclitlichem  Tiefgang  z.  B.  beim  lici  j^lian  —  docli  immer 
nur  die  oberen,  während  der  unirt^zählten  Jahrlausende  durdi 
die  atmospliärisehen  W  nsser  in  Folp:e  der  Zerklttftung  schon 
völlig  aiis^^esiissien  Falten.  Sie  reichen  wohl  in  Tiefen,  in 
welche  die  atniosjthärischen  Wasser  vordringen,  jedoch  ohne 
noch  den  Inhalt  au  lOsliclieu  Salzen  euttUhrt  zu  haben. 

Analysen  vom  Kochbrunne-n  in  Wiesbaden.  \"on 
grossem  Interesse  sind  in  «iieser  Bezieimnir  zwei  von  Gidieimrat 
Fresenius  vorgen"mniene  Fiitersncliiiii-tii  des  Wiesbadener 
Kuclii'i  iHinens,  nämlich  die  Aiial>  M  -1»  vsL-ii,en  im  Jahre  1849 
und  die  wiederholte  Analyse  desselben  im  Jahre  1885  (Jahr- 
bücher des  Nass.  Ver.  f.  Xaturk.  18bü  p.  1). 

Allein  die  Frage,  ob  sich  innerhalb  dieser  36  Jahre  in 
den  Verhältnissen  der  Quelle,  also  in  Bezug  auf  Art,  Menge 
und  Verhältnis  der  Bestandteile,  eine  Veränderung  eingestellt 
habe,  war  die  Veranlassung  zur  Wiederholung  der  mühsamen 
Analyse. 

Das  Besultat  dieser  umfangreichen  Arbeit  (p.  18)  war, 
dass  die  Menge  der  Hauptbestandteile  des  Kochbrunnens,  die 
Chlor-  und  Schwefelsäure -Verbindungen  sich  in  36  Jahren 
nicht  oder  wenigstens  so  gut  wie  nicht  verändert  haben ;  die 
Kalk-  und  Magnesia-Karbonate  haben  eine  geringe,  aber  un- 
verkennbare Abnahme,  *die  Menge  der  Kieselsäure,  des  Eisen- 
und  Man^anoxyduls  eine  geringe  Zunahme  erfahren. 

Hieran  kniiid't  Fresenius  folgende  fietraclitmi^ : 
Seliliissfolo-erniiiit  n  lassen  aul  ungemein  gr(»ssartige  Entsieinuigs- 
verhältni.sse   des   Kochbrunnens   achUe.<isen    un<l   bieten  die 


—  172  — 


bernhigende  Zuversicht,  dass  das  Wasser  desselben  ein  in  »einer 
Zusammensetzung  sich  kaum  irgfend  veränderndes  Heilmittel  ist 
und  sicher  auch  wälirend  langer  Zeiträume  bleiben  wird/ 

Und  doch  konstdiiert  Fresenius,  dass  allein  der  Koch- 
brunnen  jährlich  mehr  als  3  Millionen  Pfand  fester  Bestandteile 
liefert.  Wie  viel  mehr  schafft  der  Nauheimer  Sprudel*)  an  die 
Oberfläche.  Es  ist  also  ein  Resultat,  welches  von  praktischer 
Seite  nicht  interessanter  ist,  als  von  wissenschaftlicher.  Wir 
dftrfen  es  schon  aussprechen,  dass,  da  solche  Mengen  jährlich 
nun  schon  seit  Jahrtausenden  wohl  dem  Erdinnem  entfliessen, 
dieselben  ans  tiefliegenden  Schichten,  vielleicht  aus  Salz- 
ablagerungen, stammen,  welche  die  herabsinkenden  und  wieder 
aufsteigenden  Wasser  mit  Sahsen  versehen. 

Ein  näheres  Eingehen  auf  die  Zusammensetzung  und 
hygienisclie  Bedeutung  der  diversen  Quellen  würde  weit  Uber 
das  hier  gesteckte  Ziel  hinausgelieu ;  ich  möchte  nur  noch  im 
Anschlnss  au  obige  Mitteilungen  der  ausserordentlich  vei'dienst- 
vollen  Untersuchungen,  welche  fast  ausschliesslich  von  Geheim- 
rat Fresenins  ausgeführt  und  in  den  Nassauischen  JabrbQehem 
publiziert  sind,  gedenken ;  sie  dehnen  sich  äber  die  wichtigsten 
Mineralwasser  im  ehemaligen  Herzogtum  Nassau  ans. 

Seil  Wefelen  eilen.  Was  die  <irindbrunnen  oder  Faul- 
lirunnen  liiesiger  (legeiid  iiniangt.  konnte  ich  den  Nnchweis 
liefern.**)  dass  sie  allfiii  ans  I^cttensrliirlitcii  liei-vtHbrcclien.  wie 
sie  den  Hoden  Franklin  ts  Iiis  KM)  und  mehr  Meter  'i'ielV  bilden  — 
80  an  niehreren  Punkten  in  Frankfurt,  bei  Nied,  bei  Höchst,  bei 
Flörsheim  und  Had  \\  eilbacli ,  bei  Homburg  und  Soden .  an 
welch'  letzteren  Orten  sie  sich  da  und  dort  den  aus  grosser 
Tiete  kommenden  salinischen  Säuerlingen  beimischen. 

Ki"Z York <Mini) »  n  Wenden  wir  uns  nun  noch  zum  S(  liliis> 
zu  den  Erzvorkoninien  im  Taunus,  die  in  solcher  Quantität  sieh 
darbieten,  dass  eine  bergmännische  Gewinnung  sich  lohnt  oder 
zu  lohnen  .schein  i> 

♦  Der  gj  "  NHUlieiiiier  Sprudfl  ist  in  177  m  erbohrt,  der  Sodeuer 
iit  7ür  =  eil  ii  Jiom;  letzterr-r  stobt  mehr  als  200 ni  im  Tanmissrhiefpr 

**  'Jriiulbnunit'n  liicsii^er  (ieeeml.  Vortrag  im  Verein  für  BefTirdcninjc 
«lei  N  i-rkolir&lt'Uens  in  Fraukhirt  ii.  yi.  1H8H. 


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—    173  — 


Eisen-  und  Mangan-Krze.  Eben  wegen  des  Titilladien 
Vorkommens  am  Sttdabhange,  am  Nonlablmnge  und  auch  im 
Gebirge  selbst  müssen  wir  in  erster  Linie  die  Eisenerze  nnd 
'lie  zum  Teile  sie  begleitenden  Manganerze  nennen.  Ihr 
Vorkommen  scheint  sich  ganz  und  gar  an  dasjemge  von  Kalk 
nnd  Dolomit  zu  knOpfen.  Es  sind  dies  Kalke  und  Dolomite, 
die  jedenfalls  ein  hohes  Älter  haben  und  nach  ihrer  krystaU 
linen  Beschaffenheit  zu  urteilen,  die  Faltung,  überhaupt  die 
Gebirgsbewegang  mit  den  anderen  Tannnsgesteinsarten  mit- 
gemacht haben. 

Der  Umstand^  dass  das  Liegende  der  Eisen-  und  Mangan- 
lager vielfach  in  diskordanter  Lagening  Kalke  and  Dolomite 
sind,  gibt  ans  vohl  eine  Andeutung,  wie  wir  uns  die  Bildung 
der  Erzlagerstätten  hier  zu  erklären  haben.  Der  Kalk  scheint 
als  FäUungsmittel  fUr  die  den  alten,  verwitternden  Tannus- 
gesteinen  entquellenden,  eisen-  und  manganhaltigen  Wassern 
gedient  zu  haben.  Die  Niederschläge  dieses  Fällnngsprozesses, 
das  £i$enh3'drox3'd  und  das  Mangansuperoxyd  in  Form  von 
Psilomelan  lagerten  sich  dann  in  den  die  Kalke  ftberlagernden^ 
jungtertiären  Thonen  ab.  Speziell  scheint  das  Manganerz  an 
Dolomit  sich  zu  knUpfen,  wo  also  reichlicher  Manganerze  vor- 
kommen, ist  der  Kalk  dolomitisiert. 

So  mag  es  bei  Köppern  und  bei  Oberrosbach  ge- 
schehen sein,  woselbst  die  Eisenerze  bis  12—19  Mangan  ent- 
halten. Die  beiden  Braunstein-Bergwerke  Glessen  und  Oberrosbach 
forderten  (nach  der  oben  angeführten  Quelle)  im  Jahre  1884 
26,251  Tons  Erz.  Dieselben  liegen  unter  Thon-  nnd  Sandlager 
in  bis  20m  reichender  Teufe;  ihre  Mächtigkeit  ist  wechselnd, 
da  sie  der  unebenen  Oberfläche  des  Dolomites  folgen.  Die 
Manganerze  —  harter  Braunstein  —  welche  bei  Oberrosbach 
1— 2m  mächtig  sind,  bilden  auch  bei  Köi)i)em  die  tiefsten 
Erzmittel,  liegen  daher  unmittelbar  auf  dem  in  seinen  obersten 
Lagen  sandigen  Dolomit. 

Weiter  westlieh  sind  u.  a.  unter  dem  Lorsbacher 
Kopf  und  im  Wald  bei  Wildsaehsen  Eisenei'ze  und  Kalke 
in  nächster  Nachbarschaft  bekannt.  Die  alten  Schürfe  in  dieser 
Gegend  mögen  wohl  aus  der  Zeit  stammen,  da  noch  Wald- 
sdimleden  im  Gebirge  bestanden,  die  selbst  ihr  Erz  gruben, 
schmolzen  nnd  schmiedeten. 


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—    174  ~ 

In  diskordanter  Lagerung  kommen  Ähnliche  Eisen-  and 
Manganerze  auch  auf  der  Nordseite*)  des  Taunns  vor.  Bemerkens- 
wert ist,  dass  auch  hier  die  Hanganerse  reicher  nnd  mächtiger 
auftreten,  wo  die  Dolomitisierung  des  Kalkes  am  weitesten 
vorgeschritten  und  derselbe  stark  zerklüftet  ist.  Wo  dagegen 
Kalk  oder  Dolomit  in  grossen  jMassen  nahezu  nnzerklflftet  an- 
stehen, fehlen  Eisen-  wie  Manganerze  g&nzlich.  Die  Erzlager 
—  Brauneisen  und  Bmnnstein  —  liegen  entweder  unmittelbar 
auf  Kalk,  oder  es  folgt  nnter  den  Erzlagern  erst  eine  ddnne 
Thonschicht.  Das  Lager  besteht  oft  nur  aus  in  den  Thon  ein- 
gebetteten Erznestern:  oft  ist  es  aber  auch  ein  ziemlich  ge- 
schlossenes. Das  Hängende  ist  wieder  Thon,  dem  aber  Kies 
und  Sandschichten  eingelagert  sind. 

Den  Risenreichtum  Nassau't;  madien  übrigens  nicht 
die  eben  ^beschilderten  Eisenla^er  ans,  sondern  die  im  alt^u 
<Testt'in  lagerartig  otler  gangartig  eingeschlossenen  R  o  t- 
e  i  s  e  n  tM"  z  f. 

Taunushütte.  Solche  kalkige  Lahnerze  —  Roteisenstein 
mit  Devonkalk  —  brachte  ein  am  östlichen  Ende  von  Höchst 
gelegener,  kleiner  Hochofen,  Taunushtttte,  aus,  welcher,  Mitte  der 
fünfziger  Jahre  gebaut,  namentlich  Holzkohleneisen  erzeugte. 
Etwa  die  Hälfte  der  dort  verhtttti'ten  Erze  waren  die  kiesel- 
reichen, mangan-  aber  auch  phospliorhaltigen,  ca.  50procentigen 
Branneisenerze  von  Wildsaehsen  und  aus  dem  KOnig- 
steiner  Revier;  denselben  wurde  ausser  den  Lahnerzen  noch 
Sphaerosiderit  von  Urberach,  ein  leicht  schmelzbares, 
recht  reichhaltiges  Erz,  beigemengt.  Als  Zuschlag  diente  der 
Kalkstein  von  Flörsheim.  Durch  die  Kinffihrnng  der  Coaks 
in  den  Horhotenbetrieh  war  die  Taunnshfltte  geniUigt.  auszu- 
blasen, um  ebenfalls  zum  Coaksbetrieb  Überzug«,  heii .  ungünstige 
Konjunkturen .  )>e8onders  Kriegszeit .  verzögerten  letzteres  bis 
1867.  V<m  nun  an  war  das  Fabrikat  Coaks-Spiegeleisen,  das 
guten  Absatz,  z.  B.  auch  nach  Wien  resp.  Steyennark,  fand. 
Das  Manganerz  liielür  wurde  aus  der  (legend  von  Giessen 
bezogen. 

*'  K.  Kavfler,  Erittnternngen  zn  BUtt  Ivioenbach,  Rettenbach  nnd 

Limburg  a.  d.  Lahn. 


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In  der  Taunushütte  wnrden  nur  Masseln  hergestellt^ 
während  in  der  Rheinhütte  bei  Biebrich  mit  dem  Hochofen- 
betrieb anch  fiisengiesserei  verbunden  war. 

Die  schliessliche  Einstellung  des  Betriebes  in  Höchst 
geschah  infolge  des  durch  Bosheit  eines  Arbeiters  bewirkten 
Krepierens  des  Ofens. 

