Schweizerisc
Künstler-Lexi
Carl Brun,
Schweizerischer
Kunstverein
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Schweizerisches v 1
Küiistler-Lexi kon
DlCTIONNAIRE DES ÄRTISTES SUISSES
Herausgegeben mit Unterstützung von kunstfreundlichen Privaten
vom
Schweizerischen Kunstverein
Redigiert unter Mitwirkung von Fachgenossen
von
■>r. Carl Brun
an der UolvowiUt Zürich
>n:
P. 0. Pestalozzi in Zürich; Prof. Dr. Daniel Barckaardt in Basel;
Prof. Dr. J. Rad. Rahn in Zürich; Staatsarchivar Dr. Tttrler in Bern;
Ch. Voillermet, Maler, in Lausanne
Erste Lieferung
FRAUENFELD
VERLAG VON HUBER & CO.
1902
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Druck von Huber & Co. in Frauenfeld
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4*.
Schweizerisches
Künstler-Lexikon
Erster Band
Schweizerisches
Künstler-Lexikon
Herausgegeben mit Unterstützung des Bandes and knnstfreundlicher Privater
vom
Schweizerischen Kunstverein
Redigiert unter Mitwirkung von Fachgenossen
von
Carl Brun
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I. Band: A-G
FRAUENFELD
VERLAG VON HUBER & CO.
1905
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Druck von Haber 4 Co. in Fr»u*>nfeltl.
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Vorwort.
Im Neujahrsblatt der Zürcher Künstlergesellschaft von 1885, das einem
untergeordneten Landschaftsmaler gewidmet ist, heißt es im Eingange: „Wer sich
einmal die Aufgabe stellen wird, ein schweizerisches Künstlerlexikon herauszugeben,
muß die Verpflichtung eingehen, neben den hervorragenden Meistern, deren Namen
in den weitesten Kreisen bekannt sind, auch diejenigen zu behandeln, welche eine
mehr lokale Bedeutung haben. Es geht eben dem Kunsthistoriker ähnlich wie
dem Lexikographen. Dieser darf nicht bei den Hauptwörtern stehen bleiben, von «
jenem verlangt man, daß er auch die schwach ausgeprägten Individualitäten in den
Kreis seiner Betrachtungen ziehe. Der Kunsthistoriker hat sich nicht nur mit den
Großen der That zu befassen, sondern soll sich bis zu einem gewissen Grade auch
für die Kleinen, die guten Willens sind, für alle die erwärmen können, welche jemals
ernstlich strebten. Ihm kommt es zu, alles Vergangene zu beleuchten.*
Dieser Gesichtspunkt veranlaßte den Verfasser jenes Neujahrsblattes und
späteren Chefredaktor des Schweizerischen Künstlerlexikons 1881 schon, Materialien
über Schweizer Künstler zu sammeln, wozu seine Mitarbeiterschaft am Meyer'schen
Künstlerlexikon (seit 1882) und an der Allgemeinen deutschen Biographie (seit
1885) ihm die erwünschte Gelegenheit bot. Im stillen trug er sich wohl auch
mit dem Gedanken, das zusammengebrachte Material einmal zu einem Lexikon zu
vereinigen, das die veralteten Füßli'schen Arbeiten ersetzen und die neueren aus-
ländischen Nachschlagewerke im Interesse der darin stark vernachlässigten schwei-
zerischen Kunst ergänzen sollte. Allein die fast unüberwindlichen Schwierigkeiten,
die einem derartigen Werk als Privatunternehmen sich entgegenstellen, verhinderten
einstweilen die Verwirklichung der Idee.
Im Jahre 1895 wurde der Gedanke von Herrn F. 0. Pestalozzi, dem damaligen
Präsidenten der Zürcher Künstlergesellschaft, aufgegriffen und am 30. Juni dem
Zentralkomitee des Schtccizerisclmi Kunst verrinn als ein seinen Zwecken durchaus
entsprechendes patriotisches Werk zur Ausführung warm empfohlen. Der Ausschuß
erhielt daraufhin den Auftrag, mit einer Anzahl Fachgelehrten ein vorläufiges
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Programm sowie einen Kostenvoranschlag aufzustellen und Anträge betreffend die
Finanzierung des Unternehmens einzubringen. Am 20. September 1895 wurde in
einer Sitzung zu Bern das Programm vereinbart und nachher vom Schweizerischen
Kunstverein genehmigt. In den wesentlichen Punkten ist es bis zur Stunde in
Kraft geblieben.
Als die nächstliegende Aufgabe bot sich die Aufstellung eines Namenregi<iters
der in Frage kommenden Künstler und Kunsthandwerker dar, das auf Kosten das
Schweizerischen Kunstvereins unter Leitung des Unterzeichneten bis zum Jahre
1898 fertiggestellt wurde. Im August 1898 faßte, nach Entgegennahme des
Expertenberichts Uber die Vorarbeiten, das Zentralkomitee des Vereins sodann den
Beschluß, die Herausgabe eines schweizerischen Künstlerlexikons als sein Unternehmen
mit Hülfe des Bundes und der angebotenen Beiträge der Sektionen ins Werk zu
setzen und für den vorauszusehenden starken Fehlbetrag der Rechnung mit den
eigenen Mitteln einzutreten. Dem Ausschusse wurden die nötigen Vollmachten
zur Bestellung der Redaktion und zum Vertragsabschlüsse mit einer angesehenen
Verlagsfinna erteilt; gleichzeitig wurde aus den Kreisen der Fachgelehrten eine
leitende Kommission ernannt, mit dem Delegierten des Schweizerischen Kunst-
vereins als Präsidenten und Geschäftsführer.
Erst im Frühjahr 1901 konnte jedoch definitiv die Arbeit beginnen, obgleich
schon früher der Unterzeichnete zur Uebernahme der Redaktion sich bereit erklärt
hatte, und eine Verständigung mit den Herren Huber & Co. in Frauenfeld, die
schon vorher die Geschäftsleitung in verdankenswerter Weise beraten hatten, zu
stände gekommen war. Dazwischen liegen für den herausgebenden Verein wie
für die Redaktion und Redaktionskommission allerlei Sorgen und Schwierigkeiten.
Sie sollen heute, wo das Unternehmen als konsolidiert betrachtet werden darf,
nicht nochmals heraufbeschworen werden. Immerhin sei den Kunstfreunden, die
dem Unternehmen mit kräftiger Hülfe zur Seite standen, als es schien, daß es
ohne jede Unterstützung aus öffentlichen Mitteln durchgeführt werden müsse, auf-
richtiger Dank bezeugt. Dali jene Unterstützung durch die hohen Bundesbehörden
Ende Oktober 1902 dem Lexikon dann doch noch in reichlichem Maße zu teil
geworden ist, war um so erwünschter, als die Fülle des Stoffs über das ursprüng-
liche Raumbudget längst hinausgedrängt hatte. Auch so darf ja wohl noch darauf
hingewiesen werden, daß düe an dem Werke mitarbeitenden Organe und Persön-
lichkeiten eine Arbeit leisten, die keineswegs ausreichend remuneriert ist, sondern
die als uneigennützige patriotische Hülfeleistung, einem gemeineidgenössischen
Werke dargeboten, dankbar entgegengenommen wird.
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Nach der kurzen Darlegung der Geschichte der Publikation Hegt es der
Redaktion ob, über die Art und Weise, wie sie ibre Aufgabe erfaßte, Rechenschaft
abzulegen. Von vorneherein stellte sich die Redaktionskommission in ihrem vom
Jahre 1901 datierten endgültigen Programme die Aufgabe, neben den Malern, Bild-
hauern und Architekten auch, soweit sie das Milieu und den Durchschnitt der
Leistungsfähigkeit und Mannigfaltigkeit der Kunstzweige vertreten, die Glasmaler,
Email- und Miniaturmaler, die Vertreter der graphischen Künste, die Bildschnitzer,
Kunstschreiner, Medailleure, Wachsbossierer, Goldschmiede, Kunstschmiede und
Schlosser, Erzgießer und Kunsttöpfer zu berücksichtigen, und zwar nicht nur die-
jenigen, welche durch ihre Werke bekannt sind, sondern auch solche, von denen
nur die Namen oder Monogramme erhalten geblieben. Die Monogramme, gleichviel
ob bekannter oder unbekannter Meister, sollen spater in einem Anhange vereinigt
werden.
Bei den Kunsthandwerkern war die Frage aufzuwerfen: Sind diejenigen des
19. und 20. Jahrhunderts auszuschließen? Die Kommission traf den Entscheid in
dem Sinne, daß in der Regel bei der Aufnahme der Kunsthandwerker der Empirestil
die äußerste Zeitgrenze bilden solle. Von den bloß archivalisch bekannten Meistern
des Kunsthandwerks wird das Lexikon diejenigen ohne Ausnahme umfassen, von
denen, nach ihrem Berufe zu schließen (Glasmaler, Bildschnitzer, Goldschmiede),
eine künstlerische Thätigkeit im eigentlichen Sinne des Wortes angenommen werden
darf, während von anderen Handwerkern, wie Schreinern und Töpfern etc., nur
die aufgenommen werden, von denen eine derartige Thätigkeit wenigstens urkundlich
beglaubigt ist. Von den Architekten der Neuzeit haben lediglich solche Anspruch,
im Künstlerlexikon zu figurieren, die Werke von ausgeprägt künstlerischem Charakter
geschaffen oder Pläne zu solchen ontworfen haben.
Der Begriff .Schweizer Künstler" ist möglichst weit gefaßt. Nicht nur die
in der Schweiz geborenen Meister, auch die ausländischen, die in der Schweiz oder
für sie thätig waren, finden Berücksichtigung. So rechtfertigt es sich, daß fran-
zösischen Meistern wie Corot, Courbet und Bartholdi ein Ehrenplatz eingeräumt
wurde. Das Veltlin soll, weil es früher zur Schweiz gehörte, miteinbezogen werden ;
ebenso, wegen der engen Beziehungen der Campionesen zur Schweiz und zum
Kanton Tessin, die italienische Enklave Campione am Luganersee. Das Programm
huldiget eben dem Grundsätze, lieber zu viel als zu wenig zu geben, nach dem
Worte Goethes: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. •
Die Behandlung des Stoffes soll eine pragmatische sein und auf ästhetische
Betrachtungen, besonders bei den Lebenden, Verzicht leisten. Hypothetische Auf-
stellungen sind von den Verfassern ausdrücklich als solche zu bezeichnen. Sollte
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dem Werke nicht von Anfang an ein Schicksal bereitet werden, wie einem anderen,
ähnlichen Unternehmen, das in den Anfangen stecken geblieben ist, so mußte das
Programm ausdrücklich betonen, daß die Artikel des Lexikons nicht den Charakter
von Monographien tragen dürfen. Sie haben vielmehr in knapper, aber präziser,
dem Stande der Kritik und Forschung entsprechender Form die Schilderung das
Lebens- und Studienganges der Meister zu enthalten, an die sich die Aufzählung
der hauptsächlichsten Werke sowie eine möglichst vollständige Angabe der ein-
schlägigen Litteratur reihen soll. Die Angabe der Litteratur, bei der nicht nur
Bücher, sondern auch Zeitschriften und Zeitungsaufsätze in Frage kommen, war
schon bei dem groß angelegten, leider nie zur Vollendung gelangten Meyer'schen
Künstlerlexikon eine Neuerung, die namentlich dem Historiker große Dienste leistete.
Die ßfitrnge über die Künstler der deutschen Schweiz und des Kantons Tessin
sind in deutscher, die über die Meister der französischen Schweiz in französischer
Sprache geschrieben.
Als der Ausschuß des Schweizerischen Kunstvereins, nach Vereinbarung vom
28. Dezember 1895, dem Schreiber dieser Zeilen den Auftrag erteilte, für das vom
Verein ins Auge gefaßte Künstlerlexikon in der Form eines Zettelkatalogs zunächst
das Namenregister der zu bearbeitenden Künstler aufzustellen, war er sich der
Tragweite des Auftrags wohl bewußt. Allerdings konnte er, trotzdem er, wie
bereits erwähnt, ein eigenes, ziemlich umfaugreiches Material besaß, nicht entfernt
ahnen, daß ein solches Verzeichnis, bei systematischer Bearbeitung der Quellen,
solche Dimensionen annehmen würde. Im Herbst 1897 war es - wie übrigens
auch heute — noch sehr unvollständig, und doch enthielt es damals schon 9204
Künstlernamen, obgleich von sieben Kantonen die Aufforderung, am Zettelkatalog
mitzuarbeiten, unbeantwortet geblieben war. Es handelte sich bei den Mitarbeitern
am Zettelkatalog lediglich um die Nennung des Namens und der Kunstgattung
der Meister, um Anführung des Datums und Orts ihrer Geburt sowie um die An-
gabe der Litteratur. Um die damals noch vorhandenen Lücken im Namenregister
vor Augen zu haben, wurde eine statistische Tafel hergestellt, nus der ersichtlich,
wie viele Künstler auf die einzelnen Buchstaben des Alphabets, die Kantone und
die Kunstgattungen fielen. Das Verzeichnis ist seitdem gewaltig angewachsen; im
im September 1898 enthielt es schon 10,645 Namen.
Gleichzeitig mit dem Namenverzeichnis entstand eine wertvolle Materialien-
sammlung, welche die lebenden Künstler der Schweiz betrifft. Um authentische
Angaben über sie zu erhalten, wurden ihnen Fragebogen zugestellt, auf denen
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sie Ober sich Auskunft zu geben hatten: über den Geburtsort und das Datum der
Geburt, über die von ihnen gepflegte Kunstgattung, den Studiengang, über die
bedeutenderen im Lexikon zu erwähnenden Kunstwerke, speziell solche in öffent-
lichen Sammlungen, sowie über die ihnen auf Ausstellungen zu teil gewordenen
Auszeichnungen. Schon im Stadium der Vorarbeiten für das Künstlerlexikon, die
mehr als dreieinhalb Jahre in Anspruch nahmen, sind 730 solcher Fragebogen
versandt worden ; leider kamen jedoch nicht alle ausgefüllt zurück.
Es gelang der Redaktion bald, in den verschiedenen Kantonen hundert
Gelehrte zu gewinnen, die sich zu Künstlerbiographien verpflichteten. Wohl hat
der eine oder andere von ihnen sich inzwischen wieder zurückgezogen oder ist
durch den Tod abberufen worden; die große Mehrzahl der Mitarbeiter dagegen
ist dem Unternehmen bis zum heutigen Tage treu geblieben.
Sämtlichen Mitarbeitern wurden genau formulierte Spezialinstruktionen sowie
ein Probebogen mit fertig redigierten Artikeln eingehändiget, zur Orientierung über
den Umfang und den Charakter der zu liefernden Biographien. Es mußte noch-
mals betont werden, daß das Künstlerlexikon keine Monographien-Sammlung,
sondern ein Hülfswerk und Handbuch für Sammler und Kunsthistoriker sein will,
und daß demgemäß der Stil, soweit es sich mit der Lesbarkeit der Artikel ver-
trägt, knapp zu halten und bei den Daten das Wesentliche vom Unwesentlichen zu
scheiden ist. Daß trotzdem, wie übrigens ähnliche Unternehmungen es auch schon
gezeigt haben, eine völlig einheitliche und gleichmäßige Verarbeitung des Stoffes
fast unmöglich sein würde, darüber gab sich die Redaktion von Anfang an keiner
Täuschung hin. Der Umstand ferner, daß in einigen Kantonen geeignete Hülfs-
kräfte schwer zu finden waren, in anderen bisweilen gerade die qualifiziertesten Kräfte
versagten, ergab Lücken im Alphabet, die jedoch in einem Supplementbande nach
Möglichkeit ausgefüllt werden sollen.
Ursprünglich war beabsichtiget, schon auf Weihnachten 1901 eine halbe
Lieferung von 80 Druckseiten erscheinen zu lassen; die Verhältnisse machten dies
jedoch unmöglich, da die Fristen für die Einlieferung der Manuskripte zu kurz
bemessen worden waren. So konnte eine ganze Lieferung von 160 Druckseiten
erst im Frühling 1902 herausgegeben werden. Seitdem sind ihrer vier erschienen
und daneben acht gedruckte Namenlisten (Aaberli— Rothmund) zur Kontrolle für
die Redaktion und die Mitarbeiter. Das ganze Werk soll zwölf Lieferungen zu
10 Bogen, respektive drei Bände von je zirka 640 Seiten umfassen.
Zum Schluß sei allen denen, die am ersten Bande des Schweizerischen Künstler-
lexikons mitgewirkt haben, der Dank ausgesprochen. Zuvörderst der Redaktions-
kommission, die stets mit Rat und That dem Chefredaktor zur Seite stand. Dann
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den Mitarbeitern im engern wie im weitern Sinne des Wortes, unter diesen speziell
Herrn stud. phil. C. Escher, der sich die Mühe nahm, die umfangreichen Kollektaneen
des verstorbenen Herrn Dr. Hermann Meyer-Zeller auf der Stadtbibliothek Zürich
einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Ferner gebührt der Verlagshandlung
Dank und Anerkennung für die Gediegenheit der typographischen Ausstattung
des Werkes. Endlich dem getreuen Sekretär der Redaktion, Herrn Bibliothekar
August Kern in Zürich, und — last, not least — der Gattin des Chefredaktors,
welche diesem beim Lesen der Korrekturen unschätzbare Dienste leistet.
So sei denn der erste Band des Schweizerischen Künstlerlexikons dem Publikum
übergeben. Die in Zukunft noch zu leistende Arbeit wird eine lange Zeit in An-
spruch nehmen. Auch Enttäuschungen werden wohl nicht ausbleiben, aber durch
unentwegtes Fortschreiten schließlich zu überwinden sein. Wenn dann das Werk
dermaleinst vollendet ist, darf hoffentlich ein jeder, der zum Gelingen beigetragen
hat, mit Genugthuung auf dasselbe zurückblicken als auf ein Werk, das vielen zum
Nutzen und dem Vaterlande sowie der Initiative der Einzelnen zur Ehre gereicht.
Zürich, Pfingsten 1905.
Carl Brun.
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Redaktionskommission:
F. 0. Pestalozzi in Zarich.
Prof. Dr. D. Burckhardt in Basel.
Prof. Dr. J. R. Rann in Zürich.
Prof. Dr. H. TUrler in Bern.
Ch. Vulllermet, Maler, in Lausanne.
Prof. Dr. Carl Brun in Zürich.
Verzeichnis der Mitarbeiter
am I. Band des Schweizerischen Künstler-Lexikons.
1. Abt, Roman, Ingenieur, Luzern.
2. Amberger, Fritz, Buchdrucker, Zürich.
3. Appenzeller, FL. Zürich.
4. Attenhofen Arnold, Z urzach.
5. Blr, H., Pfarrer, Bozberj?.
6. Baud-Bovy, D., Champel-Oenf.
7. Baud, Maurice, Genf.
8. B6ha>Ca»tagnola, Johanna, Lugano.
9. Berthier, P. J. J., Colmar.
10. Boy de la Tour, Maurice, Neuenburg.
11. Brun, Prof. Dr. Carl, Zürich.
12. Bruppacher, Dr. H., Zollikon.
13. Borckhardt-Flnsler, Prof. Dr. Alb., Basel.
14. Burckhardt, Prof. Dr. Daniel, Basel.
15. Burckhardt, Karl, Basel.
16. Bast, Dr. Ernst, Pfarrer, Glarus.
17. Calaaie, Prof. L, Winterthur, Technikum.
18. Carslanjen, Dr. phil. Friedr., I*rivatdozent,
Großlichterfelde bei Berlin.
19. Cartier, Alfred, Genf.
20. Choisy, Alb., Notar, Genf.
21. Düttling, M-, Gemeindeschreiber, Schwyz.
22. Dlerauer, Prof. Dr. J., St Gallen.
23. Diesbach, Max de, Villars -les- Jones hei
Freibnrg.
24. Dufour-Ventes, L, Genf.
25. Dumur, Benjam., Lausanne.
26. t Dunant, Dr., Genf, Musee arch£ologique.
27. Dürrer, Dr. Rob., Staatsarchivar, Stans.
28. Eggimann, Ch., Paris.
29. Ernst, Alfred, Konservator, Winterthur.
30. Flh, Dr. Ad., Stiftsbibliothekar, St. Gallen.
31. Fankhauter, Dr. Max, Burgdorf.
32. Fluri, Dr. Adolf, Muri bei Bern.
33. Ganz, Dr. Paul, Privatdozent, Basel.
34. Geiger, E., Brugg.
35. Garster, L, Pfarrer, Kappelen bei Aarberg.
36. Geesler, Prof. Dr. Alb., Basel.
37. Glrard, Dr. E., Zürich.
38. GUI, Prof. Mart., Kantonsbiblioth., Solothum.
39. tGodet, Prof. A., Neuenburg.
40. Godet, Prof. Phil., Neuenburg.
41. Graf, Prof. Dr. J. H., Bern.
42. Greyerz, Dr. Otto von, Bern.
43. Grote. Dr. V., Neuenstadt (Bern).
44. Heftter, C, a. Schulrat, Frauenfeld.
45. Hahn, E., Assistent a. Schweiz. Landesmuseum.
46. Hardmey er- Jenny, J., Zürich.
47. Heinemann, Dr.Franz, Bürgerbiblioth., Luzern.
48. tHeinigor-Ruef, Rob., Burgdorf.
49. Herzog, Dr. Hans, Staatsarchivar, Aarau.
50. Hess, P. Ignaz, StiftBarchivar, Engelherg.
51. Hiestand. Job., Zürich.
52. His-Heutler, Dr. Ed., Basel.
53. fHowald, Karl, Notar, Born.
54. Jäggli, W., Zürich.
55. Jamin, Phil., Genf.
56. Jecklin, Prof. Dr. C, Chur.
57. Kaiser, H., Direktor am bist. Museum. Bern.
58. Kaiser, II. AI., Rektor, Zug.
59. Keller-Escher, Dr. Karl, Zürich.
60. KUchler. Ant., Pfarrhelfer, Kerns.
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öl. Kuhn, P. Dr. Alb., Stift Einsiedeln.
62. Lehmann, Dr. Hans, Direktor de« Schweiz.
Landesm useums.
63. Liebenau, Dr. Th. von, StaaUarcbivar. Luzern.
64. Maillart, Dr. H., Genf.
65. Major, E., cand. hist art., Basel.
66. Mayor, Jacques, Paris.
67. Meier, P. Gabriel, Bibliothekar des Stiftes
Einsiedeln.
68. Merz, Dr. Waith., Oberrichter, Aarau.
69. f Meyer, Prof. Dr. A. G., Charlottenburg.
70. Meyer von Knonau, Prof. Dr. Gerold, Zürich.
71. Mieville, Leop., Lausanne.
72. Molle, Prof. Dr. A. de, Lausanne.
73. Montet, Alb. de, Vevey.
74. Morel, Marie, Neuenburg.
75. Motta, Emilio, Mailand.
76. MOIIer, P. Placidus, Stift Disentis.
77. Naef, Dr. Albert, Lausanne.
78. Ochsenbein. J. Rud., 01>erlehrer, Burgdorf.
79. Pellegrinl. Isidor, Architekt, Basel.
80. Perrin, Ch. Louis, Genf.
81. Pestalozzi, F. 0.. Zürich.
82. Plan, M"» D., Genf.
83. Rahn, Prof Dr. J. R., Zürich.
84. Reichten, Jos., Maler, Freiburg.
85. Reinbart, Frl. Dr. phil. E, Zürich.
86. Ringholz, P. Odilo, Stift Eimiedeln.
87. Robert, William, Jongny sur Vevey.
88. Rothenhäusler, Dr. Erw., Rorschach.
89. f Rothpietz, Jul., Aarau.
90. Schiess, Dr. T., Stadtarchivar, St. Gallen.
91. 8chlumberger-Vischer, Frau E., Base).
92. Schmid, Prof. Dr. Alfr., Prag.
93. Schmidtz, C. von, Ascona.
94. Schneuwly, Jos., Staatsarchivar, Freiburg.
95. Segesser, Mar. El. v , Luzern.
96. Seippel, Prof. Paul, Zürich.
97. Sonaine, H., Lausanne.
98. Stroehlin, Dr. Paul Ch., Genf.
99. Sutermeister, Moriz, Zürich.
100. Techtermann, Max de, Freiburg.
101. fTobler-Meyer, Wilh., Zürich.
102. Trlpet, Marie, Neuenbürg,
i 103. Trog, Dr. Hans, Zürich.
104. Türler, Prof. Dr. H., Staatsarchivar, Bern.
105. Veillon, Paul, Advokat, Genf.
106. Vogler, Dr. med., Schaffhausen.
107. Von Gunten.
108. Vuillermet, Charles, Maler, Lausanne.
109. Vulliemln, A., Sekretär der Bibliotheque
univers., Lausanne.
110. Waser, Dr. Otto, Zürich.
111. Weber, A., a. Landammann, Zug.
112. Wellauer, Konservator des Museums in Nyon.
113. Wernly, R., Pfarrer, Aarau.
114. Widmer, Dr. Johannes, Zürich.
I 115. fZehnder, G., Bezirkslehrer, Ölten,
j 116. fZeller-WerdmDller, Dr. H., Zürich.
I 117. Zemp, Prof. Dr. Jos., Vize- Direktor des
Schweiz. Landesmuseums.
118. Zetter-Collin, F. A., Solothum.
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Verzeichnis der Abkürzungen.
Origlnal-TItel
1. Aebi, Buchd rurkerel zu Beromünster. 1870.
2. Andresen, Deutsche Malerradierer. 1866—1870.
3. Anzeiger fQr schweizerische Altertumskunde 1868 ff.
4. Argoria XX. XXX (189», 190»).
5. L'Art, Zeitschrift. 1875-1893.
6. Au«stel]unp>k»Ul«fe der Kunstlergegellschaft Zürich. 1799 ff.
7. Bartsch, Adam, Le Pelntre-graveur. 1821 — 1854.
8. Baud-Bovy, Peintres genevois. 1903.
9. Baud-Bovy, Nos anciens et leurs <ruvres. 1901 ff.
10. Baugeschichte des Basler Munsters (Munsterbauverein).
11. Bauzeitung, schweizerische 1883 ff.
12. Becker, Kunst und Künstler des 16.— 18. Jahrh. 1868-1865.
13. Beraldi, Henri, Dictlunnaire 1886—1892.
14. Bericht Ober Gruppe 38 alte Kunst an der Schweizerischen Landes-
ausstellung Zürich 1888. 1884.
15. Berichte der Q. Keller-Stiftung. 1891 ff.
16. Bertolotti, Artisti lombardi. 1881.
17. Bertolotti, Artlstl sviateri. 1886.
18. Bettelheim, Biograph. Jahrbuch und deutscher Nekrolog. 1897 ff.
19. Bianchi, Artisti ticinesi. 1900.
20. Biographie, allgemeine deutsche. 1875 ff.
21. Blatter, schweizerische, für Ex-libris Sammler.
22. Blatter sur Heimatkunde Ton Baselland. 1872—1876.
23. Blavignac, La Cloche.
24. Bötticher, Malerwerke des 1 9. Jahrhunderts. 1895 — 1898.
25. Bollettino storico della Svizzera italiana. 1879 ff.
26. Brandstetter, Repertorium. 1892.
27. Brönnimann, Die Uhr. 1891, 92.
28. Brolliot, Monogramme. 1882— 1884.
29. Brun, Verzeichnis der Kunstwerke im Künstlergut Zürich. 1901.
30. Bühler, Die Kachelofen in Graubünden. 1880.
31. Bulletin de la Societe suiste de Numismatiqne. 1882 ff.
32. Burckhardt und Wackernagel, Das Rathans in Basel. 1886.
38. Castan, Cntalogue des peintures au Mnsoe de Besanron.
34. Catalogues efe l'art ancien et moderne, Exposition Geneve 1896.
35. Chronik der NoumOnstergemeinde. 1889.
36. Cust, Lionel, Index british Museum. 1893 ff.
37. Deutschland, das geistige. 1898.
38. Dkwknren, die. 1860 ff.
89. Dohm«, Kunst and Künstler. 1877 — 1886.
40. Ebe, Deutscher Cicerone. 1897—1901.
41. Btrennes belv&iqaes. 1808.
42. Fachbericht«, Schweizerische Landesausstellung 1883.
Abkürzung
Aebi, Buchdr. BeromO
Andresen, Mal.-Rad.
Auz. A.-K.
Argovia
L'Art
Kat. Künstlerges. Zürich.
Bartsch
Baud-Bory, Peintres
Baud-Bovy, Nos anciens
Baugesch. Baal. Münster
Buuztg., Schweix.
Becker, Kst. u. Kstlcr
Beraldi, Dict.
Bericht Gr. 38 Ausstellg. Zeh. 1883
Ber. G. Keller- Stiftg.
Bertolotti, Art. lomb.
Bertolotti, Art. svizz,
Bettelheim, Deutsch. Nekr.
Bianchi, Art. tic.
A. D. B.
Blätter f. Kx-libris-Sammler
Blatt, z. Heimatkde Basel-Id.
Blavignac, Cloche
Bfltticher, Malerwerke
Boll. stör.
Brandstetter, Rep.
Brönnimann. Uhr
Brulliot, Monogr.
Brun, Vers. d. Kstwerke
BOhler, Kachelofen
Bull. Soc. suisse Numism.
Bu rckhardt- Wackernagel ,
Castan, Catalogue
Cat. Kxp. Geneve 1896
Chronik Neumünster
Cust, Index brit. Mus.
Deutochld., d. geist.
Dioskuren
Dohme, Kst. u. Kstler
Ebe, Cicerone
helvet.
Ausstellg. 1883
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- XIV -
Original -Titel
43. F&li. Kathedrale in St. Gallen. 1896.
44. Kalkenstein, Geschichte der Bucbdruckerkuiist. 1S4Q.
4&. Fenuschau, Aarau. 1887—1892.
46. Festgabe auf die Eröffnung dm Schwoiz. Landosmuseums. 1898.
47. Fluri, Die Beziehungen Bern» zu den Buchdruckern Basels, Zürichs
und Genfs. 1897.
48. Forrer, Dicty. of inedallist».
49. Frantr, Geschieht..- des Kupferstichs. 1883.
50. Fribourg artistlque. 1890 ff.
51. Füßli, Die besten Künstler der Schweiz. 1755.
62. Füßli, Künstler-Lexikon, mit Supplement. 1779, 1806.
58. Füßli, W., Zürich und die wichtigsten Städte am Rhoin. 1842.
54. Galerie berühmter Schweizer (Hartmann). 1868 — 1871.
56. Gaxotte de« beaux-arte. 1859 ff.
56. Gemälde der Schweiz, herausg.Ton Meyer von Knonau. 1884 — 186».
57. Genere, Catalogue» des expositions locales.
58. Gerster, Schweiz. Ex-libris. 1898.
59. Geschichteblatter, Obwaldner.
60. Gessert. Glasmalerei. 1889.
61. Grand-Carteret, 1* caricature en Allem., Au triebe et Suisse. 1885.
62. Gurlitt, Cornelius, Die deutsche Kunst des 19. Jahrhundert«. 1899.
63. Handcke, Geschieht« der schwelgerischen Malerei. 1893.
64. Handcke und Maller, Das Münster in Bern. 1894.
65. Helvetia. 1877 ff.
66. Huber und Roost, Künstler-Lexikon. 1796.
67. Jahrbuch, Basier. 1879 ff.
68. Jahrbuch der preußischen KuusUammlungon. 1880 ff.
69. Jahresberichte des heroischen Kunstvuroins. 1855 — 1892.
70. Jahresberichte der Schweiz. lAiidcstuuseuuis-Koniinissiiiu. 1892 ff.
71. Janitschek, Geschichte der deutschen Malerei. 1890.
72. Kapp, Geschichte des deutschen Ruchhandels. 1886.
73. Katalog der Stadtbibliothek Zürich. 1864, 1896/97.
74. Katalog dos Museums in Winterthur 1879.
75. KaUhig des Zofinger Kunstlerbuchs. 1876.
76. Katalog der modernen Kunst, Schweiz. Laude&ausstelluiifr 1883.
77. Kataloge der schweizerischen Kunstausstellungen. 179911°.
78. Kataloge der Berner Kunstausstellungen.
79. Kiukol, Schweizerisches Künstler- Album. 1874.
80. Kraus, Kunstdenkmaler des Großherzogtums Baden. 1887 1892.
81. Künste, die graphischen. 1879 ff.
82. Kunst, die vemellultigoude. 1887-1908.
83. Kuhn, A., Der jetzige Stiftebau Maria-Kinsiedelrt. 1881 82.
84. Kunstblätter, deutsche. 1800.
85. Kunstblatt, christlichem 1858 ff.
86. Kunstblatt, Cott*. 1838-1849.
87. Kunstblatt, deutsches. 1860 ff.
88. Kunstblatt, schweizerisches. 1854 -1856.
89. Kunstchronik, Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, 1866 ff.
90. Kunstdenkmaler, Berner.
91. Laible, tieschichte der Stadt Konstanz. 1896.
92. Leitechuh, Das Wesen der modernen Landschaftsmalerei.
93. Liebenau, Tb. v.. Die Schlacht bei Sempach. 1886.
94. Lukasbrudorschaft Luxern (Schneller). 1861.
95. Lukasbruderschaft Solothurn (Amiot). 1859.
96. Marmor, Geschichtliche Topographie der Stadt Konstanz. 1860.
Abkürzung
Fab. Katbedr. St.Gall.
Falkenstein, Bucbdruckerkst.
Fernschau, Aarau
Festgabe schw. Land. -Mus.
Fluri, Beziehungen Berns zu Buchdr.
Basels. Zürichs u. Genfs
Forrer, Dicty.
Frantz, Gesch. d. Kupferstichs
Frib. art
FOßli. Best. Kstler
FOßli, K.-Lex.
FOßli, Zeh. u. d. wicht. Sttdte am Rhein
Gal. ber. Schweizer
Gaz. des bx.-arts
Gemälde d. Schweiz
Genere, Cat. expos.
Gerster, Ex libris
Geschteblatter, Obw.
Gessert, Glasmalerei
Grand-Carteret, La caricature
Gurlitt, Dteche Kst. 19. Jalirh.
HAndcke, Gesch. d. schw. Malerei
Handcko-Mnllor, Münster Bern
Helvetia
Huber-Roust, K.-I>ex.
Jahrb., Basl.
Jahrb. preuß. K.stearuiulgii.
Jnhresbor. bern. K.-Vur.
Jabresbor. schw. Landesuius.-Koinni.
Janitechek, Gesch. d. Malerei
Kapp, Goscb. deutsch. Ruchhand.
Kat. St.-Bibl. Zürich.
Kat. Muh. W'thur
Kat. Zof. Kstlerb.
Kat mod. Kst. Ausst. 188*
Kat. Schweiz. Kstausstelliru.
Kat. KstaoMtellgn. Born
Kinkel, Kstler-AIbum
Kraus, Kstdkm&lor Baden
Künste, grapb.
Kunst, vervielf&Jt.
Kuhn, Stütsbau M.-Kitisiodoln
Kstblatter, dtsche
Kstbl., Christi.
Kstbl., Cotta
Kstbl., dteches
Kstbl., Schweiz.
Kstchronik
Kstdenkmaler, bern.
Laible, Gösch, d. SUdt Konsti.
Leitechuh, Ldschftsmaieroi
Liebenau, Schlacht b. Sempach
Liikasbrudersch. Luzern
Lukasbrudersch. Solothurn
Marmor, Topogr. d. Stadt Konstz.
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- XV
Original-Titel
1)7. Meyer, A. 0., Lombardische Denkmaler. 189».
98. Meyer, A. G., Oberitalienifcche Frtthreoaiaaance. 1897, 1900.
99. Mojer, Jul., Künatler-Lsxikon. 1872.
100. Meyer. Die Sitte der Fenster- und Wappen-Schenkung. 1884.
101. Meyer, Geschieht« der modernen französischen Malerei. 1867.
102. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 1837 ff.
103. Mitteilungen der Gesellwh.r. Erhaltung hist Kumstdenkm. 1679 IT.
104. Mitteilungen des hist. Verein* des Kantons Schwyz. 1882 ff.
105. Mitteilungen, kleine, der geogr.-kommerz. Gesellsch. Aarau. 1893.
106. Montet, Dictionnaire. 1877:78.
107. Malinon, v., Ueber die Glasmalerei in der Schweiz. 1872.
108. Müller, Frd., Leiikon (Künstler aller Zeiten). 1857—1870.
109. Muller, H. A., Biograph. Kunstler-Lexikon. 1882.
110. Musee Neuchutelois. 1864 ff.
111. Muther, R., Geschichte der Malerei. 1893 94.
112. N'agler, Künstler-Lexikon. 1835-1852.
113. Nagler, Monogramm! sten. 1868—1880.
114. Neujahrsblatter, Basier. 1821 ff.
115. Neujahreblatter, Berner 1808 ff.
116. „ Luzerner. 1827, 1829.
117. „ Schaffhauser. 1679 ff.
118. Schwyxer
119. . Solothurnor. 1888, 1885.
120. „ Winterthurer. 1807 ff.
121. „ Zürcher. 1805 ff.
122. „ Zuger. 1882 ff.
128. Nüscheler, Arn., Gotteshäuser dor Schwei/.. 1864 ff.
124. Nüscheler, Glockeninschriften. 1875 ff.
125. Oldelli, Dixionario. 1807.
126. Otto, Glockenkundo. 1884.
127. Panorama oder die Kunst für da* Volk (Bothentach). 1894.
128. Pecht, Kunst und Künstler des 19. Jahrhundert*. 1877, 1879.
129. Pfau, Kunst und Kritik. 1888.
130. Bahn, Geschieht« der bildenden Künste in der Schweiz. 1876.
131. Rann, Kunst- und Wanderstudien. 1883.
182. Bahn, Statistik schweizerischer Kunstdenkmaler. 1893 ff.
133. Bameau, le, de sapln. 1866 ff
134. Beber, B., Fragments numismatiques du canton d'Argovie. ] 890.
185. Beicheaberg, Handwörterbuch der schweizerischen Volkswirtschaft
136. Bejiertorium für Kunstwissenschaft. 1876 ff.
137. Bevue de la Societo suis»« de Numismatiquo. 1891 ff.
188. Rezensionen über bildende Kunst. 1862-1865, 1884.
139. Rigaud, Ronseignoment* aur les beauz-arta, Geuevo. 1876.
140. Bundschau, schweizerische. 1891 — 1897.
141. Sammlung bern. Biographien. 1884 ff.
142. Saussure, Rapport suisse mir l'Exposition de Viftino 1873. 1874.
143. Schneeli, Die Renaissance in der Schweiz. 1896.
144. Schreiber, Das Münster in Straßburg. 1828.
146. Schweiz, die. 1897 ff.
146. Schweizerblatter, katholische. 1885 ff.
147. Seubert, Künstler-Lexikon. 187879.
148. Singer, Künstler-Lexikon. 1895-1901.
149. Solothurn, Interimskatalog des Museums. 1902.
150. Spink, Numismatic Circular. 1903 ff.
161. Springer, Text zu den kulturhist Bilderbogen. 1884 -1889.
Abkürzung
Meyer, Lomb. Dkmaler
Meyer, Oberit. Fruhrenai»-.
Meyer, K.-Lex.
Meyer, Fenster-Sehenk.
Meyer, Gesch. d. mod. franz. Mal.
Mitt. antiq. Ge». Zeh.
Mitt. Oeaellsch. f. Brhaltg.
Mitt. hist. Ges. Schwyz
Mitt. geogr.-komm. Gee. Aarau
Montet, Dict.
Mülinen, Glasmaleroi
Müller, K.-Lex.
Müller, Biogr. K.-Lox.
Mus. Neuch.
Muther, Gesch. d. Mal.
Nagler, K.-Lex.
Nagler, Monogr.
N.-Bl. Baael
.. Born
„ Luxorn
„ Schaffh.
„ Schwyz
„ Soloth.
. Wthur
„ Zürich
. Zug
Nüscheler, Gotteshauser
Nüscheler, Glockoninachr.
Oldelli, Diz.
Otto, Glockonkde
Panorama
Pecht, Kst. u. Kstler
Pfau, Kst. u. Kritik
Rahn, Bild. Kst
Bahn. Kst. u. Wstud.
Bahn, Stet. achw. Kstdkm.
Rameau do aapin
Reber, Fragmente Numiam.
Reichosberg, Hdwörterbuch
Rop. Kstwiss.
Revue Suisse Numism.
Bezons. bild. Kst.
Rigaud, Renseign.
Rundschau, Schweiz.
Sammig. bern. Biogr.
Saussure, Rapport Exp. Vienne
Scbneeli, Renaiss.
Schreiber, MünaU
Schweiz
Schweizerbl., kathol.
Seubert, K.-Lex.
Singer, K.-Lex.
Solotbum, Int.-Kat.
Spink, Circular
| Springer, Text
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- XVI -
Original -Titel
152. Stammler, Pflege der Kunst im Aargau. 190».
15.*). Staats, Das Vincenzenmünster in Bern. 1865.
164. Staub, Der Kanton Zug. 1864.
155. Suteruioister, Mor., Die Glocken Zürichs. 1898.
156. Taschenbuch, aargauische«. 1896.
157. „ Basler. 1850 ff.
158. . Berner. 1852 ff.
159. „ Zürebor. 1878 ff. (1858 ff.)
160. Tencalla, Cenni biograflci, artisti bissonesi.
161. Tillier, Geschieht« Bern». 1888-1840.
162. Tobler, MQnzkabinet Wunderly. 1896.
163. Tscharner, Bildende Konnte in dor Schweiz. 1879—1892.
164. Vögelio, Das alte ZOrich. 1878.
165. Wackemagel, Deutsche Glasmalerei. 1855.
166. Wegweiser durch die Sammlung dos bist. Vereins Nid walden. 1898.
167. WoltiuanD-Wörmann, Geschichte der Malerei. 1879.
168. Wurzbach, Biographische« Lezikon Oestreichs. 1866-1891.
169. Zahns Jahrbücher. 1868 — 1873.
170. Zeitschrift für bildende Kunst. 186« ff.
171. Zeitschrift für christlich« Kunst. 1888 ff.
172. Zeitschrift für die Geschichte dos Üborrheins. 1850 IT.
173. Zemp, Schweizer Bilderchroniken. 1897.
174. Zollikon, das alte (NQesch und Bruppachor). 1899.
175. Zuwachskatalog sämtlicher Bibliotheken in ZOrich. 1897 ff.
Abkürzung
Stammler, Kst. im Aar*.
Stantz, Vincenzmflnster
Staub, Kant. Zug
Sutennefster, Glocken ZQr.
Bern
. Zürich
Tencalla, Cenni
Tillier, Gesch. Berns
Tobler, Muuzkab. Wunderl)
Jahreeber. Kstverein Bern
Vögelin, Das alte Zeh.
Wackomagel, Glasmalerei
Wegweiser hist. Vcr. Nidwaiden
Woltmann-Wörmann, Gesch. d. Mal.
Wurzbacb, Lexikon
Zahns Jahrli.
Zcitochr. bild. Kst
Zeitschr. christl. Kst.
Zeittchr. f. d. Gesch. d. Oberrhena
Zemp, Bilderchron.
Zollikon, d. alte
Zuwachskat. Bibl. Zehs.
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Aaberli, Hans Jakob, Goldschmied, Sohn des
Goldschmieds Haus Heinrich Aaberli und der
Margaretha Müller, wurde geb. in Zürich im
Jahre 1537 und Meister daselbst 1559. Kr ver-
heiratete sich mit Veritas Werdmüller, Tochter
des Archidiakons W. ZelUr.
AaberU, Hans Jakob, Goldschmied, Sohn des
Pfarrers zu Dällikon Stephan Aaberli, wurde
geb. in Zarich, Lehrling bei Marx Wolfahrt 1585,
ward Meister 1595, 1612 des großen Rates als
Zwölfer von der Zunft zur Waag, 1629 Obmann im
Augustineramt, war auch von 1613 bis 1630 Hand-
werksaäckelmeiKter. Er hatte viele Lehrlinge und
starb anno 1630. Uxor Barbara Hirzel. ZelUr.
AaberU, Hans Jakob, Goldschmied, Sohn des
Goldschmieds Stephan A., wurde in Zürich den
26. Mai 1633 geb., lernte seit 1647 bei seinem
Vater, ward Meister 1656, verehelichte sich 1659
mit Barbara Thomann und war von 1670 bis 1683
Handwerksschreiber. Er versah auch den Posten
eines Schaffhauserboten und starb am 20. Jan.
1698. ZelUr.
Aaberli, Hans Konrad, Goldschmied, wurde
in Zürich geb., kam 1603 als Lehrling zu nans
Rudolf Fallenberg und ward 1612 Meister.
Zeller.
Aaberli, Hans Konrad, Goldschmied, von
Zürich, wurde Meister 1631 und war als solcher
noch 1662 thätig. Er heiratete 1636 Küngold
Brunner. Einer seiner I,ehrlinge war 1649 bis
1652 Hans Jakob Läubli von Metzingen bei
Reutlingen, vielleicht derselbe, welcher später
als Goldschmiedemeister zu Schaffhausen be-
rühmt wurde. Ztller. TobUr.
Aaberli, Hans Rudolf, Goldschmied, geb. in
Zürich, wurde 1567 Meister. Zeller.
AaberU, Hans Ulrich, Goldschmied, Sohn des
Goldschmieds Hans Heinrich A. und der Mar-
garetha Maller, Bruder von Hans Jakob A.
(Nr. 1), ward geb. in Zürich und 1556 Meister
daselbst ZelUr.
Aaberli, Heinrich, Goldschmied, geb. in
Zürich, erscheint im Verzeichnisse der Lux-
Schwel*. Kfltiftller-Lpxlkon.
und Ix)ys-Bruderschaft (1500 -1520), besaß das
Haus zum I^echbart an der Münstergasse, war
mit Margaretha Müller vermählt und starb vor
dem 23. Wolfsmonat 1563. Sein Sohn war Hans
Jakob (Nr. 1).
Am. A.-Kde., 1884, p. 18. Zeller.
Aaberli, Matthäus, Goldschmied, Sohn von
Hans Heinrich A., Goldschmied, Bruder von
Hans Jakob A. (Nr. 1), geb. in Zürich, ward
Meister 1565 und hatte zur Ehe 1) Anna Eich-
horn, 2) Sarah Nägeli 1569. Zeller.
Aaberli, Rudolf, Goldschmied, Sohn von
Ulrich A., geb. in Zürich, wurde Meister 1543,
1554 des großen Rates als Zwölfer von der
Waag und starb am 23. April 1586. Zelter.
Aaberli, Stephan, Goldschmied, Sohn des
Pfarrers Stephan A., wurde in Zürich geb., kam
1600 zu seinem Bruder Jakob in die Lehre,
wurde 1612 Meister, 1630 des großen Rates als
Zwölfer von der Waag, 1637 Amtmann im
Augustineramt, 1653 Stiftspfleger und starb am
17. September 1663. Seine vier Frauen hießen:
1) Verena von Gachnang, 2) Elisabeth Aaberli
1623, 3) Susanna Hartmann, 4) Esther Oberkan.
Zeller.
Aaberli, s. auch Aberli.
Aaraii, Glasmaler von, s. Fisch I., Hans Ulr.
Aarau, Glasmaler von, s. Leu (Löuw), Hch.
Aarau, Meister Joh. von, Gießer, s. Reber, Joh.
Abäsen, s. Abesch.
Abart (Abhardt), Franz, Bildhauer, geh. zu
Schlinig im tirolischen Vintschgau den 22. Dez.
1769, machte seine erste I<ehre in der Heimat
bei einem Bildhauer Pölter und begab sich im
Alter von 14 Jahren auf die Wanderschaft.
Der Ausbruch der Revolution trieb ihn aus dem
Elsaß auf Schweizerboden, wo er zuerst in Luzern
thätig war, um dann in Obwalden seine zweite
Heimat zu finden. Im weltfernen Weiler Sanct
Niklausen bei Kerns lebte er fortan über sechs
Dezennien einsam seiner Kunst. Auf einer Kunst-
ausstellung in Bern im Jahre 1810 erhielt er für
eine Holzstatue Struthans von Winkelried die
1
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Abbat««
— 2
Abboudio
goldene Medaille uiiil zog dadurch die Blicke
weiterer Kreise auf sich. Kr erhielt nun größere
Aufträge. Kur die wiederhergestellte Mutter-
gotteskapelle in Kinsiedeln lieferte er die
bekrönenden Hol/.statuen. eine Madonna, vier
Heilige und zahlreiche Kugel, und für den
Hauptchor der Klosterkirche die Stucktigur der
Unschuld. Zahlreiche Werke seiner Hand
schmucken auch die in jener Zeit neugebauten
Kirchen von Kerns (1816) und Alpnach (1812 21).
Als ihm die Landsgcmcinde von Obwalden 1821
da* Landrecht erteilte, lieferte er statt einer
Einkaufssumme fttrs Rathaus drei Alabasterreliefs
mit Darstellungen aus der Landesgeschichte. -
Sein populärstes Werk sind aber zweifellos die
beiden riesigen granitenen Baren vom Murtenthor
in Hern, die 1828 vollendet wurden und die
heute den Eingang des bernischen historischen
Museums schmücken. Ihnen folgten keine Ar-
beiten großen Stiles mehr nach; in kleineren, als
Ziminerschmuck bestimmten Werken schweizer-
geschichtlichen und biblischen Seenen, Schwinger-
und Ringergruppen war Abart bis ins höchste
Alter sehr produktiv. Er starb über 93 Jahre
alt am 10. Sept. 1863. Abart« Kunst steht
ganz im Ranne Canovas und des Klassizismus
der Empire/eil. Zwei Ringer nach seinem Modell
von Kranz Hegi in Aquatintamanicr reproduziert.
Sruhrrl, K.-Lox. 1,1. Xag'rr. K.-Lex. I, 1 . /m/J/i,
neue Zusätze, p. 2. — ./. J>nrr«r, in der Sammlung
Berner Biographien III, 61. Kiielilrr, Obw. Volksfrd.
1875. Watjnrr. X. nes Allerlei Über Kunst, Bern
1810. Helvetia VI. 357. MülUr, K. Lex. 1,1.
Wegweiser durch die Sammlung des Hist. Vereins von
Nidwaiden, 1898, p. 22. Kuhn, StifUbau v. Maria-
Eirutiedeln. p. 112:11:«, 105. Kuwtblatt Cotta,
1842, p. 97. Ii. lhtrrtr.
Abhate (Abbe), Maler, von Genf. Nach Füßli
von ihm im l'alazzo Zambcccari in Bologna eine
Caritas von kraftige;- Kärbung.
/■«iJ/|-.Uirbest.K8t.IV.2U. - M-r... K.-Lex. 1779,9.
Ilm».
Abb«1, s. Abbate.
Abhondlo, Andrea, „fabbromurario qdm, An-
tonij de Merede." Kr arbeitet« an der Neu-
gestaltung des Chores und des Kirchturmes der
Kirche S. Sisinnio in Mendrisio (1692).
.W.wfi (S.), Atti della visita pastorale dioceuna del
vescovo Ninguarda (Como 1898) p. 28 n. Motut.
Ahbondlo (Abondio), Antonio, detto l'Asconio.
Von ihm berichten Morigia (Antichitä di Milano,
1592, pag. 289), Torre (Ritratto di Milano, 1714,
pag. 68) u. a. m., indem sie ihn unter dem
Familiennamen und unter dem Namen des Ge-
burtsortes (Ascona) als tüchtigen Bildhauer an-
führen. Kranz I. von Frankreich ließ von ihm
für seinen Palast eine Venus und einen Amor,
deren Anmut sehr gerühmt wurde, in Marmor
ausfuhren. In Mailand warder Künstler längere
Zeit thatig, da er als „Statuario" der Kathedrale
bezeichnet wird (vgl. Annali). Kr arbeitete für
die Kirche Sta. Maria bei S.Celso die Karyatiden
als Träger der Orgel, und für die Facade des
prächtigen Hauses von Leone Leoni, dem be-
rühmten Goldschmiede und Medailleur, acht
Kolossalstatuen von Stein, welche das Volk
Omenoni nannte, wovon denn auch noch heute
die Straße ihren Namen trägt. Andere Skulptur-
werke von ihm sind in (Verna (1578) und Lodi
zu sehen. In Lodi schmückte er mit guten
Stukkaturen den Chor von S. l/>renzo (1565).
Megrr, K.-Lex. I. 28. OUM, Dizionarin, p. 16.
199 und Suppl. p. 5. — - An-h. »Uirico di Lodi, faitc,
III. 1898, p. 128. liinncki, Art. tic, p. 3.
Motta.
Abbondlo, Antonio, Medailleur und Wachs-
bildner, geb. 1538, stammt aus einer altadeligen
Familie aus Ascona bei Locarno. Er gilt als
einer der größten Künstler seines Faches im
16. Jahrh. Sein Vater Antonio (siehe den vorigen
Artikel), Bildhauer, wird oft mit seinem Sohne
verwechselt.
In München arbeitete der Sohn am Hole des
Herzogs Max von Bayern, siedelte dann nach
IYag über, wo er am Hofe Kaiser Rudolfs II.
»eine Thätigkcit fortsetzte. Seine Hauptarbeiten
waren hier Reliefs in gefärbtem Wachs, meistens
mit mythologischen Darstellungen, sowie Porträt-
medaillen. 1566 kam er nach Wien und arbeitete
im Dienste Kaiser Maxim. II., welcher ihm am
28. Febr. 1574 seinen Adel bestätigte. A. fiel
wegen finanzieller Kalamitäten eine /.eitlang bei
Kaiser Maximilian in Ungnade und begah sich
nach IYag zurück, um nach dem Tode Kaiser
Rudolfs von neuem in den Dienst des Herzogs
Maximilian von Bayern zu treten. Er arbeitete
auch viel für auswärtige hohe Persönlichkeiten,
was seine öftere Abwesenheit von Wien und
Prag erklärt. Wir finden ihn 1583 wieder in
der Nähe Maximilians II. in Wien, wo er be-
deutende Werke schuf. Seine IYoduktivität war
eine ausgedehnte; viele seiner Werke sind alier
leider nicht mit seinem Monogramm signiert.
Als seine hervorragendsten Schöpfungen gelten:
Die Medaillen mit dem Bildnisse des Herzogs
Wilhelm V. von Bayern, des Prinzen Ernst von
Bayern, des Bischofs von Freising (1572) und
des Sebastian Zäh von Augsburg (1672), ferner
die Medaille der Elisabeth, Gemahlin des
Herzogs .loh. Friedrich II. von Sachsen-Gotha
(1576), sowie eine Schaumünze mit dem Bild-
nisse des Herzogs; die Medaillen Kaiser Max. II.
und seiner Gemahlin, Kaiser Rud. III, im Harnisch
mit gekröntem Doppeladler ; Kaiser Ferdinands I.
(1675) mit Kaiserin Maria auf dem Revers, in
Hochrelief ausgeführt ; außerdem sind zu er-
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Alibond io
8
AlHM-li
wähnen die Porträts vieler hoher Beamten des
österr. Hauses: Freiherr von Pernsteim, Kanzler
des Königreichs Böhmen und Lindegg- Lizzano,
Syndakus von Wien. Vom Jahre 1580 datiert
die schone Medaille mit dem Bildnisse des zn jener
Zeit viel genannten Alchymisten und Zauberers
Hieronymus Scotti zu Kohurg. Abbondio schuf
auch die Porträte der Erzherzoge Matthias,
Maximilian, Albert und Wenzel. Als seine größten
künstlerischen Leistungen gelten: die Medaillen-
bilder Kaiser Friedrichs IV. und Maximilians I.
A. starb am 22. Mai 1591 zu Wien.
Sagler. Monojrr. 1, 231. 436 438. miler,
A. K.-Lcx. I, 8. - li<Axmthal, Skizzen «ur Kst.-Gesch.
der modern. Med. Arb. — Meyer. K.-L*x. I, 28—31.
A\ L. Oirard.
Abbondio Bagntti, s. Bagutti, Abbondio.
Abbondio da Riva S. Vitale, s. Riva S. Vitale,
Abbondio da.
Abderntanr (Ab der Maur ?), Franz und Rudolf,
Maler in Schwyz im 18. Jahrb. Die einzige
bekannte Nachricht über sie findet sich im
Rechenbuch des Abtes Thomas Schenklin von
Einsiedeln (1714 -1734) im Stiftsarchive Ein-
siedel n (A. T. P. 16, S. 648): „NB. Anno 1723
hat Herr Thomas Weber recommandirt für die
new Kirchen zu mahlen seine Vetteren Joseph
Frantz und Joh. Rudolph ab der Maur und bah
geantwortet, wan sie in der Kunst anderen vor-
kommen, werd auf sie vor anderen Reflexion
machen." Von einer Anstellung verlautet nichts
weiter. Da der Name Ah der Maur sonst nir-
gends vorkommt, so ist wahrscheinlich dies eine
Verschreibung statt Auf der Maur.
F. Alb. Kuhn. Stiftsbau M.-Einsiedeln, p. 70.
f* . Onbriel Meter ,
Ab Egg, Bildhauer des 18. Jahrh., „schnitzelte
den Palmesel mit dem darauf sitzenden Christus,
welch' sehr schöne Arbeit noch jährlich am
Palmsonntag in der Pfarrkirche zu Schwyz vor-
geführt wird."
Dritlng. Schwyzerische Chronik (1860), p. 232. —
Meyer v. Kmm.. dem. der Schweiz, Kt. Schwyz, p. 167.
P. Gabriel Meier.
Abegk, Hans, Glasmaler, erhielt 1480 vom
Rate in Bern den Auftrag, die Glasfenster in
der Kirche und in der Propstci (in Zofingen) zu
machen. Er lebte offenbar in Zofingen, wo das
Geschlecht angesessen war.
Am. A.-Kde., 1899, p. 200. Berner R. M. 29,
Juli 12. Tiirler.
Abellle, N., Architekt des 18. Jahrh. Geburts-
und Todesdatum unbekannt. In Frankreich war
er namentlich mit dem Wiederaufbau der ab-
gebrannten .Stadt Rennes, desgleichen in Mont-
pellier und Toulouse beschäftigt, und später ar-
beitete er anch in Genf. 1732 ward er durch
Vermittlung des Schultheißen Hieronymus von
Erlach, dem er 1711 die Pläne zum Schloß
Thunstetten geliefert hatte, nach Bern berufen,
wo er den Auftrag erhielt, gemeinsam mit Schilt-
knecht die Pläne zum großen Bflrgerspitnl aus-
zuarbeiten. Zwei Grundrisse, drei Frontnl-
ansichten mit großartigem Mittelhau und Kuppel,
in der Ausführung vereinfacht, auf der Stadt-
bibliothek Bern. 1735 ward ihm auch der Auf-
trag zu einem Modell für eine Maschine behufs
Räumung des von Agrippa d'Aubigne' erstellten
Ports in Morges. - Schon von 1715 datieren
die auf der kantonalen Balidirektion in Bern
befindlichen Pläne für das neue Inselspital, von
172« die für das neue Rathans: auch hat er
die Entwürfe zu verschiedenen Häuserfacaden
angefertigt. Am 5. Juli 1735 ist ihm von Schult-
heiß und Rat ein schmeichelhaftes Testimonium
ausgestellt worden. (Weltsch Spruchbuch IX,
pag. 66, in Lausanne.)
Topogr. Werke Ober Rem. - Jinnekro*. notiv. dict.
des areb. francais. - Cayla. Toulouse monumental. —
Thomas , mumoire* sur Montpellier. — Ihtninu-., artistes
francais ä l'4tranger. — Martoille, Rennes anrien
d'aprta Ogee, Rennes moderne. Hmmld.
Abelie, Carl P, s. Belye, Cli. Dangean de la.
Aberegg, Fr. Jos., Vergolder. von Solothurn,
vergoldete nach P. Urban Winistörfer, „Die
Kathedrale zu Solothurn", im Jahre 1773 die
Rahmen der Fresken im Hauptschiff der neuen
St. Ur8uskirche; ferner schwärzte und vergoldete
er die Eisengel ander der Kreuzkapelle daselbst.
N.-Bl. Solothurn 185«, p. 22. .V. Gi,i.
Aberli, Franz, Stempelschneider des 18. Jahrb.,
in Winterthur. Er war Schüler von Hnber zu
Basel und arbeitete mit vielem Fleiß und gutem
Geschmacke. Von Xagler wohl mit Joh. Al>erli
verwechselt. In einem handschriftlich nach-
geführten Bürgerverzeichnis, das im Besitze der
Winterthurer hist antiq. Gesellschaft ist, kommt
in der Familie Aberli ein Franz nie vor.
.Vagirr, K.Lex. I. 7. L. Calame.
Aberli, Jakob Friedrich, Graveur, Medailleur
und Steinschneider, geb. am 24. Sept. 1800 in
Winterthur, gest. daselbst am 19. Dez. 1872.
Er war Schüler seines Vaters, des Graveurs
Johannes A., kam in seinen Wanderjahren 1821
nach Lyon, 1823 nach Paris. In den Jahren 1825
bis 1828 finden wir ihn in Winterthur, wo eine
Reihe hülracher Arbeiten entstand. 1829
siedelte er nach Zürich über, wo er bis 1845
verblieb. 1844 entstand wohl Aberlis beste
Arbeit, die Medaille zum 400jährigen Stiftungs-
feste der Böcke. 1845 zog A. wieder nach
Winterthur, wo nun bis in seine letzten Jahre eine
große Reihe Siegel und Medaillen entstanden.
Sein Bildnis gez. von Ed. Steiner 1852. Seine
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Aberli
4 -
Ab« -seh
Büste mod. von G. llörbst 1863 in der Kuust-
halle Winterthur.
Mitteü. Krtver. Winterthur 1873. L. (Marne.
Aberli, Hans Felix, Goldschmied, geb. in
Zürich, wurde Meister 1599, lebte 1601 zu Sitten
und war vermählt mit Johanna Tillier von Bern,
die zuerst mit Ambrosius Meyer zu Bern, daun
mit Junker Georg ab der Fluc zu Sitten ver-
heiratet gewesen war. Er starb um 1608, von
seinen Vettern Hans Jakob und Hans Konrad
beerbt Heller.
Aberli, Hans Tbomann, Goldschmied, Sohn
des Pfarrers zu Schwanden, Kaspar A., gebürtig
von Zürich, wurde daselbst Meister 1606 und
heiratete 1610 Küngold Ammann, nachdem er
sie geschwängert. Er hatte vorher in Augsburg
drei Jahre lang bei einer andern Frau gelebt,
war mit derselben erst nach Ungarn gezogen
und hatte mit ihr in Zürich eine Zeitlang un-
kopuliert gehaust Dann war sie entwichen. Er
lebte nOCh 1623. Zeller.
Aberli, Johannes, Medailleur und Eilelstein-
schneider, geb. am 6. Jan. 1774 in Murten, gest.
am 24. April 1851 in Winterthur. Er ist ein
Neffe von Job. Lud. A. und machte seine Lehr-
zeit bei dem Petschaft- und Wappenstecher
B. Vorster in Dießenhofen. Er kam 1794 zu
Friedr. Huber in Basel, der ihn das Steinschueiden
lehrte. Von 1796 an ist er in Winterthur an-
sässig. Durch hohe Gönner (Minister von Wessen-
berg, Fürst von Fünacnberg) wurde der gehör-
lose Künstler in weiten Kuust kreisen empfohlen,
und im Vaterlande reihte Bich Auftrag an Auf-
trag von Behörden und lYivaten. Sein jüngerer
Sohn Friedrich wurde 1814 sein Schüler und
arbeitete bis 1821 gemeinschaftlich mit ihm.
Von ihm u. a. Denkmünzen auf Pestalozzi und
Zwingli. Unter seinen Siegeln das bedeutendste
das große Siegel der Eidgenossenschaft vom
Jahre 1815. In einen großen Karneol schnitt
er die Scene des Rtttlischwurs. Sfine letzte
Arbeit der Revers zu der Medaille des ewigen
Blindes. Der Avers rührt von seinem Sohne her.
Siegelsammlung von Job. Aberli im Museum
Winterthur. In denNeujahrsblättern der Künstler-
gesellschaft Zürich 1853 befindet sich eine Tafel
mit Reliefstichen nach Siegelabdrücken, sowie
sein Bild, von II. Merz gestochen. Büste von
G. Hörbst 1862 in der Kunsthalle Winterthur.
N.-Bl. Kst. Zürich 1853. — Meyer. K.-Lex. I, 85.
/,. Calame.
Aberli, Joh. Ludwig, Zeichner, Maler und
Radierer, geb. am 14. Nov. 1723 in Winterthur,
gest. am 17. Okt. 1786 in Bern. Er machte seine
ersten Studien bei dem Landschafter Heinrich
Meyer, einem Sohne des berühmten Felix Meyer.
18 Jahre alt kam er zu Joh. (trimm in Bern
und hielt später selbst eine Zeichenschule. 1759
ging er zum erstenmal außer lindes und in
Begleitung des Kupferstechers Adrian Zingg nach
Paris. Neun Monate später kehrte er wieder nach
Bern zurück. A. studierte eifrig nach der Natur,
malte auch Porträts, ist aber hauptsächlich be-
kannt durch seine in Umrissen radierten und
getuschten oder kolorierten Schweizer Pros])ekte,
ein Verfahren, das bald vielfach nachgeahmt
wurde. Er war der Stifter dieser neuen sog.
Aberlischen Manier. Von seinen sehr zahlreichen
Arbeiten u. a. von ihm selbst radiert:
Vue du chAteau de Wimmia et de envirnn*.
Vue de Cerlier et du tac de Biennp.
Tue d'Yverdon dessinee k Clendi.
Vue derataee k Mouri prta de Berne.
Die Kunsthalle Winterthur besitzt ein Album
mit großen Originalblftttern. Als Zeichner und
Radierer auch vertreten in der Kupferstich-
sammlung des Polytechnikums. Unter seine
Schüler zählt man Rieter und J. Biedermann.
Sein Bild, von Handmann gemalt, im Museum
W;interthur. J. R. Schellcnberg hat sein Porträt
radiert für Füßlis Gesch. der Schweiz. Künstler.
Andreten, Kupferstichaammlor I, 2. — Füäli. Beat.
Künstler. — FüJili. K.-Lex. 1779, p. 10 und 1806, p.2.
— Heller. Kupferstichsammler 1850, p. 1. — Meyer.
K.-Lex. 1,24 — 25. — MMUer. K.-Lex. L, 3. — Xa-jler.
K.-Lex. 1,6—7. — N.-Bl. Kst. Zürich 1877. L. Culame.
Aberli, s. auch Aaherli.
Aberlln,Hans, Maler, entstammt einer Familie,
die in Winterthur und in Zürich ansässig war.
Ihm wurde im Jahre 1531 die Malerei der Uhr
am obern Thorturm zu Brugg verdingt, welche
sein Mitbürger Lorenz Liechti, der Uhrenmacher
von Wiuterthur, erstellt hatte. Die Uhr sollte
„nüw und wedel zeigen, in welchem Zeichen die
Sonn und der Mon[d] sige, welcher Planet an
jedem Tag regiere u. s. w." Essen und Trinken,
den Anstrich (Dünche) und das Oel sollte er
gratis erhalten und zudem 30 Gulden. Als aber
Zürich im Herbst des Jahres zum Kriege ritstete,
mußte er nach Hause zurück, wurde bei Kappel
schwer verwundet und soll kurz darnach ge-
storben sein.
Aarg. Tagebuch 1896. Gant.
Abeacli (ah Esch, Ahäsch, Vonesch), Anna
Barbara, von Sursee („Surlacensis"), Glasmalerin,
Tochter des Johann Peter von Esch und der
Maria Elisah. Schnider, geb. am 23. März 1706,
gest. 1760 (V), war die letzte ihres Geschlechtes
und der bekannten Kflnstlerfamilic. Ihre Glas-
malkunst unterscheidet sich von der gewöhn-
lichen Glasmalerei dadurch, daß die Bilder mit
Oeldeckfarben auf die hintere Glasseite gemalt
werden. Oft wird die Farbenwirkung noch durch
Anbringen eines gesättigten Farbenhintergrundes,
I in Gestalt eines Blattes dunklen Glanzpapiers,
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Abesch
- 5 —
Abesch
erhobt. Diese Malerei „auf Glas", „hiuter Glas"
(eglomise) ist seit der Zeit Wegmanns (1586 bis
1(356) in Luzern gepflegt worden, erreichte dann
ihren Höhepunkt durch die Familie Abesch, deren
Glasbilder als beliebter Zimmerschmuck (Iber
Stadt und Land, ja selbst Ober die Schweizer-
grenze hinaus verbreitet wurden.
Die weit verzweigten Zeugen des feinen Pinsels
der Anna Barbara tragen zumeist die mono-
grammicrte Bezeichnung A. B. V. E. (Anna Bar-
bara von Esch.) Eine Reihe ihrer an die Hunderte
zählenden, überall verstreuten Bilder konnte
nach ihrem Standort ermittelt werden. Es sind
namentlich folgende:
1) „Luitfrid" (1. Abt von Muri, im Hintergründe das
Kloster in freier Gegend, Ober welchem Engel den
toten Luitfrid wegtragen), Signatur: An. Barb.
ab Eacb Surlacensis, pinxit 1728.
2) „Grablegung Christi" 1747.
3) „Vielaus von Flüe" 1741.
(1, 2 und D im Besitze des Kollegiums in
Sarneu, aus dem Kloster Mari stimmend.)
4) „HJ. Franziskus'*, im Besitze des Herrn Chor-
regenten Estennann in Beromünster.
5) „Hl. Xaveriiis", im Besitze des Herrn Gcrlcht-
sebreiber Muller in Beromünster.
6) „St. Josef", bei Antiquar Inwyler, Luzern.
7) „Darstellung Jesu im Tempel", A. B. ab E. Sur),
pinxit 1756.
8) „Abendmahl" 1760.
9) „Christus als guter Hirt" 1748.
10) „Christus am Oelberg" 1736.
1 1) „Fufiwaschung Christi im AbendmahlsaaT, (V[ou]
A. B. ab Esch, Surlaci in Helvetia pinxit Ao
1 769(V).
(7-11 im Besitze des Klosters Muri-Grios
und gleich den Nr. 1, 8, 3 aus dem ehemaligen
Kloster Muri stammend.)
12) „La coquette" (A. B. V. E. fec. 1736).
13) „König David" (nicht signiert).
14) „St. Agatha."
15) „Geburt des hl. Johannes."
16) „Aufopferung Marias im Tempel" (Seiteustuck
zu Nr. 15).
(12 — 16 im Besitze des Hrn. Rob. Balthasar,
Luzern.)
17) „Maria Hilf", A. B. V. E. pinx. 1744 (im Besitze
des Herrn Stadtarcbirar Georges Mover, Luzern).
18) „Hl. Ignatius auf dem Sterbebette", A.B. V.B.
im Besitze des Herrn Gerichtschreiber MQllor in
Beromünster.
1 9) „Der hl. Ignatius, Heiden taufend", sgn. A. B.V. K.,
fec. anno 1786. Besitzer: Horr Dr. Bd. Maller,
Floronifiinst*1 r.
20) „Christus am Oelberg leidend."
21) „Hl. Barbara". Beide im Besitze des Herrn Anti-
quar Inwyler, Luzern.
22) „Königin von Saba."
Früher in luzernischem Privatbesitze befind-
liche Glasbilder, Karl den Kühnen und die
Burgunderschlachten in einem Gemuldccyklus
darstellend, sind z. Z. nicht mehr zu ermitteln.
Abeüch-Glasbildcr finden sich ferner im Pfarr-
hofe von Sursee, von Marling (Tirol) u. 8. f.,
weithin verstreute Zeugen einer heute nicht mehr
gekannten Kunst. Wie über ihre Kuustprodukte,
sind auch über A. B. von Esch nur sehr dürftige
und unzureichende Angaben aufzubringen.
Vgl. die Litterstur bei Joh. Peter Abesch.
Abeseh, Johan Peter (auch „Joan. Petrus von
esch"), „Maler auf Glas", Sohn des Ambrosius
von Esch und der Elisabetha Schmidli (lt. Tauf-
buch der Pfarrei Sursec), Oheim der Anna Barb.,
geb. am 15. Aug. 1666 in Sursee, gest. um 1740
(thätig von 1690 bis ca. 1735). Er übertraf an
Reichtum seiner Erfindung, Mannigfaltigkeit der
gewählten Sujets, wie auch an wirkungsvoller
Mischung der Farben die Leistungen der übrigen
Glieder dieser Künstlerfamilie. Der Name dieses
KünstlergeBchleclites hat in einer Reihe kunst-
geschichtlicher Werke zu Irrtümern und Ver-
wechslungen Anlaß gegeben, die noch zur Stunde
der völligen Aufklärung entbehren und ver-
wirrend nachwirken. Die Thatsache, daß Peter
Anton, sowie namentlich Barbara Abesch für das
Kloster Muri Hinterglasmalereien verfertigten,
verstärkt durch den Umstand, daß zumal Barb.
Abesch ihren Namen mit Vorliebe in Verdeutsch-
ung der Latinisierung mit v. E (von Esch) mono-
grammierte, mag die Verwechslung mit dem
Monogrammisten und Glasmaler v. E. (von Egeri)
aus dem 16. Jahrb. zu verantworten haben. So
mag es gekommen sein, daß Lötz in seiner Kunst-
topographie Deutschlands und Fiorillo in seiner
Geschichte der zeichnenden Künste das Künstler-
geschlecht dem 16. Jahrh. zuweisen. Auch die
Lebensdaten und das genealogische Verhältnis
der drei Vertreter dieses Geschlechtes begegnen
abweichenden Angaben.
Von den sicher Johan Peter A. zuzuteilenden
Bildern seien genannt:
1) „Christas am Kreuze", sign. J. 1\ V. E.
2) Dasselbe Sujet; dem Krause sind noch die hl.
Personen zugeteilt; sign. I. P. V. K., nebst dem
in der letzten Zifferstelle nicht mehr losbaren
Datum MDCC XX V
Beide Glasbilder stammen aus dem Kloster
Muri und befinden sich t. Z. im Kollegium zu
Sarnen.
3) „Erntelebeu", nicht sign. Besitzer: Herr Antiquar
Inwyler, Luzern.
4) „Christus als Gärtner", sign. J. F. V. E. Besitzer:
Herr Propst Estermann in Beromünster.
5) „Hl. Hieronymus", sign. J. P. Von Esch.
6) „ Anbetung derhl. drei Könige", sign. J.P. Von Esch.
Diese beiden im Besitze des Kst.-Vereins
St. Gallen.
7) „Entführung der Europa," sign. J. P. V. E. 1725,
mit einem verwandten mythologischen Soitenstück;
beide Glasbilder im Besitzo des Herrn Roman
Abt, Luzern.
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Abesch
Ii
Abry
Auch die Bilder Jolian Peter A.s teilten das
Schicksal der Übrigen aus dieser Künstlerfamilie,
nach überall hin verstreut zu werden. Im Unter-
schiede zu Anna Barbara A. pflegte .1. P. neben
dem religiösen Motive zumeist die Genre-Malerei
und weltlich« Vorwürfe.
Von »oinor Hand sind signiert vier Oelgmn&lde auf
Leinwand (m. 1 m horli und 1,50 m breit) im Hathnuso
von Sursce, darstellend:
1) Salonnms Urteil. „Jo. Peter von Esch piuxit 1720
Snrlacens."
2) Susanns vor den Richtern, 1721.
:!) SabbaWhAnder (Lovit. 24), Steinigung desselben,
172.'«.
4) Esther, 1725.
Kerner daselbst nwb drei kleinen* gute Hinterglas-
gcmalde :
1) Crueinx, sign. J. I*. V. K.
2) Enthauptung Job. de* Täufer*, J. P.V.B. 1725.
3) Hl. Qoorg (SUdtpatron).
Mrtjtr, K.-Lex. I, 25. — Fiurillo, Ges<;h. d. scichn.
Künste IV, 45. — tußli. K.-Lex. I, 3; II, 2. - MiilUr.
K.-I^ex. I, 3. P/xff, Kt. Ltuern I, 28«. Hahhanr.
Materialien zur Lebensgescb. berühmter I.uzenter (Ms<\)
111,318, „Museum" und „histor. Aufschriften" p. 1.
r«-**.m«-, Die bild. Künste 1892. p. 20. - „N.Z.Ztg."
1S77, Feuilleton in Nr. 254: „Zur Olasgeim\ldwius-
»tellung im Kunstlergut in Zürich, im Mai 1877", von
//. Meyer}. Slnffelbarh. hjnax, Reixesk izzen Iwim
UeUorgung do-s 18. .lalirh. in* 19., p. 72.
Frans Ifeintmnnn.
Abes*ch, Peter Anton (auch „Hans Peter
Antonius von Esch", lt. Taufbuch der Pfarrei
Sursee), „Maler auf Glau", Bruder des Johan
l'eter A. und Sohn des Hans Jakob von Esch
und der Barbara Girtanner, geb. in Sursee am
IS. Juni 1B70, t 1740(?) und gemeinsam mit
Johan Peter und Anna Barbara, seiner einzigen
Tochter, dem letzten Glicde dieses Künstler-
geschlechtes, die religiöse und weltliche Malerei
(Hinterglasmalerei) pflegend.
Varl, die Litteratur unter Johan Peter A.
h'ranx Hrituraann.
AbEzzel, Hermann, war Baumeister der Pfarr-
kirche in Baar. Im dortigen alten Jahrzeithuch
steht nämlich folgendes unterm 24. Aug. 1361:
„Meister Herrmann ab Ezzcl, der Murer, der
difi Golzhus muret."
Ab Kz/.el ist weder ein Baarer- noch ein
Zuger-Geschlecht überhaupt. Hermann ab Ezzcl
stammte, wie aus dem Geschlechtsnamen ge-
schlossen werden kann, vermutlich aus der
Gegend von Einsiedeln.
(i.-Fnl., XL, 10 11. A. Weber.
Abhanlt, F., s. Abart, F.
Abiani, s. Appiani.
Ab Iber*, Eva. s. Iberg. Eva ab.
Abondio, s. Abbondio.
Abondiu da Lugan«. s. Lugano. Ab. da.
Abramo, Monsü, war aus einer der ehemaligen
Schweiz. Landvogteien jenseits des Gotthards
(Tessin) gebürtig. Nähere Angaben über spezielle
Kuustbrauche fehlen.
FüMi, Neue ZusAtre. E. /.. Wrwrrf.
Abramson, Abraham, Graveur, Münzmeister,
geb. in Potsdam 1754., gest. in Berlin 1811, war
wohl kaum je in der Schweiz selbst thatig, ist
aber der Verfertiger einiger Portratmedaillen
berühmter Schweizer, wie derjenigen des Philo-
sophen und Ästhetikers Johann Georg Sulzer,
der Mathematiker Daniel Bernoulli und Leon-
hard Euler, sowie der Erinnerungsmedaille auf
den 1795 zu Basel geschlossenen Separatfrieden
zwischen der französischen Republik und dem
Könige Fricdr. Wilhelm II. von Preußen.
Horicht Gruppe 38, alte Kunst, Zürich 1883, p. 84.
- Tobler-Meynr. Münzsammlung Wunderly, I, 824 : III,
1 6«, 2 12,216.- Senbert. K.-Lex. 1,8. S\u,lrr, K.-Lex.
1, 52. Tobter-Mr.gtr.
Abrecht, Meister N., der Briefmaler. Eine
einzige Notiz vom Jahre 1477 besagt, daß ihm
1 Pfd. ausbezahlt wurde für einen Brief, in
welchem er die drei vor Nancy erol>erten
Burgunderfahnen abmalte, die heute noch in
Solothurn aufbewahrt werden. Ob er, wie der
1545 in der Stadt gestorbene Meister Joachim
Abrecht, der Uhrenmacher, von Schaphausen
eingewandert ist, bleibt unbekannt.
Anz. A.-Kdo., 1900. GW.
Abril, Bartholomeo, Bildhauer, nach Ford ein
Schweizer, nach Cean-Bermudez ein Valeuzianer.
(Es wäre auch möglich, daß eine Verwechslung
mit A. Maria di Aprili von Carona vorliegt,
der um dieselbe Zeit in Spanien arbeitete.)
Er ließ sich 1607 in Toledo nieder und wurde
dort Obermeister der Kirche Job. Bapt. Monegro.
Er vollendete als solcher die Marmorbilder in
der Kapelle Sta. Maria del Sagrario. In Gemein-
schaft mit zwei anderen Künstlern verfertigte er
1G18 die Marmorarheiten im Chore des Klosters
von Guadelupe und ebendaselbst die Grabdenk-
mäler Heinrichs IV. und seiner Mutter. Er ar-
beitete 1620 an dem von Gomcz de Mora ent-
worfenen obern Teile des Königl. Pantheons,
welches sich unter dem Chore der Kirche des
Escorials befindet; ebenso nahm er teil an den
Arbeiten des Brunnens im Kreuzgauge des Colegio
Patriarca und der Balustrade, welche den letztern
krönt.
J. Meyer, A. K.-Lex. I, 34. E. L. Guard.
Abry, Paul, Bildhauer, geb. am 28. Dez. 1865
zu Hüningen im Elsaß, wuchs als Bürger von
Basel daselbst auf und genoß seine erste Aus-
bildung an der Gewerbeschule Basel. Von 1885
bis 1889 arbeitete A. im Atelier des bewährten
Bildhauers E. Dogg in Straßburg, sowie an der
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Abt
- 7 -
Achcrmann
dortigen Schule. Kurze Kelsen nach Paris und
Manchen im Frühjahr 1889 gingen seiner Ueber-
siedelung nach Zürich voraus, wo er seither au
der Gewerbeschule als Ixrhrer für Modellieren
wirkt.
Dekorative Rildhauerarheiten von A. befinden
sich am Schweiz. Landesmuseum, am Schulhaus
Hirschengraben, ütoschlofi, Gebäude der Unfall-
versicberungsgesellschaft Zürich, dem neuen Ge-
bäude der Kantonalbank u. 8. w., alle in Zürich.
Kerner von A. der Monumentalhrunnen am l'to-
quai in Zürich.
Nach Mitteilungen A. Hahn.
Abt, Johann Christian, von Bünzen (Kt. Aarg.),
geb. am 2. März 1721, Schaler und später Schlosscr-
und Schmiedemeister des Klosters Muri, fertigte
1775 -1777 im Auftrage des damaligen Kürst-
abtes Bonaventura Buochcr (t 1776) das wert-
volle im Rigi-KIösterli befindliche Chorgitter.
Gest. am 22. Dez. 1798.
„Katbol. Volksbote", Jahnen* IV, Nr. 42, vom
16. Okt. 1897. AH.
Abyberg, Eva, Malerin, von Schwyz, eine
Tochter des Landammanns Kaspar Ahyberg, geb.
den 21. Aug. 1588, gest. den 2. Febr. 1669, hat
das in der Kapuzinerkirche in Arth befindliche
Bild „der marianische Psalter" gemalt.
M. Dettling. Schwyz. Chr., Fol. 288. M. Lhuling.
Abys-Lotz, Arthur, Architekt und Architek-
tur-Maler, geb. am 15. I>ez. 1861 in Bern, bezog
nach einer bei Architekt von Rütte, Vater, in
Bern absolvierten Lehrzeit die technische Hoch-
schule in München unter Prof. Thiersch und
trat hernach in Stellung hei Boldt & Frings in
Düsseldorf, die ihn bei verschiedenen Monumental-
bauten selbständig beschäftigten. 1888 siedelte er
nach Bern über, wo er im eidg. Buudepartement
als Architekt Verwendung fand. In seinen Muße-
stunden beschäftigte er sich mit Aquarell-Malerei
und leistete in Architektur und Marine Tüchtiges.
Von seinen Arl>eiten war verschiedenes auf der
Schweiz. Landesausstellung in Genf zu sehen.
Er starb nach längerer Krankheit in Muri hei
Bern am 23. Sept. 1901. Anna Ahya-Lotz, seine
Gattin, geb. 1861 in Basel, bildete sich an der
Kunstschule daselbst und in Paris zur Malerin
aus und lebte hierauf einige Zeit in St. Gabnier
in Frankreich. Bis zur Verheiratung (1891) er-
teilte sie Malunterricht in Basel. Ihre Thätig-
keit erstreckte sich auf Porträts in Pastell und
Oel, ferner auf Porzellanmalerei. Sic beteiligte
sich wiederholt an Ausstellungen.
Mitteilungen des Herrn Raget 0. Brunner.
/IrneaM. Ttirttr.
Ach, Hans von. Maler, war laut Vcrbotbitch
des Basler Gcrichtsarcliives 1477 thätig. (Wahr-
scheinlich identisch mit dem 1-1*7 erwähnten
Hans von Och.) Werke seiner Hand sind nicht
erhalten. D. Burtkknrdt.
Achermann (Akermann), Johann Jos., Porträt-,
Historien- und Heiligenmaler, geb. am 25. Nov.
1790 (1791?) in Escholzmatt, Kt. Luzern, gest.
am 6. März 1845 auf einem Spaziergange zwischen
Emmenbaum und Luzern. Sein Talent zur Malerei
bildete sich schon frühzeitig und ziemlich selb-
ständig aus. 1820 kam A. nach München, dann
nach Wien, wo seine Neigung zur Porträt-, Oel-
und Miniatur- und zur Heiligen- und Genre-
Malerei vollends durchbrach. Während seines
Aufenthaltes in Paris wurden seine Bilder bei
Gelegenheit mehrerer Ausstellungen im Musee
Royal mit Auszeichnungen und Ehrenmeldungen
bedacht, so in den Jahren 1841, 1842, 1843.
Viele Kirchen der Schweiz und des südlichen
Deutschlands wurden mit Altarbildern von seiner,
einen feinen Pinsel führenden Hand geschmückt.
In Basel, Zürich, Paris, Wien, Krankfurt, Karls-
ruhe, Stuttgart und München, wo er sich zuletzt
vor der Rückkehr in die Heimat aufgehalten,
erwarb er sich einen guten Namen und zahl-
reiche Freunde. Seine Bilder sind weit verstreut.
Eine gute Probe seines Pinsels ist das von der
Kunstgesellschaft Luzern in ihrer Sammlung
aufbewahrte Gemälde: „die hl. Familie", eine
Kopie des in Basel befindlichen Originals von
Holbeiu oder Hans Baidung. 1828 malte A. das
Porträt des Bischofs Salzmann, das nachher in
lithogr. Drucke reproduziert wurde. Von ihm
war 1821 in Zürich ausgestellt „Julia Alpinula"
vor dem Aulus Cacilia knieend, für das Leben
ihres Vaters bittend (Oelgemälde). Ferner ist
zu erwähnen ein Oelhild, darstellend eine Ent-
ftthrungsscene, sign. 1844, Jos. Achermann inv.
et fec. (z. Z. l»ei Antiquar Peter, Luzern).
Kat. der Kunstau&st. der Kuiistjresollsth. Luzern 1869,
p. 7. J. BueJur. Luzern, Walhalla im Lux. Tagbl.
1896, Nr. 1 und Beparate Ausg. R. Pf safer, Der
Kanton Luzern 1, 284. ttulthaMir. Materialien zur
Lebensgeschichte berühmter Luzerner IV, fortgesetzt
von Ostertag, Fol. 7 (Mite, der Burgerbibl. Luxem).
Staataxtg. der kathol. Schweiz, Jahrg. 1845. p. 118.
Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 1845, 2. Bd.
p. 1111. Franx Heinemunn.
Achermann, Johann, von Schopf heim gebürtig
(Sohn des obgenannten A., Job. Jos.), besuchte
die Schulen von Tafers (Kt. Freiburg) und Frei-
burg im Uechtland. Am letztgenannten Orte
erhielt er bei Dietrich den ersten Unterricht in
der Zeichen- und Malkunst, bildete sich unter
der Leitung Deschwandens weiter und bewarb
sich bei der Regierung des Kt. Luzern weun-
gleich ohne Erfolg um ein Staatsslipend ium,
das ihm von 1847 -1848 den Bezug einer Kunst-
akademie und zwar in München, Rom oder
Düsseldorf ermöglichen sollte. Vielleicht hängt
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Achernianu
Adolf
mit der Nichterfüllung seiues Wunsches der
Umstand zusammen, daß — zufolge Verküm-
merung seines Talentes? -- die uns zugekommenen
Nachrichten über ihn so fragmentarisch geblieben
sind. Das bezügliche Gesuch liegt im Luzerner
Staatsarchive. (Mitget. von Hrn. Staatsarchivar
Dr. V. Liebenau.) f'mu Heinemann.
Achermann (Akermann), Michael, gen. Bruder
Michael, Bossierer, Bildner in Thon, gebürtig
aus Taffers (Kt. Freiburg), später (um 1860) als
Eremit in St. Theodol bei Meuzberg (Kt. Luzern)
ansässig. In der Stille der Einsiedelei lag er der
Kunst des Bildners ob. Von ihm wurden folgende
Modellierarbeiten bekannt:
„Der bl. Hieronymus" (Statuette in Thou). „Bruder
Klaas." „2 Bettler" (2 Statuetten). „Beim Wein",
aufgeführt im Kat. der Kunatgi-sollsrluift Luxem 1869,
p. 1 8 und der Jubiläumsausstellung au Luzern 1 889, p. 1 1 ,
Nr. 183 186. Er »teilte 1852 auf der 1. luzern.
Industrie- und Gewerbeaussteilung in Sursee aua: Einen
.Eremit" in Lehm boaalert, „Maria und Jeaua" in Lehm
boaaiert (Kr. 810 und 811 dea bezfljl. Est.). 1855
stellte A. auf der Industrieauastellung in Williaau folgende
Bo ssierarbeiten in Thon aua: „der Teriorne Sohn",
„der barmherzige Samariter", „die drei Spieler" (von
Williaau). (Nr. 309 dea AuaateUungakatalogee.)
I'ruHM Heinemann.
Achman, Friedrich, von Laufenburg, Maler,
malt 1598 auf dem Schloße Lenzburg das Berner
Wappen ob der Fallbrücke und das Portal mit
Oelfarben, ferner das Berner Wappen und die
Wappen der bisherigen Landvogte auf 3 Tafeln
von starkem Tuch (die eine mit dem Berner
Wappen in Oel, die beiden anderen in Leimfarbe)
für den Saal in des Amtmanns Behausung, endlich
diesen Saal selbst und ziert ihn mit „gsiinswerch."
Lenzburger Landvogteirechnungen im Staatsarchive
Aargau. Waiüter Men.
Adamlnl, Antonio, Cavaliere, Architekt von
Bigogno bei Lugano, wurde geb. am 25. Febr.
1792. Jung wanderte er mit vielen seiner Lands-
leute nach Rußland aua. In den, nach den
Napoleonischen Kriegen neuauf blühenden Städten
des hohen Nordens, kam die künstlerische Be-
gabimg des jungen Mannes, welcher in seiner
Heimat weder im Zeichnen noch Modellieren je
Unterricht genommen, zum Durchbruch. Durch
eigenes Studium und außergewöhnliche Ver-
anlagungen arbeitete sich A. derart im Kunst-
fache empor, daß fürstliche Persönlichkeiten auf
ihn aufmerksam wurden und ihn in ihre Dienste
beriefen, so Katharina II. und Kaiser Nikolaus I.
In dessen Auftrag errichtete er die 52 m hohe
Alexnndcrsäule in Petersburg, eines der ge-
waltigsten Monumente der Neuzeit, sowohl in
künstlerischer wie technischer Beziehung. Für
diese Schöpfung verlieh Nikolaus I. dem A. den
St. Wladimir Orden und den Titel emes Cavaliere.
Die Kolonnade der St. Isakskirche, welche die
Facade dieses Bauwerkes ziert, ist ebenfalls sein
Werk. Nach Vollendung seiner Arbeiten in
St. Petersburg begab sich A. nach Calcutta,
Madras und Bengalen, wo er ebenfalls Werke
schuf, an öffentlichen Bauten, Monumenten etc.
Nach Rußland zurückgekehrt, starb er am 4. Juni
1847 in St Petersburg.
Menario, Maestri com. II, 576, 584—586. — Bianehi.
Art. tic. 2. E. L. Oirard.
Adam Int, Giuseppe Antonio, Architekt, an-
geblich aus Savosa bei Lugano, stammt ebenfalls
aus Bigogno. Er arbeitete beinahe Bein ganzes
Leben lang im Dienste der Königin Maria von
Portugal. Seine hauptsächlichsten Werke be-
finden sich in Lissabon. Er soll ein Architekt
von bedeutendem Rufe gewesen sein. Sein Ge-
burtsjahr ist unbekannt. Er starb am 16. April
1756 in Bengalen unter Hinterlassung eines be-
deutenden Vermögens.
Boll. ator. IX, 205. — BinM. Art. tic. 4.
E. L. Oirard.
Adamo da Arogno, s. Arogno, Ad. da.
Adamo da Sonvico, s. Sonvico, Ad. da.
Adelhelt, Goldschmiedin, wird 1516 im Ver-
gichtbuch des Basler Gerichtsarchives erwähnt.
Wahrscheinlich war A. nicht selbst im Hand-
werk thätig, sondern führte dieses nur an Stelle
ihres verstorbenen Gatten weiter. Wenigstens
sind Werke ihrer Hand nicht erhalten.
D. Burckkardt.
Adolf, Heinr., Goldschmied, Probierer, wurde
1500 Bürger iu Luzern. Mitglied der Lukas-
bruderschaft daselbst, wurde er 1522 zum Münz-
meister ernannt
Schneller, Lukaabruderschaft, p. 6.
Fran» Heinemann.
Adolf, Melchior (gen. von Moos), Sohn des
Heinrich A.(?), Goldschmied und Münzmeister.
Von Luzern gebürtig, wird er Mitglied der Lukas-
bruderschaft, verfertigt 1523 gemeinsam mit
seinem Vater (Bruder?) Heinrich („von Mos") die
270 Lot wiegende Monstranz, eine Zierde des
Kirchenschatzes von Sursee. Von 1645- 1549
versieht er das Amt eines Münzmeisters und
Probierers, nachdem er schon im Jahre 1541
zur Würde eines Großrates erhoben worden.
Er scheint identisch zu sein mit dem im Ver-
zeichnis der Münzmeister von Th. v. Liebenau
für die Zeit von 1561 — 1562 unter dem Namen
„Melchior Adolf, genannt von Moos" neuerdings
aufgeführten Münzmeister, der 1659 nach der-
selben Quelle als Großrat und Vogt von Malters
bezeichnet ist und am 24. Aug. 1673 starb.
Bull. soc. suisse N'umiam. IX, 5 (Tk. c. Litbtnan,
Die Münzmeister von Luzern). - E Hermann, Sehens-
würdigkeiten den Stiftes BernmODster, pag. 54. —
Schneller, Luzerns Lnkasbruderachaft. p. 6.
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Adrighetti
— ft
Aegeri
Adrighetti, Jean Baptiste, tils de Jean Ant.
Adrighetti, n£ ä Prato de Val-di-Maggia (Tessin)
le 21 juin 1796. II fut gouverneur dans une
famille russe, puis devint professeur en Suisse.
En 1855, il so fixa a Fribourg en Suisse, oft il
avait une soeur marine au Docteur Neiny. II
vivait d'une pension viagere que lui accordait
la famille ruase oü il avait €t(s gouverneur. II
mourut ä Fribourg le 6 Mars 1872, age" de 75 ans.
Dans ses moments de loisir, il peignait ä l'huile.
Nous ne connaissons pas d'oeuvre qu'on puisse
lui attribuer avec certitude. II exposa a Zurieb
en 1832. Berlkitr.
Aeberhard, Hans Jakob, s. Aeberhard, Jak.
Aeberhard, Jak., Sohn des Thomann Ae., geb.
zu Zürich vor 1562, da ihm im Testamente seines
Onkels Clauß 200 Pfd. ausgesetzt sind. Er er-
neuerte die Zunftgerechtigkeit zur Meise als
Maler am 20. Febr. 1570 und ist wahrscheinlich
identisch mit Hans Jakob Ae., der ein Haus an
der Augustinergasse besaß und 1596 seiner
Gattin Dorothea Hottinger 500 Schill, zu Leib-
ding vermachte. Ueberseine künstlerische Tb ätig-
keit ist nichts bekannt
Mac. Düreteler. Ganz.
Aeberhard, Thomann, Maler, Mitglied der
Lux- und Loyenbruderschaft zu Zürich. Er
kaufte Sonntag vor Weihnachten 1537 das Zunft-
recht zur Meise um 12 Pfd. und darf als Schüler
Hans Aspers gelten, mit dem er zusammen ver-
schiedene größere Auftrage ausführte. So war
er in den Jahren 1538 und 1539 an den Arbeiten
am Kirchturm zu St. Peter thatig und 1551
bei der Restauration derselben. 1540 malte er
„fänly, blacheu und stuck" für die Meisenzunft.
Er führte den Beinamen Trumeter, wie übrigens
noch andere Mitglieder der Familie Ae. und wird
öfters Thoma Trumeter genannt (Säckelamta R.).
Er scheint ein leichtsinniges Leben geführt zu
haben, denn 1552 erbte er von seinem wohl-
habenden Bruder Nikiaus unter der Bedingung,
daß sein Teil bevogtet würde, und 1559 ordnete
er seinem leiblichen Sohne JobI 100 Schill. Von
den beiden Söhnen Jakob und Thomann ist nur
der erstere als Maler nachgewiesen.
Alse Düreteler, Meyer. (Jan*.
Aeberle, Hans, Goldschmied, geb. in Baden
(in der Schweiz?), wurde 1545 Meister in Zürich,
wo er tbätig war und am 18. Febr. 1548 das
Bürgerrecht erkaufte. Ztittr.
Aebi, Christoph, Orgelmacher des 17. Jalirh.,
wurde ins Bürgerrecht von Solothurn aufge-
nommen a.1682. Erstarb 1688. Von seinen Arbeiten
dürfte noch einiges in Kirchen und Kapellen
der Umgebung von Solothurn vorhanden sein.
P.PnXatitu, Msc. im Bürgerarcbivo Solothurn, p. 17.
Ztttl! I*— (j in .
Aebi, Jakob, Orgelmacher, geb. 1642, des ob-
genannten Christoph Sohn, arbeitete in Gemein-
schaft mit seinem Vater. Er starb in Solothurn
1692.
P. Prohuiu», Msc. im Bürgerarchive Solothurn, p. 17.
Zttter-CoUin.
Aebi, Johann Joseph, Goldschmied, von Solo-
thum, leistete im Jahre 1746 den Bürgereid,
starb daselbst 1770. Von seinen Arbeiten kann
heute nichts Bestimmtes mehr nachgewiesen
werden.
P. ProUuitu, Msc. im Bargerarchive Solothurn, p. 10.
Ztter-CoUin.
Aebi, Urs Jakob, Maler, von Solothurn, geb.
1685 daselbst, starb 1726.
P. Proiotius, Msc. im Bürgerarchive Solothurn, p. 18.
Zetter-Oollin.
Aebi, Wolfgang, Maler, von Solothurn, geb.
1636, kam erst 1690 in die Lukasbruderschaft,
was eine längere Abwesenheit voraussetzen durfte;
er starb in seiner Vaterstadt 1694. Von seinen
Arbeiten ist nichts bekannt
N.-Bl. Solothurn 1859, p. 17. — P. ProUmut,
Msc. im Bargerarchive Solothurn, p. 12.
Aebi, s. auch Aeby.
Aebli, Matthäus, „vortrefflicher" Medailleur,
Stempel- und Petschaftschneider, geb. um 1720
in Glarus, arbeitete sich, obwohl Autodidakt,
in der Führung des Grabstichels zum „eigent-
lichen Künstler" empor, starb aber in Glarus
schon 1750 „in seiner Jugendblüte, die be-
wunderungswürdige Früchte versprach." Unter
anderem hat er sein eigenes Bildnis in Stahl
gestochen und sich desselben als Petschaft be-
dient.
F%üli, K.*Lex. I, 4. Lhrtyjvß, Di** Münzen und
Medaillen der Schweiz, Zürich 1880. — Q.E.v. Halter,
Schweiz. Münzen- und Medaillen-Kabinett, Bern 1780,
p. 85. — Helvet. Almanach f. d. Jahr 1809, Zürich,
0. FüBli 1 809. — SuüunQiUr, Glamer Lex., Msc. auf
der Landeabibl. in Glan», aus dem Anfang d. 19. Jahrb.
E. Büß.
Aeby, Hans Ulrich, Glaser (Glasmaler). Ueber
seine Lebensumstände und Thätigkeit ist nichts
bekannt.
Sekntiler, Luzems St. Lukaabrudergchaft, p. 11.
Franz lirim mann.
Aeby, Peter, Glaser (Glasmaler), gebürtig von
Sursee, wurde im Jahre 1641 Mitglied der
Luzerner Lukasbruderschaft, gleichzeitig mit
seinem Bruder Hans Ulrich.
Franz //eiWmaiu.
Aegeri, (häufiger Egeri), Carle, Carolus von,
Glasmaler und Glaser von Zürich. Sein Mono-
gramm besteht aus den geschweißten Buchstaben
C V E, in einem Falle (1554) aus den getrennten
Initialen K. V. AL Die wenigen sicheren Nach-
richten über des Meisters Lebensverhältnisse
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Aegeri
- 10 -
Aegeri
hat Hermann Meyer, Fenster-Schenkungen, zu-
sammengestellt. Sein Geburtsjahr, das mutmaß-
lieh zwischen 1510 und 1515 fiel, ist unbekannt.
1636, wiewohl die von Aegeri schon im XIV.
Jahrb. zu Zürich erscheinen und sein Vater
daselbst in Amt und Würden stund, kaufte sich
Carli als neuer Burger ein und erwarb im fol-
genden Jahre die Zugehörigkeit zur Zunft zur
Meise. 1538 vermählte er sich mit Anna, der
Tochter des weiland Glasers und nachmaligen
Burgermeisters Hans Budolf Lavater. Seit 1547
vertrat er seine Zunft im Großen Bäte, wurde
Chorherrenpfleger und erscheint als Besitzer
eines eigenen Hauses. Er ist am 14. Juni 1562
gest., in gedrückten Verhältnissen, wie dies aus
dem Gesuche seiner Witwe erhellt, die vier
Jahre später die Hülfe des Bates bei Eintreibung
ausstehender Guthaben erbat.
Daß v. Ae. 1536 zum Ncuburger aufgenommen
wurde, weist auf einen vorausgegangenen Auf-
enthalt außerhalb Zürichs hin. Aenderungen
im Bürgerrecht, Aufgabe des bisherigen und
Eintritt in das des neuen Aufenthaltsortes, sind
damals häufig gewesen, weil ein Meister nur in
dieser Stellung und nachdem er zünftig geworden
war, sich selbständig bethätigen durfte. In der
That hebt erst mit dem Jahre 1536 v. Ae.sThätig-
keit in Zürich an. Für eines der ältesten Werke
möchte die prächtige Scheibe im „Gothischeu
Haus" zu Wörlitz bei Dessau gehalten werden.
Sie zeigt in einer reichen, z. T. mit gothischen
Formen geschmückten Umrahmung den Schild
de» l*ropstes Felix Frei am Großmünster in
Zürich zwischen Karl dem Großen und Herzog
Burkhard von Schwaben, welche das Modell der
Kirche tragen. Ein Monogramm ist nicht vor-
handen; aber Stil und Technik weisen unver-
kennbar auf Ae.s Kunstweise hin. Bis zum Jahre
1540 sind unter den urkundlich aufgeführten
Arbeiten nur solche für private Besteller bekannt.
Erst von da an ist seine Thätigkeit für öffent-
liche Bauten belegt. 1541 hat er eine Scheibe
für das Schützenhaus in Schaff hausen gemalt;
vom nächsten Jahr bis 1549 wird er als Mieter
eines Gadens (Laden oder Werkstätte) unter dem
Bichthause genannt und nun erst folgen außer
den vielerlei Arbeiten, welche die Obrigkeit zu
vereinzelten Schenkungen bestimmte, die Kollek-
tivbestellungen, die der Meister für weltliche
und geistliche Körperschaften bekam. Als solche
sind die Scheiben bekannt, welche die eidg.
Stände 1541 in das Bathaus in Weesen schenkten;
von 1542 und 1543 die Standes- und Städte-
scheiben in dem zu Stein a. Bh. Wieder so
möchte ihm 1651 die volle Ausführung einer
TagHatzungsscheukung nach Ittingen überwiesen
worden sein. 1552 fing seine Thätigkeit für das
Kloster Wettingen an, wo ihm auch sieben Jahre
später „etliche Fenster und Wappen" bestellt
worden sind. Endlich in die letzte Lehenszeit
Ae.s, zwischen die Jahre 1557—1562, fällt sein
größtes und vornehmstes Werk, die Ausführung
einer ganzen Folge von Glasgemälden, die bis 1841
den Kreuzgang des Klosters Muri schmückten.
Sehr wahrscheinlich hatte v. Ae. diese geist-
lichen Aufträge seine Eigenschaft als Schildner
zum Schnecken verschafft, einer Gesellschaft,
zu der die Aebte von Wettingen und Muri als
sog. Ehren- oder Gedingburger von Zürich in
freundschaftlichen Beziehungen standen. Die
Zeit, in welcher v. Ae. wirkte, ist die Glanz-
epoche der Kabinettmalerei gewesen und von
allen Schweizern, die sich damit befaßten, ge-
bührt ihm vielleicht der erste Bang. Kr ist ohne
Zweifel der „gute Maler und Schmelzer" gewesen,
dessen das oft citierte Schreiben der Kammer
in Innsbruck vom Jahre 1562 gedenkt „Ein
großer Künstler" hat Autistes Heinr. Bullinger
dem Eintrage von Ae.s Hinschied beigefügt und
noch hundert Jahre später hat ihn der Zürcher
Kupferstecher und Badierer Konr. Meyer „ein
trefflich künstlicher Glasmahler" genannt. — v. Ae.
ist vor allem ein vorzüglicher Techniker gewesen.
Seine Palette hält die Mitte zwischen der Be-
stimmtheit älterer Werke und den koloristischen
Beizen, welche die erweiterten Hülfsmittel seit
den dreißiger Jahren zu entwickeln erlaubten.
Er verfügt über die ganze Skala zart gebrochener
Töne, eine raffinierte Schmelz- und lleberfang-
technik und eine Virtuosität der Modellierung,
die unbeschadet der Weichheit und Durchsichtig-
keit die volle Kraft der Plastik erreicht. So
zart und duftig wie vom Hauche gemalt, sind
die bald schwarzen, bald kaltbraunen Sirhatten,
an denen man seine Werke erkennt. Erst auf
den Murcnser Scheiben und auch da nur aus-
nahmsweise hat er sich für die Modellierung
des Nackten eines warin braunen, fast ans Ziegel-
rote streifenden Tones bedient. Mit größter
Delikatesse ist auch die Radierung behandelt.
Seltener, und zwar, so scheint es, ebenfalls erst
in seiner letzten Periode hat er bunte Schmelz-
farben verwendet. Ein leuchtendes Blau, wie es
auf gleichzeitigen Werken seines mutmaßlichen
Schülers Nikiaus Bhintechli erscheint, kommt
meines Wissens zum erstenmale auf einem Bund-
scheihehen vor, das sich im Schweiz. Landes-
museum befindet und die Aufschrift „Carle von
Agere 1558" trägt. Als Zeichner steht v. Ae.
unter den Mitlebenden voran. Seine Lands-
knechte und Bannerträger sind zu den schönsten
Kostumnguren zu zählen. Ihre Haltung zeigt
mehr Eleganz als Kraft. Im Gegensatze zu den
chargierten Posen, die bald nachher für solche
„Possen" üblich wurden, treten sie mit dem vor-
geknickten Spielbeine fast tändelnd auf und selbst
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Aegeri
U —
Aegeri
ihr Schreiten fällt nur zaghaft aus. Meist hat
er sie mit jugendlichen, oft knabenhaften Ge-
sichtern und bärtige Männer als verkappte Jüng-
linge gemalt. Die Wappen zeichnen sich durch
edle und kraftvolle Stilisierung und ein schönes
Verhältnis ihrer Bilder zum Schilde aus. Das
Prinzip der Umrahmung stimmt zumeist mit dem
hergebrachten Typus überein, mit dem Unter-
schiede jedoch, daß die Bckrönung leichter als
sonst, oft als einfacher Giebel von dünnen auf-
geschweiften Voluten erscheint. An den Basen
und Säulen fällt die Vorliebe für kräftig ein-
gezogene Kandelaberteile auf, die ein reicher
Schmuck mit Blattwerk, Medaillonbasten und
Ualbwesen belebt. Als Licblingsmotive sind
Widderköpfe und tritoneuartige Gebilde wieder-
holt. In solchen Architektur- und Ornament-
koropositionen bewahrt sich eine große Beweg-
lichkeit der Phantasie. Sie sind oft überschüssig,
aber in Formen und Farben so gebaut, daß sie
stets die Wirkung des Bildes heben. Die Ele-
mente, aus denen sie sich zusammensetzen, stellen
die üppigste Keife der Frührenaissance dar. Die
Hintergründe sind ein Blumen- und Flammen-
damast, öfters mit Lindenblättcben versetzt.
Für die Zwickelbildchen hat Holbeins altes
Testament manche Vorbilder geliefert. Erst
gegen Ende der fünfziger Jahre scheint sich
eine Aenderung der Kompositions weise vollzogen
zu haben. Die Belege dafür sind die Murenser
Scheiben. Hier ist das architektonische IYinzip
mit einer Strenge durchgeführt, die bisweilen
den Eindruck eines fast nüchternen Klassizismus
erweckt. In der Gesamtwirkiuig aber, dem Ver-
hältnisse von Bild und Rahmen und dem Farben-
spiele, zu dem sich die Figuren, die tiefblauen
Fernen und die vorwiegend hellen Architekturen
verbinden, spricht sich eine Kraft und vornehme
Größe aus, die diesen Werken einen monu-
mentalen Charakter verleiht. Schon auf einer
Rundscheibe von 1554, die Großrat Bürki in
Bern besaß, ist der herkömmliche Damast durch
eüie wunderbar zarte Landschaft ersetzt. Solche
Fernen kehren auf den Muri-Schcil>en wieder:
Städtebilder mit topographischer Treue gemalt,
ländliche Veduten, Ausblicke auf Seen mit Burgen,
so wahr und fein, daß sie zum Anmutigsten und
Stimmungsvollsten gerechnet werden können,
was damals von nordischen Künstlern in dieser
Richtung geschaffen worden ist. Auch im Ver-
hältnis der Landschaft zum Bilde hat sich die
Meisterschaft bewährt. Jene dehnt sich als eine
von hohem Standpunkt geschaute Ferne aus,
über welcher der tiefblaue Himmel mit seinen
balligen Wölkchen eine hohe und feste Folie
für die Figuren bildet. Daß v. Ae. außerdem die
1554 und 1557 datierten Maßwerkfüllungen in
den Fenstern des Kreuzganges von Muri ge-
schaffen halte, ist zwar durch keine direkten
Zeugnisse belegt, aber höchst wahrscheinlich.
Meisterhaft sind bewegte Kompositionen in deu
Raum gebaut; in den dekorativen Teilen tauchen
Motive auf, die sich wie Vorläufer von Bluntschlis
phantastischen Grottesken ausnehmen, während
andere die ausgiebige Benutzung des Formen-
schatzes belegen, den Bücherillustrationen italie-
nischer Herkunft zu schauen gaben. In allem
offenbart sich der exquisiteste Fleiß mit einem
Gefühl für originelle und kraftvolle Stimmung
der Farben gepaart, die einen zauberhaften Ein-
druck macht.
Hauptwerke v. Ae.s sind außer den Folgen von
Stein a. Rh. (Rathaus) und Muri {jetzt im kant.
Museum in Aarau) zwei Rondellen, Kabinettstücke
ersten Ranges, die aus der Sammlung Bürki nach
Paris gelangten und sich jetzt im Besitze des
Hrn. Engel-Gros in Basel befinden. Sie stellen,
die eine die Schilde Zürichs und des Reiches,
umgeben von denen adeliger Gefolgschaften und
die zweite, welche die Initialen K. V. zE. und
das Dntum 1554 trägt, das Wappen von Eglisau,
umgel>«n von sieben Schilden zugehöriger Burgen
vor. Vier Jahre früher datiert die gleichfalls
monogrammierte Scheibe mit dem Wappen des
Bürgermeisters Hans Rudolf Lavater im Besitze
der Familie Usteri in Zürich. Hervorragende
Werke befinden sich in der Sammlung des Hrn.
Landesmuseums-Direktors Dr. H. Angst, und im
Lalldesmuseum, außerdem schon genannten Rund-
scheibchen von 1558 die folgenden Stücke: im
Gang vor der Apotheke ein „Zürich-Reich" von
1544; im Scidcnhofzimmer das Passahlamm und
Arons Söhne, die das himmlische Feuer ver-
schlingt; in der oberen Kapelle Karl der Große
und Ruprecht von Schwalten mit dem Model]
des Großmünsters, alle drei Stücke von 1545
und aus dem Pfarr hause Großmünster stammend;
im Gang vor der Loggia „der gotzhus Pundt"
1548, „der ober Pundt" 1548 und eine Zürcher
Standesscheibe von 1561; im Korridor zum
Waffensaale die WappenBcheihe des kaiserlichen
Rati's Hans Melchior Hegezer von Wasserstelz
von 1549, den die Kammer von Innsbruck 1562
mit einer Bestellung für Muri bei dem „guten
Maler und Schmelzer von Zürich" betraute;
endlich in der Mellinger Ratsslube eine Glarner-
Standesscheibe, Atelierarbeit von 1550. Wie Ae.,
doch wohl nur gelegentlich, auch die damals
beliebte sog. Hinterglasmalerei (eglomise) betrieb,
zeigt eine lYobc, die das Schweiz. Landesmuseum
(Raum Nr. XXI) besitzt. Die kleine Tafel mit
dem Monogramm und der Jahreszahl 1 555 stellt
die Verklärung Christi vor, auf Goldgrund und,
wie seine Glasgemälde, in überaus feinem und
zartem Auftrage mit schwarzen .Schatten model-
liert.
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Aegeri
- 12 -
Aorni
Meyer. Fenster-Schenk., p. 197 — 206 und passiru.
— Th. t>. Liebenau, Anz. A.-Kde., 1881, p. 174. —
Ifen., Dio Glasgem. der ehem. Benediktinerabtei Mari
(Mitt. gcog. kom. Ges. Aarau 1892). — Röhn, Kst.
und Wstud, p. 329. — Der»., Fachber. Ausst 1883,
p. 52. — Der».. Die Glasgem. im Goth. Hause zu
Wörlitz, p. 21. — 0. Marheart. Argem» XX, p. 59 ff.
Hotndeke, Gesch. der Schweiz. Malerei, p. 172 ff. —
F. Sal. Vögtlin, Die Glasgem. aus der Stiftepropstei etc.
(N.-Bl. der Stadtbibl. Zürich 1883, p. 10). - H. Leh-
mann, Die Glasgemalde im kant. Museum in Aarau,
Aarau 1897, p. 17 ff. Rahn.
Aegeri, Durs, s. Aegeri, Ursus.
Aegeri (Egeri), Hans Rudolf von, Glasmaler
und Glaser von Zürich, geb. 1550, f 1693, Sohn
des Glasmalers Carli von Ae. Werke von ihm
sind unbekannt und die einzige Erwähnung seiner
Thätigkeit findet sich in den Säckelamtsrech-
nungen von 1579/1580, laut welchen ihm eine
Zahlung von 50 Pfd. für zehn auf das Depot
im Rathaus gelieferte Scheiben mit dem zürch.
Standeswappen entrichtet wurde.
Meyer, Fenster-Schenk., p. 206. Hahn.
Aegeri^ Jakob von, Maler, von Baden. Sein
Name mit dem Datum 1565 ist im Chore der
Stiftskirche von Zurzach gemalt, wo er sich
mutmaßlich als Gehülfe des Ursus Ae. (s. diesen)
beth&tigte. 1683, 1584 wird (der gleiche?) Jakob
als Maler im Dienste des Klosters Wettingen
erwähnt.
Anz. A-Kde., 1900, p. 104. — Meyer, Femrter-Schenk.,
p. 205, Nr. 17. Rahn.
Aegeri) Johannes Heinrich von, Glasmaler in
Baden. Die einzige von ihm bekannte Arbeit
ist eine mittelmäßige Scheibe im Nordflügel des
Kreuzganges von Wettingen. Sie zeigt zwischen
SS. Heinrich und Ambrosius die Wappen des
Stifters und seiner Frau mit der Unterschrift:
„Joannes Heinrich von Aegeri dess Gotzhuss
Wettingen hoff Maller 16 . (die beiden letzten
Ziffern fehlen). Dr. H. Lehmann ist geneigt, ihm
oder dem 1626 als Maler des Gotteshauses
Wettingeu genannten Georg Rieder von Ulm
die Malereien an dem Wandtäfer der dortigen
Winterabtei zuzuschreiben. Der Künstler, der
als letzter seines von Zürich nach Baden aus*
gewanderten Geschlechtes am 31. Okt. 1633 starb,
liegt in Wettingen begraben.
P. Dominien» Wilii. Cistercienser Chronik VI, 1894,
p.144, N.94. — H. Lehmann, Führer durch Wettiniren,
1894, p. 63. — Der».. Dio Chorstühle in der ehem.
Cisterzienserabtei Wettingen, 1901, p. 28. Rahn.
Aegeri (Aegry), Ursus (Durs) von, Maler, von
Baden, kommt 1560 und 1563 in den Bauamts-
rechnungen der Stadt Baden vor; 1565 über-
nimmt er „eine umfassende Reparatur des
Inneren" der Stiftskirche von Zurzach und er-
scheint 1571 und 1572 in den Rechnungen von
Wettingen. Vermutlich hat er die hübschen Ge-
wölbedekorationen gemalt, die neuerdings im
Chore der Stiftskirche von Zurzach wieder zum
Vorschein gekommen sind und möchte für seine
Arbeit auch die Wappenfolge gehalten werden,
deren Reste sich an beiden Obermauern des
Mittelschiffes erhalten haben.
J. Huber, Gesch. des Stiftes Zurzach, 1869, p. 106,
Nr. 2. — Meyer, Fenster-Schenk., p. 205, N. 17. —
Rahn, Anz. A.-Kde., 1900, p. 103-105. Rahn.
Aegeri, s. auch Aegery.
Aegerj, Johannes von, Maler. Von ihm be-
sitzt das Museum Unterlinden in Kolmar zwei
mit seinem Namen und der Jahreszahl 1582
bezeichnete Diptychen, Tafelgemälde mit der
Darstellung der Verkündigung Maria und Scenen
aus der Legende des Täufers Johannes „alles
schlechte und flache Arbeiten."
GouttwiUer, Le musee de Colmar, 2* «kl., 1875,
p. 1 19. - F. X. Krau», Kunst und Altertum in Elsaß-
Lothringen II, p. 376 ff. Rahn.
Aegry, s. Aegeri.
Aensinger, s. Ensinger.
Aepli, Christoffel (den von Hartmann er-
wähnten weiteren Vornamen Johann erwähnt
das Pfarrbuch in Dießenhofen nicht), Petschaft-
stecher, in Dießenhofen, geb. am 6. Okt. 1698
als Sohn des Andreas Ae., Büchser, und der
Katharina Hanhart, verheiratete sich 1729 mit
Verena Fischli und starb am 24. Nov. 1779. Er
arbeitete später vornehmlich im Geschmacke
des berühmten Medailleurs Hedlinger, wurde
jedoch in seiner engern Heimat von seinen
Schülern A. Vorster, H. Boltschhauser und
J. Wegeli Ubertroffen.
Nach Notizen in der W. Hartmann'schon st gall.
Kunstgeschichte, Msc. im Knnstverein St Gallen und
gell. Mitteilungen von Hrn. Pfarrer Baumgartner in
Dießenhofen. Hahn.
Aernl (Eroi), Andreas, gebürtig von Bero-
münster und im 17. Jahrb. lebend. Er wird als
Mitglied der St. Lukasbruderschaft von Luzern
angeführt, in deren Rodel er den Glasern zu-
geteilt ist. Vielleicht identisch mit Säckelmeister
Andreas Ae., geb. am 5. Okt. 1581 in Beromünster,
gest. am 15. Aug. 1651.
GeschichUfreund Bd. XXXIV, p. 397. — Schneller.
Luzems St. Lukasbruderschaffc, p. 11.
Frann Heinenuznn.
Aernl, Franz Theodor, von Aarburg (Aarg.),
geb. in Aarburg am 19. Okt. 1863. Nach dem
frühen Tode seines Vaters (t 1857) verbrachte
er seine Jugend in Heiden, Winterthur und
Lausanne, wo er die Schulen besuchte. Nach-
dem sich schon sehr bald sein Talent zum
Zeichnen geoffenbart, genoß er den ersten Unter-
richt beim Landschaftsmaler Geiser in Lausanne
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Acschlimann
— 18 -
(1870 — 1871) und verbrachte daun die Jahre
1872 — 1874 auf der Akademie in Modena als
Schaler Malatestas. Seit dem Marz 1874 weilt
Ae. in Rom, das er für längere Zeit nur einmal
verlassen hat, als er im Okt. 1878 als Begleiter
und Mitarbeiter Hermann Corrodis eine Orient-
reise nach Egypten und Cypern antrat, von wo
er im Januar 1879 wieder nach Rom zurück-
kehrte. Befreundet mit Aug. Weckesser, dessen
letztes Bild, „Gottesgericht in Glarus", er nach
dessen Tode nach den Intentionen und Skizzen
des Künstlers malte, mit F. Buchser, H. Corrodi
und R Kißling, schuf hier Ae. eine große Reihe
von Landschaften aus der nähern und weitern
Umgebung Roms und Neapels, sowie Egyptens,
die sich alle durch eine treffliche Staffage,
malerische Lichteffekte und eine ungemein
fleißige Behandlung des Details auszeichnen.
Ganz besonders gelingt dem gewissenhaften
Künstler die Darstellung lebhafter Straßenacenen
ans dem südlichen Italien. Er beteiligte sich an
den Schweiz. Kunstausstellungen, z. B. an der
Landesausstellung in Zürich von 1883.
Selbstportrat («rate« Oelbild), bei »einem Bmder
P. A. Aemi in Aarburg.
Torre del Oreco (bei demselben).
Straßenscen* in Neapel (Museum in Aarau).
Aquaeduct, Eigentum des Bundes (in Aarao).
PUgerzug (Familie dea t Bundesricbtera Bexsola).
San Carlo am Co reo am Abend des Carnevakmontag.
Nächtlicher Sturm auf PfahJbauteu (Torracina).
Sonnenaufgang (Torracina).
Sciroecoabend im Gebirge (bei Olevano).
Felspartie ans der Nahe von Subiaco.
Hirt die Schafe ausfahrend.
Bin Abend in Santa Lncia (Ausstellung dos Schweiz.
Kunstvereins 188G).
Kinderprosession 1867.
Acmi wirkte auch mit hei der künstlerischen
Ausstattung des Festsaals des deutschen Künstler-
vereins im Palazzo Serlupi in der Via del Semi-
nario in Rom. H. Hmog.
Aeftchllniann, Karl Eduard, Architekt, geb.
in Burgdorf 1808, t 1893, wanderte 1828 nach
der Krim aus, wo er als Architekt für Staate-
bauten wie für Bauten des russischen Hofes und
Adels in Anspruch genommen ward. Er war
kaiserl. russ. Hofrat, Ritter. ffowUd.
Aotterll (Etterli), Gylian (Gilian, Gyglian,
Guillan), tailleur de pierre, architecte et artiste
sculpteur. De 1498—1504 il travailla alacon-
struetion de la chapelle du eimetiere de St. Nico-
las a Fribourg, de 1600—1509 il travailla ä
lHötel de ville. 1501 il fit les fonts baptismaux
de l'Eglise de Guin dans le canton de Fribourg.
On ne sait pas d'oü cet artiste est venu et oü
il est alle" apres avoir quittl Fribourg, car il n'est
pas mort dans cette ville.
Kahn. Statistik, im An* A. Kde., 188», p. 422, 470.
— Fribourg art., 1893, p. 6; 1894, p. 9; Janv. 1900.
J. Sckneutely.
Affeltranger, Jean, Maler, geb. am 22. April
1874 in Töfi im Kt. Zürich. Seine könstlerischen
Studien begann er als Hospitant bei Prof. Leon
Petua an der kunstgewerblichen Abteilung des
Technikums in Winterthur. Gleichzeitig mußte
er zu Hause einem MalerKeschafte vorstehen,
das seine Mutter von dem zu früh verstorbenen
Gatten Übernommen hatte. Seit 1899 ist A. Schüler
der Akademie in München, wo er seine Studien
zum Abschlüsse zu bringen gedenkt. Bereits hat
er auf kunstgewerblichem Gebiete verschiedene
Auszeichnungen erhalten. Es wurde von ihm für
die Centenarfeier in Schaffhausen ein aus einer
Konkurrenz hervorgegangenes Plakat ausgeführt.
Nach Mitt. des Künstlers. C. Brun.
Affolter, Michel, Scidcnweber des 17. Jahrh.
in Solothurn, stammte aus dem benachbarten
Zuchwil. Als Bürger der Stadt seit 1682 ließ
er sich im Jahre 1716 in die St. Lukasbruder-
schaft aufnehmen, in welcher er einen gewissen
Einfluß errang, so daß anzunehmen ist, daß
seine Gewebe noch da und dort in den Sakri-
steien der umliegenden Frauenklöster zerstreut
angetroffen werden könnten.
/'. Protut iw, Msc. des Bnrgerarchivs Solothurn.
- Prot, der Lukasbruderechaft. Zrtttr.CoUin.
Affolter, s. auch Afolter.
Affry, Adele d', duchesse de Castiglione-
Colonna (Marcello), sculpteur, ne> ä Fribourg
cn Suisse, le 6 juillet 1836, £tait une descendante
du comte d'Affry qni suit, Son grand-pere, Charles
d' Affry, colonel du 4r regiment suisse au Service
de Napoleon, peignait a l'aquarelle des batailles
et des scenes militalres pleincs de vie; son pere,
le comte Louis d'Affri, aquarelliste et dessina-
teur, donnait ses preTerences a la musique.
Adele d'Affry avait cinq ans lorsqu'elle perdit
son pere; eile fut llevee par sa takte, la comtesse
Lucie d'Affry, nee de Maillardoz, femme douee
d'un esprit superienr. Les avis maternels, la
lecture des classiques et des chefs-d'teuvre de
la litterature ancienne, firent plus pour former
le caractere de l'enfant que les lecons seches
et superficielles des institutrices. Madame d'Affry,
dont la sant6 6tait däbcate, sejournait une partie
de l'annee en Italic, oü la visite des musees, la
vue des monuments, d£velop)ierent dans l'csprit
de sa fille un gont prononcä pour les arte.
Des l'age de neuf ans eile prit des lecons de
dessin d'un bon maltre fribourgeois, Auguste
Dietrich; eile les compläta ä Nice chez Fricero.
Pour la sculpture, Imhof, artiste suisse ötabli
a Rome, lui donna les premiers enseignements,
en 1854 et 1856.
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Affry — 14 — Affry
K1U* epousa, ä Home, le ö avril 1856, Hon
Carlo Colonna, duc de Castiglione. Cette union
qui s'annon^ait sous de brillant* auspices, fut
briste, des le dehnt, par la mort du dnc, sur-
venue ä Paris le IG decembre de la meme an nee.
La jeunc duchesse demeurtfe vcuve. sans cn-
fants, se retira an convent de la Trinita dei
Monti, a Ronie. Pendant ses promeundes solitaires
dans les vastes jardins du monastere eile entrevit,
dans la cour du palais voisin, la villa Mediei,
une collection de statues qui rtfveilla en eile le
dcsir de reprendre l'eliauchoir, et, pour tromper
sa douleur, eile fit de memoire le buste de son
mari. Reconfortee par l'influenoe de l'art „je
me deVidai", dit-elle dans ses notes, „d'aller peu
dans le monde, d'oublier presque que j'etais une
jeune femme, et de consacrer ma vie ä im bnt
serieux, elevd, invariable." Des lors eile se mit
au travai) avec acharnement, ä Rome, ä Paris
dans l'atelier de Madame Lcfcvre-Deumier, et,
en M, ä Givisiez pres de Fribourg, charmante
propriete de la famille d'Affry, oü eile avait
installc un atelier. Kn vue d'etudier le corps
humain, eile suivit, ä Paris, les cours d'anatomie
du Dr. Auxoux et ne craignit pas de dissequer
des cadavrea, a 1'amphithCätre. L'hiver de 185!)
a 186(), eile s'installa dans son propre atelier
situe au quartier des Champs-Elysees, nie Bayard,
transfertf i)lu» tard ä la rue de St. Ptftersbonrg.
Trois hustes exposes ä Paris, au salon de
1868, furent le resultat de ees travaux. Ces
statues sont eelles de Bianca Capello, le portrait
du comte Gaston de Nicolai et celui de la du-
ehessc de San Ctfsario. Le delmt fut un coup
de maltre; il prodnisit une impression qni, de-
pnis, ne s'est pas refroidie et rendit celebre le
nom de Marrello, Pseudonyme adopte par l'artiste.
Voici quelles sont ses ueurres cr£ees dans la
suite: La Gorgone (löf.5) qui fixa tout a fait
la rfputation du sculpteur; eile se trouve actuelle-
ment au musee de Kensington; Ananke ou la
Fatalite (1866), Marie-Antoinette a Versailles et
Marie-Antoinette au Temple (1866), la belle
Romaine (186C), la Pythie (1866) qui est par-
faitement dans son cadre au pied du grand
escalier de l'Opera de Paris. A l'Exposition
universelle de 1867, sept de ses ouvrages etaient
ranges en cerclc, au milieu d'une salle principale.
Mentionnons eneore: Hecate et Cerbere (1867),
le buste de MUe d'Ottenfels (1867), la Bacchantc
fatiguee, une de ses meilleures productions
(1868) ; la statue de la princesse Czartoriska
(1869) , une Statuette en terre cuite representant
la Rosine du Barbier de Seville (1869), l'im-
pcratrice Elisalieth d'Autriche (1870), le ohef
Abyssin (1870) qui eut, avec Bianca Capello,
Thonneur de figurer au musee du Luxemhourg,
ä Paris, jusqn'ä ce qu'un acces de rhanvinisme
en exila les «»uvres d'nrt de provenance etrangere,
Ph«eb£ (1875). Medje. la baronne de Keffenbrinck,
un Ecce homo (1877), une Madone, une sainte
Clothilde, un groupe representant des enfants
endormis, la Statuette de Liszt, les hustes de
l'impcratrice Kugenie, de la princesse Wittgen-
stein, de Thiers, Berryer, Mignet, des generaux
Jomini et Milane/, del Bosc, de Carpeaux, de
la comtesse d'Affry, une Marguerite de Faust,
une Halene. Plusieurs des «uvres de Marcello
ont 6t6 detruites par le feu pendatit la Commune
de Paris, ä THötcl de Ville et aux Tnileries.
Marcello tit aussi des aquarelles remarquahles
et eile s'essnya dans l'art de la pcinturc ä rhuilc;
son portrait, peint par eile meme, fignre a la
galcrie Pitti. Elle etait nee coloriste, mais son
genie trouva mieux son expression dans la
sculpture.
Jeune, l>clle, portant un grand nom, la duchesse
Colonna devait briller dans le monde. Pendant
les premieres annees de son scjour a Paris eile
frequentait plutöt les centres de l'opposition
liberale. Mais, apres son succes de 18f»3, eile
fut attiree a la cour des Tuileries par de pressantes
invitations, et eile y occupa une position bien
en vue.
La sante" de la duchesse ne put resister long-
tem|)8 ä un labeur incessant; c'est en vain
qu'elle chcrcha en Italic un climat plus doux;
eile succomha ä Castellamare, le 16 juillet 1879,
mais son corps tut transporte en Suisse et en-
terr£ dans le cimctierc de la petite paroisse
rurale de Givisiez. La duchesse Colonna tftait
tres attachee ä son pays d'origine; eile en donna
la preuve en leguant au canton de Fribourg
une collection importante de ses reu vres et d'autres
objets d'art, avec une somme assez considerablc
pour payer les frais d'organisation. Cette collec-
tion connue soua le nom de nuwee Marcello,
forme maintenant une section des plus remar-
quahles du musee de Fribourg.
Marcello n'appartenait ä aucune ecole mo-
derne, il eut la gloire de se former sans maltre.
Ses motifs sont puises dans les regions de l'ima-
gination et les exemples de Tantiquit^. C'^tait
un sculpteur abstrait procedant du classique,
mais surtout de la Renaissance florentine et de
son chef Michel-Ange dont il admirait les oeuvres
avec passion. (Ine seule fois Marcello se laissa
entrainer par le courant moderne ; c'est dans la
l'ythie qui se rapproche plutöt du genre de
Carpeaux.
„Je n'admettaisu, dit la duchesse dans nne de
ses notes, „pas de contröle, surtout dans mes
creations d'art, partant ni les conseils, ni l'in-
timite d'aucun artiste. Si cette condnite avait
son profit poiu* l'originalite de mes travaux,
eile avait rinconv^nient de me laisser ignorer
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Affry
15
Agasse
aliHolument les influcnees, les rivalitca, les con-
voitises de lout ce peuple. Ortes, il ctait «loux
de vi vre comme dans un songe & cet egard; j'en
ötais beauenup plus heureuse, mais il a fallu
payer bien eher ces illusions, dans la suite."
Marcello ent ä lutter contre la jalousie, contre
l'esprit de coterie et la solidariU1 des ecoles,
mais son nom reste respect£ comme eelui d'une
Arne d'elite, d'une grande artiste, qui a fait
honneur ä son sexe et a la Suisse.
Fragment« d<> nwmoires de I« duebesse Colonna
(Mauuscrit). Otlonel Perrirr, La diicheMe Colonna
et 808 «uvre«. Le mime Le imia«? Marcello ä
Fribourgr, Fribourjr 1881. Etrennes fribourgHoineü,
1880, XIV, 28. Uta. des bx-art* XV. 58 (Paul
Maotz): II. pdriode IV, 64 (H. Mwiard); VIII, 208: XI,
278 (Walther Fol); XII. 124 (AnaU.le de Mont*i*lon):
XIV, 185 (Ch. Yriarte) ; XV. 559. - Frib. art., 1890,
14. — ( l.'firr Mnnnier). Le sculpteur Marcello,
Bibl. universelle et rovue suisse, 84" annoe, troisieme
Periode, t. IV, p. 148. — Catalogue du muswo Mar
••«Ho, Fribounr 1887. — R«lpk Sekropp. Le mum*
Marrello, Pari«, s. d. l< mem* Das Muaeum Marcello
und «ein« .Stifterin mit einem Portrat Marcello«, Zürich
Xotiee sur le musee Marcello ä Fribourg,
par Linn de t! regen, traduit par L. Gratuju-r, Fri-
bourg. 8. d. Max fle IHetbaek.
AfTrjr, Louis- Auguste- August in. comte d\ issu
d'une ancienne famille noble de Fribourg, naquit
a Versailles le 28 aoüt 1713. II entra, en 1725,
au regiment des gardes suisses dont il devint
eolone 1 en 1767. II avait £t£ ambassadeur du
roi Louis XV aupres des Provinces Unies de
Hollande en 1755, et fut decorö de l'ordre du
Saint- Esprit. II mourut le 10 juin 1793 en son
chäteau de 8t. Barthelemy, au Pays de Vaud,
et fut inhurae a Assens.
Homme du grand monde, dou£ d'un esprit
ouvert aux ceuvres de l'intelligence, il aimait la
sociltä des artistes qu'il röunissait a sa table le
mercredi de chaque semaine. On voyait dans
ees reunions le celebre sculpteur Houdon, les
peintres Vernet, Fragonard, Brcnet, les graveurs
Wille et Le Prince, l'architecte Perronet, origi-
naire de Chateau d'Oex, Sedaine poete et archi-
tecte, et le comte d'Angiviller, intendant des
batimeut* du roi et Tun des createurs du musee
du Louvre.
M. d'AftVy s'essayait aussi dans l'art du gra-
veur et il a buriue de petites estampes repre-
sentant des paysages.
Meyer. K.-Lex! I, 112. - lleineeken, Pict. I, 51. -
U Blanr. Manuel. — ftßli. K. Ia x. II, 4 : Gax. bx-arU
XVI, 160. Mnx <U />.W«rA.
Afoltcr (Affolter), Gustav, Lithograph in
Solothurn, geb. daselbst als Sohn eines Backers
am 27. Feh. 1817, gest. am 29. Nov. 1861. Die
Solothurnischen Zeitungen thun seiner hei An-
laß seines Todes keine Erwähnung, und so kann
ich auch nicht sauen, ob er mit dem Affolter
identisch ist. von dem Grand-Carteret, la cari-
cature, p. 47U, sagt, er sei ein „caricaturiste
d'origine allemande, auteur des portraits-charge
du Pantheon genevois" gewesen. Jedenfalls war
er nicht deutschen Ursprungs, da seine Familie
seit mehreren Generationen in Solothurn ein-
gebürgert war. In der Kupferstichsammlung des
eidg. Polytechnikums ein Blatt von ihm nach
Ziegler, Martin Disteli darstelleud. M. uui.
Ag, Jakob, Goldschmied, war laut Vergicht-
buch des Basler Gerichtsarchives 1493 thätig.
Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
Ii. HurrkkarHt.
Agasse, Jacques- I^iurent, ne ä Geneve le
24 mars 17G7, mort k 1 andres le 27 dcc. 1849.
II elait arriere-petit-tlls d'un ecossais: Eticnne
Agasse d'Aherdecn, petit-fils d'Etienne Agasse,
recu bourgeois de (ieneve en 1742, fils de Philippe
Agasse et de C atherine Audeoud. Des l'enfance
il marqua un gnfit tres-dtfeide1 pour la represen-
tation des ohjets et des etres par le dessin. La
lecture d'un Buffon illustre* developpa sa passion
de Phistoire naturelle et son desir d'apprendre
k reproduire les formes, les attitudes, les physio-
nomies si diverses des animaux. II nous reste
de lui des croquis faits entre huit et dix ans,
d'apres des chiens et des chevaux, qui temoignent
d'une singuliere aptitude k discerner les carac-
teres g^neraux de ses modMes. -- L'aisance oft
il fut ele \6 lui permit d'a voir des chiens, de chasser,
de s'adonner a Imputation; excellent ca valier, il
acquit ainsi une connaissance approfondie du
cheval dont il s'appliqna k etudier Tanatomie.
A l'exemple de Jeau Huber il fit de nomhreuseg
decoupures „qui ne laissent rien a desirer ponr
la purete des contours" (Discours de M. le prof.
De la Rive). II sc lia de honne heure avec
deux artistes ses contemporains: A. W. Tftpffer,
pere de l'ecrivain Rodolphe T5pffer, et F.Massot;
ce dernier fit de lui un admirahle portrait, litho-
graphie plus tard par By. Menn. Plusienrs
tableaux oft le paysage est peint par Tftpffer,
les ngures par Massot, les animaux par Agasse,
sont comme une vivante preuve de l'affection
que sc portaient ces trois artistes. Arin, selon
le voeu de son pere, de prendre quelque id^e
du commerce, J.-L. Agasse se rendit k Paris,
vers la fin du XVIII* siecle. l'ne lettre du
paysagiste de la Rive fait foi qu'il s'y trouvait
encore en 1798. II y poursuivit Tetude de la
peinture sous la direction de David, et aussi,
nous dit T. ('. Brunn Neergaard, sous celle de
Horace Vernet. Mais les troubles politiques le
ramenerent en Suisse. Son pere avec tous les
Genevois subissait alors de graves revers de
fortune. Jticques-Ijjnrent coneut le projet de
demander ä ses pinreaux inicux qu'unedistraction
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Agas««-
— lt) —
Aglin
elegante. Un riebe Anglais dont il venait de
portraiturer le chien favori 1'emmena a Londres,
ä la fin d'octobre 1800. Fort modeste, detestant
l'intrigue, fier, independant et nalf comme un
enfant, il n'y sut et n'y voulut point monnayer ses
t&lente. II y vecut une existence frugale, presque
uecessiteuse, mais qu'embellissaientl'estimc de ses
confreres, des amities fideles et surtout l'exercice
constant et passionne de son art. II habitait
seul, en compagnie d'une vieille servanto et, plus
tard, d'un garconnet inftrme qu'il adopta et dont
il nous a vraisemblablement conserve l'image
dans son tableau: Le Mot dif}ieile. II adorait
l'enfance, la candeur, tout ce qui le rapprochait
de l'etat de nature, le peuple, ce grand enfant,
et les animaux, ces „freres pauvres" de l'homme.
11 frequentait les marchea, les manegea, les
ccurics cclebres, les champs de course; il etait
l'ami reBpecte des palefreniers, des maquignons,
des postillons; il s'asseyaitä rorabre des tonnelies
des auberges oü relayaient les diligences; il etait
l'höte assidu des jardins zoologiques et des
menageries. Son ami Töpffer, durant un sejour
& Londres, en 1816, s'cmerveillait des marques
d'attachement que lui prodigtiait un Hon. Cinq
ans plus tard son cousin le Docteur L. A. Gosse
le trouvait fort attache a un jeune orang-outang
dont il tentait le portrait. Söduite par son
caractere, deux seigneurs, lord Rivers et lord
Chiefield le presenterent au regent. Rigaud donne
comme certain qu'il peignit sous les yeux du
futur Georges IV, pbisieurs tableaux qui furent
places au palais de Windsor. En 1823 la Societl
des Arts de Geneve le nomma Associe bonoraire.
Avec l'admiration que lui valaient, de la part
des connaisseurs et des artistes, ses envoia aux
„exbibitions" de Londres, ces honneurs lui
suffirent. II puisait son contentement dans la
recherebe de Pexpression plastique du vrai. La
perfection de son dessin, sa science anatomique,
sa mcrveilleusc babilete ä rendre les pelages des
animaux: la robe luisante du cheval, la livree
du chien, la fourrure du i'auve lui meriterent le
nom de: peintre de la nature. II vieillit ainsi,
doucement, „entour£, dit Kigaud, de nombreux
amis, admirateurs de son talent", sans besoin
pour lui-roeme, toujours pret ä rendre Service
a ceux de ses compatriotes qu'atteignait, ä
Londres, quelque infortune; il avait 82 ans
lorsque la mort le surprit, comme sou ami Töpffer,
sans doute: le pinceau ä la main.
Son art nerveux et distingue od la tendresse
se melc toujours ä l'observation la plus aigüe,
le place parmi les meilleurs animaliers, non Ioin
des Potter, des Fytt, des Snyders, ä cöte des
Landseer et desCowper dont il fut le precurseur.
II ue se restreignit pas, d'ailleurs, ä la peintnre
d'animaux; certains de ses portrait* sont rc-
marquables, entr'autre celui du Dr. L. A. Gosse,
exposö ä Geneve en 1823, et a l'expoaition retro-
spective de 1901. A. W. Töpffer parle egalement
dans ses lettre» de nombreux portraits equestres
executes par Agasse i Londres, et, en parti-
culier de celui d'une dame anglais«. II nous
apprend aussi que son ami se livra a la pein-
ture d'histoire et selon lui y röussit fort bien
en traitant divers sujets mythologiques, entre
autres: Adonis tut par un sanglier. Alexandre
domptant Buctphale. Eomulus et Remus aüaitia
par la louvt. Androcles et son lion. Ces toiles
dont nous n'avons encore pu retrouver la trace
doivent orner des galeries en Angleterre. Nombre
de tableaux d' Agasse pourtant sont revenus ä
Geneve.
Oeuvres, d Agatee: Parmi 1«« tableaux qui appar-
tiennent a des particuliers, nous citerons: Lt mareht de
Smithßeid qui flgura ä l'expoaition nat. Suisse de 1896.
Le depart pour la ehaete, un intirieur d'ieurie, expose k
Geneve en 1826, une eour de mn/uu/non. qu&utite
d'eludes de chiena, de cbevanx, de chevres. quelques
Stüdes d'animaux exotiques. Le Dr. Hippolyt« Gosse,
en outre du portrait de son pere, de deux belles ötudes
de cbevaux, de nonibreusee decoupures, possoVlait une
remarquable collection de dossing et de croquis d' Agasse.
Le mus^e Rath renferrao: un devant de Jorg», un
huttard devant une omberge, un Mareht' amt ehevanx
dont Töpffer a point le payssge, deux ttude» de ehevonu,
un payage avec figwrt (enfant« jouant dans un bois),
un chien txmrunt. Le Musee de l'Ariana possede egalement
phurieurs tableaux d 'Agasse, entre autres : un chien d'arrtt,
un ehien eoueht, un renard fuyant, un än* blanc etc. . . et
une enrieuse etude de negresee. Portrait»: II existe un
dessin d'Agasse on il s'est represente', debout, peignant
devant son chovalet, et un dessin de Massot qui serrit
sans doute d'^tude au portrait dont nous avons parlä.
Oravuree.Reprodueticiu: Enfin parmi les oeurres de cet
art ist« reproduites par la gravure ou la litbograpble nous
citerons: Le mot difidU gravtS par Syer, le devant de
forge gravi par ächenck, le Mail Ooatck grave" par
E. C. Lewis, le dtpnrt pour la cJuuee, Uthograpbid par
A. Lugardon, deux portraits de Mr et M"'* Patry a
Londres, lithogr. par P. Gauci. Scbenck a encore grav^
un reeueil de gravure* d'animaux d' 'aprus Agasso; enfin
nous connaissons une ch&vro gravee par Burdallet. Ces
gravures figurent en grande partie dans les Collcctions
du Muwie des Arts decoratift, Geneve.
Seubert, K.-lsx. I, 8. — IfagUr, K.-Lex. I, 26. -
füßli. K.-Lex. II, 4. — Meyer, K.-Lex. I, 116-117.
— Hontet, Dict. I, 4. — ■ Rigaud, renseign. 236. - —
T. C. Brünn Jfeergard, De l'<Stat act. des arts i Geneve
1802, brochure. — Rapp. 32* aeance de la Soci^tö
pour l'avancement des Arte, discours du prof. de la Rive,
1850. — Journal de Geneve, Janvier 1850. — Rev.
Suisse 1850. — Cherbuliet, Geneve, ses instit., bcs
moBura. — D. Baud-Bovy, Peintres genevois (en prd-
paration). — Geneve, cata). expos. — Cat. expos.,
Geneve 1896. — Oat. des tableaux de la Collect.
J. Audeoud. Daniel Baud-Bovy.
Agllo, Andrea Salvatore, in Arzo 1736 geb.
Aus einem Marmorsteinmetz wnrde er Maler
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— 17 —
Ahorn
auf Marmor: mit Leichtigkeit kopierte er be-
rahmte Bildwerke. Seine Hauptarbeiten sind
eine Madonna des Bovilli für die Königin von
Sardinien, die Geburt Marias de Medici des
Rubens, für den Graf Firmian in Mailand, ein
Tisch für den König von Sardinien mit Puttim
und Meandern. Er versuchte auch aus gemeinem
Marmor wertvolleren zu erhalten. 1784 gelang
es ihm, den schwarzen Alabaster zu fingieren.
Als guter Mechaniker konstruierte er Spezial-
maschinen zum Betrieb der M;irmorsiigcrei. Kr
starb 1786.
Oiovio (Q. B.), Oli uomini doli* Comaaca diocesi
(Moden» 1786), p. 804. — Oldttti, Dizionario etc.,
p. IB. - Fraiudni (SJ, La Svizxera Italiana I, 408.
— Bianchi, Oli artisti ticlneai, p. 4. MoUa.
Agllo, s. auch Laglio, Lalio.
AgllO'Garorl, s. Garovi.
Aguer, Melchior, von Büren bei Stans, erbaute
laut Portalinschrift 1659/1560 das Beinhaus in
Stans. Man wein auch, daß die Pläne der alten
Kapelle in Büren von ihm herrühren. Dieselbe
ward aber erst nach seinem Tode (f 7. Febr.
1593) von seinem Sohne Barth ausgeführt.
Dürrer, Kunat- und Archftektuntenkm., Unterwaiden,
p. 75. R. lhtrrtr.
Agoetini, Donato, Stuccator, von Lugano,
studierte 1765 an der Kunstakademie von Parma
und war dort Schüler von Prof. Benignus Bossi.
Mßli, K.-Lex. 1806, p. 5 u. Suppl. 781.
E. L. Girard.
Agosüno da Mendrisio, s. Mendrisio, Agost. da.
Agnlmae on Aguimar, Antoine, ne k Geneve,
t ä l'Ile St. Martin, en Amerique, en dec. 1770,
fut recu maltre orfevre le 24 fävrier 1753; il
exerca son art k la Guadeloupe et a l'Ile St. Martin.
A. VAoUy.
Agnlmae, Etienne, fils du precedent, dtait
orfevre ä Geueve en 1773. A. VhoUy.
Agoatone, Francesco, Stuccator im 17. Jahrh.,
Nachkomme oder Verwandter (?) des P. A. aus
Balcrna (s. d.). Er arbeitete 1660 an der Kathe-
drale von Osimi in der Nähe von Ancona, war
wie der Bildhauer Tommaso Amantino aus ür-
bania, mit dem er am 8. April 1660 im Streite
lag. ein Schüler des Ercole Ferrata und arbeitete
für diesen in Matelica und an der Sapienza
(Universität) in Rom. Am 2. Mai 1687 beerbten
er und der Bruder Pietro Antonio A. in Rom
laut Testament ihren Vater Feiice A. aus Como.
BertoloUi, art. lomb. a Roma, II, 170, 337. — Den.,
Boll. ator. 1885, 165—166, 224. — Dtrt.. Art. avizz.
in Borna, p. VIII, 50. 71. - Dm.. Art. Urbinati a
Roma. C. Brun.
Aguatone, Paolo, aus Baierna, Maurer des
16. Jahrh. Die Bruderschaft der Zimmerleute
fU-tiwel«. Kftnfttl.r-Lpilkon.
von S. Giuseppe in Rom gab ihm am 23. Febr.
1590 nach den Plänen G. B. Montanos den Bau
einer neuen Kirche über dem Mamertinischcn
Gefängnhi in Akkord.
Btrtolotti, Art. lomb. a Roma I, 848; II, 887.—
Den., Boll, stör., 1885. p. 42, 165. — Den., Art.
avixa. in Roma, p. VIII und 16, 50. C. Br*n.
Ahorn, Franz, Bildhauer in Schaffhausen.
Werke von ihm sind nicht bekannt. Sein Name
erscheint 1465 unter den Bürgern, die Bürg-
schaft für den wegen Drohworten gefangenen
Konrad von Fulach leisteten. Mit seiner Frau
vergabte er 1471 an den Spital und das Bar-
füßerkloster, stiftete, unbekannt in welchem
Jahre, eine Kaplaneipfründe in St. Johann zu
Schaffhausen, bewohnte 1477 das Haus zum
„Frieden" und ist 1480 in Schaffhausen gestorben.
H. W. Ihrder, Beitrag« zur Schaffhauwr Geschichte,
Heft II, p. 92 und Heft VI, p. 161. Bahn.
Ahorn (Anhorn), Lukas, Bildhauer, Steinmetz,
ist 1789 in Konstanz geboren. Mit Empfehlungen
aus Zürich ausgerüstet, kam A. im Jan. 1820
nach Luzern, führte daselbst vom März 1820
bis Aug. 1821 den Auftrag aus, den für das
„Löwendeukmal" im Modell von Thorwaldsen
entworfenen Löwen in Kolossal-Uebertragung in
den Felsen zu hauen. Hiefür erhielt A. außer
dem vereinbarten Honorar von 4074 Schweizer
Franken alter Währung als Anerkennung eine
— ihm erst 1833 überreichte -- Ehrenmedaille,
sowie die Ehrenmitgliedschaft der Luzerner
Kunstgesellschaft. Bei der Einweihungsfeier
wurde A. dem Prinzen Christian Friedrich von
Braunschweig vorgestellt; die daran geknüpfte
Hoffnung, durch diese Gönnerschaft unter Thor-
waldsens Leitung zu noch weiterer Ausbildung
zu gelangen, erwies sich als eitel und A. kehrte
1821 in seine Vaterstadt zurück, ohne daß die
weiteren Lebensjahre die an sein Meisterwerk
geknüpften Erwartungen einerglänzenden Lebens-
bahn sich je erfüllten. In Konstanz mangelte
ihm die Anregung, die Beschäftigung mit seiner
würdigen Aufträgen. In unfreiwilliger Muße
ward sein Künstlerstreben erstickt. 1835 besserte
A. die Mariensäulc auf dem obern Münsterhof
in Konstanz aus, arbeitete seit 1844 wiederholt
am Münster und starb am 17. April 1856 als
einfacher Steinmetz in dürftigen Lebensverhält-
nissen. Eine Jugendarbeit aus der Zeit vor 1820
ist das nach einem Entwürfe des Architekten
Escher ausgeführte Grabdenkmal Otts in Zürich,
eine Arbeit, deren Ausführung A. den Weg
zum Auftrage des Meisterwerkes in Luzern
bahnte. ■ Den Meister an der Arbeit mit dem
nahezu fertigen Denkmal in Luzern hat Zeichen-
lehrer Augustin Schmid am 28. Juli 1820 im
Bilde festgehalten. Die lithogr. Reproduktion
2
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- 18 -
Albert
dieses Bildes ist sehen geworden; zwei Exem-
plare befinden sieb auf der Bürgerbibliothek
Luzern. Zufolge dem „Verzeichnis der Kunst-
werke, die den 16. Juli 1821 auf Veranstaltung
der Künstlergcscllschaft Zürich öffentlich aus-
gestellt worden-, malte (auch) der Luzerner
Reinhard den „Bildhauer Ahorn und seine Familie,
samt seinem verfertigten koloßsalischen(!) Löwen",
welches Gemälde unter Nr. 83 in genannter Aus-
stellung gezeigt wurde. Des Künstlers Bildnis
(Brustbild) zeigt das lithogr. Vorlegblatt in der
Festschrift: „Oberst Carl Pfyffer von Altishofen
und das Löwcndenkmal." Erinnerungshlätter
von Th. v. Liebenau, Luzern 1889.
Das Löwendenkmal selbst ist in ungezählten
Aufnahmen wiedergegeben. So von Jb. Sch wegler
(u. a. auch in der Komposition eines Oelgemäldes,
welches A. mit Frau und Kind auf dem fertig
gemeißelten Löwen sitzend zeigt), ferner von
Hegi, Meyer, Belliger u. a. m.
LaibU, Gesch. der Stadt Konsens 1896, p. 193,
272. — Utn.. Gesch. des 10. Aug. 1792 iu Paris
und Bericht über die Entstehung eines Denkmahls (!).
Luzern, 1832, p. 16 u. 17. — Th. v. Litbenau in der oben
citierten Festschrift: .Oberst C. Pryffor. .", p. 40— 47.
Daselbst ist auch die übrige Litteratur verzeichnet.
Franz Meinmann.
Aigle, Jean d' (Johannes de Aquiano), Tun
des prineipaux macons (tailleurs de pierre), sous
les ordres de Mainier, architecte du Comte Pierre
dcSavoic; ilest mentionne en 1260—1261, parmi
les construeteurs des nouvellcs habitations occi-
dejitales de Cbillou.
Cvmptos de Chillon aiix Archires de Turin.
Alb. Not/.
Aigroz, Marguerite, Malerin, geb. in Genf am
8. Juli 1862. Sie verlebte ihre Jugend teils in
Genf, teils in Lyon, wo ihr Vater, Henri Darier,
dessen Frau eine geb. Jeanne Favre von Genf,
als Kaufmann etabliert war. 1881 vermählte
sie sich in Genf mit Lucien Aigroz, siedelte mit
ihrem Gatten, der an der Banque federalc an-
gestellt war, nach Lausanne Uber und widmete
sich nach seinem Tode ganz der Malerei. Sie
machte ihre Studien iu Genf und Paris und
eröffnete in Lausanne eine Malschule. Ihre
Spezialitat ist die Darstellung von Blumen in Oel.
Nach den Angaben der Künstlerin. C. zW
AJroldo da Bissone, s. Bissone, Airoldo da.
Airoldo da Melide, s. Melide, Airoldo da.
Akeruiano, s. Ackermann.
Aklln, Karl Kaspar, geb. am 4. Juli 1749 in
Zug, Goldschmied, Münzmeister, später auch
Wirt zur Linde in Zug. Sein Goldschmiedstempel
ist ein Lindenzweig mit 5 Blättern aufrecht.
Er machte viele und sehr hübsche Bijoux in
Gold mit Steinen montiert und war ein sehr
geschickter Juwelier. Von ihm ein goldener
Schmuck mit Rubinen und Miniatur, gehalten
von einer Krone mit Rubinen, im Besitze der
Wwe. Binkert-Keiser in Wintertbur. Gest. in
Zug, den 7. Febr. 1814.
HanuVbr. Mitteil, von G. Bossard, Goldschmied, in
Luzern. Register der Bürgergeschlechter in der
Stadtkanzlei Zug. H. AI. AViW.
AUmand, Pierre, nc" k Gcneve, fut recu mattre
orfevre le 5 sept. 1740; l'annee suivante il se
rendit ä Paris, s'y etablit pendant quelque temps
et passa ensuitc k Londrcs od il amassa une
petite fortune par son travail. Sa snnte s'etant
alteree, il rentra dans sa patrie en 1765 et
moumt le 30 decembre ä I^ausanne, od il etait
alb* consulter le Dr. Tissot. A. Choüy.
Albert, August, Maler, Zeichner und Photo-
graph, geb. Ende der 50 er oder anfangs der
60er Jahre des 19. Jahrb. als Sohn eines Kauf-
manns in St. Gallen. Er widmete sich der Land-
schaftsmalerei auf der Akademie in München
und in Holland-Belgien. Er pflegte besonders die
Marinelandschaft bei Mondbeleuchtung (versch.
Bilder von Holland, New-York, Bodensee), in
neuerer Zeit auch als Photograph Interieurs
und Architekturen. A. hat 1898 (Nov.) im
KQnstlerhaus Zürich ausgestellt, vorher auch im
Museum St. Gallen mehrmals, sowie im Turnus
des S. K. V. Einige Bilder sollen auch in Besitz
von Mitgliedern der kgl. Familie iu Württemberg
gelangt sein. Hahn.
Albert-Durade, Alexandre-Louis-Francot« d',
Porträt- und Historienmaler, geb. am 2. Dez.
1804 in Lausanne, gest. am 27. Juni 1886 in
Genf, wo er am 28. Jan. 1853 das Bürgerrecht
erworben hatte. Nach dem Tode seiner Eltern,
Paul d'Albert und Jeanne-Louise Lombard, von
Jeanne Sara Durade adoptiert, fügte er seinem
Namen den der Familie Durade bei. Er studierte
Theologie, ging jedoch zur Malerei über und
trat als Schüler in das Atelier Hönnings ein.
Er stellte Sccnen aus der Genfer Geschichte dar
und malte Porträts. Später widmete er seinen
Stift besonders der Darstellung des alten Genfs,
zu welchem Zweck er ein photographisches
Atelier eröffnete. Im November 1857 wurde er
Konservator der permanenten Ausstellung in
Genf, 1865—1866 war er Präsident der Classe
des Beaux Arte der Genfer Kunstgesellscluift.
A. ist auch als Uebersetzer der Werke Georges
Elliots bekannt.
l'roees verb. de 1& 70 seauce de la Soe. des arU 1887,
Nr. 70: Discount de Theodore de Satuntre. p. 241 -244.
C. Itrun.
Albert-Durade, Julie d', Peintre de fleurs.
Julie Covelle d'une famille d'origine italienne
epousa, le 23 janvier 1834, M. A.-L.-Francois
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1
Alberthal(er) _ 10 — Albertolü
d'Albert-Durade, lc peintre de portrait et d'his-
tüire. Elle etait consideree comme un bon peiutre
de fleura et envoya dans quelques expositions en
Suiase.
Vortrag» der KunstlergeeelUch. von B*rn 1854, p. 48.
P. VtUUm.
Alberthal(er), Johann, auch der „welsche
Hans" genannt, aus Graubttudeu (MisoxV), fttret-
bischöflich-eichstättischer und augsburgischer
Architekt, baute 1G10 ff die Jesuitenkirche zu
Dillingen, 1627 den Portaltrakt des Schlosses zu
Sigmaringen.
Pfeiffer, Kultur und Kunst iu Oberscbwaben im
Barock- und Rokokozeitalter, 1896, p. 24. — ihr*.,
Beilage zur All*. Ztg., Manchen 1896, Nr. 62. —
Lorkner ton UiUUmback, Die Jesuitenkirche zu Dillingen,
1895. — Zingeier und La**, Die Bau- und Kunst-
denkmaJer in den hohenzolleriachen Landon, 1896,
p. **Tb IT. E» 2i(}thf'nh<i ustw*
Alberti, Antonio, aus Morcote, Sohn des
Domenico A., Stuccator im 17. Jahrh. Er kam
wegen Entladung seiner Jagdflinte auf offener
Straße 1634 in Korn ins Gefängnis.
tiertolotti, Art. lomb. a Roma, II, 168, 337. —
Ifen.. Boll, stor., 1885, 164. — Den.. Art. svizx. in
Roma, p. VIII und 49. C. Jtrun.
Alberti, Giuseppe Antonio, Ingenieur und
Architekt, wurde 1716 in Bologna geb., wohin
seine Elteni, die aus Vira-Mezzovico bei Lugano
stammen, zu Anfang des 18. Jahrh. auswanderten.
Alberti machte seine mathem. und architekt.
Studien an den höheren Lehranstalten v. Bologna.
Er errichtete und leitete in Gemeinschaft mit
berühmten Baumeistern aus Rom, Florenz und
Ferrara den Bau eines großen Wasserwerkes in
Perugia, wofür er vom damaligen Papste ein
Geschenk von 200 Dukaten erhielt. A. war auch
schriftstellerisch th&tig und schrieb mehrere in-
struktive Werke über Bau- und Ingeniourwesen.
Er starb am 31. Aug. 1768 in Ferrara.
BiancAi, Art. tic. 5. K. L. Oirard.
Albertin (nicht Albertini), Joh. Heinrich, von
Zürich, 1713 daselbst geb., Sohn des Präceptor
und Kantor Kaspar Albertin, ein Nachkomme
einer 1566 aus Locarno vertriebenen Familie,
studierte von Jugend auf exakte Wissenschaften,
machte den Feldzug der deutschen Armee am
Rhein mit und beschäftigte sich nach seiner
Rückkehr mit geometrischen Arbeiten. Von ihm
rührt her: „Observation« Carte von verschiedenen
Distanzen am Züric-See verfertigt den 9. u. 10.
April A. 1740, da der See noch völlig überfrohren
war, so daß man den 10. dito ohne gefahr eine
Standlinie von der Gedult zu Rttschlikon bis
zur Sonnen in Küsnacht über den See hinüber
messen konnte, welche 615 Ruthen lang ist."
— IL Albertin, Ingenieur fec. — Er verfaßte
noch mehrere derartige Arbeiten, war aber oft
in ökonomischer Bedrängnis, da er keine feste
Anstellung erhalten konnte. 1757 und 1760 war
er Hauptmann der Artillerie, dann wurde er zu
einer Grenzbereinigung in Bünden (Mailander-
Traktat von 1763) beigezogen, verfaßte einen
Plan über die Gegend des „Lago di Mezzola"
unterhalb Cleven, sowie eine Grenzmarchung im
Veltlin (Sammlung der math. milit. Gesellschaft
in Zürich). 1765 fallierte er, mußte Zürich ver-
lassen, stand einige Zeit in fttrstl. fürstenberg.
Diensten, kehrte 1787 wieder in die Heimat
zurück und starb den 23. Dez. 1790 in Thalwil.
A. besorgte 1747 die neue Ausgabe der Peyer'schen
Karte von Schaffhausen.
Wolf, Gesch. der Vermessungen, p. 75-78.
J. H. üraf.
Albertini, a. Albertin.
Alberto da Bissone, 8. Bissoue, Alb. da.
Alberto da Campione, s. Campione, Alb. da.
Alberto da Carona, s. Carona, Alb. da.
Alberto da Melide, s. Melide, Alb. da.
Alberto da Morcote, s. Morcote, Alb. da.
Albertolll, Alberto, Stuccaturarbeiter des
18. Jahrh., Enkel von Fr. Albertolü aus Bedano
und Sohn von Michele A., wurde geb. zu Aosta.
Seine Stuccaturen im großen Saale und Atrium
des dortigen Bischofpalastes sind von seltener
Schönheit in Komposition wie Ausführung.
franecini, Svixx. iUJ., 421. - MancH, Art. tic, 7.
A". L. Oirard.
Albertolll, Fedele, Maler, geb. 1789 in Bedano
bei Lugano, gest. 1832 in Mouza, studierte an
der Kunstakademie in Venedig. Er pflegte mit
besonderer Vorliebe das Ornament, um später
auf Tierstücke, speziell der verschiedenen Vogel-
gattungen überzugchen, kehrte aber bald wieder
zur Ornamentik zurück. Er trat in die Fuß-
stapfen des Giovanni da Udine, eines Schülers
und Mitarbeiters Raffacls. 1812 begab sich
Albertolü nach Mailand, wo er in verschiedenen
Palästen bedeutende Arbeiten ausführte. Seiue
schönsten Schöpfungen sind diejenigen im großen
Saale des König! . Schlosses zu Monza, eben-
daselbst ein von ihm ausgemaltes Badezimmer.
liuinchi, Art. tic, p. 6. E. L. Girard.
Albertolll, Ferdinando, Architekt, von Bedano,
geb. den 11. Nov. 1781, kam 1795 nach Mailand
und nahm an dortiger Kunstakademie bei seinem
Onkel, Prof. Giocondo A., den ersten Zeichen-
unterricht. Er erhielt 1802 je einen ersten Preis
in der Architektur und Ornamentik. 1804 ver-
lieh ihm die Akademie den großen Preis, wo-
rauf ihn die Regierung als Professor ans Lyceura
zu Verona berief. Bald darauf folgte er einem
Rufe an die neugegründete Kunstschule in
Venedig.
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Albertolli
— 20
Albortolli
Hier griff er mit Erfolg zum Grabstichel und
leistete Bodeutendes als Kupferstecher. Später,
als Giocondo A. von seiner Professur in Mailand
zurücktrat, nickte Ferdinand an dessen Stelle.
Auf Ersuchen des Grofisiegelbewahrere, Herzogs
Mclzi d'Evilvenne, zeichnete und stach er die
Siegel und Insignien der Regierung, ebenso
wurden ihm die Entwürfe und Ausführungen der
Wappen der von Napoleon I. in den Adelsstand
erhobenen Familien ülwrtragen. Das diesbezüg-
liche Register befindet sich im Archive von
S. Fedelc.
Zum Studium der antiken Kunstwerke begab
sich Ferdinando dreimal nach Rom, Neapel und
Pompeji. Es waren hauptsächlich die Uebcr-
bleibsel der altrömischen Fresken und Stucca-
turen, welche seine Aufmerksamkeit erregten.
Er veröffentlichte darüber zwei Werke: „Fregi
trovati negli seavi del Foro Trajano" etc. und
„Porte di cittä e fortezze" etc.
Nach 12 jähriger Lehrthätigkeit in Mailand
siedelte Ferd. A. nach Genua über, wo er mehrere
klassische Bauten errichtete. Von seinen zahl-
reichen Schöpfungen sind zu erwähnen: Die von
ihm in Kupfer gestochenen Tafeln des Foro
Bonaparte in Mailand, ferner die Hochaltäre aus
carrarischem Marmor nebst Statuen in den
Kirchen von Agno und Sonvico bei Lugano. In
den Familien seiner Nachkommen in Bedano und
Torricella befinden sich noch viele seiner Zeich-
nungen und Modelle. Er starb am 24. April 1844.
(MeUli, Üiz., 18, 25. — Uianehi, Art. ÜC 6. —
Mertario, Maust ri Com. II, 164. — f'rantcini, Svizz.
ital., 424. E. L. Oirard.
Alhertolll, Francesco, Architekt, von Bedano,
Vater von Caval. Giocondo Alb., geb. 1701, be-
gab sich schon in jüngeren Jahren nach Aosta
und beschäftigte sich mit seinem Sohne Micbele
im Baufache. Beide bauten den bischöflichen
Palast, sowie viele Kirchen und Paläste in und
um Aosta. Sie errichteten auch die große Brücke
über die Schlucht bei Cbatillon, sowie die ober-
halb gelegene Kunststrafie „la Monguctte."
trannini. Svlzi. ital., p. 421. E. /.. Uirard.
Alhertolll, Giacomo, Architekt, von Mugena
oberhalb Bedano, geb. 1761, gest. am 8. Jan.
1806, war ein Neffe von Giocondo Albertolli.
Mit 12 Jahren kam er nach Parma, wo sein
Vater ein Marmorgeschäft betrieb. Hier studierte
Giacomo zuerst Litteratur und Philosophie, trat
aber bald zur Baukunst Über und fand an dem
Professor und Baumeister Petitot einen vor-
trefflichen Lehrer. 1780 setzte er in Mailand
unter Anleitung Piermarinis uud seines Onkels
Giocondo A. seine Studien fort. Piermarini, der
sich im Auftrage der Regierung auf einige Zeit
von Mailand weghegeben mußte, übertrug in-
terimistisch Giacomo A., als seinem besten Schüler,
sein Lehrfach an der dortigen Kunstakademie.
Im Jahre 1790 erhielt A. einen Ruf an die
Bauschule von Padua und bald darauf die Pro-
fessur für Architektur an dortiger Universität.
Eine Zeit lang bekleidete er die Stelle eines
General inspektors der öffentlichen Bauten in den
Distrikten von Padua, Rovigo und Adria, wurde
aber 1798 nebst sieben anderen Professoren von
der oester.-venct. Regierung sämtlicher inne-
gehabter Stellen enthoben. Er kelurte nach
Mailand zurück, wo ihm die vakant gewordene
Stelle von Piermarini angeboten wurde und
wirkte üi derselben bis zu seinem Tode, unter
Hinterlassung zahlreicher Werke. Die dreißig-
gliedrige J/>hrerschaft der Kunstakademie er-
richtete ihm in der Brera ein Denkmal.
OtdtUi, Dil. 16, 17. — Bianeki. Art. tic. 8.
Mertario, Maestri com. II, p. 155 -156.
B. L. Qirard.
Albertolli) Giocondo, Cavaliere, Bildhauer,
Maler und Architekt, von Bedano, geb. daselbst
am 24. Juli 1742, begann seine Zcichnungs- und
Modellierstudien in Parma, von wo er an den
Hof Ferdinands III., Herzogs von To6cana, nach
Florenz berufen wurde zur Ausführung mehrerer
Restaurationsarbeiten in den herzogl. Palästen,
der Villa Poggio a Cajano etc. Von Florenz
ging er zum speziellen Studium des klassischen
Ornamentes nach Rom. Von Rom begab er sich
nach Neapel, wo er mit einigen Arbeiten an der
Kirche delP Annunziata vom Architekten Van-
vitelli betraut wurde. In derselben Zeit entstand
in Mailand das neue Gerichtsgebäude, nach
Plänen von Piermarini. A. wurde mit der Aus-
führung der von ihm entworfenen künstlerischen
Malereien und Stuccaturen im Innern betraut.
Mit diesen Arbeiten wandte sich A. vom Barock-
stil der damaligen Zeit ab, indem er auf Grund-
lage des klassischen Ornamentes, das er wieder
frisch aufleben ließ, mit neuen veredelten Formen
und Motiven hervortrat und deshalb in der
Ornamentik, sowohl was Malerei wie Plastik
anbelangt, als der Begründer einer neuen Schule
betrachtet werden kann. A. erhielt 1775 an der
neu errichteten Kunstschule in Mailand die
Professur für dekorative Baukunst nebst dem
Titel eines Cavaliere. Er wurde auch zum De-
putierten in die ital. Kammer gewählt.
Als seine bedeutendsten Schöpfungen gelten:
Die Statuen und Engelsfiguren im Dome zu
Parma, die Statuen von Peter und Paul in der
Kirche Casal Maggiore, ferner die Renovations-
arbeiten der königl. Burg zu Mantua, welche
er im Auftrage des Prinzen Ferd. von Oesterreich
im Jahre 1772 1773 ausführte. Sämtliche
Dekorationsstücke, hauptsächlich die der alten
Gallerie, wurden von A. entworfen und von dem
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Albertolli
— 21
Albrecht
Stuccatoren Somazzi aus Como ausgearbeitet.
Weitere Renovationsarbeiten A.s sind : In Mailand
am Palaste Melzi, an den Palästen Belgiojoso
und ßusca Arconati, an der Villa Melzi in
Bellagio und im königl. Schlosse zu Monza.
A. war auch schriftstellerisch thätig;.es werden
einige seiner Werke heute noch als Lehrmittel
benutzt, z. B. „Ornamenti divensi invint." etc.,
incisi da Giac. Mercoli Luganese, 1782; „Alcune
decorazioni di nobili sale ed altri ornamenti",
incisi da Mercoli e da Andrea de Bernardis
Luganesi, 1796; „Miscellanea per i giovani Stu-
diosi deldisegno", 1796; „Corso element. d'ornam.
architett." etc., 1806.
Die Stadt Como ehrte den Meister durch Be-
nennung einer Straße nach seinem Namen, ebenso
Lugano. Hier, im Vestibül des Palazzo Civico
steht die lebensgroße Statue des Künstlers.
A. starb am 15. Nov. 1889.
Fronm-ini, Svizx. ital., 422. — OUUUi, Diz. 17, 18.
— Der,., Boll, stor., 1885, 1888, 1900. — Bümcki.
Art. tic, 9. — Mertorio. Maestri com., II, 154.
E. L. Qirard.
Albertolll, Giocondo, aus Torricella im tessin.
Bez. Lugano, Bildhauer. An der Schweiz. Landes-
ausstellung in Zürich von 1883 war er mit zwei
Werken, dem „Schlingel" und der „Melancholie"
vertreten. Die Behandlung des Marmors (byzan-
tinische Häkelarbeit) deutet auf die italienische
Schule des Künstlers hin.
Kat. der Gruppe 87 der Schweiz. Landesausstellung,
1888, p. 86, Nr. 491-492. C. Brun.
Albertolll, Giocondo, Architekt des 19. Jahrh.,
aus Bedano im tessin. Bez. Lugano, geb. am
28. Sept. 1870. Er machte die Elementarschulen
durch, besuchte hierauf in Agno die „Scuola
maggiore" und in Lugano das Gymnasium. Er
wanderte nach Amerika aus, wo er 1893 in
Buenos Ayres (Argentinien) zum ersten Archi-
tekten der „Officina delle opere pubbliche" er-
nannt wurde.
Boll. ator. t. 1898, p. 229. — Mitt. Mottas * Vegeszis.
('. Brun.
Albertolll, Grato, Stuccator und Ornamentist,
Bruder von Giocondo A., mit welchem er in
Florenz an der großherzoglichen Villa al Poggio
Reale arbeitete (1772-1775).
Conti. St. di Como II, 890, 896. — Menario,
Maestri com. II, 166. Motto.
Albertolll, Michcle, Architekt, geboren am
29. Sept. 1732 in Bedano. Er ist der Sohn des
Francesco A. Unter dem Vater (geb. 1701) ar-
beitete er in Aosta am bischöflichen Palast und
an anderen Bauten jener Stadt.
Vegtuti, L'esposizione itorica I, 209. Motto.
Albertolll, Raffaello, geb. in Bedano 1770,
Sohn des Giocondo A., Adjunkt des Vaters in
der Ornamcntlehre an der Brera-Akademie in
Mailand. Tüchtiger Kupferstecher und Maler.
Von ihm gestochen:
1) Bildnis des Pietro Moscati.
2) Miscellanea pei giovani Studiosi del disegno pubbli-
cata da Giocondo Albertolli, Parte 8», Milano 1796
(darin eine Anzahl Studienköpfe von Raffael).
8) I/O solenni esequie di Monsg. Filippo Visconti
arrivescovo di Milano 1802 (nach L. Cagnola,
gemeinsam mit Ferdinando Albertolli gestochen).
Nach ihm gestochen:
1 ) Bildnis von Oinseppe Parini, Brustbild, Locatelli sc.
2) S. Giuseppe, dal qnadro di Guido Reni, Zuliani inc.
Er starb in Mailand 1812.
Oldtlli. Dizionario, p. 18. — Catalogo del plü celebri
intagliatori in legno ed in rame, Milano, Vallardi, 1821,
tav. IV». - Tipaldo, Ilmstri Itoliani I, 251. Venozia
1834. — De Boni, Diz. degli artiatl, p. 12. — Meyer.
K.-Lox. I, 251. Boll, storico, 1884, p. 56. —
Fumagalli, Album Pariniano, Bergamo 1900, p.16 e tav. I.
Motto.
Albertollo da Bellinzona, s. Bellinzona, A. da.
Albls, Christian, Maler, Mitglied der Lux-
und Loyenbruderschaft in Zürich. Er ist mit
Künstlern zusammen eingeschrieben, die in der
ersten Hälfte des 16. Jahrh. thätig waren, ur-
kundlich aber nicht nachzuweisen. Oan$.
Alblaetti, Natale, Bildhauer, von Stabio, in Paris
im 19. Jahrh. Bei einem Konkurrenzausschreiben
für die Ausschmückung der 4 leeren Nischen am
Mittelbau des eidg. Polytechnikums in Zürich
erhielten seine Modelle den ersten Preis. Es wurde
ihm die Ausführung der Statuen übertragen.
Boll, storico, 1893, p. 96. E. L. Qirard.
Albrecht, 8. Mentz.
Albrecht der Münzmann, d. h. wohl Münz-
meister, wird mit Heinrieb dem Münzer in
Zofingen 1286 als Zeuge genannt
Sol. Wochbl., 1824, p. 27. — Mitteilg. der antiq.
Ges. in Zürich, III, 21. — Kopp, Gesch. der eidg.
Bde. ü\ 546, N. 2. — Eicher, Schweiz. Münz- und
Geliijresch., p. 219. Wolther Mtrt.
Albrecht, Meister, Bildhauer, aus Nürnberg.
In Bern als „Meister Albrecht von Nürnberg,
bildhöwer" seit 1492 (nicht 1482!) urkundlich
nachweisbar. Er besaß ein Haus an der Hor-
mannsgasse (jetzige Metzgcrgasse). Beim Teil-
bezug des Jahres 1494 entrichtete er die Steuer
der Vermögenslosen, 5 Schilling, wie sein un-
genannter Knecht. Am 22. Aug. 1494 empfahl
ihn der Rat von Bern nach Burgdorf für eine
nicht näher bezeichnete Arbeit, vermutlich in
der dortigen Kirche. Im Jahre 1506 verfertigte
er zu einem Ofen in der Schneiderzunft eine
Serie Wappen der bernischen Landvogteien und
modellierte auch Bilder und Buchstaben für die
von Hans Zeender gegossene große Münster-
glocke, die aber schon 1516 zerbrochen und
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Albrecht
— 22
A Ihnen
umgegossen werden mußte. Am 4. Nov. 1524
wurde Meister A. „vergunneu", den Taufstein
für das Mttnster herzustellen; am 24. Nov. hatte
er an seine Arbeit bereits 10 Kronen erhalten.
Da aber am 21. Aug. 1525 dem „meister andreß"
ebenfalls von des Taufsteins wegen eine Auf-
besserung von 10 Kronen zugesprochen wurde,
so fragt es sich, ob die Ausfahrung der Skulp-
turen unserm Meister A. zuzuschreiben sind.
Der Taufstein, der mehrmals seinen Standort
wechseln mußte, befindet sich jetzt im Chor der
Kirche. Es sind daran in Hochrelief dargestellt:
Gott Vater, auf den Täufer (?) weisend, die Taufe
im Jordan, Maria als Himmelskönigin, St. Vin-
centiua, die 4 Evangelisten mit ihren Symbolen.
Die Arbeit ist im großen und ganzen eine tüchtige
Leistung; einzelne Figuren sind allerdings miß-
glückt, so z.B. der affenähnliche Löwe beim Markus.
Am. A.K., 1881, p. 210; Taschenbuch Bern, 1878,
p. 178. — HetH<idc,-.V tiller, MOnstor Bern, p. 154, 157.
— B. H<Uler, Bern. Ratamanuale (1900) I, p. 152,
154, hier ist 1492 in 1494, Okt. 4. in Nov. 4., and
bei Hämdeke 1482 in 1492 ru korrigieren. Fluri.
Albrecht, Jean Francois, sculpteur sur bois,
a fait, en 1696, un tabernacle en bois de poirier
pour l'egliso de Chätel St. Denis; il descendait pro-
bablement de Jean A. de Memmingen, menuisier,
recu habitant (Iliutersäß) de Fribourg en 1602.
Mlion, Diction. des p&roissea fribourffeoises III, 121.
Max d* DitmbatA.
Albrecht, Joh. Christ., Orgelbauer in Walds-
hut, lieferte um 1709 das Positiv fttr den Chor
der Klosterkirche zu Rheinau.
Jimknütävjltr, Baugesch. des Klosters Rheinau. Dies.
HothrnhüutUr.
Albrecht, Peter, Kupferschmied, war 1597 am
St. Petersturm in Zürich th&tig.
N. Z.Ztf. vom 20. IX, 1898, Bella«« zu Nr. 261.
Tob) er -Meyer.
Alessandria, Giuseppe, Miniaturmaler, gebart,
aus Turin (Mailand?). Er begab sich 1847 als
Begleiter der Fürstin Haugwitz nach Luzern,
wo er sich bis zum Jahre 1858 ala Porträt- und
Miniaturmaler in Oel und Pastell bethfitigte.
Mitteilung von Dr. TK. v. f.iebtmam. — Nagltr, K.-Lex.
Bd. I, p. 52. Fmm Heinemamn.
Aleaalo di Giovanni da Sonvico, s. Sonvico,
Aleasio di Giov.
Alexandre. On tronve dans les comptes des
tresorier» de Fribourg un peintre qui n'est pas
deaignl sous une autre deuomination que celle
de maltre A. Le paiement des ouvrages de
peinture auivanta y est mentionne' sommairement
de 1511 a 1515: un tableau, une banniere, des
girouettes, restanration du jnrquemart de l'hor-
loge, douze ecusaons, la hampe d'un drapeau.
Archiv, cant. comptes den trusorieni. — Frib. art.,
1899, 18, not«. Max de /Wk.cA
Alik on, Hans von (gen. „HenaU"), Glocken-
gießer, geburtig von Alikon aus der Pfarrei
Sins, Kt. Aargau, erhielt am 25. Okt. 1448 um
den Preis von 1 Gulden das Bürgerrecht von
Luzern. 1462 wurde er Stadtknecht daselbst,
zog 1468 im Waldshuter Kriege mit. Die knapp
bemessenen urkundlichen Notizen lassen einen
bewegten Lebensgang erkennen: 1476 muß Hans
von A. laut Rataverfügung sein Weib mit Leib
und Gut dem Peter von Alikon überlassen, 1481
finden wir ihn im Streite mit dem Chorherren-
stift von Beromün8ter wegen eines Gutes im
dortigen Oberhof. 1480 goß Hans von A. eine
Glocke für die St. Oswaldkirche in Zug um
36 Gulden mit der Aufschrift: „Ave gracia plena
dominus teenm. anno M.CCCC.LXXX. jar."
A. Nutcheltr, „Gotteshäuser" im Geschichtsfreund,
Bd. 40, p. 64: dsseibst Bd. 80, p. 141 und Bd. 2,
p. 101. Fron, Heinemann.
AUota* de Melide, s. Melide, Aliotus de.
Allzon, Jean-Marc, ne ä Geneve, le 16 oct.
1748, t le 6 mai 1792, fut recu maltre orfevre
le 22 avril 1775. A. (Wy.
Alleon, Francois, ne1 a Geneve, recu maltre
orfövre le 26 mar« 1734; en 1739 il ctait associe"
avec David Guainier. A. C5U»»y.
Alleuud, Caroline, eleve d'Hornung, a expose
des portraits, genäralement d'enfanta, aux expo-
8itions de Geneve en 1832, 1841, 1845 et 1847;
eile peignait souvent ces portraits de souvenir
et a aussi peint sur email. A. Ckoüy.
Alllg, Balthasar, Baumeister? von Morez (ehe-
malige Burg in Obersaxen, Graubünden). Ueber
dem Portal der Kapelle der hl. drei Könige in
Plattenga (Obersaxen) finden sich Reste eines
gothiachen Schnitzaltars mit der Inschrift: „Ich
Christ Josz hab die Capellen gebuwen us minem
Guot. 1593. Ich baldasar Allig von Morez hab
min hilf darzuo tuon", wonach man in A. wohl
eher einen der Stifter der Kapelle als den Bau-
meister zu sehen hat.
Am. A.-Kde., 1882, 850. T. SckUß.
AlUo, s. Aglio, Lalio.
Allmen, Hans von, mit dem Zunamen der
Mugler, wurde in Lauterbrunnen im Jahre 1777
als der Sohn eines Drechslers geboren, der aber
als Autodidakt nur das einfachste Hausgerat zu
stände brachte. Der älteste 1798 angekommene
Sohn fing an von freier Hand schmucklose Löffel
und Gabeln zu schneiden. Nicht weiter brachten
ea die beiden anderen Söhne Heinrich und Hans,
bis um 1810 der Oberamtmann Thomann in
Interlaken den talentvollen Hans anwies, nach
Zeichnungen zu schnitzen, was dieser mit vieler
Mühe zu stände brachte, so daß die beiden
Brüder unter den fremden Besuchern des Thaies
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Allmen
— 28 —
Altermatt
l>ald gute Abnehmer für ihre Erzeugnisse von
ganz eigenem Kunststil fanden. Hans starb
am 14. Dez. 1814 infolge eines Sturzes von einem
Wagen, im Alter von 37 Jahren und 2 Monaten,
rt«, Neue Zusttze zu dem All*. K.-Lex. p. 106.
//. TUrltr.
Allmen, Johann von, Holzschnitzler. Er war
der Sohn eines Schreiners aus Lauterbrunnen
und betrieb zuerst auch den Beruf des Vaters
als Schreinermeister in Gerzensee. In den 1850er
Jahren war er Schnitzler in Bern und beteiligte
sich 1854 und 1866 an Schweiz. Turnusaus-
stellungen. Nachdem er hierauf einige Zeit als
Werkführer im Sclinitzlergeschäft Wald in Hof-
stetten bei Thun beschäftigt gewesen war, ar-
beitete er drei Jahre in Paris und ließ sich
dann in Hofstetten bei Thun nieder. Er starb
dort am 4. Jan. 1868 im Alter von 49 Jahren,
28 Tagen. Sein Geschäft ging auf seinen Neffen
Christian von Allmen über, der dasselbe noch
heute führt.
AuastollniujskataJojre 1854 und 1856. -- Mitteil-
ungen von Chr. v. Attmen. — Clvilstandsakten Goldlwil.
H. Türler.
AUweller, Hans Georg, Schlosser in Konstanz,
schuf 1731 -1732 mit Beihülfe von „Frantz
Scheirman" das Chorgitter der Klosterkirche zu
Rheinau.
RodhmhOtuter. Baugesch. des Klosters Rheinau. Diss.
RothenkautUr.
Alraeran, Alexandre-Maurice, peintre et dessi-
nateur, n£ ä Geneve en 1784. Son pere qui
etait graveur le destina d'abord ä suivre sa
profession, mais le jeune A. avait une predi-
lection pour le dessin auquel il se voua. II etudia
d'abord la figure chez Jeremie Arlaud. II devint
bientöt lui meme un des maitres de dessin les
plus recherches de Geneve. En 1810, il Ipousa
Mal1* Anne Chappuis qui avait egalement le goüt
des arta et ils se livrerent touB les deux ä l'en-
aeignement Iis Be firent surtout remarquer dans
la peinture des fleurs qu'ils savaient grouper
avec beaueoup d'babilete.
A. avait recu dans sa jeunease quelques le^ons
de paysage de de la Kive et il s'y livrait toutes
les fois que ses loisirs le lui permettaient. II
fit quelques paysages ä Phntle peints avec goüt,
mais quelquefois peu fideles. Sea paysages a
la sepia et ä la mine de plomb gtaient tres re-
cherches pour les collection8. II dut abandonner
sa carriere quelques annees avant sa mort par
suite de l'affaiblissement de sa vue; il mourut
le 19 aout 1841.
„Glacier des Boasous" tabloau i l'huile (a la famille
nigano a uenevej.
Riyaud, nnusignem. 1876, p. 875- 378. — Catalogues
expos. 1828 et 1826. P. Veillon.
Alovialu», Petrus, Glockengießer. Von ihm
die Glocke der Kirche in Sigirino (Tessin) anno
1806. Ob er aus Sigirino gebürtig, ist nicht zu
ermitteln.
tftfcitUr (Dr. A.), Ii« iacrizioni delle campane del
C. Ticino, im Boll, storico I, 1879, p. 164. Moita.
Alqnler, Jean Pierre, ne 4 Montpellier, f *
Geneve, le l"mars 1817, ä 81 ans, fut re$u habi-
tant de cette ville le 14 aout 1769, puis hour-
geois le 25 mai 1779, mattre orfevre le 26 janv.
1770.
Cat. Exp. Geneve 1896, Nr. 2871 et 2414.
A. Ckoiiy.
Alqnier, Michel-Pascal, ne a Montpellier,
etait orfevre ä Gen&ve en 1783. A. ChoUy.
Altdorfer (Altorffer), Konrad, gen. Schüfelin.
Zwei Notizen lassen vermuten, daß schon der
Vater des Hans Konrad A. in Schaffhausen als
Glasmaler thätig war. 1479 wird ein Konrad A.,
der Glasmaler, erwähnt und 1524 Konrad, gen.
Schüfelin. Beide Daten sind für Hans Konrad
zu früh.
Msc. J. J. Veitb. GW
Altdorfer (Altorffer), Hans Konrad, bisweilen
mit dem seinem Geschlecht eigenen Zunamen
Schüfelin, Glas- (und Wappen-) Maler von Schaff-
hausen, hier zuerst erwähnt 1552, zuletzt 1574;
arbeitete 1655 in Konstanz, wo er sich verheiratete
mit Hansen Bütten, des Beilers Tochter, und
1588 noch im Insassenbuch erwähnt wird. Ar-
beiten von ihm sind nicht bekannt, „dagegen
lassen sich ihm mit einiger Wahrscheinlichkeit
manche treffliche Arbeiten um diese Zeit zu-
schreiben, welche z. B. die adelige Zunft zur
Katze zierten und auch sonst sehr häufig vor-
kommen" (Marmor und Pecht); es sind wohl
Wappen gemeint Er wollte keine anderen
Fenster glasen als diejenigen, in welche er die
Wappen machte. 1560 befand er sich wieder
in Schaff hausen und lieferte dem Rate eine An-
zahl Scheiben mit dem Standeswappen. Seine
ökonomische Lage scheint nicht gut gewesen
zu sein, denn 1580 sollen er und sein Weib Sara
aus dem Schwesternhaus ziehen oder vom Spital-
meister herausgefordert werden und 1686 schenkte
ihm der Rat 1 Pfd. Heller zu Ablichtung seines
verfallenen Hauszinses.
Mtyer. K.-Lex. I, 554. — J. H. Bäteklin. Schaff
Glasmaler, I, 5. — Laible, Gesch. der Stadt Konstanz,
1896, p. 272. — Msc. Meyer. — Mitten. P. Ganz.
Vogler.
Altermatt, Johann Baptist von, geb. 1764 in
Solothurn, als Sohn des in französischen Diensten
stehenden Generals Joseph Bernhard von Alter-
matt, wurde nach dem frühen Tode seiner Mutter
in Instituten in Bellelay, Straßburg und Kolmar
erzogen, erhielt bereits 1777 eine Unterlieutenants-
stelle in dem von seinem Vater kommandierten
Regiment, rückte bis 1781 zum Fähnrich der
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Altermatt
- 24 -
Altherr
Schweizergarde in Parin vor, mußte dann aber
wegen Kränklichkeit Urlaub nehmen und kehrte
nach Solothurn zurück. In Solothurn widmete
er sich mathemat. Studien und begleitete 1786
die Ratsherren Gimmi und Gibelin als „Ingenieur
volontaire" anfeiner Grenzbereinigungstour gegen
Basel. 1792 wurde er Adjutant seines Vaters,
der die solothurnischen Truppen kommandierte,
1796 Grofiweibel, 1802 Adjutant des Generals
von Krlach im sog. „Stecklikrieg", 1804 Artillerie-
oberst, 1806 „Bau- und Wegherr u in Solothurn,
1813 Ratsherr und Kriegskommissär, 1822 Mit-
glied des Appellationsgerichts, 1837 zog er sich
ins Privatleben zurück und 1849 starb er. Auf
jener Grenzbereinigungsreise faßte er den Ent-
schluß, den Kanton Solothurn zu vermessen;
von dieser Arbeit zeugen zwei Aktenhände,
I. Teil: „Recueil de mes recherches et calculs
qu'il tn'a fallu faire ]K>ur mc faciliter en 1795
la levee du plan du canton de Soleure", II. Teil:
„Brouillon du plan du canton de Soleure fait en
1795, 1796 et 1797." Dieselben enthalten viele
Rechnungen und nicht ül>el gezeichnete Croquis
und einen Bogen mit 44 vollständigen Dreiecken;
Ober die Art der Aufnahme herrscheu bloß Ver-
mutungen. Gestützt auf diese Aufnahme zeichnete
er „Carte topographique du canton de Soleure
faite en 1796, 1797 et 1798 par M* le major
Altermatt", ein Blatt von 160,137 cm. Die Karte,
in Federzeichnung hübsch ausgeführt, ist stellen-
weise sehr detailliert, die Terrainl)ewegungen
sind durch saubere Schraffuren dargestellt. Beim
Kinmarsch der Franzosen in Solothurn 1798
hörte General Schauenburg vnn dieser Karte
und Bürger und Räte veranlaßten A. gegen
seinen Willen, diese Arbeit auszuliefern, was
A. nie verschmerzt hat. 1816 machte er hei
französischen Ingenieuren Anstrengungen, daß
schließlich auf Veranlassimg des Generals Guille-
minot 1819 ihm die Karte wieder aus Paris zu-
gestellt wurde. Es ist wahrscheinlich, daß dieses
Original bei der Herausgabe des folgenden Blattes
benutzt wurde: „Plan der Stadt und des Stadt-
bezirks Solothurn; mit Bewilligung der hohen
Regierung in Solothurn aus den in ihren Ar-
chiven liegenden geometrischen Grundrisseu
(so seit 1819 aufgenommen wurden) ausgezogen,
reducirt und gezeichnet durch J. B. Allermatt
in Solothurn A. 1822", ein Blatt von -48 51 Vi cm
von G. Thoma in Basel nicht Übel in Stein ge-
stochen. In richtiger Weise ist aber das Alter-
matt'sche Original erat durch Urs Jos. Walker
benutzt worden, der 1832 von Engelmann in Paris
auf Stein gestochen herausgab: „Carte des Kan-
tons Solothurn, aufgenommen vom Jahre 1828
bis 1832, gewidmet der hohen Regierung des
Standes Solothurn", in vier Blättern, zusammen
eine Tafel von 95 80 cm bildend. Diese Karte
wurde nach Anlage uud Detail für zuverlässig
genug gehalten, daß sie Dufour für seine große
Karte in 1 : 100000 benutzt hat.
Mittelalterliche KunstdenkmiUer des Kautel» Solo-
thurn, p. 139, 140. - - Solothurn, N.-ttl. 1859, p. 1».
— Tvy<fmir-Altrrmitti, Archiv Stadtbibliothok Solothurn.
— Wolf. Gesch. dor Vermessungen, p. 158 — 161. —
Graf, Gesch. der Dnfourkarte, p. 4. J. H. (iraf.
Altermatt, Johann Kaspar, Bildschnitzer, von
Solothurn, wurde geh. daselbst im Jahre 1636.
Da sein Todestag in den Registern nicht ein-
getragen ist, so darf angenommen werden, daß
er seine Kunst wohl anderwärts ausübte.
P. /ton»«*. Mir-, im Bürgerarchiv Solothurn, p. 2a.
Zftler-CoUin.
Alterniatt, Nicolaus (Claus), Baumeister, von
Solothurn, erhielt im Jahre 1632 vom Rat den
Auftrag, die große Wendeltreppe, den sog.
Schnecken, im Rathause daselbst zu erstellen,
ebenso schuf er „das mit Bildwerken zierlich
in Stein geformte Camin" im ehemaligen St.Ursen-
saale des Rathauses. Letzteres nicht mehr vor-
handen. Kr wurde geboren in Solothum den
10. Juni 1596 und war seit 1628 mit Susanna
Schwaller verehelicht. Todestag unbekannt.
P. P.8 Bnrgerbuch Solothurn. — Mittelalterl. Kunst-
denkmälor de« KU. Solothuru, p. 185. Zeiter-CuUin.
Altheer, s. Alther.
Alther (Altheer), Jakob, Steinmetz, von (oder
nur in?) Rorschach, schloß am 12. Juni 1556
mit dem Rat von Chur einen Vertrag über Er-
stellung eines Brunnens (des noch bestehenden
Martinsbrunnens auf dem Martinsplatz in Chur).
Die Seitenstücke sollten 4 Werkschuh hoch „von
loubwärgk gehawen" sein und mitten im Brunnen-
l>ctt sollte eine Säule, ebenfalls „von loubwärgk"
sich erheben und darauf ein geharnischter Mann
mit einem Schild, der das Stadtwappen zeigte.
Für die Arbeit wurden ihm 190 fl. zugesagt
Nachträglich müssen andere Vereinbarungen
getrofTen worden sein, da die Seitenstücke kein
Laubwerk, sondern die Zeichen des Tierkreises
aufweisen. — 1563 erscheint A. neben Zürchern
und Meistern aus anderen Orten der Eidgenossen-
schaft als Vertreter der mit Straßburg in Ver-
bindung stehenden Steinmetzbruderschaft in
Zürich auf einem Tag, der zur Abstellung ein-
gerissener Unordnung abgehalten wurde und eine
Handwerksordnung entwarf.
Anz. A.Kde. 1686, 269; 1900, 57. T. SrkUO.
Altherr, Heinrich, geb. am 11. April 1878 als
Sohn des Basler Pfarrers A. Altherr, des Ver-
fassers des „Beckenfriedli" und anderer Volks-
schriften. Er durchlief in Basel das untere Gym-
nasium und die obere Realschule bis zur Ma-
turität und bildete sich zuerst unter Dr. F. Schider
in Basel, dann in der Malschule Knirr in München
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Althüser
25 -
Amberger
zum Maler aus. Er begauu mit keck uud groß
aufgefaßten, plastisch ungemein starken, farbig
sehr hübschen Porträts und Landschaften und
fand bei Künstlern wie bei der Kritik warme
Anerkennung. Zu seiner Weiterbildung begab
er sich (1901—1902) nach Rom und ist dort seit
längerer Zeit thätig. Geältr.
Althfiser, Heinrich, Bildschnitzer, war 1470
in Basel thatig. Werke seiner Hand sind nicht
bekannt D. BurekKardt.
Altorffer, s. Altdorfer.
Amaker, Johann Jakob, f 1848 in St Gallen.
Von Lichtensteig geburtig, setzte er sich als
Flachmaler, Lakierer und Dekorationsmaler in
St Gallen fest und schickte auf die Kunstaus-
stellung 1832 daselbst drei Oelgemälde: DomaBO
und Gravedona am Comersee, Kopien nach Wetzel
und eine Madonna mit Kind, jedenfalls auch
eine Kopie.
Auf der Ausstellung 1835 in St Gallen sah
man von ihm einen Wasserfall bei Niederteufen
— das abscheulichste Ding, das sich denken
läßt, setzt W. Hartmann seinen Notizen bei — ,
ein Früchtestück, auf Glas gemalt, und eine
Tapetenbordüre.
„Er wurde später besonders von dem Kunst-
protektor Wegelin in St Gallen begünstigt, für
den er einige brave Fruchtstücke lieferte, minder
gut Blumen Iu
W. Harimamn. Notizen auf der Stadtfaibliothoi
St. Galton. Msc. WaA».
Amann, s. Amman, Ammann.
Amans, Louise, geb. in Basel am 5. Juni 1860,
wurde an der Basler Zeichnungsschule vorgebildet
und studierte dann in Paris unter G. Boulanger,
J. P. Laurens und Benjamin Constant. Sie malte
mit großem Geschick und mit fast männlichem
Ernste Porträts und Blumen, unter ersteren einige
Pastelle von bedeutender Kraft. Sie starb am
10. Febr. 1897 in Basel. Ihr im Besitze des
Basler Kunstvereins befindliches Pastell-Selbst*
bildnis zeigt eine energische Haltung bei edlem
Ausdruck. 8ie wurde im Pariser Salon von 1889
ehrenvoll erwähnt ütJUer.
Arnberg, Anton, Maler, gebürtig von Büron,
von 1850 in Dagmersellen ansässig. An der luzern.
Industrieausstellung in Willisau 1855 waren von
ihm ausgestellt: vier Oelgemalde, darstellend
die Musik, Astronomie, Malerei und Bildhauerei.
Kat. der Ausstellung, p. 210. Franz Heinewvtn*,.
Arnberg, Bernhard, Maler und Bildhauer, von
Büron (Kt Luzern), daselbst um die Mitte des
19. Jahrb. tbätig. Von ihm rühren her: „Auf-
erstehung Christi" (Oelgemalde), „Christus am
Oelberg" (Oelgemälde), „Kruzifix", in Holz ge-
schnitzt
Verzeichnis der UegotutUnde, ausgestellt bei der ersten
luzorniaohon Industrie- und Gewerbeausstellung in Sur-
see 1852. Frans Heitumann.
Amberg, Johann, Bildhauer, von Büron
(Kt. Luzern). Zur 1. liizernischen Industrie- und
Ge Werbeausstellung in Sursee 1852 verfertigte
er eine in Holz geschnitzte Statue des Bruders
Nikiaus von Flüe, sowie ein reich geschnitztes
Rahmenwerk.
Verzeichnis der Gegenstände der 1. luzern. Industrie-
und Gewerbeausstellung . . . 1852, Nr. 799 und 800.
Franx Hrinrmttnti.
Amberg, Jos. Robert, Maler in Büron, um
1865 tbätig.
Kat. der Industrieausstellung In Willisau 1855, p.96.
Frans Heiaewtan*.
Amberger, Gustav Adolf, Landschaftsmaler,
geb. am 28. Mai 1831 in Solingen (Rheiuprcußen)
als der zweite Sohn des Buchbinders und Buch-
druckers Friedrich Gerhard A. und der Anna
Barbara Fplmger von Zürich. Die zeichnerische
Begabung der Mutter vererbte sich auf den Sohn.
Sie war Zeichnungslehrerin an der Töchterschule
im Napf in Zürich und die Schwester des Kupfer-
stechers Martin Eßlinger. Mit 13 Jahren verlor
der begabte Knabe seinen Vater. Er besuchte
die Schulen von Solingen und Elberfeld. 1848
siedelte er nach Basel über, da sein Bruder
Hermann, auf dem die Lasten des väterlichen
Geschäftes und der Unterhalt von Mutter und
Sohn ruhten, wegen Beteiligung an den 48 er
Unruhen deutschen Boden meiden mußte und
sich in Basel mit Jacques Schabelitz als Buch-
händler etabliert hatte. Gleich nach der Ueber-
siedelung nach Basel ließ ihm sein acht Jahre
älterer Bruder in einem Institut in Hofwil weitere
Ausbildung zu teil werden. Nachdem er kurze
Zeit dort ausgehalten, kehrte er nach Basel
zurück und bald darauf treffen wir ihn in Rom
ah) Schüler von Cornelius. Dort verkehrte er mit
Maler Rosati, Opernkomponist Fenzi und zu
Beinen vertrauten Freunden in Rom gehörte Maler
Böcklin vonBasel. Nach diesem zweijährigen, dem
Malerstudium gewidmeten Aufenthalte in Rom
kehrte er nach Basel zurück und trat bald nachher
in die Basler Seidenbandfabrik Trüdinger als
Dessinateur ein. 1863 verheiratete er sich mit
der Witwe Klara Hellmann, geb. Eisenlohr in
Basel. — Anfangs der 70 er Jahre siedelte er
nach Baden-Baden über. Auf landschaftlichem
Gebiet ist Amberger ein Meister im Kolorit.
Seine Bilder haben fast alle eine stimmungsvolle
Beleuchtung. Eines seiner Erstlingswerke kam
durch die Gunst der Kaiserin Alexandra Feo-
dorowna nach Rußland. „Die Ozeanide" erregte
s. Z. großes Aufsehen. Als Günstling des
spanischen Königs unternahm er in den 80 er
Jahren eine Studienreise nach Schweden und
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Ambiamis
2« -
Amiet
Norwegen, die ihm viele Motive für spätere
Kunstwerke lieferte. Als Schiller des Antwerpener
Malers van Lerias lieferte er verschiedene
Kopien, von denen „Lea deux voies" das her-
vorragendste Bild ist. Motiven von Syracos,
Neapel, Nervi, aas der Umgegend von Basel und
Baden-Baden, vom Berner Oberland, begegnen
wir allerorts von seiner Hand. Eines seiner her-
vorragenden Werke ist die „Italienische Toten-
feier" (Bes.: rhein. westfäl. Kunstverein). Seine
Bilder wurden hauptsächlich nach Belgien, Eng-
land, Rußland und Amerika verkauft A. starb
kinderlos in Baden-Baden den 26. Febr. 1896.
Frit* Amb erger.
Ambianus, Sylvius Franciscus, s. Dubois, C.
Ambrogio da Morcote, s. Morcote, Ambrog. da.
Ambrogio da Muralto, s. Muralt, Ambrosius de.
Ambrogi© da Sala, s. Sala, Ambrogio da.
Ambrosius, Glockengießer, arbeitete 1486
in St. Moritz (Graubanden). Er ist einzig aus
der Inschrift des ältesten Glöcklcins der Kirche
in St. Moritz bekannt; dieselbe lautet: AVE
MARIA . GRATIA . PLENA . DNS . TECVM
CHRISTUS (nach aufgefundenen handschrift-
lichen Notizen im Nachlaß von Prof. Chr. Brügger
steht auf der Glocke XPS = Christus) REX
VENI[T?] . IN PACE ET DEVS HOMO FACTVS
EST • MBROSIVS (Ambrosius) ME FECIT •
DEO DANTE . IHS . MCCCCLXXXVI • Da-
runter sind in der Mitte vier Reliefs angebracht:
1) Madonna mit dem Kinde, 2) Jesus am Kreuze,
S) zwei h. Frauen, 4) ein Heiliger, ferner ein
ganz kleines Medaillon mit obigem Namen des
Heilands (IHS), einem Kreuze und einer unles-
baren Rundschrift. Unten am Rande steht die
Inschrift: Hoc opus fecit fieri Dös. Johannes
de Pötrexina (Pontresina) istam campanam in
honore S" Spiritus.
NüMMer, Qotteah&uaer I, 121. T. &ki*ß.
Ambrosia» de Muralt, s. Muralt, Ambroa. de.
Ambttel, Beat Rudolf, Goldschmied, Sohn des
Chorherrn Collinus, Bruder von Wilhelm A.
(geb. 1545), wurde 1552 in Zürich geb., 1565
Lehrling bei Felix Herder, 1576 Meister und
war mit Dorothea Müller verheiratet. Zedier.
Ambüel, Beat Rudolf, Goldschmied, Sohn des
Goldschmieds Beat Rudolf A., wurde im Sept.
1584 in Zürich geb., 1597 Lehrling bei Stephan
Zeller, 1612 Meister und heiratete (nach 1618)
Elisabeth Füfili, Witwe von Hans Ambttel.
Zelltr.
AmbUel (Collinus), Hans, Goldschmied, geb.
in Zürich, ward 1589 Lehrling bei Hans Röuchli,
1601 Meister, verehelichte sich 1608 mit Elisa-
beth Füßli, die hernach in zweiter Ehe Beat
Rudolf Ambüel (geb. 1684) heiratete und die
Hälfte des Hauses zum roten I^owen auf Dorf
besaß, gelangt« 1612 in den großen Rat als
Zwölfer von der Schiflfleuten und starb 1617.
AmbUel, Melchior, Goldschmied, ein 1593 in
Zürich nach dem Tode seines Vaters geborener
Sohn von Wilhelm Ambuel, wurde 1607 Lehrling
bei Wilhelm Ambüel, 1618 Meister und starb 1654.
Zeiler.
AmbUel, Wilhelm, Goldschmied, Sohn des
bekannten Gelehrten und Chorherrn Collinus
(Ambüel), wurde 1545 in Zürich geb., ward 1569
Meister, 1582 Zwölfer von der Schiff leuten und
starb 1693. Seine Frauen hießen: 1) Katharina
Hofmann, 2) Engel Reutlinger, 3) Margaretha
Steinmann. Zelter.
Ambüel, Wilhelm, Goldschmied, Sohn von
Wilhelm (geb. 1546) und Bruder von Hans A.,
wurde in Zürich geh., lernte seit 1597 bei Heinrich
Bodmer, wurde 1606 Meister und vermählte sich
1610 mit Verena Kramer. Ztlitr.
Amedeo Giov. ßattista del Ijigo di Lugano,
s. Lugano, Amed. Giov. Batt. del Lago di.
Amelnng, Goldschmied, war laut Urteilbuch
des Basler Gerichtsarchives 1516 in Basel thätig.
Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
I). Burekhardt.
Amiclno da Lombard ia, s. Lombardia, Amic. da.
Amlet*Engel, Amanda, Malerin, in Solothurn,
geb. am 11. Nov. 1862 in Twaun am Bielersee
im bernischen Amtsbezirke Nidau. Sie bildete
sich in der Zeichenschule in Basel bei Prof.
Weißbrod und in der Zeichenschule in Paris
bei Mad. Thoret aus. In Paris besuchte sie das
Meisteratelier von Marcel Bäsch et In München
war sie Schülerin Angelo Janks. An die Landes-
ausstellung in Genf von 1896 schickte sie eine
Freilichtstndie. Mitglied des Vereins Münchener
Künstlerinnen.
Nach den Mitteilungen der Künstlerin. — Catalogue
gpec. de l'Expos. nat Suiase (groupe 24), p. 8. —
Jahrb. der bild. Kst. 1902, p. 51. C. Brun.
Amiet, Georg, Lithograph und Topograph, geb.
zu Solothurn am 27. Sept. 1806, gest. in Baden
am 12. Mai 1856, war der Sohn des Zeichen-
lehrers Amiet an der im Landvogteischloß in
Baden installierten Bezirksschule. Er betrieb
in dem schon von seinem Vater erworbenen
„Kunstgütli" an der Bmggerstraße eine Wirt-
schaft, war gelernter Lithograph und verfertigte
für die Väter Kapuziner in Baden (bis 1841) die
kleinen Heiligenbilder, die sie zu verschenken
pflegten. Von ihm im Museum zu Solothurn eine
Karte des Kantons Solothurn vom Jahre 1826.
P. /Vokm'iM Die ROrgergoschtachter von Solothurn,
und gef. Erhebungen des Hrn. B. Fricker in Baden
und Zetter-Oollin in Solothurn. Waltker Mer*.
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Amiet
- 27 —
Amlelin
Amiet, Kuno, Maler, geb. in Solothurn am
28. Marz 1868. Er studierte zwei Jahre (1887
bis 1688) in München und drei Jahre (1889 bis
1891) in Paris bei Julian. An der Landesaus-
stellung in Genf Ton 1896 war er vertreten mit
einer „Winterlandschaft", einem „Porträt" und
dem Bilde „Sous les peupliere." Im Besitze des
Schweiz. Bundesrates: „Richesse dn soir" (1900).
Auf die Basler Bundesfeier hin fertigte A. für
das untere Geschoß der Fa;ade des Rathauses
in Basel einen Panneau mit den seitwärts vom
kleinen Balkon am Turme anzubringenden Ge-
stalten der sich den Schwur leistenden Eid-
genossen und Basler. An der Weltausstellung
in Paria 1900 erhielt er die bronzene Medaille.
Mitglied der Gesellschaft Schweiz. Maler und
Bildhauer. A. ließ sich in Oschwand im KL Bern
nieder.
Nach den Angaben dea Malers. Catalogue apoc. de
l'Kxp. nat. Snisse (groupe 24), p. 3. — „N. Z.-Ztg."
Tom 23. April 1898, Morgenbl. und vom 24. JnU 1901,
Nr. 203, Morgenbl.^Jahrb. der bild. Kst. 1902, p. 51.
C. Brun.
Amiet, Urs, Glasmaler und Staatsmann, von
Solothurn, Mitgründer der St Lukasbruderschaft
1559, des Rates und zweimal Bürgermeister,
starb daselbst den 11. Mai 1582. Von seinen
vielen schon im 18. Jahrb. selten gewordenen
Glasgemälden, dem Martyrium von St. Urs und
Viktor und den Wappen der 13 alten Orte, ist
das Schicksal unbekannt. Er arbeitete haupt-
sachlich für die benachbarten Kirchen und
Klöster, so noch 1558 für das Kloster St. Urban.
Wallitr. Ami«. — N.-Bl. Solothurn 1859, p. 10. —
Händrkt, Schweb:. Malerei 52. Zrtter-ColUn.
Amiet, Xaver, Lithograph, von Solothurn,
geb. daselbst am 8. Febr. 1822, erlernte das
Zeichnen bei Franz Graff, einem Schüler Gabr.
Lorys, bildete sich nachher in Basel bei Litho-
graph Schmied aus und begann 1850 Beine
Tkätigkeit in seiner Vaterstadt. Er arbeitet
meistens kommerzielle Sachen in geschmack-
voller, feiner Ausführung. Xttter-Goliin.
Amlehn, Paul, Bildhauer, Sohn des Bildhauers
Fr. Sales A., geb. 1867 in Sursec. Die erste Aus-
bildung genoß er bis 1888 im vaterlichen Hause.
Mit einem Stipendium des Kts. Luzern ausgerüstet,
bezog er dann die Acad6mie de France (Villa
Medici) in Rom, arbeitete im Atelier von Ed.
Boutry in Paris, wo er 1894 im Verein mit dem
genannten Künstler eine Reihe von Arbeiten
ausführte und auch im „Salon de Paris" Auf-
nahme fand.
Seine Beteiligung an öffentlichen Konkurrenz-
arbeiten (Daveldenkmal, Bundesgerichtshaus,
Neuenburg, La Chaux-dc-Fonds, Fontana-, Pesta-
lozzi- und Weltidenkmal) trug ihm wiederholte
Preisauszeichnungen ein.
Von weiteren Werken seien genannt:
Denkmal für Dr. med. Attenhofer in Sorseo.
Fronton am Rathaul zu Hazehruck.
Kelterstatue am Stadthaus zu Dünkirchen.
„Madonna", Holxbild in Lille.
„Souvenir de France", Denkmal.
Büste einer Dame in Marmor, Jaspis und
Zwei große Kreuzifrurjirsfrruppen in Marmor.
Luzerner Tagbl. 1898, Nr. 218.
Amlehn, Franz Sales, Bildhauer, wurde am
29. Jan. 18S8 in Sursee geb. Seinen Beruf als
Bildhauer erwählte er sich erst nach seiner Ver-
heiratung im Jahre 1863. Künstlertalent und
rastloser Fleiß mußten dem unbemittelten Kunst-
beflissenen die akademische Schule ersetzen; ein
Aufenthalt in München brachte ihn mit guten
Vorbildern zusammen, auch die Freundschaft
und Gönnerschaft eines Paul Deschwanden und
Robert Zünd übte einen nachhaltigen Einfluß auf
A. aus. Nach Sursee zurückgekehrt, setzte er
mit vielseitigem und fruchtbarem künstlerischem
Schaffen ein und arbeitete in Wachs, in Thon
und Gips, in Holz und Stein. Es entstanden
Altäre, Kanzeln, Grabdenkmäler, hl. Gräber
und Heiligenfiguren. A. führte gelegentlich auch
den Pinsel; so entstammen seiner Malkuust zwei
Stillleben aus dem Jahre 1889, sowie eine Reihe
von Motiven religiöser Malerei. A.s Bedeutung
liegt aber in der Handhabung des Meißels.
Seine Hauptwerke der Bildhauerei sind:
1) Marmorbaste des Melchior Paul Deschwanden
(1888).
2) Idealbaste des Apostels Petrus.
3) Pestalozzi-Marmorbaste (1874) in der Sammlung
des Hrn. Heinrich Moser, auf Charlottenburg bei
Schaffhausen ; Pestalozzistübchen in Zürich.
4) Bergführer, Marmorbaste (1874).
5) Bischof Lachst, Alabasterbaste.
6) Relief-Porträt des Dr. Stelger (1864).
7) MarmorbOste des Chorherrn und Professors Alois
Lütolf.
8) MarmorbOste von Oberst Alphons Pfvffer (1898).
9) „ des I/ui<ianimann Müller.
10) „ des v. Beding.
11) „ des P. Andres Amrhein.
12) „ des Hans Arnberg.
13) „ des Dr. Ph. A. v. Segesser.
14) „ des Prof. Dr. Fr. Sal. Vögelin.
15) Marmor-Relief: „Karfreitag" (1891).
16) Kolossal Statue der „Helrötia" über dem Leich-
name Winkelrieds für die Sempacher Jubiläums-
feier 1886.
Ferner: „Apostel Andres" in Woblhusen: Grabdenk-
mal für Dr. med. Bachmann, Beiden ; die beiden Gips-
entwürfe „Moses", „Christus"; „Hl. Weihnacht", plas-
tische Figurongruppe in Gips; „Zu Gott", Grabmonu-
ment; eine Pieta in Hergiswil, in Leuggern; „Betender
Engel" als Grabdenkmal in Gothenburg (Schweden):
„Christus am Kreuze", Schnitzerei in weißem Ahorn
vom Jahre 1864: Heiligenfiguren in Engelberg; Missions-
fOr Wauwyl, Littau, üf hosen, Groflwangen u. f.
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Anileliii
— 28 —
Ainmau
In Arbeit befindet sich z. Z. das Grabdenkmal ftlr
die Familie Oberst Schnyder von Wartensee.
Gemeinsam mit seinem Sohne und seiner Tochter
fahrte A. Arbeiten aus in der Kirche von Großwangen
(Taufstein), im Hause des Gemeindepräsidenten Zust in
Sursee, Stube zu TannenfeLs („Täfelung"), in der Kirche
von Nottwil (Altare und Figuren), im Beinhause zu
Escbenbach (Altar und Decke), ferner in Pfaffikon u. s. f.
Reproduziert in phototypischer Wiedergabe ist die
Mannorbnste des Paul Deschwanden, in „Erinnerung
an die Ausstellung Schweiz. Künstler in Basel 1889",
worin aber A.s woder im Text noch auf dem Repro-
duktionsblatte gedacht ist.
Vgl. die Kataloge der Kunstausstellungen in Luzern
der Jahre 1864, Nr. 203, 352, 36G, 367 ; 1868 unter
Nr. 438; 1874 unter Nr. 531/2 ; 1880, Nr. 687; 1889,
Nr. 875/6. FranM Heinemann.
Amlehii, Salesia, nunmehr verehelichte Boutry,
Malerin, Tochter des Bildhauers Franz Sales A.,
empfing im elterlichen Hause ihre künstlerische
Ausbildung und war gemeinsam mit ihrem Vater
thätig, dessen plastischen Werke, Figuren, Altäre,
sie polychrom schmückte. Sie modellierte Bilder
zum Schmucke von Kirchenglocken. Kleine
Relief-Bilder von ihrer Hand befinden sich im
Besitze von Kunstmaler .1. Balmer und Balthasar-
Segesser; StilUeben, Malereien im Besitze des
Hrn. Müller im Großhof und von Oberst Schnyder
iu Sursee. Sic malte auch Landschaften, nament-
lich aber religiöse Motive; so die Legende vom
hl. Blut zu Ettiswil, das Altarbild St. Antoni in
Schenkon u. a. m. Als Werke der profanen Malerei
sind zu nennen: „Stabeben der Spinnerin", „Stäb-
chen der Nähterin" vom Jahre 1884.
Nach außen führte S. das Künstler-Pseudonym:
„L. Thibault." Unter diesem Namen stellte sie
1884 zwei Kinderbüsten in Marmor: „Roth Blut"
und „Blau Blut" aus.
Tm-Xarnrr, Die bildenden Künste in der Schweiz
1884, p. 10. Fran, Htimtman».
Amman, Adam, sculpteur, 6tait membre de
la confrerie de St. Luc a Fribourg, vers le milieu
du XVI I« siecle.
P. BtrtkUr et M. dt Dietbaeh. Livre des ordonnance«
de la confrerie de St. Luc, p. 25. Max de DUtback.
Amman, Joh. Heinrich, Erzgießer, schuf laut
Inschrift die gravierte Bronzegrabplatte des
Abtes Eberhard von Bernhausen (t 1642) in der
Klosterkirche zu Rheinau.
RotkenbOtuler. Baugesch. des Klosters Rheinau. Dias.
Rothenkäutler.
Amman, Jos (Jost), von Zürich, Zeichner,
Formschneider, Radierer, Glasmaler und Maler,
geb. den 18. Juni 1539 als Sohn des Professors
der alten Sprachen an der zürch. Gelehrtenschule
Johann Jakob Amman und der Anna Meyer.
Der Vater, aus altangcsehenem Gcschlechte,
hatte sich an Zwingli und die Reformation an-
geschlossen und sein Haus zu einem Mittelpunkte
des geistigen I>bens gemacht, in dem die Re-
formatoren, Gelehrte und Künstler seiner Vater-
stadt verkehrten. Er selbst war ein guter Lehrer,
unterstützte seine Schüler, so den mittellosen
Konrad Gefiner, den nachmals berühmten Natur-
forscher, durch unentgeltliche Aufnahme in sein
Haus und sorgte dem entsprechend für eine gute
Schulung seiner eigenen Kinder. Schon im Alter
von 12 Jahren ist dem jungen A. ein Zeugnis
seiner hervorragenden Begabung nnd guten Er-
ziehung zu teil geworden, indem ein Lehrer,
der Prof. und Archidiakon Otto Werdmüller ihm,
seinem trefflichsten Schüler, „dem züchtigen und
flyßigen Jüngling Josen Amman" ein Buch ge-
widmet hat Gründliche allgemeine Bildung und
ein scharfes Fassungsvermögen hat sich der
Künstler in seinem Schulgange erworben. Seine
reiche Phantasie und die hohe Blüte der ein-
heimischen Kunst mögen ihn für den Beruf be-
stimmt haben. Denn damals arbeiteten in Zürich
neben den Portratisten Hans Asper, Jak. Clauser,
Illustratoren, wie Hans Thomann und vor allem
die bekanntesten Glasmaler, Carle von Aegeri,
Joh. Murer und Nikiaus Bluntschli.
Ueber A.s künstlerische Schulung fehlen ur-
kundliche Nachrichten, aber die Werke lassen
deutlich erkennen, daß sein Lehrmeister unter
den Glasmalern zu suchen ist Die ersten Arbeiten
sind Scheibenrisse und der gesamte Inhalt seiner
Kunst geht aus den beiden Hauptfaktoren des
Glasgemäldes hervor, der Schilderung des Sitten-
bildes und der ornamentalen Komposition. Am
nächsten steht ihm Nikiaus Bluntschli, der in der
figürlichen Darstellung, in künstlerisch freier
Gruppierung und in phantastischer Ornamentik
Bedeutendes geleistet hat. Die Holzschnitte eines
im Jahre 1554 bei Froschauer erschienenen
Werkes des Zürcher Chirurgen Jakob Rueff,
welche wegen der Uebereinstimmung mit A.s
Kunstweise als frühestes Jugendwerk angesehen
wurden, sind von Joh. Mnrer nnd lassen die
Frage nach seinem Lehrmeister offen.
Ende der 60er Jahre mnß sich A. auf die Wander-
schaft begeben haben, denn schon 1660 fügte
er dem einfachen, aus den Initialen bestehenden
Monogramm, das auf einer 1657 datierten Feder-
zeichnung, nach Dürers Krönung Marios (Ba.
94 fol.) vorkommt, die Buchstaben V. Z. — von
Zürich — bei. Vorzeichnungen für Glasgemäldc,
z. T. mit Wappen von Basler Bürgern und auf
Basler Papier mit der Feder entworfen, schließen
nach Inhalt und Ausführung an die in Basel
herrschende Kunstweise an. Originelle, aber über-
ladene Komposition, unproportioniert schlanke
Figuren mit fliegenden Gewändern und eine
manierierte Auffassung sind ihnen eigen und
berechtigen zu der Annahme, daß sich A. zu-
nächst nach Basel begebeu habe, wohin ihn
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Amman
29
Amman
neben den Arbeiten Hans Holbeins auch die
Thätigkeit der beiden hervorragenden Glasmaler,
Balthasar Hahns und Ludwig Ringlers ziehen
konnte. Der Veranlagung A.s kam der in Basel
sich entwickelnde Manierismus entgegen und
seine erste große Arbeit, die Illustrationen zu
der Frankfurter Bibel von 1664, sind noch voll-
standig unter diesen Einflüssen entstanden. Ob
sich der junge Künstler Nürnberg zum Reiseziel
gesetzt hat, um hei Virgil Solis in Dienst zu
treten, bleibt unbestimmt, aber es wird fast zur
Gewißheit, wenn wir die Thatsache festhalten,
daß A. das unvollendete Werk des Meisters zu
Ende führte und seine ganze künstlerische Nach-
folge angetreten hat Denn schon 1662/1663,
im Todesjahre des Virgil Solis, ist er für dessen
Verleger Sigmund Feierabend in Frankfurt thätig,
dem er wahrscheinlich durch den Meister be-
kannt war. Die Verbindung mit diesem Manne
hat A.s Kunst fast ausschließlich in den Dienst
der Buchillustration gezogen und ihn durch
dringende und überhäufte Aufträge von der
Losung höherer künstlerischer Aufgaben ab-
gehalten. Dank der günstigen Umstände ver-
weilte Jos A. in Nürnberg und übte mit Er-
1 aubnis des Rates seine Kunst, ohne das Zürcher-
Burgerrecht aufzugeben. Sein Verkehr mit Hans
Sachs, dessen Buch „Beschreibung aller Stande"
er illustrierte, mit Wenzel Jamnitzer, und den
vielen Künstlern und Kunstliebhabern konnte
ihn wohl bestimmen, sich in der alten Reichs-
stadt niederzulassen. Erst 1677 hat er das
Burgerrecht in Zürich abgeschworen, als Eltern
und Geschwister daselbst gestorben waren, und
am 14. Juli desselben Jahres schenkte der Rat
von Nürnberg „Jobsten Amman, Maler und
Kupferstückreißer, dieweil er mit seiner Kunst
so berümht und trefflich" das Burgerrecht. Er
war wiederholt von Nürnberg abwesend, so 1677
in Zürich, da aus dem Wortlaut des Protokolls
seine Anwesenheit bei der Abschwörung hervor-
geht und er in seinen Briefen von einem Besuche
in der Vaterstadt spricht, ferner 1678 in Augs-
burg zur Anfertigung der Zeichnungen für das
Fugger'sche Buch von der Gestüterei, im Winter
1686/1687 in Wttrzburg und 1690 in Altdorf,
um einen englischen Grafen im „Reißen" zu
unterrichten.
A. hat sich schon in den 70 er Jahren einen
Hausstand gegründet; bekannt ist nur die zweite
Frau Elisab. Maler, eine Witwe aus Nürnberg,
mit der er 1686 Hochzeit hielt In den letzten
Jahren seines Lebens scheint er durch Krankheit
und ausbleibeude Zahlungen in Geldverlegenheit
gekommen zu sein, sodaß er genötigt war,
seine Zürcher Verwandten an die Zahlung ihrer
Schuld zu mahnen. Jos A. bewohnte ein Haus
an der oberen Schmiedgasse unter der Burg und
starb den 17. Mai 151M. Kr hat keine männ-
lichen Nachkommen hinterlassen, denn 1G1 1/1612
werden als Erben des Schreibers Hans Jakob A.
eines Vetters nur zwei Töchter aus erster Ehe,
Anna und Barbara, genannt
Der Künstler wurde von den Zeitgeuossen
hoch geschätzt, seine Arbeiten wendeten sich an
die große Menge der Bildungsbedürftigen und
machten ihn zum populärsten Manne. 1688
machte der kaiserliche Hofpoet Schröter von
Güstrow ein Lobgedicht auf ihn, das dem Karton-
spielbuch beigedruckt ist, seine Landsleute Josias
Simmler und J. J. Fries nannten ihn in der Aus-
gabe der Universalbibliothek von 1674 „absolu-
tissimus pictor" und sein Name auf dem Titel
eines Buches pflegte demselben reißenden Absatz
zu verschaffen. Sein Wesen blieb aber einfach
und ungezwungen; es offenbart sich am besten
in seinen Briefen.
Jos A. ist einer der fruchtbarsten Künstler
aller Zeiten ; seiner reichen Phantasie stand ein
unermüdlicher Fleiß zur Seit«; er verfügte über
eine scharfe Beobachtungsgabe und eine charak-
teristische, wenn auch nicht realistische Auf-
fassung. Er schildert uns das gesamte Lel>en
seiner Zeit mit gründlichen Kenntnissen in immer
neuen Bildern; aber seine Volkstypen und Hand-
werker sind nicht frei von einem gezierten
Manierismus, wie er damals unter den höheren
Ständen üblich war. Sein Werk ist so groß,
daß wir nur die verschiedenen Arten seines
künstlerischen Schaffens und einige Hauptarbeiten
berühren können, im übrigeu aber auf die syste-
matischen Aufzählungen von Andresen (Peintre
graveur), Becker (Jost Amman) und Julius Meyer
(K.-Lcx.) verweisen müssen.
Die Handzeichnungen des Meisters sind nicht
zahlreich ; er hat meistens direkt auf den Holz-
stock gezeichnet, was bei der großen Produktion
am natürlichsten erscheint Schon im ersten Blatte,
einer Nachzeichnung nach einem Dürer'schcn
Schnitte, offenbart sich die weiche, anmutige
Art des späteren Meisters. Die Basler Scheiben-
risse mit reichen, launigen Ornamentumrahm-
ungen und eleganten Göttergestalten sind mit
vollem, rundlichem Strich entworfen und zwei
ausgeführte Entwürfe für Rundscheiben leicht
mit der Feder umrissen und bis ins kleinste
Detail mit bläulicher, resp. bräunlicher Tusche
modelliert. Das eine Blatt von 1560 (München)
stellt die Bekehrung Sauls vor, mit einer wild-
bewegten Reitergruppe im Vordergrunde, das
andere den an die Oberwelt zurückkehrenden
Orpheus (Genf). Sem Stammbüchlein von 1672
(Berlin) gibt eine größere Auswahl von Zeich-
nungen und Skizzen, Putten, biblische und mytho-
logische Figuren, welche A.s staunenswerte
Sicherheit und Leichtigkeit im Zeichnen darthun.
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— HO —
Entwürfe auf gefärbtem Grunde, mit Weiß ge-
höbt, finden sich in Berlin und Dresden, eine
Serie von Nachzeichnungen nach der radierten
Folge der bayerischen Fürsten im Kupferstich-
kabinet zu Kopenhagen und zwei getuschte
Visierungen für das 1590 in der Kirche zu
i>t. Lorenzen erneuerte Tuchertche Fenster mit
Scenen aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn
in München.
Als Maler ist seine Thätigkeit nicht genügend
nachzuweisen, obwohl er sich selbst und andere
ihn abt solchen zu bezeichnen pflegten. Nagler
erwähnt ein Gemälde, das auf astigem Brette
einen A.schen Holzschnitt von 1560 wiedergibt
und zweimal bezeichnet ist. Der Holzschnitt
selbst stellt eine pokulierende Tafelrunde dar,
die einen Aufschneider auslacht, zu Seiten
Musikanten, und tragt auf einer Weinkanne
Monogramm, Jahrzahl und das Wappen der
A. mit drei Sternen. Das zweite Monogramm
J. A. v. Z. kann sich nur auf den Maler beziehen,
dessen feine Malweise in den großen Miniaturen
im Münchner Kupferstichkabinet und in einem
mit Gold verzierten Blatt« „Ritter zu Pferd"
(Berlin) zu Tage tritt. Wenn A., wie Sandrart
berichtet, wie seine mutmaßliche Schulung und
das vermehrte Monogramm andeuten, auch der
Glasmalerei kundig war, so hat er dieselbe
sicherlich nur zu Beginn seiner Laufbahn aus-
geübt und später nur Visierungen für die Glas-
scheiben geliefert.
Seine Porträts in Holzschnitt und Kupferstich
geben Zeugnis von guter Beobachtung und
leichtem Erfassen des Typischen. Das erste
Blatt, ein treffliches Bildnis des HerzogB Christoph
von Württemberg, in ovalem, mit Allegorien ver-
ziertem Bildrahmen, ist von 1563. Bei den
späteren Arbeiten, den Porträten des Goldschmieds
Wenzel Jamnitzer, Adam Kahls und des Ad-
mirals Gaspard von Coligny, wird die lebens-
volle Auffassung noch durch eine geistvolle
Durcharbeitung erweitert.
Von 1564 datieren die ersten Versuche mit
der Radiernadel, Blätter für Frondsbergers
Kriegsbuch. A, verfolgte anfangs die Teudeuz,
durch unvermittelt starke Lichter die Wirkung
aus dem Dunkel herauszuarbeiten; als bestes
Blatt kann „das große Feuerwerk auf der Feste
zu Nürnberg" gelten, zu dem der Nürnberger
Sammler Paul Braun die getuschte Original-
zeichnung besaß. Die bayrischen Fürsten, eine
Folge von 80 Porträts in ganzer Figur dürften
erst Ende der 60er Jahre vollendet worden sein;
einzelne Blätter zeigen noch die Schwere der
ersten Arbeiten, andere dagegen sind schon hell
und zart. Der Meister stimmt seine Blätter mehr
und mehr ins Helldunkel, die tiefen Schatten
fallen weg, das ganze Bild wird heller, aber
auch kälter. Das radierte Werk A.s umfaüt
gegen 400 Arbeiten; zum Schlüsse sei nur eine
der letzten, eine Folge von acht Kriegern er-
wähnt, in denen der Künstler Licht und Schatten-
partien mit großem Geschick verteilt hat
Die größte Thätigkeit hat A. im Holeschnitt
entfaltet und hier eigentlich erst das deutsche
Bilderbuch geschaffen. Gewöhnlich zeichnete er
nur für den Schnitt und ließ die Stöcke durch
seine Schüler oder durch die Formschneider
fertig stellen; aber das Messer, das er hie und
da seinem Monogramm beifügt, spricht deutlich
genug, daß er es selbst führen konnte. Die sig-
nierten Holzschnitte zeichnen sich auch durch
freiere Ausführung aus und das Kartenspielbuch
von 1588 gehört deshalb zu den besten Leist-
ungen, weil A. die Stöcke zum großen Teil selbst
geschnitten hat Das erste Werk, die Illustra-
tionen zu der Frankfurterbibel von 1664 zeigt
ihn noch nicht frei vom Schuleinflusse. Die
Zeichnung ist fließend, aber nicht fehlerlos, die
Darstellung überladen und weichlich, die Ver-
teilung von Licht und Schatten noch ungenügend.
Bei der außerordentlichen Produktion vervoll-
kommnet sich der Künstler zusehends und durch
die Uebung gewinnt er die Fertigkeit, mittelst
welcher er den stets wachsenden Anforderungen
seiner Verleger nachkommen konnte.
Die Illustrationen der Bibel von 1679 gehören
zu den besten Leistungen A.s, aber sein Haupt-
verdienst liegt nicht in der Illustration der
biblischen Geschichte, sondern in der Schilderung
des profanen Lebens. Die „eigentliche Be-
schreibung aller Stand auf Erden", gedruckt
zu Frankfurt a./M. 1668, enthält in 132 Holz-
schnitten die Darstellung aller Gewerbe und
zwar stets mit den dazu notwendigen Geräten
und Handwerkszeug. Es folgen das Trachten-
buch der katholischen Geistlichkeit, das Frauen-
trachtenbuch, das Stamm- und Wappenbuch, das
Kunst- und Lehrbüchlein zur Anleitung für
Künstler, Illustrationen zu Sport- und Tier-
büchern, für Klaasikerausgabcn, medizinische
Bücher, überhaupt eine illustrative Bethätigung
auf den verschiedensten Gebieten des Daseins
und des menschlichen Wissens. Daß sich A.
auf die Dauer einer gewissen Verflachung zur
Manier nicht entziehen konnte und öfters in
handwerkliches Arbeiten hineingeraten ist,
geht aus seiner Thätigkeit hervor, aber dem
hervorragenden Zeichner und dem umfassenden
Schilderer der Kultur seines Zeitalters kann dies
nicht schaden. A.s Größe liegt in der Illustration
und in der Verbreitung des künstlerischen An-
schauungsunterrichtes und wenn er höheren
Aufgaben der Kunst verloren ging, so hat er
auf diesem Gebiete genug geschaffen.
Jos A. hat seine Arbeiten sehr verschieden-
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Ammiin
81
Ammiinn
artig bezeichnet Das älteste Monogramm be-
steht aus den Buchstaben J. A. und findet sieb
zu allen Zeiten. Seit seinem Wegzug von Zürich
auf die Wanderschaft signierte er J. A. V. Z.
oder v. Zürich oder aber J. A. T. - Tigurinus.
Anfangs der 60 er Jahre fügte er dem Mono-
gramm ein G. bei, das nach Analogie anderer
Schweizerkünstler mit Glasmaler zu lösen ist
und vielleicht in spaterer Zeit „Gradierer" oder
gerissen bedeutet Als Zugabe kommt ferner F.
vor(fecit), ferner der allgemein übliche Schweizer-
dolch, das Schneidemesser und die Reißfeder
(vgl. Anhang: Monogrammisten).
//Oute*«. B.. Die Schweix. Maierei, 282 300. —
Mtytr-Ztlltr, Zürcher Taschonbuch 1879. — litrkrr. f.,
Jobst Amman, 1854. - Mtytr. JtU.. Alig. K.-Lex. I,
639 — 651. — Andrntn. Der d. Peintre graveur 1,
99—448. — NagUr. Monogrammurten III, 731, 741,
750,751,776,778 etc. —Oanx. Habilitationsrede 1901.
(ianz.
Amman, Stephan, sculpteur, originaire d'Ulm,
avait it€ admis a la petite bourgeoisie de Fri-
bourg le 11 sept 1586; il faisait partie de la
confrerie de St. Luc. En 1591 et 1592 la restau-
ration du porche de Peglise de St Nicolas lui
est confiee; il retouche au ciseau les consoles
sur lesquelles les statues sont placees et il y
entaille les noms et les armoiries des donateun.
En examinant l'etat actuel du porche on re-
connalt assez exaetement les travaux d'Amman.
On lui attribue la confection de la fontaine de
St.Pierre, elevöe, en 1692, »ur la place de l'Höpital.
II part pour le Service militaire a la fin du
XVIr siecle, et a son retour, en septembre 1600,
il demande la restitution du bois de tilleul qu'il
avait depose dans les magasins de l'Etat La
memo annee, il sculpta la statue de la Fidelitg
ou du Banneret, placee sur la fontaine de la
place des Forgerons. La fontaine du Sauvage
lui est aussi attribuee. Apres 1612 nous ne re-
trouvons plus le nom de Stephan Amman dans
les comptes de PEtat; c'est, sans doute, vers
cettc epoque qu'il mourut ou qu'il quitta la ville
de Fribourg.
Archives cant. Fribourg. — Frib. art. 1894, p. IV;
1899, XVI; 1900 IV, V, VI. Max tfc Difback.
Ammann, Balthasar, Goldschmied, Sohn des
als Chirurg rühmlich bekannten „Thalwyler
Schären" Hans Jakob A., wurde 1650 in Zürich
geboren, kam 1664 als Lehrling zu Jakob Wolf,
wurde 1672 Meister, 1692 Zwölfer von der Schiff-
leuten, ward 1696 Obervogt zu Pfyn, 1716 Gant-
meister, und starb am 9. Okt. 1728. Er war
verheiratet mit 1) Anna Hofmeister 1672 und
2) Katharina Schnewlin von Stein a. R 1716.
Zeller.
Am mann, Christoph, Glasmaler, von Schaff-
hausen, geb. den 12. Juli 1646 als Sohn des Sigel-
schneiders Hans Heinrich, war von 1663—1666
Schuler »eines Brüden Hans Heinrich, trat aber
ent 1677 als Meister in das Maler- und Glaser-
handwerk ein. Er starb am 2. Jan. 1712 durch
einen unvorsichtigen Schützen als der letzte
schaffhauserische Glasmaler der früheren Zeit.
Arbeiten sind nicht nachweisbar.
A. d. genealog. Register. Vogler.
Ammann, Hans, Kupferstecher, aus Schaff-
hausen, geb. 1577, gest um 1637. Sonst nichts
weiter bekannt
A. d. genealog. Register. Vogltr.
Amniann, Hans Heinrich, Sigelschneider, aus
Schaff hausen, geb. 1607, gest 1669, war Münz-
meister, Zunftmeister und Landvogt zu Neun-
kirch; weiteres ist nicht bekannt
A. d. genealog. Register. Vogler.
Aramann,HansHeinrich,Glasmaler,aus Schaff-
hausen, Sohn des gleichnamigen Sigelschneiders
A., geb. den 17. Febr. 1637 und als Meister ins
Handwerk aufgenommen den 7. Mai 1660. Weitere
Erlebnisse, die Verheiratung ausgenommen, sind
nicht bekannt, auch das Todesjahr nicht Er-
wähnt ist von ihm „die in Grund gelegte und
auf Glas zierlich verfertigte und gemalte Stadt
Schaffhausen nebst sämmtlicher Rathsherren
Ehrenwappen", die er den gnädigen Herren
präsentierte; auch bezeichnet ihn J. H. Bäschlin
als den sehr wahrscheinlichen Urheber zweier
gröberer Glasgemälde vom Jahre 1669, das eine
mit den Wappen der Mitglieder des Vogtgerichts,
das andere mit den Wappen der Stadtrichter,
beide in Privatbesitz. Nicht so gut begründet
ist die Urheberschaft bei einer kleinen Rund-
scheibe vom Jahre 1663 mit dem Meyer- und
Stranerwappen, die auch nicht die feine Malerei
jener großen Scheiben aufweist. Ob er, vielleicht
jene auf Glas gemalte Ansicht wiederholend,
die von Konrad Meyer radierte Ansicht von
Schaffhausen („Dieweil Gott meine Hoffnung
ist etc.") gezeichnet hat, ist nicht sicher; der
Zeichner unterschreibt sich Job. Heinrich, könnte
also auch der Sigelschneider sein.
J. II. Bätchlin, Schafft). Glasmaler I, 5. Vogler.
Am mann, Hans Jak., Goldarbeiter, von Schaff-
hausen, zur Melusine, geb. am 31. Juli 1695.
Weiteres ist nicht bekannt
A. d. genealog. Register. Vogter.
Ammann, Hans Konrad, Petschieratecher,
von Schaff hausen, gleichfalls Sohn des Sigel-
schneiders Hans Heinrich, lebte von 1634—1707.
Weiteres ist nicht bekannt.
A. d. genealog. Register. Vogler.
Ammann, Hans Konrad, Goldschmied, Silber-
arbeiter, Sohn des Katecheten in Fluntern, nach-
her Marren in Banma Felix A., wurde 1734
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Amin;
— 82 -
Amrein
in Zürich geb., 1749 Lehrling bei Hauptmann
Weber, 1769 Meister und lebte noch 179« als
Khegerichtsweibel. ZelUr.
Atnniann, Jakob, Goldschmied, Sohn des
Pfarrers in Baren Üial (Württemberg), nachher
in Dietikon-Urdorf, Kaspar A., Bürgers der Stadt
Zürich, wurde 1750 in Bärcnthal geb., 1765
Lehrling bei Hans Konrad Wiser, älter, 1776
Meister, bekleidete den Grad eines Freihaupt-
manns und lebte noch 1825. Zeller.
Amnann, Jeremias, Petschierstecher, von
Schaffhausen, geb. 1622; Todesjahr (jedenfalls
nach 1669) und weiteres unbekannt
A. d. genealog Register. Vogler.
Ammann, Jeremias, Kupferstecher, von Schaff-
hausen, Sohn des Sigelschneiders Hans Heinr.,
geb. 1651, bis 1671 in Schaff hausen thatig ('.').
Sp&teres ist nicht bekannt Es werden von ihm
erwähnt: verschiedene mittelmäßige Bildnisse
nach C. Meyer u. a., ferner Andromeda an den
Kelsen geschmiedet, nach Konr. Meyer 4°; Carl
Drelincourt 1666, bez. Jer. Am. fe. 4°; Titelblatt
zu M. Zeiller, Itinerar. German. Straßh. 1674,
Fol., gest nach B. Hopfer 1672; mehrere Platten
in Ch. Patin, Imperat. Roman. Numismata. Argent
1671, Fol., zumeist nach Zeichnungen von
F. Chauveau und T. Roos.
Nagler, K.-Lex. I, 94. — Meyer. K.-Lex. I, 661. —
Füffi, K.-Lex. II, 12 und ZllSAtie 115. -• UeinerJetn,
Dictiono. — Xagler. Monogr. III, 789; I, 902 (?). —
(W. Index brit Mus. I, 162. — Genealog. Register.
Vogler.
Ammann, Johann Daniel, Goldschmied, aus
Schaff hausen, Sohn des Goldschmieds Samuel A.,
geb. zu Nürnberg 1715. War im Zeichnen Schüler
von (?) Preißler. Aus Hang zur Wissenschaft
wurde er später Pfarrer und starb als solcher
in Hementhal, Kt Schaff hausen ; wann ist nicht
bekannt
r'iißli, Zusätze p. 116. — Genoalog. Register.
Vogler.
Ammann, Johannes, Kupferstecher, von Schaff-
hausen, geb. 1604 als Sohn des Kupferstechers
Hans A.; Todesjahr und weiteres unbekannt
Ihm wohl eher als dem jüngeren Johannes sind
die paar Porträtstiche zuzuschreiben : Wolfgang
Andreas Lauterbach, Jurist 1618 — 1678 und
Christian Scriver, Theologe, 1629—1698; bei
letzterem Blatt ist die Stechweise auch in der
That deutlich eine etwas andere.
A. d. genealog. Register. Vogler.
Ammann, Johannes, Kupferstecher von Schaff-
hausen, geb. 1695, t 1751; weiteres ist nicht
bekannt. Er hat recht mittelmäßige Bildnisse
gestochen: Mich. Gran; Jak. Wilh. Iinhoff, Jurist
1651 -1728; Gabriel Schwedcrius, Jurist, 1648
bis 1786; Hieronymus ab Erlach, Konsul etc.,
1667 -1748; Job. Konrad Fries, Pfarrer, 1682
bis 1720; Theod. Foccardus, f 1740; Josephus
Gärtnerus, Med., 1707—1731; Jean Lock, Philos.;
Hugo Pellerarius, Jurist; Christian Math. PfalT,
Theol. (diese drei von Heinecken angeführt); ferner
die jeweils in einem Oval zusammengestellten und
von einem Kranz zusammengehaltenen kleinen
Brustbilder, „Abbildungen aller Obersten (oder
Vordersten), Pfarrern und Antistitum (oder Deca-
norum)" der Kirchen zu Schaff hausen (12 Geist-
liche), Zürich (16), Bern (18) und Basel (10);
Bern in gröfienn Format (345 mm Plattenhöhe),
Basel und Schaffhausen in kleinerem (276),
Zürich in beiderlei Größen; die große Ausgabe
nicht wesentlich hesser als die kleine. Der ganzen
Art nach auch von ihm, zwar nicht mit Jon. A.
unterschrieben, die 89 Tafeln mit je 6 Dar-
stellungen (nur eine mit 4) der Bilderbibel, deren
eines Titelblatt „Joh. Ammann sculpsit" Auf
dem mit Lettern gedruckten Titelblatte heißt
es unten: „Schaff hausen verlegt« Johannes
Ammann und Benedict Hurter 1743."
Magier, K.-Lex. I, 94. — Meyer, K.-Lex. I, 661
(nennt J. A. unrichtigenreise Sohn des Jeremias A.). —
t'üßli. K.-Lex. II, 12. — Naglet, Monogr. III, 789. —
Cut. Index brit Mus. I, 162. — Genealog. Register.
Vogler.
Ammann, Josua, Goldschmied, Sohn des
Professors J. J. A. und Bruder des berühmten
Zeichners für den Holzschnitt und Kupferstechers
Jos A., wurde im 16. Jahrh. in Zürich geboren,
ward 1558 Meister, heiratete im gleichen Jahre
Katharina Geßner, die Tochter des Zunftmeisters
Andreas Geßner, starb aber schon 1564. Zedier.
Amman n, Francois- 2Vmw/<m- Aloys-Jean d',
Mattre de la Monnaie, ä Fribourg de 1808-1847.
Sa nomination de Mattre de la Monnaie date
du 8 Mars 1808; avec la reserve, toutefois, quo
l'elu devrait faire un serieux apprentissage dann
quelque grand Etablissement £tranger pour la
fabrication de la Monnaie; apprentissage k la
suito duquel des preuves de capacitl seraient
exige>a. On ne connalt ni le lieu ni la duree
du Btage exige d'A.; toutefois il est certain que,
des l'annee suivante, il occupait effectivement
son emploi de Monnayeur de l'Etat de Fribourg,
fonetions qu'il conserva »ans interruption jusqu'en
1847. Max de Teckiermaim.
Ammann, Samuel, Goldschmied, aus Schaff-
hausen, geb. 1674. Arbeitete in Nürnberg; Todes-
jahr und weiteres nicht bekannt
A. d. genealog Register. Vogler.
Amrein (Am Kein), Franz Ludwig, Sohn des
Hans Beat A., Goldschmied, geb. am 19. April
1614 in Beromflnster. 1636—1688 prägte er für
das Stift — zufolge den Annalen Birchers —
„elegante" Michelspfennige. Um diese Zeit ver-
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Amrein
— 33 —
Amster
ehelichte er siel» mit Magdalena Maler, wurde
Mitglied der Lukasbruderschaft von Münster
und verfertigte Meßkelche und andere Gold-
schmiedarbeiten. Einen am Fuße mit Gravier-
ungen verzierten Kelch aus dem Atelier A.s,
den ihr Dr. Cysat zum Geschenke machte, besitzt
die Pfarrkirche von Münster. Einen weitern
Kelch birgt das Kircheninventar von Römer-
schwil. In den Tagen des Propstes Bircher
(f 1640) scheint eine Zurücksetzung des Künstlers
den Anlaß zu dessen Wegzug aus Münster ge-
geben zu haben; A. bewarb sich um die Aus-
führung des großen silbernen Bildes der Madonna.
Die für das Bruderschaftsbild beisteuernden
Bürger von Beromünster wollten die Arbeit auf
A. übertragen wissen, doch das Kapitel setzte es
durch, daß das erst 1649 vollendete — Bild
in Augsburg verfertigt wurde. A. aber zog 1641
nach Luzem, beleidigt, daß er in Beromünster
für den Auftrag nicht für tüchtig genug erachtet
worden. Im genannten Jahre ist er bereits Mit-
glied der Luzerner Lukasbruderschaft, lieber
sein Lebensende und seine künstlerische Be-
thfttigung in Luzern sind uns keine Angaben
überkommen.
Katbol. Schweizerblatter, N. Folge, Bd. XIV, p. 284.
— Geschichtafreund Bd. XXXI, p. 851. — Ertermann,
Die Sehenswürdigkeiten von BeromOnster, p. 46, 49, 101;
sowie dessen „Stift&schulo von BeromOnster'', p. 184. -
Srhntller, Luzerns St. Lukas-Bruderschaft, p. 6.
Frans Heinemann.
Amrein („Amrhein"), Georg Joseph, Heiligen-
maler, Aquarellist, geb. den 4. Febr. 1844 in
Gnnzwil bei Beromünster (Kt. Luzern), widmete
sich vorerst dem Studium der Theologie auf der
Universität Tübingen, trat als „Pater Andreas"
in das Kloster Beuron ein, verließ dasselbe 1880
wieder, um mit Unterstützung des deutschen
Staates für Ost-Afrika die Missionsgesellschaft
der „Weißen Brüder" (Missionshaus St Ottilien)
zu gründen. Er zog dann aber zur Ausbildung
seiner Kunst nach Paris und Florenz und war
auch Kunsthändler in Rom. Zur Zeit Ritterguts-
bewirtschafter in Frascati. Seit 1901 verehelicht.
Von A. rührt ein in der Reproduktion viel ver-
breitetes Aquarell: „Die hl. Monika" her, zu
dem aber der Beuroner P. Desiderius die Kom-
position geliefert hat. Mehrere Bilder, u. a. ein
Herz-Jesu-Bild, malte A. während seines Auf-
enthaltes in Maredsons in Belgien.
Loz. Tagbl. 1901, Nr. 206. Fron» Ueinmxnnn.
Amrein, Maria, von Ballwyl, Kt Luzern, um
1850 als Nadelmalerin thatig.
Verzeichnis der Gegenstände, auslest bei der 1 . luzern.
Industrio- u. Gewerbeaussteilung in Sursee 1 852, Nr. 995.
Fron* licinemann.
Amrein, Sebastian, Goldschmied, Sohn des
Franz Ludw. A., von Beromünster, geb. am 18. Juli
1647 in Luzern. Mitglied der Lukasbruderschaft
von Beromünster. Er starb 1689 in Straßburg.
Eetermnnn, Die Stiftsschnle von BeromOnster, p. 184.
Frans H tinomann.
Awrheln, G. J., 8. Amrein.
Amrheln, Wilhelm, Maler, wurde geb. den
13. Dez. 1878 in Engelberg. Er brachte mehrere
Winter auf der Akademie in München zu. Vorher
war er in Solothurn. Er malte die Dekorationen
im Vestibül der Kuranstalt in Engelberg. Eine
höhere Bildung genoß er nicht.
Vaterland v. 8. Sept. 1901, Nr. 203. Küchirr.
Amsler, Richard Emil, Zeichner und Maler,
von Schaffhausen, geb. am 2.Sept. 1859; ursprüng-
lich Chemiker, bildet er daneben seine bedeutende
Begabung fürs Zeichnen fortwährend weiter aus,
erhält später durch den Maler Hans Sturzencgger
die erste Anleitung zum Oelmalen und Radieren
und geht zuletzt ganz zur Kunst über, ist in
Zürich Schüler von Herrn. Gattiker. Arbeiten:
Festkarte und Entwürfe zn Plakat und Fest-
medaille für das eidg. Turnfest 1897; Porträt
seines Vaters Prof. J. A. (Bleistiftzeichnung) für
die „Schweiz" 1901.
Nach dessen eigenen Mitteilungen. Vogler.
Auialer, Samuel, Kupferstecher, geb. in Scbinz-
nach am 17. Dez. 1791, war das vierte Kind
der zahlreichen Familie des geachteten Bezirks-
arztes Dr. Amsler. Schon in den Knabenjahren
zeigte er großes Talent und außerordentlichen
Eifer zum Zeichnen. Erst auf mehrjähriges ein-
dringliches Zureden von Lehrern und einfluß-
reichen Verwandten konnte sich der Vater ent-
schließen, seinen Sohn Samuel im Jahre 1810
dem Zeichenlehrer G. Ch. Oberkogler, sowie dem
Kupferstecher Heinr. Lips in Zürich in die I^hre
zu geben. Nach gehörig bestandener Prüfung
und Beratimg der Meister reiste A. nach München,
wo er in die zweite Klasse der Akademie auf-
genommen wurde. Er lebte in bescheidenen Ver-
hältnissen und lag mit Feuereifer seinen Studien
ob. Im Frühjahr 1816 verließ A. die bayrische
Hauptstadt und reiste in Gesellschaft des Malers
Kamboux aus Trier, eines Schülers J. L. Davids,
zu Fuß nach Rom, wo deutsche Künstler und
Gelehrte wie Thorwaldsen, Cornelius, Overbeck,
Niebuhr, Rückert, einträchtig zusammen wirkten.
A.s erste bedeutendere Arbeit war eine Caritas
nach Thorwaldsens Basrelief. Dieser folgten
Amor und Venus, Fliegende Genien, Tag und
Nacht, ebenfalls nach Werken des großen Bild-
haners; sodann das Titelblatt zu den Nibelungen
nach Cornelius. Durch diese und eine Reihe
anderer Werke wurde der Ruf A.s begründet
und im Frühjahr 1818, nachdem er vom römischen
Fieber genesen war, verstandigte er sich mit
Thorwaldsen für den Stich der ersten Blätter
3
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Am Stein
84 -
Anastnsio
des Alexanderzuges, welcher das größte Werk
A.s wurde. Er begann dasselbe im Herbst 1818
in Rom, setzte es in der Heimat fort und vol-
lendet« es 1834 in München. Es umfaüt 22
Blätter mit erläuterndem Text von Dr. Schorn
und ist im Verlage von Alph. Dörr in Leipzig
herausgegeben worden.
Im Jahre 1819 war A. in Perugia, wo er die
Zeirhnung und den Stich von Raffaels Madonna
des Grafen Uonestabile della Staffa {jetzt in
St. Petersburg) ausführte. Er bezeichnete in
späteren Jahren diese Zeit stets als die schönste
seines Lebens; er muß sich auch in der Haupt-
stadt Umbricns die Achtung der Kunstkreise er-
worben haben, indem ihn die Akademie der
schönen Künste beim Abschied zum Ehrenmit-
glied ernannte. 1822 finden wir A. wieder in
Rom, wo ihn die Zeichnung von Raffaels Grab-
legung in der Gallerie Borghese beschäftigte.
Nach mehrjährigem Aufenthalte in der Heimat,
wo er an den Stichen des Alexanderzuges und
der Grablegung arbeitete, erfolgte seine Berufung
als Professor der Kupferstecherkunst und Mit-
glied der Akademie der bildenden Künste nach
München. Dieser neue Wirkungskreis beglückte
ihn. Er stand in stetem Verkehr mit alten und
neuen Freunden wie Cornelius, Schnorr v. Carols-
feld, Peter und Heinrich v. Heß, Leo v. Klenze,
insbesondere aber mit Wilhelm v. Kaulbach, der
in der Regel seine Sonntag-Nachmittage Ikü ihm
verbrachte. Diesem freundschaftlichen Verkehr
ist das Porträt A.s zu verdanken, das von seinem
vortrefflichen Schüler, dem St. Galler Heb. Merz,
sehr gut gestochen und im Neujahrsblatt der
zflrch. Künstlcrgescllschaft der Biographie A.s
beigefügt wurde. Trotz seiner Lchrthütigkcit
war es A. möglich, noch eine Reihe von Platten
zu erstellen, worunter die „Madonna di Casa
Tempi" nach Raffael als die bedeutendste be-
zeichnet werden dürfte. Sein letztes großes
Werk war der Stich nach Overbecks im Jahre
1839 vollendeten Kolossalgemälde „Triumph der
Religion in den Künsten", welches ihn während
sechs Jahren beschäftigte. Er starb am 18. Mai
1849 in München.
Ein nach A.s eigenhändiger Liste verglichenes
vollständiges Verzeichnis seiner Werke, die
Jugendarbeiten ausgenommen, befindet sich in
Jul. Meyers Künstlerlexikon I, p. 665— 669.
A.U.B. 1.416 —417. — / raiu, Gesch. d. Kupferstichs,
p. 254. — Luuoir, Yervielf. Kunst d. Gegenw. II (Der
Kupferstich), Wien 1891. Mtyer, K.-Lex. I, 663 bin
669. — MülUr, K.-Lex. I, 41. - XagUr. K.-Lex. I,
107. — Per*., Monogr. I, 533. Strikte* Briefwechsel,
Preib. 1897, I, 290—295. - ZOr. K»t. N.-Bl. 1850.
J . HxeiUtnd.
Am Stein, Kaspar, Glaser (Glasmaler), gebürtig
von Willisau, 1604 -1611 für St. Urban thätig.
Als vielbeschäftigter Maler erhielt er von nah
und fern Bestellungen auf Glasfenster : so lief er U-
er 1606 uach Deitingen 25 Fenster, 2 für die
Bürgerschaft semer Vaterstadt, 1 Fenster nach
Laugenthal u. s. f.
Am. f. Schweix. A.-Kde. 1890, p.826 (Tk.c. Liebenau.
„Analekten aus St. Urbaner Handschriften").
/Vom ffcincwicttn ,
Am Stein, Rudolf, von Zizers im Kt. Grau-
bünden, geb. 1777, ein Sohn des z. Z. am Seminar
in Marschlins als Arzt und Lehrer der Natur-
wissenschaften thätigen Joh. Georg Am Stein von
Wyla (1744 1794) und der Hortensia v. Salis,
einer Taute von Karl Ulysses v. Salis, war Haupt-
mann in holländischen Diensten, wurde später
Major im kantonalen Truppencorps, war auch
als Entomolog bekannt. Er maß zusammen mit
Joh. Georg Rösch 1805 zwischen Igis und der
ohern Zollbrücke längs des Rheines eine Stand-
linie, an welche sie ein Dreiecksnetz legten, das
sie aber nicht vollendeten. Am Stein bereiste
dann mit dem Meyer'schen Blatt Graubünden
in der Hand den ganzen Kanton und gab hierauf
gestutzt im helvetischen Almanach das unter
dem Titel: „der Kanton Graubünden nach dem
Meyer'schen Schweizer-Atlas verbessert und in
neun Bezirke eingeteilt. - R. am Stein del.
Seheurmann sculp. 1806" erschienene Kärtchen
heraus, welches 1821 noch eine neue Auflage
erlebte und von Hemmi benutzt worden sein soll.
Wo//, Gesch. der Vermessungen, p. 199, 200.
J. H.OraJ.
Anacker, Otto von, Radierer, geb. am 14. Jan.
1867 in Solothurn. Sein Vater, der Kaufmann
war, stammte aus Graz; seine Mutter war eine
Tochter des solothurn. Malers Friedrich Dietler,
der 1874 in Bern gestorben ist. Nachdem v. A.
die Schulen von Basel, Solothurn und Zug be-
sucht hatte, widmete er sich dem Kaufmanns-
stande und kam 1886 nach London, wo er in
ein Handlungshaus eintrat, in dem er big Ende
1901 thätig war; daneben pflegte er die Radier-
kunst, in der er es zu großer Vollendung ge-
bracht hat und welcher er sich nun ausschließlich
widmet. Vollkommen Autodidakt, begann er mit
der Herstellung von Menüs, Weihnachts- und
Gratulationskarten und versuchte sich allmählig
im Kopieren von berühmten Meisterradierungen.
Auf diesem Gebiete hat er, dank seinem an-
gebornen Talente, und indem er sich gauz
allein weiter ausbildete, bedeutendes geleistet.
Mit besonderer Vorliebe pflegt er die Kopie von
Radierungen nach Albrecht Dürer und Rembrandt.
Er gründete auch eine Kunstdruckerei, in der er
hauptsächlich Muster aus den früheren Zeiten
der Buchdruckerkunst nachahmt und aus der sehr
schöne Arbeiten hervorgegangen sind. M. Oüi.
Anafttasio, Pietro, Maler, von Lugano, geb. am
31. Juli 1R59. Nach Alwolvierung des dortigen
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Anastasia
- 85
Auricrhnlden
Gymnasiums begann er seine KunsLstndicn au
der Brera iii Mailand uud setzte sie später an
der Kunstakademie di S. Luca in Rom fort. Er
pflegt das Genre-, Gesehichts- und Porträtfach.
1883 erhielt er an der Schweiz. Landesausstellung
in Zürich („Das erste Lohngeld", „Portrat Jos.
Anastasios", „Gern — Ungern") ein Ehrendiplom
und 1885 im Parisersalon („Reminiscenze d'un
violinista") eine silberne Medaille. AI» Modelle
benutzt er häufig die charakteristischen Typen
seiner engern Heimat. Von seinen bis anhin be-
kanntesten Werken sind zu erwähnen die drei
von der Eidgenossenschaft angekauften Bilder:
„Requiem", „Ad Bestias" und „II Ritorno del
lavoro". Ferner: „Die Vestalinnen", in der Villa
Ciani in Lugano, „In Latte", tessinische Bauern-
mädchen aus dem Sotto Cenere darstellend und
„La Lisense", beide in Lugano. Das letztere
Bild war 1900 im Parisersalon ausgestellt. Noch
seien genannt: „Benedictio domorum" und „En
flanant."
CurricuJum ritae. — Kat. der Gruppe 87, p. 5. —
Corner« del Ticino t. 1894, Nr. 67. E. L. Girant.
AnaBtaaio, Teodoro, Ingenieur, geb. in Breno
1843. Nach absolvierten Studien am Eidg. Poly-
technikum zog er nach Aegypten, wo er unter
Leitung seines Landsmannes Ing. Lepori an den
Suezkanal bauten sich beteiligte. Mit Lepori
erbaute er die Paläste der Post und des Mini-
steriums in Kairo; projektierte die großartigen
Wasserwerke derselben Stadt. Er wurde In-
spektor des ägyptischen Katasters, Direktor der
öffentlichen Bauten in Aegypten und starb als
Bauführer des Kanals Nubaria, in Porto Said
am 6. Juli 1892.
Bianchi (6.), Oli artisti ticin««, p. 1 1 . Malta.
AnderaUmend, Karl, Architekt, erhaute 1679
das durch seine toskanlsche Ilolzornamentik be-
merkenswerte sog. von Moos'sche Haus (Ab-
bildung in der „Festschrift anläßlich der Haupt-
versammlung des Schweiz. Ingenieur- und Archi-
tekten-Vereins 1893 in Luzern", p. 39 mit Text
p. 40). Fron* lleinrtnann.
Anderallmend, Schwester Maria Scholastika,
Nadelmalerin, geborae Luzernerin, aus dem be-
kannten Patriziergeschlechte, lebte in der ersten
Hälfte des 18. Jahrb., wurde Benediktinerin im
Kloster Olsberg (Kt. Solothura). Von ihrer ge-
schickten Hand besitzt die Stiftskirche von
BeromOnster ein Kelch velum samt Burse in
reicher Perlenstickerei auf schwarzem Atlas;
nach einer Notiz des Inventariums ist der Stoff
schon im Jahre 1794 zu Grunde gegangen, so
daß die Stickerei auf schwarzen Samt übertragen
werden mußte.
Kathol. Sohwpiierbl. X. F. Bd. 14 (1898). p. 410.
Frnnu lleinemonn.
An der Halden, Ga>pard, orfevre. (II est
aussi appele* quelquefois: Monteuberg ou Mentem-
berg.) La date de son inscription dans le Grand-
Livre des bourgeois de Fribourg remonte au
29 avril 1517. Comme cette inscription n'avait
gencralemcnt lieu qu'ä partir de Tage de vingt-
cinq ans du candidat, l'anne> de naissance de
G. A. ne doit pas £tre poste>ieure ä 1492.
Mentinnne comme orfevre dans cette inscription
bourgeoisiale, il Test egalement dans les comptes
de la Fabrique de la Collegiale de St. Nicolas
de 1513 -1514, pour travaux de sa profession;
de meine dans le Manual du Oonseil, en 1516,
ä propos du serraent prM par les orfevre« fri-
bourgeois d'observer les nouvelles nrdonnanecs
concernant leur metier.
Exilc de Fribourg pour motifs religieux, le
28 aoftt 1522, il ohtint dejä sa grfice le 25 sept.
suivant. On ne connait jusqu'ici ni le poincon
ni d'onivres de cet artistc. Gaspard etait pent-
*tre un fils de l'orfevre Heinrich A.
ifax dr Trrhterman*.
An der Halden, Heinrich, orfevre (aussi,
quelquefois, Montenlverg ou Mentemberg). On
ne sait pas grand' chose de la biographie de cet
artiste, sinon qu'il avait epouse" Barbe, fille de
Louis Crispin et venve de Hans Mackart, tous
deux orfevres ä Fribourg. L'annö> 1617 est pro-
bablement celle de sa mort (il n'existait dans
tous les cas plus ä cette date) ; il laissait alors
deux fils mineurs: Antoine et Hans qui devinrent
peut-etre orfevres aussi ä leur tour?
II est Egalement probable que Heinrich etait
le perc du Gaspard A. qui precede; la date de
Pinscription bourgeoisiale du dernier, coincidant
avec celle de la mort probable du premier, en
est un fort indice.
On ne connatt ni le poincon ni aueun des
travaux de cet orfevre. U»x de TVeA^on in».
Anderhalden, Jos., Orgelbauer, von Samen,
starb den 11. April 1746. Er baute 1731 die
kleine Orgel in der Kirche zu Samen, 1740 1741
eine Orgel im Kloster Einsiedel!! und arbeitete
auch in der Barfüßerkirche zu Luzern.
Pädafcog. Blatter v. 1829. p. 101. Am. Ktokler.
Anderhalden, P. Karl. geb. zu Sachsein den
12. Mai 1842, Großkellner des Klosters Engel-
berg 1868, Beichtiger in Samen 1879, Beichtiger
in Rickenbach 1891 und Beichtiger auf dem
Gubel 1900. Er genoß keinen andern Unterricht
wie den an der Zeichenschule von P. Adelhelm
am Gymnasium in Engelberg.
In Samen leitete er als Architekt Renovationen
und eine Neubaute für die Kosttochter. Das
300jährige Haus von Hrn. Dr. Stockmann wurde
mit Beibehaltung des alten Stiles nach seinen
I Plänen umgebaut. Er leitete den Bau der Kirche
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Andingcr
86 -
für die Klosterfrauen iu Ricken bach uud auf
dem Gubel. Er machte Zeichnungen für die
Arbeiten der Klosterfrauen, z. B. Meßgewänder,
Fahnen u. dgl. Er ist auch em guier Kalligraph.
Gesch. von Sachwln, p. 85. — Gteschichtafr. 54, p. 260.
Ant. Küekler.
And Inger, Jakob, figure dans la liste des
membres de la confrerie de Saint-Luc, a Fribourg,
vers 1591, en qualite de peintre decoratenr
(Flachmaler).
Berthier et Dieaback, La oonfnSrie de Saint-Luc ä Frf-
bourfr, Revue de la Suiaae catholique 1892, Nr. 4.
Andiran, Fre^eric-Francois d', peintre pay-
sagiste, originaire de Bordeaux et de Geneve.
N6 ä Bordeaux le 8 mai 1802, eleve chez
Rod. Twpffcr, il fit ses premieres ötudes dans
l'atelier de Calame et les continua plus tard soua
la direction du celebre aquarel liste anglais
Harding. D'Andiran resida successivement ä
Paris et ä Nantes, et se ftxa a Lausanne, oü il
ouvrit une classc de dessin et de peüiture. Cet
artiste a produit un nombrc assez considerablc
d'oenvres et a obtenu des recompenses dans
plusicnrs expositions. II s'elait plus specialement
vou6 a la peinture ä l'aquarelle, genre dans
lcqnel il s'ost distingul. II mourut k Lausaune
le 3 juin 1876. Ck.VuUUrmtt.
Andre, David, maltre-dessinateur ä Geneve
en 1704 (voir Andrej Jean).
Rvjand, Renseignein, p. 89. CT. Vuillermtt.
Andre-Viollier, Eugenie, Malerin, geb. in
Genf am 11. Febr. 1844, machte ihre Studien
in Genf und Florenz, wo sie sich dauernd nieder-
ließ. Ihre Sozialität sind Porträts in Oel- und
Pastellfarben, sowie Kopien nach den Werken
alter Meister. Sie beteiligte sich 1890 an der
Schweiz. Landesausstellung in Genf.
Nach den Angaben der KOnstlerin. — Cat. de l'Expo«.
nat. Genöve 1896, p. 8. C. Brun.
Andre, Abraham-ß<wpord,architecte francais,
d'origine vaudoise, a6 ä Lyon le 16 mars 1840,
mort ä Cannes le 12ftv. 1896. 11 commenca ses
euides k l'ecole des beaux-arts de Lyon. S'clant
cnsuitc rendu ä Paris, il entre en mars 1862,
dans l'atelier Questel, puis est recu second k
l'ecole des beaux-arts, oft il ohtient de nombreuses
rCcomjH'nscs, entre autres le second grand-prix
de Rome; il avait alors 25 ans.
A. s'etnblit a Lyon et eut une brillante carriere.
En 1873, il fut charge, apres un concours, de
construire le theatrc des Cflestins pour la villc
«le Lyon. En 1877, celle-ci, de nouveau, apres
un concours, lui tonfia l'exöcution d'une fontaine
monumentale sur la place des Jacobins. En
1880, il a le premicr prix au concours pour
l'hötel de villc dt* Neuilly, pres de Paris. En
1882, il achevc le temple Protestant des Brotteaux ;
entiu, en 1884, les plans de l'eglise catholique
de St. Joseph lui valent une premiere m&laille
d'or k Paris. — En 1890, il concourut k Lau-
sanne pour l'edifice de Rumine et fut chargd de
faire les plans deßnitifs de ce monument uni-
versitaire qui s'acheve en ce moment (1901)
d'aprtVs son projet, legerement modifil et simplifil
dans les detail s.
Ciair Tiseeur, Rerue da Siöcle, fev. 1896. — Bivntel.
Ed., 0. Andre, archltecto, Lyon 1896. — B<mjour, £'.,
La Revue du Dimanche, Lausanne, 29 nov. 1896. —
Ed. Aynard, 0. Andres, arch. — L'ceuvre de 0. Andre,
par quelques-un* de ses amis, Lyon 1 898.
Andr<>, Jean, ne k Geneve, fut recu mattre
orfevre le 15 janv, 1675. A.Choiiy.
Andre, Jean, mattre-dessinateur ä Geneve en
1704. En fevrier de cette annee-la, Jean et
David A. demandent au Conseil de Geneve de
pouvoir ouvrir une ecole publique de dessin.
Oes deux artistes £taient probahlement les petits-
fiU de Jean A. en Champagne.
Rigaud, Renseignetn., p. 89. CT. Willem*!.
Andrei Valentin, s. Baud, Valentin.
Andren de Carona, s. Carona, Andrea de.
Andrea de Gandria, s. Gandria, Andrea de.
Andrea da Lugano, s. Lugano, Andrea da.
Andrea Lombardo da Lugano, s. Lugano,
Andrea Lombardo da.
Andrea de Meride, 8. Meride, Andrea de.
Andreas, der Werkmeister von Basel. Er
arbeitete mit Henricus und Nicolaus, den Stein-
metzen, zusammen am Monster zu Basel. Seine
Thatigkeit ist nur für das Jahr 1399 nachgewiesen.
Mac. Fechter. Ganz.
Andrea», Architekt. Sein Name „meister
andreas a° 1493" steht nebst dem Werkzeichen
in Fraktur des XVIII. Jahrb. an dem spät-
gotischen Chorgewöll* der Kirche von Klosters
(Grauhnnden) gemalt. Er möchte mit dem in
Bünden von 1490 1510(?) mehrfach bethatigten
Meister Andres Büchler identifiziert werden,
wenn sein Werkzeichen nicht ein anderes als
das von dem letzteren geführte wäre.
BaJtn, Bild. Rat., p. 586, N. 1. — Dtr*.. Stat. aebw.
Kunstdenkmaler, Am. A.-Kde. 1882, S. 845. Bnkn.
Andrea», Meister. Er arbeitete 1604 in Ober-
büren an Unserer Lieben Frauenkirche.
.Statut, VincenscnmoDster, p. 267. Hnwtld.
Andrea* („Andres"), Meister, Bildschnitzer,
Holzbildhauer, arbeitete im Jahre 1644 am
Innenbau der Hofkirche Luzern, deren Chor-
gestftbl er verfertigte, welches auf 4000 Gulden
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Andreoletti
— 37 —
Angelin
zu stehen kam. Da dessen eigentliche Schnitz-
arbeit, als Wappen und Bilderwerk, durch den
Bildhauer Nikiaus Geißler (siehe Geißler) aus-
geführt wurde, ist die Annahme berechtigt, daß
Meister A. den weniger kunstreichen Teil des
Bildhauerauftrages übernommen habe. Repro-
duktion der Chorstühle in dem Werke „Der
Vierwaldstättersee und die Urkantone." Zürich
1898, p. 47.
Schneller, Joe.. Die iwwhuiidertjährife Foiar der Ein-
weihans; der Stifte- a. Pfarrkirche in Luxem 1844, p. 17.
Fromm Heinrmann.
Andreoletti, Pietro, Bildhauer, in Morcote,
ist Schöpfer und Verfertiger des auf dem Fried-
hofe in Göschcnen befindlichen Denkmals Louis
Favres, des Erbauers des Gotthardtunnels.
v.Twckamer. Bild. Kst. d. Schweix 1889, p. 48.
E. L. Oirard.
Andren, Meister, Werkmeister zu Unserer
Lieben Frau in Oberbüren (KL Bern), wird in
einem Streite gegen den Meister Hans, Werk-
meister des St. Vincenzen-Münsters in Bern in
einem Urteil des Rates von Bern genannt, 1504,
9. Febr. Er ist wohl zu identifizieren mit dem
vorgenannten Meister Andreas (s. d.).
Spruchbuch Q, 527 im SteatetrchiTe Bern. Türler.
Andres (Meister), Maurer, Steinhauer, wird
im Baurodel von Beromünster erwähnt, wo er
zwischen 1600 und 1610 arbeitete.
Ettermarui, „Die Stiftskirche von BeromQnster . . ."
K&thol. Schweiz« rbl&tter, N. F. XIV, p. 198.
Frone Iftinenann.
Andres (Enders), Johann, Münzmeister der
luzernischen und urneriechen Münzgenossenschaft,
gebürtig aus Borken, Hessen-Kassel, lebte 1549
bis 1552 als Münzmeister in Luzern.
Schon im Okt. 1548 sandte Mttnzmeister Enders
den drei Standen Uri, Schwyz und Nidwaiden
Proben seiner Kunst in Form von Dopplern und
Kreuzern zu, wovon die erstgenannten in Luzern
die Münzprüfung bestanden, wogegen die Kreuzer
zu schwach befunden wurden. Seine Zchnschilling-
stücke wurden im Jahre 1549 in Zürich erprobt
und angenommen. Inzwischen war in Luzern,
gemeinsam mit Uri, eine Münzgenossenschaft
entstanden, und Enders zu deren Münzmeister
ernannt. In dieser Stellung entwickelte er eine
ungemeine Thätigkeit und prägte vorerst noch
mit glücklicher Hand, so daß seine frühesten
Münzen fast durchweg die lYobe bestanden. In
der Folge aber mehrten sich die Klagen über
den Münzmeister sowohl, als auch über die
Genossenschaft. Am 11. Jan. 1552 wurde A. vor
den Großen Rat von Luzern geladen, weil er
„körnt silber" und alte Münzen geschmolzen, was
im Reiche und überall verboten war. Der Münz-
meister wurde gleichzeitig wegen uuflei&igen
Kirchenbesuches in eine Geldbuße von 20 Gulden
verfällt; auch mußte er nunmehr geloben,
künftig keine Münzen mehr einzuschmelzen.
Zürich gab sich jedoch nicht zufrieden ; es drohte
mit dem Verruf der von A. geprägten Münzen.
Daraufhin sandte der Rat von Luzern A. zur
Verantwortung nach Zürich. Am 29. Febr. 1552
wurde zufolge dieser Verwicklung die Münze in
Luzern geschlossen. Bei Liquidation der Münz-
genossensch uft suchte Enders durch Vorlegen
des Anstellungsvertrages sich schadlos zu halten.
Da er den Urkantonen durch seine Prägungen
nicht Anlaß zur Klage gegeben, fand er in Uri
an Statthalter Kuhn einen einflußreichen Gönner,
so daß Luzern wenig Gehör fand, als seine Boten
1553 bei Anlaß der Jahresrechnung zu Baden
die Urkantone vor A. warnten. Er hatte in
Altdorf Heim und Stellung gefunden, wo er im
Dienst der turnerischen Münzgenossenschaft bis
158S(?) weiter prägte, nicht aber ohne schon
im Jahre 1561 wiederum ernstlicher Klage ge-
rufen zu haben. Die Spuren seines übrigen
Lebensganges sind verwischt
7%. «. Liebennii, Die Münzmeister von Luzern, er-
schienen im Bull, soc suiase numism. IX, B und an
demselben Orte Vol. VI: Eine Münzgenossenschaft der
Urach weil. Franz Heinemann.
Andres, Nikolaus, Geometer, geb. 1835 iu
Gächliwyl im solothurniseben Bezirk Buchegg-
berg, war von 1857—1864 Lehrer in Ober-, dann
in Unterramsern (Bucheggberg), wurde 1867 als
Geometer patentiert und wirkte als solcher einige
Zeit in Dornach; gest. in Basel am 28. Mai 1894.
Neben seinen Arbeiten als Geometer beschäftigte
sich A. auch mit Anfertigung von topographischen
Reliefs, z. B. derjenigen des Schlosses Dornach,
der sog. Teufelsburg bei Rüti u. a. Reproduk-
tionen des Reliefs der Teufelsburg befinden sich
in den Museen von Basel und Solothurn.
Anz. A.-Kde. 1882, p. 287 und MeUurhtuu, Aelteste
Geschichte des Kto. Solothurn (1 890), p. 29. M. GUi.
Andres (Meister A.), Tischmacher, s. Bernnet,
Anderes.
Andres, s. auch Andreas.
Andrler, Orfevre. 11 est mentionnö, de la
maniere suivante, dans le 24"" volume (p. 369
et 375) des Memoire« et Documenta de la societe
savoisienne d'Histoire et d' Archäologie : „Le
tresorier de Savoie paye, le 28 octobre de cette
annee (1411), ä A., fils de Jacqucmin, de Fri-
bourg, orfövre, la facon d'une bolette (petitc
boule) d'or, faite pour monseigneur, pour tetiir
un reliquaire." „Item a livre a A. de Fribourg,
dorier, pour brunir la Vaisselle qui a ete donnee
au Roy 11 eBeuz . . . (1415, 1" aoftt)."
Max de Techtcrmam*.
Angelin (Kngelin, Engelschclin). Cette famille
francaise reLugiee vient de I' Albens, chef-licu
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Angelin
- 88
Auisensel
de l'arrotidissemeut de ChamWry en Savoie.
Elle a ete" re$ue bourgeoise de Vevey le 28 dec.
1725 pour 1061 florins, 3 sols, noug dit le
„registre de la bourgeoisie de Vevey" du ch&te-
lain Perret ä la maisou de ville. Un ancien
livre de genealogics veveysannes, appartenant
ä Mr F. Doge, ä la Tour-de-Peilz, nous donne
de plus les iudications suivantes:
Louis Claude
an servkce ^pousa Atme« Jordan,
iMri'^is PI«rre-Fr«n?ol* Jean- Abel
•nfanta epouaeen 1787 Tanneur,
eu 17421 Marl« Gatnllle epouse
en 1775
Marie-
Mariroerlt«
Vodoz.
I
Franc; o(t-0a»ld
ne le 13 »rrll
1780 (<DOQM ■>
Marie Badoui Jean.Da»id-Eli»ee Jean-Frant;.
vtcn'i'i' noce ne>nl78*epou»e epouneeu
a Ghexbrea en 1808 H"l*nne 18H Anne
cd 1839 Dneraox, morl Mounet
LoulaeLucreoe •» »8» • « '•»>• JL£r« d«
Vtücbond). mort (B«»*»tre de» Mr. F. Doge).
avant 18*9 ««**•>■
(Be».de»decea).
(Le fintier.)
Angelin, D., potier d'etain ä Vevey, a pour
marque un ange tenant une palme dans la main
gauche, la droite appuyec sur la hanche. Le nom
est inscrit en majuscules »ans cercle interieur. Au
revere, sous l'inscription „Fin etain chrisUlin"
les deux initiales D. A. (en anglaise).
W. Robert.
Angelo da Arogno, 8. Arngno, Angelo da.
Angelo da Lugano, 8. Lugano, Angelo da.
Angelo di Giovanni da Meride, 8. Meride
Angelo di Oiov. da.
Angelo da Morcote, s. Morcote, Angelo da.
Angelroth, Balthasar, Her Goldschmied, Bürger
von Basel, und seine Ehefrau Dorothea, wohnten
im Jahre 1507 im Hause zum vorderen Tanz an
der Eisengasse. 1511 leistete er Bürgschaft für
Caspar A., 1512 kauften er und seine Gattin
einen Garten in der neuen Vorstadt. Urkundlich
erscheinen beide noch 1522 und 1529, aber über
die näheren Lebensgeschicke und die künstlerische
Betätigung fehlen die Nachrichten.
Ms«:. Wa' kcrnajeel.
dam
Angelroth, Caspar, der Goldschmied, von
Thann im Elsaß, wurde 151 1 Bürger von Basel und
hatte als Bürgen Balthasar A. Er wohnte 1528
im Hause zum roten Mönch am Fischmarkt, be-
zahlte keinen Hauszins und scheint ein unstäteg
Leben geführt zu hal>en. 1530 mußte er Uhrfehde
schwören, ebenso 1532, und 1535 wurde sein Gut
in der Herren zu St. Peter Haus am Totengäßli,
als einem flüchtigen Manne gehörend, von seinen
Schuldnern angesprochen und inventarisiert.
Außer den allernntwendigsten Möbeln waren im
Haus und im Verkanfsladen nur die Gold-
schmicdwcrkzcuge zu finden nud ein ziemlich
reiches Kücheninventar mit Brat- und Vogelspieß.
Sein künstlerisches Können belegt eine Mon-
stranz im Kirchenschatze zu Sachsein vom Jahre
1616, eine elegante, fein ausgeführte Arbeit mit
dreifachem Fialenaufbau und hübschen Heiligen-
figuren. Ein Eintrag im Wohlthäterverzeichnis
der Kirche besagt, daß Meister Caspar A.,
Goldschmied zu Basel, die Monstranz gemacht
habe.
Mac. Wackernagel, Nascheier •Dateri. — SieJUin, in
„Basl. Festechr." 1901, p. 356. Garn.
Angelroth, Nikiaus, der Goldschmied, siedelte
als Letzter aus der alten, elsassischen Heimat
nach Basel über. Im Jahre 1513 kaufte er das
Bürgerrecht und hatte als Bürgen seinen Sohn
Casjwr. Er wohnte an der Eisengasse, war Mit-
glied der Schildknechtbruderschaft und schloß
zusammen mit seiner Frau Eva verschiedene
Kaufe ab. Die ganze Familie scheint sich in
unsoliden, zerrütteten Verhältnissen befunden zu
haben, denn 1520 wurden ihm in seinem Hause
zur Sonnen ein schwarzer Kock und ein Ellends-
hut gepfändet, weil er die Summe von 8 Gulden
nicht bezahlen konnte.
Mac. Fechter, Watkernagel. Oant.
Angelroth, Wolfgang, „der goldschlaher und
goldschmid", ist 1479 und 1509 urkundlich iu
Basel nachzuweisen. Ohne Zweifel gehört er,
wie der zwanzig Jahre später genannte Balthasar,
einer Goldschmicdfamilic aus Thann im Elsaß
an und steht mit Balthasar, Nikiaus und Caspar
in engem verwandschaftlichem Zusammenhang.
Mac. Wackere»**]. Garn.
Anhorn, Hans Caspar, Sohn des Pfarrers
Bartholom. A., Goldschmied, von St. Gallen. Geb.
am 1. Sept. 1660, gest. am 25. Jan. 1736, wurde
in seiner Vaterstadt 1686 Goldschmiedprobierer,
als solcher in den Jahren 1710.1712 wieder-
gewählt, bekleidete 1702/1705 das Amt eines
Muskettenschütz-Geschirrmeisters, 1709 das-
jenige eines Stadtriehters. Münzmeister war er
vom 4. Nov. 1714 an bis zu seinem Todesjahr.
1673 kaufte er ein Haus au der Schmiedgasse,
errichtete 1693 einen Probierofen oder baute
einen solchen um; 1731 auch Gürtler genannt.
(Mitt. v. Ratssrhr. Schwarzenbach.)
Sein Münzzeichen auf st. gall. Stadtmünzen
ist entweder ein A oder ein Bäumchen (von
seinem redenden Wappen herrührend). Hahn.
Anisensel, Theodorc-Jacnh, ne a Vieu (Ain)
le 29 janvier 1817, t * Geneve le 1" ferner
1897. a enseigne l'ecriture au College de cette
ville de 1848 ä 1880 environ: il a puhlie plusieurs
alhums de calligraphie eu fran^ais et en allemand,
ä l'usage de ses Cleves. A. ChoUy.
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Anker
89 -
Anker
Anker, Albert, Geure-, Historien-, Fayence-
maler und Illustrator, geb. am 1. April 1831 in
Ins (Anet) im Kt. Bern. Der Vater, Samuel A.,
war Tierarzt, die Mutter hieß Marianne Gatschet.
Im Alter von vier Jahren kam A. nach Neuen-
burg, sodann nach Bern, wo er das Gymnasium
absolvierte und sich auf das Studium der Theo-
logie vorbereitete, dem er zunächst an der Berncr
Hochschule und später an der Universität Halle
oblag. Da er zur Kunst sich hingezogen fohlte,
wandte er sich jedoch von der Theologie wieder
ab, trotzdem er als Kandidat bereits die Kanzel
bestiegen hatte. Er begab sich nach Paris, um
als Schüler in das Atelier Charles Gleyres ein-
zutreten. Ihm hat er stets ein dankbares An-
denken bewahrt. Von Gleyre beeinflußt sind
besonders zwei Bilder: „les joueurs d'osselets"
und „Sautc-mouton." Neben dem Atelier des
Meisters besuchte A., um Aktzeichnen zu lernen,
auch die Ecole des Beaux-Arts in Paris. Seit
1859 stellte er im Salon aus, 1874 das Gemälde
„l'attente", dem er vielleicht den größten Erfolg
verdaukte. (Abg. in der „Gaz. des Beaux-Arts" von
1874, p.41.) 1862-1863 weilte A., Studien halber,
in Italien. 1864 verheiratete er sich mit Anna
Rüfly aus Biel. 1886 besuchte er neuerdings
Italien, besonders Rom und Neapel. Bis 1890
lebte er im Winter in Paris, im Sommer in dem
väterlichen Hause in Ins; 1891 gab er seine
Pariser Wohnung gänzlich auf und kehrte de-
finitiv in die Schweiz zurück, hier nicht nur
praktisch, sondern auch theoretisch, in Kommis-
sionen, die Interessen der Kunst seines Vater-
landes fördernd. A. war langjähriges Mitglied
der eidg. Kunstkommission und von 1691- 1902
Mitglied der eidg. Kommission der G. Keller-
Stiftung, der er durch seine Gutachten wertvolle
Dienste leistete. Gesundheitshalber sah er sich
genötigt, 1901 dem Bundesrate seine Demission
einzureichen.
Mannigfach sind die Auszeichnungen, die A.
zu teil wurden. 1866 erhielt er im Salon für
das Gemälde „deux petita bas-bleus" (repr. in
„la Suisse illustree" von 1872, p. 162) die gol-
dene Medaille, 1878 den Orden der Ehrenlegion.
Zur Feier seines 70. Geburtstages verlieh ihm
die philosophische Fakultät der Hochschule in
Bern am 17. Nov. 1900 den Titel eines Ehren-
doktors, „consensu peritiorum artig pictori elc-
gantissimo venustissimis tabulis operibusque
immensi laboris ac curoe anxia? omnium tenenti
oculos et admirabili peuicillo imprimis Bernen-
sium ingenium vitam mores summa expriraenti
arte.«
A. schildert mit Vorliebe den Bauerntypus
seiner engern Heimat, denn er ist eine Albert
Bitzius congeniale Natur. Er verhält sich zn
Vautier wie der ursprftnglichcre Jeremias Gott-
helf, den er noch persönlich kannte, zu Berthold
Auerbach. Er darf als der prädestinierte Illu-
strator der Dorfgeschichten des schweizerischen
Volksschriftstellers bezeichnet werden. In der
illustrierten Ausgabe der Schriften Gotthelfs von
Zahn in Chaux-de-Fonds sind folgende von ihm
illustriert: „Leiden und Freuden eines Schul-
meisters", „Dursli der Branntweinsäufer", „Der
Besenbinder von Hychiswyl", „Wie fünf Mädchen
im Branntwein jämmerlich umkommen", „Wie
Joggeli eine Frau sucht", „Die Käserei in der
Vehfreude", „Das Erdbeeri-Mareili", „Michels
Brautschau", „Hans Joggeli, der Erbvetter."
Als Maler widmete A. sich mit gleicher Lielw
der Darstellung der Kindheit und Jugend wie
der des Alters. Er schrieb in der „Suisse lib."
(Nr. 102 vom 5. Mai 1898) über die erste Ent-
wickelung des Kindes und hat dieses in zahl-
reichen Bildern geschildert. Hieher gehören:
„Gestört" (Zahns Anker-Alb., Bl. 9), „Der kleine
Freund" (Alb. Bl. 17), „Die ältere Schwester"
(Alb. Bl. 10X „Die schlafenden Mädchen auf der
Ofenbank" (Alb. Bl. 12), „Fleißig" (Alb. Bl. 19),
„Das Mütterchen" (Alb. Bl. 15), „Kinderfrüh-
Btück" (1874; im Basl. Mus.), „Die Krippe" in
der Sammig. von La Rochc-Ringwald in Basel
(Alb. Bl. 25), „Der kleine Architekt" im Künstler-
gut Zürich. Junge Leute treten auf in: „Ge-
nesung" (Alb. Bl. 16), „Gotthelfleserin" (Alb.
Bl. 18), „Erdbeeri-Mareili" (Alb. Bl. 40). Durch
Charakteristik ausgezeichnet sind: „Der Zinstag"
(Alb. Bl. 33 und „Suisse illustr." von 1872,
p. 313). „Der Wunderdoktor" von 1879 im Basl.
Mus. (Alb. Bl. 30), „Die Hühner" (Alb. Bl. 5),
„Die Bauernstube" (Alb. Bl. 11), „Der Schnec-
Mutz" (1873, Alb. Bl. 2). Das Alter verkörpert
„Der Gemeindeschreiber" (Alb. Bl. 22), „Sonnen-
untergang" (Alb. Bl. 6), „Der Einsame" (Alb.
Bl. 21), „Hohes Alter" (Alb. Bl. 3), „Seelenruhe"
(Alb. Bl. 38), „Der neue Wein" (Alb. Bl. 23),
„Die Andacht des Großvaters" (Alb. Bl. 27). So
hat alles, was A. malt und zeichnet, entschieden
heimatliches Gepräge: Die humorvollen Scenen
wie das „Dorfschulexamen" (Heliogr. von Meisen-
bach, Riffarth & Cie. in München) und „Die
badenden Kinder" sowohl, als auch die den
Ernst des I^ebens verratenden wie „Die kleine
Freundin" im Bern. Mus. (Alb. Bl. 31), „Das
Nachmittagsgebet" von 1861 im Neuenburg.
Mus. und „Das Kinderbegräbnis" (Alb. Bl. 32).
Dem häuslichen Genre steht das historische
gegenüber, das in dem Werke A.s mit einigen
charakteristischen Bildern vertreten ist. Vor
allem sei auf die „Kappeler Milchsuppe" von
1869 hingewiesen (polychrom repr. von der
Comp. Photogl. Z.), als auf ein klassisches Bei-
spiel für die Behandlung einer geschichtlichen
Anekdote. Am Abend vor der Schlacht bei
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Annen
— 40 —
Aimer
Kappcl sitzen Krieger des katholischen und
des protestantischen Heeres, der alten Freund-
schaft eingedenk, im Schatten eines Baumes,
und laben sich an einer Milchsuppe. Außer-
dem seien genannt „Pestalozzi in Stans" im
Künstlergut zu Zürich, „Schweizerische Gast-
freundschaft" im Museum zu Neuenbürg (repr.
in der „Suisse illustree" von 1872, p. 187),
„Königin Hertha" von 1878 im Museum zu
Lausanne (Alb. Bl. 37), „Flüchtige Hugenotten"
(SuU, Schweiz. Gesch., p. 456), „Pestalozzi und
die Unterwaldner Waisen in Murten" in Neuen-
bürg (Sutz, Schweiz.-Gesch., p. 550), „Karolus
raagnus unter den Schulkindern", „Ludwig XIU
(Alb. Bl. 24.)
Gelegentlich griff Anker auch zur Radiernadel
(vgl. Kinkel, Schweiz. Künstl. Alb. Nr. 7) und
zeichnete für den Holzschnitt, z. B. für „Die
Alpenrosen". Wenig bekannt ist, daß er eben-
falls Fühlung mit dem Kunsthandwerk suchte,
indem er für ein Pariser Haus Fayencen malte
(s. die Reproduktionen bei Th. Deck, la falence,
Paris 1877, p. 177, 179, FalstafT, Palissy, Anti-
gone, Deborah).
Curricuhun ritoe. — Meytr, K.-Lex. II, 72-74. —
Seubert, K.-Lex., II. Aull. I, 88—84. — Brun, Ver-
zeichnis der Kunstwerke im Konstlergut, 1901, p. 8 — 4.
— Bern. Kst., 1861, p. 26. — Kunstballe vod 1875,
p. 1. - Gm. beaux-art*. II, 1869, p. 811; IV, 1870,
p. 31 8; VII, 1878, p. 578; VIII, 1878, p.207; X.1874,
p. 44 und 312; XXII, 1880, p. 60. — JflUfer, K.-Lex.
IV, 9. — Dioskuren v. 1866. ■ Zeitochr. f. bild. Kst.,
Beiblatt III, 153; V, 149 (Kappeler Suppe); VI, 146
(„Pestalozzi in Stans", „Spinnerin"); VIII, 82, 108: IX,
605 (Schnoopetz); XII, 117, 368; XVI, 589, 660
(„Bauern beim Quacksalber", „Kinder am Kafetiscu").
— Zeitochr. f. bild. Kst. III, 279. — H. A. MülUr,
biogT. K.-Lex. 14 — 15. — Die Schweiz v. 1900, Heft 8,
p. 169—176. - NoSl Suisse (Qen&ve) v. 1900, p. 36 ff.
— r««t, Index Brit. mus. II, 4. — Basler Nachrichten
r. 81. Marz 1901, Beil. zu Nr. 89. — N. Z.-Zte;. v.
19. Dez. 1896, Nr. 852, Morgenbl. C. Brun.
Annen, Georges, peintre sur email et paysagiste,
est n6 ä Geneve, dont il 6tait citoyen, le 27 avril
1842 et mort le 26 novembre 1879. II pratiqua
d'abord l'horlogerie pendaut quelques anu^es;
mais il l'abandonna entierement pour la peinture
sur email qu'il etudia avec M. Mayor. II y
travailla avec succes ä Paris jusqu'ä son retour
ä Geneve en 1870. II se voua alors ä la pein-
ture de paysage et suivit les cours de Barthe-
lemy Menn. Ses Stüdes de haute montagne
denotent tut esprit tres personnel, imhu d'une
compröhension tres poetique de la nature. La
mort l'ayant cnleve, jeunc encore, il n'a produit
que peu de toiles importantes.
Plusieurs tahleaux et quelques emaux se voient
encore chez sa sceur M"« Georgina A. Peintures
ä l'huile: le Massif du Mout-Blanc, les Martincts
vus de Pont-de-Nant Emaux: un portrait, un
bouquet de fleurs, un paysage boisö.
Les B. A. en Suisse par de Tscharner, annee 1 87 9, p. 6 1 .
P. Vtiilon.
Annen, Georgina -Marie, somit du peintre
Georges A., est n£e ä Geneve le 24 decembre
1843. Elle Itudia de tres bonne heure la peinture
sur email dans l'atelier de Ml,c Juliette Heoert.
Puis eile se specialisa dans la peinture de fleurs
et alla etudier cette brauche ä Lyon sous la
direction de l'aquarelliste Rivoire, de M. Lais
et de Madame Puyroche-Waguer. Ses aquarelles
de fleurs se voient dans la plupart des expositious
suisses.
Le Musee de l'Ariana ä Geneve jmssede un
tableau de M,le A. repr&ientaut des roses the
avec diflfcrentes fleurs. P.VtVlon.
Annen, Joseph Dominik, Maler, geb. am 1 1 . Juni
1829 in Arth, Kt. Schwyz, noch lebeud, ein
Schüler Paul Deschwandens, malte im Stile
dessellwn eine große Anzahl Altarbilder in
schweizerischen und ausländischen Kirchen. Die
bedeutendsten sind diejenigen in der Pfarrkirche
in Belfaux, Kt. Freiburg, und in der seitdem
durch eine Feuersbrunst zerstörten Kirche der
Abtei St. Memrad in Nordamerika. — Aus der
Hand dieses Künstlers stammen auch zahlreiche
treffliche Portrat«. Kr hat sich einige Zeit in
München aufgehalten.
Dettiing, M.. Schwyz. Chronik, p. 235. — Mitt. von
P. Gabriel Meier in Einsiedeln. M. Dtttliwj.
Anner, Emil, geb. am 23. Febr. 1870 in Baden
im Aargau, Malerradierer und Aquarellist. Von
1886—1890 besuchte er die Kunstgewerbeschule
in Zürich, 1891 die Academie des Beaux-Arts
in Genf, von 1892 - 1896 die königliche Kunst-
akademie in München, wo Prof. J. L. Raab sein
Lehrer war. Seit 1901 lebt er in Brugg als
Zeichenlehrer an der dortigen Bezirksschule.
Von 1894 an hat A. öffentlich ausgestellt,
so in München, Berlin, Bern, Genf etc. Arbeiten:
Radierte Porträts, z. B. sein Selbstbildnis, und
Landschaften in verschiedenen in- und aus-
ländischen Sammlungen, zahlreiche Aquarelle
und Oclhilder. An der akademischen Ausstellung
in München 1894 erhielt A. zwei Diplome, 1895
eine bronzene Medaille für Zeichnungen und
Radierungen. Zwei Federzeichnungen („Im Web-
keller", „Heimstätte eines Appenzeller Webers")
repr. in der „Schweiz" von 1902, Heft 6.
Das Radiererwerk A.s zählt 1902 gegen 100
Blätter, darunter das 1902 erschienene Triptychon
„Schöpfung" (3 Bl.), „Der Judenfriedhof" und
zwei Folgen rad. Skizzen von je 10 Bl. In letzter
Zeit wandt« er sich wieder mehr der Malerei
zu. Von Oelbildern sind zu nennen: „Maitag"
(1900), „Herbstabend am Bützberg" und „Korn-
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— 41 —
Antoine
feld" (1901). A. ist auch Musiker, Mitarbeiter
verschiedener ausländischer Zeitschriften, wie der
„Jugend" und des „Kunstwart" und gelegentlich
schriftstellerisch thätig.
Nach den Angaben des Künstlers. — N. Z.-Ztg. v.
10. Dez. 1807, 2. Abendblatt and t. 20. Harz 1902,
Kr. 79, Morgenblatt. ('. Brun.
Anaer, Heinrich, Maler und Radierer des
18. und 19. Jahrh., gehört einer Familie an, die
ursprunglich in Tegerfelden im aarg. Bezirke
Zurzach ansässig war, seit ungefähr 250 Jahren
aber in Dättwil im aarg. Bezirke Baden lebt, wo
die Familie jetzt noch eingebürgert ist. Seine
Vorfahren waren Landwirte. Heinrich A. von
Dattwil studierte anfangs die Rechte und wollte
sich später ganz der Malerei widmen. Er begab
sich nach Paris und vertiefte sich in die Technik
der Radierung. Er mußte Bich vor den Schrecken
der Revolution flüchten und entging mit Not der
Verhaftung. In sein Heimatdorf zurückgekehrt,
wurde er Bezirksrichter und Bezirksamtmann.
In den Mußestunden lieschäftigte er sich neben
der Landwirtschaft mit Radieren.
Werke: Hauptsächlich Kopien nach Rembrandt,
der sein Vorbild wurde. A. brachte die Gesamt-
erscheinung zuweilen sehr gut heraus; bei den
Einzelheiten ist indessen das nicht ganz regel-
rechte und unterbrochene Studium wahrnehmbar.
Seine Radierungen sind sehr selten; die Kupfer-
stichsammlung des eidg. Polytechnikums besitzt
ihrer zwei: „Jesus erweckt Jairi Töchterlein",
nach Rembrandt, 1794, und „griech. Held, einen
toten Genossen hebend." Meyers K.-Lex. erwähnt
zwei Blätter, weibliche Bildnisse nach Rembrandt,
datiert 1796. A. starb anfangs 1842 oder 1844.
Mitteilung seines Urenkels, dos Malers Emil Anner. —
.Vtyer, K.-Lex. D, 78. C. Brun.
Annone, Giorgio d', Maurer, arbeitete an den
Befestigungserweiterungen in Bellinzona anno
1481.
Boll. stor. XHI, 1891, p. 4. Motta.
Anselmler, Jules, geb. am 9. Mai 1839 in
Genf, war der Sohn eines Ingenieurs und wandte
sich dem Berufe seines Vaters zu. Er studierte
unter mannigfachen Entbehrungen einige Zeit
in München, kehrte 1871 nach der Schweiz zu-
rück und bethätigte sich in den folgenden Jahren
an der Vitznau-Rigibahn und an der Bützberg-
balm. Von 1876 an stand er 12 Jahre lang
ununterbrochen als Ingenieur für Wildbach-
verbauungen und Bacbkorrektionen im Dienste
des Baudepartements des Kantons St. Gallen.
Für die Landesausstellung in Zürich (1883)
fertigte er Reliefs des Trübbachtobels, der
Wildenberger Rüfi und des Simmitobels an, die
Anerkennung fanden. Im Frühjahr 1888 etab-
lierte er sich als Civilingenieur in St. Gallen,
entwarf Pläne für Wasserversorgungen und
Schmalspurbahnen und leitete im Kanton Glarus
die Verbauung des Haslenbaches und der
Guppenruns. Seine letzte bedeutendere Arbeit
war die Aufnahme der Pläne für die Gorncr-
gratbahn. Er starb am 7. Okt. 1895 während
eines Aufenthaltes in Lyon. Er entbehrte höherer
theoretischer Fachkenntnisse; aber er war ein
geschätzter Praktiker von bescheidenem Wesen
und unermüdlicher Pflichttreue.
Nach Hitteilungen von Frau Prof. Boühard, verwitwete
Anaelmler, in Wlnterthur. Vgl. die kurze (ungenaue)
Notiz in der Schweiz. Bauzeitung, Bd. 24, Nr. 16 vom
19. Okt. 1896. J. Dierautr.
Anselme da Campione, s. Campione, Anselmo da.
Anstalt, topographische, s. Wurster Ran-
degger & Co.
Anthoni (Isenmann?), genannt Meister Anthoni,
Baumeister, Zimmermeister, Steinmetz, von
Luzern, war ums Jahr 1608 in Beromünster am Bau
der Stiftskirche thätig, wo er den Auftrag erhielt,
„um 200 Gld. und 6 Malter Spelt" das Parterre
des Glockenturmes in ein Gewölbe für das Siegel-
thal umzubauen. Siehe unter Isenmann.
Anz. A.-Kde. 1885, p. 127. — Kathol. Schweizern!.,
N. Folge XIV, p. 197—198. Franz Heinemann.
Anthoni, Meister, der Glaser und Glasmaler
zu Basel. Siehe Glaser, Anthony.
Anthontn, der Meister, ein Hämischer und
Plattner des 15. Jahrh. in Solothurn, lieferte
verschiedene Rüstungen ins Zeughaus daselbst.
Thätig von 1495-1500.
Seckeimeisterrechnungen 1495-1500.
Zetter-Colltn.
Anthony, Meister, s. Glaser, Anthony.
Antoine, Jacques Denis, Architekt, geb. in
Paris am 6. Aug. 1733, f am 24. Aug. 1801, war
Sohn eines Tischlere und ergriff den Maurerberuf.
Als noch junger unbekannter Mann trat er
plötzlich mit den Plänen zum Hötel des Monnaies
in Paris hervor, das dann auch wirklich nach
denselben 1768 begonnen, 1775 vollendet wurde.
Von seinen übrigen Leistungen sind zu nennen:
Die Restauration des Palais de Justice in Paris,
die Herstellung des Archive» und der großen
Treppe desselben und der Palast Berviq in
Madrid. In Bern war A. von 1786—1795 thätig;
erbaute 1787 die Stadtbibliothek, 1790 die Münze
und das Marzilitlior, und fertigte auch Entwürfe
zu diversen Häuserfacaden an. 1793 entwarf
er die Pläne zum neuen Kathaus, die jetzt noch
auf der kant. Baudirektion aufbewahrt werden ;
es wurde aber nach denselben nur die Terrasse
ausgeführt. Auch in Nancy ist A. thätig gewesen.
Nour. Biogr. Gen., Bd. 1, 2, wo auch die litt. Quellen
verzeichnet »ind. — Topogr. Beschr. t. Bern. Howald.
Digitiz
Anton
42
Appiaui
Anton (geu. Meister Antou), Steiumetz, Bild-
hauer, arbeitete im Jahre 1508 in Luxem, wo
er am sog. neuen Turme der Hofkirche in rund-
Iwgiger Nische einen „Oelberg" als noch heute
erhaltenen und vielbetrachteten stattlichen
Zeugen seiner Steinplastik hinterlassen. Das
aus fast lebensgroßen Figuren zusammengesetzte
polychrome Werk zeigt unterhalb des schlafenden
Jüngers sein Monogramm: M. A. Im Rodel der
Lukusbruderschaft ist er nicht eingetragen und
durfte sich sonach nur vorübergehend in Luzern
aufgehalten haben.
Eine Reproduktion dieses Oelbergs brachte
der Geschichtsfreund, Bd. 30, Taf. III, zufolge
der Anm. 4 auf S. 176 vermutlich gezeichnet
von Ant. Bötler. Text dazu a. a. 0. p. 177.
Am. A.-Kde. 1885, p. 188, 189. N. Z.-Ztg., Nr. 55
v. Jahre 1900, Morgenbl., Feuilleton : „Oelberg« in der
Schweiz- von E. A. S[tnckelt»rg]. l'ra« Btinemann.
AntonI (Antony), s. Glaser, Anthony.
Antonio da Campionc, s. Campioue, Anton, da.
Antonio da Carona, s. Carona, Anton, da.
Antonio de Como, s. Como, Antonio de.
Antonio da Gavirate, s. Gaviratc, Antonio da.
Antonio di Alberto da Lamone, s. Lamoue,
Antonio di Alberto da.
Antonio de Locarno, s. Ix>caroo, Antonio de.
Antonio da Lugano, s. Lugano, Antonio da.
Antonio di Lugano, s. Lugauo, Antonio di.
Antonio di Stefano da Lugano, s. Lugano,
Antonio di Stefano da.
Antonio di Giovanni da Meride, s. Meride,
Antonio di Giovanni da.
Antonio da Morcote, s. Morcote, Antonio da.
Antonio da Muggia, s. Muggia, Antouio da.
Antonio da Ponte, 8. Ponte, Antonio da.
Antonio di Giovanni da Ponte, s. Ponte, An-
tonio di Giovanni da.
Antonio de Tredate, s. Tredate, Autonio de.
Antony, g. Glaser, Anthony.
Apenzäller (Appenzeller?), Franz, Maler in
Chur. Seinen Unterricht genoß 1579 und 1580
der Schulmeister, Chronist und Maler Hans
Arduser. Von Arbeiten A.s waren einzig einige
Malereien bekannt, die er im Sommer 1580 in
einem Hause des Landrichters Regett von Capol
(Pension Brun) in Flims angebracht hat, jetzt
sind sie leider übertüncht: Allegorien der
Tugenden in zierlichen Gehäusen, kunstvoll
stilisierte Cartouchen, zur Aufnahme von Jagd-
trophäen bestimmt, und Fenstcrbekrönungen,
alles tüchtige Dekorationen im Hochrenaissance-
stil und mit hellen Farben, die prächtig stimmen,
hübsch geroalt.
II an* Ardüter* Tit. Chronik (Ausg. von J. Bott) p. 5 IT.
— Rahn, Fahrten und Werke eines Bundner Halen im
XVI. und XVII. Jahrh., p. 4, 12. — Dtr*.. K»t. und
Wstud., p. 276, 288. — Hä*d<ke. Gwch. d. Schweiz.
Malerei, 356 ff., 860. T. SchUß.
Aport* (A Porta), Andreas, Glockengießer,
lebte im 17. und 18. Jahrh. in Bregenz und
Feldkirch. A. nennt sich in der Inschrift auf
Glocke I in St. Gallenkirch, die er 1705 gemein-
sam mit Johann Baptist Ernst von Lindau goß,
hochfürstlich St. Gallischer Styck und Gloggen-
gießer auch Gotshausmann alda und Burger zu
Veldkirch.
Sam. Jenny, Inschriften und Verzierungen auf Glocken
in Vorarlberg und Lichtenstein (Mitteil. der k. k. Central-
kommiarion etc., Wien, XXI, 1895, p. 285 ff.).
Hahn.
Apothlcnire, Jonathan, orfevre ä, Geuevc,
s'associa en 1610 avec Ami Argand pour le
commerce d'orfevreric. A.
AppelinH, Johann, Porträtmaler, „nach den
Aufzeichnungen eines bejahrten Kunstkenners
und Sammlers" geb. in der Schweiz in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrh. A. lebte in Middel-
burg im Seeland. Er wird in der Rede zur Ein-
weihung der Zeichenschule zu Middelburg von
L. Bomme 1778 als verdienstlicher Künstler
genannt. Meyer führt zwei Werke von ihm auf:
das Bildnis des Jakobus Willemsen und das-
jenige des Adr. Stecngracht.
Meyrr. K.-Lex. II, 188 (wo die übrige Litteretur auf-
gezahlt wird). C. Brun.
Appenzeller, s. Apenzäller.
Appiani, Francesco, italienischer Maler.
Abiani nennt P. Urban Winistörfer im N.-Bl.
Solothurn 1856 einen Maler, der um 1761 mit
dem Stuccator Francesco Pozzi in Solothurn
erschienen sei, um seine Dienste für den beab-
sichtigten Bau der neuen St. Ursus-Kathedrale
anzubieten. Offenbar liegt hier ein Irrtum vor.
und der Name des Künstlers erscheint in seiner
richtigen Form Appiani bei J. Amiet, C. M. Pisoni
(Bern 1865), p. 7 und 22 und „Das St. Ursus-
Pfarrstift der Stadt Solothurn" (Solothurn 1878),
p. 37. Es handelt sich um den Frescomaler
Francesco A. aus Ancona (s. Nagler, K.-Lex.
und Seubert, K.-Lex.), der aber, auch nachdem
der Bau dem Architekten Pisoni übertragen
worden war, keine Arbeiten für denselben aus-
führte, während Francesco Pozzi in hervor-
ragender Weise als Stuccator an der Aus-
schmückung der Kathedrale beschäftigt war.
M. düi.
Appiani, Jakob, Stuccator „von Porto auß
dem Maylendiscben-, dekorierte 1729 die Decke
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Appiaui
— 43
Aprile
de» jetzt zerstörteu sog. Mühlesaales im Kloster
Rheinau.
RoOmktUultr, Hangesch, des Klosters Rheinau. Diss.
HothenkdutUr.
Apptani, Joseph, der churmainzische Hof-
maler, wurde bei der in die Jahre 1759 — 1761
fallenden Restauration der am 2G. Okt. 1681
geweihten Domkirche in Arlesheim (Kt. Basel-
land, Birseck) vom Basler Domkapitel, das seit
1679 seine Residenz dort aufgeschlagen hatte,
zur Ausschmückung des Gotteshauses mit Fresken
berufen. Es entstanden an der Decke des Mittel-
schiffs und im Chor, an den Längsseiten, über
dem Altar uud an der Decke, Malereien, die
der Glorie der Jungfrau Maria dienen, aber
auch Abendmahl und Kußwaschung zur Dar-
stellung bringen. Das Fresko der Assunta über
dem Altare ist signiert: Josephus Appiani pinxit
anno 1760.
fl&mlrk*, B„ Die Kirche zu Arlesheim (im Anz. für
■Schweiz. A.-Kde., 22. Jahrg., 1889, Nr. 1). Sütterlin,
Zur Heimatkunde des Dorfes und der Pfarrei Arleaheün
(1878). — F. Raur, Im Gebiete des Oempenstollens
(Basl. Jahrb. 1891). - L*u, Die Merkwürdigkeiten des
Bezirks Birseck (1816). U. Trog.
Appiano, Ambrogio (d'). Er goß die Haupt-
glocke in Torre (Blegno-Thal) anno 1475.
JVtocAefer. Iscririoni, im Boll. stor. Svizz. Ital.II, 1880,
p. 203. Motto.
Appontegger, Hans, der Goldschmied, von
Dinkelsbühl in Mittelfranken, machte unter Hans
Waldmann den Zug gegen Bellenz als Freiwilliger
mit und erhielt im darauffolgenden Jahre 1479
das Bürgerrecht von Zürich.
Mg<\ Ddret-eler. Ganz.
Aprile, Andrea, Bildhauer in Carrara (1604
bis 1558).
Bertototti, Art. svizz., p. 30. — Den., im Boll, stor.,
1885, p. 107. Motto.
Aprile, Antonio Maria, Sohn des Giovanni A.,
war, wie es scheint, der jüngste seiner Brüder
Pietro und Giov. Antonio; denn er begegnet uns
erst sechzehn Jalire nach der ersten Nennung
Pietms in Genua, und zwar in seinem auf dem
prächtigen Grabmal des D. Pedro Henriquez in
Sevilla eingemeißelten Namen (1519 -1525).
Diese Verbindung mit Spanien hielt er in der
Folge fest, mehrmals ist er dorthin gereist, und
in einem spanischen Aktenstücke wird sein Name
zum letztenmal verzeichnet. Eine kunstvolle
Kanzel für den Dom von Savona (1622) über-
nahm er, allerdings mit Zuhülfeziehung des dort
ansässigen Gio. Angelo Molinari. Diese Kanzel
ist das einzige große Marmorwerk, das aus dem
alten I>om, der ein Museum iorobardischer
Skulptur gewesen sein muß, in den neuen über-
gegangen ist. Sie übertrifft an Aufwand von
Zierraten und Bildwerken die wenige Jahre später
(1527) von Pier Angelo della Scala, ebenfalls aus
Carona, ausgeführte des Doms von Genua. 1525,
in Verbindung mit Bernardino Gaggini, errichtet
er das Denkmal Ayamonte, das nichts anderes
ist als der große marmorne Retahlo des Hoch-
altars der Franziskanerkirche zu Sevilla, mit
den zur Seite knieenden Statuen der Stifterin
und ihres Gemahls. 1629 beendigt Anton Maria
das Portal der Casa de Pilatos in Sevilla. Weitere
Arbeiten für den Bibliothekspalast des Fernand
Colombo, natürlichen Sohns von Christoph, be-
sorgte er (1529—1534) allein und in Verbindung
mit anderen lombardischen Künstlern.
PaMatant, Christi. Kunst in Spanien. — Aliteri,
Notizie dei maestri di disegno della Liguria etc. — Meyer,
K.-Lex. II. 196. - Aren, lombardo XII, 67. - J**i (Q.
Die Aprile et*-. (Hauptquelle). Mottn.
April«, Bartolomen, aus Carona, Stuccator in
Rom unter seinem Landsmanue FranceBco Checcia
de Morcote anno 1631.
Bertototti, Art svizz., p. 49. - Der»., Boll. stor.
1885, p. 164. Motta.
Aprile, Battista, Bildhauer in Carrara (1504
bis 1558).
Btrtolotti. Art. svizz., p. 30. — Ar«., Boll. stor.
1885, p. 107. Mott«.
Aprile, Francesco, Bildhauer, war in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrb. in Rom beschäftigt.
Die Kirche del Gesü e Maria al Corso besitzt
mehrere Werke von ihm, vor allem das mar-
morne Grabmonument der Familie Bolognetti
mit Bildnissen und anderen Figuren. Eben dort
hat er gemeinsam mit Michele Maglia, Domenico
Guidi und Cavallini Statuen von Stuck in der
Kapelle der Jungfrau Maria und des hl. Josef
gearbeitet. Mit Michele Anguier, mit Pietro
Senese und Filippo Carrari verfertigte er die
Stuccaturen der Hauptkapelle in der Kirche
S. Giovanni de' Fiorentini. Sic stellen Jünglinge
mit Medaillons dar. A.s letzte Schöpfung war
die Marmorstatue der hl. Anastasia für die
Konfession der Kirche, welche ihren Namen
trägt. Kr starb während der Arbeit, die dann
Ercole Ferrata vollendete.
IVii, Descrizione delle pitture ecc. in Roma 1763,
p. 382—388, 424. 479. — Meyer. K.-Lex. II. 1878,
p. 196. — Btrtolotti, Art. svizz., p. 50. — Aren. stor.
lomb. XIII, p. 880. Motoi.
Aprile, Gaspare, ist der Erbauer der neuen
Kollegiat-Fabrik in Bormio (1628 1640).
Monti, Atti della risita del Ninguarda, parte I», p. 370.
Motta.
Aprile, Giorgio, Sohn des Andreas, Steinmetz
in Genua 1499.
Juri (CJ, Die Aprile, p. 69. MoUa.
Aprile, Giov. Antonio, Bruder des Pietro und
des Antonio Maria, lebte zeitweise in Savona.
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Aprile
— 44 —
Ard Uber
Htm und dem Landsmann« Angelo della Scala
verdankt man das Grabmal des Bischofs Francisco
Roiz in Toledo (zirka 1521).
Jtuti (C), Die Aprile, p.72. — Bertolotti, Art. Stüm.,
p. 80. - - D*n., Boll. stor. 1885, p. 107. MoUa.
Aprile, üiov. Battigta, Sohn des Giovanni A.,
Architekt und Bildhauer in Venedig und Genua
(16241682).
AlUeri. Notiiio dei professori de] disegno in Liffuria.
- Bertolotti. Artisti srizz., p. 80. — Ihn., Boll. «tor.
1885, p. 107. — Archivio lombardo XII, p. 67.
Motta.
Aprile, Martino, aus Carona, Holzschnitzer
am Mailänder Dom 1541.
Annali del Duomo vol. 3°. — Bertolotti. Art srixz.,
p. 80. — Ifen., Boll. «tor. 1885, p. 107. Motta.
Aprile, Pietro, aus Carona, Sohn des Giovanni,
der älteste von drei Brüdern, Ober ein halbes
Jahrb. (1504—1558) in Genua ansässig, erscheint
sehr oft in Carrara. Sein Name ist zuerst be-
kannt geworden im Leben Michelangelos, der
ihm die Lieferung des Marmors für die Statuen
der Facade von S. Lorenzo anvertraute. Auch
für die Certosa von Pavia hat er Marmor ge-
liefert Obwohl er ein hohes Alter erreichte, ist
doch von großen ihm erteilten Aufträgen wenig
bekannt und von erhaltenen Werken fast nichts.
Ein bescheidenes Tabernakel für fünf Lire lieferte
er 1507 einem Geistlichen, einen Zierbrunnen
für das Schloß Calahorra (1517) in Gesellschaft
mit einem Antonio von Carona, Sohn des
Domenico, ein verschollenes Grabmal der Eleo-
nore Malaspina für Massa, eine Madonna für
die Kathedrale von Pisa 1516. Sollte es die
über dem schönen Weihbecken sein? Pietro
scheint mehr Unternehmer und I^ehrer gewesen
zu sein, ein Mann von weitverzweigten Ver-
bindungen. Von seiner Leistungsfähigkeit und
Zuverlässigkeit ist ein Beweis das Testament des
Ordonez. Im Jahre 1626 wird ihm ein Bertran
de Gazino, Antonios Sohn, als Lehrling über-
geben.
Jtuti <CJ, LomhanliM'be Bildwerke in Spanien II. —
Pie Aprile aus Carona (Jahrb. der k. k. Kunstsammlungen
Berlin) fasc. II- III, 1892, p. 69. — Aren. stör. lomb.
Xn, p. 67 (nach Justi). — \ tg**»i. Esposizione »tor. tic.
I, p. 81. - Biancki, Art. tic, p. 12. Motta.
Aprill, s. Aprile.
Aqui" (de), Jean, ne* ä St. Jean de Maurienne,
enluminenr de livres, fut regu bourgeois de Geneve
le 8 juin 1487. A. CkoUg.
Aramolo da Arogno, s. Aroguo, Aramolo.
Aramulno da Arogno, s. Arogno, Araamino.
Arasmino da Castello, a. Castello, Arasmiuo da.
Aran, Johann vou, s. Reber, Johann von.
Arcani, Gaspar, „d«< Mesoco del Mesdochi
oppido Rhaetorum" (Misoxerthal), arbeitete als
Baumeister anno 1598 — 1604 in Krakau.
Bulletin international de 1'Academie des sciences de
Cracorie n"7, juillet 1889, p. V -VIII. — Boll. stor.
Sri«, ital. 1889, p. 219. Motta.
Archiiuband, Isaac, u6 k Geneve 1c 10 oct
1639, f le 8 aoüt 1676, peintre en email.
A. CkoUf.
Archiinbaud, Jean, frere du preeädent, u6 ä
Geneve le 26 avril 1647, t le 29 sept 1703, fut
recu maitre orfevre le 18 juillet 1668.
A. Ckoity.
Archiinbaud, Pierre, frere des prccldents, nc
ä Geneve le 29 sept. 1644, t le 6 nov. 1713, fut
recu maitre orfevre le 18 juillet 1666.
A. Chol*;/.
Archlmbaud, Pierre, oncle d'Isaac, ne" k
Geneve le 25 mars 1615, f le 3 juillet 1670,
orfevre. A. Ckoity.
Archlmbaud, Jean, fils du preetfdent, ne" a
Geneve, 1c 2 d6c. 1661, fut rec,u maitre orfevre
le 1 mai 1676. A.Ckoity.
Archiiuband, Jean-Jacques, fils du preeödent,
n6 ä Geneve le 12 dec. 1679, f le 18 dec. 1704,
fut recu maitre orfevre le 13 avril 1701.
A. Ckoisg.
Archlmbaud, Pierre, fils de Pierre second du
nom, nc a Geneve le 8 janvier 1666, t le 20 avril
1737, fut recu maitre orfevre le 6 sept 1687.
A.Ckoity.
Archimbaad, Aim6, frere du prece^ent, ne" k
Geneve le 26 aoüt 1666, fut re^u maitre orfevre
le 6 sept. 1687. A.choUy.
Ar dien, Pierre, sculpteur sur bois, fils de
Francois A., appartenait k une ancienne famille
hourgeoise de Bulle oü il naquit le 30 mars 1649;
il epouse le 22 avril 1674 Marie Michel, et il
mourut le 19 octobre 1745. On conserve encore
dans la ferme du vaste domaine de Palud, sa
proprio, une charmant« cassette sculptee por-
tant le8 initiales P. A. et la date 1665, preuve
de la prtcocite" de son talent. II confectionna
le maltre-autel de l'eglise du cnuvent des Capurins
de Bulle (1688) et on lui attribue, avec beaueoup
de vraisemblance, une remarquable statue de
Notre-Dame des sept douleurs qui se trouve
dans l'e'glise des Augustins de Fribourg.
Frib. art. 1896, p. XI; 1897, p. XXI.
Max de Dieebaek.
Ardin, Jacques-Henri, ne" ä Geneve, fut rec,u
maitre orfevre le 31 mars 1764. A. choitg.
Ardttaer, Hans, Baumeister von Davos, geb.
1521 (?), t »m 16. Aug. 1580. Er ist der Erbauer
des jetzt noch bestehenden Hathanses in Davos,
das namentlich wegen der bekannten Ratsstube
mit dem prächtigen, in jüngster Zeit restaurierten
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Ar<Iils«T
— 45 —
Anliiser
Getäfel erwähnenswert ist. Dasselbe zeigt in
einer Nische über einem Fenster die Inschrift:
„Ich hanns arduser diser zyt landtechriber uff
Davas och bumeister dis hus vnd liabs mit Gote*
hilf glücklich zu ende bracht 1564." A. hatte
nie eine Schule besucht, wurde aber seiner be-
sondern Tüchtigkeit halber zu zahlreichen
Aemtern berufen, war Landammann und erhielt
bei Anlaß einer Gesandtschaft von Erzherzog
Ferdinand „ein adelich privilegi und waappen-
genosische fryheit taxfrei bewilliget," Auf dem
Bilde seines Enkels (?), des Architekten Job. A.,
ist in der linken Ecke oben dieses Wappen an-
gebracht
Haut Arditr» Chronik (Ausg. Ton J. Bott), p. 6 und
68. — ArdiittT, Warhaffte b «Abreibung etc. 1598,
p. 168. — MülUr, Han*. DaroiMn geschichtlicher etc.
Beziehung p. 72. T. Schieß.
ArdBfter, Hans, Maler, Schulmeister und
Chronist, geb. im August 1557 in Davos, gest
nach 1617, oftmals verwechselt mit seinem
Sohne (?) Johannes A. (s. den folg. Art), war
der Sohn des gleichnamigen Landammanns von
Davos (s. den vorangeh. Art.). Der lernbegierige
Knabe wurde 1570 nach Chur geschickt, um die
Lateinschule im Nikolaikloster zu besuchen;
nach drei Jahren kehrte er wieder heim und
blieb, einen halbjahrigen Aufenthalt im Veltlin,
wo er sich für die Beamtenlaufbahn vorbereiten
sollte, abgerechnet, bis zu seinem zwanzigsten
Jahre in Davos. Dann begab er sich nach
Zürich, um sich zum Pfarrer auszubilden; doch
trotz verschiedener Empfehlungsschreiben gelang
es ihm nicht, das erhoffte Stipendium von „muos
vnd brot im Augustyner Closter" zu erhalten.
Arg vergrämt kehrte er nach Bünden zurück und
wurde nun in Maienfeld als Lehrer angenommen ;
doch das Einkommen war so gering, daß A.
nach zwei Jahren die Stelle wieder aufgab und
sich entschloß, das Malen zu erlernen, das ihm
„wolgeliebet" war, — vielleicht hatte er schon
früher sich darin versucht, als er von 1573—1677
Bich in der Heimat aufhielt und wohl im Geschäft
des Vaters sich bethätigen mußte. Nach kurzem
Aufenthalt in Feldkirch bei dem „wytberümptcn
meister Moriz und sinem son, Meister Jörg",
trat A. in die Lehre bei Meister Franz Apen-
zäller in Chur, der ihn bis zum Winter gegen
fl. Wochenlohn beschäftigte (wie Ralm glaubt,
als Farbenreiber). Den Winter über hielt er in
Lenz Schule und trat dann im Sommer 1580
wieder bei Meister Apenzäller ein. Damit glaubte
er offenbar für seine Ausbildung genug gethan
zu haben (schon im Frühjahr hatte er einige
Häuser auf eigene Rechnung gemalt), und fortan
führte er ein Doppelleben, hielt den Winter über
regelmäßig Schule, meist in I^enz oder Thusis,
las eifrig in Chroniken und anderen Büchern,
die ihm in die Hände kamen, und begann, selbst
Aufzeichnungen zu machen; im Sommer aber
zog er, schwer bepackt mit den Farben und der
„molerrüstig" im ganzen Lande umher, um Ar-
beit zu suchen, und übernahm gegen größeren
oder geringeren Lohn die Dekoration von Häusern
oder das Malen von Wappenschildern, Fahnen,
Kirchturmuhren und selbst Altarbildern. Seine
treue Gefährtin auf den oft sehr anstrengenden,
weit ausgedehnten Wanderzügen war seine Frau
Menga (Dominica) Malett von Lenz, die er 1583
geheiratet hatte. Von den Arbeiten A.s, deren
nach seinen eigenen Angaben einst, in fast ganz
Bünden verstreut, eine große Zahl zu finden war,
ist nicht mehr viel erhalten, und die wenigen,
welche man kennt erwecken nicht gerade eine
hohe Meinung von seiner Kunst Es sind folgende
zu nennen:
1) Fresken, die er 1591 im Hause der Frau
Oberst von Planta in Parpan (jetzt Eigentum von
Major Webers Erhen in Chur) ausführte, biblische
Bilder, wovon nur drei erhalten sind: Die Er-
schaffung Evas, der Riese Samson, wie er den
Rachen des Löwen auseinander reißt, und die
Mahlzeit des Herodes (Salome mit dem Haupt
des Täufers); außerdem sind die Fenster mit
Ornamenten und Figurenwerk reich verziert.
2) Die Schildereien im großen Saale des ehe-
mals dem Landammann Hans von Capol ge-
hörenden (jetzt Mani'schen) Hauses in Andeer,
1612 (?) gemalt Sie erinnern nach Rahn an die
(jetzt übertünchten) Fresken, welche Apenzäller
im Sommer 1580, als A. unter ihm arbeitete, im
Capol'schen Hause in Flims gemalt hat (vgl. den
Artikel Apenzäller). Es sind Allegorien der
Müuigkcit, Liebe und Gerechtigkeit, Frauen-
zimmer wie in Flims, während die Stärke durch
Herkules mit dem Löwen repräsentiert ist, dazu
eine Fortuna und eine Geduld, sowie ausländische
Tiere, ein wohlgerüsteter „Helifant", ein Kamel
und ein Strauß, endlich noch eine Jagd; außer-
dem sind die Thoren und Fenster mit Dreieck-
giebeln und Ranken mit figürlichen Darstellungen
verziert; jedoch stehen sowohl die Figuren, als
die Ornamentik hinter den Arbeiten Apenzällers
weit zurück. Eine Abbildung eines dieser orna-
mentalen Fresken gibt Hindcke p. 360. Auch
die Facade dieses Hauses war ehemals mit
Malereien A.s verziert, doch sind dieselben teils
überarbeitet, teils erloschen.
3) Die Facade des Men'schen Hauses in Zillis,
1590 gemalt (jetzt abgebrochen). Die Ecken
zeigten Pilaster mit klobigen Kapitalen, steifen
Ranken und Kandelaberteilen; die Fenster waren
umrahmt von bauchigen Säulen und Giebebt,
worüber Figuren zum Vorschein kamen; außer-
dem waren die Wappen des Besitzers und der
drei Bünde, sowie ein mit einem Bären ringender
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AlllflMT
— 4(\ —
Ardnser
Löwe regellos über die Facadc verteilt; niclit
eiiunal in den architektonischen Partieen war
die Symmetrie Wobachtet. Auch das Galgcer'sche
Hau» in Zillis wies ehedem von A. 1582 ge-
malte Schildereien.
4) Die beste bekannte Arbeit des Meisters
ist ein Fries mit Ranken und Tieren, der zwei
Doppelfenster im mittleren Stock des ehemals
Gäs'schen, jetzt Walser'schen Hauses in Scharana
umgibt, 1605 gemalt. Daneben sind ähnlich wie
in Zillis das von einem Engel gehaltene Wappen
des Besitzers (darüber auch eine Inschrift) und
die Wappen der drei Bünde angebracht; die
Fensterbekrönungen zeigen im übrigen die l>e-
kannten Motive.
5) Eine ganz geringe, jetzt übertünchte Arbeit
A.s fand sich dagegen auf der andern Seite des
Rheins, in Katzis, an einem Hauschen neben
der alten Wendelinskapellc, einzig beachtens-
wert wegen der Jahreszahl 1617.
6) Mehrere Proben von A.s Kunst weist endlich
die Kirche von Villa in Lugnez auf; schon 1592
malte er da an der südlichen Außenwand eine
Madonna zwischen den beiden Heiligen Rochus
und Sebastian, wahre Schreckgestalten; tesser,
weil wahrscheinlich nach einem Holzschnitt
(Jost Ammanns?), ist der Reiter „Sanct Moretzi"
links vom westlichen Eingang geraten und ebenso
ein Wappenfries im Innern. Dagegen sind die
anderen Fresken im Innern, eine Grablegung,
eine Verkündigung (über dem Chorbogen) und
ein jüngstes Gericht (Auferstehung) über der
OrgclhOhne schlecht erfunden und aufgebaut.
Neun Jahre später, 1601, war A. nochmals in Villa
thätig, indem er den Altar mit Guazzobildcrn
schmückte; das Triptychon zeigt in der Mitte
die Madonna, zu ihren Füßen den Stifter, Gallus
von Mont und seine Familie, schlechtgczeichnete
Puppen ohne alle porträtartige Auffassung. Noch
geringer sind die Darstellungen auf der Rück-
seite: Christus und seine Jünger am Oelberg und
auf den Flögeln S. Magdalena und S. Martin. -
Alle diese Arbeiten A.s in Villa stehen weit
zurück hinter anderen in der gleichen Kirche be-
findlichen, etwa gleichzeitigen Malereien zweier
unbekannter Meister, und auch die übrigen Werke
des wanderlustigen Malers weisen alle große
Mängel auf, die ihn eigentlich auf den Namen
eines Künstlers keineu Anspruch erheben lassen.
Infolgemangelhafter Ausbildung ist die Zeichnung
oft fehlerhaft, nicht stilgerecht, die Komposition
meist flüchtig, und die Farben sind eintönig, stets
schmutzig, schwer und trübe; Gelb und Orange-
rot herrschen vor, die Stilisierung von Mensch,
Tier und Pflanze ist ungeschlacht. So ist A.
auf der Handwerkerstufe stehen geblieben; doch
hat er als Hauptrepräsentent der einst in Bünden
beliebten farbigen Ausschmückung der Häuser
in ihrem Aeußcni und Innern einigen Anspruch
auf Beachtung.
Wertvoller als die künstlerischen Leistungen
A.s sind die schriftstellerischen. Gedruckt wurde
zu seinen Lebzeiten einzig die „Warhaffte und
kurtzvergriffene beschreibung etlicher herrlicher
und hochvernampter Personen in alter freyer
Rhetia", Lindau 1596, 4°, mit dem Bildnis des
Autors auf dem Titelblatt. Das Büchlein wurde
von den drei Bünden zur Einziehung und Ver-
brennung verurteilt, ohne daß der ({rund recht
ersichtlich wäre; in den meisten Exemplaren der
alten Auflage fehlen die Seiten 123 126, und
Bott hat daraus schließen wollen, daß der In-
halt dieser beiden Blätter Anstoß erregt habe
und sie deshalb auf erhobene Beschwerde hin
in Lindau ausgemerzt worden seien; jedoch
scheint, was nach dem spätem Neudruck auf
diesen vier Seiten stand, eine solche Maßregel
kaum zu rechtfertigen, mochte auch vielleicht
die Darstellung der Anstände zwischen Mailand
und den drei Bünden vom Jahre 1585 in Mailand
nicht gerade angenelim berühren. Im 18. Jahrb.
(nach Haller 1770) wurde ein schlechter, wenig
sorgfältiger Neudruck veranstaltet von dem
Capitän-Lieutenant und Landammann Rudolf
von Salis-Soglio unter Beibehaltung der alten
Jahreszahl; manche Exemplare desselben weisen
auch auf dem Titelblatt aufgeklebt die Firma
des DruckerB Otto in Chur auf. Nach seinen
eigenen Angaben lteabsicbtigte A. auch die Ab-
fassung eines „Stammbuches", d. h. einer Gene-
alogie rätischer Geschlechter: doch scheint er
die Absicht nicht ausgeführt zu haben. Dagegen
sind zwei verstümmelte Bearbeitungen seiner
Chronik erhalten, welche die Jahre 1572 -1614
umfaßt und der auch seine Autobiographic (bis
1605 reichend) l>eigegeben ist. Beide Handschriften
waren ehemals mit zahlreichen Merian'schen
Kupfern und mit Initialen verziert, die aber
heutzutage in der Mehrzahl herausgerissen sind;
auch sonst sind mehrfach Lücken vorhanden.
Die Manuskripte befanden sich früher im
Pfäverser Archive, jetzt werden sie im Stiftsarchiv
in St. Gallen aufbewahrt. Ein Bruchstück der
Chronik, wohl der erste Versuch dieser Art,
worin nur die Jahre 1580—1589 behandelt waren
(der Schluß fehlt heute), einst (1589) Eigentum
des Conradin Jeclin von Hohenrätien, Pfarrer in
Thusis, befindet sich jetzt in der Bibliothek von
Oberst Th. v. Sprecher in Maienfeld ; es weicht
von der Chronik in der Ausgabe von Bott mehr-
fach ah. Wie das kleine 1598 erschienene Büch-
lein wegen der zahlreichen in den kurzen Bio-
graphien enthaltenen Notizen heute noch Wert
besitzt, so bildet auch die Chronik für die darin
behandelte Zeit eine wichtige Quelle und füllt
eine Lücke aus, welche von den bedeutenderen
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Ardüser
— 47 -
ArdüM»r
Geschichtswerken Campells und Sprechers offen
gelassen wt. War A. auch uiclit gerade ein
großer Künstler, so ist er doch ein seltenes
Original gewesen und hat darum, namentlich
seit seine Biographie bekannt geworden ist,
immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich ge-
zogen.
flau* ArdUnrM Autobiographie in deseou ratischer
Chronik, herausgegeben von J. Bott, p. 3—26 und
Anmerk. p. 27—41. - J. R. Rah», Fahrten und Werke
eines Bandner Kaien im XVI. und XVII. Jahrb. N. Z. Ztg.
1880 Nr. 99—101 und 105, auch als S.A. erschienen
und wieder abgedruckt in Kst. und Wstud. Zürich 1888
p. 272-297. — J.R.Rahn, An*. A.-Kde. 1882, p.862.
— S. Vogtti; km. A.-Kde. 1886, p. 889 ff. — HändeJct,
Qesch. der Schweiz. Malerei, p. 356 ff. — Bondner
Monatsbl. 1897, p. 274 ff. — Jahrbuch f. Kunstwissen-
schaft ton Zahn Bd. IV, p. 109, Note. — R. Wolf, Bio-
graphie i. Kulturgescb. d. Schweix IV, p. 25. — Ltu,
Schweiz. Lex. I, p. 882 und Suppl. v. Holibalb I, p.72.
- R. v. SalU.IIaidenrtfin, RAtia litteraria (Msc. im Be-
sitze von Oberst Sprecher in Maienfeld) III, 41.
C.v.Moor, Gesch. tou Currfttien etc. II. p. 993 ff. —
Halter, Bibl. der Schweiz. Oesch. II, Nr. 360; IV, Nr. 810.
T. Schiaß.
ArdttHer, Johannes, Ingenieur und Architekt,
von Davos, gel), in Parpan(?) 1584, wie man
annimmt, als Sohn des Malers Hans A. (s. den
voran geh. Art.), der jedoch in seiner Auto-
biographie nie eines Sohnes gedenkt, gest. in
Zürich am 26. März 1665. Nachdem er in fremden
Landern, wie er selbst sagt, besonders unter dem
Fürsten Avellino, General der neapolitanischen
Reiterei, sich tüchtige Kenntnisse erworben hatte,
wurde er 1620 von der Stadt Zürich zum Bürger
und Ingenieur angenommen, mit Rücksicht auf die
geplante Fortifikation der Stadt. 1622 verbesserte
er anfangs Mai die Schanzen an der Molinära
(zwischen Zizers und Trimmis), sowie auf der
Luziensteig und scheint später wegen der letztern
nochmals zu Rate gezogen worden zu sein; ja
noch 1632 arbeitete er einen Plan für Befesti-
gungen an der Landquart, am Fläscher Berg
und auf der Steig aus (vgL das Manuskript des
Festlingsbaues). Die Befestigung von Zürich,
um derentwillen A. angestellt worden war,
wurde lange hinausgeschoben; nachdem von ihm
mehrere Gutachten ausgearbeitet und auch von
anderen Bolche abgegeben worden waren, begann
endlich 1642 die Ausführung, der aber nicht
A.s Plan, sondern ein solcher von Joh. Georg
Werdmüller zu Grunde gelegt wurde. Die Be-
festigung der großen Stadt wurde von beiden
geleitet, nicht ohne wiederholte Mißhelligkeiten;
später aber (1646) scheint A. allein die Be-
festigung der kleinen Stadt beaufsichtigt zu
haben. Von diesen Arbeiten zeugen noch zwei
Modelle im Schweizer. Landesmuseum (Saal aus
dem Lochmann'schen Haus), das eine von A.
und WerdmOller, 1638, das andere (Befestigung
der kleinen Stadt) von A., 1638. Von 1661 an
erscheint als Gehülfe sein späterer Nachfolger
Hauptmann Göldlin. Wohl in Anerkennung dieser
seiner Verdienste wurde A. am 27. Mai 1657
in den großen Rat aufgenommen. Verschiedene
Pläne in dem Manuskripte des Festungsbaus
lassen erraten, daß er an den Veltlinerzügen
teilgenommen und daß die Stadt Schaffbausen
für ihre Befestigung neben anderen auch sein
Gutachten eingeholt hat. Die Tagsatzung ordnete
im Januar 1647, bei Annäherung französischer
und schwedischer Truppen an den Rhein und
Bodensee, ihn ab zur Besichtigung der Grenze
von Koblenz bis zum Ausgang der gemeinen
Herrschaften und zur Anordnung der notwendig
scheinenden Vorkehrungen, ebenso auch zur Ver-
wahrung der Pässe im Sarganserland.
Neben seiner praktischen Thätigkeit oder
richtiger in den Zeiten, wo ihm solche mangelte,
beschäftigte sich A. mit der Abfassung von
Schriften mathematischen, kriegswissenschaft-
lichen und architektonischen Inhaltes. So er-
schienen 1627 im Druck: Geometria? Theorie»
et Practica» XII Bücher, 1646 in zweiter Auf-
lage um zwei Bücher vermehrt. Diese Schrift
sollte laut der Dedikation den Anfang bilden
zu einem Werk über Architektur, das A. zu
schreiben gedachte, und er führt« diese Altsicht
auch aus. Die Stadtbibliothek in Zürich besitzt
nämlich außer einem „Geometria" betitelten
Folioband, dessen Inhalt größtenteils für den
genannten Druck verwertet ist, noch einen Folio-
band „Baukunst der fünf Orden der Säulen, und
wie solche werckstellig zu machen" etc. mit zahl-
reichen (etwa 180) Zeichnungen von Bauten aller
Art, und in der Kantonsbibliothek in Chur sind
vier kleine Manuskripte in Queroktav aufbewahrt,
von denen eines den Titel führt: „Der Bürger-
lichen Gebewen i Erste Theil | darinnen wirdt
beschriben ein ■ Allgemeine Abtheillung der
l>ewen | Auch was für materj oder zug es darzue |
Fjfordert vnd wie die Auff zue i Bawen seyen" —
und — „Andre Theill j Von den orden der V
Säulen oder Colonen | Jerer Abtheillung vnd
Zierdt Sowol) Inn den Sonderbaren Als Gmeinen |
Gebewen" — 1638 abgefaßt, ohne Zeichnungen.
Die anderen drei enthalten „Geometrie Practica*
I.— IV. Teil" 1638, „Arithmeticae Practica» I. bis
III. Teil" 1640 und „Kriegsregiment I. II. Teil«
ohne Jahr, nicht vollständig. Diese vier Büchlein
nennen mit Ausnahme des letzten alle auf dem
Titelblatt A. als Verfasser und zeigen die gleiche
Schrift wie sein „Vestungsbau", der als Original
gilt. Der letztere gehört wieder der Stadtbiblio-
thek in Zürich und ist ein Folioband wie die
Baukunst, ähnlich wie diese mit zahlreichen,
z. T. sehr schön ausgeführten technischen Zeich-
nungen und Plänen von Kostiuighbauten fast ans
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- 48 -
Armand
allen Ländern Europas geziert. Ein gedrucktes
Werk „Architectura von Vestungen, wie ein jeder
Platz auff ein neue Art zu beuestnen", Zürich
1661 und nochmals 1658(57?), wird von Jähns
(Geschichte der Kriegswisseuschaften) aner-
kennend erwähnt. Eine Ansicht der von den
Zürchern fortifizierten Festung Forsteck im
Rheinthal bei Sax, gezeichnet von J. Artenser,
Ingen., findet sich liei Merian. Ob A., von den
Befestigungsbauten abgescheu, auch praktisch
sich als Architekt bethätigt hat, darober scheint
nichts mehr bekannt zu sein. — Endlich ist auch
noch eine Karte des Veltlins zu erwähnen, die
er für Gulcrs Veltlein gezeichnet hatte: Vallis-
tellina cum vicinis Regionibus, Bormio, Clauenna
et partibus Rhretiie a Johanne Ardeisero in
gratiam Nob. Johannis Guleri fidelissime deli-
neata et nunc formis aeneis a Johanne Ileinrico
Glasero ex cura Basilete 1625. Sie scheint äußerst
selten zu sein; von Haller wird sie gerühmt.
Ein Bildnis A.s (gestochen von J. S.) kommt
öfters vor; es stellt ihn nach der Unterschrift:
„Haupt. Job. Ardüser des loblichen Standts
Zürich bestellter Ingenieur. JFMt. 70 A° 1654",
in seinem 70. Lebensjahre dar, und nach ihm
ist die Lithographie in Kranecks Bildnissen be-
rühmter Bündner gezeichnet, welche von manchen
fälschlich auf den Maler gedeutet worden ist.
A. D. B. I, 518. Ankam, Oraubündncr Krieg (Ausg.
von Moor), p. 417 ff. — Ham Ardüeer* Chronik (Austr.
v.J.Bott), p.28 IT. — Bibliographie der Schweiz. Landes-
kunde Fase. Ha p. 91. — Katalog der Bibliothek in Bern.
— Kat. der Kantonsbibl. von Oraubftnden I, 180,
229. (Kat. der Stadtbibl. Zürich.) — Eidgen. Ab-
schiede Zarich 1647, B.Januar, und Wyl 1647, 17. bis
31. Januar. — Onltr, Veltlein p. 1. — Ucdler, Bibl. der
Schweiz. Oescb. I, p. 95, Kr. 568. - ■ Hauber, Versuch
einer Historie der Landkarten 98. Ja Jim. Gesch. der
Kriegswirtschaften II, p. 1836. Kraneck, Bildnisse
berühmter Bündoer. — Leu, Schweiz. Lexikon I, p.332.
— Merian, Topogr. Helveti» etc. 1642 und 1654 (zu
p. 19). — Moor. Gesch. von Curratien II, 2, p. 993/4.
— Solu- Waldenstein, Kaetia litteraria (Msc. im Besitze
von Oberst Sprecher in Maienfeld) III, 42. — Ut. r. SalU-
Mareehlau, Denkwürdigkeiten (Ausg. von Mohr), p. 14C.
— Seheuekxer, Bibl. Helv. p. 82 ff. — Sjtreeker. Kriege
und Unruhen (Ausg. von Mohr) I, p. 345, 383. - KW/.
Biogr. t. Kolturgesch. der Schweiz IV, p. 25 -36. —
Zemp. Bilderchroniken 215. — CuH. Index brit. raus.
1,108. — Fußli, Allg. K.Lex., Neue Zusätze, Heft 1,
Zürich 1824, p. 159. T. Schieß.
Ardy, Bartolomraeo, architecte et peintre, ne
le 13 aept. 1821 ä Salnzzo en Piemont II vint
perfectionner son education artistique dans
l'atelier d' Alexandre Calame ä Geneve pendant
les annees 1860 et 1851. II etudia cnsuite, dans
des voyages en Suisse et en France et surtout
dans un long sejour qu'il fit k Rome et dans
sc* environa, oü il travailla avec conscience
d'apres naturo. — II a envoye ses toiles dans
differentes Expositious en Suissc et en Italie.
En 1861, il remporta un prix ä Florence.
Conune architecte, Ardy fut occupe" ä Turin
et dans quelques villas an bord du Lac Majenr.
Depuis 1848 il se tourna entierement du cöte
de la peinture. II a aussi fait quelques gravures.
Gravures: Sotto i Castagni; Oggebbio, Lago
Maggiore, dans l'Arte in Italia, Torino 1869.
Meyer, K.-Lex. II, 282; Cat. exposit., Zürich 1852.
P. Veillon.
Argand, Jean, t » Geneve le 4 tevrier 1621,
k 66 ans, orfevre, fut recu bourgeois de Geneve
gratis le 3 mars 1592, k cause des Services qu'il
avait rendus dans la guerre contre la Savoic,
da Conseil des CC, en 1698, bless« k l'Escalade en
1602, capitaine de patrouille en 1616.
A. Chovry.
Argand, Jean, petit-fils du preeädent, d€ k
Geneve le 2 avril 1656, t 1c 6 janvier 1724,
mis en apprentissage chez Jacques Mussard, son
oncle, en 1670, fut recu maltre orfevre le 18 mai
1681 et s'associa en 1700 avec Jean Lenieps
pour le commerce de joaillerie en France et en
Italie. A. Choüy.
Argand, Jean-Pierre, frere du preeddent,
baptisö k Geneve le 16 janv. 1661, t le 20 avril
1688, mis en apprentissage chez Pierre Mussard,
en 1673, orfevre. A. Choüy.
Argand, Pierre, frere du prececlent, ne k
Geneve le 8 juillet 1665, t le 23 juin 1735, fut
recu maltre orfevre le 9 mars 1699. A. Choity.
Argand, Ami, neveu de Jean, premier du nom,
nG k Geneve le 23 juin 1584, orfevre, s'associa
en 1610 avec Jonathan Apothicaire pour le
commerce d'orfevrerie. A. Choi»9.
Argand, Jean, neveu de Jean, premier du
nom, ne k Geneve le 2 juillet 1581, f le 17 dec.
1655, s'associa avec son frere Jacques, qui dtait
lapidaire, pour le commerce de joaillerie.
A. Chaiey.
Argand, Jean, neveu du precetlent et fiU de
Jacques, n6 le 4 janvier 1624, f le 24 mai 1689,
mis en apprentissage chez Jacques Mussard, cn
1638, fut orfevre, pnis monteur de boltes.
A. Ckoi»».
Argand, Aim6, fils du prececlent, n6 k Geneve
le 16 janvier 1655, t le 4 femer 1696, orfevTe,
puis monteur de boltes. A. Choi*y.
Argand, Toussaint-Pierre, neveu dn precetlent,
nö & Geneve le 22 octobre 1702, f le 16 juillet
1762, fut recu maltre orfevre le 2 avril 1746,
puis montenr de boltes, commandeur de I'Exer-
cice de FArc. A.C%hj,9.
Argand, Toussaint-Pierre, fils du prec^dent,
n<5 k Geneve le 25 juin 1730, f le 6 novembre
1700, fut recu maltre orfevre le 17 aoüt 1769.
A. ChoUg.
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Argami
4<> „
Arlaud
Armand, Jacques, frere du precedent, ntf a
Geneve le 16 janvier 1733, f 1« 1° septembre
1782, horloger; geuie tres inventif, il perfectionna
beaucoup l'art de )a bijouterie dans 8a vi He; il
a compose un groupe allegorique de l'Emile,
qui fut execute en biscuit de la fabrique de
Niderwyler (au Musee des Arte decoratifs de
Geneve).
FüßU, Neue Zuaatee, p. 161. — Bora. K«t 1890,
p. 8G. — Cat. art anc. Bxp. GenÄve 1896, p. 185.
A. Choüg.
Argand, Jean, frere des precedente, n£ a
Geneve le 28 avril 1735, fut rccu inaltre orfevre
le 17 aont 1759.
L. Iht/our. Venu», Recueil genealogique guisse, I«»«rie,
t. I, p. 1 &»., Genivo 1902. — Cat. Exp. Geiwve 189C,
n« 1857. A. Ckoiiy.
Argent) Pierre d'. A Bruxelles vegötait im
jeune peintre de ßesancon qui, par une ironie
du sort, se nommait Pierre d'A. Suivant unc
lettre de recommandation adressee au cardinal
de Ürandvelle, en 1564, il Itait „bon fils et de
bicn bonne nature, mais povre, nu et sans accous-
trement." Le cardinal avait pris interet a sa
vocation pour la peinture et il s'cteit enquis de
lui trouver un maltre ä Malines ou a Anvers,
mais aucun des pcintres renommes de cette re-
gion n'avait voulu l'acceptcr comme eleve. Le
pauvre artiste 6tait venu retrouver en Franche-
Comtä son Mecene; celui-ci l'avait expedi6 en
Italie, oü il s'ötait mis a copier les grandes
aeuvres: il avait gagne ä cet exercice un goüt
reel pour )c style et une certaine babitude de
la traduction en peinture. II travailla pendant
plusicurs annies, entre autrea de 1572 a 1576,
)H>ur le cardinal et pour les egliscs d'Ornans,
de Brou et de Saint- Ktienne de Besancon. AasocUS
avec son frere, il peignit, en 1584 et 1585, des
tableaux destines a orner le choeur de la collegiale
de Saint-Nicolas de Fribourg en SuUse. Ce
travail devait ctre considerable puisqu'il fut
paye k un prix elevtf, soit 637 ecus. Ou trouve,
ä trois reprises, la mention suivante dans les
comptes du tresorier de Fribourg: „Den beiden
malern von Bisantz, genannt d'Argent, gebrüdern,
uff ir arbeit und verding die chortafeln zc malen
und fassen." Ces tableaux ont disparu depuis
longtempe, car il n'y a plus de peintures an-
ciennes dans le choeur de l'eglisc; on ne sah
quel en ctait le sujet. II n'est guere poseible
de voir, sous cette denomination de „chortafeln",
les tableaux places dans les eeoincons de
l'arcature de la grande nef, au dessous du
triforium.
Archiv, cant. Fribourg. Comptea de« tresorier«. —
Mt-m. de la »oc. d'emalation du Douba, 1881, p.62— 68.
Argentina, Magister de, ein Werkmeister
von Straßburg, arbeitete im Jahre 1414 am
St. Georgenthurm des Basler Munsters.
Bakn, Bild. Kate, p. 476, 816. Ganz.
ArgH, Dans von, Maler, wird im Jahre 1522
als Borger von Luzern erwähnt.
Schneller. Luzerns St. Lukaa-Bruderechaft, p. 8.
Fra*M lleinrmann.
Arlstotele di Bologna, s. Bologna, Aristotele di.
Arlnnd, Benott, etait le frere de Jacqucs-
Antoine A., le peintre du Regent; il s'etablit en
Angleterre, oü il mourut jeune en 1719. 11 a peint
un portrait de Shakespeare, grave par Ducange.
Jtigcmd, Renseignem., p. 1 2 1 . Ck. VuiUermtt.
Arland, Francois, n6 k Geneve en 1724, a
fait une invention tres utile: c'est un outil
anx engrenages pour la roue de champ avec le
pignon de la roue de rencontre. On en trouve
la description et l'usage dans un memoire de la
Society des arte de Geneve, 1 1. Cette socitfte
lui decerna une medaille d'argent pour cette
invention.
Sentbür, Hist. UtWr. de Geneve, t. III, p. 329.
Arlaud, M*"' Franchise, peintre en miniature.
Voir M™ Laurent de Pierredon.
Arlaud, Henri, horloger, n€ en 1630 on 1631,
baptisö le 5 janvier 1631, mort le 17 janvier
1689 k Geneve. II est le pere de Jacques-Antoine
A., le fameux miniaturiste.
QaXiß« V, 239. Ch. Eggimaan.
Arlaad, Jacques-Antoine (appele le Peintre
du Regent), issu d'une famille originaire
d'Auvergne, naquit k Geneve le 18 mai 1668.
II interrompit de brillantes Stüdes claasiques
pour se vouer ä la peinture de portraite eu
miniature. Apres avoir fait ä Geneve pendant
deux ou trois ans des etudes pr&iminaires de
desain et de peinture, k peine age de vingt ans,
il se rendit ä Paris, en 1688. II s'y fit bientot
connaltre; gräce k ses talente et a son appli-
cation, ses progres furent rapides, et ii parvint
ä une grande celebrite; A. fut considere, avec
raison, comme le plus grand portraitiste en minia-
ture de son temps. Le duc d'Orleans (le Regent),
qui peignait en amateur, le prit pour maltre et
lui donna un logement dans son ch&teau de
St. Cloud. Ce prince se servit d'A. pour l'acbat
d'une collection considerable de tableaux pro-
venant du cabinet de la reine Christine de Sucde.
A. ne se borna point aux portraite, il traita ausai
divers sujete en grandes miniatures, nous citerons:
une Madeleine, en 1720, une S'» Familie en
1742. II peignit aussi une LeÜa, d'apres un bas-
relief de Michel- Ange; cette osuwe excita a
Paris et a Geneve une tres vive curiositö
4
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Arlaud
- 50 —
Arlaud
erotique. A. doit l'avoir d&ruite lui-meme, cn
1738, cedant probableroent a des scrapules de
conscience. On peut se faire une id£e de cettc
tifuvre d'apres le portrait d'A. peint par Lar-
gilliere (Musee Rath), qui represente l'artiste
travaillant a cc sujet. A. s'est repr&ente lui-
memp de la m£me maniore; a la demandc du
Duc de Medicis, ce portrait fut plac£ en 1736
dans la galerie des pcintres celebres a Florence.
A. s'etait rendu en Anglcterre cn 1721, eut
beaucoup de succes a la cour, oü il fit plusieurs
portraits; ce voyage lui fouruit Poccasion de se
Her avee Newton. Apres avnir passe" pres de
quarante annees a Paris, il revint ä Geneve, oü
il se fixa dcfinitivemcnt cn 1729; il y tnourut
en juin 174R.
Le musee de Geneve possede les oeuvres sui-
vantes de cet artiste: le portrait du czar Pierrc-
le-Grand, dessin; les portrait« de Louis XIV, de
Cromwell, de M"1" de Cormans d'Astry, en minia-
ture et Salmacis et Hermaphroditc, miniature.
Füßli. Bost. Kst. II, 244. — Senebier. Hut. litU:r. do
QontiTo III, 312. — Rigaud, Renseig-uom. p. 117. —
Album de 1« Suisso Romande, 3nlr annöe, p. 100. —
M<mM, Dict. I, p. 13. — Biopr. universelle. — Picot,
üist. do OenÖTo III, p.383. — Bibl. britanniqne, t. XXI.
— Souvenirs helvetique», oct. 1743. Cat. du Musee
Rath. 1897, p. 91 - 92. Ck.VuilUrmtt.
Arlaud, Jeremie, ne" en 1758 et mort en 1827,
avait 6te eleve de son fröre, Louis-Ami Arlaud-
Jurine. II accompajrna ensuite Saint-Ours a Romc.
Sans avoir le talcnt de son frere, il fut cependant
un bou dessinateur. II se consacra surtout ä
Tenscignemcnt. Dcpuis l'annec 1820 jusqu'a sa
mort, il occupa une place de maltrc surnumeraire
dans une, ecole publique de dessin. Jeremie A.
fit quelques portraits d'une gramle resscmblance.
D'autros membres de cette famille se sont
egalement distingue* dans les arts: Arlaud, le
Romain, a laiss* quelques bans tablcaux; Arlaud,
I^eonard, peiguit fort bien l'email et la tniniature;
M"" Ijiurent-Arlaud, fille de Jercmic Arlaud,
merite aussi d'etre mentionndo, t\ cause de son
veritable talent pour la miniaturc.
Riyntid. Renseiffiieui. p. 25B. - Moniel, Pict. I, 14.
t h.Vuitlermtt.
Arlaud, Loonard-Isaac, peintrc sur email et
en miniature, ne" ä Geneve le 20 avril 17(!7. t (?).
Habite peintre sur email et en miniature. II
quitta Geneve ä l'äge de 25 ans pour aller exerrcr
son art a l'etranger et tinit par s'etablir dans
le jzrand duche de Bade.
Gnliffe, Noüces (?«niialo|riqueK, t. 5. Sordet, Dict.
dns famillos frenevolses. - .Vo*f<-f, dict. I, 14.
( h. Eygimiinn.
Arlaud- Jurinr, Louis-Ami, peintre en minia-
turc, ne a Geneve le 13 oct. 1751 sclon Rigaud,
«Ii 1752 selon Hcnchier, dlnit le petit-noven du
celebrc J. A. Arlaud, peintre du Regent. II etndia
d'abord la peinture ä Geneve chez Liotard et
plus tard ä Paris, sous la direction de Vivien.
A. fit ensuite le voyage traditionnel d'Italie.
De lä il se rendit ä Londres oil il passa douze
annies. Dans l'intervalle de ses voyages, il avait
tait a Geneve un grand nombre de portraits.
A Londres, il eut tout de suite de grands succes
comme peintre miniatariste. Quoique A. eut
etudie dans sa jeunesse la peinture en email, le
pastel et la peinture ä l'huile, il s'en tint habi-
tuellement ä la miniature sur ivoire. Pour se
distraire, il a fait quelques compositions char-
mantes, qu'il a frrave'es ä Peau-forte et colorii'es
ensuite.
Pendant les quarante-huit dernieres annees de
sa vie, A. a peint 1504 portraits. Comme il
avait Thabitude de reproduire pour lui ses princi-
paux ouvTages, il put en 1802, a son retour
d'Angleterre, exposer a l'admiration de ses com-
patriotes les copies de ses meilleurs jwrtraits.
A Geneve, Arlaud contiuua de travailler, toujours
avec succes, jusqu'a la fin de sa vie, qui se ter-
mina cn aoüt 1829.
Sentbier, Hist. litt^r. deQeDevelll, p. 333. — Rvjaud,
Renseignem. p. 253. — M«m. ot Doc. de la Soc. d'hUt.
deGenÄve, 1849. — Sordet. Dict. des lamilles Genevois.
— MonM. Dict. I, p. 14. Cat. du Musee Rath. 1897,
p. 92—93. — Mrpr, K.-Lex. II, 259. Vk. V,äUrm*t.
Arlaud, Marc-Louis, naquit a Orbc en 1773
et mourut ä Lausanne cn 1845. II montra de
bonne heure un gont tres vif pour le dessin.
A Yverdon, oft il s'essaya dans les portraits au
crayon, on favorisa le jeune artiste. Sa famille
lui permit alors d'allcr ctudier la peinture ä
Geneve chez ses cousins A., dont Tun surtout
lui apprit a travailler. Bientöt apres, il se rend
ä Paris, chez David, dont il saisit le style, base"
sur l'^tude de Tantique.