Eine  vollständigere  Vorstellung  geben  von  dem  am  Süd- 
rand  des  Taunus  frUher  betriebenen  Erzbergbau  einerseits  und 
von  den  Erzmitteln«  auf  welche  in  der  ITolge  ein  solcher 
basieren  würde,  anderseits,  folp^ende  Daten: 

1^)1  au iH'i  sf  11  steine.  Ks  war  eine  gross»?  Zahl  alter, 
schon  olieii  ht'i  iilii  tpi-  Halden*»,  welche  in  «len  -lahrt-n  1842—05 
einige  grü-^st-ic  Mcriiwerksvort'iniuunüen  anlegten,  in  <l(-ii  trii- 
heren  BeifiicN i(  i t  ii  ^^' i  1  d sa c  ii  > ii.  Hofheini.  Kr>nigs  t  t  i«. 
Idsttin.  Hessl'M'h.  Frauenstein  und  Kltville  180 
Mutungen  auf  B  ra  u  n  r  i  ^  e  n  s  t  e  i  ii  e  zu  nt  huien.  Der  (Tpsamt- 
umfang  des  belielienen  Zecljencigentums  war  2  Mill.  l^uadrat- 
Lachter. 

Die  Hauiit*  i2uer    ;  wareu: 

die  Tannusliiittt'  Hix  list  mit  22  Gruben. 

die  Rlieiuhütte  Biebrich  »12  ^ 

Jakobi,  Haiii<  1      Huyssen  iu  MUhlheim  .    ^   55  , 

r^azu  kuunuHii ; 
yiugaert      Staudt  in  Aa(  heu     .    .    .    .    „    lü  , 
(tespllsrhaft  Adelaide  iu  DüsseldOi'f    .    .    ^  7 

Nassauischer  Fiscus  ,    10      „  und 

Kleinere  Besitze)-  ()4  , 

Im  folgenden  geben  wir  über  die  Zahl  der  Quadrat lachter^ 
welche  in  (h  u  einzelnen  Bergrevieren  und  Gruben  aufgeschlossen, 
und  die  Zahl  derselben,  welche  davon  abgebaut  worden  sind, 
endlich  über  die  bis  1861  geförderten  Erze,  eine  tibersichtliclie 
Zusammenstellung. 

♦j  Die  altpn  vorgefuudiueii  Berjrtnui'  r r-str*  ' kt*^n  «iicli  nur  auf  ein»' 
Teufe  von  höchstens  10  Lftchter  und  gestüiteteü.  «la  nur  ilio  letzten  En- 
mittel  herausgenommen  wareu,  ciueu  nachträglicLcu,  rciueu  Abbau. 

**)  Die  Tannnshtttte  bes&ss  4  Graben  im  Wlldaachaer-Hevier  und  18  im 
K0mg8t«itter ;  die  Gruben  der  KheinhUtteugeflellschafl  waren  alle  im  WiM- 
sach.ser-Revier .  -fakohi,  Manie)  &  Huy^^en  liatten  'M*  Ornhen  im  Wildaacitser, 
14  im  König^iteiner  und  5  iiu  llofhcimer  Kcvier. 


—   176  — 


Aufgeachlosaetie     Abgebaute         ,  ,. 
Brauneiaensteio    Ugewtelleit      tagent«lleii     ^^^^^  ^lo!^ 

VVildsachser  Revier  30,000  Q  Lachtet  i)4jA>  Lac  hier  —  70ö,0(W 
Bedentendste  Grabe 

CoiMoLLftiig«H8tack6000       ,       1300,  —  — 

Hoflieiiiier  Bevier  «  .   .  20,000 

Bfiileutendste  <«rnlM' 

Kdprllcnbpi'j:    .    .  40UO        ,         2üt>        ,  3  — 

KiriiitrHieiiiei  Kevier  187,000 

Urube  Uabu  bei 

Kelkheim    .  .  .  mO       ,       ISOO       ,  6 
Oiiibe  Sftuger  bei 

Kelkheim.   .       .    ROO       ,         200       .  5 

rbrtcp  (Gruiten  bei 
Kelkhtiiiu,  üuiuau, 
Xeuenhaiu  u.  Ham- 

nolshkia  .  .  .  e«.  7000       ,  ca.  1400       ,  90  — 

EltTiUer  ^vier 

(Happel  Zug)         900       ,         &0       ,  10  120 

Tristeiner.  Hc3?.l(.cher 
uuil  Fraueosteiaer 

Keviere   ,   .   .   .    Kleine  belanglose  Haue   3000 


ca.  Mit.  aOO,000  ^  914.120  Ctr. 

T  h  u  n  e  i  9  e  n  K  t  e  i  11 

iSi>haero5iderit*  in 
deu  Ämtern  Eltville 

n.Hofbe{m  .   .   .  25,000  QL.  4800  QL.   ca.  Hk.  86,000  =  190,000  Ctr. 

Die  Verhüttung  der  Erzp  ^tsrlinh  von  der  Rheiuhütten- 
( Gesellschaft,  von  Jakübi,  Haniel  &  Kuysseii  und  von  der  Taunus- 
liütten  -  Gesellschaft  auf  der  Rheinhütte  bei  Bieltrich  und  der 
Tauiiushütto  hf'i  Höchst.  Von  den  drei  riesellschaften  wurden 
zur  \  riliüttung  alle  übrigen  gef^irderten  Brauneisensteine  an- 
gekauft. Der  Thoneisenstein  wurde  dagegen  von  .lakobi, 
Haniel  tV:  Hu^ssen  an  die  Werke  an  der  Kühr  —  also  in's 
Ausland  —  abgeführt. 

Wie  schon  bemerkt,  waren  es  ungünstige  Eisenkoigimk- 
tnren,  welche  es  Jakohi,  Hani^  &  Hnyssen  nicht  melir  erlaubten, 
die  Graben  des  Beviers,  deren  Erze  weitere  Achsentransporte 
erheischten,  weiter  anszubaiien,  und  welche  anch  die  Bheinh&tte 
veranlassten,  ihren  Beüieb  einzustellen.  Damit  hörte  dann  der 
Bergbau  auf,  dessen  Blttte  in  die  Jahre  1854-^60  f&llt. 


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—   177  — 


In  den  verschiedenen  Kevieien  waren  mch  obigem  mehr 
als  öO.()00  (Quadrat- Laehter  Lagorstellen  in  Hranncisenslein 
aufgeschlossen,  im  Wildsacliser  Revier  allein  30,000.  Hiervon 
wurden  nnr  ungefähr  \0.()üü  (^uadrat-Lachter  mit  914,000  Ztr. 
Erz  abgebaut,  im  Wildsachser  Reviei*.  das  vor  allen  .Takobi, 
Haniel  &  Hnyssen,  dann  die  Rheinhütten-  und  die  TaunushlUten- 
<iesellschafi  ausbeuteten,  wurden  jf  dxh  nur  '»(KK)  Quadrat- 
Lachter,  also  etwa  nur  der  se(  liste  Teil,  mit  mehr  als 
70^),(X)0  Ztr.  Erz  gefiirdert.  Neben  dem  Brauneisenstein  ist  in 
den  Ämtern  Hofheim  und  Eltville  anrh  Thoneisenstein,  Sphaero- 
Siiderit.  rei(hli<  h  gefJjrdert  worden.  Von  diesem  Erz  sind  nicht 
ganz  5000  (Quadrat- Lachter  abfrebaut.  während  die  aufge- 
sclilossenen  Lagerstellen  2.').(HX»  (/nadrat- Lachter  betragen. 

Nach  gefälliger  >Mitteilinii:  des  Herrn  Justizrat  Dr.  Stamm 
in  Wiesbaden  wurde  bei  Ki»n  igst  ein  mehrfach  guter  Bot- 
eisenaiein  gefunden,  der  sich  jedoch  bald  auskeilte. 

Pie  noch  vorhantlt  neu  bedeutenden  Aufschlüsse  möchten 
daher  wohl  jsur  Ansicht  berechtigen,  dass  in  diesen  Revieren 
mit  der  Zeit  wohl  wieder  lohnender  Bergbau  auf  Eisenstein 
betrieben  werden  dürfte. 

Bezüglich  der  Brauneiseuüteiue  bei  Kelkheim  nnd  Fisch- 
bach hftlt  Herr  Justizrat  Dr.  Stamm  daffir.  das»  sie  nicht 
geeignet  sind,  den  Httttenbetrieb  zu  fundieren,  da  die  Erzlager 
3— 10  m  tief  liegend  0.5— 2  m  mächtig  und  wellenf&rmig  ver- 
laufend sich  in  4—10  Jahren  erscbiVpfen  müssten. 

Hraunsteingru  be  bei  f-!  eise  n  lu- i  in.  nr^  kiiitiKie 
Mmiiranerzgi'uben  waren  nn<l  sind  iincii  im  wt  -i li<  hcn  Taunus 
in  der  Gegend  von  r-Jeisenheini  im  Üetrieb.  iiu  \<irk«inimen  ist 
auf  Grube  Srlilnssbcrj::  in  zwei  Trägern,  von  wcK  lien  nacli  Mit- 
teilung voii  Herrn  A.  Heuss  in  (Geisenheim  das  tdiere  mehr 
dicht  „unedel"  ist.  das  untere  krysialline  ^edel^  bis  90^^ 
Psilomelan  enthält.  Pas  T^iegende  ist  jedoch  hier  niclit  Kalk, 
sondern  Quarzit.  Am  h  ant  der  Rentmaiu  i  nnd  am  Spit/.euberg. 
oberhalb  Ehlhalten,  liegt  bauwürdiger,  manganlialtifrf  r  Hrann- 
eisenstein  unmittelbar  auf  Qnarzit.  geht  aber  unmittelbar  zu 
Tage  aus,  ist  also  nicht  überlagert. 

Bleierze.  Seit  kurzem  ist  nun  wieder  der  Abbau  der 
Blelmgruboi  am  Winterstein  und  bei  Cransberg,  welches 

12 


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—   178  — 


Vorkonimeii  schon  den  Römern*)  bekannt  gewesen  zu  sein  scheint, 
anfgeDommeii  worden.  Die  lagerhaften  Uänge  durchsetzen  die 
granen  Thonschiefer  und  zwar  in  westlicher  Richtung.  Da.« 
Krz.  Rleiglan«,  enthält  circa  Silber  nnd  liegt.  Adern 
bildend,  in  granem  Letten  ans  zersetztem  Schiefer  nnd  krystal- 
linem  Qnarz.**)  Alte  Pingen  von  Bleierzbergwerken  von  Fanleu- 
berg lassen  auch  anf  emen  in  früherer  Zeit  stattgehabten 
grosseren  Abbau  srhliessen.  Melleicht  werden  anch  die  alten, 
vor  Jahrhunderten  bereits  schon  im  Betriel)  freweseiieii  Blei- 
nnd  Silber -Gruben  der  (lemarkung  Langhecke  wieder  in  Bau 
genommen  und  mit  den  Hilfsmitteln  der  neneren  Technik  ren- 
tabel gemacht. 

Im  Taunnsscbiefer  (besonders  Homblende-Sericitschiefer) 
trifft  man  da  nnd  dort  Spuren  von  Kupfererzen.  Unterhalb 
KOnigstein  soll  wirklich  ein  nicht  unbedeutender  Bergban  auf 
Trümmern  von  Sericitsehiefer  stattgefunden  haben.***) 

Phosphorit.  Nach  Oenesis  nnd  Lagerung  erinnert  ein 
Mineral,  das  flir  den  Landwirt  von  gi-osser  Bedeutung  ist,  sehr  an 
die  oben  beschriebenen  Eisen -Manganerze:  es  ist  der  Phos- 
phorit oder  phosphorsaure  Kalk,  ein  dichtes,  derbes,  aber  auch 
erdiges  Mineral,  das  an  manchen  Lokalitäten,  z.  B.  bei  Staffel, 
nahe  Limbni^  an  der  Lahn,  durchscheinend,  spargelgrfin  mit 
nieriger  oder  traubiger  Oberfläche,  jenen  dichten  Phosphorit 
fiberzieht.  Gewöhnlich  ist  das  Lager  ein  altes,  dem  eruptiven 
Diabas  entstammendes  Tufl^estein,  der  sog.  Schalstein ;  dasselbe 
ist  aber  anch  Devonkalk;  das  Hängende  des  Phosphoritlagers 
ist  ein  Thon,  der  sich  als  zersetzter  Schalstein  ausweist. 

Nach  den  Studien  Peter sen's  ist  die  Phosphorsäure  ans 
dem  an  solcher  reichen  Schalstein  ausgelaugt  und  unter  dem 
so  zersetzten  Sdialstein  abgelagert.  Nebenbei  sei  bemerkt,  dass 
Petersen  es  auch  sehr  wahrscheinlich  macht,  dass  die  Phos- 
phorsäure des  Sehalsteines  aus  dem  Diabas  herrtthrt. 

Der  Betiiel)  auf  dieses  Mineral  datiert  nur  etwa  von  der 
Mitte  der  sechziger  Ja  In  e.  und  doch  sind  die  Lager  von  Staffel. 

*)  Auufilen        Tmitn-  Buch  XI.,  Kap.  "iO 
**i  Ritter.  Zur  Ueugn'>>ie  des  Tamm-«    Seii<  k.  Her.  1887,  p.  llö. 
♦♦*}  C.  Kooli,  KHäuteruiig  /.u  Blati  KiHiigi^iein,  p.  38. 


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—    179  - 


die  swischen  0,6  und  6111  geschwankt  haben,  schon  zierolicli 
erechlipft.  Die  Gemarkungen  ElkeHiausen,  \S'einbach,  Essers- 
hansen,  Cubach,  Einsthausen.  Seelbach  und  Arfurt  bei'gen  den 
Phosphorit  jedoch  noch  in  bedentender  Menge  nnd  GUe. 

Was  durcli  den  Ansban  der  Plios|ili(»ritla«rf»r  der  Land- 
wirtschaft .schon  entgangen  i>t  und  noch  entjirlien  wird,  liefert 
seit  einigen  Jahren  die  Kiseiiiii(ln>trii',  welche  nun  durch  den 
Thuuias'scben  Prozess.  d  Ii  tlurch  Verwen<luu*i  kalkreicher 
Zuschläge  pliüsphorsaurt^haliiges  Kiseneiz  in  irrös>teii!  Ma>->tali 
verarbeitet  uml  in  der  Thomasjjchl a  cke  dei-  Arkererdt^  ilrn 
Phosphor  der  ehedem  fast  unbraut  hhareu  liiisciieisensteiiie. 
ftberhaupt  |di<)sphorhalti?en  Kiseneize  wiedi^r  zuflihrt.  Auf 
die  auf  Laim-  und  Dilln/f  hasierten  Hochtiftii  von  (tiessen. 
Lollar  und  Weizlar  hier  einzugehen,  ist  nicht  der  Platz.  Es 
sei  zum  Schlnss  nui-  v^rsfönnt.  auf  ein  grossartiges  rnternelnnen 
bei  Nas.saü  liiii/.itweisen.  das  von  K  Siemens  nach  seinem  neuen 
Patent  die  direkte  Darstellung  des  Stahles  aus  Erz  als 
ersten  Zweck  betreiben  s«»!!. 


Das  im  obigen  Mitgeteilte  danke  ich  vielfach  der  liebens- 
würdigen Unterstützung,  die  mir  fast  allenthalben,  wohin  ich 
mich  wandte,  in  dei'  zuvorkommendsten  Weise  zu  Teil  wurde. 
Ich  spreche  für  diese  mir  gewordenen  Mittcilüngen  den  Herren: 
Ingenieur  Ahrens  auf  der  üelisi^itze,  Fabrikdireklor  Rettel- 
hauser  in  Mosbach,  Bürgermeister  Bied  in  HiMlist.  Fabrik- 
besitzer ,T.  0.  Boeing  in  Bad  Nauheim,  Dr.  Oskar  Boettger 
hier.  Bergingenieur  Honiniiter  in  Bornheim,  Hi'irgenneister 
('orn  in  (^lashiilteii .  Stadtbauinsi»ektor  Denhardt  hier, 
Steiugutfabnk;iiit  W  Dienst  in  Flürsh»  iin.  Ingenieur  Ehren- 
hardt auf  der  Gelispitzn .  Stadtbauinsi>ektor  Fein  eis  hier, 
ivreisphysikiis  Di',  (t  v  a  11  il  Imj  111 111  e  in  Höchst.  Mbci  iiiLirnihiir 
F.  Gutniann  liier.  Sti mbruchbesitzei  sen.  in  Buckeiilieini, 

Ph.  Holzmaun,  t'hel  des  Bangeschilltes  Ph.  Holzniann  ^  Co. 
hier  Pfarrer  Anton  Horn  in  Fischbach.  Bürgermeister  Jäger 
lu  Flörsheim.  Thouwareufabrikant  M.  Knoblauch  in  Fechen- 
mühle  Ofeufabrikant  0.  L.  Kreutzer  hier,  Dr.  Tli.  Petersen 
hier,  Baron  von  Reinach  hier,  Grubenbesitzer  A.  Reuss  in 

12* 


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(4eiseulieim ,  l'iviliugeiiieur  Iii  Pi!:e  Inia  nn  in  Hanau.  Prof. 
\h\  Riese  liier,  Tlionwarenfabrikaul  W.  Ritzel  in  Bieistadi. 
Fürst!.  Fabrikdirektor  Max  R  i>  s  8 1  e  r  in  Sehlierbath  bei 
Wacliter.sbacli ,  Thonwarenfabrikaiit  Sa c  Iis  in  Munster  am 
Taunus.  Pfarrer  Sehaller  in  .Sihb>i?.^boni.  'riionwarentabrikant 
Otto  Scliultze  in  OberniöHen.  Biirgernnister  Siegfried  in 
Hochbeim.  .lusiizrat  Dr.  Stamm  in  Wiesbaden.  Banquier  Cäsar 
Straus  liier.  Dr.  .1.  Murilz  A\  olff  hier,  Ofenfabrikant  (^eorg 
Wurm  hier,  meinen  besten  Dank  aus. 


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Dr.  Max  Schmidt, 

l>irektur  des  Zoologischen  (larteus  in  lierlin. 
gestorben  am  4.  FVlutiai-  1<S88. 

N  a  c  h  i-  n  f 
von  Dr.  iii0d.  Otto  Koerner. 

Am  4.  Kebrnar  18h8  wnrde  der  Direktor  des  Herliner 
Zo(dogischen  (lartens.  Dr.  Max  Schmidt,  durch  einen  unver- 
mutet im  besten  Mannesalter  eingetretenen  Tod  am  seinem 
arbeitsYollen  Leben  abberufen. 

Schmidt  vvjirde  am  19.  OctidHi  1834  in  Saclisenhausen 
geboren.  Nachdem  er  von  1843 — 184f  dns  Kiaiikfiii  icr  U.vm- 
nasium  besnclit  liatte.  entschloss  er  sich,  daü  Hamlwerk  seines 
Vaters,  eines  Sclimiedemeistcrs.  zu  erlerneu.  Letzterer  ^ab  nur 
widerst ieV)end  nadi  und  nahm  den  Sohn  in  seine  Werkstatt 
auf.  Sihmidt  machte  nun  eine  streufre  zweijährige  Lehrzeit 
durch  und  arbeitete  dann  n<ich  ein  Jalir  als  (lestdle  bei  seinem 
Vater.  Seine  freien  Stunden  verwendete  er  zu  seiner  weitei'en 
Ausluldung.  namentlicli  in  Sprachen  und  im  Zeichnen. 

Im  Herbst  1852  begab  er  sich  auf  die  W  anderschaft.  Kr 
«rintr  zunächst  nach  Stuttgart  und  arbeitete  daselbst  in  der 
Hotscbmiede.  Nach  wenigen  Woehen  begann  er  an  einem  Kursus 
der  Tierheilkunde  an  der  dortigen  'J'ierarzneiseliulH  teilzunehmen, 
zunächst  nm  sich  in  der  Theorie  des  Hufbeschlags  auszubilden. 
Bald  aber  gewann  er  so  lebhaftes  Interesse  an  der  Tierheilkunde 
llberhauptf  dass  er  im  Herbst  1853  zur  Freude  seines  Vaters  das 
Handwerk  aufgab,  um  sicrh  dem  Studium  dieser  Wissenschaft  zu 
widmen.  Nach  Abstdvierung  des  Kursus  der  Stuttgarter  Tierarznei- 
schule und  nachdem  er  die  Schlnssprufung  mit  Auszeichnung  be- 
standen, setzte  er  seine  Studien  in  Berlin  fort.  .Am  27.  August  1855 
wurde  er  in  Uiessen  zum  Doctor  medicinae  veterinariae  promo- 
viert. Zu  seiner  weiteren  .Vusbildung  ging  er  noch  drei  Monate 
nach  Wien  und  liess  sieh  nach  bestandenem  Staatsexamen  am 
22.  Mai  1856  in  Frankfurt  a.  üf.  als  Tierarzt  nieder. 


—    182  — 


Hier  widmete  er  sieb  zonftchBt  der  Praxis.  In  der  freien 
Zeit  arbeitete  er  bei  Liicae  im  Senckenbergiachen  anatomisclieti 
Institut.  Von  seinen  daselbst  gefertigten  vergleichend-anatomi- 
schen Präparaten  war  eine  Reihe  von  Darstellangen  des  Nerven- 
systems der  Katze  lange  Zeit  eine  Zierde  der  Sammlung.  Unier 
Lncae*8  Einilass  entstand  anch  Scfamidt's  Kratlingsarbeit,  ein 
Bilderwerk,  die  Skelete  der  Hansvögel  darstellend,  welche  er 
selbst  in  nattkrlicher  Grösse  anf  den  Stein  gezeichnet  hatte. 
Die  15  Tafeln  in  Gross-Folio  (wovon  7  Doppeltafeln)  sind  mit 
bewundernswerter  Genauigkeit  und  kflnsUerischer  Feinheit  aus- 
geführt. Das  Werk  sollte  ui'sprflnglich  der  Anfang  einer  voll- 
ständigen Anatomie  der  Hausvögel  sein.  Schmidt  fand  jedoch 
später  die  Huse  nicht  mehr,  eine  so  zeiti*anbende  Arbeit  fort- 
zusetzen. Vollendet  wurde  »das  Skelet  der  HausvögeP  1859. 
veröffentlicht  (bei  Sauerlftnder)  aber  erst  1867. 

In  jener  Zeit  trat  Schmidt  auch  in  Beziehung  zur  Sencken- 
bergisehen  natniforschenden  Gesellschaft,  zu  deren  wirklichem 
Mitgliede  er  am  21.  Febrnar  1857  gewählt  wurde. 

Ende  1857  ging  Schmidt  mit  dem  Gedanken  um,  in  Frank- 
^furt  ein  Tierhospital  zu  gründen.  Bereits  war  ein  zu  diesem 
Zwecke  geeignetes  Haus  angekauft,  als  im  August  1858  der 
hiesige  Zoologische  Garten  eröfl^et  wurde  und  Schmidt  die  Stelle 
des  Tierarztes  an  dem  neuen  Institute  erhielt.  Sein  Wirken  in 
(lieser  Stellung  ftthrte  dazu,  dass  ihm  im  Februar  18ö9  die 
Direktorstelle  angeboten  wurde.  Er  übemalim  dieselbe  im 
September  des  gleichen  Jahres,  nachdem  er  im  Frühling  und 
Sommer  die  beiiihmtesten  Tiergärten  in  Holland.  Belgien. 
Frankreicli  und  Kiiiiland  eingehend  kennen  gelernt  liattr  Von 
beisüudereni  Wert  Ha  ihn  war  ein  dreimonallichei"  Auleuilialt 
bei  dem  Direktor  Vekemans  in  Antwerpen,  dessen  reiche  Kr- 
falirmig  in  'l'ierlialuing  und  Tierzucht  ihm  bei  dem  zwischen 
beiden  Männern  bestehenden  guten  Einvernehmen,  welclies  bald 
zu  einer  dauernden  Freundschaft  fiihrtp.  im  vollsten  Maasse  zu 
Gute  kam.  Die  noch  vurhantU  neii  Hriefe.  welche  Schmidt  von 
der  Reise  an  seinen  Verwaltungsrat  .sandte,  zenpren  von  dem 
*  Fleisse  und  der  scharten  i  Holiachtungsgabe  des  St  lirt  il>ers. 

Schmidt  hatte  nun  eine  Stellung,  die  ganz  seinen  Wün- 
schen und  Neifrungen  entsprach  und  .««eiuen  regen.  viel.<citi*i«'ii 
Schatlensdrang  betriedigte.    Mit  treölicher  Beobaciiiuugsgabe 


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~   183  — 


verbaDd  er  die  F&higkeit,  seine  Erfkbrangen  sogleich  praktisch 
m  verwerten  and  seinem  Institute  nutzbar  zu  machen.  Über- 
haupt war  er  eine  praktisch  beanlagte  Natur  und  nicht  minder 
als  durch  seine  wissenschaftlichen  Kenntnisse  durch  sein  Ver- 
ständnis für  alle  technischen  Dinge,  seine  FInergie  und  stattliche 
Persönlichkeit  ganz  geschafTen  dazu,  eine  solche  Stellung  ans- 
znfftllen  und  ihr  eine  Bedeutung  zu  verleihen,  welche  dem 
später  verlegten  und  erweiterten  Institut  bald  den  weitver- 
breiteten Ruf  einer  ebenso  vortrefflich  eingerichteten  als  ge- 
leiteten Anstalt  einbrachte. 

In  die  Zeit  des  Antritts  der  Stelle  als  Direktor  des 
Zoologischen  (tartens  fällt  auch  der  Abschluss  seiner  durch  den 
Tod  der  Frau  im  Jahre  1883  getrennten  Ehe.  welche  mit  drei 
Töchtern  gesegnet  war  und  ihm  ein  glfickliches  und  harmonisches 
Familienleben  gewährte. 