Seul et d^nue de ressourecs, A. connut ä Paris
des moments tres difficiles. Heureusement M"'"
Condorcet s'interessa ä lui et ameliora im peu
sa Situation. II entra, chez eile, en relations assez
intimes avec ( abanis, Fauriel et d'autres hommes
celebres. ßerthier liü commauda un tableau,
mais il ne put rachever; il fut exilö par Napoleon,
sur le regime duquel il s'etait exprime trop
librement. Fixe ä Lausanne, il obtint, lc T 'uiars
1823, la direction de l'ccole de dessin de cette
ville. Ses fonetions lui permirent cependant
d'executcr un tres grand nombre de portraits,
car A. etait surtout portraitiste et plutöt dessina-
teur que coloriste, mais son dessin est quelque
peu convcntionnel.
A force de patience et dYconomie, il parvint
ä realiser son projet de fonder un musec de
peinture ä Lausanne; le gouvemement vaudois
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Arlaud
- 51 -
Arnold
le seconda genereusement dans cotte auvr©
patriotique, qui vit le jour le janvier 1841.
Parmi les a>uvres d'A. qiie possede le musee qui
porte son nom, nous citerons: snn propre por-
trait, le „Portrait du gehcral de la Harpe", „le
Berger et le rossignol", „Abel dormant" etc.,
„le petit Ecuyer", qui est Tun de ses meilleurs
morceaux de genre.
Koruo Salsa« 1845, p. 821. — Vullitmin, Le Ca» ton de
Vaud. — Jonra&l de la Soc. Vaudoise d'util. publ. 1841.
— MmtH. Dict. I, p. 14. — Cat. du Musce A.
Ch. WUlermet.
Arlaud, S^bastien, peintre. N6 ä Geneve le
21 octobro 1656, t 1c 18 avril 1722. Les seulg
renBcignements que nous ayons trouves sur cet
artiste, «e trouvent dans V Album de la Suisse
romande. II aurait travaillö en Angleterre.
Oalifft, Notices grfnoalogiquea t.V, p.229. — Album
de la Suisse romande 1845, III, p. 102. Ch. Eyijimann.
Armand- Delilk, Ernest, n6 ä Marseille le
29 dccembre 1843, (Hait fils d'un pasteur de
l'eglise reTormee de France; sa mere tftait fille
du Docteur Mayor de Geneve; il mourut le
5 janvier 1883. II fit sa carrierc dans la marine
francaise et ce n'est qu'en 1873 qu'il se livra
avec ardeur ä la peinture et qu'il se mit k suivre
l'atelier de Geröme a l'Ecolc des Beanx-Arts.
II expo8a reguliereinent pendant ces quelques
annees au Salon.
Ses principales toiles sont: „Les bords de la
Creuze" 1877 (Manchester); „le Soir" 1878
(musee de Besancon); „la Vallee du Dessoubre"
1879 (M. Pauhard ä Paris); „Mare ä Guerct" 1880
(ä Madame Brot ä Geneve); „Panneaux de fleurs"
1881 (chez M. Mayor a Hermance pres Geneve) ;
„le Val des Pins" 1882 (ä Madame Dollfus au
IIa vre); il y a encore de nombreuses toiles de
cet artiste chez Madame Armaud-Delille ä Paris
et chez M. F. Mayor ä Geneve.
Journal des Art« du 27 fSvrier 1883. P.VeitUm.
Armant, Jean, ni äUzes en Provence, orfevre,
fut recu habitant de Geneve, le 20 juin 1550 et
bonrgeois de cette villc le 9 mai 1555.
A. Chot»y.
Armbroster, Bildhauer, wahrscheinlich ein
Nachkomme des unten erwähnten Balthasar,
kommt im Jahre 1576 in Solothurn vor.
K. P. Solothurn 1576, p. 80, 821. Zttttr-CoUin.
ArmbroMer, Baltbasar, ein Tischmacher,
wurde im Jahre 1500 Bürger von Solothurn.
Derselbe erwarb sich einen ziemlichen Einfluß
und scheint sehr thätig gewesen zu sein. Ar-
beiten von ihm können jedoch keine mehr nach-
gewiesen werden.
IMirgerbnch I, 80 und R.P. Solothurn.
ZtUer-CalU*.
Armbruster, Bildhauer, war 1482 1483 in
Basel thatig. (Vergichtbuch und Urteilbuch des
Basler Gerichtsarchivcs.) Werke seiner Hand
sind nicht erhalten. D. BurdAardt.
Armbruster, Hans, Goldschmied, im 15. Jahrh.
geboren, war in Zürich thatig. Er wird in der
im Original verlorenen Stiftimgsurkunde zur
Geschichte der Lux- und Loycn-Bruderschaft mit
Namen aufgeführt.
Anzeiger für A.-Kde. 1884, p. 89: Nachtrag von
P. Seh «fiter tu dem Artikel „St. Lux- und Loyen-Bruder-
schafl von Zürich." Ztlltr.
Ariubrnster, Hans, der Glaser, von Kolmar,
wird in dem Verzeichnis der Zürcher Lux- und
Loyen-Bruderschaft mit anderen Fremden auf-
gezählt Er scheint um die Wende des XV./XVI.
Jahrhunderts seinen Beruf ausgeübt zu haben
und gehört wohl der gleichen Familie an, wie
Jakob A., der Glaser zu Basel, 1454.
An«. A.-Kde. 1884, p. 27. Gans.
Armbroster, Johannes, Goldschmied, lebte
im 15. Jahrhundert in Zürich. Heinrich A.,
Sohn Johannes des altern, verkauft seinem
Bruder, Hans dem jüngeren, Goldschmied, 1437
ein Haus.
Am. f. A.-Kde. 1884, p. 89. ZetUr.
Arnibruster, Reinhard, Lithograph. Er wurde
geb. am 2. Jan. 1842 in Wolfacb, Grofiherzog-
tum Baden. Vom 15. bis zum 19. Jahre absol-
vierte er seine Lehrzeit bei Lithographiebesitzer
Neef in Wolfach und war hierauf in verschiedenen
Städten Süddentschlands als Gehülfe thätig.
1865 trat er als Gehülfe in die Kunstanstalt
Lips in Bern ein und gründete 1885 ein selb-
ständiges Geschäft, in das er 1901 zwei Söhne
als Anteilhaber aufnahm.
Persönliche Mitteilungen. H. TOrUr.
Arnand, Jacques, ne ä Cologny, fut recu
mattre orfftvre ä Geneve le 16 janvier 1760.
A. Chot»9.
Arnold, Johann Friedrich, Kartenmacher, von
Solothurn, aus dem Geschlechte der Arnold-
Ohrist. war später Standesläufer und ließ sich
als solcher anno 1773 in die St. Lukas-Bruder-
schaft daselbst aufnehmen. Geboren den 7. Juli
1719, starb er in Solothurn am 11. Mai 1792.
P. Prota»ius, Msc. im BQrgerarchive Solothurn, p. 62.
— Prot, und Wappenbuch der St. Lukasbruderechaft.
ZtUer-CaUin.
Arnold, Urs, Büchsenschmied, aus dem Ge-
schlechte der Arnold-Obrist von Solothurn, geh.
daselbst 1637. Er betrieb seine Kunst in Solothurn
bis zu seinem im Jahre 1709 erfolgten Tode.
P. Prot»tiu: M«<\ im Bnrgerarrhive Solothurn, p. 53.
Zrlter-CJUn.
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— 52 — Artaria
Arnold
Arnold, Urs Josef, I^audmajor und Stempel-
Schneider, geb. 1776 in Solothurn, gest. 1861.
Von ihm soll das im Besitze des Enkels, Stadt-
foretmeisters Arnold in Winterthur, befindliche
Arnold'sche Siegelwappen in Stahl herrühren.
Nähere Details über seine Kunst unbekannt.
Mitt. von Zetler-i'ollin und Stadtforstmeistor Arnold.
— N.-Bl. Solothurn 1869, p. 28, wo Amiet ihn falsch-
lieh „Friedr." nennt. V. Brun.
Arnold, Urs Josef Friedrich, aus dem Ge-
scblechte der Araold-Obrist von Solothurn, geb.
1739, war in seiner Jugend Zinngießer, scheint
aber später dieses Handwerk aufgegeben zu
haben. Er trat 1773 als staatlicher Großweibel
in die St. Lukas-Bruderschaft Solothurn nnd starb
als Zunftwirt zu Schützen im Jahre 1810. Er
zeichnete und stach 1762—1770 die Metallplatten
für die Einlagen in den Eckstein und den Knopf
der St. Ursenkirche nebst den Kopien, die im
Museum Solothurn aufbewahrt werden.
1'. /Volon««, Mac. im BQrgerarchive Solothurn. — Prot,
und Wappenbuch d. Lukasbrudersch&ft. Zetter- Collin.
Arnoux, Jacques-Philippe, elait maltre orfevre
ä Geneve cn 1783. A. Ckoüy.
Arnoux, Pierre, n6 a Gendve, fut recu maltre
orfevre le 25 juin 1765. A. CkoUy.
Arogno, Adamo da, aus Arogno bei Lugano,
Baumeister, lebte im 13. Jahrb. Er führte den
Weiterbau und die Vollendung des Domes von
Trient aus. Der Beginn dieses Dombaues reicht
bis in die erste Haltte des XI. Jahrh. unter
Bischof Udalrich zurück. Die Arbeiten wurden
öfters unterbrochen, 1124—1149 unter Bischof
Allemano wieder aufgenommen und weiterge-
führt. Die eigentliche künstlerische Ausarbeitung
begann erst unter Friedrich Vanga, welcher
1207—1218 in Trient als Bischof funktionierte.
Dieser übertrug Adnmo d'A. den Weiterbau, der
am „letzten Tage des Februars 1212" begann, wie
aus einer Inschrift auf der Steinplatte seines
Grabes ersichtlich ist, die nach Cipolla lautet:
„Anno domini MCCX1I ultima die februarii,
presidente venerabili tridentino episcopo Fede-
rico de Vanga et disponente, hujus ecclesie opus
ineepit et costruxit magister Adam de Arognio
cumane diocesis et cireuito ipse sui filii et inde
sui aplatici (Enkel V) cum appendieiis intrinsece
et extrinsecc istius ecclesie magistcrio fabricarunt,
cujus et sue prolis hic subtus sepulchro permanet.
Orate pro eis."
Ein halbes Jahrhundert arbeitete A. mit seinen
Söhnen und Enkeln an diesem Bauwerke bis zu
seiner Vollendung. Alle liegen im Dome von
Trient begraben.
Boll. stör. 1886, p.2G0; 1880, p. 251. — Biancki,
Art. tic. 4. - Mcrutrio, Maestri com. I, 133 bis 134.
E. L. Girani.
Arogno, Angelo da, Architekt des XIV. Jahrb.
Gegen Ende desselben arbeitete er in Piacenza
an der Cappella Maggiore des Domes.
BiancMi, Art. tic, p. 11. Mottn.
Arogno, Angelo di, „Maestro Angelo de
Auronio" (Arogno V), maestro murario und Bild-
hauer, übernimmt anno 1506 die Konstruktion der
Basis der Hauptkapelle des Domes von Vicenza.
Mayrini im Arcb. Veneto, vol. VII. Motto.
Arogno, Aramolo da, „Lapicida" am Mailänder
Dom 1411.
Annali del Duomo, vol. I. Motto.
Arogno, Martino da, Bildhauer, stammt aus
Arogno, Bez. Lugano. Er wird neben anderen
seiner Landsleute 1387—89 als am Dombau von
Mailand beschäftigt genannt.
Mertario. Maoatri com. 1, 353-354. E. L. O.W.
Arptn, Alexandre, ne" a Geneve le 21 mai
1700, f h? 8 avril 1780, fit son apprentissage
chez Denis Daminicee, fut recu maltre orfevre
le 7 fevrier 1726. A. cWy.
Arrigo, da Campione I. IL, s. Campione, Arrigo
da I. II.
Arslng, Schweizer Emailleur im 18. Jahrh.
Von ihm sah Blainvillc im kurfürstlichen Schlosse
zu Düsseldorf vier Bildnisse des Kurfürsten und
drei der Kurfürstin, „überaus wohl" von Arsing
in Schmelzwerk gemalt.
Blainville, Reisebeschreibunff 1,76. — Meyer, K.-T.M.
II, 305. L. Calamt.
Artari, Alberto, Topograph des 19. Jahrh.,
Prof. in Bellinznna. Er machte 1846 im Auftrage
des Generals Dufour einen Plan von Bellinzona
mit den dortigen Festungswerken. Das Original,
im Stadthause daselbst, ist abgebildet im Am.
f. A.-Kde. 1890, p. 407. Graf.
Artaria, Giovanni Battista, Architekt und
Stuccator bub Arogno, wurde geb. 1060. Er
verstand es, seinem angewandten Baumaterial
das Ausseben und die Festigkeit des carrarischen
Marmors zu geben, weshalb seine Stuccaturen
bis auf den heutigen Tag eine auffallende Frische
zeigeu. A. baute den Dom zu Fulda und mehrere
große Bauten in Kastadt. Später reiste er nach
NorddeuLschland, den Niederlanden und England,
in welchen Landern sieb die meisten seiner
Werke vorfinden.
Boll. stor. 1885, p. 190. - Oldelli. Dil., p. 26.
Bianeki, Art. tic, p. 12. — Mertnrio. Maestri com. II,
p. 550. E. I. Girard.
Artaria, Giuseppe, Stuccator, geb. 1697 in
Arogno, Sohn von Giovanni Battista A., starb
in Köln 1769. Er genoß seinen ersten Unter-
richt bei seinem Vater und begab sich dann zu
seiner weitem Ausbildung nach Rom. Später
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Artario
— 53 —
Arx
durchreiste er mit ihm Deutschland, England und
Holland, gemeinschaftlich mit ihm arbeitend.
Der Kurfürst von Köln berief Giuseppe A. an
Beinen Hof, wo er l>erühmte plastische Arbeiten
ausführte; er blieb dort in seiner Stellung bis
zu seinem Tode.
WdtUi, Di«, p. 25. — Boll. «tor. 1886, p. 190. —
Biamdki, Art. tic p. IS. — Manario, Maestri com. II,
p. 550. E. L. Gvmrd.
Artarlo, Alessaudro, Maler, stammt aus dem
Tessin und lebte um 1780 in Bergamo. Er pflegte
das religiöse Genre, hauptsächlich Madonnen-
bilder.
NagUr, MonogT. I, Nr. 107. E. L. Girant.
Arter, Paul Julius, Maler und Kupferstecher,
geb. in Zürich 1797, gest. in München 1839.
lieber seine Personalien, seinen Studiengang und
die Leistungen seiner spateren Jahre ist nichts
bekannt, doch scheint die Ausbildung eine mehr
autodidaktische gewesen zu sein, und die Werke
reichen kaum über einen gewissen Dilettantismus
hinaus. Seine namhafteste Leistung ist das 1863
bei J. J. Siegfried erschienene, 66 Blätter zählende
und nach seinem Tode noch einmal von Orell
Füßli & Co. herausgegebene Werk „Sammlung
zürch. Altertümer in Baukunst und Fresko-
malerei", das in illustrativer Weise Bezug nimmt
auf Kirchenrat Sal. Voegelins Publikation : „Das
alte Zürich histor. und topogr. dargestellt oder
eine Wanderung durch dasselbe im Jahr 1504."
Der Wert der fleißigen Aufnahmen A.swird etwas
beeinträchtigt durch den sichtlichen Mangel aus-
reichender historischer Bildung, sowie an Zu-
verlässigkeit bei der Wiedergabe des Geschauten,
in welches sich barocke Phantasien oft in etwas
naiver Weise hineinmischen. A. aquarellierte
nicht ungeschickt architektonische Prospekte,
während seine selbst radierten Landschaften und
die nach seinen Zeichnungen von J. Brodtmann
u. a. lithographierten Schweizergegenden unbe-
deutend genannt werden müssen.
Vertreten in der Kupferstichsammlung des
Eidg. Polytechnikums und in derjenigen der
Z. K.-Gesellsch. O. Pe$tak**i.
Arteuser, s. Ardüser.
Arte (des), Jean, dit de Thonou, etait orfevre
& Geneve en 1505. A. CkoUy.
Artus, Emile, dessinateur-lithographe, n(t ä
Carouge en 1823. Eleve de Lugardon. Cet artiste
a lithographie un grand nombre de portraits et
a peint quelques tablcaux ä l'huile. II a expose
a Geneve en 1891. CA. Eggimann.
Artus, Francois, peintre et Hthographe, n£ ä
Geneve en 1823. II suivit les cours du peintre
Lugardon, pere, et se voua surtout au dessin.
II a fait une scrie de portraits lithographiques
tres estimds; les prineipaux de ces portraits
representent : le gdncral Dufour; A. de la Rive;
Marc Monnier; Karl Vogt; le pasteur Martin;
Th. de Saussure. Une de ses plus grandes gra-
vurea represente „les funcraillea du general
Dufour". P. VeiUon.
Arx, Gebrüder von, Lithographen ,von Ölten.
Die Firma „Gebrüder von Arxu wurde im Jahre
1841 in Ölten von den drei Brüdern Josef, Urs
und Franz von A. gegründet, von denen sich
der erstere 1847 trennte, um, ebenfalls in Ölten,
auf seinen eigenen Namen ein kleineres Geschäft
zu führen. Nach dem Tode von Franz von A.,
gest. 1849, war Urs von A. alleiniger Inhaber
des Etablissements, das er 1861 durch Ein-
führung einer Prägeanstalt erweiterte. Nach
seinem Tode, 1877, wurde das Geschäft unter
derselben Firma weiter geführt, zunächst durch
seinen ältesten Sohn Otto, f 1881, und dann durch
dessen Bruder Franz, der sich mit F. Uyttenbrock
assoeiierte; von 1891 an war letzterer alleiniger
Inhaber unter der Firma „Gebrüder von Arx
Nachfolger". Später ging das Geschäft an
G. Schaaf-Zinggeler in Zürich über, der seiner
Firma die Worte „vormals Gebrüder von Arx"
beifügte. M. Oiti.
Arx, Diepold von, Baumeister (?) in Basel.
Er erstellte 1511 den hübschen Dachreiter des
neuerbauten Bathauses um 91 Pfund. Der Kern
aus Eichenholz ist mit gezogenen Bleiornamenten
überlegt, welche nicht nur in der Form, sondern
auch in technischer Hinsicht durch geschickt
angebrachte Luftlöcher zum Ausdünsten des
Holzes auf einen erfahrenen Meister schließen
laS8Cn. GanM.
Surekhardt &Waekernagd, Rathaus Basel.
Arx, Hans von, b. Args, Hs. von.
Arx, Heinrich von, Zeichner und Maler, von
Ölten, geb. am 12. September 1802 in Bern (nach
Pater A. Schmid) oder in Ölten (nach F. Fiala) als
Sohn des aus Ölten stammenden Schuhmachers
Heinrich von A., f am 30. Januar 1868 in Bern.
Er wollte zuerst Medizin studieren, widmete
sich aber dann ganz der Kunst, vorzüglich der
Humoreske und der Karrikatur, und versuchte
sich auch in Oelgemälden. Er starb, hei nahe
erblindet und in Dürftigkeit, im Spital in Hern.
Nach einem in der Berner Zeitung unmittelbar
nach seinem Tode erschienenen Nekrolog besaß
Heinrich von A. „unstreitig ein nicht geringes
Künstlertalent, und wenn er sich nicht einem
gewissen phlegmatischen Cynismus ergeben hätte,
so würde er sich unzweifelhaft in der Künstler-
welt einen bedeutenden Namen orworben haben.
So aber blieb er stets in des niedern Künstlers
Erdenwallen befangen und mußte gewiß auch oft
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Asam
— 54 -
Aschmann
gegen seine Ucberzeugung seine Kunst gar zu
sehr dem Brote leihen. Er war ein Freund des
bekannten Malers Disteli, mit dem er auch in
Auffassung und Zeichnung manches gemein hatte.
Vorzuglich gelangen ihm auch die heiteren
Skizzen aus dem Volksleben, welches er mit
Meisterhand darzustellen wußte. H. von A.
erwarb sich durch ein treues Frenndesherz,
durch seine Gutmütigkeit, durch sein gefälliges,
niemanden beleidigendes Benehmen »Herwärts
viele Freunde, und durch seine künstlerische
Originalität wußte er sich auch sonst fast in
jedem Kreise beliebt zu machen".
Er lieferte Illustrationen zu: 1) Der Guk-
kasten, Zeitschrift für Witz, Laune und Satyre
(Bern 1840— 1850), als dessen Herausgeber er bei
Brandatctter, Bibliographie der Gesellschafta-
schriften, Zeitungen und Kalender (Bern 1896),
p. 192, genannt wird. 2) „Neuer Berner Kalender",
herausgegeben von Pfarrer Bitzius (Jerem. Gott-
helf) 1838-1842 (ib. p. 251). 3) Phantasien im
Berner Kornhauskeller von Adrian von Anc
(Bern 1849).
Er soll auch Mitarbeiter des seit 1845 in
Solothurn veröffentlichten Postheiri gewesen sein.
In der Kunstabteilung des Museums von Solo-
thurn befinden sich aus der Sammlung des Kunst-
vereins zwei kolorierte Lithographien von Hch.
von Arx: 1) Junggesellen-Menage im Affenwald,
bezeichnet mit H. von Arx fecit, 2) Altjungfern-
Menage auf dem Gyrizenmoos, ohne Sign.
Ein Porträt des Künstlers, gestochen von Huliert
Meyer 1851, ist im Besitze seines Verwandten,
des Herrn Fürsprech Adrian von Arx in Ölten.
Spärliche Notizen über den Künstler finden
sich in: Berner Zeitung vom 4. Februar 1868,
Oltner Bote vom 7. Februar 1858, Solothurner
Blatt 1858, Nr. 11, vom 6. Februar (nach der
Berner Zeitung), Solothurner Kalender 1860, p. 31,
Solothurner Tagblatt 1898, Nr. 249 Beilage,
Grand-Carteret, Caricaturc, p. 479. M. GUi.
Asam, Acgydius Quirinus, Stuccator, Bild-
hauer, Bruder von C. D. A.. Sohn des Malers
Hans Georg A., geboren zu Tegernsee, f nicht
vor 174«. Er pflegte mit seinem Bruder ge-
meinsam an den verschiedensten Orten, haupt-
sächlich in bayrischen Klöstern und Palästen zu
arbeiten. In Kinsiedeln besorgte er 1724^1728
mit fünf kunsterfahrenen Gehülfen die De-
koration der Kanzel und der Kirche in Gips-
mörtel. Die krause Ornamentik widerspricht der
wahren architektonischen Schönheit ; malerischer
Reiz ist ihr freilich nicht abzusprechen.
Phil. M. llalm, Die Kanstlerfamilie A., München 189«,
4°. — Kuhn, Stiftebau Maria Einsiedeln p. 08, 67, 145.
— Mtyrr, K.-Lox. II, »21. — Noglrr, K.-L«. I, 171.
— >r. Srkmüll, A. I). B. 1, 167. SaAtrt, K.-Le*. I, 47.
/'. Gubr. MeUr.
Amhu, Cosinus Damian, Maler, geb. am 18.
September 1686 in Benedictbeuren, Olierbayern,
gest. in München 1742. Er studierte in Rom
unter Ghezzi „und bildete sich zu einem der
gewandtesten und charakteristischsten Nach-
ahmer der ausgehenden italienischen Barock-
malerei aus. Er verstand sich auch auf die Ocl-
malerei; seinen Hauptruhm aber verdankte er
dem Fresko. Blühendes Kolorit, kecker Pinsel
und gewandte Gruppierung bezeichnen seine
Kunstweisc, der freilich die Tiefe und Solidität
fehlt. Wie hätte es bei seiner fabrikartigen
Schnellmalerei auch anders sein können? Eine
Unzahl Kirchen und Klöster inner- und außer-
halb Bayerns hat er mit Gemälden versehen."
Die Kupferstiche zur Fortitndo Lconina Maxi-
miliani Emmanuel is, Pediponti 1715 sind teil-
weise von ihm gezeichnet. In Eiusiedeln malte
er von 1724 1726 das Gewölbe und die Kuppeln
der Kirche, sowie die Bilder in den Seitenschiffen.
Am besten gelungen ist die Darstellung der
Geburt Christi in der großen Kuppel, die auch
am besten erhalten ist. „Ein stark betonter
Realismus geht durch das Ganze und ein allzu
absichtliches Haschen nach Größe durch kühne
Zeichnung und einen virtuosen Vortrag. Wir
finden auch hier wieder die riesigen Körper-
bildungen; die Hirten sind Athleten, welche
dem Geschlechte der Gigauten angehören. . . .
Seiue größte Kompositinn und sein Hauptwerk
war die Schilderung der Engelweihe in fünf
Scencn." Sie zeigte „fiberschwängliche Phantasie
ohne tiefen religiösen Geist" und wurde 1840
vou Keller, der auch die übrigen restaurierte,
durch neue Bilder ersetzt.
K*hn, StifUbau p.70. 171 — 176. — Vgl. den vorigen
Artikel. P. Gohr. Mckr.
Aftc&nlo, s. Abbondio, Ant
Aftchmann, Joh. Jak., Zeichner und Kupfer-
stecher, geb. inThalwil (Kt. Zürich) am 12. Febr.
1747, f am 9. April 1809. Er stammte aus ärm-
lichen ländlichen Verhältnissen, mußte sich zuerst
als Arbeiter der Mousseline-Fabrikation widmen
und genoß nur vorübergehend zwischen hinein ein
Jahr lang (1765) den Unterricht des Malers und
Kunsthändlers Martin Hurter in Schaffhauseu.
1777 verheiratete er sich und kehrte wieder zur
Kunst zurück, indem er auf Anraten des Kunst-
schriftstellers Kaspar Füßli beim Wagner'scheu
Kunstverlag in Bern, wo damals die „helvetischen
Eisberge" nach Wolfs Zeichnungen radiert und
koloriert wurden, Arbeit suchte und fand. 1778
gab er seine ersten Blätter auf eigene Rechnung
heraus, studierte nun auch fleißiger nach der
Natur, und es existiert von ihm eine Reihe
radierter, z. T. auch selbst kolorierter Blätter,
die von ungleichem Werte sind, indes größteu-
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Asconio
— 55 —
As|>er
teils uieltt viel mehr als zeitgeschichtliches und
lokaltopographisches Interesse beanspruchen
dürfen. 1795 warf sich A. in die erste im
Kt. Zürich zum Ausbruch kommende politisch-
revolutionäre Bewegung (Stäfner-Handel) und
mußte dafür mit dreijähriger Haft büßen, während
welcher er seine Kunst nach Möglichkeit weiter
betrieb. Als die allgemeine Umwälzung 1798
die Thoren des Gefängnisses öffnete, ward A.
sogleich zum Statthalter des Distrikts ilorgen
ernannt, welche Stelle er bis zur Einführung
der Mediationsverfassung bekleidete. Die poli-
tische Laufbahn war aber weder seinen Kunst-
leistungcn noch seinen häuslichen und ökonom-
ischen Verhältnissen förderlich. Er starb iu
großer Armut — wo, ist nicht mehr in Erfahrung
zu bringen. Yon seinen Blättern haben kultur-
historischen Wert die verschiedeneu „perspek-
tivischen Vorstellungen" von Manövern dcrMilit.
Gesellschaft in Zürich und die Darstellung einiger
Scenen aus den Insurrektionen im Kt. Zürich
von 1795 und 1604 (Bockenkrieg). Der Künstler
ist gut vertreten, besonders mit Handzeichnungen
und Radierungen (SO Blätter) iu der Kupfcr-
stichsammlung des Kidgen. Polytechnikums.
XagUr. K.Lex. I, 173. — M^tr. K.Lex. II, 325. —
Füßli. K. Uz., Neuo Zusatae 175. F. O. Pt»tal«vti.
Aaconio, Ahbondio detto 1', s. Abboudio,
Antonio.
Aslnus, Martin, Glasmaler, gebürtig aus
Schlesien, wurde 1547 Bürger von Luzern, ob-
wohl nicht im Besitze des sonst geforderten
Mannrechtsbriefes. Seine künstlerische Thätig-
keit läßt sich von 1529—1551 nachweisen.
Tk. r. Liebenau, Verzeichnis der Glasmaler Ton Luzern
im Anz. f. A.-Kde. 1878, p. 859. Frant Heintmmn.
Asparl, Carlo Antonio, Maler und Architekt,
Sohn des in Olivone geb. Malers und Kupfer-
stechers Domen. A., wurde in Mailand geb. und
studierte zuerst Philologie, verlegte sich aber
bald, dem Wunsche seines Vaters folgend, auf
das Figurenzeichnen und trat dann zur Archi-
tektur über, in welchem Fache er eine Professur
an der Kunstakademie in Bologna erhielt. In
dieser Stadt baute er das in antikem Stil ge-
haltene Theater, welches am 6. Juli 1810 ein-
geweiht wurde.
Frantdmi. Svizz. itel. p. 409. — Bianchi. Art. tic.
p. 13. E.L.Oirard.
Asparl, Domenico, Maler und Kupferstecher,
geb. 1745 in Mailand, stammt aus Olivone im
Blegniothale. Seinen ersten Unterricht genoß er
im Kloster des Somaskerordens. Ein hoch-
gebildeter Geistlicher dieses Ordens, Pater Yenini,
nahm sich des talentvollen A. besonders an und
brachte ihn mit 18 Jahren nach Parma, wo er
Präccptor am Hofe des Herzogs wurde. Hier
machte A. die itekuniitscliaft des Malers Baldrighi,
dessen Schüler er wurde. Acht Jahre lang ver-
legte sich A. auf das Zeichnen und die Malerei.
Pater Venini ließ ihn wieder nach Mailand
kommen, um die Diplome für das Archiv des
Klosters St. Ambrogio und der Kongregation
der Cistercienser zu entwerfen. In der Kupfer-
stecherei leistete A. Hervorragendes in der
detaillierten uud genauen Ausführung der
Zeichnuug. Bemerkenswert sind seine 15 ver-
schiedeneu Ansichten von Mailand, die er durch
das Actzvcrfahren vervielfältigte. A. wirkt« über
30 Jahre als IVofcssor des Fignrenzeichncns an
der Brera, wo sich auch sein Selbstporträt be-
findet.
Bianehi, Art. tic. 13 14. K. L. Qirard.
Asper, Adolph, Architekt, geb. am 7. Nov.
1860 in Zürich. Er absolvierte die Industrie-
schule seiner Vaterstadt und machte von 1878
bis 1879 hei Baumeister Baur & Nabholz in
Riesbach die Praxis durch. 1879—1880 besuchte
er die 4. und 6. Klasse der Bauabteilung des
Technikums in Winterthur, um sodann (1880
bis 1881) bei Baur & Nabholz als Zeichner Ver-
wendung zu finden. 1882 begab sich A. nach
Paris, wo er als Schüler der Ecole des Beaux-
Arts im Atelier Andre" sich weiter bildete und
nebenbei, bis 1886, bei verschiedenen Architekten
als Zeichner thätig war. Von 1887—1888 au»
dem Hochbaubureau der Stadt Zürich, von 1889
bis 1893 im Geschäfte von Baur & Cie., seit
1894 Vorsteher eines eigenen Architekturburcaus
in Zürich V.
A. erhielt 1883 in der von einer Privatgesell-
schaft veranlaßten Konkurrenz für ein Villen-
quartier in Riesbach einen 3. Preis, 1898 bei der
Konkurrenz um eine zweite reformierte Kirche in
Neumünster (Zürich), hei 28 eingegangenen Ent-
würfen, einen 2. Preis. Sein Konkurrcnzprojekt
zeigt centrale Kreuzform des Kirchenraumes
mit Emporen und seitlich disponiertem Turm,
am Aeußern romanische Architektur. Außerdem
führte A. in Albisriedcn, Altstetten und Schlieren
Schulhausbauten aus, die Neubauten „Du Nord"
und „Schützengarten" am Bahnhofplatz Zürich,
sowie daran anschließend diejenigen des Konsum-
vereins Zürich. A. ist Mitglied des großen Stadt-
rates Zürich und Mitglied der Kirchcnbau-
kommission Neumünster.
Nach Mitteilungen des Kuustlors. — Schwoiz. Bauztg.
vom 7. Juli 1883. - N. Z. Ztg. v. 24. April 1898, Beil.
zu Nr. 113. C.Örun.
Asper, Andreas, Maler, geb. in Zürich den
18. Aug. 1581. Er wird bei seinem Vater Rudolf,
einem Sohne des alten Hans A., in die I>ehre
gegangen sein und daselbst neben dem hand-
werklichen Berufe auch die Porträtmalerei er-
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- 5r> —
Asper
Asper
lernt Laben. Seine Wanderschaft muß von kurzer
Dauer gewesen sein, denn schon im Jahre 1600
etablierte er sich selbständig, erneuerte die
Meisenzunft um 11 Pfund und verheiratete sich
im darauffolgenden Jahre mit Regula Hufschmid.
1601 streicht er die Metzg rot an, 1606 malt
er Schilde auf den Ofen im Zunfthaus zur Meise,
repariert das Gemälde hinter demselben, erhalt
1617 den Auftrag, die Zunftstube auszumalen
und den Ofen weiß und blau anzustreichen. 1618
malt er die Schilde aller Zünfter zur Meise auf
Papier und erneuert 1621 die Witwentafel. Er
besorgte „Malerwerch" am Gesellschaftshause
zum Schneggen, an der Weggenznnft und am
Rüden, dem Hause der Konstaffel. Im Jahre
1631 starb seine zweite Frau, Regula Müller;
er ging eine dritte Ehe ein mit Elsbcth Koch,
mit der er im Hause zum dürren Ast wohnte
und die ihn überlebte. Er wird 1634 zum letzten
Mal in der Ausübung seines Berufes erwähnt
und ist 1638 gestorben.
Als Porträtmaler ist Andreas A. nicht nach-
gewiesen ; es sind auch keine beglaubigten Werke
seiner Hand vorhanden, aber als unbedeutendem
Nachfolger seines Vaters und Großvaters darf
ihm ohne weiteres ein Anteil an den zahlreichen,
zürcherischen Porträts zugeschrieben werden,
die in der ersten Hälfte des XVII. Jahrb. ent-
standen sind und die Tradition der alten A.'schen
Kunst verraten.
N.-Bl. Zürcher K.-G. 1845. — Mac. Meyer. Zeller (Coli.
1, 27) SUdtbibl. Zürich. Oan*.
Aspcr, Hans, Goldschmied, geb. in Zürich und
gest. daselbst vor 1483. Er ist erwähnt in der
Fabrikrechnung Großmünster vom Jahre 1468.
Anno 1483 Bind Hans A.s, Goldschmieds seligen,
Kinder genannt. ZtlUr.
Asper, Hans, Goldschmied. Dieser Verfertiger
getriebener Arbeit lebte ums Jahr 1500 in Zürich.
Gerold Edlibach» Chronik, Mltt. der Ant. Oesellschaft
Bd. IV, p. 261. „Hans Aaper, Goldschmied", &uter
Sanger and Mettwt. — N.-Bl. der K.-Gesch. Zürich 1843,
p. 2, 3. ZeXUr.
Anper, Hans, Maler, entstammt einem alten
Zürcher Ratsgeschlechte, das seinen Sitz auf
Asp am Zürichberg hatte und zu Beginn des
XVIII. Jahrb. erlosch. Hans wurde 1499 geboren,
wahrscheinlich als Sohn eines Heinrich A.,
der 1512 in den Reihen der Konstaffel vor
Bellenz zog. Ueber seine Schulung und den
mutmaßlichen Lehrmeister können nur die er-
haltenen Gemälde Auskunft geben: Bildnisse
mit einem Gemisch von steifer, gotischer Auf-
fassung, ängstlicher Naturtreue und Anklängen
an die freie Kunst Hans Holbeins. Sie schließen
sich, auch in Bezug auf die Technik — eine
feine Malweise mit hautiger Verwendung von
Lasuren — direkt an die Werke des bedeutendsten
Zürcher Malers, des jüngern Hans Leu, an. Leu
war seit dem Jahre 1514 in der Vaterstadt
thätig und ein so ausgesprochener Schüler Hans
Baidungs, daß er, obwohl seit 1519 stark unter
dem Einflüsse Holbeins, die alte Kunstrichtung
nicht preis gab. Bei Hans A. findet sich dieser
Dualismus wieder, wenn auch weniger stark; er
dürfte aber doch, mit den rein lokalen Gründen
zusammen, zu der Annahme berechtigen, daß
Hans Leu A.s Lehrmeister gewesen sei. Das
erste Porträt, vom Jahre 1524 — ein Gelehrter
im Profil mit schwarzem Gewand und Pelz-
schaube — zeigt die weiche, volle Malweise
und die leuchtende Färbung der Leu'schcn
Arbeiten.
A. scheint um 1526 geheiratet zu haben, denn
von 1527 -52 wurden ihm sechs Söhne und fünf
Töchter geboren. Seine Frau war eine Tochter
des Zimmermeisters und Ratsherrn Ludwig Nöggi,
als dessen Schwiegersohn A. 1539 erwähnt ist
Im Jahre 1540 verfertigte Ulrich Stampfer eine
Medaille auf den Künstler, wohl als Gegenleistung
für das Porträt, das A. im selben Jahre von dem
Münzmeistcr gemalt hatte. Dieselbe trägt vorn das
Bildnis mit der Umschrift: IMAGO JOHANNIS
ASPER . PICTORIS . ANNO . AETATIS .
SVAE . 41 . 1540, auf der Kehrseite einen
Totenkopf mit dem im hochgestellten Quadrat
eingeschriebenen Spruche: „Sich wer du bist
Der Tod gwüs ist ungwüs die stund, redt Gottes
Mund." Für sein Ansehen spricht, daß ihn die
Meisenzunft 1545 in den großen Rat wählte
nnd daß er durch obrigkeitliche Schreiben nach
außen hin empfohlen wurde. Einer dieser Briefe
schildert seine Vermögensverhältnisse und stellt
ihm das Zeugnis aus, daß er trotz geringen
Kapitals und einer zahlreichen Familie äußerst
uneigennützig in der Ausübung seiner Kunst sei.
Sein Bruder Melchior vermachte ihm 1554 100
Gulden, damit hievon eine Schuld an die Meisen-
zunft getilgt werde, 1568 schenkten ihm die
Töchter des verstorbenen Bruders nochmals
100 Pfund und im selben Jahre beschloß der
Rat von Zürich, dem hochbetagten Maler und
seiner Frau, die nicht genug besäßen, um auf
die Dauer ihres Leibes Nahrung zu haben, für
den Lebensunterhalt zu sorgen. Hans A. starb
im Frühjahr 1571, den 21. März, und wurde
zu St Peter begraben.
Ueber seine handwerkliche Thätigkeit geben
die Rechnungen ein buntes Bild. So malte er
1531 die kleine Ratsstube, des Stadtschreibers
Haus, 1532 das ganze Rathaus um 61 Pfund
11 Schilling 6 Heller, restaurierte eine „zwifach
geschlossene Tafel, die dem Gotteshaus Frau-
mttnster gehört", die Uhren am Gerichtehaus
und am Grimmenturm, Fahnen mit der Stadt
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A.sper
— 57
Wappen auf Tanne und Bnuiuen in Stadt und
Landschaft, bemalte den ganzen Brunnen am
Rennweg (1546), den am Neumarkt mit Löwen
und drei Affen (1550), und 1568 den Helmhaus-
lirtiniH'ii lim 270 Pfund 13 Schilling 4 Pfennige.
Für den Rat hatte er auch auswärts auf der Land-
schaft zu arbeiten, im Schlosse zu Groningen
1532), zu Kappel und Knonau (1533), die Uhr
am Kirchturm zu Höngg, in den Schlössern zu
Greifensee, Regenshurg und Lauffen, zum Teil für
recht ansehnliche Betrage. Von all diesen Fresko-
malereien ist nur eine auf uns gekommen: die
Löwen mit dem Zürcher Stadtbanner und Schilden
am Schloßthor von Kyburg (1556), und auch diese
sind durch Uebcnnalung der Kritik entzogen.
Zu den bedeutenden Arbeiten gehört die Be-
malung der vier Zifferblätter zu St. Peter, die
er mit Unterstützung der Maler Heinrich Ban
und Thoman Aeberhart in den Jahren 1536—1539
ausführte. Das Astrolabium mit Sonne, Mond,
Planeten und Tierkreiszeichen wurde mit Ver-
wendung von 20 Buch Doppelgold, das ein Bote
für 290 Pfund aus Ulm gebracht, ausgeführt
und trug den Malern 180 Pfund Lohn ein. Un-
gefähr um die gleiche Zeit müssen die Facadcn-
maiereien am alten Schneggen oder am Rathaus
entstanden sein, welche auf dor Seit« nach dem
Fischmarkt hin die zwölf Monate darstellten,
Landschaftsbilder mit Darstellung der für den
Monat typischen Beschäftigungen und der Fische,
welche im betreffenden Monat im Zürichsee und
iu der Limmat gefangen werden durften. Bei
der Renovation des Rathauses im Jahre 1558
wurden „die schilt u. 12 Monat gegenn den Fisch-
markt" neu gefirnißt; aber Bie fielen dem Neu-
bau des Rathauses 1696 zum Opfer.
Den Ruf ab Künstler hat sich Asper durch
seine Porträtbilder erworben; in den 30er und
40 er Jahren war er der gesuchte Bildnismaler,
bei dem sich die Spitzen der Regierung, die
Koryphäen von Wissenschaft und Kunst verewigen
ließen. Wenn heute noch gegen 30 Arbeiten
erhalten sind, so darf man seine Thätigkeit als
eine außerordentlich fruchtbare und ausgedehnte
bezeichnen. Seine Porträts entbehren jeder
höheren künstlerischen Auffassung, aber sie
geben das Aussehen und die äußerliche Cha-
rakteristik mit einer peinlichen Naturtreue in
solider Durchführung wieder; Vorzüge, die bei
einem Provinzmaler gesucht wurden, besonders
wenn er damit eine gediegene, klare Färbung
und eine feine, mit zarten Lasuren erhöhte
Technik vereinigte. Die Zeichnung ist nicht
immer korrekt; besonders schwach in den Händen.
Die noch erhaltenen Bildnisse haben zum Teil
durch Restaurationen schwer gelitten; sie sind
auf Holz gemalt oder mehr skizzenhaft mit
Wasserfarbe auf Papier entworfen.
Jetzt bekannte Werke sind:
1524. Johannes Müller, Greis mit Pelzmütze im Profil,
fast lebensgroß. Künstleiyut Zürich.
1529. Ulrich Zwing)!, Reformator, Prodi, boflndot sich
in Seeland.
1681. Ulrich Zwingli, Reformator, kurz nach dem Tode
gemalt. Winterthnr.
1535. Peter Füßli, der Stück- und Glockengießer, den
Rosenkranz in der Hand. St.-B. Z.
1536. Hans Wir», Schaffner de* Johanniterordens.
Halbflgiir. Schweiz. L.-Mus. Zürich.
1536. Johanne« Stumpf, der Verfiuaer dor Schweizer-
chronik. Auf Papier gemalt, spater mit Oelfarbe
überstrichen. L.-Mua. Zürich.
1538. Leonhard Holzbalb, Vogt zu Knonau, und Mino
Gattin Cleophea Krieg von Bellikon. Kniestücke.
KOnstlergut Zürich.
1538. Andreas Sehmid von Kempten und seine Gattin
Anna Seh&rer. L.Mus. Zürich.
1538. Bildnis eines Herrn Bacher vom Glas, mit Feder-
barett und schwarzem Mantel. Künstlergut Zürich.
1540. Ulrich Stampfer, der Medailleur von Zürich, aus-
drucksvoller Kopf. St.-B. Z.
1544. Jakob Wordmüllor, Ratsherr und Seckelmeister.
Halbe Figur. Schloß Blgg.
1549. Ulrich Zwingli, halbe Figur in Profil auf hell-
blauem Grunde, wohl das bekannteste Werk Aj».
St.-B. Z.
1649. Regula Gwalter, die Tochter Zwingiis, mit ihrem
Töchterchen, Knteatück. Das Familienbild hat
durch die nüchterne, aber wahre Interpretation
Aehnlichkeit mit Hans Holbeins Frau und Kindern
im Museum zu Basel. St.-B. Z.
1549. Wilhelm Frölich von Solothuni. Französischer
FeWbauptmann, in voller Rüstung. Ganze Figur
in Lebensgröße. Solothurn.
1549. Wilhelm Frölich und seine Gattin. Brustbildor,
Fondants. Solothurn.
1651. Propst Brennwald von Einbrach, kraftvoller Kopf
in Vorderansicht. Doppelt bezeichnet. St.-B. Z.
1555/59. Heinrich Bullinger, Antistes. Halbe Figur auf
dunklem Grunde. Unbezeichnet. St.-B. Z.
1 556. Christoffel Froschauer, Buchdrucker. Halbe Figur,
Circa 1557. Lorenzo Villani von Florenz. Brustbild auf
lichtblauem Grunde, mit hartem Kontur und
Ängstlicher Naturtreue. Casa Borromeo, Mailand.
1561. Herr und Dame in vornehmer Tracht. Brust-
bilder, Pendants. Galerie Karlsrahe.
1564. Konrad Geßner, Naturforscher. Halbe Figur.
Schwächliche Auffassung. St.-B. Z.
1564. Georg Müller, Bürgermeister von Zürich. Knie
stück, stark flbormalt. St. B. Z.
1566. Hans Geßner, Brustbild eines greisen Mannes.
Privatbesitz Zürich.
1571. Selbstbildnis des Künstlers, durch rohe Uebor-
malung entstellt. St.-B. Z.
Die aufgezählten Arbeiten sind größtenteils
mit dem Monogramm des Künstlers (s. Mono-
grammisten im Supplement) signiert oder durch
Tradition beglaubigt. Unsicher bleiben ver-
einzelte Porträts in den Galerien zu Dublin und
Wien, von denen das eine ein Frauenbildnis vor
landschaftlichem Hintergrunde darstellt. Eine
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Asper
58
Aspor
dritte Gruppe, die mir im Naclistich oder iu
Kopien erhalten geblieben ist, bietet keine Be-
reicherung für das Können des Meisters.
Zwei Schlachtcnbilder bestellte der Hat von
Solothurn dem Maler, als er im Auftrage des
Johannes Stumpf das Stadtbild für die Schweizer-
chronik entwerfen mußte. Die alten Bilder
waren schadhaft geworden und Asper malte
neue, auf brieflich eingezogenen, historischen
Nachfragen beruhende Kompositionen. Die
Schlucht am Bruderholz lieferte er 1552 ab für
100 Pfund, das Tuch mit der Dornacherschlacht,
erst 1554 vollendet, wurde auf der Tagsatzung
zu Luzern ausgestellt und vom Solothurner Rat
mit 30 Goldkronen honoriert. Für die Berner
scheint Asper eine Kopie auf Papier gemacht
zu haben: er erhielt im selbigen Jahre 10 Pfund
für die Schlacht bei Dörnach, „so er uff ein
zedele gemalet. "
Den für Stumpf gefertigten Stadtprospekt von
Solothurn, für den er Wochen lang mit zwei
Gesellen Ausmessungen angestellt hatte, präsen-
tierte er im Jahre 1546 dem Kate, fein mit
Farbe auf Leinwand ausgeführt, und erhielt als
Gegengeschenk 70 Kronen. Anschließend an
diese Arbeit Ist versucht worden, ihm eine
größere Anzahl der St&dtebilder in Stumpfs
Srhweizerchronik zuzuweisen, welche mit den
urkundlich für A. belegten Arbeiten gro&e
Aehnlichkeit aufweisen. Es wäre unnatürlich,
wenn A. zur Illustration des epochemachenden
Werkes nicht zugezogen worden wäre, zumal
er mit Stumpf ]>ersönlich befreundet war. Ein
Bildnis Zwiuglis tragt sein Monogramm und
gestattet die Zuweisung einer Reihe von Bild-
nissen (Halbfiguren), sowie einiger Schlachten-
bilder, die denselben trockenen, pedantischen
Realismus aufweisen. Auf seine Thätigkeit als
Formschneider könnte eine Notiz in den Stadt-
rechnungen Bezug haben : „Item um ein form in
das Urbar zu Knonau."
Füßli sclireibt A. noch einen Anteil an der
Illustration der Geßner'schen Opera zu, in denen
Pflanzen und Tiere naturwahr dargestellt sind,
aber es spricht kein Grund für diese willkürliche
Annahme.
Als Miniaturmaler hat A. Tüchtiges geleistet,
so einen reizenden Haseukopf, mit Aquarellfarbe
auf Papier gemalt (in der Basler Kunsthalle),
1539 das Stadtwappen auf Pergament luminiert,
die Urbare von Knonau und Andelfingen, das
Fischereibuch mit Titelblättern versehen, die
Löwen in die Schweizerchronik gemalt, zwei
Lothringer Geldstücke kopiert und den Wap|>en-
brief der Kscher vom Luchs mit dem vollen
Wappen auf blauem Grunde ausgefüllt. Eine kunst-
gewerbliche Zeichnuug, der Entwurf für eincDolch-
scheidc, befindet sich im Kunstmuseum zu Basel.
Seine letzten Werke, zwei große Tafeln mit
Blumen, Früchten, Tieren und Vögelu und das
Zürcher Wappen, von Löwen gehalten, aus dem
Jahre 1567, sind gut durchgeführte, anerkennens-
werte Leistungen. Sie befinden sich heute noch
auf dem Rathause zu Zürich, wohin sie der
Meister geschenkt hatte.
Fassen wir das ganze, vielseitige Schaffen des
Meisters zusammen, so tritt uns Hans A. als
ein solider, tüchtiger Künstler entgegen, dem
aber die höhere, künstlerische Weihe verschlossen
blieb.
Meyer. K.-Lex. II, 331— 837 (Artikel Sal.VOgclüu).—
UiLndek*, Gesch. d. Malerei p. 156 — 168. — Amici. J.
Hans Asper, 1866. — Zem/>, ./., Schweiz. Bilderchronik
p. 82, 141, 142, 202 etc. - Mtytr-Z^rr. Msc. St.-B. Z.
Ganz.
Asper, Hans, Maler, Sohn des Hans Rudolf,
geb. am 9. Sept. 1554, kopuliert 1576 mit Margreth
Ochsncr, 1591 mit Verena Hardmeyer. Ein
Erwerb der Zunftgerechtigkeit ist nicht be-
kannt, wohl aber zwei RechnutiKi>einträge, laut
welchen Hans A. von der Meisenzunft 1579
und von seinem Gevatter, dem Stadtbaumeister
Jakob Meister, den I*ohn für geleistete Maler-
arbeit erhielt. Er ist wahrscheinlich (?) der Autor
der Illustrationen in Heinrich Murers Helvetia
saneta, seu Paradisus Sanctorum Helvetia? Florum,
die von Rudolf Meyer radiert und 1648 in Luzern
publiziert wurden. Die Blatter, manierierte
Heiligenbilder im Stile des XVII. Jahrb., tragen
die Signaturen Job. A., Jo. As., Jo. Asp.
Msc. \Uytr. St-B.Z. — Kogl«, Monop. IV, Nr. 43,
56, 58. Oam.
Asper, Hans Kaspar, Bildhauer und Maler,
Unter-Baumeister und Bürger von Konstanz,
wird 1617 als Konstanzer Maler neben Andreas
Asper (ebenda 1659) genannt. Er vollendete
1630—1633 im Auftrage des Grafen Kaspar von
IIohenem8 die künstlerische Verkleidung der
Gnadenkapelle von Einsiedeln aus schwarzem
Marmor mit weißgefieckten Fliesen und gelb-
lichen Statuen, Reliefbildern, Kapitellen u. s. w.,
alles in den edleren und strengeren Formen der
Renaissance. Die Kapelle wurde 1798 von den
Franzosen zerstört; einzelne Werkstücke davon
haben sich am jetzigen Bau erhalten, so die
Inschrift des Grafen von Hohencms vom Jahre
1633. A. zeichnete auch 37 von den 40 Kupfer-
tafeln, womit die Helvetia saneta Heinrich Murers
(Luzern 1648) geschmückt ist.
Kuhn. Stiftsbau M.-Rinsiedelu |>. 106. — Liebenau,
Alu. A.Kde. 1900, p. 105 -106. -- Marmor. Jahrb.
r. Altertumsfreunden in den Rheinlandon H. 60 (1877),
49. P. 0. V.. OeschichUfround B. 55 (1900), 17, 281 .
- Kahn, Taschenb. Zürich 1882, p. 126. P.Oahr. Mtier.
Asper, Hans Rudolf. Maler, Sohn des Meisters
Hans A., «eh. am !». Marz 1531. Sein Taufpate
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Asper
— 59 -
Attenhofer
war dir ülasmaler und Staatsmann Hans Rudolf
Lavater. Seit Saudrarts Zeiten sind er und sein
Bruder Rudolf von jedem Lexikon als Schüler und
Gehilfen des Vaters angeführt worden, ohne daß
man ihnen bestimmt« Arbeiten der A.'schen
Richtung hätte zuweisen können. Jedenfalls sind
beide nur von lokaler Bedeutung gewesen. Hans
Rudolf heiratete 1549 Küngolt K loter und er-
neuerte 1552 das Zunftrecht zur Meise. Im selben
Jahre arbeitete er im Zunfthause gleichzeitig mit
seinem Vater. Seit 1554 verschwindet sein Name
aus den Rechnungen, und ein Eintrag im Zunft-
buche besagt, daß er hinweggezogen sei. Im
Jahre 1570 erneuerte ein Hans Rudolf wiederum
die Meisenzunft, aber das beigeschriebene Todes-
datum beweist, daß sich der Kintritt auf seinen
Bruder Rudolf bezieht. Wohin Hans Uudolf
ausgewandert ist, bleibt völlig unbekannt; nur
soviel geht daraus hervor, daß die Arbeiten
in Zürich fast ausschließlich dem Bruder zu-
gewiesen werden müssen.
Msc Megtr.Gant. — Ueyer, K.-Lex. II, p. 337 (Art.
S. Vögelins). Gant.
Asper, Konrad, Goldschmied des 15. Jahrh.,
geb. in Zürich, gest. vor 1488.
Jahrb. f. Schweiz. Gösch. XXI, p. 31. Zdltr.
Asper, Rudolf, Maler, geb. in Zürich den
12. Januar 1552, Sohn des Malers Hans und
Bruder des Hans Rudolf. Er trat im Jahre 1570
(identisch mit dem dort erwähnten Hans Rudolf)
in die Zunft zur Meise ein und scheint hei des
Vaters Tode das ausgedehnte Malergeschäft
allein übernommen zu haben. Er war dreimal
verheiratet, 1570 mit Regula Schnorff, 1578 mit
Barbara Meyer und 1600 mit Elsbeth Stucki
von Andelfingen. Nach seinem im Pestjahre
1611 erfolgten Tode betrieb Klsbeth Asperin,
die Witwe, das Geschäft bis 1625 weiter.
Seine handwerkliche Thätigkeit ist von 1576
bis 1610 ununterbrochen durch Einträge in den
Stadt- und Zunftrechnuugen belegt. So malte
er den neuen Saal der Konstaffel 1578, den
Brunnen am Rennweg, drei Sonnenuhren zu
St. Peter 1593 und vier Jahre später „das ganze
Zyt auf St. Peters Turn", zusammen mit Kaspar
Haldenstein, ferner Tafeln auf die Zunftstuben,
Fahnen auf den Brunnen zu Erlibacb, den Zeit-
turm zu Opfikon und auf die Kirche zu Mettmen-
Stetten. Im Jahre 1600 malte er am Schützen-
hausc die Uhr, die Sonnenuhr und das Reich
für 78 Pfund, und 1601 schickte ihn der Rat
ins Schloß zu Greifensee, wo er während 14
Tagen arbeitete und unter anderm die Sonnen-
uhr und der Stadt Zürich Wappenschilde an
den Bau malte. Heraldische Malereien, die
schon ins Gebiet der Tafelmalerei gehören, sind
drei erwähnt, 1588 ein Tuch mit den Schilden
der Klein- und Großen Räte aufs Rathaus, 1500
ein eingerahmtes Tuch mit den Wappen aller
Zünfter zu Meisen für die Zunftstube und 1601
zwei Tafeln in die Ratsstubc, darin die Herren
Bürgermeister und jetzigen Räte mit ihren
Schilden verzeichnet sind. Für die beideu Tafeln,
die er dem Rate als Geschenk anbot, erhielt
er eine Gegenverehrung von 64 Pfund. Als
Porträtmaler ist Rudolf A. nicht beglaubigt;
aber es ist nicht denkbar, daß er nur den hand-
werklichen Teil des väterlichen Arbeitskreises
übernommen habe. Bildnisse in der Art des
Hans Asper, aber geringer in der Ausführung,
fallen zuerst für ihn in Betracht. Als Beispiel
sei angcfülirt: Porträt des Junkers Hans Mciß
von Teufen und der Dorothea von Ulm von
1593, auf Holz gemalt, steif in der Haltung
und leblos im Ausdrucke.
Msc. .Weyer, St.-B. Z. — Gant, An«. A.-Kdo. 1 900, p. 2.
Ganz.
Asäinnre, Constance, Malerin in Lausanne,
Waadtländerin, aber geb. 1868 in Genf. Ihre
Studien machte sie bei Josef Geißer in Lausanne
als Landschafterin. In der Blumenmalerei ist sie
Autodidakt, ebenso in der Porcellanmalerei. Sie
beteiligte sich an den schweizerischen Aus-
stellungen.
Curricul. vitae. — Feuil. d'avls de Laus. v. 24. Marz
1892; v. 18. Sept. 1893; v. 7. Okt. 1895. — Journal
du Jura v. 8. Mai 1 892. — Rovuo de Lausanno v. 2 1 . Juni
1892; v. 1. Okt. 1893; v. 26. Sept. 1895. Gai. do
Lausanne r. 25. Sept. 1895. — Estaf. do Lausanne v.
27. Sept. 1895. — Trib. de Lausanne v. 4. Ükt. 1895.
— Trib. de Uenöve v. 29. Sopt. 1895. C. lirnn.
AHxlnare, Henri, architecte vaudois, ne" ä
Lausanne en 1826, d6c£d6 dans la raeme vi He 1c
22 aoüt 1899, Itudia pendant quatre annees chez
Blavignac, architecte et archeologue ä Geneve.
En 1873 il fut nomtn<* par le gouvernement
vaudois inspecteur des bätiments de PEtat;
cn cette qualite, il construisit les casernes de la
Pontaise, l'hopital cantonal an Champ-dc-l'Air;
il dirigea les travaux de restauratiou de la
cathedrale de Lausanne sous les ordres de
Viollet-le-Duc. Apres la mort de ce dernier et
sur sa recommaudation, le conscil d'Etat donna
ä Assinare la haute directum des travaux de
restauration commonces par Viollct-le-Duc, apres
l'avoir dechargä du Service des bätiments; il
s'cn occupa jusqu'ä sa mort. Ch. VuiUermtt.
Attenhofer, August, von Zurzach, geb. da-
selbst den 8. Aug. 1828, starb nach vierjährigem
schwerem Lungeuleiden, nicht ganz 34 Jahre
alt, den 18. Sept. 1862. Er war von sechs der
fünfte Sohn des Jos. Xaver Attenhnfer, gewes. Be-
zirkskommaudanten von Zurzach, und der Frau
Cecilia geb. Schaufclbuel. Er bekundete schon
als Bezirksschüler, in den Jahren 1842 -1848,
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Attiuger
— t>0 —
Aubert
viel Lust uud Freude zu den schönen Künsten.
Zwei wohlgelungene Familicnportr&ts bestimmten
die Seinigen dann vollends, seinem Drange nach
der Kunstakademie Manchen keinen weitern
Einhalt zu thun. Daselbst zeichnete er fleißig
nach der Antike und dem Leben und erwarb
sich durch diese Arbeiten die ersten Fortschritts-
noten. Leider fielen aber schon in die ersten
Studienjahre vielfache Unterbrechungen seiner
Studien infolge eigner Krankheit und der seines
Vaters. Genesen, kehrte er 1868 nach München
zurück, um in die Malschule von Prof. Schrau-
dolph einzutreten, um sich hauptsachlich für das
Portratfach auszubilden. Dort entstanden viele
Portrats, wovon jedoch nur einige sich im Be-
sitze Arnold A.s, zum Storchen in Zurzach,
befinden, die anderen in München selbst geblieben
sind. Er kopierte viel nach alten Meistern, wie
Raffael, Augelica Kauflmann, Van Dyck u. a. m.
Ferner malte er zwei gro&e Altarbilder, eine
Madonna und St Georg für die Kirche in Unter-
Endingen. Seinen Wunsch, noch andere Kunst-
städte zur Fortsetzung seiner Studien zu be-
suchen, konnte er leider verschiedener Verhält-
nisse wegen nicht mehr ausführen. Er kehrte
nach der Heimat zurück, wo er verschiedene
Kompositionen entwarf, sich sodann im Früh-
jahr 1866 verheiratete, aber schon nach Jahres-
frist in der Ausarbeitung eines Altarbildes des
hl. Josef für eine Kirche im Kanton Schwyz
vou der heimtückischen Krankheit befallen
wurde, von der er nicht mehr genesen sollte.
Arn. Atienho/er.
Attinger, Lucie, nee a Neuchatel le 1er Mars
1859, est fillc de James Attinger, qui fut un
notable imprimeur et l'äditeur de plusicurs jour-
naux; devenue par son mariage Mm* de Caumont,
eile continue de signer en Suisse Lucie A.
Elle fut d'abord, a Neuchatel, eiere de Georges
Grisel et d'Auguste Bachelin, puis entra, ä Paris,
ä l'atelier Julian. Elle a expose" a Neuchatel,
des 1880, des Stüdes de fignrea, des portraits,
quelques paysages et expose aussi au salon de
Paris sous le nom de M"11' de Caumont; on lui doit
rillustration de divers ouvrages: la 2"'° Edition
des Chansons de nos grand'meres, reunies par
M.Alfred Godet; Quatre petites filles heureuses,
par M"4 Lucie Achard. Elle a collaborö a
divers journaux illustres de Paris.
Cat. des expositions des amia des arts de Neuchatel
des 1880, ot de« Salons de Paris. PkiHpjx Gtxltt.
Anberjonola, Ken6 Victor, peintre, ntf ä
Yverdon le 18 aoüt 1872, bourgeoin de la dite
ville. Ne" de perc suisse et de mere d'origine
francaise. II a £tudid la peinture ä Londres, a
Tecole des beaux-arts de Kensington, a Paris a
l'ecole des beaux-arts avec Jean Paul Laurens
et Lenefveu, puis ä l'atelier de Luc Olivier
Merson, enfin avec le peintre amencain Whistlcr.
II a voyagä: 1" annee a Dresde, Berlin, en Au-
triche etc., 2™* annee, a Londres et l'Oxfordshire,
parcouru ensuitc la France et la Belgique, se-
journ£ huit mois ä Florence, visit6 l'Ombrie
et la Toscane.
II a exposl a Paris a la Social nationale
des beaux-arts (1901), a Moscou et ä Riga
(exposition d'artistes dessinateurs 1901), ä l'ex-
position nationale de Vevey: Village toscan.
Portrait de Mr Albert Muret. Chiffonniere iire
(dessin). A. d* Moli».
Aubert, Alfrcd-Albert II est q6 le 24 avril
1856 pres de Geneve. II suivit los cours du
g)'mnase et les lecous de dessin de l'ecole de
Menn. A 19 ans il entra danB la section
d'architecture du Polytechnicura de Zürich et
obtint le diplöme en 1877. II alla ensuite ä Paris
et apres avoir obtenu plusieurs mcdailles de
coueours, ü re?ut en 1881 le diplöme de l'ecole.
A partir de 1886 il s'etablit defiiiitivement ä
Paris pour son compte. Obligö par la maladie de
retourner ä Geneve, il y mourut le 31 aoüt 1891.
A. a collabore' a la reconstruetion de la Sor-
bonne; il construisit la chapelle reTormco de
Paasy; les Hotels de l'„Illustrationa et des
„Annales Politiques et Litteraires" etc. Son
projet du Musce des Bcaux-Arts de Geneve a
6t6 couronnä en 1" rang.
Expos, de Genöve 1 881. — 1 883 Alhambra de Grenada.
— TuJutmtr, Les Beanx-Arts en Suisse en 1891, p.99,
Borne 1892. P. Vcillo*.
Anbert, Jean-Pierre, mecanicien de la vallee
du lac de Joux (1737), crea un instrument ä
cordes, une esjiece de piano.
Extrait d une brochnre publiee par M. Pipxt-SckeUm-
btrg. Ck. VuilbrmtX.
Anbert, Nicolas, fondeur de cloches. On sait
fort peu de chose de ce personnage. Les Annales
de Boyvc rapportent que, le 17 mai 1626, les
communiers du I<ocle firent refondre une de
leurs cloches, qui avait 6t6 faite par Jean Savoie,
de Romain-en-Barrois, et pesait 1831 livres;
eile s'elait brisee et fendue en 1523. Nicolas
Chollet, Bauneret de Porrentruy, et Nicolas A.,
originaire, comme Jean Savoie, de Romain-en
Barrois, fondiront la nouvelle cloche, qui pesait
2924 livres. Elle fut nommee Claude, en Sou-
venir de Claude d' Aarberg, scigneur de Valangiu.
On paya aux fondeur» 3 testons par quintal
pour la facon et 9 ei-us au soleil par quintal
de m*tal qu'il fallut ajouter.
Annales do Boyvc II, p. 275—276. — Btnvijnoe. La
elocho p. 863. — Los cloches du Locle, Souvenir du
12 dee. 1897, publication de la Societö loclolse d'intertt
public ot d-cmbeliissement 1898. Philipp, Oodtt.
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Aiibert
— 61 -
Auer
Auberl, William, d'origine vaudoise, ne le
13 ferner 186« ä La Chaux -de- Fonds, fut d'abord
ouvrier gravcur k Locle, puiß maltre auxiliairc
de dessin dans la meme locabite\ II devint en-
suite professeur a l'ecolc industrielle de La
Chaux-de-Fonds, et prit la direction de l'ecole
d'art de cette localite. II a expose" ä Neuchätel,
des 1895, des tableaux de figures, dont les
sujets sont empruntes k la Tie de La Chaux-de-
Fonds (Couturieres au travail, Avant la lecon
de dessin etc.) et des paysages des bords du
Leman.
Cat. des oxpos. de« amis de« arte de Neuchitel dÄal895.
Philipp« Uodtt.
Aobry, Louis, ne" a La Chaux-de-Fonds le
16 aoftt 1867, d'abord eleve de Barth&emy
Menn, k Geneve, a gtudie* ensuite ä Paris, oft il
demeure. II a expose' des paysages a Neuchätel
des 1895, a Geneve en 1896 et 1901, ä Vevey
en 1901. II se rattache ä l'ecolc du plein air.
Cat. das expoe. des amis das arte de Neuchätel dta 1 895.
— Cat. des expoe. de Genive, 1896 et 1901, et de
Vevey, 1901. Philipp» ti od«.
Andäond, Jean-Francois, plus connu sous le
nom de James, ftls d'Aime-Louis A. et de
Jeanne-Marie Suez, sa femroe, n6 ä Geneve le
2 octobre 1793, peignit avec un reel talent le
Portrait sur 6mail et en miniature. Mais il
acquit son principal renom comme amateur et
connaisseur de tableaux de prix, car il s'en
forma une riche collection, dont il a publik
lui-meme le catalogue en 1847 (Geneve, in 8*).
A. a auasi publie* avant cette date un „traite'
de la peinture sur cmail". II presida la classe
des beaux-arts de la Socitte" des arts. La mort
l'emporta ä Geneve le 12 mars 1857. Au musöe
Rath k Geneve „un enfant portant k son oreille
un petit chien", d'apres Annibal Carrache.
A. de MontH, Dict. biofr. — lligawl. Des beaux-arte
k GenÄre p. 387. — Gaz. boaux-arU III" scrie XVIII,
p. 766. — Cat. du musee Rath. 1897, p. 93.
A. de MonUt.
Audibert, Nicolas, n6 ä Geneve le 20 nov.
1727, t le 23 juillet 1775, fut recu maltre
orfevre le 16 janv. 1760. A. ChoUy.
Audra, Jean-Francois, peintre et graveur. N6
a Geneve le 5 nov. 1766 et mort k Genöve le
29 janv. 1847. II a peint quelques tableaux
k l'huilc, il a surtout dessine1 et grave* des vues
et des paysages. II fut nomine* en 1796 directcur
de l'6cole publique de dessin. Ch. Eggimam.
Auer, Hans Wilhelm, Architekt, geb. am
26. April 1847 in Wädenswil. Von 1851 an in
Zürich, besuchte er daselbst das Institut Beiist
und spater die Kantonsschule. Von 1859—1863
an der KantonsBchule in St. Gallen. Vom Mai
1863 bis Sept 1864 machte er bei Zimmermeister
Brunner in Kiesbach-Zürich die Praxis durch.
Im Herbst 1864 trat er in die Bauschule des
Eidg. Polytechnikums ein, wo damals Semper,
Vischer und Lflbke wirkten. 1867 verlieft er
dieselbe mit einem ersten Preis für eine gelöste
Preisaufgabe und mit dem Diplom als Architekt.
Hierauf kurze Zeit auf dem Stadtbauamte Schaff-
hausen thätig.
Im Okt. 1869 begab sich A. nach Wien, wo
eben die große Bautätigkeit auf den Stadt-
erweiterungBgrflnden begonnen hatte. Zuerst
besuchte er an der Akademie der bildenden
Künste die Meisterschule des Prof. Theophil
Hansen, bis dieser ihn im Frühjalir 1870 auf-
forderte, in sein Atelier einzutreten, in dem er
14 Jahre lang als Gehulfe und bald als die
rechte Hand des Meisters blieb. Wahrend dieser
Zeit war er zunächst am Bau der neuen Börse
und der Kunstakademie und dann durch die
ganze Bauzeit, von 1874 bis 1884, am Reichs-
ratsgebäude als Bauleiter thätig. Gleichzeitig,
1874—1884, war A, Assistent Hansens an der
Akademie der bildenden Künste für klassische
Architektur und 1885 — 1888 Professor für die
Baufächer an der k. k. Staatsgewerbeschule in
Wien. 1886 und 1887 baute er das Sanatorium
Dr. Eders, einen Renaissancebau mit Kuppcl-
vesübule. In Anerkennung seiner Leistungen an
den genannten Staatsbauten erhielt er 1877 das
goldene Verdienstkreuz mit der Krone und 1884
den Franz -Josefa- Orden.
Als im Jahre 1885 in Bern die Konkurrenz
stattfand für ein neues eidg. Verwaltungsgebäude
in Verbindung mit einem Parlamentsgehäude, im
Anschluß an das 1854 erbaute alte „Bundesrat-
haus", erhielt Auer den zweiten Preis. Er schlug
eine symmetrische Gesamtgruppierung der drei
Gebäude vor, so daß die beiden gleich gestalteten
Verwaltungsgebäude seitlich das in der Mitte
zu errichtende Parlamentsgebäude flankieren
sollten. Da diese Idee Anklang fand, wurde
ihm zunächst ah) Pendant zum alten Bundes-
rathause die Ausführung des neuen östlichen
Verwaltungsgebäudes (Bundeshaus- Ostbau) über-
tragen, wozu ihm von Wien ein Urlaub erteilt
worden war. Nach einer engern Konkurrenz
um das Mittel^ebäude wurde auch dieses, das
eigentliche Parlamentsgebäude, nach seinen
Plänen und unter seiner Leitung in den Jahren
von 1894—1902 ausgeführt Bereits im zweiten
Bundeshause hatte A. sich von dem florentinisch-
romanischen Stile der Münchener Schule des
alten Bundesrathauses frei gemacht, um sich mehr
dem strengern Florentiner Quaderbau anzu-
schließen, der im alten Bundesrathause schon an-
gedeutet war. Im Mittelbaue schlug er noch
eine ernstere Renaissance an, immerhin, im Hin-
blick anf die möglichste Uebereinstimmung im
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Aller
- 62 -
Aufdermaiir
Charakter der drei Gebäude, mit Anklängen an
mittelalterliche Motive. Das Innere zeigt eine
bedeutende Treppenanlage, tilier der sich die
äußere dominierende Kuppel erhebt. Es ent-
halt die Sitzungssäle des Ständerats und National-
rats mit einer großen Zahl von kleineren Sitzungs-
zimmern.
Nachdem A. 1890 an der Berner Universität
die Professur für Geschichte der Architektur
und l'lastik übertragen worden war, sah er sich
veranlaßt, 1891 die Stuatsanstellung in Wien
definitiv aufzugeben. In die erste Zeit seines
Berner Aufenthaltes fallen auch die Entwürfe
für die Postgcbände in Solothurn und Liestal,
sowie für ein Gebäude der Gotthardbabn (vier
Jahreszeiten) in Luzern, welche alle ausgeführt
wurden, und die Entwürfe und Ausführung der
großen Festbauten für die Börner Gründungsfeier
von 1891. Aus dem Jahre 1894 stammt der
Entwurf für ein neues Theater (in Broschüre bei
K. J. Wyß in Bern erschienen) und 1896 das Projekt
für ein neues Kasino (bei Schmid & Francke in
Bern erschienen). Aus jenem Entwurf ist der
Gnindriß verwertet worden, das Kasino-Projekt
dagegen scheiterte 1897 in der Volksabstimmung
an dem Widerstande gegen den in Aussicht ge-
nommenen Bauplatz an der kleinen Schanze.
A. hat sich auch schriftstellerisch vielfach
hethätigt, wobei ihm sein Lehramt und die
Praxis zu statten kamen. In der Zeit seines
Wiener Aufenthaltes erschien als Begleitschrift
zu einem hors concours eingereichten Projekte
für die Zürcher Quaiaolagcn eino auf sie be-
zügliche Schrift bei C. Schmidt (Zürich 1870).
In Lützows Zeitschr. f. bild. Kunst publizierte
er 1880 (Bd. 1 5, p. 279-283, 822-325, 364 -360)
eine Abhandlung über „Die Bedeutung der
Triglyphen", ferner einen Beitrag zur Frage über
den Zusammenbang ägyptischer mit dorischer
Baukunst und 1882 (Bd. 17, p. 65—83) eine
reich illustrierte Charakteristik Palladios, die
von Fausto Tibcrto ins Italicnische übersetzt
wurde und A. die Ehrenmitgliedschaft der
Acoademia Olyrapica in Vicenza eintrug. In
der „Zeitschr. des österr. Ingenieur- und Archi-
tekten-Vereins" erschien 1881 eine Untersuchung
Über den „Einfluß der Konstruktion auf die
Entwiekclung der Baustile" und 1887 eine mit
Originalzeichnungen ausgestattete Abhandlung
Über „Die Quaderbossicrung der ital. Renais-
sance". Die Förster'schc Allg. Bauztg. ver-
öffentlichte 1883 als Ergänzung zu der vor-
erwähnten Untersuchung einen Aufsatz über „Die
Entwickelung des Baumes in der Baukunst" und
eine Studie „über moderne Stilfragen".
Original.iufnahmen und Rekonstruktionen her-
vorragender italienischer und antik-romischer
Bauwerke finden sieb in den Publikationen der
„Wiener Bauhütte" (Jahrgang 11 — 18). Die
k. Akademie der Wissenschaften in Wien (hist.-
phiL Klasse) nahm in ihre Publikationen (Bd.
36, 1888) eine Rekonstruktion des Hauses und
des Tempels der Vestalinnen am Forum romannm
auf. Zuletzt erschien 1896 in der Wiener Zeit-
schrift „Der Architekt" eine illustrierte Studie
über „Die Berner Gassen" mit ihren charakte-
ristischen Lauben.
A. war seit 1890 lange Jahre hindurch Mit-
glied und lYösident der Eidg. Kunstkommission,
von Anfang an (1891) Vicepräsident der Eidg.
Kommission der G. Kellerstiftung, vorübergebend
auch Vorstendsmitglied der Schweiz. Gesellschaft
für Erhaltung bist. Kunstdenkmäler. Seit 1892 ist
er Präsident des kaut bernischen akademischen
Kunstkomites und lYasident der Kunstschul-
direktion, sowie Ehrenmitglied der Berner Kunst-
gesellschaft nnd des Ingenieur- und Architekten-
Vereins in Bern. Seit dem Aufenthalte in Bern
ist er Mitglied fast jeder schweizerischen Jury
für Bauwerke und Denkmäler gewesen und in
zahlreichen Expertisen zu Rate gezogen worden.
1902 wurde er von der Phil. Fakultät der Univ.
Basel zum Ehrendoktor ernannt.
Curr. vit. Neuniünsterchr. p. 484. — Ztachr. f.
bild. Kst. XXIII, p. 2«2, Bbl. XVII, 389: XVIII, «60
(HanaonjoMI.); XIX, 513 (Konknrr. umdieBobauungder
Museumsinsel in Berlin); XX, p. 85— 89, 103 10r»,185
bUlSK, 274 (das Sempennus.in Zürich), Gl 9: XXII, G54:
XXIII. 340. N. Z.-Ztg. v. 19. Man 1902. Nr. 78,
Mortfctibl. (W.: Das Parlamentageb.) — Das neue Srhw.
Bundeshaus, Festachr., herausgegeben v. Eidg. Departe-
ment des Innern. Bem 1902. C. Brun.
Auer, Joh. Jos., Bildhauer, aus Sipplingen am
Bodensee, wohnhaft zu Korschach, schuf für die
Klosterkirche zu Rheinau 1711-1713 die Altäre
und Reliquienschreine der Heiligen Findan und
Basilius, 1722 die Levitensitze nebst zwei weiteren
Altären und ist in den Rheinauerakten bis 1728
nachweisbar.
UotktnhätuUr, Baugesch. des K lösten Rheinau. Dias.
fiothtnhiiu* /er*.
Aufdermanr, Fridolin, Maler, geb. den 18. Juli
1802 in Ingenbohl, Kt. Schwyz, gest. daselbst den
10. Jan. 1884. Als Schüler des Malers Michael
Föhn in Schwyz, verfertigte er in dessen Manier
zahlreiche Aquarelle, Tusch- und Federzeich-
nungen, in denen er nicht ohne Talent Schweiz.
Landschaften, Trachten und Scenen aus dem
Volksleben behandelte. Von seinen wenigen Oel-
gemälden sind die Altarbilder in den Kapellen
zu Unterschönenbuch (Ingenbohl) und in der
Wart (Illgau) nennenswert. Auch als Porträt-
maler versuchte sich A., aber mit mehr gutem
Willen als Geschick. Daneben bethätigte er sich
als praktischer Landwirt und machte in seinen
jungen Jahren als eifriger Politiker den damaligen
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Aufilermaur
- tf3 -
Autran
„gnädigen Herron und Oberen" manchen Verdruß.
Er war der populärste der zahlreichen schwyz.
Prospektenmaler. Während die viel begabteren
Föhn, Trinar und Schmid nahezu vergessen sind,
lebt der „Malerli" im Andenken seiner Mitbürger
in zahlreichen Anekdoten fort. M. Dtttling.
Anfdermanr, Johann Franz, Maler, von
Schwyz, lebte im 18. Jahrh. Sein Geburts- und
Todestag sind unbekannt. Von ihm stammen
zwei Gemälde in der Kirche des Frauenklosters
St. Peter in Schwyz, sowie zahlreiche schwyze-
rische Familienporträts. Sehr wahrscheinlich
ist er auch der Maler des Deckengemäldes in
der Ratsstube zu Samen, die Gerechtigkeit
darstellend.
Dtttling. M.. Schwyz. Chronik p. 235. — Meyer v.
h'tonau. Der Ranton Schwyz p. 107. M. Dtttling.
Anfdermanr, Kaspar, Holz- und Elfenbein-
schnitzer, geb. den 26. Dez. 1821 in Brunnen,
Kt Schwyz, gest. daselbst den 23. Okt. 1900,
betrieb in seiner Jugend das Drechslerhandwerk,
widmete sich erst später und ohne fremde An-
leitung seiner Kunst, in der er trotzdem sehr
Tüchtiges leistete. Er schnitzte vornehmlich
Madonnen- und Christusbilder, aber auch viele
Porträts, die künstlerische Auffassung mit treuer
Wiedergabe des Originals vereinigen.
Sein vorzüglichstes Werk ist ein Krueifix in
Stechpalmenholz, das er im Auftrage der Her-
zogin von Orleans verfertigte. Es befindet sich
gegenwärtig in den Sammlungen des I/mvre in
Paris. M. Dtttling.
Angenweyd, auch Oegenweyd, Ulrich, ein
Armbruster um die Wende des 15. Jahrb. in
Solothurn, der auch als Pfeilmacher thätig war,
arbeitete hauptsächlich für dos Zeughaus da-
selbt von 145)7-1502.
SeckelamUrechn. 1497 — 1602. Zetter-CoUin.
Augustinus de Mendrisio, s. Mendrisio, A. de.
d'Aojourd'hni , August Otto, Lithograph,
von Srhaffhausen, Sohn des Job. August d'A.,
geb. am 4. Juli 1855, f am 6. Mai 1901. Er war
Schüler seines Vaters und übernahm nach dessen
frühem Tode das lithographische Geschäft (nun
d'Aujoud'hui & Vogler). Außer einer Menge von
Diplomen, Plakaten für H6tels n. dgl. gab er
auch eine Sammlung von kleinen Rheinansichten,
sowie ein Panorama der Hohenfluh bei Schaff-
bausen heraus.
Nach Mltt. der Witwe u. 8. w. Vogler.
d'Aujourd'hni, Johann August, Lithograph,
in Schaffhausen, geb. am 5. Febr. auf Schloß Wyl-
Thurgau, f am 24. Nov. 1877, lernte bei Tribcl-
horn in St. Gallen, arbeitete später in Schaaf-
hausen, Bregenz u. s. w.; dann, von 1853 an, zehn
Jahre in Einsiedeln bei Bänziger, wo er gleich-
zeitig Professor des Zeichnens an der Kloster-
schoo war. Hierauf siedelte er bleibend nach
Schaffhausen über und gründete 180(5 ein eigenes
Geschäft (d'Aujourd'hni & Weidmann). Hier
zeichnete er für illustrierte Zeitungen Schweizer-
ansichten, Zeitereignisse (Schützenfeste, Einzug
der Bourbaki- Armee, Scenen vor Beifort u. s. w.).
Im Geschäfte lieferte er Reklame-Plakate für.
Hotels, Panoramen u. dgl.
Nach Mitt. seine« Sohnes August Otto. Vogler.
Auriol, Charles-Joseph, peintre, ne" ä Geneve
le 13 nov. 1778, tftait fils de Pierre- Elisee A.
et d'Anne- Elisabeth Turrettini. Eleve: dans
sa ville natale, il manifesta, fort jeune encore,
un goüt et des aptitudes remarquables pour le
dessin et la peinture, de sorte quo ses parents
se deciderent ä le placcr, au sortir de l'ecole,
dans l'atelier de Pierre-Louis de la Rive. Quel-
ques annees apres il frequenta, & Paris, l'atelier
du cölebre J. L. David, et dirigea ainsi ses «Hudes
vers les sujets historiques. II poursuivit quelque
temps cette branche de l'art ä Romc et en re-
cueillit quelques succes, mais sa vocation l'en-
tratna plutöt vers la peinture des paysages, dans
laquelle il excella. A. rentra i Geneve cn 1810
et y passa la tin de sa vie. II mourut a Choully,
village voisin de cette ville, le 25 mai 1834.
Cet artiste a fait partie de la Socielg des Arts
de Geneve. Nous citcrons parmi ses tableaux:
une vue de la Faucille, du lac de Peney, un
effet d'orage au bord de l'Alondon, des vues de
Chillon, un paysagc pres de St. Gingolphe, des
vues de Magland de Terracine, du Mole de
Gaete etc. A. a peint aussi quelques helles
toiles representant des sites neigeux. Le musee
Rath ä Geneve possede de lui une etude d'aprcs
nature, vue du lac de Geneve, prise de Secheron
et la chapelle de St. Gingolphe.
A. dt Monlet. Vkt. bio*r. II, 22 23. — Kigatut. Des
boaux-arts ä Oenere p. 222. - t.aliffe. Notices *Snü|.
lofiquog IV. — Heuer. K.-Lex. II, 445. A. dt Montet.
Anronio, Angelo da, s. Arogno, Angclo da.
Autran, Eugene, peintre sur £mail, ne1 ä
Geneve en 1838. Eleve de Glardon et de
B. Menn. Apres avoir travaille" ä Geneve, il
s'est fix6 k Paris. Cet artiste a expose et a
obtenu des recompenses aux expositions uni-
verselles de Paris de 1878, 1889 et 1900; ex-
position nationale de Geneve 1896 et aux Salons
de Paris. II a peint de nombreux portraits,
notamment en email de Limoges, et dont quatre:
James Fazy, Alexandre Dumas, nne Parisiennc
et une copie d'nn email de Penicaud, figurent
au Musee des Arts decoratifs de Geneve.
61. Kggimann.
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Autran
— H4 —
Aymonier
Autran, Jean-Francois, nc ä la Motte en
Dauphine, fut recu domicilii & Geneve le 22
mai 1783 commc ouvrier bijoutier, et maltre
orfevre le 6 juin suivant A. CkoUy.
Antrnn-Duterond, Jean-Francois, habitant de
Geneve, fut recu maltre orfevre le 12 mars 1791.
A. ChoUy,
Auvergne, M"" Lina, pcintrc sur email, nee
ä Geneve le 29 nov. 1871. Eleve de I'ecolc
d'art de Geneve, a travaille k Paris et est fixee
a Geneve. Cette artiste a exposd et obtemi des
recompenses aux concours Galland 1895 et 1896,
aux expositjons de Geneve 1896, Bruxelles 1898
(medaille d'or), Paris 1900. „Le Fauconnier k
cheval* (email cloisonnd) a 6\£ acbete et figure
au Musee des arts industriels de Stuttgart.
Ch. Eggimann.
Auvray, Pierre-Laurent, Kupferstecher und
Radierer, geb. zu Paris 1736. Schüler von Cars.
Er arbeitete in Paris und in Basel. Ein äußerst
mittelmäßiger Künstler, der in einer trockenen
und durchaus unmalerischen Manier arbeitete.
In Basel war er vor allem für die Verlagsanstalt
Emanuel Thurneysen thätig, woselbst er be-
sonders nach Zeichnungen von Emanuel Büchel
Schweizer Veduten stach. Den in Meyers Künstler-
Lexikon II, 452 erwähnten Arbeiten sind bei-
zufügen die Ansichten in „Delices de la Subwe",
1776fr., und in „Bruckners Merkwürdigkeiten der
Landschaft Basel", 1764 ff. D. Burdtkardt.
Aval, Denis, n6 ä Geneve, fut recu maltre
orfevre le 31 dec. 1711. A. (%
Aval, Ren£, ü6 k Geneve, f le 11 nov. 1753, ä
65 ans, fut orfevre, puis marguillicr du temple
de St. Germain. A. Chuity.
ATal, Jean-Jacques, fils du precedcnt, n6 ä
Geneve le 22 janv. 1714, fut recu maltre orfevre
le 23 oct. 1734. A. CWy.
Aval, Rene, fils du preceüent, nc ä Geneve
en aoüt 1735, apprenti chez Leonard Romilly
en 1746, 6ta.it maltre orfevre en 1772, puis
gagne-denier a sa mort, arrivee le 20 mai 1792,
ä 58 ans. A. Vkoüy.
Aval, Daniel, second fils de Rene, nd ä Geneve
le 2 janv. 1719, fut recu mattre orfevre le
31 juillet 1745. A. VkoUy.
Aval, Marc-Conrad, troisieme fils de Ren6,
nö ä Geneve le 28 janv. 1734, f le 6 juin 1791,
dtait orfevre en 1770, puis mouleur au port
A. Ukoüy,
Aval, Zacharie, u£ ä Geneve, fils de mattre,
fut recu maltre orfevre le 29 nov. 1757.
A. Owiag.
Avanzl, Vittorio, Maler, aus dem Tessin,
lebt in Verona. Er stellte 1879 in Freiburg ans:
„Landung in den Lagunen Venedigs", 1864 im
Schweiz. Turnus: „Capri", 1890 im Turnus:
Venet. Marinen, dann 1891 in Zürich.
v. T«*arner. Bild. Kit«, in der Schweiz 1880, p. 25.
E. L. Oirard.
Avril, Jacques, ne ä Gien sur Loire, fut re^u
bourgeois de Geneve le 20 mars 1717 et maltre
orfevre le 30 du meme mois; il vendit son fonds
k Jacques Prevost en 1764. A. CioUy.
Avrll, Jean, ne" k Geneve, fut recu mattre
orfevre le 10 dec. 1744. A. Ckoity.
A Wengen, Hans Rudolf, Maler, geb. zu Basel
1704, gest. ebenda 1772. Schüler seines Vaters
Leonhard, war er als Dekorationsmaler thätig
und stattete u. a. die vielen Basler Neubauten
der 1760er Jahre mit Supraporten (figürlichen
Darstellungen) ans. In seiner künstlerischen Art
steht er durchaus unter Einfluß der französischen
Schule und nähert sich am ehesten der Richtung
Lebruns. Die Kunstsammlung von Basel besitzt
verschiedene Landschafts - Zeichnungen seiner
Hand. Ü. Bwckhardt.
A Wengen, Job. Matthias, Maler, geb. zu Basel
1805; gest. ebenda 1874. Er malte in trockener,
dilettantischer Manier Veduten aus der Umgebung
Basels, deren Motive er zumeist dem Birs- und
Leimcnthal entnahm. Anziehender sind seine
auf farbigem Papier ausgeführten, mit Weiß
aufgehöhten landschaftlichen Kompositionen.
A Wengen, Leonhard, Maler, geb. zu Basel
1680, gest. ebenda 1721. A. war ein Schüler
des Heinrich Faust und eröffnete 17 10 eine eigene
Werkstatt Werke seiner Hand sind die in einigen
Basler Häusern noch erhaltenen Supraporten,
welche mit hübschem dekorativem Geschick aus-
geführte reiche landschaftliche Kompositionen
im Gescbmacke des Claude Lorrain zeigen.
I). BurckMardt.
Ayme, Isaac, n6 ä Geneve le 22 mars 1664,
t le 7 janv. 1720, fut recu mattre orfevre le
12 mars 1688. A.Ck-nty.
Ayme, Pyramus, fils du precedcnt, nl k Geneve,
le 1" juin 1702, f le 12 dec. 1779, fut recu
mattre orfevre le 16 fev. 1726. A.chuit).
Ayme, Marc, n£ k Geneve, fut recu maltre
orfevre le 16 Kv. 1726. A.Ckoüi,.
Aymonler, Jean-Charles, peintre, dessinateur,
n£ k Geneve le 18 sept. 1808, fut orphclin des
sa jeunesse. Eleve de la classe de dessin de la
Socidtl des arts, il obtint de la ville de Geneve
un subside ponr visiter l'Italie d'oü il rapporta
de bonnes etudes. De retour k Geneve, il fit
surtout du dessin architectural : les arcades du
Bonrg-de-Fonr, le Fort-de-rEcluse, motifs de
THÖtel de ville, de l'Hötel municipal, de fontaines
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- 65 -
Bachelin
publique« etc. On trouve de nombreux dessins
de lui dans l'Album pittoresque de la Suisse
romande, dans les collections particulieres etc.
On poasede de lui „un interieur d'eglise", grand
tableau k l'huile. II fut pendant 36 ans deesina-
teur de l'administration municipale et mourut
le 26 juin 1892.
Lithographie» (Bibliotheque de la classe des
beaux-arts) interieur de la porte de Rive (1860);
extericur de la meme porte; frontispice de l'ancien
temple de St. Pierre; arcade du Bourg-de-Four,
(aucien palais de Gondebaud).
t. T*el*n*r, Schweii. Randschau 1892. - Los beaux-
arts en Suisse en 1892 par v. Ttckantr (Bern 1893).
P. VtiiUm.
Azemar, Abraham, ne k Gencve, fut rc$u
maltre orfevre le 1" fevr. 1738. A.("koi»y.
Azxo, Erzgiefier des 11.— 12. Jahrh. Von ihm
laut Iiischrift in der Sakristei des Domes zu Cliur
ein romanischer Leuchterfuß aus Bronze mit der
Darstellung der Paradiesflüsse nnd Evangelisten.
Abgebildet in Buchen & Gnauths „Kunsthand-
werk" II. Jahrg., Heft 8, Taf. 44.
Röhn. Ueach. d. bUd. Este, p. 278 -279, 813.
C.Brun.
der, Maler, bewarb sich um 1774 beim
Kirchenban von Beromüuster um die Malarbeit
für zwei Altäre (Altarblatter), die er für zwei
Dublonen und eine Reisevergfltung ausführen
wollte, jedoch nicht zugeschlagen erhielt. Zur
Zeit dieser Offerte war B. in Basel. Kr scheint
identisch zu sein mit dem in Naglers Lexikon
genannten Johann B. aus Bayern, der nach
seiner Rückkehr aus Italien sich vorübergehend
in der Schweiz beschäftigt und aufgehalten
habeu mag. Der Schwerpunkt »einer Kunst-
übung fällt aber auf die Zeit nach seiner Rück-
kehr in die Heimat, wo er in der Pfarrkirche
von Wessobrunn das Choraltarblatt und ein
Freskogemälde, in Polling einen kreuzschleppcn-
den Christus, zu Dießen die Geburt Christi und
in der Kirche von Schiebdorf die Apostelgruppe
als Zeugen seiner Maltechnik hinterließ. Er
starb im Alter von 70 Jahren im Kloster Polling
im Jahre 1779.
Kathol. Schweizerbl. N. F. 14. Jahr». (1898), p. 213.
— JVogfa-, K.-Lex. I, p. 213. Fnm* Heinemann.
Baader, n. auch Bader.
Babel, Johann Baptist, Bildhauer (wohl
richtiger „Balde" zu schreiben) arbeitete in
den 60er Jahren des 18. Jahrh. in der neuen
Stiftekirche zu Einsicdeln. Er ist wahrschein-
lich franzosischer Abstammung und gehört zur
Familie des Baumeisters Ludwig Heinrich B.
und des Goldschmieds J. E. B. Der Maler Kraus
Schweix. Künstler-Lexikon.
lernte ihn in Frankreich kennen und nahm ihn
mit sich nach Einsiedeln, wo er für den Chor
die zwölf Apostel und vier allegorische Gestalten
in Stuck modellierte; ferner schuf er aus
Sandstein die allegorischen Gestalten, Heiligen,
Putten, Vasen für die Ballustrade der Kram-
gasse. Seine Figuren sind malerisch-barock ge-
halten. Später, 1772—1775, arbeitete er für
die Facade der Stiftekirche in Solothurn.
Albert Kuhn. Stiftebau M.-Einsiedoln, Eüuiedcln 1883.
— N.-Bl. Solothurn 18&0 (mit ungenauen Angaben).
Alb. Kmin.
Baccuet, Daniel, ni ä Gencve, fut recu maltre
orfevre le 4 fevr. 1707. A. (Wy.
Baccuet, Jacques, nl ä Geneve, f le 18 mars
1727 ä 60 ans environ, fut recu maitre orfevre
le 29 fevr. 1688. A. CA*Wy.
Baccuet, Moise, fils de Daniel B., ne k Gencve
le 6 fevr. 1711, t le 8 juin 1752, fut recu maltre
orfevre le 2 avril 1736. A. Ckoi»g.
Bach, im, s. Im Bach.
Bach, zum, s. Zum Bach.
Bachelin, Rodolphe- Auguste, n6 le 30 aept.
1830 k Neuchätel, oü son pere eiait menuisier,
manifesta des l'enfance un goüt tres vif pour les
eboses de l'art et aussi pour les lettres, aux-
quelles sa möre, femme intelligente, l'initiait
par la lecture des classiques francais. II fit
ses classes au College latin de Neuchätel, oü
il eut pour camarade et ami Albert Anker. U
recut en meme temps les lecons du peintre
W. Moritz, qui conseilla k ses parente de l'en-
voyer k Paris. Nous Py retrouvons en 1850. II
fut d'abord eleve de Ch. Gleyre; il a consigne
quelques-uns de ses Souvenirs d'atelier dans ses
articles sur son ami, le peintre Frödcric Simon
(Bibliotheque üni verseile de sept. et ort. 1889).
En 1852, il passa k l'atelier de Thomas Cou-
ture. L'annee suivante, il dlhute par quelques
paysages k l'exposition de Neuchätel. C'est
alors aussi qu'il bätit sa maison dans le rustique
village de Marin, pri's St. Blaise, oü s'ecoula la
plus grande partie de sa carriere. Des lors, sa
vie sc partage pendant plusieurs annees entre
Paris et Marin. II expose au Salon de Paris
des 1857, et dornte en 1858 dans la peinture
nationale et militairc par un grand tableau
intitule: La Suisse au bord du Rhin, inspirc
par les reiente evenemente et qui represente un
carabinier debout pres d'un canon. II avait eu
pour modöle de sa figure son ami, le dessinateur
Gustave Roux. Ce tableau decore la grande
salle d'un des Colleges de La Chaux-de-Fonds.
Bachelin a peint des lors de nombreux tableaux
militaires. En 1859, il passe les Alpes pour
assi6ter aux peripeties de la guerre d'Italie;
5
Haa
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Bachelin
- 6Ü —
Bachmann
il fait sur le champ de bataille de Magenta et
ailleurs de nombreuses Stüdes, et repasse le
Mont Onis avec l'artillerie francaise. L'Attaque
du eimeticre de Magenta, tableau expose k Paria
eu 1861 et dont une reproduetion lithographique
a paru dans l'Artiste, est l'oeuvre la plus im-
portantc que lui ait inspiree cette campagne.
Peu ä peu, Auguste Bachelin se rattache
plus etroitement ä son pays, oü il sejourne
chaque annee plus longtemps. II prend part ä
la fondatiou de la Societe d'histoire et d'archeo-
logie et de son organe, le Musee neuchätelois,
dont il fut pendant 25 ans le collaboratenr le
plus fecond. II se plalt ä prendre part, plusieurs
annees de suite, aux excursions scolaires, dont il
a fixe le snuvenir dans quelques grands albums
autographies (Trois jours de vacances; Autour
de deux lacs; Un jour au Creux-du-Vent; A
travers le Jura).
En 1865, il fit un assez long voyage en Italic;
il visite Naples, Rome, Pise, qu'il appelle le
„ciel de 1'art", Florence — oü il se passionne
pour Fra Angelico — , qu'il quitte en pleurant.
Mais la SuUse l'emporte toujours dans ses
preferenecs; il sc prend d'une affection parti-
culiere pour le lac de Thoune, au bnrd duquel
il a peint de nombreux paysages et place meme
quelques scenes militaires (Cuisine militaire, 1869,
musee de Neuchätel).
En 1870, il expose ä Neuchätel la plus grande
toile qu'il ait jamais peinte: Priere avant la
bataille de Morat (5 ä 6 metrea de largetur, et
une centaine de figures). Mais la guerre franco-
allemande allait lui suggerer des themca plus
actuels, empruntes ä la tragique rcalit£. II
suivit l'occupation de nos frontieres, assista k
l'entree de l'armee de l'Est aux Verrierea; et
des lors se fixa l'originalitc essentielle de sa
carriere: Bachelin devint le peintre attitrö de
l'armee suisse pendant la guerre qui mettait
aux prises nos voisins. Quelle que soit la valeur
artistique de cette importantc partie de son
oeuvre, eile garde en tous cas une valeur docu-
mentaire que l'avenir ne pourra meconnattre.
Ces grandes toiles: Entree de 1' Armee de l'Est
aux Verricres (musee de Neuchätel), I^a generale
a Fahy (propriöte de I'Etat de Neuchatel),
Frateruite militaire (musee de La Chaux-de-
Fonds), En routc pour la frontiere, etc., sont
des pages d'histoire. Le dernier de ces tableaux,
qui appartient k M. F. de Pcrregaux, ä Neu-
chätel, et qui a ct6 reproduit dans le Musee
neuchätelois de sept. 1802, donne l'idee la plus
complete de Bachelin comme peintre militaire.
Danß le meme ordre de sujete, il faut meutionner
8 es albums de croquis et dessins autographies:
Aux frontieres et L'Armec de l'Est en Suisse,
dont le succe* d'actualite fut considcrable. II a
executc aussi des peinturea dekoratives dans
quelques demeures neuchateloises (chez Mr Alph.
de Coulon ä Neuchätel, et chez Mr Berthoud
au ehäteau de Gorgier). C'eat en 1874 qu'il
exposa pour la derniere fois ä Paris. La fin
de sa vie fut surtout consacree k son pays, aux
affaires locales du vi] läge de Marin, k des travanx
historiques et litteraires, comme les noticea sur
les artistes neuchätelois, publiees dans le Musee,
llconographic neuchäteloise, ou des nouvelles et
romans (1* Marquise, 1878; Jean-Louis, 1861,
son auivre la plus populaire, etc.). Bachelin
fut un des promoteurs du monument du refor-
matcur Farel, inaugure en 1876, des corteges
historiques de Morat (1876) et de Neuchätel
(1882 et 1887). II fut aussi, vers 1884, le prin-
cipal organisateur, disons le creatcur, du musee
historique, oü son buste a ete" erig<5 en 1892.
Tombe gravement malade durant l'hiver 1889
k 1890, il subit l'et6 suivant ä Berne une t&rdive
Operation, aux suitea de laquelle il suecomba
le 3 aout 1 890. Un de ses derniers tabl eaux „ Sermon
militaire" appartient k la fondation 6. Keller.
J. Mtyer. K.-Lex. IL, 518 — 514. — Jahresbericht der
O. Keller-St. 1803, p. 8. — Musee Noucbäteloi» 1892,
articles roproduit« en un volume : Art et patrie, Auguste
Bachelin d'aprea son convre et sa Corres pondance, par
Philippe Godet, Neuchatel, Attinger, 1893. — Cat. des
aalons de Taria. - Cat. de« expo*. de Neuchätel. -
MuUer, Biof r. K.-Lex . p. 2 1 . /»Aityj* God«.
Bachmann, Adam, von Zug, Glasmaler. Außer
der Thatsachc, daß nach B. Staub, „der Kanton
Zug", B. von 1602—1611 als Glasmaler in Zug
thätig war, ist Uber ihn wenig bekannt, weder
über seine Ktuistthätigkeit, noch Uber seine
Lebensschicksale. Im Mitgliederverzeichnis der
St. Lukas-Bruderschaft in Zug fehlt Adam B.
als „Glasmaler", erscheint dann aber darin
1611 als „Unterschreiber" (Gehülfe des StadU
sclireibers). Es kann daraus geschlossen werden,
daß er im genannten Jahre den Beruf eines Glas-
malers mit dem eines städt. Beamten vertauscht
hatte.
Vielleicht stammt von A. B., der neben Thomas
Haffner als ältester der Zuger Glasmaler be-
kannt ist, das in der Klosterkirche bei Maria
Opferung in Zug befindliche Glasgemälde her, das
1603 „Cunratt Zurlaubendcr Zyt Stattschryber Zug
und Eva Zurcherin syn Ehegemachel" stifteten.
„Es ehrt den Meister, legt von dessen kunst-
verständiger Fertigkeit und Vertrautheit mit
mustergültigen Vorbildern beredtes Zeugnis ab."
Das Museum in Zug besitzt einen mit A. B. . 15 . .
(Stelle weggerissen) bezeichneten Scheibenriß, den
man als Arbeit Adam B.s betrachten und daraus
konstatieren kann, daß seine Thätigkcit als Glas-
maler in die Wendezeit des 16. 17. Jahrh. fällt.
Zuger N.-Bl. 1889, p. 22. A. Wther.
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Bachmann
- 07
Bachmann
Bnc hmann, Adele, s. Corby.
Bachmann, Clemens, Xylograpli, um 1830
in Luxem thätig, später in Zürich. Von ihm
war hei der Jubiläums-Ausstellung der Kunst-
gesellschaft Luzern 1889 ein aus den 30er Jahren
stammender Holzstock mit der Darstellung des
„Bruder Klaus" ausgestellt.
Kat. Nr. 286. Franz Heinemann.
Bachinnnn, David, Modellstecher und Xylo-
graph, geb. 1802 in Dießenhofen, t 1847 in
Zürich, wo er laut Burgeretat seit 1825 nieder-
gelassen war. 1832 wird er im Burgeretat als
Modellstecher und Krämer, 1840 als Modcll-
stecher uud Tabakhändler aufgeführt. 1845
war er Bürger. Es existiert von ihm ein um
1826 entstandener Nachschnitt von Murens Plan
der Stadt Zürich von 1576.
Amt. f. A.Kde. v. 1893, p. 290- 291 (Artikel von
P. Schweizor). C. Brun.
Bachmann, Franz Georg, von Zug, Gold-
schmied daselbst, geb. am 1. Sept. 1685, f am
24. Aug. 1737. Näheres über seine Wirksamkeit,
seine kunstgewerblichen Erzeugnisse oder Lehens-
schicksale ist unbekannt.
Wie sich aus dem Verzeichnisse ergibt,
welches die St. Lukas-Bruderschaft, kurzweg
auch Luxen-Brudcrschaft geheißen, während
deren Bestandes (1602—1806) über die Mit-
glieder führte, gehörten im 17. uud 18. Jahrh.
eine verhältnismäßig große Zahl zugerischer
Goldschmiede dieser Bruderschaft an, die von
jeher recht eigentlich als „Künstler-Zunft" galt.
Für Goldschmiede mußte es demnach als selbst-
verständliche Sache gelten, dieser Bruderschaft
anzugehören. F. G. B. fehlt im erwähnten
Mitglieder- Verzeichnis. Entweder war er nur
kurze Zeit als Goldschmied thätig oder nicht
lange in Zug wohnhaft. A. Wtber.
Bachmann, Gaspard-Jucques, n£ ä Berne,
bijoutier, fut recu domicilii- ä Geueve le 13
mars 1786 et maitre orfevre le 10 aoftt 1796.
A. Ckoüy.
Bachmann, Hans, Steinmetz, um 1487 in
Luzcrn lebend, wo er im Kricnbachthor- Viertel
wohnte. Im genannten Jahre wird er im Steuer-
rodel aufgeführt.
Gesibichtiifreund, Bd. 19, p. 3 10. Frnnt Heinemann.
Bachmann, Hans, geh. in Winikon (Kant.
Luzem) am 1. Mai 1852, wurde als Maler an
der Düsseldorfer Akademie ausgebildet, in die
er 1869 eintrat. Kr war Privatschtiler von Prof.
Karl Hoff und Prof. Eduard v. Gebhardt. Als
Düsseldorfer zur Genremalerei neigend, widmete
er sich seit seiner Rückkehr in die Heimat fast
ausschließlich der Darstellung des Schweiz.
Genre- und Sittenhildes. 18% erhielt er in Berlin
die 2. goldene Medaille, nachdem ihm 1885 dort
Kreits eine Ehrenerwähnung zu teil geworden
war. Auch Antwerpen zeichnete ihn 1885 durch
eine Ehrenerwähnung und die bronzene Medaille
und 1894 durch die 2. goldene Medaille aus.
Im Krystall-Pa laste zu London wurde ihm 1887
die große goldene Jubiläumsmedaille, 1896 eine
Bronze-Medaille und 1897 die silberne Medaille
zuerkannt B. war Mitglied der Eidg. Kunst-
kommission und ist Lehrer an der Kunstgewerbe-
schule in Zürich.
Von seinen zahlreichen Werken seien genannt:
„Die Gotthardpost im Winter" im Besitze der
Direktion der Gotthardbahn; „Zum erstenmal
ins Thal" im Mus. in Bern; „Abendglocken" Im
Mus. in Aarau; „Weihnachtsingen im KtLuzern"
im Mus. in Basel; „Begräbnis" im Mus. in Düssel-
dorf; „Begräbnis im Hochgebirge" im Mus. in
Luzern; „Taufschmaus" ; „Poesie und Prosa";
„Taufgang"; „Schluß der Gemeindesitzung"; „Der
Arzt"; „Zwischen Tod und Leben"; „Brautschiff";
„Erntezeit"; „neuernte"; „Neckerei"; „Verratenes
Geheimnis"; „Trotzköpfchen"; „Holzschlitten"
im Bundespalast in Bern etc. Auch beteiligte
B. sich an der von Zahn in La Chaux-de-Fonds
herausgegebenen illustrierten Ausgabe der Werke
Jeremias Gotthelfs. Von ihm sind illustriert:
„Barthli der Korber"; „Uli der Knecht" und „ITH
der Pächter"; „Anne Bäbi Jowäger"; „Geld und
Geist"; „Wie Christen eine Frau gewinnt."
Nach den Mitteilungen des Künstler*. — Das getst.
Deutschland im 19. Jahrh. 1, p. 21—22. — Zeitachr. f.
bild. Kat, Beibl. XXII, p. 570. 601; XXIII, 722. —
N. Z. Zt£. vom 13. Juli 1899, Beil. zu Nr. 192.
Almauach deutsch. Maler und Bildhauer. Gartenlaube
v. 1887, 1889 und 1895. Malorwcrke de« 19. Jahrh.
von r. ß<SHi<Acr. — Jahrb. der bild. Kst. 1902, III, p. 53.
C. Brun.
Bachmann, Hans, s. auch Bachmann Johann.
Bachmann, Heinrich, Xylograph, geb. in
Zürich 1836. Er besuchte drei Jahre lang die
Industrieschule seiner Vaterstadt und kam 1853
zu Kupferstecher J. C.Werdmüller in die Lehre,
da er ursprünglich Kupferstecher werden wollte.
Sein zweiter Lehrer war J. C. Bachmann, der
als Xylograph noch der alten Schule angehörte
und l>esser mit dem Messer als mit dem Grab-
stichel zu schneiden verstand. Nach beendeter
Lehrzeit begab sich B. nach St. Petersburg, wo
er eine gute Anstellung fand und im Verkehre
mit tüchtigen Fachgenossen sich weiterbildete.
Nach fünf Jahren kehrte er in die Heimat zurück.
An der Schweiz. Landesausstellung von 1883
erhielt er ein Diplom für gute Holzschnitte, an
der kaut. Ge Werbeausstellung in Zürich 1894
ein Diplom 1. Klasse.
Naeh den Mitteilungen des Künstlers. C. Brun.
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Baclimami
— 68
Raohofen
Bachmann, Johann („Hans"), gebürtig von
Hackingen, Dekorationsmaler, arbeitete 1606 in
Beromünstcr, wo er das von Meister Antony
(siehe oben) ausgebaute „Sigelthal« der Stifts-
kirche mit Fresken versah. Diese Dekorationen
— Laubwerk, Arabesken, Kartuschen, Frucht-
bündel, Füllhorner, Engelsköpfchen und Ranken-
werk etc. in alter zeichnerischer Behandlung —
zeugen von Bs großem Geschicke dekorativer
Komposition unter dem Einflüsse der Spät-
renaissance. Die Zuteilung der 1893 in der
Krypta abgedeckten, zugleich aber der Zer-
störung preisgegebenen Wandgemälde konnte
vor der Kritik nicht bestehen. Immerhin ist
auzunehmen, daß B. außer dem Sigelthal auch
andere Teile der Stiftskirche mit Malereien ge-
ziert habe, die noch unter der Tünche liegen
dürften. Wenigstens bezog er — auf Grund des
Auftrages, die Decken und Wände der Kirche
mit Bild- und Laubwerk auszumalen — im Jahre
1608 die vertraglichen 700 Gulden und 12 Malter
Spelt und im folgenden Jahre neuerdings 900
Gulden und 12 Malter Spelt, nebst freier Wohnung
und Holz. Seine Arbeitsofferte wurde jener des
bekannten Luzerner Malers Jakob von Wyl vor-
gezogen, was zwar nicht allein unbedingt zur
Annahme Kstermanns berechtigt, daß B. „ein
tüchtiger Maler gewesen sei." 1633 finden wir
B. wiederum als Maler in Beromünster.
Anz. A.-Kde. 1886, p. 127; 1893, 280; 1894, 304.
- Kathol. Schwolzerbl., N. F. Xiv, p. 195—196. -
Ertermann, Sehenswürdigkeiten v. Beromoiwter p. 23,
46, 47. Fron, tf«^.
Bachmann, Simon, Bildschnitzer und Maler
des 17. Jahrh. lieber die äußeren I^ebensschick-
sale des Meisters ist wenig bekanut. Geboren
in Muri (Aargau), bereiste er Italien, Ungarn,
Böhmen und Deutschland, wo er sich mit den
Kunstschätzen seiner Zeit vertraut machte und
sich dabei als Bildschnitzer und Maler ausbildete;
doch sind Gemälde von ihm nicht bekannt. Zu
Ende des 30jährigen Krieges kehrte er in die
Heimat zurück und trat in die Dienste des
kunstsinnigen und gelehrten Benediktiner-Abtes
Dominikus Tschudi (1644—1654), in dessen Auf-
trage er ein neues Chorgesttthl für die Kloster-
kirche anfertigte. Diese gediegene Arbeit, deren
künstlerischer Wert namentlich in 26 kleinen
Reliefs als Füllungen der oberen Teile der Rück-
wände Hegt, entstand nach den eingeschnittenen
Jahrzahlen in der Hauptsache 1650 und 1651.
Auf einem der Reliefs schnitt der Meister in
umgekelirter Schrift seineu Namen ein und
häufig findet sich darauf sein Handwerkszeichen.
Sie stellen in zwei Serien die Jugendgeschichtc
Christi uud die Passion dar und sind zweifellos
unter dem Einflüsse des Studiums niederländischer
Meister, besonders Rubens, entstanden. Dagegen
tragen sie in der Modellierung der Figuren
einen so selbständigen Charakter, daß man seine
Hand sofort erkennt. Trotzdem lassen sich bis
jetzt nur noch zwei kleine Holzstatuen in der
hl. Angelsachsenkapelle bei Sarmensdorf (Aarg.)
als weitere Arbeiten B.s nachweisen. 26 solcher
Heiligenstatuen brachte er auch auf dem krönen-
den Gesimse des Gestühles an. Da dasselbe
neben dem Wappen des Abtes Dominikus
auch dasjenige seines Nachfolgers Bonaventura
Heidegger, 1654- 1657, ziert, und die Kloster-
anualen melden, es sei unter Abt Aegidius von
Waldkirch (1657—1667) vollendet worden, so
dürften sie vielleicht erst nachträglich unter
diesem Prälaten entstanden sein. Nach der
Vollendung dieses Werkes siedelte B., mit
Empfehlungen des Abtes versehen, nach Luzern
über, wo sich jedoch von seiner Thätigkeit
nichts erhalten hat. 1662 brachte er dem Kloster
als Geschenk 1880 Gulden und wurde dafür
dem Konvente als Pater conscriptus einverleiht.
Sein Todesjahr ist nicht bekannt.
H. Lehmann, Die CbontQhle in der ehemaligen Abtei-
Kirche zu Muri, im Kt. Airgau, in Völkersen™ eine
Sammlung des Kumt- und Oewerbefleifiee aller Zonen
und Zeiten II, p. 7 ff. und Blatt 31—36. — Argoria
XX, p. 68 ff. — P. M. Kiem, Oesch. der Benediktitter-
abtei Muri -Gries II, p. 39, 110, 111. — Am. A.-Kde.
1880, p. 88. — Bucker, Lu«. Tagbl. 1896, Nr. 9.
H. Lehmann.
Bachofen, Felix, Uhrenmacher, arl>eitete zu
Ende des 17. Jahrh. in Zürich als Mitglied
einer Familie, die damals schon seit langer
Zeil der „Uhrenmacher-Kunst" oblag. Er war
berühmt als Anfertiger von Pcrpendikel-Uhrcn.
Leu. Lex. II, p. 6. H. I«Aiito>m.
Rachofen, Hans Konrad, Uhrenmacher, in
Zürich, arbeitete in der zweiten Hälfte des 17.
Jahrh., berühmt als Verfertiger von Perpendikel-
Uhren.
Leu, Lex. II, p. 6. II. Lehmann.
Bachofen, Heinrich, Uhreumacher zu Zürich,
verfertigte um 1730 eine künstliche Schlag- und
Zeigeruhr mit geschmückten Zeittafeln in den
Turm der Fraumünsterkirclu' zu Zürich, wofür
er vom Rate der Stadt 3612 Gulden 24 Kreuzer
erhielt.
WuntsekU. Memorahilia Tigurina, P.150. N.Z. Ztg.
Nr. 216, Beil. v. 6. Aug. 1896. H. Lehmann.
Bachofen, Jean -Henry, von Nänikon im
Kt. Zürich, geb. 1821, half 1840 E. H. Michaelis
bei seiner Aufnahme des Kantons Aargau, trat
dann in das von Dufour geleitete topographische
Bureau in Genf ein, machte Aufnahmeu in
Wallis und Bünden; bei Blatt IV der Dufour-
karte half er als Stecher, konnte jedoch mit
Heinrich Müllhaupt nicht konkurrieren und trat
später aus, um sich als Bauunternehmer in
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Bachofen
- 69 —
Barler
Genf niederzulassen. Man hat von ihm: „Karte
der Schweiz, entworfen und gestochen von
J. H. Bachofen 1848", ein Blatt von 64/37 cm,
dessen Ausführung nicht Obel ist, sowie ein ganz
hübsches Uebersichtskärtchen „Canton de Geneve
dressl d'apres les meilleurs materiaux 1849".
Bachofen fec." von 28,22 cm.
Wolf, Gesch. d. Vermessungen, p. 278. — Gesch. d.
Dulburkarte p. 147, 148, 168, 218, 214, 216, 220,
221,228. J.H.Qraf.
Bachofen, Job. Ileinrich, Hafner zu Zürich,
arbeitete um die Mitte des 18. Jahrh. mit dem
Ofenmaler Jakob Hofmann. Ihre blau bemalten
Turmöfen findet man sowohl in der Stadt als
in deren Umgebung nicht selten. Ein reizendes
Ofenmodell mit der Inschrift: „Job. Heinrich
Bachoffen. Jacob Hoffmann pinxit 1755" besitzt
das Schweiz. Landesmuseum (abgeb. im Kat.
der Kunstsammlg. von J. J. Gubler in Zürich,
Köln 1893, Nr. 189). ff. Lehmann.
Bachofen, Joh. Ulrich, v. Zürich, geb. 16..,
1 1668, Tischmacher und Ingenieur, gab eine Be-
schreibung eines „neuen Instruments, durch
welches man allerlei Sonnenuhren samt den zwölf
himmlischen Zeichen aufreißen kann, Zürich 1624
in 4°" heraus. Am 10. Juni 1652 wurde ihm
bei der Explosion des „Geißthurms" der rechte
Schenkel „zermürset" ; im gleichen Jahre wurde
er Großkeller des Stift, verlor aber diese Stelle
wegen Übeln Haushaltens.
Wo//. Biogr. i. Kulturgeach. IV, p. 29; I, p. 94.
J. ff. Ornf.
Bachofen, Matthias, Maler, geb. zu Reigolds-
wil (Baselland) 1776, gest. zu Basel 1829. Er
studierte anfangs Theologie, bildete sich seit
1803 in Paris zum Künstler aus und war später
als I^ehrer an der Zeichnungsschule zu Basel
thätig. Die Werke ßj sind fast ausschließlich
aquarellierte Landschaften, die in der harten
zeichnerischen Manier des Peter Birmann aus-
geführt sind, gewöhnlich einen etwas schweren
blau-grünen Ton besitzen und oft mit antikisie-
renden Figuren in der Art des Salomon Gelmer
staffiert sind. Seine Motive pflegte der Künstler
mit Vorliebe der nächsten Umgebung Basels zu
entnehmen. Die Zeichnung ist schulmeisterlich
korrekt
Notizen aber Kunst und Künstler zu Basel 1841, p. 84.
D. Burdckardl.
Hude, nee Macaire, Andrienne-Pauline, u£e
a Geneve le 15 aoüt 1796, f 1e 22 octobre 1855,
miniaturiste, envoya un portrait d'homme a
l'exposition du musee Rath en 1826. A. (%oUy.
Baddl, Giovanni Pietro de, von Locarno,
gen. Peter von Badis, war Glasbrenner und
Glaskünstler. 1568 machte er die ersten Ver-
suche unter Anleitung eines venetianiachen
Fachmannes, die Kunstglasfabrikation, wie sie
in Murano betrieben wurde, in seiner Heimat
einzuführen.
Die Regierung von Unterwaiden erteilte laut
Dekret vom 13. Sept. 1668 dem „Peter von
Badis" samt „Mithatten" das Privileg, wahrend
15—20 Jahren die Glasfabrikation im Distrikt
Lugano allein ausführen zu dürfen. Im betr.
Dekret lautet die auf obiges Privileg bezügliche
Klausel: „Vnd so einicher oder mer darwider
handletten, der oder die selbigen söllent für
jedesmal zu handen vnser herrn vnd obern der
12 Orten Camer 100 Duggaten vnd der Brenn-
ofen sampt aller der Rüstung vff berürten Johan
Petern vnd sincr Mithaften, onc allen Intrag
noch nachlafi, verfallen sin."
Allg. Abschiedb. V, 265, — Staatsarchiv Luxem. —
Boll. stör. 1884, p. 178. — Am. f. Schw. A.-Kde, Nr. 3.
1884. E.L.Girard.
Badel, Jules-Louis, peintre paysagiste, n6 ä
Longirod (Vaud) en 1840 et mort a Geneve en
1869. Le musee de Geneve possede de cet
artiste deux paysages acquis en 1888.
Cat. du Muaöe Rath. Ganove 1897, p. 4.
P. Vtülom.
Bader, Abraham, potier, originaire de la
Baviere, fut admis dans la bourgeoisie de Fri-
bourg le 31 juillet 1607.
Archiv, cant. Fribourg. Max dt DUtbaek.
Bader, Erhard, tailleur de pierres, venant
de la Lorraine, fut admis dans la bourgeoisie
de Fribourg le 19 nov. 1615, sous le cautionne-
ment de son maltre Abraham Cotty qui travaillait
ä la construetion du couvent des capucins.
Archiv, cant. Fribourg. Max dt Diabach.
Bader (Baader), Friedrich, von Basel, geb.
1802, Straßeninspektor in Basel, f 1867, gab
heraus: „Kanton Basel Stadtteil, nach der
eidg. Triangulation entworfen und bearbeitet im
Maßstabe 1:25,000 von Fr. Bader, Unterin-
spektor 1838", 42/60 cm, eine ziemlich mittel-
mäßige Lithographie von Nie. Hosch. Das
Original, beide Kantonsteile umfassend, sowie
eine von Bader gemachte Reduktion in 1 : 50,000
befindet sich auf dem Baudepartement in Basel.
Fr. B. besorgte auch im Auftrage Dufours die
Reduktion der Katasterpläne Basel in 1 : 100,000
und machte Aufnahmen im Gebiete des ganzen
Kantons.
Wolf. Gesch. der Termeaaangen p. 197 — 198. —
Gesch. der Dufourkarte p.114, 141, 147,170,171, 218.
J. ff. Qraf.
Bader, Hans, ein aus Schlesien stammender,
zu Basel angesessener Goldschmied, wird 1525
im Urteilbuch des Basler Gerichtsarchivs erwähnt.
Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
U. Burtkhardt.
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Bader
- 70
Bader, Joseph, Vater und Solin, Ktwstschreiner
in Rttttnau bei Solothurn, fertigten in den 70er
Jahren des 18. Jahrh. nach den Angaben des
Asconeser Architekten Gaetano Mattheo Pisoni
das große Holzmodell der neuen Katliedrale
von St. Urs und Victor in Solothurn, welches in
der antiquarischen Abteilung des städtischen
Museums daselbst aufbewahrt wird.
Soloth. N.Bl. 1856, p. 14. Zttter-CoUin.
Bäch, Heinrich von, Goldschmied, lebte in
Zürich im 13. Jahrb., war 1267 bereits tot.
„1257, 11. Juni, Mamma de Bechu, filia Henrici
bonae memoriae dicti Goltsmidcs, civis Turicen-
sis", Gattin des Ritters Rudolf a dem Turne.
Z. U.-B. III, p. 103. ZtlUr.
Bäcker, Wilhelm, ein Waffenschmied und
Schäfter, erscheint in den Jahren 1528 und 1529
als Lieferant für das Zeughaus in Solothurn.
Bilnzlger, Ferdinand, Stickereizeichner, geb.
am 12. Juli 1838 in neiden (Appenzell A.-Rh.).
In seinen Federzeichnungen gibt er sich als
Autodidakt der Realistik hin und strebt die
Rückkehr zur Natur, sowie Abwechselung in
den Motiven an. Es erschienen von ihm 1892:
30 Blätter Federzeichnungen in III. Aufl.; 1895:
100 Blätter Originalkompositioncn; 1898: 40
Blätter kunstgewerbliche Motive. Die drei Werke
sind im Museum von St. Gallen aufgelegt. B.
wurde an der Schweiz. Landesausstellung in
Genf 1890 diplomiert.
Curr. Vit. — J. Stauf/Tacker. Studienreisen, St. Oall«n
1 897 (dort Proben aus dem II. Werke abgebildet), p. 258
bis 259. C. Brun.
BKr, David, Modellstecher in Zofingen um
die Mitte des 18. Jahrh. thätig. Bestimmte
Arbeiten von ihm lassen sich nicht nachweisen.
f 1774. //.Lehmann.
Bär (en), Felix, Baumeister oder Maurer,
1060 in Kappel (Kt. Zürich) thätig. Sonst nicht
hekannt.
Mitt. d. antiq. Gesellach. Zürich XXIII. p. 25C.
$£* ZicAnwzftii,
Bär, Job. Ferdinand, Bruder des J. M. B.,
geb. 1731, t 1789 in Au im Bregcnzerwald. Er
war beim Bau der frühern Kirche und des
Turmes im Kloster Mehrerau thätig. 1763 er-
scheint er in St. Gallen als Polier seines Bruders,
dem er beim Chorbau der Kathedrale behilflich
war. Rasch entwickelte er sich zum selbständigen
Baumeister, der sich eines bedeutenden Ansehens
erfreute. 1776 wurde ihm der Bau der Kirche
in St. Fiden bei St. Gallen übertragen. Die
doppelte Reihe der Fenster, deren Disposition
eine Gallerie oder dergleichen im Innern durchaus
nicht verlangte, war eine Neuerung, die durch
ihre Lichtfülle beim Volke freudigste Aufnahme
fand und der Höhcnentwickclung des Innenraumes
äußerst günstig ist.
1776 vollendete F. B. die neue Pfarrkirche von
Berg, eine Schöpfung, deren Dimensionen archi-
tektonische Entfaltung nicht erlaubten.
1777 und 1778 erbaute er die Kirche von
Bütschwil, die gegen Ende des 19. Jahrh. einem
Neubau weichen mußte. 1776 1778 entstand
nach seinen Plänen die Kirche von Bernhardzell,
ein Rundbau, wohl die originellste Anlage, die
er geschaffen hat.
1782 folgte nach dem Vorbilde von St. Fiden
die Kirche von Untcreggen.
Im gleichen Jahre wurde unter seiner Leitung
die Pfarrkirche von Brüggen vollendet.
Im ganzen führte er nicht weniger als 13
Kirchen im st. gallischen Territorium auf.
Sein bedeutendstes Werk jedoch ist der
Monumentalbau der neuen Pfalz des Klosters
Sl Gallen, des heutigen Regierungsgebttudes, in
welchem er auf die bereits vorhandenen Ban-
teile des Klosters Rücksicht zu nehmen hatte,
in der Ausstattung einzelner Innenräume für
Repräsentationszwecke jedoch ein reiches deko-
ratives Können bekundete. Der Ofhzial des
Klosters war voll des Lobes über den tüchtigen
Künstler: „ein braver, ehrlicher Mann, ein guter
Christ, an dem nichts Tadelhaftes war, ein treff-
licher Baumeister.»
Anz. f. A.-Kde. 1888, p.379. — Zettscbr. f. biM. Kst.
XIII, p. 329. — Fäk, Kathedrale v. 8t. Galleu, p. 13. —
Kathol. Schweiterbl., N. F. IT, p. 393 ff. - FäA, P., lso
Walser, p. 56 uod 57. Ad. Fäh.
Bär (Beer, Behr), Franz, Maurermeister, von
Jaghausen im Bregcnzerwalde, baute 1691 1692
das Gast- und Kaufhaus an der unteren Brücke
zu Rheinau.
/iothcnk/lutler, Hangesch, des Klosters Rheinau. Disa.
RothenkihuUr.
Bär (Beer, Behr), Franz, Architekt, von
Bezau im Bregenzerwald, seit 1717 Mitglied
des Rates zu Konstanz, 1722 geadelt mit dem
Prädikat „von Bleichten", gest. am 20. Jan.
1726 in Bezan, ist das hervorragendste Glied
der gleichnamigen, weitverzweigten Baumeister-
familie. Oft mit Franz B. von Au (1660 1722)
verwechselt, ist der große Umfang seiner Thätig-
keit bis heute noch nicht genau abgegrenzt
und deshalb seine künstlerische Eigenart nicht
genügend klargelegt. Immerhin ist sein Name
für eine stattliche Reihe süddeutscher Klöster
(z. B. Marchthal, Zwiefalten, Salem, Weißenau,
Weingarten) nachgewiesen und seine Persön-
lichkeit wenigstens in den Hauptzügen festgestellt.
Noch in manchem Archive aber liegt Franz B.s
Name ungehoben, und auch für die Schweiz ist
seine Thätigkeit nicht genügend aufgehellt. Bis
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— 71 —
Bärin
jetzt ist er urkundlich nachweisbar als Erbauer
der Klosterkirchen von Rhoinau (1705—1707)
und St. Urban (1711 bis 1715, nm die Zeit des
Abtes Robert Balthasar), der Kloster (die Kirchen
ausgenommen) von Münsterlingen (1709—1716)
und St. Katharinenthal (1715—1719). Für Bern
hat B. die Entwürfe zu dem von Abraham
Düntz 1718 ff. ausgeführten, 1888 abgebrochenen
Inselspitale geliefert, und nach der Ueherliefemng
soll von ihm auch der Plan zu dem 1711—1716
durch Werkmeister Düntz errichteten Kornhause
herrühren. Erhaltene Bauauftrage betr. St Urban
laut Mitteilung Heinemanns in der Aktensammlg.
des Staatsarchives Luzern.
Gvrlitt, Gesch. d. Barockstile« o. d. Rokoko in Deutsch-
land, p. 168, 296, 288—801. — l'/tiffer. Kultur und
Kunst in Oberschwaben im Barock- und Rokokozeitalter
p. 26, 28—32, 40. — HüUr. Au im BregenzerwaH
p. 207—208, 267. — RothatktouUr, Baugesch. des
Klosters Rheinau. Dias. Rothenhä\ul*r.
Bär, Franz Michael, Kupferstecher, geb. am
4. Febr. 1800 in Cham (Zug) und daselbst am
10. Juni 1880 gest. B. war zwar ein guter
Stecher, in seinen Arbeiten sauber und exakt,
brachte es aber doch auf keinen grünen Zweig
im Berufe. B. bethat igte sich hauptsächlich
im Porträt fache (auch an relig. Sujets) und
verdient die treue Wiedergabe des Originalbildes
durch seinen Grabstichel Anerkennung. Die
Kunst, der der stille, einfache Mann sein Leben-
lang mit rtthrender Anhänglichkeit treu blieb,
vermochte ihn und die Seinen nur kümmerlich
zu nähren, namentlich seit die viel billiger
arbeitende Lithographie und noch neuere Ver-
vielfältigungsverfahren die Oberhand gewonnen
hatten. A. Wtber.
Bär, Jakob Friedr., Glockengießer zu Aarau
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrb., goß u. a.
mit dem Rotgießer Samuel Imhof in Burgdorf
zusammen im Jahre 1770 die größte Glocke in
jener Stadt, welche durch den Brand von 1865
zerstört wurde.
A. MteaW«-, Dio Glockeninschriften im reform. Teile
des Kt. Bern p. 142, 148; id. Kt. Olarus p. 30.
//. Lehmann.
Bär, Johann, Kupferschmied und Posamentier
zu Zofingen, nm die Mitte des 18. Jahrh. thätig,
gehört zu jenen geschickten Meistern, denen
die Zofinger Kupferschmiedwaren heute noch
ihren guten Ruf verdanken, t 1788.
U . Lehmann.
Bär (Beer), Joh. Heinrich, von Aarau, geb.
am 11. Okt. 1773, t am 9. Febr. 1826, Sohn
des Glocken- und Stuckgießers Friedrich Jakob
B. (geb. am 4. April 1741), betrieb mit seinem
ältern Bruder Friedrich Jakob B. (geb. am
7. Aug. 1770, t am 25. März 1845) die vom
Vater übernommene Glockengießerei weiter und
lieferte bis 1821 eine größere Anzahl Glocken
in verschiedene Kantone (Aargau, Bern, Glarus).
Archiv d. hist. Vereins Bern X, p. 296, 808, 837, SOS.
— Aryvvia. XXIII, p. 147, 177, 181 (ohne Vornamen,
betrifft Vater oder Bruder); XXVI, 87; XXVIII, 28. —
Jahrb. d. hist. Vereins Olarus XV, 112, 181.
Waltktr Merz.
Bär, Joh. Michael, ein Glied der weitver-
zweigten Baumeister-Familie B. (Beer, Behr)
von Au im Bregenzerwald, dessen Individualität
nicht Kcbarf hervortritt. Sein Geburtsdatum ist
nicht bekannt. Er ließ sich in Bildstein nieder,
feierte 1767 sein 50. Ledigsprechungs-Juhiläum
und starb 1780 im 84. Lebensjahre in Bildstein.
B. hat im Kloster Rheinau 1726 den sogen.
Mühlesaalbau aufgeführt, 1740-1744 das
Weibergastbans und 1752—1753 die heute ab-
gebrochene St. Felix- und Regulakirche gebaut
Von 1760—1769 war B. am Bau des Chores
und der Ostfacade der Kathedrale von St Gallen
beschäftigt Seine Thätigkeit erstreckte sich
auf die Bauleitung und jene Planänderungen,
welche in der Stellung der Türme sich bemerk-
bar machen, in den Details die architektonische
Nüchternheit Bagnatos durch Bereicherung der
horizontalen und vertikalen Linien überwinden.
Sein Monogramm schmückt als Pendant zu den
Initialen des Erbauers die Fajade.
Gleichzeitig leitete B. 1761—1765 den Bau
der Pfarrkirche von Niederbüren, Kt. St. Gallen
(laut Bau-Accord in Tom. 396, fol. 173—175
im Stiftsarchiv in St. Gallen). Es ist ein von
den Dispositionen der Landkirchen des 18. Jahrh.
sich nur wenig unterscheidender Bau, allein in
seiner Dekoration von hohem Reize.
Anz. f. A.-Kde. 1883, p. 379, 439; 1886, 378. -
Fah, Kathedrale v. St. Gallen p. 12, 18. — HilUr, An
im Bregenzenrald p. 209. — Kathol. SchweizerbL, ff. F.,
IV, p. 398 ff. — Fäh, P., Iao Walser p. 62. — Kick,
Barock, Rokoko und Louis XVI, p. 10 und 1 1. — Jtotken-
küntltr. Baugesch. d. Klosters Rheinau. Diss. — Pfeiffer,
Kultur und Kunst in Oberschwaben im Barock- und
Rokokozeitalter p. 40. Ad. Fah.
Bär, Theodor, von Aarau, geb. am 9. Mai
1844, besuchte 1861—1864 die Akademie in
München unter Kaulbach. Von 1864 1895 in
Paris, widmete er sich der Kunstmalerei, haupt-
sächlich dem Porträt. Nachdem er die Be-
lagerung von Paris und als Nationalgardist den
Aufstand der Commune mit durchgemacht hatte,
muüte er wegen Existenzsorgen zur Dekoration
Ubertreten und brachte es im ersten Dekorations-
geschäfte von PariB zum Chef; in der freien Zeit
aber gab er sich der Kunstmalern hin. Er hat
auf mehreren Schweix. Kunstausstellungen aus-
gestellt, t am 29. Jan. 1895. H. Bär.
Bärin, Hans Konrad, ein „kunstreicher Maler"
aus Schafiliausen, geb. 1592, lebte auswärts,
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Bärki _ 72 — Bagutti
vielleicht in Ulm (war seit 1617 mit einer Ulmerin
verheiratet). Todesjahr unbestimmt
A. d. geaealog . Register. VogUr.
Bärkl, 8. Berki.
Barschln, David, Goldschmied in Brugg, t hat ig
in der zweiten Hälfte des 16. Jahrb. Bestimmte
Arbeiten von ihm 8ind nicht nachweisbar, doch
dürfte der Abendmahlbecher im Pfarrhause zu
Mönthal (Aarg.) mit dem Wappeu von Brugg,
datiert 1596, ihm zuzuschreiben sein.
Anz. A.-Kde. 1899, p. 147. H. Lehma*».
Büschlin, Johann Jakob, Maler (in einer
handschriftl. Notiz: Pastellmaler) und Kupfer-
stecher aus Schaffhausen, geb. 1745; arbeitete
einige Zeit in Nürnberg, Augsburg und zuletzt
in Lyon; kehrte von da in die Heimat zurück
und starb „verwirrt" im Spital 1789. Von ihm:
Joh. Georg. Schelhornius 1). Theol. et Super-
in tendens Eccles. Memming. nat 1694 d. 8.
Decemb. J. J. Bäschlin pinx. et scul. 1772. Der-
ber lebensgroßer Kopf in Schwarzkunst, gr. Fol.,
schwarz oder nach Füßli auch z. T. farbig ge-
druckt; Selbstbildnis, Brustbild, radiert und in
Schwarzkunst, 4°. Nach ihm: Bildnis eines
Madchens, Joh. Baschlin pinxit, M. Schnell fecit,
Fol. z. T. farbig gedruckt.
Meger, K.-Lez. II, p. 641. - Heinecke», Dictiotm. —
Füßli, K.-Lex. II, p. 29; Supplem. p. 766. — ff agier,
K.-Lex. I, p. 224. — Jaui, EneTclop.Geneal. Register.
Vogler.
Bäschlin, Lorenz, Dekoration»- und Glas-
maler, von Schaffhausen, geb. am 30. Aug. 1851,
war im Zeichnen Schüler von M. Neithardt,
kam 1868 in die Lehre zu dem Dekorationsmaler
J. Wüscher von Schaffhausen, 1871 zu dem
Glasmaler Röttinger in Zürich. Von 1872 -1775
arbeitete er in Wien, von 1876 an bleibend in
Paris. Im Glasmalen bildete er sich liier bei
Paul Bitterlin weiter aus, doch verlegte er sich
vorzugsweise und mit Erfolg auf Dekorations-
und zwar namentlich Blumenmalerei, in der er
von Gabriel Thurner weitergefördert wurde. Eine
seiner größeren Leistungen ist die Beteiligung an
der innern Ausmalung des Eden-Theaters 1882.
Nach dessen eigenen Mitteilungen. Vogler,
Bäschlin, Martin, Glockengießer, von Sc) i Uff-
hausen, geb. 1665; war 1708 noch am Leben.
Scbaffhatuen 1878, p. 102. — AwcJWer- UeUri, Glocken
des Kt. Appenzell p. 48. Vogler.
Basel, Georg, ein Waffenschmied und Schafter,
erscheint 1718 in Solothurn als Lieferant für
das Zeughaus.
Seckelmeisterrecbnung 1718. Zetter-CoVi».
Bfcuwer, Heinrich, Maler. Im Jahre 1644
wurde Meister Heinrich in das Landrecht von Uri
aufgenommen, lieber seine Th&tigkeit fehlt jede
Auskunft, aber da seine Aufnahme mit dem
Bau der Kapellen in Jagmatt und der vierzehn
Nothelfer in Silinen zeitlich zusammenfallt, so
ist es nicht unwahrscheinlich, daß er für die
Ausmalung derselben berufen worden ist
Anz. A.-Kde. 1884, p. 27. Ganz.
Ratz, Hans, monnayeur ä Fribourg. On ne lo
connalt que par la date du 18 mars 1585, jour
oü il resigna ses fouetions (Manual du Conseil).
On ne sait s'il etait aussi orfevre.
Max de Teckterma»».
Baggenstos, Adalbert, Maler, geb. in Stans
den 31. Mai 1863, machte seine Studien 1880
bis 1885 in München und ließ sich dann, nach
vorübergehendem Aufenthalt in Florenz, in
seinem Geburtsorte nieder. Hier schloß er sich
der Schule Deschwandens an. f am 28. Okt. 1897.
Nach den Mitteilungen de* Künstlers. R. Dürrer.
Bagnato, Giov. Gaspare, Architekt, geb. in
Como, t 1757 auf der Insel Mainau. 1746-1747
erstellte B. das Kornhaus in Rorschach, einen
etwas nüchternen Barockbau mit spärlicher
Gliederung. 1756 beschäftigte sich der Bau-
meister mit den Plänen für die neue Münster-
kirche von St Gallen. In der Ausführung wich
man — nach dem noch auf der Stiftsbibliothek
vorhandenen Modell - von seinen Ideen be-
deutend ab. Die Ostfacade jedoch darf im wesent-
lichen als sein Werk bezeichnet werden. Die
außerordentlich glückliche Verkleidung der
Langseiten unterblieb. Die Westfacade mit
dem dreigeteilten Portale erlaubte die frühere
Klostermauer nicht auszuführen. Das Innere
vereinfachte sich durch den Wegfall der Gal-
lerien. Als letztes Werk wird das großherzogliche
Schloß auf der Insel Mainau genannt.
Boll. stor. 1888, p.262; 1889,284; 1897,117 — 118.
- Fak, Kathedrale St Gallen p. 6. — Kataol. Schweizer-
biAtter, N. F., IV. p. 393 ff. — Argovia XXIII, 68.
Krau*, Kst-Denkm. des Groüberzogtunu Baden I, p.801,
638. — Anz. A.-Kde. 1886, p. 378. Ad. Fäk.
Bagnetti, Leonardo, aus Ronco in der Diöcese
Como, Stuccator des 16. Jahrh. Er vereinbarte
am 5. Febr. 1592 mit dem Venezianer Giov.
Andrea Toretto, eine von diesem auszumalende
Kapelle von S. Francesco in Rieti im Kirchen-
staate für 25 Scudi mit Stuccaturen zu versehen.
Bertolotti, Art lomb. a Roma I, p. 281—232; 11,340.
- Den., Boll. stor. 1886, p. 79. — Der:, Art svlrz.
in Roma p.YIII und 24. V. Brun.
Bagutti, Abbondio, Maler, geb. in Rovio
1788, besuchte die Kunstakademie in Mailand
und arbeitete nachher unter spezieller Leitung
und Instruktion seines Vaters Giov. Rattista,
aus dessen Schule er als tüchtiger Maler her-
vorging. Unter seinen bedeutendsten Werken
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Bagutti
- 73 —
Haider
figurieren die Fresken an den Seitenwänden des
Hochaltar es in der Torrianischen Kirche zu
Mendrisio, Szenen aus der ersten Zeit der Christen-
Verfolgungen darstellend, ferner die Fresken in
der Kirche St. Sixiniua ebendaselbst, welche er in
Gemeinschaft mit Francesco Catenazzo 1816 malte.
Boll. «tor. 1879, p. 34. - Bianehi, Art. tic. p. IB.
E. Is. Oirard,
Bagutti, Gaetano, aus Rovio, Maler des
19. Jahrb., schuf 1830—1832 die allegorischen
Wand- und Deckenmalereien im Großratssaale
des frühem Regierungspalastes zu Locarno.
Boll. stör. 1893, p. 42. E. L. Oirard.
Bagutti, Giovanni Baltasaro, Maler aus Rovio,
Bezirk Lugano, wurde geb. 1744. Seine meisten
Werke befinden sich in seiner engeren Heimat.
Von Bedeutung ist ein Gemälde des Märtyrers
St, Sixinius am Hochaltare der Kirche alla Torre
in Mendrisio. In der Sakristei der dortigen
Kirche beim Gymnasium ein St Ludwig Gonzaga.
B. malte auch die Bilder aus der Passions-
geschichte auf den Transparenten, welche alljähr-
lich an der nächtlichen Karfreitagsprozession in
den Straßen von Mendrisio herumgetragen werden
und in neuster Zeit von Pietro Anastasi in Lugano
renoviert wurden. B. starb am 28. Nov. 1828.
Bianehi. Art tic. p. 16. E. L. Oirard.
Bahnmaler) Johann Christoph, Architekt, von
Schaffhausen, geb. am 23. Okt. 1834 in Basel,
machte die berufliche Iiehre und Praxis in Basel
durch, besuchte von 1852 — 1856 das Poly-
technikum in Karlsruhe, 1867—1868 die Aka-
demie in München und durchreiste 1859—1860
zu Studienzwecken Italien. Von 1865 an war
er Kantonsbaumeister in Schaffhausen. Aus-
geführte Bauten sind: die Irrenanstalt, die kath.
Kirche und diverse Wohnhäuser in Schaffhausen ;
renoviert wurden durch ihn das Rathaus in
Schaffhausen und verschiedene Kirchen.
Nach dienen eigenen Mitteilungen. Vogler.
Bailly, Jean, n6 ä Geneve, fut recu maitre
orfevre le 18 octobre 1698. A. CkoUy.
Balttler, Cl., s. Beutler, CT.
Balber, Johannes, Goldschmied, geb. in Zürich
am 25. Dez. 1761, gest. daselbst am 22. Jan.
1845, trat 1777 in die Berufslehre bei Gold-
schmied Thomann, ward 1788 Meister. Er soll
sich einige Zeit in Wien aufgehalten haben und
hat später den Beruf in Zürich ausgeübt. In
zürch. Privatbesitz befinden sich von ihm an-
gefertigte zierliche Services im Empire-Stil.
Personalien nach den Auszügen von H. Zeller-Werd-
mQller und eigenen Familienerinnerangen.
F. 0. Ptttalcan.
Balbierer (Balbyrer, Barbieri), Albrecht,
Architekt von Roveredo (Roffle), Kt. Graubünden,
der mit seinem Bruder Martin 1627 ff. den Chor
der Klosterkirche von Weißenau bei Ravensburg
(Württemberg) errichtete, ist laut Verdingzettel
von 1642 der Erbauer der Klosterkirche zu
Neu St. Johann im Thurthal.
B. Pfeiffer, Kultur und Kunst in Oberachwaben im
Barock- u. Rokokozeitalter 1896, p.24. - A.Hardtgger,
St. Johann im Thurthal, St. Galler N.-BI. 1S96, p. 20. —
Stirtaarchiv St Gallen, T. 296. T&rfAenAdwWcr.
Balbterer (Barbieri), Julius, Architekt, von
Roveredo (Roffle), Kt Graubünden, und seine
Brüder, Sohne des Albrecht Balbierer, leiteten
seit 1660 den Neubau der Klosterkirche zu Isny,
Allgäu.
B. l'fsiffer. Kultur und Kunst in Oberechwaben im
Barock- und Rokokozeitalter 1896, p. 24. — Boll. stör,
di E. Motta 1897, p. 1 17. RothenkäueUr.
Balbierer (Barbieri), Martin, Architekt, aus
Roveredo im Misox, war 1617 in Hohenzollern
thätig und baute mit seinem Bruder Albrecht
1627 ff den Chor der Klosterkirche von Weißenau
(Württemberg).
Pfeiffer. Kultur und Kunst in Oberachwaben im Barock -
und Rokokozeitalter 1896, p. 24 u. 29. — Zimjjer und
Law, Die Bau- und Kunstdenkniiller in den Hohenzolle-
ruchen Landen 1 896, p. 3. RotkenAäuJer.
Balbyrer, s. Balbierer.
Ruldaaaare da Lugano, s. Lugano, Bald. da.
Baldauf, s. Balduff.
Buldenwyn, s. Balduin.
Balder, G., Zeichner und Maler, um 1837 in der
Lithographie Wallis in Lnxern thätig. Von
seinem Stifte rührt die Porträtzeichnung des
Joseph Karl Amrhyn her, die im Jahre 1837
bei der genannten Firma in lithographischem
Drucke erschienen.
Ottering, Biogr. Kat I. (Mac. 197 in Folio der Bürger-
bibl. Luzern unter J.R. Amrhyn.) Fram ffeinemann.
Balder, Georg, Lithograph, Zeichner, Hist-
und Kirchenmaler, geb. in Zürich 1810, gest. in
Freiburg i. Br. am 2. Febr. 1882 (Die Familie
nannte sich eigentlich Balderer, stammte aus
Württemberg und der Vater hatte sich in Kloten
eingekauft. Nur der Sohn Georg veränderte den
väterlichen Namen.) B. erlernte die Lithographie
in Zürich und stellte dort 1827 zum erstenmal
eine Zeichnung aus. Nachher wurde er Schüler von
Kasp. Weidenmann in Winterthur, wo er sich
lithographisch bei Kasp. Studer bethätigte, und
ging von dort (um 1830) an die Akademie in
München; 1836 war er in Stuttgart und scheint
dann wieder für eine Reihe von Jahren nach
Winterthur zurückgekehrt zu sein, denn 1848 ge-
hörte er zu den Gründern der dortigen Künstler-
gesellschaft. Später ließ er sich ab» Porträtist
und Maler von Kirchenbildern in Freiburg i. B.
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Haldewiii
— 74 - -
Halduff
nieder, wo er auch starb. Die Samml. d. K.-V.
Winterthur und die Kupf. Samml. d. Polyt. in
Zarich besitzen von ihm einige Handzeichnungen
und eine Anzahl lithographischer Porträts (Oberst
Ed. Zicgler, J. Furrcr, Leop. Robert, J.O. v.Salis),
sowie die Lith. von Zwingiis Abschied, nach
L. Vogel. A. Ertut.
Baldewln, Pet., s. Balduin, Pet
Baldin, Hermann, Hildhauer, geh. 1877 in
Zürich. Kr besuchte die Kunstgewerbeschule da-
selbst, sodann die Akademie in Berlin und
machte hierauf weitere Studien in Florenz. 1897,
im September, stellte er im Kflnstlerhause Zürich
aus. Für den Kuppelbau des Parlamentsgebäudes
in Bern schuf er die Rütligruppe, nachdem er
aus der ersten Konkurrenz und dem engern
Wettbewerb als Sieger hervorgegangen war.
Curr. vit. — N.Z.Zte.r. 14. Marz 1902, Nr. 78, Beil.
C.Bnm.
Baldiiiger, Franz Heinrich, Architekt und
Zeichner, geb. am 19. Sept. 1827 in Zurzacb
im Aargau, t &m 8. Aug. 1887 in Stuttgart.
Er war der Sohn eines Landwirts. Bereits 1838
kam er zu einem Onkel nach Wien, wo er die
Realschule besuchte und hierauf am Polytechni-
kum und der Akademie der Wissenschaften
ausgebildet wurde. Zuerst wandt« er sich der
Malerei zu, später ging er zur Architektur über.
Er nahm teil an der Wiederherstellung der St.
Stephanskirche, im Atelier des Dombaumeisters
Emst, der ihm die Aufnahme des Turmes über-
trug, und schloß sich überhaupt der mittel-
alterlichen Richtung an. 1853 verheiratete er
sich. 1859 verließ er Wien, um m der neimat
sein Glück zu versuchen. Nach Zurzach zurück-
gekehrt, bewarb er sich um das St. Jakobs-
denkmal in Basel und trug in der Konkurrenz
auch wirklich den zweiten Preis davon. Sein
Projekt blieb unausgeführt. 1861 in Zürich,
trat er Wilhelm Lobke nahe, für dessen Werke,
z. B. die „Gesch. d. Architektur" (Leipzig 1870),
er zahlreiche Illustrationen lieferte. Mit Lübke
ging er 18f»f» nach Stuttgart, um hier, zunächst
während des Winters jeweilen, von 1869—1872
an der Baugcwerbeschule als HUlfslehrcr thätig
zu sein. Erst von 1872 an wurde ihm eine
volle Lehrstelle für Bauzeichnen übertragen
und zwar bis 1885 die eines Hülfslehrers, dann
die eines Hauptlehrers. In dieser Thätigkeit
blieb B. bis zu seinem Tode.
Als Architekturenzeichner hat B. weit ül>er
die Grenzen Deutschlands hinaus sich einen
geachteten Namen gemacht, der der Schule, an
der er wirkte, zu gute gekommen ist In seinen
Illustrationen wußte er „selbst bei kleinstem
Formate den allgemeinen Stilcharaktcr und die
besondere Wirkung eines jeden Bauwerkes höchst
korrekt, klar und ansprechend wiederzugeben".
Die Aufnahme des Stephansdoms befindet Bich
im Besitze des Herrn Oskar Kramer in Wien.
Wertvolle architektonische Zeichnungen enthält
der Nachlaß Baldingers.
.Wejr«r. K. Lex. II, p. 674 (Winterthur). - WOrtt.
Undeezt*. v. 1 1 . An«. 1 887, Nr. 1 66. C. Brun.
Baldolf, Bans, s. Balduff, Hans.
Balduff (Balluff, Ha Hof, Baldolf, Baldus), Hans,
der Maler, wurde 1461 Bürger von Basel, nach-
dem er schon seit zehn Jahren in der Stadt
gewohnt hatte. Er malte 1466 am Spalentor,
erscheint 1469 und 1475 als Vogt, war 1474 an
der Orgel des Münsters thätig, bemalte 1484
den Taufstein des Münsters, 1491 den Eselsturm.
Er testierte 1474 mit seiner Ehefrau Enneli
all sein fahrend Gut, wohnte 1476 am Fisch-
markt. Er war 1485 Meister der Zunft zum
Himmel und wird 1488 zum letztenmal erwähnt
als Bürge für den Maler Wernher Mützler.
Gest. am 3. Sept. 1492. Die Gattin B.s erhielt
1493 für die Stundglocken zu St. Peter zu malen
5 Schilling. Beglaubigte Werke B.s sind nicht
mehr erhalten.
Anx. A.-Kde. 1880, p. 61. — Rakn, Bild. Kate. 421,
748, 813. — Basler N.-Bl. 1850, p. 26 und 28. —
Basier Tawhenb. 1 856, p. 1 7 1 . D. Burtkkardt. Qan*.
Baldnff (Baldanf), Michael, Glockengießer,
von 1454—1487 urkundlich nachgewiesen. Von
Bern (?) gebürtig, war er um 1454 in Luzern
ansässig, wird im genannten Jahre in einen
Streit mit dem Luzerner Schlosser Klaus Venysen
verwickelt und beim Rate angeklagt, „daß er
(Balduff) ihn in sinem Hus vnd zins vnder sinem
russigen raffen vberlouffen vnd mit gewaffhotter
hand geschlagen vnd bludrunß gemacht hat".
Hierauf — vielleicht infolge Landesverweisung
— zog B. nach Bern, ohne im Gebiete der fünf
Orte noch heute nachweisbare Zeugen seiner
Glockengießkunst hinterlassen zu haben. Während
der in Bern verbrachten Lebenszeit (1471—1487)
goß er 1471 Glocken für Saanen und Rougemont
(Kt. Waadt) und trat die hiefür geltend ge-
machten Ansprüche um 105 Gulden an Ludw.
Petlinger ab. 1477 wurde er in den großen
Rat gewählt, welches Amt er bis 1486 bekleidete.
B. scheint sich hoher Protektion erfreut zu
haben; wenigstens verwendete sich die Rats-
behörde von Bern für ihn, indem sie am 25. Febr.
1480 an die Regierung von Freiburg schrieb:
„nach dem si (die Freiburger) dann etwas gloggen
vermeinen zuo machen, das sie der Michel
Baldlouff (!) vertrüwen wellen, der si ouch des
ein meister und werd si wol versorgen". — Von
Rat und Schultheiß erhielt B. 1487 den Auftrag,
den Guß der zweitkleinsten Kirchenglocke von
Thun in Verding zu nehmen. Vielleicht war
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Balduin
- 75 —
Ballanche
die« sein letzt*« Werk; wenigsten« lassen «ich
seine Thätigkeit und sein Lebensgang nicht
mehr über das genannte Jahr hinaus verfolgen.
Abi. A.-Kde. 1895, p. 427, 428; 1899, 200. —
trüatktler-Utteri, Glocken-Inschriften im Kanton Bern,
p. 137. — Ottt. Ülockenkde., p. 181. — Blavvjnae,
«loche, p. 361. — Qeschichtsf round XXX, p. 141. —
Lokner, Reform. Kirchen des Kt. Bern, p. 278 und 322.
/'raiu I/einemann.
Balduin, Bernhanl, Mitglied der Zofinger
Glasmalerfamilie B. (s. Peter B.), doch als Glas-
maler bis jetzt nicht bestimmt nachweisbar.
Anz. A.-Kde. 1897, p. 186. U. Lehmann.
Balduin, Jörg, Glasmaler, ein Sohn Peters
des alteren, arbeitete zu Anfang des 17. Jahrh.
in Zofingen. Bestimmte Arbeiten von ihm sind
bis jetzt nicht nachweisbar. Ein Scheibenriß
mit seinem Namen befindet sich in der Hand-
zeichnungcn-Sammlung de« Museums zu Dann-
stadt.
Anz. A.-Kde. 1898, p. 96. ff. /.«Aman».
Balduin, Josua, Glasmaler, vermutlich ein
Sohn Peters des altereu, arlieitete seit 1596 in
Zotingen. Signierte Glasgcmäldc von ihm sind
bis jetzt nicht bekannt, wohl aber Scheibenrisse
(Landesmuseum Zürich; hist. Museum Bern,
Samml. Wyß), welche beweisen, daß er kein
künstlerisch selbständiger Meister war, sondern
sich seine Entwürfe kaufte, wo er sie bekommen
konnte.
Anz. A.-Kde. 1 898, p, 56, 94, 95, 96. H. Lehmann.
Balduin (Balduwin, Baldewin), Pet, Glasmaler,
Maler und Glaser, soll aus dem untern Aargau
gestammt haben und sein Geschlecht früher
adelig gewesen sein (Schauenberg-Ott, Stamm*
register der bürgerlichen Geschlechter der Stadt
Zofingen p. 466, Nr. 35). Nach neueren Forsch-
ungen dagegen stammte er aus den Niederlanden.
1568 ward er Bürger zu Zofingen und wurde in
seinem Berufe sowohl vom Rate der Stadt als
von den bernischen Landvögten im untern Aargau,
dem Hofmeister zu Königsfelden und dem Stift
Beromünster im Kt. Luzern mit zahlreichen
Aufträgen beehrt. Daneben verrichtete er auch
gewöhnliche Glaserarbeiten und malte Brunnen
nnd Feuereimer, F&hnlein u. dgl. Seit 1598
nennen ihn die Zofinger Säk.-Kech. den alten
Baldewin; nach 1602 kommt er nicht mehr vor.
Obschon er jedenfalls ein sehr viel beschäftigter
Meister war, lassen sich bis jetzt keine signierten
Arbeiten von ihm nachweisen. Dagegen stammen
von seiner Hand zweifellos einige von den Glas-
gemälden, welche im städtischen Museum 211
Zotingen aufbewahrt werden. Ein Schüler von ihm
war der in Basel thätige Glasmaler Nikiaus Rippcl.
ff. Lehmann. Verzeichnis der Glasgemalde des Kt.
Aargau in „Kleino Mitteilungen der geogr. - kommerz.
Gesell**.", I. Jahrg., p. 67 ff. — Anz. A.-Kde. 1889,
p. 236,238; 1896, 23. 67:1897, 136; 1898,54—56,
95. — Eine Abhandlung aber die ganze Glasmaler-Familie
wird der Anz. A.-Kde., Jahrg. 1 902, bringen.
//. Lehmann.
Balduin, Peter, der jüngere, vermutlich ein
Sohn Peter B.s, wird 1597 „der jung" genannt.
Er arbeitete neben seinem Vater als Glasmaler zu
Zofingen, war aber hauptsächlich Glaser. Be-
stimmte Arbeiten von ihm sind nicht nachweisbar.
Anz. A.-Kde. 1898, p. 95, 137. //. Lthnvmn.
BalduH, Haus, s. Balduff, Hans.
Balduwin, Pet., s. Balduin.
Balestra, Serafino, geb. 1831 in Bioggio im
Bez. Lugano, war 1856 geweihter Priester, so-
dann Professor der Physik am Seminar des
Kirchsprengeis Como und Kanonikus der Kathe-
drale daselbst. Er ist ein bedeutender Archäologe
und ein hervorragender Taubstummenerzieher
gewesen und hat als solcher den mündlichen
Unterricht in Frankreich eingeführt, wo er 1882
deshalb zum Mitglicde der Ehrenlegion ernannt
wurde. Von 1871 an gehörte er der „Commissione
archeologica provinciale" von Como an und war
einer der Redaktoren der „Rivista archeologica",
besonders für den Teil, der sich mit römischer
Epigraphik befallt. Ihm verdankt man die
stilgerechte Restauration der Basilika von
S. Abondio in Como. Er beteiligte sich auch
an den Restaurationsarbeiten von S. Fedele und
S. Carpoforo, zweier ebenfalls in Como gelegener
Kirchen. B. starb am 26. Okt. 1886 in Buenos
Ayres, wohin er im Juli 1886 von der argen-
tinischen Regierung berufen worden war, um
das neue Taubstummeninstitut zu leiten. Como
sowohl als auch Lugano ehrten sein Andenken,
indem sie einer Straße seinen Namen gaben und
ihm ein Denkmal setzten.
Boito (('.), La chiesadi S. Abondio e la basilica disotto.
Milano 1868. — Arch. stör. lomb. I. 1874 (Boll, con-
sulta arch. p. 22). - Boll. stor. Svlzz. IUI. 1887 IT., 17
segg. — ratio«« (Com. ('.), Nelle solenni funebri or ora
celebrate in Bioggio pel Cav. d. S. Baiestria. Discorso.
Lugano, 1887. - Almanacco provinciale di Como, 1887,
p. 133 segg. — Rivista archeologica di Como, fasc. 36,
1894. — La dimostrazione italo-americana in onore doli'
abate S. Balestra. Milano, Cogliati 1897. iloUa.
Balcstra, s. auch Lombardo, Pietro.
Balez, Jos., von Freiburg im Uechtland, ar-
beitete 1747 als Orgelmacher in der Pfarrkirche
zu Samen. Er erhielt 605 Gulden 34 Schilling
und hat wahrscheinlich die große Orgel gebaut.
Ant. KüehUr.
Ballanche, Antoine, Architekt, aus Frankreich
stammend. B., der mit seinem Bruder unbekannten
Namens nach Avenches berufen wurde, unter-
nahm in den Jahren 1565 und 1566 den Umbau
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Ballexert
- 7t) —
Balmer
des dortigen Schlosses. Sein Werk, ein ein-
stöckiger Flügel samt dem Treppeutunne stellt
mit den reichen Gliedeningen und Oraament-
skulpturcn eine ansprechende Verschmelzung
deutscher und französischer Renaissance dar
und mag unter den schweizerischen Denkmälern
zu den vornehmsten aus dieser Zeit gerechnet
werden. Aus den im Kantonsarchive zu Lausanne
befindlichen Rechnungen des Landvogtes Wyß
geht hervor, daß B. während 45 Wochen an
dem Werke bethatigt war und die Löhnungen
dafür sind verzeichnet: au tailleur de pierres
mattre Antoine Ballanchc, qui est maltre-d'aiuvres
ä la construetion de mes hon. seigneurs." Des
Meisters Büste mit den Initialen A. B. stellt ein
Relief an der Fa^ade des von ihm errichteten
Flügels vor. A. Näf.
Ballexert, Jacques, nd a Geneve, fut re^u
mattre orfevre le 25 avril 1743. A. Ckoiay.
Ballexert, Jean, nc ä Geneve, It&it orfevre
en 1539. A. CkoUy.
Ballof, Hans, s. Balduff, Hans.
Ballon", Hans, s. Balduff, Hans.
Balnier, Aloys, Maler, Bürger von Abtwil,
Aargau; geb. am 28. Nov. 18G6 in Luzern als
Sohn des Kunstmalers Joseph Balmer; studierte
am Gymnasium in Samen und am Lyccum in
Luzern. 1886 begann er die künstlerische Aus-
bildung in München, erst bei Klein, dann an der
Kunstakademie. 1888 1891 machte er Studien
an der Akademie Julian in Pari«, unter Bou-
guereau, Tony Robert-Fleury und Gabriel Fcrrier.
1892 und 1893 in München, in der Komponier-
schule von Prof. Rud. Seitz. 1893 -1894 weilte
er in Florenz, seither zeitweise in Luzern, seit
1895 dauernd in München.
B.s Hauptmarke liegt in der monumentalen
Wanddekoration und im Entwurf von Glas-
gcmälden. Die selbständigen Arbeiten begannen
mit kräftiger Erfassung historischer Stilarten,
in neuerer Zeit wendet sich B. mit Erfolg
auch der modernen Auffassung zu. Als hervor-
ragendere Arbeiten seien genannt : Konkurrenz-
entwürfe für die Ausschmückung des Treppen-
hauses im Bundesgerichtsgebäude in Lausanne,
bei der ersten Konkurrenz mit dem ersten Preise
ausgezeichnet; Dekoration der Facade des
„Union-Hotel" in Luzern; Entwurf von zwei
gotischen Chorfenstern und Kahinettscheiben in
der Franziskanerkirche in Luzern; ebenso von
zwei gotischen Fenstern in der neuen Kirche
zu Rorschach; Cartons der Standesscheiben im
Ijindesmuseum in Zürich; Entwurf mehrerer
Fenster in der Kirche zu Asch im Allgäu.
Jshresber. Schweiz. Landesmus. • Kommission 1896,
I». 112 ff. Eigene Mitteilungen des Kunstlers.
Balnier, Joseph, religiöser und weltlicher
Historien-Maler, in Luzern lebend. B. wurde
am 27. Nov. 1828 in seinem Heimatsorte Abtwil
im aarg. Freiamte geboren, besuchte die Gemeinde-
schale daselbst und darauf die Bezirksschule
in Sins (Bez. Muri), wo er bei einem Vergolder
den ersten Zeichenunterricht erhielt. Als die un-
günstigen Gesundheitsverhältnisse B. zum Aus-
tritte aus dem Gymnasium in Luzern zwangen,
nahm er daselbst im Zeichnen und Malen bei
Anton Bütler Unterricht, unter dessen Leitung
sich die künstlerischen Fähigkeiten B.s rasch
entwickelten, so daß er 1853 in die Malklasse
der Akademie Düsseldorf eintreten konnte. 1856
finden wir B. in der Düsseldorfer „ Meisterklasse "
unter der Leitung Schadows am ersten Bilde:
„Der sterbende Nährvater Josef thätig; dasselbe
wurde dann in Stans bei Paul Deschwanden
vollendet, war in Bern auf der 1. Schweiz. Kunst-
und Industrieausstellung ausgestellt und wurde
in der Folge auf der oberrheinischen Ausstellung
vom Kunstverein in Freiburg im Uechtlaud an-
gekauft.
Von Bedeutung für die Bildung des B.'schen
Stiftes jener Jahre war der Einfluß von Paul
und Theodor Descbwanden, wenngleich B. des
ersteren beschränkte Erfindungsgabe und das
Vernachlässigen der Natur als der realen Lehr-
meistcrin bald als Mängel herausfühlte. Durch
die konventionelle elegante Färbung und Technik
des Meisters irregeleitet, drohte des jungen
Künstlers beweglicheres und freieres Streben
ertötet zu werden. Er bezog daher wieder die
Akademie (Karlsruhe 186U und 1861). Hier ent-
standen Beine Staffeleibilder: „Christus und die
Jünger auf dem Wege nach Emaus", und „Jesus
und die Samaritanerin". Von entscheidendem
Einflüsse auf B.s spätere selbständige Kunst-
richtung seit seiner IJebersiedelung nach Luzern
war das Zusammentreffen mit Hans Canon in
Karlsruhe (1866), der B. für die alten Meister
zu begeistern verstand. Cm diese Zeit setzen
auch B.s Beiträge zur Buchillustration ein.
(„Ucber Land und Meer"; „Die Schweiz" und
„Monatrosen" in Bern; „Christliche Abendruhe",
Solothurn; Unterhaltungsblatt des „Boten für
Berg und Thal", Muri; Illustration des von
J. Näf geschriebenen „Hausiererfranz" und der
um 1860 im Verlage von Schiffmann in Luzern
erschienenen Novelle „Der Götti" von X. Herzog.)
Mit Liebe und vertieftem geschichtlichem Ver-
ständnisse behandelte B.8 Stift nunmehr die
historischen Stoffe, wobei ihm die Natur mehr
Mittel zum Zwecke ist, um in deren Rahmen seine
Legenden, Heiligen-und vaterländische Geschichte
und die Poesie zu fassen. Diese Neigung des
Künstlers spricht aus seinen Holzschnittbeiträgen
zur „Schweizergeschichte in Bildern", Bern 1872,
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Balmer
— 77 -
Balmer
mit B.8 Originalkompositionen: „Mordnacht in
Luzern", „Gefecht bei Buttisholz" (1376), „Stif-
tung des grauen Bundes", „Erdbeben in Zug"
(1435), zumal aber in dem 1869 entworfenen,
bei der Eonkurrenz zur Ausschmückung der
Tellskapelle mit Freskenmalereien vom Jahre
1878 von der Jury mit dem zweiten Preise aus-
gezeichneten Aquarell-Cyclus der Teilgeschichte.
In der Folge wandte sich B. mit erhöhtem
Eifer der Heiligengeschichte und religiösen
Malerei zu, wovon die nachverzeichnete Reihe
von Kartons zu Glasgemalden und von aus-
geführten Oelbildern Zeuge ist.
Dahin gehören:
„Der hl. Joseph mit dem Christus-Knaben" (187 1).
.Hl. Ann»" (Altarbild der Hofkirche Luzern 1861).
„Christas und das Wölb aus S&niaria."
„Maria Opferung. "
„Hl. Elisabeth, ein nacktes Kind bekleidend."
„Der hl. Jodocus, mit einem Armen sein Brot teilend."
Letztere drei Altarbilder in der Institutskapclle in
Balde«.
„Maria Himmelfahrt", Altarbild in Dietwil.
„Maria Heimsuchung-", Altarbild in Eppan, Tirol.
„St. Wendelin", Altarbild in Walterswil.
„Pieta", in der Franziskanerkirche von Lasern (1 885).
„Anbetung der drei Könige", Entwurf zu einem Decken-
gemälde, ausgeführt in der DreikOnigskapelle in
Baden.
Von B.s dekorativem Geschicke in Aus-
schmückung der Kirchen zeugen auch die Wand-
gemaide und reich ornamentierten Glasfenster
der Kirche von Schaffhausen. Ferner:
„Der barmherzige Samariter" (1883). Entwurf für ein
Altarbild.
„Ziegenhirt" (1874), Oelgeroalde.
„Aus dem Leben des seligen Brüden; Klaus", Zoi«-h-
nungen-Cjklua, ausgestellt an der Lnzerner Weih-
nachteausstellung 1898.
„Eine Vision" (1883).
„Landschaftoabond bei Rigi-Kaltbad" (1875).
„Mordnacht in Luzern", 1875.
„Portrit von J. Muheim sei." (1889).
„namlet und der Totengräber" (1880).
„Die Angelsachsen" (eine Freiaratorlegendu).
„Ein Spuk" (1883, Oelgemilde).
„Jugendportrftt des N. P." (Niklaus Pfjffor, Kunst-
maler), ausgestellt 1897.
Die bedeutenderen Reproduktionen von B.s
Kompositionen sind:
„Die seltsamen Gaste in der Sennhütte", Original-
komposition zur Erzählung: „Die Entstehung des
Kuhreihens", repr. in „Alpenroson", Bern. 4. Jahrg.
1889, p.165.
„Das eidg. Anleihen von 12 Millionen zur Anschaffung
neuer Waffen f. d. Schweizervolk", Allegorie auf
Holz gez. Repr. ebenda, 2. Jahrg. 1887.
„Wie das Wildminnlein gefangen wurde", Original-
zeichnung p. 198, repr. ebenda, p. 897.
„Die Aelplerkilwi im Unterwaldnerland", Orig.-Zeichn.,
repr. in „Die Schweiz", illustr. Zeitschrift, Bern
1863, 6. Jahrg., p. 117.
„Der Alpsogen", Orig.-Zeichn., ropr. obouda 1864,
p. 477 und in „Schweiz. Kunst-Album", 1. Samm-
lung, Bern, Jahrg. 1862.
„Hehre, wunderbare Liebe", Radierung, repr. in
„Schweiz. Kunst", oin Wcihnachtsalbum v. F.Oser,
Nr. 1.
„Ihr Sterne habt so sanftes Licht!" Radierung nach
P. Deechwanden, repr. ebenda, Nr. 4.
„Der Qnora und die Gotthardbahn", Dlustration zum
Gedichte von J. V. Widmann, repr. in „Die illustr.
Schweiz", 1. Jahrg. 1871, p. 321.
„Das Kolben- und Saubanner der Gesellen des tollen
Lebeos in Zug", Federzeichnung, repr. in der„Ofdz.
Schützeufeatotg. 1901, p.241.
„Ansicht von Werthenstein", von N. 0., Zeichnung,
repr. in Zinkographie in J. Zemp: Wallfahrtskirchen
des Kts. Luzern.
„Die hl. Verena pflegt die Aussätzigen im Spital zu
Zurzach."
„Festblatt a. d. eidg. Schützenfest in Stans 1861",
lithogr. von J. Egli (Luzern).
B.s obenerwähnter preisgekrönter „Historischer
Bildercyklus der Teilsage, Entwurf zur Aus-
schmückung der TelUkapelle", in Aquarell aus-
geführt, umfaßt vier Hauptbilder mit je 2—3
Nebenscenen. Von ersteren ist die Apfelschuß-
Komposition repr. in Franz Heinemann: Tell-
Ikonographie. Wilhelm Teil und sein Apfelschuß
im Uchte der bildenden Kunst, p. 48 und in der
„Offtz. Schützenfestztg. 1901" p. 231. Das erste
Hauptbild des Cyklus, Darstellung der Hutszene
ist zum Teil wiedergegeben als Titelbild der
Festnummer des „Vaterland" zum Eidg. Schützen-
fest in Luzern vom 30. Juni 1901.
1868 restaurierte B. die jetzt durch Feuer
zerstörten Altargemaide des Klosters Muri.
Fachberichte, Aussteller. 1883. „Kunst der Gegen-
wart" und „Rapport sur le groupe 37: Art contemporain."
Expos. Nat. Suisse 4 Zürich 1888, p. 11, 44. —
TreAarner. Die bild. Kste., Jahrg. 1888, p. 11, 1884, 23
und 24. — Jahresbericht des Bern. Kunst- Vereins 1875,
p. 8. — Die Kataloge der Schweiz. Kunstausstellungen
v.J. 1868, 1869, 1871, 1874, 1875, 1880, 1890.
„ Die Altare und die große Orgel in der Stifts- und Hof-
kirche zu St. Leodegar in Luzern 1862", p. 18. — Tagbl.
der Stadt St. Gallon 1871, Nr. 155, p. 1016 (Kunst
bericht Ober B.s Tellbilder-Cyclus). — Franz neinemanu.
Teil-Ikonographie. Wilhelm Teil und sein ApfeUchuß im
Lichte der bild. Kunst eines halben Jahrtausends, p. 30
u. 46. — Am. A.-Kde. 1894,p.810. tram Heinemann.
Balmer, Paul Friedr. Wilhelm, Maler, geb.
in Basel am 18. Juni 1865. Sohn eines Lehrers,
besuchte B. bis 1884 das Gymnasium seiner
Vaterstadt; seine ursprüngliche Absicht war,
Architekt zu werden; er vertauschte sie aber,
nachdem er drei Jalire lang bei Fr. Schider,
Lehrer au der Gewerbeschule, in den freien
Stunden gezeichnet hatte, mit der Malerlaufhahn.
Im Herbst 1884 wandte er sich nach München,
arbeitete hier an der Akademie ein Semester nach
Gips, drei Semester unter Prof. G. Uackl nach
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Halmer
— 78 -
Ban
dem lebenden Modell; dann ging er an die Mal-
klasse von Prof. S. v. Löfftz über, die er fünf
Semester liesuchte. 1889 war die Lehrzeit voll-
endet. B. begab sich auf Reisen, die ihn nach
Paris, England, Holland und Italien fahrten. 1892
stellte er nach einjährigem Aufenthalt in Paris im
Salon der Champs Elysees zwei Bilder aus. Von
1892 -1897 hielt er sich in Basel auf, das er dann
mit München vertauschte; von hier beabsichtigt
B. im Jahre 1902 nach Florenz überzusiedeln.
Die Hauptthätigkeit B.s als Maler gilt dem
Porträt. Er fand in Basel bald eine Reihe von
Aufträgen; es entstanden Bildnisse von Kindern,
teils einzeln, teils in Gruppen, sowie von Damen
und Herren. Von diesen seien u. a. hervor-
gehoben das des alt Regierungsrat Dr. Karl
Burckhardt-Rurckhardt und des Musiklehrcrs
Rudolf Low, ferner das 1895 in Hävre ent-
standene des Schwiegervaters des Künstlers;
seine Gattin und seine Kinder hat B. wiederholt
gemalt. Iu München entstanden seit 1897 eine
Reihe von Porträten. Das Basler Museum be-
sitzt von B. ein lebensgroßes Damenporträt, der
Basler Kunst verein eine nackte Mädchengestalt
am Meer. B. hat stets gerne Akte gemalt. Genf
erwarb für das Musee Rath zwei Bilder, 1896
den „Erstgebornen" die Mutter mit dem Kind
im Arme , 1900 das Bild mit den beiden
jüngeren Knaben des Künstlers, nackt, im Grünen,
zu Füßen der Mutter spielend. Zum dekorativen
Schaffen wurde B. angeregt durch den Auftrag
eines Basler Privaten, ein Zimmer auszumalen;
es entstand ein farbiger Kindersims mit Ver-
wendung von Porträtköpfen; er wurde teils in
Rom, teils in Basel gemalt. Ein Stück des Frieses
hat B. auch radiert, wie er denn zu verschiedenen
Malen die Radiernadel geführt hat. Die Kupfer-
stichsammlung des Polytechnikums besitzt einen
Rahmen mit sieben Radierungen B.s. Neben
Landschaftlichem, so den Radierungen für das
„Basler Jahrbuch": Mariastein, Arlesheim, Bott-
mingen, St. Johannvorstadt, sind es vor allem
Porträts, die B. radiert hat, darunter auch sein
Selbstporträt von 1901 auf einer Neujahrskarte.
Ein in der Mitte der 90er Jahre entstandenes
Selbstporträt in Ocl besitzt der Basler Kunst-
verein in seiner Sammlung von Künstlerporträten.
Eine Bronzebüste B.s hat Max Leu geschaffen.
Bei Anlaß der Restauration und des Ausbaues
des Basler Rathauses (1900 1901) erhielt B. den
Auftrag, das Figürliche der alten Rathaus-
facadenmalerei, die wesentlich von Hans Bock
stammt, neu herzustellen; im Mai und Juni 1901
wurde diese Arbeit in Keim'sclien Mineralfarben
ausgeführt. An dem neu zu dem alten Bau
hinzugekommenen Rathausturm malte B. einen
6,30 m hohen Bannerträger.
Nach den Mitteilungen d«» Kün*Uers. //. 7W-,.
Balthasar „der Glaser", Glasmaler, ist in
seiner Tliätigkcit für die Jahre 1487-1517 in
Luzern nachweisbar, wo er 1487 als Bewohner
der Mühlengasse im Steuerrodel aufgeführt wird
und später im Rosengarten wohnte. Vermutlich
identisch mit „Balthasar von Heldbrunn", der
1483 das Bürgerrecht erhielt. Als Glasmaler
entwickelte er eine reiche Thätigkeit, fällt ja
seine Lebenszeit in die Periode der mächtig sich
aufschwingenden Sitte der Fcnstcrschenkiingen.
Um 1496 ließ er sich für Fenster an Bauern-
häuser durchschnittlich bezahlen: 3—4 Pfund;
für Herrenhäuserfenster 5 Pfund; für Kirchen-
fenster 7 Pfund 10 Kreuzer, für Fenster an die
Rathauser in Luzern und Altdorf 4—7 Pfund,
je nach der reichern Ausstattung. Schon 1488
scheint er nach damaligem Zeitbegriff und (Jehl-
wert ein begüterter Mann gewesen zu sein, da
er bei einem Stcuerfußc von 5"w 45 Gulden
Steuer bezahlte.
Tk. v. Liebmnu, Verzeichnis der Glasmaler von Luzern
im Am. A.Kde. 1 878, p. «58. - GtwchichUfreund, XIX,
p. 310. Ftunz llcinemann.
Balthasar, Sidonie, geborne Gagelin aus Parts,
Ehefrau des Placid Balthasar, aus Luzern, ge-
wesenen Hauptmanns üi französischen Diensten.
Sie lebte seit 1830 in Luzcni, starb in den 40 er
Jahren des 19. Jahrb. Sie zeichnete Genrebilder
iu Krcideimuüer. In der Lithographie der Ge-
brüder Eglin in Luzern erschien von ihr: „I*
regret inutile", signiert: Mad. Balthasar del.
f r<int Hrinemann.
Balthaser, oder Balthasar, Goldschmied in
Solothurn, ward 1463 daselbst als Bürger auf-
genommen.
BOrgerboch Soloth. I, p. 22. — Soloth. N.-B1. 1859,
p. 25. XelUr-Colli».
Baltram, Nazei, Maler des 16. Jahrh. Er malte
laut Inschrift am 23. April 1575 mit Guielmo
Plot und anderen gemeinsam die hübschen
Renaissance-Ornamente der Bordüre der Balken-
diele, welche die zwei Schiffe von Sta. Maria
di Castello bei Giornico bedeckt.
RtAn. Statistik Schweiz. Kunst im Tcsain im Anz.
A. Kde. ron 1891, p. 516. C. Brun.
Bamberg, Peter von, Architekt, erbaute laut
untergegangener Inschrift im Jahre 1505 die spät-
gotische Kirche S. Maria bei Lenz (Graubünden).
yntehchr. Gotteshäuser I. p. 102. - Rakn, Statistik
schwoiz. Kunstdonkmaler. (Anz. A. Kde.) 1882, p. 346.
Kahn.
Ban, Benedikt, der Maler zu Luzern, wurde
im Jahre 1565 von Zürich aus aufgefordert,
zwei Knaben Namens Pfeninger, seine Stief-
kinder, die er zu Händen genommen, heraus-
zugeben.
Mac. f/<itu. Garn
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Bau _ 79 _ Bau
Ban, Christoffel, Maler und Formschneider (?),
geb. zu Zürich am 17. Dez. 1654 als Sohn des
Hans und der Anna Bosenstock. Sein Taufpate
war der Buchdrucker Christof Froschauer. B.
lebte im Jahre 1596 zu Frankfurt am Main,
wohin ihm die Erbschaft einer Verwandten aus
Zürich Oberbracht wurde.
Msc Veyer.ZeOer. St.-B. Z. G<mM.
Ban, Hans Heinrich, Glasmaler und Glaser,
geb. zu Zürich 1536 als Sohn Ulrichs d. Jung,
und der Margreth Meyer. Er heiratete 1566
Margreth F&ningin und erneuerte die Zunft-
gerechtigkeit zur Meise 1568. Für den Staat
lieferte er im ganzen 18 Glasscheiben, von 1569
bis 1582; er scheint nur spärlich mit Aufträgen
bedacht worden zu sein und die große Familie,
zwei Sohne und vier Töchter, kümmerlich
durchgebracht zu haben, denn 1583 gaben die
Herren und Meister zur Meise Hans Heinrich B.
zwei Pfund von wegen seiner Armut Gest.
nach 1583.
Meyer, Fenster-Schonk., p. 192. Gatu.
Ban, Heinrich, Maler und Glasmaler, geb.
vor 1525 in Zürich, scheint seine Lehrzeit in
Bern bei dem als Künstler bedeutenden Zürcher
Hans Funk gemacht zu haben. Als „junger
Knab" kam er, wie er selbst später vor Ehe-
gericht aussagte, nach Bern und heiratete da-
selbst eine Witwe Anna Zayn von Ragaz. Nach
des Meisters Tode, im Jahre 1540, zog er mit ihr
gen Freiburg, wo er am 11. Febr. 1541 als Stadt-
glasmaler angestellt und zum Bürger angenommen
wurde. In dieser Stellung lieferte er dem Rate
von Freiburg weitaus die meisten Standeswappen,
die von 1540—1550 bestellt und verschenkt
worden sind. Eine Rundscheilie mit den Wappen
des Peter Ammann und seiner Hausfrau Isabelle
de Gruyere von 1545 zeigt ihn als vollendeten
Glasmaler, dessen Arbeiten sich durch feine zeich-
nerische Ausführung und prachtvolles Kolorit
auszeichnen. Im Jahre 1560 verließ er Freiburg
und führte in Zürich 1551 einen Scheidungs-
prozeß gegen seine Frau, die von Freiburg seit
Jahren ausgewiesen sei, aber ohne Erfolg. Er
ließ sich nun bleibend in Zürich nieder, erwarb
1555 die Zunftgerechtigkeit zur Meise, gab
das Glasmalergewerbe gänzlich auf und arbeitete
ausschließlich als Maler und Flachmaler. Zu-
sammen mit Meister Hans Aspcr besorgte er
die Bemal ung des „Holzwerchs" am Rathause,
auch der Schilt und zwölf Monat gegen den
Fischmarkt, arbeitete 1559 heim Abte von Kling-
nau, wo er wegen Beohrfeigung eines I<ehr-
jungen 10 Schilling Buße erhielt. In Zürich
malte er, wie Hans Asper, Schilde und Fahnen
auf Häuser und Brunnen, das Zyt am Ketzer-
turm, die Sonnenuhr am Neumarkt, zwei Tafeln
mit Buchstaben und gutem Golde an den Turm
auf Dorf, die Stuben auf der Meisenzunft u. s. w.
Von eigentlichen Gemälden erwähnen die Akten
drei Stück; eine Rose (mit den Wappen), die
er 1568 dem Rate als Neujahrsgabe schenkte
und 100 Pfund dafür erhielt, eine zweite, kleinere
Tafel in die Rechenstube, wo sich die städtische
Bildersammlung befand, und das Bildnis Meister
Heinrich Bullingers sei., das er einer löblichen
Vorsteherschaft seiner Zunft verehrte.
Im Jahre 1576 wurde Ban zum Ratsredner
gewählt, 1592 zum Ehegerichtsweibel. Er be-
betrieb aber daneben das Malerhandwerk fort,
trotz der Einsprache der Malerinuung. 1594
war er der älteste Meister des Handwerks. Er
starb 1599 in ärmlichen Verhältnissen.
Meytr-ZtUer, ScheibenScheiilt., p. 255/56. — An».
A.-Kde. 1899, p. 208. — Msc. Mtytr. Ganz.
Ban, Ulrich, der Alte, Glaser und Glasmaler,
der Stammvater einer bedeutenden Zürcher Künst-
lerfamilie, kaufte 1513 das Bürgerrecht zu Zürich.
In den Jahren 1513—1514 wird er in den Fron-
fastenrödeln der Konstaffel erwähnt, aber ohne
Angabc der Herkunft. Daß er auch als Glasmaler
t hat ig war, geht aus einer Rechnung hervor,
in der ihm 1 Pfund 16 Schilling bezahlt werden,
um allerlei Bletzwcrch und um ein zerbrochenes
Wappen zu erneuem, aus Fenstcrlieferungen au
das Seckelamt für Knonau, Männedorf, ins Ge-
sellenhaus gen Erlibach, nach Grüningen, dem
Untervogt von Stäfa, aus den Jahren 1532—1536.
Er wohnte in der Neustadt und war mit Fronegg
Blankin verheiratet; seine beiden Söhne Ulrich
und Heinrich gehören zu den hervorragendsten
Vertretern der Glasmalerkunst in Zürich und
lassen den Schluß zu, daß auch der Vater ein
tüchtiger Meister war und den Söhnen eine
gute Lehre geben konnte.
Msc. Mtyer-ZtUer, St-B. Z. G«m.
Ban, Ulrich, der Jüngere, Glasmaler, Maler
und Glaser, geb. nach 1510 und vor 1625. Er
gehörte, wie sein Vater Ulrich, der Konstaffel
an, kaufte aber im Jahre 1536 die Zunftgerechtig-
keit zur Meise um 12 Pfund. Er war dreimal
verheiratet, 1531 mit Margreth Meyer, 1558
mit Anna Mosin, die ihm ihr Gut zu Ijeibding
vermachte, und 1569 mit Küngolt Nüscheler.
Neben Karl von Aegeri war er der vom Rate
am meisten beschäftigte Glasmaler. Er lieferte
von 1532 an mehr als 100 Glasscheiben, darunter
Rundein mit M. Herren I-aiidschaft, ein-, zwei-
und vierbögige Wappen, zum Teil von außer-
gewöhnlicher Größe. Den Preisen nach zu
urteilen, müssen seine Arbeiten ebenso ge-
schätzt gewesen sein, wie diejenigen des Karl
von Aegeri, und die Annahme, daß er auch zu
den virtuosen Technikern der Kunst gehört
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Baiichini
— 80 -
Bapst
habe, scheint durch die Entwicklung der Zürcher
Glasmalerei gerechtfertigt Beglaubigte oder
munogrammierte Arbeiten sind heute noch nicht
bekannt. Mit einfacher Glaserarbeit ist Ban
in allen Rechnungen vertreten. 1553 — 1554
scheint er von Zürich abwesend gewesen zu
sein, 1666 arbeitete er für den Abt von Wettingen,
1571 wählte die Zunft zur Meise Ulrich B.,
den Maler, in den großen Rat, und 1576 ist
er tot.
jtftyer. Feiurtcr-Schenk., p. 191, 192. GW
Bancblnl, Francesco, geb. 1823 in Reggio,
studierte Ingenieurwissenschaften an den Hoch-
schulen von Pisa und Pavia. Er beteiligte sich
bei den Vorstudien der Gottbardbahn, unter dem
Ing. P. Bacchini. 1877 als Kantonsingenieur er-
wählt: in diesem Amte starb er am 26. Juli 1893.
Ilüxncki (G.). Oli art. tic, p. 16. U<*ta.
Band, genannt Bandinelli, Franz, Zeichner
und Maler, stammt aus Porrentruy im bern. Jura.
Er änderte 1792 seinen französischen Namen in
den italienischen Bandinelli. Als talentierter
Zeichner bildete er tüchtige Schüler. Abi
Zcichnungslehrer am College seiner Vaterstadt
malte er das Jugendportrat Leopold Roberts,
der 1805 und 1806 sein Schüler war. Dieses
Portrat befindet sich in der Familie Nicolet in
Chaux-de-Fonds. Ein anderes Gemälde B.s stellt
den Durchmarsch Schweiz. Gefangener bei Cour-
rendlin 1798 dar. B. gebührt das Verdienst, die
alten Schlösser und Ruinen des Berner Jura in
seinen Zeichnungen verherrlicht zu haben; er
benutzte dieselben als Vorlagen für seine Schüler.
Handinelli starb 1813 in seiner Heimat
5. Schvab, I/art et \w art. du Jura, p. 29. — Bern.
Bulletin de la noc. d'emulat. jur. v. 1868.
E. L. Girard.
Bandinelli, s. Band.
Bann, Bcuedikt, Flachmaler, gebürtig von
Ba<len, ist um die Mitte (?) des 16. Jahrb. Mit-
glied der Luzeraer Lukas-Bruderschaft.
SckntUtr, Lüxems St Lukasbrudenwhaft, p. 8.
/'ranz Hrinrmann.
Banal, Barb. (Babette), verehelichte Nannoni,
geb. am 26. Okt. 1777 zu Hasch bei Maienfeld in
Graubünden als Tochter des Pfarrers Heinrich
B. und der Ursina geb. I.orsa, wurde 1783 von
dem Freunde ihres Vaters, Job. Kasp. Schweizer
in Zürich, adoptiert, kam mit ihm 1786 nach
Paris, wo sie bei Westier, Gerard und Suvee
Unterricht im Zeichnen und Malen erhielt. Zu
Anfang des Jahrhunderts ging sie nach Italien,
begleitete einige Zeit Lätitia Bonaparte, Na-
poleons I. Mutter, nach Rom und Neapel, kam
spater nach Florenz, wo sie den Arzt Nannoni
kennen lernte und heiratete. Sie verließ ihren
Manu aber schon 1811 und kehrte nach Paris
zurück, wo sie 1815 eine Stelle als Dame de
premiere classe in dem königlichen Erziehungs-
hause adeliger Mädchen in St Denis erhielt ;
1823 wurde sie Lehrerin der Malerei im Kloster
Sf Clotilde in Paris, wo sie bis zu ihrem am
27. Mai 1863 erfolgten Tode verblieb. Ueber ihre
Thätigkeit als Malerin berichtet M"' Geoflroy,
eine Schülerin Gerards:
„J'ay souvent entendu dire ä Mr Ge>ard, que
Mad. Nannoni avoit reellement du talent. Son
long sejour en ltalie lui a procura l'occasion de
faire beaueoup de copies de grands mattres.
Elle y a acquis unc correction de dessin qui
n'est pas trop commun parmi nous autres femmes.
Elle est aussi capable de faire des choses d'in-
vention, car j'ay entendu parier k Mr Gerard
d'un tableau de genre dont un petit savoyard
est le Sujet et qui avait fort bien rtussi. Elle
remplit ä la grande satisfaction de ses superieurs
et de ses Cleves la place de maltresse de dessin
dans la maison royale de St. Denis."
Fuaii. K.-Lex. II, p. 84. — D. HtA, Joh. Kasp.
Schweixer, partim. — Neue Bündner Zeit«. 1868, Nr.
180nnd 290. C.JeeHi*.
Bantll, Leonhard, Dilettant, geb. am 17. Jan.
1810 in Meilen ab Sohn eines SchreiuermeUters,
gest daselbst den 5. Febr. 1880. Er war Neffe
und Schüler des Aquarellmalers J. J. Meyer von
Meilen und wollte sich, von ihm angeregt,
bleibend der Kunst widmen, zu der er auch
entschiedene Begabung hatte; allein die 30er
Unruhen verhinderten die bereits mit Sal. Corrodi
geplante Reise nach Rom, und da gleichzeitig
sein Bruder starb, mußte er sich entschließen,
dessen Manufakturengeschäft zu übernehmen
und die Kunst an den Nagel zu hängen. Er
behielt aber sein Interesse an derselben bei, übte
sie als Dilettant weiter aus und dient« da-
neben in verschiedenen öffentlichen Stellen seiner
engern Heimat In den uns bekannten Blättern
zeigt er zwar noch starke Anlehnung au die
Manier seines Lehrers, aber doch auch schon
Spuren freierer Behandlung und viel Verständnis
für Naturstimmung. 1829 stellte er ein größeres
Aquarell (Ansicht der Jungfrau von der Wengern-
alp) aus, welches nachher in die Sammlung der
Zürcher Kunst -Gesellschaft überging. In der
Kupferstich-Sammlung des Eidg. Polytechnikums
befinden sich Blätter aus den Jahren 1822-1828.
Personalien nach Mitteil, der Familie.
F. O. Pettaloai.
ßapxt, Rudi, der Glaser, in Zürich. Die
beiden Bestellungen, die er 1434 und 1439 für
die Aebtissin zu Fraumünster auszuführen hatte,
bezichen sich nur auf das Ausbessern von Glas-
fenstern und die Verglasung einer Stube; aber
er darf dennoch als Glasmaler angeführt werden,
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Main
- Hl
Bnreis
da die Glasmalerei im 15. .Tahrh. noch ganz dem
Handwerk angehört hat.
Hitteil, antiq. Oeselisch. Zttrich. Ganz.
Bara, Geröme de, peintre-verrier, refugie
d'origine francaise, avait 6te" recu habitant de
Geneve; il figure en 1584 en qualite de legataire
dans le testament de Dubou, Francois, dit
Sylvius, qui le qualifie dans cet acte de „son
bon amy".
H. Bordür. Peinture de la St. Barthelemy.
Ck. VvüUrmtl.
Barbara, Bildschnitzerin, 1480 und 1483 in
Basel erwähnt. B. war vermutlich nicht als
Künstlerin tbätig, sondern führte nur als Witwe
das Geschäft ihres verstorbnen Gatten weiter.
Wenigstens sind Werke ihrer Hand nicht er-
halten. D, Bnrdckardi.
Barband, Pierre, n6 ä Sancey en Poitou, t »
Geneve le 22 sept. 1690 a 28 ans, avait et*
recu habitant de cette ville et maltre orfevre
le 12 mars 1688. A.Vhvity.
Barbe, Gabriel, ne ä Geneve, + le 5 oct 1707
a 75 ans, fut recu mattre orfevre le 19 fevr. 1661.
A. Ckt>i»y.
Barbe, Gabriel, fils du precedent, n€ k Geneve
en aoüt 1665, t le 3 aoftt 1717, fut recu maltre
orfevre le 13 avril 1701. A.Ck^Ug.
Barbe, Daniel, ne k Geneve, fut recu mattre
orfevre le 17 avril 1698. A.Vhvitg.
Barbe, Gedeon, fils de maltre, a€ ä Geneve,
fut recu mattre orfevre le 9 oct. 1711.
A. CAoiiy.
Barbe, Pierre-Francois, fils du precedent,
baptise k Geneve le 5 avril 1688, f le 23 avril
1724, fut recu maltre orfevre le 9 janv. 1715.
Barbe, Jcan-Eticnne, fils du precedent, ne
ä Geneve le 6 juillet 1717, fnt recu mattre
orfevre le 18 mars 1739. A-Choiig.
Barbe, Ami, fils de Gideon, n£ k Geneve en
sept. 1690, fnt recu mattre orfevre le 25 mars
1725. A. a»*rj.
Barbe, Isaac, fils du precedent, nd a Geneve
vers 1720, fut recu mattre orfevre le 1er aoüt
1746.
Barberlnl, Giov. Battista, Bildhauer und
Stuccator, nach M. Caffi aus Mendrisio, lebte
im 17. Jahrb. Er arbeitete in Mantua, Bologna
und Cremona, wo er 1666 starb.
Mantua besitzt von ihm mehrere Statuen und
Stuccaturen im Palazzo dei Sordi; Cremona in
der Kirche Sant' Agostino verschiedene Stucca-
turen und eine plastische Passionsgesrhicbte.
In der Cappella maggiore di S. Petronio in
Schweiz. Künstler-Lexikon.
Bologna schuf er das Sukramcutshaus und die
plastischen Verzierungen der Orgel.
J. Meyer gibt Como als die Heimat B.s an;
diese Angabe hat wenig Wahrscheinlichkeit
M. Vaffi, di alcuni archit c »cult. della Svixz. ital. 1 88B,
p. 1 8. — J. Meyer, K.Lex. II, p. 755. E. L, Uirard.
Barbier, Janin, orfevre, fut recu bourgeois
de Geneve en 1454. A.L%n»g.
Barbieri, s. Balbierer.
Barbin, Francois, n6 ä Geneve le 15 nnv.
1718, t lc 25 juin 1798, recu maltre orfevre le
26 dec. 1749. II quitta «es affaires plusieurs
annees av&nt sa mort .4. CkoUg.
Barde, Jean-Daniel, ne" k Morges le 7 nov.
1705, f k Geneve le 14 aoüt 1780, fut recu
bourgeois do cette ville le 22 aoüt 1731 et
mattre orfevre le 27 sept suivant
Cat expoB. Geneve 1896, n~ 2310 et 2837.
A. Ckoüif.
Bardella, Battista, aus Carona, Wagner im
16. Jahrh. Er machte am 4. Aug. 1593 in Rom
seinem Kollegen Bartolomeo Gastaldi aus Cara-
vaggio eine Zahlung von 2G Scudi.
BeruAotti, Boll. stör. 1885, p. 81. — Der»., Art. svizz.
in Roma, p. VIII und 27. C Brun.
Bardel, Clement, n6 k Lyon, t * Geneve le
29 mai 1627, ä 86 ans; mattre orfevre, fut recu
bourgeois de Geneve le 8 mai 1572.
A. Choüy.
Bardonnex, Henri, ne ä Geneve, fut recu
maltre orfevre le 3 mai 1732. A. ck**>s.
Bureis, Wilhelm, von Stuttgart, Architekt,
geb. 1856, Sohn von Wilhelm Friedr. Karl B. Er
passierte die Elementarschulen und das Gym-
nasium in Winterthur, absolvierte seine Studien
am Polytechnikum in Stuttgart machte Studien-
reisen in Italien und widmete sich dem Staats-
dienste, 1893 als Bezirksbaumeister in Ludwigs-
burg. A. Em*.
Barels, Wilh. Friedr. Karl, von Tübingen,
geb. am 18. Marz 1819 in Tübingen, gest. am
12. Juli 1885 in Stuttgart, Architekt, Stadtbau-
meister in Winterthur, Professor der königl.
Bauwerkschule in Stuttgart 1877 — 1885, sowie
der königl. forst-landwirtechaftlichen Akademie
Hohenheim und des königl. Polytechnikum in
Stuttgart
B. erhielt seine Schulbildung in Nürtingen.
1833 trat er in das Gymnasium zu Tübingen,
nachher in die Bauschule zu Stuttgart, 1841
besuchte er die Bauakademie in München, 1842
diejenige in Berlin und machte Studienreisen
in Oesterreich, Mitteldeutschland, Hamburg,
Holland, Belgien, Frankreich. 1843 1844 weilte
er in Paris, Marseille und Italien.
6
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Barczzi
— 82
Barozzi
Nach einigen Jahren praktischer Thätigkcit
in Stuttgart erhielt er die Bauführung im königl.
Palais in der Königstraße, war Hülfslehrer an
dortiger Bauschule, trat in fürstlich Taxissche
Dienste als Leiter des mehrjährigen Umbaus
des Schlosses bei Neeresheim. 1860 wurde er
als Stadtbaumeister nach Winterthur berufen,
wo ihm schöne Aufgaben zu lösen geboten waren.
Besonders hervorzuheben sind: die katholische
Kirche, da» Postgebäude, die Friedhofkapelle,
die städtische Badaustalt, der Umbau der Kunst-
halle und die Kavalleriekaserne; diese alle nach
eigenen Entwürfen.
Der bedeutendste Neubau war die Ausführung
des imposanten Stadthauses nach den Plänen von
Prof. Gottfr. Semper von Hamburg 181S6— 18Ü8.
Barczzi, s. Barozzi.
Barge, foudeur de cloches. 1576, le 23 juillet:
Convention avec Barge, „pour refondre la (loche
du conseil qui s'est fendue".
A'. Chavanntt, Man. du conseil do Lausanne.
Ch. Vuillesmrt.
Barofflo, Antonio, Maler, geb. in Mendrisio
1760. Kr stutlierte an der Akademie in Rom
und zeichnete sich bald als Maler aus. Werke
von ihm besitzen Bellinzona (Allegorie im Groß-
ratssaal), Mendrisio („Heilige Familie" in der
Pfarrkirche und „H. Joh. Baptist" in der Sakristei
des Gymnasiums), Cagno in der Lombardei
(„II. Michael" am Hauptaltare der Pfarrkirche).
Kr starb 1820 in Moskau, wo er an den Dekorations-
arbeiten des Kreml ins beschäftigt war.
llaroßo (A.). Storia de) C. Tiriiio dal 1803 at 1830
(Lupiim 1882), p. 515. — Bianchi, Art. tic. p. 1«.
Motta.
Barofflo, Tommaso, Maler, von Mendrisio. Von
Bedeutung sind seine Fresken in den Kirchen von
Marseille, Nlmcs und Avignon, in den Theatern
von Marseille und Montpellier, sowie im Schlosse
des Marschalls Soult in St. Amans-la-Bastide,
im dtfpart. du Tarn. B. starb im Aug. 1877 in
Mendrisio.
v. Titkamrr, diebild. KsU-. in der Schumi* 1 877, p. 37.
E. L. Oirani.
Baromini, s. Borromini.
Baron, Henri-Charles- Antoine,peintrefrancais,
n£ ä Besancon en juin 1816, äpousa M"" Octavie
Bovy, fille du graveur genevois Antoine Bovy et
su'ur de Bovy-Lysberg, 1c eompositeur de musique.
A partir de son mariage, il passa une grande partie
de sa vie ä Geneve, oü il avait acquis une villa
au bord du lac et oft il mourut le 11 sept. 1885.
II fit ses Stüdes ä Paris dans l'atelier de Jean
Gigoux. II debuta au Salon en 1840 et fit, en
compagnie de plusieurs artistes de la jeune ecole
d'alors, im long voyage en Italie, et retourna
depuis lnrs frcqueinment dans ro pays.
II s'oecupa d'abord de dessins reproduits par la
gravure sur bois et la Urographie et illustra
ainsi divers ouvrages, entre autres les u?uvres de
Boccace, le Tasse, l'Arioste, Gil-Blas, les Con-
fessions de J. J. Rousseau, l'Histoire de France etc.
II se voua plus tard ä la peinture de genre qu'il
traita ä Phuile et ä l'aquarelle. Dans ses toiles,
il donnait toutes ses pr^ferenecs aux scenes du
moyen-äge et de la renaissance italienne dont
il admirait le bei aspect decoratif et dont le
cöte aimable, gai et pittoresque ötait le propre
reflet de son caractere.
Ses tablcaux les plus conuus sont: Andrea del
Sarto, oü sa femme entouree d'eicgantes Floren-
tines pose en qualite de Madonna del Sacco;
Yendanges en Romagne (Musee du Louvre);
Peintres venitiens avec leurs helles; le Joueiir de
mandoline (Musee de Geneve); J. J. Rousseau et
M""e d'Kpinay; PArrive« (en collaboration avec
son ami intime, le peintre Francais); le prin-
temps en Toscatie; un fou faisant de la voltige
(panneau decoratif, Chäteau de Gruyere).
Parmi ses aquarclles, notons: La Peinture et
la Musique; Receptiou aux Tuileries pendant
l'Kxposition de 1807 (Musee du Louvre).
Lithographien et gravures d'apres Baron: Dolce
far niente (par Loutrel); le Madrigal (par Loutrel);
Air d'Kte" (par Milster); Serie de feuillcs ou planches
dans: les artistes contemporains, collect ion de chefs
dVuvrc de l'Ecole francaise moderne, Paris 1848;
les artistes francais anciens et modernes 1850.
Meyer, K.-Iiex. III, 32. — Meyer, Oesch. der mod. franz.
Malerei p. 664. — Bettier, Dict. — Ifagler, Monogr. I,
Nr. 1810; III, 672. — Clhncnt ot Uutttm, Artists of tho
nineteenth Century and their worka. — Eetignanl, Baron,
sa vie, ses rouvres, Besancon 1898. — v. Ttrharner, Lea
bcaux-arts en Suisso, Born 1 886. — Cat. du Musee Rath,
Geneve 1897, p. 5. P. VtiHon.
Barozzi, Fresken-Maler, Dekorationsmaler,
gebürtig von Brissago, frischte laut Vertrag vom
26. April 1825 zu Sempach die Wappen, Fahnen,
Inschriften und Kartuschen an der innern und
äußern Wand der Schlachtkapelle auf. Wohl
identisch mit dem von Nagler, K.-Lex. Bd. II,
p. 274, genannten „Barezzi, Stephano, Maler zu
Mailand", der um diese Zeit herum durch seine
Erfindung, „auf schnelle und sichere Art, ohne
Unterschied, ob die Mauer eben oder schief sei,
jede Freskomalerei von der Wand abzunehmen
und auf Tafeln überzutragen, ohne daß die
Malerei leidet", Aufsehen erregte. Auf diese
Weise zog B. Gemälde von Bern. Luini ab. 1820
versuchte er die Metbode seiner Erfindung auf
Befehl des Vatikans an den großen Gemälden
von Marco d'Oggiono zu Rom. Seine Methode
ist besprochen im „Kunstblatt", 1820, Nr.8, p.82.
Geachicbtefreiind XV, p. 86. - An«. A.-Kde. 1886,
p. 275. Franz Ifrinrmunn.
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Rarrat
- 88 -
Bnrtholdi
Bar rat, Georges, Glaser (vitrier), in Freiburg.
1506 erhält er Zahlungen für Fenster in die
Kauzlei und für Wilhelm Risot in M urten.
(3 Pfd. Ifi Sch. 8 Pfg. und 8 Pfd. 10 Seh.) 1507
Zahlung für ein Fenster nach Lausanne 6 Pfd.,
«Sch., 8 Pfg.; und für ein Fenster für Jakob
Tschaehtli in Murten 9 Pfd. Glasroa/er ist B.
anscheinend nicht gewesen.
Nach AlMXflgen Ton Max de Teckt ermann. — Anz.
A.-Kde. 189», p. 209. J.Zemp.
Barseher, Gregor, Glasmaler u. Glaser, thätig in
Freiburg. 1484 erhält er eine Zahlung von 34 Pfd.
10 Sch. für die Wappen der Herzöge von Zähringen,
die er in ein Fenster der Kathedrale St. Nicolas,
und in das Stadthaus gemacht hat, sowie für
andere Arbeiten; 1485 für ein Glasfenster in die
Kirche von Marcens, und für andere Arbeiten
22 Pfd. Erhaltene Arbeiten dieses Glasmnlers
sind bis jetzt nicht bekannt.
Nach Aiuxugen von Max dt Tecktermann. — Anz.
A.-Kde. 1899, p. 209. J. XemV.
Bartezago, Enrico, Maler von Lugano, lebt
in Mailand. 1874 stellte er in Luxem aus; 1877
in Zürich, wo seine Bilder „der Trompeter" und
„Orgelmann" beifällig beurteilt wurden, des-
gleichen 1879 an der Schweiz. Tumusausstellung:
„Knabe und Mädchen, ein Vogelnest in ein Bauer
setzend."
ZeiUchr. f. bild. Kst., Beibl., 1878, p. 159 (C. Brun);
1 879. 604 (C. Brun). B. L. Qirard.
Barth, Sigmund, Porträtmaler. Er stammte aus
Bern, woselbst er bei Joh. Rud. Huber dem
Aeltern gelernt hatte. 1767 wurde er Meister
der Himmelzunft in Basel, gest. 1772. Werke
seiner Hand sind nicht bekannt. 1). Burekkardt.
BarthelemJ, Marc, habitant de Geneve, fut
recu mattre orfevre le lOsept. 1696. A. Ckoiey.
Barthelemr, Henri, graveur de la monnaie
de Geneve de 1571 ä 1578 et une seconde fois
du 17 janv. au 29 fev. 1688. Ses coins ne portent
pas de signature. II a dft graver les coins des
trois-sols de 1573, 1574, 1575, 1576, 1577, 1578;
des neuf-deniers de 1576, 1577 et 1678, des
sols de 1571, 1572, 1673, 1574, 1575 et 1576;
de plusieurs des thalers saus date, emis de 1572
ä 1578 et des ecus-pistoleta en or de 1571, 1572,
1573, 1574, 1575, 157«, 1577 et 1578. Sa seconde
periode d'activitl n'a pas laiss^ de traces dans
l'atelier.
Bull. s. i. Num. IV, p. 26. Paul Ck. Stroekli*.
Bartheliny, ou Barthlome, directeur de la
monnaie ä Fribourg. On ne sait positivement,
si ce nom de Barthelmy est un nom de famille
ou un prenomV Beaucoup de direeteurs de la
monnaie de Fribourg ötaient orfevres de pro-
fession; il est possihle qne celui-ri l'ait aussi M.
11 est mentionne dans im registre officiel de
contriluitiou, en 1655 comme habitant le quartier
de I'Auge. Son deces est indiqu6 dans le mannal
du f'ouseil, ä la date du 1-1 mars 1558. On ne
sait s'il tftait de la meine famille que les deux
Henri Barth£lemy, graveurs et mfolailleurs, qui
habitaient Geneve vers le milieu et la fin du
16' Siecle? Mai de Tecktarmann
Barthelome ( Bartholomaus), Baumeister.
„Meister Barthelome zu vtznach" bethätigte sich
laut Jahrzeitbuch Galgcnen zwischen 1472 und
1477 als Gehülfe (mithelffer) des Meister Hans
Eesterichcr von Reutlingen an dem Bau der
Pfarrkirche St. Martin zu Galgencn (Kt.Schwyz),
die 1822 bis 1826 bis auf den Turm durch
einen Neubau ersetzt worden ist.
XÜtrkeler, Gottesh&user III, p. 506. Bahn.
Barthlime, Urs Joseph, Glaser von Solothurn,
thätig daselbst in der ersten Hälfte des 18. Jahrb.,
war Lukasbruder von 1722 an und Bruderscbafts-
meister 1729—1730. Von seinen Arbeiteu ist
nichts bekannt, als der offenbar selbst gemalte
Schild im VVappenbnche der Gilde. Er starb in
Solothurn.
Lnkaspr. Wappenbuch. Zetter-Collin,
Barthlome, s. Barthelmy.
Barthol, Abraham, petit-fils du suivant, n£
& Geneve en janvier 1661, + le 14 juin 1718,
fut recu mattre orfevre le 9 fev. 1674.
.1. <nouy.
Barthol, David, n£ a Badonvillers (Meuse),
regent de la IX' classe (1616); puis de la VIP
(1623) an College de Geneve, fut admis gratuite-
ment ä la hourgeoisie de cette ville le 27 dec.
1631 et mourut le 6 juin 1639, agö de 50 ans.
II a dcssinl et grave l'ex libris de la bibliotheque
de l'academie de Geneve.
Ck. Borgtaud, Histoire do l'nniverwW de Gent-ve,
Oeneve 1900 I, p. 467. A. CkoUy.
Barthol, Gabriel, de la famille des precedrnte,
n£ k Geneve, fut recu maltre orfevre le 12 sept.
1683. A. Cht»,*
Bartholdi, Friedrich August, französischer
Bildhauer, geb. am 2. April 1834 in Kolmar im
Elsaß. Er widmete sich ursprunglich unter Ary
Scheffer der Malerei. Zur Plastik Obergegangen,
machte er sich durch seine Porträtetatuen und
Büsten (Martin Schongauer; Erckmann und
Chatriau) einen Namen. Aber auch größere
Werke schuf er: 1870 die Reiterstatue des
Vercingetorix, später die Kolossalstatue der Frei-
heit am Eingange des Hafens von New York.
B. machte 1870 1871 im Generalstabe Garibaldis
den deutsch - französischen Krieg mit. Seitdem
lebte er in Paris. In der Schweiz errichtete er
das marmorne Denkmal der Stadt Straüburg
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BartholomneiiH
- H4
Basel
auf dem Ccntralbahiibofplatze in Basel (1895),
eine Stiftung des t Baron Gruycr und neuer-
dings auf dem Kirchhofe von Birr im aarg. Be-
zirke Brugg (1901) aus Bronze das Monument
auf den Gräbern der 22 französischen Soldaten,
die 1871 in Schinznach der Tod ereilte.
MM*r, Bioyr. K.-Lei. der Gegenw. p. 28. — X., im
Feuilleton der N. Z. Zt«r. r. 28. Juni 1901, Nr. 177,
2. Abendbl. C. Hrun.
Bartholoniaeug, s. Barthelomc.
Bartholomen da Cremona, s. Cremona, Bar-
tholomeo da.
Bartholonl, Benjamin, ne a Genive en juin
1663, f le 6 nov. 1704, fut recn mattre orfevre
le 2 sept. 1700. A. Uhoity.
Bartholonty Gödeon, n£ a Genevc en sept.
1646, f le 3 nov. 1730, fut recu maltre orfevre
le 17 fev. 1703. A. Ckoity.
Bartlome, Maler, von Basel, wird 1495 im
Urteilhueh des Basler Gerichtsarcbives und 1487
im Vergichtbuch erwähnt. Werke seiner Hand
sind nicht erhalten. It. Bumkknrdt.
Bartolomeo da Como, s. Como, Bartolomeo da.
Bartolomeo da Sala, s. Sala, Bartolomeo da.
Bartolomeo da Saltrio, s. Saltrio, Bartol. da.
Bary, Pierre, n6 a Geneve, fut re$u maltre
orfevre le 18 oct. 1697, puis ray£ de la corporation
pour avoir 6t6 fl^tri. A.Choüg.
Banmghl-Cattaweo, Antonio, Maler, ist am
15. März 1887 in Lugano geboren, wo sein Vater,
ein verständiger und gemütreicher Mann, ein
bescheidenes Amt bekleidete. Antonio, der älteste
seiner Söhne, war ein stilles träumerisches Kind,
für alles Schöne empfänglich. Ohne jede äußere
Anregung entwickelte sich in ihm der Trieb,
«•in Künstler zu werden. Den ersten Unterricht
bot ihm die Elementarzeichenschule in Lugano
und von da zog er im 21. Lebensjahre auf die
Akademie der Brera nach Mailand, die für ihn
aber auch eine Schule der Sorgen und harter
Arbeit war. 1861 malte er dort sein erstes Bild
„Beatrice Cenci", dem 1862 „Die Fornarina am
Grabe Raffaels" und kurz darauf das erste Bild
auf Bestellung „Eine Kpisode aus der Florentiner
Revolution" folgte. Bittere Erfahrungen nötigten
ihn zur Rückkehr nach Lugano und ein kurzer
Aufenthalt in Florenz fand ebenfalls durch
Rückzug der Bestellung des dort in Angriff
genommenen Bildes „Romanzo d'amore" ein
allzufrühes und peinliches Ende. Das fragliche
Bild ist später in den Besitz der Stadt Mailand
gelangt. In Lugano hatte sich B. in die Fresko-
malerei eingearbeitet und verwertete das Gelernte
t»ei Ausschmückung der griechischen Kirche
S. Spiridione in Triest, im Hotel National in
Luzern, namentlich aber 1875 mit seinen Bildern
in der Kirche in Horgen: „Moses mit den Gesetzes-
tafeln am Sinai" und „Die Bergpredigt." Es folgten
damit auch sorgenfreiere Jahre, während derer B.
für längere Zeit festen Wohnsitz in Mailand nahm.
Von den Bildern dieser Zeit wurde „Franz I." auf
der Schweiz, Turnusausstcllung in die Verlosimg
gewählt, während ein anderes Werk „Non mi
ama" in das Musöe Arlaud nach Lausanne kam.
Die 80er Jahre führten B. nach Paris, Dublin
und London, in welch letzterer Stadt er fünf
Jahre verweilte, mit Porträten und bemerkens-
werten figürlichen Darstellungen, vorzugsweise
für amerikanische Kunstfreunde beschäftigt. In
dieser Zeit entstand eines seiner bedeutendsten
Gemälde „Magdalena mit dem Leichnam Christi",
das von der Photoglob Co. in Zürich in Farben
reproduziert worden ist 1895 kam B. nach
Zürich behufs Ausschmückung des Plafonds im
kleinen Tonhallesaal und seit 1896 lebt er wieder
in seiner Vaterstadt Lugano, woselbst er eine
Akademie für junge Künstler und Künstlerinnen
gegründet hat. Gegenwärtig arl>eitet er an den
Bildern für die Wandelhalle des Parlaments-
gebäudes in Bern.
In Schweiz. Museen befinden sich folgende
Bilder: in Basel Tasso & Leonore, Irene von
Spilimbergo, Scene aus Schillers Fiesco; in
St. Gallen Jürg Jenatsch ; in Winterthur Adam
von Camogasc, der den Vogt von Guardoval tötet;
in der Brera zu Mailand: une Surprise; in der
Dori-Gallerie in London: Jane Gray im Kerker.
B.s Bilder tragen durchweg eine feine Zeich-
nung und ein farbenreiches harmonisch gestimmtes
glänzendes Kolorit. Der Künstler hat auch in
Zeitschriften über Kunst geschrieben. 1876 ward
ihm in Wien die Verdienstmedaille, 1886 in Paris
der Grand prix zu teil. Es waren dies die ein-
zigen großen Ausstellungen, in denen er aus-
gestellt hat
Kambli, W., Die Freskogemilde iler refonn. Kirche in
Honren, mit zwei Reproduktionen in Lichtdruck, Zürich
1875. — Kunsthalle (Org. d. S. E.V.) 1874, Nr. 1, 3;
1875, Nr. 10. — J/«*«r, K.-Lex. Ol, p. 87. — MutUr.
Biofr. K.-Lex. p. 29. — Vögdin. S. Die Freekeu Barzaghis,
Buel 1874. — ZeiUchr. f. bild. Est, Beil. TI, p. 145;
X, 29. — Schweiz. Baoxt*. II, p. 67. — Jahrb. d. bild.
Krt. 1 902, III, p. 55. Appell«.
Barzaghi, Jole, Nichte und Schülerin von
Antonio Barzaghi-Cattaneo, geb. 1866, lebt in
Lugano. Sie stellte in London und Bern einige
Landschaften und Blumcnstücke aus.
E. L. Oirard.
Basel, Franz von, Steinmetz, wird 1495 im
Kundschaftenbuche des Basler Gerichtsarchives
erwähnt. lt. liurckJktrdt.
Basel, Heinrich von. Am Tage des hl. Kreuzes
verfertigte Meister Heinrich von Basel die ehe-
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Hasel
- 85 -
Bastian
malige, zweitgrößte Glocke zu St. Peter 1368.
Er ist einer der ersten Glockengießer in der
Schweiz und wahrscheinlich mit dem Glocken-
gießer Ueintzmann von Aarau zu identifizieren,
der im Jahre 1377 wegen versessenen Zinsen
sein Haus und eine Scheune am Heuberg zu
Basel an das Kloster Gnadenthal verkaufte.
Gesrhichtsfreuad XXX. Ca««.
Basel) Hermann von, Maler, ist 1399—1427
in Straßburg i. E. urkundlich nachweisbar. Nach
der Bezeichnung im Nekrologe des Straßburger
Johann iterhauses „Hermann, ein Moler von
Basel" scheint der Künstler selbst in Straßburg
eingewandert zu sein und nicht einem in dieser
Stadt bereits ansässigen, ursprünglich aus Basel
stammenden Geschlecht angehört zu haben.
Beglaubigte Werke des Kunstlers sind keine
erhalten, hingegen sprechen die Rechnungsbücher
des Thomasstiftes und des Frauenhauses von
Straßburg mehrfach von größeren Aufträgen,
welche H. innert der Jahre 1412—1424 auszu-
fahren hatte. 1415 malte er z. B. die Figuren
von drei Antoniermönchen an die Wand des
Kirchhofes von St. Thomas, 1417 zwei Tafeln
für den Fron-Altar desselben Gotteshauses. Für
das Frauenhaus malte er 1420 ein Marienbild
und 1424 zwei Miniaturen in Meßbücher mit
Darstellungen von Christi Kreuzigung. Besonders
populär scheint einst seine auf Pergament ge-
malte Komposition des Jüngsten Gerichtes ge-
wesen zu sein, welche auf dem Gottesacker der
Johanniterherren zum Grünen- Wörth angebracht
war. Auch als Anstreicher, Vergolder und
Restaurator von Glasgemälden war H. thätig.
Sckmidt. Karl, Beiträg« rar Vaterland. Gesch. (heraus-
gaben v. d. hUt. und antiq. Gesellecn. zu Batel) XII,
p. 4. — Gerard, los artistes de l'Ataace pendant le mojen-
11, p. 68. D. Burckkardt.
Basel, Lienhart von, statuaire, sculpta en 1 505
une statue de S. Christophe, placee sur la porte
de Berne, ä Fribourg. Elle n'existe plus.
Archiv. cant. Fribourg. oompte 1605. — Händekt &
.VBiUr. Munster in Bern, p, 66. Max dt Diaback.
Basel, Peter von, genannt Peter Bildemeister,
der Steinmetz zu Basel, vergabte der Münstcr-
fabrik im Jahre 1330 ab seinem Hause vor dem
Cunentor 10 Schilling Zins. Er arbeitete am
Münster zu Basel, 1332 in Freiburg i. B. und
ist 1861 zum letztenmal e nachweisbar, als er
der Münsterfabrik ein Haus in der Spiegelgasse
gegenüber den Augustinern um 80 Gulden ver-
kaufte. Gant.
Basel, Peter von, der Bildhauer, kaufte 1451 die
Zunftgerechtigkeit zum Himmel, ist 1460 wieder
genannt und wohl eine Person mit Peter Knebel, der
1468 am Basler Münster als Bildhauer arbeitete.
Feekur, Das Münster. GW.
Baasi, Fabiauo de, aus Lugano, tüchtiger
Militäringenieur. Als solcher vollendete er anno
1552 die baluardi der Porta ticinese in Mailand.
Anno 1564 finden wir ihn als „architetto del
castcllo nuovo" in Vcrcelli. Auch in Turin war
er bei Arbeiten der dortigen Citadelle anno 1578
noch beteiligt.
Cotombo (OJ, Artisti vercellesi, p. 408—409. —
Caß (U). Di alcuni architetti della Sri», ital. (Arch.
ator. lomb. XII, p. 70). — Boll. ator. Svizr. ital. 1891,
p. 136; 1893, 188. Motu*.
Bassow, Oswalt von, Steinmetz zu Basel,
wird im VcrrechnungBbuch des Basler Gerichts-
archives anno 1471 «rwähnt D. Burckkardt.
Bastard, Marc-Auguste, peintre-aquarelliste-
decorateur, est n6 ä Geneve le 8 avril 1863.
II fit ses premieres Stüdes aux ecoles d'art sous
la direction d'Auguste Baud-Bovy, Pignolat,
Hugues Bovy et Menn et ä l'ccole des arts
industriels avec Mittey. II s'est des lors franchc-
ment tourne du cöt4 de l'art appliqul. II a produit
une foule d'etoffes d'ameublement et de papiers
peints et a execute l'installation et la dlcoration
de nombreuses villas dans les cantons de Yaud,
de Neuchätel et de Geneve. Durant un sejour
de plusieurs annees ä Paris il a regulierement
expose ä la socigtä nationale des beaux-arts
(Champ-de-Mars). La däcoration des groupes
de rhorlogerie et de l'alimentation suissc ä
l'exposition de 1900, a eie composee par lui. Dans
l'ornementation exterieure il y a lieu de citer
la tres originale innovation faite sur l'immeuble
situee ä l'angle de la Place Longemalle et de
la nie de la Croix d'Or ä Geneve. II a egalement
execu« une Serie d'affiches artistiques et de nom-
breuses illustrations pour les editeurs parisiens
et americains. P.V*W<m.
Bastard, Charles, dessinateur et amateur du
19« siecle. On possede de lui une collection de
vues de l'ancienne Geneve, des dessins ä la plume.
Cat. art. anc. a l'expos. Geneve 1896, p. 876.
C.Brun.
Bastean, Steinmetz, von Basel, wird 1522
im Urteilbuche des Basler Gerichtsarchives er-
wähnt D. Burckkardt.
Bastian, der Glaser, Mitglied der Lux- und
Loyenbruderschaft in Zürich, dürfte identisch
sein mit Bastian Glaser, der im Jahre 1489 die
Zunftgerechtigkeit zum Himmel in Basel kaufte.
Anz. A.-Kde. 1884, p. 17. Gan*.
Bastian, Michel und Anthony, s. Glaser.
Bastian, der Meister, Harnischer und Plattner
in Solothurn, thätig daselbst von 1527—1534,
lieferte 4 ganze und 32 halbe Rüstungen in das
Zeughaus.
Seckelmeistorrechn. 1627- 1534. Zcttcr-Min.
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Bastian
8«
Band-Bovy
Bastian, Oscar, de Lutry et Forel (Vaud),
ne a Lutry 1e 24 dec. 1847, fut tflcve, ä 1'aris,
de Ch. Gleyre (18G7 1869), d'Yvon et de l'ecole
des beaux-arts, puis, & Munich, de Karl Otto et
de l'ecole des beaux-arts. Ayant fait des Stüdes
speciales en vue de l'enseignement, il fut nomine
en 1874 mattre de dessin au College cantonal
de Lausanne, et en 1882 directeur de l'ecole
cantonale de dessin, fonctions qu'il occupo cncore
aujourd'hui. II a en outre enseigne" le dessin
pendant 13 ans aux cours professionnels. II »'est
essay£ dans differents genres: paysage, nature-
morte, genre, portrait, et a expos6 ä Lucerne
(1874); ä Lausanne, „La mort du chasseur",
vendue ä Lyon; ä Berne, une „Cascade", acquisc
l»ar la soci6t6 vaudoise de» beaux-arta, et „Le
reduit du braconnier" (1890), actuellement pro-
pri£t6 particulierc.
D'aprös los rensoifnemont« de l'artiste.
A. Vulliemin.
Bastion, Maler, von Basel, wird 1491 im Ver-
gicbtbuch des Basler GerichUsarchives erwähnt
Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
D. Burtkhnrdt.
Bastor, Ilans, Heiligenmaler, Kartenmaler.
Kr arbeitete 1487—1488 in Basel. Werke seiner
Hand sind nicht bekannt.
Suhl,*, Regesten II, Nr. 1385 und 1425.
D. Burekhardl.
Bathenr, Jean, de Fribourg, peintre minia-
turiste fix6 en Savoie. II est aussi appele Batio,
Baptitor, Baptitorius, Battioux. On rencontre
son nom pour la premierc fois en 1427, ä l'occasion
d'une ambassade dans laquelle il aecompagna
Manfred de Saluccs, mardchal de Savoie, envoyl
par lc duc Ame^lee VIII a Milan, ä Venise, a
Florence et k Rome. Ce voyage ue fut, saus
doute, pas saus influence sur la techniqne et le
style de l'artiste. Ayant öte" nomine peintre
ducal, il sejournait ordinairement k la cour de
Savoie. H est mcntinnnö pour la derniere fois
en 1454. B. illustra, de 1428 a 1435, le splendide
manuscrit de l'Apocalypse de saint Jean qni
se trouve maintenant ä la bibliotheque de
l'Escurial.
II parait souvent dans les actes et les comptes
de Savoie et sa qualitd de Fribourgeois est
rapportee denx fois, entre autres dans une
reconnaissance du 27 aoüt 1427, en faveur de
la tresorerie generale de Savoie (vol. 72 f° 136)
ainsi lihellee: „Ego Johannes Bathenr, de Fri-
burgo, pictor et servitor illustrissimi prineipis
et dorn in i nostri Amadei Sabaudie ducis, con-
fiteor me habuisse " Ce nom ne se trouve
pas dans les regiere« des bourgeois ou des
habitants de la villc de Fribourg; il faudrait
plutot chercher son origine dans quelque villagc
des environs oft les batteurs faisaut marcher les
battoirs destincs ä appreter lc chauvre ou le
lin tftaient tres re>andus.
A. \'(*wut, F. Carla, 1 nii Diatori dell' apocalisso doli'
Escuriale. — L'arte, anno IV, fase I, II.
Batio, s. Batheur.
Batachclet, Hans, Glasmaler, lebte in Bern
von 1552—1580. Er erhielt von der Stadt von
1552 — 1569 neunmal Zahlungen „für vergeh an kt
Fenster". 1655 absolvierte bei ihm der Sohn
des Lienhart Stecheli die I^ehr/eit als Glaser;
den Lehrbrief besiegelte der Glasmaler Mathis
Walther. Schon 1554 kommt II. B. als „lseu-
krämer" vor und war 1555 und 1559 auch
Feuertechniker. Er starb gegen Ende des Jahres
1580. Sein Wohnhaus befand sich stets an der
Sonnseite der Kcfilergasse in Bern.
Festachr. des Kunstmas. in Bern 1879, p. 62. —
B. Holter, Bernor Ratsmanuale I, p. 502. — Chronik
von Malier rf Aftt*/> zu 1559. — .4. Fluri, Kasp. Brumier
in Berner Biographien IV, p. 437 ff. — St. -Aren. Born.
TuHer.
Battioux, 8. Batheur.
Battlsta di Filippo da Saltrio, s. Saltrio,
Battista di Filippo.
Baud, AndrS-Valentin, artiste-peintre. Fils
eadet de A. Baud-Bovy; il est n£ a Geneve le
5 dec. 1875. Eleve de son pere, puis, pendant
cinq ans, de Barthölemy Menn et de Hugues
Bovy; il fit partie du groupe dit: „Les Huma-
nstes" (Voir article: B. Menn). 11 obtint, ex-requo
avec F. Hodler, un deuxieme prix au concours
Calame de 1895 (sujet: un bord de lac). Sous
le Pseudonyme de Andrg- Valentin, il envoya a
l'exposition nationale suisse de 1896, une figure
et des paysages qni furent remarques; il exposa
egalement a BAle, en 1898 et au „Turnus" de
1902; cette meme annee une de ses toiles:
„matinee d'automnc" fut acquise par la villc de
Geneve et placee au muse>. V. Baud-Bovy.
Baad*Bovy, August«, artiste-peintre; il noquit
k Geneve le 13 tevr. 1848. Ii descendait par
son pere des Baud de Cöligny, famille cam-
pagnarde, l'une des plus vieilles du canton. Sa
mere 6tait fraucaise, sa grand'mere paternelle
anglaise. II dut ä ces diffierentes origines le
melange de force et d'ölegancc qui le caraetcrisait
au physique comme au moral.
Eleve dans une large aisauce, il £tait destine a
reprendre un jotir l'importantc maison de joaillerie
fondee par son grand-pere Dutertre et que dirigeait
son pere H. G. Baud. Mais tout enfant deja, il se
sentait, comme il l'ecrivait „un besoin de ertfer
et de l'aversion pour les choses du commerce".
A peine adolesccnt il fit part ä ses parents de
son irrevocable decision de devenir peintre;
ceux-ci apres liieu des resistances cederent eufin
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Baud-Bovy
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Baud-Bovy
et l'autorisereut ä suivre les lecous de Barthelemy
Menn. Durant cinq ans il etudia sous sa dircction
les lois generali« de l'art et les regle» du dessin.
En 1868, il quitta l'ecole de« beaux-arts pour
«tpouser la fille cadette de Jules Bovy (voir ce
nom) et, afin de subvenir aux hesoins du manage,
il dut bicntöt se faire l'elcvc de sa fcmtne,
habile peintre sur email. Mais, prelevant chaque
jour quelques heures sur son travail quotidien,
il n'en poursuivit pas moins ses Stüdes de dessin
et de peinture. C'est ainsi qu'il peignit, en
1869, le portrait de la tante Louise, siguö: Baud-
Bovy. En 1869 il fut nomine professeur de figure
aux ecoles municip&les d'art; il altait, durant dix
ans, remplir cette fonction aux cötes de son maltre
devenu son collegue.
Un travail acharnö, excessif, lui permit seul,
alore, de mener de front les devoire du professorat
et ses recherches artistiques; epris de justice
sociale il projeta un instant une särie de vastes
toiles oü il voulait raontrer tonr ä tour les vices
des classes dirigeantes, les miseres et les vertus
du peuple ; puiB, renoncant ä c«b conceptions plus
litteraires que plastiqucs il fit en 1872, dans la
vallee de Tourtemagne, une premiere campagne
alpestre. II en rapporta des (Stüdes robustes,
Binceres, presquc brutales, et le sens, encore ignorc"
de lui-meme, de sa vocation. Une reputation
naissante comme portraitiste, quelques com-
mandes, ses devoirs professionels l'empecherent
de continuer dans la voie presscntie. II ne
dcvait y rentrer que 13 ans plus tard.
En 1873, il peignit entre autrcs le portrait du
mcdailleur Antoine Bovy, trois interieurs d'itablc,
une nature morte (renard et becasse), et son propre
portrait en costume Henri IV; en 1874: le Chevreuil
mourant, les Pauvres, les Pecheurs d'ccrcvisses
(detruit), un Coucher de soleil etc.; en 1875 un
1" portrait de Henri Rochefort (detruit), la Vieille
dame filant, et durant l'6te\ a Tougues, au bord
du lac de Oeneve, une serie de paysages; parmi
cenx-ci, une Vague temoigne de l'influence sur
lui de Gustave Courbet. Cette meme annee cedaut
aux sollicitations de ce deniier, devenu son ami,
et de Castagnary (plus tard directeur des beaux
arts), il envoya ä Paris le portrait de la taut«
Louise et le Chevreuil mourant. Ces toiles furent
recues et remarquees. B.-B. depuis lors ex]>osa
regulierement ä Paris, aux Champs-Elysees
d'abord, puis au Champ-de-Mars.
En 1876 B.-B. commenca une vaste composition
detruite dans la suite, fit quelques portraits,
deux tableaux de genre et une nature morte
consideree par Judith Gauticr „comme un des
meilleurs morceaux de peinture de l'exposition."
L'annäe suivante il n'aeheva pas moins d'une
trentaine de toiles dont plusieurs importantes,
entre autres I*s Provisions qui obtinrent ä
Paris im nouveau succea. Ce succes allait
s'aecentuer encore en 1878 avec le Fumeur
(peint daus l'annec ainsi que le Buveur, le portrait
de Olivier Pain, un 2' portrait de Henri Rochefort,
plusieurs paysages, des «Hudes de cadavre, des
nature-morte etc.). Sa reputation grandissante
lui valut en 1879 la commande des portraits de
Merle d'Aubigne' et de James Fazy; il fit egale-
ment le portrait de Desboutin le graveur, celui
d'un persan Mohamcd Mirza et de nombreuses
Stüdes d'apres ses Cleves.
Mais un tel exces de travail ne pouvait se
prolonger indgfiniment. Le repos lui futordonne;
il en profita pour realiser son desir de voir
l'Espagne. II partit en novembre 1880 et ne
revint en Suisse qu'en juillet 1881. II visitn
Madrid, Cordoue, Grenade, Tolede et sejouroa
plusieurs mois a Seville. Les maltres espagnols
l'enthousiasmerent, entre tous Fr. Goya. Quoique
menant une existence tres active et passant une
partie de ses jours ä cheval, il n'abandonna pas
ses pinceaux; i) copia deux fois l'infante Isabelle
de Bourbon, de Goya; portraitura le torcro
Dominguez, et plusieurs gitanos et gitanas.
L'existencc large et libre qu'il venait de
mener lui rendit intolerablc le professorat.
Ayant passö V6t6 de 1881 et celui de 1882 a
Melleriaz dans le canton de Vaud, peint de
nomhreux paysages, termine" des portraits Com-
mander, il quitta Geneve en novembre pour
aller s'installer a Paris. Entierement depourvu
d'esprit d'intrigue, manquant de la souplesse dont
doit savoir faire preuve le portraitiste mondain,
il ne tarda pas a se trouver aux prises avec les
pires difficultes. II se consolait en peignant pour
lui les portraits de Castagnary et du musicien
Schiffmacher (1884) et une serie de toiles grises,
fines et delicates qui va de Dans l'atelier (1883)
aux Inseparables et au Petit liscur (1885). Ses
relations avec Puvis deChavannes, Roll, J.Dolent,
Rodin, Roger Marx lui Itaient aussi des comj>eii-
sations et surtout l'etude approfondie qu'il fit
alors de l'art de Corot. Ce clair genie, si vrai.
le remit dans la bonne voie.
Assoifft' de l'air de ses moutagnes, il repartit
en juillet 1885 pour la Suisse; et laissant les siens
a Aeschi, au-dessus du lac de Thoune, il monta
s'installer ä la Bnndalp au pied de la Blumli&alp.
Cet 6te fut decisif, il le consacra ä une sc>ic
d'etudes d'une rare conscience dont les plus
completes sont les Chalets de Bund dans le
brouillard et l'Homme au chaudron. Partageant
la vie des bergers, comme il avait partage celle
des gitanos, se melant a leurs jeux, escaladaut
les montg, il etit ä 37 ans, en pleine possession
des cotes materiels de son art, le rare privilege
de retrouver une iunocence d'enfant devant les
spectacles de la nature.
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Baud-Bovy
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Baud-Bovy
Rentre k Paria B.-B. passa l'hiver ä ebaucher le
plan d'une suite de toiles oü il voulait magniiier
l'cxistence du montagnard. Des V6t6 suivant, in-
stalle' äl'alpe de Bürgli il se mit ä l'execution de ce
vaste projet en peignant „Le Matin" (Berger des
bautcs alpes transportant le fromage dans la
vallee), „Le Soir" (Berger Consultant l'horizon),
„Lioba" (Berger rappelant son troupeau). II ne
rcgagna Paris qu'en decembre, y peignit quelques
nature-morte, des portraits, et reprit en juin
1887 le chemin de l'Oberland. Campe- ccttc fois,
dans les pauvres chalets de Durrenberg, il com-
menca deux toiles cousiderables : La Distribution
de sei et la Lutte suisse ; il ne put mener ä fin
que cette derniere: scs biograpbcs ont dit ä
travers quelle« difficultes! Une vigueur physique
exceptionnelle lui permit seule de les sunnonter.
La ville de plus en plus lui devint insupportable;
avec le meme entbousiasme juvenil qui l'y avait
amene, il abandonna dlfinitivement Paris cn 1888.
11 meubla ä Aescbi un chalet de paysan, qui fut,
des lors, son babituel abri; puia il remonta k
Durrenberg oü il acheva la Distribution de sei,
et peignit la Blumlisalp dans les nuages. Re-
descendu ä Aescbi ä la fin d'octobre il y con-
tinua la longue serie de paysages de demi-
montagne dont le clochcr de la petite eglise est
comme le centre: Matinee dans le bois de Faulen-
see, l'Eglise d'Aeschi et la Blumlisalp, lc Villagc
d'Aeschi, Aeschi et le Stockhorn, 1'Almend
d'Aescbi, l'Eglise d'Aeschi etc. II passa l'hiver
k revoir ses tableaux, a se „lugcr" avec ses fils,
ä courir les foires et les bals oü il retrouvait
ses bergers. C'est ä une fete de musique, au
printemps de 1889, qu'il rencontra le bcau modele
qui lui servit pour sa Liseuse, sa Sortie d'Eglise,
son Tricot interrompu, sa Jeune fille de Bönigen etc.
Un <H6 pluvieux, la joie de voir lever les grames
qu'il avait semees, le retinrent a Aescbi oü il
peignit durant Y6t6: Aesch i et le Stockhorn (le soir);
Aeschi et le Stockhorn (Tapres-midi) et Un matin
dans un jardin d'Aeschi, l'une de scs toiles les
plus joyeuses; en rcprenant ce dernier sujet au
cr£puscule, k la fin de l'automne, il se refroidit;
la maladie le cloua quatre long» mois au lit.
Mais, ä peine put-il se lever qu'il entreprit sur
1' Aescbi Almend, en plein hiver, sa Descente du
bois dans Ich alpes bernoises (janv. ä ttvr. 1890),
expos^e avec le plus grand succes au Champ
de Mars de la memo annee. Ce tableau clot
la se>ie des Gcstes heroiqnes du berger.
B.-B. n'etait pas de ces artistes qui enferment
leur talent dans les borncs d'une formule; k force
de vivre en communion avec la montagne il en
etait arrive k penser qu'il y a comme une sorte
d'incompatibilite' entrc l'homme et le paysage
alpestre; que Tun fatalement doit etre sacrifie"
k l'autrc. Tout en continuant ä peiudre aux
environs d'Aeschi, tout en courant l'Oberbxnd a
la rccherche du point qui se preterait le mieux
a l'execution d'un vaste panorama dont il gtait
question, il resolut, selon I'expressiond'un critique:
„dans la montagne seule d'inclure l'humauite\"
Le Mänlichen lui avait paru presenter toutes
les conditions d&irables comme centre d'un pano-
rama. L'execution de ce dernier decidee, ce fut
la, et tandis qu'il rcunissait avec Füret et Burnand,
ses collaborateurs, et divers jeunes artistes (Paul
Vircbaux, Jean Martin, Louis Aubry, Henri van
Minden) leurs auxiliaires, les documents neces-
saires, que B.-B. comtnenca de s'acheminer vers
son nouvel ideal. La Jungfrau, l'Eiger, le Cr£-
puscule dans la vallc« marquent donc un pas decisif
dans son ceuvre. Exposees k Paris en 1892, en
meme teraps qu'une serie de crayons qui firent
evoquer le nom d'Ingres, ces toiles füren t accueil-
lies avec une extreme faveur par ses confrcres.
Le 1er janvier 189S, en sejour alors dans le
canton de Vaud, il apprit par une depeche de
Puvis de Chavannes qu'en suite d'une Petition
signee de l'älite des artistes parisiens, il etait
nomine Chevalier de la legion d'honneur. La
conscience d'apporter une conception nouvelle,
l'enivrement de la creation allaient remplir les
derniercs annecs de sa vie d'une activite" brulante
et joyeuse. Sans souci des avertissemcnts de sa
sante, il multiplia les imprudences, les fatigues,
incapable d'accorder un jour au repos, tant son
esprit etait plein d'ceuvres. En 1892, il avait peint
„Le crepuscule k Aeschi", „Le jeune homme",
et la „Fin du jour", tnus trois cxposes au salon
de 1893. Durant Vtti de 1893, in«tall6 k Hoch-
kien, alpe Bauvage qu'enferment des monts
denudes, il fit coup sur coup: „Le matin dans
la montagne", „Les derniers rayons", „La vallee
de Spiggengrund", „Le chalet de Hochkien", „La
source du torrent", „L'alpage" et „La montagne
dans les nuees" qui lui valut d'etre nommg par
Puvis de Chavannes: „Le chantre de la mon-
tagne." L'automne de cette meme annee, desircux
de reprendre 1'eHude du lac L6man dont ses s^-
jours ä Tougues et ä Melleriaz lui avaient laiase
de d£licieux Souvenirs, il se fixa ä Villars sous
Blonay. II venait d'avoir le chagrin de perdre
son bien-aime mattre Barthelemy Menn; sous
Pempirc de ce deuil il dessina un vaste fusain:
„Mystere", premiere planche d'un „Poeme de la
montagne" dont il a laisse' le plan; puis avril
venu il reprit ses pinceaux: „Une eclaircie au
printemps", „Apres-midi de printemps", „La
ferme d'Hautevüle", „Un matin de printemps ä
Villars" etc. l'occuperent jusqu'en juin.
En juillet 1894, il e*tait de nouveau a la Bund-
alp. II y sejourna jusqu'en octobre, longtemps
apres que la neige cn avait chasse les bergers.
II y peignit „La cime", „Les premiers rayons",
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Baud-Bovy
„Recueillement", „Solitude", et la „ Fin d'un jour",
qui, exposee en 1895 au Champ de Mars, fut
acquise par l'Etat Francais et placke au Musee
du Luxembourg.
En janvier 1895, a Villars, il peignit im
„Soleil couchant sur le lac de Geneve", puis
diverses compositions, en mai et juin, deux
paysages, ä Aeschi, en aout et septembre: „Le
lac", „La montagne", et, de retour dans le canton
de Vaud, du mont des Pleiadea qui domine Vevey,
plusieurs toiles dont il revait depuis longtemps,
en septembre et octobre: „Serenit6",en novembre:
„Un matin d'automne", „Une averse sur le lac",
„Le Moleson", „L'ocean de brouillard sur le
lac Leman". En 1896, serieusement menaeg
dans sa sante, il dut ralentir son travail; il
n'en termina pas moins, a Aeschi, deux toiles
importantes: „Calme" en septembre, „Beatitude"
en octobre. II passa Thiver a Antibes oü il fit
quelques paysages, puis revint ä Aeschi, toujours
malade. De tout l'et6 il ue put mener a fin
que deux toiles: „Aeschi" et „Le Chalet". Mais
une exposition de ses ceuvres organisee par Puvis
de Cbavannes, Carriere, Rodin, Roll, dans les
galeries Durand-Ruel, allait lui apporter une joie
profonde. Elle fut triomphale, et a son issue
„S^renite" alla remplacer au Luxembourg „La
fin d'un jour", attribuee au musee de Lyon.
Une teile consecration eut sur l'etat de sante1 de
B.-B. la plus lieureuse influence.
Apres un hivernage dans les Grisons, il put,
au printempa de 1898, reprendre son travail
dans le canton de Vaud. „Le Grammont", la
„Rive suisse du lac Leman au coucher du soleil",
„Temps gris", „Effet bleu", „Ciel d'orage", „Dans
la nuit" etc. temoignent de ce retour a la santl.
A Aeschi enfin il peignit en juillet une grande
toile, „Un dimanche matin", et en septembre „Les
premieres ombres." Ce fut son dernier tableau.
Vers la fin de l'annee, peu apres la mort de
son ami Puvis de Chavanncs, il fut atteint de
l'influenza k Davos oü il ätait retourne achever
sa guerison. II lutta pendant des mois contre
la maladie, en vain. II s'#cignit le 8 juin 1899
age de 51 ans. ün an plus tard, le cercle des
„arts et des lettres" organisait soub les auspices
de la ville de Gene ve, au musee Rath, une exposition
d'une partie de son ceuvre. Ce fut une rgvelation
pour la plupart de ses compatriotes qui se sou-
venaient surtout du portraitiste. Mais ses pay-
sages alpestres resteront son plus pur temoignage,
et c'est parcequ'il connaissait l'araour que B.-B.
avait vou£ aux alpes de son pays, et son apre
desir d'en exprimer la l>eaut£, que Roger Marx,
dans une prel&ce oö il resume son effort, a pu
dire: „La Suisse se doit de garder et dTionorer
sa memoire comme celle du plus national de
tous ses peintres."
Table aux et de*»ins du A. B.-B., appartuiumt a. «loa
musees et des collections publique« : au raus»* do Genöve ;
„La bitte suisse", „La montagne", „La taute Louise",
„l'oncle Louis", les portrait« de üastagnary et de Diday
ot „Agonie" (huit dea*ina d'apres By. Menn a son lit do
mort). A la bibliotheque publique de Goneve, salle Lullin,
les portraits do: Plantamour I'astrononio, de Merled'Au-
bignö, de James Fazy, ot au cabioet de numismatique,
le portrait d' Antoine Bo vy ; mus. des beanx-arts, Lausanne :
.Dans l'atelier", „Lioba!", „Soleil couchant »ur le lac
de Geneve" (ftude); musee de Berne: „Un dimanche.
matin ä Aeschi" (fondation G. Keller); musöe de Zürich:
„Le Furoeur" (fondation G. Keller) ; musee de Winterthur :
„Beatitude" (ä la soeiäte1 de* arta), „La distribution
de sei" (ä la confdderation): musee de Lncerne: „Le torero
Domingnez" (fondation G. Keller): musee de Bai«: „La
dme"; musee de Lyon: „La flu d'un jour"; musee du
Luxembourg;, Paris: „Serenite"; musee de Compiogno:
„Portrait du oomte de Gavandan."
Reproductions, en de nombreuses roTues dont nous
donnerons les titres ri-dessous, et „Atbum de vingt mrrr*
dt B.-B., graveee sur bois par Maurice Baud (voir ce nom).
Preface do Roger Marx, inspecteur principal des beaux-
arts en France, ouvrafe tire a 1 7 1 exemplaires numerotes.
Les toiles roiiroduites sont : L'homrae a la toque, portrait
du i*int re: Borger dos hautes alpes transportant le t'roninpei
Lioba!; Bergers s'exercant a la lutte; La distribution do
sei ; La petite tricotense; La descente du bois ; L'Eiger ;
I/e soir; La montojme dans les nuoes; Les derniera rayons;
La source du torrent; Apres-midi de printemps; Lea premiern
rayons; La Cime; Solitude; La montagne; Serenite; Un
dimaiirh« matin; Lea prämiere« ombres. Cet album se
trouve, a Geneve: bibliotheque publique, musee des arts
decoratlfs, classe de» beaux -arte etc.; a Berne: musee des
beaux-arta et bibliotheque föderale; ä Zürich: cabinet
föderal d'estainpes; a Bale: aoetäte des beaux -arts; ä
Fribourg: musee industriel; ä Chaux-de-Fonds : ecole
d'arte; a Paris: musee du Luxembourg etc.
Bibliographie: Principaux artirlrt de Journeuu:
1872, Journal de Genäve, arril. 1876, Paris, Le Siftcle,
juin, Castagnary. 1876, id., mai. 1877, Revue suisse,
mai, Grand • Carteret. 1878, Paris, le Rappel, juillet,
Judith Gautier. 1879, Paris, le Devoir, juin. 1880, Le
Journal de Geneve, sept. Et, a p&rtir de ce moment-14
tous les comptes-rondus des salons parisiens jusqu'a ceux
de r exposition universelle de 1900. En outre, en 1898,
la Tribüne de Genöve du 24 sept. 1895, Journal do
Geneve, 21 doc. 1896, Journal de Geneve, 20 juillet.
1897, ä propos de l'exposition dan« los glorios Durand-
Ruel, en nov., le Figaro ot le Temps, les Dcbate, Gazotto
des beaux-arU, l'Eclair, on ddeembre; Journal des arte,
XIX* siecle, le Jour, la Paix, en Suinse la Gazette de
Lausanne, le Bund etc. 1899, Journal de Geneve du
26 avril, etude de Paul Seippel: puis, ä la mort de l'ar-
tiste lim prineipaux journaux de l'ötranger et de la Suisse,
plus particulierement : la Suisse, le Genevois du 7 juin, le
Journal de Geneve, le Bund, du 8 juin, etc. Enfin, en 1900,
lors de l'exposition du musee Rath : la Gax. de Lausanno
du 5 mars, la N. Z. Ztg. des 7 et 8 mars, lo Bund du 9,
bi Revue du 9, la Tribüne de Geneve des 8, 10 et 13, le
Journal de Geneve des 1 1 9 et 29, la Suisse des 1 4 et
17 mare, et en France 1« Siecle du 18 mars etc.
Rcmir*: 1895, Gaz. des beaux-arts, Salons par Rf.ger
Marx. 1896, Semainelittdr., Geneve, 1 ljanv., „Un peintre
genevois au musee du Luxombourg" par M. Morhardt.
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Baud
— 90 —
1897, I* Motiitenr des arts, Paris, 26 nuv., „I>uvre
d'Au(ru»t« Raud-Bovy.* LaRerue moderne, Paris, 25dec.,
„l/ex Position Baud-Bovy." 1899, Revue encyclopedique,
Paris, 12 aoüt, 3 reproduction». Patrie suissc, Uenove,
5 juillet, 3 reproductiona. NoCl suisae, Geneve, „Baud-
Rovy" par Maurice Baud, 1 reproduction. 1900, Semaino
litteraire, Geneve, 3 man, 4 reproductiona. Patrie suisse,
Geneve, 1 4 mars, 4 reproductiona. Revue Maurice, Geneve,
17 man, 9 reproductiona. Revue du foyer, Genuve, 25
inare, 6 reproductiona. Echo des Alpe«, Geneve, avril,
Menuro de France, Parbs, avril. Revue socialiste, Paris,
avril. Schweix, Zürich, numero special (14), 80 repro-
duction«. 1901, Kst. N.-Bl. Zürich, 5 reproduction».
Revue du foyer domestique, Geneve, 31 man, 3 repro-
ductiona.
üatatoywt: Geneve, Cat. expo«. Kat. .Schwei». Kunst-
ausstellungen. Paris. Cat. Salons. Expos, de tableaux de
A. Baud-Bovy, Galerie DurandRuel. Nov. a doc. 1897.
Cat. de l'exposition musee Rath, Geneve 1900. Preface
par J. Mayor, 21 reproductiona.
Xotiee: Baud-Bovy, un peintre de la montagne, Geneve
1899. Plaquctto par Charlea Morice.
.La Suisae au XIX« sieclo* I, II, M. Ph. Oodet.
Daniel Baud- Bor
Band, Edonard-LouiB, Maler und Zeichner,
geb. am 19. Juni 1878 in Genf. Er besuchte
daselbst die Ecoles municipales d'arts. Schüler
seines Onkels Louis Dunki uud Barthelemy
Bodmers. Er stellte 1901 zum erstenmal in
seiner Vaterstadt aus, wo an der Exposition
municipale von ihm „Les Devices de Voltaire"
und verschiedene, von Maurice B. in Holzschnitt
vervielfältigte Croquis, r Ansichten von Genf" zu
sehen waren. B. widmet sich vorzugsweise der
Affichc und der Illustration.
Nach den Angaben des Künstlers. — Kat. der 17.
Expos, munieip. dos beaux-arts (Genf 1901), p. 26.
V. Brun.
Band, Jean Marc, peintre sur email, ne" ä
Geneve le 21 fevr. 1828, elevc de B. Menn
de 1849 a 1856. II a peint aussi ä l'huile:
paysages, portraits et genre. Cet artiste a
travaille a Geneve et ä Paris. II a fortement
coutribue ä la restauration complete de l'ömail-
lerie, en la inettant au niveau des exigences
de notre epoque. Dix de ses emaux et deux
tableaux a l'huile figurent au musee des bcaux-
urta de Geneve. LaVdnus impudique de Ch. Gleyre,
confiee par le grand peintre ä J. M. B. pour en
faire la traduetion en ömail, est exposee au
musee de la manufacture de Sevres.
Curr. vit. — Rapport de Maxime Du Camp, oxpos.
uuivers. do Paris 1855. Rapport de F. Duban (registre
des delibörations du conseil gcneral des batünents civils
de France, 1" mars 1864. — Rapport de Ch. Menn dans
lo memorial do l'institut national genevois 1S72.
Ch. Eggimann.
Band, Maurice, graveur sur bois. Troisieme
fils du peintre f'mailleur J. Marc B; il est ne"
a Geneve le 14 oct 186«. Contte a l'un de ses
freres etabli k Paris, il fit son education primairc
a St. Gcrmaiii-eu-Laye, dans la peusion d'uu
Mr Glanenr qui eut sur son enfance la plus
heureuse iufluence. Ses eludes terminees, apres
avoir counu des jours fort difticiles et rempli
l'office de petit clerc chez un notaire, il entra
eomme ap])renti graveur dans l'atelier de Clement
Bellenger, l'un des meilleurs xylographes francais
modernes. Jusqu'ä la mort de ce dernier (sur-
venue en 1898), et tout en se melant avec ardeur
au mouvement litteraire et artistique, il fut son
collaborateur assidu, soit de pres, soit de loin;
ä diverses reprises, en effet, il sejourna dans
son payB natal, ])rincipalement ä Geneve, oü il
fit partie (de 1892 1893) d'un groupe de
jeunes artistes dito „Les Humanistes", auxquels
Barthelemy Menn s'efforcait de transmettre sa
methode d'äducation lorsqu'il mourut (oct. 1893).
S'&ant maric, Maurice B. retourna a Paris, puis
revint k Geneve qu'il habite actuellement (1901).
Parmi ses personnelles gravures d'illustration,
il importc de citer: La maison du chat qui
pelote, Balzac, illustrations de Dunki, Carteret,
Editeur, Paris, eu 1899; Les petites chroniques
genevoises, Peter, illustrations de Dunki, Jullicn,
editeur, Geneve, en 1900; et parmi les estampes:
Beethoven, bois original, 1889, cxpos£ la meme
annöe au Champ-de-Mars de Paris; L'innocente,
bois original 1894, et La forge, bois d'apres
I/bermite, 1901. Mais son ceu vre la plusim|>ortaute
est jusqu'ä pröseut: L'albiun de vingt ceuvres du
peintre A. Baud-Bovy, cercle des art* et des lettre«,
editeur, Geueve 1901. II y a travaille trois ans
durant (1898—1901). Cousin de A. Baud-Bovy,
son interpretation de l'oeuvre de cet artiste
„merveilleusement adäquate, ecrit Boger Marx
dans la preTace de l'ouvrage, montre leg resultats
auxquels sait atteindre la mattrise de l'inciseur
de buis, lorsqu'elle se met au service d'une
intelligence ornee et d'une comprehension r6-
flechie, integrale, pieuso". Ccrtaines de ces plancbes
qui figuraient ä l'exposition universelle de 1900,
k Paris, lui valurent une medaillc d'argent.
Comme je Tai dit il fut tres melc" au jeune
mouvement litteraire; on le vit un moment
secretaire du poete Charles Morice. L'enseigne-
ment de Barthtflemy Menn, d'autre part, exerca
sur l'orientation de son esprit une action con-
siderablc.
II a £t£ ainsi souvent amene" k manifester par
la plume ses idees sur son art, sur les rapports
de l'esth&ique et de la morale, et principalement
sur le rftle de l'art et de l'image dans l'&lucation.
Comme publiciste il collabora k l'Idee librc,
Paris (de 1894 ä 1895). au Journal des artistes,
Paris (de 1894 k 1896), ä 1* Montagne, Geneve
(de 1897 ä 1898). et fonda en 1901 un journal
d'art et de polemique non periodique: Geneve
nouvclle. Je signalerai encore sa partieipation
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Bau.]
- Hl —
Baum
a im coucours tlout le sujet etait: Etüde sur le*
industries ä crcer ou ä developper a Geneve.
Son travail intitu)£: \ash industries d'art en
genlral et l'industrie du livre en particulicr,
obtint en 1901 le prix Daniel Colladon. Lc
musee du Luxerobourg ä Paris, le mu»e> de
Berne, la classe des beaux-arts ä Geneve, la
societe des beaux-arts ä Bale, le cabinet d'es-
tampes föderal ä Zürich etc. possedent ]' Album
Baud-Bovy. Mais c'est au musee d'art ddcoratif,
ä Geneve, que se trouvent röunies la plupart des
oeuvres de Maurice B. Daniel Riwi-Iiovy.
B&uä-Duchosal, Suzanne, peintre sur e"mail,
nee ä Geneve en 1839. Eleve de Lamunierc et
de M,B* Binder. M"1* B. a surtout travailI6 pour
la decoration industrielle (montres et bijoux).
SignalonB cej>endant quelques emaux artistiques,
copies d'apres les maltres, expos£s ä Geneve,
Zürich (1867), Besancon et Annecy. Un email
d'apres Murillo figure au musee de Besancon.
CK. Bgyimann,
Bandit, Amldee, peintre paysagiste, ne" ä
Geneve le 1" mai 1825. II fit ses premieres
etudes aupres de Diday, puis a Paris oü il sc-
journa jusqu'en 1867. II finit par s'ätablir ä
Bordeaux oü il se maria et ouvrit un atelier
qui fut bientöt tres fr6quent£; il mourut dans
cette ville le 13 septembre 1890.
B. avait une pr6fe>ence marquee pour la
uature du sud de la France et la plupart de ses
toi les representent les bords de la mer, les sites
de la Garonne et les Landes. II exposait souvent
ä Geneve, Lyon, Bordeaux et Paris oü il obtint
plusieurs distinetions. Son fils Louis B. fut son
eleve et fit son entree au salon cn 1890 par un
paysage des Irords de la Garonne.
Ses oeuvres les plus remarquables sont: „Une
vue de la Dent-du-Midi" 1861; „Environs de
Cannes" 1867; „Bords de la Ve'zere" 1868; „Le
viatique dans les Landes"; „Avant Porage"; „Les
Marais de Lacanau"; „Marie basse"; „Landes
dans le Metioc" 1890, musöe de Geneve. (Acquis
par la fondation Diday.)
Stöbert, K.-Lex. I, p. 83. — Meyer, K.-Lex. III, p. 132.
— Meyer, Gesch. der franz. Malerei p. 788. — Müller,
K.-Lex. IV, p. 22. — Gar. beaux-arU 3* sdrie III, p. 558;
VI, 80; Vm, 161; XIV, 34; XVm, 474. — Cum, Index
brit. mus. H, p. 14. - WOrttemb. St.-Anx. 1867. —
v. Tfhamtr, Les beaax-arte en Suisse en 1 890, p.7 5, Berne
1891. — Cat. du mus. Rath 1 897, p. 6. P. Veillon.
Bauer, Fräulein Elise, von Chur, Malerin,
geb. am 28. Nov. 1783, admittiert in Biel zu
Weihnachten 1798. Sie lebte in Biel seit 1792 und
arlieitete l>eim Maler Hartmann bis über 1820.
Die weiteren Schicksale sind nicht bekannt. Sie
beteiligte sich an der Ausstellung in Zürich 1820.
Stadtarchiv Blei. — AuMtellungs-Katalo* von Zürich
1820. Türter.
Baaer^ Emil, Maler, geb. am 6. Jan. 1870 in
Koburg (Koburg-Gotha), erhielt seine Ausbildung
zur Spezialität des Theaterprospektenmalcrs von
1884—1889 bei Prof. Brückner zu Coburg, hierauf
im Atelier der Gebr. Falk in Berlin, war 1896
bei den Herren MUhldorfer in Bremen thätig,
in deren Vertretung er an der Gewerbeschule
Unterricht im Freihand- und Gewerbezeichneu
erteilte. Von B. stammt die „Lohengrin "-Aus-
stattung v. J. 1900 im kgl. Hofthcatcr zu Kassel.
Seit 1900 ist B. als Theatermaler in Luzern
thätig. Fran» Heitmann.
Baner, Gottlieb, Lithograph, Sohn des Joh.
B., von Duggingen, Amt Laufen, geb. am 22. Mai
1822, f am 19. Febr. 1870 in Biel, wo er von
1860 an als Lithograph thätig war. Er stellte
1866 in Thun aus.
Stadtarchiv und Civilstandsakten von Biel.
TWfcr.
Bauer, Simon, ein Schlosser und Pfeilmacher,
thätig in Solotbum in den Jahren 1490 und
1491, arbeitete hauptsächlich für das Zeughaus
daselbst
ZHter-CMin.
Bauer, Ulrich, Zinngießer in Chur, viel-
beschäftigter Meister in der zweiten Hälfte des
18. Jahrh. Seine Gefasse tragen gewöhnlich auf
der Innenseite des Bodens das große Stadtwappen
mit der Umschrift „Virich Bauer Zingiesser in
Chvr." Verschiedene Stücke im Schweiz. Landes-
museum, wovon das eine mit der Jahrzahl 1780.
Lehmann.
Bauernheinz, Auguste, peintre paysagiste,
ne* le 20 decembre 1838 k Lucerne; oü il recut
de Marzol les premiers principe» de la peinture
ä l'aquarelle. Force" d'abandonner la peinture
pendant de longues annees, ce fut ä Lausanne,
oü il se fixa vers 1867, qu'il put reprendre
cette carriere cn se formant d'apres ses propres
recherches; il re$ut cependant de J. Geisser
quelques directions pour la peinture ä l'huile.
II s'est vou6 ä l'cnseignemcnt de la peinture
a l'aquarelle, sa specialite. B. a partieipe ä
plusieurs expositions suisses, par excmple k
l'exposition nationale d'aqnarcllistes suisses ä
Bienne, en 1893.
Schwei«. Handelscourier du 21, 22, 28 juillet 1893
(Nr. 170, 171, 172). — Cat. de l'expoe. nat. de Geneve
1896. Ck. Vnillermtl.
Banld (Boz, ou Beaud), Heini, jwtier, fut
admis dans la bourgeoisie de Fribourg le 7 juillet
1595. II demeurait dans le quartier de l'Auge.
Arch. cant. Fribounr. Max de Diabaeh.
Bannt, Martin. J.-J. Rigaud dans ses Renscignc-
mente sur les beaux-arts ä Genfcve (p. 58) mentionne
Martin Baum comme l'auteur de 3 gravures sur
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Ha u mann
- 92 —
Baumann
ciiivre representant les „Prises de Versoix, du fort
d'Arve et du fort de PEcluse", et signees BM 1590.
Cette indication a düetre puisee parRigaud dans
un travail Iii par Picot-Mallet a la Soctete^ des Art»
en 1881. Picota sans doute tir€ ce renseigncment
du Dict des Monogr. de Brulliot qui signale une
cstampc satirique portant ce meine monogranune
et qui ajoute: „quelques uns attribuent la marque
ci-dcssus ä Martin Baum, mais sans aucun fonde-
ment." Nagler, dans son Dict. des Monogr. (t I,
p. 836) conteste cette attribution en faisant re-
marquer que ce Martin Baum est un personnage
inconnu dans PHistoire de Part et pense que c'est
une ceuvro de Michel Brunand, de Lyon. Nous
croyons que si en effet le nom de M. B. doit etre
ecarte, on ue peut, malgrg ce que dit Nagler, attri-
buer les gravures signees BM 1590 (aussi bien la
piece mentionnee par Brulliot Nr. 1052 a que not
gravures genevoises) k Michel Brunand. L'artiste
lyonnais n'a d'abord grave aucune estampe sur
cuivre — ä notre connaissance du moins — , puis
nous n'avons trouvä aucune trace de son passage
ä Geneve et de plus Rondot dans son ouvrage
sur les peintres de Lyon (Nr. 608) signale sa
presence ä Lyon de 1585—1598. Les 6 gravures
que nous connaissons du monogrammiste BM
1590 (sauf celle signalee par Brulliot que nous
n'avons pu decouvrir dans aucune collection) sont:
la prise du fort de Versoix 1589; la prise du
fort de l'Arve 1589; la prise du fort de PEcluse
1590; le Portrait de la rencontre entre Parmee
du duc de Savoie et celle de Berne et Geneve;
et la chorographie des environs de la citi de
Geneve 1591. Ces gravures ont 6t6 executees
ä Geneve, un texte accompagnant la choro-
graphie le prouve süremcnt, et par un artiste
que nous croyons par sa onaniere 6tre un Italien
ou ayant travaille en Italie. Ch. Ermann.
Baumann, Charles-Fr6deric, lithographe, nö
ä Mulhouse en 1826. II elait fils et petit-fils
de lithographes. II dessinait des caricatures
pour des journaux actuellcment disparus: le
„Pierrot" et le „Carillon" publik ä Geneve.
J. Graml- Tarieret, Hist. do la Caricat. en Allem.,
Autriche et Suisae, p. 479. P.Veillon.
Baumann, ChristofTel, Hafner, von Uri, erhielt
1624 das Landrecht von Obwalden. Er starb
zu Samen am 5. Sept. 1637. In Alpnach ist
ein Ofen mit Bilderkacbeln von B., der immer
noch gebraucht wird. Am. KüekUr.
Baumann, Hans Ulrich, Glockengießer, ar-
beitete in Lenzburg und goß dort 1688 eine
(»locke für die Kirche in Mönthal.
Argovia XXIII, p. 158. Walther Mert.
Baumann, Ida, Malerin der Gegenwart, geb.
in Hcrisau am 12. März 1861, erhielt ihren
ersten probeweisen Fachunterricht au der Kunst-
gewerbeschule in St. Gallen, kam danu 1884 für
Vh Jahre nach Darmstadt zu Hofmaler Kröh
und genoß dort gleichzeitig den Unterricht der
Malerin Maria Schefer. Darauf folgten von
1885—1889 S'/t Jahre Studium an der Akademie
Colarossi in Paris (unter den Professoren Raftael
Collin und Gustave Courtois), während welcher
Zeit die Künstlerin bereits öfters im Salon aus-
stellte (1887, 1888, 1889). Von ihrem ursprüng-
lichen Ziel, der Genremalerei, wurde sie durch
eineu in England auszuführenden Portratauftrag,
dem dort bald viele andere folgten, abgezogen,
und sie widmete sich fortan fast ausschließlich
und mit viel Erfolg der Bildnis- und Miniatur-
malerei. Zwei Jahre brachte sie, da und dort
arbeitend, auf englischen Landsitzen zu und
bezog dann 1891 ein eigenes Atelier in London;
ein Gelenkleiden nötigte sie jedoch 1896, das-
selbe aufzugeben, und machte auch den Plan,
zwiachenhinein ein freies Studienjahr in Italien
zu verbringen, zu nichte. Die Künstlerin kehrte
in die Schweiz zurück und ließ sich — nach-
dem sie die Jahre 1897 und 1898 größtenteils
an Kurorten verlebt und 1899 noch einmal
Vi Jahr in Paris zugebracht hatte — 1900 in
Basel nieder, wo sie zur Zeit (Mai 1901) wohnt
und trotz ihrem Leiden mit großer Energie in
ihrem Kunstfache thätig ist. Frl. B. ist 1899
für ihre Leistungen in der Miniaturmalerei zur
Associee de la Sociltl des l>eaux-arts du Champ-
de-Mars ernannt worden. Von ihren Porträts,
die sich sehr zahlreich in englischem Privat-
besitz, in St. Gallen, Zürich und Basel befinden,
seien hier bloß genannt: Landammann Sonder-
egger (Rathaus in Trogen); Mr" Stewart; Freddy,
Sohn von Lord Gerard; Ferelith, Tochter von
Sir J. Ramsay; Sir John Morris; — letztere vier
1892 und 1893 ausgestellt in der Royal Academy
in Ix)ndon — Canon Paget
Nach den eigenen Angaben der Künstlerin. — N. Z.-
Ztg. 1893, Nr. 298. F. 0. Aetafam.
Baumann, Jean-Henri, nö le 8 tevr. 1801 ä
Wollishofen (Zürich), £leve d'un des Fueßli et
plus tard de Lory fils et de Moritz, vint se fixer
k Neuchätel vers 1821. En 1825, il s'associa
avec F. Jeanneret, qui venait de creer dans cette
ville un magasin d'objets d'art Cest lä qu'on
vit rlunies pour la premiere fois ä Neuchätel
des ceuvres originales de divers artistes indi-
genes; elles attirerent assez vivemeut Pattention
du public pour que, Pannee suivante (1826),
MM. Jeanneret et B. crussent pouvoir, avec
Pappui de la Sortete" d'emulation, organiser
une rentable exposition, oü figurerent des
ouvrages de Leopold Robert, Max. de Mcuron,
L. Grosclaude, Moritz, Lory, Rose d'Ostervald,
Hurlimann, Ferd. Gallot et B. lui-meme. Le
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Baumann
»18
llaumgart
succes de cette putative heuruuse, renouvulee
eu 18*28, fut uuc des circonstauces qui en-
gagerent Max. de Meuron a creer la Society
des arais des arts (1842), dont les expositions
ont fonde la reputation artistique de Neuchätel.
B. appartient ä cette legion d'artistes qui
ont notablement enrichi, dans la premiere partie
du 19' siecle, l'iconographie de la Suisse et nous
ont laiase taut de Souvenirs precieux de nos
fille8 et de nos sitea. On lui doit nombre de vues
de la ville et du pays de Neuch&tel, ainsi que
d'autres regions de la Suisse, gravees par Kordorf,
Sperli, Hurlimann, Iselin, Schieß, Burckhard. Ces
pieces se vendaient surtont aux etrangers visitant
notre pays. Elles sont aujourd'hui recherchees
des collectionneurs. On doit auasi a Baumann
une serie de vues de Neuchätel et des environs,
dessinees sur pierre par Werner en 1845; des
croquis lithographies comme modeles de dessin,
signes H. B; un panorama de Chaumont (1835)
et un panorama de Neuch&tel (1845), qui ont
des merites d'exactitude; la serie des eglises
du Canton de Neucbatel. B. a execute plusieurs
■laysages ä l'aquarelle et k la sepia. L'art ne
reussissant pas k le faire vivre, il l'abandonna
pour se faire maltre d'hötel a Chaumont sur
Neuchatel, oü il est mort le 2 sept 1858.
Mtuee neucbateloie, annee 18&9, p. 53 et 69. — Kat.
Zofinger Kat-Buch 1876, p. 17. Üo<Ut.
Bauntann, Johann, arbeitete unter dem Stein-
metzmeister Johann Jakob Pack an der ersten,
größeren Restauration des Basler Munsters als
Geselle, vom 11. Mai 1751 an. Sein Name stand
auf dem im Jahre 1751 herabgenommenen Knopfe
des Georgturmes, zusammen mit demjenigen
Bernhard Frickers, ebenso in Blei gegossen oben
auf dem Martinsturm des Münsters.
Baumann, Konrad, Glockengießer, arbeitete
in Lenzburg und goß dort 1698 Glocken für
die Kirchen in Elängen und Vilmergen.
AnforU XXIH, p. 158, XXVI, p. 99.
Yfallhtr Mer%.
Banmann, Jos. Martin, geb. am 18. Juli 1767
in Dii&iianp, Thurgau, war ursprünglich Schneider,
zeigte aber große Begabung für Reliefarbeiten,
war hauptsächlich in Brunnen thätig. Seine
Hauptwerke sind: Ein Relief des Geländes von
Goldau vor dem Bergsturz, dann ein Relief der
drei Urkantone Uri, Schwyz, Unterwaiden mit
Umgebung u. a. kleinere Arbeiten. Die Reliefs
sind im Charakter des Pfyffer'&chen Reliefs in
Luzern gehalten und waren alle im Privatbesitz,
wo sie nun meistens verloreu gegangen sind.
Gemälde der Schweiz, Kt. Schwyz, p. 169. Graf.
Banmann, Hans Otto, Maler, geb. in Zürich
am 21. Nov. 1862. In der School of art (Mus.)
in South Keusington in Loudou genoß er deu
Elementarunterricht und lernte er Zeichnen
nach der Antike. Hierauf besuchte er in Paris
die Ecole Julian, um unter Ad. Bouguereau und
Tony Robert-Fleury im Aktzeichnen sich aus-
zubilden. Aktmalen eignete er sich bei Fernand
Cormon in Paris an. Er studierte fleißig die
alten deutsch, und ital. Bildnismaler, Holbein
und Tizian besonders, stellt aber am höchsten
den Holländer Rembrandt und den Spanier
Velasquez. Von seinen Porträts seien genannt
diejenigen des Generals Klein in München und
des Pianisten Atkinson in Boston. Sein Bild
„Erwartung" in der Gallerio des Grafen Poeltik
von Pettonegg in Wien. Er beteiligte sich an
öffentlichen Ausstellungen. An derjenigen der
schönen Künste in Rom von 1901 hatte sein Ge-
mälde „Eucalyptus" einen entschiedenen Erfolg.
Illuatrazione v. 12. Mai 1901. — N.Z.Ztg. v. 24. Juni
1901, Nr. 178, 2. Abendbl. C. Brun.
Baumann, Peter, Holzschnitzer, von Grindel-
wald, war einer der ersten, der die Fabrikation
kleiner Schweizerhäuschen unternahm. Er zog
schon zu Anfang des 19. Jahrb. nach Meiringen
und später nach Brienz, wo er starb. Seme
Söhne Peter (der in Meiringen blieb), Andreas
und Johannes (1816, V. 26. bis 1875, VI. 13. in
der „Enge" bei Brienz) brachten es in der Kunst-
fertigkeit noch weiter; speziell Andreas (getauft
am 25. Okt. 1812, f am 24. April 1890 in Brienz)
lieferte sehr gute Darstellungen von Rosen und
ferner Kassetten. Eine solche von ihm im Alter
von 77 Jahren geschnitzte Kassette befindet sich
im Gewerbemuseum in Bern. Lange Zeit bildeten
die Arbeiten des Andreas die Vorbilder für die
übrigen Schnitzler in Brienz. Noch heute lebt
der gleichnamige Sohn des Andreas als guter
Rahmenschnitzer in Brienz. Derselbe ist am
18. März 1846 geboren.
SalvMHry, Die HolzschalUlere] im Berner Ober-
lande und ihre Entwicklung*, Bern 1868, p. 12. — Per-
sönliche Erkundigungen. H. DirUr.
Baumeister (Bumeister), Martin, Goldschmied,
wurde 1466 zu St. Dyonis Burger von Zürich.
An*. A.-Kde. 1 885, p. 1 18 (P. Sehweiter). Zelter.
Bnu ingart, Ernst, Architekt, geb. in Bern 1858.
Er baute das eidg. Postgebäude in St Gallen ge-
meinschaftlich mit Arch. Hirsbrunner, das eidg.
Postgebäude in Bern gemeinschaftlich mit Arch.
Jost Nach seinem Entwürfe wurde das Schlacht-
denkmal in Sempach ausgeführt
Schweiz. Bauztg. — Tagealittoratur. Hoteald.
BanmgaH(V),Michael,Holzschnitzer.MICHEL
BOMGRD steht in eingegrabener Schrift auf dem
Rahmen eines virtuos geschnitzten Reliefs über
der Saalthüre der Schmiedstuhe in Zürich. Es
enthält in Rankenwerk die von I/öwen gehaltenen
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Baumgartner
- 94 —
Baur
Zürichschildc mit dem Rcichnwappeu, umgeben
von den beilüden der Zunft und 17 zürcherischer
Vogtcien. Der üppige spätgotische Stil weist
auf gleichzeitige Entstehung mit dem 1520statt-
gehahten Ausbau des Saales hin.
Röhn, ZQrch. Tascbenb. 1S79, p. 149. Rakn.
Baumgartner, Christian, Maler, geb. in Jegen-
storf, Kt. Bern, am 25. Aug. 1855. Er absolvierte
im Jahre 1874 das I<ehrerseminar in München-
huchsee und war hierauf drei Jahre als Primar-
lehrer in Urtenen thätig. Von 1877—1880 be-
suchte er unter Prof. Walch die Kunstschule in
Bern und war zu gleicher Zeit (1878—1881)
Zeichenlehrer am Seminar in München buchsee.
Seit 1880 ist er Zeichenlehrer an der Knaben-
Sekundarschule der Stadt Bern. Im Jahre 1900
wurde B. als Lehrer der Malklasse für Aquarell
an die bernische Kunstschule berufen. Eine
Studienreise fahrte ihn ein Jahr lang nach Italien,
andere Reisen gingen nach Deutschland. Um
wahrend der beschrankten Zeit, die ihm zur Ver-
fügung steht, möglichst viel zu leisten, arbeitet
er meistens in Aquarell und malt namentlich land-
schaftliche Stimmungsbilder. Doch auch Oelbilder
sind von B. an Schweiz. Kunstansstellungen, die
er übrigens seit 1882 regelmäßig mit Arbeiten
beschickt, erschienen. Die Soci<Htf Suisse d'aqua-
rellistes nahm ihn 1901 zum Mitgliede auf.
Curr. vit. //. TärUr.
Baumgartner, Johann Wolfgang, Maler und
Zeichner, geb. 1712 in Kufstein in Tirol, gest.
17(11 in Augsburg, ein Autodidakt, der sich zum
Künstler ausbildete, malte anfangt« in Augsburg
Landschaften und Prospekte mit schöner Archi-
tektur auf Glas, widmete sich dann aber der
Ocl- und Freskomalerei, wodurch er sich in
Augsburg und Umgebung einen liedeutenden
Namen machte. Als Zeichner für Radierungen
kam ihm hauptsächlich sein schönes Talent
im Erfinden und in der Stilkenntnis zu gut.
Durch seine Entwürfe von über 400 MonatH-
beiligen für Masculi encomia coelituum machte
er sich auch in der weitern katholischen Welt
bekannt. So schuf er, wahrscheinlich durch die
Vermittlung des damaligen obrigkeitlichen Buch-
druckers Urs Heuberger in Solothum, in der
ersten Hälfte des 18. Jahrh. für die Regierung
daselbst die bekannten, mit Figuren und Pro-
spekten teilweise überladenen, großen Staats-
kalender in Rokokoumrahmung mit leeren Kar-
tuschen zum Aufkleben des Kalendariums und
der Ehrenwappen der Ratsherren, sowie einige
Blätter mit der Legende der hl. Märtyrer Urs
und Viktor u. a. in., welche Zeichnungen alle in
Augsburg gestochen wurden. Von ihm sind unter
mehrerem in Solothurn erhalten: 1) „Der große
Staatskalendrr" mit der Anflicht der Stadt Solo-
thurn im vollendeten Tarade- Vauban' scheu
Festungsgürtel, mit Emblemen aus der Thebäer-
legende in reicher Rokokoausführung, liezeichnet:
Joafi. Wolffgang Baumgartner delin. — Joseph et
Joafi. Klauber .Cath. Ser.ml S. R. G. Princ. et Episc.
Ang. Landgr. tlassite Chalc. Sculp. Aug. Vind. (ohne
Jahrzahl). In mehreren Exemplaren noch vor-
handen. 2) „Die Mittel zur Erhaltung des Friedens
mit einem emblemat Wandkalender auf das Jahr
MDCCLII vorgestellt von Job. Andreas Pfeffel."
Eine Allegorie. Das Blatt besteht aus einem
von korinthischen Säulen getragenen, offenen
griechischen Rundtempel, auf dessen Vorstufen,
überragt von der Göttin des Friedens, sich 23
allegorische Figuren gruppieren. Unten die ge-
reimte Legende, sowie die leere Kartusche zum
Aufkleben des Kalenders. Bezeichnet, rechts:
J. W. Baumgartner del; links: J. G. Thelot
sculps; Mitte: J. Andr. Pfeffel exeudit A. V. Ein
Exemplar bei Zetter-Collin in Solothurn. 8) „Die
Enthauptung der Thebäer auf der Aarbrücke in
Solothurn, nebst deren Begräbnis und der Auf-
findung der Gebeine durrh Königin Bertha und
der Gründung des Stifts" (nach der Legende) in
üppiger Rokokoeinrahmung, bezeichnet: Wolf.
Baumgartner del. & Jos. &, Joafi. Klauber Cath.
Sc. A. V., ohne Jahrzahl. Im Museum Solothurn
aufbewahrt. Ein ferneres Exemplar bei F. Lüthy
in Feldbrunnen.
Magier, K.-Lex. 1, p. 327. — Arohiv« Solothurn. -
Soloth. N. B1. 1 859, p. 2 1 . Zetter-Collin.
Baumgartner, Victor, Maler, geb. 1870 in
St. Gallen. Er besuchte das Gymnasium seiner
Vaterstadt und hierauf, 1889, die Kunstgewerlie-
schule in München. 1890 trat er in die Zeichen-
schule von St. Gallen ein. 1891 begab er sich
nach Paris, wo er bis 1898 Schüler der Akademie
Julian war. Seit 1895 lebt B. in Zürich. Er
bethätigt sich besonders als Illustrator und
Zeichner von Plakaten.
Nach Angaben de« Kftnrtlers. C. II™.
Baup, Henri-Louis, fils de Paul Abel B., n6
le 5 avril 1776, d'originc francaise (du Danphine),
bourgenis de Nyon et Coinsins, dec6d£ ä Nyon
le 14 oct. 1856. Sa pierre tombale est encastree
dans le mur du eimetiere.
Peintrc sur einail, B. a travailK- de nombreuses
annies k Sevres, puis il est rcntrl au pays natal
oü il a continu^ k s'oeenper de peinture. Le
Musee Arlaud k Lausanne possede plusietirs
emaux dus k cet artiste.
Mtgtr. K.-Lex. III, p. 152. — Xaater, K.-Lex. I,
p. 327-328. Wellaner.
Baur, Franz, Dekorationsmaler und Kunst-
gewerbler, wurde am 11. Aug. 1864 in Basel
als Sohn des vielbeschäftigten geschickten
Dekorationsmalers Samuel Banr-Lippe geboren.
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Hanr
— 95 —
Banr
Kr lernte bei seinem Vater 1.S81 1884 die Flach-
uud Dekorationsmalerei und genoß nebenbei au
der Zeichen- und Modellierschule den Unter-
richt von Dr. F. Schider, dem verständnisvollen,
unermüdlichen Förderer aller baslerischen
Talente. Nach der Lehre trat er in Winterthur
bei Prof. Wildennuth in die praktische Thätig-
keit Über und empfing dort vielseitige Anweisung
zur Pflege der verschiedensten dekorativenKünste.
Die Jahre 1886 1889 brachte er im Auslande
(Frankreich und Deutschland) zu, teils als
Dekorationsmaler praktisch thätig, teils betrieb
er auf Akademien (München und Paris) seine
zeichnerische und malerische Ausbildung. Nach
seiner Rückkehr trat er ins Geschäft seines
Vaters (jetzt Samuel Baur & Sohn) über. F. B. hat
in Basel zum Aufschwung der angewandten Kunst
viel beigetragen, nicht nur durch seine Thätig-
keit akt geschmackvoller, modern empfindender
Dekorationsmaler, sondern auch bei der Aus-
stattung vieler moderner Interieurs, zu denen
er Skizzen machte, Möbel entwarf u. s. w. Er
steht speziell mit dem englischen modernen
Kunstgewerbe in enger Verbindung. Sein von
ihm dekoriertes und möbliertes elterliches Haus
in Riehen bei Basel war ein Muster eines originell
und wohnlich ausgestatteten bäuerlich -bürger-
lichen Heims. Auch als bäuerlicher Kunsttöpfer
hat er Gutes geleistet. OtMer.
Banr, Hans, Bildhauer, Sohn des Bildhauers
Job. B., geb. zu Konstanz 1829, gest. daselbst am
5. Juni 1897, war zuerst Schüler von J.J.Oechslin
in Schaffhausen, zu dem es ihn auch später
immer wieder hinzog. Mit Unterstützung des
Großherzogs von Baden setzte er 1851—1865
an der Akademie zu München unter der Leitung
von Max Widemann seine Studien fort, arbeitete
1867—1861 an der Kunstschule in Karlsruhe,
ließ sich 1862 in Konstanz nieder und reiste,
wieder mit fürstlicher Unterstützung, 1863 bis
1864 zu weiterer Ausbildung nach Paris und
Rom. Von seinen Arbeiten sind zu nennen : die
kleine Figur eines Gretchens (Schweiz. Turnus
in Schaffhausen 1850); die Statuen der Heiligen
Konrad und Pelagius am Hauptportale des
Münsters zu Konstanz und das Hochrelief (Christus
ruft die Mühseligen und Beladenen zu sich) über
dem nördlichen Seitenportal 1855; für dasselbe
später die Standbilder des Bischofs Gebhard von
Konstanz und des Markgrafen Bernhard von
Baden; ein Tafelaufsatz, der für die Großfürstin
Olga (badische Prinzessin Cacilia) in Silber ge-
gossen wurde, 1857; Markgraf Ludwig, der
Türkeubesieger, 1858, in der Akademie zu Karls-
ruhe; Kolossalstatue des Vater Rhein, 1860 für
die Rheinhrücke bei Kehl in Eisenguß ausgeführt;
die Standbilder des Herzogs Berthold I. von
Zähringeu und des Großherzogs Leopold uuf der
Rheinbrücke bei Konstanz 1861—1862; die Büsten
Wcssenbergs am Sterbehause 1866 und vor dem
Rettungshause 189S; die Viktoria auf der Markt-
stätte 1873; die Statue des Fürsten Joh. Georg
von Hohenzollern in Sigmaringen 1891 ; das
Denkmal des Komponisten Konradin Kreutzer
für dessen Geburtsort Meßkirch 1883; viele
Denkmäler und andere Arbeiten.
Laible, Gesch. d. Stadt Konstanz p. 272. .Weyer,
K.-Lex. III, p. 166. — Müller. Biofrr. K.Le*. p. 31. —
Seubert. K.-Lex. I, p. 80. — Müller-Singer. K.-Lex. I,
p. 83. — L. Leiner. Nekrolog. Vogler.
Banr, Hans Ludwig, Goldschmied, aus Altikon
im Kt. Zürich. Er war 1720 Lehrling bei Hans
Rnd. Weber, wurde 1741 Meister. Sohn des
Pfarrers Hans Rud. B. zu Altikon. Lehrlinge
hatte er keine. Zeller.
Banr, Heinrich, Xylograph, von Birmensdorf
(Zürich), gel», am 11. Nov. 18G2. Den ersteu
Zeichenunterricht erhielt er bei Prof. J. C. Werd-
müller in Zürich, die Anfangsgründe der Xylo-
graphie lernte er bei J. R. Müller daselbst. Nach
absolvierter Lehrzeit siedelte er nach Stuttgart
über, um sich dem Kunstholzschnitt zu widmen.
Hierauf bracht« er drei Jahre in Berlin zu.
Von dort wandte er sich 1886 nach Paris, wo
er die Ecole des arts decoratifc besuchte und
daneben sich in das Studium der besten Meister
des Holzschnitts vertiefte, auch in den Museen
und Kunstausstellungen vielfache Anregung fand.
Teils in Paris, teils in Birmensdorf, führte er
folgende Arbeiten aus:
1) „Aurora." Nach B. Bukovac.
2) „Der Vater erzahlt eine Geschichte. " Nach A.
Anker, 1884.
3) „Brutus verurteilt Mine Sflhne zum Tode." Nach
G. G. Lethiere im Louvre, 1892.
4) „Die verlorenen Illusionen." Nach Ch. Gleyre im
Louvre, 1892.
6) „Souvenir." Nach Calame.
6) „Italienerin." Nach einem Aquarell von Brocos,
1898.
7) „Apotheose Guttenbergs." Nach P. Quiusac.
8) „Madonna mit dem Kinde." Nach Gabriel Max.
9) „In den Brombeeren." Nach Ch. E. Wilson, 1897.
10) „Mozart* erst« Liebe." Nach Hans Volkmer, 1897.
11) „Nach der Schulstunde." Nach Herrn. Kaulbach,
1897.
12) Illustrationen *um „Captif" von Cervantes (Collect.
Lemerre illustree), nach Paul Leroy. Pari» 1898.
13) „Sappho." Nach L.Marold.
1896 erhielt B. im Salon des Champs Elysecs
zu Paris eine Ehrenmeldung für Nr. 6. Im
gleichen Jahre beteiligte er sich an der Landes-
ausstellung in Genf.
Nach Mitteil, des Künstlers. — Das guist. Deutsch-
land im 19. Jahrh. I, p. 31. - Oat. do l'expos. nat.
Ooimvo 1890. V. Brut».
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linnr
Beaumoiit
Biiur, Johaun, Bildhauer, geb. am 9. Aug.
1787 iu (Hinter-) Homburg, Kt. Thurgau, war
Schüler des altern Jos. Sjwrer, studierte und
arbeitete zehn Jahre in Wien und lebte spater
in Konstanz, wo er 1837 starb. Für die Kart-
hause zu Ittingen arbeitete er eine Statue des
hl. Bruno.
Laibit, Oasch. der Stadt Konstanz, 1896, p. 272, und
Auskunft des Civilstandsamtes. Vogler.
Banr, Marie, geb. am 16. Juli 184« in Sar-
menstorf im Aargau, Malerin. Sie wandte sich
erst spät der Kunst zu. Zeichnen lernte sie an
der Kunstschule in Bern, wo sie vom Not. 1889
bis April 1892 weilte. In den Ferien zeichnete
sie nach der Natur im Freien, und die Sommer
1891 und 1892 brachte sie, landschaftlicher
Studien halber, im Wallis zu. Gegen Ende 1892
hielt sie sich in Zürich auf, um bei Alb. Welti
Radieren zu lernen und sich im Lithographieren
zu versuchen. Verschiedene Skizzen aus dem
Wallis wurden von Hofer & Burger in Zürich
gedruckt. Ihre weitere Ausbildung führte sie
nach Genf, wo sie vom Marz 1893 an bis Juni
1896 im Atelier Leon Gauds malen lernte. Im
Winter 1895 besuchte sie auch den neu errich-
teten Zeichenkurs Huberte in der obersten Ab-
teilung für Damen an der Genfer Kunstschule.
Sie beteiligte sich an Schweiz. Kunstausstellungen
und 1896 an der Landesausstellung iu Genf mit
zwei Damenportraits. Bildnisse von M. B. in
Genfer Privatbesitz; eine Sammlung von Studien
und Gemälden bei Ing. B. in Muri im Kt. Aargau.
Curr. vit, — C«t. de l'expos. nat. Geneve 1896, p. 4.
C.Bnm.
Baur, s. Simmler & Baur.
Bavet, Henri, fut reen maltre orfevre ä
Geneve le 17 mars 1783. A. CkoUy.
Bavet, Marc-Etienne, n£ a Geneve en 1715,
t le 15 mai 1773, fut recu mattre orfevre le
17 OCt. 1746. A.t'hoUy.
Knff Otto Emanuel, von Bern, geb. am 14. Aug.
1865, besuchte die Kunstschule in Bern von 1881
bis 1884, dann 1' « Jahre, bis 1886, die Kunst-
gewerbcscbule in München und hierauf Privat»
schulen. Dann verweilte er noch bis 1888 in
München, indem er sich privatim beschäftigte.
Im Sommersemester 1889 war er in der Zeichen-
schule in St. Gallen bei Stauffacher, 1890 bei
Dekorationsmaler Jacques Stauffacher in Paris
und 1891, namentlich in Gobelin-Imitation ar-
beitend, beim Architekten Gustav Mohr in Heidel-
berg, 1892 in Bern, 1893—1897 Dekorations-
maler in Berlin und seither in selbständiger
Stellung in Bern niedergelassen, sich mit kunst-
gewerblichen Entwürfen, Heraldik, Fahnen-,
(•obelin- und Dekorationsmalerei lttschäftigend.
//. 7hWw.
Bay, Santiuo, Bildhauer, geb. am 5. Sept. 1875
iu Cantello (IVov. Como), erhielt die künstlerische
Ausbildung auf der Mailänder-Akademie, war
vorübergehend in Bern (Münsterausbau) und
später beim Bau des Parlamentsgebäudes thätig.
Er skulptiertc 1901 das Friedhofkreuz in Schflpf-
heim, wo B. sieb gegenwärtig aufhalt.
Vaterland vom 29. Dez. 1901, 2. Beil.
/'nni Heimemann.
Bayer, August von, Maler, geb. in Rorschach
am 3. Mai 1803, Sohn des eidg. Ingenieurobersten
Joseph Anton von Bayer und der Romana de
Carli von Freiburg, lernte zuerst 1818 Archi-
tektur bei Architekt Stadler in Zürich und nach-
her bei Hofbaudirektor Weinbrenner in Karls-
ruhe. Nach München übergesiedelt, widmete
er sich der Malerei, besonders von Architektur-
Stücken, verehelichte sich 1839 (am 21. April) mit
Johanna Josepha Conrada Fidelis Maria Lamey
von Karlsruhe, wurde zum Präsidenten der
Altertumsvereine in Deutschland gewühlt und
wohnte zuletzt in Baden-Baden.
Von ihm wurden bekannt die Innenansichten
der Dome von Freiburg i. B., Strafiburg, Köln etc.
Nach einer andern Nachricht kam er von München
auch nach Paria und soll 1804 geboren worden
sein.
Handschrift!. Notizen von Wilh. Hartman* auf der
Stadtbibliothek St. Gallen. Hahn.
Bayer, Christian, Schreiner in St Gallen im
18. Jahr h. Er wird in den Jahren 1785—1787
für das Legen des Funbodens im grofien Saale
der neuen Pfalz des Stiftes St. Gallen mit 55,
48 und 133 Gulden honoriert und erhält über-
dies vom Abte Beda noch eine Vergütung von
44 Gulden, weil er bei der Arbeit viel zu kurz
gekommen sei.
Ans. A-.Kde. 1888, p. 880 (J. Lud. Mentr).
V. Brun.
Bayer, Joseph August von, eidgen. Ingenienr-
Obrist, als Maler Dilettant, von Rorschach.
Ein Bild seiner Hand, Oelgemälde, darstellend
eine kranke Frau, im Bette betend, und bez.
„Der Edle von Bayer, Rorschach 1792", besitzt
die Sammlung des histor. Vereins des Kantons
St. Gallen (Museum zu St. Gallen). Hahn.
Beand, s. Bauld.
Beanuiont, Auguste-Bouthillier de, peintre-
paysagiste, n£ a Francfort sur le Mein le 14
avril 1842. II commenca ses Stüdes avec son
pere, le peintre Gabriel de B. II travailla d'abord
dans l'atelier de Charles Humbert, peintre d'ani-
maux a Geneve, et dessina en meme temps
d'aprcs la bosse chez A. van Muyden et &
l'academie du modele vivant II fit de lnngues
cainpagnes de peinture en Italie et dans le midi
de la France. II visitait egalement la haute
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Beaumont
- 97 -
neck
raontagne, qu'il ötudiait dans ses dötails plutot
que dans ses effets panorainiques. Collonges-
sous-Saleve, sa residence habituelle, ötait un de
»es lieux de prödilection pour interpröter la
nature dans son intim ite. II representait avec
une extreme fidölite les oiseaux, specialement
ceux de montagne, ainsi que les chamois et les
chevres et en animait ses paysages. Auguste
de B. avait 4tö nommö membre de la commission
föderale des beaux-arts en 1895. II mourut le
14 döc. 1899.
Ses prineipaux tableaux sont : Bords du Tibre
(musöe de Geneve 1883); un plafond peint dans
la Tilla de M. Antoine Martin k Vessy pres
Geneve; Les rbododendrons (musöe de Schaff-
house 1890); Lac ä la Riederalp (palais föderal
ä Berne 1892); L'Etö (musöe de I>ausanne);
Matinee d'ötö (musöe de Neuchätel); Premier
printemps (musöe de Geneve) ; Les quatre saisons
(expos. nat. de 189G); Soir d'ötö aux environs
de Geneve, Matinee de juin (expos. de 1900);
Au bord du lac de Neuchätel (a M. Charles
Kigaud k Geneve); cinq ötudes et dessins en
possession de la fondation G. Keller (Nant de
Collongcs avec martin-pöcheur; Le soir aux
euvirons d'Archamps; Pins pres de Pise; Pres
de Collonges).
Catalogue illiutnSderexpos. BeaumontäOenöre 1901.
P. Vtülon.
Beaumont, Gabriel Bouthillier de, peintre-
paysagiste, nö k Geneve le 11 sept. 1811 et f
en 1887. II fit ses Stüdes a Geneve et a Rome.
II se voua surtout ä l'aquarelle, mais il fit aussi
de grands paysages representant des sites d'Italie,
dans le genre du Poussin. II ötait pere des
peintres Auguste et Pauline de B. P.VnUo*.
Beaumont, Gustave de, peintre, nö a Genöve
le 27 nov. 1851. II commenca ses Stüdes a
Geneve sous la direction de Barthölemy Menn
et les continua ä Paris ä l'Ecolc des Beaux-Arts
dans l'atelier de Ch. Göröme. Revenu dans sa ville
natale, il exöcuta des peint aros döcoratives au
Grand Thöätre, peignlt le plafond de la Cbapelle
des Macchaböes et enfin les fresques de 1' Arsenal
(suite de scenes de l'histoire de Genöve). Voir
„L'ofirande" (musöe de Geneve); „Dans les
Champs", tableau acquis par la confödöration
(musee de St Gall); „Döpart des pöcheurs",
ögalement acquis par la confödöration (musöe
de Neuchätel). II prit part aux concours de
döcorationsdu Polytecbnicum de Zürich, („L'archi-
tecture", 2"" prix) et du Tribunal föderal de
Lausanne (S™* prix). II obtint une mention
honorable aux expos. univers. de Paris de 1889
et de 19O0. Maurin llaud.
Beaumont, Pauline Bouthillier de, fille du
peintre Gabriel de B., est nee k Geneve le 20
Bchwsl*. KfinsUer-LexIkon.
aoftt 1846. Elle fit ses ötudes de ]>einture k
Paris. Ses paysageH de ]>laines aux vastea horizons
sont justement röputös. Elle a'est ögalement
livree avec succes k la gravure ä l'eau-forte.
Une mention honorable lui a ötö döcernöe k
l'expos. univers. de 1900, oü eile a envoyö
trois tableaux: „La foret en novembre", „Un
pays" et „Lande fleiu-ie" (acquise par le rausee
de Geneve).
Lea autres oeuvres du peintre amentionner sont:
„Un oragc au printemps" au musöe de Geneve
188(5; „Paysage lorrain" (expos. nat de 1890,
appartient ä la confödöration). P. VetlUm.
Beanpre, ein franzosischer Maler des 18.
Jahrb., nannte sich „Cleve de l'acadömie royale
de Paris" und maltel789 in Solothurn Porträts
in Oel und Miniaturen.
Soloth. W.-B. 1 789, p. 223. ZttUr-CoUi«.
Bebi, Heinr., Maler und Kupferstecher, von
Kempten im Kt. Zarich, geb. 1803, Todesjahr
unbekannt. Er gab in Zürich Zeichen- und
Malunterricht und hat 1832—1838 daselbst in
den lokalen Ausstellungen, 1840 und 1842 auch
in den Schweiz. Turnusausstellungen Genrebilder
und Porträts in Oel, sowie Miniaturen ausgestellt.
Zwei Zeichnungen befinden sich im Malerbuch
der Zürcher Künstler-Gesellschaft, verschiedene
Aquatintahlatter, meistens landschaftliche Zeich-
nungen nach E. Federle (HöllentbalBtr.) in der
Kupferstichsammlung des eidg. Polytechnikums
in Zürich. t\ 0. /'«toto»..
Beccaria, Carlo, Architekt, geb. 1642 in Villa
Coldrerio im tessin. Bezirke Mendrisio, gest.
1712 in Rom. Er war der Leiter der Bauten
des Lorenzo Bernini (f 1680), der ihn hoch-
geschätzt zu haben scheint.
OldtUi, Dil., p. 26. — Bwtolotti, Boll. stör. 1385,
p. 143. — Der*.. Art. »vi«, in Roms, p. VIII und 43.
— Bianeki, Art. tic, p. 17. C. Bnm.
Becher, Wilhelm, ein Büchsenmacher, scheint
längere Zeit in Solothurn gewohnt zu haben,
da er in der Zeit von 1527—1546 eine Menge
Waffen für das Zeughaus daselbst lieferte.
Seckelroelstorrechnungen 1527-1646.
Zetttr-Coüi*.
Beck, Diebold, Glaser und Glasmaler in Basel,
kaufte die Zunftgerechtigkeit zum Himmel 1529,
wurde Vorgesetzter 1535, und kaufte mit seiner
Ehefrau Salome Oberriet das Haus zur Krone
1547. Außer dem Wiederverkauf des Ilauses
1549 sind urkundliche Nachweise nicht bekannt.
Archiv Basel. Ornat,
Beck, Eduard, Lithograph und Topograph,
geb. 1820 in Bruchsal, seit 1841 in Bern nieder-
gelassen, verfertigte ein sehr viel benutztes
Relief der Schweiz, außerdem ein großes Relief
7
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Bock
08 -
Bork
der Stockhornkette l'iir das bernische jiaturliist.
Museum. Er starb iu Bern 1895. 1874 beteiligte
er sich dort an der Schweiz. Turnusausstellung.
O'raf.
Beck, Ferdinand Alexander, Glasmaler und
Zeichner, von Schaafhausen, geb. am 16. Sept.
1814; eine hervorragende Erscheinung unter
den Schweiz. Glasmalern des 19. Jahrh. Kr war
der zweite Sohn des altera Joh. Martin B. und
von den drei glasmalenden Brüdern derjenige,
der, begünstigt durch ein langes Leben, weitaus
das meiste geleistet hat. Die erste Anleitung
erhielt er von seinem Bruder Joh. Martin, die
weitere Ausbildung auf der Akademie zu München.
Hierauf verband er Bich mit seinem jüngern
Bruder Joh. Jakob zu der Firma „Gebrüder Beck",
in welcher er der geschäftliche Ii«iter war, allein
die gröbere Arbeit, wie Schleifen, Brennen,
Bleien u. s. w. verrichtete, die Risse zeichnete
und auch malte; auf letzteres beschränkte sich
die Mitarbeit des schwächlichen jüngern Bruders.
Welcher von beiden jeweilen der Maler war, ist
auf den Scheiben selbst gewöhnlich nicht an-
gegeben, selbst im GeschäfLsbuche nur aus-
nahmsweise; doch steht auch hierin Ferd. Alex,
keinesfalls zurück. Abgesehen von SchafThausen
lieferten die Brüder die meisten Arbeiten nach
Basel, Winterthur, Bern, Solothurn, auch nach
Süddeutschland, in der Mehrzahl Wappenscheiben,
aber auch rein figürliche Darstellungen. Eine
große Menge kleinerer Standes-, Städte- und
Familienwappen gab viele Jahre hindurch der
Berner Antiquar J. Woog in Auftrag; größere
Arbeiten kamen nach Basel; das meiste ist im
Privatbesitze zerstreut. Um so mehr verdient
Erwähnung die Sammlung Beck'scher Scheiben
auf der Stadtbibliothek in Winterthur, neben ein
paar Ornamentscheiben eine Reihe von Familien-
wappen, meist aus den 60er Jahren stammend,
die jeweilen von scheidenden Mitgliedern des
Bibliothek-Konvents dahin gestiftet wurden. Von
kirchlichen Malereien ist nichts bekanut, doch
sind fertige Risse hiefür noch vorhanden. Von
den Winterthurer Wappenscheiben, die das
Monogramm Ferd. Alexanders tragen, sagt Dr.
Reinhart: „Sie reichen als Kompositionen nicht
an die klassischen Vorbilder des 15. und 16.
Jahrh. heran, vielmehr haben sie etwas Kon-
ventionelles und Unruhiges, das zum Teil die
gestellte Aufgabe impliziert; dagegen sind alle
Scheiben tadellos gearbeitet und von schöner,
satter Farbenglut. 14 Während Joh. Martin in den
figürlichen Darstellungen (seiner Risse) kräftig,
aber auch leicht unschön erscheint, neigt Ferd.
Alex, mehr zum Gefälligen, aber dabei oft
Charakterlosen. Er that sich auch als Restau-
rator hervor, so bei den Standesscheiben im
Basler Rathanse, bei solchen in Stein a. Rh.
und Rbeinfehlen und einigen von Rathausen,
und kam so in nähere Berührung mit den be-
kanntesten Sammlern seiner Zeit, mit Vincent,
Bürgi, Eisner u. a. Mit größtem Eifer verlegte
er sieh auf das Studium der Farben, verwendete
mehr Zeit, als gut war. auf eigene Versuche,
fahndete nach alten Rezepten, die er als wichtige
Geheimnisse ängstlich hütete, schaffte sich alte
und neue Litteratur an und verirrte sich so in
ein Sammeln von Büchern und Kupferwerken,
von alten Holzschnitten und Stichen, das über
sein Bedürfnis und seine Mittel weit hinaus-
ging. Er war der Lehrer seines Bruders Jakob
und der Glasmalerin Marie Anneler-Beck, jetzt
in Bern.
Als gewandter Zeichner war er zeitweise mit
Porträtieren, namentlich mit Aufnahme von
Totenbildnissen beschäftigt; er zeichnete aber
auch Bilder eigener Erfindung, sentimental Genre-
haftes, Tendenziöses, Karikaturen, kleine Scherze ;
einzelnes wurde lithographiert. Sein Hauptblatt,
„Seid umschlungen, Millionen", zeigt einerseits
einen Geizhals, der seine vollen Geldsäcke um-
armt, anderseits einen seelen vergnügten jungen
Tiroler neben seinem Schatz; alles von Arabesken
umrahmt, die mit korrespondierenden figürlichen
Darstellungen reichlich durchsetzt sind.
Eine unglückliche Baute, anderes Mißgeschick,
auch eigene Schuld, brachten ökonomische Be-
drängnis, der Tod des jüngern Bruders eine
verhängnisvolle Vereinsamung. Verbittert und
verarmt starb Ferd. Alex. B. am 3. März 1892.
Sein zeichnerischer Nachlaß, eine große Zahl
von Scheibeurissen, Entwürfen und Skizzen,
Durchzeichnungen und zum Teil sehr sorgfältig
ausgeführte Nachbildungen alter Scheiben, ander-
weitige Zeichnungen und Malereien, sind im
Besitze des Kunstvereins zu Schaffhausen ; ebenda
sein jugendliches Bildnis, in Oel gemalt, von
dem Bildhauer J. J. Oechslin.
Mitteil, eine« Verwandten und Eigene«; Geschäft*-
büther der Gebr. Beck. Vogler.
Beck, Hans Jakob, Zeichner und Maler (Glas-
maler) von Schaffhansen, geb. am 13. Okt. 1786,
Bruder des ältern Joh. Martin B. Um dem
Erlerneu von verschiedenen ihm aufgedrungenen
Handwerken zu entgehen, dafür Unterricht in
der Kunst zu erhalten, entwich der junge B.
nach Zürich, wo er, zuerst iu sehr untergeord-
neter Stellung, bei dem Landschaftsmaler Wetzel
Aufnahme fand, der sein einziger Iiehrer ge-
wesen zu sein scheint. Nach Schaffhausen um
1818 zurückgekehrt, scheint er sich zunächst
mit Glasmalerei abgegeben zu haben; er ver-
suchte mit seinem Bruder Martin die Restauration
defekter Glasscheiben und verband sich (um
1821) mit dem aus Grindelwald stammenden
Glasmaler Jakob Müller, der in der Technik
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Berk
— 09 —
Berk
wohl bewandert war, aber nicht zeichnen und
malen konnte. „Beide brachten unter ihren
ersten Versuchen eine ansehnliche Scheibe mit
den Wappen der 22 Schweizerkantone, mit dem
gemein-eidgenössischen, und einem geharnischten
Schildhalter desselben in der Mitte, von ge-
nügender Färbung auf (Gessert). Mit dein
Wegzuge Maliers von Schaffhausen gab B. diese
Kunstübung auf und verlegte sich nun vorzugs-
weise auf Aquarellmalen und Zeichnen. Nebenbei
bildeten Erwerbsquellen die Restauration von
CMbildern, die er bei Wetzel geübt hatte, und
das Erteilen von Privatunterricht, von dem ein
Schüler (Härder) rühmt: „Er zeigte uns den
Wert des Zeichnens nach der Natnr und führte
uns von der steifen Lehrstube und den toten
Modellen hinweg in die lebende Natur." Von
1827 — 1861 war er Lehrer des Zeichnens am
Gymnasium, von 1831 an auch am Waisenhaus.
Sein Bestes leistete B. in Architekturen uud
Landschaften; für die älteren Jahrgänge der
„Neujahrsstücke", deren eifriger Mitbegründer
er war, zeichnete er auch figürliche Dar-
stellungen, die indes, wie die Staffagen auf den
anderen Bildern, nicht von Bedeutung sind. Hans
Jakob B. ist der hochverdiente Maler des „alten
Schaffhausens", einer Sammlung von etwa 80
Blättern, auf denen er alte Bchaffhauserische
Bauwerke (und Sitten) im Bilde festhielt, die
nun größtenteils verschwunden oder doch um-
geändert sind. Er hat auch durch eigenes
Sammeln viele bewegliche Schaffhauser Alter-
tümer vor dem Untergänge gerettet und ist der
Stifter des MunotvereinB, der sich die Erhaltung
des alten Bollwerks und verwandte Dinge zur
Aufgabe macht. Nach einem ruhigen Lebens-
abend starb B. am 15. Aug. 1868.
Außer dem „alten Schaffhausen", das sich
in der Sammlung des historisch-antiquarischen
Vereins befindet, ist sowohl in öffentlichen
Sammlungen, als, wie es scheint, auch in Privat-
besitz nur weniges mehr vorhanden; ein Pano-
rama der Alpenkette (von 1823) ist später
lithographisch vervielfältigt worden, ebenso eine
Kundschau vom Munot aus.
Eine gelungene Statuette Hans Jakobs hat
J. J. Occhslin 1838 gearbeitet; seine Büste, um
1880 von Bührer modelliert, steht auf der Zinne
des Munote.
Mitteil, des in Schaffhausen lebenden Sohnes und
Anderer. — Rig. — Sebaffh. Tagbl. v. 19. Aug. 1868.
— Oemeri, Ge«ch. d. Ulasm., Stuttg. und Ttlb. 1839,
I». 296. — Am. A.-Kde. 1882, p. 831, 413. Vogler.
Beck, Johann Jakob, Glasmaler, von Schaff-
hausen, Sohn des ältern Job. Martin und der
jüngste der drei Brüder, geb. am 20. April 1820.
Bei schwächlichem, skoliotischem Körper hätte
er als geistig geweckter Jüngling am liebsten
Theologie studiert und bequemte sich nur un-
gern zur Teilnahme am Geschäfte Fcrd. Alex.s,
der sein alleiniger Lehrer war. Hier blieb er
bis an sein Lebensende am 10. März 1879 der
getreue Mitarbeiter, der im Volke sogar als der
geschicktere Maler galt; doch sind auffallender-
weise nur ganz wenige Arbeiten ausdrücklich
als die seinigen bezeichnet, und eine kleine
Scheibe mit den beiden Schaffhauscrwappcn
und einem weiblichen Wesen als Schildhalter,
die ihm zugehört, ist in Farbe und Zeichnung
nicht bedeutend. Jakob B. soll auch radiert
haben.
Mitteil, eines Vorwandten. — Geschäftsbücher.
Vogler.
Beck, Johann Martin, der ältere, Glasmaler,
von Schaffhausen, geb. am 23. April 1780,
Sohn eines Bäckers, war ursprünglich Maler
und Glaser, versuchte sich gelegentlich (mit
seinem Bruder Hans Jakob) im Restaurieren
defekter Scheiben und später sogar in der Glas-
malerei. So wurde er der Begründer der Glas-
malerfamilie Beck. Er starb zu Schaffhausen
am 29. März 1854.
Mittel), eines Verwandten. V.-gUr.
Beck, Johann Martin, der jüngere, Glasmaler,
von Schaffhausen, der älteste Sohn des Vorher-
gehenden, geb. am 18. Mai 1808, zeichnete in
der Jugend, vielleicht unterrichtet von seinem
Oheim Hans Jakob, mit Geschick Landschaften
und schaffhau8erische Prospekte, die zum Teil
auch sachlich von Wert sind; Durchblicke durch
Fenster oder Torbögen sind seine besondere
Liebhaberei. Ende der 20 er Jahre kam er an
die Akademie zu München, um sich zum Glas-
maler weiter auszubilden; dort scheint er krank
geworden zu sein, hat auch einen zweiten Be-
such, 1833, nicht lange überlebt; er starb am
22. Aug. 1833. Er soll der talentvollste der drei
Brüder gewesen sein; leider sind sichere Belege
dafür hier selten; eine große Scheibe mit dem
Keller- und Peyer im Hof- Wappen (1826) ist in
den Farben prächtig, in Zeichnung und Malerei,
besonders der Köpfe, recht mangelhaft. Offenbar
auf ihn hat es diesmal Bezug, wenn es bei
Gessert heißt, daß „Beck" auf der Genfer
Kunstausstellung 1829 einen Kaiser Napoleon
auf dem Throne und die drei schwörenden
Schweizer auf dem Rüth ausgestellt habe, bei
denen die Zeichnung vernachlässigt und einige
Farbentöne lobenswert gewesen seien. Sein
zeichnerischer Nachlaß ist im Besitze des Kunst-
vereins Schaffhausen.
Mitteil, eines Verwandten. — Getert, a. a 0., p. 297.
Voff'er.
Beck-Bernard, M'"« Lina, nee ä Bitschwyler
(Alsace) le 10 «vr. 1824, est decedee ä Lausanne
le 27 sept 1888. Elle avait epouse en 1852
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Beck
100 —
Kecker
Ch. Beck qui remplit en Suisse les fonetions de
consul general de la Kepubliquc Argentine,
ou eile avait aecompagne son mari eu 185(5.
Revenue en Europe en 1862, et etablie ä Lau-
sanne, eile s'est fait connaltrc par ses oeuvres
litteraires et par sa Philanthropie. Mu>* B.-B.
s'oecupa aussi de peinture; eile etudia dans
l'atelicr de Bryner.
O. dormo*. Notice sur M'** BeckBemard. 18S9. —
M"" E. Cornau- VullUt, Une femme lltttraire et pbilan-
thrope. Ck. VuilUrmet.
Beck, Theophil, Zeichner und Kupferstecher
in Aqnatinta, von Schaff hausen, geb. am 24. Mai
1814. Ursprünglich Mechaniker, ging B. um
1843 in Frankfurt a. M. zur Kunst Ober und
erhielt Unterricht im Städel'schen Institut, be-
sonders durch K.Th. Reiffenstein. In der Aquatinta-
Manier wurde er durch den Herisauer J. J. Tanner
unterwiesen und vervollkommnete sich später in
der Schweiz bei Lukas Weber, der damals im
Schloß Laufen beschäftigt war. B. lieferte für
Buchhändler, meist nach eigener Zeichnung,
Illustrationen, auch größere Sammelwerke von
Rhcinansichten ; ähnliches später aus der Schweiz,
hier namentlich auch große Panoramen vom
Bodensee, Rheinfall, von Interlaken u. s. w. Die
Verbesserung der Landschafts - Photographie
machte dieser Thätigkeit allmäklig ein Ende,
und B. verlegte sich infolgedessen auf den Kunst-
handel und später wieder auf die Kleinmechanik,
verfertigte Maßstäbe, Rechenschieber u. dgl. mit
sinnreichen Verbesserungen. Er lebte (Ende 1901)
in Schaffhausen. Eine größere Sammlung seiner
Aquatintablätter und Zeichnungen besitzt der
Kunstvercin Schaffhausen.
Moist nach eigenen Angaben des Knnstlers. Vogler.
Becker, Benedikt, Maler, von Basel, war
1710 1711 mit seinem Bruder Hans Georg B. an
der Renovation der Wandgemälde des Hans Bock
im Basler Rathause beschäftigt. Die Akten nennen
B. ausdrücklich „Flachmaler.*
Burekkardt &■ Waektrnagtl, Oesch. des Rathauses von
Dasei, p. 1 6. D. Burekkardt.
Becker, Bernhard, von Gießen, Maler, tritt
1C49 der Zunft zum Himmel in Basel bei. Der
Meister war, was sich aus dem Geschäftsbetriebe
seiner Söhne zu ergeben scheint, Flachmaler.
D. Burekkardt.
Becker, Fridolin, geb. den 24. April 1854 in
Linthal (Kt, Glarus). Er besuchte die Kantons-
schiile in Frauenfcld, hernach die Ingenieur-
abteilung des eidg. Polytechnikums, wo er für das
Plan- und Karteuzeichnen an Prof. Dr. J.Wild,
für das Landschaftszeichnen und Malen an den
Professoren J. J. Ulrich und A. R. Holzhalb und für
das Modellieren an Prof. J. Ludw. Keyser aus-
gezeichnete I-ebrcr fand. Nachdem er eine Zeit
lang ausübender Ingeuieur des eidg. topngraph.
Bureaus gewesen war, wurde er als Professor am
eidg. Polytechnikum in Zürich angestellt und am
18. Okt. 1901 zum ordentlichen Professor an
der Ingenieurschule für Topographie, Plan- und
Kartenzeichnen und verwandte Fächer befördert.
Im Militär nimmt er seit 1901 den Rang eines
Obersten im Generalstab ein. Seine Leistungen
als Kartograph sind ebenso hervorragend als
auch zahlreich. Er erstellte ein Relief des
Kts. Glarus, aufbewahrt im Rathause zu Glarus,
ein solches der Gotthardbahn, in Luzern auf-
gestellt, des Sottocenere 1 : 25000, in Lugano
aufbewahrt, ein solches von Montreux-Rochers
de Naye 1:5000; dann verfertigte er malerische
Reliefpläne der Gotthardbahn, die sich im
Smithsonian Institution in Washington befinden,
eine Schulkarte des Kts. Baselland 1 : 75000,
eine solche für den Kt Luzern 1 : 160000, eine
Karte für die Ferwallgruppe des D. Oe. Alpen-
vereins 1 : 50000, eine Karte des Rigi 1 : 50000,
eine Karte der oberital. Seen 1 : 160000, die
Exkursionskarte von Schuls - Tarasp - Vulpera
1 : 50000; eine Karte der Adamellogruppe für den
D. Oc. Alpcnverein 1:50000, erschienen 1902,
eine solche des Bodensees 1 : 125000, eine Karte
von St. Gallen mit dem Sentisgebiete 1 : 75000,
letztere beide erschienen 1902. Er publizierte
ferner: „Die Schweiz. Kartographie an der Welt-
ausstellung von Paris 1889 und ihre neuen Ziele",
dann 1899 „Die erste Schlacht bei Zürich«, 1900
„Ueber den Klausen, auf neuer Gebirgsstraße
zwischen Ur- und Ostschweiz", 1901 „Der Bau der
Klausenstraße. " Er erhielt Auszeichnungen an
der Schweiz. Landesausstellung in Zürich 1883, an
der Weltausstellung in Paris 1889, an derjenigen
in Chicago 1893, an der Landesausstellung in
Genf „Hors concours", an der Weltausstellung in
Paris 1900 die ailb. Medaille als Mitarbeiter. Er
war Mitglied der 1. Kommission für die Schweiz.
Schulwandkarte, 1896—1898 Mitglied der wissen-
schaftlichen Kommission für den Bau der Jung-
fraubahn, ist Mitglied der Redaktionskommission
für die Erstellung eines geogr. Atlasses der
Schweiz. B. ist einer der Bahnbrecher für die
Einführung der malerischen Kunst in der Karto-
graphie und für die Entwicklung derselben einer
der hervorragendsten Förderer.
Persönl. Mitteil., sowie Kat der kartogr. Ausstellonjron
seit 1888. Ontf.
Becker, Hans Bernhard, der jüngere, tritt
1677 der Zunft zum Himmel bei. Der Meister
war Sohn von Bernhard B. und offenbar nur als
Flachmaler thätig. D. Burekkardt.
Becker, Hans Georg, ein Flachmaler von
Basel, war 1710 1711, gleichzeitig mit seinem
Bruder Ben., bei Renovationsarbeiten im Basler
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Beckh _ 101
Rathause beschäftigt. Siehe Artikel Becker,
Benedikt D. Burcichardt.
Beckh» Steffen (Stephan), ein Waffenschmied
und Schäfter, erscheint 1617 als Lieferant für
das Zeughaus in Solothurn.
Seckelroeteterrechuungen 1617. ZdUr-Cotlm.
Beckwith, Catherine S., peintre, nee ä Bath
(Angleterre), a 6tudi<3 dans les Ecoles des Beaux-
Arts de Salisbury en Angleterre et de Weimar.
Cette artiste a partieipe a l'exposition nationale
suisse ä Berne en 1894 avec un portrait de femme.
Gaz. de Lausanne 25 mal 1894. — Zoitschr. f. bild.
Kst, Beibl. XV, p. 529 ; XVI, 587. Ch. Vuilkrmet.
Bedlllora, Magister Domenicus de, Architekt
des 15. Jahrb., in Lugano, war daselbst, laut
Inschrift von 1426, am Bau des frühern Pretorio
(jetzt Banca cantonale) th&tig.
Bahn, Statistik im Anz. f. A.Kde. 1892, p. 43.
(\ ßrxin,
Bedot- Diodati, Mn" Marie, peintre, nee a
Geneve en 1866. Elle fit ses Stüdes a Geneve et
a Paris. Elle a expose" dans diverses expositions
de la Sociöte suisse des beaux-arts; a Bale 1898
et a Geneve 1900; ä Vevey 1901 etc.
Ch. Eggimann.
Beer, 8. B&r.
Bejrueret, s. Bougueret
Begnln, Alfred, n<5 le 1er janvier 1834 ä
St. Legier ( Vand), a «He" «leve de Ch. Gleyre et de
rKcole des Beaux-Arts de Paris vers 1852. Quoique
cet artiste n'ait guere marquö comme peintre,
et bien qu'aucnne de ses oeuvres ne se trouve
dans nos musles, son talent commo dessinateur
et surtout comme caricaturiste n'en est pas moins
remarquable. B. s'est amuse- (plus specialement
de 1860 ä 1866) ä decorer les murs ext6rieurs
des maisons du village de St Legier sur Vevey,
de dessins ä grands traits reprlseutant, pour la
plupart, d>8 scenes champetres ou des episodes
de la vie villageoise. Malheureusement les in-
tempenes tendent ä faire disparaltrc ces peintures
originales.
A. Cirtoolt. La Suisso romande illuströo 1896, p. 332
a 333. — Jean du Bottet, Journal officio) do l'expos.
cant. vaud. Vevey 1901, Nr. 3. Ch.Vuülermtt.
Beha-Caftt&gnola, Giovanna, Früchte- und
Blumenmalerin, von und in Lugano, geb. 1871
in Brüssel, genoß 1887—1889 ihren ersten Unter-
richt an der Zeichenakademie in Hanau und setzte
dann in Lugano ihre Malstudicn bei Pereda,
Galbusera und Barzaghi fort. Sie stellte 1891
an der schweb;. Turnusausstellung in Lugano,
1898 in Basel und 1900 in Paris aus, später in
Stuttgart, Frankfurt a. M., München und bei
Schulte in Berlin. Eines ihrer größeren Frucht-
stücke wurde 1900 von der Eidgenossenschaft
Bella
angekauft uud der Sammlung im Palazzo Civico
in Lugano zugeteilt E.L.Girard.
Behelm, Hans, Goldschmied von Basel, wird
innert der Jahre 1482— 1486 in den Basler Ge-
richtsbüchern erwähnt. Werke seiner Hand sind
nicht erhalten. D. Bunkhardi.
Behem, Jakob, der Kartenmaler, in Basel,
empfängt als Briefmaler die Saffrauzunft 1524,
die Zunft zum Himmel 1537. Oanx.
Behem, Matheus, von Basel, der Hciligen-
maler, erwähnt 1514.
Archiv Basel Gans.
Behr, s. Bär.
Behre, Auguste, jwintre decorateur, ne ä Stade
(Hanovre), et fixe en Suisse des 1879. B. gtudia
le dessin au Tcchnicum de Winterthur. II s'est
etabli en 1892 ä I>ausanne, oü il debuta en
decorant l'Hötel-Ch&teau ä Ouchy; c'est ä lui
qu'est due la decoration de la salle des fetes de
l'Hötel Byron, pres Villencuvc, et qui executa, en
1898, les decors du drame „Le Major Davel",
de Virgile Rossel, pour la Soctete' litteraire de
Lausanne. Ch. VuUlemet.
Bei, Jacob, n€ ä Geneve, fut recu maltre
orfevre le 4 aoüt 1734. Ä. Choity.
Bei, Pierre, Ingenieur und Topograph, wurde
1742 in Payerne im KtWaadt geboren. Schüler
seines Oheims, des Ing. Pierre Willoraet 1787
Inspektor der Straße von Ligniere nach Rolle,
die er selbst mit Eschaquet erbaut hatte. Im
Militär brachte er es zum Ing.-Hauptmann. Er
starb 1813. Er gab zwei Karten heraus: „Carte
topographique de la grande route de Berne ä
Geneve avec la juste distance d'une ville ä l'autrc
a la place oü les pierres milliaires sont posecs
distantes de 1800 toises, mesure" par l'illustre
chambre des peages et gravä par P. B. Ing. de
L.L. E.E. de Berne, publik le 1" fe>r. 1783"
und „Carte topographique de la grande route de
Berne a Zürich et Zurzach avec l'emplaccment
des pierres milliaires distantes de 1800 toises de
10 pieds de Berne, mesurö et gravä par P. B.
Ing. avec Permission et Privilegc exclusif de
L.L. E.E. de Berne 1887." Jede Karte besteht
aus 15 Blättern.
Wal/, Gösch, der Vermessungen p.79— 81. — Fä/Ui.
K.-Lex. II, p. 53. Graf.
Bellal, Samuel, n£ vers 1667, f le 11 sept.
1739, fut recu maltre orfevre ä Geneve le 1er sept.
1684. A. Choity.
Bellnzona, s. Bellinzona.
Bella, Camillo Deila, Tischler, aus Morcote,
um 1580 in Rom. Am 24. Sept. 1584 lieh er
dem mailändischen Wagner Giovanni Zaccaria
in Piazza Sta. Trinitä 50 Scudi.
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Bellamy
— 102 —
Belliger
Bertototti. Art. lomb. • Kon» I, p.343; II, 319, 312.
— Den., im Boll. stor. 1885, p. 81. — Dert., Art. srixz.
in Roma, p.VIII und 27. ('. Brun.
Bellamy, Barthelemi, ne ä Geneve en 1714,
apprenti chez Daniel Bordier, recu maltre or-
fevre le 6 dec. 1737, s'associa avec Abraham
Bouchet cn 1756; il fut Tun des 24 coramissaires
6\u» par la bourgeoisie en 176G pour sauvegarder
se8 interets aupres des plenipotentiaires.
A, ChoUy.
Bellamy, David-Andre\ Iiis du precldent, ne
ä Geneve en 1748, f le 11 janv. 1795, apprenti
chez son pere, fut re^u maltre orfevre le 25 janv.
1777. .4. Choüg.
Bellamy, Jean-Joseph-Isaac, parent des preetf-
dents, ne a Geneve le 4 dec. 17G1, f le 5 mara
1835, apprenti bijoutier chez Theophile Cramer
et Jacob-Louis Dunant, rec,u maitre orfevre le
7 aoüt 1786; il fit partie de l'Assemblee nationale
eu 1798, du Conseil legislatif, en 1796, duConseil
representatif en 1814. A. Choüy.
Bellamy, Louis, de la famille des prec^dents,
n«S a Geneve vere 1651, t le 23 oct. 1733, fut
recu maltre orfevre le 27 dec. 1682. A. ('koits.
Bellani, Gerolamo, Maler, von Lugano, geb.
1822, machte seine Studien an der Brera in
Mailand und in Paris. Er führte die Dekorations-
arbeiten im Palaste der Ercolani in Bologna
und des Theaters in Cento aus. In seiner Heimat
malte er den Plafond des alten, nun abgebrochenen
Theaters iu Lugano; ebendaselbst die Dekora-
tionen im alten Municipiumssaale an der Via
dell' Ospedale und im Ratesaale im Regierungs-
gebäude in Bellinzona.
Boll. stor. 1881. — Binneki, Art. tic, p. 17 — 18.
K. L. Oirttrd.
Bellet, Jacob, ne" ä Geneve en 1737, fut re;u
maltre orfevre le 19 oct. 1765. A. (%ä»>i.
Belliger, Anton, Lithograph, gebürtig von
Ebikon (Kt. Luzcrn), war zwischen 1820 und
1845, gleichzeitig mit seinem Bruder, in Aarau
thatig, wo sie die Lithographie Gebr. Belliger
gründeten und diese älteste Schweiz. Anstalt bis
zum Tode des Kasjtar B. (siehe diesen) innehatten.
Da von Anton B. keine mit seinem eigenen
Namen gezeichneten Karten, lithographische und
künstlerische Blätter erschienen oder bekannt
geworden sind, liegt die Vermutung nahe, daß
Anton B. in der Firma vorherrschend den
technisch-kommerziellen Teil vertreten habe.
Front Ifeinevxann.
Belliger, Kaspar, Lithograph, Kartograph,
Zeichenlehrer, Mitbegründer der ältesten Schweiz.
Lithographie, Historienmaler und Panoramen-
zeichner, geb. den 10. Juli 1790 in Ebikon bei
Luzern, wurde als Zeichenlehrer nach Aarau
berufen und gründete dort 1820 im Vereine mit
seinem Bruder die erste Schweiz., unter dem
Namen der Gebr. Belliger rasch aufgeblühte und
bekannt gewordene Lithographie (s. unter „Gebr.
Belliger" uud „Anton B."). B. wandte sich in
früheren Jahren mit Vorliebe der religiösen und
weltlichen Historienmalerei zu, wobei ihm
namentlich das Genre der Schlachtenmalerei
gegluckt sein soll. Diese Neigung mag B. ver-
anlaßt haben, am 2. Freischarenfeldzuge als
Militärzeichner teilzunehmen. Obwohl Nicht-
kombattant und unbewaflhet, wurde B. vom
Gegner gefangen genommen. Immerhin ward ihm
gestattet, bei der ihm verwandten Familie des
Goldschmied Schnyder in Luzern ein Privatlogis
zu beziehen. Die sorgfältigste Pflege vermochte
indessen nicht, dem krank und wie gebrochen in
die Obhut genommenen Künstler das Leben zu
erhalten, er starb wenige Wochen darauf als
Internierter an den Folgen der Ueberanstrengung
am 11. Mai 1845.
26 Jahre alt malte B. auf dem linken Seiten-
altare der 1812 neuerbauten Pfarrkirche von
Horw für 120 Gulden das Altarbild: „Die hl.
Weihnacht."
Von weiteren Arbeiten B.s wurden ermittelt:
Die mit C. B. monogrammierte Allegorie (einer
mit einem Löwen am Fuße einer abgebrocheneu
Eiche ringenden Schiauge) auf dem Titeibl, der
zur Eröffnung des Löwendenkmals erschienenen
Schrift: „Recit de la conduitedesgardessuisses, .
1792. Par le colonel Pfyffer d'Altishofen, Lucerne
1819." Ferner: „ Panorama von St Chrischona bei
Basel" (in Kreidemanier, Groß Folio), „Schwing-
fest auf dem Pilatus", „Ansicht des Pilatus, von
Hergottswald aus", „Ansicht von der Hochrüti
nach Luzern" (ausgest. 1869 in Luzern), „Der
Maler in der Not" (ausgest daselbst, Jubil.-
Atisstellung 1889), „Panorama vom Schlosse
Habsburg", mit hist.-geogr. Erklärungen, von
C. Belliger, grav. von Scheuermann & Meichelt.
Verlag J. J. Christen, Aarau 1821. Den künst-
lerischen Nachlaß besitzt teilweise die Bürger-
bibliothek Luzern, u. a. die Kohlenzeichnung
„Christus am Kreuze." C. Belliger inv. 1815.
Weiteres siehe unter „Gebr. Belliger."
Kat. der Kst. - Ausstellungen der Kst.- Gesellschaft
Luzern 18C9. p.7 und 1889. p. 24. — P/xftr, A'., Der
Kt. lauern I, p. 284 nnd 291. — Ottering, Biogr. Kat.
(Msc. der Bürgerbibl. Luzern). — H\ Mm, Die Habs-
burg, p. 83. — Heimatskunde für den Kt. Luzern VI:
Gesch. der Pfarrei Horw, p. 30. — Nekrolog der Deutschen
1846, p. 11- C. Fntns //«Vmaim.
Belliger, Lithographie der Gebr. B., ältestes,
1820 von Anton und Kaspar B. in Aarau gegr.
lithogr. Institut der Schweiz. In demselben sind
u. a. folgende lithogr. Blätter gedruckt: „Hoch-
zeit zu Kana", „Das Nachtmahl Christi",
„Napoleon am Abend nach der Schlacht bei
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Kellinzona
- 108 -
Waterloo", „St. Theresia a Jesu", „Jesu» der
Kinderfreund." Ferner eine große Karte des
Kte. Aargau für Schulen, eine Karte von Amerika
(1827), eine große Karte der Schweiz (1884),
das Panorama von Habsburg u. a. m.
Vgl. unter Kaspar B. Frans Heinemann.
Bellinzona, Albertollo da, arbeitete 1471 am
Dombau zu Mailand.
Mertario, Muitri comac. I, p. 522. E. L. Girant.
Kelli nzona, Domenico da, Baumeister, restau-
rierte 1503 die Stadtmauern von Poggio S. Mar-
cello bei Ancona und den großen Turm der Porta
S. Agostino in Arcevia, den römischen Marken.
Boll. stör. 1890, p.251. — Mertario. Maestri comac
II, p. 884. E. L. Girard.
BeUinzona, Giacomo (Jacomo) da, Zimmer-
und Kriegsbaumeister, aus Bellinzona, lebte im
15. Jahrb. Er wird in einem Schreiben des
Comissarius von Bellinzona an den Herzog
Sforza erwähnt und auf einer Liste vom 23. Mai
1480 der in herzoglichem Dienste befindlichen
Ingenieure etc. genannt. Er arbeitete zusammen
mit Giovanni da Bellinzona an den Befestigungs-
bauten dieses Ortes.
Boll. stor. 1890, p. 247. E. L. Girard.
Bellinzona, Giovanni (Johanne) di Matteo
da, Kriegsbaumeister, aus Bellinzona, lebte im
15. Jahrh. In einem Dokument vom 1. Mai 1480
wird erwähnt, daß er um jene Zeit bei den Be-
festigungsbauten von Bellinzona am Bau eines
Turmes und eines Wallschildcs (Rivellino) be-
teiligt war.
BoU. stor. 1890, p. 247. E. L. Girard.
Bellinzona, Giovanni Antonio da, Maurer
des 15. Jahrh. in Rom, im Dienste Pauls II.
(1464—1471), des Erstellers des Palastes von
San Marco (Pal. di Venezia), an dessen Bau
er 1467 beschäftigt war.
Bertolotti, im Boll. stor. 1885, p. 4. — Der*., Art.
sviw. in Roma, p. VIII und 4. C. Brun.
Bellinzona, Giovanni di Matteo da, Bau-
meister, stellte 1542 die Mauern des Schlosses
Piticchio bei Arcevia wieder her.
Boll. »tor. 1890, p. 251. — Mertario, Maestri comac.
II. p. 251. E.L.Oirard.
Bellinzona, Guidone da, Maurer des 15.
Jahrh. in Rom. Am 1. Mai 1467 werden ihm
für Arbeiten „in fabrica arcis castri saraceneschi"
als rückständig „flor. auri de camera 13 et
bonon. 47" ausbezahlt.
Brrtclntti. im BoU. »tor. 1885, p. 4. — Den., Art.
svixx. in Roma. p. Tin und 4. C Brun.
Bellinzona, Pietro da, Maurer und Baumeister
ans Bellinzona, baute um 1563 das Gewölbe im
Refektorium des Klosters S. Francesco in Arcevia.
Boll. stor. 1890, p..251. E. /.. Girard.
Bellol, Gabriel, ne" ä Geneve le 8 juillet 1744,
t le 8 fevr. 1832, mattre graveur-ciseleur, recu
bourgeois de Geneve le 21 juin 1771, s'associa
avec Isaac Marcinhes et Nicolas Clialon, mattres
graveurs-ciseleurs, et Francois Marcinhes, peintre
en email, puis fut recu maltre orfevre le 10 aoüt
1795; adjoint au conseil des CC en 1790, il fit
partie du conseil legislatif en 1796. A. Choi*!,.
Belone, Marco, Maurermeister und Minierer,
aus Rancate bei Mendrisio, war im 16. Jahrh.
thätig.
BoU. stor. 1899, p. 87. E. L. Girard.
Belot, Henri, ne* ä Geneve, recu mattre orfevre
le 5 sept. 1740, s'associa avec Etienne Terroux
& fils pour gtablir un commerce d'orfevrerie a
la Martinique, au moyen d'un commis, sous la
raison : Etienne Terroux & fils <k Cie. A. Ckmeg.
Beltraraelli, Francesco, Messingarbeiter am
päpstlichen Hofe in Rom, aus Ronco d'Ascona,
Sohn des Antonio B., in den zwei ersten Dezennien
des 17. Jahrh. thätig. Er führte am 22. Mai 1600
wegen einer ihm beigebrachten Wunde Klage
gegen den Bildhauer Ambrogio aus Corrcggio.
1613 war er am Monte Giordano wohnhaft Im
Januar 1618, im Streite mit einem Goldschmied,
sagt der flämische Silberschmied Giuseppe Cocchio
zu seinen Gunsten aus.
Bertolotti, im BoU. stor. 1885, p. 168. — Der*., Art.
svi«. in Roma, p. VIII, 55, 71. V. Brun.
Belje, Charles-Paul Dangeau de la, ce'lebre
architecte, n6 ä Vevey au mois d'aoöt 1705 de
Francois Dangeau, sienr de la Belye, et d'Elisa-
beth Grammont, sa femme, ne peut, ä proprement
parier, pas etre revendique* comme suisse. Car
peu d'anni'es apres sa naissance ses parents,
re"fugies pour cause de religion, quitterent le
pays de Vaud pour s'elablir en Angleterre, ou
lern* fils fit ses Stüdes d'architecte et exerca sa
vocation. Charles de la B£lye construisit ä
Londres plusieurs monnments remarquables,
entr'autrcs le pont de Westminster, qui lui
coüta donze ans de travail. II fut accuse" dans
un pamphlet d'avoir vole ä un certain Vaulove,
pour en faire usage dans cette bätisse, une
machine de son invention, qui enfoncait les pilotis.
Cette accusatiou lui fit du tort et fut peut-etre
cause que sa carricre, jusqu'alors brillante,
dcclina au point qu'il mounit dans la misere,
le 17 de"c. 1781. Le cours de physique experi-
mentale de Desaguliers, (Paris, in 8°, 1751)
contient une lettre de lui, adressee ä l'auteur
le 13 avril 1735, pour reTuter la dissertatiou
latine de F. W. Stftbner, intitnlee: „Demonstratio
verte mensune virium motricium vivarum (p. 84
a 98)."
A. de Montet. Dict. biofrr. des Geiiev. et des VaudoU. —
Fiißli, Best. Kstl. IV, p. 223 -224. — Outvmne» (JJ,
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Bekinger
- 104 -
Bwioit
H4ftigi4a fnnc*is dang le pars de Vaud, p. 26a. — FüAH.
neue Zurttae, p. 6. - Etrcnnos bolvöt. 1814, p. B8-B9.
A. dt MoHttt.
Belxlnger, Hans Heinrich, Goldschmied in
Zürich. Er wurde Meister 1665. Äfler.
Bendel, Hans, Zeichner, Maler und Lithograph,
geb. am 18. Okt. 1814 in Schaffhausen, gest.
daselbst am 28. Nov. 1853. Sohn des Schreiuer-
mcisters Nikolaus B. Er besucht« die sogen,
„deutsche Schule" seiner Vaterstadt und erhielt
im Gymnasium bei Landschaftsmaler Jakob Beck
den ersten Zeichenunterricht. Vierthalb Jahre
Flachmaler, sattelte er in München, wo er seit
1834 als Vergolder thätig war, um. Nachdem er
krankheitshalber wieder einige Wochen in der
Heimat zugebracht hatte, kehrte er nach München
zurück und wurde Schüler der Akademie. Nun
nahmen sich Wilh. v. Kaulbach und Jos. Schlott-
hauer seiner an. 1835 schon gab Kaulbach
B.s Vater die Versicherung, daß seiu Sohn
mit großem produktivem Talent ausgerüstet sei.
Sein erstes Bild stellte den „Tellensprong" dar,
sein erster Karton »Die Schlacht am Stoß"
(Imthurneum in Schaff hausen), repr. auf Taf. 17
der „Schweiz. Gcscb. in Bildern". Zu den frühen
Arbeiten gehören auch die durchaus im Geiste
Kaulbachs empfundenen, 1838 für Cotta aus-
geführten Zeichnungen für die Gallerie zu Goethes
und Schillere Werken. Eine selbständige Rich-
tung schlug B. erst spater ein.
Außer einigen Kreuz- und Querzügen im
engern und weitern Vaterlande und einigen
Ausflügen in die Umgebung von München hat
B. größere Studienreisen nur zweimal unter-
nommen. Im Aug. 1837 durchstreifte er Tirol,
1838 sah er, in Begleitung Kaulbachs, Italien.
Ein launiges, von Ranken-Ornamenten umrahmtes
Gedenkblatt, von dem Prof. Bendel in Schaff-
hausen eine Pause besitzt, zeigt den Künstler
mit seinen Genossen auf einem Ausritt in die
römische Campagna. Im übrigen verlief sein
Leben ruhig. Das Interesse an der Geschichte
des Vaterlandes ließ ihn 1847 den Sondcrbunds-
feldzug mitmachen, aus dem er mehrere Episoden
mit dem Stifte des Lithographen fixierte. Da-
raals mag auch der „Totentanz" entstanden sein.
Als er starb, hatte er ein Altarblatt für die
katholische Kirche in SchaffhauBen in Arbeit.
B.s Hauptwerk, ein CykJus von Darstellungen
zur Schwciz.-Gesch., 1852 -1863 im Auftrage des
Herrn Moser in Schaffhausen al fresco gemalt,
befindet sich in einem Flankentürmchen der Villa
Charlottenfels. Die Kartons („Schwur im Rütli",
„Trauer um Winkelried", „Nikiaus von der Flüe in
Stans", „SehultheißWengi") gehörenderG. Keller-
Stiftung tuid hängen im Museum zu Solothurn.
Sie ernteten 1852 an der Ausstellung des Kunst-
vereins in München viel Beifall. Andere Kom-
positionen blieben Kartons, so der „Abschied
Zwingiis" im Imthurneum zu Schaffhausen,
„Der Tod Zwingiis", „Der Tod AttinghauBens",
„Die Franken in Unterwaiden", „Pestalozzi in
Staus", „Die Heimkehr der Schaff hauser aus
der Schlacht bei Scmpach" (1841), „Zwing-Uri",
„Königin Agnes in Königsfclden", „Jesus und die
Ehebrecherin". Der Nachlaß des Künstlers im
Besitze seines Vetters, Prof. Bendel in Schaff-
hausen.
Es fragt sich, ob es für B. gut war, unter
den Einfluß des ihn auf das Monumentale hin-
weisenden Kaulbach zu geraten, denn der Schwer-
punkt seiner Thätigkeit liegt in der Genre-
malerei. Hierher gehören die zehn 1849 in
Winterthur (SteinerVhe Buchhandlung) heraus-
gekommenen Federzeichnungen auf Stein zu
zwölf allemannischen Gedichten Joh. Pet Hebels
und die dreizehn Illustrationen zu Pestalozzis
„Lienhard und Gertrud" (Zürich, Meyer & Zeller,
1844). Zwei Reproduktionen in P. Seippels
„Schweiz im 19. Jahrh." II, p. 518 u. 519. Noch sei
genannt das „Nüniglöckli in Schaffhausen", eine
Illustration zu dem Gedichte Maurer von Kon-
stant«, ein in Neureuthers Manier mit Arabeskeu
reich verzierter Tondruck in Folio. Wahrend B.
als Historienmaler sich in dem Streben nach
schwer erreichbaren Zielen verzehrte, vermochte
er als Genremaler die sich gestellte Aufgabe
zur eigenen Befriedigung zu lösen.
Ifagltr. Monogr. III, p. 633. — Seubtrt, K.-Lex. I,
p. 104. — it. v. C. im Schw. Kstbl. v. 1854, Nr. 3,
p. 23 -25. — Münch. Punsch v. 23. Mai 1852, Bd. V,
Nr. 22. — Mt9«, K.Lax. III, p. 603—504. — Zeitechr.
f. blld. Kst. v. 1885, p. 277—279. C. Bmn.
Benedetto da Fireuze, s. Firenze, Bened. da.
Benedict, Maler, von Basel, wird innert der
Jahre 1506—1507 archivnlisch erwähnt. Werke
seiner Hand sind nicht erhalten. D. Burtkkanti.
Benedict, der Meister, ein Rot- und Stück-
gießer, lieferte in den Jahren 1624—1526 Waffen
in das Zeughaus Solothurn.
Seeke)mei«t«rrecnmingen. Zuur-CoUüt.
ßengg, Paul, von Zug, gest. am 3. Okt. 1612,
war Hauptmann, von 1612—24 Mitglied des
Stadtrates, ein geschickter Uhrmacher.
Im I^andesmuseum Zürich befindet sich eine
von Paul B. verfertigte, seinen Namen tragende
Kreuzuhr mit silbergetriebener Glocke. wvt«r.
ßenlna, Giov. Batt., „CapjM) maestro", reichte
mit Giov. Batt. Pedrazzo am 5. Jan. 1753 einen
mit Plänen begleiteten Knstcnvoranschfcig über
die Restauration des Schlosses von Locanio ein.
ÄaA». Am. A. K. 1891, p. 550, 558-559.
€. Bmn.
Benoit, Henri, fils cadet du major B. et friere
de Louis B., peintre sur email au 19r siecle, fut
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Henoit
— 105 -
Benteli
assode avec lui et travailla dans la meine hranche
d'industrie. II est beaucoup motu« connu que
Louis B. On ignore l'annee de sa naissance et
celle de sa mort. A, Godet.
Benoit, Louis, pere (le Major B.), peintre-
emailleur, ne aux Ponte (Neuchatel) en 1732,
mort aux Ponte cn 1825 dans sa 94*annäe. Habile
artiste, il fonda aux Ponte un Etablissement
d'ernailleurs et de peintres en cadrans, qui devint
tres florissant. II a laisse aussi une collection
peinte des oiseaux de la Suisse, d'une grande
correction de dessin et d'une grande verite' de
colorte. II etait membre honoraire de la sociöte-
de Venera vie ponr l'avancement des scicnces
naturelle». 11 a laisse deux ftls: Louis B. (le
capitaine B.) et Henri B.
Biogr. neuen, par F. A. ^f. Jtnnnertt et J. II. Bonkött
1868. A.Qvdtt.
Benoit, Ixmis, fils (le capitaine B.), atn6 du
major Louis B. et frere de Henri B., peintre
sur Email, ne aux Pont-de-Martel au milien du
XVIII* siecle, marie le 8 mars 1778, capitaine
en 1808, mort en 1830, dans un age avance.
II fiit un artiste distingue" dans la peinture sur
email et la fabrication des cadrans de montres.
I/C musee de Neuchatel en possede une riche
collection. Ses emaux decorent aussi los automates
cElcbrcs de Jacquet-Droz et ceux de Jean-David
Maillardet de La Chaux-de-Fonds. II fabriquait
lui-meme les couleurs dont il se servait et dont
il avait le secret; c'ltait surtout le noir et le
pourpre qui attira sur lui l'attention des plus
habiles peintres en miniature d'alors. II a peint
avec beaucoup d'exactitude les plantes de la
Suisse. II fut cr& Chevalier de l'ordre du Lys
en 1814 et fut membre de la sociele' des sciences
uatiu-elles de VEteravie.
Brommiwianm. Die Uhr I, p. 29. A. tforfrt.
Benteli, Christoph, Maler-Amateur, beteiligte
sich mit Landsc haftestudien an den Ausstelltingen
von 1824, 1830, 1836 und 1838. Er war am
23. Jan. 1783 in Bern geboren, zünftig zu Zimmer-
leuten, führte einen Spczereiladen und starb am
8. Febr. 1876.
Aosstellnngflkataloge. — Burgerrodel von Bern.
ff. TürUr.
Benteli, Elise Maria, Malerin, von Bern, in
Florenz. Sie wurde am 2. Febr. 1839 in Bern
geboren, absolvierte das Lehrerinnenseminar da-
selbst, war hierauf zwei Jahre an der dortigen
Einwohnermädchenschule und sechs Jahre in
Wien in eiuer Beruer Familie als Lehrerin thätig.
Sie kehrte 1864 an die Einwohnermädcbcnschule
zurück und begab sich von da im Jahre 1869 zu
ihrer Ausbildung im Zeichnen und Malen nach
München. Sic vertauschte 1876 München mit
Floreuz, wo sie seither wohnt und mit Malen und
Unterrichten im Malen beschäftigt ist Sie hat
sich 1879 an der Schweiz. Kunstausstellung in
Zürich beteiligt.
Hitteil, von Frl. Btntdi. H. TitW.
Benteli, Ludwig Rudolf, Kupferstecher. Er
war der Sohn des Müllerobmanns Isaak Sigmund
B., von und in Bern; zünftig zu Pfistern, und wurde
am 31. Mai 1760 getauft Er bildete sich ver-
mutlich in Bern zum Graveur aus und stach
u. a. eine Ansicht der Stadt Bern als Kopfleiste
für Lehrbriefe. In der Kupferstichsammlung des
Polytechnikums in Zürich ist eine von ihm ge-
stochene Ansicht der Stadt Burgdorf. Er starb
als Bentier in Paris am 20. Febr. 1839.
Bern, Bilder aus »rganfr«nhelt und Gegenwart, p.74.
— Register der Burjrerratskaozlei in Bern. U. Tarier
Benteli, Theophil, Architekt und Blumen-
maler, in Bern, in der ersten Hälfte des 19. Jahrb.
Er beteiligte sich mit architektonischen Zeich-
nungen, Entwürfen zur Verschönerung Berns, an
der Ausstellung, die dort im Juli und August
1824 stattfand. Auch war er in der lokalen Aus-
stellung in Bern 1836 vertreten.
Koi»tbl. 1824, p. »04. — Meyer, K.Lex. HI, p. 557
bis 558. C Brun.
Benteli, Wilhelm Bernhard, Maler, geb. am
5. Dez. 1839 im Pfarrhause zu Schwarzencgg,
wo sein Vater bis 1848 Pfarrer war. Von 1850
bis 1857 besuchte er die städtische Realschule
in Bern und genoß dort den Unterricht des
Zeichenlehrers Senn. Die Jahre 1858 -1860
brachte er auf der Akademie in München zu.
Ein Jahr studierte er dort unter Professor
J. G. Hiltensperger im Antikensaale, ein Jahr
in der Malklasse bei Prof. Hermann Anschütz.
1860 ging er nach Frankreich, wo er bis 1861
als Schüler Ch. Gleyres in Paris weilte. In
diesem Jahre ward er Zeichenlehrer an der
Einwohnermädchen8chule in Bern, in welcher
Stellung er bis zur Reorganisation der Stadt-
bemerischen Mittelschulen im Jahre 1880 ver-
blieb. Von 1865—1880 war B. Zeichenlehrer
an der städtischen Realschule, seit 1880 Zeichen-
lehrer am städtischen Gymnasium, seit Gründung
der bemerischen Kunstschule 1871 auch Lehrer
des Zeichnens und Malens an diesem Institute.
Im Herbst 1866 war es ihm vergönnt, eine sechs-
monatliche Studienreise nach Italien zu machen,
auf der er sich vornehmlich in Venedig, Florenz,
Rom und Neapel aufhielt, aber auch Städte
wie Verona, Bologna, Siena, Perugia, Parma,
Genua, Turin etc. berührte.
B. ist Landschafts- und Porträtmaler; seine
Porträts fallen meistens in die erste Zeit nach
seinem Pariser Aufenthalt. Seine Landschaften
sind zahlreich und behandeln Motive von den
Ufern des Brienzer-, Thuner- und Ucnfcrsees,
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Bentham
— 106 —
Benz
sowie Motive von Wildbächen im Hemer Ober-
land. Zu seinen wichtigsten Werken gehören
„Iscltwald", „Bei Ringgenberg", „Das Lauter-
brunnenthal", „Bei Unspunnen", „Bei Wilders-
wil", „Blumlisalp von Kandersteg au»" im Kunst-
museum in Bern. Eine Zeichnung, „Cascade
de Murg", abgebildet in der „Suisse illustree"
vom 20. Juli 1872, Nr. 29, p. 343. Für die Firma
Kaiser in Bern lieferte er die Originale zu den
Oelfarbendrucken der „Schweiz, geogr. Bilder-
werke". B. beteiligte sich an den Schweiz. Aus-
stellungen, an der Landesausstellung von 1883
in Zürich mit dem Bilde „Am Brienzersee".
Mittoil. dos Künstlers. — Meyer. K.-Lex. III, p. 558.
— Das geigt. Deutschland des 19. Jahrh. I, p. 44 — 45.
— Kat. der Schweiz. Landesausstellung 1883, 2. Aufl.,
p. 6., Nr. 30. - Zoitschr. f. bild. Kit., Beibl. XVII, p.704;
XX, 648; XXII, 728. C. Brun.
Bentham, Robert, pcintre-aquarelliste d'ori-
gine anglaise, est venu se fixer ä Aigle en 1872
ou 1873. En 1874, il fut appele, en remplace-
ment de Cousin, a donner les lecons de dessin
au College et a l'ecole superieure. Son enseigne-
ment cessa en mai 1877. II quitta Aigle en
1884 pour se fixer ä Jersey. Ses oeuvres se
sont vendues surtout en Angleterre. B. a exposä
a l'expos. Suisse des beaux-arts, en 1874, une
„Vue prise sur l'Aar, Thoune" et „Le chateau
d'Aigle."
Rens, de M. Hutti«», dirocteur du college-öcole indu-
strielle d'Aigle. Ch. VuOlermet.
Bentx, Achilles, s. Benz, Achilles.
Belitz (ou aussi Binz), Jean-Jacques, mattre
monnayeur ä Fribourg. On le trouve deja
mentionne commc muntzmeister en 1605, puis
en 1609, comme einployg ä la fabrication de la
petite monnaie; en 1618 (manual du cnnseil du
19 mars) il succeda ä Etienne Philot comme
directeur de la monnaie. II avait epouse Eve
Kolly de Fribourg. Dans les registres de bap-
temes il est mentionne' ä plusieurs reprises (en
1602, 1604, 1605 et 1609) soit comme pere soit
comme parrain d'enfanta haptisea. Dans ces
occasions il est indifferemment designe sous les
noms de Jacques, de Jean et de Hans Jakob.
Le fait que l'orfevre fribotirgeois, Frnncois Werro,
fut le parrain de Tun des enfants de Hans Bentz
pourrait laisser supposcr qu'il avait peut-etre
lui-meme exerc£ oette profession.
M'tje Jr TechtcrmauH.
Benrenutl, Giacomo, Bildhauer des 15. Jahrh.
aus Lugano. 1498 arbeitete er mit Stefano de
Lugano zusammen am Dome zu Mailand.
Ch. Ptrkin., IUI. sculptors, London 1868, p. 161, 295.
— Mryrr. K.-I*x. III, p. 561. C. Ilm«.
Benz (Bentz), Ac hilles, geb. am 13. Juli 1766
in Dietikon im Kant. Zürich, als Landschafte-
maler und Radierer in Basel tbätig. Er war
Schaler des Basier Landschaftsmalers Peter
Birmann (s. diesen), bildete sich jedoch bald
eine eigene, etwas kleinliche Manier. In jungen
Jahren war er ein hauptsächlicher Mitarbeiter
an Birmanns „Viaggio pittorico ai tre laghi."
Selbständig geworden, machte er sich vorteilhaft
bekannt durch eine im kleinsten Formate er-
schienene Folge von in Aquatintamanier geätzten,
hand kolorierten Basler Veduten. Auch beteiligte
er sich an den Schweiz. Kunstausstellungen.
Proben seiner Hand, in Aquarell- und Gouache-
manier ausgeführt, im Künstlergut Zarich: „Die
Linth bei Schännis" (1796), „Beim Dorfbache zu
Meiringcn", „Am Wallensec bei Wesen", „Wald-
studie", „Studie am Reichenbach", „Studie am
Handeckfall", „Ansicht von Chur". Von ihm
radiert: „Schloß Mönchenstein". In der Kupfer-
stichsammlung des Polytechnikums von ihm ein
Aquarell: „Vue pres deThoune" und verschiedene
Landschaften : Aquatintablätter und Radierungen
nach Hch. Füßli und Ludw. Heß. Das Zofinger
Künstlerbuch von 1794 (Bl. 3) besitzt von B. ein
Aquarell: „Schloß Falkenstein" im Kt. Basel.
J. Meyer. K.-Lez. III, p. 565. — Xagltr, K.-Lex. I,
p. 420. Mitteil, »on D. Burckhardi. - Ueber Rs
Thatigkeit als Zeichenlehrer vgl. Biogr. des Ratsherrn
J. J. Im Hof (zuerst ersch. im Jahresbericht des Basler
Kunstvereins von 1900). C. Brun.
Benz, J. Albert, Dekorationsmaler, bekaunt
durch eine größere Zahl gelungener Restaura-
tionen Schweiz. Architektur- und Kunstdenk-
mäler. Ein Neffe des Historienmalers Severin B.
und in Marbach (St. Gallen) am 2. Dez. 1846
geboren, machte B. seine Lehrzeit in Altstätten
(St. Gallen), holte die künstlerische Ausbildung
in München, war auf seiner Wanderung in ver-
schiedenen Teilen Deutschlands und Frankreichs
thätig und ließ sich 1872 in Luzern nieder. B.
brachte daselbst als erster die so lange ver-
kannte Facadcn-Freakomalerei wieder zu Brauch
und Ansehen. Die bedeutenderen unter seiner
Leitung besorgten, z. T. gemeinsam mit Simon
Gretmer ausgeführten Restaurationen bildlicher
und architektonischer Altertümer sind in chrono-
logischer Folge: Pfarrkirche Marbach (Kt. Luzern,
1873); Spitalkapclle Luzern (1883); Fresko-
malereien der Häuserfacaden Bossard, Metzgern,
Zeitglockeuturm, Freienhof u.a. m. (1884); Pfarr-
kirche Sempach (1885); Schlachtkapclle Sempach
(1886); Schloßkapelle Meggenhoni (1887); Pfarr-
kirchen Entlebuch (1887), Göslikon (Kt. Aarg.),
Abtwil (1888), Horw (1890), Marbach (StGallen),
Kriens (1891); Ratssäle im Rathaus Schwyz
(1891); Pfarrkirchen Menznau (Luzern, 1892),
Wangen a. A.; Pfarrkirche und Totenkapelle
StOphrio in Attinghauscn; Iiöwenkapelle Luzern;
Schloß Wartensee bei Sempach (Restaur. 1692);
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Benz
- 107
lieuz
Grabkapelle Ingenhohl (1893); Pfarrkirchen
Vitznau, Thun (kath. Kirche); Klosterkirche
Wesemliu, Luzern, Kirche Mariahilf, Kapelle
von Sonnenberg, Franziskanerkirche Luzern
(1894); Klosterkirche Dornach (Basel, 1894);
kath. Kapelle Murren (1895); Pfarrkirche Tafers
( Freiburg), Wallfahrtskirche im Melchthal, Kirche
St. Eugen io in Muralto-Locarno, Restaur. Schloß
a Pro (Uri), Pfarrkirche Kl. Dietwil (Kt. Aarg.),
Kirche St. Wolfgang (Freiburg), St Ignaz = Kap.
im Kollegium Freiburg, Kirche Notre-Damc,
Freiburg (1896); Kirche Maria Hilf in Hödingen
(Freiburg), Pfarrkirche in Aesch (Kt. Luzern),
Kapitelsaal im Kloster Eschenbach, Facaden-
Fresken am Rathaus Zug, Rest. Schloß Lenzburg,
Franziskanerkirche Luzern, Kapelle der Gräfin
de Baume, Bargenstock; Schloß Andreas, Cham,
Restaur. (1897); Pfarrkirche Kleinwangen, Ar-
beiten am Schweiz. Landesmuseum (Lochzimmer
und Durchgangshalle, Kapelle (1897); neue röm.
kath. Kirche und Krypta in Bern; Renovation
der Tellskapelle Kflßnach (1897), des Toten-
hauses in Steinen, der Hof kirche Luzern, nebst
Seitenkapelle; neue kath. Kirche Gausingen
(Aarg., 1898), Institutskirche Baldegg, Kloster-
kirche Samen (1900), Jesuitenkirchc Luzern
(Renov. 1900), Parit. Kirche Sulgen (Thurgau),
Klosterkirche Wesen (St. Gallen, 1901), Toten-
haus Wolhausen (1902), Kirche Giswil, Obw.,
Prot. Kirche Aarberg (Kt. Bern), neue Kantons-
spital-Ka pelle Luzern.
Festachr. aalAUl. der Haapt- Versammlung des Schweiz.
Ingenieur- und Architekten-Vereins 1 898 Luzern, p. 108,
106 und Abbild*, p. 104 und 106. — Am. A.-Kde. 1886,
p. 250. -- /fa «•*«/<•*, The rerira] of the dekorative arU.
Locerne 1897, p. 18, 81, 84. Fran» fftmemann.
Benz, Hans, Glaser (Glasmaler), geburtig von
Willisau, wird 1641 als Mitglied der St. Lukas-
bruderschaft Luzern aufgenommen.
Benz, Johann Martin, Lithograph in Biel.
Er wurde geb. am 7. April 1815 und starb am
14. Juli 1882 in Genf, wo ersieh vorübergehend
aufgehalten hatte. In der Kupferstichsammlung
des Polytechnikums in Zarich ein Blatt von
ihm: „Schloß Hallwyl".
CiTllutandaakten von Biel. //. TW.r.
Benz, Severin, Historienmaler, geb. am 14.
März 1834 in Marbach, Kt. St. Gallen, gest. am
2. Nov. 1898 zu München. Zum Schlosserhand-
werke bestimmt, vollendete er seine Lehrzeit in
Feldkirch (Vorarlberg). 1864 trat er in die
Münchener Akademie ein, um sich unter harten
Entbehrungen der Malerei zu widmen. Die
Professoren J. G. Hiltensperger — Zeichnen nach
Antiken - und Hermann Ansehfttz technisches
Malen bereiteten B. so weit vor, daß er 1857
ins Atelier des Akademie-Direktors von Piloty
aufgenommen wurde. Hier verweilte er mit seinen
Mitschülern Lenbach, Makart, Max etc. bis 1865.
Er war wohl der einzige Eleve dieser Schule,
der sich hauptsächlich auf die religiöse Malerei
verlegte.
Eingehendes Studium der Meisterwerke im
Rubenssaale der Münchener Pinakothek, raBtlose
Uebung im Zeichnen und Malen, ein längerer
Aufenthalt in Italien förderten den Künstler.
In seinen früheren Werken macht sich in der
stofflichen Behandlung und der Detailberück-
sichtigung des Beiwerkes die Piloty-Schule noch
mit ailer Deutlichkeit bemerkbar. In der Folge
war es mehr der seelische Realismus in der
Behandlung der Affekte der Trauer und des
Schmerzes, in welche sich B. versenkte.
Sein Kompositionstalent trat im Gemälde
„Kurfürst Max Emanuel belagert 1691 Carraa-
gnola in Piemont" (in der historischen Gallerie
des damaligen Nationalmuseums zu München)
zuerst hervor. Die koloristischen Vorzüge offen-
baren sich in zahlreichen Altarbildern (ca. 30):
„Christus und Magdalena" in Widnau, die „Ma-
donna und der hl. Joseph" in Kochel (Ober-
bayern). Sein bevorzugtes Thema war die „Kreuz-
abnahme", die er für die Kirchen in Flums (ge-
stochen von J. Burger), Wallenstedt und Brüggen
ausführte. Der „Auferstandene" für Quarteu
ist durch den Stich von H. Merz bekannt ge-
worden. „Christus als Tröster der Betrübten", in
Mels (gestochen von G. Goldlierg), und die „An-
betung der Könige", in St. Fiden bei St. Gallen,
kennzeichnen wohl seine reifsten taistnngen.
Für Lichtensteig malte er die „Kreuzigimg", ein
„Rosenkranzbild" und die „Samariterin am
Jakobsbrunnen", für Brüggen die „Madonna
und den hl. Joseph" überreichen landschaftlichen
Gründen, für Appenzell den „hl. Antonius von
Padua" und den „hl. Sebastian", für Ragaz eine
„hl. Familie" und den „hl. Johannes auf der
Insel Pathmos".
Unter seinen Genrebildern macht sich mehr
die ruhige, fast idyllische Wirkung geltend:
„Mutterglück" und eines seiner letzten, nicht
ganz vollendeten Werke: „Obst Verkäuferin". Ein
neues Element bildet die liebevolle Versenkung
in die I>ands<-haft, wie in der „Ruhe auf der
Flucht nach Aegypten". In den beiden „Ban-
diten" kehrte er wieder zum scharfen Realismus
zurück, von dem er ausgegangen war.
Als Landschaftsmaler lernen wir B. in seinen
zahlreichen Aquarellen kennen, in denen Motive
aus der Schweiz und dem bayrischen Gebirge
ausschließlich verwertet wurden. „Ein Tag an
der Elm", in Oel gemalt, bezeichnet seine sorg-
fältigste Arbeit auf diesem Gebiete.
I Eine äußerst fruchtbare Th&tigkeit entfaltete
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Beuziger
— 108 —
Berenger
der Künstler als Porträtmaler. Uebcr zwanzig
Bildnisse in Oel sind aus seinem Atelier hervor-
gegangen. Wir erwähnen unter denselben nur
das koloristisch vorzugliche Bild der Frau Stoffel-
Klla in St. Gallen und die in energischer Farben-
technik behandelten Gemälde von Landammann
Höfliger in Jona, Baddirektor Egger in Ragaz
und Forstinspektor J. Keel in St. Fiden.
Der Großteil seines ganz bedeutenden Nach-
lasses an Handzeichnungen und Skizzen ging
durch Verfügung der Witwe B.-Stoffel an die
Stiftsbibliothek in St. Gallen Uber. Die auch in
ihren handschriftlichen Notizen Ober die Farben-
technik der Niederländer und Venetianer so
interessanten Skizzenbücher blieben im Besitze
der Familie B.
yayier. Monogramm. IV, p. 1108. — Meyer, K.-Lex.
1885, m, p. 565 fHyac. Holland). — Deutsche Gesell-
schaft far Chris«. Kunst 1894. — No. 806 der All*. Ztg.
vom 4. Nov. 1898. — Kunstvereinsbericht für 1898,
p.71. — Bettelheim. Jahrbuch 1899, p. 119. — Allg.
Deutsche Biogr. XLVI. Bd., p. 364. — A. F<&, Kunst-
maler Severin Benz-Stoffel 1901. Ad, Fak.
Benziger, August, Porträtmaler, geb. am
2. Jan. 1867 in Ehisiedeln. Er machte seine
Studien in Brüssel, München, Wien und Paris,
woselbst Leon Bonnat sein Lehrer war. Im
großen Saale zur „Meise" in Zürich veranstaltete
er 1895 (vom 20. Mai bis 10. Juni), nachdem
er die Studien abgeschlossen hatte, eine Aus-
stellung seiner Werke, die ihm viele Bestellungen
einbrachte, legte sie doch von der Fertigkeit
und charakteristischen Auffassung des Künstlers
Zeugnis ab. Auf seinen Reisen, besonders in
Italien und Amerika, bot sich B. die Gelegen-
heit, verschiedene hervorragende Persönlichkeiten
zu porträtieren. Er ließ sich schließlich in
Paris nieder, wo er No. 8, nie Eugene Flachat
seinen Wohnsitz nahm. Von seinen Bildnissen
seien genannt diejenigen von Papst Leo XIII.
(Aquarell), Privatdozent Dr. K. Kaufmann, Dr.
Theophil Mende in Zürich, Bundesrat Hauser
in Bern und der verstorbene Präsident der
Vereinigten Staaten, Mac Kinley.
Curr. vit. C. Brun.
Benzoni, Maler, aus dem Tessin, führte
1866 -1867 die Malereien im Innern der russischen
Kapelle in Genf aus und wurde dafür von der
russischen Regierung mit der Verdienstmedaille
und dem Orden der hl. Anna ausgezeichnet.
Jahresbericht des bern. kant. Kunstvereina 1867, p. 56.
E. L. üimrd.
Bercaot, ein Rot- und Stückgießer von
Straßburg i. E., lieferte in den Jahren 1708
bis 1710 verschiedene Kanonen für das Zeug-
haus in Solnthnrn.
Sw*elmeist«rrechnungeu 1708 1710.
Zttur-Colli*.
Berchote, Johannes (Giovanni), Architekt,
aus Sonvico im tessin. Bez. Lugano, lebte im
15. Jahrh. Sein Name findet sich in einer herzog-
lich-mailandischen Urkunde vom 13. Mai 1472,
datiert Pavia, als „Magister Johannes Berchote
di Sonvico" aufgeführt. Er muß für die Feudal-
herren Sanseverino gearbeitet haben.
Boll. »tor. 1893, p. 188. E. L. Girard.
Berchtold, Abt zu Engelberg 1174—1197,
erhob die dortige, von seinem Vorgänger Frowin
begründete Schreiherschule zur höchsten Blüte.
Daß er selber als Kalligraph thätig war, ist
nicht nachzuweisen, denn die Gedenkverse, die
ihn als Urheber einzelner Codices nennen, können
ebenso wohl auf eine Urheberschaft im weitern
Sinne bezogen werden, da die Entstehung gerade
jener Bände aus stilistischen Gründen nicht vor
die Zeit seiner Prälatur gesetzt werden darf.
Keinesfalls aber ist er der eigenhändige Schöpfer
jener prächtigen Bilderinitialen, welche die Werke
seiner Schule zieren, denn jene Künstlcrhand
läßt sich noch in die Regierungszeit seines
Nachfolgers Heinrich I. hinein verfolgen. Abt
Berchtold starb nach trefflicher und glücklicher
Regierung seines Stiftes den 3. Nov. 1197.
B. Durrrr, Die Maler- und Schreiberschule Ton Engei-
bers; (Am. A.-Kde. 1901). — Der: in „Die Kunst- und
Architekturdenkm&ler Untenraldens" (in Rahna Statistik
Schweix. Kunstdenkmaler) mit einem Inventar der Binde
aus Berchtold« Schule. — /iaA«, Gesch. der bild. Kste.,
p. 806, 807, 310, 813. — llieronymut Mayer. Das
Benediktinerstift Engelberg, Beil. »um Jahresbericht des
dortigen Gymnasiums 1890, 91, p. 14. — /*. Benedikt
Uottmald. cat. cod. macr. qui in bibl. mon. Montis An-
gelorum aaaervantur 1891. B. Dürrer.
Berchtold, der Meister, ein Büchsenmacher
des 15. Jahrh. iu Solothurn, erscheint im Jahre
1444 als Lieferant für das Zeughaus daselbst.
Seckelmeistorrechnungen 1444. Zetter-Collin.
Berchtold, Nicolas (soit aussi Colin), orfevre
de Fribourg. Un recenaement de la ville de
Fribourg de 1811 nous le fait connaltre. D'apres
ce document il ätait alors cllibatairc, ige" de 22
ans, et habitait Paris (momentandroent?).
II 6tait l'un des freres du docteur B., Pauteur
d'une histoire du canton de Fribourg.
II est douteux que Nicolas B. ait jaraais exercä
sa profession d'orfevre ä Fribourg, oü, jusqu'ici,
nous n'avons pu trouver aueune de ses ceuvres.
Max de Techtermann.
Bcreand, Philippe, n<$ ä G eneve en 1 738, apprenti
chez Jacq. Terroux, puis chez Marc-Etieime Bavet,
fut recu mattre orfevre lc 7 oct. 1785. A. ChoUy.
Bereu, Meister Peter von, s. Schödel, Peter.
Berenger, Zacharie-Jacques, n6 ä Gencve
en 1734, apprenti chez Jcnn-Francnis Patry, fut
recu maltre orfevre le 4 aoüt 1758. A. Ch»Uy.
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Heretoli
- 109 —
Bergner
Beretoli, Johannes, Architekt des IG. Jahrb.
Außerhalb Brissago hart vor der italienischen
Grenze steht die Kirche der Madonna del Ponte,
ein Renaissancebau, der am Stidportale des
Schiffes das Datum 1528 tragt. Daneben erhebt
sich getrennt der schlanke Glockenturm, ein
kahler, viereckiger Bau von Eckpilastern begleitet
und zu oberst von einfachen Rundbogenfenstern
durchbrochen. An der Südseite des ersten Stockes
enthält eine Inschrift das Datum 1545 k(a)lendis
Augusti und deu Name» des Erbauers AVTORE .
MAGISTRO IOVANE . BERETOLI ARCHI-
TETO . DE . BRIo (Brissago). Seine Familie
soll die jetzt noch bestehende der Beretta von
ßrissago sein.
Meyer. K.-Lex. III, p. 721. Hahn.
Bergamaaco, Marccllo, Maler im 16. Jahrh.,
aus dem Veltlin, nach Missirini zur Accademia
di San Luca in Rom gehörig.
BertciMti. art. lomb. I, p. 1 28 ; II, 343. C. Brun.
Bergarten, Meister Ulrich von, Glasmaler.
Er kam aus der Stadt Baccarnt (Departement
Meurthe) in Lothringen nach Zürich, erhielt
1506 das Bürgerrecht um seiner' Kunst willen
geschenkt und war Mitglied der Lux- und Loyen-
bruderschaft zu Augustinern.
Meyer. Die Sitte. — Anz. A.-Kde. 1884, p. 17; 1885,
p. 118. Gam.
Berger, Georges, ne* ä Hessen-Cassel, vers
1691, t le 8 dec. 1765, ouvrier en orfevrerie
grossiere, fut recu habitant de Geneve le 10 aout
1720 et mattre orfevre le 13 aoQt 1733, ä la
sollicitation du priuee de Hessen-Cassel.
A. Choity.
Berger, Hans Jakob, Glasmaler, geb. zu
Zürich 1602. Seine Eltern Hans Jakob B. und
Margreth Tönchcr wohnten seit 1614 in Winter-
thur, wo der Vater zürcherischer Amtmann
war. Die dreijährige Lehrzeit zur Erlernung
des Glasmalens brachte er bei Meister Heinrich
Töucher in Zürich und nach dessen Tode bei
Meister nans Denzler zu, 1618—1620. Nach
Verlauf der Wanderjahre und Vorzeigung des
„Meisterstucks" ist er, 1625, Meister geworden,
aber schon 1626 gestorben. Arbeiten und Nach-
richten über seine Thätigkeit fehlen.
Meyer, Die Sitte, p. 237. Oan».
Berger, Hennann, Porträt-, Landschafts- und
Tiermaler von Martbalen, Kt. Zürich, geb. am
19. Dez. 1843 in Nidau, Kt. Bern, war erst
Kaufmann, studierte dann an der Akademie in
München unter den Professoren Alex. Strähuber,
Ferd. Barth, Ludw. von LöfFtz, Otto Seitz und
Wilh. Diez und machte Tierstudien unter Leitung
von Friedr. Voltz. Seit 1878 lebt er in Zürich. Er
stellte an der Schweiz. Turnusausstellung 1879
zwei Oelbilder, „Sonnenuntergang in Konstanz"
und „Der Stadthausquai in Zürich", aias.
//. Apitnueller.
Berger, Johann, Bildhauer, geb. am 19. Juli
1824 in Oberbuchsiten (Kt. Solothurn), war zuerst
Gipser und wandte sich dann unter J. A. Borrer
in Solothurn der Bildhauerkunst zu. 1852 ging
er an die Akademie der bildenden Künste nach
München und arbeitete bei dem Bildhauer
Preckle; später trat er in die Meyer'scbe „Kunst-
austalt für kirchliche Arbeiten" und gründete
1863 unter der Firma „Braun & Berger" ein
selbständiges Geschäft, ans dem viele Altäre und
Skulpturen für Landkirchen hervorgingen, z.B.
eine große Kreuziguugsgruppe für den Hochaltar
von Däsingcn bei Kaufbeuren. Zumeist arbeiteten
die beiden aber für den Kunsttischler Michael
Mayer von Landshut. B. starb am 21. April
1875 in München. Mehrere seiner Arbeiten,
z. B. eine Madonna, erschienen Photographien
im Verlage der Danner'schen Anstalt. Das
Museum von Solothurn besitzt das Gipsmodell
einer Gruppe: „Baumgarten erschlägt den Vogt",
das B. dem dortigen Kunstverein geschenkt hat
Im Jahre 1859 hatte B. an der Schweiz. Turnus-
ausstellung in Luzern ausgestellt.
Meyer. K.-Lex. ITI, p. 605 (Hyac. Holland).
M. GM.
Berger, Joseph, orfevre ä Fribourg. Son
existence est counue, en 1775, par la mention
du deces d'une fille ägee de 18 mois, le 4 fevr.
de cette annee-la. Mais comme la naissance de
ce meine enfant n'est point enregistree dans les
documents officiels special«, on peut en conclure
que l'orfevre B. n'6tait pas tftabli ä Fribourg
anterieurement ä la seconde moitte de Pannee
1773. Une seconde mention officielle, mais in-
directe, dans le grand Ii vre des Bourgeois de
Fribourg nous apprend aussi qu'en 1783 il habitait
la rue de la PreTecture.
Ses ceuvres et son poincon nous sont encore
inCOnnUS. Max de TechUrmam.
BergmttUer, Joh. Georg, Maler, Kupferstecher
und Radierer, geb. 1688 zu Türkheim in Schwaben,
seit 1720 Akademiedirektor in Augsburg, f 1762
daselbst, malte 1726 für die Klosterkirche zu
Rheinau zwei Altarblätter.
FüAli, K.-Lex. 1779, p.70. — Meyer. K.-Lex. III,
p. 619 (Regnet). — MmAtaLr, Hangesch, d. Klosters
Rheinau. Diu. Koihmhüuiler.
Bergner, Jakob Christian, Maler in Bern.
Am 25. Mai 1812 wurde in Bern dem Schneider
Friedr. Jakob Bergner von Winnwylcr (oder auch
v. Hochstein) in der Pfalz und seiner Frau Barb.
Katharina Löhrer ein Sohn Christian Jakob
getauft, der schon frühe, als der Vater in seine
Heimat zog, von seinem Oheim, dem Maler
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Bergneret
— 110 —
Berlepsch
G. Lölircr, zur Ausbildung in sein Haus auf-
genommen wurde. Dieser schickte ihn 1832 bis
1834 auf die polytechnische Schule und auf die
Akademie in München. Anfänglich beschäftigte
sich B. mit Porträtieren, später fast ausschließ-
lich mit Malen von Naturalien und speziell von
Schmetterlingen, worin er große Fertigkeit er-
langte. Seine Zeichnungen zum Werke des Apoth.
Trog Uber die Schwämme der Schweiz kaufte
die Regierung von Genf. Seit 1830, wo er zum
erstenmale ein Oelgemälde in Beru ausstellte,
!>eschickte er beinahe regelmäßig die Schweiz.
Ausstellungen. Trotz großen Fleißes hatte B.
mit manchen Schwierigkeiten des I^ebens zu
kämpfen. Er starb am 20. Juni 1877 in Bern.
Jahresbericht des Bernnr KunatverMns 1 878, p. 36. —
Knt, des Zofinger Künstler-Buche« 1876, p. 17.
U. Titrier.
Bergneret, s. Bougueret.
Bering-er, Beat (Batt), Glasmaler, wurde in
Luzern geboren und 1538 daselbst mit der Be-
stimmung als Burger aufgenommen, er „sol das
Burgkrecht abwerchen", vermutlich weil er zu
arm war, die Einkaufssumme zu bezahlen. Sein
Name ist auch im Rodel der luzern. St. Lukas-
bruderschaft aufgeführt. Er starb kurz vor dem
16. Febr. 1552.
.Sehn. II, t , LuMrosSt.IjukiucbrtiderM-hAft. p.l 1, Anm. 5.
— Anz. A.Kde. 1878, p. 858. - M*»«, K.-Lex. III,
p. 621. Front Höh. muH«.
Berlnger, „Jörg", Bildhauer, ohne Zweifel
ein Verwandter des gleichnamigen Glasmalers
Beat B. und mit diesem in der ersten Hälfte des
16. Jahrh. in Luzern thätig, in dessen Lukas-
bmderschaft er als Mitglied eingetragen ist.
Mriftr. K.-Lex. III, p. 621. Fmnx llrintmunn.
Berki, Nikiaus, Maler, von Solothurn, ein
Bruder des Urs ß., aber weniger bedeutend als
dieser. Außer seinem selbstgemalten Schild im
Wappenbuchc der Lukasbruderschaft Solothurn,
welcher er seit 1591 angehörte, findet man
keine Spur mehr von ihm. Wahrscheinlich nach
längerer Abwesenheit erst 1606 beeidigt, Btarb
er 1617 in Solothurn.
Lukasprotokoll. — Wappenbuch I, p. 40. — Bflrgerb.
'AtlUr-V<AUn.
Berki, Urs, Maler, von Solothurn, beeidigt
1592, muß in seiner Vaterstadt eine große Thätig-
keit entfaltet haben, da er zu den einflußreichsten
Bürgern der damaligen Zeit gehörte. Er war
159G Großrat, 1697 Jungrat, 1604 Altrat, 1613
Vogt zu Kriegstetten, 1616 Vogt zu Luggaris.
In die Lukasbruderschaft trat er 1591 ein und
malte seinen Schild in das Wappenbuch. Fernere
Arbeiten sind von ihm nicht bekannt. Verehelicht
seit 1594, starb er am 15. Okt. 1646.
Bttrg*rb. — Lnk&eprotokoll I, p. 8, 18. — Wappen-
buch I, p. 39. Ztttrr-C.Mtn.
Berland, Daniel-Henri, ne ä St. Jean d'AngcMy,
en Saintonge, vers 1(562, f le 22 fevr. 1 74«, arriva ä
Geneve en 1684, futre^u habitantet raattre orfevre
1c 26 juin 1688 et bourgeois le 23 tevr. 1709.
A. Vhai*y.
Berlepsch, Hans Karl Eduard v., Sohn des
Verfassers der Reisehandbücher, geb. am 31. Dez.
1849 in St. Gallen, Maler u. Radierer in München.
Seit Kurzem hat B. seinem Namen den seiner
Bündner Heimatsgemeinde Valendas beigefügt.
Die ersten künstlerischen Eindrücke empfing er
in seiner Geburtsstadt durch Rittmeyer und Aug.
Corrodi. Seit 1860 mit der Familie in Zürich,
besuchte er hier die Volksschule und das Gym-
nasium und studierte dann Architektur am eidg.
Polytechnikum, wo damals Gottfr. Semper lehrte.
Nebenbei hörte er an der Universität phil. und
kimsthigt. Fächer. Früh machte er sich einen
Namen durch die Aufnahme und Publikation
einiger Bauten in Luzern und Zürich in Ortweins
„Deutsch. Renaissance." Vgl. Abt. 7, Lief. 13,
19 und 25, sowie Abt. 10, Lief. 22. Leipz. 1873.
Es folgte das „Skizzenbuch eines ital. Architekten
des lÖ.Jahrh." und eine Reihe von Illustrationen
zu Rahns „Gesch. d. bild. Kste. in der Schweiz."
Zürich 1870.
Im Sommer 1873 war B. nach Frankfurt am
Main gezogen, wo er bis 1875 sich bei O.Sommer
am Staedel'schen Institut, sodann bei Linnemann
und an der Baubank als Architekt bethätigte.
Dann ging er nach München und trat dort als
Schüler von Lofftz, Lindenschmitt und Diez in
die Malerakadcmic ein. 1877 wurde er für die
Lösung der gestellten Preisaufgabe: „Antonius
zeigt dem Volke Casars Wunden" prämiert.
Ermutigt durch den Erfolg, beteiligte er sich
im gleichen Jahre an der Konkurrenz für die
Teilskapelle, jedoch ohne durchzudringen; da-
gegen siegte er 1877 an der vom Basler Kunst-
verein ausgeschriebenen Becherkonkurrenz. 1878
vollendete er sein erstes größeres Bild „Kein
Pardon", eine Gefechtsszene aus dem sieben-
jährigen Kriege (in Wien im Privatbesitz). 1878
ging er mit dem russischen Schlachtenmaler
A. v. Kotzebue zum Besuche der Schlachtfelder
nach Bulgarien und Rumelien die Früchte
dieser Reise wurden im Künstlergut Zürich aus-
gestellt — 1879 bereiste er Spanien, Nordafrika
und Frankreich, 1880 -1881 Italien.
Nach dem Tode des Vaters (1882) sah B. sich
genötigt, zeitweise in dessen Fußstapfen zu treten
und sich litterarischen Arbeiten zu widmen. Kr
gab auch eine Reihe selbständiger Werke und
Abhandlungen heraus: Rembrandts Radierungen;
Kunst und Kunstgewerbe auf der Münchener
Ausstellung d. J. 1876; G. Keller als Maler; neun
Bilder aus den Hochvogesen im Salon von 1882;
| Aufsätze in der Beil. zur Allg. Ztg. und in der
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Beriet
— 111 —
ßernardis
Zcitschr. für Itilil. Kst; in der Kst. unserer Zeit;
in den Graph. Künsten; in Kunst für Alle; in
Deutsche Kunst und Dekoration; in Kritik; in
den Münch. N. Nachr. von 1897 (17. und 18. Okt.
über Böcklin)etc. Neuerdings ist B. hauptsächlich
praktisch auf kunstgewerblichem Gebiete thätig,
indem er, von Sempers „Stil" ausgehend und an
die Natur anknüpfend, als Zeichner der Textil-
industrie, der Keramik, der Metallotechnik und
der Möbelschreinerei dient. An den Ausstellungen
im Glaspalast« in München 1897 und 1898 war
er mit zahlreichen Arbeiten vertreten. Kr richtet«
sich den eigenen Landsitz in Planegg bei München
und für Prof. Dr. A. Tobler eine Villa in Zürich
ein, und beteiligte sich an dem innern Ausbau
der Villa Esser in Elberfeld, des Hauses des
Kommerzienrates Fössenbacher in München.
Abbildungen von Interieurs in der „Zeitschr. f.
bild. Kst.u vom April 1902, p. 125—143.
Von B. als Maler seien genannt eine „Ueber-
schwemmung" (in Breslau im Privatbesitz) und
im Museum zu Basel der in Aquarell nach den
dort vorhandenen Skizzen und Durclizeichnuugen
Holbeins angestellte Restaurationsversuch, der
die bemalte Facade des Hauses zum Tanz be-
trifft An der Landesausstellung in Zürich 1883
befand sich ein Genrebild: „Bei der Kräuterlisel
am Ammersee. " 1882 gab J. A. Preuß in Zürich
nach dem Originalkarton des Künstlers zur Er-
öffnung der Gotthardbahn ein Gotthard-Gedenk-
blatt heraus. B. beteiligte sich auch, z. B. 1885,
an den Turnusausstellungen.
Schweiz. Urenzp. v. 3. Juni 1882, 1. Bl.. Nr. 130. —
Z. Tagbl. v. 1 2. Mal 1 882, Nr. 1 1 2. - Das freist. Deutech-
land I, p. 45—46. — U<cg*r, K.tez. III, p. 62G. —
(Jurtitt. Di« Kunst im 19. Jahrb., p.B56. — ArturWrr»,
Dio Kunst and Dekoration v. Okt. 1898, III, 1—20.
C. Brun.
Beriet, Jacob, fut recu maltre orfevre ä Geneve
le 14janv. 1767. A.f%.„s.
Bemann, Hans, Hafner in Uri, arbeitete von
ca. 1562 bis ca. 1611. Seine grünen Relief-
Kachelöfen sind in Uri ziemlich häufig, meist
datiert und mit den Initialen HBM oder dem
vollen Namen bezeichnet. Herkunft und Wohn-
ort des Meisters sind unbekannt Das Geschlecht
findet sich in Uri sonst nicht vor.
Anz. A.-Kde. 1886, p. 283. U.JJurrtr.
Bern, Hans von, Maler in Basel, wird 1374
erwähnt. Werke seiner Hand haben sich nicht
erhalten. D. HurckJutrdt.
Beriiardazxi, Giuseppe, Architekt u. Festimgs-
baumeister, geb. am 2. Aug. 1816 in Pambio im
teasin. Bezirk Lugano. Den ersten Unterricht
genoß er in Sorengo zwischen Lugano und Agno.
Sodann besuchte er die Zeichenschule in Muzzano
und die R. Accademia di Brera in Mailand, an
der er verschiedene Preise davontrug und das
Diplom als Architekt erhielL Nach Vollendung
der Studien wandte er sich 19 jährig nach Kuß-
land, um im Auftrage des Kaisers an der Ver-
schönerung von dessen Villen in St. Petersburg,
Kronstadt und Moskau sich zu beth&tigen. Auch
schuf er damals ein Panorama der Stadt Peters-
burg. Als Festungsbaumeister zeichnete er für
die Regierung die Totleben'schen Pläne der
Festung Sebastopol, die im Kriege gegen Frank-
reich und England (1864- -18*5) eine große Rolle
spielen sollten. 1859 kehrte er in die Heimat
zurück. Nun erteilte B. Privatunterricht, bis er
als Zeichenlehrer und Professor der Architektur
an die Scuola maggiore in Biaaca berufen wurde.
Schon nach vier Monaten jedoch begab er sich
auf zwei Jahre nach Mentone, wo er die Leitung
verschiedener Bauten übernahm. Zurückgekehrt,
wurde er Zeichenlehrer und Professor der Archi-
tektur in Agno und dann in Lugano, wo er 1888
das Panorama der Stadt ausführte. B. starb
am 15. Jan. 1891.
Merzuri». Maestri cemac. II. p. 575—57«. — Hiamhi.
Art. tic, p. 19—20. V. Brun.
Bernardin, Orgelbauer, lebte im 2. Jahrz.
des 16. Jahrb. in Frauenfeld, wo er die Stelle
eines Stadtkaplaus inne hatte. Als Orgelbauer
genoß er eines verbreiteten Rufes, denn als 1624
die Stadt Luxem in der Stiftskirche eine neue
Orgel anfertigen lassen wollte, richtete sie „das
Gesuch an die Stadt Frauenfeld, hiezu ihrem
Kaplan B. zwei Jahre Urlaub zu geben, indem
kein tüchtigerer Mann für ein solches Werk
bekannt sei" (Pupikofer). Diese neue Orgel der
Hofkirche kostete 8000 Gulden.
J. A. Pu/Alm/rr, Geschichte der Stadt Frauenfeld,
p. 158. — -Vü«<-*W*r-t'»«*ri,DieGotte*hauserder Schweiz;
Bistum Konstanz; Archidiakonat Aargau (Dekanat Luzem)
I, p. 18. h'rttHZ Hrinrnttiun.
Bernardin, Denis, fils de Jean-Francois B.,
n£ a Geneve vers 1672, f le 6 sept. 1752, fut
recu mattre orfevre le 28 oct. 1701. A. <'A»<«y.
Bernardin, Jean-Francois, n£ & Montb£liard
vers 1649, t ä Geneve le 16 dec. 1709, fut recu
maltre orfevre dans cettc ville le 16 oct 1672.
A. UU.y.
Bemardlno da Bissone, s. Bissone, Bern. da.
Bernardino da Lugano, s. Lugano, Bern. da.
Bernardino d'Antonio da Lugano, s. Lugann,
Bern. d'Ant. da.
Bernardls, Andrea de, Kupferstecher des 18.
und 19. Jahrb., geb. in Lamone im tessinischen
Bezirk Lugano. Er kam frühzeitig nach Mailand,
wo er unter der Leitung seines Landsmannes,
des Prof. Giocondo Albertolli (s. diesen), zeichnen
lernte. In der Kupferstecherkunst war er Schüler
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RernardiH
— 112 —
Bernet
des Giacomo Mercoli aus Lugano. Kr nahm
als Stecher teil an der Herausgabe der „Alcune
decorazioni di nobili sale, ed altri ornamenti
di Giocondo Albertollo Profesaore, incisi da
Giacomo Mercoli, e da Andrea de Bernardis
Luganesi 1787", 23 Tafeln Folio und Querfolio,
2. Ausgabe, Milano 1817. 1788 begab er sich
nach Holland, wo er bis 1795 blieb. Nach
Italien zurückgekehrt, folgte er dem Rufe des
Grafen Bartolo Giuliari und siedelte nach Verona
über, wo er zwanzig von den dreißig Tafeln
stach, welche Giuliari* Prachtwerk (Verona 1816,
in Folio) Ober San Micheles berühmte Kapelle
der Familie Pellegrini schmücken.
(H.leiii. Dil. I, p. 199; II, 7—8. — Meytr, K.Lex.
III, p. 644. — Bianeki. Art tic, p. 56-57.
C. Brun.
Bernardis, Francesco de, Stnccator, aus
iAinone, einem kleineu, nordwestlich von Lugano
gelegenen Flecken. Er war in Siena thätig,
wo er etwa in der Mitte des 17. Jahrb. ge-
storben ist.
tiUelli, Da. I, p. 199. — Bertolotti, Boll. stör. 1885,
p. 190. — Der... Art. svlxz. in Roma, p. VIII und 64.
— Meyer, K.-Lex. III, p. 644. — Binncki. Art. tic, p. 66.
C. Brun.
Bernardls, Martino de, aus Lamone, Maler
im 17. Jahrb.
Oldelli, Di«., p. 199. — Meyer, K.-Lex. III, p. 644.
Biancki, Art. tic. 56. V. Brun.
Bernardo da Lugano, s. Lugano, Bern. da.
Bernardo Francesco da Lugano, s. Lugano,
Bern. Franc, da.
Bernardoni, Giovanni Maria, Architekt, ver-
mutlich aus Lugano, lebte im lfi. Jahrb. Im
„Bulletin de l'Acadömie des sciences de Cracovie"
wird ein Giov. Maria B. genannt, aus Lugano
stammend, der damals in Krakau als Architekt
arbeitete.
Holl. stor. 1893, p. 181. E. L. Girard.
Bernardns da Lugano, s. Lugano, Bern. da.
Bernaaconn, s. Bernascone, Bernasconi.
Bernascone, Battista, Maurermeister aus
Lugano, stammt aus dem IG. Jahrh. Er lebte
meistens in Mantua. Näheres Ober ihn ist nicht
bekannt
Boll. stor. 1899, p. 36. E. L. Girard.
Bernascone» Bernardo, Baumeister in Men-
drisio im 17. Jahrh. Er wird in einem Vertrage
genannt, den die Deputierten der Fabbrica der
1872 niedergerissenen Kirche von San Damiano
in Mendrisio am 20. Jan. 1628 mit ihm und
Stefano de Ro&si wegen des Baus dieser Kirche
abschlössen. Die Kirche scheint 1638 vollendet
gewesen zu sein, was aus einer lateinischen
Sentenz des Landvogts vom 15. Marx, die zu
Gunsten der Forderungen B.s und gegen die
Bauherren ausfiel, hervorgeht. 1649 war der
Streit noch nicht geschlichtet
Boll. Stor. 1891, p. 209—212. G. Brun.
Bernascone, Maffeo, Maurer, von Riva San
Vitale, im 16. Jahrh. Er verpflichtete sich 1581,
nach der Zeichnung des Architekten Jacopo
Dalla Porta zwischen dem Tore von San Lorenzo
und der Porta Pia in Rom „una cortina di
mura" auszuführen.
Bertolotti. Boll. stor. 1885, p. 86. — Per»., Art,
sviiz. in Roma, p. VIII und 10. C. Brun.
Bernascone, s. auch Bernasconi.
Bernaaconi, Giovanni Belli di, geb. in Lugano,
gest. am 16,. Nov. 1827 als russischer Baumeister.
In Rußland, wo er von der Akademie der Künste
in Petersburg 1812 für die Kaserne eines In-
fanterieregiments zum Adjunkten ernannt wurde
und 1814 für eine Kathedrale die Würde des
Akademikers erhielt, nannte er sich Iwan Pctro-
witsch.
Meyer, K.Lex. III, p. 649 (wo die yttoratur ange-
geben Ist). (-'. Brun.
Bernaaconi, Giuseppe Belli di, russischer
Dekorationsmaler, geb. 1796, wohl ein Ver-
wandter des Giovanni Belli di B. Er kam als
Schweiz. Staatsangehöriger 1820 nach Petersburg
uud starb am 18. März 1839. 1822 und 1824
malte er im Auftrage Alexanders I. nach dem
Brande des Palais in Zarskoje Sclo die Zimmer
der Kaiserin Elisabeth Alexejewna und Maria
Fcodorowna aus. 1825 wurde er zum Dekorateur
des kaiserlichen Kabinets ernannt Nach dem
Tode Alexanders I. verabschiedet, erhielt er
1832 von der Akademie der Künste die Würde
eines freien Künstlers. In Rußland nannte er
sich Jossif Iwanowitsch.
Meyer, K.Lex. III, p. 649 (wo die Litteratur ange-
geben). C. Brun.
Bernasconi, b. auch Bernascone.
Bemet (Bernnet), Andreas, Holzschnitzer (?),
Schreiner, Tischmacher, war um 1636 in Luzern
l>eim Wiederaufbau der 1633 durch Brand zer-
störten Hof kirche beschäftigt. In der St. Lukas-
bruderschaft (Rodel F. 7 h) ist B. als Meister
Andreas aufgeführt B. verfertigte für die neue Hof-
kirche das Chorgestühl (ohne die Schnitzereien).
Lukubruderechaft Lasern, p. 7. - An*. A.-Kde. 1 901,
p. 101. — Meyer, K.Lex. III, p. 674.
/Van* Ktinemann.
Bernet (Bernnet), Dominik, Bildhauer (?),
Maler, geb. in Luthern (Kt. Luzern) um die Mitte
des 18. Jahrh. B. legte schon frühzeitig Proben
seines Talentes ab. Er lernte die Zeichenkunst
und Malerei ohne Mithülfe eines Lehrers aus
eigenem Antriebe. Erst später holte er sich die
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Dornet
— 113 —
Beroldingen
Ausbildung in Deutschland und hielt sich Iiis
zum I/ebeiiueiide V in Wien auf. Ein Schüler
des Claudius Franz Beatimont, ist B. auch unter
dem Namen Bernesse, Vermesse bekannt. Zu
Stupinigi sollen sich vier Statuen (Gemälde?)
befinden, die diesem Künstler zugelegt werden.
Diese äußeret dürftigen Angaben über den
Lebensgang und die Thätigkeit des Künstlers
finden sich in Balthasar: Museum virorum
Lucematum, p. 10 und in Füßli: K.-Lex. I,
p. 59, 72 und II, 60. Nagler selbst führt diesen
B. nicht anf. fmw //«Wi»».
Bern et, Johann Jakob, Zeichner und Radierer
(Dilettant), geb. in St. Gallen am 21. Nov. 1800,
gest. daselbst am 30. Okt. 1861. Er absolvierte
zuerst die theologischen Schulen seiner Vater-
stadt, studierte in Tübingen. Zürich, I^usanne,
Genf und Basel Theologie, wahrend er gleich-
zeitig auch etwas die Kunst berücksichtigte,
worin er anfangs Unterricht bei (i. L. Hartmann
genommen hatte. Er stand unter dem Einflüsse
von J. C. Lavater und H. Pfenninger. Nach Hause
zurückgekehrt, erhielt er die Lehrstellen für
Geographie und Geschichte, dann der Katecheten,
wurde Stadtbibliothekar, Professor der Theologie
an der st. galt. sog. Gelehrtenschule und seit
1837 Pfarrer zu St. Leonhard. B. beschäftigte
sich hauptsächlich mit Philosophie und Ge-
schichte, gab einige kleinere Schriften heraus
und war ein sehr beliebter Kanzelredner. Als
Zeichner und Radierer finden sich von ihm
nur kleinere Porträte, so von Zeichnungen:
Professor Scheitlin und Vadian ; von Radierungen :
Schappeler, Schflrpf, Watt, Keßler, Reiner,
Wcgclin und Zollikofer in „J. J. Bernets Ver-
dienstvolle Manner der Stadt St. Gallen 1830".
Zwei Titelvignetten „Zweifelhaftes Licht" und
„Die Ersten - die Letzten" in Geschichtliche
Unterhaltungen von P. Scheitlin und J. J. Bernet,
St. Gallen 1827 und 1829. B. hatte manche Ver-
dienste um die Förderung der Interessen für die
Kunst in setner Vaterstadt. Sein Porträt wurde
von seinem Schüler S. Bühlmeier von Klosters
radiert.
Illustr. Kalender für die Schweiz, St. Uallen 185»,
p. 90 91. — AUcr. von J.W. Hart uutnn. Mahn.
Bernhart, Siegelgraber, von Basel, wird 1472
im Verbotbuche des Basler Gerichtsarchivcs er-
wähnt. I>. Hurtkhardt.
Bernhart, Maler, von Basel, wird innert der
Jahre 1462—1505 in den Basler Gerichtsbüchern
erwähnt. Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
1>. Burckhardt.
Bernhart, Antoni, ein Waffenschmied und
Schäfter des 16. Jahrb., kommt in Solothurn als
Lieferant für das Zeughaus anno 1555 vor.
S^kelmoistorrechnimr 155r>. Zriirr-lWi».
Beruf er, Jean, m; a (ieneve en 1709, f le
28 mai 1752, fut recu maltre orf'evre le 12 juin
1733. A.VkoiMj.
Bernnet, s. Bernet.
Bernoulli, Nikolaus, der Aeltere, Maler, von
Basel. Geb. zu Basel 1662, gest. ebenda 1710.
Er lernte zu Straßburg und Paris (bei J. Jouvenet),
reiste mehrere Jahre in Italien und ließ sich
1684 in Basel nieder. 1705 wurde er Zunft-
meister und Mitglied des Rats und übte fortan
seine Kunst nur noch selten.
Die wenigen erhaltenen Werke des B. sind
Bildnisse, die durch ihre kräftige Charakteristik
recht lebendig wirken; in der Mache erinnern
die Gemälde am stärksten an die Art des Joh.
Rud. Huber, der offenbar einen großen Einfluß
auf B. ausübte, l'nter den Werken verdienen
genannt zu werden: Ein großes Familienbild,
welches den Vater des Künstlers mit seinen
vier Söhnen darstellt (Basel, Privatbesitz), und
ein Porträt des Mathematikers Jakob Bernoulli,
des älteren Bruders des Malers (Aula des Museums
von Basel).
Kotixeii ober Kunst und Kunstler zu Basel, p. 67. -
Merian, Peter. Die Mathematiker Bernoulli, p. 33.
It. Hurekhardt.
Bernonlll, Nikolaus, der Jüngere, Maler, von
Basel. Geb. zu Basel um 1687, gest el»enda
17C9. Der Künstler war ein Sohn des großen
Mathematikers Jakob B. und Neffe des vorge-
nannten Malers. Er machte seine Studien in
Augsburg, trat 1711 der Basler Zunft zum Himmel
bei und gelangte früh zu den bürgerlichen Ehren
eines Sechsers und später eines Ratsherrn. Im
Jahre 1718 geriet B. in Kollision mit dem bas-
lerischen Rate, als er heimlich Kopien nach
der Holbein'schen Passion anfertigte. B. scheint
außerordentlich wenig gemalt zu haben; erhalten
sind allein obgenannte Kopien nach Holbein,
welche in einem unerfreulichen, schweren Ton
gehalten sind und die Originale vergrößert
wiedergeben.
Notizen Ober Kunst und Künstler xu Bas«), p. 67.
l'tttr Merian. Die Mathematiker Bernoulli, p. 20. -
Och*. Oewhirht« der Stadt und Uudschaft Baael VIII.
p. 78. LI. tiurckhardt.
Beroldlngen zu Gündelhard, Freiherr Franz
Cielestin, geb. am 8. Okt. 1740 auf der „Burg"
Waldegg bei St. Galleu als Sohn des st gall.
fürstäbtlirhen Landshofmeisters B., gest. zu
Walshausen alsObedientiarius. Mineralog, Geolog
und Kunstliebhaber. Das Geschlecht stammt
aus dem Kanton Uri. B. wurde Domherr zu
Hildesheim, 1790 auch zu Osnabrück, Archidiakon
zu Elza. Er radierte mehrere Blätter, z. B.
eine kleine Landschaft mit Kirche, 1770, signiert.
f 'u/Ui, K.-Lex. II, p. 07. Xiȧ<r. K.-Lex. II, p. 457.
8
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Berra
- 114 -
llandschrirtl. N«.li/. ii vnn WM. Heitmann «uT der
Stadtbibl. St. (teilen und im Kstver. St. (teilen. //«*«.
Berrn, Cesare, Bildhauer, nach den Mit-
teilungen eines Freunden geh. am 12. Jan., nach
eigenen Angaben im Febr. 1850, in St. Peters-
burg, wo s«in Vater, Architekt David Ji., Ver-
walter bei der Großherzogin Maria Nicolaievna
von Leuchtenberg war. Schon 1858 kehrte er
mit seiner Familie uach dem Heimatsortc Cer-
tenago (in der Gemeinde Montagnola im Bezirk
Lugano) zurück. Die Schulbildung erhielt Cesare
am Collegio Gallio zu Como, die künstlerische
Ausbildung an der Brera- Akademie der schönen
Künste in Mailand, an der er von 1868-1874
weilte. Er beteiligte sich lebhaft an den IYeis-
bewerbungen und trug zwei bronzene, drei silberne
und schließlich die große goldene Medaille
davon. Diese bekam er für die Statue Johannes
des Täufers, die, in Lebensgröße ausgeführt,
heute der Pinakothek der Brera gehört, die von
ihm ebenfalls eine von der Schweiz. Landes-
ausstellung von 1883 her bekannte Statue des
hl. Sebastian besitzt. 1874 begab sich B. nach
St. Petersburg, wo er bis 1881 blieb, um dann
im Kanton Tessin dauernd seinem Vaterlande
zu dienen. Es fehlte ihm nicht an Anerkennung.
Der Tessiner Kantonsrat ernannte ihn zum Mit-
gliede der Kommission der Zeichenschule des
Landes und beauftragte ihn, nachdem er sich
an öffentlichen wie privaten Schulen als Fach-
lehrer ausgewiesen hatte, mit der Gründung
der ersten tessinischen „Scuola regolare di disegno
c di plastica" in Lugano, deren Leitung ihm
für eine Reihe von Jahren übertragen wurde.
B. starb am 17. Juli 1898 in Freiburg, wo er
für die Kirche des Seminars drei Altäre errichten
sollte und die erst seit zwei Jahren bestehende
Bildhauerschule leitete.
Von den Werken des Meisters seien die
folgenden genannt:
1) In Canma auf dem Kirchhofe eine „trauernde Figur,
in Marmor. Grabmal der Familie Andreoli.
2) Oberhalb Locamo in einer Kapelle der Madonna
del Sasso die .Jungfrau Maria".
3) Die Bünte von Papst I*o XIII. in Marmor. Schweiz.
Landesausstellung von 1883.
4) In Lugano auf dem Kirchhofe eine Halbfigur iu
carrariachem Marmor, .das Hebet" darstellend.
Grabmal der Familie des Urafeu Riva.
5) In Zürich auf dem Centnilfriedhof die „Geatelt eines
Engel»-, der das Grab eines Kindes mit Blumen
schmückt.
R) Die allegorische Figur der .Unschuld", ein Jüu^linp
von etwa 14 Jahren strent zwei «ich schnAbelnden
Tauben das Futter aus.
7) In ürancia auf dem Kirchhofe das Grabmonument
der Familie Foglia.
8) In Lugano in der Kirche von Sta. M. degli Angioli
(erste Kapelle recht») das Grabdenkmal des Erz-
biwhofs Uchat in Mnnn»r und Bronze.
'.)) In Xktevz anr dem h"ir> hlwtr das limbtin.iiunieiit
der Fauiilio Holdeuer.
Viele Werke des Künstlers gingen ins Aus-
land, nach Rußland, Deutschland, Frankreich
und Italien. Auch im eigentlichen Genre hat
B. sich versucht: an der Schweiz. Landes-
ausstellung in Zürich von 1883 war eine
Martnorgrupfie zu sehen, die ein junges Mädchen
mit einem Kinde im Anne darstellt, auf einer
improvisierten Brücke einen Bergstrom Uber-
schreitend. Ferner seien erwähut „Der Ecken-
steher" und ein Landmädchen, das einem Zu-
dringlichen seine Blume nicht geben will.
Curr. Tit. — J. Mtyer. K.-Lex. III, p. 07 8. Schweiz.
Bauztg. vom 6. Okt. 1883, Nr. 14, p. 83. -- BümcKi.
Art. tic. p. 22—24. — Corr.del Ticino von 1 898, Nr. 159.
— N. Z.-Ztg. vom 27. Juli 1898, Nr. 206, 2. Abendbl.
Spez.-Kat. (Gruppe 37) der Schweiz. Landesausstellung
1883, p. 36. C Brun.
Berti, Melchior, einer der bedeutendsten
Architekten, die Basel hervorbrachte, wurde
daselbst den 20. Okt. 1801 geboren und starb in
seiner Vaterstadt am 12. Mai 1854. Die Kind-
heit verlebte er zunächst in Basel, von 1805 an
in dem benachbarten Mönchenstein im basell.
Bezirke Arlesheim, wohin sein Vater als Pfarrer
berufen wurde. Oefifentliche Schulen besuchte
er keine. Ein Jahr verbrachte er in Neustadt
am Bielcrsee. Hierauf kam er, anfangs 1818,
nach Karlsrulie, wo er im Atelier Friedrich
Weinbrenners die ersten Studien machte, da-
neben auch praktisch thätig war. Nach fünf
Jahren begab er sich über Köln für einige Wochen
nach Holland, dem Wasserbau sein besonderes
Interesse zuwendend und von Amsterdam über
Antwerpen und Brüssel nach Paria, wo er sich
an der Acadlmie royale des beaux-arts und der
Polytechnischen Schule der höhern Baukunst
widmete. Den größten Einfluß auf ihn gewannen
Jean-Nicolas Huyot und Jakob Ignaz HittorfT,
dessen Klassicismus besonders deutlich in B.s
Bauten sich ausspricht.
Nachdem B. in der Weltstadt seine Ausbildung
in fast zwei Jahren weaentlich gefördert und zu
verschiedenen Malen Medaillen und Ehren-
meldungen davongetragen hatte, war ihm eine
Reise durch Italien mit hauptsächlichem Auf-
enthalte in Rom und Pompeji vergönnt, auf der
er in regem Verkehre mit namentlich schwei-
zerischen und deutschen Künstlern stand. Von
dort kehrte er nach Basel zurück, wo er bis
an sein Ende jeweilen einzelne Privatschüler
hatte und als praktischer Architekt thätig war.
Sein Haus, sein Geschäft und seine Zeichnungen
übernahm nach seinem Tode seine Witwe ge-
meinschaftlich mit dem nachmaligen Schwieger-
sohn, Karl IiCndorff-Berri. Außerdem besitzt die
Berri'sche Familie, resp. die Töchter des Ver-
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Bern
115 —
Berthoud
storheneu, einen von ihm 1k 11) diküerlen aus-
führlichen Bericht über »eine Jugend und seine
Studien, der aber leider nur bis in das Jahr
1826 reicht.
Von B.8 öffentlichen Bauten seien genannt:
das alte Stadtkasino in Basel, ein nüchternes
Gebäude, bereit« in seinem 20. Jahre entworfen,
das frühere Theater daselbst, das heute nieder-
gerissene sogenannte Eisenbahntor und das im
klassischen Sinne schöne Museum. Als Privat-
gebäude zeichnen sich aus das Forcart 'sehe Haus
in der Malzgasse, das Haus des Herrn Khinger-
Sarasin (in der „neuen Welt") und das IselinVehe
Haus am St. Albangraben, in Basel.
Das Theater, ein Flügel der heutigen Steinen-
schule, ist dermaßen umgebaut, daß ein Urteil nicht
mehr zulässig; die alte, sehr einfach gehaltene
Fassade des Stadtkasinos dagegen hat man intakt
gelassen, l'nten eine dorische Säulenstellung, die
einen schmalen Balkon trägt, oben eine jonische
Pilasterordnnng. Das Treppenhaus ist einfach,
aber ansprechend. Der neuere Anbau, der von
dem übrigen absticht, rührt von Stehlin her.
Die tüchtigste Leistung B.s ist das Museum
(1844 — 1849) auf dem Platze des frühem
Augustinerklosters, dessen Fundamente der
Architekt nicht mehr benutzen konnte. Die
Fassade macht einen ernsten, monumentalen
Kindnick. Sie erhebt sich in drei Stockwerken,
von denen das oberste aus der Einteilung nicht
klar ersichtlich ist; es setzt da an, wo unter
dem Gesimse als Attika der skulplierte Fries
beginnt, wird also durch diesen gleichsam ver-
deckt. Der oberste Stock, der die Gemälde-
galerie birgt, hat Oberlicht. Die Fassade wird
durch sechs schlanke dorische Doppelpilaster
gegliedert, die Bich von der Basis bis zum Friese
erheben und zwischen denen in jedem Stockwerk
je ein Fenster mit eigenem Fries, Gesims und
dreigeteiltem Architrav erscheint. Die Fenster
sind von Pi lästern eingerahmt, deren Kapitale
in steil aufsteigenden jonischen Voluten aus-
klagen. Die Eingangstüre befindet sich in der
Mitte des Baues, zu beiden Seiten je drei Fenster,
im zweiten Stock also sieben. Die Basis des
Gebäudes ist breit angelegt, ihre Profilierung
edel. Die Kompartimente des Frieses, dessen
sieben Sandstein -Basreliefs von Oechslin in
Schaff ha uBen herrühren, werden durch eigene
Pilasterstellungen von einander getrennt. Das
Innere des Museums war schon vor dem neuer-
dings erfolgten Umbau geräumig genug, um
außer den Gemälden noch die Bibliothek und
die naturhistflri8chen Sammlungen zu beher-
bergen.
Manche Projekte B.s sind nie zur Ausführung
gekommen, so Entwürfe für Kathäuser in Luxem
und Bern, so die Ausarbeitung neuer Quartiere
für Luxem und Basel, her Plan für das Hemer
Rathaus war eine Konkurrenzarbeit, die ihrem
Urheber einen Preis eintrug.
An Auszeichnungen fehlte es B. nicht. Er
war korre*]K>ndicrcndes Ehrenmitglied des könig-
lichen Instituts der britischen Architekten in
London und Ehrendoktor der Basler Universität.
Mit den künstlerischen Fähigkeiten verband er
eine gediegene Bildung, was seine in dem v. Ehren-
berg'schen Baujournal veröffentlichten Beiträge
beweisen. (Vergl. Bd. I, p. 121 122, 223 -226,
350; Bd. II, p. 328 - 329; Bd. III, p. 357—362.
B. beteiligte sich auch an Schweiz. Turnns-
ausstellungen.
f'abtr, Konv.-Lex. fnr bild. Kst. II, p. 74, 161. —
Kstbl. r. 2. Mai 1844, Nr. »6. p. 151. — r. Ekrtnbery,
Zeitschrift öb«r das gesamt« Bauwesen I, p. 20, 98, 1 7 1
und Taf. IX; III, p. 5, 345—346, 348; IV, p. 34. —
J. Meyer. K.-Lex. III, p. «82—698. — Mitteil. v. Prof.
Dr. Hagenbach-Berri in Basel. C. Brun.
Berachls, Giov. Ansclmo Maria de, Glocken-
gießer aus dem Tessin, lebte Ende des 15. und
anfangs des 16. Jahrb. In der Kirche S. Nicola
bei Giomico trägt eine Glocke die Inschrift:
„Magister Joannes Anseimus Maria de Berschis
fecit 1514."
Boll. «tor. 1880, p. 196. — JVWA«/«-- Uteri. Isen*,
delle «unpane nel Ticino, No. 847. E. L. Girant.
Berteletas, carpentarius (domus clericum) ä
Cbillon au 13 siecle. II fait de 1265 ä 1266,
d'apres les comptes de Chillon, plusieurs travaux
de charpenterie. A.Natf.
Berthoud, Alfred-Henri, Genre-, Porträt- und
Landschaftsmaler, geb. am 15. März 1848 in
Couvet im Kt. Neuenbürg. Er machte seine
Studien an der Ecole des Beaux-Arts in Paris
im Atelier J. L. Gerömes. Er beteiligte sich an den
Ausstellungen des Salons in Paris, der Amis
des arts in Neuenburg und in Freiburg. An der
Landesausstellung in Zürich 1883 befanden
sich drei Bilder von ihm : „Morgen in Venedig",
„Italienerin", „Porträt". In öffentlichen Samm-
lungen: im Museum zu Neuenburg das „Interieur
de l'cglise ä Chioggia", „Cöte napolitaine",
„Brancino(Louvine) de l'Adriatique"; im Museum
Jenisch in Vevey „Une strophe du Tasse"; im
Museum zu Freiburg „Lc vieux pecheur"; im
Museum von La Chaux-de-Fonds „ A St. Saphorin".
Verschiedene Gemälde in Privatsammlungen in
Amerika. B. wohnt in Murten.
Nach den Mitteil, des Künstlers. - Kat. der Schweiz.
Landesausstellung von 1883, p. 7. - Kat. des Museums
Neuchatel von 1898, p. 4. — Meyer. K.-Lex. III, p. 712.
V. Brun.
Berthoud, Auguste-Henri, paysagiste, origi-
nale de Fleurier (Val-de-Travers), n£ ä Paris
le 20 avril 1829, fit ses classes ä Mulhouse et
an Hftvre, passa quelque temps k l'Ecole des
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Berthoud
11« -
Berthoud
Heaux-Arts ä Paris, puis eutra ü 1'atelier d'Ary
Scheffer, oü il etudia la figure. II travaiila en-
suite sous la dircction du pcintre de genre Le
Poittevin. ("est a cette epoque qu'il fit la con-
naissance de Corot, qui devint son maltre prefer6;
lenrs relations affectucuses durerent jusqu'ä la
mort du celebre paysagiste. Soua son influcnce,
B. elait entrö resolftment dans le mouvemeut d'art
(T(^t* par la nouvelle ecole que reprcsentaient, avec
Corot, les Cabat, le» Troyon, les Rousseau, les
Dia«, les Daubigny. II fit alore de fructueux
sejours d'etudes cn Normandic et en Bretagne,
ri'-gions que les peintres commencaient ä decouvrir.
Mais c'est dans la peinture alpestre que B. de-
vait donner toute sa mesure. II etait venu se
fixer ä Lausanne en 1852. L'Oberland hernois
l'attirait. Un jour de Feie" 1856, il rencontra ä
l'auberge de Brienz Albert de Mcuron, qui allait
faire sa quatrieme campagne d'etudes a la
Bettcnalp. II l'y accompagna, et les deux ar-
tistes, devenus d'emblee deux amis, vecurcnt
dans cette haute solitude de la vie simple et
rode du chalet, chaasant et peignant tour ä tour,
et se penetrant du charme severe de la mon-
tagne. Des lors, B. lui Tut conquis pour la vie.
II s'etablit ä Interlaken, oü il passa 14 annees
laborieuses et fecondes. II sejourna deux hivers
a Arles, oft il a peint un certain nombre de
paysages et des tahleaux de tigures („Arlesiennes
en priere a St. Trophime", etc.). II fit aussi un
voyage en Italic et en rapporta une assez riche
moissnn d'etudes. Puis, en 1874, il s'etablit a
Neuchatel, dans un joli cottage (ju'il appela, en
souvenir d' Arles, les Aliscamps. C'est la qu'il
est mort en 1887.
Depuis 1858, B. n'avait ceBsc de prendre part
aux expositions suisses, nntamment ä Celles de
Neuchatel, oü il tenait une des premieres
places par l'importance et le caractere indivi-
duel de ses auivres. Son interpretation de 1'alpe
en rend avec une rare precision le caractere;
rochers, terrains, flore, glaciers sont d'une ex-
pression serree, forte et vraie. Ce qui domine
en lui, c'est moins l'imagination du poete, que
la vue nette du montagnard; la verit6 de ses
peintures, d'une tonalite franche et claire,
s'impose d'autant plus, qu'elle est obtenue par
une extfcution pleine de verve, ä la fois souple
et ferme. Le mot „robuste" est celui dont la
critique a le plus souvent us£ pour qualifier son
talent. B. fut un des premiers ä comprendre que
le morceau suffit souvent ä donner, plus forte-
ment qu'un vaste tableau savamment compose,
la Sensation de la haute montagne et de la poesie
de l'alpe. 11 a peint aussi, surtout dans la
dciniere phase de sa vie, les sites voisins de
Neuchatel, greves du lac, bords de la Reuse,
allees de ('olomliier. Ine exposition de »es u'iivres
mit lieu ä Neuchatel pett apres «a mort (1887):
eile comprenait 229 tableaux et etudes et une
riche serie de dessins. Beaucoup de ses ouvrages
sont conserves ä Neuchatel. Le muse> de cette
ville possede entr'antres „La Jungfrau", „La mort
du chasseur" et un certain nombre d'etudes; deux
toiles importantes se trouvent, l'une ä l'hfttel
rommunal (A la Wengern Alp), l'autre, propriete
de l'Etat, au chäteau (La Schwandenmatte ).
Aug.-II. B. est le pere de Blanche B. (M"c Pernod-
Bcrthoud), qui s'est fait un nom comme paysagiste.
Cat. de l'oxpos. B., notico de Philip}* Oodtt. — La Swine
lib. de Neuchatel, N° du 19 man et 2 juin 1887. —
Le peintre Albert de Meuron par PkM/ipe U<*Ut, p. 1 82
ä 197, et passim. — Meyrr. K.-Lex. 117. 711- -712
(notlce de C. Bnin). — Beibl. ZeiUchr. f. bild. gut. VIII.
108 und Beibl. du 10 juillet 1879, Nr. 88. - All*.
Schweix. Ztg. 1882, Nr. 107. -- U BUxnc, manuel I.
p. 816. Cat. du nm»ee de Neuchatel 1698, p. 4-T,.
Philifi)* Gotlet.
Berthond, Blanche (M- Pernod), peintre,
nöe a Interlaken en 1864, fille du peintre
Auguste-Henri B., fit ses premieres Stüdes avec
son pere, puis, ä la mort de celui-ci travaiila
a l'academie Julian a Paris sous la dircction de
Benjamin Constant (f) et de Jules Ijefebvre. Elle
exposa plusieurs annees au Salon des Champs-
Elysees, surtout des portraits, genre qu'elle
abandonna dans la suite pour le paysage. I>a
reproduetion de la haute alpe a 6t6 plus pnrti-
culicrement le but de ses efforts, mais eile
dut y renoncer, la lutte ayant M trop rude
pour des forces feminines, et actuellement, eile
peint les sites des environs de Vaumarcns oii
eile habite depuis son mariage qui eut lieu en
1896. Sa principale toile est „Le Breithorn"
qui a obtenu une mention honorable a l'ex-
position universelle de 1900. Cette toile a etc
acquise par le Musee de Neuchatel qui possede
egalement deux panneaux de fleure et quelques
etudes d'alpe. l^e Musee de La Chaux-de-Fonds
a „Le Riffelberg", expose aussi en 1900 a Paris.
D'autres toiles alpestres prises surtout au Riffel-
berg et a Montana sont dispersees en Suisae et
en Angleterre oü elles ont 6t6 exposees.
Curr. vit. — Cat. du Musee de Neuchatel 1898. p. 5.
M. Moni.
Berthoud, Ferdinand, horloger-mecanicien,
ne le 19 mars 1727 ä Plancemont, Val-de-Travers,
f le 20 juin 1807, a 80 ans, ä Groslay pres de
Montmorency. Apres avoir fait son appren-
tissage d'horloger dans la maison paternelle,
B. partit en 1745 pour Paris. C'est la que se
developpercnt ses aptitudes speciales pour l'hor-
logerie de preeuion, et en particulier l'horlogerie
de marine, ün lui doit, dit-on, la decouverte
de l'isochronisme du Spiral, qui exerc« une r6-
volution complete dans le domaine de l'horlogerie.
II a public un grand nombre d'ccrits tn^s savanta
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Berthoud
— 117 -
Berthoud
sur „l'Horlogerie" et „les Horloges marines" et
executä les horloges les plus parfaites qu'on
eut jusqu'alors fabriquäes pour la marine. Ses
dccouvertes lui valurent le titre de membre de
['Institut de France, de membre de la Sociale-
royale de Londres et de Chevalier de la legion
d'honneur.
Mus. NeuchAtel. XXVI, p. 27—28. — Itrünnimann,
Die Uhr I, p. 35. — Biogr. neuchateloute par A, M.
Jammeret et J. ff. BonkOte 1863. A. (Jodet.
Berthoud, Fritz, peiutre, ne" ä Fleurier en
1812. A Tage de 16 ans, il entra dans la maison
de banque B. ä Pari» oü il reeta pendant 18 ans.
Mais, poussC par son gout pour l'art, il quitta
la banque pour faire de la peinture. n fut en
relations avec Ch. Gleyre. B. prit part aux
expositions de la Sociele' des Amis des arts ä
Neuchätel de 1846 a 1864. II abordait de
preTlrence les sujete historiques; dans la suite
il abandoona la peinture pour se vouer ä la
litterature. B. est plus connu comme ccrivain
que comme peintre. II mourut ä Fleurier en
1890.
Bern. Jahresbericht, Kit-Verein 1890, p. 72. — Oax.
de« BeauxArts, 3""' «Srie Vü, p. 44; XI. 286. — Mus.
Neuchätel. 1891. M.Morel.
Berthoud, J. J., cartographe et dessinateur
du 18. siecle ä Couvet, Val-de-Travers. II est
un de ccs curieux type» de peintres-dessinateura
autodidactes. II fut aussi peintre sur fayence ä
l'epoque oü l'art du potier florissait au Val-de-
Travers. On a de lui un curieux dessin ä la
plume de l'horloger Abr. Borel-Jaquet dans son
atelier, datl de 1773, et une vue ä vol d'oiseau,
tres enrieuse, quoique inexaete, de la ville de
Neuchätel en 1769 (voir musee historique de
Neuchätel), ainsi que d'autres plans peints de
villages du Val-de-Travere.
Anz. A.-Kde. 1887, p. BIS: 1888, p. 19. — Mus.
neuch. 1891, p. 263. — Maine de Neuchätel, S. de
Chambrier, Planche finale du vol. A. Godet.
Berthoud, Rodolphe-Leon, paysagiste, nä a
Provence (Vaud) en 1822, originaire de Couvet
(Val-de-Travers), passa son enfance ä Vaumarcus,
au bord du lac de Neuchätel, fit »es classes au
College de cette ville et commenca en m£me
temps ses Stüdes de peinture sous la direction
d'un des initiatcurs de la peinture alpestre,
Maximilien de Meuron. II fit avec ce maltre
qu'il venerait plusieurs campagnes d'etudes, en
compagnie d'autres artistes (Georges Grisel, Albert
de Meuron, G. de Merveilleux), notamment
en 1843, ä Wesen, au bord du lac de Wallen-
Stadt. L'annee pr£c£dcntc B. avait döbute ä la
premiere exposition de la SocitHc" des Amis des
arts, que venait de fonder Max. de Meuron (1812).
II exposa ä Neuchätel jusqu'ä la tin de sa carriere.
SY'tant reudu a Paris, il eutra ä l'atclier de
Leon Cogniet II se lia d'etroite amhie avec
l'eminent portraitiste Gustave Ricard (ä qui l'ou
doit le beau portrait de B. conserve" au musee
de Neuchätel), avec Charles Clement, qui devait
bientAt sc faire un nom dans la critique d'art,
avec Ch. Gleyre, le peintre de Penth^e. Cctait le
moment oü Decamps, Marilhat, Ricard et d'autres
cherchaient a renouveler la peinture par des
complications de mutier, qui risquaient de nuire
ä la fralcheur d'impression. B., indecis de nature.
s'attarda un certain temps parmi ce grou|>e de
transition, et eut plus tard quelque peine a rompre
avec les procldes laborienx qu'il y avait appris.
Ce fut l'Italie qui lui donna l'entiere conscience
de lui-raeme et la pleine possession de son taleut.
Elle l'attirait irr&istiblement; il partit pour Rome
en 1845. II y rencontra Francais, Läou Benouville,
de Curzon et d'autres artistes avec qui il fit
amittä. Parmi les maltrea anciens, celui qui eut
sur lui l'influence decisive et qui fixa l'orientation
de son talent, c'est Claude Lorrain. B. avait d'in-
stinet le sentiment exqnis de l'harmonie obtenue
par la noblesse des lignes et la magnificence
des colorations; le grand paysagiste du 17" siecle
devait le sgduire entre tous; il s'inspira de lui,
non en imitateur servile, mais avec quelque chose
de plus moderne, de plus spontane^ et vibrant
La peinture de Leon B. est essentiellement £mue,
souvent dramatique; il ne copie pas sou inotif,
il le transpose; c'est avant tout un poete, par-
fois extremement puissant. II a traduit avec
pr6dilection la lumiere argentee du golfe de
Naples, l'cclat et la grace de la vague azuree,
la majestö mölancolique de la campagne romaine,
la splendeur des soleils couchants aux envirous
de la ville «Hernclle.
B. exposa assez regulieremeut, jusqu'cn 1864, ä
Paris, oü il Itait en relations cordiales avec Troyon,
avec Corot, qui estimait tres haut son talent.
Cliaque hiver, il retournait passer quelques mois
en Italie, et reprenait toujours, pendant Y6t&, le
contact avec la terre natale. II revint entin s'y
fixer, ä Vaumarcus d'abord, puis, en 1873, a
St Blaisc, dans une vicille et pittoresque maison
bien connuc des artistes neuchätelois et oü il avait
pour voisins Aug. Bachelin et Jacot-Guillarmod.
II peignit juaqu'au terme de sa vie, qui arriva
le 2G fcvrier 1892. L'Stö pre\<5dcnt, il avait
fait encore un sejour en Valais, d'oü il avait
rapporte un riebe bagage d'etudes. L'exposition
qui eut Heu l'annee meme de sa mort ä Neuchätel
per mit d'apprecier la riehesse et la vari<*t£ de
sou oeuvre, oü la Suisse et l'Italie tienneut une
place egalement importante. Le catalogue ne
contenait jias moins de 377 numäros. Parmi
ses pages maitresses, il faut signaler cellos que
possede le mus^c de Neuchätel: la „Bae sur le
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Berthoud
— 118 -
Bertuch
Tibre" (1853); les „Bords de rAmo" (1862);
„La Frohn-Alp", un de ses plus remarquablea
tableaux alpestres (1863); les „Mars de Rome"
1886); la „Tour d'Estavayer" ; le „Chäteau de
Chillon"; au musfo de Geneve, les „Aqueducs
romains" (1850); „Sorrente". Le musee de B&le et
celui de Soleure possedent auasi d'importants pay-
sagea de Leon B. Mais on peut dire de lui, plus
justement que d'aucun autre peintre, que ce sont
ses etudes qui caracterisent le mieux son talent:
placant tres haut son ideal, difficilement satisfait,
il faisait subir a ses anivres des retouebes ob-
stinees, qui parfois leur enlevaient leur fratcheur
premiere. Ses eludes, au contraire, sont 6tonnant*a
de fougue et d'intcnse Emotion; c'est lä — et le
musee de Neuchätel en possede un certain nombre
— c'est lä qu'il faut Peludier pour comprendre
tout ce qu'avait de personnel et de puiasant la
vision de ce paysagiste-poSte.
Cat. de l'expos. Leon Berthoud. — Stusse üb., N"
des 29 fe>r., 20 et 21 mai 1892. — U peintre Albert
de Meuron par Philippe Godtt. — Meyer, K.-Lex. III,
p. 711. — Oaz. Beaux-Arts XXII, p. 90; XXIII, 148.
— Schweix. Bauxtg. II, p. 78. — Cat. du Musee de
Neuehatel 1898, p. 5-6. — Cat. du Mus. Rath. 1897,
[i. 8. Philippe (ladet.
Berthoud, Louis, horloger du 18'' siecle dans
le canton de Neuehatel, f 1818 ä Argenteuil
pres Paris. Neveu de Ferd. B., le celebre horloger,
membre de l'institut et horloger de marine,
Louis B. renssit ä reduire au volume d'une montre
l'horloge marine, en compensant si exaetement
les effets du changement de temperature, qu'elle
conserve sa marche reguliere en toute saison.
On lui doit le ch&sais de compensation, au moyen
duquel on obtient l'heure vraie ä une ou deux
secoudes pres, par annee, dans les voyages les
plus longa et les plus orageux ainsi qu'un grand
nombre d'horloges marines tres compliquees. II
a laisse des „Entretiens sur l'horlogerie, ä l'tisage
de la marine, Paris 1812", ouvrage estime des
sp^cialistes.
Brönnimann, Die übr I, p. 34. --- Biogr. Neuch. par
F.-A.-M. Jeanneret et J.-H. Bonböte. A. (Jodet.
Bertin, Antoine, n6 ä Geneve vers 1734, t le
11 mars 1782, fut recu maltre orfevre le 11 fevr.
1765. A. CKoity.
Bertola, Ingenieur und Baumeister, aus No-
vate bei Bellinzona, wurde von den Häuptern
der amhrosianischen Republik in Mailand durch
Dekret vom 29. Nov. 1448 beauftragt, die Zeich-
nungen und den Bau eines Triumphwagens
(Carroccio) auszuführen. Als Ingenieur baute er
verschiedene Schifffahrtskanale in Oberitalien
und führte ebendaselbst mehrere bedeutende
Fhißkorrektionen aus. Vm 1454 soll er nach
Bellinzona beordert worden sein, um den tauf
des Tessinflusaes, sowie die durch seine Ueber-
schwemmungen verursachten Schädigungen zu
inspizieren und zu taxieren.
Boll, stur., 1894, p. 24. — Meyer. A. K.-Lex. III,
p. 719. — Nora, Duomo di MUano, p. 220.
E. (iirartl.
Bertolini, Jeau-Baptiste, architecte, de Car-
cofora (Novare, Italie), n6 le 9 nov. 1822, decede
a Lausanne le 10 mai 1883, fit quelques etudes
de d esain ä Varcillo, puis ä Milan. II vint ä
Lausanne comme platrier ; l'architecte Perregaux,
remarquant ses dispositions, le prit chez lui. B.
se perfectionna ensuite ä Paris chez H. M. Lefuel.
De retour ä Lausanne, en 1848, il s'associa avec
Achille De la Harpe; les deux associes construi-
sirent l'hötel Beau Rivage. C'est ä lui qu'est
due la fontaine de St. Francois. II a fait diverses
compositions d'architecture qu'il se proposait de
publier. La mort le surprit au moment oft parut,
dans le „Moniteur des architectes", la premiere de
ces compositions.
B. 6tait Chevalier de la Couronne d'Italie.
Rens, de /. Carrard, architecte, ancien associe de B.
Ch. VuUlcrmrt.
Bertollo da Campione, s. Campione, Bertollo da.
Bertrand, Charles, u£ vers 1675, f ä Geneve
le 13 fevr. 1735, fut recu maitre orfevre dans
cette ville le 9 dec. 1696. A. Choi*„.
Bertrand, David, fils de Charles B., ne ä
Geneve en 1704, t le 3 «vr. 1732, fut recu
maltre orfevre le 23 janv. 1730. A. Choiey.
Bertocbi, Adam, Bildhauergeselle, v. Meringen,
war 1710 am Rheinauer Chorgestflhl thatig.
HotkenkätuUr. Baugesch. des Klosters Rheinau. Diss.
Holkenhävlrr.
Bertachi, Hans Jakob, Goldschmied, in Zürich.
1598 war er Lehrling bei Hans Kasp. v. Leer,
1608 wurde er Meister. Er lebte noch 1630.
Zelter.
Bertachinger, Maria Euphrosyne, v. Zumikon,
Kt. Zcb., geb. am 8. Dez. 1807 in AußersihI, bildete
sich in Genf zur Miniaturmalerin aus und hat
als solche Tüchtiges geleistet. Nach kurzer Ehe
mit Glasmaler J. Kölliker von Thalweil wieder
von demselben geschieden, war sie seit 1860 in
Grüningeu wohnhaft und ist dort am 3. Nov.
1890 gestorben. Viele Porträts aus ihrem Nach-
laße legierte sie an Bekannte in Grüningen. 1827
hat sie sich an einer Ausstellung in Zürich be-
teiligt. O. PfUthnii.
Bertuch, Marie, Malerin, geb. 1851 in Hanau,
machte die ersten Zeichenstudien an der Hanauer
Akademie unter Karl Haußmann. Von 1871 bis
1886 in Zürich, war sie daselbst mehrere Jahre
Schülerin von Ed. Pfyffer; studierte dann kurze
Zeit bei Carola* Daran und einige Jahre bei
Raphael ('ollin in Paris. Sie stellte 1885 ein
Pastellporträt üi Zürich aus und 1897 in Basel
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Bcrwich
- 110 —
Betant
ein solches vou Klara Schümann. Seit 18SK) lebt
sie im Winter als Porträtmalerin iuFrankfurta. M.,
im Sommer in der Malerkolonie Fontenay-aux-
Roses, hauptsächlich Landschaften und Figuren
malend. Sie ist die Gattin Aug. B.s, des Ueber-
setzers von Fr. Mistrals „Mireille".
Nach Mitteil, der Künstlerin, ff. Appenxtller.
Berwich, Cliristian, Steinmetzmeister aus
Bregenz, schuf 1716 das Portal am neuen Turme
der Klosterkirche zu Rheinau.
liotktnkihuUr. Baugoach. dea Klostora Rheinau. Diss.
RotkathAutler.
BescApe, 8. Burato, P.
Beschin, S., Radierer, nur bekannt durch
sein von ihm selbst radiertes Bildnis. Die Ver-
mutung Föfilis, daß er ein Baschlin von Schaff-
bausen sein könnte, trifft nicht zu.
FMK. K.-Lex. n, 1, p. 70. VogUr.
Besenval, Leopold von, Maler, geb. (nach dem
solothurnischen Taufbuch) am 20. Sept. 1812 in
Solothura als der Sohn Martin Ludwigs von
B. und der Anna Karolina von Roll. Seine
Erziehung erhielt er mit seinem ältern Bruder
Am ad aus und seinen Qbrigen Geschwistern zum
größten Teil in Frankreich, wo er sich der
militärischen Laufbahn widmen wollte. Kr war
auf dem Punkte, in die königliche Garde (gardes
du corps) aufgenommen zu werden, als die Juli-
Revolution ausbrach. Nun trat er in öster-
reichische Dienste und wurde Kavallerie-Haupt-
mann. Im Begriffe, eine glänzende Heirat zu
machen, hatte er das Mißgeschick, infolge eines
Sturzes vom Pferde den linken Arm zu verlieren,
was sein Eheprojekt scheitern ließ. Obgleich
er zum kaiserl. Kammerherrn ernannt wurde,
verließ er doch Oesterreich und kehrte nach
Paris zu seinem Bruder zurück, bei dem er
fortan sehr zurückgezogen lebte. Jetzt verlegte
er sich darauf, durch methodische Arbeit die
ihm angeborene Neigimg und Fälligkeit für die
Malerei zu pflegen, und brachte es trotz seines
körperlichen Gebrechens zu einem gewissen Grade
der Vollendung. Seine Bilder wurden mehrmals
zu den jährlichen Salon-Ausstellungen in Paris
zugelassen; auch auf der Schweiz. Turnusaus-
stellung in Genf im Jahre 1864 war er vertreten.
Im Museum von Solothurn finden sich zwei
Gemälde von B., „Kosakenvedette am Don" und
„Le mauvais accueÜ", die der Künstler der
Sammlung seiner Vaterstadt geschenkt hat. Er
starb am 26. Mai 1889 in Paris.
Bern. Jahreebericht, Kunatverein 1823, p. 23.
»I. OUi.
Begaard, Henri, ingenieur, ne eu 1816 ä
Bellerivo (Vully), fut d'abord preeepteur en
Hollande, puis instituteur ä l'ecole moyenne de
Moudon. Son gout puir les scienees exaetes le
decidereut ä roudiuier se» «Hudes ü l'ecole
polytcchnique de Zürich, oü il obtint le brisvet
d' Ingenieur. Komme plus tard professeur de
genie civil ä l'ecole polytechniquc de Riga, il
fut charge" delaborer les plans et de diriger la
constmetion du grand pont sur la Düna. On
lui doit aussi d'importants travaux hydrauliques
au Peipus et ä la Narowa. B. mourut acciden-
tellement le 21 dec. 1852 (d'apres le calendrier
ruase): il venait d'aehever un pont de chemiu
de fer et il determinait le flechissement de ce
pont au passage d'un train, lorsqu'il perdit
l'equilibre et fut preeipite* sur le pave\
Gax. de Riga 1852. — Jtfonfc*. Dict. I, 58—64.
Ck. VuiOermtt.
Bessel, Sigismund, ein Waffenschmied und
Srliäfter, von Suhl in Sachsen, erscheint 1700
als Lieferant für das Zeughaus in Solothurn.
Seckelmeiaterrechnung 1700. Zetttr.CoM».
Besaierea, Jean, fils de N. Besseres- Veyrassat,
n<5 ä I^ausanne, vers 1804 — 1806, fit prenvc
des sa jeunesse de goftts artistiques tres accuses.
Comme etudiant ä Lausanne, il jouait fort bieu
la comeMie de societe", tres en vogue ä cette
epoque. Vers 1825, il se rendit ä Paris dans
Pintention de se votier au theätre; mais, il y
etudia la peinture. Ses portraits lui acquirent
une certaine notoriete. Plus tard, entre 1840 et
1850, B. se fixa aux Indes (soit ä Pondichery,
soit dans les colonies Anglaises?). II y peignit
non seulement des portraits, mais aussi de grands
paysages qui furent reckerches. Rentre en 1875,
ou 1880, en France, oü s'etait mariee sa fille
unique, il y mourut vers 1890.
Rena. Dr. Larguür. Ck. Vuilltrmel.
Besson, Pierre, mattre macon. Item, le lende-
main (1569), ledit Srlieutenant a presente en
conseil yehan tavel et pierre besson bourg. et
maltrcs massons de payerne et ont promys par
leurs sermentz et Obligation de tous leurs biens . .
de fayre a bastir et reffayre leglisc aseavoir les
pourteaulx, fenestres et toutes aultres choses
necessaires pour la refaction de la dite eglise.
R. Dumur. Extr. des Man. de Lutry. Ck.Vuillermet.
Besonnet, Gideon, ne ä Geneve en 1654,
t le 26 juillet 1719, fut recu mattre orfövre le
23 juillet 1683. A. Ckoüy.
ßltant, Pierre-Barthölemy, ne ä Geneve le
22 sept. 1746, t ä Neuchätel, apprenti chez
Daniel-Fr6denc Pluchet, puis chez Jean Leuoir
l'aln6, recu maitre orfevre le 8 avril 1773.
.1. CkoUy.
Betant, Pierre-Francois, frere du pr6c£dent,
nö ä Geneve le 20 juillet 1740, t le H «>ct. 1798,
apprenti chez Guillaume Dentand, fut recu maitre
orfevre le 24 sept. 1763. A. VhoUy.
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Betini
— 120 -
IVurmann
Kol i ni, Giovanni, Architekt, «tummt aus dem
Luganesischen und wirkte hauptsächlich vom
Ende des 17. Iiis zum Anfang des 18. Jahrh.
Beinahe verschollen, wurde sein Name in neuster
Zeit durch den Nachweis, daß B. der Erbauer
der Klosterkirche von Muri im Aargau, eines
der schönsten Barockbauwerke der Schweiz, ist,
der Vergessenheit wieder entrissen.
AU 1694 der kunstsinnige Abt Placidus von
Muri dem Kapitel den Vorschlag eines Neubaus
der Kirche an Stelle der abgebrochenen nach
Plänen B.s unterbreitete, wurde dieser Vorschlag
mit vielem Beifall angenommen und B. begann
1695 mit dem Baue, den er nach drei Jahren
schon vollendet hatte. B.s Aufgabe war keine
leichte, da der Neubau größtenteils auf den
alten Fundamenten aufzufahren war. Allein
mit bewundernswertem Geschicke brachte es der
Meister zu stände, auch die technischen Schwierig-
keiten beim Aufbau seines Werkes derart zu
überwinden, daß dem ästhetischen Gefühle kein
Abbruch geschah.
An Stelle der alten Basilika errichtete er auf
dem ihm durch die Verhältnisse angewiesenen
beschränkten Räume einen achteckigen im-
posanteu Centraibau mit Oberlicht und schuf
auf diese Weise einen Prachtbau, der als ein-
heitliches Ganzes sich in vollendetster Form
und Schönheit präsentierte. Die Kirche wurde
durch den damaligen päpstlichen Nuntius in
Luzern, Michael Angelus Conti, spätem Papst
Iniiocenz XIII., schon am 5. Mai 1697 einge-
weiht.
Bei dem Brandausbruch am 21. Aug. 1889
wurde leider das ganze Klostergebäude einge-
äschert; einzig die schöne Kirche blieb intakt;
die Abtska]>elle hingegen mit ihrem berühmten
Altargemälde wurde vollkommen zerstört.
Boll. »tor. 1890, p. 254. — O. Markwart, Kstgowb.
Entwickl. des Klosters Muri. — Argovia XX, p. 79- 82.
E. L. üirard.
Betolo, Pictro, Architekt, 16. Jahrh. PETRO
BETOLO IOH1S FI MO steht über dem nach-
träglich an die Kirche Madonna del Ponte bei
Brissago gebauten Westportale, dessen Fries das
Datum 1591 trägt. Rah*.
Bettalini, s. Betteln».
Bettamler, Lithograph, s. Reguier & B.
Bettel In 1 (Bettalini), Pietro Antonio Leone,
Maler und Kupferstecher, geb. den 6. Sept. 1763 in
Caslano bei Lugano, lebte größtenteils in Rom. Er
war Schüler von G. Gandolh' in Bologna, von Barto-
lozzi und H. Morghen in London, dessen Richtung
er lange Zeit verfolgte. Das punktierte System,
welches er in London unter seinen ohgenannten
Lehrern adoptierte, zog ihm den Vorwurf zu,
daß seinen Reproduktionen die Rundung der
Formen fehle, was ihn bewog, spater wieder zu
seiner ursprünglichen Manier zurückzukehren.
Seine berühmtesten Stiche sind: „Die büßende
Magdalena14 von Schidone, 1806 von der kgl.
Akademie in Mailand bei einem Konkurrenz-
ausschreiben als einzig und erstklassig prämiert ;
„Die Madonna mit dem Kinde" von Tizian; „Die
Madonna angeblich von Correggio" in der Pinako-
thek in München; „Anbetung der Hirten" von
A. van der Werff; „Grablegung Christi" von
A. del Sarto; „Evang. Johannes" von Domenichino;
„Theseus mit dem Minotaurus" von A.Canova;
„Madonnen" nach Raffael, Lud. Carracci, Guido
Reni und „Mariä Himmelfahrt" von demselben;
mythologische Bilder nach Ann. Carracci und
Cipriani; „der Alexanderzug" von Thorwaldsen ;
die „Amüsements pittoresques" von Angelika
Kaufmann ; Reproduktionen nach Werken P. Peru-
ginos, Gnercinos, Sabatellis etc.
B. war Professor an der Akademie SanLuca
in Rom und Mitglied der Akademien von London,
Paris, Lyon, Mailand und Bologna, Er starb
am 27. Sept. 1829 in Rom. Auf dem Friedhofe
seiner Heimat Caslano befindet sich eine zu
seinen Ehren errichtete Gedenktafel.
Olddli. Diz. I, p. 85. — Boll. «tor. 1888. — .twrfrw»
Haiidb. I, p. 120 121. Ferrari», Le classiche stampe,
p. 52. — Dr Moni, Bibliogr. deirli Art. — Meyrr, J.,
K.-Lex. III, p. 753 -755. (Dort das genaue Verzeichnis
seinerWorko.) — Füßli. K.-Lex. 11, p.7 1 . — Mülttr-Singtr,
K.-Lex. 1. — Fratucini. Kanton Tessin. — Binnrki, Art.
tic, p. 24. E.L. üirard.
Bettini, Antonio, Architekt, aus Lugano, im
17. Jahrh. in Turin thätig am Bau der Kirche
von S. Filippo, die 1675 gestiftet wurde. Bis
1679 hielt die Bauleitung an den Plänen und
Zeichnungen B.s fest.
(i. Manoruii, Gnida di Torino von 1S82, p. 40. —
%r, K.-Lex. III, p.766. C. Brun.
Beul-Dietheltn, Marius, Maler, geh. in Lachen
am 7. Okt. 1849, studierte bei J. G. Levasseur in
Paris und Gebhardt in München ; bereiste 1871 bis
187:5 Italien und den Orient und arbeitete in Kon-
stantinopel, Kairo, Jerusalem, Balbek und Damas-
kus. Seit 1888 lebt er in Zürich und beschäftigte
sich namentlich mit künstlerisch dekorativer
Malerei, so z. B. in den Kirchen von Rorschach,
Rapperswil, Lachen, Reichenburg u. a., malte
daneben auch Staffelei l>i liier: Porträts. Blumen
tuid Laudsrhaften in Oel und Aquarell.
Nach Mittoil. des Künstlers. //. Apfxnttllrr.
Benrmanu, Emil, Sohn eines geschätzten
Tapezierers, wurde am 14. März 1862 geboren,
durchlief die Hasler Schulen (Gymnasium und
Realschule) und mußte, dem Wunsche seines
Vaters gemäß, Dekorationsmaler werden. Dann
ging er an die Akademie nach Karlsruhe und
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Beutler
- 121 -
Beutler
später nach Paris. Dort war er iu der Julian-
Akademie Schüler von Bouguereau und Tony
Robert-Fleury. Er ist in Basel thätig als ge-
schmackvoller Portratist, der sich vielfach des
Pastcllstiftes bedient. In jüngster Zeit hat er
gute Genrebilder speziell vom Hasliberg gemalt;
auch seine Aquarelle (Landschaften und Figuren)
sind geschätzt. Oefters hat er auch kunst-
gewerblich gearbeitet (z. B. Wandmalereien im
Buliler-Garten in Basel). B. ist auch als origi-
neller Schriftsteller hervorgetreten mit „Maler-
fahrten im Orient und in Spanien" (1899) und
„En passant" (1902).
Zettachr. f. bild. Kst, Baibl. XXI, p. 606. - Basler
Zeitungen passim. OtüUr.
Beatler (Büttler), P. Athanasius, Maler, geb.
zu Säckingen zwischen 1638 und 1640, auf den
Namen Karl Ludwig getauft, meldete sich im
April 1672 zur Aufnahme in das Kloster Ein-
siedeln, legte auch am 19. April 1673 die Ordens-
gelübde ab, wurde 1676 Priester, war von 1676
bis 1678 Prokurator (Oekonom) der Residenz in
Bellenz, f am 7. Mai 1683. Einsiedeln besitzt
von ihm zwei Oelgemälde : Kreuzigung und Grab-
legung Christi mit der Jahrzahl 1674, 1,88 zu
2,56 Meter. Er war auch stark iu Miniaturen
und lieferte Vorlagen zu Kupferstichen, den
hl. Meinrad und die Kapelle von Einsiedeln,
gestochen von Kilian; die Kapelle von Ein-
siedeln auf vier Blättern, gestochen von Thurn-
eysen, Basel; ein allegorisches Stück, Kloster
und Kapelle, Abt Augustin dediziert 1685.
Auch in der Beichtkirche malte er einige Ge-
mälde. 1679 malte er auf Pergament, 9 Werk-
schuh hoch, die Genealogie der Herzoge von
Savoyen und überreichte sie in Luzern dem
savoyischen Gesandten. Er nahm den Plan der
neuerworbenen Herrschaft Sonnenherg im Thur-
gau auf und begann die gleiche Arbeit für Gach-
nang; in Einsiedeln wollte er das gleiche thun.
Kuhn. SttfUbau Maria-Ei nsieüoln p. 31, 37, 189.
Neues Schweiz. Museum II (1795), p. 115 119. —
Füßli, K.-Lex. I, p.72. Diarium VOU P. Jo*. Dutrirh,
Handschr. im Archive Eüuiedeln. — Mortuarium Hererai
7 Maii. — P. Heinr. Hickmlack, Maria-Einsiedeln, 8. Auf-
lag«, 1886, p. 48. P. Gabriel Meier.
Beutler (Büttler, Baitier, Beytler), Caspar,
Heiligen- und Landschaftsmaler, Vater des
Clemens B., gebürtig von Säckingen, scheint
schon in seiner Jugend in die Schweiz ge-
kommen und als Verwandter des Luzerner
Buchdruckers David Hautt im Kt. Luzern thätig
geweseu zu sein. 1626 ließ sich B. als Hintersäß
in Beromünster nieder, erhielt 1638 nebst seinen
sechs Kindern das Bürgerrecht daselbst. Nagler,
der über B. nicht nähere Angal»en machen
konnte, erwähnt einen Jakob B. (s. d.), der
vielleicht der Vater des Caspar B. ist. B. genoß
in seiuer neueu Heimat den Huf eiues tüchtigen
Meisters (im Tauf buche wird er „pictor celeber"
genannt) und wurde daselbst mit einer Reihe
von Aufträgen beehrt. Die Mooskapelle schmückte
er al fresco mit der Legende des hl. Franz Xaver,
malte das Beinhaus von Neudorf. Estermaun
(„Stiftsachule", p. 181) ist geneigt, auch die acht
großen Gemälde, welche den Weg vom irdischen
Glücke zum geläuterten Seelenfrieden darstellen
und, mit dem Wappen von Propst Bircher ge-
schmückt, das Propstei-Archiv zieren, mit dem
Namen B. in Verbindung zu bringen.
1 636 führte B. gemeinsam mit dem Bildschnitzer
Nikiaus Hamann auf Bestellung des Stiftes einen
Altar in Hagglingen auf. Von B.s Hand stammen
ferner die Fresken beim Eingang in die Stifts-
kirche, die Altargemälde St. Nikiaus und in
der St. Gallenkapelle. Bei der Umbaute der
Stiftskirche im Jahre 1629 erhielt B. den Auf-
trag, eine Deckenkomposition, darstellend die
Himmelfahrt Marüe, für die neue Sakristei in
Oel auszuführen, wofür B. die Summe von 60
Gulden bezog. Eine gleiche Summe erhielt er
für die heute nicht mehr erhaltene malerische
Ausschmückung der vier Fensternischen. Das
1633 durch einen Vertrag hei Meister Nikiaus
Hermann für 20 Gulden bestellte gesclinitzte
Muttergottesbild, welches an der Monatsprozession
herumgetragen wurde, hatte B. um zwölf Kronen
zu malen („fassen"). 1630 malte B. unter der
großen Orgeltribüne ein Freskobild, darstellend
eine Ansicht des Stiftes und des Fleckens mit
den Stiftspatronen Bero und Ulrich, deren Typus
in der Auffassung des Beutler'schen Entwurfes
sich in der Folge auf den Wappenkalendern
des Stiftes bei den Statuen des Chores und auf
den späteren Holzschnitt- u. Kupferstichansichten
von Beromünster wiederholt. Bald nach seiner
Ankunft in Beromünster zeichnete und stach
B. für das Stift den ersten und ältesten Wapjwn-
kalendcr (1627), von dem sich aber kein Exemplar
erhalten hat; nur die für die späteren Kalender
benutzte Komposition von Beros Tod gestattet
einen Rückschluß auf die Qualität und Gestaltung
des verschollenen Kalenders. B. kam die Ver-
wandtschaft mit dem Luzerner Buchdrucker
David Hautt (1636—1664, resp. 1659 in Luzem
thätig), seinem Schwager, zu statten. Nicht bloß
zeichnete und entwarf er für diesen Wappen-
kalender und Bücherillustrationen; 1636 sehen
wir die beiden gemeinschaftlich in Unterhandlung
mit dem Stifte Beromünster wegen eines neuen
Wappcnkal enders. B. hatte vorher einen Wappen-
kalender des Standes Luzern gezeichnet imd
gestochen und hiefür 100 Gulden bezogen. Von
dem zweiten, noch hoher veranschlagten Wappen-
kalendcr des Stiftes B.s befinden sich heute in
Beromünster noch der Kopfstich der Platte und
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Beutler
— 122 —
Bcutler
einige Stiche ; die Platten mit dem Wappen,
dem Kalender und dem Flecken Münster sind
nicht mehr vorhanden. Zu einem dritten, ab-
geänderten, aber gleichfalls nicht vollends be-
friedigenden Stiftskalender lieferte B. wiederum
eine Zeichnung, die 1682 von J. J. Thourneisen
in Basel gestochen wurde.
1644 finden wir B. als Mitglied der Soloth.
Lukasbruderschaft wieder, in deren über con-
fraternitatis er sich mit Handzeichnungen und
Sprüchen verewigt hat; u.a. mit einer satirisch
gefärbten Durstellung der bösen Welt, über
welcher die Muse der Kunst als reinigender
Engel schwebt. Eine lavierte Federzeichnung:
Maria mit Christkind, von Engeln umgeben, aus
der Sammlung des Städel'schen Institutes (Krank-
furt), ist signiert: „Casparus Beuthlerus Frauco-
furt im Maynlant a° 71 d. 27. Martij." Diese
letztbekannte I^ebensspur scheint darauf hin-
zuweisen, daß B. den Abschluß seiner künst-
lerischen Thätigkeit auf deutscher Erde gefunden
habe.
Entmann, Sehenswürdigkeiten v. Beroniünster, p.48,
46, 85. — Den., Stiftsschule von BeromQnster, p. 179,
180, 203. — Goldlin, Konrad Scheuber II, p. 278. --
Ueschichtafreund III, p. 168. K. ifyffer. Der Kanton
Luzern I, p. 283. — Handschriftlich« Notizen des Herrn
Xtadtechreibers A. Scharmann (Luzern). ■ Kettmann. M.,
Die Wappen-Kalender des .Stiftes Beromunrter, p. 1 -6.
— Meyer, K.-Lex. ni, p.772-778 (C.Brun). — Amitt,
Soloth. Kunstbestrebungen und Lukasbrudersch. 1859,
p. 17, 48—44. Frone Heinemann.
Beatler (Baittler, Beytler, Büttler), Clemens,
Kupferstecher, Maler (Portrats, Landschaften und
hl. Historien), wurde als Sohn des Caspar B. in
Bcromünster (Luzern) 1638 geboren, wo er unter
der Leitung seines Vaters den ersten Unterricht
in der Kunst erhalten haben mag. Spater zog
Cl. B. nach Luzern, vermutlich als Zeichner und
Stecher in den Dienst seines Verwandten, des
Buchdruckers Hautt. Zwischen 1G50 und 1660
fällt ein Aufenthalt des Künstlers in Rom.
1664 such B. für Hautt das Titel-Kupfer:
„Dreyfach Cron der Mutter Gottes" in 4°.
Die bisherige Vermutung, dieser Künstler sei
identisch mit einem unter dem Namen Clemens B.
(„Beutl") um 1660 — 1680 in Oesterreich als Kapu-
ziner thätigen Kirchenmaler, darf nunmehr wohl
als Thatsache gelten. Zufolge dem Meyer'schen
Künstler-Lexikon schuf dieser Clemens B. im
Oberösterreiehischen eine Reihe von beachtens-
werten Altargemälden, so vier Bilder ans der
Leidensgeschichte, datiert 1665 und 1666, zu
Linz; ein Scitenaltarbild in Kleinmünchen bei
Linz im Jahre 1677; ferner im Konventsaal des
Stiftes Wilhering bei Linz ein Gemälde mit der
Darstellung der Speisung der Fünftausend; das
Altarblau in der Schloßkapelle Schallaburg bei
Molk, aus dem Jahre 1665; einen Kalvarienberg
in der Gru/.er Bildergalerie; im Stifte Seekirihen
bei Salzburg ein Hochaltarbild aus dam Jahre
1672: Christus übergibt Petrus die Schlüssel-
gewalt Alle diese Kompositionen Beutlers, die
unter dem Einflüsse italienischer Kunst ent-
standen — des Künstlers vorangegangener Auf-
enthalt in Rom ist nachgewiesen worden —
füllen in der Geschichte des Ueberganges der
Renaissance in den Barockstil auf oberosterreich-
ischem Boden eine bemerkenswerte Stelle aus.
Nagler weiß Uber ihn zu berichten, daß er
„sich in Historien, besonders aber in Landschaften
auszeichnete. In letzteren ist Licht und Schatten
glücklich verteilt und auch der Baumschlag zu
rühmen.
Dieser Cl. B. lebte um die Mitte des 17. Jahrh.
und noch 1672, denn in diesem Jahre malte er
das Hochaltarblatt zu Seekirchen bei Salzburg.
Es stellt Christus vor, wie er dem Pelms das
Schlüsselamt erteilt. Auch Füßli erwähnt zwei
Altarblätter, sagt aber nicht, wo sich diese be-
finden, wahrscheinlich in Luzern."
Eines dieser von Nagler angezogenen Altar-
bilder ist unstreitig das von Cl. B. 1656 um 200
Gulden gemalte (von Kützel in Kupfer gestochene)
Altargemälde „Antonius von Padua, wie er den
Fischen predigt", welches berühmt geworden ist
und auch bis in die neuere Zeit geschätzt wurde.
Als die Barfüßer 1747 durch Sebastian Schilling
aus Villingen ein neues Antoniusbild malen ließen,
verfügte der Rat, daß das Bild B.s zu verbleiben
habe (Ratsprot. vom 2. Juni 1747). Erst in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrh. wurde das Gemälde
durch ein Altarbild Deschwandens ersetzt und
ihm als Standort der innere Chor der Kloster-
kirche St. Anna im Bruch in Luzern angewiesen.
Seine Kunst als Landschaftsmaler bewies B.
namentlich an dem originell gemalten „Garten
Eden" („Das Paradies"), in dessen Herrlichkeit
und üppige Staffage er das erste Elternpaar
hineingesetzt. (Im Besitze der Familie Suidter-
Langenstein, Luzern.) Ein vermutlich hiezu ge-
maltes Seitenstück „Fall der Engel" soll ein
Opfer der Prüderie geworden sein.
Ferner sind zu nennen: „Eine Hirschjagd-
(Tusehzeichnung), mit B.s „Eden" 1869 in Luzern
abgestellt, Sammlung Meyer-Amrhyn (Luzern);
„Eine Ansicht von Luzern" vom Jahre 1664
(in Pier: Dreyfache Cron, G. Hautt, Luzern 1664);
„Des hl. König Ludwigs letzter Zug nach
Palästina" (Oelgemälde, früher im Besitze von
Schultheiß L. Keller, Luzern, heutiger Standort
unbekannt); „Die Erbauung der Arche Noe"
(Oelgemälde, heutiger Standort unbekannt, früher
im Besitze von Baptist Pfyffcr, Luzern).
Von Porträts werden genannt: die Bildnisse
von lVobst Ludwig Bircher, Ammann Nerach,
Troxler, Hiestand, Herzog und Leop. Cysat.
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Beutler
— 123 —
Für des letztgenannten, 1661 bei Hautt in Luzern
erschienene „Bcschreybung des Berühmbten
Lucerner oder 4 Waldstetten Sees" stach B.
1645 die mit Beinern Namen signierte Karte:
„Wahre Abbildung der 4 Waldstätten See"
(Breite 51 cm, Höhe 30 cm). Diese von Cysat
selbst eutworfeue Karte wurde ohne dessen
Wissen zwischen 1645 und 1659 nachgedruckt
Dieses Plagiat, aber welches der Verfasser in
der Vorrede 1659 sich bitter beklagt, hat den
Namen B.s ton der Platte ausgemerzt und zeigt
noch weitere Abweichungen vom Originalstich,
unter anderm in der Größe (51 cm breit und
30 cm hoch).
Von B. sollen auch die Gemälde der Kapitel-
stube von BeromQnster mit der Darstellung der
Gründung des Stifts herstammen. Die Thätig-
keit B.s ist bis zum Jahre 1672 nachweisbar,
in welchem Jahre er zu Seekirchen bei Salzburg
das Hochaltarblatt malte. Seine übrigen Lebens-
umstande konnten nicht aufgehellt werden. Nagler
bemerkt hierüber: „Clemens B. muß 1672 schon
ein ziemlich hohes Alter erreicht haben, wenn
er nämlich mit dem Kupferstecher gleichen
Namens, der um 1610 lebte, eine Person ist."
XagUr, K. Lei. I, p. 480. Meyer. K.-Lex. III,
p.778. - PUluein. Linx, p. 97, 177, 181. - Semmull,
Umgeb. Wiens I, p. 826. — FUßti, Die besten KQnstter
III, p. 67. — Kap. Kstwiss. X, p. 15. — Btrioiotti, Art.
grizi., p. 65. — Ettermann, Stiltsschule v. BeromQnster,
p. 179. — Gddlin, Konrad Scbeuber II, p. 278. -
v. Liebenau. Das alte Luxem, p. 72. — .Sc W/er, Lust.
Lukasbrudenchaft, p. 10, Anm. 2. — Ba/thaear. Mus.
Vir. Lueernat., p. 22. — Leu. Lex. Supplem., p. 416.
— Qeschichtsfreund III, p. 158. — Pfiff"-, K„ Der Kt.
Luxem I, p. 283. — Rat. der Ausstellung der Kst.-Oes.
Luxem 1869, No. 8 und 4. — Handschr. Notixen des
Herrn Stadtschreibere A. Schümann, Luxem.
Franz Heinemann.
Bentier (Beuttier, Baittler, Beytler, Bütler),
Jakob, Zeichner, Graviercr, erscheint als das
älteste ermittelte Haupt der nachmals aus dem
Schwarzwald, (Ravensburg?) in die Schweiz aus-
gewanderten und in Beromünster (Kt. Luzern)
st'&haft gewordenen Kflnstlerfamilie gleichen
Namens, aus der möglicherweise als späterer
Zweig die Künstlergeneration der Bütler (s. diese)
hervorgegangen. Bertolotti stellte fest, daß ein
Jakob B. als Kupferstecher im 16. Jahrb. thätig
war, der um 1620 in Bavensburg gelebt und
von Luzern (Beromünster ?) herkommend, um
1550 herum in Rom thätig war. Hiemit deckt
sich zum Teil die Ausführung Naglers, wonach
Jakob B. „ein Kupferstecher zu Ravensburg,
der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. und
noch gegen das Ende desselben lebte. Er stach
nach A. V. Hülle, wie Heinecke versichert, und
man schreibt ihm auch einige zierlich gestochene
Wappen in Ovalen zu, die mit J. B. 1558 be-
zeichnet sind". Weiter ließen sich die Spuren
des J. B. nicht aufdecken.
K.-Lex. I, p. 480. — BerioleUi, Art. svixx.,
p.Vni u. 30 (auch in Boll. stor. 1886, p. 107).
/'ran* Heincmnnn.
Beuttier, a. Beutler.
Beyel, Daniel, Kupferstecher, von Zürich,
geb. am 27. Sept. 1760 als Sohn des Pfarrers
Jak. Beyel in Sternenberg, gest. am 4. Juli 1823,
unverheiratet. Er arbeitete um 1785 in München
und studierte später Anatomie in Halle, wo er
eine Reihe Bildnisse dortiger Gelehrter stach.
Das Verzeichnis seiner Arbeiten bei Meyer,
K.-Lex. (III, p. 782), ist zu ergänzen durch einige
lokalhistorisch bemerkenswerte Blätter: Erste
und zweite Beschießung von Zürich, am 10. und
12. Sept. 1802. Geschabte und kolorierte Blätter
in zwei Formaten; Plan der Truppenstcllung
des Generals Andermatt bei der zweiten Be-
schießung der Stadt Zürich, am 12. Sept. 1802,
Umrißradierung; Ansicht des Helmhauses im
Neujahrsblatt der Zürcher Stadtbibliothek, 1802.
F. 0. Peetaloai.
Beyel, Hans Heinrich, s. Byel, H. H.
Beyer, Anna Magdalena de, Kupferstechcrin
zu Basel, geb. daselbst 1677, gest. ebenda 1741.
B. hatte Lukas Feyerabend geheiratet und war
dadurch Stammmutter der Basler Malerfamilie
Feyerabend geworden. In jüngeren Jahren, wahr-
scheinlich noch in ledigem Stande, gab B. im
Vereine mit Barbara Wentz ein Trachtenwerk
heraus, das undatiert ist und folgenden Titel
trägt: „Ey gentliche Vorstellung der Kleider
Tracht Lob. Statt. Basel. Wie solche Standts
und Weibspersonen zu tragen pflegen. Entworffen
von Barbara Wentz gebohrene Mayerin, bey
Dero auch die exemplar zu Anden. Mit Privilegien
nicht nachzutrucken und in Kupffer verfertiget
auch getruckt durch Anna Magdalena de Beyerin.
Ehe veracht als gemacht." Das Trachtenwerk
ist eine Folge von 18 außerordentlich schlecht
und dilettantisch radierten Blättern, deren Maße
14 cm Höhe bei 10 cm Breit« zeigen.
D. Burekkardt.
Beyer, August von, Dombaumeister, geb. am
30. April 1834 in Künzelsan, Kgr. Württemberg,
gest. am 18. April 1899 in Ulm. Unter Hof-
baudirektor Jos. von Egle herangebildet und 1858
als Lehrer an die Baugewerbeschule in Stuttgart
berufen, veranlaßt« ihn der bauliche Aufschwung
der 60 er und 70 er Jahre, als Privatarchitekt
thätig zu sein. Er führte als solcher den ersten
Teil des Hotels Marquardt in Stuttgart aus,
das Königin Olga-Stift, das Reichsbankgebäude
daselbst, die Bauten des Pragfriedhofes, den
Aussichtsturm auf dem Hasenberg bei Stuttgart,
die Bcstaumtion des Octtingerschlosses in
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Beyer
— 124 —
Bezenceuet
Balderu, des Schlosses Nußdorf, Jaxthausen,
Bobenhausen.
An die Hauptaufgabe seines Lebens, die
Vollendung des MünsterturmB in Ulm 1881, als
Nachfolger Scbeus berufen, bewältigte er die
verantwortungsvolle Aufgabe in verhältnismäßig
kurzer Zeit. Der Schlußstein wurde am 31. Mai
1890 versetzt. Die Feier vom 28. Juni bis 1. Juli
brachte ihm diverse Ehrungen, die der schlichte,
anspruchslose Mann mit Ehrerbietung, ohne jede
Selbstüberhebung, entgegennahm, den Doctor
honoris causa der Universität Tübingen, den
persönlichen Adel u.s.w. Von 1888—1896 leitete
er die Restauration der Heilbronner Kilians-
kirche. Von 1885 an befaßte er sich mit dem
Ausbau des Berner Münsters und übernahm
1889 die Fertigung des Planes, sowie die OIkt-
leitung des Ausbaues. Am 25. Nov. 1893 war
der Turm vollendet; unter den unter ihm seit
1895 fortgesetzten Restaurationsarbeiten der
Kirche darf die Schultheißeuporte besonders
hervorgehoben werden.
Bern. Jahresbericht des Kstver. 1890, p. 51. — Rep.
Kstwiss. XVH, p. 201 ff. - Zeitachr. blld. Kst. X, p. 1 1 1,
Beibl. XXII, 477; XXIV, 444; Bd. XIII, 55: XVII,
109, 600; XVIII, 694; XIX, 589. — Das geistige
Deutschland I, p. 48. — Handele <f- Müller, Münster
in Bern, p. 50, 51, 52, 53, 89, 93, 97, 98. - N. Z.-Ztg.,
Beil. zu No. 1 15, 26. April 1899, Morgenbl. — Schweiz.
Baust*. 1899, Bd. 23, p. 145, 164 — 155. - lllustr.
Ztr. Cteipris) roni 4. Mai 1899. - XII. Berner Munster
baubericht 1887—1900. Ho,eaU.
Beyer, Johann de. Ob dieser der Vater des
folgenden gewesen, ist nicht sicher, aber möglich.
Nach Nagler soll er von Basel gebürtig sein.
Er schnitt Medaillen und Wappen in Stahl und
bezeichnete seine Werke mit D. B. oder J. D. B. F.
Im Jahre 1712 arbeitete er in Bern; 1716 stach
er in Basel für die Stadt Bern ein großes, schönes
Bernersiegel, das jedoch nur wenig gebraucht
wurde und schon im folgenden Jahre ins Archiv
kam. Dasselbe ist abgebildet in der bernischen
Jubiläumsdenkschrift von 1891.
Haller nennt ihn Justin B., wenn nicht hier
eine Verwechselung vorliegt. In Bern gelaugte
er zu einer bürgerlichen Bedienung. Bürger
der Stadt ist er jedenfalls nicht geworden, denn
in den Bürgerregistern ist er nirgends erwähnt.
Er starb gegen 1738. 70 Jahre alt.
Höchst wahrscheinlich ist er der Stecher des
Bibliothekzeichens des Christian von Willading
(1690—1751), welches in Gerster, Schweiz.
Bibliothekzeicheu, sub No. 2507 erwähnt ist.
.Vogler, K.-Lex. I, p. 483. — Füßli, K.-Lex. I. p.76;
II, 73. IfagUr, Monoirr. II, p. 385. — Meyer, K .Lex.
III. p, 782 (C. Brun). /.. Genfer.
Beyer, Johann (Jan) de, Zeichner und Maler,
wurde geboren in Aarau und daselbst getauft
1703, eleu 30. Sept. (Taufrodel No. 103), als der
Sohn des Johann Jakob und der Maria Barbara
Frisch.
Die Herkunft, resp. der Bürgerort, ist nicht
angegeben. In früher Jugend schon kam er
nach Amsterdam und wurde dort ein Zögling
von Cornelis Pronk, in dessen Fußstapfen er im
Zeichneu trat. So zeichnete er eine Menge An-
sichten von Städten, Dörfern, Worten, Schlössern,
alten Bauten etc. in den Provinzen Gelderlaud
und Utrecht, auch in Cleve und Umgebung.
Auch für Buchillustration bekam er viele Auf-
träge, die dann in Kupfer ausgeführt wurden,
so für die Historia op Tegenwoordige Staat van
alle Volker und noch andere. Auch J. H. Quinck-
hart war sein Lehrer, aus dessen Sammlung er
anfangs Landschaften und Historien kopierte,
bis er, selbständiger geworden, nach der Natur
zu zeichnen und in Aquarell zu malen anfing.
Quinckhart war Porträtist und malte in Oel. 40
Jahre alt, ttegann de B. auch mit dieser Technik,
blieb aber den Landschaften treu. In Amsterdam
errichtete er eine Zeichengesellschaft und lebte
in glücklichen Verhältnissen im Dorfe Vierlings-
beck bei Nymwegen, wo er meist den Sommer
zubrachte. Zur Winterszeit kam er nach Amster-
dam, wo er seine Zeichnungen und Gemälde zu
guten Preisen an Buchhändler und Kunstlieb-
haber verkaufen konnte. Es waren dies meist
Ansichten aus der Umgebung, sowie der Städte
Cleve, Namur, Maastricht, Geldern, welche in
den Sammlungen der Kunstliebhaber in Ehren
gehalten werden.
Seine Zeichnungen sind sauber und meist sehr
genau. Für unsere Zeit erscheinen sie steif.
Vor 150 Jahren jedoch, in dieser Zeit großer
Geschmacklosigkeit, wurde solches bevorzugt.
Verschiedene seiner Zeichnungen wurden von
II. Spilman, Paul van Liender, J. v. d. Schley
und anderen in Kupfer gestochen, wie Ansichten
der Stadt Amsterdam, 17. Bl. Im Anfange des
19. Jahrh. wurden Zeichnungen von ihm ver-
steigert für 25 88 Gulden. Eine Zeichnung
mit Tinte brachte 25 Gulden ein. Er brachte
ein kleines Vermögen zusammen und lebte als
alter Herr iu der Nähe von Cleve, wo er am
Ende des 18. Jahrh. in hohem Alter starb.
Todesdatum unbekannt.
Vertier , Holland, direkte Mitteilungen aus Amsterdam.
- Kirchenbücher von Aarau. — Sagler, K.-Lex. I.
p. 482-488. - Nagler. Monogr. III, p. 831. - Meyer,
K.-Lex. III, p. 782—783 (C. Brun). L. Uenter.
Beyer, Matthias, Glasmaler, s. Peycr, Matth.
Beytler, s. Beutler.
Bezencenet, Louis, nrehiteete, n6 a Aijrle en
1843. a fait ses eludes de 18K0 ä 1862 k Pcenle
pol} technique de Zürich, de 186S ä 1866 4 Tecole
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Bianchi
- 125 -
Bianchi
SL Pierre ä Lyon et de 1867 ü 1«70 a Park
oü il s'est plus specialemeut occupe de travaux
j>ratiques. Ktabli ä Lausanne en 1870, il s'est
associe en 1888 avec A. Girardet. Parmi les
eonstnictions elevees par cet arcbitecte en
rollaboration avec A. G. nous citerons: l'ecole
de chimie et le batiment pour le departement
militaire ä Lausanne; le casino-theatre d'Yverdon
(1897 — 1898); l'ecole superieure commuuale des
jeunes tilles; l'ecole priroaire de Beaulicu et
celle d'Ouchy. En collaboration avec Jost et
Girardet, il a construit l'hötel des postes et
telegraphes ä Lausanne (1896—1901). Enfin il
a collabore, d'apres les plans d'Andre, avec
Girardet, Isoz et Melley, ä la construction de
l'edifice de Rumine.
B. a publie un recueil de charpcnte et une
»Serie de prix de travaux de batiment."
Zoitechr. t. bild. K«t., Beibl. XX, p. 619.
Ck. Vuillerwut.
ßlanchl, Achillc, Sohn des Pietro de Blancbis,
Bildhauer, aus Mnrcote, bethätigtc sich in der
zweiten Hälfte des 1(3. Jahrh. in Korn. Am
27. Okt. 1577 schlitzte er A Gallettis Arbeiten
an der Casa der Erben Guglielmos della Porta.
Am 9. Juni 1591 beriet er sich mit der Stein-
metzenzunft Aber den dem Wohlthftter der
Brüderschaft der Bildhauer, Giovanni Pietro
Annoni, zu setzenden Gedenkstein, der 1594
eingeweiht wurde. Er starb am 20. Okt. 1592,
nachdem er am 17. Okt. sein Testament gemacht
hatte, das die Beisetzung in Sta. Maria del Pianto
verfügt Als Erben bezeichnete er seinen Sohn
Giulio B.; zu Testamentsvollstreckern setzte er
den Bruder Giov. Domenico B. und Domenico
Marchesi aus Saltrio ein. B. arbeitete mit
G. B. Rusc-one am Ponte S. Angel o, an den
Kirchen Sta. M. del Pianto, S. Nicola in Carcere,
an der Fontana di Campo Vaccino und an vier
Altären in S. Paolo fuori le mura.
Bertolotti, im Boll. stor. 1885, p. 75, 77, 228. -
Dtn., Art. sviij. in Rom», p.VIII, 20—22, 70. — Dtr*.,
Art. lomb. a Roma I, p. 179—180, 225—226, 228;
II, 343. — Bianeki, Art. tlc, p. 24. ('. Brun.
Bianchi, Andrea, Architekt, aus Breno bei
Lugano, war von 1596 -1606 in Krakau thatig.
Boll. stor. 1889, p. 220. E. L. Girant .
Bianchi, Carlo, Historienmaler und Glasmaler
dea 18. Jahrb., geb. in Castro im tessin. Bezirke
Blegno. Unaufhörlich auf Reisen, in Frankreich,
Deutschland und Italien, verdankte er seine
künstlerische Ausbildung besonders dem Studium
der alten Meister in Rom. Er hinterließ in einer
Kapelle der Kirche des Klosters von Disentis
ausdrucksvolle Werke voller Pathos und malte
einen Saal der Casa Mezza-Barba in Pavia aus.
Er starb in Pavia, vermutlich an den Folgen
von (Üft. Sein Bruder, Gioratmi B., Mar
Architekt.
<HH,ili, lt\t. II, p. 8—9. — Bi.tn.ki, Art. tic. p. 28
bfci 29. C. Brun.
Bianchi, Francesco, Glockengießer des 18. Jh.,
aus Origlio unweit Lugano, goß Glocken für die
Kirche S. Vittore in Carnago, mit der Inschrift:
„Bianchi Francesco (f) 1791", und für die Kapu-
ziuerkirche in Lugano, mit der Inschrift: „Fran-
cesco Bianchi (f) 1789."
Boll. stor. 1879, p. 168. — Mtebfcr- { W.\ Urriz.
dolle ounpane n*l TWno, No. 413, 943.
E. L. OWard.
Bianchi, Francesco Antonio, Glockengießer
des 18. Jahrb., Tcssiner. In der Kirche S. Antonio
Abatc in Genestrcrio befindet sich eine Glocke
mit der Inschrift: „Bianchi Francesco Antonio
(Hanno 1792."
Boll. Stor. 1879, p. 22, - Xü$ekeler- ÜHeri. Iscril.
dello campano net Ticino, No. 64. E. L. Oirard.
Bianchi, Giovanni, Bildhauer und Architekt
des IG. Jahrh. IOANXES . D . BLANCHIS \ ED. .
steht auf der Plinthenfronte eines sechseckigen
Sockels, der einen Bestandteil des zu Anfang des
16. Jahrb. erstellten, jetzt zerstörten Hochaltäre»
in Sta. Maria del Sasso in Morcote bildete und
dessen Trümmer in der Kapelle des hl. Antonius
von Padua neben genannter Kirche liegen.
Kahn.
Bianchi, Giovanni, Bildhauer, geb. 1851 in
Genestrerio (Tessin), lebt in Chur. Eine bedeu-
tende Anzahl dekorativer und architektonischer
Denkmaler und Wappen in- und außerhalb dea
Kantons. C. Jerklin.
Bianchi, Giov. Domenico, Steinbauer aus
Morcote, Bmdcr des Achille B. Er lieferte am
23. Juli 1573 die Zeichnung für die hölzerne
Decke einer Kammer des Palastes des Kardinals
Cesi in Cantalupo. 1592 war er in Rom mit
Domenico Marchesi von Saltrio Testamentsvoll-
strecker des Achilles B., der seinen Sohn Giulio
zum Erben eingesetzt hatte. Identisch mit Job. B.V
Hrrtolutti, Art. lomb. a Roma I, p. 179, 225; II, 344.
— Den., im Boll. stor. 1885, p. 77. - Den., Art.
svüz. in Roma, p. IX und 22. C. Brun.
Bianchi (Bianco), Cavalicre Isidoro, geb. 1602
in Campione, f 1690 in Mailand, Maler, Schüler
des Pietro Francesco Morazzone (Mazzucchelli,
t 1626), vollendete dessen Bilder in Rivoli.
1626 Hofmaler des Herzogs von Savoyen,
Karl Emanuels I. Die Regentin von Savoyen,
Christine von Frankreich, stellte ihm und seinen
Söhnen, l'ompejus, Francesco und Carlo, für die
in ihrer Eigenschaft als Ingenieur, Maler und
Bildhauer in den Jagdschlössern zu Turin etc.
geleisteten Dienste, am 20. Nov. 1635 ein Patent
aus. In seiner Vaterstadt malte er das Innere
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Bianchi
— 12ß -
Hieb ler
der Kirche der Madonna dell' Annunziata uns
uii(] schuf das llochalturbild, ferner in Mailand
das Altarbild in S. Remigio (Christus um Kreuz
zwischen Maria und Johannes). Sein besten
Werk ist die Auferstehung Christi in der Kirche
der Madonna del Monte bei Varese.
A'wjUr, K.-Lex. I, p. 48« 487. OUMli, Mit., p. 86
bis 37. - Füßli, K.-Lex. I, p. 77. Küäli, Best. Kst.
IV, p. 1)9- 40. Bahn. Kst. und Wdat., p. 200. —
Bianchi, Art. tic, p. 25. Üu/our &■ Kabui. IjBS sculp-
teure on Saroie. p. 30. Mitteil, vou Cta. Ejnrimann in
(Jenf. A. (1. Meyr.
Bianchi, Pietro, Architekt, aus Trudate, war
um die Zeit von 1593 164)4 in Krakau thätig.
Boll. stor. 1889, p. 219. E. L. Girard.
Bianchi, Metro, Baumeister tuid Ingenieur,
geb. am 26. Marz 1787 in Lugano. Er war
Schüler der Akademie in Mailand und des
Marchesc Cagnola daselbst. Nachdem er 1806
an der Universität in Favia sich das Diplom als
Architekt geholt hatte, begab er sich, Studien
ballier, nach Rom. Kr siegte in der Konkurrenz
um die Kirche von S. Francesco di Paola in
Neapel (1815—1824), die eine Nachahmung des
Pantheon in Rom darstellt und sein Werk ist.
Er stand in hoher Gunst bei Ferdinand I., Franz I.
und Ferdinand 11., wurde zum Architekten des
königl. Hauses, zum Direktor der Ausgrabungen
ernannt und erhielt den Konstantins- und den
Verdienstorden. Vom Kaiser von Oesterreich,
Franz I., bekam er das eiserne Kreuz. 1836
wurde er Mitglied der Akademie der Künste in
Wien, 1844 Mitglied der Akademie von S. Luca
in Rom, 1847 Mitglied der Akademie der Künste
in Brüssel. Er starb am 27. Dez. 1849 nach
fünfjährigem schwerem Krankenlager. An seinem
Geburtshaus in der Via Nassa in Lugano ist
eine Gedenktafel angebracht.
Stuben, K.-Lex. I, p. 121. -- XagUr, K.-Lex. I., 488
bis 489. Müller, K.-Lex. 1. p. 142. - Bianchi, Art.
ti<\, p. 26 27. C. Brun.
ßlanco, Isidore, s. Bianchi, Isidoro.
Biberatein, August, Bildhauer und Marbrier
von Solothurn, Bruder des Malers Franz B.,
geb. 1844 daselbst, lernte bei seinem Vater
Joseph B., arbeitete 1866—1867 in Vevcy, 1868
in Genf, 1869 in Lyon und Marseille, 1870 in
Paris und übernahm 1871 das vaterliche Ge-
schäft für Grahsteinarbeiten und Bildhauerei
in der Steingrube bei Solothurn. Von ihm: das
Culmann- (1883) und das Semperdenkmal (1887)
im eidg. Polytechnikum zu Zürich.
Curr. Vit. ZeUtr-Collin.
Bl beratein, Franz, Maler, von Solothurn, in
Amerika, geb. in Solothurn 1850, erhielt seinen
ersten Unterricht bei Maler J. Sotterlin daselbst.
Mit IS Jahren studierte er in München an der
Akademie laindschafLs- und Historienmalerei
und half zwei Jahre später in Frankfurt a. M.
mit an der Herstellung des groüen Panorama-
gemäldes, „die Schlacht bei Sedan", wofür er als
Anerkennung einen silbernen Khrenhecher er-
hielt. Später in Hamburg und Berlin in gleicher
Weise beschäftigt. Die Winter in Florenz,
Pisa etc. zubringend, kam er wieder nach
München und 1883 nach Karlsruhe, von wo er
1886 zu Pauoramaarbeiteu in Milwaukee, Chicago,
San Francisco etc. nach Amerika berufen wurde.
Er lebt in Milwaukee. Von ihm im Museum
Solothurn: Kühe am Ufer, Oelgemälde. Vertreten
in der Sammlung des historischen Vereins von
Nidwaiden etc.
Nach Angaben »eines Bruders August B.
Zttttr- Colli*.
Biberatein, Lorenz, von Küttcnen bei Solo-
thurn, geb. 1815, Bildhauer, gebildet in München,
ward Musiker und später Orgelbauer. Er starb
1886 in Rttttenen.
Erkundigungen bei seinen Enkeln. ZeUtr-Cdlin.
Bibiona, Antonio, Architekt, bethätigte sich,
einem Aktenstück vom 31. Dez. 1486 zufolge,
am Bau des Kastells von Bellinzona,
Boll. «tor. 1891, p. 50. C. Brun.
Bichel, Architekt, von Basel, lieferte 1781
den Plan für das neue Rathaus in Winterthur.
RaUbücher dor Stadt Winterthur. A. Culamr.
Bichler, Heinrich, Maler, von Bern. Allem
Anschein nach der bedeutendste Berner Maler
im letzten Viertel des 15. Jahrh. Verschiedene
Stellen in den Akten von Bern und Freiburg,
in denen von Maler „Heinrich" die Rede ist,
dürfen unbedenklich auf B. bezogen werden, da
kein anderer Maler dieses Taufnamens vorkommt.
Die erste bekannte Erwähnung des Malers
findet sich in den Rechnungen des Kirchenbaues
von S. Nicolas zu Freiburg von 1466/67. Meister
Heinrich, der Maler von Bern, erhält iiii flor —
7 Pfund für die Bemalung der Orgel samt den
Säulen („le positif encloz les Colones").
1472, 30. Juli. An die Karthäuser (zu Thor-
berg) Heinrich dem Maler das Bild S. Sulpitius
zu bezahlen, kostet 14 Gulden, da es ganz fertig
und auf den Altar aufgestellt ist. (Ratsmanual
Bern.)
1478 malt Meister H. von Bern für die Stadt
Freiburg zwei Tafeln mit dem Reichswappen.
Er erhält dafür 36 Pfund und ein Kleid; sein
Geselle wird mit Wein beschenkt. Die eine der
Tafeln wird am Turme Jaquemar angebracht,
die andere an der Porte de Berne. Der Anlaß
für diese Bestellung war das Diplom Kaiser
Friedrichs, wonach der Stadt Freiburg nach
ihrer Ablösung von Savoyen gestattet wurde,
den Reichsschild über ihrem Wappen zu führen
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Bichler
127 -
Bichler
(31. Jan. 1178). Kin Gegenstück zu diesem Auf-
trage ist die ebenfalls 1478 erfolgte Bestellung
von neuu Freiburger Stand esscheihen mit dem
Reichsschilde Ihm dem Berner Glasmaler Urs
Werder, wovon eine im bist. Museum von Frei-
burg noch erhalten ist Beide Aufträge zeigen,
daß Freiburg sich damals für Tafel- und Glas-
malerei auf Bern angewiesen sab.
1480 malt B. für den Ratssaal von Freiburg
ein großes historisches Bild, eine Darstellung
der „Schlacht bei Murten." Kr erhält dafür die
bedeutende Summe von 86 Pfund. Der Maler
brachte das Bild mit acht Geselleu nach Frei-
burg. Dem Heinrich Friburger und dem Ilans
von Brefidorf wird für Herstellung des Kahmens
und für Verkleidung der Rückseite mit Leinwand
17 Schilling vergütet; dem Pierre Ramu 4 Pfund
4 Schilling 4 Heller für 19 Ellen schwarzen
Scherter, um Vorhänge vor «las Bild zu machen.
Bei Anlaß dieses Bildes gab man dem Sohne des
Krhart Frieso sei. und dem Heusli Surweit (sie)
je ein Kleid im Werte von 100 Schilling. Diese
letzteren durften wohl unter den Gesellen des
H. Bichler zu suchen sein, und im Sohne des
Erhart Fries hat man vielleicht den späteren
Freiburger Maler Hans Fries zu erkennen. Im
Jahre 1515 befindet sich das Bild der „Schlacht
bei Murten" in dem seit 1501 erbauten neuen
Rathaua; ein Haus von Tomach erhält damals
8 Pfund 5 Schilling 5 Heller für Lieferung und
Herstellung eines Vorhanges. Im Jahre 1663
wird das Bild für 6 Pfund von dem Maler Hans
SchäufFelin, dem 1543 in Freiburg eingewan-
derten Sohne des Dürer-Schülers Hans I^eonhard
SchäufFelin, restauriert. Seither ist es ver-
schollen. Auf den Umfang des Bildes mag man
aus dem Maße des Vorhangstoffes schließen,
der eine Bildfläche von mindestens 5 m* bedecken
mußte. Die Bedeutung dieses Schlachtbildes
in der Geschichte der Schweiz. Malerei ist sehr
hoch anzuschlagen. Es war nächst dem 1472 '1473
gemalten Bilde in der Schlachtkapelle von
Sempach und vor dem 1500 gemalten Bilde der
Schlacht bei Dornach von Rudolf Herin eines der
ersten Denkmäler der histor. Malerei großen
Stiles und beanspruchte zweifellos die Bedeutung
einer authentischen, gleichsam urkundlichen
Wiedergabe des großen Ereignisses, das, bloß
vier Jahre zurückliegend, den Zeitgenossen noch
in lebhaftester Erinnerung stand. Für den Ver-
lust des Originales werden wir einigermaßen
durch alte Reproduktionen entschädigt, welche,
wie man wohl nicht mehr bezweifeln wird, die
Komposition des B.schen Bildes wiedergeben.
Schon um 1480 finden wir die Grundzüge dieser
Komposition in einem Bilde von Diebold Schillings
Chronik der Burgunderkriege, auf der Stadtbibl.
Zürich, Msc. A 5; dann, in ausführlicherer Ge-
stalt, in lh'ebold Schillings Luzerucr f hronik
(um 151J), in der Schweizer (.'hronik vou Johaun
Stumpf (1548), endlich in reichster und voll-
ständigster, wenn auch stark modernisierter
Redaktion in dem bekannten großen Kupferstiche
des Martin Martini von 1609, der in Freiburg
selbst, offenbar direkt nach dem Original des
H. B., gearbeitet wurde. Das Bild stellte, nach
diesen Repliken zu urteilen, in synchronistisch-
episodenhafter Weise den Gang der Ereignisse
auf einem landschaftlichen Prospekte dar, der
in seinen wesentlichen Teilen nach der Natur
gezeichnet wurde. Die genaue Uebereinstiinmnng
des Bildes mit dem hist. Hergange läßt sich
seit Wattelets Untersuchungen über die Schlacht
bei Murten deutlich erweisen.
1488 werden vom „Maler von Bern" die
Wappen der Städte Bern und Freiburg an die
Tore von Stadt und Schloß Murten gemalt,
wofür Freiburg seinen Anteil mit 10 Pfund be-
zahlt. Ob es sich auch hier um eine Arbeit
des H. B. handelt?
1497, am 21. Juli ersucht der Rat von Bern die
Stadt Burgdorf, Heinrich dem Maler eine For-
derung von 10 Pfund abzulassen und zu be-
rücksichtigen, daß er die Glasfenster in ihrer
Kirche wegen des Kilchherren von Lützelflüh
habe bezahlen müssen. (Bern. Ratsmanual.)
Aus den mitgeteilten Berner und Freiburger
Akten und aus der Vergleichung mit den spär-
lichen Notizen über andere Maler dieser Städte
geht folgendes hervor: H. B. wird häufiger er-
wähnt als irgend ein anderer Berner Maler
jener Zeit; er erscheint als Vorsteher einer
Werkstatt mit mehreren Gesellen; die Her-
stellung des großen Bildes der Schlacht bei
Murten läßt auf einen Meister schließen, der
über bedeutendes Wissen und über eine starke
Gestaltungskraft verfügte; B. wird mehrmals
vom Rate der Stadt Freiburg beschäftigt, welche
damals keinen eigenen Maler besaß. (Ein älterer
Freiburger Meister, Hans Mackenberg, war 1463
gestorben, Hans Fries aber tritt erst 1501 als
offizieller Stadtmaler auf; die Zwischenzeit wird
ausgefüllt durch Meister Heinrich von Bern.
Genau das nämliche Verhältnis herrschte in
der Glasmalerei, wo Meister Urs Werder von
Bern in der Ze it von zirka 1 470— 1 500 alle größeren
Aufträge des Rates von Freiburg erhält.)
Die genannten staatlichen Aufträge müssen
im Werke des Meisters Heinrich, der ja volle
30 Jahre nachweisbar ist, natürlich nur ein
Bruchstück bilden. Fragt man, was unter den
erhaltenen Werken bernischer Malerei auf H. B.
zurückgehen könnte, so wird man in erster
Linie auf den in der Kunstgeschichte längst
bekannten „Meister mit der Nelke" gewiesen.
Sollte II. B. identisch sein mit dem Meister
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Bichler
- 12S —
Bidermann
mit der Nelke V Diese Konjektur wurde zuerst
voii Händcke in Form einer raschen Krage
hingeworfen. Beantworten läßt sich die Frage
zur Stunde noch nicht; wir können vorläufig
nur einige Momente hervorheben, welche für
die genannte Hypothese günstig stimmen. Zu-
nächst der Ort: es unterliegt keinem Zweifel,
daß der Meister mit der Nelke seine Thätigkeit
in Bern ausübte. Dann die Zeit: der Meister
mit der Nelke ist thätig von zirka 1480 bis
1501; Meister Heinrich ist nachgewiesen von
1 4<>(i—1497 und könnte nach den Akten auch
noch länger gelebt haben. Weiter das Ver-
hältnis zu den übrigen Malern: der durch die
„Mnrtenschlacht" gesicherten Bedeutung H. B.s
würde am besten die Stellung des Meisters mit
der Nelke entsprechen, dessen Werke in der
bernischen Malerei jener Zeit den ersten Rang
einnehmen. Endlich ein merkwürdiges Zusammen-
treffen vom Jahre 1480: damals, im gleichen
Jahre, da H. ß. seine „Mtirtenschlacht" ins Rat-
haus nach Freiburg brachte, stiftete der Frei-
bnrger Ratsherr Jean Favre dem Franziskaner-
kloster einen Hochaltar, dessen Bilder heute in
Barock-Rahmen im Chore der Franziskanerkirche
zu Freibnrg hängen. Diese Bilder aber sind
Werke des Meisters mit der Nelke! Ist es nicht
am wahrscheinlichsten, daß sich Jean Favre an
Meister Heinrich gewendet hat?
Sollte die Hypothese durch einen glücklichen
Fund zur Gewißheit werden, so müßten an dieser
Stelle die Werke des Meisters mit der Nelke
behandelt werden. Es sei indessen, bei dem
gegenwärtigen Stande der Frage, bloß auf die
gute Charakteristik von D. Burckhardt und von
Händcke verwiesen. Dazu sind aber einige Nach-
träge und Berichtigungen anzubringen. Zunächst
sind dem Werke des Meisters mit der Nelke
noch weiter einzureihen:
Tafelbild im Stadthause zu Landeron: Mariae
Krönung. — Fünf ursprünglich zu einem großen
Altare zusammengehörige Tafelbilder im Chore
der Franziskanerkirche in Freiburg. Mitte:
Kreuzigung, SS. Franziskus und Ludwig von
Toulouse, SS. Bernhardin von Siena und Antonius
von Padua. Flügel: Geburt Christi, Anbetung
der Könige. Rückseite der Flügel : Verkündigung.
- Tafelbild aus Baden: Geißelung Christi.
Original verschollen, bekannt aus einer kleinen
farbigen Kopie von Martin Usteri, in der Samm-
lung der Zürcher Kunstgesellschaft. — Wand-
gemälde im ehemaligen Sommerrefektorium des
Dominikanerklosters zu Bern, 1899 in das hist.
Museum von Bern übertragen, vollendet 1498.
Wandgemälde in der Vorhalle des Münsters zu
Bern, 1501. Die bisherige Datierung der Bilder
aus dem Kappelerhof in Zürich (später in der
Wasserkirche, jetzt im Londesmusonm) aus der
Zeit von 1509 1519 ist sicher zu spät. Diu
Bilder sind eher vor als nach 1500 entstanden.
UeberH.Bichler: Trärkatl, inderFestschr. zurErtfffnuop
des Kunstmuseums in Bern 1879, p. 26 IT. — Halter, lt.,
Bern in seinen Ratsmanualen 1 465 1565, 1, Bern 1900,
p. 152. - - Zemp, J., Die schwei«. Bilderchroniken, p. 48,
124, 157, 158.
Ueber den Meister mit der Nelke: HurckkarHt, D.,
Die Schule Martin Schönauers am Oberrhein 1888,
p. 132 ff. Kat. des Berner Kunstmuseums, Nr. 42 bis
45, 57, 58. Vögelin, S., N.-Bl. der Stadtbibliothek
Zürich 1873 und 1874. — Händeke, b„ Gesch. der
subweiz. Maleroi, p. 57 ff. • Janifckek, Gesch. der
deutschen Malerei, p. 479. — Stammler, J„ Die Bildwerke
in der Hauptvorballe des Monsters zu Bern, 1897. —
Her»., Die Wandmalereien im Sommer-Refektorium de«
ehemaligen Dominikanerklosters zu Bern, 1900.
Durrrr, K., Die Kunst- nnd Architokturdenkmaler Unter-
waldens, p. 180 ff. *
Abbildungen. Schlacht bei Murten nach Lnzerner
Schilling: Zemp, Bilderchroniken, Fig. 85 zu p. 124. —
Schlacht bei Murten nach Martini: Frib. art. VI, p. 21 22.
Meister mit der Nelke: Handeln zu p. 58. Mi»e>
neuchätelois. N.-Bl. der Stadtbibl. Zürich 1873 und
1874. Stammler, op. cit. — Frib. art. III, p. 8, 9. 10 ;
VI II, 11— 12, IS, 14 (dort irrtümlich für Hans Fries an-
gesprochen). - IJurrer. op. cit., Taf. IV (ob Meister mit
der Nelke V). J. Zemp.
Bickhart, Ahraham, Glasmaler. Er war ver-
mutlich der Sohn des Hans B. von Bern, gehörte
von 1572—1577 dem Großen Rate von Bern an
und wohnte in Nr. 56 an der Gerechtigkeitsgasse.
Von 1572-1577 erhielt er für Arbeiten Bezahl-
ungen von der Regierung.
Festschr. des Kunstmuseums Bern von 1 879, p. G4. —
Neues Bern. Taschenbuch 1900, p. 135. H. Türlrr.
Bidan, Francois-Simon, peintre, fut mattre de
dessin ä Lausanne aux Ecoles normales des
eleves regente et regentes des le commencement
de 1839 jusqu'au l''T avril 1844. A cette epoque,
comme il avait annonce son intention de qnitter
le pays, il fut remplace par Euler (Jean-Albert).
Sur la proposition de Arlaud, directeur de l'ecole
de dessin, B. fut en outre Charge de le remplacer
pour les lecons k donner au College cantonal, du
commencement de 1841 jusqu'cn 1844. B. dis-
parut de Lausanne dans la nuit du 1" au 2 avril
1844, et des lors, on n'entendit plus parier de
lui. On sait que son pere etait etabli ä Lausanne
comme menuisier. B. a peint quelques paysages.
Rens, de Leopold Micville, Seeret. au dep. de l'lnst.
pubi. et des cultes. Ch. WiUermrl.
Bidelenx, Ami, fils du suivaut, 116 ä Geneve
en 1712, t le 20 avril 1757, fut recn mattre
orfevre le 18 mars 1739. A. twy.
Bidelenx, Pierre, n6 ä Geneve en 1673, t 'e
24 aoftt 1751, fut recu mattre orfevre, le 11 juin
1700. A. CW.j,.
Ridermanii, s. Biedermann.
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Riduinus
— 129 -
Biel
Biduina», Bildhauer von BidognobeiTesserete,
lebte im 12. Jahrh. im Toskanischen. lieber dem
Kirchenportale von S. Casciano bei Pisa befinden
sich von ihm zwei Basreliefs mit der Jahrzahl
1 180 und einer Inschrift („docte percgit"), welche
Biduinus als deren Schöpfer angibt. Sie stellen
den „Einzug des Heilands in Jerusalem" und
die „Erweckung des Lazarus" dar. Erstercs
Sujet befindet Bich auch auf einem Architrave,
der von einer demolierten Kirche herrührt, in
der Nähe von Lucca. Die Innenseite des betr.
Architravs tragt die Inschrift: „Hoc opus peregit
Magister Biduinus."
Ein altes Denkmal am Seitenportale der Kirche
S. Salvatore in Lucca, „das Wunder des hl.
Nikolaus", zeigt die Inschrift: „Biduinn me
fecit hoc."
Mmario, Maestri com. I, p. 197. AMaai. Scult.
itah, p. 84. - Perkint, Tusean sculptors I, p. LVII, 240.
- Srknaat, Kun8t*esch. IV, p. 714. 761.
K. L. Gimrd.
Biedermann, Emanuel Rudolf, Landschafts-
maler, geb. am 10. April 1790 in Konstanz, gest.
in Wigoltingen am 11. April 1860. Seine Werke
sind verschollen. A. Em»t.
Biedermann, Job. Jak., Landschafts-, Portrat-,
Tiermaler und Radierer, geb. in Winterthur am
7. Aug. 1763, gest. in Außeraihl am 10. April 1830.
B.s Vater, ein Backer, bestimmte den Sohn
zu seinem Berufe. Seinem Wunsche aber schließ-
lich folgend, ließ er ihn bei Job. Rud. Schellen-
berg Zeichenunterricht nehmen. 15 Jahre alt
zog er nach Bern, wo ihn Heinr. Rieter im
Figürlichen beschäftigte. Er verfertigte unter
Rieters Anleitung kleine Bildnisse und Land-
schaften in Aquarell und Bleistift, gab Zeichen-
unterricht und kopierte fleißig nach Berghem,
Potter, Roos und Dujardin. Mit Unterstatzung
des Herrn Effinger auf Wildegg, dessen Schloß
B. in einem kolorierten Blatte herausgab, stellte
er die Hauptorte der alten Eidgenossenschaft
in 15 Blättern dar. Während der helvetischen
Revolution wurde er brotlos und erhielt dann
hei der Verwaltungskammer des Kt. Waldstetten
Anstellung als Sekretär und zugleich ein Kom-
missariat für Heu- und Haferlieferungen. Nun
reiste er wieder nach Zürich und Winterthur
und malte dort Porträts und Landschaften, auch
zwei Gefechtsstücke, die Schlacht am Wallen-
stadtersee und die Erstürmung der Teufelsbrücke.
Mit Lory und Höferli vereinte er sich anno 1802
zur Herausgabe zweier topographischer Werke
über die Schweiz und Rußland und verfertigte
für den Prinzen Dalberg eine Ansicht von Frank-
furt a. M.
1807 erteilte er Unterricht in Basel, an dem
sich der Mühlhauser H. Luttringhausen beteiligte,
der sich als Aquarellist einen Ruf erwarb. 1814
siedelte er nach Konstanz über und 1827 wieder
nach Zürich und unternahm Reisen nach Stutt-
gart, Augsburg, München und Dresden.
Er malte die kleinsten Details mit Leichtig-
keit und erdachte sich eine sichere schnelle
Manier, seine Bilder durchzuführen. Auf eine
leichte Untermalung trug er seine Farbentöne
bis ins Detail auf. Mittel- und Hintergründe
sind meisterhaft in Zeichnung und Kolorit, die
Bildnisse fleißig und ähnlich, allein etwas weich
und sonntäglich.
Er radierte auch in Kupfer und publizierte
ein lithographisches Werk mit Tieren und Figuren,
24 Blätter, eine Folge von Landschaften mit Tieren
und Scenen aus dem Schweiz. Volksleben, auf
24 fol. Bogen und 8 Blätter Tierstudien. Der
Kunstverein Winterthur besitzt eine Sammlung
von 63 Nummern in Lithographie und ein Oel-
gemälde aus der Gegend von Bex. Im städtischen
Museum befindet sich sein Selbstporträt. Vertreten
ist B. ebenfalls in der Kupferstichsammlung des
eidg. Polytechnikums. Er verheiratete sich vier-
mal; aus zweiter Ehe entsproß E. R. Biedermann.
Naglet, K. Lei. I, p. 493 — 494. — S*ubrrt, K.-Lex.
I, p. 128. — N.-Bl. Winterthur 1807,1813—1810. -
N.-Bl. ZOrich Kst.-Gesellsch. 1836. — Andrttn, Hand-
buch I, p. 1 23. — MtilUr, N. K.-Lex. I, p. 144. — Hafntr.
Kunst u. Künstler. — A, lultr, Heimatskundo. — J. l.nMt,
Gesch. der Stadt Konstanz 1896, p. 273. — A. D. B. II,
p.618. A.Knut.
Bieg, Josef, Maler, von Engen (Baden), geb.
am 13. Febr. 1747 in Engen, gest. ?, war der
Sohn des Malers Karl Bieg und hinterließ eine
Tochter, Viktoria Bieg, geb. am 20. Juli 1780.
Von Werken des J. B. ist nur eine Ansicht der
Stadt Frauenfeld aus der Vogelperspektive, in
Oel gemalt anno 1769, bekannt Diese Ansicht
wird im Rathaus in Frauenfeld aufbewahrt und
wurde von einem (Flach-) Maler Metzger in
Weinfelden vor einigen Jahren restauriert. Eine
ähnliche, kleinere Ansicht der Stadt Frauenfeid
(gemalt 1762 von [Karl oder Jos.?] B.)f ebenfalls
Eigentum der Bürgergemeinde Frauenfeld, be-
findet sich zur Zeit im historischen Museum
daselbst. Auch diese ißt von unkundiger Hand
übermalt. Anderweitige Nachricht Uber den Maler
Jos. Bieg war nicht erhältlich.
Hahn, Statistik Thunrau, p. 147. — Kulm, Stiftebau
Maria Kinsiwlelll, p. 189. Haffter.
Biel, Peter von, Baumeister. Am 22. Sept.
1520 wurde er zum Werkmeister am Münsterbau
in Bern bestellt und führte offenbar den Bau
von 1521 bis 1526 eifrig weiter, was man daraus
schließen darf, daß in diesen Jahren 24 Zentner
und 38 Pfund Blei beim Bau verwendet wurden.
Er war bis 1640 Münsterbaumeister und interi-
mistisch wieder 1543. Er blieb auch von 1540
bis zu seinem Tode 1645 im städtischen Amte
9
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Miekhowski
- 130 -
Bierenvogt
VWC8 Beschauers des Stein Werkes. Voji 1521 Iiis
1545 war er Mitglied des Großen Baten von Bern.
Er wohnte an der Sonnenseite der Junkerngagge.
Das Monster in Born, Festschrift ron H&ndrkt und
MüUtr. p.38, 86 u. 83. — Stanlt. MOnsterbuch, p. 277.
n. Tiirlrr.
Blelchowskl (Bielschoffsky), Karl August,
Maler, war gebürtig ans I/eschnitz in Preußen
(geb. am 8. April 1826') und starb in Bern am
5. Dez. 1883. In Italien, wo er besonders Volks-
scenen malte und mit Meistern wie Horace Yernet
verkehrte, lernten ihn mehrere Berner kennen,
die ihn auch veranlagten, sich 1861 in Bern
niederzulassen. Er erhielt viele Aufträge für
Porträts und hatte auch Erfolg an Schweiz.
Ausstellungen. Er verheiratete sich 1872 in
Hilterfingen. Im Schlosse Hünegg malte er alle-
gorische Darstellungen und erteilte Zeichen-
unterricht an der keramischen Schule in Heim-
berg, und als diese Schule einging, nahm er in
Bern die Ofenmalerei wieder auf.
Dr. B. r. Ttehamer im Jahresbericht des Berner Kunst-
verein« 1883 89. //. Türler.
Bieler, M"* Elisabeth, aquarelliste et peintre
ceramiste, nee ä Lausanne, est la fille de Mad.
Nathalie B. M'<« B. a etudie ä l'Ecole des Alts
industriels ä Geneve. M.VuilUmet.
Bieler, Ernest, peintre et decorateur, ni ä
Rolle (Vaud) le 31 juillet 1863. II commenca
ses etudes ä Paris en 1881 ä l'Ecolo des Beaux-
Arts, et frequenta les ateliers de Jules Lefebvre
et Boulanger; il exposa pour la premiere fois
au salon de Paris cn 1887; son tableau: „Pendant
la messe ä Saviese" fut acquis depuis par le
musee de Lausanne. Voir „les Capucines" (musee
de Lugano), „Harmonie du soir" (au meme
musee), „les Caprices" (musee de Neuch&tel),
„Les feuilles mortes" (musee de Berne). Tres
attirö par l'art deroratif, B. aborde tous les
genres, notamment la peinture murale (Plafond
de Victoria-Hall), decorationB (de la villa Keser,
Geneve), le vitrail (eglise Saint-Martin ä Vevey,
„la Metallurgie" au palais föderal de Berne),
le mobilier, et exposa ä plusieurs reprises des
gravures sur bois originales. Membre associä
de la Soci6t4 nationale des Beaux-Arts ä Paris;
inention honorable ä l'expos. univ. de Paris, 1889;
mcilaille d'argent ä Pcxpos. univ. de Paris, 1900;
nomme la meme annec Chevalier de la Legion
d'hoiinetir. Maurice Baud.
Bieler (Büeller), J. Heinrich, Goldschmied,
von Solothuro, geb. 1647 daselbst, beeidigt
1675, trat im gleichen Jahre in die St. Lukas-
hruderschaft Solothnm ein, wurde 1689 Bruder-
sebaftsmeister und starb 1733. Heber seine
Arbeiten ist in Solothurn nichts bekannt. Wappen:
im roten Feld ein Hackbeil mit goldenem Griff,
darüber recht« und links je ein goldener Stern,
unterhalb ebenfalls rechts und links je eine Lilie
von gleichem Metall.
Lnkasprot. — /'. f'roinnut, Msc. Zetter-Callin.
Bieler, M'"", (Nathalie de Butzow), peintre
de fleurs, nee a Dantzig, recut ä Genes des
tecons de Caffi, ceM6bre peintre v£nitien. Fixce
ä Lausanne, M"" B. s'est vouec ä Penseignement
du dessin et de la peinture. Ch.YuHUrmrt.
Bieler, Ulrich N., Glasmaler des 17. Jahrb.
in Solothurn, wird im Stiftsprotokolle von St. Urs
und Viktor 1625 bei Anlaß einer Hausmiete in
der Stadt erwähnt
Tatarinoff. - Stiftoprot. Zttler-CttUin.
Bielschoffsky, Karl Aug., s. Bielchowski.
Bienckher, Gregorius, Bildhauer, Steinmetz
und Baumeister, von Attiswyl (Bern), wurde 1617
Bürger von Solothurn und entwickelte daselbst
eine große Thätigkeit bis zu seinem Tode, der
ihn, wahrscheinlich noch in jungen Jahren, am
15. Dez. 1629 ereilte. Von seinen noch vor-
handenen Arbeiten zeugen derschmucke Pavillon-
anbau südlich vom Turme des Kathauses zu
Solothurn, welchen er 1623—1624 ausführte,
sowie das steinerne Standbild des St. Ursus ob
dem Bielthor, an dessen Sockel die Jahrzahl
1623 nebst seinem Werkzeichen eingemeißelt ist
Dagegen sind „das zierliche Steinwerk" um das
Grab der Thebäer und dasjenige des Choraltars
in der alten St. Ursenkirche leider beim Neubau
verloren gegangen.
Bargerbuch, Sterberegister, Ratoprot. — HaXn, Mittel-
alterliche KunstdenkmaJer de« KU. Solothurn, p. 171
(184), 201. Zetter-tUlin.
ßierenvogt (Birenvogt), Nikiaus, Architekt in
Bern, wurde am 24. April 1469, nachdem er sich
schon 1460 als Polier am Münster bethätigt hatte,
zum Vincenzenbaumeister ernannt Als Arbeiten
von ihm sind die Gewölbe in beiden Stockwerken
der Sakristei, von 1473 der Umbau des mittlem
Südportales in eine Kapelle und 1476 die Ueber-
wölbung der Pfistern- und Gerberkapelle be-
glaubigt. Schon 1473 hatte er die Leitung des
Kirchenbaus in Burgdorf übernommen und
dorthin sich 1481 zu längerem Aufenthalte be-
geben, nachdem er in Bern, vermutlich durch
falsche Aussagen, der Unterschlagung verdächtigt
worden war. Erst 1487 erscheint er wieder in Bern,
wo ihm das folgende Jahr die Auszeichnung als
Bauherr brachte. Er muß kurz vor dem 9. Aug.
1496 gestorben sein, da auf diesen Termin die
Bauherrenrechnung durch seine Witwe abgelegt
worden ist. B.s Werkzeichen ist unbekannt.
Suinti, Mün«terbuch. p. 48, 257, 259. Berichtigt
durch Händel-, d- MMrr. Da« Munster in Bern 1898,
p. 14. K.. 17. Itoh*.
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B irret
— 181 —
Hillon
Bieret, Clodi (Claudius), walirsclieiulicli ein
Wälscher, erscheint 1Ü98 in Solothurn unter den
Lieferanten für das Zeughaus als Waffenschmied
und Schifter.
Seckelmeisterrechnung 1698. Zetur-Cottin.
Biermann, Peter und Samuel, s. Birmann.
Biermer, Magnus Otto, Maler, geb. am 12. Febr.
1858 in Wurzburg, Sohn des berühmten Arztes
B., der lange Zeit in Zürich Professor war. B.
machte seine Studien in Dresden auf der Aka-
demie und im Meisteratelier von L. Pohle, in
München an der Akademie und in Rom. Während
seines Zürcher Aufenthaltes beteiligte er sich
an den Schweiz. Ausstellungen. In der Sammlung
des Künstlerguts in Zürich hängt der Studien-
kopf eines Negers, bez. „0. Biermer 94." B. starb
am 8. Sept. 1901 in Obersiegsdorf bei Traunstein.
Curr'. rit. — Vera, der Kunstwerke im KODsttergut,
4. Ann., 1901, p. 8. ■ Jahrb. d. biM. Kst. 1902, p. 97.
C. Brun.
Bilgerj, Balthasar, Werkmeister und Stein-
metz. Am Lukas tage 1492 empfehlen Ammann
und Rat zu Feldkirch dem Rate von Chur B. B.
als Nachfolger des verstorbenen Werkmeisters
Stephan (Klein). In dem betreffenden Schreiben
wird er als Bürger von Chur bezeichnet Das
einzige bekannte Zeugnis von seiner Wirksam-
keit daselbst ist eine modern aufgemalte Inschrift
am Chorbogen von S. Regula: „A. 1600 Balthasar
Bilgery". Beim Stadtbrande von 1464 hatte
auch diese Kirche schwer gelitten und sie scheint
bis Ende des Jahrhunderts in ruinenhaftem
Zustande verblieben zu sein. Vermutlich ist die
Wiederherstellung unter Bilgerya Leitung seit
1494 begonnen und 1500 vollendet worden. Die
Unternehmung, die so ziemlich einem Neubau
gleichkam, gestaltete die Kirche zu einem
schmuckvollen spätgotischen Binnenraume aus
mit zierlichen Wanddiensten und reichen Stern-
gewölbcn im Schiff und Chor, wobei jedoch die
kargen Mittel nur die Verwendung künstlicher
Materialien gestatteten, denn bei der 1896 vor-
genommenen Wiederherstellung hat sich gezeigt,
daß Rippen und Dienste aus Stuck und der
Chorbogen aus Backstein bestehen.
Rain, Bild. Kst., p. 586, 589, 818. — Am. A.Kde.
1882, p. 282; 1894, 344; 1898, 125 ff. Hak».
Bille, Edmond, Maler und Zeichner, geb.
am 24. Jan. 1878 in Valangin im Kt Neuenburg.
1894—1896 besuchte er die Ecole d'art in Genf,
von 1895—1897 weilte er als Schüler von J. P.
Laurens und Benjamin Constant in Paris. Er
lebt in Chandolin s. Sierre im Kt. Wallis. B.
stellte öffentlich aus: 1899 im Künstlerhause
Zürich „Village suisse" und „Portrait"; im
gleichen Jahre in der Expos, des Amis des arte
in Neuenbürg „Ahrenvoir" und „Automne";
1900 in der Schweiz. Abteilung der Pariser
Weltausstellung „Le temps des fenaisons";
1901 wiederum in Neuenburg „Le Sphinx",
„Village des Hautes Alpes". Zuletzt beteiligte
er sich 1901 an der Expos, nat Suisse in Vevey.
Von ihm rühren die Affichen des eidg. Schützen-
festes in Neuenbürg von 1898 und der Soctete'
des Amis des arts in Neuenburg von 1901 her.
Mitton. des Künstler«. — Kat. der betr. Kunstaus-
stellungen. (\ Brun.
Billeter, Jakob, Zeichner, wurde geb. am
1 1 . Sept 1 848 in Feuerthalen bei Schaffhausen.
Nach Absolviemng der Volksschule und einiger
Gymnasialklassen wurde er Kaufmann und blieb
es bis zum Jahre 1882. Da trat er an die
Kunstgewerbeschulc in Winterthur, später an
die in München über und ist jetzt Lehrer an
der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel. In
Schweiz. Ausstellungen ist er mit kleinen, scharfen,
stimmungsreichen landschaftlichen Federzeich-
nungen (meist Städtepartien), auch mit Tieren
hervorgetreten. Viele seiner Bilder sind in der
illustrierten Halbmonatsschrift „Die Schweiz"
reproduziert worden. Auch für Schulbücher hat
B. geschätzte Illustrationen geliefert (JeMUr.
Billger, Paul, Glaser und Glasmaler, geb. zu
Basel, trat 1555 in die Zunft zum Himmel und
ist 1576 Meister. Seine Frau hieß Salome Jäger.
Für den Rat besorgte er Glaserarbeiten und
lieferte 1576 ein Wappen für viij Pfund, 1677
eine Scheibe „so gan Liechtenouw verert worden"
für 4 Pfund. Er flickte 1578 das Zugerwappen
in der Ratsstube, 1580 die Fenster in der Ge-
richtestube und erhielt 1582 für eine Laterne
xvj Schilling. Es ist möglich, daß die mit dem
Monogramme P. B. bezeichneten Glasgemäldc im
Kreuzgange zu Wettingen von ihm gemalt worden
sind, eine Wappenscheibe des spanischen Ge-
sandten 1582 (W. VII. 16) und drei Stifter-
scheiben mit den Wappen urnerischer Land-
leute von 1672 und 1673.
S. A. K. Basel. Gang.
Billion, Gilles de, peintre, ne ä Chälons sur
Saöne, recu bourgeois de Geneve le 25 oct 1496.
Higaud, Renseignements, p. 42. - tbcrifc, Le livre dm
bourgeois. Geneve 1897. A. Vkoity.
Billon, Jean-Benedict-Germain, ne ä Geneve
le 22 d£c. 1750, t le 23 juillet 1811, apprenti
bijoutier chez Jean-Jacques Hauser, fut recu
maitre orfevre le 23 mai 1783. A. c'JU»»y.
Billon, Jean-Michel, geometre et architecte,
n€ k Genere le 21 oct 1705, f le 9 sept 1778.
Parmi les travaux qu'il a execntes il faut men-
t ionner principalement le plan de la ville en
68 feuilles, termin6 en 1736 apres neuf annecs
de travail, plan extremement soignS et que l'on
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Hills
— 182 —
HillwilW
consulte eucore souvent de hos jours, puis In
construction du portique de St. Pierre dont il
fit lea plana; le comte Alfieri auquel on l'a
quelquefois attribuä n'y introduisit que quelques
changements tendant ä une meilleure decoration.
A. CkoUy.
Bills, Jakob, Glasmaler, von 1650—1680 in
Luzem nachweisbar. F™** Hememaw*.
Billweiler, s. Billwiller.
Bill willer, Johann Jakob Lorens, Landschafts-
maler und Kupferstecher, geb. in St. Gallen am
23. Dez. 1779, in den eigenen und fremden Be-
nennungen ein wahrer Proteus. Vor dem Ge-
schlechtsnamen Billwiller, Bilweiler, Billweiler
oder Billwyler steht ein bloßes Jon. Jakob
(Möller-Singer), oder treffen wir die Anfangs-
buchstaben C. L. (Nagler) oder J. F.; Füfili (im
K.-Lex.) kennt keinen Vornamen. B. selbst gibt
sich die Anfangsbuchstaben Cl. L. auf einer
radierten Landschaft, J. unter einem Stammbuch-
verse, schreibt „Bellweiler fecit 1799" unter eine
kleine Radierung und gar „C. le Bellewille fc.
1807" auf dem großen Rheinfall in Schaffhauser
Privatbesitz. Es kann keinem Zweifel unter-
liegen, daß alle diese Benennungen einen und
denselben Künstler angehen.
J. J. L. B. erlernte die Anfangsgrunde im
Zeichnen bei Hildbrand in der öffentlichen
Zeichenschule und bei Halder durch Privat-
unterricht. Von 1795 an war er bei Matth.
Pfenninger in Zürich, wo er Radieren und das
A qua tinta -Verfahren lernte. Spater arbeitete
er für den Frauenholz'schen Verlag in Nürnberg
und kam dann nach Wien an die Akademie,
wo er sich mit den Landsleuten J. Merz aus
Buch und J. G. Ott aus Schaffhaosen befreundete
und wo ihn auch Rud. Füessli kennen lernte.
Dieser schreibt von ihm (1805): „Ein junger
Mann von vorzüglichem Kunsttalent, macht
zwar meistens Landschaften und hat in diesem
Fache nur erst seit einem Jahre angefangen in
Oel zu malen, kann also im Traktament und
in der Färbung noch nicht weit gekommen sein;
und doch machen ihm seine Versuche Ehre bei
Kennern, nur ist zu bedauern, daß Landschafts-
maler hier wenig Beschäftigung finden. Ohne
jemals Porträts gezeichnet zu haben, hat er
mich in Verwunderung gesetzt, da er mir vier
Bildnisse von hiesigen Professoren zeigte, die
er nach Merzens Zeichnungen radiert hat und
die wirklich meisterhaft genannt werden können.
Schade für diesen braven Mann, daß er sich
im Reden schwer ausdrückt, einen Hang zur
Melancholie zeigt und einen ziemlich finstern
Humor und überspannte Ideen hat, welches ihm
sein Fortkommen sehr erschweren wird".
Der Studienzeit in Wien dürfte der Aufenthalt
in Schaffhausen gefolgt sein, vou dem bei Nagler
die Rede ist; hier lebte noch sein Freund Ott
und hier entstanden wohl (1807) die zwei Rhein-
fälle in Oel, deren einen er der Vaterstadt
schenkte, wo er in der Sammlung des Kunst-
vereins aufbewahrt wird, während der andere
sich in Schaffhauser Privatbesitz erhalten hat.
Nach kurzem Aufenthalte in Paris kehrte B.
nach St. Gallen zurück. Hier scheint die Geistes-
krankheit zum Ausbruch gekommen zu sein;
es erfolgte Unterbringung im Prestenhause (Irren-
anstalt) und, nach erfolgter Entlassung, 1810
wegen eines Vergehens die Versetzung in das
erste französische Schweizerregiment, das sich
gerade in Neapel befand. Ein alter Obrist aus
Kalabrien kaufte ihn los und ließ ihn für sich
zeichnen; später nahm sich in Rom, wo der
Verlassene sich mit Illuminieren mühsam durch-
schleppte, der Maler Kaysennann seiner an und
veranlaßte die st gallischen Behörden, ihn nach
Hause kommen zu lassen (Ende 1816). Von
1816 an wurde wiederholter Aufenthalt in der
Irrenanstalt nötig, wo er auch am 20. Dez. 1832
starb. Bjs Vorbilder waren Claude Lorrain und
I<a Rive. Sein Porträt, lebensgroßes Brustbild,
von dem Wiener Freunde J. Merz in Oel gemalt,
ist im Besitze des Kunstvereins Schaffhausen.
Oel b i 1 d er, Aquarelle und dgl.
1/2) Außer den genannten zwei Rheinfällen:
3) Grotte Neptuni, kolor. Zeichnung' H802).
4) Landschaft mit Vieh, Tuschzeichnung (1802).
5/6) MorgendlVrnmening und Sonnenaufgang, Pen-
dants, Oelgemalde (1806).
7 8) Zwei ähnliche Landschaften (1807).
9) Widenvoretddt in Wien, Aquarell von 27 Zoll
Breite, befand sich in der Veith'echen Sammlung.
Aqnatintablatter:
1 2) Lee amusements militaire* de* francais; les
amusementa militairea de* autrichiem, beide
nach Seele (1801).
3 6) Combat entre lea avantpoetes francaia et le«
coaaquea ; bivouac des coaaquet et des chaeseuni
russus: combat entre les drajrnns fmnrai« et le*
hussarda autricaien*; patrouille antri<-hiemu-
auprta d'Egliaeu, nach Sal. Landolt (1802).
7 9) Le retour d'un poaUlIon etc., diSpart du poatülon;
l'entretien du poetillon et sa femme, nach
W. Kobell (1803).
10/11) Hinlanden und EUeabach, zwei BiAtter nach
Woeat.
12) Hobentrins, Engar* zum Schloß.
13/16) Röteln, vier Blatter nach Ach. Benz.
17) Der Zaunateg, nach C.Wolf.
18 19) Rheinbrocke in Oraubflnden, fol.; Pierre pertuia,
4°. Original im KOnatlergut Zürich. Beide nach
L.HeA.
20/21) Affenschule, qoerfol.: der Affe als Wunderdoktor,
beide nach Teniera.
22, 28) RheinbrQcke bei Scbaffhauaen, von den Fran-
zosen in Brand gesteckt am 2. Hai 1799: Thur-
brQnke bei Andelfingen, von don kai*erli<-hen
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Hillwyler
— 138 —
Binet
Truppen iu Brand gestockt am 25. Mai 1799,
beide nach eigen« Zeichnung.
24 '28) Der Rheinfall ru Schaffhausen ; der Lindenhof
in Zürich; das Niederdorfar Thor in Zürich;
Prospekt ?on der untern Brücke in Zürich;
Mühle bei Gais, alle uach Pfenninger.
Radierungen:
1 3) Drei Vignetten zu seiner .epischen Skizze" aber
den bei Schanis gefallenen General Hotte.
4) Landschaft, nach WQest.
6) Grabmal eines Alfen, der dem Christ Landort
gehörte, fül., nach Sal. GeÜner.
H , 1 1 ) Porträts der Wiener Akademieprofeseoren Fugor,
Caucig, Maurer, Beck, V. Fischer und M . Fischer;
alle nach J. Merz.
12) Selbstportrat, „seinen Freunden".
18) Landschaft mit Muhl«, nach eigener Zeich-
nung 4°
Illing-, * .
14) üeberhan^ondo Weido, nach eigener Zeichnung
fol.
15) Le pont du Rhin dam la vallee de Medels en
Grison, nach L. ließ.
16) Pont rustique 4 Murg, aux enriron« du lac de
Wallenstedt (koloriert).
17) Bildnis des Kupferstechers Jakob Schmutzer
(Andresen).
18 21) Vier Blatter heroische Landschaften in Claude
Lorrains Gwchnmck, 1804, querfol. (Andresen).
22) Zwei einander zugekehrte bärtige Köpfe mit
hohen Pelzmutzen (Baschkiren /) 1799, kleines
Jll&ttchen (ein Exemplar in J. G. Otts Stamm-
buch).
Handschriftliche Notizen von IfiiA. //orfmann, Stadt-
bibliothek St. Gallen, und Msc. von E. Hak*. — Smtbert,
K. Lei. I, p. 125. — Nagltr, Monogr. IV, p. 108. —
Nagltr. K.-Lex. I, p. 501. — Füäli, K.Lex. I, p. 78.
— MUUr, K. Lex. IV, p. 88. — Rud. MOU, im Journal
f. Lit. n. Kst., Zürich I, p. 50. — V*itk, Jakob Merz,
p. 28. — EhrenteUtr, St gall. Jahrbücher. — Andrtttn,
Handbuch I, p. 124. VogUr.
Billwyler, s. Bülwiller.
Bllweiler, s. Bülwiller.
Binder, Johann, orfevre a Fribourg. On le
connalt par sa reeeption ä la petita bourgeoisie,
da 26 mars 1624 (manual No. 175), et par un
acte officiel eontanu dans le „Livre des decrete"
aux archives cantonales (Volume 27, p. 108) a
la data du 22 oct 1631.
Johann B. 6tait originaire de Zürich; par
suite d'aetes d'abus de confiance, sa maiaon,
situee nie de Lausanne, fut vendue juridiquement,
en l'annee precitae de 1631.
Son poincon nous est encore inconnu.
Max th Trchtermamm.
Bindschaedler, Emma, Malerin, geb. in Zürich
am 23. Not. 1852, gest. in Ehrenfeld b. Köln
am 15. Aug. 1900. Sie genoß den ersten Kunst»
Unterricht bei Prof. Wilhelm Lindensch mit in
München und studierte dann weiter unter Frl.
A. Fries in Florenz und A. Barzagbi in Mailand.
Sie widmete sich dem Porträt- und Genrefache
und gründete später mit einer befreundeten
Schweizerin eine Kunstschule für Damen in Köln.
Die Schweiz. Ausstellungen hat sie öfters be-
schickt An der Landesausstellung in Zürich von
1883 war sie mit sieben Bildern und Studien ver-
treten, darunter „Mignon und der alte Harfner",
„Wanderschaft" und verschiedene Porträte, die
sie von Barzaghi abhängig erscheinen ließen.
Nach Mittoil. der Künstlerin. — Kat. der Gruppe 37,
p. 7, Nr. 46—62. F. O. Pettahtxi.
Blnet, Jean, ne" ä Geneve le 25 nov. 1667,
t le 29 sept. 1735, fut recu maltre orfevre le
23 mars 1688. A. Choity.
Blnet, Michel, fils du precldeut, ne k Geneve
le 16 mars 1689, f le 20 juin 1749, fut recu
maltre orfevre le 26 mars 1718. A. Choity.
Binet, Jacques, frere jumeau du pr£c£dent.
nä ä Geneve le 16 mars 1689, mort au combat
du Perron le 21 aoüt 1787, fut recu maltre
orfevre le 18 juillet 1718. A. Choity.
Binet, Jean-Louis, frere du precedent, ne' k
Geneve le 9 janv. 1698, t le 15 juillet 1750,
fut re$u maltre orfevre le 21 dec. 1723.
A. Choity.
Blnet, Michel, fils du precetlent, n6 k Geneve
le 6 aoüt 1749, apprenti chez Daniel Saubert,
fut recu maltre orfevre le 10 oct 1774.
A. Choity.
Blnet, David, fils de Jean ci-dessus, a€ k
Geneve le 21 nov. 1702, t le 2 avril 1767, fut
recu maltre orfevre le 26 mai 1725. A. Choity.
Blnet, Jean-Pierre, fils du precedent, ne ä
Geneve le 4 dec. 1726, t le 8 oct. 1774, fut recu
maltre orfevre le 23 juin 1753. A. Choity.
Blnet, Gabriel, cousin germain de Jean ci-
dessus, ne ä Geneve le 10 janv. 1666, t le 2
fövr. 1725, fut re?u maltre orfevre le 7 mai 1688.
A. Choity.
Binet, Jean-Jacques, frere du precedent, ne
k Geneve le 16 juillet 1663, f le 12 juin 1740,
fut recu maltre orfevre le 23 aoüt 1683.
A. Choity.
Blnet, Jacques, fils du precldent, nö k Geneve
le 2 oct 1752, t le 14 aoüt 1759, apprenti chez
Andrl B., fut recu maltre orfevre le 7 avril 1736;
U s'associa d'abord avec son frere Theophile-
Esaie, puis avec son autre frere, Jean-Louis,
auquels s'adjoignit ensuite son propre fils Philippe.
A. Choity.
Binet, Philippe, fils du precedent, nö k Geneve
le 8 mai 1728, mort k Vandceuvres le 20 mai
1797, fut recu maltre orfevre le l,r avril 1748
et s'associa avec son pere et son oncle Jean-Louis.
A. Choity.
Binet, Jean-Aiml, fils du prec6dent n6 k
Geneve le 16 mars 1750, f le 18 mai 1816, fut
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Kinot
— 184 -
bion
recu inaitru orfevre lc 11 aoüt 1780, et s'associa
avec Aim6-Francois Limoge pour la fabrication
de la bijouterie. .1. Choi,y.
Blnet, Theophile-Esaie, fils de Jean-Jacques
ci-dessus, ne ä Geneve le 23 mar» 1690, t 1c
4 juillet 1766, recu maitrc orfevre le 21 dec.
1723, s'associa avec son frere Jacques.
„t. Choity.
Blnet, l'aul, fils du prec&lent, a€ a Geneve
le 21 oct. 1725, t le 7 janv. 1795, re»;u mattre
orfevre le 14 sept. 1748, s'associa avec son
frere Jean-Francois, fut maltre de la Monnaie
de 1785 ä sa mort, adjoint aux CC en 1790,
membre de l'Assemblee nationale 1793.
A. ChoUy.
Binet, Daniel, frere du precedent, nö a Geneve
le 24 oct. 1734, fut recu maltre orfevre le 9 oct.
1766. A. Choity.
Blnet, Faul, frere des prec&lents, ne ä Geneve
le 14 fevr. 1740, f le 16 aoüt 1817, fut recu
maltre orfevre le 18 mars 1776, membre du
Conseil legislatif en 1796. A. a»..v.
Blnet, Jean-Francois, frere des precedent«,
ne a Geneve le 9 juin 1732, f le 28 mai 1805,
fut re^u maltre orfevre le 9 oct. 1756, s'associa
avec son frere Paul l'atne. A. CkoUy.
Blnet, Jean-Antoine, fils du precedent, n6 a
Geneve le 26 aoüt 1760, t lc 1" oct. 1803, fut
recu mattre orfevre lc 13 aoöt 1785.
A. CkoUy.
Binet, Jean-Louis, fils de Jean-Jacques ci-
dessus, ne" ä Geneve le 17 mai 1700, f le 16 mars
1780, apprenti chez Denis Dominire, fut recu
mattre orfevre le 9 avril 1727 et s'associa avec
son frere Jacques et son neveu Philippe.
A. Choity,
Blnet, Jacques, fils du precedent, n6 a Geneve
le 16 janv. 1729, f le 25 oct. 1787, fut recu
mattre orfevre le 23 juin 1753, s'associa avec
Pierre- Andrej son frere. A. ChoUy.
Blnet, Pierre-Andre, frere du precedent, ne"
a Geneve le 17 janv. 1728, t lß 18 fevr. 1797,
fut recu maltre orfevre le 23 juin 1763, s'associa
avec son frere Jacques. A. Ckoüy.
Binet, Jacob, fils du precedent, n6 a Geneve
le 25 nov. 1756, apprenti chez Abraham Vignier,
fut recu maltre orfevre le 27 mars 1784.
A. Choity.
Binet, Andr£, d'une autre famille, ne ä Geneve
lc 28 aout 1643, t le 13 dec. 1687, orfevre.
A. ChoUy.
Binet, David, fils du preetfdent, n6 a Geneve
le 25 dec. 1670, f le 22 janv. 1725, fut recu
maltre orfevre le 14 nov. 1692. A. ChoUy.
Binet, Zacharie, Iiis du precedent, ne ä Geneve
le 30 aoöt 1693, t le 14 avril 1762, fut recu
maltre orfevre le 27 dec. 1714. A. Choity.
Blnet, Abraham-Gideon, fils du precedent, ne
ä Geneve le 24 janv. 1726, t le 23 dec. 1800,
d'abord horloger, associc avec Jean-Louis Lyanna,
mattre joailler, fut recu maltre orfevre le 27
oct. 1749. Tres habile inecanicien, il inveuta
un outil pour faire des dentures, mais son talcnt
lui fut funeste, car un vol extraordinaire ayant
6t6 commis chez un changeur en 1758, B. fut
jugä seul capable d'avoir fabriqul les instruments
avec lesquels les malfaitcurs avaient pu ouvrir
saus effraction plusieurs portes et deux colfres
fermes chacun de quatre serrures; emprisoune
sans avoir et£ conduit devant un des syndics,
comme la loi l'exigeait, il fut relächö au bout
de 16 jours, son innocence ayant 6te 6tablie.
Les soupcons dont il avait 6i6 l'objet, son
arrestation illegale et le refus du conseil de
devoiler ses accusateurs le preoccuperent jusqu'a
la fin de ses jours et furent de sa part l'objet
d'un grand nombre d'adresses et de memoires
tant aux autorites qu'a ses concitoyens, dans
lesquels il prenait souvent prätexte des affaires
publiques pour plaider sa propre cause; il publia
meine en 1793 un journal intitulc l'Ami de la
patrie, qui n'eut que 9 numeros. A. (&oi*y.
Blngesser, s. Steinmann, Balthasar.
Binz, J. J., 8. Bentz, J. J.
Binzg, Haus. Laut der Berner Scckelmeister-
rechnung von 1674 erhielt H. B., „der Steinmetz",
„von den Wappensteinen an die brugg Aarwangeu
ze howen und ze malen" eine Zahlung.
Fortschr. des Kunrtmuseums in Born 1879, p. 67.
TMAtr.
Btolay, Pierre, ne ä Geneve en 1688, t le 16 juill.
1740, fut recu maltre orfevre lc 28 mars 1711.
A. Choity.
Biolay, Alexandre, fils du prececlent, n£ ä
Geneve le 2 janv. 1714, f le 17 fevr. 1775, re«u
maltre orffevre avec approbation le 21 aout 1739
et bourgeois de Geneve le 1" juillet 1768.
A. Choity.
Biolay, Jean-Jacques, fils du precedent, ne en
1747, apprenti chez son pere, fut re?u bourgeois
avec lui et mattre orfevre le 7 dec. 1772. A. Choity.
Biollay, Jean-Samuel, ne a Lausanne vers
1749, f le 9 janv. 1834 ä Geneve, fut re^u
mattre orfevre le 14 mars 1788. A. Choity.
Biollay, Jean-Samuel, n£ a Lugnorre (hailliage
de Morat), joailler, fut re^u habitant de Geneve
le 19 nov. 1776 et maitrc orfevre le 27 aout 1790.
A. Choity.
Bion, Gottlieb, Zeichenlehrer, Landschafts-
maler und Lithograph, von St Gallen, geb. am
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- 135 -
Birchlcr
2. Juni 1804 iu Bürgk'u (Thurgau), gest. am
11. April 1876 in St. Gallen.
Im Waisenhause seiner Vaterstadt, wo er mit
dem spätem Kupferstecher Heinrich Merz be-
freundet wurde, erzogen, kam B. nach Besuch
der heimatlichen Schulen 1822 in die Fellen-
berg'sche Erziehungsanstalt Hofwil, wurde dort
zum Zeichen- und Turnlehrer ausgebildet, ver-
ließ aber bald nach dem Weggang seines dortigen
Zeichenlehrers Leopold, 1825, die Anstalt und
besuchte, mit Merz und Gonzenbach zusammen,
während zweier Jahre die Akademie in München.
1827 nach St Gallen zurückgekehrt, wurde er
daselbst zum Zeichenlehrer an die Madchen-
schule und später an die Knabenrealschule
gewählt, auf welche Stelle er 1872 resignierte.
Den größten Teil seiner Ferien und Mußestunden
widmete er der Landschaftsmalerei und den
Bestrebungen des Kunstvereins St. Gallen, dessen
Präsident er von 1648 bis zu seinem Tode war.
Ein fertiges Oelgemälde — von vielen, die er
an die Turnusausstellungen des Schweiz. Kst.-
Vereins sandte — „BeiUeberlingen am Bodensee "
und eine größere Zahl von Studien und Skizzen
aus dem Appenzellerland, Berner Oberland, vom
Wallen- und Bodensee, von Brunnen etc. befinden
sich in der Sammlung des Kunstvereins St. Gallen,
z. B. 1832 K.-A. St. G. : Ansicht von St. Gallen,
Landschaft am Bodensee bei Rorschach, Schloß
und Städtchen Werdenberg, Dorfplatz vonFideris,
Ansicht von Fideris gegen das Schlappinerloch;
1865: Seealpsee, Landschaft bei Spirigen, Burg
Steinach, Titlis; 1835 Aquarelle: Bad Pfäfers,
Herrliberg, Meilen, Blumenstock in Gouache;
1825: Versuche in Lithographie.
N.-Bl. des Eunstvereins St. Gallen I, 1878. — Kat.
Zoftngen, KOmrtierbuch 1876, p. 187. ZfoA».
Bion, Marie Louise, geb. am 18. Aug. 1858
in St. Gallen, Porträt- und Genremalerin. Sie
besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich und
sodann die Ateliers von Luc Olivier Merson,
JuleB Lefebvre und Benjamin Constant in Paris,
wo sie wäBrend zehn Jahren durchschnittlich sechs
Monate im Jahre weilte. In der Zwischenzeit
machte sie Studienreisen, um die bedeutendsten
Galerien Italiens, Deutschlands, Belgiens und
Hollands zu sehen. Frl. B. beteiligte sich an den
Schweiz. Turnusausstcllungen und hatte besonders
Erfolg als Pastellmalerin.
Curr. vit. — Zürch. Freitapatg. v. 1. Dez. 1899.
C. Brun.
Blondetti, Civil- und Festungsbaumeister, aus
Porza im tessin. Bezirke Lugano, in der ersten
Hälfte des 16. Jabrh. Bei der Belagerung einer
Festung in Piemont verlor er, wie es scheint,
die Freude an seinem Berufe und that das
Gelübde, nach wiedcrerlangter Freiheit eüiem
Orden beizutreten. Er wurde, so heißt es, Pater
im Eremitenklostcr vou S. Agostiuo. Von dort
nach Malta geschickt, erfuhr der Ordensmeister
der Malteser von seiner frühern Thätigkeit und
ließ von ihm die Festungswerke der Stadt gegen
die Barbaresken in Stand setzen. B. löste seine
Aufgabe so gut, daß ein Angriff der Türken
siegreich zurückgeschlagen wurde. Zur Belohnung
erhielt er die Einkünfte einer Komthurei in
Contone am Fuße des Monte-Cenere im tessin.
Bezirke Locarno. B. kehrte in das Vaterland
zurück, wo er starb und das Hospital von
Lugano zum Erben einsetzte. Ein an das Testa-
ment sich knüpfender Streit zwischen den Mal-
tesern und den Luganesen wurde, nach Oldelli,
durch Kompromiß am 11. Mai 1569 gütlich lx>i-
gelegt. Nach den eidgen. Abschieden (IV, 2,
p. 1225 f.) war es nicht B., sondern ein Priester
in Lugano, der vom Großmeister des Johanniter-
ordens in Rhodos wegen seiner Tapferkeit im
Kampfe gegen die Türken die Nutznießung ge-
wisser Güter in Lugano erhielt, diese nach seinem
Tode dem Hospital in Lugano vermachte, das
mit den Johannitern deswegen in Streit geriet.
OldMi, Dir., p. 37—89. — Boll. stor. 1879, p. 280;
1885, p. 106. — Bertatotti, Art. stik. in Roma, p. IX
und 29. — Memoria, Maestri com. I, p.621. — Biemehi,
Art. Uc, p. 27—28. C. Brun.
Birch, Hans Ludwig v. (Meyer v. Birch, Birch-
meyer), angesehener Goldschmied in Zürich. Er
wurde 1587 I^ehrling bei Rud. Wirz und 1600
Meister. Er lebte noch 1637. Seine Gattin, Anna
Hagenbuch, vermachte ihm 1630 ihr Vermögen
von 5640 Gulden zu Leibding. ZtUer.
Blrcher, Ulrich, Glockengießer, ist von 1637
bis 1564 in Luzern nachweisbar, wo er 1659
gemeinsam mit dem Luzerner Glockengießer
Hans Schwarz die große Glocke der Hofkirche
goß. Im Gegensatze zu seinem eben genannten
Kollegen ist der Nachweis weiterer Ausübung
seines Berufes ein sehr dürftiger. B. war 1637
mit einer Anna Sager verehelicht; am 1. Febr.
1562 erscheint ein Ulrich B., der mit unserm
Glockengießer identisch sein dürfte, in den Akten,
als Bräutigam einer Margaretha Hankindt, der
B. 101 Gulden als Morgengabe verschrieb für
die 1000 Gulden und für das Haus, das ihm
diese zweite Frau in die Ehe brachte. B. wurde
1564 Großweibel und ist vermutlich bald her-
nach gestorben.
A'titckeUr, Gotteshäuser, Bistum Konstanz, Archidi&k.
Aary., Dekanat Luzern I, p. 19. — GwcWchtrfr. XXX,
p. 144. fra« Heinemann.
Birchler, Cölestin, Maler, von Einsiedeln,
lernte anfänglich von Kraus, wurde als fähiger
Jüngling 1749 von Abt Nikolaus zur Ausbildung
nach Mailand geschickt. Als Kraus 1752 das
Altarblatt des Rosenkranzes in Einsiedeln
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Birchler
186 -
Hirmann
gönnen hatte und darüber krank ward, wurde
B. zurückberufen, vollendete aber das Bild nicht.
Gemälde von ihm scheinen nicht vorhanden zu
sein.
Kuhn. Stifttbau Maria - Eiraiedeln, p. 89 — 90 nach
Schlaget«-, Diarium. — Dttding, Schwyzerchronik 287.
P. Gabriel Meier.
Birchler, Gcrard Meinrad, von Einsiedeln,
geb. 1784, f 1845, Sohn des Jos. Zacharias B.
Artifex natus heifit er im Einsiedler Familien-
buche. Näheres nicht bekannt.
P. Gabriel Meier.
Birchler; Joseph Anton, Wachsbossierer, von
Einsiedeln, Bruderssohn des Meinrad B., geb.
um 1810, besuchte 1825 die Klosterschule, gest.
1845. Er lernte die Kunst größtenteils aus sich
selbst, verwandte sie auf das Porträtieren und
brachte es in diesem Zweige sehr weit, daher er
öfters Kunstreisen nach Zürich, St. Gallen u. s. w.
machte. Auch sein Vater soll früher gemalt
haben. Ein von ihm in Wachs bossiertes männ-
liches Bildnis, datiert 1839, besitzt das Schweiz.
Landesmuseum in Zürich.
An«. A.Kde. 1899, p. 201. — Detdiny, Schwyzer-
chronik, p. 287. — Kukn, Stiflabau Maria-Einsiedeln,
p. 167. /'. Gabriel Meier.
Birchler, Joseph Meinrad, Maler, auch Holz-
schnitzer und Vergolder, ein Sohn des Cölestin (?),
geb. in Einsiedeln 1778, + 1858. Er lernte und
arbeitete bei Meßmer und war ein Mann von
außerordentlichen Naturanlagen, der bei guter
Ausbildung viel hätte leisten können. Hievon
zeugen seine vielen Freskogemälde in Kirchen,
ein Oelgemälde, den hl. Michael vorstellend,
Altarblatt im Frauenkloster in der Au bei
Einsiedeln. Auch als Bilderrestaurator war B.
vorzüglich, wie dies die Gemälde in der Kirche
zu Rapperswil beweisen. Für das Studenten-
theater in Einsiedeln malte er 1806—1829 fast
sämtliche Theaterszenen; seit 1821 erteilte er
an der Klosterschule Zeichenunterricht. Proben
von seinen vielseitigen Talenten finden sich viele
im Kloster und anderwärts.
Gemälde der Schweiz. Kt. Schwyz 169—170. —
Detding, Schwrzerchronik, p. 287. — Kuhn, Stiftsbau
Maria-Einsiedelo, p. 189. P. Gabriel Meier.
Birchler, Meinrad, von Trachslau, bei Ein-
siedeln, noch lebend (18G0), ein Naturgenie aus
dem Bauernstande, das sich mit Glück im
Nachbilden aus Lehm gebrannter Figuren ver-
suchte. Seine Hauptarbeit ist eine Weihnacht
mit vielen Figuren in einer Kapelle auf Trachslau.
Er ist auch Musikus, spielt Klarinette und Geige.
Deuting, Schwrzerchronik, p. 288.
P. Gabriel Mrier.
Birchler, Nikolaus, Maler, von Einsiedeln,
Sohn des Meinrad B., geh. um 1800, besuchte
1817 die Klosterschule Einsiedeln, wurde zur
Ausbildung nach Rom geschickt und von Abt
Tanuer'mit Geld unterstützt. Er wandte seine
Zeit schlecht an, kam halb gebildet zurück,
arbeitete etwa 20 Jahre zuerst mit seinem
Vater, dann allein in Einsiedeln und an andere u
Orten. 1642 restaurierte er den ganzen, sehr
geschädigten obem Chor in Einsiedeln. 1845
malte er auf die Engelweihe zwei Riesentrans-
parente, den hl. Meinrad in der Wüste und die
Engelweihe. Für die Bruderschaften der Pfarrei
Einsiedeln lieferte er viele Arbeit. Ehedem ein
fleißiger und beliebter Porträtmaler, verlotterte
sein Genie später und äußerte er sich, am
liebsten male er „Fahnen". Gest im Nov. 1857.
Sein bestes Stück ist vielleicht sein eigenes
Porträt, das er in Rom malte.
Kukn, Stiftsbau Maria-Einsiedeln, p. 186, 189. --
Deuting, Schwjzerchronik, p. 237—238.
P. Gabriel Meier.
Blrchmeyer, H. L., s. Birch, Hans Ludw. von.
Birenvogt, s. Bierenvogt.
Birkmann, Jerg, Orgelliauer, war 1473 in
Schaffhausen mit dem Bau einer Orgel für die
St. Johanneskirche beschäftigt.
Nach Rüger I, p, 306. Vogler.
Blrmann, Peter, Landschaftsmaler, wurde
1758 als Sohn des Steinmetzen Rudolf B. zu
Basel geboren. Nachdem er die Anfangsgründe
des väterlichen Handwerks erlernt, wurde er
1771 zu dem sehr mittelmäßigen Bildnismaler
Rudolf Huber d. J. in die Lehre gegeben. Nach
vorübergehendem Aufenthalte in Pruntrut, wo-
selbst er in der Werkstatt des Wandermalers Aug.
Kaufmann ganz fabrikmäßig Ceremonienbildnisse
des Fürstbischofs von Basel herzustellen hatte,
siedelte B. nach Bern über ; doch auch hier im
Atelier Wagners blieb seine Thätigkeit eine
mehr handwerkliche und erhob sich nicht über
das Illuminieren der WolPschen Schweizer-
prospekte; kurze Zeit verweilte B. noch bei
Marqu. Wocher und trat endlich als Geselle
bei Ludw. Aberli ein. Erst hier begann B.s
Talent zur Landschaftsmalerei sich voller zu
entwickeln. Durch Fürsprache eines baslerischen
Kunstfreundes (Oberst J. R. Burckhordt zum
Kirschgarten) erhielt B. endlich eine Stelle im
Atelier des in Rom lebenden Woodtl Ander
Landschaftsmalers Pierre Ducros, und die lang-
ersehnte Gelegenheit zu einer Reise nach Italien
war gekommen. Innert der Jahre 1781—1790
lebte B. in Rom; sein Verhältnis zum eigen-
nützigen Ducros wahrte nur zwei Monate. 3* »
Jahre stand sodann B. als Chef dem Kupfer-
stecheratelier des Giov. Volpato vor ; dann konnte
er sieh endlich selbständig machen und seinen
Lieblingsstudien leben. In Oel, Aquarell und
Sepia malte er Veduten aus der Umgebung
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Hirman n
— 187 —
Hinnunn
Roma, die besonders von der englischen und
russischen Aristokratie sehr gesucht waren. Im
Spatherbst 1790 kehrte B. wieder nach Basel
zurück, vermählte sich 1792 und eröffnete eine
„Werkstatt für Kunst- und Flachmalerei". Als
gewandter Geschäftsmann war B. zudem noch
auf dem Gebiete des Kunsthandels thätig; mehr-
fach machte er innert der Revolutionsjahre zu
Paris große Ankaufe von Kunstsachen und
wußte das Erworbene mit reichem Gewinne bei
den damals sehr zahlreichen baslerischen Kunst-
sammlern abzusetzen. Auch in Basel pflegte
B. anfanglich noch mit regem Eifer die Kunst,
besonders im Auslande waren seine Werke
außerordentlich geschätzt; zweimal schlug er
einen ehrenvollen Ruf nach St Petersburg aus.
Mehr und mehr trat aber B.s künstlerische
Thätigkeit vor der Geschäftspraxis in den Hinter-
grund. B.s Kunsthandlung wurde bald zu einer
bedeutenden Kunstverlagsanstalt, eine große
Anzahl von Kupferstechern und Illuminierern
war dauernd beschäftigt, B.s und anderer
Schweizer Meister Kompositionen in kolorierten
Radierungen und in Aquatintatechnik nachzu-
bilden (z. B. Voyage pittoresque de Bäle a Bienne
par lea Vallons de Mottier Grandval, — par
Pierre Birmann; Viaggio pittorico ai tre laghi).
Aehnlich der „Mechel'schen Akademie" bildete
B.8 Atelier lange Jahre hindurch die einzige
Stätte für die künstlerische Erziehung der Basler
Maler. Von Achilles Bentz (siehe diesen) bis zu
Hieronymus Heß haben fast samtliche Künstler
Basels bei B. ihre Ausbildung gefunden. B. starb
zu Basel am 18. Juli 1844.
Es hält schwer, B. ab} Künstler heute völlig
gerecht zu werden. Am meisten befriedigen
wohl seine im Geiste des Klassizismus stilisierten
italienischen Landschaften, denen ein gewisser
großer Zug nicht abzusprechen ist; in den
landschaftlichen Kompositionen zeigt sich B.
stets abhängig von Claude Lorrain, und wohl
diese Thataache mag seinen Schöpfungen so
viele Freunde erworben haben. Die Schweiz.
Veduten B.s, einfache Ausschnitte aus der Natur,
sind nüchtern und spießbürgerlich aufgefaßt und
lediglich von topographischen Gesichtspunkten
aus interessant. Zudem war B.s Kolorit — vor
allem in den Jahren seiner spätem Thätigkeit —
von einer höchst unerfreulichen Buntheit und
frostigen Kälte, nur die Zeichnung war immer
korrekt; am höchsten sind daher die in Sepia
ausgeführten Kompositionen aus italienischer
Zeit zu stellen.
Der gesamte künstlerische Nachlaß B.s fiel
durch das Legat seines Sohnes Samuel an das
Museum von Basel.
N.-Bl. der KaMtlergesellsch. Zürich 1859. — Gortkt,
Winckelnunn und sein Jahrb. (paagini). — H. Birma*»,
ÜlAtt^r der Erinnerung au Frau Juliauo Birmann-Viachor
(Wieder abgedr. in „Gesammelte Schriften von M. Bir-
mann", p. 186 ff). — Harnack, Otto, Deutsches Kunat-
leben in Rom im Zeit»] ter der Klassik (paasim). — Jahres-
bericht de« Baaler Kunatrerein* 1901, p. 46 ff. (D. Burck-
hardt). D. Burckhardt.
Birmann, Samuel, Landschaftsmaler, geb. zu
Basel 1793 als Sohn des Malers und Kunst-
händlers Peter B. Die ersten Anfangsgründe der
Kunst erlernte er bei seinem Vater, worauf er
sich 1815—1817 nach Rom begab, um sich im
Atelier des Holländers Martin Verstappen in der
Kunst weiter auszubilden. Der Kunstweise Ver-
stappens, welche noch stark an die Richtung
der holländ. Schule des 17. Jahrb. gemahnte
und von Wilh. v. Humboldts Gattin ab} „rührend,
poetisch" bezeichnet wurde, ist B. zeitlelwns
treu geblieben; an den klassizistischen Stil des
18. Jahrh. erinnern nur die unter der Aegide
seines Vaters ausgeführten Jugendwerke; von
der damals in Rom aufkommenden romantischen
Richtung hielt sich B. fern. Nach seiner Rück-
kehr nach Basel war er vorwiegend geschäftlich
in der Kunstanstalt seines Vaters thätig, seine
künstlerische Ausbildung vollendete er sodann
in Gemeinschaft seines Bruders Wilhelm mit
einem Aufenthalte in Paris (1822- 1823). Nun
trat er als Teilhaber dem Geschäfte Beines Vaters
bei, verheiratete sich 1825 mit Juliane, der kunst-
sinnigen Tochter des Ratsherrn Peter Vischcr-
Sarasin. In die nunmehr folgenden zehn Jahre
fällt die Hauptthätigkeit B.s. Den Sommer ver-
brachte er gewöhnlich in den Hochalpen der
Schweiz, um in Aquarell die malerischen Partien
des Landes aufzunehmen und diese Studien später
in Oel auszuführen oder in der Technik der
Aquatinta zu vervielfältigen. So entstanden seine
auch heute uoch hochgeschätzten Folgen „Sou-
venirs de l'Oberland Bernoig" (handkolorierte,
von Hegt, Salathe u. a. gestochene Aquatinta-
bl älter nach B.s Aufnahmen) nnd „Souvenirs de
la Vallee de Chamounix" (gleiche Ausführung),
sowie eine Reihe prächtiger Einzelblätter. In
der Folgezeit begannen sich bei B. langsam
Spuren von geistiger Erkrankung zu zeigen. Er
vernachlässigte mehr und mehr die Kunst und
widmete sich dafür mit größerm Eifer geschäft-
lichen Unternehmungen, wie der Begründung
der Schweiz. Nordbahn; bald aber verzweifelte
er am Erfolge seiner Unternehmungen und fiel
nach und nach in tiefe Schwermut. Er endete
am 26. Sept. 1847 durch Selbstmord, nachdem
er zuvor die Hälfte seines beträchtlichen Ver-
mögens und seine reichen Kunstschätze der öffent-
lichen Kunstsammlung von Basel testamentarisch
vermacht hatte.
Als Mensch und Künstler war B. feiner ge-
artet als sein Vater. Seine nach der Weise der
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Birmaun
— 138 —
Bissoiie
alten Niederländer iutim aufgefaßten Land-
schaftsbilder entbehren in ihrem tiefen Kolorit,
in welchem ein vornehmer silberner Ton vor-
herrscht, nicht eines hohen poetischen Reizes,
der für die kleinliche und oft etwas zaghafte
Ausführung vollauf entschädigt. AU Zeichner
stand B. sehr hoch. Frostige, im akademischen
Stil des Klassizismus aufgefaßte Kompositionen
hat er nur in der Zeit seiner noch nicht ab-
geschlossenen Entwicklung gemalt, weshalb
Werke dieser Art zur Charakteristik des Künstlers
nicht beigezogen werden dürfen.
Marlin ßirmann, Blätter der Erinnerung an Frau
Juliane Birmann, geb. Viseber (Abgedr. in Birmane s ge-
sammelten Schriften I, p. 197—220). — Dm., N.-Bl.
der RQnstlergeseUgch. Zürich 1859, p. 6.
D. Bunkhardt.
Birmann, Wilhelm, Landschaftsmaler und
Kunsthändler, geb. zu Basel 1794, gest. zu Pisa
1830, Sohu des Landschaftsmalers und Kunst-
händlers Peter B. Er wurde anfänglich zu einem
Baumeister in die Lehre gegeben, jedoch bald
von seinem Vater in die Laufbahn des Kunst-
handels gestellt und gleichzeitig mit seinem
altern Bruder Samuel in der Kunst unterrichtet.
Mit Samuel weilte er 1822 -1823 in Paris und
besorgte dann nach seiner Rückkehr die geschäft-
liche Leitung der Kunstanstalt Birmann & Söhne;
später führte er das Geschäft auf alleinige
Rechnung. Die künstlerische Thätigkeit B.s
war kurz und oft durch Krankheit unterbrochen.
Stilistisch erinnern seine wenigen Werke an die
Manier seines Vaters. Aquarelle und Sepiablättcr
von B.s Hand besitzt das Museum von Basel.
Marlin ßirmann, Blätter der ErinnfTimi? an Frau
Juliane Birmann, geb. Viacher (abgedr. in Birmane? *e
sammelten Schriften I, p. 197 IT.). — N.-Bl. der Konatler-
geaellscb. Zürich 1 869, p. 6. Ü. Burdckardt.
Bischof, Goldschmied in Zürich. 1357 wohnte
er dort im Schwendenhaus (Steuerbuch). Zeller.
BischofT, Gottlieb, von Thun, Lithograph,
geb. am 7. Febr. 1818. Er betrieb in Thun ein
Lithographiegeschäft, bis er circa 1870 mit
seiner Familie nach Amerika (Philadelphia) aus-
wanderte. Ein Blatt von seiner Hand : „Panorama
de Thoune" befindet sich in der Kupferstich-
sammlung des eidg. Polytechnikums in Zürich.
H. TürUr.
Bischoff, Thöophile, peintre. Issu d'une famille
originaire de la Saxe, fixee des le commencement
du 19« siecle ä Lausanne, il naquit dans cette vüle
le 30 mai 1847. Par sa mere, B. est petit-fils du
]>eintre S. Naef. II fut, de 1867 ä 1869, eleve de
Meun, ä Geneve, puis de Ch.Gleyre, des la fin de
1869 aux vacancea de 1870. L'hiver suivant,
Paris 6tant investi, B. suivit pendant un semestre,
l'Ecole des Beaux-Arts de Munich. En 1874, il
a expoac au Salou de Paris un paysage historique,
„Ruth et Noemi" et un tableau de geure, „La
Rcmontrauce"; au Salon del 876, „Los Seminaristes
de Sion rentrant de la promenade." B. a pris
part, en 1880, ä l'exposition de la Soctetd Suisse
des Beaux-Arts, et en 1901, par un paysage „Le
Vallon de la Paudeze" a l'exposition nationale
de Vevey. Des 1878, il a ouvert ä Lausanne
une classc d'elcves.
Le musee Arlaud ä Lausanne possede de cet
artiste: „Le Liseur" (1883), uno vue des alpes
vaudoises (1893), et deux autres paysages: „laTour
Haldimand" et une vue prise au desans de Pully.
Oaz. de Lausanne 7 juin 1874, 8 mai 1875. — Journal
des DebaU l«'juin 1875. — Stubcri, K.-Lex. I, p.680.
Ck. Fuittermtt.
BislgTy Meinrad, geb. in Einsiedeln am 4. Aug.
1864, studierte an der Kunstschule in Mailand
und bei Prof. Schmidt in München. Seit 1891 ist
er in Zürich Chef der lithogr. Anstalt des art.
Institutes Orell-Füfili; unter seiner Leitung steht
die Schweiz. Porträtgallerie, für die er eine große
Anzahl Porträts gezeichnet hat. Nebenbei malte
er Landschaften, Blumen etc. und radierte auch
ein Porträt von Gottfried Keller.
Nach Mitteil, des Künstler». H. APPen*dl*r.
Bisinger, Benedikt, ein Waffenschmied und
Schäfter, erscheint 1625 in Solothuruals Lieferant
für das Zeughaus.
Seckelmeisterrechnung 1625. Zttier-CMi».
Bisot, s. Bisoz.
Blsoz (Bisot), Jaquerius (Jacques), refait en
1335 avec son frere entierement le toit de la
„domus marescallie domini" (du chäteau do
Chillou). A. Aty.
Blasingen, Hans von, Werkmeister in Bern.
1436 Werkmeister, 1436 Mitglied des Großen
Rates, 1438 delatus per jussum consulis, 1442
wieder des Großen Rates, ohne Titel Meister.
Er starb 1443.
Oster-Bucher. — Stanit, Munsterbuch, p. 263. —
Handschrift). Aufzeichnungen von f Staataachreiber von
Stürler. Hoaald.
Bissone, Airoldo, Bildhauer, von Bissone,
arbeitete 1389—1390 am Mailänder Dom.
Mtrmrio, Maestri com. I, p. 358. E. L. Girant.
Bissone, Alberto da, Bildhauer, wird 1387
als am Dombau von Mailand bethätigt genannt.
Jfenwri«. Maestri com. I, p. 868. E. L. Girard.
Bissone, Bernardino da, anch Bernardino de
Porri di Bissone, Sohn von Gabriele B., Bild-
hauer, lebte im 16. Jahrh. und arbeitete unter
Tamagnino und G. A. Amadco an der Haupt-
fa;adc der Certosa von Pavia. Später war er
an den Wiederherstellungsarbeiten des durch
die Türkenbelagening 1474 zerstörten herzog).
Palastes von Scutari beteiligt. Die fein aus-
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Bissone
- 130 -
Kissnne
geführten marmornen Treppengeländer sind seine
Arbeit.
Nach Merzario wäre Bernardino der Schöpfer
des berühmten Brunnenbeckens der hl. Quelle
bei der Kirche von Yenzone, Prov. Udine, des
Taufsteines im Dome von Tolmezzo und des
Portales der Kirche von Tricesimo. Nach M. Caffi
sind diese Arbeiten einem Bernardino da Bissone,
Sohn des Antonio, zuzuschreiben, welch letzterer
1608 das Burgerrecht von Udine erhielt.
Mmariu. Maestri com. II, p. 6, 19. — Mich. Cntfi,
Di alc. arch. »cult. della Srizz. ital. 1886, p. 7, 10.
Bstrat. dalT Arch. stor. lomb. anno XIII, 31. Die. 1886.
E. L. Girard,
Bissone, Carlo, Giacomo und Filippo da, Bild-
hauer von Bissone, drei Brüder und Söhne eines
gewissen Maestro Tommaso, vermutlich des
Architekten, sind die Vollender des berühmten
Sanktuariums der Madonna von Macerato bei
Viaso in den Apenninen, dessen eleganter Stil den
Einfluß und die Schule Bramantcs erkennen läßt.
Es wurde 1521 von dem Architekten und Bild-
hauer „Battista da Lugano" (siehe dort) begonnen,
nach dessen Tode 1539 von anderen fortgeführt
und wieder unterbrochen, bis endlich, laut Kon-
trakt vom 2. Dez. 1558, obgenannte drei Brüder
zur Weiterfuhrung und Vollendung dieses Kunst-
werkes berufen wurden. Die im Innern der Kirche
fehlende Mauerkrönung wurde von ihnen in zwei
Ordnungen ausgeführt, sowie die Krönungen der
äußeren Gesimse unter der Kuppel.
Die von den drei Bissonesen im Sanktuarium
vou Macerato ausgeführten Arbeiten gelten als
Meisterwerke ersten Ranges.
M Cafß, Dt alc. areh. »cult. della Srizz. IUI. 1886,
CoDtlnuazion«, p. 10-12. E. L. Gimrd.
Bissone, Elia da, s. Gagini, Elia.
Bissone, Giacomo da, Bildhauer aus Bissone,
arbeitete von 1464—1480 am Dombau von Como.
Santo Monti. Cattedrale di Como, p. 84.
K, L. Gimrd.
Bissone, Giovanni da, Bildhauer, Sohn von
Beltramo von B., arbeitete um 1457 in Gemein-
schaft mit Gazini von B. an der Kapelle Joh.
des Taufers im Dome zu Genua. Der Stil dieses
Frührenaissance Bauwerkes bildete den Ausgangs-
punkt einer Richtung, die ca. ein Jahrhundert lang
andauerte und Giov. da B. als Hauptvertreter hatte.
In deutlicher Weise offenbart sich seine Manier
am Portale des Palazzo Qnartara in Genua,
welchen er restaurierte und dessen Marmor-
pforten er mit historischen Figuren schmückte.
Die Verzierungen an diesem Portale zählen zu
den schönsten Skulpturen Liguriens.
Ferner ist die Kapelle der Fieschi im Genueser
Dom ausschließlich B.s Werk.
Ein Giov. da B., Bildhauer, bethätigte sich 1387
am Mailänder Dombau, kann aber nicht identisch
mit obigem Giov. B. sein, da dieser uoch 1195
in Genua thätig war.
Boll. stor. 1893, p. 185. — Mtrwrw. Maestri com.
I, p. 858. — A. Mriani. Arch. IUI., p. U8. — Jutti.
Jahrb. der kgl. preuß. KunsUammlun?. XIII, p.8, 9, 10.
E. L. Girard.
Bissone, Giuliano da, s. BUsone, Julliano da.
Bissone, Magister Julliano (Giuliano, Zuliauo)
da, Maurermeister und Festungsbaumeister aus
Bissone, von Lugano, im 15. Jahrh. 1470, wie
aus einem vom 18. Okt. datierten Briefe des
Cesare und Landolfo de* Borri, des Leouardo da
Seratico und Geronimo de* Griff! an den Herzog
von Mailand hervorgeht, baute er mit einem
Genossen im Castelletto zu Genua die Kaut ine;
1473, wie ein Gesuch des J. vom 30. Aug. fest-
stellt, hatte er, nach den Zeichnungen der herzogl.
Ingenieure Benedetto da Firenze, Giov. Solaro
aus Mailand und Bartolomeo da Cremona, die
innere Hafeneinrichtung von Savona auszuführen.
1474 arbeitete er in La Spezia.
Boll. stor. 1881, p. 270; 1882, 272—273; 1893, 181.
— M. Cafß. Arcb. e «cult. della Srizz. iUl. Continuaz.
1886, p. 6. C. Brun.
Bissone, Martino da, oder Martino della Pesa
da Bissone, Bildhauer, arbeitete mit verschiedenen
seiner engeren Landsleute im 16. Jahrh. am
Palazzo communale, auch Loggia genannt, in
Brescia. Er schuf an der Außenseite der Ostfront
die Treppengeländer, deren Ausführung ihm laut
Dekret vom 14. April 1578 vom Magistrate über-
tragen wurde. Weitere Arbeiten B.s an der
Loggia sind die beiden Pyramiden an der Sttd-
und Nordecke des Palastes, sowie die in ihrer
Ausführung bemerkenswerten, an der Nordfront
angebrachten Verzierungen und Kandelaber.
Mtrmrio. Maeatri com . I, p. 57 6. E. L . Girard.
Bissone, Pletro da, Bildhauer, war um 1406
thätig. Vater des Pietro Antonio da B.
Bertolotti, Art. arizz. in Roma, p. IX und 6. — Boll,
«tor. 1885. C Brun.
Bissone, Pietro Antonio da, Bildhauer, wirkte
um 1406. Sohn des Pietro da B.
Bertolotti. Art. srizz. in Roma, p. IX und 6. — Boll,
«tor. 1885. C. Brun.
Bissone, Stefano de, Maurermeister in Rom
unter Nicolaus V. Es werden ihm am 1. Dez.
1465 flor. aur. de cam. 6 ausbezahlt.
Bertolotti, Art. lomb. I, p. 21; II, 844. C. Brun.
Bissone, Tommaso de Castello de B., „Ma-
gister arebitector seu murator in burgo", ent-
lehnte laut Notariatszeugnis am 1. Okt. 1655
von dem Comaaken Sebastiano de Viro in Rom
40 Goldscudi, die er am 21. Juni 1557 zurück-
erstattete.
Bertolotti. Art. sviM. in Roma, p. IX und 10. — Boll,
stor. 1885. C. Brun.
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Biasone
— 140 -
Blättlcr
Hissoiie, Zuliano da, s. Bissone, Julliano da.
Bitterlin, Jost, Goldschmied, von 1639—1653
in Luzern nachweisbar; im erstgenannten Jahre
wird B. Goldschmiedemeister, erscheint 1646
als Pfleger der Lukasbruderschaft und war auch
in die Bewegung des Bauernkrieges verwickelt.
Schneller, Luzeros St Lukasbrodcrtchaft, p. 6 and 7.
Fram Heinemmn.
Bitto, J. J., poelier, n£ ä Bienne en 1690,
t en 1771. II a probablement 6t6 ouvrier de
J. C. I*andolt le vicux. Ses oeuvres (de Bienne)
portent la date de 1727 a 1742. Le type de ses
poeles sont a catelles vert clair sur vert foncl.
Auteur du pofile k tour qui etait a Bellelay et
fut trausporte" dans lo local de la Socie'te' des
Beaux-Arts ä Bienne. Un carreau de poele en
faience verte, decorä d'une couronne et de
medaülons unis en relief de la fabrique B. et
qui provieut d'un poßle de 1682 (?) de Gieresse
(Berne), au mus*e historique de Neuchätel.
Cat art anc. expos. Genere 1896. p. 1 1 9. Groß.
BlziuH, Abraham, Goldschmied. Er wurde in
Bern am 29. März 1587 getauft, gelangte 1617
in den Großen Rat der Stadt Bern, war 1628
bis 1684 Schultheiß zu Burgdorf und starb im
April 1639. 1683 schenkte er mit seinem Bruder
Ulrich seiner Zunft zu Kaufleuten einen Pokal,
der jetzt im Besitze der Zunft ist Sein Sohn,
David B., getauft am 4. Febr. 1627, war eben-
falls Goldschmied und heißt 1645 Geselle des
Goldschmieds Johann Trachset in Bargdorf.
1648, im Begriffe, weite Reisen zu unternehmen,
starb er.
M . v. StürUr. Berner Blogr. in der Stadtbibl. Bern.
H Girier
Bixlag, David, s. Bizius, Abraham.
Bixlag, Johann Jakob, Goldschmied. Er war
der am 22. März 1629 getaufte Sohn des Rats-
herrn Ulrich B. und Neffe des vorgenannten
Abraham B. Als Giov. Giac. B. incisore ist er
unter den schweizerischen Künstlern in Rom
aufgezählt. 1650 heiratete er die Tochter des
Landvogts Ernst in Interlaken, geriet 1662 in
Konkurs und starb 1675.
Bertolotti. Boll. «tor. 1885, p. 219. — />«•«., Art.
svizz. in Roma, p. 65. — M. r. StürUr, Berner Biogr. in
der Stadtbibl. Bern. //. TtirUr,
Bixot, Jer6me, n6 ä Ch&tillon sur Loire, vers
1688, f le 14 janv. 1741, recu maltre orftvre
le 24 juin 1692 et bourgeois de Geneve le 15
fevr. 1706, s'associa la meme annee avec Etienne
Clement A. CWj.
Bixot, Jean-David-Sigismond, Als du precldent,
n6 ä Geneve le l«r nov. 1738, f Ic 21 aont 1800,
rccu maltre orfevre le 11 avril 1761, fut adjoint
au Conseil des CC en 1790. A. Ckoiq.
Blzot, Jeau-Philibert Als du precedent, ue ä
Geneve le 11 ftvr. 1776, t le 18 oct 1858, fut
aussi orftvre et s'associa avec M. Musaard.
A. Ckri»n.
Blzsoxero, Giovanni (Joannes), Glockengießer,
aus Varese (Provincia di Como), war ein re-
nommierter Meister in seinem Fache. Für den
Kanton Tessin goß er die Glocken für folgende
Kirchen: Golino, Kirche S. Giorgio, Inschrift:
„Joannes Bizzozerus, Varisiensis fecit 1813";
Calonico, Oratorio S. Giov. Batt, „Jo. Bizzozerus
(0 1810"; Ludiano, Kirche S. Secondo, „Joannes
Bizzozerus, Varisiensis fecit anno 1836"; Pru-
giasco, Kirche S. Ambrogio, „Joannes Bizzozerus,
Varisiensis fecit 1805" ; Muggio, Kirche S. Lorenxo
martire, „Jo. Bizzozerus, Varisiensis fecit 1814";
Besazio, Kirche Immacolota, „Joannes Bizzo-
zerus, Varisiensis fecit 1796"; Gandria, Kirche
S. Virgilio, „Joannes Bizzozerus, Varisiensis fecit
anno 1804" ; Melide, Kirche S. Quirico e Giuditta,
„Joannes Bizzozerus, Varisiensis fecit anno 1817";
Savosa, Kirche B. V. Maria Addolorata, „Joannes
Bizzozerus, Varisiensis fecit 1805" ; Breno, Kirche
S. Lorenzo, „Joannes Bizzozerus, Varisiensis fecit
1804"; Torricella, Kirche dei S. Biaggio e Mau-
rizio, „Joannes Bizzozerus, Varisiensis (0 1816";
Rivers, Kirche Sto. Spirito, „Giovanni Bixzozero,
a Varese l'anno 1808"; Robasacco, Kirche S.
Leonardo, „Joannes Bizzozerus, Varisiensis fecit
anno 1817"; Miglietflia, Kirche San Stephano,
„Joannes Bizzozerus, Varisiensis fecit anno 1804« ;
Menzonio, Kirche S. Giovanni et Fllippo, „Jo.
Bizzozerus, Varisiensis fecit anno 1803" ; Neggio,
Kirche Madonna della Annunxiazione, „Joannes
Bizzozerus, Varisiensis fecit 1809".
Boll. «tor. 1879, p. 40. — fiütcktUr-UtUri, Iscr.
nelle camp, del Tic. No. 82, 128, 227, 286, 248, 292,
330, 386, 865, 869, 401, 592, 615, 827, 904, 919.
ff. /». Qirard.
Blzxozero, Parins, Glockengießer aus Varese,
arbeitete um die Mitte des 18. Jahrh. In der
Kirche von Comano oberhalb Lugano befindet
sich eine Glocke mit der Inschrift: „Parius
Bizzozerus f. anno 1777".
Boll. «tor. 1879, p. 110. — XiUckeUr-UtUri, Ucr.
delle camp, nel Tic. No. 217. E. L. GimrH.
BUttler, P. Rudolf, Maler und Zeichner in
Einsiedeln, geb. in Buochs am 6. Aug. 1841,
auf den Namen Kaspar getauft, studierte zuerst
in Staus, seit 1855 am Gymnasium in Einsiedeln,
wurde 1868 Mitglied des Klosters, 1864 Priester,
lehrt seit 1862 Zeichnen an der KlosterschuU',
wurde 1869 Kustos, bildete sich vier Wochen
in Stans bei Paul Deschwanden, vier Monate
in Beuron, 1876 — 1876 in München an der
Akademie und bei Karl Baumeister, 1883 und
später nochmals in Rom. Er trat zuerst mit
Kompositionen hervor in Benzigers „Einsiedler
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Rlanc
141
Blank
Kalender" f. 1870 ff.; daselbst 181K) ein Cyklus
von 12 Holzschnitten, „Leben d. hl. Meinrad".
12 Monatsbilder zu Bitschnau, tagende der
Heiligen, Buchtitel zu verschiedenen Zeitschriften,
Neujahrskarten in hektographischer Verviel-
fältigung; daneben Zeichnungen und Entwürfe
für Glasmalereien im Chore der Stiftskirche in
Einsiedeln und in Ennetbürgen. Vorlagen und
Entwürfe zu kirchlichen Stickereien wurden im
Frauenkloster Au bei Einsiedeln ausgeführt.
Gemälde von ihm finden sich, teilweise al fresco,
in der Studenten- und Krankenkapelle in Ein-
siedeln, im Schultheater daselbst, in der Kloster-
kirche in Au, in den Filialkirchen um Einsiedeln,
zu Pfäffikon am Zürichsee, im Kloster Fahr
bei Zürich, zu St. Gerold im Vorarlberg, einzelne
Altargemalde und Portrats an verschiedenen
Orten. Einige sind auch in Farbendruck re-
produziert, z. B. mehrfach „die hl. Familie", ein
Rundgemälde.
Musizierende Engel, spielende Kinder, singende
Vogel sind B.s Lieblingsgestalten, der Ausdruck
seines eigenen kindlichen, fröhlichen Gemütes.
Als Monogramm tragen seine Zeichnungen ge-
wohnlich ein lateinisches R mit einem über
dessen Mitte sich erhebenden Kreuz. Gegen-
wärtig arbeitet er an einem Kreuzweg (14 Oel-
bilder) für das Meditationszimmer des Klosters
Einsiedeln.
B. Dielkrim, Raphael, illustr. Zeitachr. (21. Jahr».,
1899) No. 32 und 38. Daselbst, p. 262, Porträt. —
Bern. Jahresbericht de« Kunatverelns 1884, p. 34. —
Kuhn, Stfftobau In Einslodeln, p. 189—190.
P. Gabriel Meier.
Blanc, Abraham, ne k Geneve, f le 21 aoftt
1787 a 24 ans, fut recn mattre orfevre le 20
oct 1736. A. CTo»»y.
Blanc, Charles, scnlptenr francais, n6 k
Besancon en 1863, etudia le modelage, le dessin
et la sculpture k l'Ecole rantonale genevoise
des Arts industriels depuis le 9 aoüt 1882 et
y remporta divers prix. En 1890 il obtint
nne mödaille d'or de la Society des Gaudes a
Besancon pour nn groupe allegoriqne en marbre.
En 1898, il fut remarque au salon de Paris pour
un medaillon portrait du pape Leon XIII.
Charles B. est fix« a Paris.
Bull, suisse de numismat. X, p. 101.
AW 6**. StrtxUin.
Blanc, Isaac, peintre, ne ä Geneve en 1776.
Eleve des ecoles de dessin de Geneve, il quitta
jeune sa ville natale pour aller exercer son art
en Russie. II se consacra surtout ä la peinture
du portrait, il s'acquit nne certaine reputation
et une modeste fortune. De Moscou, qui fut
longtemps aa residence, il vint se fixer k Paris, oü
il mournt en 1887. II laissa par testament presque
tonte sa fortune k la societe des arts de Geneve.
Bull, de la »oc. de« arts de Geneve 1 888. — Kignud,
Renmi(rnementa, p. 267—268. CA. %fMim.
Blanc, Jean-Louis, fut regu mattre orfevre
k Geneve le 27 sept 1754. A.Ckoitg.
Blanc, Marc-Alexandre, a6 k Geneve, fut
re$u maltre orfevre le 12 f£vr. 1790. A. Cheney.
BlancUa, de, s. Bianchi.
Blancpain, Jules, Maler. Er wurde am 7. Dez.
1860 in Villeret bei St. Immer geboren. Zuerst
ergriff er den Beruf seines Vaters, besuchte die
Uhrmacherachule in St. Immer von 1876 — 1878
und arbeitete dann als Uhrmacher bei seinem
Vater. Schon zu Hause übte er sich fleißig im
Zeichnen und im Kopieren von Gemälden. Seine
schwache Konstitution und Krankheit zwangen
ihn, den Winter 1882/1883 in Pegli zuzubringen,
von wo aus er die Museen von Genua besuchte.
Als er im folgenden Winter neuerdings ein
wärmeres Klima aufsuchen mufite, wählte er
Florenz, um dort seiner Neigung zur Kunst
nachgehen zu können. Vom Neuenburger Maler
Alfred Berthoud erhielt er dort die erste An-
leitung und wurde von ihm für die Malerei
begeistert Im Okt 1888 begab sich B. nach
Paris an die Akademie Julian und 1884 trat
er als erster von 300 Bewerbern in die Ecole
des Beaux-Arts ein, besuchte aber immer noch
das Atelier Julian. 1887 wurde er mit zwei
Porträts zur Ausstellung im Salon zugelassen
und seit 1888 beschickt er die Schweiz. Aus-
stellungen.
Dr. 8. Schwab, L'art et lee artiates du Jura bernoU,
1888, p. 71. H. T&rler.
Blandin, Armand, aus Paris, Maler. Er be-
teiligte sich an der Gemäldeausstellung im
Erlacherhof in Bern 1838 und noch 1842 und
1844 an Schweiz. Turnusausstellungen. Er wohnte
1838 und 1842 als Rentier und Kunstmaler in
der Stadt Bern. Im Berichte von 1838 ist er als
Schüler von Coignet bezeichnet
Ausstellungskatalog*. — Bericht ober die Ausstellung'
im Erlacherhof von 1838, p. 30. //. TWfcr.
Blandin, Julien, ni k Geneve le 9 juin 1593,
t le 3 fevr. 1679, marchand joaillier.
A. ChoUy.
Blandin, Louis, fite du precedent, ne" k Geneve
en 1651 et f le 20 dec. 1722, fut recu maltre
orfevre le 16 janv. 1675. A. Ckoity.
Blank, Johann Konrad, Kunstmaler, von
Schaffhausen, ursprünglich „Maler und Glaser",
geb. 1711, f 1770. Nichts Weiteres bekannt
A. d. erenealog. Register. Vogler.
Blank, Joseph Bonavita, Maler, geb. am
23. März 1740 in Würzburg, f am 26. Febr.
1827 als Professor der Naturgeschichte an der
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Wank
- 142 —
Hl an
dortigen Universität. Kr wurde mit 15 Jahren
Franziskaner, 1763 Priester, 1789 Oberer des
Klosters in Würzburg, 1792 der Provinz, war
eine Reihe von Jahren als Lehrer der schönen
Wissenschaften, der Naturkunde und als Prediger
tbätig. Kurze Zeit war er lYediger und Beicht-
vater in dem Frauenkloster Paradies hei Schap-
hausen. Die Schweiz ist ihm wie eine zweite
Heimat geworden.
Dieser merkwürdige Mann, dessen Namen zu
Anfang des 19. Jahrh. ganz Europa kannte, schuf
wunderl>are Werke der Naturmalerei. Auf seinen
vielen Reisen nach allen Richtungen der Schweiz
hatte er viele tausend Moose gesammelt, die Natur
zu allen Jahreszeiten in ihren geheimsten Werk-
stätten belauscht und ihre Beschäftigung beob-
achtet. Mit vielen Beschwerden auf Bergreisen
hatte er einen großen Vorrat von Stoffen zur natür-
lichen Malerei gesammelt, den er in freien Stunden
musterte und ordnete. Er zeichnete nun eine
Landschaft auf das Papier und trug mit Beob-
achtung der malerischen Grundsätze uud Ver-
teilung des Schattens und Lichtes lauter Natur-
produkte auf und es entstand unter seinen Händen
eine ländlich malerische Gegend. Zur Erholung
fertigte er einige kupferstichartige Stücke aus
den feinsten weißen und schwarzen Steinmoosen
(Flechten?), die er auf hohen Bergen bei Frei-
burg in der Schweiz gesammelt hatte. Sie er-
hielten ungewöhnlichen Beifall.
In Paradies machte er nicht bloß Raben und
Elstern zahm, sondern formierte auch mit seinen
11,000 Blumentöpfen einen wunderbar brillanten
Teppich, der jedes Auge bezauberte. Das ent-
zückende Farbenspiel bereicherte seine Phantasie
mit allzeit neuen Bildern für die musivischen Dar-
stellungen. In dieser seltsamen Technik wurde er
rasch ein vollendeter Meister. Es gelang ihm, den
Rheinfall bei Schaffhauseu mit Erstaunen er-
regender Treue nachzubilden. Auch selbst mit
Federchen stellte er überraschende Gemälde her.
Er verstand es, aus llolzblättchen Landschaften zu
malen und aus Sämereien Gemälde zu fertigen.
Mit eiserner Geduld hat er mit den Haaren der
Tiere gemalt und aus dem Staube von Schmetter-
lingen die reizendsten, kostbarsten Figuren her-
vorgezaubert. In seinem Laboratorium sah man
allerhand Moose, Erdarten, Blumen und Baum-
blätter, PapilloneuHügel, Staub, Federn aller
Vögel, Sämereien, Insektengespinste, alle Arten
von Flachs, PHanzenwolle und Pflanzengeide —
alles sinnreich geordnet. Das Unbedeutendste,
was sonst der Mensch mit Füßen tritt, hatte
für B. Wert; seine geschickte Hand verstand
alles zu Kunstmalereien zu benutzen. Er kehrte
1789 nach Würzburg zurück. Sein Kunst- und
Natural ienkabinet, das er im Minoritenkloster
anlegte, zog bald die Aufmerksamkeit von
Kuropa auf sich. Kaiser Leopold und Franz von
Oesterreich, Kaiserin Theresia und Karolina,
König Max Joseph, Königin Karolina, Kronprinz
Ludwig und viele Hunderte von fürstlichen Per-
sonen bewunderten seine 1 Leistungen. 1792 wurde
er ordentlicher Professor der Philosophie und
Naturgeschichte an der Universität Sein Kunst-
kabinet von „mosaischen" Bildern, wie er sagte,
Ubergab er dem Fürstbischof von Würzburg.
Sein Naturalienkabinet, auf welches er einige
20,000 Gulden verwendet hatte, überließ er 180S
gegen eine Jahresrente der Universität.
J.V. Hmvj. Rath. Schweizerbl. 1802, p. 654 - 656,
nach Xitdermaytr, Kunstgescb. d. Stadt Würzburgr 1 860.
- (W, A. 1). B. II, 689. — Felder, Gelehrtan-!/-*.
der kath. Gastlichkeit I, p. 61- 73. — Neuer Nekrolog
der Deutschen V, p. 24 1 - 244. f. Oabriei Meier.
Blattburger, Daniel, Maurermeister, aus
St. Gallen, war 1079 bei der Einwölbung des
Mittelschiffes des Münsters in Konstanz l>e-
schäftigL Diese Arbeit wurde 1688 abgeschlossen.
AV. X Kröv, Die KunaWenkmaler de« Qrofih. Baden
I. p. 128. Uahn.
Blattburger, Hans Kaspar, Maurer, aus
St. Gallen, war 1679— 168S neben seinem Vater
Daniel B. bei der Einwölbung des Mittelschiffes
des Münsters in Konstanz beschäftigt.
/V. X. A'm«t. Die Kunstdenkmiler dos Großh. Baden
I, p. 128. tiakn.
Blatter, Vincent, peintre. Originaire du Valais,
ni le 4 oct. 1843 a Nocera (Italie), fils d'un
ofticier de Fun des regiments suisses ä Naples,
il fit de 1861 ä 1859 des Stüdes classiques an
College royal d'Avellino (prea Naples). De 1860
ä 1864, il etudia la peinture ä l'Ecole des Beaux-
Arts de Naples, oü il fut 416ve de Mollica et
de Mondella, le cgiehre paysagiste Venitien.
A cette e*poque, il s'oecupait de litterature, et
publia de nombreuses critiquea theätrales et
plusieurs pieces de vers. Encourage" par les
conseils de P. Micheletti, auteur dramatique tres
connu, il fut sur le point de se vouer ä la carriere
litteraire; mais plus fortement attirt vers la
peinture, il s'y consacra dgfinitivement En 1865
il vint s'ltablir en Suisse. II sc fixa d'abord ä
Ciarens, puis, de 1866 ä 1870, ä Sion, et, de 1871
ä 1888 ä Lausanne, oü il enseigna le dessin au
College Gaillard et ouvrit une classe dans son
atelier. B. a peint tonte une serie de vues du
Valais, qui ont figure dans les expositions suisses
de 1869 ä 1884. Des 1888, B. est gtahli ä Paria,
oü il a cxdcute" de nombreuses aquarelles et des
vues de Paris. II s'est aussi occupe*, dans cettc
ville, de procldös de reproduetion en coulcurs.
Ch. VuilUrmtt.
Blau, Samuel Albert, von Bern, Maler und
Restaurator, geb. in Bern am 25. Juni 1858.
| Kr heauchte die Kantonsschule und dann das
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Blavignac
- 148 -
Blavignac
I^chrcrseminar in Bern und absolvierte das
letztere. Nachdem er uoch eine Lehrerstelle am
Waisenhause bekleidet hatte, bezog er die Uni-
versität zum Studium der modernen Philologie,
besuchte aber zu gleicher Zeit noch unter Walch
die Berner Kunstschule von 1881—1884. Seit
1882 erteilt er am freien Gymnasium in Bern
Unterricht in französischer Sprache und speziell
im Zeichnen, wofür er ein bernisches Fachpatent
erlangt hat B. hat sich auch auf die Spezialitat
der Restauration alter Gemälde geworfen und
hat ein eigenes Verfahren für das Verweben von
Kissen gefunden. Er beteiligt sich seit Jahren
an den Schweiz. Turnusausstellungen.
Mitteilungen des Künstlers. M. Titrier.
Blavignac, Jean-Daniel, dit parfois John,
architecte genevois, n6 ä Geneve le 15 mai 1817,
mort k Plainpalais, dans la banlieue de cette
ville, le 21 fevr. 1876. D'extraction fort modeste,
il ne fit quo des Stüdes primaires. Son pere,
Charles- David- Ami, ayant repris la fabrique
de falence d'Antoine B. (recu bourgeois de
Geneve en 1792), Jean-Daniel y fut introduit
comme apprenti et manifesta d'emblee un goftt
tres vif pour les arts du d essin; il suivit alors
les cours de l'ecole publique de dessin et de
modelage, oü il ohtint des priz. Peu ä peu,
sa vocation d'architecte se des&ina et, malgre
('Opposition de son pere, s'etant mis ä etudier
les mathematiques et k frequenter les cours du
soir de G. Durelli, il entra enftn, en 1839, cliez
l'architecte Guillcbaud, alors en grande vogue.
B. y resta jusqu'en 1844, s'oecupant, notamment,
des reparations de divers edificea religieux
(Versoix, Grand-Saconnex) et etudiait ä fond
l'ancienne cathedrale de Saint-Pierre, pour la
restauration de laquelle la Societc economique
avait demandc des plans k Guillebaud. C'est
de ce sejour de plusieurs mois k St. Pierre que
date la passion de B. pour l'archeologie monu-
mentale.
Nomine, cn 1844, inspecteur des travaux de
la compagnie du gaz, il sentit neanmoins croltre
son ardeur et se mit k recueillir, soit k Geneve,
soit en Suisse, soit en Savoie, les materiaux
qu'il devait mettre en oeuvre plus tard. H devint
membre de la Societe d'histoire et d'archeologie
de Geneve en 1845; des le principe, il y joua
un röle important, soit comme membre du comite
de publication, soit par de nombreuses Communi-
cations, dont nous eiiuraererons Celles qui ont
616 publikes dans les memoires et documents
de cette societe, de 1846 a 1860: Description
de l'eglise de Saint-Pierre, ancienne cathedrale
de Geneve, t. IV; Recherches sur quelques
fragments d'architecture romaine decouverts a
Geneve et Description de quelques monuments
ccltiqucs situes dans les environs de Gpneve, t. V;
Notes liistoriques sur l'eglise de Siiint-Pierre,
aucienne cathedrale de Geneve; Restauration
des Stalles hautes de l'ancienue cathedrale de
Geneve; Noticc descriptive sur les monnaies
trouvees dans le tresor de Feygere», t. VI et
Addition, t VII ; Armorial genevois (communiqul
en plusieurs fragments), t VI et VII; Lettre ä
M. Vuilliemin sur un ancien eimetiere decouvert
ä Berolles dans le canton de Vaud et Notice
historique sur le eimetiere de Geneve, t. VII;
Notice sur les fouilles pratiquees en 1850 dans
l'eglise de Saint-Pierre, t. VIII; AmortLssement
du clocher de la place du Molard ä Geneve et
Le bras de fer de Jean d'Ivoire, t. XI; Comptes
des depenses de la construetion du clocher de
Saint -Nicolas, k Fribourg en Suisse, t. XII.
Tous ccs travaux ont 6t6 tires k part; c'est ainsi
que l'Arniorial genevois forme un gros volnme
in 8, qui est certainement l'ceuvre la plus in-
teressante et la plus originale de l'auteur. D'autres
Communications n'ont ]>as 616 imprimees dans
les memoires, comme l'IIistoire de l'architecture
sacree, du IV* au X' siecle, dans les anciens
eveches de Geneve, Lausanne et Sion (Lausanne,
1853, un volume in 8 et atlas oblong), qui a
fait l'objet de plusieurs seances.
Tout en poursuivant ses recherches archeolo-
giques et ses publications, B. ne negligeait pas
l'architecture proprement dite. Apres avoir
etudte Saint-Pierre sous toutes ses faces et fouilie
le sol de l'edifice, ayant dressl un plan complet
de restauration (l'album le renfermant, avec le
releve de l'elat au moment des recherches, est
depose" k la section des travaux de la ville de
Geneve), il commenca cette restauration en re-
parant les contreforts et les fenetres de l'abside,
les faces et les fenetres des bas-c6tcs; toutes
traces de ces travaux ont disparu par suite de
la refection complete k laquelle on a procedö
plus tard. Si les restaurations de B. n'etaient
pas parfaites, elles n'avaient, du moins, pas trop
altere' le caractere du monument. A l'interieur,
il fit refaire quelques bases de piliers et il proceda
k un arrangement des Stalles subsistantes, dont
on ne peut, certes, louer les parties qu'il a
coneues; il garnit, enfin, un certain nombre de
fenetres de mosalques de verre de couleur du
plus facheux efTet, qui ont 6t6 remplacles egale-
ment dans la suite. II faut dire, ä la decharge
de sa memoire, que, s'il a souvent erre dans
ses restitutions comme dans ses publications,
il a entrepris les unes et les autres dans un
moment oü, chez nous, personne ne s'oecupait
de semblablea etudes et oü la methode scienti-
fique et la critique n'existaient point; B. fut
un precurseur en maticre d'architecture monu-
mentale et d'archeologie sacree. On doit ajonter
que rinstriiction rudimenUire qu'il avait rectic
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lilenler
paralysait des cfforts qu'uut> fächeuse myopie
rendait d'autant plus louables. Quoiqu'il en
soit, comme, dans son labeur acharnä, il n
tauche" a tous les domaines de l'arche\dogie
genevoise, il y a Heu de considerer ses travaux
avec respect tout en en contrölant soigneusement
les donnies; ses innombrables dessins sont, en
ggneral, trop sommaires. Ajoutons ici que c'est
a B. qu'est dae la döcouvertc des frcsques si
interessantes de la chapelle des Macchabees et
de l'lglise de Saint-Gervais (XV" siecle).
B. se livra avec moins d'entrain ä l'architecture
civile moderne. II a cependant un peu construit
et restaur£, cberchant parfois a introduire dans
ses bätiments la note pittoresque qui l'intäressait,
Cest ainsi qu'il concut avec M. Rilliet le projet
d'utiliser, pour une maison locative (au Rond-
Point de Plainpalais), les matfriaux de la Porte-
Neuve. En cours d'execution, ce plan, peu
pratique, fut modifil et cela provoqua quelques
d^boires financiers; on reconnalt, cependant,
dans la facade, quelques-uns de ces matenaux,
les seuls d6bris viaibles, actuellement, ou a peu
pres, des anciennes fortifications de Geneve.
B. se construisit aussi, pour lui, ä Plainpalais,
une demeure ä tourelles Präsentant un certain
cachet archalque, d'oü le nom de chemin (puis
boulevard) de la Tour donne ä la rue sur laquelle
s'elfcve cet £difice; ce fut £galement une source
de difficultes et de ruine (1862). L'existence
de B. devint präcaire et se termina mis£rable-
ment, seize ans plus tard, ä l'höpital catholique
de Plainpalais.
Apres sa mort, l'abbe" Fleury, ancien vicaire
ggneYal, publia un certain nombre de manuscrits
qnc B. avait plus ou moins rais en ordre pendant sa
derniere maladie, mais l'6diteur lenr a trop souvent
imprime un caractere tendentiel. Ce sont: La
clocbe, dtudes sur son histoire, etc., in 8, 1877;
Etudes sur Geneve, deux volumes in 8; l'Emprn
genevois, in 8; Histoire des enseignes d'hötelleries,
in 8. La bibliotbeque du clerge" catholique-romain
de Geneve possede d'autres manuscrits et des
papiers de B., cntre autres son autobiographie.
Flntry. Notiee en töte de La Clocbe, p|>. I— XXI. —
Ed. Favrt, Memorial des cinquante premleres anneee de
la Soc d' histoire et d'archeologie de Geneve, passim.
L. Sankt, Dictionnaire des familles genevolaea, msc. ä
la bibliotbeque de la Soc d'hiatoire et d'arcböologia de
Geneve. — A. L. CovtUe, Le Livre des Bourgeois de
l'ancienne republique de Geneve, p. 482. A.~J. M.
Blay, Jean-Francois, peintre sur email. N6
ä Geneve en 1784, mort ä Geneve en 1793.
Apres avoir fait son apprentissage ä Geneve B.
alla travailler ä Paris, puis revint se fixer dans sa
ville natale. Les oeuvres de cet artiBte paraissent
avnir obtenu un certain succes; nous le voyons
en 1787 et 1789 recevoir les fflieitations de la
Society des arts. Le Journal de Geneve du
8 sept, 1787 annoncait une exposition de trois
ouvrages de B.: une vue de Chamonix et une
vue du Mont Blanc, peintes sur e"mail, et nn
tablcau reprösentant H6Ioise et Abälard.
Archive« de Geneve. — Journal de Geneve 1787. —
Regiatre de la soc. des arts. — Higaud, p. 265.
CA. Fggimann.
Bieler, Ludwig, Kunstschlosser, von Solothurn,
Sohn des Schlossers Franz Jos. B., geb. daselbst
1723, beeidigt 1747, arbeitete hauptsächlich beim
Bau der St Ursenkirche in Solothurn (1762 bis
1772) unter der Leitung der beiden Architekten
Gaßtano Mattheo und Paolo Antonio Pisoni. Sein
Hauptwerk ist das große Abschlußgitter des
Chores in der Kathedrale zu Solothurn, vollendet
1778; fernere Arbeiten von ihm sind: die Fenster-
rahmen in der Kuppel und der La ferne des
Schiffes (1769), sowie das Turmgitter (1770).
Er starb in Solothurn hochbetagt 1803.
BOrgerbuch. — P.Urb. Winietorfer, N.-Bl. 1856, p. 22.
Ztttfr-Vvllin.
Blepp, s. Plepp.
Biet«, Wilhelm (mit dem Humanistennamen
Tryphaeus), Magister der freien Künste, wurde
1563 Chorherr von BeromQnster, war daselbst
schriftstellerisch thätig und schrieb und illumi-
nierte 1565 gemeinsam mit Joh. Kasp. Winterli,
0. S. B. (s. d.) vier umfangreiche und wertvolle
pergamentene Chorbücher zum Gebrauche des
Stiftes. B. starb 1600.
Jbdthatar, Materialien zur Lebensgescli. berühmter
Luzerner (Mac. der Bürgerbibl. Luxem) III, p. 812. - -
Dm., „Museum virorum Luoern." 1772, p. 13.
Front Heinemaw*.
Bleuler, Felix, Zeichner und Maler, geb. 1821
in Zollikon bei Zürich, gest 1878 daselbst, Sohn
des Dorfschullehrers, taubstumm. Er studierte
und arbeitete zwei Jahre in Paris, vier Jahre in
München (vor und nach 1847); nachher war er
zehn Jahre in Aarau, dann jahrelang als sehr
geschätzter Zeichner bei Glasmaler Röttinger in
Zürich, einige Zeit auch noch bei Wehrli.
Um 1850- 1870 war B. hauptsächlich bekannt
und bliebt als Zeichner und Maler von Porträts
nach dem Leben. Er besaß daneben das Geschick,
Aufnahmen von Gestorbenen die Züge, die sie
im Leben hatten, wiederzugeben.
Daß B. auch historische Kompositionen und
Genrebilder malte, beweisen sein „König David"
und „Josephs Traumdeutung", beide auf der
Kunstausstellung in Zürich 1846, sowie die
„Italienische Bäuerin" ebenda 1847, letzteres
erworben von Stocker- v. Orelli. Im Besitze seiner
Verwandten in Zollikon sein Selbstporträt, sowie
andere, besonders aber ein kleines Oelgcmähle.
das eine gestorbene junge Dame darstellt, deren
Fuße eine Mannsgostalt umfaßt, zu Häupten ein
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Bleuler
— 145 —
Bleuler
Priester. Das Gemälde hatte seinerzeit die
Aufmerksamkeit des Ministers Thiers erregt, der
es aber wegen einer Differenz von 10 Fr. nicht
erwarb.
Das alte /ollikon, p. 325. — Kat. der Ausstellungen
in Zürich 1846 und 1847. — Mündliche Erkundigungen
in Zollikotj. //. Brufipafher,
Bleuler, Hans Jakob, Goldschmied in Zürich.
1600 war er Lehrling bei Hans Heinr. Eberhard,
1613 wurde er Meister. Weiteres ist nicht be-
kannt. 'Mhr.
Bleuler, Joh., gen. „Modelstecher", Blumen-
und Falencemaler, geb. 1763 in Zollikon, gest.
ebenda 1882.
In armlichen Verhältnissen aufgewachsen nnd
darin geblieben, zeigt dieser Dorfmaler, der
nicht viel Schulung genoß, dennoch viel künst-
lerisches Talent. Es existieren von ihm noch
hie und da kalligraphische Stücke mit sehr
schönen gemalten Einfassungen auf Hochzeiten,
Namenstage und dergleichen Gelegenheiten. Das
Bedeutendste aber, das von ihm erhalten ist,
ist ein großes Heft (im Besitze des Unter-
zeichneten) mit sehr naturgetreuen, manigfaltigen
Abbildungen aus der Pflanzenwelt, welche be-
weisen, daß B. im Malen von Blumen, Fruchten
(mit allerlei Insekten), Laub- und Baumwerk
nach Zeichnung und Farbenwiedergabe ein
Meister war. Diese Sammhing ist auch deswegen
von Interesse, weil darin wohl alle Blumenarten,
welche im Anfange des 19. Jahrh. in den Garten
gezogen wurden, enthalten sind. Weniger ge-
langen B. Engel und menschliche Figuren. Ein
umfangreiches Skizzen- und Sammelbuch, das
Landschaften, Baumgruppen, Genrebilder, einiges
auch in Oel enthielt, ist leider verloren gegangen.
B. malte jahrelang, schon vor seiner Kon-
firmation, in der Porzellanfabrik im Schoren,
wo man ihn wohl zu schätzen wußte.
Pas alte Zollikon, p. 324. H. Brupparhtr.
Bleuler, Joh. Heinrich, geb. zu Zollikon am
31. Dez. 1758, gest. in Feuerthalen am 25. Jan.
1H23, tüchtiger Zeichner, Maler (in Gouache)
und Kupferstecher, Schüler von Heinr. Ilster.
In seiner Jugend lernte B. das Porzellanmalen
in der Fabrik im Schoren bei Bendlikon. Dann
verlegte er sich auf das Illuminieren der damals
beliebt werdenden Schweizeransichten, in welchem
Fache er eine Zeitlang für Matth. Pfenninger
in Zürich arbeitete; nachher gründete er einen
eigenen Verlag, der 1801 schon zirka 150 Blätter
enthielt. Schon 1791 sah man von ihm den
Grindelwaldgletscher nach Kunz, einen Rhein-
fall nach Schütz. Seine Schweizerprospekte sind
zwar verdienstlich, stehen aber weit unter denen
von Aberli, Biedermann und Rieter. Am besten
noch ist sein Reichenbach (nach Rieter). Von
seinen eigenen Produktinnen ist sein nach der
Natur gezeichneter Rheinfall bei Laufen (wohin
B. gezogen und 1789 Bürger von Feuerthalen
geworden war) nach Füßlis Urteil die vorzüg-
lichste und eine der wenigen echten Darstellungen
dieses Gegenstandes (Beschreibung davon bei
Meusel, Neues Museum, p. 472 — 475). B.s Auf-
enthalt im Schlosse Laufen verschaffte ihm sehr
viele Liebhaber und forderte den Absatz seiner
Arbeiten. Von der Aberli'schen Manier weicht
er darin ab, daß er auch Gouachefarbe gebraucht.
Erwähnenswert von ihm sind noch die Ansichten
vom Lago Maggiore, die Lungern-, Puschlaver-
und Zugerseen, der Fischmattergletscber, die
Tell8kapelle und der Montblanc, alle nach Ludw.
Heß. Im Jahre 1802 sandte B. an den russischen
Kaiser eine Zeichnung von dem Gefechte zwischen
den Russen und Franzosen am Gotthard und
erhielt dafür einen Brillantring von großem
Werte; vergl. auch den Brand der Rheinbrücke
bei Schaffhausen 1799 nnd andere Aquarelle
in der ßühlmann'schen Sammlung im Kupfer-
stichkabinet des eidg. Polytechnikums.
Wenn Nagler sagt, B. habe noch 1829 ge-
arbeitet und zu dieser Zeit malerische Harz-
ansichten gemalt, so könnte sich dies höchstens
auf seinen Sohn gleichen Namens, geb. 1787,
t 1857, resp. seinen Kunstverlag im Schloße
Laufen beziehen. Auf der Kunstauktion in
Leipzig 1868 sind von B. erwähnt: „Schweizeran-
sichten und Nationalkostüme, Gouachemalereien
auf radierten Gründen".
yaAli. K.-Lez., neue Folge I, p. 83. — Xagler. K.-T/fiX.
I, p. 530. — Das alte Zollikon, p. 324—325. — Zeit-
schrift f. bild. Est. III, Beiblatt, p. 49. — <W. Index,
brit. Mus. I, p. 178. H. Bruppueher.
Bleuler, Johann Ludwig, Landschaftszeichner,
Sohn des aus Zollikon (Zürich) stammenden
Landschaftsmalers Joh. Heinr. B. in Feuerthalen,
ist geb. am 12. Febr. 1792. Er machte Studien in
Paris und lebte später in Schaffhansen und im
Schlosse Laufen am Rheinfall, wo er Künstler
beschäftigte und Kunsthandel trieb. Hier gab
er heraus: „80 Rheingegenden, komplette Samm-
lung von seinen Quellen bis zur Nordsee, in
Aquatinta geätzt und sehr schön in Aquarell
(Gouache) koloriert, von 9" 5"' Breite und
6" 8"' Höhe" (1826), auch unter dem Titel:
„Voyage du Rhin, dessine et publie par Louis
Bleuler (ä Schaffhouse)." Aehnliche Ansichten
erschienen aus der Schweiz und dem Schwarz-
walde, angeblich auch aus Schweden und Ruß-
land. Die Rheingegenden sind später in kleinerem
Formate und nur 51 Blättern nochmals erschienen,
in Aquatinta geätzt von L. Weber, Hürlimann,
Salathe und Heinely, mit erläuterndem Text
von E. Zschokke, Schaffhausen (s. d.). B. starb
am 28. März 1850.
10
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Bleuler
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I'ilunsclii
Nach Mittoil. oiues Vti-wundteH ihm) nuduror.
X.yttr. K. Lei. I, p. 531. Vwßrr.
Bleuler, Paul, Portr&tzeichner, geh. in Zürich
am 12. Juli 1867, bildete sich in Paris als
Zeichner und Maler für graphische Künste;
lebt seit 1891 in Zürich, wo er ein Atelier für
Oel- und Aquarellmalerei im Landschafts- und
Porträtfache etabliert hat.
Nach Mittoil. dos Küiwtlere. II. A,,,*n*IUr.
Bleuvet, Samuel, n6 a Geneve en 1069, f le
26 avril 1705, fut recu mattre orfevre le 22
mars 1098. A. Ckoiny.
Bllckenntorfer, Theodor, Maler, geb. in
Russikon, Kt. Zürich, am 2. Mai 1865. Er
studierte an der Ecole des Beaux-Arts in Paris
und stellte im Pariser Salon 1888 1891 aus.
Er malt Portrats und Landschaften und ist
gegenwartig Chef der keramischen Abteilung
der Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich.
Nach Mittoil. dos Künstlers. U. Ay^nzrlUr.
Blickte, Philippe, orfevre ä Fribourg. Cet
orfevre etait originaire de Hausen, principaut£
de Hohenzollern- Hückingen, ainsi qne nous
l'apprend un permis d'ötablissement du 10 janv.
1806; mais il habitait dejä Fribourg depuis
longtemps ä cettc <5poque, s'il n'y etait nö. On le
trouve en effet, des 1779, en apprentissage cbez
l'orfevre et maltre de la monnaie Joseph Muller.
Le recensement de la ville de 1811 le
mentionne comme ftant alors äge! de 45 ans,
et sa femme, fribourgeoise, ctait Elisabeth
Mooser. II eiait pere de plusieurs enfants dont
l'un, Xavier, fut »ans doute orfevre aussi.
Des 1813, Philippe B. et sa famüle re^urent
la bourgeoisie de Quin.
D'apres les quelques ceuvres qui sont connues
de lui, B. etait un orfevre d'asscz de talent.
On cnnnalt deux vnriltea du poincon de cet
orfevre; l'un: PI B, et l'autre: P„H
Max de Ttvhtermann.
Blickle, Xavier, tres probablement orfevre ä
Fribourg. Xavier B., ftls de l'orfevre Philippe,
avait 6 ans au recensement de Fribourg de 1811.
On ne connatt de lui qu'un dessin d'ostensoir
avec la signature: „X. Blickle fecit mihi."
Le fait qn'on ne connalt pas, jusqu'ici, d'ccuvre
de cet orfevre signe> d'nn poincon particulier,
nous fait snpposer qu'il n'a jamais travaillä
que dans l'atelier de son pere.
Mar de Tr cht ermann.
Blitack, Laure, jetzt Frau Dr. Emil Lanz-
Blosch in Biel, malt als Dilettantin Blumen und
Wappen, letztere namentlich auf Porzellan. Sie
ist geboren in Biel 1863 und beteiligt sich seit
1880 au lokalen Ausstellungen und Bazaren.
//. THrltr.
BlSscli, Mathilde, jetzt Frau Apotheker
Wartmunu in Biel, geb. 1859, bat als Dilettantin
au der lokalen Ausstellung in Biel von 1880 eine
Blumenmalerei auggestellt. //. Tarier.
Blondel, G6deon-Paul, ntl a Geneve le 18
aoüt 1751, t le 6 avril 1803, fut rec,u maltre
orfevre le 13 mars 1774, apres avoir fait son
apprentissage chez Isaac Deneriaz, et bourgeois
de Geneve le 26 juin 1776; il fit partie de
l'administration municipale en 1799.
A. Choitg.
Blotz, Lienhart, Goldschmied von Wallis,
wird 1517 im Vergichtbuch des Basler Gerichts-
archivs erwähnt. Werke seiner Hand sind nicht
erhalten. U. tiurcthnrdt.
Blum, Hans (Johann), Baumeister und Holz-
schneider, gebürtig von leohr a. M. (bahr. Unter-
franken), um die Mitte des 16. Jahrb. in Zürich,
ist Verfasser des Buches „Von den fünft Säulen,
Zürich bei Chr. Froschaner 1558", das im Original
nicht mehr vorhanden ist, ferner von „Ein kunst-
rych Buoch von allerley Antiquiteten etc. Ge-
truckt zu Zürich in der Froschow by ChristofFel
Froschauer (um 1560)", nur noch im Neudnu-k
von 1627 von Jobann Jakob Bodmer vorhanden,
und von: „Warhaftc Contrafacturen etlich alt
und schöner Gebäuden etc. Zürich 1562." Es
existiert ein Neudruck Bodmers von 1627, eben-
falls von dem zuerst namhaft gemachten Archi-
tekturbuche.
.Vogler, Monojrr. HI, P- 213. — Zeitschr. f. bild. Kit.
II, p. 90. »oll. ittor. 1 885, p. IOC. — BtruAolti, Art.
srizz. in Roma, p. IX und 29. — Kat. der Schweix.
Undesausst. in Zürich 1883, Alte Kunst, p. 103/104.
Blum, Joh., s. Blum, Hans.
Blum, Xaver, Baumeister, Zeichner, um 1889
thätig, in welchem Jahre er die „Jnbiliums-
Ausstellung der Kunstgesellschaft Luzera" mit
einer „Ansicht von Sursee" beschickte. Kat.
Nr. 393, p. 25. fm« üeinrmann.
Blnmer, Walter, von Nidfum, Kt. Glarus,
geb. daselbst 1838, bildete sich in Schwanden
und Paris zum Dessinateur für die Industrie aus
und wirkt in dieser Stellung, unabhängig von
den Ateliers, in St. Maur bei Paris. Seine Meister-
schaft besteht in der selbständigen Komposition
von Blumen nach der Natur. t'nui h«ß.
Blunschl, Adam, von Zug, geb. am 12. Juli
1635 und gest am 15. Jan. 1700, war Gold-
schmied. Näheres Ober seine KOnsllerbethätigung
unbekannt. WrUr.
Blnnschl, Felix, von Zug, Bildhauer, geh. am
28. Febr. 1720. Er arbeitete in Prtintrut, Frei-
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Blnnschi
- 147 -
Bluntschli
bürg (Schweiz), in Bayern und nahezu 22 Jahre
lang in Ungarn (Pesth, Kremnitz, Neusol und
zuletzt in Jallua unter Nuß). 1707 vermählt
mit M. Herrsch!, 1770 Pannerherr de« Großen
Rates, f am 16. Mai 1802 in Zurzach.
Im. Suppl. I, p. 291 . - Bönrer R«?. Zug- Nr. 85 n. 47.
U. AI. K*i*tr.
Blunschi, Kaspar Oswald, von Zug, Sohn
des Wolfgang B., geb. am 29. Sept. 1729, war
Mechaniker und hielt sich fast die ganze Zeit
seines Lebens in Florenz auf, wo er am 14. Okt.
1790 starb. W,Ur.
Blunsehl, Wolfgang, von Zug, geb. am 9. Juli
1703 und t 1784. Er war Uhrmacher. Näheres
Bluntschli, Alfred Friedrich, Sohn des Ge-
heimrat Prof. Dr. Johann Kaspar B. sei. in
Heidelberg, jüngerer Bruder des Oberstbrigadier
Friedr. Karl B., wurde am 29. Jan. 1842 in
Zürich geboren. Er besuchte daselbst das eidg.
Polytechnikum, an dem er, als Schiller der Bau-
schule, von 1860—1863, unter Gottfried Sempers
Leitung, dem Studium der Architektur oblag.
Sodann begab er sich nach Paris, um an der
Ecole des Beaux-Arts, von 1864—1866, unter
Charles Auguste Qncstel, dem Architekten der
Schlösser von Trianon und Versailles, seine
Studien zum Abschluß zu bringen. Er machte
wiederholt Reisen nach Italien. 1866 ließ er
sich in Heidelberg, 1870 in Frankfurt am Main
nieder, wo er, zusammen mit dem Frankfurter
Architekten Karl Jonas Mylius (geb. am 6. Sept.
1839, t am 27. April 1883), der ebenfalls ein
Schüler Sempers war, von 1870 — 1881 eine große
bauliche Thätigkcit entfaltete. 1876 vermählte
er sich in Frankfurt mit Maria Anna Kriegk.
Fünf Jahre darauf, 1881, erfolgte B.s Berufung
als Professor für Baukunst an das eidg. Poly-
technikum in Zürich, an dem er noch heute als
I<ebrer wirkt. Auch an dem öffentlichen Kunst-
leben der Schweiz nahm B. regen Anteil: als
vielfach zu Rate gezogener Experte bei Kon-
kurrenzen und als Mitglied und Präsident der
eidg. Kunstkommission.
Aus der Zeit des Aufenthaltes in Heidelberg
sind zu nennen: Wohnhäuser in Heidelberg,
Neustadt a.jH., Eberbach und Konstanz, sowie
das Krankenhaus in Konstanz.
Aus der Frankfurter Zeit, in Verbindung mit
Mylius: Wohnhäuser und Villen in Frankfurt,
Offenbach, Saarbrücken, Neustadt a. H., Deides-
heim, Basel, Turin und Worms (Heilshof), Ge-
schäftshäuser an der Hasengasse in Frankfurt,
Schloß Holzhausen bei Marburg, Schloß Langen-
zell bei Neckargemünd, das Hötel Frankfurter
Hof in Frankfurt (Abb. in Seemanns Kunsthist.
Bilderbogen Suppl. I, Taf. 79, 7), die Bank B. H.
Goldschmidt ebenda, die Rhein. Kreditbank in
Mannheim, das Diakouissenhaus und das Klemen-
tinenspital in Frankfurt u. a.
Aus der Zürcher Zeit: die Villen der Herren
Oberst II. Bleuler und F. Wegmann in Riesbach,
die Parkvilla Rieter in Enge, das Wohnhaus
Brentano in Straßburg, das Bankgebäude der
Mannheimer Versicherungsgesellschaft in Mann-
heim und die Kirche in Enge-Zürich, ein kleiner
auf dem Grundriß eines griechischen Kreuzes
sich erhebender Renaissance-Kuppelbau, sowie
die zugehörigen beiden Pfarrhäuser. In Ver-
bindung mit seinem Kollegen Prof. G. Lasius
entstanden die chemischen Laboratorien und der
Physikban des eidgenössischen Polytechnikums.
Von kleineren Arbeiten B.s sind zu nennen: ein
Brunnen in Neustadt a. H., Gedenktafel für ge-
fallene Krieger in der Petruskirche in Heidel-
berg, Siegesdenkmal in Konstanz (Bildh. Bauer),
die Denkmäler für Prof. Culmann und Prof. Semper
im Polytechnikum in Zürich (Bildh. R Kißling),
das Denkmal für den Schulratspräsidenten
Kappeler (Bildh. B. Hörbst) ebenda, sowie Grab-
mäler auf den Friedhöfen von Heidelberg (Grab
der Eltern, Prof. Häußer), Konstanz (Dr. Merk),
Frankfurt (Prof. Kriegk, Familie Erlanger u. a.),
München (Prof. v. Hecker), Zürich (Prof. Culmann,
Gust Weber, Gottfr. Keller [Bildh. R Kißling]
und Familie Sieber) u. a.
Die vielfache Beteiligung an öffentlichen Wett-
bewerben trug B. namhafte Auszeichnungen ein.
Dritte Preise erhielt er in der Konkurrenz um
das Sammlungsgebäude für Karlsruhe (1863) und
für seinen Entwurf betreffend ein neues Rathans
in München (1866), dessen Bau Georg Hanberrisser
von Graz zufiel. Zweite Preise brachten B. die
Wettbewerbe um das Rathaus in Wien (1869),
das von Friedr. Schmidt erbaut wurde, sowie um
das deutsche Reichstagsgebäude in Berlin (1872).
B.s Pläne des zweiten Wettbewerbs für das Reichs-
tagsgebäude 1882 kaufte die deutsche Regierung
an. 1878 beteiligte B. sich mit Mylius an der
Konkurrenz für das Kollegiengebäude der Kaiser-
Wilhelms- Universität in Straßburg und trug
wiederum einen zweiten Preis davon. Die Arbeit
gelangte in der Berliner Akademie zur Aus-
stellung und erhielt von A. R. in Lützows Zeitschr.
die Censur: „Es verrät nur der gekrönte Entwurf
von M. und B. einen wirklich künstlerischen
Gedanken." Endlich bekam der Künstler mit
Mylius einen zweiten Preis für seinen Entwurf
zum Empfangsgebäude des Centraibahnhofs in
Frankfurt a. M. B. suchte die gänzliche Isolierung
der Hallen von dem Kopf bau durch eine hohe
Querballe, sog. Kopfperron, mit hohem Seitenlichte
herzustellen. Die Facaden mit zweitürmigem
Vestibül zeigen die Formen der Renaissance.
Veröffentlicht in Wasmut deutsch. Konkurrenzen.
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Rlnntschli
- 148 -
Blnntschli
Erat« Preise wurden H. in den folgenden Welt-
bewerben zugesprochen: 1868 in der Konkurrenz
um das akademische Krankenhaus in Heidelberg,
1871 ihm und Mylius in dem Wettbewerb um
den Centralfriedhof in Wien, der auf Grund dieses
Entwurfs in seiner Hauptanordnung, aber mit
Wcglassung aller monumentalen Bauten, wie
Eingangsportal, Leichenhäuser, Kapellen und
Arkadenhallen, durch das Stadtbauamt in Wien
zur Ausführung gelangte; 1876 ihm und Mylius
in der Konkurrenz um das Rathaus in Hamburg,
1885 in dem Wettbewerb um das Parlaments-
gebäude in Bern. Bei der Hamburger Konkurrenz
trugen B. und Mylius unter etwa 126 Bewerbern
den Sieg davon. Ca. 40 Konkurrenzentwurfe
waren 1877 im neuen Hause des Architekten-
vereins in Berlin öffentlich ausgestellt. Der Ent-
wurf von M. und B. zeichnete sich durch eine
klare Grundrißlösung und durch mouumentale
Einfachheit aus. Aus der Konkurrenz um das
Berner Parlamentsgebäude ging B. bei 36 ein-
gelaufenen Projekten als Sieger hervor. Wie
alle Prämierten brachte auch er in seinem
Projekte das Prinzip eiuer getrennten Anlage
der neuen Amtslokalitäten und der Sitzungssäle
für den Ständerat und Nationalrat zur Geltung.
Zuletzt trat B. (1898) in den Vordergrund bei
der internationalen Wettbewerbung fQr die groß-
artigen Universitätsbauten der Staatsuniversität
von Kalifornien in Berkeley bei San Francisco,
bei welcher Gelegenheit er unter die elf zum
engern Wettbewerb eingeladenen Konstier ge-
wählt wurde. Eine infolgedessen unternommene
Reise nach Amerika gab den erwünschten Anlaß
zu interessanten Beobachtungen und Studien über
die baulichen Verhältnisse des großen Landes
jenseits des Ozeans. Noch sei daraufhingewiesen,
daß B. in Verbindung mit seinem Associg Mylius
an der deutschen Kunst- und GeWerbeausstellung
iu München 1876 die erste Medaille und an der
internationalen Ausstellung in München 1879 die
goldene Medaille II. Klasse erhielt.
B. ist Mitarbeiter am „Handbuch für Archi-
tektur", in dem der Artikel „Rathäuser" von
ihm herrührt; er hielt in der Aula des Poly-
techuikums nach Arnold Böcklins Tode die
Gedenkrede, die in der Schweiz. Bauztg. von
1901 abgedruckt ist. Er beteiligte sich gelegent-
lich an den Ausstellungen seines Vaterlandes,
z. B. 1883 in Zürich an der Landesausstellung,
an welcher u. a. der Entwurf zum Hamburger
Rathaus ausgestellt war.
Curr. vit. — Seubert, K.-Lex. 1, 187. — Malier, Biogr.
K.Lci., p. 68. — Our litt, Deutsche Kunst des 19. Jahrb.,
p. 688. — Zoitechr. f. bild. Kst., Beibl. VII, p. 402;
IX. 5; XII, 347; XIV, 73; XVI, 411; XVII, C 13; XX,
C19. - K»t. der Schweiz. I,and«uius»t<>lluns von 1883,
Onippe 37, p. 40. H'..»m«< Hirtin, Kon-
kurrenzen. ■ Diu l'l&tiü B.s Tür dio Univoreit&tebauten
in Berkeley sind abgebildet in „The international com-
Petition for the Phoebe Hearst architoctural plan for the
ünirereity of California", Taf. 122-127 und Taf. 151
bis 152. C. Brun.
Bluntachli, Georg, Goldschmied, in Zürich,
geb. im August 1544, wurde Meister 1566.
1) Frau: Euphrosine Reinlin 1567. 2) Frau:
Anna Winkler 1580 ZtlUr.
Blnntschli, Hans Balthasar, Glasmaler und
Glaser, in Zürich, geb. 162!) als Sohn Rudolfs
und Bruder des Nikiaus B. Er starb am 3. Juli
1687. Arbeiten von ihm sind nicht bekannt.
In Zürich erscheint er von 1560 bis 1585 und
in auswärtigem Auftrage 1556 oder 1560 für
Wyl (St. Gallen) beschäftigt.
Meger, Fenst«r-Schenk., p. 193, 289, 310. Kahn.
Blnntachli, Nikiaus, Glasmaler, von Zürich,
geb. vor 1525, f 1605. Sein Monogramm sind
die geschweißten Kapitalen N und B. Die Frage,
ob es in Zürich nicht zwei in kurzer Abfolge
hethätigte Meister dieses Namens einen altern,
der zwischen 1556 und 1561 seine Wirksamkeit
beschloß, und einen jüngern, der sie 1566 be-
gann -- gegeben habe, wird von Herrn. Meyer,
p. 270 ff., des bestimmtesten verneint. Niklans,
ein Bruder des Glasmalers Hans Balthasar B ,
erwarb im Jahre 1666, nachdem er früher
anderswo, vermutlich auf Safran, zünftig ge-
wesen, die Zunftgerechtigkeit zur Meise. Er
scheint den größten Teil seines Lebens in Zürich
verbracht zu haben. Die erste Kunde von seiner
Thätigkeit stammt von 1548 Weniger als anderen
Mitbürgern sind ihm Bestellungen von seilen des
Rates, um so häufiger solche von katholischen
Auftraggebern gemacht worden, was, wie schon
Meyer, p. 302, angedeutet hat, eine Folge
seiner kryptokatholischen Gesinnungen war.
Die frühste Arbeit, die ihm mutmaßlich zu-
geschrieben werden kann, ist eine 1551 datierte
Scheibe des Abtes Diethelm Blarer von St Gallen
im Schweiz. Itandcsmuseum in Zürich. Sodann
finden wir ihn 1557 für den Prior von I Hingen,
im folgenden Jahre für den Komthur von Hitz-
kirch und wiederum 1558 und 1559 im Auftrage
zahlreicher Besteller für den Krcuzgang des
Klosters Tänikon bethätigt. 1662, 1566 und 1567
werden Arbeiten in Wettingen erwähnt, von
welchem Stifte er auch den letzten bekannten
Auftrag im Jahre 1672 erhielt. Von da an sind
Spuren seiner Wirksamkeit nicht mehr zu finden.
Wahrscheinlich ist es, daß B. ein Schüler des
Karl von Aegeri war. Farlwnrezepte für die
Modellierung des Nackten, das aufgeschmolzene
Blau und Grün, und als Ueberfang ein prächtiges
Weinrot sprechen dafür. Auch haben beide ge-
meinsames Studienmaterial benutzt. So häufig
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Bluutschli
- 149 —
Bluutschli
wie auf Scheiben seine« mutmaßlichen Lehrers
kommen auf denen B.s die mageren Volutengiebel,
Kandelaberteile mit aufrechten Voluten besetzt,
Widderköpfe und die in Bauken auslaufenden
Halhfiguren von nackten Männern und Frauen
vor. Endlich treten Grottesken, wie sie B. zur
Umrahmung der Glasgcraälde von Tänikon ver-
wandte schon in Aegeris Kreuzgangfenstern von
Muri auf.
Als Techniker vertritt B. die gleiche Stufe,
welche v. Aegeris Werke lielegen, doch zeichneu
sich diese durch größere Sicherheit, einfachere
Vortragsweise und gleichmäßigere Qualität der
Arbeit aus. Außer Blau und Grün hat B. in
einem Falle auch Rot als Schmelzfarbe gebraucht.
Seiner Palette eigen ist ein in Braun gebrochenes
Weinrot, das er mit großem Erfolge in den
Scheiben von Tänikon verwandte. Für die
Modellierung des Nackten hat er sich anfänglich
eines fast schwarzen Tones bedient, der in der
Folge einen Stich in Sepia erhielt; endlich seit
1557, wohl uuter dem Einfluße v. Aegeris
Murenser Scheiben, erscheint ein warmes, fast
ziegelrotes Braun, wobei übrigens auf einem und
demselben Bilde auch Sepia zur Verwendung
kommt. Allen diesen Tönen ist eine merkwürdige
Transparenz gemein, die der Meister bald durch
den leichten Auftrag, bald durch Punktieren der
Massen erreicht. Die Hintergründe sind meist
blaue mit Silbergelb und Braun gemalte Land-
schaften, wobei der Schliff viel sparsamer als
auf denen v. Aegeris verwendet ist. Seltener,
und das sind wohl die Erstlinge solcher Art,
gibt es Scheiben, deren Tiefe eine farblose, mit
schwarzen Bändern oder Sclinüren belebte Fläche
bildet.
Bs Arbeiten sind sehr ungleichen Ranges.
Die Ausführung der bekanntlich schlecht be-
zahlten Prälatenscheiben gewöhnlichen Schlages
(Muri, Rheinau und Hermetswyl, im Krenzgange
von Wettingen) hat er den Gesellen überlassen.
Aber auch eigenhändige Werke stehen an
zeichnerischer Qualität denen v. Aegeris nach
und namentlich fällt auf, wie wenig erder Arbeit
im Großen gewachsen war. Unter den Murenser
Scheiben ist die 1557 datierte Widmung des
Karthäuser Priors Janni von Ittingen mit B.s
Monogramm verseben. Sauberkeit und Trans-
parenz der Schattierung und Fleiß der Durch-
führung, die selbst die Falten und Aederchen
der Haut berücksichtigt, verdienen alles Lob;
aber die Gesamterscheinung der Figuren ist
leblos und steif, ihre Köpfe sind schwammige,
aufgedunsene Pfaffentypen, die großen Falteu-
massen der Gewänder schwer und unbeholfen,
während Aermel mit ihrem kleineren Gefält, die
augenscheinlich Kopie nach älteren Vorlagen sind,
sich dermaßen isolieren, als ob sie aus anderm
Stoffe beständen. Auch die Behandlung der
Haare steht ihrer geistvollen Spezialisierung auf
Aegeris Muri-Scheiben bei weitem nach. Oefters
wiederkehrende Fehler sind die zu kurzen Unter-
arme, die sich gelenklos und lahm mit dem Ober-
arme verbinden und die starren, oft schielenden
Augen mit dem stechenden schwarzen Stern.
Bestimmte Prospekte kommen auf keiner vou
B.s Scheiben vor. Ihre Tiefen sind anmutige,
wenn auch nicht eben phantasievolle Berg- und
Seelandschaften, die im Gegensatze zu den von
oben geschauten Fernen Aegeris sich näher und
höher bauen. In Architektur- und Ornament-
kompositionen, wofern nicht fremde Vorlagen
zu Hülfe kamen, bewährt sich eine beschränkte
Phantasie. Jene Sehe ibe J annis entbehrt sozusagen
der Umrahmung, und die der Wettinger Glas-
gemälde besteht aus nüchternen Stützen, über
denen ein magerer Giebel aus dünnen, Btraff
geschweiften Voluten den krönenden Abschluß
bildet Sporadisch tritt auf Scheiben von 1559
und 1562 auch schon das Rollwerk auf. Zu der
einfachen Kraft und Größe, die sich in Aegeris
Hauptwerken ausspricht, hat es B. nie gebracht
und den Reichtum antiker Gebilde, Hibriden,
Porträtmedaillons u. dgl., mit denen jener das
Rahm werk schmückte, nur einmal, in den Glas-
gemälden von Tänikon entwickelt Unter den
figürlichen Darstellungen heben sich die Dona-
torenbildnisse durch liebevolle Ausführung und
ihre ausgesprochene Individualisierung hervor.
B.s Meisterschaft hat in der subtilen Durch-
führung des Einzelnen und Kleinen gelegen und
so haben als sein Bestes, wie v. Aegeris Kunst
ihren Zenith in den Murenser Scheiben erreichte,
die von Tänikon zu gelten. Zwanzig an der Zahl,
sind sie aus der Vincent'schcn Sammlung in
Konstanz teils in das Schweiz. Landesmuseum,
teils in Privatbesitz übergegangen. Die meisten
tragen das Monogramm; fünf sind 1558 und
zehn vom Jahre 1559 datiert. Widmungen, von
Stäuden (Luzern und Zug) und Angehörigen des
KloBters, die meisten aber von zugewandten und
befreundeten Persönlichkeiten gestiftet, stellen
sie außer einleitenden Momenten und Heiligen-
figuren die Begebenheiten der Leidensgeschichte
und zwar in freier Wiederholung von Dürers
kleiner Holzschnittpassion vor, während dem
Bilde der Kreuztragung das große Blatt von
Martin Schongauer zu Grunde liegt Das Quer-
format, das an die Dimensionen der Kreuzgang-
fenster gebunden war, zwang, die Kompositionen
in die Breite zu ziehen. Durch Lockerung der
Gruppen, Erweiterung der baulichen und land-
schaftlichen Hintergründe und die seitwärts an-
gebrachten Wappen der Donatoren ist diese Auf-
gabe so gelöst, daß der Eindruck einer durch-
aus naiven Uebersetzung entsteht. Ein hoher
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Bluntschli
- 150 —
Bochet
Ernst spricht Bich in der Auffassung des Ganzen,
wie in der Erscheinung der einzelnen Gestalten
aus. So klar und Übersichtlich sind die Kom-
positionen gebaut und die Farben unbeschadet
ihrer Bamteneu Weichheit so fest uud kraftvoll
gestimmt, daß auch figurenreiche Vorgänge dem
entfernter Stehenden noch vollkommen deutlich
sich zu erkennen gelten. Meist heben sich die
Bilder von einer tiefblauen Landschaft ab. In
anderen Fällen sind es Baulichkeiten, die, ruhig
gefügt und maßvoll in den Farben, eine neutrale
Folie bilden. Nur einmal ist der Hintergrund
eine weiße unbelebte Fläche geblieben. Alle
Kraft ist auf die Bilder konzentriert, in denen
gebrochene Töne, leuchtende Schmelzfarben und
die weiche Glut der Ueberfangglaser mit allem
Raffinement des Schliffes, der Radierung und
zartester Abstufung der Schatten sich zu einem
kaleidoskopischen Spiele verbinden.
Zu alledem kommt der Reiz, den die Ein-
rahmungen erwecken. Es ist ein Ueberschuß von
Laune, die sich in einer Vielheit von Architek-
turen, Ornamenten, Figuren von Menschen, Tieren
und Halbwesen ergeht, und doch bei aller
ßizarrerie sich niemals Uber die Bedeutung des
Bildes erhebt. Ob B. diese Capricen erfunden V
Wir glauben es nicht, denn auch auf Aegeris
Werken kommen dergleichen vor, was auf die
Benutzung gemeinsamer Vorlagen weist und dem
Gedanken an irgend eine verschollene Sammlung
ruft, wie einer solchen sicherlich auch die Um-
rahmungen von Christoph Murers 1579 datierten
Staudesscheiben in Wettingen entnommen sind.
Gewisse Besonderheiten, wie die teilweise über-
schlanken Figuren, finden ihresgleichen in fran-
zösischen Ornamentstichen wieder. Wie B. übrigens
kompilatorisch zu Werke ging, zeigt die Art,
wie diese Grottesken bald in offenkundigem
Kontraste, bald in zufälliger oder auch völlig
gezwungener Verbindung mit dem Kerngerüste
stehen, Hessen Charakter der ausgesprochen
landesübliche ist. Auffallend ist es, daß bloß
zwei spätere Werke, Wettinger-Scheiben, und
auch sie nur noch sporadische Reflexe dieser
Ornamentik zeigen. Was B. seit Anfang der
sechziger Jahre geschaffen hat, steht weit hinter
dem Range der Tänikoner Werke zurück;
nur einmal noch, in der nach 1569 gemalten
Scheibe des Abtes Adam Heer von Einsiedeln
im Schweiz. l>andesmuseum hat er mit voller
Kraft und Liebe eingesetzt.
Meyer. Fenster-Schenk., p. 104 ff., 270 ff., 290, »Ol ff.
— W. ToMer-Meyer, Anz. für Schwei*, Gesch. 1882,
p. 22. — H. Lehmann, Führer durch Wottingen, Aarau
1894, p. 46-4». — Der*.. Dio U lassomilde Im kant.
Mu». in Aarin, Aarau 1897, ho*, p.23. — Th.v. Liebenau,
Die Glasgemalde der ehemaligen Bonodiktinor-AMoi Muri
(Mitteil, geogr. kom. Geeellscb. Aarau 1892). - Händcke,
Gesch. der Schweiz. Maleroi, |>. 176 ff. - Kahn, An*.
A. Kde. 1869, ]». 98 ff. — Der,.. Bor. Gr. »8, Ausstellung
Zürich 1883, p. B4. - - Der».. Die Schweiz. Glasgcm. der
Vinoent'schen .Sammlung in Konstanz (Mitteil. d. Antiq.
GeseuV-b. Zürich XXII, Heft 6, p. 7 ff.). Das gleiche
Verzeichnis mit Abbildungen im Auktiouakatalog der
Vincent'schen Sammlung Köln 1891. — Bahn, Statistik
Schweiz. Kunstdenkmaler, Thurgsu, p. 375. Rnhn.
Blunt&chll, Rudolf, Glasmaler und Glaser, von
Zürich, geb. vor 1525, f am 30. Dez. 1565, Vater
des Hans Balthasar und Nikiaus B. Ursprünglich
auf der Meise und seit 1537 auf Safran zünftig
und neben seinem Berufe als Waagmeister am
Kaufhause bethätigt, wird er als Glasmaler von
1532—1554 erwähnt. Im ganzen werden ihm
14 Fenster- resp. Wappenlieferungen bezahlt,
darunter 1535 eine solche nach Stein a, Rh.
Meyer, Fenster-Schonk., p. 193. Hak».
Boberias, Jean, s. Bouvier, Jean.
Boccard, Antoinette de, peintre: portrait,
pastel, nee ä Bcrtigny-Fribourg (19 s.). Elle a
pris part au Tournus suisse en 1898 et ä l'ex-
position cantonale des Beaux-Arts ä Fribourg.
La Liberte de Fribourg, 27 juillet 1900. — Frib.
art., juillet 1900. — La Suisae, juület 1900.
J. Reichten.
Boccard, Elisa de, peintre: portrait et fleurs,
n£e a Jetschwyl, pres Guin (Fribourg), 19 siecle.
Elle a expose au salon de Paris eu 1888, 1889,
a Gcni've pour Paris cn 1900, ä Fribourg ä
l'cxposition cantonale des Beaux-Arts en 1900.
Elle fait partie depuis quelques annees, comme
membre d'honneur, du Womans Art Club ä
New- York.
N. Z.-Ztg. 1896, No. 121, Beil. — Frib. art. 1900,
III (juillet). J. Reichten.
Bochet, Aime, Hafen- und Glockengießer in
Genf. Von ihm ist nur bekannt, daß er 1483
und 1484 in Genf Glocken gegossen hat.
Mieter, Glockenb. Msc. auf der Stadtbibl. Zürich.
11 ■ *■ . 1 .
Mrtrix .>utfi mr tuet ,
Bochet, Hugo du, architecte ou simple tailleur
de pierres. Son nom ne nous est connu que par
une inscription, gravee sur un moellon de molasse,
et accompagulc d'unc modeste sculpture repre-
sentant une equerre et un marteau de tailleur
de pierres D'apres Jacques Flournois (msc.
de In Soc. hist. de Genövc) cette inscription se
trouvait sur la galerie faisant face ä St. Pierre,
ä l'eglise Notre-I>ame-la-Neuve (aujourd'hui
l'Auditoire) Cette inscription avait ete trans-
port£e ä la casernc de Chantepoulet et a ete
dounee au musee epigraphique en 1872.
Gosse a lu Hugo du Luchet, mais il semble
bien que Hugot du Bochet soit la bonne lecon,
car le B et o ont ete ligatures ä cause du peu
de place dnnt disposait le graveur.
Indicateur d'antiquitos suisses 1884, p. 102. —
Olavignac. Ilistoiro da l architecture, etc., p. 237, note.
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Bochli
- 151 -
Bock
— /Mx, .SUtuttiuuc etc. II, p. 137. ■•■ CatalogtKi du
wusec öpiyraphiquo do Uoiicvc (msc), No. 190.
JJunanl.
Bocbli, Hans, der Schmied, ein Bürger von
Solotkuro, leistete deu Kid 1525. lieber seine
Tbätigkcit ist nichts bekannt.
Barserbuch 1525. ZttUr-Colli».
Bocbli, Jorg (Georg), Glasmaler, von Solo-
thnru, erlernte die Kunst bei Wolfgang B. Kr
leistete 1556 den Bürgereid und war 1559 Mit-
begründer der Lukasbruderschaft Solothurn. Gest.
vor 1587. Ueber seine Arbeiten wt nicht« be-
kannt.
ßargerbucher. — RaUprot. 155. — Lukaaarchiv. —
Soloth. N. BI. 1859, p. 11. Zttter-CoUin,
Bochll, Urs, Kupferschmied, von Solothurn,
leistete 1549 den Bürgereid daselbst Kr scheiut
ein Uberaus thätiger Meister gewesen zu sein,
der noch 1580 sein Kunsthandwerk betrieb.
Bargerbuch. — RaUprot. Zetttr-CMin.
Bochll) Wolfgang, von Solothurn, Glasmaler,
leistete daselbst 1545 den Bürgereid. Kr war
einer der Mitbegründer der Lukasbruderschaft
im Jahre 1559 und scheint ein Künstler von
großer Begabung gewesen zu sein, da sein Name
oft in den Stiftsprotokollen genannt wird. So
lieferte er 1562 im Auftrage der Chorherren
Glasgem&lde mit dem Stiftswappen von St. Urs
und Viktor nach Bellelay. Kr starb vor 1587,
da er im ältesten Namensverzeichnisse der Lukas-
bruderschaft nicht mehr erscheint.
Stiflaprot. — Namensverzeiebnu der Lukasbrudcr-
schaft. — BürgerbQcher etc. Zttter-CoMa.
Bocion, Francois- Louis- David, peintre -pay-
sagiste, est ne" a Lausanne le SO man 1828 et
dlcedä dans cette ville le 18 dcc. 1890. La
Situation genee de son pere avait engage" son
grand-pere maternel, David Doret, a Montreux,
a adopter le jeune B., age de dix ans. Le futur
peintre suivit l'ecole primaire de Montreux. A
la mort du grand-pere, en 1840, il fut recueilli
l»ar ses parents de Vevey, oft il recut, a l'ecole
moyenne, de Steinten, ses premieres lecons de
dessin. A Tage de 14 ans, il rejoignit sa mere
a Lausanne, et entra ä l'ecole industrielle. Des
1845, il put suivre sa vocation artistique; il
refut des le?ons de peinture de Bonnet, alors ä
Lausanne. Kn 1847, il se rend ä Paris oft, apres
avoir passe" une annee dans l'atelier de L. Gros-
claude, il entre dans celui de Ch. Gleyre, oü il
reste fidelement ä son travail, pendant la tour-
nante rtfvolutionnaire de 1848. Tomb6 malade
du typhus, B. dut reutrer eu Suisse. A 21 ans,
il obtient la place de professenr de dessin dans
l'ecole oft il avait ete" eleve. Kn aeeeptant cette
place, il avait esplr£ pouvoir, au bout de peu
d'annöes, reprendre sa liberte pour se vouer
enticrement ü l'art; mais il s'ctait marie, la
famille £tait veuue: il coutiuua son enseigue-
ment ä l'ecole industrielle pendant 41 ans,
jusqu'en 1890.
Au döbut de sa carriere, B. avait fait quelques
essais de peinture historique, et executä une
grande composition, „La dispute religieuse de
Lausanne", commandee par le gouvernemeut
vaudois (Musee Arlaud). A la meme 6poque,
il peignit un paysage historique, „La bataille
de M orgarten" (Musee de Fribourg).
Kprouvant le besoin de se perfectionner, B.
obtint, ä Tage de 22 ans, un congl d'une annee
qu'il passa a Florence, Korne et Naples. Rcpris,
dans cette ville, de la meme maladie, le typhus,
qui l'avait forcö do quitter Paris, il dut rentrer
a Lausanne des que son £tat le permit. II se
voua des lors ä la peinture de paysage, ou
plutöt de marines lacustres; il devint le peintre
du L&nan, auquel jusqu'a sa mort, il est resUj
fidele. Pendant ses vacances, B. fit quelques
sejours ä San Remo, oft il fit les Stüdes de
plusieurs de ses meilleures oeuvres. II imssa
aussi quelques semaines ä Venise; ce fut pour
lui toute une rev£lation et un vif regret de nc
pouvoir suivre cette voie nouvelle. Son nom
figurait un peu partout. II partieipait ä toutes
nos expositions suisses; il prit part aux cx-
positions universelles de 1878 et de 1889, etc.
L'ceuvre de B. est considerable. II est representtf
dans la plupart des musees suisses. Nous citcrons:
„Les bords du Leman ä St. Saphorin" (Musee
Rath); „Decbargement de foin ä Ouchy" (Musee
de Balc); „L'embouchure de la Veveyse" (Musee
de Locle); „Route de Savone ä Nice" (Musee
de Neuchatel); „Barques des pecheurs" (Musee
de Winterthour); „Ganjon sur un radeau" (Col-
lection de Zürich), etc.
B. a peint aussi quelques portraits; il a illustre
le journal satirique „La Guepe" publik a Lausanne
du 5 ftvr. 1851 au 9 janv. 1854.
Apres sa mort, le gouvernemeut vaudois ayaut
acquis un nombre assez respectable de ses ceuvres,
les reunit ä celles que possgdait deja le musee
et lui a consaertf toute une salle qui porte
son nom.
N.-Bl. der KDnstlergoselUchaft in Zürich 1892. —
I* Moasager botteux de Berne et Vevey 1892.
Ch. VuiUerntt.
Bock, Augustinus, Maler, wird 1466 Borger
von Basel. Werke seiner Hand sind nicht er-
halten. D. Bwrrkkardt.
Bock; Kmanuel, der Flachmaler, von Basel,
Sohn von Hans Bock, dem altern. Geb. zu Basel
im letzten Viertel des 16. Jahrh., tritt B. 1612
der Himmelzunft zu Basel bei. Kr verheiratete
sieb mit Maria Wolleb, die ihm vier Kinder
gebar. Todesjahr unbekannt. Krhalten ist von
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Bork
— 152
Bock
B.s Hand ein Gemälde in Basler Privatbesitz (Dr.
Gust Ry hiner), welches darstellt, wie Amor den
Bund eines Liebespaares segnet Die Komposition
des Bildes ist dem bayrischen Maler Friedrich
Sustris entlehnt, nur die Paul Bril-artige Land-
schaft scheint B.B eigenes Werk zu sein. Eine
getuschte Federzeichnung (Dessau) mit allegor-
ischem Inhalt zeigt B. als Nachahmer des Vaters,
der sein Lehrmeister war.
Basler Jahrb. 1897, p. 146. — Jahrb. der kg-I.-preuß.
Kunstaamml. II, p. 23. — Mitteil, von Paul Ganz.
1). Burdtkardt.
Bock, Emanuel, der jüngere, geb. 1616 zu
Basel als Sohn des Emanuel und der Maria
Wolleb. Mit Beistand des Malers Hans Heinrich
Glaser erneuerte er 1637 die Zunft zum Himmel
und erlegte fünf Pfund als Einstandssumme. 1642
ist er verheiratet mit Maria Kalme, lieber
seine Th&tigkeit als Maler ist nichts bekannt,
aber seine Arbeiten sind zweifellos unter den
späten Nachahmungen von Hans Bock dem
altern zu suchen.
FtchUr. Garn.
Bock, Felix, geb. am 16. März 1578 als zweiter
Sohn Hans B.s des altern, der ihn schon in
früher Jugend mit dem ältern Bruder Hans
zum Maler bestimmte. Kr lernte bei seinem
Vater, hatte seinen Anteil an der Dekoration
des Basler Rathauses 1608-1612 als Gebülfe
desselben und ist erst 1614 als Meister in die
Zunft zum Himmel eingetreten. 1619 erhielt
er 100 Pfund Trinkgeld für die Mithülfe an
den Gemälden am Rheinthor und 1623 verkauften
er und seine Frau Magdalena Mcntzinger den
dritten Teil des Hauses zur goldenen Müntz,
den sie ererbt hatte. Als langjähriger Mit-
arbeiter des Vaters wird er sich völlig dessen
Kunstweise angeeignet haben, so daß es schwer
hält, seinen Anteil an den Malereien auszu-
scheiden. Er und sein Bruder waren „mit oell-
farben zwar gutte maaler, aber des nassen Dings
(al fresco) nit sonderlich bericht"
Baaler Jahrb. 1892, p. 161 (Tlfs). — Bändele; Schweix.
Malerei Im 16. Jabrb., p. 236. Ganz.
Bock, Hans, der ältere, aus Elsaß-Zabern,
geb. ca. 1550, muß seine Lehrzeit in Straßburg
gemacht haben, wo er bei den in der Stadt
niedergelassenen flandrischen Künstlern, wie
Nikiaus, Jan und Arnold von Orley aus Brüssel
und bei dem großen künstlerischen Verkehre
sich mit der Kunstweise der aus italienischer
Schule hervorgegangenen Niederländer vertraut
machen konnte. Das Kopieren nach Kunst-
werken, nach Gemälden, Stichen und Holz-
schnitten hat er Zeit seines Lebens betrieben,
besonders als ihm in Basel die Amerbach'sche
Kunstkammer ihre Schütze erschloß. Eine mono-
grammierte Haiidzeichuuug mit zwei alliierten
Wappen in reicher, aber übersichtlicher Archi-
tektur von 1570 (Berlin) ist das erste sichere
Dokument Im Jahre 1571 entstanden verschiedene
Fa^adenentwürfe mit barocken Architekturen,
verziert mit überreicher Ornamentik und belebt
mit allegorischen Figuren, die eine mit dem
Wappen der Himmelzunft über der Thttre. B.
arbeitete als Geselle bei dem Basler Meister
Hans Hug Kluber, verfertigte 1572 einen figuren-
reichen Triumphzug des Bacchus als Meisterstück
und trat im gleichen Jahre in die Zunft zum
Himmel ein. Die folgenden Arbeiten, gut modelliert
mit gleichmäßiger Lichtverteilung, sind wiederum
malerische Facadendekorationeu, mythologische
und allegorische Vorwürfe, wie Diana und
Aktäon (Basel), in denen eine groß angelegte
Kompositionsgabe zu Tage tritt. In einer Folge
der vier Jahreszeiten gibt B. als Fond in
realistischen Landschaften lebenswahre Genre-
szenen, im Sommer eine Heuernte, im Winter
den 1572 zugefrorenen Rheinstrom mit der Brücke
und lustig auf dem Eise sich tummelndem
Volke, ein Bild, das er aus den Fenstern seines
Hauses am Blumenrain beobachten konnte. Die
Kopie der beiden Pferdebändiger von Monte
Cavallo und eine Gruppe von Nymphen und
Kentauren in flotter, breiter Zeichnung, gehen
auf italienische Vorbilder zurück, an denen sich
B. für das „Geniale" heranbildete. Die wild über-
wuchernde Ornamentik und eine unnatürliche
Steigerung der Gebärden sind die Folge, wie
z. B. in dem Scheibenrisse mit der Geschichte
von Joseph und Potiphars Frau von 1578 und
der Salome mit dem Haupte Johannis des Täufers
(Basel). Unter Holbeins Einfluß ist 1573 der
Entwurf zu einer schön gegliederten Hausfacade
entstanden, auf deren Baikonen sich die Be-
wohner, Damen und Herren, in malerischen
Gruppen unterhalten oder über das Geländer
hinab auf die Straße blicken. Trotz dieser
realistischen Ansätze, in denen sich ein guter
Beobachter der Natur offenbart, ist B. dem
Zuge der Zeit gefolgt und in der Nachahmung
der Italiener aufgegangen. Im Jahre 1573 wurde
er Bürger von Basel und heiratete Elisabeth
Kleinmann, welche anno 1600 starb. Ein kleines
Damenbildnis von 1573 (Zürich) von sorgfältiger
Zeichnung erinnert noch stark an Meister Kluber.
Außer einem Taufeintrage von 1574 fehlen Ar-
beiten und Nachrichten für die nächsten Jahre;
aber die späteren Beziehungen setzen voraus,
daß der Künstler dennoch in Basel gelebt bat
Zwei Kniestücke von 1577 stellen den Ratsherrn
Hornlocher und dessen Gattin in reicher, farben-
prächtiger Kleidung dar, in kühler Färbung
und starker Betonung des Details. Weniger
sorgfältig durchgeführt, aber frischer in der
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Bock
- 153 —
Bock
Auffassung siud drei Porträts von 1578, diu
Eva Truchseß von Rheinfelden und das Ehepaar
Bure khardt- Brand. Im Frühling 1679 beauftragte
ihn der Rat von Basel, das große Holbein'sche
Gemälde „Im großen saal uff dem Richthus
gegen dem Hub zum hasen, uff tuch ze reno-
vieren", da es durch das Wetter zerstört worden
war. Er vollführte den Auftrag im Laufe des
Sommers und arbeitete w&hrend 26 Wochen aus-
schließlich an der Kopie „die neben Landschaften
by 100 angesichter von Mannspersonen" erfor-
derte. Er erhielt laut Seckelamtsrechnung 100
Gulden dafür, nachdem er in einem Schreiben seine
Arbeit ins Licht gesetzt hatte. In diese Zeit fallen
eine „Kreuzschleppung Christi" nach Holbein
(Kunsthalle Basel), ein Scheibenriß mit dem Basler
Wappen, Schildhaltern und Frührenaissance-
Architektur nach Holbein, eine „Kreuzigung" in
Karlsruhe und in Basel, eine Grisaillemalerei,
„Kampf des Ritters Georg mit dem Drachen",
nach Urs Graf (?) (hist. Museum Basel), die alle
einen kräftigen, breiten Zug in sich tragen. Als
Portratmaler scheint B. in den folgenden Jahren
beliebt gewesen zu sein. Das Bildnis des Pro-
fessors Felix Platter von 1680 zeigt den Gelehrten
in ganzer Figur, etwas steif und gezwungen
in der Anordnung, aber mit kräftig modelliertem
und charakteristischem Ausdrucke. Ungefähr
gleichzeitig sind die Bilder des Professors Theodor
Zwinger, mit dem Sturze des Bellerophon am
Horizonte, des alten Thomas Platter 1581, des
J. Oporin und des Basilius Amerbach. B. setzt
die Gesichter in kräftige Beleuchtung und
modelliert mit braunen Schatten, bleibt aber
kalt in der Farbe. In seinen Zeichnungen be-
faßte er sich mit dramatischen Vorwürfen, in
denen die Darstellung durch Beleuchtungseffekte
zur höchsten Wirkung gesteigert ist Phaeton
stürzt vom Sonnen wagen (von nefner, München),
Bekehrung Sauls vor Damaskus, alarmiertes
römisches Feldlager bei Mondschein 1582 (Basel),
Christi Auferstehung aus dem Grabe 1682
(Basel), Gigantensturz mit den unglaublichsten
Stellungen des Fallens und dem Ausdrucke
des höchsten Schreckens 1682 (Basel). Der
Strich ist kräftig, aber manieriert rundlich,
die Ausführung mit schwarzer Tusche und
Auftragweiß hart, aber von großer äußerlicher
Wirkung. Aehnlich ist eine Kopie nach dem
famesischen Stier, in der B. die Bewegung der
Figuren und dementsprechend auch ihre Musku-
latur gesteigert hat. 1583 (Basel) eine Tusch-
zeichnung nach einer in Kupfer gestochenen
Antike „Achilleus und Hektor", während eine
Straßenszene in leichter Federskizze der Natur
entnommen ist. Im Jahre 1684 zeichnete B.
für den Professor Platter die im Luzernischen
gefundenen Mammutsknochen und malte nach
dessen Angaben den aus den Knochen kon-
struierten Riesen. Das Bild wurde nach Luzcrn
ins Rathaus geschenkt und ist vielleicht in
den später erschienenen Kupferstichen erhalten.
Zwei allegorische Gemälde von 1686, „Tag und
Nacht", mit großen nackten Figuren im Vorder-
grunde, und vielfigurigen Szenen, „Gigantensturz
und Schrecken der Nacht im Hintergrunde",
stammen aus dem Amerbach-Kabinet. Die Be-
leuchtung ist manieriert, aber effektvoll, die
Durcharbeitung des Aktes und der vielen Figuren
sorgfältig und trotz starker Anklänge an Vor-
bilder ziemlich selbständig.
Seine Arbeiten haben B. Verdienst gebracht,
so daß er 1587 Haus und Hof zum Suren von der
Witwe des Meisters Kluber für 400 Pfund erwerben
konnte. Hans B. befaßte sich neben der Malerei
mit der geometrischen Aufnahme von Plänen, mit
der Ausführung von Landkarten, Vogelperspek-
tiven und erlangte darin eine solche Berühmtheit,
daß der Erzherzog Maximilian zu Innsbruck
zweimal seiner Dienste begehrte. Er soll auch
ein Meßinstrument mit zwei Quadranten erfunden
haben zur Feststellung der horizontalen Weite
und der perpendikularen Höhe. Im Jahre 1588
hat er die Stadt Basel „in grundt glegt", später
sollte er, zusammen mit zwei Söhnen und zwei
des Landes kundigen Männern, das ganze Gebiet
der Stadt vermessen und aufzeichnen. Die
Zeichnungen der folgenden Jahre beschlagen
die schon genannte phantastisch -malerische
Richtung. 1592 umgab er die Uhren am Münster
mit Malereien, was den Zorn des damaligen
Antistcs Gryneus erregte. Die 1694 im Innern
des Münsters begonnene Ausmalung mußte wieder
verputzt werden. In einem lustigen Bildchen
von 1697, „Das Bad zu Leuk" (wohl eher zu
Baden), zeigt B. von neuem seine Begabung
zum Sittenbilde, indem er die nackte Gesellschaft
der Badenden in lebenswahrer, humoristischer
Weise wiedergibt. Die Farben sind stumpf, das
gelbliche Fleisch mit graubraunen Schatten
modelliert. Neben verschiedenen Porträts ist von
1601 ein Ehren wappen zu nennen, das B. dem Rate
für den Herrn Ambassadoren zu Solothurn um 15
Pfund 7 Schilling gemalt hat. 1604 — 1605 soll
er sich in Solothurn aufgehalten haben, wo
jedenfalls die Kopie des Christkindleius nach
Holbeins Madonna (Basel) entstanden ist (vgl.
H. B. den jüngern). Ein Kinderporträt von
1608 ist stark restauriert, ein anderes von 1610
dagegen zeigt das Bestrehen nach hellerer,
natürlicher Farbcngebung. Im Jahre 1608 be-
auftragte der Rat den Meister mit der innern
und äußern Ausschmückung des Rathauses,
wobei sich B. seine beiden Söhne Felix und
Peter als Mitarbeiter erwählte. Diese Arbeit
nahm vier volle Jahre in Anspruch und ver-
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— 154 —
Bock
hiuderle die Ausführung anderer Auftrage. Ii.
selbst war mit der Freskotechnik vertraut, seine
Sohne dagegen nicht, was aus eiuem Briefe des
Kates hervorgeht. Er hegann mit der Aus-
malung der nach dem Markt hin gelegenen
Vorderfacade im Sommer 1608. Die ganze
Facadc ist architektonisch gegliedert; über den
spitzhogigen Eingaugstüren sitzen broncefarhene
Viktorien neben dem Basler Schilde, zwischen den
Fenstern des ersten Stockwerks eine thronende
Justitia und auf der durchgehenden Galerie stehen
Figuren im Zeitkostüro, darunter zwei Krieger
in den Stadtfarben. Die Streben waren mit blau
durchbrochenem Rollwerkornament verziert und
der Zinnenkranz mit den Schilden der alten
uud zugewandten Orte. Eine Haiionarchitektur
schmückte das Erdgeschoß. 1609 folgte die
Ausmalung des Hofes und zwar die hintere Front
des Vorderhaus, ähnlich wie an der Vorderfacade
mit schildhaltenden Siegesgöttinnen Aber den
Spitzbogen, mit Fensterarchitekturen und Ballu-
straden, auf denen die Personifikationen der
Planeten in Nischen stehen, ebenfalls in Broncc-
farbe. Zu oberst wiederum schildhaltende Fi-
guren mit den Wappen der Orte. Die Seiten-
facade links bildet die Fortsetzung der Dekora-
tion; zwischen den Fenstern der ersten Etage
Einzelfiguren, in der Mitte eine bunt bemalte
Justitia, seitlich Aktäon (?) und Diana in gelb, und
über dem zweiten Stockwerk die Bailustrade
mit den übrigen Planetenfiguren.
Mit der innern Dekoration wurde im Frühling
1610 begonnen. Die großen mit Oelfarbe auf
Kalk gemalten „Historien" sind heute bis zur
Unkenntlichkeit übermalt. An die Wände der
Eingangshalle malte er Josaphat vor den Richtern
und Herodes, des Mordes angeklagt, vor dem
Maccabäer Hyrcanus. Die große Treppe führte
zu der Galerie, wo in der Loggia neben dem
jüngsten Gericht des Hans Degg die Geschichte
der unschuldigen Susanna, eine figurenreiche Kom-
position in überladener Architektur zur Dar-
stellung kam. Im Innern des Saales folgte an
der gleichen Wand ein allegorisches Bild auf die
„Verleumdung" des Apelles nach einer Beschrei-
bung bei Lucian und gegenüber die bestechliche
Gerechtigkeit, welche den Armen wegweist und
sich dem ihr Geschenke darbietenden Reichen
zuwendet. Für diese Gemälde mit überlebens-
großen Figuren erhielt B. 1200 Gulden, zusammen
für die ganze Arbeit mit den Trinkgeldern gegen
2500 Gulden. Trotz des Aufwandes an ge-
stikulierenden Figuren entbehren die Schöpfungen
B.B eines tiefern dramatischen Inhalts; sie
zeugen wiederum von einer reichen Phantasie
und guter Knmpositionsgabe, aber sie wirken
abstoßend durch die Uebcrfülle der menschlichen
Leiber. Die Landschaft ist teilweise recht male-
risch, mit guten Motiveu, aber die Zeichnung
schematisch und die Farbe viel zu unvermittelt
in Licht und Schatten. Am natürlichsten wirkt
B., wo er an die Natur sich anlehnt, in seinen
profanen Figuren an den Facaden und in dem Bilde
der Bestechlichkeit im Gerichtssaale. Die groß-
zügige Skizze eines Basler Pannertragers zu Pferde
von 1610 muß ebenfalls für ein öffentliches Ge-
bäude bestimmt gewesen sein. 1611 malte B. am
Rathause in Kolmar und erhielt 1612 den Auf-
trag, die Stadt und ihr Gebiet zu kartograpbiereu.
Eine künstlerische Ausführung mit Oelfarbe
wurde 1614 vollendet und führte zu einem lang-
wierigen Rechtsstreite, in dem sich der Basler
Rat auf Seite seines Bürgers stellte. Er erhielt
1200 Gulden dafür. Trotz zunehmender Alters-
beschwerden hat B. bis in die letzten Jahre
gearbeitet, wenn auch anzunehmen ist, daß der
Anteil seiner Söhne stets größer wurde. Außer
Planaufnahmen übertrug ihm der Rat 1619 die
Ausschmückung des Rheintors mit Gemälden
für 200 Pfund. Eine Handzeichnung mit der
Darstellung des heiligen Abendmahls ist das
letzte Dokument seines künstlerischen Schaffens.
1620 wurden Unterhandlungen gepflogen wegen
der Herstellung einer Karte des Basler Gebietes,
sie haben aber zu keinem Resultate mehr geführt,
denn der alte B. wurde in den letzten Jahren von
seinem Sohne Nikiaus nach eigener Aussage er-
halten. Er testierte 1623 und ist zu Ende des
Jahres oder zu Anfang 1624 gestorben. Hans B. der
ältere ist seit Holbcin der bedeutendste Künstler
in Basel gewesen; er hat sein Können in den
Dienst seiner Zeit gestellt und darin geleistet,
was die Mitwelt von ihm gefordert hat. Eine
reiche Phantasie und ein großes dekoratives
Geschick sind ihm eigen und sichern ihm einen
bessern Platz, als der hohle, italienische Manieris-
mus. Weitere Arbeiten Bocks befinden sich im
Privatbesitz in Basel (Merian-Turneysen, Prof.
Burckhardt-de Bary und Huber-Burckhardt).
HU, Basier Jahrbuch 1892. — Waektmayti. R..
Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins VI, p. 800. —
Iländdce, Schweiz. Malerei, p. 220. — Burrkkardt uud
Wtekemagtl. Beschreibung des Kathauses zu Basel, p. 20.
- Duxtorf, Basier Stadt- und Landfesch ich ton I, p. 30,
131. - I). BurdkartU -Werthtmann, Basler Jahrbuch
1893. — M««, Baskr Monster, p. 22. Gant.
Bock, Hans, der jüngere, Maler von Basel, geb.
zu Basel 1573/1575 als ältester Sohn Hans B.s
des altern. Dem Hansli und dem Felix schenkte
der Vater zu Neujahr 1580 eine Zeichnung mit
der väterlichen Ermahnung zu fleißiger Arbeit,
„daß der eint der Apelles, der ander aber Proso-
genis von Rhodis" würde (München). Unter des
Vaters Leitung kopierte er italienische nolz-
Bchnittc und Kupferstiche, an denen sich der Alte
schon geschult hatte. Eine mit Weiß gehöhte
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B.-ck
— 155 —
Boden
Federzeichnung von 1693 gibt Giovanni da Bo-
lognas „Raub der Proserpina" nach dem Holz-
schnitt von Andreani in flottem, kräftigem Strich.
Möglichenreise hat der junge Künstler auf der
Wanderschaft auch Italien berührt; die Zeich-
nungen eines antiken Sarkophags und einer Alle-
gorie nach Veronese mit dem Vermerke „Hans
Bockh der Jung in Venetia" deuten darauf hin. Zu
Ende des Jahres 1595 verheiratete er sich in Basel
mit M. Steiner und nahm an den Arbeiten des
Vaters teil. Außer den wenigen mit vollem Namen
bezeichneten Blättern sind ihm keine Arbeiten
sicher zuzuweisen; aber die gute Zeichnung, der
kraftvolle, flotte Strich und die breite Wieder-
gabe des Originals lassen in ihm den talent-
vollsten unter den Söhnen des alten B. erkennen.
Ii. kam wahrscheinlich in Begleitung des Vaters
nach Solothurn, trat dort zum katholischen Glau-
ben über, wurde 1603 in die S. Lucasbruderschaft
aufgenommen und hat sich daselbst niedergelassen.
Er ist dort 1626 und später noch nachweisbar.
Uänddce. Schweiz. Maleroi, p. 286 ff. — Basler Jahr-
buch 1892, p. 161. — D. Bvrckkardi. Baaler Zeit-
schrift rar Geschichte, I. Band, 3. — Mitt. von ZtUtr-
Coltin. Ganz,
Bock, Nikiaus, der Flachmaler, von Basel, geb.
zu Basel im letzten Viertel des 16. Jahrb., der
jüngste Sohn Hans B.s des altera, hat an den
Malereien des Basler Rathauses noch nicht mit-
gearbeitet. Er wohnte beim Vater im Hause zum
Suren am Blumenrain und sorgte allein für ihn, da
der Vater die eine Tochter wegen schlechten
Wandels enterbt und mit zwei Söhnen wegen
Religions&nderung den Verkehr abgebrochen
hatte. Aus Dankbarkeit vermachte ihm dieser
am 7. Mai 1623 „all sein ligend und fahrend
Haab und Gut, großes und kleines" zu eigen,
mit der Bedingung der Nutznießung bis zu
seinem Tode. Nikiaus trat erst 1623 in die
Himmelzunft ein, mit der Uebernahme des väter-
lichen Geschäftes. Er befand sich aber schon
ein Jahr später, kurz nach des Vaters Tode,
in Kassel. Ebenfalls ein Schüler des Vaters,
vertritt er dessen spätere Kunstweise und schließt
mit seinen manieriert-süßlichen Zeichnungen an
die italienisierenden Holländer an. Der Strich
ist mager und langweilig, auf der Schattenseite
des Umrisses verstärkt, die Ausführung hand-
werklich und geistlos. Seine Zeichnungen tragen
Daten von 1619, 1620 und 1624 (Basel, Dessau)
und stellen zumeist Nuditäten dar: das Paris-
urteil, Loth und seine Töchter, Susanna am
Brunnen, Neptun entführt eine Nymphe, Kuppel-
szene im Walde, Pomona und Vertumnus, ferner
Kopien von Kriegsszenen nach M. Merian und
Tcmpcsta. Todesjahr unbekannt.
Hit, Basler Jahrbuch 1892, p. 161. — Handelet,
Schw. Malerei im 16. Jahrh., p. 23«. üanz.
Bock, Peter, Maler, geb. nach 1679 zu Basel
als dritter Sohn Hans B.s des ältera. Der
Vater bildete ihn, wie die Brüder, zum Künstler
heran und behielt ihn als Gehülfen. Er arbeitete
an den Malereien des Rathauses und des Rhein-
thors, sekundierte den Vater bei den Aufnahmen
von Plänen in Basel und im Auslande. Eine
getuschte Federzeichnung mit einer Passionsszenu
(Dessau) zeigt ihn als Nachahmer des Vaters,
von dem er die Manier ohne die Genialität über-
nommen hat Oanx.
Bockh, Hans, s. Bock, Hans.
Bockstorflfer (Boksdorfer), Christian (Christen)
Christoffel, Maler, war aus Konstanz gebürtig,
von wo aus er, nach einem Aufenthalte in
St. Gallen, nach Luzern zu längerm Verbleiben
gezogen zu sein scheint; wenigstens ist sein
Name unter den Mitgliedern der St. Lukas-
bruderschaft Luzern aufgeführt Ueber den in
St. Gallen erhaltenen Auftrag klärt uns Vadians
Chronik (II, p. 401 und ni, 854) auf, wo es
heißt: „1522 verdingt Abt Francisc die groß
Täflen (Fronaltar) im Monster zue malen einem
von Costenz hieß meister Christoffel Bocksdorffer
um tausend guldin seines eignen geltz". Nähere
Angaben über den Lebensgang des Künstlers
ließen sich nicht ermitteln; in Laible, Geschichte
der Stadt Konstanz, wo p. 272 ff. die aus Konstanz
gebürtigen Künstler angeführt sind, verlautet
von B. nichts; ebenso in Naglers Künstler-
Lexikon.
Schneller, Luzerns St. Lukasbrnderachaft, p. 8. —
Hartmann, St. Gall. Kunstgeach. (Mscr.), p. 31. — Anz.
A. -Kde. 1886, p. 870. — Händcke, Geschichte der
Schweiz. Malerei, p. 187. Frau* Heinemann.
Boden, Hans, Maler, in Freiburg nachweisbar
von 1520 -1526. Ob er mit dem in Bern zu
Anfang des 16. Jahrh. ansässigen Maler Jakob
B. verwandt ist bleibt vorläufig dahingestellt
Hans B. ist nie Bürger von Freiburg geworden.
Die wichtigeren Einträge in den freiburgischen
Staatsrechnungen sind die folgenden:
1520 erhält Hans B. 26 Pfund für die Her-
stellung der „Kranzladen" in der großen Rats-
Btube, welche damals vom Meister Franz Katzen-
meyer vertäfelt wurde; auch für die „figures,
decoupurc, ciselure des corniches" in der „Salle
des pasperdus" des damals soeben neu erbauten
Rathauses. Es handelt sich zweifellos um flach-
geschnitzte Friese, wie sich solche in Freiburg
unter anderm im großen Saale des Englis-
bergischen Hauses (jetzt der M"" de Techtermann-
Bionncns gehörig) ungefähr aus der nämlichen
Zeit erhalten haben.
1521 Bemalung des Schildes am kleinen Ge-
wölbe im Archive des Rathauses; es ist die noch
tadellos frisch erhaltene Polycbromie am Schluß-
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Boden
— 156 —
Boden
stein des Gewölbes, der den schwarz-weißen
Freiburgerschild in einer mit Rot und Gold be-
malten Umrahmung zeigt.
1522 „faßt" (= bemalt) Hans B. eine vom
Bildhauer Hans Geiler gefertigte Statue von
St. Nikolaus an der Berner brücke.
1522 erhalt B. 7 Pfund „für das Malwerk
an den nclmen und Kämyn uffem nttwen Rathus" ;
femer für Bemalung der eisernen Thüre im
Rathaus 6 Pfund 10 Schilling.
1528 und 1524 malt B. Büchsen für das
Zeughaus.
1525 Bemalung des Georgsbrunnens vor dem
Rathaus SO Schilling; an dem heutigen Brunnen
stammt nur noch die Statue von S. Georg, eine
Arbeit von Hans Geiler, von 1525.
1525 das „Bild" (ein Gemälde oder die Be-
malung einer Statue?) im Rathause.
1526 am 19. Juni wird Hans B. mit der Ver-
wandtschaft des Peter Claus, den er getötet zu
haben scheint, ausgesühnt. Ratsmanual No. 43 :
„Peter Clausen Frünn tschaft ist betragen gegen
Hans B. umb XVIII Kronen unnd miner Herrn
Statt Recht vorbehalten, unnd daß er die Frünnt-
schafft soll myden, wie das gegen andern ge-
brucht wirdt, haben min Herrn verwilliget"
B. scheint darauf Freiburg verlassen zu haben.
Auf Grund dieser Auszüge laßt sich die bis-
her unter einer Kruste von Staub und Schmutz
nicht beachtete Malerei an der eisernen Archiv-
thüre des Rathauses in Freiburg als eine Arbeit
Hans B.s vom Jahre 1522 nachweisen. Die ganz
mit Eisen beschlagene Thüre ist durch Friese
in acht Felder geteilt. Auf roter Grundierung
liegt ein grüner Anstrich, der den Grund für
derbe, flotte Ornamente im Stile süddeutscher
Frührenaissance bildet; diese sind in Clair-
Obscur-Manier auf dem grünen Grunde mit
weißen und schwarzen Pinsclstrichen ausgeführt.
Mit solchen Zierden hat Hans B. wohl als erster
die Formenwelt der deutschen Frührenaissance,
die bald darauf von der Plastik aufgenommen
wurde, in Freiburg eingeführt.
Sicher von ihm sind dann einige Tafelbilder
im historischen Museum von Freiburg. Die
Zuweisung gründet sich auf ein Monogramm,
das nur diesem Maler angehören kann. Siehe
die Bemerkung am Schlüsse dieses Artikels.
Von einem Altarwerke von 1522 aus der Kapelle
St. Wolfgang bei dem ehemaligen Cistercienser-
kloster Hauterive stammen folgende seit 1878
im historischen Museum befindliche Tafeln:
vier Bilder von den Außenseiten der Altarflügel,
je 105 cm hoch und 98 cm breit : Verkündigung,
Heimsuchung, Darstellung im Tempel, Maria»
Tod (letzteres datiert 1522, signiert mit der
Marke Z); dazu die Predella, 02 cm hoch,
2,67 tu breit, mit Darstellung des Abendmahls,
seitwärts die Symbole der Evangelisten (datiert
1522, mit Marke Z). Die ebenfalls im Museum
von Freiburg befindlichen Holzrcliefs von den
Innenseiten dieses Altarwerks stammen höchst
wahrscheinlich aus der Werkstatt des Bildhauers
Hans Geiler.
Seit 1884 besitzt das Museum in Freiburg
ein ebenfalls 1522 datiertes Tafelbild mit der
Darstellung von St. Theodnl in reicher Land-
schaft, 1,90 m hoch, 88 cm breit, mit Monogramm
HB und Marke Z; die Herkunft dieses Bildes
konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Aus dem Jahre 1523 stammen die zwei Flügel
eines Altars aus der Friedhofkapelle St. Anna
bei der Kirche St. Jean in Freiburg; sie befinden
sich seit 1874 im historischen Museum: die
Geburt Christi (datiert, Monogramm H B uud
Marke Z) und die Anbetung der Könige (beide
1,27 m hoch, 60 cm breit).
Stilkritische Argumente erlauben, auf Grund
dieser Bilder dem Hans B. noch einige andere
Malereien zuzuschreiben. Zunächst stimme ich
der Ansicht Händckes zu, wonach Hans B.
zwei Flügelbilder im Franziskanerkloster zu
Freiburg („Fremdenzimmer") gemalt hättet St
Florian und St. Georg, (je 1,26 m hoch, 64,6 cm
breit). Die Rückseite zeigt daß diese Bilder
erst in neuerer Zeit von einer dickern Tafel
abgesägt wurden.
Sicherlich als ein Werk des Hans B. erweist
sich eine gemalte Predella im historischen Museum
in Freiburg (43 cm hoch, 1,25 m breit), ein
ziemlich rohes und zudem verdorbenes Bild aus
der Kirche von Gruyeres, das die Halbfiguren
von Christus und den zwölf Aposteln darstellt
Aus stilkritischen Gründen erkläre ich auch
die Gemälde eines zierlichen kleinen Flügel-
altars in der Franziskanerkirche zu Freiburg
(in der ersten Seitenkapelle rechts vom Eingang)
als ein charakteristisches Werk des Hans B.
Der Schrein und die Innenseite der Flügel sind
mit Schnitzereien ausgefüllt die man mit Recht
dem Hans Geiler zuschreibt; an den Außenseiten
der Flügel ist die Verkündigung und Mari»
Krönung gemalt; daß für letztere Darstellung,
wie Händcke angibt Albr. Dürers Holzschnitt von
1510 benutzt worden sei, ist keineswegs er-
sichtlich; die beiden Werke decken sich höchstens
in den Grundzügen der ikonographischen Auf-
fassung. An der Predella ist Maria; Tod ge-
malt; seitwärts sieht man in Goldornamenten
zwei Wappen, die als die des Jean de Furno
(f 1513) und seiner Gemahlin Jeanne de Comiers
gedeutet werden. Man hat auf Grund dieser
Wappen die Entstehungszeit des Altars in die
Jahre von ca. 1510—1513 verlegt. Ich möchte
für die Annahme einer etwas spätem Entstehung
eintreten. Die Schnitzereien zeigen den Stil
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Boden
- 157
Bodenehr
des Bildhauers Haus Geiler schon in einer
Reife, die eher der Zeit um 1520 entsprechen
wurde; Hans B., der Maler der Flügelbildcr
und der Predella, erscheint in den freiburgiscben
Staatsrechnungen nicht vor 1520; wären die
Malereien schon um 1510—1513 entstanden, so
maßten wir hier ein Werk des einzigen damals
in Freiburg thätigen Kunstmalers, des Hans
Fries, erwarten, der hier ans stilkritischen
Granden unter keinen Umständen in Betracht
kommen kann. Es hat somit den Anschein,
daß der Altar in der Franziskanerkirche erst
einige Jahre nach dem Tode des Jean de Furno,
etwa gegen 1520, hergestellt wurde. Der Altar
wurde 1830 von einem Maler Fclberg aus
Straßburg, glücklicherweise ohne Anrichtung
erheblichen Schadens, restauriert.
lieber die Herkunft des Hans B. und seine
frohere oder spätere Thätigkeit außerhalb Froi-
hurgs wissen wir nichts Bestimmtes. Doch
gibt es einige Anzeichen, die seine künstlerische
Schulung in das fränkische Gebiet verweisen.
Schon Händcke hat mit Rechtauf einen stilistischen
Zusammenhang mit dem Schüler und Geholfen
Albrecht Durers, Hans Leonhard Schäuffelin,
hingewiesen. Zur Zeit, da B. aus Freiburg
verschwindet, tritt an seine Stelle als Stadtmaler
sofort ein anderer Künstler aus jener Gegend,
Wilhelm Ziegler aus Rothenburg an der Tauber,
und diesem wieder folgte 1542 Hans Schäuffelin
der jüngere aus Nördlingen, der Sohn des be-
kannten Dürer-Schülers und vermutlichen Lehrers
des Hans B. Es sind das zwei gewichtige
Zeugnisse für die Beziehungen, welche mit Hans
B. zwischen der Dürer'schen Schule und der
Malerei in Freiburg eintraten. Ueber die Thätig-
keit des Wilhelm Ziegler sind wir nicht näher
unterrichtet; wohl aber geben die Archive über
Hans Schäuffelin den jungern einige Auskunft,
die ich an anderer Stelle mitzuteilen gedenke.
Hans B. war kein Maler böhern Ranges.
Sein Formenwesen ist manieriert; in Zeichnung
und Bewegung der Gestalten herrscht viel Un-
geschick; der Faltenwurf erscheint rührig und
scharfbrüchig. Die Farben sind warm und eher
tief gestimmt; sein Bestes gab der Künstler in
den landschaftlichen Hintergründen, deren helle
Ferne oft mit weißen Schneegebirgen abge-
schlossen ist. Volle Beachtung verdient die
Ornamentik, von welcher die Thüre im Rathaus
und einige Bilder gute Proben enthalten. B. liebte
ein krauses, schwellendes, vielbewegtes Blattwerk,
dem deutlich die Herkunft aus dem Kreise der
Dürer'schen Schule abzufühlen ist
B.s Monogramm besteht ans den durch einen
Eichelzweig getrennten lat Majuskeln H B;
außerdem kommt, meist an untergeordnetem
Platxe, eine Marke vor, in Gestalt eines Z, dessen
oberer Schenkel von einem vertikalen Strich
durchkreuzt wird. Da unmittelbar nach B, d. h.
schon 1525, der 1527 zum Bürger aufgenommene
Wilhelm Ziegler aus Rothenburg a. d. Taul>er
als Stadtmalcr auftritt, dürfte es meines Er-
achtens erlaubt sein, zur Erklärung der Marke
Z an diesen Ziegler zu denken, der etwa bei
B. als Gehülfe gearbeitet hätte. In diesem Falle
müßte dem Wilhelm Ziegler ein gewisser Anteil
an den Bildern B.s zukommen.
Händckt, Schweix. Maleroi im 16. Jahrh., p. 129 b»
131. - Abbild, des Altars in der Fraozislcanerkirch«:
Frib. art. I, 1890, PI. XXIV. — Mitteil, au* dflm Staats-
archive von SUataarchivar J. Schneuwly und Max de
Techtermann. J. X*mp.
Boden, Jakob. Maler in Bern. In den Berner
Stadtrechnungen ist 1 505 — 1 534 Jakob, der Maler,
oft genannt als Maler von Fähnlein, Läufer-
bOchsen etc. Nur einmal ist die Rede von einer
bedeutenderen Arbeit, nämlich 1509, wo er eine
Altartafel für die Kapelle in Habstetten bei Bern
malte. Dieser Maler ist regelmäßig Jakob B.,
der 1502 das Haus Nr. 26 an der Keßlergasse
in Bern kaufte, dasselbe bewohnte und 1508
auch einen gegenüberliegenden Stall erwarb.
Von einer größern Arbeit, die B. ausgeführt hat,
ist noch der Werkvertrag vorhanden. Im Juni
1509 bestellten nämlich die Landleute von
Frutigen bei ihm um 90 Gulden eine doppelte
Altartafel, zu deren Ausfahrung genaue An-
weisungen gegeben wurden. 1515 hatte B. wieder-
holt Schelthändel mit Meister Albrecht dem
Bildhauer und mußte im 2. Falle die vorher
vom Richter bestimmte Konventionalstrafe ent-
richten. 1533 ließ ihn der Rat von Bern eine
Strafe dadurch abverdienen, daß er den Christoffcl
im obern Thor malen mußte, wofür er im fol-
genden Jahre eine Entschädigung von 30 Wund
erhielt
Anz. f. schwebt. A.-Kde. 1901, p. 273—274. — Berner
Taschenbuch 1878, p. 179 ff. U. TMrier.
Bodenehr, Gabriel, der ältere, Zeichner,
Kupferstecher und Kunsthändler in Augsburg,
geb. 1664, entwickelte daselbst eine große Thätig-
keit, indem er eine Menge biblischer Figuren
nnd Städteprospekte aller Länder, darunter
namentlich aueb Schweizeransichten, die unter
dem Titel „Europas Pracht und Macht" in
Augsburg erschienen sind, herausgab. Er starb
in seiner Vaterstadt im Jahre 1758, einen Sohn
Gabriel hinterlassend, der sich mehr dem Porträt-
fache widmete und eine große Zahl Bildnisse
und Kopien in Schwarzkunst lieferte, darunter
das Porträt seines Vaters in dessen 61. Alters-
jahre.
ffagler, K.-Lex. I, 554. ÄnA». Mittelalterl.Knnst-
dcnkmaler dea Kta. Solnth.. p. 140. - K. Uodenehr,
In*, in Snlothurn. Z*tier-Coli;».
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Bodenmüller
— 158 —
Bodmer
Boden ml) Her, Beat, Modelleur iinil Bildhauer,
wurde 1795 oder 17!M> iu Eiusiedehi geboren,
zog später nach Mellingen und hierauf als
Zeichenlehrer nach Baden, wo er 1836 starb.
Seine Arbeiten fanden hohe und verdiente Aner-
kennung. Zu den schönsten gehören zwei iu Buchs-
holz geschnitzte Gefäße zu silbernen Bechen),
wovon der eine von der Stadtgeroeinde Baden
dem Rektor Federer geschenkt wurde (eingehende
Beschreibung derselben bei Meyer von Knonau,
Kt. Schwyz, p. 170 ff.). Ferner ist zu nennen der
Grabstein des Pfarrers Marx Albrecht (f 1828)
in der Kirche zu Ammerswil bei Leuzburg. Am
bekanntesten sind seine Medaillons von Zeit-
genossen, die feine Ausführung mit großer Treue
vereinigen. So stellte er dar: Karl Viktor von
Bongtetten, 1'. Girard, Joh. Jak. Heß, Heinrich
Zschokke, Hs. Gg. Nägeli, Joh. Kasp. von Orelli,
Hch. Pestalozzi, Paul Usteri, Paul Vital Troxler,
Ludwig Vogel, Joh. Heinr. von Wessenberg,
J. A. S. Federer u. s. w. ; sieben dieser Medaillons,
in Blei gegossen, befinden sich im Stadtratssaale
zu Baden. Verbreitet waren auch iu Abgüssen
die lebensgroßen Büsten von Usteri und Pestalozzi.
Das bei Haslor & Co. in Basel erschienene Porträt
ß.s (Lithographie) ist sehr selten geworden.
Meyer von Knonau. Kt. Schwyz (Gemflldo d. Schweiz V),
p. 170 ff. - Alb. Kuhn, Der Stlftabau Maria-Ein-iedeln
p. 107 (Jahrwber. Ober dio Uhr- und Er-ichunfra*nsUlt
Maria-Kinsiedeln 1881 ,82, p. 31). Waltker Merx.
Bodmer, Antoine. II existait ä Fribourg, au
comroenccmcnt du 17*siecle, plusieurs macons et
tailleurs de pierres originales du „Brißmellcrthal
und Balm, in dem mandement und gericht Varal,
Meylander gebiet." C'est Varallo sur la Sesia.
Los prineipaux d'entre eux 6taient les frercs
Winter. Leur compatriote Antoine B., tailleur
de pierres (steinhower) fut recu bourgeois commun
de la villo de Fribourg le 28 mars 1615.
Arch. rant. Fribourg. Max de Dieebaeh.
Bodnier, BartlnSlemy. Ne a Geneve le 20 nov.
18-18, peintre et dessinatcur. Eleve de B. Menn.
M. Bodmer est professrnr ä l'Ecole municipale
des Bcaux-Artfi de Geneve. Deux de ses pein-
tures (Lisiere de bois a Duillier; Moulin pres de
Chancy) se tronvent au Musee des Beaux-Arta
de Geneve et son tableau, la Fondation du College
de Geneve par Calvin, de>ore la salle des scances
du conseil administratif de Geneve.
Ch. Eggimann.
Bodmer, Franz, Goldschmied in Zürich. Kr
wurde Lehrling 1689 bei Baptist Weber, 1705
Meister. Er hatte keine Lehrlinge. ZelUr.
Bodmer, Fröderic- Adolphe, Sohn Karl B.s, geb.
in Barbizon (Seine-et-Marne). Er ist der Schüler
seines Vaters. 1878 lebte er in Barbizon und
beteiligte sich am Pariser Salon, an dem er eine
Zeichnung „Um* bände de snngliers" ausgestellt
hatte.
Expiration des ouvragro etr. exposes au Palais des
Champs EljiK*s to 25 mai 1878, p. 214, Nr. 2402.
C. Brun.
Bodmer, Georg, Goldschmied in Zürich. Er
wurde Lehrling 159!) bei Hans Röuchli und 1611
Meister. 1630 lebte er noch. Zelter.
Bodmer, Hans, Goldschmied in Zürich. Er
wurde 1563 Meister. Zelter.
Bodmer, Hans, frerc d'Antoine B. et exerc.ant
le meme tnetier, fut aussi recu bourgeois commun
le 28 mars 1615. Ayant acquis, peu apres, une
maison, il obtint la bourgeoisie privilegie« le
16 avril Buivant. Cet immeuble ex ist e encore,
c'est la jolie maison a tourelle et a fenetres
ogivales situee a l'angle forme par la rue d'Or
et la ruelle des August ins. II travailla avec
Winter, en 1627, k la reconstmetion du chu-ur
de l'eglise de St. Nicolas.
Arch. cant. Kribourg. — An». A.-Kde., 1888, p. 42».
.Vax de ÜÜ4baek.
Bodmer, Hans Balthasar, Goldschmied, geb.
am 1. Okt. 1615 in Zürich. Er wurde 1632
Lehrling bei Hs. Hch. Riva und 1639 Meister.
Er ist der Sohn des Tuchschärers Hans Rud. B.
und war mit Elisabeth Nürnberger vermählt.
Er starb kinderlos. ZelUr.
Bodmer, Hans Heinrich, Goldschmied und
Kupferstecher, von Zürich, geb. 1654, Meister
1679, gest. 1706. Uxor 1) Cleophea Spoendli,
2) Regula Voegeli. Es existieren von ihm einige
gestochene Bildnisse, u. a. dasjenige des Bürger*
meisten Ii. Escher, nach Rud. Eschcr, 1691, und
sein Sclbstporträt,
Füßli, K.-Ux. II, 89. - Nagter. K.-Ux. I, 655.
0. Prttalmxxi.
Bodmer, Hans Heinrich, Goldschmied in
Zürich. Er ward Meister 1669 und starb vor
1675. Er hatte einen Lehrling 1671. Zelter.
Bodmer, Hans Heinrich, Goldschmied in
Zürich, Sohn des Obervogts, Buchdruckers Hans
Jakob B. Er wurde Lehrling 1671 hei Hs. Konr.
Waser und Meister 1679. Er lebte noch 1705.
Zeller.
Bodmer, Hans Jakob, Goldschmied in Zürich,
Sohn des Konr. B. und der Margaretha Lauffer,
von Eglisan. 1612 und 1614 war er auf der
Wanderschaft, 1615 wurde er Meister. Weiteres
ist nicht bekannt. Ztlter.
Bodmer, Hans Jakob, Goldschmied in Zürich,
Sohn von Hans Ulr. B. Kr wurde 1695 Lehrling
bei Hans Ulr. Oeri, 1702 Meister. 1729 Pfründcr
im Pfnmdhause St. Jakob, wo ihm gestattet
wurde, für andere Meister zu arbeiten. Zelter.
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Bndin er
— 150 —
Bodmer
Boduier, Hans Jakob, Goldschmied in Zürich,
Sohn des Goldschmieds Heinrich B. Er ward
1701 Lehrling bei seinem Vater und wurde 1709
Meister. ZelUr.
Bodmer, Hans Konrad, Goldschmied, von
Zürich, Sohn des Goldschmieds Hans Hch. B.
Er wurde 1697 Lehrling bei seinem Vater und
1712 Meister. 1720 Lieutenant, f 1732. ZelUr.
Bodmer, Hans Leonhard, GoldHchmied in
Zürich, geb. am 13. Dez. 1738, Sohn des Gold-
arbeiters Leonhard B. Kr ward 1750 I^ehrling
bei Hans Jakob Scheuchzer. 1794 Wächter auf
dem Grendel. ZelUr.
Bodmer, Heinrich, Goldschmied in Zürich.
Er lernte seit 1573 bei Wilh. Ambflel und wurde
1589 Meister. Er hatte viele Lehrlinge. 1009
lebte er noch. Im Besitze von H. C. Bodmer in
Zürich, laut Mitteilung desselben, befindet sich
ein kleines silbernes Medaillon, bez. und von
1609 datiert. Zelltr.
Bodmer, Heinrich, Maler und Zeichner, geb.
in Oberstraß bei Zürich am 16. Sept. 1814. In
sehr dürftigen Verhältnissen aufgewachsen und
bis zu seinem l^ebensende mit Ökonomischen
Sorgen kämpfend, erwarb der fleißige und be-
scheidene Künstler seine Kenntnisse und Fertig-
keiten fast ganz als Autodidakt. Bis zu seinem
23. Altersjahre mußte er seinen Unterhalt als
Fabrikarbeiter gewinnen, genoß dann einige
Zeit Unterriebt bei Zeichenlehrer G. Ch. Ober-
kogler und Maler H. Bebi, mußte sich aber des
Erwerbes halber bald auf eigene Füße stellen
und widmete sich vorab dem Porträtieren in
Kreide, später auch in Oel. Daneben verfertigte
er eine große Anzahl Schweizeransichten in
Aquatinta für zürch. Verleger und zeichnete auf
Stein für naturwissenschaftliche Publikationen.
Eine Reihe Porträts zu zürch. Neujahrsblättern
geben von seinem Geschick im Lithographieren
Zeugnis. In zürch. Privatbesitz befindet sich
eine große Anzahl Porträts in Oel und Kreide
von seiner Hand. Die Heimat verließ er nur
ein einziges Mal zu viermonatlichem Aufenthalte
in München (1868) und starb in Zürich, 86 jährig,
am 26. Febr. 1901. Kreideporträts von Maler
Ludw. Vogel und Martin Usteri in der Samm-
lung der Zürch. Kunst-Gesellschaft. Als Litho-
graph und Stecher ist er vertreten in der Kupfer-
stichsammlung des eidg. Polytechnikums.
Nach Aufzeichnungen des Künstlers. — Nekrolog in
der Zürch. Freitagaztg. v. 1. Man 1901 and Zürch.
Wochenchronik t. 9. Mftrz 1 »0 1 . F. O. Pmta/oui.
Bodmer, J., Kupferstecher (oder Dilettant?),
wahrscheinlich von Meilen. Nur bekannt durch
eine radierte Ansicht des Münsterhofes in Zürich
um 1820. r. o. /v.faW.
Bodiuer, Jacques, maitre tna^oii. 1576
Mars 12. A este conclud que Mr le wanderet
doibge advertir M" Jaques le masson pour la
reparation de leglise, suyvant lexcheute que luy
a este faietc ... ou aultrement on le prendra en
Justice. 1576 Juin 4. Mr* Jaques bodemer,
masson, prie de luy prolonger le terme quil a
pour fayre leglise. Sa demande est refusee.
Extr. de« Man. de Lutry par R. Dumur.
Ck. VuillermH.
Bodmer, Jakob, Historien- (Schlachten-) malcr,
gebürtig von Rothenburg (Kt. Luzern), lebte in
der zweiten Hälfte des 17. Jahrb. in Rom, wo
er als Schweizer Gardist in päpstlichen Diensten
stand und nebenbei der Kunst oblag. Leider
sind nur sehr mangelhafte Angaben über B. und
seine Arbeiten erhalten. Seine Gefecht- und
Schlachtenbilder, die im einzeluen sich nicht
feststellen ließen, sollen von den Zeitgenossen
sehr geschätzt worden sein. Weder Nagler, noch
Bertolotti, noch Füßli haben B. erwähnt.
Rone, steta im Kreise desselben dürftigen Inhalts
sich bewegende Notizen Ober B. finden sieb in : Lukas-
b ruderschaft T.uzern, p. 10. — (Raltkatar) Mug.Vimrnm
Lucern., p.13. — K. Fftfer. Der Kt. Luzern I, p. 28». —
Bucker, J„ Luzern. Walhalla, p. 1 1 (Tagbl. 189«, Nr. 21).
/'ranz Heinrmann.
Bodmer, Karl, Maler, Radierer, Lithograph
und Zinkstecher, geb. in Riesbach (Tiefenbrunnen)
im Febr. 1809. Er ist Schüler Joh. Jak. Meiers
von Meilen, dessen älteste Schwester Elisabeth
seine und seines Bruders Rudolf B. Mutter war.
Seine ersten Arbeiten sind Ansichten von Rliein-
und Moselgegenden, die sein Bruder für J. Hcelscher
in Koblenz radierte. 23 jährig wurde Kar), offen-
bar von Prof. Heinr. Rod. Schinz in Zürich,
Maximilian Alexander Philipp von Neuwied
empfohlen, der damals eine Forschungsreise in
das Innere Amerikas vor hatte und als Begleiter
einen Zeichner und Illustrator suchte. In einem
Briefe des Prinzen an Schinz vom 1. März 1832
heißt es : „Vielleicht nehme ich einen jungen Maler
mit." Die Reise fand 1832 von Havre aus statt,
dauerte bis 1834 und bildete das große Ereignis im
Leben des Künstlers, der während derselben für
den Gelehrten und das Werk, das dieser herauszu-
geben beabsichtigte, ethnographischen und land-
schaftlichen Studien oblag. „C'estdanB PAmeriqiic
encore vierge", bemerkt Rene" Delorme, „que son
goüt et son sentiment se sont forme». Tandis
que d'autres öpelent la nature dans les jardins
microscopiques et dans les bouquets d'arbres que
nous appelons des bois, K. B. a pu la lire dans
Petition premiere, faite par Dieu, et non re-
touchee par l'homme." Die Beschreibung der
Reise, welche die beiden Männer in die nnrd-
amerikanischen Freistaaten bis zum obern
I Missouri führte, erschien, reich illustriert von B.,
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ßodmer
— 1150 -
Hndmer
1839 -1841 unter dem Titel: „Heist; hl das Innen»
von Nord-Amerika in den Jahren 1882— I834-, in
der französischen Ausgabe 183ß in drei Banden in
Oktav mit einem Atlas von 82 Tafeln, gestochen
von den geschicktesten Künstlern in Paris und
liOndon, hei Arthus Bertrand fiditeur (vgl. Be-
raldi II, p. 142— 143, Nr. 51). Das Werk ent-
hält mehr als 200 Indianerbildnisse, Hunderte
von Tierzeichnungen, fand allgemein Beifall, so
auch den Alexander von Humboldts und Louis
Philipps, der dem Künstler das Kreuz der Ehren-
legion anbot, das dieser jedoch bescheiden ab-
lehnte. Später, 1846 und 1851, kam dann nach
Nagler in Neuwied in Groß-Folio heraus: „Nord-
amerika in Bildern, oder eine Auswahl von An-
sichten der interessantesten Gegenden, hauptsäch-
lich am Missouri, Abbildungen der dort lebenden
Völkerstämme, ihrer Häuptlinge, Spiele, Waffen
etc. nebst kurzem erklärendem Text."
B. hatte den romantischen Plan gefaßt, allein
in Nordamerika zurückzubleiben, um noch tiefer
in das Innere zu dringen. Jedoch in New- York
krank geworden, schiffte er sich wieder nach
Europa ein, wo er zunächst in Paris die Ver-
öffentlichung der Reiseresultate vorbereitete. Am
5. Sept. 1837 schrieb der Prinz an Schinz: „B.
ist in Paris höchst fleißig und läßt immerfort
stechen." Seit seiner Rückkehr ist B. Frankreich
treu geblieben. Er ließ sich naturalisieren und
lebte von 1849—1884 im eigenen Hause in
Barbizon (Seine-et-Marne), wo er, wohl gerade,
weil sein Lehrmeister die Natur war, sich der
ihm so sympathischen und wesentlich neuen
Richtung der Schule von Fontainebleau anschloß,
an deren Spitze die ihm befreundeten Fr. Millet
und Th. Rousseau standen, welche die Be-
freiung der Landschaft von der Vedute anstrebten
und durch ihre „paysages intimes" die alte
historische Landschaft Uberwanden. „La grande
foret", schreibt Paul Mantz, „n'a plus de secret
pour B., il l'a vu dans toutes les Saisons et sur-
tont en hiver, alors qne les branches effeuillees
des chfines gigantesques se tordent comme des
bra8 bumains et dfitachent sur un ciel clair le
noir enchevfitrement de leurs ramures emmfilfies."
Diese Worte wurden anläßlich der Weltaus-
stellung in Paris von 1867 niedergeschrieben,
an der B. das Bild „Bande de sangliers sous la
haute futaie" ausgestellt hatte.
Seit 1886 beteiligte B. sich ziemlich regel-
mäßig an den Ausstellungen des Pariser Salon.
Genannt seien: von 1886 „Costumes et person-
nages indiens"; von 1850 mehrere „Interieurs de
forfits", von denen das Ministerium des Innern
eines erwarb; von 1853 „Les feuilles seches";
von 1855 „Etang"; von 1857 „Apres la pluie"
und „Soleil de Mars"; von 1859 „An Bas-Preau,
io matin, le soir"; von 1861 „Pnnles sous un
abri", „Terriers dans les geuets" und eine
60 cm hohe Lithographie „Combat de cerfs
dans la forfit de Fontainebleau", von der Philippe
Burty sagte: „La nature seule, consultee dirOcte-
ment, pouvait Uli donner la rugosite de ce tronc
de Cheine et tont le soleil qui pfitille sur les
feuilles." 1863 erschien B. mit zwei Aquarellen:
„Une famille d'ours dans les monts AUeghany"
und „Dindons sauvages", die ihm von Paul Mantz
das Lob eintrugen, er sei „auBsi habile ä se
servir du pinceau de l'aquarelliste que du crayon
du lithographe." 1865 stellte er im Salon Litho-
graphien aus; 1872 „Au bord d'une forfit marfi-
cageuse" und „Le bord d'un champ"; 1874 „Une
eure« dans la forfit de Fontainebleau, hiver de
1870-1871"; 1877 „^liminaires de Combat",
ein Hauptbild, dessen Erwerbung der Zürcher
Künstlergesellschaft 1888 leider umsonst bean-
tragt wurde. Es figurierte 1878 wie „Une curee
dans la forfit" auch an der Pariser Weltaus-
stellung, an der von B. außerdem zu sehen waren
„Fleurs, oiseaux et insectes, panneaux dficora-
tifs", ein „Interieur de forfit", „La Crainte, biche
et faon", „Bouquet de bouleaux, forfit de Fon-
tainebleau", „Un mfinage de roitelets*. Daneben
hatte er 1878 noch im Salon zwei Bilder aas-
gestellt: „Concurrence; — effet d'automne" (im
Besitze des Dr. G. Bergeron in Paris) und „Faisans
sous bois; — l'fitfi." Von dem Kritiker der „Gaz.
des Beaux-Arts" wurde B. damals gefeiert als
„un des vfiterans parmi ces bons ouvriers et cea
convaineus de la premiere heure", dessen „envois
au champ de mars, des paysages, des fitudes en
forfit, de gracieux motifs de dficoration, offrent
tous de l'interfit." Auch an Ausstellungen der
Provinz und des Auslandes nahm B. teil, z. B.
1859 in Marseille, 1873 in Wien.
Die meisten der angeführten Gemälde — auch
die zwei Kreidezeichnungen „Waldinneres mit
Tieren" und das Bild „Hirsche im Walde" im
Künstlergut zu Zürich — zeigen Tierstück und
Landschaft zu einem einheitlichen Ganzen ver-
bunden, jedoch so, daß das Landschaftliche über-
wiegt. Es sollen auch Landschaften von B. exi-
stieren, in die Fr. Millet das Figürliche hinein-
malte. In öffentlichen Sammlungen ist B. nicht
häufig anzutreffen. Das Museum in Bern besitzt
von ihm als Depositum des Bundes seit 1891 eine
„Quelle im Walde", der Luxembourg in Paris seit
1850 ein „Interieur de forfit pendant l'hiver", eines
der Bilder, die im Pariser Salon v. 1 850 figurierten.
An Erfolgen hat es B., der ein hohes Alter
erreichte — er starb am 30. Okt 1893 in Bar-
bizon — nicht gefehlt 1861 erhielt er im Salon
eine Medaille zweiter Klasse, 1855 an der Pariser
Weltausstellung eine solche dritter Klasse, 1863
eine Ehrenerwähnung, 1876 wurde er zum Ritter
der Ehrenlegion ernannt.
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Bodmer
— 161 —
Sehr produktiv war B. als graphischer Künstler.
Nagler zählt 1835 bereits 19 Blatter, Beraldi
1885 56 Nummern, darunter mehrere mit nahe-
zu 24 Unternummern. Ganz vollständig ist das
Werk des Graphikers wohl nirgends. Das britische
Museum besitzt 21 Originalradierungen und 12
Lithographien B.s, die Sammlung des Künstler-
guts in Zürich etwa 28, die eidg. Kupferstich-
sammlung des Polytechnikums zirka 50 Blätter.
Als Radierer hatte B. 1865 schon einen großen
Namen. In der Besprechung des damaligen Salon
nannte Ph. Burty seine „Source sous bois" „une
merveille de fratcheur, de silence et d'observation"
und fügte hinzu: „cette gravure est une des plus
coloröes et des plus agreabletnent trattees que
nous ayons notges." Später tauschte B. leider
die Radiernadel gegen das nicht ganz einwand-
freie „Proc6d6 Comte" ein, so daß Burty recht
hat, wenn er 1870 anläßlich der Ausstellung im
Salon bemerkt: „Malheureusement B. a renonce"
k l'eaa-forte, ä ses morsures et ä ses surprises.
Le prodde* qu'il emploie n'est ni chair ni poisson."
B. war Mitarbeiter der Zeitschriften „L'Dlu-
stration", „Le Monde illustre^, „Le Magasin
pittoresque", denen er seine sog. Grarures en
relief (procäd6 Comte) einreichte. Zwanzig
Kompositionen, die zuerst in der „Illustration"
erschienen, gab er später unter dem Titel „Col-
lection de vingt eaux-fortes par K. B." in einem
Album für sich heraus. 24 Blätter veröffentlichte
er in „Le Monde illustre^ und 12 Blätter in „La
Chasse illustree." Groß ist auch der Anteil, den er
als Zeichner an dem Werke Theophile Gautiers
„La Nature chez eile" nahm, das 1870 bei Aug.
Marc in Paris grand in Quart de 139 pages heraus-
kam und von B. 37 gravures imprimees typo-
graphiquement par le proc&l* Comte enthält.
Mit Veyrassat zusammen publizierte er „Hainer-
tons chapters on animals", allein „Animaux et
paysages par K. B. Bruxelles, Jules Genutet",
12 Bl. qu.-Fol. Im übrigen sei auf das Ver-
zeichnis hingewiesen, das Beraldi aufstellte und
in dem die Lithographien sowohl als auch die
Radierungen B.s Berücksichtigung fanden. Unter
diesen befinden sich solche für die Zeitschrift
„L'Art" von 1888—1890, für die Fabeln La
Fontaines in der sog. Ausgabe „des douze
peintres", die 187S bei Jouast erschien, für
„Quatrevingt Treize" Victor Hugos und drei nach
Bida für die „Evangiles" Hachettes.
Neuj.-Bl. Katder-Gee. Znrlch 1861, p. 10. — Emil
MülUr, Ein Züricher Haler in Paria, Feuilleton in der
„K. Z. Ztg." v. 24. M&ri 1888, Nr. 84. — 0. Mtyer
v. Kntma», Der Kanton ZOrich IL, 98. — Stuberi,
K.-Lex. I, p. 140. — Neumunaterchr. 1889, p. 397
bia 898. — Alfc. D. Biop. XXIH, p. 561. - ifiUUr,
K.-Lex. IV, p. 44. — Jfttüer, Bio^r. K.-Lex. p. 61. —
J. Altyer, Oosch. der mo'i. franz. Malerei, p.789. — Gall.
contemp. Paria. Serie I, Nr. 74. — ßtraldi, Grav. du
1 9* eiecle H, p. 1 87 bii 1 4 3. — Nagltr, Monogr. IV, p. 220
bis 221. — Ueber Land und Heer 1878, Bd. 8». p. 160
bi» 161, 168—164. — L'Illustration 1878, p. 117. —
Oaz. des Boaax Arte IV, p. 1 86 (Leon Lagrange) ; X, 248
(Ph. Burty); XI, 177 (Burty); XV, 46 (Paul Maate); XIX,
88-89 (Burty); XXIII, 148 (Mante), 266 (Burty);
2 periode in, 574 (Biblioar. 1876); IV, 142, 144 (Burty);
Vm, 208 (RentS Menard): XV, 822; XVHI, 474 (Paul
Lefort). — CW, Index, brit. mui. IL, p. 26. — Vera. d.
Kunstiri-frfnst. in Bern von 1894, p. 10. — Notice du
mus. nat. du Luxemboura;, Paris 1876, p. 80. — Cat.
offlc. de l'Expos. univ. intern. 1878 I, p. 249. — Vers,
der K»tw. im KQnstlerfut, 4. Aufl. p. 8— 9. — „Oaa. de
Susanne" v. 2. Nov. 1898 Nr. 2&9. — 0. KMeU, Be-
riebt Ober die schönen Kste der Schweiz auf der Welt-
ausat. Paria 1 878, p. 17 — 18. — Oh. Alane. Lea Beaux-
Arte a l'Exp. univ. 1878, p. 828. C. Brun.
Bodmer, Leonhard, Goldarbeiter und Gold-
schmied in Zürich, geb. 1716, Sohn des Hans
Ulr. B. und der Esther Orelli. Er war zweimal
verheiratet: 1) mit Rachel Moser von Schaff-
hausen, 2) 1749 mit Johanna Forster, Magd aus
dem Thurgau. Er wurde Meister 1731 und ist
der Vater von Hans Leonh. B. ZelUr.
Bodmer, Marx, Goldschmied in Zürich. Er
wurde 1604 Lehrling bei seinem Vater Heinr.
B. und 1611 Meister. Weiteres ist nicht be-
kannt. ZelUr.
Bodmer, Matthias, Goldschmied, geb. am
13. Nov. 1679 in Zürich. Er wurde 1695 Lehr-
ling bei Wardein Bullinger und 1703 Meister.
Er ist der Sohn des Zunftmeisters Hs. Jak. B.
und war mit Anna Dorothea Escher v. Berg
verheiratet. Am SO. Okt. 1720 ertränkte er sich
aus Melancholie in der Limmat Ztlltr.
Bodmer, Rudolf, Kupferstecher, von Meilen,
geb. 1805, lernte bei seinem Onkel, dem Aqua-
rellisten J. J. Meier von Meilen und schloß sich
in seinen Aquatintablflttern ganz an dessen
Manier an. Für inländische Verleger radierte
er zahlreiche Schweizer Veduten nach J. J. Meyer,
Wetzel, Lory, F. Schmid u. a., für Hölscher in
Koblenz Rhein- und Moselansichten nach Zeich-
nungen seines berühmteren Bruders Karl B. Er
starb nach dreijähriger Geisteskrankheit 1841.
Aquarelle des Künstlers in den Sammlungen der
Zürcher Kunstgesellschaft und des Kunstvereins
Winterthür; zahlreiche radierte Blätter in der
KupferstichBammlung des eidg. Polytechnikums
in Zürich.
Biogr. Notiz im N.-BI. der Zttrcb. Kat-Gee. 1861, p. 10.
F. 0. Patalomi.
Bodmer, Samuel, geb. 1652 in Bern (die
ursprünglich zürcherische Familie wurde 1614
daselbst eingebürgert), war zuerst Bäcker, Stuck-
lieutenant in der bernischen Artillerie. 1695
kaufte B. das Schloßgut zu Amsoldingen, wo er
11
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Bodmiger
— 162
Bocklin
die MOhle betrieb. Nebenbei begann er geo-
metrische Aufnahmen zu machen, so 1701 „Geo-
metrische Zeichnung des gaben, künstlichen,
meistens in Felsen gehauenen Wegs Uber die
Oemmi herab ins Leuker- oder Walliserbad",
gestochen 1707 von J. M. Füßli, erschienen in
Scheuchzer, III. Bd. seiner Naturgeschichten des
Schweizerlands. B. wurde obrigkeitlicher Feld-
messer und Ingenieur, untersuchte den Lauf
der Zihl und Aare 1704, „Plan des Laufs der
Zihl und der Aare vom Bielersee bis Rüti mit
Vorschlag eines Kanals bei Bürglen", im Plan
274,294 cm, 4 cm - 600 Ruthen, sehr wichtig für
die Juragewasserkorrektion. Er befindet sich
auf dem bern. Staatsarchive, ebenso ein zweiter,
166/65 cm, 10cm = 140 Ruthen. B. wurde in den
heroischen Aargau gesandt, Grundrisse der Grenz-
orte, sowie mit Gips und Wachs „verhöchte
Plans44 (erste Andeutung von Reliefs) anzufertigen,
so eine Karte von Konigsfelden, „Mappa Argovue
ßeroensis, das untere Aarganw mit seinen an-
stoßenden Grenzen44; letzterer Plan ist auf der
Stadtbibliothek Bern. 1706 erhielt er von der
Regierung den Auftrag, die Grenzen und Straten
des ganzen damaligen Bernbiets zu vermessen,
welche Aufgabe er mit seinen Gehalfen Otth,
Rodt, Groß und May bis 1717 durchführte.
Das Resultat war die große Marchbeschreibung,
die sich in tadellosem Zustand auf dem bero.
Staatsarchive befindet, nämlich das Marchbuch,
247 S. in Groß-Folio mit \Vapi>en, Vorwort und
Register, dazu drei Bande sauberer, ja künst-
lerisch ausgeführter Zeichnungen über die bern.
Landesmarchen. Der erste Band hat 109, der
zweite 259, der dritte 203 Karten. Drei weitere
große Karten, sehr schön ausgeführt in Zeichnung,
leider durch B.s häßliche Schrift etwas entstellt,
finden sich im eidg. Gcneralstabsbureau. Noch
ist hinzuweisen auf B.s großes Verdienst als
„General verleiter des Kanderdurchstichs44, am
18. Febr. 1712 begonnen, am 18. Aug. 1714
vollendet. Er starb im Lochbachgut bei Burg-
dorf 1724.
Grnf, Gesch. der Math, in bern. Landen III, 1, p. 85
bis 104. — Der*., Der Kanderdurchstich im Bernor Uber-
land. Schweiz. Rundschau 1892.— HV/, Kulturgescb.
der Schweix I, p. 191 — 192. Graf.
Bodmiger, Jos. Remigi, von Kriens, wohnhaft
zu Samen, starb daselbst 1746, 34 Jahre alt.
Er wurde demnach 1712 geboren. Der Kirchen-
vogt zu Samen bezahlte 1747 des Maler B. t
wegen Josephsaltarblatt und wegen der blauen
Fahne 64 GL, 7 Sch., 1 A.
1737 malte er für das Rathaus ein Oelgemälde,
welches Bruder Klaus mit dem Dorfe Samen
und der früheren Pfarrkirche darstellt. Sein Lob
als Kunstmaler und Uhrmacher besingt er in
folgenden Versen:
.Von Keinem jemal instruiert,
Nur von Natur den Pinsel führt,
Zu mancher sehr kunstreicher Uhr,
Ihm gleitet d'lland such nur dNatur.
Wann der ein rechter Meister hätt',
Bald mit ihm streiten wnrd' in d'Wett
A pelle« und der Arcbimed.
Ihm z' wünschen waren diese beed."
Er war ein mittelmaßiger Maler, ohne Aus-
bildung, wenn auch mit vielen Talenten.
KüeVer.
Bttcklin, Arnold, Maler und Bildhauer, geb.
am 16. (nicht 19.) Okt. 1827 in Basel, gest. am
16. Jan. 1901 in S. Domenico bei Fiesole, Sohn
des Kaufmanns Christian Friedrich Bocklin und
dessen Gattin Ursula, geb. Lippe. Der Vater
stammt aus Beggingen im Kt. Scbaffhausen und
hat in Basel erst bei der Verheiratung das
Bürgerrecht erworben, obwohl dessen Großvater
ein 1767, 1768 nach Basel eingewanderter Jak. B.
sein muß; die Mutter Ursula war aus einer Basler
Familie und ursprünglich wohlhabend. Arnold B.
besuchte in Basel Gymnasium und Zeichenschule
und studierte mit Eifer die Sammlung der Hol-
beinschen Gemälde und Zeichnungen, trat aber
Frühjahr 18-15 aus der drittobersten Klasse aus
und begab sich im Herbst 1845 (nicht schon im
Juli) nach Düsseldorf auf die Kunstakademie.
Er findet an dem Landschaftsmaler Joh. Willi.
Schirmer (später in Karlsruhe) einen verständnis-
vollen Lehrer, mit dem er dauernd befreundet blieb.
Im Sommer 1846 muß er eine Alpenreise gemacht
haben; er blieb aber in Düsseldorf bis März 1847.
Er befreundete sich hier noch mit Rud. Koller:
mit diesem ging er im Frühjahr nach Brüssel
und machte auch einen Ausflug r»ch Antwerpen.
Rubens hat ß. seit dieser Zeit begeistert, auch
für die Niederländer des XV. Jahrb. soll er sich
damals schon interessiert haben. Am 15. Mai
reiste B. nach der Schweiz zurück und soll dann
die Alpen von GraubUnden bis zum Genfersee
durchstreift haben. Am 17. Aug. malte er eine
Studie in Evian, unmittelbar vorher wohl ist eine
Skizze aus dem ChamonLxthal entstanden. Vom
27. Sept. bis 4. Jan. 1848 wohnte er in einer Pen-
sion Cuendet in Genf und arbeitete damals kurze
Zeit bei Alexander Calame, verließ aber bald
unbefriedigt dessen Schule, kehrte nach Basel
zurück und begab sich dann mit geringen Er-
sparnissen nach Paris, wo er am 14. Febr. bei
Rud. Koller eintraf. Am 22.-24. Febr. war er
Zeuge der Februarrevolution, an die er sich
gerne zurückerinnerte. Dagegen hat der blutige
Arbeiteraufstand vom Juni schreckliche Ein-
drücke bei ihm hinterlassen. Herbst 1848 bis
Februar 1850 arbeitet er wieder in Basel. Aus
dieser Zeit die ersten Kompositionen, die einen
bedeutenden Künstler verraten, Stimmungsland-
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Böcklin
- 163 —
Böcklin
schaften, meist mit Motiven aus den Alpen. Im
Basler Museum: „Gemsen am Gebirgssee" und
„Wasserfall* (beide undatiert). Schinners Einfluß
ist kaum noch zu erkennen. Minder bedeutend
sind einige Bildnisse. Datierte Oelstudien sind
schon aus dem Jahre 1844 bekannt, Zeichnungen
aus noch früherer Zeit.
Frühjahr 1850 geht B. offenbar der Küste ent-
lang nach Rom. Hier ger&t er noch unter den
Einfluß Franz Drebers, dessen Nachwirkung
noch lange zu verspüren ist. 1852 ist er für ein
halbes Jahr wieder in Basel; Herbst 1852 trifft
ihn Paul Heyse wieder in Rom. B. bleibt da
bis Frühjahr 1857. Im Juni 1853 verheiratet
er sich mit Angela Pascucci, die ihn überleben
sollte (geb. am 28. Febr. 1836 in Rom). Aus der
Ehe sind die Maler Arnold jun., Hans, Carlo
und Feiice hervorgegangen und die Gattin des
Bildhauers Peter Bruckmann. B. malt jetzt
Landschaften aus Rom und Umgebung, meist
mit kleiner mythologischer Staffage. Bas Kolorit
wird merklich feiner als bei Dreber. Er be-
schäftigt sich auch schon mit denselben Problemen
wie später die Freilichtmaler. In den letzten
Jahren findet er begeisterte Anerkennung in
einem kleinen Kreise heute berühmter Künstler,
wie Begas und Feuerbach, und bei einigen
Kunstfreunden. Hauptwerke dieser Zeit, meist
Landschaften mit kleiner Staffage: „Nymphe
an der Quelle" in der Schaekgalerie, „Pan im
Walde" im Basler Museum, „Kentaur eine
Nymphe entführend", „Faun eine Nymphe ent-
führend", erster „Pan im Schilf." Frühjahr
1857 bis Anfang 1858 wieder in Basel, führt
er den zweiten „Pan im Schilf fast zu Ende.
Sommer 1858 malt er in Hannover einen
Speisesaal aus und begibt sich dann im Herbst
mit Familie nach München, wo er mit zwei
Kindern einem schweren Typhus verfallt. März
1859, als er sich eben wieder zu erholen beginnt,
erregt der im Kunstverein ausgestellte zweite
„Pan im Schilf großes Aufsehen, das Gemälde
wird für die Pinakothek erworben, er erhält mit
Begas und dem 24jährigen Lenbach einen Ruf
nach Weimar. Auch Graf Schack wird auf ihn
aufmerksam gemacht Herbst 1860 bis Herbst
1862 wirkt er an der Weimarer Kunstschule,
Herbst 1861 macht er mit Begas eine Studien-
reise nach Genua. In die Weimarer Zeit fallen
die ersten bedeutenderen Bildnisse und auch
Versuche in plastischen Arbeiten ( u. a. ein
verschollener Konkurrenzentwurf für das Denk-
mal der Schlacht bei St. Jakob an der Birs).
Hauptwerk dieser Zeit: die große „Jagd der
Diana" im Basler Museum. Herbst 1862 bis Sept.