Bei  fast  unverwiUitUclier  (Gesundheit  kannte  er  keine 
andere  Krhohtiig  als  die  Stunden,  die  er  seiner  Familie  widmete : 
»ieine  flbrige  Zeit  war  von  Geschäften  und  Studien  ausgefüllt. 
Kr  war  der  Krst«*  und  Letjste  im  Garten:  aus  seinen  Hand- 
werkerjahren liatte  er  das  Frähaufstehen  beibehalten;  seinen 
ersten  Rundgang  im  Garten  machte  er  zwischen  5  und  6  Uhr 
morgens,  im  Sommer  olt  nach  frfiher.  Dann  befasste  er  sich 
einige  Stunden  mit  seinen  wissenschaftlichen  Arbeiten,  um  erst 
hierauf  im  Kreii$e  seiner  Familie  zu  frfthstOcken.  —  In  der 
Tierzucht,  dem  Prüfstein  fttr  den  l^eiter  eines  Zoologischen 
Gart€ns,  war  er  glQcklich:  zahlreiche  wertvolle,  im  Garten 
geborene  Tiere  bildeten  willkanimene  Handels-  und  Tausch- 
^.egenstünile :  idi  erinnere  nur  an  die  sehwarzen  Pantlier.  die 
Jack's.  die  Zebni  s  u.  A.  ni.  Iin  liesiize  vollendeter  Tnigang^s- 
fonnen  und  nnr  gegen  nnberufene  Anniassnng  schrott".  verstand 
Schmidt  stets  mit  dem  l'iibliknni  wie  utidi  mit  seinem  Ver- 
Wttltiiugsrut  auf  ;:uti*iii  Fnsse  zu  stehen,  «lejren  seine  Unter- 
gebenen war  er  wohlw  .lleiMl .  al»er  streng:  mau  sali  es  dem 
tliätigen.  ernst  dr»  itis(  liau*  udLii  Mannt'  scium  an,  dass  er  vollste 
Ptliihtertülliuig  amh  von  Andern  forderte. 

Am  meisten  bewahrte  sirli  die  Vielseitigkeit  Schmidt  s  bei 
der  Krrichfuuir  des  neuen  Znologischeii  (lartens  auf  der  Pfingst- 
weide 1H7.')  71.  \  nr  w«dclier  er  in  Geuieiusehatl  mit  den  Herren 
Architekt  Lorenz  Mulier  und  Stadtgärtuer  W  ebei  eine  zweite 


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—    184  — 


Reiste  in  die  bedeutendsten  Tiergäi-ten  Europas  uiiterBabm. 
Indem  er  die  FrOcIite  seiner  reichen  Erfahroag  mit  dem  an 
anderen  Orten  Bewäln  ten  verband,  schnf  er  ein  Musterinstitiit 

dessen  zweckmässige  Einrichtungen  ihres  Gleichen  suchen.  Auch 
das  später  erbaute  Aquarium  ist  ein  rtthffiiiches  Zeugnis  seiner 
Leistungsfähigkeit. 

Als  Knde  18S4  der  Direktor  des  Berliner  Zool(»gi8chen 
(iartens.  Dr.  Bodinus  o^estorhen  und  ein  Xa(  lifolp^cr  zu  finden 
war.  konnte  es  uicht  tVhleii.  dass  'die  Wahl  auf  Schmidt  tiel. 
Er  leistete  diesem  ehreuvolku  Ruf  freudig  Folge:  sah  ei  d(Rli 
in  der  Ixeichsluiuiitstadt,  an  der  Spitze  des  bedeutendsten  der 
deutsdieu  Tiergärten,  einer  interessanten,  arbeitsreicheu  Zukunft 
entgegen.  Es  gelang  ihm  dort  bald,  den  vollen  Beitall  seines 
^'el•^vaUungsrats  und  des  I^erliner  Publikn?ns  zu  erwei  lien.  Aber 
er  stdlte  sich  der  neuen  Stellung''  uiclit  lange  erfreuen.  Um 
Weilmai'hten  1887  stellten  sich  mehrmals  Schwindelanfälle  und 
Ohnmächten  ein  und  am  'A.  Februar  18ss  \'<)nnittafrs  wurde  er 
im  0 arten  v<m  einem  schweren  Scldaganfall  betrotten,  demi  er 
iu  der  darauffolgenden  Nacht  erla«:. 

Die  reiche  I  ilN-  ^  iiu c  weitvoUeu  wissenschaftlichen  und 
praktischen  Kilahruugeu  m  den  beiden  hiesigen  Tiergärten 
vergiften t lichte  Schmidt  grösstenteils  in  der  von  der  hiesigen 
ZüoU»gischen  Gesellschaft  herausgegebenen  Zeitschrift  ^Der 
Zoologische  Garten-  Die  Zahl  dieser  meist  umfangreichen  Ab- 
handlnni^pn  ist  selir  «xross.  Sie  haben  viel  zur  Blftte  der  Zeit- 
sdirift  hei<xeiragen  uml  den  hiesigen  fiärten  im  Kreise  der 
Kachleute  umssen  Huf  verschattt.  Ihr  Verzeichnis  füllt  in  dem 
von  Schmidt  selbst  mit  ^:rnssem  Fleisse  zusammengestellten 
Register  über  die  ersten  20  Jahrgänge  der  Zeitschrift  eine 
volle  Seite.  Besonders  hervorzuheben  sind  davon  folgende" 
^i'ber  Geweihbildung".  Bd.  VII.  Beobachtungen  am  Cliimpanse 
und  am  Drang.  Bd.  XJV,  XIX  und  XX.  ^Der  Umzug  der 
Tiere  aus  dem  alten  in  den  neuen  Zoologischen  ( warten Bd.  XV. 
„Lebensdauer  der  Tiere  in  (Gefangenschaft''.  Bd.  XIX.  fauch 
in  den  .Proceedimrs  of  the  Zoological  Society  of  London^  18Ö0 
in  englischer  Sprache  erschienen^ 

(vanz  besonders  beschäftigte  .sich  Schmidt  mit  den  Krank- 
heiten Heiner  Püegehefohlenen  und  untciliess  nie,  eingegangene 
Tiere  zn  seciei*en.   Da^$  auf  diese  Weiüe  gesammelte  reiche 


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—   185  — 


Material  verwertete  er  in  seinem  Hauptwerke:  ,»Zoologitiche 
Klinik,  Handbuch  der  vergleichenden  Pathologie  nnd  pathologi- 
schen Anatomie  der  Säugetiere  und  Vögel*^  (Berlin,  bei  Hirsch- 
wald). Hiervon  sind  erschienen:  Die  Krankheiten  der  Alfen 
(Anhang:  Die  Krankheiten  der  HandAttgler),  1870;  und:  die 
Krankheiten  der  Raubtiere,  1872.  Leider  brachte  dieses  Werk, 
welches  einzig  in  seiner  Art  ist  und  sich  in  dem  kleineu  Kreise 
der  Fachgeuossen  und  der  pathologischen  Anatomen  einer  an- 
erkennenden Aufnahme  erfreute,  dem  Verleger  keinen  Gewinn, 
so  dass  sich  Schmidt  genötigt  sah.  seine  Arbeit  in  der  «Deutschen 
Zeitschrift  f&r  Tiermedicin  und  vergleichende  Pathologie**  fort- 
zusetzen. Erschienen  sind  daselbst:  Die  Krankheiten  der  Beutel- 
tiere, der  Nager,  der  Zahnarmen,  der  Einhufer  und  der  Dick- 
häuter. Besonders  hervoiragende  Kapitel  in  dem  Werke  sind 
die  fiber  dfe  Wut  der  Wölfe  und  Fflchse  und  ttber  die  Krank- 
heiten des  Elfenbeins. 

Ans<H!  <len  be.syi  ocheueii  Ai  buLeu  veröftVntlkhte  Schmidt 
«udi  tülgeiule: 

Einiges  über  KrankheiUMi  ansländisclier  Tiere.  (Oester- 
rt  ii  liisL-he  Vierteljahrsschrift  tHr  wissenschaftliche  Veterinär- 
kunde. Bd.  XX.) 

Akklimatisationserfolge  im  Zoologischen  Garten  zu  Frank- 
furt a.  H.,  (Separatabdrnck  ohne  Angabe  des  Orts  und  Datums 
der  Publikation). 

Bemerkungen  ftber  die  Haltung  und  Zucht  der  Brautente. 

Der  Dr.  Senckenbeigischen  Stiftung  zur  Feier  ihres  hundert- 
jährigen Wirkens  im  Auftrag  der  Zoologischen  Gesellschaft 
gewidmet.  1863. 

Die  Haustiere  der  alten  Aegypler.    iKomjh»  i'S82.) 

Über  ^\\e  F()i'ti)fianzung  des  indischen  Eiephanten  in  Ge- 
fangenschaft, ibid.  1884. 

Der  Ameisenfresser,  ibid.  1884. 

Johann  Nikolaus  Kot^rner.  ein  I  ranktuil»!  Natiirlorsclier 
des  Vorigen  Jalirliunderts.  (Koerner  war  .Srhuiidi  >  1  lurossvater.) 
(Archiv  tVir  Frankfurts  Gescliirlite  und  Kunst.  M.  VJ.) 

Kenif-r  bat  Schmidt  in  ZMldreirlim.  meist  .nionyni  er- 
Hchiciienen  Artikeln  in  den  versrJiiedensten  Zeitungen  und 


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—   186  — 


Wochenschrift<*ii  für  die  Saclie  der  Zuulügiscben  Gälten  gewirkt 
uikI  /'»olog-isHie  Kenntnisse  zu  verbreiten  gesucht.  Auch  Aufsätze 
kuUiuliistorischen  Inhalts  und  Keiseeindriicke  uuis  I>alniatien. 
Spalatro.  Neapel*  sind  von  ihm  in  hiesii^nn  Blättern  anonym 
jinbliziert  worden  und  liaben  beifällige  Aufnahme  gefunden. 

Max  Schmidt  nimmt  in  der  stattlichen  Reihe  der  Frank- 
lurter  Naturforscher  einen  hervorragenden  Platz  ein.  Kr  war 
einer  der  bedeutendsten  Förderer  der  vergleichenden  Pathologie 
und  sein  Name  ist  in  der  Geschichte  der  Zoologischen  Gärten 
unanslöschlich  eingetragen. 


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Aufzählung  einiger  neu  erworbener  Reptilien 
und  Batrachier  ans  Oat-Asien. 


Von 

Dr.  Oskar  Boettger  in  b  l  ankfui  t  a.  M. 

Neben  einer  neuen  YarietAt  von  Hyla  aus  China,  die 
unten  beschrieben  werden  sull,  erhielt  die  Senckenbergische 
Natorforsehende  Gesellschaft  in  den  letzten  Wochen  als  Ge- 
schenk  oder  in  Tausch  oder  Kauf  eine  kleine  Suite  von  Kriech- 

tieren  aus  China  und  von  den  TJn-kiu  Inseln,  die  wegen  ihrer 
genauen  Fundort^ang^aben  Beachtnni?  verdienen,  und  deren  Auf- 
zählung deshalb  wohl  von  Interesse  sein  dürfte. 

EidediMn. 

1.  Japahtfa  polyganata  (Hallo well). 

Boiilwutr,  Cat.  Im.  Brit  Mos.  ed.  2,  Toi  1.  liUdö  p.  SlO  and  Piuc. 
Zool.  Soc.  Loadon  1887  Taf.  17,  Fig.  1. 

Insel  O-sima)  Lia-kiu  Gruppe:  gesch.  von  Herrn  Major 
H.  von  Schoenfeldt  in  Odenbach,  —  Nen  ftlr  die  Sammlung. 

2.  Lygosonia  {Liolepisma)  laterale  iJSay). 

BffHgar,  26/28.  Ber.  Offenbadi.  V«r.  f.  Natork.  1888  p.  152. 

Napier  Island  in  der  Hang-tscheu  Bai  nördlich  von 
Ning-pho,  0.  China;  im  Tausch  von  Herrn  B.  Schmacker  in 
Shanghai. 

Gehört  zur  var.  moüenfa  (itlir.  mit  28  Schuppenreihen  in 
der  ßumpfmitte. 


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—   188  - 


3.  Kumeees  marginnius  (Hallowell). 
Boulenger.  «  at.  Uz.  Brir.  Miw.  etl.  2,  VmI  3,  li^l  p.  37X. 

Insel  o-sima.  Lia-kiu  Gruppe;  gescb.  von  Heim  Major 
H.  Tun  Scboenfeldt  in  Ottenbach. 

Ein  ganz  junges  StQck. 

Schliiftii. 

4,  Purins  Moeihttdftrffi  Buettfirer. 
Boettger,  I,  .  .  j..  K4.  Taf.  I,  Yv^.  1. 

(iebir^^e  L«»-tou-sban.  Prov.  (iuHng-dung:  im  Tauscb 
van  Heirn  h.  8cbmacker  in  Sbaugbai. 

Schuppenftinnel: 

8qu.  In:  G.  0,  V.  152,  A.  l,  Sc.  "/„  -  1. 

Die  Srliunpeiiforuiel    dieser  Art   wechselt  Von  Squ.  lö; 
0.  V.  i:}«)  bis  152,  A.  1.  S,-.  'V,,  -  1  bis  '",4,  -   1  und 
beträgt  im  Mittel  von  4  Beobachtungen  .Stui.  15:  (.1.  0,  V.  147, 
A.  1.  8c.  ^7,3  ,  1. 

5.  TriMercifttrm  yramiHeus  (8baw}. 

Boettger.  I.  •..  p.  \'r2. 

Süd- Koi  inosa:  im 'r:ni^<']i  von  Herrn  H.  Schmackei*. — 
Neu  iXkv  luruioi^a  und  neu  lui'  uusfere  Sammiuug. 

Scbuppenforniel: 

Squ.  23;  G.  V*.  V.  163,  A,  1,  Sc.        +  1. 