1866 wieder in Rom, besucht er zum ersten-
mal Neapel und Pompeji und erhält dort von
den Resten antiker Malerei, wie auch in Rom
selbst von den Fresken Raffaels einen Eindruck,
der bestimmend auf seine Kunst wird. Seither
seine Versuche in Wachsfarben. Es entstehen die
früheren unter den Meisterwerken der Schaek-
galerie, 1864 1865 die beiden Villen am Meer.
Herbst 1866 bis Juli 1871 arbeitet B. wieder in
Basel. Hauptwerke dieser Zeit: die „Pieta" in
Basel, die Fresken im Sarasinschen Gartenhause
(Sommer 1868) und im Basler Museum (1868 bis
1870), die Sandsteinmasken an der Kunsthalle
(Frühjahr 1871), in der Galerie Schack: „Liebes-
frühlins", „Drachenschlucht", sowie, veranlaßt
durch den deutsch-französischen Krieg, der „Tod,
der durch eine Herbstlandschaft reitet." Unter
den Eindrücken des Krieges ist auch noch in
Basel die erste Skizze zu einem Hauptwerk der
folgenden Jahre, dem „Kentaurenkampf, ent-
standen. (Das ausgeführte Bild im Basl. Mus.,
die erste Skizze ebenda in Privatbes.). Seit den
Fresken in Basel vollzieht sich eine rasche und
auffallende Wandlung in Farbe, Form, Auffassung
und Stimmung. Das Kolorit, vorher zart und
duftig, erhält erst jetzt die für den Künstler
sprichwortliche Kraft, menschliche und halb-
menschliche Gestalten nehmen fortan einen
größeren Raum in B.s Werke ein. Die Malerei
in Oel wird bald ganz zu Gunsten verschiedener
Temperaverfahren aufgegeben.
Juli 1871 bis Herbst 1874 wieder in München,
tritt er in ein freundschaftliches Verhältnis zu
einer Reihe von Künstlern, wie Hans Thoma
und Faber du Faur, und beginnt auf jüngere
zu wirken, entzweit sich aber für immer mit
Lenbach. Von jetzt an die lange Reihe von
Meerbildern, sowie die Darstellungen, zu denen
Ariosts „Orlando furioso" die Anregung ge-
geben. Die Münchner Zeit ist besonders frucht-
bar. Hauptwerke: „Kentaurenkampf, „Pieta"
in Berlin, „Ueberfall von Seeräubern" in Breslau,
Wandbild auf Leinwand mit Ceres und Bacchus,
„Meeresidylle" der Schaekgalerie, auch „Selbst-
bildnis mit dem Tode" in Berlin, und „Muse des
Anakreon" in Aarau.
Herbst 1874 bis April 1885 arbeitet B. in
Florenz, fast die ganze Zeit in dem Atelierhaus
von W. v. Svertschkoff am Lungo Mugnone. Es
versammeln sich eine Reibe von Schülern und
Freunden um den MeiBter, und es entsteht eine
zweite Reihe von Meisterwerken, einfacher und
monumentaler als die früheren; sie erregen die
heftigste Kritik und allmählig immer leiden-
schaftlichere Parteinahme. „Triton und Nereide"
in zweiter Fassung und andere Meerbilder, „Ge-
ßlde der Seligen" (1878), die fünf „Toteninseln"
(seit 1880), drei „Ruinen am Meer" (seit 1880),
der „Abenteurer" und „Heiliger Hain" (1882),
„Frühlingstag", „Odysaeus und Kalypso" und
„Spiel der Wellen" (alle 1883). Im Frühjahr
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Börklin
- 164 —
Börklin
1881 arbeitet er auch an einem Entwurf zu
Wandbildern im Breslauer Museum, die nicht
ausgeführt worden sind. Seit 1884 eine neue
Wandlung zum Stile der Zürcher Zeit Gemüt-
volle und humoristische Vorwarfe treten etwas
mehr in den Vordergrund. Die Linien werden
weicher, im Kolorit herrscht Rot mehr vor wie
früher.
Frühjahr 1885 bis Juni 1892 lebt B. in Hottingen
bei Zürich und arbeitet in dem Atelier an der
heutigen Böcklinstrnße, das er selbst sich er-
bauen ließ. In diese Zeit fällt die Freundschaft
mit Gottfried Keller. Einige Darstellungen be-
rühren sich in der Auffassung mit dem Dichter.
Hauptwerke dieser Zeit: ein dritter „Ueberfall
von Seeräubern", „Spiel der Najaden", „Meeres-
stille* in Bern, „Meeresidylle" in Wien, „Vita
somnium breve", „die Heimkehr", „Gang zum
Bacchustempel", „Mariensage", „Gartenlaube",
„hl. Antonius", „Venus Genetrix", diese später
vollendet. Außerdem macht B. jetzt in Gemein-
schaft mit dem Schwiegersohne P. Bruckmann
verschiedene Versuche in bemalter Plastik und
modelliert die Gottfried Keller-Medaille.
Am 14. Mai 1892 trifft B. ein erster Schlag-
anfall und anfangs Juli geht er mit seiner Frau
zur Erholung an die Riviera (Viareggio, Forte dci
Marmi und S. Terenzo), Anfang 1893 bezieht er
die Villa Torre Rossa am Abhänge von Fiesole,
April bis Nov. 1893 wohnt er wieder in S. Terenzo
und malt das Selbstbildnis der Basler Sammlung.
Ende 1893 bis Anfang 1895 in Florenz nieder-
gelassen, bezieht er April 1896 die eigne Villa
am Abbang von Fiesole, wo er auch gestorben ist.
In Italien wird die Zeichnung wieder schärfer,
das Kolorit eher kühler; in den allerletzten
Jahren ist auffallend das Vorwiegen düsterer Vor-
würfe und gespensterhafter Stimmungen. Haupt-
werke: eine große „Ruine am Meer" (von 1895),
eine zweite „Jagd der Diana", „der Krieg" und
„die Pest", diese beiden im Besitze der G. Keller-
Stiftung, „die Melancholie", ein Triptychon
„Raum ist in der kleinsten Hütte."
Seit Mitte der achtziger Jahre beginnt B. nicht
mehr nur auf einzelne hervorragende Künstler,
sondern auf die gesamte deutsche Kunstentwick-
lung einen merkbaren Einfluß auszuüben; es
mehren sich Huldigungen in Poesie und Prosa;
sein Kolorit, seine Meerwesen, einzelne Bilder-
titel werden sprichwörtlich. Seit Mitte der
neunziger Jahre steigt der Kaufpreis seiner Werke
um das 10— 20 fache, um noch vor dem Tode
eine Höhe zu erreichen, die für Deutschland
selten ist.
Der 60. Geburtstag ist die Veranlassung zu
dem Gedichte Gottfried Kellers gewesen, der
70. Geburtstag und der Tod aber zu großen
öffentlichen Kundgebungen in Deutschland, der
Schweiz und in Italien. Der Künstler wurde be-
graben am 18. Jan. 1901 (zwei Tage nach dem
Tode) auf dem Camposanto degli Allori (dem
protestantischen Friedhofe) bei Florenz.
Bildnine, die als Urkunden gelten können:
I. Selbstbildnisse: Aus der Weimarer Zeit im Besitze
der Familie: von 1872 in der Berl. Nationalgal. ; um
1876 (nicht 1878] entstanden in der Hamborg. Kunst -
hslle: um 1878 entst. bei Major v.Heyl in Darmstadt;
von 1885 bei Frau Dr. M. Meyer in Freiburg LB.;
von 1898 im Basl. Mus.; ans den letzten Jahren, um
1898, unvollendet, im Besitze der Familie.
II. Von anderen Kunstlern: Von 1860 61 Bleistift-
zeichnung von TramgoU SeMUA im Basl. Mus. — 1884
modelliert, in Bronze ausgeführt Winter 1901 02:
Medaillon, Kopf fast von vorne, von Jot. e. Kopf,
in der Berliner Nationalgalerie. — Aus dem Beginn
der 90er Jahre : Gemälde von Jul. Kraut, Photogr. bei
der Verlagsanstalt F. Bruckmann. — Von 1897: Ori-
ginallith. von Sigmund Landntger. Abbild, in der
Leipz. Illustr. Ztg. 1897, Bd. 109, Nr. 2833 und bei
Aemil Fendler, Fflnfzehn Holzschnitte nach Gemälden
A. Böcklina. 1898. — Von 1897: Bronzebaste von
Ad. Hildtbrand in der Berl. Nationales!. Abbild, im
Pan IV, 1, 1898; Photogr. in Folio nnd Kabinett bei
der Phot. Union. Replik von 1898 im Basl. Mus. —
Von 1897 ferner: Festmedaille von Hau» Sandrtuur.
Naturaufnahme dazu vom Marz 1897, Kreidezeichnung
in der Sammig. des Basl. Kunstver. — Von 1899: Baste
in Bronze, wie auch in bronzierter Terrakotta von
Filippo Cifaritllo, Halbfigur mit Händen. Ein Exemplar
in bronz. Terrakotta im Basl. Kunstver. Abb. in der
Jugend 1901, Nr. 6. — Mitte der 90er Jshre: Doppel-
bildnis, Arn. Böcklin sitzend im Profil und sein Sobn
Carlo von Carlo Bätktin. - Von 1901 : Brustbild von
demselben.
IU. Photographien: Aus den Jahren 1862—64 von
Otwald U/tr, Via Feiice 118 in Rom (ein Exemplar im
Besitze von Maler J. G. Steffan in Manchen). — Aus
den Jahren 1866 — 71 von Aug. Hvflingtr in Basel.
Vom Juli 1894 von Dt.Otorg Hirlk in Mönchen, Böcklin
zusammen mit Bayersdorfer, Liebhaberphotogr. abgeb.
in der Jngend 1896, Nr. 1. — Ans den letzten Lebens-
jahren zahlreiche gute Aufnahmen von Giacomo Brogi
und von den Fratelli Alimari in Florenz. Die schönste,
Brustbild, beide Hände auf einen Stock gestützt, 1891,
von Alinari, abgeb. in der „Woche" 1901, Heft 4.
Außerdem existieren noch gemalte Bildnisse von
Frau» von I.rnbacK bei Ernst Arnhold in Berlin, von
Emrt Würtenbergtr im Basl. Mus., von Qtorg WürUtn-
btrgtr a. d. J. 1896, Meisterholzschnitte von Alb. Krüger
nach Photogr. der 60er Jahre im Pan IV, 1 und bei
Schick, s. u., sowie nach der Hildebrandschen Russ-
in H.A.Schraid, A. Böcklin, s.u. — Büsten: von&eWrf
Kugtlmam* von 1900. Abb. in der K. f. A. XVI, 10,
1 5. Febr. 1 901. — Böcklinmcdaille der Jugend von Hugo
Kau/mann. Abb. in der Jugend 1897, Nr. 42 (16.0kt).
Literaturverzeichnisse: Mutktr, Gesch. d. Mal.
Bd. IU, bis 1894. — Jahresber. f. neuere d. Ott. VIH,
von C. Ourlitt, bis 1897. -- Htnri(etU) Mtuddtokn,
Arn.Böcklin, bis 1901. - Börsenbl. f. d. deutschen
Buchhandel 1901, Nr. 34 : zusammengest. v. Ad. Boüu.
Nr. 40 : ein kurzer Nachtrag s. u. unter De la Mazeliere,
Nr. 47 : Nachtrage zusammengest. von Gurt. Bargum. —
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Böcklin
~ 165 -
Böcklin
Rud. Klei», Arn. Böcklin, 1901, zusammengest. Ton
Literatur s. Jellinek. Internat. Bibliogr. d. KunstwUs.
I, 8—5.
Abbildung! werke : Arn. Böcklin, eine Auswahl
der hervorragendsten Werke des Künstler« in Photograr.
IV Bde., 1892—1901. Bd. IV mit Biogr. v. H.A. Scheid
und 98 Textabbild. Jeder Band mit chronol. Verseich-
nis der Werke, das fortwährend revidiert wird. letzte
Reriaion von Okt. 1902. Manchen, Phot. Union. —
A. Böcklin, 15 Heliogr. nach den Originalen (d. OaJ.
Schack) mit Text von O.J. Bierboum. Manchen, Dr. E.
Albert A Co. (vergriffen). — 0. Berggrün, Die Galerie
Schack. Wien, Geeellsch. f. vervielf. Kst — Aemil
Fendhr, 15 Holzschn. nach Gemälden. Leipzig 1898.
Neue Folge der Meisterwerke der Holzschneidekunst V.
Leipzig, J. J.Weber. — Böcklinmappe. Herausgeg. vom
Kunaiwart. Manchen, o. J. (1901), Georg D.W. Cellwey
(6 Holzschn. u. Begleittext). — B. v. Ttehudi, Die Werke
Arn. Böcklin» in der Berl. Nationalgal. (6 Photograr.
und 17 Textabbild.). 1901. München, Phot. Union. —
Paul Seidel, Die Werke Arn. Bocklins in der kaiaerl.
Schackgal. rn Manchen. 12 PbotograT., 18 Textabbnd.
Manchen 1902, Phot. Union.
Einzeln verkauf!. Reproduktionen: 1) Bei
der Photogr. Union in Manchen: a. Einfarbige Photo-
gravuren: Die 150 Vollbilder des Bücklinwerkos in
Pol. -Format, 37 davon auch Imperialform., 8 in Fak-
timilefbrm., eine (Villa am Meer der Sekackgal., helleres
Exempl.) in Extraform., Bildgröße 64 : 89 cm. 6. Mehr-
farbige Photogr. : 8 in Imperial-, 4 in Faksimileform.
e. Unveränderliche Kohlephotograph.: 16 in Imperial-
form., 2 in Extraform. d. Photogr. : nach der Susanna
im Bade, in verschied. Formaten, nach den sechs Sand-
steinmasken der BasL Kunsthalle, in Kabinettformat.
S. Sperialkat. der Phot. Union. 2) Bei Vereinig**? der
Kmitfrennde in Berlin: Farbenlichtdrucke nach dem
Binsiedler (Eremit) in der Berl. Nationalgal. und nach
der Toteninsel im Leipz. Mos. 8) Bei Franm Hnnfitaengl
in Manchen : Flora, Blumen streuend, In Photogr. und
Gravüre, Spiel der Wellen, in Photogr., Gravüre und
Aquarellgravure. 4) Bei der Photograph. OettlUckaft in
Berlin: Gefilde der Seligen, in Photographie.
Radiorungen: Sommertag, Ruine am Meere (erste
Version in Hochform.), Frühlingstag, Toteninsel (dritte
Venion in Wormser Privatbesitz), von Max Klinger.
Villa am Moor« (II) und Gang nach Emmans (in der
Schackgal.), von W. Hecht. Der Einsiedler in der Na-
tionalgal., von J. Bieberkravt. — Schabkunstbl. : Klage
des Hirten und Gefilde der Seligen, von F. A. Börner.
Dreifarbendruck: Musizierende Nymphe, mehr-
farbiges Relief. Titeibl, der Jugend 1902, Nr. 42.
Kataloge: Böcklin-Jubilaumsausst. Botel, Kunst-
halle, 1897, 20. Sept.— 24. Okt. — Kat. der Akadem.
Auast. (in Berlin) von Werken B.s zur Feier seines
70. Geburtstages, Des. 1897 bis Jan. 1898. — Kat. der
Ausst. von Werken B.s zu Hamburg. 1898. Mit Ein-
leitung von Alfr. Lichtwark. — Böcklin -Kiallitas.
(Ungarisch abgefafiter Kat. der Böcklinausst, in Peel,
1898. Budapest, Hornyamky Viktor Könyonyonjdaj«.
Mit Uebersetzung einiger Kap. aus Max Lehr* A.B.,
s. u. — Handzeichn. A. B.s im Besitze des Freiherrn
M. v. Heyl. Ausgest, im großh. Mus. Darnutadt. März
bis April (in Wirklichkeit bis Sept.) 1901. — Böcklin-
Ausst. im Leipn. Kunstver. (24 Bilder) 29. Dez. 1901
bis 16. Jan. 1902. Phot. Union. — Illustr. Kat von
28 Originalgemalden A. B.s, easgest. vom 80. Man bis
15. April 1902 in d. Kunsthalle zu Bremen. Phot. Union.
Aufzeichnungen v. persönl. Erinnerungen:
In erster Linie wichtig: O. Floerkt, 10 Jahn mit
Böcklin. MOnchen, 1. Au«, von Ende 1901, Vorlagsanst.
F. Bruckmann. — Rud. Schick, Tagebuchaufzeichn. aus
den Jahren 1866, 1868 n. 1869 Ober Arn. Böcklin,
herausg. von H. t>. Teehudi, gesichtet von C. Flaieehlen,
Berlin, 1. Aufl. von FrOhj. 1901, bei F. Fontane A Co. —
Ferner: Carlo Boekli». Arn. Böcklin, Ueber Land und
Meer, Okt. 1897, Bd. 79, 8. — £»ü Beurman». Auch
eine Böcklin-Erinnerung (Besuch im Sommer 1885), Nat.-
Ztg. (in Basel) 1901, Nr. 25 u. 26; 30. u. 31. Jan. —
.1/6. Fleiner, zahlr. Zeitungsartikel, besonders über die
ZOrch. Jahre, u. a. : N. Z. Ztg., Feuilletons in Nr. 287,
291—296, vom 16., 22.— 25. Okt. 1897; Jan. 1901,
Nr. 17, 20, 22; Jan. 1902, Nr. 2—4, 6-8, 17, 18,
24, 25, 27—29, diese letzten i. T. abgedr. in der
Tlgl. Rundschau, 29. u. 30. Jan. 1902; Der Tag, 20. Matz
1901, Nr. 105 ; Deutsche Heimat IV, 18.— MaxKaOeek,
Eine Stunde bei Böcklin (im April 1895, zugleich über
eine Begegnung in Münchon um 1872), N.Wien. Tagebl.,
20. Jan. 1901. — Ouido Hauek, s. u. — Marlin KU*,,
Eine Berichtigung zur Böckünbiogr., Allg. Schw. Ztg.,
22. Dez. 1 90 1 , Nr. 59 4 . — 0. Leun**, Aus d. Tagebüchern
von 1885 — 89, herausg. von Lina Lasius, ZOrch. Post
1902, Stadtchronik Nr. 58, 55 u. s. f. bis 75 (10. Juli
bis 25. Sept.). — Jak. Mahly, Aus Böcklin* Lehrjahren,
Deutsche Revue, Sept. 1895; Zum 70. Geburtstage,
Neue Fr. Presse, 30. Okt. 1897; Aus Böcklins Atelier
(über d. plast. Medusen hanpt), Gegenwart Bd. 41 (1892),
Nr. 14. — Ehe Paubu, Ein Besuch im Atelier Böcklins
(nach dessen Tod), Westermanns Monatshefte XCII,
S. 170—174. — L. PieUeh, Arn. Böcklin, Velhagen u.
Kissings Monatsh. XV, 7, Min 1901. — L.P. (Ludwig
(Pnibram), Arn. Böcklin, Erinnerungen, Neue Fr. Presse,
16. Febr. 1901, und: Arn. Böcklin und Gottfr. Keller,
ebenda 5. u. 6. April 1901. L. Permi (Prtibram), Arn.
Böcklin, Weite Weht XX, 40, 81. Mai 1901 (alle diese
Art. hauptsächlich für die ZOrch. Zeit wichtig). L. P.,
A. Böcklin, Neue Fr.Presse, 16. Okt. 1897. — A.v.SalU.
Erinnerungen an Arn. Böcklin (1869—1871, 1879
u. 1886/86), Baal. Jahrb. 1901. Basel 1901, R. Reich.
— Alb. Welii, Bei Böcklin (Erinnerungen aus der ZOrch.
Zeit), Kunstwart XIV, 9 ; l.Febr.-Heft 1901. — Endlich
die Lebenserinnerungen von P. Heute, Berlin bei W. Hertz
1900, und von Joe. e. Kopf. Stuttg. u. Leipzig, 1. Aufl.
von 1899.— Ad. Fr. Graf t. Schock, Meine Gemilde-
KJimmlg. Stuttgart, 1. Aufl. von 1881, J.G. Cottasche
Rut-hhandJ. — Sowie die Aufzeichnungen von persönl.
Erinnerungen anderer von Ad. Frey, Arn. Böcklin nach
Erinnerungen seiner Zürcher Freunde, Deutsche Rund-
schau XXIX, Heft 2 und 3, Nov. und Dez. 1902. —
Den., Aus A. Böcklins Urteilen, Rheinlande DJ. 2,
p. 78 ff., Nov. 1902.
Charakteristiken und Lebensskizzen. A.Aus
Deutsehland und der Schweiz n. vielen a. : F. Avenariue,
A. Böcklin, Kunstw. XI, Okt. 18 97 u. XIV, 9. 1. Febr.-Heft
1901. — O. BaUeh, Westennanns Monatsh. Bd. 56,
(1884), p. 698 ff. — O. Jul. Bierbaum, s. 0. — Cätar
Flaieehlen, A. B., Die Wsge, Wiener Wochenschr. r**, 6,
4. Febr. 1901. — F. Haaek, Böcklin und Klinger,
Kunst f. Alle XI, 1, 1. Okt. 1896. — Bertk. Haendeke,
A.B. Hamburg 1890. — OUx Uaneton, Seher und
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Böcklin
— 166 -
Kocklin
Deuter. Berlin 1894. — M.Jordan. A.B. zum 70.
Geburtstag, Deutsche Kunst II, 1, 2. Okt. 1897. —
Max Lehr,, A. B. München 1897, Phot. Union. —
Henri Lantel, A.B. Lausanne, Payot 4 Cle., 1902;
vorher in Etr. Heirat., Lausanne 1902, G.BridelACie.—
Fr. Lemmmneytr. A. B. Unsere Zeit 1888, II, p. 492.
— A. Lienttmrk: Die Seele und das Kunstwerk. 1. Aufl.
Berlin 1899, Bruno und P. Cassirer. ~ Hmritette)
Mendel«,*«, B. Berlin 1901, K. Hofmann. — H. Mutker,
.Stadien und Kritiken. Wien 1900 Ol, Wiener Verlag-. —
C. Xeutnann, Der Kampf um die neue Kunst. Berlin
1896, Herrn. Walther, p. 251, vorher in deu Preuß.
Jahrb. LXXI, 2; Febr. 1893. — Fr.v.Ouini. A.B.
Velhagen 4 Klasings Monstab. VIII, 7: Marz 1894. —
F. 1-eekt, Deutsche Künstl. des XIX. Jahrb., II. Reihe,
p. 180 ff. Nördlingen 1W87. Vorher in Nord u. Süd
1878, IV, p. 288 ff. — K. Botenkagen. Würdigungen,
p. 73 ff. Berlin 1902. — K. .Sekeßer, Moderne Kst.,
Zukunft X, 15, 11. Jan. 1902.— Heinr. Alf. Sekmid.
A.B., zwei Aufsitze. Berlin 1899, F. Fontane 4 Co.
Zuerst erschienen im Pan 1897, III, 2 und 1898,
IV, 1. — Den.. A. B. Jahrb. der bUd. Kst., p. 91 ff.
1902. Berlin, Jahrb.-Gesellsch. S. auch oben. — Front
.Serrae*. Praeludien. Ein Essaybuch. Berlin 1900,
Schuster 4 Loeffler. — Henri Thode. A. B. Bay reuther
Bl. XXIV, 1901, 4—6, p. 93 ff. — Der*.. A. B. Ge-
denkworte. Deutsche Zeitschr. XV, 4, p.l 12, Nov.1901.
— Hugo x>. T.rkudi, A. B. Kunst f. A. XVI, 1 1 ; 1 . Marz
1901. S. auch oben. — Ueinr. Wolßin. A.B. Festrede
(geh. bei dnr Böcklinfrier am 28. Okt. 1897). Basl.
Jahrb. 1898. Basel, R.Reich. Auch einzeln verkäuflich.
- Der... Kunst f. A. XVII, 1, p. 1 ff.: l.Okt. 1901. —
AViut Würtenberger, A.B. Berlin 1902, Verla» Dreililien.
Vorher in der Zeitschr. Rheinlande 1,5; Febr. 1901.
B. Aus andern L&ndern: Frühe Wiirdipung bei Anlaß
der Intern. Ausst. in München von Eug. Müntz, Gaz.
dos bx.-arts 1869, 2. p. 813. — AI/r. Braunen. A. B.
Kunstnern, Kunstvaerket og Forstaaelson. National-
tidende (in Kopenhagen) 11. u. 12. Jan. 1898. — Faul
Otrurdy, Lea petita esaais d'enthousiastne. A la gloire
de Böcklin. Liege 1895, en vente chez Gnusö. —
F.mil Hannover, A.B. Tilskaeren (in Kopenhagen) 1892,
Nr. 118. — /W Lepritur. I/art en Allemagne 1897.
Rer. Encyclop. Larouase No. 225: 25 dec. 1897. —
William Bitter, k.h. Gand 1895,Typ. A.Stifter. — Der*..
A. B. Art et decorat., ort. 1 897, p. 1 10. — //. W. Simpr,
On tbe work of A. B. Studio VII, 36, p. 69. March
1896. — Helm Zimmern, Art Jouni.. ort. 1 888, p. 806. —
Außerdem erklirto Bjamatjem* Bßutuon Böcklin für
den größten zeitgenös*. Meister bei Anlaß einen Artikels :
Frankreich und Europa, Berl.Tagebl. 15. April 1901,
Nr. 188.
Ferner in den alle*. Werken Ober Kunst : <". Gurlitt.
Deutsche Kunst des XIX. Jahrh. Berlin 1899, G. ßondi.
— Marquis de Im Mavliir*. La point. allemande au
19«iiecle. Paria 1900, Plon-Nourrit 4 Cie. — H. Mutker,
Gesch. d. Mal. Bd. III. München 1894. G. Hirth. —
Mas Oihom. Die deutsche Kst. im 19. Jahrh. Berlin
1901, F. Schneider 4 Co. — Fr. v. Heber. Gesch. der
neuem dtsch. Kst. p.642 f. Stuttgart 1876. — Ho»rn-
l«ry. Gesch. d. mod.Kst, U, 1, p. 183 ff. Leipzig 1887.
— P. SeipptJ. Schweiz im 19. Jahrh. II, p. 524-533
(Carl Brun).
Ueber einzelne Fragen, Bildor etc.: Genf. Auf-
enthalt 1847 : Stippd. Journ.deGenevo, 2. Ed., 25. Febr.
1901. — Graf Schack und Böcklin: U.WinUer. Kunst
f.A. XVU, 22, 15. Aug. 1902 und 23, 1. Sept. 1902.
— A. B. in Zürich. Ad. Frey. Neuj. Bl. d. Zürch. Kunst-
gesellsch. 1902. - Selbstbildnis von 1872 (mit dem
Tod): Ferd. Laban. Der Musagvt Böcklin«. Pan IV, 4,
April 1 899. — Gefilde der Seligen : Aug. Beiekrtuptrgtr.
Parlamentarisches über Kst. u. Kunsthaadwerk. Kölu
1880, J.P.Bachem, S. 1,48 (Rede im Reichstag Ober
den Ankauf des Bildes). Guido Haurk. A. B.s Ge-
filde der Seligen und Goethes Faust. Berlin 1884,
J. Springer. Der».. Erinnerungen an A. B. Kunst-
hallo VII, 12, 20. Marz 1902. (Ueber einen Besuch
i. J. 1886, veranlaßt durch das erwähnte Buch).
Fr. Hammel, Die Insel der Seligen in Mythus u. Sage
der Vorzeit. München 1901, H. Lukasch ik. — Ueber
Toteninsel u. Frühlingshymne : Jui. Vogel. Leipzig 1 902,
Hermann Seemann. — Ueb. d. Entwurf für das Brest.
Museum: Max Semrau, Kunst f. A. XIII, 1, l.Okt. 1897.
— Ueber Prometheus und Spiel der Wellen : B. K. F.,
Deutsche Rundschau Bd. XXXVI, 1883, 3, p. 135 f. —
Ueber die Skizze im Besitze der G. Keller-St. zur Klage
dea Hirten : Carl Brun im Jahresb. der Keller-St. von
1898. — Ueber die Medaille zur OOOjAhr. Erinnerungs-
feier der Eidgenossensch. : Dr. Habiek. Bl. für Münz-
freunde 1 90 1 . Ferner für Böcklin : A. Fleiner, N. Z. Ztg.,
16. April 1891. Dr. A.S. (H. A.Sckmid). Allg. Schw.
Ztg. (in Basel), 10. Okt. 1891, Beil. zu Nr. 238.
Gegen Böcklin: Allg. Schw. Ztg., l.Okt. 1891, Nr. 230;
l.Nov. 1891, Beil. zu Nr. 257, von G.W. — Ueb.>r
die Venus Genetrix und den hl. Autonius, der dfn
Fischen predigt: N. Zürch. Ztg., 21. Mai 1892, Nr. 142,
1 . Bl. — Ueber einige spate Handzeichnuugen : H. Frank
(Pseudonym), Reclawe Universum XIV, 3, 21. Okt. 1897.
— Ueber Bocklins Fabelwesen : Dubai* lUymond. Natur-
wisstmsch. und bild. Kst. Rede zur Feier des Leibnitz-
schen Jahrestages in der kgl. Akad. der Wissensch, zu
Berlin. Sitzungsber. 1890, II, p. 771 (ein heftiger
Angriff). Canu Sterne, A. B.s Fabelwesen im Liebte
der organischen Formenlehre. Gegenwart 1890, Bd. 37,
Nr. 2. — Ueber den Realismus B.s: Hugo Kant*.
Gegenwart 1890, Bd. 38, Nr. 37. — Ueber B.s Ver-
hältnis zur Natur: Lud. Vollemnnn, Allg. Ztg. 1902,
Beil. Nr. 12. — B.s Landschaften: Georg Simmrl. Zu-
kunft XII, 45, 1895, p. 272 ff. — Ueber B. und den
Impressionismus : Alb. Drttdner, Berl. Kst. Kunstwart
XVI, 3 ; 1 .Nov.-Heft 1 902. — Uober B. als Musiker : Notiz
o. A. d. Verf. in Münch. N. Nachr. 31. Jan. 1901, Nr. 51.
Ueber die Böcklinausst.: E.v. BeHeptek. Münch.
N. Nachr. 1897, 17. u. 18. Okt. — Ck. Broicker. Preuß.
Jahrb. Bd. 91, 2; Febr. 1898. — A. GeMer. Nat.Ztg.
(in Basel) 1897, Nr. 227 ff. Die Schweiz 1897, 13. —
A.Mickel, Journ. de« Detata, 2. Nov. 1897. — Salm*m.
Le Jubile de Böcklin a Rale, Le Moniteur des Art«
1897, 8 et 4. — TkUbaultSUton. Le Temps, 3. Nov.
1897. — K.Woermann. Tftgl. Rundschau 1897, 8. u.
9. Okt — W. Weißin. Kunstchr. N. F. IX. 3; 1897.
Böcklinnummern: Kunst f. A. III, 2 (15. Okt.
1887); IX, 2 (15. Okt. 1898): XIII, 1 (l.Okt, 1897);
XVI, 11 (l.Mlrz 1901): XVII, 1 (l.Okt. 1901). —
Kst. uns. Zeit V, 2, 1894. 1. Halbbd. — Illustr. Ztg.,
14.Okt.1897; 24.Juni 1901.— Jugend II, 42 (16. Okt.
1897). - KunBtwart XIV, 9; 1. Febr.-Heft 1901.
Grabrede von Pfr. K. I.ening. Florenz 1901, B.Seeber.
— Gedächtnisrede von H. Brockkau.. Leipzig 1901,
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Böcklin
- 167 —
Böckliu
Zureh. KiiMt^eaellsch. fOr A. B. (29. Jan. 1901) von
77. BlunticUi. Schw. Baoztg. XXXVII. 7.
II. A. Srhmid.
BöckUn, Arnold, jun., Sohn des älteren
Malers Arnold Böcklin, geb. am 28. Jan. 1867
:n Rom, kurz vor der Rückkehr der Familie
nach Basel. Er entschloß sich um 1872, wahrend
des MOnchener Aufenthaltes, Maler zu werden
und bildete sich neben anderen Schülern unter
seinem Vater während der Florentiner Jahre
(seit 1874). Erste selbständige Arbeiten seit etwa
1876. Ende 1892 unheilbar erkrankt, lebt er
in Basel. Er pflegte seine Gemälde durch die
Signatar als nicht vom Vater stammend zu be-
zeichnen, meist mit A. Böcklin jun.
Gemälde: Kleines „Selbstbildnis" von 1875,
bei P. Brnckmann in Fiesole. — „Frühlingstag
in Toscana", freie Kopie des hei Frau Dr. Levi
in Mainz befindlichen Werkes von A. Böcklin
Vater, hier aber zum Unterschiede vom Originale
vorne auf dem Acker einige Tauben. Bezeichnet
A. Böcklin jun. — „Flora", ein Kind in moderner
Tracht mit Blumen in einem Obstgarten. Bez.
ß (nicht sicher ursprünglich), vermutlich um 1887
entstanden. Holz, 33 cm hoch, 26 cm breit, bei
B. Lippert in Magdeburg. — „Im Kloster", Juni
1887 in der Basler Kunsthalle ausgestellt. —
„Vorfrühling in Italien", Sept. 1889 in der Basl.
Kunsthalle ausgestellt — Eine Stimmungsland-
schaft, anscheinend ein Baum auf einsamer Höhe
vor trüber violetter Luft, war ausgestellt 1888
in München, im internat. Kunstsalon von Bierck.
Zeitschr. f. b. K., Beibl. XXIV, p. 261. — „Im
Herbst", italienische Landschaft, links Cypressen,
rechts Haus mit Weblaube. Bez. A. Böcklin,
nach Aussage von A. Böcklin sen. von seinem
Sohne. Holz, 32 cm hoch, 25 cm breit 1901 im
Besitze der Kunsthandlung Schulte in Berlin.
— Außerdem noch Stillleben. H. A. Stkmid.
Böcklin, Carlo, Maler, Sohn des ält A. B.,
geb. am 18. Jan. 1870 in Basel, bildete sieb
zuerst auf dem Polytechnikum in Zürich zum
Architekten aus, war einige Zeit auf dem Bau-
bureau von Reg.-Rat M. Hasak am Umbau der
Rcichsbank in Berlin beschäftigt, ging im Herbst
1894 zur Malerei über und arbeitet seit 1895
in der Villa Böcklin in S. Domenico bei Florenz.
Gemälde: Doppelbildnis von Vater und Sohn,
A. B. seu. und Carlo B., der Vater sitzend vor der
Staffelei eine Arbeit des Sohnes prüfend; lebens-
große Figuren. — „Einst und Jetzt", zwei Bilder
in einem Rahmen. Ausgest, im Basler Kunst-
verein April 1898. Abgeb. in Weite Welt XX,
Nr. 13 (1901). — „Abschied" und „Morgenncbel"
(das letztere eine ital. Villa von Blumenbeeten
umgeben). Berliner Sezession 1900. — Bildnis
von A. Böcklin Vater, 1901. Brustbild, urspr.
ganze Figur. Ausgestellt von Hofkunsthandlung
E. Arnold in Dresden. — „Aus Italien." Berliner
Sezession 1901. — Die „Sonnenpriester", 1902,
ausgest im Berliner Künstlerhaus. — „Ruine
am Meer", 1902, Berliner Sezession. Abgeb. in
der Kunst f. A. XVII, 20; 15. Juli 1902.
T&gwanz. (Zürich) vom 22. Dez. 1896, 2. Beilage.
H. A. Sekmid.
Böcklin, Felix, Maler, geb. am 18. Sept. 1872
in München, Sohn des ält. A. Böcklin, studierte
erst Medizin, widmete sich der Malerei seit dem
Tode des Vaters (Herbst 1901). Er lebt gegen-
wärtig in München. H. A. Schmitt.
Böcklin, Hans, Maler, Sohn des älteren Arn.
B., geb. am 2. Aug. 1863 in Rom, zeigte früh
Anlagen, die zu den grünten Hoffhungen ver-
anlagten und berechtigten, u. a. in Schatten-
bildern und Karrikaturen, die sich im Besitze
der Familie erhalten haben. Die Karrikaturen
sind 1875 — 1882 in Florenz entstanden. Er
widmete sich seit Okt. 1881, als er die Schule
verlassen hatte, ganz der Malerei und bildete
sich zunächst in Florenz unter seinem Vater;
er ging im Winter 1884/1885 nach Antwerpen,
Britesel und dann nach Paris; dort war er Schüler
von Jules tafebvre und Gustave Boulanger in
der Akademie Julian. Er arbeitete von 1887
an in Zürich. Aus den folgenden Jahren Ge-
mälde im Basler Privatbesitz, die noch an die
zarteren Schöpfungen des Vaters aus dessen
Florentiner Zeit anklingen, aber auf ein rasches
Fortschreiten zu größerer Freiheit, Feinheit und
auch Selbständigkeit deuten. Die weitere Ent-
wicklung verhinderte der Beginn einer schweren
Krankheit, die allmähbg jede Erweiterung seiner
Thätigkeit unmöglich machte. Er lebt jetzt in
Zürich.
Gemälde: 1) Wachtturm am Meere, vorne ein
Trupp bunt gekleideter maurischer Reiter. Bez.
H. B. 88. Leinwand, zirka 60 cm hoch, zirka 75 cm
breit. Bei Prof. Emil Burckhardt-De Bary in
Basel. 2) Italienisches Haus am See, vorne eine
Prozession bunt gekleideter Gestalten. Bez. Hans
Böcklin 89. Leinwand, 54 cm hoch, 66 cm breit
Bei Arch. Leonb. Friedrich, Basel. 3) Italienische
Frühlingslandschaft mit tanzenden Paaren. Bez.
H. Böcklin 90. Leinwand, 37 cm hoch, 42 cm
breit. Bei Arch. L. Friedrich, Basel. 4) Lagernde
Ziegenherde in südlicher Landschaft Bez. Hans
Böcklin 91. Leinwand, 20 cm hoch, 32 cm breit
Bei Arch. L. Friedrich, Basel. Mit diesem Ge-
mälde waren im Nov. 1891 in der Basler Kunst-
halle noch ausgestellt: „Waldlandschaft", „Fels-
schlucht", diese etwas größer, und ein kleineres
Bild „Wäscherinnen." 5) Schwebende Figur mit
Wage und Palme auf dunklem Grunde. Kopie
nach dem Gemälde des Vaters „Die Hoffnung"
von 1880. Holz, 33 cm hoch, 23 cm breit. Bei
Arch. L. Friedrich in Basel. H.A. Sckmid.
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Bäsch
- 168 -
Bösch, August, Bildhauer, geb. am 20. Aug.
1657 in Ebnat, Toggenburg, lebt gegenwartig in
Rom. B. besuchte die Primarschulen der Heimat
bis zu seinem 9. Jahre, in welchem er infolge eines
Schar lachfiebers ganzlich taub wurde, kam dann
in eine Taubstummenanstalt und empfing bis zu
seinem 16. Jahre Privatunterricht. Von 1873 bis
1876 machte er eine Steinhauerlehre in Riesbach
durch, während welcher er auch Unterricht im
Zeichnen und Modellieren an der Kantonsschule
und am Polytechnikum erhielt Während zwei
Wintersemestern, 1875—1877, besuchte er in
Manchen die Kunstgewerbeschule und fand im
Sommer Beschäftigung auf Bauplätzen. Daran
schloß sich ein zweijähriger Studiengang an der
Akademie in München (1877—1879), worauf sich
B. nach Paris begab, wo er bis 1884 verblieb,
in verschiedenen Ateliers arbeitete und abends
die Ecole des arts decoratifs besuchte. 1884 bis
1 896 lebte B. als selbständiger Bildhauer in Zürich,
von wo aus er Reisen nach Italien und England
unternahm. 1895 siedelte er zur Ausführung
des Modelles zu einem Monumentalbrunnen nach
St. Gallen über, kehrte nach Vollendung des-
selben wieder nach Zürich zurück, das er zeit-
weilig mit Rom vertauschte, wo er seit Frühling
1901 für längere Zeit Wohnsitz nahm.
Arbeiten. 1881: Marmorporträt von Maschinen-
fabrikant Rauschenbach in Schaffhausen. Der
„Senn", Statuette. 1884—1895: Baudekorationen:
Villa Wegmann (Prof. Bluntschli), Hotel Bellevue,
Attikagruppe, Bürgli Wädensweil, C. Geßner,
sämtliche figürliche Arbeiten am Schulhaus am
Hirschengraben, Denkmal für Pfr. Lang auf dem
Zentralfriedhof. Porträtbüsten von Oberst Stadler,
Hodieux, Nationalrat Bleuler, Micbalsky (im
Polenmuseum Rapperswil), Studienkopf Brutus
und andere. Lauschende Nymphe. 1895—1897:
B Broder "brunnen in St Gallen, Christusfigur an
der neuen Linsebühlkirche und Portaldekora-
tionen an derselben, Freiheitsdenkmal in Stäfa,
verschiedene kleinere Arbeiten. 1897—1901:
Dianakopf, Krugträgerin (Statuette), Wasser-
trägerin, Bronzestatuette, Giebelfigur für das
Verwaltungsgebäude der Schweiz. Lebensver-
sicherungs- und Rentenanstalt am Alfred Escher-
platz in Zürich und verschiedene andere Arbeiten.
1901 Rom: Meerweib, musizierend.
Di« Schweiz 1897, Nr. 10, p. 218 ff. — Stauffaeker,
Studienreisen p. 245 ff. — Chronik der Kirchgemeinde
NeumQnster p. 406 ff. — N. Z. Ztg. 1898, Nr. 305;
1899, 192. Bahn.
Bäsch, Joseph, Architekt, geb. am 11. Mai 1839
in Ebnat studierte am eidg. Polytechnikum in
Zürich und war hierauf im Privatatelier Sempers
thätig. Nach kürzerem Aufenthalte in Wien und
Pest, war er 1671—1875 Stadtbaumeister in
Winterthur. Seit 1875 ist B. Professor am
Technikum in Winterthur. Bruder von Auguit
BöSCh. L. Catamt.
Bäschler, Sigismund, ein Waffenschmied und
Schäfter, erscheint 1685 als Lieferant für das
Zeughaus in Solothurn.
Seckelmeisterrechn. 1685. ZttUr.Collm.
Btitxinger, Andres (Andreas), von Solothurn,
ein Waffenschmied des 17. Jahrb., erscheint 1625
unter den Lieferanten für das Zeughaus daselbst.
Sockelmeisterrechn. 1625. Z*tttr-('ollin.
Bötzlnger, Philipp Jakob, Bildhauer von
Solothurn, geb. 1750 daselbst, beeidigt 1769.
half wahrscheinlich mit beim Ausbau der StUrsus-
Kirche in Solothurn. Er war Lukasbruder von
1776 an und malte seinen Schild mit Emblemen
der Bildhauerkunst in das Wappenbuch. Er
starb 1798.
Lukasprot., Bargerb., Wappenb. II, 187.
Z*tt*r-CoUi».
Boffa, Antonio, della Cassina d'Agno im
Bez. Lugano, Architekt des 19. Jahrh., lieferte
die Zeichnung für das Sanktuarium der am
14. Okt. 1888 eingeweihten Kirche von Agno.
Boll. «tor. 1888, p. 250. C. Bmn.
Boffa, Pietro, Architekt, von Arasio bei Mon-
tagnola, lebte in Odessa. Für seine Leistungen
erhielt er 1828 vom Kaiser von Rußland den
St. Wladimirsorden IV. Klasse und den Adelstitel.
ÄKmcJk Art. tic p. 29. E. h. Oirard.
Bog, Jakob, Glockengießer in Sursee. Er goß
1650 für Buttisholz eine Glocke.
A'ütckder, Glockenb. Msc. Itoris SulermeUitr.
Bog, Lorenz, Glockengießer in Sursce. Ob er
ein Bruder oder ein Sohn von Jakob Bog war,
ist ungewiß. Er goß sowohl mit Johann Martin
Kaiser, als allein. Mit J. M. Kaiser: 1652 für
Sursee, 1659 für Sursec und Knutwil. Allein
1669 für Sursee eine Glocke.
MiscMer. Qlockonb. Mac. Motu SutermeUur.
Bognar, Emil Xaver Heinrich, Dekorations-
maler. Sein Vater stammte aus Raab in Ungarn,
kam nach der Schlacht bei Solferino, die er als
Husar mitmachte, in die Schweiz, bürgerte sieb
in Basel ein und gründete 1865 ein Malcrgesch&ft
in Luzern. Er starb 1884. Der Sohn, geb. am
25. Mai 1866, machte seine Lehrzeit in Wieu
und legte vor der dortigen Malerinnung 1887
die Lehrlingsprüfung ab. Er bildete sich an der
k. k. Staatsgewerbeschule in Wien, an der Kunst-
gewerbeschule in Karlsruhe und an Privatschulen
in Berlin und Leipzig weiter aus. Nachdem er
einige Zeit in Bern selbständig ein Geschäft
geführt hatte, arbeitet er nun (1902) in Luzern.
Curric. vitae. H. Türtrr.
Bognard, Francois, fut recu maltre orßvre
ä Geneve le 24 sept. 1753. A. ChoUy.
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Hognard
— 169 —
Bogueret
Bognard, Francois, fils da precädent, n6 ä
Geneve en 1756, fut recu maltre orfevre le 27
man 1784. A. ChoUy.
ßognato, O. G, s. Bagnato.
Bogstorfer, Oswalt, „Moler oder Glaser zu
Priburg im Oechtland", wird im Urteilsbuche von
Basel 1493 erwähnt. Werke seiner Hand sind
nicht erhalten. D. BureAhardi.
Bogueret, David, fils de Jean le fils de Ni-
cola«, a Geneve le 4 juillet 1611, mort le
25 f£vr. 1695, fut maltre orfevre. A. CkoUy.
Bogueret, Jean, architecte et sculpteur, frere
tres cadet de Nicolas, ne* vers 1550, mort en
1610. II vint a Geneve en 1574 et fut ausgitöt
chargl, sur la recommandation de son frere, de
travaux d'&ülite" qui ne reussirent guere ; on le
maintint cependant sur le role des „ouvriers de
la Seigneurie" ä un salaire moyen de dix sols
par jour. On verra dans l'article relatif a Nie.
Bogueret, qu'il signe avec celui-ci — de ses
initiales I et B liös — la rampe de l'Hötel
deVille, achevee en 1578; il est plus que pro-
bable que la sculpture fut executee par lui et
que c'est particulierement de la decoration que
son frere le chargea lorsqu'ils travaillerent en-
semble. J.B. a grave" ses initiales sur un tres
bei ecusson en marbre aux armes de Geneve,
enchassl sur la face sud de Pancien arsenal —
plus anciennement halle au ble\ Son mono-
gramme se remarque ici deux fois, dans l'une des
decoupures du panneton et dans la boucle de la
clef, aecompagnant le milleaime 1588. Cet <5cus-
son a 6t6 comple'te' et encadrä dans une bordure
rectangulaire en 1634; on nc peut dire s'il avait
4t6 sculpte pour ce batiment, qui fut entierement
reconstruit au commencement du 17* siecle,
ou pour un autre ödifice, d'oü il aurait 6t6
transportä lä, lors de la röfection ou d'une re-
stanration; on a plusieurs exemples ä Geneve
de ces transferts d'annoiries. Meine monogramme
sur une modeste inscription que l'on peut voir
ä Pentree d'une maison assez vaste, mais d'archi-
tecture severe, rue de l'Evechd, n° 7; J. B. la
construisit en 1606 pour le procureur general
P. Du Cest. Ce fut encore J. B. qui grava, cn
1603, l'inscription fune>aire des victime» de
l'Escalade et Paccompagna de son nom en toutes
lettres, avec le I seulemcnt Iie" au fi. II ne di-
daignait aueune besogne, car on le voit occupe'
a tailler des boulets de pierre en 1593. A la
mort de Nicolas, il obtint la place et les gages
de ce dernler, sans 6tre cependant Pobjet d'au-
tant de faveurs; il ne devint jamais bourgeois.
./. J/nyor, Fra^m. d'archeol. genev., dm» le Bull, do
la Soc. d'hwt. et d'archeol. de Geneve, l" vol., 1392
4 1 897, fo-8, p. 1 27 «s. — L. hufovr- Venn, N. Bohneret,
une des victimes de l'Eecalade, Geneve 1 89«. A.-J. M.
Bogueret) Jean, fils de Nicolas, n6 ä Geneve
en 1574, mort le 7 avril 1631, maltre orfevre;
on ne peut citer aueun de ses travaux. II fut
membre du Conseil des Deux- Cents en 1605,
geölier 1613 a 1622, puis du Conseil des Soixante,
contr61eur des travaux — sorte de survivance
de son pere — en 1622 et höpitalier en 1630.
L. Du/our-Venu», N. Bagueret, une des victime» de
l'Escalade, Geneve 1896, in-8. — L.Sordei. Dict. des
nun. genev., manuacr. A.-J. M.
Bogueret, Jean, n€ a Geneve cn 1590, mort le
3 nov. 1635, fils alne' de Jean le frere de Nicolas,
maltre orfevre comme son cousin et dont on ne
peut non plus citer aueun ouvrage, testa en 1628.
L. Du/our-Vrrnf*. N. Bogueret, nne des victime« de
l Esealade, Geneve 1896. A.-J. M.
Bogueret, Jean, fils de David, n£ en 1642,
mort le 19 juillet 1718, fut recu maltre orfevre
le 30 mars 1682. A. a©i»y.
Bogueret, Jean-Blnödict, fils de Jean, ä
Geneve en 1677, mort le 15 avril 1724, fut recu
maltre orfevre le 21 die. 1699. A. ChoUg.
Bogueret (Bagueret, Baugueret, Bougueret,
Bouguerel), Nicolas, architecte, n6 ä Langres, en
Champagne, vers 1537, se retira a Geneve, pro-
bablement pour cause de religion, avant 1568.
D s'oecupa d'abord de travaux pour les parti-
culiers, travaux qui attirerent sur lui Pattention
du Conseil. Ce dernier paralt Pavoir consulte'
en qualitä d'expert, en 1570, ä propos de la
reTection des halles du Molard menacant ruine
depuis assez longtemps; il fit les „pourtraicts"
ou plan du batiment nouveau et recut un salaire
de cinq florins pour cette prämiere besogne;
puis il dirigea ou surveilla tout au moins la
construetion , jusqu'en 1574, oü les nouvelles
halles furent declarees „parfaitea." Elles ont
€t€ reconstruites au 18" siecle. Du reste, ä
partir de sept 1570, B. figure constamment, en
tete des magons, sur les roles des maltres d'ätat
et des ouvriers employes par la Seigneurie. II
recevait un salaire de six sols par jour, qui fut
porte- a dix sols Pann£e suivante, ä im florin et
ä un florin et quart meme, plus tard. En 1571
egalement, le 16 janv., le Conseil „considerant
qu'il est homme expert en son estat et s'aequitte
bien du bastiment des halles, arrete de le retenir
au Service de la Seigneurie", lui aecorde un loge-
ment et le reeoit bourgeois gratis — distinetion
des plus honorables alors — en lui pennettant
de travailler pour le public, quand le service
de PEtat le permettra.
Qnoique generalemcnt qualifiö de „macon"
B. <§tait, en r<5alit<5, architecte et meme ingänieur.
On le voit ä rtitereea fois, en 1573, 1575, 1580,
1582, 1585, 1596, entre autres, solliciter des
auguicntations de salaire ou des gratifications
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Bogucret
- 170 -
Boisdechesne
quc lo Conseil, tres ä court d'argent en gän£ral,
mais tres desireux de conserver son architecte,
dont il faisait grand cag, accorde toujours; il
est probable que B. avait conscience de son
merite et des Services qu'il rendait et qu'il ne
craignait pas de voir ses demandes 6cart£es
comtne inopportunes. En 1582, la maison qu'il
occupait ä la cour Saint-Pierre et qui, on l'a
vu, appartenait ä l'Etat, lui fut affermee pour
400 florins et finalement, par suite des faveurs
dont on le gratifia, il en devint proprietaire sans
bourse dölier. Ce traitement un peu exceptionnel
lui suscita des ennemis, puisqu'on le voit se d£-
fendre, victorieusement du reste, en 1588, contre
un membre du Conseil des Deux-Cents, Antoine
Andrion, qui l'avait accuse" d'abuser de sa Situa-
tion, de s'fitre fait payer par la Seigneurie les
journe'es faites pour les particuliers, etc.
B. travailla pendant 32 ans au Service de la
Republique. On ne peut citer qu'une faible partie
des travaux executes pendant ce long espace
de temps et, parmi ceux-ci, un ou deux seule-
ment ont dt6 conserves jusqu'ä nous : Tun d'eux,
U est vrai, suffit ä donner une haute id6c du
talent de cet architecte distingutf. En 1575, il
refait leg armoiries de Gen£ve sur la jwrte de
f'oniavin et, en 1586, Celles de la porte de Rive:
on peut se demander, ä ce propos, si, comme
cela a etd souvent le cas, l'architecte ne faisait
pas aussi de la sculpture. De 1584 ä 1587,
B. travailla beaueoup aux fortifications en general
et, en particulier, aux portes susdites et ä leurs
ouvrages, et ä l'llc des Barques (aujourd'hui lle
Rousseau), qu'il transforma en bastion : on y lit
encorc, ä la pointe et au-dessous du couronne-
ment de la niuraille, snr le flanc gauche, l'in-
scription suivante:
ihr xr-s
FONDE . EN ET . AC'HK
MAR* TANT -irQQ VE. EN IV
«VII P1LOTIH 1 OOO ING . AV
QVE BCR TER DICT AN
RE . FERME PAR .S.Ii
Les fortifications de Saint-Gervais, Celles du
Pin le retinrent en 1588 et 1589, en meme temps
que divers bätiments publics: cn 1503 et 1594,
c'est aux fondations du fort d'Arve qu'il preside.
Sa grandc «'iivre, (|ui snbsiste encorc, est la
rampe desservant les trois (Hages de 1' Hotel de
Ville, 8]>e>imen d'arcbitecture unique en Suisse.
et dont on ne retrouve pas au dehors un tres
grand nombre d'analogues ; chacun connait cette
construetion elegante et simple, qui pourrait ötre
plus apprecioc, des Genevois surtout. La rampe
oectipe un corps de bätiment carrtf adosse' a
l'angle sud-ouest de la cour de l'Hotel de Ville;
olle est supportec par des vootes ogivales u
nervures, avec arcs doubleaux et forracrets,
s'amortissant sur les forts piliers carres de la
roaconnerie exterieure et intcricurc; les baies,
largement |ierce"es, de la muraille exterieure, de
forme ogi vale ägalement, sont occup&s par des
balustrades ä hauteur d'appui. Un grand nombre
de dltails de sculpture concourent ä l'effet d'en-
semble de cette partie de l'e'difice, fleurons, cula-
de-lampes, clefs-de-voüte, tous varies et tous
charmants. t'ne large arcade, d'un goftt exquis,
surmontee d'un fronton sculpte*, donne acces dans
la rampe; eile est datee de 1556, de Sorte
qu'elle ne fait pas partie de l'oeuvre de B. ; mais
toute la rampe eile -meme lui appartient. Au
haut de Celle -ci, il a modestement traeä sur
un pilier, au-dessous de ce millesime: Achev£
1578, ses initiales N et B lies (JB). A cot* du
monogramme de Nicolas B. se trouve celui de
son frere Jean.
La reputation de B. l'a souvent fait appeler
hors de Gcnevc. II alla a Morges, en 1574,
travailler pour MM. de Berne, qui le consulterent
en 1593, 1599 et 16O0 pour les fortifications
d'Yverdon. En 1575 et 1680, ce fut le President
du Senat de Savoie qui le fit venir ä Ohambäry.
On croit meme que la Seigneurie le preta en
1588 au roi de Navarre.
N. B., apres une vie de labeur, mourut pour
sa patrie d'adoption, dans la nuit de l'Escalade ;
il fut tue" ä la descentc de la Trcille, ä l'age de
65 ans, etant la plus ägöe des dix-sept victiraes
du 12 dec. 1602. II fut enseveli avec se» freres
d'armes au eimetiere de Saint-Gervais ; son nom
se lit sur la modeste inscription funeraire placäe
en 1603 et qui fut taillee par Jean Bogueret.
J.Magor, Fngm d^archeol. genev., dans le Boll, de
la Soc. d'hist. et d'archefll. de Geneve, 1«' vol., 1892
h 1897, in-8, p. 127 88. — L. Dufour-Yen*: Nicolas
Boifwret, une des victime» de l'Escalade, Geneve 189C,
in-8. — L.Snrdrt. Dict. des fam. irenev., manuscr. de la
biblioth. de la Soc. d'bist. et d'archeol. de Geneve. -
J.J. Rigavd. RVnselirnenient* sur les Bx.-Arts ä Geneve,
noov. edit., Geneve 1876, p. 54 et 7G. — CWfc. Livro
des Rmirjroois, p. 289. A.-J. Jf.
Boine, Johannes, Architekt. „Anno Dni. 1517.
M . IOHES . boine" steht auf dem Schlußstein des
Vorchors der Kirche von Les Verrieres-Suisses
gemeißelt. Soll nach der Haltung dieses schlichten
Bauwerks auf den Rang des Architekten ge-
schlossen werden, so hob er sich nicht Uber den
gewöhnlichen Schlag spätgotischer Werkmeister
empor.
Eine kurze Beschreibung des Kirrhleins boi
Stat.xehw. Kstdenkm. Anz. A.-Kde. 1688, p.90. IM*.
Boi», Samuel, fut re^u maitre orfe\Te ä Geneve
le H avril 1727. A. Vkoi,y.
Boi», du, s. Du Bois.
BotadechPHiie, Louis, ne ä Gencve, fut rt^u
maitre orfevre le 16 a\Til 1779. A. cWy.
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Koissonnas
— 171 -
Boller
Boissonnaa, Charles, architecte, ntf a Geneve
en 1832. II a falt ses etudea a Carlsruhe (1851
ä 1855), Zürich (1855 ä 1857) et Paris (1858).
Cct architecte a elev£ ä Geneve de nombreax
edifices : citons, entre autres, le batiment d'ecole
de la nie d'Italie et, partni ses constructions les
plus interessantes, des maisons particulieres a la
nie Ward et surtout ä la place de Longemalle,
oft il a tentl un retour a la decoration poly-
chrome exterieure et aux formes de l'ancienne
architecture suisse et locale. 11 a dessine la
chaire et le buffet d'orgue de l'ancienne cathe-
drale de St-Pierre (186.). M. Ch. B., conseiller
d'etat de 1889 a 1897, a dirige le departement
des Travaux publics; soua son administration,
d'interessante travaux de rcstauration ont et£
executes a l'Hötel de Ville (rampe, salle des
pas-perdus) et ä l'ancien arsenal, dont les faces
exterieures ont et6 decorees par M. Gustave de
Beaumont (voir ce nom p. 97).
Carric Tita*. Ch. Kijgimann.
Boitel, Edmond, Architekt und Aquarellist,
geb. am 21. Mai 1876 in Cormondreche im Kt.
Neuenburg. Er machte seine Studien am Poly-
technikum in Zflrich und war 1901 Schüler der
Ecolc des Beaux-Arta in Paris.
Mittig. des Künstler*. C. Äm«.
Bnksdorfer, s. Bockstorffer.
Bolard, Hugues (Hugo Bolardi), peintre,
re^u bourgeois de Geneve en 1472. Nous
croyons qu'il faut identitier Hugues Bolard avec
„Hugue le pintre" ou „maistre Huge painctre"
ou encore „maistre Hugue peyntre de Genesve"
qui apparalt plusieurs fois dans les comptes du
tresorier de Savoie. Nous le voyons figurer dans
ces comptes pour la premiere fois en 1469 et
pour la derniere en 1511. Hugues, comme tous
les artistcs de l'epoque, faisait les ouvrages les
plus divers, ainsi il fournit au Duc de Savoie:
„seze grands escussons"; „vne enseigne"; „vng
guidon esquieulx est painctz vng Sanson ... et
Bernes de letres"; „vng guidon esquieulx est
paintz saincte Marguerite* ; „XVIII petites jour-
nees de papier faictes de leches A et de Y grot.
XVIII heaunnes de pintures pour metrc sur
certains autres entremes." — Co qui semble con-
iirmer notre hypothcse que H. B. et maltre Hugues
sont le meine personnage, c'cst que tous ses
comptes au Duc de Savoie sont dates de Geneve.
B. semble avoir 6tc un des peintres attitres de
la Seigneurie de Geneve, ainsi en 1484 il re^oit
8 fl. pour des pennons portes par les enfants a
l'arrivee de l'Eveque a Geneve; en 1484, 8 11.
4 gr. pour des pennons portes par les enfants
allant ä la rcncontre du duc de Savoie; en 1485,
6 fl. pour la peinture des montants du daia de
la duchesse de Savoie et pour 300 pennons ; en
1485, 6 tl. pour la peinture de l'elepbant; en
1487, 3 fl. pour les depenses par lui faites pour
les histoires jouees a l'occasion de l'arrivee de
la duchesse de Savoie. — B. est mentionne dans
les registres du Conseil de Geneve de 1484 k
1502. — Rigaud dans la trop courte et inexaete
liste d'artistes genevois du lö' siecle qui fignre
aux pages 41—43 des „Renseignementa", cite un
Hugues Boulard, peintre, qui aurait £te recu
bourgeois gratis en 1485; c'est, sans doute, une
confusion avec notre H. B., il n'y a point eu de
reeeption de ce nom en 1485.
Conllr, Li vre des Bourgeois. — Dufour *t Bahui.
Peintres en Savoie, p. 97, 116, 116. — Registres du
Conseil, msc. aux archives de Geneve. CK. Eygimann.
Bolino, Antonio, Maurer, aus Mendrisio, im
16. Jahrh., war 1591 und 1592 (23. Juni) im
Palatio Vaticano für InnocenzIX. u. Clemens VIII.
thatig. Am 25. Aug. 1593 engagierte ihn An-
tonio del Pozzo aus l'oldrerio, der von der
Camera apostolica den Palast Sixtus V. zu voll-
enden erhielt.
Herto/otti. Art. lorob. a Roms 1, 127; II, 292, 344.
- Dm., im Boll. stor. 1885, p. 42. — Den., Art.
svi«. in Roma, p. IX u. 17. C Brun.
Bolla, Giovanni, Architekt, aus Agno im Bez.
Lugano. Er war im 18. Jahrh. thätig, arbeitete
mit Virgilio Rabaglio (s. diesen) zusammen und
stand unter dessen Einfluß und Protektion.
Büimhi. Art. tiC. p. 165. C. Brun.
Bollate (Vaulate), Jac. de, s. Jacobinus de
Vaulate.
Bolle, Louis, fut recu maltre orfevre a Geneve,
le 10 aoüt 1795. A. ChoUy.
Boller, Christoph, Goldschmied, Sohn des
Tuchsch&rers Hans Jak. B., geb. 1595 in Zürich.
Er war 1610 Lehrling bei Hans Ulmer, wurde
1619 Meister und starb 1648. 1628 wurde er
Zwölfer bei den Schneidern, 1632 Stiftskämmerer,
1647 Almosenamtmann. Er war 1 621 mit Dorothea
Uäfeli, 1624 mit Esther Hottinger vermählt.
Mittig. des t Hrn. Dr. ZMtr. C. Brun.
Boller, Friedrich, Maler und Zeichner, geb.
am 27. Juli 1872 in Zürich. Er war ursprüng-
lich Kaufmann bei Beder Kern & Co. in Zürich.
Sodann sattelte er um. Er machte seine Studien
unter Jak. Grünewald an der Kunstschule in
Stuttgart. Hierauf bethatigte er sich, von 1895
bis 1897, in Zürich als Dekorationsmaler. Kr
beteiligte sich an der Landesmuseums-Konkurrenz
und führte den figürlichen Teil am Plafond des
Stadttheaters in St. Gallen aus. Vom Herbst 1897
bis 1901 weilte er als Aquarellmaler für Post-
karten und Reiselitteratur in Tübingen. Seither
lebte er abwechselnd in Stuttgart, Tübingen und
Zürich.
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Boiler
- 172 -
Bolomey
B. hat in verschiedenen Kirchen, wie Pfef-
fingen (Hohenzollern) and Truns (Graubunden),
auch den Plafond in der Villa Blumer in Engi
im Kt. Glarua gemalt Mit dem Kirchenmaler
Gottfr. Schiller aus Ravensburg führte er die
Bilder im Schiffe der Kirche von Ems bei Chur
und die Restauration der Stadtkirche von Laup-
beim bei Ulm aus. Neuerdings hat B. sich auch
im Radieren versucht.
Nach den Mittig. des KQustlore. C. Brun.
BoUer, Hans Heinrich, Goldschmied, Sohn
des Goldschmieds Hans Konr. B., geb. am 28. Aug.
1664 in Zürich. Er war 1677 Lehrling bei seinem
Vater, ward 1686 Meister und starb kinderlos
am 21. Aug. 1725. Vermählt 1703 mit Elisabeth
Burkhardt. Er war Lieutenant.
Mittig. dei t Hrn. Dr. XMtr. C. Brun.
Boller, Hans Konrad, Goldschmied, geb. am
6. Aug. 1629 in Zürich als Sohn des Goldschmieds
Christoph B. Er war 1643 Lehrling bei seinem
Vater, wurde 1654 Meister und starb 1695. Er
hatte zwei Frauen: 1) Verena Binder, 2) Maria
Boiler. Er ist Ratsprokurator und Hauptmann
bei der Artillerie gewesen. Ein Kelchbecher
von B. mit Wappen Grebel und Fries und dem
Datum 1662 als Depositum der Bogenschützen-
gesellschaft der Stadt Zürich im Landesmuseum.
Anz. A.-Kde.l 899, p. 84.— Mittig. des t Hrn. Dr. ZMcr.
C. Brun.
Boller, Hans Rudolf, Goldschmied, in Zürich,
geb. daselbst 1625, Sohn von Heinr. B., Pfarrer
zu Regensberg, Neffe von Christoph B. Er war
1639 Lehrling bei Melchior Trüb und wurde 1648
Meister. Er verheiratete sich 1656 mit Dorothea
Haab. Von 1671—1676 ist er Handwerksobmann
gewesen ; dann zog er zu seinem Sohn, der Vogt
zu Steinegg war. Ein in Silber getriebener, ver-
goldeter Luchs von B., ein Geschenk der Familie
Escher vom Luchs an die Konstaffel zu Zürich,
wurde von der Gesellschaft der Schildner zum
Schneggen in Zürich im Landesmuseum deponiert
Am. A-Kde. 1 899, p. 84.- Mittig. des t Hrn. Dr. ÄOer.
C.Brun.
Boller, H. Johannes, Zinngießer, arbeitete im
18. Jahrh. zu Zürich. Von seiner Hand war in
der Schweiz. Landesausstellung in Genf 1896,
Gruppe Alte Kunst, ein Spitalschüssclchen mit
Deckel zu 3 Füßen, das figürliche Gußvcrzicrung
aufweist, ausgestellt Seine Marke ist H. I. B.
Cat. de l'Art anc, groupe 26, de l'oxpos. nat. suisse,
Qenere 1896, p. 279. Hahn.
Bolleter, Job. Konrad (schreibt sich auf ver-
schiedenen Blättern auch J.C. Bollter, wobei das
J.C. wie ein H. aussieht; daher auch die be-
zügliche irrige Angabe im Index des Britischen
Museums 1, 175), geb. in Meilen 1814, Schüler von
G.Ch.Oberkogler. Tüchtiger Lithograph; fertigte
als solcher Kopien nach HoraceVernets Schlachten
von Jena und Friedland, nach Montens Napoleon
und seine Generäle, ferner militärische Porträte
aus der Zeit des Sonderbundskrieges (Rilliet,
Salis, Ziegler), Er verließ später den Beruf und
starb 1869 als Handelsmann in Zürich.
II. AppemeUer.
Bollter, s. Bolleter.
Bolomey, Benjamin Samuel, peintre vaudois
et graveur, bourgeois de Lutry, naquit ä Lau-
sanne le 19 mai 1739. II ötudia la peinture ä
Paris, oü il subit l'influence de Fr. Boucher et de
Latour. En 1763, il se rendit en Hollande, ä
La Haye, oü un de ses oncles, Jean-Jacob B.,
gtait ^tabli comme negociant Recu d'abord
comme £Ieve (1763) de la confrerie „Pictura",
il obtint sa maltrise le 26 avril 1764. II en fut
plus tard rägent (1771), puis directeur (1777).
En cette qualitä, il fut le portraitiste officiel du
prince d'Orange Guillaume V, dont il reproduisit
plus de vingt fois les traita. II fit aussi les
portraits des illustres visiteurs de la Cour de
Hollande : Catherine II, Fr6deric U, Joseph n, etc.
II a Igalement exöcute" quelques tableaux ä
sujets alldgoriques. Le 27 mai 1791, B. B. prit
le chemin du retour et s'ötablit ä Lausanne, oü
il continua ä peindre pour son plaisir les por-
traits de ses amis et ceux des hommes politiques
du temps. II fut d^putö au Grand-Conseil de
1803 k 1807 pour le cercle de Lutry. II mourut
ä Lausanne le 19 d£c. 1819, ayant ainsi plus de
quatre-vingt ans. II avait 6pouse" une Genevois«,
Jacoba Maritz, dont il eut plusieurs enfants.
La famille Kamm, qui 6tait propriätaire de
l'Hfttel de l'Etoile d'Or (depuis 1844, l'Hotel
du Grand -Pont) k Lausanne, poss&lait, vers
1830 — 1840, plusieurs tableaux importants et de
grandes dimensions attribues k Bolomey: 1) „Le
Chätiment du roi David", representant le peuple
Israllite frappe" par la peste ; on voyait dans cc
tableau des personnages aux corps verdatres et
des secnes affrenses; 2) „Hercule et Omphale";
3) „Pyrame et Tisbe\tt En plus de ces trois
tableaux il y avait aussi chez les Kamm, un
Portrait d*un Stadhouder de Hollande. On ne
sait malheurcusement pas ce que sont devenues
ces peintures.
On trouve de ses tableaux aux musäes de la
Haye et d'Amsterdam, k Middelbourg, k Amers-
foort et k Ginneken pres Breda chez le petit-
fils du peintre, le colonel Bolomey. En Sui&se,
le Dr Maillard-Gosse k Geneve possede un album
de copies de petita portraits aux trois crayons,
sorte de „über veritatis." L'ex^cution en est
remarquable. II renferme 122 portraits de per-
sonnages hollandais et vaudois (livre vert). Un
autre petit album avec 28 portraits de patriotes
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Kolnhäuser
- 173 -
Bona villa
vaudois de la rgvolution appartient aux demoi-
selles Fraiase a Lausanne. 11 a 6t6 acqais re-
cemment par le musee cantonal vaudois. B. s'est
anasi essaye" dans le paysage.
DMimi, Hirt, du Pays deYaud par un Sulsae, p.421.
— tfagUr. K.-Lex. IL, 21. — Revue hUt. vaud., juin
et juillet 1002, article de A. de Mol™. — Cu»t. Index
Brit. Mus. I, p. 15. — Woltmnnn, Gesch. d. Haierei III,
p. 1000. — Rens. d. M. Henri Kamm. A. de Molin.
Boltshauser, Hans Heinrich, Graveur (Me-
dailleur), von Altenklingen, geb. am 11. April
1754, gest am 10. Juni 1812 in Mannheim (Baden).
Der Vater von B. war Malier und mit seiner
Familie 1752 von Halden (Ottoberg) auf die
herrschaftliche Lehensmühle des Schlosses Alten-
klingen gezogen. B. kam für 2','* Jahre in die
Lehre zu Petschaftstecher Aepli in Dießenhofen,
arbeitete nachher als Medailleur (unter Anleitung
von Curiger aus Einsiedeln) in Zürich, erlernte
auch das Modellieren in Gips nach der Natur
und später in Augsburg die Behandlung des
Stahls. Nach einem Aufenthalt an der Kunst-
akademie in Mannheim wurde er als Münz-
meister (Hofmedailleur) nach Mannheim berufen
und blieb dort bis zu seinem Tode. B. verfertigte
haupts&chlichSchaumünzen(vonLavater,Bodmer,
Breitinger, Goethe, Geliert, Paul von Stetten etc.).
Zahlreiche ostschweizerische Petschafte, signiert
mit B, stammen wohl von diesem n. II. B. (?).
Va»p. Füeßlin, Gesch. d. besten Künstler in d. Schweiz,
1774 u. 1776 (Anhang; p. 198), — J. A. l'upiko/er,
Gesch. des Thurgaus Bd. II, p. 863. Ilafiter.
Bolzern, Joseph, Porträt- und Heiligenmaler,
geb. in Kriens den 4. April 1828, empfing die
Grundlage seiner Kunst bei Jakob Schwegler in
Luzern. Daselbst erlernte er das lithographische
Zeichnen in der Lithographie zum Freienhof
und erhielt dann in Courtelary (Berner Jura)
eine Stelle als Zeichenlehrer. Nach 1 '/> Jahren
begab er sich nach München (?), dann nach
Rom, wo er in die päpstliche Garde eintrat und
nach dem Vorbilde Borners, Hunkelers und an-
derer Luz. Landsleutc die freie Zeit des Gardisten
mit der Kunstpflege ausfüllte. Während dieses
mehr denn vierzig Jahre langen Aufenthalts in
Rom erhielt er viele Aufträge für Kircheubilder
aus der Schweiz und aus Deutschland. So bil-
dete er sich zur Spezialität des Heiligen- und
Madonnenmalers aus.
An der Schweiz. Kunstausstellung 1854 in
Luzern war B. mit folgenden Oelgemälden ver-
treten: „Ein Christuskopf, „Christus am Kreuz."
Seine bedeutendsten Gemälde sind: „Tod des
hl. Joseph" (in naturl. Große), „Geburt Christi"
(in natürl. Größe), „Madonna de! Carmine con
San Domenico" (in der Sakristei der St. Peters-
kirche), „Reuige Magdalena", „Santa Germana."
Eine eigene Komposition ist auch das Altar-
gemälde „Madonna del perpetuale soecorso" (mit
dem Goldgrunde der altdeutschen Schule). Von
B. stammen auch eine Reihe gelungener Kopien
nach altitalieniscben Meistern, die er zum
Schmucke italienischer und schweizerischer Al-
täre gemalt; u. a. „Verklärung Christi" (nach
Raffael), „Madonna di Foligno" (nach Raffael),
„Die Vermählung der hl. Katharina", „Die Kom-
munion des hl. Hieronymus", „Szene aus der
sizilianischen Vesper" (Bleistiftzeichnung). Von
ihm bewahrt das Kloster Einsiedeln ein Oel-
gemälde, Porträt Pius IX., von 2,56 m Höhe und
1,70 m Breite. B. starb am 21. Nov. 1901 in Rom
in dürftigen Verhältnissen.
CMtrtay. Biogr. Kat. Bd. II (Mac. der Bttrgerbibl.
Luzern). — A. KuAn, Der jetzige Stiftsbau Maria Ein-
siedeln p. 190. — „Vaterland" (Luzern) Nr. 273 vom
26. Nov. 1901. — Mitthr. von Hm. Constantin Bolzern
(Rom). Franc Meinemann.
Bolzonis, Joannes Arazins de, wird unter
der Herrschaft der Sforza, in einem Aktenstücke
vom 31. Dez. 1486, als Architekt am Kastell von
Bellinzona genannt.
Boll. stor. 1891, p. 50. C. Brun.
Bomgartner, Hans, Glockengießer in Frei-
burg. Er goß 1646 für Porsel im Kt. Waadt
eine Glocke.
Nütenrlcr, Glockonb. Msc. Mvriz Sttteruteitter.
Bonavtlla, C. A., Glockengießer, stammt von
einer Glockengießerfamilie ab, deren Glieder in
Mailand und Modena festen Wohnsitz hatten
und, wie es noch bis ins 19. Jahrh. vorkam, von
Ort zu Ort wanderten, wo man der Kirchen-
glocken bedürftig war. So kam B. auch ins
Tessin nach Leontica und goß daselbst mit dem
ebenfalls wandernden Glockengießer Franz Snb-
tilis aus Lothringen 1666 eine Glocke.
A'u»cAWrr. Iscriz. dolle campane nel Ticino p. 85.
Moril Sutrrmtitter.
Bonavilla, Dcsiderio, wandernder Glocken-
gießer; ob aus Mailand oder Modena, ist un-
gewiß. Er goß 1633 mit Nicolinus Subtil is aus
Lothringen für Ponte-Valentino und 1643 allein
für Campo im Maggiathale eine Glocke.
SiucheUr, Iscriz. delle camp, nel Ticino p. 50 e 87.
Morix Sutrrmtitter.
Bonavtlla, Innocenz, Glockengießer, aus Mai-
land, Großvater von Karl und Joseph B. Er
zog im Lande umher und goß 1796 mit den
unten genannten Enkeln für die Kirche Johannes
Evangelista in Morbio sup. eine Glocke.
AWAWer. Iscriz. delle campane nel Ticino p. 9.
Moriz Üutermeüttr.
BonavUla, Joseph, Glockengießer, aus Mai-
land; er war ein Bruder von Karl B. und goß
mit diesem und dem Großvater Innocenz für die
Kirche Johannes Evangelista in Morbio sup. eine
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Bonavilla
174 -
Bonna
Glocke. Ferner mit seinem Bruder Karl allein
1796 für die Bruderschaftskirche Coldrerio eine
Glocke nnd 1771 zwei Glocken für die Krcuz-
kirchc Vacallo.
Sfektkr. Iicriz. delle camp, ne) Ticino p. 8, 9 e 12.
Morix Sutermeuttr.
Bonavlllu, Karl, wandernder Glockengießer,
aus Mailand, Enkel von Innocenz und Bruder
von Joseph Bonavilla. Er goß mit diesen beiden
für die Kirche Johannes Evangelista in Morhio
suji. eine Glocke. Ferner mit seinem Bruder
Joseph allein 1796 für die Bruderschaftskirche
Coldrerio eine Glocke und 1771 zwei Glocken
für die Kreuzkirche Vacallo.
AVMfr, Iicriz. delle camp, nel Ticino p. 8. 9 e 12.
Bonavilla, Nikiaus. wandernder Glocken-
gießer, aus Italien, Bruder von Peter B. Er goß
mit diesem 1687 für Pnemona eine Glocke.
AWAcfcr. Iicriz. d«Ue campane nel Ticino p. 17.
Morix SutermtUter.
BonaviUa, Peter, wandernder Glockengießer,
aus Italien, Bruder von Nikiaus B. Er goß mit
diesem 1687 für Pnemona eine Glocke.
AWWit, Iicriz. delle campane nel Ticino p. 17.
Morix Sutrrmrittr.r.
Bonarilla, Gebrüder, (Glockengießer, aus
Modena. Sie wanderten im Ijinde umher und
gössen u. a. im Tessin in Meride drei Glocken
für die Kirche des hl. Silvester.
A'ufMrr, Iicriz. delle rainpano nel Ticino p. 16.
Morix Sutrrmri»lrr .
Bonet, Louis, fut re^u maltrc orfevre ä Geneve
le 12 avril 1763. A. Choi*y.
Bon Homo, Jean, orfevre a Fribourg. II est
mentionne' dans nn acte natarii* (de Leonard
Menard, n» 1009, p. 16, aux nrchives cant.) ä la
date du 30 oct. 1378. Par cet acte Jean Bon
Homo, orfrvre, residant ä Fribourg, fils de Jean
Bon Homo du Puys, reconnait une dette de 84
florins ponr achat de pierres precieuses.
Milx de Tfr.hlerwnnn.
Bonlface, Christophe, 6tait marchand orfevre
a Geneve au IG* sitcle. A. Chn.9.
Bon Jon r, Charles-Francois, architecte, origi-
naire de Blonay (Vaud), est n£ ä I>ausanne le
4 fövr. 1870. II fit ses preinieres classes au
College ainsi qu'ä l'Ecole industr. de Lausanne,
et prit son diplome apres trois annees et demie
d'etudcs a TEcole polytechnique f&ter. ä Zürich.
11 est ätabli depuis 1897 ä Lausanne, d'abord
en association avec Du BoU, architecte, des lors
dec6de\ Ses principales o?uvres sont : l'eglise de
(Thevilly contre Iaquelle est adossö le monument de
Ch. Gleyre par R. Lugeon ; les egliscs de Prahins,
Champtauroz, Donneloye, et de l'Abergement
ainsi que les Colleges de Saubraz, de Premier,
de Champagne. II a construit de 1899—1902
en collaboration avec Ch. Borgeaud, l'ecole pri-
maire de la Barre a Lausanne et des 1902 en
collaboration avec Oiilevay, les prisons du district
de Lausanne a la suite d'un concours, ouvert
en 1900, oü ces deux architectes obtinrent le
premier prix. En 1901—1902, B. a restaur£ et
transformC l'eglise d'Ouchy. Ch.VuiUtrmtt.
Bonjonr, Jean-Baptiste, peintre de portraits,
ne* au Landeron le 20 juillet 1801, fut jusqu'ä
Tage de vingt ans laboureur et vigneron. Ne"
observateur, il faisait volontier», au cours de ses
travaux, des croquis des gens ou des choses qui
frappaient ses regardg. II obtint de son pere la
permission de suivre une vocation qui s'affirraait
toujours plus. II sejourna d'abord ä Neuchatel,
oü il est probable qu'il recut les lecons de
l'aquarelliste G. Lory. PuU il travailla comme
portraitiste en divers pays, i Lausanne, ä Fri-
bourg, 4 Nice, a Venise, ä Rome, ä Wiesbaden,
partout oü il esperait rencontrer des clients. En
1843, il peignit un excellent portrait du Pere
Girard, dont il existe deux exemplaires. Tun
conserve" ä Vernicr, pres Geneve, dans la maison
Naville, l'autre a Fribourg, dans la salle du
Conseil Commuual. II existe aussi de lui, ä
Geneve, dans la famille Narille, un bon portrait
de M. Naville-Todd, grand ami du Pere Girard.
En 1842, il envoya ä la premiere exposition des
Amis des Arts, ä Neuchatel. deux grandes se'pias
repreaentant l'intericnr de la Cathedrale de
Lausanne; en 1855, il exposa des „Enfants fai-
sant rausique", aujourd'hui proprietö de M.Guenot,
institiiteur au Landeron. Parmi les nombreux
portraits qu'il a laisses dans le canton de Fri-
bourg, citons celui de Feveque Jeimy, ä la eure
de Mourlon (Cruyerc). I*e mitsee de Neuchatel
a acipiis rt'cemment un portrait de l'artiste
peint par lui-metne en 1850, qui est d'assez belle
tournure, d'une cxcciition aisec et libre. Au
Landeron, ou ne compte pas moins de 23 portraits
signes par B. Son »euvre la plus importante, ce
sont les retables des deux autels latöraux de
l'eglise du Landeron, repr&entant la Mise au
tombeau du Christ, et la Vierge avec. l'enfant
et St-Dominique (2 m de haut sur 1,50 m de
large); ces peintures datent de 1835.
I*e fecond artiste, ayant perdu successivement
sa femme (une Valaisanne epousee en 1836) et
ses deux enfants, affaibli par Tage, se retira
chez une sceur, an Landeron, oü il s'est Steint
en 1882.
Cat. des Amis dei Arte de Neuchatel. — Le moiee
neuchatelois de sept. oct. 1902, article de Aonü t'avrt.
PhUippt Uodti.
Bonna ou Bonne, Balthasar, baptise" a Geneve
le 26 fevr. 1553, mort le 18 sept 1629, apprenti
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Bonnard
- 175 -
Bonstetten
chez Simon Leclerc, puis chez Pierre Servier.
II fut orfevre. A. r*«M.y.
Bonnard, M*"* Julia, peintre, nee & Nyon le
21 mars 1860, <51eve de Gussow ä Berlin, puis
de Collin et Courtois ä Paris. Cette artiste fixee
ä Geneve a figure" dans plusieurs expositions,
entr'autres ä celles de la Soc. suisse des Beaiuc-
Arte et de l'Athenee.
Curric. vitae. A.
Bonndorf, Vetter v., 8. Vetter v. B.
Bonne, s. Bonna.
Bonnet, Daniel, n6 k Geneve le 18 nov. 1706,
mort ä fhene le 28 mai 1767, fut recu maltre
orfevre le 8 avril 1733. A. vhoüy.
Bonnet, Francois, peintre paysagiste, n£ en
mai 1811, a St-Marcelliu (Isere), commen^a sea
eiudes de dessin dans sa ville natale. A dix-
huit ans, il paasa une annee ä Paris, puis rc-
vint k Grenoble. Apres avoir fait une excur-
sion d'etndea en Suisse, B. retourne k Paris, od
il travaille dans plusicurs ateliers, plus speciale-
ment dans celui de Cauiille Roqueplan. Apres
nn court sejour k Paris, il se fixe ä Lausanne,
oft, sur la demande de Alex.Vinet, il fut nommö
maltre de dessin ä l'ecole superieure de» jeunes
Blies. Mais B. rfvait de l'Italie. II partit en
1843 pour Home: il y demeura jusqu'en 1848,
et vint cette annee -Iii, reprendre ä Lausanne
l'enseignement du dessin et de la peinture. Vers
18fi2, il est appele en qualitö de maltre de dessin
au College St-Michel ä Fribourg. II remplit ces
fonctions jusqu'en 1890. II est mort ä Fribourg
le 8 aoüt 1894 ä l'age de 83 ans. B. a parti-
cip6 ä plusieurs expositions de la Soci<5t£ suisse
des Rcaux-Arts. Une expositinn importante de
ses omvres s'onvrit k Fribourg en 1895. Le
mnsee de Fribourg possede un grand nombre de
tableaux et d'aquarelles de cet artiste.
Nouv. Btr. Frib. 1895, p. 141. - Renseignem. de
./. HtirUm. - Kat. Zofingr. Konstlorbuch 1876, p. 18.
(>'h. YuiUtrmtt.
Bonnet, Jacob, n<5 ä Geneve vers 1643, mort
le 23 nov. 1698, orfevre. A. GAowy.
Bonnet, Theodore, n£ ä Geneve le 19 deo.
1734, mort le 11 dec. 1812, apprenti chez Jean-
Pierre Chalon, fut re^u maltre orfevre le 20 mars
1759. A. Vhoi,y.
Bonneton, Theodore, graveur en monnaies et
m6daillc8, Genevois, baptisä le 11 juin 1762,
mourut a Geneve le 5 avril 1806. II fut graveur
de la monnaie de 1794 k 1795 et composa et
grava, d'apres lea projets du peintre Saint-Ours,
les coins de l'ecu dit Genevoise de 1794, du cinq
Centimes d'argent k la ruche de 1794, du gros
ecu de 1795, du trois sola et du six sols de
1795. B. grava nn fort beau coin en bosse de
Jean -Jacques Rousseau, vfitu k l'antique, de
trois quarts a gauche. Ce coin, conserv^ au
cabinet nnmismatique de la ville de Geneve, n'a
pas servi k l'epoque, mais fut utilis6 pour une
des m&iaillea officielles du centenaire de Jean-
Jacq. Rousseau en 1878, avec un revers grave!
par C. Richard. II n'existe que 72 exemplaires
en argent de cette piece. B. a fait une autre
mldaille de J.-J. Rousseau plus petite k l'occa-
sion de l'erection du monument de cet homme
celebre aux Bastions ä Geneve en 1793. Les
coins de cette medaille sont conserve« ä l'hötel
des monnaies de Paris. II existe des frappes
anciennes d'argent et de cuivre et des refrappes
modernes dans les meines metaux. B. signaitT. B.
Sturer, McnOfrr. V, p. 117. — ToUer-Mtifer, Moni-
sammig. Wunderly I, 4, p. 240, 366; I, 6, Nr. 3690.
Paul Ck. Stroehlin.
Bonniii, Pierre, n£ ä Geneve en 1668, mort le
26 sept. 1728, fut recu maltre orfevre le 23 mars
1692 et exerca la profession de joaillier.
A. t'A»t«y.
Bono, s. Buono.
Bonstetten, Abraham Sigmund August v., von
Sinneringen, Maler, wurde am 16. Febr. 1796 als
Sohn des spätem Oberamtmanns von Signau
Joh. Karl v. Bonstetten geboren. Von seinem
Vater, der selbst gerne den Pinsel und na-
mentlich den FarliBtift führte, empfing der
Knabe die kräftigste Anregung für die Kunst,
so daß er später auf militärischen /(igen an die
Grenze als Berner Offizier und dann als Haupt-
mann in holländischen Diensten alle seine Muße
der Kunst widmete. Er ging vom Aquarell zur
Oelmalerei über und erregte schon an einer
Kunstausstellung in Brüssel Aufsehen durch sein
großes Oelbild, das das Innere der Kathedrale
von Antwerpen darstellte. 1827 machte er in
einem Urlaub eine Studienreise nach Italien, der
in den dreißiger Jahren eine zweite folgte, wobei
er mit Thorwaldsen, Leopold Robert und anderen
Meistern verkehrte. 1829 kam er aus Holland
nach Bern heim und bewohnte in der Folgezeit
stets seine reizende Villa in Sinneringen, bis
kurz vor seinem Ende mit größtem Fleiße seiner
Kunst obliegend. Er starb am 15. Mai 1879.
Von seinen sehr geschätzten Ijandschaftsbildem
befinden sich mehrere im Beruer Kunstmuseum.
B. r. Tirharner v. Üüritr, Die bildenden Künste in
der Schweiz 1879, p. 58 und Biographie in d. Samml.
bern. Biographien I, p. 288—240. — Zeitschr. f. bild.
Kit., Beibl. XIV, p.598. — Kat. d. schweü. Kunstauast.
aeit 1836. //. TtirUr.
Bonstetten-v. Roulet, Karl Rudolf August von,
Dr. phil., von Bern, Landschaftsmaler. Er ist
geboren 1835 und wohnt in Bern. Die erste
Anleitung zum Malen erhielt er von seinem
Oheim August v. B. von Sinneringen ; dann be-
Honstetten
— 176 —
Bordier
schaftigte er sich neben seinen naturhistorischen
Studien in Berlin und Heidelberg auch mit
Kunstgeschichte. Früchte seiner Reisen nach
Italien sind Landschaftsbilder von Venedig, Neapel
und Verona. Er beteiligte sich an der schwei-
zerischen Turnusausstellung von 1880.
H. Tiirfrr.
Bonstetten - v. Mestral. Karl Gustav Salomon
von, von Bern, Landschaftsmaler. Er wurde am
17. Mai 1807 in Herzogenbusch in Holland als
Sohn des Sigismund David v. B. von Bern, der
Offizier in hollandischen Diensten war, geboren.
Nach dem Tode des Vaters, 1820, begab er sich
mit seiner Mutter Maria Genoveva, geb. Gräfin
v.Weldern aas Holland, nach Bern und erhielt
hier seine Erziehung. Im Jahre 1825 trat er
in k. niederländische und 1829 in k. neapoli-
tanische Dienste, wo er zum Hauptmann vor-
rückte. 1838 in die Heimat zurückgekehrt, ver-
mählte er sich mit Marianne Sophie Louise
Margarete v. Mestral -St. Saphorin in Aubonne,
wo er in der Folge lebte. Die Wintermonate
brachte er meistens in Bern zu. Er starb in Au-
bonne am 3. Jan. 1886. Der Umgang mit seinem
Vetter Aug. v. B. in Holland, der Besuch der
dortigen Sammlungen und vollends Italiens Natur-
und KunBtscbätze entwickelten in ihm den Kunst-
sinn in harmonischer Weise. In Italien verkehrte
er viel mit Leopold Robert und anderen. Er
bildete sich dann im Aquarellmalen bei Suter
und Sal. Corrodi aus und lieferte besonders in
Aquarell treffliche Arbeiten, von welchen sich
seit 1842 manche an den Schweiz. Ausstellungen
befanden und zum Verkauf für wohlthätigc
Zwecke überlassen wurden.
B. v. Turkaner v. tiürirr, Die bild. K«te. in d. Schweiz
1886— 88, p. 79. //. 7Vtcr.
Bontonx, Jacob-Pierre, ne" ä Geneve le 2 mars
1741, mort a Plainpalais le 5 nov. 1808, peintre
en email, s'associa avec Isaac Durand.
Bonvepre, Charles-Louis-Guillaume, orfevre,
fils de Samuel B. On lui attribue deux coupes
style empire (musec histor. de Neuch&tel), son
poincon est CB° dans un inMaillon rond. On
trouve aussi son poincon sur un seeptre & poignee
d'argent de la fin du 18" siecle et sur une belle
coupe de la Compagnie des Füsiliers dat^e 1802.
Mut. Neuen. 1889, p. 190. M. JW.
Bonvepre, Pierre-Lucas, orfevre. II est l'au-
teur de la coupe des Vignerons appartenant au
musee de Neuch&tel et de deux seeptres portant,
au sommet, l'Aigle de Prusse et dates 1709 et
1748. Son poincon est PL surmontant une fleur
de lys; il est toujours aecompagnä de PAigle
de NeuchAtel.
Mus. Keuch. 1889, p. 190. M. Uorrl.
Bonvepre, Samuel, orfevre, vivait encore &
Neuch&tel en 1776. II est l'auteur du beau
seeptre d'argent de la Cour de Justice (mus6e
de Neuch&tel). La poignee et l'Aigle de Prusse
qui snrmonte la tige sont cisetes avec beaueoup
de soin. Ijl tige est en bois orn£e de clous
d'argent & t£tes en forme d'aigles aux ailes
Iployees. Son poincon est SB surmontant une
demi-fleur de lys dans un mädaillon ovale; il
est aecompagne* du poincon & l'Aigle de Neu-
ch&tel.
Mus. Neuch. 1889, p. 190. M. Mord.
Bonzanigo, Giuseppe Maria, geb. um die Mitte
des 18. Jahrh. in Bellinzona, war Steinschneider,
Holz- und Elfenbeinschnitzer. Er verfertigte mit
Meisterschaft Miniaturstücke in Holz und Elfen-
bein. B., der den größten Teil seines Lebens
in Turin zubrachte, wo er 1820 hochbetagt starb,
war Ritter der Krone von Sardinien. Er hinter-
ließ eine reichhaltige Sammlung von ihm ge-
schnittener Kameen und anderer Arbeiten.
Fraiudni, Kt. TesiiD. deutsche Ausg., p. 228.
E. L. (Jirard.
Bophart, Martin, Glasmaler in Bern. Man
hat über ihn nur drei Nachrichten : am 8. Aug.
1509 erhielten zwei Chorherren in Bern den Auf-
trag, mit ihm abzurechnen; im Febr. 1510 erhielt
er vom Rate eine Zahlung für ein Fenster, das
dem Wirt in Murgenthal geschenkt wurde; am
7. März 1520 verschreibt er eine Kaufschuld auf
seinem Hause an der Marktgasse (Kramg.) in
Bern. — Antoni Bophart, der Glaser in Beni,
verbesserte Fenster 1568. Er war offenbar nicht
Maler.
Bern. Tuchenb. 1878, p. 185. — StifUmanu&l IV
u. Notariatsprot. 1 1 im SUat&arcb. Bern. H. Turlrr.
Borco, 8. Borgo.
Bordier, Daniel, neveu de Jacob, ne" & Geneve
le 31 mars 1627, mort le 22 nov. 1692, appreuti
cbez Jean Dechevrens, puis chez Francois Des-
marets, fut mattre orfevre. A. Choüy.
Bordier, Jacob, ne* & Geneve le 3 aoüt 1579,
mort le 19 avril 1663, apprenti chez Michel
Bernardo, fut orfevre et s'associa avec son frere
Isaac, auqucl s'adjoignit Jacques, fils de celui-
ci; il fut roi de l'Arquebuse et membre du
Conseil des CC en 1626. A. CkoUy.
Bordler, Isaac, frere du pröceMent, n£ & Genöve
le 31 mars 1574, mort le 25 f6vr. 1640, apprenti
chez Abraham Coste, puis chez Etienne Duplex,
s'associa avec son frere Jacob et son fils Jacques;
il fut membre da Conseil des CC en 1618.
A. ChoUy.
Bordier, Samuel, petit-fila du preeödent, ne"
& Geneve le 1" avril 1665, mort le 7 dec. 1721,
apprenti chez Jean Carlot, fut recu maltre orfevre
le 22 nov. 1698. A. C.oUy.
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Bordier
— 177 —
Bnrel
Bordler, Daniel, fils du precMent, ne* a
Geneve le 14 mai 1707, mort le 28 avril 1765,
apprenti chez Jean-Jacqnes Binet, fut recu maltre
orfevre le 21 oct 1730 et s'associa avec Lazaro
Delabaume. A. Choity.
Bordler, Georges, fils du prec6dent, n6 a
Geneve le 22 nov. 1747, mort le 3 avril 1814,
apprenti chez Paul et Francois Binet, puis chez
Pierre Delisle, fut recu mattre orfevre le 22 avril
1773. A. Choity.
Bordler, Joseph, neveu de Jacob et Isaac
ci-dessuB, ne" ä Cartigny le 1" janv. 1619, s'as-
socia avec son cousin germain Jacques, fils
d'Isaac, pour la vente de bijouterie et orfevrerie
dans un voyage en Italic A. Choity.
Bordler, Ami, neveu du prlcädent, ne ä Geneve
le 23 aoftt 1666, mort le 31 aoftt 1710, apprenti
chez Jean Mussard, fut recu maltre orfevre le
16 juillet 1695. A. Choity.
Bordler, Guillaume, frere du pr£c6dent, ne ä
Geneve le 14 mars 1669, mort a Aarau le 17
sept 1727, fut recu maltre orfevre le 26 dec. 1692
et exerca la profeasion de joaillier. A. Ckoüy.
Bordier, Andre, fils du precädent, ne* a Geneve
le 4 jnin 1708, mort le 16 janv. 1784, fut recu
maltre orfevre le 23 mars 1731. A. Choity.
Bordier, Pierre, frere du pr6c£dent, ne* ä
Geneve le 9 sept. 1712, mort le 11 d$c. 1789,
fut recu mattre orfevre le 29 oct. 1735.
A. Choity.
Bordier, Jean, neveu des prec£dents, ne* ä
Geneve le 14 juillet 1755, assassinä pres de
Milan le 31 mars 1811, apprenti joaillier chez
Michel Bry, fut recu mattre orfevre le 10 avril
1778, puis capitaine dans les milices.
A. Ckoity.
Bordier, Jacques, fils de Isaac B., peintre sur
eraail, ne a Geneve le 23 aout 1616, mort a
Blois en 1684. Apres avoir fait un apprentissage
d'orfevre chez Jean-Antoine Delisle et de peintre
sur email k Geneve, et un voyage en Italie en
1640, Jacques B. se rendit en Angle terre aupres
de Petitot; il y retrouva son cousin Pierre B.,
avec lequel Rigaud et d'antres auteurs l'ont par-
fois confondu. II travailla sous la direction du
grand artiste et le suivit en France en 1649.
II epousa, en 1651, Madeleine Cuper, belle-soeur
de Petitot, et sa rille Madeleine, nee en 1658,
epousa plus tard, en 1683, Jean, fils -ata 6 du
ce* lehre Jean Petitot et peintre sur email comme
lui. Les dem peintres continuerent leurs tra-
vaux en commun jusqu'ä ce que la mort vint les
Sparer ; Petitot peignait les visages et les chairs,
Bordier les cheveux, les vetemente et les fonds.
Hs devinrent les proteges du roi Louis XIV,
ils avaient £te\ en Angleterre, ceux de
Charles I", et obtinrent de ce fait de grands
succes. Les deux beaux-freres peignirent les
grands personnages de la cour d'apres Mignard,
Lebrun, Ph. de Champagne et quelquefois d'apres
leurs propres dessins. On ne connatt aucun e-mail
de Jacques B. Beul. B. remplit inofficiellement
les fonctions de Charge* d'affaires de la Repu-
blique de Geneve aupres du Roi de France de-
puis 1666 jusqu'ä sa mort; sa correspondance
en cette qualitö est conservee aux archives de
Geneve et a 6t6 publice par Henri Bordier, dans
le petit volume indique* ci-dessous, avec les re-
productions du cachet et de la Signatare auto-
Eraphe de J. B. — A propos de Petitot nous
parlerons de leur proc£de de peinture sur 6mail.
Ceroni, I*s Ematix de I'etitot an musee du Louvra.
Paris 1862. — (H. Borditr), Un jubtM de famllle, Geneve
1871, in-12, p.29 bs., 58—92. — Leu. Lexikon. —
Th. Ou/our. dans (ialiff*. Not. gxSneal. II, 2» id., p. 813.
- — Rigaud, Im Beaux-Arta i Geneve p. 103 et 118. —
Haag-Bordier, La France protest. — Bullet, de la Soc.
d'bist. du proti'stantisme francjsis, t. IX. — Sordet,
Diction. raanusc. de« famillea genevolses. — Rens, de
M. Choity. Ch. Ea,jimann.
Bordlgonl, Architekt, s. Saulnier und B.
Bordoni, Virgilio, Stukkator des 18. Jahrb.,
aus Gandria im tessin. Bez. Lugano. Er wird in
einem Aktenstück (Paß), datiert vom 7. Aug. 1744
und unterzeichnet «Don Balthasar Ugueta y
Vigil, Intendente General dela R. fabbrica del
nuebo Palacio, que se construce en el Antigo
Alcazar a Madrid", als an jenem Palaste th&tig
bezeichnet.
Bianehi. Art. tic. 80. C. Brun.
Boreao, Jean, ne* ä Geneve le 11 nov. 1649,
apprenti chez Jean Carlot, fut mattre orfevre
et s'associa avec Louis Rival et Melchisädec
Mauris. A. Choity.
Borel, Anna Jeanne Charlotte, aus Neuen-
burg, Tochter Gustave Adolphe Boreis, geb. am
3. Juli 1869 in Lille im Departement du Nord.
Sie lernte zeichnen an den Ecoles academiqucs
in Lille und malen bei Pharaon de Winter. Ihre
Spezialität ist die Blumenmalerei. Im Salon
von Amiens wurde ihr 1890 eine bronzene, im
Concours der Soci£te* des Sciences et des Am
in Lille 1893 eine silberne Medaille zuerkannt.
An der Ausstellung des Schweiz. Kunstvereins
von 1895: „Chrysanthemes", „Fleursetsouvenirs."
C.
Borel, Charles Maurice, geb. 1860 in Neuen-
burg, Kartenzeichner und Graveur, war ein
Schaler des Obersten und Kartographen A. de
Mandrot sowie J. J. Randeggers in "Winterthur.
Er gab 1860 in Verbindung mit Prof. C. Knapp
in Neuenburg heraus: Canton de Neucbatel
1 : 50000 (Editeur: Delachaux & Niestle*), 1898
12
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Bore]
- 178 -
Börner
mit demselben : Plan de Ncuch&tcl 1 : 7500, bei
Attinguer freres erschienen. Von 1900 an machte
er mit C. Knapp die Karten des Dictionnaire
geographique de la Suisse, Attinguer freres. 1890
gab er mit Prof. E. H. Krüger die Carte murale
de Palestinc 1 : 200000 (Delachaux & Niestlö),
1891 die Carte murale d'Afrique 1 : 5000000 (Soc.
missions, Paris) heraus; 1893 ebenso mit Prof.
A. Dubois die Carte du Creux du Vent 1 : 5000
(Soc. du Creux du Vent) und 1897 die Carte des
Gorgea de l'Areuse 1 : 25000 (Soc. desGorges de
l'Areuse), endlich 1895 mit Prof. W. Rosier in
Genf die Cartcs du Manuel -Atlas Div. moyen
und 1899 die Cartes du Manuel- Atlas Div. sup.,
beide bei F. Payot in Lausanne erschienen, draf.
Borel, Francois, ne" ä Geneve, fut recu maltre
orfevre le 24 dec. 1765. A. ChoUy.
Borel, Henriette Marie Evelina, aus Neuen-
burg, Tochter Gustave Adolphe B.s, Schwester
von Anna J. C. B., geb. am 8. Febr. 1871 in Lille
im Departement du Nord. Sie lernte zeichnen
an den Ecoles academiques in Lille und malen
bei Pharaon de Winter. Sie malt Stillleben,
Porträts und Blumen. 1890 erhielt sie im Salon
von Amiens eine bronzene, 1893 am Concours
der Society des Sciences et des Arts in Lille eine
silberne Medaille. 1890 wurde sie im Pariser
Salon zugelassen. Sie beteiligte sich an den
Ausstellungen des Schweiz. Kunstvereins; 1895
hatte sie ausgestellt: „Type flamand."
Mittig. der Künstlerin. V. Brun.
Borel-Bouzon, Jean-Henri, nö a Couvet le
5 aoüt 1773, mort a Couvet le 22 mai 1846,
6tait exclusivement falencier. Groß.
Borel, Philippe, n6 ä Geneve en 1714, mort
le 29 dec. 1771, fut recu maltre orfevre le 20 oct.
1736. A. CkoUy.
Borgo, auch Borco, Architekt, aus dem Lu-
ganesischen, war im 12. Jahrh. thätig. Er wird
genannt als Architekt der Kirche Sanmichele di
Porcile in Verona neben einem Landsmann, na-
mens Malfato. Die Vollendung dieser Kirche
fällt in das Jahr 1143, zu welcher Zeit Borgo
und Malfato noch in Verona arbeiteten.
Boll. stör. 1896, p. 8. — /Wro S<jvlm<ro, S. Michele
di Porcile veroneae ed i «uoi archit. Borco e Malfato,
1 143. Aren. Veneto IX, p. 825. K. /,. (iimrd.
Born, Karl Ludwig, von Niederbipp im Kant.
Bern, geb. am 28. Nov. 1864 zu Frenkendorf
(Baselland), seit 1870 in Bern, wo er die Primar-
schule und hierauf „von 1880—1883" das Lehrer-
seminar auf dem Muristalden besuchte. Vom
Frühjahr 1884 an Schüler der bern. Kunstschule
unter Paul Volroar, widmete er sich ganz dem
Zeichenlehrerberufe, zugleich autodidaktisch als
Landschafter sich weiterbildend und daneben auch
kunstschriftstellerisch thätig. Er stellte Bilder
an Turnus- und nationalen Ausstellungen aus.
In Museen befinden sich „Herbsttag" (vom Bund
erworben) in Aarau; „Mondnacht" in Bern;
andere sind bei Privaten.
Curric. vitae. //. TürUr.
Börner, Johann Baptist, Medailleur, Bruder
(nicht Sohn, wie Nagler angibt) des Stempel-
schneiders Peter Paul B., dessen Bedeutung er
nicht erreichte. Er wurde am 7. Aug. 1649 üi
Luzern geboren (nicht 1676, wie Bertolotti ver-
zeichnet). Aus den sehr dürftig überkommenen
Notizen über J. B. B. ergibt sich, daß derselbe
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. gleichzeitig
mit seinem Bruder als Medailleur — und viel-
leicht auch als Gardist — in päpstlichen Diensten
stand. Nagler weiß anzugeben, daß J. B. eben-
falls als Münzmeister des Papstes gestorben sei ;
sein Todesjahr ist nicht ermittelt
Kat. d. Kunstauast. Luzern 1869, p. 8. — K. Pfyffrr,
Der Kanton Luzern I, p. 287. — BaMuimr, Museum
Tirorum Lucornat, p. 18. — A'ayler, K.-Lez. II, p. 59. —
Bertolotti, Art. avizz. p. 64. — Zani, Encicloped. IV,
p. 208. Frau» Heintmwvn.
Borner, Peter Paul, Medailleur, Stempel-
schneider, Münzmeister, ist am 10. Jan. 1656
(1657?) in Luzern aus einem alten Bürger-
geschlechte geboren, ein Bruder des im gleichen
Kunstzweige thätigen Johann Baptist B. Er
scheint schon frühe nach Rom gekommen zu
sein, wo er als Gardist in päpstlichen Diensten
stand und gleichzeitig der Kunst oblag. Daselbst
schwang B. sich mählich zum geschätzten Me-
dailleur und Vorsteher der päpstlichen Münze
auf. Es war dies namentlich eine Anerkennung
Innocenz XII. für die von B. auf diesen Papst
verfertigten, unten folgenden Medaillen. Vom
Jahre 1677—1697 erhielt B. als Stempelschneider
der päpstlichen Münze vom Schatzmeister eine
feste Monatspension von 10 Gulden ausbezahlt.
Von B.s Arbeiten befinden sich in der Münz-
sammlung der Bflrgerbibliothek Luzern folgende,
teils mit dem Monogramm, teils mit dem vollen
Namen versehene Medaillen und Münzen:
1) Innoccns XII. Pont. M. An. VI, mit Wappen.
Revers: „Fiat Pax in Virtute Tua", 1697.
P. B. •;» Scudo.
2) Innocens XII. Pont. M. A. II. Brustbild nach
rechts. P. Y. Borner. Revers : „Opus Justi-
tiar Pax", 1692.
3) Innocens XII. Pont. M. A. II, 1693. Brust-
bild nach rechte. \t Scudo. P. P. Borner.
Revers : „Deloctabitur in Multitudine Pacis."
4) Innocens XII. Pont. M. An. II, Wappen.
Scudo. Revers: „Non sibi sed aliis",
Pelikan, 1693.
6) Clemens XI. P. M. A. n, Wappen, P. B.,
V» Scudo. Revers: „S. Crescentivs Martyr
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Börner
— 179 —
Borrer
Urbini Patronis." (St. Georg zu Pferd er-
sticht den Drachen.) 1702.
6) Innocens XII. Pont. M. A. III. Brustbild
nach rechts. P.P. Borner F. Revers: „Novit
Justvs Cavsam Pavpcrvm", 169S. (Sitzende
weibl. Figur mit drei Kindern.) Scudo.
7) Innocens XII. Pont. M. An.V. Brustbild
nach rechts. P. Borner F. Revers: „Cogito
Cogitationes Pacis", 1694. Scudo.
8) Innocens XII. Pont. M. An.V. Brustbild
nach rechts. P.P. Borner F. Revers: „Lo-
quentur pacem gentibus." (Der Papst im
Kardinalskollegium thronend.) P. P. B. F.
1696. Scudo.
9) Clemens XI. Pont.M. A.VI, Wappen. P.B.
Revers: Papst auf dem Thronsesse], von
Kardinalen umgeben. 1707.
10) Clemens XI. Pont. Max. A. II. Brustbild
nach links. Revers: „Dominus elegit te
hodie." St. Peter auf Wolken sitzend, Tiara,
in der Rechten einen Palmzweig, links
Anker. P. P. B. 1702. Scudo.
11) Clemens XI. Pont Max. A.VI. Brustbild
nach links. Borner F. Scudo. Revers:
Tapst auf dem Throne, von Kardinälen
umgeben, den Segen spendend.
12) Gemens XI. Pont Max. A. III, Wappen.
P. B. Revers : „In Honorem S. Theodori
Mar." Von Mauern umzäunter Garten, auf
einer Anhöhe Basilika. 1708.
1 8) Vierfacher Zecchino : Innocens X II. Pont M.
A. IIII. Brustbild nach rechts. P.P. Borner.
Revers : „Dat omnibus affluenter." Fontäne
mit zwei Wasserbecken. (In Gold.)
14) Fünf Bajocchi : Clem. XI. P. M. A. VII,
Wappen. 1708. Revers : „San Paulus A."
Brustbild nach rechts.
15) Clemens XI. Pont. Max. A. II. Brustbild
nach rechts. Borner. Revers : „Dilexi De-
corem Domus Tvae." Gekrönte Madonna
auf einem Throne, daneben zwei Engel,
ihr zu Füßen der knieende Papst mit
gefalteten Händen, im Abschnitt. 1702,
P. P. B.
16) Luzerner-Schild (Schulprämie), schön ver-
ziert, B. F. Revers: „Nil Sine Labore."
B. F. (Silber.)
Angesichts dieser zahlreichen Papstmedaillen
B.s ist es nicht verwunderlich, daß er, mit seinem
Bruder Joh. Baptist, durch den Titel „Iconista
Pontificum" ausgezeichnet wurde. B. stach auch
eine Denkmünze auf den englischen Kronpräten-
denten Jakob IH., sowie auf die Päpste Inno-
cenz XI. und Alexander VIII. (Nagler). B. starb
als einer der pefeiertnten Stcmpelsclineider jener
Zeit 1727 in Rom. Eine Reihe der Arbeiten B.s
war an den Ausstellungen der Luzerner Kunst-
gesellschaft 1869 und 1889 ausgestellt.
Nagirr. K.-Lax. II, p. 59. — A'JLfl/i, Best. Kstlor III,
p. 71. — Füßti, K.-Lex. I, p. 93. — NagLr, Monogr.
IV, p. »48. — K. Pfyffrr. Kt Luzera (Gemälde der
Schweix) I, p. 287. — Bertolotti, Art. srizs. p. 64, 64.
— J. Buchtr, Lux. Walhalla p. 11 und Ta*bl. 1890,
Nr. 21. — Leu. Lex. p. 821. — Kat der Ausst der
Kunstgeaellsch. Luzera 1869, p. 8 und 1889, p. 5. —
Zurlaubm, Tableaux de k Sulsse II, p. 188. — f'tißli,
Zusätze z. Lex. p. 176. — Ballkatar, Museum viror.
Luc. 18. — Baltkatar, Bist. Aofechr. p. 27. — HaUer,
MOnz- u. Medaillenkab. I, p. 488. — Venuti, NumismaU
Pontif. 1744, Praef. XXVIII. — Balthuar, Material
z. Lebeoagesch. berühmt. Luz. (Mscr. d. Bflrgerbibl.) Bd. 8,
p. 315, 817b, 821a, 385a, S88a. — Vernich», der
MQnzon- u. Medaillen&&mnü. auf d. Burgerbibl. Luxem
(Mscr.), p. 168 — 171. Franz Heinnnann.
Bornoz (aussi Borrioz), Claude. „M™ masson
de pentaz a faict une mise (28 janv. 1576) pour
fayre les vostes de leglise a 700 florins et de
refayre pigner dessus le grand pourteaulx de
leglise soit de pierre de taille ou de toutes
pierres sur ledit pris. Sur ce a este conclud
dadjoindre au tache de leglise pour la blanchyr
aveq les vostes et den parier a Mr le lieutenant."
B. Dumur. Extr. d. Man. de Lutry. — Anx. Alt-Kde.
1 895, p. 498. CK. VuMermtl.
Borrer, Joseph Anton, Maler, Bildhauer und
Restaurator, geb. am 1. Nov. 1823 in Oensingen
(Kt. Solothum), kam, nachdem er die Schulen
seines Heimatortes und die benachbarte Bezirks-
schule von Neuendorf besucht hatte, nach
MOnchen, wo er zunächst in die Polytechnische
Schule und dann in die Akademie der bildenden
Künste eintrat, an der er sich von 1844—1846
der Malerei widmete. Nach vorübergehendem
Aufenthalte in Clermont und Genf vollendete er
seine Studien 1849—1850 in München und ließ
sich 1850 in Solothurn nieder. Neben Porträts
widmete er sich hauptsächlich der kirchlichen
Malerei und lieferte Altargemälde für die Kirchen
der Bolothurnischen Dörfer Erschwil, Ifenthal,
Winznau ' u. s. w. Auch in der St. Ursenkirche
von Solothurn befindet sich eines seiner Ge-
mälde. Das Christusbild im Schwurgerichtesaal
in Solothurn ist ebenfalls ein Werk von B. Ein
ferneres Bild, „Christus und die Samariterin",
das er 1852 in der Schweiz. Turnusausstellung
in Zürich ausgestellt hatte, ist in Privatbesitz.
Daneben pflegte er auch die Bildhauerei und
baute Altäre aus Marmor in Winznau, Oberdorf
(Choraltar) und anderwärts. Bald nach seiner
Niederlassung in Solothurn hatte B. daselbst
auch eine Kunst- und Antiquitätenhandlung ge-
gründet und machte sich bekannt als Kenner
von alten Werken der Kunst und des Kunst-
gewerbes. B. lebt gegenwärtig noch in Solothurn,
wo sein Sohn, Paul B., das von ihm begründete
Geschäft weiterführt.
Nach pereönl. Mittl*. M. GUi.
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Borrer
- 180 -
Bossanl
Borrer, Faul, Bildhauer, geb. am 24. April
1866 in Solothurn, als Sohn von Job. Anton B.,
besuchte zunächst das Gymnasium seiner Geburts-
stadt und ging dann, im Herbst 1883, an die
Akademie der bildenden Künste in München, wo
er sich während eines Jahres unter M. Widmann
der Bildhauerkunst widmete. Nachdem er im
folgenden Jahre seine Studien am Polytechnikum
in Zürich unter Bildhauer Keyser fortgesetzt
hatte, kehrte er im Herbst 1886 nach München
zurück, ging 1886 nach Paris, wo er in der
Privatakademie von Rollin arbeitete, und weilte
1887—1888 in Rom, wo er privatisierte. 1888
trat er in das Geschäft seines Vaters in Solo-
thurn ein, in dem er seither thätig war und das
er 1899 selbständig übernommen hat. Aus seiner
Werkstätte sind Skulpturen in Holz und Stein,
Grabdenkmäler und auch Kunstmöbel hervor-
gegangen; daneben besorgt er kirchliche Restau-
rationsarbeiten, so in der St. Ursuskirche in
Solothurn und anderwärts.
Nach peraGnl. Mittlg. M. Gui.
Borrer, Peter, von Oensingen, Bruder von
Joseph Anton B., geb. 1831, Bildhauer, erlernte
die Kunst in Arlesheim bei Bildhauer Salier,
bildete sich in München und schuf die 22 Kautons-
wappen an der Kaserne in Thun. Später etablierte
er sich in Luzern, woselbst er hauptsächlich den
Altarbau betreibt.
Mittfc. Mine« Bruders. ZeUer-C.JIi,,.
Borrioz, s. ßornoz.
Borna, Carlo, Capomastro, ans Lugano, lebte
im 16. Jahrb. und arbeitete meistens in Ungarn.
Boll. stör. 1899, p. 86. E. L. Girard.
Bort, Jakob, Maler in Bern. Nur einmal er-
wähnt in der Seckeimeisterrechnung von 1505:11,
laut welcher er vom Rat in Bern eine Zahlung
von 4 Pfd. erhielt.
Bern. Taschenb. 1 878, p. 179. U. TärUr.
Bo*cawen-Ibbetson, L.-L., geb. in Neuenburg,
verfaßte: Relief von Serrieres. Trigonometrically
surveyed and modelled on the ground, findet Bich
in der „Bibliotheque de la ville de Ncuchätel."
Relief de la prineipautä de Neuchätel 1 : 38000.
Relief de la gorge de Serrieres.
Mus. Neuch. XXXII, 94. — Graf, Bibl. der achwe«.
Landeskunde, Faec. II, p. 413. Graf.
BoKChftDchn, s. Bottschuch.
BoscovitM, Friedrich, sen.. Maler und Illu-
strator, von Zürich, geb. am 6. Januar 1846 in
Budapest, studierte von 1863 bis 1866 an der
Akademie in Wien unter Prof. Karl Wurzinger
und Ed. v. Engerth, dann ein Jahr in Mailand an
der Brera und bis 1869 in München unter Prof.
Alex. Wagner. Seither lebt er in Zürich in kunst-
gewerblicher Thätigkeit und ist seit Gründung
des illustrierten Witzblattes „Der Nebelspalter"
(1876) dessen ständiger Illustrator. Für die
Festzüge des Sechseläutens war er stets der
fachkundige Zeichner und I/piter der Kostüm-
stadien.
Curric. vitae. II. Apprmrllrr.
Boscovito, Fritz, jun., Maler, Sohn des vorigen,
geb. am 13. Nov. 1871 in Zürich, studierte von
1889 bis 1895 an der Akademie in München
unter den Professoren Lndw. Löfftz, Höcker und
Fr. Defregger, dann bis 1897 in Florenz und
beteiligte sich an der Schweiz. Kunstausstellung
in Genf 1896, sowie im Glaspalast in München.
1891 arbeitete er an den Freskogemälden am
eidg. Postgebäude in Schaffhausen.
Curric. vitae. //. Appemrtler.
Boss, Edouard, peintre, ne* le 26 d£c. 1873 ä
Muri (Berne) ; il s'est distingue' depuis 1899 dans
la plupart des expositions suisses, notamment ä
Thoune (1899), ä Geneve (1900 et 1901), a Vevey
(1901), oü Ton a fort remarque ses paysages
bernois. II a obtenu une 3* medaille ä l'Ex-
position univ. de Paris 1900. Jfa«n« B«ud.
Boß, Gottlieb, Maler, von Gündlischwand bei
Interlaken, fand am 28. Juli 1883 einen tragi-
schen Tod beim Erdbeben auf Ischia ; als er mit
seinem Freunde Ad. Ginsberg von Berlin auf
einer Reise nach Süditalien und Tunis jene Insel
besuchte, wurden die beiden im Speisesaale der
Villa Verde in Casamicciola von der einstürzen-
den Zimmerdecke erdrückt. Boß war am 10. April
1857 geboren, als Sohn eines I/chrers in Muri
bei Bern. 1872 trat er in die Kunstschule in
Bern ein, und später besuchte er, durch ein
Stipendium der Erziehungsdirektion unterstützt,
4 Jahre lang die Akademie in München. Mehr-
mals wurden seine Arbeiten mit Medaillen ge-
krönt Er führte dort auch die Restauration
des Isarthores und der Kirche von Sendling aus.
1882 begab er sich nach Italien und arbeitete
mit Erfolg in Rom. Seine Zukunft schien ge-
sichert, als er dem Tode erlag.
Jahresber. dea kant. Kunatver. v. Bern 1883, p. 08.
H. Turtrr.
Bossan, Pierre, fut recu maltre orfevre ä
Geneve le 2 sept 1701. A.Ckouy.
Bossard, Beat Kaspar, Goldschmied, Sohn
des Kasp. Melch. B., geb. am 21. Jan. 1778 in
Zug, gest. daselbst am 3. Aug. 1833. Er hatte
oft 2—8 Arbeiter, litt aber unter der Ungunst
der napoleon. Kriegszeiten, in welchen größere
Bestellungen sehr selten waren. 1806 vermählt
mit M. Klara Schürmann von Luzern. Seit 1814
Mitglied der Lukasbruderschaft.
Br.-Reg. Zgr. Nr. 110. — Bandachr. Notizen sein««
Enkeln J. lkissard in Luzern. Keitr.
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Bossard
— 181 —
Bossard
Bossard, Caspar Melchior, Gürtler und Gold-
schmied in Zug, geb. am 7. Jan. 1750, gest am
4. Dez. 1816, etablierte sich 1775 als Gürtler und
Goldschmied unter den Linden in Zug. J. Xtmp.
Bossard, Franz, Sohn des Fr. Jos. Rem. B.,
geb. am 15. Okt. 1804, gest. 1868, beschäftigte
sich wie sein Vater mit dem Orgelbau. Der Name
des „Orgelmachers" ist der Familie bis dato
geblieben. WeUr.
Bossard, Franz Joseph Remigius, von Baar,
geb. am 17. Marz 1777 als Sohn des K. J. Maria
B., gest. 1853. Orgelmacher. WeUr.
Bossard, Hans Heinrich, Maler, Sohn des
Luzerner Goldschmieds Karl B., wurde am
17. Juli 1874 in Luzern geboren, erlernte zuerst
die Goldschmiedekunst im v&terlichen Hause,
war nachher als Ciseleur und Zeichner in Brüssel
thätig. In Paris zur Malerei Obergehend, machte
er seine Schule unter Jules Lefebvre und Tony
Robert-Fleury und lebt z. Z. in Paris. 1901
stellte B. im „Salon" aus: „Les Diablerets au
COUCher du SOleiL" Franx Heinemunn.
Bossard, Johann, geb. am 16. Dez. 1874 in
Zug, wurde, nachdem er in seiner Vaterstadt die
Schulen besucht hatte, Töpfer. Die Kunstofen
lockten ihn zur BUdnerei. Mit 19 Jahren ging
er an die Kunstgewerbeschule in München, wo
er die Bildhauerklassen besuchte. Ein Stipen-
dium seiner Vaterstadt machte ihm den Ueber-
gaug an die Akademie der bildenden Künste in
München möglich, wo er Schüler Rümanns wurde.
Mit Arbeiten für Stukkateure und Bildhauer
gewann er seinen Lebensunterhalt Dann ging's
1897 nach Berlin, wo mit der Arbeit für den
Verdienst eifrigstes Studium Hand in Hand ging.
Eine Serie von „Entwürfen und Ideen zur
Schmückung und farbigen Ausgestaltung der
Flache", die dann später in einer Mappe bei
Bruno Heßling in Berlin erschienen ist (1901),
verschaffte B. ein Stipendium des preußischen
Staates, wodurch der junge Künstler in die Lage
kam, seine Studien an der Kunstgewerbeschule
in Berlin fortzusetzen. In den letzten Jahren
hat B., der auf den Gebieten der dekorativen
Malerei und der Skulptur eine fruchtbare und
originelle Thätigkeit entwickelte, Beine Phantasie
auch in den Dienst der Buchillustration gestellt.
Es erschienen im Verlage von Fischer 4 Franke
in Berlin „Die Geschichte von einer Mutter (ein
Märchen von H. Chr. Andersen, mit begleitenden
Bildern von Joh. Bossard)", sowie „Drei Volks-
erzahlungen." Bei Anlaß des 25 jährigen Amts-
jubiläums des Schweiz. Min isters in Berlin, Dr.Roth,
hat B. die Huldigungsadresse der Schweizer-
kolonie in Berlin geschaffen. 1896 waren von
B. in Zug ausgestellt: Eine „Frau mit einem
nackten Knaben" und eine „Pieta" (Maria an
der Leiche ihres Sohnes). Eine Ausstellung von
B.s Oeuvre fand im Mai 1902 im Zürcher
Künstlerhause statt Beim Wettbewerbe für die
Mosaikbilder am Landesmuseum trug B. einen
Preis davon und wurde zur engern Konkurrenz
zugelassen (Jan. 1903).
ZaferYoUcsbl. 1900. — Mtttfe. von H. AI. Keiser. —
N. ZQrch. Ztg. vom 8. Mai 1902 und 18. Jan. 1903,
Feuilleton. B. Trog.
Bossard, Johann Caspar Balthasar, Gold-
schmied, von Zug, in Luzern, Sohn des Beat
Kaspar B. in Zug, geb. in Zug am 17. Jan. 18<X>,
gest in Luzern am 16. Okt 1869. J. Zemp.
Bossard, Johann Karl, Goldschmied in Luzern,
geb. daselbst am 11. Okt 1846 als Sohn des
Goldschmieds Johann B. von Zug, erhielt die
Grundlage seiner in der Folgezeit sehr umfassen-
den und bedeutsamen künstlerischen Thatigkeit
im väterlichen Atelier in Luzern, zog dann zur
weitern Ausbildung nach Freiburg LUe. und war
in Horgen, Genf, Paris, London, Cincinnati und
New -York thätig. In die Vaterstadt zurück-
gekehrt, verstand B. das künstlerische Geschick
des Goldschmieds mit dem Eifer eines kundigen
Antiquitätensammlers zu verbinden und seinen
Namen weit über die Grenzen des Landes in
vorteilhafter Weise bekannt zu machen.
An der Jubiläumsausstellung der Kunstgesell-
schaft Luzern 1889 waren u.a. von Arbeiten
aus dem Atelier Bs ausgestellt: ein silb. ver-
gold. Birnbecher; ein in Silber gefaßtes Gebet-
buch; ein silb. teilweise vergoldeter Blumen-
becher auf drei Kugeln ; eine silb. vergold. Schale
mit dem emaillierten Wappen des Standes Luzern
und den gravierten Wappen des Kleinen Rates
(nach Martini); ein gold. emaillierter Falke
mit fünf Smaragden; ein gold. emailliertes Collier
im Stile der Spätrenaissance mit 18 Brillanten ;
ein gold. emailliertes Filigrancollier mit An-
hänger; eine kl. Louis XVI. Broche mit Leier,
11 Diamanten.
Aus seinem Atelier stammen auch der Fest-
becher und Entwurf der Festmedaille (Teil-
Medaille) auf das centralschweiz. Schützenfest in
Luzern 1889 (beide abgeb. in der Festztg. p.15/ 17).
— Ferner : Vergold. Becher im Stile der Hoch-
renaissance (Geschenk der St. Galler Artillerie-
offiziere an Herrn Oberst Otto Hebbel), 1891. —
Silb. Platte im Stile Ludwigs XVI. u. a. mit der
Darstellung der Gotthardpost nach Rud. Koller
(Geschenk anläßlich des Dienstjubiläums des Hrn.
Postdir. J. Nager, Luzern), 1891. — Evangeliar-
deckel aus getriebenem Silber, mit Saphiren be-
setzt, im Stil des 13. Jahrh. (Hochzeitsgeschenk
des Kronprinzen von Rumänien), 1892. — Silber-
pokal (nach einer Zeichnung Holbeins aus dem
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Bos.-ard
182 -
Bos*ard
Basler Museum; bestimmt für den Arch. Peto
in London), 1892. — 17 Becher und 6 Schüsseln
von Silber als Abendmahlger&te, im Stile der
deutschen Frührenaissance und nach dem Vor-
bilde des aog. Bullinger-Bechers (ausgeführt für
das Großmunster Zürich), 1891. — Theeservice
aus Silber nebst verzierter Platte im Stile Lud-
wigs XVI. (Geschenk der Schweiz. Handels-
kammer für a. Bundesrat Droz) 1891.
An der „Heraldischen Ausstellung auf dem
Schneggen, Zürich 1897" war B. mit folgenden
Arbeiten vertreten: Zwei silb. vergold. Trink-
becher mit Alliance- Wappen der Familie Rahn.
Ziseliertes Blarer-W. Silb. Trinkbecher mit dem
W. Bleuler. Silb. Trinkbecher mit dem Alliancew.
Bleuler-Huber. Kopie des Bullinger-Bechers mit
Finsler-W. Große silb. vergold. Schale mit
Fingier -W. (Geschenk). Silb. vergold. Trink-
becher mit W. Ganz. Silb. Siegelring (Hoch-
renaissance) mit W. und Initialen J. P. G. Silb.
vergold. Kneipbecher mit dem W. des Herrn
H. v. G. Goldene Brosche mit Grebel-W. Silb.
vergold. Becher mit dem Hirzel-W. und den
Bildnissen der Bürgermeister aus dieser Familie.
Silb. vergold. Becher in Form eines Löwen mit
emaillierten Alliancew. Huber-Werdmüller. Silb.
vergold. Weinkrug mit Huber-W. Silb. Sauciere
mit W. Huber-Werdmüller. Silb. Trinkbecher
mit Huber-W. Silb. vergold. Teller mit Alliancew.
Huber- Zundel. Silb. vergold. Becher mit Al-
liancew. Huber-Zundel, getrieben. Gotischer silb.
Trinkbecher mit W. Meyer v. Knonau. Silb.
vergold. Schale mit dem W. der Familie Meyer
(mit dem Hirschen). Silb. vergold. Jagdbecher,
silb. vergold. Reisebecher, kleiner silb. Trink-
becher, Serviettenring, Petschaft, gotischer Trink-
becher, sämtliche mit dem W. der Hirschen-
Meyer. Erdbeerlöffel mit dem durchbrochenen
W. der Hirschen-Meyer. Silb. vergold. Doppel-
becher mit emaillierten Alliancew. Meyer-Locher.
Silb. vergold. Becher mit W. v. Muralt. Silb.
vergold. Schale mit W. v. Muralt. Silb. vergold.
Beuaissancebecher mit den W. der Zunft zur
Saffran und der Familie v. Muralt. Silb. Schale
mit Alliancew. Pestalozzi-Schultheß. Silb. ver-
gold. Schale mit dem Pestalozzi -W. Goldene
Breloque mit 4 Diamanten und W. Pestalozzi-
Pfyffer. Silb. vergold. Becher der „Heraldik"
mit dem W. der Stifter. Silb. Siegelstempel mit
W. Rahn und Devise. Goldene Breloque mit
altem geschnittenem Bergkristall, mit W. Rahn
und Escher v. L. Silb. vergold. Trinkbecher mit
Schindler-W. Silb. vergold. Pokal mit emailliert.
Steinfels-W. Silb. vergold. Teller mit getriebenem
Alliancew. Stockar-Escher. Kleiner silb. Trink-
becher mit Stockar-W. Goldener Doppelbecher
(Apfelbecher) mit Alliancew. Ulrich -Schoch.
Heimsiege! und Schildsiegel dcsGeorgius deVivis,
jedes an silb. Kette. Silb. vergold. Trinkbecher
mit dem Werdmüller-W. Silb. Platte mit Dar-
stellung der Zürcher Mordnacht in getriebener
Arbeit. Silb. vergold. Küferbecher, 16. Jahrh.
Silb. vergold. Trinkbecher mit dem Pestalozzi- W.
Eine Monstranz für Appenzell (um 1897). — Zu
nennen sind ferner u. a: Ein Weibelstab des
Standes Luzern, getriebene Arbeit im got Stile
(um 1897). Ebensolche für die Kantone Zug und
Schwyz. Bischofstab für den Bischof von Basel.
Monstranzen für die Kirchen in Appenzell,
Münster, Attinghausen etc. Abendmahlger&te
für das Fraumünster in Zürich und für Bülach.
Großer und kleiner silb. Becher für den Gaben-
tempel des cidg. Schützenfestes 1901 (abgeb. in
der Offiz. Schützenfestztg. 1901, Text p. 26).
Becher für A. Duplan (Lausanne) als Geschenk
der Schweiz. Aussteller der Pariser Weltausstellung
1900 (abgeb. und beschr. in der „Schweiz", Jahrg.
1902, 2. Heft, p. 55 u. 64). Zunftbecher für die
Zünfte zum Kämbel, Meisen, Widder und zur
Waage in Zürich. Siegel für den Bischof von
Basel, für den Abt von Engelberg. Gold. Jagd-
schale für den Kaiser Alexander n. von Ruß-
land. Arbeiten für den Fürsten von Hohenzollern-
Sigmaringen, Grafen von Flandern etc. Großer
silb. Tafelaufsatz im Holbeinstil für die Gesell-
schaft der Schildner zum Schneggen in Zürich
1900.
Auszeichnungen erhielt B. an der schw. Landes-
ausstellung in Zürich 1883, an der internat.
Ausstellung in Nürnberg 1886 für Edelmetalle
(silb. Medaille), an der Weltausstellung in Paris
1889 (gold. Medaille). — Jurymitglied an den
Ausstellungen Genf 1896 und Paris 1900.
Kat. d. Jübil.-Auwt. d. Kunstges. Luxem 1889, p. 6
(Nr. 16—34). — Kat. d. Harald. Auast. a. d. Schneen,
Zürich 1897, p. 19 20 (Nr. 864— 41 1). — r. r.r»»m<f,
Die bild. Künste 1. d. Schweiz, 1891, p. 67 und 1892.
p. 68. — Ueinman*. TelMkonogr. p. 61. — Fest-
schrift anlafll. der Uauptversaraml. d. Schweiz. Ingenieur-
u. Archit.-Ver. 1893, Luzern, p. 103. •- /a/ür. Rapport
offle. orfev. Expo«, unir. Paria. — Lutkmtr. Gold und
Silber. Leipzig, Seemann. — Mittig. des Künstlers.
Frans Heinrmann.
Boasard, Karl Joseph Maria, von Baar, Sohn
des Vikt. Ferd. B., geb. am 30. Nov. 1736 und
gest. am 15. Mai 1795, setzte als Orgelbauer
den Beruf des Vaters fort. Wtbtr.
Bossard, Kaspar Melchior Balthasar, Gold-
schmied, geb. am 7. Jan. 1750 in Zug, gest. da-
selbst am 4. Dez. 1818. Er etablierte sich 1775,
machte neben Goldschmiedarbeiten auch solche
in Messing und Bronze. Er war zweimal vermählt.
Brgr.-Reg. Zog Nr. 53. Kritr.
Boü&nrd, Viktor Ferdinand, von Baar, geb.
am 7. Jan. 1699. Er war Orgelbauer, welche
Beschäftigung dann vou seineu Nachkommen in
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Bottsart
183
Boßhardt
drei Generationen mit Geschick und Erfolg fort-
gesetzt wurde. wvfcw.
Bossart, s. Bossard.
Bosse, Klaas, Seidensticker, von Basel, im
15. Jahrb. Vermutlich nach Beendigung des Kon-
zils Ton Basel siedelte er Bich 1451 in Straßburg
an, wo er im gleichen Jahre das Bürgerrecht
erwirbt und bei den Schneidern zünftig in
dortigen Dokumenten als erster Vertreter seines
Berufes erscheint
Ch. Gerard, Lea artistea de l'Alaace pendant le moyen-
ä*e. Tome II. Colmar et Pari« 1873, p. 161 f. R»hn.
Bosse, Meta, geb. am 22. Nov. 1870 in Burg
bei Bremen, Malerin. Nach mehrjähriger Vor-
bereitung an der königl. Kunstschule, der 'Zeichen-
schule des Vereins der Künstlerinnen, dem Ge-
werbemuseum in Berlin, bestand sie das Examen
im Zeichnen und Malen für höhere Töchter-
schulen. Bald nachher, 1891, erhielt sie die Stelle
als Mallehrerin an der Kunst- und Frauenarbeits-
schule Boos-Jegher in Zürich. Sie widmete sich
speziell der Landschafts-, Porzellan- und Blumen-
malerei und beteiligte sich an öffentlichen Aus-
stellungen im Künstlergut und Künstlerhaus in
Zürich.
Curric. Tita«. C. Brun.
Bosse t-de-Luze, Jean-Fred eric, peintre por-
traitiste sur ivoire, n£ a Neuchätel en 1754. II
commenca ses Stüdes dans cette ville, puis les
continua en Angleterre et revint au pays, oü il
fit un certain nombre de ces portraits sur ivoire
fort en vogue au commencement du 19" siecle.
Le musee de Neuchätel en possede. II mourut
en 1838.
Mus. Neuch. 1876, p. 27. M. Mord.
Boihard, Anna, Malerin, geb. am 20. M&rz
1875 in Zürich, besuchte daselbst von 1890 an
die Kunstgewerbeschule, kam 1893 in das Atelier
von Alb. Gos in Genf und wurde 1897 Schülerin
von A. Barzaghi, in dessen Akademie in Lugano
sie noch thätig ist. Sie malt hauptsächlich Still-
leben und figürliche Kompositionen und stellte
1901 in Basel eine Kohlenzeichnung „Philemon
und Bands" aus. H. AppemdUr.
Boßhardt, Jakob, Aquarellmaler, geb. am
7. Nov. 1790 in Neubrunn-Turbenthal, Kt. Zürich,
stellte in den Lokalausstellungen der Zürcher
Künstlergesellschaft 1812—1849 und in den
Schweiz. Turnusausstellungen 1842—1846 eine
Reihe von Schweizerlandschaften und Frucht-
stücken in Aquarell aus. Er starb in seinem
Heimatsorte am 23. März 1852. a. ApptmdUr.
Boßhardt, Joh. Caspar, Historien-, Genre-
und Porträtmaler, geb. am 1. April 1823 in
Pf&ffikon (Zürich), gest. am 9. Febr. 1887 in
München. Er besuchte die damals besonders gut
und anregend geleiteten Schulen in Pf&ffikon und
siedelte dann 1838, mit der Absicht, sich spater
dem Lithographenberufe zu widmen, nach Zürich
über, wo zuerst Friedr. Oberkogler und später
H. Rud. Obrist sein Lehrer im Zeichnen und
Malen wurde. Der Trieb, selbständiger, nicht
bloß reproduzierender Künstler zu werden, ge-
wann bald die Oberhand, und von Ludw. Vogel
aufgemuntert und durch Gönner unterstützt, ging
B. 1841 auf die Akademie nach Düsseldorf, wo
er unter F. Th. midebrandt und W. Schadow
studierte, besonders aber von K. F. Lessing be-
einflußt ward. 1844 siedelte er nach München
über, das seine bleibende Künstlerresidenz wurde.
Nur für eine Reise nach Italien, einige Studien-
züge ins Gebirge und zu zeitweiligen Besuchen
in der Heimat verließ er fürderbin diese Lieb-
lingsstadt schweizerischer Künstler. Sein erstes
größeres Historienbild „Bürgermeister Wald-
manns Abschied von seinen Mitgefangenen" ward
vom Regierungsrat des Kts. Zürich, der ihn schon
vorher durch ein Stipendium gefördert hatte,
angekauft und in das neue Kunstgebäude gestiftet.
Es erwarb dem jungen ernsten Künstler trotz
jugendlicher Mängel und allzu sentimentaler
Auffassung sofort einen geachteten Namen, be-
sonders in seinem Heimatkanton, wo seine Bilder
von da an stets freundliche Aufnahme bei kunst-
sinnigen Privaten sowohl als in Museen fanden.
Die Historienmalerei mit den ihr Gebiet strei-
fenden Genremotiven blieb B.s Hauptfach, doch
lag er auch der Porträtmalerei ob. Seine Bilder
sind stets sorgfältig durchstudiert, klar und
harmonisch im Kolorit, lassen dagegen oft die
frische Unmittelbarkeit und dramatische Kraft
vermissen, welche den Kunstwert über den Tages-
erfolg herausheben und durch eine Dosis Pathos
sich nicht ersetzen lassen. Das Verzeichnis der
bedeutendsten Werke B.s findet sich im Neuj.-Bl.
der Zürch. K.-Ges. für 1888, und es seien davon
hier nur genannt : „Felix Hämmerlins Gefangen-
nahme" (1855; Samml. d. Z.K.-G.), „Schultheiß
Wengi", gestochen von H. Merz (1860; Zürcher
Privatbesitz), „Nikiaus v. d. Flüe auf der Tag-
satzung zu Staus" (1863), „Luther mit den zwei
Schweizerstudenten im « Schwarzen Bären » zu
Jena" (Museum St. Gallen), „Klosterpolitik"
(K.-V. Winterthur), „Der Alchymist" (Museum
Schaffhausen), „Zwingli und Kardinal Schinner"
(1886, Zürch. Privatbesitz), „Die mutige Frau"
(Museum St. Gallen), im Besitze der G. Keller-
Stiftung.
N.-BI. d. Zürch. K.G. 1888 (Verf. E. Suter). — Bern.
Jabresber. K.-V. 1888. — Zeitachr. f. bild. Est.; siohe
deren Regiater. — 0. Brun, Vera. d. Knnatw. im Künatler-
pit Zürich, 1901, p. 10. — Den., Jahroeber. d.O. Keller-
Stiftung 1 894, p. 2 1 . J. UU*t.md.
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Boßhart
- 184 -
BoiH't
Boßhart, Heinrich, Kartograph des 18. Jahrb.,
machte 1790 einen noch auf dem Staatsarchive
Zürich befindlichen geometrischen Grundriß des
Strickhofs. Dimensionen 49 56 cm.
Graf, Litt, der Landesvermessungen etc. Bibl. der
Schweix. Landeskunde, Faso. II, p. 834. Graf.
Bogst, Giambattista q. Francesco, von Yacallo
im tessin. Bez. Mendrisio, 1607 Maurermeister in
Rom, trat daselbst unter dem Pontifikate Pauls V.
mit zwei Kollegen zu einem Kompagniegeschäfte
zusammen, wobei es nicht ohne Streit ablief.
Die Genossen waren um 1606 und 1607 an den
Palastbauten des Vatikans und Quirinais be-
schäftigt.
Boll. stör. 1890, p. 78 und 1892, p. 223-225.
C. Brun.
RobboH, Carlo, Maler, von Davesco bei Lu-
gano, geb. 1815, kam in seiner Jugend nach
Rußland und England, wo er Hofmaler der Kö-
nigin wurde. Er bereiste Rußland, Schweden und
Spanien, in welchen Landern er zahlreiche Land-
schaftsaquarelle malte, die er in Turin, seinem
spätem permanenten Aufenthalte, ausstellte.
Hier baute er sich eine Villa in orientalischem
Stil, welche nebst dem Museum in Turin seine
meisten Werke birgt, darunter Ijandschaften aus
obgenannten Landern, sowie 106 Federzeich-
nungen militärischen und politischen Charakters
aus der Zeit von 1859—1861. Mit besonderer
Vorliebe pflegte er die Alpenlandschaft Ein
Erstlingswerk von ihm war der Vorhang im alten
Luganer Theater. Er starb am 2. Aug. 1884 in
Turin.
Boll. stor. 1884, p. 198-199. — «midj, Art. tic.
p. 81— 82. E. L. Girard.
BoHtelll de Orelli, Jacobus, Kalligraph zu
S.Francesco in Locarno, im 14. Jahrb., schrieb
laut Vermerk 1315 mit Joannes de Raimondis
zusammen an einem der großen, gotische Ini-
tialen enthaltenden Chorbücher der Sakristei.
Rakn. Statistik im An*, f. Alt-Kde. 1891, p. 603.
C. Brun.
Botta, von Rancate bei Mendrisio, Architekt
des 19. Jahrh., ist der Erbauer der griechischen
Kapelle in Nizza, welche Zar Alexander zum
Andenken seines Sohnes Nikolaus errichten ließ.
Bern. kant. Kunstver. Vortrag 1868, p. 46.
E. L. Girard.
Bottschu, s. Bottschueh.
Bottachnch, Hans, Heiligenmaler zu Basel,
Sohn oder Verwandter des Ludwig B., wird
innerhalb der Jahre 1510 -1518 zu Basel ur-
kundlich erwähnt.
StMin. Bögest. z. Gesch. des Buchdrucks II, Nr. 1438,
HI, Nr. 2046. D. BurMardt.
Bottschuch (Bottschu, Bottschw, Boschsschu),
Ludwig, Kartenmaler, Heiligenmaler zu Basel,
wird 1478 als Sohn eines Meisters in die Safran-
zunft zu Basel aufgenommen; er stirbt vor dem
8. Nov. 1518. Beglaubigte Werke B.s haben sich
keine erhalten, doch mag erwähnt sein, daß die
Rückseite eines in der öffentl. Kunstsammlung
zu Basel befindlichen, mit einer Zeichnung aus
den Lustspielen des Terenz versehenen nolz-
stockes die handschriftliche Bezeichnung „Lud-
wig" trägt. Da die Zeichner für den Holzschnitt
häufig auf den Rückseiten der Stöcke ihre Namen
anzubringen pflegten, der Vorname „Ludwig" in
Basel sonst selten ist, B. zudem in zwei Ur-
kunden des Jahres 1484 nur mit seinem Vor-
namen bezeichnet wird, hat man vielleicht den
genannten Holzstock und mit demselben eine
Reihe von stilistisch identischen Stöcken als
Werke des B. anzusprechen.
Stehlin. Begest. i. Gesch. des Buchdrucks, paxsim.
D. Burckkardt.
Bottachw, 8. Bottschuch.
Boucher, Daniel, ne ä Geneve le 30 sept. 1580,
mort le 18 sept. 1639. II fut maltre orfevre.
A. Chtti'y.
Boucher, Theophile, ne ä Geneve en 1670,
mort le 15 avril 1746, fut recu mattre orfevre
le 7 fe\r. 1693. A. Ck»i»s.
Boucheraln, s. Bourberaiu.
Bouchet, Abraham, ne k Geneve en 1727,
mort le 17 fe*vr. 1788, apprenti chez Ami Bour-
dillon, fut re$u mattre orfevre le 16 mars 1748
et s'aasocia en 1756 avec Barthelemy Bcllamy.
A. Ckoiiy.
Bouchet, Jacob, ne" ä Geneve vers 1666, mort
le 6 nov. 1736, fut recu maltre orfevre le 24 juin
1682. A. Ckoi,g.
Bouchet, Jean-Louis, ne* a Geneve vers 1683,
mort le 28 aout 1729, fut recu mattre orfevre
le 18 avril 1701. A. CkoUy.
Bouchet, Pierre, fut recu mattre orfevre ä
Geneve, le 2 aout 1679. A. CWy.
Bouchet, Pierre, ne" k Geneve vers 1654, mort
le 10 nov. 1712, fut recu mattre orfevre le
3 juillet 1681. A. CWy.
Bouchet, Pierre, fils du precldent, n6 k Geneve
en 1695, mort le 9 sept. 1751, fut rec,u mattre
orfevre le 10 mai 1720. A. ChoUy.
BonSt, Pierre, ne" k Gien-sur-Loire, vers 1651,
mort le 11 dec. 1706, fut recu habitant de Geneve
le 29 mars 1690, maltre orfevre le 2 mai 1691,
et bourgeois de la meine ville le 21 avril 1699.
A. Uhoi*y.
ßouet, David, fils du precGdent, fut recu ä
la bourgeoisie en möme temps que lui et mattre
orfevre le 2 aoüt 1715. A.CWy.
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Bouet
- 185 -
Bourcart
BouPt, Jean- Francis, flU du precädent, n6
en 1729, apprenti chez son pere, ftit recu maltre
orfevre le 24 mai 1764. A. CkoU„.
Bouffier*, Stanislas, marquis de, n6 A Luae-
ville le 30 avril 1738, mort a Paris le 30 janv.
1816. Ce grand seigneur cflebre, qui fut tour
a tour abb£, capitaine de hussards et remar-
quable cavalier, marechal de camp, gouvemeur
du Senegal, membre des Etats -Generaux, puia
£migr£ pendant la Revolution, poete mondain
charmant et möme academicien, se rattache in-
directement ä l'histoire de la peinture en Suisse.
Dans le cours de sa vie aventureuse il vint dans
ce pays en 1770 et sejourna quelque temps sur
les bords du Leman avant d'aller ä Ferney
visiter Voltaire. Pour mieuz juger les mceurs
de la contree ou 6tre plus libre, il voyagea in-
cognito, se donnant comme un portraitiBte en
tournee et peignant les gens qui s'adressaient
ä lui. A Vevey notamment, il fit de cette fa^on
un certain nombre de portraits au pastel, dont
il doit exister encore quelques- uns dans les
vieilles familles du canton de Vaud. Rentrl cbez
lui, il renvoya du reste l'argcnt qu'on lui avait
donne1 pour son travail. Ce vrai grand seigneur
£tait, dit-on, nn peintre de Ulent. II a laissc"
des lettres, pleines de verve et d'esprit d'obser-
vation, sur son voyage en Suisse.
Bouffier; Voywre en Suisse (1770). — Dict. P. Law*
H. Stnrint.
Bougueret, s. Bogueret.
Bougy, Francois de, ne ä Geneve le 29 juin
1684, mort le 18 sept. 1626, 4tait orfevre.
A. Owi*y.
Bougy, Jacques de, fils du precädent, fut
aussi orfevre au 17« siecle. A. Ckoüy.
Boulnug, s. Boviung.
Boninng, s. Boviung.
Boulard, Hugues, peintre, recu bourgeois de
Geneve en 1472; on ne connalt aucune oeuvre
de lui. II elait dans une Situation aisee et laissa
des immeubles aVessy.Pregny etGrand-Saconnex
qui furent partages apres sa mort, en 1530,
entre ses deux fils, dont l'un, Jean B., elait aussi
peintre. A. CkoUy.
Boulenaz, Edmond, graveur, est ne A Conciae
(Vaud) le 10 dec. 1869. II a eleve de Georges
Jeanneret A Neuchatel et de Barbant & Paris.
Dans l'atelier de ce dernier il a collabore an
„Tour du Monde" et A la „Geographie Univer-
selle" de Reclus (Hachette öditeur). Des lors il
s'est 8p6cialis6 dans les gravures d'anatomie. II
a gravö entierement le „Trait6 d'anatomie" de
Testut (Doin 6diteur). II est fixö ä Lausanne
des 1897. CA. VuiUtrmet.
Boulle, David, £beniste, elabli A Paris au
debut du 17* siecle nen son vivant habitant et
bourgeois du Heu de Verrieres au comt6 de Neu-
chatel en Suisse." II ent pour fils Pierre B. qui
recut, en 1619, le „titre d'£beniate du Roi."
Dans les actes il se signe lui-meme „tourneur et
menuisier du Roy des cabinets d'ebene." Pierre
B. occupa un logement aux galeries du Lourre.
II eut pour fils: Jacques, n6 en 1618 A Paris,
et Paul, ne en 1621, ebenistes comme leur pere.
II ne semble pas que le famenx 6beniste Andre-
Charles B. (1642—1782) soit un descendant de
Jacques ou de Paul ; cependant il y a des pro-
babilites pour qu'il appartienne ä la meme
famille.
H. Hatard, Les Boulle, 1893. — B. Suin. L'tfMniste
Boull« et l'origine de na fainil'o, leoturo fait« ä la 14* ses-
■ion des 8oc. des Beaux-Arts des Dep., 1890. — A.Oodei,
Hui. Neoch., 1901. — Stuben, K.-Lax. I, p. 161.
CA. Egginiann.
Boumbrecht, Ulrich, orfevre a Fribourg. Un
acte notarie et dat£ du 7 fevr. 1420 (1421 style
nouveau) nous apprend son existence et sa pro-
fession; il y est aussi mentionn4 comme £taiit
originaire d' Augsburg.
R're not. n° 24, arch. Cant. Max de Tedktrrmann.
Bonrberain (Boucherain), Claude, graveur,
originaire de Dijon, vivait & Neuch&tel de 1690
a 1607. II fut nomine* Maltre de la Monnaie
dans cette ville et, ä partir de 1695, il s'oecupa
aussi de la gravure des coins pour l'Eveque de
Bale. L'eglise de Cressier possede une plaque
funöraire gravee par B.
An». Alt-Kde. 1894, p. 815. — Hu». Neuch. XXXI,
p. 111. — /Wer, Annuaire de l'Institnt des provinces
XIV, 1862. — Durand. Bull. arch. 1889, p. 193.
M. Morel.
Bourcard, Daniel, scnlpteur genevois, fils du
peintre de ce nom, n6 en 1856, extremement
bien dou6 pour les arts, ne put donner tout ce
qu'on attendait de lui, grace ä son temperament
maladif. ü est dec&lä A Geneve en 1899. II
frequenta l'Ecole cantonale des Arts industriels
et l'Ecole des Beaux-Arts de la ville de Geneve
de 1880 A 1886. II obtiut A l'Ecole des Arts
inilustriels le grand prix de sculpture sur pierre
en 1886 pour un groupe religieux. II a compoae
plus tard un Mzouave bless4" qui fut remarque
A l'Exposition municipale genevoise de 1889.
En dehors de ces deux oeuvres, il n'a pas laissö
de travaux importants. /'au/ Ch. Strotan.
Bourcart, Emile, peintre, n£ a Guebwiller
(Alsace) le 20 oct 1827, mort A Geneve en 1900,
bourgeois de Richterswil (Zürich), eleve de Picot
et de Ary Scheffer ä Paris. II terraina ses
Stüdes A Rome de 1860 A 1857. Fix6 ä Geneve
depuia 1864, B. a exposö aux Expositions de la
Societö suisse des Beaux-Arts et de l'Athenea
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Bourdillon
18ß -
Bourrit
Un de ses tableaux se trouve au miisöe de
l'Ariana, ä Geneve.
Corric. ritM. Ch. Eogimann.
Bourdillon, Ami, ne" ä Geneve Ic 11 avril
1703, mort le 4 mars 1750, fut recu mattre
orfevre le 26 f£vr. 1727. A. Ck0i.s.
BonrdlHon, Ami, fils du precödent, n£ ä
Geneve le 11 juillet 1732, mort le 9 mars 1803,
fut recu mattre orfevre le 21 avril 1756.
A. Ckoisy.
BonrdlHon, Robert, parent des preceaents, n£
a Geneve le 8 mai 1679, mort le 8 avril 1755,
apprenti chcz Jacob Gresset, fut recu mattre
orfevre le 10 mai 1701. A. CkoUy.
Bourdillon, David, Als du prec^dent, ni a
Geneve le 27 juillet 1713, mort le 16 ort. 1781,
fut recu mattre orfevre le 16 janv. 1760.
A. C/wi«t/.
Bourdillon, Etienne, parent des präc&lents,
ne a Geneve le 19 nov. 1622, mort le 16 fövr.
1674, orfevre. A. Ckoity.
Bourdillon, Andrej arebiteete, ne ä Geneve
le 7 aoüt 1835. II a fait ses etudes ä Geneve
aux ecoles municipales d'art (1854 — 1857), dans
l'atelier de Guillebaud (1855—1857) et a Paris,
a l'Ecole des Bcaux-Arta (1857—1861). Associö
a M. littet, B. a construit ä Geneve de nombreux
Sdifices, entr'autres le Temple des PAquis, le
College de la Prairie et l'Hotel de la Caisse
d'6pargne et il a amlnage1 les Salles et bureaux
du Consistoire au-dessus du vieux temple de
l'Auditoire. II a obtenu plusieurs prix dans
des concoure d'arcbitecture : Le marche" couvert
de Ntmes, le temple Protestant ä Montpellier,
les casernes de Geneve, etc. II a 6t6 president
du Conseil administratif de la ville de Geneve,
vice-president du Conseil d'Etat, et a rempli
d'autres fonetions publiques. B. a renoncg ä
la pratique de l'architecture en 1889 pour se
vouer ä l'enseignement des beaux-arts ä l'Uni-
versitä et aux ecoles d'art de Geneve. II est
l'auteur d'un manuel de geomltrie pour l'Ecole
secondairc des jeunes filles. Ch. Eyyimann.
Bourgeois, Karoline. Sie wurde geboren 1819
in Bern. Zunächst in der Pension in Genf im
Aquarellmalen unterrichtet, übte sie sich später
in Bern unter der Leitung Dietlers im Porträt-
malen in Aquarell. Von 1860 an verlegte sie
sich auf die Blumenmalerei und erteilte während
einer Reihe von Jahren darin Unterricht Sie
beteiligte sich 1854 an der Schweiz. Turnus-
ausstellung, aber seit 1866 oder 1868 hatte sie
den Pinsel ganz aus der Hand gelegt und starb
am 17. Aug. 1900.
Mittig. de» Neffen Dr. Dutoit. //. JVfrr.
Boorgot, Etienne, ne ä Geneve, fut recu
mattre orfevre le 28 mars 1743. A. Ckoi*y.
Bourgne, David-Augustin, ne" ä Geneve, ap-
prenti chez Jean-Pierre Ch&lon, d'oü il s'evada,
fut recu mattre orfevre le 5 mars 1759.
A. CkoUy.
Bourguet, Francois-Antoine, ne" ä Geneve en
1740, mort le 28 aoüt 1797, fut re^u mattre
orfevre le 4 sept. 1767 et exerc> la profession
de joaillier. A. Ckoity.
Bourguignon, Sophie, nee ä Geneve en 1856,
peintre sur email. Elle a suivi l'ensei^ueuient
des ecoles d'art de sa ville natale, puis s'est
perfectionnee dans l'atelier de Mlu JulietteHdbert.
Cette artiste s'est voute surtout au portrait sur
email; on connalt d'elle plus particulierement
les portrait« de la reine d'Angleterre, de l'em-
pereur Alexandre, de l'imperatrice de Russie et
de Marie Leczinska, etc. Von Ounim.
Bournez, Franz Joseph, Glockengießer, in
Morteau. Er arbeitete von 1797 bis 1812 für die
Schweiz und goß folgende Glocken: o. allein:
1797 für Avry-devant-Pont 1; 1801 für Avry-
devant-Pont 1 und für Torny le Petit 1; 1802
für Chatonnayc 1 nnd Domdidier 1 ; 1803 für
Murten 1 ; 1804 für Albligen 2, Schloßwil 1 ;
1810 für S6viriez 3; 1811 für Ch&tel St. Denis 1 ;
6. mit seinem Sohne G. C. B. : 1812 für Corgö-
mont 1.
A'tt»eA«fer, Olockenb. M»cr. u. B«ra. p. 148.
Moriz Sutermt imttr .
Bourquln, dessinateur et graveur du ^siecle.
II exfcuta et grava le portrait du commandant
Alphonse Bourquin, chef de la r Evolution de
1831, ä Neuchätel. On ne connatt ni la date
ni le lieu de sa naissance. A. Godn.
Bonrrelier, Leonard, a€ ä Montbeliard vers
1639, mort a Geneve le 8 sept. 1730, Stabil
dans cette ville des 1676, mattre potier d'£tain,
fabriqua un grand nombre de pieecs, entre
autres les cemaises ou vases destines ä contenir
le vin pour la communion, qui ont figure ä
1' Ex position de l'art ancien ä Geneve; vers la
An de sa vie il remit son Etablissement ä son
fils Jean qu'il s'ötait dejä associe' en 1709. II
eut trois fils qui exercerent la meme profession :
1) Jean (12 Kvr. 1676—12 fevr. 1756), pere lui-
meme de Pierre (3 juin 1720—26 f6vr. 1769),
2) MeJchisidec (ne" le 12 mai 1678) et 3) Leonard
(13 sept. 1688—4 mai 1755) qui abandonna cet
art ponr celui de l'horlogcrie.
Cat. de 1'Art aoc. Q«neve 1896, p. 268, 270, 272,
274, 275, 277, 280. A. Ckoi*y.
Bourrit, Jcanne-Isaline, dite Jenny, peintre (?),
fille de Marc -Theodore B., nie k Geneve le
16 aoüt 1775, morte le 10 mars 1855. Elle ex-
posa ä Berne en 1830 ? A. tW.,.
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Uuursault
- 187 -
Boavier
Boursault, Aime\ fils du siüvant, n6 a Geneve
le 23 aoot 1747, inort le 11 juin 1802, fut re?u
maltre orte vre le 8 avril 1773. A. Ckoi*y.
Boursanlt, Motee, n6 a Geneve le 29 avril
1713, mort le 25 sept. 1783, apprenti chez Samuel
Bouet, fut maltre orfevre. A. ChoUy.
Bousaanx, Gabriel, ä Geneve, fut rec,u
maltre orfevre le 11 oct 1751. A.Ckoüy.
BonthilUer de Beaumont, 8. Beaumont.
Bontlbonne, Charles Edouard, Maler. Am
8. Juli 1616 wurde er in Pest als Sohn des Louis
Boutibonne und der Wilhelmine Victoris geboren.
Erst in seinem 12. Jahre besuchte er dort die
Schule und trat in seinem 18. Jahre in das
Atelier des Portratmalers F. Ammerling in Wien
ein. 1636 unternahm er eine Reise nach Paris,
die nicht weniger als 6 Wochen dauerte. Hier
widmete er sich besonders der Porträtmalerei,
erhielt vom Hofe zahlreiche Auftrage und errang
1847 im Salon die goldene Medaille.
Durch die Februarrevolution seiner Gönner be-
raubt, siedelte er nach London Ober, kehrte jedoch
nach einem Jahre wieder nach Paris zurück und
verheiratete sich dort mit einer durch Schönheit
und Herzensgute hervorragenden Pariserin, Fräu-
lein Caroline Oudet, die B. auch in seinen alten
kranken Tagen die liebevollste Pflege zu teil
werden ließ. 1854 begab er sich wieder nach
London und malte im Schlosse Windsor die
Porträts der Königin und des Prinzgemahls. Mit
Winterhalter, seinem Meister, malte er jene
zwei Bilder Napoleons III. in Militärkleidung,
die die Originale zu den vielen in ganz Frank-
reich verbreiteten Kopien sind. 1860 malte er
einen Plafond im kgl. Schloß in Stuttgart und
nach dem Kriege von 1870, bei Gelegenheit der
großen Wiener Weltausstellung, den Plafond
des kaiserlichen Pavillons. 1867 begann B.
kleinere Genrebilder aus der eleganten Welt
zu schaffen, die, durch Stich und Photographie
vervielfältigt, sehr verbreitet wurden. Die Ori-
ginale gelangten meistens in die Hände ameri-
kanischer Kunstliebhaber. Dem Berner Kunst-
museum schenkte er das Bild „Les deux favoris."
Schon seit 1859 hatte er die Absicht, sich in
der Schweiz niederzulassen, und seit 1867 war
er Mitglied des bernischen kant. Kunstvereins.
1885 endlich verlegte er sein Atelier von Paris
nach Wilderswi) bei Interlaken, wo seine Familie
schon lange Jahre wohnte. Auch hier blieb er,
trotz schwerer Tage bei langsam fortschreitender
Krankheit, seiner Kunst, namentlich dem Pastell,
treu. Er starb am 7. Febr. 1897.
Bern. Tagbl. vom 9. Febr. und 1. Hai 1897, Nr. 65
und 204, Dach einem Vortrag von Notar K. //oimW in
Bern. — Bern. Jahrb. Kat.Ver. 1859, p. 12. — Ztochr.
bild. fort. Beibl. VI, p. 50, Bd. XIV, p. 26, Beibl. XIV,
p. 181. - - Cuti, Index brit. Mus. U, p. 35. — MiiUtr,
Bio&r. K.-Lex. p. 72. — Seubtrt, K.-Lex. I, p. 64. —
Rat. der Schweiz. Turnnaauist. IT. TürUr.
Boaton, Gaspard (Gaspar Boutoni), n€ en
Hainaut, scribe (calligraphe) et relieur, fut recu
bourgeois de Geneve le 30 nov. 1490. A. CkoUy.
Boatoni, s. Bouton.
Bonvier, Berthe, Malerin, geb. am 4. Okt
1868 in Neuenburg. Sie studierte in Paris bei
Julian unter Benjamin Constant und J. Lefebvre.
Sie beteiligte sich 1900 an der Ausstellung des
Salon in Paris und an derjenigen der New-Gallery
in Ixmdon. In der Schweiz stellt sie regelmäfjig
im Turnus des Schweiz. Kunstvereins aus. Die
Eidgenossenschaft kaufte ihr wiederholt Bilder
ab, die in den Museen von Basel und Luzern
deponiert sind. Zwei Gemälde im Museum von
Neuenburg. Die Künstlerin wohnt in La Coudre;
ihre Spezialität ist die Pastellmalerei. Sie malt
Blumen, Porträts und Figuren, auch in Aquarell.
An der Landesausstellung in Genf 1896 war sie
mit fünf Pastellen vertreten.
Mittig. der Kttnatlerin. - Auwt.-Kat. Genf 1890,
p. 84. C. Bru*.
Bouvier (Boberius, Boverius), Jean, Glocken-
gießer in Aigle. Er goß 1435 für die Kirche
des hl. Mauritius in Aigle eine Glocke.
Ott*. Glockenkunde p. 188. — Btaviytac. La cloehe
p. 361. Mori» SuttrmeUter.
Bon vier, Jean -Jacques, mort ä Geneve le
28 aoüt 1763, ä 44 ans, fut recu maltre orfevre
le 26 juin 1745. A.CheUy.
Bonvier, Marc, fils du precedent, ni ä Geneve
en 1751, fut re$u maltre orfevre le 26 nov. 1776.
A. ChoUy.
Bonvier, Paul, ne* ä Geneve en 1713, mort
le 28 mars 1745, fut re$u mattre orfevre le
8 janv. 1738. A. ChoUy.
Bonvier, Paul, architecte et aqnarelliste, nS
ä Neuchätel le 30 mai 1857, passa trois ans dans
le bureau de MM. de Pury & Major, architectes
ä Neuchätel, poursuivit ses Stüdes ä Paris, ä
l'Ecole des Beaux-Arts, et sejourna un certain
temps en France et en Italie jusqu'ä son Eta-
blissement ä Neuchätel. H expose depuis 1862
des aquarelles ä la Socieli des Amis des Arts
et a fait aussi de nombreux envois aux exposi-
tions des aquarellistes suisses, aux expositions
föderales et ä la Society des Amanta de la nature,
ä Paris, dont il est membre. Le musee de Neu-
chätel a de lui deux aquarelles. Comme archi-
tecte, Paul B. a tentd de renouer l'ancienne
tradition helvelique, non point en la pastichant,
mais en la developpant selon nos besoins mo-
dernes et en l'accommodant ä notre goüt. C'est
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Bouvier
188 -
Bovet
dans cet csprit qu'il a concu le Palais des Beaux-
Arts de l'Exposition nationale k Geneve, en 1896,
et le Casino d'Interlaken. On lui doit aussi
Parchitecture du Pont de la Coulouvreniere, le
Village suisse, en collaboration avec M. Aloys
Bre'mond, et l'architecture d'une partie des con-
structions de la Section suisse k l'Exposition
universelle de 1900.
Cat du mos. de Neuen. 1898, p. 42. — Cat. «pec.
Expos, nat suisse 1896, p. 34. - Cat. du mos. Rath
1897, p. 96. Pküiw Godtt.
BooTier, Pierre, ne" a Geneve en 1721, mort
le 10 janv. 1774, fut recu maltre orßvre le
6 nov. 1764. A. CkoUy.
Bouvier, Pierre-Louis, Als de l'horloger Jean,
qui avait iti recu bourgeois de Geneve en 1766,
n6 ä Geneve en 1766, mort ä Geneve en nov. 1836.
II flt d'abord un apprentissage de peintre sur
ämail dans l'atelier Fabre a Geneve, puis il alla
Studier la peinture chez Yestier a Paris. Apres
un sejour a Hambourg, il revint se fixer a Geneve
oü il exäcuta outre de trea nombreuses miniatures,
un grand nombre de portraits ä l'huile, entre
autres ceux de M"" de Staöl et de l'imperatrice
Jos6phine. Ce fut un miniaturiste de premier
ordre, et ses miniatures sont bien sup&ieures a
ses peintures ä l'huile. En 1828, il fut appell
a remplacer Reverdin a la directum de l'Ecole
de figure, place qu'il occupa jusqu'a la fin de sa
vie. — B. avait invente une machine k broyer
les coulcors et il a publik un interessant „Manuel
des jeunes artistes et amateurs en peinture",
in-8, avec 7 pl., Paris 1827 (deuxieme Edition
en 1832), qui devint en quelque sorte classiqne
et fut traduit en allemand et en anglais.
Le mus6e Rath a Geneve possede: Portrait
du graveur Lalime, huile; portrait de B. par
lui-meme, portraits de ses enfants, miniatures;
deux (Hudes au pastel d'apres Ph. de Champagne
et le Titien. Le musee Ariana: Portrait de John
Rocca, huile. La Soci^W des Art« de Geneve:
Portrait d'A.-P. deCandolle, 1822, huile; portrait
de J. Senebier, miniature ; portrait du fils de
l'auteur, 1811, sepia ; portrait du duc de Bassano,
1819, aquarelle, et eile conserve egalement un
portrait en pieds de B. par Ferri&re, 1831. Nous
ne pouvons enumerer, cela va sans dire, les in-
nombrables portraits conserves chez des parti-
culiers, mais une mention speciale doit itre
donn£e ä une precieuse serie de 45 portraits au
crayon ou k l'aquarelle, Stüdes faites en vue de
miniatures, appartenant k M. le Dr Eugene Re-
villiod ; eile contient les portraits de nombreux
personnages c4lebres. On connatt une seule gra-
vure de B., c'est un portrait de M'"* de Stagl,
d'apres le portrait qu'il avait peint en 1816,
estampe denotant une teile habilete* qu'il nous
paralt difficile d'admettre que B. n'ait execute"
que cette seule et remarquable planche (1817).
Higaud. Beuteten., p. 256. — Bull, de la Soc. des
Art« de Geneve, 1887. — Snrdti. Diction. des fanulles
genevois«, msc. — Moniet, Diction. des Genevois et des
Vaudois, I, p. 87. — XagUr, K.-Lez. II, p. 96. — Cat.
d'expositioa» genev. du commeneement du 19*si&c]e. —
Cat. Art ancien, 1896, nM 620"", 540, 570, 671, 572,
680, 581, 582, 583, 584, 586, 689, 594 (portrait
de sa femme), 695 (son portrait par L.-A. Arlaud). —
Album de l'anc. Ecole genev. de peinture, pl. LIX.
Ol. Egyimann.
Bovard, Antoine, orfevre. Le conseil de Lau-
sanne, 6tant parvenu ä conclure un traite" de
combourgeoisie avec Berne et Fribourg, dlcida,
vu l'importance de l'acte qu'il s'agissait de sceller,
de faire executer un grand sceau neuf en argent,
qui coüta 24 liv. 15 solß, payes le 12 janv. 1525
k A. B. Le premier serment de combourgeoisie
fut prfitö en mfime temps a Lausanne, Fribourg
et Berne, le 15 janv. 1526. Le sceau grave" par
B. est conserve" k l'Hotel de Ville de Lausanne.
Au mois d'oet. 1531 la guerre religieuse sevissait
entre les cantons suisses, le conseil de Lausanne
fournit a Berne un contingent de soldats. „Et
premierement futz öleu pour capitaine, noble
Michel Jouctens, citoyens de Lausanne. Lyeu-
tenant du capitaine et gouverneur et condueteurs
des compagnyonB deaoubescript, le seigneur An-
thoenne Bovart, orfevre et citoyent de Lausanne."
E.Charannet, Man. de Lausanne 1512 a 1536, p. 56
et 121. — Ch. Hucket, pasteur, Les sceaux communaux
vaud. Archiv. Herald. 1902, n° 4. Ck.VuiOerput.
Bovard) Henri, n6 vers 1745, mort le 2 sept,
1794, fut refu bourgeois de Geneve le 11 mai
1791 et mattre orfevre le 16 raars 1792 ; il
exerca la profession de bijoutier. A. Ckoüg.
Boverta", Jean, s. Bouvier, Jean.
Boret, Auguste- Andrej graveur genevois (1799
a 1864). Ne" a Geneve le 80 sept. 1799 d'une
famille originaire de Fleurier, B. fit son appren-
tissage de graveur sous la direction du ciseleur
DetaUa qui fut aussi le maltre de J. Pradier. II
suivit Igalement les cours de dessin de Jaqnet
qui lui enseigna les Clements de l'architecture ;
enfin il compl£ta son Iducation artistique par
un voyage en Italic fait en compagnie de son
patron, le celebre bijoutier Bautte.
En 1825 il ouvrit un atelier qui eut bientot une
grande reputation non seulement k Geneve, mais
aussi a l'itranger. Od doit a B. des travaux tres
divers: m6dailles, jetons, sceaux, cachets, mon-
naies, estampes, ex-libris, planches pour billets
de banque, poincons, coupes, tabatieres, bottes
de montres, cadrans, etc. II fut un des premiers
ä Geneve ä se servir du proc6d6 lithographique
et l'on a de lui une s£rie d'estampes ex6cutees
entre 1815 et 1818, representant des vues de sa
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Bovet
- 189 —
Bovy
ville natale ou des paysages d'Italie. En 1848
U fut charg6 de ciseler Ja poipnee d'ane ep<5e
dTionneur Offerte par le peuple Italien an roi
Charles Albert. Cette piece, conservee ä 1' Armeria
reale de Turin, passe pour ctre son chef-d'oeuvre.
Parmi ses medailles il faut citer en particulier
celle qui fut frappee en 1851 en l'honneur du
procureur general demiasionnaire William Turret-
tini avec la legende: „Indäpcndance du pouvoir
judiciaire", les medailles de prix de la Classe
d'agricnlture, de la Soci6t6 des arts, de la Society
d'horticulture, de la Sociltl d'agriculture de la
Sui&se romande, la medaille commemorative du
troisieme jubilö de l'Academie de Geneve (1859).
II est egalement l'auteur des coins des jolies
monnaies genevoises de 1847 que l'on a parfois
attribues par erreur a Antoine Bovy. La coin-
munaute' d'initiales de ces deux graveurs genevois
a souvent cr& des confusions. A. B. se fit une
specialis de la gravure des billets de banqne;
il cherchait moins k leur donner un caractere
artistique qu'a y accumuler les difficultes tech-
niques. Ce fut un graveur d'un gout trea fin et
d'une tres grande habilit£ de main. Ses oeuvres
ont le style du second Empire qui a plus
d'elegance que d'originalit£. II ne lui manqua
sans doute pour devenir un grand artiste qu'une
education esth£tique plus developpee. „On peut
dire de B. qu'il fut le type du chef d'atelier
genevois, dans une periode de floraison de l'in-
dustrie eminemment nationale de la bijouterie
et des arts qui s'y rattacbent", ainsi s'exprime
M. Jacques May or dans la brochure & laquelle nous
avons empruntS les renseignements qui precedent.
J. Major, MWd. et nuinismatc* genev. I. Aug. Bovet.
Uenlve, Impr. L. F. Jerrys. P. Seippel.
Boret-Dupasquier, Louis, peintre de cbevaux,
n6 le 14 sepL 1840 & Areuse, pres de Neuchatel.
II fut eleve de Cb. Gleyre et exposa aux Amis
des Arts ä Neuchatel de 1868—1870 et 1878:
„Chevaux en libertP, „Jeux de barre et cheval
de course", etc. M. Mord.
Bovet, Sophie-Vera (M^Paul Seippel), peintre,
nee ä Geneve, petite-fille du graveur genevois
Auguste Bovet. Eleve de F. Poggi, H. Hubert,
E. Ravel ä Geneve, et de Raphael Collin ä Paris.
Portraitiste et peintre de genre, eile s'est fait
une specialis du pastel, et a illustre quelques
livres (Noir et Rose, par M,u Guillermet, —
Terres lointaines, par P. Seippel, etc.). Elle a
expos6 avec succes aux Expositions plriodiques
de Geneve, Neuchatel, Berne, etc., au Salon des
Champs-Elysees ä Paris en 1894, a l'Exposition
de la Secession de Munich et ä l'Exposition
nationale de Geneve en 1896. Elle habite Zürich
depuis 1899.
Cat.sp&.Exp.nat.suisse 1896, p. 34. Ch.Eoyimnnn.
Bovion, s. Boviung.
Bovinng (Bouiung, verschrieben Bouinug,
Buniung), Anthoni, wohl ein Welscher (Bovion ?),
malte 1610 das Berner Wappen am Schlosse Lenz-
burg, 1611 den Portenturm in Königsfelden.
Lenzb. o. Königaf. Jahresreehn. im StaaUairh. Aar&ati
u. Staataarch. Bern : Unnfitxe Papiere IX, Nr. 65. —
Am. Alt-Kde. 1896, p. 24. — Men, Bans Ulr. Fisch
8, Note 27. Walther Mert.
Bovy, J.-F.-Antoine, mädailleur et sculpteur,
n€ k Geneve le 14 dec. 1795, fils atnö de Jean-
Samuel Bovy. Ce dernier, natif du petit village de
St-Georges, au pied du Jura, 6tait venu, enfant
encore, se placer a Geneve comme messager,
dit-on, dans une maison de bijouterie. Fort
intelligent, il n'avait pas tard£ a devenir ap-
prenti, puis ouvrier, et enfin a succlder k son
chef M. Veyrassat. Marie ä une demoiselle De-
choudens, il en eut huit enfants qu'il eleva d'une
maniere toute patriarcale. Lorsqu'ils eurent
atteint l'age de raison, que la plupart d'entre
eux se furent maxies ä leur tour, il les conserva
pres de lui, et fonda une sorte de phalanstere
dönomme „La Colonie" dont les membres habi-
taient les trois roaisons Bovy, sises nie Rousseau
et sur les Terraux de Chantepoulet ; c'est au
bas d'une de ces maisons qu'ltait installe son
atelier. Ses fils y furent tous employes sauf
John et Daniel, croyons-nous, au dessin et ä la
gravure d'art industriel. „Inventeur, ingenieur
et mecanicien habile, a dit M. J. Mayor, Jean-
Samuel B. imagina et construisit lui -meine le
balancier (primitivement destinä ä la frappe des
cadrans d'or et d'argent) qui devait servir plus
tard a la frappe des medailles de son fils An-
toine." Celui-ci, en effet, ne tarda pas k faire
preuve, dans la gravure des poincons, d'un rare
talent.
Chez son pere, son voisin d'ltabli, 6tait un
graveur en medailles du nom de Fournier;
Ant le regardait faire. Ce furent ses premieres
lecons: II avait 27 ans lorsque la Societö des
Arts ouvrit un concours de medailles dont le
sujet 6tait: „une t4te d'apres l'antique"; eile
esperait en voir sortir vainqueur le jeune Cha-
ponniere, graveur de la fabrique, dont eile
voulait, ainsi, aider les heureuses dispositions.
Poussl par son pere, Ant. decida de se mettre
sur les rangs; il choiait la Venus de Medicis;
Chaponniere, l'Apollon du Belvgdere. Heureuse-
ment conseillö par Reverdin, eleve de David et
camarade de Ingres, Antoine presenta un fort
beau projet; son „Aphrodite" obtint le prix.
C'est de ce concours que date l'amitiö de B.
pour Chaponniere; ce dernier fut d'ailleurs, et
malgre' son echec, envoyd a Paris, pour y pour-
suivre ses etudes. Son kraule devait l'y rejoindre
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- 100 -
deux ans plus tard, apres avoir fait : le Revers
de la mddaille de Langenthal (serment des trois
Suisses), en 1823 les mgdailles de H.-B. de Saussure,
de Ch. Bonnet et de J.-J. Rousseau, en 1824
Celles de Goethe (reprise en 1831) et de la
Reunion de Geneve a la Suisse dont la Socidtc"
des Arte accorda le revere a Bovet.
A Paris, deux ans durant, il s'adonna, aupres
de Pradier, k la sculpture, tout en demandant ä la
contemplation des monnaies et des camees antiques
un supreme enseignement. Revenu en Suisse il
grava en 1828 la mddaille de Berne (3* jubilö
de la R6forme) et fit, en 1830, le mädaillon de
sa mere, „fondatrice de la Colonie", tandis que
Chaponniere modelait celui de Jean-Samuel B.
Cette meme annee Antobe repartit pour Paris
et s'y installa avec sa femme, Constance Michaut,
qu'il avait epousee en 1820, et ses trois enfante,
Charles, qui devait 6tre le musicien Bovy-Lysberg,
Louise et Octavie. En 1832 il grava la mldaille
de l'Inauguration du canal de Roanne, celle de
J.-C. Escher, et modela les mödaillons de Pradier,
du duc de Nemours et de sa femme, qui ne furent
]>as graves ; en 1833, celui, non-grave dgalement,
de son frere Daniel, venu le rejoindre ; en 1834
il donna le medaillon de Cuvier, la mddaille du
monument J.-J. Rousseau k Geneve, et celle de
l'Agrandissement du Palais des Beaux-Arte dont
l'avers porte le mddaillon de Louis-Philippe.
II resolut alors de prendre part au concours
ouvert pour la nouvelle piece de 5 francs; les
franeais seuls y 6taient admis; il demanda la
naturalisation ; mais son projet suscitait des
crainte8 parmi les concurrents; tout fut mis cn
oeuvre pour que sa naturalisation n'eut pas lieu
ä temps; vainement son frere Louis essaya-t-il
de remettre a Louis-Philippe un placet en sa
faveur ; lors du jugement du concours il n'dt&it
pas encore franeais ; Domard eut le prix. Sans
se laisser abattre par cet injuste insucccs, qu'avait
compense en partie l'obtention d'une medaille
d'or, il grava la mldaille de Geneve (3* jubile
de la Rdforme) et l'un de ses chefe d'ccuvre: sa
grande mädaille de Calvin (108 mm) frappee par
son pere. Des lors sa production fut iucessante ;
entoure de quelques amis de choix, lie avec
Chopin qui presidait a lVducation musicale du
petit Charles, il coulait sa vie ä son eiabli.
Parmi les oeuvres de la pcriode qui va de
1835 k 1850, nous citerons entre autres: en 1836,
la medaille du Palais du Luxembourg avec le
medaillon de Louis-Philippe k l'avers. En 1837,
la medaille de Auguste Pictet, un Savonamlc
(non gravd) et un beau medaillon de Chopin
(non gravd). En 1839, la mldaille de J.-L.Scho?n-
lein. En 1840, les medailles de Proben, de Sehen-
de Zürich et le medaillon de Franz Liszt, du
diametre de 102 mm, digne pendant du grand
Calvin. En 1842, les monnaies de 1 bäte, "t batz
et V« batz, frappees pour facilitcr les paiementa
du tir föderal de Coire (1842), et la medaille
Offerte aux syndics et conseillers d'Etat de la
ville de Geneve de 1814 k 1842. En 1843, il
grava a l'occasion de la Loi sur les cbemins de
fer (revere) un magnifique medaillon de Louis
Philippe qui lui valut „aux applaudissements de
toute la critique", dit C. Marcel, la croix de
Chevalier de la I^gion d'honneur. En 1844, la
mldaille de l'Agrandissement du Port de Mar-
seille (avec medaillon de Louis Philippe). En
1845, les mddailles du Pont de Nemours et du
Viaduc de Dinan. En 1846, celle du Pont de
Thionville. En 1847, la medaille de l'Agrandis-
sement du Conservatoire des Art» et Metiers, et
pour la Suisse, la medaille du Baron Grenus et
la mldaille en l'honneur de l'Armee suisse et du
General Dufour. II exposa cette annee-la deux
mldaillons fort remarques: „Le portrait de
M. Arago, en ecrivit Gustave Planche, est d'un
beau caractere ; la physionomie respire ä la fois
l'energie et l'intelligence. Quant au portrait de
M" de R., c'est ä coup sur une des ceuvres les
plus gracieuses qui se puissent rencontrer. Le
visage est d'une jeunesse, d'une douceur qui ne
laissent rien ä desirer, les cheveux ont une grace,
une souplesse qui reportent la pensee aux
monuments de l'Art grec."
Au milieu des troubles politiques et tandis
que la Republique succedait k la Monarchie de
juillet, A. B., paisiblement, continuait son ceuvre.
En 1848, il concourut pour la gravure des coina
des monnaies nationales francaises et presenta,
saas succes, deux modeles, un pour l'or, un pour
l'argent. Par contre il eut k graver les pieces
de 5 et 10 frs. en argent, pour la Republique
et Canton de Geneve. En 1849, il fit le medaillon
de Mlu C. Bailand (non grave), le medaillon de
l'Exposition nationale de France, de ITnaugu-
ration des Chemins de fer et du Tir föderal
d'Aarau. En 1850, la Conflderation lui com-
manda la gravure des coins des pieces de 5, 2,
1 et '/» fr. (Helvgtia assise). En 1851, il execnta
le medaillon de A. Thiers et la mldaille du
Chemin de fer de ceinture (avers : Napoleon III)
et en 1852 l'une des mldailles destinees aux
laureats de la peinture, de la sculpture, de la
gravure et de l'architecture. „La Sculpture de
M. Bovy, dit M. Mercey, dans son Itude sur
les mldailles en France, est aussi l'une des
meilleures medailles qui aient paru dans ces
dernieres annies. " Planche le qualifiait, ä propos
de son envoi au Salon des mddaillons de Chopin
et Gay-Lussac, „l'un des plus habiles graveurs
de notre temps."
Pourtant ses succes ä Paris ne lui avaient
poiut fait oublier le pays natal; il revait aux
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Bovy _ 191 — Bovy
montagnes dont il a si souvent et avec tant
d'exactitude reproduit les profils; des 1852 il
revint regulierement passer en Suisse 8 es et£s,
tantot au cbatean de Gruyeres, acquis par son
frere John, tantöt ä celui de la Boissiere oft
s'ltait transportee „la Colonie." Et c'6tait lä
comme une retrempe reguliere de son g^nie. II
travaillait avec la regularite* aaine et la char-
mante egalite1 d'humeur d'un artisan-poete, illu-
Btrant ä la pointe de son burin l'histoire de
France contemporaine, immortalisant des traits
glorieux ou cheris, evoquant les eimes et les
her ob de sa patrie. Ainsi il eut ä c£16brer tour
a tour l'etabliasement de nouvelles voies fernes,
de ponU nonveaux, les victoires de l'annee im-
periale, l'ezposition universelle de 1855, la paix
de Paris, le premier synode national des eglises
reYormees, la reunion de Geneve ä la Suisse, la
tMpraphie, Humboldt, l'imperatrice Euglnie. ...
1870, la guerre le ramena en Suisse ; il avait
eu la douleur de perdre sa femme en 1864; il
eut bientöt celle de Toir mourir son fils Bovy-
Lysberg, alors professeur au conservatoire. Tan-
dis que la ville de Geneve rendait honneur ä
aa memoire en baptisant une rue de son nom,
Antoine reesuscitait sa noble figure dans un
mädaillon, puis dans un buste admirable oü il
sut mettre toute sa tendresse. Ayant definitive-
ment abandonne' Paris (1873), il habita alors
cbez sa Alle, M"* Janin-Bovy ; il continua pres
d'elle la longue Serie de ses travaux, conservant,
malgr£ l'age et les chagrins, une extraordinaire
sarete* de main, faisant sur pierre des gravures
d'une finesse incomparable. „Jusqu'a ses der-
nieres annees, ecrivait C. Marc«], Antoine Bovy
a progressä; son ceuvre derniere est charmante
entre toutes; une bacchante copiee de l'antique,
toute palpitante de vie et de couleur dans sa
belle forme savante." Cette bacchante en effet
est une ebose exquise ; il y passe le souffle qui
anime les draperies des danseuses de Tanagra ;
ce fut comme l'adieu de l'artiste ä cette sobre
grace hellenique qui lui avait 6te" si cbere. Peu
apres l'avoir reproduite sur une petite pierre
malheureusement perdue, il s'eleignit dans la
campagne que son gendre, le peintre Henri Baron,
poss<klait au bord du lac. „II restera, lit-on dans
le grand dictionnaire Larouase, un maltre de
l'ecole francaise en son art, et plusicurs de ses
travaux peuvent fttre opposes sans desavantage
ä ceux des Dupre, des Varin, des Duvivier et
autrea qui ont illustre" 1'art de la gravurc en
m6dailles en France. Ses poinconB touches avec
vigueur et simplicite ont une allure pleine de
grandeur, un cabne d'une infinie majeste."
Comme artiste il sut merveilleusement, avec
une senaibilite plus chaate, mais aussi grande
que celle de Pradier, mettre en mouvement les
lignes claasiques, les meler intimement & la
nature, ou leur faire exprimer les plus audacieuses
inventions du genie humain. Grec de gofit, il
eut le sens du rhythme; fils et frere d'ingö-
nieurs mecaniciens, il eut un sentiment tres rare
des £16ments de beautl que peuvent contenir les
deconvertes scientifiques ; paysan d'origine, il
conserva le culte des choses agrestes. Cet amour
des bois et des champs developpe" en lui, comme
l'a si juBtement remarqul Roger Marx, par la
reaction romantique et l'ecole de paysage, en
lui suggerant: „la paasion du mouvement, la
notation des lointains, la reeberche pour ses
inventions d'un cadre de vraie nature", dötermine
sans doute la place si importante qu'il occupe
dans l'histoire de la glyptique au 19* siecle.
Principales o?uvres, de 1864 a 1877: En 1854,
mldailles du Pont d'Austerlitx, du Chemin de fer
de Paris ä Strasbourg, de la bataille de l'Alma,
tous trois avec le m6daillon de Napoleon III
ä l'avers. En 1855, medaillcs du Chemin de fer
de l'Ouest et de l'Exposition de 1855, tous deux
avec le m£dailIon de Napoleon III ä l'avers.
En 1856, m£daille de la Paix de Paris, avec le
medaillon de Napoleon III ä l'avers. En 1859,
m£dailles de l'Emprunt de 500 millions, du
Depart pour l'Italie, du Salon de 1859, du
l*r Synode national. En 1860, mtdaille de l'Ex-
position universelle de Beaancon et m£daille de
A. de Humboldt. En 1861, mldaille de l'Ancienne
garde. En 1862, mädaille de la Reine Victoria
(Exposition universelle de Londres) et mldaille
de FreU Soret. En 1863, m&iaille du Prince
imperial. En 1864, meclaille de Jean de la
Quintinie et m6daille de l'Anniveraaüre de la
reunion de Geneve ä la Suisse. En 1866, mldaille
des Telegraphes (l'une des plus bellea). En
1866, grande mädaille du General Dufour, m<5-
daille de l'imperatrice Eugenie (visite ä laBanque
de France). En 1867, m&laille de l'Imperatrice
Eugenie, d'apres Peyre. En 1869, mldaille de
l'Ecole polyteebnique de Zürich. En 1870, nou-
velle m6daille de l'Imperatrice Eugenie. En
1872, m£daillons de H. Darier et de Nelly Bovy-
Lysberg (non graves). En 1873, profil drohe de
Bovy-Lysbcrg (non grav6). En 1874, nouvelles
monnaies föderales (piece de 2 fr., d'apres un
dessin qui n'est pas de lui) ; Helvgtia debout, En
1875, medaillon de la Society d'agriculture. En
1876, mldaille de l'Exposition d'borticulture de
Lausanne. En 1877, mädaiUe du Dr Lombard.
M&iaüles de tira federaux: En 1844, tir de
Bale; en 1849, tir d'Aarau; en 1855, tir de
Soleurc; en 1861, tir de Stans; en 1863, tir de
La Chaux-de-Fonds ; en 1866, tir de Schaffhouse;
en 1867, tir de Schwyz ; en 1869, tir de Zoug;
en 1874, tir de St-Gall.
I Medaillons: 11 convient de citer encore un
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— 192 —
medaillon en marbre de Mm* d'Hervas, qni est
admirable, et, parmis des medaillons de famille
non graves, ceux de M"" M. et J. Baron, et
M1U Balland.
Biutes: de son ]>ere Jean -Samuel Bovy, du
pianiste Adler, de Bovy-Lyaberg (ces deux der-
niers au conservatoirc).
Pierres gravees: Cinq au six environ.
Portrait : II existe, au cabinet de numismatique,
un portrait d'Antoine Bovy, par son neveu
A. Baud-Bovy.
Bibliographie. Pour dresser un« liste un peu
complete de l'asovre de A. Bot;, il laut consulter a la
suite da livre de HtnttUr: A. Bovy, art.-grsveur, m vie
t-t sec auvroa (Fribourg 1881), avec portrait et planches;
les 2 Supplements <lu mrme, psnis ilans le Bull, inimis-
matique: 1884, p. 22— 26, et 1888, p. 18— 21; le
3* Supplement dans le möme Bulletin : 1889, p. 10—14,
par ltdin. — Pub Hmmirvi, 1» et 2« description de
cent medaillea genevoiaea inodites. — Blaviynae. Armorial
genevois (Geneve 1849). — ■ J.Uayor, Notice de« medail-
lons et modeles d'Ant. B., exposes dann les locanx de
l'Ecolo municipaie d'Art (Geneve 1891). — Heber. Frag-
menta numiamatiques aar le canton d'Argovie (Genera
1 890). — A.R.tt E. D.. Lea ecua de tirs federaux (Geneve
1887). — Dktionnairea : Ä*W», Allg.K.Lex. I, p. 164.
— Sagirr, Neue« Allg. K.-LeZ. II, p. 97. — Xagler,
Die Monogr. I, p. 796, 1060, qui toua troll con-
tiennent de» erreurs. - — ■ l.e Gd. Met. Larou—e, qui le
fait naltre, par erreur, en 1803. — Divers: Alpenrosen
p. 8. — Jahreaber. des Bern. Kunatver. 1878, p. 85. —
Zeitachr. f. bild. Kunst vol. XVI, p. 400. — MM. de«.
Zeitachr. vol. XIII, p. 26. - Tobler-Meyer. Die Mauz
sanunlg.Wunderly VI, part. 1, p. 321 et 323, part. 2,
p. 116 et 116, part. 4, p. 229, 290, 336. — Grand-
Carterti, Revue suiaae des Beaux-ArU vol. U, p. 124. —
Hoger Marx, Les meVlailleurs francais dep. 1789, aree
plaoehea. — Gurt. Planehe, Etudes sur l'Ecole fraru-aise,
1831 — 1862. — B. Üettamin, 100 ans de numisnmt.
francaiae, t. II, p. 287, t. HI, pl. 69, t. III. pl. 61. —
A. Galimard, Exp. du Salon de 1849, p. 179. — Mercey,
Revue dea deux raondes, 1" mai 1852: La gravure en
measille en France. — Brn. Lehr, Essai aur la numla-
matique suisse. — Journal offle. illustre' de l'Expos. nat.
suisse 1896: p. 52 ss., notice de J. Mayor, av.planchea.
— Rigaud, Renseignements rar les Beaux-Arta, p. 293. —
Procee-verbaux de la SodeW dea Arta : 1821, VI, p. 26,
et 1825, VII, p. 51. (NB. A. B. rat reco membre de la
Societe" des Arta en 1829, et membre emririte en 1843.)
— Journal de Geneve et Genevois, sept. 1877, etc.
D. Baud-Bury.
Bovy-Guggisberg, Georges. II naquit a Geneve
le 28 fevr. 1837; troisieme enfant et fils alne1
de Marc-Louis B. ; il succeda a son pere comme
directeur de l'atelier de frappe de Chantepoulet.
II subit l'influence des eleves de Barthelemy
Menn, sans avoir lui-meme suivi son enseigne-
ment. II n'a que fort peu produit. On peut citer
de lui: une medaille de Bobert Estienne, une
medaille du major Davel, un petit medaillon
d'apres son pere, et le revers d'une piece destinee
a commemorer le 20- anniversaire de la fon-
dation de l'Athcnee, piece dont l'avers lui fut
fourni par un coin representant Pallas Athenee
que son oncle Jean-Julian B. avait grave 87 ans
auparavant. Ces temdignages de son talent font
regretter qu'il n'ait eu que si rarement l'occa-
sion et le loisir de le manifester. On en jugera
par les lignes que le Bulletin de Numismatique
consacrait au Davel : n . . . Pour reproduire les
traits de ce grand homme et le Souvenir de ce
grand nom, il fallait aussi un artiste dont la
Signatare suffise pour eveiller l'attention de tous
les amateurs, le nom d'un Bovy seul ne laissait
aueun doute sur ce que devait etre la medaille
annoncee pour le 14 avril. M. G. B.-G. dont la
medaille de Davel est la premiere produetion
comme graveur, est un artiste des le debut, et
son nom des aujourd'hui est intimement lie
ä celui de son oncle Antoine et de son frere
Hugues "
B. etait depuis une annee membre de la
Societe de Numismatique, lorsqu'il mourut le
19 oct. 1885, age de 48 ans seulement, laissant
une nombrense famille; Fun de ses fils, Leon
B., cleve de Emile Beverdin, est un architecte
distingue. C'est M. Louis Füret, frere du peintre
Francis Füret, qui a repris l'atelier de frappe
transporte, lors de la demolition de la maison
Bovy, ä la nie de l'Arquebuse.
J. E. Itetin, Causeriea sur divers sujeta nnmismatiqnes.
Bale 1888. — De Ttekamer, Lea Beaux-Arta en Suisse en
1886 (Bern© 1886), p. 42. — Bull, de la Soc. suisse de
Numisni. (2* annee et auiv.), Fribourg 1883 et suiv. —
Tobter-Meyer. MOnssammlg. Wundorly I, 4, p. 168. —
Voir sur: L' Atelier Bovy, loJourn.de Geneve du 21 fovr.
1898. D. Baud-Bory.
Bovy, Henri-Dan««/, peintre, buitieme enfant
et cinquieme fils de Jean-Samuel Bovy, ne a
Geneve le 25 aoöt 1812. A l'age de 18 ans il
aecompagna son frere Antoine a Paris, et, dans
la grande lutte qui s'ouvrait entre les roman-
tiques et les claasiques, prenant parti pour
ceux-ci, il suivit les lecons de Ingres et se La,
dans l'atelier de ce dernier, avec Chavard, Le-
leux, Lavoine et H. Flandrin. II ne tarda pas
ä donner les plus belles promesses. Deux toiles
importantes : „La resurrection de la fille de Jalre"
et „Jesus et la Samaritaine", d'un style trea
noble, d'une heureuse ordonnance, temoignent
de sa prompte maturite. Mais, lorsqu'il termina
le second de ces tableaux, il etait atteint, d6ja,
du mal qui brisa sa carriere. En traversant le
Simplon pour aller rejoindre son mattre nomme
directeur de l'Academie k Rome, il prit froid
durant une bourrasque de neige; ce fut la l'ori-
gine de la paralysie qui devait l'envabir peu a
peu. Neanmoins, douö d'une rare force de ca-
ractere, il sut porter, sans une piain te, sa lourde
destinee. Ses freres, d'ailleurs, s'ingeniaient ä
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- 103 -
la lui adoucir; c'eat ainsi que son frere John,
dont la fabrique d'horlogerie, ä La Chaux-de-
Fonds, prosperait, acqnit a son intention, en
1849, le ch&teau de Gruyeres. Le vieux manoir
dechu, dlmeubte, avait failli Gtre vendu a un
entrepreneur ponr „les matlriaux." Lea Bovy
resolurent de lui rendre un pcu de sa splendeur
premiere, et ce fut l'oeuvre de Daniel, d'en faire,
comme on l'a ecrit, ce qu'il est restä entre les
mains respectucuses de M. Emile Bailand, gendre
de John Bovy, „un inestimable et süperbe musee."
Les menbles äpars chez les paysans d'alentour,
les tapisseries, les armes, furent recherchees,
rachetees et des amis illustres: Corot, Menn,
Francais,Baron,Salzmaiui, recouvrirent d'exquisea
peintures les lambris du salon, comme plus tard
Crosnier et Füret ceux de la sallc a manger; et
Daniel composa les cartons des 13 panneaux
dlcoratifs qui racontent aux murs de la grande
salle la lögende et lTiistoire de Gruyeres ; il ne
put, croyons-nous, en ex£cuter qu'un scul ; pour
les autres il fut aide* par ses amis, et l'on re-
connaJt, ca et la, dans une draperie la grace
de Baron, dans une figure l'energie de Menn,
qni peignit entierement l'un d'eux ainsi que les
armoiries de la cheminee. L'ensemble, dans son
archa'isme touIu, n'en est pas moins fort imposant.
Le plafond ä caissons, refait, comme celui de la
chambre du comte, d'apres les plana de Daniel,
en complete l'hannonie sombre et riche. Cette
restauration de Gruyeres l'occupa toute sa vie.
On peut citer de B., en outre, la decoration
de la salle ä manger de la maison Bailand, ä
Montbrillant. A cötö de cela il ne reste guere
de Daniel B. que des maquettes, des projets,
des Stüdes, quelques charmantes aquarelles, et le
Souvenir d'un esprit supericur qui sut tonjours
dominer le corps malade oü l'avait enfermö
le destin. Jeune homme, sa beaute" fut ex-
treme ; un meclaillon de son frire Autoine, un
Portrait de H. Flandrin, et les decorations de
l'eglise St. Germain -des -Pres, ä Paris, oft cet
arthste a donn6 ses traits au Christ, nous le
montrent dans cette fleur juvenile; Bartheieray
Menn, en un magnifique portrait qui orne la
grande salle de Gruyeres, e>oque tout ce que
sa figure, menrtrie par le mal, prit de noblessc
et de särenitl. II mourut a Geneve le 26 f£vr. 1862.
Le Fädäral, «ept. et oct. 1841. — La Oroyere, par
r. TU«*. Orell & FüMli. — Le chAteau de Gniyere.
Plaquett«. D. Baud-Bovy.
Bovy, Hugues, graveur en m6dailles, sculp-
teur, compositeur, quatrieme enfant et deuxiemc
fils de Marc-Louis Bovy. II naquit ä Geneve le
20 mai 1841, et, a Tage de deux ans, partit
avec ses parents pour La Chaux-de-Fonds. Son
goüt precoce pour la musique ne tarda pas a
s'y manifester; il obtint de prendre des lecons
d'un violoniste distinguä, C. Marlemont Wett de
Rotterdam; et, ä huit ans, il faisait sa pari
de S1"» violon dans l'orchestre de la ville. B(
venu a Geneve, a 10 ans, pour suivre les cours
du College, il continua ses gtudes de violon et
de piano; il ecrivit ses premieres compositions
musicalcs. Tout semblait le destiner a marcher
sur les traces de son cousin Bovy-Lysberg; mais
il lui eut falln pouvoir eutrer dans un conserva-
toire, partir pour Paris ou pour l'Allemagne; et
ses parents 6taient dans l'impossibilitE de faire
les sacrifices necessaires. Bientöt meme ils
durent le retirer du College, le mettre comme
apprenti chez le graveur Kochat-Chatelain, et,
pour qu'il apprit le dessin, comme eleve aux
Ecoles d'Art.
„Li, dit B. dans une courte autobiographie
qni lui avait 6te" demandee par son vieux
maltre, lors de la formation du groupe des
„humanistes" (voir Barthel. Menn), la j'appris
ä mieux connaltre l'homme a qui je dois le
meilleur de moi-meme, Monsieur Barthölemy
Menn. Je l'avais deja beaucoup vu avec mon
oncle Daniel, et a Gruyeres oü tous deux se
trouvaient en compagnie de Corot, Baron,
Francais. Mais alors j'6tais trop jeune pour
comprendre; je dois dire pourtant que lorsque
nous allions chercher M. Menn qui peignait
d'apres nature, je Btüvais les mouvements de
l'habile pinceau, et la nature m'Stait pour ainsi
dire rtveiee. ... Au bout de deux ans, continue-t-il,
en pleiu apprentissnfre dans ma carriere d'artiste
industriel, je dus partir pour La Chaux-de-Fonds
et y diriger l'atelier de dorure galvanique cr&
par mon pere . . . Au bout de quelques annees mon
pere se trouva dans l'obligation de liquider cet
Etablissement. J'avais alors 23 ans, un appren-
ti ssage incomplet, interrompu, que faire ? J'entrai
alors a l'atelier de mon pere, ä Geneve, oü
j'essayai de graver la medaille, je rentrai aussi
Bous la direction de M. Menn, mais irreguliere-
ment, puisqu'il fallait travailler pour gagner sa
vie. . . . J'executai quelques mödailles . . . mon
cousin Balland m'avalt con66 l'6ducation musi-
cale de ses enfants, M. Menn celle de son beau-
fils Bodmer, et enfin M'a" Rochat celle de sa
Tille, qui est devenue plus tard (1877) mon cx-
cellente femme. ... Un beau matin M. Menn
vint nouB annoncer ma nomination comme pro-
fesseur de modelage. JVtais sauvö financiere-
ment parlant."
A croire ces trop modestes indications, on
pourrait supposer que Hugues B. lorsqu'il suc-
c6d& en 1872 a l'un de ses professeurs, le
sculpteur Dorciere, n'avait fait pour ainsi dire
que veglter, partage* entre son amour de la
musique et ses aptitudes de graveur: il n'en
allait pas ainsi. Aid6 des conseils de son oncle
13
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- 104 -
Antoine, il s'ötait dejä affirme comme son digiie
continuatcur cn gravant en 18C3 la medaille du
colonel Mattheson, en 1864 celle du Dante et
une copie du Calvin d'Antoine, en 1866 la m6-
daille du president Lincoln qui, dit Arnold
Robert, „etablit sa reputation", en 1866 une
Melpomene, qui lui v&lut le premier prix au
concours cree par la Societe des Art«, et la
medaille de Rosaini, en 18G8 Celles de Beethoven
et du general Grant; en 1870 Celles de Roche-
fort et de Bismarck et en 1872 celle de Merle
d'Aubigne. Sa nomination comme profcsseur
etait donc aussi honorahle pour la ville de
Geneve que pour lui-meme.
Dfea lors, ä l'abri des soucis materiels, B. a mene,
au milieu des siens, une existence ignoröc et labo-
rieuse. Tout le temps que ne lui ont pas pris ses
lecons, il l'a consacre & ses travaux personnels,
eclifiant ainsi, peu ä peu, sculpteur ou medailleur,
un ceuvre considerable. II convient d'y signaler,
parmi les bustes, ceux de: James Fazy, Edm.
Boissier, Merle d'Aubigne, comte Agönor de
Gasparin, Hugo de Senger, Barth. Mcnn, Daniel
Colladon, Alph. de Caudolle, A. van Muyden, —
parmi les medaillons, ceux de son pere M.-L. Bovy,
Jean- Albert Gosse, prof. Schiff, Aug. Bouvier,
Em. Bailand, Isaac Mayor, A. Baud-Bovy, etc., -
parmi les medailles, de nombreuses medailles de
tir (celle entre au t res du tir föderal de Frauen-
feld 1890) ; les medailles en Phonneur du consul
Barton, de Th. Turrettini, de la Fondation Alle-
mandi, des Eaux de Gruyeres, les meclailles
de Diday, Gust. Revilliod, Carl Vogt, Ernest
Naville, Emile Plantamour, etc. etc. La medaille
des „Eaux do Gruyeres" Offerte ä M. Emile
Balland-Bovy, propriltairc du ch&teau, lors de
la remise a la ville de Gruyeres d'une partie
des eaux captees par ses soins sur les flaues des
Dcnts de Broc, est une do ses plus deiicieuBCs
imaginations: „c'est, lit-on dans le National
Suisse, une ceuvre artistique de haute valeur qui
honore une fois de plus le nom des ceiebres
graveurs genevois." Trois ans plus tard, ayant
gravd pour la Societe de Numismatique, dont il
avait 6tc" nomme membre en 1885, un jeton
commemoratif qui fut distribue pendant le ban-
quet, il en recut lui-m£me „un exemplaire special,
en argent, comme un faible temoignage de la
reconnaissance et de l'admiration de ses collcgues"
(Journ. de Geneve). Son seul dessein a ete de
satiafaire a ses aspirations iutimes, et, Pete, ä
Hermancc, dans le petit chalet orne* des peintures
de sa mere et oü son pere s'est Steint, il n'a
jamais pose* son burin, son ebauchoir, que pour
prendre sa holte a aquarelle, ou pour noter ses
idCes musicales. Les ecrivains d'art de Pavenir
lorsqu'ils tenterout l'hiatoire de la medaille, en
Suisse, pendant le 19 et le 20« siecle, auront
soin, en parlant de Hugucs B., de rechercher,
quelle influence purent avoir sur Ba coneeption
de graveur ses dons de musicien ; ils Pestimeront,
sans doute, considerable.
Liste des ceuvres principales et bibliographie
correspondante donnant en genöral la description
de ses ceuvres:
A. Medailles: 1863 du colonel Mattheson.
1864—1865 Dante. 1864 Calvin et Antoine
Bovy. 1865 President Lincoln. 1866 Melpo-
mene ; Rossini. 1868 Beethoven ; gäneral Grant
de */«; le meme de profil. 1870 Rochefort;
Bismarck cn civil; le mfime en uniforme. 1872
Merle d'Aubigne. 1878 Diday; Percement du
Gothard. 1880 Comte Ag6nor de Gasparin. 1881
Leon XIII; Canisius. 1883 Bonivard; Gam-
betta. 1884 Michel Chauvet 1885 Reformation;
Duval-Plantamour. 1886 Sempach; Forces mo-
trices du Rhöne. 1887 Tir föderal de Gcnövc.
1888 Tir cantonal bernois. (Pour la plupart de
ces medailles voir J.-E.Isetin, Causerie sur divers
sujets numismatiques, Bale 1888; voir en outre
Journ. de Geneve, 2 juillet 1880; medaille Ag.
de Gasparin. Bull. Soc. suisse Numism. 1884,
p. 25 ; medaille de Bonivard. Meme Bull. p. 81 ;
medaille Michel Chauvet. B. de Tscharner, Bcatix-
Arts en Suisse, Berne 1886, p. 42; medaille
Duval-Plantamour. Journ. de Geneve, 24 fe\r.
1888; medaille Tir cantonal bernois.) Puis cn
1890, mödaillc du tir föderal de Frauenfeld
(«/. Mayor, Etudcs de Numism. suisse, Geneve
1890); medaille commömorative des installations
hydraulique8 du chateau et de la ville de
Gruyeres (J. Mayor, id., et National Suisse du
3 sept 1890); medaille Ernest Naville (Bull.
Soc. suisse Numism. 1891, p.6 et Journ. de Geneve,
27 et 28 dec. 1890). 1891 medaille du Tir can-
tonal a Bremgarten (B. lieber, Fragm. numism.
p. 50 et fig. 82, pl. XXI; Journ. de Geneve,
24 fövr. 1891 ; Tscharner, Beaux-Arts en Suisse
1891, p.73; Bull. Soc. suisse Numism. 1891, p. 165
av. planche); medaille du Tir cantonal vaudois
de Morles (Tscharner, Beaux-Arts en Suisse 1891,
p.73 ss.; Journ. de Geneve, 31 mars 1891); cuvette
de montre du Tir cantonal bernois (Bull. Soc.
suisse Numism. 1891, p. 177). 1892 medaille de
la Soc. de tir de Zürich (Tscharner, Beaux-Arts
en Suisse 1892, Berne 1893, p. 68) ; medaille Carl
Vogt, 76" anniversaire ( Tscharner, Beaux-Arts
en Suisse 1892; Journ. de Geneve et Genevois
du 9 juillet 1892 ; Tribüne de Geneve du 20 juillet
1892). 1893 deux nouv. medailles des Exercices
de rArquebuse et de la Navigation (Journ. de
Geneve, 17 juin 1893); medaille du Tir cantonal
de Zürich 1893; jeton commemoratif de Pas-
scmbiee gön. de la Soc. suisse de Numism. avec
profil de J.-C. Hedlinger (Journ. de Genfcvc,
29 sept. 1893, et Maurice Jiarbey, Med. commcVm.
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de Hedlinger, Bruxelles 1894). 1894 mödaille
commöinorative de l'Incendie de La Chaux-de-
Fonds (Journ. de Geneve, 26 mai 1894); mödaillc
de 1 'Exposition internationale des Timbres-postes.
1896 jeton commemoratif de Passemblee generale
de la Soc. suisse de Numism. avec profil de
Dassier. 1898 mödaille Th. Turrcttini (La Suisse
du 26 mai 1898). — Medailles en collaboration
ou dont la gravure seulement est de Ilugues B.:
MödaiUe du Tir cantonal d'Ebnet-Kappel, dessin
de Stauffacher (Tachamer, Beaux-Arts en Suisse
1891). Medaille de la Protection des animaux,
dessin de Lossier (J. Mayor, Etudes de Numism.
suisse, Geneve 1890). Mödaille du „Semeur",
dessin de Demole. Mödaille du Tir cantonal de
Soleure, dessin par Jenny et Vigier (J. Mayor,
Etudes de Numism.). Tir cantonal zurichois de
Winterthour, dessin de Wildermuth (Tschanur,
Beaux-Arts en Suisse 1891). Medaille Congelation
du lac de Geneve, dessin de Mayor (Tscharner,
id., et Journ. de Geneve, 1" dec. 1891). Mödaille
d'inanguration du Stand de St Georges, dessin
de Beauverd (Journ. de Geneve, 6 oct. 1895). Tir
cant. bernois, avec Ed. Lossier, Tun des projets.
Tir de la Suisse centrale, Lucerne 1889, modele
de Bossard. (La plupart de ces medailles se
trouvent au Cabinet numism.).
B. Medaillons: D'J.Reverdin, J.-A.Rochat,
P. Chaix, Emile Plantamour, C.Vogt, E. Ritter,
P.Vaucher, Prof. Humbert, Pastour H. Oltramare,
Bacbofen, K Balland, Sa femme, Enfants Tour-
nier, D.Colladon, A. Baud-Bovy, Giraud-Tculon,
Wartbmann, Muller, et de nombreux medaillons
d'amis et de parents. (On trouve une partie de ces
medaillons dans la Salle du Senat universitairc).
C. Bustes: 1887 P.-E. Boissier (Bastions);
Tribüne, 11 juin 1887, Iselm, Canserics, etc.,
Bale 1888. 1892 Merle d'Aubignö et Agenor de
Gasparin (Salle de la reformation) ; Journ. de
Geneve, 5 oct. 1892. 1894 Hugo de Senger (Con-
servatoire) ; Journ. deGeneve, 1er nov. 1894. 1898
A. v. Muyden (Athenee) ; Journ. de Geneve, dec.
1 901 . Puis : James Fazy (Promenade de St. Jean) ;
article et reprod. dans „Die Schweiz", Zürich,
dec. 1901. C.-F. Bellot (Athenee), marbre blanc.
Daniel Colladon (Bastions), bronze. Meyerbeer,
Rossini, Goethe pour le the&tre de Geneve, pierre.
Mr et M'B* Agenor de Gasparin, 2 bustes marbre
blanc. Alph. de Candolle (Universite), bronze.
Diday (Jardin anglais), bronze. Glardon et Menn
(MusÖe de Geneve), bronze. Ch. Galland, bronze.
Arnold Robert, Lea tirs föderaux, etc., Chaux-de-Fonds
1892. — J. Mayor. Soc. misse d« Numism. de 1876 a
1896. Boll, de la Soc. Baisse de Namism. 1891, avec
planche. — Exp. naiv. 1889, Journ. de Geneve, 2 man
1889. — DeT>ate, <Ste" 1889, aiüclea de Andrt Michel. —
Seubert. E.-Lex. I, p. 164. — MüUtr, K.-Lex. IV, p. 470.
— TWÄaiw, Bild. Est. in der Schwei* 1887, p. 21. —
Toblcr-Mtyer, MUoxsamnilg;. Wunderlj I, 2, p. 384; I, 4,
p. 103, 295, 305 s».; I, 5, n° 3466.
]>. Baud-Bovy.
Bovy, Jeanne-Carotoie-I,ouise, nee Balland,
peintre. Elle naquit le 15 sept. 1809 a Lons-
le-Saulnier et epousa le 19 juin 1830 Marc-Louis
Bovy. Eleve d'A lex andre Calame, eile fit d'abord
de la peintnre sur email (fleurs et paysages).
Puis, liee d'amitie' avec Barthelemy Menn et
Corot dont les conseils eurent sur eile une grande
influence en Pöloignant peu ä peu de la „maniere"
de Calame, eile peignit ä Phuile de nombreuses
etudes; quelques-unes furent exposees. C'est ä
eile que Barth. Menn donna Padmirable tableau
„Bords de PArvo" qui figura ä PExposition nat.
de Geneve (1896). Caroline B. ötait une femme
d'iniiniment d'esprit qui sut allier les qualites
de la menagere ä un gout treu vif pour les arts et
les lettres. Elle mourut a Geneve le l"sept. 1877.
1861 Expos. Genove (Expos. locaJe).
D. Baud-Bovy.
Bovy, Jean-Jnlian-Jules, graveur, mecanicien,
septieme enfant et quatrieme fils de Jean-Samuel
Bovy. Ne ä Geneve le 11 aoüt 1810, il fit d'abord
de la gravure sur metal et du dessin d'ornement
d'une grande perfection; d'apres ses propres
compositions il grava de nombreux coins pour
la frappe de fonds de montres cloisonnes qui
etaient emailles ensuite. II s'essaya egalement
avec succes a graver la mödaille; un buste du
Dante burine par lui, et dont son neveu Hugues
s'inspira plus tard, fut, de meme que le Michel-
Ange de son frere Antoine, frappe" pour etre
nionte en bouton de manchette; il a egalement
signö de son nom et de celui de sa femme (Jules
Bovy-Mclly) un coin representant une Minerve,
dont Georges Bovy se servit pour Pavers de la
mödaille commemorative de la fondation de
PAthenec. •
Chez Jean-Julian ß. Partistc se doublait d'un
inventeur. Aide des conseils de son ami et
parent, le mecanicien Hugues Darier, il de-
couvrit une nouvelle presse monetaire extremc-
ment rapide et qui devait permettre un rendc-
ment cousiderable. II eutra, ä ce propos, en
relation avec la Monnaie francaise et ]>artit
pour Paris, afin d'y faire des experiences sous
les yeux du ministre. II avait compte «ans les
lenteurs administratives et les competitions ;
bientöt, obligö de cbercher un gagne-pain qui
lui permit d'attendre la Solution tant esperee,
il se prit a ötudier la gravure sur bois en vue
de faire de Pillustration ; il grava d'apres ses
dessins toutc une Berie de planches representant
des fragments de Peglise de Meaux. Mal-
heureusement affaibli par les soucis, par un exces
de travail, par le chagrin de se voir hnpuissant
& lever les entraves qui, toujonrs nouvelles,
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Bräm
l'emp6chaient de soumettre son invention aux
autarkes comp&entes, il fut victime d'une malad ie
epidemiquc. II mourut a Paria le 23 d£c. 1644,
laissant a sa veuvo deux filiertes.
/«•/in, Causorios sur divers sujeta numism. Bälo 1888.
D. Baud-Doxy.
Bovy, Marc-Louis, n6 a Geneve le 23 juillet
1805, mort ä Hermance (pres Gencve) lc 18 aoüt
1890. Cinquieme enfant et deuxieme fils de
Jean-Samuel Bovy; il se desüna d'abord a la
medecine et suivit un temps les cours de l'aca-
d£mie de Geneve. Mais il dnt bient6t renoncer
a cette carriere pour entrer dans l'atelier de
frappe fond£ par aon pere sur les terrcaux de
Chantepoulet ; il en prit la direction ä la mort
de celui-ci (1837) et frappa de 1839 a 1848 les
dernieres monnaies de la Republique de Geneve.
De meme que son frere Jean-Julien, Marc-Louis
avait lc genie de l'invention. A cot6 de sa besognc
quotidienne il s'occupa d'abord de perfectionner
la daguerreotypie avec le peintre Jules Darier,
puis il decouvrit deux proc^des de dorure gal-
vaniquc; Tun, qui le conduisit (1835) ä Paris
oö il esperait en tirer parti, tomba dans le
domaine public par suite de son exces de con-
fiance vis-ä-vis d'un anglais associe' plus tard
avec Ruolz; l'autre lui resta personnel et lui
permit d'executer a La Cbaux-de-Fonds, oü il
s'elait fix£ des 1840, de remarquables £prcuves
de cadraas en galvanoplastie. Apres avoir et6
depute1 au Grand Conseil neuchätclois (1856 ä
1859), il rcvint a Geneve (1860) tout en con-
servant durant trois ans cncore son atelier de
La Chaux-de- Fonds. Entre temps „il collabora,
lit-on dans le Journal de Geneve, a l'organisation
de la frappe des monnaies föderales, proposa la
ercation d'un hotel des monnaies a Berne" et
inventa un Systeme de presse monötaire dit: „ä
bequille"; ce Systeme fort estim6 lui valut en
1853 la commandc do trois de ces presses pour
la Republique du Guatemala.
Sans avoir signe" aueune reuvre, B. a 6ti
l'auxiliaire constant, aussi dövoue que modeste,
de ses fireres, et principalement d'Antoine. Ce
fut lui qui frappa le Calvin, frappe regnrdee
alors comme un verkable tour de force vu le
diametre considerable (104 mm) de cette m6-
daille. Afin de ne pas rester en arriere, la
Monnaie de Paris commanda bientöt ä Autoine
Bovy la medaille des „chemins de feru d'un dia-
metre supericur encore (109 mm). II avait
des connaissances fort etendues ; ^tait beliebtste
et latiniste excellent; par dessus tout il <5tait
bomme de bien; „modeste a l'exces, s'effacant
toujours derriere »es freres, a dit M. Tscharner,
il n'a pas jouä le röle auquel il aurait pu pr6-
tendre.1' Pere de cinq enfants parmi lesquels il
faut compter Georges Bovy-Guggisberg et Hugties
Bovy, il menait une existence laborieuse et
patriarcale si pleine de dignitl, a la fois, et de
simplicitä, qu'elle lui conquit la veneration de
tous ceux qui l'approcherent et le respect de ses
concitoyens. Son neveu, le peintre Baud-Bovy,
nous a conserve' dans un portrait aujourd'hui au
Mus^c de Geneve, le vivant souvenir de sa belle
figure. Voir egalement le medaillon fait par son
fils Hugucs.
Imliu, Causerie sur divers sujete numism. BAle 1888.
— B. de Tfckarner, Les Beaux-Arto et les Art« industr.
en Suisse. Anne« 1890, p. 81. Berne 1891. — Journ.
de Oennre, 24 aoftt 1890. — Revue suisse numism. VII,
j>. 204. — Bern. J&hresber. Kstver. 1890. p. 70.
ToUer-3feyer, Manxsammlg. Wunderly I, 5, Nr. .1510,
3517. D. Baud-Bovg.
Boy de la Tour, Edmond, architecte et aqua-
relliste, n6 a Motiera, Val de Travers, le 18 Wvr.
1860. II dtudia rarehitecturc ä Paris et remporta
plusieurs prix aux concours de l'Ecole des Beaux-
Arts. En 1855 il exposa au Salon de Paris une
serie de vues de Paris qui appartiennent au
Musee de Neuchutel ainsi que quelques autres
aquarellcs. II mourut le 27 juillet 1885 pres de
Narbonne.
Bern. Jabresber. Kstver. 1885, p. 74. ■— Measager
boiteux de Neuchstel 188G. M. Mord.
Boyaaon (Boyssoniss), Jean, ne1 a f hateauneuf,
en Bretagne, joaillier (joellerius), fut recu bour-
geois de Geneve le 27 f£vr. 1504. A.CkoUi/.
Boytex, Leonard et Pierre, verriers, furent
recus bourgeois de Geneve en 1478. A. CkoUy.
Boz, s. Bauld.
BozkI, Bartolomeo, Glockengießer im Teasin,
goß 1737 für das Oratorio della B. V.M. a Tezze-
gbino in Lottigna eine Glocke.
XtUcheUr, Isens, dello campane nel Ticino p. 85.
Morit SutermeutfT.
Bozzlo, Bartolomeo, Glockengießer im Tessin,
goß 16 . . (Jahreszalil undeutlich) für das Ora-
torio di S. Bemigio in Corzonesco eine Glocke.
XüiekeUr, Iserts, delle campane nel Ticino p. 84.
ilorix iSutcrmeUtrr.
Brächet, Bernard, n6 a Geneve en 1727, fut
recu maitre orfevre le 26 die. 1749 et s'ossocia
avec Guillaume Vignier. A. ChoUy.
Bräm, Andreas, Goldschmied, Sohn des Sattlers
Andreas B., Vogts zu Knonau, oder des Schneiders
Kaspar B. Geb. in Zürich 1601, war er 1614
Lehrling bei Hans Jak. Zcbnder und wurde 1622
Meister. Er war zweimal verheiratet: 1) mit
Demondi Paliaris 1622, 2) mit Verena Strickler
1652. Er hatte zwei Sohne.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller- WerdmOller. C Brun.
Bräm, Christoph, Goldschmied, geb. in Zürich
1636 als der Sohn von Goldschmied Andreas B.
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Bräm
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Brandenberg
Er wurde 1656 MeUter. Er heiratete 1655 Doro-
thea Wyß, die Tochter des Ratsredners.
Mittig. des t Hm. Dr. Zeller-Werdmüller. 17. Brun.
Bräm, Hans Konrad, Goldschmied, Sohn des
Eisenkrämers Johannes B. Er wurde am 22. Febr.
1683 in Zürich geboren, ward 1698 bei Kaspar
Waser Lehrling und wurde 1705 Meister. Er
starb 1735. Verheiratet 1705 mit Barb. Hegner
von Winterthur.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller- Werdmüller. C. Bru%.
Bräm, Hans Lirich, Goldschmied in Zürich,
wurde 1601 Meister. Sonst ist nichts bekannt
von ihm.
Mittig. dos t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Bräm, Heinrich, Goldschmied in Zürich. Er
war 1616 Lehrling hei Hs. Heinr. Kilchspcrger
und wurde 1627 Meister. 1630 schon kommt er
nicht mehr vor.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Bräm, Heinrich, Architekturmaler, geb. 1792
in Riedt bei Steinmaur, Kt. Zürich, wohnte zu-
erst in Würenlos, Kt. Aargan, widmete sich dann
in Zürich dem Bauwesen und malte Architektur-
bilder in Aquarell. In den Lokalausstellungen
der Zürcher Künstlergesellschaft stellte er 1819
bis 1826 eine Anzahl Tusch- und Sepiazeich-
nungen von Kirchen, Thoren etc. aus. 1827
wurde er „Lehrer der bürgerlichen Baukunst
mit Anleitung zu Rissen und Modellen" am
Technischen Institut in Zürich; seine Familie
hatte er in Steinmaur. Er soll auch in Kupfer
gestochen haben. H. Appenzeller.
Bräm, Rudolf, Goldschmied, geb. 1625 in
Zürich. Sohn von Andreas B.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Bräml, Joh. Jakob, von Zürich, geb. am
25. Mai 1791, gest. am 27. Febr. 1857, malte als
Liebhaber Schmetterlinge und Käfer mit großer
Präzision, nachdem er im Zeichnen von Kupfer-
stecher J. H. Meyer unterrichtet worden war,
und beteiligte sich schon als Knabe 1804 und
1805 an den zürch. lokalen Ausstellungen. Er
war ursprünglich zum Studium der Theologie
bestimmt, verlor dann aber durch Krankheit das
Gehör und ergriff infolgedessen den Drechsler-
beruf. Daneben leistete er als naturwissenschaft-
licher Forscher und Sammler Bedeutendes, na-
mentlich auf dem Gebiete der Entomologie. Eine
große Anzahl Zeichnungen befindet sich im
Besitze der Familie.
N.-Bl. der naturf. Oes. in Zürich von 1858 (Dr. Au,,.
Mcnul). — Das durchstochene Ohr. Lebensgeschichte
eines Gehörlosen. Basel 1871, .Spittler. f. ü. /W<*i.\
Bräw ald, s. Brennwald.
Bramblla, Karl, Glockengießer im Tessin,
goß 1666 mit dem Lothringer Glockengießer
Franz Subtilts eine Glocke für Claro.
Xütckeler, Iscriz, dollo camp, nel Ticino p. 89.
Morit SutermcitUr.
Bramston, William, peiutre de nationalite
anglaisc, ne° cn 1835 et d6c£de en 1892. II qnitta
la carriere ecclesiastique pour se vouer ä la
peinture et re$ut ä Paris, de 1875 ä 1879, des
lecons de L. Bonnat. B. habita Lausanne des
l'ann6e 1881 ä 1887. II a participS ä Pexposition
de la Sociöte" suisse des Beaux-Arts de 1884 avec
trois numeros : „Etüde de tete", „Bord du lac",
„Greve."
Rens, de M. B. van Muyden, syndic de Lausanne.
CK. Vuülrrmet.
Brand, Kaspar, Goldschmied, von Basel, wird
innert der Jahre 1479 und 1483 in den Urkunden
des Basler Gerichtsarchivs erwähnt. Werke
seiner Hand sind nicht erhalten.
D. Burckhardt.
Brandenberg, Aloys, Bildhauer, geb. am
29. April 1853 in Zug, lernte bei Bildhauer Keyser
daselbst, dann bei dessen Bruder, Prof. L. Keyser
in Zürich, wo er auch den Zeichenunterricht
am Polytechnikum besuchte. 1873 Schüler der
Kunstgewerbcschule in München und Arbeiter
im Atelier „Niesen", 1874 -1876 Schüler Stein-
bäusers in Laas (Tirol), 1877 an der Akademie
in München, wo er, wie früher, der Gunst des
Prof. Echter sich erfreute. Vom Frühling bis
Okt. 1878 im Atelier des Prof. Steinhäuser in
Karlsruhe, dann 3 Jahre an der Akademie in
Dresden unter J. Schilling. Baron v. Seidlitz,
Reg.-Rat im konigl. Ministerium, gewährte hierauf
dem Künstler die Mittel zur weitern Ausbildung
in Wien unter K. Zumbusch und zur Etablierung
in Rom, wo B. seit 1890 arbeitet. B. hat am
Niederwalddenkmal, an der Reliefgruppe für das
König-Johann-Denkmal und an anderen großen
Werken mitgearbeitet.
Selbständige Arbeiten: 1) „Pietä" neben und
2) „Pastor bonus" in der St, Oswald -Kirche in
Zug, 3) der „Steiuwerfer" (für die Landesaus-
stellung in Zürich bestimmt), 4) „Kampf der
Tritonen mit den Nereiden", 5) „Hochzeit Amors
mit Psyche", 6) der „Speerwerfer" (jetzt im
Bundeshause in Bern), 7) die „Schwingergruppc",
8) Grabmal für Frau Reg.-Rat Dr. Hegglin (Fried-
hof Zug), 9) Grabmal des Obersten Merian-Iselin
(Basel), 10) Büsten (Frau Fuchs -Geßlcr, Zug,
Nat.-Rat Henggeier), 1 1 ) „Galathea" (in mehreren
kantonalen Sammlungen), 12) Modelle: a. das
„kaudinische Joch" oder „Divikos Sieg über die
Römer" (für das Parlamcntsgebäude in Bern),
b. Teil-, c. Bubenberg-, d. Kolin-, e. Vorstadt-
Katastrophe-Denkmal (dieses in der Stadtkanzlei
in Zug).
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Brandenberg
— 198 —
Brandenberg
Pas geist. Deutschland I, p.78 — 79. — Zuger N.-Bl.
1894, p. 33 — 35, daselbst auch die Abbildungen der
2 Modelle mm Kolin-Denkmal. Brgr.-Reg. Zug Nr. 342.
H. AI. K*mr.
Brandenberg, Christian Anton, Glockengießer,
geb. am 6. Jan. 1719 in Zug, lernte bei den
Gebrüdern Reiser in Zug, deren Mitarbeiter und
Nachfolger er wurde, die Glockengießerei. Kr
verheiratete sich 1751 mit M. Elisab. Keiser und
Btarb am 3. Nov. 1791. Monogramm ABB. Seine
Kinder, Jos. Anton, Jak. Phiiipp und Theresia,
wandten sich ebenfalls der Glockengießerei zu.
Ton ihm gegossene Glocken : die zweite in Hönau
1742; einGlöcklein in Weißerlen 1756; die größte
in Risch 1756; die Glocke in Alzellen 1768; ein
Glöcklein in Steinen, zw. 1759 und 1765; in der
Au bei Einsiedeln, die größte 1761, die kleinste
1762; die größere in St. Anton bei Samen 1767;
die zweite in Hünenberg 1771 ; die große in
Schattdorf 1774; die größte in Hombrecbtikon
(Kt. Zürich) 1776 ; die größte in Biberegg, zw.
1771 und 1786; Umguß der frühem Marien- und
Theodulsglocke in Knonau 1776; das Glöcklein
in Ibach 1777; die dritte in Bauen 1779; die
vierte in Rotenthunn 1781; die größere in Haitikon
1781; die in der Wendelinkapelle auf Horben
1782; die erste und zweite in Dallenwil 1783;
die größere in Görtschwiler 1783 oder 1788; die
zweite in Schönenberg (Kt. Zürich) 1784; die
zweite in Flühli 1785; die größte in Flüelen
1785; die mittlere in Hausen am Albis 1785,
umgegossen; die zweite und dritte in Römersch-
wil 1786; Beinbausglöcklein in Neuheim 1786;
das Endglocklein Ober&geri 1787; eine in der
Kapelle auf Gubel und eine in der Friedhof-
kapelle in Samen (beide ohne Datum); die erste
in Oberschönenbuch 1787; die größere in Sieben-
eich 1787; zwei auf dem Etzel 1788; die große
in Amsteg 1788 und zwei im Kt Appenzell.
Brgr.-Reg. Zug, Msc. Nr. 175 o. 233. — Geschichten-.
XXX, 150; XXXIX, 98, 106, 131 : XL, 18, 20, 48, 55,
73; XUV, 56; XLV, 329. 382; XL VI, 58, 57, 64,71,
78, 98, 101; XLVII, 132, 141, 149, 156, 193, 212;
XLVIII, 38, 39, 50, 51. — Xiuckeler-Uiieri, Die Glocken
des Kta. Appenzell, p. 36, 51. — Ifütekder, Glockcnb.,
Msc — Stitrii, Glockenb., M«C. II. AI. Keürr.
Brandenberg, Christoph, Glasmaler, geb.
zwischen 1598 und 1600 in Zug, 1617—1621
Lehr- und Wanderjahre, 1617 in Tübingen, 1618
in Reutlingen hei Ch. Gaurr, nachher in Würz-
burg, 1619 in Nürnberg und Schaffhaugen bei
C.Stor, 1620 in Zürich bei II. J. Nüscheler, 1621
in Konstanz, 1623 Großweibel, 1627 Pfleger der
St. Anna- Bruderschaft, 1632—1634 Oswalds-
pfleger, 1658 Mitglied der Schuhmacherzunft und
1621 der St. Lukasbrnderschaft ; vermahlt mit
Mar. Magdal. Wickert, gest. am 13. April 1663.
Monogramm: CBb, CBdg.
Werke: 1623 Glasscheibe in Wettingen;
Christus, umgeben von Maria, St. Anna, St Fran-
ziskus und St Beat, in Muri ; 1624 Standesscheibe
von Luzern in Muri (von Ch. B. erneuert), 1628
ein Gla8gem&lde in der Komturei Hitzkirch.
B.s Notizenbuch, Msc. anno 1617—20, in der Stadt-
blbl. Zug. — Meytr. Die Sitte p. 218, 244, 250. —
H. r. Aftiß, Chr. Brandenberg und Mich. Möller, im Oe-
schichtsfrd. XXXV, p. 183—190. — N.-Bl. Zug 1889,
p. 22. — A.Wthtr. Das Museum auf dem Stadtrathanse
in Zug, Separatabdr. 1879, p. 62. — Die GLasgemalde
d. ehem. Benediktinorabtei Muri; Text von n.t.Li*U*uu.
Aaran 1892, p. 12. 24. - Brgr.-Reg. Zug Nr. 83.
II. AI. AVwtr.
Brandenberg, Franz Anton Fidel, Gold-
schmied, Graveur, geb. am 20. Nov. 1729 in
Zug, 1765 Mitglied der Lukasbruderschaft, ver-
mahlt 1761 mit A.M. Bengg, gest am 16. Jan.
1808.
Arbeiten: Die zwei neueren Lampen in der
untern Kirche, vor dem Chor- und dem Clemcntis-
Altar in Beromünster. Brustbild des sei. Bruder
Klaus in Beromünster. (Ein ganz gleiches Bild
ist im Kirchenschatze zu Luzern.) Ein Kelch im
Barockstil mit falschen Diamanten, Topas und
Granaten, reich geziert (StifUschatz Beromünster).
Ein ganz goldenes Kreuz mit Kreuzpartikel und
Reliquien vom Bruder Klaus (früher in Bero-
münster, später „der Kontribution anheim-
gefallen").
Brgr.-Reg. Zug. Nr. 177 u. 240. — Eitermann. Sehens-
würdigkeiten in BeromOnster p. 66, 101. — Der:. Die
Stiftskirche von Beromünster, in Kath. Schweizern). N. F.
XIV, 1898, p. 288. 291, 292. — Cat Art Bxposit
Gene»el896, p. 98, 162. U.Al.Kei^r.
Brandenberg, Franz Michael, Goldschmied,
geb. 1684, gest am 8. Juli 1760. Er hatte zwei
Söhne, die ebenfalls Goldschmiede waren, näm-
lich Michael Martin B. und Joh. Frans Anton
Fidel B. KütkUr.
Brandenberg, Johann, Maler, geb. am 20. Mai
1661 in Zug, Sohn des Thomas B., lernte zuerst bei
seinem Vater, reiste mit dem Grafen v. Marsigli,
der sich einige Zeit in Zug aufgehalten hatte,
1680 nach Italien, lebte einige Monate in Mantua,
mit Zeichnen nach der Antike und Kopieren nach
Ginlio Romano beschäftigt Dann trat er in die
Dienste des polnischen Schatzmeisters Georg
Bembo, welcher sich damals in Innsbruck auf-
hielt Nach 2 Jahren kehrte er nach Mantua
zurück, begünstigt vom Grafen Ferdinand Ferari.
Nach vorübergehendem Aufenthalte in anderen
Städten Italiens und in Deutschland kehrte er
in seine Vaterstadt zurück und verheiratete sich
1683 mit Katharina Kloter. Die Sorge für seine
zahlreiche Nachkommenschaft nötigte ihn bis-
weilen, Arbeiten zu übernehmen, die ihm nicht
benagten. Sein Fach war die Porträt- und die
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Brandenberg
- IM -
Brandenberg
religiöse Historienmalerei. Er besaß „entschie-
denes Talent für wirksame, lebendig bewegte
Komposition, viel Geschmack für schöne land-
schaftliche und architektonische Gründe und eine
gedampfte, harmonische FarbenBtimmung. Von
Mantua, vom Studium der Fresken Manteguas
und Giulios, stammte wohl seine Vorliebe für
kühne perspektivische Verkürzungen." (Kuhn.)
1680 Mitglied der Lukasbruderschaft B. war
bei seinen Mitbürgern sehr beliebt. Er besaß
auch große Kenntnis in baulichen und militäri-
schen Dingen und wurde daher im zweiten Vil-
mergerkrieg (1712) Kommandant des Schlosses
St. Andreas bei Cham. Seine Söhne Karl (1684
bis 1747) und Michael (1768) widmeten sich
ebenfalls der Malerei. — Johann B. starb am
26. Sept. 1729.
Wcrko: 1) In Einsiedeln: Das Schiff der Beicht-
kirche, die Decke des Fürstensaals, 28 Bilder
im Refektorium, ein Altarblatt in der Hofkapelle
und vier andere Gemälde. 2) In Zürich : „Die
Hirten auf dem Felde" (Plafond im Musiksaal),
etliche Schlachtenbilder (in einem von Füßli
nicht n&her bezeichneten Privathause). S) In
Zug : Vier Bilder in der ehem. St. Niklauscn-
kapelle, 1692 ; 29 größere und kleinere Dar-
stellungen aus dem Leben der Maria, 1725 (in
U. L. Fr.-Kapelle) ; Porträts, z. B. Ammann Fidel
Zurlauben, 1700 ; ein Cyklus an der Facade des
Brandenhergschen Hauses in der St. Oswaldgasse,
1713, aufgefrischt 1901; die Zeichnung zum
gr. Staatskalender mit dem Wappen M. G. H.;
zwölf Apostel an der Brüstung der Empore der
Kirche in Oberägeri. 4) In Beromünster : Acht
kleinere und acht größere Altarbl&tter (z. B.
St. Andreas, Sta. Afra, St. Martin, Sta. Marina),
1693, und die Fresken an der Decke der Krypta,
1692. 5) In Aarau : Das jüngste Gericht ; Fresko-
gemälde am Katbaus, 1696. 6) In Bischofszell :
Porträt des Chorherrn Brandenberg, 1687; vier
Gemälde aus der Passionsgeschichte, 1710 (früher
am Lettner, jetzt in der St. Michaelskapelle).
SagUr, K.-Lei. II, p. 107. — Füßli, Die besten K*tlr.
n, p. 121. — Füßli, K.-T/ex. I, p. 101. — An». A.-Kde.
1885, p. 127; 1893, p. 282; 1894, p. 372. — Kleine
Mittlen. (Verkehrsorgan der mittelschw. geogr. kommen.
Gesellsch. in Aarau) I, p. 5, 6 (W. Merk). — BoIL stor.
1885, p. 220. — Bertoloiti, Artist! sritz. in Roma
p. 61. — Rath. Schwolierbl. III, 1861, p. 869—371 ;
dasselbe, N. F. XIV, p. 209-210. — N.-Bl. Zug 1884,
p. 9. — Kuh», Stifteb. M.E. p. 34, 57, 69, 169—171.
— Geschichten-. IM. 29, p. 283; Bd. 40, p. 17. —
Etiermmm, Seheosw. v. Beromünster p. 18, 20. — /.«•«.
Siippl. I, p. 340, 341. — Brgr.Reg. Zug, Nr. 58 o. 139.
— Zuger Nachr. 1901, Nr. 115. — Msc. im Besitze des
Unterzeichneten. — .*>'. Vityelin, Das alte Zürich Bd. I,
1879, S. 660. - II. AI. K'Uer, Die Zujrer Schriftsteller
(Jahresber. der kant. Industrieschule etc. in Zug 1874 76,
p. 34). H. AI. Ketwr.
Brandenberg^ Job. Melchior I., Goldschmied,
geb. am 4. Juli 1626 in Zug, gest. daselbst am
24. Febr. 1692, vermählt 1646 mit Barb. Beringer,
Pfleger zu St. Oswald, 1659 Mitglied der Lukas-
bruderschaft Er verfertigte 1685 das 1130 Lot
1 Quintli schwere große silberne St Michaels-
bild für St. Oswald in Zug.
Ettmnann, Qetch. der Pfarrei Hochdorf p. 50. —
Brgr.-Reg. Zug Nr. 87 u. 100. H.Al.Keüer. K&chler.
Brandenberg, Job. Melchior II., Goldschmied,
Sohn des vorigen, geb. am 11. März 1653 in
Zug, gest daselbst am 24. März 1726 ; 1678 ver-
mählt mit W. Katharina Schönbrunner. Ober-
vogt zu Gangoldschwil, 1697 Mitglied der Lukas-
bruderschaft.
Brgr.Reg. Zug Nr. 68 u. 186. //. AI. K*i~r. KüchUr.
Brandenberg, Joseph, Porträtmaler, geb. am
10. Jan. 1858, studierte von 1879—1882 an den
Akademien inMailand und Dresden, 1882 Zeichen-
lehrer in Castelnaudary (Südfrankreich), bereiste
Spanien, Kleinasien, die Türkei und Griechenland
(vielfach als Porträtmaler thätig), arbeitete zeit-
weilig in München und Mailand und 1886—1889
üi Weimar unter den Prof. Max Thedy und Graf
v. Kalkreuth, wo ihm Großherzog Karl Alexander
zweimal seine Anerkennung ausdrückte. Von
1889 bis um die Mitte der neunziger Jahre vor-
übergehend in Zug, San Remo, Erfurt, München
(wo er auch in der Glasmalerei arbeitete), in
Ungarn und Rumänien, seither in Zug.
Hdschr. Notiz d. Künstlers. — Brgr.Reg. Zug Nr. 342.
H. Al.KtUcr.
Brandenberg, Joseph Anton, Glockengießer,
in Zug, Sohn von Christian Anton und Bruder
von Philipp Jakob und Theresia B., geb. am
28. Sept 1752, vermählt 1782 mit A. M. Moos,
gest am 6. April 1832. Vor seinem Tode war
er noch Schenkwirt in der Wirtschaft zum
„Glöggli" in der Vorstadt Zug.
B. goß folgende Glocken : o. Mit seinem Vater :
1774 für Schattdorf 1 ; 1785 für Flühli 1. b. Mit
seinem Bruder Philipp Jakob : 1793 für Becken-
ried 1, für Amsteg 1 ; 1805 für Bünzen 1 ; 1811 für
Lengnau (Aargau) Chor; 1813 für Eggenwil (Aar-
gau); 1816 für Erstfeld Kapelle 1, für Rifferswil 1 ;
1818 für Realp Kapelle 1. c. Mit dem Bruder
Philipp Jakob und der Schwester Theresia : 1829
für üuterägeri 1. d. Allein: 1777 für Lowerz 1;
1792 für Einsiedeln 1 ; 1795 für Adligenschwil 1,
für Schöpfen Bergkapelle 1 ; 1806 für Schindel-
legi, Flttelen; 1808 für Amsteg 1; 1814 für
Seedorf Kloster 1 ; 1816 für Näfels 1 ; 1826 für
Glarus Burgkapelle.
A'Oiektler, Glockenb. Msc. V Orte p. 1 50 und Ola rus
p. 9 und 16. — L.Sdcrli. Qlockenb. Msc. — Geschichte-
freund Bd. 15. p. 56; 39. p. 94; 80, p. 150— 161;
47, p. 182, 198. - Mittig. von //. AI. Kritrr in Zug.
Moria SntcrmtUUr.
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Brandenberg
200
ßrandeulierg
Brandenberg, Karl, Goldschmied, geh. am
12. Okt. 1615 in Zug, gest daselbst am 12. März
1678. Kr war zweimal vermählt Sackelmeister
1636-1638, 1640-1642, des Rate 1661—1652,
Ammann von Stadt und Amt 1668—1671, Statt-
halter 1653—1661, Landeshauptmann und Ritter.
Kr wohnte auf der Burg.
Brgr.-Reg. Zug Nr. 34. //. AI. Ktitr. KüMtr.
Brandenberg, Karl Kranz, Maler, geb. am
5. Juni 1763 in Zug, lernte die Malerei bei seinem
Onkel, dann 3 Jahre lang in Besancon bei Wyrach
und hierauf in Strafiburg und ließ Bich 1786 in
Zug nieder. Da er als Maler nicht den ge-
wünschten Erfolg hatte, wandte er sich mehr
dem politischen Leben zu, wurde Pfleger von
St. Wolfgang, 1792 Mitglied des Großen Rate
und 1793 Gardehauptmann in Kerrara. 1797
heimgekehrt, wurde er Stadtrat und später Stadt-
präsident, 1813 — 1816 Landammann. Er starb
am 31. Mai 1839, wegen seiner Uneigennützig-
keit, Arbeitsamkeit und staatsmännischen Tüch-
tigkeit hochgeachtet.
Werke: „Christus am Kreuze" (Kopie), Por-
träte (a. Pfarrhelfer Acklin, Stadtechreiber Georg
Landtwing), Landschaftestudien, Phantasiestücke
(in Miniatur).
Witart, Die KolUtoren der St. Verenakapello. Zuger
Kai. 1868, p. 19. — Fr. Schweizer vom 7. Juni 1889. —
Brgr.-Reg. Zug Nr. 289 u. 302. — Msc. in meinem Besitze.
H. AI. Krittr.
Brandenberg, Kaspar, Goldschmied, geb. am
4. Okt. 1615, war viermal verehelicht, gest. am
26. April 1671. Er war Hauptmann, Vogt in Zug
und Cham 1633 34, 1637 38, Vogt von Hünen-
berg 1643 44, Stadt- und Landesfähnrich, Pfleger
zu St. Oswald 1643/44, 1666 67. Er wohnte auf
der Burg, besaß auch das Schloß St Andreas
in Cham. Küekler.
Brandenberg, Michael Martin, Goldschmied,
geb. am 6. Jan. 1725 in Zug, gest 1763 in Paris,
vermählt 1754 mit Gertr. Brandenberg.
Brgr.-Reg. Zog Nr. 1 7 7. //. AI. Kti*tr. KürUtr.
Brandenberg, Paul Anton, Maler, geb. am
27. Aug. 1729 in Zug, studierte anfänglich in
Wettingen, lernte bei K. J. Keiser die Malerei,
reiste mit diesem 1749 nach Rom, wurde auf
Verwenden des P. Mich. Wikart Schüler des
Kupferstechers Jak. Krei, kam auf Betreiben
Keisers in Vogels Atelier, dann in die franz.
Kunstakademie, dann zu Benvitale und 1754 zu
R. Mengs, dessen beliebtester Schüler er wurde,
kehrte gegen Ende 1757 nach Zug zurück,
starb aber schon am 24. Mai 1758, ein für die
Kirche in Steinhausen bestimmtes Altarblatt:
„Maria die Rosenkranzkönigin", unvollendet,
hinterlassend. Auch sein Bruder Karl Anton
(1740- 1800) bildete sich in Zug (unter K.J.Speck),
in Landsberg und Augsburg zum Maler aus und
schuf einige Phantasiestücke.
Werke von Paul Anton: 1) Gemälde: „Agar
und Ismael", „die Kreuztragung", „die Kreuzi-
gung Christi", „eine Vestalin", „hl. Aloysius",
„Maria mit dem Jesuskinde" (nach Mengs),
„hl. Eamilie", „Christi Taufe und Verklärung",
„Tod des hl. Joseph", „hl. Eustachius" (für die
Kapuziner in Rom), „Heilung des Lahmen durch
St. Petrus" (für Wettingen), „hl. Eamilie", „Kleo-
patra", Porträte (J. Frey, Gardekaplan Huwiler,
Prof. Zumbach). 2) Zeichnungen : „Moses mit
der Schlange" (Farbenskizze), „Diana und Pan"
(Rotstift).
/.««. Suppl. I, p. 340. — Msc. in meinem Besitze. —
Brgr.-Reg. Zug Nr. 201. ff. AI. Krirr.
Brandenberg, Jakob Anton l*hilipi>, Glocken-
gießer, Sohn von Christian Anton B., Bruder
von Joseph Antou und der Theresia B., geb. am
3. Mai 1759 in Zug, 1804 verheiratet mit Magd.
Stadlin, betrieb mit seinem Bruder und seiner
Schwester die Glockengießerei in Zug; gest. am
4. März 1832.
Werke: II. Glocke in Beckenried 1793; zwei
in der Kapelle auf St Jost 1802; III. in Bünzen
(Aargau) 1805; Chorglocke in Lengnau (Aar-
gau) 1811; IV. in Eggenwil (Aargau) 1813; III.
im Kloster Seedorf 1814; II. in Erstfeld 1816;
II. in Realp 1818; III. in Unterägeri 1829; II. in
Riffers wil 1816.
A ««■*«/«- lr««<r., Glockenlnschriften des KU. Glan»
p. 80. — OeechichUfr. Bd. 30, p. 160—151 ; Bd. 40,
p. 51 ; Bd. 47, p. 1C6. — Brgr.-Reg. Zug Nr. 233 u. 295.
H. AI. KeUrr.
Brandenberg, Theresia, Glockengießerin, in
Zug, Tochter von Christian Anton und Schwester
von Joseph Anton und Philipp Jakob B., geb.
am 22. Jan. 1763; gest. am 23. Nov. 1845. Sie
verstand die Glockengießerkunst nach jeder
Richtung, aufs vollkommenste und half ihrem
Vater und ihren Brüdern stete mit. 1829 war
sie Mitunternehmerin der Glocke für Unterägeri.
AWAWrr. Glockonb. Msc. V Orte, p. 151. — Mandl.
Mitteilung von Glockengießer J. Keller in Zürich.
Morit SulermeiHer.
Brandenberg, Thomas, Maler, Vater des Joh.
B., geb. am 13. Juni 1620 in Zug, zuerst Schneider,
bildete sich dann in Deutschland zum Maler aus.
1647 mit M. Gretener verheiratet. Aus dieser
Ehe ging sein viel bekannterer Sohn Johann
hervor. B. malte mehrere Altarblätter für Kirchen
in Zug und Umgebung, z. B. „die hl. Dreifaltig-
keit" in der ehem. St. Michaelskirche in Zug;
doch war er bedeutender als Landschaftsmaler.
Er starb in Zug am 7. Mai 1688.
Xani. Enciclopedia V, p. 10. — FaUr II, p. 258. —
Füßli. Dio besten Kstlr. II, p. 121. — Boll. stor. 1885,
p. 220. — Bertoloiti. Art. svizz. in Roma, p. 65. — Leu.
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Brandenburger
- 201
Brandoin
Sappl. I, p. 340 und Muc. in meinem Besitz«. -- Brg r.-Keg.
Zug Nr. 68 und 97. H. AI. Ä«W.
Brandenberger, s. Brandenberg.
Brau dm Uli er, Grcgorius, Maler, von Basel, •
geb. zu Basel 1661, gest. ebenda am 27. Aug.
1691. Als Sprößling einer Goldschmiedefamilie
erhielt B. seine erste künstlerische Ausbildung
im Atelier des Bildnismalers Joh. Casp. Meyer.
Nach Beendigung seiner Lehrzeit (1678) begab
er sich auf drei Jahre nach Paris, woselbst er
Zutritt zur Werkstatt Charles Le Bruns erhielt ;
1681 kehrte er auf kurze Zeit nach Basel zurück,
wurde dann von Le Brun wieder nach Paris
berufen, um an der Ausmalung des Schlosses
von Versailles mitzuhelfen. Um den Intriguen
seiner franz. Fachgenossen zu entgehen, wandte
sich B. 1686 wieder nach Basel und starb da-
selbst in noch jugendlichem Alter. B.s Arbeiten
von Versailles sind heute nicht mehr von den-
jenigen der übrigen Le Brun -Schule zu unter-
scheiden; in Le Bruns Umgebung hat sich der
Künstler offenbar sein warmes bräunliches Kolorit
und seine solide Technik angeeignet, zwei Eigen-
schaften, die von den bäuerischen Zeitgenossen
einst hoch bewundert wurden. Historienbilder
B.s gehören heute zu den größten Seltenheiten.
Das Depot des Basler Museums bewahrt eine in
der klassisch -einfachen Weise N. Poussins ge-
haltene „Taufe Christi." Die „Kreuzabnahme"
in der Kapuzinerkirche in Dornach ist heute
eine Ruine. Zu B. als Bildnismaler leitet das
große, nur noch in einem Stiche des J. J. Thurn-
eysen erhaltene Ceremonienbild hinüber: „Kur-
fürst Friedrich von Brandenburg franz. Religions-
flüchtlinge aufnehmend." Die Komposition, in
welcher pomphafte Allegorien mit streng histor.
Darstellungen vermischt sind, ist wenig ge-
schmackvoll und nnr durch eine Sammlung
prächtiger lebensvoller Porträtköpfe genießbar.
Ueberhaupt hat B. sicher sein Bestes in der
Bildnismalerei geleistet ; durch ihre Lebendigkeit
und eindringliche Charakteristik gehören seine
leicht und flüssig gemalten Porträts zu den aller-
besten Leistungen der gleichzeitigen Schweizer-
kunst. Besondere Erwähnung verdienen das von
J. G. Seiller gest. Bildnis des Medizinprofessors
Theodor Zwinger und das Bildnis des Anatomen
J. J. Härder (1687), gestochen von J. J. Thurn-
eysen.
J. C. Füßli, Gesch. d. besten Kstlr. in der Schwei! II,
p. 235 ff. — SagUr, K. Lex. II, p. 1 1 0. D. Burdchardt.
BrandmUller, Joh. Jakob, Maler, von Basel,
Sohn eines Oliervogts von Farnspurg, wurde 1691
zu dem damals hochgeschätzten Basler Maler Joh.
Rud. Huber in die Lehre gegeben. 1698 begab
er sich ins Ausland, 1716 kehrte er wieder nach
Basel zurück und trat der Zunft zum Himmel
bei. Er starb — vermutlich in noch jungen
Jahren — zu Basel im Jahre 1719. B. war fast
ausschließlich als Bildnismaler thätig und schloß
sich als solcher vollständig der an franz. Manier
erinnernden Weise seines Lehrmeisters Joh. Rud.
Huber an. Werke seiner Hand sind nicht häufig
und werden in Basler Privatbesitz getroffen.
D. Bvrckkardt.
Brandoin (ou Brandouin), Michel-Vincent, dit
V Anglais. Le peintre Michel -Vincent B., Iiis
d'Etienne B., avocat francais refugiö, et de
Suzanne-Marie Cornabg, d'une famille egale-
ment rffngiee et devenue Veveysanne, naquit
k Vevey le 2 mars 1733. Son pere, originaire
de Frondamente en Rouergue (Aveyron), s'etait
elahli ä Vevey avec ses deux freres, od il
exercait le barreau d'une manicre distinguee.
Leur famille avait acquis la bourgeoisie de Mont
sur Rolle. Michel- Vincent, d'abord destinö au
commerce, fut placl dans une manufacture de drap
que son oncle Cornabe' poss£dait ä Amsterdam.
„II montra de bonne heure plus d'aptitude pour les
arte que pour la carriere industrielle qui s'ouvrait
devant lui et l'on dut lui permettre de suivre
ä son gout dominant pour la peinture." Apres
avoir etudic les procedes de la peinture hol-
landaise, il parcourut 1'Anglcterre, la France et
Pltalie et vint se fixer dans sa ville natale, pour
dessiner les bords pittoresques du lac L&nan.
II äpousa Anne Bathöc, dont il eut un fils
Theodore -Alexandre -Louis -Michel B., fut re?u
bourgeois de Vevey gratuitement le 26 mai 1790
et mourut le lendemain. Sa famille s'eleignit en
la personne de son fils, mort eglibataire ä Morges
le 12 janv. 1807.
Michel-Vincent B. elait un peintre de talent,
d'une physionomie agrlable et remplie d'expres-
sion, d'un caractere aimable et gai. Son genre
de peinture £tait la gouache et l'aquarelle.
II reproduisait avec succes les monuments de
l'architecture italienne, avait un talent rcel pour
le paysage et pour les scenes populaires et fut
le premier k saisir avec goüt et avec bonheur
les costumes nationaux de la Suisse. II avait
un don particulier pour la caricature et a laisse
dans ce genre des planches estimees surtout en
Angleterre. Plusieurs furent gravees parD.Berger,
Codwall, Earlom et Grignon. Ses nombreux
ouvrages apprecies des amateurs sont disperses
en Hollande, Angleterre et Russic, oü il jouissait
de l'estime de l'empereur Paul Ier. Peu sont
demeures dans le pays, le Musee de Lausanne
possede pourtant trois aquarclles de lui. Le
Musee historique de Vevey a recu j>ar l'inter-
mediaire de la Municipalite plusieurs porte-
fcuilles et albums ainsi que son acte de bour-
geoisie, son acte de deces et plusieurs autres
piöces officielles.
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Brandt
202
»rasier
A Vevey raeme il a fourni les dessins des
deux fontaines monumentales et de la Porte
Orientale, demolie en 1842, dont nous po&s&Ions
encore un modele en platre, ainsi qnc de la facade
de l'eglise de S**-Glaire et de la chaire du temple
de St. Martin. La ville de Zurieb doit ä B.
son monument de Gessner dressö sur l'ancienne
Place de tirage et dont une gravurc de König
extraite des „Cent vues suisses remarquables
par leur Situation ou par des faits historiques,
dessinces et gravees ä Zürich par Meyer, König,
Hess, Hegi, etc." donne une fidele reproduetion.
(N" 5. Geßncrs Denkmal auf dem Schützenplatze
bei Zürich, grave1 par F.-N. König. Longueur:
12,5 cm, hauteur 8 cm.) „Ce monument consiste,
dit le « Conservateur suisse > (tome 2, p. 354),
en une espece de piedestal de marbre noir, sur-
monttf d'une urne cineraire de marbre blanc,
termin£ par la flamme du genie qui s'cchappe
vers le ciel. Sur la face principale est un grand
bas-relief de marbre blanc, lequel represento la
poesie et la peinture qui couronnent du serpent
de l'immortalite le medaillon de cet illustre
pofte. Le monument entier de treize pieds de
haut po8e sur un rocher moussenx et doit §tre
place dans la belle promenade de Zürich, au
confluent de la Limmat et du torrent qui s'y
jette."
Sagler, K.Lex. II, p. 110. — A.dt Mo*M, Dlction. des
OeiiCT. et Vaud. I, p. 90. ~ A. dr MonM. Les vieux
wlifle«» de Yevey. — J. CAamnnm, Les Ri'nigies franf.
dans le pajrs de Vaud, p. 280. — Ev</. dt Mrtlet, Journ.
de Vevey, 31 oct. 1865. — Livre de la Bourgeoisie da
Chatelsin Perret, k l'Hotel de Ville de Vevey. IV. RoUrt.
Brandouin, s. Brandoin.
Brandt, Flenri-Francois, medailleur, nH La
Chaux-de-Fonds le 13 janv. 1789. II travailla a
la gravurc pour l'horlogerie pendant 7 ans, pnis
parttt pour Paris, oü il fut recommande* a son
compatriote Jean-Pierre Droz, graveur et conser-
vateur de la Monnaie. B. entra dans l'atelier du
sculpteur Bridau. En 1813, il prit part au con-
cour» de gravure en medailles ; le sujet etait Thesee
relevant la pierre sous laquelle son perc avait
each£ ses armes. II remporta lc grand prix, ce
qui lui permit, comme sujet francais du Prince
Bcrthier, d'aller sejourner ä Rome pendant 3 ans.
La premiere medaille qu'il signa depuia celle de
son concours, represente Fange faisant sortir
St. Pierre de sa priaon, allusion a la captivite
de Pie VII. A Rome, B. executa 5 medailles,
une entre autres portant le bustc du pape et
pour laquelle Pie VII lui aecorda 6 seances de
pose. B. fit aussi des portraits sur corail et
pierre seche qui le firent connaltre et lui pro-
curerent des commandes. En 1817, il fut nommc
premier medailleur de la Monnaie royale a Berlin.
En 1832, il epousait la sceur du peiulre Begas.
De son sejour en Allemagne date uue seric de
medailles oü il consacra le Souvenir des princi-
paux övenements de la monarchie pmssienne.
Quelques unes d'entre elles ont et6 ex^cutees
d'apres les travaux de Rauch et l'ensemble forme
un ueuvre des plus remarquables. On lui doit
aussi des bas-reliefs, entre autres ceux du monu-
ment de Blücher. Le Musee de Neuchatel pos-
sede le portrait de B., une des premieres oeuvres
de Leopold Robert. Le catalogue des medailles
de B. a eie publik en 1837 par S.-H. Brandt-
Girardet, libraire au Locle. II mourut a Berlin
le 9 mai 1845.
Henri-Franfois-Olto B., fils et eleve du pr6-
eödent, obtint ä Tage de 18 ans un prix de
gravurc a l'Academic de Berlin.
Xngtrr, K.-Lox. II, p. 110 — 111. — Mus. Neuch.
1901. — Bibl. univ. 40, p. 200. — A.D.B. III, p. 253.
— Cotta'sches Kstblatt 1845, p. 283. — La Suiaso
UkstnSe. I, 1872, p. 106, avoc reproduetion du portrait
de Leopold Robort. — Stubert, K.-Lex. I, p. 170. —
//. Ltknert, Fr. B.8 I/obeu und Werke. — TobUr-Meyer,
MOnzsamml. Wunderly I, 4, Nr. 2941. it. Mord.
Brant, Hans, Maler, wird 1570 in die Zunft
zum Himmel in Basel aufgenommen. Werke
seiner Hand sind nicht mit Sicherheit nachzu-
weisen. D. Burckkardt.
Brant, Sebastian, Jurist, Humanist und
Dichter, wurde 1468 zu Straßburg geboren, be-
zog 1475 die Universität Basel, promovierte da-
selbst 1489 zum Dr. beider Rechte und wurde
sodann Prof. au der jurist. Fakultät. 1501 findet
man ihn wieder in Strafiburg, woselbst er 1521
im Amt eines Stadtschreibers starb. Daß B. bei
der Illustration seiner Gedichte, vor allem des
1494 bei Bergmann v. Olpe in Basel erschieneneu
„Narrenschiffes", in künstlerischer Weise thätig
gewesen sei, wurde irrtümlich aus einer Stelle
in Steiners Vorrede zu Petrarcas „De remediis
utriusque fortunae" gefolgert. Die „visierlichen
Angebungen", von welchen an genanntem Passus
die Rede ist, beschränken sich, nach neueren
Forschungen, auf durchaus unkünstlerisch auf-
gefaßte, rein sachliche und stillose Kompositiona-
schemata, nach denen sich die Illustratoren des
Dichters zu richten hatten.
Charit» Srhmidt. Hist. litt, de l'Alsace I, p. 33S. —
/>. Burckkardt. Dürers Aufenthalt in Basel, p. 22 ff.
Brasier, Abraham, ne ä Geneve vers 1633,
mort lc 4 ferr. 1713, etait maltre orfevre. On
ne peut citer, jnsqu'ä present, aueune ceuvre de
cet orfevre, uon plus que des autres B. cite*
ci-apres. A. CkuUy.
Brasier, Antoine, ne" ä Geneve vers 1589,
mort le 7 avril 1657, apprenti chez Ami Deneria,
fut maltre orfevre. A. CkoUy.
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Brasier
- 203 -
Breiteiistein
Brasicr, Philippe, fröre du precedent, n£ a
Geneve vers 1604, mort le 17 ftvr. 1651, fut
mattre orfevre. A. Choüg.
Brasler, Pierre, fils d'Abraham, n6 ä Geneve
le 12 janv. 1682, mort le 9 nov. 1741, apprenti
chez Pierre Bouchet, fut recu mattre orfevre le
13 avril 1701. A. ChoUx,.
Brasier, Pierre, „magister operum domini- (du
comte de Savoie) en 1406. II dirige des travaux
divers ä Chillon, ä la date ci-dessus.
Comptos do Chillon aux Arch. de Turin. A. Naef.
Braun, Hans, Glockengießer, in Ulm, goß 1613
eine Glocke für Kreuzlingen.
Thür». Beltr. rar vateri. Oajch. 1872, p. 71.
Braun, Johannes, Steinmetz, aus dem Bre-
genzerwalde, von 1703 bis 1723 in Einsiedeln
am Stiftsbau thatig, 1703 wohnhaft und ein-
geheiratet in Zug.
Kukn, Stiftebau M.-Eiwnedoln, p. 40, 55, 63, 67.
P. CnhriA Mtier.
Braun, Rudolf, Maler, von Basel, geb. 1788,
gest. 1857. B.s Kunstweise erhob Bich niemals
Uber das Niveau des Dilettantischen. Er scheint
sich die holland. Meister des 17. Jahrb. zum
Vorbild genommen zu haben. Das Bildnis eines
aus dem Fenster guckenden Annbrustmachers
(Basl. Mus.) ist in seiner Komposition eine Nach-
ahmung Gerard Dows; auch B.s Stillleben und
z. T. auch seine Genrebilder sind bewußte Nach-
bildungen niederländ. Kunst. Seine Malweise ist
zaghaft und außerordentlich sorgfältig.
NagUr, K.-Lex. 0, p. 118. D. Ilurckhardl.
Hrnunschweller, s. Brunschweiler.
Braxmeyer (Praxmeyer, auch Praxmarer),
Balthasar, Harnischer und Plattner, von Inns-
bruck (Oesterreich), kam anfangs des 17. Jahrb.
nach Solothurn, wo er 1629 ins Bürgerrecht auf-
genommen wurde. Er war unstreitig einer der
tüchtigsten Kunsthandwerker seiner Zeit, indem
er allein von 1631 bis 2. Febr. 1665, seinem
Todesjahre, für das Zeughaus Solothurn 56 ganze
und 592 halbe Harnische, nebst 108 Brustplatten
lieferte. In die Lukasbrudcrscbaft Solothurn trat
er 1636 ein und ließ sich von Künstlerhand seinen
Schild und Spruch in das Wappenbucb malen.
Buigorb. — Lukaiprot. II, p. 1 8. — Wappenb. II,
p. 13. — Sockelmsterrechn. — Soloth. N.-Bl. 1859, p. 29.
Bre, Maininus da, Maurermeister, aus dem
Luganesischen , sehr wahrscheinlich aus dem
Dorfe Bre, wird neben mehreren Maurermeistern
aus Lugano, Locarno, Melidc etc. um 1466 als
am Turme des Castelletto von S. Giorgio in Genua
beschäftigt genannt.
Boll. «tor. 1893, p. 182. K. L. Gimrd.
Breclno, s. Breggia, da.
Breggia, Giovanni da, frere du suivant, et
Bcrnardo, fils de ce dernier, ont eie\ comme lui,
d'habiles Ingenieurs au service du duc de Milan,
dans la seconde moiti£ du 15csiecle.
Boll. «tor. 1889, p. 107. A.-J. M.
Breggia, Pietro da, auch Brcggino und Brccino
genannt, Architekt, Civil- und Kriegsingenieur,
aus Breggia bei Como (oder Brescia?). Im Iu-
genieurwesen und Festungsbau galt er als einer
der hervorragendsten Techniker seiner Zeit;
eines ebenso großen Rufes genoß er als Architekt,
Die von ihm ausgeführten Arbeiten 6ind zahl-
reich. Die zu Anfang des 15. Jahrb. begonnenen
Festungsbauten von Bellinzona sind größtenteils
sein Werk. 1426—1428 vergrößerte und ver-
stärkte er die Kastelle und Türme der Stadt
Como. Im Dienste der Herzöge von Mailand,
Filippo Maria Visconti und der Sforza verlängerte
und verbreiterte er 1438—1440 die Brücke von
Leno und baute die Brücke von Bassignano.
Auch regulierte er den Lauf verschiedener Ge-
wässer Oberitaliens, sowie die Zu- und Abflüsse
des Comersees. Die Stadt Como ernannte B. 1430
zum Stadtingenieur und am 13. Marz 1433 erhob
ihn Filippo Maria Visconti zum herzogl. Ingenieur.
1435 erneuerte er den Palast Broletto in Mailand,
auch Pretorio genannt, den er in gotischem Stile
umbaute. Seine bedeutendsten Schöpfungen als
Architekt sind aber die von ihm ausgeführten
Rekonstruktionsarbeiten am Dombau von Como,
welche ihm durch ein herzogl. Dekret vom
19. Febr. 1439 übertragen wurden, mit gleich-
zeitiger Ernennung zum Dombaumeister. Als
solcher war er mit Zugrundelegung der Zeich-
nungen des „Lorenzo degli Spasi" von 1439 an
bis zu seinem 1462 erfolgten Tode thätig.
Anz.A.-Kde. 1890, p.405. — Boll. stör. 1881, p. 14;
1889, p. 107. — Mimarm, Maestri com. I, p. 385, 471
bis 475, 480, 482. — MülUr, K.-Lox., Nachtr. IV,
p. 65. - Müller und Sinyer. A. K.-Lex. I, p. 175.
R. h. Girard.
Bregglno, s. Breggia, da.
Breguet, Jacques, orfevre au commencement
du 18" siecle ä Ncuchätcl.
Gax.BxArte, S'sorie, XVI, 10. - Mus.Neuch., 1889,
p. 191. M. Morrl.
Breiten- Landenberg, Hermann Friedrich v.,
s. Landenberg, II. F. v.
BreitenHtein, Ernst, Maler, wurde am 12. Juli
1857 geboren als der Sohn des heimeligen Idyllen-
dichters Pfarrer Jonas Breitenstein in Binningen
bei Basel. Er lernte zuerst (1873—1876) die
Flachmalerei, besuchte aber zugleich die Basier
Zeichen- und Modellierschule, in welcher er
unter Dr. F. Schiders Leitung sich rasch ent-
wickelte. Er brachte es bald so weit, daß er
bei einem Dekorationsmaler mit Geschick an
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Breitinger
— 204 —
Urem
Stören und Fayenceöfen arbeiten konnte. Dann
folgte er einem Rufe des Malers Ernst Stückel-
berg, der damals mit den Fresken in der Tells-
kapelle beschäftigt war. B. mußte dort die
Kartons vergrößern helfen und bei zwei Bildern
(Rütlischwur und Apfelschufi) dem Meistor
zur Hand sein. 1881 ging er nach Paris und
malte dort Fayencen für den bekannten Er-
neuerer der aiten Oiron- (Henri II-) Platten,
Tb. Deck. Daneben bildete er sich im Atelier
Cola Rossi weiter, wo damals Falguiere und
Chapu korrigierten. Im Jahre darauf gewann
ein Pariser Kunstfreund den jungen, frischen
Schweizer; er ließ sich von ihm nach freier
Wahl der Motive Landschaftsaqnarelle malen
und sandte ihn zweimal auf je ein halbes Jahr
zu Studienzwecken nach Algier. In den Jahren
1882-1884 stellte B. im Salon aus, 1889 erhielt
er an der Weltausstellung für das Porträt seiner
Mutter die bronzene Medaille. Er zog dann
nach Base), verheiratete sich, baute sich ein
Atelier im heimatlichen Binningen und in neuerer
Zeit ein hübsches Haus an der Straße nach
Bottmingcn. Außer den schon genannten kräf-
tigen, frischen Aquarellen hat B. viel in Oel
gemalt, meist bäuerliche Genrebilder, die sich
durch ihre reine, gesunde Empfindung aus-
zeichnen. Das Museum von Basel besitzt von
ihm ein großes Bild „Auf freier Alpenhöh", der
Kunstverein ein Triptychon „Meine Kinder" und
ein Selbstporträt. Ottttr.
Breit Inger, David II., geb. 1763 in Zürich,
Sohn des Professors David I. Breitinger, lernte in
Straßburg den Beruf eines Feinmechanikers und
ließ sich nach einem Aufenthalt in I^ondnn in
Zürich nieder, konstruierte Apparate für die
Messungen von J. R. Meyer in Aarau, für die
Sternwarte auf dem Karlsturm in Zürich, für
die erste Basismessung auf dem Sihlfelde, war
1803-1826 Zeugherr der Stadt Zürich, gab 1804,
durch Senn gestochen, „Plan de la ville et des
environs de Zürich" 66/51 cm heraus, haupt-
sächlich zur Veranschaulichung der Kriegsopera-
tionen von 1799 zwischen den Oesterreichern
und Franzosen. Er starb 1834 in Zürich.
Wolf, Gesch. d. Vermess. in d. Schweiz, p. 127—128.
— Zach*. Monati. Correepondenz XI, p. 161 — 172. —
Füäli, K. Lei. I, p. 118. Graf.
BreltInger, David III., geb. 1789, Sohn des
Zeugherrn David B. in Zürich, wurde Ingenieur,
hatte gute Studien in Wien gemacht, leitete die
Glattkorrcktion und verunglückte während der
Grenzbe*etzung 1815 bei einer Spazierfahrt auf
dem Bielereee. Johannes Müller (1733— 1816)
hat im Msc. von 1788-1793 im Maßstab 1 : 1000
in 20 Blättern ausgeführt : „Grundriß der Stadt
Zürich mit Inbegriff des um die Stadt und deren
Festungswerke liegenden Stadtbanns oder des
ganzen Bezirkes der Stadt bis an die sog. Kreuz-
marken." Dieser große Plan wurde 1814 von
David B. reduziert, revidiert und komplettiert
und nach seinem Tode zum Andenken von
J. J. Scheuermann sauber gestochen und unter
dem Titel „Plan der Stadt Zürich von D. Brei-
tinger" herausgegeben. 2000Zürch.Fuß =- 183mm.
Wolf, Gesch . d. Venn . d. Sch weht, p. 8 8 — 89. Graf.
BreltInger, Hans, Goldschmied, in Zürich,
der Sohn Jak. B s. Er war 1666 Lehrling bei
Rud. Koller und wurde 1573 Meister. Verheiratet
1572 mit Anna Werdemann.
Mitthjr. des t Hm. Dr. Zeller- WerdmOller. C. Brun.
BreltInger, Hans Uhrich, Goldschmied, Sohn
des Gerbers Caspar B., geb. am 18. Okt. 1627
in Zürich. Er war 1641 Lehrling bei Casp. Lee-
mann und wurde 1652 Meister. Zuerst Wirt zum
Affenwagen, dann Hauptmann, starb er am
21. Jan. 1704 im Spital. Er hatte vier Frauen.
Mittle des t Hm. Dr. Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Breitinger, Joh. Jakob, Architekt, geb. am
30. Jan. 1814 in Dynhardt, Kt. Zürich, studierte
in Zürich, Neuch&tcl, Paris und Berlin, kehrte
1837 nach Zürich zurück und beschäftigte sich
zunächst hauptsächlich mit Privatbauten. Er
betrieb dann ein Asphaltbcrgwerk in Tirol,
wurde 1859 erster Architekt der Vereinigten
Schweizerbahnen und baute als solcher eine
ganze Reihe von Bahnhöfen. Der Brand von
Glan» 1861 eröffnete ihm ein weites Feld in
seiner Berufssphäre, dann folgten eine Menge
öffentlicher und privater Bauten, u. a. die Groß-
münsterkapelle in Zürich, die prot. Kirche in
Siebnen, das Hötel Bernina in Samaden u. s. w.
1865 kaufte er sich in Wesen an und starb da-
selbst am 15. März 1880.
Niich der „Eisenbahn" Bd. XII, Xr. 20.
U. Appenzeller.
Brelaz, Clementine (Mw* Lenoir), peintre,
originaire du canton de Vaud, nee ä Lisbonne en
1811, etudia a Geneve avec Calame. En 1844,
eile exposa une „Vuc des Halles ä Neuchatel",
que le musee de cette ville possede. Elle mourut
ä Neuchatel en 1892. St. MorA.
Brem, Caspar, Goldschmied, in Zürich, wurde
1563 Meister.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller- WerdtuQller. C. Brun.
Brem, Jakob, Goldschmied, iu Zürich, Bruder
von Fridli B. Er wurde 1550 Meister und lebte
noch 1566.
MittUr. des t Hrn. Dr. Zeller- Werdmoller. C. Brun.
Brem, Leonhurd, Goldschmied, in Zürich, wurde
1531 Meister. Er lebte noch 1565.
Mittbj. des t Hrn. Dr. Zoller WerdmODor. V. Brun.
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Urem
- 205 -
Brenn wähl
Krem, Leonhard, Goldschmied, in Zarich,
wurde Meister 1565. Am 24. März 1567 war er
Zünfter zur Waag.
Mittig. des f Hm. Dr. ZeUer- Werdmüller. C. Brun.
Breml, Rudolf, Zeichner, Maler und Kupfer-
stecher, geh. in Zürich 1576 (nach Nagler 1581, was
aber zweifellos irrig ist) als Sohn eines Schlossers;
war wie sein Vater taubstumm, entwickelte sich
aber trotzdem zu einem vielseitigen Künstler
und Gelehrten. Von seinen Arbeiten ist leider
nichts bekannt. Die kunstreiche Sonnenuhr am
sog. Zeithaus im Hinterhof zu Baden, auf der
B. seine Fähigkeiten selbst in Versen aufgezählt
hat, ist im Jahre 1777 mit jenem Hause entfernt
worden. Er starb 1611 in Zürich.
NagUr, K.-Lex. II, p. 124. — Futti. K.-Lex. I,
p. 106. — Heß. Baden fahrt. Zarich 1818, p. 172, 178.
0. I'ftaloxxi.
Bremont, Antoine, nl k Geneve en 1737,
apprenti che» Pierre Macbon, fut re^u mattre
orfevre le 16 ftvr. 1765. On ne connalt auenn
de »es travaux. A. CkaUy.
Brenl, Giovanni Battista, der ältere Bruder
Grandonio B.s, geb. 1730 in Salorino bei Men-
drisio, Architekturmaler und als solcher Schüler
des Kaffaele Suä, der seinerseits bei Bibiena in
Bologna gelernt hatte. Er dekorierte zusammen
mit Grandonio B. al fresco einen Saal in Oldellis
Villa di Balbiano. Sonst lebte er meistens in
Bergamo.
OUUlli, Dl«. 47. - Biancki. Art. tic. 32. C. Brun.
Brenl, Grandonio, geb. 1738 in Salorino in
der Nähe von Mendrisio, Architekturmaler,
Schüler des Raffaele Suä. Er ist der jüngere
Bruder des Giambattista B., mit dem er al fresco
einen Saal in der Villa di Balbiano des Oldclli
dekorierte.
OldtUi, Di*. 47. — Biancki, Art. tic. 82. C. Brun.
Brenl, Paolo, Maler, Bruder des Giovanni
Battista und Grandonio B., Schüler Carlonis und
später in Venedig. Er starb 1769 in jugend-
lichem Alter, bevor er viel geleistet hatte.
Geb. in Salorino bei Mendrisio.
OtdtUi, Dil. 47. — Bianeki. Art. tic. 32. C. Brun.
Brenndlj, Bastian (Sebastian), Goldschmied,
von Lowgingen, im 16. Jahrb. in Zürich.
Aux. Alt.Kdo. 1884, p. 18 (F. Seh acuter, Vera, der
Lax- und Loyen-Brüderach. von Zürich). C. Brun.
Brenner, Heinrich, Glockengießer, aus dem
Thurgau, später Bürger der Stadt Zürich, war
unter Frau Sara Füßli, geb. Werdmüller, Witwe
Peter VIII. Füßli in Zürich, welche die Glocken-
gießerei für eigene Rechnung betrieb, Werk-
meister der Gießerei. Er bat 1666 um das Bürger-
recht der Stadt Zürich, welches er auch erhielt.
A'M*r, Olockenb. Mac. Morit SuternteUtrr.
Brennschink, Johannes I., Goldschmied, von
Zürich. Er wird 1339 im Ratsbucbe aufgeführt.
1357 wohnte er in der Wacbt zu Lindau. Joh.
Neso war sein I^hrknab. Die Goldschmiede
Kud. und Joh. II B. sind wahrscheinlich seine
Söhne.
Mittig. dos f Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
ßrennachink, Jobannes IL, Goldschmied, von
Zürich, um 1388. Er lebte in Wien.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zoller- Werdmüller. C. Brun.
Brennachink, Rudolf, Goldschmied, von
Zürich. Er hatte 1382 das Silberzeichen und
starb vor 1388. Seine Tochter Katharina war
die Gattin Burkhard Wilbergs, seine Schwester
Guta die Gattin des Goldschmieds RAmmelwid
zu Konstanz.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Brennwald, Bonifazius, Hafner und Wald-
bruder, lebte im 16. Jahrb. in Wüiterthur und
starb am 4. August 1611 an der Pest.
Kündi, Bürgorbuch. L. Ualame.
Brennwald, Felix, Goldschmied, in Zürich,
Sohn des Bürgermeisters Felix B. Er war Mit-
glied der Lux- und Loyenbruderschaft, 1511
Zwölfer bei der Saffiran, 1516 des Rats, 1518
Vogt zu Sargaus. Er starb 1537.
Mittig. dea t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Brennwald, Hans Heinrich, Hafner, geb. am
9. Mai 1602 in Wüiterthur, gest. am 27. Juli 1656.
Von ihm stammt ein Ofen im Freulerschen Palast
zu Näfels aus dem Jahre 1646, der das Mono-
gramm H. B. trägt
Wintert». N.-Bl. 1876, p. 21. L. Calam*.
Brennwald, Hans Jörg, Glasmaler und Glaser,
geb. in Zürich 1583. Er wurde 1608 Meister,
nachdem er seine beiden Meisterstücke „auf dem
Malen und Glasen" vorgewiesen, und ehelichte
im selben Jahre Esther Löwin. Für den Rat
lieferte er laut Seckelamtsrechnungen von 1608
bis 1611 zwanzig Standesscheiben, darunter 1610
„ein gefiert Wappen mit der Landschaft in des
Amtmanns zu Stammheim Behausung." Im Febr.
1611 wird er zum letztenmal erwähnt.
Mtgtr, Die Sitte, p. 287. Ganz.
Brennwald, Heinrich, Goldschmied, geb. in
Zürich 1538, wurde Meister daselbst 1558. Wahr-
scheinlich ist er der Sohn des Chorherrn Jost B.,
der Enkel des Frohstes Felix B. von Einbrach.
Am 28. März 1559 beiratete er Anna Myg.
Mittig. dea t Hrn. Dr. Zeller-WerdmOller. C. Brun.
Brennwald, Heinrieb, Hafner, lebte im 16.
und 17. Jahrh. in Winterthur. Von ihm stammt
ein Ofen im Schloß Elgg, der die Jahrzahl 1607
trägt.
Wintert«. N.-Bl. 1 876, p. 21 . /.. C«W.
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lirf nnWiild
- 200 -
Breslau
Brennwald (Bräwald), Jakob I. {Hans Jakob),
Hafner,geb.l646 in Winterthur, wardMeister 1667,
Seckelmc ister 1705 und starb am 30. Okt. 1717.
Winterth. N.-Bl. 1870, p.21. — Küvdi, Bürgerbuch.
/.. Calame.
Brennwald, Jakob (Hans Jakob), Hafner, geb.
Ifi72 in Wintertbur, ward Meister 1695, Obmann
1709 und starb am 19. Juli 1714 in Wintertbur.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 21. — Kutudi. Bürg«rbuch.
L. Valamt.
Brennwald (Bräwald), Jakob der altere,
Hafner, geb. 1697 in Wintertbur, ward Meister
1724, gest. in Wintcrthur am 12. Mai 1760.
Wintorth. N.-Bl. 1876, p.21. — Kündi. Bttryorbuch.
L. Calamr.
Brennwald, Jakob IL, Hafner, geb. am 16. Juli
1732 in Winterthur, ward Meister 1754, Bottich-
meister 1764, Seckelmeister 1767, Obmann 1785
und starb am 20. Okt. 1799 in Wintertbur.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 21. L. Calamc
Brennwald, Jakob der jüngere, Hafner, in
Winterthur, ward 1783 Meister.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 23. L. Oalame.
Brennwald, Joachim, Maler und Glasmaler,
geb. zu Zürich um 1546. Die Lehrzeit verbrachte
er jedenfalls in der Vaterstadt, wo die Glas-
malerei in höchster Blflte stand. Er trat 1573
in die Zunft zu Saffran und verbetratete sich
mit Regula Kuchimeister. Er war ein geschätzter
und vielbeschäftigter Künstler, der dem Rate
allein in den Jahren 1572 — 1624 98 Standes-
scheiben ins Depot lieferte. 1584 malte er die
Wappen am Platz, 1585 mit Heinrich Nüschcler
zusammen die Wappen „am Platz, uff den louben
und in der großen Stuben" (des Rathauses). Er
lieferte 158-1 dem Bauherrn Zieglcr eine Wappen-
scheibe in die Hausschreiberei, große und kleine
Scheiben zu 7 Pfd. und 4 Pfd. dem Abte von Muri
für Wettingen, reparierte 1595, 1597, 1599 die
Scheiben im Zürcher Schützenhause, „die zer-
brochen oder zerworfen", die Glasgem&lde im
Rathause für 65 Pfd. 16 Sch. und besorgte 1602
die Ausbesserung und Neuvcrglasung der Fenster
im Fraumünster für 114 Pfd. 9 Sch. 4 H. 1614
wählte ihn seine Zunft zum Zwölfer, 1616 zum
Eberichter, bei welchem Anlaß er, der Sitte
gemäß, ein silbernes Trinkgeschirr schenkte.
Mehrmals erscheint er als Vogt von Kindern
seiner Berufsgenossen, so des Baltbasar Tuben-
mann und der Kinder des Glasmalers Müller.
Er ist zweifellos der Verfertiger des Manuskript-
Wappenbuches auf der Zürcher Stadtbibliothek,
das mit vorgedruckten Schablonen in alpha-
betischer Anordnung die Wappen der Schweiz.
Städte und Klöster, des Adels und vereinzelter
Bürgersfamilien wiedergibt. Ein prächtig in
Wasserfarben ausgeführtes Ex-libris auf der
Innenseite des Holzdeckels verrät eine sichere,
geübte Hand. leider sind keine bezeichneten
Arbeiten bekannt, aber seine Kunstweise wird
der in Zürich herrschenden entsprochen haben
und der Murer'schcn eng verwandt Bein.
Meyer. Die Sitte, p. 195. Oanx.
Brennwald, Jost, Glockengießer, in Zürich.
Von diesem Glockengießer ist nichts Näheres
bekannt, als daß er in den Protokollen der
Schmiedezunft als „Gloggengießer" ßguriert, 1586
geboren und mit einer Barbara Bodmer ver-
heiratet war.
NüMckcler, Qlockanb. Mac. Maria SutmuüUr.
Breslau, Marie Louise Catherine, Tochter des
Prof. Bernhard B. (1829-1866), geb. in München
am 6. Dez. 1856, seit 1891 Bürgerin der Stadt
Zürich. Malerin, Lithographin und Pastellzeich-
nerin. Seit 1858 weilte sie in Zürich, wo ihr
Vater, ein hervorragender Arzt, eine Professur
an der Universität bekleidete. Nachdem sie in
ihrer Adoptivvaterstadt bei Ed. Pfyffer den ersten
Unterricht im Zeichnen und Malen genossen
hatte, begab sie sich, ihrer weitern Ausbildung
halber, nach Paris, um von 1878 — 1881 daselbst
im Atelier Julian Schülerin Tony Robcrt-Fleurys
zu werden. Später ließ sie sich von Jules Bastien-
Lcpage, J. L. Forain und Degas beraten, studierte
in Paris selbständig weiter und empfing auf
Reisen nach Belgien, Holland, Italien und Deutsch-
land, von dem sie bisher nur einen kleinen Teil
besuchte, jeweilen neue Eindrücke. Auch in
London hielt sie sich zeitweise auf.
Folgende Werke der Künstlerin l>efinden sich
in öffentlichen Sammlungen:
1) „Tie portrait des amies", 1881. H. 0,81m;
Br. 1,59 m. Musee Rath in Genf. Erworben
1883 aus den Mitteln der Diday-Stiftung.
Abgeb. in der Zeitschrift L'Art von 1881,
Bd. III, p. 15. Das Bild erhielt im Pariser
Salon von 1881 eine Ebrenerw ähnung.
2) „Sous lcs pommiers", 1885. Musee Arlaud
in Lausanne.
3) „Gamins de Paris", 1885. II. 0,98; Br.0,79.
Kunstlergut Zürich. Geschenk des Hrn. Dr.
E. Welti in Bern.
4) „A contrejour", 1889. Museum in Bern.
Für dies Gemälde erhielt die Malerin auf
der Pariser Weltausstellung von 1889 die
goldene Medaille.
5) „Jcunes filles prenant le the", 1690. Mini-
sterium des Innern in Paris.
6) „Gamines", 1893. Museum von Carpentras
im Dep. Vaucluse.
7) „Petites filles" (pastel), 1897. Musee du
Luxembourg in Paris.
8) „L'cnfant songeur", 1902. Mus. du Luxem-
bourg in Paris.
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nrrslau
- 207 -
Iiridtl
Louise B. beteiligte sich an den öffentlichen
Ausstellungen Frankreichs, Deutschlands, Eng-
lands und der Schweiz. In den Pariser Salons
stellte sie aus, 1881: „Petite Bretonne"; 1882:
„Tete d'Stude", abgeb. in L'Art 1882, Bd. VIII, 2,
p. 95; 1884: „Tete de jeune femme"; 1886:
„Julie Feurgard"; 1887: „Carricr", „Lande cn
fleurs"; 1888: „M"' Schapper" ; 1891: Pastelle
(„Petite fille cn rose", „Petite fille en vert",
„Petite älle anglaise", „Interieur"); 1889: Litho-
graphien. — An der Münchener Ausstellung von
1889 hatte sie ein Portrat, das sehr bemerkt wurde.
— Im Schweiz. Salon von 1879 war sie mit dem
Studienkopf eines ägypt. Mädchens vertreten. In
der Schwei«. Landesauasteilung von 1883 waren
von ihr zn sehen : Das Porträt der „Freundinnen"
(1881); das Porträt des „Maestro Gaetano Braga"
(1881); „Junge Mutter mit ihrem Kinde" (1882,
4. Sept.), im Besitze des Hrn. Armin Stockar in
Zürich. An der Landesausstellung in Genf von
1896 figurierten drei Gemälde: „Contrejour",
„Jeune fille et enfants", „Petites filles et chien",
sowie drei Pastelle : „Porträt"; „Portrait de M1U
Cecile Naville" (im Besitze des Hrn. P. Naville in
Paris); „Portrait de M"« Gilberte Maurice" (im
Besitze des Hrn. Ed. Sarasin in Genf). Zuletzt
stellte Frl. B. in der Schweiz, zusammen mit
ihren Schweizer Kollegen aus Paris, 1901 im
Kunstlerhause in Zürich aus, wo unter anderen
Bildern, neben einer Reihe von Lithographien, be-
sonders auffielen: Das „Selbstbildnis" der Künst-
lerin, „Töte de femme au soir" (Pastell), „La
chanson enfantine" und das „Porträt einer Dame
in Schwarz." Es waren damals von ihr 25 Oel-
gemälde, Pastelle, Lithographien und ein Aqua-
rell zu einer Kollektivausstellung vereinigt.
Das ästhetische Ideal L. B.s ist das intime
Statfeleibild, wie es die Meister der holländ.
Schulen des 17. Jahrh. und die Frauzogen und
Engländer des 18. und 19. verwirklichten. Sic
strebt nach scharfer Beobachtung des täglichen
Ivebens und sucht mit dem ihr möglichen Auf-
wände von Technik jeweilen der malerischen Er-
scheinung, die vor das Prisma ihres Auges tritt,
gerecht zu werden. Diesem Streben verdankt
sie wohl auch ihre Erfolge. Sie ist Soci£taire
de la Soctete" nationale des Beanx-Arts du Champ
de Mars und wurde 1901 in Paris zum Ritter
der Ehrenlegion ernannt
J. J. Schuiüuä, Neuer Bürgeretat der Stadt Zürich,
1892, p. 67. — Curric. vitae. — Fr. l'tckt, Internat.
Kunatausatellg. München 1883, p. 153. — L'Art 1881,
III, p. 16 (Rene* Meuard); 1882, VIII, 2, p. 95 und 97
(raul Leroy). — Gax. de« Bx-Arts, lI*pe>iode, 1881,
XXIV, 62 (J. Buisson); 1884, XXX, 109 (Fourcand) ;
1886, XXXIII, 460 (Alfred de Lostalot) ; 1887, XXXV,
498 (Maurice Haroel); 1 888, XXXVII, 452 (Andre Michol);
III» p^riode, 1891, VI, 25 (Edouard Rod); 8'sene XXI,
202. — Ztachr. f. bild. Est. 1881, XVI, 392 (Arthur
Baignieres) ; Boibl. 1879, XIV, 606 (C. Brun); 1883,
XYIU, 739 (C. B.) ; 1 889, XXIV, 683 (Ernst Boettkher).
— Journ. dea ArU 1900, Nr. 47; 1902, Nr. 63 (A. de
Fallays). — Revue de Paria 1897 und 1899. — Figaro
und Figaro UJustru. — Tempa. — Studio. — New York
Horald. — Times. — N.Z.Ztg. 1899, 27. Jan., Morgenbl.,
FeuUl.; 1901, 14. Marz (Nr. 73, 1. Abdbl.) und l.Okt.
(Nr. 272, 2. Abdbl.). — Cwt. Index Brit. Mus. II, 87. —
Cat. du Mus. Rath 1897, p. 11. — Brun, Vera, d. Est-
werke im Estlergut Zürich 1901, p. 1 1. — Eat. Schweiz.
Landeaauast. Zürich 1883, p. 9. — Cat. Bxp. nat suisse
Geneve 1896, p. 7, 34. — Cat. des Exp. prelim. ä Genere
aox Exp. univ. de Paris, 1889 et 1900. — Cat. de la
Sect. suisse Exp. univ., Paris 1 900. — Auast. im Künstlern.
Zürich. Eat. der VIII. Serie 1901, Sept. -Okt. C.Brun.
Bret*sanini, Rinaldo, von Riva di Trente in
Welschtirol, geb. 1808. Er war Lehrling im
topogr. Institute in Mailand, diente nachher in
einem italien. Regimente in Ungarn, Derselbe
kam 1838 als Flüchtling nach Zürich und hat
sich durch verschiedene Arbeiten, wie den Stich
der Sulzberger'schcn Karte vom Kt Thurgau,
vorteilhaft empfohlen. Lullin, Syndic der Rech-
nungskammer in Genf, schloß am 5. Febr. 1839
mit B. einen Vertrag über den Stich der Kantons-
karte von Genf ab ; so ist B., der diese Anstellung
auf Betreiben des nachmaligen Generals Dufour
erhielt, der erste Stecher des eidg. topogr. Bureaus
geworden. B. hat alle 4 Blätter der „Carte topogr.
du Canton de Geneve levee par ordre du gouverne-
ment dans les annäes 1837 et 1838" gestochen.
Dann übertrug Dufour an B. den Stich von Blatt
XVI und XVII der großen sog. Dufourkarte;
zugleich trat 1841 bei ihm als Graveurlehrling
Heinrich Müllhaupt von Schünberg (Kt. Zürich)
ein, der seinen Meister noch im Fach überholen
sollte. Die Blätter II-V, IX, XI, XV-XVII
sind gemeinsam von Bressanini und Müllhaupt
gestochen worden. Am 1. Febr. 1855 trat B. als
Angestellter des topogr. Bureau aus — Dufour
offerierte ihm Akkordarbeit — , 1860 wurde er
wieder angestellt. 1864, d. h. mit der Vollendung
der großen Schweizerkarte, ist B. gestorben.
Wolf, Gesch. der Vermessungen in der Schweiz, p. 2,
261, 263, 274, 277—279. — Uraf, Gesch. d. Dufour-
karte, p. 146-149, 168, 175,201, 214, 215, 221, 228.
Uraf.
Brcsacl, s. Richard, D. J.
Bressonnaz, Jacques, s. Brissonnaz, J. de.
Brewald, s. Brennwald.
Brtdel, Gustav, geb. am 26. Okt. 1827 in Biel,
gest am 3. Dez. 1884 in Bern, besuchte bis zum
16. Altersjahre die Schulen in Biel, dann in Genf,
hierauf 1844 die „Ecole centrale" in Paris, wurde
nach glanzenden Studien Inspektor der franz.
Ostbahn, baute hauptsächlich für die Weltaus-
stellung 1855 den Industriepalast in den Champs
Elysees von Paris, war Mitherausgeber mit Per-
dotuiet des „Traite" älementairc descheminsdefer",
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Brilller
•208
Brodtina im
gründete circa 1655 eine Konstruktionswerkstätte
in Yverdon, welche die meisten Eisenbahnbrücken
der WestBchweiz lieferte. 1863 machte er mit
Ingenieur La Nicra den Plan für die Jura-
gcwäSHcrkorrektion, die er von 1868 an leitete,
wurde 1873 Oberingenieur der Jurabahnen, 1879
Obcringcnieur der Gottbardbahn, 1882 Mitglied
des Schweiz. Schulrates und im März 1883 Mit-
glied der Direktion der Jura-Bern-Luzern-Bahn;
er starb 1884 unerwartet an einer Darmperfo-
ration. Bridel war einer der geschicktesten und
genialsten Ingenieure, dessen technische Kunst-
bauten nach Legionen zählen und alle den
Stempel großer Solidität tragen.
Familienarchir der Familie Bridel in Bern. O'mf.
Bridler, Otto, Architekt, von Altnau (Thurg.),
Burger von Mullheim, geb. am 9. Mai 1864, seit
1889 in Wintcrthnr, in Firma Jung & Bridler.
Kr besuchte die Kantonsschule in Frauenfeld,
war eüi Jahr in Basel in der Praxis, von 1882
bis 1886 in Stuttgart im Polytechnikum, in Berlin
im Polytechnikum und in München. Kr machte
Studienreisen in England, Holland, Frankreich
und Deutschland.
Bauten: Villen und Schnlhäuser in Wintor-
thur und Schaffhausen und weiterer Umgebung,
Bahnhof Winterthur, Sanatorium in Wald und
Fabrikbauten in der Ostschweiz. A. Ern»i.
Brilll, Domenico, aus Cureglia, Vcrgoider des
im 17. Jahrb. durch Propst Carlo Ambrogio
Radaelli (1673—1699) in der Stiftskirche von
Biasca errichteten Hochaltars. Kr erhielt für
seine Arbeit „lire terzolc 921."
/f.iA», Am. Alt.-Kde. 1891, p. 460. — Boll. stör. X,
p. 102. C. Brun.
Brill, Ureus, Bildhauer, von Solothurn, war
seit 1695 am Neubau des Klosters Hofen bei
Buchhorn - jetzt das konigl. Schloß bei Fried-
richshafen am Bodensee — thätig.
Schriften d. Vereins f. Gesch. des Bodensees, Heft XI,
p. 18. Hahn.
Brinaonnaz (Bressonnaz), Jacques de, qualifiö
de mattre tuilier (tegularius), fut en realitc con-
strueteur, comme on le voit par la Convention
du 21 juin 1458, relative ä la construetion de
l'Hötel de Ville de la Palud ä Lausanne, £difice
acheve" en 1468.
K. Ckawnntm, Kxtr. de« man. de Lao&anno, M. Ü. S. R.
XXXV, p. 178. — Ch.VuilUnMt, Notes historiqueg sur
Lausanne, p. 29. Ck. Vuilltrmtt.
Britachgi, Wilhelm, Zeichner, Sohn des Land-
ammanns Ignaz B., Posthalter, wurde geboren in
Kerns am 27. Okt. 1836. Als er das Kollegium in
Samen besuchte, erhielt er mit anderen Schülern
Zeichenunterricht von dem vielbeschäftigten
Dr. Simon Kttlin, welcher später Landammann
wurde. Andere Ausbildung hat er keine genossen.
Er war wohl der erste, welcher das Aeußerc
der Briefe und Postkarten zu humoristischen
Zeichuungen benutzte. Schon 1856 machte er
auf Briefen an Offiziere im sog. Preußen-Feld-
zug solche Zeichnungen. In Samen und Luxem
sollen noch solche Zeichnungen vorhanden sein.
Als 1867 die Postkarten erschienen, wurden
auch solche Karten zur Freude des befreundeten
Empfängers mit Zeichnungen dekoriert. B. darf
demnach als Vorlänfer der ersten illustrierten
Ansichtskarten betrachtet werden. Er schrieb
und illustrierte Anerkennungsschreiben für Bau-
direktor Landammann Dürrer, für Ingenieur Diet-
helm, für Lehrer und Organist Lüthold, für den
gnädigen Herrn, Abt Anselm in Engel berg, für
die Gemeinde Kerns wegen Alpenwirtschaft u.s.w.
Dieses letztere Schreiben kann man auf der
Ratätube in Kerns sehen. Es ist mit Scenen
aus dem Aelplerlehon illustriert. B. machte auch
illustrierte Einladungen zum Zunftbot u. dgl.
Als der Gotthard durchstochen war, stellte er
denselben als Greis dar, dessen Brust mit einem
Pfeile durchbohrt war. Diese Darstellung wurde
in den Einsiedler Kalender aufgenommen. Für
das centralschweiz. Schützenfest zeichnete er
einen Schützen aus der alten Zeit, welcher
in die Festzeitung aufgenommen wurde. Er
zeichnete auch die Festkarten für die 80. Jahres-
versammlung der naturforschenden Gesellschaft
in Engelberg, 12.-15. Sept. 1897. Von ihm ist
das „Bergfahrtfiebcr" im Nidwaldner Kalender
1903. Vertreten durch Handzeichnungen in der
Bühlmannsammlung im Kupferstichkabinet des
Polytechnikums in Zürich. Kü*kl*r.
Brocher, Jacques-Louis, architecte, ne* k Ca-
rouge en 1808, mort ä Gcneve en 1884. Eleve
de l'Ecole des Beaux-Arta de Paris. Cet architecte
a 6lev6 de nombreuses construetions k Gcneve et
dans le canton de Vaud, ä citer tout particuliere-
ment: le tcmplc des Eaux-vivea, prfes Geneve, le
chäteau de PAile k Vevey, la maison Pictet de
la Rive et le bätiment dit Salle de la Refor-
mation ä Geneve, etc. B., qui avait suivi les
cours d' Alexandre Calame, a Iaiss6 de nombreux
tableaux et dessins.
Bull, de la Soc. des Art« d<? Geneve 1884. -- Riguvd,
Ransel«^., p. 350, 355 n. — Sor<Ut. Dict. des familles
feile V., msc. Vk. Kijyimann.
Brodtmann, Joseph, Lithograph (Drucker und
Buchhändler), von l'eberlingcn am Bodensee,
geb. am 3. Febr. 1787, lebte früher in Zürich,
aus welcher Zeit Nagler von ihm, „dem ge-
schickten Zeichner", anführt: Sammlung von
Kinderspielen, nach G. Mind, 10 Bl.; Sammlung
von Katzengruppen, nach demselben, 6 Bl.; die
Blätter zu Homers Bildern des griechischen
Altertums, bes. zierlich die landschaftlichen ; die
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Broillict
- 209 -
Bruckner
„sterbende Nonne" nacb Robert (1822). Längere
Zeit lebte er in Schaffbausen, wo er 1838 Bürger
wurde; hier scheint er sich ausschließlich auf
den lithographischen Druck und Verlag geworfen
und selbst nicht mehr gezeichnet zu haben. Aus
seinem lithographischen Geschäfte gingen gegen
die Mitte des Jahrhunderts, auch schon in Zürich,
größere lithographische Unternehmungen hervor,
wie die Atlanten zu den zoologischen Werken
von R. Schinz und anderes. B. starb zu Basel
am 13. Mai 1862.
Nagltr, K.-Lex. II, p. 144. — Mandl. Auskunft In
S< haffhansen. Oeneal. Register daselbst. Vogler.
Brollllet, Joseph-Louis, maltre macon, c'est-
ä-dire architecte, fut recu bourgeois de Geneve
gratis, comme natif, le 15 nov. 1790.
CoveUe, Livre des Bourgeois, p. 465. A.-J. U.
Brolllet, Jean-Antoine, n6 ä Geneve en 1723,
mort le 17 mai 1772, apprenti chez Jean-Pierre
Chalon, fut recu maltre orfevre le 18 sept. 1753.
On ne connalt aueun de ses travaux. A. ChoUy.
Brolllet, Pierre-Emmanuel, n€ ä la Salle en
tangnedoc vers 1718, mort le 26 juin 1779, maltre
gipier et sculpteur, d'abord fix6 ä Morges, puis
ä Geneve, oü il fut recu habitant en 1760 et
bourgeois, gratis, le 24 sept. 1773, pour avoir
sculpte et fait sculpter ä ses frais les armoirie-s
de la Republique au Grenier ä hie de Rive,
construit de 1769 ä 1774. Ge motif, d'un reel
caractere decoratif, se compose d'un vaste car-
touche dont les armes de Geneve out disparu
pendant la domination francaise, Supporte par
des aigles et flanque* de gerbes de bl£; il a 6te*
conservö lors de la demolition de l'Ädifice en
1896, et sera reedifie dans le nouveau musec.
B. a travaille aussi, cn sa qualitö de gipier, &
la reconstruetion du portique de St. Pierre (1750
k 1756).
Sordet, Diction. des familles genev., msc. — UoveUe,
Liv. des Bourg., p. 454. — A. Vaham, Le Orcnier a bU
de Rive, tirage ä part d'un art. publik dans le Journ. de
Geneve. — J. jWuyor, Patrie suisse, 18 avril 1898. —
J. Magor, Lea anc. maisons de Geneve, V sdrie (phot.
Ikiissonnas). — iiigaud, Rens., p. 171 n. A. C'Aowy.
Bron, Jean -Louis, n<5 ä Geneve en 1849,
facteur de pianos, s'est adonn£ a la peinture
(eleve de L. Menne t) et a peint quelques etudes
de paysage et aquarelles. Mais il s'est consacre
surtout ä l'etude du costume, principalement du
costume militaire en Suisse, ce qui lui a donnC
de frequentes occasions de dessiner les costumes
de fetes publiques et rejouissanecs diverses;
citons, entre autres, les maquettes des costumes
du Davel de M. Virgile Kossei, montd ä Lausanne
en 1898. B., qui s'est fait une specialite cn la
matiere et a formö une collcction doenmentaire
considcrable, a publik une notice sur le „Drapeau
des Cent-Suisses" (Arch. herald, suiss., Neuchatel),
a organise, au Musee nat. ä Zürich, les Salles
des uniformes militaires et s'est occupe* des
trophees d'armes de la „Waffenhalle", a reor-
ganise* la collection d'armes de 1' Arsenal de
Soleure et est, depuis 1901, conservatcur de la
Salle des ArmureB de Geneve. A.-J. M.
Brondolf, s. Brundolf.
Brot, Edouard, pointre de marine, ne ä Geneve
en 1854, artiste vivant. II a fait ses Stüdes ä
Paris. Cet artiste a expose" aux Expositions de
la Soci6t6 suisse des Beaux-Arts, a l'Exposition
nationale suisse 1896, ä celle de Vevey 1901,
aux expositions municipales de Geneve, etc.
Curric. vitae. — Cat. de l'Exp. nat. suisse 1890, p.7.
A.
Bronsson-Gauteron, Marie, nee ä Vverdon en
1803, et decedee a Lausanne en 1871. Elle
vecut toute sa ne ä Yverdon, oü eile donnait
des lecons. On lui doit quelques lithographies
et portraits au pastel. Avec eile s'est eteinte,
dans le Canton de Vaud, la famille Gauteron,
originaire du Dauphine, rtfugiee en Suisse a la
rtvocation de l'Edit de Nantes. Ck.V*üUnut.
Bruck, Christoph, Stukkateur und Bildhauer,
gebürtig aus Tyrol, erstellte 1673 die Kanzel
und die Seitenaltare der Franziskanerkirche in
Luzern und 1681 in Porphyr-Stueco den 70 Fuß
hohen und 40 Fuß breiten Hochaltar.
v. Liebenau, Das alte Lux., p. 101. — Festsehr. des
schw. lug.- u. Aarch.-Verelns, Los. 1893, wo p. 88 irr-
tümlich »Brack" steht. Fron* Heineman*.
Bruckmann, Jean-Fr6dcric, ne* k Stockholm,
fut recu habitant de Geneve le 11 sept. 1685
et maltre orfevre le 8 fövr. 1686. On ne connait
pas ses travaux. A. Choiey.
Brackmann, Peter, mldailleur allemand, n6
ä Heilbronn en 1783, fils d'un orfevre, etudia
k Vienne et ä Paris. II a executö de nombreuses
mldailles et, entre autres, pour la Suisse, Celles
de Luther et de Zwingli pour le jubilö de la
Reformation k Zürich et ä Winterthour, de
Escher de Zürich, et un medaillon ovale du
serment du Grutli, d'apres une composition de
L. Vogel.
Xa,jUr, K.-Lex. II, p. 166. A.-J. M.
Bruckner, Daniel, geb. 1705 in Basel als Neffe
des berühmten Geographen Isaak Bruckner, war
Rechtssubstitut und starb 1781 in Basel. Er
machte in 17 Folianten eine Fortsetzung zur
Wurstisen'schen Chronik. Das von 1748—1765
in 23 Stücken zu Basel erschienene, mit vielen
Abbildungen und Karten ausgezeichnete Werk
„Versuch einer Beschreibung historischer und
natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft
Basel" ist fast ausschließlich ihm zu verdanken.
14
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Bruder
- 210
Brun
& hatte in dem Bäckermeister Kman. Büchel (s. d.,
1705—1775), der ein ausgezeichneter Zeichner
war, eine vorzügliche Hülfe, namentlich für die
Kartchen. 176G erschien: „Canton Basel. —
Daniel Bruckner Auetor. Kman. Büchel delinea-
vit. — Grav<5 ä Bälc par PI. Anvray, Parteien,
Bous les soins de M. de Mechcl", ein Blatt von
52/44 cm, eine Karte mit gro&em Reichtum an
Details und ordentlicher Tcrraiuzeiclumng, eine
gute Leistung für jene Zeit.
Wolf. Oesch. der Vermessungen, p. 79. — Anz. A.-Kde.
1880, p. 5. Um/.
Bruder, Remigius, Bildhauer, wird 1514 im
Kundschaftenbuche des Basier Gerichtsarchives
erwähnt. 1>. Hurrikurdt.
Bruder, Klrich, Bildschnitzer, in Basel, ge-
hürtig aus Otwyl am Bodensee. Werke B.s sind
die z. T. nach Motiven des Kupferstechers £. S.
geschnitzten Chorstühle der St. Peterskirche von
Basel (1494). Von B. ausgeführte Holzdecken
finden sich im Beinhause von Sursee (1497) und
in der Kirche von Muttenz bei Basel (1504).
/.'«An, Bild. Kste. i. d. Schweix, p. 518, Not« 4, 805,
813. — SiMin, Festechr. z. 400. Jahrestage des ewigen
Bandes zwischen Basel und den Eidgenossen, p. S50.
//. tiurekkardt.
Rrttgger, Joseph-Charles-Nicolas, pere, mattre
macon, soit tailleur de pierre. de Tavel (Tafers),
ne. le 23 janv. 1794 ä Frihourg, mort en 1860,
re\*u le lti aoüt 1810 mattre mac,on et memhre
de l'abbaye des macons. En 1833 il a reconstruit
la grande comiche de l'eglisc de St. Nicolas et
plus tard il a fait des reparations ä la tour
de St. Nicolas. II a travaille' ä la construetion
du Lycec et du grand 1'cn.sionnat avec Messieurs
Popleter et M. Schwarz. En 1821 il a 6l£ appcle
ä Lausanne pour contribuer ä la reparation de
la Cathedrale.
Anz. Alt.-Kdc. 1883, p. 424. Jo,. .SVJUWy.
Brflgger, Jos*pA-Nicolas, fils de Charles-Ni-
colas B., maltre ma^on ou tailleur de pierre,
maltre ä l'Kcolc des tailleur» de pierre de Fri-
hourg, n£ le 11 oct. 1825. Kntr6 en apprentis-
sage en 1840, il a fait son tour de pays en
Allemagne, en Italic et en France. II a continue
de travailler k l'eglise et ä la tour de St. Nicolas
dont il a reconstruit tonte la cornichc fait« par
son pere en 1833. II a reconstruit ä neuf la villa
de la Khassotte, appartenant a M. Aloys Bossy,
conseiller national, et a r£par£ la chapellc de
Lorettc pres de Frihourg. Jo». .sVJU<-«>Wy.
Bruere, peintre graveur, mentionnö a Lau-
sanne en 1732. ch.Vu,Urrmti.
BrQt.Hchli, Renwart, Glasmaler, aus Sursee,
war thätig um die Mitte des 17.Jahrh. Erhaltene
Werke sind bis jetzt nicht nachgewiesen worden.
Srhnelltr. Lüxems l.ukAsbnidersch., p. 1 1. J. Zrmp.
Brnghach, Hans, Baumeister, um die Mitte
des 15. Jahrh. im Kloster Fahr thätig.
Stiftsarchiv Einsiedeln : Totenbuch von Fahr.
RothenhäutUr.
Brugg, Hans von, Werkmeister. Am 18. Dez.
1500 nahm sich der greise Münsterbaumeister
Erhart Kling in Bern in dem Polier Hans von
Münster eine jüngere Kraft zur Seite, der im
folgenden Jahre Hans von Brugg (wohl = Brügge)
genannt ist. 1503 wurden seine Arbeiten von
zwei Policren kritisiert, und 1504 stellte ihm der
Rat von Bern eine Ehrenerklärung aus gegen-
über der Beschuldigung durch den Meister An-
dreas, Werkmeister zu Oberbüren, er sei nicht
mit Ehren von Mastricht fortgekommen. Doch
schied er, offenbar freiwillig und in allen Ehren,
am 22. Aug. 1505 von Bern.
Das Münster in Bern, Foatschr. v. Handelt m. Mullrr,
p. 26 28. — Sianu. Monsterbuch p. 52, 267.
//. TurUt.
Brugger, Andreas, Maler, geb. 1737 zu Kre&-
hrnnn, gest. 1812 in Langenargen (am Bodensee),
schuf am Ende des 18. Jahrh. die Deckengemälde
der Pfarrkirche zu Rorschach.
Ii. P/tigrr. Kultur und Kunst in Oherachwaben im
Barock- u. Rokokozeitalter, 1896, p. 86. — Der B««len-
see und seine Umgebung, 1857, Abt. II, p. 95.
liothenkäwttcr.
Bruhln, Caspar Alois, Porträt- und Dekora-
tionsmaler, geb. am 30. Juli 1811 in Schflbel-
bach (Kt. Schwyz), gest. am 18. Sept. 1884 in
Zug. Er studierte in München, zeigte Geschick
für das Zeichnen von Blumen, Früchten und
Landschaften und dekorierte in den Jahren 1832
bis 1 850 im Kanton Schwyz und den angrenzenden
Gemeinden viele Säle und Zimmer mit Fresken
im genannten Genre. Im schwyz. Bezirke March
steht er nicht nur als Künstler, sondern auch
als großmütiger Donator verschiedener Gemeinden
in gutem Andenken.
Merr c. Knmau, Der Kt. Schwyz, 1885, p. 171. —
M. fhttUng. Schwyz.Chronik, 1860, p. 238. M. Dmtino.
Brun, Mmfi, fils de mattre, n6 ä Geneve, fut
recu mattre orfevre le 21 sept. 1765. A. ChoUy.
Brun, Augustin, fils de Pierre B., n£ ä Geneve
en 1727, mort le 11 f6vr. 1793, fut recn maltre
orfevre le 10 mar« 1755. -4. CkoUg.
Brun, Jakob, Steinmetz, war 1747 thätig beim
Bau der Balustrade auf der Arkade vor dem
Kloster Einsiedeln.
I\ Mich. Schlageten» Tagebuch bei Kuhn. SUflsbau
M.Einsiedeln, p. 9«. /'. Uahrid Mrirr.
Brun, Lienhard, Glasmaler und Glaser, aus
Zürich, Mitglied der Lux- und Loyenbruder-
schaft daselbst, arbeitete kurze Zeit (1514—1517)
in Zürich für die Groumünsterfabrik, erneuerte
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Brun
- 211 -
Brunig
die Fenster im Chore der Kirche und wurde
1520 Bürger zu Schaffhausen, wo er sich in die
Zunft zum Raden einkaufte, welcher die ins
Bürgerrecht neu eintretenden Maler und Glaser
zugewiesen waren. Für das Kloster Allerheiligen
lieferte er außer handwerklicher Arbeit um
1529; 1530 „zwei neue Schilde oder Wappen auf
der Abtei in der Stuben und den Fenstern im
Munster für 16 Pfd. 12 Sch. und ein Gläsli ins
Bruderhöfli." Anno 1533 wurde B. von seiner
Zunft in den Großen Rat, 1537 ins Stadtgericht
gewählt. Er starb zu Schaffhausen 1538.
Bätchli*. Schaffh. Glasmaler I, p. 6. — Meyer. Die
Sitte, p. 143. — Mm. MeyerZeller, Stadtbibl. Zürich. —
Mittlf. von Paul Ganz. VoyUr.
Brun, Louis- Auguste, peintre, connu sous le
nom de Brun de Versnix, naquit ä Rolle, le
3 oct. 1758 et mourut a Paris, le 9 oct. 1815.
Place en apprentissage dans une maison de
commerce, il temoigna si peu de gout pour
les affaires, que son pere lui permit de suivre
sa veritable vocation. II Studia la peinture sous
la direction du Chevalier de Facin ; il fut aussi
encourag£ par son ami de la Rive, qui l'admit
ä travailler dans son atelier a Geneve aussi bien
qu'ä Mannheim et ä Dresdc. B. ne tarda pas
& se distinguer en peignant des sujets de chasse
ilans le genre de Wouverman. Vers la fin de
1779, il partit pour l'Italie. En 1783, il quitta
Turin pour so rendre ä Paris, portcur d'une
lettre de recommandation de Victor-Amödec II,
roi de Sardaigne. Le chaleureux appui de ce
prince lui permit de faire valoir ses märites et
son talent aupres de Louis XVI et de la famille
royale, ä laquelle il eut le courage de rester
fidele pendant la captivite au Temple. Marie-
Antoinette le chargea d'cxecuter son portrait a
cheval ; il fit egalement un portrait equestre du
comte d'Artois. Sa celebritö, qui n'avait fait
que grandir, fut consaerce par son admission
ä l'Academie de peinture. Traduit, en 1792,
devant le tribunal revolutionnaire, il echappa
a la mort et s'empressa de rentrer en Suisse.
Ami d'enfance de F.-C. de la Harpe, B. partieipa
aux evenements qui amenerent l'independance
du Pavs de Vaud. II fut maire de Versoix de
1801 a 1807 et assista, comme deleguö du Dep.
de l'Ain, au fameux „Champ de mai" de 1815.
II a laissä un certain uombre de tableaux dont
plusieurs se trouvent a Geneve; il a peint par-
fois les figures de paysages de de la Rive. Un
recueil de dessins, representant des personnages
de la cour de France, se trouve a la Soci6t6 des
Art« de Geneve.
Genove, Bull. 24. — Higaud, Renaelgn. p. 242. —
C. Fontaine- Horgd. L. A. B., Geneve 1881. Mantet.
Dtet. des Gener. et Vaud. I, p. 97. — Sordct, Dlct. des
fam. geoev., nisc. — L'anc. Eoole genev. de peint., p. 9 et
pl. XIV et XV, representant les portralU equestres de
P.-B. de Lessert et de ut femmo, 1780. — Cat. Art anc,
Geneve 1896, n" 342, 350, 851, 412. Ch. rmilierm*.
Brun, Philipp, Maler, in Basel, erneuerte die
Himmelzunft 1512 nnd siedelte nach Zürich über,
wo er circa 1520 als Mitglied der Lux- und
Loyenbruderschaft erscheint. Uaw.
Brun, Pierre, n£ vers 1701, mort & Geneve
le 12 mars 1748, fut recu maltre orfevre le
17 mars 1725 et s'associa avec Pierre Dechalis
dit Francheville. On ne connalt aueun de ses
travaux, non plus que des orfevres du meme
nom cites ci-dessua. A. Ckoi*,.
Brnndolf (BrondolO, Rochus, Goldschmied,
lebte im 16. Jahrh. in Luzern, wo er im Rodel
der St. Lukasbruderschaft als Mitglied aufgeführt
wird. Seine Personalien ließen sich im einzelnen
nicht feststellen.
Schneller. Luzern« St. Lukasbrudersrb. 1861, p. 6.
f'ranx Heinemann.
Brünes (de), Copin, peintre, fut recu bour-
geois de Geneve le 21 juin 1496 pour 8 dorins.
On ne sait rien de plus jusqu'ä präsent sur son
c-ompte.
tWtft, Liv. des Bourg., p. 128. A. CkoUy.
Brunei, Louis, Ingenieur, franz. Herkunft, war
1657 und 1660 Inspektor der Fortiiikationen von
Freiburg. Unter seiner Leitung wurden die Erd-
werkschanzen begonnen, die zwischen 1656 und
1664 an der Westseite Freiburgs, zwischen Porte
de Romont und Porte de Morat angelegt wurden.
StajeHi. Frib. art. VI, 1895, Text zu PI. VII. J. Zemp.
Brnnlg, Fritz, orfevre, a Fribourg. Le registre
du recensement dress6 en vue de l'imposition
forcee de 1445, l'indique habitant le
quartier du Bourg; il n'est imposc que pour
5 sola. La modicitö de cettc imposition, comparee
ä celle d'un autre orfevre, Rudolphe Brunig,
habitant egalement le quartier du Bourg, fait
supposcr que Fritz B. ötait un fils de Rodolphe,
travaillant dans l'atelier de ce dernicr.
ilax de Tecktermamt.
Brnnlg, Rodolphe, orfevre, & Fribourg. II
£tait probablement le pere du prececlent, Fritz
B., et de Willi qui suit. Cet orfevre, originaire
de „Pinckclspühel" (sie), fut recu bourgeois de
Fribourg le 18 mai 1426; il assura cette bour-
geoisie sur deux maisons contiguea qui appar-
tenaient ä sa femme Agathe, veuve de Porfevre
Henseli Dury. Rodolphe B. est imposö de 1 16 sols,
lors de la contribution forcee de 1445; somme
relativement importante, qui demontre une Si-
tuation opulente. Le meme orfevre est en outre
mentionne dans divers documents, en 1427,
1428/1429 et de 1458 a 1460. Ce devait etre
un artiste aussi repuW qu'ais£, puisqu'en 1427
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Brunig
- 212 -
Mrnnner
dcja il acceptait la formation d'un apprenti venu
de Wil (sie) an diocese de Constance.
Max de Teehtermann.
Brnnig, Willi, orfevre, ä Fribourg. Cet artiste
n'est connu que par sa nomination au Conseil
des Deux-Cents, pour le quartier du Bourg, en
1466 (il devait 6tre agc" d'au moins 25 ans alors);
il est d&igne* sous le nom de Willi Brunnyng
dorey; il disparalt de ce conseil en 1473, pro-
bablement l'annoe de sa mort. Le fait qu'il ne
figure pas Sur la liste des contribuables de 1445,
dlmontre que cet orfevre (probablement un fils
aussi de Bodolphe B.) Itait encore mineur ä
Cette Öpoque. Max de Teehtermann.
Brnnner, Aloys, Architekturzeichncr (Bild-
bauer?), Holzschneider, wurde am 19. Juni 1819
in Ebikon bei Luzern geboren. Als talentvoller
Schiller Bachraanns leistete er schon frühe in
der Holzschneidekunst Vorzügliches, was er durch
seine 1842, 1844 und 1869 in Luzern ausgestellten
— z. Z. im Besitze der Kunstgesellschaft Luzern
befindlichen — Holzschnitte bewies. B. zeichnete
seine Kompositionen mit eigener Hand auf den
Holzstock; eine Reihe der besten architektoni-
schen Abbildungen, in Fabers Konvers.-Lexikon,
in Lützows Meisterwerken der Kirchenbaukunst
und in Lobkes Geschichte der Architektur, sind
Zeugen seiner Kunst, welcher von der Kritik
eine liebevolle, treue Auffassung, eine saubere
Darstellung und eine „kraftige Wirkung bei
größter Zartheit der Details" nachgerühmt
werden. An Hand genannter vom Künstler selbst
chronologisch angelegten Sammlung ergibt sich,
daß er 1843—1848 in Leipzig arbeitete, dann
in Luzern 1848—1849, wiederum in Leipzig
1849-1862, in Bern 1854, in Freiburg i. Ue.
1855, in Lausanne, Luzern und Basel 1855—1858;
ferner ist auch sein Aufenthalt in Zürich, Nantes,
Rio Janeiro, New- York nachgewiesen.
Aus der erwähnten Holzschnittsammlung ist
ferner ersichtlich, daß er außer der obgenannten
Mitarbeit für die Buchillustration einer Reihe
von Zeitschriften und Publikationen th&tig war ;
so für die „Illustr. Leipz. Ztg.", für die „Leipz.
Gewerbezeitung" (Titelhl.-Zeichnung), für eine
illustr. Pariser Ausgabe des „Roland furieux",
des „Maestro del Campo", für die Buchausgabe
von H. Herzogs „Götti", dessen Illustrationen er
nach Haudzeichnungen des Luzerner Künstlers
Joseph Balmer (s. d. p. 76) schnitt. Vorzügliche
Leistungen Bind u. a. auch sein „Weinmarkt-
brunnen" und „Löwe von Luzern" (1848), die
Holzschnitte mit der Geschichte des „Christoph
Kolumbus", sein „Tombeau de Jacq. de Brosses",
nicht zum mindesten die culs de lampe- artige,
feine Ilolzschnittkomposition, in welcher sich der
Xylograph selbst, in der Verborgenheit seines
Kunstateliers bei der Arbeit dargestellt hat,
wozu die von ihm gelieferten bedeutenderen
Holzschnitte, en miniature wiedergegeben, eine
originelle Umrahmung bilden (vergl. das citierte
Album, D22, im Besitze der Kunstgesellschaft
Luzern). B. illustrierte einen Teil der 1860 in
Luzern erschienenen Steigerschen „Flora des
Kts. Luzern", wie deren Verfasser p. 504 sellist
schreibt: „Unsere besten Holzschnitte sind von
Herrn Alois Brunner in Luzern auf Buchsholz
gegraben."
Da B. einen Teil seines Lel>ens und zumal die
Periode seines frischen Arbeitens im Auslande,
besonders in Paris und Leipzig zugebracht hatte,
war er in der Schweiz weniger bekannt und
beschloß nach stiller Zurückgezogenheit sein
Leben am 21. Aug. 1863 in Luzern im Alter von
44 Jahren.
Luz. Ztg. 1 863, Nr. 23 1 . — Rezens. bUd. Kunst 1 863,
p. 224. — Jahrestar. tarn. Kunstver. 18G4, p. 10. —
A'. Pfyffer, Der Kt. Luzern I, p. 288. — Ottering, Biogr.
Kat.'(Msc der Borgerbibl.) Bd. II. — Kat. der Aosst. der
Kunstges. Luzern 1869, p. 8. /Vtinx Ucintmann.
Brunn er, Barthlime, Goldschmied, von Zürich.
Er wurde Meister 1657, Zwölfer zur Saffran 1571,
Schaffner bei den Augustinern 1577 und starb 1613.
Mittig. dee t Hrn. Dr. Zelter- Werdmaller. ('. Um.
Brunner, Christian, ein Zimmermann aus dem
Kt. Solothurn, welchem 1522 die Erstellung einer
neuen Aarbrücke in Ölten verdingt wurde.
Hak», Mittelalterl. Kunstdenkm. dee Kts. Solothurn,
p. 118. Znt*r-C.Mi*.
Brunner, David, Goldschmied, von Bern, ge-
tauft am 23. Juni 1723, gest. am 19. Jan. 1796.
Stammtafel Br. II. Tarier.
Brunne r, Gebhard, Goldschmied, von Zürich.
Er wurde 1525 Meister, 1537 Zwölfer zur Saffran,
1548 Augustiner- Amtmann und ist 1563 gestorben.
Mittle des t Hrn. Dr. Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Brunner, Hans, Goldschmied, von Zürich,
Sohn des Goldschmieds Hans Felix I. B. Er war
1627 Lehrling bei seinem Vater und 1644 Meister.
Mittig. des t Hrn . Dr. Zeller- WerdmOller. C. Brw.
Brunn er, Hans Felix I., Goldschmied, von
Zürich, der Vater des vorigen. Er war 1593
Ivchrling bei Hans Sturm, wurde 1612 Meister
und starb vor 1630.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zoller- WerdmOller. C. Bnm.
Brunner, Hans Felix IL, Goldschmied, in
Zürich. Er war 1622 Lehrling bei Heinrich
Ulmer und wurde 1634 Meister. Sonst ist nichts
über ihn bekannt.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller- Werdmöller. C. Bnm.
Brunner, Hans Jakob I., Goldschmied, von
Zürich. Er war 1720 Lehrling bei Ludw. Meyer
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Brunner
— 213 -
Brunner
und wurde im gleichen Jahre Meister. Sonst ist
nichts über ihn bekannt
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-WordmOller. C. Bnm.
ßranner, Hans Jakob II., Goldschmied, Sohn
des H. J. B. I. Geb. am 21. Dez. 1722 in Zürich,
war er 1739 daselbst bei seinem Vater Lehrling
und wurde 1748 Meister.
Mittig. de* t Hrn. Dr. Zeller- Werdmallor. C. Brun,
Rrnnner, Hans Konrad I., Goldschmied, von
Zürich. Er wurde 1705 Meister. Er hatte keine
Lehrlinge. Sonst unbekannt.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zellor-Wordmoller. 0. Brun.
Brunner, Hans Konrad II., Goldschmied, von
Zürich, Sohn des Pfr. W. B. zu Hausen. Er war
1714 Lehrling bei Hans Konrad Oeri und wurde
1722 Meister. Er ist Zunftschreiber zu Schuh-
machern gewesen und am 26. Juni 1740 gestorben.
Er hatte zwei Frauen : 1) Anna Schaufelberger,
2) 1789 Susanna Wyß.
Mittig. de« t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Bnm.
Brunner, Heinrich, Goldschmied, von Zürich,
Meister 1664.
Mittler, des t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brmn.
Branner, Johann, Hauptmann in königl.
neap. Diensten und Landschaftsmaler, geb. 1800
in Solothurn, widmete sich nach Absolvierung
seiner humanistischen Studien in Solothurn und
an der Akademie von Lausanne zuerst dem
Kanfmannsstande, zog aber schon 1826 bei An-
laß der Formation neuer Regimenter nach Neapel,
avancierte rasch und bildet« sich, seinen Nei-
gungen folgend, in den Mußestunden unter An-
leitung von A. Smink Pitloo und den beiden
Carelli zum Landschaftsmaler aus. Seine Bilder,
meistens ital. Landschaften und kleinere Genre-
stücke, brachte er wenig in den Handel, sondern
verschenkte dieselben größtenteils an seine
Freunde, deren er besonders in der Künstlerwelt
eine Menge hatte. 1848 kehrte er wieder in
seine Vaterstadt Solothurn zurück, sich nun aus-
schließlich in den Dienst der Kunst stellend,
seine wertvollen Kunst- und archäologischen
Sammlungen, die er auf seinen verschiedenen
Reisen dnreh Italien, namentlich in Pompeji und
dem Süden erworben, ordnend und seine Tätig-
keit als Maler fortsetzend. Nachdem er schon
bei einem kurzen Urlaub 1843 in die Lukas-
bruderschaft Solothurn eingetreten war, gründete
er 1850 mit seinem Freunde Franz Graff den
soloth. Kunstverein, dessen Präsident er bis
1865 blieb, unterhielt intime Verbindungen mit
Schnctz in Paris, mit Diday, Calame, J. Leonh.
Lugardon und van Muyden in Genf, unternahm
größere Reisen nach dem Norden, so nach
Norwegen, und ermöglichte durch seine finan-
ziellen Opfer den Ausbau im Inuern des Theaters
in Solothurn und die Restauration der bereits zur
Ruine herabgesunkenen idyllischen St. Nikiaus-
kirche bei Solothurn, wo er denn auch be-
graben liegt Er starb am 21. Sept 1866, nach
längerer Krankheit, in Solothurn, dem Kunst-
verein daselbst ein kleines Kapital, aus dessen
Zinsen Gemälde erworben werden können, eine
Anzahl seiner eigenen Gemälde, sowie einen
großen Teil seiner übrigen wertvollen Samm-
lungen an Bildern und Zeichnungen älterer
Meister, namentlich aber an etruskischen Vasen
und pompejanischen Fresken hinterlassend. Als
Maler hielt er sich streng an die Natur. Ohne
sich zwar speziell mit Beleuchtungsproblemcn
zu beschäftigen, zeigen seine Landschaften ein
angenehmes, südlich-warmes Kolorit, sind aber
meistens etwas hart in der Zeichnung. Von ihm
im Museum Solothum : „Ruinen des Palastes der
Königin Johanna im Golfe von Neapel", „Insel
Capri", „Die Kathedrale von Gaeta" etc., sowie
vieles im Privatbesitz. Seine Bilder erschienen
8. Z. regelmäßig an den Turnusausstellungen des
Schweiz. Kunstvereins.
Nekrologe 1866. — Jahresber. bern. Kstver. 1867,
p. 3. ZttUr-CoOm.
Brunn er, Joseph, Schreiner, von Derendingen
bei Solothurn, verfertigte 1772 die Kasten neben
den Nischenaltären in der neuen St. Ursuskirche
zu Solothurn.
P.U.WinisWrfers N.-Bl. 1866, p. 22. ZUf-CMin.
Brunn er, Karl, von Solothurn, Maler und
Privatier, geb. am 29. April 1833, gest. daselbst
am 8. Jan. 1871, beschäftigte sich hauptsächlich
mit Kopiaturcn älterer Meister. Von ihm im
Museum Solothurn : Ein „Schimmel" nach Rudolf
Koller, nebst mehrerem im Privatbesitz.
Börgerb. Msc und Privat-trkuniligiinjfeo. — Arch. Jos
Kunstrer. Zeiler-Collin.
Brunner, Kaspar, Schlosser und Zeugmeister,
begegnet uns zum erstenmal in Bern 1526, als
er zum „zitgloggen richter" ernannt wurde. In
dieser Eigenschaft hatte er die große Uhr im
Zeitglockenturme zu regulieren und in gutem
Stande zu halten ; 1527 beauftragte ihn die Re-
gierung, das ganze Uhrwerk um den Preis von
1000 Gulden neu zu machen. Die Arbeit been-
digte er 1530, wie eine an dem Gehäuse des
Räderwerks angebrachte Tafel lehrt. Im gleichen
Jahr ernannte ihn der Rat zum „Werkmeister
der Schmiede" und 1537 zum Büchsenmeister.
1641 zog er nach Nürnberg, wo ihm die Ver-
waltung des Zeughauses anvertraut wurde. Als
Zeugmeister zeichnete er sich in verschiedenen
Kriegen aus. Er war auch ein geschickter Feuer-
werker und beherrschte in hohem Maße das
artilleristische Wissen seiner Zeit, wie ein in
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Brunuer
- 214 —
Bruuschwcilcr
Nürnberg aufbewahrtes Zeugbuch bekundet. Er
starb am 9. Okt. 1661.
Samml. bern. Biogr. IV, p. 437—448. — Bhcujnar,
La CJoche, p. 74. Ad. Flur*.
Brunner, Ludwig, ein Degenschmied aus dem
Kt. Solothurn, thätig in Solothum von 1702 bis
1704, in welchen Jahren er hauptsächlich Waffen
ins Zeughaus lieferte.
rwc**; Iiiit'lal4-»rn>< tili. ^oci*rr-< ottin.
Brunn er, Nikiaus, Glasmaler, von Solothum,
wurde daselbst 1671 beeidigt, war Lukasbruder
von 1697 an und malte seinen Schild in das
Wappenbuch. Weitere Arbeiten, wie auch seine
Lebensverhältnisse sind unbekannt. Er starb
wahrscheinlich auswärts.
Bürgert). — Lukasprot. I, p. 14. — Wappeob. 1, p. 66.
Ztiter-Coitin.
ßrunner, Philipp, Maler, von Solothurn, geb.
1632, beeidigt 1657, wurde in die Lukasbruder-
schaft Solothurn 1651 aufgenommen und starb
daselbst 1 674. Ueber seine Thätigkeit als Künstler
ist nichts bekannt. Er war Gro&rat und Spital-
vogt in Solothum.
BOrgerb. - Lukasprot. I, p. 32. ZtUer-CoUin.
Branner, Salomon, Landschaftsmaler, geb. in
Wintertbur am 25. Jan. 1778, gest. daselbst am
17. Jan. 1848. Er war Sohn eines Metzgers und
verriet schon ab Knabe Neigung und Talent
zum Zeichnen. Er malte Vögel und Landach äft-
chen und kopierte Gelmers Idyllen in Aquarell.
Zum Kaufmann bestimmt, versorgte ihn sein
Vater in eine Seidenfilanda in Bergamo. Dann
heiratete er und etablierte sich in Livorno. 1818
kehrte er mit Familie nach Winterthur zurück,
wo er seine Mußestunden zur Verwertung semer
zahlreichen landschaftlichen Skizzen aus Italien
benützte, nachdem ihm sein Jugendfreund, Maler
David Sulzer, Anleitung imOelmalen erteilt hatte.
Er machte rasche Fortachritte und zeigte Ge-
schick in Komposition, wovon viele Bilder in
öffentlichem und Winterthnrer Privatbesitz Zeug-
nis ablegen. Er beteiligte sich 1830 an der
Schweiz. Turnusausstellung in Bern mit einer
ital. Landschaft. A. Emst.
Brunn er, Dlrich, Glasmaler, in Brugg. Am
14. Sept. 1581 erhielt U. Brunner, der Glasmaler
von Brugg, vom Rate in Bern 20 Pfd. für die
Anfertigung eines in das neue Rathaus in Brugg
geschenkten Fensters. Aber laut Auszügen aus
den Ratsmanualen von Brugg von 1545-1546
erhielt er schon damals den Auftrag, „ein dutzend
halbbögig Schilt, jeden um 18 batzen" zu machen.
Kututmua. Bern, Festacbr. von 1879, p. 65. — Mryer,
Die Sitte, p. 84 und 346. //. TurUr.
Brannhofer, Emanuel, von Aarau, geb. am
8. Juni 1817, bestund 1&35 die Wahlfähigkeite-
prüfung für Gemeindeschullehrer im Aargau und
1836 auch in Baselland, erhielt die Lehrstelle
in Hemmikon und 1841 diejenige in Ramlisburg,
wo er, um seine Familie besser durchbringen
zu können, eine Lithographie l>egründetc und
seit 1846 in Aarau, wo ihm eine Lehrstelle Uber-
tragen wurde, fortführte, indem er hauptsächlich
für die Bedürfnisse der Industriellen arbeitete.
Er starb am 15. Mai 1882.
Aufzeicbo. des Malers Ja). Rotbpletz. Waltktr Merz.
Brunnyng, s. Brunig, Willi.
ßrnnoro, Cristoforo, aus Grosio im Vcltlin,
wohin seine Eltern aus Deutschland eingewandert
waren, ist als Bildhauer durch die Feinheit
seiner Arbeiten bekannt. Grabsteine mit Blumen
u. dgl. bei der Kirche S. Giuseppe in Grosio.
Quadrio, Dissert. III, p. 498. C. JecUin.
Brunachweller, Hans Jakob, Porträtmaler,
geb. am 25. Nov. 1758 in Erlen (Kt. Thurgau),
gest. am 2. Dez. 1845 in Frauenfeld, Sohn des
Hs. Jakob B. und der Barbara Grubenmann. Er
war ein Vetter des Porträtmalers Joachim B.
und hielt sich meist in St. Gallen auf. Um 1780
malte er in Zürich u. a. 0. gelungene Bildnisse
mit einer guten Behandlung in Oel und Pastell.
Das von ihm gemalte Porträt des in Zürich ent-
haupteten Pfarrherrn BLWascr hat J. R. Schelleu-
berg in Kupfer geätzt. Von J. B. existieren im
Kt Thurgau eine Reihe von Porträts in Oel aus
angesehenen Familien, z. B. Egloff in Täger-
wilcn, Brunschweiler in Hauptwil aus dem
Anfange des 19. Jahrh. Ein älterer Bmder des
J. B., namens Joachim, geb. 1754, war Operateur,
und ein jüngerer Bruder, Herkules (geb. 1760,
gest. 1841), lebte als Vergoldcr in St. Gallen.
Füßli. K.-Lex. II, p. 129. — XaqUr. K. Ux. II,
p. 176. - Thurg. Beitr. Heft 9, pag. 6. — Schriftl.
Mittig. von Hrn. a. Dekan Kreis in Kradolf und Hauptm.
J. Brunschweilor in Hauptwil. Haffttr.
Bruiiacliweller, Hans Joachim, von Erlen,
geb. am 7. März 1770, gest. unverheiratet am
12. Dez. 1853, Porträtmaler, Sohn des Hs. Ulrich
B. und der A. Barb. Peter von Hatterschwil.
Er reiste jahrelang mit einem Firnisarcanum
zum Lackieren in der Welt herum und arbeitete
als Flachmaler. Er war Autodidakt. 1793 be-
kam er von Pfarrer Lavater in Zürich Gemälde
zum Kopieren. Im Frühjahr 1794 arbeitete er bei
Lavater, nachher als Zimmermaler bei Stadler
in Flawil; nebenbei machte er Versuche in
Porträtmalerei, so in Winterthur, Schaffhauseu,
Luzern, Bern etc. Im besondern übte er die
Miniaturmalerei auf Elfenbein. 1813 ließ er
sich in Lausanne in den Freimaurerorden auf-
nehmen. 1816 wurde er zur Fürstin von Fürsten-
berg berufen und malte dieselbe, sowie den
Fürsten und den Prinzen von Hohenlohe, nach-
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Brupacher
215 -
Bruppacher
her in Stuttgart deu König von Württemberg
und einige Prinzessinnen, in Karlsruhe die Groß-
herzogin von Baden etc. In den 20 er Jahren
arbeitete er neben Portritmaler L. Tanner in
St. Gallen, in den 30er Jahren in Frauenfeld,
wo er eine nicht sehr prosperierende Kunst-
handlung betrieb, zuletzt bei seinen Verwandten
in Erlen, wo fünf Brüder im elterlichen Hause
ein Junggesellenleben führten. Der Porträtmaler
Joachim B. hatte einen Bruder Johanne» (geb.
am 7. Aug. 1774, gest am 29. Dez. 1848), der
Flachmaler war und sich bisweilen auch im
Malen von Bildern versuchte. Beispiele: Die
Miniaturportr&te seiner Großeltern, das elter-
liche Haus nebst Garten und en miniature seine
fünf Brüder und ein „waschendes Mädchen",
sowie eine gemalte Katze im Besitze des Hrn.
a. Kirchen Vorsteher Glaser Brunschweiler.
Thurgr.Beiti. z. v«terl. Ctoseh., 9. Heft, 1868, p. 1 — 94
(Selbstbiogr. bis 1820). — J. A. Pupikoftr, Der Kt. Thur-
trau, bist., geogr., 8 tat. geschildert, p. 187. — XagUr.
K.-Lex. II, p. 176. — F&£ti, K. Lex. 1806, p. 129. -
Znni, Enc. V, p. 87. Haßter.
Brupacher, Brupbncher, s. Bruppacher.
Rruppacher, Hans Jakob, Graveur („Pitschier-
graber"), gebürtig von Wädenswil, erhält unterm
24. April 1743 von Burgermeister und Rat der
Stadt Zürich, weil er zur Betreibung seiner Kunst
und Erwerbung seines Lebensunterhaltes für
einige Zeit mit Weib und Kindern Bich außer
Landes zu begeben gedenkt, ein Zeugnis „guten
Leumundes" und eine Empfehlung an alle aus-
wärtigen Behörden.
Staataarcb. Zflr., Ratsurkd. Bd. 126, B.V. 125, p. 86.
TobUr-Mryrr.
Bruppacher (Brupacher, auch Brupbacber,
was ebenfalls für die folgenden Namen gilt),
Heinrich, Medailleur, Schrift- und Kupferstecher,
geb. in Wadenswil am 3. Dez. 1756, gest. am
1. Mai 1835. Um 1790 in Luzern thätig, als
Nachfolger von Ulrich B., an der Münze der
genannten Stadt. Füßli nennt ihn einen der
besten Schriftstecher. Sein Monogramm auf Me-
daillen und Münzen ist BF.
B. hat auch Landkärtchen „gegraben", Tauf-
scheinfonnulare, ferner ein Verlagswerk: „Vor-
schrift zum Nutzen der Bernischen Jugend, ver-
fertigt durch Joh. Jac. Roschi, Schreibmeister an
der Kunstschule in Bern ; gegraben durch Heinr.
Brupacher in Wädischwyl 1789.« Mit einem
hübschen Titelkupfer (schreibender Knabe am
Tisch nebst einem Bibliothekkasten). Von seinen
Landkarten sei erwähnt: „Karte des Zürichsees
mit allen seinen Angränzungen in seiner natür-
lichen Lage. Ex J. C. Gigeri tabula delineavit
J. J. Geiger, cura Hofmeisteri H. Brupacher
sculpsit 1793", in klein Folio. Besonders aber
hat er Ansichten einer Reihe von Dörfern am
Zürichsee gestochen. Er ist vertreten im Schweiz.
Landesmuseum .
Xagler, Monogr. I, p. 793. — HrMiot. Monogr. II,
p. 30. — t'üßli, K.-Lex. I, p. 129. — (Jerttcr. Die
Schweiz. Biblktthekzeicben, p. 322. ■ — Antiq. Katalog
von G. Müller, Bern 1886 (Helvetica). II. ßruppnrher.
Bruppacher, Heinrich, Zeichuer und Maler,
Dilettant, von Wadenswil, Ende des 18. Jahrb.
Vertreten in der Bühlmann'schen Sammlung der
Kupferatichsammlung des eidg. Polytechnikums
durch Aquarelle und kolorierte Radierungen,
welche in naturgetreuer Wiedergabe eine ganze
Reihe von Dörfern am Zürichsee darstellen;
dabei auch das St.Blasische Amthaus am Stampfen-
bach. Ob dieser Heinrich -B. nicht mit dem
obigen identisch sei, bleibe dahingestellt; für die
Dörfer am Zürichsee ist es sehr wahrscheinlich.
//. SmpfMirkrr.
Bruppacher, Jakob, von Wadenswil, Me-
dailleur, Graveur. Von ihm finden sich Medaillen
mit dem Monogramm IB und den Jahrzahlen
1745—1790. So eine große Medaille der Stadt
und Republik Luzern von 1746, graviert von J.B.,
in Silber, bezeichnet JB; ferner eine „Schul-
prämie" (ohne Jahrzahl) der Stadt Rappcrswil,
graviert von J. B. älter von Wadenswil, in Silber,
gehenkelt, mit dem Monogramm B. Ausführlich
beschrieben bei Tobler-Meyer, Münzsammlung
Wunderly II, p. 246 f.; IV, p. 63.
A'agkr, Monogr. III, p. 821. — TobUr-Meyer, 1. c.
U. BrupfMtrJur.
Bruppacher, Joh. Caspar, älter, Medailleur,
Graveur, von Wadenswil, 1786 u. ff. Von ihm in
Silber: Verdienstmedaille des Kantons Unter-
waiden von 1786. Im Avers Arnold von Winkel-
ried im Lager, Graveur J. C. B. ; dieselbe in
Bronze mit der Jahrzahl 1386. Aehnlich eine
Medaille in Silber: Obwaldner Schulprämie in
Talergröße mit der Darstellung, wie Heinrich
von Melchthal seines Augenlichtes beraubt wird.
Graveur J. C. B.
Von der Thätigkeit Caspar B.s (und seines
gleichnamigen Sohnes) als Münzstempelschneider
zeugen folgende Einträge im Ratsprotokoll zu
Luzern : „ 1 791 , 28. Dez. Dem Graveur Bruppacher
für zwei Fünfbätzler Prägstöck 52 Gl. 20 Sch.
1807, 2. Sept. Auftrag an Joh. Casp. B. und Sohn,
Graveurs in Badenschwil (sie) am Zürichsee,
zwei Stempel zum Prägen von 20 Fr.-Stücken
zu verfertigen. 1813. Geprägte Halbbatzen. Die
Stempel wurden von Graveur Brupacher geliefert.
1823. Geprägte Angster. Die Stempel machte
Joh. Casp. Brupbacher."
Kat. rar alte Kunst, Zürich 1888, p. 88. — ReTuo
suisse de numismatique 1899, p. 107, 111-114.
//. Brupf<arher.
Bruppacher, Joh. Caspar, Sohn des vorigen,
Medailleur, Petschaftetecher, Ende des 18. und
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Bruppacher
- 216 -
Bryner
Anfang des 19. Jahrh. in Wädenswil Die Ar-
beiten von Vater und Sohn lassen sich nicht
strenge scheiden. Wir führen hier noch folgende
an: Medaille auf den sei. Bruder Nikiaus von
der Flüe, mit Darstellung des Tages von Stans
im Revers, in Silber; Revers graviert von Casp. B.,
Avers von Job. Karl Hedlinger. Ferner eine
Verdienstmedaille des Kantons Unterwaiden nid
dem Wald, ohne Jahreszahl, in Silber, graviert
von Casp. B.; dieselbe in Bronze, ebenfalls ohne
Jahreszahl. Endlich eine „große Jubiläums-
medaille auf Ulr. Zwingli, graviert von B. und
S. (Bruppacher und Sohn?), in Zinn, auf die
Seknlarfeier 1819." S. die ausführliche Beschrei-
bung dieser Medaillen bei Tobler-Meyer, Münz-
sammLWunderly 1, 1, 138; I, 2, 371 ; I, 1, 374 f.
Vertreten auch in der lokalen Ausstellung in
Zürich 1833.
TobUr- Meyer, MQdz- and Med.-Sanunlung Wunderly-
v. Mündt. — Berne suisae de Numiam. 1899, p. 107,
1 1 1 ff. IT. Bruppacher.
Bruppacher, Joh. (Hans) Ulrich, Stempcl-
Bchneider und Medailleur, von Wädenswil, aber
thätig in Luzern von 1714—1746. Er zeichnete
Münzen und Medaillen mit UB und BF oder auch
H.U.B.P. Nach Hall er verfertigte er sehr viele
Arbeiten, wovon wir namhaft machen einen taler-
förmigen Schulpfennig der Stadt und Republik
Luzern, ohne Jahreszahl, in Silber und vergoldet,
beschrieben bei Tobler-Meyer, Münzsammlung
Wunderly II, 254.
Halkr. Münz- and Medaillenkab. I, p. 414, Nr. 1090
and p. 488. — Füßli. K.-Lex. I, p. 129. — Magier,
Monogr. I, p. 798 ; III, p. 688, 821 ; V, p. 189. — Tchler-
Meytr, MOnz- q. Med.-Samml. Wunderly- v.Muralt, I. Abt.,
II. Bd., Nr. 1 564. H. Bruppacher.
Brutschi, Bildhauer, von Mellingen, lebt in
Rheinfelden. Er ist der Verfertiger einer Kopie
des Hangeleuchters in der Ratstube zu Rhein-
felden für das Schweiz. Landesmuseum zu Zürich.
N. Z. Ztg. vom 8. Man 1901, Morgenbl., Feuilleton
von Dr. Ha. Lehmann. Hahn.
Brnykeaael, Kaspar, Uhrmacher, unbekannter
Herkunft, wurde 1522 Bürger von Luzern, kam
1547 von dort nach Bern, wo er ebenfalls ins
Bürgerrecht aufgenommen wurde. Am 8. Sept.
1552 stellte ihm die Regierung einen Meister-
brief als Uhrmacher aus mit dem Zeugnisse der
Zufriedenheit für die von ihm ausgeführten Ar-
beiten. 1555 wurde er zum „zitgloggenrichter
uff dem zytgloggen thurn" ernannt, welche Stelle
er bis 1567 inne hatte. Er starb wahrscheinlich
in jenem Jahre. Der gleichnamige K. B., der uns
später begegnet, ist sein Sohn, der 1583 kinder-
los starb. Für das Ausputzen und Reparieren
der „zytgloggen" und für die Verfertigung von
36 „müntz ysen" erhielt der Uhrmacher Kaspar
B. 1554 die Summe von 160 Pfd. 12 Sch. Im
gleichen Jahre machte er die Figur des Stunden-
schlägers auf dem Zeitglockenturm, den „Hannsen
von Thann", wie sie damals noch hieß, wieder
neu. Als Uhrmacher hatte B. eine vornehme
Kundschaft, so den Herzog von Lignitz (1552)
und den Grafen von Valengin (1560), allein
gegen beide Herren mußte er zur Eintreibung
seiner Forderungen den Beistand der Obrigkeit
in Anspruch nehmen. B. ist der erste Uhr-
macher, den wir in Bern gefunden haben; die
„zitgloggenmacher", die uns vor ihm begegnen,
sind Verfertiger von Turmuhren. Leider fehlen
uns die Anhaltspunkte, um sagen zu können,
von welcher Art die Uhren waren, die er her-
stellte; wir haben wohl an Stock- und Wand-
uhren zu denken.
Mittig. von StaataarcbJvar Dr. Tb. v. Liobenau und
eigene Nachforsch, im bera. Staatsarchiv. Ad. Fluri.
Bry, Ami, nfi ä Geneve le 17 sept. 1750, mattre
horloger, s'associa en 178-1 pour 12 ans avec
Jacques Coulin et Jean Flourncy; cette associa-
tion fut rcnouvelee pour 6 ans ä partir de 1794.
Cat. Kx.p. Gcneve 1896, n° 2567. A. Choi-s.
Bry, Michel, ne" ä Geneve en 1744, recu
bourgeois avec son pere le 18 mars 1746, ap-
prenti chez Jacques Mauris, fut recu mattre
orfevre le 15 sept. 1769. A. ChoUy.
Bryner, Jean, peintre et graveur, est n6 le
29 oct. 1816 ä Bassersdorf (Zürich). La Situa-
tion de ses parents ne lui pennettant pas de
faire des Stüdes, il debuta k Zürich, vers l'äge
de douze ans, par l'enluminure de vues gravöcs,
destinees au commerce. II travaillait alors pour
un nommd von Baeseli. En fcvr. 1833, il vint
ä pied ä Lausanne, oü l'öditeur Georges Rouillcr
l'avait engagä pour colorier des vues du pays,
plus specialement pour le grand panorama de
Lausanne par Carrard. La Situation de Rouiller
6tant devenue roauvaise, B. se rendit ä Vevey;
il trouva une occupation pareille dans les albums
de la Ffite des Vignerons (1883). La meme annee,
il se rendit ä Geneve, oü il travailla pour Briquet
et Dubois. Vers 1838, il se voua ä l'eau-forte
et grava des lors toute une suite de paysages:
„La Vallec de Chamounix", d'apres Dubois;
„La Handeck et le Rosenlaui", d'upres Calamc ;
„L'Orage surChillon", d'apres Diday; „La Dent
du Midi", d'apres Guigon, etc. II a gravö ausai
une serie de petites vues: „Les environs du
Leman" et quelques petites vues de Lausanne.
En 1845, il fut appeld ä Lausanne par le Bazar
Jouvet, pour dessiner et graver une vue du Grand
Pont qui venait d'etre achevg. Charge" de rem-
placer Guignard comme mattre de dessin au
College cantonal, pendant les semestres d'hiver
de 1845 et 1846, il s'<5tablit ä Lausanne, oü il
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Bubeck
- 217 -
Bucher
ouvrit uiic claase d'eleves. II enseigna auasi Ie
dessin au College Gaillard pendant bien des
anners. J*e Musee Arlaud possede de B. une
„Vue de la Dent du Midi."
II. Tojtffrr, Lea enriroo« du Utnan (Courr. de Ganove,
13 juillet 1842). — Rons, de I'artkte. Ch. VuOkrmtt.
Bubeck, Wilhelm, Architekt, wurde am
10. Juli 1850 in Basel geboren, besuchte daselbst
die Schulen und bildete sich schon, während er
sich auf die technischen Studien vorbereitete,
an der Zeichen- und Modellierschule unter L. Gauß
und C. Teichmann für das Architekturfach aus.
Im Herbst 1869 trat er ans Polytechnikum in
Stuttgart über und fand dort während der
blühendsten Bauperiode und unter der Leitung
bedeutender Lehrkräfte (Tritschler, Leins, Gnauth,
Vischer, Lübke) reichliche Anregung. Im letzten
Semester bildete er sich hei der Ausführung einer
von Prof. Gnauth entworfenen Villa als Bauführer
praktisch weiter. 1873 wurde er Assistent auf
dem Hochbaubureau der Gotthardhahn ; dann
kehrte er in die Vaterstadt zurück zur Ver-
öffentlichung hervorragender Basler Renaissanre-
Architekturen in Ortweins „Deutscher Renais-
sance." Im Herbst 1874 fand er eine seinen
Neigungen entsprechende Stelle bei Baurat Oppler
in Hannover; sie bot ihm Gelegenheit, sich ins
Gotische einzuarbeiten und sich auf kunst-
gewerblichem Gebiete Kenntnisse zu sammeln;
mehrere seiner Aufnahmen veröffentlichte er in
der Zeitschrift „Kunst im Gewerbe." Auch
Figuren- und Aktzeichnen betrieb er.
Nach längerer Studienreise in Mittel- und Nord-
deutschland, Böhmen, Dänemark, Skandinavien,
England und Holland wurde er in Brüssel beim
Bau des großen Justizpalastes angestellt und fand
Gelegenheit zu weiteren Studien in Belgien. Aus
dieser Zeit stammen zwei Aufsätze mit Illustra-
tionen in Lützows „Zeitschrift für bildende Kunst"
(Bd. 12 u. IS). Eine zweite Anstellung in Brüssel
machte ihn mit dem innem Ausbau des Hauses
und seiner Ausstattung bekannt. B. hatte sich
in diesen Stellen so viel erspart, daß er, nach
einem kurzen Aufenthalt in Paris, für 2'/t Jahre
(1878—1880) nach Italien gehen konnte. Studien
von dieser Reise hat er in Gmelins „Ital. Skizzen-
büch" veröffentlicht; auch sammelte er seinem
Freunde Laspeyres Stoff zu dessen Kirchenwerk.
Im März 1881 wurde er dann Direktor der
Zeichen- und Modellierschule sowie des Gewerbe-
museums in Basel. Als solcher machte er einige
Reisen an verwandte Schulen und führte auch
praktisch kunstgewerbliche Arbeiten aus, z. B.
die Möblierung des Rathaussaales und die Re-
stauration der Gcltenzunft. Auf graphischem
Gebiete fertigte er die Zeichnungen zu den zwei
Bänden von Prof. M. Heynes „Kunst im Hause- und
zu A. Burckhardt8 und R. Wackernagels Rathaus-
publikation. 1884 führte ihn eine letzte Studien-
reise nach Spanien. B. ist am 14. Juni 1891
beim Mönchensteiner Eisenbahnunglück umge-
kommen. Basel verlor in ihm einen allseitig
anregenden Künstler van hervorragender zeich-
nerischer Gewandtheit und feinstem Form- und
Stilgefühl, der auf alle strebenden Talente vou
bestem Einfluß war. Von seiner eigenen großen
künstlerischen Auffassung zeugen seine im Basler
Gewerbemuseum bewahrten Reiseskizzenbüchcr
und architektonischen Aquarelle. Eine reizende
Publikation sind die von Freundeshand nach
B.s Tode „zur Erinnerung" herausgegebenen 14
Skizzenblätter aus Brigels (Graubünden).
Nach B.a Curric. vitae und dem Nekrolog in dor
„Schw. Batut*." XVIII, p. 127 f. OeOUr.
Bucher, Andreas Joseph, Bildschnitzer, Vater
des Bildhauers Joseph B., geb. in Rotenburg 1815,
erhielt den ersten Zeichenunterricht bei Zeichen-
lehrer Scbmid-Amrhyn in Luzern, lernte die An-
fangsgründe der Malerei bei Zeiger, zog dann
nach Willisau, wo er sich in der Schnitzerei
und im geschickten Ergänzen antiq. Kunstgegen-
stände bethätigte. Später finden wir ihn in der-
selben Thätigkeit wieder in Luzern, wo er um
1887 gestorben ist. Von seiner Hand stammen
u. a. ein vergoldeter reichgeschnitzter Kredenz-
tisch für die Familie Rothschild in Paris, ge-
schnitzte Bilderrahmen in Rokoko für König
Ludwig II. von Bayern. Ein photogr. Bildnis
B.s findet sich in der Sammlung K. Mahler in
Luzern ; daselbst eine Handzeichnung „Medusen-
haupt." Franz Heincmtmn.
Bacher, Anton, Maler, stellte 1852 in Zürich
an der Schweiz. Tumusausstellung Bilder aus.
Seit etwa 1855 lebte in Bern der Bildhauer
Anton B., von Marbach (Kt. Luzern), geb. am
19. April 1824; er starb am 24. Dez. 1883. Er
hat nie ausgestellt. Es ist fraglich, ob er iden-
tisch ist mit ersterem, den ich sonst gar nicht
in Bern gefunden habe. H. TürUr.
Bacher, Bastian (ou Sebastien), orfevre ä
Fribourg. Cct orfevre etait le fils de Wilhelm
Bücher, orfevre lui-meme ; il reconnnt son droit
de bourgeoisie le 30 juin 1560. Les reconnais-
sances de bourgeoisie ne se faisant alors gene-
ralement pas avant d'avoir atteint Päge de 25
ans, l'epoque de la naissance de Bastian B. ne
doit pas ctre posterieure k 1535. Sa profession
d'orfevre est mentionnce dans les comptes de
l'Etat, en 1559 et 1561; il mourut cn 1578,
apres avoir occupe diverses charges publique«,
telles que celles de membre du Conseil des Dcnx-
Cents pour le quartier du Bourg, en 1573; de
pereepteur de l'Ohmgeld pour le meine quartier,
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Bucher
— 218 —
Bücher
de 1673 h 1574, et enfin de Kornmeister (directeur
des greniers), de 1577 jusqu'ä sa mort.
Max dt TtchUrtnann.
Bücher, Bertha, Malerin, geb. am 12. Juni 1868
in Luzcrn, zur Zeit in Rorschach wohnend, holte
sich ihre künstlerische Ausbildung in Luzcrn,
Genf, Paris und München. Fran* /Tetaona**.
Bncher, David, Glasmaler, au» Sursee, nach-
weisbar von 1641—1678, arbeitete auch in Luzern.
Es sind keine erhaltenen Arbeiten bekannt.
Au*. AH.-Kde. 1878, p. 861. J. Zemp.
Bucher, Felix, Bildhauer, von Marbach (Kt.