Anure  Batrachier. 

6.  (}jify/i»siffi  liiiHi  isciiudi. 
BMHiar,  I.  c.  p.  WA, 

(itbirge  J.o-l"ou-slia  11 .  Tiov.  ( iuauj;-(Uing;  gesch.  Vt)U 
Herrn  T)r.  med.  K.irl  (lerlach  in  Hongkon};. 

Eiu  juuge.s  Stück. 


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—   189  — 


7.  Rnna  ettettknta  L.  var.  Japoniea  B1^. 
Boflttger»  1.  c  p.  H3. 

Shanghai;  gek.  von  Herrn  Otto  Herz  in  St.  Petersburg. 

Gut  fibereinstimmend  mit  dem  Stücke  unserer  Sammluug 
ans  Peking,  aber  mit  nur  '/i  Schwimmhäuten  und  die  beiden 
Kieferründer  mit  tiefschwarzen  Klecken  gewQrfelt. 

8.  Kann  graetfis  AViegmann. 
Boettger,  I.  < .  ]>.  04. 

slian^Miai^  vier  Exemplare:  im  Tausch  von  Herrn 
ß.  Schmacker. 

Äusserer  Metatai'saUuberkel  bei  allen  vorliegenden  Stücken 
sehr  dentlicli.  weiss  gefärbt. 

9.  Jicma  Plauctji  Laiaste. 
BotUger,  I.  c.  p.  Iu8. 

Shanghai:  im  Tansch  von  Herrn  B.  Schmacker.  —  Neu 
fl\r  die  Sammlung. 

Ein  junge.s  Stück  mit  heller  Vertebrallinie. 

10.  Bufo  vtthfarts  Lanr. 
Botitser,  1.  c.  p.  164. 

Shanghai;  im  Tansch  von  Herrn  B.  Schmacker. 

Ein  junges  Stftck.  Subarticulartnberkel  der  Zellen  doppelt; 
Untemite  reichlich  schwarz  gefleckt. 

11.  Utßu  (%{9ienm  Gthr.  var.  hnmacuUtOi  n. 

Char.    Differt  a  typo  taenia  frenali  nulla .   latei  ibus 

cu)  |M»ri.s  lfnioril)US(|nt'  liaiid  iiicrromnculiitis :  pediluis  vix  semi- 
palmatis.  —  Long,  a  rostiu  usiiue  ad  anuni  o5  nnn. 

Shanghai,  ein  S\  im  Tausch  von  Herrn  ß.  Sclimacker.  — 
Neu  für  die  Sammlung. 


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In  Stellung  der  Vomerzähne,  Kopffbnn,  Lftng^  der  Hmter<> 
gliedmaassen  ganz  mit  Boulengers  Bescbreibang  von  Hyla 
Ckinefm  Gtbr.  fibemnstimmend,  aber  in  der  Färbung  fthnUcber 
unserer  H,  aröorea  (L.)  var.  Savi^tfi  Aiid.  Der  dunkle  Zflgel- 
streif  fehlt  ganz,  ebenso  die  schwarzen  Rundmakeln  an  den 
Körperseiten  und  anf  dem  Oberschenkel ;  dagegen  ist  das  Grftn 
wie  beim  Typus  der  Art  anf  dem  Oberschenkel  zu  einem  schmalen 
Längsbande  reduciert.  und  ebenso  ist  ein  grosser  Teil  des  Tarsus 
und  (*arpuSf  sowie  die  drei  inneren  Zehen  und  die  zwei  inneren 
Finger  farblos. 

Dif  Scliwimiuliaut  der  Zehen  ist  enisicliieih  n  srliwacher.  die 
Kntwickelting  der  Vomerzähiie  stärker  »ils  bei  //.  nrhorcn  Ji.j. 


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Beitrag  zur  H(^i)tilfauiia  des  oberen  Beni 

in  Bolivia. 

\      Dr.  Oskar  Boettger. 

(Mit  3  Figi^.  un  Text). 

Die  Senckenbpigisdie  Naturiiistorisclie  (lesellscliatt  Hliielt 
anfangs  188H  durcli  die  ^iltfu:»^  Vennittlung  des  Heini  T^i  August 
Hahn  Inerselbst  zwei  FlaHchen  Reptilien  von  Herrn  Ferdinand 
Emmel  in  Arequipa  (Pern)  zum  Geschenk,  deren  Provenienz 
deslialb  von  hervorragendem  Interesse  ist,  weil  sie  uns  einen 
wichtigen  Schiitt  weiter  thun  Iftsst  auf  dein  Wege  nnserer 
Kenntnis  der  tropisch  -  amerikanischen  Kriechtierfanna.  Die 
sämtlichen  im  folgenden  aufgezählten  12  Arten  dieser  schönen 
Snite,  der»  Dank  des  regen  Interesses  des  freundlichen  Gebers 
fftr  die  ihn  umgebende  Tierwelt,  bald  noch  weitere  folgen  sollen, 
stammen  vom  Flusse  Mapiri,  einem  linken  Nebenflusse  deR 
oberen  Beni  —  östlich  vom  Titicaca-See  —  in  Bolivia. 


Aufzählung  der  Arten: 

Eidechsen. 

1.  Anolis  fiutcoauratm  D'Orb. 

Ein  —  Hut  uiit  Boulengers  Iksclireibung  übcniii- 
stiranieud.  doch  finde  ich  keine  Andeutung  eines  Kehlsaiks 
beim  vorliegenden  —  Sehr  düster  i^retiirbt.  schwarzbraun 
mit  schwarzen  Fleckchen  und  Manuorzeicliiuuigen .  das  helle 
Querband  vur  den  Angen  recht  undeutlidi ;  |  die  Unterseite 
weisslich ,  reidilicli  srliwarzgrau  punktiert  und  besprengt.  — 
Tötallänge  107  mm. 


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—    192  — 


Schlang«!. 

2.   SUnoslontH  alhifions 

T.vpiseh  in  Form  nnd  Färbung. 

3.   Ueophis  bwlitts  (Bojej. 
^.  Jthaffdasoiitft  autt. 

Körper  Iftnger,  Schwanz  kürzer  als  gewöhnlich. 

Squ.  17:  G.  2,  V.  176,  A.  1,  Sc.        +  1. 

(irnnbranu  mit  blauem  Schiller,  dunkler  gestreift,  namentlich 
an  den  Seiten:  schiefgefttellte  schwarze,  fuchsrot  umsäumte 
Qnermakeln  längs  der  Rumpf-  und  Schwanzoberseite.  Untei*- 
seits  homgelb,  nach  hinten  orange  mit  wenigen,  staubförmigen, 
grauen  Pttnktchen,  die  nur  auf  der  Schwanzunterseite  reichlicher 
stehen. 

4.    (leof/hhs  Knrmdi  n.  sp. 
(s.  beifoljj^on^len  Holzi*cliuitt  ■. 

Cliar.  Dittert  a  f'.  (»•(■{ pitofiUta  {^m^  suiualahialibiis 
7  neiiuo  8,  postorularibiis  2  majriiitinliiK*  subae«(ualibns.  ventra- 
lilms  multo  minus  nnmerosis,  colorr.  —  Deutes  ae«iuales.  laeves. 

Ilostrale  iiiodicum:  internasalia 
2  parva.  i|uin(|Uangularia:  fron- 
tale multo  latius  quam  longius, 
transverse  trianguläre;  praeo- 
eulare  nulluni;  frenale  prae- 
f rontaleqne  orbitam  atüugentia ; 
supraocnlare  paryum,posticnm: 
postocularia  bina,  magnitudine  subaequalia.  Margo  extemns 
paiietaliuni  S(iuainis  temporalibus  2  perlongis  cinctos.  Supra- 
labialia  7,  tertium  i|uartumque  sub  oculo  posita.  Temporalia  1  +  2. 
Infralabialia  7.  ]>i-inium  par  media  parte  contiguum,  quatema 
postmentale  singnlnm  attingentia.  Series  squamarum  15.  — 
Supra  aut  fuscus  aut  olivaceus,  fere  unicolor,  taenia  transversa 
paruni  distincta  rufula  per  occiput;  infra  virescenti-  aut  flaves- 
centi-albida,  ventralibus  nigris  aut  nigro  maculatiSf  margtnibus 
Semper  lata  albidis. 

Schuppenformel: 

Squ.  15:  G.  3,  V.  107.  A.  1,  Sc. 


•''^'s«  +  1. 


15;  ,  3,  ,  170,  ,  1, 


SR' 


>8 


1. 


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—   193  — 


M aa886: 

Kopfrumpfliüige  ....  303     295  mm 
Schwanzlftnge    ....    34      31  , 
GröMte  Kopfbreite .   .   .      7^4     6V4  , 
Grtote  Körperbreito  .  .      SV»     7  , 
Hab.  Am  Flosse  Mapiri,  einem  linken  Nebenflnss  des 
oberen  Ben!  in  Bolivia;  in  2  Exemplaren  geschenkt  von  Herrn 
Ferdinand  Emmel  in  Arequipa  (Peru),  dem  zn  Ehren  ich  mir 
erlaubt  habe,  die  sehr  distfaicte  nene  Art  ku  benennen. 

Beschreibung.  Der  KOrper  ist  schlank,  ziemlich  dreh- 
mnd,  der  Kopf  nicht  od^  nur  sehr  weuig  breiter  als  äsr  Hids. 
Der  Oberkiefer  ragt  vom  und  auch  seitlich  etwas  Uber  den 
Unterkiefer  vor  ;  die  Schnauze  ist  sehr  stumpf  gerundet.  Das 
Auge  ist  klein,  die  Pupille  rund.  Der  Schwanz  zeigt  sich  nicht 
abgesetzt,  ist  sehr  kurz  und  beträgt  nur  V'e  der  Tolallänge. 
Das  Rostrale  ist  von  mässiger  Grösse,  etwas  breiter  als  hoch 
und  nur  sehr  schwach  oben  auf  den  Pileus  tibergebogen.  Die 
Internasalen  sind  sehr  klein,  von  gerundet  fünfeckiger  Ge.stalt 
und  etwa  so  breit  wie  lang.  Die  Praefrontalen  sind  gross,  an- 
nähernd (luadratisch ,  deutlicli  länger  als  das  Frontale  und 
treten  seitlich  an  die  Orbita.  Das  Frontale  ist  bemerkenswert 
breit,  faijt  an  !•  rtluilbnial  breiter  als  laug  mui  ziemlich  dreieckig, 
vom  ziemlich  gradlinig  an  die  Praefrontalen  grenzend,  hinten 
rechtwinklig  zwischen  die  langen  und  massig  verbreiterten 
Parietalen  eingefügt.  Der  vordere  Aussenrand  der  Parietalen 
stösst  an  das  kleine  Suiiraoculare ,  das  wenig  grösser  ist  als 
das  Auge,  und  an  das  obere  Postoculare;  sein  ganzer  hinterer 
Aussenrand  aber  wird  von  zwei  Temporalschuppen  begleitet, 
von  denen  die  hinlere  bemerkenswert  lang  und  aus  der  Ver- 
schmelzung von  mindestens  drei  Temporalsrhnppen  entstanden 
ist.  Das  Nasloch  liegt  zwischen  zwei  znsauimeu  eine  sanduhr- 
fbrmige  Figur  darstellenden  Nasalen,  von  denen  das  höhere 
hintere  mit  dem  ersten  und  zweiten  Sujtraiabiale  Sutur  bildet. 
Das  lange,  nach  hinten  verschmälerte  Frenale  tritt  an  die 
Orbita  und  ruht  auf  dem  zweiten  und  dem  grossen  dritten 
Supralabiale.  Kein  Praeoculare.  Supraornlare  klein,  von  hinten 
her  nur  bis  über  das  Oentrum  des  Au^»  s  ivk  lipnd.  Unter 
dt'inst-ll)t:n  zwei  übereinandergestellte,  kleine  l'nst  »culareu,  deren 
vberes  kaum  grösser  ist  als  das  untere,  das  sich  zwisciieu 

13 


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—    194  — 


viertes  und  fftaftes  Supralabiale  einschiebt.  In  einem  Falle 
filnd  ]ink«veit8  die  Poetocularen  zu  einem  einzigen  hoben 
Sehildcben  ▼erschmolzen.  Sieben  Sapralabialen,  das  dritte  und 
sechste  grosser,  das  siebente  stark  verlängert,  das  dritte  und 
vierte  unter  dem  Auge.  Temporalen  1  +  2,  das  obere  der 
zweiten  Reihe  weit  nach  hinten  über  die  eigentliche  Temporal- 
gegend liinausi  eicliend.  Mentale  (juer  dreieckig,  dreimal  so  breit 
wie  lang.  7  Paar  Iiilralabialen ;  die  des  ersten  Paares  hinter 
dem  Mentale  zusammenstossend,  die  der  ersten  vi»  r  Paiiie  mit 
dem  einzigen  vorhandenen  l'aaie  »grosser  Postmentalschilder  in 
Berührung;  viertes  Infralabiale  die  andern  au  Grösse  über- 
treffend. Drei  unpaare  Gularen,  167 — 170  Bauchschilder,  un- 
geteiltes Anale  und  28—30  paarige  Schwanzschilder.  Körper- 
schuppen rhombisch  mit  verrundeter  Spitze,  glatt,  ohne  Knd- 
poren,  in  15  Länß:sreihen. 

FärbuTifr  ziemlich  wechselnd.  Eines  der  Stücke  ist 
oberseits  fast  uniform  luaunschwarz  mit  zwei  wenig  deutlichen 
Lfiii!2:szonen  «ranz  schwach  hellerer  Fleckchen.  Die  Schnauzen- 
gegeiid  7Ä'\^\  eine  undeutliche  braungraue.  die  Hinterkopfgegend 
eine  braune,  nach  den  Kupiseiten  hm  ^elbweisse  Querbinde; 
auch  die  Lippen  sind  gegen  die  Maulspalte  liin  zur  grösseren 
Hälfte  pelljweiss.  Die  Unterseite  ist  rötlichgelb  oder  gelbwei.ss, 
die  Kinngetrend  mit  vier  longitudinalen  schwarzen  Fleckstrichen, 
die  Ventralen  mit  reichlich  schwarzfleckicrer  Vorderlialttp  and 
rein  gelbweissem  Hinterrand.  Nach  hinten  jz^^gen  den  Afur  hin 
überwiegt  die  Schwarzförbung  der  Unterseite,  und  die  Hinter- 
ränder der  Ventralen  sind  nur  noch  schmal  weiss  gesäumt;  die 
Schwanzunterseite  ist  nahezu  einfarbig  schwarz,  die  Hinter- 
ränder der  Subcaudalen  nur  ganz  wenig  heller  angeflog*  u  Das 
andere  Exemplar  ist  oben  nnifonn  granlich  oliveugrün,  die 
Schnanzenspitze  heller,  die  Hinterkopfl)inde .  d.  h.  die  hintere 
Hälfte  d'  s  h  lontale  und  die  zwei  hinteien  Drittel  der  T^irietalen 
gi'anbraun,  von  der  (Grundfarbe  wenig  abgehoben,  aber  nach 
tlen  Kopfseiten  hin  ebenfalls  heller.  Alle  Rückenschuppen  zeigen 
breite  schwärzliche  Ränder.  Die  ünteiseite  ist  ähnlich  cefarbt 
wie  bei  dem  andern  Stück,  aber  graugelblicli  oder  graugrünlich, 
die  dunkel  graugrünen  Vorderränder  der  Ventralen  und  Sub- 
caudalen nicht  fleckig,  sondern  als  Querbiuden,  die  etwa  */• — Vi 
jedes  Schildes  einnehmen,  entwickelt. 


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-   195  — 

Die  Art  erinnert  noch  am  meisten  an  O.  oedpOoeUlm»  (Jan) 
ans  Ecuador,  liat  aber  konstant  nor  7  Snpralabialen,  zwei 
nahezu  gleichgrosse  Postocnlaren ,  167  bis  170  nnd  nicht  250 
Ventralen  nnd  aach  etwas  abweichende,  im  Allgemeinen  hellere 
Färbung.  Auch  batUua  (Boje),  der  in  der  Eopfpholidose 
ziemlich  nahe  steht,  unterscheidet  sich  wesentlich  in  der  F&rbnng 
und  Zeichnung,  in  dem  Auftreten  Ton  konstant  17  Schuppen- 
reihen  und  in  dem  Mangel  der  beiden  langen,  das  Parietale 
eina&umenden  Temporalschuppen. 

5.  Caroneüa  iaeniolaia  (Jan). 

Jai,  Aldi.  p.  L  Zool.  VoL  n  Fase  8  p.  68  und  lonogr.  d.  OpMd. 
Uef.  16,  Tif.  8,  Fig.  4  (EnieogtuUkutJ. 

In  der  Phoüdose  ganz  —  17  Schupprareihen,  1  +  2  Tem- 
poralen, 8  Supralabialen,  Ton  denen  das  dritte,  vierte  und 
Anfte  ans  Auge  treten  —  und  in  der  Färbung  und  Zeichnung 
nahezu  ganz  mit  Jan*8  Beschreibung  und  Abbildung  ttberein- 
Btimmend. 

Squ.  17;  G.  Vi,  V.  lÖO,  A.  %  Sc,  •»/«  + 1. 

Die  Art  schwankt  also  zwischen  149  und  180  Yentralen. 

Die  drei  dunklen  Längsbinden  des  Bftckens  sind  hinter 
den  Parietalen  deutlich  zu  einem  schwarzen  Querband  vereinigt, 
das  Tom  und  hinten  durch  je  zwei  helle,  unbestimmte  Makeln 
noch  mehr  hervorgehoben  wird.  Hinter  dem  Auge  zieht  durch 
die  Mitte  der  hinteren  Snpralabialen  ein  feiner  schwarzer  Längs- 
saum, der  die  dunkle  Halsoberseite  von  der  weisslichen  Unter- 
seite trennt  Die  Torderen  Ventralen  zeigen  am  Auasmirande 
eine  undeutliche  Längsrdhe  schwarze  Panktfleeken;  nach  hinten 
ist  dieser  Aussenrand  der  Ventralen  schwarz  gefärbt  und  set2t 
scharf  gegen  die  rein  weisse  Körpernnterseite  ab.  Beides  wird 
von  Jan  recht  charakteristisch  wiedergegeben. 

6.  ßrythrolamprus  venusHsHmus  (Schleg.)  var.  tefymona  Jan. 

Jan,  Prodromo  Iconogr.  gen.  Ofidi  II.  Parte  CoronelUdae,  Hodeaa  ISiiö 
p.  106  (vsr.  Mtmona). 

5  in  Foriii  und  Fiu-lmiiij;-  ty[)i'sche  Exempliiir  der  Varietät, 
aber  einmal  rechts  abiiürm  mit  2  Prae-  und  3  Postocularen. 

18^ 


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—   196  — 


Sqn.  15;  G.       V.  189,  A.  Vi,  Sc.  "/is  +  1. 

,    16;  .  »/«,  ,  189,  „  Vi,  „  *»/«-f  1. 

^   16;  ,  */4,  .  191,  ,  Vi,   „  «/«  +  1. 

,    16;  ,  «/t,  ,  191,  „  Vi,  ,  «/48H-1. 

,    15;   „  V«,  „  196,  ,  Vi,  ,  ^^'49  +  1. 
Die  Schuppenformel  der  var.  tetraxana  Jan  schwankt  also 
zwischen  Squ.  15;  G,  Vi-*/4,  V.  189—196,  A.  Vi,  Sc.  **/4b  +  1 
bis  ^ V49  4- 1  nnd  beträgt  im  Mittel  von  6  Beobachtangen  Sqa.  16 ; 
G.  »/f,  V.  191,  A.  Vi,  Sc  "/47  +  1. 

Alte  Stftcke  sind  von  sehr  dankler  Fürbnog.  Der  Kopf 
ist  schwarz  mit  bellen  Vorderrftndem  aller  Kopfschilder  nnd 
einer  mehr  oder  weniger  deutlichen  gelben,  unterbrochenen 
Qiierbinde  hinter  den  Angen.  Der  Hals  ist .  bis  zur  ersten 
Doppelbinde  ri^tlich  und  alle  Schuppen  tragen  auf  diesem  Ab- 
schnitt schwarze  Spitzenhälfte.  Der  Rücken  erscheint  fast 
einflarbig  braunsdiwarz;  nur  an  den  Seiten  zeigen  sich  hellere 
Schuppenränder,  und  auch  hier  nur  sind  die  paarweise  einander 
genäherten  schwarzen  Doppelbinden  deutlicher  zu  beobachten, 
60  dass  also  oben  immer  vier  Querb&nder  ein  System  bilden, 
welche  auf  d»  gelbroten  Unterseite  zu  je  zwei  bleigranen 
Qnerbinden  sich  vereinigt  zeigen.  Solcher  bleigrauer  Doppel- 
binden stehen  8  bis  10  auf  dem  Bauche,  2  auf  der  Schwanz- 
unterseite. Junge  Stftcke  aber  zeigen  die  von  Jan  hervor- 
gehobenen vier  nahe  an  einander  gerückten,  fast  gleichbreiten 
und  gleichweit  von  einander  abstehenden  schwarzen  Querbinden 
stets  über  den  ganzen  Rücken  hin  sehr  deutlich. 

7.  Leptoäira  mrnukUa  (L.). 

Typisch  in  Form  und  Färbung. 
Squ.  19;  (I.  V«,  V:  189,  A.  Vi,  Sc.  **h2  +  1. 
81  dunkle  liautenilecke  auf  dem  Kücken,  20  auf  dem 
Schwänze. 

8.  Dipaas  (Himantodes)  emdwa  (L.). 

Typisch  in  Form  und  Färbung.  9  —  8  Supralabialen; 
6—6  Infi  alabialen  in  Contact  mit  den  Postmentalen.  Tempo- 
ralen 2  4  3H  3;  Postociilaren  3—3. 

Squ.  17:  a.  V...  V.  252,  A.  ',1,  Sc.  ^-'Viss  +  1. 

51  dunkle  C^uerÜecke  längs  des  Rückens.  3ü  auf  dem  Schwänze. 


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—   197  — 


9.   LeiAoynathus  Calesbi/i  i^VVeig.). 

Praeocularen  2—2,  oberes  Praeoculare  mit  dem  Frontale 
Sotur  bildend ;  Postocolaren  links  2,  rechts  nur  ein  sehr  hohes, 
ans  der  Verschmelzung  m obrerer  Schuppen  entstanden.  Tem- 
poralen beiderseits  14-2.  Supralabiali-n  links  8,  das  vierte 
nnd  fünfte  ans  Äuge  tretend,  rechts  7,  das  dritte  und  vierte 
mit  dem  Ange  in  Contact.  Nur  das  erste  Infralabiale  hinter 
dem  Mentale  in  Berührung  mit  dem  der  anderen  Seite,  links  ö, 
rechts  4  Infralabialen  mit  dem  ersten  Postmentale  Sutur  bildend. 

Squ.  13;  G,  resp.  Postment  */*,  V.  176,  A.  1,  Sc.  »»/••  H- 1. 

Färbung  typisch,  aber  die  schwarzen,  weissgesäumten, 
ovalen  Rttckenmakeln  im  ersten  Körperdrittel  doppelt  so  breit, 
am  flbrigen  Körper  siemlich  so  breit  wie  die  lebhait  rotbraunen 
Intervalle.  20  Ifokeln  l&ngs  des  Blickens,  12  anf  dem  Schwänze. 

• 

10.  Oxyrrhopus  pelalarius  (L.)  var.  Sebtte  D.  &  B. 

Typisch  in  Form  und  Färbung. 
Sqn.  19;  G.  »/s,  V.  197,  A.  1,  Sc.  »'/g?  +  1. 
14  breite  schwarze  Qaerbinden  fiber  den  Rücken,  7  über 
den  Schwanz. 

11.  Oxifrrkopus  immacuhiut  D.  &  B. 

Typisch  in  der  Ph^didose.  Temporslen  2  +  3.  Zwei 
Schupponporen. 

Sqn.  19;  G.       V.  202,  A.  1,  Sc.  ^Vm  +  1. 

Oben  iniform  schwarz  mit  blauem  Schiller;  unten  honi- 
gelb,  die  Ventralen,  Anale  nnd  Subcaudalen  an  den  Seiten  noch 
ein  Stück  weit  mit  der  dunklen  Färbung  der  Oberseite;  die 
Mittellinie  auf  der  Unterseite  des  Schwanzes  überdies  durch 
eine  Längsreihe  feiner  graner  Fleckchen  markiert. 

12.  Eiaps  coraiUnus  (L.). 

Typisch  in  PhoUdose  nnd  Färbung. 
Squ.  15;  ö.  4,  V,  217,  A.  Vi,  Sc.  %  7,  «*/i4  + 1  (28). 
20  schwarze  Ringe  am  Rumpfe,  2  auf  dem  Schwänze; 
7  korallenrote  Zonen. 


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—   198  — 


Meines  Wissens  hat  bis  jetzt  nur  der  unermlidliclie 
E.  D.  Cope  ein  Verzeichnis  von  11  Arten  Reptilien  — 
3  Eidechsen  und  8  Schlangen  —  aus  der  Gegend  des  oberen 
Bpni  in  Bolivia  verölfpiitlicht.  Man  findet  dasselbe  in  dessen 
„Twelfth  Contribution  to  the  Herpetology  of  Tropical  America* 
in  Proc.  Amer.  PhU.  Soc.  Vol.  22,  1885  p.  167—194,  mit 
1  Tafel.  Nur  rine  der  dort  aufgezählten  Schlangen  befindet 
sich  auch  in  der  Emmerschen  Suite,  ein  schlagender  Beweis, 
Wiedel  dort  noch  zu  sammeln  und  zu  entdecken  ist.  Wir  hätten 
demnach  jetzt  folp^c  nde  Liste  der  am  oberen  Beni  in  Bolivia 
Vorkommenden  Reptilien: 

ZiacertUia, 
Farn.  I.  Iguanlda«. 

1.  Anolis  foscoauratns  D*Orl>. 

Fam.  II.  Angoida«. 

2.  Dipluglüssus  fasciaius  (Gray). 

Fam.  ITT.  AmphMiaonidae. 

3.  Auiphiäbaena  Beuiensis  Cope. 

Fam.  TV.  Scincidae. 

4.  Mabuia  a^ilis  (Raddi)* 

Ophidia, 
Fam.  I.  Stenoetomidae. 