Luzern), geb. daselbst 1820, war längere Zeit
thätig in Solothurn und beschäftigte sich haupt-
sächlich mit Bildschnitzerei und Altarbau. Kr
war Lukasbruder in Solothum seit 1867 und starb
eines freiwilligen Todes am 28. Nov. 1879.
Lukasprot — Sterberegister und Erkundigungen.
Zttter~Cottin.
Bucher, Franz, Maler, von Hergiswil (Nid-
walden), geb. in Stans 1836, ward Schüler von
P. v. Deschwanden, studierte in Karlsruhe und
war dann einige Zeit zumeist als Kopist nach
Deschwandeti thätig, gab aber bald die künst-
lerische Betätigung beinahe völlig auf.
Durrtr.
Bucher, Franz Joseph, geb. zu Kerns 1760,
hat wahrscheinlich keine besondere Ausbildung
genossen. Ein Sekretär mit guter eingelegter
Arbeit ist im Besitze des Klosters Muri -Greis.
Einen großen runden Tisch mit den Emblemen der
vier Jahreszeiten und verschiedener Künste,
welchen er für Ratsherrn Anton Odermatt beim
„Rößli", jetzt „Pilatus", in Alpnachstad gemacht
hatte, besitzt Hr. Ständerat Adalbert Wirz;
ebenso ein Büffet aus einem Bauernhaus in Kerns.
Im Hause von Landammann Dürrer sei. ist ein
Büffet und bei Hrn. Frühmesser Anderhalden in
Sächseln ein Sekretär mit eingelegter Arbeit.
Da er keine Zeichenschule besuchte, so ist die
Zeichnung nicht immer korrekt. Die mensch-
lichen Figuren sind ihm weniger gelungen als
die Embleme der Jahreszeiten und der Künste.
Er starb 1816. KüchUr.
Bucher, Fräderic, orfevre, ä Frihourg. On
ne connait cet artiste que par la Beule mention
qui en est faite dans le Manual du Conseil de
Frihourg, en 1516, a propos du serment qu'il
eut ä preter, avec quatre de ses collegues,
d'observer les nouvelles ordonnance» relatives ä
l'cxercice de son mutier. Nous supposons qu'il
devait etre le grand-pere de Bastian B., dont
l'article precede, et le pere de Wilhelm, dont
l'article Sllit. Af.tr dt TtchltrmaHn.
Blicher, Hans Jakob, Glasmaler, von Sursco,
war in der Mitte und zweiten Hälfte des 17. Jahrb.
thätig. Aufträge erhielt er u. a. von der Kom-
turei Hohenrein. Erhalteue Arbeiten konnten
bis jetzt nicht nachgewiesen werden.
Auz.Alt.-Kde. 1878, p. 861 : Th. v. Lirl#*au. Vera,
der Glasmaler von Luzern. J. Zrmp.
Bucher, Jodokus, Glockengießer. Von ihm
ist nur bekannt, daß er 1642 eine Glocke für
Meggen goß.
.\'ü»eheltr. Qlockonb. Msc. Moris Suttrmrintcr.
Bucher, Johann, Porträt- und Historienmaler,
Zeichner, Schreiblehrer, Daguerrcotypist und
Photograph, gebürtig von Römerswil (Kt. Luz.),
wurde am 4. Febr. 1816 in Gunzwil bei Bero-
münster (Kt. Luz.) geboren. Er besuchte als
Gardist die Knnststätte Rom, gab um die Zeit
von 1846 in Luzern Zeichenunterricht. 1847
zog er nach Basel, wo er am 6. April 1873 starb.
In der Ccntralschweiz brachte dieser Porträt-
maler die Kunst der Daguerreotypie in Schwung,
wandte sich nachher auch der neuen Erfindung
der Photographie zu.
An der Kunstausstellung 1844 in Luzern stellte
er folgende Oclgemälde aus: „Maria Magdalena8,
„Ein Eremit", „Die Aufnahme des Herkules in
den Olymp und die Vermählung mit Hebe"
(später im Besitze des Basler Künstlergutcs),
sowie eine Reihe von Porträts.
Eine Reihe seiner Porträt« wurden durch
lithograph. Druck vervielfältigt und in den
Handel gebracht, so n. a.: „Leu, Joseph, von
Unter Ebersohl, Mitglied des Großen Rates
des Kantons Luzern", signiert: Johann Bucher
pinx. L. Zemp del. Lithogr. von Gebr. Egliu in
Luzcrn. Dasselbe Bildnis erschien in verkleiner-
tem Format im Verlage der Gebr. Räber. „Joseph
Widmer, Propst zu Beromünster etc.", signiert:
Gem. und herausgegeben von Johann Bucher,
lith. von C. H. Hecht, gedruckt bei Gebr. Eglin,
Luzern . „P. Veremund, 0. C. ", sign. : C. J. Bucher
pinx. J. Fuchs del. Im Verlage bei C.J. Bucher,
Maler in Luzern. „Jakob Müller vom Stechen-
rein im Kt. Luzern, Mörder des sei. Herrn Groß-
rat Jos. Leu von Unterebersohl", sign.: J. Bucher
pinx., Lithogr. Eglin. Daselbst erschien auch :
„Der meuchlerische Anfall der Freischaren an
der Emmenbrücke bei Luzern am 8. Dez. 1844.
Nach der Natur gez. von J. Bucher, E. Stud-
halter auf Stein gez.«
Kuhn, Stiftsbau Mar. -Einsiedeln, p. 190. — J. Rucher,
Luzern. Walhalla, p. 12. (Tagbl. 1896, Nr. 28.) — (W-
«uj. Biogr. Kat II (Msc. d. BürgerbibL).
Franz Htinemann.
Bucher, Johann Joseph, Bürger von Kerns,
daselbst geb. 1739. Später zog er nach Sarnen,
verheiratete sich mit einer Imfeid und erhielt
das dortige Bürgerrecht. Von der Regierung
erhielt er eine Unterstützung zur Erlernung der
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Hucher
Malerkunst. Er wußte sich l>eim jungen Volk
einzuschmeicheln, indem er ihm 1762 größere
Tanzfreiheit verschaffte. 1763 wurde er Rats-
herr, 1764 Bauherr, 1765 Landvogt in Mendris
und 1766 Landeshauptmann. Sein Aufzug als
Landvogt war großartig. Bald nachher er-
schien ein Buch, dessen Titelblatt sein Bildnis
enthält uud worin er dann auf 24 Quartsciten
in italienischer Sprache besungen wird. Seine
Erhöhung ward ihm zum Fall. Infolgedessen
kam er in Geldverlegenheit. Er hielt Gelder
zurück, die ihm nicht gehörten, und machte sich
der Bedrückung schuldig. Da er die Strafe nicht
bezahlen konnte, verließ er bei Nacht und Nebel
die Landvogtei und wurde von der Regierung
in Obwalden dadurch gestraft, daß er 20 Jahre
lang an keiner Gemeindeversammlung und als
Fürsprech nie vor Gericht und Rat reden durfte.
Während dieser Strafzeit fand er wohl am meisten
Zeit zum Malen. Es scheint, daß er in dieser
Zeit Franz Anton Heymann, einem Schüler von
Wyrech, den ersten Unterricht erteilte. Nach
Abfluß der Strafzeit wurde er 1794 Landstatt-
halter und starb am 18. Mai 1798.
In einem Landrecht, von ihm geschrieben,
sind drei alte Banner abgemalt, von denen nur
noch das päpstliche Banner vorhanden ist. An-
dere Gemälde sind mir von B. nicht bekannt.
Obwaldn.Volksfr. 1886, Nr. 47. — Volkskunde 1902,
l.Hft. — Abschiede Bd. VII, 2. Abt, p. 982. KüeMtr.
Bacher, Joseph, Bildhauer, von Marbach
(Kt Luzern), älterer Bruder von Felix B., war
Mitglied des Kunstvereins Solothurn von 1854
an ; thätig in Langendorf bei Solothurn, haupt-
sächlich als Altarbauer. Er starb daselbBt
1863.
Erkundigungen. — Aich. d. Kstver. Z*tt*r-Caüi*.
Bucher, Joseph, Bildliauer, Solm des Bild-
schnitzers Joseph B., gebürtig von Rothenburg
(Kt. Luzern), ein vielversprechendes Talent, das
aber nach einigen glänzenden Proben wieder
unterging. B. wird 1869 im Kataloge der Kunst-
gesellschaft Luzern noch unter den „lebenden
Künstlern" genannt Sein Todesjahr ließ sich
nicht sicher ermitteln; der Künstler ist, wie es
heißt, in noch jugendlichem Alter durch einen
Unglücksfall um das Leben gekommen. Wohl von
ihm stammt die mit „J. Bücher" überschriebene
Nr. 260 des Verzeichnisses der Kunstgegenstände
an der Schweiz. Kunstausstellung in Luzern von
1864 her, darstellend : „Bacchus und der Ariadne
Triumph, nach Annibale Carracci, in Holz ge-
geschnitten." (Der heutige Standort ließ sich
nicht feststellen.) 1869 war von ihm in Luzern
ausgestellt: „Die Heimkehr nach der Schlacht
bei Sempach" (Kat.-Nr. 101). In dieser (heute
verschollenen?) Komposition soll B. den Abzug
der siegreichen Schweizer mit der Leiche Winkel-
rieds in bisher neuer, origineller Auffassung
dargestellt haben. Front Heinemann.
Bacher, Joseph Ignaz, Maler, geb. 1763, Sohn
des Landammanns Melchior B., war wahrschein-
lich ein Schaler von Maler Wyrsch, mit dem die
Familie befreundet wnr und der für die 1813
abgebrannte Kirche in Kerns fünf Altargemälde
malte. In der Familienbibliothek befindet sich
auch eine höchst selten gewordene, gedruckte
Malerschnle von Maler Wyrsch. Bei Hrn. Ober-
richter Albert Reinhard, Besitzer eines Kur-
hauses auf der Frutt in Melchsee, ist ein gutes
Porträt von Landammann Melchior Bucher. Das-
selbe ist zwar nicht bezeichnet ; aber es ist doch
sehr wahrscheinlich, daß sein Sohn Ignaz das-
selbe gemalt hat. Ein gleiches Porträt ist auf der
Ratstube in Samen. Eine Mutter Gottes, nach
Lukaa-Ev. gemalt, mit „Bucher p. 1787" be-
zeichnet, ist im historisch-antiquarischen Museum
in Samen. Vom Familien-Grabkreuz habe ich
notiert: „Jos. Ignaz Bucher starb als Maler in
Regensburg 1. Nov. 1808." KSchUr.
Bacher, Karl, geb. in Kerns am 12. Jan. 1819,
starb daselbst am 18. Febr. 1891. Er war ein
Schüler von P. Deschwauden, der es bedauerte,
daß er erst mit 20 Jahren zu malen begann.
Nachher ging er noch einige Zeit nach Düssel-
dorf. Er malte für die Kapelle zu Siebeneich
und St. Anton zu Kerns. Im histor.-antiquar.
Museum ist ein großes Oelgemälde von Pius IX.,
welches er mit großer Sorgfalt ausgearbeitet
hatte. Man findet auch hie und da ein Porträt,
welches er gemalt. Mit Vorliebe malte er Scenen
aus dem Aelplerleben, Hirten, Kühe, Geißen und
Schafe. Solche Gemälde sandte er dann auch,
z. B. 1850 und 1864, an die Turausausstcllungcn.
Obwaldn.Volksfr. 1891. — Bern. Jahresber. Kstvor.
1891, p. 88. KüchUr.
Bacher, Lconce (Lcontius), peintre sur verre,
originaire de Sursee, a ele" recu, avec ses deux
fils, le 15dec. 1682, bourgeois de Fribourg, pour
le prix de 580 livr. dont 217 ont £te" payees
comptant et 363 par des vitraux peints, faits
pour le compte de l'Etat, depuis l'annce 1682 ä
l'annec 1711. Le dit L.B. faisait partie de la
confrene de St. Luc, soit confrerie des peintres,
peintres sur verre, sculpteurs et vitriers de
Fribourg.
Faisaient aussi partie plus tard de cette con-
frerie: Casper B., verrier, et Frantz Peter
Leotiiius B., peintre. On suppose que ce sont
les deux fils compris dans la reeeption de leur
pere du 15 dec. 1682.
Arch. d'EUt de Fribourg. Manual de 1682, p. 619 et
Hole des bourgeois n° 7, p. 85 verso. — Livre des or-
donnance de la confrerie de St. Luc a Fribourg par Max
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Bucher
- 220 -
Büchner
de l>ic*ha,h et 1e R. P. J. J. Btrlhier. Frib. 1892, p. 26
et 27. Jo». ScXneuvilg.
Bucher, Nikolaus, in Luzcm, geb. am 21. April
1854 in Kerns im Kt. Obwalden. Er besuchte
die von der Zunft und Meisterschaft in Kerns
gegründete Zeichenschule, deren erster Lehrer
Karl Bucher war, und sodann die Zeichen- und
Modellierschule in Sachsein, an der Federer als
Zeichenlehrer wirkte. Hierauf studierte er an
den Kunstgewcrbeschulen von Luzern und Zürich,
sowie in München an einer Zeichen- und Mal-
schule. B. ist Zeichenlehrer an einer gewerbl.
Fortbildungsschule. Seine Thätigkeit erstreckt
sich auf das dekorative (Kartons zu Vereins-
tableaux) und kunstgewerbl. Zeichnen (Diplome,
Theaterprogramme, Adressen, Plakate). Für das
eidg. Schützenfest in Luzern entwarf er eine
Zeichnung, die, weil sie zu spät kam, nicht an-
genommen wurde.
Curric. ritae. — Mitüg. A*t. KückUr: — Vaterland
von 1901, Nr. 121 (Schtttzenfestplakate). C. Brun.
Bacher, Wilhelm, orfevre, ä Fribourg. Sa
reconnaissance de bourgeoisie date du 3 sept.
1534 ; donc l'annee de sa naissance ne peut etre
postcrieure ä 1509; il mourut en 1564, apres
avoir occupl successivement les fonetions pu-
bliques suivantes: du Conseil des 200, pour le
quartier du Bourg, en 1535 ; du Conseil des 60
en 1541 ; banneret en 1542 ; bailli de Orandson
en 1560, etc. Un poincon, probablcment le sien,
visible gur une piece peu imjwrtante d'orfevrcrie,
datee de 1558, est ainsi fait: W3. Wilhelm B.
etait le pere de Bastian et vraisemblablement
le fils de Fridtric, tous deux orfevres comme
lui. On connait encore un autre Wilhelm B.,
probablement un fils ou petit-fils du premier,
qui, sans doute, avait renonce a la profession
paternelle (ou ne l'exerca jamais). Ce Wilhelm
junior fut ein du Conseil des 200 en 1597 et
mounit en 1613. Max dr Ttcktermnnn.
Buchle, David, Teppichwirker, arbeitete an-
fangs des 16. Jahrb. in der deutschen Schweiz.
Von ihm befindet sich eine Leinenstickerei,
bez. „David Buchte me fecit 1506", im Schweiz.
Landesmuseum in Zürich. Hahn.
Buchll, Johannes, Maler, um 1603 als Gehilfe
des Kalligraphen Othmar Scheitlin, Stadtpfarrers,
bei der Bemalung von Wänden und Pfeilern
der St. Laurenzenkirche in St. Gallen mit Bibel-
sprüchen thätig, welch letztere 1657 größtenteils
unter der Tünche verschwanden.
ttitkn. Statistik etc. St Gallen; Anz. Alt.-Kde. 1886,
p. 884. Hahn.
Buchmnnn (Btiochmann), Jost, Glasmaler, von
Luzern, ist urkundlich für 1613 1618 belegt.
Er wird im Rodel der St. Lukasbruderschaft als
Mitglied aufgeführt; die Thateache, daß bisher
bloß der Name, nicht aber die Kenntnis aus-
geführter Arbeiten B.s auf uns gekommen, be-
rechtigt zur Vermutung, daß B. nicht ein be-
deutender Glasmaler gewesen sei.
Schnetler. Luzerns S. Lokasbrudench. p. 10. — Anz.
Alt.-Kde. 1878, p. 860. Frans Btme-ann,
Buchineyer, Georg, Maler, von Eichstätt,
ward 1507 Bürger in St. Gallen, gest daselbst 1544.
1515 in einer Klagesache mit J.M.Zwicki beklagt
sich „Maister Jörg, Maler, wie er sich mueß mit
sinem Hantwerk erneren; etlich us dem Thur-
thal (hätten) ihm aine Tafel verdingt um 80
Gulden etc." Nach dem Bildersturme 1527 stand
B. am 7. Juli 1534 vor dem Kleinen Rat (Regie-
rungsbehörde), weil er gegen das ergangene Ver-
bot Heiligenbilder gemalt habe, und bekennt, daß
er eine Tafel zu Thal aufgerichtet habe und
eine andere noch zu Hause habe, die ins Gaster
gehöre; Hagenbuch habe ihm dabei geholfen.
Eine Woche später wird B. deshalb zu 12 Tagen
Gefängnis und zur Vernichtung der noch zu
Hause besitzenden Heiligenbilder verurteilt. 1 535
malt und vergoldet er die Zeiger am Münster-
turme und erhält 1537 22 Gulden „vom Brunnen
zu vergulden und anderer Arbeit." Von ihm
soll das ovale Porträt des Bürgermeisters Vadian
in der Sammlung des histor. Vereins St. Gallen
stammen.
0. L. Hartmann, Handschr. Notizen auf der Stadtbibl.
St. Gallen. — Rataprot. u. Kauamtsrechn. im Stadtarchive
daselbst. — KräUr, Sabata, p. 685. — Haendtkt. Die
Schweiz. Malerei, p. 188. Hahn.
Bnchner, Alexius, Orgelbauer, gebürtig von
Ravensburg, war um 1534 für die Stiftskirche
zu St. Leodegar in Luzern thätig. Da er beim
Bau der mit 4000 Gulden bezahlten Orgel eine
schlechte Qualität Zinn lieferte, das zudem nicht
mit dem vertraglichen Zeichen des Löwen, son-
dern mit dem „Vögelin" gestempelt war, be-
langten ihn Propst und Kapitel des Stiftes des-
wegen.
Anz. Alt.-Kde. N. F. IV, 8, p. 173. F. Neüumann.
Buchser, Frank, Bildnis-, Genre-, Landschafts-
maler und Radierer, geb. am 15. Aug. 1828 in
Fcldbrunncn (Solothurn), gest. daselbst am
22. Nov. 1890. Ein wohlhabender Bauernsohn,
sollte B. Theologie studieren. Er verriet aber
früh Liebe zur Kunst, die Disteli ihm erschlossen
hatte; die Eltern jedoch traten den Neigungen
des Sohnes entgegen und gaben ihn zu einem
Orgelbauer in die Lehre. Nach absolvierter
I*ehrzeit ging er nach Paris, das auf seine
Phantasie keinen bedeutenden Einfluß ausübte.
Erst in Italien und zwar in Florenz trat die
Wendung ein : dort beschloß er 1847, Maler zu
werden. Die Mutter sagte sich nun von ihm
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Biicbser
— 221 —
Burhser
los. B., eine abenteuerliche Natur, begab sich
infolgedessen nach Rom, wo er »ich von der
päpstlichen Garde anwerben ließ, um dann 1849,
als die Revolution ausbrach, „mit der Garibaldi-
schen Büchse über der Schulter auf Wachtposten
zu stehen." Vor der Einnahme Roms ging er
nach Paris zurück, wo er von 1849—1860 weilte.
Stets intensiver trat die Kunst für ihn in den
Vordergrund. Reisen in Belgien und Holland
vermittelten ihm die Kenntnis der Realisten des
17. Jahrh., ein Aufenthalt in Spanien (1852)
machte ihn mit Velasqucz und Ribera bekannt.
1863 schlug er sein Zelt in England auf, wo
B.s Atelier „das Stelldichein der vornehmen
Welt" war. Die Rückkehr in die Schweiz 1865
brachte B. viele Enttäuschungen und wenig
Bestellungen. Der Solothurner Kunstverein gab
ihm den Auftrag, im Austausche gegen eine alt-
deutsche Madonna, für das St. Joseph-Kloster
eine „hl. Familie" stu malen. Sie fiel zu weltlich
aua und wurde deshalb von Deschwanden über-
gangen. Sic blieb die einzige „hl. Familie", die
B. malte, und zog ihm von den frommen Damen
von St. Joseph eine warme Kur zu.
1857 begannen B.s eigentliche Wanderjahre.
Er wandte sich neuerdings Spanien zu, besuchte
Andalusien und Granada und überschritt dann
die Meerenge von Gibraltar. Marokko war sein
Ziel. B. hat später jene Zeit in den Marok-
kanischen Bildern geschildert. Er drang von
Tanger bis nach Fez vor und betrat sogar die
Moschee von Mulcy Dris. In Marokko erhielt
der Künstler die Anregung zu seinen bedeu-
tendsten Werken. 1859 machte er als Historien-
maler in spanischen Diensten den marokkanischen
Krieg mit, 1860 kehrte er nach Spanien zurück.
1861 weilte er wiederum in England, wo er als
Kommissar der Schweiz. Ausstellung sich bestä-
tigte, 1863 veranlaBte Krankheit ihn, vorüber-
gehend im Vaterlande zu leben. Er war wahr-
scheinlich 1866 — jedenfalls nicht früher —
längere Zeit bei Franz Schnell in Burgdorf, wo
er, außer einigen kleinen Tierbildern, ein großes
Oclbild malte, mit einer lebensvollen zechenden
Gruppe im Freien — worunter er selbst — und
zwei prächtigen Pferden mit einem Bereiter da-
neben. Es ist (leider unvollendet) in Burgdorf
in Privatbesitz. 1887 war er fast den ganzen
Sommer in Oberburg bei Burgdorf, um eine
„Heuernte" zu malen, die er auch nicht ganz
vollendete.
B.s Ehrgeiz, der Held dreier Welten zu werden,
brachte ihn 1866 nach Amerika, wo er sein
gutes Auskommen fand. Aus dieser Zeit Btammen
die Porträts der Generale Lee, Sherman und
Job. Aug. Sutter, des Entdeckers der Goldminen
Kaliforniens. Auch Land und Leute lernte er
kennen. Er ging nach dem Westen, sah Virginien,
die Gnldreginnen der Rocky Mountains, die Ur-
wälder und das Shenandoathal. Er machte
Negerstudien und widmete an den Rapids of
St Mary, am Lake superior, seinen Stift den
Indianern. Ein anderes Mal reiste er nach dem
Astlichen Virginien, über den Alleghany nach
Charlotteville. Den Winter brachte er jeweilen
in New- York und Washington zu. So trieb er
es bis 1871, wo er, mit Skizzen und Studien
beladen, nach Europa zurückkehrte. In der
Heimat folgten nun sieben Jahre der Sammlung.
Auf die Dauer vermochte er allerdings nicht
stillezusitzen. 1878, 1884 und 1886 zog es ihn
wieder nach Italien, 1883 und 1886 sah er
Dalmatien, Korfu, Albanien, Montenegro und
Griechenland, woher er Studien von großer Natur-
treue heimbrachte. Zum Genüsse der Früchte
der strengen Arbeit sollte er aber nicht mehr
kommen; denn der Wurm zehrte schon lange
an ihm. Die letzten Bestrebungen waren der
Besserung der Kunstzustände in der Schweiz
gewidmet. Bereits 1864 auf 1865 hatte er die
„Vereinigung Schweiz. Künstler" gegründet, der
die „Kunstliga" folgte, die mit Eingabe vom
20. Febr. 1883 den Bundesrat und die Schweiz.
Parlamente vcranlaßte, zur Hebung der Kunst
in das Budget einen Jahreskredit von 100000 Fr.
einzusetzen. Kurz vor seinem Tode erlebte B.
1890 noch den ersten Schweiz. Salon, dessen
Förderer er gewesen war.
In B.s Werken scheidet sich die Studienzeit
deutlich von der spanischen und marokkanischen
Periode, die englische Epoche von der ameri-
kanischen. Der Meister war vorwiegend Genre-
maler. Immerhin existieren auch gute Porträts
von ihm, wie sein Selbstbildnis und das Bildnis
seiner alten Mutter. Ungleich in Komposition
und Ausführung, erscheint B. da, wo er vor der
Kritik standhält, wie im griechischen „Oliven-
hain", als Meister ersten Ranges. Mit feiner
Empfindung steht er der Natur gegenüber, die
er wie wenige wiederzugeben weiß. Er ist Maler
im eigentlichen Sinne des Wortes gewesen; selbst
in den Skizzenbüchern im Museum zu Basel tritt
das malerische Moment in den Vordergrund.
Als Zeichner hatte B. eine leichte Hand, wes-
halb es uns wunder nimmt, daß er nicht mehr
mit der Radiernadel arbeitete. Sein einziges
radiertes Blatt, „Eleonore au bain" entstand
1863 in Ixmdon. B. ist in den meisten Gemälde-
sammlungen der Schweiz vertreten. Im Künstler-
gut in Zürich : ein „Ital, Schäferidyll" (abgeb.
in Seippels Schweiz im 19. Jahrh. II, p. 540)
und die „Versuchung des Koranlesers." In der
Neuen burger Galerie: ein „Spanischer Insurgent."
Im Museum in St. Gallen : der „Spanische Bettel-
mönch." Im Kunstmuseum in Bern: die stim-
mungsvolle Darstellung eines von der Flut um-
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Buchter
— 222 - —
Hnch
faugenen irischen Fischermädchens, das die Kbhe
abwartet. Im Museum in Solothurn : die meisten
Bilder des Malers, darunter Bieben im Besitze
der G. Keller-Stiftung: „Am Meeresstrande bei
Scarborough"; „The song of Mary Blaine";
„Banditenbraut"; „Alhanesc auf der Lauer";
„Erwartung am Strande von Korfu"; „Markt in
Marokko"; „Arabisches l>orf." Im Museum in
Basel: „Ascese und Lebenslust"; „Scene aus dem
amerikanischen Kriege-; „Stromschnelle von
S. Mary in Kanada."
Marokkanische Bilder. Nach des Malers F. B. Roise-
»kisxen ausgeführt von A. Hoih. Berlin 1861. — Kat.
der Oeoi&lde aus dem Nachlasse B.b. Solothurn 1 900. —
Kolvetia von 1891, XIV, p. 182—187. — Schweix von
1900. IV, |». 202 -210 (ZctUr-Coltin). — CA. CHmtnt,
Journ. des D«baU vom 1. Juni 1876. — Berichte 0. K.-
Stlftg. 1896 und 1900. — Schw. Baust«, vom 22. Sept.
1888. — Leipz. Illustr. Ztg. 1867 u. 1S90 (Wvlmann).
- ZeiUchr. f. blld. Kst, Beibl. VII, 313: XIV, 605:
XVI, 85, 657 (der Sänger von Sudan); XIX, 231, 233.
— Mittig'. Br. Fankbaosers in Burgdorf. V. Brun.
Buchler, Heinrich, Glaser und Glasmaler, in
Zürich. Seit 1572 für die Fraumttnsterfabrik
th&tig, lieferte er 1577 dem Rate ein Fenster,
das dem Melchior Hübscher von Mettmcnstetten
verehrt worden. Er bekleidete 1581 das Amt
eines Stadtknechtes und betrieb daneben die
Glasmalerei weiter. 1582 für ein Fenster gen
Zug 6 Pfd. 7 Sch. 10 H., 1583 für zwei Fenster,
die der Kat an Heini Mentzeu zu Turbenthal
und Jörg Könffeler, Wirt zu Adlischwil verehrte,
12 lfd. 7 Sch. 10 H., 1585 um ein Wappen
und Fenster, so an Jakoben Bucher von Kilch-
berg verehrt worden, 7 lfd. 10 Sch. und 1587
um ein Fenster gen Winterthur 8 Pfd. 17 Sch.
und ein weiteres für den Wirt zu Oberglatt
8 lfd. 10 Sch. 11 II. Er war ein vielbeschäftigter
Glaser und ist 1604 gestörten. Seine erste Gattin,
Dorothea Trachsler, wurde ihm 1506 angetraut,
die zweite, Anna Wartmann, 1588 ; sie starb 1615.
Mcger. Die Sitte, p. 261 und Msc. 6W
Buch walder, Antoine Joseph, geb. am 17. April
1792 in Deltfmont, besuchte bis zum 15. Jahre
die dortigen Schulen. 1807 wurde Jean Amedee
Watt, der in Oelsberg eine höhere Schule hielt,
auf ihn aufmerksam ; derselbe nahm ihn in sein
Haus auf und unterrichtete ihn bis 1812; mit
ihm und seinem Lehrer, dem Botaniker Friche-
Joset machte er so viele Ausflüge, daß er den
bernischen Jura gründlich kennen lernte, dann
stellte er als Erstlingsarbeit den Plan der Straße
von Pclsberg nach Ferrette her. V. May-v. Ruod
wurde 1815 von der damaligen Berncr Regierung
beauftragt, die trigonometrischen Aufnahmen der
franz. Ingenieure im Jura zu sammeln. Darauf
faßte B. den Gedanken, eine neue Karte des
ancien Eveche" de Bale herzustellen, welche, 1820
beendigt und von Michel in Paris graviert, 1822
unter dem Titel erschien: „Carte de Pancien
Eveche" de Bale, rfuni aux cantons de Berne,
Bale et Neuchätel 1 : 96000" und welche „ä Leurs
Excellences de la ville et ^publique de Berne"
dediziert ist. Inzwischen Offizier des Geniecorps
der Eidgenossenschaft geworden, beschäftigte er
sich mit Straßen- und Brückenbauten, Grenz-
regulierungen, wurde dann von General Finsler
für die Aufnahme der Schweizerkarte angestellt
und sollte das trigonometrische Netz über den
Sentis, Graubnnden an das oberitalien. Dreiecks-
netz anschließen, als er auf dem Sentis in einem
furchtbaren Gewitter seinen Gefährten Gobat
durch den Blitzschlag verlor und selbst für
längere Zeit halbgelähmt wurde und in Pfäfers
die Kur gebrauchen mußte. B. war Mitglied der
I., II. und III. Kommission für die Iiandesvermes-
sung der Schweiz 1832 und 1833, war 1833 und
1834 der hauptsächlichste Mitarbeiter Dufonrs,
wurde 1834 Straßeninspektor des Jura, wo er
die Erstellung der Straße von Pichoux, eine der
schönsten Straßen des Jura leitete, ebenso baute
er die Straße von Biel nach Neucnstadt, 1836
wurde er Kantonsingenieur des Kts. Bern, da-
zwischen machte er 1837 Aufnahmen im Wallis,
1839 besorgte B. auch außer seinem Amt als
Katasterdircktor des Jura die Triangulations-
arbeiten für die Eisenbahn von Zürich nach Basel,
machte für Bern größere Brückenprojekte (Korn-
hausbrfleke); 1847 ersetzte er General Dufour,
der bloß noch die Direktion der Erstellung der
Schweizerkarte behielt, in seinem Amt als General-
quartiermeister (Generalstabschef) der eidg. Ar-
mee. Bei den Grenzstreitigkeiten im Veltlin und
gegen Frankreich war er Schweiz. Kommissär.
1864 zog er sich, 72jährig, ins IVivatleben nach
Delemont zurück, wo er am 2. Juni 1883 starb.
0. Scktctb. ho colonel BuchwaMer (1792- 1883).
W<Af, Oesch. der Vermessungen. — (traf, Oescb. der
Dufourkarte. — Ihr:, Bibl. der Schweiz. Landeskunde,
Fase. II. timf.
Bnckli, Georg, Bildhauer, I>aienhrudcr im
Kloster Salmanswciler (Baden), lieferte um 1641
die Visierung des Choraltars zu Neu St, Johann
im Thurthal und arbeitete neben Christoph
Schenk am Hochaltäre der Klosterkirche zu
St. Gallen.
A. Uardrggrr, St. Johann im Thurthal; St. (»aller
Neuj.-Bl. 1890, p. 21. ]{othcnkiiu,ter.
Bndin, dit Artiliz, Jean, nö ä Thonon, orfevre,
fut recu bourgeois de Geneve le 27 nov. 1498
pour 8 florius. Nous ne connaissons, jiisqu'ä
present, aueune de ses truvres.
(Wfc, Llv. des Bour*., p. 136. A. CW.,.
Blich, Hans v., s. Jorand.
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Hüchel
- 223 -
Büchcli
Büchel, Daniel, Baumeister, geh. zu Basel
172G, gest. ebenda 178C. B. führte in den 1770er
und 1780er Jahren eine Reihe von basl. Pracht-
bauten nach Planen anderer aus; es ist daher
ein Irrtum, B. als den geistigen Urheber von
Gebäuden wie das „Haus zum Raben" (1763
bis 1768), das „Haus zum goldenen Löwen" (1775),
das „weiße und da« blaue Haus" (1763) u.a.m.
zu betrachten. Meist arbeitete B. nach Plänen
des Architekten Samuel Werenfels und seine»
Sohnes Joh. Ulrich Hüchel.
Baal. Jabrb. 1894, p. 215. — Baal. Bauten dea 18. Jh.,
p. 4 ff. — Baal. Jahrb. 1902, p. 186. D. Uurrkkardt.
Büchel, Emanucl, Zeichner und Aquarell-
maler, geb. zu Basel 1705, gest. ebenda 1775.
B. war ursprünglich Backermeister, wandte sich
aber schon frühe der Kunst zu, indem er An-
sichten Beiuer Vaterstadt und deren Umgebung
in Federzeichnungen wiedergab; auch malte er
in Gouachetechnik häufig zu naturgeschichtlichen
Zwecken Gegenstande der heimatlichen Flora
und Fauna. 1743—1747 zeichnete B. vier große
Pros]>ekte von Basel und ließ dieselben durch
J. M. Weis in Straßburg stechen ; 1744 — 1751
war B. lieschäftigt, die Vorlagen zu den land-
schaftlichen Ansichten in Bruckners „Merk-
würdigkeiten der Landschaft Basel" zu liefern ;
in ahnlicher Weise arbeitete er seit 1764 für
des Zürcher» David Herrliberger „Helvetische
Topographie"; ebenfalls für Herrliberger hatte
B. schon 1749 eine Folge von 52 „Baßlerische
Ausruffbilder" gezeichnet; von 1764 stammen
B.s Vorzeichntuigen zu den von Wachsmuth
gestochenen Ansichten in „Etat et DeUices de
la Suissc." All diesen Werken haftet ein sehr
starker dilettantischer Zug an; B. war nur be-
strebt, seine Landschaftsbilder topographisch
korrekt wiederzugeben, dem künstlerischen Mo-
ment ist eine sehr sekundäre Rolle zugewiesen.
Ungleich wichtiger für die heimatliche Kunst-
geschichte sind einige Mannskripte B.s, welche
der Künstler in seinen letzten Lebensjahren ver-
faßt und mit außerordentlich sauberen Aquarell-
kopien versehen hat: 1) Die Altertümer des
Klingenthalklostcrs Basel, vornehmlich dessen
Totentanz (1766-1768). 2) Die Merkwürdig-
keiten des Münsters von Basel. Zwei Bände
(1771-1775). 8) Der Totentanz der Prediger-
kirche zu Basel (1773). 4) Die Altertümer der
Karthause von Basel (1774). 5) Die Grabmäler
der Johanniterkirche von Basel (1775). 6) Bas-
lerische Münzen, Medaillen und Siegel (1762).
Mit Ausnahme von Nr. 6, das sich auf der Basler
Universitätsbibliothek befindet, sind sämtliche
Manuskripte B .s im Besitz der öffentlichen Kunst-
sammlung zu Basel, welche überdies B.s gesamten
künstlerischen Nachlaß bewahrt. Kleine, reich
komponierte und in Deckfarben ausgeführte
Ijandschaftsbilder hat B. während seines ganzen
Lebens massenhaft angefertigt; eines künstle-
rischen Wertes entbehren diese Schöpfungen
vollständig.
Basl. Jahrb. 1894, p. 187 ff. D. B*rMardi.
Büchel (Bichel), Johann Ulrich, Architekt
und Kupferstecher in Basel, geb. zu Basel 1753,
gest. ebenda 1792. B. war, als Sohn des Bau-
meisters Daniel B., schon frühzeitig zum Archi-
tekten ausgebildet worden. Für den Neubau des
Hauses zum „goldeuen Löwen" arbeitete er be-
reits 1775 einige Details aus; 1781 lieferte er
einen Plan für das neue Rathaus in Winter-
thur (vergl. p. 126); 1782 -1786 baute er das
Haus zum „Kirschgarten", 1788 war er am
Bau des „Segerhof" tbätig, auch scheint das
reizende, vor 1784 entstandene Ochs'sche Garten-
haus (vor dem St. Johannthor, jetzt abgetragen)
B.s Werk gewesen zu sein. B. ist der Haupt-
vertreter des Klassizismus in der baslerischen
Baukunst; stilistisch scheint er zu Michel d'Ix-
nards (Klosterkirche von St. Blasien 1770) und
G. M. und P. A. Pisoni (Ursusmünster zu Solo-
thurn 1770) in Beziehung zu stehen. Auch als
Kupferstecher und Aquarellist ist B. von Be-
deutung. Unter seinen Kunstblättern verdient
Erwähnung eine Folge von sechs zart radierten
Landschaftsbildern in der Art des Ferd. v. Kobell
(Höbe 6, Breite 8 cm, datiert 1784); in Aqua-
tinta-Technik war B. mehrfach thätig, so gab er
1787 eine Folge von Ruinenlandschaften heraus
(H. 12,5, B. 9,5 cm); von Einzelblattern sei er-
wähnt das Interieur einer gotischen Kirche,
„Eglise Gothique" bez. und 1786 datiert (H. 17,
B. 23 cm). Die Aquarelle und Gouachebilder B.s
sind ausschließlich malerisch aufgefaßte Innen-
ansichten von Palästen und Kirchen. (Gute
Specimina befinden sich im Besitze des Kunst-
vereins und der öffentlichen Kunstsammlung zu
Basel.)
Baal. Jahrbuch 1894, p. 215 ff. — Baal. Bauten des
16. Jahrb., p. 4 ff. D. Burcthardt.
Büchel!) Karl, Goldschmied, war von 1792
bis 1797 (nicht schon 1785—1797, wie bisher
angegeben) als Münzmeister in Luzern thätig,
wo er als Bürger am 31. Okt. 1792 die Münz-
meisterprobe vor dem Rate bestand, welcher
„deßwegen ihren getreuen lieben Burger Karl
Bücheli als Münzmeister großgünstig zu ernamsen
geruhet." Gestützt auf die gelungene Probe
erhielt B. vom Rate den Auftrag, für „ohngefähr
2000 Gl. 10 und 5 Bätzier, 10 und 5 Schilliger,
auch halbe Batzen und Schilling zu schlagen."
1797 verschwindet B. aus den Akten. Von B.s
Arbeiten waren 1889 an der Jubiläumsausstellung
in Luzern ausgestellt: Zwei Kerzenstöcke und
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Büchi
— 224 —
Bübler
eine Lampe von 1785 (Congregatio civica),
Nr. 32—34 des Katalogs.
F. Ilaa», Beitr. zu einer Lux. MQnzgesch. (in Revue
suisse de Nuiuism., t. IX, p. 92- 103). — r. Liebenau,
Die Munzmeister von Luxer» (in Bull. Soc suitse de
Numism., t. IX, p. 7). /Von* Heimemann.
Bichl, Jakob, Maler, geb. 1801 in Basel,
wohnte zuerst in Scherzligen bei Thun, bildete
sich hauptsächlich als Maler von Holzgegen-
ständen und Fächern aus, die er künstlerisch
mit Schweizerkostümen und Ansichten schmückte.
Um 1850 kam er nach Zürich und übte diese
Kunstbranche hier aus, wo er 1880 starb. Die
Ausstellungen des Schweiz. Kunstvereius hat er
Öfters beschickt. II. Appenzeller.
Bichl, Wilhelm, Maler, Sohn und Schaler des
vorhergehenden, geb. 1825, wohnte in Zürich,
wo er ebenfalls die künstlerische Bemalmig von
Gegenständen aller Art betrieb. Er starb 1807.
H. Apj*n»tlUr.
Bichler, Andre», s. Btthler, Andreas.
Buchser, Felix, von Rappcrswil, Bildhauer in
Einsiedeln. Er war Autodidakt, hat nie einen
Meister gehabt und doch alle „Tafeln" und Holz-
schnitzereien im ganzen Münster gemacht, aus-
genommen die Chortafel, „welche sein Lehr-
meister gesin." Namentlich werden von seinen
Arbeiten genannt: eine Tafel für den hl. Kreuz-
altar, die auf Weihnachten 1570 fertig war; die
Schnitzarbeiten im Presbyterium (südliche Chor-
scite), die Apostelfiguren in beiden Chören, ein
Tabernakel, alle geschnitzten Brustbilder und
die Tafel der St. Gangulfskapelle auf dem Brüel.
B. war auch im Bauwesen sehr erfahren und
sonst überall gut zu verwenden. So wurde das
St. Meinradsspiel, das am 22. und 23. Juli 1576
im Konventgarten in Einsiedcln aufgeführt wurde,
„durch den kunstreichen Meister Felix Büchser,
Bildhauer, in Einsiedeln (mit Hilf Herrn Dekans,
der ihm die hl. Schrift darum gezeigt), gestellt."
Mit letzterem Ausdruck ist wahrscheinlich an-
gedeutet, daß B. bei dem Stück als Regisseur
verwendet wurde. Am Tage nach der großen
Feuersbrunst (24. April 1577), in welcher nicht
nur B.s Bildwerke im Münster alle verbrannten,
sondern der auch sein Haus und Hof zum Opfer
fielen, zog er mit seiner Familie nach Rappers-
wil, kaufte sich dort ein Haus und arbeitete als
Bildhauer. Da uns kein Werk von ihm bekannt
ist, ist auch ein Urteil Ober seine Kunst un-
möglich. Er starb am 6. Febr. 1578, und Abt
Adam von Einsiedeln versorgte aus Dankbarkeit
gegen den verstorbenen Meister zwei seiner
Kinder.
VerzeichniQ-Buchl des Abtes Adum nm KiHiinUU
von 1569—1579, Msc. im StifUarchive Einsiedoln; z.T.
gedr. in Kucunwnt» Arehirii Einsidlonsis, Utt.C, p. IC«.
— /'. Gull Morel O. S. ß., Ein geisti. Spiel von St. Mein-
rads Loben und Sterbon (69. Publikation dos Litt. Vereins
in Stuttgart 1863), p. 122. P.Odilo SinykoU U.S. B.
Uli hier, Andreas, Werkmeister. Unter den
mit Namen bekannten Architekten, welche in
der Wende des 15. und 16. Jahrh. die vielen
spätgotischen Kirchen Graubündens erbauten,
kommt öfter Andreas Bühler — auch Büchler
(Poschiavo-Zillis) und Püehler (Scharans), oder
schlechtweg „Meister Andres— Andreas" (St.Peter
in Samaden- Klosters) vor. Mit Angabe seiner
Herkunft hat er sich „meister andres bühlcr
von gmyndt vf kernten" am Schiffgewölbe der
Kirche von Thusis genannt. An Hand dieser
Inschriften und des Werkzeichens, die auf den
Gewölbekappen gemalt sind, laßt sich seine
Wirksamkeit von 1490—1510 verfolgen. Wieder-
holt hat er sich mit anderen bethätigt: mit
einem Meister Jast (Jost?) in Klosters; in Scha-
rans steht Bühlers Name am Gewölbe des Schiffes,
wogegen an dem Sakramentshäuschen der des
Meisters Steffan (Klein von Chur) erscheint; in
St. Peter zu Samaden hat sich letzterer am
Chor, dagegen am Wandtabernakcl und dem Ge-
wölbe des Schiffes Meister Andres, hier mit Namen
und dort mit seinem Werkzeichen verzeichnet.
Endlich findet sich Bühlers Name mit dem eines
Meisters W...? am Chorbogen der Stiftekirche
von Poschiavo vor. B.S Thätigkeit, soweit sie
sich an Hand seiner Bauten verfolgen läßt, be-
gann 1490 in Scharans, zwei Jahre später ist
das Schiff von S. Peter in Samaden, 1493 der
Chor von Klosters datiert 1497 finden wir B.
an dem Bau der schmucken Kirche von Pos-
chiavo bethätigt; dann sind seine Wanderungen
unbekannt bis zum Jahre 1506, dessen Datum
am Schiffgewölbe der Kirche von Thusis steht.
1509 nennt er sich als Erbauer des Chores von
Zillis und läßt durch das Werkzeichen erraten,
daß sein Werk auch die 1510 erbaute Kirche
von Safien-Platz sei.
Seine schmuckvollsten Bauten sind der Chor
von Thusis und die Stiftskirche von Poschiavo.
Sonst hat er sich mit Rücksicht auf die be-
schränkten Mittel, über die seine ländlichen
Auftraggeber verfugten, mit schlichten Formen
begnügt Bei meistens gut disponierten Verhält-
nissen besteht der einzige Aufwand in den Stern-
und Netzgewölben, mit denen er den Chor und
manchmal auch das Schill' bedeckte, wogegen
die Rippen durchwegs einfach gekehlt, ihre
Dienste oft nur als schmucklose Konsolstumpfe
und die nüchternen Fischblasenmaßwerke ohne
Nasenerscheinen. Sind die Dienste durchgeführt,
so werden sie durch einfache Dreiviertelssäulen
gebildet, auf die sich zuweilen ein Kern mit
schrägen oder konkaven Wangen verjüngt Die
Basen sind einfach gekehlt, Streben fehlen zu-
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Bttlilcr
— 225 —
Buh kr
meist, und das Aeußere entbehrt mit Ausnahme
der Kirche von Poschiavo jeglichen Schmuckes.
RaXn, Bild. Est. p. 585 ff., 536, 542, 546. — Der:,
Stat. Schweiz. Kstdenkm. Graubünden. Anz. AJt.-Kde.
1882, p. 345 ff. JiaJtu.
Bühler, Christian, Maler und Heraldikcr in
Bern, ans Neßlau im Toggenburg stammend,
wurde am 29. Dez. 1825 in Bern geboren. Sein
Vater war Lohnkutscher. Der Knabe genoß
bloß Primarscbulbildung. Ihm gefielen frühe
schon an den vielen fremden Herrschaftswagen
die bunten Wappenschilder. Das war die erste
Wegleitung für die spätere Künstlerlaufbahn.
Mit 16 Jahren trat er hei Maler Rohr in die
Lehre, einem vielseitigen alten Praktiker. Dort
hoffte er Nahrung zu finden für sein Streben,
denn Kohr war bürgerlicher Wappenmaler und
besorgte auch allerlei ähnliche Arbeiten. B.
mußte unten anfangen, Schriften für Affichen
und Fahnen malen, aber — die Wappen malte
Rohr selbst. Von dem vortrefflichen Kunst-
material, welches Rohr besaß, bekam B. zum
Studium nichts zu Gesicht. 1 846 zog er nach absol-
vierter Lehrzeit auf ein Semester nach München.
Es gefiel ihm dort wenig. Wieder daheim, ar-
beitete B. in aller Stille fleißig weiter und suchte
durch unablässiges Studium von guten Vorbildern
die Lücken in seinen allen Kunstunterricht ent-
behrenden Lehrjahren auszufüllen. Die Kurz-
sichtigkeit hinderte aber den strebenden Jüng-
ling gar sehr, nach Wunsch vorwärts zu kommen.
1850 trat B. in Verbindung mit Dr. Stantz, der
damals in seine Vaterstadt Bern übersiedelte
und Glas zu malen anfing, so die Wappen der
22 Kantone im alten Bundesrathause und das
reebtseitige Schrägfenster im Mtinsterchor. Hier
nun wurde B s suchender Geist in ganz neue
Bahnen gelenkt; was als Kehn ernsten Suchens
und Wollens in ihm schlummerte, das fand er bei
seinem neuen Meister z. T. schon vorgearbeitet
und ausgebildet Stantz besaß ein ungemein
reiches Material an guten alten Vorbildern,
Handzeichnungen, Kupferstichen und Holz-
schnitten, das Grttnenberg'sche Wappenbuch,
jetzt in Berlin, auch eine Kopie von Tschudis
Wappenbuch, von Winterlin gemalt. Das waren
kostbare Schätze für B., und er durfte sie be-
nutzen. Hier konnte er seinen Formensinn
an den besten Werken des Mittelalters bilden
und sich besonders vertiefen in die so schönen
und reichen Details, welche die damalige Kunst
aufwies. Zu seinen Erstlingswerken gehören die
Entwürfe für zwei Glasgemälde im bern. Groß-
ratssaale von 1866. Von 1860—1865 finden wir
unsern Künstler zur Sommerszeit in Oberhofen,
wo er im Schlosse des Hrn. v. Pourtales eine
große Arbeit ausführte, zu welcher Dr. Stantz
die Entwürfe geliefert hat. Es war, auf zwölf
mannshohen Tafeln zwischen den Fenstern in
Oel gemalt, die chronistisch kurz gehaltene
Geschichte des Schlosses mit großen gotischen
Minuskeln, prächtigen, farbigen Initialen und
Zierstflcken, und auch Wappen. Später kamen
dazu noch die Glasgemälde in den FenBtern.
Von 1854—1880 bekleidete B. das Amt eines
Konservators der öffentlichen Gemäldesamm-
lungen der Stadt, ohne daß ihm jedoch dasselbe
für die von ihm verfolgte Kunstrichtung besonders
förderlich gewesen wäre. Wesentlich zu seiner
Vertiefung und Ausbildung trug auch der Ver-
kehr mit dem bernischen Kunstmäcen Friedr.
Bürki bei, den er oft bei seinen Reisen und
Ausflügen, namentlich gemalter Scheiben wegen,
begleitete, um ihm ratend zur Seite zu stehen.
Hier bekam B. erst den rechten Einblick in
die so ungemein reich entwickelte heraldische
Kunst, wie sie uns ganz besonders aus Scheiben
aus dem Anfange des 16. Jahrb. entgegentritt.
Dazu kam noch das Studium der reichen Samm-
lungen Bürkis, besonders der Scheibenriße der
ehemaligen Wyß'schen Sammlung. Wohl hat
Bühler gerade beim Studium der alten Glasmaler
seine besten Impulse gefunden. So ist sein Weg
ein rein praktischer geworden; er hat es nie
gelernt, stehend an der großen Staffelei zu ar-
beiten und seine Entwürfe mit kühnen Kohlen-
strichen zu skizzieren. Sein Schwerpunkt lag
in der Kleinkunst, in der sorgfältigen Detail-
malerei, die mit selten erreichter Feinheit aus-
geführt wurde, nnd in der er unseren mittelalter-
lichen MiniaturkünBtlern, mit denen er allerdings
viel Verwandtes hatte, nahezukommen trachtete.
So vermochte er sich zu einer künstlerischen
Vollendung emporzuarbeiten, die, wenn auch auf
einem eng begrenzten Gebiete, geradezu bahn-
brechend wurde. In Anlehnung an die alten
Glasgemälde schuf B. eigentlich ganz neue
heraldische Formen mit einer Schönheit und
Eleganz, wie sie kaum mehr je erreicht, ge-
schweige denn überflügelt werden wird. Seine
Schildformen und Helme sind mustergültig, den
besten Vorbildern abgelauscht, neu empfunden und
durchgearbeitet Die von ihm geschaffenen Helm-
decken sind ebenso neu und in einfachen, aber
wunderbar schönen Formen sich entfaltend,
wahre Meisterwerke der Kleinkunst. Und erst
all die Tierformeu, die Adler, Löwen, Bären und
Fabeltiere, denen gab er allen eine neue korrekte
Gestaltung von geradezu eminenter Schönheit.
Die Komposition tritt uns sofort als ein Ganzes
klar und wahr entgegen. Hier manifestiert sich
aber ganz besonders seine Anlehnung an die
Glasmalerei der besten Zeit, die in ihm ohne
Zweifel den verständnisvollsten Interpreten ge-
funden hat. Zuerst in der Gotik fußend, ist
B. rasch zur Renaissance übergegangen, wobei
15
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Bühlcr
Bühler
Holbeins Art ohne Zweifel bedeutend auf ihn
eingewirkt hat; denn fast immer komponierte
er seine Wappen in einen Architekturrahmen
hinein, wie Holbciu und die alten Glasmaler.
Dabei treffen wir B. nirgends auf dem heute
bo sehr geübten literarischen, d.h. künstlerischen
Diebstahl; er kopierte uud entlehute nicht so
schlechthin, sondern was er bringt ist alle«
eigenes Produkt, das erst durch die reife Ver-
arbeitung des Fremden in ihm entstanden.
Sein schwächster Punkt, und er wußte es gar
wohl, waren für ihn stets die menschlichen
Figuren, sowohl Haltung und Stellung, als ganz
besonders der Gesichtsausdruck. Gerade hier
machte sich der Mangel an einer tüchtigen, auf
breiter Basis fußenden künstlerischen Erziehung
geltend. Viele seiner Figuren sind steif, un-
beholfen, kommen uns wie verzeichnet vor; der
GesichtsauBdruck ist nicht natürlich, sondern
erkünstelt, erzwungen. In diesem Tunkte steht
er vielen Meistern des IG. Jahrhunderts ent-
schieden nat-h. Hier gebrach es ihm bei allem
Fleiß am natürlichen Talent. Aber — wie viele
Künstler teilen mit ihm diesen Defekt! Mit allem
Reiße hat jedoch B. stets dieser Schwäche ent-
gegengearbeitet und sie mit seinen Vorzügen auf
anderen Gebieten zu überwinden gesucht.
Seine Maltechnik grenzt ganz ähnlich wie bei
einem Karl von Aegeri fast ans Wunderbare
bezüglich Schönheit, Feinheit und Sauberkeit,
Ein förmlicher Schmelz liegt über seinen Arbeiten,
deren Farben so wunderbar sicher uud gleich-
mäßig aufgetragen sind. Da liegt der Einfluß
des Studiums der Miniaturen deutlich am Tage.
Wir kennen nur wenige Vorgänger, die in tech-
nischer Beziehung B. irgendwie nahe kämen.
Er bildet eben eine ganz eigenartige Erscheinung
und will als solche auch verstanden und ge-
würdigt werden. Sein Krebs war ein begrenzter,
und seine Pfade waren solche, auf denen ihm
nicht alle zu folgen vermochten, weil eben das
Verständnis dafür fehlte. B. mußte sich seine
Stellung mit eigener Kraft erringen, und es ging
einige Zeit, bis er sich in weiteren Kreisen Bahn
gebrochen und Anerkennung erntete. Erst nach
und nach wurde er bekannter als Wappenmaler
und schuf sich einen immer größeren Kreis von
Gönnern und Freunden, zuerst in Patrizierkreisen
Berns, bald aber weit Uber die Grenzen des
Vaterlandes. So war er mit dem Dichter Scheffel
und dem Hauptmann Klose eng befreundet, ebenso
mit dem wissenschaftlich so eminent bewanderten
Heraldiker Friedr. Warnecke in Berlin, gest. 1895,
mit dem er in eifrigstem Briefwechsel stund.
Eine Keihe ehrenvoller Aufträge wurde ihm zu
teil, so daß er sich ihrer kaum zu erwehren ver-
mochte und man oft jahrelang sich gedulden
mußt*, um überhaupt etwas von ihm zu erhalten.
Die nach seinem Tode vom heraldischen Vorein
veranstaltete Spezialausstellung führte zahl-
reichen Besuchern wohl den größten und schönsten
Teil seiner Arbeiten vor Augen, so daß man an
ihrer Hand eiuen Gesamtüberblick über sein Thun
gewinnen konnte. Wir erwähnen besonders : das
große prächtige Blatt von Mutach, eine wahre
Miniaturmalerei; ferner das 1874 vollendete
Wappen desllrn. Beg.-Statthaltersv. Watten wyl in
Bern, welches mit seinem wappenhaltenden Löwen
1878 an der heraldischen Ausstellung in Wien all-
gemeinste Bewunderung erntete. Ein fast ebenso
schönes Blatt ist dasjenige des Hrn. 1 jindammanu
Aepli von 1880. Ein prächtig großes Wappen-
blatt, für Hrn. Aug. Dürr in Burgdorf gemalt,
ist abgebildet: „Schweiz" 1,521. So gingen aus
seiner fleißigen und sorgfältigen Haud im I*aufe
der Jahre eine große Reihe von Wappenblättern
hervor, die z.T. auch auf Glas übertragen wurden.
Trefflich verstand es B. auch, Anerkennungen,
Gedenkblätter, Urkunden und Adressen zu
schaffen, die in kalligraphischer Beziehung und
künstlerischer Ausstattung ihresgleichen suchen.
So die Urkunde, worin Neuenburg dem Maler
Paul Robert das Ehrenbürgerrecht erteilt, eine
glänzende Leistung; sodann die Adresse, welche
Gottfried Keller vom Bundesrate zum 70. Geburte-
tage erhielt. 1865 zeichnete er der Gesellschaft
zu Möhren in Bern zwei Becher, die, in Berlin
ausgeführt, heute zu den prunkvollsten Ehren-
geschirren der Stadt gehören. Er entwarf das
Gedenkblatt des Bundesfestes von 1891; fertigte
für Hauptmann Klose und seinen Freund Scheffel
große Tafeln mit Wappen, Sprüchen auf Gold-
grund. Zahllos sind seine kleineren Arbeiten:
Stammbäume, Albumblätter, Entwürfe zu Fahnen
und Seidenstickereien, Siegeln, Medaillen und
Münzen. Vom Bundesrate wurde er häutig mit
Arbeiten bedacht, von der Banknote weg bis
zum Poststempel. Auch fünf Ex-libria rühren
von ihm her. Für keine Arbeit war er zu stolz;
jeder Auftrag freute ihn. Die Anerkennungen
blieben nicht aus. Von den heraldischen Gesell-
schaften in Rom und Pisa wurde er zum Kor-
respondenten ernannt und erhielt von den heral-
dischen Ausstellungen 1878 in Wien und 1882
in Berlin erste Preise. 1891 wurde ihm das
Ehrenbürgerrecht der Stadt Bern zu teil. Viele
seiner Arbeiten ließ B., wo es anging, vor der
Farbengebung bei Vollenweider photographieren,
und dadurch wurden sie für diejenigen, die ein
spezielles Interesse daran nahmen, zugänglich.
In den Jahrgängen 1877—1884 der deutschen
Graveurzeitung (Berlin) sind eine Anzahl seiner
Arbeiten in Lichtdruck reproduziert.
B. war Junggeselle geblieben und lebte allein
mit drei Schwestern, von denen die eine, die
es vortrefflich verstand, die alten bernischen
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Hühler
227 —
Bühlmann
Gobelins zu flicken, schon früh starb. Er war
außerordentlich eingezogen und still, machte
kein Wesen von sich und ging völlig in seinem
künstlerischen Berufe auf. Sein Atelier war ein
höchst einfach ausgestattetes Hofzimmer ohne
Aussicht, worin er an einer kleinen, auf einem
Tische stehenden Staffelei arbeitete. In öffent-
licher Gesellschaft zeigte er sich höchst selten;
auf die Genüsse und Annehmlichkeiten des
Lebens verachtete er von früh an vollständig.
Kr verstand es wie selten einer, mit musterhaftem
Fleifie die Zeit auszukaufen. Sehr langsam
arbeitend, war Sorgfalt und Pünktlichkeit stets
seine Devise. Von der großen Welt sah er, außer
Paris und Wien, so viel wie nichts, und an beiden
Orten behagte es ihm nicht Als Freund der
Natur und Stille zog er in den reiferen Jahren
zur Sommerszeit für 4 Wochen an die I*enk,
wo er für neue Arbeit frische Kräfte sammelte.
Doch auch ihm kam der Herbst des Lebens mit
seinen Beschwerden. Das letzte Abendleuchten
war die Feier des 70. Geburtstages. Eine Lungen-
entzündung warf ihn im Anfange des Jahres 1898
auf das Krankenlager, von dem der fromme,
demütige und bescheidene Mann nicht mehr
erstehen sollte. Ruhig und still, wie er gelebt,
verschied er am 8. Febr. 1898.
Irknatn, Christ. BQbler. Schweiz 1, p. 519. —
o. MMnen, Christ. Bühler, Archive« huraldiqaes 1898,
p. 37. — H. Münger. Haler in Bern : Vortrag Ober
BQhlcn kQnstl. Entwicklung, bei der Jabresverwunnil.
d. herald. Vereins, 1899. - Enge persönl. Freundschaft.
Briefe. L. Otrtur.
BOhler, Eduard, Landschaftsmaler. In Brienz
am 13. Okt. 1653 geboren, erhielt er den ersten
Unterricht im Malen bei Maler Ed. Rüegg in
Brienz, machte Studien in München 1873 bis
1874 und setzte dieselben in Genf fort, wo er
kurze Zeit auch Unterricht im Atelier von Le-
maitre genoß. 1890 machte er einen zweiten
Studienaufenthalt in München. Er lebt in Aeschi
bei Frutigen, seinem Heimatsorte, stets der Land-
schaftsmalerei obliegend.
Curric. riUe. H. TürUr.
Buhler, Gerhard, Maler und Lehrer des Frei-
handzeichnens an der Kantonsschule Solothun) ,
geb. am 21. Juli 1868 in Igis (Graubünden),
gebildet an der Kunstgewerbeschule in Zürich,
den Akademien in Dresden und Karlsruhe, der
Ecole des Beaux-Arts in Genf, den Akademien
in Berlin und München. Er arbeitet hauptsäch-
lich mit dem Pastellstifte Landschaften und
Genrebilder. Thätig in Solothurn an der höhern
Lehranstalt seit 1896, Mitglied des Kunst Vereins
und der Kunstkommission des Museums daselbst
Bilder von ihm an der nationalen Kunst-
ausstellung in Genf 1896: sechs Zeichnungen
(Landschaften und Studienköpfe aus dem aarg.
Freiamt); Turnusausstellung des Schweiz. Kunst-
vereins 1900: „Nachts um die 11. Stunde", Pastell;
Weltausstellung in Paris 1900: „Das Jurathal",
Pastell; städtischen Kunstausstellung in Genf
1901: „Die Steingrube", Pastell; in Solothurn
1901: „Freiämterdorf", Pastell; im Museum Solo-
thurn: „Dämmerung am Marktplatz", Pastell, etc.
Nach Angaben des Künstlers. — Kat. der Genfer
Kunstaosst. 1896, Nr. 695, p. 85.
Bühler-Zelger, Josephine, Aquarellistin, geb.
am 6. Juli 1862 in Luzern als Tochter des Land-
schaftsmalers Zeiger, von dem die Künstlerin
ihren ersten Unterricht im Zeichuen von Blumen
und Landschaften empfing. Von Einfluß auf die
weitere künstlerische Entwickelung waren die von
seite des Landschaftsmalers Rob. Zttnd (Luzern)
und des Aquarellisten Prof. Renkewisz (Montreux)
erhaltenen Anregungen.
An der Jubil.- Ausstellung der Kunstgesellschaft
Luzern 1889 waren folgende Gemälde ausgestellt:
„Himmelrich" bei Luzern, „Eine Partie vom alten
Luzern", „Abendstimmung", „Früchtenstück"
(Kat Nr. 394—397). An der Ausstellung der
Kunstgesellschaft Luzern 1896 : Großer fünf-
teiliger Paravent: Landschaften (Reminiscenzen
ans dem Leben der Künstlerin) und Blumen-
stücke. Zu nennen ist auch ein auf weißer Seide
nach Originalkomposition gemaltes vollständiges
Meßornat (gemalt für die Marienkirche in Basel).
Eine Handzeichnung „Schloß Hallwil" in der
Sammlung K. Mahler (Luzern).
Lut.Tagbl. 1896, Nr. 171. — Volksbl. 1896, Nr. 89.
BOhlmann, Joh. Rudolf, Landschaftsmaler,
geb. 1802 zu Hemberg (Kt. St. Gallen) in ärm-
lichen Verhältnissen. Er trat da er keine Mittel
besaß, seine zeichnerischen Anlagen anders aus-
zubilden, 1829 bei dem Zürcher Flachmaler Reut-
linger in die Lehre, zeichnete aber daneben in
unglaublich fleißiger Weise nach der Natur und
brachte es mit der ihm eigenen Zähigkeit end-
lich doch dazu, Künstler zu werden. Seine
Schweizeransichten wurden ihm vielfach zu
Zwecken der Vervielfältigung von Kunsthändlern
abgekauft, und in Rom, wo er von 1836—1871
weilte, fanden seine italienischen Veduten, in
welchen er mit Geschick und Vorliebe südliche
Beleuchtungseffekte wiedergab — trotzdem sie
von konventioneller Auffassung nicht freizu-
sprechen sind — besonders zahlreiche englische
Abnehmer. 1838 und 1858 hielt er sich längere
Zeit in Neapel und Capri, 1847 auch in Sizilien
auf, überall reichliche Beute an Studien für
Bilder gewinnend.
Bedeutender denn als Maler war B. aber als
Sammler. Einfach und bedürfnislos gewöhnt,
verwendete er während der 85 Jahre seines
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Bühlmann
- 228 —
Bührer
Aufenthalts in Rom den größten Teil des Er-
trags seiner Kunst auf den Erwerb von Stichen
und Radieningen, die dann 1870 mit Hülfe
von freiwilligen Beitragen zürcherischer Kunst-
freunde um die Summe von 38800 Fr. für das
eidg. Polytechnikum in Zürich erworben werden
konnten und mit ihren 10500 Blättern den
Grundstock der seither durch Ankäufe und groß-
artige Vermächtnisse zu hoher Bedeutung ge-
langten Kupferetichsaramlung bilden. Nach seiner
Rückkehr in die Schweiz ließ B. sich in Zürich
nieder, teils mit Ausführung früherer Studien,
teils mit Bilderrestauratioucn beschäftigt; aber
auch hier konnte er das Sammeln nicht lassen
und warf sich nun mit gleicher Energie auf
Zeichnungen, Aquarelle und Stiche von Schwcizer-
kttnstlern, die er in einer heute kaum mehr
erreichbaren Vollständigkeit, tadellos geordnet
und gepflegt, in seinen Mappen zusammenbrachte.
Nach seinem am 22. Jan. 1890 erfolgten Tode
gelangte auch diese einzigartige Sammlung für
H0000 Fr. in den Besitz des eidg. Polytechnikums
in Zürich, wo sich nun ebenfalls seine Skizzen-
bücher und eine große Zahl seiner Studienzeich-
nungen, von den frühesten Bl&ttchen des Toggen-
burger Bauemjungen bis zu den gelegentlichen
Skizzen des alten Mannes, aufbewahrt finden.
Jahresber. dos bern. Katter. 1890. — Nekrol. Zürcb.
Freit.-Ztg. 1890, Nr. 4. — Portrat in der Notzschen
Samml. von Künstlorbildnissen, Samml. d. Zörch. K.-O.
0. Pftaioni.
BUhl mann, Joseph, Architekt, archit. Zeichner
und Maler, Professor, geb. am 28. April 1844
in Großwangen (Kt. Luxem). Er bekleidete vor-
erst die Stelle eines Lehrers des technischen
Zeichnens an der Realschule Luzern und bildete
sich, unter der Leitung von Ludwig tange, auf
der Münchener Akademie aus. Seit 1878 wirkte
B. daselbst als Professor der technischen Hoch-
schule. Von B. stammt der Entwurf zum luzern-
ischen Schulhause auf Musegg ; ferner beteiligte
sich B. an der Konkurrenz für das deutsche
Reichstagsgebäude, illustrierte Falkes Pracht-
werk „Hellas und Rom" und schuf 1887 gemein-
sam mit Alex. Wagner das „Panorama vom alten
Rom mit dem Triumphznge Kaiser Konstantins
1. J. 812", wobei B. durch seine reiche Archi-
tektur-Rekonstruktion Aufsehen erregte. (Phot.
Reproduktion in 1,72 m Länge, München 1890.)
Ferner gab er heraus: „Panorama München",
1892 ; die „Architektur des klass. Altertums und
der Renaissance", 1872 -1876, 2 Bde., 1893/94
2. Aufl. Stuttgart; „Bauformenlehre", Stuttgart,
2. Aufl. B. ist Ehrenmitglied der Akademie in
München. 1882 erhielt er die goldene Medaille
der Ausstellung in Nürnberg.
Jabrb. für biM. Kunst 1902, p. 69,70. — MMUr-
•Smyer, K.Lex. I, p. 194. Pas geist. Deutschland I,
p. 93. — MüUrr, Biogr. K.-Lez., p. 84— 85. — Festschr.
des Schweiz. Ingenieur- und Architektenvereins, 1893,
Luzern, p. 82. >'ranu Hrinrmann.
Bühlmeier, Salomon, Maler und Kupfer-
stecher (Radierer), geb. am 10. Mai 1814 in
Trogen (Kt. Appenzell), gest. am 4. Nov. 1876
in Brüggen bei St. Gallen. Seit dem 10. Jahre
mit den Eltern nach St. Gallen übergesiedelt,
bildete er sich auf den Akademien in München
und Augsburg, wurde zum Zeichenlehrer in ein
st. gallisches Institut berufen, sammelte neben
seinem Fache auch Mineralien und förderte das
Turnwesen an den Schulen. Nach hdschr. Notiz
von Wilh. Hartmann, Stadtbibl. St. Gallen, war
sein Vater verbürgert in Klosters (Graubüuden).
B. selbBt lernte unter Bernet V. D. B. besonders
nach Pfenninger und Chodowiecki radieren, unter
Wilh. Hartmann Insekten nach der Natur zeich-
nen und malen und sich in Aquatinta versuchen.
Ehe mit Josephine Theresia Tanner. Von ihm
die Originale der Abbildungen in „Schweizerische
Obstsorten", bei Tribelhom, Lithograph, in
St. Gallen, I. Bd. 1872.
Radierungen : Porträt von Pfarrer Bernet auf
der Stadtbibliothek St. Gallen; Porträt von Klop-
stock, M. Merian ; st. gall. Dekane und Bürger-
meister in 16°. B. beteiligte sich auch anf
Schweiz. Turnusausstellungen.
Tagbl. der Stadt St. Gallen, Beil. zu Nr. 2C9 vom
15. Nov. 187G. — ZeiUchr. f. bild. Kunst, Beibl. III,
p. 182. Hahn.
Bührer, Konrad, Bildhauer, geb. am 7. März
1852 zu Stetten (Kt. Schaff hausen), zog als in-
telligenter Pflasterbub (Maurerlehrling) die Auf-
merksamkeit auf sich, kam darauf in die Lehre
zu dem Stukkator (Bildhauer) Spieß in Zürich,
gelangte später, wie es scheint, auf der Wander-
schaft, in die Kunstschule zu Frankfurt a. M.,
worauf er (um 1877) in Schaffhauscn Proben
seiner künstlerischen Begabung ablegte (Büsten
von Pfarrer Stückelberg, Maler M. Neithardt,
Iis. Jakob Beck und anderer, auch einige Relief-
bildnisse); das hatte zur Folge, daß schaff-
hauserische Kunstfreunde ihm den Besuch der
Ecole des Bcaux-Arts zu Paris ermöglichten.
Von hier aus beteiligte er sich an der Kon-
kurrenz für ein Dufourdenkmal in Genf (seine
Skizze, stehende Figur des Generals mit vier
allegorischen Figuren am Fuße des Postaments,
I im Besitze des schaffh. Kunstvereins) und !>e-
schicktc Ausstellungen mit Porträt -Büsten und
-Reliefs (Paris 1883, Zürich, Turnus 1885); von
Schaffhausen aber entfremdete er sich immer
mehr und blieb längere Zeit verschollen. Seit
Jahren ist er in London niedergelassen.
Nach verschiedenen scbriftl. und mQndl. Mittlgn. —
Schw. Baiirtf. r. 9. Mai 1885, Nr. 19, p. 120 (C. Brun).
VoyUr.
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Baier
— 229
Biller, Jakob, Tuchmacher, thätig um 1595
in Zofingen. Arbeiten von ihm sind nicht bekannt;
B. wird auch bloß als Stubengesell im Zuuft-
buche der „G meinen Meistren Schreiner des
Tuchmacher Handwerks" in Zofingen zum Jahre
1595 erwähnt.
II. Lehmann, Ant. Alt.-Kde. 1895, p. 446. Hahn.
BUeler, Melchior, Glasmaler (?), von Schwyz,
lebte am Ende des 16. und zw Anfang des
17. Jahrb. Wahrscheinlich ist er identisch mit
dem 1598 als Mitglied des Landrates genannten
Melchior B. Er erscheint in der schwyz. Landes-
rechnung von 1615 mit zwei (vielleicht nur
Glaser-) Arbeiten, wofür ihm 14 Pfd. und 12 Pfd.
10 Sch. bezahlt wurden.
Mittlen, des hiat. Vereins dos Kte. Schwrx. 4. Heft,
p. 11. M.Dctiling.
ßüeller, s. Bieler, J. Heinr.
Bündter, s. Büntra.
üHenkher, Greg., s. Bienckher, Greg.
Büntra (Bündter, Pündter), Stephan (Steffan
ou Etienne), peintre, a sejourne" et travaill4 a
Fribourg pendant les annees 1550, 1551 et 1652.
Son origine et son sort ulterieur nous sont in-
connus. Serait-il venu du canton des Grisons?
En 1550, il a peint une inscription sur la
chaire de l'eglise collegiale de St. Nicolas, lc
chapiteau de la fontaine placee autrefois ä la
Rue des bouchers et maintenant derriere le chamr
de la dite eglise de St Nicolas, et la statuc de
St. Christophe a la maison du celebre docteur
Adam Clarin, situee a la Graud'rue. En 1551
et 1552, il a peint Paiguille de l'horloge de
Jaqucmart et la Salle des huissiers ä la Maison
de la Justice.
Ihttndck*. Schwei*. Malerei im 16. Jahrb., p. 181. —
Frib.art. 1892, pl. 17 et 1894, pl. 16. — Clacr* Sc huhert,
Dio Brunnen in der Schwoiz. Denkmäler der Kunst- und
Kultnrgescb. Frauen feld 1885. J. Sekneutrly.
Büren, Benedikt von, ein tüchtiger Solothurncr
Schreiner des 18. Jahrh., lieferte die acht großen
Fenster am Turme der Kathedrale von St Urs
und Viktor zu Solothurn.
Solotn. N.-BL 1856, p. 22 --2S. XcUn-Odlin.
Büren, Karl Philipp, Baron von, von Vau-
marcus, Radierer. Am 23. April 1759 wurde er
im Haag ab Sohn des Berners Karl v. B., Offiziers
in holländ. Diensten, geboren. Seine Erziehung
erhielt er im Haag und in Bern. 1778—178»
war er Offizier in der Schweizergarde in Hol-
land, 1787 mit der Herrschaft Yaumarcus be-
lehnt; 1795 Mitglied des Großen Rates von Bern,
Mitte August 1795 gestorben. Er war großer
Kenner der Malerei und malte auch selbst. Be-
kannt sind zwölf Radierungen aus den Jahren
1788-1791, geistreiche Dilettantenblätter.
y<tgl*r, K.-Lex. II, p. - Xnylrr. Mouogr. I.
p. 907 ; IV, p. 977. — Mlttl*. der Familie. H. TürUr.
Büren, Peter Joseph von, war einer der tüch-
tigsten Schreiner und Ebenisten in Solothum;
er fertigte die Kasten und Schubladen mit vielem
Beiwerk in der obern Sakristei der St. Ursen-
kirche daselbst. Anno 1772 th&tig.
Soloth. N.-Bl. 1866, p. 22. Zetier-Collin.
Bürgi, J. und Sohn, Geoplastiker und Relief-
fabrikanten in Allschwil bei Basel, haben sich
schon seit 1844 mit der Herstellung von Reliefs
beschäftigt. Die hauptsächlichsten sind- Die
Schweiz in drei Ausgaben, 140/95, 88/59 und
30/20 cm, Ober- und Unterelsafi 60/90 cm,
St Gotthard 68/69 cm, Rigi und Umgebung
66 56 cm, Kanton Basel 42 36 cm, Frankreich,
Kugelabschnitt 1,70 cm Durchmesser, Departe-
ment du Doubs 64 79 cm, Berner Oberland
422/370 cm, Lothringen 94, 74 cm, Kanton Basel
152/126 cm. Die Reliefs verfolgen meist unter-
richtlichc Zwecke.
Illostr. Spezialität, der Gruppe 36, Landesausst. Zürich
1883. Grnf.
Bürgi, Jakob, Maler. Im Jahre 1789 kam
J. B. von Seedorf (Kt. Bern) als Illuminist oder
Malergehülfe nach Bern und betrieb später, dem
Berner Adreßhuche von 1795 zufolg«?, gegenüber
dem Gasthof zum „Falken" eine Kunsthandlung,
die vor 1788 Barthlome Fchr aus St. Gallen innc
gehabt hatte.
Manual der Burgorbanner, Born. H. Turitr.
Bürg], Joost geb. am 28. Februar 1552 zu
Lichtensteig, hat sich wahrscheinlich auf auto-
didaktischem Wege zu einem hervorragend eu
Mechaniker mit den kunstvollsten Leistungen
ausgebildet, trat 1579 in den Dienst des ge-
forsteten Astronomen Landgraf Wilhelm IV.
von Hessen als Hofuhrenmacher, verfertigte
astronomische Meßinstrumente, Himmelsgloben,
von denen sich noch einige in Kassel befinden
sollen; auch die Erfindung der Pendeluhr wird
ihm von gewissen Seiten zugeschrieben, sicher
ist es aber, daß er den Dreifußzirkel, das Trian-
gularinstrument und den Reduktionszirkcl er-
funden hat. Neben Galileo Galilei muß J. B.
als Erfinder eines Proportionalzirkels genannt
werden, des ersteren Zirkel ist zwar reichhaltiger
an Teilungen, der des letzteren aber praktisch
brauchbarer. B. war ein abgesagter Feind der
Astrologie, ein wirklicher Astronom, bedeutender
Geometer und muß neben John Nepcr auch
als Entdecker der Logarithmen (Progreßtabul)
erwähnt werden. B. starb am 31. Jan. 1631 in
Kassel.
Mryr, Konr.-Lex. 5. Aufl., Bd. IV, p. 712. - &W
teaU. J.BOrgi als Mathematiker. Danzi« 1856. — Hud.
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Bürgi
- 230 -
Burtenbach
Wolf. Johnen* Kepler und Jost BQrgi. Zürich 1872. -
Dtr:. Biogr. *ur Kulturgeech. dor Schweiz I, p. 57—80.
Oraf.
Kttrgl (et non Bürg), Peter, peiütre et verrier
(Maler und Glasmaler), faisait partie, vers l'annee
1736, de la confrerie de St. Luc de Fribourg soit
de la confrerie des peintres, sculpteurs, peintres-
verriers et verriers. C'cst tout ce uue Ton sait
de lui.
Lirre des ordonnance« de 1» confrerie de St. Lue do
Frib. publie par M.de liUnbtuk et le R.P. J.-J. Oerthier.
Frib. 1892 (tirage a part). J. Schnattrig.
BUrglnuer, Melchior, Maler von Bremgarten,
hat 1667 den Konventeaal im Kloster Rheinau
ausgemalt.
HotkenhäuiUr, Baupesch, de* Kloster« Rheinau. Dias.
Kothrn\{t<t*Ur.
BOrgiBHer, Xaver, Porträt- (Pastell-) Maler,
war in Luxem thätig, wo er 1787 ein Porträt
des Malers Melch. Wyrsch (aet. 54 an.) in Farben-
stift malte.
Ausit. der Kunstgea. Luzern 1869, Nr. 8 de* Kat
Franz Hrinenann.
Bltrgy, Emanuel, Zeichner und Maler, geb.
am 6. Febr. 1863 in Basel, genoß seinen ersten
Unterricht an der allgemeinen Gewerbeschule
bei Dr. Schider; dann begab er sich nach Karls-
ruhe, wo Prof. Kallmorgen (Grötzingen) sein
Lehrer wurde; die weitere Ausbildung erhielt er
bei Prof. Eugen Bracht in Berlin und im Privat-
atelier II. Knirrs in Manchen. Ausgestellt hat
B., dessen Domänen die Landschaft und die
architektonische Vedute sind, in Basel und den
übrigen Städten, die jeweilen der Schweiz. Turnus
berührt, ferner in Berlin an der großen Kunst-
ausstellung 1898 und in München an der achten
internationalen Ausstellung im Glaspalaste (far-
bige Kreidezeichnung „Am Genfer See"). 1901
begann B. die Herausgabc eines Lieferungswerkes
„Burgen aus der Umgebung von Basel", Original-
federzeichnungen, zu denen E. Probst den Text
liefert. Eine der Originalzeichnungen aus dieser
Serie, die Schloßruine Röteln wiedergebend,
gelangte in den Besitz des Großherzogs von
Baden. Zeichnungen von B. repr. in der „Schweiz"
von 1901, p. 265, 341, 448. II. Trog.
Bürkll, Heinr., Goldschmied, geb. am 13. Mai
1655 in Zürich, als der Sohn des Georg B.,
gewesenen Laudvogts zu Eglisau. Er war 1668
bei Hans Jak. Wolf Lehrling und wurde 1677
Meister. Er ist zweimal verheiratet gewesen:
1) 1678 mit Susanna Steiner, 2) 1680 mit Susanua
Obermann.
Mittig. des t nrn. Dr. Zeller- Wenünüller. C, Brun.
BBrkli, Leopold, Porträtmaler, geb. 1818 in
Zürich, besuchte die Schulen seiner Vaterstadt
und zeigte schon früh Lust und Talent zur
Malerei. Um 1836 genoß er während mehrerer
Jahre den Unterricht des Historienmalers Lud-
wig Vogel, reiste 1840 nach Italien und hielt
sich mehrere Jahre in Rom auf, wo er sich
mit den Malern C. Zeller und J. J. Wolfen-
sperger eng befreundete. Nach Zürich zurück-
gekehrt, wohnte er wieder im Elternhausc im
Tiefenhof. 1858 zog er für längere Zeit nach
Paris, wo er sich an Leon Cogniet und F. X. Wintcr-
balter anschloß. Für diesen letztem, in allen
Uofkreiscn so beliebten Porträtmaler, fertigte er
eine Reihe von Kopien seiner Bildnisse der
Kaiserin Eugenio und verschiedener Prinzessinnen
und Hofdamen an. Große Anregung gewährte
B. dann ein zweijähriger Aufenthalt in England,
wo er sich auch für Sport und Jagd lebhaft
interessierte. Endo der 60 er Jahre kehrte er
nach Zürich zurück und malte längere Zeit im
Atelier des Tiermalers Rud. Koller. Dann zog
er sich immer mehr in die Einsamkeit zurück
und wohnte die letzten Jahre im Mönchhof bei
Kilchberg, wo er 1898, unverheiratet, starb.
B. war eine sehr eigenartige Persönlichkeit.
In Gesellschaft und im Verkehr äußerst unter-
haltend und liebenswürdig, schloß er sich, wohl
infolge zeitweiliger krankhafter Verstimmung,
oft wieder wochenlang von der Außenwelt ab
und lebte ganz seiner Kunst. Ein Besuch war
zu solchen Zeiten unmöglich, selbst seinen
nächsten Freunden und Verwandten blieb sein
Atelier verschlossen. Dabei stellte er die höchsten
Anforderungen an seine Porträts, und wenn er
trotz aller Anstrengung die erstrebte Vollendung
nicht erreichen konnte, war er im stände, die-
selben einfach zu vernichten. Nur selten ließ
er sich bewegen, dem Publikum seine Arbeiten
zu zeigen, und einzig in den vier Jahren 1848,
1849, 1850 und 1870 ist er an den Zürcher
Ausstellungen vertreten gewesen mit einigen
Porträts, Genrescenen und seinem Hauptbilde
„Die letzte Stunde des Verurteilten", das sich
jetzt nebst einer Reihe von Bildnissen, namentlich
von Anverwandten, in Zürcher Privatbesitz be-
findet. II. >4;)/*n»Wcr.
Rueron, Nicod, fondeur de cloehes, coulc
avec Jehan Olirey, cn 1462, la grosse cloche
de Notre-Dame d'Yverdon. II est probable que
lä encore nous avona affairc ä des artistes
ambulante.
Blavitjnac. 1* Cloche, p. 347. — Our. Qlockcnkundo,
p. 205, et Chami*aux. Diction. des Fondours, p. 195,
citent d'aprea Blavignac. A.-J. M.
Burtenbach, Hans von, Steinmetz, in Bern,
war auf Empfehlung des Markgrafen von Baden
1481 am Mttnstcrbau betätigt
Rateroan. 32, 52. - Stantz, Monsterbuch Nr. 259. —
Am. Alt.-Kde. 1900, p. 33. Hoirald.
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Buteukon
231 -
Butler
Buteukon, s. Büttikon.
Btttler, Anton, Sohn de» Maler» Niklaun B.,
wurde in Auw (Aarg.) am 12. Aug. 1«19 geboren
und zwar ab eines der älteren Kinder der zahl •
reichen, nicht begüterten Familie. In Küßnach
(Schwyz), wohin die Familie ums Jahr 1821 zog,
besuchte A. die Primarschule ; daneben eignete sich
der reichbegabte Knabe, dem Vater aushelfend,
schon früh jene vielseitige Technik an, die auch
ein Charakteristikum des väterlichen Arbeitens
war und die für A. B. zum Verhängnis wurde.
Durch diese frühe Kunstübung erklärt es sich,
daß A. B., kaum aus der Primarschule entlassen,
im Alter von 16 Jahreu die Akademie in München
beziehen konnte, wo er durch seine trefflichen
Kopien nach Bubens, Teniers und Netscher die
Aufmerksamkeit der Professoren auf sich zog.
Cornelius zog den jungen Akademiker bei der
Ausführung der Fresken in der Münchencr
Ludwigskirche zu Hülfe. Schon in München
zeigte sich B. stark in der Phantasie und Mannig-
tultigkeit seiner Kompositionen aus der biblischen
und profanen Geschichte, aber nachlässig und
flüchtig in der Ausführung und in der Vertiefung
der Details. Die Vernachlässigung des Studiums
nach Natur und Modell, die sich A. B. schon auf
der Akademie zu schulden kommen ließ, blieb
in der Folge nicht ungerächt.
1840 nahm B. seinen Aufenthalt in Lnzern.
Seine nunmehr überaus reiche Thfttigkeit leitete
er mit der Ausschmückung des von Arch. Berri
von Basel im Stil des Klassizismus erbauten
Großrat-Saales ein; die von B. signierte und
mit kostümlich interessanter reicher Staffage
ausgeschmückte Originalskizze vom Jahre 1844
konnte unlängst für die Bürgerbibliothek in
Luzern aus Deutschland erworben werden. Rasch
folgten größere Altarbilder, Sujets aus der
Schweizergeschichte, Genrebilder und eine An-
zahl mit Geist und Gewandtheit gemalter Por-
träts. 1848 bezog B. nochmals die Akademie
und malte dort unter der Leitung von Direktor
Schadow sein wohl vorzüglichstes Bild: „Der
sterbende Struthan Winkelried." Leider nötigten
ihn Familienverhältnisse, die zu Gunsten seiner
künstlerischen Entwicklung eingeleitete Richtung
zu durchbrechen und wieder heimzukehren.
1855 ging er nach Italien und verbrachte zwei
Jahre in Rom, wo er gemeinsam mit Cornelius —
zum Nachteile seiner Kunst — Kartons für den
Berliner Campo Santo entwarf und großartige
Cyklen zu Wandgemälden komponierte, ohne
für dieselben Hoffnung auf Verwendung zu haben ;
so „die Sündflut", „die Erwartung des jüngsten
Gerichtes." Sein besserer Entschluß, in Italien
die alten klassischen Meister des Cinquecento
zu kopieren und sich in das Studium der Natur
zu vertiefen, kam nicht zur Ausführung. Was
er Wertvolles von Rom nach Hause brachte,
waren seine der Natur in Stimmung und Zeich-
nung gut abgelauschten landschaftlichen Studien
und Skizzen aus der Campagne, sowie seine
poetisch-tiefen Entwürfe zu biblischen hist. Ijuid-
schaften, die heute zum bessern Teile iu der
Kunstsammlung Roman Abt in Luzern aufgehoben
sind. B. liebte die Färbung des Sonnenunter-
ganges, die auch auf seine poetische und in-
dividuelle Seelenstimmung einen Reflex wirft:
er faßte alles mit idealer wanner Kunstliebe an
und strebte hoch, ohne zu ahnen, daß bei all
dieser Ueberschätzung der erstrebten Höhe seine
Kräfte sanken und der Lebensabend auch einem
Sonnenuntergänge seiner Künstlcrlaufbahn rief.
Sein letztes Werk war der patriotischen Aus-
schmückung der Tellskapelle von Küßnach ge-
weiht, die er 1874, teilweise in Weiterführung der
von seinem Vater besorgten Malerei, mit einem
Freskeneyklus der Teilgeschichte schmückte.
Schon 1863 malte A. B. unter Beihilfe seines
Bruders Clemens an den Turm des Luzerner
Rathauses die heute verwitterte, übrigens nicht
bedeutende Freske: „Gundoldingens Tod bei
Sempacb." Zu seinen letzten Arbeiten zählen
auch vier Stimmungslandschaften: „Die vier
Tageszeiten", mit Staffagen aus der Geschichte
des Tobias wirksam durchsetzt Die schön ge-
dachten und in den Linien harmonischen Bilder
befinden sich im Besitze der Kunstgesellschaft
Luzern. Sie sind auch deshalb interessant, weil
sie nach einem von B. erfundenen Mal verfahren
in Wachsfarben auf Kartons gemalt sind: war
die Malerei fast trocken, rieb er sie mit einem
Wolllappen, bis sie schwach glänzend waren.
Die Bilder haben sich sehr gut erhalten. 1865
siedelte B. zu seinem Bruder nach Düsseldorf
über; da sich die an diesen zweiten Aufenthalt
daselbst geknüpften Hoffnungen nicht erfüllten
und seine im Stile des Cornelius gemalten Bilder
kein Verständnis fanden, kehrte B. wieder nach
Luzern zurück, wo er am 18. Nov. 1874 gest. ist.
B. war unstreitig ein rcichbegabter Künstler
und trefflicher Kritiker. Unermüdlich thätig, ver-
suchte er sich in jedem Kunstgcure, radierte und
äzte sogar auf Kupfer und Zink. Eine pekuniäre
Verbesserung seiner Stellung erreichte er bei all
dem nicht und den poetischen Gedanken fehlte
immer die gründliche Durchbildung und strenge
Schulung. Die angestrebte Zusammenstellung
der Arbeiten B.s, soweit sie nicht schon genannt
worden, erweist am besten die bisher kaum
geahnte Fruchtbarkeit seines Schaffens.
Von kirchlichen Fresken- und Altarmalereien
B.s wurden ermittelt: Die Altarbilder in der
Pfarrkirche zu Vitznau (Kt. Luzern): „Christus
am Kreuze" (Choraltar), „Auferstehung", „Hl.
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- 232
BüÜer
Weihnacht"; die zwei Altarbilder in den Pfarr-
kirchen von Malters und Eich: die „hl. Familie"
nnd die „Auferstehung des Heilands" (1862);
Fresken-Deckenbild in der Kinderkapelle von
St. Gallen: „Geburt Christi" in mangelhafter Aus-
fahrung; Deckenbilder in den Kirchen von
FlQelen, Rain u. a. m. ; Kreuzweg-Cyklus für die
Kirche von Lcuggern (Kt. Aarg.); „der hl. Joseph"
(Altarbild) in der Hofkirche Luzern.
Von Staffelei-Bildern sind zu nennen: „Ka-
poleon I. bei Waterloo" (1815), gemalt 1846
(Besitzer: Herr Ant. Inwyler, Luzern); „Struthan
Winkelrieds Tod" (gemalt 1848 in Düsseldorf;
Original bei Roman Abt, Luzern), ausgestellt an
der Schweiz. Kunst- und Industrieausstellung
in Bern 1857 und 1872 in Luzern, reproduziert
im Holzschnitt von Buri & Jecker in der „Schweiz"
1862, V. Jahrg., p. 301. Aus diesem Jahre 1862
stammt ein Zeichnungsentwurf: „Die Gattin
Frischhans Theiligs(I) fleht Waldmann um das
Leben ihres Mannes an." Ein gleichzeitig aus-
geführter Karton: „der Apostel Johannes, wie
er auf der Insel Patmos bei einem Bacchusfeste
Christi Lehre verkündet", zeugt von der Viel-
seitigkeit und der originellen Auffassung des
Künstlers.
Ans den 27 Original-Kompositionen und Studien
(in Bleistift, Kohle und Kreide) aus der Kunst-
sammlung Roman Abt (Luzern) sind insbesondere
zu nennen : „Schloß Habsburg" (Kohlenzeichnung),
„die Frauen am Grabe des Auferstandenen",
„Anbetung des neugebornen Jesus", „Cena
Domini", „hl. Familie", „Meeresbrandung", ,Rut"
(Feder und Tusch). „Verstoßung der Phil. Weber"
1566 (Kreidegrund). Eine treffliche Komposition,
„Susanna im Bade", sign. „Ant. Bütler komponiert
1851« (auf Kreidegrund), besitzt Karl Mahler in
Luzern.
Eine Reihe von Kompositionen B.s wurden
durch den Druck vervielfältigt, u. a.: „Panorama
von Rigi-Kanzcli", Lith. Eglin, Luzern (zirka
1836). Von A. B.s Hand Ut die artist Taf. II
im Geschichtsfr., Bd. 30, gezeichnet, mit der
Darstellung der 1512 von Papst Julius II. zum
Geschenke erhaltenen Luzerner Fahne (Ge-
schichtsfr., Bd. 30, p. 176, Anm. 5). Sein Ge-
mälde „Cimabuc entdeckt das Künstlertalent
Giottos", ist im Holzschnitt reproduziert in der
Schweiz, V. Jahrg. 1862, Bern, p. 31. „Gefilers
Tod", Freske aus der Telbkapelle bei Küßnach,
reproduziert in F. Heinemann, Tcll-Ikonographie,
ab Abb. 35, wo als Datum der Fresken das
Jahr 1874 (statt 1875) zu lesen ist. Im Jahr-
gang 1867 der „Alpenrosen" (Bern) erschien
p. 293 die Reproduktion einer Originalzeichnung
B.s, „Begrüßung der eidg. Schützenfahne durch
die Unterwaldner." Kopie eines Plenariums im
Kirchenschatze der Stifts- Pfarrkirche Luzern
(aus dem 12. Jahrh.) 1864, Lithographie. „Der
Stuckplatz auf dem Gütsch", darstellend das
Fronleichnamsschießen der S. Corporb-Christi-
Bruderschaft in Luzern, gestochenes Blatt
(X. Schwegler del. und A. Bütler sc). „Gundol-
dingensTod", Reproduktion des Freskengemäldes
des Luzerner Rathauses in den „Alpenrosen"
1868, p. 133. Aufnahme-Diplom der Kunstges.
Luzern (Anton B. comp., J. Zimmer del., Lith.
Wallis, Luzern). Artbt. Beilage und Titelblatt
zu Schnellers „Lukasbruderschaft" (Taf. 39 und
der Künstler des Meglinger'schen Totentanzes),
von B. auf Stein gezeichnet. Von ihm wurden
ferner in Kupfer gestochen: „Schützenfest der
Eigenossen in Luzern i. J. 1868"(Folio); „Winkel-
rieds Abschied* (Radierung; sign. A.B. ab B.s
Monogramm und reproduziert in Kinkels Künstler-
album Nr. 50); eine Kupferplatte (Ansicht der
Reuß und Kapellbrücke in Luzern von der Egg
aus) im Besitze der dortigen Kunstgeselbchaft,
wie auch Abzüge der Radierungen: „Badende
von einem Faun belauscht" (1867) und „Badende
vor einem Faun fliehend" (1863, beide „vor der
Schrift").
Von B.s vielseitiger Th&tigkeitgibt uns folgende
doch noch nicht erschöpfende Uebersicht Uber
seine Beteiligung an den Schweiz. Ausstellungen
ein Bild: Schweiz. Kunstausstellung in Luzern,
im Okt. 18-12, Nr. 10—15, 73 des Katalogs: „Das
Inncrc einer gotischen Kirche" (Komposition),
„Ein gotischer Kreuzgang" (Komposition), „Am
Rotzloch in IJnterwalden", „Am Hergottswald bei
Luzern", „Der Minnesänger" (enkaustisch gemalt),
Studienkopf nach der Natur, „Das Innere einer
Kirche. — Schweiz. Kunstausstellung in Luzern
1859 (Verzeichnb Nr. 36—40): „Herzog Karl
von Burgund nach der Schlacht von Murteu",
„Die Sündflut" (Bleistiftzeichnung), „Die er-
zwängte Hochzeit", „Auf der Voralpe" (Kanton
Uri), „Pilatus stellt Christus dem Volke vor"
(Bleistiftzeichnung). — Schweiz. Kunstausstellung
in Luzern 1869, Nr. 102—105 des Katalogs: „Eine
Partie aus dem Schächetithal", „Die Stunde vor
dem jüngsten Gericht" (Zeichnung), „Struthahn
Winkelrieds Tod", Porträt seines Vaters Nikolaus
sei. — Schweiz. Kunstausstellung in Luzern im
Okt. 1844, Nr. 19—22 des Katalogs: „Jesus
segnet die Kinder", „Das heranziehende Gewitter",
„Sonntagsruhe", zwei Porträts. — Schweiz. Kunst-
ausstellung in Luzern 1846, Nr. 10, 11, 12, 13 und
14: (Bern) „Fronleichnamsprozession in Zug",
„David mit dem Haupte Goliats, hochpreisend
den Geber des Sieges", „Felix Hämmerlin bei
den Franziskanern in Luzern", „Entdeckung der
Mordnacht in Luzern im Jahre 1333", ein Porträt.
— Schweiz. Kunstausstellung in Luzern 1854:
„Gcbirgspartie in Bünden", „Hagar und Ismael."
— Schweiz. Kunstausstellung in Konstanz 1871
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- 233 -
Butler
(Verzeichnis Nr. 16, 16, 17): „Morgen im Berner-
oberland", „Herbstnachmjttag am Vicrwald-
stättersee", „Fischerhäuschen amVierwaldstätter-
see". — Schweiz. Kunstausstellung in Luzern 1874,
Katalog Nr. 62 : Schweizeridyll. — Jubiläums-
ausstellung in Luzern 1889, Nr. 261 und 402:
„Mühle 1863" (ge&tzter Kupferstich), „Tod des
Struthan Winkelried" (Gemilde). — Katalog der
Gemäldesammlung der Kunstges. Luzern 1900,
Nr. 12: „Vier Tageszeiten" (Bibl. Landschaft).
Ferner sind noch folgende Bilder und Entwürfe
zu nennen : „Badende Nymphe mit Faun" (gest.
1834), „Die Ermahnung am Totenbette des
Schulmeisters" (zirka 1868), „Morgen auf dem
Rütli", „Sonnenuntergang von der Villa des Horaz
aus", „Einzug Christi in Jerusalem", „Rcding
von Biberegg erteilt den Rat vor der Schlacht
am Morgarten" (zirka 1872), „Wiederbelebung
des Lazarus", „Der alte blinde Melchthal bei
der Nachricht der wieder errungenen Freiheit",
„Stauffachers Unterredung mit seiner Frau über
die Rettung des Landes", „Bundesschwur der
vier Waldstätte mit Zürich im Jahre 1351«,
„Versöhnungsscenc der todfeindlich gesinnten
Schultheißen von Bern, Nägeli und Steiger, im
Jahre 1566." Beachtenswerte Aktstudien in Rot-
stift und Kohle im Besitze der Bürgerbibliothek
Luzern. Ein vorzügliches Aquarell, „Segen in
der Kirche" (1849) im Aquarellalbum Nr. 2 der
Kunstgesellschaft Luzern.
B.s Porträt in Bleizeichnung von „Jean Renggli
fils 1885" in der Sammlung K. Mahler, Luzern.
Jahresber. tarn. Kunstver. 1875, p. 29. — Kinkii,
.Schw. Künstler-Album Nr. 50. — GeschicbUfr. Bd. 20,
p. 156. — Lukasbruderech. Luzern, p. 20. — Scubert,
K.-Lex. 1, p. 483, 583. — Kat. der Lu«. Kuiwtau .ist.
1842, 1844, 1846, 1850, 1869. 1889 und 1890. —
iWww, Das alt« Luzern, p. 192. — Sonntagspoat,
Beil.z. „Bund" vom 12. Juli 1868. — „Vaterland" 1874,
Nr. 313 (Nekrolog). — /'. Ildnemann. Tell-Ikonogr. p. 88
n. 59 (wo irrtümlich 1885 statt 1874 als Todesjahr B.s
angegeben ist. — Denkschr. Ober Renovation der Hof-
kirebe Luzern („Altare und Orgel"), 1862, p. 18.
Fram Ilrinemann.
BBtlcr, Clemens, Maler, Dekorationsmaler,
ein dritter, der Kunst ergebener Sohn des Nikiaus
B. (1786—1864), der jedoch nicht die Be-
deutung seines Vaters und seiner Brüder Anton
und Joseph erreichte, seit 1869 das Augenlicht
fast ganz verloren hat und zur Zeit noch in
Kriens bei Luzern lebt. 1863 malte B. gemeinsam
mit seinem Bruder Anton die von diesem ent-
worfene Freskenkomposition: „Gundoldingens
Tod" an den Turm des Rathauses in Luzern.
Fmm IUinemnnn.
BBtler („Büttler"), Joseph (Nikolaus), Land-
schaftsmaler, Sohn des Nikolaus und Bruder
des Anton Ii., wurde am 16. Okt. 1822 in Kttß-
nach (Schwyz) geboren, erhielt den ersten künst-
lerischen Unterricht durah seinen Vater und
Bruder und suchte, gleich diesem, die dürftige
Schulbildung durch fortgesetztes Lernen des
Wissenswerten zu verbessern. 1848 siedelte die
Familie B. nach Luzern über. B. wandte sich
von Anfang an der Landschaft zu und malte
anfänglich auch mit Erfolg Stillleben. 1852 trat
er in das Privatatelier von Prof. Wilh. Schirmer
in Düsseldorf ein, unter dessen Leitung er große
Fortschritte machte. Ein ähnliches Geschick —
hinter welchem das Gespenst der Geldnot lauerte
— ließ auch ihn, wie seinen Bruder, diesen zu
großen Hoffnungen berechtigenden Aufenthalt in
Düsseldorf abbrechen. In der 2. Hälfte der
50 er Jahre finden wir ihn wieder in Luzern,
wo er eine zwar nicht unfruchtbare, aber doch
wenig förderliche Phase seines Lebens verbrachte,
bis er 1865 wiederum — und diesmal zu
bleibendem Aufenthalte — nach Düsseldorf über-
siedelte. Es scheint, daß seine in dieser letzten
Periode gemalten Bilder kaufkräftigen Zug
hatten, da namentlich Amerika damals gerade
den Gebirgslandschaften, wie sie aus dieses
Künstlers Hand zumeist hervorgingen, Interesse
und Nachfrage entgegenbrachte. B. starb in
Düsseldorf am 20. Jan. 1885.
Von den zerstreuten Arbeiten B.s ließen sich
— mehr nach der zeitlichen Folge, als nach
dem Standorte — ermitteln: „Geflügel" (Still-
leben); „Wiuterlandschaft am Rothsee" (auslest.
1844); „Der Eiger" (Museum Luzern); „Stadt-
partie von Luzern"; „Herbstmorgen"; „Fclsen-
grotte"; „Der Fritschizug in Luzern" (ausgest.
1846); „Am Zugersee" (Abendbeleuchtung);
„Morgen am Luzerner See"; „Winterlandschaft
bei Luzern"; „Schätzenkilbe in Unterwaiden"
(ausgest. 1848); „Ein Sommerabend am Vier-
waldstättersee" (zirka 1850); „Ein Morgen am
See"; „Göschenen-Alp mit Kapelle" (Handzeichn.
im Besitze Karl Mahlers, Luzern); „Holländische
Kirmeß" (Winterlandschaft, ausgest in Luzern
1859); Studien von Kinderköpfen und Porträts
(3 Farbcntafeln im Besitze von Hrn. Stadtpfarrer
J. Amberg, Luzern) ; „Fröschenschlacht"; „Tier-
stück" (Hühnergeier mit Taube); „Wasserfall
am St. Gotthard", zirka 1865 ; „Schlacht von
Grandson"; „Stadt Luzern mit dem Rathausturm"
(Aquarell im Besitze des Hrn. Laubi, Root). Eine
signierte Federzeichnung nach der Natur „Fried-
hof und Madonna am Kloster Bruck" (Luz. 1844)
im Besitze der Kunstges. Luzern. Der Katalog
der Kunstsammlung J. B. Schmitter-Hug, Ragaz
1864, nennt von B. p. 6 die Oclbilder: „Zwei
Mädchen am Gestade des Meeres"; „Die Tante
ergötzt sich an der im Lehnstuhle sitzenden
kleinen Nichte." Reproduziert in Lith. sind:
„Altgcstad am Lnzcrner See"; „Fischerhaus am
Vierwaldstättersee bei Meggen."
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Butler
- 234 -
Buir
B. beteiligte sicli auch an Schweiz. Turnus-
auBBtellungen und an denjenigen de« rheinischen
Kunstvcrcins. Aji der Schweiz. Industrie-, Kunst*
und Landwirtschaft!. Ausstellung in Bern von 1857
erhielt er für das in der Wirkung großartige
Gemälde: „Beim Tcufelsstein am St. Gotthard"
eine Bronzcmcdaille. Dasselbe Gemälde ist auch
im Katalog der schweiz. Kunstausstellung Luxem
1851, Nr. 55, unter der Aufschrift: „Die Reuß
am St. Gotthard" aufgeführt.
Kat, der Jabil.-Aosst. Luzern 1889; dito t. 1850. —
Jahrestor. torn. Kunstver. 1885, p. 59 (Nekrolog). —
Ztechr. f. bild. Kst. Beibl. XI, p. 449; XXI, p. 652. -
MälUr, Biogr. K. Lei., p. 89. — Dtsch. Kunstbl. 1855,
p. 317. — • Kat. der Schweiz. Kunstausst. Luzern 1842;
dito 1844, 1646. — Bericht des Luz. Kantonalkomito
für die Schweis. Indastr.-, Kunst- a. Landwirtsch. Ausst.
in Bern 1857. fmiu Heinrmnnn.
BBtler (Büttler), Nikolaus, Maler, Vater des
Joseph und Anton B., ist am 28. Okt. 1786 in
Auw (Freiamt des Kts. Aargau) geboren, wurde
unter den Malern Wüest und Huber (Zürich)
gebildet und machte auch eine Kunstreise durch
Deutschland. Zu Anfang der 20 er Jahre des
19. Jahrb. siedelte er nach Küßnach (Schwyz)
über, wo er «ich verheiratete. B. war nicht
ohne Talent und Geschick; aber der Kampf ums
Dasein wies ihn an, alles zu machen und alle
Aufträge auszuführen; so brachte er es zu
einer aufgedrungenen und einer künstlerischen
Vertiefung schädlichen Vielseitigkeit, malte
Kirchenbilder und Dorftheater, Porträts und
Grabkreuze, historische Scenen; Möbel, die auf
einem grau-hlauen Farbgrunde mit einem bunten
Blumenflor verziert wurden. Mit einem Wort,
er war bald Künstler, bald Bauernmaler.
Seine Spezialität blieben immerhin Kirchen-
dekorationen, insbesondere die „hl. Gräber."
1834 malte B. um 3' > Louisdor für die Teils-
kapelle in Küßnach als monumentales Lein-
wandgemäldc „Geßlcrs Tod." 1839 ließ B. Bich
mit seiner Familie in Luzern nieder, wohl in
der Berechnung, ein besseres Auskommen und
für seine drei talentvollen Söhne eine Grund-
lage der künstlerischen Ausbildung zu finden.
Hier verheiratete er eine Tochter mit Kunst-
maler Jean Renggli. Für den künstlerischen
Eifer, wie auch für die ökonomische Lage B.s
ist bezeichnend, daß er der Ausübung seines
Berufs bis in die letzten Tage seines 78jährigen
Daseins oblag. Als Kuriosum mag noch inter-
essieren, daß B. wie I/eonardo stets den Pinsel
mit der linken Hand führte. Kr starb am
11. Nov. 1864 in Luzern.
Karl Mahler in Luzern besitzt eine B. zuge-
teilte, mit Gouache-Lichtern aufgehöhte Hand-
Zeichnung „Herkules und der Raub der Serpina."
Ein „Porträt seines Vaters Nikolaus", gemalt
von Anton B., war in der Luzerner Kunstaus-
stellung 1869 zu sehen. Der Katalog genannter
Ausstellung verzeichnet unter Nr. 10 zwei
Studien B.s: „Ein Lumpensammler" und „Ein
rauchender Bauer im Hirthemde."
Scbriftl. Aufxetchn. Jos. Balmens, sowie mündl. Mittig.
Karl Mahlers (Luz.). Vgl. auch Luz.Tagbl. 1864, Nr.316
und F. lldnemann. Tell-Ikonogr., p. 38 u. 59.
Fmm Hciivmnnn.
Butler, s. auch Bcutler.
Bfittlker, Urs Jakob, von Ölten, Kupfer-
schmied, scheint ein Meister seines Faches ge-
wesen zu sein, da er beim Bau der St. Ursus-
kirche eigens nach Solothurn berufen wurde,
um den definitiven Akkord von 1767 einzuleiten
und die Preise der Arbeiten zu bestimmen.
Soloth. N.-Bl. 1856, p. 16. ZrUcr-CJH».
ßllttikon (Bütenkon), Jobs, von, Baumeister
und Kantor des St. Mauritiusstiftes in Zofingen,
wird daselbst in den Urkunden der Jahre 1286,
1317 und 1320 erwähnt. In dem Statute vom
18. Juni 1317 verpflichten sich die Chorherren,
zur baulichen Wiederherstellung der Stiftskirche
St. Mauritius drei Jahre lang je neun Pfund
Pfennige von jeder Pfründe dem Stiftswerkmeister,
Joh. v. Büttikon, Sänger, zu entrichten.
In den Urkunden des Mauritiusstiftes in Zo-
fingen der Jahre 1363 und 1371 wird ein zweiter
Joh. v. Büttikon, Sänger, erwähnt ; ferner zwi-
schen 1324 und 1386 zwei weitere Joh. v. Büttikon
als Stiftapröbste.
Soloth.Wochonbl. 1830, p.628. — ./. E. Ko,.r, Gesch.
dor oidg. Bunde, Bd. IV, 2, p. 265. — H»hn. Gesch. der
bild. Kste., p. 506. — Rmnncr. Pas alUs Zoflngon u. sein
Chorherroust., p. 16—17, 47, 63 -65. — Kahn. Stat.
Schweiz. Kstdenkm. Anz. Alt.-Kde. 1880, p. 60. —
Argovia, Bd. XIX, p. 80. K. HebAart.
Büttler, s. Beutler, Bütler.
Kutaner, Dom., s. Inderbitzi, Dom.
BnlT, Sebastian, Porträtmaler, geb. am 2. Febr.
1829 in seiner Heimatgemeinde Wald, Kt. Appen-
zell A.-Rh., gest. am 3. Mai 1880 in Herisau.
B. erhielt als Sohn eines Fabrikanten eine für
damalige und dortige Verhältnisse gute Er-
ziehung, aber unter schwierigen Umständen, und
machte seit 1843 oder 1844 eine zirka 3 -4-
jährige Lehrzeit ln?i Porträtmaler L. Tanner.
Nach Verlust seiner Eltern durch das Nerven-
fieber ermöglichte ihm ein Geschäftsfreund seines
Vaters, am 28. Okt 1847 nach München über-
zusiedeln, wo er bis 1852 an der Kunstschule ver-
blieb, die Ferien zu Reisen, 1851 nach Salzburg,
1852 nach Dresden und Wttrzburg benutzend. B.s
Lehrer in München war hauptsächlich Berdelh*.
Seit Herbst 1852 hielt er sich bei 'vertrauten
Freunden in Wildegg auf und kam als Porträt-
maler im Februar 1853 nach SL Gallen. Im
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_ 235 — Bullinger
Büffler
Sommer 1854 studierte B. besondere iu Appen-
zell I.-Rh., kehrte im November nach München
zurück, kam aber schon 1856 wieder nach der
Schweiz, wo er Bich nach kurzem Aufenthalte
in Basel und Ende 1857 in St. Gallen niederließ.
Kunstreiten machte er noch 1862 nach Amsterdam,
1873 nach Paris und 1879 nach Manchen. Krank
begab er sich zu Iwssercr Pflege, im März 1880,
zu seiner Schwester — B. war unverheiratet —
nach Ilerisau, wo er im Mai starb.
Er beschickte 1856 die lokale Kunstausstellung
in Zürich und beteiligte sich an den Turnus-
ausstellungen des Schweiz. Kunstvereins. 1866:
Kopie nach Barth, van der Hebst: „Schützengilde
von Amsterdam feiert den westfälischen Friedens-
schluß; Kopie nach Nik. Maes: „Die Spinnerin";
Porträt des Kupferstechers U. Merz; Porträt des
Zeichenlehrers G. Bion; Selbstporträt; Porträt
des Kupferstechers Karl A. Gonzenbach. 1872:
„Appenzeller, sich zum Gang an die I^nds-
gemeinde rüstend" u. a.
Zeitechr. f. WM. K*t, Btlbl. VHJ, 108. — Jahnwber.
bern. Katver. 1880, p. 59. Hahn.
Boffler (Butler), Abraham, Wappenmaler, von
Dottenwil, geb. 1698 in St. Gallen, lernte bei
seinem Vater Daniel, hielt sich einige Jahre in
Paris auf. Er malte auch Porträts, ohne auf
irgeud einem Gebiete hervorzutreten. 1728 ar-
beitete er während des ganzen Sommers im
Kloster St Johann im Toggenburg. Im Alter
fast ganz erblindet, starb er 1770 als der Letzte
seines Geschlechts in St. Gallen.
Wappenb. — Handachr. Notizen von G.L. und Witt.
Hartmann auf der SUdtbibl. St. Gallen. Hakn.
Büffler, Christoph, Maler, von Dottenwil, geb.
1681 in St. Gallen, als der zweite Solui des ältern
Ch. B., lernte nach dem frühen Tode seines
Vaters bei seinem Bruder Daniel und starb 1705
als Soldat bei Hohentwiel (Württemberg). Keine
Werke von ihm erwähnt.
Handachr. Notizen von ü. L. Hartman* auf derSUdt-
bibllothek St. Gallen. Huhn.
Büffler (Bufler), Daniel, Wapj>enmaler, von
Dottenwil, geb. am 30. Dez. 1670 in St. Gallen,
gest am 1. Juni 1731. Sohn des nicht weiter
bekannten Malers Christoph (1639 — 1693),
kopierte auch Kupferstiche in Malerei. Im
ältern Donationsbuche der Schulen St. Gallens
sind einige Wappenmalereien, jedoch nicht sig-
niert, von ihm vorhanden.
Handachr. Notizen von U. L. und Wilh. Hertmann auf
der Stadtbibl. St Gallen. //'(An.
Boiler, s. Büffler.
Bngar, Gregor, 8. Bungar, Gregor.
BagHo, Antoni, Maler des 16. Jahrb., aus
Chironico. Laut Inschrift vom 23. April 1575
malte er mit anderen gemeinsam an den Re-
naissanecornnmenten der Bordüre der Balkeu-
diele, welche die beiden Schiffe von 6,m M. di
Ca»tello bei Giornico bedeckt.
Rnh». Anz. Alt.-Kdo. 1891, p. 516. C. »n.».
Button, Marc-Fran^ois, graveur, uc ä Geueve
on 1841, a surtout truvaille" pour la fabrique
d'lrorlogerie et de bijouterie. A.-J. M.
Bula, Bernardo, Maurermeister und Architekt,
aus Muggio oberhalb Chiasso. Er arbeitete um
die Mitte des 17. Jahrh. mit zweien seiner Lauds-
leute an verschiedenen Palastbauten in Böhmen.
Die drei Genossen berichteten am 26. Dez. 1650
dem Ortspfarrer ihrer Heimat, daß sie in Böhmen
einen ihrer Landsleute, namens Bastiano Fontana
(s. d.) aus Cabbio getroffen, der zu jeuer Zeit
wahrscheinlich als Kriegsingenieur in Wallen-
stein'schen Kriegsdiensten stand.
Boll. ator. 1890, p. 72. F.. !.. Oimrd.
Bulfer, Maler. Ein Maler dieses Namens
bewirbt sich 1774 um die Ausführung von Bildern
für die Stiftskirche von Beromünster, Kt Luzeru.
Näheres über ihn ist nicht bekannt.
Ettrrmann. Die Stiftskirche von lleromunster, Rath.
Schweizer«. N. F. IV, p. 218. J. £•««/..
Bullacher (Buollacher), Joseph Auton, Maler,
aus Telfs im Tirol, dekorierte mit Wandmalereien
den Kapitelsaal im Kloster St Gallen in den
Jahren 1786 und 1787.
Anz. AH.-Kde. 1883, p. 380 (J. L. Meyer). //«■*«.
Bnllingor, Hans Jakob I, Goldschmied, geb.
am 7. Okt. 1578 in Zürich, Sohn des Hans
Heinrich B., der als Fähnrich im Tampiskriege
umkam. Er war 1591 bei Hs. TJlr. Stampfer
Lehrling und wurde 1606 Meister. Er hatte drei
Frauen: 1) 1608 Kleophea Schweizer, 2) eine
Schür von Glarus, von der er geschieden wurde,
3) Johanna Vogt von Schaffhausen. Er starb
in Siebenbürgen. Er war der Vater des Folgenden.
Mitthj. des t Hm. Dr. Zeller-WerdmOllor. C. Brun.
Bnllinger, Hans Jakob II, Goldschmied, Sohn
des Vorhergehenden, geb. am 25. Juli 1610 in
Zürich. Er war 1623 I^ehrling bei Konr. Turnyseu
und wurde am 23. Jan. 1634 Meister. 1664 Korn-
hausmeister, im gleichen Jahre Wardeiii, 1650
bis 1671 Handwcrksobmaun. Er starb am 1. Febr.
1682. Zweimal verheiratet: 1) 1633 mit Susanna
Reutlinger, 2) 1640 mit Verena Hirzcl, der Mutter
des Folgenden. B. ist ein tüchtiger Goldschmied
gewesen. Von ihm im Landesmuseum ein Becher
(Hobel träger), abgebildet Taf. VI in der Fest-
gabe zur Eröffnung des Landesmuscums.
Mittlfc. des t Hm. Dr. ZcIlorWerduiullcr. C. Itrun.
Ballinger, Hans Jakob HI, Goldschmied, Sohn
des H. J. B. II, geb. am 23. Juli 1650, war 1662
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Bulliiiger
— 230 —
Buiigar
I<ehrling Im-i seinem Vater und wurde 1672
Meister. 1687 Zwölfer bei den Schneidern, 1700
Amtmann in Töß. Seine Frau 1089 Regula
Pestalozzi. B. ist der Vater des Folgcndeu. Er
starb am 15. Juni 1724.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Wordmüller. Brun.
Bnllinger, Hans Jakob IV, Goldschmied, in
Zürich, Sohn des Vorhergehenden. Er war 1700
Lehrling bei seinem Vater und wurde 1709
Meister. Er starb am 19. Dez. 1723. 1715 ver-
mählte er sich mit Anna Sprüugli. Festgabe
auf die Eröffnung des Schweiz. Landesmuseums
in Zürich 1898. p. 234.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller-Wordmöller. r, Brun.
Bnllinger, Heinrich, geb. 1718 zu Zürich,
als Sohn des Malers und Professors Balthasar B.,
Kaufmann, Freihauptmann, kopuliert 1775 mit
Dorothea Ammann. Gest. nach 1811. Er malte
zu seinem Vergnügen auf Glas.
Mandl. Mittig. von H.Schuldxß. — Füßli, K.-Ui. II,
1806, p. 132. lianz.
Bnllingcr, Joh. Balthasar, Maler und Kupfer-
stecher von Zürich, geb. am 30. Nov. 1713 zu Lang-
nau, wo sein Vater Pfarrer war. Früh verwaist,
kam er - nach einer wenig fruchtbaren Unter-
richtszeit bei dem alten Melchior Füßli -• 1829
zu Maler Joh. Simmler in die Lehre und blieb
daselbst bis 1732. Dann ging er über Bergamo,
Brcscia, Verona nach Venedig und bracht«, durch
Zanetti eingeführt, zwei Jahre im Atelier des
Giov. Batt. Tiepolo zu, der dem fleißigen Schüler
sehr gewogen gewesen zu sein scheint. 1736
kam er, weil sein Lehrer nach Würzburg be-
rufen worden war, wieder nach Zürich zurück,
hielt sich dort ein Jahr auf und wandert« dann
weiter nach Solothum (1736), Neuenburg und
Bern (1737), überall Landschaften, Porträts und
was sich darbot malend. 1738 reiste er den
Rhein hinunter nach Düsseldorf und weiter nach
Amsterdam, wo er sich drei Jahre, arbeitend
und studierend, aufhielt. 1742 nahm er, nach
einer überstandenen schweren Krankheit, seinen
bleibenden Wohnsitz wieder in Zürich und ver-
heiratete sich daselbst Er erhielt eine Reihe
von Auftragen, nach damaliger Mode Zimmer
mit Landschaften zu bemalen (J. C. Füßli nennt
einige seiner Auftraggeber) und liegann gleich-
zeitig auf Kupfer zu ätzen. 1756 gab er eine
Sammlung von Landschaften nach J. F. Ennels,
Fei. Meyer und eigenen Zeichnungen heraus, 1770
eine solche von „100 Schweizerprospekten, nach
der Natur gezeichnet und in Kupfer gebracht."
Die landschaftlichen Darstellungen und nament-
lich diejenigen aus den Gebirgsgegenden der
Schweiz sind, wie das meiste, was B. geleistet,
sehr mittelmäßig und manieriert; wertvoller
dagegen (weil viel korrekter gezeichnet und
sorgfältig gestochen) sind die dabei befindlichen
zwölf Ansichten aus dem Innern der Stadt Zürich.
Die Zahl seiner geätzten Blätter soll sich auf
über 400 belaufen, worunter sehr viele Bilder
zu Zürcher. Neujahrsblättern. 1773 wurde B.
Professor an der neu gegründeten sog. Kunst-
schule und bekleidete diese Stelle bis zu seinem
am 31. März 1793 erfolgten Tode. Sein Selbst-
porträt befindet sich in der Sammlung der
Zürcher Kunstgesellschaft, welche, wie die
Kupferstichsammlung des Polytechnikums in
Zürich, auch eine große Anzahl Zeichnungen
und Radierungen von seiner Hand besitzt.
Ausfuhr!. Hauptquclle, aas der die riratl. spateren
Lexika geschöpft haben : J. C. Füßli, Best. Künstler,
Ausgabe 1769, 79, III. F. O. /Wo«,.
Bnllingcr, Joh. Balthasar, Maler und Radierer
(Dilettant), geb. in Zürich 1777, Enkel des Altern
J. B. B. (Nagler nennt ihn irrigerweise dessen
Neffen), ward 1804 Pfarrer in Erfenbach, 1824
in Küßnach, wo er 1844 starb. Seine land-
schaftlichen Zeichnungen und Radierungen haben
etwas Anmutiges, wenn sie auch nicht bedeutend
zu nennen sind. Nach seinen Zeichnungen haben
auch H.Meyer und J. Hürlimann gestochen. B.
war ein eifriger Sammler von Stichen und hat
seine Kollektion von 5200 Blättern (fast aus-
schließlich Landschaften, darunter annähernd
vollständig H. Meyer, L. Heß, J. Biedermann,
N. König, S. Kobell, Waterloo, Everdingcn,
Swanefeldt, Berghem, de Boissieu) mit 2 Bänden
Handzeichnungen seines Großvaters der Zürcher
Kunstgesellschaft legiert.
Füßli, K.-Lox. 11, p. 132. -- Donat.-Uuch der Zürc.h.
K.-Oes. F. O. Feitalaui.
Bulot, Daniel, orfövre du 16 17°sieclc ä Ncu-
chütel.
Mus. Neuen. 1889, p. 190. M. Morrl.
Bumeister, Marti, s. Baumeister, Martin.
ßungar (?), Gregor, von Banitz, Tischmacher.
Verfertigte lant Inschrift („dis werck ist ge-
macht . do man zalt von der geburt cristi
mcccclxxxxiiiii iar mestar Gregorivss Bugar von
banitzz Ht es geinachzz") die wappenreiche Holz-
diele, die sich im Schiffe der Kapelle St. Sebastian
hei Igels (Graubünden) befand und 1894 für das
Schweiz. LandesmuBeum in Zürich erworben
worden ist. Wie dies mehrere solcher Dielen
in bündnerischen Kirchen zeigen, versiebt die
Malerei den anderswo üblichen Schmuck der
Bordüren mit Flachschnitzerei, wobei alter ge-
wisse Zierden und Gliederungen die der letzteren
geläufigen Motive wiederholen. Mit derber Kraft
der Zeichnung und einer beschränkten Palette
vorwiegend von gebrocheneu Farben : Rot, Grün,
Braun, ein sparsames Blau, Schwarz und Weiß,
ist eine Dekoration erreicht, die in Verbindung
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mit dem warmen Braun der Schalbretter eineu
ansprechenden und frischen Eindruck macht
Ein Werk des gleichen Meisters mit freilich viel
besserer Stilisierung des Heraldischen ist wahr-
scheinlich die 1403 datierte Holzdiele im Schiff
der Kirche von Arosa. „Bügar", des Meisters
Geschlechtsname, ist mutmaßlich Abkürzung von
„bungar" und identisch mit dem niederdeutschen
„bunger" (Trommel-, Paukenschlager). Auf Nie-
der-(Nord-) Deutschland weistauch der Ausdruck
„mestar" statt Meister (gef. Mitteilung des Hrn.
Prof. Dr. A. Bachmann in Zürich). „Banitzz" ist
Nüscheler geneigt, für Panix zu halten, allein,
die norddeutsche Abkunft Gregors vorausgesetzt,
wäre dann eher an Bahnitz im Reg. -Bez. Magde-
burg, oder an das bei Leipzig gelegene Panitzsch
zu denken, woher er als wandernder Meister
gekommen ist
IfüteheUr, Gotteshäuser I, p. C8. — Kahn, Bild. Kst.
p. 54 1 . — Der»., Stet. Schweiz. Kstdenkm. Anz. Alt.-Kde.
1 882, p. 8 1 5 (wo jedesmal der unrichtige Käme „ Josephus
Baldasar" steht). Kahn.
Bungier (Böngior), Zacharias I., Zinngießer,
wahrscheinlich von Arbon, wurde 1599 Bürger
von St. Gallen, gest daselbst am 26. Okt 1618.
Ehe 1595 mit Anna Schcrlin von Arbon, gest.
1627. Er war 1610 Zinngießprohierer, 1612
Stadtrichter, 1613 Elfer, 1614 Goldschmied-
probierer.
ßürgergenealogie Stadtkanzlei StOallen. Jlakn.
Bungier, Zacharias H., Zinngioßer, Sohn von
Zach. B. I., geb. am 21. Sept 1602, gest. am
9. Aug. 1666 in St Gallen. Außer mehreren an-
deren Aemtern Iwklcidete er 1639—1644 das-
jenige des Zunftmeisters (Schmiedezunft), 1640
bis 1666 ZinngieBprobierer, 1654 Goldschmied-
probierer, 1662 -1666 wieder Zunftmeister etc.
BQrgergenealogie Stadtkauzlei St. Gallen. U«h*.
Bangler, Zacharias III., Baumeister, geb. in
St. Gallen am 1. Dez. 1648, gest. am 26. Dez.
1730. Er bekleidete eine größere Anzahl öffent-
licher Aemter, u. a. war er 1695—1700 Zunft-
meister, 1699—1710 Zinngießprohierer, 1701 bis
1708Goldschmiedprobierer, 1701 — 1705 Bauherr,
1705—1707 Director Bibliothecae, 1700—1709
Bauverordneter, 1708—1709 Linscbühlpflcgcr,
als welcher er 1709 wegen schlechter Rechnungs-
führung aller Aemter entsetzt wurde und 1400
Gulden dem Liusebühlamte ersetzen mußte. B.
besaß viel Kunstgeschmack und trug viel zur
Verschönerung der Gebäude bei, besonders durch
Anbringung geschnitzter Erker.
BOrgergenealogio Stedtkanzlei St. Gallen. — W. Uart-
■wma, St.Gall. Kunstgesch., Msc. Kstver. St. Gallen. —
Die Erker von St Gallen, heransg. vom Kunstver., hiator.
Verein und Ingen.- u. Architektenverein. Jlahn.
ßnninng, Anth., s. Boviung, Anth.
Burato
Buocher, David, s. Bücher, D.
Buochmann, Jost 8- Buchmann, Jost.
Buoholzer, F. J., Zeichner, Lithograph, Sohn
des Lithographen J. B., war um die 30er Jahre
des vorigen Jahrb. in der Lithographie seines
Vaters, Bowie für die lithographische Anstalt der
Gebr. Eglin thätig. Von ihm erschienen u. a. im
lithographischen Drucke : „Der junge Savoyarde."
F. J. Buoholzer. Lith. v. Gebr. Eglin in Luzern.
(Höhe 22, Breite 20 cm.) „Werner Stauffacher
findet des Teilen Pfeil unweit der hohlen Gasse
bei Kflßnach 1307.« F. J. Buoholzer, Fils, inv.
1831. Lith. J. Buoholzer, Luzern (quer 4°).
F. Heinemann. TelMkonograph., p. 66.
>'miu Ilrinrmnnn.
Buollacher, s. Bullachcr.
Baono, Giovanni, Bildhauer, aus Bissone, im
13. Jahrh. Er war 1281 in Parma, wo laut In-
schrift von ihm die zwei Säulen tragenden leb-
losen marmornen Löwen des mittlem Haupt-
portals der Kathedrale und die Monatszeichen
im Bogen des Vestibulums herrühren. Teucalla
schreibt ihm ohne Grund die ganze Facade des
Domes zu.
Ptrkin», Sculpturo in northorn, soothem and e&stern
Itely, p. 261, 296. — Burckkardt. Cicerone, 2. Aull.,
p. B61. — OmH-M: Oberitelien, 2. Aufl., p. 905. -
btruiotti, im Boll. stor. 1885, p. 6. — />«•».. Art. avizz.
in Koma, p. IX o C. — Jlianchi, Art. tic. p. 29. -
IVWfa. Art. biss. p. 13. V. Bru».
Buonvicini, Pictro, Architekt des 18. Jahrb.,
geb. in Valsolda, aber aus Lugano stammend,
wo die Familie im 17. Jahrh. Bich angesiedelt
hatte. Er wirkte in Turin, wo er das Kloster
und die Kircho von S. MIchele baute. In noch
jugendlichem Alter starb er daselbst circa 1795.
Giacomo Carlo Dcnina nennt ihn unter den her-
vorragenden Baumeistern seiner Zeit
Dcnina, Quadro bttorico stetistico e murale dell'alte
Iteli*. Milano 1806, I, p. 2 10. — OldAli, Diz. p. 194. —
Bianchi, Art tic. p. 33. V. Brun.
Buogiger, s. Businger.
Burato, Ambrogio, da ßescapl, „ingeniarius
ducalis, bombardero et magistro da bricole", wird
1453 und 1454 erwähnt. Er ist wenn nicht der
Vater, so doch sicher ein Verwandter des FHetro B.
Laut Bittschrift stand er mehr als 25 Jahre im
Dienste des Filippo Maria Visconti und nachher
im Dienste des Duca Francesco. Man schuldete
ihm den Sold von 16 Monaten, was Um, an-
gesichts seiner großen Familie, empfindlich
berührte.
Boll. Btor. 1889, p. 80. C. Brun,
Burato, Pietro, da Bescap£, unter der Herr-
schaft der Sforza Festungsbaumeister. In Chia-
venna thätig, sandte ihn der Herzog von Mailand
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Burcher
- 238 -
Hurckharclt
am 16. Juni 1485 nach Bellinzona zur Begut-
achtung eines im Bau begriffenen und die dortige
Festung, wie er meinte, schädigenden Gebäudes
„verso il castello graude." Am 28. Juli 1486
wurde er neuerdings nach Bellinzona abgeordnet.
1490 war B. wiederum in Chiavenna beschäftigt
und schlug bei Traoua im Veltlin eine Brücke
über die Adda. Im Juni 1490 reparierte er das
Kastell von Monza, 1492 lieferte er die Zeich-
nung für die Festung von Romagnano. 1497
wird B. unter den Architekten „del comune di
Milano" aufgeführt.
Boll.stor. 1889, p. 80; 1891, ]». 49 — 50. <\ Brun.
Burcher, Benedikt, Tischmacher (Bildhauer?),
war um 1680 in Luzern thätig, in welchem Jahr
er in die St. Lukasbruderschaft Aufnahme fand.
/V«hi Ileint-mann.
Burckhardt- Vischer, Anna Elisabeth, geb. am
19. Sept. 1783, Tochter des Ratsherrn Peter
Vischer-Sarasin. Sie hat die künstlerische Be-
gabung ihres Vaters geerbt und hat sich neben
Zeichnen und Aquarellieren auch mit Radieren
abgegeben. Eine hübsche Radierung, Schafe
darstellend, befindet sich im Besitze der Basler
Kunstsammlung. Sie starb am 19. Mai 1857.
K. SvhluMlieryer-Yi*cher.
Burckhardt, Carl, Maler und Bildhauer, aus
Basel, geb. in Lindau (Kt. Zur.) am 13. Jan. 1878,
verlor früh seinen Vater, der Pfarrer in Rüti war,
und kam in seine Vaterstadt zurück. Dort durchlief
er die Schulen bis zur Maturitat (1896). Er sollte
Techniker werden, entschloß sich aber im letzten
Schuljahre zur Malerei. Die Winter 1890/97
und 1897/98 brachte er in München an der
Privateehulc des Malers Knirr zu; in der Zwischen-
zeit war er üi Basel, malend, zeichnend, dann
imd wann radierend. Er vertiefte sich mit Eifer
in das Studium der menschlichen Gestalt, die
ihn aber mehr plastisch als farbig interessierte.
Schon in dieser Basler Zeit entstanden einige
Zeichnungen : ein „Löweninarcben", eine „Fluß-
landschaft", ein Ex-libris u.s.w. Im Winter 1899
begab sich B. nach Rom, immer noch als Zeichner
und Maler, der in den Fußatapfen Klingers schien
wandeln zu wollen. Bei einem zweiten im Febr.
1901 begonnenen Romanfenthaltc ging er dann
zur Bildhauerei Ober, nachdem er ein Plakat
zur Basler ßundesfeicr geschaffen hatte. Gegen-
wärtig ist er mit einer großen Gruppe „Zeus
und Eros" beschäftigt. Proben dieser Arbeit
haben ihm Stipendien des Bundes eingetragen.
Die Weihnachtsausstellung der Basier Künstler
im Dez. 1902 enthielt eine Jünglingsbüste von
ihm. In jüngster Zeit (Mai 1903) erhielt er den
Auftrag zur Schaffung eines Reliefs für die
Pauluskirche in Basel. u.lUcr.
Burckhardt, Daniel, Kunstschreiner, 1671
thätig in St. Gallen, führte gemeinsam mit Johs.
Keßler die Ausstattung mit Kredenz, Kasten,
Bilderrahmen etc. der Tafelstube im Kloster
St. Gallen nebst Täfelung der Stube selbst aus.
Verdingzettel etc. vom 22. Okt. 1671, publ. von Erwin
KoihenkäuJer im Anz. Alt.-Kde. 1899, N.F. I, p. 148.
Hak».
Burckhardt- Wildt, Daniel, Bandfabrikant und
Dilettant auf dem Gebiete der Malerei und Ra-
dierung, geb. zu Basel 1752, gest. ebenda 1819.
B. besaß große Kunstsammlungen, die er teil-
weise schon von seinem Vater ererbt hatte, je-
doch seit den 1770 er Jahren durch eigene
Erwerbungen stark vermehrte; auch gehörte er
1812 zu den Gründern der Basler Künstler-
gesellschafu Die erhaltenen Werke B.s sind
zumeist Aquarelle und Kreidezeichnungen. Sie
stellten Landschaften, Bildnisse und Sittenbilder
im Geschmackc der französischen Maler des
18. Jahrh. dar. Die Radierungen B.s sind, weil
zur Kolorierung bestimmt, nur in einfachen
Umrissen gehalten. Es verdienen besondere Er-
wähnung: „La Blancherie de M. Ilagenbach";
eine Folge von Porträts von B.s Vorfahren.
Monogramm: D.B. J>. BurMunü.
Burckhardt, J., dessinateur, originaire de
Sumiswald, n£ ä Neuchätel eu 1811. II eiudia
pendant plusicnrs annees la peinture ä Munich,
puls passa de lä ä Rome, od, ne trouvant pas
ä gaguer sa vie, des compatriotes s'iuteressercnt
& lui et le firent revenir a Neuchätel. De retour
au pays, il fit la connatssance d'Agassiz qui
l'occupa pour les illustrations de ses „Poissons
fossiles" et pour les planches de ses publications
sur les glaciere. II rapporta de ses courses dann
les Alpes plusicurs (Hudes: en 1842 „Panorama
de laMer dcglacc" (aquarelle), cn 1844 „Glacior
de PAar et l'Hötel des Neuchatelois* (Musee
historique de Neuchätel), „Vue du glacier du
Rhöne", etc. Vers 1845 B. partit pour le Brfeil,
ou il mourut en 1867.
Mus. Neuth. 1892. M. Mord.
Burckhardt, Jenny, geb. in Basel 1849. Sic
besuchte die Zeichen- und Malklassc des Ilrn.
Wcißbrod von 1874—1878. Später machte sie
einen Aufenthalt in Rom und Floren/, und er-
weiterte ihre Kenntnisse durch Besuch der Gale-
rien in München. J. B. malt Porträte und kopiert
viel nach alten Meistern. Sie stellte mehrmals
in der Basler Kunsthalle aus.
Nach Mittig. der Künstlerin. tViW Burckhardt.
Burckhardt -Isclin, Jeremias, ßandfabrikant
und Dilettant auf dem Gebiete der Radierung,
geb. zu Basel 1779, als Sohn von Daniel Burck-
hardt-Wildt, gest. ebenda 1838. B. radierte in
derber, trockener Manier u. a. „Ansicht des
Gasthofes zu den Drei Königen in Basel mit
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Burckhardt
- 230 -
Burgdorfcr
Auffahrt der Häupterkutschc" (1793), Breite 14,
Höhe 9.3 cm ; Ansicht seines väterlichen Land-
gutes nBcuggenwaidu (1797), Br. 29, H. 20 cm.
Außerdem kopierte er eine landschaftliche Ra-
dierung von Salomon Gelmer: „Insel Schwanau"
(Br. 11, 11.8cm). Monogramm: J.B.
Ii. liurtkhardl.
Burckhardt-Schönauer, Ludwig, geb. 1807 zu
Basel, gest. 1878 daselbst, war Schaler des Malers
Miville. Er machte seine Studien in Dresden,
München, Rom und Baris, zur Zeit der Jos. Koch,
Fries, Reinhard, Winterhalter etc. Von seinen
Eltern anfangs der 80er Jahre nach Hause
berufen, verabschiedete er sich zu früh aus rejjem
Künstler le)>en, und die Schwcizcrlandschnft, das
Hochgebirge zumal, blieb fortan der bedeutendste
Halt für seine Studien und Bilder. Oft gewannen
diese heimatlichen Motive unter seiner schöpfe-
rischen Hand eine Einfachheit und Größe, welche
dem Bilde bleibenden Wert gclwn. Er zeichnete
auch sehr gut Tiere, und seine Liebe zur Jagd
durfte überhaupt den intimen Umgang mit der
Natur gefördert haben. Von seinen Bildern finden
sich im Basler Museum, ferner in basler. und
ausländ. Privatbesitze (Dr. E. Stückelberg).
AU*rt liurrkkurdt.
Burckhardt, Marie, geb. in Basel 1847. Sic
nahm zuerst Zeichenunterricht bei Kupferstecher
Fr. Weber; von 1874- 1878 besuchte sie die
Zeichen- und Malklasse des Hrn. Wcißbrod. Ein
Aufenthalt in Florenz und Rom, sowie der Besuch
der Galerien in München und Dresden, trug zu
ihrer weiteren Ausbildung bei. Viel Förderung
gewann sie durch eingehendes Studium franz.
KunBtschriftstcller, so de Goncourts u. a., wie
ülwrhaupt die franz. Meister ihrem Naturell am
besten zusagten.
M. B. malt sowohl Oel- als Pastell- und Kreide-
bilder und zwar Porträte, Blumenstücke und
Genrebilder. Sie kopierte auch verschiedene
Bilder franz. Porträtisten, von van Dyck und
Bocklins „Heiligen Hain." Als Sujet für ihre
Porzellanmalerei verwendet sie neben Blumen
und Rokokomotiven mit Vorliebe alte Basler
Landschaftchen. M. B. stellte wiederholt in der
Basler Kunsthalle aus.
Nach Mittig. der Künstlerin. Carl liurrkhardi.
Burckhardt, Paul, Architekt, aus Basel, geb.
am 12. Mai 1880, Bruder von Carl B. (s. d.),
durchlief die Basler Schulen, machte eine prak-
tische Lehre auf einem Baubureau durch und
war dann zwei Jahre am Münchner Polytechni-
kum Schaler der Prof. Carl Hocheder und Martin
Dülfer. Künstlerisch hervorgetreten ist er an der
Basler Weihnachtsausstellung 1902 mit eigen-
artig dekorativ aufgefaßten heroischen Land-
schaften, titül.r.
Burckhardt, Burckhart, s. auch Burkhard,
Burkhardt, Burkhart.
Bardallct, Joseph -Francois, ne a Carouge
pres Geneve en 1781, mort le 7 janv. 1851;
ingenieur, glometre et habile dessinateur; il
gravait a I'eau-forte, lithographiait et autogra-
phiait; ses dessins ä Ia plume, tres-finement
executes et pousses, representant des paysages,
sont recherches de merae que ses estampes,
eaux-fortes et lithographies ä la plume; il a
souveiit expose dans les expositions genevoises ;
apres sa mort plusieurs de ses ouvrages ont 6t6
acquis par le Musee des Beaux-Arts (Cabinet
des estampes). 11 avait reuni avec beaueoup de
goüt une collection de gravures et dessins. Ami
de Rodolphc Töpffer, il a 616 un des illiistratcurs
de rnAllmm de la Suisse romane", & partir de
la 3mv annee de ce recueil (1845). II a gravä la
„Carte pour servir ä l'histoire du passage des
Alpes par Annibal", qui accomjiagne ronvrage
de J.-A. De Luc, Geneve 1818. A. ChoUg.
Bürde (Burdi), Hans, fondeur de cloches, a
Fribourg, est l'auteur d'unc des cloches de l'eglise
de St. Nicolas. Attribute par la traditio» a la
genexosite de l'avoycr Jean Gambach, eile portc
le nom de cette famille. I*a cloche actuelle date
de 1562; maltre H. B. recut un salaire de 284
livres, 12 sols, pour cet ouvrage.
Ejjfman*. Die Glocken der Stadt Freiburg. Freib. Oe-
schicbUbl. V, 41, 138. Max ,U DUAach.
Borde (Burdi), Jacques, fondeur et potier
d'ltain, a Fribourg. Les travaux suivants exe-
cutes pour le compte de l'Etat, Bont sortis de
son atelier: en 1543, deux canons, payes 87
livres; en 1554, la seconde cloche „des Chora-
listes" de l'eglise de St. Nicolas; cette petite
cloche existe encore, eile porte sur son manteau
le nom du fondeur avec le millesime; en 1557,
des goulots, tuyaux, des dauphins et autres
ornements pour la fontaine de la rue des For-
gerons k Fribourg et pour celle du chateau de
Montagny; enfin, en 1559, des foumitures ana-
logues pour la fontaine de S"-Anne.
Effmann, Dio Glockon der Stadt Freiburg. Kreib. Oe-
«chichtsbl. V, 60, 188. — Frib. art. 1892, 5; 1893, 17
(lire Burdi au Heu de Bendi). .Wnx dt /JimWA.
Burdi, 8- Bürde.
Burgdorfer, Daniel David, Maler und Kupfer-
stecher. Er wurde in Bern am 19. Juni 1800
als Sohn des Kunst- und Buchhändlers Job.
Jak. B. aus Eggiwil, Kt. Bern, geboren. Früh-
reif beteiligte er sich schon 1818 als Schüler
Bouviers in Genf an einer Ausstellung in Bern,
und ebenso war er an den Ausstellungen von
1824, 1830 und 1840 vertreten. Bei F. Geißler
bildete er sich zum Kupferstecher aus. 1834
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Burger
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Burger
begab er sich nach Lausanne und heiratete dort
Frl. Marie Louise Franchise Genton. Am 19. Febr.
1849 wurde er zum Zeichenlehrer an der höbern
Töchterschule in Lausanne ernannt, welche Stelle
er am 1. April 1859 aufgab. Er starb in Lausanne
am 15. Juni 1801, nicht ohne daß er die Mühen
des Lebens durchgemacht hatte. Viele seiner
Radierungen befinden sich in der Kupferslich-
sammlung des eidg. Polytechnikums. Zwei Aqua-
relle, die die Ueberbleibsel des Dominikaner
Klosters in Lausanne darstellen, befinden sich
im dortigen Rathause.
Ch. VuiUrrmct, Le vicux Lausanne, album I. — Mittlg*.
von i.(op. MtfvitU, geerbt, au Dop. de l'Instr. publ. et de«
Cultes. — ScvUrt. K.-Lcx. I, p. 197. — Xagltr, K. Lex.
II, p. 240. — Sagltr, Monog-r. III, p. 884 (mit der
falschen Jahrzahl 1712). — Bern. Ausst.-KataJoge und
Taufrodel von Bern. Ch. VuilUrmct. II. TürUr.
Burger, Albert, Goldschmied, geb. in Burg
bei Reinach (Aarg.) am 9. April 1851, wohnhaft
in Luxem. Ans seinem Atelier gingen u.a. hervor:
das Abtkreuz des Klosters Engelberg (1901),
der kleine silberne Gobelet für das eidg. Schützen-
fest 1 901 . Beachtenswert ist auch B.s Komposition
des sog. I^owenlöffelchens, einer originellen Ver-
wendung des Löwen von Thorwaldsen. Er erhielt
ein Diplom I. Klasse für die Beteiligung an der
Luzerner Gewerbeansstellung 1893.
Offlz. eidg. Schatzenfestztff. 1901, p. 26. — Hat. der
Lux. Gewerbeausst. 1893, p. 74, und Kat der central-
Schweiz. Kunst- und Gewerbeausst. Lux. 1879, Nr. 447.
f'ninz Jleincnann.
Burger, Felix, Glocken- u. Kanonengießer, von
Zürich, in Schaff hausen, wurde vom 5. Dez. 1522
an für ein ganzes Jahr als Bürger angenommen,
„also daß er dasselbige Jahr Bürgerrechts- und
Zuufthalber ganz frei sitzen, aber nichts desto
minder die Zeit aus schuldig sein solle, zu thun
alles das, so ein anderer Bürger schuldig ist.
Und nach Ausgang des Jahres, ob ihm dann
ferner gefalle, hier (in Schaffh.) zu bleiben und
auch meinen Herrn gefallt, ihu hier zu lassen,
wollen alsdann M. H. ihm un versagt haben, das
Bürgerrecht zu schenken." 1526 hatte er einen
Streit mit Junker Sebastian von Mandach wegen
einer Büchse. Sein Haus und Hofstatt lag bei den
Mühlen und stieß einerseits an die Kessclhaldc,
anderseits an das Mühlen wuhr, unten an die Straße.
Erzeugnisse seiner Kunst sind keine bekannt.
A'üiektUr, Qlockenb. Schaffbausen, p. 44.
Barger, Fritz, Maler, wurde am IG. Juli 1867
in München als Sohn des Kupferstechers Job.
Burger geboren. Bis zu seinem 16. Jahre besuchte
er das Gymnasium seiner Geburtsstadt; 1883
bis 1888 studierte er daselbst an der Akademie
unter den Professoren Raupp, Gysis und Löfftz.
Kr wandte sich vornehmlich dorn Porträtfache
zu und ging 1891 nach Paris. Dort entstanden
aber neben Porträts, für die sich B. in Auf-
fassung und Technik an Meister wie Boldini,
Blanche, Simon und Zorn anschloß, auch Land-
schaften und Stillleben; auch hervorragende
lithographierte Blätter (Figuren) brachte er 1897
von Paria zurück. Er vervollkommnete in diesem
Fache seine Technik noch bedeutend und errang
mit einer Serie von Frauentypen vom Münchner
Künstlerfeste 1898 (farbig lithographiert) großen
Erfolg. 1899 siedelte er sich in Basel an und
gewann sich dort durch seine Porträts sofort
die Achtung aller Kreise. Besonders hervor-
ragend sind die Bildnisse der Professoren Wölfflin
(Berlin), Heusler (Basel), Wackernagel (Göt-
tingen), Overbeck, Schieß und Hagenbach-
Bischoff (Basel), sowie des Malers Ernst Stückel-
berg (Basel); ebenso hat B. eine Reihe bedeu-
tender Damen- und Kinderporträts geschaffen.
Auch auf auswärtigen Ausstellungen werden
seine Bilder geschätzt: 1897 erhielt er auf der
internationalen Kunstausstellung in Dresden die
(kl.) goldene Medaille, 1901 in Salzburg die
silberne Staatemedaille; vor Ende des gleichen
Jahres erregte er mit einer Kollektivausstellung
in Aarau Aufsehen; eines seiner Bilder, „Bauern
beim Kirchgang", wurde für das dortige Museum
erworben. In Genf stellte B. auf der Exposition
munieip. des Bcanx-Arts 1901 „La jeune lillc
au panier d'ajufs", ein Bild, das vom Musee des
Beaux-Arte erworben wurde, und 1902 drei
männliche Porträts aus. Auch der Bund ist
Besitzer Burger'scher Bilder.
Baal.-, Gouf.-, Aar.-, Zorcb.-, Borl.-, Münch.- etc.- Zei-
tungen pass. — Graph. Kate. XXV, Heft 4, p. 71 74
und Beil. XXI (1898). p. 57 f. - Kat. dos Mus. Rath in
Genf, 1897, S.Suppl., Nr. 424. — Cat. exp. genev.
Kunst für Allo XV1I1, p. 1 1 3 ff. U. ßlrr.
Borger, Heinrich Jakob, geb. in Heilbronn
am Neckar am 5. Jan. 1849, Lithograph und
Zeichner. Er machte die Lehre 1868—1868 in
Zürich durch und nahm gleichzeitig am Poly-
technikum Zeichenunterricht bei Prof. Werd-
müller. Von 1868—1871 weilte er bei Maclure
iu London, wo er das „gekörnte Autographicr-
papier" erfand, von 1871 — 1876 in New-York
bei Major und Knapp. Nach einem Aufenthalt
in Frankreich und Italien kehrte er nach Zürich
zurück und trat dort 1876 in die Firma J. J.
Hofer ein. Seit 1896 Leiter der artistischen
Abteilung des polygraphischen Institute Zürich.
B. ist Privatdozent am eidg. Polytechnikum.
Er veröffentlichte 1893 einen Bericht über die
vervielfältigenden Künste an der Weltausstellung
in Chicago, an der er Juror für die graphischen
Künste war. Er erhielt 1889 in Paris die goldene
Mittlg. des Künstlers. C. Brun.
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Burgrr
- 241 -
Burger
Bürger, Johannes, Kupferstecher, geb. am
31. Mai 1829 zu Burg im Kt Aargau als Sohn
des Goldschmieds und Graveurs Melchior B. Er
erhielt 1848 und 1849 bei Kupferstecher Suter
in Zofingen den ersten Unterricht im Stechen
und Radieren, bezog im Frühjahr 1850 die
Akademie in München, wo er anatomische und
anthropologische Vorträge hörte und erst im
Antikensaal „mit ausgezeichnetem Fleiß und
Fortgang" arbeitete, dann, nachdem er bei
Kupferstecher C. Heinrich Merz „Amor und die
vier Elemente" nach B. Genelli gestochen, von
1851— 1856 die Kupferstecherschule des Prof.
Jul. Casar Thaeter besuchte. Unter der Leitung
dieses letzten bedeutenden Vertreters der Karton-
stecherei führte B. eine Reihe Studien nach
Zeichnungen Schnorre von Carolsfeld aus, dann
Arbeiten für E Försters kunstgeschichtliche
Werke und eine Anzahl Portrats und Akte nach
der Natur; größere Arbeiten sind der „englische
Gruß" und das „jüngste Gericht" nach Fiesole,
Kardinal Diepenbrock nach Reigers und die
„Steinigung des hl. Stcphanus" nach Schraudolph,
das letzte unter Thaeters Einfluß entstandene
Werk, das dem Stecher beim Abgange von der
Schule die erste Medaille der Akademie brachte.
Es folgten die Wanderjahre, ein je halbjähriger
Aufenthalt in Dresden und Florenz, vorzüglich
zum Studium der dortigen Galerien, und ein
zweijähriger Aufenthalt in Rom. In Dresden
wurde der nach einer Zeichnung Sam. Amslers
in München begonnene Stich „Die Dichter Tos-
kanas" nach G. Vasari noch 185G vollendet; in
Florenz entstund die „Kreuzabnahme" nach
Fiesole, nach einer Zeichnung von E. Förster.
In Rom stach B. 1857 zwei Bilder aus Dantes
„Hölle" nach Konturzeichnungen von J. Koch,
ferner „Christus" nach dem Fresko Pinturicchios
in Sta. Croce in Gernsalemme. 1858 folgten
Porträts von Th. Passavant und der Mutter des
Malers E. StQckelberg in Basel nach Zeichnungen
des letztem, und 1859 wurde „Lady Macbeth"
nach einer Bleistiftzeichnung von Cornelius voll-
endet Im Sommer 1859 kehrte B. nach München
zurück, wo er nun ständigen Wohnsitz nahm.
Hier entstunden, neben kleineren Arbeiten, „Ge-
schichte" und „Sage" nach W. Kaulbach, die
„Wallfahrt nach Kevlaar" nach dem Bilde des
Erbprinzen von Meiningen, der „Erdenpilger"
nach K. Baumeister, um 1864 drei Blätter „Aus
dem lieben des h. Bonifazius" nach den Bildern
von H. Heß in der Basilika in München, die
vom Maler selbst als vollendet anerkannt wurden,
und sechs Blätter „Aus dem Leben eines Künst-
lers" nach B. Genelli, während Gonzcnbach, Merz
und Schutz die anderen 18 Blätter dieser Kom-
position stechen. Ebenfalls nach Genelli stach
B. mit Unterbrechungen während der Jahre
1861—1864 den „Raub der Europa", ein Blatt,
das in technischer Beziehung von besonderer
Wichtigkeit ist. Denn wie Amsler ging B. vom
Skulptur- und Kartonstich zum Fresko und von
diesem zum Oelbild, und der „Raub der Europa"
ist der erste sog. Farhenstich. In der Folge
wählte B. zur Wiedergabe meistens Werke der
alten klassischen Meister, die ihn zur Anferti-
gung der (Kreide-)Zeichnungen wiederholt nach
Italien, Dresden und Wien führten. 1867 und
1868 entstund „Faust und Gretchen" nach
Stflckelberg, 1869/70 der Stahlstich „Bauer und
Makler" nach B. Vautier, der 1873 in Wien mit
der Medaille für Kunst ausgezeichnet wurde,
1872/73 die „Ruhe auf der Flucht nach Egypten"
nach A. van Dyck, 1873 75 „Jägerlatein" nach
E Grützner, 1875 auch die „Dame mit dem
Papagei" nach Mieris und „Violante" nach Palma
Vocchio, endlich im Auftrage von Jos. Aumüllers
Kunstverlag 1878,80die „Vestalin" nach Angelika
Kauffmann. Der Stich dieses Blattes unterbrach
die Ausführung des bekanntesten und verbrei-
terten Bildes des Künstlers, der „Madonna della
Sedia" nach Raffael, das nach der 1876 in Florenz
nach dem Originale gefertigten Zeichnung noch
im gleichen Jahre begonnen worden war, aber
erst 1881 vollendet wurde, „eine der vorzüg-
lichsten modernen Schöpfungen des Grabstichels",
die dem Meister, der schon 1879 in München
das Ehrendiplom erhalten, 1888 die goldene
Medaille und im Aug. 1884 die Ernennung zum
Ehrenmitgliede der k. Akademie der bildenden
Künste in München erwarb. Es folgte im Auf-
trage von Aumüllers Kunstverlag 1880—1882
als Gegenstück zur „Vestalin" der Stich der
„Flora" Tizians und 1883-1886 der gewaltige
Stich der „Aurora" nach Guido Reni, hierauf,
neben vier Porträts (1887,90: Karl Rud. Stehlin
I. V. D., Prof. Wilh. Vischcr, Dr. J. M. Ziegler,
Prof. Karl Steffensen in Basel), die „Santa Barbara"
nach Palma Vecchio (1887—1889) und als Gegen-
stück dazu die „Santa Caecilia" nach Raffael
(1890—1892), dann nach dem gemäß den Wei-
sungen B.s von Martin Feuerstein gemalten Bilde
1896 das Blatt „Lasset die Kindlein zu mir
kommen" und endlich 1900 „La Velata" nach
Kaffael.
Alle Stiebe B.s und zumal die Hauptwerke
zeichnen sich dnreh Treue der Auffassung, Rich-
tigkeit und Feinheit der Zeichnung und meister-
hafte Führung des Stichels aus; insbesondere
ist ihm gelungen, sich die technischen Mittel zur
Erweckung des farbigen Eindrucks durch neue
Strichlagenkombinationen zu schaffen. Er ist
daher, wie Lübke von der schon so oft ge-
stochenen „Madonna della Sedia" anerkannte,
dem Vorbilde näher gekommen als irgend ein
anderer. — Eine vollständige Sammlung seiner
IG
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Burger
- 242
Buri
Stiche von den ersten Versuchen an besitzt zu-
folge Schenkung des Künstlers der aarg. Kunst-
verein; ein Verzeichnis derselben ist in den in
den Litteraturangaben bezeichneten Werken ent-
halten.
Um, Der Rurgeren ze Burg Stamm- vod Wapenbuoch,
Reinach 1895, p. 23— -40 (als Mac. gedruckt; daraus
separat, aber auch nicht im Handel: Job. Burger, Reinach
1896, init Verzeichnis der siUnt). Stiche). — Taschenbuch
der bist. Ges. des KU. Aargau 189ß, p. 1 21 (mit be-
richtigtem Verzeichnisse dor Stiche). - Lnur. Miülner.
Litteratur- u. kunstkrit. Studien, Wien 1895, p. 201 ff.
SeuUrl. K. [-ex. I, p. 197. - Müller. K.-I,ox. IV,
p. «3. Müller, Biogr. K.-I,ex. p. 86 f. /V. l'tcht,
Internat. Kunstausst. 1883, p. 188. — /.«(wir, VerTielf.
Kst. II: Der Kupferstich, Wien 1891, p. 79. - Illustr.
Ztg. 1865. ZoiUcbr. f. bild. Kunst 1866. - Kunst-
chrnnik I, 28; II, 99; III, 141, 174; IX, 405, 812;
X, 476; XI, 742; XVI, 274; XVII, 123; XVIII, 106;
XIX, 711; XX, 413; XXI, 58; XXII, 143, 294. —
Altg. Ztg. 1860. — Beilage z. AI lg. Ztg. 1981, p. 4652;
1892, Nr. 265, p. 7. — Dtsch. Kstblatt 1853, p. 457 ;
1856, p. 290, 326. — Hepcrt. Kstwiss. VII, p. 316; X,
p. 164. - »ernte, Oesch. d. Kupferstichs, p. 287. —
Das goist. Deutschld. I, p. 97 f. — Cm*t, Index Brit. Mus.
I, p. 179. Wallkrr Men.
Bürger, Samuel, Medailleur, von Burg (Aarg.),
geb. am 3. April 1791 als Sohn des Petschier-
stechers Joh. B., gest. am 12. Dez. 1848. Er
entstammt einer eigentlichen Goldschmicdfnmilic,
denn sowohl seines Vaters Bruder Jakob (11. Sept.
1749 bis 20. März 1820) als seine eigenen Brüder
Johannes (10. Sept. 1777 bis 4. April 1841), Jakob
(20. Juli 1783 bis 9. Juli 1865) und Melchior (4. Sept.
1786 bis 28. März 1867, Vater des Kupferstechers
Job. B.) und deren Nacbkommeu waren Gold-
schmiede und Graveure. Er ließ sich später in
Bern nieder, erhielt mehrfach Aufträge für Münz-
stempel, so für den Sechzehnerpfennig der Stadt
und Bepublik Bern von 1818 (?), und schuf eine
Anzahl Medaillen; so diejenige auf den Insel-
spital in Bern (bronz. Zinn ; Av. : zwei Frauen-
bildnisse, Mechtild von Seedorp 1286 Anna Seii.gr
1354; Rev.: Bild des Inselspitals, Umschrift:
HABEN IUU PKlTNIi WOHL ANGEWENDET . durch Stif-
tung | des Insel Spithals | in Bern neu erbauet |
MDCCXVIII) und auf die 1821 durch den Kanton
Freiburg erfolgte Errichtung eines Denkmals in
Gestalt eines Obelisken auf dem Schlachtfelde
von Murten zur Erinnerung an den Sieg vom
22. Juli 1476 (ebenfalls bronz. Zinn, beide be-
zeichnet S. Burger F.).
Merz, Der Burgeren ze Burg Stamm- vod Wapcnbuoch,
Reinach 1896, Taf. I u. XI— XIII. — ToUer-Meyer, Kat.
der Monzsamm). Wunderlv I", p. 140, Nr. 1861, und I5,
p. 64, Nr. 8485. Walther Merz.
Burger-Hartmann, Sophie, Bildhauerin, in
Basel, wurde 1868 in München als Tochter des
k. Staatsbahningeuieurs Aug. Hartmann geboren.
Sic bildete sich zuerst in München und in Paris
als Malerin aus, wandte sich dann aber Ende
der 90er Jahre der Plastik zu und schuf kleine
figürliche Bronzen, die meist in Verbindung mit
irgend einem Nutzgegenstande (Leuchter, Spiegel,
Broschen, Salzfaß, Tintentehälter, Weihbrunn,
Federnschale u. a.) gedacht und durchgeführt
waren. Die Münchner „ Vereinigten Werkstätten
für Kunst im Handwerk" erkannten sofort die
Bedeutung dieses Talentes für das moderne
Kunstgewerbe und sicherten sich eine Reihe von
Modellen zur Reproduktion und zum Allein-
vertrieb.
Die Bronzen von Frau B. zeichnen sich sämt-
lich durch diskrete Linienführung und durch eine
nus dem Wesen der Dinge heraus empfundene
Plastik aus, die um so mehr Interesse erregt,
wenn man weiß, daß Frau B. in der Skulptur
Autodidaktin ist. Außer l>ci Privaten von Ge-
schmack und Bildung fand sie auch bald öffent-
liche Anerkennung : die Pariser Weltausstellung
von 1900 gab ihr die silb., die im Sellien Jahre
abgehaltene Londoner Women's Exhibition die
gold. Medaille ; auch in Turin hat sie eine silb.,
in Düsseldorf eine goldene Medaille erlangt.
Größere Werke von Frau B. sind eine Statuette
(„Lauscherin") in Mülhauser Privatbesitz, ein
Kinderrelief, ein Kinderporträt („ Trotzköpfchen 14 )
und ein Tänzerinnenfrics, dieser der Schmuck
des Empfangssalons im originell ausgestatteten
eigenen Heim, in dem Frau B. mit ihrem Gatten,
dem Maler Fritz B. (s. o.), in Basel lebt. Ihr
neuestes Werk ist die Plakette zur aarg. C«ntenar-
feier (1903).
Bas), u. Aar. Ztgn. pass. C, etiler.
Bnrgkeser (Burkgeser), Joh. Melchior, Maler,
Bürger zu Bremgarten (Aarg.), tbätig in Solo-
tburn um die Mitte des 17. Jahrb., wurde 1656
(nicht, wie Amiet schreibt, 1556) daselbst Lukas-
bruder und lieferte eine originelle Tuschzeichnung,
auf welcher sich sein Wappen mit den Kunst-
schildchen befindet nebst einem lateinischen
Spruch, für das Gildebuch. Seine ferneren
Lebensverhältnisse sind in Solothurn unbekannt.
Lukasprot. I. 34; II, 26. - Wappenb. II, 38.
Soloth. N.-Bl. 1859, p. 17, 45. ZetUr-Colli*.
Barl, Max Alfred, Maler. In seiuer Vater-
stadt Burgdorf am 24. Juli 1868 geboren, besuchte
er das dortige Progymnasium, war dann 1885
Schüler von Dr. F. Schider in Basel und bezog
1886 die Akademie in München. Von 1887 bis
1889 arbeitete er in der Privatschule von Simon
Hollosy, ging 1889 nach Paris und besuchte dort
die Akademie Julian. Er ließ sieb in der Folge
wieder in München nieder und wurde Privat-
schfller von Albert v. Keller, der ihm in seinem
Atelier Korrektur erteilte. Seit 1892 beschickt
er die Schweiz. Turnusaiisstellungcn etc. und hat
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Huri
- 243 —
Burkhard
sich außerdem seit 1894 an Ausstellungen im
Champ de Mars in Paris, der Secessiou in München
nnd in Berlin beteiligt. An der Ausstellung in
Paris von 1900 erhielt B. eine Ehrenerwuhnung.
An der Exposition munieip. des Beaux-Arts in
Genf von 1901 war B. mit einer „Winterland-
Bchaft" vertreten, die für das dortige Musenm
der schönen Künste angekauft wurde. 1902 hatte
er auf der Genfer Ausstellung ein a tempera
gemaltes Bild: „Idylle maternelle."
Das reist. Deutschland I, p. 99. — N.Z. Ztg. Beil«««
zu Nr. 169, 20. Juni 1899. — Catdu Mus. Rath ä Gon<*>vo,
1897, 2*snppl., n° 425. — Cat. E*p. geuev. Curric.
vitae. //. Tarier.
Rnrl, Rudolf, Xylograph, war Borger von
Schöpfen (Kt. Bern) und wurde am 5. April 1835
in Bern als Sohn eines Granitsteinhatiers geboren.
Kr besuchte nur die Primarschule an der Post-
gasse, aber durch eisernen Heiß erwarb er sich
später ein vielseitiges Wissen. Anlage zum
Zeichnen veranlagte ihn, frühzeitig der Holz-
schneidekunst sich zuzuwenden, und in Paris
und besonders in I^eipzig, wo er mehrere Jahre
im Arlaud'schen Institute namentlich für die
„ Gartenlaube" arbeitete, bildete er sich in diesem
Fache ans. 1868 kehrte er nach Bern zurück
und gründete dann mit seinem Schwager Melchior
Jecker das xylograph. Atelier von Buri & Jecker,
aus dem die Holzschnitte für die Zeitsclirift „Die
Schweiz", später „Die illustrierte Schweiz", für
„Die Schweizergeschichte in Bildern", zu Oswald
Heers „Urwelt der Schweiz", für das „Festalbum
zur Feier der Schlacht bei Murtcn" etc. hervor-
gingen. B. beteiligte sich auch an Schweiz. Turnus-
ausstellungen. Er starb in Bern am 29. Okt. 1878
an einer Lungenentzündung.
Samml. bern. Biogr. III, p. 409, mit Bild. — Lüttow,
Verrielf. Kat. d. Gegenwart, I, Holzschnitt, Wien 1887,
p. 857 f. (Brun). //. TürUr.
Rnrillon, Francois, graveur, nö k Vezeronces
(Isere) le 19 mal 1821, mort a Geneve, oü il vint
ä Tage de sept ans, le 26 fevr. 1891. Habile
graveur; on peut citer parmi ses oeuvres les
plus remarqnables les ornements typographiques
executes pour les ouvrages public par Gustave
Revilliod et imprimes par Fick; les bois origi-
naux sc trouvent au Musee Ariana a Geneve.
Comme graveur-decoratenr pour l'horlogerie et
la bijouterie, il s'etait cr66 un genre special, dit
„fran^ais", dont il avait rcserve le monopole ä
la maison Darier, c'ötaient des arabesques sur
fond mat dans lesquelles des tailles conduites
d'une certaine facon donnaient de curieux effets
d'ombre et de lumiere. II a fourni des dessins
pour differents travaux en fer forge" an Musee
Ariana. B. avait formt* une rollection conside-
rable de plus de 67000 estampes. En 1883, il
cfkla sa collection, ä des eonditinns des plus
avantageuses, a la ville de Geneve qui la nhinit
ä celle du Musee Rath, dont il ätait conservateur
depuis 1880; peu apres, en 1886, le ('abinet des
estampes fut döfinitivement constitue au Musee
des Arts decoratifs, et il en resta le conservateur
jusqu'a sa mort. B., qui etait devenu genevois,
fut deput£ au Grand-Conseil.
Sa femme, nee Marie Sern- (2 fevr. 1830 au
14 oct. 1896), fut son <51eve et grava egalement
IMiur la fahrique d'horlogerie et de bijouterie.
Iii. Eygimann.
ßniillon, Ulysse, ftls du prec£dont, ne1 le
7 janv. 1857, mort le 14 nov. 1885, dessinateur
et graveur, a gravß, entre autres, des vignettes
pour une edition des poesies de M"" Desbordes-
Valmore et il a execute' de tres nombrenx dessins
pour les planches hors texte ou les vignettes du
Catalogue (vol. II ä IV) du Musee Fol, a Geneve,
dont il fut conservateur pendant deux ans.
A.-J. M.
Burknrd, Priester, Ranmeister („Congtructor"),
wird vom Jahrzeitbuche der Kirche St. Lorenzen
in St. Gallen ohne Angabc der Lebenszeit ge-
nannt Die Kirche St. Lorenzen wird 1225 zum
erstenmal urkundlich erwähnt.
H<ikn, Stat. schwoiz. Kstdenkm. Anz. Alt.-Kde. 1 89C,
p. 384. Hahn.
Bnrkgeser, 8. Burgkeser.
Burkhard, Daniel, Schreiner, arbeitete 1672
für die Klosterkirche zn St. Gallen.
Stiftsarch. St. «allen, T. 818, p. 225. KothnkäuJer.
Burkhanl, David, Graveur, geb. in Zürich
1805, gest. am 11. Dez. 1879. Cisclcur von Gold-
schmiedearbeiten (Ehrendegen für Oberst Ziegler
1848). //. AnviudUr.
Burkhard, Franz, Sohn des Vorigen, geb. in
Zürich am 3. Okt. 1838, lernte bei Kupferstecher
Lukas Weber in Zürich und verlegte sich dann
auf Graveurarbeiten, namentlich heraldischen
Charakters. //. A/yrmtUcr.
Rnrkhard, Fridli, Glasmaler, geb. in Zürich
1636 als Sohn des Anthony B., erneuerte die
Meisenzunft 1658 und verheiratete sich 1559
mit Regula Murer, der Schwester des Glasmalers
Jos Murer. Für den Rat hatte er 1564 66 zwei
halbbogige Wappen ä 3 Pfd., sechs bögige ä 4 Pfd.
zu erstellen nnd Wappenscheiben in der Burger-
stube des Rathauses auszubessern. 1566 hat er
„die Zunft ufgen" und auf Dorf das Grempler-
gewerbe getrieben bis zu seinem 1572 erfolgten
Tode.
Meytr, Die Sitte, p. 196. a«*x.
Burkhard, Job. Jakob, Goldschmied, von
Zürich. Er war Lehrling zu Schaffhauseu und
wurde Meister 1757. Er ist der Sohn von Adolf
Burkhard
- 244 —
Uurnand
Karl B., I*fr. zu Ossingen. Er vermählte sich
1757 mit Anna Geßner, der Tochter des Münz-
meisters Geßner.
Mittler, des f Hrn. Dr. Zeller- WerdmOller. C. Brun.
Burkhard, Karl, Graveur, Bruder von Franz B.
und mit ihm zusammenarbeitend, geb. in Zürich
am 4. Okt 1843, lernte bei Schnitzberger in
Mttnchen das Gravieren von Halbedelsteinen.
Burkhard, s. auch Burckbardt (t), Burkhardt.
Burkhardt, Hedwig (Edwige), Malerin, geb.
am 13. Nov. 1863 in Horgen. Nach dem Aus-
tritt ans der vierten Klasse der Sekundärschule
besuchte sie, nach kurzer Vorbildung an der
Kunstgewcrbeschule in Zarich, vier Jahre lang
die Kunstgewerbeachule in München, an der sie
das Staatsexamen bestand. Sodann folgte sie
einem Ruf an die Kunstgewerbe- und Frauen-
arbeitsschule in Wiesbaden, an der sie drei Jahre
als Zeichen- und Mallehrerin thätig war. Da
ihre Stellung sie jedoch so sehr in Anspruch
nahm, daß sie keine Zeit zu ferneren Studien
fand, gab sie dieselbe wieder auf und siedelte
Ende 1889 nach Paris Ober, um sich unter der
I/eitung von J. Geoflroy, Jean Paul Laurens,
Benjamin Constant, Jules Lefebvre und Tony
Rohert-Fleury an der Akademie Julian weiter-
zubilden. Im Sommer 1895 wurde ihr die Zeichcn-
lehrerinnenstelle an der höhern Töchterschule
in Zttrich Ubertragen, an der sie noch heute wirkt
Bis 1893 malte H. B. hauptsächlich Blumen-
stöcke und Stillleben und beschickte dement-
sprechend den Pariser Salon in diesem Jahre
mit einem größern Blumenstöcke (Flieder). 189-1
stellte sie im Salon und hierauf in Rheims das
Bild „Jeune curieuse" aus, das vom dortigen
Kunstverein angekauft wurde. Im Salon von 1895
war sie mit einem Damenporträt (nEscrimeuseu)
und einem Kinderportrüt (Pastell) vertreten. Sie
beteiligte sich auch au den Schweiz. Kunstaus-
stellungen, hesonders an denen des KOnstler-
hauses in Zürich. Seit einigen Jahren malt sie
mit Vorliebe und Erfolg Kinderporträts. Auch
befaßt sie sich nebenbei mit Illustrationen, so
ist in der „Schweiz" eine größere Anzahl Kopf-
leisten von ihr erschienen. 1893 erhielt sie an
der Ausstellung in Cahors eine Khrenerwähnung
und im gleichen Jahre an der Ausstellung in
Limoges die goldene Medaille.
t'urrie. vitae. C. Bmm.
Barkhardt, Jakob, Zeichner und Maler, von
Sumiswald, getauft am 18. Nov. 1808 in Hasle
bei Burgdorf, war der Sohn eines dortigen Gast-
wirtes, der später nach Neuenburg übersiedelte.
Dort erhielt er Gelegenheit, seine erwachende
künstlerische Begabung zu entwickeln, indem er
Zeichenunterricht von Frl. de I,apicrre und Max.
de Meuron erhielt Im Alter von 17 Jahren kam
er nach München, wo er mit einigen Schweizer
Studenten, besonders mit Louis Agassis, bekannt
wurde. Er setzte seine Kunststudien, die haupt-
sächlich der Landschaftsmalerei galten, in Rom
fort, wo er sich an Leop. und Aur. Robert an-
schloß. Nach Neuenburg zurückgekehrt, stellte
er 1836 in der Schweiz. Turnusausstellung in
Bern aus. Er half Agassiz den Atlas zu seinem
Werk über die fossilen Fische erstellen. Als
der große Naturforscher 1846 nach Boston
bezw. New Cambridge (Nordamerika) übersiedelte,
folgte er ihm bald nach. Er begleitete ihn auf
seinen wissenschaftlichen Reisen, um für ihn zu
zeichnen, so besonders 1865 im Gebiete des
Amazonenstromes. Leider wurde dort seine
Gesundheit vollständig erschüttert, und er konnte
seinen sehnlichen Wunsch, in der Heimat Heilung
zu finden, nicht mehr erfüllen. Er starb schon
Ende Jan. 1867 auf dem Landgut einer Tochter
von Agassiz. Dieser nannte ihn in einem bald
daraufgeschriebenen Briefe „seinen ältesten und
bewährtesten Freund", und auch andere hervor-
ragende Männer schätzten ihn hoch.
Von den Oelbildern aus früherer Zeit, die in
der Schweiz noch vorhanden sind, kenne ich
diejenigen in Neuenburg nicht In Burgdorf, wo
sein Bruder wohnte, befinden sich aus dessen
Nachlaß ein „Rhonegletschcr", dessen unterster,
damals noch ansehnlicher Teil gut wiedergegeben
ist, was übrigens auch von den Bergen im Hinter-
gründe gilt, und ein nicht genau zu bestimmender
„Schwcizcrsec" mit Staffage im Vordergründe;
von dieser zeichnen sich zwei Ochsen durch
Naturtreue aus. Das Kolorit beider Landschaften,
zumal der zweiten, ist jetzt etwas trüb, was bei
den sonst noch hier vorhandenen fünf Oelstudien
von alten Männern nicht der Fall ist.
Samml. bem. Biugr. I, p. 328 u. 329 (F. Roman«).
Jahwaber. bern. Kstter. 1867. M. t a«kAau~r.
Burkhardt, Kaspar, Maler und Kupferstecher,
geb. 1810 in Wollishofen bei Zürich, lernte um
1830 bei den Kupferstechern J. J.Sperli in Zürich
und J. B. Isenring in St. Gallen. H. Ah***««-
Barkhart, s. auch Burckbardt (t).
Burkhart, Meister, s. Engelherg, B.
Burnand, Eugene, peintre et gravenr, ne" ä
Moudon (canton de Vaud) 1c 30 aoüt 1850. II
ötudia Parchitecture au Polytechnicum de Zürich
de 1868 ä 1871. II renonca des lors ä Parchi-
tecture et entreprit des Stüdes de peinturc k
PEcole des Beaux-Arts de Genöve, sous la direc-
tion de B. Menn ; il sejourua ä Genöve pendant
Phivcr 1871,72. II alla ensuitc ä Paris et tra-
vailla dans Patelier de Leon Gerftmc ä PEcole des
Beaux-Arts jusqu'on 1878, h l'exception de Phivcr
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Burnand
- 245 -
Hurri
1876/77, passe ä Borne. 11 etudia la gravure ä
l'eau-fortc sous la direction do Paul Girardet a
Versailles. II vit actuellemcnt tantöt a Bressounax
pres de Moudon, tantot dans sa proprio de
Fontfroide-le-haut pres Montpellier, tantot en
Italie.
Ses Oeuvres les plus reputöes Bont: „La pompe
du villagc* (Musee de Neuchatel); „La fcrmc
suisse" (Mus. de Geneve); „ Vieillesse de Louis XIV
(apparticnt ä M. Gerber); „Taureau dans les
Alpes4* (Mus. de Lausanne); „Changement de
päturage" (Mus. de Berne) ; „Le repos" (appart
a M.Schneider, du Creuzot); „Descente des trou-
peaux (Provence)" (Mus. de Bale); „Dans les
hauts paturages* (appart. a M. Roussy) ; „Arque-
busier beniois" (appart. ä M. Mermod, ä S'*-Croix) ;
„Le repos des bergers, Languedoc" (appart &
M. Roussy); „La fuite de Charles-le-Tdmcraire
apres la bataille de Morat" (a la Confederation);
„Panorama des Alpes beraoises" (execute en
collaboration avec les peintres Baud-Bovy et
Füret, expose a Anvers, Chicago, Geneve et Paris) ;
„Portraits de M. de Pressense, senateur, et Fre-
deric Godct" ; „St. Francois d'Assise et les mou-
tons" (Salon de 1896, appart. a M. Henri Monod);
„La rentree du troupeau" (Mus. de Vevey);
„Groupe de lansquenets" (Academie royale de
Londrcs,1898); „Fin de journce" (Mus.dcLucerne);
„Lc retour de l'Enfant prodigue" (le Bite rc-
presente est l'habitation de l'artiste dans lc midi
de la France; appart. ä M. Scheller ä Zürich);
„Lc soir" (Salon de 1898); „Les Disriples" (Salon
de 1898, Mus. du Luxembourg); „L'Homme de
douleur" (Salon de 1899, appart a M. Louis
Sautter ä Paris); „Repos sous les pins" (Salon
de 1899, Mus. d' Adelaide, Australie); „L'in-
vitation au festin" (Exposition de 1900, medaille
d'or); „Le Mont-Blanc" (panneau decoratif du
buftet de la Gare de Lyon a Paris) ; „La priere
sacerdotale" (expose ä Vevey 1901 et au Salon
de 1902); „Jesus, Marie et Marthe" (Salon de
1903).
Eugene B. a collaborc a plusieurs journaux,
entre autres ä „L'IUustration" de Paris et au
„Tour du monde." II a illustre" les ouvrages sui-
vants : „Mireille", poeme provencal de Frederic
Mistral; „Les contes de Daudet" (Jouaust <5dit);
„Les legendes des Alpes vaudoises" d'Alfred
Ceresole (Imer ödit); „Francois le Champi" de
Georges Sand (Calmann Levy ddit); „L'Orphelin"
d'ürbain Olivier (Bridel <§dit.) ; „Le Voyage du
Chretien" de Bunyan. I) a etudiö en 1901 une
illustration des Evangiles pour une maison
francaise d'edition.
Les principales distinetions aecordees a cet
artiste sont: En 1882, au Salon de Parts, une
medaille de 3»classe pour la gravure; en 1883,
au Salon de Paris, medaille de S'classe, pein-
ture; en 1889, Exposition uuiv., 1™ medaille d'or;
a Digne (Basses- Alpes), medaille d'or pour Illu-
stration do „Mireille"; medaille de vermeil a
Versailles; medaille d'honneur a Montpellier;
diplome d'honneur a l'Exposition de Chicago;
medaille d'or a l'Exposition univ. de 1900.
La plupart des tableaux d'Eugeue B. sont re-
produits par la maison de Photographie Braun
ä Dörnach.
Setibert, K.-Lei. I, p. 583. — L'Art 1878 (La jonrnoo
an Villa««). — N.Z.Ztg. 1896, n°121, soppl.; 1807,
n" 31, feuill.; 20 juin 1899, feuill.; 1903, n» 170, feuill.
(Felix Vogt). — Gax. dos Beaux-Arts XXVI, p. 58;
XXIX, p. 89, 3« per.; VI, p. 26. — Ph. Godet, 1» pein-
ture alpestre et le Panorama des Alpes bernoisos. —
L'lllustration da 80 avril 1898, n" 2879, „lea duciples
Pierre et Jean ccurant au tepulcre le matin de la rd-
surrection", Salon do 1898. — Journ. dea ArU 1900,
n°47; 1902, n" 40. — Zeitechr. f. bild. Kat. 1884,
p. 865—368 (Mireille, Art de C. Brun). P. VrUUm.
Burnat, Adolphe, architeetc, fihi d'Ernest B.,
n6 a Vevey le 13 sept 1872, a eludte l'archi-
tecture chez Pascal ä Paris, de 1892 & 1896. II
a travaille a la restauration du cbätoau de
Chillon, de l'eglise de Noville etc., sous la
direction d'Alb. Nacf. En collaboration avec
Nicati, des nov. 1899, il a dirige la restau-
ration du cheeur de l'eglise de St. Martin et de
l'intericur de lHötcl de ville de Vevey. B. a
expose des aquarelles au Salon de Paris, ä l'Ex-
position nat. suisse, a l'Exposition munieip. des
Beaux-Arts de Geneve, 1901. II a expose en
1898, ä Bale, une „Vue interieur de StEtienue
du Mont a Paris."
Sa femme, Mm* Jiumat-Vrovins, francaise de
naissance, peintre et decorataur distingue, a
donne des cours d'histoire de l'art et d'aquarelle
ä Vevey, Lausanne, etc. Elle a expose a Geneve
(Exp. munieip.), en 1901, entre autres, des eoflrets
en bois decores en pyrogravure et peints.
Rena, de J.-A. M. Ch.VuilUrmet.
Bnrnat, Ernest, architeetc et peintre aqua-
relliste. Ne ä Vevey le 7 oct 1833, il dtudia
l'architecture & l'Ecole des Beaux-Arts de Paris,
dont il fut, en 1869, proclame £leve de l"classe.
L'annee suivante, il s'etablit ä Vevey. On lui
doit: a Vevey, l'Hopital du Samaritain et le Grand
Hötel du Lac ; a Bex, le Grand IIAtel des Salines;
ä Montreux, le Grand Hotel National. C'est lui
qui fut Charge de la direction des ddcors et de
la mise en scene des Fetes des Vignerons de
1865 et de 1889. II a enseigne de 1865 ä 1868
l'architecturc ä l'Ecole speciale de Lausanne.
B. a peint des paysages de Suisse et d'Italie. II
a pris part ä plusieurs expositions.
Zeitschr. f. bild. Kst, Beibl. IV, 38. Ch. VuOltrmrt.
Barrl, Fran;ois-Louis, peintre. Originaire de
Guggisberg (Berne) et d'Epesses (Vaud), il est ne
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Hurri
— 24<i
Büß
ä Lausanne 1c 18 mars 183« et decede ä Lully
sur Morges le 20 oct. 1897. Apres avoir fait hcs
ctudes scolaires a Lausanne et 6t6 pendant
quelques annees preeepteur en Moldavie, il se
voua, des 1863, a l'etudc du dessin et de la pein-
ture et devint cleve de Bryner. Pendant 35 ans,
il fut maftre de dessin au College de Morges.
Apres avoir peiut des paysages, des natures-
mortes, il sYtait mis a peindre des chats et des
oiseaux. Quelques-uns de ses tableaux sont d'un
obaervateur sagace.
Oax. de Lausanne, 23 oct. 1897. Ch. Vuillermtt.
Burri, Joh. Ulrich, l*andschafbsma1er, geb. 1802
in Weißlingen (Kt. Zürich), stellte in den Lokal-
ausstellungen der Zürcher Kttustlergesellschaft
1824 1819 und in den Schweiz. Turnusausstel-
lungen 1840 — 1846 eine Reihe Schweizerland-
schaften und Ansichten aus der Umgebung Wiens,
meistens in Aquarell, aus. //. Apitmuller.
Burtz, Meister Peter, Steinmetz, ist bei der
Erhöhung des Kirchturms von Weggis im Sommer
1559 beteiligt.
Geschichtafr. XI, p. 134. Durnr.
Bury, Beat Ludwig, Glockengießer, in Burg-
dorf, goß 1734 eine Glocke für Wynigen.
Xiitckcier, Glockenb. Kt. Bern, p. 118.
Morit Sutrrmtimtrr.
Bury, Jean-Michel, bijoutier, nö a (Jenfeve le
l" döc. 1764, fut recu maltre orfevre le 29 mai
1790 et bourgeois gratis, comme natif, le 9 avril
1791.
Covrile, Livre dos Bourgeois, p. 468. Ä. CKoity.
Bury & Jeker, s. Buri, Rudolf.
Busata, Giovanni, da Campione, Bildhauer,
1487 in Venedig thädg.
Boll. stor. 1887, p. 174, mit Berufung auf tWchetti,
SafTfrio di cognomi ed autograft di artisti in Venezia.
Arch. Veneto 1887, p. 422 ff. A. (1. Hegtr.
Busca, Maler des 19. Jahr h., von Pcrsonico im
t essin. Bez. Leventina. Er übte seinen Beruf in
der Heimat und in Frankreich aus. Oelhilder von
ihm in den Kircheu von Personico und Bodio.
Bianrki, Art. tic p. 84. C. Brun.
BuRl,Santino,Stukkator,vonBis6onc, geb. 1653,
arbeitete größtenteils in Wien im Dienste Kaiser
Josephs I. und Karls VI., in deren Palästen er
seine schönsten Arbeiten ausführte. Prinz Kugen,
die Fürsten von Schwarzenberg und Lichteu-
stein etc. beehrten ihn ebenfalls mit zahlreichen
Auftragen. Schöne Arbeiten von ihm besitzt die
Abtei St. Florian in Enns (Oberösterrcich). Das
iu der Klosterkirche von B. ausgeführte Sanktua-
rium ist ein Meisterwerk. Kr starb 1737.
Oldttli, Diz. p. 48. - Mersnrio, Maestri com. II,
p. 554, 658. — Brrtctotti, Art. *vin. in Ron», p. 64.
E. L. G'irard.
Buh! nger (Buosiger, auch Bussiger), Jakob,
Landschaftsmaler, wurde am 15. Marz 1757 (nicht
1775) in Luzern geboren, wo er am 12. Nov. 1801
starb. Seine Lebensumstände sind nicht näher
bekannt.
B. war uIh Landschaftsmaler bei seinen
Zeitgenossen geschätzt. Von den uns bekannt
gewordenen Arbeiten B.s ist die bedeutendste
das 1788 gemalte, heute stark nachgedunkelte
Oelbild: „Der Schwellenbau in Luzeru", im
Besitze der Korporationsgemeinde Luzern und
ausgestellt an den Luzerncr Kunstausstellungen
1869 und 1889. 1789 malte B. noch eine andere
Ansicht des gleichen Sujets. 1790 wurde von
Rats wegen erkannt: „die 1734 erneuerten
(Fresko) Malereien der (bei Sempach) eroberten
Fahnen in der Barfüßerkirche zu Lucern seien
nach aufgelegtem Ryß auf Holz zu malen und
die Ausführung den Meistern Jakob Businger
und Thomas Grederer übertragen." Diese Male-
reien auf Holz wurden erst 1896 hei der Restau-
ration der Barfußerkirche entfernt, nachdem sie
infolge Auffindung der darunter liegenden alten
Fresken überflüssig geworden. Füßli gibt an,
B. habe gemeinsam mit Reinhardt „einige Dar-
stellungen aus der Schweizergcschichtc" für das
Luzerner Rathaus gemalt.
Kat. d. Ausst. d. K. O. Luzern 1869, p. 8, u. 1889,
p. 24. — Baiikamir, Material z. Lebensgesch. berühmt
Luzemer, 4. Bd. (v. Ostertag), p. 122 (Msc. der Bürger-
bibl.).— Staatsprot. Luz., N, VI, 121. — FikBli, K.-Lex.
I, p. 135. — Geschichten*. Bd. HI, p. 150.
Fmnt Hrinrmnn».
Buaquet de Caumont, Lucie, s. Attinger,
Mm< Lucie.
Büß, Johann Christoph, Zeichenlehrer, geb.
zu Tübingen am 9. Aug. 1776. Künstlerisch viel-
seitig veranlagt, kam er im Juli 1800 als Lehrer
für Zeichnen und Gesang an das neu gegründete
Institut Pestalozzis in Burgdorf, siedelte 1804
mit diesem nach Yverdon über, übernahm aber
schon 1805 die neu geschaffene Stelle eines
städtischen Zeichen- und Musiklehrers in Burg-
dorf, wo er die Pestalozzi'sche Methode praktisch
zur Anwendung brachte. 1819 wurde er Lehrer
des Zeichnens an der Litterarschule und an der
Akademie, später an der Universität in Bern, in
welcher Stellung er bis an sein Ende verharrte,
während er sich gleichzeitig auch als Organist
und Musikdirektor betätigte, in Oel malte und
Privatunterricht erteilte. Er starb am 26. Scpt,
1855.
Seine Bedeutung besteht darin, daß er die
Pestalozzi'sche Methode auf den Zeichenunter-
richt übertrug und damit einen maßgebenden
Einfluß auf die Neugestaltung des Zeichenunter-
richtes im Sinne P.s und auf die Einführung
desselben in die Volks- und städtischen Schulen
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Bussi
- 247 -
Byel
im In- und Ausland ausgeübt bat. Kr arbeitete
nach P.s Ideen das „ABC der Anschauung" aus,
worüber er gemeinsam mit P. eine Schrift dieses
Titels herausgab (Zürich und Tübingen 1808),
ebenso die berühmte „ Anschauungslchrc der Mafi-
verhältnissc", auf welcher sich der Unterricht der
Schule P.s aufbaute und die durch ihn auf den
I^ehrplan des Zeichenunterrichtes an den bern.
Elementarschulen übertragen wurde. Von B.
stammen die „Hebungen der Formen- und Größen-
lehre", die ihrer Neuheit und Wichtigkeit wegen
großen Beifall ernteten, die Lehrmittel in „Bildern
für den Anschauung«- und Sprechunterricht'' und
mit Krüsi zusammen die „Einheiten- und Bruch-
tabellen", die in den Pestalozzi'schen Schulen
allenthalben dem Unterrichte zu Grunde gelegt
wurden.
Prrtaloxxi. Wie Gertrud Ihre Kinder lehrt, 2. u. 3. Brief,
p. 81 ff. Statte u. Tübingen 1820. — AVft.i, Erinne-
rungen aus ra. p&dag. Leben. Stuttg. 1840. — Gruner.
Briefe aus Burgdorf. 1 804. — • Soyaux. Pestalozzi, seine
Iiehrert und seine Anstalten. Lpz. 1803. — Lehmann,
Pestalozzi und seine Geholfen, Basel 1846, p. 42. —
H.Morf. Zur Biographic Pestalozzi», Winterth. 1868,
D, p. 7 ff., 165 f. — Neuer Nekrolog der Deutschen,
1843, p. 738. — 0. Hunxiker, Gesch. d. Schweiz. Volks-
»chule, Zur. 1881, p. 128 — 132. — 0*k. Pvpiko/er, Büß,
Scbmid, Ramsauer und Tobler in ihrer Bedeutung für den
Freibandzeicbenunterr. St. Gallen 1897 (Gesch. d. Frei-
bandz.Unterr. II, H. 4), p. 1 53 — 1 80, etc. A'nui Butt.
Hu«g|, Santino, s. Busi, S.
Buttriger, s. Businger.
Buxtelll, Giovanni Giacomo. Glockengießer,
in i/ocarno, goß 1776 für die Kirche B. V. M.
Assunta in Selva zwei und 1788 für die Kirche
B. V. M. di Loretto in Broglio eine Glocke.
Xtucktkr, Iscriz. dello camp, nol Ticino, p. 42 e 65.
Moria Sutermeüler.
Botin, Alexandre, orfevre, natif, recu bour-
geois de Geneve avec son fils Franr-ois-Gabritl,
le 26 juin 1776 pour 3850 florins, un fusil et
100 fl. a la Bibliotheque.
Cot*üe, Liv. des Bourg., p. 457. A.-J. M.
Botlnl, Odet, nd ä Geneve le 3 janv. 1682,
mort le 12 nov. 1652, mattre orfevre, fut diu
membre du Conseil des CO en 1616. A. CkoUy.
Bulxchert, Jakob, Baumeister, von lfaifnau
(Kt. Kuzero), im 18. Jahrh. Es wird 1773 vom
Stiftskapitel zu Beromünster mit B. ein Vertrag
betreffend Reparaturen an der Stiftskirche ab-
geschlossen. Bei der Ausführung von Bauarbeiten
in den Jahren 1774^1776 wird aber B.s Name
nicht mehr genannt, nnd es scheint, daß sich die
Abmachung von 1773 zerschlagen hatte. B. dürfte
bloß ein landlicher Maurermeister ohne irgend-
welche „künstlerische" Bedeutung gewesen sein.
AWwan». Die Stiftskirche von Beromünster. Rath.
Schweiierbl. N. F. IV, p. 212. J. Ztmp.
Buttel, David, Iiis de Claude et de Clttudinc
Marguerat, ne" a I<ausaune en 1587 et deedde
dans cette rille en 1657. Membre du Conseil
des XXIV et dizainicr de la hausiere de la Palud.
Auteur d'un rcmarquable plan ä vol d'oiscau de
la ville de Lausanne d'une grande valeur histo-
rique et archeologique. Ce plan, qui sc trouve
dans la salle de la Municipalitd a l'Hötel de ville,
a ete" reproduit en lithographie par M"" Emcry-
Veillon, en 1869; il a aussi äte reproduit en
fac-simile et publik en 1890 par Ch. Vuillermct.
n. Dumur. Archive« cant. et Man. du Conseil. — Cat
Art anc. Exp. Geneve 1896, p. 875. -- Zemp, Schweiz.
Bilderehr. p. 212, 246. Ch. VuäUrmei.
Bötzow, Nathalie de, s. Bieler, M™" Nath.
Buvelot, Abraham-Louis, peintre paysagistc,
est ne le 3 mars 1814 ä Morges, ou son jiere,
Francis-Simeon, elait buraliste postal. Des sa
jeunesse, il fit prenve de grandes dispositions
pour la peinture. II recut d'Arlaud, ä Lausanne,
des lecons de dessin. Nous ignorons quelles
furent ses autres etudes de peinture. Vers 1840,
B. partit pour le Bresil, oft il eponsa, vers la
meme epoque, Marie -FeKcite Lallouette, fran-
caise, crdole bresilienne. Rentre, vers 1855, dans
son pays natal, il y rapporta de tres belies
etudes du Bresil. II resta quelques annees en
Suisse, ä Lausanne (et VeveyV). II devint mattre
de dessin a La Chaux-de-Fonds, oü il demeura
jusqu'au 80 sept. 1864. II y avait mariö sa fille,
nee le 24 fevr. 1843, ä Fritz-Ulysse Vuille.
B. retourna au Bresil, probablemeut en 1864,
mais, cette fois, il n'y sejourna que peu de temps;
il se rendit en Australie, oü il s'dtablit defini-
tivement II debuta a Melbourne comme photo-
graphe, mais sa reputation de peintre grandit
a tel p\)int qu'il fnt considerg comme le plus
fidele interprete du paysage anstralien, et
que les conservateurs de la Bibliotheque de
Melbourne ont donnd a une nouvelle galerie le
nom de „Galerie Buvelot." B. est oYcede a Mel-
bourne le 30 mai 1888. Un Journal de cette
ville, „l'Argus", a consaerd a sa memoire un
long article necrologique. ß. peignit aussi des
sites du Jura et des Alpes. II exposa en 1857
ä Berne et de 1858 ä 1864 aux expositions de
la Socicte- des Amis des Arts a Ncuchatcl.
Renseign. de HM. lo Dr F.-A. Forel, le Dr Larguior et
Ch. Martin, consul suisse a Molbourno. CA. VuUUrmrt.
Buz, Martin, Maler aus Ulm, wird 1414 zum
Rürger in Zürich angenommen.
N. B1. der K.-Ges. Zürich 1843, p. 7. liakn.
Byel (Beyel), Hans Heinrich, Glasmaler des
16. Jahrb., war Schüler von Dauiel Lang in Schaff-
hausen und wurde daselbst 1594 nach dreijähriger
Lehrzeit „ledig gesagt."
Laut Lebrlingsverzeichn. in einer Schaffh. Ilandwerks-
ordn., Msc. Vogler.
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Byroll
— 248 —
Byroll-Schultheß, Malerin, z. Z. in Altstättcn
(St. Gallen), war um 1889 in Luzern thätig, in
welchem Jahre sie sich an der Jubiläumsaus-
stellung der Kunstgesellschaft Luzern mit einem
„Entwurf zu einer Glasscheibe" und mit einer
„Kinderzeichnung" beteiligte. Kat. Nr. 898 u. 399.
Franz Htinrmann.
Byac, M"* Fanny, sculptcur, fille de M. Henry-
ke, prof. du Royal College of Surgeons. Nee
a Ijondres en 1849, elcvee ä Queen's College,
eile tfpousa, ä 21 ans, M. le pasteur Charles Byse.
I<e8 circonstances ne lui permircnt qu'assez tard
de developper le gout qu'elle avait manifeste,
des l'äge de quatorze ans, pour le modelage.
Kn 1893, eile put etudier, pcndant cinq mois, ä
Geneve, dans l'atelier de Jules Sahnson, dirccteur
de l'Ecole des Arts industriels. L'annee suivante,
l'Exposition vaudoisc acceptait trois de ses ou-
vrages. Fixee a I>ausanne, mais visitant Borne,
Florence et travaillant quelquc temps ä Paris,
M"" Byse s'est attachee ä reproduiro par la
sculpture la figure hnmainc avec tonte l'indivi-
dualite de ses divers modele*. Ses bustes les
plus connus sont ceux du major Datei, d'Eugene
Rambert, de M. Cb. Byse, de Mn>* Josephinc
Butler, du profcsscur Aug. Socin, d'Alex.Vinet
(ccs deux derniers ont 6t6 exposes au Salon des
Artistes francaU en 1901), du philosophe Ch.
Secrötan. Ch. VuilUrmtt.
Byso, Hans, der Meister, Sohn des Schult-
heißen Ulrich B. von Solothurn, kommt vor in
einer Urkunde von 1448.
Das solothurn. Geschlecht der Byso, später
Byß, zu welchem alle nachfolgenden Künstler
gehören, nahm seinen Anfang mit Junker Heinz-
mann (Heini) Byso, Kürger zu Büren a. d. A.,
welcher 1368 das Bürgerrecht in Solothurn er-
warb. Dieses Patriziergeschlecht starb 1836 im
Mannesstamme für Solothurn aus. Wappen : Im
goldenen Felde ein vertikaler schwarzer Greifen-
fuß mit drei Krallen nach rechts (später auch
nach links), der oben mit einem Kreuze von
gleicher Farbe abschließt.
ßurgort). Soloth. — Zunfttafeln, WapponbQchor otc.
Zttter-CMi*.
Byß, Anthony, Goldschmied, von Solothurn,
Sohn des Hauptmann« und Vogts zu Thierstein
Anthony B., wurde am 15. Aug. 1603 in Solo-
thurn geboren. Wo und bei wem er seine künst-
lerische Ausbildung erhielt, ist unbekannt. Seine
Wanderjahre jedoch muß er reichlich heuützt
haben; denn erst 1629 erscheint er wieder in
seiner Vaterstadt, am den Bürgercid zu leisten
und einen eigenen Hausstand zu gründen. Seino
Frau war Magdalena von Steinbrugg. Im näm-
lichen Jahre ließ er sich auch in die Lukas-
bruderschaft aufnehmen und wurde zünftig zu
Schmieden. Aber alle diese Eintragungen kennen
ihn nicht als Goldschmied ; erst das Ratsprotokoll
von 1631 erwähnt ihn als solchen. Er hatte die
Monstranz für die Kirche zu Flumenthal (bei
Solothurn) geliefert und verlangte nun die Be-
zahlung dafür. Die jetzt gebräuchliche Mon-
stranz zu Flumenthal dürfte zwar jüngern Da-
tums sein.
Ob B. später in den Ratsmanualen nochmals
erwähnt wird, wissen wir nicht Immerhin darf
als sicher angenommen werden, daß er seinem
Kunsthandwerke nicht bis zu seinem Lebensende
treu blieb. Er trat bald darauf in den Staats-
dienst ein, wurde Großweibel und von 1659 bis
1661 Vogt zu Dornach, woselbst er am 18. März
starb.
Bftrgerb. Soloth. 1629. — Lukuprot. I, p. 26.
Schmiodonzunftprot 1629. — Rateprot. 1631, Bd. 135,
p. 492. — 1'. Protasiu», Mise. Ztttcr-CMin.
Bjß, Franz Joseph I., Maler, von Solothurn,
geb. daselbst 1G34, beeidigt 1605, war ein Sohn
des Notars Johann Melk (Melchior) B. und Vater
des Hofmalers Jak. Rudolf B. Verheiratet 1666
mit Katharina Sturm, zeugte er fünf Kinder
vier Söhne und eine Tochter, — wovon drei Söhne
und die Tochter den Malerberuf wählten, so daß
er nur mit Mühe seine große Familie durch-
bringen konnte. Er war Lukasbruder von 1666
an und 1675 Bruderschaftsmeister. Gestorben
in Solothurn 1683. Ueber seine Thätigkeit ist
nichts bekannt.
Quellen wie vorher. ZeUrr-GUlin.
Byß, Franz Joseph II., Maler, Sohn des vor-
erwähnten Malers Franz Joseph B., ein Bruder
des Hofmalers Joh. Rudolf B., geb. 1607 zu
Solothurn. Er verehelichte sich 1690 mit Anna
Maria Senn, starb aber auswärts, seinen zwei
Töchtern ein beträchtliches Vermögen hinter-
lassend. Ueber seine künstlerische Thätigkeit
ist jedoch nichts bekannt.
Quellen wie vorher. ZtUcr-CoUin.
Byß, Johann Franz, Bildhauer, geb. zu Solo-
thurn 1630 als Sohn des Großweibels Anton B.,
beeidigt 1662, verheiratet 1660 mit Katharina
Zeltner, starb 1679 in seiner Vaterstadt. Er
war Mitglied der Lukashrudcrschaft und mehr-
mals Bruderschaftsmeister, so anno 1664. Von
ihm war der Sockel zum figurenreichen Ofen
des Adam Heß in der alten Ratsstubc des Rat-
hauses zu Solothurn.
Mlttelalt«rl.Kstdenkm. des KU. Solothum, p. 1S5.
I,uka»prot. ZctUr-CoUia.
Byß, Johann Franz, Goldschmied, von Solo-
thurn, Sohn des Jakob B., geb. daselbst 1636,
beeidigt 1657, trat 1662 iu die Lukasbruder-
schaft ein und starb als Jungrat 1670. Er war
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Byß
— 249 —
Byß
verheiratet mit Susanna üraff. lieber »eine Ar-
beiten vergl. bei Joh. Jak. B., Goldschmied.
BQigorb. Soloth. - - Lukasprot Zetter-Caliin.
Byß; Johann Jakob, Goldschmied, von Solo*
thum, war ein Sohn des Wolfgang B. IL, geb.
1630 daselbst, beeidigt 1647, Lukashrnder seit
16-18, Bruderschaftsmeister 1652, verehelicht 1649
mit Elisabeth Grimm, starb auswärts vor 1684.
Kr war auch Gro&rat und später Landvogt
Außer seinem Schilde — in welchem die Krallen
der Figur nach links weisen — und Spruch im
Wappenbuche der Lukasgilde sind seine eigenen
Arbeiten Bchwer nachzuweisen, da um diese Zeit
mehrere Goldschmiede mit dem gleichen Fa-
miliennamen in Solothurn lebten, welche den
nämlichen Wappcnstempel fahrten.
Quellen wie vorhor. ZtUer-CoUin.
Byß, Johann I>eonhard, Maler, von Solothum,
war der jüngere Bruder des Hofmalers Johann
Rudolf B. und Sohn des Malers Franz Jos. B.
Geb. 1680. Kr scheint die Kunst bei seinem Vater
gelernt zu haben, aber schon sehr früh zum
eigenen Broterwerb auf die Wanderschaft ge-
gangen zu sciu; denn erst 1748 treffen wir ihn
wieder in seiner Vaterstadt an, ab er aus der
weiten Welt milde heimkehrte, seinen versäumten
Burgereid schwor und sich für 1500 üb. in das
bürgerliche Pfrundhaus (Thüringerstiftung) da-
seitot aufnehmen ließ. Weitere Anhaltspunkte,
besonders über seine Arbeiten, fehlen gänzlich.
Er Htarb in Solothurn 1767.
N.-Bl. des K.V. 1864, p. 14. Zctto^CMin.
Byß, Johann Rudolf, Historien-, Landschaft«-,
Tier- und Blumenmaler, von Solothurn, war der
älteste Sohn des Malere Johann Joseph B., geb.
am 11. Mai 1660, zu einer Zeit, da sich die
Familie vorübergehend auswärts aufhielt Seine
erste Bildung zum Maler erhielt er von seinem
Vater in Solothurn, verließ aber schon frühzeitig
die Heimat um in Deutschland, Italien, England,
Holland seinen weiteren Studien nachzuleben.
1694 war er in Prag, wo er in Kirchen malte,
sowohl in Oel, als al fresco. 1704 siedelte er
nach Wien über, um im Auftrage der Kaiser
Leopold I. und Joseph I. die Deckengemälde im
Audienzsaale der Hofburg, sowie Malereien in
der kaiserlichen Bibliothek, besonders aber das
„Urteil Salomonis" im Reichshofratssaale zu
schaffen, welche Arbeiten ihm den ersten Ruhm
einbrachten. Leider wurden diese Bilder durch
spätere Umbauten größtenteils zerstört, und nur
eine „hl. Familie" und eine „hl. Elisabeth", auf
Holz gemalt, mit dem Monogr. „J. R. Byß fec",
sollen noch daselbst erhalten sein. Von Wien
kam der junge Künstler nach Italien. Die ein-
zige sichere Spur von seiner dortigen Anwesen-
heit bildet der offene Gnadenbrief des Papstes
Clemens XL, dem er die Ehre hatte, am 18. März
1707 (nicht 1700, wie Füßli angibt) vorgestellt
zu werden. Von da an bis 1713 fehleu die be-
stimmten Nachrichten. Nach seinen eigenen vor
dem Rate zu Solothurn 1721 gebrauchten Worten
hatte er diese Zeit in Holland und England zu-
gebracht
1713 trat B. in die Dienste des Kurfürsten
von Mainz, Bischofs Lothar Franz zu Bam-
berg, Grafen v. Schönborn, der den Künstler h. Z.
in Wien kennen lernte und welcher ihn nun
zum Hofmaler (Kabinetsmaler) und Oberaufseber
der neu angelegten Galerien in den gräflich
Schönborn'schen Privatschlössern zu Pommers-
felden und zu Gaibach ernannte. Hier entfaltete
er mit dem Landschaftsmaler Jobst v. Cossiau,
der ihm bei dem Ankauf von Gemälden behulf-
lich war, eine große Thätigkeit. Er selbst malte
al fresco die „vier Weltteile" mit Figuren, Tieron
und Pflanzen im großen Audienzsaale; außer-
dem: die „drei Parzen", wie sie den Lebens-
faden spinnen und „Flora" einen Blumenkranz
damit bindet; die „vier Elemente", mit einer
Menge von Beigaben, als Luft- und Wasser-
vögel, Fische, Krebse, Muscheln, Schnecken;
beim „Feuer" : die „Werkstätte des Vulkan" mit
einem ganzen Laboratorium von chemischen und
physikalischen Instrumenten; sodann die per-
sonifizierten „Gottheiten der Natur", umgeben
von Blumen, Früchten, Tieren etc. für die „Erde."
Im kleinen Saale : Architekturen, Figuren,
Pferde etc.: „Neptun und Thetis" in Oel, nebst
einem vergoldeten Deckengemälde. Im Neben-
kabinet den Plafond: das „Glück" erlaubt der
„Weisheit", in das Füllhorn des Ueberflusses zu
greifen. Ferner: die „Artemisia mit ihrem Hof-
staate"; „Penelope mit ihren Frauen"; „Cloclia
zu Pferde"; eine „ Wildpret-" und eine „Prodnkten-
händlerin"; „Adam und Eva"; „Esther"; die
„Geburt Christi"; die „hl. drei Könige"; „Joseph
mit dem Jesuskinde" etc. Im großen Treppen-
hause: das Deckengemälde al fresco, wie die
„Sonne" die „Welt", und die „Tugend" die „Men-
schen" ziert, mit vielen Hunderten von Figuren.
Im kleinen Vorsaale: die „Tugenden des Her-
kules", ebenfalls al fresco. Sodann einen „ster-
benden Joseph" für die Pfarrkirche zu St Gan-
gulph und anderes mehr. Während dieser Ar-
beiten überwachte er die Ausschmückung des
Schönborn'schen Schlosses zu Gaibach, über
welches er 1724 eine Beschreibung herausgab.
Von seiner Hand kamen dahin: das „Paradies",
die „hl. Cäcilia zwischen zwei Engeln", die
„hl. Jungfrau auf dem Sterbebett" etc.
B. wählte hauptsächlich allegorische Stoffe,
bei welchen er seine l»flanzen, Vögel und Tiere
mit Vorliebe verwerten konnte, ähnlich wie es
vor ihm Jan Breughel gethan. Das wäre somit
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- 250 -
eine Bestätigung, daß er, wie er selbst angab,
vor 1713 längere Zeit in den Niederlanden ge-
lebt hätte.
Mit der Absicht, seine Bürgerpflicht zu er-
füllen, d.h. den schuldigen Eid zu schwöreu,
kam er 1721 mit seinem vierjährigen Söhulein
nach seiner Vaterstadt, woselbst er hochgeehrt
wurde. Auch stellte ihm der Rat von Solothurn
über diese Eidesleistung am 27. AuguBt gleichen
Jahres eine eigene Urkunde aus. Nach kurzem
Aufenthalte daselbst kehrte er wieder nach
Deutschland zurück, abwechselnd in Pommers-
felden oder in Bamberg (an der Keßlergasse
neben dem Rosen wirtshause) wohnend, bis zum
Tode seines hohen Gönners, des Kurfürsten Lothar
Franz, der am Neujahrstage 1729 verschied, blieb
aber dann ferner im Dienste von dessen Nach-
folger, Friedrich Karl, Fürstbischof von Bamberg
und Würzburg, nur daß er von da an sein
Domizil endgültig nach Würzburg verlegte. Hier
schuf er die Fresken in der Schönborn'schen
Grabkapelle: die „Auferstehung", das „jüngste
Gericht" und die „vier Kirchenlehrer", letztere
im vorigen Jahrhundert von Maler Fessel über-
arbeitet.
Zu seinen letzten größeren Bildern gehören
die Malereien in der Schloßkirche zu Würz-
burg: das „Himmelreich", die „Hölle" und der
„Martertod des hl. Kilian", welche Arbeiten
der alternde Meister von 1787—1738 mit seinen
Schülern Joh. Thalhöfer und Ant Jos. Högler
ausführte, ebenso die Dekorationsmalereien im
Spiegelzimmer des Schlosses (vollendet 1737).
Leider sind die von ihm allein entworfenen
Originalskizzen dazu schon frühzeitig verloren
gegangen. An dieser Ausführung wirkte auch
der Maler J. S. Urlaub mit. Noch vieles von
seiner Hand wäre aus der Würzburger Zeit zu
erwähnen, das beim Wegzuge des Großherzogs
von Toskana 1813 aus dem Schlosse an Händler
und Private verkauft wurde und in alle Welt
hinaus wanderte. So erhielt der Kunstverein
Solothurn von einem Gönner aus obiger Auktion
vier Superporten aus dem Cyklns der „fünf Sinne",
nämlich 1) den „Geschmack", 2) den „Geruch",
3) das „Gehör", 4) das „Gesicht", Bilder mit
allerliebsten Kindergruppen und entsprechenden
Zuthaten. Ferner wird ihm in Solothurn eine
ganz in der Manier des Jan Breughel gehaltene
„Madonna im Früchtenkranz" zugeschrieben, die
er wahrscheinlich während seiner Anwesenheit
in Solothurn 1721 malte. Alle diese fünf Gemälde
befinden sich jetzt im Museum zu Solothurn.
Ferner im Museum zu Kussel ein „Blumenstrauß"
(1701); ein Bild mit einigen Vögeln in der Galerie
zu Bamberg; zwei „Tierstücke" in der Galeric
Lichtenstein zu Wien; einiges im Germanischen
Museum zu Nürnberg und anderswo. In der
Zeichnung schließt sich B. an Gerard de Lairesse
an, nur sind seine Figuren meistens zu kurz,
sein Kolorit nähert sich demjenigen des Adrien
van der Werff, und in der Komposition ahmt er
die niederländischen Blumen- und Früchtcmaler
nach. Er starb als Kabinetsmaler und Bau-
direktor in Würzburg, nach einer dreitägigen,
schmerzhaften Krankheit, am 11. Dez. 1738,
einen einzigen Sohn, Joh. Rudolf, hinterlassend,
welcher das beträchtliche Vermögen seines be-
rühmten Vaters in kurzer Zeit leichtsinnig ver-
schwendete. Mit letzterem erlosch diese Linie
der B.
P. Urb.WinisWrfer* Mono&r. 1864. — Fnäli. K.-Lex.
I, p. 116, und Di« best. Kstlor II, p. 223. — SeuUrt.
K.-Lex. I, p. 208. — Rurfrnrbucher and Archive de«
Staates und des Kunst vor. Solotb. etc. — A. D. ß. III,
p. 679. — Nagler. K.Lei. II, p. 260 261. — A'tVn-
mann, Kat. der Kasseler Galerie, 1888, p. 357. — Jnni-
(»•arJb. Gesch. d.dUch. Malerei, p. 680. - Th.r. Frimmrl,
kl. Galerie Studien. N. F. 1897, p. 31 f. WW/m«««,
Gesch. d. Malerei III, p. 884. Zciirr-Collin.
Byfl, J. Wilhelm, Kannengießer, von Solothurn,
geb. 1611, beeidigt 1639, starb daselbst 1696.
Er war Sohn des Wolfgang B. I., ehelichte 1640
Elisabeth von Steinbrugg von Solothurn und ließ
sich 1641 in die Lukasbruderschaft aufuehmen.
Von seinen Arbeiten wird wenig mehr erhalten
sein.
BOrferb. Soloth. — Lukasprot. Zetur-Colli*.
Byß, Ludwig, Goldschmied, von Solothurn,
war ein Bruder des S. 248 erwähnten Bildhauers
Joh. Franz B., geb. 1639, beeidigt 1664. Er ver-
heiratete sich 1668 mit Maria Frölicher und 1673
in zweiter Ehe mit Maria Aebi von Solothurn
und starb 1705 in seiner Vaterstadt. Ueber seine
Arbeiten vergl. bei Joh. Jak. B., Goldschmied ;
jedoch dürften diesem Künstler wohl die meisten
Erzeugnisse der Goldschmiedekunst aus dem
letzten Viertel des 17. Jahrh., die mit dem Wappen-
Stempel der B. versehen sind, zugeschneiten
werden. Der Lukasbruderschaft Solothurn ge-
hörte er seit 1664 an.
Quellen wie Torher. Zriier-CuUin.
Byß, Maria Helena, Malerin, von Solothurn,
eine Schwester des Joh. Rudolf B. und Tochter
des vorerwähnten Frans Jw. B. /., folgte ihrem
Bruder, dessen Schülerin sie war, nach Bamberg,
woselbst sie am 16. April 1726 starb. Sie war
geb. 1670 in Solothurn und hinterließ bei ihrem
Tode nebst anderen Gemälden auch zwei Blumen-
stücke von eigener Hand gemalt. Aus ihrer
Jugendzeit ist nichts bekannt.
Quellen wie vorher. Zttttr-Callin.
Byß, Urs, Glasmaler, ein Sohn des Haupt-
manns Anton B. Geb. 1585 in Solothurn, schwur
er 1607 den Bürgereid daselbst und trat ein
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251 -
Jahr später in die Lukasbruderschaft ««in, deren
Wappenbuch er mit seinein Schild und Spruch
schmückte. Fernere Arbeiten von ihm sind nicht
bekannt. Kr ehelichte 1(507 die Margareta Vesj>er-
leder, eine Solothurnerin, und starb 1620 in
seiner Vaterstadt.
Lakasprot., Wappenb. Börfrerb., Totonregmtor otc.
Zetter-Callin.
Byß, Urs, Bildhauer, von Solothuru, geh. da-
selbst 1665, starb unverheiratet 1731. Er scheint
hauptsächlich bei öffentlichen und Privatleuten
thätig gewesen zu sein.
(Quollen wie vorher. Zettcr-Cvüi».
Cabanc, FrancoU, ne" ä Geneve lc 22 avril
1730. II etait peintre en email et associe avec
son frere Gabriel C. A. Chvüy.
Cabane, Gabriel, fröre et associe du prec£dent,
naquit ä Geneve le 25 oct, 1726 et mourut lc
11 juin 1760; sa veuve, nee Judith Perusset,
s'associa avec Jean-Gabriel Orphin pour la pein-
ture des cadrans. A. ChoUg.
(abanel, Joseph, n£ ä Geneve le l"rscpt.
1746, mort le 21 fevr. 1838, dessinateur et peintre
sur email, s'associa en 1767 pour six ans avec
Marc Roux et Jean-Abraham Lissignol; il fut
re^u hourgeois de Geneve, gratis, le 10 juin 1783.
CotrOt, Liv. des Bourg., p. 460. A. Choisy.
Cabnntoux, Jean- Pierre, n6 k Geneve le 21 mars
1746, fut recu maltre orfevre le 27 juin 1783.
A. ChoUy.
Cahantonx, Jean-Pierre, fondeur de bronze,
fut recu bourgeois de Geneve gratis, comroe
natif, avec ses fils Andre et Jean-Antoine, le
9 avril 1791. Son fils Andr6 continua Pindustrie
paternelle. On possede de petites cloches (Musee
archeologique de Geneve, M. L. Dufour- Vernes,
ä Geneve) qui portent leurs noms.
£Wö«. Uv. des Bourg., p. 468. A.-J. M.
Caboehe, Jaques, orfevre, nc ä Meaux, fut
rec,u bourgeois de Geneve le 20 nov. 1573 pour
six ecus et un scillot. Nous ne savons rien de
plus, jusqu'ä present, sur son compte.
(Wie, Liv. des Bourj., p. 298. A.-J. M.
Cacheux, Armand, peintre et graveur sur bois,
ne en 1868, prof. ä PEcole des Arts industriels,
ä Geneve, oä il a succedc" k Alfred Martin, mort
en 1903. Eleve de Barth. Menn et de Hugues
Bovy ä 1'ftcole des Beaux-Arts de Geneve, il a
longtemps vecu et travaille" ensuite ä Paris. II
a expose" aux expositions de la Soc. sui&se des
Beaux-Arts, k l'Exposition munieip. des Beaux-
Arts de Geneve, 1903, etc. Pk. Jamin.
Cademplno, (iiacnmo «Ii Pietro da, aus Ca-
dempino bei Lugano, war laut Dokument vom
17. Juli 1473 zu dieser Zeit mit anderen Tessinern
in Siena im Baufache thätig, wahrscheinlich als
Bildhauer.
Mertario, Maestri comac. I, p.220. R. I. Girant.
Cahorn, Auguste, architeetc genevois, uü a
Geneve le 8 dec. 1864, a suivi les cours des
Ecoles municipales d'art de sa ville natale et
est entre" de bonne heure au Bureau des Travaux
de la ville comme dessinateur; il a rempli en-
suite et remplit encore les fonetions d'architecte
de la ville et a eu k s'oecuper, en ces diverses
qualites, des plana et de la construetion de
quelques batiments, parmi lesquels il convient
de citer l'important Pepftt du materiel et des
decors du TheAtre (1898). C. a dünge" des tra-
vaux de restauration k l'cglise de la Madeleinc
et au porche du College de St. Autoine, cc bijou
d'architecture renaissance que des röparations
maladroites avaient menace* il y a quelques
annces et qui est maintenant sauv6 de la ruine.
On doit ä C. quelques publications hist. et numism.,
ces dernieres parues dans le „Bulletin" et la
„Revue" de la Soc. suisse de Numism., du ComiW
de laquelle il a fait partie. A.-J. M.
Caillatte, Augustin, ne" k Geneve en oct. 1672,
mort le 13 dec. 1738, apprenti chez Jean Siccard,
fut orfevre, faiseur de boltcs de moutre.
A. Choisj).
Calllc, Melchior- Antoine, nc vers 1570, mort
ä Geneve le 6 sept 1640, apprenti chez Pierre
Noel, fut maltre orfevre. A. ChoUy.
Callle, s. auch Calle.
Cailliatte, Abraham, maltre horloger, n6 k
Geneve le 2 mars 1642, mort le 22 avril 1710.
ITne montre de lui a figurä ä l'Exposition de
l'Art ancien a Geneve. II est probablement
Pauteur de quelques helles pcndules de style
Boule, qui existent cgalement ä Geneve et qui
portent ce nom.
Cat. Elp. Geneve 1896, n" 2586. - 4Wd, Die», des
fara. jrenev. A. CkoUg.
Cain, Auguste-Nicolas, sculpteur, ne" k Paris,
le 10 nov. 1822. II fit d'abord de la sculpture
sur bois, de la decoration de porte et de raeubles;
puis, ä 18 ans, il entra dans Patelier de Rüde.
II y resta trois ans, profitant de ses heures de
liberte" pour aller flaner au Jardin des Piautes ;
ä contempler les mouvements souplcs des fauves,
les nobles attitudes des oiseaux de proie. Ias
gout peti ä peu lui vint de representer le monde
des fonncs animales qui toutes, d'une manicre
si intense, expriment la vie. II commenca des
Stüdes d'apres les tigres et les lions, d'apres les
ours, les hyenes, les aigles et les vautours. A
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- 252 -
Calabresio
24 ans, il exposa un groupe : „Fauvettes defen-
dant leur nid contrc un loir", qui lui fut achetö
par la reine d'Angletcrre. Des lors sa produetion
ne fut suspendue que par les Buites d'un accident
de chasse, qui faillit, a tout jamais, le priver
de la ntain gauche. En 1847, il donna le
„Faucon surpris par un crotale"; en 1849, le
„Trigonoctfphale itevastant une nichee de fau-
vettes de roseaux" et „Lea Grcnouilles qui de-
mandent un roi"; cn 1850: „Une scene d'amour",
„Etüde de becasse et de musaraigne", „Etüde
d'alouette", „Vautour brun d'Egypte"; en 1851,
il executa des vautoura fauves destines a sup-
porter une table de porphyre actuellement au
IiOuvre. Cette ceuvre lui valut une medaille de
3P classe. Vers ce memc temps, il epousa la fille
du sculpteur Mene.
L'on vit de Cain au Salon de 1852: „Ibis
ä la peebe aux grcnouilles", „Aigle so pre-
parant ä döfendre sa proie"; au Salon de
1853: „Becassines", „Une famille de perdrix";
au Salon de 1865: „Un vautour d'Egypte",
„Becasse et musaraigne" ; au Salon de 1857:
„Aigle chassant un vautour"; ä celui de 1859:
„Perdreaux et canards", „Faisans surpris par
une fouine" et „Faucon chassant aux lapins";
au Salon de 1861 : „Coq cochinchinois", „Combat
de eoqs", „Kenard chassant des canards." Son
envoi au Salon de 1863 : „Buse chassant aux
perdreaux" et „Vautour fauve" lui valut un
rappel de medaille; en 1864, il fut m£daill6 de
nouvean pour son „Combat de coqs" et sa „Lionne
du Sahara", dont il donna l'annce suivante un
beau pendant avec: le „Lion du Sahara." En
1866, il exposa un „Trophee de chasse", en 1867
un „Renard" (sans compter de nombreux envois
ä 1' Exposition universelle); en 1868: „Busc
chassant les perdreaux" et „Lionne"; en 1869:
son beau „Tigre terrassant un crocodile", qui
fut pour beaueoup sans doute dans sa nomination
de chevalier de la Legion d'honneur, et dont
Theophile Gauttcr cerivait : „M. Cain est le seul
animalier qui puisse lutter avec Barye et
Fremiet." En 1870, il envoya au Salon: „Groupe
de tigres terrassant un crocodile"; en 1872: „Une
tete de tigre"; en 1873: „Familie de tigres",
groupe plätre, dont il exposa le bronze trois ans
plus tard ; en 1878, un groupe : „Lion et Lionne
se disputant un sanglier", qui le mit hors con-
cours et fut acquis par l'Etat. En 1881 : „Groupe
de chiens de St. Hubert" et „Lion et Lionne
changeant de gitc"; en 1882, deux magnifiques
groupes, Tun tftait le bronze du groupe de 1878:
„Lion et Lionne se disputant un sanglier", l'autre
le projet du „Rhinoclros attaque* par des tigres",
qui lui valurent la croix d'officier de la Legion
d'honneur.
II put largement, durant les 12 annees qui
lui restaient a vivre, profiter de cette gloire si
laborieusement conquise et ajouter ä son ceuvre,
dejä si riebe, de nouveaux chefs d'ccuvres. II
faut encore citer, parmi ses prinzipales pro-
duetions: Six „Trophees de chasse", bas-reliefs
de marbre, pour Phötel du duc de Chartres;
quatre bas-reliefs qui decorent la salle a manger
du palais de la Legion d'honneur et les lionncs
qui, ä l'entree des Tuileries, font pendant aux
lions de Barye; „Le vautour sur une tete de
sphinx", qui est au Muaee du Luxembourg, les
aigles de l'Opcra; le boeuf qui decore le grand
bassin place au-dessus de la cascade du Palais
du Trocadero; un paon monumental ä Sevrcs;
les lions de marbre, les chimeres et differentes
autres parties du monument du duc de Brun-
swick, k Gene vc ; un „Groupe de cerfs"; „Aigle
et vautour se disputant un ours" ; les bas-reliefs
de l'hötel du prince d' Aremberg; sans compter
quautit£ de travaux pour des particuliers. Notons
encore, pour Gcnövc, les aigles de bronze de la
grille monumentale de la promenade des Bastions.
C. mourut en 1896. Robuste et plein de feu,
il avait dans la figure ce melange d'esprit, de
douceur et de gravitö qui conferait taut de
charme anx traita de Corot Et, commc le
maftre de ville d'Avray, il ne fut pas seulement
un grand artiste, mais encore un grand homme
de bien. Son art, d'aillenrs, exprime assez tout
ce qu'il y avait en lui de genereux et de simple.
Et l'on peut dire de la plupart de ses ceuvres,
ce que Paul Mantz öcrivait de la „Lionne chan-
geant de gtte" : „De quelque cotd qu'on le
regarde, ce grou]>e apparatt simple par les lignes,
grand par la Silhouette. L'accent de la vic est
exprime, mais largement, et d'une facon en
quelque sorte heroique. Ce beau resultat est
obtenu par l'elimination du detail trop intime,
par la simplification de la forme epurce et
agrandie. On a VTaiment la l'impresaion de la
beaut£."
II a «t<S considerablement öcrit rar C. ; voir, en grinöral,
toua les recueils do „Salons" et les prineipaux diction-
naires artistiques. L'uno dos ötudes les plus complötes
est cell« de M. Hnri /Vmcjwc „■ eile eontient on portrait
de 1'artiste, des Photographie» de ses anirres principales
et de nombreux croquis. Ce qui a 4t6 publio en Suisse
est plus particuli&rement rolatif au monument do Brun-
swick ; vor., en autres, „Le mausoläe du duc do Brun-
swick", Oenove, s. d. alb. in-fol. de 17 pL -- Zoitschr.
f. bild. Kst. V, p. 180; Beibl. XXIV, p. 198, 213;
Bd. XIII, p.607; XIV, p. 24,710; XVII, p.312; Beibl.
XVIII, p. 41. — Müller, Biogr. K.-Ux., p. 90-91. —
Stulxrt. KAM. I, p. 206. D. Ilaud-Bory.
Calabresio, Nicoiao, Glockengießer, aus Ita-
lien, goß 1725 für das Oratorium di S. Nicola
di Bari in Magadino eine Glocke.
Sütchdcr, Iscriz. delle camp, nel Ticino, p. 65.
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Oalame — 253 — Calamc
Calame, Alexandre, peintre, aquarelliste, aqua-
fortiste, lithographe. Fils d'un habile tailleur
de pierre nenchatelois, il naquit ä Vevey le
28 mai 1810; puis U suivit »es parcnts a Cor-
taillod d'abord, a Geneve ensuite, oft son pere
monrut le 18 avril 1826, des suites d'un accident.
Son enfance fut triste, delicate, chötive mfime;
un coup recu d'un camarade de jeu lui coüta
un ceil. Neanmoins il montra tot de grandes
dispositions ponr le d essin. A la mort de son
pere il venait de commencer un apprentissagc
de commis-banquier cbez M. Diodati-de Morsier,
dont le fils, le pasteur Diodati, s'interessait ä lui.
Afin d'aider nn peu sa mcre, il resolut de pro-
fitcr de son talent de dessinateur, et s'essaya a
colorier ä la gouache de ces petites „vues" de
Suisse, fort a la roode alors; il y rcussit et
ent bientöt la satiafaction de subvenir, avec leur
produit, aux depenses du menage.
Desireux de se perfectionner quelquc pen,C. entra
en 1829, sous les auspices du pasteur Diodati, dans
Patelier de Diday ; ses progres y furent si rapides
qu'il quitta la banque trois mois plus tard, con-
tinuant k vivre de ses gouachcs, partageant sa
vie entrc l'atelier et le petit logis oft il travaillait
aupres de sa mere. II eut, en 1832, la douleiur
de la perdre, et resta longtemps inconsolable; eile
avait eu la joie de le voir vendre son premier
tahleau. Peu apres il renonca a suivre les lecons
de Diday, ayant reconnu, sans donte, quc son
maltre (le jugement est de Rainbert) „avait plus
de savoir-faire que de savoir, plus de coup d'oeil
que de mGthodc.4' Timidc, laborieux, il ne sortait
guere, ne frequentait que certains amis de son
choix; il g'£tait li<5 avec un professeur de musique,
M. Mnntz-Bergcr, bomme excellent, amateur
ci-lair£, dont il ^pousa la fille en 1834. Bonne
musicienne, clle-meme, eile fut des lors sa com-
pagne aimee et devouee; c'est dans les lettres
qu'il lui a adressees quc Rambert a puis<5
l'cBsenticl de la biograpbie si completc dont nous
nc donnons ici qu'un resum^ succinet. Mari£,
bientot peT«, C. dut chercher ä aecrottre ses
rcssources; en 1835, il ouvrit une classe de dessin
a Geneve, en meme temps qu'il cnvoyait plusieurs
toilea ä rexposition.
„Quo de calamites!" s'ecria Ic malin Töpffcr,
tout en admirant avec ses confreres la belle
fougue qui animc : „Le cours du Giffre", le pre-
mier des tableaux de C. dont il convicut de sc
souvenir. Cette meme annee le jeune bomme
exposait ä Paris une „Tue du Bouveret" et visitait
POherland. La haute montagne l'enthousiasma
comme eile avait un demi siecle plus tot enthou-
siasmä De la Rive; il revint, r&olu a marcher
sur les traecs de ce preenrseur, et plus encore
sur celles de Maximilien de Meuron, dont le
„Grand Eiger« temoignait de la pnssihilit^ d'uno
peinture alpestre. Rodolphe Töpffer, d'ailleurs,
bataillait hardiment en faveur d'un art national,
appelait le peintre des sommets; en reponse k
son bei article de la Biblothequc univ. (1837),
C. exposa k Geneve un „Staubbach" et une
„Vue de la Handeck." Desireux de parfaire ses
ötudes, il resolut de voyager, de visiter les
rous^es et les expositions. II partit d'abord
ponr Paris.
Les paysagistes qui allaient rendre fameuse
l'ecole francaise, döbutaient alors. C. peut-6trc
ne profita pas dans la mesure souhaitable de
leurs enseignementa ; il apprit d'eux, pourtant,
„qu'il tenait encore trop de Diday." Ses litho-
grapbies, qui ont cu, pour ainsi dire, force de loi,
selon Henri Beraldi, fort goütees, lui valurent en
outre denombrensescommandes. L'annöemiivante,
en compagnie de Hornung, il parcourut la Hol-
lande; Hobbema, Potter, Ruysda?! 1'ämerveillerent
tour ä tour. Faible de sant£, il fut tres eprouvö
par ce voyage ; mais il alla reprendre des forces
dans l'Oberland, oft il recueillit les Stüdes dont
il s'inspira pour peindre „L'orage ä la Handeck";
cette toile capitale, exposee a Paris (1839), lui
valut, avec les eloges de la critique, une mdSdaillo
d'or de deuxieme classe ; honneur qui le toueba
plus vivement encore, ses concitoyens l'acque-
rirent par souscription publique et l'oflrirent ä
la ville de Geneve. Beaucoup la considerent
comme son chef d'oeuvre ; quoique d'uno facture
un peu vieillie, eile revele un vrai temperament
d'artiste, dramatique et passionne. C. apres avoir
(>l6 juger de l'effet qu'clle produisait a Paris,
regagna l'Oberland et se fixa pour l'<5t£ k Rosen-
laui; il n'exposa pas en 1840, laissant Diday,
descendu du role de mattre k eclui d'emule,
puis de rival, conquerir a son tour avec „Iä soir
dans la vallee" une m&laille de deuxieme classe;
mais ils se rencontrörent au Salon de 1841 et
obtinrent l'un et l'autre une m&laille d'or de
premiere classe. La lutte 6tait engagee entre
eux; la critique marquait les coups; gracc ä
leurs efforts, „l'ecole genevoise" s'imposait k
l'attention publique. En 1842, ils envoyerent,
Diday ses „Baigneuses", C. ses „Chenes battus
par l'orage" dont Ingres le fölicita; les deux
artistes recurent ensemble la croix de Chevalier
de la Legion d'honneur. Encourage' par de tels
succes, C. resolut de realiser une idee picturale
cherc ä son ami Töpffer, un tableau de haute
ctme; sans eitide prealable (il n'avait meme
jamais posö le pied sur un glaner, Itant un
pauvre marcheur) il composa son „Mont Rose",
acquis par souscription publique pour le Musee
de Neuchätel ; Maximilien de Meuron lui ecrit
a propos de cette toile : „MM. Girardet, pere et
fils, furent comme moi saisis de la gravitä et
de l'imposante pensee qui vous a animö et que
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Calame — 254 - Calame
vous avez rendue avec la puissance et l'energie
qui caractörisent votre peinture."
Mais il 6ta.it loin de considerer son but comme
atteint Apres avoir demandä des conscils a la
Ilollandc, il en voulut obtenir de l'Italie; il s'y
rcndit de 1644 — 1845, aeeompagne de huit de
ses Cleves, parmi lesqucls MM. Castan et Etienne
Duval. Pen favorisö par le temps, il ftit presque
constainment malade ; il rapporta neanmoins de
nombreuses ötudes et un tableau d'allure clas-
sique et, dit Rambert, d'un grand sentiment
religieux : „Les ruines de Paestum." Puis de 1645
a 1854, il passa la plupart de ses eles dans
l'Oherland, a Isontiuh, ä Rosenlaui, ä la Handeck,
ou il subit deux 6tes d£tcstablemcnt froids
et pluvieux. En 1847 et en 1848, sa sante"
l'ohligca a sejourner aux bains d'Albisbrunn ;
il eu rapporta la „Vue d'Albisbrunn"; en 1849,
il s'installa sur les rives du lac de Lucerne qui
le revirent n peu pres regulierement de 1855 a
1861, apres une derniere grande campagne alpestre
ä I<auterbrunnen (1854). II dut en efFet renoncer
avec tristesse a affronter l'air glacö des altitudes.
Cette modification de son existence retentit dans
son (hu vre; deja en 1856, il avait abandonntf
les reprtaentatinns de la haute montagne pour
peindre les „Quatre saisons", aujourd'hui au
Musee de Gcncve; les „Lacs" et les „Souvenirs"
se multiplierent des lors sous ses pinecaux.
D'ailleurs si le nombre de ses admirateurs
croissait, en Allcmagne. en Hollande (oft il se
rcndit une seconde fois pour *tre decorc1 de
l'ordre du Lion neerlandais), en Italie, en Kussie,
a Londres (qu'il visita en 1850), n& reputation
baissait ä Paris; une reaction s'y produisait
contre la peinture alpestre; il y obtint, il est
vrai, une premiere m&laille a l'Exposition uni-
verselle de 1 855 ; mais ce fut avec un „Lac des
Quatre Cantons." A Geneve mCmc quelques
adeptes de Corot et de Rousseau, Barthelemy
Menn en ttfte, osaient ouvertement s'attaquer ä
ses principe«. II en coneut de l'amertume; sa
sant£ s'altera davantage. Des eures ä Aix
u'arrivant pas a le d£barrasser des n£vralgies
et des rhumatismes dont il souffrait, il se decida
en 1858 a retourner dans le midi, oü il avait
passe dej« un hiver; il y fut de nouveau en
1860 et en rapporta des «Hudes dont il ne tira
que peu de parti. II peignit en ce temps le
tableau qu'il nommait son „Mont Sinai", un
„Coucher de soleil au Righi" et deux „Lacs des
Quatre Cantons" (1862). En 1863, pour satis-
faire a une commande importante, et desireux
de rafraichir ses Souvenirs et ses impressions, il
refit le pälerinage de Rosenlaui; il revint avec
une moisson dYtudes qui comptent parmi ses
plus belles; c'est d'apres ces documents qu'il
peignit la derniörc des toiles qu'il ait signeVs,
un „Wetterhorn", misc par M.Dclabordc, ce juge
severe, au premier rang des ouvrages de C. II
ne put achever la composition dont ce tableau
n'etait qu'un projet ; il toussait continuellement ;
ses forces diminuaient. II fut envoytf ä Menton
oü il s'lteignit le 17 mars 1864.
La posterite' n'a pas encore porte" un jugement
döfinitif et impartial sur son a-uvre. II lui a
manqu6 sans doute de demeurer en communion
avec les artistes qui renouvelaient en France
l'art du paysage. II s'est enferm* trop töt dans
une fonnule toute romantique et fatalement
transitoire ; ainsi s'explique la reaction violento
que ses efforts exciterent, et le discrödit oft,
apres lui, tomba si longtemps la peinture alpestre;
mais il serait injuste de lui denier le role con-
siderable qu'il a joue" dans le mouvement arti-
stique en Suisse au 19"siecle. „Le jour oft il
entreprit, a cerit Kambert, de rendre sur la toile
la sublimite de la nature alpestre, il coneut la
mal tr esse pensec de sa vic. C'est son originalitl,
ce sera sa gloire de s'etre pos6 ce probleme,
d'avoir travaille ä le resoudre plus constamment,
plus dnergiquement que personne ne l'avait fait
avant lui." Nombre de ses toiles, comme „L'oragc
ä la Handeck" et le „Mont Rose", resteront
certainement ; mais, pour trouver l'expression
complete du temperament de C, ce n'est pas
dans les tableaux acheves, oft eile n'apparalt
qu'a travers les Conventions de la facture, qu'il
faut la chercher; mais dans ses Stüdes souvent
admirables, dans ses larges fusains, ses eaux-
fortes, ses lithographies, dans ses aquarelles
enfin, 8i riches, si tumultueuses, et qui renferment
peut-f-tre le meilleur de ce genie fait de gravitf,
de melancolie et de passion.
Lire parUculiöremeut le bei ouvragn de Jiambert (Alex.
C'nlume, m vie et son ujuvre, Paris 1884, in-8, avec un
Portrait grave par Buisson), ob sont publice* quautitü
de lettre« intklitejt, ainsi qu'un catalofrue dutaille des
uovres. — Lire egalement les etudes de Uaberrt:
„A. Calame, peintre suisse", Geneve 1865, extrait da
Journ. de Ueneve, et „Hommes d'hier, «squisses chrv-
tlennee", Paris 1875; de CharU» Ülane : Yie dosPeintrea;
de Maeketi* : Musee Neuch. ; de IMahorde : Revue des
deux mondes ; — puia de WM. Heymond, La Peinture
alpestre; de Kod. Töpßtr, dans les „M&angos", l'articlo
sur !e paysage alpestre, — enfln les n°* de „l/lllostration"
du 18 janv. 1851 ot du 15 dec. 1855; la Gazette de
l^iiisanne du 11 oct. 1880; et les recueils des „Salons"
(principalement de 1887 ä 1840). — N.-Bl. der Zfircb.
Kstler-Oes., 180«. I). /W-//«r*.
Calame, Jean-Baptiste- A rthur, peintre, ne le
8 oct. 1843, & Gcnöve. Fils et eleve d'Alexandre
C. de 1860 a 1864, ^leve de PAcadömie royale
de Düsseldorf de 1864 ä 1867. Cet artiste a
surtout peint le paysage. II a figurö k de nom-
breuses expositions : a celles de la Sociöt^ suisse
des Beaux-Arts; de la Soci^-tö des Amis des Arts
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Calame
- 255 —
Caluri
de Lyon, de Dijon; k 1' Exposition nat. de Geneve
en 1896, etc. Plusieurs de ses tableaux se trouvent
aux Mus^es de Geneve, de Berne, de Bale, de
Schaffhousc. II a grave quelques eaux-fortes.
Voyages en Suissc, cn France et en Italic
Zfatcbr. f. bild. Kst XVIII, p. 405; XXI, p. 691;
Iteib. III, p. 153 ; XV1I1, p. 741. - Kinkel, Schw. Kstlor-
Album, Nr. 3'J, 52. — Müller. Bio&T. K.-Lex. p. 91. —
SeuUrt, K.-Ux. I, p. 207. — (>«r. Schw.Kunst, ein
Weihnachtsalb., BAle, pl. 00 cau-fort« de A. Calame. —
Curric. Titae. CA. Eg,jim»n».
Calame, Ch.-Edouard, dessinateur et peintre,
originaire du Locle, ne* ä Lombard (depart. du
Douhs) en 1815. Son j>ere vint sc fixer ä Mötiers-
Travers et, voyant qu'il avait du goflt j>our le
dessin, il l'envoya etudier a Ncucliatcl aupres
de Lory. Plus tard il sejourna en Italie, oft il
commenca ä peindre ä l'huile, puis il entra ä
Paris dans l'atelicr des Cleves de Leon Cognict.
En 1840, il <§tait de retour ä Mötiers, oft il se
fixa definitivement.
II exposa des 1842 aux expositions de la
Socicl6 des Amis des Arts, ä Neuchatel, des
paysages a l'huile, vues d'Italie et du Jura. Son
amvre la plus importantc est une serie de 10
litkograpbies connne sous le nom de „Album du
Val de Travers" et representant les sites les
plus pittoresunes et caracteristiques de ce vallon.
Cet album a U6 publie vers 1844 chez II. Nicolet
a Neuchatel. C. mourut en 1852. M. Morel.
Calame, M"°Juliette, peintre, nee ä LaChaux-
de-Fonds le 14 mai 1864. Eleve de PEcole des
Arts industriels a Geneve; de Gillct et Mcnn ä
PEcole des Beaux-Arts de la ville ä Geneve et
de Yignat et Rivoire ä Paris. Elle a expose aux
Salons suisses et ä PExposition nat. de Geneve
en 1896. Cette artiste a illustre les volumes de
Smilax, „Sons les sapins", et Vuagnat, „Contes
rustiques." MUe Calame est fixee 4 Geneve.
CA. Eggimann.
Calame, Louis, Maler und Kunstgewerbe-
zeichner, geb. am 25. Nov. 1863 in Basel, stu-
dierte in München und Paris, war 1887—1897
Lehrer an der Kumtgewerbeschule der Stadt
Köln a. Rh. imd ist seit 1897 Professor am
Technikum in Winterthur.
Curric. Titae. O. Brun.
Calame, Marie-Anne, peintre miniaturiste, nee
an Locle en 1775. Elle enseigna le dessin et la
peinture a la jeunesse du Locle et eut des eleves
qui se dütinguerent dans la suite, le peintre
Grosclaude entre autres (Leopold Robert allait
voir ses ouvrages). Elle se crea une position
qui lui permit de fonder et de doter POrpheliuat
des Billodes qui eleve des jeunes filles sans appui.
Elle mourut en 1834.
Mus. Neuch. 1873. - Bio^r. mach. M. Morel.
Calas, Jean-Math ieu, ne ä Londres, mort ä
Plainpalais le 3 dec. 1819, apprenti chez Samuel
Du Treuil, recu habitant de Geneve le 24 mai
1768. II fut peintre en email. A. CA«t*y.
Caldelll, Gian-Antonio, Maler und Bildhauer,
geb. 1721 in Brissago am Lago Maggiore, leistet«
Vorzügliches in Zeichnung und Perspektive,
sowie in lebhaftem und sprechendem Kolorit,
was sich schon in seinen Erstlingswerken, ver-
schiedenen Bildern vom Lago Maggiore kund
gab. Er kam früh nach den Niederlanden, wo
er sich auch mit architektonischer Ornamentik
beschäftigte und wo sich die zahlreichsten und
besten seiner Werke befinden. Seine Talente
erwarben ihm die besondere Gunst des Herzogs
von Lothringen sowie seiner Schwester Carlotta.
Seine Heimat besitzt von ihm Werke in der
Kirche S. Gottardo in Intragna, in S. Antonio
in Locarno und ebendaselbst in der Casa Orelli.
In seinem eigenen Hause in Brissago malte er
1772 den Salon im Parterre, und 1773 schuf er
die architektonischen Verzierungen am Altare
der Kirche B. Vergine da Ponte in Brissago.
Er starb 1791.
OUeili. Dil. p. 50. — Mmario, Maestri comac. FI,
p. 657. — / run.Hn., Twain, p. 223. E. L. Üirard.
Caldlrarl, Tommaso, Maurermeister, aus
Rancate bei Mendrisio, lebte im 16. Jahrh. Er
arbeitete auch als Kriegsbaumeister im Pie-
montesischen, vermutlich in Turin.
BoU. stor. 1899, p. 87. E. L. (iirard.
Calle ou Caillc, Tierre, originaire de Chcnex
en Savoie, fondeur de bronze, recu bourgeois de
Geneve le 5 sept 1558 pour huit eeus et un
scillot. Nous ne savons rien de plus, jusqu'ä
present, siu* son compte.
CoteUt. Liv. des Boartr., p. 262. A.-J. M.
Calllard, Simon, originaire de Paris, orfevre,
recu habitant de Geneve le 18 sept. 1550 et
bourgeois le 22 avril 1555 pour six ecus et un
seillot. Nous ne savons rien de plus, jusqu'a
present, sur son compte.
CotxUe. Liv. des Boing., p. 242. A.-J. M.
Calnri (Chaluri), Maler, um die Mitte des
17. Jahrh. Den Chorbogen der Kirche St. Paul
bei Räznns schmückt auf weißem Grunde ein
gut komponiertes buntes Ornament von Rollwerk
und Fruchtgehängen, Uber dem zu beiden Seiten
die Figuren des Evangelisten Matthäus nnd der
hl. Dorothea stehen. Unter der letzteren sind
die Buchstaben CA. S. I., unter Matthäus der
Name CIIALVRI verzeichnet mit dem Mono-
gramme, einem auf den Fuß gestellten Dreieck,
in dessen Mitte zwei Querstriche stehen. Caluri
ist der Name eines noch heute in RäzQns
blühenden Geschlechtes.
Huhn. Kuost- u. Wandemtudioii, p. 296. Hahn.
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- 256 -
Caropione
Campionesen, die aus Campione (Campiglione)
am Luganer See gebürtigen Bauleute, Stein-
metzen, Bildhauer und Marmorlieferanten, die
mindestens seit dem 12. Jahrh. und bis in das
Seccnto an den Bauten und Bildwerken Ober-
Italiens hervorragend beteiligt sind. Ihre in den
Akten erhaltenen Namen — sie nennen sich
verschieden: „de Carapleono", „de Campigliono",
„de Campilioneu, „de Campilio", „de loco Cam-
pilioni" — geben von der Ausdehnung ihrer
Th&tigkeit doch nur einen sehr unvollständigen
Begriff, schon deshalb, weil auch unter der Be-
zeichnung „Comaskcn" und „Lomhardi" zweifel-
los ebenfalls manche Campioncaen gehen.
Die Ortschaft Campione, Lugano gegenüber,
deren Urkunden bis in das 8. Jahrh. zurückreichen,
bestand offenbar im wesentlichen aus Bauhand-
werkern und Steinmetzen, die oft in ganzen
Zügen nach Süden wanderten und dort wohl
auch vorübergehend seßhaft wurden, so beispiels-
weise in Modcna. Am renommiertesten waren
sie als Steinmetzen und Bildhauer, „magistri
picantea lapides vivos", in einer vom Vater auf
den Sohn übertragenen Fähigkeit, wie sie gerade
im oberitalienischen Seengebiet und an der
Alpengrenzc noch heute zu finden ist. Aber
auch als Maurer und erfahrene Techniker waren
sie geschätzt. Hier wie dort steigt ihre I*utung
von Handlangerdiensten bis zu leitender und
schöpferischer Kunst auf, und es ist oft un-
möglich, den Grad ihrer künstlerischen Selb-
ständigkeit nur auf Grund der urkundlichen
Erwähnung richtig zu werten. Das wird auch
durch eine uns heute kaum noch verständliche
Arbeitsteilung erschwert.
Die kunstgeschichtlichc Bedeutung der Cam-
pionesen ist demgemäß eine doppelte: einer-
seits sind sie in ihrer Masse namenloser, un-
bekannter Handwerker eine langsam stilbildendc
Kraft, andererseits werden einzelne zu per-
sönlich maßgebenden Künstlern. Nur die
letzteren gehören der Kunstgeschichte an, und
nur sie können hier einzeln aufgeführt werden.
Aber auch da spielt bei unserem Wissen der
Zufall mit: das vollendetste Bildwerk der Cam-
pionesen in Mailand, das Sarkophagrelief des
Salvarino Aliprandi (gest. 1344) in S. Marco, ist
mit keinem der dem Namen nach bekannten
Meister zu verbinden. Andererseits bleiben viele,
selbst in den Akten öfter erwähnte Namen, kunst-
historisch bisher unbestimmt. Im folgenden sind
nur diejenigen Campionesen aufgeführt, die durch
Namen und Wirken zu knnstgeschichtlich greif-
barenPersönlichkeiten werden. Diescabcrgehen in
ihrer Gesamtheit über eine nur lokale Bedeutung
hinaus. Sie bilden im Trecento das speziell ober-
italienische Gegengewicht gegen die von Westen
her vordringende Schule der IMsani, wie sie
Giovanni di Balduccio da Pisa in Mailand per-
sönlich vertritt. Und dabei wird auch ihre Be-
ziehung zur transalpinen Kunst bedeutsam.
Campione (Campiglione) stand früher unter der
geistlichen Herrschaft des Ambrosiusstifts in
Mailand und unter dem Schirme der die Yogtei
Lugano regierenden XII eidg. Orte, denen es im
Kriegsfalle zwei Mann zu stellen hatte. 1797
schloß es sich der cisalpinischen Republik an
und bildet seitdem eine italienische Enklave im
Kanton Tessin. Die Campionesen in ein schwei-
zerisches Künstlerlexikon aufzunehmen, recht-
fertigt der alpine, nordische Einschlag, der die
stilgeschichtlich sehr verschlungenen Faden ihres
Wirkens durchzieht. Ihre Kirnst behält etwas
von nordisch germanischer Empfindungsweise,
wie denn auch ihre Figuren oft germanische
Züge tragen.
Die Litteratur über die Campionesen ist in
zahlreichen Sonderuntersuchungen über einzelne
oberitalienische Hauptbautcn zerstreut. Mono-
graphisch wurde ihr Wirken bisher nur von
Luigi Calvi und dem Unterzeichneten behandelt.
Die wichtigsten Quellen für Nachrichten über
sie sind, in chronologischer Reihenfolge:
Q. Luigi Calvi. Notizie snlla vita e suUe opere dei
principe!! architetti, scultori e pittori che fiorirono in
HUano dorante il gorerno dei Visconti e degu* Sforza,
Part« I, Hilano 1859. (Im folgenden Calci. Notizie cit).
— Innali deüa fabbrica dol Duomo di Hilano. Milajio
1877 IT., besondors Bd. I, II u. Appendice. — WckrU
C<ißi, Artisti Lomb&rdi dei Secolo XV. I Solan, Arth,
stor. Lomb. V, 1 878, p. 669 ff. — LocaulU, IUuatri
Bergamaschi. Bergamo 1879, III, p. 199 ff. — Hahn,
Kst. u. Wstud., p. 197 ff. ; vgl. Boitr. ».Gösch, d. oboriUl.
Plastik. Rop. f. Kw. III, 1 880, p. 388. — Boito. II Duomo
di Milano. Hilano 1889, paasim. — - Mmario, I mac-stri
comacini. 2 Bde. Hilano 1893. — A. (I. Mtytr. Lom-
bardische Denkmaler des 14. Jahrh. Qiov. di Balduccio
da Pisa und dio Campionesen. Stattgart 1893. (Im
folgenden citiert : A.U.Mtftr, Denkm.). Dazu: Rop. f.
Kstwias. XVII, 1894, p.28 ff. Beitr. z. Uesen, d. oberitaJ.
Plastik. — Oer»., Oberital. Frflhrenaissance, Bauten und
Bildwerke der Lombardei. Berlin 1897. Bd.I. Die Gotik
des Hailander Domes n. der üeberjranpsstil. — Bdtmmi,
Storia docamentata della Certosa di Paria. I. La fonda-
zione. Hilano 1896. — Monti. La Cattodrate di Como.
Periodico della Societa storica eomense. Vol. XI. Como
1 896. — Mayrnta. La Certosa di Paria. Hilano 1 897.
Hist Hittlg. von Prof. Dr. W. Oechsli. A. Ü. Meyer.
Campione, Alberto I da, arbeitete 1244 am
Dome zu Modena, Oheim des Arrigo II. da C.
Tirabvcki, Hemorie storiche Hodenesi. Hodena 179»
— 1796. Codice Diplomatico zu Vol. V, p. 28 f., 81. Nor.
1244. A. O. Meyrr.
Caiuplone, Alberto II da, Bildhauer am
Mailänder Dom, meißelt 1404 u. a. für die Reihe
der „tiiganti" des Domes einen „ Waldmenschen u
nach dem Entwürfe des Malers Paolino da Mont-
orfano.
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Campione
- 257 -
Campione
Annali del Duomo di Milano. App. I, p. 268. —
A. G. Meyer, Lombard. FrQhrcnsüss. I, p. 50.
A. G. Meyer.
Campione, Anselmo da. Mit diesem „Anseimus
de Campilione Episcopatus Cumani" hatte die
Bau Verwaltung des Domes von Modena einen
Vertrag abgeschlossen, laut dem er selbst und
seine Erben „in perpetuum" für bestimmten
Sold an der Kathedrale von Modena beschäftigt
werden sollten. Darauf nimmt ein Dokument
vom SO. Nov. 1244 Bezug. Damals war dieser
Anselmo längst verstorben. Sein Sohn ist Magister
OtaciuB, dessen Sohn, für den dieser Vertrag in
Kraft tritt, Arrigo I da C. (siehe diesen). Anselmo
selbst war füglich um 1160 für den Dom von
Modena tatig. Möglicherweise ist er neben
Alberto I da C. an den acht Passionsreliefs in
der dortigen rechten Chorkapelle beteiligt, die
den Kapitalen des Meisters Arrigo (Enrigo) am
Portale von S. Andrea in Pistoja stilistisch ver-
wandt sind.
Tiraboteki, Memoria storiebe Modeneai. Modena 1798
— 1795. Codice Diplomatico zu Vol. V, p. 29 und Storia
della letteratnra italiana, Milano 1828, V, 2, Hb. III,
p. »75, Not«. — G. Campori, Qli artitti italiani e «träniert
negli stati Bstensi. Modena 1S55, p. 116 f. — lioryki,
II Duomo di Modena, p. SS n. 77 ff. — M, QuJJi, in Arch.
Stör, tombardo, V, 187S, p. 669 ff. — Burckkardt,
Cicerone, 8. Aufl., 1901, p. 377. A. G. Meyer.
Campione, Antonio da, Gehilfe des Giovanni
da Campione am Südportale von Sta. Maria Mag-
giore in Bergamo 1860.
Tatet. Vit« de' plttori, scultori e architetti Berga-
masrhi. Bergamo 1793, I, p. 1 1. — A. G. Meyer, Lomb.
Denkro., p. 66. A. G. Meyer.
Campione, Antonio da, 1474 Festlingsingenieur
in Spezia.
Boll. stor. 1 88 1, p. 270. A. G. Meyer.
Campione, Arrigo I, di Otacio di Anselmo
da. Diesem Sohne Meister Anselmos wird am
30. Nov. 1244 der mit seinem Vater abgeschlossene
Vertrag, daß die ganze Familie ständig beim
Dombau von Modena arbeiten solle, bestätigt.
Er ist der Großvater des folgenden Arrigo II.
Litteratur Tgl. unter Anselmo da C. Ueber die mög-
licherweise mit jener Notiz zu verbindenden Skulpturen
Im Innern des Domes : Schmanuw, S. Martin von Lucca.
Breslau 1890, p. 236, Anm. 1. — A. G. Meyer, Lomb.
Denkm. des 14. Jahrb., p. 42 f. — Zimmermann, Oberital.
Plastik, Leipzig 1897, p. 164. A. 0. Meyer.
Campione, Arrigo II da, Enkel des am Dome
von Modena 1244 thätigen Arrigo I. da C, 1322
in einer Inschrift einer zerstörten Kanzel des
Domes von Modena als Architekt des Glocken-
turmes, der „Ghirlandina", und als Bildhauer der
Kanzel genannt („Acribus üenrici sculptoris
Tirabatehi, a.a.O. Codicc Diplomatien, p. 24, Note 1.
— Cartdoui. Descrizione del Pulpito del Duomo di Mo-
dena. Modena 1855. — A. G. Meyer, Lombard. Denkm.,
p. 43 f. A. G. Meyer.
Campione, Bertollo da, Bildhauer am Mai-
länder Dom, meißelt 1404 für die Reihe der
„Giganti" des Domes eine „nackte Jungfrau"
nach dem Entwürfe des Paolino da Montorfano.
Annali del . . . Duomo di Milano, App. I, p. 268. —
A. ü. Meyer, Lombard. Frührenaiss. I, p. 50.
A. G. Meyer.
Campione, Domenico Bodo (Botio, Bossio) da,
liefert vier Marmorsteine „cum certis litteris
sculptiB" zur Grundsteinlegung („primum funda-
mentum") der Certosa bei Pavia am 27. Aug.
1396 durch Gian Galeazzo Visconti nnd seine
Söhne. — Ein Domenico da C. wird auch 1401
ala Steinlieferant erwähnt
Santambrwjio, Carpiano.Vigano-Certosino e Selvaneaeo,
Milano 1894, p. 22, und die ganze auf die dort verfoch-
tene Hypothese bezügliche Litteretur. — Beltrami. Storia
documsnUta dslla CVrtosa di Pavia, Milano 1896, p.61 f.
und 27. A. G. Meyer.
Campione, Giovanni da, genannt Socio (Botio,
Bossio), liefert am 31. Dez. 1396 für Torre del
Mangano, dem vorläufigen Wohnorte der Kartäuser
vor der Vollendung ihrer Kirche, der Certosa,
bei Pavia: „Iapides trea manni laboratos et
squadratos cum cassetis III parvis pro intus
ponendis reliqnias sanetorom." Diese Marmor-
platten (Iapides) werden vom Kartäuser-Prior in
Empfang genommen „pro ponendis altaribus pro
celebrando supra missam."
Uieao Santambrogio, Carpiano, p. 28. — Beltrami,
Storia documentata della Certosa di Pavia, Milano 1896,
I, p. 127, Vgl. p. 75. A. G. Meyer.
Campione, Bonino I da, unter den Bild-
hauern aus Campione die bekannteste und kunst-
gescbichtlich am klarsten bestimmbare Persönlich-
keit. Seinen Ruhm dankt er dem Grabdenkmal
des Cansignorio della Scala vor S" Maria Antica
zu Verona, das seinen Namen trägt: „Boninus
de Campigliono mediolanensis Diocesis." Weitere
Kenntnis von seinem Wirken vermittelt die durch
die Akten des Mailänder Domes geförderte Stil-
kritik. Der in diesen während des Trecento
sehr häufige Name „Bonino da Campione" wird
freilich nicht stets auf dieselbe Persönlichkeit
zu beziehen sein, doch der am Mailänder Dom
zwischen 1388 und 1397 neben seinen Lands-
leuten wiederholt genannte Meister ist zweifellos
mit dem Schöpfer des Scaliger-Denkmales iden-
tisch. Den frühesten Anhalt für die Datierung
seines Wirkens gibt das Jahr 1357, das Todes-
jahr des Kcchtsgelehrten Folchino de' Schizzi,
dessen jetzt an der Front des Domes in Cremoua
angebrachter Sarkophag ebenfalls mit dem
Namen Bonino« bezeichnet ist. Bonino war
17
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Carapione
- 258 —
Cainpione
füglich zwischen 1357 und 1397 in Crcmona,
Mailand und Verona thätig.
Schon das Relief des Schizzi-Sarkophages —
im Mittelfelde Maria in trono zwischen zwei
von Heiligen empfohlenen Adoranten, in den
Seitenfcldcrn je zwei Tugenden (vergleiche ein
sehr ähnliches Relief im Mailänder Kastell-
museum) — zeigt, daß Bonino zu den selb-
ständigsten Nachfolgern des Pisaners Giovanni
di Ralduccio gehört und dessen Stil weise wieder
mehr der transalpinen Gotik nähert. Frag-
mente eines andern Denkmals, dessen Mittel-
gruppe der des Schizzi-Sarkophages genau ent-
spricht, und zweifellos ebenfalls von Ronino
stammt, befinden sich in S. Agostino zu Cremona.
Zug um Zug ein Gegenstück des Crcmoneser
Karkopbages ist ferner der des Stefano Visconti,
in dessen reichem Denkmal in S. Eustorgio zu
Mailand, das mit seinem ganzen Aufbau bereits
auf das Cansignorio-Monument hinweist, und
außerordentlich nah wiederum mit diesem Sarko-
phagrelief verwandt sind die drei vorzüglichen
Reliefs in der Parrocchialkirche zu Carpiano
bei Melegnano, in denen Diego Santambrogio
den ersten Altar der Ccrtosa sehen will (13%).
Möglicherweise gehört Honino auch der als
Ruhestätte Ubertos III. Visconti geltende Sarko-
phag in S. Eustorgio an, sowie das dreigeteilte
Relief - Adorantcnscene, Krönung Marias und
Reweinung Christi — , das jetzt über dem Sarko-
phnge des Salvarino Aliprandi in S. Marco zu
Mailand eingelassen ist. Roninos wichtigste
Schöpfung in Mailand aber bliebe das große
Reiterdenkmal des Rernabö Visconti, das aus
S. Giovanni in Conca jetzt in das Kastellmuseum
gelangt ist; doch hat sich die Zuweisung dieses
Werkes an ihn vorwiegend auf das Hauptwerk
in Verona zn stützen. Dieses stattlichste der
Scaliger-Dcnkmäler, 1374 mit einem Aufwand
von 10,000 Goldgulden errichtet, ist zugleich
eines der reichsten Zierstücke der gesamten
oberitalischen Trecentoplastik. Der Absicht
des Stifters, die benachbarten Monumente seiner
Familie in Schatten zu stellen, kam die am
Mailänder Dom entwickelte malerische Spät-
gotik Roninos entgegen. Der Typus des Taber-
nakelgrabes wird hier zum sechseckigen, mehr-
stöckigen, luftigen Freibau, der in der Mitte
den erhöhten Sarkophag umschließt, oben in
einen vielgliedrigen gotischen Dachaufsatz aus-
geht und darüber die Reiterstatue des Beigesetzten
trägt. Auf den das Hauptdenkmal umgebenden
Schranken erheben sich sechs Pfeiler mit Taber-
nakeln, in denen Heiligenstatuen gleich ritter-
lichen Wächtern stehen. Im übrigen bleibt der
reiche Bildschmuck kirchlich, doch zeigen sich
schon die Vorboten der Renaissance, nackte
Putten, die den Sarkophag tragen, und Masken.
Das Figürliche ist von ungleicher Ausführung
und geht über den Maßstab nur dekorativen
Wertes kaum hinaus, wobei das rein Statuarische
— die Reiterfigur und die heiligen Krieger —
schwächer wirken als die Sarkophagreliefs. So
individuelle Durchbildung des Figürlichen wie
das Cangrande- und das Mastino-Monument weist
das Denkmal Cansignorios nicht auf.
Die Schwester Cansignorios, Regina della Scala,
war mit Bernabo Visconti von Mailand vermählt.
Es ist füglich aus äußeren Gründen nicht un-
wahrscheinlich, daß auch Bernahö Visconti sein
eigenes Grabmonument Bonino übertrug. Mit
den Veroneser Denkmälern bleibt es schon durch
das gleiche Hauptmotiv, die Reiterstatue, ver-
bunden, die in Mailand unmittelbar auf dem
von Pfeilern getragenen Sarkophage steht und
von zwei allegorischen Frauengestalten begleitet
wird. Auffassung von Roß und Reiter sind nah
verwandt, das Pferd aber ist in Mailand besser
geglückt. Dagegen sind die Sarkophagreliefs
des Reroahö-Denktnals offenbar Gehilfenarbeit.
Auch hier jedoch fehlt es, sellwt abgesehen vom
rein Formalen, nicht an unmittelbaren Hinweisen
auf Boninos Kunst: die Mittelgruppe der rechten
Langseite zeigt Christus zwischen Maria und
Johannes, genau in derselben Komposition, wie
in einem jener zweifellos auf Bonino zurück-
gehenden Relicffragmente in S. Agostino zu
Cremona. Mit allen diesen Arbeiten verwandt
ist auch der Sarkophag des I*ambcrtino Ralduino
da Bologna im „alten Dom" zu Rrcscia, und es
ist wahrscheinlich, daß Ronino auch am Grab-
denkmal des S. Agostino in S. IMetro in Cielo
d'oro beteiligt ist. Dieses Prachtwerk steht
allerdings dem Monumente des S. Pietro Martire
in S. Eustorgio zu Mailand viel näher als dem
Cansignorio-Itenkmal ; allein es scheint, daß
Bonino da Campione zu den zahlreichen Meistern
gehört, die l>esonders den Oberteil des Paveser
Heiligengrabes ausführten. An der Decke des
Tabernakels zeigt die Reliefgruppc der Be-
weinung Christi völlig seine Art. Seine Kom-
positionen wurden bald Schulgut und häufig
wiederholt Von seiner „Krönung Mariä" beispiels-
weise giht es mindestens drei Exemplare. Die
Schwierigkeiten, die bei allen Campionesenwerkcn
der Stilkritik hemmend in den Weg treten, trüben
auch Boninos kunstgeschichtliches Bild, aber
sicher ist er unter seinen Stammesgenossen als
Bildhauer an erster Stelle zu nennen.
tWt>», a.a.O. I, p. 51 ff. — Cansignorio-Denkroal :
Perkin», Italian »culptora, London 1868, p. 1 1 4. — Hahn,
Kunst- u. Wanderstudien, p. 198. — Scknaat, Gesch. d.
I»ild. KsU>. VII, p. 472. — A. U. Mtger, Lombard. Denkm.,
Kap. V, p. 90—96. — Mmurio, a. a. 0. 1, p. 244 ff. —
Skulpturen in Cremona : A. Ü. Meyer, im Rep. f. Kstwiss.
XVII, 1894, p. 28 ff. — ViaconüDenkmaler in S. Eu-
storgio in Mailand : Caffi. Della ehiesa di S. Eustorgio.
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Campione
- 259 -
Campione
Milano 1841. — Mmujtri, a.a.O. p. 53 ff. — Bernabö-
Denkmal: Valoi I,p.46. — Ptrkiiu, frz. Ausg. II, p. 124.
— O.Kinkti inZUchr.f. bild.Kst. 1869, p. 108 u. 187S,
p. 55. — Skulpturen in Carpiano : Diego Suntambroyio,
Carpiano, Vigano-Certosino • Selranesco, Milano 1894,
und zahlreiche Aufsätze nnd Broschüren desselben Autors
Ober diese Streitfrage. — S. Agostino- Denkmal in Paria:
besonders .Wdk«, L'arca di S. Agostino, Pavia 1832,
und l'erkin» (a.a.O. II, p. 122, Handbook p. 42) weisen
esBonino tu. Majocchi, „L'arca di S. Agostino in S.Pietro
in Ciel d'Oro", Paria 1900, und „L'autore dell'arca etc.",
Paria 1 90 1 , siebt im untern Teile das Werk des Balduccio
da Pisa. A. O. Mtytr.
Campione, Bonino II da. Neben dem be-
rühmten Schöpfer des Scaliger-Denkmalea hier
noch einen jüngeren Bildhauer desselben Namens
aufzufahren, veranlaßt die Inschrift am S. Doimo-
Altar des Domes von Spalato in Dalmatien:
„mille qnatercentnm dum Phebus volveret annos
etiam ter nonoe novembris mense peractam.
M.Boninus de Milano fecit istam capellam et
sepoltnram.u Dieser Meister kann mit dem in
Verona thätigen nicht identisch sein, denn dessen
beglaubigte Arbeiten beginnen um 1357, er wäre
also 1427 mindestens ein Achtzigjähriger gewesen.
Aber der Schul Zusammenhang ist unverkennbar.
Der tabernakelartige Aufbau entspricht dem des
Scaliger-Denkmals. Das nur teilweise erhaltene
Figürliche — besonders die Kandelaber und
Wappen tragenden Engel und die Statuetten am
Sarkophage — zeigt noch dieselbe, der Pisaner
Schule entgegengesetzte Stilart und Technik.
Dieser nach Dalmatien verschlagene Campionese
ist ein etwas zurückgebliebener Spätling; trotz-
dem dient sein Werk noch 1448 seinem Gegen-
stück, dem S. Anas taaio- Altar, als Muster.
k'iuiberger. Die raittelalterl. Kstdenkm. Dalmatkms,
Wien 1884, p. 281 f. — Jaclum, Dalmatien, tue Quar-
nero and Istria, Oxford 1887, II, p.42 ff. — A. O. Meyer.
Rep. f. Kstwiaa. XVII, 1894, p. 34 ff. A. O. Meyer.
Campione, Domenicn da, s. Campione, Domen.
Bocio da.
Campione, Enrico da, s. Arrigo I und II.
Campione, Giacomo da. Am Mailänder Dom
von 1388 -1398 als eine der maßgebendsten
Persönlichkeiten thätig. Er lieferte dort u. a.
1390 zusammen mit Nicola de Bonaventura die
Zeichnung der Glasfenster und schuf die Supra-
porte der nördlichen Sakristei („Jacobus fllius
zer Zambonini de Campiliono fabrieavit hoc
opus"); an der Certosa, wohin ihn Gian Galeazzo
Visconti 1396 ausdrücklich berief, revidiert er
mit Giovanni de' Grassi und Marco da Carona
die Hauptplane des Bernardo da Venezia. Seine
Bedeutung für den Mailänder Dom erhellt daraus,
daß man seine der Certosa halber notwendige
Abwesenheit von Mailand störend genug empfand,
um von Gian Galeazzo seine Rückkehr 1397
dringend zu erbitten, und daß er — er starb
am 31. Okt. 1398 — auf Kosten der fabbrica
in seiner Heimat Campione bestattet wurde. Da-
bei ward seiner Wirksamkeit besonders rühmend
gedacht und die Sammlung seiner Zeichnungen
angeordnet Als Architekt des Domes zählt
Giacomo zu den Meistern, welche die trans-
alpinen Muster mehr in national-italienischer
Auffassung abwandelten, als Bildhauer nach
Maßgabe besonders der Lünettenreliefs der Nord-
sakristei (Christus als Weltenrichter zwischen
Maria und Johannes) zeigt er die herbe Formen-
behandlung, die auch Matteo da Campione in
Mouza vertritt.
(Wm, a.a. 0. p. 109 ff. Rain, Kunst- u. Wander-
studien, p. 198. — Rep. r. Kstwiss. III, p. 388.
Boito, a. a. 0. p. 72, 87 ff. — Beitrami, CertoSÄ, p. 63 ff.
— Meyer. Lomb. Denkm., p. 126 f. — Den., Oberita].
Frührenalss. I, p. 46. A. ü. M*yr.
Campione, Giovanni di Ugo da. Für den
Stil dieses Meisters sind die Portaldekorationen
von Sta. Maria Maggiore in Bergamo maßgebend.
Ihre Inschriften lauten am Nordportale : „MCCCLI .
Magister . Johannes de Campleono civis Pergami
fecit hoc opus"; am Südportale: „MOCCLX . Magister
Johannes filins quondam Domini Ugi de Campilio
fecit hoc opus." Als Sohn Meister Ugos nennt
sich 1353 derselbe Giovanni auch an der Reiter-
statue des S. Alessandro, die jetzt im Tabernakel
über dem Nordportale steht. Die Identität des
am Nordportale 1351 ohne Angabe des Vaters-
namens genannten Giovanni da C. mit dem 1353
und 1360 erwähnten Sohne des Ugo ist fast
zweifellos. Aber schon 1340 schuf ein „Giovanni
da Campione" in Bergamo auch den Bildschmuck
des neben dem Dome errichteten Baptister in ms.
1348 erneute er die Kirche in Bellano. Nicht
unmöglich, daß dies ein älterer Meister ist, doch
läßt es sich rein stilkritisch ebensowenig be-
weisen wie bestreiten, denn die Kunstweise
aller dieser Skulpturen liewegt sich in gleicher
Richtung. Sie zeigt einen Gegensatz zu der
Pisaner Tradition und knüpft unmittelbar an
den heimischen oberitalienischen Stil an, den
in Bergamo der Vater Giovannis, Ugo da C,
vertritt. Die Bildwerke des Baptisteriums —
acht Sccnen aus dem Leben Christi, der Cruci-
fixua, Statuen der Engelchöre, der Tugenden
und des Täufers — von genrehafter, oft naiver
Auffassung, in volkstümlichem Ton, liebevoll
durchgeführt, aber ohne Größe, bezeugen, daß
in diesen Gegenden schon vor der Thätigkcit
des Pisaners Giovanni di Balduccio in Mailand
eine Lokalkunst blühte, denn von dem pisanesken
Stile der Area di S.Pietro Martire in St.Eustorgio
zu Mailand, des Hauptwerkes Balduccios, weicht
Giovanni da C. ab. Gleichwohl dürfte der letztere
am Mailänder Heiligengrab mitgearbeitet haben,
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Campione
— 200 -
Campione
Insbesondere an dem Relief der linken Schmal-
seite (Ermordung S. Pictros). Den romanischen
Portalen von Sta, Maria Maggiore gab er reiche
Vorbauten, die aus der romanischen Tradition
in die malerische Trecento- Gotik hinüber-
ftlhren. Mit der Reiterstatue des S. Alessandro
(1353) geht der Campionesc an eine Aufgabe
monumentaler Kunst. Dies und die Beziehung
zu den spateren Rciterstatuen des Bernabö
Visconti und der Scaligcr gibt ihr eine höhere
kunstgeschichtliche Bedeutung, obgleich sie einem
Werke wie dem S. Martin des Domes zu Lucca
gegenüber steif, fast unförmlich erscheint. Die
Nischenbekrönung des Sudportals (1360) macht
sowohl durch ihre Statuetten wie besonders durch
ihre malerische Ornamentik wahrscheinlich, daß
Giovanni da C. auch an der Area di S. Agostino
zu Pavia beteiligt ist, möglicherweise auch an
den Monumenten des Cangrande und Mastino II
della Scala in Verona.
Vonaio Calvi. Effemeride . . . di Bergamo. Milano 1 667 ,
I, p. 601. — Totti, Vita de* pittorl etc. Bergamaschi.
licry&mo 1 793, 1, p. 9 und Anm. 1 . — Luigi Calvi. a. a. 0.
I, p. 41. — Mvnii. Pertodico dar Societa itorlca content«.
Vol. VIII, Append. — Meyer. Lombard. Donkm., p. 46 ff.,
57 ff., 85; Tgl. die dort ango/uhrte Speziallitteratur.
A. 0. Meyer.
Campione, Giovanni da, s. auch Camp., Bodo da.
Campione, Giovanni di Fernach da, am Mai-
länder Dom neben seinem Landsmann Lazxaro
und Giacomo da C. als „de loco Campillioni"
aufgeführt, zugleich aber mit Giovanni Brondefer
und Pietro Vin oder Um als „teutonicus" be-
zeichnet. Er durfte in der That aus Sud-
deutschland stammen (Fernach, Dorf im bad.
Kreise Offenburg), denn gerade er wird im Marz
1391 von der Verwaltung des Mailander Domes
nach Köln entsandt, um von dort einen leitenden
„ümgnerius" fUr dm Mailander Bau zu ge-
winnen. Sein Hauptöttlck im Dom ist die um
1393 ausgeführte Supraporte über der südlichen
Sakristeithür.
Uuiui, Duomo di Milano, p.83, 102 f., 113, 138 f. —
Meyer, Lombard. Denkm., p. 128. A. G. Meyer.
Campione, Giovanni da, Militärarchitekt, im
Marz 1 185 von Lodovico il Moro zur Befestigung
von Domodossola entsandt.
Mailand. Staataarcb. Mimivo Ducali. Carteggio Dipl.
Brief vom 6. Man 1485. A. V. M,yer.
Campione, Giovanni da, wird 1401 unter den
am Dome von Como beschäftigten Arbeitern ge-
nannt.
Munti. \a cattodrale di Como, p. 35. A. G. Meyer.
Campione, Giovanni di Marco da, April HU
am Mailänder Dom „Magister lapidum vivonim
marmoreorum."
Annali etc. I, p. 311 . A.G. Meyer.
Campione, Giovanni Solario da, seit 1426
dem Bernardo da Venezia und Cristoforo da
Conigo als Bauleiter der Certosa bei Pavia zu-
gesellt. A. 0. Meyer.
Campione, Guglielmo da, arbeitet 1289 am
Dome von Cremona.
(JrtuuUi, Abecedario Biografleo de' Pittori etc
Crnmonenai. Milano 1827. — Menario I, p. 141.
A. G. Meyer.
Campione, Jacopo da, arbeitete 1244 am Dome
von Modena, Oheim des Arrigo I da C.
Tirubotehi, a. a. 0. Codice Diplomat, p. 24.
A. O. Meyer.
Campione, Lazzaro di Fernach da, wird in
den Akten des Mailänder Domes unter den
Campionesen genannt (neben Giovanni di Fernach
und Giacomo da C. als „de loco Campillioni*
bezeichnet), dürfte aber, wie Giovanni di Fernach,
süddeutscher Abkunft sein. Vgl. diesen.
A. G. Meyer.
Campione, Lorenzo, s. Campione, Lorenzo degli
Spazi da
Campione, Marco Frisone da Luigi Calvi
schrieb diesem Campionesen kein geringeres Werk
als den Urplan des Mailänder Domes zu. That-
sachc ist, daß die Akten am 2. April 1387 von
ihm aussagen: „qui fuit in servitio fabricae et
ineepit facere laborare a die 5 martii." Schon
Boito aber wies darauf hin, daß in denselben
Akten die Thätigkeit des magister ingenerius
Simone da Orsenigo bereits seit dem 1. März
des gleichen Jahres beglaubigt ist, und dieser
im Dez. als „generalis inzignerius et magister
fabricae" bezeichnet wird. Marco ergriff in einer
wichtigen Beratung vom 20. März 1388 als erster
das Wort, ist mehrfach als I^eiter der Bau-
ausführungen erwähnt, entwarf speziell Modelle
für die Pilaster, wurde aber erst am 1. Mai 1388
„Inzignerius fabricae" und starb am 10. Juli 1390.
Die Frage, inwieweit Marco Frisone für die
ursprüngliche Gestalt des Baues maugebend
wurde, läßt sich nur im Zusammenhange mit allen
hier eingreifen den Problemen erörtern; aber
es ist bislang kein endgültiger Beweis dafür
erbracht worden, daß er den „Urplan" schuf.
In der korporativen Gemeinschaft, aus der der
letztere hervorging, oder in der er überarbeitet
wurde, nimmt Marco da C. jedenfalls keine
wichtigere Rolle ein, als Simone da Orsenigo,
Anechino de Alemannia und Andrea degli Organ i.
Calci, a. a. 0. I, p. 63 ff. — Buitu, a. a. 0., besonder*
p. 84 ff. — Vgl. die Schriften von Fr. v. Sekmidi, ßeltrumi
und Carotti Ober die Entstehung des Mailänder Domes.
Ferner A. U. Mtyer. Oberital. Fruhrenaiat. I, p. 20.
A. U. Mryer.
Campione, Massolo da, wird 1401 unter den
am Dome von Como beschäftigten Arbeitern er-
wähnt
J/om., La cattedrale di Como, p. 35. A. G. Meyer.
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Campione
— 2ftl —
Campiooe
Campione, Matteo da, der Meistor der Kathe-
drale von Monza, als Architekt wohl der her-
vorragendste unter alleu seinen Ijandsleuteu und
auch als Bildhauer eine ihrer charakteristischsten
Persönlichkeiten. Seine Thätigkcit für Monza
ist in seiner dortigen Grabschrift zusammen-
gefaßt: „Hic jacet ille magnus edificator devotus
magUtcr Mattheus de Campiliono qui huius sacro-
sanetae ccclcsiae faciem edifieavit, evangelica-
torium ac baptistcrium . qui obiit anno Domini
MCCCLXXXXVI . die XXIII . mensis maii." Sein
Hauptwerk ist also nicht der Kirchenraum
seihst, sondern die Front, und das weist auf
seine vorwiegend dekorative Begabung. Es
ist die einzige, große Kirchenfacade in der
Lombardei, die uns das Wollen und Können der
lombardischen Trecento- Dekoration einheitlich
und in reifer Form darstellt: eine höchst reiz-
volle Verbindung malerischer Gotik und ruhiger,
durch den Wechsel farbiger Steinschichten be-
lebter Flächen; die transalpinen Zierstacke Ober-
tragen in den italienischen, hier mit besonders
feiner Mäßigung waltenden Geschmack. Das
in der Grabschrift erwähnte „Evangelicatorium",
die ehemalige Kanzel, dient in wesentlich ver-
änderter Zusammensetzung jetzt als Sänger-
trihünc. Ihr Bildschmuck bezeugt einerseits —
in den Aposteln der vorderen Nischen — einen
gewissen Einfluß des St. Agostino-Denkmals von
Favia, anderseits aber — besonders in der Klein-
plastik — das Nachleben romanischer, heimischer
Tradition und transalpine Einflasse. Der Christus
in der Mitte der Brüstung entspricht dem des
Giacomo da C. an der Supraporte der nördlichen
Sakristei des Mailänder Domes. Der inter-
essanteste Teil der Kanzel, das ihr einst als
Rückwand dienende Relief der Krönungsfeier
eines deutschen Königs, ist jetzt in die Kirchen-
wand gesondert eingelassen. Wahrscheinlich gibt
es nicht die Krönung einer bestimmten Persön-
lichkeit wieder — zeitlich am nächsten ist die
Krönung Karls IV. 1355, die aber in Mailand
erfolgte, — sondern allgemein gültig ein Cere-
monialbild dessen, was bei einer Königskrönung
in Monza Brauch war. Die Darstellung ist
schlicht und natürlich, der Stil ohne Pisaner
Eigenart. — 1300 versuchte die Mailänder Bau-
hütte den Meister für sich zu gewinnen ; aber er
hat am Mailänder Dombau nur zuweilen sein
Gutachten abgegeben, beispielsweise für die Ver-
stärkung der Vierungspfeiler.
Calvi I, p. 49 ff. — ÄaAi», Kunst- und Wandoretudien,
p. 198 f. — Boito, p. 91 u. 101. — O. Aguükon, Sculti
di Matteo da C. nella cantoria doli' organo. Monza 1 87 8.
— A. ff. Meyer, Lomb. Denkm., p. 112 ff., wo die ubn>e
Literatur. A. ff. Meyer.
Campione, Michele di Beuedetto da, Bild-
hauer am Mailänder Dom. Er wird 1406 für
gemeißelte Wasserspeier bezahlt
Annali de! . . . Duomo di Milano, App. I, p. 276 f. —
Meyer, Lomb. FrOhrenaus. I, p. 50. A.G.Meyer.
Campione, Niocolino da, Gehilfe des Giovanni
da C. am Südportale von Sta. Maria Maggiore in
Bergamo, 1360 und 1388.
Ta—i, a. a. 0. 1, p. 1 1. — Meytr, Lomb. Denkm., p. 65.
A. ff. Meytr.
Campione, Otacio da, Sohn des Anselmo da
C, Vater des Arrigo I da C, Magister am Dome
von Modeua. Vergl. Anselmo da C.
A. ff. Meyer.
Campione, Pietro da, wird 1401 unter den
am Dome von Como thätigen Arbeitern erwähnt.
M<mti, La cattodrale di Como, p. 5)5. A. ff. Meytr.
Campione, Rolaudo da, s. Giovanno Solario
da C.
Campione, Simone da, 1474 Militärarchitekt
in Spczia, neben Antonio da C.
BolL stör. 1881, p. 270. A. ff. Meyer.
Campione, Lorenzo degli Spazi da. In der
Mailänder Dombauhütte während der neunziger
Jahre des Trecento in hervorragender Weise
thätig, wird er 1306 nach Como „pro lalrore
ecclesie tua jon.s civitatis Cumarum" berufen.
Da der Umbau dos alten romanischen Domes
von Como in demselben Jahre begonnen wird,
sieht man in Lorenzo den ersten Bauleiter, auf
den das heutige Langhaus zurückzuführen wäre.
Allerdings weicht dieses baulich sowohl vom
Mailänder Dom, wie von der Certosa bei Pavia
wesentlich ab, und steht S. Petronio in Bologna
am nächsten.
Ann. del Doomo di Milano I, p. 163, Anm. - Mtmti,
La cattedrale di Como, p. SO. — t. Bexold, WochenbL f.
Baukande VII, 1886, p. 173 ff. nnd p. 181 ff. - Meytr,
Obedtal. Frthrenaiss. I, p. 120 f. A. ff. Meyer.
Campione, Ugo da, Bildhauer. Dieser älteste
unter den im Trecento in der Lombardei thätigen
Campionesen ist zunächst nur durch zwei In-
schriften der Portale von Sta. Maria Maggiore
in Bergamo bekannt, die ihn 1353 nnd 1360
ab) Vater des Meisters Giovanni nennen. Da er
aber zweifellos an den älteren Skulpturen von
Sta. Maria Maggiore in maßgebender Weise be-
teiligt war, gewinnt man stilkritische Handhaben,
die gestatten, eine Reihe seiner Zeit angehörender
Werke mit seinem Namen zu verbinden. Es
sind dies besonders die Grabdenkmäler des
Guglielmo Ijonghi de Anderaria (gest. 1319), jetzt
in Sta. Maria Maggiore in Bergamo, des Berardo
de' Maggi (1808), jetzt im sog. „alten Dom" von
Brescia, sowie das Sarkophagrelief des Alherico
Suardi (1309), jetzt in der Kapelle der Secco-
Suardi auf ihrem Landsitz in Lurago. Schon
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Campione
- 262 —
Canepa
au dem stark modernisierten Longhi-Denkmal
spricht eine von der Pisaner lieber] ieferung un-
berührte, aus der romanischen Dekoration heraus-
wachsende Lokalkunst. Am Maggi-Sarkophag
in Brescia, wo die Geistlichkeit neben der Grab-
figur trauert, und im Relief der anderen Seite
eine Scene aus dem Leben des Beigesetzten ge-
schildert ist — eines der frühesten Beispiele rein
historischer Plastik in der Lombardei — erhebt
Bich diese sorgsame Ktmstweise zu einer ver-
hältnismäßig erstaunlichen Frische. Auch das
Fragment des Suardi-Sarkophages ist schon als
eines der ältesten Reiterbildnisse in dieser Gegend
bemerkenswert, denn es stellt den „Magnus
Albericus Suardus" hoch zu Roß dar — ähnlich
aufgestellt und ebenso natürlich, wie der sog.
„Alberto della Scala" auf dem ältesten der
Scaligeri-Sarkophage bei Sta. Maria Antica in
Verona erscheint. — Zweifellos ist Ugo da C.
bei einer Reihe von Arbeiten seines bekannteren
Sohnes Giovanni beteiligt, wohl besonders an
den Skulpturen dos Baptisteriums in Bergamo.
Als Architekt soll er in Bellano thätig gewesen
sein. Sein Name trägt in der Inschrift von 1360
den Zusatz „quondam"; der Meister ist also
zwischen 1363 und 1360 verstorben.
Caiti, Notizie etc., p. 89 f. — Mtytr, Lomb. Denkm.,
p. 58 -67, 69, wo die ftbr. Litteratnr. A. G. M^r.
Campione, Zambonino (Zambellonino) da, in
den Akten des Mailänder Domes am 16. März 1398
genannt, wo er mit mehreren anderen Meistern
an einer Magdalenen-Statuc arbeitet. Sein Sohn
ist Giacomo da C.
Annali de)... Duomo di Milano, App. 1, p. 242.
A. G. Uciftr.
Campione, Zenino da, wird 1401 unter den
am Dome von Como beschäftigten Arbeitern ge-
nannt.
Mouii, La cattednüe di Como, p. 85. A. G. Mrytr.
Campione, Zeno da, von Aug. 1387 bis Febr.
1399 in den Mailänder Dombauakten mit Unter-
brechungen als IJeferant von Marmor- und Stein-
arbeiten, und als Bildhauer (im März 1388
„Maestro") genannt A. G. Meytr.
Camnzat, Claude, architecte francais, n6 le
15 avril 1848 ä St. Aubin-les-Forges (Nievre),
eleve de Questel et Bouveault ä Paris. II sejourna
ä Geneve de 1873 ä 1884, oü, assocte ä M. Etienno
Poncy, il construisit differents bätiments civils.
On lui doit la restauration exterieure de la
chapellc Notre-Dame des Macchabecs, fondec
par le cardinal de Brogny au commencement du
16* siecle, et qui est contiguß k l'ancienne cathe-
drale de St. Pierre. Cette chapelle etait dans
un elat de delabrement complet lorsque C. fut
appele ä la restaurer, en 1878, ä la mort de
son predecesseur, M. Eugene Mercier, qui n'eut
pas le temps de proceder k aueun travail. La
restauration, poursuivie avec soin et habilete,
pendant les annees 1879 k 1883, a compris, avec
les fouilles et Stüdes necessaires, le rStablissement
complet du socle de röche k la base de l'ödifice,
la refection des parements, contreforts et fenetres
avec leurs moulures et la sculpture des armoiries
du fondateur, des dais et consoles, des niches,
des chapiteaux et fleurons, des corniches, des
gargouilles, etc., la refection du grand pignon
de la facade et celle de la toiture, la restau-
ration de la travee exterieure adjacente du bas-
cöte sud de St Pierre, etc. Lorsque C. quitta
Geneve pour retourner k Nevers et y occuper le
poste d'architecte diocesain, il avait prepare des
projets pour la restauration inteiieure des
Macchabees et pour celle des chapelles absidales
de St. Pierre, projets dont il n'a malheureuse-
ment pas ete tenu compte dans les travaux
executes plus tard.
J. Map*, Fragm. d'arcbool. genev., dan* le Bull, de la
Soc d'taist et d'archeol. de Geneve, tl", 1892—97,
p. 89— 92. — Comptoa rendus do radmlniatr. munteip.
de la Ville de Geneve pendant les annee* 1879, p. 87;
1880, p. 156; 1881, p. 145. — Kahn, An*. AIL-Kde.
1884, p. 72. i.V. M.
Camuzzi, Agostino, Architekt, geb. 1808 in
Bergamo, stammt aus Montagnola. Er kam früh
nach Rußland und vollendete seine Studien in
St. Petersburg. Die Jugendzeit brachte er meistens
in seiner Heimat im Tessin zu. In Rußland
führte er zahlreiche größere Arbeiten aus, die
ihm den Adelstitel eintrugen. Das ihm gleich-
zeitig geschenkte russische Bürgerrecht schlug
er aus Anhänglichkeit an seine Heimat aus.
C. war ein Berater und Mitarbeiter am ersten
Projekte der St Gotthardbahn.
Hümchi, Art tic, p. 35. L. Gimrd.
Carauxzi, Arnoldo, Ijandschaftsmaler, geb. am
29. Jan. 1838 in Petersburg. Er studierte am
Polytechnikum in Zürich. Später widmete er
sich der Malerei und studierte bei Gotthardo
Valentini in Mailand. Von Bedeutung ist ein
Panorama von Lugano, welches er in Mailand
und Turin ausstellte. Er starb in Montagnola bei
Lugano am 13. März 1895. J. R(\,t-Ca,taunata.
Candolle (de), Abraham, ne k Geneve le
13 oct. 1709, mort le 7 aout 1767, clevc ä Rouen,
fut recu maltre orfevre ä Geneve le 23 jauv.
1730. A. Ckoi-g.
Candolle (de), Jean, oncle du precedent, ne
ä Geneve le 22 mars 1682, mort le 10 janv. 1753,
apprenti chez Jacob Flournois, puis chez Etienne
A^asse, fut re^u maltre orfevre le 20 nov. 1696.
Canepa, Maler, von Lugano, starb am 24. Juni
1869. Lugano besitzt von ihm eine hl. Familie
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Cancpa
— 203 -
Capagnol
und Imola iu der Emilia den Tanz der Sylphiden.
Auch in Thcatermalerei leistete er Tüchtiges.
Jahreaber. bera. Kstver. 1 869, p. 4. E. L. Girard.
Canepa, Gian Battista, Stukkator, aus Mezzo-
vico im t essin. Bezirke Lugano, gest. daselbst
1768, zirka 60 Jahre alt. Er machte seine Lehr-
zeit in Bologna durch, wo er auch einen großen
Teil seines Lebens zubrachte und für die Kirchen
der Dominikanerinnen von S. Giovanni Battista,
della Carita und della Madonna delle Lamme
Stuccaturen lieferte.
OUttti. Dil. H, p. 12— 18. — BkmcMi. Art. tic, p. 36.
— Vtymi, Bsp. «tor. di Lugano, II, p. 231. C. Um*.
Canon, Claude, de Paris, „tailleur d'histoires",
soit graveur sur bois, habitant de Geneve, epousa,
vers 1583, la fille de Noel Bardin, libraire bien
connu habitant Geneve.
Franc« protagt., 2' ed., I, col. 811. A.-J. M.
Canonlca, Luigi, Architekt, von Tesserete bei
Lugano, geb. 1762, kam in jungen Jahren nach
Mailand und trat nach genossenem Vorunterricht
als Schüler Piermarinis in die dortige königl.
Bauakademie ein. Schon früh erhielt er einen
ersten Staatspreis für den Entwurf einer Kirche
und bald nachher die Professur für Baukunst
am Colleggio Imperiale dei Nobili, sowie die
Ernennung zum Staatsbaumeister und Gcncral-
inspektor der öffentlichen Bauten. Am 26. Mai
1806, lx>i Gelegenheit der Krönungsfeierlichkeiten
Napoleons I. zum König von Italien, entwarf C.
die Zeichnungen und leitete die dekorativen
Anordnungen zur Ausschmückung des Domes,
der Monumente und öffentlichen Paläste Mailands,
worauf er die Ernennung zum kgl. Architekten
und Aufseher der kgl. Bauten erhielt Er wurde
ordentliches Mitglied der kgl. Akademie der
schönen Künste in Mailand, sowie anderer ital.
Akademien der Wissenschaften und Künste.
Es folgten seine Arbeiten: der Grundriß zum
Koro Bonaparte in Mailand am Platze des
demolierten alten Kastells, die Plane zum Park
und den Garten des Schlosses in Monza. Auf
Geheiß Napoleons entwarf und baute er 1806
die große Arena in Mailand, das kgl. Schloß,
die Villa Bonaparte, den großen Saal der Giardini
pubblici, in deren Nähe die Villa Traversi; ferner
die Porta Vcrcellina und Porta Mareugo, die
Villa Taverna am Comcrsec und die Villa Nava
in Monte Brianza etc. Vier Zeichnungen C.s
gelangten in neuester Zeit an das bist Museum
in Lugano. Sehr produktiv war er im Theater-
bau; von ihm sind: das Theater Carcano und
Re in Mailand, das Theater und die Oper in
Monza, ferner die Theater in Cremona, Brescia,
Genua, Modena, Sondrio, und teilweise in Parma,
Nizza und Novara. Sacchi sagt von C: „In
unserm Jahrh. ist C. der erste Theaterbaumeister
Italiens, sowohl wegen der Zahl der von ihm
erbauten Kunsttempel, wie der Vollendung, die
er ihnen gab." Napoleon ernannte ihn am
1. Juli 1810 zum Ritter der eiserneu Krone.
C. starb am 7. Febr. 1844 in Mailand. Sein
Grab auf dem Friedhof bei der Porta Magen ta
schmückt ein von Franc. Santi entworfenes Denk-
mal ; die Brcra besitzt ein von Raph. Monti aus-
geführtes Monument C.s; im Treppenhauso des
Palazzo Civico in Lugano steht dessen Büste;
eine Straße Mailands tragt seinen Namen.
Olddli, Dil. — BolL stor. 1884, 1886. — fra«««,
Cant Tic E. L. Girard.
Cantal, Aymon, s. Guillaume Fribor.
Cantllhac, Bernard, potier d'e'tain, recu bour-
geois de Geneve le 28 mai 1556, pour buk ecus
et un seillot. Nous ne savons rien de plus, jusqu'ä
present, sur son compte.
CoxrtU. Lirre de« Bourgeois, p. 250. A.-J. M.
Cantonl, Simone, Architekt, geb. 1736 in
Muggio, Reg.-Bez. Mendrisio, erhielt seinen ersten
Unterricht im Bauwesen bei seinem Vater in
Genua, dem Architekten Pietro C, Erbauer der
dortigen Kirche della Consolazione dei Padri
Agostiniani vor der Porta Romana und des
Armenliospitals. Von Genua begab sich Simone
nach Rom zum Studium der alten Meister und
der mathemat. Wissenschaften. Er machte sich
bald einen Namen, der ihm einen Ruf an die
Höfe von Polen und Rußland verschaffte, den
er aber ausschlug. Die Akademie von Parma
erteilte ihm den ersten Preis für den Entwurf
eines Hospitals. An dem 1777 durch einen Brand
zerstörten Parlamentsgebäude stellte er die
Vordcrfacadc und den Ratssaal in erneuerter
Pracht wieder her. In Mailand erbaute er 1794
den Palast mit Hof der Serbelloni-Busca ; eben-
daselbst den Palast Mcllerio und den Palast
Pertusati im Stile Palladios; in Como, wo er
längere Zeit weilte, den Palast der Odescalchi
all'Olmo, das Seminar und das Lyceum. Weitere
bedeutende Bauten: die Villen Cigalini in Bornate,
Scotti in Oreno, Maggiasca in Mosino, Giovia in
Brescia, Sormigliana und Raimondi in Como etc.
Im Begriffe, sein schönstes und bedeutendstes
Werk zu vollenden, die Kirche in Gorgnnzola,
starb C. in dieser Stadt am 3. März 1818.
OhMli, Dir. — Boll. stör. 1884. — FuMi. K.-Lex. I.
p. 154. — De Boui, Bibliogr. d. Art. — MtilUr-Singer,
K.-Lei. I. — Fraturini, Cant. Tic. — favianri. Bscurs.
nel Tic. E. L. Qirard.
Capagnol, Pompce, fut nomme „inspecteur de la
Monnaye" de Fribourg lc 5 mai 1579. Un autre
inspecteur remplaca C. des le 18 mars 1585
(nous ne savons si ce fut ä la suite de son d6-
part ou de son deces). Son origine, aussi bien que
dautres renseignements biographiques, nous sont
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Capitel
- 264 -
Carle
incoonus. Comme les directeurs ou inspecteurs
de la Monnaie etaient generalement choisis parmi
les orlevres, il est probable que Pompöe C.
exercait cett« profes»ion. Max de Ttrktermann.
Capital, Michel, orfevre genevois, nc le 19dcc.
1625, mort le 2 avril 1683. II appartenait ä
une famille adonnec depuis fort longtemps au
travail de« metanx precicux et qui fut recue ä
la bourgeoisie de Geneve, en 1622, par Jerömc
C, d'Augsbourg, affinem* d'or et d'argent, maltre
de la Monnaie de 1625 a 1633.
fialifft. Kotice» genoal., VI, p. 180. — Ptmole. Bist,
raoiieUlro de Oenere de 1535 a 1792, p. 26. — W/c,
Um des Bourgeois, p. 344. A.-J. Ii.
Cappeler (Kappeler), Mauriz Anton, geb. 1685
in Luzcrn, gest. 1769, Dr. phil. und med., Stadt-
physikus in Luzern, Mitglied des Großen Rates
u. s. f., illustrierte als naturgeschichtlicber und
kartographischer Zeichner seine naturwissen-
schaftlichen Werke, von welchen namentlich zu
nennen: „Pilati montis historia", Basel 1767, mit
73 von C. gezeichneten, von verschiedenen Künst-
lern gestochenen Kupfertafeln ; ferner : „Pilatus
mons speeimine hist naturalis societati regiae
anglicanae subjectus. Msc. cum figuris." Sein
Portrat hingt in der Portratgalerie der Bürger-
bibliothek Luzern.
C. Pfeffer. Der Kt Luiorn I, p. 271. — F. Baltkamr-
K. P/xftr. Kuno Lebensnotizon zu der Portratff&lorte,
Nr. 120, p. 53. Frcuu Heinewtan».
Cappelin, s. Kappelin.
Carabelli, Donato, Bildhauer, Neifo und
Schüler von Francesco C, wurde 1760 in Obino,
Bez. Mendrisio, geboren. Er arbeitete haupt-
sachlich in Mailand. Die Domfacade weist
mehrere schöne von ihm ausgeführte Arbeiten
auf, worunter beachtenswert : Ein Basrelief, das
den „Traum Jakobs" darstellt; „Daniel in der
Löwengrube" und eine Darstellung der Pro-
pheten. Von Mailand begab sich C. nach Eng-
land, wo er in der Villa des Lord Bristol in
der Grafschaft Suffolk die plastischen dekora-
tiven Arbeiten in Marmor und Stuck ausführte.
Bianchi, Art tlc, p. 39. — Mantario, Maestri com.
I, p. 649; II, p. 654. — Franzi™, Sritz. ItaL, p. 226.
B. L. Oirard.
Carabelli, Francesco, Bildhauer, von Castel
S. Pietro bei Mendrisio, geb. 1737. Den ersten
Unterricht erhielt er von seinem Vater. Zu seiner
weitern Ausbildung begab er sich nach Mailand,
wo er Schüler des Cav. Giudici wurde. Er war
sehr tüchtig im plastischen Portratfach; unter
anderm verfertigte er die Büste seines Freundes
Simone Cantoni (s. d.), sowie die Statue des
Marschalls Serbe! Ion i. Von ihm sind ferner die
Statuen, welche die Hauptfacade des Palastes
der Familie Odescalchi zieren; auch am Mai-
länder Dom war er beschäftigt. Bei einer Kon-
kurrenzarbeit für den Dom von Monza, für eine
Marmorstatue, die „Madonna mit dem Kiude"
darstellend, wurde C.s Modell einstimmig ange-
nommen und ihm die Ausführung der Arbeit
übertragen.
FüUi, Best Kstlcr IV, p. 170. — FütUi, K.-Lcx. I,
p. 132. — Bianrki, Art tic, p. 89—40. — De B»ni.
Bibliogr. dogli Art, p. 186. — Mennri», Maestri com. I,
p. 549 ; II, p. 564. - OldeUi, Diz. ConÜn. oComp., p. 14.
E. h. (limrd.
Carabelli, Giovan Albino, Bildbauer und Bild-
schnitzer, wurde 1690 in Castel S. Pietro bei
Mendrisio geboren. Er machte seine ersten Stu-
dien in Rom, wo er sich hauptsächlich auf die
Holzschnitzerei verlegte. In diesem Fache erhielt
er zahlreiche Aufträge für den Hof von Portugal.
Nach seiner Heimat zurückgekehrt, versah er
die Kirche von Castel S. Pietro mit verschiedenen
kleineren Arbeiten. Er starb 1766.
Oideili, Diz. Contin. o Comp., p. 14. — B*mrki, Art
tic, p. 40. E. h. Gintrd.
Caratach, Balthasar, Porträtmaler, geb. am
15. April 1851 in Münster (KtGraub.), kam als
armer Waisenknabe in die Lehre nach Chur,
besuchte die Abendschule (gewcrbl. Fortbildungs-
schule) und lernte mit Vorliebe zeichnen. Ohne
bei seinen beschränkten Mitteln eine eigentliche
theoretische Schulung zu erhalten, besuchte er
die Kunstschule in Luzern und war einige Zeit
Schüler des Malers Deschwauden daselbst; später
lebte er in Mailand, München, Zürich u. a. 0.;
er starb am 15. Okt. 1901 in Samaden.
Seine Porträts zeichnen sich durch gute Auf-
fassung und große Aehnlichkeit aus. Arbeiten
von ihm in Privatbesitz und im Rät. Museum in
Chur (Nationalrat Planta, Standerat Romcdi,
Dr. Killias).
Nekrolog im BQndn. Tagbl. von 1901, Nr. 244.
C. JeeUiH.
Carbon nler, Jacques, ne" äMilhau enRouergue,
fut recu maltre orfevre ä Geneve le 9 oct. 1766.
A. Ckoüt(.
Carbonnler, Jean, frerc du pr6c&lent, etait
maltre orfevre ä Geneve en 1760. A. Ckoi*y.
Caresana, s. Carresana.
Carl«, de, Miniaturmaler in Freiburg, im
18. Jahrli. Die künstlerische Hinterlassenschaft
C.s bildet sein „Album intime de Mr le Chevalier
de Carle- de Fribourg, capitaine daus les rtgi-
ments suisses ä Paris en 1768" in quer 4°, mit
27 Blättern feinen Miniaturbildern und Silber-
stiftzeichnungen. Bl. 1 zeigt den Künstler in
Uniform im Kreise seiner Familie. Bl. 2 mit
12 Miniaturenmedaillons enthält die Bildnisse
der einzelnen Familienglieder aus den Jahren
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Carle
- 265 -
Carlont-
1768—1775, mit eigenhändigen Aufschriften „de
Carle." (Besitzer: Hr. Aug. Göldlin, Freiburg.)
Carle, s. Frig, Ludw.
Carlo da Bissone, s. Bissoue, Carlo da.
Carlo da Carona, s. Carona, Carlo da.
Carlone ist der Name einer Künatlerfamilie,
die aus den zwei benachbarten, oberhalb des
Luganersees gelegenen Ortschaften Rovio (Bez.
Mendrisio) und dem ital. Scaria (Val d'Intelvi)
stammen. Die N&he der beiden Ortschaften
(circa 12 km von einander entfernt) läßt vermuten,
daß beide Zweige von derselben Familie ab-
stammen, und es ist wohl das tiefer, Lugano
näher gelegene Rovio die ursprüngliche Heimat
der Carlone, da dieser Name im Luganesischen
sich zahlreich vorfindet. Wahrend der Zweig
der ital. Linie aus Scaria beinahe ausschließlich
in der Schweiz und in Deutschland wirkte,
machten sich die zahlreich auftretenden Künstler
der C. aus Rovio in Italien und in diesem Lande
hauptsächlich in Genua berühmt. Von Scaria
stammen Giovanni Battista C. und seine zwei
Söhne Carlo und Diego.
Stammbaum der Carlone aas Rovio.
Olovannl Carlone
Taddnl Glusoppc
gen. II CienoveM
Olan An-ln », Ntccolo. Qlacomo.
E. L. Girard.
Carlone, Antonio, Steinmetzmeister, aus dem
Luganesischen. Justi nennt Scaria im Val d' In-
telvi als seine Heimat, während andere Lugano
und Mendrisio als dessen Geburtsort annehmen.
Antonio war 1486 als Mitarbeiter beim Wieder-
aufbau des Domes von Alba beschäftigt Beim
Umbau der Kathedrale von Genua, gegen Ende
des 15. Jahrh., wird ein Antonio C. mit Beincm
Bruder Michele genannt Die beiden bethätigten
sich an der Wiederaufführung der drei neuen
Kapellen, welche an Stelle der demolierten vier
alten errichtet wurden. Unter jenen neu errich-
teten Kapellen sticht besonders diejenige Job. des
Täufers hervor, deren bildhauerischer Schmuck
von diesen Brüdern C. herrührt.
Btrttiatti, Art lomb. II, p. 172. — FaUi, Best Kstler
V, p. 221. — Boll. stör. 1887, p. 195. — Ju.ti, Jahrb.
preuB. Kttaamml. XIII, p. 91. E. L. Girard.
Carlone, Bernardo, Maler, aus Lugano, ar-
beitete von 1651—1656 im Dienste des Herzogs
von Modena. Näheres über ihn ist nicht bekannt
Beriolotti, Art sviiz., p. 65. E. L. Girard.
Carlone, Bernardo, Bildhauer, aus Rovio
(Bez. Mendrisio), Sohn und Schüler von Gius. C.
Er blühte um die Zeit von 1670. Seine erste
Thätigkeit entfaltete er in Genua. Die Empfang-
niskapellc der dortigen Jesuitenkirche besitzt
von ihm eine Statue der Maria Magdalena, die
St Stephanskapelle die Statue dieses Heiligen
und diejenige des S. Vincenzo, die Ignatius-
kapelle die Statuen von Abraham und David.
Bernardo folgte später einem Ruf an den kaiserl.
Hof nach Wien, wo er zahlreiche Werke schuf,
die Zeugnis von seiner Begabung ablegten. Leider
wurde er in seiner fruchtbarsten Thätigkeit
frühzeitig vom Tod ereilt Auch als Maler genoß
er eines großen Rufes.
Mtrmrio, Maestri com. II, p. 222. — Sopmni. I» rite
dei pitt etc., p. 297. — Jtatti, Viie dei pitt. et«. I, p. 482.
— rturoli, Yite dei pitt etc. II, p. 198. — Biancki, Art
tic, p. 40. — FkUi. A. K.-Lei., p. 184. E. L. Girard.
Carlone, Carlo, Maler und Radierer, geb. 1686
in Scaria im Val d' Intelvi, Sohn des Bildhauers
und Architekten Giovanni Battista C. Den
ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater.
Noch jung, nahm ihn dieser mit nach Regens-
burg, wo er in der deutschen Sprache und in
der Skulptur sich ausbilden sollte. C. zeigte aber
mehr Vorliebe zur Malerei, und sein Vater, dem
Wunsche des Sohnes folgend, schickte ihn
nach Venedig, wo er zwölfjährig bei Giulio
Quaglia aus Laino, einem Anhänger Tintorcttos,
Unterricht erhielt Er studierte vier Jahre an
der venet Kunstakademie; seine Fortschritte in
der Malerei waren derart, daß er bald zum
Studium des Nackten übergehen konnte. Das
Studium der altvenetianischen Meister, dem er
sich mit Begeisterung hingab, veranlaßte ihn,
seinen Wissenstrieb in der Durchforschung alles
Klassisch-Schönen an den Meisterwerken Roms
zu befriedigen, und so zog er nach dieser Stadt,
wo er weitere vier Jahre unter Trevisani stu-
dierte, dessen glänzendes Kolorit ihn besonders
anzog. In Rom wurde ihm die Begünstigung zu
teil, zum Besuche der franz. Akademie, die da-
zumal unter der Direktion von Poerson stand,
zugelassen zu werden.
Mit ungefähr 22 Jahren verließ er Italien und
lenkte seine Schritte nach der Schweiz, Süd-
(leiitscliland und Oesterreich, Uberall Spuren
seines künstlerischen Schaffens zurücklassend.
In der Schweiz arbeitete er längere Zeit in der
Klosterkirche des Stiftes Einsiedeln. Hier malte
er zwei große Altarblätter : „St. Benedikts Tod"
und die „Vision des St. Meinrad." Er verstand
es, das eigentümlich gewählte Kolorit seiner
Malereien dem buntfarbigen Marmor der Altäre
anzupassen. Von der Schweiz begab sich C. nach
Oesterreich. Seine ersten Arbeiten begann er
hier am Hofe zu Passan mit einigen kleineren
Fresken und einem Altarblatt in der dortigen
Jesuitenkirche. Es folgten seine Dekorations-
arbeiten im Ratssaale zu Linz. In Wien, wo er
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Carlone
— 2m —
Carlone
zehn Jahre blieb, arbeitete er meistens im Auf-
trage fürstlicher Persönlichkeiten. Für den
Prinzen Eugen von Savoyen malte er den Garten-
palast aus, für Karl VI. verfertigte er im spani-
schen Spital ein Altarblatt, „S. Carlo Borromco"
vorstellend, und für die Kaiserin Amalie eine
„hl. Familie." Er zierte die kais. Villa Hetzen-
dorf bei Wien und den Palast des Grafen von
Dann. Weitere Arbeiten von ihm Bind im Innern
der Pfarrkirche der Leopoldstadt, in der Kirche
der Paulanor, in der Kirche St Michael und ein
Altarblatt in der Kirche der Franziskaner ; ferner
seien genannt die Malereien in der Schlo&kapelle
des Prinzen Eugen und in der Schloßkirche das
große Bild : „Gott Vater mit dem hl. Geist."
Dieses Bild trägt den Namen des Künstlers mit
der Jahreszahl 1721. Von ihm rühren auch die
Deckengemälde im Marmorsaale des Belvedere
in Wien her. In Prag weist der Palast des Grafen
Gallas viele seiner Werke auf, ebenso in Breslau
eine Kapelle im Dom und in Lampach die Kirche
der Benediktiner. Für die Herzöge v on Württem-
berg malte er die Hofkirche von Ludwigsburg
aus, sowie mehrere Deckengemälde im dortigen
Schlosse und im alten Kcsidenzschlosse zu Stutt-
gart. Viele Auftrage erhielt er vom Kloster
Weingarten in Württemberg, sowie vom Kur-
fürsten von Köln, KJcmenz Aug. v. Bayern.
Von Deutschland zog es C. wieder nach Italien,
wo er meistens in der Nähe seiner Heimat weilte,
hauptsächlich in Como. Zahlreich sind seine
Werke in Como und Umgebung, wie in Monza,
Mailand und Lodi. In dieser Stadt sind zu
nennen die Malereien in der Klosterkirche
Sta. M. Maddalena, solche in der Kirche und dem
Oratorium der Filippini, des bischöfl. Palastes.
Dio berühmte Karthausc in Pavia besitzt eine
von ihm ausgemalte Kapelle. Wertvolle Werke
von ihm weisen auch Bergamo und Brescia auf,
in letzterer Stadt speziell der Palast Guifani.
In der Kathedrale von Asti malte C. in seinem
87. Jahre die sechs großen Deckengemälde und
die Fresken an den Längswänden. In der Pfarr-
kirche zu Scaria schuf er hochbetagt drei große
Deckengemälde, das „Leben der hl. Jungfrau"
darstellend, zwei Altarblätter, verschiedene
Stücke an den Pfeilern und eben Taufstein.
Diese letzten Arbeiten, die er in pietätvoller
Anhänglichkeit zu seinem Heimatsorte malte,
werden zu seinen besten gezählt Zwei Decken-
gemälde von ihm weist die Pfarrkirche von Cima
am Lugauersec auf.
C. radierte auch verschiedene Blätter nach
seinen eigenen Kompositionen, worunter nennens-
wert: „Der Engel erscheint Joseph im Traume",
die „hl. Familie", eine „Kreuzabnahme", die
„Enthauptung des Johannes", zwei allegorische
Darstellungen des Reichtums und der Macht
In seinem Nachlasse fanden »ich circa 500 ge-
roalte Skizzenblätter vor, nebst einer großen
Sammlung von Originalzeichnungen und Stichen
nach berühmten Meistern. C. war bedeutend in
der Erfindung. In seinen größeren Arbeiten ist
besonders bemerkenswert das feingehaltene Zu-
sammenwirken der einzelnen Gruppen in der
Gesamtdarstellung. In seinem frischen, färben-
glänzenden Ton bekundet sich der Einfluß der
römtBch- venezianischen Schule. C. starb am
17. Mai 1775 in seiner Heimat, wo er seinem
Wunsche gemäß begraben wurde.
Füßli. Bert. Kstlcr V, p. 222. - Fütti, K.-Lex. I.
p. 134. — F. Müll-r, K.-Lex. I, p. 285; IV, p. 71. —
.4. Kuhn, Stifubaa M. -Einsiedeln. — Menario. Maestri
com. II, p. 218, 225-227. E. L. üirarH.
Carlone, Diego, Bildhauer und Stukkator,
geb. 1674 in Scaria, Val d'Intelvi, Bruder des
Carlo C. und Sohn des Bildhauers und Architekten
Oiov. Battista C. (s. d.), bei dem er seinen ersten
Unterricht erhielt und der ihn jung mit nach
Deutschland nahm, von wo aus Diego nach einiger
Zeit sich wieder Italien zuwandte und zu seiner
weitern Ausbildung in den hauptsächlichsten
Kunststädten dieses Landes sich aufhielt. Mit
20 Jahren kehrte er nach Deutschland und der
Schweiz zurück, in welchen Ländern er den
größten Teil seines Lebens zubrachte und wo
seine schönsten Werke sich finden. Er arbeitete
beinahe ausschließlich für geistliche Stifte und
fürstliche Persönlichkeiten; es seien genannt
seine Arbeiten in der Klosterkirche St. Florian
bei Enns in Oberösterreich und in der Abtei
Weingarten in Württemberg, diejenigen für den
Fürstbischof von Passau, den Fürsterzbischof von
Salzburg, den Fürstabt von Ellwangen, den Her-
zog von Württemberg, den Grafen von Anspach.
Seme schönsten Werke zieren die Kloster-
kirche von Maria Einsiedeln, bei deren Anblick
man Uber die außergewöhnliche Produktivität
dieses begabten Künstlers staunen muß, wenn
man den kurzen Zeitraum in Betracht zieht, in
dem er all dieses Schöne zur Ausführung brachte:
Sechzehn Statuen und die allegorischen Ver-
zierungen der acht alten Altäre im Hauptschiffe
der Kirche, die beiden Grabdenkmäler über der
Gruft der Furstäbte, die an diesen Monumenten
angebrachten Engel und Putten, nebst anderen
zahlreichen Stuckomamenten und zwei großen
Reliefs : „Christus im Oelgarten" und die „Kreuzi-
gung."
Aus der Schweiz kehrte C. wieder nach Italien
zurück und verfertigte im Auftrage von Dome-
nico Saoli in Genua für die Kirche Sta. M. di
Carignano acht Apostelstatuen und vier Stand-
bilder der bedeutendsten Gelehrten dieser Kirche.
In der Pfarrkirche seiner Heimat Scaria findet
sich von ihm eine schöne Gruppe von Uber 40
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Carlone
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Carlone
Figuren. Diese und die obgenaunten Werke in
Genua sind die einzigen, die er in Italien ge-
schaffen. C. starb am 25. Juni 1760 in Searia.
FMK, Best. Katler V, p. 219. — FH/Hi, K.-Lex. II,
p. 181. — F. Mtahf, K.-Lex. I, p. 286. — A. Kuh».
Stiftsbra M. Einsiedeln. — Mtrtario. Maestri com. II,
p. 224. - Rani. Delle Tita dei pitt. etc. II, p. 369.
K. L. Gimnl.
Carlone, Giacomo, Sohn und Schüler von
Gian Battista C. (s. d.), gehörte dem geistlichen
Stande an, pflegte aber mit Eifer die schönen
Künste und warf sich mit Vorliebe auf die
Miniaturmalerei, in welcher er bemerkenswerte
Leistungen aufwies, Er starb 1700 als Erzpriester
in der Villa di Serra in Polavera.
Rani, Delle rite dei pitt. etc. II, p. 9. — Fioritto.
Gesch. d. Künste II, p. 900, 902. E. L. Oirard.
Carlone, Gian Andrea, Maler, stammt aus
Rovio und ist ein Sohn von Gian Battista C.
Er wurde am 22. Mai 1689 zu Genua geboren.
Den ersten Zeichenunterricht erhielt er von
seinem Vater, worauf er sich zur weitern Aus-
bildung nach Rom begab, speziell zum Studium
der alten Meister, die er kopierte. In Rom
arbeitete er unter der Leitung von Carlo Mo-
ratti. Vorflbergehend kehrte er nach Genua
zurück, wo er die Kapelle in der Kirche der
Madonna delle Vigne ausmalte. Von seiner Vater-
stadt aus trat er eine Kunstreise nach Neapel,
Palenno und Messina an. In letzterer Stadt
hielt er sich nur kurze Zeit auf; er bestieg ein
im Hafen zur Abfahrt bereitstehendes Schiff,
welches ihn nach Venedig brachte, dessen künst-
lerischer Einfluß auf seine späteren Leistungen
ausseht abgehend war. In der Lagunenstadt gab
er sich mit besonderm Fleiße dem Studium der
venetianischen Meister, hauptsachlich Tintorettos
und Tizians, hin. Er erhielt die Erlaubnis, die
in den Refektorien des Benediktinerordens und
von S. Giorgio Maggiore befindlichen Gemälde
zu kopieren. Von Venedig aus besuchte er noch
andere ital. Städte. Längere Zeit hielt er sich
in Perugia auf, wo er in der Jesuskirche die
„Geschichte Josuas" und in der Kirche S Giro-
lamo die „Thaten des Apostels Paulus" malte.
Diese Arbeiten werden von I*anzi als seine
höchsten Leistungen gepriesen und selbst Ober
seine schönsten Werke in Genua gestellt.
Während seines Aufenthaltes in Perugia genoß
C. die Gunst des Grafen Orazio Feretti, in dessen
Hause er wohnte und eine Kunstschule gründete,
aus welcher unter anderen Francesco Civelli her-
vorging. Neimen den zahlreichen Arbeiten, die
C. im Dienste Ferettis ausführte, entfaltete er
eine große Thätigkeit in verschiedenen Kirchen,
Kapellen und Palästen Perugias, welche von ihm
in Oel wie al fresco ausgeführte Meisterwerke
besitzen. Es seien genannt: In der Kirche
S. Girolamo die ueuen Emporieu und die Ecken
der Kuppel mit den Evangelisten geschmückt;
in der Kirche delle Olombe die al fresco ge-
malten Lunetten ; ferner mehrere in Oel gemalte
Altarblätter in der Kirche St Antonio Abate ; in
der Kirche der barmherzigen Schwestern ein
Bildnis des S. Girolamo. Nach Vollendung seiner
Arbeiten in Perugia begab C. sich nach Rom.
Hier arbeitete er zuerst in den Palästen Farnese
und Altieri, in Oel und al fresco. Dann malte
er die Rotunde der Kapelle S. Giuseppe aus.
In der Jesuskirche, in der dem Kardinal Negroni
gehörenden Kapelle, die S. Franziskus Xaverius
geweiht ist, schuf er mehrere Scenen aus dem
Leben dieses Heiligen. Die Akademie von San
Luca in Rom ernannte ihn zu ihrem Mitgliede.
Von Rom kehrte C. zum zweitenmale nach Genua
zurück; diese Zeit bis zu seinem Lebensende
kann als die Glanzperiode seines künstlerischen
Schaffens bezeichnet werden, sowohl was die
Reichhaltigkeit seiner dort befindlichen Werke,
wie deren geniale Durchführung anbelangt. Im
Palaste Spinola malte C. die „Herkuleescenen"
in Oel und al fresco, teilweise in gemischten
Farben, teilweise in eintöniger Manier. In dem-
selben Palaste schuf er den dekorativen Schmuck
mehrerer Zimmer, Balustraden etc. Prächtige
Arbeiten von ihm befinden sich in den Palästen
Saluzzo, Brignole, Geirola, Doria, später Palazzo
Dom. Serra, in der Casa Monticelli und im Palazzo
Durazzo, hier meistenteils Scenen mythologischen
Inhalts. Schöne Altarblätter besitzen von ihm
die Kirchen S. Teodoro, S. Brigida, S. Nicolö di
Castelletto, die Kirche Gcsü Maria in der Strada
Giulia (Madonna dei Rosario), die Kirche der
Madonna di Loreto in Oregina. Das Innere des
Oratorio dei Morti bei der Kapelle S. Donato
(Scenen aus dem „jüngsten Gericht") wurde von
C. ausgemalt. Beinah ausschließlich von ihm
ausgemalt wurde das Innere der Kirche S. Bar-
tolomeo doli' Olivella. Die Ordenskirche delle
Grazie enthält lauter Freskomalereien C.s; diese
Kirche, in der er begraben liegt, birgt seine
schönsten Werke. Von ihm sind ferner die Orna-
mentroalereien im Chore der Kirche Sta. Maria
in Passione, die Malereien im Chore der Kirche
S. Giacomo e Filippo, die „hl. Dreieinigkeit"
darstellend, nebst Bildern vieler Heiligen des
Dominikanerordens. Seine letzten Werke in Genua
waren die Arbeiten in der Kapelle S. I«orcnzo,
der Familie Senarega gehörend, in der Kirche
S. Siro und im Kollegium der Jesuiten.
Leider besitzt das eigentliche Vaterland C.s,
die Schweiz, resp. der Kt. Tessin, nur wenige bis
dato bekannte Arbeiten des Künstlers. In der
am Luganersee gelegenen Kirche von Morcnte
befinden sich, im Fries unter der Kuppel, einige
Fresken, Scenen aus der „Geschichte des hl.Paulus"
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Carlone
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Carlone
darstellend, welche der Künstler wohl gemalt
haben mag, als er seinem in der Nähe liegenden
Ilcimatsort einen Besuch abstattete. C. starb
am 4. April 1697; er wurde in der Kirche
S. Francesco di Castcllctto in Genua beigesetzt,
wo auch sein Großvater Taddeo (s. d.) begraben
liegt.
OldeUi. Vit., p. 60, 61. — Fmmu-ini, Csnt Tic. II,
p. 270. - Laviaari. Escura., p. 197. — Itahn. Kunst-
u. Wanderetud. — Fütti. K.-Lex. I, p. 134. — Boll. »tor.
1885. - Menarin, Maestri com. II, p. 222, 502. —
/Wi, Vit« dei pitt otc. II, p. 188. — Haiti. Delle vite
dei pitt. II, p. 91. — Unti. Storia pitt V, p. 342-48.
E. L. OirarJ.
Carlone, Giovanni oder Giau Andrea, gen.
„il Gcnovese", Maler, Sohn von Taddeo C, geb.
1590 in Genua, stammt aus Rovio. Den ersten
Unterricht erhielt er von seinem Vater, nachher
wurde er Schüler von Pictro Sorri aus Siena,
der zu jener Zeit in Genua lebte. Bei ihm über-
traf C. in kurzer Zeit alle seine Mitschüler. Als
Sorri Genua verließ, begab sich Giov. C. zur
weitern Ausbildung, hauptsachlich zum Studium
der Antike, auf einige Jahre nach Rom und
von da nach Florenz, wo er Schüler Domenico
Fassignanos wurde, der ihn in der Freskomalerei
ausbildete. Von Florenz kehrte er wieder nach
Genua zurück und schuf hier als erste Arbeit
von Bedoutung die in Üel ausgeführten Malereien
in der Kirche Sta. Nunziata im Quartiere Potorca.
Es folgten die Fresken am Gewölbe und an den
Längswänden der Kirche S.Sisto, Darstellungen
aus der „Geschichte des hl. Petrus."
Von der Familie Ixunellini erhielt C. den Auf-
trag, die Malereien im Mittelschiff und den beiden
Seitenkapellen der ihnen gehörenden Kirche
Sta. Nunziata dei Guastato, sowie die Decken-
gemälde in Fresko auszuführen. Für die beiden
Kapellen wählte er Scenen aus der „Geschichte
des Erlösers." Zu gleicher Zeit verfertigte er
im Hauptschiffe der Jesuskirchc die Decken-
gemälde, darstellend die „Anbetung der Hirten",
den „Einzug in Jerusalem", die „Verwandlung
auf dem Berge Tabor" und die „Schrecken
des jüngsten Gerichts." In den beiden Seiten-
kapellen: die „Kreuzigung Christi" und die „Krö-
nung der Jungfrau Maria." Andere Abteilungen
dieser Kirche schmückte er mit Engeln und
Heiligen. Auch die Malereien der Kuppel sind
zum größten Teile sein Werk. Von ihm sind
ferner die Fresken der Kapelle der Madonna
dei Rosario in der Kirche S. Domenico. Mit
Bildern, die er der griech. Mythologie entnahm,
dekorierte er die Säle der Villa des Antonio
Maria Sopran i in Albaro. Von ihm ist der Pla-
fond im Saale des Palastes Pallavicini an der
Piazza S. Pancrazio, ferner malte er im ehem.
Paläste Spinola bei S. Agnese zwei Zimmer aus;
im einen stellte er das „Opfer Abrahams", im
andern die „Einschiffung des Domenico Spinola
in Livorno" dar.
Diese Arbeiten, die zu seinen besten Leistungen
zählen, verschafften ihm in kurzer Zeit einen
bedeutenden Ruf. Der Orden der kunstsinnigen
Teatiner in Mailand lud ihn ein, daselbst das
Innere der ihnen gehörenden Kirche S. Antonio
zu dekorieren. Ihrem Rufe Folge leistend, begann
er 1630 mit seiner Arbeit, wurde aber leider
mitten in derselben vom Tode ereilt. Sein
Bruder Gian Baitista C. (s. d.) vollendete später
sein begonnenes "Werk und zwar in solcher Weise,
daß es selbst für Kenner schwer war, heraus-
zufinden, daß zwei verschiedene Hände hier den
Pinsel führten. Giov. starb 1680; seine irdische
Hülle wurde im Dome S. Antonio in Mailand
beigesetzt. Tiefdurchdachte Auffassung, die sich
in allen seinen Werken kundgibt, sowie vor-
treffliche Wiedergabe in der Zeichnung und ein
glänzendes Kolorit charakterisieren die edel an-
gelegte Künstlernatur und Begabung Giov. C.s.
FMUi, Best* Kstler IV, p. 20. — Soprani, U vito
dei pitt., p. 1 18. — Haiti. Vito dei pitt I, p. 261. —
1'aMcoii, Vit« dei pitt. II, p. 196. — Mtrtario, Maus tri
com. II, p. 219—220. E. L. G'imnl.
Carlone, Giovan Battista, Maler, Sohn von
Taddeo und Bruder von Giovanni (s. d.) dem
„Genovesen", stammt aus Rovio, wurde aber
1692 in Genua geboren. Den ersten Unterricht
erhielt er von seinem Vater, der ihn dann nach
Florenz schickte, wo Passignano sein Lehrer
wurde. Von hier begab er sich nach Rom zum
Studium der alten Meister. Giov. Batt war
tüchtig in der Freskomalerei und leistete darin
Außergewöhnliches, besonders was die I^ebhaftig-
keit und den Glanz der Farben anbelangt. Er
verstand es auch, die Farben derart auf frischen
Mörtel zu grundieren, daß sie stetsfort ihre ur-
sprüngliche Frische behielten. Er arbeitete viel
mit seinem Bruder Giov. zusammen ; beide hatten
gegenseitig als Künstler so viel gemein, daß nur
gewiegte Kenner einen Unterschied in ihren
Werken herauszufinden vermögen, der indessen
stets zu Gunsten Giov. Batts ausfällt.
Giov. Batt wirkte hauptsächlich in Genua,
sowie am Hofe des Herzogs von Savoyen, wo
sich die meisten seiner Arbeiten finden. Kr war
sehr produktiv und reich an neuen Eingebungen
und Kompositionen. Bei der Freskomalerei
wandte er eine gewisse Schraffierungsart an, bei
der man die Linien bloß aus nächster Nähe
gewahr wurde. Auch in eintöniger Manier leistete
er Schönes. Seine bedeutendsten Arbeiten in
Genua sind: Die vier „Evangelisten" in der
Kuppel der Jesuskirche; die Fresken in der
Kirche S. Siro, deren Inneres beinah ausschlicü-
lich von Gian Batt. und seinem Bruder bemalt
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Carlone
— 2f>9 —
Carlone
wurde, sowie die Malereien in den beiden Seiten-
kapellen dieser Kirche. Hübsche Arbeiten führte
er in der Kirche der Nunziata del Guastato aus ;
es sind dies die drei ersten Fresken im rechten
Seitenschiff und die drei gegenüberliegenden:
„Moses, Wasser aus dem Felsen schlagend";
„Uebergang der Israeliten über den Jordan";
„Joseph auf dem Königsthrone seine Brüder emp-
fangend"; ferner die Apostel „Simon und Judä",
„Jakob, Neofiten taufend" und „Paulus vor dem
Volke predigend." In der Kapelle S. Loreto malte
er die Bildnisse des Andrea da Spello, Hernardino
da Siena und S. Bonaventura, sowie das Altar-
blatt am ersten Altare mit dem Bildnisse des
Märtyrers Gemens, der in genannter Kapelle zu
verschiedenen Malen von diesem Künstler ver-
herrlicht wird. C. malte auch das Innere der
Kapelle im kgl. Palaste und zierte dieselbe mit
den Schutzpatronen Genuas und anderen Genueser
Heiligen, den „Märtyrern auf Chios", „Kolumbus,
Westindien entdeckend" etc. In der Kloster-
kirche S. Bartolomeo dell' Olivello malte er den
Hochaltar und die Fresken an den Decken-
gewölben. Prächtige Altarblätter von ihm be-
finden sich in den Kirchen S. Benigno, in deren
Kapelle der Madonna di Misericordia und in der
Visitazione. In Santo Spirito malte er die Fresken
aus der Passionsgeschichte.
Sehr zahlreich sind seine Oelgemälde in den
Klosterkirchen S. Niecola und Sta. Caterina ; das
in letzterer Kirche über dem Hauptportale be-
findliche, S. Benedikt und Totila gewidmete, mit
der Jahreszahl 1672 versehene ist besonders
wertvoll. In der Kirche Sta. Marta, über dem
Hochaltare, befinden sich drei Gemälde von ihm
aus der „Geschichte des S. Benedikt." Andere
Tafeln von C. besitzen die Kirchen S. Andrea
und S. Tomaso, ferner finden sich unzählige in
den Kirchen und Kapellen in der nähern und
weitern Umgebung Gennas.
Hochbetagt machte G. Bich noch an die Aus-
führung der Fresken in der Kirche S. Paolo und
derjenigen am Deckengewölbe über dem Hoch-
altare der Kirche Sta. Chiara d' Albaro. In der
Klosterkirche S. Sebastlano malte er die „Ge-
schichte des hl. Augustin. " Als C.s Bruder Giov.
(s. d.) mitten in der Arbeit in der Kirche S. An-
tonio in Mailand vom Tode ereilt wurde, erhielt
Giov. Batt. vom Teatinerorden den Auftrag, das
begonnene Werk zu vollenden. Er führte die
Aufgabe mit so viel künstlerischem Geschicke
durch, daß ein Unterschied zwischen den beider-
seitigen Arbeiten selbst von Kennern kaum zu
bemerken ist.
Neben dem religiösen Genre lieferte C. auch
bedeutende Arbeiten auf historischem und mytho-
logischem Gebiete; davon besitzen eine reich-
baltige Sammlung die genncs. Paläste Ambrogio
Doria, Giorgio Spinnla, Durozzo, Negroui u. a.
C. starb in Turin 1G77.
FüUi. Best Kstler IV, p. 25; K.-Lex. I, p. 134. -
Soprani, Le rite dei pitt, p. 114, 234, 236, 304. —
Jtatti, Vlte d«i pitt I, p. 266, 288, 844, 426 ; II, p. 1. —
Mertario, Maestri com. II, p. 220— 221. — Lanxi, Stor.
pitt. V, p. 323-326. — fiorillo. Oe*ch. d. Könsto II,
p. 900. — De £o*.. Biogr. dagli Art, p. 189.
E. L. üirard.
Carlone, Giovanni, Bildhauer und Holz-
schnitzer, aus Rovlo, lebte im 16. Jahrb. und ist
der Stammvater der Künstlerfamilie der Carlone
ans Rovio (s. Stammbaum der Carlone). Er
wanderte um 1570 nach Genua aus, wo er als
Holz-, speziell Arabeskenschnitzer arbeitete.
Nach einigen Jahren kehrte er nach seiner
Heimat zurück und erteilte seinen beiden Söhnen
Taddeo und (Xwteppe C. den ersten Unterricht
in der Bildhauerei; er brachte dieselben dann
zu ihrer weitern Ausbildung nach Genna.
Mcrmrie Maestri com. II, p. 217-218.
K. L. Üirard.
Carlone, Giov. Battista, Architekt und Bild-
hauer, ans Scaria im Val d' Intel vi, war ver-
heiratet mit Taddea di Alio, welche einer be-
rühmten Künstlerfamilie angehörte. Er ist der
Vater von Carlo und Diego C. (s. d.). Giov. Batt
wanderte nach der Schweiz und von da nach
Sflddentschland und Oesterreich aus. Im Kloster
Einsiedeln finden sich Werke von ihm ; er machte
sich einen Namen durch die Arbeiten, die er im
Dome von Passau ausfahrte. Giov. Batt. lebte
im 17. Jahrh.
Mertario, Maestri com. II, p. 217, 224. — t'liüli,
Best. Kstler V, Anhang, p. 222. Ä. L. üirard.
Carlone, Giuseppe, Bildhauer, Sohn von Oio-
vanni und Bruder von Taddeo C, wurde gegen
die Mitte des 16. Jahrh. in Rovio geboren. Den
ersten Unterricht im Zeichnen und in der Bild-
hauerkunst erhielt er von seinem Vater. Dieser,
welcher sich schon einige Jahre in Genua auf-
gehalten, nahm 1560 Beine beiden Söhne Giu-
seppe und Taddeo C. mit nach jener Stadt, wo
beide ihre Studien fortsetzten. Als Giuseppe
anfing, selbständig zu arbeiten, erhielt er zahl-
reiche Aufträge von den Höfen von Frankreich,
Mantua, Spanien und England. Genua besitzt
von ihm die Statuen von S.Peter und Paul am
Hochaltare der Jesuskirche; in derKapelleS.Siro,
welche der Geburt des Erlösers gewidmet ist,
die beiden Engelstatuen, sowie die Ornamente,
welche den Hauptaltar zieren.
Von einer Magenkrankheit befallen, kehrte C.
zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nach
Rovio zurück, wo er bald nach seiner Rückkehr
starb. Er hinterließ zwei Söhne, Bernardo und
Tornow (s. d.).
IMdttii, Di«., p. 60.— FuOli, Best. Kstler IV, p. 4. —
Boll. stor. 1835, p. 107. — Mrmrio. Maestri com. II,
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Curlono
— 270 —
Carlone
p.217,222. - Sopnnni, Vito dei pitt., p.297. - Kucoli.
Vito dei pitt. II, p. 197, 198. - Haid, Delle Tito dol
pitt. I, p. 431, 432. — Btrioloni, Art. »ritt, in Rom*,
p. 30. K. L. Girant
Carlone, Niccolo, Maler, Sohn von Giovanni
Jiattista C. und Bruder von Andrea und Gia-
como (\ geb. 1644 in Genua, war der am we-
nigsten bedeutende dieser Künstlerfamilie aus
Rovio, nicht wegen mangelnden Talentes, sondern
weil er, auf einer gewissen Höhe angelangt,
stehen blieb. Nach Fiorillo soll er der Schaler
seines Vaters gewesen sein ; wahrscheinlicher ist
es, daß sein Bruder Andrea, mit dem er öfters
gemeinschaftlich arbeitete, Bein Lehrer war.
Von Niccolo befindet sich ein Freskogemaide,
„S. Franziskus" verherrlichend, in der ihm ge-
widmeten Kapelle der Kirche S. Filippo Neri in
Genua. Von C. sind in derselben Kapelle die
Oelgcmälde an den Seitenwänden, den „hl. An-
tonius von Padua mit dem Jesuskinde" darstellend,
„S. Felice" und „S. Filippo." An den Seiten-
wänden der Kapelle S.Bonaventura in der Kirche
del Guastato malte er einige Heilige des Fran-
ziskauerordens. Das Oratorio di S. Andrea und
das erzhischötiiehe Seminar weisen verselüedene
seiner Werke auf. Die Arbeiten im Saale der
Jesuitenschule, welche Beinern Bruder Andrea
zugeschrieben werden, sind nach Sopran is An-
sicht Schöpfungen Niccolos. Er starb völlig er-
blindet 1714.
Haiti. Deik Vit« de! pitt. II, p. 101. - fiorillo,
(lesen, dor Konnte II, p. »Ol. — A'iiÄ», All*. K. -Lex.
II,li.ltl2. K.L.Oirurd.
Carlone, Taddco, Architekt, Bildhauer und
Maler, Sohn von Giovanni und Bruder von
(liuarpjte ('., wurde 1543 zu Rovio geboren.
Den ersten Unterricht erhielt er von seinem
Vater, der ihn 1560 mit nach Genua nahm. Zur
weitern Ausbildung, hauptsächlich zum Studium
der alten Meister, begab er sich von hier aus
nach Rom und bildete sich in dieser Stadt gleich-
zeitig in der Baukunst, Bildhauerei und Malerei
aus. In den beiden enteren Zweigen brachte er
es bald auf eine hohe Stufe und leistete darin
Vorzügliches, während er die Malerei später nur
als Nebenbeschäftigung betrieb. Nach einem
längern Studienaufenthalt in Rom wandte er
sich wieder Genua zu, wo er unter rastloser
Arbeit beinahe während seines ganzen Lebens
verblieb.
Zu seinen ersten selbständigen Werken, die er
in Genua schuf, gehören die marmornen Engel-
figuren in den Frontispizien der sechs von ihm
entworfenen Kapellen im linken Seitenschiffe der
Kirche S. Francesco di Castelletto. Diese Ar-
beiten führte er 1578 aus; ihnen folgten weitere
im Paläste Franco Lecaro; es sind dies die
Skulpturen am Hauptportale, im Innern die beiden
Hennessäulcn und die im Treppenhause befind-
lichen Marmorporträbi Lecaros und seiner Ge-
mahlin, lieber dem Portale des Palastes Leo-
nardo Salvago sind bemerkenswert zwei vor-
trefflich ausgeführte „wilde Männer" als Wappen-
träger und zwei Putten Uber den beiden Seiten-
fenstem. In der Gruft der Familienkapellc der
ehem. Dogen Giovanni und Matteo Senarega im
Dome von S. I/orenzo errichtete er deren Statuen.
Er ornamentierte ebenfalls das große Portal des
herzogl. Palastes der Turfi ; die Masken Uber
der ersten Fensterreihe sind auch sein Werk.
In dieselbe Zeit fällt noch seine Schöpfung der
Kolossalstatue des Forsten Andrea Doria auf
dem königl. Schloßplatze. 1583 malte V. das
Innere der Kirche S. Pietro auf der Piazza de'
Banchi aus und erstellte in dieser Kirche die
Statuen der Evangelisten Johannes, Zacharias
und Stephanus sowie die der hl. Elisabeth.
Mehrere Kirchen Genuas besitzen gemalte Altar-
blätter von ihm, welche Taddeos Meisterschaft
in der Führung des Pinsels bekunden. Auf dem
Stadtthore, genannt I' Erco, errichtete er in we-
nigen Tagen im Auftrage des Senates die Statue
des hl. Stephanus und die in dorischem Stile
gehaltenen Krönungen. Die Kirche S. Siro lieaitzt
von ihm melurere Statuen und Basreliefs. Der
FacAdcnschmuck der Kirche der Mad. dei Miracoli
in Savona, die Statuen der Madonna über dem
Hauptportal und seitwärts die beiden Evan-
gelisten Battista und Johannes sind im Entwürfe
wie in der Ausführung Cs Werk. Ferner wird
ihm auch der Bau der Loggia de1 Banchi in
Genua zugeschrieben.
Als sein Meisterwerk gilt die Kolossalfontaine
im Schloßgarten des Fürsten Doria. Dieses Kunst-
werk wurde in allen seinen Teilen ausschließlich
von C. geschaffen. Eine Gruppe von Tritonen,
Sirenen, Nymphen, Adlern, wasserspeienden
Delphinen und Mecmngcheuern wird Oberrafft
von einem Neptun auf schnaubendem Pferde,
ein Ensemble, das an Lebendigkeit und Phantasie
seinesgleichen sucht.
Auch die nähere und weitere Umgebung von
Genua besitzt viel Wertvolles von C, der bis
zu seinem Lebensende stetsfort thätig war. Er
starb am 26. März 1618 und wurde in der Kirche
S. Francesco di Castelletto in Genua beigesetzt.
OUtlli. Diz., p. 59, 80. — r*ßti, Beat. Katler IV,
p. 1, 2. — Boll. «tor. 1885, p. 78, 81, 107, 164, 188;
1886, p. 182. — Mtnario, Maeatri com. II, p. 217, 224,
227, 228, 231, 245. — Sopmni, Vit« dei pitt., p.293. —
A. MrUtni, Scult. IUI., p. 182. — /W/i, Vit« dei pitt.
n, p. 195, 196. - Rani. Delle vite dei pitt. I, p.427.
E. L. Uirard.
Carlone, Tomaso, Maler, Bildhauer und Archi-
tekt, Sohn von Giuseppe und Bruder von her-
nanh C. (s.d.). Er blühte im 17. Jahrb. und
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farlmii
— 271 —
Carona
stammt aus Rovio, wurde aber in Genua gehören.
Von ihm sind die beiden Engelsfiguren ül>er dem
Christusaltar in der Jesuskirche in Genua. In
der Kirche 8. Siro, deren Chor er erbaute, ein
hübsches Basrelief, eine „Engelgruppe mit Gott-
vater und der Gnadenmutter" ; ferner rühren von
ihm her die Statuen von „Abraham" und „David",
welche die Ignatiuskapelle von S. Siro flankieren,
und in einer Nische der Kuppel dieser Kirche
eine „Mater dolorosa mit dem Heiland im Schofle."
Die auf dem Stadtthore bei der Torre della lan-
terna befindliche „Madouna mit dem Kinde" ist
ebenfalls eine Schöpfung C.s.
Nach Bertolotti soll Tomaso zu Anfang des
17. Jahrb. in Rom im Palaste des Kardinals
Pallavicino gearbeitet haben. Von Genua folgte
C. einem Ruf an den Hof von Turin in die
Dienste des Herzogs von Savoyen, bei dem er
in großer Gunst stand und unter dessen Regie-
rung er prachtvolle Werke, sowohl im Baufach
wie in der Skulptur, errichtete. Er starb im
April 1667 ; auf herxogl. Befehl wurde zu seinen
Ehren in der Kirche S. Francesco in Turin eine
Gedenktafel mit seiner Büste errichtet.
Füßii, K.-Lex. I, p. 134. — Boll. stor. 1886, p. 1G3,
224; 1893, p. 184. — BtrhJotti, Art. svitr. in Roma,
p. 47, 71. — So},mni, Vit« doi pitt., p. 297. -- Ftiüli,
Beat. Kxtler IV, p. 4. -- Mcmirto, Maestri com. II,
p. 222. Haiti. Dello vito ilei pitt. I, p. 432. /Wi.
Vit« dei pitt. n, p. 198. E. L. Vimrd.
Carloni, s. Carlonc.
Carlot, Jean, ne" ä Gap vers 1634, mort ä
Geneve le 14 jauv. 1709, appreuti chez Abraham
Dutheil, fut recu maltre orfevre le 19 fevr. 1661.
A. Ckoittf.
Carolin«, Michele, Maler, geb. am 12. Febr.
1854 zu Bellinzona, begann seine Kunststudien
1871 an der Brera in Mailand, wo er eine
bronzene, sechs silberne Medaillen und eine
Ehrenmeldung erhielt. Er pflegte das Ornament,
die Landschaft und das Nackte, trat dann eine
Zeitlang zum Portratfach fll>er, in dem er Tüch-
tiges leistete. Seine ersten selbständigen Arbeiten
waren die Malereien der neuen Kirche von Airolo.
An der Schweiz. Kunstausstellung in Zürich 1883
wurden zwei seiner Arbeiten besonders bewun-
dert : „Junge Zicklein in einer Hotte auf Stroh
gelittet, welche ein Bauernmädchen zu Markte
bringt"; dieses Bild existiert in vielfachen Re-
produktionen; das zweite, „L'amico interprete",
ein größeres Gemälde, figurierte ein Jahr später
an der Liverpooler Kunstausstellung, wo es so-
fort einen Käufer fand. In seiner engern Heimat
finden sich von ihm die vier „Evangelisten" in
der Kirche von Sementina, in der Kirche von
Gorduno zwei größere Gemälde in Oel, ein
„S. Giuseppe" und „S. Domenico", und in seinem
väterlichen Hause ein allegorisches Fresko-
gemälde. Er malte auch die Porträts von Bundes-
rat Ruchonnet, Alfred Escher und Sindaco Jauch
von Bellinzona.
1889 unternahm C. eine Reise nach den Ia
Plata-Staatcn. Hier malte er die Kirche in
Uribelarca aus. Später verfertigte er die Kartons
zu einem großen allegorischen Gemälde, den
„Triumph der Kunst" verherrlichend. Diese
Kolossaldarstellung, für das Theater Colon in
Buenos-Aires bestimmt, kam leider wegen finan-
ziellen Schwierigkeiten nicht zur Ausführung.
Während seines Aufenthaltes in dieser Stadt
entstanden von ihm noch folgende Oelgemäldc:
„Der kleine Raucher", „Die Tanfe des hl. Bap-
tistns", „Odaliske", „Adam und Eva aus dem
Paradiese verbannt", „Der erste Ausgang" und
ein Porträt des Präsidenten Pens. 1891 nach
seiner Heimat Bellinzona zurückgekehrt, starb
C. daselbst am 30. Okt. desselben Jahres.
Bittnrki. Art. tic, p. 48 — 46. Ä. L. Uirar.l.
Carolin, I«odovico de, Sticker, aus Lugano,
in Rom. Am 13. Okt. 1612 klagt er beim Gou-
verneur gegen einen Sticker in der Werkstatt
des Francesco Bani, namens Francesco Borgo-
gnonc, der ihm Stockschläge verabfolgt hatte.
Uertolotti, Roll. stor. 1885, p. 189. — Her:, Art.
svlra. in Roma, p. IX n. 62. C. Brun.
Carona, eine kleine Ortschaft, etwa 5 km
oberhalb Lugano auf dem Bergrücken des Monte
Arbostora gelegen, ist die Heimat verschiedener
unter dem Namen „da Carona" bekannter Künst-
ler, deren eigentliche Familiennamen aber auf
„Solan", „Aprili", „Scala", „Cattaneo" etc.
lauten. Die drei Kirchen des Dorfes, sowie
einige der umliegenden Kapellen sind beinah
ausschließlich mit Kunstwerken von Caronesen
geschmückt. A\ L. Uinml.
Carona, Alberto da, Bildhauer, aus Carona,
wird 1387 als Mitarbeiter am Dombau von Mai-
land genannt.
Mertario, Maestri com. I, p. 353, 530. E. L. GirarJ.
Carona, Alessandro da, Steinmetzmeistcr, aus
Carona, arbeitete zusammen mit dem ebenfalls
aus Carona stammenden Bauführer Mora I^om-
bardo (Solaro, s. d.) um 1495 an verschiedenen
Bauten in Venedig. Schon 1532 figuriert Al.s
Name neben dem des Giov. Rattista da Carona
als Zeuge im Testamente von Tullio Lombardo.
P. Vtgezzi, Ripos. stor. in Lugano I, p. 62. — Oaffi,
Di alc. arch. e acult. della Svwz. ital., 1886, p. 3.
A". L. Uirard.
Carona, Andrea da, Bildhauer und Architekt,
aus Carona, arbeitete mit seinem Bruder An-
tonio (s. d.) von 1490—1514 am Palaste delle
Compcre in Genua. Beide waren Söhne eines
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— 272 —
Carona
gewissen Maestro Carlo (s. d.), welcher um 1488
herum sich durch seine Arbeiten bekannt machte.
Ooffl, Arch. o seult. della SWix. ital., 1886, p. 8.
E. lt. Oirard.
Carona, Antonio da, Bildhauer, Sohn von
Maestro Carlo aus Carona, arbeitete von 1490
bis 1514 am Palaste delle Corapere in Genua.
Ungefilhr um diese Zeit führte Ant. in Gemein-
schaft mit Bcrnardino Scala von Carona und
Michele da Carona in Sinigaglia die Skulpturen
aus, welche die Pfeiler am Festungsthore der
Citadelle schmöcken. Ant war auch bekannt
unter dem Namen Antonio „Sante da Carona."
Boll. «tor. 188B, p. 6; 1896, p. 10. — Berudotti,
Art. srizi. in Roma, p. 6. — Cajji. Arch. o bcuK. deUa
Svin. ital., 1885, p. 3. E. L. Oirard.
Carona, Carlo da, Bildhauer, aus Carona,
gen. „Maestro Carlo", ist der Vater von Andrea
und Antonio und arbeitete um 1488 vermutlich
in Rom und Genua.
Boll. «tor. 1885, p. 6. — Bertolotti, Art. «rix*, in
Roma, p. 6. — Vaffi. Arch. e «cult. della Svixx. ital.,
1886, p. 8. E. L. üitard.
Carona, Domenico da, Bildbauer, aus Carona,
wird 1387 neben Alberto beim Dombau von
Mailand genannt.
Mtrwrio, Maestri com. I, p. 358. E. L. Oirard.
Carona, Enrico da, Kriegsingenieur und Archi-
tekt, aus Carona, arbeitete zu Anfang des 15. Jahrh.
als technischer Bauleiter am Dome von Mailand.
Später, 1474, beteiligte er sich mit mehreren
seiner Landsleute ab Ingenieur an den Hafen-
bauten von La Spezia.
Mtr*trio. Haostri com. I, p. 620. — Boll. »tor. 1881,
p.271. E.L. Oirard.
Carona, Francesco da, Bildhauer, wurde laut
Dokument vom 22. Febr. 1661 zur Wiederher-
stellung und Erneuerung des mit dem Einstürze
drohenden Säulcnhofes des Alcazare in Sevilla
berufen. Er unternahm diese Arbeiten gemein-
schaftlich mit einem „Juan de Lugano" (s. d.).
Sie dauerten bis 1566. An Stelle der vier dicken
Säulen an den Ecken des Hofes kamen Säulen-
triaden mit gemeinsamem Gebalke zustehen; auf
die hohen Bogen in der Mitte jedes Korridors
kamen jo zwei Paare; im ganzen waren es 52
Säulen. Für jede einzelne dieser Säulen erhielt
Franc. 19 Dukaten, für Paare 36—38, für die
großen 21 und für das Gebälk 10-12 Dukaten.
Franc, lieferte auch feinere Marmorarbeiten:
für das alte Sagrario der Kathedrale von Sevilla,
gemeinschaftlich mit dem span. Bildhauer Juan
H.Vasque/., das Portal und das Tabernakel (1568
bis 1574). Den dazu verwendeten Marmor bezog
er aus Genua, wo er früher thätig war. Die
Arbeit dieses Tabernakels, das sich leider nicht
mehr vorfindet, soll sehr reich gewesen sein.
Die Gipsmodelle zu diesen beiden Kunstwerken
waren Francescos Schöpfungen.
Juni. Jahrh. preufi. Ksttamml. XIII, p. 86, 89. —
Arch. «tor. dell' Art«, 1892, p. 358. E. L. Oirard.
Carona, Gaspare da, Ingenieur, aus Carona,
war um 1402 unter dem damaligen Dombau-
meister Marco da Carona am Mailänder Dom-
bau als technischer Bauleiter thätig; er erhielt
in dieser Stellung einen täglichen Gehalt von
8 Soldi. 1416 wurde er zum Vorsteher der
Marmorbrüche von Gandoglia ernannt.
M marin, Maestri com. I, p. 352. — Cajfi, Arch. e «cult.
dell» Sviiz. ital., 1885, p. 2. E. L. Oirard.
Carona, Gaspare da, Bildhauer, ans Carona,
lebte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. Die
Hanptkirche von Carona besitzt noch Reste alter
Altäre, ferner eine Marmor tafel mit einer Sta-
tuette der Madonna zwischen dem hl. Sebastian
und S. Rochus, sowie ein schönes Weihwasser-
becken mit 40 Kannelaren ; Gaspare war wahr-
scheinlich einer der Mitarbeiter an genannten
Kunstwerken. In Genua finden sich einige sehr
fein gearbeitete Palastportale von Gaspare, z. B.
das des Palastes Sauli, welches er 1494 ausführte.
Boll. «tor. 1885, p. 6. — Brrtototii, Art. «»ix«, ia
Roma, p. 6. — Hahn, Kunst- u.Wandcrstud., p. 186. - -
btr»., Report f. Kunstwüsenscb., Bd. III, 1880.
Ju»ti, Jahrb. preuD. Katsamml. XIII, p. 68—6».
A'. L. Üirant.
Carona, Gerolamo da, Bildhauer, ans Carona,
arbeitete um 1545 mit seinem Vater Alberto
(nicht identisch mit obengen. Alberto) am Dome
von Mailand.
Utnario, Maestri com. I, p. 586. E. L. Oirard.
Carona, Giacomo da, Kriegsingenieur, aus
Carona, war um die Mitte des 15. Jahrb. in Genua
thätig. Laut Dokument vom S.Juli 1471 wurde
er mit der Ausführung der Walbichilde am
Festungsthore S. Francesco in Genua sowie der-
jenigen am Eingange zur Citadelle betraut. Diese
Arbeit wurde ursprünglich einem Bartolome« da
Como übertragen, der sie aber wegen ander-
weitiger Beschäftigung nicht ausführen konnte.
Laut Schreiben vom Advokaten des Herzogs von
Mailand, einem gewissen Giovanni, führte Giac.
da C. seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit
seiner Auftraggeber aus und erhielt dafür 650
Dukaten in Gold ausbezahlt.
Boll. «tor. 1881, p. 270. - Mtnari», Maestri com.
L p. 619. E. L. Oirard.
Carona, Giacomo (Jaccomo) da, Maurer-
meister und Architekt, aus Carona, wurde 1411
als Berater wegen der Form des Mailänder
Domdaches beigezogen. 1470 besorgte er die
Renovationen am Gebäude der Münz Verwal-
tung in Genua. Laut Schreiben vom 21. Nov.
1474 des Fürsten Lampugnano an den Herzog
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Carona
- 273 -
Caroni
Sforza wurde Giac. nebst einigen Maurermeistern
aus seiner Heimat der Bau des Schlosses von l*
Spezia übertragen und Giac. zum Oberbauführer
ernannt. In obgenanntem Schreiben wird kon-
statiert, „che Ii hanno facto una bona e bella
opera." In jener Zeit arbeitete Giac. auch an
den Hafenbauten von La Spezia.
Boll. stor. 1880, p. 151; 1881, p. 270; 1883,p.l2,67.
Jv. Ii. Girard.
Carona, Gregorio da, auch Greguol genannt,
Bildhauer, aus Carona, zeichnete sich um 1488
in Venedig aus, wo er, in Gemeinschaft mit seinen
Landsleuten, den berühmten Lombardi (Solari,
s.d.), arbeitete.
Boll. stor. 1885, p. 0. — iitnario, Maestri com. II,
p.29. — Oaffl, Arth, e scult. della Srizz. itaL, 1885, p.8.
E. L. Gimrd.
Carona, Lanfranco da, Steinmetz, aus Carona,
war um 1387 am Dombau von Mailand beschäftigt.
Urrmrio, Maestri com. I, p. 853. E. L. Girard.
Carona, Leonardo da, Baumeister, Ingenieur
und Steinmetz, aus Carona, stammt aus dem
Ende des 16. Jahrh. Er wurde 1504 nach
Rodaris (s. d.) Tod an den Dombau von Como
berufen, mit einem Monatsgehalte von 6—6 Scudi
nebst freier Wohnung. Später arbeitete Leonardo
in Genua.
Oaffl. Arch. e scult. delia Srizz. IUI., 1885, p. 8. —
Menario, Maestri com. I, p. 45G. Ä. L. Girard.
Carona, Leonardo da, Bildhauer, aus Carona,
arbeitete 1669 als Bildhauer und Bauführer am
Mailänder Dome.
Boll. stor. 1885, p. 106. — Bertdatti, Art. srizz. in
Roma, p. 29. E. L. Girard.
Carona, Martino da, Architekt und Stemmetz-
meister, aus Carona, ist der Sohn eines Giovanni
da Carona und der Vater von Pietro Lombardo
(s. d .) , auch gen. Pietro da Carona. Mart. arbeitete
im 16. Jahrh. zuerst am Dombau von Mailand
und nachher in Venedig. Hier baute er um 1470
die Scuola di S. Marco ; auch wird er für den
Erbauer der Kirche S. Zaccaria gehalten. Bei
jenem Bau wirkte sein Sohn Pietro als Stein-
metzmeister mit. Von Mart geht die Künstler-
familie der „Lombardi" (a. d.) aus, die sich in
Venedig durch ihre hervorragenden Leistungen
auf dem Gebiete der Architektur und Skulptur
auszeichnete. Der richtige Familienname der
Lombardi ist hingegen „Solan" oder „Solaro"
(s. d.) und diese stammen aus Carona, wo ihre
Nachkommen heute noch leben.
Cteekttti, Archiv, venet. XXVIII, ]>. 422. — Mmario,
Maestri com. II, p. 88-39. E. L. Girard.
Carona, Michele da, Steinmetz, aus Carona,
war laut Dokument (Zahlungsverpflichtung) vom
26. April 1496 von 1493-1496 in Sinigaglia und
Ancona thäüg. Er war Mitarbeiter an den
Skulpturen, welche die Thnrpfnrten am Haupt-
festungsthore von Sinigaglia schmücken.
Boll. stor. 1896, p. 9—10. E. L. Girard.
Carona, Pier Angelo da, eigentlich Pier Angelu
della Scala, Bildhauer, aus Carona, arbeitete zu
Anfang des 16. Jahrh. in Genua. Der dortige
Dom von S. Lorenzo besitzt eine schöne Arbeit
dieses Künstlers. Gleich beim Eingange links,
der Kapelle S. Giovanni gegenüber, befindet sich
eine von Pier Angelo 1627 aus weißem Marmor
ausgeführte Kanzel mit Wendeltreppe. Die orna-
mentale Komposition dieses Kunstwerkes, aus
Früchten, Blumen und allerlei kleinen Figuren
bestehend, ist in staunenswerter Feinheit aus-
gehauen. Die Kanzel trägt Pier Angelos Namen.
Von Genua begab er sich, einem Rufe folgend,
nach Spanien, wo er längere Zeit arbeitete. Er
ist in Gemeinschaft mit Giov. Ant Aprile (s. d.)
der Urheber eines berühmten Prälatengrabes in
Toledo. Dieses in der Hauptkapelle der Kirche
S.Juan della Penitenzia in Toledo befindliche,
dem Bischof von Avila, Francisco Ruiz, gehörende
Grabdenkmal wurde von diesem Kirchenfürsten
schon in Genua, als er auf einer Durchreise nach
Rom in jener Stadt sich aufhielt und auf Pier
Angelo aufmerksam gemacht wurde, diesem zur
Ausführung übertragen.
Mamrio. Maestri com. II, p. 2 IG. — Oaffl. Arch. e
scult. deUa Srizz. itaL, 1886, p. 3. — Jmti. Jahrb. d.
proun.Kstsamml. XIII, p. 69, 7 1,78, 74. E.L.Girard.
Carona, Pietro da, gen. Pietro Lombardo,
Steinmetz, aus Carona, ist ein Sohn des Martino
(s. d.) und arbeitete unter diesem gegen Ende
des 15. Jahrh. in Venedig. B. L. Girard.
Carona, Tommaso da, Bildhauer, aus Carona,
arbeitete unter Marco da Carona von 1399 bis
1401, und von 1402 bis 1437 neben Caspare am
Dombau von Mailand. In der Kirche von Carona
befinden sich mehrere Kunstobjekte, hauptsäch-
lich Altäre, an denen er, gemeinschaftlich mit
Marco und Gaspare, gearbeitet hat.
Boll. stor. 1885, p. 6. — Btrtoloui. Art. srizz. in
Roma, p. 6. — RaAn, Kunst- u.Wanderstudien. — Cajfi,
Arch. e scult. della Srizz. itaL, 1885, p. 2. — Jntti.
■labrb. preuQ. KstsammL XIII, p. 68. E. L. Girard.
Caronl (Carroni), Emanuelc, Bildhauer, von
Rancate bei Mendrisio, geb. am 26. Febr. 1826.
Er begann seine Studien in Mailand, von wo
aus er bald nach Florenz übersiedelte. Hier
wurde er Schüler von Bertolini und erhielt 1861
für die daselbst ausgestellte „Sklavin in Fesseln"
eine Medaille. An der Pariser Weltausstellung
von 1867 bekam er für eine „Ophelia" und
„Sklavin" die goldene Medaille. Auf diese Aus-
zeichnung hin erteilte ihm Viktor Emanuel den
Professortitel.
18
*
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Carpin
- 274 -
Casella
Weitere nennenswerte Werke C.s siud: Eine
Statue des „hl. Sebastian", „Die Unschuld", „Die
Waise von Montanara", „Der Liebesgott, die rohe
Kraft besiegend", „Der Schmetterling", „Der
Flattergeist", jetzt im Museum zu Washington,
„Die letzten Stunden Viktor Kmanuels", „Ijeda
mit dem Schwan", „Die Rose des Frühlings",
„Liebesbotschaft", „Theodor Benfey" u. s.w.
v.Ttekamtr, Jabresber. bern. Kstrer. 1868, p. 52, 66.
— Zeitschr. f. bild. K«t XIII, p. 380 (Fabriczy). —
Jlfiilfcr. Biogr. K.-Lex. I, p. 227. — Dt Gubenatit, Di*,
bioer., Firenzo 1 889, p. 1 02 — 103. E. L. Girant.
Carpin, Jacob, nö ä Geneve vers 1636, mort
le 17 fevr. 1721, apiirenti chez Simon Duteil, tut
recu maltre orfevre le 5 oct. 1660. A. CSoiiy.
Carrard, Jules-Samuel-Henri-Louis, peintre.
N6 vera la fin de mars 1785, mort ä Orbe, le
27 oct. 1844, fils du jurisconsulte Franc.-Salom.-
Christophe Carrard et de Cath.-Elisab. Fivaz,
ancien officier au Service de France, il fut pendant
deux ou trois ans prisonnier des Anglais sur lea
pontons de Cadix. II peignit ä la gouache ou ä
l'aquarelle. II est l'auteur du grand „Panorama
de Lausanne" (en deux planches), Mit« j>ar
Georges Rouiller vere 1830.
CK. Vmilkrmet. Id. MUviUe.
Carrard, Louis-Samuel, ministre du St. Evan-
gile (c'est ainsi qu'il a signtf plnsicurs tableaux)
et peintre de paysagc, parent du pröeädent, n6
probablemcnt ä la fin de l'annee 1755, a etö
haptise le 16 mars 1756 ä Yverdnn, oü son pere
tftait pasteur; mort a Orbe, le 29 sept. 1839.
A Tage de 80 ans, il peignait encore avec vigueur.
Plusieurs de ses tableaux se trouvent a Orbe;
ils representent des paysages, soit de notre pays,
soit du midi de la France et d'Italic.
Ck.VuUUrmtt. Ld. MiMüe.
Carrato, Francesco, Architekt, aus Bissonc,
lebte im 16. Jahrh. und soll im Dienste des Vize-
königs von Prag gearbeitet haben.
Holl. stor. 1899, p. 86. E. L. Girard.
Carresana, Domenico, Maler, aus Cureglia
bei Lugano. In der Kirche Sta. Maria di Galli-
naggio in Chiavcnna befindet sich ein hübsches
Freskogemälde, die „Geburt Christi" darstellend,
mit der Inschrift: „Dominicus Caresianus de
Cureglia vallts Lugani . hoc opus fecit 1605."
Boll. stor. 1888, p. 238. E. L. Girard.
Carresana, Giovanni, Architekt und Maler,
aus der Gegend von Lugano, wahrscheinlich aus
Cureglia gebartig, war zu Anfang des 17. Jahrh.
in Turin als Architekt und Maler thätig.
itervirio, Maestri com. II, p. 194. E. L. Girard.
Carrenann (Caresana), Giuseppe Salvatorc,
Architekt und Kriegsingenieur, wurde 1696 in
Cureglia bei Lugano sreboren. Er kam später
an den Hof von Turin, wo er längere Zeit ar-
beitete und in hohem Ausehen stand. Nach
seiner Heimat zurückgekehrt, bildete er dort in
seinem Fache eine Zahl tüchtiger Schaler aus,
welche im In- und Auslande sich berühmt mach-
ten. Es soll dieser C. von Turin nach Rubi and
gezogen sein und dort die Stelle eines Generals
bekleidet haben. Später soll er Gouverneur von
Riga gewesen sein.
(Mddli, DU., p. 69. — Biantki. Art. tic, p. 40. —
Menario, Maestri com. II, p. 194. — Boll. stor. 1879,
p. 232. — Frantcini, Kt. Tessin, p. 224. — P. Vtgtui.
Kspos. stor. dl Lugano I, p. 276. E. L. Girard.
Carroni, Em an., s. Caroni.
Canon, M11" Julia, nee en Angleterre le 6 oct.
1878, est venue fort jeune ä Genfeve, y a fre-
quente l'Ecole des Beaux-Arts, oü eile a obtenu
de nombreuses recotnpenses. M,u C. a dessine
des portraits, des affiches, etc. et eile donne des
lecons de dessin. Elle a expose une „Etüde"
au pa8tel, ä Geneve, en 1903.
Renseign. de l'artiste. — Cat. de l'Expos. munlclp.,
Qenere 1903. A.-J. M.
Carteret, Jacques, n£ ä Is-sur-Tille vers 1724,
mort ä Geneve le 7 oct 1772, apprenti chez
Francois Margerie, fut recu maltre orfevre le
18 mars 1752. A. CkoUy.
Cartier, Antoine, graveur et ciseleur, n6 au
Petit-Saconnex, pres Gen6ve, rec,u bourgeois de
Geneve le 29 mars 1732 ponr 4000 ecus, deux
fusils assortis et 10 ecus ä la Bibliotbeque.
CWi«, Livre des Bourgeois, p. 424. A.-J. M.
Carüer, Theodore, n<5 ä Geneve le 8 mai 1610,
mort le 9 aoüt 1656, maltre orfevre, fut nomme
en 1652 regent de la IX* classe au College.
A. Ckoilg.
Cartier, Pierre, fils du precedent, n6 ä Geneve
le 24 mars 1648, mort le 15 avril 1713, apprenti
chez Etiennc Grotti, Rival, pnis Antoine Dufour,
fut recu maltre orfövre le 10 sept. 1680.
A. Chnity.
Cartier, Jacques, fils du prececlent, n6 a
Geneve le 6 nov. 1693, mort le 11 janv. 1747,
fut recu maltre orfevre le 27 janv. 1713.
A. Ch<iuy.
Caaati, Pietro Antonio, Stuccator, aus dem
Luganesischcn, war um 1681 an der Aus-
schmückung der Klosterkirche St Florian in
Enns beteiligt
Mtnario, Maestri com. II, p. 568. E. L. Girard.
Caaelitx, s. Kaselitz.
Caaella, Andrea, Bildhauer, von Ciona-Carona
bei Lugano, lebte in der Mitte des 16. Jahrh.
in Rom. Zwei Gerichtsakten vom 20. Okt 1562
und 12. Nov. 1564 bezeichnen Andrea sowie
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Casella
- 275 -
Casella
seinen Bruder Battista als zwei Künstler, die
öfters wegen injuriösen Streitigkeiten mit den
Gerichten zu schaffen hatten. Die jeweiligen
Akten geben Aufschluß Ober Andreas Th&tig-
keit in Rom; er arbeitete um jene Zeit in der
Villa Alessandro de Grandis auf Monte della
Trinita. Um die Zeit von 1673 war er für die
Kardinäle Ferrara und Borromeo th&tig.
Boll. ator. 1885, p. 76. — Bertolotti, Art. evizz. in
Roma, p. 20, 70. - Bianeki, Art. tic, p. 46. -- Mer-
«orio, Maestri com. II, p. 468. E. L. Oirard.
Casella, Antonio, Maler, Bruder von Gian
Andrea C. (s. d.) ans Lugano, arl>eitete mit diesem
zusammen um die Zeit von 155« in Turin.
Boll. stör. 1885, p. 187. — Bertohtti, Art. aviaz. in
Roma, p. 58. E. L. Oirard.
Casella, Antonio, Bildhauer und Architekt,
ans Carona, lebte Ende des 15. und anfangs des
16. Jahrb. Er ixt der Schöpfer der dekorativen
Arbeiten am Municipium in Brescia, eines Bau-
werkes der italienischen FrQhrenaissance. Von
ihm sind auch die beiden Pyramiden an der
Süd- und Nordecke dieses Palastes, sowie die
meisterhaft ausgeführten Kandelaber an der
Nordfacade. Seine Arbeiten datieren aus dem
Ende des 15. Jahrh.
Boll. ator. 1885, p. 6; 1890, p. 253. — Mermrio.
Maestri com. I, p. 575. — BeruAotti, Art. aviaz. in Roma,
p. ö. — Caffi, Di alc. areta. e «mit. dolla Svizz. ital.,
contin. 1886, p. 6. E. L. Oirard.
Casella, Battista, Maurermeister und Bild-
hauer, aus Ciona-Carona, arbeitete mit seinem
Bruder Andrea C. (s. d.) in der Villa Alessandro
de Grandis auf Monte della Trinitä in Rom.
Boll. ator. 1885, p. 70. — Berietet«, Art. evizz. in
Roma, p. 20, 21. — Menario, Maestri eom. II, p. 408.
A\ L. Oirard.
Casella, Daniele, Architekt, geb. 1(513 in
Lugano, arbeitete in Kom. Näheres Ober ihn
ist nicht bekannt.
Boll. ator. 1885, p. 190. — Bertolotti. Art. Bvizz, in
Roma, p. 63. E. I. Oirard.
Casella, Daniele, Bildhauer und Architekt,
von Carona, war Schüler von Taddeo Carlone und
arbeitete 1583 mit diesem gemeinschaftlich an
den Statuen des Evangelisten Johannes, Zacharias,
Stephanus und der hl. Elisabeth in der Kirche
S. Pictro de' Banchi in Genua. Die Bildhauer-
arbeiten in der Loggia de' Banchi sollen eben-
falls von C. herrühren. Von ihm stammt auch
der Entwurf zur ersten Seitenkapelle rechts in
der Kirche S. Siro.
M erMario, Maestri com. I, p. 228,379, 386. - Ratti,
Vit« de' pitt., scult. etc. I, p. 430. ~ Sopmni. Le vltc
de' pitt, acult. etc., p. 295. E. L. Oirard.
Casella, Fedele, Bildhauer, aus Carona, ar-
beitete um 1522 in Palermo in Gemeinschaft
mit Antoncllo Gaggini. Kr führte dort mehrere
schöne Arbeiten aus, unter anderen in der Kirche
Sta. Maria. Bemerkenswert sind hier die von
ihm geschaffenen sechs Säulen mit Piedestalcn
und Kapit&len. Nach Gagginis Tode arbeitete
C. zusammen mit seinem Bruder Scipione.
Mmario, Maeatri com. II, p. 386. — Biancki, Art.
tiC, p. 46, 92. E. L. Oirard.
Casella, Filippo. Laut Dokument vom 9. Juni
1591 befand sich um diese Zeit in Rom ein
„Philipus Casella" als Mitglied der Bruderschaft
der Steinmetzen; nähere Herkunft unbekannt.
Bertolotti. Art. srizz. in Roma, p. 22. E. L. Oirard.
Casella, Francesco, Steinmetzmeister und
Bildhauer, aus Carona, war von 1570— 1678 am
Bau der Kathedrale Sta, Maria della Consolazione
in Todi (Prov. Perugia) beschäftigt. Die Aus-
schmückung der beiden Emporen und deren
Nischen wurde von ihm ausgeführt, ebenso,
wie ein Dokument vom 2C. Mai 158G besagt,
die Gesimse, Deckengeländer und Bogenpfeiler
der Kuppe] dieser Kirche. Auf Befehl des
Bischofs von Todi, Angelo Cesi, erstellte er üi
der Kirche S. Fortunato die unter dem Hoch-
altare befindliche Graburne, die bestimmt war
zur Aufnahme der Gebeine von Heiligen. Das
zugehörende, schön gearbeitete Portal soll eben-
falls Francescos Arbeit sein. 1598 verließ C.
Todi und begab sich nach Ferrara.
Boll. ator. 1885, p. 79. — Bertolotti, Art. arm. in
Roma, p. 24. — Bianeki, Art. tic, p. 47. — Mtnario,
Maestri com. n, p. 308. — Oaf/i, Di alc. arch. e acult.
della Svizz. ital., contin. 1886, p. 6. E. L. Oirard.
Casella, Gian Andrea, Maler, aus Lugano,
war um die Mitte des 17. Jahrh. Schüler von
Pietro da Cortona in Rom, dessen Manier er,
nach Ticozzi, nachahmte. Von Rom folgte er
einem Rufe nach Turin, wo er unter Mithülfe
seines Neffen Antonio, in der Zeit von 1656 bis
1658, hübsche Arbeiten ausführte, namentlich
Altarblätter für die dortigen Kirchen. Kr
schmückte auch das kgl. Schloß Veneria mit
Märchen- und mythologischen Darstellungen aus.
Boll. ator. 1885, p. 187, 224. — Bertolotti. Art. avizz.
in Roma, p. 58, 71. — Ticatti. Dia. dei pitt. I, p. 101.
— Lanxi, Stor. pitt. V, p. 882. — De Boni, Diz., p. 195.
— FüMi, K.-Lez. I, p. 140. E. L. Oirard.
Casella, Scipione, auch Scipione da Carona
genannt, Bildhauer aus Carona, war mit seinem
Vater FedeU C. um die Mitte des 16. Jahrb.
unter Giacomo Gaggino (s. d.) an der Aus-
schmückung der Kathedrale von Palermo thätig.
Scip. arbeitete 1544 auch an dem für den Erz-
bischof von Palermo bestimmten marmornen
Throne, welcher an Stelle des alten, demolierten
errichtet wurde. Er verpflichtete sich um diese
Zeit, für die Kathedrale eine hl. Cäcilia, mit
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Caspar
- 276 -
Castan
Arabesken und Historien verziert, auszuführen,
wurde aber bei Beginn dieser Arbeit 1545 vom
Tode ereilt. Dieselbe wurde spater von seinem
Bruder Vincenzo C. und Fazio Gaggino vollendet.
Mtnario, Maestri com. II, p. 38G. — Biamchi, Art
tic, p. 46, 92. — Archiv, stor. ital., T.Vin, parto II,
p. 89, 90, 94, 96. E. L. Qimrd.
Caspar, Bildhauer, gebartig von Straßburg,
ließ sich um 1372 in Luzern oder in Meggen
bei Luzern nieder. Im genannten Jahre, den
16. Marz, verkaufte Johannes von Würzen „an
Caspar den Bildhauer von Straßburg um 14 Pfund
Pfennige sein nider gut zu Wartflu bi dem Sew."
(Urkunde im Stiftearchiv im Hof in Luzern.)
1381 ist C. im Ältesten Luzerner Bürgerbuch
(1, 13, b) unter der Bezeichnung: „bildhawer von
Meggen" als Bürger aufgeführt.
RegesteDabdnick obiger Urkunde im Geschichten*. XX,
p. 183. — Schneller, Lukasbraderach. Lux., p. 7, Anm. 3.
Fran* lltrintmann.
Caspar, Goldschmied, wird 1514 im Vergicht-
bnch des Gerichtes von Basel erwähnt. Ein
Goldschmied des gleichen Namens, aus Koblenz,
im 15. und 16. Jahrb. in Zürich, ist wohl mit
diesem identisch.
Mittlf?. des fHrn. Dr. Zoller- Werdmüller.
D. Burckkardt.
Caspar, Joseph, Kupferstecher, geb. 1799 in
Rorschach (Kt St. Gallen), gest. 1880 in Berlin.
1815 kam er nach Born, 1820 durch W. v. Schadow
nach Berlin, wo er den Beschluß faßte, sich
ganz der Kupferstecherkunst zu widmen. Kr
begab sich zu dem Zweck nach Mailand, um
Longhis und Anderlonis Schüler zu werden, unter
denen er sich im eigentlichen Sinne des Wortes
zum Uaffaelstecher ausbildete. 1826 ließ er sich
in Berlin nieder, woselbst er bis 1847, als eine
Augenschwäche fernerer Arbeit ein Ziel setzte,
zahlreiche Werke schuf. Er hatte in Berlin die
Stelle eines Bibliothekars der Akademie inne,
deren Mitglied er war.
Die Stiche C.s kommen in vier verschiedenen
Etats vor. Er stach nach Raffael („Sta. Cata-
rina", 1825, „Madonna Colonna", 1830); nach
Deger („Maria mit dem Christkinde", 1838);
nach Franc ia („Mater dolorosa"); nach Murillo
(„St Antonius von Padua"); nach Boltraffio
(„Sta. Barbara", 1842); nach Overbeck („Das
befreite Jerusalem", 1844); nach Daege („Die
Parzen"); nach van Dyck („Thomas von Sa-
voyen", „Prinz de Carignan", 1840); nach
Tizian („Die Tochter des Meisters", 1835); nach
Hensel („Felix Mendelssohn -Bartholdy"); nach
Pesnc („Prinz Heinrich", „Friedrich Wilhelm I.
und der II. von Preußen"). Nagler führt noch
an „Die neun Musen" von W. Wach, „Königin
Louise von Preußen" nach Hauch, „Rauchs
Bildnis" etc. und Müllers „Bronzegruppe des
auf einem Panther ruhenden Bacchanten" (1834),
sowie „Vorbilder für Fabrikanten und Hand-
werker", Berlin 1821—1830.
Nagler. K.-Lei. II, p. 418. — Seubert. K.-Lox. I,
p. 242—243. — Andre*», Kupferstichsanuuler I, p.245
bis 246 ; ErgAuiuagsheft, p. 28. C. Bnm.
Caspar, s. Cun, Kasp.
Casseignard, Pierre, ne" aMontagnac (France)
vers 1664, mort le 10 janv. 1730, fut recu habitant
de Genöve le 24 mai 1692 et maltre orfevre le
18 oct 1693. A. Choiti).
Cassln, Abraham, ne" a Geneve le 22 juillet
1 663, apprenti chez Paul Jaquemin et chez Louis
De Luc, fut recu maltre orfevre le 7 mars 1698.
A. CKoity.
Cassln, Jacob, fils du pr£c£dent, ne* ä Genövc
le SO janv. 1697, mort 1c 22 mars 1764, apprenti
chez Alphonsc Maudry, fut recu maltre orfevre
le 28 mars 1732. A. CkoUy.
Cassln, Jacques, dont un ancAtre, originaire
du Quercy, avait ite* recu bourgeois de Geneve
en 1579, Itait fils de Jean C, marchand de
tablcaux et d'estampes. II naquit ä Londres le
7 janv. 1739 et mournt ä Genöve le 15 fe*vr. 1800.
II montra de bonne heure de grandes dispositions
pour le dessin, ätudia pendant sept ans cet art
ä Geneve sous Soubeyran, puis sept ans ä Paris
sous le eclebre Yien. Une fois renträ ä Geneve,
il fut, en 1776, e"lu maltre de l'ecolc de dessin
en möme temps que Vaniere et chargl speciale-
ment de l'ecole d'ornement qu'il dirigea jusqu'en
1799. Tous deux succ&laient ä leur premier
maltre Pierre Soubeyran et tous deux dirigerent
l'acadlmie d'apres nature crlc-e par la Socie'te'
des Arte en 1778. C. avait forme de bona Cleves,
entre autres Constantin, le futur peintre sur
porcelaine; Rigaud observe qu'il avait plus de
zble que de väritable talent; c'est possible, mais
U est de fait qu'en l'absence d-oeuvrea propres
a nous renseigner, nous ne pouvons porter de
jugement sur les travaux de cet artiste, dont
la Imputation n'egala jamais ni celle de son
pr£d6ceaseur, ni celle de son successcur, Jean
Jaquet.
Sardei, Diction. des (amilles genev., msc. — Rigaud,
Renseigu., p. 269. — Noa anciens et leura «euvroa, I,
1901, p. 60 et 62. A.CkoUg.
Cassln, Jean, fut recu maltre orfevre le 4 avril
1763. A. Ckoüy.
Castan, Gustave, peintre, ne" k Genfeve le
25 dec. 1823, fils d'Alphonse C. et d'Elisabeth
Rilliet. II fit ses Stüdes au College et ä l'Aca-
deroie de sa ville natale, s'attachant plus speciale-
ment aux ötudes litteraires pour lesquelles il
devait conserver toute sa vie une prtdilection.
De tre* bonne heure, il avait montre de rares
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Castan
— 277 —
Castan
dispositions poiir le dessüi, dispositions dout ses
parents, a la v6rite\ ne savaient trop s'ils devaient
les encourager; maia sa mere consulta Calame
qui, au tu des essais du jeune eHudiant, n'hesita
pas k dire: „Envoyez-le moi." Et c'est ainsi
que C. entra dans l'atelier du chef alors in-
conteste" de l'äcole genevoise. II y fit de rapides
progres, servi, du reste, par une facilitö extra-
ordinaire, un „brio" incomparable. En 1845,
Calame fit avec ses Cleves le voyage de Rome ;
la, comme ä Geneve, oö il leur faisait plus bou-
vent copier aes Itudes que la bonne nature, la il
les fit dessiner, deasiner a outrance dans l'atelier,
sans leur laiaser pour ainsi dire le temps de voir
et de s'impregner de la merveilleuse campagne
de Rome: C. ne aubit aucune influence parti-
culiere de ce voyage et garda peu de Sympathie
pour l'Italie, ou il ne retourna pas. Quoiqu'il
en soit, la methode de Calame lui donna un fond
solide de connaissances, le goöt dans le choix
des morceaux, rhabilete k saisir les effets et ä
fixer les premieres impressions, en lui inspirant
un grand amour pour la nature alpestre. On a
pu dire qu'il recut quelque chose, en outre, de
l'enseignement de Diday, avec plusieurs des Cleves
duquel il 6tait intimement lie\
C. quitta l'atelier Calame et se rendit a Paris
en 1849. Comme d'autres Cleves du maltre gene-
vois, il fut bientöt attire* et conquis par la jeune
et brillante ecole francaise du paysage. II fit
campagne avec plusieurs de sca representants
inconteetea dans le Dauphin^, dans le Berry:
maintes toi les de lui ont refllte* Francais, Corot,
sana qu'il faille croire par la qu'il avait abdiquä
toute personnalitl. Celle-ci se fortifia, au con-
traire, et c'est en pleine possession de son talent
qu'il se mit ä exposer — et des lors röguliere-
ment — au Salon de Paris. II y obtint une
mention honorable et une seconde mödaille. Et,
pour ce qui concerne les recompenses, disons
encore qu'il recut de bonne heure k Turin la
croix de l'ordre des Saints-Maurice-et-Lazare, un
diplöme k Vienne (Autriche) et diverses mldailles
d'or, d'argent, de bronze dans differentes villes
de France. Citons quelques-uns de sea envois au
Salon: „Matinee d'automne", „Forfit de ebenes",
en 1868; „Temps d'orage", „Souvenir du Bour-
bonnais", en 1869; „Interieur de bois", en 1870;
„Un labourage", „Soleil couchant en hiver", en
1872; „8oleil couchant", en 1873; „Les bords
de l'Aire, aux cnvirons de Geneve", „L'etaug
de Roches, a Morestcl (Isere)", „Interieur de
bois a Gargilou8e (Creuse)", en 1874; „La marle
basse aux environs de Trouville", „La maröe
haute a Villerville", en 1875; „Un ruisseau ä
Reignier (Haute-Savoie)", „Souvenir d'Auvers
(Seine-et-Oise)", en 1876; „La premiere neige,
lac d'Oeschinen", „Souvenir du Berry", en 1877;
„Le bois de la Lignicrc, pres Goppel", „Les
bords de la Creuse", en 1878; „Le chemin du
bois k Cernay-la-Ville", en 1879; „Matinee
d'automne aAuvers", „Mareebasse äS"-Adresse",
en 1880; „Matinee d'automne", „Les bords de
l'Oise", en 1881 ; „Les falaises de Villerville",
en 1882. Si l'on ajoutait a cette liste celle des
innombrables tableaux exposes ailleurs qu'ä
Paris et en Suisse, on arriverait k un chiffn;
formidable. Et, en cffet, gracc ä cette facilite*
dont il a dejä 6t6 question, grace aux Stüdes
rapportees en grande quantite" et enlevees de
verve, tout en 6tant glneralement aussi poussces
que des tableaux, C. produisait incessamment,
avec une abondance toujours soutenue. On ne
peut dire, par exemple, que son originale n'en
ait pas souffert; il s'est beaucoup, beaucoup trop
r6p4te\ agissant en cela comme Calame. Puis,
sa peinture tres agreable et toujours facile
trouvant aisäment preneur, il se crea une formule
de paysage qui, tout en lui constituant une sorte
de personnalite' artistique, ne laissa pas que de
rel^guer a l'arriere-plan les qualitls plus essen-
tielles de recherche, de soliditi, d'originalitä, de
profondeur. Mais le grand public enchante* ne
lui marchanda jamais le succes, qui fut encore
conside'rable lors de l'exposition posthume en
dec. 1892. Qui ne possede pas un „Castan" dans
son salon? Dans lequel de nos Musees n'est il
pas represente" ? Pour ne parier que de Geneve,
le Muaöe Rath conserve un „Paysage d'automne",
et c'est la la note la plus habituelle du peintre,
et un „Paysage d'hiver."
Comme on a pu le voir, l'Alpe, qui l'avait
fortement s&luit au dgbut, c£da la place — non
certe8 absolument — au paysage de plaine, aux
chemins rustiques, aux lisieres de bois, aux bords
de riviere, que C. affectionna de plus en plus,
en sentant fort bien la poesie et sachant la
rendre en peu de phrasea. II peignit aussi des
bords de mer empruntes aux cötes bretonnes,
sujets qui depassaient un peu la portee de son
pinceau charmant I^e lac de Neuch&tel et ses
grevea furent egalement parmi ses sites favoris.
Enfin, C. a fait un peu de Urographie et de
l'eau-forte. On trouvera, entre autres, deux
lithographies de lui, „Weissenburg" et „Chemin
de Meyringen ä Roseniaui", travaux de dcbutant,
dans l'„Album de la Suisse romane", VI, 1847;
plusieurs paysagcs autographies dans les „Es-
quisses d'atelier", publication du Cercle des
Artistes de Geneve, 1858 ; cinq eaux-fortes dans
Oser, „Schw. Kunst, Weihnachtsalhum"; d'autres
planches dans des publications analogues; et il y
a des dessins de lui, qui ont 6te* graves sur bois,
dans divers journanx illustres suisses, comme
„LaSuisse", dont la premiere Vignette du premier
volume (1863) est signec de C.
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Castanea
— 278 —
Castella
Comtne homme, C. n'avait guere quc de» amis;
c'etait un fort aimablc caraetöre, une natnre finc.
Ajoutons qu'au militairc, brillant officier de
cavalcrie, le general Dufour l'avait pris pour
officier d'ordonnance lors de la „campagne du
Rhin", cn 1866; son goüt pour les choses de
l'aniu-e lui avait donnö celui des armes anciennes
et il fut pendant longtemps conaervateur-adjoint
de la Salle des Armures, ä Geneve. II a <5tc
membre de nombreux jurys dans nos expositions
suissea, du Görnitz de la Socidte des peintres et
8culpteur8 suisses, du Comite du Kunstverciu
suisse, il presida en 1891 la Classe des Beaux-
Arta de la Societö des Arts de Geneve, etc.
C, qui dessinait et peignait toujours avec le
meme zele ä 69 ans, mourut le 29 juillet 1892,
Ii la suite d'un accident, d'unc chute faite dans
l'escalier d'une petite auberge de Crozant, sur
les bords de la Creusc, un „coin" affectionne,
oü il faisait un nouveau sejour d'etude.
Seubert, K.-Lex. I, p. 244. - Afttfler. K.-Lox. IV,
p. 73. — SftilUr, Biogr. K.-Lex., p. 97. — BeUier tt
A%may. Dick des artistes de l'dc. franc., suppl., p. 125.
Proces-Terbaux des seanc. an. de la Soc des Arts de
Genöve, XIV, p. 308. — Neuj.-Bl. KstJer-Ges. Zürich,
1897, avec portrait de C. ot reproduetion d'un tableau
„Torrent de ntontagne." — Jahresber. beru. Kunstror.
1892, p. 88. — Cat du Mus. Rath. 1897, p. 14. —
Brun, Verz. d. Kunstwerke im Kunstlergut Zarich, 1901,
p. 12— 13. ~ I/Art, 1881, II, p. 62; 1876, HI, p. 104,
106. — Gaz. des BxArts, III, p. 184; V, p. 846; VIII,
p. 112; X, p. 202, 320; XI, p. 883. — Ztschr. f. bild.
Kunst, 1868, V, p. 124; Beibl. III, p. 153; V, p. 136;
VI, p.146; VIII, p. 108; IX, p.888; XI, p.626; XIII.
p. 160; XIV, p.607; XVI, p.105; XVII, p.703; XXI,
p. 607 ; XXII, p. 727 ; Katchron., N. F., III, p. 576. —
Kinkel, Schweix. KOnatleralb., n- 15, 16, 40, 47.
Public, dt. dans Tarticle ci-deaaos. -- Cat. des oxpos.
suisses. — Nombreux articlea critiquee et necrologiques
dana les Journaux raisses, en particulier Journ. de Geneve
des 81 juillet, 16 nov. et 8 d<Sc 1892. A.-J. M.
Castanea, Joh. Bapt. von, Goldschmied, Hof-
juwelier, geburtig von Luzern, hielt sich zu
Beginn des 17. Jahrb. als Dolmetsch und Gold-
schmied am Hofe von Genua auf, bis ungefähr
1610. Gemeinsam mit seinem als Lieutenant
in der deutschen Garde dienenden Bruder, Johann
Georg v. C, war er um die Errichtung einer
Schweizergarde in Genua bemüht. Nach ihrem
Plane sollte der Stand Luzern vertragsmäßig
diese Garde equipieren, eine Verpflichtung, die
dann durch die Freiburger übernommen wurde.
Am Hofe der Spinola von Genua waren vor C.
und bis 1610 eine Reihe luz. Goldschmiede und
Mflnzmeister als Vorsteher der Münzstätte zu
Tessarola thatig. (S. unter Schilliger, Jos. Anton,
Stricher, Oswald, Martin Martini; ferner gehören
dazu: Fuettcr, Kasp., von Zug, Stünzi, Christ,
von Zug.)
Bull. Soc. suisse de Numism., »»annee (1890). -
Th. v. Liebenau, Zur Münigesch. der Spinola, p. 64.
Franz Heinemann.
Castella, Hubert de, n6 le 27 mars 1825, a
Neuchatel, fils du docteur de Castella de Gruyere
et Fribourg. President de la section de Fribourg
des peintres et sculpteurs suisses de 1898 ä 1902.
Quoique pratiquant les beaux-arts en amateur,
ses etudes d'apres uature et quelques toiles de
reelle valeur exposecs a Melbourne en Australie,
il y a quarante ans et ä Fribourg, ces dernieres
annees, font regretter qu'il n'ait pas etd autorisc,
dans Ba jeunesse, ä faire de la peinture sa
carriere. Son pere lui permit seulement l'archi-
tecture, qu'il etudia d'abord k Nuremberg, en
1846, chez le celebre architecte K.-A. Hcideloff,
puis, en 1847, a Paris, dans l'atelier de Lefuel,
1 'architecte auquel Napoleon III confia plus tard
la restauration du Louvre. 1Ä, devenu l'ami de
Geröme, de Hamon et de G. Boulanger, intimc-
ment lie avec notro eminent peintre suisse,
Albert de Meuron, ami de Bocion et de David,
de Lausanne, il passait son temps dans les
ateliers de ces jeunes maitres. En dec. 1848, il
entrait dans un regiment de cavalerie franraisc
et en 1853, changeant de nouveau de carriere,
il rejoignait, en Australie, son frere Paul parti
pour Melbourne quelques annies auparavant
et qui y avait proeperf. H. de Castella fut
d'abord en Australie eleveur de troupeaux.
Devenu par la suite le plus considerablc pro-
priltaire de vignes de la province de Victoria,
il y fut pendant 36 ans un des pionniers de
cette branche de l'agriculture. Son nom figure
dans le dictionnaire des australiens marquants.
Malgre ses nombreuses occupations il trouvait
encore le temps de s'oecuper de peinture et de
litterature. II ecrivit „Les squatters australiens"
publik en 1862 par Hachette dans la „Bibl. des
Chemins de feru et dont un extrait avait paru
en 1861 dans le „Tour du Monde." En 1884,
l'ouvrage anglais „John Bulla vineyard" imprime
ä Melbourne. II prit part aux premieres exposi-
tions de peinture en Australie et fut un des
membres fondateurs de la Socicle des Arts de
Melbourne, devenue depuis „Royal society."
Revenu ä Fribourg avec une nombreuse famille
en 1887, il fut nomine- en 1889, par le gouverne-
ment de Victoria, commissaire pour cette colonie
a l'exposition universelle de Paris et fut, par
suite de Services nombreux qu'il reudit ä cette
occasion, dccor£ de la Legion d'honneur. Une
des plus interessantes produetions des colonies
ä cette exposition eiait bien certainement l'entree
de la salle de Victoria au Champ de Mars.
Cette splendide decoration executöe d'apres les
plans de H. de Castella, representait une vallee
australienne de fougeres arborescentes, toutes
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f'ustclli
— 270 -
Castello
importecs, replantees et eu pleine vigueur. Pour
simuler la foret vierge, peinte sur les mu railies,
on s'tftait scrvi de scs propre« Stüdes.
Retrouvant en Suisse son vieil ami Alb. de
Meuron, Pierre de Sali», et ses affections de
peintre, il se fit recevoir en 1888 dans la soci£t6
des peintres et sculpteurs suisses. Un peu plus
tard, qaand la scction de Fribourg se forma,
lcs membres de cette section, par estime et
amitie, le choisirent pour leur presidcnt.
MennrlU Australien bioffraphy. Jo». Reiekleu.
Castelll, Andrea, Stuccator. aus Melide,
figuriert auf einer Testamentsurkunde vom
6. Juli 1631 als Zeuge. Er arbeitete um jene
Zeit in Rom als Stnccator.
Boll. stör. 1885, p. 164. — Bertolotti. Art. «vizz. in
Konia, p. 49. E. L. Girard.
Castelll, Battista, Bildhauer, aus Melide,
arbeitete von 1627— 163ö in Rom auf Monte
Carallo, spater, in Gemeinschaft mit einem Carlo
Farnelli, in der Kirche St. Anastasia, wo er die
Fcustervcrzicrungen, päpstliche Wappen und
verschiedene andere ornamentale Arbeiten aus-
führte.
Boll. stor. 1885, p. 164. — Bertolotti. Art. svizz. in
Koma, p. 49. E. L.Oirard.
Castelll, Francesco, Architekt und Bildhauer,
aus Melide, wird irrtümlicherweise auch Can-
cellari genannt. Er arbeitete schon um die Mitte
des 16. Jahrh. und befand sich laut gerichtlicher
Urkunde 1616 in Rom. Vor dieser Zeit war er
im herzogl. Palaste in Venedig thätig. Im Saale
delle quattro Porte in Venedig befindet sich eine
schöne von ihm geschaffene Statue der Tugend.
Boll. stor. 1885, p. 107, 163. — Btrtclotti, Art. svlzz.
in Roma, p. 80, 48. — Oaffi, Arch. e »cult. della Svizz.
ital., 1885, p. 8. — BiancMi, Art. tic, p. 47.
E. L. Oirard.
Castelll, Gian Domenico, Architekt und Bild-
hauer, aus Bissone, ist der Vater von Francesco
C, genannt „Borromino." Er lebte um die Mitte
des 16. Jahrh.
Boll. stor. 1886, p. 106, 187. - Btrtototti. Art svlzz.
in Roma, p. 29, 87. — Bianchi, Art. tic, p. 47. —
Ca/fi. Arch. o scult. della Svizz. ital., contin. 1886, pH.
E. L. Girard.
Castelll, Matteo, Architekt und Bildhauer,
aus Melide, um 1658 Architekt des Königs
Sigismund III. von Polen, lebte längere Zeit in
Warschau, wo er an der Erweiterung und Aus-
schmückung des königl. Schlosses, sowie am
Bau anderer Palaste bethatigt war. Auch in
Rom arbeitete er geraume Zeit. In der Haupt-
kapelle der Kirche Sta. Maria Maggiore ver-
fertigte er die Skulpturen, welche das Madonnen-
bild umgeben. In der Nahe seines Heimatortes
Melide, auf dem Fußwege, welcher von dieser Ort-
schaft nach dem steil oberhalb Melide gelegenen
Carona führt, befindet sich ein dem hl. Kreuze
geweihtes Kapellchen mit den Initialen D. 0. M.
und einer ital. Inschrift, welche deutsch lautet:
„Dem Matteo Castello, Architekten des Königs
von Polen, welcher 1618 mit drei Knaben einen
Spaziergang auf diesem Fußwege machte, erschien
in der Luft ein Kruzifix, welche Vision von
allen eine volle Stunde bewundert wurde. Zur
Erinnerung an diese Erscheinung (offenbar eine
Luftspiegelung, wie solche öfters in Berggegenden
sich zeigen) ließ er 1626 dieses Kapcllchen er-
richten." Merzario und andere nennen irrtüm-
licherweise Andrea als Vornamen dieses C.
Boll. stor. 1888, p. 46; 1885, p. 163. — Bartolom,
Art. svizz. in Roma, p. 48. — Den., Art. lomb. in Roma
II, p. 110. — Bianeki, Art. tic, p. 47, 48. — Mermrio.
Maestri com. II, p. 562-563. E. L. Girunl.
Castelll, Quirine, Holzschnitzer, aus Lugano,
war um die Mitte des 17. Jahrh. in Turin. Hier
schnitzte er 1662—1663 den reichen Fries im
Frühstückssaale des kgl. Schlosses. Von ihm
sind auch die 20 in Holz geschnitzten Karya-
tiden, welche die Bilder der verschiedenen sa-
voyischen Fürsten tragen und auf die Piazza
Castello zu stehen kamen.
Seubert, K.-Lex. I, p. 244. — Bertalotti. Art. svizz. in
Roma, p. 66. — Mermrio, Maestri com. II, p. 194.
E. L. Oirard.
Castelll, Stefano, Stuccator, aus Melide,
lebte und arbeitete um die Mitte des 17. Jahrh.
in Rom. In einem dort am 6. Juli 1631 aus-
gefertigten Testament eines gewissen Checcia
(s. d.) aus Morcote figuriert Stefano nelicn Andrea
Castclli als Zeuge.
Boll. stor. 1885, p. 164. — Bertolotti. Art. svizz. in
Roma, p. 49. E. L.Oirard.
Castelll, s. auch Castello.
Castello, Antonio, Stuccator, aus Lugano,
verfertigte mit seinem Bruder Pietro C. und
einem gewissen Marziano aus Lugano mehrere
Stuccaturarbeiten in einer Kapelle der Kloster-
kirche von Wettingen. Laut Vertrag („Gypsern-
Verdingbrief") von 1606 wurden ihnen unter
zahlreichen Auftragen unter andern folgende
Arbeiten für die Klosterkirche übertragen : Ein
„Marienbild mit zwei Engeln" über dem mittlem
Eingangsportale ; der „englische Gruß" für den
Hochaltar und die Bogen des Chores; „Apostel-
bilder" und „Prophetenstatucn" für verschiedene
Kapellen, sowie die Statuen der vier Evangelisten,
Heilige, Madonnen, Engel etc.
Anz. Alt-Kdo. 1882, p. 283. E. L. Oirard.
Castello, Arasmino, Bildhauer, aus dem Lu-
ganesischen, war 1484 am Dombau von Mailand
beschäftigt.
Merzario. Maestri com. I, p. 523. E. L. Girard.
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Castelh.
- 280 -
('astres
Castello, Borromino Bernardo, Architekt, aus
BiBSone, lebte meistens in Rom. Er war um die
Zeit von 1694 -1697 mit Bern&rdo Falcone (a. d.)
an der Aufstellung der Kolossalstatuc des hl. Carlo
Borromeo in Arona am Langensee beschäftigt.
Boll. rtor. 1890, p. 86. — Bertolotti, Art. svizz. in
Roma, p. 42. E. L. Qirard.
Castello, Francesco, Bildhauer, aus Castel
S. Pietro bei Mcndrisio, war um 1688 am Dom*
bau von Como beschäftigt. Er wurde als Berater
beim Bau wegen der Form der Kuppel und
wegen verschiedener Zeichnungen zugezogen.
Santo Mouti, Annali della frbbr. de! Duomo di Como.
E. L. Oimrd.
CasteUo, Oiambattista, Bildbauer, aus Lugano,
arbeitete im 16. Jahrh. in Genua. In der Kapelle
der Lercari im dortigen Dome sind größtenteils
von ihm ausgeführt die Prophetenbilder, eine
Statue der „Hoffnung", die arckitekton. Stuck-
und Marmorverzierungen der Kapelle, sowie die
verschiedenen Prospekte.
Mataria, Maestri com. II, p. 216. E. L. Qirard.
Caatollo, Pietro, Stuccator, aus Lugano,
arbeitete mit seinem Bruder Antonio C. (s.d.)
1606 in der Klosterkirche von Wettingen.
Aus. Alt- Kde. 1862, p. 283. E. L. Oimrd.
Castello,Tommaso, Architekt und wahrschein-
lich auch Kriegsingenieur, aus Bissonc, wird in
einem notariell ausgefertigten Schuldschein er-
wähnt, nach dem er am 1. Okt. 1555 von einem
gewissen de Viro, „Muratore und Bombardiere",
vermutlich aus Viro bei Lugano, 40 Scudi in
Gold entlehnt und dieselben am 21. Juni 1557
an diesen zurückerstattet hat
Boll. stor. 1886, p. 86. E. L. Oimrd.
Caatello, 8. auch Castelli.
Castelmur, Jakob von, Architekt? Bauherr?
„Jacobus de Castelmur Custos. Cur., restaurator
ecclesise 1273" lautet eine Inschrift, die sich im
Dome zu Chur am ostlichsten Pfeiler des nörd-
lichen Seitenschiffes befindet und wie die übrigen
auf die Pfeiler gemalten Inschriften und Wappen
aus dem 17. Jahrh. stammt Jakobs Persönlich-
keit ist unbekannt auch das Necrologium er-
wähnt Beiner nicht; aberdenkbar ist es immer-
hin, daß der Inschrift ein alter Vermerk zu
Grunde liegt. 1208 war der Dombau so weit
gediehen, daß der Kreuzaltar vor dem Eingange
zur Gruft geweiht werden konnte; aber erst
1282 fand die Weihe des Ganzen statt. In die
Zwischenzeit trifft außer den Meldungen von
Altarweihen eben die des Jakob von Castelmur
ein. Es ist möglich, daß sein Amt nur das eines
Bauherrn, aber auch denkbar, daß er in leitender
Stellung bethatigt und ein Ergebnis seiner Füh-
rung eine Aenderung des Bauplanes in dem
Sinne war, daß an Stelle des ursprünglich pro-
jektierten gebundenen Systems dasjenige gleicher
Joche trat
Ferd. KMtr n, Jnk. Burrkhardt, Di« Domkirche von
Cbur (Mitt Antiq. Oos. Zürich, Bd. XI, Heft 7, p. 152n).
OeT. Mlttbj. des Hm. Domherrn u. Prof. 0. Mayer in Chor.
Kakn.
Castren, Edouard, peintre, ne" ä Geneve en
1838, mort cn 1902 ä Etrembiöres, pres Geneve
(Haute-Savoie). II a fait ses Stüdes ä l'Ecolc
munieip. de Geneve et ä l'Ecole des Beaux-Arts
ä Paris, oü il fut plus tard, en 1868, eleve de
Michel Zamacote. II s'etait d'abord destine a la
peinture sur email et ce n'eat qu'au cours de
ses Stüdes a Paris qu'il se voua decidement ä
la peinture ä l'huile et specialement aux scenes
militaires Buisses et francaises.
Ses reuvres sont tres nombreuses et il a exposc
aasez rcgulierement au Salon de Paris et dans
nos expositions suisses, notamment ä Geneve oü,
des 1868, il exposait des emaux et de la ce>a-
mlque decoree. Citons quelques tableaux con-
serves dans les Musees suisses : Mus. de Geneve:
„L'intern6"; nUn medecin suisse soignant lea
Wesses francais*'; „Une batterie suisse en marche."
Kunstverein de Bale: „L'incendie du bourg."
Mus. de Berne: „Batterie francaise longeant le
Jura en 1871." N'omettons pas son „ Ambulance",
qui fut son premier grand succes et qui a 6te"
souvent reproduite. C. a peint quelques portraita,
entre autres le petit portrait en pieds d'un
officier de marine francais et des scenes de genre.
Mais son ceuvre le plus considerable fut le grand
panorama de „l'Entree de Parmee francaise aux
Vcrrieres" executd ä Genöve pour MM. Henneberg
et qui, expose pendant plusieurs annees dans
cette ville, se trouve maintenant ä Lucerne; c'est
une page capitalc, non seulement au point de
vue de l'artiste qui l'a coneue et executee avec
la collaboration de quelques artistes, mais aussi
au point de vue de notre histoire nationale. C.
a traite" ce panorama, oü lea personnages four-
millent, oü lea „tableaux" abondent avec une
conscience que les peintres voues a ce genre
de produetions ne leur aecordent guere. La
collection des eiudes qu'il avait faites pour cela
etait remarquable. Elle est aujourd'hui en pos-
sesaion de la Fondation G. Keller.
Citons encore un panneau decoratif, une
„Grande revue sur la plcine de Plainpalais, vers
1840", pour la Mairie de Plainpalais (Geneve)
et la dernicre oouvre importante de l'artiste, la
decoration de la grande Salle des Exercices de
l'Arquebuse et de la Navigation, ä Geneve, frise
historique representant les principales scenes de
l'histoire des dite exercices, executee en 1900.
C. a donnd beaueoup de lecons, dans le canton
de Vaud noUmment et formä de nombreux Cleves.
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Castro Coldre
- 281 -
Cavalli
Recompenses: Paris 1872 et 1874: Mödaille
de 2eclasse; Yienne 1873: M6daille de 2'classe.
Curric vitae. — Stubtrt, K.-Lex. I, p. 246. — N. Z. Zt#.
1896, Nr. 168, ML; 1899, ML du Nr. 169, 20juin,
Feuill. — Ztsehr. f. biW. K»t, Mbl. IX, p.769; XIII,
p.881; XVII, p.701. - Cutt. Index Brit. Mus. II, p.46.
— Müller, Biopr. K.-Lex., p. 97. — „Journ. de Geneve"
du 7 juillet 1902. — On trourere la reproduction du
parmcau do la Maario de Plainpalaia dans .Commune de
Plainpalais Decoration de la Salle des Manage« \ OonÖT»
1896, 8 pl. p. in-fol. — Cat d'expos. — Compte-rendu
de la Fondation G. Keller, 1902, p. 8—5 (C. Brun).
P. Vtißtm.
Castro Coldre, Giorgio di Francesco da, auch
unter dem Namen Giorgio di Coldrerio bekannt,
Architekt, aus Coldrerio im Bez. Mendrisio,
arbeitete zu Ende des 15. und zu Anfang des
16. Jahrb. an der Rekonstruktion der Basilika
von St. Peter in Rom. Um 1506 war er als
Baumeister an der St. Peterskirche thätig und
befand sich, wie aus einem Kaufbrief vom
17. Juni 1512 betreffend einen Hauskauf ersicht-
lich ist, um diese Zeit noch in Rom.
Boll. stör. 1885, p. 84. — Btrtdotti, Art sviu. in
Borna, p. 8. — Biancki. Art tic, p. 107. — Caffi, Arch.
e Beult, della Svixx. ital., 1885, p. 15. E. L. Girant.
Catenazxl, Francesco, Maler, wurde am 12. Jan.
1775 in Mendrisio geboren. Als talentierter
Kunstler kam er schon mit 22 Jahren an den
Hof Pauls I. nach St Petersburg, kehrte aber
1802 wieder nach seiner Heimat zurück, wo er
in der Kirche S. Sisinnio bei Mendrisio mehrere
wertvolle Fresken ausführte. Dieselben kamen
bei einer Restauration der Kirche 1816 zum
Vorschein. Unter diesen ist besonders das eine
Bild bemerkenswert: „Er/bischof Ambrosius ver-
bietet Kaiser Theodoras den Eintritt in den
Tempel von Mailand." C. lieferte auch viele
schöne Arbeiten in der Lombardei. Er starb am
21. Juni 1831 in Mendrisio.
Boll. stör. 1879, p. 84. — Biancki, Art tic, p. 48.
E. £t» Gtnxrtl.
Cattanl, Arnold, Architekt, geb. in Engclbcrg
im März 1846, besuchte die polytechn. Schulen
von Zürich und Karlsruhe. Er erhielt bei der
Konkurrenz um das eidg. Bundesgerichtsgebäude
den 2. Preis. Die bedeutenderen von ihm auf-
geführten Bauten sind: Der „Seidenhof (Luzern,
1886—1890), das „Hotel Du Lac" (Luzern), die
„Villa Wengi" (Luzern), der Speisesaal des „Hötel
Schweizerhof" (Interlaken), die „Kuranstalt
Engelbcrg", der Umbau des Vestibüls und Speise-
saals im „Waldstätterhof" (Brunnen, 1891).
C. ist z. Z. in Luzern thätig.
Ratendeif. The reriral of the decorative arte at Luoerne,
p. 16. — Fostochr. an laß), d. Hauptrersamml. d. schw.
Ingv U. Arch.-Vor. 1893, p. 98. frans Htinemann.
Cattau i (Katani), Kaspar Jos. Remigi, von
Engelberg, Maler, geb. zu Staus am 28. Aug.
1808. Er erhielt den ersten Zeichenunterricht
bei Hauptmann Louis v. Deschwanden, später bei
Maler Curti in Rapperswil und von 1820—1823
in der I^ebre bei Maler Föhn in Schwyz. Im
Herbst 1823 trat er in die Schweizergardc in
Rom, wo der militärische Dienst dem strebsamen
jungen Manne genügend Zeit ließ, Bich seiner
künstlerischen Fortbildung zu widmen. Doch
schon im folgenden Jahre zwang ihn ein Lungen-
leiden zur Heimkehr nach Stans, wo er am
16. Febr. 1827 starb.
Werke: Stationen in der Kapelle Grafenort
und das Bild des hl. Angelus im Kapuzincr-
kloster Stans. Viel verbreitet ist seiue lithogr.
Ansicht des Fleckens Stans. Durrer.
Cattori, Carlo, Stuccator, aus Lamone bei
Lugano, wahrscheinlich Schüler von Giocondo
Albertolli. Er führte in der Villa Mclzi bei
Bellagio, welche von diesem entworfen und ge-
baut wurde, die Stuccaturen aus. Von C. sind
auch die korinthischen Kapitäle der großen
Säulen am Arco della Face in Mailand. Er war
tüchtig in seinem Fache und starb in hohem
Alter 1826.
Zwei seiner Söhne, ebenfalls Stuccatoren,
lieferten schöne Arbeiten für die Kirche S. Fran-
cesco in Neapel.
Boll. stör. 1885, p. 285. - Frantcini, La Svixz. itaL
I, p. 411. E. L, Girard.
Cattori, Gabriele, Stuccator und Bildhauer,
aus Lamone, arbeitete um 1600 am Dome von
Pisa. Auch in seiner Heimat war er thätig;
I<amone und Umgebung besitzen die meisten
seiner Stuccaturarbeiten.
Biatcki, Art tic, p. 48. E. L. Girant.
Caudrillier, Jean, Gießer, aus Lotbringen,
arbeitete im 16. Jahrh. (1743) für die Schweiz.
Geechlchtsfr. Bd. 89, p. 04. - Anz. Alt-Kde. 1894,
p. 815. J. Zemp.
Cavalle, Cesar, peintre paysagiste, de Ber-
gamo. II a expose le 24 mars 1856, ä la Socicte
des Art« ä Geneve, une vue du lac d'Isdo (Lom-
bardie) et, le 2 oct 1856, une peinture ä l'huile:
il a ägalement expose ä diverses expositions de
la Socigte' suisse des Beaux-Arts, notamment ä
Geneve cn 1856 et 1861.
Cat. d'expos. Ch.-Louu /Wn.
CaTalli, Francois-Antoine, allie Antonie De-
cruet, peintre de portrait, originaire et probable-
ment natif de Sta. Maria Maggiore (Italic), ne
en 1835. Dans sa jeunesse ouvrier plätrier ou
decorateur, il devint portraitiste k force do peine
et sans avoir suivi d'ecole. C. a reside" k Lau-
sanne du 10 avril 1872 au 23 mars 1878, il y
ßt de nombreux portraits, ainsi que dans la
plupart des villes du canton. II a expos£, en
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Cavasso
— 282 —
Chabloz
187-1, k l'Ex]>ositiou suisse des Beaux-Arts. On
croit qu'il est mort ä Paris, oü il a vecu dans
le temps, ainsi qu'ä Lyon, etc.
Ck. VuilUrmet. — Bur. des ötrangore, Lausanne.
Ld. MiMUe.
Cava»so, s. Cavazzo.
Cavazzo (Cavasso), Guglielmo di Antonio da,
Steinmetzmeister, aus Cavasso bei Bellinzona,
war laut notarieller Urkunde vom 17. Juli 1473
mit vielen seiner Laudsleute am Dombau von
Siena l>eschaftigt Diese oberital. Meister bildeten
damals schon eine Gilde.
Menario, Maestri com. I, p. 220. E, L. Oirard.
Cayo, L. I)., Maler des 18. Jahrb., muß sich
nach Giovanni Battista Tiepolo gebildet haben,
lieber seine Heimat und den Umfang seiner
Thätigkeit kann nichts Sicheres angegeben wer-
den. Von ihm im Mus. Solothurn : „Anbetung
der hl. drei Könige", Oelgemälde auf Kupfer,
und „Die hl. Anna unterrichtet die hl. Maria",
ebenfalls auf Kupfer gemalt, beide signiert „L. D.
(verschlungen) Cayo f."
Kat der Kuwrtabtlg. im Mus. Soloth. Zeter-Colti*.
Cazenove, Jean- Jacques, ne* a Genöve le
27 nov. 1745, apprenti chez Jacob Mauris, fut
recu mattre orfövre le 1" juillet 1768. A.CkoUy
Cazin, Anthoni, architecte, des Grisons. Nous
ne le connaissons, pour notre part, que par
l'inscription en majuscules qui orne un poöle
en faleuce polychrome de Winterthour ä l'Hötel
de villc de Coire: „Hans Heinrich Pfavw | in
Windtterthvr. ; Anthoni Cazin Bawmeister 1 1682."
Au-de&sus sa marque, le» lettres A et C röunics
par unc croix ä triple traverse. Nous ne savons
si ce personnagc a etö simplement le construc-
tcur du poele ou s'il a executc d'autres travaux
dans le meme 6difice. A.-J. M.
Ceccolo (Zecconio), Altobello, Schwertfegcr,
von Bormio (Veltlin), erscheint urkundlich 1600
bis 1627, lebte in Rom, wo er u.a. als Vergolder
(indoratura a fuoco) in päpstlichen Diensten
thatig war.
Boll. stör. 1885, p. 169. C.Jeckiin.
Ceclnl, A., Bildhauer, aus dem Tessin, stellte
1876 am Schweiz. Turnus in Genf eine weibliche
Statue aus.
v. TtrKamrr, Jahresbcr. bern. Kstvor. 1876, p. 5.
E. /., Girant.
Ccinteiuerit, J. F., Glockengießer, in Plaffant
im Elsaß, goß 1754 für Cccuvrc bei Pruntrut
eine Glocke.
JVWW. Olockenb., Msc. Mari, Svtermritter.
CelleYler, Mathilde, peintre, au 19*siöcle,
specialement ä l'aquarelle et sur ceramique, nee
ä Geneve, elöve de Castros et d'Höbert. Elle a
travaille ä Paris sous la direction de Terrier et
de Bouguereau. Elle a expose" aux Expogitions
suisse» des Beaux-Arts et aux Expositions
munieip. de Geneve. Le Musee de Neuchätel
possöde une oeuvro de l'artiste. Pk.jami*.
Celller, Aloys, sculpteur, de Geneve, ctabli k
Paris. II a expose" ä Geneve, ä differentes ex-
positions munieip. et, en 1896, ä l'Exposition
nat. suisse un „Büste d'enfant" en bronze. Le
Musee Rath possede de lui un huste d'Antoine
Carteret et une Statuette „Dcsespörance" (1893).
Cat «pdc. de l'Expos. nat. suisse 1696, p. 49. — Cat
d'expos. — Cat. du Mus. Rath, 1897, n" 29 et 30.
Ch. Loui* Perrin.
Cellier, Charles-Elie, fils du suivant, k
Geneve le 2 fevr. 1766, mort le 29 aout 1815,
admis k la bourgeoisie avec son pöre, fut re$u
mattre orfövre Ic 28 fevr. 1769. II sc signala par
sa violence au milieu des anarchistes de 1794;
membre de la commission et du tribunal revolu-
tionnaircs, il ramena la mort, dans la journee du
25 juillet, sur la töte de ceux que le peuplc voulait
eparguer et voyant que les soldats charges de faire
feu restaient immobiles, il les traita de liebes et
se jeta sur eux pour les ar radier de leure rang» ;
eependant le 22 aout suivant, il prit comme
President du comitc militaire de sages mesurcs
pour empecher le desordre; il fit partie de la
commission nationale chargee d'ötablir la taxe
et de veiller a sa pereeption.
Sordtt, Dict. msc. des famiUes genev. A. Okoity.
Cellier, Marc, pöre du prec^dent, ne ä Hanau
vers 1734, mais fils d'un Bernoia, mort le 23 aout
1786, fut recu habitant de Genöve le 18 mai
1761, maitre orfövre le 28 nov. suivant et Bour-
geois le 9 juillet 1770 avec Charles-Elie et George-
Emmanuel, ses fils; ä la suitc des e*vönements
de 1782 il fut casse de sa bourgeoisie et reduit
au rang de domicilio.
CWfc. Liv. des Bourg-., p. 447. A. CkoUg.
Chable, Gustav, Architekt und Maler, geb.
in Neuenburg am 14. Marz 1868. Er holte sich
an der Ecole nat. des Beaux-Arts in Paria zwei
Medaillen: eine erste als Architekt, eine zweite
als Archäologe. Sein Projekt für die „Expoeition
nat. suisse" in Genf von 1896 erhielt den ersten
Preis. Ch. beteiligte sich an den Turnusausstel-
lungen und 1896 an der Schw. Landesausstellung
in Genf. Im Dez. 1895 erhielt er von der franz.
Regierung das Diplom als Architekt
Curric. ritae. — Cat. Expos, nat Genöve 1 896, p. 36.
— MarUntrig, Jahrb. f. bild. Kst 1902, III, p. 72.
C. Brun.
Chabloz, Alfred, architecte, dessinateur et
peintre, ne ä Genöve le 21 oct. 1866. Elöve de
Barthllemy Menn, ä Genöve, et de M. Guadet, ä
l'Ecole des Beaux-Arts de Paris. II a exposö
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Chaillet
— 283 —
Chaley
au Champ de Mars ä Pari* et aux Kxpoaitiona
municip. a Geneve, notamment uu important
portrait ä l'buile, en 1900. II a presente1 plu-
sieurs projets interessant«, entre autres, ponr la
restauration de la Tour de File et pour Ie
nouveau Musoe des Arte, ä Genevc. II a publie,
en 1901, un expoaö avcc dessins, relatifs a ce
dernier projet, maia posteneuremeut au juge-
ment du concours et sans avoir pris part ä
Celui-Cl. Ch. Eggimann.
Chaillet, Pierre-Isaac, a File (Vaud) vere
1744, mort le 11 janv. 1800, admis au domicile
a Geneve en 1783, fut recu mattre orfevre le
3 fevr. 1786 et exerca la profesaion de joaillier.
Ä. Ckoitg.
Chalx, Georges -Pierre -Paul -Joseph, peintre
francaix, a6 ä Madrid le 19 oct 1784, fils de
Paul Ch. et de Marie Cadenas. Lorsque aa
famille, apres avoir sejourne' en Flandre, fut
rentree eu France, il frequenta pendant quelques
annies Fatelier de Jacques-Louis David, bien
que son pere, qui etait dans le commerce, ne
favorisa pas ses dispositions pour les arts du
desatn. II dut travailler avec un grand zöle,
surtout lorsque sa famille eut 6t6 ruinee en 1802
et se fut retiree dans le Dauphin! Lora d'un
voyage qu'il fit ä Geneve en 1807, il se maria
avec une demoiselle Dunant et se fiza defini-
tivement dans cette ville en 1816; il y recut
gratuitement la bourgeoisie en 1823, pour Services
rendus ä la Societe des Arts, dont il ötait membre
depuis 1820.
Ch. donnait des lecons ou peignait des por-
traits, mais ce qui le passionnait c'&ait la grande
peinture d'histoire, dans la maniere de Fecole
de David. II döbuta dans ce genre par un vaste
„OZdipe ä Colone", exposä ä Geneve, en 1820
(avec un grand nombre d'autres oeuvres, des
portraits pour la plupart), ä Paris, en 1822, et
k Lille, oü il obtint une mödaille; ce tableau
se trouve au Muscc Rath (n" 59). Dans un genre
moins grandiose et, il faut le dire, moins banal,
on cite son „Ministre Tronchin se separant de
sa famille pour aller consoler les pestiferes, en
1610" (1882) et surtout sa „Delivrance de Boni-
vard", executee pour le concours de la Gasse
des Beaux-Arts, oü J.-L. Lugardon remporta le
prix offert par le comte de Sellon (les deux
tableaux coneurrents sont au Musee Rath (n°" 60
et 212). Les Salons genevois renferment beau-
coup de tableaux moins importanta de Ch., scenes
d'interieur et de genre, comme son „Clottre de
Talloires" (1822), son „Interieur d'un couvent
de capucina" (1829) et d'autres. La gravure a
popularisö, par les soins des Fuessli, de Zürich,
ses „Religieux du St. Bernard secourant une
famille ensevelie sous la neige." MaiB, en somme,
Ch. n'a pas 6te un peintre aussi original qu'il
6tait fecoud et zete; il fut> en tout cas, tres
bon dcasinatcur, et on louait graudement son
caractere. II mourut ä Mornex, pres Genevc, en
juillet 1834. On peut voir son portrait peint par
lui-meme ä la Societö des Arts de Genevc.
tfaghr, K.-Lox. II, p. 482. — Sordtt. Dict. msc des
f.imilles gvnev. — Rignvd. Renseign., p. 359. - De
M emtet, Dict. do* Genev. et Vaud. I, p. 140. — Cat. du
Mus. Rath, 1897, p. 15. — Duineux, Artistes franc. i
IMtrauger, p. 476. — Cat. d'expos. genev., notamment
de oellea de 1820, 1823, 1826, 1832, 1834, oü l'artisto
so produisit avec de nombreux ouvragee de gonres divors.
A. J. M.
Chalboume, F., Glockengießer, aus Frank-
reich, goß eine Glocke für Romont, doch steht
keine Jahrzahl darauf.
Ifüickder, Olockenb., Mst Morit SutemeUUr.
Chaley, Joseph, nö en 1796, a Ceyzcricu (d6-
partement de l'Ain), etait tils d'Anthelme Chaley,
notaire. II s'engagea en 1813 dans les gardes
d'honneur de Fempereur Napoleon, fit les cam-
pagnes de 1813, 1814 et 1815, fut normne" Heute-
nant et decor£ de Fordre de la Lögion d'honneur.
Blesse" & Waterloo, il passa plusieurs mois dans
les höpitaux; il y prlt goüt pour les sciences
m&licales, les ätudia et fut nomine1 docteur. Mais
cette carriere nc satisfaisait pas completcment
Factivite' de son esprit On ötait alors fort oc-
cupe" du nouveau Systeme do ponts suspendus.
Ch. s'associa avec Fingenieur Seguin, ila con-
struisirent les ponts suspendus de Beaucairc, de
Chaset et plusieurs autres onvrages analogues
dans le midi de la France. Puis s'£tant separä
de son associl, il entreprit seul la construetion
des deux ponts de Fribourg en Suisse et celle
du magnifique pont de La-Roche-Bernard, sur
la Vilaine (Morbihan). Pendant les troubles qui
agiterent la ville de Lyon, en 1832, le gouverne-
ment lui donna le commandement de Fartillerie
de la garde nationale, avec le grade de lieute-
nant-colonel. II se fixa au ch&teau de Rosiere,
pres de Bourgoin, en Dauphine, et mourut en
Tunisie, le 15 avril 1861.
Les ponts suspendus de Fribourg sont Foeuvre
capitale de Ch. Ije grand pont, construit de
1832 ä 1834, mesure 246 m en longucur; il est
ä une hauteur de 51 m au dessus du niveau de
la Sarine. Les cables de Suspension, au nombre
de deux de chaque cötö du tablier, apres avoir
decrit une courbe dans la vallee, vienneut
s'appuyer sur des portiques, puis s'inclinant en
arriere, ils s'enfoncent dans le sol et penetrent
par des cheminees de 14 m de profondeur dans
des puits d'nmarre oft ils sont fixes par des
ancres de fer. A ces cables sont adaptees des
cordes verticales ou ordonnöes qui soutiennent
les poutrelles portant le tablier. En 1881 la
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Challaiid
— 284 —
Chalon
pose d'un troisieme cable vint auginenter con-
siderablement ]a forcc du Systeme de Suspension.
De 1838 ä 1840 un nouveau pont fut construit,
par Ch., sur la vallee du Gotteron. II a 151 m
de longueur et 75 m d'elävation. Ce pont si dölie"
ne presente qu'une moltte de la courbe para-
bolique; les cables de Suspension partent d'un
cötö du sommet du rocher pour entrer, sur l'autrc
versant, dans des puita d'amarre s'ouvrant au
niveau du sol.
Le pont suspendu en III de fer, sur la Sanne, a Fri-
boarg en Suisse. Frib. 1834. — Chaley, Notice sur la
construetion du grand pont suspendu, k Fribourg. Paris
1839. - - - Le pont suspendu en III de fer, sur la Sftrino,
a Fribourg. Ocnere 1835. — Description bist et techn.
du grand pont suspendu en Iii de fer a Fribourg en Suisse.
Frib. 1839. — d* Gandolle, Notice sur le pout suspendu
de Fribourg en Suisse. Biblioth. unir., sept 1834. —
Ptrrier, Nouveauz sourenirs de Fribourg. Frib. 1865,
p. 52. — A.QremiuH. Las pont» suspendu« de Fribourg.
Revue scient. 1877, 1878. - A. Ortmaud. Le pont du
Gotterwo. Etrennes fribourg. 1898, p. 1 18. — M. de £>i«-
bach. J. CbaJey, construeteur des ponts suspondus de
Fribourg. Etr. frib. 1898, p. 1. Max de Dittbach.
(Thailand, L*-Ferdinand-Auguste, architeete,
peintre, de Bex, Als de Jean-Pierre-Ferdinand
et de Catherine-Christine Van Wesele Schölten,
nö a Lausanne le 13 mai 1845. II a pratiqui
l'architecture k Lausanne, puis ä Nice et ä Paris.
II faisait aussi de la peinture et figure aux cata-
logues de la Soci6t£ suisse des Be&ux-Arts, ä
Zürich, en 1875, a Lausanne, en 1862, avec une
seene de genre. Mort ä Paris, probablement
en 1900. Ld. MUvilU.
Challand, MIU Lydia, de Bex, soeur du prt-
cedent, peintre, k Lausanne, nec le 2 avril 1843,
partieipa aux expositions de la Socitfte" suisse des
Beaux-Arta, k Lausanne, en 1884 et 1886. Dans
la derniere fignrait un portrait
Ch.Vu illermc t. Ld, Mit rillt.
Challet -Fend, M"'" (M"" Dupr6), morte en
1880. Elle £tudia la peinture et specialement
le pastel chez M"" Munier-Romilly, mais eile ne
se servit de son talent quo pour son agrement.
Elle £tait la fille de M. Challet-Venel, ancien
Cousciller d'etat de Geneve et plus tard Con-
seiller föderal. Elle a expose" k Geneve en 18G4.
Ch. Laut* Ferrin.
Challons ou Chalon, Jean-Nicolas, peintre et
graveur, ne" ä Chancy (cant. de Geneve) en 1742,
mort k Geneve en 1812. Peintre et habile gra-
veur, il s'est surtout consacre* a la d&oration
de la bijouterie. II a öte membre de la Soa6te"
des Arts et president du Comite' de dessin.
SortUt, Dict msc. des fam. genev. Ch. Egyimann.
Challoe, Guillaume, originaire de Besancon,
orfevre, recu bourgeois de Geneve le 10 oct. 1544
pour quatre ecus et un seillot. Nous ne savons
rien de plus, jusqu'a present, sur son compte.
CovtOt. Li», des Bourg., p. 225. A.-J. M.
Chalon, Alfred-Edouard, peintre, ne" k Geneve
en 1780, mort ä Kensington-Londres le 3 oct
1860. Frere de Jean -Jacques Ch., mais plus
celebre que lui. II s'ltait rendu tres-jeune en
Irlandc, puü» en Angleterre, avec ses parents et
devint £leve egalement de l'Academie de Londres.
Peintre de genre et de portraits, connu Egalement
par ses aquarellcs et ses miniatures. Ch. a obtenu
de grands succes comme portraitiste, „il est le
peintre de toutes les femmes Elegantes, de toutes
les beautes ä la mode", dit Coindet dans la
notice qu'il lui a consacre\ Considerable, en effet,
est le nombre des portraits qu'il a peint des
femmes celebres en Angleterre par leur esprit,
par leur beaute* ou leur elegance.
Ch. a illustre- quelques ouvrages, citons:
„Gallery of the Graces", London 1832—1834;
„Portraits of the principal female characters",
London 1833; „Works of Sir Walter Scott",
London 1833. II est l'auteur de „La Sylphide,
sonvenir d'adieu de Marie Taglioiii", London et
Paris 1845, illusträ par Lane, Morton, etc. —
Ses tableaux les plus connus sont : les portraits
de la reine Victoria, dont la gravure obtint uu
succes inoul en Angleterre; de Georgina et Luisa
Russell ; de Lady Blessington ; de M"* Vestris,
l'actrice; „John Knox k la cour de la reine
Marie", des secnes du temps de Louis XIV, etc.
Ch. ötait peintre de portraits de la reine d* Angle-
terre et membre de l'Acade*mie royale.
Sordet, Dict. msc, des fam. gener. — Bigaud, Ren-
seignem., p. 241. — J. Coindet, Expos, de MM. Chalon
ä Londres, 1855, msc. — Dt Hon tri. Dict. biogr. des
Generois et dos Vaudois, I, p. 141. — Bull. Soc. des
Atta de Geneve, 1839, p. 54, 56, 61. — Cat. of the
pictures, drawings, etc. of the late J. J. Ch. Esq. R. A.
With a selection from those of Alf. Bd. Chalon Bsq. R. A.
1855. — Redgmte, Art. Journ. 1862. — Stubtrt. K.-Lex.
I, p. 266. — Müller, K.-Lex. IV, p. 76. — Sanier,
K.-Lex. n, p. 485. — „Le Ftferal", 12 avril 1829.
Ch. Ermann.
Chalon, Jean -Jacques, dit John ou l'aine\
pour le distingner de son frere Alfred-Edouard
Ch., peintre, ntf a Geneve en 1778, mort ä Londres
en 1854. Eleve de l'Academie de Londres, oü
Jean-Jacques Ch., horloger, leur pere, avait
emmenl ses fils tres-jeunes. C'est le cas de dire
ici que celui-ci ötait n4 ä Geneve et y avait
&e re?u bourgeois en 1770. Ch. peignit k l'huile
et a l'aquarellc le paysage et le genre, il a
laisse" aussi quelques portraits. En 1846, il avait
e^tö appele* a faire partie de la Koyal Academy.
A l'ex]H)8ition collective des freres Ch. ä Londres,
en 1855, on comptait 117num^ros de J.-J.Ch.;
nous pouvona remarquer par le catalogue de
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Chalon
- 285 -
Chantro
cett« ex position qu'il n'avait pas oublie sou pays
d'origine, car nous y voyons figurcr los tableaux
snivante: „La Jungfrau"; „La Bateliere du lac
de Thoune"; „La Place de la Fusterie, k Geneve";
„Le Chateau de Cbillon"; „La Corrateric, ä
Geneve"; „Le Lac de Brienx", etc.
Sea oeuvres les plus connues sont : „Napoleon
a bord du Bellerophon" (a l'H6pital de Green-
wich); „Vue de Hastings" (au Musee de Ken-
sington); „La Naissance du Christ annoncec aux
bergen"; „Une course ä Utrecht" (Expos, de
Londres 1846); „Macbeth et Banco"; „Le Char
de foin." II a Urographie une „Vue de la
Corraterie, ä Geneve." J. Agasse a peint les
figures de plusieurs tableaux de Ch. En 1822,
il a publik un ouvrage sous le titre: „Twenty
four subjects exhibiting the costume of Paris,
the incidents taken from nature, designed and
drawn on stone by J. J. C." London 1822, in-fol.
II existe deux portraits de cet artiste par son
fröre Alfred et un troisieme par son ami Agasso.
Aucun musee suisse ne possede de tableaux de
ce remarquable artiste.
Sordet. Dict. diso, des fam . goaw. — Iligaud. Ren»ei»m .
p. 240. — Ball. Soc des Beaux-ArU de Qeneve, 1861.
— Ooindei. Exp. de MM. Chalon, nue. — Cat. de l'Exp.
de J.-J. et A.-E. Chalon. Londres 1855. — Dt Montet.
Dict. des Oenev. et Vaud., I, p. 141. - Beraldi, Les
Graveurs du 19rsiecle, XII, p. 239 n. Ck. Eygimann.
Chalon, Jean-Pierre, nE ä Geneve le 23 avril
1710, mort 1c 21 oct. 1763, fut recu mattre orfevre
le 21 sept 1735. A. Choüg.
Chalon, s. auch Challons.
Chalurl, s. Caluri.
Chambrler, Pierrc-AndrE, nE ä Geneve le
31 oct. 1748, mort le 1» mai 1818, recu mattre
orfevre le 14 avrü 1769. II se distingua dans
son art et fit plusieurs inventions utiles; il re-
vendiqua entre autres Celle d'un fourneau a
l'tisage des doreurs, pour laquelle le chimiste
Tingry avait EtE recompensE ; il publia aussi un
memoire sur le laiton, qui fut couronnE par la
Society des Arts. II fonda avec un teinturier un
Etablissement de laminoirs et moulins ä lavures
en l'Ue, pres de la machine hydraulique. Membre
de l'Assemblee nationale en 1793, il se rEfugia
pendant la pEriode de terreur a ChEzerex et fut
condamnE k l'exil perpEtuel par le second tri-
bunal rEvolutionnaire ; quand l'ordre fut rEtabli
il devint membre du Conseil administratif et
8yndic en 1796, President du Departement des
Arte et de celui des Secours publica, maia dE-
misaionna la meme annee k la suite de desordres
qui euren t pour consequence l'assassinat de deux
citoyens, et se retira de nouveau a ChEzerex.
Sordet, Dict. des fani. genev., mac. — SenMer, Hiat.
litt, de Oeneve, III, p. 832. — IWfr. Livro des Bunty.,
p. 468. — Memoire* de la Soc. pour l'vncourageraent des
Arts, t 1, 2* part., 1780, p. 43 et mir. A. Choi*y.
Champagne, Claude Balon, peintre, d'origine
francaise, recu bourgeois de Fribourg le 28 aofit
1663 et le 11 oct. 1672 et membre de la con-
frene de St. Luc soit des artistes de Fribourg
le 16 oct. 1654 et 12 avril 1657.
Prot. n° 7 de la boorfeoisie de Fribourf, p. 42 et G8
veno. — Manuel et prot. du Conseil de Fribourg-, 1654
et 1657, p. 81 verso. Jo». Schnrvtely.
Cfaampau, Jean-Francois, nE k Geneve le
18 mai 1726, apprenti chez Jean-Pierre Chalon,
fut re$u maltre orfevre le 29 juillet 1764.
A. CJkottg.
Champod, Jean-Pierre, Etait peintre a Geneve
en 1746. A.Ckoüy.
Champod, Pierre- AmEdEe, peintre sur Email,
nE le 5 oct 1834, Eleve de Constantin et de
Charles Glardon pour la peinture decorative sur
Email. Correspondant et dessinateur de „L'Illu-
stration" et du „Monde illustrE" de Paris de
1860 a 1881. II a recu une mEdaille d'argent
ä l'Exposition de Paris. Le Musee des Arts
decoratifs de la ville de Geneve possede de ses
oeuvres. II a expose a Geneve, aux expositions
de la SociEtE suisse des Bcaux-Arts et aux
expositions locales, des deasüis, aquarelles ou
emaux, en 1851, 1852, 1862, 1884.
J. Graud-CarUTd , Hist. de La carricat. on Allem., Autr.
et Sulme, p. 470. — Cat. d'expos. Oh.-Loui» Parin.
Champnry, FrEderic, fut re$u mattre orfevre
k Geneve le 18 mars 1701. A.Ckot*y.
Champnry, Jacob, nE k Geneve le 19 dEc. 1671,
mort le 22 oct 1719, apprenti cbez AndrE Binet,
fut recu mattre orfevre le 15 mai 1699.
A. Caowjf.
Chana, de la, Alex., s. La Chana, A. de.
Chantre, MUeAimEe (Mm,Wagnon- Chantre),
genevoise, peintre sur Email, Eleve d'Hcnry. Le
Musee Rath possede une excellente copie faite
par eile sur Email, du portrait de Jacq.-Antoine
Arlaud, par Largilliere, copie qu'elle avait ex-
posEe, en 1841, avec d'autres travaux (copie
d'apres Rigaud, „portrait du roi de Rome",
portraits divers d'apres nature). L'artiste a ex-
posE Egalement k Geneve en 1645 (un „Christ"
d'apres Morales; portrait), en 1861 („portrait de
Pancien syndic Rigaud" d'apres Ilornung).
Cat du Mus. Rath, 1897, p. 108. — Cat. d'expos.
Ck.-Louu Petrin.
Chantre, Ami, nE ä Geneve en 1826, fut un
graveur rEputE de la „fabrique" genevoise. Ap-
prenti d'abord chez son frere atnE, Daniel C,
il devint son associE en 1852, puis lui succEda
et devint le seul chef d'un important atelier.
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Chapalay
— 280 —
Chaponniere
II fut inembre de la Ciasse des Beaux-Arts de
la Soctetd de« Arts et mourut en 1875.
Procüs-verb. des s«anc. gen. de la S«c. des Arts, t. XI,
p. 181. A.-J. M,
Chapalay, Emily, peintre, Alle de Louis Ch.,
auc. conaul ä Geneve. Elle a expos«5 a Geneve
en 1889.
Cat. de l'Expos. preal. pour l'Expos. nniv. 1889.
Ld. Mitritte.
Chapat, Louis, homme de lettres et graveur
sur pierre, a6 ä Orange vers la fin du 17« siecle,
retugiö & Geneve, oü il avait unc partie de sa
famille; puis a Berlin, oü il obtint le titre de Con-
seiller du Roi. Ch. est mentionnd dans le testament
de son oncle Timothee, fixe1 ä Geneve et date de
1714. La Bibliothöque de Geneve possede deux
onvragcs de cet artigte: 1° Un silex sur lequel
sont graves en relief les portraits de Calvin et de
Tb. de Bczc, avec cette inscription: uro. chapat.
SILEX PRAESTANTISSIMV8 RVUAKI AMNI8 (L'EyglieS,
affluent du Rhöne, pres Orange). Au sujet
de cette piece, les registres de la ßibliotbeque
portent la mention suivante: „Du 6 aoüt 1748.
Present de M. Louis Chapat. M. Chapat, d'Orange,
a dornte" un bas-relief de Calvin et de Bezc sur
un caillou"; et ailleurs „il nous l'a envoiö de
Berlin." — 2° Un portrait de Calvin, gravd en
relief sur une Serpentine, avec cette inscription:
f. okmev. lud. cHAf. 1731. C'est sans doute la piece
signalee par Rigaud comme faisant partie de la
collection de J. Du Pan. Cc collectionneur pos-
sedait d'autres ceuvres du meme artiste, entre
autrrs un portrait de l'implratrice Marie-Therese,
("es portraits sont graves tres finement et avec
une grande distinetion. A la Bibliothcque nat.
de Paris (Cabinet des mldailles) se trouve un
büßte de Louis XV grav£ sur un silex grossicr
et portant egalement sa signaturc.
Ch., hon graveur de pierres fines, poete tres
mßdioere, s'oecupa encore de numismatique ; il
a publik le catalogue des m6dailles antiques de
M. Eller, autre conseiller du roi de Prusse (1761),
et celui de sa propre collection (1753 et 1762).
Une de ses ceuvres podtiques, „Le portefeuille
d'Apollon" (1763), cite encore un buste du Grand-
Electeur grave" par Ch. „sur un caillou de riviere."
On ne sah quand il mourut; il vivait encore en
1774 on on le voit se qualiher de ci-devant
conseiller du roi de Prusse — et peut-etre en
1777. C'est, en tout cas, un personnage curieux.
Rigaud. Renseign., p. 127 et n. ; c'est dans cette note
quo le nom de Ch., inconnu a Higaud lui-niume, a eW
identift«. — Sankt, Dict. msc. des familles gener., l'ap-
pello Chapnis et lni fournit une genealogie. — France
protest,, 2* ed., IV, col. 1. important art. par Tk. Du/our.
- Bubeion, Cat. d«t Caroees de la Biblioth. nat., Paris,
1 897, p. CHI et pl. I.XXVI, Ii*. 9U2. Ch. HggimunH.
Chaplet, Jeau, originaire de „Sixalis en Forez"
(Seyssel), fondeur de bronze, re^u bourgeois de
Geneve le 6 nov. 1498 pour huit florins. Nous ne
sa vons rien de plus, jusqu'a present, sur son compte.
CWie. Um des Bourgeois, p. 1 86. A.-J. M.
Chapon, Jean-Etienne, graveur, recu bourgeois
de Geneve gratis, comme natif, le 15 Urr. 1790.
CovMt, Livre des Bourgeois, p. 463. A.-J. M.
Chaponniere, Alexandre, qne l'oo appelle
parfois Chaponnier, a appartenu a la famille
distinguee qui a donn£ egalement les deux per-
sonnages suivanta. N6 en 1753 ä Geneve, il 6tait
ßls de Jean -Pierre Ch., ministre et regent an
College, et alla d'assez bonne heure Studier la
gravure a Paris. II devint fort habile en son
art, particulierement dans la gravure au pointüll,
mais il a cxercl presqnc constamment k Parts.
On cite comme un de ses meilleurs ouvrages le
portrait du prof. Jacob Yernet, d'apres Arlaud
(1786). Gäbet l'indique au nombre des graveurs
habituels des tableaux de L-L. Boilly ; on lui doit
encore un assez grand nombre de bonnes estampes
— portraits ou sujets de genre — d'apres Huet,
Rcgnault (notamment „ Jo" et „Danaä") et d'autres
peintres c^lebres, des fleurs d'apres Van Spaen-
donck et Bessa. Nous croyons que c'est par
erreur que Nagler dit qn'il ne commonca ä
graver qu'en 1786, ayant 6te* auparavant peintre
sur email; il y a sans doute confusion avec
quelque autre jiersonnage du m£me nom. La
famille Ch., fort nombreuse du reste, a parfaite-
ment pu compter un ou plusieurs peintres sur
email dans son sein; eile a eu, en tout cas,
plusieurs graveurs de la „fabrique" genevoise,
entre au tres Marc • tYant-oi« - Ben jamin, n6 en
1748; Philippe, graveur de lettres en 1804, etc.
Alex. Ch. est mort en 1805, probablement a Paris.
Stnthitr, Hist litt, de Qenere, III, p. 884. — Kiytud,
Rmseign., p. 273. — Sordet, Dict. des familles gener.,
msc — XagUr, K.-Lex. II, p. 493. — Galifft, Notioes
geneal., VI, p. 79. — Qabet, Dict. des artist. de l'ec. fraac.
au 19« »iecle., p. 74. — On trouvera la reproduetion du
Portrait de Vernet dans Borgend, HUt. do l'üniveraiW
de Geneve, I, p. 658. A.-J. U.
Chaponnlere, Jean-Etienne, dit John, sculp-
teur genevois, n6 k Geneve le 11 juillet 1801,
mort ä Mornex, pres Geneve, le 19 juin 1835,
fils de Jean-J^röme Ch. et d'Andrienne Foulquier.
II avait 6t6 destinö au commerce, mais il obtint
de suivre les cours des ecoles de dessin de aa
ville natale; il n'y brilla pas extrftmement
Pensant Be voucr k la gravure de decoration et
de mddailles, il se rendit ä Paris sans qu'on l'y
encouragea trop : on ne croyait pas k sa vocation
d'artiste. Quoiqu'il en soit, il entra ä l'Ecole
des Beaux-Arts oft on le vit travailler beaueoup,
a sa facon, sans s'astreindre a suivre les formules
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Chaponniero
- 287 -
Chaponniere
de l'enseignemcnt officiel, etonnnnt les uns, de-
courageant les autres et fini&sant neanmoins
par s'imposer, gräcc k son zele, ä la sincei-itl
et a l'nriginalite' de aea recherches, a ses efforts,
a sa vivacite1 d'observation. C'est Pradier, son
illustre compatriote, qui lui ouvrit sa vcritable
carriere; il l'engagea a aborder resolument la
sculpture. Ch. suivit ce conseil. Ce ne fut pas,
toutefois, saus avoir fait ceuvre de medailleur.
En 1822, les coins des medailles de prix du
College de Geneve ayant besoin d'ctre renouvelds,
un concoure fut ouvert et le prix partag£ entre
le peintre Chaix et le graveur Bovet ; on songea
a Ch. pour l'execution et il executa, en effet, a
Paris, les differents coins necessaires aux nprix
de litterature ou de diligence" et aux „prix de
pietc\"
Ch. avait vingt-quatre ans quand il vint tra-
vailler che« Pradier. Ce fut une epoque d'ex-
pansion heureuae et de travail fecond; il en
sortit, au bout de deux ans, en pleine possession
de son talent, ayant sa maniere a lui, son ideal
de sculpteur epria, comme Pradier, de la beaute
antique, mais en revetant volontiere des scencs
familieres et d'bumbles personnages. II partit
alors pour l'Italie et se fixa ä Naples, chez son
fröre (1826). Tont ici l'impreasionna vivemcnt,
et il se hata de prendre son crayon et ses
pinceaux pour retracer les moeure populaires et
les multiples incidents de la Tie en plein air.
Apres un an d'initiation, si l'on peut dire ainsi,
ä la vic italienne et k l'art Italien, Ch. termina
son premier ouvrage de sculpture digne de ce
nom, sa „Jeune Grecque pleurant sur le tombeau
de Byron" (1827), sculpture d'actualitl k coup
sflr, mais pleine de poesie et de charme. Le
platrc fut acquis pour le Musee de Geneve.
L'annee suivante, Ch. obtint un grand succes
avec son groupe charmant de „Daphnis et Chlo6u
qui fut recomj)en8^ d'une premiere mfriaille au
Salon de 1831. Avant de quitter l'Italie, il donna
encorc son „Fils de Teil* (1829), composition
naive etgracieuse, d'une couleur locale süffisante,
qui, exposee k Berne et n'ayant pas trouv£
d'amateur, fut donnce au Musee de Berne par
son auteur. En 1830, Ch. executa k Geneve le
modele du bas-relief allegorique qui devait fitre
traduit en marbre pour orner le socle du buste
de Marc-Auguste Pictet par Pradier ; ce modele
est au Musee Rath, le marbre avec le buste qu'il
aecompagne a la Societd des Arts de Geneve,
qui possede egalement un projet deaaine" par Ch.
II convient de dire ici que le prof. Pictet avait
cH6 une des rares personnes qui encouragcrent
Ch. ä sc rendre k Paris.
Cctte annee-lä, l'artiste eprouva une cruellc
deeeption; son talent desormais reconnn et ap-
precie, ses succes, le desir qu'il avait de se rendre
utile ä ses concitoyeus, tout cela l'avait engage,
malgrd sa modestie et son trop rcel desinteresse-
ment, a briguer la place de professeur de modelage
a l'Ecole de dessin, alore dirigee par la Sociote"
des Arts. Bien que fortement appuye, Ch. echoua;
on renomma l'ancien professeur en consideration
de longa Services et d'un age avance, considdra-
tion respectable sans doute a certains egards,
mais facheuse ä coup sflr au point de l'art, et
surtout au point de vue special de Ch., qui
ressentit un vif chagrin. Le professeur rfelu
«Hait David Detalla, ciseleur de grand mi-rite,
dont l'enseignement avait eie profitable lorsque
l'Ecole n'avait pas d'autre but que de former
les jeunes ouvriers de la „fabrique"; mais, alors,
on sentait de plus en plus la necessite" d'oricnter
le cours de modelage dans une direction plus
veritablement artistique, et c'est pour cela que
de bons esprits avaient songd a Ch., sans m£-
connaltre les merites de Dltalla. Quoiqu'il en
soit, la reelection de ce dernier — qui devait
donner sa demission deux ans apres — eut une
inliuence considerable sur la destinee de Ch.
Faut-il dire que cette inflnence fut facheuse?
Noua ne savons. En possession d'une Situation
assuree, Ch. n'anrait point eu ä subir les annecs
de privation et de detresse qui furent les siennes,
ä Paris, de 1830 ä 1833 et le conduisirent peut-
etre ä une fin prematuree; mais a coup snr il
n'aurait pas fait le Kleber de l'Arc-de-Triomphe,
ni memo le David de Geneve, tant l'enseignemcnt
l'eut absorbd, et, pour cela, nos regrets de ne
pouvoir le ranger au nombre des professeurs des
venerables ecoles genevoises de dessin se trouvent
atteuues.
Ch. n'ayant donc pas rencontre" a Geneve le
succes qu'il meritait, retourna a Paris ä la fin
de 1830. Le frere qui l'avait soutenn jusqu'ici,
avait perdu sa fortune; Pradier henreusement
ne l'abandonna pas et il s'employa pour lui a
plusieurs reprises, sans arriver toutefois k em-
pecher la miaere de tenir etroite compagnie au
jeune sculpteur, trop indlpendant pour intriguer,
trop fier pour rechercher d'utiles protecteurs;
au surplua, les preoccupations politiques n'dtaicnt
point favorables aux beaux-arts. Bref, conaervant
tout son courage et sa gaiete, il se remit ä la
peinturc, apres avoir fait son petit groupe-
caricature de la „Revolte aux Enfants-trotives",
oü l'on voyait les pensionnaires au berceau en
proie aux emotions politiques du moment. II
reprit son pinceau, avons-nous dit. C'est qu'en
efifet la sculpture coute eher. Ch. dessina un
peu de tout et il peignit quelques sujets histo-
riques que son ami le peintre Hornung pla^ait
a Geneve; on cite un „Charles IX tirant sur
les protestants k la St.Barthölemy" et un „Calvin
nVonciliant les partis pros d'en venir aux inaina
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Chaponniere
- 288 -
dans le Grand Conseil de Genöve", qui datcnt
de c*tte epoque.
E-tant ä Paria cn pleinc pcriode d'eclosion du
romantisme, Ch. dut necessairement preodre parti.
II reata classique; le romantisme ä toua crios lut
panit un dgvergondage dont il deplore, dans des
lettres ä Iloraung, que des artiatea de haute
valeur se fassent les complicea. „Esperons, dit-il,
que ces tristes erreurs auront un terme et que
le triomphe des romantiquea purs sera de courte
durce; je donne ce nom a ceux qui font des
jambes et des braa comme des rampes d'escalier,
et qui croient devoir proportionner la grosseur
des traits a la violence des pasaions sous-
entendues", etc.
Tout ceci n'arrangeait pas ses affaires. Le
succes du Salon de 1831, que nous avona dejä
rclatö, fut sans resultat pratique. L'administra-
tion avait promig d'acheter le groupe de „Daphnis
et Chlo6" ; une main „si ce n'est royale, du moina
bien puiaaante" raya le nom de Ch. de la liate
dea commandes, malgre' le zele de Pradier, de
Marochetti, de David d'Angers, qui tous voulaient
du bien a leur pauvre confrere. Deuz ans de
misere et d'inquiltude, c'cst peu, dira-t-on; c'est
beaucoup ici, alors que celui qui a du les sup-
porter est d'un tempcrament plua impressionnable
et d'une santö plua delicate. Ch. ne s'en releva
pas. Sana doute, en 1833, sa „Jeune Grocque8,
aa prcmiere oeuvre, eut autant de succes au
Salon que son „Daphnis" et plusieurs commandea
le rcmirent sur pieds au point de vue pecuniaire.
Ad. Thiers, alors ministre de l'Intärieur, lui fit
faire lea bustes du duc de Nemours et de Dureau
de Lamalle et le protegea aasez efficacement jxmr
qn'il fut charge de l'un des bas-reliefs de PArc
de l'E-toile, mais il 6tait scrieusement atteint et
le travail colossal auquel il se livra pour faire
de sa „Prise d'Alexandrie par Klcher" 1c chef
d'ceuvre que l'on sait, l'acheva. Combien il avait
6t6 hcureux pourtant de cette occasion splendide
de deployer tout son talentl Les seances sur
lesechafl'amlages, un labeur acharae de plusieurs
mois, le forcerent ä se reposer; Thiers, qui avait
pris Ch. en affection, l'cngagea ä aller demander
k l'air natal la reparation de sea forces. Ce
voyage en Suiase lui fit grand bien, il en revint
fortifie, pour retomber bientöt plua bas encore.
Mais il eut encore une grande joie. Au com-
mencement de 1835, le glorieux bas-relief itait
termine; un soir, avant qu'on le recouvrit jus-
qu'a l'achevement complet du monument, Ch.
invita quelques artiatea ä venir le voir. Lea
rayons empourpres du soleil couchant doraient
et animaient le groupe süperbe et ce fut un
triomphe. Peu de jours apres, son frerc dut ra-
mener k Geneve le sculpteur epuise\ Conduit ä
Moniex, il y suecomba a 34 ans, alors qu'une
brillante carriere s'ouvrait pour lui. II 6ta.it
designe pour la Legion d'honueur.
Lea quelques travaux que nous avons 6num£res
ne constituent pas tout 1'oDuvre de Ch., encore
que plusieurs soient d'une haute importance. II
faut encore citer : „L'alliance de la garde natio-
nale, du peuple et de la roagistrature", groupe
allegorique des evenements de juillet 1830,
maquette en platre au Muaee Rath. — Deux
projeta de atatue de Calvin (1834), dont l'un
surtout etait remarquable et aurait 6t6 execute"
si la mort n'elait pas venue briser la carriere de
l'artiste. — „Giotto dessinant sa che vre", groupe
executl tout en travaillant au Kleber et dont le
bronze appartenait k Hornung. — Figures all£-
goriques du vaae offert a Lafayette par sou-
scription nationale. — Une aerie de portraita-
statuettes, idee charmante qui appartient a Ch.,
qui fut habilement reprise par d'autres, mais oü
personne ne l'a surpassl; il avait commence par
le portrait de Pradier, qu'il d6dia au baron
Gerard. — „Jeune pecheur napolitain", Statuette
executee apres le retour ä Geneve, en mai 1836,
peu de temps avant la mort. — Antoine Bovy,
medaillon formant pendant avec celui de Ch.
par Bovy.
Mais il faut donner nne place 4 part au
„David vainqueur de Goliath", car c'est la per-
fection meme. C'est cn 1834, pendant son sejour
ä Geneve, que Ch. l'avait compose, et la prcmiere
eaquisse en fut rapidement executee; David y
ötait revetu d'une peau de bete. Un confrere
insinua que l'auteur ne se tirerait pas d'une figure
nne: Ch. releva le gant et devetit son hexos.
L'ephebe victorieux par la grace Celeste est
inconteatablement l'une des oeuvres exquises de
la statuaire moderne. „L'Artiste" dans son
compte-rendu du Salon de 1835 l'avait designe
comme le morceau capital de la scul]iture. Le
platre original est au Muaee Rath; Ch. avait
espere* tailler lui-meme le marbre. Une souscrip-
tion ouverte a Geneve en 1830, ä l'inatigation
de MM. F. Lullin de Chateauvieux et Hornung,
a permit de couler en bronze cette precieuse
statue, qui orne aujourd'hui une pelouse entouree
de vieux ormeaux de la promenade des Bastions.
Ajoutons que le Muaee Rath possede encore
la premiere eaquisse en platre du bas-relief de
l'Arc-de-Triomphc et deux tetea d'etude (Kleber
et un Mamelouk) pour le meme ouvrage. Une
reproduetion galvanoplaatique de la „Jeune
Grecque" se trouve k la Bibliotheque publique.
Gabertl, Kotice sur John Chaponnföre, dans Bibliötb.
univen. de Genere, nouv. sene, t. XVII (1838), p. 49 ot
sui». — Kü/amd, Renaeigneni., p. 863 et suiv. — SonUt,
Dict. des famillea genev., insc. — Qalifft, Notfces yiint:al.
VI, p. 93. - Nagltr, K. Ux. II, p. 493. — Stubert,
K.-Lox. I, p. 259. Mütter, K. Iax. I, p. 316. -
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Chaponniere — 280
Chnmjttamx, Dict. de« fondeurs, p. 272. — />«• Mvnicf,
Dict de« Genev. et Vaud. I, p. 150. — 0«m«, Kstblatt,
1838, p. 165; 1844, p. 194. — LeTemps, 8 mai 1881.
— Cat. du Mua. Rath, 1897, p. 121. - Albuin de 1«
Suisse romane, I (1843), p. 31, avec reproduction
(Fregevise lith.) du portreit-statuette de Tradier; p. 143,
avec portrait deCh., lithogr. par D 'Albert- Darado d'apres
le beau mwlailloti d'Antoine Borr; IV, p. 96, avec re-
production du „Fücheur napulitain", lith. par J.Hubert;
p. 160, avec reproduction du „Giotto", litb. par D' Albert
Duraue. — Planchas annuellea de la Societö de« Am« de«
Beaux-Arts, esquias« du bas-relief de la „Prise d'Alexan-
drie", lithogr. en 1874 par Poggi. — Af«W. Parraias
illustres des nies de üeneve, p. 79, avec un portrait qui
n'est paa oelui de l'arttsto, niais oelui du Dr J.-J. Ch. ! —
Au suJet de la fönte en bronze du „David", Le FAiiiral,
2 man 1836. — Au rajet des medaiUea de prii grareeg
par Cb., J. Mayor. Auguste Bovet, dan» Revue suisse de
Numiam., t IX et tlrage a part, p. 8 et 15; Tktttnaz,
Hiat. du College de Geneve, p. 203 et pl. IT ; B/angmu,
Armorial gener., p. 336. — Brun. Vera, d, Kunstwerke,
1901, p. 13. A.-J.M.
Chaponniere, Jean- Francis, fils d'un horloger
de Geneve, naqnit dans cette villc le 8 mal
1769. Son pere ayant du quitter sa patrie pendant
les troubles politiques qui la ddsolaient, 1786,
il re^ut son dducation ä Constance. Ses parenta
vonlaient le consacrer A l'figlise, mais une vo-
cation tres-decidee lui fit prdfdrcr la peinturc,
A laquelle, du reste, il renonca bientot Des
lors la littdrature le possdda tout entier, il fut
derivain fecond, cliansonnier plein de verve,
inuaicien möme compoaant volontiere les mdlodies
de aea chansona, dont quelques-unes sont devenues
cdlebres en France, sous d'autres noma que le
sien. II a collabord au „Journal de Geneve", A
l'nAlmanach genevois", a l'„Album de la Suisse
romane", au „Fantasque." On trouve 66 pieces
de lui dans les „Poesies genevoises." Son aeuvre
la meilleurc est „II fallait 9a ou le Barbier
optimiste", Paris 1849. Ch. avait joud un role
politique en vue, des aa rentree A Geneve, en
1789, jusqu'au moment de l'occupation francaise.
II entra au Conseil reprdsentatif en 1831 ; il fut
President de la Socidtd littdraire et du Conser-
vatoire de muaique et mourut le 14 avril 1856.
Oalifft, Notices g<in<sal. VI, p. 72. — Album du la
Suisse romane VI, p. 108, avec portrait lith. par Bon-
jour. — Revue suisse, XX, p. 229. — Bull de l'Institut
nat. genevois, V. — De M<mut, Dict. I, p. 149.
Alb. dt Mmtet.
Chapottet, Abraham, fils du suivant, nd &
Geneve le 16 juin 1624, mort le 23 juin 1676,
apprenti chez Jean ßogueret, son oncle, fut maltre
orfevre et chantre de l'Hopital. A. Chmty.
Chapottet, Jean, nd A Geneve le 6 avril 1584,
mort de peste le 19 juin 1638, fut maltre orfevre.
A. Ckoiiy.
Chappuls, Jean-Marc, peintre sur dmail. II
est nd en 1825 et mort a Geneve en 1875. Ce
Chapuis
peiutre sur dmail tres-nnprecie de la „fabrique"
genevoise, voud exclusivement au travail qui
assurait l'existence de sa famille, ddlaissa les
expositions, c'est pourquoi il fut peu connu en
dehors du cercle industriel de son temps.
Ch. peignait surtout la figure, sur bijoux et
sur fonds de montres. Ph.Jamin.
Chappuls, s. auch Chapuis.
Chappuys, maltre Pierre, originaire de Lyon,
orfevre, recu bourgeois de Geneve le 29 juin 1547
pour quatre deus et un seillot Nous ne savons
rien de plus, jusqu'A preaent, »ur son compte.
Cm*Uf, Livre des Bourgeois, p. 229. A.-J. M.
Chapacll (nom latinisd d'un Chapuis), Fran-
cois, peintre-verrier. Les manuaux de Lausanne
renferment cetto mention: „1564, 19 mai. Dd-
livrer 14 florins A hon. FrancoiaCbapucii, painotre,
taut pour la faason des verrieres des feneatres
mises en la croste (local d'archives) de la maison
de villc de la Palud et pour les verges de fer."
B.Dvmur. - Ch.VHiBermet. Ld. Mitvill*.
Chapnla, Claude -ßtiennc, nd ä Geneve le
14 juillet 1742, mort ä Vandoeuvres le 22 juin
1799, recu mattre orfevre le 80 janv. 1766, fut
ensuite fabricant d'indienne. A. Chaüy.
Chapul*, Denis, nd A Geneve le SO mars 1696,
mort le 22 janv. 1746, fut rer;u maltre orfevre
le 3 fdvr. 1724. A. OMty.
Chapul», fitienne, originaire de Cr est en Dau-
phine, mais a6 k Avully, prea Geneve, baptis^
le 18 sept. 1696, mort A Genöve le 4 oct. 1780,
admis dans la bourgeoisie le 24 dec. 1725 pour
2500 florins, un fuail et dix ccua & la Biblio-
theque, en röcompense de sa condnite pendant
la contagion de Provence. II fut re;u maltre
orfevre le 22 sept 1741.
CooeiU, Liv. des Bourg., p. 415. A.Ckoity.
Chapni», Gideon, fils de Pierre I qui suit,
nd A Geneve le 21 juin 1738, apprenti chez snn
pere, fut recu mattre orfevre le 26 oct 1765 et
s'associa avec son frere Pierre II. A. CkoUy.
Chapuis, Jacques, fils de Samuel qui suit, nd
A Geneve le 1" dec. 1699, mort le 13 mars 1764,
fut re$u maltre orfevre le 4 avril 1724. A. Wunty.
Chapuis, Jean, nd A Geneve le 7 juillet 1693,
mort le 29 janv. 1750, fut recu maltre orfevre
le 27 mars 1716. A. Choüy.
Chapais, Jean-Jacques, fut recu maltre orfevre
A Geneve le 29 oct 1781. A. ChoUy.
Chapuis, Louis, fut recu mattre orfevre A
Genfcvc le 8 oct 1774. A. ChoUy.
Chapuis, Marc-Conrad, nd A Geneve le 1 1 juillet
1703, mort le 24 ddc. 1780, apprenti che« Al-
19
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Chapuis
- 200 -
Cha.st.-1
phonse Maudrv, fnt recu maltre orfevre le
20 aoüt 1726. ' A. VkoUy.
Chapnb«, Michel, fils de Denis ci-dessus, ne
a Geneve le 15 juin 1732, mort le ü janv. 1812,
fut recu maltre orfevre le 18 sept. 1758. II ctait
ä sa mort contr61eur de la boncherie. A.Ckoütf.
Chapuis, Odet, baptise ä Geneve le 1er janv.
1624, apprenti chez Francois Delacombe, fut
maitre orfevre. A. Chaüj/.
ChapuU, Pierre I, fils de Samuel qui suit, ne
u Geneve le 11 aoüt 1703, mort le 30 sept. 1782,
fut recu mattre orfevre le 4 avril 1724. A.Ckoity.
Chapais, Pierre II, fils du precetlent, ne ä Geneve
le 20 avril 1746, mort ä Vandoeuvres le 16 dec.
1815, fut recu maltre orfevre le 8 juin 1776 et
s'associa avec son frere G&leon. A.Choity.
Chapais, Samuel, ne a Geneve le 24 aml
1660, fut orfevre. A.Ckoity.
ChapuyH, Antoine, originaire du dioceae de
Langres, coutelier et damnsquineur, recu bour-
geoia de Geneve le 21 aont 1556 pour six ecns
et un seillot. Nous ne savons rien de plus,
jusqu'a present, sur son compte.
Cwtlle, Livre des Bourgeois, p. 201. A.-J. M.
Charles, £mile, architecte, ne a La Chaux-
dc-Fonds en 1860. II etudia l'architecture ä
l'Kcole des Beaux-Arta a Paria et recut plusieurs
medailles. II a fait, en collaboration avec
M. Lanz, sculpteur, les piedestaux des monu-
ments: Pestalozzi ä Yverdon; Iselin ä Balc;
Niggelcr a Herne; Zschokke a Aarau; Ruchonnet
Charmot, Georges, sculpteur, ne en 1866, mort
a Geneve en 1899, eleve de l'ftcolc des Arts
industriels de Geneve. Le huste de Diday qui
orne la lYomcnadc du Lac, celui de Cartcret
«'■rig£ devant l'Univerait^ de Geneve et le huste
de Philippe Becker comptent parmi les teuvres
les plus connucs de Ch. II a exposö & l'Kx-
position munieip. de 1893 un huste de Petit-Senn
et divers m&laillons. l'h.Jami*.
Chartaiii, Jehan, polier d'etain, originaire
d'Orleans, refugie ä Geneve, y fut recu hahitant
le 20 oct. 1552. Aucune de ses produetions n'cst,
a nntre ennnaissance, parvenue jusqu'a nous.
France protwt., 2« 61., IV, cvl. 78. A.-J. M.
Charton, Antoine I, fils de Jacob qui suit, n<5 &
Geneve le 15 sept. 1618, mort le 12 dec. 1697,
maltre polier d'etain. A. l**«i»y.
Charton, Antoine II, fils du precedent, ne a
Geneve le 27 avril 1644, mort assassine le 4 nov.
1699, mattre ]>otier d'etain. A. CW«y.
Charton, ßtienne, n6 a Lyon, recu hahitant
de Geneve le 15 sept. 1572, puis hourgeois le
6 nov. 1581, mort apres 1590, etait maitro potier
d'etain. Le Mnsee archeologique ]M>ssede une
channe de lui qui est un des trois plus anciens
etains genevois connus. A. Choüy.
Charton, Gahriel I, troisieme lila d'Antoine I,
ne a Geneve le 21 aont 1663, mort le 29 dec.
1737, maltre potier d'etain, fut roi de l'Excrcice
du canon. A. Choi*g.
Charton, Gabriel II, fils de Jean II, ne ä
Geneve le 18 fevr. 1726, mort le 12 aoflt 1802,
mattre potier d'etain. A. CWy.
Charton , Gahr. 1 1 1, fils du precedent, n£ a Geneve
le 10 avril 1775, mort le 12 mai 1853, peintre,
fut un des pr emiers a introduire la lithographie
dans sa patrie. II a publik un grand nomhre de
pieces d'inegale valeur, repreaentant surtont des
paysages et des caricatnres politiques; il a aussi
grave des plats d'etain. II faisait de la minia-
ture et decoupait de ces silhouettes si fort a la
mode au commencement du 19'siecle; il a expose
ä plusieurs reprises ä Genfcve, notamment en
1816 et 1820.
Procta-verb. d«a seances ann. de la Soc. des Art*.
1819, p. 24. A. Choüy.
Charton, Jacob, fils d'ßtiennc, ne a Geneve
vers 1580, mort le 20 juin 1650, mattre potier
d'etain. A.
Charton, Jean I, fils d'Antoinc I, n<5 ä Geneve
le 30 nov. 1669, mort le 7 sept. 1723, apprenti
chez Jean Lacoste, fut rec,u maltre orfevre le
23 juillet 1697 et s'associa avec Jacques Picot,
son bcau-frere. A. CkuUg.
Chation, Jean II, fils de Gahriel I, n£ ä Geneve
le 20 juillet 1695, mort le 21 mars 1778, mattre
potier d'etain. A. ChoUy.
Charton, Jean-Antoine, deuxieme fils d'An-
toine I, nö ä Geneve le 6 juin 1668, mort le
11 janv. 1739, mattre potier d'etain. A. Choüy.
Charton, Marc, fils du preceilent, n6 a Geneve
vers 1693, mort le SO oct 1753, mattre potier
d'etain, puis portier de l'IIöpital. A. Ch»^.
Chnrvot, Kugene, mödecin francais r-tahli ä
Geneve pendant quelques annees, paysagiste
distingnö. II a expose ä l'Exposition munieip.
de 1898 („Uue El-Alfahouine, ä Tunis", ,Vne
de Constantine", „Vue prise & Bourhon l'Ar-
chamhault". un deasin).
Cat. d'expos. A.-J. M.
Chnntel, Jean, Glockengießer, in Freiburg,
goß 1376 für Freihurg eine und 1397 für Bö-
singen eine Glocke.
XüucMer, Ulockenb., Mac. Mord Sutcrmeütrr.
Cha*tel. La famille Ch. a produit pliiBieurs
pi intres nu 17* et au 18'shVlc, dnnt, ä la v.'-ritc,
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rh;istr-1
•201 -
Chate
011 ne t-onnait aucuue ceuvre aujourd'hui, bien
que quelques-una d'entre eux aient joui d'une
veritable röputation en leur temps. Vnici un
petit tableau glnealogique qui permettra de se
rendrc cotnpte de leur filiation:
Daniel I, p«lntre, AI« dn Pierre
Daniel II, Isa&e Ch., Jacob,
pelutr« peintre pelutre
Philippe, Daniel III, Samuel,
peintre peintre pelutre
Daniel I, originaire de Montblliard et dont
le pere se reTugia ä Geneve entre lfil'2 et 1615,
fut recu bourgeois avec ses quatre enfants, le
17 fevr. 1647 pour 30 4cus, un mousquet et un
seillot; il mourut le 4 sept. 1679, a 83 ans. —
Son fils, Daniel II, ne le 81 mars 163'J, mort
le 2 nov. 1699, paratt avoir 6t6 le plus repute"
de la famille; en 1662, il fut condamne' ä une
amende pour avoir peint un portrait de St Fran-
cois de Sales en Pintitulan t „Evcque et Prince
de Geneve.«1 — IsaacCh. naquit le 25juiu 1644
et mourut le 7 ffivr. 1725. — Jacob naquit le
13 oct. 1647 et mourut le 13 juillet 1710. II
fut aussi orfevre et recu a la maltrise le 3 «vr.
1661. Commc peintre, il s'assoria en 1702 avec
Francoia Comberoure, probablement en vue de
la decoration. — Philippe naquit le 3 juin 1689
et mourut le 18 janv. 1730. — Daniel III naquit
le 16 mars 1682 et mourut le 3 mai 1737. —
Samuel naquit le 21 avril 1698 et mourut le
22 sept. 1724. — Un des petits-fils de Daniel I,
Darid, a6 en 1718, entra au Service de l'Autriche
et fut directeur de la fonderie imperiale de canons.
Marie-Therese le crea baron en 1775.
Oaliffe, Notiees gen&ü. VI, p. 203—208. — Sord*t,
DJet des nun. genev., msc. — Covcüt, Livre des Bourg.,
p. 364, — France protent., 2" id\t, IV, col. 107. —
Communication de M. A. Choigy. A.-J. M.
Chaatel, Barthtferay, fils de Daniel III, ne"
ä Geneve le 12 sept. 1710, mort le 4 avril 1741,
fut re$u maltre orfevre le 7 juillet 1732.
A. Choity.
Chnstel, Pierre, fils de Daniel I, ne lc 2 sept.
1657, mort le 2 mai 1725, fut recu mattre orfevre
In 3 fdvr. 1681. A. Ckoi*y.
Chastellnln, Philibert, peintre, ne" en 1830,
aux Antilles, croit-on, de Franc.-I.iOiiis Ch., officier
superieur, mort au service du graud-duche' de
Bade. II ätudia la peinture en Allemagne, puis
chez Calame. II a du s'e'tablir, vers 1856, en
Angleterre, oü il est mort en 1865. II existe
de lui, chez M. Ed. Couvreu, a Vevey, deux petita
paysages dates de 1853 et 1854; ce sont des
oeuvres de jeunesae rappelaut le genre de Calame.
II a exposl en 1853 a Zürich (Expos, loc).
Ernnt Bwrnat, arcli., Vevey. Lil. MifviUr.
ChaHtellan, Claude, orfevre, a Fribourg. 11
tigure dejä dans le vieux Livre des Bourgeois
de Fribourg en 1399 (date de sa reeeption).
Comme il devait fitre age" d'au moins 25 ans a
cette epoqne, la date de sa naissance doit fitre
anterieure a 1374. II mourut en 1422, ou antö-
rieurement; car cette annee-Ia sa maison fut
vendue, au nom de ses deux enfants mineurs, ä
un autre orfevre: Hans "Wild, originaire de Berne.
Chastellan, Jacques, orfevre, ä Fribourg. II
dtait le fils de 1' orfevre Claude qui precede; sa
reconnaissance bourgeoisiale est du 80 avril 1461.
Max de Techtermann.
Chastellan, Jacques, orfevre, ä Fribourg. II
Itait le fils du preeddent Jacques Ch., orfevre
aussi. Son inscription bourgeoisiale est date« du
1er mai 1506. En 1516 il prdta, avec quatre de
ses confrercs, le serment requis en vue de
l'observation des ordonnances nouvellement pro-
mulguees, relatives a la profession d'orfevre.
Max de TteAttrmann.
Chiiteauneuf, Claude de, orfevre, recu bour-
geois de Geneve en 1466 pour cinq ecus et une
couleuvrine. II fit d'importantes fournitures ä
la Cour de Savoie de 1471 & 1500, entre au t res,
en 1471, pour les etrennes du prince heritier
Philibert et du prince Charles, deux plames
montees en orfevrerie, l'une ornee d'un pllican
fait de perles, rubis et diamant, l'autre d'un
chien execute" de la meine manierc.
Est-ce lui qui fut essayeur de la Monnaie de
Geneve, de 1535 an 18 f£vr. 1639, puis garde ä
partir de ce moment jusqu'en avril de la memo
annee, öpoque probable de sa mort, et qui exerca
peut-etre aussi, en mime temps, les fonetions de
graveur? C'est possiblc. Un autre Claude de (Jh.,
orfevre, fut essayeur de 1543 au 5 mai 1545,
6]>oque de sa mort Un Jean Ch., orfevre, fut
recu bourgeois le 30 die. 1544 pour six ecus;
nous ne savons s'il peut fitre assimilä a Jean de
Ch., troisieme essayeur de la Monnaie du meme
nom, de 1547 & 1551. Enfin, un Francois de Ch.
fut garde de la Monnaie & plusieurs reprises
entre 1558 et 1589. Nous ignorons si ces diffe-
rentes personnages dtaient parents.
Kaimt et Du/our, dans Ht'm. de la Soc. savois. d'hütt.
XXIV, p. 331. — tWfc. Liv. des Bourgr., p. 69 et 22!>.
— limuJU, Htet mone-tairo do OonAve de 153B a 1792,
p. 17, 28, 30 et 31. A.-J. M.
Chäleaurouge, Jean de, 6tait orfevre & Geneve
en 1467. A.ChoUy.
Chäteaurouge, Löon. de, voy. Grivet, PcYonet
Chatel, Francoise, dite Fanny, peintre sur
6mail, nie ä Geneve en 1832, morte ä Geneve le
22 juin 1874. Apres avoir etudic1 le dessin avec
Cnnstantin et Glardon jeuno et visitf« les Endes
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Chatel
- 292 -
(bandet
de dessin de la ville, eile entra de bonne heure
dans l'atelier de Lamuniere, le peintre sur email
bien coddu, oü eile ne tarda pas a occuper la
preraicre place. A la raort de cet habile artiste,
eile fut quelque temps associee avec sa veuve,
puia ouvrit un atolier pour son compte, qui a
tenu un rang honorable dans la „fabrique gene-
voise." On cite particulierement, de sa main,
une copie de „L'Antiope" du Corroge, exposee
ä Geneve en 1872 (Expos. Soc. suisse des Beaux-
Arts) et pröceclemment a Paris. Ck.Eggi"***-
Chatel, Jacques, gravenr et ciseleur, n6 a
Geneve en 1826, frere de la precldeute, fut a
la t«te d'un atelier important. A.-J. M.
(hatelaln, Alfred Joseph, Maler, geb. 1867
in Moutier (Kt. Bern), wurde in Besancon bei
den Maristen erzogen. Dort weckte in dem eifrig
zeichnenden Knaben der Pater Renard den Ge-
schmack an der Malerei. Der Schüler sollte zwar
nach Beendigung seiner Studien in die Glas-
hatten zu Moutier eintreten, die seit 200 Jahren
im Besitze seiner Familie sind. Es drängte ihn
aber zur Malerei hin, und er wurde schließlich
nach Basel geschickt, an dessen Zeichen- und
Modellierschule Fritz Schider wirkte. Unter
dessen taitung bildete er sich tüchtig weiter
und ging dann nach Paris, zuerst in die Julian-
Akademie, dann ins Atelier Connont Nachdem
er selbständig geworden war, begab er sich in
die Bretagne und in die Normandie und ist diesen
Gegenden seither treu geblieben. Er malt da
Meer und Land in breiter, flüssiger, pleinairisti-
scher Manier und wirkt darum mit seinen Land-
schaften sehr dekorativ. Er bat aber auch reine
Phantasiebilder gemalt : eine Vision auf dem Meere
(„L'harmonie"), eine „Andromeda" u. s.w. Auch
Portrats in Oel und Pastell, groß aufgefaßt,
kraftvoll in Haltung und Ton, gibt es von ihm.
Er hat mehrmals im Pariser Salon, in Genf 1908
ausgestellt und gehört in Basel und Mülhausen
zu den bestgeschatzten Künstlern. Eine seiner
Undschaftcn, „Park von StCloud", befindet sich
in der Galerie des Basler Kunstvereins. OtBUr.
Chätelain, Jacques, fut recu maltre orfevre
ä Geneve le 18 aoüt 1760. A. ChoUy.
Chätelain, Jean, Itait mattre orfevre ä Geneve,
oü sa veuve fut, en 1670, une des victimes de
l'incendie du pont du Rhone. A. tWy.
Chätelain, Laure, peintre, nee a La Chaux-
de-Fonds en 1847. Elle a etudiä ä Paris et a
expose" des paysages et des portraits ä l'huile
et au pastel aux expositions des Amis des Arts
de Neuchatel, de la Socidte' suisse des Beaux-
Arts, ainsi qu'au Salon de Paris et aux ex-
positions munieip. de Geneve. A Vevey, 1901,
eile envoya „La Dentcllierc", pastel. M. JkW.
Chätelnln, Leo, architecte, aquarellistc, fils
de Louis Ch., architecte, ne" a Neuchatel en 1839.
II a peint un grand nombre d'aquarelles reprä-
sentant principalement les sites des bords du lac
de Neuchatel (La Favarge, Monruz, Barques aux
Saars) et des motifs pittoresques de Fribourg
et du Valais, qu'il a exposes k la Soci£t£ suisse
des Aquarell istes, aux Amis des Acts ä Neu-
chAtel, ä Zurieb, ä Geneve, etc. Le Milspe de
Neuchatel possede deux aquarelles de Ch.: „Le
Vully vu par le vent d'ouest" et „Loueche-Ies-
Bains." Comme architecte, on lui doit la restau-
ration de la Collegiale de Neuchatel, la con-
struetion du Musee des Beaux-Arts de Neuchatel
et la fleche de Notre-Dame k Motiers au val de
Travers. Ch., membre du Comite de la 8ocicie:
des monuments historiques et de la Commission
vaudoise des monuments historiques, s'est occupd
de diffdrents travaux de restauration importants,
en qualitl d'expert ou de conseil (Chillon, Lion
de Lucerne, H6tel de ville de Lucerne, Catbd-
drale de Lausanne, etc.) et a dirigd ou dirige
les restaurations des egliges de Grandson, de
Romainmotier, du Locle, etc. II a 6t6 membre
et president de la Commission föderale des
Beaux-Arts.
Jahrosber. b«ra. Katver. 1888, p. 86; 1886 — 1888,
p. 21. — Am. AJt-Kde. 1887, p. BIO. — Cat d'expos.
Chatelaln, Louis, architecte, n6 ä Neuchatel
en 1805. On lui doit, entre autres, la construetion
de la Banque commerciale de cette ville, celle
de la Caisse d'Epargne, l'Hötel de M. de Pourtales,
ainsi que l'Hospice de PreTargier, en collaboration
avec M. Philippon, architecte ä Paris. II mourut
le 3 sept. 1886.
Jabresber. b«rn. Kstrer. 1886, p. 78. M. Morrl.
Chätillon, Louis-F, artiste peintre, ne* en 1866,
cleve des Ecoles mnnicipales d'art. 11 a exposd
ä Geneve en 1900 (aquarelle). Ch. est prof. de
dessin a l'Ecole mlnagcre et professionnelle de
Geneve. n. Jamin.
Chaudet, Charles-Ben j., fröre du suivant, n6
ä Vevey le 24 juin 1847. II frequenta l'Ecole
industrielle de Vevey et devint tailleur de pierre.
Appareilleur-chef de la construetion des bati-
ments universitaires de Geneve (1871), il s'associa
ä son frere Henri a Ciarens et collabora a tout
ce qu'a entrepris l'association dans la con-
struetion. LA. MiMXtr.
Chaudet, Henri-Marc-Franc., architecte, mar-
brier, sculpteur, a Ciarens, fils de Jacq.-Benj. Cb.,
originaire de Villebois (France), bourgeois de
Corsier s. Vevey, n<5 ä Vevey le 10 janv. 1845.
II a suivi les cours de l'Ecole industr. de Vevey,
puis ceux de l'Ecole polyt. föderale ; des lors il
se voua a rarchitecture. Inspecteur des travaux
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Cliatiforncir
293 —
Chavet
publice de la ville de Neuchätcl (1865 et 1866),
il s'etablit ensuite ä Ciarena, oü il executa, soit
comme architecte, soit comme entrepreneur,
d'importantes construetions. De 1873 date son
Association avec son frere Charles, puis la creation
d'un atelier de marbrerie et de sculpture. Cet
atelier re?ut de M. A. Baudry, ä Paris, la com-
mande du grand sarcophage du tombe&u de
Mariette Bey, au Caire, puis de la grande stele
du roonnment e>ige ä Paris, ä la memoire du
peintre Paul Baudry. Ia Soctetä des Artistea
francais chargea egalement MM. Chaudet freres
des travaux de marbrerie et sculpture du monu-
ment 6lev£ ä Paul Baudry, au Musee de La Roche-
sur-You. Iis recurent un diplöme de 1' classe,
pour leurs travaux de marbrerie et sculpture,
a l'Exposition nat. k Zürich, cn 1883.
Ld. Miivük.
(hauforneir, Guillaume, bourgeois d'Orbe,
t'oudeur de cloches, k Romont, 1434 (voir Lom-
bart, Fran^ois). Max dt Dieebaeh.
Chauvin, s. Chovin.
(havan, Eticnne. On lit dans les manuaux
de Lntry: „1604, 4 juin. Chavan £. a produit
au Conseil de Lutry, un projet de fleche pour
l'eglise du dit lieu. Le Conseil l'a remerefe,
renvoyant l'operation a plus tard.
Manuaux de Lutry ; Bitkr, put. Ld. MUtiUe.
Cfaavannes, Alfred, peintre paysagiste, de
Yevey, n£ le 2 janv. 1836 a La Sarray. oü son
pere ötait pasteur. II commenca des etudes
d'architecture chez M. Joel ä Lausanne, puis y
renonca pour Studier la peinturc avec Bryner, ä
Lausanne, et Calame, ä Geneve, oü il a passe
cinq ans. En 1860, Ch. partit pour Dusseldorf,
travailla plusieurs ann£es danB l'atelier d'Oswald
Achenbach et rentra a Lausanne en 1874.
Ses oeuvres soiit nombreuses. Le tableau „La
Vallee de Madran", au Musee Arlaud, a 6t6
acquis en 1881. Les vues plongeantes sur le
lac sont une de ses specialites, celles de Bochat,
de la Con version, des Monte de Lavaux, de
Chexbres existent en grand nombre. Puis il les
qnittait pour des „Bords de La Venoge" avec
la vieille eglise de Cossonay dans le lointain,
ou des „Dente du Midi" vues de la plaine du
Rhone. La galerie de Düsseldorf possede un
tableau de Tartiste. Ch. est mort ä Aigle, le
10 janv. 1894.
Ch. VuUUrmet.— V}uJo»fpkine Chavan** — TA.Julien
Clarrxnne.. — Qu. de Lau».. 1894. — Sembert. K.-Lex.
I, p. 268. - Zeitechr. f. bild. Kat. Beibl. IX, p. 256, 679 ;
X, p. 84: Bd. III, p. 158, 178; IX, p. 94, 214. —
Müller, Biogr. K.-Lex., p. 108. — Necrologiei dans les
journaux da milieu de janv. 1 894. Ld. MüvM*.
Chavannes, Blanche -Cora, peintre, Alle de
Marc Ch.-Gaulis, prof., nee ä Cossonay en 1853.
Elle etudia la peiuture ä l'huile chez J. GeUser, et
la peinture sur porcelaine chez M"" Estoppey, k
Lausanne. Elle a expose aux expositions de la
Sociötö suisse des Beaux-Arte. Divers objets en
porcelaine ont figure1 ä l'Exposition nationale a
Geneve, en 1896.
Ch. VuMemet. — Corric. vitee. Ld. MUvüle.
Chavanne», Gaspard, nö k Russin vers 1640,
mort a Geneve le 27 janv. 1685, apprenti chez
Pierre Mermilliod, fut mattre orfevre. A.Ckoi*y.
Chavannes, Herminie, dessinateur et ecrivain,
nee a Vevey en 1798. Elle re$ut une instruetion
superieure a celle qu'on donne genlralexnent k
son sexe. Ses connaissances vari6es. jointes ä
de solides qualites, la firent choisir pour faire
l'lducation de la princesse Henriette d'Angleterre,
devenue plus tard grande-duchesse de Mecklen-
bourg-Str£litz. De retour k Lausanne, M"ü Ch.
se consacra a des travaux litteraires, et fit
paraltre plusieurs ouvrages interessante et in-
struetifs, principalement destines a la jwmesse.
Comme dessinateur, eile avait egalement acquis
de la notori&6; eile publia un petit album de
vues de Lausanne et des environs. L'on trouve
des dessins d'elle dans plusieurs familles. Elle
mourut le 5 avril 1853.
DeMonui. Dict. des Qener. et Vaud. I, p. 164. —
Ch. VuiOermei. Ld.Mteväle.
Chavanne», nee Perdriollat, Ninette, peintre,
ä Lausanne, nee a Lyon le 18 sept. 1859. Elle
s'oecupa d'abord de peinture sur porcelaine; puis,
apres avoir eCudiö le dessin sous la directum de
M"0 Sandoz, a Lausanne, eile se voua presque
exclusivcment k la miniature sur ivoire. Comme
miniaturiste, eile est eleve de Mu* Hubert de
Geneve. Elle a expos« plusieurs miniatures a
Geneve, Exposition nat. 1896. Ck.VuOUrmet.
Chavet, Victor -Joseph, peintre de genre et
de portrait, n£ le 21 juillet 1822 a Pourcieux
(dep. du Yar, France), eleve de Revoil et Roque-
plan. II a expose regulierement au Salon, de-
puis 1846, et a de nombreuses expositions k
Paris et en Suisse. M^dailles ä Paris 1853, 1855
et 1857. Decore" de la Legion dTionneur, en
1859; membre de l'Academie d' Amsterdam. Cet
artiste habite Geneve depnis 1874; il y a pris
part a plusieurs expositions municipales, notam-
ment k celle de 1901. Ch. avait cie l'un des
artistea choisis par Napolöon III pour les dessins
de I'album qu'il offrit ä la reine Victoria en
Souvenir de son voyage en France; il fit une
aquarelle de la „Promenade dans la galerie des
glaces k Versailles."
Mütter, K.-Lex. IV, p. 78. — Senh+rt, K.-Lex. I, p. 268.
— BeUier ei Auvrny, Dict. gen. des artistea do l'ecole
franc., L P- 245, et suppl., p. 140. Ca. Eggimann.
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Checcia
•_>«.)4
Chevalier
Checcia, Francesco, Stuccator, ans Morcote,
erklärte sich laut Testament vom 6. Juli 1631
in Gegenwart von Zeugen als Schuldner des
Bartolomeo Aprilo (s. d.).
Btriolatti. Boll. stör. 1886, p. 164. — Ihr:, Art.
üvizx. in Roma, p. IX und 49. C. Brun.
Chenaud, David I, fils de Michel qui suit, ntf a
Uenevc le 13 mai 1712, mort le 13 juin 1768,
apprenti chez Robert Covelle et Alexandre Arpin,
fut recu maltre orfevre le l'-' juin 173G. A. Ckoüy.
Chenaud, David II, fils de Leonard qui suit, nü
ä Geneve le 24 juin 1747, mort ä Jussy le 7 mars
1823, apprenti chez Jacques Amoux, fut recu
maltre orfevre le 6 nov. 1788. A. Choüy.
Chenaud, Jean- Antoine, ne a Satigny vers
1687, mort le 9 janv. 1725, fut recu maltre
orfevre le 19 oct. 1705. A. CkoUy.
Chenaud, Leonard, fils de Michel qui suit-,
ii« le 22 sept. 1716, mort le 28 sept. 1780, recu
maitre orfevre 1c 9 mai 1748, fut ensuite graveur.
A. CkoUjf.
Chenaud, Michel, ne a Satigny vers 1670, mort
le 8 fe"vr. 1747, apprenti chez J.-Fr6d. Bruck-
maun, fut recu maltre orfevre le 29 aoüt 1699.
A. ChoUy.
Chenaud, Pierre -Francop, fils de David I,
ne ä Geneve 1c 22 juin 1737, mort le 10 mai
1797, fut recu maitre orfevre le 2i avril 1762.
A. Ckoiig.
Chenevier, Jean-Louis, n6 ä Geneve le 9 sept.
1727, recu maitre orfevre le 16 janv. 1750, fut
fasse" de sa maitrise. A. 6'W«y.
Cheiieviere, Alexandre, ne ä Geneve le 30 oct.
1721, mort le 2 fevr. 1787, recu maltre orfevre
le 7 avril 1747, fut ensuite jaugeur. A. ChoUg.
Cheiieviere, Jean-Jacques, n6 a Geneve le
3 dec. 1695, grava uu Jeu de l'Oie heraldique
et geographique d6di<S au roi Georges d'Angle-
terre. A. Ckoity.
Cherel, C, Glockengießer, in Freiburg, goß
1633 für Grandfontaine und Montbovon je eine
Glocke.
ffütcJultr, Gloc'kenb., Msc. Morä SulermeUltr.
Cheret, Philippe, fils de Barthelemy, originaire
de Montpellier, sculpteur et mouleur, röfugie' a
Berne, on il se maria en 1691. II presenta re-
qu6te au Conseil de Geneve, le 13 dec. 1701,
aux lins d'etre re^u bourgeois sous la condition
de faire ä ses frais „tous les ouvrages de sculpture
en platrc dans le nouveau batiment de la Maison
de ville, sur le plan qu'il en a donne" et meine
de conduire la besogne des platriers." Sa demande
fut agröec et on Padmit a la bourgeoisie le 10 janv.
1702 en ne payant que 10 ecus ä la Bibliotheque
et deux fusils assortis. II ne reste rien, dans la
Salle aktuelle du Grand Conseil, que Pon con-
struisit en 1701 a 1702, des ornements executes
par Ch. II ötait encore a Geneve cn 1729.
Rag. du Conseil, 1701 ot 1702 pass. — CovtJU. Lir.
dos Bourg., p. 3'J1. — Sordrt, Diction. dos fam. goner.,
nwc. — Higaud, Renscign. (dato de bouigooisie orronee),
p. 126. A.-J. M.
Cherlol, David, maitre menuisier, fut re\-u
bourgeois de Geneve gratis, avec ses fils Vincent
et Jacob, le 6 fövr. 1639, pour avoir fait des
portes ä la Halle de PHötcl de ville et ä PHötel
de ville meme, portes qui n'existent malhcureuse-
ment plus.
CotxiU. Llv. des Uourg*., p. 357. A.-J. M.
Chetwex, Georges, architecte, de Montreux,
ne" ä Lausanne le 24 fövr. 1868. II a suivi, ä
Pari«, PEcolc des Beaux-Arts. Diplome" par le
gouvernement franeais. Parmi ses umvres: le
I>rojet pour la restauratiou de la mosquec de
Damas.
Curric. vitae. Ld. MitviUt.
Chevalier, Ktienne, baptistf a Geneve le
13 fe"vr. 1682, mort le 16 juin 1766, fut recu
maitre orfevre le 29 mars 1709. A. Chuity.
Chevalier, Jacques, pere du precedent, ne ä
Geneve le 24 juin 1650, ötait orfevre. A.ChoUy.
Chevalier, Jean-Louis, n«5 a Geneve le 24 juin
1660, mort le 30 juin 1734, fut recu maitre
orfevre le 10 mars 1682. A. CkoUy.
Chevalier, Nicolas, peintre de paysage et
d'histoire, de Champvent (Vaud), a& ä St.P6ters-
bourg cn mai 1828. Son pere occupait les
fonetions de surintendant des domaines du prince
de Wittgenstein. Les collections artistiques du
prince 6veillcrent l'attention du jeune Nicolas.
Place1 d'abord ä l'Institut de commerce du
P6tersbourg, il vint cn 1845 ä Lausanne oü
Bes parents Pavaient pr£c6de\ II suivit les cotirs
de Guignard, au Musöe Arlaud, puis, sur les
conseils de son pere, Itudia Parchitecturc, a
Munich, en 1848, ä Londres, en 1851. Des 1852,
il parcourut Pltalie pendant deux ans. Ein 1854,
des affaires de familles l'appelaient ä Melbourne,
oft il collabora ä la publication du premier
jotirnal illustre de la colonie. Ses excursions dans
la Nouvelle-Zelande lui ont fourni les sujets de
nombreuses aquarelles qui furent exposees ä
Paris et a Londres; la premiere galerie de
tableaux, cn Australie, le compte au nombre de
ses promoteurs; un prix de 5000 frs. lui fut alors
dcYcrne par le gouvernement En 1867, feu le
duc d'Kdimbourg Pattacha ä sa personne cn
quaHte* d'artiste particulier pour un voyage au-
tour du monde. Ch. rentra ä Londres en 1870,
avec sa femme, nee Wilkie, artiste comme lui,
qu'il öpousa ä Melbourne. Son activite* ne se
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Chevculx
- 205 -
Chiattone
raleiitit pourtaut pas ; chaque annee IVxpoaition
üe FAcaderaie royale recut des tableaux nou-
veaax, soit a l'huile, soit ä l'aquarellc. I*a reine
Victoria lui confia d'importantes coinmandes,
cllc l'envoya notamment a St P6tersbourg pour
peindre la cer^roonie du mariagc du duc d'Edim-
bourg, son fils, avec la grande-duchesse Marie.
Ch. est mort ä Londrea, en 1902.
Ck. VuOhrmet. — lahreaber. bera. Kstver. 1865, p. 87.
Ld. MUvOU.
Cheveulx, de, s. De Cheveulx.
Chevrier, Jacob, ne aGeneve le 31 aoüt 1658,
mort le 20fevr. 1734, apprenti chcz Andrd Patry,
fut rccu maltre orfcvre, le 10 mars 1682, et
s'associa avec son fils Jean en 1721; il remplit
Ich fonctions d'essayeur de la Monnaie, scul de
1707 ä 1726 et avec son fils depuis cette date.
A. Choüy.
Chevrier, Jean, Iiis du prccödent, ne ä
Gcncvc le 7 avril 1692, mort le 7 janv. 1737,
tut rc^u maltre orfcvre le 18 juillct 1718 et
remplit les fonetions d'essayeur de la Monnaie,
depuia 1725 asgocie* avec son ]>ere et seul de
1735 ä 1736. A. CkoU*.
Chevrier, Pierre, fröre du precedent, ne* a
Gcneve le 30 oct 1686, mort le h' ja in 1730,
apprenti chez Jean Comblefort, fut recu maltre
orfcvre le 26 mars 1718. A. Choity.
Chevrier, Pierre-Francois, frere des precedents,
in- ä Genevc le 25 tevr. 16D9, mort le 10 mars
1745, fut recu mattre orfcvre lo 19 janv. 1737.
A. Chouy.
Chevrier, Theodore, frere des prec&lents, nd ä
Gencve le 12 aoüt 1684, fnt re?u mattre orfcvre
le 6 avril 1703; en 1734 il avait quitte le pays.
A. Chili*;/.
Chevrier, Zacharie, ne* ä Gcndve le 7 oct.
1654, mort le 8 dec. 1697, apprenti chez Jacques
Desconfius et chez Andre" Binet, son beau-frere,
exerca la profession d'orfevre. A. Vkoüy.
Chialiva, Luigi, Tiermaler, Künstler der
Gegenwart, stammt aus Lugano. Die ersten
Studien machte er am Polytechnikum in Zürich
und besuchte dann die Mailänder Kunstschule.
Er widmete sich der Tiermalerci. 1868 wurde
ihm aus der Stiftung Mylius ein erster Preis
für ein Gemälde zuerkannt, auf dem er ebenso-
wohl als guter Landschafter wie als begabter
Tiermaler sich zeigte.
v. TnhamtT, Jahreeber, bern. Kstver. 1869, p. 43. —
Mütter und SeuUrt. Kstler aller Zeiten, Nachtrage 1857,
p. 79. E. L. Girard.
Chiattone, Antonio, Bildhauer, von und in
Lugano, geb. 1856, genoß daselbst von 1870 bis
1875 den ersten Unterricht bei Barzaghi-Cattaneo
(s.d.) und bei Vincenzo Vela (s.d.) in Ligoruetto.
Zu dieser Z»tit erhielt er bei einem Kunst-
wettbewerbe den ersten Preis von 10000 Fr.
zur weitern Ausbildung seiner Studien in Mai-
land und Florenz. Er stellte zu wiederholten
Malen in Mailand, Parma, Wien, St Petersburg,
Paris, Basel, Genf und Zürich aus, wo seine
Werke sehr beifällig aufgenommen wurden.
Von Italien kehrte er nach Lugano zurück,
wo er sein Atelier aufschlug. Von seinen Werken
seien genannt: „Ein Zukunftsmusiker", humor.
Bronzestatue, in Wien und Zürich (1883) aus-
gestellt; „Teils Knabe", Marmorstatue, in Mai-
land und Zürich (1883) ausgestellt; das Monu-
ment für den Schweiz. Minister G. H. l'ioda in
Locarno; eine Marmorstatue „In riposo", wovon
ein Exemplar dem Museum Rath in Genf Rehört
(1891), das andere, im Besitze der Eidgenossen-
schaft, im Museum von Solotburn deponiert ist.
Eine Tellstatue in Marmor schmückt den Na-
tionalratssaal im Parlamentsgebäude in Bern.
An der Landesausstellung von 1883 in Zürich
waren außerdem zu sehen : Zwei Marmorstatuen
^Sommer" und „Winter" sowie „Die Ruhe" in
Gips. Die Kaiserin Elisabeth von Ocstreich,
welche, während ihres mehrmaligen Aufenthaltes
in Lugano, Cli.s Atelier besuchte, beauftragte
ihn mit der Ausführung eines Monumentes des
verstorbenen Kronprinzen Rudolf für ihre Schloß-
besitzung in Corfu. Nach dem Tode der Kaiserin
wurde Ch. der Auftrag zu teil, das für die un-
glückliche Fürstin in Montreux l>estimmte Denk-
mal in Marmor auszuführen. Die Friedhöfe von
Mailand, Lugano, S.Abbondio bei Lugann, Lo-
carno und Faido besitzen Grabdenkmäler Ch.s.
Gegenwärtig arbeitet er an einem Monumente für
den verstorbenen tessin. Nationalrat Carlo Bat-
taglini, das für Lugano bestimmt ist
Ch. erhielt von der Kunstakademie in Parma
den „Premio unico perpetuo" für „Die Ruhe"; an
der Pariser Weltausstellung 1900 einen ersten
Preis (Grand Prix) und vom Kaiser von Oestreich
das Großkreuz für Kunst und Wissenschaft.
Curric. viUe. — Boll. stör. 1895, p. 61. — Spctialkat.
der Gruppe 87 der Schw. Landeeausst. 1883, p. 36. —
Cat. du Mus. Rath, 1897, p. 124. — Schw. Bautet*, v.
6. Okt. 1883, Nr. 14, p. 88 (C. Brun). E. L. Girant.
Chiattone, Giuseppe, Bildhauer, von Lugano,
Bruder des Antonio Ch., geb. 1865. Er erhielt den
ersten Unterricht bei Antonio Ch. und holte sich
die weitere Ausbildung an den Kunstakademien
von Mailand und Turin. Nach der Heimat zu-
rückgekehrt, arbeitete er eine Zeitlang gemein-
schaftlich mit seinem Bruder.
Statuen und Grabdenkmäler Giuseppe Ch.s be-
finden sich in Lugano, Locarno, Genf und Turgi,
ferner in den franz. Städten Lancey, Allans und
Toulouse, in Deutschland in Elberfeld, woselbst
er auch für das Museum ein Marmorkamin schuf.
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Chiesa
- 200 -
Choisy
Für den Nationalratssaal im ParlamcnUfgchäude
in Bern verfertigte er eine ,SUuffacherin" in
Marmor. Sein bisher bedeutendstes Werk ist das
in Bronze ausgeführte Hochrelief „Ave Maria."
Es wurde 1900 in Paris ausgestellt, von der
Eidgenossenschaft zum Preise von 10000 Fr.
angekauft und befindet sich In Bern. Eine kleine
Kopie fertigte Ch. für die Gesellschaft der schönen
Künste in Mailand an.
Ch. erhielt mehrere Auszeichnungen für öffent-
liche Monumente ; für den Entwurf eines Pesta-
lozzi-Denkmals in Zürich einen II. Preis. 1900
war er Mitglied der internat. Jury an der Pariser
Ausstellung und 1900—1902 Mitglied der eidg.
Kunstkommission. An der Landesausstellung in
Genf von 1896 beteiligte er sich mit seinen
„Funerailles des Anges." Von ihm rührt auch
der Entwurf für die Ehrenmedaille jener Aus-
stellung her.
Curric ritae. — Ueber Land u. Meer, 1903, Nr. 30. —
Cat. epec. groupe XXIV de l'Expo«. nat, suiaae 1896,
3« ftd., p. 61 . E. L. Girard.
Chiesa, Pietro, Landschafts- und Figurenmalcr,
geb. in Sagno bei Mendrisio 1878. Er studierte
an der Akademie in Mailand und stellte spater
an den internat. Ausstellungen in München, Paris
und Venedig aus. Er erhielt 1900 an der Pariser
Ausstellung eine kupferne Medaille für sein Oel-
bild „Qiete", das von dem Genfer Museum an-
gekauft wurde. Er wurde zwei Jahre von der
Eidgenossenschaft subventioniert. Er ist Ehren-
mitglied der Brera in Mailand und illustrierte
teilweise die neue Ausgabe der „Divina Com-
media" (Editore Fiorentino Alinari), ebenso die
„Cattedrale" von Francesco Chiesa. Er ist auch
Aquarellist und hat Bedeutendes in Tempera
geleistet.
Curric. vitae. /. Üika-C<uUufnUa.
Chllllct, Claude, ne" ä Aoste, verrier, fut recu
bourgeois de Geneve le 4 döc. 1492 pour huit
florins.
Coveli*, Liv. dos Bourg., p. 118. A. C'Aowy.
Chiodera, Alfred, Architekt, geb. in Mailand
am 25. April 1850, Bürger von Ragaz (im st.gall.
Bez. Sargans) und Zürich. Bis 1859 weilte er in
Mailand, wo er die Primarschule besuchte. So-
dann kam er nach Rappers wil und St. Gallen ;
dort machte er die Sekundärschule, hier bis zur
sechsten Klasse das Gymnasium durch. Nun
folgten am Polytechnikum in Stuttgart, von
1868 -1872, die technischen Studien, die ihm
für die beste architektonische Arbeit — es
handelte sich um eine monumentale Kirchhof-
anlage — die große goldene Medaille ein-
brachten. Hierauf erhielt Ch. eine Anstellung
bei Professor Adolf Gnauth, der besonders im
Villenbau Musterhaftes geleistet und um die
Hebung der Kunstgewerbe sich verdient gemacht
hat. Während dieser Zeit trug er, mit Bauern-
feind zusammen, der später Maler wurde, für
eine Hötelbaute in Baden den ersten Preis im
Betrage von 3500 Fr. davon. Auf einer Studien-
reise in Italien, in den Jahren von 1873 — 1874,
vervollständigte er seine Kenntnisse, um dann
(1874) bei dem Bolognesen Giuseppe Mengoni,
dem Erbauer der Galleria Vittorio Emanuele
zu Mailand, in Kondition zu treten. 1875 lief)
er sich in Zürich nieder, wo er die Firma
Chiodcra & Tschudy gründete und sich mit der
Tochter des verstorbenen Ingenieurs Gubser, des
Erbauers der Toggenburger Bahn, verheiratete.
Ch. ist der Schöpfer der Synagogen in Zürich
und St. Gallen. Für den Mailänder Dom arbeitete
er das Projekt einer Fac,ade aus. Von ihm rührt
der Entwurf zur Ueberbauung des Pfauenareals
in Zürich und der Turm der katholischen Kirche
in Aufiersihl her. Seine Spezialität ist jedoch
der Villenbau : es seien genannt die Villa Koch,
Kann, Kläsi, Kälin, Landolt, Patumbah (1884
bis 1885) etc., alle in Zürich, die Villa Simon und
Bally in Ragaz, Schäppi in Mitlödi, Legier in
Ponte S. Pietro bei Bergamo, Kürsteiner in
St. Gallen. Ferner rührt von Ch. her das Palace
Hotel, das Hotel Suisse in St. Moritz im Engadin,
der Turm und die Restauration der protestan-
tischen Kirche daselbst, die im Rokokostil erbaute
Orgel und Kanzel in der Kirche in Horgcn.
Ch. beteiligte sich auch an öffentlichen Aus-
stellungen; an der ersten Schweiz. Landesaus-
stellung in Zürich von 1883, deren Spezialkomito
der Gruppe 38 (alte Kunst) er angehörte, erhielt
er fttr originelle Pavillons und Vitrinen ein
Diplom. An der Pariser Ausstellung von 1876
wurde ihm für ein Zimmer im Schweizerstil eine
silberne Kollektivmedaille zuerkannt.
Curric. vitae. — Nenmonsterchr. Zürich 1889, p. 377-
878, 41 6 (wo eine Abbild, der Villa Patnmbah in Heliogr.
nach einer Photogr. von R. Ganz in Zarich). — N. Z. Ztg.
vom 13. April 1901, Nr. 102, Abdbl. C. Jtntm.
Chiona (Ciona), Cristoforo, Architekt und Bild-
hauer von Ruf, aus dem Luganesischcn, arbeitete
von 1401—1410 am Dombau von Mailand. Nach-
dem er 1413 von der Unternehmung entlassen
wurde, stellte sie ihn bald nachher wieder als
Bildhauer an, mit 15 Soldi Gehalt per Tag.
Caffi, Anh. e scult. delJa Svüa. Hai. 1886, p. 4-5.
A". L. üimrd.
Chloza, Antonio, Architekt und Kriegsinge-
nieur, arbeitete, laut Dokument vom 31. Dez. 1489,
1487—1489 als Kriegsbaumeister an den Festungs-
mauern von Bellinzona.
Boll. stor. 1891, p. 50. A'. L. Ö.VrW.
Choisy, David, n6 ä Geneve le 14 mai 1659,
mort le 13 mars 1694, apprenti chez Jean
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Choisy
— 207 -
Chopy
Mussard, fut maitrc orfevrc, puis se voua ä
l'agriculture. A. CkoUy.
Cholsy-Crot, M1"* Jeanne- Louise, pcintre de
portraits et de fleurs, est nee a Geneve en 1843.
Elle a peint surtout des portraits k l'huile et
au pastel. En 1890, MM Ch. a expoae" ä Berne
(ä l'Kxpoaition de la Soci6t<5 suisse des Beaux-
Art«). Elle est dleve de l'Ecole municipale des
Beaux- Arts. Pk. Jamin.
Chollet, Marcel de, peintre, de Fribourg en
Suisse, domicilie ä Carouge prea Geneve et ä
Paria, a6 k Geneve le 26 oct. 1865, suivant
certains documents, a Morgea selon d'autres
documents, fils de Charles de Ch., architecte, et
d'Angele nee Huit de LavenciaL II a fait son
apprentiasage en qualite" de peintre döcorateur
chez MM. De Borchgrave et Bidau a Pari». Plus
tard, il est entre" ä l'Ecole dea Beaux-Arts dans
la meme ville pour suivrc les cours de peinture
decorative de P.-V. Galland.
II a execute" les travaux artistiques suivants :
A Paris, decoratinn des Grands Magasins du
Iiouvre et du Cafe Restaurant (Hotel Terminus) ;
ä Geneve, däcoration du TheAtre; a Lausanne,
decoration de la grande Salle d'audiences du
Palais föderal de justice sur Montbenon; k
Borne : cn 1897, peinture du plafond de la
Salle de reeeption ä l'ancien Palais föderal,
pavillon oueat; en 1902, peinture du plafond
avec huit panneaux representant des acenes de
la vie politique, du Salon particulier du President
du Conseil national au nouveau Palais du Parle-
ment; ä Territet, decoration de la Salle des
fetes du Grand Hotel des Alpes.
En qualite* de peintre fribourgeois, il a quel-
ques Stüdes de nature morte dans les muB^es de
Geneve, Lausanne et Fribourg, notamment une
„Collection de fromages" au Musee Rath, et il
a produit a l'Expoaition des Bcaux-Arts a Fri-
bourg, en juin 1900, les aquarelles suivantes:
„A Charmey", „Sous boia", „Cimetierc." II a
expoee" egalement dans de nombreuses autres
expoaitions suisaes. Jot. Xdmtutciy.
Chollet, Nikiaua, Glockengießer, in Pruntrut,
war mit Nikiaus Aubert, Glockengießer aus
Romain-en-Barrois in Lothringen, 1526 in Locle
th&tig.
Otto. Glockenkde., p. 181. MorU SuUmUur.
Chomel, Francis, graveur et dessinatenr, ne"
ä Geneve en 1835, mort en 1895. II a gravä
et cisel6 le plat en argent offert a Mwr Kern,
la femme de l'ambas&adeur Btiisse a Paris, apres
la fruerre de 1870, en reconnaisaance des Services
rendus par eile. Ch. a fait de la gravure stur
bois; „L'Illustration suisse" — periodique qui
a cesae" de paraltre il y a bien des annees -
contieut un eertain uombre de gravure« faites
par lui, et il a grave" une suite de bois pour
la „Miliciade genevoise" de Petit -Senn. II fut
l'aasocie" de Becherat. Ch. a produit auasi beau-
coup de caricatures, mais il n'a jamais fait de
peinture. — Apres avoir fait partie des conscils
de la ville de Geneve, il fut nomme" deputö et
obtint la place de pereepteur pour l'arrondissc-
ment de Chfine (cant. de Geneve). II exposa k
Geneve en 1861, il fut envoyä a Paria et k
l'Expoaition de Vienne pour rapports artistiques.
J. Gmnd-Cnrurtt, Hist. de la caricat. cn Allemagiie,
Aatriche et Suisse, p. 479. Pk. Jamin.
('homel, Jean, graveur, Iiis de Jean-Francois-
Gabriel, ne" k Geneve en 1839, decödö ä Geneve
en 1877. II herita des dona de son perc, il
suivit les Ecoles d'art de la ville de Geneve et
frlquenta les cours de l'Acad£mie. PL
Chomel, Jean -Franeoia- Gabriel, graveur,
peintre et photographe, n6 a Geneve en 1810,
decexle" cn 1876 a Geneve. Le Musee Rath
possede de lui quelques tableaux; cc tsont des
scencs militaires genevoises popularis&s par la
gravure et la Photographie. Ch. a fait d'execl-
lentes caricatures de James Fazy; ses types
d'atelier, les ncabinotiersa de l'epoque, lui ont
valu une reputation möritec; beaueoup de ces
dessins sont aujourd'hui disperses. Ch. a expose"
plusieurs fois, en 1857 et cn 1861 ä Geneve.
Vers la fin de sa vie il s'adonnait au paysage,
et les alentoura de sa petite maison de campagne
de Troinex voisine de la montagne du Saleve
lui fournirent de charmante motifs, II avait 6te"
öleve, de 1822 a 1826, des Ecoles d'art de la
ville de Geneve, avait appris ensuite la gravure
chez Dätalla et etait entre" plus tard chez Auguste
Bovet. Ch. fut preaident du Conseil administratif
de la ville de Geneve et membre du Comite" de
la classe dea Beaux-Arts.
Jahresher. bern. Kttver. 1878, p. 8 ; 1878, p. 86. —
Proces-verb. des seanc. gen. de 1« Soc. des Arts, XI,
p. 295. -- Sordei, Dict. mse. doa famille* &enev.
I'h. Jamin.
Chopard, Gustave, fils, peintre amateur, ne" ä
Sonvillier (Jura bernois) le 1" mars 1848 et mort
le 2 mai 1902.
Berne rapp. 1886—87, p. 58. Oroä.
Chopl, s. Chopy.
Chopy (ou Chopi), Antoine, dessinatenr et
miniaturiste, ne" k Narbonne en 1674, mort a
Geneve le 81 aoot 1760. II etudia la thöologie
ä Paris, mais il renonca au catholicisme et vint
ä Geneve en 1708. II y fut nomine" regent au
College en 1713 et remplit cette place jnsqu'en
1753. Rccu bourgeoia gratuitement le 24 nov.
1730 „ayant presentl au Conseil la carte du lac
qu'il a faite et dddiöe au Conseil." Ch. e"tait,
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Cliouan
208
Christen
eil fflet, «ou seulement gcographe, critiquu et
poete & ses heures, mais graveur et peintre, et
8a carte, tres imjwrtante pour l'cpoque, est par-
fois jointe aux exemplaires de l'cdition in-4 de
1730 de l'Histoire de Geneve de Spon. 11 a
crttnpdse de charmantes vignettes pour les livres
imprimes |>ar M.-M. Bousquet et par Barillot,
qui ont 6t6 gravees Sur cuivre par divers artistes
(Poilly, entre autres). On lui dait encore une
„Vue de Geneve" prise du cöt£ du midi. Ses
miuiatures dtaient appreciees, mais nous ii'en
connaissons point ; Rigaud en cite une sur velin,
qui appartenait ä M. John du Tan, sans nous
dire ce qu'elle represeutait.
Senebier, HUU litt, de Gonöve, III, p. 245. — Iliynud.
Renxvign., p. 125. — SortUt, Dict. dos flunüles gonev.,
nisc. — CovrOe, I,iTre de« Bourgeois, p. 422. — Rist,
du Coltugo de Uenove, 1896, p. 97. — France protost.,
2" ödit., IV, col. 350. A.-J. M.
Cliouan, Etienne, ne ä Geneve le 11 mai 1644,
mort le 5 mars 1720, recu maltre orfevre le
16 aoüt 1672, s'associa avec Daniel Sarde.
Ä. CkoUy.
Cliouan, Guillaume, frere du preeddent, ne a
Geneve lc 6 oct. 1629, apprenti chez Guillaume
Cartelier, fut maltre orfevre. A. Choi*y.
('Iioiidens, Jacques- Louis de, ne ä Geneve le
24 juillct 1717, mort lc 27 janv. 1784, fut recu
maltre orfevre le 2 avril 1757. A.ChoUy.
Chondeng, Jcan-Antoinc de, fils du preeddent,
ue ä Geneve le 21 nov. 1745, mort le 23 avril
1823, fut recu maltre orfövre le 3 avril 1772,
memhre de l'Assemblee nationale en 1793.
A. Choitif.
Chouet, Pierre, n6 ä Saxia, paroisse du Pctit-
Kornand, vers 1536, mort ä Geneve le 11 oct.
1586, orfevre, fut recu hourgeois de cette villc
lc 26 oct. 1579 pour quatre ecua et un seillot.
r„r.W*. Llvre des Bourgeois, p. 807. A. CkoUy.
Choaet, Pierre, libraire genevois du 17* sü'dc.
Nous ne le mentionnons ici que parce qu'on lui
a souvent attribue une gravure en deux feuilles,
une importante et interessante „Vue de Geneve"
prise du lac (1655) qu'il a simplement publice
en realite. Rigaud lui-meme a commis cette
errcur (Renseign., p.123). L'estampe en question
porte pourtant cette indication: „pour Pierre
Chonet.* On n'en connalt malhcurcusement pas
Pautcur; eile a £te reproduite en phototypie dans
J. Mayor, l'Ancienne Geneve, 1 n serie. A.-J. M.
Chovln (Chauvin), Jacques -Antony, geb. zu
Lausanne 1720, arbeitete um die Mitte des
18. Jahrb. als Kupferstecher zu Basel, gest. 1776.
Neben einigen technisch sehr mittelmäßigen,
nach Gemälden ausgeführten Bildnissen hat C.
vor allem auf Grund von getuschten Vorlagen
des Emanuel Büchel eine große Reihe von Kupfer*
Stichen zu Bruckners „Beschreibung der Land-
schaft Basel« (Basel 1748 ff.) ausgeführt. Unter
dieser Gruppe von Werken verdienen die sehr
geschickt und tonig wiedergegebenen Abbildungen
von Petrefakten besondere Erwähnung.
XagUr, K. Lei. FI, p. 527. ü. BurekKardt.
Christen, Daniel, Bildhauer, ältester Sohn des
nachgenannten Bildhauers Joseph Anton Maria
Ch. Er beteiligte sich 1818 an der lokalen
Kunstausstellung in Bern und starb ganz jung
daselbst Durrer.
Christen, Johann, Bildhauer, von Wolfen-
schießen (Nidwaldeu), um die Mitte des 17. Jahrh.
Am 21. Okt. 1658 stirbt ein Kind des Job. Ch.
^uculptoris", laut Totenbuch in Wolfenschießcii.
„Obiit infans 5 mensium Anna Maria Joanuis
Christen, sculptoris." W
Christen, Joseph Auton Maria, Bildhauer, von
Wolfenschießen (Kt. Nidwaiden). Nach Beiner
hübschen Autobiographie von 1798 soll Ch. am
2. Febr. 1769 zu Buochs geboren sein. Das
Taufbuch von Buochs stellt dagegen seine Taufe,
und diese erfolgt hierzulande stets unmittelbar
nach der Geburt, auf den 22. Febr. 1767. Er
stammte aus einer künstlerisch veranlagten Fa-
milie. Sein Großvater war ein Drechsler, der
sich schon im Holzschnitzen versucht hatte, und
sein Vater, Joh. Jak. Walthcr Lorenz Ch., der
sog. „Heglimaler", war ein armes Schulden-
bäuerlein, das im Schnitzen von Tierfiguren und
später auch von Heiligenbildern und wahrschein-
lich auch im Malen von Votivbildera einen
Nebenverdienst fand. Der junge Joseph ward
schon im achten Jahre angehalten, dem Vater
bei dieser Arbeit zu helfen. Er schreibt, daß
seine Mutter, Barbara Zimmermann von Vitznau,
ihm stete befohlen habe, „tapfer drauf los zu
arbeiten, um Geld zu bekommen ; daher beküm-
merte ich mich nicht so viel nm die Gestalt und
Schönheit des Bildes als um den Ertrag, den es
mir einbrachte. Meine besten Muster waren an-
fänglich, nebst denen meines Vaters, einige
Krnzifixbilder aus dem Schwarzwalde, welche
die Bauern dort zu schnitzeln pflegen ; ich fand
solche meisterhafte Züge darin, daß diese mir
unnachahmlich vorkamen so ward ich einige
Zeit der Nebenbuhler meines Vaters." Er fing
auch an zu malen und schmückte hölzerne Truhen
mit selbstkomponierten Blumenmotiven und gro-
tesken Figuren. Da geschah es, daß 1784 sein
Landsmann, Joh. Melchior Wyrsch, bisher Prof.
in Besancon, die Leitung der neugegründeten
staatlichen Kunstschule in Luzcrn Ubernahm:
der siebzehnjährige Ch., von unüberwindlichem
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Ohristeu
— 200 —
Christen
Drangt' nach weiterer künstlerischer Ausbildung
getrieben, wußte alle Schwierigkeiten zu besiegen,
welche die gedrückte Lage der Familie ihm in
den Weg legte, und konnte im Frühling 1785
als Schüler bei Wyrech eintreten. Unter der
tüchtigen, strengen Leitung des Lehrers machte
er rasche Fortschritte. „Im zweiten Jahre fing
ich schon an Portrats zu malen." Aus dieser
Zeit stammt das sonderbarerweise mit „Fr. Jos.
Christen" signierte, aber wohl zweifellos unserem
Jos. Maria zuzuschreibende Porträt des Gold-
schmieds Wolfg. Georg Trachsler im hist. Museum
zu Stans, das durch seine plastische Modellierung,
wie durch den völligen Mangel koloristischen
Empfindens die Hand des prädestinierten Bild-
hauers verrät. Wirklich warf er sich bald aus-
schließlich auf die Plastik und verfertigte noch
in Luzern eine sechs Fuß hohe Holzstatue des
Bruders Klaus und die vier großen Löwenköpfe
an der Emmenbrücke. In dieser Zeit entstand
auch eine sehr lebenswahre Terracottabüste eines
Nidwaldner Staatsmannes im Besitze des Ver-
fassers dieser Zeilen, die trotz der Signatur
„J.A.Christen fecit A° 1786" zweifellos unserem
Jos. Maria zuzuschreiben ist. Erat allmählich
hat er aus seinen Vornamen die beiden Jos. Maria
endgültig als Rufnamen herausgegriffen. Ch. blieb
drei Jahre in Luzern ; er mußte während dieser
Zeit durch seine Arbeit den armen kränklichen
Vater unterstützen und konnte sich nebenbei
noch 20 Louisdor beiseite legen, mit welchen er
1788 in Gesellschaft einiger päpstlicher Garde-
soldaten die Reise nach Rom antrat Hier kam
er in Berührung mit Alex. Trippel, der sich des
jungen fleißigen Landsmannes liebevoll annahm.
In dessen Atelier fing er an, die Werke der
Alten zu studieren und zu kopieren. Trippel
und Wyrsch wußten auch bei kunstsinnigen
Prälaten und zürch. Kunstfreunden für ihn die
Mittel zu einem längern sorgenfreien Aufenthalt
in der ewigen Kunststadt aufzutreiben. Mit der
Zeit bekam er selbständige Aufträge, die ihm
einen sichern Lebensunterhalt versprachen; da
ergriff ihn im dritten Jahre seines Rom-Aufeut-
haltes das Fieber und zwang ihn 1791 zur Rück-
kehr ins Vaterland.
Er brachte nun das nächste Jahr in Zürich
zu, wo er, durch den jungen Geßner, den er in
Rom kennen gelernt hatte, protegiert, zahlreiche
Aufträge bekam. Er schuf u. a. die Porträt-
medaillons Salomon Geßners und J. J. Bodmers.
1792 ließ er sich in Stans nieder, blieb aber
dort kaum zwei Jahre und wandte sich nach
Luzern. Aus dieser Zeit stammen das Marmor-
monument des 1791 am Col de Balme abgestürzten
Hrn. Escher von Berg von Zürich und eine für
den Obersten Joh. Rud. Burckhardt im Kirsch-
garten zu Basel verfertigte Thongruppe „Angelika
und Medor", nelwt zahlreichen kleineren Statu-
etten, Medaillons und Büsten. Später wechselte
er noch mehrmals den Aufenthalt. Er weilte
längere Zeit in Bern, wo er sich mit Rosina
Scheuermann verehelichte, dann nochmals in
Luzern, in Aarau, wo er das Bürgerrecht erwarb,
dabei aber das heimatliche Landrecht beibehielt,
in Basel und ließ sich endlich bleibend in Bern
nieder.
1805, während der Feier der Krönuug Napo-
leons als König von Italien, befand sich Ch. in
Mailand und schuf dort eine vielbewunderte
Kolossalbüste des Imperators. Eine Kopie der-
selben soll in einer französischen Departement-
stadt so allgemein entzückt haben, daß die bis-
herigen Büsten des Kaisers, als mit dieser un-
vergleichlich, aus der Präfcktur entfernt wurden.
Ende 1813 und Anfang 1814 weilte er wieder
längere Zeit in Basel, um während des Durch-
zuges der Alliierten die hervorragendsten fürst-
lichen Personen und Offiziere in Reliefmedaillons
und Büsten zu porträtieren. Während des Kon-
gresses von 1815 eilte er nach Wien und model-
lierte dort die Porträts fast aller hervorragenden
Kongreßteilnehmer. Im gleichen Jahre arbeitete
er im Auftrage der aarg. Regierung die Büste des
Generals Cäsar de la Harpe, die in der Kantons-
bibliothek in Aarau aufbewahrt wird. Ungeteilte
Anerkennung fanden auch seine um 1804 ge-
schaffene Büste und ein späteres Alabaster-
medaillon Pestalozzis. Aus späterer Zeit sind
zahlreiche Porträtbüsten in der Regensburger
Walhalla und die Büste Pfeffcls in der Münchner
Glyptothek sowie die Thonbüsten von Bürger-
meister Herzog, Heinrich Zschokke und anderen
im Herose'schen Schlößchen in Aarau zu er-
wähnen. Von seinen späteren Idealwerken er-
regte besonders seine um 1807 gemeißelte Venus
Anadyomene die Begeisterung der Zeitgenossen ;
sie fanden darin „vielleicht den gültigsten Be-
weis, wie falsch die Meinung vieler Künstler ist,
daß das vollendete Schöne nur in den Autiken
gefunden werde." Das Werk scheint verschollen
zu sein. Weiter werden „Amor und Psyche",
„Amor die Spitze seines Pfeiles prüfend" und
„Hero und Leander" erwähnt. Schon lange war
seine Gesundheit zerrüttet, und als er 1831 von
einer Reise nach Deutschland zurückkehrte, befiel
ihn ein unheilbares Nervenleiden. Er mußte in
Königsfelden versorgt werden und starb daselbst
am SO. März 1838. Ch.s ideale Bildwerke stehen
durchaus im Banne der weichlich-antikisierendeu
Zeitrichtung.
Autobioyr. in tf<W. N. Miscell. VIU, p. 1040 61.
— Jtf«W. Aren. IV, p. 33. — Z^kokkt, Miatellen f. d.
neueste Weltkondo, 1808, p. 260. — Füßti, K.-Lez. II,
p. 198. — Ekrr»bcr.jt Bauroitechr. II, p. 108. — Gemälde
d. Schw., Aargau II, p. 60. — StuUrt, K.-Lei. I, p. 267.
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Christen
300 -
Chunibert
~ SngUr, K.-Lex. II, p.529. - MälUr. K.-Lex. (3. Aufl.
1895) I, p. 256. — Sammlg. born. Biogr. III, p. 65. —
Notizen Ton Joller und Louü r. Dt*r\xca*dcn im bist . M ns.
in Statu». — E. Seh. V., Der Reichenrteinorhof zur Zeit
der Allierten, pMsira. — Stammler, Die Pflege der Kunst
im Kt Aargau (1903), p. 98. Dürrer.
Chrtaten, Paul, Architekt, in Burgdorf, geb.
1838 zu Oberwil im bera. Niedersimmenthal und
daselbst auforzogen bis zu seinem Eintritt in das
Gymnasium der Stadt Bern. In die Jahre von
1854—1857 fällt seine Lehrzeit als Steinhauer,
1858 arbeitete er im städt Baubureau in Genf
als Zeichner. Er erlangte 1860 am Polytechni-
kum in Karlsruhe das Diplom als Architekt,
besuchte 1861 die Ateliers Ch. Aug. Questels in
Paris und war 1862-1865 Adjunkt des bera.
Kaiitonsbaumeisters. 1865, nach dem großen
Brande in Burgdorf, etablierte sich Ch. daselbst
auf eigene Rechnung und beteiligte sich mit
Erfolg bei verschiedenen Konkurrenzarbeiten in
Bern, Burgdorf, Basel, Schaffhausen etc.
Nachdem 1871 die Kirche von Kirchdorf im
Kt. Bern durch Unvorsichtigkeit franz. Internierter
abgebrannt war, baute Cb. dieselbe in gefalligen
Formen neu auf. Auch mit dem Kirchturm zu
Lötzelflöh i. E that Ch. einen guten Wurf. 1890
wurde ihm das Lehramt für Baukunde an der
bera. landwirtachaftl. Schule Rfltti Obertragen,
woselbst ihm 1900 der Neubau des Lehrgebäudes
oblag. In neuester Zeit hat sich Ch. durch die
Denkmäler för Jeremias Gotthelf und den un-
glücklichen Bauernführer Nikiaus Leucnberger
verdient gemacht 1893 war er Rcgierungs-
delegierter nach der Weltausstellung von Chi-
cago. Er wird auch als Fachmann für Dekora-
tionen bei festlichen Anlässen u.s.w. gerne kon-
sultiert lt. neiniger.
Christen, Raphael, Bildhauer, geb. 1811 zu
Bern als jüngerer Sohn des obengenannten Jos.
Änt. Maria Ch. Den ersten Fachunterricht genoß
er im bern. Kunstsaale von den Prof. Sonnenschein
und Volmar und setzte seine Studien in Genf fort
Hier lernte er den Kunstfreund Vikt. v. Bonstetten
kennen, der ihm die Reise und einen längern
Aufenthalt in Rom ermöglichte, wo er unter
Thorwaldsen bedeutende Fortschritte machte.
Nach der Rückkehr wirkte er kurze Zeit als
Lehrer an der Schnitzlerschule in Brienz und
Heß sich dann bleibend in Bern nieder, wo er
am 14. Jan. 1880 starb.
Von seinen Werken sind besonders hervor-
zuheben das Bronzestandbild der Berna auf dem
Hrunnen vor dem Bundesrathause, zwei Rund-
medaillons „Zeus" und „Minerva" am Kunst-
museum und vier allegorische Statuen an der
Facadc der eidg. Bank in Bern, sowie die 1849
geschaffene Büste General Dufoura. Seine Werke
trageu durchweg ein idealistisches Gepräge und
sind sehr gewissenhaft in der Ausführung.
Samml. bera. Biogr. III, p.66 (J. Darrer). — Jthrwber.
bern. Kunstrer. 1880, p. 54. — Alpenrosen 1880. —
DJ. Ztg. 1864. — Rez. üb. bild. Kst. 1868, p. 2»2. —
üaz. des Bx Arts, 3r Serie, XXI, p. 691. — B. v.Tirkarntr,
Die bild. Este, in d. Schweiz, 1860. — Seubert, K.-Lex.
I, p. 267/68. — MülUr, K.-Lex. IV, p. 79. Dürrer.
Christen, Frl. Rosine oder Rosalie, Blumen-
malerin, von Aarau. Sie wurde geboren 1809
und starb in Bern am 31. Mai 1880; 1845 ver-
heiratete sie sich mit F. F. Adolf Tschiffeli von
Bern. 1836 beteiligte sie sich mit einer Dar-
stellung von Blumen in Aquarell an einer Kunst-
ausstellung in Bern. H. Türler.
Chrbtoffel Christoffel Iluber od. Kramer?),
Bildbauer und Bildschnitzer, von Beromünster?
(Kt. Luzern). Dieser unter der stereotypen Be-
zeichnung „Meister Christoffel" aufgeführte Bild-
schnitzer wird zuerst 1600 in den Baurodeln des
Stiftes Beromünster erwähnt, wo er 1602 die
Chorstühle für den Propst und den Kustos ver-
fertigte. Seine Arbeit scheint nicht befriedigt
zu haben, denn zur Vollendung der Obrigeu
Bestuhlung ließ man einen andern Bildhauer
kommen, nachdem Meister Ch. um den Preis von
20 Gulden an der neuen Orgel des Stiftes noch
„zwei GespränR" geschnitzt hatte. Von da an
begegnet uns sein Name nirgends mehr.
Anz. Alt-Kde. 1885, p. 127. — Ksth. Schweizarbl.,
N.P., XTV, p. 198—194, 199. — AWaumn. Sehens
würdigk. TOD Beromünster, p. 14. Frata Heinrmann.
Christoffel, Anton, Maler, geh. am 7. Okt.
1871 In Scanfs (Graubönden), besuchte die Kunst-
gewerbeschule in Zürich, die Ecole nat. des Art*
decoratifB sowie die Academic Colarossi in Paris
und die techn. Hochschule in München ; er lebt
gegenwärtig in Zürich. o. jeetlin.
Christoph, Glockengießer, in Nürnberg. Auf
der zweitgrößten Glocke in Reichenburg (Kant.
Schwyz) steht der Name dieses Glockengießers,
jedoch ohne Jahrzahl.
NtUtMer, Olockenb., MSC Moria Sulermeieter.
Chanibert, Maler und Mönch, von St. Gallen,
der wahrscheinlich aus Wittnau bei Freiburg
im Breisgau stammte, wird zum erstenmale 933
als Subdiakon von St. Gallen erwähnt worauf
er, nach Bayern berufen, ab Abt des Stiftes
Nieder- Altaich erscheint. Kurz vor 945 nach
St. Gallen zurückgekehrt, tritt er urkundlich
962-63 als Dekan und 976 als Portarius auf.
Er starb nach 976 infolge eines Unfalles, der
ihn auf der Rückkehr aus dem Breisgau bei Wil
betroffen hatte. Ueber seine künstlerische Thätig-
keit berichtet Ekkehard in seinen Casus saneti
Galli, Kap. 127, er sei „ab Schreiber im Besitze
der geradesten Handschrift ... ab Maler so sehr
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Chur
- 301 -
Ciseri
zierlich (gewesen), wie es in der Galluskirche
am Kreisrund der Holzdecke zu sehen ist" Ohne
Zweifel ist unter „circulus" das Mittelstück der
Felderdecke zu verstehen, in dessen Ausschmück-
ung Ch. sein MeisterstQck geleistet hatte. End-
lich durfte Ch. auch zu den „subtiles artifices"
zu zählen sein, die sich der Continuatio Casuuin
sancti Oalli Kap. 2 zufolge unter Aht Ymmo in
St. Gallen bethätigten.
Ekkehard. Casus sancti Gsdli ed. Meyer t. Knonan,
p. 333, N. 116, und deutsche Ausg. durch denselben;
Leipi. 1878, p. 189 u. 190, N. 3. Rah».
Chur, Ulrich von, Meister, Glockengießer,
fertigte 1492 zwei Glocken flu* die Kirche
Sta. Maria in Castelmur (Bergell).
Neuer Sammler flu- Oraub. VII, p. 244. C.JrcMin.
Chnrlua, Giovanni (Joannes), Kriegsbaumeister,
arbeitete 1487 — 1489 an den Festungsmauern
von Bellinzona, laut Dokument vom 31. Dez. 1489.
BolL stor. 1891, p. 60. E. I. Gimrd.
Cingria, Caroline (Mm*), peintre de portraite,
amateur, nee a Carouge (cant. de Geneve) en
1847. Elle a expos6 ä Geneve. Ph.Jamin.
Ciona, Giampietro da, 8. Cione, Jovan Pietro
di Maestro Taddeo.
Ciona, Gianpietro di Nicoliuo de' Bosi da,
auch genannt Maestro Pietro Milaneae, Architekt
und Bildhauer, stammt aus Ciona und lebte im
16. Jahrh. Ihm wurde 1519 der Auftrag zu teil,
die reichverzierte Kapelle im Dome von Spolcto,
in welcher die S. Icone dclla Madonna beigesetzt
ist, auszubauen und auszuschmücken. Mit ihm
bethätigte sich an dieser Arbeit ein Maestro
Ciona di Taddeo (s.d.), vermutlich ein Verwandter,
der ebenfalls aufgefordert wurde, für diesen Bau
Modelle und Zeichnungen einzureichen. Es wur-
den ihm von Seiten der Behörden wie der Bürger
die glänzendsten Anerkennungen zu teil fflr die
elegante und rasche Ausführung der ihm über-
tragenen Arbeiten.
Memrio, Maestri com. II, p. 308, 309. E. L.Gimrd.
Ciona, Giov. Antonio da, Architekt, auch
genannt Cbiona, stammt aus Ciona. Er arbeitete
um die Mitte des 16. Jahrh. in Venedig. Hier
modifizierte er 1548 den von seinem Landsmanns
Santo Lombardo (s. d.) geschaffenen Entwurf für
den Bau der Kirche S. Giorgio dei Greci, haupt-
sächlich in den Ornamenten, den Profilen der
Bogenpfeiler zweiter Ordnung und den Gesimsen.
üaffi, Di alc. «rch. et scult delk Sri«, ital., 1886, p. 6.
E. L. Girant.
Ciona, Lombardo, Architekt, stammt offenbar
aus dem zu Carona gehörenden Weiler Ciona. Er
lebte um die Mitte des 15. Jahrh. in Venedig, wo
er dasCollegium auf der Piazza S. Sil vestro baute.
Mmario. Maestri com. II, p. 60, Gl. E. L. üirard.
Ciona, Maestro da, s. Ciona, Gianpietro di
Nicolino de' Bosi da.
Cione, Jovan Pietro di Maestro Taddeo, der
Neffe Meister Roccoe aus Vicenza, Steinhaner-
meister „de valle Lugani", übernahm im Juni
1515 den Ausbau des Turmes des Doms von
Sta. Maria maggiore in Spoleto und im Nov.
1519, zusammen mit dem Mailänder Bildhauer
G. Pietro de' Bosi, die Ausführung einer Kapelle
in jener Kirche. Im Dez. 1516 hatten er und
der Architekt Sammicheli als Schiedsrichter den
von Rocco geforderten Preis eines Tabernakels
für genannte Kirche zu beurteilen. Von 1508 bis
Juli 1512 arbeitete C. mit seinem Onkel Rocco
an der herrlichen Renaissancekirche Sta. Maria
dclla Con8olazione in Todi, im Jan. 1522 wurde
ihm dort die Ausführung eines Kapitells über-
tragen.
ßrnolotti. Boll. stor. 1886, p. 74. — Der:, Art. ivixz.
in Roma, p. IX nnd 18. — GidLFeU, Rom und Mittel-
Italien, I, p. 135—186. — Memrio, Maestri com. II,
p. 802, 806. 0. Brw».
Ciotti, Giambattista, Bildhauer, von Sondrio
(Veltlin). Zeit unbekannt. Von ihm Marmor-
statuen in einer Kapelle zwischen Sondrio und
Sassella und viele andere vorzügliche Werke.
Andriu, Dissert. III, p. 498. C. Jeeklin.
Clran, Jean, orfevre, re^u bourgeois de Geneve
le 6 mai 1594 pour 15 ecus et un Beillot Nous
ne savons rien de plus, jusqu'ä present, sur son
compte.
CoceiU, Livre des Bourgeois, p. 322. A.-J. M.
CirniH, ein römischer Formgießer. Der Name
steht auf einer Form aus festgebrannter roter
Erde, in deren Höhlung sich ein sehr feines
Modell zu einem Löwenkopfe befindet, und die
im Aug. 1878 in Solothurn gefunden wurde. Sie
gelangte zunächst in den Besitz von J. Amiet,
der im Anz. f. Alt.-Kde. 1880, p. 4 und Taf. I,
Fig. 3 darüber berichtet, und wird gegenwärtig
in der antiquar. Abteilung des Solothurner Mu-
seums aufbewahrt
Tatarinoff in Denkschr. zur Eröffnung von Mos. u. Saal-
bau der Stadt Solothurn (1902), p. 168. M. Gut.
Ciseri, Antonio, geb. am 21. Okt 1821 in
Ronco sopra Ascona, gest. am 6. März 1891 in
Florenz. Sein Vater war Giuseppe Ci»eri, ein
geschätzter Ornamentist (riquadratore), einer
Familie entstammend, deren Glieder durch Gene-
rationen hindurch auf dem Gebiete der Dekora-
tionsmalerei sich auszeichneten und, ohne den
FamilienBitz am Heimatsorte aufzugeben, ihren
Beruf in den Städten der Toscana, besonders in
Florenz, ausübten. Als Antonio kaum zehn
Jahre alt war, führte ihn der Vater mit sich
nach Florenz und wußte es einzurichten, daß
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Ciseri
302
Claude
er den Unterricht un der Zeichenschule der
dortigen Akademie besuchen konnte, um ihn so
bald als möglich im eigenen Geschäfte hethfitigen
zu können. Mit Macht und zum Erstaunen seiner
Lehrer entfaltete sich das Talent des Knaben,
wovon Arbeiten aus seinem zwölften und drei-
zehnten Jahre zeugen, vor allem ein treffliches
Selbstporträt. Als er in das vaterliche Geschäft
eingetreten war, benutzte er seine freie Zeit zum
Besuche der Akademie, wo besonders zwei nam-
hafte Künstler, Pietro Benvenuti und Giuseppe
Bezzuoli, ihn beeinflußten. Anfanglich befolgte
er bei seinen Kompositionsversuchen beinahe
sklavisch die etwas gesuchte, theatralische Ma-
nier des letztern, so daß bald die Komposi-
tionen des Schülers kaum von denjenigen des
Meisters zu unterscheiden waren. Allein durch
das Studium der großen Meister und den eigenen
Genius getrieben, verließ C. bald diesen Weg;
er rang sich von der Manieriertheit los, und es
entfaltete sich aufs schönste sein Talent, tiefes
Empfinden mit antiker Einfachheit und Natür-
lichkeit zu verbinden.
Da seine Leistungen immer mehr Anerkennung
fanden, so willigte der Vater ein, daß er das
Dekorationsfach ganz aufgebe und, sich der
eigentlichen Kunst widmend, sich auf eigene Füße
stelle. Mehrere seiner Porträts erweckten Auf-
sehen, so daß ihm Bestellungen von allen Seiten
zugingen. Er war früh schon ein ausgezeich-
neter Porträtist, und er ist es bis an sein I<ebens-
ende geblieben, lieber fünfhundert Porträts ent-
stammen seinem Pinsel; zu diesen gehören als
ganz vorzügliche Arl>eiten die Bilder von Viktor
Emanuel IL, Cavour, Umberto, Gnerrazzi, Bufla-
lini, Tullio Dandolo Maffei, Gino Capponi.
Neben dem Porträtfache pflegte der talentvolle
und überaus fleißige C. die historische und lie-
sonders die kirchliche Kunst. Mit 21 Jahren
erlangte er den großen Preis der Florentiner
Akademie mit seinem großen Bilde „Johannes
der Täufer vor Merodes." Dieses Werk befindet
sich in der Galerie dieser Akademie. Auf Grund
dieser Auszeichnung und anderer gleichzeitiger
trefflicher Leistungen wurde ihm in ungewöhnlich
frühem Alter der Titel eines Professors der Aka-
demie zu teil.
Durch sein großartiges Werk „Das Martyrium
der sieben makkab&ischen Brüder", das er von
1860—1803 für die Kirche Sta. Felicita in Florenz
schuf, gesellte sich C. mit einem Schlage den
bedeutendsten Meistern kirchlicher Kunst bei und
grüudete seinen Ruf für immer. Den düster groß-
artigen Gegenstand, der die höchsten Anforde-
rungen an den Künstler stellte, bewältigte er mit
nicht widersprochener Meisterschaft. Aus dieser
gleichen Periode der 00er Jahre des letzten Jahrh.
stammt die bekannte und mit Hecht viel bewun-
derte „Grabtragung Christi" iu der Wallfahrt*-
kapellc Madonna del Sasso bei Locarno. Die
Weihe des Ganzen, das Rührende der Scene, die
Zeichnung, die Gruppierung, die Farlwngebung
bezeugen das hohe Talent und das innige Gefühl
des Künstlers. Ein vorzügliches Werk ist auch der
„Zinsgroschen', eine Schöpfung voll sprechenden
Ausdruckes, das C. ebenfalls für Locarno malte
und zwar, wie die „Grablegung", im Auftrage
des locarnesischen Mäcen, Oherst Bartolommeo
Rusca ; es befindet sich daselbst im Palazzo Rusca.
Das bedeutendste Werk C.s aus seinen spateren
Jahren ist sein „Ecce homo." Nachdem er ihm
während mehr als einem Jahrzehnt je seine
feierlichsten Stunden gewidmet, vollendete er es
wenige Tage vor seinem Hinschiede. Scharen
von Kunstverständigen drängten sich herbei, als
es ausgestellt wurde, und bewunderten es. Die
italienische Regierung beeilte sich, es anzukaufen
und der Nationalgalerie in Rom einzuverleiben.
Abgesehen von all den Vorzügen dieses groß-
artigen Werkes in Bezug auf Charakteristik der
Personen, Disposition und Zeichnung, hat C. da-
bei die technische Schwierigkeit gelöst, das
blendende Licht vom Hintergrund ans eintreten
zu lassen und die Hauptscene im Vordergrund
im Schatten zu halten, ohne der Farben ßcbung
und dem Gesamteindnick Eintrag zu thun.
Während einer Reihe von Jahren leitete C. in
Florenz eine Privat-Malerschule, die einen großen
Ruf hatte. Unermüdlich war dabei sein Eifer
und unerschöpflich seine Begeisterung für die
Kunst. Trotzdem er Ausländer war, wurde C.
zum Mitgliede des Stadtrates von Florenz er-
nannt und zwar im Interesse der Kunstschätze,
welche die Amostadt in sich schließt, sowie in
Rücksicht auf deren künstlerische Bestrebungen.
Jahrzehntelang hatte er in dieser Behörde,
wenn Kunstangelegenheiten zur Behandlung
kamen, ein gewichtiges, oft das entscheidende
Wort. Da der Künstler sich jedes Jahr während
der Herbstzeit in der Heimat aufhielt, so ver-
schmähte er es auf Einladung der tessinischen
Regierung nicht, an den Verhandlungen über die
Neuordnung des Zeichenunterrichtes an den
Schulen des Kantons regen Anteil zu nehmen.
N.-Bl. Zarich 1 809 : Ant. Ciseri von J. Hardmeycr-
Jmny. — Q*<ßidmo Sattrri, Ricordo tat. dl A. C.
Kränze. — Atti del Collegio dei Prof. d«IT Ac«d. di
Prof. A. C. Firenze 1898. — CommemonzioiM di A. C.
de! Dottore IVagaito, Siuna 1891. — 2 numeri della
„Naxione" di Firenze, 9e lOtaarzo 1891. — L'Avvenire,
strenna pel 1894. Firenze (?). — SelbetportiAt in der
Gallerte degli Ufflzl in Florenz, Mohtdruckkopin in N.-Bl.
Zürich 1899. J. Bardmtger-Jtnns.
CliiwSj Heinrich, s. Claus, Heinrich.
Claude, „maltred'Irlens", Werkmeister, erhielt
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Claus
- 303 -
Claus
1476 von der ltttiikas.se der Kirche St. Nicolas
in Freiburg eine Gratifikation; er hatte seine
Dienste zum Aushau des Turmes angeboten,
scheint aber abgewiesen worden zu sein. Viel-
leicht darf dieser Meister C. mit dem Bau des
Schlosses Iltens in Verbindung gebracht werden.
Blavignac, Comptes de döpensea de 1a construetion da
cloeber do St. Nicolas a Fribourg, p. XIX. — Ueber Schloß
Illona: Frib. ort. VIII, 1897, pl. 17 — 20. J. Zemp.
Claus (Klaus), Fresken- und Glasmaler, ge-
hurtig aus dem Kt. Luzern, von 1416—1409
nachgewiesen. Er malte 1416 im Auftrage des
Wirtes Gutjahr an dessen Hause in Sursee „ein
sant Apostel." Der Umstand, daß C. daneben
auch noch einen Luzernerschild hinmalte, hatte
ein Intermezzo zur Folge, welchem vielleicht die
Ueherliefcrung dieses Künstlernamens zu danken
ist Auf Verlangen des genannten Hausbesitzers
mußte C. die Schildmalerei wieder „abtun",
indem der Wirt befürchtete, der Luzernerschild
könnte bei den Eidgenossen nicht weniger An-
stoß erregen, als der eidgenössische bei da-
mals noch ostreichisch gesinnten „Herren" von
Luzern. Der Luzerner Schultheiß sah in der
Beseitigung des Luzernerscliildes eine Beleidigung
Luzcrns, und auf dessen Einsprache hin mußte
C. drei Schilde malen, denjenigen Luzerns in
Verbindung mit denen von Zürich und Bern,
womit der Handel seinen Abschluß fand. 1443
figuriert „Claus der Maler" unter den Hand-
werkern im Stenerrodel der „Meren Statt" (Groß-
stadt) Luzern. 1469 liefert ein „Claus Maler"
für 9 Pfd. 6 Sch. ein Glasfenster nach Unter-
waiden, sowie „dem Stnder von Art ein Glas-
pfenster für 2 Pfd. 10 Sch." Von hier weg ver-
liert sich die Spur des Künstlers.
Akten .Injurien gegen die Obrigkeit" (St.-A. Luz.). -
Anz. Alt.-Kde. 1881, p. 169, 170; 1885, p. 150. —
Oescbicbtsfr. Bd. 19, p. 307. t'ranz JJeinrmann.
Claus (Cläws, Clewen, Clausen), Heinrich
(Heini), der Meister, muß ein überaus thätiger
und geschickter Armbrnster des 15. Jahrh. in
Solothurn gewesen sein. Abi „Clewen, Heini"
steht er im Bürgerbuch eingetragen, der 1441
den Eid schwört. Offenbar ist derselbe identisch
mit dem Meister „Cläws", welcher 1442 das Amt
eines Stadtannbrusters in Solothurn erhielt Ein
anderer ähnlicher Name kommt in der einschlä-
gigen Zeit im Bürgerbuche nicht vor, und Bürger
von Solothum muß einer nach der damaligen
Sitte gewesen sein, um eine solche Anstellung
zu erhalten. Daß übrigens die Schreibart seines
Namens keine feste war, beweisen die späteren
Eintragungen in den Seckeimeisterrechnungen,
wo in der Folge nur von dem „Meister Clausen,
dem Armbrnster" gesprochen wird (s. Abschriften
des Zeughaiisverwalters B. Schlappner im Archive
des Arsenals). Er bezog eine Jahresbesoldting
von 24 Pfd., die ihm regelmäßig bis 1453 aus-
bezahlt wurde. Meister Claus (oder Clausen)
begnügte sich jedoch nicht mit seinem fixen
Einkommen allein, sondern erhielt vom Rate noch
verschiedene Aufträge, die eine besondere Be-
zahlung erheischten. So sind ihm 1443 aus dem
Stadteeckel 25 neue Armbruste und 25 neue „Sul",
die er gemacht hatte, vergütet worden. Auch
schrieb man ihm vor, von diesem Zeitpunkt an
jedes folgende Jahr zwei neue Armbruste zu
liefern. Für 12 neue Armbruste und 12 neue
„Sul" (Schaft der Armbrust) erhielt er z.B. 1447
im ganzen 24 Gulden. Ueberdies hatte er eine
Menge Reparaturen an Bogen und Sehnen zu
besorgen, wofür er ebenfalls besonders honoriert
wurde.
1458 erscheint ein neuer „Meister Claus" als
Stadtarmbruster, von welchem wir aber nichts
anderes melden können, als daß derselbe nur
ein einziges Mal. einen „Jahrlohn" von 18 Pfd.
1 Sch. bezog.
Der alte Meister C. wird also bald nach 1453
mit Tod abgegangen sein oder sich sonstwohin
verzogen haben.
Bürgerb. Solotb. — Seckelmeieterrechn. 1442-68.
Claus von Wißenhurg, s. Wißenburg, Claus v.
(lau* (Klaus), Benedikt, Goldschmied (und
Maler?), geh. am 26. Juli 1636 als Sohn des
MünzmehitersWt/Ae/m Adam C. (s.d.) in Luzern.
Er erlernte unter der Leitung des Luzemer
Meisters Christoffel Kramer die Goldschmiede-
kunst. Von 1684—1688 treffen wir einen Maler
Benedikt C. aus Luzern in Wien an, der als
Lehrer des bekannten Malers Joh.Kupetzky (s.d.),
geb. 1666, 1707, 74 Jahre alt, Btarb. Es läßt
sich zur Stunde noch nicht entscheiden, oh die
beiden identifiziert werden dürfen.
XagUr, K.-Lex. II, p. 564.— Lukaabruderaeh. Luz.,p. 6.
/'rem* Heintmann.
Claus (Claufi, Klauß), Hans Wilhelm, Maler,
geb. am 9. Sept. 1608 in Luzern, arbeitete als
Gehülfe des Meisters Kaspar Meglinger (s. d.)
an den zwischen 1626 und 1635 gemalten Toten-
tanzbildern der Spreuer- oder Mühlenbrücke in
Luzern. C. war auch 1637 gemeinsam mit siel>en
anderen Malern unter Meglingcrs Leitung bei
der Ausmalung der Hofkirche in Luzern be-
schäftigt. Das achtköpfige Malerkollegium ist
auf der 30. Totentanztafel, um Meglinger grup-
piert, in Porträtähnlichkeit durch den Meister
Meglinger selbst im Bilde festgehalten. Die Tafel
trägt den auch auf C. bezuglichen, 1747 von
der renovierenden Hand geschriebenen Vermerk :
„An. 1637 haben diese 9 Mehner den ganzen
Sommer gearbeitet." — Seit 1635 erscheint C.
als Mitglied im Rodel der Luzerner Lukas-
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Clans
- 304 -
Clausner
brudersehaft; 11540, 1641 uutl 1648 (?) ist er
deren Pfleger gewesen. Er starb im April 1660.
Egli, Der Totentanz, Gemälde a. d. MOhlenbrucke in
Luzern, 1867, p.VI u. Tat 80. — r. Liebenau, Das alt«
Luzern, p. 276. — Ans. Alt.-Kde. 1901, p. 101.
f'rWKI //fllKitilKII,
Claus, J., Baumeister, wahrscheinlich aus
Luzern. Nach Fußli, K.-Lex. II, p. 205, machte
er als Zimmermann „das Modell zu einer höl-
zernen Brücke, die zu Londondery in Irland
angelegt und aus einem einzigen Bogeu von
900 Schuhen bestehen sollte. Der Baumeister
wollte dieses Unternehmen als ein achtes Wunder-
werk der Welt angesehen wissen. Es ist zu
Paris 1773 auf drei Bogen in Kupfer gestochen."
\ Jeher diese Notiz Füßlis hinaus konnte aber C.
nichts ermittelt Werden. Fmn* Heinrmann.
Claus (Clauß, Klaufi), Wilhelm Adam, Gold-
schmied und Münzmeistcr, Vater des Benedikt C.
(s. d.), war von 1608 bis zu seinem Tode (April
1660) in seiner Vaterstadt Ludern thätig. Vom
16. April 1616 bis 1636 bekleidete er daselbst
das Amt eines Wardeins und prägte die Luzemer
Studentenprämien. Daneben fand C. noch Zeit,
den Goldschmiedeberuf auszuüben. Von seiner
Hand stammt der 1629 verfertigte kunstvolle
silb. Sarg für das Haupt des hl. Antonius (Stifts-
kirche Luzern). 1638 vergoldete C. mit aus der
Emme gewaschenem Golde Kreuz, Haiin, Halb-
mond und Knöpfe an den Stiftskirchtürmen, im
Betrage von 213'/» Dukaten.
Kat. dar Ansst. dar Kunstges. Luz., 1869, p. 4. —
Revue suiase do Numism. 1899, p. 30. — Schneller,
Lukasbrudersch. Luzern, p. 6. — 1*4. t>. Liebenau, Die
Hannen, Heinrich, s. Claus, Heinrich.
flauster, Adam, orfevre ä Fribourg et raon-
naycur. Cet orfevre ctait originaire de Schlanders
en Tyrol, ainsi qu'il ressort de sa reeeption a la
petite bourgeoisie de Fribourg datee du 23 sept.
1621. Mais le fait de cette reeeption bourgeoi-
siale indique aussi que le nouvel 61u avait du
prealablemcnt habiter Fribourg depuis quelques
annees deja. Le 13 sept. 1629 cet orfevre fut
appclc* a remplir les importantes fonetions de
monnayeur ; mais il n'aeeepta probablement pas
cet emploi qui lui etait confie"; car le 18 du
meme mois deja on lui donna un succeBseur dans
la personne de l'orfevre Gaspard Werro. Son
poincon, constate sur plusieurs oeuvres connues,
se compose des iuitialcs: A.C.
Max de Teeklermmn.
Clauser, Jakob, Maler und Formschneider,
von Zürich, war von 1647—1578 in Basel thätig;
er starb in letzterm Jahre zu Mülhausen i. Eis.,
wohin er berufen worden war, um die Fa^ade des
dortigen Rathauses mit mythologischen und alle-
gorischen Darstellungen zu zieren. Als Haus-
freund des Basier Rechtsgelehrten Basilius Amer-
bach, dessen Bildnis, von seiner Hand gemalt,
im Museum zu Basel noch vorhanden ist, stand
er demselben bei seinen Erwerbungen von Kunst-
sachen als Ratgeber zur Seite, wie dies mehrere
noch vorhandene Briefe beurkunden.
Von seiner künstlerischen Thatigkeit geben
mehrere Holzschnitte in Seb. Münsters Kosmo-
graphie (beschrieben in Naglers Monogrammisten
III, Nr. 208) Zeugnis ; dieselben sind mit seinem
Monogramm bezeichnet Sein größtes Werk auf
diesem Gebiet ist jedoch, zufolge Amerbachs
Verzeichnis, der 1656 bei Job. Oporinus ge-
druckte kurfürstlich pfälzische Stammbaum. Der-
selbe erforderte nicht weniger als 21 große Holz-
platten, welche zu drei in der Breite und sieben
in der Länge zusammengesetzt, eine Gesamtlänge
von 4 V« m messen. Außer seinem in der Mitte
unten befindlichen Monogramm enthält dieses
Blatt noch andere von teils bekannten, teils noch
unerwähnten Formschneidern , worunter auch
dasjenige, welches Naglcr, gewiß irrtümlicher-
weise, dem Bernard Jobin von Straßburg beimißt.
Die drei unteren Holzplatten dieses Stammbaums
enthalten eine ausgedehnte, einigermaßen in
Landkartenmanier behandelte Landschaft, in
deren Mitte sich der Stamm erhebt; am Fuße
desselben zur Linken sieht man die Taufe des
Frankenkonigs Chlodwig, als des Stammvaters,
welcher seine ganze Familie beiwohnt; hinter
ihm das fränkische Lager; zur Rechten des
Stammes ein geordnetes Kriegsheer am Ufer des
Rheins; in der Ecke rechts einen Teil der Stadt
Kohl mit dem Dom.
Baseler Taachenb.v. 1858, p. 112— 115 (Fechter).
WUtmmn, Holbein, 2. Aufl., I, p. 117; II, p. 45, 110.
Md. HU.
Clauser, s. auch Klauser.
Clausner (Claußner, Klausner), Jakob Joseph,
Kupferstecher und Feldmesser, gebürtig von Zug,
Sohn des Karl Salomon C. Er studierte 1770 in
Paris, war um 1792 in Luzern thätig. Seine
künstlerische Vielseitigkeit bekundete C. im Aus-
arbeiten von Plänen und Grundrissen, im Zeich-
nen und Radieren von Ansichten und Heiligen-
bildern, im Gravieren von Medaillen etc. — das
alles, um als Vater von zehn Kindern seiner
gedrückten Lebenslage aufzuhelfen. Um das
Mißgeschick seines Lebens voll zu machen, ver-
lor C. 1795 beim Brande von Zug Haus und
Habe und seinen ganzen künstlerischen Verlag
und wurde als armer Mann vom Stailtpfarrer in
Zug ins Haus aufgenommen, wo er vermutlich
bald hernach starb.
Von ihm sind n. a. erhalten : Eine Anzahl in
Kupfer gestochener Bruderschaftsandenken, z. B.
für die Bruderschaft des hl. Kreuzes; für die
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Clauß
- 305 -
Clift
Kilustlerbruderschaft des hl. Lukas in Sursee; für
die Bruderschaft Jesus, Maria und Joseph in Maria
Zell bei Sursee; „hl. Bischof Severins, Patron
von der Bruderschaft der Weberen" (17 . .) ; „Wahre
Abbildung der Gnadenvollen Mutter Mariae zum
Schnee sambt der H. Capellen auf dem Rigi-Berg."
Ferner stach er (J. Steiders) „Topograph. Tabelle
der beiden Entlebncher Aemter . . . Carte de la
partie superieure de l'Kntlibuch" (1760) und die
„Carte en perspective du Nord au Midi d'apres
le Plan en Relief... du General Pfyffer, reduit
par Jos. Clausner, Graveur a Zoug." Sodann stach
er eine Reihe von Blättern in der Serie : Icones
vironun . . . Ottiorum, herausg. von J. C. Ottius.
1792 such C. „unter des Herrn Autors Aufsicht"
Franz Xaver Schumachers Plan der Stadt Luzern
in vier Folioblattern. (Samtliche aufgezahlte
Stacke auf der Burgerbibl. Luzern.)
Otrttr, Schweb. Exlibris, p. 322. — NagUr. K.-Lex.
II, p. 665. — Fäiii. K.-Lex. II, p. 206. — Ouit. Index
Brit. Mos. I, p. 182. Prüm Hrineman».
Clauß, s. Claus.
Clauflner, s. Clausner.
Clement, Etienne, n6 k Paris vers 1680, mort
a Geneve le 11 mai 1711, s'associa avec Jerome
Bizot et fut recu mattre orfevre le 4 fevr. 1707.
A. Ckoity.
Clement, dit Dufour, Francois, n6 k Gruffy,
fondeur, fut recu bourgeois de Geneve le 21 oct.
1624 pour 8 Borins. Nous ne savons rien de
plus, jusqu'a present, sur son compte.
CotttU, Llvre de* IJourffeois, p. 202. A.-J. M.
Clerc, Daniel le, Medailleur und Graveur,
arbeitete Ende des 17. Jahrh. in Basel. G. E. von
Haller, „Schweiz. Münz- und Medaillcnkabinet"
fahrt von ihm folgende signierte Arbeiten an:
Nr. 1275, Medaille mit 18 Basl. Patrizierwappen,
circa 1691 ; Nr. 1279, Medaille von 1691 zum
Andenken an die 1691 zu Basel geschehenen
heftigen innerlichen Unruhen oder das sog. „ Aus-
schatzer-Wesen" ; wahrscheinlich sind auch die
Varietäten dieser Medaille Nr. 1278, 1280-1284
von C; ferner Nr. 1875 u. ff., Moralische Pfennige
mit Inschrift „Oriens ex alto", „Gaudete in
Domino", Nr. 1387 „Non Maiestate securus" etc.
UaOtr Nr. 1279 erwähnt in : Bericht Gruppe 38 (Alte
Kumt) d. Schw. Landesuust. Zur. 1883, p. 106. Hahn.
Clerc, David le, Maler. Am 16. Febr. 1679
wurde in Bern dem Siegelstecher Gabriel le Clerc
aus Rohan in Frankreich und der Maria Wagniere
von Lausanne, dessen Ehefrau, ein Sohn David
getauft Derselbe soll sich in Bern bei Joseph
Werner zum Maler ausgebildet haben. 1698
kam er nach Frankfurt a. M., wo er durch seine
Vielseitigkeit Aufsehen erregte, indem er Oel-,
Miniatur- und Schmelzfarben mit gleicher Ge-
ScbweU. Küostler-r.«x1kon.
schicklichkeit zu behandeln wußte. Die Land-
grafen von Darmstadt und von Kassel beschäf-
tigten ihn. Der letztere ließ den Künstler nach
Paris reisen. Von da heimgekehrt, arbeitete C,
mit Ausnahme eines zweijährigen Aufenthaltes
in London (1716—1717), bis an sein Ende als
Porträtmaler, aber auch als Landschafts-, Blumen-
und Historienmaler, in Frankfurt. Er malte
beinahe fttr alle Forsten Deutschlands ; mehrere
seiner Bildnisse wurden gestochen. Er starb in
Frankfurt 1738.
A. D. B. XVIII, p. 108. — Müller, K.-Lex. II, p. 66C.
- FäJUi, K.-Lex. I, p. 161-162. - Füäli, Best. Kstler
IV, p. 216. — .Vojkr, IC-Lex. III, p. 6-6. H. TürUr.
Clerc, Johannes le, Kupferstecher, stach 1619
eine Karte des Genfersees und seiner Umgebung,
betitelt: „Lacus Lemani vicinorumq. locorum
nova et accurata Descriptio." Sie ist wahr-
scheinlich ein Nachstich der bekannteren Karte
des Genfersees und seiner Umgebung von Jacques
Goulart, 1607. Dimensionen, Anlage und Fehler
stimmen mit ihr aberein.
WUf, Gesch. d. Vermessungen, p. 42. Graf.
Clerc, Isaac le, Medailleur. Er war offenbar
der Bruder des Malers David le C, wurde aber
nicht in Bern geboren. Er folgte laut FUfili und
Na gier seinem Vater als Hofmedailleur in Kassel
nach. 1704 arbeitete er neben Justinus de Peyer
in Bern. Seine Petschaften waren sehr begehrt,
er verfertigte aber auch mit Geschmack Kopien
von antiken Köpfen. Er starb 1746.
FtkJHi. Best Ketler IV, p. 217. — Fißli, K.-Lex. I,
p. 162. — Naglet , K.-Lex. Ol, p. 6. //. Tlkrler.
Clerc, Daniel, etait mattre orfevre a Geneve
vors 1670. A.Ckoity.
Clerc, Etienne, n6 a Geneve vers 1650, fut
recu mattre orfevre le 23 sept 1681. A.t'hoUg.
Clerc, Jacques, ne" ä Geneve le 18 dec. 1671,
mort le 14 janv. 1736, apprenti chez Pierre
Falquet, fut recu mattre orfevre le 11 dec. 1699.
A. Cktnty.
Clerc, Andre, fils du preceaent, nö k Geneve
le 20 sept. 1712, recu mattre orfevre le lwsept
1733, s'associa avec Etienne Lefebvrc. A.cw*y.
Clerget, Jacques, n6 ä Langres, fut recu
mattre orfevre k Geneve le 11 aottt 1676.
A. Choity.
Clerget, Pierre, ne ft Lanpres, fut recu mattre
orfevre ä Geneve vers 1675—1683. A. Choüy.
Clerjeat, Andre\ ne k Geneve le 24 döc. 1723,
mort le 16 fevr. 1789, recu mattre orfevre le
22 Kvr. 1748, fut cass<5, puis retabli. A. CkoUy.
Clevren, Heinrich, s. Claus, Heinrich.
Clift, Stephan, peintre anglais etabli a Geneve
durant plusieurs annees ; ii faisait de l'aquarelle
20
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Clopath
ho»;
Colladon
et du pastel et a frcquemment expnsc ä Geneve
(notammeut en 1872, 1886, 1887), ä Zürich, ä
Bäle (1887), etc. II fut un merabre zel6 de
1'ancien Cerele des Beaux-Arts; il a quitte* Geneve
avant 1896.
Jahnsber. bern. Kunrtver. 1883, p. 22.
Ch.-L<mit Petrin.
Clopath, Henriette, peintre et professeur, fille
d'Henri C, negociant ä Aigle, originaire de Lohn
(Grisons), nee ä Aigle le 8 avril 1862. Elle en-
seigna d'abord dans cette ville pendant quelques
annies, puis en 1885, ä Constantinople, dans un
]>ensionnat araericain. A cette epoquc, protitant
de quelques mois de vacances, eile se rendit ä
Drcsde et ä Munich, pour Be pcrfectionner dans
la peinture du portrait, surtout. C'est ä Con-
stantinople que lc recteur de l'universitö de
Minueapolis (Etats-Unis) fit sa connaissance et
lui proposa une Situation, dans l'universite" pr6-
citee, oü eile occupe la chaire de professeur des
Beaux-Arts. En dehors de ses cours, eile a ecrit
des notices et a expose" dans plusieurs villes ses
pcintures, k l'aquarelle, ä l'huile, au pastel, qui
lui ont valu les £loges de la presse americainc.
//. Jacmrd, prof., Afcle. Ld. Mitritte.
Clos, Stoffel, Maler, im 16. Jahrh. in Luzern
thätig, wo er als Mitglied der Lukasbruderschaft
eingereiht war.
J'ranj Heinemann.
Cochln, Daniel, originaire de Vitry en Cham-
pagne, nö ä Geneve, y fut regu bourgeois le
15 avril 1732 pour 3000 florins, un fiisil et
dix ccus ä la Bibliotheque. C'6tait un graveur
habile, autcur d'une mädaillc deceniee en 1768
par les „representants" a leurs vingt-quatre com-
missaires (troubles du 18*sicclc). Cette piecc
est, du reste, analogue ä celles gravees l'annee
prec«<dente par J. Colibert, k la mfimc oecosion.
CuttUt, Liv. de« Bourgcui», p. 424. — UalUr, Schw.
Münz- n. Mod.-Kab., n" 1927. - Bl'wiijnae, Armorial
jrenev., p. 320. A.-J. M.
CBln, s. Köln.
Coindet, Andrej ne" ä Geneve le 15 juillet
1716, fut regu maltre orfevre le 10 sept. 1742.
A. Ckoüy.
Coindet, Jean- Jacques -Frangois, dit John,
peintre, ni a Geneve en 1800, mort k Ciarens
(Vaud) le 10 nov. 1857. Apres avoir exeretf le
commerce au Bresil et dirigtf un Etablissement de
lithographie a Londres, C. revint ä Geneve oü il
fit de la peinture et du journalisme. II a laiss6
des paysages d'un sentiment agreablc qui ont
souvent figurö aux expositions genevoises. En
1838, il a exposE k Ztirich. II est l'auteur d'une
„Histoirc de la peinture en Italie", dont la
premiere Mition parut ä Geneve en 1849 et les
deux antres ä Paris en 1856 et 1873 ; ces deux
dernieres editions sont oruees de planches gravdes
au trait
('., membre zele" de la Classe des Beaux-Arts,
il en fut secretaire et president, et joua k Geneve
un certain röle dans le domaine artistique ; il y
a fait aussi un peu de lithographie et Ton trouve
une planche de lui (non signee) dans l'„ Album
de la Suisse romane", III, „La Chartreuse de
Pomier." II a iti r£dacteur en chef dn „Föderal",
a publie ici et lä de nombreux articles et tm
interessant „Rapjwrt" sur les chemins de fer
dans la Suisse romande, de la creation desquels
il fut un ztfle" partisan.
Bull. Soc. des ArU gener. 1858. — Seubert, K.-I^x.
I, p. 287. — De Monut, Dict. I, p. 178. — CottVsch«
Kstbl. 1844, p. 198, 206. — Gm. BxArte, 8'wrie, IX,
p. 684 ; XIII, p. 806. Ch. Eggiaumn.
Colrseiuent, Jean Frang., Glockengießer, in
Pfaffnant im Elsaß, lieferte in die Schweix fol-
gende Glocken: 1747 für Mervelier eine; 1750
für Roggenburg eine; 1754 für Coeuve eine.
A'bcfcfcr, Glockenb., Mbc. Motu SuUemeUler.
Colani. D'apres une note manuscrite d'Her-
mann Hammann, ce personnage, menuisicr habile
de l'Engadine, a laissE de tre« helles marqueteries
a Campovasto (18« siecle). A.J. M.
Coldrerio, Giorgio di, s. Castro Coldre, Giorgio
di Francesco da.
Colet, Jaumcs, de Vienne en Dauphin^, magon
soit architecte, regu habitant de Geneve le 4 mai
1573.
France protwrt., 2*4dit., IV, col. 603. A.-J. M.
Colin, Jules, dessinateur, nt ä Neuchatcl en
1866, s'oecupe d'art hcraldique et a public' les
„Armoiries neuchätcloises." II a 6U- associe avec
Maurice Tripet, l'heraldiste. M. J/.W.
Colin, s. auch Kolin.
Coli«, Francesco da, Bildhauer, aus Maglia-
Colla (Bez. Tesserete), wirkte au Anfang des
16. Jahrh. 1500—1505 arbeitete er an der Basi-
lika von S.Antonio in Padua; er setzte diese
Arbeiten fort bis 1518. Von Bedeutung an diesem
Bauwerk ist der von ihm ausgeführte reich-
haltige Ornamentschmuck der Gesimse, aus
Seepferden, Greifen, Harpyien und anderen Fi-
guren zusammengesetzt, untermischt mit ver-
schlungenem Blätterwerk und Blumen, durch-
brochenen Arabesken, Medaillons etc. Auch
schuf er mehrere schöne Kandelaber an den
Pforten und verschiedene hübsche Verzierungen
an den Kapitälen.
Merxario, Maestri com. n, p. 8 1 . E. L. G.W.J.
Colin de I/)carno, s. l^carno, Colla de.
Colindon, Frangois, nö ä Geneve le 19 aont
1725, mort le 31 janv. 1798, apprenti che/ Jacques
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Cnllart
307 -
Colistin
et Jean -Louis Binet, recu maitre orfevre le
15 mars 1745, s'associa avec Henri Durand, puiw
Christ Moricand; il fut elu membre du Conseil
des CC en 17C4. A. CkoUy.
Collart, Joseph, ne* ä Paris en 1754, mort ä
Lancy le 22 aout 1630. Apprenti graveur chez
son frere alne, il se refugia a Geneve en 1772
pour fuir les mauvais traitements qu'il en eprou-
vait; dans cette ville il se forma tout seul, par-
vint a une grande habilet£ dans son art et
occupa une Situation importante dans la fabrique
de hijoux; il forma plusieurs Cleves qui lui firent
bonneur. Vers la An de sa vie il s'interessa ä
1'architectture et concourut pour le plan du
Muaee; son projet tres monumental obtint une
mention honorable; la maladie et la mort vinrent
arreter celui qn'il preparait pour l'Hötel des
Bcrgues. II fut Tun des directeurs gratuits de la
premiere Ecole de modelage. A l'exposition en
faveur des Grecs en 1826, il donna un medaillon
cisel6 cn or, ropresentant „L'Amitie"."
Hiyuud. Renseign., p. 272 «t 276. — Procoa-verbaux
dea a«anc. aan.de laSoc.de* Arta, 1824, p. 189: 1831,
I». 55. — Nagttr, Monogr. III, 847. A. Ctunty,
Collart, Joseph, n£ a Geneve en 1809, mort
a Geneve en 1894, anhitccte, etudia ä l'Ecnle
des Beaux-Arts de Paris, apres avoir suivi les
ecoles genevoises. G. £tait ä Paris en 1830,
periode d'effervescence littcraire, artistique et
politique et il n'eut pas la vie facile ; cependant
il revint ä Geneve apres avoir remporte des
succes serienx, pourvu d'une solide instruction
technique et artistique et plein de zelc et de
volonte. Ne trouvant pas tout d'abord dans sa
ville natale l'accueil sur leqnel il comptait, il
fit de la politique et devint membre du premier
Conseil municipal et du premier Conseil admini-
stratif de la ville de Geneve (1842). En 1847,
il devint inspecteur des travaux de la ville,
fonctions qu'il occupa jusqu'en 1852. Geneve
vcnait de briser sa ceinture de remparts, aussi
les travaux publica et les constrnctions civiles
avaient-ils pris un vif essor; C, dont le talent
etait alora apprecil, fut un des architectes les
plus occupea et il construisit, outre de nomhreuses
maisons particulieres a la nie du Mont Blanc,
dans le quartier de la Place ncuve, etc., l'Hotel
de la Metropole, l'Ecole secondaire des jeunes
filles au quai de la Poste, etc. A Evian, il
eleva le grand Hötel des Bains.
En 1865, le Conseil d'Etat avait ouvert un
concours pour des batiments destines ä l'en-
seignement superieur, aux collectiona de la ville
et a la Bibliothcqne publique. Aucun des projcte
presentes ne repondant aux desiderata de I'au-
torite-, C. fut cbarge! avec ses confreres Franel
et Gindroz, d'etablir un plan definitif d'apres
les partie8 les plus sutisfaisantcs de» projcts
recompenses ; la majeure partie de cette grosse
besogno lui incomba et il aurait probablement
eu ä diriger la construction des batiments aca-
de'miques, s'il nVtait rentre! aux affaires ; il fut, en
effet, elu au Conseil d'Etat et au Grand Conseil.
Charge* du Departement des Travaux publica, il
posa en 1869 la premiere pierre des (klificcs
dont il avait trace les plana. A partir de 1870,
C. n'a plus occupe de fonctions officielles im-
portantes et il est mort ä 84 ans, apres une
verte vieillesse.
Joum. de Geneve du 24 avril 1894. A.-J. U.
Collavln, Etienne, fils de Pierre, n6 ä Geneve
le 20 oct. 1648, mort le 9 mars 1717, maitre
fondeur de metaux, s'associa avec son frere
Jacques I. A. tWy.
Collavln, Jacques I, frere du precedent, n6 a
Geneve le 13 dec. 1646, mort le 1" fevr. 1703,
s'associa avec son dit frere comme fondeur» de
metaux. A. tWy.
Collavln, Jacques IT, Als d'Etienne, nö a
Geneve le 10 dec. 1681, mort le 14 janv. 1738,
fondeur de metaux. A. CkoUy.
Collavln ou Coullavin, No6 ou Noel, fondeur
de bronze, Iiis d'Etienne, lequel ötait originaire
du Faucigny, ne ä Geneve en 1576, mort ä
Geneve le 22 fevr. 1626, apprenti che/. Jean
Pilliod, fondeur, recu bourgeois le 12 juillet 1605.
L'ancicnne cathedrale de St Pierre de Geneve
possede une cloche de 1,13 m de diametre, fondue
par iui en 1609 et appelee la „Collavine" ; les
registres de la Chambre des Comptes nous le
montrent fondant des pieces d'artillerie, en 1622,
et il livrait au commerce les ohjets et nstensiles
babituellement fabriques en bronze ou en laiton.
Sa fabrique lui survecut, car une cloche de l'eglise
de Crans (Vaud), datant de 1677, porte encore
sa marque: un ecusson cbargä d'un canon et
d'une cloche et des lettres N et C. II existait
jadis a Versoix une cloche de 1738 qui avait
<5t£ egalement fondue par un C; il s'agit pro-
bablement de son arriere-petit-fils, Pierre- Antome,
fils de Jacques I, ne a Geneve lc 20 sept. 1678,
mort le 25 mai 1740, fondeur & la Monnaie en
1710 et maitre de la Monnaie en 1730. II vendit
son fonds ä son gendre Henri Deonna.
J.-I). Blavignac, La Cloche, Genive 1877, p. 53 et
356. — CoveOe, Urn des Bourgeois, p. 333. -- Notes
iiiatiuscr. — Ott; Glnckenkunde, p. 186. — U. Deonna,
Ia famille Deonna et aea allies, Oeueve 1902, p. 108.
A.-J. M.
Collavln, Pierre, fils du prec£dent, n6 a Geneve
lc 3 aoflt 1606, mort le 5 ftfvr. 1673, maitre
fondeur de metaux ; il tit donation de son fonds
ä ses deux fils Jacques I et Etienne.
U. l)t<mno, U fwrille Deonna . t »es all,,,, Geoi-ve
1902, p. 106. A. l'hoi.y.
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_ 308 — Colombo
Coli«
Colli, Cyprian, Bildschnitzer, von Sapada
(Prov. Venedig), geb. 1843, thätig in Venedig,
Wien und Innsbruck, kam 1875 nach Solothurn,
woselbst er am 14. Okt. 1888 starb. Seine Haupt-
starke bestand in der Restauration alter Bild-
schnitzwerke und Truhen, für welche Arbeiten
ihn seine Stilkenntnis besonders befähigte. Von
ihm befinden sich Holzskulpturen religiösen In-
halts in Venedig, Wien, Innsbruck und Solothurn.
Stubeareg. — Mittig. von Leop. Colle\ Zetur-ColUn.
Colle, Leopold, Bildschnitzer, Sohn des Cyprian
C, geb. 1869 in Bozen (Tirol), kam mit 18 Jahren
nach Wien, später nach Paris und London. Seit
1880 in Solothurn thätig, beschäftigt er sich
hauptsächlich, gleich seinem Vater, mit stil-
gerechten Ergänzungen alter Schnitzwerke, Tru-
hen etc. Viele eigene Arbeiten der Ornamentik
und Heraldik von ihm in Solothurn und auswärts.
Curric. vitM. ZeUer-CaUin.
Collet, Jacques, fut recu maltre orfevre ä
Geneve le 19 mars 1796. A. Ckoi»y.
Colllgnon, M"' Anna, s. Coquet-Collignon, A.
Collln, s. Kolin.
Collomb, Jules-Iiouis-Oesar, fils de Paul-Louis-
Marc C, bourgeois de Vevey, et de Jeanne-
Marie Argand, sa femme, est ne* ä Vevey le
24 d6c. 1794. Cet artiste a peu produit, son nom
est pcu connu k Vevey. M. Klausfelder-Rossier,
imprimeur ä Vevey, possede un dessin de la
campagne des Crttes biir Ciarens, de mfme qu'un
calendrier perpeHuel illuströ ; un croquis de l'an-
cien pont de la Vevcyse, avant 1853, se trouve
che» M. Schwarz, anc. propr. de l'Hötel du Pont,
ä Vevey. C. a expose" ä Zürich (Expos, locale)
en 1811.
A. de Cronmu, arch. cant. (Vaud). — Xiaiu/eUw.Vevej.
Li. MifviUt.
Colotnb, Eugene, nrchitocte, au 19* siecle,
ä Neuch&tel. II a illusträ les Nouvelles neu-
chätcloises „Nos paysans" par Adolphe Bibaux.
M. Mord.
Colontb, maltre Jean, peintre, recu bour-
geois de Geneve lc 15 d£c. 1500: „Magister
Johannes Colombi, de Annessiaco, pictor. 8 fl."
Nous ne savons si on peut identifier cet artiste
avec Jean de la Colombe ou Jean Colombe
(Joh. Columbe), enlumineur du duc de Savoie,
qui figure sur les comptea du tresorier gGneYal
de Savoie de 1482 ä 1486. Ce peintre parait
{tre originaire de Bruges, oü il travaillait pour
le duc avant de venir dans ses gtata (1475); en
1482 il e"tait fixe* k la cour de Savoie.
CovtUt, Livre des Bourgeois, p. 143. — Cibraria,
Ecooomia politica. — JJujuur tt Halm. Lea peintres en
Saroie. ft*. Ktjyimtmn.
Colomha, s. Colombo.
Colombi, Plinio, Maler, geb. 1873 in Ravecchia
hei Bellinzona, kam, nach dem Besuche der
Schulen in Bellinzona und der Kantonsschule in
Lausanne, 1893 nach Zürich, um sich aufs Poly-
technikum vorzubereiten. Er bestand die Auf-
nahmeprüfung, ging dann jedoch, von Liebe zur
Kunst erfüllt, nach Winterthur an die dortige
Kunstgewerbeschule. Hier sowohl als nachher
an der Kunstgewerbeschule in Zürich zog es
ihn aber mehr als zur Dekorationsmalerei zum
freien künstlerischen Schaffen. Er trieb Akt-
studien, skizzierte draußen in der Natur nnd
malte kleine Landschaftsbilder. Dann ging er
nach mehrwöchigem Aufenthalt in Paria, wo er
trotz alledem eine Stelle als Dekorationsmaler
suchte, aber vergebens, nach Bern zu seinem
Vater. Es entstanden für Lauterburgs Schweizer-
kalender Zeichnungen (1899/ 1900); daneben malte
C. Bilder, zunächst noch im Zeichen Bocklins,
dessen Farben es ihm angethan hatten. Aber
schon 1899 entstand auch in selbständiger Mal-
weise ein Bild, „Alpenglühen in den Berner-
alpen" (im Besitze von Dr. Arn. Huber in Zürich
und 8. Z. im Künstlerhaus in Zürich ausgestellt).
Seither ist C. fleißig an der Arbeit, und manche
seiner Landschaften, die ein durchaus eigenes
Gepräge aufweisen, hat schon ihren Liebhaber
— namentlich in Bern — gefunden. Das Museum
in Bern und dasjenige in Chur haben je ein Bild
von ihm erworben. Daß der Maler auch eine
humoristische Ader besitzt, bewies u. a. seine
mit großem Beifall aufgenommene lustige Tisch-
karte zur Feier des 40jährigen Bestandes der
Sektion Bern des Schweiz. Alpenklubs. H. Trog.
Colombo, Gian Battista, Maler und Architekt,
wurde 1638 in Arogno (Bez. Lugano) geboren.
Er zeigte schon frühzeitig Talent und Vorliebe
zu den schönen Künsten. Seine erste Ausbildung
erhielt er in seiner Heimat; nachher begab er
sich nach Deutschland und Oestreich, in welchen
Ländern er sich bald durch seine Werke be-
rühmt machte. Er malte in Oel und al fresco,
stand aber gleichzeitig im Ruf eines tüchtigen
Haumeisters. Seine schönsten Leistungen sind
die von ihm ausgeführten Arbeiten an der
Rekonstruktion der Klosterkirche St. Florian in
Enns (Oberöstreich), an welchem Bauwerke viele
seiner Landaleute mitgewirkt haben. Ungefähr
50 Jahre alt, 1690, erhielt er vom Könige von
Polen, Johann Sobiesky, einen Ruf an dessen
Hof nach Warschau, zur Renovation und Aus-
schmückung der St Johannes-Kathedrale, sowie
zur Erweiterung und Erhöhung der Gedächtnis-
kapelle der Kapuziner. C. starb in hohem Alter
in Warschau, wo er begraben liegt.
OUUUi, Diz., p.71. — Fum. Bett. Kstler IV, p.62. —
Fußli. K.-Lex. I, p. 168. — Bianrhi, Art. tic, p. 51. —
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Colombo
- 300 -
Colombo
Mrrmrio. Maestri com. II, p. 566, 658, 563. — D* Bant.
Biogr. degli Art., p. 288. — ff. J. Leu. Scbw. hat.,
Suppl., p. 644. — A'ayUr. K.-Lex. III, p. 52.
£. L. Girard.
Colombo, Oian Battista Innocenzo, Maler,
wurde 1717 in Arogno geboren. Er ist der Sobn
Angel o Domenicos, der Neffe von Luca Antonio
und der Enkel von Glan Battista C. Den ersten
Unterricht erhielt er yon Luca Antonio, der
aber leider starb, als Innocenzo erat 20 Jahre
zählte. Dieser war jetzt darauf angewiesen, aus
eigener Kraft sich in der Kunst weiter aus-
zubilden, was ihm auch in guter Weise gelang.
Sein Wandertrieb fahrte ihn in die bedeutend-
sten Städte Deutschlands und Oestreichs, nach
Polen, Danemark und schließlich nach Italien.
Seine erste Thätigkeit von Belang entfaltete
er in Mainz, wo er zahlreiche Arbeiten aus-
führte, die damals schon von Talent zeugten.
1742 kam er nach Frankfurt a.M. Hier malte
er die Kaiserstiege im Römer, sowie die IUu-
minationstransparente für die Krönungsfeier
Kaiser Karls VII., die er mit architektonischen
Ornamenten und Historien zierte. Um diese
Zeit trat er in den Dienst des damals be-
rühmten Theaterimpresarios Nicolini, bei dem
er wahrend fünf Jahren die Dekorationen und
Kostüme für seine Pantomimen malte. Innocenzo
besuchte mit ihm die Städte Mannheim, Stuttgart,
Mönchen, Wien, Brönn, Prag und Leipzig. Bei
seinem Aufenthalt in letzterer Stadt erhielt er
eine Berufung an den polnischen nof, die er
aber ausschlug. Er reiste in Nicolinis Gesell-
schaft weiter, nach Hannover, Hamburg und
Braunschweig, von wo aus er einem Rufe nach
Utersee in Danemark folgte. Hierauf wurde er
vom König Georg I. von England nach Hannover
beschieden, zur Ausführaug der Dekorationen
in dem ehemaligen Hoftheater. In der Absicht,
nach seiner Heimat zurückzukehren, besuchte
er auf der Durchreise Stuttgart, wo einst sein
Onkel geweilt hatte. Hier wußte ihn der Herzog
von Württemberg zu veranlassen, in seinen Dienst
zu treten, in dem er 18 Jahre lang in der Stellung
als Hofdekorator und Theaterarchitekt blieb.
Das von ihm al fresco ausgeführte große
Deckengemälde im Opernbause zu Ludwigsburg
ist ein Kunstwerk, das allgemein Bewunderung
erregte. Nach Ruhe sich sehnend, kehrte C, nach-
dem er sich ein großes Vermögen erworben, in
seine Heimat Arogno zurück, wo er aber nur zwei
Jahre lang weilte. Einem Rufe des Königs von
Sardinien folgend, begab er sich nach Turin,
um die Dekorationen des Hoftheaters zu malen;
auch lieferte er für den Hof verschiedene Arbeiten
in Oel wie al fresco. Das Theater von Como
wurde ebenfalls von C. ausgemalt. Von Turin
kehrte er nach Arogno zurück, wo er 1793 starb.
C. leistete Tüchtiges als Theatermaler, in Wand-
und Deckengemälden, sowie in Staffeleibildern,
hauptsächlich in Landschaften, Ruinen, dunklen
Waldlandschaften etc. In seinen gesamten Schöpf-
ungen war er frei und unabhängig, ganz aus
sich selbst hervorgegangen. Ohne sich an seine
Vorgänger anzulehnen oder gar sie nachzuahmen,
folgte er seinen eigenen Eingebungen und seinem
eigenen Genie.
OldMi, Dil., p. 72. — Menario, Mawtri com. II,
p. 666, 668. — Gvtinner, Kunst u. Kstier in Frankfurt
a. M., p. 268. — FüMi, K.-Lex. I, p. 168. — FüOli.
Beste Kstier IV, p. 146. — ff. J. Leu, Schw. Lex., Snppl.,
p. 544. — All». D. Biogr., Bd. XXIII, p. 685. - Nagkr,
K.-Lex. IU, p. 62. — Stubert, K.-Lex. I, p. 290. —
Fromm*». Srin. itaL I, p. 401. — Biantki. Art. tic,
p. 61—62. E. L. Girard.
Colombo, Luca Antonio, Maler aus Arogno,
war ein Sohn des Gian Battista C. und dessen
Schüler. Er arbeitete in Oel und al fresco.
Seine Künstlerlaufbahn begann er mit einer
Reise ins Ausland, besuchte vorerst Prag, dann
Pest und Wien. Hier fand er zuvorkommende
Aufnahme beim Prinzen Eugen, in dessen Dienst
er eine Zeitlang arbeitete. Prinz Eugen empfahl
C. dem Herzog Eberhard von Württemberg, der
ihn während 24 Jahren beschäftigte. Herzog
Eberhard war von ihm und seinen Leistungen
derart eingenommen, daß er ihm die Begünstigung
erwies, mit Beibehaltung seines Gehaltes auch
für andere Fürsten, Korporationen und Private
zu arbeiten, was ihm bald einen berühmten
Namen eintrug.
Zahlreich und von bedeutendem künstlerischem
Werte sind seine im Schlosse von Ludwigsburg
ausgeführten Arbeiten. In jener Zeit malte er
auch den großen Saal und die zwei Galerien
im Schlosse zu Bibericb, den großen Saal im
Schlosse Favorita in Mainz, den Saal des mark-
gräflichen Schlosses zu Ettlingen, die Deutsch-
hauskirche in Heilbronn, diejenige des Klosters
Schönthal und die Kapelle des Thum und
Taxis'schen Palastes in Frankfurt a. M. aus.
Um 1780—1733, als er in Frankfurt a. M. thätig
war, entstanden seine mythologisch-allegorischen
Darstellungen am Plafond des Wahlzimmers im
„Römer" und in der Kuppel des Rondels dieses
Gebäudes. Auch im Dienste der Fürsten von
Schwarzenberg und Lichtenstein war C. be-
schäftigt
Im Charakter der Schöpfungen dieses Künstlers
lassen Bich deutlich drei Perioden unterscheiden.
Seine ersten Arbeiten, voll von jugendlichem Feuer
und stellenweis ungezügelter Phantasie, machten
später einem natürlichen Maßhalten echter
Schönheit Platz, was sich hauptsächlich in seinen
Leistungen in Biberich, der Favorita und der
Deutschhauskirche zu Heilbronn kundgibt. Mit
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Colondre
— 310 -
Comcrio
dem zunehmenden Alter wird auch sein Kolorit
matter, und seine Produktionen tragen eine ge-
wisse Kalte zur Schau; es fällt dies besonders
an seinen Malereien im Schlosse zu Ettlingen auf.
Hochbetagt schied C. aus dem Dienste des
Herzogs Eberhard und zog sich, reich an irdischen
Glucksgütern, die er sich durch seinen Fleiß
und seine Talente erworben, in seine Heimat
Aroguo zurück, wo er eine Zeitlang auf fürst-
lichem Fuße lebte und 1737 starb.
OMdli, Dix., p.7 1 — 72. — .W*rf. K.-Lex. I. p. 290. —
(heinnrr, K»t. u. Kstler in Frankfurt n.M., p. 266— 268.
— Ftitti, Die best Kstler IV, p. 73. — Füßli. K.Lox.
I, p. 168. XagUr. K.-Lex. III, p. 62. — Bianehi,
Art. tic., p. B2— 53. — Mtnario, Maestri com. II,
p. 555 -556 und 558.— Müller, Allg. K.-Lex. I,p.278.
He Bmi, Biogr. d. Art, p. 238. — Leu. Schw. Lex.,
Suppl., p. 544. — Fratueini, Svizx. ital. I, p. 401.
E. L. Girard.
Colondre, Francois, peintre sur email, ne a
Geneve lc 21 dec. 1729, mort ä Dardagny le
10 dec. 1784, fut recu bourgeois de Geneve le
3 avril 1770 avec son Öls Pierre, pour 4100
Höring. II avait 6t6 associö pour la fabrication
d'ouvrages en email pour la bijouteric avec son
frere Je an-Gaspard, Pierre Fe, dit Lalime, mattre
graveur et ömailleur, et Jean Cassm, mattre
graveur et ciseleur, sous la raison Lalime, Cassin
et Colondre freres.
Cotdk, Li vre des Bourgeois, p. 441. A. Ctuii»y.
Colondre, Jean-Gaspard, frere du preeödent,
peintre sur email, n<j a Geneve le 23 nov. 1730,
fit partie de l'asaociation qui vient d'ötre men-
tionnce. A. CkoUj/.
Coltrice, Julius de, von Coldrerio (?), Steüi-
bauer in Rom im 16. Jahrh. Er wird in dem
Protokoll einer Versammlung der „Congregatio
artis lapicidarum et statuariorum", die am 9. Juni
1591 daselbst stattfand, um aber den dem Giov.
Pietro Annoni in der Kirche der Santi Quattro
Coronati zu setzenden Gedenkstein zu beraten,
als „Magister artis" aufgeführt
BtrtMotti, Art lomb. I, p. 227 ; II, p. 860. — Den.,
Boll. stör. 1885, p. 77. - Den., Art. svizz. in Ron»,
p. X U. 22. C. Brun.
Coiuacio, Thomas, Architekt, vermutlich aus
Roveredo im Misox gebürtig, war 1673 — 1679
nachweisbar in den Klöstern Zwiefalten, March-
thal, Rheinau und Weingarten th&tig.
Boll. stör. 1897, p. 117. — Pfriffer. Kultur u. Kunst
in Oborschwaben im Barock- u. Rokokozeitalter, p. 24 2ö.
— BoikenhäiuUr, Bauposch, dos Klostors Rheinau. Diss.
Jlolhenkäutler.
Comb«, de la, Claude, s. De la Comba, Cl.
Combe, Claude, s. De la Comba, Cl.
Comberoure, Francois, peintre, ä Annonay
vers 1661, mort ä Geneve le 20 janv. 1723, fut
recu habitant de cette ville eu 1705; il däcora
de peintures la maison de Gaspard Boissier l'aiug,
ä la rue des Granges; il fut aasocic avec JcAn
Ducerceau de Paris, peintre doreur, ensuite avec
Jacob, puis Philippe Chatel. A. Ckoüg.
Comberonre, Jean-Francois, fils du prec6dent,
a6 ä Geneve le 29 mai 1704, fut aussi peintre.
A. Ckoiey.
Coiublefort, Abraham I, fils de Jean I ci-
dessous, ne" ä Geneve le 16 dec. 1692, mort le
5 mar» 1772, fut re?u maltre orfevre le 28 aoüt
1715 et bourgeois de Geneve le 26 aoot 1724,
avec son fils Jean, pour 3000 florins, un fusil
avec son assortiment et dix ecus ä la Biblio-
theque.
Caedle, Livro des Bourgeois, p. 413. A. Choi*y.
Coinblefort, Abraham II, fröre du precedent,
ne a Geneve le 6 juillet 1699, fut recu mattre
orfövre le 26 oct. 1720. A. Ckoüy.
Coiublefort, Daniel, 61s de David qui suit,
ne a Geneve le 6 aoüt 1711, mort le 31 mars
1770, fut recu maltre orfevre le 8 aoüt 1732.
A. Ckoüy.
Coinblefort, David, fils de Jean I qui suit,
fut recu maltre orfevre le 6 mars 1706 et bour-
geois de Geneve le 4 juin 1723, avec ses fils
Daniel et Michel, ]>our 3000 florins, deux fusils
assortis et dix ecus a la Bibliotheque.
CootUe, Livre des Bourgeois, p. 410. A. ChoUy.
Comblefort, Jean I, fils de Louis qui suit,
n6 a Geneve le 28 mai 1645, apprenti chez Isaac
Bardet, fut recu maitre orfevre en 1678.
A. ChnUy.
Comblefort, Jean II, fils d' Abraham I, ne a
Geneve le 2 juin 1723, fut recu maitre orfevre
le 6 mars 1743. A. Choity.
Comblefort, Louis, mattre orfevre a Geneve,
s'associa en 1683 avec Pierre Falquet A.Choüy.
Comerio, Antonio Maria, Glockengießer, von
Malnate, goß gemeinsam mit seinem Bruder
Peter für folgende Orte des Kant. Tessin Glocken :
1740 fürOlivone 1; 1745 für Villa 1; 1747 für
Olivone 1 ; 1775 für Porza 1 ; 1776 für Rovio.
XüKhekr, Iscrix. delle camp, nel Ticino, p. 25, 27 e 86.
Mor\z SutermeUter.
Comcrio, Francesco, Glockengießer, von Como,
goß für folgende Ortschaften des Kantons Tessin
Glocken: 1510 für Chiggiogna und für Coneggio.
XüteJuler, Iscriz. delle camp, nel Ticino, p. 78. —
Den., Glockenb., Msc. Moriz Sutermeüler.
Comerio, Peter, Glockengießer, von Malnate,
goß für folgende Ortschaften des Kantons Tessin
Glocken : a. Mit seinem Bruder Ant. Maria C:
1740 fürOlivone 1; 1745 für Villa 1; 1747 für
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Cometta
311
Comte
Olivoue 1; 1775 für Porzn 1; 1776 für ttovio.
h. Allein: für Cimahnotto eine.
ymchtUr. Iscriz. doüe camp, nel Ticino, p. 25, 27, 51
o 8«. — Der».. Olockenb., M»c. Afcrw SutermtüUr.
Cornelia, August, Dekorateur, geb. in Lugano
am 4. März 1863. Er wurde beauftragt, die vierte
Seitenkapelle (Cappella dell' inunacolata conce-
zionc) rechts in Sta. Maria degli Angioli in Lugano
auszuschmücken; er entdeckte aber unter dem
Mörtel wertvolle Fresken, die unter seiner kun-
digen Hand blnfigplegt wurden. Man schreibt
sie Bramantino zu. In der kleinen Kirche von
Lugaggia beiTesserete entdeckte und restaurierte
er eine wertvolle Freske (Madonna), die sieb
über dem Altare befindet. In Arogno, seinem
Heimatsortc, entdeckte und restaurierte er eben-
falls eine sehr schöne Madonna, die er in einem
uralten Kirchlein des Dorfes vorfand. 1 895 wurde
er zum Professor der Zeicheuschule in Mendrisio
ernannt.
Mittig. de« Künstler». J. Btha-Cattaynotu.
Cometta, Cristoforo, Maler, wurde am 22. März
1830 in Arogno geboren. Er machte seine Stu-
dien am Collegio dei Soraaach i in Lugano und
an der Brera in Mailand und begab Bich 1851
nach Brasilien, wo er für den kaiserl. Hof ar-
beitete. Er starb vermutlich um 1863 am gelben
Fieber.
liituwki, Art. tic, p. 53. E. L. Gimrd,
Cometta, Massimo, Maler, wurde am 28. Juli
1810 in Arogno geboren. Kr machte sich haupt-
sachlich einen Namen als Karrikaturenzeichner.
Er starb am 4. Mai 1900.
Bianchi, Art. tic, p. 53. B. L. Girard.
Cometti, Jacqnes, Bildhauer, geb. von armen
Eltern am 23. Okt. 1863 in Turin, aus Monte im
Muggiothale im tessin. Bez. Mendrisio. Kr fing
als Marmorarbeiter an, besuchte dann die Acca-
demia delle belle arti in Turin und brachte es
daselbst zum Professor am Mnseo industriale, an
dem er Unterricht erteilt im Zeichnen und Mo-
dellieren (Figuren und architekt. Ornamente), in
Geometrie, Perspektive, Anatomie, Stillehre und
Kunstgeschichte. Auf einer Ausstellung in Ant-
werpen erhielt er eine Medaille. Er ist auch
schriftstellerisch thätig, schrieb Abhandlungen
über: „Le esposizioni di belle arti", „II disegno
nelle scuole primarie" etc.
Curric. vitae. C. Bru».
Coinetto, Peter de, Baumeister, gebürtig von
Freibnrg i. Ue., war der Erbauer des zierlichen
Chorgewölbes der Kirche von Burgdorf, 1490.
Sein gleichnamiger Sohn, Werkmeister und Bürger
von Burgdorf, starb 1561.
AarUimmn. Gesch. v. Bargdorf, Dr.-Ausg., p.108. —
Führer v. Burgdorf, p. 21. — Kahn. Gesch. d. bild. K«te,
p. 502 3. - - Anz. Alt.-Kde. 1 88 1 , p. 2 1 0. H. OrktnUin.
Coiuuicr, Joseph, ne ä Geneve le.27fevr. 1748,
fut recu maltre orfevre le 17 avril 1787 et s'as-
socia avec Jean-Marc Vcttincr ; il fut rc5.11 bour-
geois de Geneve, gratis, comme natif, le 15 110 v.
1790. A. CkoUy.
Commer, Paul, ne vers 1751, mort a Geneve
le 3 dec. 1813, apprenti chez Marc- Jean Mauris,
fut recu maltre orfevre le 26 avril 1782.
A, Choitjf.
Comollns, Franziskus, Glockengießer, in Como,
goß für folgende Gemeinden des Kantons Tessin
Glocken: 1739 für Muzzano; 1741 für Sorengo 1;
1743 fürColdrerio 3; 1744 fttrVacallol; 1749
für Piandesio-Locarno ; 1749 für Agno 1; 1758
für Contra 1.
Xüirhtkr, Iscriz. dellc camp, nel Ticino, p. 8, 12, 2G,
27 e 44. — Der:, Glockcnb., M«c. Morit Svtrrmeittrr.
Comollus, Nikolaus, Glockengießer, in Como,
gofi für folgende Gemeinden im Kanton Tessin
Glocken: 1713 für Bioggio 1, für Rivera 1 ; 1716
für Rovio, 1724 für Bissonc; 1726 für Camorino 1 ;
1732 für Muggio l.
Xü*rhrler, Iscriz. dolle camp, nel Ticino, p. 9, 20, 155
0 69. Der»., Olockenb., M«. Morii Sutcrmeitler.
Couiparet, Andrienne-Jeanne- Marie, nee ä
Geneve le 18 fövr. 1742, mortc le 29 fevr. 1820,
fut peintre sur email. On connait d'elle un
Portrait de D. Turrettini qui a figure ä l'expo-
sition des objets feminius 11 Geneve en 1903;
eile a aussi dessine celui de Jean Diodati grave
par Pfenninger. A. ChoUy.
Comte, Benjamin-Rodolphe, graveur. du Pa-
yernc, au 18* sieclc. Un collaboratcur du „Con-
servateur suisse", en 1813, fait l'elogc d'une des
(Biivres d'un graveur Comte de Payerne qui
parait so rapporter au stis-nomme: la gravure
d'un tableau du peintre zurichois Henri Frend-
weiter ayant pour sujet „La Sollicitude d'une
mere dans l'EterniUL" Cette gravure, dit-il,
annonce les talents du jeuue artiste. Elle venait
de paraitre ä Bale, chez M. de Mechel.
Conserv. suisse III, p.488. — Fütti, K.-Lex.II, p. 217.
— iV«0fer, K.-Lex. VII, p. 385. LH. MiftHU.
Comte, Jacques-Louis, peintre miniaturiste
et peut-etre le meilleur calligraphe de la
Suisse au commencement du 19" sieclc, naquit ä
Payerne vers 1781 et epousa Julienne Jomini
de Payerne. II debuta en 1797 comme maitro
d'lcriture et de dessin au pensionnat cree a
Cugy, village fribourgeois pres de Payerne, par
M. Pabbe Lhoste, de Porrentruy, ancien con-
ventuel du couvent de Bellelay qui venait
d'ctre supprime\ De 1807 k 1812 il remplit les
memes fonetions aux «'colcs primaires francaises
de Fribourg. Yoici le jugement que porte sur
lui l'auteur d'une notice sur les artistes vivants
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Conrad
— 312 —
Coostantin
de la ville de Fribourg, paruo cn 1810 dann
les trenn es aux fonctionnaires publics du
canton de Fribourg, imprimees k Petrin" (= Fri-
bourg): „Comte (Louis) de Payerne, residant k
Fribourg, prof. de d essin pres les ecoles primaires
francaises de cette ville, merite une mention
particulicre dans cette nomenclature ]>ar ses petita
tableaux d'histoire peints ä l'huile, recomman-
dables par la fralcheur du coloris, la veritg de
la draperie, la beaut£ des camations et la cor-
rection du deasin. Depuis quelque temps, il s'est
principalement appliquö au portrait en miniature
et y reussit si Wen que chacun d'eux peut
passer pour un tableau." Plus tard, il se rendit
a Naples ou il fut attache* ä la Cour royale et
oü il mourut
Protoc. de laCoraniifw. dos ecolcs do la rille de Fribourg
de 1751 k 1887 tax Arch. commun. de la rille de Fri-
bourg. — Kecenscment de l'annöe 1811 de la rille de
Fribourg aux Arch. d'£tat de Fribourg. — Etrennes anx
fonctionnaires publics du caot. de Fribourg pour 1810.
Jot. Schneuteig.
Conrad, Joban, orfevre a Fribourg. On le
trouve mentionne dans un acte du 29 sept. 1648,
a propos d'une estimation d'argenterie. I) mourut
en 1666. Plusienrs ceuvres de cet artiste se re-
connai&sent k un poincon composä des lettres IC,
surmontant une petite feuille de trefle.
B. SUdtaacben, n" 882. Max dt Thiermann.
Conrad, Joseph, orfevre ä Fribourg. II etait
fils de l'orfevre precädent Johan C. II est men-
tionnö dans le registre des baptGmcs de la col-
legiale de St Nicolas, de 1670 ä 1691, a propos
de la naissance de six de ses enfants. Les
comptes de PEtat de 1702 a 1703 (n°498) et de
1719 ä 1720 (n°516) en font encore mention.
A cette derniere epoque il räpara le baton du
Grand-Sautier. Max dt Teckterman*.
Conrad, Meister, Armbruster, s.Schreyer,Conr.
Conrad von Lindau, s. Lindau, Conrad von.
Conradl, Jobann Bartholoma, Wappenmaler,
lebte um 1657 als Bürger in Rapperswil und
soll in seinem Wappen neben dem hl. Georg auch
die drei silbernen Schilde in Rot geführt haben.
W. Hartman*, St.Oall. Konstgesch., p. 52. Hahn.
Conradin, Christian Friedrich, Maler, geb. am
7. Nov. 1875 in Chur, besuchte die Kunstgewerbe-
schule in Zürich, das Atelier von Maler H. Gattiker
in Rüschlikon, die kgl. Akademie der bild. Künste
in Stuttgart und die Academie Julian in Paris;
er lebt gegenwärtig in Paris. C. Jeddin.
Conrat, Goldschmied, wird 1498 im Yergicht-
bueh des Basler Gerichtes erwähnt.
D. Bvrtkhardt.
ConBiglio, Stefano, Maler, wurde 1644 in
Arogno geboren. Er soll ein tüchtiger Künstler,
hauptsächlich ein guter Zeichner und Kolorist
gewesen sein. Er arbeitete mit Erfolg in den
größeren Städten Italiens. Die Kirche von Arogno
besitzt von ihm die vier , Evangelisten", die
Zeugnis von seiner Fähigkeit ablegen. Seine
Familie ist ausgestorben.
OldeBi, Di»., p.76— 77. — F&Oli, Best. Katler IV,
p. 68. — FüMi, K.-Lex. I, p. 170, 171. — Boll. stor.
1885, p. 220. — Bertolotti, Art srizx. in Roma, p. 65.
— NagUr, K.-Lex. III, p. 66. — Bianehi, Art. tic,
p. 58 — 54. — Franteini, Sri«. itaL, p. 401.
E. L. Oirard.
Constant, Rosalie de, nee ä Geneve en 1758,
fit son education dans cette ville et ä Lausanne.
Douee d'un goüt tres-vif pour la litterature, les
beaux-arts et la botanique, eile paasa la plus
grande partie de sa vie k rassembler les princi-
paox echantillons de la flore de la Suiase fran-
caise, qu'elle copiait avec une fidelite' parfaite.
Cette collection, qu'elle donna k sa mort au
Musee cant vaudois, renferme les dessins d'en-
viron douze cents plantes, aecompagnes de
Fragments litteraires, qui ne manquent pas de
merite. Ml,,de C. etait venue, en 1799, s'ätablir
k Lausanne. De retour k Geneve, en 1880, eile
mourut dans cette ville, le 27 nov. 1835.
Dt MmM, Dict I, p. 197. Ld. MUvMe.
Constantln, Abraham, peintre sur email et
sur porcelaine, n6 k Geneve le lw dec. 1785. II
eut, des son jeune äge, la vocation de peintre,
sans que personne, autour de lui, le crut ou
meme le remarqua. Son pere £tait etranger k
toutes notions d'art et, de plus, dans une Situa-
tion fort modeste, aussi le jeune homme devait-U
devenir commercant. H suivait le College; il fut
pourtant autori&e ä frequenter l'ecole publique
de dessin, que dirigeait alors Cassin. Ce dernicr
le protegea, l'encouragea ; et devant une vocation
bien marquee, la famille dut s'incliner. Toutefois,
comme il s'agissait avant tout de gagner sa vie
dans le plus bref delai possible, c'est k la
peinture de fabrique, k la peinture sur email
pour la bijouterie que C. fut mis. Son appren-
tissage fut penible, chez un patron peu presse
d'inculquer k son apprenti les notious de son
art. II entra dans un autre atelier (Dufour et
Lechaud), oü il put travailler plus serieusement,
mais devenu habileäehauchersesplaquesd'email,
on le cantonna dans la confection des ebauches
que d'autres ouvriers poussaient et terminaient.
Enfin Constant Vaucher lui donna des lecons, et
le jeune homme, dont ses patrons actuels (Richard
et Souter) reconnaissaient le merite, rtussit k se
rendre k Paris, k 21 ans, apres avoir amassc
un modeste pecule.
Les premiers temps de son sejour k Paris
furent naturellement penibles. II songeait sur-
tout alors k la miniature. Charles-Simon Pradier,
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Coiwtaiitin
- 313 -
Constautin
lc graveur, son compatriote, lui fit faire la con-
naissance utile du barou Deanoyers, son maltre,
qui demanda ä C. une copie sur email de la
„Vierge ä la chaise" de Raphael C. habitait
avec Pradier ä St Germain ; il y fut longtemps
malade, et ä peine retabli, porta aa copie a
l'illustre buriniate, mais un accident lui arriva
et ce furent de nouvcaux mois fort dura. Bref,
C eotra heureuseraent en relations avec Gerard,
par l'intermediaire de Deanoyers, et Gerard le
presenta a Vivant Denon: il etait lance, car
Denon fit acheter par l'imperatrice Josephine
une nouvelle copie de la „Vierge ä la chaiae",
fort admiree de pluaieurs artiates, et l'imperatrice
commaiida a C. la copie sur email de aon Por-
trait par Gärard.
C. a raconte dana une sorte de journal de sa
vie („Notes sur ma vio de peintre Beulement,
ecrites ä terap8 perdu, depuia Tage de 50 ans
juaqu'ä l'annee actuelle 1866") aa Präsentation
a l'aimable aou veraine, au Salon de l'expoaition
de peinture. II recut beaucoup de compliments
et, d'un naturel timide, ae trouva fort empächä.
Näanmoins, ce fut la une sorte de secouase qui
lui permit d'entrer dana une brillante carriere
oü de grands succea l'attendaient En 1811, il
exposait pour la premiere foia et recevait une
medaille d'or; nouvelle mädaille d'or en 1819.
Des 1828, il recevait la Lägion d'honneur pour
aa copie sur porcelaine de 1', Entree de Henri IV
a Paris", par Gerard, et le roi le decorait lui-
meme au Salon, tandis que la comtease du Cayla
lui fournlsaait gracieuaement l'epingle destinäe
ä attacher la croix.
Copie sur porcelaine avona-noua dit C'est, en
effet, dans cette voie que C. s'ätait engag^.
Conduit a Sevres par Gerard, Brongniard, alors
directeur, lui avait fait des propositions qu'il
avait däclinäes d'abord, taut etait grande aa
vogue de peintre aur email. Mais la chüte de
l'Empire, en le privant de pluaieurs commandes
de portraita, lui fit chercher de nouveaux travaux ;
il travailla alora pour Sevres et exäcuta une
copie de la „Vierge au poisson", par Raphael,
qui plut a Louia XVIII. C'est alora que l'idäe
lui vint de reproduire d'autrea tableaux cälebres
et qu'il 6e rendit ä Florence oü il fit un säjour
de six annäes. A son retour, en 1826, il fut
nomme peintre aur porcelaine du roi, et on le
chargea en 1828 de la direction d'une äcole de
peinture aur porcelaine. Son aejour sur les bords
de l'Arno avait ete, du reste, fruetueux ; grands
duca et prineipaux personnages l'avaieut accueilli
le mieux du monde, et il fit, pour le roi de
Sardaigne, une auite de copies que l'on peut
voir ä Turin. Le portrait du peintre, peint par
lui-meme aur porcelaine, fut place au palais Pitti.
Vers 1890, C. retourna en Italie et se rendit
cette fois ä Rome, oü lea copies dea principales
oeuvres de Raphael l'occuperent longtemps. Les
evenements d'alora avaient arrete les commandes
de Sevres oü il n'envoya que la copie de „La
Vierge de Pärouse", tableau dont il a executä
trois reproduetions. Pluaieurs des plaques de
]K>rcelaine peintes alors sont reatees dana la
famille du peintre, qui n'avait pas voulu s'en
defaire; ce sont „La Vierge de Perou8e", „Ia
Madone de St Sixte" du Musee de Dresde, „Le
Triomphe de Galatee" ä Rome, „L'Enlevement
de Psyche", „La Transfiguration", „La Madone
de Foligno", „Le Soir ou Thctis rejoignant
Phehus son amant", „La Foi", „Bacchante", ces
trois derniers morceaux etant des compositiona
de l'artiste.
Tout en vaquant k ces copies, dont il avait fait
la principale de ses preoccupations, C. peignait
des portraita en grand nombre et executait
quelques compositions. L'apogee de aa gloire
date de 1835 et de sa copie de la „Trans-
figuration." Le mot gloire n'est pas trop fort,
car la reputation de C. et de aon oeuvre fut
considerable ; aana repetcr les aneedotes qui la
confirment, noua pourriona multiplier lea citations
a cet egard, et cependant, il faut bien le dire,
une teile reputation nous etonne grandement
aujourd'hui. L'engouement general pour les copies
de C, quelques parfaites soient-ellea, ne saurait
se reproduire, et moins encore celui pour ses
compositions. Ce n'est pas dire que lea unes et
les autres fussent aana merite, bien loin de la;
l'habilete technique, la minutie, la conscience
de l'auteur 8ont extrömes, mais en aomme, il
lea a miaes au aervice d'un art inferieur, et ses
travaux — dont le principal merite est de fixer
d'une facon indelebüe de vieilles et freies imagea
— laiasent actuellement froid.
Ajoutons, aux copies deja mentionnees, celles
du „St Jean Baptiste", du „Portrait de Leon X",
de „La Vision d'Ezechiel" de Raphael; de la
„Venus" du Titien; de „La Fornarina" de Ra-
phael et de plusieurs dea Loges, ces dernieres
exposees 1835 („La Messe k Bolsene", „L'Ecole
d'Athenes") ; le portrait de Gärard par lui-meme,
de la galerie Pitti, et d'autres ceuvres du m6me
maitre, etc. En fait de portraita, citons ceux du
prince et de la princesae de Leuchtenberg (emaux,
1810), de Louia XVIII et d'Alexandre I", du
roi de Rome, de M"' Mars (email, 1814), etc. Et
n'omettons point une „Prise du Trocadero"
(Galerie de Turin), commandee par Charles-
Albert, alors prince de Carignan. La Societe
des Arts de Geneve possede une des copies de
la „Vierge de Perouse", donnee par l'auteur, et
un portrait snr porcelaine du D' J.-L. Prevost;
le Musee Rath a son portrait par lui-meme
(egalcmcnt sur porcelaine). Un de ses derniers
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Coustantin
- 314
Coquerri
travaux fut la copie du portrail d'II.-H. de
Saussure, par St. Ours, dont l'original est a la
Societc des Art«; copie destinee ä 1'Angleterre
oü, la encore, le succes de C. fut grand. Plu-
sicurs des travaux enumeres ont 6te exposes ä
Geneve, en 1845 et 1851 notamment.
U est mort ä Geneve le 10 mars 1855.
N'oniettons pas de parier du livre publie par
C. sous le titre de: „Idees italiennes sur quel-
ques tableaux celebres." Florence 1840, in-8,
VI et 358 p., avec un petit froutispice fort
medioere grav6 sur cuivre, non signi (probable-
ment de la main de C.) representant la maison
de la Fornarine. C'est une sortc de resume de
ses travaux et surtout des observations faitea
en examinant avec attention et respect les aeuvres
copiees; cc n'est pas une autobiographie, cc n'est
surtout pas de la litterature. L'ensemble de ce
livre, fort louc parfois, est tres confus et ne
repond plus ä ce que Ton demande ä la critique
d'art ; on y trouve une „Liste des peintres Italiens
dont il faut regarder les ouvrages." nBa isaer
les yeux, ajoute l'auteur, devant les tableaux
qui ne portent pas un des noms precedents, et ne
pas ecouter les contes des cicerone." Excellents
conseils, mais un peu nalfs comme beaueoup
d'autres passages de cet ouvrage pourtant curieux.
Kiijaud, Renseignem.. P- 294. — Procos-verb. des
Scances gen. da la Soc. des Arte, discours do M. de Can-
dolU, 1855. — Alb. de la Sulsse rom. IV, p. 100, avec
un portrait do C, dessinö et lithographie par Iui-raemo,
V, p. 30. — „Journ. do Oonövo", 9 fdvr. 1826; 8 nov.
1827, n"46— 48: de 1849, 27 juillet 1851. „Le
Federal", 2 sept. 1834; 22 aept. 1887; 12aept. 184»;
12 aont 1845. — Gäbet, p. 158. — Le France protost.,
2« edit., IV, col. 610. — De MonM, Dlct. des Oenov. et
Vaiid., I, p. 199. — Cat. du Mus. Rath, 1897. p. 95. —
Bettier et Äucrag. Dlct. de« artistes de l'ocole franc., I,
p. 284. „L'Illustration", 24 avril 1847. — Naißtr,
K.-Lcx. II, p. 67. — Cat. d'oxpos.
U Societe des Arts possöde deux portrait« de C, un
pastel par M,,,• Mörienne et un paatel parMmeCouronne.
A.-J. M.
Conntantin, Jean, orfevre et joaillier genevois,
voulut s'etablir, a la fin du 16'siecle, ä Zürich,
mai8 les autorites de cette ville lui en refuserent
l'autorisation, a la sollicitation des orfevre«
zurieois qui craignaient une coneurrence ruineuse
(1597).
Guiüaumet-Vnueher. I/orfevrerio genev., 2* notico,
Geneve 1889-90, br. ln-8, p. 13. A.-J. M.
Contini, Bernardiuo, Bildhauer, aus Lugano,
Sohn des Architekten und Bildhauers Francesco
C, der um 1550 blühte. Ein Bcrnardo Contino
schrieb eine Abhandlung Ober prakt. Perspektive ;
ob sie Obigen zum Verfasser hat, ist ungewiß.
Boll. stor. 1885, p. 107. — Bertolotti. Art. srizx. in
Roma, p. 80. — Binncki, Art. tic, p. 54. - Fußli,
K.-Lex. I, p. 172. E. L. Girard.
Contlni (Contino), Francesco, Bildhauer uud
Architekt, aus Lugano, blühte um 1550. Kr war
der Vater von Bernardino und ein Oheim von
Tomroaso C.
Boll. stor. 1885, p. 107. — Bertolotti, Art. svixz. in
Roma, p. 80. — Bianeki, Art. tic, p. 54. E. L. Girant.
Contini, Tommaso, Bildhauer, aus Lugano,
lebte im IG. Jahrb. und war ein Neffe von Fran-
cesco C. Näheres Ober ihn ist nicht l>ekanut.
Boll. stor. 1885, p. 107. — Bertolotti. Art. svizx. in
Roma, p. 80. - Bianeki. Art. tic, p. 64. E. L. Girard.
Contino, s. Contini.
Conveii, Henri- Louis, peintre miniaturiste,
ne k Colombier en 1789, etudia ä Geneve et a
Zürich. II prit part k l'Exposition de Zürich
en 1821, a celle de Berne en 1836 et, en 1844
et 1846, a celles des Amis des Arts de Neuchatel,
oü il exposa principalcment des portrait« minia-
tures stu* ivoire, k la gouachc et a l'aquarelle.
II mourut ä Colombier en 1868. M. Morel.
Convert-Colin, M"" Lina, nee ä Neuchatel en
1857, etudia la peinture ä l'Ecole des Arts iu-
dustriels de Geneve. Elle a expose ä la Sociale
des Amis des Arts de Neuchatel, de 1880 ä
1888, des fleurs a l'aquarelle et des falenccs
dekoratives. M. Morel.
Convert, Robert, architecte et aquarelliste, ne
a NeuchAtel en 1860. II a pris part aux Ex-
poeitions de la Societe" des Aquarellistes suisses
et k celles des Amis des Arts de NeuchAtel
(„Fontaincs ä Avcnches", „Port de Vevey",
„Chalet des Allecs k Colombier", etc.). En 1888,
il exposa une serie de 33 aquarelles, represen-
tant des vues d'Italie; l'une d'entre elles: „In-
terieur de Sta. Maria in Transtevere", a cte
acquise par le Musec de Neuchatel. M. Moni.
Conzniann, s. Tragbott.
( oponex, Antoine, ne k St. Julien, mort ä
Geneve avant 1618, fondeur, fut recu bourgeois
de Geneve le 12 fe"vr. 1565 pour quatre ecus et
un seillot.
Covelle, Livre d*>s Bourgeois, p. 278. A. CAoi»y.
Coponnet, Jean-Andrl, ne" ä Geneve le 10 juin
1697, mort lc 7 juillet 1781, apprenti chez Al-
phonse Maudry, recu maltre orfevre le 10 nov.
1725, etait joaillier. A. CkoUg.
Coppelet, Sirot, macon soit architecte, natif
de „Cusinge au duche de Bourgogne", recu habi-
tant de Geneve le 28 sept 1556.
France protest., 2C odit., IV, col. 617. A.-J. M.
Coquerri, Guillaume, peintre du 15* siecle.
Nous trouvons cet artistc mentionne dans les
comptes du tresorier de Savoie comme ayant
aide „Jehan le pintre" dans les travaux faits
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Coquet
- 315
Corot
pour la reccption du duc de Bourbon a Cham-
Wry, cn 1442: „Mestre Guillaume Coqucrri de
Geneue veint le xj* jour de Septembre et a ouure
iiij jours et demy a viij gr iij fl." C'est
probablement le m ferne personnage qui fignre dans
lc8 registres du Conseil de Geneve, en date du
15 nov. 1457, sous le nom de Guillaume Coqui.
Dufour tl Rabat, Peintros od Savoie, p. 70. — Rivoire,
Registn» du Conseil de Genöve, 1 1, p. 245.
Ck. Eagimann.
Coqnet-Collignon, Anna, peintre, ncc en 1832
ä Geneve, morte ä Lyon en 1899. Cette artiste
fut l'eleve de J.-G. Schcffer; eile a expose" ä
Zürich (Expos, de la Soc. suisse des Beaux-Arts)
dans los annees 1861, 1873 et 1883 des aquarelles.
Hie a surtout peint le portrait a l'huile.
Jabresber. bern. Konstver. 1891, p. 90. — Ott. de
l'Exp. oat. suisse de Zarich 1883, p. 26. PK. Jamin.
Coqui, Guill., s. Coquerri, Guillaume.
Corby : Bachmann, Adele -May, veuve du Dr
Corbisier, nee ä Lausanne, oft eile commenca ses
etudes (dessin et modelage) chez MM. Geiser et
Michaud. Puis eile fut eleve, ä Paris, de feu
Paul Vandenbergh. Elle peint specialement lcs
fleurs dekoratives, et a fait occasionnellement des
portraits, des paysages et des marines. Elle a
exposc" en 1882 ä Lausanne, ä l'Exposition suisse
des Beaux-Arts, et vit actuellement ä Paris.
A. Vullirmin.
Cornabe, Jean, ne" a Gien sur Loire, fut recu
mattre orfevre ä Geneve le 18 janv. 1695 et
babitant de cette ville le 10 juillet 1696.
A. Ckoütf.
Corneille, Pierre, fils de Vincent, ne" le 6 nov.
1580, mort de la peste le 18 janv. 1616, etait
menuisier et sculpteur sur bois. II fut recu
bourgeois gratis, moins un seillot et un mousquet,
le 17 juin 1608, a condition de faire a ses frais
la porte d'entree en noyer du College, dont on
perfectionnait les detail«. Son veritable nom de
famille eiait Carnaglio, francise" en Carneille,
puis corrompu en Corneille. Cette famille fetait
originaire de la contrec de Genes.
Cocrüt. Lir. des Bounj., p. 335. — Sankt, Dict des
familles genov., msc — U<diff«, Notices, VI, p. 191.
A.-J. M.
Comlaux, Aymonet, architecte de la maison
de Savoie, a Cbillon, de 1438 a 1446. L'an 1439
marque sa grande activite a Cbillon. II a preside
a la relection de plusieurs salles importantes;
le süperbe plafond a caissons, de la Salle de
Justice, a ete execute* d'apres ses de&sins et sous
sa surveillance; il en est de meme pour le pla-
fond de la Salle des Chevaliers. Des plafonds
analogues se retrouvent en Savoie, dans plusieurs
chateaux, plafonds pour lesquels il a cgalement
fourni des dessins. II a fourni, en outre, les
dessins des trois grandes cheminfees, pour ainsi
dire identiques, de la Salle de Justice, de celle
des Chevaliers et de la salle dite Grande Cui-
sine. Sont egalcment de lui lcs dessins de deux
escaliers, Tun montant a la Chapelle, l'autre ä
la Salle des Chevaliers, et de plusieurs fenetres
a croisillons du meme chuteau.
A. Naef, archeol. cant. Ld. MitvOlt.
Corot, Jean-Baptiste-Camille, ne a Paris lc
28 juillet 1796, mort dans la meme ville le
22 fevr. 1875. „Le recit de la vic de Corot, a
dit Gust. Geflroy, c'est son omvre." De cette
longue vie et de cet couvre nous ne pouvons
evoquer ici que quelques annees et quelques
tableaux: les annäes oü C. vint en Suisse, les
tableaux qu'il y peignit et qu'il y a laisse\ Pour
le regte, nous serions presque tente de nous en
tenir au resume" qu'il adressait ä un biographe:
„j'ai 6t6 au College de Ronen jusqu'a 18 ans.
De la j'ai passe huit ans dans lc commerce.
Ne pouvant plus y tenir je me suis fait peintre
de paysage, öleve de Michallon d'abord. L'ayant
perdu, je suis entrfe dans l'atclier de Victor Bertin.
Apres je me suis lance, tout seul sur la naturc,
et voila!" Sa mere tenait, au coin de la rue du
Bac et du Quai d'Oreay, une boutique de modes
fort achalandäe, son pere fetait comptablc dans
une maison de commerce. Mis ä l'öcole primaire,
il y eut des succes et obtint une „bourse natio-
nale" qui lui permit de poursuivTe ses etudes au
College de Rouen. Lorsqu'elles furent terminees,
son pere le placa comme employä chez un mar-
chand de nouveautes, puis chez un drapier.
Mais il ne revait que peinture; chaque fois qu'il
le pouvait, il courait au Louvre; pour dessiuer,
il se cachait sous le comptoir de son patron;
enfin „n'y pouvant plus tenir", il finit par con-
vaincre les siens qu'il ne ferait jamais un com-
mercant; de guerre bisse, son pere lui aecorda
avec la libert« de suivre son deplorable goüt,
une pension de 1500 frs. Elle lui suffit dnrant
vingt ans, jusqu'a l*heure ou ses tableaux com-
mencerent ä se vendre.
Avec Valenciennes et Bidault, Berti«, Tun des
mattres de C, continuait d'appliquer au paysage
les theories de Vien et de David, et de plier la
nature aux regles severes du genre historique.
Pourtant, son influence ne fut pas si neTaste sur
le jeune artiste qu'on a bien voulu le dire, au
contraire; s'il ne lui apprit que peu de dessin,
il lui enseigna l'aroour des belles lignes et des
bcaux rythmes, et ce goüt de 1 'ordonnance qui
donne tant de style meme aux eiudes les plus
realistes de C. A Rome, oü il se rendit vers
1824, son application, sa conscicnce, son adoraüon
respectueuse de la nature, firent le reste. 11 s'y
lia avec Edouard Bertin, Leopold Robert, Dela-
berge, avec Aligny surtout, excellent dessinateur,
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Corot
316 -
Corot
qui exerca sur ses recherches ia plus hcureuse
influence. Cest alors qu'il peignit ces „Etudes
d'Italie", si cxactes ä la fois et si poetiques, et
dout la plus belle „Le Colisee tu du Mont Palatin"
est aujourd'hui au Louvre. II envoya au Salon
de 1827, une „Campagne de Rome" et une „Vue
prise ä Nanu" qui sans valoir ses Stüdes,
annoncent deja certaines de ses qualites les
meilleures.
Rentrö a Paris, il en repartit bientöt pour la
Toscane oü il voulait recuelllir des documents
pour son »Agar dans le desert" ; ä son retour, la
revolution le retint a Chartres, d'oü il rapporta
sa delicieuse „CathMrale." Lorsque le Salon,
ferrne" depnis 1827, se rouvrit en 1881, il y avait
quatre toiles: „La Foret de Fontainebleau",
deux „Vues d'Italie", un „Couvent sur les bords
de l'Adriatique." Une „Madeleine en priere" le
representait au Salon de 1888. Et apres un
troisieme voyage en Italic, il envoyait ä celui
de 1835 son „Agar dans le desert" et une „Vue
prise ä Riva." Des lors, et jusqu'ä la fin de sa
vie, il ne cessa d'exposer au Salon. Des lors
aussi, son talent, libere' par l'exemple des paysa-
gistes anglais, des formules academiques, s'aehe-
mina, tout en restant classique, vers la supreme
maitrise. Mais il faut redire combien l'energie de
l'artiste fut mise ä dure epreuve par l'indifference
du public et de la critique. II lui fallut quinze
annecs de liiheur pour la vaincre; des poetes,
Theophile Gautier et Baudelaire, comptent au
nombre de ses premiers defenseurs; son „Bap-
teme du Christ", destinä ä la decoration de
St. Nicolas-du-Chardonnet, eveilla l'admiration
difficile de Delacroiz; Gustave Planche, a son
tour, rendit justice a son „Soleil couchant."
Dccorö en 1846 de la croiz de la Legion
d'honneur, membre du Jury en 1848, 1849 et 1860,
c'est ä peu pres vers ce temps seulement qu'il
commenca ä vendre sa peinture, & des priz encore
bien m ödeste«. II passait ses 6tes a voyager en
Bretagne, en Normandie, en Suiase; partout des
amis l'accueillaient et le fetaient, sa bonbomie,
sa jovialite' en faiaaient le plus aimable des
hötes. Debout ä l'aube, il accumulait alors les
etudes dont il tirait parti, l'hiver, dans son atelier
de la nie de Paradis. Cest la qu'entoure" d'artistes
et d'amis, revfitu de sa longue blouse bleue, la
pipe aux dents ou la chansonnette aux levres,
il „invitait, comme il dit, la Nature ä venir
poser." Sa gaiete n 'avait d'6gale que sa bonte,
et, sitdt qu'il en eut les moyens, que sa generositä;
il pensionnait la veuve de son camarade Aligny;
il aida a la fondation d'une creche; U acheta,
pour Tofirir a Daumicr la petite roaison que ce
dernier habitait a Valmondois ; en 1870, il visitait
les hopitaux, y vidait ses poches; „il envoya dix
mille Francs, pour la liberation du territoire, il
laissa dix autres mille fraucs ä la veuve de
Millet . . Aussi ses dernieres annäes furent-elles
entoureesd'autantd'admiration que de Sympathie.
En 1874, et pour remplacer la mädaille d'honneur
qui ne lui avait pas eil decernee, ses „confreres
et ses admirateurs" lui offrirent dans un banquet
au Grand-Hotel, un m6daillon d'or, oeuvre de
GeoftYoy-Dechaume. II mourut peu apres, le
22 ftvr. 1876, en revant d'un „paysage dont le
ciel Itait tout rose." Ja meine annee, une ex-
Position comprenant 228 de ses ceuvres fut Or-
gan isee ä l'Ecole des Beaux-Arts; une autre qui
en comprenait 143, le fut en 1895, au Muse«
Galliera; et des choix importants de ses ouvrages
figurerent aux Expositions universelles de 1878,
1889 et a celle de 1900 ou il s'attestait une
fois encore, a dit M. Roger Marx, comme „le
Maltre radieux du paysage francais au 19'siecle."
Nous avons dit ailleurs (voir Barth. Menn),
comment il fut, ä la Boissiere, a St Jean et au
chateau de Gruyere, l'höte de la famille Bovy,
le camarade de Leleux, de Baron, de Barthölemy
Menn, et comment son influence sur ce dernier
s'est repercutee sur toute une generation d'ar-
tistes genevois. II fut ggalement en Suiase en
relations d'amitie avec les familles Turettini et
Scheffer et avec l'excellent peintre neuch&telois,
II. Berthoud. Des 1848, il visitait notre pays;
mais c'est de 1864 a 1860 qu'il y fit ses plus
longa sejours. II y voyagcait ordinairement
aecompagne* de quelques-uns de ses confreres;
c'est aiiuri qu'il passa un mols a Montreux, avec
Almeras et Leleux. II nous a 6t6 donne de voir
dans ses albums, plusieurs croquis de cette
epoque; d'autres sont dates de Lausanne, de
Gruyere, de Monnetier. II a laisse" a son ami
Scheffer quatre etudes exquises: „AVille-d'A vray",
„L'Eglise de la Trinite-des-Monts ä Rome", „Le
Mont Soracte" et une „Vue de Montmartre en
1840", qui ont 4te" leguäes par lern* proprtetaire
au Museo de Geneve. On y voit ägalement „Une
femme nue couchee" — „I/e Repos"— dont B. Menn
avait acquis le pendant: „Un jeune homme eiendu
au bord de la mer." Ces deux toiles, la seconde
surtout, l'une des plus belles qu'ait peintes C,
suffiraient seules, contre l'opinion de ses con-
temporains, & l'egaler aux meilleurs peintres de
figure. M. Lucien de la Rive possede encore un
admirable „Paysage du soir", de la plus belle
epoque de C. II est egalement represente" chez
MM. Francis Füret, peintre, J. Reverdin, Fröderic
Mayor, A. Maunoir, chez M"' veuve Barry, par
des ceuvres du plus grand intdret. Au Musee
de Neuchatel se trouvent un charmant croquis,
blond, deux Stüdes, achetöes par son directeur
M. de Salii«, et un splendide „Soir", legue1 par
II. Berthoud, ä qui Corot l'avait donne\ M. de
Salis possede lui-meme une curieuse cbauche,
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Conrad!
- 317 -
Corrodi
une „Femme assise", demie-nue. Mais, c'est au
chftteau de Gruyere, dont il avait decore" le
grand salon avec Menn, Francais et Baron, que
C, en Suisse, est le plus admirablement reprö-
sente' par quatre panneaux, quatre paysages,
dont l'un (il a 6t6 gravö par Maurice Baud) qui
fait pendant a an Menn, est certainement une
des ceuvres capitales du maltre. II semble que
la nature meme s'y admire, s'y sent vivre, aimer
et penser.
Henri DumettU. Corot, Souvenirs intimes. — C. Blme,
Ua artist« de moo temps. — Armand Sylvtttrr, Hist
des srt. vi». — /. Ronnenn, Camille Corot. — Hoger
Mite», Corot. ■ - O. üeffroy, Corot (d&ns le Studio). —
Cst. du Mus. Rath, 1897, p. 16. — Cat du Mus. de
Neuchttel, 1898, p. 9—10. D. ßaud-Boty.
Corradi, Ferdinand, Zeichner und Maler, geb.
zu Feuerthalen am 28. Sept. 1840 als Sohn des
Landschaftsmalers Konrad C. Er war Schüler
seines Vaters und des Landschafters A. Jenny,
später mehrere Jahre Zeichenlehrer in Born,
auch Antiquitätenhändler. Von Bern aus stellte
er 1870 im Schweiz. Turnus neben zwei Gouache-
bildern ein Oelgem&lde „Jungfrau" aus, ebenso
1877 ein Oelgem&lde „MaderanerthaL" Seit 1901
war er Zeichner am Landesmuseum in Zarich.
Er starb daselbst am 13. Febr. 1903.
Nach mündl Mittlg\ «einer Schwester. Vogler.
Corradi, Eonrad, Landschaftsmaler, geb. am
6. Sept 1813 zu Oberneunforn (Thurg.), gest. am
10. April 1878 in Uh wiesen, wo er seßhaft wurde
und sich verheiratete. Er lernte sechs Jahre
lang, von 1828 an in der Malschule von Heinrich
Ilster zu Feuerthalen, kam dann in das Schloß
iAofen, wo er sich im Umgange mit seinesgleichen
weiter ausbildete; auch soll der Düsseldorfer
Landschafter Schirmer fördernd auf ihn ein-
gewirkt haben. Corradi malte — erst in Aquarell,
dann in Gouache und zuletzt in Oel — aus-
schließlich Landschaften (Rheinfälle, Ansichten
aus dem Berner Oberland, Appenzell etc.), lieferte
u. a. auch eine Menge Ansichten für das Pracht-
werk: „Daa Großherzogtum Baden in malerischen
Ansichten" (Text von Dr. E. Huhn), Lange in
Darmstadt, 1860; auch für Photographen An-
sichten des Rheinfalls und dgl. grau in grau.
1807 stellte er im Schweiz. Turnus aus. Seine
zahlreichen Bilder sind wohl durchweg in Privat-
besitz. Naturgetreue Bleistiftzeichnungen und
Malereien in Gouache besitzt die Kupferstich-
Hamtnlung des eidg. Polytechnikums von ihm.
Auf Studienreisen in der Schweiz, in Baden,
Tirol und in Italien fand er die Motive zu seinen
Bildern. Mit den zürch. Kunsthandlungen Füßli-
Leuthold und Appenzeller stand er in regem
Verkehre.
Mundl. Mittig. seiner Tochter. — Jahmiber. bern.
Kstver. 1879, p. 54. — Stnbert. K.-Lei. II, p. 6B6. —
HeKetis I, p. 366 67. Vvglrr.
Corradi, s. auch Corrodi.
Correnn, Fr., s. Köchlin, Emilie.
Correvon, Louis, de Jean-Frangois-Louis, allie*
Ray, professeur d'Yverdon, ne" ä Aubonne le
26 mai 1869, mort le 1" dec. 1889 k Lausanne,
oü il ötait inscrit comme Itudiant ä la facnltä des
lettre8. II a Studie" le dessin au Musee Arlaud
et la peinture avec Geisser et Wey. Un de ses
dessins repre&ente l'ancienne Ecole superieure des
demoiselles, place de la Madeleine, a Lausanne,
et sc trouve dans le cabinet du Directour de
cette ecole. II a fait quelques autographies
reprfoentant divers sites de Lausanne.
Dr H. Corrttxm a Corsier (Genove). Ld. MiMUe.
Corrodi, Arnold, aus Zürich, Genre- und
Historienmaler, Sohn Solomon C« und Bruder
Hermann C.8, geb. am 12. Jan. 1846 in Rom,
gest. daselbst am 7. Mai 1874. Er empfing den
ersten Unterricht von Hauslehrern und kam 1860
nach Genf, wo er bei Alexander Calame und
Alfred van Muyden verkehrte. In Rom zurück,
besuchte er die Akademie und malte bei Aug.
Weckesser, Ed. Rosales und Fr. Dreher. Schon
bevor er seine Studien vollendet hatte, versuchte
er sich fleißig im Komponieren und Modellieren.
1866 — 1867 stand er unter dem Einflüsse Mariano
Fortunys, dessen Erscheinung damals Aufsehen
erregte ; trotzdem behandelte C.s erstes größeres
Bild ein geschichtliches Thema, den „Einzug
der gefangenen Juden in Rom", heute in eng-
lischem Privatbesitz. Es folgten Dantebilder,
„Die Vertreibung aus dem Paradiese", „Die Ver-
folgung der Hypokriten durch die Wölfe", Illu-
strationen zu Shakespeare, auch Genrebilder wie
„Die kegelnden Mönche im Klostergarten", „Die
Spinnerin", „Das Standchen", „Die Siesta der
Bauern", „Das Sch&feridyll in der Campagna",
„Die Schnitterinnen", „Die Mönche beim Schach-
spiel", „Der Eremit im Sturm", „Die trauernde
Witwe am Altare", „Die Prozession der Fieber-
kranken", Der büßende Eremit", „Das letzte
Lied des zum Tode Verurteilten." Vier Kom-
positionen: „Das Brigantentribunal", „Die Bri-
ganten auf der Flucht", „Die Pest in Venedig",
„Die Pestkranken" beruhen auf Selbsterlebtem
in Albano im Cholerajahre 1866, das Arnolds
Bruder lebendig geschildert hat. In der gleichen
Zelt und bald nachher entstanden „Die Ver-
urteilung Ugolinos und seiner Söhne", „Der
Abschied des Verurteilten", „Die Familie des
Gefangenen am Gitter", „Die Verschwörung
gegen die Medicicr", „Paulus vor dem Land-
pfleger", „Die Flagellanten", „Die Verschwörung
Catilinas."
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Cnrrndi
318 —
Corrodi
Die fieberhafte Tliätigkeit, die Arnold ent-
wickelte, erlaubte ihm nicht, am Kncipleben der
Künstler Horns regelmäßig teilzunehmen ; dagegen
verkehrte er gerne in engeren KünBtlerkreisen,
so mit dem Bildhauer Steinhäuser, mit den Malern
Preller, Hertel und anderen. Im Vordergrunde
des römischen Kflnstlerlebens standen damals
Ludwig Passini, Franz Lenbach, Rud. Friedr.
Henneberg, Arnold Böcklin, Hans Makart, Joseph
Kopf, H. v. Angeli, Cermak und Louis v. Hagn.
Im Sommer 1868 weilte C. in Terni, wo „II
dolce far niente", die zweite „Rockkehr der
Schnitterinnen", „Die Siesta", „Blumensuchende
Kinder" (Pariser Salon von 1872) und unter dem
Kindruck einer dem Künstler nahegehenden
Herzensgeschichte „Das Liebespaar unter dem
Oleanderbusch", „Die Serenade", „Das Liebes-
paar auf dem Balkon", „Das Liebespaar bei
Mondschein" entstanden. Ein Aufenthalt in
Venedig regte ihn an zu der „Gondelfahrt" von
1873 (im Basler Museum) und zu dem Historien-
bilde „Foscari vor dem Rate der Zehn."
Der Franzose nenri Regnaul t scheint es gewesen
zu sein, dessen Schilderungen in C. den Wunsch
erweckten, Paris zu sehen, wohin er sich mit
seinem Bruder Hermann, mit dem er bis zum
Tode eng verbunden blieb, 1872 begab, „pour
y apprendre la grande peinture." Bilder wie
„Die Sammlung und Abfahrt zur Jagd", „Die
Liebeserklärung", „Das Rendez -vous" zeugen
von dem Pariser Aufenthalte. Ein Abstecher
nach England sowie die Rückkehr nach Italien
über Mönchen erweiterten den Horizont der
Brüder und bestärkten Arnold in dem Streben,
der Historienmalerei treu zu bleiben. Früchte
seiner Studienreisen waren: „Petrarca auf dem
Kapitol", „Curius Dentatus" und „St. Cölestin."
Allein der Tod setzte nun seinem Streben ein
Ziel. 1873 verlebte C. den letzten Sommer, auf
Capri, in Sorrent und Amalfi, und hatte noch die
Freude, auf der Weltausstellung in Wien eine
Medaille zu erhalten, die er selbst abholte. Den
Winter über kränkelte er. Dessenungeachtet
beschäftigten ihn neue Entwürfe: „Die Flucht
Papst Leos III." und „Karl V. in St. Just." Das
Gemälde im Kflnstlergut zu Zürich : „Onkel und
Nichten" ist wohl sein letztes Genrebild. C. selbst
sah seinen frühen Tod voraus; sein letztes Wort
war: „Es ist so schrecklich, scheiden zu müssen,
wenn man so liebt"
Die kurze Laufbahn des Meisters, dessen Talent
die Reife versagt war, berührt um so wehmütiger,
als beim Brande des Hauses seines Bruders
1802 der künstlerische Nachlaß Arnolds mit in
Flammen aufging. Somit ist ein Urteil über
seine Leistungen nur nach den vorhandenen
Photographien möglich. C. besaß jene Leichtig-
keit der Komposition, deren Folge schnelles
Produzieren zu sein pflegt. Auch er wiederholt
sich bisweilen in den Motiven. Seine Zeichnung
ist gut, der Gesichtsausdruck seiner Figuren
jewcilen ihrer Handlung, ihrem Seelenleben ent-
sprechend. In den theatralischen Posen gemahnen
sie allerdings hie und da an die Gestalten Pilotys.
Die Lebhaftigkeit der Farben kommt den Ge-
mälden C.s, unter denen den Genrebildern der
Voraug gebührt, sehr zu gute.
C. versuchte sich gelegentlich auch als Radierer,
die Kupferstichsammlung des Eidg. Polytechni-
kums bewahrt eine Waldlandschaft von ihm, in
der zwei Satyren mit einem Netze Vögel fangen.
Das Blatt ist bezeichnet: „Rom 1866." In der
gleichen Sammlung ein Aquarell, ein Genrebild
im Hofe eines italienischen Hauses darstellend,
bez.: „Roma 18G3" und die Photographie nach
einem „Flötenbläser. " In der Bibliothek des
Künstlergutea neun Photographien, darunter
„Petrarca am Hofe von Neapel" (Medaille in
Wien), „Paulus vor Agrippa und Berenice",
„Luther bei Kurfürst Friedrich in Meißen" (1871),
„Das Miserere in der Six tinischen Kapelle."
H. Corrodi, N.-Bl. Zftrch. Kstler-Ge». 1895, p.21 -39,
T&f. 2: Arnolds Bildnis aus dem J. 1869; Taf. 6 -13 :
seine Werke in phototyp. Reproduktion von Martelli in
Rom. — Brun, Ven. d. Kstwerke, 4. Aufl., p. 1 3 — 14.—
Jahresber. bern. Kstver. 1871, p. 36. — Sctaw. Bsuztsr.
v. 4. Aug. 1883, Nr. 6, p. 27 (C. Brun). C. Brmn.
Corrodi, Wilhelm August, Maler, Zeichner,
Illustrator und Dichter, geb. in Zürich am
27. Febr. 1826, gest. am 18. Aug. 1885, Sohn von
Dekan C, Pfarrer in Töß, und Neffe des Malers
J. V. Rahn. Er besuchte die Gymnasien von
Winterthur und Zürich 1844—1846 als Student
der Theologie, welches Fach ihm jedoch nicht
zusagte. Er ergriff deshalb die Kttnstlerlaufbahn
und siedelte nach München über, wo er die
Kunstakademie 1846—1852 besuchte und im
ersten Studienjahre die silb. Medaille erhielt.
In die Heimat Winterthur zurückgekehrt, he-
nützte er seine Kunst dazu, um seine in den
50er Jahren geschriebenen Kinderbücher mit
Illustrationen zu versehen. Rasch füllten sich
auf Wanderungen in den Alpen seine Skizzen-
bQcher, die er erst in späteren Jahren ver-
wertete, als unter geübterer Hand eine Reihe
Kohlenzeichnungen entstanden, meist landschaft-
liche Kompositionen und 16 Kartons: „Schnee-
wittchen und die sieben Zwerge", die sich in
Privatbesitz in Berlin befinden und zu dem Besten
gehören, was sein Stift geschaffen. Manch ge-
lungenes Blatt besitzt der Kunstverein Winter-
thur, ebenso Porträts von Künstlern und Privat-
personen. Auch lieferte C. historische Bilder für
die alljährlich erscheinenden Neujahrsblätter der
Stadtbibliothek Winterthur und beteiligte sich
an den Schweiz. Turnusausstellungen. Er war
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Corrndi 319 Corrndi
geschätzt als einer der geistreichsten KOnstlcr.
1861—1881 wirkte er als Zeichenlehrer an den
höheren Stadtschulen von Winterthur, mußte
dann aber aus Gesundheitsrücksichten seine Lehr-
tätigkeit aufgeben und siedelte nach Zürich
aber, um sich der Schriftstcllerei zu widmen, in
welcher er Ausgezeichnetes leistete.
Als seine Werke sind zu nennen : „Ferientage
auf Onkels Schloß" (1853); „Lieder" (Cassel);
„Dur und moll. Aus Natur und Leben" (St. Gallen
1855); „Ein Buch ohne Titel" (St.Gallen 1865);
„Waldleben", lyrischer Roman (1856); „Kreuz-
und Quersprunge durch die Schweiz. Kunstaus-
stellung" (1856); „Reisebriefe aus der Schweiz
und Mailand" (Luzern 1857); „Ernste Absichten"
(Winterthur 1860); „I Jeder von Rob. Burns"
(Winterth. 1870) ; „Rob. Burns und Peter Hebel",
ein Vortrag (Berlin 1873); „Blühendes Leben",
Roman (Bern 1870); „Der Sang vom Aerger"
(Zürich 1881); „Geschichten" (Zürich 1881). —
Kinderbücher: „Für mein kleines Völklein0
(Stuttgart 1856); „Aus jungen Tagen, Sommer-
blumen für die Winterzeit" (Stuttgart 1857);
„Sommer und Wolken", „Aus Wald und Feld",
„Feldblumen", Dorfgeschichten für die Jugend
(Stuttgart 1858); „Schloß Waldegg und seine
Bewohner", Geschieb tenbuch für die Kinder
(Stuttgart 1859); „Deutsche Reime und Rätsel"
(Glogau 1861); „Deutsche Kindersprüche" (Stutt-
gart). — Idyllen im Zürcherdialekt : „De Herr
Profesger" (Winterth. 1857, 2. Aufi. 1872) ; „De
Herr Vikari" (Winterth. 1 859) ; „De Herr Dokter"
(Winterth. 1860). — Lustspiele : „De Herr Dokter"
(Winterth. 1872); „De Ritknecht" (Zürich 1873);
„De Maler" (Winterth. 1875); „Eine Pfarrwahl"
(Aaran 1877); „D' Badenfahrt" (Winterth. 1879);
„Mir httrated nüd" (Zürich 1880); „Wie d'Worret
würkt" (1887); „Die Alte und die Junge" (Zürich
1886). — Drei dramatische Stücke: „Haube und
Pantotfel", „E Sprachstund", „Vor em Bai." —
Kindertheater : „'s Waldhüttli. Amanda" (Aarau
1874); „Schneeweiß und Rosenrot" (Aarau 1875);
„H. Truhbert und das Krüglein" (Aarau 1879);
„De Gast" (Zürich). — Vermischtes: „Landschaft-
liche Vorlagen", zwei Hefte (Winterth. 1871)
(Dieses Werk erhielt an der Wiener Weltaus-
stellung 1873 die bronz. Medaille) ; „Studien zur
Pftanzenornamcntik" (Leipzig); „Leitfaden zur
Darstellung der geometr. Grundformen" (Zürich
1879). — Feuilletons: „Der letzte derer von
Cotten" (III. Schweiz 1873); „Die Heilkraft des
Faullenzers" (N. Z. Ztg. 1880) ; „Amor Kur-
pfuscher, Episode aus dem Badeleben in Mam-
mern" (N.Z.Ztg. 1885); „Münchener Erinne-
rungen" (Zürch. Post).
Brockkinu, Konr.-Lex. - - Hob. Weber, Poet. National-
Httaratur. - Helvotia, IX, p. »4 95. Nagltr, Monogr.
I. 113 1 14. - ZeiUcbr. f. biltl. Kat., Boibl. VI, p. 140;
IX, p. 417, 425. — Heimatkunde, p. «04 305.
Nekrologe : N. Z. Ztg. ; Zur. Post ; I<ai»«lbot* ; Thun?. Ztg. ;
Nebelspaltor. Selbstportrit in d. Samml. d. Kstrereins
Winterthur, Album Nr. 52, p. 28. Knut.
Corrodi, Heinrich, von Zürich, Maler und
Großkelleramtmann, geb. 1762, gest. am 23. Febr.
1833. Er war Schüler von H. Wüeat, verlegte
sich in Wien auf die Portratmalerei, kam 1789
nach Zürich zurück und hat sich daselbst an
den lokalen Ausstellungen von 1800—1805 be-
teiligt. Mit zwei Oelbildern, einigen Handzeich-
nungen und zwei Radierungen (bez. H C) in
Wüests Manier ist C. in der Sammlung der
Zürcher Kunstgesellschaft vertreten ; ebenso mit
einem Bildnis des Malers und Wachsbossierers
Ildefons Kuriger im Stift Einsiedeln. Von 1817
bis 1827 war C. Lehrer am Zürcher Waisenhause.
XagUr, K.-Lex. III, p. 1 25. - FülUi, K.-Lex. II, p. 227.
F. O. PataUmi.
Corrodi, Hermann David Salomou, Sohn
Solomon und Bruder Arnold Cut, geh. in
Frascati bei Rom am 23. Juli 1844, Landschafts-,
Historienmaler, Radierer und Professor. Er
besuchte die Akademien in Rom und Paris
und holte sich in Paris und in Wien Medaillen.
Er beteiligte sich an den Schweiz. Turnusaus-
stellungen und stellte 1878 an der deutschen
Kunstausstellung in Rom, wo er seinen Wohnsitz
hat, „Die Pontinischen Sümpfe" aus. Haupt-
werke: „Prozession in Sorrent" (figurierte 1878
an der Pariser Weltausstellung); „Sturm auf der
Insel St. Honor6"; „Mönche im Klostergarten";
„Gondelfahrt in Venedig"; „Villa am Comcrsce";
„St&ndchen in Amalfi"; „Pilger im Sturm";
„Siesta Papst Leos XIII. in den Vatikanischen
Garten" (abgeb. in der „Bibliothek der Unter-
haltung und des Wissens" 1903, X, p. 216/217;
Original in der Sammlung von Luis Jünckc in
Baden-Baden). Ein Cyklus von Gemälden aus
Cypern war die Frucht einer Reise in den Orient.
Auch syrische und ägyptische Motive liegen den
Bildern C.s zu Grunde. Er wird von der königl.
Familie in England protegiert, in deren Besitz
verschiedene seiner Werke gelangt sind.
Die Sammlung des Künstlerguts in Zürich
besitzt folgende Gemälde C.s in photographischer
Abbildung: „Getsemane", 1879, Eigentum der
königl. Familie in England ; „Fontaine saerte
(Tempel von Jerusalem)", im Besitze des Kaisers
von Deutschland; „Einsiedler am toten Meere",
1879; „Bethlehem, die Hirtengrotte am Wcih-
nachtstage"; „Prozession in Sorrento"; „Die
Weinprobe"; „Campagna in Rom"; „Am Meeres-
strande." Radierungen C.s, aus den Jahren
1865/66, befinden sich in der Kupferstichsamm-
lung des Polytechnikums.
Jahraaber. bern. Kunstver. 1871, p. 85. — Zeitsclir.
f.bild. Kat., Iteibl. XIII, p. 531 (Hubort JaniUchek) ;
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Corrodi
- 320 —
Corrodi
p. 831 (Adolf Rosenber?). — tttilkr, Biogr. K.-Lex.,
p. 115 — 116. — Joum. des Art* vom 6. Sept. 1903,
Nr. 61, p. 1. — Cat. Expo», uuiv. Pari», 1878, p. 250.
C.Bntm.
Corrodi, Kaspar, Paatellmalcr, von Zürich,
geb. 17(?), malte Bildnisse und wurde 1743 in
den Niederlanden, infolge eines seltsamen Zu-
sammentreffens, von einem Ilaron von Kreuz, der
ein Bild von ihm gesehen und Gefallen an dem
jungen Mann gefunden hatte, adoptiert Er ward
bald Hauptmann bei einem kaiserl. Freikorps
und ist als solcher verschollen.
Fü/Hi, K.-Lex. II, p. 227; nach ihm XagUr. K.Lox.
III, p. 125. F.O.PtUßhmri.
Corrodi (Korradi), Salomon, von Weiach im
zürch. Bezirke Dielsdorf, geb. in Fehraitorf im
zürch. Bezirke Pfaffikon am 19. April 1810, gest.
1892 in Como, Landschaftsmaler, Professor und
Ehrenmitglied der Accademia di S. Luca in Rom.
Als Pfarrerssohn hatte C. früh Gelegenheit, in
illustrierten Bibeln zu blättern und fand künst-
lerische Anregung bei seinem Paten auf Schloß
Kyburg, dem Besitzer einiger alter Kupferstiche.
Der Entschluß, Bich der Kunst zu widmen, konnte
durch die Erziehung des Jünglings in einem
Privatinstitut in Zürich nicht mehr rückgangig
gemacht werden. Er kam zu dem Landschafter
Wetzel in die Lehre, den er auf verschiedenen
Studienreisen begleitete, und wandte sich mit
Jakob Suter (s. d.) bereits 1832 nach Italien, aber
Genua und Pisa nach Rom, wo er am 24. Nov.
eintraf. DerWinterthurer J.C. Weidenmann führte
C. in den Kreis der römischen Künstler ein. Er
verkehrte bei Thorwaldsen, mit Koch und Rein-
hard und bildete sich, da er es mit den Jungen
hielt, im Atelier Catels, der ihn veranlagte,
seine Gemälde unmittelbar nach der Natur zu
malen, weiter aus. Zuerst bediente er sich der
Oeltechnik, bald aber der Aquarelltechnik, die
ihm das, was er darzustellen suchte, am besten
wiederzugeben schien. Der Erfolg, den er anfangs
der 40er Jahre an einer Ausstellung zu Ehren
des Kaisers Nikiaus von Rußland hatte, war für
seine Carriere entscheidend. Nachdem der Zar
den Meister durch den Ankauf von Bildern aus-
gezeichnet hatte, erhielt er zahlreiche Bestel-
lungen aus Rußland und Italien, wo ihn in
Florenz besonders der Großherzog von Toskana
und in Mailand Hr. v. Keller, Marchese Beccaria
und die Familie Mylius protegierten. In Mailand
verlebte er den Winter 1838 auf 1839; in Florenz,
wo er seine Frau, Frl. Ruegger von Aarburg,
kennen lernte, weilte er 1843. Er verheiratete
sich noch im gleichen Jahre und ließ sich dann
definitiv in Rom nieder, die Sommer jeweilen,
wahrend der heißen Jahreszeit, in Frascati zu-
bringend. Sein Haus in Rom bildete bis zu
seinem Tode den Mittelpunkt, um den die
Schweizer Landsleute sich scharten.
Dos Leben C.s floß verhältnismäßig ruhig da-
hin, trotz der bewegten Zeit, in die es fiel. Die
Verdächtigung eines römischen Republikaners
nötigte den Meister 1849 zur Flucht und mo-
mentanen Rückkehr nach Zürich, von wo aus
er eine ergiebige 8tu dienfahrt nach Venedig
unternahm. Den Winter 1849 brachte er in
München zu, um sich mit gutem Erfolg an der
Ausstellung des Kunstvereins daselbst zu be-
teiligen; den Sommer verlebte er wiederum in
der Schweiz, und nach der Einnahme Roms durch
die Franzosen kehrte er 1850 mit seiner Familie
nach der ewigen Stadt zurück. Dort übernahm
er bald das Präsidium des deutschen Künstler-
Vereins. Eine 1863 nach England unternommene
Reise brachte ihn auch nach Windsor Castle,
wo er, durch die Vermittlung Winterhalters, der
königlichen Familie näher trat. Bis zuletzt ist
C. als Künstler thätig gewesen, und die Kunst
war ihm, wie er selbst äußerte, „stets eine Reli-
gion, ein Kultus, eine Ausübung des Wahren,
Guten und Schönen." Seine Hoffnung, 1892 noch
einmal die Heimat wiederzusehen, ging leider
nicht in Erfüllung.
Von den zahlreichen Werken des Meisters
seien die folgenden Aquarelle namhaft gemacht:
Im Künstlergut in Zürich „Bucht auf der Insel
Ischia bei Sonnenaufgang" (Rom 1873); in der
Kupferstichsammlung des Eidg. Polytechnikums
„Der Rheinfall" (1828), „Die Wengernalp",
„Landhäuser bei Winterthur"; im Kunstmuseum
zu Bern „Die Farnesischen Gärten in Rom"; in
Privatbesitz in Zürich, bei Frau H. Landolt „Das
Colosseum, vom Palatin aus gesehen" (1856); in
der Galerie S. Luca in Rom „Die Piazzetta bei
Abenddämmerung" (repr. im Neuj.-Bl. der Kunst-
gesellschaft Zürich von 1895); im Besitze des
Kaisers von Rußland „Gebirgsbach im Berner
Oberland" (repr. a. a. 0. Taf.4); „Der Comerseeu;
„Porto d'Anzio, Fischerbarken" (repr. a. a. 0.
Taf. 5) ; „Lerici im Golfe von Spezia"; „Palazzo
dei Cesari al Palatino." Eine größere Sammlung
von Aquarellen besitzt der König von England.
Sie sind gut gezeichnet, poetisch zart getönt, bis-
weilen von koloristisch prächtiger Wirkung, wenn
auch nicht immer frei von Manier. Wenige haben
die Schönheit und Farbenpracht Roms und des
Golfes von Neapel so flott wie C. wiedergegeben.
Er nahm selbstverständlich teil an den Aus-
stellungen der Gesellschaft der Aquarellisten in
Rom und des Schweiz. Turnus.
Nach C. stachen Lukas Weber, J. Ruft* (An-
sichten von Florenz), J. Hürlimann (Corner-,
Luganer- und Langensee), J. Sperli (Airolo etc.),
Rud. Bodmcr (Der Zürchersee ; Schloß Schadau),
Hausheer (Amsteg). Radierungen des Meisters
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Corrodi
- 321 -
Corti
selbst besitzen wir nach A. Klein („Die beiden
Dragoner") und nach eigener Zeichnung in Aqua-
tintamanier ausgeführt: „Zug", „Hospenthal",
„Dazio grande", „Reichenbach", „Wengernalp",
„Staubbach*, „Teufelsb rücke" etc.
StkuUkeß. Netter Bürgeretat dar Stadt Zürich, 1892,
p. 88. — Htm. Corrodi. N.-Bl. Katler-Oe«. Zur. 1895,
p. 6— 21 und 89—48. Taf. I: S. Ca Bildnis ans dem
J. 1889: Taf. IU— V: drei Werke in phototyp. Reprod.
von Martelli in Rom. — Seubert, K.-Lex. I, p. 807. —
NagUr, K.-Lex. III, p. 125. — Ü* Qubematit, Diz.,
1 889, p. 1 42— 1 48. — Müller. Biogr. IL -Lex., p. 1 1 5. —
Kat, der Oruppe 37 der Schweiz. Landosausst. v. 1833,
p. 26. — Bru», Vera. d. Kunatwerke, 1901, p. 14. —
F. PtcAt, Kunst für Alle, 1892/98. — Jahreaber. bern.
Kunstrer. 1 893, p. 90. — Kunstchr. d. Ztachr. f. blld.
Kat t. 1892, p. 548 ; Beibl. XIV, p. 607 (C. Brun); XY,
p. 402 (P. S.); XTI, p. 106 (Brun). — Schw. Randachau,
1 892 (t. Tachamei). 0. Bncn.
Corrodi, b. auch CorradL
Cort, Nicolo, s. Corti da Corte, Nie.
Cortaillod, Jean, orfevre, travailla ä Neu-
chätel au 18»siecle. On ne sait rien de sa vie,
sinon qu'il füt membre du Grand Conseil de la
ville.
Mus. Neuch. 1889, p. 189. Jf. Mortl.
Cort«, Battista da, ein Verwandter des Nicolo
da C, des Architekten Carls V. in Granada.
Er war, wie aus einem Aktenstück des Staats-
archivs in Mailand vom 18. März 1532 hervor-
geht, Münzmeister des Condottiere Gian Giacomo
de' Medici, des Bruders Papst PiuB IV. Er ge-
borte 1531 xu den Verteidigern der Rocca di
Musso gegen Francesco II., Sforza und die Eid-
genossen. Die Veste wurde, nach der Einnahme
und dem Friedensschlüsse vom 13. Febr. 1532,
geschleift, die Verteidiger wurden vom Herzoge
begnadigt Battistas Heimat war Corte di Cima.
Boll. ator. 1895, p. 45 u. 49. f. Brun.
Corte, Nicolo, s. Corti da Corte, Nie.
Corteselle, Angelo, Architekt, aus Morcote,
im 16. Jahrb., um 1545 thätig.
BeruioHi, Bott, ator. 1886, p. 106. — Der:, ArtiaH
srizi. in Roma, p. TL u. 29. C. Bru».
Cort! (Cort, Corte, Curte) da Corte, Nicolo,
Bildhauer und Architekt, „sculptor et architectus
mediolanensis", wie er selbst sich nennt, wurde
um 1500 in dem kleinen, zu Pregassona bei
Lugano gehörenden Weiler Corte geboren und
machte seine ersten Studien in Mailand. Er
glänzte als Bildhauer in der phantasievollen,
künstlerisch vollendeten Durchführung seiner
Werke, besonders in der miniaturartigen Fein-
heit der Bildwerke aus hartem Stein. In seinen
mannigfaltigen Kompositionen zeigt sich Eleganz
wie Naturtreue, besonders in den Verschling-
ungen und Durchbrechungen der Figuren, in
dem Laub- und Rankenwerk etc. Nach einem
Dokument unbekannten Datums, das Canonicus
P. Vegezzi 1900 aufgefunden hat (vgl. dessen
Abdruck im Anz. Alt-Kde. 1900, p. 59), hätte C.
neben einer größern Gruppe von Bildhauern,
unter denen ebensogut die Pedoni, wie Ange-
hörige der Busti und Lombardi sich bethiitigt
haben können, an dem Schmucke der Facade
von S.Lorenzo in Lugano gearbeitet. Die Portal-
skulpturen, deren jenes Dokument gedenkt, zeigen
die höchste Vollkommenheit der technischen Be-
handlung und eine staunenswerte Kühnheit in
der Loslösung einzelner Teile, an denen Meißel
und Bohrer, halb stichelnd, halb schneidend,
gearbeitet, die zu größter Bewunderung hinreißen.
Die Friese und Pfeilerfüllungen enthalten ein
Gemisch von Figuren der buntesten Art und ent-
standen unter dem Einflüsse einer üppigen, man
möchte sagen zügellosen Phantasie: Putten mit
zierlichem ornamentalem Schmucke schweben
zwischen hermenartigen Gebilden und Masken,
Drachen und Mischwesen aus Vogelleibern und
Bocksfüßen oder Froschschenkeln zusammen-
gesetzt; Vögel stecken ihre Schnabel in die
g<' öffneten Rachen von Basilisken; Drachenhalse
schlangeln und durchkreuzen sich in eleganten
Windungen, denen üppiges Rankenwerk folgt,
begleitet von Masken mit weitaufgerissenen
Mäulern.
Nach Vollendung dieser Arbeit zog C. nach
Savona, dann nach Genua, wo ersieh verheiratete.
Hier, in der Johanneskapelle von S. Giovanni
Battista, schmückte er den untern Teil des Sanc-
tuariums des Täufers. Zahlreich und bemerkens-
wert sind seine Arbeiten im Palaste Doria an
der Piazza S. Matteo, an dem hauptsächlich die
meisterhaft ausgeführten Skulpturen der inneren
Portale bewundert werden. Gemeinschaftlich mit
della Porta (s. d.) arbeitete C. an dem altar-
artigen Grabdenkmale des Bischofs von Girgenti,
Giuliano Cibo. An den vielen von della Porta
und Genossen im Dome von Genua geschaffenen
Statuen war C. als Ornamentist bethätigt. Ebenso
arbeitete er an den Statuen des Palastes S.Giorgio
(früher delle Compere genannt) und an den zehn
Statuen der Disciplinanten in Sta. Maria di Ca-
stello. An vielen anderen Palästen Genuas be-
finden sich gehauene Portale von ihm; besonders
bemerkenswert ist das Portal des Palastes Solvago
an der Piazetta gleichen Namens.
Schon während seines Aufenthaltes in Genua
arbeitete er auch für Spanien ein marmornes
Brunnenbecken. Bald wurde sein Name dort
ebenfalls bei hervorragenden Persönlichkeiten
bekannt. Einem an ihn ergangenen Rufe Folge
leistend, begab er sich 1537, in Begleitung
seiner Gemahlin, dorthin, wo sich ihm ein neues
21
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Corty
— 322 —
Cotaing
Feld eröffnete. Es war zur Zeit der An lauge
der Renaissance in Spanien, als er nach Granada
kam. Hier begann er Heine Thätigkeit an dem
Palaste, den Karl V. auf der Alkambra errichten
lieg. Schon am 15. Sept. 1537 hatte er die in
der rechten Eckfläche des Hauptportals befind*
liehe Figur der Fama beendigt. Es folgten die
der Fama gegenüberstehende Victoria und im
Tympannn eine Relieftigur der Abundantia. Er
Terfertigte gleichfalls den ornamentalen Teil des
schon 1535 begonnenen großen Südportals. Der
große ZierBrunnen am Eingange zum Schlosse
wurde von Pedro Machino, dem Architekten jenes
Bauwerks, entworfen; die künstlerische Aus-
führung des Brunnens hingegen war C.s Werk.
Von 1538 an entstand eine zehnjährige Unter-
brechung der Arbeiten am Alhambrapalaste,
während welcher Zeit C. sich mit Malen be-
schäftigte und unter anderm ein Retablo für die
Kirche von Gava anfertigte. 1548 sollte der
obere Teil des Südportals am Alhambrapalaste
weitergeführt werden. C. übernahm kontraktlich
die Lieferung der zugehörigen Statuen und die
vier Reliefs der Säulenstühle, wurde aber wäh-
rend seiner Arbeit circa 1550 vom Tode ereilt.
Es sei noch erwähnt, daß die Figuren der
drei Portale am Dome von S. Lorenzo in Lugano
seiner Zeit von Prof. Ferri kopiert und verviel-
fältigt wurden. Sie dienen heute in den meisten
Zeichenschulen als Vorlagen für Ornament-
zeichnen. Gipsabgüsse befinden sich im Schweiz.
Londestnusetun in Zürich.
Fußli, K.-Lex. I, p. 176. — Boll. stör. 1885, p. 106.
— ftrrtolotti, Art. »vi«, io Roma, p. 80. - A'<i-//«t.
K.-Lex. IH, p. 128- 129. — bimrhi, Art. tic, p.57.—
Ucrzario, Maestri com. II, p. 218 -215, 237. — Ju-ti.
Jahrb. prouß. Kunstaammls. XII, p. 174. 187, 193. -
.Sm-mW. Delle vite de' pitt., arch. etc., p. 277. Haiti,
Delle vite de' pitt., arch. etc. I, p. 392. — A. G. Mtyrr.
Oberital. FrQhrenaU». II. p.249 -258. — H»hn. Kunst-
u. Wanderatud. — H-yr, Oberital. Plast. II, p. 258,
260. — N. 7.. Ztg., 7. Mai 1900. E, L. fc'.mr,/.
forty, s. Curty.
Oorvl, Domenico, Bildnismalcr, geb. am 16. Sept.
1721 zu Viterbo, gest. 1803 in Rom. Er war ein
Schüler des Fr. Mancini, trat anfangs in die
Fußstapfen des Raphael Mengs, verließ aber bald
wieder diese Richtung, indem er sich selbst
einige Zeit zum Haupte der römischen Malerei
aufschwang. Er war, wie seine Biographen
sagen, ein gelehrter Maler, der in Anatomie,
Perspektive und Zeichnung damals unerreichbar
genannt werden konnte und dessen Zeichnungen
schon bei seiuen Lebzeiten in hohem Werte
standen. Weniger bchagte sein Kolorit, dem die
Anmut abgesprochen wurde. Vortrefflich gelangen
ihm die Nachtstücke, so sein Hauptwerk, die
„Geburt des Herrn" in der Kirche der Osser-
vanti in Macerata. Pius VII. ernannte ihn zum
Hofmaler und Direktor der Akademie di S. Luca.
Durch den Asconer Architekten Gaetano
Matte« Pisoni, der die Kathedrale von St. Urs
und Victor in Solothurn erbaute, empfohlen,
beauftragte ihn der Rat von S., zwei Altarbilder
für die Kreuzkapellen dieser Kirche zu malen,
welche Gemälde, von der Malerakademie in Rom
geprüft und gutgeheißen, 1772 an ihrem Be-
stimmungsort ankamen. Es waren dies „Das
Abendmahl" und die „Trinitas", von welchen
namentlich jenes besondere Erwähnung ver-
dient, da es in Komposition und Ausführung
zu seinen besten Arbeiten zählen darf; konnte
er doch da seine Hauptstärke, den Lichteffekt
der brennenden Hängelampe auf den Gestalten
von Christus und den Aposteln zur vollen Geltung
bringen. Der Erfolg zeigte sich auch 6 Jahre
spater, als C. gegenüber Pom|>eo Batoni mit
zwei anderen Kompositionen — „St. Thomas" und
„Pfingsten" — für die gleiche Kirche den Sieg
davontrug. Die beiden Originalfarbenproben
dazu, welche er s. Z. dem Rat einsandte, befinden
sich im Museum zu Solothurn. Ebendaselbst
noch von ihm: „Madonna mit Kind und zwei
Engeln, Kerzen opfernd" (aus der Jesuitenkirche);
„Mädchen mit Taube", die Unschuld symboli-
sierend (eine Schenkung C.s an Pisoni); „Olymp",
Farbenskizze zu einem Deckengemälde; Porträt
von Frau Schwendimann (Mutter des bekannten
Patrioten Dr. Schw., der beim Einzüge der Fran-
zosen in Solothurn 1798 aus seinem Bette ge-
schleppt und auf der Straße durchgeprügelt
wurde und nur mit philosophischem Gleichmut
meinte : „So muß es gehen, wenn es Revolution
ist") ; sowie mebreres in soloth. Privatbesitz.
Xatfrr, K.Lei. III, p. 130. — Seuberl. K.-I**. I,
p. 309. N.-Bl. Soloth. 1 850. — Archiv d«s Karrer. -
J. Amwt, Das St.ürsus-Pfafrstjft. p. B9. ZtUer-CMn.
Corona), Porfevre de. Les comptes des
tresoriers de Savoie (vol. 59) mentionnent cn
1413 que „Porfevre de Cossonay" est chargö
d'ordre de la comtesse de Savoie, de refaire deux
„eygue benoytiers" (benitiers) et deux „esper-
geaux" (aspersoirs). C'et artiate Gtait sans doutc
Boit fixe\ soit originaire de Cossonay (canton de
Vaud); on voit, vers cette memo epoque, plusieurs
fois le duc de Savoie recourir ä des orfevres du
pays de Vaud (de Lausanne, Morges et Nyon,
entre autres).
Hu/our , t llahvi, 1*8 orfevres en Savoie, p. 42.
Ch. Kliman».
Cosle, Abraham, maltre orfevre, £tait habi-
taut de Gene ve en 1585; il s'elablit en Alle-
mugne l'anuee suivante. (Voy. aussi Particle
de Bordier, Isaac, p. 17»».) A. tW*y.
Cotalng, Yvonet, orfevre ä Geneve en 1492,
fit les premiers colliers d'or de Pordre savoyard
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Coteau
- 323 -
Couuis
de l'Annonciade. Les orfcvres genevois etaient,
avant la Reformation, les fourniaseurs habituels
de la cour de Savoie. II est plus que probable
que ce personnage est le meine qu'un orfevre
recu bourgeois de Geneve le 2 mars 1484, poor
sept florins et un seillot, sous le nom d'Vrf*
Cutant ou Coutant. II etait etabli dans la
paroiase de la Madelaine, ainsi que nombre de
ses confreres.
Ouillaumti-Yaurker. L'oifimrit genev., 2' notice,
Geneve 1889—90, br. in-8, p. 9. — (W?.-. Lir. de«
Bourf., p. 91. A.-J. M.
Coteau, Barths emy, ne" k Geneve le 28 juillet
1718, mort le 26 mar» 1756, fut recu maltre
orfevre le 21 mars 1743. A. CA««».
Cotelle, Andre, peintre, n4 ä Troyes cn Cham-
pagne, etait habitant de Geneve, de 1580 a 1588.
A. Ch:U<l.
Cotta, Giovanni Francesco, Maler, geb. 1727
in Morbegno (Veltlin), zeigte schon früh eine
gro&e Liebhaberei für die Kunst. Sein Vater
sandte ihn nacb Bologna, wo er Schüler von
Stefano Torelli wurde. C. malte in Oel und al
fresco. In seiner Heimat, welche damals noch
zur Schweiz gehörte, hinterließ er wertvolle
Arbeiten.
FüBii. Best. Katler V, p. 101. — Füßii. K.-Lex. II,
p. 231. — Sagler, K.-Lex. III, p. 147. E. /,. (iirard.
Cottl, maltre Abraham, de Fribourg, tailleur
de pierre (Steinmetz), travailla a des construc-
tions ä Fribourg, de 1694 ä 1618. Srkmru^g.
Cotti, maltre Frantz, tailleur de pierre de la
Tille de Fribourg (Stadtsteinmetz), de 1589 & 1595.
et membre du Grand Conseil des CC durant la
merae periode, fut recu bourgeois secret de Fri-
bourg le 7 juillet 1595; il est mort la meine
annle. II a coopere- a la röparation du chäteau
de Romont, de 1579 a 1586, ä Celles du pont de
Berne a Fribourg en 1580, du pont de Chatel-
St- Denis en 1581, du pont de Domdidier en
1583, du College St.-Micliel k Fribourg, de 1585
a 1595, etc. J<». .v.**W.y.
Cottl, mattre Pierre, de Fribourg, tailleur de
pierre, re$u bourgeois de Fribourg le 20 aoüt
1602, mentionne cn 1612. •/«. Schnrufrig.
Cottonet, Jean, ingehieur, de Besancon, fut
appele en 1627 ä Fribourg par l'lveque de
Lausanne, Jean de Wattwille, pour examiner le
cheeur de l'eglise de St.-Nicolas qucJ'on devait
restaurer et pour faire le plan de sa recon-
struetion. Son plan fut adopte et executl par
les tailleurs do pierre de Fribourg Jacq. Quidort,
JohanGuillon, Hans Bodmer, Pierre Winter, Anton
Winter et Joseph Winter. C'est tont ce que
l'on sait de ce Jean C, qui paralt n'avoir fait
ä Fribourg qu'un court sejour.
An*. Alt.-Kde. 1883, p. l'j:t. - Manual du Conaeil d*
Fribourg, 1627 et 1C28. Jo». ÄinenWy.
Coachet, Jean, peintre ä Fribourg, de 1464 ä
1466. Le „Frib. art." ne mentionne pas cet artiste.
Jo». Schneutdy.
Coalavtn, Nog, g. Collavin, N.
Coulln, Jean, genevois, peintre, elcve d'Hor-
nung, nt cn 1822, mort en 1863. D'un talent
agreable, il exposa aGeneve, en 1841, un portrait,
puis, en 1843, un „Capucin en prieres", en 1846
un „David" et son propre portrait; en 1854, deux
portraits, en 1850 deux portraits encore. Profi-
tant des evenenients politiques de Geneve, il
abandonna la palette, en 1853, pour prendre une
place de commissaire de police, poste qu'il occupa
presque jusqu'a sa mort. II a expose egalement
a Zürich en 1844.
Cat. d'expoa. Ck.-LouU Ptrrin.
Coulln, Jean, nö ä Geneve le 14 mai 1733,
fut refu maltre orfevre le 13 mai 1752. A.Choi*y,
Coulln, Jean-Jacques, frere du präc&lent, n6
k Geneve le 6 juin 1723, mort le 18 avril 1764,
fut recu maltre orfevre le 6 juillet 1748.
A. Ckoity.
Coulln, Vincent, frere des precldents, n<5 k
Geneve le 17 mai 1735, mort le 14 dec. 1809,
re<;u mattre orfevre le 3 mars 1761, fut ensuite
emballeur. A. CkoUy.
Coullavln, 8. Collavin.
Coallet, Pierre, tftait maltre orfdvre ä Geneve
en 1677. A. CA<n.y.
Coulon, M"r Augusta de, peintre, nee a Neu-
cbatel en 1838. Elle etudia le dessin et la pein-
ture avec Alb. Anker et Jules Jacot-Guillarmod,
puis avec J.-J. Zeiger a Lucerne. Elle peignait
de preference des paysages et de petita sujets
de genre; le Musee de Neuchatel possede une
toile de M"' de C: „Le pensionnaire de l'HOpital
de Chelsea." En 1880, eile prit part ä l'exposition
de Bienne; dans la suite, eile abandonna la
peinture pour donner tout son temps ä la Maisnn
des diaconesses de Strasbourg, dont eile fut la
directrice. Elle mournt dans cette ville le 8 mai
1897.
Cat. Mus. Neucb., 1898, ]>. 10. M. Morel.
Counia, JetM-Michel, ne a Geneve en 1763
(suivant Sordet), apprenti chez Andr£ Boin, gra-
veur, fut recu bourgeois de Geneve le 9 avril et
maltre orfevre le 16 oct. 1791.
Sorte. Dlct dea lajniUes «*nev., mac. — Iiv.
des Boing., p.468. A. CA«i'«y.
Cooni», Salomon-Guillaume, peintre sur email.
ne ä Geneve le 22 juillet 1785, mort ä Florence
en 1859, flU du precedent. Un des meilleura
peintres sur email genevois. II commenca par
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Counis
- 324 -
Conrbct
faire un apprentissage de peinture sur email pour
la bijouterie, puia il recut les conaeils d'Ädam
Tcepffer, son parent, qui l'engagea ä se rendre
ä Paris; il y alla, en effet, en 1806, et entra
dans l'atelier de Girodet. J.-L. David, dont U
eut l'occasion de faire la connaiasance, apprecia
ses travaux. II exposa avec succes au Salon
de 1810. La m£me annee, Elisa Bacciocbi,
grande-ducbesse de Toscane, l'eminena ä Flo-
rence et lui donna le titre de peintre de la
Cour. 11 put croire alors que sa destinee gtait
brillamment assuree, mais les evenements poli-
tiques disperserent bien tot la cour de Toscane,
et, ä la Restauration, C. dut quitter Florence;
il sejourna a Geneve oü il fut adjoint au comite"
de la Society des Arts; sod nom doit etre aasocie"
am expositions artistiques genevoises, dont il
fut alors le z616 promoteur. II quitta sa ville
natale, en 1815, pour se rendre ä Paris; en 1880
il s'installa dgfinitivement k Florence.
C. a peint les portraits d'une foule de grands
personnages, aoit d'apres nature, soit, le plus
souvent, d'apres des tableaux; il a reproduit
des tableaux c£lebres de peintrea ses contempo-
rains, il a beaueoup dessine* et a meme fait de
la litbographie ; on lui doit, en effet, des repro-
duetions lithograpbiquea des „Amoursdes Dieux",
d'apres les dessins de son maltre Girodet.
C, dont nous ne pouvons, du reste, citer tous
les ouvrages, a tres souvent expose*. II a obtenu
deux medailles d'or k Paris, l'une en 1812 et
l'autre en 1817. Voici une liste des oeuvres de
l'artiste exposees ä Paris: Salon de 1810, divers
portraits, celui, entre autres, de son ami Taxil.
Salon de 1812: „Le Roi de Westphalle", d'apres
Ge>ard. Salon de 1819: „Louis XVIII", d'apres
Guerin; „M—de Stafil", d'apres Gererd; „Trioson",
d'apres Girodet; „Tete de Christ", d'apres Ra-
phael, sujet que C. a reproduit trois fois. Salon
de 1822: Plusieurs portraits d'apres Gugrin,
Gerard et Prud'hon; „Pygmalion et Galathee",
d'apres Girodet. En 1819, Louis XVIII, charme
de son Portrait, complimenta C. en ces termes:
„Je me ftlicite que mon regne ait aussi son
Petitot, et je vais m'oecuper d'utiliser votre beau
talent" On peut citer encore plusieurs portraits
du duc et de la duebease de Berry, celui du comte
de Forbin, qui valut a l'auteur sa medaille de
1817, etc.
A Geneve, C. a exposl en 1816 (des portraits,
6maux et dessinB); en 1826 („Clytie, Iprise
d'Apollon, meurt de regret de n'en pas fitre
annee", litbogr. d'apres Girodet) ; en 1834 (l'une
de ses „Tetes de Christ" et un portrait). Le
Musee Rath possede une „Tete de Christ", acquise
en 1882; c'est probablement celle-la, qui avait
ete faite pour M. Bernard -St.-Ours. Ont fignr«
a l'Exposition nat. de Geneve 1896 (Art ancien):
Un dessin repreaentant l'artiste et sa famille
(n°42S); deux emaux: J.-B. Counis (u° 460) et
Trioson, beau-pere de Girodet (n°482).
C. a public" un opuscule intitull: „Quelques
Souvenirs, suivis d'une dissertation sur l'email,
sur la porcelaine et d'un petit traite" a l'usage
du peintre sur email." Florence, 1842, in-8, 104 p.
C'est un ouvrage fort mädioere, qui renfenne
plus de rgflexions inopportunes que de renseigne-
ments utile» et dont le principal me>ite est la
rarete". L'auteur, qui fut un bomme aimable et
bon, l'ecrivit, est-il dit sur le titre, en 1831, et il
ne songeait aueunement k le publier; il semble
que ce soit les „Idles italiennes" de Constantin
(1840), qui l'ait eapage a remettre son manuscrit
ä l'imprimeur, et, saus qu'il le diae nulle part
expressement, on sent fort bien que l'immense
reputation de Constantin l'afttigeait un peu; C,
qui le valait bien k tous ägards, n'a pas £t£
gi\t6 au mfme point; quelques allusions k la
Iieinture sur porcelaine indiquent bien che« C.
une certaine amertume. C'est que C, lui, attacM
tout d'abord k la fortune des Napoleon, plein
d'espoir et de confiance, n'eut paa, au moment
de la catastrophe, la reasource de Constantin
qui, ayant debuW de la meme fa^on que lui,
sut mieux se retourner, corneae on dit, et se
frayer, par seB copies sur porcelaine, une voie
nouvelle. C. Itait et resta portraitiste; il avait
beaueoup de coneurrents par consequent, et il
semble aussi, d'apres un paragraphe de son
opuscule iutitule: „Ce que je pense de Paris",
qu'il ne sut pas assez se faire valoir. Rigaud l'a
oublie.
Counit, ourr. ciW d-deaau. — Sordet, Dict de*
familles goaev., rase. — „Jouro. de Qetteve" du 26 m»rs
186». — Cai. du Hui. Rath., «Sdltion 1897, p. 96. —
Boll. Soe. du ArU de Geneve, 1859. — MoMcStndtr,
Um de« collectionneurs. — tiagUr, K.-Lex., IL p. 161.
— Uai«t, Dict. des artistes de Ytc Iran?., p. 164.
Ck. Eggt*,™*.
Courbet, Gustave, naquit k Omans (Doubs,
France) le 10 juin 1819, „de braves parents, a
dit Sylvestre, demi-bourgeois, demi-paysans pleins
d'admiration et de dlvouement pour lui." Son
enfance se passa dans les jeux de village et
dans la liberte" des champs. II dessina quelque
peu au seminaire, et plus tard, a Uesancon, il
suivit les lecons de M. Flageoulot, petit peintre
k la queue de J.-L. David, qui se diaait „le roi
du dessin" et ne tarda pas ä surnommer son
nouvel eleve „le roi de la couleur."
Vers 1839, C. vint a Paris pour y faire des
Stüdes d'avocat Rebute" par le baccalaureat et
la perspective de la chicane, il se donna k la
peinture. Au Louvre, il se prit k rire de Ten-
thousiasme du bon M. Flageoulot pour David
et, au Luxembourg, avec le nalf et formidable
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Courbet
825
Courbet
orgueil qui 6tait une de ses forcea, il dit, en
pr&ence du „Massacre de Scio" de Delacroix:
„Ceci est mieux ; mais j'en ferais bient6t autant
ai je voulais." II entra d'abord dans l'atelier
de Steubeo, oö il ne reata que quelques joura
ainsi que dans celui de Hesse ; et il alla peindre
d'aprea le modele vivant dans l'atelier public
de Suisse. Aussi put-il s'ecrier: „Je n'ai pas
de mattre; je suis l'eleve de la nature." Mab
s'il ne comptait pas de maltre parmi les vivants,
il n'en fut pas ainsi parmi les morts; c'est au
Louvre, et surtout dans le commerce des grands
Italiens qu'il Itudia, qu'il acquit peu a peu ces
connaiasances techniques qui allaient faire de
lui Tun des plus remarquables praticiens des
temps modernes. Cette influence classique, mais
brutalement milee d'un rlalisme grossier, se
sent dans le sujet meme d'un de ses premiers
essais, an tableau biblique: „Loth et ses Alles."
La periode de tatonnement s'arreta pour lui ä
la teile: „L'homme delivrö de l'amour par la
mort" lies 1842 il se montra en poBsession d'une
remarquable puissance expressive dans le portrait
ou il se represente assis pres d'une röche, son
chien noir a son cöte\ Puis vinrent: „Le
Guittarero", »Les Amanta dans la campagne",
„L'Homme ä la ceinture de cuir", un nouveau
portrait de lui, absolument admirable et qui
appartient au Louvre, „La Baigneuse endormie",
„LeVioloncellfete" et des paysages de laFranche-
Comt£. En 1849, il obtint la 2*m«daille d'or
avec son „Aprea-dlnee ä Omans", acquise par
le gouvernement pour le Muaee de la ville de
Lille. En 1851, il exposa k Besancon: Un
tableau historique d'un „Enterrement k Omans",
„Lea Caaseurs de pierrea", une „Vue du cbäteau
de Scey-en-Varais", „Les Bords de la Loue."
La clameur „oü l'itonnement, la repugnance
et l'admiration se trouvaient confondua" aoulevee
ä Paris par „Les Casseura de pierrea" et „L'En-
terrement" (aujourd'hui au Louvre) se renouvela
en province : mais 14, nul Champfleury pour les
deTendre ! Avec aea inatineta de lutteur, G. ne des-
arma pas ; il en appela au jugement de l'ätranger
et exposa des toiles k Munich et a Francfort.
A l'outrage succlda l'ironie, et les „Demoi-
selles de village", dit 8ylvestre, provoquerent,
au Salon de 1862, un deluge de plaiaanteries et
de caricatures. Les „Lutteurs" et les „Baigneuses "
du Salon de 1868, dont les hardiesses 6taient
a peine racheteea par la „Fileuse endormie" ne
firent qu'accroltre le scandale. C, apres de si
radea coups, alla se reposer et peindre chez un
riche amateur de Montpellier, M. Bruyas, qui
lui avait achet£ pluaieura des toilea les plus
maltraitces.
Cet armistice fut de courte duree. En 1855,
il presenta au jury une quinzaine de tableaux;
quelquea-uns aeulement e" taient aeeeptes, le fameux
„Bonjour, Monsieur Courbet", entreautrea. Devant
cet ostracisme, avec une ätonnante temerite, il
fit construire a ses frais, Avenue Montaigne,
un batiment oü il exposa son oeuvre entier, et
particulierement l'immense toile qu'il nomma:
„Allegorie reelle, interieur de mon atelier,
deierminant une phase de sept annees de ma vie
arti8tique." Et en t£te du catalogue il publiait
sa profession de foi : „ J'ai 6tudi£, en dehora de
tout esprit de Systeme et sans parti-pris, l'art
des anciens et l'art des modernes. Je n'ai
pas plus voulu imiter les uns que copier les
autres; ma pens<5e n'a pas €ti davantage
d'arriver au but oiaeux de l'Art pour 1'Art
Nonl J'ai voulu tout shnplement puiaer dans
l'entiere connaiasance de la tradition le senti-
ment raisonnä et independant de ma propre in-
dividualite. 8avoir pour pouvoir, teile fut ma
pensäe. Etre ä ni£me de traduire les moeurs,
les idees, l'aspect de mon epoque selon mon
appreciation, «tre non seulement un peintre,
mais encore un homme, en un mot faire de l'art
vi van t, tel est mon bat." Et parlant de sa
technique qui va k Fordinaire du plus sombre
au plus clair, il dit encore: „Je procede dans
mes tableaux, comme le soleil agit dans la
nature." A l'encontre de la plupart des theo-
riciens, il ne se contenta paa de tbeorie. II
exposa ou presenta Buccessivement: „Les demoi-
selles des bords de la Seine" (1867), „Le retour
de la Conference" (1862), „La remiae des
chevreuila" (1866), „Le chevreuil aux ecoutes"
et „Le mendiant faisant l'aum6ne" (1868).
Castagnary, plus tard directeur des Beaux-Arta,
ecrit ä propos du premier de ces tableaux peint
en grande partie au couteau ä palette, qu'il
est „un des bijoux du Salon" et a propos du
second que „Courbet s'y est surpasse' lui-meme."
Le meme critique, en 1870 devant la „Falaise
d'Etretat" et la „Mer orageuae", B'ecria: „Je
crois que cette annee loa deruieres rumeurs
s'avoueront vaineues et qu'il y aura unanimite-
en faveur du grand peintre."
Cette annee, en effet, l'artiste fut nomine*
Chevalier de la Legion d'honneur, mais, op-
pos6 ä rempire, il refusa la decoration avec
eclat; et, peu apres le 4 sept, nommö membre
d'une commission chargee d'inventorier les
richesses du Louvre, il fit rentrer les .toilea
pretees k des particuliera par le aurintendaut
des Beaux-Arta. Cest lui encore qui en tant
que „pr^sident de la commission artiaüque pre-
posee a la conservation des mus£es nationaux"
emit le veeu, que le gouvernement de la Defense
Nationale voulut bien l'autoriser a deboulonner
cette colonne Vendöme" etc. Tel est, pendant
le siege, le r61e de C; il se borne a pre-
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Courbet
- 326 -
Courotuie
senter tuie peiitiou. Sous la Commune, Partiste
resta absolument Oranger au decret du 12 avril
1871 qui ordonna la d^molition de la colonne.
Neanmoius lorsque les troupes de 1' Assembler
nationale entrcrent a Paris, il fut fait prisonnier,
et, accuse" d'avoir pris part a la destruction du
monomcnt, condamne" malgre* ses denegations a
six moig de prison, et ä 500 frs. d'amendc. Son
temps fini ä Ste.-Pelagie, il espera pouvoir re-
prendre »es pinceaux en paix : il envoya au Salon
(1872) sa „Kemme couche>" executde en 1869 a
Munich d'apres un modele prete" par Kaulbach,
et que Meissonier, dans un bas esprit de courti-
sanerie fit exclure. Ce ne fut la que le d6but
des nouvelles persecutions dont il allait 6tre la
victime. A peine le gouvernement de Thiers fut-
il renveree" que le ministre bonapartiste Magne
ordonna une saisie-arr6t sur tout ce que pos-
sedait Partiste ä Paris et a Omans. C. craignant
pour sa liberum passa la fronticre et se rendit en
Suisse (1873). II habita d'abord Geneve oü
nombre de ses tableaux furent exposes dans le
magasin d'un r£fugi£: Paul Pia, qui s'etait im-
provise" marchand de tableaux. Puis il s'installa
(lefinitivemcnt cbez un autre refugie nomme
Morel, a la Tour de Peilz, pres Vevey. Tandis
que les proces se succ6daient en France et qu'il
cherchait vainement ä obtenir justice, il voyagea
en Suisse et continua ä peindre principalement
des paysages: „Uno tempete de neige sur le lac
de Geneve"; „LeLac"; „Chataignersen automne"
(parc des Crfites); „Le Parc desCretes"; „Au bord
du lac"; „Chenes"; „LeChateau deChillon"; „La
Dent de Jaman"; „Paysage des Alpes"; „Paysage
dTnterlaken"; „Le Naufrage dans la neige (mon-
tagne du Jura) etc., et parmi les portraits celui de
son pere, date" de 1874. Mais il avait perdu son
entrain; il souffrait de son exil; il lui manquait
des „modeles et des appreciateurs" dit Castag-
nary; et, malade, le dernier coup lui fut porte
en 1877, lorsqu'il se vit condamne' ä rembourser
a l'Etat, pour la restauration de la colonne
Vendome, la sommc enorme de 323000 fre. II
mounit tristement le 31 die. de cette meme annee.
Une reaction ne tarda pas ä eclater cn faveur
de sa memoire: „L'Enterrement" entra au Louvre;
„Le Combat de Cerfs", „L'Hallali", „L'Homme
bless^", „Le jeune homme a la ceinture" fiu*ent
acquis par l'fitat, „La Sieste" par la Ville; et,
en 1882, apres une exposition qui rcunissait 193
de ses oeuvres, „Courbet, lit-on dans le Larousse,
se voyait irrevocablement classe" parmi les maltres
de la peinture francai.se au 19' siecle." A
PEx position centenale de 1900, organisee par
M. Roger Marx, ses tableaux formaient un ad-
mirable ensemble et faisaient dire ä M. Maurice
Hamel : „L'Art de Courbet est comme une force
eltimentaire"; ils montraient surtout, combien ce
revolutionnaire avait e"te" respectueux de la tra-
dition et se rattachait naturellement aux plus
grands de ses devanciers. C. a exposl ä Geneve,
en 1861, un „Paysage de feuilles mortes, passe
de la becasse au printcraps" et un portrait
„Esquis&e d'une dame allemande."
Portraits: II existe plusieurs portraits de
lui: „Le jeune homme au chien"; „L'Homme a la
ceinture"; „L'Homme ä la pipe"; „L' Atelier",
etc. ; un buste par Carries ; un buste par Dalou.
Noua n'lndlqtterons que les prineipaux oornqfes
cou^cres i C: Dr Gm-Ko»i. Souvenirs intimes. —
J.-A. C«*ta<r*ar}/. G. Courbet et I* Colonne Vendome,
plaidoyer ponr un ami mort: id. preface du Cat. ex-
pos. de 1882. — Sylmtrr, Lee artlstos vivants. —
C. Ltmonnier, G. Courbet et son murre, 1878. —
H. d' IdetUU, Notes et documenta sur Courbet, aa Tie et
son «euvre, 1878. — A. Ettignard, G. Courbet, aa vie
et «es ct-uvres, ill., 1886. — Proud ho*. Du principe de
l'Art et de sa destination sociale. — Pub les Salons d«
Burger, Cbampfleurr, Castagnary, Marx, M. Hamel, Geffroy
etc. et les diction. speciaux. — Jabresber. bern. Kstver.
1878, p. 37. — Zeitscbr. f. bild. Kst., Bd. XI, p. 188,
209 ; Beibl. XI, 44 ; XII, 11 6 ; Bd. XVI, p. 262 ; Beibl,
XIII, 244; XIV, 888. — Ber. G. Keller-Stift«. 1896,
p.6(C.Brun). — Kst. d. 19.Jahrh. (Springer), p. 144. —
Seubrrt. K.-Lex. I, p. 318. - Ctut. Index Brit. Mua, II,
p. 62. — '/Witt. Dtscb. Kunst im 19. Jahrb., p. 356,
S76, 406, 499, 518, 524, 6S2, 684. — Pfau, Kunst
u. Kritik, I, p. 322 ff. — Dioskuren XX, Nr. 10, 11. —
A*,,.Ca.tan, Cat. Mus. Besancon, 1886, n° 104, 106,
566-569, 987.-CatMua.IUth, ed. 1897, p. 16— 17.
/>. Ilnud-Bory.
Couronne, Alexandre, peintre genevois, ne a
Geneve le 17 d£c. 1792, mort ä Cannes le 17 avril
1863, sur lequel on possede peu de renseigne-
ments. Sa famille, originaire de Spire et recue
ä la bourgeoisie de Geneve en 1664, avait
francise de bonne heure son nom de Crom en
celui de Couronne, et on la trouve mentionnee
ainsi a l'«ut-civil: Crom dit Couronne. Ce"tait
un simple peintre de Heure, d'un talent con-
sciencieux et modeste, dont la special ite euit
l'aquarelle. II a expose* ä Geneve en 1623, 1826,
1845 et 1851 et toujours des fleurs a l'aquarelle,
parfois avec fonds de paj-sage; il envoya en 1826,
ä la lotcric „en faveur des Green" un „Repos de
paysanne". aquarelle d'apres Toepffer, ce qui ferait
supposer qu'il etait eleve de celui-ci. Le Musäe
Rath possede deux peütes aquarelles de lui,
„Fleurs et fruits", la Classe des Beaux-Arta de
la Sociele" des Art« a une aquarelle dans un de
ses albums.
M"" Couronne, nee Louisa-Forbe* Durand, sa
troisieme femme, eleve d'Hornung, peignait au
pastel. La Socie'te' des Arte possede un portrait
d'AlexandreConstantin exicut«4 et donne" par eile.
Elle etait nee ä Londres le 15 mai 1810, cessa
presque completement de peindre aprea son
manage (1868) et mourut a Geneve en fe"vr. 1897.
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Courtois
— 327 —
Gramer
Sankt, Dict. des faniilles jene»., msc. — Cat. du Mus.
Rath, 4ä. 1897, p.95. — Catd'expos. — Sembert, K.-Lex.
I, p.818. — KuMtbl. Cotta, 1844, p.214. — Rcnseign.
de M. ^ CkoUy. A.-J. M.
Conrtola, Francois, orfevre, „de Lcnglenty en
Picardie", rccu habitant de Geneve en mai 1556.
Franc« protmt., 2« ddit, IV, col. 824. A.-J. M.
Courvolsler-Voisin, Henri, deasinateur, gra-
veur au barin et sur cuivre, n6 a la Chaux-de-
Fonds en 1757. 8on pere 6tait charpentier. En
1770 il sejourna ä Mulhouse et ä son retour
il travailla chez Charles Leachot, qui passait
ponr le meilJeur graveur de la Chaux-de-Fonds.
Mais, comme C. deairait Studier la peinture, il
se rendit a Paris, oü il travailla ä l'Acadgmie
des Beaux-Arts. II esperait ponvoir concourir
pour le grand prix de peinture historique et
avait peint dans ce but un „Enlevetnent des
Sabines"; mais le prix ayant cessC" d'fttre acces-
sible aux ätrangers, C, d6courag<f, revint ä la
Cha tue -de- Fonds apres un sejour de quatre ans
a Paris. II se voua alors ä l'enseignement du
deasin et ä la gravure sur cuivre. II mourut a
Bienne en 1830. C. a Isiase" une cinquantaine
de planches gravees, qui aont la proprio de
M. Perret-Gentil, a Bienne. Plusieurs de ces
planches ont des dimensions assez conBiderables;
trois d'entre ellea mesurent 2 pieds de longueur
sur 1 pied 6 pouces de hauteur. C. s'inspira
surtout des faits de l'histoire suisse. Parmi ses
coinpo8ition8hi8torique8onpeutciter:nLaBataille
de Laupen"; „Retour de la victoire de Laupen";
„Bataille de Morgarten" (inachevee); „La Prise
du Chateau de Rotzberg". Une des plus origi-
nales et des plus completes est „La Prise du
Chateau de Samen"; l'histoire de „Guillaume
Teil" en six planches a 6t6 tres populaire.
Plusieurs de cea oeuvres te'moignent d'un v6ri-
table talent, mais on remarque auasi l'insuffisance
du desain cbez les personnages, ce qui paratt
proTenir de l'abeence de modeles vivants. C.
äclaira auasi volontiers la scene principale d'une
lumiere violente, tandis que le paysage et les
Premiers plana sont noyes dans un noir opaque.
II a 6t6 plus simple et plus vrai dans ses paysages.
Parmi ceux-ci, la vue des environs d'Uznach,
lea vue« de la Chapelle de Teil, celle de la
Chaux-de-Fonds restee malheureusement in-
achevee, celle de Neuchatel (1799) sont au
nombre des meüleurs.
Reproductions: „Vue du Locle" et „Vue de
la Chanx-de- Fonds avant le däsastreux incendie
de 1794" dans le Mus. Neuch. 1870, p. 309;
1871, p. 101 et 77; 1872, p. 17.
Am. Alt.-Kd*. 1887, p. 518. M. Morel.
Cour Totaler, Jonas-Pierre, chimiste, travaillait
en 1766 a la Chaux-de-Fonds; il construisait des
cabinets de ]>endules eu marqueterie, en nacre
et en ivoire; il en a fait e*galemcnt en placage
d'ecaille naturelle avec ornements en bronze dor6.
Blo*r. neuch. I. p. 248. M Morel.
Courvolsler, Paul, graveur et peintre, n6 a
Renan (Jura bernois) le 19 janv. 1870. '/«Ä.
Consta, Charles-Prosper, peintre francais, de
Montbozon (Haute-Saone), allie" Jenny Clavel, a
habite" la ville de Fribourg et y a exeretf son
art de 1878 k 1882. Joe, S<-k*ruuts.
Coutant, Yves, s. Cotaing, Yvonet.
Coute«, Hippolyte, peintre, ni k Geneve le
13 mars 1866, fut eleve de Barthe*lemy Menn,
de 1885 ä 1889. De 1889 a 1890, il travailla a
PAcadömie Julian, dans I'atelier Jules Lefebvre
et Benjamin Constant II s'est consacre* simul-
tanäment au paysage al|>estre et ä la figure
(compositions et portraits). II a 6t6 nomm6, en
1902, president du Cercle des Arts et des Lettrcs,
k Geneve.
Ses oeuvres principales sont: „Scene dans un
village lacustre", Exposition nat. de 1896, acquis
par la ville de Geneve (Mus. Rath); „Les Foins",
paysage, propriöte" de M. le Dr Long ä Geneve;
„Portrait de Madame H. Contau", pastel expose"
en 1901 a Geneve et a l'Exposition fe'de'rale des
Beaux-Arts ä Vevey, puis ä Lyon; „Toilette du
soir" ä M. le colonel Jaccard k Geneve (1901);
„Los trois ages" et plusieurs portraits au paatel
ainai que „Le Soir", paysage au pastel; Trip-
tyque, Exposition municipale de Geneve 1903.
C. a dessing quelques affiches, de charmants
decors pour ombres genre chat noir, etc.
Räcompenses: Concours Diday, r* prix; Con-
conr8 du Kunstverein (sujet: epoque pr^histor.),
prix; Exposition universelle, Paris 1900, mention
honorable.
Reproductions: Portrait de Mm,H. C, dans le
Cat. de l'Exposition munieip., Geneve 1901, et
dans le Studio 1901; la „Seine dans un village
lacustre" dans l'ouvrage de MM. Fatio et Bois-
sonnas, intitule* „Autour du lac Llman."
Cat. d'expos. — Cat. do Mus. Rath, 6A. 1897, p. 17.
P. Veillom.
Covelle, Robert, n<> k Geneve le 8 aml 1703,
mort le 5 janv. 1749, apprenti chez Jean Silvestre,
fut recu mattre orfevre le 7fSvr. 1726 et s'associa
avec Alex. Arpin. A. Ckoiey.
Covelle, Robert, parent du preeödent, ne* k
Geneve le 16 dec. 1727, mort le 19 nov. 1804,
apprenti chez Pyramus Ayme, fut rccu mattre
orfevre le 18 sept. 1754. A. CkoUy.
Cramer, Thdophilc-Francois, ne" a Hanau vera
1743, mort le 23 oct. 1793. II fut recu habitant
de Geneve le 18 fövr. 1766 et mattre orfevre le
9 oct. suivant A. Choitg.
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l'ramer
828
Crispin
Cramer, s. auch Kraemer, Kramer.
Crarnm, Conrad, geb. circa 1760 zu Braun-
schweig, erbalt daselbst den ersten künstlerischen
Unterricht, ist später als Bildnismaler in Ham-
barg th&tig; 1790 zieht er, wohl angesogen durch
den damals in großer Blüte stehenden Kunst-
handel, nach Basel und weilt daselbst bis zum
Frühjahr 1819. Die letzten Lebensjahre C.s sind
in Dunkel gehallt.
Der Künstler scheint hauptsachlich als Bild-
nismaler einen gewissen Ruf besessen zu haben ;
Nagler bemerkt, daß die Portrats von C. vor
allem durch „den Charakter des Historischen"
anziehend waren; es waren also wohl genrehaft
aufgefaßte Bildnisse, wie sie die Maler des aus-
gehenden 18. Jahrh. (H.W.Tischbein, J. A. Nahl,
Angelica Kaufmann etc.) mit Vorliebe Behuf en.
In Basel lebte C. fast ausschließlich dem Kunst-
handel und der Bilderrestauration; die Bruch-
stücke des 1805 demolierten Totentanzes sind
von ihm hergestellt und in den Handel gebracht
worden. In seiner letzten Basler Zeit malte er
auch im klassicistischen Geschmack des Peter
Birmann einige Sepialandschaften von nicht
eben großem künstlerischem Werte.
Nagler. K.-Lax. III, p. 17 5. — D BurekKardt im Jahres-
her. d. Katrer. Basel, 1901, p. 49. D. BardAardt.
Craner, s. Krauer.
Crelot, s. Crolet,
Cremona, Bartolome«, Kriegsingenieur, wahr-
scheinlich ans dem Luganesischen, lebte um die
Mitte des 15. Jahrh. Er wurde 1437 nebst
anderen beauftragt, die Plane für den Hafen
von Savona auszuführen, der dann nach diesen
Entwürfen vom Kriegsingenieur Juliano da
Bissone (s.d.) gebaut wurde.
Boll. stör. 1882, p. 278. E. L. Girant.
CTemonat Giovanni Pietro, Bildhauer und
Stuccator aus Arosio bei Lugano, lebte zu Ende
des 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrh.
Seine künstlerische Laufbahn begann er in Siena,
wo Mazzoli, ein Schüler Berninis, sein Lehrer
war. In Gemeinschaft mit einem gewissen Quarto
verfertigte er 1591 die Gruft des Kardinals Corna
in S. Silvestro di Monte Cavallo in Rom. Von
1598—1601 arbeitete er daselbst in S. Giovanni
Laterano.
Nach Siena zurückgekehrt, erfreute sich C.
der besondern Gunst des Erzbischofe Zoudadari,
der ihn mit zahlreichen Aufträgen beehrte, unter
anderm mit der Ausführung der Stuccaturen in
der Kirche S. Giorgio in Siena. Er ist auch der
Schüpfer der beiden Marmorgrüfte des Kardinals
Antonio Feiice und des Erzbischofs Zondadari.
C. starb 1645 in Siena.
OUUOi. Dix., p. 16-16. - Boll. Stör. 1885, p.77. -
Berteiotti, Art. stI». in Roma, p. 22. — Biameki, Art.
tic, p. 54. B. L. Qirard.
Cremona, Ippolito, Architekt und Ingenieur,
auB Graveaano bei Lugano, lebte und wirkte
meistens im Genuesischen. 1818 wurde er Direktor
der Ligurischen Akademie in Genua und vertrat
an dieser Anstalt den Lehrstuhl für architek-
tonisches- und Ornament-Zeichnen. Er errichtete
in Genua mehrere monumentale Bauten und schuf
viele schone Entwürfe und Zeichnungen, wovon
nennenswert sind der Entwurf zu einem Monu-
mente bei der Porto S. Tomaso zur Erinnerung
an die Eröffnung der Straße Carlo Alberto, der
Entwurf zu einem Gitterthore für den botanischen
Garten, zwei Facadenornamente der Kirche
SS. Annunziata del Guastato, ferner die Facade
der Kirche N. S. dell' Orto in Chiavari, der
Plan und die Facade für die Kirche S. Carlo in
Turin etc.
Franteini, Svin. ital. I, p. 427. — Bianeki. Art tic,
p. 54 — 55. — P. Vtgtai, Espos. ttor. In Lugano, I,
p. 285 ff. E. L. Oirard.
Creacina, Laurenzo, Maler, stammt aus Palag-
nedra im Centovalli bei Locarno. In der west-
lichen Seitenkapelle der Kirche 8. Michele in
Palagnedra befindet sich ein Oelgemälde, die
„Verkündigung Mariä" darstellend, die Kopie
eines altitalienischen Meisters; unter demselben,
auf dem Sockel eines Pfeilers, die Inschrift:
„Lavr. Oesciua faciebat 1602."
Hahn, SUt. Schweiz. Kunstdenkm. Kt. Teswin. Anz.
Alt. Kd>. 1892, p. 189. E. L. Qirard.
Creapln, Hans, a Cropin, Hans.
Creaptn, Louis- Abraham, ne" äWnarens(Vaud)
vers 1700, mort ä Geneve le 14 fevr. 1785, avait
6U rthabilitÄ a la bourgeoisie de cette ville,
d'ou ses ancetres etaient originales, le 18 mai
1745 pour 300 ecus, un fusil et 10 £cus ä la
Bibliotheqne, et recu maltre orfevre le 10 juillet
suivant
CovtOt, Lir. de« Bourg., p. 431. — Renseign. da
M. A. Ckoiq. A.-J. M.
Crest, Jacques, 4tait orfevre k Geneve en 1528.
A. Chnity.
Crispin (ou Crospin), Louis, orfevre k Fri-
bourg. Son inscription bourgeoisiale est datee du
18 avril i486; il devait donc etre &ge d'an
moins 25 ans ä cette 6poque-lä. C. siegea an
Conseil des CC, pour le quartier du Bourg (dans
lequel 6tait situee sa maison), d'abord de 1486
k 1491, puis une seconde fois de 1505 k 1511.
On peut supposer que sa disparition du conseil,
k cette derniere Ipoque, correspond k la datc
de sa mort. (Voy. ci-apres, Cropin, Hans.)
II laiasait une fille, Barbe, qui fut veuve de
deux orfevres fribourgeois: d'abord de Heinrich
An der Halden, puis de Hans Mackart des 1518.
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Trist
329 -
Crist, Lambert, a4t a Geneve le 16 janv. 1667,
fot recu maltre orfeyre le 18 dec. 1686.
ji. CÄmVy.
Cristen (Christen), Tafelmaler, malte 1511
um den Preis von 4 Pfd. und 10 Sch. das Fron-
altarbild in der Peterskapelle zu Luzern. Das-
selbe ist Terscbollen und auch die Spur des
Künstlers nicht weiter zu verfolgen.
v. Liebenau, Dm alte Los., p. 122, 128.
Crlsten (Kristen), Caspar und Hans, waren
1613 als Steinmetzen beim Bau der Wertben-
steiner Wallfahrtskirche thatig, wobei sie das
schon 1621 wieder abgebrochene Vorzeichen-
Gewölbe errichteten. (Baurechnung Niki. Ratzen-
hofers 1618.)
J. Zemp, WalUahrtsUrehen im Kt Lux., p. 18.
Cristoforo da Lugano, s. Lugano, Cristoforo da.
Cristoforo da Maroggia, s. Maroggia, Cristo-
foro da.
Cristoforo da Sonvico, s. Sonvico, Cristoforo da.
Cristoforo da Tesserete, s. Tesserete, Cristo-
foro da.
Cristofonw de Lugano, pittore (Xpoforus),
s. Lugano, Cristoforo da.
CriTelll, Eduardo, Dekorationsmaler, geb. in
Ponte Tresa (Tessin) 1886. Er studierte an der
Akademie Albertina in Turin. Seine bekanntesten
Werke sind die dekorativen Arbeiten in den
Bädern von Aix-les-Bains und in dem Palaste
des ägypt. Konsuls Conte Caprara in Bern.
ClUTic. Tit&e. J. B4Xa-Ca*tarjnUa.
Crocl, Antonio, Architekt, geb. in Mendrisio
am 9. April 1823. Er studierte an der Brera in
Mailand, später in Rom. Er lebte längere Zeit in
Amerika und Konstantin opel, wo er als Hofarchi-
tekt den Bau mehrerer öffentlicher Gebinde leitete.
Nennenswert sind das großartige palastahnliche
Schloß Trevano bei Lugano und die schloßartige
Villa Bernasconi in Mendrisio, Bauten, welche
C nach seiner Rückkehr von Konstantinopel
ausführte. Nicht zu vergessen ist, daß er der
Autor des architektonischen Teiles des Monu-
mentes zu Ehren des Herzogs von Braunschweig
ist, das Yela für die Stadt Genf entwarf, das
dann aber nicht zur Ausfahrung kam. Das
Modell desselben befindet sich in der Pinakothek
Yela in Ligornetto. C. starb in Mendrisio den
2. Dez. 1884, in dem von ihm selbst in drei-
eckiger Form erstellten Hauschen, Castellaccio,
das wegen seines eigentümlichen innern Aus-
baues vielfach bewundert wird.
Curric. vitae. J. Bfka-Ca*tag*cia,
Crolx, s. La Croix.
Crolet (Crelot, Crolot), Pierre, Maler,
Pontarlier, gegen die Mitte des 17. Jahrb. in Frei-
burg thatig. Es sollen zahlreiche Arbeiten von
ihm vorbanden sein; eine Zusammenstellung und
Sichtung wurde noch nicht unternommen. Ein
Bild, S. Justus, befindet sich in dem Hrn. Oberst
de Techtennann gehörenden Landsitze „Bruch"
bei Freiburg. 1640 vollendete C. die Bilder des
pompösen Hochaltars der Pfarrkirche S. Laurent
in Estavayer: in der Mitte das Martyrium von
S. Laurentius, darüber Gott Vater, zur Seite
SS. Sebastian und Rochus. C. erweist sich in
diesen Bildern als ein sehr gewandter, im ita-
lienischen Manierismus geschulter Meister. Von
C. stammt auch das schöne gemalte Fahnenbuch
im Staatsarchive zu Freiburg, von 1646—1648.
P. Apollinaire DtUicm. Diet. den paroissos de Fribourj,
V, p/44. — Abbild, ans dem „Fahnenboch": Frib. &rt.
I, 1800, pl. 4, 15; II, 1891, pl. 10, 11; IT, 1303,
pl. 3, 16 ; VH, 1896, pl. 17. J. Ztmp.
Crolot, s. Crolet.
Cronenberg Anzo, orfevre, fut re$u bour-
geois de Geneve en 1479 pour sept florins et
nne coulenvrine. Ce nom est certainement la
corruption du nom allemand Hans Kronenberg.
CovtO», LJv. des Bonrg., p. 84. A.-J. it.
Cropia (Crespin), Hans, orfevre a Fribonrg.
II est mentionnl dans les comptes de la fabrique
de St-Nicolas, de 1464 a 1465. II entra au
Conseil des CC, pour le quartier du Bourg, en
1486 et mourut en 1493. Comme on trouve
dans les memes comptes des annees 1475 ä 1477
la mention d'un orfevre fribourgeois, Hans Crespin,
et, dejä en 1455, cellc d'un certain Hans
Groppey, qni exer^ait la meme profession, nous
sommes persuades qu'il s'agit toujours du meme
personnage, dont l'orthographe du nom seule
variait, selon les caprices ou la langue mater-
nelle de l'ecrivain. C, Crespin, Groppey ou
GroBpin a pu Ätre le pere, oncle ou parent de
Porfevre Louis Crispin dont il est question pr£-
ce<lemment (voy. ce nom). Max de Ttckttrmann.
Crosnter, Jules, peintre-paysagiste, ne- a Nancy
(Meurthe-et-Moselle, France) en 1843; fix6 k
Geneve. Eleve de B. Menn (Ecole des Beaux-
Arts de Geneve). II s'est adonne" particuliere-
ment a l'aquarelle et a peint aussi plusieurs
portraits au pastel. II a expose" des aquarelles
de Bretagne, de Vendee et de Suisse aux Ex-
positions universelles de Paris, en 1889 et 1900,
dans plusieurs Salons suisses, aux Salons de Paris
depuis 1883 ,et a obtenu nombre de recompenses,
entre autres la mädaille d'argent ä l'Expositton
de 1889. Hors concours au Salon de Paris. H
est professeur ä l'Ecole des Beaux-Arts de la
ville de Geneve. Le Musee Rath possede de lui
une importante aquarelle „La roer ä Pröfailles."
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Croso
830 -
Cruche
Cat d'expos. — Cat. du Mus. Rath, ödit. 1897,
2' Sappl., p. 4. CA. Egyimann.
Croso, Gabriel de, fils de Mathieu I ci-dessous,
ntf u Geneve le 20 sept. 1616, mort le 16 die.
1675, ötait orfevre. A.
Croso, Jacques I de, m« a Lyon, recu bour-
geois de Geneve le 14 avril 1607, <§tait orfevre.
A. Choittf.
f'rotio, Jacques II de, etait orfevre sur le pont
du Rb6ne, a Geneve, lors de l'incendie qui le
dätruisit en 1670. A. Cknüg.
Croao, Mathieu I de, frere de Jacques I ci-
dessus, recu bourgeois avec lui, fut maltre orfevre.
A. ('Aoi*y.
Croso, Mathieu II de, fils de Jacques I ci-
dessus, n6 k Geneve le 29 mars 1605, mort le
20 juillet 1644, Etait orftvre. A. Choi.y.