ö.  ätenostuma  aibit'rons  Wagl. 

Fam.  II.  Calamariidae. 

6.  Oeophis  badius  (Boje). 

7.  „      Emmeli  Bttgr. 

Fam.  III.  Colubridae. 
Subfam.  a.  Goronelllna«« 

8.  Coronella  taeniolata  (Jan). 

9.  Liophis  meleagris  (Sbaw)  Tar.  semilineata  Cope. 


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—   199  — 

10.  Liophis  Almadensis  (Wagl.). 

11.  „      typhlus  (L.). 

12.  £rythrolampni8  yenustissunus  (Scbleg.)  var.  tetrazona 

Jan. 

13.  Xenodon  severuB  (L.). 

14.  n       gigaa  D.  &  B. 

Subiam.  b.  Dryadinac. 

15.  Pbilodryas  viridissimas  (L.). 

Farn.  IV.  Dendrophidae. 
Id.  Leptophis  marginatas  Cope. 

Fam.  V.  Oipaadidaa. 

17.  Leptodira  annulata  (L.). 

18.  Dipsas  (Himantode8)  cenchoa  (L.). 

Fam.  VI.  Amblycephalidae. 

19.  Leptognathns  Catesbyi  (Weig.). 

Fam.  VIT.  Scytalidae. 

20.  Oxyrrhopns  petalarins  (L.)  var.  Sebae  D.  &  B. 
Wird  ancb  von  Cope  bereits  erwäbnt 

21.  Oxyrrhopns  immaealatns  D.  &  B. 

Fam.  VUL  Qapidae. 

22.  Elaps  corallinas  (L  ). 


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Carl  Angast  Graf  Bose,  Dr.  med.  hon.  c. 


Von  F.  C.  Noll. 

Am  25.  Dezember  1887  erhielten  wir  telegraphisch  ans 
Baden-Baden  die  Tranerkunde,  dass  Herr  Graf  Bose,  der  lang- 
jährige Freund  nnd  Gönner  anserer  Gesellschaft,  ans  diesem 
Leben  geschieden  sei. 

Carl  Angnst  Graf  Bose  war  als  der  erste  nnd  einasige 
Sohn  seiner  Eltern  geboren  am  17.  November  1814  anf  dem 
alten  Bose^schen  Familiengut  Gamig  in  Sachsen.  Die  Familie 
Bos6  ist  eine  noch  Jetzt  in  Sachsen  weitverzweigte  alte  sächsi- 
sche Adelsfiunilie ,  deren  Glieder  sich  im  sächsischen  Staats- 
dienste,  zomal  anch  im  Militärdienste,  viel&ch  aaszeichneten. 
So  war  ein  Carl  von  Bose  ein  tüchtiger  Reitergeneral  in  den 
Tflrkenkriegen,  und  seine  von  ihm  gesduriebenen  Memoiren,  ein 
starker  Qnartband,  bildetoi  eine  der  Kostbarkeiten  in  der  Biblio- 
thek unseres  Herrn  Grafen ;  sie  haben  schon  mehrfach  Histori- 
kern als  Geschichtsquelle  gedient. 

Sein  Vater  August  Carl  Graf  Bose,  erbl.  Lehna-  und 
Gerichtsherr  auf  Gamig  und  Meuscha,  sowie  auf  Schönfels,  Ritter 
des  Königl.  Preussischen  Johanniter-Ordens,  bekleidete  das  Amt 
eines  Hofmarschalls  des  Königl.  Sächsischen  Hofes  bis  zum 
Jahre  1833,  wo  der  Vater  seiner  Gemalilin  Katharina  Na- 
talie Elisabeth  gebornc  von  Löwenstein,  aus  dem  Hause 
Weimersdorf  in  Livland,  daselbst  starb.  Infolge  dessen  musste 
er  die  Güter  seines  SchwieKervater^j,  AU  und  Neu-Anzen,  mit 
einem  Komplexe  von  5  i^uadiatmeilen  übernehmen. 


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—   202  - 


In  seinem  nennten  liebensjahre  hatte  der  Knabe  das  Un- 
glück bei  einem  Sturz  vom  Pferde  den  rechten  Arm  zu  brechen; 
infolge  sehlechter  ärztlicher  BehaiiHiin^  blieb  der  Ann  steif,  »o 
dass  der  junge  Graf  mit  der  linken  Hand  schreiben  lernen  musste. 

Von  seinem  zwölften  Jahre  an  besuchte  er  die  Kreuzschule 
in  Dresden  und  studierte  später  einige  Semester  in  Paris,  bis 
er  Yon  seinem  inzwischen  nach  lavUnd  übergesiedelten  Vater 
znm  Mitverwalter  des  gi*08sen  Gates  berofen  wurde.  Dieser 
Aufgabe  unterzog  er  sich  mit  jenem  Pflichtgefühl,  das  ihn  sein 
ganzes  Leben  hindurch  auszeichnete,  auch  gewährten  ihm  die 
landwirtschaftlichen  Beschäftigongen  wegen  ihrer  Verwandt- 
schaft nüt  den  Naturwissenschaften  dne  grosse  Befriedigung. 
Dennoch  aber  zog  ihn  seine  Neigung  mehr  zu  wissenschaft- 
lichen Studien  und  zu  Reisen  hin  als  zu  praktischer  Thättgkeit. 
Die  Fächer,  denen  er  sieh  hauptsächlich  widmete,  waren  die 
Nationalökonomie,  die  Naturwissenschaften,  die  Philologie  und 
die  Geschichte. 

Nachdem  er  einige  Jahre  in  Livland  verbracht  und  ein« 
grossen  Kreis  gleichgesinnter  Freunde  um  sich  gebildet  hatte, 
ging  er  nach  Berlin,  um  dort  seine  Studien  zu  vollenden,  worauf 
er  grössere  Belsen  nach  Italien  und  Frankreich  unternahm. 
Abwechselnd  lebte  er  alsdann  in  Livland  und  in  Deutschland, 
bis  er  sich  im  Jahre  1846  mit  Luise  Wilhelmine  Emilie 
Gräfin  von  Beichenbach -Lessonitz,  einer  Tochter  aus 
zweiter  Bhe  von  Wilhelm  II.,  Kurflkrsten  von  Hessen,  vermählte. 

Mit  ihr,  der  hocligebildeten,  einsichtsvollen  und  praktisch 
denkenden  Frau  verlebte  er  die  glttcklichsten  Jalire.  Wie  sie  ihn 
unterstützte  und  zu  fördern  suchte  in  seinen  Bestrebungen,  so  er- 
hielt sie  andererseits  durch  ihn  Interesse  an  der  Naturbeobach- 
tung und  Einsicht  in  die  Bedeutung  der  Naturwissenschaften  für 
unsere  Zeit;  sie  hat  Ja  diese  ihre  Erkenntnis  auf  das  Schönste 
bethätigt  durch  grossartige  Stiftungen,  die  sie  medizinischen 
und  natnrwissenschafUichen  Anstalten  hinterüess  und  zu  welch 
letzteren  auch  unsere  Senckenbergische  natnrforschende  Gesell- 
schaft gehört  Wie  ihr  so  sind  wir  auch  dem  Herrn  Grafen  zu 
bleibendem  Dank  dafür  verpflichtet 

Nur  dnmal  noch,  Im  Jahre  1846,  besuchte  der  Graf  mit 
seiner  jungen  Frau  Livland;  die  ersten  Jahre  seines  Ehestandes 
brachte  das  gräfliche  Paar  meistens  auf  Beis^  zu,  die  ihnen 


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—   203  — 


bei  den  ausgedehnten  Kenntniesen  des  Grafen  groesen  Gtonnss 
gewähren  mossten.  Abwechselnd  wohnten  sie  dann  in  Baden- 
Baden,  wo  sie  sich  ein  neues  Heim  gründeten,  nnd  in  Frank- 
furt, wo  die  Gräfin  ein  eigenes  Haas  besass.  Bas  bei  beiden 
Oatten  rege  Interesse  Ar  die  Landwirtschaft  bewog  sie  ansserdem 
zum  Ankaufe  des  Gutes  Goldstein  bei  Frankfort  a.  M.  Sie  bauten 
dieses  um,  richteten  eine  rationelle  Bewirtschaftung  ein  und 
▼erlebten  auch  hier  glückliche  Zeiten,  an  denen  sie  gern  ihre 
Frennde  teilnehmen  Hessen.  Hier  auch  machte  der  Beridit- 
erstetter  ihre  erste  Bekanntschaft.  Anf  den  Spaziergängen  in 
den  ürogebnngen  des  Gates  mit  dem  Herrn  Grafen  hatte  er 
Gelegenheit,  die  botanischen  Kenntnisse  desselben  zn  bewundern, 
der  die  Standorte  der  in  dieser  Gegend  seltensten  Pflanzen  in 
Feld  und  Wald,  in  Bach  nnd  Sumpf  kannte. 

So  nahm  also  die  gräfliclie  Familie,  deren  Ehe  nur  ein 
einziges,  gleich  nacli  der  Geburt  wieder  verstorbenes  Kind  ent- 
spross,  ihren  Aulenllialt  oft  in  oder  bei  Frankfurt,  baM  aber 
zog  es  sie  mehr  nach  dem  ruliigen  Besilztuiu  in  der  Stephanien- 
Strasse  zu  Baden-Baden,  wo  ein  schöner  Garten  bei  dem  Kause 
lag  und  direkt  von  dem  Speisesaal  au»  betreten  werden  konnte, 
wo  die  Gniün  von  dessen  Tliür  aus  im  Sommer  und  Winter  die 
zahlreichen  Vögel  des  Gartens  beobachtete  und  fast  zähmt-e, 
wo  der  Graf  ein  zwar  kleines  aber  gut  besetztes  Treibhaus 
besass,  dessen  Pflege  ihm  vielen  Genus3  gewährte,  und  wo  sie 
häufigen  Verkehr  mit  Männern  d^r  Wissenschaft  unterhielten, 
unter  denen  Dr.  D.  F.  Wein  1  an d  der  vertrauteste  war.  Hier 
fühlte  sich  die  Gi .  Hn.  bei  der  ein  langwieriges  körperliches 
Leiden  sich  entwickelte,  aucli  in  gesundheitlicher  Hinsicht  am 
behaglichsten  und  hier  wiircle  sie  am  3.  Oktober  18b3  ilu'em 
liebevollen  Gatten  für  immer  entrissen. 

Von  ihrem  Tode  an  trauerte  der  Graf  dahin;  die  Freundin, 
die  Freud  und  Leid  mit  ilmi  geteilt,  die  Ratfr^^bf^riii  1*  i  st  inen 
Unternehmungen  nnd  Ailx  itcn,  die  Mutze,  die  ilim  I  ti  st^iiifr 
schwächlichen  (TesuTidlit  it  si  lioiiPiirl  und  he1f<^nd  zur  Seite  ^taml, 
war  ihm  geinirnuiMii,  iind  lurh!  vcrschniei/en  konnte  er 
Verlust.  G;ir  liäuhg  lenkte  er  seine  Schritte  nach  dem  stilh  n 
FriHdlintt^  zu  Lichtenthai.  wo  er  selbst  bald  an  ilirer  Seite  zu 
nilit  ii  hoH'te,  und  am  liebsten  weilte  er  au  den  Orten  in  der 
Umgegend  Badens,  die  er  mit  seiner  Gemahlin  früher  zu 


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—   204  — 


beracheD  ]»flegte.  Zarückgezogen  lebte  er  jetzt  in  einem  engen 
Kreise  von  Verwandten  nnd  Freunden,  besonderg  mit  seiner 
Lieblittgssch wester,  der  Frau  Baron  Stadl  von  Holstein  nnd 
deren  Sohn,  Heim  Baron  Reinbold  Stadl  Ton  Holstein,  der 
oft  aas  Livland  nacb  Baden  kam,  ebenso  mit  dem  Neffen  seiner 
yerstorbenenGemablin,  Herrn  Baron  Hax  von  Fabriee.  Er  hatte 
körperlich  viel  zn  leiden,  aber  Alle,  die  mit  ihm  in  dieser  Zeit 
zn  verkehren  Gelegenheit  hatten,  bewunderten  die  Frische  seines 
Geistes  nnd  sein  gntes  Ged&cbtnis,  die  ihm  bis  zum  Ende  Iren 
blieben.  Wie  Menschen,  die  von  der  Zukunft  nichts  mehr  zu 
hoffen  haben,  denen  die  Gegenwart  eine  Last  ist,  gern  ver- 
gangene Tage  vor  ihrem  Geiste  aufleben  lassen,  so  sprach  er  in 
der  letzten  Zeit  am  liebsten  von  seinen  früheren  Eriebnissen. 

Gegen  Ende  des  Jahres  1887  nahmen  die  Schwäcbezust&nde 
derart  flberhand,  dass  das  Schlimmste  zn  befttrchten  war.  Nach- 
dem er  am  Weihnachtsabende  noch  in  rührendster  Weise  Ar 
seine  Dienerschaft,  die  wie  an  einem  Vater  an  ihm  hing,  ge- 
sorgt,  entschlummerte  er  sanft  und  schmerzlos  am  Morgen  des 
ersten  Weihnachtstages. 