Cro»pin, s. Crispin.
Crottet, Jacob, n6 k Geneve, le 12 nov. 1736,
mort a Cartigny le 6 aoüt 1807, apprenti chez
Jean-Jacques Bouvier, fut recu maltre orfevre
le 10 nov. 1761. A. Ckoi.x.
Crousaz, Abraham de, baptisE a Lausanne
le 19 juillet 1629, mort ä Lausanne le 28 f6vr.
1710; donzel de Lausanne et coseigneur de
St .-Georges, fils de Georges de C, donzel
de Chexbres et de Lausanne, coseigneur de
St.-Georges et de sa femme Louise de Loys de
St-Georges; procureur patrimonial, chätelain
de la juridiction du Chapitre de Rive d'Ouchy,
Lieut. baillival, conseiller, maisonneur de la
ville de Lausanne, colonel d'un rlgiment bernois
d'infanterie; il se distingua comme capitaine a
Hcrzogenbuchsee en 1653 et, comme major, a
Villmergen en 1656. II est l'auteur d'une carte
du bailliage de Lausanne qui est aujourd'hui k
l'Hötel de ville. C. agrandit et construisit la
facadeet clocheton de l'Hötel de ville de Lausanne.
Reoseign. AtA.de Cro**u, arcbiviite cant. vaud.
Mac. /Win, biblloth. de la ville de Lausanne.
ß. Duinvr.
CrouHaz, Rodolphe de, seigneur de Mezery,
arriere-petit-fils d 'Abraham de C, ne" vers 1710,
fils de Benjamin de C, seigneur de Mezery, et
d' Anne-Halene Panchaud-du Rupalex, de Morges.
II est mort Ii Lausanne le 15 nov. 1776, ä l'agc
de 66 ans. Maisonneur de Lausanne. 11 s'opposa
a la demolition de la cathädrale (1766). On
lui doit la fncade de l'öglise de St.-Laurent
(1763), l'e"glise actuelle de Prilly (1765), l'hopital
(1766) et la restauration du terople de Morgos.
Volr au sujet du projet do dumolition de la cath<*lrale,
le Diction. da cant. de Vaud do U. Martignür et A. dt
C'roum. p. 494. - Kenseign. de A. dr Crtmiis, archiv.
cant. vaud. B. Dumur.
Crouz, Jaquet de, s. De Crouz, Jaquet.
Crnce, Gabriel de la, Maestro da muro (aus
Croce bei Lugano?), beteiligte sich mit zwei
Genossen, einem nicht datierten Dokument im
Staatsarchiv in Mailand zufolge, an einer Supplik
an Galeazzo Maria Sforza (1466—1476), in der
er den Herzog von Mailand um Auszahlung des
ihm für Arbeiten im Kastelle zu Genua schuldigen
Gehaltes von 100 Dukaten ersuchte, „de Ii quali
dinari hano grande indigentia et cum sit che
siano grandamente molestati dali soy creditori."
Boll. ftor. d. Svixx. iUl. 1898, p. 182 : „Arch. Lupan.
dei sec. XV— XVI." V. Brun.
Cruche, Pierre, dessinateur, peintre, graveur
sur bois et brodeur. C, qui a port£ le nom
de Pierre Eskrich et celui de Pierre Vase on
Du Vase, Etait fils d'un graveur allemand sur
me*tal. II est uE k Paris, probablement vers
1518 a 1520. Son pere, Jacob Eskrich, ainsi
appelE dans uu mandement ä lui dElivrE, a Paris
en 1519, Etait nE ä Fribourg en Brisgau. La
forme primitive de son nom Etait probablement
Krug ou Krieg. Le mot Krug signifiant cruche
en francaig, ce dernier est devenu le nom le plus
habituel de Pierre, le tailleur d'histoires. Vase
Etait le synonyme du mot cruche. Une autre
altEration s'est produite et Cruche, suivant en
ccla l'exemple de son pere, a signE en 1566
et 1568 du nom de Petrus Eskricheus, des
„histoires" et des cartes dessinees et gravees
par lui.
On ignore l'cpoque ä laquelle il a quittE Paris,
mais des 1548, on le voit Etabli a Lyon oü il
Etait encore en 1551. II avait EpousE Jeanne
Berthet, protestante comme lui, et qui lui donna
dix enfante. L'esprit de tolErance religieusc qui
avait distinguE jusqu'alors la ville de Lyon, se
modifia subitement ä cette Epoque, lorsque le
cardinal de Tournon remplaca le cardinal de
Ferrare sur le tröne archiEpiscopal ; C. jugea
alor8 prudent de se retirer ä Geneve, et le 9 sept
1552 il y faisait baptiser son premier enfant.
Son Etablissement dEfinitif k Geneve ne date
toutefois qne de la fin de 1554 (17 dec.), Epoque
a laquelle il demandait au conseil, sous le nom
de Pierre Vase, l'autorisation, qui lui Etait ac-
cordEe, dTmbiter la ville. II n'avait du y faire
jusque lä qne des sejours temporaires et, dans
Ies intervalles, retourner k Lyon.
Re^u bourgeois le 16 mai 1560, C. demeura
ä Geneve jusqu'au dEbut de 1565, mais des le
mois de mars de cette annee, on le voit de
nouveau Etabli it Lyon, oü il trouvait sans doute
un emploi plus rEuumErateur de son talent et
oü il avait d'ailleurs fait un sEjour en 1564
pour travailler aux dEcorations de 1'entrEe de
Charles IX. II parait s'etrc dEfinitivement fixe
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Cruclie
- 331 -
Cruche
dans cette deroiere ville et y 6tre rest6 jusqu'ä
sa mort, roaia il avait conservö des relations
avec Geneve dont leg imprimcnrs et libraires
continuerent ä l'occuper apre« son depart, en
meine temps qu'il travaillait a l'illustration
d'editions lyonnaises. I*a date de son deces
n'est pas connue. On sait toutefois, par l'acte
de manage de l'une de ses fillcs, demeuree ä
Geneve que C. vivait encore en 1590.
Presque ignort il y a nne trentaine d'annees,
Pierre C, dit Eskrich, dit Vase, d'abord signale
par A. Steyert, a 616 mis en lumiere par Natalis
Rondot et par nos propres recherches. Cet ar-
tiste est certainement un des plus Labiles illu-
strateurs de la seconde moitie' du 16* siede.
Dans la brillante phalange des vignettistes
lyonnais, il occupe le troisieme rang, immediate-
ment apres le mattre ä la Capeline et le Petit
Beniard qui a exerce" sur sou style une influence
marquee. Comme peintre, on ne connalt aneune
eeuvre qui puisse lui etre attrihuee; peut-etre
a-t-il execute' quelques portraits, mais il a sur-
tout travaille a ces decorations de circonstance
alors en usage pour les entrees de souverains
et autres fetes publique«, decorations peintes qui
ornaient les arcs de triomphe, chars allegoriques,
fontaines, etc.
Son Oeuvre grave\ en revanche, est considerable
et peut etre determine" avec uue precision süf-
fisante. II a pris soin, en effet, de munir de sa
sigiiature et de son invenit queiques-unes des
planches dessinees, sinon gravees par lui. On
sait egalement par les pieces d'un proces de-
couvertes par nous aux Archives de Geneve,
qu'il est l'auteur des seize grandes planches de
la „Mappemonde papistique." On possede ainsi
des elcments surs et des termes de comparaison
precis pour etudier son style et caracteViser sa
maniere. II est tres probable d'autre part que
c'est a Pierre C. au debut de sa carriere, qu'il
faut attribuer un certain nombre d'encadrements
et de vignettes signes des initiales P. V. (Pierre
Vase) et publies a Lyon en 1548 par Gnillaume
Ro ville dans les „Emblemes" d'Alciat et les
„Heures ä I 'usage de Borne." Dans cette
premier e maniere, Pinfluence du Petit Bernard
est evidente.
On aait que les planches de la celebre snite
des „Quadrins historiques de la Bible" publies
pour la premiere fois a Lyon par Jean de
Tournes en 1563, sont attribueOes au Petit Bernard.
Nous n'hesitons pas toutefois ä reconnattre la
main de C. dans une cinquantaine de ces bois,
mais il s'est assimile si exaetement la maniere
de l'auteur principal qu'il faut une elude appro-
fondie de l'ensemble de son oeuvre pour discerner
deja quelques traits de son style propre dans
ces pieces de debut.
C. n'a aftirme l'originalite de sa maniere et
la personnalite de son talent que depuis son
etabli&sement ä Geneve, vers l'annee 1555.
Dosiuatenr singiiliercment inventif et fecond,
il a pu, en meme temps. se crcer un style propre
et parmi les innombrables gravures sur bois
parues dans la seconde moitte du 16' siccle,
cclles dont il est l'auteur se distingueront sans
peine, pour les connaisseurs. Son dessin est par-
fois un peu tortueux, mais plein d'energie, de
vigueur et d'une cranerie qui s'impose. La taille
est fine, tres fouillee, mais un peu seche et aigue.
L'effet general de la planche est ccrUinement
inferieur ä la maniere egalement fine, mais grasse,
ample et savoureuse du Petit Bernard. A cette
seconde maniere, celle oö le talent de l'artiste
atteint son apogee, on doit rapporter les aeuvres
suivantes:
A Geneve: la suite oblongue des figures de
r„Antithesi8 de praeclaris Christi et indignis
papae facinoribus", lr* 6dit., Zacharie Durant,
1557, in-8. — Sept planches de la Bible de
Robert Estienne, 1560, in-fol. — Trente-et-une
planches, dont cinq carte«, |>our la Bible en
anglais, Rowland Hall, 1560, in-4; vingt-cinq
de ces bois se retrouvent dans la Bible d'Antoine
Rebul, 1561, in-fol. — Quatre planches pour la
traduetion latine d'Herodote, Henri Estienne,
1566, in-fol. — I^es seize grandes planches de
la „Mappemonde papistique" termineea en 1563,
publikes en 1566. — La suite des figures de la
Bible de Francois Estienne, 1567, in-8.
A Lyon: la plus grande partie des plancbes
de la suite des figures de la Bible publiee pour
la premiere fois en 1563 et, pour le nouveau
testament, en 1569, par Gnillaume Roville. —
Vingt-trois planches et carte» pour la Bible de
S6b. Honorati 1565 (et 1566). — Une partie des
cent cinquante-trois planches des Actes des
Apötres, suite parue pour la premiere fois en
1582 dans les „Figures de la Bible" de Barth.
Honorati. — Diverses planches dans les „Fung-
railles et diverses manieres d'ensevelir" de Claude
Guicbard, 1581, dans la Bible de Barth. Honorati,
1585, et un plan de Paris dans la Cosmographie
de Munster, Paris 1575.
Enfin, ä Lyon comme a Geneve, C. a execute:
un grand nombre de marques, encadrements et
autres ornements typographiques.
Dans les dernieres annees de sa carriere, il a
souvent exagerä encore la secheresse de son
crayon et l'etrangete" de sc* types. Ses planches
trop cbargees de travaux, manquent d'air et de
relief; il semhle qu'il veuille rivaliser avec la
taille- douce. C'est sous l'influence de cette troi-
sieme maniere qu'il a execute les vignettes des
emblemes de Th. de Bcze, publies ä la suite des
„Icone8,u Geneve, Jean de Laon, 1580, in-4,
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Cuccini
332
Cupillard
deux suites de fonnat in-8 et in- 16 pour les
ceuvres de Du Bartas, Geneve 1681 et 1583,
une partie des planches des Actes des Apötres
mentionnees plus haut, enfin des figures dana
Petition de 1583 des „Quadrins historiques de
la Bible", Lyon, Jean de Tournes.
A. Steuert, Notes, etc., dans Revue du Lyonnais,
8"aerie, tV, 1868, p.186 et wir. — A.thnier. Arreta
du Conaeil de Genero sor le favit de l'imprimarie, etc., de
1541 a 1650, Geneve 1893, p. 108 n. — (Wb, Uv.
dos Bourf., p. 267. — Jf. Rondoi. QnTean rar boia a
Lyon au 16"aieck, Lyon 1898; Pierre Eikrich, peintre
et Uilleur d'hiatoirea a Lyon au 16' siede, Lyon 1901.
Alfrtd Cartier.
Cuccini, Antonio, Bildhauer, geb. in Melide
1830. Er studierte in Mailand und war Schaler
des Somaini in Bissone (Italien). Seine Werke
sind ausschließlich Grabmaler. Er starb in
Melide am 18. Nov. 1874. J. BOo-Caitagnda.
Cuccini, Ulisse, Bildhauer, geb. 1825 in Melide
bei Lugano. Er studierte in Mailand, erhielt
1843 eine Auszeichnung für eine Skizze, die er
der Akademie der schönen Künste daselbst ein-
gesandt hatte. 1844 trug er an der Akademie
einen Preis für Ornamentzeichnen davon. 1854
erhielt er den I. Preis, eine große silberne Me-
daille für ein Basrelief. 1855 wurde ihm wiederum
der I. Preis für Bildhauerarbeiten zugesprochen.
1856 wird C. in der Ausstellung Belle Arti, unter
der Gruppe der Bildhauer, mit seiner Statue „La
Modestia" als der Beste angeführt. 1858 ließ
er sich in Casale nieder. Es sei hervorgehoben,
daß ihm in Turin vier I. Preise zuerkannt wur-
den und daß die königl. Akademie der schönen
Kflnste in Rom nicht nur verschiedene seiner
Arbeiten ausstellte, sondern auch ankaufte. C.
modellierte Büsten von Zeitgenossen. VonWerken
seien genannt: die Büste der Beatrice Cenci, eine
Statue „La Poesia", eine Büste des Cavaliere
Francis, eine Büste Caninas, eine Statue „La
Fede." 1859 erhielt C. vom Municipio in Casale
den Auftrag, ein Monument für Oberst Morelli
anzufertigen. 1861 hatte er zwei Statuen für
das Hospital in Yogbera (Piemont) zu liefern.
Der Meister starb nach längerem Leiden am
20. Jan. 1887 in seinem Heimatsorte Bissone bei
Melide.
Person!. Informationen. - Oazz. Piem. vom 20. Jan.
1855. — Oiorn. di Borna v. 80. Mai 1856. — Tempo
von Casale v. 28. Dez. 1858 und v. 20. Dei. 1859.
/. B(ka-C<uta<j»ola.
Cuchet, Jean, n6 a Geneve le 2 juillet 1674,
mort le 12 avril 1739, apprenti chez Thomas
Fontaine, fut peintre en 6mail. A. CkoUy.
Cuneman (Künimann, Künemann), Adam,
peintre-decorateur (Flachmaler), originale de
Massmünster (en francais, Massevaux, ville de la
Haute- Alsace, sur la Doller), recu bourgeois de
Fribourg le 9 dec. 1589, membre de la confrerie
de St-Luc soit des artistes de Fribourg, a peint,
en 1610, le tableau de St-Nicolas, dans la cha-
pelle de ce nom (appartenant a l'Etat de Fri-
bourg) de l'eglise paroissiale de Romont, tableau
d(''j)06(- aiijonril'hui au Musee de Fribourg.
Prot, des Bourgeois do Fribourf? n°6, p. 28 verso. —
Prot, de la confrerie de St.-Luc soit Livrc dos ordonnance«
de la confrerie des nialtros pointres, aculpteura, peintres-
verrier* et verriers, traduit par Max de tHfhack, public
par le P. J.-J. Btrthier. — Buch uf puter Rechnung K,
p. 197, oü ae tronve la Convention pour la peinture da
Ubleau de St-Nicolas. Jo*. SeAamw/y.
Cnnrat, Barthlome, Holzwerkmeister in Zürich.
Ihm wurde durch Ratsbeschluß vom 21. Juli 1518
ein jährliches Wartgeld von 10 Pfd. festgesetzt.
Am 17. April 1521 wurde ihm erlaubt, zwei
Lehrknechte zu halten und unter dem 19. Sept.
1526 ist ihm ein Haus zu billigem Zins als
Wohnung überlassen worden. Dieser Meister ist
schwerlich identisch mit dem 1469 unter den
Werkleuten am Bau der FraumOnsterkirche er-
wähnten C.
N. Z. Ztg., BeU. tu Nr. 50 v. 1 9. Febr. 1 899. — Mittle
d. Ant. OeseUach. Zürich, Heft 64, p. 29. B. ReimMart.
Cnnrat von Lindau, s. Lindau, Conrad von.
Cunzelmunn, Johann Matthäus, Schweizer
Maler, in der 2. Hälfte des 17. und zu Anfang
des 18. Jahrb., Schüler des Anton Calza von
Verona (1653—1725) zu Bologna. Werke un-
bekannt
Felaina pittrice IV, p. 189. — FliUi. Best Eitler IT,
p. 217. — Der*., K.-Lez. I, p. 188. — Btrtolotti. Boll,
■tor. 1885, p. 220. — Dtr*.. Art eviaz. in Borna, p. X
und 66. C. Brun.
Cnonrat, „der Glaser", in Bern, erhielt laut
Berner Stadtrechnung von 1534, 1635 und 1537
Bezahlungen für Glaserarbeit Der letzte Posten
muß wohl ein gemaltes Fenster für das Rathans
in Schwarzenburg betreffen.
Bern. Taachenb. 1878, p. 186. H. TürUr.
Cupillard, Glockengießer aus Morteau, Bru-
der von C J.C., goß mit diesem, F. Humbert und
Roy, beide ebenfalls Glockengießer aus Morteau,
1783 für Miecourt eine Glocke.
A'iiKjWfr, Olockenb., Mac. Motu S*urmn*Ur.
Cupillard, C. J., Glockengießer ans Morteau,
Glied eiuer wandernden Glockengießerfamilie,
goß für folgende Gemeinden der Kantone Frei-
burg und Bern Glocken: a. mit F. Humbert aus
Morteau, 1771, für Enney 1, 1780 für Boecourt 1;
b. allein, 1781, für Epan villers 1; c. mit J. D.
Rognon aus Morteau, 1780, für Villaz St.-Pierre 1;
d. mit seinem Bruder, F. Humbert und einem
Gießer Roy, 1783, für Miecourt 1 Glocke.
tfütckeUr, Glockenb., Mac. Moria SvttrmAittr.
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Cuppin
- 333 -
Curiger
Cuppin, Mermet, d'Orbe, fondeur de cloches,
ä Romont, 1494 (voir Lombart, Francis).
Max dt Dieebath.
Curiger (Curriger, Kuriger), Joseph Anton,
Uo8sierer, Sohn des Augustin Mathias C. (8. d.),
geb. in Einsiedeln am 6. Juni 1760, gest. in Paris
1830. Vom Vater zum Goldschmied bestimmt,
machte er sich dessen Unterweisung und seinen
eigenen Fleiß im Zeichnen und Modellieren so
wohl zu Nutzen, daß der Ritter Hedlinger ihn
in seinem 17. Lebensjahre für geschickt genug
hielt, eine Reise nach Paris zu unternehmen,
wo er ihn seinem Freunde Roetiers, königl. Gold-
schmied, empfahl, bei welchem C. vier Jahre
blieb, worauf er 1772, im Zeichnen, Bossieren
und Modellieren wohlgeübt, in sein Vaterland
zurückkehrte. Er verließ es ein zweites Mal,
hielt sich einige Zeit in Korsika auf, kam nach
Toulon und 1784 wieder nach Paris. Besaß er
auch keine großen theoretischen Kenntnisse, bo
brachte er es durch naturlichen Geschmack, ein
feines Gefühl und anhaltenden Fleiß in seiner
Kunst, Bildnisse in Wachs zu bossieren, sehr
weit. Nicht lange nach seiner ersten Ankunft
in Paris war er so glücklich, das Porträt des
damaligen Herzogs von Orleans in Arbeit zu er-
halten. Es wurde sehr gut aufgenommen und
zog ihm mehrere Bestellungen zu, mit denen
er sich in kurzer Zeit überhäuft sah. Später
bossierte er auch den ersten Konsul Bonaparte
nach dem Leben; man hielt es für eines der
wahrsten Bilder, die von Napoleon vorhanden
waren. C. arbeitete immer mit außerordentlicher
Leichtigkeit und ohne die Personen durch lange
Sitzungen zu ermüden. Nicht selten traf er die
Aehnlichkeit am besten, wenn sie bei Tisch oder
am Spiele saßen.
Von ihm rühren her : die Statue Teils auf dem
Brunnen in Altdorf; die „Weihnacht" im Frauen-
kloster Au; kleine Statuen in der Kapelle von
Trachslau und im Sihlthal bei Einsiedeln; des-
gleichen in der Kraukenkapelle und Isaaks
Opferung in der Präfektur des Klosters Einsiedeln.
Meyer v. Knonau, Uem&lde der Schweix V, p. 168. —
Kubn, Der StifUbau M.-Biniiedeln, p. 166. — FiLäli,
Best. Katler IV, p. 212. — Den,, K.-Lex. I, p. 188; IT,
p. 249. — SagUr, K.-Lex. III, p. 224. — Stöbert,
K.-Lex. I, p. 980. — Detüing, Schwyxer Chronik, p. 245.
P. Gabriel Meier.
Curiger, Augustin Mathias, Goldschmied, geb.
1723 in Einsiedeln, gest. 1780. Nach dem Stamm-
buche von Einsiedeln war er verheiratet mit
M. Ellsab. Steinauer nnd Vater von Joseph Anton
und Joseph Benedikt C. (s. d.).
FaMi, K. Lex. 1, p. 188. — Der»., Best. Kitler IT,
p. 211. — K*kn, StifUbau M. Einsiedel o, p. 166.
P. Gabriel Meier.
Curiger (Kuriger^upwtm Mathias, Bossierer,
geb. 1787 in Einsiedeln, gest. in Paris 1811(?)f
Sohn des Joseph Benedikt C. und Bruder des Ilde-
fons und Xaver C, bossierte in glänzend weißem
Wachs auf dunklem Grunde, arbeitete mit seinem
jungem Bruder Xaver in Paris, wo sie einer
glänzenden Zukunft entgegen sahen; sie waren in
den Tuilerien gerne gesehen und hatten unter
anderen den König von Rom porträtiert, als sie
1811 auf eine geheimnisvolle, tragische Weise
endeten. Einer soll den andern ermordet haben;
nach andenn Bericht sollen sie durch Künstler-
neid aus der Welt geschafft worden sein. Proben
seiner Kunst sah man auf den Kunstausstellungen
zu Bern 1804 und 1805.
Kuhn. StifUbau M.-Einaiedeln, p. 167. — P.G. MorJ,
Binaiedler Kunst*esch. (Mae.) I, p. 124; II, p. 84. —
Seubert. K.-Lex. I, p. 880. — FüMi, K.Lex. ü, p. 248. —
NagUr, K.-Lex. III, p. 225. P. Gabriel Meier.
Curiger, Joseph Benedikt, Bossierer, Gold-
schmied, Sohn des Augustin Mathias C. (s.d.),
geb. in Einsiedeln am 25. Mai 1754, gest. 1816
in Paris. Er übte sich von Kindheit an im
Zeichnen mit so glücklichem Erfolge, daß er
in seinem 14. Jahre seinem altern Bruder Jos.
Anton (s. d.) nach Paris folgte, wo er bei Goi,
Bildhauer und Professor der königlichen Aka-
demie, Unterweisung genoß. Die ersten Proben
seines Talentes zeigte er an den Brustbildern
des Hauptm. von Hertenstein und des Lieut
von Reding, die er nach der Natur in Marmor
meißelte. Auf der Kunstausstellung zu Bern,
1804, sah man von ihm in Relief frei modellierte
anatomische Abbildungen des menschlichen Kör-
pers, welche allgemein bewundert wurden (jetzt
im Vesalianum zu Basel). Ueberdies arbeitete
er Bildnisse in Relief aus weißem und koloriertem
Wachs, Alabaster und feiner Thonerde, und
ebenso Basreliefs, Blumenstücke und anderes
mit unübertrefflicher Wahrheit und Zartheit aus.
1806 hielt er sich wieder in Einsiedeln auf, 1810
in Basel. Im Kabinet von Einsiedeln sind von
ihm anatomische Tafeln, die Porträts von Napo-
leon I., Marie Louise und vom König von Rom,
die er 1811 in PariB gemacht.
Mtyer von Knonau, Gemilde d. Schweiz V, p. 168. —
Kuhn, StifUbau M.-Einaiedeln, p. 166. — Fü/Ui, K. Lex.
I, p. 188; II, p. 249. — Der:. Beat. Katler IV, p. 218.
— Müller, K. Lex. I, p. 409. — Seubert, K.-Lex. I,
p. 880. — Magier, K.-Lex. Hl, p. 224. — Detüing,
Schwyxer Chronik, p. 246. P. Gabriel Meier.
Curiger, Joseph Benedikt, Sohn, Wachs-
bossierer, geb. in Einsiedeln 1798 als jüngster
(fünfter) Sohn von Joseph Benedikt C, gest. 1816
in Paris. Er hat 1813 in Zürich ausgestellt
(lokale Ausstellung).
Pfarrbuoh von Einsiedeln. P. Gabriel Meier.
Curiger (Kuriger), Ildefons, Bossierer, auch
Radierer, Zeichner, Maler, Bildhauer, geb. in
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Curiger
- 334 -
drein
Kinsiedeln 1732, gest. um 1834 in Wien. Kr
war der älteste und talentvollste unter den
Söhnen Joseph Benedikt C.s, von dem er den
ersten Unterricht im Zeichnen und Bossieren
erhielt. Die Arheiten seines Oheims Joseph
Anton C. regten den angebornen Kunst trieb noch
mehr an. Er bossicrte in farbigem Wachse mit
außerordentlich viel Kenntlichkeit und Nettig-
keit auf eine geistreiche und lebendige Weise
Bildnisse, Basreliefs u. a. m. Daneben machte
er Künstlerstreiche zu hunderten. Er arbeitete
zuerst in Zürich, bis er sich das Reisegeld er-
worben, um nach Wien zu gehen, wo er die
Akademie besuchte: dann bis etwa 1833 in Ein-
siedeln, kehrte er später nach Wien zurück, wo
er im Invalidenspitale gestorben sein soll. Das
Kloster Kinsiedeln besitzt von ihm an Gemälden:
„St.Emilian"; „Petrus Nolaskus"; „Das Martyrium
des hl. Ignatius"; „St. Johann Bapt. predigend";
die Skizzen zu den Altarblättern in Galgenen;
in gebrannter Erde: „Weihnacht": „Abendmahl";
„Fußwaschung-: „Krönung" nach Tizian; „Kreuz-
tragung"; „Hl. Familie": „Drei Könige" und sehr
viele kleine Bilder; in Wachs: „Konstantin vor
der Erscheinung des Kreuzes." Fruchtbare und
echt künstlerische Erfindung wird ihm nach-
gerühmt. Sein Porträt, 1803 von Corrodi gemalt,
im Bilderkabinet des Stifte«, zeigt einen genialen
Knnstlerkopf.
Smbtrt. K.-Lex. I, p. 880. — Füüli. K.-Lex. II,
p. 243. — .V.ijffrr. Mouoirr. II, Nr. 81; in, Nr. 171,
841. — lirulhi*. Monogr. I, Nr. 166. 291. — M'yerr.
Knanau. Gemälde d. Schweiz V, p. 168, 169. — XnqUr,
K.-Lex. III. p. 225. - Kuhn. Stiftsbau M. Einsiedeln,
p. 166 — 167. - iMtting. Sehwyzer Chronik, p. 245.
/'. tlnhrirt .V' itr,
Curiger (Kuriger), Joh. David, Kupferstecher,
von Kinsiedeln (?). Von ihm ist in der Einsiedler
Kupferstichsammlung ein Kupferstich: „S.Ana-
stasia Patrona in Benedictbcyrn. — Jos. Weiß
inv. et del. Joh. David Curiger sc. Mon." 8° auf
Pergament. Dieser C. scheint in München ge-
wesen zu sein.
/'. ({.,11 M,,rtl, Ein«. Kstler(M«c.) I, p. 124. — D*tüin9,
Scbwyzer Chronik, p. 245. Unliirl lf*ier.
Curiger, Xikvlau* Adelrich. Wachsbosaierer,
geb. 1797 in Kinsiedeln, Sohn des Joseph Bene-
dikt C. gest. 1820 in Paris, hat 1812 in Zürich
ausgestellt (lokale Ausstellung). /'. o'nhrUl Mtitr.
Curiger (Kuriger), Franz Xaver, Wachs-
bossierer, Sohn des Josrph bmedikt C, geb. in
Einsiedeln 1790, gest. in Paris 181 1(V). Proben
»einer Werke sah man auf den Kunstausstellungen
zu Zürich und Bern 18i»4. (Vgl. Curiger, August in
Mathias.) Das Schweiz. Landesmuseum besitzt
ein von ihm bossiertes Porträt des Heinrich
Schweitzer-Keller, 1817 (V).
&*Urt, K.-Lex. I, p. 330. — t'ußli, K.-Lex. II, p. 249.
— Kukn. StifUban M.-Einsiedeln, p. 167. - Anz. Alt.-
Kde. 1899, p. 89. P. OnbrUi M*i*r.
Currlger, s. Curiger.
Curt, Guillaume, originaire de Clermont en
Auvergne, diamantaire, soit certainement joaillier,
recu bourgeois de Geneve le 31 d£c. 1482 pour
sept florins et un plastron.
ConVe, Lir. des Bourf., p. 88. A.-J. M.
Curte, Nicolo. s. Corti da Corte, Nie. de.
Curty, Joseph-Emmanuel, naquit ä Fribourg
le 13 Kvr. 1750. Dessinateur et aquarelliste de
grand talent, il ne pratiqua guere que le paysage.
IAeuvre considerable qu'il a laissec temoigne
d'une activitc peu commune. Ses vues de Fri-
bourg et des envirous — recueil de öti dessins
d'apres nature en possession de M. A.Göldlin ä
Fribourg — dtaient tres recherchees par les
voyageurs en passage dans cette ville: les Anglais
surtout les appreciaient fort et c'est par centaines
que les dessins et aquarelles de C. passaient a
l'elranger. Lord Northampton, pendant un assez
long sejour qu'il fit ä Avenches, vers 1786, pour
des Stüdes archeologiquea, engagea notre artiste
comme dessinateur; une partie des travaux faita
ä cette £poque prirent, probablement, le chemin
de 1' Anglet erre, mais il est reste" plusieurs de
ses reproduetions d'antiquiteV aventiciennes dans
diverses collections, en particulier aux musee«
d' Avenches, de Berne et de Fribourg; ce »ont
surtout des dessins aquarelles de mosalques
— generalement reproduits ä plusieurs exem-
plaires — et feu le prof. J. Gremaud en pos-
gedait deux. La Bibliotheque cant. de Fribourg
garde, sous le nom d'„Alhum Ctirty" un interes-
sant recueil relatif egalement k Avenches. Fri-
bourg possede encore un nombre süffisant d'oeu vres
importantes de cet artiste pour qu'il soit facile
de se rendre compte de» qualites rcmarquables
qui le distinguent. II mourut a Fribourg le
9 janv. 1813. Voy. aussi L. Midart.
Etr. frih., 1878. p. 41 et 190. — F.tr. aux fonetionn.
frlb., 1810, p. 181. — „Emulation" de Frib., 1853.
p. 276. — Luu, Mod. Biofr., p. 42. — Kug. Stmian,
Aventicam, pl. VI reprodaisant un« des aquarelles de
I' „Album Curty." Jo*. RrirhUn.
Cusin. Charles. C'est ä lui communement
qu'on attribue l'introduction de Phorlogerie ä
Geneve, vers 1587, opinion courante qui s'eat
exprimec dans un grand nombre de publications
et que nous avons remarques encore, non sans
surprise, dans une publication toute recente. II
y a Heu, toutefois, de faire quelques r&erves,
car on trouve, avant cette epoque, des noms
d'„horlogeurs" etablis k Geneve, ainsi Francois
Sommellier, de Dieppe, et Philippe Bon, de la
Lorraine, re^us, le premier bourgeois, le second
habitaut en 1557, Clement Bergier, de Lyon,
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Cnsin
- 335 -
re$u en 1559, etc. Sans doute, il se peut que
ces anciens artisans aient 6t6 plus specialement
des fabricants d'horloges et qae ce soit bien a
C. qu'il faille attribuer l'introduction de la fa-
brique de „montres", mais, an fond, on n'en sait
rien et la question doit demeurer pendante:
d'autant plus que C. 6tait dejä fixe1 ä Geneve vers
1574 et qu'il est invraisemblable qu'ä Geneve, oü
les orfevres, les artisans du metal abondaient. on
n'ait fabriquä des montres qu'a la fln du I6#siecle,
alorequ'elles 6taient d'usage courant en Bourgogne,
au commencement du second quart de ce siecle.
Ce qui est certain, c'est que les horlogers d'alors
exercaient des professions que Ton qualifierait
aujourdTiui de fort diverses; ils Itaient serruriers,
forgerons, mecaniciens, arquebusiers, fourbisseurs,
orfevres, ciseleurs, etc., et, dans l'impossibilite
oü Von est d'assimilcr l'un d'eux a l'horloger
moderne, nous avons pen&6 que le nom de C.
et la tradition qui s'y rattache devaient trouver
place ici. A plus forte raison encore, a cause du
dgveloppement extraordinaire que son industrie
eüt ä Geneve et de l'impulsion qu'elle donnat
aux arte decoratifs du mötal et du feu; on ne
saurait, en effet, separer la grande floraison
moderne des „fabriques" de bijonteric, d'or-
fevrerie et de joaillerie de celle de la „fabrique"
d'horlogerie.
C, horloger, fut rec,u babitant de Geneve en
1574, puis bourgeois de Geneve le 15 mai 1587,
gratis, „en cnnsideration de ce qu'il a faict les
engins pour la sonnerie des cloches", exemple
de la multiplicitl de besognes dont nous parlions
tout-a-I'heure.
Nona ne citons pas les nombreuaea „Histoires de Qe-
nevo" on notices relatives a l'horlojerie, qui renfennent
toutes l'oplnlon traditionelle exprirot-e, la plupart du
tomps, en tormes identiqnes. — Sordtt. Dict de« familles
ifenev., msc. — JU^aud, Renseign., p. 98. — Blarignac,
La Cloche, p. 103 ; falt d'inWreiwantea r&erves. — A. dt
Ckarmaw, L'Horlogerio et une famille d'horlogers a
Antun et ä Geneve, dans : Mem. do la Soc. Eduenne,
t. XVI, Anton 1888, passim. — France p rötest., 2* ed.,
IV, eol. 982. — Cardl*. Liv. des Bonr?., p. 259, 263,
818. — J. Itambnl, LHoriogerie a Geneve, dan«: No«
anciens et leur» usuvres, Ill'anuee, p.77 et suiv. A.-J. M.
Cusln, Gabriel, n6 ä Geneve le 9 mai 1617,
mort le 23 mai 1660, apprenti chez David Madyot,
fut mattre orfevre. A. Cho%*y.
Cnator, Antoine, sculpteur, n6 le 4 oct. 1825
a Eschenbach (St.-Gall), mort le 24 mai 1892,
bourgeois de Neuchatel. II a ex&ute" de nom-
breuses decorations et restaurations dans les
Grisons, en Bavifre, dans le canton de Neuchatel,
etc.; on peut citer, en particulier, la decoration
sculpturale du Gymnase et de l'Ecole cantonale
de Neuchatel. II a expose ä Geneve, en 1876,
ä l'Exposition de la Societ* suisse des Beaux-Arts.
Ttckamtr. Bild. K*t* in der Schwei*, 1887, p. 20. -
Renseigrn. de la famille. A.-J. M.
Custor, Antoine, fils du prect^dent, sculpteur
neuchätelois, ne" ä Neuchatel le 11 nov. 1852.
Apres avoir fait des Stüdes d'inge'nieur au Poly-
technicum federal ä Zürich, il a suivi ses gouts
d'artiste, visite l'Italie et etndtä ä Rome, a l'Aca-
de"mie de St.-Luc, oü il obtint le prix de Rome
pour son „Denicheur d'aiglons." De retour en
Suisse, C. s'est etabli a Geneve; il a exlcut£ un
grand nombre d'ceuvres de sculpture, parmi les-
quelles on peut citer le gänie des Arta et le
groupe du fronton et la statue de la Danse au
Thlatre de Geneve, des cariatides et des lions
an Mösle Ariana, prfts Geneve, le fronton de
l'Academie de Neuchatel, de nombreux bustes,
ccux du colonel Pbiüppin, de l'bistoricn Daguet,
etc. II a expos6 ä Geneve, en 1876, a l'Expo-
sition de la Snciete" suisse des Beaux-Arts.
Nous ne Bavons pas lequel de ces deux artistea
est I'auteur des douze figures d'apötres entourant
le de" hexagonal qui supportait U statue equestre
du monument du duc de Brunswick; c'est pro-
bablement le second.
Renaeign. de la famille. — Ttrhamer, Die bild. Kst«
der Schweix, tiroge de l'art. „Kunst" du „Volkswirtach.-
Lex. d. Schwei«", p. 20. A.-J. U.
Cnster, s. Küster.
Catant, Yves, s. Cotaing, Yvonet
Dachaelhofer, Johann I., Glasmaler in Bern.
Er entstammte einem Zürcher Bürgergeschlechte,
das aus Mellingen gekommen war und ursprüng-
lich von Tachelshofen gehei&en hat. In Zürich
waren mehrere Glieder der Familie Gerber und
stiegen zu Zunftmeistern empor. D„ „der glaser",
ließ sich 1509 in Bern nieder. Seine Schwester,
die Frau des Bürgermeisters Felix Schmid in
Zürich, gab ihm damals ein Darlehen von 100
Gulden zur Einrichtung einer Haushaltung und
zur Ausübung seines Handwerks. In den Berner
Stadtrechnnngeu von 1515- 1639 ist er elfmal
aufgeführt als Verfertiger von Glasmalereien und
Glaserarbeit (auch „Bletzwcrch") für die Stadt
Aber auch für Freiburg arbeitete er. 1512 nahm
D. als Mitglied der Zunft zum Löwen am Kriegs-
zuge nach Pavia teil. 1534 wurde er Mitglied
des Großen Rates. Er starb 1550, indem er
zwei Söhne hinterließ, von welchen der jüngere
auch Glasmaler war, der altere, Vincenz, die
Staatscarriere einschlug und der Begrüuder der
patrizischen Stellung der Familie in Bern wurde.
Tracht, Featechr. 1879, p. 82 und 35. — Berner
Taschenb. 1878, p. 186—191; 1901, p. 138 ff. —
HalUr. Bern in s. Ratamanualen. — Zern,,, Schw. Bilder-
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Dachselhofer
- 836 -
Däniker
chroa., p. 202, 230. — Ätawta. MüDsterb., p. 277. —
Bandet» <fc Müller, Monitor in Bern, p. 1 62. B . Titrier.
Dachselhofer, Johann II., Glasmaler in Bern,
Sohn des vorangehenden. Er erhielt am 24. Dez.
1661 vom Rate von Bern eine Belohnung dafür,
daß er die Stadt „abconterfetel" Leider ist das
Bild nicht erhalten. D. starb 1664 oder bald
nachher, Frau und Kinder in etwas dürft igen
Verhältnissen zurücklassend.
Boiler. Bern in S. Rntsinauualen. — Born, Bilder aus
Vergangenheit u. Gegenwart, p. 70. B. Tarier.
Dachselhofer, Samuel, Holzschnitzer. Er
wurde als Sohn des späteren Berner Ratsherrn
Yincenz D. am 21. April 1638 geboren, gelangte
1672 in den Großen Rat und starb 1688 oder
1589. Er war „Tischmacher" und erhielt als
solcher 1573 für die Erstellung der Kanzel für
die Predigerkirche in Bern 24 Kronen.
Fwtsehr. von 1879, p. 70. B. Tarier.
Dachselhofer, s. auch Tachselhofer.
Dachselt, Ernst Friedrich, Zeichenlehrer und
Maler, geb. am 17. Juli 1860 zu Hühndorf (Sach-
sen). Nachdem er sich auf verschiedenen kunst-
gewerblichen Gebieten praktische Kenntnisse
angeeignet hatte, wandte er sich dem Studium
der Architektur zu, studierte von 1880—1884
speziell das Kunstgewerbe auf der k. Kunst-
gewerbeschule zu Dresden und widmete sich
später auch der Malerei Die Vertiefung in
ästhetische, kunst- und stilgeschichtliche Studien
weckte die Neigung zur Lehrtätigkeit Nach
Absolvierung der Studien eröffnete D. in Dresden
ein kunstgewerbliches Atelier und wurde 1885
von da aus an die bernische Kunstschule be-
rufen, um daselbst den kunstgewerblichen Unter-
richt einzuführen, der bis dahin an dieser An-
stalt noch nicht gepflegt worden war. Mit der
Eröffnung der Lehramtsschule 1890 wurden ihm
die zeichnerischen Disciplinen an dieser neuen
Organisation übertragen, und als im Herbst 1899
die Kunstschule mit ihrer kunstgewerblichen
Abteilung und der städtischen Handwerkerschule
zu einem einheitlichen Institute, der beutigen
Handwerker- und Kunstgewerbeschule ver-
schmolzen wurde, übernahm er an derselben die
Stelle eines Hauptlehrers. Während all dieser
Jahre unternahm D. größere Studienreisen nach
Deutschland, Frankreich, Oesterreich und Italien
und schuf für das praktische Kunstgewerbe zahl-
reiche Entwürfe, die auch ausgeführt wurden,
wie die Renovation und Möblierung des Berner
Curric vit. B. Türler.
Mchtermann, s. Tächtermann.
Daegen, s. Degen.
Daelllker, Johann Rudolf, Maler, von Zürich,
geb. in Berlin 1694, gest. in Schaff hausen 1796,
Schiller de» Franz Anton Pesne. Er arbeitete
in Braunschweig und Leipzig, kam 1722 nach
Zürich, malte während eines Jahres Porträts,
zog dann nach Bern und 1731 nach Paris, wo
er nach Rigaud und Largilliere studierte. 1746
kehrte er nach Zürich zurück und übernahm
das städtische Amt eines obersten Salzdieners.
Häusliche Verdrießlichkeiten trieben ihn jedoch
fort, zuerst nach St. Gallen, dann nach Schaff-
hausen, wo er starb. Von seinen Porträts be-
finden sich mehrere in der Sammlung der Zürcher
Kunstgesellschaft, und ebenso stammt von ihm
das Bildnis des Bürgermeisters H. Escher auf
dem Zunfthause zur Meise, das er zwischen 1767
und 1760 nach einem filtern Originale für zehn
Louisdor malte.
Fütli, Best. Kstler III, p. 141. — Nach ihm auch
FüM, K.-Lez., SagUr u. a. r. O. ZW«».
D&nlker, Hans Heinrich, Goldschmied, von
Zürich, geb. am 25. Nov. 1602. 1617 wurde er
Lehrling bei Stephan Aaberli (siehe p. 1), 1623
Meister. Er war noch 1637 Meister. Später
wurde er Apostel und kam in das Jesuitenkloster
zu Luzern. Dort wurde er indessen fortgejagt,
worauf er sich in Schwyz aufhielt. Er war mit
Anna Eberhard verheiratet, mit der er in Zürich
im äußern Rein, im Hause zum Roten Kopf
wohnte. Sie starb 1658, nachdem sie ihm sieben
Kinder geschenkt hatte: Hans Heinrich, Hans
Rudolf, der Goldschmied wurde, Jakob, Hans,
Esther, Babeli, Hans Konrad. D. war Ange-
höriger der Kämbeizunft.
B. Meyer, Coli. I, p. 11 (Stadtbibl. Zürich). — Mittig.
des f Hrn. Dr. Zeller-Werdmaller. C. Brun.
D&nlker (?), Hans Jakob, Hafner, nachweisbar
in Zürich 1724. 1865 standen im Hause zum
Thalgarten in Zürich vier Oefen von seiner Hand,
davon zwei, deren Ornamentik ausschließlich
aus blaustilisiertem Blattwerk besteht Die
kleinen Landschaften der Attiken und Friese
und der Figurenschmuck der größern Flächen
zeigten kraftvolle bunte Farbenwirkung. Der
Charakter ist etwas derb und entartet im Stil.
An einem der Oefeq liest man „Hans Jacob
Da . . ker, Hafner A" 1724."
Mittbj. Antiq. Oes. Zürich XV, p. 200. L. Calame.
Däniker, Hans Rudolf, Goldschmied, von
Zürich, geb. am 13. April 1626, gest. am 7. Jan.
1685, Sohn des Goldschmieds Hans Heinrich D.
Meister 1662. Er war Stubenknecht zur KembeL
Uxor: Elisabeth Ehrensberger (geb. 1621).
Mittle, de« f Hrn. Dr. Zeuw-WerdmOllor. C. Brun,
D&nlker, Job. Martin, von Zürich (1766 bis
1820), Sohn des Glasers D., zeichnete sich schon
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D&niker
- 337 -
Dalleizette
früh durch mathematische Kenntnisse und ein
großes Geschick für Planzeichnen aus. 1769
kopierte er die WerdmüllerVhe Kopie der lange
vermißten, von Graf aber 1889 wieder gefundenen
Originalkarte des Kts.Thurgau von Nötzli 1717,
die sich jetzt auch, wie die Daniker'sche Kopie,
in Frauenfeld befindet. D. wurde dann Gehilfe
bei den astronomischen Beobachtungen des
Schanzenherrn Feer auf dem Karlsturm in
Zürich. Er machte 1797 einen Plan Ober das
Riedli in Unterstraß bei Zürich. 1792 kopierte er
den Grundriß über den Gemeindebann von Klein-
Andelfingen nach dem Geiger'schen Originalplan
1661, ebenso den Würenloser Bezirk, ebenso
geometrischen Grundriß und Entwurf von einem
Teil des Bodensees, der aus dem Jahre 1733
stammt D. setzte das Glasergeschaft seines
Vaters fort und starb als Obmann der Glaser.
Fußli. K.-Lez. II, p. 258. — Wolf, Gesch. d. Vertu bm ,
p. 74, 169. — Oraf, Blbllogr. Landeakde., p. 158, 218,
834, 391, 392. — Dtr»., IX. Jahresber. d. geogr. Oe-
sellscb. v. Bern 1888 '89. — Dm., Die erste Karte des
It». Tburfau v. Job. Nötzli 1717. Gm/.
Däniker, Joh. Rudolf, Goldschmied, von Zürich,
geb. am l.Juni 1697 als Sohn des Zeugwarts
Jakob D. Er war 1711 Lehrling bei Hans Jak.
Bodmer, wurde 1719 Meister, 1730 Zeugwart
Uxor: 1720 Elisabeth Kflnzli von Winterthur.
Mitterl. de» f Hm. Dr. ZeUer-WerdmtÜIer. C. Brun.
Däniker, sen., Konrad, Steinmetz, in Zürich,
um 1754. Er gilt nach H. H. Füßli als der Ver-
fertiger der Karyatiden und Verzierungen am
Zunfthause zur Meise in Zürich.
FuHi, JLLei. II, p. 252. 0. Brun.
DUniker, jun., Konrad, Steinmetz, geb. in
Zürich 1762, gest 1805. Nach Füßli war er
auch Verfertiger architektonischer Risse.
FüUi, K.-Lex. II, p. 262. C. Brun.
Dafo, Abele, Ätait un orfevre genevois, em-
ployö chez Giulio Montefiore, ä Rome, qui eut,
en man 1620, nne difficulte avec la police ponti-
ficale. II se pourrait bien qui ce nom fut plus
on moin.8 italianis£.
Bertoktti, Art. grizz. in Roma, p. 54. — Boll. stör.
1885. A.-J. M.
Dagurro, Jacopo, Ingenieur und Architekt,
stammt aus Bissone und lebte gegen Ende des
16. Jahrb. Er arbeitete in der Provinz Udine,
in der Nahe von Cividale. Er ist der Erbauer
der Bogenbrücke von 48 m Spannweite, die über
den Natisone bei Cividale führt. Auch soll er
am Ausbau der Kirche von Venzone bethätigt
gewesen sein.
Xcmirw, Maestri com. II, p. 5. E. L. üirard.
Balberg^ peintre, a execute" une serie de
panneaux d&oratife au chateau d'Hennenches
8chw»l*. Kdn»Uer-L»ilkon.
(Vaud). Une „Notice historique sur les peintures
de la boiserie transportee en 1808 du chateau
d'Hennenches au chateau de M6zery", Lausanne
1873, est en mains de M™« la comtesse de
Pückler, au chateau de Mezery (Vaud). Cest
son pere, M. Adrien de Constant, qui a fait litho-
graphier cette notice illustree pour servir de
guide auz visiteurs.
La boiserie, dit la brochure, avait it6 iraa-
ginee et ex6cutee par le Marechal de camp Baron
de Constant-Rebecque, seigneur d'Hennenches
et Villars-Mendraz. Les 18 tableaux representent
des amis et commenceaux du chateau d'Her-
menches. Les scenes gracieuses et les groupes
charmante que forment ces tableaux sont dus
ä M<a* d'Aubonne qui en avait fait les croquU.
Le peintre Dalberg fut appel6 pour executer
ces tableaux sur bois et s'en tira avec bonheur.
Iis furent acheves en 1757. Aucune note rela-
tive ä cette boiserie n'est parvenue k. l'auteur
de la brochure et les renseignemente qu'elle
renferme resultent de traditions verbales.
Le 2* tableau represente un inteneur d'atelier
avec le peintre Dalberg. Le 12« tableau re-
presente Voltaire assisUnt a la representation de
Zaire, sur le theatre de Mon-Repos, a Lausanne.
Nous ne savons rien sur ce peintre ; peut-etre
est-il cet artiste su6dois dont Nagler dit simple-
ment (III, p. 246) qu'on a confondu parfois le
comte Dahlberg, feldmarechal suödois, auteur
de diverse« vues et plans, avec lui. Ajoutons
que les peintures d'Hennenches ont 6t6 attribuees
parfois a Huber de Geneve — entre autres par
Desnoireterres dans son grand onvrage sur Vol-
taire — parce que ce peintre figure dans le
4" tableau representant un „Depart pour la
c hasse."
Ü. Baud-Boty, Peintre« genev., Oenore 1908, p. 52
ot 139. — Renseicn. de M— la comt. de PüdOtr et de
U. Ck. VuilitruKt. Li. MiMUe.
Daldlni, Vittore, Bildhauer, gebürtig von
Aranuo, Bezirk Lugano, Sohn des Andreas D.,
geb. 1867, ließ sich 1864 in Thun ahi Bildhauer
nieder und begab sich 1898 nach Oesterreich.
II. Tiiritr.
Dalleizette, Aime, peintre de genre et de
portraits a Paris, elait a6, d'apres Gäbet, k
Geneve en 1799. CeUit probablement un des-
cendant du suivant II s'etait forme a Paris,
dans l'atelier d'Hersent et avait execute un grand
nombre de portraits. II a egalement travaill6
a Geneve. A Paris, il donnait des lecons parti-
culierea.
Oalxt. Dict des artiste* de l'ecole franc., p. 178. —
NagUr. K.-Lex. m, p. 250. A.-J. M.
Dalleizette, Pierre, n6 k Chabotte (Dauphine),
vers 1724, mort le 27 juillet 1784, fut recu
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Dallmann
- 338 -
Dandeleux
habitant de Geneve le 25 avril 1761 et maltre
orfevre le 81 man 1764. A. Choitg.
Dallmann, Joseph, Blumeo- und Dekorations-
maler, geb. in Bellach bei Solotburn am 10. Dez.
1828, gest. in Montreux am 14. Jan. 1888. Nach-
dem er bis zu seinem 17. Altersjahrc die Kantons-
schule in Solothurn besucht hatte, ging er nach
Manchen, wo er in die Kunstschule eintrat.
Mit 21 Jahren kam er nach Paria, wo er 10 Jahre
blieb. Dann kehrte er, 31 Jahre alt, nach
Solothurn zurück, wo er sich für längere Zeit
niederließ. Die letzten 10 Jahre seines Lebens
verbrachte er in Genf und Montreux. Er malte
mit Vorliebe Blumen und Vögel, verlegte sich
aber hauptsächlich auf die Dekorationsmalerei,
in der er es zu großer Kunstfertigkeit brachte.
Er schmückte mehrere Privat- und öffentliche
Gebäude in Solothurn, so z. B. den Kantonsrats-
saal, und dekorierte auch Häuser in Lausanne
und Neuenburg. In Basel erhielt er eine erste
silberne Ehrenmedaille. 1859 figurierte er im
Katalog der Schweiz. Turnusausstellung in Luzern
und Genf.
Mittig. Ton Frau Attk/ord-Dallmann. M. Oi»i.
Dalton, John, Maler, kam als 30jähriger
Mann 1822 aus England zu kurzem Aufenthalte
nach Bern und Thun, kehrte 1828 wieder hieher,
blieb dann im Lande und bewohnte ein Landgut
bei Muri. 1830, 1836, 1840 und 1842 beschickte
er die Kunstausstellungen in Bern mit Land-
Bchaftsdarstellungen in Oel. Er war Mitglied
einer Vereinigung von Dilettanten, die sich 1837
dem Berner Künstlerverein anschlössen. Seine
Leistungen sind in den Besprechungen der Berner
Ausstellungen von 1830 und 1838 erwähnt.
IT. TthUr.
Damey, Alexis, wandernder Glockengießer, aus
Morteau, goß mit seinem Bruder Jean Anton D.
1768 für Remaufens eine Glocke.
A'ütcMtr, Olockenb., MlC. Morit Sultrmtitter.
Damey, Blaue, wandernder Glockengießer,
aus Morteau, goß mit seinem Bruder Jean I).
in der Schweiz folgende Glocken: 1694 für Lea
Breuleux 1, 1697 für Estavayer 1, 1698 für
St.- Anbin 1, 1721 für Gruyeres 1.
A'iitchtier, Glockeub., Mac. Morit S u trrmrit ler .
Damey, Jean, wandernder Glockengießer, aus
Morteau, goß mit seinem Bruder Blaute D. in der
Schweiz folgende Glocken: 1694 für Lea Breuleux
1, 1697 für Estavayer 1, 1698 für St.- Anbin 1,
1721 für Gruyeres 1.
Hütrheler, QloCkenb., MSC Moril Sutermeister.
Damey, Jean-Antoine, wandernder Glocken-
gießer, aus Morteau, goß mit seinem Bruder
Alexis D. 1768 für Remaufens eine Glocke.
SfütcktUr, Olockenb., Msc. Morit Svlermeittrr.
Damian, Mathias, „deMaringue en Auvergne",
est mis en apprentissage, en 1674, chez Abraham
Durand, sculptenr k Geneve, „pour apprendre
ä tourner et faire les colonnes torees." II est
qualific' „d'architecteur soit tourneu r sculpteur."
France protest., 2« AI., V, col. 966. A.-J. M.
Danimköhler, Philipp, Zeichner, Modelleur
und Ciseleur, geb. am 9. Mai 1871 zu Dörnig-
heim bei Hanau a. M. Er machte von 1885 an
eine fünfjährige Lehrzeit durch in dem kunst-
gewerblichen Atelier von J. D. Schleißner Söhne
in Hanau, wo er gleichzeitig die königl. Zeichen-
akademie besuchte und nachher mit Hilfe eines
Staatsstipendiums noch während zweier Jahre
die Studien weiter betrieb, auch bei Professor
Ofterdinger im Ciselieren sich vervollkommnete.
Nach mehrmaligen Auszeichnungen trat er 1892
bei Hofgoldschmied Heiden in München als
Modelleur und Ciseleur ein und nahm an einem
Bildhauerkurse teil. In gleicher Weise war er
von 1 894 an in "Wien beschäftigt, wo er zugleich
den Gehilfen- und Meisterkurs für Bildhauer
durchmachte. Seit 1895 ist er bei Jezler & Cie.
(Silberwarengeschäft) in Schaffhausen thätig.
Hier entstanden der Munotbecher für die Becken-
znnft in Schaff hausen, ein Becher für die Weggen-
zunft in Zürich und viele kleinere kunstgewerb-
liche Arbeiten, und erhielt er den 1. und 2. Preis
in der Konkurrenz für die Schaffhauser Fest-
medaille 1901.
Nach dessen eigenen Auflehnungen. Vogitr.
Damotsel, s. Le Damoisel.
Damoati (Damotti), Giacomo, Maler, aus
Palagnedra im Centovalli, lebte um 1719 und
soll ein tüchtiger Künstler gewesen sein. Er
arbeitete viel im Kreise von Locarno. Von ihm
ist das Altarblatt in der Kirche S. Fabiano und
dasjenige in S. Sebastiano in Ascona.
OUMi. Dlz-, p. 201, 211. — Bianehi, Art. tlc,p.B5.
E. L. Oirard.
Damotti, s. Damosti.
Danby, Franc», peintre, u6 en Irlande en
1793, mort k Exmouth en 1861. Cet artiste,
qui a beaueoup vecu sur le continent, doit avoir
place ici, car il a longtemps sejournd i Geneve,
entre 1835 et 1840, et il y a peint plusieurs
tableaux, dont un certain nombre sont conservea
dans des familles genevoises. Le Musee Rath
en possede un, „Jesus baptise" parSt-Jean". dans
le genre des paysages dita historiques. D., qui
fut membre de l'Acadlmie royale de Londrea,
£tait un artiste original maia inegal, plein de
fougue, dont certains paysages ont 6tt celebres.
Cat. Mus. Rath, 6i. 1897, p. 18. — XagUr. K.-Lex.
m, p. 258. A.-J. M.
Dandeleux, Pierre -Leonard, graveur carto-
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Dandiran
- 330 -
Danner
graphe fran^ais, ne" k Troyes en 1763, a grave"
la carte de la Suisse dans l'atlas de Brue.
üabtt, Dict des artistes de I'ecole franc., p. 174.
A.-J. M.
Dandiran, Frtd.-Franr;., 8. Andiran, F.-F. d'.
Danel, Etienne, n£ ä Geneve le 5 nov. 1664,
mort Ie 21 oct. 1786, fut recu maltre orfevre le
31 oct. 1690. A.ChoUy.
Danel, Jean-Jacques, fils du prlcldent, ne* k
Geneve le 6 fSvr. 1695, re^u roaltre orfevre le
21 aoüt 1730, a'ltablit k Paris. A. CK0U9.
Danel, Pierre, ne" k Geneve le 12 aoüt 1784,
mort le 1" avril 1778, peintre en email et fai-
seur de cadrans, s'associa avec Jean-Pierre-
Francois D6I6amont; il fnt recn maltre orfevre
le 24 d6c. 1765, maia casse' de sa maitrisc par
sentence criminelle. A. ChoUy.
Danesio dei Maineri, s. Maineri, Dan. dei.
Dangel, Jost Joseph, Goldschmied, geb. am
8. März 1695 als Sohn des Goldschmieds Othmar D.
Von seiner Hand sind bisher wenige Erzeugnisse
mit Sicherheit festgestellt: u. a. ein silbernes
Besteck, ausgestellt an der Jubiläumsausstellung,
Luzern 1889, und ein Menkeich in der Kirche
Neudorf, üm 1780 arbeitete D. wiederholt im
Dienste des Stiftes Beromünster. Er starb da-
selbst am 26. Okt. 1766.
Ettermann, Suhwiswürdigk. r. Beromünster, p. 52. —
Genealogien v. Beromünster (Msc.). — Kath. Schweiserbl.
N.F. 1898, p. 287, 404, 406. — Kat d. Jubil.-Äusst.
d. Kstges. Losern, XIV, p. 404, 406; 1889, Nr. 48.
Front ileinemann.
Hangel, Othmar, Goldschmied, geb. den
17. Nov. 1658 in Beromünster. In Augsburg zum
Goldschmied ausgebildet, ist D. der Kunst seines
MitbOrgers und Zeitgenossen Ferd. Schlee eben-
bflrtig und wetteifert mit letzterm. Eine Reihe
von Goldschmiedarbeiten Schlees sind irrtümlich
D. beigelegt. D.s Arbeiten sind weniger zahl-
reich und führen das Monogramm M. 0. D.
(Münster, Othmar D.). So z. B. der Speisekelch
der Pfarrkirche zu Neudorf, eine 59 Lot schwere
Lavaboplatte samt Meßkännchen in Gormund;
ein wertvoller Kelch in der Pfarrkirche
St. Stephan, Beromünster, wurde 1689 von Propst
Hartmann geschenkt. Die Heimatgemeinde be-
ehrte den Künstler mit einer Reihe von Amts-
und Würdestellen, so war er StifUkammerer,
Seckelmeister, Ammann und Obervogt von
Schwarzenberg. Er starb in Beromünster am
7. Sept. 1719.
Etttrmann, Sehenswürdige, v. Iterom finster, p. 51,
102. — Genealogien r. Beromünster (Msc. bei J L. Hrmui-
lUtter, Luzern). — Kath. Schweiserbl. N.F. XIV, p. 286/7.
Front U Entmann.
Dangel, Peter Aegid, Goldschmied, Sohn des
Jost Joseph D. und Großsohn des Othmar D.,
wurde 1729 in Beromünster als Glied einer be-
kannten Künstlerfamilie geboren, nahm auch
als Beamter daselbst, wie schon sein Großvater
und Vater, eine ehrenvolle Stellung ein; er übte
zugleich die Goldschmied kunst; indessen scheint
er sich darin nicht besonders fruchtbar bethätigt
zu haben.
Eitermann. SfihnnswOnlJgk. v. Beromünster, p. 52. - -
Genealogien v. Beromünster (Msc). — Kath. Schweiserbl.
N. F. XIV, p. 406. Fratu Heinemann.
Daniel, Meister, Glasmaler, s. Eggli, Daniel.
Daniel, Steinmetz, s. Heintz, Daniel.
DanieUi, Giovanni, Maler, geb. 1860 in Giu-
biasco (Tessin). Er genoß den ersten Unterricht
an der Akademie der Brera in Mailand, wo er
mehrere Medaillen erhielt, und war spater Schüler
des Bertini (Mailand). 1895 bekam er die Stelle
als Zeichenlehrer an der Scuola Tecnica in
Locarno. D. ist bekannt als Portr&tist.
Curric. vitae. J. Bika-Catagnola.
Danien, Hans, der Glaser, kam 1536 aus dem
Wallis nach Solothurn, wo er zum Bürger auf-
genommen wurde. Ueber seine Arbeiten jedoch
schweigen unsere Quellen, nur wissen wir, daß
ihm der Rat 1545 200 Gulden zu einem Haus-
bau bewilligte. Er hatte auch Lehrknaben und
muß hie und da in Geldnöten gewesen sein, was
zwar zur Beurteilung eines Künstlers nicht be-
sonders in Betracht fällt.
Bürgerb. Soloth. 1686. Ratsprot. Soloth. 1544 u.
1545. Zetter-Coüin.
Danner & Renggli, Glasmalerei- Atelier, 1893
gegründet, seit 1899 bekannt unter der Firma
„Luzernische Glasmalerei", aus welcher u. a.,
zumeist in selbständiger Komposition, hervor-
gegangen sind: Kirchenfenster in Zofingen
(Missionskirche); Altishofen (Pfarrkirche); Pfaff-
nau (zwei Chorfenster und Glasgemälde in der
Antoniuskapelle); Kleinwangen; Emmen; Büron;
Sursee (Treppenhaus-Glasfenster im landwirtseb.
Schulgebäude); Rigi-Kaltbad (Betaaalfenster);
Ingenbohl (Kapellenfenster, Paradies); Hergiswil
(Kt. Luzern; Kircbenfenster) ; Escholzmatt (Chor-
und Cryptafenster); Flüeli (Kt. Luzern; Kirchen-
fenster); Malters (St. Idakapelle); Tarasp
(Kapellenfenster); Luzern (Treppenhausfenster
im Säli-Schulhaus) ; Ovalfenster „Allgegenwart
Gottes" des Hochaltars der Hofkirche; Kirchen-
fenster im Rcußbübl; Treppenhausfenster, Cafe
Hungaria; Chorfenster der Kranziskanerkirche,
nach Skizzen von J. Balmer, Figurenteil nach
Kartons von AI. Balmer; vier Wappenscheiben
in der Antoniuskapelle der Franziskanerkirche,
nach Skizzen und Kartons von A. und J. Balmer;
eine Scheibe im linken Seitenschiff, nach A. Bal-
mer; Buochs (zwei Chorfenster nach Kartons
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Danner
— 340 —
Darier
Sa nomination comme „Münzmeister" est datee du
28 nov. 1688; il paratt avoir quitte Fribourg
d^finitivement, en 1590. Max dt TtckUrmann.
von Stockmann, Sarnen); Giswil (KirchenfenBter) ;
Samen (neue Kapuzinerkirche); Hergiswil
(Kapellenfenster); Schloß a Pro (Kt. Uri; vier
Wappenscheiben); Seedorf (KirchenfenBter).
Lux. TagM. 1893, Nr. 289. — Vaterland 1896, Nr. 1 14.
Zorane Hrtnrmann.
Banner, Johann (seltener „Tanner"), Land-
schafts- und Porträtmaler, seit 1893 auch in Finna
„Luzernische Glasmalerei Danner & Renggli"
(vgl. diese) als Glasmaler thätig. D. ist am
21. Okt. 1868 in Marbach (Kt. Lnzern) geboren,
besuchte von 1886 — 1891 die Kunstgewerbe-
schule in Luzern und bildete sich unter der
Leitung von Glasmaler Ludw. PfyfFer von Heidegg
aus. 1891 begab sich D. nach Rom; nach der
Rückkehr besuchte er die Malschule von Hans
Bachmann in Zürich. Während fünf Jahren
(1895—1899) wirkte D. auch als Hilfszeichen-
lehrer an der Kunstgewerbeschule und am Gym-
nasium in Luzern. Von seinen Erzeugnissen als
Glasmaler sind u. a. zu nennen: „Herz Jesu" und
„Herz Maria"; Chorfenster in Marbach (1891);
Wappenscheibe der Korporationsgemeinde Sem-
pach (im Bürgersaale daselbst, 1888); „Auf-
erweckung des Lazarus" (nach einem Entwürfe
von J. Balmer, in der Pfarrkirche Escholzmatt,
1893). Von den Oelgemälden seien genannt eine
Tellskapelle in der Kantine der Schweizergarde
in Rom (1891); „14 Nothelfer" in der Pfarrkirche
Horw; „Madonna als Helferin der Christen";
Caseln-Altarbild in der Pfarrkirche Reußbühl
(Luzern); eine „Studie", reproduziert in der
Offiz. Schützenfestztg. 1901, p. 237; „Stimmung
bei Luzern" und „Stimmung im Tribschenmoos"
(beide an der Luzern. Kunstausstellung 1901).
Aquarelle: „Herbststimmung"; „Abend am See";
„Föhn3tiromung"; „Inseli" (Luz.); „Am Luzerner-
see"; alle ausgestellt in der Luzerner Weih-
nacbtsausstellung der Kunstgesellschaft 1902.
Von D. stammt auch die Renovation der Altar-
und Deckengemälde in der Beromünster Stifts-
kirche (1902).
Luz. Tagfal. 1898 v. 10. Dez. — Vaterland 1890, Nr.
184 u. 281; 1899, r. 30. Der. — Luz. Vottsbl. 1898,
Nr. 49. — Lux. Tagbl., v. 22. Dez. 1901. — Jiturma »«,
Die Renovation der Stiftskirche in Beromünster, Luzern
1902, p. 7. »aiu tieinemann.
Danzier, s. Jenzier.
Dard, P. (P6trequin-Dard, Gustave; oeuvres
signe^s P. Dard), peintre, n£ ä Vienne Misere) le
19 mars 1838, fixe" ä Lausanne. Eleve de
C. Bonnefond, a Studie1 pendant trois ans le
paysage d'apres nature avec GusL Courbet. Ses
oeuvres sont en partie en Amerique. II a eipos6
en 1876 ä Lausanne (Expos. Soc. Suisse des
Beaux-Arts). Ld. MitvOU.
Dardalet, Nicolas, monnayeur ä Fribourg.
Danlier, Emil, Lithograph und Zeichner, Sohn
von Michael fiarth6lemy D. und A. Magdalena
Schlatter, geb. am 22. Juli 1803 in St. Gallen,
gest. daselbst am 19. Aug. 1890, vermählt 1850
mit Marie Henriette Montandon (1829—1873).
Er lernte die Anfangsgründe im Zeichnen bei
Daniel Ehrenzeller und Moretto in St. Gallen,
begab sich hierauf nach Zürich, um bei Brodt-
mann die Lithographie zu erlernen, woselbst er
auch Vögel für das Schinz'sche Werk illumi-
nierte. Gleichzeitig lernte er auch einige Zeit
bei H. K. Füßli, sollte dann bei L. Tanner das
Porträtmalen in Oel beginnen, erhielt jedoch
eine Sekretärstelle in Wädenswil. 1831 legte er
in St. Gallen eine Lithographie an und empfahl
sich durch eine „Adresse" oder Musterkarte für
alle Zweige der Lithographie, wozu er einen
geschickten Arbeiter Namens Markard von
Luzern anstellte.
Porträts von ihm signiert sind: Noti Botzaris;
Bolivar und Poniatowski; Oberst Forrer; J. J. Bcr-
net V. D.M. nach Diogg; Dr. Grubenmann nach
Weiß; B. Dardier (sein Vater) nach Diogg und
eine Landschaft „Ruine« ä Meillerie."
Später ging seine Lithographie ein, nachdem
er noch einmal Oberst Forrer in ganzer Figur
zu Pferde mit der Unterschrift: „lithogr. par
J. Dederer sous la direction de Emil Dardier"
herausgab. Dieser Dederer, wie Markard einer
seiner Arbeiter, kam dann zu Tribelhorn, der
das Geschäft von D. übernommen hatte.
Msc. v. WM. Hartmann auf der Stadtbibl. St Gallen
und Mittig. v. Hrn. Ratsschr. Sckteanenbark. Hahn.
Darier, Albert, peintre genevois, ne" le 25 fe"vr.
1843, elevo de GleyTe et de l'Ecole des Beaux-
Arts de Paris, s'est adonne surtout au portrait.
II peignit beaueoup, dans sa jeunease, avec Corot,
qui fut un ami de sa famille. Panni les 0211 vr es
tres nombreuses de cet artiste, nous pouvons
mentionner, ä l'ätranger, les portraits de Mm*
Anatole Bartholoni, de la baronne de St-Didier,
du prince d'Anhalt-Dessau, du roi actuel de
Serbie, Pierre Ier; ä Geneve, ceux de MmM Fran-
zoni-de Beaumont, Lippmann-Cherbuliez, de
Bonstetten-Boissier, du prof. Ernest Naville, de
M. J.-L. Micheli, de M. Auguste Roth, roi de la
Navigation, etc. On doit egalement ä D. quel-
ques tableaux de genre, entre autres „Avant et
apres la guerre" et „Les Choristes"; ce dernier
se trouve au Musee Rath. Enfin, D. a grave*
de nombreuses eaux-fortes et pointes-seches
(portraits) et dessinC beaueoup de portraits ä la
sanguine. II n'a expose* qu'ä intervalles tres
hrlguliers aux eipositions genevoises.
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Darier — 341 — Darnequin
Renseign. de l'artiste. — Cat. da Mu». Rath, M. 1897,
p. 19. — Cat. d'ezpoa. — Parml ses oaux-fortos publikes
dtoiu le portrait de Diday, dons le Ball, de 1' Institut
grenoy., toL XXIII. A.-J. M.
Darier, Charles- Francis, architecte, n6 le
10 ftvr. 1841, mort le 23 mai 1900. Fils de
l'architecte Samuel D., il entra k l'Ecole des
Beaox-Arts de Paris en 1860, y obtint plusieurs
recompenses et, de retour ä Geneve, travailla
d'ahord avec son pere. Cest ainsi qu'il s'oecupa
de la construetion de l'immeuble de la Sociöte"
litteraire, ä la Corraterie. Plus tard, 4tabli ä
son compte, il fiit Charge, conjointement avec
les architectes Matthey et Bourdillon, de la con-
struetion de PhOtel de la Caisse d'epargne, puis,
avec le second, de celle du College dit de la
Prairie, pour les plana duquel il avait etö prim6.
En 1887, il construisit la remarquable et immense
cantine du Tir föderal de Geneve, qui faisait
honneur a son goftt et ä son habitete* teebnique.
11 restaura avec soin et discrötion la belle mai-
son de Sanssure, le chateau de Ferney, et con-
struisit differentes villas. En 1891, il devint
professeur a PAcademie professionnelle, en 1893
au College et ä l'Ecole des Beaux-Arte de laVille.
Sa femme, Mm» Emma Darier -Wolfaberger,
fille d'un architecte genevois distinguä, nee k
Munich le 19 ftvr. 1850, 61eve de Gabr. Scheffer
et de son pere, s'est livree ä la peinture decora-
tive; plusieurs de ses travaux sont a Paris, en
Italie, ou en Hollande, chez des particuliers.
On lui doit aussi quelques portraite et une
lithograpbie du portrait de son pere.
Renseign. de Mm° T™ Ck. Dvritr. — Journ. de Geneve
du 26 mai 1900. A.-J. M.
Darier, Huguea-Elie, frere de David D. (1770
a 1828), qui ötait un habile horloger, n6 k Geneve
le 13 aept. 1766, mort le 5 oct. 1839, eleve de
Francis Blay, puis de Daniel et Philippe Roux,
a peint avec auccea des ömanx pour la fabrique.
Rigaud. Renseign., p. 267. Ä. CkoUy.
Da*ler-Guigon. Mm" Jenny, peintre de fleurs,
est nee k Geneve en 1845. Ce fut dans l'atelier
de son pere Charles Guigon, le paysagiste bien
connu, que Mm* D. fit ses premieres et meilleures
ätudes. Elle a fröquente" l'Ecole des Beaux-ArtB
de Geneve et l'Ecole des Arts industriels. En
1883 M°" D. exposa a Zürich (Soc. suiase des
Beaux-Arts). Ph. Jami*.
Darier, John, fils d'un horloger distingue', vouö
lui-meme au commerce, vecut longtemps k Venise
oü son goüt pour les arts se däveloppa. II cultiva
des lors, mals en amateur, la peinture, le dessin
et la mnsique. Rentre" k Geneve, il devint bien-
tOt le chef d'une importante manufacture d'hor-
logerie, renommee pour la beaute de ses produits
et ä laquelle il avait su attacher lliabile gra-
veur F. Burillon (voy. ce nom). Ne" vers 1810.
il est mort en 1899.
La Sotase, 4 dec. 1899. A -J. M.
Darier, Nancy, femme (1840) de Samuel D.,
de son nom de fille Scherer, Jeanne-Anne, dite
Nancy, est nee a Plainpalais le 5 oct. 1816 et
morte ä Geneve le 21 janv. 1888. M"" D. etait
öleve du peiutre Hornung; eile a execute" quel-
ques copies k l'huile d'apres les mattres et
les oeuvres de son professeur. M™* D. a fait
ensuite quelques emaux, copies d'apres Raphael,
Leopold Robert et Gabriel Scheffer; eile a peint
des portraite, notamment ceux du göneral Dufour,
de sa mere, de ses deux fils: Charles et Albert,
qui lui ont valu une mödaüle a l'exposition de
St-Gall (1648). Ces deux portraite sont actuelle-
ment en la possession de M. Charles D. Elle ex-
posa plusieurs ouvrages en 1849 au Musee Rath.
Ph. Jamin.
Darier, Samuel, architecte, ni k Geneve le
18 avril 1808, mort a Geneve le 15 mai 1884.
Eleve de l'Ecole des Beaux-Arts de Paris. II
travailla en Italie, a Florence notamment, et
vint se fixer & Geneve en 1837. Architecte
consciencieux et laborieux, il a construit de
nombreux batimente ä Geneve; signalons entre
autres les maisons Paccard, nie de PAthenee.
II a dirigö la construetion du conservatoire de
musique, mais sur des plana fonrnis par Lesueur,
de Paris (1856). U a restaure" le donjon du
chateau de Vufflens (Vaud). En 1848, D. avait
presentg un plan d'agrandissement de Geneve (en
vue de Pemploi des terrains des fortifications)
tout a fait excellent, et il est vivement regrettable
qu'il n'ait pas iti adoptl. Rappeions qu'il fut
membre du jury pour la construetion du Poly-
technicum föderal de Zürich. II fit pendant
quelque temps partie du Grand Conseil, fut
professeur k l'Ecole industrielle et Pun des
fondateurs du Club Alpin.
Proeea-verb. des stf-atices g6n. de la Soc. dos Arts, XU,
p. 457. — Sordet, Dick des famillos genev., msc.
Ck. Ewiman*.
Darms, Israel, Maler, geb. 1808 in Triest,
wo seine aus Graubunden stammenden Eltern
ein Kaffeehaus fahrten. D. studierte in München,
spater in Italien (Venedig) und Wien, stand
einige Jahre dem väterlichen Geschäfte vor,
siedelte Ende der 40 er Jahre nach Cbur Ober,
wo er dann ein photographisches Atelier er-
öffnete; er starb in Chur am 27. Okt. 1887.
Als Maler hat er Genrebilder in niederländischer
Manier bevorzugt, mit Sujets aus Dalmatien und
Steiermark. Verschiedene seiner Bilder sind in
Privatbesitz und im Ratischen Museum in Chur.
C. JteUin.
Darnequin, Etienne, orfevre. Cet orfevre
travaillait ä Chambery et executa plusieurs tra-
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Dartein
- 342 —
Datier
vaux, de 1409 k 1416, pour le compte d'Amödee
VIII de Savoie. Mais, en raison de la similitude
de nom avec notrc orfevre fribourgeois: Estievan
Doriniquin(ou Stephan Dörenecken, en allemand);
et en raison aussi du fait que, vere cette meme
6poqne dejä et plus tard encore, des orfevre»
authentiquement fribourgeois, avaient travailla
pour la Cour de Savoie, il est tres probable que
l). tftait le meme personnage que notre orfevre
Estievan Doriniquin, ou autrement-dit Stephan
Dörenecken (voy. Dörenecken).
/'»/hur et Hubui dans Mem. et Doc. de la Soc. savoi*.
d'hist, XXIV, p. 367, 369, 375. Max </« Teckttrmann.
Dartein (D'ArteinX kgl. Stückgießer in Strafi-
burg, hatte 1777, 1780 und 1783 vom Rate in
Solotburn große Auftrage für das Arsenal er-
halten. So z. B. wurden ihm unter ersterein
Datum 6000 livres de France für neue Kanonen
und Mörser ausbezahlt; 1780 erhielt er 8900
livres und 1783 für „6 neue Stück" 3140 Iivres.
Seckelnwirterrchn. Soloth. Zetu-r-Collin.
D' Artein. II y a eu, ä Strasbourg, deux
fondeurs de ce nom, Jean-Baptiste et Jean-
Felix ; il est probable que les pieces soleuroises
avaient H€ fondues par l'un ou l'autre. Iis ont
travailll, du reste, pour les gouvernements de
la Suisse; c'est ainsi que l'arscnal imperial de
Vienne possede une raagnifique piece fondue
par le premier le 2 janv. 1776, ä Strasbourg,
pour l'Evechä de Bale.
W. Erbm, Kat. des K. u. K. HeeresmuBeum«, Wien,
1899, p. 401. A-J. M.
Basaler, Antoine, deuxieme fils de Jean, nä
a Geneve le 7 oct. 1718, mort le 13 mars 1780,
rec,u mattre orfevre le 20 janv. 1744, fut nomine1
graveur de la Monnaie en 1764. II a collabor£
a de nombreux travaux de son pere ; on lui doit
des monnaies de Geneve, dont les plus remar-
quables sont la triple pistole de 1771 et les
pUtoles de 1770 et 1772. II signait A. D., ANT.
DASSIER et ANTOINE D ASSI ER.
Renseign. de M. P. Stmhlin. — Ütmole. Hirt, monät.
de Genove. A. Ckoi*y.
Basaler, Domaine, ne ä Geneve le 11 mars
1641, mort le 11 d6c. 1719, fut recu maltre
orfevre le 22 nov. 1698, et nomine" graveur de
la Monnaie en 1677. On lui doit les coins de
la plupart des monnaies genev. de cette epoque,
plusieurs anciens prix du College, la belle mi-
daille de l'ouverture du 18'siecle, dite medaille
de la Truite, une medaille de raerite de la
Republiquc, etc.
Rcnseign. de M. P. .SWA/in. — DtmoU. Hi«t monöt
de Genera. — Thirem». Hirt, du College de Genere.
A, Vkoiii/.
Basaler, Jacques-Antoine, fils atne de Jean,
n€ a Geneve le 13 nov. 1715, mort a Copen-
hague le 2 nov. 1759, celebre graveur de m6-
dailles ä portraits. II travailla d'abord sous la
direction de son pere qui l'envoya, ä l'age de
17 ans, ä Paris, chez Thomas Germain, le celebre
orfevre; il se perfectionna dans le dessin a
l'Academie de Peinture et fut öleve de Bernard
et de Roussel. II partit ensuite pour l'Italie,
resida quelque temps ä Turin, oft il grava plu-
sieurs sceaux, et sejouroa une annee entiere a.
Rome, occup^ surtout ä lYtude de l'antique;
presente au pape Clement XII, il fit sa medaille.
De retour a Geneve, il travailla sous la direction
de son pere, cherchant a egaler la llgeretö et
la rapiditö de son travail, mais passa bientöt
en Angleterre, ob il obtint la place de graveur
en second ä la Monnaie de Londres, profitant
de ses loisirs pour graver les coins de medailles
representant plusieurs grands personnages ang-
lais, qu'il fit tremper par Massot, pendant un
sejour dans sa patrie. De Londres il passa ä
St.-Pötershourg, appcl<5 par la czarine Elisabeth,
qui voulait doter son empire d'une belle mon-
naie; il passa trois annees en Russie, jouiasant
d'une grande consideration, et fut admis a faire
la medaille de la souveraine. Sa sanW, alterte
par le cliraat, l'obligea ä repartir pour l'Angle-
terre, mais il moumt pendant le vojage. Outre
Celles deja mentionnees, on cite parmi ses princi-
pales medailles Celles de George II et Charles-
Emmanuel III de Savoie, du duc d'Argyle, da
comte Schuwaloff, Maurice de Saxe, Pope, Wal-
pole, Corneille, Jean de Saconay, etc. D'un
genre plus realiste que son pere, il l'emporte
sur lui par la perfection du dessin et comme
observateur de la physionomie.
Voy. I'art. strivant. A. ChoUy.
Basaler, Jean, fils de Domaine, n£ ä Geneve
le 17 aoftt 1676, mort le 12 nov. 1763, celebre
graveur de medailles. Son pere reconnut ses
talente precoces et les encouragea en l'envoyant
des l'age de 18 ans ä Paris, chez Mauers,
graveur de la Monnaie; il fut aussi eleve de
J. Roettiers. A son retour il fut nommri graveur
de la Monnaie en survivance le 23 juin 1711
et remplit cette fonetion seul depuis la mort de
son pere jusqu'a la sienne; il fut aussi recu
maltre orfevre le 4 avril 1712. La mndicite de
sa fortune l'obligea ä aeeepter d'alwrd des
travaux modestes comme des cacbets, gravure
de tahatieres, pieces d'orfevrerie, etc., mais bien-
töt il entreprit les grandes series de medailles
qui devaient lui procurer la cclöbrite. En 1 728
il se rendit en Angleterre et fut presente ä
George II, qui lui offrit la place de graveur de
la Monnaie de Londres. D. refusa de s'expatrier,
mais il protita de son sejour pour ama&ser des
documents en vue de nouvelles series de me-
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I »avisier
- 343 -
Dautiin
ilaillos. Son caractcre aimable le faisait estimer
de tout le monde, aussi fut-il elu en 1738
membre du Conseil dea CC. II grava a cette
Ipoque plusieurs medailles relatives aux 6vene-
menta contemporains de sa patrie, Celles du Jubil6
de la Reformation, de la priae d'armes de 1736,
de la mediation de 1738, atnai que Celles en
l'honneur du syndic Le Fort, du cardinal de
Fleury et du comte de Lautrec. fitant alle voir
un de ses fils a Turin, il fut presente au roi de
Sardaigne, dont il fit une mldaille frappante de
ressemblance. Moina original et plus claaaique
qu'Hedlinger, avec lequel il 4t*it Ii* d'amitte,
il est remarquable snrtout par le symbolisroe et
le groupement de ses figures allegoriques, la
correction de la forme et la disposition generale
des Sujets. La rapiditg de son travail etait in-
croyable; Fueaslin dit qu'il faisait sauter l'acier
soua ses instrumenta comme un sculpteur fait
sauter le marbre sous son ciseau ; il n'employait
le burin que pour finir.
Son ceuvre, considerable, compte plus de 250
pieces; eile comprend, entre autres: 1) Serie
des rois de France, 72 pieces, non signeea, travail
de jeunease, execute' sous la direction de Bernard,
graveur de la Monnaie de Paris; 2) Serie des
reformateurs, 24 pieces; 3) Serie des rois d'Angle-
terre, 33 pieces; 4) Seile des jetons de l'histoire
romaine, 60 pieces, en collaboration avec ses fils
Äntoine et Jacques- Antoine ; 5) Serie des hommes
celebres du siecle de Louis XIV, 72 pieces; 6) Serie
des theologiens genevois, 12 pieces; 7) Medailles
a portraits de souverains et d'hommes illustres ;
8) Medailles de la Repnblique de Geneve, prix,
evenementa divers; 9) Medailles de merite de la
Republique de Berne; 10) Monnaies genevoisea
de 1711 k 1763. — Le Musee dea Arts decoratifs
ä Geneve possede une collection de sea matrices
pour boltes de montrea, tabatieres, pieces d'or-
fevrerie; le Cabinet des medailles de la meme
ville possede lea coins des medailles des refor-
mateurs et des jetons de l'histoire romaine.
Bxpllc. de» m4i. gnr. par J. Dauier et par ton Uli,
1778, in-8 da 42 pp. — Seiubier, Hirt. litt, de Geneve,
III, p. 304 et 31b. — Rigaud, Renseignem., p. 146. —
Btarignae. Armorial genev. — P. StnmKUn. Cat. de moo.
et nuld. de Genöve, n° 1. — Renselgn. de M. P. Strotklin.
A. Choity.
Daasler, Paul, fils de Domaine, n6 k Geneve
le 13 oct. 1681, mort le 1" janv. 1768, fut recu
maltre orfevre le 4 avril 1712. Rigaud dit qu'il
a travaill£ comme graveur k la Monnaie en 1725.
Rigaud, Renstfigrnöm., p. 147. A. Choitg.
Dasaier, Paul, troisieme fils de Jean, ne" k
Geneve le 21 d£c. 1719, mort ä Aigle le 4 avril
1766, fut recu maltre orfevre le 20 janv. 1744.
A. Choity.
Daudet, Robert, graveur francais, mais dont
le pere, au dire de Sordet, avait 6tc recu babi-
tant de Geneve des 1666, naquit en 1674 ä Lyon
et jouit d'une certaine reputation, mais il ne
faut pa8 le confondre avec un autre graveur
lyonnais du meme nom, plus fameux, qui etait
probablement son fils (1737—1824). Le premier
a grave pour differents libraires genevois des
planches et des vignettes; on en trouve dans
l'edition de 1780 de l'„Histoire de Geneve" de
Spon, dans diverses publications de M.-M. Bous-
quet, comme un portrait de Werenfels, d'apres
3.-J. Meyer, de Bale, grave ä Lyon en 1738 et
publik dans les „Opuscula" du celebre theologien
(lrrvol., 1739); la Vignette du titre est egale-
ment de D., d'apres Delamonce. Le8 „Veritez
capitalea de la religion ..." par Jacques Plantier,
Geneve 1733, renferment aussi une Vignette de
titre par Delamonce et D., et les armoiries du
comte de Rockingham, auquel le livre est d£die,
par ce dernier; etc.
Sordet, DieL des famtlles gener., msc — Rigaud,
ReDaeign., p. 125. — Beliier et Autray, Dick des artütee
de l'ecole fna<;. I, p. 347. A.-J. M.
Daner, Johannes, Maler, aus dem Wallis, im
16. Jahrb. Das Schweiz. Landesmuseum besitzt
zwei spätgotische Altarflogel von ihm. Auf
der Innenseite sind Johannes der Taufer und
die hl. Katharina, auf der Außenseite ist die
Scene aus der St. Nikolauslegende, wo der Heilige
drei schlafenden Mädchen Brot ins Zimmer wirft,
dargestellt. Unter dem Bischof St. Nikolaus steht
die Inschrift: „An honorem Dki omnipotent» est
hoc opvs anno 1626. Procvrahte Prtro Bkvnis-
sekti Johannes Daver." E. Reinkart.
Daumelsen, s. Dumeisen.
Dautun, Daniel, n6 k Morges, vers 1698, mort
ä Bo&aey le 27 oct. 1771, faiseur de boutons,
fut recu habitant de Geneve en 1724, bourgeoia
le 31 janv. 1727 et maltre orfevre le 9 janv. 1732.
Coveile, Liv. des Bonrg., p. 418. A. CkoUy.
Dan tun, Henri-Benjamin, n6 a Morges, vers
1717, vivant encore en 1727, orfevre, fut recu
bourgeois de Geneve le 30 dec. 1743 pour 700 ecus,
1 fusil et 10 ecus k la Bibliotheque.
CovetU, Liv. des Born»., p. 480. A. ChoUy.
Dautun, Jean-ftlie, pasteur et peintre, üIb de
Pierre-Henri D., bourgeois de Morges, descen-
dant d'une famille de reTugies francais, et de
Marie Servien, sa femme, naquit a Lausanne le
12 fevr. 1766. II exerca le St.-Ministere k Paris,
pendant quelques annees, puis a Morges, enfin
k Berne, comme pasteur francais, de 1799 ä 1816.
Sa sant6 l'ayant oblige k quitter Berne, il aban-
donna la carriere ecclesiastique, et s'etablit a
Uuaanne, oü il tint une penaion d'etrangera, ce
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Dautun
- 344 -
David
qui lui permit, toutefois, de suirre son goüt poor
la peinture. D. n'a pas, ä notre connaissance,
fait d'etudes artistiques proprement dites, mais
»'est forme" par lui-meme. II peignit des sujets
historiques, des allegories et des sujets religieux.
II exposa a Berne en 1818 (expos. loa); ce fut
une exception de sa part, car il redoutait la
critiqoe.
Sa fille, Mm* Louise Gaudard-Dautuu, et son
petit-fils, M. le prof. J. Gaudard, possedent un
certain nouibre de ses ceuvres: „Les Hommc-s
illustres de la Suisse"; „La Diete de Stans";
„Attila devant le pape St-Leon"; „Annibal
prenaot le poison"; „ Jesus et la Samaritaine" ;
„Lot conduit par les Anges", des portraits et
de« paysages, dont trois vuea de Lausanne ont
paru a l'exposition du „Vieux-Lansanne", en
1902. M,u* Duvillard, ä Lausanne, etMm»Veillon,
ä Bale, ont egalement des oeuvres du peintre,
leur arriere-grand-pere. Plusieurs de ses tableaux
sont de grande dimension, sartout celui des
„Hommes illastres de la 8uisaeB, qui a 6te exe-
cute vers 1829, et qui mesure 2,3 m de large,
sur 1,52 m de haut. II represente une reunion
fictive de plus de cent peraonnages ayant acquis
une celebrite" dans divers genres; pour la resscm-
blance des portraits, le peintre a tirö notamment
parti du livre intitulö: „Helvetiens berflhmte
Manner in Bildnissen, von Heinr. Pfenninger,
Mahler, nebst kurzen biographischen Nach-
richten" par Leonard Meister (Zürich 1799). Ce
tableau a 6t6 Photographie par M. le pasteur
Vionnet, promoteur de la section historio-
graphique du Musee cantonal vandois. Un
tableau du meme artiste, „La mort de Winkel-
ried", a et£ donne ä la rille de Sempach, par
un anonyme, ä l'occasion du cinquieme centenaire
de la bataille de Sempach, le 9 juillet 1886.
D. fut membre du Conseil academique de
Lausanne, et l'un des fondateurs des Ecoles de
cbaritl de Lausanne. II est mort le 26 mai 1882.
Rena, de A. de Cnr—a*. archivtote cant., J. ffaudard,
prof., il"* M. l>*vinard, €k.Vuill*rmtt 4 Luuaone. —
Cat. expos. du Yieux-Lansanne, 1903. Li. MUvüle.
Dautun, Thomas, fut recu maltre orfevre a
Geneve le 20 janv. 1744. A. CkoUg,
Daverio, Amilcare (Hamilkar), Zeichner und
Kupferstecher, wurde 1806 in Mailand geb., wo
sein Vater, Don Michele D., Geschichtsforscher
und Staatsarchivar in der Biblioteca Ambrosiana
war. 1814 siedelte die Familie nach Zürich
Aber, wo sie 1819 ins Bürgerrecht aufgenommen
wurde. D. erhielt den ersten Zeichenunterricht
bei Maler K. Schultbefi, wurde dann Schüler von
G. Chr. Oberkogler, bei welchem er auch das
Stechen in Kupfer lernte. 1824 kam er an die
Akademie der schönen Künste nach Florenz,
zeichnete unter P. Ermini und widmete sich
unter Rafiael Morghen der Kupferstecherkunst.
In dortigen Kunstlerkreisen war er sehr beliebt.
Er befreundete sich besonders mit dem Maler
J. C. Weidenmann, der auch sein Porträt malte,
das sich in Zürcher Privatbesitz befindet. Nach
dem Tode seiner Gattin 1844 zog er nach Venedig,
mußte Bich aber bald darauf, infolge geschwächter
Sehkraft, ganz ins Privatleben zurückziehen und
starb im Jan. 1874.
Im Summsitze der Familie D. in Vergiate in der
Nähe des Langens ees befindet sich eine Sammlung
seiner Kupferstiche und Zeichnungen, worunter
viele Portrats von Zürcherfreunden. In den Lokal-
ausstellungen der Zürcher Kunstgesellschaft 1825
und 1827 stellte er verschiedene Kreidezeich-
nungen aus, unter anderen die „Madonna del
Granduca" nach Rafiael, die er auch als Litho-
graphie herausgab. Seine bedeutendsten Kupfer-
stiche, von denen Nr. 2, 3 und 5 in der Samm-
lung der Zürcher Kunstgesellschaft sich befinden,
sind: 1) „La Visionedi Ezecchiello" nach Rafiael,
gr. fol.; 2) „I Pastori al Presepio" nach Ghir-
lnndajo, gr. fol.; 3) „La Deposizione" nach Peru-
gino, gr. fol.; 4) „LaTrasfigurazione" nach Giotto,
gr. fol. ; 5) Selbstportrat des P. P. Rubens, mit
dem Wappen und der Dedikation an H. J. Escher
in Zürich, 4°. H. AppetuelUr.
David, Emile-Francois, naquit a Lausanne le
25 fevr. 1824, d'une famille de refugies francais,
originaire du Dauphine. II commenca ses etudes
de peinture ä Geneve, sous la dlrection de Menn,
et sc rendit de lä ä Paris, en 1845, oü il paasa trois
ans dans l'atelier de Ch. Gleyre. Au printemps
de 1846, il partit avec Etienne Duval pour l'Italie
et fit ä Capri ses premieres etudes du Midi. II
s'enchanta si bien de ces paysages aux lignes
classiques, „plus grecs que la Grece", disait-il
lui-meme, que des lors il s'y donna tout entier,
revenant passer tous ses hivers en Italie, sauf
quelques rares exceptions, durant les quarante
annees que dura sa carriere de peintre. Ce fut
Rome qui le fixa le plus longtemps, et Ton peut
dire qu'il decouvrit, au point de vue pictural,
les environs merveilleux de la Ville Stemel le.
II en multiplia les Stüdes, qui servirent de base
ä la plus grande partie de son oeuvre. II y con-
sacrait ses journöes au travail, et pasaait volon-
tiere ses soirees au fameux Cafe" Greco; lä il
connut Harpignies, Francais, Hamon, Heilbuth
et d'autres artistes francais ou Strangers, qui
tous appreciaient fort son jugement sain, sa fine
culture, sa conversation charmante et spirituelle.
L'ete, il sejournait au bord de la mer, et c'est
ä l'un de ses sejours, ä l'Arriccia, que nous de-
vons une de ses plus belles series de dessins.
En 1858, il se maria avec M,u Louise Mercier,
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David
- 345 -
David
de Lausanne, issue egalement d'tme ancienne
famille de räfugies francais. En 1864 il revint
detneurer quelque temps en Suisse, dans sa
pittoresque proprio da Languedoc; il admirait
les beautes de la nature alpestre, mais ne trouvait
pas qu'elles se prfttassent ä la peinture. Auasi
cette periode fut-elle relativement peu productive
et se laiasa-t-il bientot ressaisir par l'Italie, a
laquelle il resta fidcle jusqu'a la ftn. II entre-
prit cependant, en 1870, un voyage en Grece;
oblige, ä cause du brigandage et de la rigueur
de l'biver, de renoncer ä son projet de courir
le pays, il se borna ä visiter Athene«, oü il fit
de nombreuse8 «Hudes, et Corintbe, dont il fixa
le Souvenir dans deux belles toiles, ses deux
„Fontaines de Corinthe." Puis il pouasa jusqu'a
Constantinople, et fut ravi des splendeurs du
Bosphore, dont il a laisse aussi un fort beau
paysage. II sejourna successivement a la Riviera,
Menton, Pegli, Nervi, puis a Pise, mais revenait
toujours avec predilection a Rome, oü il est mort
le 27 nov. 1891, et oü il a sa tombe.
D. fut avant tout un artig te consciencieux,
£pria d'ideal et de poesie. Si son oauvre n'est
pas tres considerable, bien que d6jä fort impor-
tante, cela tient au soin qu'il mettait k peindre
chacune de ses toiles. II lui arrivait de les
regratter jusqu'a trois fois lorsqu'il n'en etait
pas content Aussi tous ces tableaux sont-ils
des morceaux acheves, sauf un ou deux de ses
demiers, qu'il ne put pas terminer. Iis se dis-
tinguent par la douceur du coloris, qui vient de
ce que presque toute sa vie il peignitde prtference
des effets de soir, — ce ne fut que vers la fin
de sa carriere qu'il sembla chercher une nouvelle
voie en peignant des paysages du matin et en
accentuant ses bleus et ses verts -- par leurs
ciels lnmineux, la beante" classique de l'ordon-
nance, la profondeur de l'borizon, la transparcnce
de l'air. Au d^but il placait volontiers dans ses
paysages des personnages mythologiques, qui
repondaient ä son besoin de poesie et Itaient
sans doute une reminiscence du temps qu'il avait
passe" chez Ch. Gleyre. Plus tard, il y mit ca et
la des personnages modernes iBoles, tels qu'un
cure\ un berger; des moutons, des buffles; sou-
vent le paysage seul lui suffit.
Du 7 au 24 juillet 1892 eut Heu ä Lausanne
une exposition de ses ceuvres, qui fut une re>£-
lation pour bien des gens. D. e'tait en effet d'une
teile modestie qu'il ne chercha jamais ä faire
parier de lui; il n'exposa guere et ne consentit
k vendre que fort peu de ses toiles. C'ätait un
paysagiste de grande valeur, tres appreciä des
bons juges, mais pas assez connu du grand
public. Lui-meme ne se preoccupait pas de le
conquerir, travaillant pour ramour de l'art,
rarement satisfait de ce qu'il faisait. II disait
volontiers: „Des Stüdes, tout le monde en fait,
et de bonnes si l'on y prend peine ; des tableaux,
c'est plus rare", laissant entendre par la que
les tableaux, meme de paysage, — or il n'a
peint que des paysages, et des paysages du
Midi, — doivent porter la marque personnelle
de l'artiste.
Voici ses oeuvres principales: „Lisiere de
Castel-Fusano" (1866); „Le Bosphore" (1876);
„Les Monte Sabins vus de la Campagne de Rome"
(1877); „La Via Caasia" (1877), actuellement au
Miieee de Geneve; „Le Chemin de Tibere, k
Capri" (1878), au Musee de Bale; „Le golfe
d'Argos", avec figure de Demosthene (1880);
„La naissance de Venus" (1888), au Musee de
Geneve; „Le port d'Ostie", reconstitution du
temps de Pempire romain (1886); Les deux
„Fontaines de Corinthe" (1886 et 1890); „Clairiere
ä Castel-Fusano" (1890), au Musäe Arlaud, k
Lausanne; „Marine a Capri" (1891), propriete"
de la Confederation et deposee au Musee de
Neuchatel; „Le lac de Nemi", inacheve" (1891);
„Polypheine", au Musee Arlaud. Tous ses autres
tableaux, au nombre d'environ 26, se trouvent,
ä Lausanne, chez des particuliers et k Geneve.
En dec. 1908, Mn>* Veuve David a fait don k
FEtat de Vaud, en vue de la creation, au Musee
de Lausanne, d'une „Salle David", de toutes les
tEuvres de son mari qn'elle possedait encore,
c'cst-a-dire d'une grande partie de Poeuvre totale.
II faut y ajouter de nombreux dessins et Stüdes
k l'huile, Sur toile et sur bois.
duz. de Iauh,, 28 nov. 1891. — Journ. de Ganove,
2 döc 1891. — Lettre d'Mt Duval au paintre J. Renevier,
en partie reproduite par la Gas. de Lang., 80 janv. 1S92.
— Emert Tiuot, Lettre« et eonvenin, ibid., 2 jnill. 1892;
ibid., 7 jolll. 1892. — CU. Kotila, L'cBnvre d'Emile David,
ibid., 19 et 21 jnill. 1892. — E. Tiuot, Emile David,
Jonrn. de Geneve, 24 jnill. 1892 (tnppl.). — Pk.Ootkt,
SuIim Uber., 24 jnill. 1892. — P. M., L'expoa. David,
Estafette (Lau«.), 26 jnill. 1892. — E. Tiuot, Le peintre
suiiwe E. David, L'Art, 1892, LIII, p. 98. — Jahresber.
b<jrn. Kstrer. 1891, p. 91. — ». Ttchnrnrr, Schweiz.
Rundsch., 1 892. — Bibl.Univ., ebron. euisujanv. 1892.
— E. Tiuot. Sur la tombe dT5. David, La Suiase rom. ilL,
II, n° 4, 1B nov. 1895. — N. Z. Ztg. 1896, nÄ 197. —
Cat du Mas. Rath, ii. 1897, p. 19. A. VuUUmin.
Darld, Friedrich, s. Friederich, David.
David, Jacques-Louis (Luigi), s. Davide, Giac.
Lodov.
David, Jean et Nicolas, freres, etaient habi-
tants de Geneve et mattres orfevres associes en
1621. A.Choüy.
David, Nicolas, n£ ä Chavanne (bailliage de
Morges), fut recu domicilii k Geneve en 1783
et mattre orfevre le 18 oct 1784. A. CkoUy.
David, Theodore-Pierre-Maurice, fils d'j£mik-
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Davide
— 346 -
Davinet
Fran^via D., est ne" ä Lausanne le 26 juin 1869
et mort & Paris le 3 mai 1902. Jnsqu'ä Tage
de 15 ans il veV.ut en Italie, oü ses parents
s'ltaient fixes, puis sejourna quelques annces a
Lausanne, pour y Computer son Instruction. Des
son enfance, il avait monträ un goüt prononce
et tres sur pour les arts et pour les antiquites.
En 1889, il revint a Rome, et recnt ses premieres
notions de modelage d'uii habile sculpteur sur
bois, Giuseppe Berardi. En 1892, il entra a
l'Ecole des arts industriels de Geneve, oü il
6tudia spgcialement le modelage et la taille de
la pierre sous la direction de Salmson et de
Jacques. Enfin, k Paris, il fut d'abord elcve de
Puecb, ä l'atelier Julian, mais bientöt il fonda,
avec quelques amis, un atelier dont la direction
fut confiee ä Dampt II obtint en 1900 au Salon
suisse, a Paris, une niention honorable pour son
buste, en bronze, du chanoine M., de Trient; il
y avait exposl egalement un buste de „Vieille
Valaisanne." Comme il est mort tres jeune, il
n'avait pas encore donn<5 sa marque et n'a
laisse" que peu d'oeuvres achevees; mais celles-ci
temoignent d'un talent röel, empreint de simpli-
cit€ et de probitl, et qui semblait promettre
beaucoup. Mentionnons encore une „T6te de
petit berger tourangeau", le „Portrait de M"'« V.",
exposä k Vevey en 1901, une „Tete de jeune
fille" et le buste de M. M. k Paris. Ces deux
dernieres oeuvres doivent elre coulees en bronze.
D. prit part, en 1901, au concours pour le
moDument Bally, ä Schönenwerd, et remporta
un second prix. II avait conserve son goftt pour
les antiquites, et sc delassait de ses travaux de
statuaire en sculptant sur bois et en dessinant
des meubles artistiques, qui malheureusement
sont restes k V€to de projets. A. Vullicmi».
Davide, Antonio, Maler, aus Lugano, Sohu
des Giac. Lodorico D. (s. d.), wurde 1698 in
Venedig geboren. Er war schon mit 20 Jahren
im Porträtfach tüchtig und malte die Bildnisse
verschiedener forstlicher Persönlichkeiten und
hoher geistlicher Würdenträger, so dasjenige
des Papstes Clemens XI. A. Drevet, D. Rossi,
G. Massi, Jariat, Westerhout u. a, haben seine
Werke gestochen. D. soll auch eine Madonna
von Correggio in Kupfer geätzt haben, welche
Arbeit jedoch von einigen seinem Vater zuge-
schrieben wird.
Boll. stor. 1886, p. 188—189. — Bertolotti. Art.
svin. in Roma, p. 60, 71. — FüÜli, K.Lex. I, p. 194.
A\ Zr. Oirard*
Davide, Giac. Lodovico, Maler u. Kupferstecher,
wurde 1048 in Lugano geboren. Er begann seine
Studieu in Mailand als Schüler Franc. Procaccinis
und Gianbatt. Cairos. In Rom war er Schüler
von Carlo Cignani. Er malte größere historische
und religiöse Stücke, hauptsächlich für Paläste
und Kirchen. Auch im Porträtfach leistete er
Vorzügliches. Viele seiner Werke vervielfältigte
er in Stichen und Radierungen. So wird eine
„Kreuzabnahme" mit dem verschlungenen Mono-
gramme L. D. mit ziemlicher Sicherheit ihm
zugeschrieben; auch radierte er eine Madonna
nach Antonio Allegri. In zwei Briefen vom
13. Okt 1691 und 23. Febr. 1692 an den Präses
und die Bauherren der Misericordia Maggiore
zu Bergamo anerbot sich D., für die dortige
Kirche Sta. Maria Maggiore 14 Bilder um die
Summe von 3500 Scudi zu malen, unter Berufung
auf ähnliche Werke, die er in Rom, Bologna,
Parma, Mantua und Venedig ausgeführt hatte.
In letzterer Stadt schuf er im Palazzo Albrizzi
ein Kolossalgemälde, bez. Lud. David F.: „Zeuxis
malt die Helena für den Tempel der Hera zu
Kroton." Aus einem Kranze jugendlicher Schön-
heiten sucht der altgriechische Meister das
Vollendetste heraus, um sein Ideal zu schaffen.
Bemerkenswert ist ferner eine „Geburt Christi"
in San Silvestro zu Venedig. D. war auch Schrift-
steller. In Rom erschien in drei Teilen von ihm
das Werk: „Disinganni delle principali notizie
ed erudizioni delle Arti piü nobili del Disegno"
mit dem Leben Ant. Allegris. D. starb um
1728 oder 1730.
OideUi, Dil., p. 81. — Biancki, Art. tic, p. 56—66.
— Füßli. Best. Kstler IV, p. 65. — FiOli, K.-I-ei. I,
p. 197. — A'agler. HoDOgr. II, p. 467; IV, p. 881, 884,
388. — Boitari-TicoMxi, Racoolta, III, p. 361— 869;
VIII, p.464. - UuM. Kün.tlerbr. II, p. 862-867.—
Boll. »tor. 1885, p. 188 — 189, 224. — Bndliot. MonogT.
I, Nr. 848. — Frwtrini, Sri»», ital. I, p. 401. — Berto-
lotti, Art. sti'zi. in Roma, p. 60, 71. — Mmario. Maestri
com. II, p. 162. — Lnmi. Storia pitt. IV, p. 148. —
De Boni, BiogT. degli Art., p. 276. — Nagür, K.-Lex.
III, p. 295. E. L. Girard.
Davinet, Eduard, Architekt Geb. am 23. Febr.
1839 in Pont d'Ain (Frankreich), besuchte er
die Schule von Bourg (De> de l'Ain) und hatte
dort Gustave Dort zum Schulkameraden. 1866
kam er nach Bern zu seinem Schwager, dem
Baumeister Fr. Studer-Davinet, dem Erbauer des
Bundesrathauses und des Bernerhofes, in die
Lehre. Indem er 1862, dem Wunsche des Prof.
Bäumer folgend, zu diesem nach Stuttgart zog,
war er als dessen Schüler drei Jahre lang, bis
1864, am Bau des in maurischem Stil gehaltenen
königl. Schlosses Wilhclma beschäftig. 1864
wurde I). von seinem Schwager zur Leitung des
Baues des Hötels „Victoria" nach Interlaken
berufen und widmete sich hauptsächlich Hotel-
bauten; unter anderen entstanden in dieser Zeit
außer der „Victoria" die Hötels „Jungfrau",
„Rietschard- Melropole", „Beau - Rivage" in
Interlaken, „Gießbach", „Spiezerhof", „Rigi-
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Dazan
- 347 —
]>e ChevrenB
Kulm" u. s. w. 1875 schlug D. seinen Wohn-
sitz bleibend in Bern auf, entwickelte bicr
eine große Th&tigkeit für das Zustandekommen
der Kirchenfeld-Unternebmung und beschäftigte
sich mit der Ausführung vieler Villenbauten.
Daneben war er auch für das Ausland thätig;
die Erstellung des Hötels „Römerbad" in Baden-
weiler wurde ihm anvertraut, und für die Ent-
wickelung der Kurorte Ajaccio auf Korsika,
Lanjamn in Süd-Spanien lieferte er Entwürfe.
Seit 1890 bekleidet er das Amt eines Inspektors
des bern. Kunstmuseums. Für seine vielfachen
Verdienste, namentlich um die Förderung der
Kunstbestrebungeti in Bern, ehrte ihn die Burger-
gemeinde von Bern am 6. Dez. 1899 durch die
Schenkung des Bürgerrechts. Seit 1903 ist D.
Mitglied der eidg. Kommission der G. Keller-
Stiftung, ff. TMtr.
Dazan, peintre, sejourna ä Geneve ä la fin de
1783; d'apres ses annonces il avait le coloris
flatteur et faisait les portraits en miniature pour
un louis, ressemblante au gre" des mndeles, qu'il
ne tenait paa longtemps, 4tant fort exp£ditif.
Feuille d'avis de 1788. A. CkvUy.
De Bernard I», Bernardo, Architekt, wurde
in Lamone bei Lugano am 8. Sept. 1807 geboren.
Nachdem er seine Studien in Pavia absolviert,
ging er nach Wien, wo ihm die Wiederherstellung
und der Umbau des Lichtenstcin'schen Palais
übertragen wurde. Er blieb auch sp&ter der
Liebling des Prinzen und nahm kurz darauf die
Stelle eines kaiserl. Hofarchitekten ein. Zur
gleichen Zeit erhielt er den Auftrag, den er
glänzend ausführte, an der ersten Weltausstellung
in London die österreichische Malerei durch
dekorative Arbeiten, in denen er Meister war,
zu vertreten. Er war ebenfalls Maler und Zeichner.
Ein Landschaftebild, ein Panorama von Lugano,
ist im Besitze des Herrn Francesco Lampugnani
in Sorengo (bei Lugano). Er starb in Budapest
den 17. M&rz 1868.
Bianrhi. Art. tic, p. 57. — Mittig. des Hrn. Prof.
Ferrit in Lugano. J. Bfka-CutUnjnola.
De Bernardl», s. auch Bernardis, de.
De Beyer, s. Beyer, de.
DöbllJ, F. C, war ein geschickter Bildnismaler
des 18. Jahrh., der zur Zeit der französischen
Revolution in Solothurn gute Portrate in Oel
und Genrestücke in Aquarell malte. Ob er als
Emigrant sein Asyl in der Schweiz suchte, oder,
was ganz annehmbar wäre, seinen Namen Döbele
französisierte, kann nicht angegeben werden, da
jede schriftliche Spur von ihm in Solothurn fehlt
Ich selbst erinnere mich noch, in meiner Jugend
viel von ihm gehört zu haben, sah auch oft sein
Monogramm auf verschiedenen Bildern. Von ihm
ist vieles im Privatbesitz und bei Antiquaren;
so z. B. das Portrit des Obersten Gobenstein,
ein Kniestück in Oel, datiert 1792, und „Zu
Landvogte Zeiten", ein Aquarell, bez. „l)6bilj
1796", bei Herrn Lüthy-Schwaller in Solothurn;
letzteres war in Solothurn 1887 unter den Werken
aus soloth. Privatbesitz ausgestellt
Hat. 1887. — Mittig. 0. ürun.. Zttter-Collin.
Debrlt, Isaac, a6 a Geneve le 3 mars 1681,
mort le 7 avril 1 748, apprenti chez Pierre Bouchet,
fut refu maltre orfevre le 27 avril 1712.
A. Choüy.
Debrlt, Pierre, fils du prec&lent, ne" ä Geneve
le 11 nov. 1711, mort le 27 avril 1769, fut recu
maltre orfevre le 26 mars 1734. A. CkoUg.
Debrlt, Jean-l/ouis, fils du precldent, n6 a
Geneve le 2 mai 1763, fut recu maltre orfevre
le 8 fe>r. 1777. A.ChoUs.
De Broc, s. De Brot.
De Brod, s. De Brot.
De Brot, Henri- Francois (= I )e Brod ou de Broc),
armurier, ciseleur, n£ k Neuch&tel le 31 dec.
1681, mort en 1750. II travailla comme armu-
rier ä l'arsenal de Berne, puis revint se fixer
dans le canton de Neuch&tel. Le Mus6e de cette
ville possöde deux fnsils signes „De Brod." L'un
d'eux est attribue" a Henri De Brod, fils de Henri-
Francois. Le Musee national conserve egalement
une arme sign^e „De Brot", un mortier k main.
Mus. Neuch. 1897, p. 234. — Cat. Art anc, Expos.
Qeneve 1896, p. 824. — Mos. nat, XI» rapport, 1902,
p. 57. M. MorA.
De Carro, Gereon, n6 a Geneve le 2 nov. 1655,
mort le 13 fevr. 1724, apprenti chez Etienne
Martine, fut recu maltre orfevre le 2 juill. 1679.
A. CkoUy.
Decaatro, Jacques-Timothee, ne" ä Lausanne
vers 1724, mort le 7 fe"vr. 1788, fut recu habi-
tant de Geneve le 24 die. 1753 et maltre orfevre
le 12 avril 1763. A. CkoUg.
De Cerre, Andre\ n6 a Geneve le 12 sept
1718, mort k Moisin (Savoie) le 26 nov. 1768,
fut recu maltre orfevre le 16 mai 1746. A. CkoUy.
Dochanlls dit Francheville, Pierre, u6 k Geneve
le 13 aoüt 1712, mort le 19 janv. 1762, refu
maltre orfevre le 13 mai 1741, s'associa la meine
annec avec Pierre Brun. A.Cho»?.
De Chevenlx. „1573. Regu LX s. (decense)
de Mestrez Abraam De cheveux pintre et verrier,
natifz de la ville d'Arbois, Franchc-Conte" de
Bourgonnye, pour avoir estez repeeuz bourgeoys."
Extr. dos man. d« Lausanne par B. Dumur.
Ch. VuHUrm«.
De l'hevrena, Jean, etait maltre orfevre a
Geneve de 1630 a 1645. A. Ck*»9.
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Deckioger
- 348 -
Deggeler
Decklnger, Jean, orfevre k Friboorg. II est
mentionne' k la date du 9 oct, 1666 dans le re-
gistre des baptemes de la collegiale dcSt.-Nicolas,
& propos de la naissance de son fils Jean-Tobie;
il 6tait originaire d'Ulm. Max dt TteXtermann.
Deckler, Karl, orfevre. II est mentionne dans
le recensement de la rille de Fribourg de 1811.
Ce document nous apprend seulement que D.
6tait alors cflibataire, äg£ de 26 ans et qu'il
habitait la maison de l'orfevre Handeshagen.
C'elait probablement un ouvrier de ce dernier.
Max dt TechUrmann.
Deckler, Karl Friedr., Maler nnd Dekorations-
maler, gebnrtig von Bretzingen (Baden), bildete
sich um 1850 in Karlsruhe aus und war dann, von
1860 bis circa 1890, in Luzern thätig. Aus dieser
Zeit stammen von ihm: Sgraffito-Zeicbnungen
am Knuselschen Hause, Weinmarkt Luzern;
Gnomenfries auf Axenstein; Deckenbilder der
Pfarrkirche Sursee, Intarsien-Imitationsmalerei
eines Scbrankes der Kunstgesellschaft Luzern.
Deren Katalog der Jubiläumsausstellung 1889
(Nr. 406—412) verzeichnet von D.: Portr&t von
Erzbischof £. Lachat; „ChriBtuskopF; „Elektro"
(Kohlenzeichnung); Selbstportrat; „Ariadne";
Aquarelle; Porträts nach Photographien; Ent-
würfe zu Theaterscenen. An der Turnusaus-
stellung 1874 (Luzern) war er mit dem Bilde
„Hector empfiehlt den Göttern sein Kind" ver-
treten, an dem die Kritik die stilgerechte Auf-
fassung und technische Begabung lobte, dagegen
die Annäherung an die französische Dekorations-
malerei der Kaiserzeit bedauerte. D. lebt zur
Zeit in Freiburg (Breisgau).
T.chamer, Kstb. 1875 (fttr 1874), p. 8.
franM Htintmann.
Decor, Isaac, fils du suivant, ai ä Geneve le
19 aoüt 1741, apprenti chez Jean Gay, fut recu
maltre orfevre le 10 sept 1773. A. C\oi*y.
Decor, Samuel, ne" k Geneve le 14 janv. 1713,
fut recu maltre orfevre le 21 f£vr. 1736. A. CkoUy.
De Crouz, Jaquet, orfevre, fut recu bourgeoia
de Geneve le 12 dec. 1458 pour 8 florins. A. ChoUg.
Decrue, Paul-Henri, u6 k Geneve le 19 juillet
1812, eleve du ciseleur Dätalla, chez lequel il
avait da entrer de fort bonne heure, fit ensuite
nn sejour de plusieurs annees k Paria, puis k
son retour k Geneve ouvrit un des importants
ateliers de la „fabrique." C'ltait un bon orne-
maniste, qui dessinait egalement le portrait avec
facilite' et auquel on doit de bons paysages k
l'aquarelle. II fut un membre z61e de la Socigte'
des ArU et mourut le lwnov. 1894.
Procis-rerb. de« aeanc g<$n. de la Soc des Art«, XV,
p. 16. A.-J. M.
De Curnet, Pierre, ne" k Geneve le 4 nov. 1731,
fut re$u maltre orfevre le 29 mai 1757. A. CkoUy.
Dedline, Joh., s. Dettling, Hans.
DefllippiB, Antonio, Architekt, wurde 1817
in Lugano geboren. Er begann seine Studien
an der Brera in Mailand, wo er das Diplom
eines Architekten erhielt Von da aus begab er
sich nach Rußland. In St. Petersburg beteiligte
er sich unter dem Architekten Ant. Adamini am
Bau der Paläste Voronzoff und Strogonoff sowie
am Bau des Palastes der russischen Kongregation.
Im Auftrage der Regierung führte er mehrere
Bauten im Gouvernement Tornhoff aus. Nach
22jährigem Aufenthalt in Rußland kehrte D.
nach Lugano zurück, wo er mehrere bemerkens-
werte Bauten errichtete und den Plan zum kant.
Gerichtsgebäude und Strafanstalt lieferte. Er
starb am 26. Nov. 1885.
v. Teckamer. J&hresbor. born. Kstrer. 1886, p. 78. —
Afcmcäi. Art. tic, p. 58. B. L. Oirard.
De Frenel, Guillaume, s. Frenel.
Degen (Daegen), Hans Konrad, wird 1695 in
die Zunft zum Himmel in Basel als Maler auf-
genommen; vor seinem Tode — Todesjahr un-
bekannt — muß er Basel wieder verlassen haben.
Werke seiner Hand sind nicht nachweisbar.
D. Burckhardt.
Deggeler, Hans Kaspar, „Kunstmaler", aus
Schaffhausen, 1691—1755. Daß er jener (Jo-
bannes) Deggeler (Degler) gewesen, von dem,
als einem Schüler des Joh. Andreas Wolf in
München, bei Füßli und ausführlicher bei Nagler
die Rede ist, erscheint sehr unwahrscheinlich.
Es ist auch sonst nichts über ihn bekannt.
Aus d. genealog. Register. Vogltr.
Deggeler, Hans Leonhard, „Kunstmaler8, aus
Schaffhausen, geb. 1702. Da er zuletzt in Bruchsal
lebte, wo er auch 1744 starb, ist vielleicht er
der Lehrer des Elsässers Joh. Kaspar Heilmann
(Füßli, K.-Lex. I, p. 311, wonach freilich die
Lehre nicht auswärts, sondern in Schaffhausen
selbst erfolgt wäre). Weiteres ist nicht bekannt
Ana d. genealog. Register. Vogter.
Deggeler, Johannes, Kupferstecher, aus Schaff-
hausen, geb. 1761, scheint ein bewegtes Leben
geführt zu haben ; war einmal Gastwirt zu Flawi],
später Lehrer in Schaffhausen, wo er 1842 starb.
Weiteres ist nicht zu erfahren, und Stiche mit
seiner Unterschrift kennt man nicht.
Aus d. penoalos:. Register. Vogler.
Deggeler, Ursula, Malerin, geb. am 25. Sept.
1795, gest 1867. Aus früheren Jahren ist nichts
bekannt ; später lebte sie mit ihrem Gatten, dem
zürch. Maler Wilhelm Rudolf Scheuchzer, bei
dem sie kurze Zeit Zeichenunterricht genoß, in
München. 1876 waren in Schaffhausen aus
Privatbesitz ausgestellt: Porträt eines lOSjähr.
Mannes; «Neapolitanerin mitKind"; „hLFamilie"
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Dehanne
- 349 -
De la Harpe
nach Riepenhausen. Sie hat in Zürich Miniatur-
Porträts (von sehr verschiedener Qualität) gemalt
Ana d. genealofr. Register. — Kat d. Ausst. von 1876.
— N.-Bl 4. K.Ge«. ZOrich, 1867, p. 2. VogUr.
Dehanne, David, etait orfevre a Geneve en
1616. A. Ooüy.
Dehanne, Etienne, fils du precedent, etait
orfevre ä Geneve en 1613. A. CkoUy.
De la Chana, Alexandre, ne" ä Geneve le
19 janv. 1703, mort le 23 juillet 1765. II etait
le petit-flls de Jacob Bordier, mattre orfevre,
cousin gennain de Jacques Bordier, le celehre
peintre en email, collaborateur de Petitot, dont
il a passe* pour avoir connu tous les secrets et
les proeödes ; il a meme sign£ un de ses ouvrages
en se designant comme „successeur de Bordier-
Petitot" Orpbelin de bonne heure, il eut des
commencements difficiles, mais arriva par son
talent a une modeste aisance. Comme peintre
sur email il occupe un rang trea honorable dans
l'ecole genevoise apres Petitot, Thouron et
Bordier; ses oeuvres sont glneralement des
copies. II institna l'Hopital general comme son
legataire universel et laissa ä la Bibliotheque,
pour faciliter les debuts des jeunes peintres,
plusieurs livres d'art et six Imaux, actuellement
deposes au Musee Rath, entre autres le portrait
du ]>ere de Petitot, d'apres celui-ci, copie digne
du modele, et ceux du peintre Jacques Bordier
d'apres De Troy et du duc de Cumberland
d'apres Gardelle. On connatt auasi de lui une
„DanaS" et les portraits de Benedict Pictet et
de Jean-Francois Pictet, son fila, pasteur, pro-
feaseur et bibliothecaire.
Sordet, Dict des famillös geuev., mac. — Hiynml,
Renseign., p. 114. — De Mcmiat, Dict I, p. 145. —
Molmier, Dict dog (Smaillaurs, p. 26. — Cat da Mus.
Rath, 4d. 1897, p. 96-97. - Grifft, Notices geneal
III, p. 168. A. CkoUy.
De la Comba, Claude, peintre du 15* siecle, en
1472 ä Lutry. Cette famille est ancienne ä Lutry ;
on la trouve deja au 14* siecle et peut-etre au 13*.
Dans un album de la Bibliotheque cantonale de
Lausanne se trouve un dessin d'apres De la
Comba, avec l'inscription suivante: „Costume des
vignerons de Lavaux dans le 15* siecle, d'apres
une vieille peinture conservee aux archives de
Lutry, peinte par Claude de la Comba de Lutry
en 1472." Le vigneron et la vigneronne repr£-
sentes par le dessin susdit sont tres interessant«
et denotent un artiate de valeur.
Renseign. d« B. D%m%r. Ck. VuilUrmet.
De la Combe ou Lacombe, Francois, ne vers
1597, baptisä a Geneve le 24 aoftt 1600, mort
ä Geneve le 17 sept. 1667, apprenti chez Etienne
Archimbaud et Melchior Caille, fut maltre or-
fevre, puis h6te des „Treize Cantons" et ensuite
des rBalances." A. Ckoüy.
De lacombe ou Lacombe, Jean, n6 k Geneve
le 9 mars 1702, mort le 29 fevr. 1732, fut recu
maltre orfevre le 3 fevr. 1724. A. Choüy,
Delacombe, s. auch Lacombe.
De la Coste, Jean, fut re^ju maltre orfevre
ä Geneve le 25 juillet 1684. A. CkoUy.
De la Courtine, Jean, ne ä Geneve le 5 nov.
1601, mort le 18 oct 1667, apprenti chez David
Dehanne et Pierre Pernet, fut maltre orfevre.
A. CkoUy.
Delacroix, Jean, u6 k Geneve le 13 oct. 1621,
mort le 10 nov. 1670, etait maltre orfevre.
A. Choiey.
De la Fontaine, Etienne, fils de Pierre II,
ne ä Geneve le 10 fevr. 1610, mort le 20 mars
1683, fut potier d'eiain ; sa marque ne porte que
ses initiales e£l
Cat. Art. anc Geneve 1896, n** 2788 et 2787.
A. Choiay.
De la Fontaine, Pierre I, ue* k üsineus vers
1527, mort le 8 mars 1597 a Geneve, potier
d'etain, fut recu bourgeois de cette ville, oü Q
ötait Stabil depuis quinze ans, le 26 nov. 1556.
CvetlU, Ldv. des Bonn;., p. 252. A. Ckouy.
De la Fontaine, Pierre II, fils du precedent,
baptisl k Geneve le 9 sept 1572, mort le 19 nov.
1627, potier d'etain, fut nomme membre du
Conseil des CC en 1612; sa marque ne porte
que ses initiales p£l A. CWy.
De la Orange, Gabriel, arebiteete, xA et mort
ä Lausanne, baptise le 4 fevr. 1716, mort le
28 aoüt 1794, fils de Guillaume D. et de Jeanne-
Francoise Cottonet. Guillaume D. etait originaire
de Buxi (Bussy) en Bourgogne, mais des an
moins 1741, ses descendants figurent en qualite
de ressortissants de Rolle.
En 1747, il fit avec son frere Jean-Pierre,
sur les instances des Lausannois et sur la de-
mande du gouvernement bernois, un de vis de
reparations ä la Cathädrale de Lausanne; les
travaux furent executes dans les annees 1747 ä
1749, probablement sous leur direction. Jean-
Pierre, ne* ä Lausanne et baptise* le 17 fevr. 1700,
mort dans la meme ville le 12 oct 1763, releva
les profils des portes de St-Pierre et de St-Fran-
cois, a Lausanne.
A. de Croiuca, archivixt» cant vaud. — Martignier et
de Croutat, Dict bist, p. 494 et 495. Li. Mihrille.
Delagriin^re, Henri, n6 a Geneve le 4 dec.
1725, apprenti chez Francois Colladon, fut recu
mattre orfevre le 3 avril 1749. A. ChoUy.
De la Harpe, Guillaume, peintre, citoyen de
Geneve, mourut dans cette ville le 19 mai 1571.
A. Ckoity.
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De la Maisonnenve
— 350 -
De la Rive
De la Malaonneuve, Pierre, baptisl ä Geneve
le 29 juillet 1565, mort a Divonne vers le
1er janv. 1636, apprenti cbez Simon Mussard, fut
maltre orfevre, mais quitta bientöt cette pro-
fession pour la carriere des armes dans laquelle
il se distingaa par sa grande valeur, surtout
pendant les guerres entre Geneve et la Savoie ;
il reinplit divers offices de l'fitat et fut membre
du Conseil des CC de 1593 a 1617.
Recueil genial, suisse, I'aene, 1. 1, p. 184 — 185. —
Orenu*. Glanures, p. 27. A.Chouy.
De Lapalnd, Fr., s. Lapalud, Fr. de.
Delapelne (ä l'origine De Lapeine), Charles-
Samt«/, peintre genevois, n£ a Villette pres
Geneve en 1826, mort en 1894, <5leve de Diday.
Cet artiste s'est vou6 exclusivement au paysage
et a beaueoup produit. II prend part aux ex-
positions genevoises des 1847 („Un coup de vent
au pied du Saleve") et expose souvent des pay-
sages au fusain (vues du Midi). Une notable
partie de son teuvre est consacree aux environs
de Nice et de Mentlion, mais il a peint aussi
dans les environs de sa ville natale et en Savoie.
Le Musee Rath poasede quatre toiles de lui:
„St. -Raphael", „Bise sur le lac", „Mendiant
mangeant sa soupe" et une grande page „Orage
sur la M&iiterranee", qui est probablement son
o^uvre la plus importante. On cite egalement
ses „Oliviers de Beaulieu" (a M. Ch. Page). D.
fut un des plus zeles promo teure des expositions
munieip. genev. (1879) et Tun des membres les
plus actifs de Pancien Cercle des Beaux-Arts.
D. ensuite a 6t£ conservateur du nouveau theatre
de Geneve et a souvent donne ses soins ä d'inter-
essantes mises en scene.
Eaquiases d'atelier, public du Cercle des Artistes de
Genero, 1853, plus, paraage« autographies par D. —
Le Mua. tuiase, II, 1855, p. 82 et pl. lithogr. par Terry
d'apres D. : „a Neuvecelle pr*a d'Evlan." - Cat. du Mus.
Rath, 6d. 1897, p. 20. — Cat. d'cxpos. genev. — Cat.
gr. Art moderne, Geneve 1896, 8'«., p. 68. — Xagier,
Monogr. IV, n°1118. — Dtach. Kunstbl. 1858, p.385,
411; 1856, p. 114. A.-J.M.
De la Pierre, s. Pierre, de la.
De I'Arche, Jean-Jacques, elait maltre orfevre
k Geneve vers 1670. A. C*oi*y.
De la Rlve, Pierre-Louis, fils du pasteur P. de
la Ii., naquit ä Geneve le 21 oct. 1753. Destine
ä la magistraturc, il n'obtint pas sans peine, de
son pere, l'autorisation de se livrer ä l'etude de
la peinture qui l'avait toujoure attirl. „Des
l'enfance, dit-il, dans la courte et cnmplete auto-
biographie qu'il a laissee sous ce titre: „Notes
qui pourront servir apres ma mort", j'ai mani-
fest6 une vivacite et une etourderie insuppor-
table»; on ne savait comment obtenir de moi
quelques momenta de tranquillite, et ma mere
imagina de me faire voir des porte-feuilles de
dessins qu'elle avait faita dans sa jeunesse. Ce
moyen reussit parfaitement" Libre enfin de
suivre sa voie, il ambitionna un instant le beau
titre de „peintre d'histoire" que son ami St.-Oure
commencait ämeriter; puis, avec cette coutumiere
humilitä qui trop souvent le desservit, il s'avoua
qu'une teile ambition serait au-dessus de ses
forceB; il se resigna alore et convint avec lui-
meme „que INHude du paysage est la seule pos-
sible dans le beau pays oü la Providern* l'a
fait naltre."
II suivit les cnnseils du Chevalier Facin,
assez medioere artiste, et qui pourtant „a
puissamment contribue, dit Rigaud, ä faire
naltre a Geneve le gout des Beaux-Arts." Sa
meihode d'enseignement ötait de donner ä copier
les maltres et surtout les Flamands. Sous sa
direction, De la R. se mit donc ä copier Berg-
heim, Wouwermans, Ruysdael. En Allemagne
oü son pere l'envoya plut6t que de le laisser
partir, Selon son desir, pour l'Italie, il ne vit
guere que les musles. Mais a Dresde, oü il eut
la revelation de „l'immortel Claude Lorrain" en
meme temps que celle de l'amour, il essaya
neanmoins, en tremblant, de suivre les conseils de
Casanova, directeur de l'Academie, et de peindre
en plein air. Cet essai qui l'epouvantait, porta
son fruit. Rentre en Suisse avec sa jeune femme,
une dcmoiselle Godefroy, il sejourna ä Oessier
dans le canton de Vaud, et c'est lä „qu'il com-
menca a studier serieusement la nature", k mettre
en pratique ce que lui avaient, presqu'ä son insu,
appris les Hollandais. Peu satisfait, desireux
d'acqucrir tout ce qu'il sentait lui manquer, De
la R. decida de realiser son ancien reve de
voir l'Italie; il reconduisit sa femme a Dresde,
visita la Hol lande et, par Venise, il gagna Rome
oü l'attendaient ses amis Ducros et St.-Oure. Ce
dernier, en possession deja d'une solide science
de dessinateur, eut sur lui une influence con-
siderable. II courut ä son cöt6 la campagne
romaine, il s'enivra de beaute classique. Aussi,
docile ä subir des influences, il ne peignit plus a
son retour en Suisse que des tableaux inspires de
Claude Lorrain et des compositions qui tenaient,
dit-il, „du style historique." Neanmoins, peu a
peu, une sorte d'equilibre s'6tablit, du moins
dans son esprit, entre tant d'cxperiences et de
recherches: „Je cherebai, continue-t-il, a con-
server la vraie simplicite des lignea, la grandeur
des masses dont j'avais pris le goüt et le senti-
ment en Italie, et ä adapter ces prineipes aux
details de notre pays . . . pendant les annees 1789,
1790, 1791, 1792, je mis successivement ä con-
tribution le pays de Vaud, le Valais, le Faucigny,
pour y chercher des sites et faire de nombreuses
etudes." 11 avait ainsi l'intuition de ce qu'il fau-
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De la Rive
- 351 -
Deleiderrier
drait faire, mais il ne parvint pas a s'affranchir
des modeles qu'il s'ätait tour ä tour proposes;
et la plupart de ses toiles offrent un curieux
mälange de paysages alpeatres sem£s de fabriques
italiennes, animes de scenes toutes äamandes.
Certaines firent ezception et l'une d'une maniere
ecla tonte. „En 1802, ecrit-il, je na nn tableau
qui renverse toutes les regles, en ce que l'objet
le plus lloignä se trouve le plus grand et le
plus apparent, tandia que tous les seconds plans
et les devants sont entierement dans l'ombre,
n'y ayant la lumiere que sur la montagne qui
occupe tout le fond." Cette montagne, c'est le
Mont-Blanc. De Saussure en avait atteint la
cime quelques anne'es auparavant ; par ses sobres
et puissantes descriptions, il appelait sur les
beautea des hautes alpes l'attention des artistes.
De la R., le premier, avec un singulier bonbeur,
eut l'audace de tenter un „portrait" du gtfant.
Ce fut son plus sur titre de gloirc. II en eut
sans doute le sentiment; car il reprit ce sujet
en 1809; il allait le traiter une fois encore en
1813, lorsqu'il fut frapp« d'une attaque d'apo-
plexie. II mourut quatre ans plus tard (7 oct. 1817),
regrette" de tous ceux qui l'avaient approche\
„8i St.-Ours, dit le syndic Rigaud, a 6td notre
„ premier peintre d'histoire, De la Rive a 616
notre premier paysagiste." II a inaugure" l'eoole
du paysage alpestre qui devait jeter un si vif
eclat gur Geneve. Par timidite, par scrupulc, il
n'a ose" se dlbarrasser des entraves que lui mirent
»es mattres et ses admirations; da moins, il a
ose" considlrer un but inconnu et redoutable.
Une ou deux fois, il a failli l'atteindre. D'ailleurs
ses oeuvres consciencieusea pleines de savoir lui
assurent dans l'6cole genevoise une place que
M. Du Bois-Melly a fort bien de'finie : „ . . . un
sentiment tres vif de la beaute" des lignes, une
grande connaissance de l'effet, souvent une riebe
couleur et toujours une grande largeur d'exg-
cution, ce sont lä les m^rites qui lui appar-
tiennent et qu'il serait injuste ä Geneve d'oublier,
car De la R. exerca par son exemple, ses con-
seils et l'autorite" de son talent, une grande in-
fluence sur les paysagistes qui lui suceäderent."
Portrait«: II existe un tres beau portrait de
De la R. par 8t.-0urs litbogr. par Abr. Bouvier
pour la Soci&e" des AmiB des Beaux-Arts de
Geneve et dont il est aussi une reproduetion
partielle par Deville dans l'„Album de la Suisse
romane" (voy. ci-dessous). Un autre portrait
lithographie" par Freydig figure en tete de l'anto-
biographie.
Tableaux : Ja plupart des vieilles familles
genevoises en possedent; il s'en trouve egale-
ment cbez des particuliers k Lausanne et ä Berne
oü il sejourna a la fin du 18" siede. Le Musee
de Geneve a une „Vue du Mont-Blanc prise de
Socherin", un autre grand paysage et une petitc
toilc repräsentant un „Däpart de troupeau pour
la montagne" qui est un de ses meilleurs ouvrages.
La vis: II u execute" an nombre considerable
de compositions au lavis et a la sepia; on en
peut voir quelques speximens dans les collections
des musees de Geneve.
Gravüre«: A l'imitation de K. du Jardin, De
la R. a grave" a l'eau-forte une suite d'etudes
d'animaux. II a grav6 egalement d'apres Rem-
brandt et d'apres Gessner.
Catalogue : II a laisse" un catalogue manuscrit
de ses nmvres qui se trouve entre les mains d'un
de ses descendants, M. Alex. Claparede.
Reproductions : L'un de ses paysages a ete"
lithographie" en 1862 pour la Sociäte" des Amis
dos Beaux-Arts par Lugardon. Audra a grave"
dißerentes plancbes d'apres ses compositions.
Notices bfogr. sur P.-L. de la R., Geriete 1832, con-
tenant les Notes diverses. — l'irot.Mallet, Memoire msc.
sur 1a gravure. — Prof. l'ietet, Notice sar de 1» R., peintre
paysturiste (BEbl. univ., 1817). — Prof. Pictet. Notice sur
P.-L. de ls R. (Proces-verb. de 1a Soc. des Arts, t. I",
p. 89). — Gaudji'Lt/ort, P.-L. de la R.; avec portrait
(Album de la Snisse romane, IV, p. 8). — Oh. Ou BoU,
P.-L. de la R. et les premieres expositions de peintare ä
Geneve, 1868. — Sordet. Dick des familles grenev., msc.
— Album fllustrt! de l'expos. organisee par le cercle des
Arts et des Lettre*, 1901. — Rigaud, Renseign., p. 209.
— Dan. Baud-Borg, Pein tres genevois, Genevo 1903. —
Cat. du Uns. Rath, ed. 1897, p. 20. — XayUr, Monogr.
II, p. 476. — Magier. K.-Lex. VII, p.811; XIII, p.215.
— A'tiÄi, K.-Lex. II, p. 1305. — Dt Montrt, Dict. II,
p.877. — Müller, K.-Lex. n, p.657. — Meyer, Konv.-
Lex. — Oocthe, "Winckelmann u. sein Jahrh. II, p. 162.
— Sevbert, K.-Lex. II, p. 411. D. Baud-Boty.
Delarae, Andr6, ne" ä Geneve le 16 oct. 1663,
apprenti cbez Jacques Des Confins, fut recu
maltre orfevre le 13 janv. 1686. A.Ckoiey.
Delarae, Pierre, habitant de Geneve, fut recu
maltre orfevre le 12 mar» 1729. Ä. Choug.
Delarae, Pierre, fils du preeädent, ne" k Geneve
le 27 aoüt 1742, mort le 9 juillet 1763, ötait
orfevre. A. Ckoiry.
DelnsauxaiH, Pierre, recu maltre orfevre a
Geneve le 31 mar» 1744, s'associa d'abord avec
Jean-Pierre Ador, bijoutier, puis avec Ktienne
Lefebvre, maltre orßvre et enfin avec Philippe
Gervais, bijoutier. A. Ckoity.
Deleamont, Jean - Pierre -Francois, ne" vers
1718, mort ä Geneve le V feWr. 1820, peintre
en cadrans d'email, s'associa en 1765 avec Pierre
Danel. ^4. CkoUy.
Deleiderrier, Marc-Jules, architecte genevois,
n^ le 26 janv. 1829, mort le 20 mar» 1900.
Apres ses Stüdes faites dans sa ville natale, i)
se rendit a Paris oü il sejourna quelques ann£es
ainsi qu'en Espagne. De retour dans aa patrie
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Deleseve
— 352 -
Delkeskamp
il fut nomine1 architecte cantonal, poste qu'il a
occupä pendant pres de dix ann6eg. II est pro-
bablement l'auteur d'nne brochure intituläe:
„Deux mots aur l'arcbitecture actuelle. Profes-
sion de foi d'un architecte", Geneve, in-8.
Ck.-Loni* Petrin.
Deleseve, Jacques, fondeur de cloches, de
Fribourg, ne en 1770, coula en 1791 une cloche
pour l'eglise de Cugy et, en 1806, une petite
cloche pour lTiopital de Fribourg. On trouve
cncore son nom en 1811, mais des lore c'est la
maison Roelly qui succede aux Deleseve.
Effmann. Die Glocken der Stadt Freiburg, Preib. Ge-
schichtabi. V, p. 98, 142. — DeUion. Dict. dee paroisses
frib. IY, p. 469. — A'üicMer, Qlockcnb., msc. (avec la
data de 1721 qui est fsusse). Max dt DUeback.
Deleseve, Jacques-Nicolas, de Fribourg, fon-
deur de cloches, ötait fils de Nicolas-Francois
D., originaire de Sallenches en Savoie, qui fut
recu bourgeois de Fribourg en 1787. D. avait
succädä, en qualitg de „fusor campanarum",
comme le dit le Ii vre des bourgeois, aux Kleli, dont
Patelier avait 6t6 florissant pendant environ cent
ans. II fondit, vers 1780, deux clocbes pour la
paroisse de Chevrilles et, en 1783, la petite
cloche de l'eglise de St.-Jean a Fribourg. II
mourut peu apres, soit vers 1784.
E ff mann. Die Glocken der Stadt Freiburg, Freib. Ge-
schlchtsb). V, p. 74, 97, 141. — DeUUm, Diction. des
paroiases frib. IV, p. 259. Max de üieebaek.
Deleseve, Joseph-Jacques, fondeur de cloches,
de Fribourg, n6 en 1753, fondit beaucoup de
cloches, cntre autres celle „des Agonisants" ä
l'höpital bourgeoisial de Fribourg (1784). En
1768, il obtint l'autorisation d'utiliser pour ses
travaux le bfttiment de la fonderie appartenant
ä l'Etat.
Effmann. Die Glocken der Stadt Freiburg, Freib. Ge-
schichtsbl. V, p. 97, 142, 162. Max de Dimbach.
DeleBBeri, peintre sur Imail, joaillier, sertis-
seur, travailla ä la Chaux- de -Fonds dans la
decoration et l'ornementation de la bolte de
montre. II ötait ouvrier, puis, plus tard, associä
de Fritz Kundert, qui l'avait fait venir de Geneve.
II s'ltablit pour son compte en 1877 et partit
pour New- York, oü il mourut en 1885.
BacheU*. Horlogerie neuch. M. Morel.
Delleret, David, n6 vers 1679, mort a Geneve
le 24 juillet 1629, orfevre, s'associa avec Daniel
Sarde. A. CKoitg.
Dellsle, Andrej fils de Jean, qui suit, ne* a
Geneve le 26 janv. 1694, mort le 28 ftvr. 1757,
apprenti chez Paul-Jacob Rey, fut re;u maltre
orfevre le 24 mars 1716. A. Ckoüy.
Dellsle, Jacob-Louis, fils de Pierre, qui suit,
nö ä Geneve le 21 oct. 1767, fut recu maltre
orfevre le 11 dec. 1790. A. CkoU9.
Dellale, Jean, fils du suivant, ne* ä Geneve
le 6 aoüt 1654, mort le 5 nov. 1727, apprenti
chez Pierre Mussard son oncle, fut recu mattre
orfevre le 22 mai 1678. A. Ckoity.
Dellsle, Jean-Antoine, n6 ä Geneve le 23 juin
1629, mort le 24 aoüt 1661, apprenti chez
Francois Emery, fut maltre orfevre. A. CkoUy.
Dellsle, Pierre, fut re$u mattre orfevre a
Geneve le 23 d6c. 1758. A. CkoUy.
Dellsle, Pierre-Francois, fils d' Andre", ci-dessus,
ne" a Geneve le 21 janv. 1724, mort le 5 oct. 1794,
fut recu maltre orfevre le 6 nov. 1743. 8on fils,
Andri D. (1748—1823), maltre horloger, joua un
röle politique, en 1792, comme membre des CC.
Cat Expos. Geneve 1896, n° 2601. A. CkoUg.
Delkeskamp, Friedrieb Wilhehn, geb. 1794
zu Bielefeld als Sohn eines Buchbinders, wollte
ebenfalls Buchbinder werden, hatte aber mehr
Lust zum Zeichnen. Er abernahm 1823, die Skizze
eines Rheinpanoramas zu vervollständigen, die
aber unter seinen Händen eine ganz nene Arbeit
wurde, 1825 zum erstenmal und nachher wieder-
holt als „Rhein-Panorama" erschien. Er kam
1825 in die Schweiz, befreundete sich mit Hch.
Keller und sammelte von 1828—1830 Materialien
für seine malerische Darstellung der Alpen. Auf •
diese Weise entstanden von 1830—1835 neun
Blätter „Malerisches Relief dea klassischen Bo-
dens der Schweiz. Nach der Natur aufgenommen,
gezeichnet und radiert von F. W. D. In Aqua-
tinta vollendet von Franz Hegi und J. G. Spör-
lin" (Speerli?). Diese Arbeit, seinerzeit vielfach
bewundert, gab die Terrain Verhältnisse mit
großem Fleifie wieder und weicht in Bezug auf
die Genauigkeit der Anlage nicht sehr von den
zeitgenössischen Karten ab. Dann erstellte D. bis
1844 den: „Malerischen Reiseatlas des Rheins von
Basel bis ans Meer" und verwandte Arbeiten;
hierauf wandte er sich wieder in die Alpen und
faßte den Entschluß, die Alpen vom Rhein bis
an den Po in einem auf 25 Blätter berechneten
„Malerischen Relief der Schweizer- und an-
grenzenden Alpen" darzustellen, anf welche
Arbeit er auch volle 15 Sommer verwendete.
Von diesem Werke erschienen nur 10 ganze
und 3 halbe Blätter, da er am 5. Aug. 1872 in
Bockenheim bei Frankfurt a. M. starb. Das
übrige blieb unvollendet in der Mappe liegen,
der Absatz war zu unbedeutend, und das Unter-
nehmen wurde durch die Blätter der offiziellen
Schweizerkarte erdrückt. Er war einer der be-
deutendsten Kartographen der Uebergangs-
periode.
F. W. D.. Haler. Belief der Schweiz, Frankfurt a. M.
(ohno Text). — Stubert, K.-Lex. I, p. 868. — NagUr,
K.-Lex. HI, p. 829. — Wolf. Gesch. der Vennassuoffen,
p. 212—218. Uro/.
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Deila Bella
- 353 -
Dcmartini
Deila Bella, s. Bella.
Dell'AgUo, Domenico, Architekt des 16. Jahrh.,
aus Bissone. Er wird, nach einem Erlasse Kaiser
Ferdinands I. von Oesterreich, am 22. Juni 1668
mit seinen Brüdern Andrea und Giovanni und
seinen Kindern und Kindeskindern in den Adel-
stand erhoben, in Anerkennung seiner Verdienste
als Architekt
BoU. stor. d. Sri», ital. 1898, p. 57—69. — Bianchi,
Art. tic, p. 102. C.Brun.
Deila Porta, s. Porta, della.
Deila Scala, s. Scala, della.
Dellion, Joseph, de La Joux (cant. de Frib.),
6tait sculpteur et doreur. II fit un grand nombre
d'autels, de tabernacles, de chaires pour les
eglises de campagne; malheureusement, la con-
struction d'eglises nouvelles a detruit une quan-
titö de ses oeuvres. En 1749, il construisit le
mattre-autel de Gruyere. Deuz de ses travaux
encore existants donnent la preuve de son
merite; ce sont le tabernacle et la partie in-
ferieure de l'autel de Vuisternens, transferes
actuellement dans la chapelle de La Joux, et
l'autel de l'eglise de la Tour de Treme. D.
monrut ctfibataire le 21 janv. 1796.
Dettum, Dick des paroisses du cant. de Frib., t. VII,
p. 16, 159, 194. — Frib. art. 1899, p. 24.
Max de Dietback.
Delorme, Berthe, peintre, d'origine genevoise,
natural isee francaise, eleve de Charles Chaplin
et d'Edmond Hedouin. Elle a expose tous les
ans, au Salon de Paris, depuis une trentaine
d'annees (1902) et souvent a Geneve, surtout
des portraits. Elle a fait aussi de l'eau-forte.
Reoseign. de MIU LueU Delorme, sa «Bor, LesOranpeH
(Geneve). — Cat. d'expos. gener. et des Salons de Paris,
paasim. — Cat Gr. Art moderne, Genfeve 1896, 8*6d., p. 9.
Ld. MitviiU.
Delorme, M"'Lucie, sceur de la precldente,
vit ä Paris et ä Geneve. Elle a expose1 en 1896
des aquarellea „Iris", „Anemone«. "
Cat. Gr. Art moderne, Geneve 1896, 8" öd., p. 88.
Ck.-Louit Herrin.
Delrlenx, Francois, n6 a Geneve le 28 nov.
1720, mort le 12 oct 1810, fut recu maltre
orfevre le 12 fevr. 1767. A. CkoUg.
Delson, Kaspar, Glockengießer aus Lothringen,
goß 1633 in Gemeinschaft mit zwei anderen,
wandernden lothring. Glockengießern elf Glocken
für die Hofkirche in Luzern im Gewichte von
zusammen 351 V* Zentnern, den Zentner zu
3 Reichsthalern berechnet. Der Lieferungs-
vertrag wurde am 5. April abgeschlossen und
die Glocken im September vollendet
A'ä»ektUr, Glocken in den V Orten, Geschichtsfrd.
XXX, p. 156. Morix SnttrmtitUr.
Deltling, Heinrich, Maler, wird 1522 im Ur-
teilsbuche des Basler Gerichtsarchivs aufgeführt
Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
D. Bnrckkardt.
De Lac, Louis, n£ ä Geneve le 14 mai 1644,
mort le 26 oct. 1703, apprenti chez Abraham
Du Teil, fut recu maltre orfevre le 25 juin 1679.
A. Ckoity.
De Lac, Melchior, fils du preccdent ne* a
Geneve le 11 janv. 1683, fut recu maltre orfevre
le 3 mars 1713. A.CkoUy.
De Lngduno, Barthelemy, orfevre k Fribourg.
L'inscription bourgeoisiale de cet orfevre, datee
de 1386, se trouve au fol. 101 du Vieux Livre
des Bourgeois. Comme la traduction francaise
de ce nom ecrit en latin est: de Lyon; et que,
d'un autre cöte, il existe une famille Dellion
dans le canton de Fribourg et une famille Dellient
dans celui de Vaud, il est permis de supposer
qu'il s'agit ici du m£me artiste que celui connu
sous le nom de Barthelemy Delyans qui suivra.
Max dt Teckirrmann.
Delyans, Barthelemy, orfevre ä Fribourg. Son
existence est connue par un acte du 30 oct. 1378
(Reg. not : Leonard Menard de Morat, n° 1009),
acte par lequel cet orfevre, originaire de Moudon,
residant k Fribourg, achetc des pierres precieuses
de concert avec un autre orfevre de Fribourg,
Jean Bonhomo. Max de Teckurmann.
De Maffei, s. Maffei, de.
De March!, s. Marchi, de.
Demartlnea, Jean-Pierre-Alexandre, peintre,
fils de Jean-Marc, bourgeois de Rolle, et de
Louise du Martheray, sa femme, ne le 6 nov.
1785. II doit etre parti pour l'Espagne, vers
l'ftge de 25 ans, sans donner de nouvelles des
lors a sa famille.
Renseign. de A. de Crotuax. archiviste cant vaud., de
Jokn Btrwey, avocat, et de Jai{.-L. Vemarlintt. k Rolle.
Ld. Mitvillt.
Demartlnl, Enrico, Baumeister, wurde in
Grancia bei Lugano am 26. Febr. 1838 geboren.
Er studierte im Gymnasium von Lugano unter
Carlo Cattaneo und Cantoni. 1860 erhielt er in
Mailand das Baumeisterdiplom, und gleich darauf
übertrug ihm der Stadtrat daselbst in Gemein-
schaft mit Castelli und Violini den Bau der
Paläste auf dem südlichen Teile der „Piazza
del Duomo", ferner die „Porta Orientale11, heute
„Porta Venezia." 1874 baute er den Bahnhof
in Lugano und alle anderen Geb&ulichkeiten der
Gotthardbahn von Lugano bis Chiasso, ebenso
von Bellinzona nach Locarno. Er baute die
Bahnlinie von Como nach Camerlata und die-
jenige von Mailand nach Magenta. 1883 war
er Mitglied des Baukomitees des Eidg. Schützen-
festes in Lugano. D. war der intime Freund
28
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DeiTielais
- 354 -
Deneyria
Vincenzo Velas. Er starb 1886 am 28. Okt. iii
seiner Villa in Lugano.
Penonl. Mittfc. J Biha-Cctagnda.
Demelai*, David, fils du suivant, n6 a Geneve
le 5 sept. 1784, fut recu maltre orfevre le Vr aoüt
1769. A, ükoUy.
Demelatti, Jacques-Christophe, n£ ä Geneve
le 25 juillet 1712, mort le 26 juiu 1748, fut
rcju maltre orfevre le 7 juin 1732. A. CkoUg.
Demereto, Lorcnzo, Maurermeister und Archi-
tekt des 17. Jahrb., gen. Meretor und in Polen
Senes, „de Santo" oder „de Sene in Grisonia
oriundus." Nach einer 1894 in Krakau er-
schienenen Schrift von S. Tomkowicz (im Boll,
stor. angeführt) ist er (1631 — 1644) der Erbauer
der Festung Krzyztopor in Polen. Nach Vollen-
dung des Baus zog er nach Krakau, wo er
mehrere Häuser besaß. Er war mit einer Frau
ans Warschau verheiratet Zuletzt wird er 1649
genannt.
Boll. rtor. d. Sri«, ital. 1896, p. 9. — Ball. Internat,
de l'Acad. des scienc. de Cracovie, Nov. 1894, p. 264 ff.
C. Brun.
De Micheli, s. Micheli, de.
Demlrren, Anton Maria, Glockengießer, in
Lugano, goß 1629 für die Kirche der B.V. Maria
Immaculata eine Glocke.
•ViucAWrr, Isens, delle camp, nel Ticino, p. 19.
Morit Suttrwtitlcr.
Detnme, Paul Ascan, Kunstmaler, geb. am
16. Dez. 1866 zu Bern, studierte von 1887 bis
1891 in München, teils in Privatschulen, teils
auf der Akademie der bildenden Künste unter
Prof. Gabriel Hackl, kam dann nach Paris zu Luc.
Ol i vier Merson, in dessen Atelier er bis 1894 blieb.
In die Schweiz zurückgekehrt, arbeitete er
mehrere Jahre unter der Leitung von P. Robert
im Ried bei Biel, bis er 1898 sein ständiges
Domizil nach Portici bei Neapel verlegte, um
sich von nun an ganz der neuen Aquarellmalerei
des Giov. Batt. Filosa zu widmen. Sein gegen-
wartiger Aufenthalt ist Resina bei Neapel. Ab-
gesehen von seinen früheren Oelbildcrn, vertritt
dieser Künstler heute die neue neapolitanische
Richtung des Giov. Batt. Filosa, mit dessen
Aquarelltechnik er — ohue Verwendung von
Weiß oder Gouache — die Durchsichtigkeit,
Tiefe und Leuchtkraft der Farbe erreicht, die
sonst nur der Tempera und Oel maierei eigen
war. Von ihm sind: „Neapolitanische Wahr-
sagerin" im Museum in Biel; „Madchen mit
Blumen" in soloth. Privatbesitz; „Das neue Lied
von Piedignotta" etc.
Aatobiogr. Xetttr-CMin.
De Moren (De Moron), Henri, orfevre ä Fri-
bourg, s. Moren.
Denarie, s. Deneria.
Deneria (Deneyria, De Neyria, Denarie), Ami I,
maltre orfevre, baptise* ä Geneve le 30 nov. 1561,
mort le 14 nov. 1633, frere d'Andrt D., lui
succäda dans la cbarge de graveur en chef de
laMonnaie de Geneve, le 26 juillet 1583 jusqu'au
29 aoüt 1587. II fut aussi essayeur de la Monnaie
pendant le meme temps. Scs monnaies sont d'un
style tres ordinaire. II a grav6 des coins pour
les petites monnaies de billon, sols, trois sols, etc.
En 1600, il fut appele" devant le Consistoirc
pour avoir vendu des anneaux ornes de croix.
Sordei, Dict. des familles genev., nuc. — Drmolt, Hirt,
monöt. Geneve, 1 1, p. 29, 80. — Renseign. de M. A.Choity.
Deneria, Ami II, de la m£me famille que le
preeödent, nö a Geneve le 25 janv. 1601, mort
le 15 nov. 1686, fut maltre de la Monnaie de
Geneve en association avec Daniel Sardes de
1641 k 1643. Les Emissions monätaires faites sous
leur direction sont marquees de l'une des quatre
combinaisons: D.S., S.D., AD. SD., SD. AD.
Oemolt, Eist montft. Geneve, 1 1, p. 25. — Rev. suisse
de Nomiam., t. IX et X. — Renseipn. de M. A.Choi,,,.
Paul-Ck. StrotUin.
Deneria, Andrej n£ a Geneve vers 1529, mort
le 24 juillet 1583; il fut essayeur de la Monnaie
des le 24 dec. 1571 et graveur de ladite de 1579
a sa mort. Ses monnaies n'ont rien de remar-
quable et sont d'un style n£g)ige\
Sordtt, Dict. des famiUes genev., rase. — Demolt, Hist.
mone't. de Geneve, I, p. 25—81. A. Ckoity.
Deneria, David, frere d'Ami I, ci-dessus, n£
a Geneve le 7 juillet 1577, mort le 2 fevr. 1624,
6tait orfevre. A. (.'Wj.
Deneria, Etienne, fils d'Ami I, ci-dessus, ne"
a Geneve le 2 fevr. 1594, mort le 29 avril 1631,
fut orfevre et membre du (Jonseil desCC en 1631.
A. Choitg.
Deneria, Isaac. ne" k Berlin vers 1729, mort
a Geneve le 12 d6c. 17%, fut recu maltre orfevre
le 14 mars 1758 et nommä Tun des essayenrs
de la Monnaie en 1793. A. Choüy.
Deneria, Ren£, fils d'Ami II, ne" ä Geneve le
12 sept. 1645, mort le 28 sept. 1718, recu maltre
orfevre le 17 sept. 1679, fut ensuite marchand
toilier. A. CkoUg.
Denervaux, Francois-Pierre, de Romont, fut
recu bourgeois de Fribourg le 2 oct. 1679; le
protocole du Conseil dit que c'6tait un bon
sculpteur (ein guter Bildhower). II faisait partie
de la confrerie de St.-Luc.
M. <U UUthat-h et P. Iterthier. Le livre des ordonnance*
de la confrerie de St. -Luc, p. 26. Max de Dimbach.
Deneyria, De Neyria, s. Deneria.
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De Nicolle
— 355 -
Denzler
' De Nicolle, Georges, apprenti chez Isaac
Pertempe et Isaac Bordier, fut maltre orfevre ä
Geneve et s'associa en 1626 avec Jean De Billy,
maltre lapidaire pour la fabrique de joaillerie.
A. Chouy.
Denlft, Gideon, fila du suivant, nd ä Geneve
le 16 fevr. 1629, mort avant 1680, maltre orfevre,
fut recu bourgeois le 28 oct. 1664. A. ChoUy.
Denis, Ixtuis, n€ vers 1594, mort le 21 mars
1641 ä Geneve, 6tait maltre orfevre. A.CkoUy.
Dentand, Antonie, ötait maltre orfevre k
Geneve en 1688. A. f*oi«y.
Dentand, Guillaame, n6 k Geneve le 15 janv.
1710, mort le 9 juin 1779, recu maltre orfevre
le 12 nov. 1748, fut commis sur le cbarbon.
A. Choüy.
Dentand, Jacques, ne" k Geneve vers 1681,
mort le 3 oct. 1731, fut recu maltre orfevre le
19 dec. 1725. A. ChoUy.
Dentand, Jacques, fils du prec£dent, ne" a
Geneve le 19 juillet 1721, mort le 14 oct. 1796,
fut recu maltre orfevre le 17 aoftt 1750.
A. Ckoün.
Dentand, Jean, nd a Geneve le 18 oct. 1716,
mort le 10 nov. 1760, apprenti chez Hob. Covelle,
fut recu maltre orfevre le 16 oct. 1762. A. CkoUy.
Dentand, Isaac, fut recu maltre orfevre ä
Geneve, le 3 «vr. 1724. A. CKoUy.
Denzler, Hans Heinrich, Goldschmied, von
Zürich, geb. am 7. Jan. 1633, gest. 1704. Er
ist der Sohn des Goldschmieds Hans Konrad D.
Er ward 1642 Lehrling bei seinem Vater, 1656
Meister, 1669 Zunftmeister zur Meise, 1674
Obervogt zu Küsnacht, 1691 Pannerherr. Im
gleichen Jahre stiftete er das Denzler'sche Fidei-
commifi. Uxor: 1661 Anna Oeri.
Mittlg. de. f Hm. Dr. Zeller-Werdmüller. C.Brun.
Densler, Hans Konrad, Goldschmied, von
Zürich, Sohn des Zunftmeister» zur Meise Hans
Konrad D. Er wurde 1595 Meister. Unter seinen
Lehrlingen befand sich sein Sohn, Hans Konrad D.
Er war zweimal verheiratet: in erster Ehe 1596
mit Anna Ulinger, in zweiter Ehe 1630 mit
Elisabeth Tanner, mit der er im Hause zum
Greifen wohnte. 1644 lebte er noch.
U. Mrpr. Coli. I, 24 (Stadtbibl. Zürich). — Mittlg.
des t Hrn. Dr. Zeller-WerdmOUer. C. Brun.
Denzler, Hans Konrad, Goldschmied, von
Zarich, Sohn des Goldschmieds Hans Konrad D.,
geb. 1597. 1610 war er im Laden bei seinem
Vater, 1627 wurde er Meister. 1666 lebte er
noch. Er hatte drei Frauen: 1) Regula Brenn-
wald 1627; 2) Anna Bleuler, mit der er im
„Schwarzen Adler" wohnte, 1630; 3) Elisabeth
Tanner 1630. Sein Sohn, Hans Heinrich D., der
Goldschmied, ist ein Kind dritter Ehe.
II. Mtgtr. Coli. I, 84 (Stadtbibl. Zürich). — Mittig.
des f Hm. Dr. Zeller-Werdmüller. 0. Brun.
Denzler, Hans Martin, Goldschmied, von
Zürich, Sohn des Pfarrers D. zu Neftenbach, geb.
1754. Er ward 1770 Lehrling bei David Zimmer-
mann, 1781 Meister. Von 1788—1803 war er
HaudwerkBSchreibcr. Sein Sohn, Joh. Ludwig 1).,
war ebenfalls Goldschmied, sein Enkel, Oberst
Ludwig D., ist der Besieger des Neuenburger
Aufstandes 1856.
Mittig. des fHrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. tiru*.
Denzler, Hans Rudolf, Kupferstecher, geb.
1801 in Zürich, gest. daselbst am 24. Mai 1857,
studierte 1823—1825 in Paris und stellte in den
zürch. Lokalausstellungen 1829, 1833 und 1847,
Bowie an der Turnusausstellung des Schweiz.
Kunstvereins 1844, eine Anzahl Zeichnungen
und Kupferstiche aus. Die Sammlungen des
Eidg. Polytechnikums und der Zürcher Kunst-
gesellschaft enthalten eine ganze Reihe seiner
Stiche, meist Ansichten aus dem Kanton Zürich
und Illustrationen zu Neujahrsblattern. Die
zwei besten Blätter sind: „Les Moissonneurs"
nach Leop. Robert, nach dem feinen Linienstich
des P. Mercurj kopiert für daa Neujahrsblatt
1841 der Zürcher Künstlergesellschaft, qn.-fol.,
und „Das Gebet auf dem Kirchhof nach Ludw.
Vogel, qu.-fol. In den Malerbüchern der Zürcher
Kunstgesellschaft befinden sich auch mehrere
Aquarelle und Zeichnungen D.8, von welchen
„Das Freischiefien von 1834 im Sihlhölzli bei
Zürich" besonders hervorzuheben ist.
H. ApptnatlUr.
Denzler, Joh. Heinrich, geb. in Nänikon am
27. Febr. 1814, zu Eglisau, wo sein Vater Land-
schreiber war, aufgewachsen und geschult, dann
durch Gräfte im technischen Institut in Zürich
weiter ausgebildet Er ergriff zuerst den Lehrer-
beruf und wirkte im Hüni'schen Institut in
Horgen und als Hauslehrer in der Familie Monod
bei Nyon, dann als Sekundarlehrer in Uster
(Kt. Zürich), trieb aber in seinen Mußestunden
stets Geodäsie und Meteorologie, führte sodann
mit Eschmann und Wild von 1843 an die Ver-
messung des Kts. Zürich durch, wovon 3 Bände
Winkel, Signalnotizen, Dreiecke, Koordinaten,
Höhenberechnungen etc. Zeugnis von dieser die
Jahre 1843—1845 bcschlagenden Arbeit ablegen.
Dann ging er in den eidg. Dienst über und ver-
pflichtete sich 1847, die II. und III. Triangu-
lation Bondens (Engadin Südseite, Münsterthal,
Puschlav) fertig zu stellen. Auf dieser Campagne
begleitete ihn der nachmalige Professor der
Physik am eidg. Polytechnikum, Albert Mousson.
Im April 1864 wurde ihm vom Kanton Bern die
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1)6 nzl (*r
- 35ß -
Deri»/
Ausführung und Berechnung aller zur topo-
graphischen Aufnahme der Blätter VIII, XII
und XIII des eidg. Atlasses erforderlichen
Messungen, wie auch die Aufsicht über die
Arbeiten der übrigen Ingenieure übertragen,
eine Arbeit, die bis 1862 vollendet wurde. In
seiner Eigenschaft als Chef des bern. topograph.
Bureaus hat dann D. von 1862 die Revision des
Katasters an die Hand genommen. 1866 über-
nahm er die Katasterdirektion des Kts. Solothurn,
1873 demissionierte er aus Gesundheitsrück-
sichten und zog sich nach Bern zurück, wo er
1876 starb. Seit 1861 war er Mitglied der neu-
gegründeten Schweiz, geodätischen Kommission.
Seine Arbeiten sind meistens in den Verhand-
lungen der bern. und der Schweiz, naturforsch.
Gesellschaft erschienen.
Wal/, Gesch. d. Vermessungen, p. 265—269. — Gm/
Gesch. der Dufourkarte, p. 208. — Graf, Bibliogr. der
Schweiz. Landeskunde, Fase. IL, p. 503, wo D.s Arbeiten
aufführt sind. Gm/.
Denzler, Leonhard, Goldschmied, von Neften-
bach (Kt Zürich), Sohn des Pfarrers D. in Neften-
bach, geb. 1757. Er wurde 1773 Lehrling bei
Lieut. üolzhalb, 1782 Meister.
MittLj. de» t Hrn. Dr. Zeller-WerdmOller. C. Br*m.
Deonna, Henri, fondeur de clocb.es, genevois,
avait 6pous6 en 1737 une fille du fondeur
P.-A. Collavin, auquel il succ&la probablement;
il a fondu en 1754 une cloche qui se trouve ä
l'Gcolc de Cologny, prfcs Geneve. Son fils, Gas-
pard D., n£ en 1746, egalement fondeur, mourut
ä St.-Domingue en 1797. M. Sutermeister indique,
d'apr&s Nüscheler, dem cloches fondues en 1762,
pour les localites fribourgeoises de Grandvillard
et de Villars-sous-Mont, par cet H. D., qui avait
6t6 6tabli dans la seconde; il est plus probable
qu'il n'ltait eHabli ä Villars que temporairement,
pour ses Operations de fönte, selon la vieille
tradition des cam panier«.
Oalifft. Notices geneal. VI, p. 266/66. — NünheUr,
Glockenb., Msc. A.-J.M.
Deonna, Jacques-Louis, ne" le 8 d6c. 1759,
mort le 16 aoüt 1784, peintre.
Galifft, Notices geneal. VI, p. 264. A.-J. M.
De Pierre, Jean -Francois, n£ k Geneve le
3 aoftt 1741. II fut rec,u maltre orfevre le 11 aoüt
1764. A. CWy.
De Pletri, M., s. Pietri, M. de.
Derendlnger, Jobannes Stephan, von Solo-
thurn, geb. in der Mitte des 18. Jahrb., war ein
tüchtiger Feldmesser und Kartograph. Von ihm
rühren unter anderm her: 1770 „Plan g6om£-
trique des limites de la province d'Alsace contre
le canton de Soleure etc.", 11 Bl., 1 : 3000, jedes
Blatt 47/67 cm, eine sehr saubere Arbeit (Plan-
archiv Solothurn); 1766 — 1772 ferner mit Vissaula,
Kantonsgrenze Bern-Solothum, 67 Pläne (Staats-
archiv Bern); 1787 Grundriß von etwelchen, in
der Aare liegenden Inseln und Schachen bei
Gretzenbach und Schönenwerth, 70/128 cm
(Planarchiv Solothurn), 3 Amtspläne (1760, 1772,
Staatsarchiv Bern); 1762 Grundriß und Plan
der Kirche und Krypta (ürsuskirche) in Solothurn
(Stadtarchiv).
Mlttelalt. Kunstdenkm. d. Kt». Solothurn, p. 196. -
Gm/, Bibllogr. d. Schweix. L&ndeskde., Fase. II, p. 503.
Gm/.
Dorlar,, Jean-Gedeon, architecte, fils du sui-
vant, ne* ä Geneve le 16 nov. 1855. El&vc des
Ecolcs d'art de la ville de Geneve, du Poly-
technicum föderal et de l'Ecole des Beaux-Arts
de Paris (atelier Jules Andre") ; professeur d'archi-
tecture ä l'Ecole des Beaux-Arts de Geneve
depuis 1886. Associö avec son frere Louis D.,
il a congtruit ä Geneve diffärentes villas, maisons
locatives, entrepöts, le Kiosqne des Bastions. 11
a restaurä l'extörieur de la Tour Baudet, ä l'HAtel
de ville de Geneve, et l'eglise de Satigny; on
lui doit les Stands modeles de St.-Georges, pres
Genfeve, et de l'Albisgtttli, pres Zürich, et enfin
l'Hotel de la*Soci£t£ des Exercices de l'Arque-
buse et de la Navigation, ä Geneve.
Renseign. de l'artiste. Ä.-J. M.
D*riaz, Jean-Jacques, peintre decorateur, n<5
ä Geneve le 4 mai 1814, mort ä Geneve le 25 nov.
1890, 61eve de Constantin et de Durelli, puis
de l'Ecole des Beaux-Arts de Milan et des
decorateurs Cinnati, Spampani et autres. Apres
avoir travaillä plusieurs annäes en Italie commc
peintre decorateur — surtout & Florence — il
revint k Geneve. II se mit pendant quelque
temps k la peinture sur e°mail k laquelle il
se fit initier par Counis. En 1848 il succäda
ä Durelli comme directeur de la classe d'orne-
ment et d'architecture de la Sociale" des Arta,
fonetions qu'il exerca 26 ans. II a decore" un
grand nombre d'gdifices publics et de maisons
particuli&res k Gen&vc, citons: la salle de Ban-
den thg&tre, la grande salle de l'Athcnee —
dont les portraits sont de F. Poggi, — le temple
de Genthod, la villa Bartholony k Secheron, le
plafond du grand salon de la maison de Saus-
sure, etc. II a laissö quelques tableaux k l'huile
(paysages), des aquarelles et dessins qui furent
exposes a l'Athlnle en 1890. II faut encore
citer de remarquables decors ]>our l'ancien thgätre
de Geneve, et, en dehors de cette ville, la d£-
coration de la salle k manger de BHötcl des
Trois-Conronnes, k Vevey, puis celle de la facade
de l'Hötel de ville de Lausanne. Enfin, on lui
doit un grand nombre de modeles d'architecture
et d'omement, ex&utes en vne de l'enseignement
auquel il donnait tant de soins, dont quelques-
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Deriaz
— 357 -
Deseh wanden
uns ont 6t6 remarquablement lithographics par
lui; U a egalement lithographig quelques vues.
Procws-verb. des (eances k<5b. de In Soc. de» Arts de
Geneve, XIV, p. 1 24. — Le Genevois du 1 6 dec. 1 890. —
Renseign. de M. üfdfm Dtriat. — .Vorder, Dict. des
faniilk-s gouev., msc. Ck. Eggimann.
Deriaz, Marc-I^wt«, architecte, fils du pre-
cedent, ne ä Geneve le 10 mai 1860. Eleve des
Ecoles d'art de la ville de Geneve et de l'Ecole
des Beauz-Arts de Paris (atelier Jules Andre),
il a obtenu cn 1879 un premier prix ex-aequo
au concours des casernes de la Pontaise, k
Lausanne; associe avec son frere Gideon, il a
constniit un certain nombre de villas et autres
edifices.
Renselgn. de M. Gideon Deriaz. A.-J. M.
De Rossl, 8. Rossi, de.
Deroy, Isidore, artiste francais, n6 ä Paris
en 1797, a dessinc" et publik un grand nombre
de vues suisses.
B<nddi, ha gny. du XIX« »iecle, Y, p. 1 86. Ä -J. M.
Des Art», Aime, graveur en chef de la monnaie
de la republique de Geneve du 16 nov. 1556 ä
1570. II a da graver une partie des thalers sans
date, qui se distinguent par leur bonne facture
et leur haut relief. Sans style caracterise, il se
contente d'imiter les artistes allemands. II a da
travailler auasi pour la ciselure et l'orfevrerie.
Aucune de ses pieces d'orftvrerie ne nous est
parvenue. Avant d'etre graveur de la Monnaie,
il avait rempli diverses fonetions ou magistra-
tures; il fut notamment du Conseil des CC des
1539. 11 mourut en 1572.
Demol«, Bist, mone't. Geneve, t, 1, p. 28. — ■ fiiordet,
Dict des nunüles genev., msc. — titdifft, Notices geneaL,
I, p. 501. Paul-Ck. SlrodUin.
De« Arte, Jean, s. Arts (des).
Desbois, Gregoh-e, etait orftvre ä Geneve en
1519. A.Ckaity.
Deschwanden, Melchior Paul von, Maler, aus
einer in Kerns heimatberechtigten, aber schon
im 17.Jahrh. nach Nidwaiden gezogenen Familie
stammend, war als Sohn eines wohlhabenden
Kaufmanns am 10. Jan. 1811 in Stans geboren.
Schon früh zeigten sich die künstlerischen An-
lagen bei dem Knaben, und noch heute bat sich
das Aquarellporträt eines Kapuziners von der
Hand des Siebenjährigen erhalten, das trotz der
technischen ünbeholfenheit eine überraschende
Aehnlichkeit verrät. 1825 kam D. zu Verwandten
nach Zug, um das städtische Gymnasium zu
besuchen und nebenbei von dem Maler Kaspar
Moos den ersten höheren Zeichenunterricht zu
empfangen. Aber schon im Herbst 1826 kehrte
er aus Gesundheitsrücksichten nach Hause zu-
rück, und auch ein Studienaufenthalt in Zürich,
wo er seit dem Frühjahr 1827 bei Joh. Kaspar
Schütz eifrig zeichnete, wurde im Oktober gleichen
Jahres wieder unterbrochen. Ein hartnäckiges
Lungenleiden hielt ihn zwei Jahre lang zu Hause
fest, und darnach vereitelte die Erkrankung des
Lehrers die projektierte Rückkehr nach Zürich.
D., der während »eines unfreiwilligen Aufenthalts,
in stetem Kontakte mit seinem Lehrer Schinz,
so fleissig gearbeitet hatte, als es sein Znstand
erlaubte, wandte sich nun 1830 nach München
und suchte unter den Lehrern Heß, Zimmermann
und Schnorr die Lücken seines Könnens mit dem
ihm eigenen stillen Fleisse auszufüllen. Doch
anch hier war seines Bleibens nicht lange; schon
im Herbst gleichen Jahres kehrte er aus Rück-
sicht auf seine Gesundheit ins heimatliche
Winterquartier zurück und kam nicht wieder.
1833 und 1894 brachte er einige Monate in
St. Gallen zu, mit Porträtzeichnen beschäftigt,
und ins Jahr 1835 und 1836 fällt ein längerer
Aufenthalt in Lausanne, der ihm neben der
Erlernung der Sprache wiederum Gelegenheit
bot, in Oel und Blei zu porträtieren.
Den Wendepunkt inD.s künstler. Entwicklung
bezeichnet seine Abreise nach Italien im Mai
1838. Er blieb zuerst einige Monate in Florenz,
wo er mit seiner „Elysium" betitelten Kompo-
sition nach Klopstocks Messiade in Kunstkreisen
großes Aufsehen erregte. Der Aufenthalt in
Florenz blieb für ihn von nachhaltigster Be-
deutung. „Fra Angelico da Fiesole, in dessen
Kloster San Marco er bei einem Pater Seranno
manche interessante Stunde zugebracht hatte,
blieb zeitlebens Vorbild und Kunstpatron des
in merkwürdiger Weise gleichgesinnten und
gleichgestimmten Sohnes eines spätem, jener
Zeit sonst so fremd gegenüberstehenden Jahr-
hunderts." (Pestalozzi.) Im Dezember 1836 kam
D. in Rom an, wo er sich an einen Freundes-
kreis junger, von Overbeck beeinflußter Künstler
anschloß. Mit dem Altmeister kam er nur selten
in Berührung. Die innigste Freundschaft ver-
band ihn mit dem jungen KarlBlaas von Nauden,
mit dem er im Sommer 1839 Umbrien durch-
streifte. Den Winter verbrachte er wieder in
Rom, und er gedachte, auf Overbecks Rat, seinen
italienischen Aufenthalt noch um ein Jahr aus-
zudehnen, als ein schwerer Fieberanfall ihn im
Frühling 1840 zur vorzeitigen Heimkehr zwang.
Von da an wohnte D. in Stans. Ein zweiter
geplanter Aufenthalt in Rom kam nicht zustande;
dagegen machte er 1842 eine längere Kunstreise
an den Rhein, um die Düsseldorfer Schule kennen
zu lernen, das Jahr darauf eine kürzere Reise
nach Paris, 1845 nach München, 1851 nach
Belgien. Damit schlössen seine Studien ab, spätere
Reisen ins Ausland hatten ausschließlich andere
Zwecke. D. begann nun in Stans jene äußerst
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Üeschwandeu
- 358 -
Deschwaudeu
produktive Thätigkeit, welche im Laufe von
40 Jahren der ganzen kirchlichen Kunst der
katholischen Schweiz seinen Stempel aufdrückte.
Kaum ein Kirchlein ist da zu finden, das nicht
Werke seiner eigenen Haud oder seiner Schule
aufweist; altere Bilder wurden rücksichtslos über*
malt und nach seiner Richtung umgemodelt
Dem Klerus gelten großen Teils heute noch die
D .sehen Idealgestalten als einzig schön und einzig
wahrhaft kirchliche Kunst, und von dieser Auf-
fassung selber suggeriert geriet der Künstler
leider bald in eine Massenproduktion. D. fühlte
sich als Missionär der kath. Kirche auf dem
Gebiete der Kunst, und diesem Apostelberufe
opferte er seinen Ehrgeiz und rein künstlerische
Rücksichten. Anfänglich noch mit größeren
Entwürfen beschäftigt, worunter als letzter
das 1865 ausgeführte Chorbogengemälde in
St. Oswald in Zug zu nennen ist, suchte er, wie
er selbst schreibt, später seine Aufgabe darin,
„durch einfache Bilder vermittelst des Ausdruckes
der Köpfe wirksam zur Erbauung zu sein" und
jene lustigen Barockbilder zu verdrängen, mit
welchen eine lebensfrohere Zeit die Altäre
unserer Gotteshäuser geschmückt und welche
ihm und seinen Zeitgenossen als ein Aergernis
erschienen.
Die Porträtmalerei, für die er hervorragende
Begabung besaß, gab er zu Beginn der 1850 er
Jahre völlig auf, weil sie ihn von dieser seiner
Aufgabe abzog. Die Art seines Schaffens charak-
terisiert sich wohl am besten durch seine eigenen
Worte: „Höchst selten quält eine Arbeit meineu
Geist; weil eben mehr mit dem Gefühl als mit
dem Verstände arbeitend, trenne ich mich leicht
und völlig davon und was fertig und fortgeschickt
beschäftigt mich nicht mehr." Das mußte bei
der Leichtigkeit, mit welcher er arbeitete, bald
zur Schablone, zur Fabrik führen. Sein Biograph
schätzt die Bilder, die er von 1840—1880 ge-
schaffen, auf 2000!
D.s Frömmigkeit war keine mystische, sie war
mehr naiv scholastisch. Er war durchaus eine
reine Kindesseele, in welcher aber der aus-
gesprochene didaktische Familienzug durch-
schimmerte. Seine Bilder haben neben volks-
tümlicher Weichheit auch etwas Nüchternes;
es fehlt ihnen die Poesie, welche die verwandte
Overbeckschule durch liebevolles Versenken in
die landschaftlichen Gründe erzielte. Für die
Landschaft hatte er wenigstens später — zwei
Jugendwerke von 1831, „Die hl. Familie" und
„Der Ostermorgen", ließen es anders erwarten —
wie für alles „überflüssige" Beiwerk weder Sinn
noch Zeit.
Seine Leichtigkeit im Komponieren, sein
riesiges Fonnengedächtnis, das ihm jedes Modell-
studium als überflüssig erscheinen ließ, wurden
sein Verhängnis. Man muß sagen, daß D. bei
weitem jene Höhe nicht erreicht hat, die sein
großes Talent ihm gesteckt. Seine bleibende
Bedeutung ist infolge seines dominierenden Ein-
flusses mehr eine historische, als eine künst-
lerische; aber noch lange werden D.s Madonnen-
und Engelsgesichter, in ihrer überirdischen,
körperlosen Schönheit das Entzücken des frommen
Volkes bilden. Ganz richtig bemerkt der Bio-
graph: „das Urteil über D. als Künstler muß
sich unwillkürlich nach dem Maße richten, in
welchem man einerseits seine ganze selbstlose
und lautere Persönlichkeit mit zum Worte kommen
läßt und anderseits seinem kunstidealen Ver-
ständnis Sympathie entgegenbringt. Was er selbst
hatte, teilte er ebenso dienstwillig anderen aus,
hatte links und rechts dilettierende Freunde
und Freundinnen, denen er seine Bilder und
Zeichnungen auf Monate zum Kopieren lieh, und
von denjenigen seiner Schüler, welchen eigenes
Kompositionstalent nicht verliehen war, wurden
seine Arbeiten in großer Zahl für Kirchen und
Kapellen, die nur kleine Mittel zur Verfügung
hatten, nachgebildet, nicht immer zum Nutzen
von D.s Ruf, auf dessen Rechnung schließlich
alles zusammen geschrieben wurde." (Pestalozzi.)
D. wurde am 25. Febr. 1881 durch den Tod
mitten aus seiner eifrigen Thätigkeit gerissen.
P. Albrri Kuhn, M. Paul v. Deschwanden: Ein Leben
im Dienste der Kunst und der Religion (Einsiedler
Anz. 1862) mit einem Kat. seiner Oelbllder von 1840
bis 1881. — Prtutioai, N.-Bl. der Kstge«. Zar. 1883. —
J. I. v. Ah, Kunstmaler P. v. D., wie er gelernt, gelebt,
gearbeitet und selig gestorben. (Stans 1881.) — Nekro-
loge: Z.Post v. 9., 10., 12. Marz 1881 (Maler J. Balmer,
Luzern). — Vaterland v. 2. 7. Min 1881. — Schweix.
Kirchenztg. v. 12. Marz 1881. — Obwaldn. Volksfrd. v.
5., 12., 19., 26. Marz 1881. - Lux. Tagbl. v. 8. Marz
1681. — Augsb. Postztg. r. 4., 8., 16. Juni 1881. —
P. B*rnk. LUrhfimtr, P. M. t. D.s kanstler. Entwicklung
(Jahresber. d. k. Lehranstalt Samen 1894 95). — Stubtrt,
K.-Lex. I, p. 870. - MMUr, K.-Lex. L p.456. - Schw.
Bauztg. v. 4. Aug. 1888, p. 25 (C. Brun). Durrer.
Deachiranden, Theodor von, Maler, ein Vetter
des vorigen, war am 26. Febr. 1826 in Stans
geboren, als Sohn des pensionierten spanischen
Hauptmanns Louis von D., welcher, seit seiner
Heimkehr ins Vaterland 1822, sich neben einer
großen Advokaturpraxis auch als vielseitiger
Kunstdilettant bethätigte, Wappenbücher zeich-
nete, Baupläne entwarf und praktische Ingenieur-
arbeiten ausführte; wir haben ihn als den ersten
Zeichenlehrer P.s v. D. kennen lernen. Theodor
genoß den ersten Zeichenunterricht bei seinem
Vetter Paul. 1844 weilte er in Zürich bei seinem
Bruder Joseph Wolfgang, Professor am Eidg.
Polytechnikum, und soll da im Künstlergut
kopiert und gezeichnet haben, 1845 ging er nach
München ; ein Nervenfieber verunmöglichte aber
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Deschwanden — 350 —
einen langem Aufenthalt, und in der nächsten
Zeit arbeitete er neuerdings im Atelier seines
Vettere, komponierte aber auch selber und war
auf den Schweiz. Ausstellungen von 1846 und
1848 jeweilen mit zwei Bildern vertreten. Aus
dieser Zeit stammt sein erster Versuch auf dem
Boden der vaterlandischen Historienmalerei : ein
„Struthan Winkelried", dessen Originalskizze
sich im histor. Museum in Stans befindet.
1849 fallt ein Aufenthalt in Paris, der nur
von kurzer Dauer, aber von entscheidendem
Einfluß auf die Richtung des Künstlers war,
wie seine Skizzenbücher beweisen, die mit charak-
teristischen Momentaufnahmen aus dem Grofi-
stadtleben gefüllt sind. 1851 folgte wieder eine
Studienreise nach dem Niederrhein und ein
läugerer Aufenthalt in Antwerpen, der zum
fleißigen Studium der Niederländer ausgenutzt
ward. Eine gemeinsam mit Paul D. ausgeführte
Reise in die hauptsächlichsten Kunststädte Bel-
giens achlog diese gewinnbringende Studien-
periode ab. Bis 1853 blieb D. nun wieder in
Stans, wo er sich ein eigenes Atelier eingerichtet,
eifrig porträtierend und mit allerlei Kompo-
sitionen beschäftigt, für die er im Gegensatze zu
seinem Vetter meist sorgfältige Modellstudien
machte. Das Jahr 1853 bezeichnet eine neue
Phase seiner künstlerischen Entwicklung, infolge
eines zweiten längern Aufenthaltes in Paris. Er
geriet hier in den Bann Horace Vernets, dessen
Werke er mit wahrem Riesenfleiße kopierte.
Die Wirkung dieses Einflusses auf seine kirch-
lichen Bilder war momentan keine sehr günstige
und führte zn theatralischer Pose, doch war der
Einfluß seines Vetters zu groß, als daß er sich
von dessen Richtung losmachen konnte. 1854
bis 1858 zu Hause, wo er sich von einem lang-
wierigen und schmerzhaften Leiden durch eine
Operation in Zürich befreien mußte, zog er im
Herbste 1858 noch einmal aus, um in Oberitalien
die unvergängliche Kunst der alten Venetianer
und Lombarden kennen zu lernen, die ihn mächtig
ergriff. Bald darnach zeigten sich die Wirkungen
eines schleichenden Lungenleidens und setzten
dem weitern Entwickelungsgang und überhaupt
jeder angestrengten Thätigkeit des talentvollen
Künstlers Schranken. Einen großen Teil der
letzten Jahre verbrachte er in Kurorten und
auf dem Schlößchen Herrschberg am Bodensee
bei der ihm befreundeten fürstlichen Familie
v. Salm. Er machte auch trotz seines Leidens
noch eine längere Reise nach Karlsruhe, München
und Oberammergau. In dieser Zeit ist aber
noch das Bild entstanden, das seinen Namen
am weitesten bekannt gemacht: der „Abschied
Winkelrieds", den die Frauen von Stans als
Ehrengabe zu dem 1861 daselbst abgehaltenen
eidg. Schützenfeste stifteten.
Desouslevres
Am 19. Dt-z. 18G1 starb D„ noch nicht 36 Jahre
alt. D.s Begabung war von seltener Vielseitigkeit,
sein Formengedächtnis außergewöhnlich; er
pflegte auf seinen Reisen moderne Bilder, die
an Ort nnd Stelle nicht kopiert werden durften,
darunter figurenreiche Kompositionen, wie Kaul-
bachs „Zerstörung Jerusalems", aus der Erinne-
rung zu reproduzieren, und viele solcher Ver-
suche sind überraschend gelungen. Es ist kern
Zweifel, daß es D. allmählig gelungen wäre,
sich von dem übermächtigen Einflüsse seines
Vetters Paul gänzlich frei zu machen und sich
dem Gebiete zuzuwenden, das seiner Neigung
entsprach, dem Genre mit ausgeprägt Schweiz.
Accent Seine Werke sind vielfach in Privat-
besitz und Kirchen zerstreut.
Pataloai, N.BL d. K*tges. Zürich 188S. — Notizen
in P. Mbrrt A'uAiw Biographio Paul v. D.s. — A. D. B.
r. 70. — Jahreeber, bern. Kstver. 1861, p. 16. — Rath.
Schweuerbl. 1862, p. 49, 62. — Nekrolog© in d. All*.
Schw. Ztg. t. 8., 4. Jan. 1861 (von Maler J. Bahner in
Lnzero) und im Schw. ünterhaltnngsbl. 1862 (von B.W.
[Bob. Weber '/]). Üurrrr.
Deaclaux, Aim6, ni k Paray-le-Monial (Bour-
gogne) vers 1680, mort le 23 janv. 1759, apprenti
chez Aim6 Archimbaud, fut reeji habitant de
Geneve le 4 nov. 1712 et mattre orfevre le 11
du mßme mois. A. Chot*y,
Descombes, Michel, ne" ä Geneve le 7 oct.
1738, apprenti chez Jacques Favon, puis chez
Pierre Vautier, fut recu maltrc orfevre le 10 nov.
1761. A. ChoUy.
Desconibes, Pierre- Aimg, ne" ä Geneve le 8 sept.
1737, apprenti chez Jean-Antoine Vautier, fut
recu maltre orfevre le 16 avril 1761. A. ChoUy.
DegConflna, Jacques, n£ ä Geneve le 20 juill.
1630, mort le 18 nov. 1717, apprenti chez Pierre
Ledamoysel, fut recu mattre orfevre le 18 janv.
1666; il fit partie du Conseil des CG. A. Choüy.
Desgard, Jacques (fils de Jehan D.), mattre-
charpentier. Dans les manuaux de Lutry, on lit:
„1612, le 20 janv., a comparu mattre Jacques,
lequel a produit un projet de fleche pour le
temple de Lutry. Ce projet ayant ete" examintf,
on lui en a demandö le prix pour la facon du
travail d'apres le projet fourni. II fixa la stimme
k 600 florins, 4 sacs de bU et 2 chars de vin."
En demotissant le vieil hötel de ville de Lutry,
on a trouve dans los combles un modele de
charpente de clochcr, d'cnviron 1,50m de haut,
qui pourrait bien «tre la fleche de maltre D.
B. Dumur, Extr. man. Lutry. — BUW, pasteur. —
Rt'Dbaiyn. de Ck. VuüUrmtt. Ld. Miftiüt.
Desniaret», Francois, 6tait mattre orfevre k
Geneve en 1645. A. Choity.
Desouslerrea, Samuel, etait peintre en email
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Despine
— 360 -
DfWerin
a Geneve et associe avec Daniel Schmidt en
1798. A. Chmty.
Deaplne, Despiney, 8. Peney.
II' Espin« de la Frenlere, Jean -Baptist« -
Francois, baptise ä St.-Malo le 15 janv. 1727,
mort k Geneve le 16 janv. 1799, peintre en email;
s'etant converti a la religion reTormee, il se rl-
fugia k Geneve, dont il fut recu babitant le
11 oct. 1766. A.CkoU,,.
De» Pramelr», Jean, orfevre ä Fribourg. II
est connu par son inscription bourgeoisiale, dans
le vieux registre, en 1'annee 1887. (Malgrö les
difficultes que präsente un nom composö et en
raison de la circonstance qu'on trouve ce nom,
bien connn ancieunemcnt, le plus souvent ecrit
en un seul mot, nous n'hesitons pas ä adopter
ici l'initiale D.) Mo* de Thiermann.
Dea&aunaz, Pierre, ne" k Geneve, fut recu
maltre orfevre le 12 mars 1791. A.CkoUy.
Desvernols, Joseph-Eugene, peintre, dessina-
teur, fils de Francois-Joseph et d'Elisabeth nee
Yergelat sa femme. k Lausanne le 10 mars
1790, mort dans la meme ville (mabon Bessiere,
en Etraz) le 12 janv. 1872. Cet artiste a tres
peu produit II faisait quelques copies et don-
nait des lecons. Etant ä Paris sous l'Empire,
il fnt appele sous les drapeauz ou craignait
d'etre appele k la defense de Paris. II reussit
k s'echapper de Paris, pendant les complications
de 1814 ä 1815, et rentra en Suisse avec sa mere.
Ck. VuOUrmet.
Detalla, David, fils de Marc D., graveur
habile, bon dessinateur et surtout ciseleur; ne
ä Geneve en 1761, mort a Geneve en 1836, apres
avoir el£ recu bourgeois gratis, comme natif,
le 16 nov. 1790. On a de lui de bons ouvrages
en relief. II entra dans la Soci&6 des Arts en
1798. Lorsqn'en 1826, l'Ecole de modelage, dont
il avait et£ un des directeurs gratuits, fut classee
parmi Celles payees par le gouvernement, D.
en fut nomme directeur ordinaire, cbarge qu'il
a occupee jusqu'en 18S2, annee oü il demissiona
et fut remplacl par son eieve Dorciere. Quelques-
nnes de ses oeuvres se trouvent dans les col-
lections de la Sociale" des Arts de Geneve, de la
Socielc- de I'Arquebuse, etc.
Higaud, Ronseigu., p. 276. — Sankt, Dict. de« faniUes
genev., mse. — Prooes-verb. des seances gen. de la Soc.
des Arts de Geneve, 1814 ä 1821 passim et II, p. 77. —
Uorxlle. Lfv. des 60019., p. 466. — Blaci'fnae, Armorinl
jene?., p.164, n»16; p.lB9, n"17; p. 330, n» 108.
Ck. Eygimann.
Detail«, Jean, bijoutier, ne* a Geneve le
15 mars 1763, mort le 1" juillet 1835, apprenti
chez Henri Delagrange, fut recu maltre orfevre
le 12 mars et bourgeois gratis, comme natif, le
l"juin 1791.
CotxJU, Um des Bourgeois, p. 476. A. Ckoiiy.
Detail«, s. Estalla, Antoine.
Detigkofer, R, s. Dettikofer, R.
Dettikofer (Detigkofer), Rudolf, Glasmaler
(Glaser). Seine Thfttigkeit in Luzern ist von
1620—1656 nachgewiesen. Er war Mitglied der
Luzerner Lukasbruderschaft,
Am. Alt-Kde. 1878, p. 858. — Lokasbradersch. Los.,
Dettllng, Hans, Glasmaler, geb. am 27. Aug.
1604 in Schwyz als Sohn des Balthasar D. und
der Anna M Osler, gest. am 20. Dez. 1677 eben-
dort, verehelicht mit Maria Magdalena Kündig
und Helena Gruber, erscheint in den schwyz.
Landesrechuungen sehr häufig als Ersteller von
Glasgem&lden in schwyz. Kirchen, Kapellen und
Privathausern. Im Auftrage des Landes Schwyz
und des Abtes von St. Gallen lieferte er 1648
zwei Fenster in die neue Kirche in Greppen
(Kt. Luzern), was zu einem lingern Schriften-
wechsel zwischen den Regierungen von Luzern
und Schwyz führte. D. unterwarf sich schließ-
lich durch seine Aufnahme in die Lukasbruder-
schaft in Luzern dem luzern. Zunftzwange. Eine
aus dem alten Rutlihause stammende Glasscheibe
dieses Meisters befindet sich im Besitze des
Hrn. Jos. M. Schuler-Styger in Schwyz.
Am. AJt-Kde. 1878, p. 861. — Mittly. des histVer.
des KU. Schwyz, 4. Heft, p. 13 — 16. M. Dttüinq.
DettHng, Heinrich, Maler, von Schwyz, lebte
im 16. Jahrb., hat 1563 für die Kapelle in Ingen-
bohl eine Fahne gemalt (Malerlohn 4 Gld.).
Er war verehelicht mit Elsbeth Wagner, einer
Tochter des Landammanns Hans Wagner von
Schwyz. Bekannter als durch seine künstlerische
Thitigkeit ist er durch den großen, aber wenig
erfolgreichen Prozeß, den er wegen der Sihl-
thalgüter mit dem Kloster Einsiedeln führte.
Deuting. Schwyz. Chronik, 1860, p. 288. - Mittl*.
des bist. Ver. des Kts. Schwyz, 9. Heft, p. 77-80.
M. Dttüing.
Dentach, s. Manuel.
Devaux, Blaise, lapidaire, de Dijon, fut rec,u
habitant de Geneve le 29 nov. 1572.
France protost, 2* edit., V, col. 384. A.J. M.
D6verin, allie Mayor, Edouard (pseudo:
Tiburce), dessinateur et architecte, de Bottens,
ne ä Lausanne le 24 sept 1854. II suivit l'Ecole
moyenne de Lausanne. De bonne heure il mani-
festa des dispositions pour le dessin, la cari-
cature surtout D. gtudia l'architccture, et tra-
vailla dans le bureau de 1'architecte de l'Etat,
Assinare. C'est lä qu'il prit part k Elaboration
des plana de l'Höpital cantonal et de l'Ecole
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Devessore
- 361 -
Dick
de chimie k Lausanne, n publia, en collaboration
avec Louis Monnet, une nouvelle illustree de
ses dessins „Favey et Grognuz a l'Exposition de
1878", qui eut plusieurs äditions. II composa
des albums de croquis militaires des Services
auxquels il a pris part. De 1884 ä 1887, il fit
paraitre les „Croquis vaudois", journal politique
satirique illustre1 ; le texte du journal, pendant
)a premiere annee surtout, est Igalement de lui.
D. est mort en juillet 1894.
J. Orand-Oarttrtl. Hiit. de 1a Caricat en AllemAgne,
Autr. et Suisse, p. 479. — Reoseign. de Mm•Y• Dtveri*.
da M*"* tVauixu-Dhxri« et de J. Iltylxu, i Lautanne.
Ld. MiMÜ*.
Devessore, Jean, 4tait maltre orfevre ä Geneve
en 1693. A. Choity.
DeTille, Francois, n6 k Geneve le 9 fevr. 1716,
fut recu maltre orfevre le 8 janv. 1738. A. Ckoity.
Deville, Jacob, ne" ä Geneve en 1706, mort
le 2 d4c. 1736, apprenti chez Abraham Comble-
fort, fnt recu maltre orfevre le 23 janv. 1730.
A. Choiag.
DeTille, Jean, n£ a Geneve le 29 nov. 1737,
mort ä Plainpalais le 24 sept 1802, fut recu
maltre orfevre le 8 janv. 1760. A. CkoUy.
DeTille, Joseph-Henri, peintre de genre et de
portraits, ne" a GeneTe en dec. 1803, mort le
20 nov. 1857 a Geneve. II ^tudia le dessin aux
Ecoles d'Art, puis la gravure avec Schenker.
II entra ensuite dans l'atelier de Gros, ä Paris,
apres avoir recu des lecons de peintnre de
M"* Munier et de Grosclaude. De retour a
Geneve, il donna des lecons et devint en 1844
professeur a l'Ecole d'Art du Musee Rath. En
1846, il put realiser son reve de visiter l'Italie
et il en rapporta un journal assez interessant ;
mais a son retour, il trouva Geneve en proie
aux troubles politiques et se crut oblige', cinq
ans plus tard, de quitter son poste de professeur
lorsque les Ecoles de dessin passerent soub
l'administration de la ville. II reprit alors ses
lecons particulieres et devint plus tard conser-
vateur de l'Exposition permanente de la Socilte'
des Amis des Beaux-Arts.
Le Musee Rath possede de lui „Jeane Alle
conduisant un vieillard aveugle* et le Musäe
Ariana les portraits de M. et MM Jaubert. D. fut
habile lithographe ; on trouve plusieurs planches
dessinees par lui dans l'„ Album de la Suisse
romane", portraits du colonel Pinon, de Charles
Bonnet (d'apres Juel), de J.-J. Rousseau (d 'apres
La Tour), d'Arlaud (d'apres Largiliere), de P.-L.
de la Rive (d'apres St.-Ours), de Liotard (d'apres
lui-meme), „Jeunc fillc de Montreux", „Jeune
paysanne des environs de Geneve", „Jeune
chevriere", reproduetion du retable des Maccha-
bees. II a souvent expose" ä Geneve des pein-
tures ä l'huile et des aquarelles.
Prooes-verb. des soanc. gen. d. 1. Soc d. Arta d. Geneve,
YII, p. 16. — Sordet, Dict des famüles genev., mac. —
Cat du Mus. Rath, 6A, 1897, p. 21. — Cat. du Mus.
Ariana, p. 162. — Cat. d'expoa. — Alb. Suisse rom.
I, p. 64, 112; II, p. 16, 48, 96, 168; m, p. 112, 144;
IV, p. 16, 32. A.-J. M.
Deytard, Marie, nee Duvoisin, de Grandsnn,
naquit k Paris en 1825, epousa M. Louis Deytard,
de Yucherens, pasteur. Elle fit de la peinture de
fleurs, a l'huile surtout, k l'aquarelle et sur por-
celaine. Elle ätudia chez M'"* Hegg, k Lausanne,
chez Gilbault, k Nice, et k Paris. Mm* D. a expos6
k diverses reprises ä l'Exposition de la Soci6t6
suisse des Beaux-Arts. Elle est morte k Pully
en 1891. Son portrait, attribuS ä Morel-Fatio,
est proprio« de MUc A. Duvoisin, sa niece, a
Corsy sur Lutry.
Renaaign, de M"* A. Duminn. Ld. Mtivittt.
Dick (Dickh), Anton, Maler, von Isny (Württ),
besorgte 1774 eine umfassende Renovation der
Kuppel und Restaurationen im Othmarschore
der Klosterkirche von St Gallen. Auch für die
Profanbauten des Klosters wurde er viel be-
schäftigt. Für ein Altargemaldc erhielt er
40 Gld. Ton D. sind ferner Deckengemälde in den
Kirchen von St Fiden und Waldkirch.
. Fol, Kathedrale r. St Gallen, Text p. 14 u. Anm. 100.
— Paul Ktppltr. Württemberg. Kunataltertümer, Roten-
burg 1888, p. 891. J7«A«.
Dick, David, Historien- und Landschaftsmaler,
von Bern. Er wurde am 23. Dez. 1655 in Bern
getauft und starb daselbst 1701 oder 1702. Er
war der Sohn des Kürschners Hans Jakob Dick.
Laut Nagler „besaß er viele technische Fertig-
keit, aber wenig Erfindungsgabe, daher er sich
häufiger Plagiate schuldig machte. Indessen
lieferte er doch mehrere Werke, die in Zeich-
nung und Farbe alles Lob verdienen." Im bist
Museum in Bern befindet sich sein großes Ge-
mälde „Der Zahltag des Bauamtes" mit der Auf-
schrift „D. Dick pinx. 1687." Im Kataloge der
Kunstausstellung von 1804 in Bern sind noch
andere Bilder von Dick aufgezählt
Nagler, K.-Lex. III, p. 882. H. TurUr.
Dick, Jakob Samuel, Goldschmied, von Bern,
getauft am 14. Jan. 1768, zünftig zum Affen
1792, starb 1809.
Burgerl. Genealogien von Bern. H. Tarier.
Dick, Johann Franz, Maler, von Bern, getauft
am 29. Mai 1687 und gest im Febr. 1762.
H. TWer.
Dick, Peter Rndolf, Maler, von Bern, wurde
am 7. Jan. 1704 als Sohn des Hofbflcbsenmachers
Hans Rud. D. in Kassel geboren. 1721 kam er
von Kassel nach Bern, ließ sich wieder in das
Burgerrecht der Stadt Bern einsetzen und starb
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Dickenmanu
hier als Kunstmaler am 2«. Febr. 1763. Am
28. Aug. 1732 machte er eine Kopie den heute
verschwundenen Mauucr&chcn Facadengemäldes
von 1518 am Eckhause heim Mosesbrunnen, un-
weit vom Münster, in Bern, im Besitze des Hrn.
v. Rodt-Y. Mulinen daselbst.
Vegdin im Am. Alt-Kdo. 1881, p. 113. — Hahn im
Report. Kstwws. III, p. 0. H. Türltr.
IHckenmann, Joh. Kaspar, Landschaftsmaler,
Ältester Sohn des Joh. Rudolf D., geb. 1823 in
Zürich, kam schon mit 17 Jahren als Schüler
zu Prof. J. J. Ulrich, der seinem Talent ein vor-
zügliches Zeugnis ausstellte. 1843 reiste er zu
seiner weitern Ausbildung nach I>ausannc und
zeichnete, radierte, und malte Gebirgslandschaften
in Oel und Aquarell. Im Winter 1844 erkältete
er sich auf der Postfahrt, die ihn vom Begräbnisse
der Mutter in Zürich nach Lausanne zurück-
brachte; die Folge war eine viele Jahre an-
dauernde Gehirnkrankheit, welche jede weitere
Thätigkeit unmöglich machte und ihm am
23. März 1801 den Tod brachte. U. AypenxdUr.
Dickeumann, Joh. Rudolf, Aquarellmaler und
Kunstverlcgcr, von Ue&lingen (Kt. Thurgau), war
1793 in Zürich geboren und kam hier, schon
als Knabe, in das Yerlagsgeschäft von Grell,
Füeßli A Cie. in die Lehre. 1817 arbeitete er
bei Birmann <fc Huber in Basel und gründete
später in Zürich ein Yerlagsgeschäft in kolorierten
Schweizeransichten und Kostümbildern. Er starb
daselbst 1884. H. AppemrUer.
Dickenmann, Rudolf, Panoramazeichner und
Kunstverleger, geb. 1832 in Zürich, Bruder des
Joh. Kaspar 1)., war der Nachfolger im Yerlags-
geschäfte seines Vaters Joh. Bud. D. Er zeichnete
und stach in Aquatinta eine Reihe von mehreren
hundert Platten, meist Schweizeransichten und
Panoramen in kleinen Formaten und fertigt«
davon Abdrücke in blauer Farbe, die dann unter
Leitung seiner Schwester Anna 1). fein in Aquarell
koloriert wurden und in der ganzen Schweiz
und der sie besuchenden Fremdenwelt großen
Absatz fanden. Bei seinem Tode, am 8. Jan. 1888,
bestand der Verlag aus mehr als 800 Platten,
die nun aber durch die modernen Reproduktions-
verfahren ganz entwertet sind. U. Aj^nsdUr.
IHckh, Anton, s. Dick, Anton.
IMcknam,Wilhelm, Goldschmied, im 16. Jabrh.
in Luzern thätig, wo er im Rodel der Lukas-
bruderschaft als Mitglied eingetragen ist.
Schneller. Lux. Luka»brodersch., p. 6.
A'raiu Hrinemann.
IHday, Francois, ne ä Geneve le 12 fevr. 1802,
est mort dann la meine ville le 28 nov. 1877.
Destinl tout d'abord ä une profession manuelle
quelconque, son goüt pour le dessin se manifesta
assez tot pour que son pere lui fit donner quel-
ques lec,ons par Constantin-Hicrzler, parent
d'Abr. Constantin, le peintre sur ponelaine. On
s'est &onn£ parfois de cette vocation Meiose au
sein d'unc famille de negociant, mais, ä la veritl,
Francois D. eilt au moins un artiste dans ses
ascendants, le graveur sur bois Jean-Louis D.
dont il est question ri-apres ; il est certain aussi
qu'un sejour fait dans le canton des Grisons,
en vue d'apprendre Pallemand, cut une remar-
quable influence siu* lui, eu le familiarisant de
bonne heure avec le merveilleux decor des Alpes
et des scenes alpestres. Touiours est-il qn'apres
avoir suivi quelque temps l'Ecole de dessin alors
dirigee par la Soriete des Art«, sa vocatinn se
deVida et qu'en 1824, etabli dans un fort modeste
atelier ä la place de Longemalle, il ätait peintre,
mais avait fort a faire pour gagner quelque
chose ä l'aide de sea pinceaux. C'est alors que
l'arrivee k Geneve d'un artiste francais du nom
de Robineau, qui voyageait pour faire voir, k
prix d'argent, une grande composition allögorique
de sa facon („Le Temps deroilant la Verit£u),
lui fournit Poerasion de gravir le premicr echelon
de sa brillante carriere. Robineau, voisin de logig
de D., fit sa connaissance et parla de lui in-
«idemment, mais comme d'un jeune homme
d'avenir, a des memhres de la Soci&e- des Arts
et ä des personnages officiels venus ä Bel-Air,
dans la baraque qu'il avait fait ronstruire pour
exhiber son immense tableau. La recomman-
dation d'un ötranger ne fut pas vaine. l>eux
syndies se rendirent un dimanche ä Patelier de
D. surpris, le louerent et Pencouragerent, et peu
apres l'artiste apprit que la 8oci£t£ des Arts lui
allouait un subside — qui fut grossi par des
dons de particuliers — ä lui et ä F. Rival,
jeune peintre egalement bien dou£, pour leur
faciliter un sejour en Italie, en echange de quel-
ques peintures.
Malgr£ la modicite de leur pecule, les deux
peintres, pleins de zMe et d'esperance, partirent
a pied, sejournerent dix-huit mois en Italie et
en revinrent riches d'observations si ce n'est
d'argent, car leurs privations furent teile», au
retour, que Rival tomba malade ä Milan et ne
se releva que pour mourir k Geneve, peu de
temps apres. Jusqu'en 1830, on ne sait rien de
precis sur la carriere de D. Cette annee lä, il
fait un voyage k Paris, travaille au Louvre et
chez Gros. A partir de ce moment, il est vrai,
sa rlputation s'etablit. C'est alors Cgaleraent
qu'il se lie plus intimement avec A.-W. Töpffer,
lequel lui communiqua beaueoup de son ardeur
k etudier la nature et eut une influence incon-
testable sur son talent, sans qu'on puisse dire
— on Pa dit cependant et irnprim^ — qu'il ait
precislment 6tt son elive.
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Diday — 363 — l>iday
Üesoraais la vie de D. s'ecoule laboriense et
calme. II a un atelicr fröqucnte" par de nombreux
41eveg; et parmi ceux-ci ge trouve Calame, son
futur rival, dont D., en 1839, apres l'exposition
de la „Handeck", proclama le merite avec une
franchise qui honore son caractere. Des 1834,
les commandes se font nombreuses pour ne cesser
que l'annec de sa mort, ainsi qu'en temoigne
son carnet d'inscriptions, entierement 6crit de sa
grosse et ferme 6criture et que conserve la
Socigte des Arte de Geneve. II y a naturelle-
ment beaueoup de noms genevois dans ce carnet,
mais les noms d'itrangers y sont fort nombreux
aussi, et ceci indique avec quelle rapidite" le nom
de D. s'imposa ; il a, notamment, de fideles clients
dans la haute soctete russe, ä l'exemple des
grandes-duchesses qui, lors de leurs sejours a
Geneve, lui firent plus d'un aebat.
En 1840, Louis-Philippe achete au Salon „Le
Soir dans la Tallee", qui valut a D. une m&Jaille
de seconde classe et fut brültf huit ans plus tard,
avec la collection royale, au ch&teau de Neuilly.
L'annee suivante, mldaillc de premiere classe
pour un site des hautes Alpes; en 1842, rroix
de la Legion d'honneur (en möme temps qu'ä
Calame) pour un „Lac de Briente" dit „Les
Baigneuses", acquis par la grande-duchesse Anna-
Fedorowna, aujourd'hui au Musle de Bäle. „Les
Chenes battus par la tempere" du Musee de
Geneve — toilc communemeut appelee „Le Chene
et le roseau" — tres probablement sa meilleure
oeuvre, sont de 1844. Expose" ä Turin, ce tableau
avait 6t€ achete" a Geneve par souseription. „Un
orage dans les Alpes" valut ä D., en 1845, a
Bruxellcs, l'ordre de Leopold et un autre pay-
sage, l'annge suivante, l'ordre du Lion necr-
landais. Avec diff&rentes mldailles en Suisse et
en France, l'ordre russe de St-Stanislas, une
m^daille de bronze ä l'Exposition univ. de
Vienne, 1873, voilä le bilan des reYompenses
obtenues par D.
Apres De la Rive, apres Töpffer, apres Max
de Meuron, D. eut incontestablement une vision
ä lui de l'Alpe, et Ton coneoit fort bien qu'en
un temps oü le grand paysage n'avait pas de
representant, son nom ait brille" d'un vif e>lat.
Aujourd'hui, on a quelque peine ä se rendre
compte de cet engouement, et l'on va parfois
jusqu'a refuser k l'artiste un talent qui fut ab-
8olument reel. C'est qu'il faut prendre soin de
faire de slrieuses distinetions dans son oeuvre.
II en est £videmment une grosse part dont la
me"dioorite" demeure trop certaine ; ainsi nombre
de tableaux, souvent de grandes dimensions, de
la seconde moitie" de sa vic et toutes res rgpliques
vulgaires dp sujete qui, ayant eu un premier et
legitime surres, lui ätaient incessamment deman-
d6es. D. avait — il faut assurement dire: mal-
heui-eusemeut pour sa gloirc une facilite tres
graude. A ret egard, la lecture du li\Te de
commandes, deja, cit6, est instruetive. Combien
de gens veulent la rtfpdtition de teile toile, de
teile £tude, de teile aquarelle, en sp^eiflant
quelquefois d'inBignifiantes modifleations ! D. lui-
meme semble s'6tre erte un petit nombre de types
de tableaux, dont il ne chercha pas a sortir.
D'un autre c6te\ si l'on considere beaueoup de
ses Stüdes, quelques dessins d'un crayon ferme
et aisl, certains de ses premiers tableaux et
toujours „Les Chenes battus par la tempÄte" du
Musee Rath, on reconnattra, en döpit möme des
präventions les plus accentuäes, le mlritc de D.
et la place qu'il doit encorc occuper aupres de
Calame, dont il n'a eu, sans doute, ni les vastes
horizons, ni l'entente des haute sommete, ni le
sentiment decoratif, ni l'imagination, ni la Cou-
leur, ni, avec autant de facilitl, la memc souplease,
la meme soliditl.
Nous n'essayerons pas de cataloguer l'ooovre
consideYable de D. Les sujete ne s'äcartent pas
du lac de Brientz, de Meyringen et de quelques
autres sites oberlandais, y compris l'Eiger, le
Wetterhorn et le Grimsel, du Ij&nan entre
St.-Giugolph et Montreux, avec la Dent du Midi,
de quelques pointe aux environs de Geneve et
dans le canton de Vaud. Le livre de commandes
de D., qui n'est pas complet en ce sens que les
travaux qu'il entreprenait de son chef et ses
Stüdes, souvent tres poussles, n'y figurent pas,
enumere plus de 270 tableaux et aquarclles (pour
une 8omme de plus de 270000 fr.). Le Musee
Rath possede, outre „Les Chenes", neuf toiles,
dont la derniere oeuvre de l'artiste, inachevöe,
plus deux aquarelles et un certain nombre de
slpias et de dessins; la Sociätä des Arte a
une collection d'ätudes ä l'huile et de dessins
leguee par l'auteur, le Musee Ariana au moins
sept paysages, le Mus6e de Zürich trois, etc. —
D. natnrellemcnt a pris part k une quantite"
d'expositions en Suisse et ä l'6tranger; il aborda
les expositions genevoises en 1823.
Cette notir* serait par trop incomplete s'il n'y
ätait pas fait mention du röle de D. comme
citoyen. Iri, la difflrence avec Calame est totale;
ce dernier, maladif et chttif, n'est rien en dehors
de son labeur, D., de haute statu re, toujours en
sante" et de belle humeur, est capitaine d'artil-
lerie et officier d'ordonnance du genöral Dufour,
membre zeit d'unc foule d'associations, prlsident
de la section des Beaux-Arte de l'Institut gene-
vois, depute" au Grand Conseil et meme membre
du Conseil administratif de ia ville de Geneve.
II trouva encore le loisir d'ctre homme du monde
et l'amc d'un eercle de fideles amis; il 6tait
reste" celibataire.
1). a legue" a la ville de Geneve, dans le but
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Diemool
d'encourager lea Beaux-Arts, nne grande partie
de 1a fortune qu'il avait acquise par son travail ;
c'eat lä la „Fondation Diday", avcc les revcnus
de laquelle on achete chaque anne> an certain
nombre d'oeuvres d'artistes suisses, qui viennent
enrichir lc Musee Rath. A )a Sodete" des Arts,
il a läguä, outre les Stüdes dont il a 6te" pari 6,
une somme destinee ä recompenser lea ceuvres
primees d'un concours de peinture qui porte son
nom et a lieu tous lea deux ans. — On peut ne
pas aimer sa peinture ; aa personnaliW demeurera
toujoura sympathique.
Apres la mort de D., la ville de Geneve re-
connaiaaante a fait graver une m6daille par
H. Bovy et donne" aon nom a une rue. II existe
d'autres portraits de D., maia noua nouB bornerons
ä citer le buste en bronze de Fr&l. Dufaux pere,
celui cn bronze egalement, et beaucoup plus im-
portant, de FreU Dufaux fils, tous deux au Musee
Rath, le second donne- ]>&r la section des Beaux-
Arta de l'Institut, la Statuette de Dorciere, egalc-
ment au Musee Rath.
Naoler. K.-Lex. ni, p. 888. — Seubert, K.-Ler. I,
p. 377. — Müller. K.Lex. I, p. 465. — Muilur, Gescb.
der Mal. II, p. 272. — Ltiuchvh. Wesen d. mod. Land-
schaftsmal., StraBb. 1898, p. 299. — Sordet. Dict. des
famüles genev., rage. — AJb. de la Soisse rom. IV, p. 89,
avec nn portrait par Hörnum,; m£me coli. I, p. 112; II,
p.82; DI, p. 79, 92, 128, 141, 142; IV, p. 14,80;
avec plusieurs dessins oa laris litb. par D. — S. Drla-
print. Bull. Institut nation. genev., XXIII, p. 401, avec
Portrait ä l'eau-forte par Alb. Darier. — Proces-verb. des
seanc. gen. de 1« So«, des Arts, XI, p. 838. — Franc • D.,
Notice extr. des Tablettes blogr., Genöve 1891, br. in-8.
— La Suisse, 1, 1868, p. 37, srec reproduetion dn
tablean „St.-Gingolpb." — Hioxtud. Ronseign., p. 307,
309. — Gn», Joorn. de QeneTo, 20 et 21 not. 1879.
— Bas). Kunstrer. 1878, p. 11. — Cat. da Mus. Batb,
dd. 1897, p.22. — Cat. Mus. Ariana, p. 148, 149, 153.
— Brun. Verz. d. Kstwerke, p. 16. — Cat. d'expos.
suisses et genev., etc. — Cat. d'ötudes et tabl. peints par
F.D., liste imprimee de 168 n' • se trouvant dans l'atelier
du peintre ot mis en vente en juin 1879. A.-J. M.
Diday, s. auch Didey.
Dldey (Diday), Jean-Louis, graveur aur bois,
n£ a Geneve en 1727, fut recu bourgeois gratis,
comme natif, le 15 nov. 1790 avec son fila Jean-
Louis D. Ce dernier fut le pere du celebre
paysagiate ci-dessua, Frangois D. II est plus que
probable que ce graveur sur bois gr avait pour
la fabrique d'indiennes, qui a occupe" tant d'ar-
tistea habile8.
Sordet. Dict des familles genev., msc. — W<, Ut.
des Bourg., p. 466. A.-J. M.
Dlebold, Hans Kaspar, Goldschmied, von
Zürich, Sohn des Glasmalers Hans Kaspar D.,
geb. am 2. April 1635. Er war bei Hch. Hof-
meister Lehrling, hatte 1652 ausgelernt und war
von 1G60— 1672 Meister. Uxor: Anna Narciasa
Marina am 4. Okt. 1665. 1669 stellte der Vater
Rechnung Ober sein Muttergut. Kaapar gab
1672 sein Bürgerrecht auf und wurde von Stadt
und Land verwiesen. Er ging nun in die
Fremde. Von Ha. Kasp. D. ist im Landesmuseum,
von der Stadtbibliotbek Zürich deponiert, eine
silbervergoldete Schale mit dem Wappen des
Stiftes zum Großmünstcr, ein Geschenk von zehn
Chorherren mit Daten von 1650—1670.
Am. Alt-Kde. 1899, p. 84. — //. Meyer. ColL I,
142 a; III, 82. — Mittig. des f Hrn. Dr. ZeUer-Werd-
mttller. C. Brun.
Dlebold, Jörg, Glockengießer, in Bern. Laut
NQscheler und Tr&chsel kam er aus Rybenwyl
bei Neuenburg in Lothringen. 1427 ließ die
Stadt Thun durch ihn in Thun seibat für die
St Mauritiuskirche eine Glocke gießen und,
nachdem sie gut geraten war, wünschten Schult-
heiß und Rat der Stadt Thun von Bern den
Flaachenzug und das dazu gehörende Seil zum
Aufziehen der Glocke zu leihen. Am 7. Dez.
gleichen Jahres meldeten Schultheiß und Rat
zu Bern ihren freudigen Anteil an dem Wohl-
geraten der Glocke, und sprachen zugleich,
unter Angabe der Gründe, ihr Bedauern aus, mit
Seilen zum Aufziehen nicht behülfiieh sein zu
können. Diese Glocke wurde 1783 vom Blitze zer-
schmettert und im gleichen Jahre von J. Metzger
aus Zofingen in Langenthal umgegossen.
yü»ehder. Glockeninschr. im Kt Bern, p. 101. —
Den., im Archiv« das bort), bist. Vereins, Bd. 10, p. 355,
401. — Trärluet. Festscbr. v. 1879, p. 25. — Loh »er.
Reform. Kirche im Kt. Bern, p.321. MorU SutermeUter.
Dtedey, Francois-Esale, fut recu maltre or-
fevre ä Geneve le lldec. 1790. A.CkoUy.
Dleffholt, s. Dieffolt
Dieffolt (Dieffholt). Heinrich, Bürger und Bild-
schnitzer in Feldkirch. Ihm wurde 1560 von Abt
Hieronymus in Muri eine neue Tafel auf den Fron-
altar der Pfarrkirche von Sursee zu schneiden
verdungen. Die Altarstaffel sollte die vier
Kirchenväter Gregor, Ambrosius, Hieronymus
und Augustin enthalten; die Haupttafel die hl.
Dreifaltigkeit und die Krönung Mariae, die Flügel
S. Georg und S. Martin. 1682 betraute der gleiche
Abt Meister D. mit einer Altartafel für die
Kapelle unserer lieben Frau in Muri. Maria
Krönung samt der hl. Dreifaltigkeit, rings herum
der Stamm Jesse, schmückten die Haupttafel,
die Flügel S. Agatha und S. Margaretha.
Ans. Alt-Kde. 1884, p. 25 u. 26. — Rakn. Stat
schw. Kunstdenkm. (Anz.Alt. Kde.) 1886, p. 277. —
Argovia, Bd. XX, p. 58. E. Reinkari.
Diemool, Heinrich, Tiachmacher des 15. Jahrb.,
kam von Straßburg nach Solothurn, wo er 1466
in das Bürgerrecht aufgenommen wurde.
Bürgerb. Solotb. 1466. Zttter-CoUin.
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Diener
- 365 -
Dietl.-r
Diener, Hans, Glockengießer, von Kybnrg
(Kt Zürich), goß 1637 in Inwyl (Kt. Luzern) eine
Glocke und ward 1539 in der Stadt Luzern als
Borger angenommen.
Stodultr, Glocken in d. V Orten, Qeachichtsfr. XXX,
p. 148. Moria SutermeUttr.
Diener, Hans Jorg, Hafner, von Küßnach
(KtSchwyz), geb. am 16. Mai 1705, erstellte
1787—1789 für das Stift Engelberg eine Anzahl
gemalter Oefen mit blauen Ornamenten, Land-
schaften und Tiergestalten auf weißem Grunde
in schwerfalliger Ausführung.
Stiftaarch. Engelberg. P. I<jwn HtM.
DIef, Jörg, gen. Schwab, Bildhauer. In den
im Stadtarchive von Schaffhausen befindlichen
Stadtrechnungen von 1522 — 1524 werden öftere
Zahlungen aufgeführt, die ein Meister Jörg em-
pfing. Seine Arbeiten sind eine S&ule für den
Schuhmacher- (4Gld.) und Standbilder für andere
Brunnen: für einen Boßen (Bosse - Poße ist die
Bezeichnung für Schildhalter, Pannerträger etc.)
unbekannter Bestimmung hat er 8 Gld., für einen
Widder auf dem Brunnen am Rindermarkt 20 Gld.
und wiederum 1523/24 33 Pfd. für das Stand-
bild auf dem Metzgerbrunnen empfangen. Diese
letztere Notiz ist von besonderem Werte, weil
sie den obigen vollen Namen des Meisters ent-
halt und ihn sodann als Urheber eines noch
vorhandenen Werkes bezeichnet; denn Metzger-
brunnen hat der jetzt „vierröhrige" auf dem
Fronwagplatze geheißen, und der stolze Helle-
bardier, der die 1524 datierte Brunnensaule
krönt, kann zu den besten und charaktervollsten
Bildwerken gerechnet werden, die hier zu Lande
aus der Frühzeit des 16. Jahrh. erhalten sind.
Meister Jörg wird noch im Vogtgerichtsprotokoll
von 1532 erwähnt
Mittig. der HH. Pfr. Dr. C. A. Boecktold u. Reallehrer
J. II. BtuMin in Schaffhaueen. — Arn. Alt.-Kde., N. F.,
Bd. IV, p. 178. ÄuAn.
DieBbach, Alphonae, comte de, n6 en 1809
ä S t. -Genna in-en-Laye (France), mort le 4 f£vr.
1888 dans son chäteau de Rosiere prea Fribourg.
II habita la France pendant une grande partie
de sa jeunesse et servit dans la garde suisse
Bous Charles X. Des nombreux voyages qu'il fit
surtout en Grece, en Angle terre et en Ecosse,
il rapporta une grande quantite' d'aquarelles et
d'&udes, dont quelques unes de reelle valeur.
Le Musee de Fribourg possede un tableau ä
l'huile: „L'Acropole d'Athene" signä de son nom.
Tres estimä pour ses grandes qualites person-
nelles ainsi que pour les nombreux Services
qu'il rendit ä son pays, son souvenir est encore
aujourd'hui en veneration danä le canton de
Fribourg. II exposa ä Berne en 183G.
Noot. Etrennea fribourg. 1889. Jo*. JMchU*.
Dierbach, Hans Jakob von, von Bern, In-
genieur und Topograph. Er bildete sich in der
Mathematik aus, ging 1687 nach Paris, um sich
eine Stellung als Ingenieur zu suchen, was ihm
aber nicht gelang. Nach Hause zurückgekehrt,
erhielt er das Kommando über eine Artillerie-
kompagnie, mit welcher er auch den Feldzug
von 1712 mitmachte. Er starb 1720. Man hat
von ihm noch Plane von Herten 1699, Morges
1696, von der Rhone, einen Befestigungsplan
von Bern von 1714. 1698 machte er einen Plan
der Grenze zwischen der Vogtei Grandson und
Neuenburg.
A'. L. Steiiler. Qenealog., Stadtbibi. Bern. — Graf,
Bibliogr. d. Landeskde. : Karten, Plane etc. U. TürUr.
Diesbach-de Belleroche, Valentine de, nee ä
Fribourg le 12 juillet 1839, 61eve de Dietrich,
de Bonnet, de Chaplain, de Courtois et de Hodler,
a exposa, en 1890, ä l'Exposition suisse des
Beaux-Arts, ä Berne, un tableau representant
une Japonaise; en 1900, au Salon fribourgeois,
un portrait de jeune fille, et a differentes Ex-
positions d' Angers des portraits d'enfants. M""
de D. a decore1 les salles de la villa de Diesbach,
sitnee ä Fribourg, pres de la porte de Morat, de
peintures dans le genre de Celles de Grasset; eile
a dans son ateller plusieurs portraits et Stades.
Max de DUiback.
Dietansberg, Nicolas de, orfövre ä Fribourg.
Son nom et sa profession sont indiques dans un
acte, passe' par le notaire Lombard, le 31 aoftt
1356. Mttx de Tttktermann.
Dietansberg, Rodolphe de, orfevre ä Fribourg.
II est mentionng dans un acte notarte (du notaire
Lombard) passö le 30 sept. 1356. II est pro-
bable que la famille des Dietansberg est la
meme que celle g£neralement connue sous le nom
de Dietrichsberg. Max de Teekterman*.
Dietasperg (Tietasperc), Pierre de, orfevre ä
Fribourg. Cet orfevre (Ividemment de la meme
famille que les Dietansberg qui precedent et de
celle des Dietrichsberg, dont l'orthographe fut
altört) figure incidemment dans l'inscription
bourgeoUiale de Pierre Pasquier du mois d'aoüt
1443 (vieux registre des Bourgeois). (II existe
un hameau fribourgeois qui, anciennement
appete Dietrisberg, est actuellement connu et
par alteration, sous le nom de Tietisberg.)
Max dt Techtermann.
Dietler, Jos. Felix, Dekorations- und Kunst-
maler, von Solothurn, war in der Jugend Soldat
und Offiziersbedienter in Paris, wo er Gelegenheit
fand, sich im Zeichnen auszubilden. In seiner
Vaterstadt betrieb er am Ausgange des 18. Jahrh.
in seinem Hause „zum Bögli" in der Fischer-
gasse ein Malergeschäft, gab Zeichenunterricht
und versuchte sich selbst in der Bildnismalerei,
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Dietler
- 366 -
Dietler
besonders im Porträtfach. Seine Arbeiten hahen
viele Aehnlichkeit mit denen seines Zeit-
genossen Joseph Reinhard. Besser gelangen
ihm Aquarelle, von welchen sein Wappen, so-
wie die Kopie des Titelblattes zum ältesten
Wappenbuche der Lukasbruderschaft, mit dem
hl. Lukas als Maler der Jungfrau Maria, um-
geben von den Symbolen der Kunstlergilde, Er-
wähnung verdienen. Reichtümer erwarb er sich
keine, da er zeitlebens für eine kinderreiche
Familie sorgen mußte, hatte aber doch im Alter
noch das Glück, seinen Sohn, Friedrich D., als
vielversprechenden Künstler heranwachsen zu
sehen. Er starb in Solothurn am 5. Febr. 1635
85 Jahre alt. Im Jahre 1792 wurde er in die
Lukasbruderschaft Solothurn aufgenommen, in
deren Wappenbuch (II, p. 146) er seinen Schild
nnd Spruch einzeichnete. Seine Oelhilder, die
meistens auf der Rückseite signiert sind, trifft
man noch hie und da bei Schweiz. Antiquaren an.
Soloth. Wochenbl. — Prot. u. Wappenb. der LuVas-
bruderseb. — Die illustr. Schwei«, 1S74, Nr. 8.
Zctter*CuUin.
Dietler, Heinrich, Kartenmacher und Heiligen-
maler. Er wird 1485 im Urteilsbuche des Basler
Gerichtsarchivs erwähnt. Werke seiner Hand
sind nicht nachweisbar.
Suklin. Regesten zur Oeech. des Buchdrucks aus den
Büchern dee Baal. GerichtaarchiT«, Nr. 416, 426.
1). Burckkardt.
nietler, Johann Friedrich, Porträt- und Genre-
maler, geb. in Solothurn am 4. Febr. 1804, gest.
in Bern am 4. Mai 1874. Kr war der Sprosse
einer seit 1636 in Solothurn ansässigen Bürger-
familie, die aus Nünningen im soloth. Schwarz-
bubenlande (Bezirk Thierstein) stammte. Sein
Vater, Joseph Felix D., der in ziemlich ärm-
lichen Verhältnissen lebte und eine zahlreiche
Familie zu ernähren hatte, war Flachmaler,
versuchte sich aber, da es ihm weder an Be-
gabung noch an Bildung fehlte, anch in höheren
Aufgaben, wie z. B. in Altarbildern. Er muß
ein tüchtiger Mann gewesen sein, der sich Mühe
gab, seine Kinder gut zu erziehen und es seinem
Erstgebornen nicht verwehrte, der in seiner Werk-
stätte gewonnenen Anregung zu folgen und sich
zum Maler auszubilden. Den ersten Unterricht
im Zeichnen erhielt er. nach Absolvierung der
städtischen Primarschulen und einiger Klassen
der Kantonsschule, bei dem Porträtmaler Charles
Germann, einem verständigen und anregenden
Lehrer, der die hervorragende Kunstbegabung
seines fleißigen Schülers erkannte und ihn auf-
munterte, sich trotz aller äußeren Schwierig-
keiten, die sich ihm in den Weg stellten, ganz
der Kunst zu widmen.
1822 reiste der 18jährige D. nach Paris, um
seine Lehr- und Wanderjahre anzutreten. Mit
seinen Geldmitteln war es freilich kärglich be-
stellt, da ihm sein A'ater keinen Zehrpfennig
mitzugeben vermochte, und hätte ihm nicht der
Rat von Solothum einen unzinsbaren Vorschuß
von 25 Louisd'or gewährt, wozu noch ein kleiner
Beitrag von Maler Germann für geleistete Aus-
hülfsdienste kam, würde er seine Absicht kaum
haben ausführen können. In Paris fand er Auf-
nahme im Atelier des berühmten Historienmalers
Baron A. J. Gros, der ihm mit großem Wohl-
wollen entgegenkam und ihn, als er von seinen
ärmlichen Verhältnissen Kenntnis erhielt, un-
entgeltlich an seinem Unterrichte teilnehmen
ließ. Mit schweren Nahrungssorgen kämpfend,
arbeitete D. unablässig und mit eiserner Aus-
dauer an seiner künstlerischen Ausbildung, übte
sich eifrig im Zeichnen und kopierte fleißig die
Meisterwerke des Louvre. Mit besonderer Be-
wunderung erfüllte ihn Rembrandt, dessen Ge-
mälde er freilich nicht zu kopieren wagte, indem
er sich begnügte, sie durch Ansehen zu studieren.
Um sich die Mittel zu längerem Aufenthalt in
Paris zu erwerben, begann er bald Porträts zu
malen, für welche er anfänglich nur geringe
Bezahlung erhielt, die ihn aber allmählich auch
außerhalb des Kreises der in französischen
Diensten stehenden Schweizer Soldaten bekannt
machten und ihm besser honorierte Aufträge
aus vornehmen Familien eintrugen. So gestaltete
sich sein Aufenthalt in Paris zu einem, in
materieller wie künstlerischer Beziehung mehr
und mehr erfreulichen und fruchtbaren. Neben
der Porträtmalerei widmete er sich auch der
Darstellung historischer Ereignisse und schuf
ein größeres Gemälde, „Schultheiß Wengi vor
der Kanone", das er in dankbarer Gesinnung
für die ihm gewährte Unterstützung den Be-
hörden seiner Vaterstadt zum Geschenk machte
und das heute noch den Gemeinderatssaal von
Solothurn schmückt. „Das Bild hatte ihn lange
und eingehend beschäftigt, aber es fehlte der
Komposition die rechte Frische, das unmittelbar
Lebendige; die Figuren sind planmäßig auf-
gestellt, statt daß sie sich selbst in natürlicher
Weise gruppieren, und damit erhält das Ganze
etwas Gemachtes, Theatralisches, wie es übrigens
der Schule J. L. Davids, deren Jünger D.s Lehrer,
Gros, doch genannt werden muß, und unter deren
Einfluß es entstanden, eigen war." (N.-Bl. Zürch.
Kstges. 1876.) Es scheint übrigens, daß D.,
dessen Streben ursprünglich auf die Historien-
malerei ging, selbst bald eingesehen habe, daß
er mehr Begabung für das Porträt und das
Genre besaß, weßbalb er sich in Zukunft diesen
beiden Gebieten, besonders aber dem entern,
zuwandte.
Nach elfjährigem Aufenthalt in Paris, während
dessen er seine Vaterstadt nur einmal besucht
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Dietler
- 307 -
Dieller
hatte, kehrte D. 1833 nach Solothurn zurück,
wo er von seinen Mitbürgern herzlich auf-
genommen und vom Gemeinderate, zum Dank
für die Schenkung des „Schultheis Wengi", mit
einer goldenen Medaille überrascht wurde. Nur
wenige, aber glückliche Monate, während derer
er eine Reihe von Porträts malte, die bereits
den Stempel seines Genius tragen und von
vollendeter Technik zeugen, weilte er in seiner
Vaterstadt; dann ergriff er aufs neue den Wander-
stab, am sich zu weiterer künstlerischer Ans-
bildang nach Italien zu wenden. Den Winter
von 1834 auf 1835 brachte er in Venedig zu,
wo er besonders Kopien nach Tizian und Vero-
nese in Aquarell malte, die durch ihre Treue
und die wundervolle Kraft ihres Kolorits Auf-
sehen erregten; er trat in ein inniges Freund-
schaftsverhältnis zu Leopold Robert, der ihn
herzlich aufgenommen hatte und in dessen Atelier
er arbeiten durfte. Nach kurzem Aufenthalte
in Florenz kam er im Frühling 1835 nach Rom,
wo ihn mehrere Trauernachrichten, wie die
Meldung vom Tode seines Vaters und die Kunde
von der erschütternden Katastrophe des an-
gebeteten Leopold Robert erreichten, die ihn
in eine düstere Stimmung versetzten, welche
keinen ungetrübten Kunstgenuß und noch viel
weniger ein selbständiges Schaffen gestatteten.
So blieb er nicht mehr lange in Italien, sondern
kehrte in die Schweiz zurück, die er nie mehr
auf längere Zeit verließ. Nachdem er sich einige
Zeit in Freiburg aufgehalten hatte, wo er mehrere
Porträts und Genrebilder in Aquarell malte, die
im Katalog der Kunstausstellung in Bern von 1836
figurieren, ließ er sich dauernd in dieser letztern
Stadt nieder, welche während beinahe 40 Jahren,
bis zu seinem Tode, die Stätte seiner schöpfe-
rischen Wirksamkeit bleiben sollte. Auf Arbeit
hatte er nicht zu warten, da von allen Seiten
zahlreiche Aufträge kamen, die ihn vollauf be-
schäftigten. Der Aufforderung des damaligen
englischen Gesandten und des in Bern wohnenden
englischen Malers John Dalton, sich nach England
zu begeben, wo seine vollendeten Aquarelle und
ihre Empfehlungen nicht ermangeln würden, ihm
eine glänzende Laufbahn zu verschaffen, leistete
er keine Folge, sondern blieb in Bern, wo auch
auswärtige vornehme Persönlichkeiten, wie die
Großfürstin Anna von Rußland, ihn aufzufinden
wußten, um sich von ihm porträtieren zu lassen.
In gesicherten Verhältnissen lebend, die ihm die
ökonomische Selbständigkeit sicherten, zögerte
er nicht länger, sich einen eigenen Hausstand
zu gründen, und führte Frl. Nancy Schurer von
Solothurn, mit der ihn seit seiner Rückkehr von
Paris eine innige und erwiderte Neigung ver-
band, 1841 als seine Gattin heim. Der glück-
lichen Ehe entsproßten drei Kinder, ein Sohn
und zwei Töchter, denen er ein liebevoller und
besorgter Vater war.
Obwohl D. seine Hauptthätigkcit auf das Por-
trät verwandte, vernachlässigte er doch auch die
Genremalerei nicht, für die er große Neigimg
und Begabung hatte, und sammelte während
seiner kurzen Ferien, die er im Oberland und
im bern. Seelande zuzubringen pflegte, dieStudien
za den reizenden gemütlichen Genrebildern, die
nach Aussage eines seiner Biographen in den
40er und 50er Jahren eine Zierde der Schweiz.
Kunstausstellungen waren.
Daß man ihn in Bern zu schätzen wußte,
beweist der Umstand, daß er bei Eröffnung der
dortigen Kunstschule zum Professor gewählt
wurde; zu seinen Schülern gehörte (N.-Bl. Zürch.
Kstges. 1876) auch Ernst Stückelberg. Nach D.s
Tode erwarb die Berner Kunstschule die ganze
Sammlung seiner prächtigen tandschaftsstudien
in Oel, die Beweise einer Vielseitigkeit des
Talentes, die dem großen Publikum fast unbe-
kannt geblieben war.
So verfloß sein Leben in glücklicher Ruhe,
bis ihm im Anfang des Jahres 1873 die treue
Lebensgefährtin entrissen wurde, der er, obwohl
er sich einer kräftigen Gesundheit zu erfreuen
schien, bald nachfolgen sollte. Nachdem er noch
am 4. Febr. 1874 seinen 70. Geburtstag gefeiert
hatte, von dem er in Vorahnung seines baldigen
Todes selbst sagte, daß es sein letzter sein
werde, wurde er nach drei Monaten von einer
Lungenentzündung ergriffen und starb am 4. Mai
1874, tief betrauert von seinen Kindern, Freunden
und Verehrern, die in ihm ebenso wohl den
Künstler wie den Bürger und Familienvater ge-
schätzt hatten.
Schon kurze Zeit nach seinem Tode, vom
28. Juni bis 5. Juli 1874, fand in Solothurn eine
Ausstellung von daselbst in öffentlichem- und
Privatbesitz befindlichen Gemälden D.s statt,
die 55 Nummern zählte. Noch bedeutender war
die Ausstellung, die vom 18. April bis 2. Mai
1875 in Bern veranstaltet wurde; sie enthielt
288 Werke des Meisters, die ebenfalls meist aus
Privatbesitz stammten; einzelne, wie „der ver-
lorne Schuh" und die Selbstporträts aus den
Jahren 1821 und 1866 waren vom Kunstverein
Solothurn überlassen worden.
Der Schwerpunkt von D.s Wirken lag im
Porträtfach, in dem er viel und Vorzügliches
geleistet hat. Wie sehr er anerkannt wurde,
mag nichts besser beweisen, als der Umstand,
daß sich die Zahl der von ihm auf Bestellung
ausgeführten Porträts auf die enorme Zahl von
5000—6000 belaufen soll, wovon ungefähr ein
Drittel in Oel, der Rest in Aquarell (N.-Bl.
Zürch. Kstges. 1876). „Er wußte fast auf den
ersten Blick das Charakteristische eines Gesichtes
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Didier
— 368 -
Dietrich
zu fixieren und den Familientypus zu erfassen;
hatte er es überdies mit einer geistig hervor-
ragenden, ihn ansprechenden Persönlichkeit zu
thun, so setzte er seine ganze Kunst in das Bild,
um Geist und Seele auf der Leinwand zum
Ausdruck zu bringen. Seine Familienporträts
wußte er zu wirklichen Genrebildern zu gestalten,
und auch seine Einzelporträts bezeugen überall
den Reichtum seines Geistes und seinen glück-
lichen Griff, jede Persönlichkeit von ihrer vor-
teilhaftesten Seite aufzufassen und jede wieder
zu individualisieren. In ganz überraschender
Weise trat dies bei der Menge von Rinder-
porträts hervor, welche auf der Ausstellung in
Bern in ganzen Reihen neben einander placiert
werden mußten, von denen aber doch keines,
ob Gruppen- oder Einzelbild, dem andern gleich
behandelt war" (ibid.). „Seine Aquarellbilder
aus den letzten Jahren zeigen allerdings die
Spuren der abnehmenden Sehkraft, sie sind
weniger ausgearbeitet und minutiös als die
früheren; allein ihre Farbenpracht und Wirksam-
keit, die seltene Durchsichtigkeit und doch Kraft
des Inkarnates sind dieselben. Seine Oelbilder
aus dieser Zeit dagegen zeigen eine Höhe der
Technik, die er in früheren Perioden nie erreicht
hat" (Illustr. Schweiz 1874, p. 593).
Da D. stets mit Porträtsaufträgen Uberhäuft
war, konnte er weniger, als er gewollt hätte, der
Genremalerei sich widmen, zu der ihn Neigung
wie Begabung hinzogen. So ist die Zahl seiner
Genrebilder eine verhältnismäßig geringe, um
so mehr, als er während seiner Ferien so gründ-
liche und minutiöse Vorstudien zu denselben zu
machen pflegte, daß sie nur langsam vorrückten.
Als seine besten Arbeiten auf diesem Gebiete
werden genannt „Geschwister] »aar u (im Berner
Kunstmus.), „Der Schullehrer von Brienz" (in
Bern in Privatbesitz), „Der verlorne Schuh",
Aquarell (im Mus. in Soloth.) und „Das Dampf-
schiff in Brienz" (im Besitze der Familie des
Künstlers).
Außer dem bereits genannten größern bist.
Gemälde „Schultheiß Wengi" im Gemeinderats-
saale von Soloth urn finden sich im dortigen
Museum Farbenskizzen zu diesem Bilde wie zu
einer „Belagerung von Solothurn." Daselbst
werden auch zwei Seibetporträts des Künstlers,
das eine, in Oel, aus seiner Jugendzeit, das
andere, in Aquarell, aus dem Jahre 1866, auf-
bewahrt Auch in der Kupferstichsammlung des
Eidg. Polytechnikums ist D. vertreten.
Nekrol. im „Bund" t. 5. Mai 1874, Nr. 128 (ab*r«lr.
im Soloth. Am. v. 7. Mal und Soloth. Tagbl.). — Illustr.
Schweis, 4. Jahrg., 1874, p. 588—594 (R. 0. Ziogler).
— N.-Bl. ZQrch. Kstges. 1876 (0. Pestalozzi). — Bund
1875, Nr. 117 — 119, vom 29. April bis 1. Mai: Ueber
die Dietlerauest. in Bern fron R. Rust), womit zu vergl.
die Verzeichs. der Autst. von Dj Werken in Solothurn
(1874) u. Bern (1875). — Kunsthalle 1875, 8 (RRust).
— Allf. K. Lex., 8. Aufl., I, p. 848. — Jahreeber. beru.
Kstver. 1876, p. 25—27. — Lüttow 1874. - Anz. f.
Schweiz. Gesch. ü, p. 88. — Brun. Verl. d. Kunstwerke,
p.9. — Dtsefa. Kunstbl. 1854, p.462; 1857, p.267.—
Zeitschr. f. bild. Kst., Beibl. IX, p. 658. — Kuh», Stifts-
bau M.-Einsiedoln, p. 191. — Kat. d. schweif. Kunstausst.
in Bern (1886), Basel (1844), Solothurn (1854). —
rvunstausst. von UfirniUdeti u. Mniipiuren au« nie*, t nvat-
besitz (Solothurn 1887). M. OUi.
Dietrich, Goldschmied, von Zürich, im
14. Jahrb. Er wird 1362 und 1369 im Steuer-
buch erwähnt.
Mlttl». des t Hrn. Dr. Zeller WerdmOller. <\ Bnm.
Dietrich, Adele, Blumenmalerin, geb. 1853 in
Greifensee, studierte zuerst bei M,la R. Gay in
Vevey, dann bei Luxaro in Genna nnd wohnte
1878—1892 in Zürich, wo sie eine große Anzahl
Blumenstücke und Stilllebcn in Oel und Aquarell
anfertigte und Unterricht im Malen und Zeichnen
erteilte. 1892 zog sie nach Bern, bildete sich
dort bei Chr. Baumgartner auch für das Land-
schaftsfach aus und wirkt seitdem weiter in
dieser Stadt. 1901 studierte sie vorübergehend
in Paris. Sie beteiligte sich an den Ausstellungen
des Vereins bern. Maler, sowie 1890 an der Turnus-
au8Stellung des Schweiz. Kunst Vereins.
U. AppentMer.
Dietrich, Joseph- A ugutte, de&sinateur et
peintre, n6 ä Estavayer-le-Lac dans le c&nton
de Fribourg le 18 dec. 1821 (et non 1825) et
mort ä Fribourg le 16 mai 1863, Gtait fils de
Jean-Joseph D., originaire de Komorn en Hon-
grie, menuisier, recu bourgeois d'Estavayer le
7 nov. 1815 et naturalis^ fribourgeois Ia meme
annee, et de Rose n6e Berthoud d'Estavayer.
II £tudia ä Estavayer, puis ä l'Ecole moyenne
centrale de Fribourg dirigee par M. Louis Trat.
II gtudia la peinture en 1840 ä Geneve, chez
Diday et Hönning, puis a Berne. A son retour,
en 1848, il fut mattre de dessin ä l'Ecole moyenne,
dont il avait <He" l'dleve et oft il avait dejä en-
seignl, pnis ä l'Ecole cantonale de Fribourg, de
1848 k 1857, et an College St.-Michel de Fribourg,
de 1857 k 1861, oü il enseigna aussi les mathä-
matiques. D. a expose* a l'Exposition de pein-
ture ä Lausanne de 1852 k 1859 et aux Ex-
positions de la SocMte suisse des Beaux-Arta.
Tableaux de D. : Portraits de Jacques Vogt,
organiste, Pierre Landerset, Dr. Bussard, Aloyse
Mooser, M" l'Eveque Marilley, Nicolas de Flüe,
Auguste Dietrich.
Etudes: „Mendiants", T6te; „Vieille fribour-
geoise"; „L'Enfant Jesus et laSte.-Vierge donnant
le scapulaire k St-Simon Stock", k i'eglise de
Villarepos; „Vieillards."
Vues: Eglise paroissiale d'Estavayer; rue
d'Estavayer avec la fontaine de SL-Laurent;
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Dietrich
- 360 -
Dietzi
l'ancien e&calier de l'eglise de ce nom et quelques
groupes de personnages peints d'apres nature.
Sujets de genre.
Bornet, Emulation 1 853, p. 279/280. — Chroniqueur,
mai 1868. — Qrangier, Nouv. etrennes fribourg., 1882,
XVI, p. 85. — Fragnüre, Frib. arttat. 1894, pl. 3.
Jot. Schueutrltf.
Dietrich, Franz, ein Plattner, aus Lothringen
gebürtig, leistete 1529 in Solothurn den Bürger-
eid, wurde vom Rate bestätigt und unter dem
nämlichen Datum in die Schmiedenzunft aufge-
nommen ; er scheint sich aber in der Folge mehr
mit einer Privatkundschaft beschäftigt zu haben,
ab mit Lieferungen für das Zeughaus, denn die
soloth. Seckeimeisterrechnungen verschweigen
seinen Namen. Weitere Notizen über seine
Leistungen fehlen ganzlich; nur muß der Rat
ron Solothurn 1639 einige Ursache gehabt
haben, sich über ihn zu informieren. 1645 ar-
beitete er noch in der Ursusstadt, was aus einer
Eintragung im Schmiedenzunftprotokoll hervor-
geht, da er einen Lehrknaben annimmt.
Bargerb. Soloth. 1629. — Ratsprot. 1629 u. 1589. —
Prot d. Schmiedenra&ft 1529 n. 1546. Zttivr-CMin.
Dietrich, Gottlieb, Maler, geb. am 27. Nov.
1854, von D&rligen (Kant. Bern), erhielt den
ersten Unterricht in der Landschaftsmalerei bei
F. Sommer in Thun, und schloß sich in der
Folge verschiedenen Künstlern auf ihren Studien-
reisen an. Er beteiligte sich 1878 an der Schweiz.
Turnusausstellung in Bern mit einem Oelbilde
„Die Engstlenalp", wandte sich mit der Zeit
aber mehr dem Kunstgewerbe zu. An der kant
Gewerbeaussteilung in Thun 1899 erhielt er für
seine Landschaftsbilder auf Karton, Majolika-
teller und Holzwaren die silberne Medaille
zuerkannt, mit dem Bemerken, dieselben ver-
raten Virtuosität, seien gefällig im Ton und
richtig in der Zeichnung und erfüllen alle An-
forderungen, die man an solche Arbeiten stellt.
Seine kleinen Schweizerlandschaften sind denn
auch sehr begehrt. Nach wechselvollen Wande-
rungen und Schicksalen ließ sich D. 1884 in der
Umgebung von Thun nieder und wohnt nun am
Dürrenast bei Thun.
Mittig. von 0. D. n. Türkr.
Dletschl ou Tietschi. En 1563, le tresorier de
Fribourg paya au jeune sculpteur D. la somme
de 25 livres pour sculpter, sur une pierre du
pont de Marly, les armoiries de l'Etat. La meine
annee, il executa divers travaux de son art dans
la chapelle de St.-Jost, situee pres de la porte
de Bourguillon.
Archiv, cant. frib. — Ddlicm. Dict des paroisses du
cant. de Frib., t.YI, p. 499. Max de Diubaik.
Dletschl, Hans, Goldschmied, von Zürich, im
16. Jahrh. Er wird i486 genannt und starb 1496,
mit Hinterlassung minderjähriger Kinder, deren
Vormund Ulrich Trinkler war.
Mittig. de. f Hrn. Dr. Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Dletschl, Hans, d. j. (?), Goldschmied, von
Zürich, im 15. und 16. Jahrb. Er wird im Ver-
zeichnisse der Lux- und Loyen-Bruderschaft von
Zürich (1600-1620) angeführt.
P. Sekveiatr im An*. Alt.-Kde. 1 884, p. 1 7. 0. Brun.
Dletschl, Hans Bartholomäus, Goldschmied,
von Zürich. Er wurde 1564 Meister, war 1582
Zwölfer bei den Silberschmieden und ist 1696
gestorben.
Mittig. des fHrn. Dr. Zeller-WerdmoDer. C. Brun.
Dletschl, Hans Ludwig, Goldschmied, von
Zürich, im 16. Jahrh. Er wurde 1557 Meister.
Mittig. de« tHrn. Dr. ZeUer-WerdmoUer. C. Brun.
Dletschl, Hans Ludwig, Goldschmied, von
Zürich. Er war 1631 Lehrling bei Hans Jakob
Huser und wurde 1640 Meister.
Mittig. des t Hrn. Dr. ZeUer-Werdmatler. C. Brun.
Dletschl, Ludwig, Goldschmied, von Zürich.
Er war 1580 Lehrling bei Hans Röuchli und
wurde 1599 Meister.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Dietteller, s. Dietterlin.
Dletterlin, Johannes, Maler, von Straßburg,
wahrscheinlich ein Sohn des Malers und Kupfer-
stechers Bartholomäus D., der um 1623 thätig
war, kam in der Mitte des 17. Jahrh. von dort
nach Solothurn, ließ sich 1660 zum Bürger auf-
nehmen und trat im nämlichen Jahre in die
Lukasbruderschaft ein. Seinen Schild (aufrecht-
stehender, silberner Löwe im schwarzen Feld,
in den Pranken Oelzweig und Rosenkranz haltend)
mit der Devise „Non ultra", nebst einem Spruch
in der Cartouche, malte er selbst für das Wappen-
buch, seinen vollen Namen: „Jobannes Dietterlin,
Maller, 1650", beifügend. Somit fällt die Schreib-
art „Dietteiler" bei Amiet dahin. Im Bürgerbuche
von Solothurn steht dieser Künstler als Joseph D.
eingetragen. Leider können von seinen Arbeiten
keine anderen nachgewiesen werden, wie auch
sein ferneres Schicksal unbekannt ist.
BOrgero. Soloth. 1660. — Lukaeprot. I, p. 82. —
Wappenb. H, p. 27. — Soloth. N.-BL 1859 (Amiet). —
Helltr, Monogr., Bamberg 1831. Zetter-Min.
Dietzi, Hans, Maler, geb. am 5. Juni 1864 in
seiner Vaterstadt Bern. Nach Absolvierung der
Schule in Bern bestand er daselbst während drei
Jahren eine Lehrzeit bei Xylograph Tb. Meister
und war hierauf in Stuttgart bei Kloß und in
Paris bei Rose als Xylograph thätig. 1886/87
bildete er sich in München im Privatatelier von
Jakobites im Naturzeichnen aus, bezog darauf
auf Anraten Karl Stauffers die Akademie in
Berlin und dann die Kunstschule in Weimar, wo
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Dieu-si-soyt
- 370 —
Diodati
er die beiden Medaillen für Naturzeichnen und
Figurenmalerei zu gleicher Zeit erhielt. Später
vorübergehend noch in München und in Rom
studierend, kehrte er nach Bern zurück und
widmete sich speziell der Porträtmalerei in
Pastell. 1890 beteiligte er sich am Schweiz. Salon
und seither an verschiedenen Turnus- und bern.
Weihnachtsausstellungen.
Pereönl Mittle H. TürUr.
Dleu-sl-twyt, Nicolas, „masson" soit architecte,
fut recti habitant de Geneve le 4 nov. 1572.
France protMt, 2* ML, V, col. 412. A.-J. M.
Dlgkh, Jakob, Holzbildhauer, verarbeitete
1618 die Beichtstühle und gemeinsam mit Meister
Wolfgang Stahel die KirchenstOhle der Hofkirche
in Luzern, wo er auch Mitglied der Lnkasbrnder-
schaft war.
Anz. Alt.Kde. 1901, |». 101. Lukasbrudersch.
Loz., p. 7. Front Heinemann.
Dlkh, Ant., s. Dick, Ant.
Dill, Emil, Maler. Geb. 1861 in Liestal, be-
suchte er zunächst die dortigen Schulen, ging
dann aber an die obere Realschule in Basel über.
In einer Basler Bandfabrik machte D. seine
Lehre als Musterzeichner und zog hierauf nach
Stuttgart zur weitern zeichnerischen Ausbildung.
Zwei Jahre studierte er hier nach der Antike
und nach dem Akt. Unter Prof. Ferd. Keller in
Karlsruhe folgte ein zweijähriges Studium der
Maltechnik, worauf D. in Paris unter Bouguereau
und Fleury seine künstlerische Schulung ver-
tiefte ; zum Abschluß gelangte sein Malstudium
in Mönchen, wo I<o<ftz an der Kunstakademie
sein Lehrer war. In Basel verwertete D. seine
Kenntnisse zunächst während mehrerer Jahre
im Dekorationsmalergesch&fte Baur. Daneben
gingen illustrative Arbeiten, so für den „Ncbcl-
spalter", und entstanden eine Anzahl Gemälde,
wie »Großmutter und Enkelkind", das der Basier
Kunstverein für seine Neujahrsverlosung erwarb,
ein „Basier Pnnncrherr", der gleichfalls in Basel
seinen Käufer fand, ein „verwundeter Lands-
knecht", den D. im ersten sog. Schweiz. Salon
in Bern ausstellte. Um sich auch im architek-
tonischen Zeichnen zu befestigen, zog D. noch-
mals nach München und besuchte dort vier
Semester lang die technische Hochschule. Meh-
rere Jahre beschäftigte dann den Maler die
Ausführung von Bildern aus der Geschichte von
Radolfszell für den Bürgersaal des dortigen
Kathauses, eine Arbeit, die er im Vereine mit
dem Maler Alb. Fierz von Radolfszell ausführte.
Inzwischen erfolgte die Berufung D.s als Zeichen-
lehrer an die KantonBschule in Zug. Seit bald
sieben Jahren versieht er diese Stelle, in seineu
Mußestunden fleißig der eigenen malerischen
Produktion sich widmend. An der internat Aus-
stellung im Münchener Glaspalast von 1901, an
der Schweiz. Kunstausstellung in Vevey und der
Basler Gewerbeausstellung, beide vom Jahre 1901,
hat sich auch D. mit Arbeiten eingestellt.
Mittig. des KQMtlen. U. Trog.
Dill, Johann Rudolf, Zeichenlehrer in Bern.
Er wurde am 8. März 1808 in Bern als Sohn
des Musikers und Malers Job. D. aus Traustadt
in Bayern geboren. Er malte zunächst mit dem
Vater Oelbilder, die sie in speziellen Lotterien
zu veräußern suchten. Dann als Zeichenlehrer
am Fellenbergischen Institut in Hofwil angestellt,
kam er 1844 in gleicher Stellung an die Industrie-
schule in Bern, die 1855 zur Realabteilung der
Kantonsschule umgewandelt wurde. 1866 trat
er in den Ruhestand und starb am 19. Juni 1875.
Der Vater wurde 1823 als heimatlos in Pleujouse
im Berner Jura eingebürgert ; er bewohnte aber
schon seit 1804 stets die Stadt Bern, wo er auch
am 29. Aug. 1848 im Alter von 79 Jahren starb.
H. Türler.
Dlmler, Jean-Jacques, fut recu maltre orfevre
ä Geneve le 29 juin 1792. A. CA««,.
Dlngnoutver, Georg, Münzmeister in Bern.
1529 wird er als Geselle des Münzmeisters Math.
Müller genannt, nach dessen Tode er am 18. April
1532 Belbst zum Münzmeister bestellt wurde.
1535 gelangte er in den Großen Rat und starb
vor Ostern 1542.
Aoz. Alt.-Kde. N.F. V, p. 68 u. 69. — OsterbQcher
de« SUaUarch. Bern. — Leu, Lexikon. — Halter. Bern
in a. Ratamanualen, n, p. 260. //. Tarier.
Dinkel, dessinateur, originaire de Munich.
En 1828 il fit la connaissance du naturaliste
Agassis, qui Poccupa ä dessiner les planches de
ses ouvrages sur les poissons fossiles et les
poissons d'eau douce. D. suivit Agassiz comme
dessinateur dans les voyages scientifiques qnc
ce savant fit dans les Alpes, cn Norman die et
en Angleterre. II exposa en 1844 ä la Soci6td
des Amis des Arts de Neuch&tel deux aquarelles:
„Interieur d'une chapelle anglaise" et „Le gym-
nase ä Neuch&tel." M. Morel.
Dinkel, Markus, Porträtmaler, von Eiken im
Frickthal (Kt. Aargau), geb. am 12. Febr. 1762,
kam schon 1793 nach Bern und arbeitete dort
zunächst bei Lori, Vater. Er beteiligte sich an
den Berner Ausstellungen von 1810, 1818, 1824
und 1830 mit Aquarellen. Am 5. Febr. 1832
wurde er beim Längm auerwege tot in der Aare
gefunden.
Kat. d. Zoflny. Kb. ote //. Tarier.
Dlodatt, Francois, fils d'un mödecin et con-
seiller du roi de Franc«, ne" ä Geneve, baptise"
le 20 mai 1647, mort le 1" mai 1690, sourd-
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371
muet de na Usance et place" comme tel sous la
curatelle de son frere Pompee. II entra en 1680
chez Jean Andre" comme apprenti peintre en
email, abandonnant ä uon tnattre la moitie" dn
produit de sea ceuvres. D a grave une „Vraye
representation de l'Escalade", dont le cuivre est
au Musee des Arts decoratifs ä Geneve; des
vues du Pont d'Arve, du tcmple et de la place
de St-Pierre (1676), de la Corraterie avec Ie
premier manege genevois, du chateau de Duillier
(1677); les portraits de Tb. Bonet, Isbrand de
Diemenbroeck, prof. de mldecine, Jean Diodati,
J.-Raimond Fortis, medecin de Verone, et Turquet
de Mayerne; differentes pieces d'apres Goltzius
et des illustrationa de livres, notamment pour le
„Parfait marechal", de Solleysel (Geneve, Wider-
hold, 1677) et pour les ouvrages de Gregorio
Leti. Se* productions, de valeur tres inegale,
sont quelquefois signees wDlla ou „Itadoid."
N agier suppose que notre D. est le meme per-
sonnage qu'un D. graveur de differents portraits
de metlecins en 1701 ; on voit par les dates
donnees plus haut, qu'il n'en est rien.
Rigand. RenseigTi., p. 128. — Statiner, Hütt, litt, de
Genera, II, p. 323. — Sordet, Dick des familles genev.,
mic. — OtUifft, Notioes Kendel., II, 2°4d., p. 741, qui
dit, soi-disant d'apres Bertolotti (Art. »ritz, a Roma,
p. 65) que D. aorait ätudie' k Rome ; mais 1'ouTiago do
B. n'indiqae rien de aemblable, il a 6t6 evidwnment mal
eompris. — De Monttt, Dict. I, p. 240. — Fti/K, K.-Lex.
II, p. 287. — A'agter, Monogr. II, 418, 738. — Brulliot,
Monogr. I, p. 183. — Out. Index Brit. Mus. II, p. 88. —
JfagUr, K. Lei. III, p. 411. — On trouvera dans Bor.
gtaud, Hist. de l'Acad. de Geneve, I, p. 350 et 452,
d'excellente* reprod. hon texte de la „Vefle da Frontispice
du Temple de St.-Pierre" et de la „Vene du Manege."
A. Choity.
Dlog (Diogg), Felix Maria, Porträtmaler, von
Ureeren (Et. Uri), geb. 1764, gest. 1834 in
Rapperswil. Er war der Sohn eines einfachen
Landwirts, der neben der Bewirtschaftung seines
Gütchens — zuerst in Andermatt und nach
der Einäscherung dieses Dorfes in Tschamot,
der Heimat seiner Frau — Altareinfassungen
schnitzte and bemalte. Die daraus für den
kleinen Felix nnd seinen ältern Bruder erwach-
senden bescheidenen Kunstanregungen fährten
sie zu allerlei gemeinsamen kindlichen Zeichen-
nnd Malverguchen mit primitivstem Material.
Während dann der letztere, nach kurzen, durch
den Tod der Mutter unterbrochenen Studien
für den geistlichen Stand, in tapferer Resig-
nation im Interesse der Familie, zur Land-
wirtschaft zurückkehrte, arbeitete sich der
jüngere, vom Vater ermuntert und mit feiner
Empfindung für die Natur bedacht, wirklich
zum Maler empor und fand an dem Abte von
Disentis, Columban Sozzi, einen wohlwollenden
Gönner. Ein kolossaler, „fTräßlicher" St» Georg
(Solomon Vögelin) am Turme der Kirche von
Sedrun gilt als Jugendarbeit D.s.
Sozzi ermöglichte Beinern Schützling, sich auf
die von dem trefflichen Unterwaldner Wyrsch
geleitete Akademie von Besan$on zu begeben, wo
er rasch Fortachritte machte, sich den Beifall
seines Lehrers und einflußreiche Freunde erwarb,
sodaß sogar der Erzbischof d'Urfurt ihn mit
einigen Porträt- und Altarbilderaufträgen beschäf-
tigte. Der Tod des Vaters und die Abneigung des
Großvaters gegen alles französische Wesen riefen
den Jüngling aus dieser sich sonst sehr glücklich
gestaltenden Laufbahn in die alte Heimat Ander-
matt zurück, wo er, wie auch im bündnerischen
Oberlande, allerlei Bildnisse malte, dabei aber
wohl spürte, daß er noch einer Kunsthochschule
bedürfe, um zu eigener innerer Befriedigung zn
gelangen. Er beschloß, nach Rom zu gehen,
unterlag dann aber, dort angekommen, zumal
er von Natur schon etwas zur Hypochondrie
neigte, beinahe dem gewaltigen Eindmcke der
alten Meister und mußte von seinen Freunden
fast gewaltsam zur Arbeit und zum Selbstver-
trauen aufgerüttelt werden. Ein Jahr lang
zeichnete er, teils nach den Antiken, teils nach
llaffael, Domenichino, Guido Reni und A.Caracci,
bis ihn körperliche und geistige Erschöpfung
nötigten, in Neapel eine Klimaveränderung zu
suchen. Bald erholt, gelangte er durch Beine
Gewandtheit im Porträtieren und die Empfehlung
von Freunden, die ihm nirgends fehlten, in hohe
Kreise und hatte Aussicht, durch Gunst des
Erzbischofs, Hofmaler zu werden, als ihn wieder
sein altes Uebel befiel und ihn nötigte, nach
kurzem Aufenthalte zu Rom, in die Heimat
zurückzukehren. Nach einer merkwürdigen
Spleenepisode auf dem St. Gotthard, wo er nahe
daran war, Ordensbruder zu werden und längere
Zeit wirklich das Ordensgewand trug, und nach
kurzem Aufenthalt in Tschamot bei seinen Ge-
schwistern, folgte nun eine lange Reihe von
ruhigen Arbeitsjahren, die ihn, in Ausübung
seiner Kunst, durch einen großen Teil der
Schweiz führten, ohne daß jedoch Ereignisse
von großer Tragweite seinen Lebenslauf unter-
brachen, es wäre denn die Bekanntschaft mit
Goethe, der D., welchen er in Stäfa traf, in seiner
„Schweizer Reise" von 1797 (vgl. Brief vom
23. Sept.) erwähnt.
Andermatt, Schwyz, Einsiedeln, dessen Stift von
D.s Hand die Porträts der Aebte Beat und Kon-
rad besitzt, Rapperswil, wo er nach langer Probe-
zeit seine Gattin, eine Tochter des angesehenen
Zunftmeisters Curti, heimführte und Bürger ward,
Zürich, Bern, Neuenburg, St. Gallen, Mülhausen,
Straßburg sind als Hauptstationen seiner Tbätig-
keit zu nennen. In Zürich erwies sich ihm Job.
Kasp. Lavater als Freund, und in Dr. Hans Kasp.
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Piogg
- 372 -
Distel i
Hirzel, dem Entdecker des philosophischen Bauern
Kleinjogg, fand er schon bei Lebzeiten seinen
enthusiastischen, wortreichen Biographen. Im
Zeitalter Jean-Jacques Rousseaus war die ein-
fache Herkunft und das autodidaktische Wachs-
tum des jungen Künstlers eine besondere Em-
pfehlung, sogar an Fürstenhöfen, und so ward
der einfache Schweizer auch wirklich 1814 nach
Karlsruhe berufen, um die durchreisende Kaiserin
Ton Rußland zu porträtieren. Er hatte auch
den Auftrag erhalten, ihren Gemahl, Alexander,
zu malen ; plötzliche Abreise desselben hinderte
indes die Ausführung. In der Schweiz ist D.
bei weitem der gesuchteste und fruchtbarste
Portratist seiner Zeit gewesen, und seine Bildnisse
finden sich, sehr gut erhalten, in vielen Privat-
h&usern. Sie sind von ungleichem Werte ; eigent-
lich geistreich selten, aber oft den Charakter
und die Art der Auftraggeber aus den bürger-
lichen Standen gut wiedergebend, sauber in der
Farbe und gut gezeichnet, mitunter nur zu
minutiös in der Behandlung des Beiwerks.
Hardmeyer gibt in seinem Neujahrsblatt eine
eingehende Charakteristik von D.s Malweise und
verschweigt auch die Schwachen und kleinen
Wunderlichkeiten nicht, die derselben, namentlich
in der spatern Lebensepoche, anhafteten. Persön-
lich war D. ein einfacher, wackerer u. bescheidener
Mann, der aufrichtig betrauert ward, als er starb.
Von seinen Arbeiten enthalt die Sammlung
der Zürcher Kunstgesellschaft eine ganze An-
zahl, worunter zwei große Gruppenbilder der
Familie Eßlinger im Hard, gut komponiert, aber
nicht gerade dankbar mit Bezug auf die Schön-
heit der dargestellten männlichen Familien-
glieder. Andere Gebiete ab das Porträt pflegte
D. selten. Nur ans seiner Jugend ist ein Facaden-
bild (Krönung der Jungfrau) in Brigels zu nennen,
das jetzt noch, wenn auch Ubermalt, existieren
soll und von Vögelin als „hübsch" bezeichnet wird.
Nach D.s Porträt des V. D. M. J. J. Bernet, im
Besitze seines Sohnes Erw. B.-Stierlin in St Gallen,
existiert eine Lithographie E. Dardiers.
N.-Bl. Zftrch. K.-G. 1886 (Prof. Hardmeyer). — Hind,
Ueber Dios* den Mahler, 1792. — B mt». Von. d. Krt-
werke. — FüJUi, Zürich u. die wicht. Städte am Rhein,
I, p. 118. — Anz. Alt-Kde. 1886, p. 337/8 (S.Vögelln).
— N.-Bl. Uri, 1896 (J. Müller). — ZOrch. Journ. f. Lit
n. Kunst, I, p. 45/46. — FüMi, K.-Lex. II, p. 287. —
IfayUr, K.-Lex. III, p. 412. - Hartmann. St Kall. K«t-
Geech., p.81-87. — tki,,^. Die Schwei» im 19.Jahrh.
II, p. 546 (C. Brun). /'. O. Pataloui.
IHogg, s. Diog.
IHonlsto da Mendrisio, s. Mendrisio, Dion. da.
Dir, s. Dirr.
IMrr (Dir), Anton, Bildhauer, von Ueberlingen,
lieferte 1770 auf die beiden Orgelgesimse der
Klosterkirche von St. Gallen 12 Bilder (plastische
Genrefigürchen) : acht Putten und vier bekleidete
weibliche Figuren, welche unter der Direktion
eines kleinen Violinvirtuosen die verschiedenen
Musikinstrumente spielen, und wenig später,
1772, die Zeichnung zu dem vom st. gall. Hof-
schlosser Joseph Mayer von Bütschwil ausge-
führten Chorgitter.
Fäi, Kathedralev. Staalkra,Textp.l3a.l4. Hak«.
Distel! , Martin, Maler und Karrikaturen-
zeichner, geb. am 28. Mai 1802 in Ölten (Kt Soloth.)
als Sohn des angesehenen Seidenfabrikanten und
Statthalters Urs Martin 1)., zeigte schon in
frühster Jugend ein ausgesprochenes Talent,
Personen und Handlungen zu Papier zu bringen.
Den ersten Zeichenunterricht erhielt er von einem
Fachlehrer in Zofingen. Im Alter von 12 Jahren
verlor er seine vortreffliche Mutter und wuchs
mit acht Geschwistern auf „wie ein Füllen
auf freier Weide", im ungemilderten und über-
mütigen Bewußtsein seiner Kraft Der aufge-
weckte Knabe erhielt seine Ausbildung am
Kollegium in Solothurn, dann an den Gymnasien
von Luzern und Freibnrg. An diesen Anstalten
übte er fleißig das angeborne Talent, das ihm
im Kreise der Studiengenossen großes Ansehen,
namentlich bei der „Zofingia", der er mit Be-
geisterung angehörte, verschaffte.
In Jena sollte er die Hechte studieren, be-
suchte aber lieber Vorlesungen, die seinem
Lieblingsfache, dem Zeichnen förderlich waren.
Dieses verschaffte ihm auch hier großes Ansehen,
um so mehr als er einen offenen biedern Cha-
rakter zeigte. Sein großer Unabhängigkeitssinn,
der sich nicht um die akademischen Reglemente
kümmerte, führte ihn in den Jenenser Karzer,
welches Mißgeschick eine Wendung in seiner
Lebensbahn herbeiführte: Er bedeckte die Wände
seiner Klause mit Bildern des Jenenser Uni versitäts-
lebens, insbesondere im „Raub der Sabinerinnen"
und im „Marius auf den Trümmern von Karthago",
in denen er Professoren und Studenten, die den
„Burschaftern", zu denen er gehörte, feindlich
gesinnt waren, in derber satirischer Weise dar-
stellte. Diese Bilder, mit Tinte und einem Stäb-
chen gezeichnet, machten bo großes Aufsehen,
daß Herzog Karl August sie besichtigte und den
Karzer schließen ließ, um sie vor Beschädigungen
zu sichern. D.s Ungebundenheit führte schließ-
lich seine Ausweisung herbei, die er zu seiner
großen Freude am Stadtthore von Ölten bei
seiner Rückkehr angeschlagen fand.
Während seiner Abwesenheit hatten sich die
Verhältnisse der Familie D.s sehr verschlechtert;
infolge gewagter Spekulationen war sein Vater
verarmt, und D. mußte suchen, sein Brot zu
erwerben. Er übte sein Zeichentalent zeich-
nete und malte die Heldenthaten der Vorfahren,
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Disteli
- 373 -
Disteli
porträtierte Freunde und Bekannte. Die Bilder
fanden vielen Beifall; doch D. erkannte, daß ihm
zum Maler die berufliche Ausbildung fehlte. Diese
sollte in Manchen gewonnen werden, aber der
dortige Aufenthalt war nur kurz. Nach der Mitte
der Zwanzigerjahre zurückgekehrt, zeigte sich
ihm der Weg, auf dem er sein Talent am besten
zur Geltung bringen konnte: die Illustration.
Die ersten Arbeiten dieser Art befinden sich in
den „Alpenrosen" und stellen meist patriotische
Stoffe dar. Das Bedeutendste sind jedoch die
neun Umrisse zu Abr. Em. Fröhlichs Fabeln, die
1828 erschienen und eine bahnbrechende That
genannt werden können.
Schnell berahmt geworden, gründete D. seinen
Hausstand, indem er sich am 11. Aug. 1828 mit
einem schönen Landmüdrhen, der Schwester
Theresia seines Freundes Joseph Gisiger im
„Grund" zu Ölten vermählte. Leider verlor er
die Gattin schon am 26. April 1881 ; ihr war
das einzige Kind im Tode vorausgegangen. Aus
der kurzen Zeit seines Eheglücks stammen zwei
größere und eine kleinere Komposition, „Der
Weinsegen des Bischofs Theodul in Sitten",
„Landenberg, wie er Urfehde schwören muß"
und „Der Abschied beim Aufsteigen auf die Alp."
(Alle im Besitze der Oltener Sammlung.)
Die gewaltigen politischen Ereignisse, die mit
dem Jahre 1830 Europa und auch die Schweiz
zu erschüttern begannen, hatten auf D. einen
tiefen Eindruck gemacht und in ihm einen
entschiedenen Anhänger der Reform gefunden.
Zunächst fanden die Freunde in Baselland in
ihm nicht bloß einen Helfer im Kampfe gegen
die Stadt Basel, sondern einen temperamentvollen
und lebenswahren Schilderer dieser Kämpfe vom
S. Aug. 1833. Ferner illustrierte er die Jahr-
gänge von 1831—1883, 1837—1839 der „Alpen-
rosen" mit Zeichnungen aus dem Tierleben, deren
Originale durch stimmungsvolle Bemalung über-
raschen. Der Erfolg der „Fabelbilder" führte
D. zur Illustration zu Goethes „Faust" vor Kaul-
bach. I-eider ist das geistvolle Werk, dessen
Bruchstocke sich im soloth. Museum befinden,
unvollendet geblieben. In einem weitern Bilder-
cyklus, der ebenfalls nur teilweise und unvoll-
kommen vervielfältigt wurde, zeichnet D. das
Leben der Heuschrecke und läßt die langbeinigen
Cycaden alle Phasen des menschlichen Lebens
durchlaufen. In denselben zeigt er das innigste
Verständnis der Natur und eine unübertreffliche
Kunst, den kleinen Geschöpfen menschliche
Gefühle und Leidenschaften auf ungezwungene
Weise zu verleihen. Zwei größere Bilder aus
dem Tierleben: „Der tolle Jäger, wie er von den
Hasen verfolgt wird" und der „Froschmäusekrieg"
erschienen 1836 zum „Morgenstern", eiuer belle-
tristischen Zeitschrift von A. Hartmann u. a.
D. war schon 1834 nach Solothurn abergesiedelt,
um dort mehr Anregung zum künstlerischen
Schaffen zu finden. 1836 wurde er zum Zeichen-
lehrer an der Kantonsschule ernannt, und nun
begann eine Periode emsigen Arbeitens. Außer
den bereits genannten Bildern erschienen zum
„Morgenstern" noch vier weitere Kompositionen,
von denen die „Hermannsschlacht" und „Karl
Martell in der Schlacht von Poitiers", beides
leidenschaftliche Kampfscenen, am bedeutendsten
sind. Um diese Zeit sind auch die acht Bilder
entstanden, welche das Pantheon der Geschichte
des deutschen Volks von H. Münch illustrierten:
1) „Schlacht bei Iconium"; 2) „Konrad von Hohen-
staufen nimmt das Kreuz"; 3—6) „Schlachten
bei Morgarten, Sempach, Murten, St. Jakob an
der Birs"; 7) „Turnier in Worms"; 8) „Luther
auf dem Reichstag in Worms."
1837 erhielt D. den Auftrag, den Landratssaal
in Liestal mit sechs Bildern, Darstellungen
republikanischer Tugenden, auszuschmücken. Er
wählte je drei aus der römischen und drei aus
der Schweizergeschichte : Regulus, Junius Brutus,
Manius Curius Dentatus, Winkelrieds Tod,
Schlacht bei St. Jakob a. d. Birs und Schultheiß
Wengi. Leider kam es nicht zur Ausfahrung
der Gemälde; die schönen Skizzen aber, die D.
im Sommer 1837 entwarf, werden im Rathause
zu Liestal aufbewahrt Im gleichen Jahre er-
hielt er den überraschenden Auftrag, die Kirche
in Kappel bei Ölten mit drei neuen Altarbildern
zu schmücken, was in Anlehnung an berühmte
Meister, aber doch in manchem Einzelnen selb-
ständig geschah. D. war mit Vorliebe Soldat,
deshalb porträtierte er gerne seine Waffen-
genossen und malte militärische Scenen. Selbst
ein guter Reiter, zeigte er sich als Oberst, der
er war, gerne hoch zu Pferd. Ein Freund der
Dichtkunst, mit einem nicht gewöhnlichen dra-
matischen Talent ausgestattet, studierte er mit
Freunden klassische Werke ein und stellte sie
auf den Bühnen von Ölten und Solothurn dar.
Gern illustrierte er Balladen und namentlich
Goethes „Faust."
1839 begann er mit seinem Freunde, Regie-
rungsrat Felber, den Schweiz. Bilderkalender,
„Distel ikalender" genannt, herauszugeben. In
demselben sollten vom Bauernkrieg an dem
Volke die großen Thaten der Väter vorgeführt
werden, und daneben wollte man auch der Zeit-
ereignisse mit Wort und Stift gebührend ge-
denken. Dies verschaffte dem Distelikalender
eine solche Volkstümlichkeit, daß er die wirk-
samste Waffe im Kampfe der freisinnigen Be-
strebungen gegen Aristokraten und Klerikale
wurde. Neben dem Kalender zeichnete D. 1840
vier Illustrationen zum eidg. Schützenfest in
Solothurn; dann solche zum „Münchhausen",
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»ittlinger
— 374 —
Dodiuger
zur „Alpinau, zum „Deutschen Michel." 1842
wurde ihm der Auftrag gegeben, die Pfarrkirche
seiner Vaterstadt mit einem Hochaltarbilde zu
schmücken. Im Sommer 1843 zeichnete er den
großen Karton zum jüngsten Gericht, der dann
1844 in der Kirche zur Ausführung kommen
sollte. Aber vom Neujahr 1844 an kränkelte
er und starb unerwartet am 18. März desselben
Jahres in der besten Schaffenskraft und unter
großen Entwürfen und Plänen. Mit großer Teil-
nahme wurde er in seiner Vaterstadt begraben.
DieBe, sowie der Kunstverein von Solothurn legten
Sammlungen seiner Werke an. Auch die Kupfer-
stichsammlung des eidg. Polytechnikums in Zürich
besitzt von D.s Hand eine Reihe von Zeichnungen.
Der 100. Geburtstag, der 28. Mai 1902, gab Anlaß,
das Andenken des Künstlers durch eine würdige
Gedenkfeier und durch eine Ausstellung seiner
Werke zu ehren.
„Aus eigener Kraft", sagt H. Trog in seiner
Gedenkrede vom 28. Mai 1902, „hat sich I). em-
porgearbeitet, in den Dienst seüies Landes hat
er sein Talent gestellt; er hat seinem Volk ein
reiches historisches Bilderbuch geschaffen, in
dem er die Thaten der Ahnen, die rühm- wie
die schmachvollen, temperamentvoll schilderte,
und daneben hat er ihm viele fröhliche Stunden
verschafft durch seine köstlichen humoristischen
und satirischen Schöpfungen; er hat mit seinem
scharfen Zeichenstift für die Sache der Freiheit
gekämpft und sich einen ehrenvollen Platz in
der Geschichte der modernen politischen Karri-
katur gesichert. Hinter allem, was er schuf, steht
ein Mann voll patriotischer Begeisterung, voll
Feuereifer für das, was ihm die gute Sache war,
voll feinen Geistes und sprühenden Witzes. Er
ward geliebt und gehaßt, was nur charaktervollen
Personen beschieden ist. Mit ihm schied ein
Künstler von Rasse und ein treuer Patriot aus
dem Leben."
N.-Bl. Soloth. 1659, p. 19; 1861. — AVufcrf. K.-Lex.
I, p. 386. — IWht, Deuteehe Kstler II, p. 78. — A'agUr,
K.-Lex. HI, p. 419. — Aug. D. Biogr. V, p. 256. — (teff.
Vortr. geh. i. d. Schw., 7 (Zehnder). — Schwei« (Bern), 3.
- Neue Helvetia, II, p. 205. — Bibl. univ. Oenöve, 1862,
Bd. 18, p. 885. — fiterftan. QU. Baisse, III, p. 879. - Kst.
Zofinger Kstlerbuch, 1876, p. 20. — Schweiz: M. D.-Nr.,
1902, Nr. 10. — N. Z. Ztg. 1902 (Bans Trog): M. D.,
Vortr. geh. in Ölten am 28. Mai 1902. — Gal. berühmt.
Schwoix. (Hartmann), 8. — Müller, K.-Lex. I, p. 473/74.
— J. Gmud-Carurrt, Hist. de la caricat. en Allem., Autr.
et Soiase, p. 480. <•■ ZeXndrr,
Dittlingen Ludwig, Glockengießer in Bern.
Mit Michel Balduff goß er 1471 zwei Glocken
für Saanen und für Rötechmund (Rougemont);
der erstere cedierte ihm 1472 seine Ansprache
an die Saaner, die noch am 4. I>cz. 1472 ge-
mahnt werden mußten. I). war der jüngste
Sohn des Keßlers Niklaus [>.; er leistete in
seineu Staatsämtern seiner Vaterstadt wichtige
Dienste (war Venner 1480-1486 sowie 1497 ff.)
und starb 1500.
Am. Alt-Kde. 1895, p. 427 28. — StürUr, Börner
Genealogien, Stadtbibl. Bern. U. TürUr.
Diwy, Albrecht Karl, Bildhauer und Vergolder,
getauft in Bern am 1. Nov. 1787, gest, daselbst
am 16. Juli 1852. Er führte das Geschäft seines
Vaters Sam. Niki. D. weiter.
Bern. Adreflb. 1810, 1886, 1848. //. TöW«-.
Diwy, Karl Rudolf, Architekt, Solin des Al-
brecht Karl D., von und in Bern, geb. am
20. Mai 1826, gest. am 17. Jan. 1897. Lange
Beamter des Stadt. Bauamte in Bern. H. Tarier.
Diwy, Samuel Niklaus, Bildhauer. Er wurde
am 21. Sept. 1744 in Bern getauft und starb
daselbst am 14. Nov. 1790. Die Witwe führte
den Spiegelladen und das Geschäft für Bild-
hauerarbeiten und Vergoldungen weiter.
Bern. Adrofib. 1795. //. Türler.
Dobler, Lienhart, Vater, Tischmacher, von
Schwyz, lebte im 17. Jahrb. Sein Geburt«- und
Todesdatum sind unbekannt. Er verehelichte
sich am 27. Jan. 1620 mit Anna Rupp. Bei der
Neuerstellung des Rathauses in Schwyz nach dem
Dorfbrande von 1642 lieferte er die Schreiner-
arbeit in der großen Ratsstube für 557 GId.
5 Sch. Das reiche Täferwerk in der kleinen
Ratsstube stammt z. T. ebenfalls von diesem
Meister. Vollendet wurde die kleine Ratsstube
von seinem Sohne.
Mittig. des hist Ver. d. Kte. Schwyx, 8. Heft, p. 94/95.
iV. Deuting-
Dobler (Lienhard oder Kaspar?), Tischmacher,
ein Sohn des Vorigen, geb. 1622 oder 1625 in
Schwyz, vollendete nach dem Tode seines Vaters
das prachtvolle Decken- und Täferwerk in der
kleinen Ratestube in Schwyz. Die ganze, reiche
und kunstgerechte Arbeit kostete 1000 Gld.
Mittig. des bist. Ver. des Kte. Schwyz, 8. Heft, p. 95.
M. DttÜing.
Dobler, s. auch Tohler.
Dodiuger, Hans, muß ein bekannter Plattner
des 16. Jahrh. in Zürich gewesen sein. Aus den
Seckeimeisterrechnungen in Solothurn geht her-
vor, daß er schon 1555 einige Rüstungen in das
Zeughaus daselbBt zu liefern hatte. Auch scheint
ihm im gleichen Jahre die Stelle eines hoch-
obrigkeitlichen Harnischers in Solothurn in Aus-
sicht gestellt worden zu sein. Jedenfalls hatte
er sich bereits ernstlich um das neue Bürger-
recht beworben, „wird aber den Zürchern zur
Wiederaufnahme empfohlen, da der betreffende
Platz als Harnischer anderwärts vergeben
worden." So meldet uns das Ratsprotokoll
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Dodinger
- 375 -
Pödinger
Solothurn. Dessenungeachtet konnte man seiner
nicht entbehren. Nach wie vor liefert er Arbeiten
für das Zeughaus ab, erwirbt dann vier Jahre
spftter, 1559, wirklich das soloth. Bürgerrecht
und wird bei den Schmieden zünftig. 1576 kauft
er für 1200 Pfd. Gold das Haus des Nikolaus
Brunner in der Stadt und 1579 noch dazu „ein
Schürli neben dem Badhause" von Wernli Müller.
Er muß also, trotz seiner großen Familie, ein
gutes Auskommen in Solothurn gehabt haben,
besonders da er noch 1561 einen Neubau zu
erstellen gedachte, mit welchem er aber zuwarten
sollte, bis der Augenschein stattgefunden hatte
(Ratsprot). Ob er dieses neue Haus wirklich be-
wohnen konnte, wissen wir nicht. Nach diesem
Datum schweigen die Quellen. 1585 lebte er
nicht mehr. Während der Zeit von 1665—1580
lieferte er im ganzen die ansehnliche Zahl von
23 vollständigen Rüstungen und 60 Helmen dem
Zeughaus in Solothurn ab. Von seinen Söhnen
folgte ihm der altere, Jakob, im Harnischeramt,
der jüngere, Nikiaus, erlernte das Schmiede-
handwerk und die Büchsenmacherei.
Bürperb. Soloth. II, p. 182. — Sockelmeisterrechn.
1 555 — 1 580. — Ratoprot. Soloth . — Prot. d. Schmieden-
zunft. Xetttr-Ciilin.
Dodinger, Jakob, ältester Sohn des vor-
genannten Bans D., von Solothurn, war eben-
falls Plattner. 1582 schwört er den Bürgereid,
scheint sich aber wenig um sein Kunsthandwerk
bekümmert zu haben, da die Ratsprotokolle
dieser Zeit sich mehr mit seinen Händeln wegen
Injurie und Forderungen aller Art zu befassen
hatten, als mit den Erzeugnissen seiner Kunst.
Er war aber nicht nur ein roher, sondern auch ein
sehr beschrankter Mensch. Schon 1 585 mußte ihm
der Rat in einem Ehebruchhandel gegen seine
Fran, Maria Steinmann, einen Beistand gehen,
damit er sich nicht „hintersinne (was schon an
ihm gespürt worden) und düppelsinnig werde"
(Ratsprot.). Unter solchen Umständen war es
begreiflich, daß er das Harnischeramt nicht
mehr selbständig verschen konnte. Der Rat
fand es deshalb für angezeigt, den Plattner
Peter Eckart von Zürich (s. d. Art.) zu berufen,
der mit D. das Amt teilen sollte. Eckart starb
aber schon bald nach seiner Ansiedelung in
Solothurn, und über D. schweigen die Protokolle
nach 1585
Bürgert). Soloth. 1582. — Ratsprot. Zetur-ColUn.
Dodinger (spftter auch Dodtinger), Nikiaus,
von Solothum, war der jüngste Sohn des im
16. Jahrh. aus Zürich eingewanderten Plattnen*
Hans J). Er erlernte das Schlosserhandwerk
und die Büchsenmacherei und leistete 1600 den
Bürgereid. Im gleichen Jahn; wurde er zünftig
zu Schmieden ; daselbst später Stubcngescll und
1618 Zunftmeister. Seine Aufnahme in die Lukas-
bruderschaft Solothurn erfolgte zwei Jahre später
und kein geringerer als der Kupferstecher und
Formschneider Gregorius Sickinger (s. d. Art.)
zeichnete ihm seinen Schild und Spruch forderen
Wappenbuch. Diese leicht kolorierte Feder-
zeichnung enthält im roten Feld ein silbernes
Kreuz auf einer X-Linie von gleichem Metall
-4-
<N, Werkzeichen). Statt des Helms krönt den
mit Rollenwerk umgebenen Schild ein Toten-
kopf, aus dessen Höhleingängen überall goldene
Schlangen hervorkriechen, die an Stelle der
Helmdecken das Wappen ganz eigenartig um-
winden. Eine goldene Sanduhr nimmt den Platz
des Kleinods ein, über welchem Symbol ein
Menschenherz schwebt, das von zwei aus dessen
Basis herauswachsenden Knochenarmen gehalten
wird. Das Spruchband nennt die Worte: „Was
Gott malt, mir wol gefalt." Und in der Cartouche
lesen wir: „Niclaus Dodtinger kam In Sanct
Luxen Bruderschaft anno Domini MDCXIIII."
Somit ist die Zeichnung noch vor seiner eigent-
lichen Aufnahme gemacht worden, was hier
übrigens öfters beobachtet werden kann.
Entgegen seinem Bruder Jakob muß N. oder
Claus, wie er in den Ratsprotokollen meistens
genannt wird, ein hoch angesehener und tüchtiger
Meister gewesen sein. 1607 verfertigte er das
schmiedeiserne Gitter zum Kreuzaltar in der
alten St. Ursenkirche. Das war wohl eine seiner
größten Arbeiten, die bei dem Neubau im
18. Jahrh., mit noch vielen anderen soloth. Kunst-
erzeugnissen, leider verschwand. Wie viel dieses
Gitter kostete, wird nirgends gemeldet; nur
wissen wir, daß der Rat und die Stiftsgeistlich-
keit um dessen Bezahlung stößig waren. 1621
sodann erscheint D. als Zeugwart, nachdem er
schon 1609, 1611 und 1619 verschiedene Arbeiten
in das Arsenal Solothurn eingeliefert hatte; so
z.B. : ein „vierfaches Bttchsensteinmodell", wofür
er 10 Pfd. und 8 Sch. erhielt; „2 Vendlinstangen"
zum Neuhau des Zeughauses und 300 „neue
Muskettenmodelle" zu 6 Sch. und 8 Pfg. das
Stück. Als Zeugwart erhielt er den Auftrag,
„2 läng ysig Dopj>elhoggen mit Feuwrschlössern"
zu schmieden, was dem Rat eine Auslage von
43 Pfd., 6 Sch. und 8 Pfg. verursachte. Noch
lieferte er 1626: „3 Mürsclln und 12 Strittkolben
mit stacheligen Spitzen" für das Zeughaus.
Nach diesem Datum verliert sich seine Spur,
obschon er bis 1631 gelebt haben muß, was sich
mit ziemlicher Sicherheit aus der Reihenfolge
in dem Verzeichnisse der abgestorbenen Lukas-
brüder in Solothurn berechnen läßt. Im Sterbe-
register der Stadt Solothurn ist er nicht ein-
getragen.
BOrgerb. Soloth. 1600. — RaUprot. 1607, p. 111,
402. — Stiftsprot. 1607, p. 490. - Schmiodenznnft-
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Dodtingn
- 370 —
Dörflinger
prot. 1600 u. 1618. -
prot I, p. 21. — LukasWappenb. I,
— Lukas-
p. 126.
Zttter-Coltin.
Dodtinger, s. Dodinger.
Doebrlcht, Auguste-Ernest ne" a Strasbourg
vers 1754, mort le 14 aoüt 1815, joailler, admis
au domicile ä Genevc en 1784, fut rc^u habi-
tant le 10 mai 1791 et maltre orfevre le 10 mars
1792. A. Ckoiwy.
Doebrlcht, Jean-Daniel, frere du precädent,
ne* vers 1769, fut aussi bijoutier. a. ChoUy.
Doebrlcht, Jean-Ernest, frere des precedents,
ne vers 1762, byoutier. A. ChoUy.
DQlllnger, Jörg, Hafner, von Langwiesen
(Feuertbalen), ward Meister 1674, starb in
Winterthur 1688.
N.-BLWinterth. 1876, p. 22 (Alte Oefen). L. Calame.
Döny, Hans von, s. Undony, Hans.
Dörenecken, Stephan (ou en francais Dori-
niquin Estievan), orfevre a Fribourg. Son in-
scription bourgeoisiale remonte au 3 juin 1424.
Un acte notarie du 25 sept. 1428 nous apprend
qu'il 6tait mort ä cette 6poque lä, mais pro-
bablement tres r£cemment A dlfaut de son fils,
Amidie, qui <Stait mort aussi, ce fut son neven,
Etienne Doriniquin le jeune, qui en herita. La
publication: „M£moires et Documenta de la
Societg savoin. d'histoire" mentionne un certain
uoinbre d'ouvrages d'orfevrerie, execut£s de 1409
a 1416, pour le compte d'Am&fce VIII de Savoie
par un orfevre Etienne Darnequin (t 24, p. 367).
L'auteur de cette mention ajonte qne cet artiste,
bien que d'origine incertaine, pouvait Ätre Gene-
vois ou Lyonnais. Or, l'analogie frappante des
noms pennet de supposer que l'orfevre de Fribourg
et celui de Chamblry, n'£taient qu'une Beule et
roeme personne. Cette supposition est encore
renforcfe par le fait que, vers cette mfime tfpoque
et plus tard encore, des orfevres authentiquement
fribourgeoia avaient travaillä pour le compte
de la Maison de Savoie. En outre le nom
d'Amädge que notre compatriote avait donne* ä
son fils, nom peu en usage, si non inconnu a
Fribourg, semble aussi confirmer des relations
plus anciennes avec la Savoie. (Voy. Darnequin
et De Ornequin, Etienne.) Max de Teehiermonn.
Dorenecken, Stephan (on Etienne Doriniquin),
le jeune, orf&vre ä Fribourg. Cet artiste etait
le neven d'Etienne Doriniquin qui precede, aiusi
qu'il est prouve par un acte notarial du 25 sept.
1428. II dtait encore mineur ä cette epoque;
mais en 1437 il avait dejä atteint sa majorite
et avait cpouse' la fillo de son ancien tuteur, le
notaire Jean de "Willy. 11 quitta bientot Fribourg
pour aller s'^tablir, d'ubord a Gcssenay oü on
le trouve en 1442, puis ä Sion oü il residait en
1455.
Reg. not n" 295, p. 67, 348. Max de Teehierman».
Dorflünger, Heinrich, Goldschmied, wird am
20. Aug. 1403 Bürger in Zürich.
P. SchirrUrr, Zur Gesch. d. Kunsthandw. in Zürich.
Anx. Alt.-Kde. 1885, p. 117. — H. Meyer, CoU. I,
p.136. C. Brun.
Dörflinger, Jakob, Kunstschreiner, geburtig
von Beromünster, stand im Anfange des 18. Jahrh.
als Klosterschreiner in St. Urban (Et Luzern) in
Dienst. 1738 zog er wieder in seine Heimat-
gemeinde Münster, in der er eine reiche Zahl
von eingelegten und geschnitzten Möbelarbeiten
als Frucht seines Kunstgewerbefleißes hinter-
lassen hat.
E»termann, SttffeMChule v. BeroniQngter, p. 171.
Franz ffrinrnmnn*
Dörflinger, Wilhelm Franz Xaver, geb. 1746
im Boloth. Dorfe Fulenbach. Sein Vater, Jakob D.,
war ein einfacher Landwirt, welcher 1730 sein
Heimatrecht zu Münster (Kt. Aargau) erneuerte,
wo das Geschlecht Dörflinger zu den ältesten
gehörte und manchen verdienten Geistlichen
unter seinen Vorfahren zählte. Früh erwachte
bei dem jungen D. die Neigung zum Studieren,
und rastlos bemühte er sich, das Ziel seiner
Bestrebungen, den geistlichen Stand, zu erreichen.
In Solothuru und hernach in Luzern für den-
selben gebildet, und nachdem er die Priester-
weihe erhalten hatte, wurde er 1772 Helfer hei
St. Stephan zu Münster und 1792 Pfarrer zu
Kickenbach (Kt. Luzern). Vermöge seines milden
und sanften Charakters und seines reinsittlichen
Lebenswandels war er zum Seelsorger wie ge-
schaffen und genoß daher große Achtung. Seine
Mußestunden brachte er in der Erforschung
vaterlandischer Altertümer und Geschichten zu,
erwarb sich darin ausgezeichnete Kenntnisse,
und leistete in der Entzifferung archivalischer
Schriften und fast unlesbar gewordener Urkunden
nützliche Dienste. Er hatte überdies viele Lust
zur Zeichenkunst und Malerei, wovon seine
Schweiz. Wappenbücher und Stammtafeln spre-
chende Beweise sind. So kopierte er u. a. eine
jetzt verschollene Königsfelder Handschrift Ober
den Sempackerkrieg. Mit großer Sorgfalt und
außerordentlichem Fleiß ist das Werk ge-
schrieben und gemalt. Hatte ihm das Schicksal
die den Fleiß begünstigenden'Vorteile, Vermögen,
Unterstützung, Anleitung und Aufmunterung
zubereitet gehabt, so h&ttc er sich wahrschein-
lich zum ausgezeichneten Künstler erhoben. Es
gebrach ihm weder an Anlagen noch an Neigung
I dazu. Er starb 1799. Sein Todestag ist unbe-
stimmt; Lutz nimmt den 7. April an, v. Lielienau
den 16. Febr.
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I
Dörr _ 377 — Dominice
f.uu, Mod. Biogr., p. 48. — G*r*t*r, Schw. Ex-libris,
p. 822/28. — r. LiAtnatt, Schlacht toi Sempach, Luzern
IS 86, p. 488. Mar. El. v. Segtuer.
D8rr,C, war ein deutscher Maler ans Tübingen,
der am 1608 und wohl noch einige Jahre später
in Burgdorf weilte. Er war Junggeselle und
wohnte im Stadthaus. Am bekanntesten sind
seine sechs zusammengehörenden Ansichten von
Burgdorf und Umgebung in kolorierten Umriß-
stichen; weniger bekannt solche, wahrscheinlich
▼ier, des Leukerbades, von denen der Autor drei
besitzt. Der Rittersaal in Burgdorf hat auch einige
Ansichten ton Burgdorf in Oel, die sehr wahr-
scheinlich von ihm herrühren. Sein bestes, „Jan.
1806" datiertes Bild ist ein in Burgdorf im Privat-
besitze befindliches männliches Bildnis in Oel,
auf Blech gemalt, 35 cm hoch und 26 cm breit,
in reicher Landschaft mit dem Schlofiberg im
Hintergrunde. Wenn er schon als Landschafter
durch treue und gefällige Wiedergabe der Natur
anspricht, so leistet er hier auch als Porträt-
maler Tüchtiges. Max FaiMautr.
Dofs, Louis, dessinateur, ne" ä Geneve en 1869,
vit surtout ä Paris; d'une famille hollandaise,
il se fit naturaliser genevois ä sa majoriW. Cari-
caturiste habile, ses premiers essais sont „Ma-
demoiselle Pulcherie" ^dite> par Vanier, ä Paris,
et des dessins dans „Le St-Nicolas", la „Chro-
nique parisienne" et „La Caricaturc." II a
activement collabore' ou collabore au „Bossu"
(Geneve, 1884) ; au „Chat Noir", au „Paris illu-
stre", an „Figaro illustre^, au „Rire", ä Paris;
au „Pick me up" et au „St. Paul's", ä Londres ;
aus „Lustige Blätter", ä Berlin ; au „Scribner's
Magazine", k New-York.
ReOMtign. de l'artiste. — Qrand-Cartertl, Eist. d<> la
Caricat. en Allem, et Soicse, p. 445 et 480. A.-J. M.
Döncher, s. Töucher.
Dolder, Andreas, Fayencemaler, Hafner, geb.
am 3. Jan. 1743 in Bennonnes bei Luneville.
Er ließ sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrb.
in Beromünster nieder, heiratete daselbst (1771),
gründete in Gunzwil bei Beromünster eine kera-
mische Fabrik und brachte so die Fabrikation
der „Münsterer-Fayence" in Schwung. (Stil der
franz. Fabrikate, mit Ränderschmuck, geschmack-
voll angebrachten Pflanzendekorationen und
reicher Phantasie gezeichneten Blumenstücken.)
Diese durch edle und originelle Formen und
schöne Farben ausgezeichneten Geschirre sig-
nierte er mit den Monogrammen M. (Münster),
D. (Dolder) oder DM (Dolder Münster).
Wohl als Folge der Bürgerrechtsverweigerung
(1776) siedelte D. 1776 nach Luzem über, wo
er gemeinsam mit seinem Sohne Ludwig heim
Bad am Krienbach eine Hafnerei errichtete, aus
welcher elegante Oefen hervorgegangen sind.
D. starb am 5. Okt. 1823. Ein Preisverzeichnis
mit den Abbildungen der Dolder'schen Fabrikate
ist noch erhalten (ein Exemplar im Besitze der
Familie C. Röthelin, Luzem). Eine Anzahl kera-
mischer Erzeugnisse D.s finden sich in Luzerner
Privatsammlnngen verstreut. Das Landesmuseum
besitzt eine Anzahl interessanter Stücke aus der
Fabrik Beromünster, unter anderen eine bemalte
Ofenkachel mit der Bezeichnung: „Andreas
Dolder fecit anno 1777."
Kat. der JubiL-Austt. der Kstgesellscb. Lux., 1889,
p. 10 11. — Röhn, Bericht d. Gruppe 38 (Alte Kunit),
Zar. 1888, p. 88. — Ltkmann, OflU. Fahrer durch da*
schw. Landesnius., 4. Ausg., p. 62. Fmnx Hrinematm.
Dolder, Ludwig, Kunsthafner, Fayencemaler,
Sohn des Andreas D., gebürtig von Beromünster,
seit 1776 in Luzern ansässig, wo er im Vereine
mit seinem Vater das Hafnergewerbe ausübte.
Von 1826—1833 war D. Vorstand der Hafner
in den Aemtern Luzern und Hochdorf.
Litteratur wie bei D., Andr. Fran* Ueimtmann.
Dornet», s. Dumeisen.
Domenico daBellinzona, s. Bellinzona, Dom. da.
Domenico da Carona, s. Carona, Dom. da.
Domenico del Lago di Lugano, s. Lugano,
Domenico del Lago di.
Domenico de Lalio, s. LaUo, Dom. de.
Domenico de Locarno, s. Locarno, Dom. de.
Domenico Bodo da Campione, s. Campione,
Dom. B. da.
Domenico dl Pietro da Sonvico, s. Sonvico,
Dom. di Pietro da.
Donienlcua de Bediliora, s. Bediliora, Dom. de.
Dominica, Alphonse, fils de Francois I, qui suit,
ne ä Geneve le 6 fövr. 1692, mort le 3 juin 1724,
fut re$u mattre orfevre le 3 avril 1715. A. ChoUg.
Dominice, David I, n* ä Geneve le 7 oct. 1652,
mort le 18mai 1704, apprenti chez Isaac Mussard,
fut re^u mattre orfevre le 20 janv. 1683, et
s'associa avec son frere Francois. A. ChoUy.
Itomlnice, David II, ne* ä Geneve le 4 die. 1676,
mort le 29 nov. 1723, apprenti chez son oncle
Francois, puis chez Jean-Jacques Binet, recu
mattre orfevre le 20 juillct 1707, fut ensuite
sergent dans la garnison. A. ChoUy.
Dominica, Denis, a6 k Geneve le 2 fe"vr. 1688,
mort le 9 mars 1761 ä 74 ans, apprenti chez
Jacques Clerc, fut recu maltre orfevre le 3 nov.
1713. A. CToity.
Dominica, Francois I, frere de David I ci-
dessus, n6 k Geneve le 9 sept. 1657, mort le
7 mars 1721, apprenti chez Jacques Clerjet, fut
recu maltre orfevre le l"sept. 1683 et s'associa
avec son frere David. A. ChoU^,
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Dominice
378 -
Dorciere
Dominica, Francis II, 116 a Geneve le Iiravril
1730, mort le 31 man 1797, apprenti chez Jean
Comblefort, fut recji maltre orfevre le 29 nov.
1757; a sa mort il tftait jaugeur. A. CkoUy.
Dominice, Jean, fils de Denis, ci-dessus, n£
& Geneve le 21 avril 1716, mort ä Francfort
sur le Main le lOsept. 1773, fut recu maltre
orfevre le 26 dec. 1749 et s'asaocia avec Denis
Joly. A. Ckoi*y.
Domma (Thoma?), Hans Jakob, Flach- und
Glasmaler des 16. 17. Jahrb., aus Schaffhausen;
er war Schüler des Hieronymus Lang und wurde
1608 „ledig gesagt." Weiteres ist nicht bekannt
Aua d. Handwerksordn., Hsc. (Bibl. d. hist.-ut.Yer.
Schaffb.). Vogler.
Dompmartln, M"* Fiammetta, de Geneve, re-
marquable calligraphe contemporaine , a fait
aussi du dessin et de l'enluminure dans le genre
des manuscrits du moyen-äge ; eleve des ßcoles
munieip. d'art de la ville de Geneve, eile donne
des lecons particulieres. A.-J. M.
Donauer, Franz Joseph, art. Kalligraph und
Illuminator, geb. am 31. Jan. 1829 in Entlebuch,
eingebürgert in Kannach (Kt. Schwyz) und Muri
(Kt. Bern). Von 1846—1865 Lehrer der Kalli-
graphie in Luzern, kam D. 1865 als art. Kalli-
graph der Bundeskanzlei nach Bern, wo er noch
heute thätig ist.
Von seinen zahlreichen und zumeist verstreuten
art. Arbeiten sind u.a. zu nennen: Staats -Ver-
fassungsurkunde des Kts. Luzern von 1863 (Staats-
arch. Luzern); kalligr. Dankesadresse des Land-
rates des Kts. Uri an die Familie Muheim (im
Besitze der letztern) ; Dankesadresse an a. Ober-
richter Bitzius in Bern ; Dankesadresse der Re-
gierung von Glarus an die Familie des a. Bundes-
rat Heer; Huldigungsadresse Nidwaldens an
Papst Gregor; sodann eine Serie kalligr. internal.
Staatevertrage von 1865—1902.
Persönl. Mittig. des KOnstlers. - Vortrag des bern.
kant Kstver., 1868, p. 46 47. — Kat. der Jubil.-Auast.
Lu., 1889, p. 17, Nr. 250. Franz Htincman*.
Donny, Meister, s. Undony, Hans.
Dorciere, Zouin-lStienne-Andrd, sculptenr, n6
a Geneve en 1805, mort a Geneve le 30 aoüt
1879. Voud d'ahord au commerce, mais sans
aueun goüt pour l'epicerie, dans laquelle il d6-
buta, sa mere, veuve et sans fortune, le placa
chez D. D£talla oü il ctudia la gravure et la
ciselure, tout en suivant les ßcoles de dessin,
particulierement le cours de Reverdin. J. Jaquet
lui donna quelques lecons de modelage et ce
fut lä son seul apprentissage du difficile mutier
de sculpteur. Mais il dut avant tout gagner sa
vie et se mettre pour cela a la gravure pour la
bijouterie. II s'essaya a la gravure en me<laille«
et executa les coins de l'ecu du premier Tir
föderal de Geneve (1851). Pensant trouver 1k
une vocation, D. entra dans l'atelier d' Auguste
Bovet et y fit aussi des modeles d'orfevrerie ; il
alla ensaite a Paris oü il travailla pendant quel-
ques mois chez un medailleur. On peut citer
encore parmi ses travaux de gravure en m£dailles,
deux pieces pour M. de Sei Ion, le prix du con-
cours ouvert en faveur de la paix (1830) et celle
du monument de Calvin sur la terrasae de Sellon
(1835).
De retour a Geneve, en 1832, D. fut appel£
ä succeder ä Dätalla comme professeur de mode-
lage, fonetions auxquels il se voua avec une
grande ardeur et qu'il remplit pendant 42 ans.
Bien que ce long enseignement ne lui ait peut-
etre pas permis de donner toute sa mesure, D.
a laisse un certain nombre d'umvres interessantes,
taillant lui meme le marbre et la pierre, au
besoin, et ne negligeant en aueune facon le c6te
technique de son art. Citons: Le monument
e^eve1 ä frais communs par la Coufederation et
la Ville de Geneve sur la tombe du baron de
Grenus, au eimetiere de Plainpalais, & Geneve
(1854); les statues et la decoration de la fontaine
de la place des Alpes ä Geneve (1859), dont les
bronzes furent executes par le sculpteur I^equesne,
et qui a 6te refaite en 1897 par M.Leysalle; „Agar
et Ismael" (1854), groupe qui est Pceuvre la plus
importante de D., au Musee Rath; „La Con-
fidence" (1861), groupe-statnette dans la meme
collection; bustes des prof. Jean Humbert et
Beilot, du sculpteur Chaponniere; statuettes-
portrai ts de F. Diday et de H. Darier, tous au
Musee Rath; Statuette -portrait d'Hornung le
peintre ; buste d'A.-P. de Candolle, „Caln maudit
et sa famille" (1864), groupe, tous deux a la
Society des Arts ; buste de F.-J. Pictet, au Musee
d'hist. nat. de Geneve, derniere ceuvre de D.
Fidele hahitue des expositions genevoises des
1834, on le voit y exposer, outre les ceuvres
eitles, differents bustes, statuettes, medaillons,
une terre cuite : „Moise abandonne" sur les eaux"
(1864), des corbeilles dekoratives avec figures
allegoriques.
Lorsque D. ne se sentit plus de force a manier
1c ciseau ou a enseigner (il eut pour successeur,
a la classe de modelage, M. Hugues Bovy), il
fit nn peu de peinture, composant des paysages
d'apres les dessins ou les aquarelles qu'il avait
executes dans ses voyages et sejours. II fut
pendant quelque temps du Grand Conseil et du
Consistoire et un des plus zeles membres de la
Societe des Arts, oü il entra en 1835. D'un
caractere extremement modeste, il n'avait que
des amix.
Sordet. Ditt. dp» familles genev., rnsc. Proces-verb.
des seances de la Soc. des Arts, XII, p. 15. -- tiigavd.
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Dorer
— 379 —
Dorer
Renaeign., p. 297 et 312. - Cat. du Mus. Hatb, 1897,
p. 124 et 2csuppl., p. 15. — Blavignae, Armorial &enev.,
p.341, n°161 et p.355, nu 235. — J. M.^or. Lea aoc.
maisona de OeooTe, 1" serie, p. 6 et p). 85, reprod. la
foDtaine de la place iles Alpes, qai arait^te coDt-ue parD. —
Cat. d'ezpoe. — Tie Mus. suis»«, 1, 1864, p. 84. A.-J. M.
Dorer, Kaspar, Maler, von Baden, arbeitete
wiederholt im Auftrage des Standes Bern —
1709 10 Wiederauffrischung der alten Gemälde,
d.h. offenbar Freskobilder, in der Kirche zu
Gebensdorf; 1713/14 Wappen ob der Kloster-
pforte in Königsfelden und Erneuerung der „Zeit-
tafel" — und starb im Spitale zn Baden am
30. Marz 1731 im Alter von 77 Jahren.
Anz. Alt-Kde. 1896, p. 24, und Totenb. von Badtn
mm atipregebenun Datum. Walther Mrrt.
Dorer, Otto, Architekt, geb. am 31. März 1851
in Kaden (Kt. Aarg.). Er besuchte die Kantons-
schule in Aarau, war drei Jahre Auditor am
Eidg. Polytechnikum in Zürich und hierauf
anderthalb Jahre lang Schüler der Ecole des
Be&ux-Arts, speziell Pascals in Paris. Nach fünf-
jähriger praktischer Thätigkeit auf den Bureaux
von Henri Dubois kehrte er, mit dem Diplom eines
„Laureat de la Soctetg centrale des architectes ä
Paris", nach der Schweiz zurück, um in Baden
und Zürich ein selbständiges Bureau zu eröffnen.
Später assortierte er sich mit A. Füchslin (s. d.).
Er baute mit ihm zusammen das Eidg. Tele-
graphengebäude in Bern, das Eidg. Postgebäude
in Winterthur, die Postgebäude in Ölten und
Brugg, das Technikum in Burgdorf, mehrere
Schulhäuser, z. B. in Schottland und Baden, zwei
Kirchen sowie größere Villen in Baden, Rhein-
felden, Schönenwerd etc. D. trug bei öffentlichen
Konkurrenzen verschiedene Preise davon und
wirkte vielfach bei Preisgerichten und Exper-
tisen mit.
Curric. vitae. C. Brun.
Dorer, Robert, Bildhauer, von Baden (Aarg.),
wurde daselbst am 13. Febr. 1830 geboren. In
den Knabenjahren schon offenbarte er eine außer-
gewöhnliche Begabung für künstlerische An-
schauung. Er kam mit 16 Jahren, 1846, auf die
Akademie in München und in das Atelier Lud-
wig Schwanthalcrs, der auf den genial veran-
lagten Schüler von nachhaltigem Einflüsse war.
Drei Jahre später siedelte er zur Erweiterung
seines Könnens und namentlich, um mit anderen
anerkannten Meistern jener Zeit sowie mit neuen
maßgebenden Kunstrichtungen in lebendige Be-
rührung zu kommen, nach Dresden über, wo er,
zuerst unter Ernst Rietschel, dann, nach dessen
Tode, unter Ernst Hähnel, sich weiter ausbildete
und da schon durch jene große Auffassung in
seinen Schöpfungen sich auszeichnete, die ihn
durch all sein Streben und Schaffen begleitet
hat: die genial -poetische Beherrschung und
Durchgeistigung des harten, kalten Stoffes, seine
allzeit durch die ewig gleichen Gesetze des
Klassisch -Schönen unerbittlich bedingte Gestal-
tung der Formen und Bewegungen bis ins Kleinste
und Feinste hinein. Früh trat er auch mit selb-
ständigen Arbeiten hervor. Schon an dem herr-
lichen Goethe-Schiller-Denkmal Rietschels iu
Weimar ist D.s Hand mit thätig gewesen. Bald
ward sein Name durch das großartige Bild-
werk des sterbenden Kriegers weithin bekannt.
Diese in Ueberlebensgröße ausgeführte Statue
fand überall, wo sie ausgestellt war, z. B. in
Zürich und Paris, den lebhaftesten Beifall. Sie
ergriff den Beschauer, sowohl durch ihre Natur-
wahrheit, die vornehm von aller Uebertreibung
und Effekthascherei sich fernhielt und doch
physisch und seelisch den Moment des Sterbens
für das Vaterland poetisch darzustellen wußte,
als auch durch die Einfachheit der Linien, mit
der einem großen und schwierigen Motiv Aus-
druck gegeben wurde. Man sah, den Künstler
hatte ein patriotischer Gedanke inspiriert, die
Erinnerung an den Heldentod der Väter zu
St. Jakob an der Birs. Und bald sollte seine
Plastik Gelegenheit haben, durch ein Modell zum
Winkelried-Denkmal zu beweisen, welch große
Hoffnungen die vaterländische Kunst auf ihn
setzen konnte.
Dem Zug aller Jünger der Kunst nach dem
Süden folgend, ging D. anfangs der 60er Jahre
nach Italien und studierte, hauptsächlich in
Rom, die Antike, worauf er sich wiederum nach
Dresden wandte und hier vorzugsweise seine
weiteren Werke schuf. Doch im Auslande blieb
er wesentlich Schweizer -Künstler, der seine
Stoffe mit Vorliebe der Geschichte seines Vater-
landes entnahm. Bei verschiedenen Wettbewer-
bungen für Schweiz. Denkmäler erhielt er zweite
Preise ; einen ersten errang er bald nach seiner
Rückkehr aus Italien, als er 1863 den Entwurf
zu einem Nationaldenkmal für Genf fertigte, das
die Vereinigung dieser Stadt mit der Eidgenossen-
schaft in zwei weiblichen Gestalten feiert. Die
Ausführung des Monumentes wurde D. über-
tragen und dieses 1 869, in Gegenwart des Generals
Dufour, der die Festrede hielt, enthüllt. Weitere
Aufträge, Bewerbungen und Arbeiten führten D.
nach Bern. Hier hatte er zunächst für die Fronte
des Gesellschafts-Museums acht Statuen berühm-
ter Berner Staatsmänner 'und Krieger in Sand-
stein auszuführen ; fast gleichzeitig hatte er auch
beim Wettbewerbe für ein Uhlaud-Denkmal in
Tübingen einen Preis erzielt. Sein Hauptwerk
während dieser Periode war indes die Aus-
arbeitung des Modells zu einem als Brunnen
gedachten Nationalmonument für Beni : drei zu
feierlichem Bundesschwure vereinigte kräftige
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Dorer
- 380 -
Doret
Männergestalten krönen die Höhe desselben,
während das Piedestal zur Symbolisierung der
dreisprachigen Nationalitäten der Schweiz mit
drei sitzenden Figuren (Germania, Gallia und
Italia) geschmückt ist.
Ein weiteres reiches Feld plastischer Betäti-
gung fand der Künstler in St. Gallen. Hier
schuf er in den 70er Jahren des 19. Jahrh. den
Figurenschmuck für einige architektonisch her-
vorragende öffentliche Gebäude. So sind nach
seinen Modellen auf der Attika des Verwaltungs-
gebäudes derVersicherung8gesellschaft„Helvetiau
die — eine Gruppe bildenden — Kolossalgestalten
der liehe tia, des Handels und der Industrie, und
an der Hauptfacade vier allegorische Nischen-
figuren zur Ausführung gelangt. Auf die Zinne
der Kantonalbank lieferte er zwei andere Figuren
in großem Maßstäbe, und im Auftrage des
Kunstvereins sclunflckte er die Frontseite des
dortigen Kunstmuseums mit zwei, auf äußerst
geniale Weise die Kunst und die Wissenschaft
darstellenden Statuen. Die meisten Entwürfe zu
den bisher genannten Arbeiten hat D., aus dank-
barer Anerkennung, dem st. gallischen Kunst-
verein als Vermächtnis überlassen.
Unermüdlich arbeitete der Künstler an weiteren
Aufgaben und Projekten plastischer Kunst und
nahm wieder an verschiedenen Wettbewerben
teil. So ist ihm für ein Modell zum Tell-Monu-
ment in Altorf eine ehrenvolle Prämie zuerkannt
worden; ein gleiches geschah bei einer Ideen-
konkurrenz für ein Heinrich Zschokke-Denkmal
in Aarau, wo er einzig neben Alfred Lanz in
Frage kam. Diese beiden plastischen Entwürfe
und eine Modellskizze zu einem Denkmal für
den st. gall. Bürgermeister und Reformator Vadian
gehörten zu seinen letzten Arbeiten.
Seit den 70er Jahren lebte D. vorzugsweise
in seiner Vaterstadt Baden, doch ohne viel ge-
sellschaftlichen Anschluß nach außen. Seine
erste Gattin, eine geb. Blumer, hatte er sich aus
Glarus, seine zweite, eine geb. Markwalder, aus
nächster Nähe geholt Bis zuletzt nahm er an
der öffentlichen Kunstentwickelung, sowie an den
Schweiz. Turnusausstellungen teil, wobei ihm
freilich manche unangenehme Enttäuschung nicht
erspart blieb und bei ihm eine Erbitterung her-
vorrief, der er rückhaltlos, oft in äußerst derben
Worten, Luft zu machen pflegte. Er war in
seinem ganzen Sein und Wesen eine kernige
Kraftnatur, die wie 'an andere, so an Bich
selbst strenge Anforderungen stellte. Seinem
Innersten ließ er wenige näherkommen; wem
er aber sich verbunden und zugeneigt fühlte,
dem blieb er treu bis ans Ende ; so verband ihn
mit dem Grafen v. Schack in München zeitlebens
ein reger Briefwechsel. Körperlich ein Mann
von Hünengestalt, mit markanten, stark ausge-
prägten Gesichtszügen, war er auch geistig völlig
frei und selbständig, unabhängig nach jeder
Richtung, ein ganzer Mann und Charakter, eine
schlichte, vielfach derbe, knorrige, ungeschminkte
und stets offene Natur, der oft allzu rasch das
Blut durch die Adern rollte. Im persönlichen
Umgang von feinen Manieren, war er ein streit-
barer Mann, z. B. gegenüber den Mitgliedern
von Preisgerichten, wenn diese bei Wettbewerben
nach seiner Ansicht kein richtiges Urteil ver-
kündeten. D. war durch und durch eine Künstler-
natur, mit einem ganz besondern Auge für Fi-
guren ausgerüstet, während ihm für manches
andere der Sinn abzugehen schien.
Längere Zeit an einer Lungenentzündung dar-
niederliegend und scheinbar wieder genesend,
ward er am IS. April 1893 unerwartet von einem
Herzschlage betroffen, an dem er sofort leicht
und ohne Kampf dahinscheiden konnte. So ist
seinem hohen Sinne die letzte Enttäuschung,
die eines in Siechtum und Vergessenheit aus-
lebenden Alters, erspart geblieben. Was seine
Künstlerhand geschaffen, wird seinem Namen in
der Kunstwelt eine dauernde Bedeutung erhalten.
Müller, Biogr. K.-Lex., p. 141/42. — Maller. K.-Lex.
IV, p. 106. — Seuhert, K.-Lex. I, p. 806. — Dloitr. Ztg.
1864—68; 1869, I, p. 857. — Schweiz. KttbL (Fear),
VI, p. 68. - Dtoeh. Ketbl. 1 858, p. 44» ; 1866, p. 886 ;
1856, p.251, 274, 818. — Zeitachr. f. blld. Kat I,
p. 288; VII, p.231; Befbl.IH, p.79,115; 1898, p. 863.
— Ttrhamer, Die bihLKato in d.Schw., 1887, p. 20. —
Schw. Bauxtg. XXI, p. 104. — Panorama, od. d. Kst.
f. das Volk (Rothenbach), p. 177. — TMer-Mtyer. MOnr
•ammlg.Wnnderlv, I, 4, Nr. 8120, 8121. — Stammler,
Die Pnege der Kunst im Aargaa; Argovia 1908.
K. Wernly.
Doret-De la Harpe, David, sculpteur, de Vevey,
originaire du Locle, ne" le 30 juin 1821. Eleve
de Louis Dorciere, statuaire k Geneve (1838 ä
1842) et de Imhof & Berne (1842 ä 1844), il s'est
vou£ ä la sculpture decorative et sculpta anssi
des bustes. Au nombre de ses ceuvres figurent:
le monument du tombeau de Leopold Robert a
Venise, quelques fragments au mausolee du duc de
Brunswick, ä Geneve, l'Sdicule elevl ä Neuch&tel
ä Max de Meuron par la Soctete' des Amis des
Arts ; il a fait aussi quelques travaux de restau-
ration d'anciens monuments. Chevalier de la
Lögion d'honneur ä l'occasion de l'Exposition
univ. de Paris, en 1878. Mädailles aux exposi-
tions suisses.
Am. Alt-Kde. 1887, p. 617. — Renseign. de M. Ck.
Vuillermei. — Curric. vitae. Id. MiMÜ*.
ltoret, Jean-Francois, sculpteur marbrier, de
Vevey oü il est ne" cn 1742, originaire de La
Brövine et du Locle, bisaleul de David D. Connu
dans toute la Suisse, il executa pour la Suisse
allemande et le canton de Fribourg des ouvrages
importants, ä Zürich le monument de Gessner,
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Doret
- 381 -
Dortu
a Fribourg plusieurs auteis, dans l'eglise du
College en particulier. II eut quatre fils, dont
Tun, grand-pere de David D., exerca le m£me
art. Le buste en terre cuite de J.-F. D., modele"
par un de ses amis, est la propri&e de David D.
N.-B). Solotb. 1856, p. 28. — D. Dont. Id. MiimUt.
Doret, Philippe -Benjamin, potier d'ötain ä
Vevey, ne" en 1771 ; il ^pousa une Angelin,
parente des potiera d'6tain de ce nom. A..J. M.
Dorlniquin, E., s. Dörenecken, Stephan, und
Darnequin.
Dorner, Moriz (Maritz), Maler, von Solothurn,
ein Sohn des Lorenz D., leistete den Bargereid
1644, in welchem Jahr er auch in die Lukas-
bruderschaft eintrat, deren eifriges und ange-
sehenes Mitglied er war. Schon 1651 erscheint
er als Schaffner, 1663 als Bruderschaftsmeister.
Nach seinem Schilde zu schließen, den er offen-
bar selbst in Tuschmanier für das Wappenbuch
malte, mag er jedoch als Künstler nicht über
die Mittelmäßigkeit hinausgekommen sein. Er
starb am 6. Dez. 1661 in Solothurn und wurde
zu St Ursen begraben.
Bürgert). Soloth. — Lakasprot. I, p. 32 u. Wappenb.
II, p. 22. — N.-B1. Soloth. 1869, p. 17. — Sterben*.
SoJoth. • Zetur-C«Ui».
Dorla, Jacob, porcelainier, a Nyon (Vaud),
apparalt comme le directeur de la fameuse fa-
brique de porcelaine dans un acte du 13 mars
1789, acte qui est le premier que l'on possede
sur cette manufacture fondec vraisemblablcment
en 1780. La famille Dortu ayaut 6t6 re$ue ä la
bourgeoiaie de Nyon vers cetto epoque (nous
ignorons son origine), il est possible que D. fut
Tun des fondateurs de la fabrique, en mÄme
temps que le peintre parisien Maubree et le
ceramiste allemand Ferd. Müller, de Franken-
thal ; ce qui est certain, c'est que D., une fois a
sa tele, lui donna une vigoureuse impulsion et
que, secondl par des artistes francais qui avaient
fui la Revolution, il put livrer des produits ab-
solnment remarquables. Malheureusement, la
fabrique, soutenue par quelques actionnaires, ne
pouvait lutter avec les grands ateliers fran$ais
et allemands subventionnes par leura gouverne-
mente respectifs, aussi fut-elle sans cesse en proie
aux embarras financiers. Maller l'avait quittä
en 1786. D., lui, demeura a son poste jusqu'en
1813, et son nom merite, dit avec raison M. Girod,
de figurer en bonne place parmi ceux des cera-
mistes distinguea du 18"siecle; mais a ce mo-
ment il quitta Nyon, ne pouvant sans doute plus
lutter contre les difficultes financieres auxquelles
il avait courageusement tenu tele jusque lä. La
fabrication de la porcelaine fut abandonnee k
Nyon pendant la direction de son succcsseur,
Robülard. Dans les derniers temps de la direction
de D., et au d£but de celle de R, nombre de
pieces 6taient portees en blanc ä Geneve, pour
y Ätre däcorees ; il ne semble pas, en effet, que
les porcelaines dites „Vieux-Gendve" aient el©
fabriquees en cette ville meme, bien que certaines
portent la signature d'une manufacture Mttlhaoser
ä Geneve ; comme cette signature est parfuis ac-
compagnee de la lettre D, marque probable de
Dortu ä Nyon, on peut admettre que c'est bien
k Nyon que les pieces se fabriquaient ; mais la
question est encore enveloppee de quelque
obscurit£. II demeure acquis, en tout cas, que
ce fnt, au commencement du 19esiecle, cntre les
deux villes voisines, un incessant va-et-vient de
ceramistes, de decoratenre et de produits.
D., k bout de ressources, avait quitte Nyon
de'finitivement le 22 mai 1813. II se rendit a
Geneve et prit la direction de la faiencerie des
Baylon, ä Carouge, fabrique etablic depuis 1800.
II ne semble pas qu'il y soit rest6 tres long-
temps, car J.-A. Baylon cxploitait scul et pour
son compte, depuis plusieurs ann£es, lorsqu'il
mourut en 1829. D. etait-il mort ou avait -il
quitta le pays, nous ne savons. D'autre part,
la famille D. se serait Steinte ä Nyon, d'apres
un renseignement de M. Gross, en 1869.
L'histoire des fabriques genevoises et novio-
dunaises de porcelaine et de faience est insepa-
rable ; eile est, malgre de fort interessante essais,
toujours a £crire. Un des points obscurs de cette
histoire embrouillee est le suivant: D., dit-on,
n'eut jamaU d'intertt dans la poterie de Carouge.
On connalt cependant nombre de pieces de
falence blanche, qui portent le timbre: „Dortu
& C1*." Proviennent-elles de Nyon? Rien de
moins probable, car la fabrication de la falence
ne fut introduite, on l'a vu, que sous Robillard,
et si D., en relations avec des artistes de Wedg-
wood, fit k Nyon meme de la falence, ce ne
furent que des essais ou des pieces speciales,
jamais des pieces courantes. Les pieces ordi-
naires marquees au nom de D. auraient alors
gte faites k Carouge, oü il faut admettre, dans
ce cas, que D. n'elait pas un cmployö salaril,
mais qu'il avait des intereta dans la fabrique.
La m£me question se pose pour de tres rares
et tres elegantes pieces de poterie de „genre
elrusque", en terre cuite brune non verniss^e,
sobrement d&orees en noir, dont le Musee
archlol. de Geneve possede quelques sp6cimens ;
elles sont egalement marqu&s „Dortu & C'"u et
imitent des produits de Wedgwood. Comme leur
terre provient probablement des environs de Nyon,
il se peut que ce soit bien la de ces essais faits
a Nyon ; cependant on les a parfois revendiques
pour Carouge.
M. Girod, dani Cat. Art ancleo, 1896, p. 885—887;
voy. aussi p. 121, n" 1161. — L* wtim*. Nos anciena et
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Dotzinger
- 382 -
Divffrt
l«urti Oeuvre«, I, |». 6 — 12. - A. Stivttr*, Nos anciens,
I, p. 47. A..J. M.
Dotzinger (Thosinger), Johannes, Werkmeister
am Basler Münster, mutmaßlich ein älterer Ver-
wandter des Werkmeistere Jodocus oder Jost D.,
der 1452 — 1472 den Bau des Straßburger Münsters
leitete. 1436 Sonntag vor Pfingsten wurde er
in die Zunft zu Spinnwettern aufgenommen,
nachdem er mindestens seit 1432 33. vielleicht
auch schon früher, am Münsterbau sich bethätii<t
hatte. Eine urkundlich beglaubigte Arbeit aus
den Jahren 1435 36— 1437 38 ist der Riß zu dem
im Bildersturme zerstörten Sakramentsgehäuse
im Chor; ebenso hat er 1442'48 wahrscheinlich
die Gewölbe im Ostflügel des großen Kreuz-
ganges erstellt. Andere Erwähnungen deuten
auf Betätigung außerhalb Basels, so 1442 in
Kolmar. In den Mflnsterrechnungen wird er
gewöhnlich Meister Johannes de Wormacia,
Joh. Wurms oder Wflrmsli. zuweilen auch einfach
Meister Hans^H. Steinmetz oder Pallier genannt.
Suhlin. Baugesch. de« Baal. Monsters, 1895, p. 159 f.
Hahn.
Doudiet, Adolphe, dessinateur, Neuchätelois,
n6 ä Bale en 1807, travailla ä Neuchatel commc
dessinateur et lithographe. En 1842, il prit part
a l'exposition de Balc, et, la meme annee, il
exposa aux Amis des Arts de Neuchatel une
aquarellc: „Familie de lions." D. est surtout
connu des amateurs d'estampes neuchäteloiges ;
c'est a lui qn'on doit „La Prestation des serments
ä Yalangin le 4 aoüt 1840", „L'Assemblee gen6-
rale de bourgeoisie tenue a Yalangin le 4 juillet
1837" (ces deux planches Bignees: Doadiet); „Le
Lac de Neuchatel en fevr. 1830", piece signee:
A. D.; et probablement doit-on lui attribuer aussi
„Le Port de Neuchatel en fevr. 1830", qui ne
porte pas la signature de l'artiste. II mourut
ä Neuchatel en 1872. Parmi les lithographies
que D. fit parattre ä Bäle, il en est deux sur-
tout qui meritent d'etre mentionnees: 1) Fete
commemorative du 21 aoüt 1832 donnee a Liestal
en l'honncur des victimes tomböes en combattant
le 21 aoüt 1831, signee „Doudiet"; 2) Retraite
des Balois du 3 aoüt 1833 (Dantzer de Huningue
invt; Doudiet lith.). M . Moni.
Douzon, Theodore, graveur, mais surtout
connu comme peintre, n£ ä Paris le 14 oct 1829,
fixe" a Geneve depuis 1853 et naturalis^ genevois.
II fut 61eve de l'Ecole des Beaux-Arts de Paris,
puis, ä Geneve, de l'Ecole de dessin du Musee
Rath sous B. Menn et de l'academle d'apres
nature sous Jules Hubert. Peinture ä l'huile,
aquarelle et dessin; sentimeut tres vif de la
nature. D. a produit de nnmbreux dessins re-
leves de lavis d'un effet charmant et peint un
aasez grand nombre de paysages. Deux de ses
tableaux, acquis par la ville de Geneve, se
trouvent au Musee Rath („Neige et brouillards"
et „Neige ensoleillee"). II y a regulierement
pris part aux expositions genev. depuis 1869.
Cat. du Mos. Rath, öd. 1897, p. 25 et l^soppl., p. 2.
— Cat. d'expos. Ch. Eggimann.
Dovera, Achille, Landschaftsmaler, stellte
1874 in Lausanne Landschaftsbilder aus, die im
„Indicateur du Leman" sehr günstig beurteilt
wurden. D. ist Italiener, war aber 1874 in
Davesco bei Lugano, als Gast seines Freundes
Preda.
Mlttlg. des Malers fW«. J. Btha-l'^tagmia.
Dorlane, A., s. Viande, A.
DrelTet, Jean-Daniel, fondeur, fils de Jean-
Antoine (de Jacques Selon acte de deces), bour-
geois et conseiller de Coppet, et de Jeanne-
Pemette Martheray, sa femme (Jeanne Dumar-
theray Selon acte de deces), naqnit ä Coppet le
1« fevr. 1746. Le 22 mars 1773, il fut recu
habitant de Geneve et plus tard citoyen. Marie'
ä Jeanne-Marguerite Corue (Comaz), il en eut
plusieurs rejetons, dont Jcan-Fran^oi*, fondeur,
mort ä Geneve, a 50 ans, le 17 juin 1826. En
secondes noces, il Ipousa Jeanne Veyre, morte
en 1841. Lui-meme est decede a Geneve, le
31 mars 1817.
Son nom se lit sur la grande cloche de Pdglisc
de St.-Gervais (Geneve) avec la date 1776. En
1780, il livrait a la Commune d'Yverdon une
pompe a feu, utilisee jusqu'en 1899. L'uue des
cloches du village de St.-Cergues (Vaud) porte
cette inscription, ä la couronne superieure:
„Etablie sous la gouvernance de Jean-Etienne
Tiercy, 1786"; sur les cötes: 1) une draperie
en relief avec ces mots : „Faite par J.-D. Dreffet,
mattre fondeur ä Geneve 1786"; 2) une coupe
en relief contenant des fleurs et des fruits ; 3) un
tableau rectangulaire repr&entant un homme
occup6 a abattre des arbres dans la forfit, au-
dessous du tableau : „Le bien heureux St.-Cergue."
Ia seconde cloche du meine village est de Pierre
Dreffet, 1797. Le village de Corsier (Geneve)
possede une cloche „Faite par J.-D. Dreffet,
maltre fondeur ä Geneve, 1797." Ce salutier
(fondeur de cloches) eiait fondeur de canons de
la Republique de Geneve.
A. de CroMtat. areb. cant. vaud. — Blaeignac. La
Cloche, p. 219, 357, 383. — L.Uu/vur, archives genuv.
— L. Drrgri, Yverdon. — Candatu-, past., St.-Cergnes. —
Ott*. Glockenkunde, p. 187. I.d. MüvilU.
— J.-D. D. a execute un nombre considerable
de cloches pour Geneve et les contrees voisines,
et il en reste encore beaueoup. Citons, entre
autres, outre les cloches mentionnees ci-dessus:
Cant. de Geneve : Cl. de l'horloge de l'ancien
theatre, aujourd'hui a l'Ecole du Gmtli, 1816.
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Dreffet
— 383
Dreher
Cartigny, 2 cl., 1788; Jussy, 1797; Meinier, 1819;
Plan-les-Ouates, ecole, 1815, cl. provenant des
fortifications de la villc; Thonex, 1797; Van-
dceuvres, 1792.
Cant. de Vaud: Coppet, 1786.
Haute-Saroie : Balleyson, 2 cl., 1804; Ezery,
1804; Filiinges, 1816; Marcellaz, 1798; Nernier,
1792; St-Andr£, 1782; Veigy, 1795.
Ain: Fernex, 1624.
Toutes ces cloches portent le nom de J.-D. D.,
dispose sur la draperie ou manteau heraldique,
qui constitue sa marque et que Ton a relevee
dejä ci-dessua k propos de St.-Cergues. Un petit
nombre de ces cloches ont ou depassent un metre
de diametre; ce sont celles de St-Gervais de
Geneve, 1,27 m, queBlavignac indiquc par erreur
comme de 1776, eile est de 1786; Jussy, 1,06 m;
Balleyson, 1,16 m et 1,04 m; Filiinges, 1,01m;
Veigy, 1 m. Mais D. a fondu plusieurs autres
cloches en sociltä avec son fils Barthelemy:
Chene-Bourg, 1808 (1,08 m); Arenthon (Haute-
Savoie), 1806; Reignier (ibid.), 1807 (1,23 m).
II en est une, au cimetiere de Plainpalais, qui
porte le nom de Barth. D. seul, 1807.
Jean-JVartfOM, autre fils de J.-D., rite1 ci-dessus,
a fondu une cloche pour Pregny, 1826, qui fut
donnee, particularite interessante, par le fameux
sculpteur Jean Jaquet; une autre pour Chcnc-
Bourg, 1824; deux cloches pour Pontchy (Haute-
Savoie), 1818, sur leaquelles il se qualifie de
„maltre fondeur et pompier", c'est-a-dire fabri-
cant de pompes ä incendie. Sa signature est
disposee dans une couronne de laurier enrubannee.
Enfin les „fr eres Dreffet", soit sans doute Barth,
et J.-F. associes, ont fondu une cloche pour
St.-Cergues (Haute-Savoie), 1811 (1,20 m).
La maison de la rue de la Fontaine dont il
est question ci-dessus, porte le n°27; la clef de
la porte d'entree est ornee d'une jolie sculpture,
une tete de femme au col de laquelle sont sus-
pendus une cloche et d'autres objets de fönte,
motif que l'on trouvera reproduit dans „Nos
anciens et leurs oeuvres", III, p. 6, ä titre de
Vignette decorative; J.-D. D. 6tait proprietaire
de cette immeuble, qui date de la fin du 18esiecle.
En 1780, D. avait demande k recevoir la bour-
geoisie, offrant de descendre et de refondre
gratuitement la seconde cloche en grosseur de
St.-Pierre, cloche dite le Rebat, qui 6tait felee;
cette proposition ne fat pas acceptee, et la cloche
n'a 6t6 refondue qu'en 1845. Outre les cloches,
les D. ont fondu toutes sortes d'autres objets,
meme des canons. J.-D. D. a 6te cmploye pour
cela par l'Arsenal de Geneve; on connatt quel-
ques mortiers a piler qui proriennent de leur
fabrique, un tres grand, entre autres, dat£ de
1777, ä l'ancienne pharmacie Le Royer & Tingry.
Les pompes a incendie fondues par eux deviennent
rares, malgrl les qualites exceptionnelles de ces
instrumenta; Avenches en possede une de 1806,
faite par J.-F. D. A.-J. M.
DrelTet, Herre, fondeur, hourgcois de Coppet,
oft il est n6 le 14 aoftt 1752, fils de Jacques D.
et d'Aimee, nee Michel, sa femme; il est mort
a Vevey le 15 aoüt 1835. La fonderie de Vevey
date de 1626; eile a eu pour premiers patrons
Richenet et Dreffet; ce dernier fut le grand-onclc
de Treboux qui devint chef de la maison. La
fonderie d'alors etait situee k Tendroit meme on
se trouve aujourd'bui la fabrique Nestle. Cest en
1836 qu'elle fut transferee en Plan sous Coreier.
De tous temps eile fournit de cloches a nombre
de paroisses du canton de Vaud, des cantons
voisins et meme de l'^tranger. Citons Vuat> des
cloches de St.-Cergues, portant cette inscription:
„1797, faite k Vevey par Pierre Dreffet — Fran-
cois Treboux, gouverneur." Une cloche de Peney
(Vaud) est signee: „Pierre Dreffet, fondeur ä
Vevey, en 1810." De Pierre D., on peut citer
encore les cloches suivantes: ä Nyon, 1797, a
St.-Gingolph (Ilaute-Savoie), 1785.
A. dt CrouHU, arch. cant. vaud. — £mt»t Bwnat. —
A. CtrfuU. Voix et Souvenirs. — Blatignac, La Cloche,
p. 357, 888. — Oandaux, part., St.-Cergues. — Ottt,
Glockenkde., p. 187. — A««cAW«r, Oloekenb., Msc. —
Renkten, de M. A.-J. M. Ld. MifvüU.
Dreher, Franz, von Illereichen (Bayern),
Lehrer för Zeichnen und Schönschreiben an der
Bezirksscbule Zurzach, wurde am 11. Okt. 1809
dem Orgelbauer Meinrad D. geboren. Früh
schon zeigte der Knabe ausgesprochene Anlagen
zum Zeichnen und erhielt deshalb vom Vater,
der selbst ein guter Zeichner war, Unterricht in
dieser Kunst Mit Vergnügen erzählte D. selbst,
wie ihn der gestrenge Vater in die Kunst einge-
führt habe. 1824 kam er zu Bildhauer Schnrter
in Mindelheim in die Lehre, blieb aber nur drei
Monate und sollte nun an die Werkbank, nm
Orgelbauer zu werden. Auf Zureden väterlicher
Freunde wurde der Jüngling 1826 zu Maler
Huber in Weißenhorn in die Lehre gegeben, den
er nach * 4 Jahren überflügelte und der ihm riet,
die Akademie in München zu besuchen, wohin
er 1828 mit einigen Gemälden nach Kupferstichen
wanderte. Cornelius lobte seine Fortschritte und
empfahl ihm einige Monate Polytechnikum. Von
da besuchte er unter Cornelius die Akademie,
studierte bei Zimmermann und Heß und brachte
es so weit, unter Schnorr in den Komponiersaal
aufgenommen zu werden. Allein nun trat an
den jungen, von seinen Lehrern mit glänzenden
Zeugnissen ausgestatteten Akademiker jenes
Geschick, das schon so viele Hoffnungen und
Pläne vereitelte. Der gütige, bisher zahlende
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Drnin
- .HS 4 -
Droz
Oheim mußte die Zuschüsse einstellen. D. wen-
det« sich an seinen nähern Landesherrn, den
Forsten v. Schwarzenberg, und zeigte ihm Kom-
positionen ; doch dieser verlor ihn au» den Augen.
Mit der Fortsetzung der Studien in München
war es nun zu Ende, da D. sich kein Staats-
stipendium bewerben mochte. Er rastete sich
im Gegenteil zu einer Künstlerfahrt nach Italien
und suchte sich unterwegs mit Malauftragen im
Porträtfache die Reise angenehm und nützlich
zu machen. So gelangte er nach Thiengen, wo
sein Bruder Liquidationsbeamter war, und lernte
auch Zurzach kennen. Mit Empfehlungen wan-
derte er nach Aarau, etablierte sich hier als
Privatzeichenlehrcr und malte Bürgermeister
Herzog. Im Begriff, über Bern den Wanderstab
weiter zn setzen, suchten ihn Zurzacher Freunde
auf, redeten ihm Italien aus und Zurzach ein.
Der junge Mann erbat sich Bedenkzeit und ent-
schloß sich, die Zeichenlehrerstelle in Zurzach
anzutreten. Ohne Anmeldung trat er dann am
1. Juli 1834 in sein Amt. Von 1836—1867 gab
er auch noch Zeichenunterricht in Kaiserstuhl,
sowie von 1865 — 1867 in I^euggern. Seine Muße-
stunden wurden mit Porträt- und Genremalerei
und Musikpflege ausgefüllt. Bescheiden und an-
spruchslos, jovial in der Gesellschaft und tüchtig
als Lehrer, war er bei alt und jung hochgeschätzt.
Er starb 1888. D. beteiligte sich 1848 in Basel
an der Schweiz. Turnusausstellung.
J. J. Spühlrr, Gesch. der Bezirksscbule Zurzach für
deren Schüler a. Freunde auf das Amtsjubilaum des Um.
Franz Dreher, Zeichenlehrer; Aarau 1884. — Aarp.
Scbulbl. 1888, p. 47. J*l. HothpUtx.
Droln, Pierre, n£ ä Geneve le 21 mai 1752,
mort le 29 juin 1812, apprenti chez Abraham
Comblefort, fut recu mattre orfevre-bijoutier le
l«'juillet 1776. A. OWy.
Drolli, Zeichner ital. Herkunft. Er kopierte
um 1824 in Luzern gemeinsam mit Marzohl und
Jakob Schwegler die Holbcin'schen Facade-
malereien am Hertenstein'schen Hause vor ihrem
Abbruche.
r. Lehern,*, Das alte Lux., p. 139. - Am. AH.-Kde.
1884, p. 97. t'ram Hriuema»».
Irroop, Jean-Henry-Charles, graveur-ciselcur,
ne" k Brome en 1844, fixe" ä Geneve depuis une
trentaine d'annees. D. doit fitre class£ parmi
ces artistes dont les ceuvres ont valu une serie
de distinetions aux maisons d'horlogerie et de
bijouterie qui ont eu recours k leur collaboration.
Travaillant chez lui et seul, pour des fabricants
qui s'empressent de taire son nom toutes les fois
que ce dernier devrait etre mentionne\ il est
ais6 de s'expliquer pourquoi D. est reste" inconnu
dans les expositions, et pourtant ses gravurcs et
ses ciselures — dont quelques-unes sont extreme-
ment remarquables — ont valu plus d'une r6-
compense ä leurs exposants. D. grave le poincon,
excelle dans le blason et les monogrammes sur
or, argent, bronze et acicr. /* Jami*.
Dros, Martin, Baumeister oder Maurer, wurde
1471 mit seinen Kindern ins Landrecht von Uri
aufgenommen; Ersteller der alten Brücke beim
rf]iffen8prung im Kanton Uri.
Denier im Am. Alt.-Kde. 1884, p. 26. Gm/.
Dros, s. auch Duvet.
Droz, Alphonse, architecte, ad k Lordcl, sur
Enges, cant. de Neuchatel, en 1833; il fit ses
Stüdes ä Carlsruhe et k Paris. D. fut architecte
cant ä Neuchatel, oü il construisit l'Academie
et la salle du Grand Conseil. II mourut k Cor-
naux en 1890.
Anx. Alt-Kde. 1 88 1 , p. 2 1 . M. M»r*l.
Droz, Claude, £tait orfevre et hourgeois de
Geneve en 1565. A. Ckoüy.
Drojs, Jean-Pierre, mödaillenr, graveur, ni k
La Chaux-de-Fonds le 17 avril 1746. Son pere
poss&lait une manufacture de faux oü il apprit
k faconner les mltaux et k tremper l'acier. A
20 ans, il partit pour Paris, oü il dtudia la
gravure en mldailles et l'art du monnayage. En
1786 il presentait au ministre de Calame nn
projet d'ecu de six livres, grave" par lui et frappö
sur la tranche et les deux faces d'un seul conp
au moyen d'un balancier dont il 6tait l'inventenr;
ce balancier est encore en usage dans tous les
pays pour la frappe des monnaies. A cette in-
venüon s'en ajouterent bientot d'autres qui at-
tirerent sur D. l'attention d'un Anglais, Mathieu
Boulton, qui avait obtenu de son gouvernement
le monopole ponr la fabrication de la monnaie
de cuivre de toute la Grande-Bretagne. II reussit
k emmener Droz k Birmingham, oü celui-ci con-
tinua ses travaux pour le perfectionnement de
l'art monetaire. Dans la suite, il revint k Paris
et fut nomml Conservateur de la Monnaie; il
occupa ce poste pendant 15 ans, soit jusqu'en
1814. A l'Exposition des produits de l'indu-
strie, en 1802, il obtint une medaille d'or
et, au concours ouvert pour la confection des
monnaies, en 1810, il reraporta le prix sur 14
coneurrents. Ce fut lui qui grava les piecea d'or
connues sous le nom de napoleons. II exposa
k plusieurs reprises, au Salon du Louvre, des
mödaillons en cire, celui de Bonaparte, entre
antres, en 1801. D. se preoccupa aussi de pro-
c^des propres k multiplier la taille-douce ; il put
fournir, en 1792, un enorme stock d'aasignats
de 25 fr. D. mourut k Paris le 23 man 1823.
Une medaille de E Dubois consacre le souvenir
de l'artiste, dont eile represente les traits, C'est
d'apres cette medaille qu'a 6t€ dessine le portrait
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Drnz
— 385 -
Dubois
de D. paru dans le Mus. Neuch. 1877, p. 29. Dans
le meme numero se trouve la liste presque
complete de ses mgdailles.
Stuart, K.-Lei. I, p.404. — Mos. Neuch. 1877, p. 14
et 29; 1888, p. 27. — Fü/Ui, K.Lex. II, p. 802. —
Xagltr, Monogr. II, 844, 518. — Bmlliot, Monogr. II, 70.
— Müller. K.Lex., p. 495. — XagUr. K. Lex. III,
p. 486/87. - Gab«. Dict. des artistes de l'dcolo fran?.
au XIX* siede, p. 225. — TMer-Meyer, MQnrsammlg.
Wonderly, I, Teil 4, Nr. 2935, 2936. M. Moni.
Dros, s. Duvet
Drossel, Wilhelm, Bildhauer, geb. in Bero-
müngter, Schwiegersohn des Oswald Krüsi (s. d.),
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrb.. in Sursee
(Kt Luzern) thätig. Nähere« ist über D. nicht
bekannt.
Genealogien von Beromflnster (Mac. Im Besitze von
J. L. Brandttetter, Lnzern). Franz Heinemann.
Drolta, Antobe, n6 vers 1803, professeur de
dessin, probablement au Grand Pensionnat des
Jesuites ä Fribourg, de 18S4 (& 1847?), origi-
naire de Compiegne (France). L'BAlbum de la
Suisse romane",!, 1842, donne deux litbographies
de lui, vues fort m£diocres d'une „Colonne
d'Avenches", qui n'est autre que le fameux
Cigognier, et du chäteau de Gruyeres, en citant
l'anteur comme parisien.
Frib. artig t. 1897, avril. — Contröle des permis de
sejour dans le cant de Frib. aux archives d'Etat —
Renseigro. de M. A.-J. lt. Joe. Sehneutrli/.
Dub, Gebhard Johann (Joseph?), Münz-
meister, gebürtig von Luzern, war seit 1724
gemeinsam mit seinem Schwager Franz Karl
Krauer als Münzmeister in Obwalden thätig, in
welchem Jahre (29. Okt.) die Landsgemeinde von
Samen ihnen die Erlaubnis erteilte, „allerhand
Gold, Silber und geringere Geldsorten" zu prägen.
Luzern sah darin einen „Lands verrat" und be-
strafte 1787 Krauer mit Einsperrung. D. scheint
sich durch Flucht der Verfolgung entzogen zu
haben. Wir finden seine Spur in Prantrut wieder,
wo er als Registrator der fürstbischöfl. basler.
Hofkammer diente. Am 13. Mai 1757 legte I).
auf Ansuchen der luzern. Münzkommission ein
Gutachten von 60 Folioseiten vor, welches Vor-
schläge zur Aufbesserung des Schweiz. Münz-
wesens enthielt (Staatsarch. Luzern). In diesem
Reformentwurfe beklagt D. sein vom Schicksal
hart mitgenommenes Leben, als dessen unseligen
Wendepunkt er den 28. Okt. 1724, also den Be-
ginn seiner Thätigkeit in Sarnen, bezeichnet
Umsonst erhoffte D. von der geplanten, aber nicht
zur Verwirklichung gekommenen Reform und
von dem bezüglichen Gutachten eine Besserung
seiner Lebensumstände und seine Rehabilitation.
Anz. Alt-Kd«. 1886, p. 855. — Boll. Soc. suisse de
Numism. IX, p.7. — Rev. suisse de Naniiain.VII,p.l76ir.
p
Dnb, Hans, von Cleve (Deutschland), Stein-
hauer, Bildhauer, Flachmaler, erhielt am 7. März
1613 das Bürgerrecht von Luzern, in welchem
Jahr er in der Lukasbruderschaft bereits als
Meister eingetragen ist. In der neuen Heimat-
gemeinde bat D. eine Reihe von Zeugen seiner
Kunst hinterlassen, so den Stiftsbrunnen im Hof,
die Bildhauerarbeit an den Chorstühlen der Hof-
kirebe. Laut Bürgerbucb (III, p.40b) stammte
von semer Hand eine heute nicht mehr erhaltene
Tafel mit dem Kruzifixe, welche bis vor dem
Brande der Hofkirche (1633) auf dem StHeinrichs-
altar aufgestellt war.
r. Liebenau, Das alte Lut., p. 297, 807. — Lukas-
brudersch. Loz., p. 7. — An*. Alt-Kdo. 1901, p. 99.
Franz Heinemann.
Dub, Ludwig, Maler (Flachmaler?), Sohn des
Bildbauers Haus D., um die Mitte des 17. Jahrb.
in Luzern thätig; Mitglied der Lukasbruderschaft
daselbst.
Luk&sbruderscb. Lnx., p. 7. Franz Heinemann.
Dubey, Jean, taülenr de pierrea, originaire de
Domdidier dans le bailliage de Montagny an
canton de Fribourg, a £tö recu bourgeois habi-
tant de Fribourg le 29 janv. 1611.
Prot des reeept bonrg., n° 6, p. 68. Ja». Sehneutolif.
Du Bochet, Hugo, voy. Bochet, Hugo du, ci-
dessus, p. 160, oft ce nom a 6t& mis par erreur.
Nou8 profiterons pour rectifier ici cet article
precedent. II n'y a aueun doute ä avoir quant
k la lecture „Hugo du Bochet" Ce nom est
trace, en lettres minuscules gothiques, creusees
et remplies jadis de mastic noir, sur une bande-
role sculptee ä plat ainsi que les deux outils
qui Paccompagnent, une equerre et une doloire
de charpentier, non un marteau de tailleur de
pierrea Et nous pensons que ce modeste monu-
ment est une simple pierre funeraire, celle d'un
charpentier, non d'un architecte ou sculpteur,
en töut cas pas, comme on Pa dit parfois, la
signature du maltre d'oeuvre qui a reconatruit
l'eghse de N.-D. la Neuve, bien que cette re-
construetion et notre inscription datent Pune et
Pautre de la seconde moittä du 15"siecle. A la
bibliograpbic, il faut ajouter Minuloli, qui, le
premier, a dit „qu'il y a apparence que c'est le
nom de Parcbitecte de cette eglise" (msc. ä la
SocietÄ d'hist. et d'archeol. de Geneve, n°213).
Flournois, pluB prudent et, du reste, archeologue
plus &erieux, n'a pas emis d'hypothese (msc. n°216,
meme bibliotheque). A.-J. M.
Doboia. Un „Plan du different entre Villard
les Molins et Courgevauz relativement k la dlme
1684«, conserve" aux Archives de Fribourg, est
signe' de ce nom. Oraf.
Dubois, Adolphe, graveur au burin, originaire
du Locle et de la Chaux-de-Fonds, n£ k Berlin
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Dubois
- 386 -
Du Bois
le 26 fevr. 1826. Sa famille revint s'6tablir au
pays, oü D. 6tudia la gravure chez Jules Jacot
pere, a la Chaux-de-Fonds. II grava, de prefe^-
rcnce, des compositions, oü il faisait entrer des
figures, des fleurs, des oiseaux, entremeles d'orne-
menta decoratifs. Les „Quatre parties du monde",
symbolisees par des figures de femmes, l'„Ame-
rique" et une autre enraposition, les „Quatre
saisons", caracteriseut son genre. Ces pieces,
gravees sur des plaque» d'or, figurerent aux
expositions de Londres, de New- York et de Paris,
en 1865: elles valurent ä leur auteur des me-
dailles de 1 belasse. L'artiste a frequemment
signe1 de ses initiales. Ad. DB, les pieces gravees
par lui, surtout dans la derniere periode de sa
vie. Plusieurs exeroplaires de ses oeuvres, fonds
de montres et plaquettes, sout au Musee de l'Ecole
d'art de la Chaux-de-Fonds. D. inourut a Mon-
treux le 16 tuars 1862.
Bnchdin. Horlogerie neuchiteloise. M. Morel.
DnboiH, Athanasius, Glockengießer, aus Frank-
reich, goß 1764 eine Glocke für Prnntrut.
Miichcfrr, Glocken im Kt. Bern, p.77.
Moni SutermcUter.
Da Sota, Charles-Edouard, paysagiste, origi-
nale du Locle, nö ä West Hoboken, pres Ncw-
York, le 19 oct. 1847, fit ses classes k New-
York, puis a Paris, au Lycee Charlemagnc. Son
gout pour Part se roanifesta pendant un sejour
ä Stuttgart, oü il apprenait l'allemand et ou il
recut les lecons et l'encouragcment du prof. Funck.
Pendant un sejour d'6tc avec ses parents, au
bord du lac de Ncuchätel, il apprit les premiers
Clements de la peinture sous la direction du
paysagiste Jecklin. Mais son pere destinait Du B.
au commerce, et, retourn£ en AmeYique, il devint
commis dans im magasin de mercerie. Ce-
peudant, il obtint bient6t la permission de suivre
une vocation qui s'afh'rmait tonj'ours plus irresi-
stiblement. II vint ä Paris, ou il demeura chez
le poete vaudois Juste Olivier, et entra ä l'atelier
Gleyre; c'etait en 1867. II travailla avec une
ardeur que rccompenscrcnt des progres rapides,
et au bout de deux ans, son tableau „Lac de
Lucerne apres la pluie" etait aeeepte au Salon.
Les annees suivantes, il voyagea en Allemagne
nt fit un sejour de quelque duree a Dusseldorf,
puis en Iiollande, en Belgique, en Italic Ses
parents, clahlis a Neuchätel depuis 1869, lui
avaient construit un bei atelier dans un ancien
parc public, le Jardin du Prince, devenu leur
propriele. II avait cn meme temps un atelier
a Paris, ou il passait les hivers, et oü il fit en
1878 une premiere grave maladie. Deux ans
plus tard, en travaillant dans le marais du Vully
a son tableau „Matinee d'aoftt" (Musee de Neu-
chätel), il prit une pleuresie dont il ne se remit
jamais entierement. A peine convalescent, il
partit pour l'Egypte (janvier 1881), y passa 4 ä
5 mois, remonta le Nil, cn barque, jusqu'aux
cataractes, revint par la Grece et l'Italie, rap-
portant une riebe moisson d'ctndes k l'huile et
a l'aquarelle. Des lors, il partagea ses etea entre
les bains d'Allevard, des Eaux-Bonnes et de
WeUsenbourg, et s'e"tablit pour l'hiver ä Menton.
II y peignit son grand „Cap Martin", qui fut
exposo ä Paris et dont le Musee de la Chaux-
de-Fonds possede une reduetion; les „Oliviers
ä Menton" (Musee de Neuchätel). II fit encore
un voyage de deux mois cn Sicile, dont il rap-
jwrta de nombreuses etudes. Mais la niort de
sa mere tendrement aimee (1882) Ibranla si
gravement sa sante- d£ja bien chancelante, que
des lors ses forces nc firent plus que d£cliner.
II passa son dernier hiver ä Menton, oü il mou-
rut solitaire le 6 mars 1885. L'exposition de
ses aeuvres (mai-juin 1885) eut un succes cou-
siderable : eile resumait d'une facon brillante un
talent fait de delicatesse et d'elegance, en meme
temps que d'une extreme habilete. Du B. avait
a un haut degre ce don mysterieux qu'on appelle
le charme, grace auquel il conquit d'emhlec le
public, malgre' le serieux merite de sa peinture.