Graf  Böse  war  ein  vorzüglicher  Charakter,  der  von  Allen, 
die  ihn  näher  kannten,  deshalb  hoch  verehrt  wurde.  Feinftlhlend, 
von  der  edelsten  Gesinnung  durchdrungen,  war  er  mild  in  seinem 
Urteil,  übersah  er  gern  kleine  Schw&chen  bei  den  ihn  umgeben- 
den Personen  und  zeigte  er  sich  dankbar  Ar  Jede  Freundlich- 
keit, die  ilim  erwiesen  wurde.  Gern  sp^ete  erWohlthaten,  ohne 
dafür  irgend  einen  Dank  zu  beanspruchen,  nnd  manche  Thrftne 
von  Armen  nnd  Kranken  wurde  durch  ihn  gestillt,  ohne  dass 
diese  wussten,  wer  ihr  Wohltbftter  sei.  Den  grösseren  Teil 
seiner  Einkünfte  verwandte  er  so  im  Sdilen  zu  mildthätigen 
Zwecken. 

Seiner  Grossherzigkeit  verdankt  auch  die  Naturwissenschaft 
manche  Förderung.  Manches  Institut  wurde  durch  ihn  unter- 
stützt, manche  wissenst  haltliclie  Reise  wurde  von  ihm  bei  Ge- 
sellschatten angeregt  und  durch  ihn  ermöglicht.  Audi  Dichtern 
und  Schriftstellern,  deren  Erzeugnisse  ihn  ansprachen,  machte  er, 
ohne  dass  diese  die  Quelle  auch  nur  ahnten.  Freude.  Äussere 
Zeichen  der  Anerkennung  seines  Wirkens,  wie  Orden.  Diplome 
von  Korporationen  n.  d^l.  haben  ihm  niclit  prefelilt.  wiewohl  sein 
bescheidener  Sinn  sich  in  dieser  Hinsicht  fast  ablehnend  verhielt; 


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zur  besonderen  Freade  jedoch  gereichte  ihm  seine  Promotion  zum 
.Doctor  medicinae  chimrgiae  artie  obstetridae  honoris  cansa* 
dorcfa  die  Jenenser  roediziniscbe  Fakultät  am  10.  Februar  1884. 
£s  ist  in  dem  Diplome  schön  von  ihm  gesagt:  „qui  ab  ineunte 
adolescentia  sincero  litteramm  amore  incensus  et  a  tumnltu 
civitatis  remotus  per  totam  vitam  nomqaam  desiit  cum  litteris 
nniversis  tum  zoologiae  et  botanicae  inprimisqne  doctrinae  de 
animalibus  plantisque  transformatis  operam  et  Studium  dedicare." 

Auch  wir  haben  mehrfach  erwähnt,  wie  Graf  Boso  ein 
Freund  der  Naturbeobachtung  war.  £&  war  weniger  die  äussere 
Form  der  Geschöpfe,  die  ihn  anzog,  als  das  Leben  derselben 
und  deren  Zusammenwirken  in  dem  grossen  Ganzen.  Fand  er 
eine  ihm  bis  dahin  unbekannt  gebliebene  Anpassung  eines  Lebe- 
wesens an  die  umgebenden  Verhältnisse  oder  lernte  er  eine  eigen- 
tümliche Äusserung  der  Lebens-  oder  Verstandesthätigkeit  bei 
einem  Tiere  kennen,  dann  konnte  er  sich  lange  darOber  freuen. 
Vor  allem  zog  ihn  das  stille  Leben  der  Pflanzen  an,  ebenso 
sammelte  er  aber  auch  die  Landschnecken  der  verschiedensten 
Gegenden  und  beschüftigte  er  sich  in  Gemeinschaft  mit  seiner 
Gemahlin  mit  den  einheimischen  Vögeln,  deren  Gewohnheiten 
und  Slimniesäussernngen  er  genau  kannte. 

Auf  einen  solchen  Geist  mussten  naim  lieli  auch  die  fi:rossen 
Tagesfragen,  wie  sie  vor  allem  durch  Charles  Darwin  auf- 
geworfen waren,  mächtig  einwuken,  dulinerksaui  verfolgte  er 
dieselben  und  rückhaltlos  erkannte  er  deren  Berechtigung  an. 
So  fesselten  ihn  auch  die  Arbeiten  Krnst  Häckels,  und  als 
Häckel  nach  einem  öftenüichen  Vortrage  in  Baden  mit  der 
gräflichen  Familie  bekannt  wurde,  da  war  ein  freundschaft- 
liches Verhältnis  angebaliut,  das  erst  mit  dem  Tode  der  Grälin 
und  des  Grafen  erlo.sch. 

Gleichwohl  aber  lag  der  Schwerpunkt  für  die  GeLstes- 
thätigkeit  unseres  Heirn  Grafen  nicht  auf  dem  Gebiete  der 
Natnrwissenscliaften ,  in  welchen  er  wegc^n  seiner  körperliclien 
i>cliwache  auch  nicht  selbstthütifr  >t  iii  konnte,  er  war  vielmehr, 
wenn  man  so  sagen  darf,  ein  gc bunter  Philolog.  und  sein  auf 
ein  ungewöhnlich  gutes  Gedäclitnis  begründetes  spracliliches 
W  issen  war  ein  ganz  unerewölniliches  Von  neuerf^n  Sprachen 
beherrschte  er  die  franzusisdit'.  italumsche  und  englische  voll- 
kommen, sowohl  für  die  Conversatiou  als  bezüglich  derLltteratur. 


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Ein  Lieblingsfach  war  ihm  vergleicheDde  romanische  Sprach- 
kunde, und  zumal  die  Ergriindung  romanischer  Spracli wurzeln 
verfolgte  er  mit  einer wiBsenschaftlichen  Leidenschaft.  Aber  nirlit 
weniger  grftndlich  war  seino  Kenntnis  der  alten  klassischen 
Sprachen,  besonders  des  Lateinischen.  Seine  Lieblingsautoreo 
waren  Lncrez  nnd  Horaz ;  die  Oden  des  letzteren  kannte  er  fast 
alle  auswendig  nnd  gern  rezitierte  er  vorkommenden  Falls  einem 
Freunde  eine  ganze  Ode  von  Anfang  bis  zu  Ende.  Von  dentsdien 
Klassikem  zog  ihn  vor  allem  OOthe  an.  In  dessen  naturwissen- 
schaftliche durchgebildete  Denkweise  und  Phantasie  er  sich  oft 
und  gern  vertiefte.  Unter  den  Franzosen  liebte  er  am  meisten 
Voltaire,  unter  den  Engländern  vor  allem  Byron,  aber  auch 
den  fHschen,  anmutigen  Schotten  Bums. 

Er  war  ein  strenger  Denker,  und  obgleich  er  auch  gemfifr- 
lieh  tief  angelegt  war,  so  zog  er  doch  unerbittlich  die  Eon- 
sequenzen seiner  auf  umfassende  naturwissensdiafUiche  Kennt- 
nisse gegründeten  Oberzeugung,  zumal  in  metaphysischen  Fragen 
—  auch  der  Religion  gegenüber.  Ebenso  suchte  er  vorurteilsfrei 
die  sozialen  Fragen  zu  behandeln. 


Der  28.  Dezember  1887  war  ein  trüber  schneereicher  Winter- 
tag. Die  Gruft  vor  dem  Denkmale  auf  dem  Idchtenthaler  Fried- 
hofe, welches  das  Bildnis  der  Gräfin  und  des  Grafen  Bose  schon 
l&ngere  Zeit  trägt,  war  geöffiiet  und  zeigte  in  der  Tiefe  den 
Sarkophag  der  Gräfin.  Unter  den  Klängen  der  Trauennnsik 
wurde  Jetzt  der  Sarg,  der  die  sterbliche  HQlle  des  Grafen  barg, 
hinabgelassen  und  neben  den  seiner  Gemahlin  gestellt.  Weinend 
und  still  betend  kniete  am  Bande  des  Grabes  die  Dienerin,  die 
den  Herrn  Grafen  bis  zu  seinem  letzten  Atemzuge  treu  gepflegt. 
Da  trat  Professor  E.  Bäck el  an  das  Grab  und  gab  ein  BOd 
von  dem  Leb^  und  von  den  VerdienstMi  des  edlen  Vo^ 
storbenen  Ar  die  Pflege  der  Naturwissenschaften  und  der  Medi- 
zin, wobei  er  besonders  auch  dessen  Verdienste  um  die  Uni- 
versität Jena  hervorhob;  Dr.  med.  Heinrich  Schmidt  sprach 
alsdann  im  Auftrage  der  Senckenbergischen  natorforschenden 
Gesellschaft  dem  Grafen  den  Dank  dei-selben  aus  fiir  die  Für- 
sorge und  Teilnahme,  die  er  derselben  jederzeit  bewiesen;  der 


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Berichterstatter  legte  einen  von  der  Gesellschaft  gewidmeten 
Lorbeerkranz  auf  den  Sarg  des  nnvergesslichen  Toten  nieder 
und  die  Gruft  sdiloss  sich  über  den  Resten  zweier  Torzüglicher 
Menschen,  die  ihrem  Wunsche  gemäss  nun  ewig  vereint  sind. 
Ihr  Andenken  aber  wird  in  Liebe  und  Dankbarkeit  unter  uns  hoch- 
gehalten werden,  so  lange  die  Senckenbergische  natnrforschende 
Gesellschaft  besteht. 


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Inhalt. 


Erster  Teil. 
Geschäftliches.   Sekttonsberichte.  Protokollauszöge. 


Seite 

]ie  rieht,  erstattet  am  Jahrcsfe^te,  27.  Mai  IWS,  vou  D.  F.  Heyne  mann  :\ 

Verzeich  Pia  der  Mitglieder: 

1-  Stifter   ■  ,  ,  ,  ,  ..  :  ..  ..  m 

II   Kwige  Mirt»:!!«'!!»'!-   .  .    14 

III.  Mituiieiltjr  des  JahrcH  18H7  .    .  15 

IV.  Neue  Mitirliedor  fflr  da^  .Jahr  1888   U> 

V.  An8?ior<)rd 'iitlirhe  Ehrenmitglieder  ■   20 

\'\.  Ki)ri»'<ii'in<li>Teii(li'  Ehrenniitt^liedt  r    .  2<l 

VII.  Korre»poiidierende  Mitglieder  20 

Rechte  der  Blitglie^ler  23 

HiMintliek-nitluiin^^   24 

Geschenke  nnd  Erwerbungen: 

I  Xiitnrftlien  .  .  ,  .  .  ,  ,  ,  .  .  ,  ,  2ü 

TT  mcht^r  nnd  Schriften  .  .  ..  .  ,  .  ,  .  .  ,  ,  3fi 

Bilanz  i»cr  31.  September  1887    54 

r  e  b  c  r  a  i  r  h  t  d  e  r  E  i  n  n  n  h  m  e  t»  n  ml  A  n  3  g  R  b  e  n  55 

.\  n  Ii  a  n  tr : 

A.  Soktionsheriohtp  ,  ,  ,  ,  ,  ,  Bö 

H.  Protokollauszttge  Uber  die  wissenschaftlichen  Sitznngen  wÄli- 
rond  1887  8H  ül 

Zweiter  Teil. 
Vorträge  und  Abhandlungen. 

Materialien  zm  Fauna  des  nnteren  Congo.  II.  Reptilien  nnd  Batruchier. 

Von  I 'r.  I)  <  k  u  1  r.  (1  e  1 1    e  r    .     .   H 

Aut'zalilniüj  iler  tfesamiiielten  Arten.  Hfiitilin.    12 

l'.atracliia  ^  üi 

(«eographischc  Schlnssfolgernngen  10  i 

Regi.Hter  •  1<>5 


o' 


I  >ie  Glie<leniiit<  'lei  deutschen  Klorn.  Vortran:  von  Dr.  \V  i  Hi  e  1  in  .1  ii  u  n  i  <■  k  (■  10^) 
Erlftateningeii    1 2r> 

Die  nutzbaren  Gesteine  uinl  ^liiieralieu  zwUcheii  Tannns  mu\  Spessart. 

Ri'sclirielten  von  l)r  Fri<;«lrifli  Kinkel  in  ,  :  ,  ,  ,   \Mi 

Pr.  Max  Scinniilt.  Pirektor  des  Zoologisthen  (jartenn  in  hetlin.  »rest. 

i    Kphniftr  IHKH  hn.f  von  Dr   inPfl    Off  n  Koerner  .  IHI 

Aut>.üli]ung  einiger  neu  erworbener  Reptilien  und  Ratrachier  aus  (><ta.«icn. 

Von  Dr.  Oskar  Boe  1 1  ger  IS7 

Heitray;  zur  r<fi)tilf'auna  de.^  oberen  Beui  in  Rrdivia.    Von  Dr.  (^skar 

lUettger  ItU 

Carl  Autfust  (traf  Hose.  Dr.  med,  hon,  r.    Von  F.  ('.  Noll    .  2(J1 


I)er  Vortrag  des  Herrn  Prof.  Pr.  Noll  \m  dem  diesjährigen  .Tahres- 
feste:  „Pie  Veränderungen  in  der  Vogel« elf  im  Lauft-  der  Zeit""  wird  in 
dem  nftrli.sten  .lahresberii  hte  ersdieinen. 


Hl  Ut  k  \  im  Gt  lii  ü<li'r  Knaiu-r  in  Fnuikfiirl  a  M. 


Date  Due 


SEß-=:=1973 


Igle