II represente avec eclat, parmi les paysagistes
suiases de la fin du 19c siecle, l'ecole francaise
du plein air. La grace slduisante et la prestesse
de son pinceau apparaissent dans la riebe serie
d'etudes que possede le Musee de Neuchätel et
qui nous transportent dans tous les pays oü
Du B. avait sejournc\ — Du B. a legu£ une
aomme de 40000 fr. au Musee des Beaux-Arts de
Neuchätel.
Cat. de l'expos. des mavres de Ch.-Ed. D., Neuchätel
1885. — Suisse Lib., 10 man 1885. — Feuille d'Ariis
de Neucbstel, 12 mars 1885. — Oaz. des Beaux-Arts,
8*Sürie, VI, p. 478. — Jahresber. bern. Estver. 1885,
p. 17, 60. — Beibl. x. Zeitechr. f. bild. K«t. XXI, p. 652.
— Cat. des Amis dos Arte. I'kiliivr (Jodet.
Du Bola-Melly, CÄor/<r*-Jacques, n€ a Geneve
le 5 mai 1821, fils de Jean Du B. ci-dessous,
peintre et litterateur genevois. Son pere, editeur
et peintre lui-meme, le fit entrer chez Calame,
dont il fut un öleve assidtt; et il peignit un
certain nombre de paysages, dont le principal,
„L'Incendie", inspire par une scene vue par
l'artiste ä Bridcs-les-Bains, se trouve en la pos-
session de son auteur et figura k la premiere
Exposition univ. de Paris. On peut citer, parmi
les autres toiles de Du B. : „Combat et passage
de contrebandiers" (1849); „Le Lac de Nemi",
effet du soir (vers 1852), probablement son meil-
leur tableau; „Le Torrent d^bord*", vue prise
k St.-Gingolph, chez M. E. Naville; „Le Yal
d'Evolene" et „Les Scex blancs d'Arzinalu, chez
l'auteur; „Au Bouveret", au Musee Rath, etc.
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Dubois
— 387 —
Dubois
La plupart de ces tableaux et d'autres cncore
ont 6t6 expoa&t ä Geneve, de 1845 ä 1856.
Au cours d'un voyage en Italie, Du B. prit
gottt aux notations rapides de l'aquarelle, mais
c'est en Italie aussi, vere 1851, dans l'osteria
de Capri, un jour de pluie, que 8a vocation
litteraire se manifesta avec intensite. II ecrivit
lä sa „Nuit au Chapiu", qni devait prendrc place
dans les „Nouvelles inontagnardes" avec „Lea
Cloches de Salvan", qu'il Ecrivit ensuite sur les
encouragements de Petit-Senn et qui eurent un
si vif succes dans la „Bibliotheque universelle. "
Des lors, les productions de Du B. se sont suc-
c&lees en grand nombre. Les „Nouvelles mon-
tagnardes" ont 6ti r&ditees plus tard avec des
dessins de Gust. Roux, d'apres les dessins de
l'auteur. Parmi les ceuvres d'imagination de
Du B., il faut encore mentionner les „Nouvelles
d'atclier" et plusieurs romans historiques gene-
vois, qui ont eu un succes considerable. Enfin
l'histoire elle-meme a £t£ rultivee par Du B., qui
a publik egalement des travaux importants rela-
tifa A l'histoire de Genfeve et de Savoie. Nous
n'aurions garde d'omettre deux Stüdes de critique
d'art: „Töpfler le peintreM, Geneve 1858, ext.
de la „Bibliotheque univ.", et „P.-L. de la Rive
et les premicres expositions de peinture a Genfcve,
1769-1834", Geneve 1868.
Ce D'cst pas tont. Vers sa 68e annee, l'artiste
a entrepris, d'apres ses propres dessins et ceux
de son pere, une collection d'autographie«,
„Chäteaux, manoirs et monasteres des environs
de Geneve", trois serics in-8 contenant plus de
cent dessins et d'abondantes notices, dont les
deux premieres ont autographiecs par lui-
meme, et la troisieme reproduit ses dessins ä la
plume en phototypie (1889—1900).
Kenseign. d« l'artiste. — Sordtt. Dict. de* familles
genev., nwc. — Cat. du Mus. Rath, «. 1897, 2* suppl.,
p. 4. — Cat. d'expos. — Album de la Suiase rom., III,
p. 160 ; IV, p. 32, 64, 146; V, p. 32, 128; VI, p. 109;
a cbacune do ces montions Corres pond une pl. en litho-
graphie, voire mäme (IV, p. 146) une eau-forte, et deux
autres lithograpbies qui ne sont pas commentees dans
le texte (V). — Esquiaaes d'atelier, public, du Cercle das
Artistes de Geneve, 1858, cinq autojrr. de Du B. d'apres
sea dessins ou aquareUea. A.-J. M.
Dubois, Francois, peintre, ne" A Amiens en
1529, mort A Geneve le jour anniversaire de la
St-Barthelemy, soit le 24 aoftt 1584, qui appar-
tenait probablement Aune famille d' Amiens connue
par le fameux meclecin Jacques Dubois; il est
plus certain qu'il se trouvait Ä Geneve en qualitl
de räfugie echäppc A la St-Barthtflemy. Les
recherches faites dans les archives de Lausanne
et de Geneve par MM. Henri Bordier et Th. Du-
four n'ont abouti qu'A fournir la date de la mort
de l'artiste: „Fransois du Bois dict Silvieux,
ahitant, mort d'une defiuxions de cerveaux avec
fievre contintie. ag£ d'environ 55 ans, ce 24 aoust
1584" (reg. des deces de Geneve, n" XV) et le
texte de son testament du 18 aoöt 1584. On y
voit que I). n'avait ni femme ni enfant. II
babitait une cbambre modeste situee au haut
d'une maison de la rue de la Boulangerie A
Geneve. II laissa quelque bien dont il institua
heritiers: „l'hopital g£u£ral de ceste cit6 de
Geneve" pour 20 florins; „le College de la dite
citä" pour une meme somme ; „Jerosme de Bara,
paintre et vitrier, son bon amy" pour 100 fl.;
„les trois enfans myneurs de feu Jehan Petit, en
son vivant paintre" pour 60 fl. ebaeun ; et enfin
„les pouvres estrangiers francoys retires en ceste
dicte cit6 de Geneve pour la parolle de Dieu",
pour le reste de »es biens.
Le Musee Arlaud, A Lausanne, possede deux
tableaux de D.: 1) „Une Scene de la St.-Bar-
thelemy", peinture A l'huile sur panneau de bois
large de 1,66 m et haut de 1,05 m. La scene
est vaste et on y compte pres de 150 person-
nages; eile est prise sur la rive de la Seine,
aux abords de la grandc entree du Louvre. Sur
une marche du perron qui donne acce* A la
maison de l'amiral Coligny on lit la signature de
l'artiste : „Franäscu» Syluius Amlnanu* pinx"
2) „Les Triumvirs oppresseure de la Republique
romaine." C'est aussi un panneau de bois, de
1,50 m de large sur 85 cm de haut. II n'est pas
signl, mais on peut l'attribuer s Cremen t A D.
II repr&ente une scene ineurtriere qui se passe
sur la place publique. Mais, comme le dit
M. Bordier, le peintre, bon Francais et buguenot
fidele, n'a pris son sujet dans l'histoire romaine
que pour peindre plus A l'aise. sous un leger
voile assez transparent, l'histoire de France et
les persecutions infligees aux protestants. Et les
triumvirs Octave, Antoine et Lepide 6taient en
realitl, pour D. et ses contemporains buguenots,
le connötable de Montmorency, Guise et le
marechal de St.-Andre\ M. Bordier estime quo
ce tableau fut execute' entre avril 1561 et d£c. 1562,
tres probablement apres le roassacre de Vassy.
Th. de Beze, dans son Hist. eccl. desEglises reTor-
mees, rapporte comme un prlsage merveilleux de
cette alliance funeste „qu'alors furent apportes
A la Cour trois grands tableaux excellemment
peints, oü estoient represent£es les sanglantes
et plus qu'inhumaines ex&utions jadis faites A
Rome, en la proscription du Triumvirat de Rome.
Ces tableaux furent bien cherement achetls par
les grands; l'un desquels estoit en la chambre
du Prince de Cond6, A la veQe d'un chacun de
ceux de la religion, sur lesquels depuis pareilles
ou plus grandes cruautes ne vinrent gueres d'eatre
executees." Ces trois peintures existent encore:
celle du Musee de Lausanne; un second exem-
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Dubois
- 388 —
Dubstell
plaire (avec de legeres Variante«) a Pari« chez
M. le vic. Ponton d'Amecourt; le troisieme, de
plus petite dimension, appartenait a M. Henri
Bordier.
M. Bordier soupfonne que le peintre s'est re-
presentg lui-meme dans le jeune homme, vötu
d'un pourpoint, place1 pres du puits. Les deux
tableanx du Musee Arlaud se trouvaient autre-
foia ä l'Hötel de ville de Lausanne; on peut
däduire, d'aprea une mention du testament de
D., que ces peintures ont du fitre apportees ä
Lausanne par Marie de Gabiano, qui, en 1597,
s'enfuit de Geneve et quitta 8on mari Jean
Pournas de la Piemente, banquier de Lyon r6-
fugie' ä Geneve.
If. Bordier. La St-Barth<S)omy et lacritique moderne,
Geneve et Paris, 1879, p. 1 — 29, et Mein, et Docum. de
la Soc. d'hist. deGenöve, serie in-4, I, p. 21 — 56; avec
reprod. de* deux tableanx de Lausanne daus le premier
travail, de celul de la St. -Barth, dans le second. —
Th. Dufour, dans la Franc« p rötest., 2* ed., V, col. 523.
— Th. de Blee. Hlat. eccles., I, p. 668. Ch. Sgffimann.
Dnbols (Du Bois) de Montperreux, Fr6d4ric,
archeologue, dessinateur, ne" a Mötiers (Val de
Travers) le 28 mai 1798, se distingua de bonne
heure par son goüt pour l'archeologie. II passa
plusieurs annees enRussie comme prlcepteur, puis,
en 1831, il entreprit un voyage d'exploration, qui
dura quatre ans, dans le Caucase et l'Arm£nie.
Ses dlcouvertes et ses travaux le placerent an
nombre des premiers archeologues et glographes
de l'Europe. II publia a son retour un „Voyage
autour du Caucase", avec un atlas geographique,
pittoresque, archeologique et geologique dessinä
])ar lui. La serie pittoresque represente les points
de vue les plus interessante des pays parcourus
par l'auteur; la sene d'architecture comprend
des Tues et des plans des rnonuments du Caucase
et de l'Armänie ; la partie archeologique repre-
sente une foule de vases antiques, tombeaux,
bas-reliefs, etc. De retour au pays, D. s'occupa
plus specialement des antiquites de Neuchätel.
Ses recherches a ce sujet ont 6t£ publikes apres
sa mort sous le titre de „Monuments de Neu-
chätel" dans les „Mitteilungen der Antiquar.
Gesellschaft in Zürich", 1852, Bd. II, Heft 9.
Cet ouvrage contient 60 planches gravees et
lithographiees par F. Hegi (voy. Hegi). D. mourut
a Peseux (cant. de Neuchätel) le 7 mai 1850.
BiogT- neuch. I, p. 270. St. Mord.
Do Hol», Jean, geb. in Genf 1789, gest. 1849,
gehört einer Familie an, die seit 1683 in Genf
angesiedelt war. Er ist der Sohn von Louis- Albert
Du B. und der Vater des Malers und Dichters
Charles Du B.-Melly. Er war ein äußerst frucht-
barer Herausgeber und Künstler. Er gab heraus :
1) „Plan et Panorama des bords du Lac Leman
dessine" depuis le bateau ä vapeur le Guillaume
Teil. Geneve 1824"; kolor.8üch. 2) Mit Briquet
ein „Tableau synoptique des principales routea
de l'Europe en prenant Geneve pour centre et
point de depart"; Geneve. 3) Ebenso mit Briquet
1836 „Carte du canton de Geneve"; lithogr. de
Röchet. 4) „Carte des rives du Lac Leman";
lithogr. de Spengler. 5) „Panorama des rives
du Lac Leman pris de la Faucille." 6) „Pano-
rama des Alpes pris du Signal" (de Landecy).
7) „Plan de Geneve" in den 40er Jahren.
8) „Perspective representant le Quartier a con-
struire dans le prolongement du Quai et le D4-
barcadere de rive suivant le projet de M. Junod
du 25 sept. 1845"; Genf 1845, lithogr. von
Schinied in Genf, und noch einige andere zeit-
genössische Pl&ne von Genf. 9) Von ihm rührt
auch her eine „Carte du Mont Blanc et des
vallees environnantes pour servir de guide au
voyageur"; Geneve, lithogr. par Spengler & Cie.,
1825, 406/515.
Bibl. der Schweix. Landeskde. II. — Am. AJt-Kdo.
1888, p. 60. Qraf.
Daboia, Jean-Jacques, ai ä Geneve le 23 janv.
1709, apprenti chez Jacques Maudry, fut recu
maitre orfevre le 27 oct. 1730. A. Choi»9.
Da Bol», Louis -Albert, pere de Jean et
graud-pere de Charles Du B.-Melly, fut im
dessinateur tres habile employö k la edebre
wanufacture d'indiennes des Fazy, aux Bergues
pres Geneve, puis ä celle des Perrier, au chäteau
de Vizille, dans le Dauphin^. II revint ä Geneve
en 1810 et mourut en 1818. Son petit-fils pos-
sede de lui une tres curieuse gouacbe satyrique
execute« en 1815, representant une parade mili-
taire sur la Treille.
Journ. de Geneve, 1» jnin 1901. A.-J. M.
Dnbols, Ludwig, Maler, von Basel, geb. 1826,
gest. am 6. Jan. 1869. D. malte in äußerst dilet-
tantischer Weise — gewöhnlich in Breitformat —
architektonische Ansichten des alten Basel, die
beute ihres gegenstandlichen Interesses wegen
gesucht sind. Meist sind die Bilder in bunter
Aquarell- oder Gouachetechnik ausgeführt; ein-
zelne Partien, besonders die Staffage, sind ge-
firnißt. In der lithogr. Anstalt von W. Deck
wurde eine Komposition von D. vervielfältigt:
„Der große Schnee im Monat Febr. 1855."
D. Burekkardt,
Dnbola, Nikiaus, Glockengießer, aus Frank-
reich, goß 1767 eine Glocke für Les Genevez.
XüfkeUr. Glockenb., HSC. Morit SutermeieUr.
Dubstell, Moriz, Maler, wird unter den
Künstlern der ersten Hälfte des 16. Jahrb. im
Rodel der Lukasbruderschaft Luzern als deren
Mitglied angeführt; seine Lebensumstände und
seine Tbätigkeit lassen sich nicht näher belegen.
SckneUtr, Lax. Lukasbruderach., p. 8. F. Htiwmann.
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Du But
- 389 -
Ducroz
Du Bot, Antoine, originaire de „Theiaiez pres
Lyon", tailleur de pierres soit sculpteur, fut recu
habitant de Geneve le 4 mai 1666.
France proteat., 2e id., V, col. 602. A.-J. lt.
Duchosal, Mn* S., s. Baud-Duchosal, S.
Du Cloa, Jehan, orfevre, de Ronen, fut recu
habitant de Geneve en dec. 1567.
France protzt., 2« ed., V, col. 650. A.-J. M.
Ducomniuu, Auguste, orfevre ä Fribourg. Cet
orfevre ötait originaire de la Chaux-de-Fonda et
du Locle; sa naissance remonte a Pannee 1803
environ. II ötait ötabli a Fribourg depuis quatre
ans ä peu pres, en 1839. Ces dötails se trouvent
da Iis une procödnre relative & une soustraction
de monnaies au Musee de Fribourg, k propos de
laquelle il avait 6te" appelö en temoignage.
Mar dt Techtrrmann.
Ducommun, David, sculpteur, originaire du
Locle, ne" ä Nantes en 1804; il ötudia la sculpture
avec Bosio et Cortot. Ses oeuvres principales
sont: „Raimbaud III", statue destinee a la ville
d'Orange; une fontaine monumentale, ornee de
aept atatues, ä Nantes; „Cleopatre" au Jardin
des Tuileriea; la „Musique" au Nouveau Louvre.
II obtint trois medailles en 1839, 1842 et 1846
et fut nomine- Chevalier de la Lögion d'honneur.
Vers 1865, il abandonna l'art pour s'oecuper de
finances; en 1870, il ötait receveur general dans
lea Voagea. II mourut k Rethel (Ardenne8) en
1884.
Jahresber. bern. Retter. 1884. p. 67. Jf. Mord.
Ducray, Jacques, fondeur de cloches, dont
noua ne aavons rien, si ce n'est qu'il a fondu
quatre cloches pour Peglise de Martigny (Yalaia),
qui tontes quatre portent son sceau ovale dans
un cartouche avec une petite cloche au centre
et la lögende IACQVES . DVCRAY. Deux
d'entre elles, ayant respectivement 1,06 m et
0,72 m de diametre, sont de 1745, lea deux
autres, avec 0,83 m et 0,71 m, de 1748. S'agit-il
d'un fondeur suisse ou, plus vraisemblablement,
etranger? Cötait en tout cas un artisan ambu-
lant, selon la mode des anciens campaniers, car
noua le voyons operer dana l'Iaere de 1738 k
1748 (cloches k Marennes, St-Symphorien d'Ozon,
Tourdan, Grenay, Coublevie, Verna, St.-Antoine),
associe en dernier lieu, c'eat-a-dire depuis 1745,
avec un E. Ducray, qui ötait probablement son
frere. Ce E. D. noua intöresse egalement, car
la plus grosse cloche de l'eglise de St-Pierre
de Clages, en Valais (0,77 m), a 6t6 fondue par
lui en 1747.
Pour l'Iaere : VallUr, Inscript. campanaires du Dep. de
l'Iaere, Montbeltard 1886, p. 126—185 paasim et 564.
A.-J. M.
Ducrö, Jacques -Aimö, nö a Laconnex le
26 avril 1718, mort k Geneve le 7 mai 1791,
fut recu maltre orfevre le 15 avril 1757.
A.Okoi*y.
Ducrä, Jean-Salomon, nö vers 1731, mort ä
Geneve le 14 aoüt 1771, peintre en email,
s'associa avec Maurice Dun an t. A. CheUy.
Ducre, Motee-Gabriel, nö a St-Sulpice (bail-
liage de Lausanne) vers 1742, mort k Plainpalais
le 17 juillet 1804, fut recu habitant de Geneve
en 1775 et maltre orfevre le 18 janv. 1777.
A. Choity.
Ducret, Jean-Joseph-Daniel, de Vernex (pa-
roissc de Montreux), avait appria le mötier de
tailleur de pierres a Soleure; il embrassa le
catbolicisme et perdit ainsi, suivant la legislation
de Pepoque, son droit de bourgeoisie. Ses fiU
Pierre, Jean-Jacques et Jean-Joseph a'etablirent,
vers 1717, dans la Gruyere. D. fut admis, avec
son Als Jacques-Joseph, dans la bourgeoisie de
Fribourg, le 4 mars 1738. En 1763, il recon-
struisit, d'apres les plane qu'il avait elabores,
le portail lateral de gauche de la collegiale.
C'ötait un habile architecte et tailleur de pierres,
mais il n'est pas l'auteur de la charmante com-
position placee au sommet de l'ogive de la porte;
c'est l'cduvre d'un sculpteur ötranger nommi
dann lea comptes „der Weitsche Bildhauwer.*
Le 22 nov. 1739, le conseil de Fribourg aecorda
un paaseport et une gratification de deux louis
d'or k Jacques-Joseph D. qui avait Pintention
de voyager ä Pötranger pour se perfectionner
dans le melier de tailleur de pierres.
Arch. eant. frib., documenta de l'abbaje dea macona.
Prot de bourgeoisie n°8, p.10. — Frib.art. 1896, p. 11.
Max de Dietback.
Do Croc, Jean, peintre et verrier, originaire
de Laon, qui fut recu habitant de Geneve le
15 janv. 1660.
France pro tost., 2" 61, V, col. 667. A.-J. M.
Ducros, s. Ducroz.
Ducroz (Ducros), Abraham-Louis-Bodolphe,
peintre-graveur-aquarelliste, naquit ä Yverdon
(cant de Vaud), au mobj d'avril 1748. Ses
parents le destinaient d'abord au commerce,
mais qui peut aller contre 8a nature? II ötait
ni peintre, le comptoh* lui devint insupportable,
il franchit les Alpes et alla se fixer ä Rome oü
il ne tarda pas a se faire une reputation parmi
les meilleurs aquarellistes. „Le premier il porta
les couleurs ä Peau au point de vigueur qui
leur permet de rivaliaer avec la peintnre a
Pbuile, et son imagination grandiose ne recula
devant aueune dea difficultea de Parchitecture et
des paysages les plus riches et les plus ötendus."
(Revue suisse 1841, t. 4, p. 173.) II est curieux
de constater ici que les trois meilleurs artistes
dans ce genre, Ducroz, Kooaermann et Mullener,
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Ducmz
- 390 -
Dunz
sont tous du Psys de Vaud et ont laissö bien
loin derrierc eux ceux qui ont vonlu les suivre.
D. sejouma pendant trente ans ä Romc, Naples,
Malte et en Sicile. Avant besoin d'un eleve
pour 1c seconder, il se decida k faire venir le
jeune Kacsermann, d'Vverdon, qui commencait
ä peindre et dont on lui avait donnä de bons
renseignements. On confoit la joie du jeune
debutant, mais il reussit d'abord mal, ne connais-
sant ni la peinture k l'aquarelle, ni les monu-
ments antiques qu'on lui donnait a reproduire.
Le patron erat que 1c talent de K. avait 6t6 sur-
fait, on se dit des paroles aigres et Ton finit
par sc separer. Cc n'cst que plus tard que D.
le reconnut pour son eleve. N'ayant pu s'entendre,
ils conserverent tous deux leur originalite et
resterent bien differents l'un de l'autre: Les
teintes du premier sont plus cbaudes, il voit les
objets dans leur ensemble; Celles du second
captivent par la magie de leurs nuances. D. a
ete" assocte pour rertains de »es travaux ä
Volpato et ä P. de Montagnani. II se faisait,
du reste, generalement aider pour les tigures et
monumeuts, et ä cet egard, on lira avec interet
des lettres de P.-L. de la Rive, publikes par
M. D. Baud-Bovy. C'6tait un artiste fort inegal
et d'un caractere assez singulier. Mais les
succes n'avaient pu affaiblir Pamour de la patrie.
De retour dans le canton de Vaud (1807?),
I). s'6tablit d'abord ä Nyon, puis a Lausanne,
oü malgrä son äge assez avancg il resolut de
fonder une ecole de dessin qui, comme il le
disait lui-meme, devait „etendre les lumieres des
arts et du goftt" et fonner des clfcves „partant
pour Rome, comme M. Sablet et mol et raeritant
la confiance et les commissions des amateurs"
(lettre adressce k D.-A. Chavannes, membre du
conseil academique). II mourut ä Lausanne le
10 fevr. 1810, ä Tage de 62 ans ä la suite d'une
attaque d'apoplexie, encore tout preoccupe de
son art et du desir de fonner des c leres dans
le pays oü U etait venu mourir.
Les aquarelles laissees par D. ä ses heritiers
furent achetees en 1811 par une soetötä d'amis
des arts et cedees le 27 dec. 1816 au gouverne-
ment vaudoia. Elles formerent le noyau de la
collection nationale et furent placces au Musee
Arlaud ä Lausanne, inangure le 1" janv. 1841.
Le Musee de Berne possede un „Paysage d'Italie."
Beaucoup des travaux de D. ont £t£ graves et
c'est, du reste, generalement dans cc but qu'il
les executait.
XngUr. K. Lei. III, [i. 502. — CrUttt, Annalex
d'Yveidon. — De Moniet. Dict. I, p. 248. — CAet, Dict.
des artistes do l'ecole franc. au XIX* siede, p. 233. —
D. Bauil-liwif, Peintres genevois I* serie, p. 162. —
Conserrat. iraisse, I, p. 842; II, p. 365 et«.; V, p.444.
- Jouro. de la Soc. vaud. d'utilitu publique, 1835, p. 1
et 1841, p. 4. W. Robert.
»»bei, s. Dubeld.
Dubeld (aueb Dübel, Düffel, Thübel), Haus,
Tischmacber, von Burgdorf, geb. 1606, fertigte
mit Hans Vetter 1645—1647 die im Renaissance-
stil kunstreich geschnitzten Kirchensitze der
Kirche von Burgdorf für 260 Kronen.
Aft-hlimnnn, Gesch. v. Borgdorf, Dr. Ausg., p. 160. —
Af«.«r, Gesch. v. Burgdorf, p. 25. It. Och*c*bein.
DUd, Großhans, Maurermeister des 16. Jahrh.
in Stein a. Rh., erstellte (mit Hans Linß) bei
Erveiterung der Klosterkirche 1583 die neuen
steinernen Säulen. Weiteres ist nicht bekannt.
Anx. AJt.-Kde. 1889, p. 252. Voller.
DUffel. s. Dübeld.
DUggelin, Beat Fridolin, Porträt- und
Historienmaler, von Lachen (Kt. Schwyz), lebte
im 17. Jahrb. Von ihm ließ sich Abt Augustin
v. Rcding-Bibcregg in Einsicdcln um das Jahr
1680 porträtieren. Er malte auch eine „Geburt
Christi u für den Landvogt Imfeid in Frauen feld.
Dtttlimj. Schwyz. Chron. 1860, p. 239. M. Dettliny.
Bügg'elin, Joseph Franz, Maler, von Lachen
(Kt. Schwyz), geb. am 1. Febr. 1797, gest. zirka
1817. Er malte das obere Altarblatt auf dem
Mnttergottesaltare in der Pfarrkirche zu Lachen,
darstellend den Heiland, wie er bei Maria und
Martha speist. Auch in einer Kapelle in Uznach
soll sich ein Altarbild von diesem Maler befinden.
M. Dtltlimj.
DUnkl, I ,ouis, 8. Dunki, Louis.
DOnlz, s. Dünz.
DUnz, Abraham I., Werkmeister in Bern. Er
wurde am 4. April 1630 als Sohn des Glasmalers
Joh. Jak. I). I. aus dessen zweiter Ehe getauft.
Schon am 30. Mai 1660 erhielt er das Amt eines
Münsterbaiimeisters in Bern, gelangte 1664 in
den Großen Rat und starb 1688 (vor Ostern).
Von seinen Söhnen traten Abraham II. und
Hans Jakob III. als Baumeister hervor. Seine
Frau war Anna Jenner von Bern.
K.-Bl. der Kstler-Ges. Zür. 1845 (aber dort u. Oberall
sonst unrichtig als Sohn dos Dans Jakob II. angegeben).
-- FüOli. K.-Lcx. II, p.805. — Htindrke u. Mulirr.
Münster in Bern, p. 45. //. Tarier.
Dunz, Abraham IL, Werkmeister. Er wurde
am 9. April 1664 in Bern getauft und war der
Sohn des vorangehenden. Schon 1688 wurde
er Steinwerkmeister der Stadt und rückte am
18. Mai 1703 zur Stelle des Münstcrbaumeisters
vor. 1701 wurde er Mitglied des Großen Rats,
bekleidete 1711 — 1717 das Amt eines Stift-
schaffners in Zofingen, leitete 1718—1723 den
Bau dos Inscispitals in Bern und starb am
10. Jan. 1728.
Oisterbucher u. RaUraan. im Staatsarcb. Bern.
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Düiiz
-- 301 -
Düna
DBnz, Hans Jakob I., Glasmaler. Er kam
1599, offenbar als ganz junger Mann, von
Brugg nach Bern und wurde am 25. Okt. dieses
Jahrs zum Hintersassen der Stadt Bern ange-
nommen. Am 15. Not. darauf verheiratete er sich
mit Johanna Metzler. Er übte seinen Beruf
wohl nicht sogleich als Meister aus, sondern
trat in die Werkstatt eines andern Glasmalers.
Nachdem er am 25. Not. 1609 angenommen
worden war, machte er sich offenbar selbständig ;
wenigstens erscheint er von 1611 an häufig in
den Stadtrechnungen als Verfertiger von kunst-
handwerklichen Arbeiten und als Glasmaler.
Man hat von ihm noch eine Reihe von Glas-
malereien und wenigstens 30 Handzeichnungen.
Er hat auch für Münzmandate MAnzdarstellungen
gestochen. 1617 erhielt D. das bescheidene Amt
eines Chorweibels, Dieners und Gefangenwärters
des Chorgerichts. Die „Lochrödel " oder Gefangen-
schaftskontrollen, die er zu führen hatte, illu-
strierte er mit Feder und Bleistift in launiger
Weise und setzte lustige Heime und Bemerkungen
hinzu. Er bekleidete sein Amt bis zu Ostern
1649 und dürfte bald nachher gestorben sein.
Von seinen Kindern beschäftigen uns nur der
1603 geborene Hann Jakob II. und der 1630
aus der am 16. Mai 1629 mit Marg. Seebach
eingegangenen zweiten Ehe geborne Altraham I.
Featachr. de« Knnstmna. Bern 1879, p. 98 ff. (ein-
gehende Darstellung von Trlchael). — Berner Taachenb.
1899 (die Lochrödel, von Schaffroth). — N.-Bl. d. Katler
Goe. Zürich 1846. H. Tarirr.
DBnz, Hans Jakob IL, Porträtmaler. Er wurde
in Bern am 25. Febr. 1603 als Sohn des Glas-
malers Hann Jakob I. getauft, erhielt wohl Unter-
richt bei Bartlome Saarbruck in Bern und ver-
vollkommnete sich vielleicht in Zürich. Er ließ
sich in der Folge dauernd in Brugg nieder und
heiratete dort 1630 Verena Rueff. In Brugg
wurden ihm auch alle seine Kinder geboren, von
denen aber nur der tüchtige Maler Johannes 1).
(s. d.) zu erwähnen ist. Seine Porträts waren
geschätzt, doch nicht ohne Fehler, wie denn die
Darstellung der Hände oft verfehlt ist 1633
schenkte er der Stadtbibliothek Zürich den be-
rühmten, von Salomon Vögelin wieder entdeckten
Holbeintisch, der sich jetzt im Landesmuseum
in Zürich befindet.
N.-Bl. der Kstler-Ges. Zürich 1845. — Featachr. doe
KunstmuB. Bern 1879, p. 94. — Boll. stor. 1885, p. 220.
' H. TtirUr.
DBnz, Hans Jakob III., Werkmeister. Er war
der Sohn des Werkmeisters Abraham D. I. und
wurde in Bern am 12. Juli 1667 getanft. Am
18. Mai 1703 wurde er als Nachfolger seines
Bruders Abraham D. II. Steinwerkmeister „auf
der äußern Hütte", erbaute als solcher das
Kornhaus 1711—1716 und erneuerte den Kanal
an der großen Schwelle 1709. Von 1712—1727
war er Münsterbaumeister, und von 1730—1736
bekleidete er das Amt eines Obervogts von
Schenkenberg. Mitglied des Großen Rats von
Bern war er 1718 geworden. Er starb den
10. April 1742 in Bern.
Osterbflcber u. Ratsman. im SUataarch. Bern.
11. TurUr.
DBnz, Ida, Malerin, von Thun. geb. am 29. Jan.
1864, genoß den ersten Unterricht im Malen
beim Maler G. Dietrich in Thun und machte
dann ihre Studien beim Landschaftsmaler Georges
in Genf. 1887 vermählte sie sich mit Apotheker
Job. Phil. Kloß und lebt nnn in Oerlikon.
Mittig. von O. Dietrich. H. Vkrkr.
DBnz, Johannes, Porträtmaler, in Bern. Er
war der Sohn des Malers Man* Jakob I). II.
und wurde in Brugg am 17. Jan. 1645 getanft.
Schon früh muß er nach Bern gekommen sein,
da man hier Bildnisse kennt, die er bereite 1661
gemalt bat. Er verließ von da an Bern selten
mehr, da seine fruchtbare Thätigkeit ganz auf
Bern fällt. Von 1670—1680 malte er mehrere
schöne Bildnisse von Berner Schultheißen, aber
seine beste Zeit ist diejenige von 1680 — 1700.
Mehrere Bilder wie die des H. F. Nägeli und
des H. Steiger sind nach alten Vorlagen gemacht.
Sein eigenes Bildnis, das er mit dem seiner Frau
vereinigt 1695 malte, ist im Neujahrsblatt der
Künstlergesellschaft von Zürich 1845 reprodu-
ziert. Das Bild von der Bibliothekkommission
wurde 1693 im neuerbauten Bibliotheksaal auf-
gestellt, wohin er in demselben Jahre Sandrarts
Malerakademie schenkte. D. malte auch Land-
schaften und Gebäude, wie er denn dem Maler
Albr. Kauw die Ansichten des Städtchens Aubonne
und der Schlösser Vufflens, Denens und Kastelen
mitteilte. Frucht- und Blumenstücke verschenkte
er oft den Freunden, zu denen besonders auch
der Maler Willi. Stcttler zählte. Bis in sein
hohes Alter war er mit Malerei beschäftigt. Er
starb am 10. Okt. 1736. Da sein Vater aber
vor der Bürgerannahrae seines Großvaters ge-
boren wurde, war er sellwt nicht Burger von
Beni. Offenbar war dies aber zunächst nicht
bekannt, da er bei der Burgerbesatzung von
1683 24 Stimmen erhielt. Am 19. Dez. 1700
schenkte ihm jedoch der Große Rat das volle
Bürgerrecht der Stadt. Von seiner Frau Joh.
Maria Ernst von Bern, mit der er sich 1675
verheiratete, hatte er zwei Töchter. 13 seiner
Bilder besitzt das Kunstmuseum von Bern.
N.-Bl. d. Katler-Ge«. Zflr. 1845 (ron IL v. Bfflngor). -
fli«, Beat. Kstler II, p. 96. — laßli. K.-Lex. I. P-211;
11, p. 806. - Festschr. doa Kunstniua. Bern 1879, p. 94.
— Weitere Litt. s. Berner Taachenb. 1853, p. 211.
11. Türür.
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Dür
DOr, Heinrich, Sohn des Bürgermeisters Hein-
rich D., 1633-1660, Goldschmied, des Großen
Rats 1668, des Kleinen Rate 1669, Vogt zn
Graßwil 1678.
AueUimann, Geech. t. Bargdorf, Ute.
R. Ochtmbtin,
Dür (Dürr), Hilarius, Glasmaler. D. erhielt
am 3. Joni 1602 vom Rate von Biel für vier
bögige Wappen (v. Biel in Glas) und für drei
halhbögige Wappen eine Zahlung von 40 Pfd.
„HU. Dürr von Zofingen0 wurdo 1631 Unterschul-
meister der deutschen Lehr in Bern, wegen
zankischen Wesens aber 1640 entsetzt.
SeckelmeUterrecbn. r. Biel. 1602. — A. FUri, im
Arth. d. hist. Ver. t. Born, XYH, p. 65. H. Türler.
Dttr, Johann Heinrich, geb. 1696 in Burgdorf,
gest. 1781. Er war zuerst Schneider, später
Schreibmeister. Von ihm sind die teilweise sehr
sauber gemalten Wappen im Donationenbuche
der Stadtbibliothek. R. Oc*«enW
Dttr, Johann Sebastian, von Burgdorf, getauft
am 25. Dez. 1709, Sohn Johanns, eines Webers.
Er war Schüler von Johann Grimm, „ein für-
trefflicher Miniatur- und Pastellmaler", der im
Dienste eines polnischen Fürsten am 9. Okt. 1749
an der Schwindsucht in Warschau starb.
AnMimann, Gesch. v. Burgdorf, Msc. — Totenrodel
V. Burgdorf. R. Oehttnbtin.
Dttr, s. auch Dürr, Dur.
Dürer, Albrecht (1471 — 1528), der berühmte
Nürnberger Maler, kehrte 1492 auf seiner
Gesellenwanderung in Basel ein, wurde von dem
Goldschmiede Georg Schongauer, dem Bruder
Martin Schongauers, aufgenommen und entwarf
bald nach seiner Ankunft das Titelbild der 1492
in der Offizin von Nikolaus Ke&ler erschienenen
„Epistolae Sancti Hieronymi." Auf Grund dieses
in Holzschnitt ausgeführten Titelblatts — der
noch erhaltene Holzstock zeigt D.s volle Namens-
bezeichnung — lassen sich verschiedene, 1493/94
in baslerischen Druckereien entstandene Holz-
schnittfolgen auf D. zurückführen (z. B. „Ritter
vom Turn", 1493, aus der Offizin Furter; „Narren-
schiff des Sebastian Brant, 1494, aus der Offizin
Bergmann <fe Olpe). Die von D. unmittelbar nach
seiner Rückkehr in Nürnberg geschaffenen und
von jeher als Werke seiner Hand anerkannten
Holzschnitte, wie z. B. das Titelblatt zu den
von Celtia edierten „opera Roswithae" sind dem
Stile nach mit den obgenannten Basler Folgen
identisch.
D. Burckhardt. A.D.» Aufenthalt in Basel, 1492-94.
— Uebrige Litte ratur zuaammengest» bei H. W. Singer.
Versuch einer Durer-Bibliogr., p. 41, Nr. 589 ff.
/>. RunMardt.
Dürer, Johann, Guldischreiber und Gold-
arbeiter, Bürger von Nürnberg, wurde am
Düringer
27. Febr. 1624 zum Burger der Stadt Bern an-
genommen, um 200 Pfd., die er mit je 6 Kronen
abzulösen hatte.
Ratüman. v. Bern. H. Türltr.
Dttrl, Hensli, orfevre a Fribourg. Son inscrip-
tion bourgeoisiale est datee de 1409 dans l'ancien
livre des bourgeois; eile fht transcrite ensnite,
en 1415, dans le nouveau registre £tabli cette
annce-la. II 6tait dejä roort lc 18 mai 1426, ainsi
qu'il reasort de l'inscription bourgeoisiale d'un
autre orfevre, Rodolphe Brunig. Quant a l'epoque
de la naUsance de H. D., eile ne saurait etre
posterieure ä l'annee 1360, puisque en 1384
nous savons qu'il exercait dejä sa profession
d'orftvre ä Fribourg (inscription bourgeoisiale
de Petermann Wolf). Max de Teektermann.
DBrlg, s. Düring.
Düring (Dürig), Sebastian, Porträtmaler, geb.
am 9. Okt 1671 in seiner Vaterstadt Luzern,
wo er als Porträtist von seinen Zeitgenossen und
Mitbürgern sehr geschätzt wurde. Als Typus
der Behandlung seiner Porträte kann jenes aus
der Göldlin'schen Familie (1718) gelten (aus-
gestellt 1869 in Luzern). 1716 malte D. ein
vielbeachtetes Altarblatt für die Kapuzinerkirche
in Schüpfheim, darstellend „Carl Borromaus, der
die Pestkranken in Mailand besucht." Seit 1720
versah D. die Stelle eines „Kellers" (Oekonoms)
im Luzerner Stadtspital und starb den 20. Jan.
1723.
Kat. d. Ausstellung d. Kunstgesellsch. Luzern 1869,
p. 9. — Oeechichtsfr. XVI, p. 158. — Bnltkfar, Ma-
terialien z. Lebensgesch. berühmter Luzerner, HI, 315
(Msc. der Borgerbibl. Lux.). — Baltkamr, Hirt. Auftchr.,
p. 51. Frata Heinemann.
Düringer, Vorname unbekannt, von Steck-
born, um 1820—1860, doch nicht mit D. Düringer
zu verwechseln, kopierte viele Bilder Daniels
in Oel. Von ihm ferner Fresken am Rathause zu
Steckhorn, die vier Jahreszeiten in allegorischen
weiblichen Figuren darstellend (übertüncht).
Nach handschr. Notiz von Dr. Hankart. Ilain.
Döringer, Daniel, Porträt- und Tiermaler,
Radierer, geb. am 21. Mai 1720 in Steckborn
(Kt Thurgau), gest. am 24. Okt. 1786 daselbst,
Sohn von Daniel Diring, scrip. und der Elsbetha
Meyer, reiste 1740 als Töpfergeselle nach Zürich,
um sich im Zeichnen auszubilden. Ermuntert,
sich der Malerei zuzuwenden, wurde er auch hie-
zu unterstützt, ebenso nachher in Bern. D. starb
als fürstl. reichenauischer Stadtammann in Steck-
born (laut dortigem Totenregister), nach Nagler
als Stadtammann seines Geburtsorts, nachdem
er vorher das Amt eines Bürgermeisters versehen
hatte. D. lieferte zahlreiche Skizzen und Ent-
würfe für Ofenhafner, deren Handwerk damals
in Steckborn in Blüte stand. Ein solcher blau
- 302 -
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Dttrler — 393 — Dürr
Bemalter Kuppelofen, bez. „Dflringer inv. fecit
1754", aus dem Abegg'schen Gut in Riesbach
bei Zürich, ursprünglich im Besitze der Familie
Schinz, befindet sich jetzt im Rokokozimmer des
Schweiz. Landesmuseums in Zürich.
Je ein Oelgemälde, Landschaft mit Hirt und
Herde, im Privatbesitz zu Steckborn und Zürich.
Hand Zeichnungen im Kupferstichkabinett des
Eidg. Polytechnikums zu Zürich, in der Samm-
lung des Kunstvereins St Gallen, Skizzen mit von
Nadelstichen durchlöcherten Konturen, welche
als Schablonen für Ofenkachelmalerei dienten,
im Privatbesitz zu Steckborn.
Radierungen: 1755, zwei Serien kleinere Land-
schaften zu 12 und 5 Blatt und eine einzelne.
1757, Vues Suisses de divers endroits, 4°; Neue
Fabeln von L(udw.) M(eyer) von K(nonau),
3. Aufl. mit 58 Kupferstichen, Zürich, 8°, nach
Zeichnungen v. L. M. v. K. ; 4 große Landschaften
mit reicher Staffage, bei G. Grandhomme in Paris
erschienen, groß- quer fol. 1769, Folge von 12
kleinen Landschaften in 8°; Folge von vier
kleinen Blattern Landschaften (D. deL et fec,
J. G.Hertel A.V.); Ansichten von Aarburg, Arth,
Gsteig, Heiterrieth, Küsnacht, Stansstad, Unter-
seen, Wiflisburg, Fluelen, Lowerzersee (drei ver-
schiedene), Weißenau am Thunersee (zwei An-
sichten), Habsburg am Luzernersee, Ruine und
Schloß Wiflisburg, Ueberbleibsel von Wiflisburg,
Mohrenthor daselbst, Wonnaz am Lowerzersee,
Prospekt und Rudera der Beerenburg (Kt Zürich),
Le chateau de Baden, dasselbe in Aquatinta,
Hirtenknabe mit Vieh (1769); „Gründliche An-
weisung, wie man Landschaften zeichnen und
doueben soll, inventiert und herausg. durch
D. Düringer pict. 1769", Folge von 10 Blatt;
Uferlandschaften mit hübscher Staffage, 12 Blatt
1770, Folge von 10 Landschaften meist mit alten
Schlössern und Kapellen am Wasser gebaut
Seub*rt, K.-Lex. I, p. 418. — Aoj/er, Monogr. II,
842, 420. — Kat Zofing. Kstlerboch 1876, p. 20—21.
— BruUiot. Monogr. I, p. 194 ; II, p. 69.— W.Ilartma**,
St GalL Kunstgeacb., Msc auf der Stadtbibl. St. Gallen.
— Hahn, Spei. -Kat. der Gruppe 88 (Alte Kunst) der
Schweiz. Landessusst. Zur. 1888, p. 12. — Mittig. von
Dr. Fnnkkaufr in Bargdorf, Stadtammann Dr. Hankart
in Steckborn. Itain.
Durler, Anton, Maler und Lithograph, Sohn
von Hans Kaspar und Dorothea Dflrler, geb. in
St. Gallen am 10. April 1789, gest daselbst
am 6. Juni 1859, verheiratete sich 1815 mit
A. M. Steinlin. Der altere seiner Söhne, Hans
Kaspar D. (Dürler-Bachmann , dann Dürler-
Ammann, 1817 — 1896), war Goldschmied, be-
kannt durch seine Haarmalereien, und starb als
Spitalinsasse. D. lernte in Wien, kehrte circa
1814 zurück, versenkte sieh ins Lithographieren
und schaffte sich eine kostbare Presse an, die er
jedoch nach einigen Jahren ohne Gebrauch wieder
verkaufte. 1829 besaß er zwei Pressen und stellte
einen Arbeiter an, um große Shawls u. dgl. mit
Blumengnirlanden zu bedrucken; auch fertigte
er einige kleine Proben von Vignetten nach
Engelmann'schen Mustern. Für das Geschäft
scheint er ziemlich viel eigenes und fremdes
Geld verwendet zu haben. 1832 hatte er die
Lithographie an Neeb verkauft, fing 1835 wieder
neu an und gab ein Blatt, die Bildhauerarbeit
am Karlsthore zu St. Gallen vorstellend, heraus.
Im gleichen Jahre sah man von ihm auf der
Kunstansstellung in St. Gallen in Oel eine Kopie
nach einer skizzierten Federzeichnung von
Schmerr: „Ulisses und Nausikaa", wie W. Hart-
mann urteilt: „ein großes Oelgemälde unter
aller Kritik." Schon 1829 gab er auf die Aus-
stellung ein Porträt 1830 erschien von D. in
Lithographie ein Porträt von Th. Bornhauser in 4°.
Handechr. Notizen von W. Hartmann auf d. StadtbibL
St Gallen u. Mittig. von Ratsschreiber Schtfantulxich.
Hahn.
Durler, Franz Joseph, Modelleur, um 1851
Zeichenlehrer am Lehrerseminar in Rathauseu
(Kt. Luzern), erteilte gleichzeitig in der Stadt
Luzern Unterricht im technischen Zeichnen und
Modellieren.
Lux. Taffbi. 1852, Nr. 2. Fron* ffnumaiw.
Dürr, Melchior, Glasmaler, von Solothurn,
entstammte einem alten, angesehenen, jedoch
längst ausgestorbenen Bürgergesch lechte der
Stadt. Sein Vater, der ebenfalls Melchior hieß
und das Amt eines Seckelschreibers — nicht
Stadtschreibers, wie Amiet meldet — versah,
leistete 1525 den Bürgereid. Nach Amiets Aus-
führungen hätte dieser ältere Melchior D., gen.
Macrinus, zu Paris und Pavia studiert wäre
Lehrer der griechischen Sprache in St. Urban
gewesen und, nachdem er in seiner Vaterstadt
wieder Lehrer und später Schreiber geworden,
mit Zwingli in Zürich im Briefwechsel gestanden,
um zusammen mit dem Leutpriester Philipp Grotz
die Reformation in Solothurn einführen zu helfen.
Jedenfalls zählte die Familie D. damals zu den
sog. regimentsfähigen Geschlechtern; denn Mel-
chior, der Glasmaler, der 1558 den Bürgereid
schwur, wurde 1569 Landvogt auf Gilgenberg.
Auch erscheint er 1559 in Solothurn als einer
der Mitgründer der Innung der Glasmaler, Maler,
Bildhauer und Goldschmiede — der Lukas-
bruderschaft, — der als solcher seinen Namen
im betr. Stiftungsbriefe an erster Stelle nach
demjenigen des Bürgermeisters und Glasmalers
Urs Amiet (s. d.) setzte.
Leider ist es bis heute nicht gelungen, auch
nur eine Arbeit von D. nachzuweisen; schweigen
doch selbst die Hauptquellen — die Stiftsproto-
kolle und Ratsmanuale, — die ihrer Anlage
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Dürr — 304 — Dufour
nach hätten Auskunft gehen müssen. Wohl er-
fährt man aus ihnen, daß eine Menge Wappen-
Scheiben nach auswärts gestiftet worden sind;
aber die Namen der Glasmaler, die sie schufen,
fehlen so ziemlich allgemein. Nicht einmal der
Schild D.8, der im ältesten Wappenbuchc der
Lukasbruderschart aufbewahrt wird, ist von
seiner Hand gemalt. Kr trägt das Datum 1587
(Datum der Einführung des Wappen zwangs),
während D. schon 1578 zu den Toten zählte.
Solche Wappen — es sind deren 26, — die
alle die gleiche Jahrzahl aufweisen und nach
einer Schablone, offenbar von dem nämlichen
Künstler, gemalt sind, gehören der Mehrzahl nach
Mitgliedern der Bruderschaft an, die schon
längst gestorben waren. Nichtsdestoweniger
dürfte es fUr die weitere Forschung von einiger
Bedeutung sein, das Wappen D.s zn kennen,
um eventuell ein Werk von ihm zu bestimmen.
Es zeigt im blauen Feld ein silbernes Kreuz,
darüber drei nebeneinander schwebende rote
Bosen mit geschlossenen Kelchen.
Bürgert». Soloth. — Rataprot. 1678, p.82, 104, 116.
— Lakasprot. I, p. 12 u. Wappenb. I, p. 2. — N.-Bl. d.
Kunetver. Soloth. 1859, p. 11 (J. Amiet). — //. Heger,
Coli. I, p. 74. — Handelet, Schweiz. Maler, p, 52.
Zftter-Coihn.
Dürr, s. auch Dur.
DOrrenschraidt , Jost, Glasmacher, unbe-
kannter Herkunft, wurde mit Urs Barct, der
wahrscheinlich ein Leibeigener war, von den
Bewohnern des Entlebuchs zur Ausübung des
Berufs und Ausführung verschiedener Arbeiten
hergerufen. Da vorher die Zustimmung der
Begierung von Luzern nicht eingeholt worden
war, bewilligte diese 1609 den Beiden den Auf-
enthalt im Entlebuch nur auf ein Jahr gegen
Erlegung von 20 Gulden. Tk. v. l.Ubennu.
Dursteier, Erhard David, von Zürich, Offizier
in holländischen Diensten im 18. Jahrb. Als
Landschaftsmaler war er 1759 der Schüler von
Balth. Bullinger.
r>ißii, K.-Lex. II, p. 309. C Brun.
DBrussel, 8. Durussel.
Dufaux, FreaV-ric, peintre et sculpteur gene-
vois, fils d'un sculpteur portant le meme pre^
nom, naquit ä Geneve le 12 juillet 1852. Eleve
des Ecoles d'art de cette ville, il gtudia egale-
ment cnsuite ä Florence et ä Paris. II s'est vou6
ä la peinture de genre et au paysage et a bean-
coup produit. On peut citer de lui un „Betour
du march6", qui fut acquis par PEtat de Berne,
„Pour le marche1 de Vcvey", au Muse> de Geneve,
„Les messagers d'Amour", au Musee Ariana, des
peintures decoratives et plafonds dans ce demicr
ödifice, de nombreiiHes toiles et Stüdes cxpos£es
ä Geneve. Medaille ä l'Exposition nniv., Paris
1889. En fait de sculpture, meutionnons le buste
de Diday, au Musee Bath.
Renseign. de rarttate. — Cat du Mus. Bath, od. 1897,
p. 25 et 126. — Cat. du Mua. Ariana, p. 151. — Cat
d'expos. A.-J. M.
Dufey, Ami, ne ä Geneve le 5 mars 1723,
mort le 31 mars 1803, fut recu mattre orfevre
le 24 mars 1749. A. Choi»y.
Dufey, Gaspard, fils du prcc&lent, n6 a Geneve
le 11 juin 1748, mort le 6 mars 1816, apprenti
chez son pere, fut recu maltre orfevre le 8 avril
1775. A. Ckoug.
Dufour, Antoine, apprenti chez Isaac Roy-
aume, 6tait maltre orfevre ä Geneve en 1664.
A. Otoity,
Dnfour, Charles-Edouard, architecte et des-
sinateur, de Goumoäns-la-Yille, ne ä Morgcs le
22 mars 1855. II 6tudia Parchitecture au Poly-
technicum de Stuttgart et ä PEcolc des Beaux-
Arts de Paris. II cultiva egalement le dessin
au fusain et ä la plume, et exposa en 1880 ä
Lausanne (Expos. Soc. suisse des Beaux-Arts).
LA. MVviUr.
Dufour, M"* Elise, peintre de fleurs, de Gon-
moens-la -Ville, Orbe et Montcherand, n£e ä
Lignerolles le 26 avril 1824, s'est adonnee ä la
peinture des fleurs ä Paquarelle, specialetnent
des fleurs de montagne. Elle re^ut des lecons
de M'°** Hegg et Rosalie Gay. La plupart de
ses produetions se sont vendues en Angleterre.
M"* D. habite Montcherand. L,l. MUriU*.
Dnfonr, Guillaume-Henri, aus Genf, geb. am
15. Sept. 1787 in Konstanz, das er jedoch
zweijährig schon wieder verließ, um in Genf
gründliche vorbereitende Studien zu machen.
Früh hatte er Freude am Zeichnen, ja er
dachte selbst daran, Maler zu werden. Er be-
suchte 1807 die Ecole polytechnique in Paris,
1809 die Applikationsschule für Ingenieure in
Metz, dann wurde er Unterlieutenant und Haupt-
mann im französischen Heere und beteiligte
sich an den Befestigungsarbeiten in Corfu und
während der 100 Tage an denen von Lyon.
1817 trat er, dekoriert mit dem Orden der Ehren-
legion, am 24. März als Hauptmann in den
Schweiz. Generalstab. Er wurde als Zivilingenieur
in den kantonalen Dienst von Genf aufgenommen,
bald Kantonsingcnienr, im Militär Oberinstruktor
des Geniekorps und Oberst. Er folgte im Herbst
1832 Ludwig Wuratemherger als Oberstquartier-
meister und Chef der topographischen Auf-
nahmen. 1847 wurde er General der Truppeu,
welche die Unterdrückung des Sonderbunds
bewerkstelligten. Diese Aufgabe löste er mit so
viel Umsicht und Takt, daß er 1849, 1856 und
1859 wieder mit dem Oberbefehle der Truppen
betraut wurde, welche die bedrohten Grenzen
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Dufour
- 305 -
Duinns
zu schützen hatten. 1840 gab er sein Oberst-
quartiermeisteramt an Oberst Buchwalder ab
und verblieb noch als Chef des eidgen. topogr.
Bureaus an der Spitze der Landesaufnahme,
welche durch die Herausgabe der Schweizer-
karte in 24 Blattern 1 : 100000 und der General-
karte in 4 Blättern 1:250000 ihren Abschluß
fand. Er starb allgemein verehrt am 14. Juli
1875 in Genf, wo ihm auf der Place Neuve von
tanz ein Reiterstandbild errichtet wurde.
Wie kein zweiter war D. mit einer umfassenden
Bildung, mathematischen Kenntnissen und prak-
tischem Blicke zur Lösung seiner Aufgabe aus-
gerastet. Davon legt schon seine Schrift: „In-
struction sur le dessin des reconnaissances ä
l'usage des officiers de l'Ecole föderale", Geneve
et Paris, Barbezat et Delarue, IV, 34 p., 4°,
5 planches 1828, Zeugnis ah. Er stützte sich
hauptsächlich auf das „Memorial topographique
et militaire redigö au DepAt de la guerre" und
auf „Puissant, tratte" de topographie, d'arpentage
et de nivellement." Der Umstand aber, daß die
Dufourkarte in wesentlichen Punkten von allen
anderen zeitgenössischen Generalstabskarten ab-
weicht, beweist am besten, wie Dufour sich frei
zu halten wußte von gewissen Dogmen in den
Anschauungen der Fachgeiiossen seiner Zeit.
Mit welcher Beharrlichkeit und unter welchen
Schwierigkeiten er das Werk zu Ende führte,
geht aus dem Werke „Geschichte der Dufour-
karte", herausgegeben vom eidg. topogr. Bureau,
hervor. Die Gesamtausgabe für diese heute
noch als Muster angesehene Karte beträgt
1,539,244 Fr., verteilt auf die Jahre 1810 (1832)
bis 1865. Er publizierte 1861: „Nntice sur la
carte de la Suisse dressee par l'Etat-major
föderal" (t. II, M&noires de la Soc. de geographie
de Geneve), 25 p., 1 Karte; 1864 „Schlußbericht
des Hm. Generals Dufour über die topogr. Karte
der Schweiz", 12 p., 8°. Das Urteil Dr. Peter-
manns in seinen Mitteilungen 1864 ging dahin,
daß sich die Schweiz durch dies Unternehmen
an die Spitze der Staaten gestellt habe, da kein
anderes Land etwas Aehnlkhes an die Seite
stellen könne.
Gesch. der Dufour Karte, hcraasgeg. t. oidg. topogr.
Bureau, redigiert von Prof. Dr. Graf: auch franzOi. —
Wulf. Gesch. d. Vennes«., p. 243—282. - Wall. Sm*.
Le ffene"ral Dufour; Lausanne 1844. — Pf Montei, Dict.
I. p. 249—262. — OehfnUi». General Dufour; Bern. —
StnH-Bart,Uvx, Das Buch vom General Dufour; St.Gall.
1890. — &.cret.tn. Galerie suisse, III, p. 1&7. &'m/.
Dufour, Jean-Martin, ne" k Geneve le 10 dec.
1769, mort le 23 juillet 1839. II se voua, de
1795, environ, k 1810, ä la peinturc sur cmail
potir la fabrique d'horlogcrie et s'associa ä cet
effet avec Jean-Prancois Chaponnierc. Cette
occupation n'etant plus lucrative, il fonda alors
un commerce de banque et de change. II avait
6t6 dans les dernieres annees du 18' siecle,
successivement aide-major, puis major dans 1c
regiment du Parc.
Hiptud. Reoseifrn., p. 267. Dufour-Vmut.
Du Hamel, Barthelcmy, ne ä Geneve le 3 oct.
1662, mort le 19 avril 1705, marcband horloger
apres avoir etö re^u maiti-e orfevre lo 13 mai
1693. A. CAni'«y.
Dulex, Mllr Halene, peintre ä Lausanne, s'est
adonnee ä la peinture de fleurs et de paysage
k I'aquarelle, et sur porcelaine. Elle s'oecupe
d'enseignement Ses ceuvres ont figure aux
diverses expositions de la Sockte" suisse des
Beaux-Arts, ä l'Exposition de ceramique ä
PAthenee de Lausanne, en 1888, oü se trouvait,
entre autres, un Service k th6, reprfeentant les
fahles de la Fontaine, cnfin ä l'Exposition cant.
de Vevey, cn 1901. LA. Miftillr.
Dulllker, Joh. Jak., Goldschmied, von und in
Bern, getauft am 19. Juni 1731, gest. am 6. März
1810. Stuckhauptmann 1782.
Stammtafeln. //• TtirUr.
Dum (Thum, Tum), Peter, Baumeister, aus
dem Bregenzerwalde, niedergelassen zu Konstanz,
1704 als Parlier am Bau der Rheinauer Kloster-
kirche thätig, 1726 neben Michael Bär mit der
Leitung des Mühlesaalbaus daselbst betraut
Seine 1749 und 1751 gelieferten Pläne für die neu
zu erbauende St. Galler Klosterkirche scheinen
nicht durchgedrungen zu sein. Dagegen wurde
er 1755 mit seinem gleichnamigen Sohne zur
Bauleitung berufen. Mit dem Jahre 1758 ver-
schwindet D. aus den stift-st. gall. Baurechnungen.
Anz.Alt. Kde. 1888, p.879; 1886, p. 878. — Ztschr.
f. bild. K«t. XIII, p. 329. — Rath. Schwoizerbl., N. F.
IV, p. 898 ff. — J-äh. Kathedrale St. Gallen, p.7— 9. —
Hotkeukäuiler, Baugesch. des Klosters Rheinau, Diss.
IlotkenkäuMer.
Dumas, Charles, nc ä Geneve le 21 juin 1735,
apprenti chez Jacques Avril pere, fut recu maltrc
orfevre le 8 oct. 1759. A. Ckoity.
Dorna«, Jeau-Joseph, allie" Boisot, fils d'Au-
guste, juge au Tribunal de Romont, bourgeois
de Romont, Yillarahoud et Sommentier, nt> k
Romont le 23 juin 1838; il commenca ses Stüdes
h Romont et les continua k l'Ecole cant. de
Fribourg jnsqu'en 1856. Soldat dans la I^egion
etrangere d'Afrique, de 1856 a 1859, professeur
en Russic, puis en Suisse jusqu'en 1873, il
s'oecupa plus tard de dessin, de peinture, de
lithographie, etc. II crea „La Fronde", journal
politique satirique illustri- qui parut en 1872,
mais ne dura qtic quelques mois. II a exposc
k Lausanne (Exposition Soc. suisse des Beaux-
Arte) en 1878, unc vue de Romont, ä 1'aquarelle.
Ld. MifvilU.
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- 396 -
Du Moni
Dnmelsen (Daomeisen, Dumisen), Georg, Gold-
schmied, in Rapperswi), schuf um 1650 für das
Kloster Rheinau die beiden im Schweiz. Landes-
rouseum befindlichen Silberstatuetten der Heiligen
Basilius und Leontius, restaurierte 1666 die eben-
daselbst bewahrten und der G. Keller-Stiftung
gehörenden Rheinauer Capita.
Itakn, Eine romanische IWiquifltibüstö aus dorn Stifte
Rheinau (Am. Alt-Kde. 1897, p. B6— 59). — Bericht
G. KellerStifts. 1897, p. 7 (C. Brun). - Roth^äu^r,
Haugosch. des Klosters Rheinau. Dias., p. 91.
Bolhenkätuler.
Dumeisen (Dumisen, Domeis, Thumisen,
Tumysen), Job. Heinrich, Goldschmied, von
Rapperswil, 1680—1691 nachweisbar für ver-
schiedene Schwei z. Klöster thätig. Für die Kloster-
kirche zu Einsiedeln schuf er laut Verding vom
2. Dez. 1680 die kupfervergoldeten Kapitale der
S&ulen des Hochaltars.
Anz. AhVKde. 1886, p. 170; 1886, p.845; 1890,
p. 327; 1899, p. 198. — Kuhn, Stiftobau M.-Einsiedeln,
p. 37. Hothtnhäu*Ur.
Duuieisen, s. auch Dumisen, Dummeisen,
Dumysen.
Dumisen (Tumysen), Hans Konrad, Gold-
schmied, von Zürich. Er war 1599 Lehrling
bei Nikiaus Stoll und wurde 1615 Meister. Hans
Jakob Bullinger ist sein Schüler.
Mittig. des t Hrn . Dr. Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Dumisen (Tumysen), Hans Peter, Goldschmied,
von Zürich, geb. im Jan. 1547. Er wurde 1568
Meister. Der Hafengießer Jakob D. war sein
Vater. In erster Ehe war er mit Elsbeth Kühler,
in zweiter (1590) mit Dorothea Hafner ver-
heiratet. Wegen Liederlichkeit wurde er von
den Eltern zu Gunsten seiner Kinder enterbt.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C B-u «.
Dumisen (Tumysen), Stelhans, Goldschmied,
von Zürich, Sohn von Stelhans D. Er wurde
1568 Meister und war im gleichen Jahre mit
Anna Rollenbuz vermählt
Mittig. des fHrn. Dr. Zeller-Werdmaller. O. Brun.
Damisen, s. auch Dumeisen, Dummeisen,
Dumysen.
Dummetaen, Br. Fridolin, Vergolder, aus Rap-
perswil, trat am 15. Sept. 1680 in das Kloster
Mariastein, gest. am 22. Nov. 1708. 1701 war er
bei der Klosterkirche in Einsiedeln thatig. Ohne
Zweifel stammen von ihm auch die Holzdeckcn-
gemalde, die in Mariastein vor Zeiten das sog.
„Brückli" (Verbindongsgang zwischen Konvent
und Abtei) schmückten. Einige Ueberreste davon
sind als Rückwand an den Seitenaltaren der
"Wallfahrtskirche, herumliegende Stücke noch
auf dem Estrich zn sehen.
Kuhn. Stiftobau M.-Binsiedeln, p. 62. — Mittig. von
P. L*o TkUrimj in Mariastein. P. O'nbnet Mticr.
Dammchcn, s. auch Dumeisen, Dumisen,
Dumysen.
Dumont, Abraham-David, n£ ä Moudon le
20 dcc. 1719, rchabilitö ä la bourgeoisie de
Geneve en 1749, fut recu maltre orfevre le
17aoütl761. A.ChoUs.
Du Mont, .4#r«i-Paul-Emile-Etienne, peintre,
n<5 k Perroy, pres Rolle (d'autres disent ä Baulmes),
le 13 juin 1628, mort a Geneve le 7 aoüt 1894,
passa sa jeunesse au ch&teau de Perroy chez ses
parents et fit son education a 1'institution Sillig,
a Vevey; il suivit cnsuite les cours de la faculte*
de droit de Geneve, car on le destinait a la
carriere juridique, oü s'ötait distingud son parent
et parrain, le c6lebre Etienne Dumont. Mais il
quitta bientöt l'Acad&nie pour suivre ä sa voca-
tion, nettement de'terminee, de peintre. II tra-
vailla quelque temps sous la direction de J.-L.
Lugardon, fit un long sejour a Dusseldorf, oü il
retrouva son compatriote B.Vautier, avec lequel
il devait rester en relations suivies, puis se rendit
a Paris pour terminer ses Stüdes dans l'atelier
de Gleyre; enfin il se fixa a Geneve. Dans la
suite, U sejourna a Vienne, k Berlin, a Munich,
en Italie; il voyagea en Espagne avec la com-
tesse de Gasparin et en rapporta quelques-unes
de ses meilleures toilea. II fit, deux ans avant
sa mort, avec le fils d'un de ses amis, un voyage
autour du monde, dont la maladie l'empgcba de
jouir autant qu'il l'aurait voulu.
Cest dans ses Stüdes, pluB que dans ses
tableaux, qu'il faut Studier cet artiste, qui 6tait
un sensitif et saisissait avec sincäritä les lignes
d'un paysage ou les traits d'une figure; il
n'aimait guere le travail d'atelier, redoutant de
reprendre une toile, de la corriger. L'impression
premiere £tait chez lui plus vive que persistante,
ausBi on peut dire qu'il n'a pas donnl, en tant
que peintre tonte sa mesure. On devra faire cas
de ses innombrables croquis, vifs, spirituels, —
l'csprit Stait une de ses qualitls, un esprit non
exempt de causticite* parfois — bien observes,
de traits quelquefois un peu hesitante, qu'il a
semes k profusion dans les albums de ses amis,
sur des programmes ou des cartes de fötes de
bienfaisance, dans ses lettres, dans quelques
publications locales, partout enfin et sans jnmais
se faire prier. D. a fait un peu d'eau-forte ; on
connalt quelques petites planches de lui, mais
rien qui sorte de la catdgorie des essais. Des
amis, il en eut beaueoup, e*tant fort sociable et
n'aimant guere la solitude; il resta cependant
celibataire. II fut membre zöl£ de la classe des
Beaux-Arte de la Socidte* des Arte, oü il aimait
ä rendre compte de ses impressions de voyage
ou de ses trouvailles de collectionneur ; car il
<5tait grand collectionneur, d'objets suisses sur-
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Dumont — 397 — Dunant
tout et d'estampes, collections dont il a leguö
la partie la plus notable aux Musees et ä la
Bibliotheque publique de Geneve, tandig qu'il
donnait ä la Classe des Beaux-Arts sa petite
bibliotheque, ses albums, une collection de ses
croquis et une part sur la vente du Bolde de
ses collections.
Son ceuvre n'a guere franchi les limites de la
Suisse. Comroe paysagiste, il a choisi ses sites
en Algace, en Suisse, dans le Seeland surtout,
dans le Valais, aux environs de Geneve, en
Savoie; ses scenes de genre sont genäralement
emprunteea ä la Tie des paysans et des animaux
rustiques. Le Musee Rath possede une „Sortie
d'eglise" de D.; le Musee de Bale conserve un
autre tableau, la plupart de ses toiles sont chez
des particuliers. On cite comme l'une des meil-
leures, le „Joueur de contrebasse", portrait du
perc de Pauteur, l'une de ses premieres oeuvres
et qui fait regretter qu'il ne se soit pas vou6
au portrait. II a beaueoup expose" a Geneve.
Proces-verb. des seances g6u. de la Soc. des Arts de
Geneve, XV, p. 9. — Alyh. JUvillioJ dans N.-Bl. der
KstleKfes. Zürich, 1897, p. 11, avec portrait de D. et
reproduetion du „Meunler, son Als et l'ane* (a M. B.-H.
Brandt, a Zarich, dont l'esquisM est chez M. le prof.
D* C. Brun, dans la müme Tille). — W. Armen« dans le
Journ. de Geneve, 9 aoOt 1894. — Alb. Trachtet dans
la Tribüne de Geneve, memo date. — »f. Serment dans le
cat. de la vente apres decee d'une partie des coli. D.
(avec portrait), Geneve 1896, br. in-8. — Cat. du Mus.
Bath, 6A. 1897, p. 26. — Cat. Art moderne, Geneve
1896, 3" öd., p. 69 et 67. — Oaliffe. Notiees gioialog.,
II, 2* <d., p. 488. — Cat d'expos. genev. — Schwei».
Raurtg. II. p. (C. Brun). A.-J. M.
Dumont, Claude, de Paris, mattre orfevre,
ne vers 1564, 6tait refogie a Geneve en 1G19;
il y mourut en 1649. Cest probablement le
meine qui, etabli ä Paris „sur les degres du Palais",
faillit etre massacrä en 1694 pour ne s'etre pas
decouvert au passage du saint sacrement.
France protest., 2«<d., V, col. 767. — Renseign. de
M . Alb. CAouy. A.-J. M.
Du Monteroult, Marc, tailleur de pierres soit
sculptenr, natif de Tiverval pres St-Germain-en-
Laye, recu habitant de Geneve le 20 nov. 1559.
France protest., 2« id., Y, col. 781. A.-J. M.
Dumoulin, Francois-.Atme'-Louis, peintre et
graveur, de Vevey, oü il est ne le 11 aout 1753,
fils de Rene-Daniel Ü. Apres un apprentissage
de commerce, il se rendit en Angleterre, puis,
en 1773, a l'lle de Grenade, aux Antilles, oü il
resta jusqu'en 1782. Avant embrasse la carriere
de peintre, il se voua au portrait et a la pein-
ture de marine. Revenu dans sa ville natale, il
y enseigna le d essin. On a de lui, outre des
portraits, des peintures ä l'huile, ä l'aquarelle,
ä la gouache, des dessina representant des scenes
navales ou prises dans les coloniea, etc. n a
illustre divers ouvrages, entre autres „Robinson
Crusoe^ La 2" Edition parut sous le titre : „Col-
lection de 150 gravures formant une suite non
interrompue des voyages et aventures de Robinson
Cruso£",Vevey,Blanchard,in-4, 1818. Cetouvrage
est devenu rare, il existe dans la famillc Berdez,
a Lausanne, et chez M. fit. Burnat, a Vevey.
I^e Musee du Vieux Vevey possede de grandes
aquarelles de cet artiste. L'incident historique
de Thierrens, soit le massacre des hussards qui
aecompagnaient le parlementaire du general M4-
nard, a fourni ä D. le sujet d'un tableau, pro-
priete de M. Perdonnet, k Lausanne.
A. de MimM. - Itt. Burnat. f.d. MittUU.
DnmyBen, Rudolf I., Glockengießer, gebürtig
von Augsburg und 1480 Borger in Zürich, war
1480 Pfleger des Klosters Oetenbacb, 1490 Mit-
glied des Großen Rats. 1519 erhielt er 18 Pfd.
für die Anfertigung von Glocken für die Abtei
Fraumünster; damals war er Zunftmeister. 1528
war er Amtmann am Odenbach ; 1529 Gesandter
an die katholischen Orte; 1530 oberster Meister
und Statthalter. 1531 erhielt er Geleit durch
Luzern für Geschäfte in Unterwaiden. 1531 fiel
er nebst zwei Söhnen in der Schlacht bei Kappel.
Nü,rh4er, Glockenb., Msc Afw« SuttmuUler.
Dumysen, Rudolf IL, Glockengießer in Zürich,
Enkel von Rudolf I. Er war 1548 Zünfter zu
Schmieden, Zwölfer und Vogt zu Regensberg.
Er erneuerte die Zunftgerechtigkeit zu Schmieden
in Zürich um 4 Pfd. und dem Stubenknecht 1 Sch.
Er goß für folgende Orte Glocken- 1542 für
Altishofen 1, für Hochdorf 1, für Meggen 1;
1544 für Altishofen 1.
NüicktUr, Glockenb., Msc. — Der*., Glocken in den
V Orten, p. 165 ; Geschichtsfr. XXX.
Morit Sutermei*trr,
Dumysen, s. auch Dumeisen, Dumisen, Dumm-
eisen.
Dunant, Antoine I, dit Carropin, ne a Belley,
orfevre & Geneve, dont il avait 6t6 re$u bour-
geois le 6 juillet 1579 pour six ecus et un seillot
CoveUe, Liv. des Bourg., p. 306. A. Ckui*y.
Dunant, Antoine II, fut recu mattre orfevre
ä Geneve le 13 juin 1775. A. CkoUj.
Dunant, Daniel, n6 ä Geneve le 6 janv. 1753,
mort le 28 mars 1805, apprenti chez Marc Cellier,
fut re$u mattre orfevre le 25 nov. 1780. A. Ciwy.
Dunant, David, fut recu mattre orfevre &
Geneve le 28 mars 1711. A. Choi»y.
Dunant, Jacques, peintre, n£ a Geneve le
22 aoüt 1825, mort dans la meme ville le 29 aoüt
1870. II etait fils de Jean-Francois D, officier
de Napoleon I"r, puis capitaine de la garnison de
Geneve. Eleve de Diday. II a fait peu de
tableaux, mais a laisee une riche collection
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Dunant
- 308 -
T)unki
d'£tudes eu grande partie de Suisse. Principaux
tableaux : „La Moisson" et „Au Bouveret" (1870),
Mus. Kath ä Geneve; „Vue du Saleve", „Pay-
sage alpestre" (1845), au Mus. Ariana; „Le
Reichenbach au-dessus de la chute", ä M. John
Bastard ä Geneve. II a beaucoup expose a Geneve.
Sitrdrt. Dict. des familles pener., msc. — Cat. du Mu.t.
Rath, vi. 1897, p. 26 et 2'suppl., p. 4. — Cat. du Mus.
Ariana, p. 147, 148. — Cat. Art moderne, Geneve en
1896, 3» od., p. 59. — f)«r, Schw. Kunst, Woihuachts-
album. pl. 5G, eau-forto origr. do D. d'apros son meilleur
tableau „Au Bord du lac", qui a etc lith. par A.Lngardoo
pour la Soc. des Amin des Arts. — Seubrrt, K.-Lex. I,
p. 416. — Jahresber. bern. Kunstver. 1871, p. 8. —
N.Z.Ztjr. 1896, n°197. — MulUr. K.Lex. 1, p. 630;
IV, p. 111. — mach. Kstbl. 1853, p. 335, 411; 1854.
p. 461. — Ki*M. Schweü. Katleralb., n°27. — Cat.
d'expox. fenev. P.Yttilon.
Dunant, Jean-Antoine, ne a Geneve le 15 dec,
1671, mort le 11 oct. 1760, apprenti chez Samuel
Belliard, fut recu mattre orfevre lc 30 der. 1692;
il devint ensuite marchand de bois. A.Ckui*y.
Dunant, Jo&n-Louis, frere de Daniel ci-dessus,
ne" a Geneve le 21 dec. 1751, apprenti chez
Andre Fatry, fut recu mattre orfevre a Geneve
le 19 avril 1771. A. tWy.
Dunant-Vallier, Jean- Marc, peintre paysagiste,
ne ä Geneve lo 28 avril 1818, mort le 20 juin
1888. II etudia la peinture chez le peintre
Guigon, puis chez Alexandre Calame et fit son
premier voyage ä Rome en 1852. Ensuite il
voyagea et fit de nombreuses campagnes k
Venisc, dans le Dauphine, la Haute-Savoie, le
Valais, au lac des Quatre Cantons et snr la Cöte
d'Azur. Cetait un paysagiste de tres grand
talent; il a beaucoup expose" ä Geneve. Une
exposition faite ä Geneve, apres son deces, ren-
fermait 250 nu moros de peintures k l'huile.
Ses principaux tableaux sont dissemines en
Suisse et en Angleterre ; au Mus. Rath k Geneve :
„Lac des Quatre Cantons et l'Urirothstock" et
„Une rue äSion"; au Mus. Ariana : „Le Lac de
Lugano."
Cat. du Mus. Rath, ed. 1897, p. 2G. — Cat. du Mus.
Ariana, p. 148. — Cat. Art moderne, GeneTe 1896,
3'öd., p. 69. Cat d'erpo». gener. — Proces-verb. des
Dances gin. de la Soc. de« Arts de Genore, XIII, p. 309.
— N. Z. Ztg. 1896, n* 197. — Jahresber. bern. Kstrer.
1886—88, p. 82. — Journ. de Geneve du 21 juin 1888.
— CaUffc. Nofcices gtnMo*. II, 2#<H., p. 286.
Veiilan.
Dunant, Pierre, peintre, ne k La Roche en
Savoie, mort ä Geneve le 27 avril 1562. A.Choüy.
Dunant, Sebalde, frere de Daniel et Jean-
Louis ci-dessus, ne a Geneve le 7 fevr. 1750,
mort ä Paris le 5 janv. 1823, apprenti chez
Jacques-Louis Hilaire et Henri Reymond, fut
reejt mattre orfevre le 25 nov. 1780. A. Vkoitg.
Dunker, Balthasar Anton, Maler und Radierer,
geb. in dem damals schwedischen Dorfe Saal bei
Stralsund am 15. Jan. 1746, gest. am 2. April
1807 in Bern. Nachdem er durch seinen Onkel,
Baron Althof in Stralsund, die erste Erziehung
erhalten, wurde er von ihm mit seinem Lehrer,
dem nachmals berühmt gewordenen Landschafts-
maler Jakob Philipp Hackert, 1765 nach Paris
geschickt, wo er den Unterricht Joseph Marie
Viens und Noel Halles genoß. Durch den Kupfer-
stecher Jacques Aliamet in der Fahrung der
Radiernadel unterrichtet, beteiligte sich I). an
der Herausgabe einer Reibe von Radierungen
der Bilder aus der Gemäldegalerie des Herzogs
von Choisenl (1770—1772). Vom Juni 1772 bis
in deu Frühling 1773 bethätigte sich der nach
Basel übergesiedelte Künstler an der Radierung
der daselbst von Kupferstecher und Kunsthändler
Christian v. Mechel zur Vervielfältigung vor-
liereiteten „Düsseldorfer Galerie." Seit dem Früh-
jahr 1773 in Bern niedergelassen und 1777 dort
in das Kantonsbürgerrecht aufgenommen, wirkte
D. bis zu seinem Tode in ungemein fleißiger und
fruchtbarer Weise als Illustrator einer großen
Anzahl von Büchern und als Zeichner, Maler
und Radierer von Landschaften, Genre- und
Trachtenbildern, Porträts, Wappentafeln, Ex-
libris und Silhouetten. Unter den von ihm mit
Vignetten oder mit Vollbildern geschmückten
Büchern verdienen die drei Bände des „Hepta-
meron des nouvelles" der Marguerite von Valois
oder von Navarra (1778-1781) und Louis-Sc-
bastien Merciers „Tableau de Paris" (1785) be-
sondere Hervorhebung, nicht minder seine von
Satire, Humor und Phantasie übersprudelnden
eigenen, 1798 -1800 erschienenen Bilderfolgen:
„Der moralisch -politische Kurier", „Die ver-
kehrte Welt in Sinnbildern von Esop dem Zweiten"
und „Das Jahr 1800." Auch auf dem Gebiet«
der Schriftstellern und Dichtung hat sich der
geistreiche Künstler mit Erfolg bethätigt, wie
seine anonym erschienenen „Schriften", 3 Bde.,
Bern 1782—1785, beweisen.
Satßer, K.-Lex. IV, p. 4. — FüJUi. Best. Kstler, V,
p. 131, neb-tt Bildnis. — N.-BL der Litterar. Ges. Bem
auf d.J. 1900 ; 4°, Bern 1899. Zu dor dort aufgeführten
Litt, vergl. noch: SmUri, K.-Lex.* I, p. 417. — Orand-
atrtent. La caricature en Allem., Autr. et Suisse, p. 35,
61, 62. - Scbw. Exlibris, 1904, Bl. 1. Uan, Umy.
Dunki, Louis, peintre et dessinateur genevois
d'origine zurieoise, ne" ä Geneve le 5 avril 1866,
Buivit les Ecoles d'art de sa ville natale et
particulierement l'enseignement de Barth. Mcnn.
II fit egalement de la peinture sur email cbez
Elysee Mayor, puis du dessin d'illustration chez
Gustave Roux, alors que ce dernier residait ä
Zürich. D. se rendit ensuite k Paris, en 1878,
et s'y voua completement, et avec nn succes
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Duntze
- 390 -
Dn Pan
tres grand, ä l'illustration; il travailla d'abord
dans l'atelier de l'alsacien Lix, puis pour son
compte, et collabora ä un grand nombre de
jouraaux illustres, parmi lesqnels on peut citer
„Le Monde illustre^, „L'illustration", „Le Tour
du monde", „Le Paris illustre\" En ce qui con-
cerne les ouvrages isoles, il a donne" des dessins
ä plusieurs editions de la maison Firmin-Didot
(entre autres, le „Charles-le-Tömeraire" de Walter
Scott), les vingt vignettes des „Ragionamenti"
de l'Arltin, gravees a l'eau-forte par A.-A. IYu-
naire (1882), et l'illustration de plusieurs des
belles publications de bibliophile de l'lditeur
Pelletan („I*es Contes ä ma sffiur" d'Hegesippe
Moreau, „Servitude et grandeur militaires"
d'Alfred de Vignj, etc.); citons encore, pour
Hacbette, divers travaux importants, et pour
Carteret, succ. de Conquet, les dessins de „La
Maison du Chat-qui-pelottett de Balzac. En ce
qui concerne la Suisse, citons, entre antres, les
charmantes illustrations du „Jean -Louis" de
Bachelin (Attinger), plusieurs planches pour les
publicationB de l'äditeur Zahn et l'illustration
complete des „Petites Chroniques genevoises"
(Jullien), dont les dessins ont 6te" graves sur bois
par Maorice Baud.
En dehora de ces travaux si nombreux pour
les Sditeurs parisiens et suisses, travaux qui ont
g&i&alement reproduits par les meilleurs
graveurs snr bois (Clement Bellenger, Alfred
Martin, M. Band, etc.), D. a peint quelques toiles
et aquarelles, sujets militaires et scenes alg£-
riennes, chevaux, dont plusieurs ont 6te* exposles
ä Paris („Les Spahis", Salon des Champs Elysees,
1892, entre autres) et ä Geneve.
Enfin, D. a executg en 1902 les maquettes et
dessinä l'album dn cortege du 3'Centenaire de
l'Escalade de Geneve. II est entr£ ä la merae
Ipoque dans la Commiasion föderale des Beaux-
Arts et preside la section de Geneve (oft il residc
plus habituellement depuis quelques annees) de
la Social« des peintres et sculpteurs snisses. A
titre de renseignement et de curiosit£, mention-
nons one oeuvre de tres jeune homme de cet
artiste, une planche populaire dont le succes
se renouvelle incessamment depuis une trentaine
d'annees sans que les acqu£reurs se doutent du
nom de son auteur: c'est la modeste feuillc en
couleurs, fa^on imagerie d'Epinal, de la „Chanson
de l'Escalade", qui, exploitle par un Iditeur, se
vend chaque annee, en dec., pour un sou. De
la meme Ipoque on ä peu pres, sont quelques
antographies dans la „Revue suisse des Beaux-
Arts" de Grand-Carteret.
Renseign. de J'artiste. — Publieation* cit&s. — Cat.
d'ejpos. i4.-/. M.
Duntze, Johannes Bartholomaus, Landschafts-
maler, geb. am 6. Mai 1823 in Rablinghansen
bei Bremen, kam 1838 nach München, um an
der dortigen Akademie zu studieren. Den ersten
eigentlichen Lehrer fand er erst nachher in
Prof. Krause in Berlin. Später besuchte er Ant-
werpen, und 1851—1855 war er Schiller von
Calamc in Genf. 1855 kam er nach Paris, und
seit 185« ist seüi Wohnort Dasseldorf; doch
machte er wiederholte Studienreisen nach Nor-
wegen, in die Schweiz, ins Tirol, nach Holland
und Belgien. Namentlich seine Landschaftsbilder
von Norwegen oder von den Alpenländern, wie
auch seine Winterbilder von Holland und vom
Niederrhein sind geschätzt I). beschickte die
Ausstellungen Deutschlands und Englands und
die Schweiz. Turnusausstellungen, von 1852 bis
1859 von Genf aus, 1878 und 1880 von Düssel-
dorf aus. Bilder von ihm befinden sich in den
öffentlichen Sammlungen von Hannover, Stutt-
gart, Bern etc. Eine Alpenlandschaft : „Winter-
stimmung" im Museum Ariana zu Genf.
StuUrf, K.-Lei. I, p. 417. — MMrr. K.-Lez.» I,
p. 872. — MüRrr, Biogr. K.-Lex., p. 147. - Cat. du Mus.
Ariana, p. 152. tf.TW«-.
Dn Pan, Barthelemy, n6 ä Geneve le 18 aout
1712, roort le 4 janv. 1763, manifesta des sa
jeunesse un goftt tres vif pour la peinture et
partit ponr Paris dans le but d'y perfectionner
»es etudes; il dessinait avec goüt et purete et
se voua au portrait. II peignit ä La Haye le
prince d'Orange et ä Londres le roi Georges II
et sa famille ; la Bibliotheque publique a poss£de'
de lui son portrait en pied avec sa femme et
ses cnfants; plusieurs de ses dessins sont aussi
conserves dans sa famille. A son retour ä Geneve
il fut presse" d'entrer dans la magistrature oü
sa famille tenait un rang distingul ; il dut alors
renoncer u la peinture et fut snecessivement
membre du Conseil des CG, en 1746, hopitalier,
conseiller d'Etat, en 1757, et syndic, en 1761.
Ri-jaud, Renaeign., p. 145. — !)<■ MtmM, Diction. 1,
p. 255. — ünliff*. Notice» genwalop., I, p. 148. —
Sordtt, Dict. den famllles gener., msc. A. C'Aoi»y.
Dn Pan, Georges -Pierre, ne* ä Geneve le
27 juillet 1764, mort le 25 juillet 1808, prit
quelques lecons de dessin dans l'atelier d'Huber,
mais le mauvais <5tat de ses yeux ne lui permit
pas de potiBser plus loin »es Stüdes; il se con-
sacra alors aux däcoupures de silhouettes et de
scenes de genre, qui etaient en grande vogue
et pour lesquelles il acquit une rentable vir-
tuosittf. On conserve dans sa famille un album
qui contient des chefs d'ceuvre en ce genre.
Dans un voyage en Italie il avait acquis des
moulages de Btatues antiques dont il constitua
une galerie dans sa campagne de Morillon. II
fut membre du Conseil des CC, en 1782, et du
Conseil legislatif, en 1796.
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Du Pan
— 400 -
Dupufe
Nog anciens et leure auvres, 2*ann., 1902, p. 135,
avec nombreoses reproduct. de decoupures. A. 6'A»i*y.
Da Pan, Jean-Francois, n<5 k Geneve le 1 1 juület
1728, mort le 29 avril 1813, apprenti chez Aim6
Prevost, fut recu mattre orfevre le 29 sept. 1749;
il fut nomm6 memhre du Conseil des CC en 1764.
A. Ckoi*#.
Du Pnaqutar, Louis, dessinateur et peintre,
ai k Colombier en 1806, etudia le dessin et la
peinture k Lyon, dans une ecole speciale, en vue
du dessin artistique industriel. II fut de&sinateur
dans les fabriques de toiles imprimees de Cor-
taillod, de Neuenkirchen, prea Vienne, et de
Moscoti, et resida 15 ans dans cette deraiere
ville. Revenu en Suisse en 1846, Du P. se voua
specialement a la peinture des fleurs et des fruit«
ä l'kuile et a l'aquarellc. II exposa a Neuchatel
a l'exposition de la Soctetö des Amis des Art«,
puis, de 1862 a 1866, a Celles de la Socitt<5
Albert Dürer k Nuremberg. La principale de
ses oeuvres est une sene d'aquarelles reprlsen-
tant la flore du Jura. Cet ouvrage est actuelle-
nient la proprio de M. Jean Jequier a Neuchatel.
Du P. mourut ä Colombier en 1885. Le Mus<5e
de Neuchatel poasede une toile de lui: „Fleurs
et Fruit»." M. Mord.
Dupertuia, Abram, horloger, n6 en 1736, et
qui demeurait vers la eure d'Onnont-desaous,
ötait k peine &g6 de 14 ans que, sans fitre sorti
de la vallee, il imagina et construisit une pen-
dule en bots, oü deux boucs se dreasaient pour
frapper, avec leure cornes, les heures sur le
timbre; il Itablit la grande horloge qui est
placee dans la tour du temple d'Ormont-dessoua
et une autre pour l'cglise d'Aigle. Cet homme
voyant avancer les premiers soldata francais qui
pcnltraicnt dans sa commune, en 1798, prit sa
carabine, se mit ä sa fenetre, d'oü il en tua
quelques-uns ; mais k la fin son arme sauta et
le blesaa mortellement.
Dict. hiat. da cant de Vand, p. 695. Ck. VuilUrm*.
Duplex, Etienne, nö ä Nevers vers 1545, mort
ä Geneve le 25 avril 1633, mattre orfevre, »6-
journa d'abord k Constantinople, puis se fixa ä
Geneve vers 1586 ; il fut regu bourgeois de cette
ville le 30 janv. 1607 pour 20 4cua, un seillot
et un mousquet et nomm6 membre du Conseil
des CC en 1616.
Cowllf, Liv. des Bourg., p. 334. A. Ckoity.
Dupont, Jean-Francois-Ftrtor, de Geneve, a6
en 1785, mort en 1863, peintre sur porcelaine
et sur email. II d6buta par des copies sur
porcelaine d 'apres les mattres et on Ten voit
ex poser a Geneve, ainsi que des portraits sur
email, dans les premieres expositions qui suivirent
la Restauration. Parmi ces derniers, il faut citer
un portrait d'H.-B. de Saussure d'aprea St.-Ours
(1823), puis celui de l'ancien syndic Rigaud
(1826), qui appartient a la classe des Beaux-Arts
de la Soctete des Arts, celui de l'auteur, celui
de F.-L. Senn, d 'apres St-Ours (1834), celui
d'A.-P. de Candolle, d' apres Hornung (1639).
II peignit auasi sur 6mail ses propres composi-
tions, teile une „Baigneuse" exposee en 1832.
Le Musee Rath poasede deux bons £maux de
D., leg portraits d'Henri IV, roi de France, et
de Georges IV, roi d'Angleterre ; la Soci6t6 des
Arts, outre le portrait cit<5, conserve celui de
l'auteur et un „Ermite en prierc", deux £maux
egalement. II a expose" ä Paris en 1855.
Justin I)., fils du precldent, peintre sur Imail,
a peint egalement d'apres les maltres et le por-
trait. D a exposl plusieurs oeuvres, dans ces
deux genres, k Geneve, en 1861. Longtemps
professeiu- de dessin au College de Geneve, il
est mort en 1891.
Vogler. K.-Lex. IV, p. 14. — MMtr. K.-Lex. I. p. 582.
— fkubert, K.-Lex. I, p. 419. — Cat. du Mus. Ratb,
öd. 1897, p. 97. — Cat. Art moderne, Geneve 1896,
8e öd., p. 65. — Cat. d'expoa. genev. A.-J. M.
Dnpre, M"«, s. Challet-Venel, M»«.
Du Pr*, Jean-Daniel, graveur, re$u bourgeois
de Geneve avec ses fils Jean-FrancoU-Jacques
et Jean-Andr£-Ami, le 28 juin 1775, pour 5400
florins, un fasil et 100 florins ä la Bibliotbeque.
(Wfe. Liv. des Bourj., p. 456. A.-J. M.
Dupresaolr, Franz-Joseph, paysagiste, litho-
graphe, n6 k Neuchatel en 1800, 6tudia k Paris,
oü il se fixa. II a peint des paysages et des motifs
d'architecture, et de petites marines. Ses aqua-
relle8 le placcnt au nombre des bons aquarel-
listes francais de cette epoque. II mourut a Paris
en 1859.
XagUr. K.-Lex. IV, p. 20. — tW, Index Brit. Mus.
n, p. 91. M Mord.
Dupnis, Jean, a6 k Geneve le 17 mai 1588,
mort le 25 juin 1625, 6tait orfevre. A. Ckoity.
Dupuia, Jean-David, n6 k Geneve le 17 mai
1751, mort le 25 juin 1809, fut recu maltre
orfevre le 28 janv. 1783. A.CkoUg.
Dupuis, Jean-G6deon, xxd k Geneve le 22 dec.
1704, fut re$u maltre orfevre le 15 janv. 1727.
A. Ckoity.
Dupuia, Julien -Daniel, alliä Gaud, fils de
Louis-Daniel D., d'Ollon, et de Catherine nee
Turel, ne le 26 juin 1863 et mort le 6 juin 1901
a Lausanne. Contraria dans ses gouts, il entra
dans les bureaux techniques de la Compagnie
Jura-Simplon, tout en consacrant ses loisirs ä
l'art, au dessin ä la plume surtout II deasinait
pour les lithographes et fit des diplömes pour
de nombreuses soeiötes. Les Stüdes qu'il a
laissees sont dignes d'int^rtt
Rensei^n. de M« V" Zfuyuü. Ld. MitoilU.
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Du Puys
- 401 -
Durand
Da Pujb, Jehan, „de Villeneufve d'Agenois
prest Bordeaux", verrier, recu habitant de Geneve
en juin 1550.
France proteet., 2«<Sd., V, col. »08. A.-J. M.
Dur (Dürr, Dnr), Hans, Bildbauer, wird von
1519 — 1523 in den Basler Gerichtsbachern er-
wähnt. Die Identität P.s mit jenem Hans Thurner,
der 1510/11 die Statuetten an der Facadenuhr
des Basler Rathauses verfertigte, ist bei der
orthographischen Willkür der Eigennamen des
IG. Jahrb. nicht unmöglich. I>. RurrHardt.
Durand, Denis, ne" a Avully, £tait fondeur de
cloches ä Geneve en 1680. A. Choi*y.
Durand, Henri, fut recu mattre orfevre ä
Geneve le l,r avril 1748 et B'associa avec
Francois Colladon. A. Choity.
Durand, Isaac, de Dijon, potier d'ätain, recu
habitant de Geneve en avril 1583.
France proteat., 2" 4A., V, col. 966. A.-J. M.
Durand, Isaac, peintre en email ä Geneve,
s'associa en 1769 avec Jacob-Pierre Bontoux.
A. Choitg.
Durand, Jean-Jacques, fut recu maltre orfevre
a Geneve le 6 juin 1759. A. Ckoiiy.
Durand, J.-L., s. Durant, J.-L.
Durand, Jean-MaroAIphonse, ne" ä Geneve le
10 mar» 1719, mort le 19 avril 1782, re$u maltre
orfevre le 29 sept. 1742, fut ensuite commis sur
la gabelte de la boucherie. A. vhoi*g.
Durand, Louis, pasteur et dessinateur, de
Vevey, ne" le 23 avril 1817. Pasteur dans le
canton de Vaud et en France de 1841 ä 1869,
puis, jusqu'cn 1890, annec de son deces, prof. de
theologie a l'Academie de Lausanne. Joignant
ä son activite' eccl&iastique des goots prononces
pour les beaux-arts, il s'oecupa de poesie, de
musique, de peinture. Plusieurs recueüs de chants
populaires ont eu sa collaboration. Kleve de
Theophile Steinten, il a illustre la 2*edition des
„Poeaies" de son frere Henri. Des paysages ä
la plume, ä l'huile et ä l'aquarelle, dont plu-
sieurs appartiennent ä sa famille, ont figur<5 aux
expositions de Lausanne (expos. Soc. suisse des
Beaux-Arts), en 1874, 1882 et 1884.
RenseJgn. de C. Stouly. banquier a Lausanne. — Gaz.
de Laoaanne, 1890. Ld. MUrilU.
Durand, M11" Louisa-Forbes, s. Couronne, Alex.
Durand, Marie, peintre, rille de Louis D., nee
a Vallon (Ardeche) en 1854, epousa M. Edouard
Sillig, de et ä la Tour-de-Peilz, oü eile est de-
cedee en 1890. Elle etudia la peinture de neurs
avec M"" Hegg, et le paysage avec Blatter. Elle
a exposä ä Lausanne en 1876 (expos. Soc. suisse
des Beaux-Arts).
Reti»eirn. de C. Stouky. Ld. MitvilU.
Durand, Mathieu, fondeur de bronze, d'Anse(?),
fut recu habitant de Geneve le 6 fevr. 1572.
France proteet, 8" öd., V, col. 966. A.-J. M.
Durand, Simon,- peintre de genre et de portrait,
ne ä Gentoe le 18 dec. 1838, mort dans la meme
ville le 7 mai 1896. Ses debuta furent penibles.
II appartenait ä nne famille fort peu aisee et
dut chereber de bonne heure a gagner sa vie.
II entra d'abord dans l'atelier de gravure de
Moise Spiess, fit de droit« et de gauche diffö-
reutes tentatives et connut des jours tres diffi-
ciles, jusqu'au moment oü, grace ä l'appui de
quelques personnes qui avaient reconnu son reel
talent dans ses essais de peinture, il put aller ä
Paris. Mais la guerre franco-allemande survint et
ce sejour ne put se prolonger autant qu'il aurait
fallu. A Geneve, D. avait suivi tes Ecoles d'art
et particulierement la classe de B. Menn, dont
on peut dire qu'il a 6t6 l'eleve. Bevenu ä
Geneve, il s'y fixa tout-a-fait et ne la quitta que
pour un sejour en Alsace avec Alf. Du Mont,
un sejour dans le canton d' Appenzell, quelques
courses en Valais, tontes excursions dont il rap-
porta d'assez nombreuses Stüdes. Le succes lui
vint rapidement: a Geneve, avec son charmant
„Apres la revue", ä Paris, oü il se decida ä
exposer en 1873, avec „La Boutique du barbier"
et „Le Permis de sejour." Le „Different con-
jugal", de 1874, et d'autres toiles qui suivirent,
eurent la meme vogue; plusieurs ont 6te" popu-
larisees par la gravure et la Photographie. Toute
son oeuvre, du reste, aasez considerable, est em-
preinte de galtä, d'humour meme parfois; eile
est volontiers spirituelle. On doit deplorer seule*
ment que les compositions et le dessin de D.
soient faits souvent un peu de „chic." II a eu
le tort aussi de vi vre ä l'ecart et retire* et son
grand succes n'a dure" qu'un moment. Atteint
par la maladie, il alla en vain demander au
midi le retour & la saute" et mourut peu apres
son retour ä Geneve. II y avait exposg a partir
de 1862.
Le Musee de Geneve possede, outre „Apres
la revue" deja cito, une amüsante pochade „En
revenant de la revue" et plusieurs toiles qui
sont loin de valoir celles-ci : „L'Apprenti", „Le
Grand-pere", „Fetes des Ecoles", „Les Com-
muniantes", „L'Alerte d'incendie." Au Musee
Ariana: „L'Incendie des moulins David ä Geneve",
„Le Cuisinier", „Le Remouleur invalide." Au
Musee de Bale : „Les Oiseaux de passage." Dans
la grande salle de la Mairie de Plainpalais-
Geneve: „Les Promotion»", panneau decoratif.
D. a lalase1 un aasez grand nombre de croquis
et quelques charges. Parmis ses portraits, notons
celui des enfants de M. Fred. Rais in. En fait
de recompenaes, D. avait obtenu une mention
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Durant
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Durheim
honorable a l'Exposition univ., Paris 1878, une
medaille d'argent a celle de 1889 ; une m&laille
de bronze k Lyon, en 1876, une m£daille de
8e classe au Salon, en 1875, deux m&lailles d'or,
a Kouen, 1680, et a Lyon, 1894.
Seuhtrt. K.-Lex., p. 421. — Müller. B. K.-Lex., p. 149.
— Üntnd-Varttrtt. Hut. de 1« caricat en Allem, ot Suisso,
p. 419, fi^rure d'apres nn croquis de D. paru dans l'anc.
Revue ruiKse des Beaux-Arts du m#me suteur (qui a donne
enoore une autru autoKraphie d'aprfct D.), et p. 480. —
V. Fran^oi*. Simon Durand, cat de 1'expos. apre* decea,
qui eut Heu a Geneve en 1897 ; le mtme dans la Patrie
«uisse, IV, p. 18, avec portraits de l'artiste et reproduc-
tion de deux des tableaux du Mus. Rath. — Cat. du Mu*.
Rath, ea. 1897, p. 27 et 2r suppl., p. 5. — Cat du Mus.
Ariana, p. 148. — Cat. Art moderne, Geneve 1890.
8' id., p. 10. — Cat d'expo». genev. — Dekoration de
la Salle den mariages de Pluinpalaü, 1896, 8 pl. photogr.,
dont la reprod. du panneau de D. A.-J. U.
Durant, Jean, bourgeois de Paris, ne" k Kouen
vers 1530, mort le 24 janv. 1593 a Geneve, oü
il s'ötait reTugiä des 1575, architecte et hydrau-
licien, s'intitulait „tresorier de« hastiments de
France." On possede de lui un Album amicorum,
dans lequel il s'est montr£ d'une extraordinaire
habilete' commc calligraphe. II est aussi l'auteur
du frontispice de l'album annorial de l'Academie
de Geneve, qu'il a signö de l'anagrainme de »on
nom „Hair n'a tendu" (1581) et probablement
de plusieure des peintures qui y sont contenues.
France protest, 2* ed., t. V, p. 1021. — linnjtawi,
Hut de l'Unir. de Geneve, 1 1, p. 147. A. Chouy.
Durant ou Durand, Jean-Louis, n6 k Geneve
le 20 juillet 1654, mort le 26 oct 1718, graveur,
quo Nagler dit originaire d'Orleans, mais que
le registre mortuaire declare citoyen genevois.
D. fut un graveur habile, dont on connalt plu-
sieurs vignettes pour les libraires Leonard Cbouet
et antres et diverses estampes interessantes,
entre autreg la vue des ponta batis sur le Rhöne,
k Geneve, tels qu'ils existaient avant l'incendie
de 1670, des portraits des prof. Ph. Mestrezat
et L. Troncbin et du medecin Fr. Deleboe, des
plancbea d'ornements d'orfevrerie soit „Livre
de fueilles orfevriques, frises, taille d'epargne,
moresques, masquea, chifres" composö d'un titre
orne" du portrait de l'auteur et de six planches
sur cuivre (1682), dont il a 6tf fait des tirages
subsequents, etc.
Sordet appelle cet artiste Jacques-Louis et le
fait naltre en 1622. D'autre part, on trouve un
Jean-Louis D., peintre sur email, qui passe un
acte a Geneve en 1685 et avait un frere Jacob
tl&b\i k Londres. En somme, il plane encore
quelque obscurite' sur la personnalite1 de ce
graveur et on peut se demander m£me s'il n'y
a pas eu deux graveura — le pere et le fils —
portant des prenoms de meines initiales.
A'ayler, K.-Lex. IV, p. 26. — Itigaitd, Renseign.,
p. 124. — Sordet, Dict des familles Renev., mte. —
France proteit, 2ced., V, col. 1006. — Cat Art aoe,
1896, p. 107. — Renseign. de M. A. <"Ao»«y. A.-J, il.
Durant, s. auch Durand.
DureUl, Gaitan- Marc -Innocent, dessinateur
et gravenr, n6 k Milan en 1789, mort ä Geneve le
12 mars 1855. Habile dessinateur et prof. ä Milan,
il fut appel6 k Geneve en 1826 pour remplacer
Jaquct dans la direction de I'Ecole d'ornement.
II remplit ces fonetions pendant plus de 20 ans
et ötendit son enseignement a l'architecture, mais,
ayant perdu la vue, il dut renoncer k son pro-
fessorat en 1848 et fut remplacl par J. De>iaz.
II re$ut la bourgeoisie de Geneve en 1839 et
forma de nombreux Cleves. II a laisse' deux
travaux tres importants, les descriptions de la
chartreuse de Pavie (1823) et de l'abbaye de
Hautecombe, dessinles et gravees par lui, la
premiere en collaboration avec son frere alne"
Francois D., architecte, qui $tait rest$ a Milan.
On lui doit encore une interessante vue de Pin-
terieur de St-Pierre de Geneve, grande planche
gravee k l'aqua-tinte, dont il a fait le dessin et
qui a £tä grav£e par les freres Bramati, et divers
ornements. La Socilte' des Art« possede un ou
deux dessins de lui.
Sordet, Dict. des famillea genev., mac — Proceg-verb.
des ««ances gen. de la Soc. des Arts de Geneve, VII, p. 57.
(Jh. Kgtfimann.
Duret, Nicolas, Goldschmied, aus Lausanne,
erhielt am 12. Juli 1593 die Erlaubnis, wie bis-
her in der Stadt Bern zu wohnen. Am 18. Juli
1596 wurde er zum Burger der Stadt angenommen.
Rodel der Burgerannahmen im Staataarch. Bern.
U. T&rler.
Dorheim, Karl, von Bern, Lithograph und
Photograph, wurde 1810 als Sohn des Ohmgeld-
und Zollverwalters Job. Karl D. geboren und
starb 1890 in Bern. 1846 und 1854 stellte er an der
Schweiz. Turnusausstellung in Bern Photographien
aus. Er illustrierte u. a. die Berner Chronik
seines Vaters und war einer der ersten Photo-
graphen in Bern. H. Tarier.
Darheim, Joh. Ludwig Rudolf, Maler, von
Bern. Er wurde in Bern am 1 1 . Febr. 181 1 als
Sohn des Backers Rudolf Gottlieb D. geboren
und starb daselbst am 15. Febr. 1895. Schon
froh widmete er sich der Malerei ; Lugardon in
Genf und Aug. Scheffer waren seine Lehrer.
Seine 1838 an der Kunstausstellung in Bern aus-
gestellten Arbeiten sind im Bericht über diese
Ausstellung (p. 1 7) ordentlich gerühmt. Es waren
teils Kopien (nach Murillo und Scheffer), teils
Porträts (u. a. vom Bildhauer R. Christen), teils
Genrebilder. 1). beteiligte sich in der Folge
an den Schweix. Kunstausstellungen von 1840
bis 1646 (1842—1846 von Basel aus, wo er da-
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Durnysen
- 403 -
Du Teil
mala wohnte) und dann nach langen Reisen in
Aegypten und Palästina, woher er viele Ansichten
und Motive für solche nach Bern brachte, wieder
von 1857—1864 und zuletzt noch in Bern 1872.
Im Marz 1888 ließ I). auf Wunsch von A. I,u-
gardon 120 seiner Oelmalereien, Aquarelle und
Zeichnungen, die er von seinen Kunstreisen in
Aegypten und Syrien 1851 zurückgebracht hatte,
ausstellen. Er fahrte hierauf ein beschauliches
Leben und blieb geistig frisch bis zu seinem Tode.
Erst nach seinem Tode fand D. wirkliche An-
erkennung, indem die Gottfried Keller- Stiftung
1895 aus seiner Hinterlassenschaft 12 Studien
und ein Bild kaufte und sie dem Kunstmuseum
in Bern übergab. Im Berichte der G. Keller-
Stiftung ist auch seine Beurteilung durch A. Anker
zu lesen. 1898 erwarb diese Stiftung noch das
PortrÄt des englischen Kunsthistorikers John
Ruskin, das D. 1846 in Florenz gemalt hat.
Ausit.-Kat. (1844 o. 1846 bisweilen irrt. Karl D.). —
Ber. d. G. Keller-Stift*. 1895 u. 1898 (C. Brun). — Die
bild. Kat«., 1889, p. 22. H. TürUr.
Durnyaen (Thnrneysen), Lienhard, Bildhauer,
wird 1519 im Urteils- bezw. Vergichtbuch des
Basler Gerichtsarchivs erwähnt. D. Burdhardt.
Duronvenoz, Marc, graveur-dessinateur, a6 k
Geneve en 1865, lleve des Ecoles municipales
d'art et de l'Ecole des arts industriels de Geneve,
fils d'Edouard I)., graveur experimentg et chef
d'atelier. Marc D. a dessinö de nombreux di-
plömes de soeiötes ou d'ecoles; il a exposö ä
Geneve dans les annees 1889 et 1890. Pk.Jamin.
Dun-, s. Dur.
Darrer) Baltbasar (Balz), Bildbauer, wurde
geboren in Kerns (Obwalden) am 3. Okt. 1762.
Von seinem Bildungsgang ist nichts mehr bekannt.
Abart war sein Schüler. Dieser aber übertraf
nach kurzer Lehrzeit seinen Meister. D. arbeitete
für die Kirchen in Kerns und Alpnach. Als er
sich von Beinern Schüler übertroffen sah, zog er
nach Luzern, wo er 1817—1819 als ältestes Mit-
glied der sog. plastischen Gesellschaft einer der
Begründer der heutigen Kunstgesellschaft ward.
In Luzern machte er Denkmäler für Stadtpfr.
Thaddäus Müller, für Probst Leonz Füglistaller,
für Oberstlt. Joh. Bapt. Bucher, für den kgl. preufi.
Oberförster Bornstedt, für Fridolin Hartmann,
Anton Crauer, Dr. Franz Reichli und Prof. Gugler.
1822 23 verfertigte er für den Hochaltar der
Hofkirche ein neues Antependium. Er starb in
Luzern am 13. April 1841. Sein Bildnis (Hand-
zeichnung) von H. Kuser ist im Besitze der Kunst-
gesellschaft Luzern (Album der 27 ältesten Mit-
glieder).
Anz. Alt.Kde. 1901, p. 102. — Baober. d. Kstkrx-es.
Luxem, 1822 (Mac). KilcUtr.
Dnnusel, Edouard, mldailleur, graveur, fils
de Lotus D., de Btissy s. Mondon, n<5 ä Morges
le 16 fövr. 1842. A peine ag£ de 13 ans, il
partit pour l'Allemagne, puis se rendit k Paris,
oü il travailla chez le graveur Tasset et k l'Ecole
des Beaux-Arts. En 1868, il s'etablit graveur ä
Berne. II a expose' k Fribourg la meme annee
(expos. Soc. suisse des Beaux-Arts).
Le nombre de medailles et d'ecus de tirs
graves par lui est considerable ; citons, entre
autres, les eeus des Tin födeYaux de Lausanne
(1876), Bäle (1879), Fribourg, au 400« anniver-
8aire de la reunion de Fribourg k la Confede-
ration (1881), Lugano (1883), Berne (1885), et
les medailles des fetes de Morat (1876), de
Montbeliard, a la memoire du colonel Denfert-
Rochereau (1879), de la Fete föderale de musique,
Bienne (1880), de la Fete föderale de gymnas-
tique, Lausanne (1880), du Jubite de Naefels
(1888); il a produit en nombre encore plus con-
siderable les petites medailles d'ötain ou de cuivre
que l'on vend dans toutes nos fStes. II est mort
le 17 mai 1888, k Berne, oü il est inhume.
Mn* Su: Duruuef ä Vevey. - Jahreiber, bern. Katver.
1871, p. 18. — ToUer- Meyer, Mnnxaamml. Wuttderly I,
Teil 1, p. 233 ; Teil 2, p. 122 28 ; Teil 4, p. 200 ; Teil 5,
Nr. 3352, 3431, 3436, 8511, 8530, 3582—36, 3543.
— B. Rther. Fragm. numiam., p. 48. — Bull, suiase de
Namiam. VII, p. 92. — Forrtr, Biogr. Dict. of medallista,
I. — Alpenrosen, 8 juin 1888. — Revue de Nuntiant.,
1882—1900. Id. MUtnlU.
Dury, Jean (ou Johan), orfevre, k Fribourg.
II ötait le fils de l'orfevre Hensli Düri, qui pr4-
cede, ce qui est prouvä par un acte du 27 oct
1431 (Reg. not. n» 28, p. 87), oü U est dit que
Jean Duri, fibj de feu Henseli Duri, bourgeois
de Fribourg, en age legitime (majeur), etc. Jean
D. eteit dejä mort en 1463 (voir Inscript bourg.
de Johannes Isenbart). Max J* Ttchtrrman*.
Doa&ezat, Jean-Andre, fut re^u mattre orfevre
k Geneve le 2 nov. 1740. A. ChvUy.
Da Teil, Abraham I, baptisö ä Geneve le
26 juillet 1579, mort le 20 janv. 1666, etait
orfevre. A. Choüg.
Da Teil, Abraham II, fils du preeödent, nl k
Geneve le 6 aoüt 1625, mort le 13 fevr. 1677,
<5tait orfevre. A. ChoUg.
Da Teil, David, fils de Simon, qui suit, n£ ä
Geneve le 22 juillet 1661, mort le 4 dec. 1720,
fut recu mattre orfevre le 6 ftvr. 1693. A.CkoUg.
Do Teil, Gideon, d6 vers 1700, mort ä Geneve
le 6 fevr. 1770, eteit orfevre. A.ChoUy.
Da Teil, Louis, fils de Simon, qui suit, ne" ä
Geneve le 23 aoüt 1663, mort le 24 juillet 1721,
tat recu mattre orßvre le 2 mai 1691. A.C*oüy.
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Da Ten
- 404 -
Duval
Da Teil, Pierre I, neveu d'Abrabam I ci-deasus,
nö ä Geneve le 6 oct 1604, mort le 6 d£c. 1639,
maltre orfevre et marchand joaillier, s'associa
avec David Ouainier. A. Choüy.
Dn Teil, Pierre II, fils d'Abrabam I ci-desaus,
n<5 ä Genöve le 21 mai 1620, mort le 21 mars
1658, pour avoir respire la fumee du sublim^
en fondant de Tor, 4tait orfevre. A.Choüy.
Du Teil, Simon, frere du precedent, n6 ä
Geneve le 19 oct. 1622, mort le 6 fevr. 1700,
Itait orfevre. A. Cko%»y.
Du Treull, Pierre- Emmanuel, graveur, recn
bourgeois de Geneve gratis, comme natif, le
15 fevr. 1790.
(Wfc, Liv. des Boorg., p. 468. A.-J. M.
Du Treull, Samuel, baptisl ä Geneve le 3 aout
1783, mort le 29 janv. 1818, fut peintre en email,
puis cbantre. A. ChaUy.
Dutruy, Jean-Louis, peintre en eraail ä Genöve,
s'associa en 1758 avec Jacob Meyer pour deux
ans. II fut recu ä l'habitatiou le 29 aoüt 1761.
A. Chovty.
Duval, Etienne, peintre, naquit ä Geneve le
6 janv. 1824 de parents qu'unissait un meme culte
pour les beaux-arts. Francois D., son pere,
amateur eclaire", poasedait alors une des plus
belies galeries de tableaux de Geneve. Ninette,
sa mere, fille du peintre A.-W. Töpffer, so3ur
de l'auteur des „Nouvellcs Genevoises", e'tait en
meme temps que la plus gracieuse des femmes,
une excellente musicienne. Autour d'eux, agran-
dissant le cercle de leur nombreuse famillc, se
reunissaient deB amis de eboix, savants et artistes.
Cest dans ce milien d'ölite, tout a la fois cultive
et liberal, que grandissait Et. D. II suivait son
grand-pere parmi les champs, s'asseyait pres de
Ini pendant qu'il travaillait; il ecoutait sa mere
chanter en s'aecompagnant sur la harpe ; et plus
tard, devenu l'eleve de son oncle Kodolphe, il
apprit de lui ä cherir les classiques anciens;
son pere le voua aux matbematiques, il partit
pour Paris oü il comptait terminer ses etudes;
son goßt inn6 de la peinture s'y developpa.
II obtint de revenir pour entrer a Geneve dans
l'atelier de Calame. II avait 20 ans. En 1844,
il aecomplit avec son maltre et ses condisciples
le voyage d'Italie; il vit Florence, Rome, Naples;
et cette natnre aux lignes si simples, toute
vibrante encore, parmi les ruines, du souffle d'une
humanitl herolque, incorpora ses reves. Les
impressions que lui laissa ce voyage gtaient si
fortes qu'il ne tarda pas ä le renouveler. II
repartit pour Rome en 1847; il y passa tout
l'biver, frequentant les artistes francais qui
habitaient alors la ville eternelle, intimement
lie avec deux de ses compatriotes, L. Berthoud et
A. van Muyden qui allait devenir son beau-frere.
Des lors, presque chaque annee, il revint en
Italie d'oü il rapportait, en meme temps que de
nombreuses ötudes, d'admirables morceaux de
statuaire antique. Et c'est a ces modeles, a ses
lectures d'Homere, de Virgile ou de Theocrite
qu'il devait, meme eloignö d'Italie, de pouvoir
poursuivre ses belies et calmes visions. Apres
l'Italie, l'Egypte allait contribuer ä son de\c-
loppement artistique. En 1869, il remonta le
Nil jusqu'aux secondes cataractes. II recom-
menca ce voyage en 1874, en compagnie de son
collegue Veillon, puis une derniere fois en 1883.
Et toujours il eprouva une joie nouvelle ä ce
dcroulement des ri ves brunes od dort, dans Pombre
des hypogees, toute la formidable dynastie; a
la melopee melancoUque de ses bateliers, ä la
sörenite merveilleuse des ciels verdissants du
soir ou s'eleve un fin croissant; au vol triangu-
laire des oiseaux migrateurs ; ä la splcndeur de
l'eau grise dont chaque heure du jour fait une
inagie nouvelle.
Puis, riebe d'un immense tresor de Souvenirs,
et ä l'exemple de son beau-frere van Muyden,
il renonca desormais ä ces beaux exils. II ne
quitta guere Geneve que pour assister aux r£-
unions de la Commission föderale des Beaux-Arts
dont il fut appele a faire partie. Entourö d'amis
qu'il cberchait seuls a satisfaire et au preraicr
rang desquels il faut compter Barth. Menn, il
travaillait en silence, indifferent a conquerir les
suffrages du grand public. Iis lui venaient
presque malgre lui. Des 1856, ses toiles furent
remarquees ; elles charmaient par l'ampleur et
le rbytbme de la composition. L'influence de
Calame n'y demeura pas longtemps sensible.
D. se degagea rapidement du desordre un peu
voulu, de l'6trangete un peu appretec de la
formule romantique pour retourner ä ce paysage
dit „historique" oü se perp^tue l'enseignement
du Poussin. Mais loin de se plier comme les
Vien, les Valenciennes ou les Bertin ä ces regles
fixes et etroites qui menent aux oeuvres con-
ventionnelles et sans vie, c'est par le sentiment
qu'il demeurait classique. II ne cherebait point
a traduire en peintre Virgile ou Homere, il
eprouvait des impressions analogues ä Celles que
re&sentaient ces premiers cbantres d'une bu-
manitö harroonieuse jusque dans ses brutal ites.
Aussi ses compositions n'ont- elles, malgre leur
ordonnance, rien de froid; elles vivent. Les
voyages ä travers l'Archipel et en Egypte forti-
fiaient et elargissaient encore sa vision.
En 1876, trois paysages de la region du Nil,
qui figuraient a l'Exposition de la Sociale' suisse
des Beaux-Arts, firent Sensation; en 1880, il
envoya ä l'Exposition munieip. un „Sagittaire",
„vrai chercheur d'ideal", ainsi que l'a Bi juste-
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Duval
- 405 -
Du Vernay
ment d^fini M. Marc Debrit, qui restera Tun de
ses cbefe-d'ceuvres. En 1884, il exposa toute
la serie de ses Itudes du Nil. En 1887, on put
voir a l'Athenee son „Polypheine", adroirable
pendant au „Sagittaire." En 1889, il envoya
un nouveau paysage du Nil, „rien de plus simple,
lit-on dans le „Journ. de Geneve", qne la com-
position de son « Djebel Seboua >, un ciel, mu-
mme" des derniers rayons du soleil, refletant dans
les eaux calmes et profondes du Nil ses clartes
orange». Entre deiuc, une ligne de collines
hasse« plongees dans l'ombre du soir. II se d&-
gage de ce calme paysage une impression intense
de grandiose et sereinc majeste\"
La meine annee, il fut m6daille" ä Paris. A
PEx position nat. de Geneve, cn 1896, ses enTois
eiaient parmi les plus remarques; et a propos
de ceux qu'il fit ä l'Exposition municip. de 1901,
G. Vallette ecrivit dans la „Suisse": „Autant
qn'un peintre, M. Et D., le doyen aim6 et respecte"
de notre ecole genevoise, est un poete . . . une
serenit6 virgilicnne plane sur cette printaniere
et fine < Matinee • oü pres de la mer ceruleenne,
des arbres dllicats ombragent sans les masquer
une claire fontaine et les colonnades sveltes
d'un temple grec. La flute de Theocrite semble
r Bonner dans les verdures et les eaux et sous
le ciel limpide de cette - Journee d'Ete" • oü
passent pres des sources claires les formes entre-
vues des baigneuses. Et si le « Val d'Arno > laisse
une impression d'un tragique tout dantesque, la
majest£ des lignes, la sobri6t6 des indications,
la largeur calme de la vision marquent cette
toile du sceau classique qui distingue toute
l'ceuvre de M. D." Un labeur quotidien entretient
sa vieillesse dans nne remarquable verdcur. II
vient d'achever (1902) un tableau „Les colosses
de Thebes" qui comptera parmi ses meilleurs.
En le noromant, en 1901, membre honoraire, la
Soci6t£ des peintres et sculpteurs suisses lui
montrait en quelle estime le tiennent sans dis-
tinction d'age ou d'lcole tous les artistes, ses
couipatriotes, et c'est avec l'un d'eux, M. Pnnki,
que nous terminerons cette sommaire 6tude en
disant: nNous sommes beurcux de saluer ici ce
mattrc ä qui nous soubaitons de poursuivre long-
temps encore les beaux rftves dont son obuvtc
restera une cxpression si haute et si noble."
Portrait: M. Dural possede de lui, peint par
van Muyden, un petit portrait enleve" en une
seance et qui date de 1649.
Tableaux : Le Musee de Geneve possede trois
Ubleaux de cet artiste dont un „Paysage du
Haut-Nil"; le Musee Ariana, trois toiles egale-
ment; celui de Lausanne une petite toile;
celui de Zürich un de ses meilleurs paysages
d'Egypte; le Musee de Lucerne un paysage
d'Egypte; celui de Vevey un „Orphee" acquis
par la Confexteration en 1896. Le „Sagittaire"
appartient a M. Aloys Naville,
La Demoerstie, 20 sept 1856. — Journ. de Geneve,
8 avri! 1876, 14 arril 1886, 21 sept. 1880, 18 fevr.
1887, 7 ferr. 1889. — Le Monitenr des Arts, 11 man
1887. — La Soiaae, T'mai 1901. — L'Art snisso,
oct.-noT.-dec. 1901 (6tude biogr. de L.Dunki). — DUch.
Katbl. 1854, p.461. - Zeitachr. f. bild. Kat, Beibl.
XVIII, p. 647. - Cat du Mus. Rath, ed. 1897, p. 28
et 2° wipp)., p. 5. — Cat da Mus. Ariana, p. 147 et
162. — Cat Art moderne, Qeneve 1896, 8*«., p. 10. —
Cat d'expos. Geneve. — Brun, Verx. d. Kunstwerke,
4. Aufl., p. 17. V. Baud-Üoty.
Da va^ Jean -Francois- Andre", fils de Louis-
David D., citoyen de Geneve, et de Marie-Louise
Dumont, naquit a St-P£tersbourg le 13 man
1776. II sncclda en 1803 a son frere comme
joaillier de la cour, mais quitta les affaires et
la Russie en 1816. Etabli depuis cette gpoque
ä Geneve, il y siegca au Conseil representatif, de
1818 ä 1822. Possesseur d'une riebe collection
de tableaux de l'ecole italienne, allemande et
hollandaise qu'il avait rassemblee peu ä peu en
Russie et qu'il finit par vendre, en 1845, au
comte de Morny — lequel la revendit & Londres
ä gros Mngfice, l'annee snivante — , D. peignit
lui-mftme a l'buile des paysages appräciea. Sa
maison £tait un centre artistique infiniment ap-
prtcil; lä se reunissaient quelques familiers de
eboix autour des maltres de la maison, artistes
dans l'ame et parents d'artistes : M,ne D. ätait
la fille d'Adam-W. Töpffer et par consequent la
8ceur de Rod. Töpffer. Le peintre Alfred van
Muyden elait leur gendre et M. Etienne Duval,
le peintre qui preeöde, est leur fils.
J.-F.-A. D. avait, outre sa galerie de peintures,
de beaux marbres antiqnes et une collection de
camees, que son fils possede encore. II mourut
ä Geneve le 16 dec. 1864.
Galiffr, Notioes geneal. IV, p. 818. — Mem. et Docum.
de la Soe. d'hist. et d'archeol. VL — De Monut, Dict.,
I, p. 266. — Procea-verb. des aeancea gen. de la Soc. des
Arte, VII, p. 59. — Dict des ramillea genev., msc.
— Rignwt, Renseifm., p. 829 ; art sur la collection, dont
il a <te" pnblle", du reate, deux catalogues, Tun par son
possesseur, l'autre k l'occaaion de la vente en Angle*
terre. — Renseign. de M. A.-J. M. Alb. dr Montet.
Dural, Pierre, n£ a Geneve le 19 oct. 1720,
mort le l"r janv. 1765, apprenti chez Abraham
Comblefort, fut recu mattre orfevre le 6 mars
1743 et s'ötablit a Francfort s. M. A. Choug.
Du Vase, Pierre, s. Crnche, Pierre.
Du Yernay, Daniel, fils de Louis, qui suit, ne
ä Geneve le 15 juin 1644, mort le 13 oct 1719,
apprenti chez Antoine Delisle, son beau-frere, fut
recu mattre orfevre le 26 dec. 1676. A. Ckoüy.
Du Yernay, Jean-Louis, frere du prec&lent,
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Du Vernay
— 406 —
Eberhard
n6 ä Geneve le 8 sept. 1654, mort le 18 avril
1703, fut recu maitre orfevre le 26 dec. 1676.
A. CkoUy.
Do Vernay, Louis, ne" a Geneve le 18 aoüt
1601, mort le 23 avril 1676, 6tait orfevre.
A. Ckoity.
I>u Vernay, Pierre I, fils du precedent, ne a
Geneve le 10 juillet 1648, mort le lömars 1688,
etait orfevre. A. CWy.
Du Vernay, Pierre II, fils de Jean-Louis ci-
dessus, ne ä Geneve lc 23 avril 1679, fut recu
maitre orfevre le 17 dec. 1706. A. Ckoity.
Dnvet, dit Dros, Jean, orfevre. Originaire de
Dijon, il fut admis gratuitement ä la bourgeoisie
de Geneve le 16nov. 1641. La Seigneurie lui
commanda, en 1544, trois emaux pour lesquels
il recut 25 ecus. II vivait encore en 1575.
CWfle. lir. des Bourg., p. 222. A. Ch»Us.
Da Vlllage, Alexis, orfevre, recu bourgeois
de Geneve en 1452 pour dix florins et un seillot.
CovelU. Uv. des Bourg., p. 81. A.-J. M.
Duvillard, Daniel, n6 ä Geneve le 20 aoüt
1714, fut recu maitre orfevre le 11 dec. 1755.
A. Ckoitg.
Dn Villard, Jean, magistrat genevois, qui fut
huit fois syndic et mournt le 26 oct 1610 a
71 ans. C6tait un esprit sagace et minutienx,
auquel on doit une curieuse carte du lac Leman
conservee ä la Bibliotheque publique de Geneve
et executee par lui ä l'aquarelle, en mars 1588:
Or Mal veillant (pour passer mwi donleurs
Et wcreer) j'entreprin» ä trasaer
Sur oe papier, ce beau lac Genevoy«,
Auquel Cbreatifna »coourent sans lasser . . .
La carte est ornec des armes de Du V.; il semble
que la carte de Jacob Goulart, de 1623 (Atlas
de Mercator) en soit une reproduction räduite.
La Bibliotheque possede egalement un tableau
avec encadrement, peint a l'aquarelle par le
meine, datc du 8 juin 1581, qui repreaente, non
sans agrement, les principales especes de pois-
sons du lac, accompagnees de notes sur le
meilleur temps pour les pecher et sur leur valeur
gastronomique. II est plus que probable que
l'auteur de cea curieux documents a dft exerccr
son pinceau en d'autres occasions. II 6tait
possesaeur d'une grande maison au Molard, oü
l'on a retrouve' les vestiges d'une decoration
peinte sur bois avec une extreme facilitö, qui
peut fort bien avoir executee sous son Inspiration.
Pn/ovr- Vrnuv, Carte da Lcman par le syndic 3. Du
Villard, dans Mein, et Docum. publies par la Soc. d'hlst.
et d'archeol. de Geneve, XIX, 1877, p. 859— 366. —
J. Magor, Fragm. d'archeol. gener., dans le Bulletin de
la möme Soc, I, p. 68. Sorget. Dict. des familles
genev., nwc. A.-J. M.
Dnvoisin, Henri, peintre genevois, n6 ä Geneve
le l^mai 1877, 61eve de l'Ecole des arts indu-
striels, puls des Ecoles municipales d'art oü il a
recu diverses rccompenaes et a 6t6 l'gleve, en
particulier, de MM. Pignolat, Bodmer et Gaud.
D. a fait ensuite un sejour de trois annees ä
Paris (1898—1901), sans y frequenter d'ecole
ou d'atelier particulier. II a expose ä Geneve,
en 1898 („LTiiver", „La campagne Lalubin",
„Nature morte"), 1900 („Village en Normandie",
„Nature morte", „Portrait de l'auteur"), 1901
(„Le dejeüner de ma petite niece", dessin), 1903
(„Etrembieres". „Portrait de l'auteur", „Inte-
rieur", puis „Route d'Etrembieres" et „Petit-
Saconnex", aquarelles, et „Immortelles et passa-
geres", dessin). En oct. 1903, D. a organise ä
Geneve une exposition particuliere oü l'on a
remarque surtout: „Le Lac de Locarno", „La
Gerbe secbe", „Le pays d'Etrembieres äGaillard",
diverses natures mortes et le portrait d'un sculp-
teur; la Ville y a acquis, pour le Musee des
Beaux-Arts, une „Nature morte." Notons encore
que D. a obtenu le premier prix au dernier
concours Calame („Le Marais").
Renseign. de l'srtisto. — La Patrie suisse, 1903,
p. 248 (a propos de l'expos. partic. du peintre). — Cat.
d'expos. genev. A.-J. M.
JLberhard, Hans Heinrich, Goldschmied, von
Zarich, lernte 1 584 bei Nikiaus Stoll. 1 597 wurde
er Meister. Er lebte noch 1623. Er wohnte zum
„Rosmarin" an der Strehlgasse und war mit
Susanna Kublin von Glarus vermählt.
//. Meyer, Coli. I, 15 (Stadtbibl. Zürich). — Mittig.
des tHrn. Dr. Zeller- Werdmoller. C. Brwt.
Eberhard, Johann, wurde in Zug geboren.
Eltern: Arnold E. und Anna E., geb. Amstad.
Geburtsdatum unbekannt. Das Geschlecht Eber-
hard ist in Zug seit der Mitte des 17. Jahrh. aus-
gestorben. E, der sich während seiner Studien-
zeit den Titel eines „Magisters" der freien Künste
erworben, erhielt 1461 die Frtthmeaserpfrttnde
in seiner Vaterstadt Zug, dann die Pfarrpfründe
in Weggis und wurde am 7. Nov. 1480 zum
Pfarrer von Zug gewählt Sein Name ist aufs
engste mit dem Bau der St. Oswald -Kirche in
Zug verknüpft, deren (1478 begonnenen) Bau er
nicht bloß intellektuell leitete, sondern auch
die erforderlichen Mittel emsigst bei Behörden
und Privaten sammelte, aus eigenem Vermögen
auch selbst reichlich noch zusteuerte, Uber das
erstere, sowie über Bauakkorde u. dgl. ein eigen-
händiges — im Pfarrarchive Zug sorgfältig auf-
bewahrtes — Tagebuch führte. Dasselbe besitzt
hohen, zumal bau- und kulturgeschichtlichen
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Kberhardt
— 407 —
Eckart
Wert E., der am 23. März 1497 (nicht 1491)
starb, fand verdientermaßen Beine Ruhestätte in
der unter seiner Leitung von Baumeister Hans
Felder aus Oeningen (Kies), Württemberg, er-
bauten St Oswald -Kirche. 1633 wurden die
Gebeine in einer Kiste auf der obern Sakristei
dieser Kirche verwahrt, in den 1760er Jahren,
anläßlich einer Kirchenrenovation, dann in der
linken Seitenmauer des Chors beigesetzt und die
Grabstätte mit einer marmornen Inschrifttafel
bezeichnet
(1. Ferd. n, p. 82. — Zager Kalender 1863. — Ana.
Alt-Kde. 1886. A. Weber.
Eberhardt, Hans, Goldschmied, von Zürich,
wurde Meister 1623. Weitere Nachrichten fehlen ;
sicher war er 1630 nicht mehr Meister.
Mittig. des t Hrn. Dr. ZeHer-Werdmüller. C Brun.
Eherhardt, Hans Kaspar, Goldschmied, von
Zürich, wurde Meister 1612. Er gab 1625 das
Handwerk auf, war aber 1630 doch noch Meister.
Mittle, des t Hrn. Dr. Zeller- WerdmoUer. C. Brun.
Eberhardt, Sebastian, Maler, von Mörsburg
am Bodensee, fürstl. würzburgischer Hofmaler,
setzte sich nachher in Konstanz fest, wo er
Bürger wurde. 1654 stellte er in vielen Gemälden
die Geschichte des Klosters St Gallen dar, die
Figuren beinah in Lebensgroße. Diese Gemälde
wurden im Kreuzgange des Klosters St. Gallen
gut erhalten, bis 1799 die Franzosen das Kon-
ventgebäude als Lazarett gebrauchten, wo dann
alle Gemälde auf die mutwilligste Weise zer-
stückelt und zerstört worden sind. Die Rudera
hingen noch bis 1810 an ihrem Platze. Nach
ihm hat J. Sadeler das Porträt des Fürstbischofs
Franz Johann von Konstanz (1646—1689) in
Kupfer gestochen.
Ifagler, JL-LftX. IV, p. 59. — Vf. Hartmann. StGall.
Kunstgeacb., Mac, p. 38/84 u. 882. Hahn.
Eberhart, Hans Heinrich, Goldschmied, von
Zürich. Er war 1623 Lehrling bei seinem Vater
Heinrich E und wurde 1632 Meister. Sonst ist
er unbekannt.
Mittig. des fHrn. Dr. Zeller-Werdmaller. C. Brun.
Ebersbaclt (Eberspach), H., erscheint als
Kupferstecher auf einigen Ansichten von Ein-
siedels Kr dürfte der Johann Heinrich E. sein,
welcher als Buchdrucker der Klosterdruckerei
Einsiedeln von 1693 — 1711 auf zahlreichen
Drucken genannt ist.
FüMi. Nene» Schweiz. Museum, II (1795), p. 119. —
Geschichtefr. 18, p. 178. P. Gabriel Meier.
Ebersold, Ludwig Rudolf, Maler, von Burgdorf,
getauft am 28. Okt 1773, gest. in Bern am
24. Jan. 1834. Er war in Bern Postbeamter und
beschäftigte sich stets auch mit Malerei. Die
heroischen Kunstausstellungen von 1804, 1810,
1824 und 1830 beschickte er mit Oelbildern und
Kreidezeichnungen, die besonders in Kopien be-
standen. Auch sein Vater Isaak E. muß erwähnt
werden. Derselbe, gebürtig von Vechigen bei
Bern, ist seit 1766 in Bern als Hafnergeselle
nachweisbar. Er fabrizierte gemalte Ofenkacheln
und brachte es darin zu solcher Fertigkeit, daß
er ordentlichen Gewinn aus seinem Gewerbe zog.
Der Markgraf von Baden kaufte 1775 bei ihm
mehrere Exemplare von Kacheln. Isaak E. wurde
am 17. Juni 1776 zum Burger von Burgdorf an-
genommen; er starb 1794.
Sagler. K.-Lex. IV, p. 64. — Füßti. K.Lex. II, p. 3 1 9.
— AossU'llungskat. — FeeUchr. <L Generali ttndos&rch.
Baden, 1902, p. 31 u. 52. — Borgerrodel d. Stadt Burg
dort, I, p. 69 60. — Mitthj. des Hrn. R. Odm-nbein in
Buisdorf. H. rürUr.
Eberspach, s. Ebersbach.
Ebert, Emanuel, Zeichner, Kupferstecher und
Xylograpb, in Basel. Nähere Lebensumstände
sind unbekannt. Der von Basel später verzogene
und auswärts gestorbene E. zeichnete und schnitt
einen Holzschnitt mit dem Bilde eines mittel-
alterlichen Kriegers, der bis Ende des 18. Jahrb.
als Titelblatt für das dem Basler Staatskalender
angeheftete „Kriegsbüchlein" diente. Unter den
Kupferstichen E.s verdient der 1715 erschienene
Stammbaum der Familie Burckhardt Erwähnung;
auch ist von seiner Hand eine kleine Vedute der
Stadt Basel vom rechten Rheinufer aus erhalten.
E. handhabte seine Kunst in äußerst dilettanti-
scher und rober Weise, so daß seine Werke nur
gegenständlich von etwelchem Werte sind.
D. Burekkar,U.
Eckard, J., s. Eckhardt, J.
Eckardt, J., s. Eckhardt, J.
Eckart, Jost Glasmaler, in Luzern, von 1562
bis 1575 thätig. Schon 1571 erhielt sein mehr
dem Öffentlichen Leben zugeneigter Geist eine
Befriedigung durch die Berufung als Großrat
1572 als Richter. 1575 zum Kleinrat gewählt,
entsagte E. der Ausübung seiner Kunst, wurde
Soldat, 1579 Vogt und Hauptmann, 1576 Rats-
richter und Kollateral zum Panner, 1583 Spend-
herr. Er starb inmitten seiner Ehrungen als
angesehener Staatsmann am 22. Aug. 1591.
Sehnelirr, Lux. Lukftsbrudürseh., p. 10. — Anz. Alt.-
Kde. 1878, p. 859. — //. Meyer. Collect I. p. 69 (Mac.
Stadtbibl. Zürich.). Franx Heinemann.
Eckart, Peter, der Plattner, von Zürich, dem
schon ein guter Ruf vorausging, muß 1585 nach
Solothurn gezogen sein, wo ihm am St. Johannes
des Täufers Tag, dem gewöhnlichen Schwörtage
Solothurns, das Bürgerrecht geschenkt wurde.
Es war ihm zwar nicht lange Zeit vergönnt
daselbst seine Kunst auszuüben; denn noch im
gleichen Jahre starb er. Darüber gibt uns der
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Ecker
- 408 -
Edliba.-h
damalige Stadtschreiber Hans Jakob v. Staal in
einer Eintragung im Bürgerbuche Solothurn vom
11. Okt. 1585 wohl den verläßlichsten Aufschluß.
Er schreibt : „P. E. der Plattncr von Z., den
min Herren jüngst verschienenen schwörttags
zu Irem innern burgern angenommen, und ime
von wegen siner Khunst, und gutter Hoffnung
so Ir gnaden von ime balltend, das burgrecht
geschenkt." — „Dargegen hatt er zugesagt und
versprochen, zu einer Danckbarkbeit und ver-
ebring, minen Herren ein subcr Rüstung in das
Züghuß zugeben, an statt deß burgrechtens." —
„Obijt paulö post" schrieb der gelehrte Stadt-
schreiber darunter. Ob wohl das Zeughaus in
Solothurn die versprochene „saubere" Rüstung
noch erhielt? Wir zweifeln daran.
Desgleichen : J. AmUt, N.-Bl. Soloth.1869. — Borgerb.
Soloth. 1586. Ztiur-Ccllin.
Ecker, J., s. Eckhardt, J.
Eckhardt (Eckard, Ecker), Jenny, peintre
portraitiste, nee ä la Chaux-de-Fonds le 4 fßvr.
1816. Ses parenta elaient si pauvres qn'ils ne
pouvaient subvenir ä l'entretien de leur famille;
aussi la commune dut-elle se charger des enfants,
qui furent mis aux encberes et adjuges ä ceux
qui offraient de s'en charger au plus bas prix.
A Page de 14 ans, M1U E. fut mise en appren-
tissage de couturiere a la Chaux-de-Fonds, oü
eile eut l'occasion de voir un tableau de Leo-
pold Robert, qui fit sur eile une profonde im-
pression; des lors, eile n'eut plus qu'un desir:
celui de pouvoir dessiner et peindre. A 20 ans,
eile s'engagea comrae bonne d'enfants en Alle-
magne; eile employait ses courts loisirs ä dessiner;
ses maltres voyant son goßt et son zele, Ini fa-
ciliterent l'entree dans Patelier du prof. Sohn
ä Düsseldorf, oft, gr&ce a sa volonte et ä son
travail, eile fit bientot de rapides progres. Apres
un sejour de deux ans a Düsseldorf, eile revint
au pays et se mit ä faire des portraits; n'ayant
pas d'atelier, eile dtait ohligee d'aller travailler
de maison en maison. Elle retourna & deux re-
prises en Allemagne; son dernier ouvrage ä
Düsseldorf fut la copie d'un portrait de la prin-
cesse Guillaume ]>our le prince Fr4d6ric. Mais
les privations avaient epuisd sa sant6, et la mort
vint mettre fin ä une canriere qui domiait des
esp£rances. Elle mourut a Cortaillod le 12 dec.
1850, ä Page de 34 ans. M"« E a pris part ä
PExposition de Winterthur de 1846, et, en 1848,
eile exposa ä la Societc" des Amis des Arta de
Neuchätel trois tetcs d'ötudes. Plusieitrs familles
de la Chaux-de-Fonds possedent de ses portraits;
le Musee de cette ville a trois toiles : deux tötes
d'^tudes et une nature morte, et un portefeuille
d'etudes.
Mus. Neuen. XVII, p. 1 0 1 . M . Mord.
Edelmann, Moritz, Tischmacher u. Schreiner,
von Baldingen (im aarg. Bez. Zurzach), wurde
1540 Bürger von Zofingen. 1597 und 1606 wird
er als Stubenmeister der Schützenzunft Zofingen,
zu der auch die Tischmacher gehörten, angeführt;
in der Eintragung wird er als „Schryner" be-
zeichnet. Werke von ihm sind nicht bekannt
Sckauenbtrg-Ott. Stamm reg. d. borgerl. Geschlechter
der Stadt Zottligen, p. 492. — Lehma»*, Anz. Alt.-Kde.
1895, p. 446. E. Reinhart.
Edelstein, David, Steinwerkmeister, in Bern.
Am 23. Marz 1643 wurde der Steinhauer David
Pierregentil aus Yalengin mit seinem Sohne
Abraham zum Habitanten von Bern angenommen.
1651—1681 war er Steinwerkmeister der Stadt
und heißt als solcher in den Stadtrechnungen
stets Edelstein, wie auch der Name der Nach-
kommen lautete. Er starb offenbar 1681. Sein
Sohn Abraham, der am 14. Dez. 1636 in Bern
getauft wurde, war ebenfalls Steinmetz und baute
1663 die Brücke zu Donneloye.
Burgerl. Stammreg. r. Bern. — Wekchseckelmeiiter-
rechn. v. 1668. H. Tnrler.
Edelstein, David Albert, Geometer, Topo-
graph, von Bern, getauft zu Rüggisberg am
2. Okt. 1763, bildete sich zum Notar und Geo-
meter aus und starb am 29. April 1795. Man
hat von ihm 17 Bodenzinspläne von Vechigen
von 1787.
Burgerl. Stammregister. — Graf, Bibliogr. d. Landes-
kunde. — Karten, Plane. H. T&rttr.
Edlibach, Gerold, Illustrator. Als Sohn des
Einsiedler Amtmanns Ulrich E. 1454 in Zürich
geboren, wurde er durch seiner Mutter zweite
Heirat der Stiefsohn Hans Waldmanns, dessen
Sturz ihn vorübergehend den öffentlichen Aemtern
entzog. Aber schon 1493 wurde er abermals in
den Kleinen Rat gewählt, dem er, auch durch
andere Stellungen geehrt, bis zu seinem sieb-
zigsten Jahre angehörte. Aus den Erfahrungen,
die er im Staatsdienst und seinen persönlichen
Beziehungen zu Waldmann gesammelt hatte,
ging das Hauptwerk, die zürcherische und eid-
genössische Chronik hervor. AU Anhänger des
alten Glaubens ist er am 28. Aug. 1 530 gestorben.
E. hat mehrere der Zürcher Stadtbibliothek
gehörige Manuskripte illustriert: 1474 eine Ab-
schrift der S. Georgs liegende (A. 164), eine 1498
vollendete Passion (B. 288), seine Zürcher Chronik
(A. 75) und ein Wappenbuch mit Ansichten
zürcherischer Schlösser in der Hofbibliothek zu
Donaueschingen. Alle diese Bilder sind mit der
Feder gezeichnet, wenig schattiert und — am
fleißigsten die Passionsscenen — mit glatten, vor-
wiegend gebrochenen Tönen bemalt. Die Uebung,
wenn auch frisch und sicher, geht nicht über
Dilettantismus hinaus. Es fehlt den grobenKöpfen
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Eestericher
— 400 —
K^genschwiler
an Individualisierung, und ihr Ausdruck bleibt
auch in leidenschaftlichen Auftritten gespannt.
Formen und Körperverhältnisse sind vielfach
verzeichnet, und die Landschaften, die in keinem
Verhältnisse zu den Figuren stehen, schematisch
behandelt. Baulichkeiten, Schlosser und Städte-
bilder, wie reiche Aufschlüsse sie Ober die Einzel-
heiten des Befestigungswesen« und häusliche Ein-
richtungen geben, sind selten als wirkliche
Veduten anzusprechen. Figurenreiche Scenen sind
zerstreut oder zu Klumpen nnd kompakten Zügen
geballt. Am besten weist sich der Komponist
in der Darstellung ruhiger Situationen, von Bata-
versammlungen aus; doch treten auch unter den
Kampfbildern — Sturm auf Zürich, die Berennung
eines Thores — vortrefflich dem Leben abge-
lauschte Züge anf. Als bemerkenswerte Parallelen
zu gleichzeitigen Wandgemälden stellen sich die
Passionsbilder dar.
Mittler. Antiq. Gea. ZOr., Bd. IV. — 0. v. Wyü in der
All*, dtacb. Blojr., Bd. V, p. 647, o. dessen Gesch. d.
Hurtoriogr. i. d. Schwei«, p. 152 f. - Mryer v. JTnmu.u.
An*. Alt.-Kdo. 1870, p. 202. — Ztmp, Bilderchroniken,
p. 70 f. ÄaA«.
Eestericher, Hans, s. Oestereicher, Hans.
Efflnger von Wildegg, Ludwig Budolf von,
Maler und Zeichner. Er wurde am 25. Febr.
1803 in Bern als Sohn des spätem Oberamt-
manns von Konolfingen geboren. Seine Fach-
studien machte er in Mathematik nnd im In-
genieurfach, seine allseitige Bildung erwarb er
sich namentlich auf Beißen in Großbritannien
und in Paris. In Wien erhielt er vielfache
Anregung von dortigen Künstlern und Kunst-
freunden und bildete sich selbst in der Malerei,
besonders im Genrefach, aus, indem er die Ateliers
der Maler Kanftl und Ammerling besuchte. Bei
letzterem wurde er auch mit Boutibonne bekannt.
Ein Aufenthalt in Italien förderte ihn noch
sehr. 1842 nach Hause zurückgekehrt, nahm er
bleibenden Wohnsitz auf Schloß Wildegg und
pflegte fortwährend die Malerei, besonders die
Geschichtsmalerei durch eigene Arbeiten, durch
Verkehr mit Künstlern und Forderung derselben
und durch Bereicherung seiner eigenen Gemälde-
sammlung. E. beteiligte sich an den Kunstaus-
stellungen von 1840—1850 mit eigenen Arbeiten.
Sein Haupt verdienst besteht aber in der Grün-
dung des bern. kant. Kunstvereins 1854, wodurch
ein Mittelpunkt für die künstlerischen Interessen
im Kanton gebildet wurde. Bis zu seinem Tode
am 29. Mai 1872 hatte E. auch die Leitung des
Vereins in segensreichster Weise ausgeübt. Seine
Jahresberichte an den Verein sind im Druck
erschienen (18 Stück, 1854—1869 und 1871). Er
bearbeitete auch das Neujahrsblatt der Zürcher
Künstlergesellschaft für 1845.
Jahreeber. bern. Kstver. 1878, p. 11. — Alpenrosen,
Bern 1872, p. 234—36. — Kit. d. Zofinger KOnatler-
bnchs, p. 21. ff. Türltr.
EgenmBller, Hans, Bildhauer des 15.1(5.
Jahrb., von Schaffhaosen, arbeitete 1514—1516
gemeinsam mit Augustin Hengkel eine Tafel in
den Chor zu Einsiedeln. Er scheint von beiden
der leistungsfähigere gewesen zu sein, da seine
Lohnung fast doppelt so viel betrug als die
seines Mitarbeiters. Die Tafel ist 1577 verbrannt.
Weiteres ist nicht bekannt.
Aua dem Stiftaarchive iu Einaiedeln durch P. Odilo
RinghoU. Vogler.
Egerl (Egri), Budolf von, Goldschmied, von
Zürich, Vater des Glasmalers Karl Aegeri. Er
war eingeschrieben bei der Lux- und Loyen-
bruderschaft um 1500-1520, wird 1511 als
Meister genannt, war 1512 Zwölfer beim Kembel,
1518-1620 des Bat«.
Anz. Alt.-Kde. 1884, p. 17. — Mittig. des tHrn.
Dr. Zeller-Werdm Oller. C. Brun.
Egerl, 8. auch Aegeri, Aegcry.
Eggenachwiler, Urs Pankraz, Bildhauer, Sohn
des Joseph E. von Matzendorf (Kt. Solothurn),
geb. daselbst am 23. Febr. 1756, zeigte schon
frühzeitig Talent zur Bildschnitzerei, mußte
aber, des Broterwerbs wegen, bei Jos. Meister
in Matzendorf das Wagnerhandwerk erlernen.
Die Wanderschaft führte ihn nach Straßburg und
Besancon, wo er in den größeren Wagnerwerk-
stätten die figuralen Schnitzarbeiten (Menschen-
kopfe und Tiere) an den Kutschenbestandteilen
besorgte. Durch hohe Protektion gelangte er
1785 nach Paris. Er bildete sich dort während
der Bevolntionszeit zum vollendeten Bildhauer
aus und hatte Verkehr mit den damaligen be-
rühmtesten Künstlern, so namentlich mit dem
Bildnismaler Jacques-Louis David, der, wie die
Ueberlieferung sagt, häufig dessen Modelle zu
seinen Kompositionen benutzte. Hier schuf E.
sein erstes Werk „Cleobis und Biton", das, 1802
in Paris ausgestellt und von der franz. Akademie
mit dem I. Ehrenpreise bedacht, ihm unter der
Gnadensonne des ersten Konsuls einen langem
Freiplatz in Born verschaffte. Sieben Jahre lebte
er daselbst, mit Thorwaldsen und Canova innige
Freundschaft pflegend. Auf einer Beise durch
die Schweiz kam er hochgeehrt nach Solothurn,
besuchte in einer Kutsche zur allgemeinen Ver-
wunderung der Dorfbewohner seinen alten tahr-
meister in Matzendorf und übergab der Begierung
seine berühmte Gruppe „Cleobis und Biton" zum
Geschenk, wofür diese ihm zu Ehren eine goldene
Schaumünze schlagen ließ. Von Napoleon nach
Paris berufen, arbeitete er fortan im Auftrage
des Kaisers für die verschiedenen Schlösser, so
namentlich für Fontainebleau eine Statue des
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Eggenschwyler
— 410 -
Eggeuschwyler
Amor. Ein ferneres Bildwerk, „Apollo mit der
Eidechse", kam 1820 nach Straßburg. Eben
mit einer Kolossalstatue Napoleons beschäftigt,
trat der Sturz des Kaiserhauses ein, der den
Künstler jäh aus seiner glänzenden Laufbahn
riß. Mittellos, wie er ausgezogen, kehrte er bald
darauf nach Solothurn zurück, jetzt kümmerlich
aus dem Erlöse kleberer Bildhauerarbeiten und
einer Unterstützung des Staatsschreibers Friedr.
v. Roll lebend. Sein Stern sank rapid. Früh-
zeitig gealtert und durch starken Weingenuß
erschlafft, schuf er hier seine letzten Werke, die
alle den Stempel fortschreitender Dekadenz tra-
gen. Seine Arme wurden zu schwach, Hammer
und Meißel zu führen ; er verlegte sich auf die
Bossierkunst. Nichtsdestoweniger hatte er den
Mut, 1819 und 1820 seine Pläne und Risse
zum Löwendenkmal nach Luzern einzureichen,
mußte aber selbstverständlich gegen Thorwaldsen
unterliegen, wurde dann, auf Verwendung des
letztern, bei der Ausarbeitung des Modells
dennoch beigezogen, stürzte leider vom Gerast
und zog sich innere Verletzungen zu, von welchen
er sich nimmer erholen sollte. Er starb am
11. Okt. 1821 im Bürgerspitale zu Solothurn und
wurde auf dem Kirchhofe von St. Nikiaus be-
graben. Ein feierliches Leichengeleite, von
Staatsschreiber Friedrich v. Roll angeordnet,
war die letzt« Ehre, die Solothurn dem armen,
einst so stolzen Künstler erwies. 1815 ward er
Lukasbruder in Solothurn und sein Schild im
Wappenbuche zeigt im blauen Feld eine goldene
französische Lilie.
Von ihm befinden sich in Solothurn, außer der
Gruppe von „Cleobis und Biton" (im steinernen
Saale des Rathauses aufgestellt), die Büsten des
Nikolaus von Flüe, Ulrich Byß, Hans Jakob
vom Staal, Kosciuszko u. a., sowie eine Caritas
(1782) am Portale des alten Waisenhauses, ferner
das Wappen der Stadt mit den Löwen (1818) an
der Ostfacade des Rathauses und seine letzte, je-
doch schwächste Arbeit, „Christus am Kreuze",
in der Pfarrkirche zu Deitingen.
P. Urban WinUtörf», Neuj. Bl. 1868. — JStrokmeier,
Archiv d. Lnkubruderscü. - iVb^«-. K.Lex. - Mli,
K. Lei. II, p. 821. Zrttcr-Colli».
Eggensch wyler, Urs, Bildhauer, geb. am
24. Jan. 1849 in Subingen (Kt. Solothurn), wurde
infolge von Krankheit von seinem dritten Jahre
an ttbelhörig, was ihm in seiner Ausbildung sehr
hinderlich war. Er besuchte die Kantonsschule
Solothurn, wo er den Unterricht im Zeichnen
durch Taverna erhielt. Er hatte Lust, Maler zu
werden, allein man riet ihm, .sich dem weniger
stark vertretenen Fach eines Bildhauers zu
widmen. Er kam daher, neben Richard Kißling,
zu Bildhauer und Zeichenlehrer Pflüger in die
Lehre. Daneben übte er sich im Tierfache nach
der Natur, namentlich wenn Menagerien ihm
Gelegenheit dazu boten. Darauf arbeitet« er bei
Bildhauer und Gipsermeister Spieß in Außersihl
meist Menschen- und Tierköpfe an Bauten. Von
1870—1878 war er ein Jahr in München an der
Akademie bei Prof. Max Widnmann. Hier legte
er sich übermäßige Entbehrungen auf, die ihm
den Typhus zuzogen, infolgedessen er bruBt-
leidend wurde. 1872 arbeitete er im Schlosse
Linderhof bei Oberammergau für König Ludwigll.
von Bayern, wo er durch seine Treffsicherheit
im Schießen, sowie seine außerordentliche Körper-
kraft Aufsehen erregte; er trug z. B. einen über
zwei Zentner schweren Hirsch mehr als fünf
Stunden weit heim. Später modellierte er in
München kleine Löwen aus Terracotta, welche
guten Absatz fanden.
Nach Zürich zurückgekehrt, fertigte er für
die Zunft zum „Kämbel" 1884 aht Tafelaufsatz
ein Kamel an und zu gleichem Zwecke 1886
einen Steinbock für die Gesellschaft der Schildner
zum „Schneggen" und einen Widder für die
Metzgerzunft. In diese Zeit fällt auch die
Ausführung des prachtvollen ruhenden Löwen
in Lebensgröße aus karrarischem Marmor, den
ihm Oberst P. Kirchhofer in St. Gallen bestellte
und dem dortigen Kunstmuseum schenkte. Im
Februar 1886 brach er beim Schlittenfahren
beide Beine, was ihn zu einem langern, durch
die Güte seiner Gönner indessen freundlich ge-
milderten Unterbruch seiner Thätigkeit zwang.
1887/88 führte er den Granitlöwen aus, der das
Schweizer wappen auf der Gedenksäule inSempach
hält.
In den kommenden Jahren verlegte sich E.
nochmals mit aller Energie auf die Oelmalerei,
und es entstanden eine ganze Reihe Tierbilder
in großem Formate: Löwen auf der Lauer,
Löwenfamilien in der Wüste, Bären im Walde,
Eisbären auf treibenden Eisschollen, Elephanten
im Urwald etc., die er alle verkauft«, obschon
die landschaftlichen Scenerien, wenn auch
künstlerisch gut gewählt, stets Mängel in der Lnft-
perspektive zeigten. Bei diesen Arbeiten regte sich
der Wunsch, seine Lieblingstier« einmal in ihrer
Heimat, der afrikanischen Wildnis, studieren zu
können ; er ging aber nicht in Erfüllung. E. sah
schließlich selbst ein, daß ein fast gehörloser
Mensch unmöglich solche Reisen und Abenteuer
mitmachen könne. Um so eifriger suchte er
Fühlung mit Persönlichkeiten, welche mit diesen
Tieren in Verbindung standen, so mit Menagerie-
besitzern, dem Löwenbändiger Seeth, dem Minister
Ilg aus Abessinien, dem Tierhändler Hagenbeck
aus Hamburg etc., um sich so recht mit der
Lebenswebe seiner Iieblinge vertraut zu machen.
1896 war E. in Berlin, wo Hagenbeck bei Anlaß
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Kgger
- 411 -
Kwrt
der dortigen 6ewerbeauast«Uung einen Tier-
park einrichtete, und hier, wie auch später
nochmals in Wien, fand der eigenartige Künstler
lohnende Beschäftigung bei der Anfertigung der
Gletscher für die Polarscenerie der Eisbären,
wobei ihm seine herkulische Körperkraft trefflich
zu statten kam. Nach Zarich zurückgekehrt,
ruhte er nicht, bis er sich in Oberstraß eine
eigene kleine Menagerie eingerichtet hatte, die
er seither dem Publikum gegen geringes Ein-
trittsgeld zeigt. Originell ist die Liebe, die
zwischen ihm und seinen Bestien besteht; er
spielt mit ihnen wie mit seinen Katzen. Daneben
ruhte auch der Meißel nicht 1898 entstanden
seine Löwen auf der Galerie Henneberg, 1899
die Tier Löwen an der Stauffacherbrücke, 1901
der Löwe beim Schalhause Wiedikon und 1902
die Bären für das Parlamentsgebäude in Bern.
Chron. d. Kircbgem. Neumumter, p. 406.
U. Appenwtütr.
Egger, Eduard, Kunstmaler, von Kerns, geb.
am 15. März 1882, besuchte das Gymnasium und
den Zeichenunterricht von Robert Elmiger in
Sarnen. Im Herbst 1900 ging er zu Kunstmaler
Georg Kaiser in Stans und siedelte, als dieser
starb, nach Luxem über. Seit dem Herbst 1901
hat er Florenz, Rom und Venedig besucht und
dort Studien gemacht. KüehUr.
Egger, Jakob, Kupferstecher, von Goßau
(St Gallen), stand zu Beginn der 90er Jahre des
18. Jahrh. als Sattlergeselle zu Düsseldorf und
hatte in der Bildergalerie an alten Stuhlpolstern
zu flicken, wobei er jeden Abend versuchte, mit
Kohle oder Kreide nachzuzeichnen, was ihn
tagsüber von den Gemälden besonders inter-
essierte. Um die Mittel zum Besuche der Aka-
demie zu erhalten, ließ er sich in ein Regiment
anwerben, das jedoch schon nach sechs Monaten
in die Pfalz verlegt wurde. Zum Zwecke des
Loskaufe reiste E. nach Hause und erhielt
endlich, nach Ueberwüidung vieler Hindernisse,
Unterstützung, mit welcher er zu Diog nach
Zürich kam. 1797 in die Kunstakademie in Wien
aufgenommen, schlug er sich mit Not durch ; er
unternahm eine Folge von Köpfen aus Raffaels
„Kindermord" in Kupferstich, welche bei Frauen-
holz in Nürnberg erschien. Ebenda erschien 1803
ein „Zeichenbuch für Damen" nach Zeichnungen
von Füger und Cauzig vereint mit Neidl. Porträt
des Fürsten Karl v. Schwarzenberg nach J. Merz,
mit welchem E. befreundet war, u. a. Sein Por-
trät, von Sulzer in Oel gemalt, befand sich bei
Hrn. Zily in St. Gallen.
Handach r. Notizen von O. L. Hartmann auf d. Stadt-
bibl. St.Otllen. — Füßii, K.-Lox. 0, p. 321. — Nagler,
K.-Lex. IV, p.85. - Mülier-Fritdbtnj imErzfttaler 1808,
Beil. zu Nr. 27. Bahn.
Egger, Sebastian, war 1665 Münzmeister in
St. Gallen.
W. Hartman«, StGall. Kunstgetch., M*C., p. 201.
Egger, Wilhelm, Zeichner, von Staad (Kant
St. Gallen), war als armer Knabe ins Pestalozzi-
sehe Institut in Yverdon aufgenommen worden
und kam da neben dem Zeichnen geometrischer
Figuren von sich aus auf freie Handzeichnungen,
wofür er sich allein nach der Natur an den
Köpfen seiner Mitschüler üben mußte. Später
genoß er den Unterricht F. G. A. Schöners, der
sich einige Zeit in Yverdon aufhielt, um Pesta-
lozzi zu malen. E. widmete sich dem Lehrer-
beruf und kam später nach Italien. Er lieferte
(1808) nur linke Profilporträts in bloßem Umriß
in schwarzer Kreide, lebensgroß, mit sicherer
Hand gezeichnet.
W. Bartwuum, StGall. Konttgesch., Mic, p. 1 19/80.
Eggert, Fridolin, Kunstmaler, Mitglied des
Benediktinerstifts Disentis. Die biographischen
Notizen fehlen gänzlich. Hätte er nicht seinen
Namen mit Angabc der Jahrzahl unter seine Ge-
mälde geschrieben, so wäre er jetzt ganz ver-
schollen. Er scheint als Laienbruder ins Kloster
getreten zu sein, denn 1682, auf dem ersten Ge-
mälde, das von ihm bekannt ist, unterschreibt er
sich als Laienbruder, el)enso 1688 auf einem in
der Pfarrkirche zu Laax (Graub.) befindlichen
Gemälde. 1 692 scheint er, wie aus seinen eigenen
Angaben auf einem Gemälde in der Pfarrkirche
zu Neukirch und in der von ihm bemalten Kirche
Maria zum Lichte ob Truns hervorgeht, Kleriker
gewesen zu sein, während er sich seit 1694 als
Pater unterschreibt.
Um 1701, als Fürstabt Placidus von Einsiedeln
im Chore zwei Presbyterien baute, arbeitete
P. Frid. dort als Vergolder. Die bedeutendste
Leistung E.s finden wir — soweit unsere Kennt-
nisse zur Zeit reichen — in der bis ungefähr
zur Mitte des 19. Jahrh. von Disentiser Kapil-
lären bedienten Wallfahrtskirche Maria zum
Lichte (romanisch: Nossa Dunna della G lisch)
ob Truns, die er ganz bemalt hat. Außer den
Gemälden der vier Altäre des Vorchors hat er
auch dss Kreuzgewölbe des letztem bemalt Der
Struktur des Gewölbes sich anpassend, haben diese
Gemälde die Form von Medaillons und stellen
Scenen aus dem Leben Jesu und Mariä in viel-
fach ganz origineller Auffassung dar. Die „Ver-
lobung Mariä" enthält einige charakteristische
Figuren, wie z. B. die des Hohenpriesters. Das
Hauptgemälde jedoch und zugleich die schönste
Zierde der Kapelle ist das Bild am Chorbogen,
welches den „Triumphzug der Mutter Gottes" dar-
stellt. Maria mit dem göttlichen Kinde sitzt auf
einem Triumphwagen, unter welchem, von den
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Eggert
— 412 -
Eggert
Rädern zermalmt, zwei menschliche Gestalten
liegen; hinter demselben treibt ein Engel mit
flammendem Schwerte zwei gefesselte Männer
vor sich her. Der Triumphwagen wird ton be-
rühmten Benediktinern gezogen, die ihre Insignien
tragen nnd nach ihrem Rang anf einander folgen.
Es sind dies die P&pste Gregor I. der Große
und Ronifaz IV., dann die Kardinäle Paulus
Diakonus, der ein Marienbild in der Hand tragt,
nnd Peter Damian, hierauf folgen die hl. Erz-
bischofe Adalbert und Anselm, der hL Adalgott,
Bischof von Chur, und der hl. Maurus ; den Zug
beschließen die hl. Bernhard und Beda Venera-
biiis, Kirchenlehrer, der eine Fahne tragt, welche
die Adoratio darstellt. Von zahlreichen Engeln
umgeben, thront auf Wolken Gott Vater mit
ehrwürdigen Zogen und grauem Barte, als der
Alte der Tage dargestellt, und schaut mit großer
Spannung anf den unten vorbciziehendenTriumph-
zug. Ein Spruchband, dem Rande des Chor-
bogens entlang sich hinziehend, trägt die In-
schrift: „Triumphns Marianus per Filios Divi
Benedicti Matri Benedictae decantatus"; darunter
die Jahrzahl 1687. Dieses Gemälde ist ohne
Zweifel das schönste und größte, das E gemalt
hat; die zweckmäßige Anordnung, das maßvolle
Kolorit, der edle Gesichtsausdruck der Haupt-
personen, sowie die deutlich hervortretende In-
dividualisierung derselben machen dieses Bild
zu einer bemerkenswerten Leistung.
Das Tonnengewölbe des Schiffs, welches aus
Brettern erstellt ist, wodurch die Gemälde nicht
wenig gelitten haben, ist in sechs Felder abge-
teilt, zur Aufnahme von ebensovielen Bildern,
welche Scenen aus dem Leben Mariens dar-
stellen und 1690 vollendet wurden. Sie ver-
raten sämtlich eine gewisse Selbständigkeit in
der Auffassung und Sorgfalt in der Modellierung
und Ausführung. Die um Mariens Sterbebett
versammelten Apostel sind markige Gestalten,
ebenso zeugt „Mariä Heimsuchung" von einem
ausgezeichneten, selbständig schaffenden Talente.
Das nämliche gilt von der „Krönung Mariä."
Von der üblichen Darstellung abweichend, setzen
die erste und die zweite Person der auf Wolken
thronenden Maria die Krone gemeinsam auf das
Haupt, während Christus mit der andern Hand
einen Palmzweig ihr überreicht. Auf der Süd-
seite des Schiffs sind neben den Fenstern die
Evangelisten, auf der Nordscite die Kirchen-
väter dargestellt : acht ausdrucksvolle Gestalten
mit schönem Faltenwurf. Von E. stammt auch
das unter dem Schallbecher der Kanzel an der
Wand hängende Gemälde, welches die „Dar-
stellung Jesu im Tempel" tiehandelt ; das Gesicht
des hl. Joseph ist charakteristisch, die Auffassung
originell. Durch sein künstlerisches Schaffen hat
P. Frid. E. die Kirche Maria zum Lichte ob
Truns zu einem wahren Kleinod aus der Barock-
zeit gemacht
Gemälde von E.s Hand befinden sich ferner
in der Pfarrkirche zu Neukirch am Fuße des
Mundann, in den Kapellen des hl. Antonius
zu Ruis und der hl. Anna zu Truns, neben dem
Ahorn, wo die Wiege der bündner. Freiheit
gestanden, und in der Pfarrkirche zu Laax,
welch letzteres jetzt an einer Wand hängt, früher
jedoch zweifelsohne den Hochaltar zierte. Es
stellt Maria unter dem Titel „Königin des Rosen-
kranzes" dar. Vor Maria kniet in andächtiger
Haltung der hl. Dominikus, oben, links und rechts
von ihr, sind die Geheimnisse des Rosenkranzes
dargestellt. Es ist ein schönes, gut erhaltenes
Gemälde; das Kolorit ist lebhafter als an den
übrigen Bildern Es. In der Klosterkirche zu
Disentis sind noch zwei Gemälde von E. vor-
handen: „Der Tod der hl. Scholastika" und „Der
Triumph des Erzengels Michael." Diese zwei
Bilder reiben sich würdig den übrigen Schö-
pfungen E.s an, zumal das letztere, aus dem
große Energie und Begeisterung sprechen.
Das Bild auf dem Hochaltare der Pfarrkirche
zu Rabius ist ebenfalls von E. gemalt nnd ver-
dient besondere Beachtung, weil es als erste
(1682) bekannte Arbeit E.s, verglichen mit
seinen letzten, von denen wir Kenntnis haben
(1705), Anhaltspunkte zur Beurteilung des Ent-
wickelnngsgangcs des Künstlers bietet. Auf-
fallend ist die Aehnlichkeit dieses Gemäldes mit
dem berühmten Madonnenbilde in der Kapelle
zn Acletta bei Disentis. Es liegt die Ver-
mutung nahe, daß dieses letztere bei Anfertigung
des Bildes für die Rabiuser Kirche E. als Muster
gedient habe.
Was seinen Bildungs- und Entwickelungsgang
betrifft, so bat er sich ohne Zweifel vorwiegend
an ital. Vorbilder aus der Renaissancezeit gehalten
und es ist vermutlich Andrea delSarto nicht ohne
Einfluß auf sein Kolorit gewesen. Zwischen der
1682 gemalten Madonna in Rabius und derjenigen
in Laax von 1688 ist, speziell bezüglich der
Farbenwirkung, ein großer Unterschied zu be-
merken, indem sie bei dem letztern Gemälde
wie auch bei allen seinen späteren Schöpfungen
viel effektvoller ist Die dekorativen Partien in
E.8 Gemälden lassen da und dort zu wünschen
übrig, dagegen spricht Lebensfrische, Schwung
und Thatkraft aus denselben. Großes Gewicht
schien er zumal auf Kontraste und effektvolle
farbige Partien zu legen, ohne jedoch dadurch
der Modellierung, die oft zart und weich ist,
Eintrag zu thun. E. war ohne Zweifel ein her-
vorragender Künstler von großer Arbeitskraft,
tiefer Auffassung und hohem idealem Schwünge.
Seine Oelgemälde scheinen im allgemeinen sorg-
fältiger ausgeführt zu sein als die übrigen,
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Eggünann
- 413 -
welche er in Tempera auf Holz oder Verputz
malte. Zum Kirchenmaler war er vorzüglich
geeignet, indem er in der dazu erforderlichen
Technik wohl bewandert war und sich der
Architektur gut anzupassen verstand.
P. Piaeid»» Müller.
Egginann , N. N., Zeichner, Dilettant. Er
8 teilte laut Ausstellungskatalog 1804 in Bern als
E, Sohn, Kunstliebhaber, eine von FüßJi gelobte
Zeichnung einer Stempelmaschine aus. Er ist
wohl identisch mit Rudolf K, Notar, von Eris-
wil, in Bern, geb. 1777.
Füßli. K.-Lex. H, p. 82 1 . U. Türler.
Eggli (Egli), Daniel, Glasmaler, gebürtig von
Sursee, verfertigte im Auftrage des Beromünster
Stiftsbauherrn Melchior Entli um 15G5— 1567
zu verschiedenen Malen Wappenscheiben, so u. a.
26 Fenster fflr den Pfarrhof von Neuenkirch.
Diese Qlasfenster waren Wappeuscheiben mit
den Schilden der Stifte von Beromünster, Luzern,
Solothurn, des Klosters Muri, des Ordenshauses
Hitzkirch und einer Reihe anderer Wappen-
hilder; doch liegt an Hand einer andern Stelle
des Baurodels Entlis die Vermutung nahe, daß
E nicht durchweg — und vielleicht gar nicht —
Anteil hat am rein künstlerischen Glasschmucke
dieser und anderer Glasfensterlieferungen auf
Rechnung des Stiftes Beromünster.
Ans. AJt-Kde. 1880, p. 88/84. Fron* Heinemam».
Eggli (Egli), Hans Jakob, Glasmaler, von
Aarau, wurde am 20. Juli 1629 mit seinen Söhnen
um 60 Kronen zum Burger von Bern angenommen.
Die Söhne wandten sich anderen Handwerken
zu. In den Stadtrechnungen findet sich nur zu
1632 die Notiz, daß Jakob Egli, der Glaser,
Geleitsbüchsen gemalt habe.
ff. Utytr, Coli. I, p. 60. — Burgerrodel von Bern im
St A. Bern. — Festachr. d. bera. Kstmua. 1879, p. 89.
ff. Türler.
Eggli, Jakob, Gouachemaler, von Dachsen,
geb. daselbst am 17. Febr. 1812, gest. in Rheinau
am 9. Dez. 1880, war Schüler von Heinr. Uster
und übte seine Kunst (er malte ausschließlich
Landschaften in Gouache, kolorierte auch in
dieser Manier Drucke) erst in Dachsen und im
Schlosse Laufen, später auf Schloß Wyden bei
Andelfingen, dessen Besitz ihn ökonomisch rui-
nierte. Von Wyden aus bereiste er fleißig Süd-
deutachland, wo seine Ansichten von Ortschaften,
Schlössern u. dgl. eine Zeit lang gute Aufnahme
fanden. Unter Proben seiner bescheidenen Kunst
(in Dachsen und Rheinau) befindet sich auch
eine große lithogr. Zeichnung des Rheinfalls, die
„J. Eggli fecit 1857" bezeichnet ist.
Auskunft eines Bruder« u. d. Zivilstandsamte* Dachsen.
Vogler.
Eggli (Egli), Joseph, M Unzmeister, gebürtig von
Hall (Tirol), nach anderer Lesart „von Gall (?) im
Ynthal", stand eine Zeitlang als Münzmeister des
Bischofs von Sitten in Dienst, wurde am 20. Marz
1577 in Luzern „uff verhör sins Mannrechts und
abscheids zum kindersäß angenommen" (Ratsb.
XXXV, p. 274 a), und zwar ohne Einkaufssumme,
gegen die bloße Bürgschaft, daß er nicht fort-
ziehe; am 31. Aug. 1577 wird ihm „vergont", in
Luzern zu münzen, und am 24. Juni 1678 ihm
das Bürgerrecht geschenkt. Aber schon am
3. April 1579 erbittet und erlangt E. beim Rate
die Ermächtigung, anderwärts seine Kunst an-
zubieten, nachdem Luzern und andere Orte der
Eidgenossenschaft ihn nicht vollends zu beschäf-
tigen und zu erhalten vermögen, ihn, der ganz
auf die Ausübung des Münzens angewiesen sei.
„Hußhaltung" nnd „burgrecht" will er aber doch
in Luzern behalten. Am 2. Sept. 1580 spricht
das Katsbuch schon von der „Münzmeisterin"
als der „ Joseff Egglins . . . nach Tod verlassener
wittfrauw" und gestattet ihr, Angster und Haller
weiter zu münzen. Voraussichtlich hat also der
Tod (1579/80) E. gehindert, anderswo in Dienst
zu treten.
Revue suis» de Numism. VIII, p. 172 — 74. — Bull,
de Numism. IX, p. 6. Fnuts Heintmann.
Kcirli» 8. auch Egli, Eglin.
Egbstetter, Wilhelm, Orgelbauer des 15./ 16.
Jahrb., erneuerte und verbesserte 1506 in der
St. Johanns-Kirche zu Schaffhausen die von Jerg
Birkmann (vergl. p. 136) 1473 erbaute Orgel.
Weiteres ist nicht bekannt.
Rüger. Chronik, I, p. 336 (An*. Alt-Kde. 1 889, p. 222).
Vogler.
Egli, David, Bildnis-, Historienmaler und
Zeichner, von Wald (Kt. Zürich), im 19. Jahrb.,
Schüler von Joh. Pfenninger. 1805 stellte er in
Zürich ein Porträt in Kreide und eine getuschte
Kopie von Bitthänsers „Abendmahl" des Leo-
nardo da Vinci aus.
NagUr. K.-Lei. IY, p. 87. — FUAU. K.-Lex. II, p. 321.
C. Brun.
Egll-Schätti, Johannes, Lithograph, von Herrli-
berg, geb. am 30. Mai 1828 in Zürich, gest da-
selbst am 26. März 1870. Er studierte mehrere
Jahre an der Akademie in München, gründete
dann in seiner Vaterstadt eine lithogr. Anstalt
und widmete sich meist merkantilen Arbeiten.
Daneben zeichnete und lithographierte er u.a. ein
Album mit Ansichten von Zürich, ein Liederbuch
für den Schweiz. Wehnnann, und gab 1860, nach
dem Materiale des 1903 gest. W. Tobler-Meyer,
das „Wappenbuch der Stadt Zürich" heraus, das
wegen seiner schönen Zeichnung und Ausführung
in Farbendruck mit Gold und Silber heute sehr
gesucht ist 1665 folgte in ähnlicher Ausstattung
das „Wappenbuch des ausgestorbenen Adels von
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- 414 —
Ehrenstetter
Stadt and Landschaft Zürich" and 1869 die zweite
Auflage des Wappenbuchs der Stadt Zürich,
aber ohne Oold- und Silheraufdruck. In der
Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft befindet
sich ein Album-Titelblatt mit acht Portrats der
Gründer der Gesellschaft, das von E. entworfen
und lithographiert ist; in der Zürcher Gewerbc-
ausstellnng von 1868 stellte er zwei Tableaux
mit Affichen und lithogr. Arbeiten aus.
H. Appen** Her.
Egli, s. auch Eggli, Eglin.
Eglin, Bernard, Vater, lithogr. Zeichner, Bruder
des Karl Martin E. und des Anton L\ geb. am
15. Aug. 1798, gest, am 5. Sept. 1875. Begründer
der frühsten Luzerner Lithographie. Er erwarb
seine Kenntnis des Steindrucks in der Litho-
graphie Engelmann (Mülhausen), trennte sich
1826 von der Verbindung „Gebrüder Eglin" und
eröffnete am 12. Okt. gl. J. unter seinem Namen
eine eigene lithogr. Anstalt. Darin erschien eine
Fülle lithogr. Ansichten; solche wurden auch
für die Firma H. Füßli in Zürich geliefert. Von
dem Vielen seien hier genannt: „Die Hunde
vom St Bernhard-Hospicium" (Bern, Eglin lith.,
Pedraglio del., Zürich bei H. Füßli) ; „Der Ver-
weis" (ein franz. Schulbruder [Abbtf] verweist
einen Schulknaben; gez. von B. Eglin, nach
Aubry lithogr. von G. Engelmann). Im übrigen
erschienen seine lithogr. Arbeiten zumeist nicht
in persönlicher Unterzeichnung im Verlage seiner
lithogr. Anstalt. E. verstand auch Wachs-Por-
trätmasken (Fritschimaske) anzufertigen.
Luz. Intelligenzbl. 1 826, p. 867. Frau* Heintmotn.
Eglin (Egli), Karl Martin, Kupferstecher, geb.
am 16. Juni 1787 in Luzern. Mitteilhaber der
Lithographie und Kunsthandlung Gebr. Eglin.
Um 1816 beth&tigte sich E. — zufolge einer
Angabe in Naglcrs K.-Lex. — als Früchte-,
Blumen- und Porträtmaler in München; er soll
in Oel und Aquarell gemalt haben. 1832 zog E.
den v. Wyl'schen Totentanz in Luzern wieder
zu Ehren, indem er dessen ReBtauration besorgte
und in seinem Verlage diese Totentanzbilder in
lithogr. Reproduktion erscheinen ließ.
E. machte sich auch um die bildliche Erhaltung
der IIolbein-Fresken durch die Kopie der 1824
abgebrochenen Facadenmalereien am Dullicker-
Haus in Luzern verdient. Von lithogr. Zeich-
nungen sind erwähnenswert: Die Illustration der
„Abschilderung und Abschrift aller der Figuren,
Wappen und Gemälde... in der Schlacht-Cappellc
bei Sempach" (Luzern 1826) ; ferner : „Der Vier-
waldstätter See mit seinen Klassischen Ufern"
(Luzern 1837), sowie viele Porträts, Ansichten,
Heiligen- und Trachtenbilder. Er versuchte sich
auch mit einigem Glück im Kupferstiche, wovon
die vollständigste Sammlung der Bürgerbibliothek
Luzern einverleibt ist. Deren bedeutendere
Stücke sind: „Schutzengel"; „Fromme Mutter-
sorge"; „Sanctus Bernhardus"; „Religiöse Sere-
nade in der Gegend von Neapel"; „Der Tod des
hl. Josephs" (Groß Folioblatt), gewidmet dem
„hohen Rat und dem Stadtrat" von Luzern (aus-
gestellt in Luzern 1869; Kat d. Auast, Nr. 13, 14).
E. monogrammierte mit C.M.E. (Carl Martin E.).
Er starb in Luzern am 14.(18.?) Okt 1850.
Anz. AJt.-Kde. 1884, p.97. — O*ttriog, Kat. berühmt.
Luzerner, Nachtr. I (Msc. der Boigerbibl. Luzern). —
Nagler, K.-Lex. 17, p. 87. Frans Heintma*«.
Eglin, s. auch Eggli, Egli.
Egrl, Rud. v , s. Egeri, Rud. v.
Ehrbar-Reichle, Johannes, Zeichner, von Ur-
nasch, geb. am 16. Juni 1863 in Herisau, machte
hier die Lehrzeit als Stickereizeichner, beschäf-
tigte sich dann während fünf Jahren an der
Riviera, meist in Nizza und Cannes, und nach-
her 3'/» Jahre im Hause Zuberbuhlcr in Zurzach.
1897 ließ er sich in Zürich nieder und bethätigte
sich weiter in seinem Fache. Daneben inter-
essierte er sich für die vaterländische Geschichte
und speziell für die eidg. Urkunden und Bundes-
briefe, deren er 1902 dreizehn in Originalgröße
in Lichtdruck herausgab. u. AppnuelUr.
Ehrenberg, Karl Ferdinand von, Architekt,
geb. am 25. Juli 1806 zu Halle, widmete sieb
mit großem Fleiß und Verständnis dem Studium
des Bauwesens und ließ sich schon 1830 in
Zürich als Architekt nieder. Er baute hier
mehrere Privathäuser, habilitierte sich an der
Universität als Privatdozent und wurde dann
Prof. der Architektur. 1836 lieferte er die Pläne
für das Regierungsgebäude in Glarus, welches
später der großen Brandkatastrophe zum Opfer
fiel, und erbaute den bischöfl. Palast in Sitten.
Im gleichen Jahre wurde ihm von Riesbach-
Zürich das Bürgerrecht verliehen, wohl in
Anbetracht der großen Verdienste, welche er
sich um die Geschichte der Baukunst seiner Zeit
erworben hat. Er betrieb auch die Stiftung eines
Schweiz. Architektenvereins, arbeitete an einem
Baulexikon und gründete die „Monatshefte für
das Bauwesen", deren Redaktion er noch auf
seinem langen und schmerzlichen Krankenlager
bis an seinen Tod, der im Juni 1841 erfolgte,
besorgte.
In den zürch. Lokalausstellungen 1832 und
1835 stellte er, außer einer Anzahl von Archi-
tekturbildern und Plänen, auch ein in Sepia
gemaltes Familienbild aus.
Füßli, Zarich u. die wichtigsten St&dte am Rhein,
I, p. 88. U. AppenaeUer.
Ehrenstetter, Maler, von Ulm, soll in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrb. neben Chr. Wen-
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Ehrenzeller
- 415 -
zinger die Münsterkirche in St. Gallen mit
Malereien ausgestattet haben.
W. Hormann, St. gftlL Kunstgesch., p. 826. Hahn.
Ehrenzeller, Daniel, Maler, geb. 1766 in
St. Gallen, lernte bei Dan. Hartmann in St. Gallen,
hernach bei Freudweiler in Zürich, in Frankfurt
und Düsseldorf. Zurückgekehrt, fand er zu wenig
Beschäftigung und nahm schließlich eine Sekretär-
stelle bei der Regierung an. Er starb 1836.
Handscbr. Notiz Ton WViA. Hartpumn auf d. Stedtbibl.
St Gallen. Hain.
Ehrenzeller, Daniel, Maler und Radierer, Sohn
von Ulrich E. und Laisa Ilabert, geb. am 18. Dez.
1788 in St. Gallen, gest. daselbst am 28. Nov.
1849. Er verheiratete sich am 13. Okt. 1812
mit Elisabeth Laderer (1785—1659), lernte an-
fänglich Zeichnen bei Küster in Wintertbur und
hernach auf der Zeichenschule in Lyon. Heim-
gekehrt, wurde er 1815 Lehrer der Rechenschule
am Gymnasium, 1817 Zeichenlehrer an der
Mädchenschule und Mitglied des wissenscbaftl.
Vereins, war 1827 Mitbegründer des Kunst Vereins
in St Gallen, nachdem er 1826 sich neuerdings
auf das Radieren und das Landschaftsfach ge-
worfen hatte. 1828 Archivar des Kunstvereins,
leitete er bis 1829 eine Privatelementarschule
und wurde endlich 1833 Mefimer zu St. Laurenzen,
als welcher er starb. Vorübergehend schloß er
sich anfangs der 30er Jahre der lithogr. Unter-
nehmung von Gsell in Dornbirn (Vorarlberg) an,
die jedoch bald einging. Aquarelle, Zeichnungen
und Skizzenbücher in der Sammlung des Kunst-
vereins St. Gallen.
W. Hartmann, handschr. Notiz auf d. Stadtb. St Gallen.
— Mittig. von Ratsschr. Sekieanutnbark in St Gallen.
Ehrhanl, s. Erhard, Erhardt.
Ehrhardt, s. Erhard, Erhardt.
Ehrllbach, Heinrich von, Goldschmied, von
Zürich. Laut Spitalurkunde Nr. 173 war er 1319
verstorben, in welchem Jahre Mechtild ab] seine
Witwe genannt wird.
Mittig. des t Hrn. Dr. ZeUer-Werdmftller. C. Brun.
Elcher, A., war in seiner Jugend einer jener
wandernden Künstler, die von einem Bauernhofe
zum andern zogen und als Entgelt für die Por-
trate der Besitzer einige Monate freie Kost und
Logis erhielten. Hin und wieder war er auch
so glücklich, die Bestellung eines Kirchenbildes
zu erhalten, das ihm dann bar bezahlt wurde.
Alle seine Bilder sind in Oel gemalt. Zwischen
1840 und 1850 begann er, sich der Strohindustrie
zuzuwenden, indem er zuerst Muster für Stroh-
geflechte verfertigte, dann diese selbst ausführte.
Er erwarb sich mit diesem Handel ein kleines
Vermögen, verlor es dann aber wieder und ist
jetzt, mehr als 90jährig, Zeichen- und Schreib-
lehrer an der Bezirksschule Muri. In einer
Vitrine der Kostümabteilung des Schweiz. Landes-
museums befinden sich Stroharbeiten von ihm.
Mittig', des Hrn. Dir. Dr. Lehmann in Zarich.
E. Rtmkari.
Eichholzer, Bernhard, Maler, von Bremgarten
gebürtig, ließ sich 1603 gemeinsam mit dem Basler
Maler Hans Bock, dem jüngern, der 1604 bei
den Kapuzinern in Solothurn zur kath. Religion
übertrat, in die Lukasbruderschaft Solothurn
aufnehmen, scheint aber bald wieder außer
Landes gezogen zu sein. Erst um Johannes des
Täufers Tag 1620 treffen wir ihn wieder in Solo-
thurn au, als er .zum Bürger aufgenommen wurde.
Zeitgenossen von ihm berichten, er hätte in der
Malerei einige Berühmtheit erlangt. Welcher Art
jedoch diese Kunst war, wird vorläufig nirgends
gemeldet, und Arbeiten von seiner Hand fehlen
gänzlich. Ja nicht einmal sein Schild und Spruch
ist im Wappenbuche der LukaMbruderschaft er-
halten geblieben. Er starb in Solothurn am
5. Okt 1635 und wurde in Kestenholz (Kt. Solo-
thurn), wo er Verwandte besaß, begraben.
WallUr. — Lukasprot., Bargarb., Storbereg. Soloth. —
Amiet, N.-Bl. Soloth. 1869, p. IG. — Für Hans Bock :
Sti/teprot St Urs, 1605, p. 389. ZcUtr-Collm.
Eichler, Mathieu- Gottfried, dessinateur et
gravenr, ni k Erlangen en 1748, appartenait ä
une v er i table dynastie de peintres, originaire de
Meissen. 11 apprit le dessin avec son pere, Jean-
Gottfried K, et la gravure chez G. Rugendas,
J.-G.Tbelot et JEg. Vcrhaclst ; il frequenta aussi
l'Academie de Mannheim. H. de Mechel l'appela
ä Bäle vers 1773 et il prit part alors ä la
gravure de la galerie de Dusseldorf. E. alla
ensuitc ä Berne on il travailla pour les libraires
et s'oecupa aussi des planches gravees par Dunker.
II s'cssaya ä l'eau-forte et Ton trouve quelques
planches de lui dans le „Memoire abrege... de
quelques antiquitls de la Suisse" de Ritter (Berne
1788). Plus tard, E. se rendit ä Herisau; il y
travailla pour J. Walser aux vues de Russie que
celui-ci eVUtait, et qui, colortees ensuite, eurent
un si vif succes. Enfin il retourna ä Berne, puis
ä Augsbourg, oü il travaillait encore, au dire
de Nagler, en 1818. Cet auteur donne un cata-
logue resume" de l'ceuvre de E., qui est fort
interessant et oü Von remarque, entre autres, le
Portrait de Salomon Gessner, d'apres A. Graff
(eau-forte de Dunker), „La petite famille suisse"
et „Premier cabier des differens habillemens de
la Ville de Berne" (6 pl.), d'apres Freudenberger,
un plan de Berne, d'apres Sinner.
Sagler. K.-Lei. IV, p. 94. — W. Hart mann. St GaJL
Kunstgo&ch., mgc, p. 340. A.-J. M.
Eigen, Gundus, Goldschmied, von Basel, im
16. Jahrh. in Zürich. Er wird im Verzeichnisse
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Eigen
- 41C —
Kollendorf
der Lux- und Loyen-Broderschaft daselbst 1500
bis 1620 genannt
Am. Alt.-Kde. 1884, p. 18. G. Brw*.
Eigen,Michel,GoldschmiedgeselIe,iml6.Jahrh.
in Zürich. Sein Name steht auf dem Verzeich-
nisse der Lux- und Loyen-Brudcrsrhaft zu Zürich
(1500-1520).
An«. Alt.-Kde. 1884, p. 17. C. Bmn.
Eibolzer, s. Einhoher.
Einholzer (Eiholzer), Johann Rudolf, Gold-
schmied, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh.
in Luzern thätig; 1660 Mitglied der Lukas-
bruderschaft daselbst.
Lakasbrodench. Lut., p. 6. Frau* Hevurmann.
Elnslnger, a. Ensingen
EUen ring) s. Isenring.
Ekkehart I., Mönch und Dekan von St. Gallen,
gest. am 14. Juni 973, Verfasser der „Casus saneti
Galli" und des Walthariliedes etc., war auch
Erbauer der Kirche St. Johann Baptista zu
St. Gallen.
Anz.Alt.-Kde. 1886, p. 867. — A.D.B. Y, p.790.
Hak».
Ekkehart IL, Mönch, in St. Gallen, Maler,
Neffe E.s des I., des Dekans, seit 973 Lehrer
der Herzogin Hedwig von Schwaben auf Hohent-
wiel, später am kaiserl. Hofe, gest als „palatinus"
oder Höfling und Propst in Mainz am 23. April
990 und dort in der St. Albankapelle bestattet.
E. II. war unter Abt Ymmo von St. Gallen einer
der „subtiles artefiecs" und soll unter anderm
den Triumphbogen in der Klosterkirche von
St. Gallen mit Wandmalereien geschmückt haben,
welche wahrscheinlich Darstellungen aus dem
Leben des hl. Gallus enthielten.
Baku, Bild. Künste d. Schwei«, p. 147. — All*. D.
Biogr.V, p.791. — Anx.Alt. Kde. 1886, p.868. Hak*.
Elgger, Franz von, Maler und Zeichner, geb.
am 1. Aug. 1794 (1795?) in der damals vorder-
östreich ischen Stadt Rheinfelden, nachmals Bürger
von Gisikon (Kt Luzern). R wandte sich schon
früh dem militärischen Berufe zu, machte als
Fahnenjunker des grofih. Leibgardebataillons die
Feldzüge von 1814 und 1815 mit, trug in seinem
17. Altersjahre die Fahne beim Gefechte vor
Paris und erhielt hierauf die Beförderung zum
Offizier. 1817 trat er in das franz. Schweizer-
regiment von Salis über, machte die Juli-Revo-
lution 1830 in Paris mit und wurde 1831 Haupt-
mann im Schweiz. Generalstab, 1837 Oberste
lieuteuant 1845 finden wir E. als Chef der
luzern. und urschweiz. Truppen gegen die Frei-
scharen, 1847 im Sonderbundskriegß als Chef
des Generalstabs. Die Niederlage der Sonder-
bundstruppen zwang E. zur Flucht auf italien.
Gebiet, wo er das Kommando des neugebildeten
päpst]. Artillerieregiments, spater das Kom-
mando über die päpstl. Truppen der Provinz
Ancona und 1858 den Titel eines Generals erhielt.
Nach zehnjähriger Abwesenheit kehrte E. aus
Italien nach Luzern zurück, wo er am 4. Nov.
1858 starb.
In den Stunden der Muße lebte E. der
Malerei und Zeicheukunst; immerhin sind uns
hievon nur spärliche Proben Uberkommen; so
ein Porträt Dr. Suidtcrs ; das Porträt „S. Hirzel,
Inspecteur gen. de l'artillerie de la Conföderation
suisse" (Lithogr. Eglin); „Ein Reiter" (Porträt),
ausgestellt an der Luzerner Kunstausstellung
1869 (Kat. Nr. 15). In der Lithographie Freyen-
hof erschien ein von E. entworfener figuren-
reicher „ Immerwährender Kalender — Almanach
perptftucl." Ferner sind zu nennen : Ein Porträt
(zu Pferd), ausgestellt 1842 ; „Militärisches Genre-
bild" (Oelgemälde), ausgestellt 1844.
Kat. der KunstauMt in Lnzern, 1 869, p. 9. — Alls;.
Schw. Mi.it.Ztg. 1858, Nr. 100 (Nekrolog).
Fram Htintmann.
Ella di Bartolomeo da Ponte, s. Ponte, Elia
di Bartolomeo da.
«EHgot« („Pater Eloy got"), „Pater Eloy"
(Eligius), angeblich der Name eines in der Ciater-
cienserabtei St. Urban (Kt. Luzern) künstlerisch
thätigen Mönchs und Hafners, dem die schönsten
Produkte ihrer Terracottenfabrikation beigelegt
wurden (Hammann in „Memoire« de l'Institut
nat. genev.", XIII, und im Kat. der Jnbil.-Ausst.
der Kst.-Ges. Luzern, 1889, p. 10). Kritischere
Forschungen haben jedoch diese Annahme als
Mystifikation zurückgewiesen und den aus einer
Terracottenin8chrift entliehenen Namen „Eligot"
oder „Eloy" philologisch als dreifache Anrede
Gottes nachgewiesen.
An«. Alt.-Kde. 1884, p. 246, Anm. 6.
Eilsens (Heliseus), „der Maler", in Bern, wird
in den Berner Stadtrechnungen von 1512—1627
als Verfertiger von kleinen Malerarbeiten ge-
nannt. 1517 und 1523 ist er genauer nach seinem
Wohnhause „vor den Barfüfien", am obersten
Teile der heutigen Keßlergasse bezeichnet Aus
den Zunftrechnungen zum Distelzwang geht her-
vor, daß er der Vater des Glasmalers Mathys
Walther war (s. d.).
Berner Tatchonb. 1878, p. 180/81. H. TMrUr.
Ellebrans, Joachim, des Flandres, „ Joachimus
Ellebrans, ex regione Flandrie", iwintre, recu
bourgeois de Geneve le 19 janv. 1526 pour huit
florins.
CovtlU, Lir. des Boing., p. 206. Ck. Entmann.
Ellendorf, Hans, Maler, von Zofingen, wird 1488
mit Familie Bürger zu Füßen. Eine Familie
dieses Namens ist in Zofingen sonst nicht bekannt
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Ellenrirtder
- 417 -
Emerv
Anx. AhVKde. 1887, p. 488. — Schauenbtrg-Ott. Die
Stimm regtster d. bCrgerl. Goschlerhter d. Stadt Zonngen
(1884), p. 492, wo Ar du 13. u. 14. Jahrh. eis rep-
mentfifUhipes Geschlecht EllenberK (Cwnannt wird.
Waltktr Mtrt.
Ellenrieder, Marie, geb. am 20. Marz 1791
in Konstanz, gest. am 5. Juni 1863 daselbst,
Malerin von bedeutendem Talent und tiefer Em-
pfindung, fast ausschließlich auf dem Gebiete
der religiösen Malerei und des Porträts thatig.
Da die Künstlerin nie dauernd in der Schweiz
gewohnt hat und in diesem Lexikon nur Erwäh-
nung findet, weil sie 1816—1822 Afters in Zürich
Porträts gemalt hat, darf betreffend die Lebens-
daten und künstlerische Würdigung auf nach-
stehende Quellen verwiesen werden. Mehrere
Baude Studien und Skizzen aus ihrem Nachlasse
befinden sich in der Sammlung der Zürcher
Knnstgesellschaft.
NagUr. K.-Lex. IV, p. 106. — Dm.. Monogr. IV,
p. 479. — H. Uhd*. Louise Seidler, Berlin 1874. —
Kreons, üb. bild. Kunst, 1863 (eingehender Nekrolog; von
F. PteJu. abgekürzt auch in der A%. D. Biogr.). — Sntn.
Yen. d. Kit werke, 1 90 1 , p. 1 8. F. 0. PeMoloan.
Ello, Goldschmied. „Undiho et Ello ficerunt"
lautet der Schluß der Inschrift auf einem dem
hl.Mauricius geweihten Reliquiar im Stiftsschatze
von St. Maurice. Das aarkophagahnliche Kast-
chen ist in gleicher Technik geschmückt wie die
Bruchstücke der sog. Rüstung Odoakers in der
Biblioteca Ciassense in Ravenna, mit einem Netze
von mannigfaltig geformten Zellen, welche mit
granatroten, blauen und grünen Glasflüssen aus-
gefüllt sind und durch Perlreihen in größere
Abteilungen geschieden werden. Diese mero-
wingische Arbeit dürfte etwa im 7. Jahrh. ver-
fertigt worden sein.
Ambtrt, Le Tresor de l'Abbaje de St-Maurice, 1872,
pl. KIT tu p. 142. — E. Egli. Die christl. Inschriften d.
Schweiz vom 4.— 9. Jahrh. (Mittlen. Antiq.Ges. Zürich,
Bd. XXTV, Heft 1, p. 14). — Röhn, Bild. Kst, p. 78.
RaXn.
Elmiger, Robert, Aquarellist und Architektur-
zeichner, geb. am 10. Dez. 1868 in Ermensee
(Kt. Luzern). Er besuchte die Kunstgewerbe-
schule von Luzern (1884—1888), war von 1888 bis
1892 im Architekturbureau Catani in Luzern als
Zeichner thatig und kam 1892 als Zeichenlehrer au
die Kantonsschule und technische Zeichenschule
nach Samen, wo er gleichzeitig der praktischen
Ausübung des Baufachs oblag (Villa Landen-
berg in Sarnen, Villenbauten am Vierwaldstatter-
see, Neubau der Kapuzinerkirche und des Klosters
Sarnen). Seit 1900 wirkt E. als Lehrer des
Zeichenfachs an der Luzerner Real- und Kunst-
gewerbeschule. Wiederholte Beschickung der
Schweiz. Turnusausstellungen mit günstig auf-
genommenen Aquarellen, u. a. „Inneres des Mai-
Bchwoli. Kümller-Lexikon.
länder Doms", „Verlassenes Haus", „Inneres der
Jesuitenkirche Luzern."
Nationalst*, v. 21. Sept. 1901. — Luz.TagbL 1898,
Nr. 1. — Offlz. Festet*. Eid*. Scbütsenfett 1901 (p. 189 :
Beprod. des Aquarells .In der Sakristei der Jesuiten -
kirche"; p. 218 „Portal des Stadthauses").
Emanoel, N., s. Manuel, Niki.
Emar, Louis, „natif de Nanthille- en Cham-
pagne", macon soit architecte, recu habitant de
Geneve en oct 1666.
France protert, 2* 4d., VI, col. 10. A.-J. M.
Emery, Betsy (Eugenie), fiUe de Charles
Veillon, colonel, d'Aigle oü eile est nee en 1838.
Eleve du peintre Bocion. Vouee ä l'enseignement,
eile est maltresse de dessin a l'Ecole supe>ieure
communale des jeunes Alles de Lausanne depnis
1878. M"" E. a fait un dessin lithographique
du plan de Lausanne par Buttet, en 1669.
JA. MitväU.
Emery, Daniel, ne" a Geneve le 4 dec. 1726,
mort le 10 janv. 1792, fut recu maitre orftvre
le 14 mars 1750, ayant fait pour chef-d'eeuvre
une paire de boucles d'oreilles et pendeloques
entourees d'eclatantes. A. ttouy.
Emery, Francoia, mort apres 1664, Itait maitre
orfevre ä Geneve en 1645. A. Choif.
Emery, Martin, n£ a Colovrez, pres Geneve
(alors dans le pays de Gex), vers 1680, mort a
Geneve le 28 janv. 1645, fondeur de bronze,
Stabil a Geneve vers 1602, fut recu bourgeois
le 12 avril 1634, avec ses fils, „en ref&isant a
s?a despends les cloches du boulevard du Pin
et du Seujet qui sont rompues." D. ne reste que
peu de ebose des objets, sans doute tres nom-
brenx, fondus par R ou son filleul, qui portait
le merne prenom et Continus son industrie;
mais ce que nous connaissons pennet de nous
faire une tres haute idee de leur talent C'est
d'abord, pour Martin I, une cloche a l'eglise de
Chancy, datee de 1636, qui a 0,70 m de diam.
et porte l'inscription : „si navs pro hobis qvis
contra hos"; puis surtout, pour Martin II, une ad*
mirable piece d'artillerie qui n'est malheureuse-
ment plus en Suisse, mais a Vienne, a l'Arsenal
imperial, oü eile est restee, on ne sait par quelle
fortune, loreque les canons genevois qui avaient
416 emmenes par les Antrichiens en 1814 furent
rendus a Geneve. Cette piece, longne de 3,50 m,
est ornee d'un süperbe cartouche aux armes de
Geneve avec le millesime 1680; les anses sont
des dauphins, et pres du bonton de culasse on lit,
en car acte res cursifs graves : „N° 2 fecit Martin
Emery. " On voit par lä que le meme fondeur
avait fabrique' d'autres pieces et qu'il fut le
fournisseur de l'Arsenal genevois dans la seconde
moiü6 du 17*siecle. Un fils et an autre des-
27
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Kramenepgcr
- 418
Kngetin
cendant du prctnier Murtin furent mattres de la
Monuaie de Geneve. Quaut ä Martin II, ne" ä
Geneve le 18oct. 1643, il y mourut de vieillesse,
a Pböpital, le 18 oct. 1723.
S»r<Ui. Dict de« familles genev., mnc. ~ CotxlU, lir.
des Bour*., p. 3B3. — Ronseiyn. de M. A. ChoUy. —
Sur la piere connerrfo & Yienno, voy. Erbm, Kat. des
K. u. K. Heeresmuseum*, Wien 1899, p.891, et Mittlgu.
der K. u. K. Central-Commiuion, nouv. »drie, X, 1884,
p. 33, ou»rage» oii Emery est appele Emer. A.-J. M.
Emmen egger, Hans, Landschaftsmaler, Tier-
maler und Radierer, in Emmenbrücke bei Luzern,
geb. am 19. Aug. 1866 in Küßnacb (Kt. Schwyz).
Von Okt. 1883 bis Okt 1884 besuchte er die
Kunatgewerbeschule in Luzern, von Okt. 1884 bis
April 1885 die Academie Julian in Paris sowie
die Meisterateliers von Gust. Boulanger und Jules
Lefebvre. Hierauf arbeitete er von April bis
Aug. 1885 als Schaler Läon Gerdines im Antiken-
saale der Ecole des Bcaux-Arts. Sodann begab
er sich nach München, wo er von Okt. 1885 bis
März 1886 unter Karl Baupp in der II. Klasse
der Akademischen Vorschule sich fortbildete. Im
Winter 1887—1890 vorlebte E, jeweilen einige
Monate, um weiteren Studien an der Academie
Julian obzuliegen, in Paris, wo zu seinen bisheri-
gen Lehrern nun Benjamin Constant und Luden
Doncct Bich gesellten. Von Ende Dez. 1890 bis
März 1891 machte E. eine Studienreise nach
Algier. Dann kehrte er wiederum bis Mai nach
Paris zurück. Von Dez. 1895 bis Marz 1896
begab er sich neuerdings nach München, um die
Anfangsgründe im Radieren sich anzueignen.
Von 1896 bis 1897 im Maleratelier Bernhard
Buttersacks. E. beteiligte sich an den Schweiz.
Kunstausstellungen.
Werke: Ein weibl. Studienkopf (1892) im Be-
sitze des Schweiz. Bundesrats ; „Herbst" (1897)
im Museum zu Luzern; „Colline"; „Matinee de
juin" an der Pariser Weltausstellung (1900) etc.
Curric. TiUe. — MartenUig, Jahrb. d. bild. Hat., 1902,
III, p. 85. — Cat Expos, univ. 1900, II, p. 565.
V. ßnm.
Emmerich, Marti (Martin), der Stückgießer,
erhielt vom Rat in Solothurn 1692 den Auftrag,
sechs „Bomben" zu gießen, und 1694 einen
solchen für neun „yserne MOrsel." Diese letz-
teren kosteten zusammen 275 Pfd. 10 Scb. 8 H.
Dem Namen nach scheint E. in Deutschland
thätig gewesen zu sein.
Seckelmeiiterrechn. ZttWr-CMin.
Emsinger, s. Ensingen.
Enderlin, s. Supplement.
Ender», Johann, s. Andres, Johann.
Endinger, s. Ensingen
Engel, Fritz, Bildhauer, geb. um 1879 in
Eisenach, hielt sich in seinen Wanderjahren
kurze Zeit in Zürich auf und modellierte 1899
nach Photographien die Büsten von Gottfr. Keller
und C. F. Meyer. Er hatte keinen Erfolg, verzog
sich bald wieder und soll sich gegenwärtig neuer-
dings in Sachsen aufhalten. Die Zürcher Stadt-
bibliothek besitzt Abgüsse der beiden Büsten.
//. AppentMtr.
Engel, dit Ange, Jean -Pierre, n6 ä Geneve
le 13 juillet 1766, fut re$u mattre orfevre le
4 mars 1790, ayant fait pour chef-d'ceuvre deux
entourages ä perles sur unc boite de montre
avec guirlande et une rose montre en diamant
tres bien sur la cuvette. A. <.%n*y.
Engelberg, Meister Burkhard, von Hornberg,
Werkmeister in Augsburg, wurde im Jan. 1507
vom Rate der Stadt Bern als Experte für die
Weiterführung des Münsterturmbaus berufen.
Nach seinem Plane wurde wahrscheinlich der
obere Teil des zweiten Turmgeschosses ausgeführt,
zu welchem Zwecke E. offenbar eine hölzerne
„Visicrung" lieferte. Man hat vermutet, der
Steinhauer von Augsburg, der in der ersten
Hälfte 1507 in Freiburg am Rathausbau thätig
war, sei eben dieser Meister gewesen.
Hämhi* u. MülUr. Münster in Bern, p. 31, 81, 96. —
-SWi. MOnsterbucb, p. 58, 272 78. — Anx. Alt. KJo.
1888, p. 470. H. TnrUr.
Engelhard, Job. ./Info« Friedrich, Zeichner
und Maler, Dilettant, geb. am 13. Mai 1821 in
Murten und gest. daselbst am 3. März 1870. Er
illustrierte das Buch seines Vaters, Dr. J. F. L.
Engelbards, über den Bezirk Murten, Bern 1840,
zeichnete u. a. auch den alten Zeitglockenturm
in Biel und malte Porträts seiner Verwandten.
1857,58 Staatsrat von Freiburg, 1861-1863
Nationalrat; Fürsprech und Notar in Murten.
//. TUrlrr.
Engelhard, Diethelm, Kunstdrechsler, von
Zürich, im 18. Jahrb. Er lernte um 1760 bei
Wirz, hatte außerordentliche Anlagen, starb
aber jung.
Fiißli. K.-Lex. II, p. 828. /'. O. Ff.ial.nti.
Engelhard, Rudolf, Glockengießer, in Zürich,
war 1455 Ratsherr und Zunftmeister. Er goß
mit Hans Gloggner in Zürich 1433 für die
St. Peterskirche in Zürich eine und o. D. für
Zurzach eine Glocke.
SÜMvhtUr. Glockeob., M»C. M»rit SuUrmcittrr.
Engelhard von Köln, s. Köln, Engelh. von.
Engelhart, Christoph, von Dießenhofen, im
16. Jahrh. Goldschmied in Zürich. Sein Name
figuriert im Verzeichnisse der Lux- und Ix>yen-
Brudersrhaft Zürich (1500-1520).
Anx. Alt-Kde. 1884, p. 17. f. Brun.
K n gelin, s. Angelin.
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Engels
410 -
Engels, Charles, architecte, d'origine scandi-
nave, ni a Geneve le 14 mar» 1878, fit ses Stüdes
aux Ecoles d'art de cette rille. II a construit
en 1901, pour M. Charles Boissonnas, la maison
gothique dite de la „Cigogne", ä la Place Longe-
malle, ä Geneve, dont la facade porte une deco-
ration peinte par M. A. Bastard, auteur de celle
de la maison voisine. Cet immeuble a obtenu
le l*rprix des maisons de seconde importance,
au concours de fa^ades institue* par la Commis-
sion de l'Art public, en 1902. E. a ele" appell
par le Conseil d'Etat, en raai 1902, aux fonetions
d'architecte cantonal. /'. I>i//«n.
Engelachelln, s. Angelin.
Engist, Stephan, Schreiner, geb. am 31. Dez.
1702 zu Zell „im Wisental" (Breisgau), aeit 1727
I*ienbruder im Kloster Rheinau, wo er am
25. MÄrz 1790 starb. Er arbeitete an den reich
eingelegten Sakristeikasten und den Altaren der
Klosterkirche zu Rheinau und war auch als
Kalligraph für das dortige Archiv th&tig.
Freib. Diöceaan-Archiv, 1881, p. 36 '87. — K,*h™.
kniuttr, Baugesch. de« Kloston Rheinau, Dias.
R,4henhütulrr.
Enhard, N., orfevre, ä Estavayer. II fit un
encensoir pour l'eglise de Romont en 1789. On
trouve quelques oeuvres d'orfevrerie marquees au
poincon : N. E., aecompagne d'un autre, de con-
tröle sans doutc, fait d'une rose (armoiric de la
ville d'Estavayer). II est probable que c'est lä
le poincon de l'orfevrc Enhard.
Dict. de« paroisses du cant. de Frib. X, p. 388.
M«x <U Trrktermunn.
Enntzlgcr, s. Ensinger.
Enoch, Louis, nö a Issoudnn, en ßerry, on
il etait maltre d'ecole, se retira ä Geneve vers
1549 et devint l'un des plus actifs auxiliaires
de Calvin; il fut nomme" principal du College
en 1556 et recu bourgeois gratis le 21 janv. de
la meme annee pour avoir fait hommage au
Conseil d'un tableau allegorique des armoiries
de Geneve. Comme E. traita plus tard le meme
sujet en vers, ä propos de l'alliance avec Berne,
on peut se demander s'il s'agissait bien, en 1556,
d'une peinture, encore que l'annotation marginale
du registre du Conseil precise en ces termes-
„Tableau de la devise des armoiries"; mais il
se peut fort bien qu'E. ait appartenu ä cette
categorie assez nombreuse de professeurs et de
regents genevois qui se livraient avec plus ou
moins de zele aux arts de dessin, comme D. Bar-
tole, Chopy, etc.
Reg. du Cons. de Geneve, 1566 (arch. de Qenere). —
CotelU. Liv. des Bonn;., p. 248. — France protest.,
2" ed., VI, eol. 20. — B*u,nt. Bist, du College de Geneve,
p. 12. — Hogtt, Etrennes genev., 2* »Srie, p. 83. —
Reoselgn. de H. Ä. Cloüg. Ä.-J. M.
Enrico da Campione, s. Campione, Arrigo II da.
Enrico da Carona, s. Carona, Enrico da.
Ena, Daniel, s. Heintz, Daniel.
Enalngeu, Ulrich von (Ulricus de Ensingen,
Ulricus Teutonicn8, Ulricus de Fussingen, Ulrich
Kirchenmaister), got. MQnsterbaumeister, Stamm-
vater eines an deutscheu und Schweiz. Kirchen-
bauten des 14. und 15. Jahrh. sich betätigenden
Werkmeistergeschlechts, geb. gegen Mitte des
14. Jahrh. in Schwaben, wohl in einem der beiden
gleichnamigen wttrttemb. Pfarrdörfer Ensingen,
gest am 10. Febr. 1419 als Werkmeister des
Munsters in Strasburg. Er wurde urkundlich
1392 auf fünf Jahre als Nachfolger des Werk-
meisters Heinrich d. j. von der Stadt Ulm zum
Ausbau der bereits begonnenen neuen Pfarrkirche
angestellt und behielt die Oberleitung Ober den
Bau bis 1417, obwohl er 1399 nach Strasburg
übersiedelte. Der Beginn der Ulmer Th&tigkeit
des Meisters ist charakterisiert durch eine Ver-
größerung des ursprünglich als Pfarrkirche mit
einem einschiffigen Chore von mäßigen Verhält-
nissen begonnenen Baus, welcher nun durch
Hinzufngung eines ungeheuren fünfschiffigen
Langhauses ohne Kreuzschiff zum Münster aus-
gebildet wurde. Dem Meister sind zuzuschreiben:
der Abschluß der beiden Chortürme, der Bau-
beginn des ganzen Langhauses und der Besserer-
kapelle, sowie der Beginn des Turmbaus mit dem
Haupt portale. Von den vier Seitenportalen stammt
nur das nordöstliche und südwestliche von R,
wfthrend die beiden anderen alter sind und von
einem frühem Bau übernommen wurden. Cha-
rakteristisch für E. ist die Anlage des Turms,
der nicht dem Langhause als geschlossener Bau
vorgelagert ist, wie in Freiburg i. B., sondern
in dasselbe hineingezogen wurde und in seinem
untersten Geschoß eine nach drei Seiten offene
Halle von der Höhe des Mittelschiffs bilden
sollte. E. legte beim Bau des Langhauses das
Hauptgewicht auf grandiose Raumentfaltung,
unter Verzicht auf überflüssigen dekorativen
Schmuck, wodurch er schlicht und groß, an-
spruchslos und kühn wirkte. Das ganze Aufgebot
gotischen Reichtums, dessen E. fähig war, er-
scheint aufgespart für die äußere Gestaltung des
Turmbaus, für welchen ein Entwurf von seiner
Hand vorliegt ; das Original im South-Kensington
Museum in London, die Kopie in Ulm.
1394 wurde E. auf einige Monate zur Leitung
der Arbeiten am dortigen Dome nach Mailand
berufen. 1399 engagierte ihn die Stadt Straß-
burg zur Weiter führung ihres Münsterbaus. Nach-
dem E. nach Straßburg übergesiedelt war, be-
gann er den eigentlichen Turm auf der über den
Frontalbau sich hinziehenden großen Plattform
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Ensingen
- 420 -
und baute, nachgewiesen durch Wiederauffinden
des großen Ensinger-Meisterschildes, sowohl das
Oktogon bis zum Gewölbeschlusse des zweiten
Geschosses, als auch die vier Schneckentürmchen
ungefähr bis auf die Höhe des ersten Umgangs.
Die dem Meister eigentümliche Art der Profi-
lierung ist hier, Ulm gegenüber, auf das reichste
nnd glücklichste entwickelt und stellt einen
Wechsel von einfachen oder gekuppelten Birn-
staben und aus dem Kreise konstruierten Hohl-
kehlen dar.
Knrz nach seiner Berufung nach Straßburg
erhielt E., auf der Höhe seines Konnens und
Schaffens, den Auftrag, die Liebfrauenkirche in
Eßlingen weiterzubauen, und vereinigte so in
seiner Person, als damals unbestritten berühm-
tester Baumeister, die Leitung über drei der
größten und schönsten Bauten, die zu seiner Zeit
in deutschen Landen ausgeführt wurden. Er
verlängerte in Eßlingen von circa 1400—1416
das bereits mit drei Jochen bestehende Lang-
haus um weitere drei Joche und begann die
Westfacade mit dem Turme, dessen unterstes
Geschoß ihm zuzuschreiben ist Die ihm eigene
Konstruktion des Hineinziehens des Turms in
das Landhaus findet sich hier wieder wie in
Ulm und kommt, ungestört durch spater not-
wendig werdende Verstärkungen und Einbauten,
zur effektvollsten Wirkung. — 1409 berief ihn
außerdem noch Markgraf Bernhard II. von Baden
nach Pforzheim zum Bau des abgebrannten
Frauenklosters zu Maria Magdalena oder den
Büßerinnen. 1417, zwei Jahre vor seinem Tode,
überließ er die Oberleitung des Ulmer Baus
seinem Schwiegersohne Hans Kun, welcher seine
Älteste Tochter, Anna, gen. Kirchenmaistrin, ge-
ehelicht hatte. Sie erscheint 1417 in den Ulmer
Bauhüttenbüchern unter den auszulöhnenden
Steinmetzgesellen. Ulr. v. E.s übrige Nachkommen
sind dem Alter nach : seine zweite Tochter Ur-
sula und seine Söhne Kaspar, Matthäus und
Matthias (s. d.). Alle führen den Namen Kirchen-
maifiter.
Das Meisterzeichen Es findet sich in großer
Form, teils symmetrisch gestellt, teils einzeln,
dreimal in Ulm am südlichen Chorturme, zwei-
mal in Straßburg am Oktogon. Sein Siegel ist
an fünf Urkunden erhalten.
Allg. Litt Aber alle Enning«*: C. Jäger. Ueber die
Steinmetzen, Bildschnitzer u. Haler Ulm»; Kstbl. hrog.
von Schorn, 1888. — Scubtrt. K.-Lex. I, p. 466. —
Dtacb. KstbL 1866, 1856, 1867. — Naghr. K.-Lez. IV,
p. 180, 368. — Müller. K.-Lex. I, p. 573. — Grüneüen
u. Mauek, Ulms Kunstleben im Mittelalter, 1840. —
K.V.HaiUr. Ulms Kstgesch. i. M.-Alt., 1864. — Der:.
Urk. i. Baugesch. d. M.-Alt., in Zahn« Jahrb. f. Kstwiss.,
IL 1869. — Oirard. Artist** de l'Alaace pend. le M.age,
1872. — BaJtn. Bild. Kst, p. 498, 496. — Alw. Schult*.
Deutsche Dombaumeister d. M.-Alt., in Dohme, Kat u.
Kitler, 1875.— Ztschr.f.bild.Kst VI, p.127; IX, p.372;
Beibl. XIX, p. 684; Bd. XVIII, p. 202. — P/au. Kunst
u. Kritik, H, p. 168 ff., 174 ff. — Allg. D. Biogr. VI,
Ensingen — A. Klemm. WOrtt Baumeister u. Bildhauer,
in WQrtt. Vj.-Hefte f. Landeggesch. V, 1882. — Cnr-
ttanjen, Ulr. v. Ensingen, Münch. 1893, Stammtafel. —
a. Ebe, Deutscher Cicerone, Lpz. 1897. — Spez.-Litt zu
ü. r. E. : Mone. Ztscbr. f. Gesch. des Oberrheins, Bd. VII,
1856. — Dtach. Bauztg. 1870, 1871, 1878, 1886. —
E. Maueh. Bausteine zu Ulms Kstgesch., in Verlmiidlifn.
<L Ver. f. Kst. u. Altert in Ulm u. Oberschwaben, NR.
1870/71. — /V. Preuel. Ulm u. s. Münster, 1877. —
v.Arlt, Bauanluye des Münsters in Ulm, Wurtt Vj.-Uffic
f. Londesgesch., 1878. — F. X. Kraut. Urk. z. Baugesch.
d. Stranb. Münsters, Rep. Kstwiss. I, p. 393; 78 (Wolt-
mann).— A. Schulte. Zur Üeach. d. Straflb. Mansterbau-
meister, Bep. Kstwiss. V, 1882. — Ä. fetter. Zur Bau-
gesch. des Dominikanerklosters zu Pforzheim, Ztachr. f.
Gesch. d.Oberrheins, N.F.Bd.VI, 1891. — Fr.Cantanjen.
Ulr. v. E., MOncb. 1 893, ZQrich 1 896. Fr. Carttanjm.
Ensingen) s. auch Ensingen
Enatnger, Kaspar (Kaspar Kirchenmaister),
got Steinmetz- und Baumeister des 16. Jahrb.,
ältester Sohn des Münsterwerkmeisters Ulrich
v. Ensingen (s. d.), geb. im letzten Jahrzehnt des
14. Jahrb., arbeitete zuerst unter seinem Vater
in Straßburg, woselbst ein dem Meisterzeichen
des Vaters eng verwandtes Gesellenzeichen am
nordöstlichen Schneckentünnchen wohl ihm zu-
zuschreiben ist 1427 war er am Ulmer Münster
unter dem Werkmeister Hans Kun, seinem
Schwager (s. Ulr. v. E.), beschäftigt und scheint
später dessen Parlier gewesen zu sein. 1429
vermachte er, noch ledig, seiner Schwester Ur-
sula (8. Ulr. v. E.) ein kleines Kapital. Seine
Brüder quittieren nach seinem Tode 1430 die
Erbschaft
Litt. 8. nnter Ulr. v. Ensingen. Fr. Carttamjen.
Enslnger, Matthäus (Mathäus Kirchenmaister,
Mathäus von Ansingen, Math. Änsinger, Ansinger,
Entzinger), got Münsterbaumeister des 16. Jahrh.,
Sohn des Münsterbaumeisters Ulrich v. Ensingen
(s. d.), Baumeister der Münster zu Bern und Ulm,
geb. im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrh. in Ulm,
gest. 1463 in Ulm. Er lernte unter seinem Vater
in Straßburg, woselbst eines der größeren Stein-
metzzeichen am Turmbau wohl ihm zugeschrieben
werden kann. Nach dem Tode seines Vaters
1419 scheint er sich unter Vorlage eines Ent-
wurfs, welcher in Bern aufgefunden und von der
bern. Künstlergesellschaft veröffentlicht wurde,
zur Ausführung des Straßburger Turmhelms um
die Kachfolge im Amt eines Werkmeisters be-
worben, aber die Anstellung nicht erhalten zu
haben. Vielmehr leistete er 1420 einer Auf-
forderung des Rats der Stadt Bern Folge und
wurde dort zum Bau eines neuen Münsters an-
gestellt Nach Vollendung der Pläne begann er
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Knsinger
am 11. Marz 1421 mit der gesamten Fundamen-
tierung and führte bis zu deinem Weggange 1446
den Kapellenkranz nnd den Chor bis zur Höhe
der Gewölbeanfange auf, wölbte noch zwei Ka-
pellen ein und baute die Westfacade mit Aus-
nahme der oberen Partien des Hauptportals und
den Turm bis etwa zur Höhe der Seitenschiffe.
Obwohl E. die Grundrißbildung den lokalen
Verhaltnissen auf das geschickteste anpafttc,
lehnte er sich doch in der Gesamtdisposition an
die seinem Vater Ulrich eigentümliche Art der
Konzeption an. Die auch ihm gestellte Aufgabe,
haushälterisch zu bauen, wie es die nicht vom
Klerus, sondern von der Gemeinde erbaute Kirche
bedingte, löste er mit ebenso eminentem Können
wie sein Vater in Ulm, indem er das Schwer-
gewicht auf die Wirkung der Massen und ihrer
Verhaltnisse legte, wenngleich er in dieser
Lösung weniger glücklich war.
Dan er als eine in Bausachen maßgebende Per-
sönlichkeit auch auswärts begehrt war, geht aus
einigen urkundlichen Ueberliefe rangen hervor.
Von circa 1430 an baute er an der Eulinger
Liebfrauenkirche das zweite bis vierte Tunn-
stockwerk. i486 sandten die Eßlinger ihm als
dem obersten Werkmeister ihrer Liebfrauenkirche
ein Schreiben nach Bern und baten ihn, zu ihnen
zu kommen und ihnen an Stelle des verstorbenen
Parliere Hans Haiin einen andern zu geben. Er
setzte dann seinen Bruder Matthias (s. d.) dort
ein und fahrte mit ihm den Bau nach des Vaters
Planen weiter; jedoch nur bis 1440, wo auf
seinen Rat und in seinem Beisein Hans von
Böblingen als Werkmeister eingesetzt wurde.
1445 wurde er, zur Begutachtung und Ueber-
nahme etlicher Bauarbeiten, nach Freiburg i. Ue.
gerufen, 1447 zu dem gleichen Zwecke nach
Luzern. Auch lieferte er um diese Zeit die Altar-
tafel für St. Leonhard in Basel. Dergleichen
Auftrage, für welche es indes an urkundlicher
Ueberlieferung fehlt, werden sich noch mehrere
angereiht haben.
Seine wirtschaftlichen Verhältnisse entwickelten
sich in Bern unter günstigen Bedingungen; er
war Besitzer eines Hauses und Gartens, wurde
1435 in den Rat der Zweihundert gewählt und
scheint trotz der steten Ebbe in der Baukasse
rasch zu Vermögen gelangt zu sein. Kurz nach
seiner Uebersiedelung nach Bern schloß er eine
Ehe, der fünf Kinder entsproßten, Vincent (s. d.),
Ursula (vermählt mit Gylian Baisinger), Anthony,
MoritM (s. d.) nnd Margret (vermählt mit Gylian
Aeschler, Vogt der Grafschaft Nidow). Nach
dem Tode der ersten Gattin ehelichte er die
Dorothea Trogen (Ensingerin, Trogerin), wodurch
sich sein Familienleben nicht auf das glücklichste
gestaltet zu haben scheint; 1451 lebten beide
getrennt.
Nachdem in Ulm die Münsterbauleitung von
seinem Schwager Hans Kun (s. ülr. v. E) auf
dessen Sohn, Kaspar K., übergegangen war, der
sie anscheinend von 1435—1446 innehatte, traten
1446 die ülmer mit E. in Verbindung, der ur-
kundlich bereits früher mehrmals nach Ulm
gereist war, und stellten ihn mit fünfjährigem
Kontrakt ab} Münsterwerkmeister an. E. siedelte
daraufhin dauernd nach Ulm Ober, behielt je-
doch in den nächsten Jahren die Leitung des
Berner Baus noch in der Hand und reiste 1447,
1448, 1449 und 1454 einigemale auf je 5—8 Tage
zur Inspektion, wie auch wohl zur Erledigung
von Abrechnungsangelegenheiten nach Bern.
1450 war er mit seinem Sohne Vincenz auf
Kosten der Stadt eine Zeitlang ohne Sold in
Strasburg am Münster thätig, ohne daß es je-
doch zu einer Anstellung kam, obwohl die
Kirchenpfleger bereits einen Vertragsentwurf vor-
bereitet hatten, mit der Bedingung, daß er sich
niemand anderem nebenbei verpflichten dürfe.
Nach Ablauf der ersten fünf Jahre wurde er
jedoch 1451 in Ulm auf Lebenszeit angestellt,
und es sind ihm dort, nach Abschluß des Chor-
gewölbes, die weiteren Arbeiten am Langbaus nnd
Turm, dieser etwa bis zum sog. Martinsfenster,
zuzuschreiben, sowie die ursprüngliche Ueber-
wölbung der beiden Seitenschiffe in ihrer ein-
fachen Ausführung. Auch ist die Neithart'sche
Kapelle und der Anbau der jetzt abgebrochenen
Roth'schen Kapelle am südlichen Seitenschiff auf
ihn zurückzuführen.
Auffallenderweise ist sein Meisterzeichen weder
am Berner noch am Ulmer Münster aufzufinden
gewesen ; doch war es über dem Eingang in die
Kellerräume der neben dem Ulmer Münster
stehenden kleinen St Valentinskapelle vor dem
Umbau doppelt in symmetrischer Stellung an-
gebracht und ist uns in einer Zeichnung des
Malers Dirr in Ulm erhalten. Sein Siegel ist
in mehreren Abdrücken vorhanden; auf ebem
derselben ist charakteristischerweise das „von"
nachträglich herausgenommen nnd das Schluß-n
des Namens „ Entringen" in ein r verwandelt.
An der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs in
Ulm befindet sich ein Gedenkstein mit der An-
gabe seines Todes und seinem Brustbild mit
kräftigem, bärtigem Antlitz unter einer Haube
mit flatternden Enden.
Aug. Bnxinger-Litt. s. Ulr. v. Ensingen. — N.-Bl. Bern
1885. — Ber. d. Ver. f. Kst. u. Altert, in Ulm u. Ober-
schwaben, 1843. — Stantt, HOnsterb., Bern 1865. —
Rep. Kstwiss. V, p. 275; XVII, p. 201 ff. — Ztschr. f.
Gesch. d. Oberrheins, Bd. 45. — Ein alter Bauriü iu e.
Turmhelm am Straflb. Münster, Bern 1883. — Händeke
u Müller. Münster in Bern, 1894. — La Rocke. Beitr.
z. Gesch. d. Basl. Monster«, II, p. 83 n*. — übt. Dtecher
Cicerone, Lp«. 1897, I. — Am. Alt-Kde. 1900, 8. 82.
Fr. Carrtanjcn.
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Knsinger
— 422 -
Knsinger
Enginger, Matthias (Mathyas Kirchenmaister,
Mathis von Ensingen), got Steinmetz und Bau-
meister des 15. Jahrh., jüngster Sohn des Münster-
werkmeistcrs Ulrich r. Ensingen (s. d.), arbeitete
1430 als Geselle am Ulmer Münster, unter seinem
Schwager Hans Kun, wurde 1436 von seinem
Bruder Mathaug (s.d.) als Parlier am Bau der
Liebfrauenkirche zu Eßlingen angestellt. Kr
verehelichte sich mit Anna Eckellerin und starb
im Herbst 1438. Sein Gesellenzeichen befindet
sich an vielen der mit der Mauer verwachsenen
Rippenstücke des Gewölbes im vierten Tunn-
geschossc.
Litt b. unter ülr. r. Ensingen. Fr. i\tr«nnjrn.
Knsinger , Moritz I. (Mauricius Enntziger,
Mauritz Änsinger, Endinger, Meister Mauritz),
got. Baumeister des 15. Jahrh., geb. zu Bern
als dritter Sohn des Münsterwerkmeisters Mat-
thäuH K. (s. d.), siedelte wohl 1446 bei des Vaters
Anstellung am Ulmer Münsterbau nach Ulm über,
wo er 1449 laut Ausweis der Httttenrechnungen
als Geselle am Werke th&tig war. Bald nach
des Vaters Tode, 1463, scheint er, zunächst pro-
visorisch, ab dessen Nachfolger augestellt worden
zn sein; denn er steht in den Münsterreclinungen
des Jahres 1465, noch vor seiner definitiven An-
stellung, mit einem Vierteljahrslohne von lOGld.
verzeichnet; auch bezeichnet er sich 1465 in der
eigenhändigen Bestätigung seiner Anstellung
einfach als „der Kirchenmaister" und bedingt
sich aus, in der (jedenfalls kostenfreien) Be-
hausung belassen zu werden, „darinne ich jetzo
bin." Die Hüttenrechnungcn von 1465 weisen
aus, daß er zu Pfingsten definitiv angestellt
wurde (während das angeführte Bestätigungs-
schreiben erst vom Okt. gl. J. datiert ist), und
zwar auf 10 Jahre, gegen einen Jahressold von
60 Gld., 15 G14 jedes Vierteljahr, wobei aus-
bedungen wird, daß er dauernd in Ulm bleibe
und kein anderes Werk ohne Erlaubnis der
Pfleger übernehme. Bereits am 11. Juli 1470
erfolgte dann seine Anstellung auf Lebenszeit,
unter denselben allgemeinen Bedingungen, aber
mit einem Jahreslnhne von 90 Gld., 22' » jedes
Vierteljahr, ab Pfingsten 1471.
Als E. mit seiner Thätigkeit am Münster be-
gann, war der Abschluß des Mittelschiffs nahe,
wie ein Werkzeichen beweist, aus dessen Buch-
staben vielleicht ein MAVRITI(us) herauszulesen
ist ; er vollendete das Hochschiff in der Zeit von
1469—1471, indem er das Fensterwerk und das
Gewölbe des Mittelschiffs fcrtiptellte und für
den Anschluß des letztern an die Giebelwand
des Chors sorgte, wofür ihm bereits 1469 eine
Ehrung von 40 Gld. versprochen wurde. Den
Turm führte er über das Martinsfenster bis zum
sog. steinernen Boden empor. An dem erwähnten
Triumphbogengiebel hat er außen und innen
sein Meisterzeichen angebracht, schwarz gemalt
auf rotem Schilde.
Auch auswärts war E. begehrt Um 1472 baten
ihn die Nördlinger um eine Besichtigung ihrer
Kirche und des Turmbaus und ließen sich zu
letztem eine Visierung anfertigen. 1474 ging er
nach München zur Begutachtung der Wölbungs-
arbeiten an der Liebfrauenkirche. Kurz darauf
verschwindet plötzlich seine Spur in Ulm; Bein
Nachfolger ist bereits 1478 mit seinem Meister-
zeichen am Münster vertreten ; auch schloß die
Stadt 1480 mit diesem den Anstellungsvertrag.
Es ist unbekannt, warum M. E. ersetzt wurde ;
vermutlich geschah es auf sein eigenes Anraten,
vielleicht krankheitshalber. Seine Spur läßt sich
dann in Konstanz weiterverfolgen, wo sein Bruder
Vincenz (s.d.) am bischöflichen Dome baute; hier
besaß E. nachweislich 1478 das Haus „zur Schur
hinter der Pfalz" und war Bürger der Stadt.
Aber bereits 1479 verkaufte er Haus und Hof-
statt und alles Zubehör wieder um 180 Gld.,
gemäß einer Urkunde, als deren Zeuge er
„Maister Vincensen minen lieben bruder" bittet,
sein Siegel anzuhängen. Das weitere Schicksal
des Meisters ergibt sich aus einer Klage des
Niklaus Wyfj 1485, bevollmächtigt von Dorothea
Ensingerin, „jetzunt sins gemachel, meiater
Mauritze Ensingers selig unser kilchen bau-
meisters verlaßnen Wittwe", gegen Gylian
Aeschler in Bern, Gatte von Meister Mauritzens
Schwester; darin ist erwähnt, daß E. „in seiner
Krankheit" zu Lenzburg (Kt. Aargau) gewesen
und daselbst gestorben sei.
Sein Siegel zeigt die Form seines Meister-
zeichens in ihr Spiegelbild verkehrt. Nach An-
gabe Mauchs war früher im Ulmer Münster ein
auf Holz gemaltes Bild des Meisters, welches
sich jetzt im Museum der Stadt Mainz befinden
soll ; es zeigt den Meister in Arbeitstracht, unter
hoher Mütze ein bartloses, schmales, kränkliches
Gesicht, umrahmt von spärlichen Haaren.
OrUneücn u. M<u„h. Ulms Kunxtleben i. M.-Alt, Ulm
1840. — KUmm. WOrtt. Bauroeixter u. Bildbauer, in
Württ, Yj.-Hefte f.L»ndesfre*ch., 1882. — Albr. En&iiurer-
Litt. s. unter Ulr. r. Ensingen. Fr. Carttnujm.
Enslnger, Moritz IL (Meister Mauritz), Stein-
metz und Werkmeister am Berncr Münster. Er
kann nicht identisch sein mit dem I'lmer Münster-
haumeister Moritz E. I. (s. d.), welcher 1479 80
„ohne libserben" starb, sondern war wahrschein-
lich dessen Neffe, somit Sohn des Konstanzers
Vincenz K (s. d.) und Enkel des Berners Matthäu*
E. (s.d.). Es ist nichts über ihn bekannt, als daß
er am 13. Juli 1481 vom Berner Rate zum Nach-
folger desWerkmeisters Bieren vogt (s.d.) bestimmt
wurde, am 16. Juli gl. J. seinen I/ohnvcrtrag
abschloß und daß er bereits am 26. Febr. 1483
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Ensinger
- 423 -
Erhard
durch Erhard Küng ersetzt wurde, ohne daß
indes ein urkundlicher Beleg über sein ferneres
Verbleiben oder sein Ableben vorliegt. Man
nimmt indessen an, da& er 1483 gestorben sei.
Allg. Ensinger- Litt. 8. unter Ulr. r. Ensingen. — Klemm.
Württ. Baumeister u. Bildhauer, in WOrtt. Vj.Hefte f.
Land<*gesch. V, 1882. - Oiml-h «. Müller. Monster
in Bern, 1894. Fr. CnrHanje».
Ensinger, Vincenz (Lapicida Vincencins de
Constancia, Einsinger), got. Baumeister des
15. Jahrb., Sohn des Berner Münster Werkmeisters
Matthäus E. (s. d.), geb. circa 1422/23 zu Bern,
gest. nach 1493 zn Konstanz a. B., bewohnte
1448 als Bürger zu Bern, mit „Gredi seiner
Ewirtin" und seinem Bruder Anthoni, das Haus
seines nach Ulm verzogenen Vaters. Er leitete
1448 den Bau des Berner Münsters von Januar
bis Palmsonntag, wofür er Knechtslohn erhalt,
„wiewol er uüt hat gewerket." 1450 war er mit
seinem Vater in Straßburg, kehrte dann wieder
nach Bern zurück, wo er noch 1453 Mitglied
des Großen Rats war und von den Kirchen-
pflegern verschiedene Bezahlungen erhielt, ohne
daß sich jedoch feststellen läßt, ob dieselben für
eigene teistungen gewährt wurden oder in Ab-
tragung der dem Vater geschuldeten, beträcht-
lichen Summe. Dann verschwindet seine Spur
in Bern und läßt sich erst 1459 wieder auffinden,
wo er auf dem Steinmetzentago zu Regensburg,
einberufen zur Wiederherstellung der gesunkenen
Bauhüttenordnung, als „Vicencie von Costanz"
unterzeichnete. Er war also vorher als Bau-
meister des bischöfl. Doms zu Konstanz ange-
stellt worden und läßt sich dort urkundlich
nachweisen als „Vincencius Einsinger, magister
operis, vulgariter Werkmeister in Constancia."
Ihm sind dort ein großer Teil der got. Um- und
Anbauten zuzuschreiben, vor allem die ganze
Flucht der Kapellen der Südseite und einige der
Nordseite, gekennzeichnet durch die über Eck
gestellten Strebepfeiler vorspränge, die auch das
Berner Münster aufweist und die charakteristisch
für Ensingerbauten sind.
Er dürfte identisch mit dem Vincenz sein, der
1460 in Kolmar genannt wird. Nachgewiesener-
maßen übernahm er 1470 den Weiterhau des
Basler Münsters und ritt zu diesem Zweck in
den folgenden Jahren oftmals von Konstanz
dorthin. Er untersuchte zunächst die Fundamente
beider Türme in Basel und muß dann mit um-
fangreichen Arbeiten begonnen haben, obwohl
er im ersten Jahre nur 10, später je 20 Gold-
gulden festes Jahresgehalt erhielt Er begann
mit dem Bau des neuen kleinen Kreuzgangs,
welcher auch die über Eck gestellten Streben
aufweist; auch ist ihm vielleicht der Entwurf
und Auabau des großen, westlichen Kreuzgangs
mit den reichen Maßwerkfenstern zuzuschreiben;
außerdem führte er den südlichen (Martins-)Turm
zu einem vorläufigen Abschluß und erhielt 1477
„pro totali ac finali solutione sui fixi salarii,
ratione strueturae turris adhuc eibi solvendi"
42 Goldgulden. Auch er genoß eines großen
Rufs und wurde, wie seine Vorfahren, gleich-
zeitig mit mehreren wichtigen Aufträgen betraut,
wie wir ihn denn auch um 1479 neben seinen
Konstanzer Arbeiten im Akkorde wegen eines
Chorgest ühls in St. Gallen sehen.
Sein Lehenswerk ist in seiner Gesamtheit noch
nicht gewürdigt; er zeichnete sich durch Ele-
ganz und Zierlichkeit der Konstruktion und des
Maßwerks aus, bei einem für diese späte Zeit
bemerkenswerten Freibleiben von Ziererei und
Künstelei. Betagt, circa 65 Jahre alt, scheint
er sich 1487 von der Bauleitung in Konstanz
zurückgezogen zu haben, da er dort durch Lukas
Böblinger ersetzt wurde. Er lebte jedoch noch
1493, wo der Rat von Bern ihm ein Schreiben
zustellte, betreib Gylian Aeschlers Prozeß wegen
Meister Mauritzens Nachlaß, „sinem schwager,
üwerm Bruder", wodurch zugleich seine Identität
festgestellt ist. Sein einziger Sohn, Moritz (s. d.),
ist bereite vor ihm gestorben, 1483. Sein Meister-
zeichen ist nirgends aufgefunden worden.
Allg. Ensinfrer-Litt. s. unter Ulr. v. Ensingen. — N.-Bl.
Bern 1835, p. 11. — Basler Jahrb. 1856. — Staniz,
Berner M0n«ter. — «<iA«. Bild. Est., p. 493 94. — Das
alte KonKtanx, Org.d. MOnsterbauvereins, 1881, Heft 8.
— Klemm. Wurtt Baumeister u. Bildhauer, in Wartt.
Vj. Hefte f. Landesgench. V, 1882. - F. X Kr»w,. K*t-
denkmaler d. Großh. Baden, I, p. 117, 120. — 0m«.
Kunstarchaologie, 1884. — An». AhVKde. 1886, p. 370.
— ■ Hiimtrkr i». Müller, MOnster in Bern. — W. Hartman».
StGall. K»tgesch.,p.280 (Stiftsarch. St.Gall., Nr. 1122).
Fr. r,.r.«nn/*».
Ensinger, s. auch Ensingen.
Entzi n ger, s. Ensinger.
Erck, Jakob, „der glaser", in Bern, wird in
den Berner Stadtrechnungen von 1523 und 1527
als Verfertiger von Glasfenstern für Vechigen
und anderer Arbeit erwähnt. Vielleicht ist er
identisch mit dem gleichzeitigen Hans Jakob E.,
der 1530 Vogt in Biberstein und 1538 Vogt in
Landshut wurde.
Bern.Taacheub. 1878, p. 188. — /.<■... Lex. II. TürUr.
Eret, Hans, s. Erhardt, Hans.
Erhard, Andreas, Zeichner, von Bern. Er
wurde 1684 Pfarrer in Büren, 1696 in Seeberg,
1707 Helfer in Bern, 1711 Pfarrer in Madiswil
und starb daselbst 1725. Er zeichnete für den
Numismatiker und Antiquar C. Patin Darstel-
lungen von antiken Medaillen. Aber nicht nur
im Zeichnen und Malen, sondern auch in Medizin,
Chemie und Mathematik war er wohl bewandert
Fü/ili. K-Lex. II, p. 330. — /,«.. Schweiz. Lex. VI,
p. 390. U. Türter.
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Erhard
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Erbardt
Erhard, Tobias, Glasmaler, Sohn von Alban
£., geb. am 22. Febr. 1569 in Winterthur, gest
daselbst am 6. Dez. 1611 (an der Pest). In der
ehem. Yincentsammlung zu Konstanz befanden
sich ein Glasgemalde, datiert 1610, mit dem
Monogramm T- E\ ein Glasgemalde, dat. 1607,
bez. 'W, eines, dat. 1608, bez. und ein färben-
prächtiges Stück ohne Jabrzahl, bez. "E.
Vtoeeoteammlg. Nr. 79, 225, 286, 988. — JRtaaK,
ROrgerb. L. Calame.
Erhard (Ehrhard), Ulrich, Kunstschreiner, in
Freiburg i. Sch., dürfte identisch Bein mit jenem
Ulrich E., der 1616 Mitglied des Kleinen Rats
und 1622 Bürgermeister von Freiburg war. Das
Schweiz. Landesmuseum besitzt eine Kassetten-
decke in Tannenholz mit gepreßten Medaillons,
antike Köpfe und Wappen darstellend, im Stile
des 16. Jahrb., von ihm und de Clery erstellt.
Um, Lex. VI, p. 240. E. Reinkart.
Erhardt (Ehrhard), Alban, Kunsttöpfer und
Hafner, lebte im 16./ 17. Jahrb., gest. am 1. Febr.
1612 in Winterthur. Er war Gro&rat, Kleinrat,
Spital Verwalter, unterstützte die Armen mit
Speis und Trank und Leintüchern, um die Pest-
leichen zu „verbützen." E. hatte zehn Söhne.
Im Winkelriedhause zu Stans war früher ein
Ofen mit voller Bezeichnung „Alban Erhardt
von Winterthur" und der Jabrzahl 1599; der
Ofen, mit Fassionsscenen nach Albrecht Dürer,
wurde 1882 an Hrn. Heyl in Hernsheim bei Worms
verkauft. Eine Aufnahme von E. Berlepsch be-
findet sich in Ortwein, „Deutsche Renaissance",
eine bessere Abbildung wird in Durrer, „Kunst-
denkmaler von Unterwaiden" (Art Stans) er-
scheinen. Im Rathaus in Luzern ist ein Ofen
von 1603 von Alban E. (Ratsschreiben von Luzern
an den Rat der Stadt Winterthur).
Anx. AJt.-Kde. 1883, p. 396. — Mittlen. Antiq. Ges.
Zürich, XT, p. 197. — Künxli, Bargerb. L. Calame.
Erhardt, Anthoni I., Hafner, geb. 1668 in
Winterthur, wurde Meister 1681, gest. in Winter-
thur am 3. Febr. 1709. Im Landesmuseum von
A.E.
einem Ofen eine Bekrönungskachel, bez. less
Hafner, Alt« Oefen (N.BL Winterte. 1877), p. 22. —
Küntli, B(lrgerb. — L. Calame.
Erhardt, Anthoni II., Hafner, geb. 1713 in
Winterthur, wurde Meister 1732, gest. in Winter-
thur am 26. Mai 1764.
Hafner. AKe Oefen (N.-Bl. Winterte. 1877), p. 22. -
Künxli, Bürgerb. L. Calame.
Erhardt, Bernhard, Hafner, in Winterthur.
Der Ofen im Gewerbemuseum Winterthur von
Hans Kaspar E. (s. nachstehend) trägt noch das
Monogramm BE, das Lübke als Bernhard Er-
hardt deutet Im Hause zum Felsen in Winter-
thur stand früher ein Ofen mit dem Monogramme
B. E. und der Jahrzahl 1681. Schon der groß«;
Zeitunterschied — der erste Ofen stammt aus
dem Jahre 1610 — labt nicht auf den gleichen
Verfertiger schließen. Merkwürdigerweise findet
sich im Winterthurer Bürgerbuche von Künzli
nirgends ein Bernhard E.
Hafner. Alte Oefen (N.-Bl. Winterte. 1877), p. 4.
Calame.
Erhardt (Ehrhardt), J. Christoffel I., Kunst-
töpfer, geb. 1629 in Winterthur, gest daselbst
am 11. Sept. 1703.
Hafner. Alt» Oefen (N.-BL Winterte. 1 877), p. 21. —
Künxli. Bürgert). L. Calame.
Erhardt, Christoffcl II., Hafnermeister, geb.
1683 in Winterthur, wurde Meister 1704, gest. in
Winterthur 1746.
Hafner. Alte Oefen (N.-BL Winterte. 1877), p.22.
L. Calame.
Erhardt, Elias, Hafner, geb. 1652 in Winter-
thur, gest daselbst 1705, wurde Meister 1674,
Bottichmeister 1705. Im Landesmuseum in Zürich
befindet sich von einem Ofen eine Bekrönungs-
kachel, bez. f7^
Hafner, Alto Oefen (N.-Bl. Winterte. 1877), p. 22. —
Künxli, Bargerb. L. Calame.
Erhardt (auch Eret), Hans, Hafner, von
Bürglen, gest in Winterthur am 31. Mai 1590,
Gro&rat, Stadtrichter und Zunftmeister in Winter-
thur. Er ist der Stammvater der Töpferfamilie.
Hafner. Alto Oefen (N.-Bl. Winterte. 1877), p. 5.
L. Calame.
Erhardt (Erhart), Hans Kaspar, Hafner, geb.
am 14. Jan. 1573 in Winterthur, gest. am 26. Juni
1636 daselbst Von ihm stammt wohl der schöne
Ofen, der, früher im Hause zum „Balusterbaum"
in Winterthur, nunmehr im dortigen Gewerbe-
museum steht. Er tragt die Monogramme H. C. E.
und B.K und die Jahrzahl 1610. Der Ofen hat
Bleiglasur und ist wohl eines der frühsten Bei-
spiele und in gewissem Sinne das schönste Beispiel
von ganz bemalten Oefen. Die Malerei ist derb
und etwas grob, aber in breiten, sicheren Zügen.
Der künstlerische Wert liegt in der prachtvollen
dekorativen Gesamtwirkung. In schlankem Auf-
bau erhebt er sich, mit abgeschrägten Kanten,
durch einfache Pilaster gegliedert. Auch die
Gesimse zeigen im richtigen Verständnisse die
Vereinfachung der Profile, welche die malerische
Ausstattung verlangt. Die Hauptfelder enthalten
in pompösem Zeitkostüme die Gestalten der
Laster, die dem Stile jener Epoche mehr zusagen
mochten als Tugendbilder. Für die Freude an
der flotten Erscheinung der Laster konnte man
ja in Versen durch strenge Verurteilung ihres
Wesens Buße thun. So heißt es bei der Trunken-
heit:
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Erhardt
- 425 -
Erlach
Ebrietas, du böse Sucht,
Bringst Ma and Weib in groß Unzucht,
In Angst and Not, auch Spot und Schaudt,
An Bettelstab, auch frembde Hand,
Vo Gottes Segen in Unkeosehheit,
Das alles bringt die Trunkenheit
Lübke deutet das Monogramm H.C.E. Hans
Christoph E., doch deutet die Jahrzahl 1610
auf Hans Kaspar hin. Von demselben Meister
ist im Landesmuseum in Zürich ein Wandteller,
ebenfalls mit Bleiglasur und dem Wappen der
Winterthurer Familien Ziegler und Steiner und
bez. H.C.E. 1607.
Lobke. Studien, p. 292—296. — Hafner. Alt« Oefen
(N.-Bl.Winterth. 1877), p.4~6. — Kümli. Bürgert.
L. Calame.
Erhardt (Ehrhardt), Hans Christoffel IL,
Kunsttöpfer, Hafner, geb. am 3. Juli 1629 in
Winterthur, gest. daselbst am 11. Not. 1703. Er
wurde Meister 1648, Mitglied des Großen Rats
1678. LQbke schreibt ihm den Ofen mit dem
Monogramme H.C.E. zu (s. den vorhergehenden),
doch ist der Ofen datiert rom Jahre 1610 und
somit wohl ein Werk von Hans Kaspar E.
Lübke. — Hafner. — Küntli. Bargerb. L. Galamt.
Erhardt, Hans Jakob, Hafner, geb. 1692 in
Winterthur, gest daselbst am 4. Aug. 1743. Er
wurde Meister 1711.
Hafner. Alte Oefen (N.-BL Winterth. 1877), p. 22.
L. (Marne.
Erhardt, Reinhard, Hafner, in Winterthur.
Dr. Hafner in Winterthur weist ihm den Ofen
im „Fehlen" 1681 sowie die Mitarbeit an dem
Ofen bez. H.C.E. und B.E. 1610 zu (s. Hans
Kaspar K). Der große Zeitunterschied laßt aber
nicht auf den gleichen Verfertiger schließen. In
Kunzlis Bürger buche von Winterthur findet sich
kein Reinhard E.
Hafner, Alte Oefen (N.-Bl. Winterth. 1877), p. 21.
L. Calame.
Erhart, s. Erhardt.
Erhart, s. Huntzikon, Erhard von.
Erhart, Meister, s. Kttng, Erhard.
Erismann, Simon, von Staffelbach, Werk-
meister in Aarau, leitete 1668 die Erhöhung des
Kirchturms daselbst zur Zufriedenheit des Rats
und erhielt 1666 den Auftrag, den Giebel am
Kirchturme wiederherzustellen, wo wegen etlicher
fanler Steine „vom gelen tufft" an der Zeittafel
die Malerei verdorben war. Er arbeitete auch
an den Befestigungsbauten auf Aarburg seit dem
Jahre 1660.
Aar&uer Retsman. 51. — Chr. Oelhafen, Chronik der
Stadt Aaren (1840), p. 111. — (O. SchmvluHagnauer).
Chron. d. Stadt A. bii 1820 (1881), p. 162. - Bericht
d. Genieinderats Aarau an d. Einwohnergemeinde betr.
Ortfplbau o. Kirchearestauration (1891), p. 6. — Merz,
Znr Geech. d. Festung Arburg, p. 2&, 80, 82, 86.
Waltker Mtrt.
Erismann, Vincenz, Glaser, vielleicht Glas-
maler, in Zofingen, nur bekannt durch eine Zah-
lung (1 Thaler), welche ihm 1577 von der Stadt
für Lieferung von Fenstern nach Ölten gemacht
wurde. Der letzte dieses Geschlechts mit dem
gleichen Taufnamen wurde 1621 wegen Ver-
brechens der Unzucht enthauptet.
//. Lehmann. Fenster- u. Wappenschenkung der Stadt
Zofingen, im Ans. Alt-Kde. 1897, p. 186. — Sehauen-
berg-Ou. Stamm regster d. büigerl. Geschlechter d. Stadt
Zofingen, p. 498. Lehmann.
Erlach, Ada von (= Adelheid), Malerin, von
Bern, geb. am 29. Sept. 1853 in ZOrich, als
Tochter des Maschineningenieurs Georg Robert
v. E., aus der Linie von Hindelbank dieses Ge-
schlechts und der Sophie Maria v. Erlach, geb.
v. May, bildete sich 1877 und 1878 bei Prof. Karl
Gussow in Berlin und 1879 und 1880 im Atelier
von J. J. Henner und Carolus Duran in Paris. Sie
malt meiBt Porträts und Genrebilder in Oel oder
Pastell und stellte 1888 und 1891 im Salon in
Paris, 1889 an der Schweiz. Turnusaussteil ung
aus, ferner an den nat. Kunstausstellungen in
Bern 1890 und 1892, an der Schweiz. Landes-
ausstellung in Genf 1896 und an den Weihnachts-
ausstellungen in Bern 1900 und 1901. Gegen-
wärtig wohnt sie in Straßburg.
Mittig. des Hrn. Dr. Tarier. — Cat. spec. Expos, nat
•wisse, Geneve 1896, p. 10 u. 87. H. Appenweiler.
Erlach, Anna Elisabeth« von, Malerin, von
Bern, geb. daselbst am 7. Jan. 1856, Cousine der
vorigen, besuchte zuerst 1872 die Zeichenschule
zu Basel und machte dann ihre Studien 1876
bis 1889 mit vielen Unterbrechungen in Karlsruhe,
bei Prof. Karl Gussow in Berlin, Ed. v. Gebhardt
in Düsseldorf, Carolus Duran und J. J. Henner in
Paris, sowie in Florenz und Rom. Sie beteiligte
sich 1887—1889 an den Ausstellungen des Salon
in Paris und den Schweiz. Turnusausstellungen
und malte meist Porträts und Genrebilder in Oel.
Schon 1880 zeigte sich bei ihr eine schwere
Krankheit, die 1891 leider unheilbar wurde.
Das Berner Kunstmuseum arrangierte im Juli
1901 eine Kollektivausstellung, welche großen
Beifall fand; 15 Bilder wurden für die dortige
Sammlung und die Kunstschule erworben.
H. Appenzeller.
Erlach, Sophie Maria von, geb. v. May, Malerin,
von Bern. Sie wurde am 5. Okt. 1829 in Bern
als Tochter des Majors in engl. Diensten Karl
Emanuel v. May geboren und verheiratete sich
1852 mit Ingenieur Georg Robert v. Erlach in
Bern. Im Alter von 17 Jahren war sie eine der
ersten und bald der besten Schalerinnen des
Malers F. Dietler in Bern. 1845 hatte sie Ge-
legenheit, im Museum von Berlin Kopien nach
alten Meistern auszuführen. Sie widmete sich
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Ermatinger
- 42« -
Emst
darauf während fünf Jahren der Prinzessin Louise I
von Preußen, jeteigen Großherzogin von Baden.
Nach ihrer Verheiratung setzte sie die Malerei,
Porträts in Aquarell, in selbständiger Weise fort.
Seit etwa 15 Jahren hat sie sich der Blumen-
malerei zugewandt, welchem Studium sie trotz
ihres hohen Alters noch beinahe täglich obliegt.
Sie wohnt in Wien. 1873 hat sie sich an der
Schweiz. Turnusausstellung in Zürich beteiligt.
Mittlg. von Frl. Ad« v. Ertach. ihrer Tochter.
//. Tiirtrr.
Ennal Inger, M'1', peintre, fille de Theodore
E., ä Vevey. Elle a Studie" ä Florcnce, ä Carls-
ruhe, et continue actuellement (1002) ses Stüdes
en Angleterre. Elle a exposö comme elcve.
Remwipi. de T. Errnntinpr ä Vevey. IA. MUcitle.
Ermatinger, Andreas, Glasmaler, von Sehaff-
hausen, wurde 1554 mit den Glasmalern Felix
Lindtmayer und Rudolf Struß vom Vogtgerichte
gehaßt und 1566 von der Zunft zun Rebleuten
in den Großen Rat gewählt. Er starb zwischen
1576 und 1580. Weiteres ist nicht bekannt
J. It. lisuchlin. Glasmaler, I, p. 6. Vwjhr.
Ermatinger, Hans Ulrich, Glasmaler, von
Schaffhausen, war 1588 der jüngste Meister des
Maler- und Glaserhandwerks und wird noch 1611
und 1G14 erwähnt. Weiteres ist nicht bekannt.
J. II. Hti»rhlin. Glasmaler, I, p. 6 (Hand werkwrdn uu*
u. Protokolle, Bibl. d. hist. ant Ver. Schaff h.). Vogler.
Ermesan, d', s. Hermessant, H. F.
Erndlln, Jakob, Goldschmied, Barger zu
Konstanz; ihm wurde am 15. Juni 1519 von dem
Abte Franz v. Geißberg in St. Gallen die An-
fertigung eines Bildnisses, „St. Notkers Haupt",
verdingt.
An».Alt-Kde. 1886, p.370. — »T.//«rfmnnii. StGall.
Kunst* esch ., p. 20 1 . IM « .
Ernl, Andreas, s. Aerni, Andreas.
Ernst, Alfred von, Maler. Am 20. Aug. 1799
in Bern als Sohn des Handelsmanns Joh. Rud.
v. E. geboren, begab er sich schon früh in nieder-
ländische Dienste, wo er im Regimentc v. Jenncr
zum Hauptmann vorrückte. 1829 nach Hause
zurückgekehrt, widmete er sich als Dilettant der
Landschaftsmalerei, zunächst seinen Kameraden
v. Bonstetten nachahmend. Er beteiligte sich an
den Berner Kunstausstellungen von 1836, 1838,
1840, 1842. 1844 und 1848 und in Zürich 1838.
Am 3. Jan. 1850 starb er in Bern. ff. TürUr.
Ernst, Friedrich, Glockengießer, in Lindau
(Bay.), goß für folgende Orte in der Schweiz
Glocken: 1720 für Schönengrund 2; 1723 für
Bühler 2; 1750 für Bühler 1.
XütekeUr. Glocken im Kt. Appeaiell, p. 6 u. 18.
Muris Sidermeüter.
Ernst, Gabriel, Glockengießer, von Aarau,
goß 1674 mit Gabriel Hasler in Aarau die große
Glocke für Obererl insbach und 1678 allein für
Zufikon eine Glocke.
Arjrovia, XXfJI. p. 167. — .VbrkeUr. Glockenb., Msc
— Mittl*. V. Ii. Sutermeuter. Wallher Herl.
Emst, Heinrich, Architekt, geb. am 1. April
1846 in Neftenbach im zürch. Bez. Winterthnr.
Vom Jan. 1860 bis zum Jan. 1861 war er bei
Architekt Waser in Zürich in der Lehre. Als
dessen Baubureau aufgehoben wurde, setzte er
die Lehrzeit (1861 und 1862) bei a. Stadtbau-
meister Ulrich in Zürich fort. 1863 machte er
als Maurer und Steinhauer bei Dl. Burkhard iu
Basel eine praktische Lehrzeit durch. Von 1864
bis Mitte 1866 weilte er in Vevey, als Bau-
zeichner bei Architekt Keser. Nun erst folgten
polytechnische Studien. Von 1866— 1867 besuchte
er den später aufgehobenen Vorkurs des Eidg.
Polytechnikums, sodann, 1867—1870, die damals
unter der Leitung Gottfried Sempers stehende
Bauschule des Polytechnikums. Im Aug. 1870
erhielt E. das Diplom als Architekt, nachdem
er, schon während semer Studien, 1869—1870,
honorierter Angestellter bei Semper wurde, dem
damals die Pläne für das neue Theater in Dresden
übertragen waren. 1870—1871 war E. sodann
für diesen monumentalen Bau in Dresden selbst
thätig.
Nach dem Jahre 1871 kehrte K. in die Heimat
zurück, wo er in Zürich die Firma Koch & Ernst
grüudete, die bis 1874 existierte. Als Hanpt-
bauten dieser Firma seien genannt : das Kinder-
spital in Zürich, die Bank in Baden im Aartrau
und das nach dem preisgekrönten Projekte E.s
ausgeführte Linthescher- Schulhaus in Zürich.
Nach Aufhebung der Firma, d.h. seit 1874,
führte E. folgende Bauten in Zürich allein ans :
das Rämiquartier, das rote Schloß am Alpen-
quai, ein Haus an der Ecke der Rennweg-Oeten-
bachergasse, das „Metropol", die Villa Kramer
an der Bellariastraße. 1873 hatte der Künstler
einen längern Aufenthalt in England und Schott-
land gemacht, um das englische Wohnhaus zu
studieren. Neuerdings lebt E. in Pcgli bei Genua.
Vier Auszeichnungen hat E. erhalten: 1876
die höchste Auszeichnung an der internal. Aus-
stellung in Philadelphia, 1884 die silb. Medaille
an der internat. hygienischen Ausstellung in
London, 1889 die silb. Medaille an der internat
Ausstellung in Paris, 1892 die bronz. Medaille
an der itaiien.-amerikan. Ausstellung in Genua.
Curric vitae. C. Ürvn.
Ernst, Heinrich, Johann Baptist Peter und
Theodosius, Geschütz- und Glockengießer, in
Lindau. Heinrich K. lieferte 1766 vier Glocken
und den Umguß von drei größeren für die
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Ernst
— 427 -
Emst
Klosterkirche in St. Gallen. Von Joh. Baptist E.
rührt das verzierte bronzene Geschützrohr her,
welches 1708 Andreas Peataluz der Stadt Zürich
verehrte und das jetzt im Schweiz. Landesmuseum
liegt. Von Peter E. waren bis 1901 zwei Glocken
aus dem Jahre 1750 in der Kirche zu Goldach.
Von Theodotiu* E. befindet sich eine größere
Glocke vom Jahre 1636 in der Kirche zu Goldach.
Diese Krnst'sche Gießerei versorgte auch ander-
weitig die Ostschweiz und das Vorarlberg mit
ihren Krzeugnissen.
Fäh, Kathedr. v. St Gallon, Text p. I». — J. E,jli im
An2.Alt. Kde. N.F. IY, p. 114-116. — ./m»*. Inschr.
u. Verzierungen auf Glocken et«., in Mittlgn. der k. k.
Central k 'Immission, Wien, XXI, p. 285 ff. — SiivheUr,
Glocken im Kt. Schaphausen u. Appenzell. — Suhlmnjtr,
Sammlp. thurg. Glockeninichriften. — H. .SW/iw.K
Glocken der Stadt St. Gallen. Hohn.
Ernst, Johann Balthasar, Glockengießer, in
Lindau (Bay.), goß 1711 eine Glocke für Teufen;
er starb 1715.
X**Mt,. Glocken im Kt. Appenzell, p. 27.
Munt Snlermei^cr.
Ernst, Joh. Franz, Goldschmied, von Bern.
Kr wurde getauft am 26. Dez. 1664, gelangte in
den Großen Rat von Bern 1701, wurde Iseler
(Eichmeister) 1703, Kastellan in Wimmis 1711
bis 1717 und starb am 15. Mai 1730.
Burgerl. Staninirogister von Bern. //. Tarier.
Ernst, Johann Heinrich, Glockengießer, in
Lindau (Bay.), goß für folgende Ortschaften der
Schweiz Glocken: a. Mit Peter II. K.: 1761 für
Mollia 2 Stück; für Grub 1; 1762 für Arbon 1.
b. Allein : 1767 für Derisau 3 Glocken, zusammen
3858 Pfund.
NüKheier. Glocken im KtGlarue, p. 10. — Ihr,..
Glocken im Kt. Appenzell, p. 7 u. 9. - S*lther>jtr. Thurg.
Beitr. 1872, p. 86. Murit Svttrmeiettr.
Ernst, Johann Melchior, Glockengießer, in
Lindau (Bay.), goß mit Peter II. E. : 1727 für
Neukirch-Kgnach 1; 1730 für Teufen, Trogen
und Urnasch je 1 Glocke.
Siürhtler, Glockenb., Mac. — Suitbenjrr. Thürs*, beitr.
1 872, p. 88. — Xümrheler. Glocken im Kt. Appen»., p. 26.
Murit StilrrmeüHer.
Ernst, Julius, Kupferstecher, geb. am 26. Sept.
1830 in Winterthur, gest am 27. Aug. 1861 in
München, Sohn eines Wollfärbers. Kr bekundete
sein Talent schon als zehnjähriger Knabe durch
korrekte Zeichnungen nach Gipsmodellen. Nach
Beendigung der Schuljahre kam er zu Diethelm
Stabli, Kupferstecher und Zeichenlehrer am
Gymnasium in Winterthur, bei dem er sich sehr
vorteilhaft entwickelte. Dann besuchte er die
Münchener Akademie, wo er mit großem Erfolg
im Antikensaale zeichnete und nach einem Jahr
in die Kupferstecherklasse vorrückte, die unter
Julius Thaeters Leitung stand.
Sein erstes Werk war der Stich „Einweihung
des Freiburger Münsters" nach der Bleistift-
zeichnung von Moriz v. Schwind, in dem er bereits
seinen Meister überragte. Nun wurde ihm die
Ausarbeitung des Vereinsblatts „Symphonie von
Beethoven" nach Schwind übertragen. 1859
folgte ein neues Blatt, „Die drei Burschen",
worin er den Versuch machte, vou der bisherigen
Kartonmanier abzugehen, um eine größere male-
rische Wirkung hervorzubringen. Das Problem,
nämlich die Vereinigung der Aetz-Schabmanier
mit Benützung des Grabstichels, gelang vorzüg-
lich. Nebenbei lieferte er kleinere Blätter nach
F. Overbeck und gab E. Rittmeyers „Alpstubete"
heraus (Platte im Besitze des Kunstvereins
St. Gallen). Sein letztes, unvollendet gebliebenes
Werk „Minne, der Ringwechscl eines Braut-
paars" nach Kachel in reiner Stichmanier, vor-
trefflich angelegt, vollendet durch J. Burger,
zeigt die volle Meisterschaft seiner Kunst. Mit
Fackelzug trugen ihn Thaeters Schüler auf dem
allgem. Kirchhof in München zu Grabe, als sein
Talent im Begriffe war, sich auf das schönste zu
entfalten. Sein Porträt, von Buff gemalt, besitzt
seine Familie; eine Kreidezeichnung von Eduard
Steiner und eine Bleistiftzeichnung von A.Corrodi
im Mitgliederalbum (Nr. 52 und 36) des Kunst-
vereins Winterthur. 1853 beteiligte E. sich an
der Schweiz. Turnusausstellung in Zürich.
Awlrt*e*. Kupferetichsammler , I, p. 457/68. —
Malier. K.-Lex. I, p. 404. ErwU.
Ernst, Leonhard I., Glockengießer, in Lindau
(Bay.), goß 1611 eine Glocke für Hohentwiel in
Württemberg, welche vor mehr als 100 Jahren
nach Barzheim im Kt. Schaffhausen kam, wo sie
auf dem dortigen Schulhause, der frühem Ka-
pelle, noch hängt.
Süseler. Glocken im Kt. Schaffh., p. 2.
Murit Snltrmriiiltr.
Ernst, Leonhard II., Glockengießer, in Chur,
goß 1637 und 1038 Glocken für Kästris, KQblis,
Portein und Valzeina.
Xiucheler. Glockenb., MW. Murit S«lcrmrin1er.
Ernst, Leonhard III., Glockengießer, aus
Lindau (Bay.), goß 1679 in Herisau eine Glocke.
Xäerhtler. Glocken ira Kt. Appenzell, p. 1 1 u. 60. —
Der,.. Glocken im Kt Schaffb., p. 58, 1 12. V.yler.
Ernst, Martha Christina v., von Bern, Tochter
des Amtsschreibers Joh. Georg v. E. zu Inter-
laken, geb. 1774, gest. in Biel am 5. Juni 1854.
Sie half als geschickte Zeichnerin und Gouache-
arbeiterin dem Maler F. N. König, als er in
Unterseen niedergelassen war, bei seinen Arbeiten.
Für ihr Bild, das sie 1804 an der Kunstausstellung
in Bern ausstellte, erntete sie großes Lob.
S<vjUr, K.-Lex. IV, p. 146. — Füßli, K.-Lex. Suppl.
II, p. 331. II. Türler.
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Ernst
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Escher von der Linth
Ernst, Peter I., Glockengießer, in Lindau
(Bay.), goß: o. Mit Theodosius Ernst 1669 für
Rehetobel 3 Glocken; 1672 1 Glocke für H aalen.
b. Allein: 1679 für Welfensberg 1; 1686 für
Wald (Kt. Appenzell) 3 ; 1704 für Kefiwil 1. Er
starb 1717.
XüteheUr, Q locken im Kt Appenzeil, p. 16, 31, 38. —
Suliberger. Thun*. Beitr. 1872, p. 70 u. 108.
Moris Sutermeitttr.
Ernst, Peter IL, Glockengießer, in Lindau
(Bay.), Sohn des Johann Balthasar E., war zu-
gleich Ratsherr in Lindau. 1750 wurde mit ihm
vom Stande Zürich ein Vertrag abgeschlossen
über den Guß von 12 Feldstücken ä 4 Pfund.
Es erhielten in der Schweiz folgende Orte
von ihm Glocken: a. Von ihm allein: 1720
Waldstatt 2, Oberwangen 1 ; 1724 Fischingen 1 ;
1725 Neukirch a.d.Th. 1; 1727 Rehetobel 1.
b. Von ihm und Johann Melchior E. gemeinsam :
1727 Neukirch-Egnach 1; 1730 Teufen 1, Ur-
nasch 1, Trogen 1. c. Von ihm allein: 1732
Sommeri 1 ; 1745 üttwil 1 ; 1746 Roggwil 8 ;
1749 Waldstatt 1; 1754 Arbon 1; 1758 Trogen 1.
d. Von ihm und Johann Heinrich E. zusammen :
1761 Grub 1, Mollis 2; 1762 Arbon 1. t. Von
ihm allein: 1764 Erlen 3 Stück.
mucheUr. Olockenb., Mte. — XMecheUr. Glocken im
Kt Appenzell, p. 7, 15, 26, 30, 32 ; Im Kt. Glems, p. 10.
— SulAerger, Tborg. Beitr., p. 85, 48, 62, 84, 87, 91,
97 u. 106. Morvz SuUrmeirter.
Ernst, Rudolf August von, Architekt. Er
wurde in Bern als Sohn des Johann Georg E.,
Kastellans von Frutigen, am 21. Juli 1738 ge-
tauft Am 3. April 1765 nahm ihn die Zunft
znm Affen (Baumeister und Bauhandwerker) zum
Mitglied auf, nachdem er sein Meisterstück ge-
macht hatte. Er war hierauf als „Stein Werk-
meister" in Bern thatig und starb am 2. Nov.
1823 in Interlaken. 1772 war er Bremgartner
(Forstbeamter für den Bremgartenwald) geworden.
ff. Türler.
Ernst, Theodosius, Glockengießer, in Lindau
(Bay.). Es erhielten in der Schweiz folgende
Orte von ihm Glocken: a. Von ihm allein: 1637
Appenzell 1 ; 1638 Walzenhausen 4; 1641 Herisa ti
1 ; 1655 Trogen 1 ; 1668 Berlingen 1 ; 1669 Am-
riswil 1. b. Von ihm nnd Peter I. E. gemeinsam :
1669 Rehetobel 3; 1672 Ilaslen 1.
Nutehehr. Olockenb., Mac. — Den., Glocken im Kt
Appenzell, p. 9, 16, 28, 33, 36, 38. — Sulxberger. Thurg.
Beitr. 1872, p. 38. Morii Xtäermcieter.
ErzInger, Nikiaus, Kunstschreiner, wurde am
10. Sept 1633 mit der Ausführung der Schreiner-
arbeiten für die neuerstellte Sakristei in Bero-
münster (Kt. Luzern) betraut. Die Arbeit wurde
um den Preis von 400 Gld. und ein Malter Korn
übernommen; das Holz erhielt der Meister vom
Stifte geliefert Die kassettierten Decken und
Einlegearbeiten geben noch heute von dessen
guter Ausführung Zeugnis.
Kath. SchweizerbL N. F. XIV, p. 202.
/Vom Heinfmann.
Escher-Schultheß, Dilettantin, von Zürich, im
Anfange des 19. Jahrh., Schülerin Hubers. Auf
der Kunstausstellung von 1802 in Zürich befanden
sich von ihr Aquarelle und zwar Ansichten vom
Montblanc und dem Chamonnizthale, nach der
Natur gezeichnet.
Füßli. K.-Lex. II, p. 882. C. Bn*.
Escher, Albert von, Milit&rmaler und Haupt-
mann, Dilettant, geb. am 20. Mai 1838 in Zürich.
30 Jahre lange Studien in den verschiedenen
Staatsarchiven, Bibliotheken, Arsenalen und Pri-
vatsammlungen, sowie die Lektüre militärischer
Werke hervorragender Militärschriftsteller wie
Reinacher, Wilb. Meyer, David Heß, Erzherzog
Karl über die kriegerischen Ereignisse in der
Schweiz um die Wende des 18./19. Jahrh. ließen
in ihm den Wunsch reifen, das altschweiz. Uni-
formenwesen, besonders die Regimentsuniformen
aus den Zeiten des Fremdendienstes, im Bilde
darzustellen. In einer Ausstellung seiner Werke
im Helmhaus in Zürich im Mai 1901 waren u. a.
von ihm zu sehen: die beiden „Schlachten in
Zürich am 4. Juni und 25. Sept. 1799" und „Der
Rückzug der Russen vom 26. Sept. 1799 bei der
Eierbrecht." Der h. Bundesrat erwarb von ihm
für die eidg. Generalstabsbibliothek : 1) „Die
Schweiz. Milizen des 18. Jahrh.", 160 Aquarelle ;
2) „Die Schweiz. Milizen des 19. Jahrb.", 530
Aquarelle ; 3) „Die Schweiz. Regimenter in frem-
den Diensten", 200 Aquarelle. E. hat auch ver-
schiedene Albums „Schweizer Milizen" publiziert.
Curric. Tita«. — Z. Tagt»], v. 3. Hei 1901, Nr. 108.
C. Brun.
Escher (vom Luchs), Hans Erhard, geb. in
Zürich am 10. Marz 1656, gest daselbst am
27. Nov. 1689. Bei seinem Tode veröffentlichten
Freunde 1692 eine von ihm verfaßte „Beschrei-
bung des Zürichsees" mit einleitenden Versen,
in denen es von ihm heißt : „ . . . Der sein Herz,
Gemüth und Sinn Hat ergeben Jugend an Freyer
Künsten Meisterin ; Mathematik, Malerei..." E.
scheint indessen nur Dilettant gewesen zu sein ;
eine Arbeit von seiner Hand ist nicht nach-
Escher, Hans Kaspar, s. Escher, Johann Kasp.
Escher von der Linth, Hans Konrad, geb.
am 24. Aug. 1767 in Zürich, entstammte der
Familie E. vom Glas. Sein Vater war Johann
Kaspar £., Konstaffelherr (1729—1805). Er be-
suchte die Lateinschule, dann, bis 1782, die Kunst-
schule, ging 1783 nach Morges, kehrte 1785
durch Faucigny, Wallis und das Berner Ober-
laud nach Hause, wo er in die Seidenflorfabrik
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Escher
- 429 -
Ksrhmann
seines Vaters eintrat. Dann machte er eine Reise
nach Paris, London, studierte zwei Semester in
Göttingen, bereiste Deutschland, Wien, Italien
und kam 1788 wieder nach Zarich zurück, wo
er sich 1789 verheiratete, wurde wahrend der
Revolution Vollziehungsrat und trat dann wieder
in das Privatleben zurück. Seine freie Zeit
füllte er mit Gebirgsreisen aus. 1804 wurde er
Präsident der Wallenstadteraee-Kommission, eine
Stelle, welche, wie er glaubte, ihn nur vorüber*
gehend in Anspruch nehmen werde, die ihn aber
nach und nach so in die Sache hineinbrachte,
daß er der eigentliche Leiter der berühmten
Linthkorrektion wurde, und ihn bis 1822, wo er
sein Werk als vollendet betrachten konnte, fest-
hielt Er starb am 9. Marz 1823. Am 12. Juni
1823 erhielten der Verewigt« und seine männlichen
Nachkommen den Ehrentitel „Escher von der
Linth." Am Biberlikopf wurde ihm ein Denk-
mal gesetzt.
Von ihm rühren her: „Plan der Grenze des
Kts. Basel gegen Frankreich", 1792, kolorierte
Handzeichnung, in der Sammlung des Karten-
vereins Zürich ; „Plan der helvet. Grenzen bei
Basel", 1792, 1 : 36000; „Grenze des Kts. Neuen-
burg gegen Frankreich", 1 : 48 000, Handzeich-
nung; „Plan der Granzgebirge zwischen den
LobL Kantonen Schwyz und Glarus nach dem
Müller'schen Relief 81/46", 1:60000, Tusch-
zeichnung im Kantonsarchive Schwyz ; „Plan des
Ausflusses des Wallensees und des Laufs der
Linth bis in den Zttrichsee", 1807, im „Aufruf
an die Schweiz. Nation", u. v. a.
BibliogT. d. ichw. Landoskde. II. — Wolf, Biogr. z.
Kulturgesch. IV, p. 817, 348. — All«. D. Biogr. VL
p. 365. — Scbw. UoDatechroD. 1828, p. 88. — Schweiz.
Alpenitg. TOI, p. 70. - N.-BL ZOrch. SUdtbibl. 1828.
— N.-BL ZOrch. HüUsgeseUscb. 1824. — Bull, suisse de
Numism. IV, p. 89. — Blbl. univ., Geneve 1862, XX,
p. 71. — Galerie bor. Schweizer (Bartmann), p. 49. —
Nagler, K.-Lez. IV, p. 149. — FüJM, K.-Ler.V, p.882.
— J. J. Hottinger. H.C.B. r.d. L., Zürich 1862. Graf.
Escher (vom Luchs), Heinrich, Kunst- und
Flachmaler, geb. in Zürich 1799, gest. daselbst
1844, Schüler von Konrad Genner. Er beteiligte
sich 1826 mit einer Landschaft in Oel an einer
lokalen Ausstellung. Mit Aquarellen, sowie mit
einer großem Anzahl Radierungen (meist Pferde-
stücken, Monogramm IE) nach Genner und in
dessen Art in der Sammlung der Zürcher Kunst-
gesellschaft und des Eidg. Polytechnikums ver-
treten. F. 0. Pertalutri.
Escher, Joh. Kaspar, zum „Felsenhof", geb.
am 10. Aug. 1775 in Zürich, gest. daselbst am
29. Aug. 1859. Ursprünglich zum Kaufmann be-
stimmt, dann Architekt, fand er schließlich seinen
Lebensberuf als Mascbinenindustrieller und ward
Begründer der weltbekannten Firma Escber
Wyß A Cie. Während seiner kurzen Carriere als
Architekt erbaute er das Stadt. Kasino, spater
zum kant Gerichtsgebäude umgebaut Seinen
künstlerischen Geschmack bildete er durch einen
längern Aufenthalt in Rom, übte aber die Kunst
selbst nur als Dilettant aus. Einige Zeichnungen
aus Italien und architekt Risse finden sich in
der Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft,
ebendaselbst drei Bl&tter geschickter Radierungen,
wovon das eine nach Weirotter, ein anderes nach
Sal. Geßner.
N.-Bl. d. ZOrch. Waisenhauses, 1868. — AUg. D. Biogr.
— C. KeUer-Efker. Die Familie der Bacher rom Glas,
p. 95 «, F. O. Pettalotti.
Escher, Joh. Konrad, von der Linth, s. Escher,
Hans Konrad.
Escher (vom Luchs), Kaspar, Kupferstecher,
geb. in Zürich 1806, Todesjahr unbekannt In
der Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft
ist er mit einer Zeichnung und mehreren Radie-
rungen (Pferden) vertreten. F. 0. M«'.
Escher, Konrad, zum „Adlerberg", Dilettant,
geb. in Zürich 1756, gest daselbst 1818. Er
zeicliuete und malte Landschaften nach der Natur
im Geßner'schen Geschmack und beteiligte sich
1803 bei einer lokalen Ausstellung. Vertreten
mit Landschaften in Sepia und Gouache, sowie
mit zwei Radierungen in der Sammlung der
Zürcher Kunstgesellschaft F. 0. P«*aW.
Escher, Konrad, s. auch Hans Konrad E
Escher, Martin Friedrich, geb. am 12. April
1772 in Lyon, gest am 4. Febr. 1814 in Zürich,
Kaufmann in Nismes und als solcher bloß Di-
lettant, nicht ausübender Künstler, wie Nagler
glaubt. Er malte in der WeiBe Sal. Geßners und
radierte auch mehrere Landschaften, teils mit
Namen, teils mit dem Monogramme TS bezeichnet
Nagler, Monogr. I, p. 218. F. 0. Peetaltaii.
Escher, Rudolf (wahrscheinlich ein Sohn des
Bürgermeisters J.Heinr. Escher), geb. 1662, gest.
1721, Staatsmann, in der Kunst also jedenfalls
nur Dilettant Er malte um 1690 einige Bild-
nisse, von welchen J. Bodmer dasjenige des
Bürgermeisters J. H. Escher und des Archiaters
L. Engeler nach ihm gestochen hat
F&äli, K.-Lex. II, p. 832. — Nach ihm Nagler,
C. Keller- Eecher, Die Familie d. Escher vom Glas, p. 54.
Das dort dem Joh. Meyer zugeschriebene Üemäldo dürft«
mfifflicherweiBe Eschers eigene Arbeit sein.
F. 0. Putalotsi.
Eschmann, Johannes, Ingenieur, von Zürich,
geb. am 7. Mai 1806 zu Wädenswil, besuchte in
seiner Jugend erst die Schulen von Winterthur
und Zürich und erwarb sich seine weitere beruf-
liche Ausbildung in Paris und Wien. 1833 wurde
er Dozent der Astronomie an der Hochschule in
Zürich, dann begann er seine Berufstätigkeit
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Escuyer
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Eßlinger
mit der topogr. Vermessung einiger Kantone.
Ganz besonders zeichnete er Hich aus durch um-
fassendes und gründliches Wissen und Können
als Hauptmitarbeiter an der eidg. Triangulation
unter General Dufour. Als 1836 und 1837 die
Triangulation der centralen Schweiz zu Ende
geführt wurde, begann K. die definitive Berech-
nung des ganzen Netzes und führte solche innert
zwei Jahren mit großer Umsicht und Energie
zu Ende, so daß 1840 die „Ergebnisse der tri-
gonometrischen Vermessung in der Schweiz"
(Zürich, Orell, Fttßli & Cie.) der OefTentlichkeit
abergeben werden konnten, ein Werk, welches
sowohl den Verfasser als die Schweiz ehrt. Er
bekleidete in der Armee den Rang eines Stabs-
majors im Geniekorps. Leider raffte schon am
14. Jan. 1852 ein nervöses Fieber diesen hoch-
begabten und hochgebildeten Mann in seinen
besten Arbeitsjahren hinweg.
Nach Mi tilgt), seines Sohnes. //. Ap/irnulUr.
Escuyer, Gabriel, graveur, 06 k Geneve, fht
recu boargeois de cettc ville le C mai 1732,
„exposant sa descendance d'Humbert E., de
Nantua, reqn en 1562." On admit eu meme temps
plusieurs de ses fils mineurs, dont Darid E., ag6
de 14 ans, qui fut graveur lui-meme et pere du
suivatit. C'6taient, sans doute, d'humbles gravenrs
pour la „fahrique."
Coceltr, Liv. des Bourg., p. 424. A.-J. M.
Escayer, Pierre, nd ä Geneve le 30 aont 1749,
mort le 1" juillet 1834, fils d'un graveur, suivit
la carriere paternelle et sc consacra plus tard
ä la gravure en taille douce des vues de Geneve.
Ses oeuvres ont plus d'intöret au point de vue
documentaire qu'ä celui de l'art. On a de lui
un „Traite" elementaire de perspective", Geneve
(1824), frontispice et 16 pl. ; „Atlas pittoresque
de Geneve", Geneve 1822, frontispice et 41 pl.;
le frontispice et les 52 pl. du „Tableau du titre ...
de differentes monnaies" de H. Darier, Geneve
1807, rWdit£ en 1827 avec 66 pl. ; les planchcs
aecompagnant le memoire de Jurine sur les pois-
sons du L&nan; plusieurs vues dötachees de
Geneve, celles surtout de quelques place«, de
plus grand format que les planches de l'nAtlas
pittoresque"; des vues de Suisse et de Savoie,
des diplömes de plusieurs socieles, le portrait
du duc Henri de Ronan avec vue de son tom-
beau ä St-Pierre, etc.
S'irdrt, Dict» de« famiiles genev., rase.. — Ri<j<iutl,
rtonseign., p. 274. — C&t. Art ändert, üenove 1896,
n. 856, p. 101, cuivre original d'une petite vue du Col-
lege. — L'Atlas pittor. a eW reproduit en phototypie et
publie il y a quelques annees par l'ödit. Jullien. A. Ckuuy.
Esel, Hans, Kartenmaler, wird 1494 in den
Basler Gerichtsurlranden erwähnt.
Suhlin, Regesteu z. Gescb. d. Buchdrucks, Nr. 950.
U. Hurckkardt.
Eakrich, Pierre, s. Cruche, Pierre.
Etspague, Jacques, verrier, ne" ä Chopent en
Dauphin^, vers 1536, mort a Geneve le l'r mars
1582, fut regu bourgeois de cette ville le 18avril
1569 pour quatre ecus et un seillot S'agit-il
d'un „peintre"-verrier, c'est probable, sans qu'on
puisse raifirmer pour le moment.
C.rrtlr. Liv. des Bourg., p. 287. — Renseign. de
M. A.J. M. A. >%*>:).
Euper, s. Esperling.
E&perlin, s. Esperling.
Eaperllng (Esperlin, Esper), Joseph, geb. 1707
zu Ingoidingen bei Biberach, malte Historien,
Portrait«, Architektur- und Tierstücke in Oel
und al fresco, gest. 1775, wahrscheinlich in Bero-
mOnstcr. Er lernte die Malkunst bei J. G. Weeg-
scheider zu Ruedlingen, von wo er sich 1731 nach
Rom zu Francesco Trevisani begab. Spater in
Basel ansässig, arbeitete er längere Zeit für
Private sowohl, ah) auch für die Kirchen und
Klöster der Umgebung.
Vom Rate zu Solothurn 1770 mit der Aus-
führung der vier Freskogemälde — die „Vier
biblischen Opfer" darstellend — in den Strebe-
bögen unter der Kuppel der neuen Kathedrale
von St. Urs und Viktor betraut, erwarb er sich
solche Anerkennung, daß ihm drei Jahre spater
noch zwei Oelgemälde, „Kreuzigung Christi" und
„Auferstehung", samt den dazu gehörenden
Lflnettenbildern für die nämliche Kirche zur Aas-
führung übertragen wurden. Er lieferte aber
1774 nur die beiden Altarbilder ohne die Lü netten
ab und stellte dazu noch höhere Forderungen,
als ausbedungen waren, so daß fortan jede
weitere Unterhandlung mit ihm abgebrochen
wurde. 1774 war er noch in Beromonster thätig.
Als Zeichner nnd Freskomaler hat dieser
Künstler Treffliches geleistet; in der Oel maierei
fehlte ihm namentlich der angenehme Farben-
schmelz. Ein schmutziges Braunrot in der Karna-
tion stört ganz wesentlich die Harmonie. Seine
Freskogemälde und Oelbilder in der St. Ursen-
kirche zu Solothurn zeichnete er mit seinem
verkürzten Namen Joseph Esper und nicht
Esperling, was zur Folge hatte, daß später in
Druckschriften sein Name getrennt erschien,
ab ob zwei verschiedene Personen in Betracht
kämen.
Angler. K.Lex. IV, p. 162. — Fußli. K.Lex., 1779,
p. 220.— StroJimcUr. — N.-BI.Soloth. 1856. — J. AmUi.
Pfarrstift, p. 59. — Ü. Burrkkanit. Berichterstattung
des Basier Kunstvereins, 1901. Zrtttr-CoUU.
Eßlinger, Anna Barbara, Zeichnerin, Schwe-
ster des Joh. Martin E. (s. d.), wurde am 6. April
1792 in Glattfelden (Kt. Zürich) geboren, wo sie
die ersten Jugendjahre verlebte. Nach dem Tode
ihrer Mutter 1799 kam sie nach Zürich und
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Kßlingcr
erhielt bier ihre Ausbildung und später Unter-
richt im Zeichnen bei dem Kupferstecher M. Pfen-
ninger. Nach zwei Jahren setzte sie ihre Studien
unter Leitung kunsterfahrener Manner fort, mach-
te große Fortechritte, widmete sich auch dem
Sticken, der Blumenarbeit und dem Silhouetten-
schneiden und wurde Zeichenlehrerin an der
hohem Töchterschule im Napf in Zürich. Großen
Beifall fand 1819 eine Kopie, in Kreide aus-
geführt, von Hans Aspers Gemälde der Regula
Gwalter, geb. Zwingli, in der Stadtbibliothek in
Zürich (nicht Anna Reinhard, wie fälschlich in
Naglere K.-Lex. erwähnt ist). Die Zeichnung
ist gegenwartig im Besitze des Hrn. Herrn. Am-
berger in Zürich. 1822 vermählte sie sich mit
dem Buchhändler Fr. Gerb. Amberger in Solingen.
Sie lebte fortan in Solingen (Rheinpreußen) und
widmete sich dort mit ihrem Gatten in hervor-
ragender Weise der Wohlthätigkeit. Nach dessen
Tode 1844 zog sie zu ihrem ältesten Sohne nach
Basel, wo sie eine enge Freundschaft mit Char-
lotte Kestner, der Tochter von Goethes I>otte,
verband. Sie starb in hohem Alter in Basel am
9. Jan. 18C8. Ihr zweiter Sohn war der Maler
Gustav Adolf Amberger (s. d.).
Nach Mlttlgn. von Hrn. Herrn. Aml>erger. — N<ujltr.
K.-Lox. IV, p. 155. //. Appnueller.
Eßllngcr, Bernhard, Goldschmied, von Zürich,
Sohn des Obmanns Hans Ulrich E., geb. am
15. Juni 1662, gest. am 27. Febr. 1728. Er war
1680 Lehrling bei Johannes Weber und wurde
1 696 Meister. Von 1703 —1712 ist er Hand werks-
obmann, 1704 Zwölfer zu Schneidern gewesen.
1711 wurde er Amtmann von Winterthur. Er
hatte zwei Frauen : 1700 Katharina Ott. später
Küngolt Hottinger.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Werdmullcr. C. Brun.
Eßllnger-Schultheß, David, Kaufmann und
Maler, geb. in Zürich 1779, gest. daselbst 1828.
Drei Zeichnungen von ihm befinden sich im
Malerbuche der Zürcher Künstlergesellschaft.
Eßlingcr, Felix, Goldschmied, von Zürich,
geb. 1765. Er war 1786 Lehrling bei Goldschmied
Geiger und wurde 1790 Meister. Er war der
Sohn des Chirurgen Heinrich E.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Wardmaller. Hrun.
Eßllnger, Hans Ulrich, Goldschmied, geb. in
Zürich am 24. Nov. 1708, gest. im Spitale daselbst
am 10. Dez. 1761, Sohn von Goldschmied Bern-
hard E. Er war 1 724 Lehrling bei seinem Vater
und wurde 1735 Meister. Uxor: 1743 Klcophca
Fäsy.
Mittig . de« t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Hrun.
Eßlinger, Job. Martin, Kupferstecher, wurde
im März 1793 in Glattfelden (Kt. Zürich) geboren,
wo sein Vater eine große Seidenspinnerei betrieb.
Die Eltern starben früh und E. kam nach Zürich
ins Waisenhaus, wo er bei G. C. Oberkogler
Unterricht im Zeichnen erhielt. Schon 1806
stellte er, zwölfjährig, seine erste Federzeichnung
nach Bartolozzis Stich der „Himmelfahrt Christi"
von Guarana in der Zürcher Lokalausstellung
aus, was für sein Talent Zeugnis ablegt. Dann
erlernte er die Kupferstecherkunst bei J. H. Lips,
hielt sich zur weitern Ausbildung 1810 und 1811
in Stuttgart und 1813 in Paris auf, wo er unter
Prof. Fr. Müller arbeitete. Nach Zürich zurück-
gekehrt, vermählte er sich 1817 mit Elisabetha
Meyer von Niederweningen und blieb nun dauernd
in seiner Vaterstadt. Er stach eine große An-
zahl von Platten für Erbauungsschriften, Romane,
Taschenbücher, für die „Alpenrosen" und die
Neujahreblätter von Zürich und Bern. Die Zür-
cher Lokalausstellungen 1806—1819 brachten
fast jedes Jahr eine Anzahl Zeichnungen und
Kupferstiche von seiner Hand. 1835 bestellte
ihm ein gewisser „Wendling" eine Platte, die
genaue Kopie eines preuß. Staatepapiers, die
E. jedenfalls kunstgerecht ausführte, denn die
preuß. Regierung klagte ihn der Mithülfe an
der Fälschung an; das Obergericht konnte ihn
jedoch nur der Fahrlässigkeit schuldig erklären,
was ihm drei Monate Gefängnis einbrachte. Er
starb in Zürich am 9. Febr. 1841.
Nach den vorhandenen Werken Ks in den
Sammlungen des Eidg. Polytechnikums, der Zür-
cher Kunstgesellschaft und derjenigen des Hrn.
Herrn. Amberger in Zürich folgt hier das
Verzeichnis seiner bedeutendsten
Kupferstiche:
1) „Sieg der Tiguriner Ober die röni. Legionen" nach
0. Volmax, 13/ 1 7,5 cm.
2) 2 Bl. .Teils Apfelachuß" und „Tellensprung" nach
Chasselat, 9,7/14,4 cm.
3) „Nikolaus von der Hübe als Friedensstifter in
SUon, 1481" nach L.Vogel, 24,2 36.5cm (Gegen-
stück zu dem Stiche von H. Lips „Abschied des
Nikolaus von der Flohe" nach 0. Volmar).
4) „Das Abendmahl, «Wahrlich, ich sage euch • etc.
nach L. da Vinci, 7,8 auf 13,7 cm.
5) „Rcce homo", Oval, 18,5 15,4 cm.
6) 2 Bl. „Die beiden Engel der Sixtinischen Madonna"
nach Raffael, 22,8;25,7 cm.
7) „La Liseuse" nach Q. Dow, 22,5, 19,5 cm.
8) „Die betende Waise" nach Ph. de Champaigne,
20,8, 17,6 cm.
9) Entwurf zu einem Schntzendiplom , „Eintracht
macht stark" nach L. Vogel, offen: 14,5 26,6 cm.
10) 4 Bl. Darstellungen von Negern etc. zu der „Reise
nach Brasilien, 1815 — 1817, von Maximilian, Prinz
von Neuwied", Frankfurt a.M. 1820 21, fol.
11) 2 Bl. Ansichten von Lübeck und Petersburg, 11
zu 18,5 cm.
12) 4 Bl. zu Goethe* „Hermann und Dorothea" nach
Kolbe, 16,5/10 cm.
13) 10 Bl. und 2 Umschlage zu den „Alpenrosen",
Bern 1816—1887, 8°.
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Kfilingcr
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Ettle
14) 26 Bl. zu den zürch. Neujahrs Mittern 1815 bis
1886, 4°.
15) 4 Bl. zu den kern. NeujahrotOcken, 1818—22, 4°.
16) 98 Bl. Kupfer für litterarwcbe Werke, 8°.
17) 16 Bl. Vignetten für Titelblätter etc.
Kaller. K.-Lex. IV, p. 154. — MülUr, K.-Lex. (Stutt-
gart 1857), I, p. 680. — Krtainalirerichteprot. 1885.
H. Appenzeller.
Efillnger, Rudolf, Goldschmied, von Zürich.
Er wurde 1782 Meister. Sonst ist er unbekannt.
Mlttlgr. des f Hrn. Dr. Zeller- WerdmOller. 0. Brun.
Eatalla, Antoine, dit Dltalla, verrier, recu
bourgeois de Geneve gratis, conune natif, le
26 sept. 1789. A la verite, nous ne savons si
ce fut un simple vitrier ou un fabricant de
verrerie; quant a un peintre- verrier, la chose
paralt plus que douteuse, vu l'epoque.
CotelU. Liv. des Bouif., p. 462. A.-J. M.
Extetter, Jörg, Goldschmied, von Zürich, im
16. Jahrh. Sein Name figuriert im Verzeichnisse
der Lux- und Loyenbruderschaft zu Zürich um
1620.
Arn. Alt-Kde, 1 884, p. 18. C. Brun.
Estlenne, David, n6 a St.-Machet, etait email-
leur a Geneve et asaocie avec Guillaume Madyot
en 1556. A. Ckoüy.
Estievan, orfevre, a Fribourg, mentionne sous
ce seul nom dans les comptes de la fabrique de
St.-Nicolas. Voy. Dörenecken ou Doriniquin.
Max de Teehtermann.
Etttoppey, David, peintre, Yaudois d'origine,
nö k Geneve le 14 sept. 1862. II commenca aes
Stüdes aux Ecoles d'art de la ville de Genfcve
et les completa a Paris, oü il fit plusieurs se-
jours; il n'y frequenta aucun atelier, du moins
r^gulierement, präferant travailler seul, maia il
suivit avec interet les recherches des peintres
impressionnistes et fut memo considere, a tort ou
ä raison, comme un adepte de cette ecole. II
a traite tous les genres, mais plus specialement
le paysage. Voir „Novembre", au Musee de
Geneve; „Grandvaur", au Musee de Lausanne;
„Grandvaux" (meme motif que le prececlent), au
Palais fod. k Berne; „Effet de soir a Chanaz",
au Musee Jenisch a Vevey. II a obtenu une
mention honorable ä 1' Exposition univ. ä Paris
en 1900 et a et6 nomm6, en nov. 1900, prof.
dnns la classe de figure des Ecoles susdites. E.
a donn£ de nombreux dessins (lithographies),
portraits charges ou non, caricatures politiques,
etc. a divers journaux genevois comme „La
Goutte", „Le Sapajou", etc.; dans le meme ordre
d'idees, il faut citer une belle planche en litho-
graphie („Femme en corset") pour le Cercle des
Arts et des Lettres (1900), des couvertures de
livres, etc. Mentionnons encore de nombreuses
aquarelles (paysages), puis une importante serie
de 34 aquarelles reproduites en couleurs, pour
l'illustration de „L'Arme« suisse", Geneve, Eggi-
mann eVL, 1894, in-fol. II a exposä a Geneve, en
1886 dcja, puis regulierement depuis 1893.
Curric vita«. — Gas, de Laos, du 15 aviil 1895. —
Studio, supplem. 1900/01, p. 212. — Cat du Mus. Rath,
ed. 1897, p.28. Maurice Bund.
Estoppey, Leonie, de Trey (Vaud), nee a
Payerne le 13 oct. 1852, Alle de Charles E.,
anc Conseiller d'Etat. Elle s'est adonnee au
de&sin, ä la peinture ä l'huile et k l'aquarelle,
a la ceramique. Apres des etudes poursuivies
en Suisse et a l'etranger, eile s'est vouee ä l'en-
Beignement M11* E. a participg aux expo&itions
de la Sociltl suisse des Beaux-Arta. Ses travaux
de ceramique lui ont valu une mädaille d'argent
k l'Exposition nat de Geneve, en 1896.
Curric. vitae. — Le Genevois du 7 sept. 1889. — Der
freie Rhstier du 80 juiliet 1889. — Bern. TagbL du
29 aoat 1889. — Oaz. de Lausanne du 26 mar« 1 896. —
La RevuB du 20 mar» 1 896. — Le Genevoll, juill. 1890.
— 1,'Aml de Mürjres de sept 1896. Ld. MiivOU.
Estot, Jean, orfevre, de Milhau, reiugie" de la
St.-Barthelemy, re?u habitant de Geneve le
12 sept 1572.
France p rötest, 2* ed., VI, eol. 1 69. A.-J. M.
Etlenne, maltre, peintre, 1445—1446 k Lau-
sanne. II assUta Pierre Maquymber pendant
deux jours.
Comptes de la fabrique de la Catbedralo do Lausanne ;
Bfblioth. cant, Lausanne. Ck. Vttillermet.
Etlenne, Louis, graveur sur bois, ne k Neu-
chatel en 1863, eleve de l'Ecole d'art de Geneve,
travaille actuellement conune ouvrier d'art indu-
striel Ii Ardon (Yalais). En 1891, il a eipose
au Musee Rath k Geneve. M.Morel.
Etlln, s. Ettlin.
Etterll (Ettly?), Hans, Goldschmied, Probierer.
Seine Thätigkeit in genannter Eigenschaft ist
in Luzern für die Zeit von 1486—1493 nach-
gewiesen. Am 1. Okt 1490 leistete E. den Eid
des Probierers, in welchem er beschwor, die
„vffzal" in der luzern. Münze getreu zu über-
wachen und der Behörde Anzeige zu machen,
wenn er „daz koru nit gerecht und anders funde,
dann es sin sollt" 1486 verfertigte E. für die
Oswaldkirche in Zug einen Kelch um 18 Gld.,
einen zweiten um 22 Gld. 5 Sch. und eine Mon-
stranz um den Preis von 24 Gld.
Kevue suisse de Numism. 1899, Vtll, p. 147. —
Seaemer, Bechtsfresch. II, p. 270/71. — Goachichtsfr. II,
p. 98. — Luz. Staatsarch., Ratatrach VII, p. 116, 305.
Etterlyn, s. Petermann.
Ettle, Franz, von Biberach (Württ), geb. am
24. Jan. 1847, kam 1873 aus Stuttgart als Lehrer
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Kttlin
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Kttlin
an die Zeichenachule für Schnitzler und Model-
leure nach Interlaken. Er erteilte auch an der
Sekundärschule Zeichenunterricht, Sein Vor-
eiliger war Franz Bonnger (1870—1878). Neben
dem Unterrichte beschäftigte sich E. mit Gips-
Dießen und mit Stuccatur, wurde aber dadurch
so sehr in der Lehrthätigkeit gehindert, daß er
diese 1876 aufgeben mußte. Hierauf in Bern
als Bildbauer niedergelassen, hatte er keinen
materiellen Erfolg und verließ 1881 das Land.
1878 beteiligte er sich mit Skulpturen und Reliefs
au der Schweiz. Turnusausstellung. n. DirUr.
Ettlln, Hans Nikolaus, Vater des Bildhauers
Jos. Maria K, geh. in Kerns 1765, gest. 1844,
verfertigte Möbel mit Schnitzarbeit. Ka*kUr.
Ettlln, Johann, Sohn des Bilhauers Nikolaus
K, geb. zu Kerns am 26. Dez. 1867. In der
Bildbauerkunst wurde er von seinem Vater unter-
richtet, dem er bei seinen Arbeiten behülflich ist.
KüekUr.
Ettlln, Joseph, Maler, geb. am 19. Marz 1826
in Samen, gest. am 23. Juni 1870 in Sachsein.
Er nahm um 1842 Unterricht bei Bildhauer und
Zeichenlehrer Schlatt in Luzern, zog 1845 nach
Maitand und Korn, trat in die päpstliche Garde
ein und besuchte gleichzeitig die Malerakademie.
1850 kehrte er wieder nach Samen heim und
zeichnete und malte bis zu seinem Tode.
Biogr. handachr. Not. in der Sammlg. t. Karl Mahler,
in der sich auch eine Handzeichnung E.a vorfindet
/'ran* Ifrinemann.
Ettlln, Joseph Maria, Sohn des Möbel-
schreiners Nikolaus K., wurde geboren zu Kerns
1791. Als Bein Vater für die Ratstube den Sessel
des regierenden Landammanns machen und mit
dem Kantonswappen zieren sollte, wurde dieses
von seinem Sohne Jos. Maria gemacht Bildhauer
Abart sah die Arbeit und verwunderte sich Aber
den Kunstsinn des Knaben. Er lud ihn ein,
zu ihm in die Lehre zu kommen; er wolle ihn
nicht bloß „Mattenblumen", sondern auch Köpfe
zeichnen lehren. Abart verpflichtete sich am
12. Nov. 1811, ihm in vier Jahren den gehörigen
Unterricht in der Bildhauerkunst zu erteilen.
Als Hauszins mußte er ihm jedes Jahr 22 Gld.
entrichten. Für alle vier Jahre mußte er die
Kost und ein Lehrgeld von. 97 V» Gld. bezahlen.
Nach Verfluß der Lehrzeit blieb E noch sechs
Jahre bei Abart. Bei demselben hatte er wenig
Gelegenheit, sich in größeren Arbeiten zu Oben.
Für die Gnadenkapelle in Einsiedeln machte
Abart die Bilder und E. die Insignien. Seine
erste selbständige Arbeit war der Tabernakel im
abgebrannten Kapuzinerkloster zu Samen. Fast
in alle Kantone der Schweiz hat er Arbeiten
geliefert Für das Kloster Engelberg machte er
die got. Altare im Vorhofe der Kirche und die
got Einfassung für die Gemälde an der Kirche.
Eine seiner letzten Arbeiten waren die Bilder
„Maria und Joseph mit dem Jesuskind" und ein
Kruzifix für den Bischof Hartmann in Ostindien.
Er hatte nur zwei Schüler : Bildhauer Nikolaus
Kttlin und Bildhauer Küster in Engelberg. Nach-
dem er 4—5 Jahre den Meißel nicht mehr führen
konnte, starb er plötzlich am 1. Nov. 1874.
Ohwaldn. Volkrfr. v. 1874, Nr. 45. Ktickltr.
EttUn, P. Lukas, von Kerns, Kalligraph,
Zeichner und Kunstmaler, wurde geboren zu
Samen 1864. Kr trat 1886 in das Kloster und
primizierte in dem zu Engelberg gehörenden
Kloster Conception in Nordamerika. Den ersten
Unterricht im Zeichnen und Malen erhielt er
von P. Emanuel Wagner im Kloster Engelberg,
dem Verfasser und Illustrator des „Nid waldner
Kalenders." Die Gemälde in der Klosterkirche
Conception soll E. gemalt haben. Als er vor
etwa sechs Jahren wieder nach Europa zurück-
kam, besuchte er auch das Kloster Beuron.
KüekUr.
Ettlln, Nikolaus, Bildhauer, wurde geboren
in Kerns am 3. März 1830. Zehn Jahre lang
war er Lehrling und Geselle bei Bildhauer Jos.
Maria E. Ein Jahr lang arbeitete er in Basel
und besuchte die dortige Zeichenschule. Kr
arbeitete für die Kirche in Arlesheim und ging
dann nach Rom. Dort trat er in die päpstliche
Garde und benutzte die freie Zeit zu Bildhauer-
arbeiten. An Sonn- und Feiertagen und bei
besonderen Anlässen wurde der Dienst von ihm
versehen, sonBt aber von solchen, die weder
Handwerker noch Künstler waren, wofür er sie
dann entschädigte. Nach einigen Jahren, nach-
dem er sich dort verehelicht hatte, kehrte er
wieder heim und arbeitete für Kirchen und Ka-
pellen und für besondere Geschäfte. Kinige Zeit
war er Zeichenlehrer in der Schnitzlerschule zu
Sachsein und dann in der Zeichenschule in Kerns.
Mittig. des Künstle«. — Jahresber. bern. Ketrer.
186», p. 10. Kückler.
Ettlln, Nikolaus, Sohn des Bildhauers Niko-
laus E., geb. in Kerns am 4. April 1869. Der-
selbe ist Zeichner, Möbelschreiner und Altar-
bauer. Kr erteilt den Zeichenunterricht in der
gewerbl. Fortbildungsschule Kerns und zeichnet
auch Theaterprogramme. Im Zeichnen wurde
er unterrichtet von seinem Vater und in Karls-
ruhe. Er arbeitete etwa zwei Jahre lang in Paris
und Freiburg in der Schweiz. KadUtr.
EttUn, Simon, Arzt, Landammann, Zeichner,
Architekt und Maler, geb. zu Samen am 9. Jan.
1818. Unterricht im Zeichnen und Malen erhielt
er im Kloster Muri, wo er studierte, von P. Leo-
degar Kretz. Obschon er als Arzt und später
als Landammann sehr beschäftigt war, hat er
28
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Ettly
• 434 -
Eynard
gleichwohl 25 Jahre lang den Zeichenunterricht
am Kollegium in Samen erteilt. Er machte auch
die Bauplane zum Waisenhaus, Spital und Kon-
vikt daselbst und sehr wahrscheinlich auch zum
ältern Gasthof auf Pilatus-Kulm. Bei seinem
Schwiegersöhne, Statthalter Adelbert Wirz, zwei
Tableaux, im Collegium und im Steinhause je
ein Tableau auf dunklem Grande, mit Gold
aufgetragen. E. hinterließ auch Zeichnungen in
Tusch und Aquarell. Er starb am 7. Mai 1871.
KUvhUr.
Ettly, s. Etterli.
Euler, Hcnri-Jean-Albcrt, e^angeliste, peintre
et desainateur, de Rolle, Als de Louis-Jacob E,
n6 le 21 arril 1813 a Avenches, on son pere
dtait pasteur. Deslinö au st.-ministere, il inclina
vers la peinturc. Des 1837, il sejourna a Munich
pendant cinq ans, puis a Paris. Maltre de dessin
aux Ecoles normales de Lausanne (1844, 45).
De nature mystique, il prit part au mouvement
religieux de l'epoquc, puis sc rendit en Italie
en 1848. A partir de 1840, il se consacra de-
finitivement ä l'cvangelisation. E. a peint les
portraits des prof. Herzog et S. Chappuis pour
1'Academie de Lausanne. 11 a laissü des croquis,
mais peu de peintures achevees. II est mort ä
Ijinsanne 1c 29 juin 1866.
0. Chattlamit, Souv. de Euler; Lausanne 1871. —
Rensei?u. de CA. Y«HUrm<*. U. UUvilU.
Eoler, Johann Heinz, Kunstmaler, von Basel,
geb. 1720, trat 1746 der Himmelzunft zu Basel
l>ei, gest. 1750. Werke seiner Hand sind nicht
mit Sicherheit nachweisbar; vielleicht ist aber
E. der Verfertiger einer Reihe von Bildnissen
mit Halbfigurcn in ballier Lebensgröße, die stark
an die Schule des Job. Rud. Huber erinnern.
Ii. Rufflhnrxh.
Exchaquet, Abraham -Henri, geb. 1742 zii
Aubonne, häufig mit seinem Vetter Charles E.
verwechselt, war 1781 „Arcbitecte-Ingenieur de
LL. EE. de Berne dans le Pays de Vaud", gab
1787 zu Lausanne eiu geschätztes „Dictionnaire
des ponts et rhaussces" heraus. Er machte mit
P. Bei die Straße von Lignieres nach Rolle:
dann machte er 1800 „Essai sur les moyens de
rectifier les jugements que nous portons sur les
objets lloigncs et sur leurs grandeurs par des
Operations trigonometriques" und diente dem
Kanton Waadt bis zu seinem 1814 erfolgten
Tode als „Inspecteur des ponts et chaussees."
»V«//. (Weh. d. Venne»»., p. 121. Um/.
Exchaqnet, Francois-Charles, geb. 1746 zu
Court im Mflnhterthal, wo sein aus Aubonne ge-
bürtiger Vater als Pfarrer uud Naturforscher
lebte. Kr wurde circa 1780 „Directeur-general
des fonderies du Haut-Faucigny", wohnte längere
Zeit in Servoz, versuchte sich in plastischer
Darstellung von Gebirgsgegenden, so nach Montet
von Chamounix mit dem Montblanc. Dann ver-
fertigte er das jetzt noch im naturhistor. Museum
in Bern befindliche Relief des Distrikts von Aelen
(Aigle), Ormonts, Dent de Mordes, Diahlerets. Es
bildet ein Quadrat von 150cm Seitenlange, Maß-
stab 1 : 15000. Noch bekannter ist das von E.
1791 verfertigte Relief des Gotthardgebiets, das
man aus der Karte kennt: „Le Mont St.-Gotthard
et les Montagnes et Vallees voisines pris au Sud,
d'apres un relief de Exchaquet", 43,5 /28 cm,
von Dunker gestochen, bei D. B. Ratzer in Bern
erschienen, dann eine nach dem Relief gezeich-
nete Karte: „Carte p&rographique du Su-Gott-
hard par Exchaquet, Struve et van Bereborn",
1791. Die letztere ist separat erschienen und
auch 1795 von Mechel dem Schrifteben „Itincraire
du St.-Gotthard" beigelegt, 51 42 cm. E. muß
bald nachher gestorben Bein, da de Saussure 1796
vom feu Mr E. spricht. Zur Zeit Ebels konnte
man in Genf und Lausanne ein in Porzellanerde
geformtes „Relief du Pays de Vaud, depuis
Grandson jusqu'au Montblanc et depuis le Fort
de l'Ecluse jusqu'a Sion en Vallais par Exchaquet"
zum Preise von zwei Carolin kaufen.
Mo//. Geach. d. Vennes*., p. 121/22. — U». K. Lei.
II, p. 835. — Ite Mutäet. Dlct I, p. 290 91. Um/.
Eynard -Lullin, Anne-Charlotte-AdelaTde, ap-
pellee probablement familierement Anna, nee a
Gcncve le 26 mai 1793, mortc le 30 oct, 1868.
M"" Lullin avait dpous£ en 1810 Jean-Gabriel
Eynard, I'illustrc philhellene (1775 — 1863).
Son goüt pour les arts se d£veloppa sous
Finfluence de son mari et au cours de plusieurs
söjours ä Florence. Elle se voua avec ardeur
au dessin et irieme au modclage, et eile 6tait
cxcellente musicienue. M'"" n. Diodati -Eynard
possede d'ellc un petit huste de son mari, qui
tlmoigne d'une reelle inexperience, mais aussi
de tres serieuses qualit&s. Mais si eile ne put
s'adonner que peu de temps ä la pratique des
beaux-arts, M"5 E. leur a consacri en realite"
beaueoup de temps et de soius. C'est d'apres
des plans pr£pares par eile et par M. Eynard
qu'a 4te construitc, de 1817 ä 1620, la belle
maison dite palais Eynard, sur la promenade
des Bastions, a Geneve ; il nc s'agit pas ici d'une
figure de rk&orique, M. et M"'* E. ont bien &6
leurs propres architectes et iis executaient cnx-
meines jusqu'aux Ipures de coupe de pierre.
Jusqu'ä ce qu'il devint la proprio de la Villc,
cet interessant ädifice Itait eutierement meuble
dans le gout de 1' Empire et presentait un exemple,
rare en Suisse, d'une teile uniformit6. Daus la
suite M"" E. prit encore une part active a la
construetion de divers immeuhles locatifs, dont
quelques-uns ont un certain caractere monumen-
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Eynard
- 435 -
tal (ruc Kynard) et surtout ä Celle de l'Athence,
oü comtne pour tous les autres bätimente dont
noua avons parl£, eile sut tirer uu excellent
parti d'cmplacemente detectueux. On sait que
l'Athenee, oü reside la Soctete' des Arts, celle
des Amis des Beaux-Arts, etc., est unc fnndation
de la famille Eynard. M'n" E. 6tait associee
honorairc de la Society des Arte.
Ki'jnuti. Renseign., p. 851. — Proc.-verb. de« suances
gen. de I« Soc. des Arts, IX, p. 299. — Kos aoeiens et
leurs wuvres, 3"aDnee, 1903, p. 66 s«. ; avec, entre autrea
reproduetions, relle du huste meDtionne ci-dessus et de
diverses vnes inWrieures du Palais Eynard. A..J. M.
Eynard, Charles, n<* ä Geneve lo 8 nov. 1807,
fils de Mm* Eynard-Uhätelain, qui suit, da talent de
laquelle il avait herite', put aussi, sans doute,
s'oecuper de dessin dans le pensionnat de Ro-
dolplie Töpffer, dont il fut l'eleve. Des voyages
en Italie contribuerent encore a fortifier son goot
pour les arte ; il etudia le dessin et la peinture
et fit preuve d'une grande facilitö. On a de sa
main des portraits tres ressemblants, mais il ne
travailla qu'en amateur. II a publie differents
onvrages historiques, „Lc Chevalier Guisan",
„Lucques et les Burlamach iu, „Le D'Tissot",
nM"" de Krudcner", et mourut a Bcaulieu, pres
Rolle, le 23 sept. 1876. II doit fitre rangö au
nombre des bienfaiteurs de la Soci£t6 des Arts
de Geneve, car, devenu principal propriölaire
du batiment de l'Athence, il consentit a son
alienation, a des conditions extremement mod£-
rees, afin d'en assurer la jouissance indefinie a
ladite societe.
Prores-rerti. des s&nces g«n. de la Soc. des Arts, XI,
p. 234. — Str.-Beur*. Portr. litt III. 1849. A.-J. M.
Eynard, Georges -Leonard, a6 k Geneve le
15 aoöt 1739, fut recu maltre orfevre le
IG juillet 1764, ayant fait pour chef-d'ceuvre un
„tuble" de bracelet de tres bon goüt. A. Chvtn/.
Eynard, Susanne- Elisabeth, fille du pastenr
Daniel-Zacliarie Chatelain et de Jeanne-Jacque-
line Schmidt, naquit ä Amsterdam cn 1775, mais
fut amenee a Tage de douze ans euviron dans
le Tays de Vaud, ä Vevey, oft eile epousa, cn
1802 (d'autres disent en 1804), le Genevois Jacques
Eynard, frere de Jean-Gabriel E., qui s'etablit
ä GCnes pendant quelques annees. Douee d'apti-
tudes particuliercs pour la peinturo ä l'aquarelle,
qu'elle etudia en Suisse avec P.-L. de la Rive, qui
fut son seul maltre et dont eile fut, avec Aurio],
la seule eleve, et en Italie, eile se livra d'abord
ä la copie des grands maltrcs, puis peignit le
Portrait, l'histoire et surtout le paysage, dans
lcqucl eile ne tarda pas a sc faire quelque
reputation. Elle avait recu les lecons de De
la Rive en 1793, pendant un sejonr de celui-ci
ä Hex; eile obtint en outre les conseils de
G.Vaniere, ä Geneve, de C.Gessner et de Hess, ä
Zürich. On che comme les meilleures produetions
de son pinceau: „Le Christ benissant les enfants";
„Fenelon ramenant la vache egaree"; „Paysage
avec vaches mllangc de bois et de prairies"
(donne par l'auteur au Musee Rath). M""' E.
mourut ä Geneve le 24 mars 1844. Elle etait
associee honoraire de la Societe des Arts de
Geneve depuis 1815.
Proc.-verb. des se*auces gtin. de la Soc. dos Arts, V,
p.239. — Dt 31<nUet. Dict. I, p.292. — Xu-jlrr. K.-I*x.
IV, p. 199. — Cat. du Mus. Rath, ed. 1897, p.28 29. -
Haud-Br.ry, Peintres genev., I, p. 168. — lUynud.
Renseign., p. 222. — Cat. d'expos. genev. ■ Renseigit.
de A.J. M. M. SlUvilU.
Excel, Ab, s. Ab Ezzel.
r abre, J., Maler (Miniaturmaler?), aus Frank-
reich, war 1758 zur Illustrierung des schon zwi-
schen 1656 und 1663 mit Miniaturen reich aus-
gestatteten Familienbuchs der Z Urlauben (im heu-
tigen Besitze der Familie v. Schumacher, Luzern)
beigezogen. Die von F. in roher Manier gemalten
Porträts des Beat Franz Placidus und des Beat
Ludwig (Nr. 25 und 26) lassen Bich jedoch mit
den Miniaturporträte der beiden anderen betei-
ligten Künstler nicht vergleichen.
Anx.Alt. Kd«. 1889, p. 207/08. fron, Hrü^mann.
Fabre, Louis-Andre, n£ & Geneve le 18 sept.
1750, mort ä la Chaux-de-Fonds le 7 juin 1814,
peintre en email, fut recu bourgeois de Geneve
gratis, comme natif, le 15 fevr. 1790. II a 6ti
le maltre de P.-L. Bonvicr.
Küjami. Renseign., p.264. — CorelU. Lir. des Bonrg.,
p. 463. A. ChoUy.
Fahre, Pbilippc-Francoia,-Nazaire, dit Fahre
d'Eglantine, poete et celMre rtvolutionnaire
fran^ais, ne" ä Carca&sonne le 28 juillet 1750
(suivant M. Aulard), guillotine1 k Paris le 5 avril
1794; apres avoir fait partin de la troupe de
comedie de Geneve, oü son jeu se faisait re-
marquer par le mordant et l'cnergie, il passa
V616 de 1783 k Chätelaine, pres Geneve, occnp£
k peindre des portraits au pastel qu'il faisait
payer un louis la piece. A. t%i>og.
Fabry, dit Fabry de Gex, Francois-Gabriel,
n^ k Gex (Ain) le 25 jauv. 1759, deve des Col-
leges de Bellcy et de Lyon, manifesta de bonnc
heure d'heureuses dispositions pour le dessin,
mais vou6 ä unc autre carricre, il ne put cultiver
les beaux-arte qu'en amateur ; neanmoins, toute
sa vie il a fait de la peinture. Detenu k Gex
et k Pierre -Chätel pendant la Revolution, i)
trompa les ennuis de la captivite en peignant.
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Faciis
- 43fi -
Fäseh
De nombreux voyages et une 6tude attentive des
grands musees avaient forme" son goüt. II a
souvent v£cu ä Geneve et y a cxerce- une reelle
influence en matiere d'art, 4tant un membre z^ld
de la Sociötl des Arte, s'ocrapant des Ecoles de
dessin et entretenant d'ltroites relations avec
les artistes. II avait conseiller de preTecture
du d£p. du L£man, pendant la plriode francaise.
II est mort ä Geneve le 27 sept. 1841. On
possede de lui une mite d'eaux-fortes d'apres
van Dyck et d'autres maltrcs (1795, 17%).
Proc.-verb. de« seanc. giu. de la Soc. des Arte de Geneve,
IV, p. 192. — RenMign. de A. CA««y. A.-J. M.
Faciis, Barthelemy de, tailleur de pierres
preaeuses, fut re$u bonrgeois de Geneve, en
1445, pour 7 florins.
tWMe, Lir. des Bour»;., p. 22. A. Ckoüy.
Facin, le Chevalier de, s. Fassin.
Fleh, 8. Fech.
Faider, milder, s. Felder.
Fisch, Emil, Architekt, wurde am 14. Juli
18G5 in Basel geboren, besuchte dort die Real-
schule und — schon vom 8. Altersjabre an —
auch die Basler „Zeichen- und Modellierschule."
Er betrachtet es als ein besonderes Gluck, daß
er dort vom 12. bis zum 17. Jahr unter der
trefflichen Schulung des Leiters der „Kunst-
klasse", Dr. F. Scbider, gestanden hat F. trat
dann auf drei Jahre in eine praktische Lehre bei
den Architekten Viseber und Fueter und folgte
1886 einer Aufforderung des Architekten Prof.
Friedr. v. Thiersch in München zum Eintritt in
dessen Atelier. Er verbrachte sieben Jahre in
München, in der ersten Hälfte dieser Zeit mehr
mit künstlerisch anregenden Aufgaben betraut,
spater in praktisch technischer Thätigkeit: Es
war die mit dem Architekten M. Dülfer gemein-
sam durchgeführte Ausarbeitung und Bauleitung
des Kaufhauses Bernheimer am Maximilians-
platze. Im Herbst 1891 machte F. eine Studien-
reise nach Italien. Da erging an ihn der Ruf,
die Lehr thatigkeit des bei Münchenstein ver-
unglückten Direktors W. Bubeck in Basel zu
übernehmen. Er trat diese Stelle im Frühjahr
1892 an, zugleich mit dem Amte des Konservators
am Gewerbemuseum. Nachdem Sammlungen und
Bibliothek dort eingerichtet waren (1897), ging
F. zur Praxis zurück, asaociierte sich mit Fr. Werz
aus Wiesbaden und erledigte mit diesem zu-
sammen eine Reihe privater und staatlicher Bau-
aufträge in Basel und Wiesbaden. An mehreren
Konkurrenzen wurden F.s mit seinen Kollegen
F. Werz und P. Huhcr geschaffene Entwürfe
mit Preisen ausgezeichnet (Kurhaus Wiesbaden,
Obere Realschule und Rheinschule Basel). 1902
löste F. die Association mit Werz, arbeitete für
sich und trat in Fühlung mit der rasch auf-
blühenden Basler Eisen- und Brückenbaufirma
Albert Büß St Cie. Ende 1901 erhielt das Basler
Rheinbrückenprojekt Fäsch-Buß den ersten Preis,
und Mitte 1902 erfolgte der Auftrag zur Aus-
führung. Die Brücke wird vollständig in Stein
ausgeführt. Daneben beschäftigt sich F. aber auch
mit Eisenbahnbau und den mit dieser Technik
verbundenen architektonischen Aufgaben. Eine
größere Arbeit auf diesem Gebiete sind die
Perronballen zum neuen Bundesbahnhof in Basel.
Mit E La Roche zusammen hat F. dann auch
die Facade zum Aufnahmegebäude des genannten
Balmhofs entworfen.
Z.T. Mittle, de* Künstlers. QtßUr.
Filsch, Johann Ludwig, Porträtmaler, von
Basel, geb. daselbst um 1750, gest zu Paria 1778.
F. malte zumeist Medaillonbildnisse in Miniatur
mit Wasserfarben auf Pergament. In Basel sind
seine Arbeiten außerordentlich selten, da sich
F.s Hauptthätigkeit in England und Paris ab-
spielte. An letzterm Orte „stellte er eine große
Zahl von Schauspielern auf der Bühne dar und
brachte diese Manier so in Ruf, daß er seinen
Bestellungen allen nicht genügen konnte." Louis-
Philibert Debucourt (1755—1832), der bekannte
Meister des farbigen Kupferstichs, scheint zu
seinen Schauspiclerhildnissen von F. angeregt
worden zu sein.
Kunst o. Kstler in Basel, p. 79. D. Burtkhnrdt.
Fisch (Väsch), Paul, folgte seinem Vater
Remigius F. 1609 in der Stelle eines Werk-
meisters des Basler Münsters; 1510 vollendete
er den Neubau der 1502 z. T. eingestürzten Pfalz.
F. starb schon 1524 als der letzte Werkmeister
am Basler Münster.
V. Stehlt*, Baufesch. des Baal. Münsters, p. 2G3, 64.
1). BurrkkanÜ.
Filsch (Väsch), Remigius (Romey, Ruman),
Werkmeister der Basler Münsterfabrik, war der
Sohn eines Steinmetzen Nikolaus F. Remigius F.
erscheint in Basel seit 1476 thätig. Kr ist der
Meister des Chorgew Albes der Kartaus (1488);
auch erbaute er in den 1480er Jahren die
„Schlüsselzunft" an der Freien Straße und das
Haus zum „Engel" am Nadelberg. 1492/93 sie-
delte er nach Thann i. Eis. über, woselbst er
am Münster das Hauptschiff einwölbte (1493 bis
1495), den Westgiebel und den Helm des Haupt-
turms erbaute (bis 1516); auch die Sakristei und
die Treppentürmchen des südlichen Seitenschiffs
des Münsters von Thann (1620 21), Pfrunder-
haus, Münze und Kornhalle ebenda sind Werke
F.s. 1503, nach dem Tode des Hans von Nuß-
dorf, wurde er zum Werkmeister des Basler
Münsters ernannt, doch blieb er in Thann wohn-
haft und scheint sein Amt nur pro forma über-
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Fäsch
— 437 -
Falat
nommen zu haben, bis er es seinem heran-
wachsenden Sohne Paul Obertragen konnte. 1506
war er bei einer Expertise über den Ausbau des
Berner Munsters tbätig. Er starb 1 533 oder 1 534.
Rihn. Gesch. d. büd. Est. i. d. Schw., p. 477, 489 ff.,
605. -- C. SuUin. Baugesch. d. Baal. Münster», p. 262 ff.
— Der».. Festscbr. x. 400. Jahrestage des ewigen Bandes
z wisch. Basel u. d. Eidgenossen, 1901, p. 336 ff.
Fisch, 8. auch Väsch.
Faai-Gc&ner, Johann Konrad, Dilettant, geb.
in Zürich 1796, gest. daselbst 1870. Er zeich-
net« Bleistiftporträts, und es wurden nach ihm
u. a. die Bildnisse einer Anzahl griech. Flücht-
linge vom Ypsilantischen Korps von J. Brodtmann
lithographiert. Später wandte er sich der Blumen-
und Conchylienmalerei zu. Er beteiligte sich
von 1811 an öfter an lokalen Ausstellungen.
Blatter von seiner Hand befinden sieh in den
Sammlungen der Zürcher Kunstgesellschaft und
des Eidg. Polytechnikums.
r. Tichnrner. Jahrcsber. bern. Kstver. 1871. — N.-Bl.
Stadtbibl. ZQrich 1904, woselbst p. 12 von den griech.
Flüchtlingen eine Abbildung. F. O. Peeialoni.
Fasy, Benjamin, Goldschmied, von Zürich.
Er war 1689 Lehrling bei Dietrich Meyer und
wurde 1696 Meister. 1706 lebte er noch.
Mittig. de« tHrn. Dr. Zelter-Werdmoller. C. Brun.
Fasy, Hans Kaspar, Goldschmied, von Zürich.
Er war 1609 Lehrling bei Hans Füßli und wurde
1615 Meister. 1630 lebte er noch als Meister.
Mittig. de* t Hrn. Dr. Zeller Werdmflller. C. Brun.
Fasy, Hermann, Goldschmied, von Zürich,
gest. am 15. Okt. 1708, Sohn des Chorherrn F.
Er lernte 1657 bei Hs. Jak. Meyer und wurde
1667 Meister. 1686 war er Zwölfer bei den
Schuhmachern, 1692 Hauptmann, 1706 Stifts-
pfleger. Uxor: 1670 Kleophea von Schcnnis.
Mittig. des tHrn. Dr. Zeller-WerdmOller. C. Brun.
Fagnler, Jehan, Als de Claude F., n£ ä Vitry-
le- Francis, macon soit architecte, fut recu
habitant de Geneve en raars 1585.
France protest., 2* wl., VI, col. 368. A.-J. M.
Fagne, Paul, Emailleur, Habitant in Aubonne,
aus einer Familie franz. Refügierten stammend,
erhielt am 6. Dez. 1758 die Erlaubnis, sich in
Bern niederzulassen, und arbeitete dort bis 1763.
Manual u. Rechn. der Bnrgerkamroer von Bern.
ff. TurUr.
Faguillon, Ami, fils du suivant, ne a Geneve
le l^avril 1728, mort 1c 6 sept. 1787, fut recu
maltre orfevre le 19 mars 1757, ayant presente
pour chef-d'ceuvre un nosud de col tres bien fait
A. Ckoüy.
Faguillon, Pierre -Louis, n6 ä Geneve le
25 fevr. 1692, mort le 10 dec. 1773, fut recu
mattre orfevre le 16 mars 1715; U etait aussi
horloger. A. ChoUy.
Fahrn!, Otto, Landschaftsmaler, von Eriz
(Kt. Bern). Geb. am 15. Sept. 1856, wohnte er
bis 1880 in Thun, dann in Iseltwald und zuletzt
am Dürrenast bei Thun, wo er 1887 starb. Er
beteiligte sich 1880 an der Kunstausstellung
in Biel. H. Türirr.
Falzan-Counis, Alexandre, n6 ä Geneve le
6 nov. 1791, mort le 14 dec. 1871, bijontier
habile et actif, qui essaya un moment d'implanter
a Geneve la fabrication mecanique du bijou,
tentative qui ne reussit pas. F. elait, a cötä de
ccla, bon dessinateur et il a laisse' un nombre
considerable de ernquis et de dessins executes
pendant ses courses et promenades.
Proc-verb. des soanc. gen. de la Soc. des Arte de
GencTO, X, p. 161. A.-J. M.
Falr.an, Louis, nd ä Geneve le 11 mai 1725,
mort le 11 fevr. 1781, tres habile horloger,
presenta au Conseil en 1769 un memoire Sur la
necessite de soutenir la fabrique d'horlogerie par
l'etablissement d'une ecole de mecanique. II
coneut le premier l'idee de former une reunion
de personnes s'interessant aux arte; H.-B. de
Saussure, auquel il la communiqua, lui donna
toute son approbation et rassembla chez lui des
1772 quelques savaots et quelques industriels
qui formerent le noyau de la Societe des Arte,
mais cette societe ne se constitua bien regu-
lierement que quatre ans plus tard. II fut re;u
mattre orfevre le 17 juin 1762, ayant presente
pour chef-d'ceuvre un etui d'argent bien fait, et
a condition de ne pas travailler de la profession
d'horloger dont il ätait maltre.
Rivoire, Bibliogr. hist. deOenere an 18««., n" 1716,
1717 et 1720. - Sordet, Diet, des familto genev., mse.
A. CkoUu.
Falat, Julian, Genremaler, geb. am 30. Juli
1853 in Galizien, bildete sich in München als
Schüler von Jos. Brandt aus. 1879 und 1880 hielt
er sich in Zürich auf, malte Landschaften, Tier-
und Genrebilder, Köpfe und Porträte in Aquarell,
womit er damals schon Aufsehen erregte, und
stellte an der zürch. Lokalausstellung 1879 eiu
Porträt und eine „Waldpartie bei München" aus.
Später zog er nach Krakau, machte dann eine
Reise um die Welt und nahm seinen Wohnsitz in
Berlin. Bekannt sind von ihm ein Bild „Ascher-
mittwoch in einer oberitalicnischen Kirche", ein
Cyklus von 28 Aquarellen und Zeichnungen mit
Darstellungen einer 1886 vom Fürsten Radziwill
veranstalteten Bärenjagd und ein weiteres Bild
„Rückkehr Kaiser Wilhelms II. von einer Bären-
jagd." Seit mehreren Jahren weilt er in Krakau
als Prof. und Direktor der Akademie.
Müller-Singer. K. Lex. I, p. 419. II. Appenzeller.
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Falca
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Falkeiscn
Falca, Pierre, iie ä Cliavaiioil, prcs Anneey,
rccu bourgcoia de Geneve 1e 15 nov. 1532 pour
quatre ecus, est qualine de „furbitor seu armo-
rum Illustrator." C'cUit donc, non pas im four-
bisseur ordinaire, mais im damasquineur et peut-
etre un ciseleur.
C»r*IU. Liv. des Bounj., p. 209. A.-J. M.
Falcini, Bettina, geb. Baptista Hartmann,
Silhouettislin, geb. 1805 in Luzern, ließ sieb
später mit ihrem Gatten in Zürich nieder. Sie
schnitt mit geübter Hand Silhouetten, zumal
Gcnrescenen. Ein Idyll mit „Schäfer und
Schäferinnen" (Silhouette) in der Sammlung von
Karl Mahler in Luzern; in derselben auch ihr
Jugcndporträt in Handzeichnung, genommen
nach einer Aufnahme des Miniaturmalers Sommer-
haldcr (s. d.). Die Kunstgesellschaft Luzern be-
sitzt von F. eine Handzeichnung von 1 8*J2.
Franz //Wneimmn.
Falck, s. Falk.
Falckelaen, s. Falkcisen.
Falckeyaen, s. Falkeiseu.
Falconet, Etiennc-Maurice, statuairc, ne et
mort ä Paris (1716 k 1791). Suivant quelques-
uns, F. serait originaire de Vevcy, sans ctre de
la famille F. de cette ville. Nagler dit qu'il y
serait n€ de parent« pauvres, qu'il n'aurait rccu
qu'une instruetion mdimentaire et qu'il serait
cntr6 d'abord chez un modeste scnlpteur qui
taillait des tetes ponr supporU de perrnques.
Cependant, il dessinait et modelait avec zele, et,
vers sa 17'' annee, il aurait cu l'occasion d'entrer
chez le cclebre scnlpteur Lemoyne. Suivaut
d'autres, son origine serait k Expille, prcsSt.-Jean-
de-Maurienne, oü existe un monument ä la me-
moire de l'artiste. F. eut en tont cas des rela-
tions avec la Suisse francaise, et k la flu de sa
vie, il habitait alternativcment Paris et Lausanne,
oü parureut ses six volumes de critique („(Euvres,
contenant plusieurs ecrite relatifs aux beaux-
arts", 1781, in-8). F. est l'auteur de la statuc
equestre de Pierre-le-Grand, engee k St.-Petcrs-
bourg en 1775, et de nombreux autres travaux.
Nagler. K.-L«x. IV, p. 281. — Füßli. K.-Lex. I.
p. 225; II, p. 840 41. — La,-,,»..,. Od. Dict — U
mime, NoUV. Dict all. — Brllirr rl Attvray, Dict de»
artirtes de l'ecole franf. I, p. 580, Ic fait naltre a Paris. —
Arch. cant vaorL — J. Olivirr. Canton de Vaud, t II,
p. 1242. - Nouvelliate vattd. 1840, n" 47. — Renseüjn.
de A. H< Molin. IA. MUcilU.
Palenberg, Hans Rudolf, Goldschmied, von
Zürich. Er war 1588 Lehrling bei Hs. Heior.
Fallenberg und wurde 1001 Meister. Er heiratete
die Witwe Casparis von Leer, Margaretha Fülle-
mann.
Mittljr. dos t Hrn. Dr. Zell. r Wordrattllor. f. Brun.
Fjilk, Autony, Werkmeister, gebürtig aus
Luzeni (?), errichtete um 14G8 im Auftrage der
Stadt St. Gallen eine „künstlich hangend prtigg
über das tief tohel, das man Martistobel an der
Goldeich nennt." Derselbe erstellte auch die
hängende Brücke über die Kenn bei Gisikou
(Kt. Luzern). Ein Modell nach der von F. er-
bauten Martinsbrücke von Mittelholzer im Stadt-
archive St. Gallen.
Stomp/. Chron., Zürich 1548, p. 46. — Varfian» Chron.
der Acbte d. Klosters St. Gallon, Aus?, v. Götxinger, 1877,
2. Halft«, p. 287. — Anz. Alt.-Kde. 1886, p. 316. —
<;. /.. Hertmann, Haodschr. Notizen auf der Stadtbibl.
St. Gallen. - Mittig. dea Hrn. //.»An.
k tftnz //rTiWm'inti,
Falk, Karl, Lithograph, von St. Fiden, gab
1828 auf die Kunstausstellung in St. Gallen ein
lith. Porträt, 182!) eine „hl. Familie", in Aquarell
kopiert. F. ist wohl nur Dilettant gewesen.
n. L. Hartmann. Handachr. Notizen auf der Stadtbibl.
St Gallen. //«An.
Falk (Falck), Lukas, Zimmermann, Werk-
meister, in St. Gallen, 1497 steuerfrei „so lange
er Werkmeister ist", gest. 1518 in St. Gallen.
Laut einer bleiernen Inschrifttafel, welche 1577 im
Turmknopfe der St. Laurenzenkirche in St. Gallen
gefunden wurde und dann in das Stadtarchiv kam,
war F. 1504 Werkmeister des gen. Turms. Eine
eichene Inschrifttafel aus dem Frauenkloster
St. Katharina zu St. Gallen, jetzt in der Samm-
lung des bist. Vereins St Gallen, erwähnt ihn
ebenfalls neben Maurus Hetzer in gotischen
Minuskeln : „bu maister des hus mangus hetzer,
werchmaister lucas falk 1503." 1501 Vorkommnis
wegen Baus einer Brücke in Schwyz. 1508,
wieder unter gewissen von ihm gestellten Be-
dingungen vom Rate zum Werkmeister ange-
nommen, erneuerte er u. a., was an der Martins-
brücke schadhaft geworden war.
Xüm-heler- Uderi, Gotteshäuser der Schweiz, Bistum
Konstanz, I, p.104.— G. L. Hartmann. Handachr. Notizen
auf der Stadtbibl. St Gallen. //„An.
Falk, Matthäus, Zimmermann und Werk-
meister, in St. Gallen, war vor 1477 für drei
Jahre lang als Werkmeister in St. Gallen ange-
stellt und setzte 1487 den Helm auf den Dach-
reiter der Wasserkirche in Zürich.
G. L. Hartmann. Handachr. Notizen auf der Stadtbibl.
St Gallen. //«A».
Falkeisen, Johann Jakob, geb. zu Basel 1804,
ge.st daselbst am 15. Febr. 1883. Er entstammte
einer alten namhaften Basler Familie, erlernte
in Paris die Kupferstecherkunst und Malerei,
ließ sich sodann in Mailand nieder, woselbst er
besonders dem Landächafts- und Architektur-
maler Migliara und dem Stecher Cherhuin nahe
trat. 1838 kehrte er nach Basel zurück und
beschäftigte sich fortan mit Landschaftsmalerei,
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Falkeiseu
- 430 -
Fallenter
der er langt' Zeit in einem kleinen l-andliausc
bei dem bascllandschaftlichcn Dorfe Bubendorf
(„Engelsburg") oblag. 1843 begab er sieb nach
Bni8sa in Kleinasien, um Beinern Bruder in der
Leitung eines großangelegten Seidenfabrikatinns-
geschäfts behülflich zu sein. F.s Initiative war
die Vergrößerung de« Geschäfts, die Uebernahme
bedeutender Bade-Etablisseincnts, die Gründung
einer Apotheke etc. zu verdanken. All diese
Anlagen wurden jedoch durch das Erdbeben vom
28. Febr. 1855 zerstört und F.8 Wohlstand ver-
nichtet. Nach Basel zurückgekehrt, lebte er
hinfort ausschließlich seiner Kunst und versah
daneben mit Geschick und großer Treue die
Stelle eines Konservators der hasler. Kunst-
sammlung.
Von Bedeutung ist F. lediglich als Kupfer-
stecher. Seine kleinen (nur circa 6 cm hohen,
8 cm breiten) Veduten in Aquatintamanier sind
an feiner, toniger Wirkung den Blättern F. Hegis
weit überlegen; meist arbeitete er nach den
Originalaufnahroen Migliaras. Die Oelgemälde
F.s haben gleichfalls das kleinste Format und
sind überaus fleißig in hellen, etwas kreidigen
Tönen ausgeführt. Mit Vorliehe gab der Künstler
von einer großen Anzahl winziger Figttrchen
belebte Architekturstücke, deren Vorwurf dem
Orient oder Obcritalien entnommen war. In
seinen Aquarellen erinnert F. noch auffallend
au die Künstler des 18. Jahrb., vor allem an
M. Wocher.
Biogr. in den Bell. 48-51 der Basl. Nachr. 188S.
JJ. Burvkh'irdt.
F»Ikel8en(Falckei8en),Theodor,Kupferstcchcr,
von Basel, geb. daselbst 1768, gest. ebenda 1814.
F. lernte die Anfangsgründe seiner Kunst in den
Stecherwerkstätten von Holzhalb in Zürich und
Christian v. Mechel in Basel. Darauf weilte er
einige Zeit in London und kehrte nach seiner
Vaterstadt zurück, woselbst er bald der Kunst
entsagte und, dank der Protektion seiner Familie
(F. gehörte einem Theologengeschlecht an), das
Amt eines Waisenvaters erhielt, das er bis zu
seinem Tode bekleidete. Die vielgerübmten
Hauptblatter F.s, „Der Tod des Generals Wolfe"
nach Woollet, „Die Gefangenen von Aarburg"
nach Pfenninger, „Das Alpdrücken" nach H. Füßli,
sind höchst fleißige und saubere, aber daneben
unfarbige, dilettantisch ausgeführte Grabstichel-
arbeiten, die am ehesten an die Stichelführung
Guttcnbergs erinnern.
Zum Verzeichnisse bei N agier sind noch fol-
gende BlÄtter nachzutragen:
1) „Bluroonstreuende Amoretten", bez. T. F. 1784,
10,8 cm hoch, 12,3 cm breit,
2) „Friedensengel Im Regenbogen Ober einer Land-
schaft schwebend" (nach H. Lips), bez. T. Falck-
eisen scnlp., 9,6 cm h., 5,9 cm br.
3) „Allegorie des Glaubens", bez. fait par T. Falck-
eixen 1787, 7,9 cm b., 5,8 cm br.
4) „Alter Schweizer", in der einen Band den Freiheits-
hut, in der andern das Falkeisen'sche Wappenschild
haltend (Ei-libris de* Pfarrers Tun St. Martin in
Basel, Theodor Falkeisen, des Vaters des Stechors),
bez. T. F. fecit 1785, 6,5 cm b., 5 cm br.
XwjUr, K.-Lex. IV, p. 227. — Kunst u. Kstler in
Basel, p. 81. D. BurrkharJt.
Falkenstein, Johannes, Goldschmied, von
Zürich, geb. 1751, Sohn des Chirurgen F. Er
war 17G6 Lehrling bei Hauptmann Zimmermann
nnd wurde 1774 Meister. 1796 ist er Konsigner
beim Schützenhause.
Mittig. des tHrn. Dr. Zeller-Werdmnller. C. Itrun.
Fallenberg, Hans Heinrich, Goldschmied, von
Zürich, wurde 1588 Meister.
//. Mrger. Coli. I, p. 142. — Mittig. des Hrn. Dr.
Zeller-Werdmoller. C. Drum.
Fallender, s. Fallenter.
Fallenter, Franz, Glasmaler, geb. in Luzern,
wo er 1580 als „Hintersasse" erscheint und 1598
für die Stiftung eines „köstlichen Wappens", ver-
mutlich die im historischen Museum in Luzern
befindliche Scheibe mit dem Urteil Saloroonis,
das Bürgerrecht geschenkt bekam. Er hielt
Gesellen, von denen 1597 Heinrich Schnydcr von
Rapperswil, Jonas Schaller, Peter Heid und Wolf-
gang ßüler genannt werden. 1598 scheint auch
Daniel Lindtmeyer, „Flachmaler von Schap-
hausen", bei ihm gearbeitet zu haben. Aus den
Jahren 1591—1611 stammen die Scheiben, die
sich bis 1853 im Kreuzgange des Cisterzienser-
innenklosters Rathausen bei Luzern befanden.
F. war seit 1681 viermal verheiratet, und was
sonst noch verlautet, von Injurien- und Schlag-
händeln, Wirtshansverboten, die gegen ihn er-
lassen wurden, weist auf einen liederlichen
Lebenswandel hin. Filschlich bat Schneller 1606
für F.8 Todesjahr angegeben, denn noch von
1611 ist eine Rathauser Scheibe und erst von
Dienstag vor St. Moritz 1612 die Abrechnung
über deB Meiste» Verlassenschaft datiert Sie
schließt mit einem Fehlbetrag und bemerkt, daß
der Witwe, ihrer Armut wegen, der gewohnte
Vogtlohn erlassen sei.
F.s Werke gehören zu den charaktervollsten
Proben für den spätem Stand der Glasmalerei.
Sie belegen den Vollbesitz aller Mittel, über
welche die Schmelzfarbentechnik verfügte, und
was damit zusammenhängt, eine ausgesprochen
malerische Tendenz, die sich sowohl in dem
Charakter der Kompositionen wie in der Durch-
führung des Einzelnen und der ausführlichen
Betonung des Landschaftlichen offenbart. Aber
freilich auch die Schwächen dieser spätem Rich-
tung prägen sich mit aller Scharfe aus : barockes
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Fallenter
- 440 —
Falw
Formenwesen und ein vielbräucbiges Virtuosen-
tum auf Unkosten der Harmonie. Wie sorgfältig
in besseren Werken die Durchführung des Ein-
zelnen, besonders der landschaftlichen Grunde
ist, die Farben sind schreiend und grell, so daß
die Wirkung ganzer Serien weit hinter derjenigen
Älterer Cyklen v. Aegeris, Bluntschlis u. s. w.
zurücksteht. Das Verständnis der Renaissance-
formen ist gering, die Baulichkeiten sind schwer
und plump, in den Rathauser Scheiben einförmig
wiederholt. Die Figuren, öfters den Murer'schen
Typen verwandt, erscheinen als gespreizte Wesen
mit hochstirnigen, pausbackigen Köpfen und
strafffaltigen Gewändern, die, wie vom Winde
getrieben, die Beine umwirbein. 83 der genannten
Werke tragen F.s Monogramm, aber trotzdem
dürfte in manchen Fällen sein Anteil auf die
technische Ausführung beschränkt geblieben sein,
denn zu fünf dieser Scheiben haben andere die
Vorzeichnungen geliefert; zwei davon (Nr. 7
und 43) hat Christoph Murer und drei (Nr. 14,
16 und 64 des Verzeichnisses im Geschieht« fr.
XXVII) Daniel Lindtmeyer signiert Diese in
der Größe der Glasgemälde gehaltenen und teils
gleichzeitig, teils etwas früher datierten Risse
befinden sich im Schweiz. Landesmuseum in
Zürich, in der öffcntl. Kunstsammlung in Basel
und der fünfte in Mainz. Außer den Rathauser
Scheiben, von denen 33 das Landesmuseum be-
sitzt, sind folgende Glasgemälde mit Fj Mono-
gramm bekannt : im histor. Museum von Luzern
eine 1598 datierte Scheibe mit dem Urteil
Salomos; aus dem gleichen Jahr eine solche
mit den Wappen v. Sonnenberg und Zurgilgen
im Schlößchen Schauensee bei Luzern, und von
1601 eine Scheibe des Propstes Nikolaus Holder-
meyer von Beromünster, die sich bis 1881 im
Schloß Oberhofen bei Thun befand. Daß F.
auch Miniaturmaler war, zeigen die hübschen
Bildchen, mit denen er 1592 das Manuskript von
Rudolf Pfyfers Romreise (im Besitze des Hrn.
Stadtbibliothekar F. J. Schiffmann in Luzern)
illustrierte.
Geschichtrfreund, II, p. 27, 214; XIV, p. 178 n. —
J. Sehnet! er, Luzerns St. Lukasbrudersch., Luzorn 1861,
p. 10. — W. JMbke, Ueber alte Glasgemaide, Zur. 18G6,
p. 60, und dessen Kunsthistor. Studien, Stuttgart 1869,
p. 458 ff. — r. Liebenau. Die Glasgeroald« im Ratbau»
zn Luzern. Luz. 1879. — Anz. Alt-Kde. 1878, p. 860;
1882, p. 288 ; 1885, p. 224. - Halm. Kit.- u.Wndstud.,
p. 382. — Den., Die Gtogemalde im Kreuzgang d. Klont.
Rathauaen (Geschichten-. XXVII, p. 210 f.). — Handelet,
Gesch. d. schw. Maleroi, p. 317. — Zemy, BUdercbron.,
p. 258 54. — Mittig. des Hrn. Staatsarchivar Dr. Tk.
r. Liebenau in Luzern. Röhn.
Fallenter, Franz, s. auch Frantz.
Fallenter, Jost, Glasmaler, geb. 1 586 in Luzern
als Sohn des Franz F. aus dessen erster Ehe. Er
fertigte treffliche Glasgemälde (Pfyffer). Nach-
richten von seinen Werken und Lebensverhält-
nissen sind nicht bekannt
K. Pfeffer. Der Kt Luzern, Bd. I, 1858, p. 286. —
Mittle;, von Tk. v. Liebenau aus Franz Fallenter» Haus-
buch (im Besitze des Hrn. Oberst Walther am Rhjrn iu
Luzern). linhn.
Fallenwclder, s. Follenweider.
Faller, Johann, Architekt, geb. 1817 in Sufers
im bündner. Rheinwaldthal, als Knabe Geißhirt
erlernte bei Schiffsbauten in Genua die Schrei-
nerei und wurde später ein geschätzter Bau-
meister. Er erbaute u. a. die schöne Russeiner
Brücke bei DUentis, das Kurhaus Schuls-Tarasp,
verschiedene Hotels. F. starb 1874 in RemQs
im Unterengadin.
Nach Mittig. der Witwe. C. Jteklin.
Faller, Karl (irrtümlich Albert citiert), Bild-
hauer, geb. am 8. Mai 1875 in Meggen, Stadt-
bürger von Luzern, absolvierte daselbst die
Kunstgewerbeschule, bezog dann die Akademie
in München, ging nach sechsjährigem Studium
nach Paris, wo er seit 1898 selbständig thätig ist.
F. erhielt 1899 den I. Preis der Akademie der
bild. Künste in München (große silb. Medaille).
Von F.s Arbeiten sind u.a. zu nennen: „Christus
am Kreuze" (im Chore der Franziskanerkirche
Luzern); „Adam und Eva", zwei Statuen in
Lebensgröße, ausgestellt im Pariser Salon 1900;
„Le Fils prodigue"; „Esclavc du travail"; „Unc
pauvre femme."
ünivers, 12. Mai 1900. — Patrie, 18. Mai. — Revue
de Paris, 1. Juni. — DeT»ata, 19. April. — Mittig. von
Frau Wwe. Sehnyder.Sekmid in Luzern. — N. Z. Ztg.,
3. Aug. 1899, Nr. 213, 1. Abendbl. front ffeinemann.
Fallery, Aime^Julien, ne" ä Geneve le 10 juin
1752, mort le 22 juin 1833, peintre cn email,
s'associa d'abord avec Jean-Gabriel Viollier et
Louis Adam, puis avec Daniel Troll. II exposa
ä Geneve, en 1816, „deux sujets d'histoire sur
email", sous le nom de Fallerick. A. ChoUy.
Falqnet, Jacques, ne* ä Geneve le 21 janv. 1654,
mort le 5 fe*vr. 1725, apprenti chez Louis Morel,
fut recu maltre orfevre en 1678. A. ChoUy.
Falqnet, Jean-Francois, fröre du prtfeedent,
ne" ä Geneve le 14 janv. 1669, mort le 25 sept
1724, apprenti chez son frere Jacques, puis chez
Jacques Jaccon, fut mattre orfevre. A. choü9.
Falqnet, Pierre, ne ä Geneve le 31 janv. 1C58,
mort le 10 f6vr. 1712, apprenti chez Jacob Car-
pin, fut recu mattre orfevre en 1678 et s'associa
avec Louis Comblefort. A. Ch.,Uy.
Falw, Georg, Orgelbauer, von Ulm, unternahm
1474 einen Umbau der großen Orgel im Münster
zu Basel.
A. Feekur. Das Monster zu Basel ; Basl. N.-Bl. 1850,
p. 26. Halm.
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Faiiart
- 441 -
Fasel
Fanart, Antonin, peintre paysagiste francais,
n6 a Besancon cn 1831. II doit 6tre mentionn6
ici comme 61eve de Diday et aussi pour avoir
expoee" a difterentes reprises a Geneve, en 1864,
1859. Une partie de son ceuvre se compose de
tableaux et d'ätudes faits ä Geneve et auz
environs, en Savoie et dans le Valais; citons,
entre antres: „Fortt de ebenes en Savoie", an
Salon de 1859; „Crepuscule dans la plaine des
Rocailles, pres Reignier", Salon de 1661 ; „Bou-
quet de ebenes a Reignier", Salon de 1866;
„Entree du ValaU", Salon de 1868; „Le Chateau
de Sion", Salon de 1879, etc.
BtllifT rt Auvrag. Dick das artiates da l'ooole fran*;.,
I, p. 532. ■ — Cat d'expoi. genov. A.-J. M.
Fanger, Wolfgang, Maler und Bildhauer, von
Samen. 1635 wurden ihm die Altartafeln und
sechs Bilder (Bartholomäus, Johannes, Sebastian,
Fabian, Jodokus und Anna) für die Kirche in
Giswil um 200 Gld. verakkordiert. KüMer.
Fanjoux, Jacques, ne* a Geneve vers 1720,
fut recu maltre orfevre le 29 sept 1742, ayant
fait pour chef-d'oBuvre un Assortiment d'une croix
eridee a rouleaux, cbatnettes, le grand noeud en
lac d'amour avec les boucles d'oreilles en lacs
d'amour ä crampons et dentelles. A. Ckoiq.
Fankhauser, s. Milde & F.
Fasanlno, Emile-Dominique, sculpteur-decora-
teur d'origine italienne, a6 a Sostogno (prov. de
Novare) le 18 juillet 1851, recu citoyen genevois
en 1895. II fräquenta les Ecoles munieip. d'art
de Geneve, oü il est fixe* depuis 1874, et fit de
bonne heure son apprentissage pratique, en le
complätant par des voyages en France et en
Italic F. a fondtf et est toujours ä la t4te d'un
important atelier de sculpture et moulage. On
lui doit la decoration coroplete du Musle Ariana,
k Pregny pres Geneve, des travaux de sculpture
ä PEcole de chimie, ä Geneve, au theAtre de
Berne, au Tribunal föderal et ä la Banque can-
tonale, ä Lausanne, la döcoration de nomhreux
hötels et maisons particulieres ; il fut le mouleur
du „Village suisse" de PExposition nat. de 1896
et de ses charmantes, mais 6ph£meres construc-
tions de platre et de staf, etc. Medaille d'or ä
la meine exposition. Modeies de diffcrents tra-
vaux de sculpture (sphinx de 1' Ariana) au Musee
des Arts decoratifs de Geneve.
Renaeign. de rartiate. A.-J. M.
Fasel, Antoine, orfevre, ä Fribourg. II est
mentionne, ä la date du 28 mai 1768, dans le
registire des baptemes de la collegiale de St-Ni-
colas, ä propos du bapteme d'un de ses enfants,
et encore 1771, dans le registre des deces, ä
l'occasion de la mort d'un enfant egalcment. F.
devait donc fitre ag6 d'au moins 25 ans en 1768.
Comme, d'autre part, on trouve la naissance, le
28 mai 1741, d'un certain Francois-Antoine F.,
avec la mention ecrite en note: conj. 1767, il y
a tout lieu de croire que c'est la la date exaete
du bapteme de notre orfevre, qui sentit ainsi n6
la veille ou Pavant-veille, soit le 26 ou le 27 mai
1741. Son manage avait eu lieu en 1767 (voir
aussi : Wilhelm Fasel). Cette supposition pourrait
6trc confirmee par le fait qu'une piece d'orfcvrerio
fribourgeoise du 18* siecle porte le poincon : ^A
qui signiflerait: Francois-Antoine Fasel.
Max dt Tcehltrmann.
Fasel, Hans. La famille F., originaire de
Tavel (cant. de Frib.), fournit un grand nombre
de macons et de tailleurs de pierres. Le 27 dec.
1698 Hans F. fut recu membre de I'abbaye des
macons de Fribourg, en qualitä de Landmeister,
c'est k dire qu'il n'avait pas l'antorisation de
travailler en villc, mais seulemcnt ä la cam-
pagne. F. parvint, quelques annees plus tard,
aux plus hautes charges de I'abbaye; il 4tait
expert pour appretier les travaux de mattrise
et chef de la compagnie militaire formte par la
corporation. Des Pannee 1710, il fut nomine'
Werkmeister de Leun Excellences; c'4tait lui
qui conduisait les travaux de maconnerie, sous
la dlrection de P&Kle (Bauherr). En cette
qualite\ F. coopera a toutes les construetions
entreprises par l'Etat ; on le trouve plus speciale-
ment mentionne* a l'occasion de la reconstruetion
du pont de Feygire Sur la Veveyse et des r6-
pamtions executeea aux chateaux de St.-Aubin,
Surpierre, Kchallens, Grandson, Gruyere et Far-
vagny. II fut recu bourgeois de Fribourg le
19 f6vr. 1715, avec son fils qui s'appelait aussi
Hans. Celui-ci avait 6t6 admis dans I'abbaye
des macons, en qualite" de maltre, le 31 janv.
1726, attendu qu'il avait fort bien execute* son
chef-d'ceuvre. En 1730, il recut de l'Etat trois
louiad'or, a titre de gratification, en vue de
faciliter son sejour k Paris, ponr se perfectionnner
dans son mutier. II remplaca son pere comme
condueteur des travaux du gouvernement en
1741. II elabora les plans pour la reconstruetion
du batiment de la chancellerie (1735) et, en
1748, il batit k neuf la nef de Peglise des
Cordeliera. Son oncle Jacob F. et son cousin
Gaspard F. furent charges de la taille des pierres.
Hans F. cessa d'fitre Werkmeister ä partir de
1761 ; il vcYut cependant encore quelques annees.
Arcb. cant frib.; Documenta de I'abbaye des macons.
- Frib. artiat. 1806, p. 10. Jf.ix de ZW»«*.
Fasel, Pierre, orfevre, k Fribourg. Le recense-
ment de la rille de Fribourg de 1811 nous ap-
prend qu'il Itait alors ag£ de 40 ans, ce qui ferait
remonter 8a naissance a l'annee 1771 environ ; mais
comme on a la preuve que Page des personnes
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Fasel
- 442 —
Fatio
indiquees dans ce recenscment est souvent tri«
6rrone\ noua admettrona plutöl la date de 1768
qtii est indiquee & propos du bapteme (28 mai) de
Pierre-Joseph F., fila de l'orfevre Antoine F. et
de son epouse nee Marie-Antoinettc Curtion. Son
poincon est | fahki< | en petita cnracteres romaina.
M<w de Ttrhtrrtiutnn.
Fasel, Wilhelm (ou Guillaume), orfevre, a
Fribourg. On trouve l'inscription du decca de
Marie-Antoinettc Courtion, femme de l'orfevre
Wilhelm Faael, ä la date du 3 mai 1777. Or,
comme on sait, par une pr6cedente inacription
de naiaaance, qu'Antoinette Curtion etait l'epouse
de l'orfevre Antoine Fasel et que, d'un autre
rötg, on a vu que l'inacription probable do cet
orfevre, ä la date du 28 mai 1741, donne la
denomination de Francis- Antoine, il est admis-
sible que ce dernier nom etait celui veritable-
ment porttf. On peut admettre qu'il y eut erreur
de plume dans l'un ou l'autre des deux cas, et
qu'en realit6 Wilhelm et Antoine F. etaient le
meme personnage. Voy. Ant. Fasel.
Max de Trrht ermann.
Faanacht, David Friedrich, von Bern, Gold-
schmied, wurde am 7. Okt. 1675 in Bern getauft
und starb auf der Wanderschaft in Augsburg.
Bürgert. Stamm npister von Berti. //. Tarier.
Faßbind, Anton, Kupferstecher, in Schwyz,
am Ende des 18. Jahrh. Das „Gemeinnützige
luzern. Sonntagsbl." vom 26. Okt. 1790 kündigt
p. 210 von F. an : „Der erste Ursprung der Frey-
heit der ganzen Schweiz (Geüler fordert Werner
Stauffacher das Haus ab), roter oder schwarzer
Kupferstich in groß Medianquart. "
Franz Heinemann.
Faaain (ou Facin), le chevalier Nicolaa-Henri-
Joseph de, peintre, nö a Liege le 20 avril 1728,
mort dans la meme ville le 21 janv. 1811. Fils
de bourgneme8tre, F. 6tait destine d'abord a la
magistrature, maia il embraasa l'ötat militaire
et servit en France dans les mousquetaires
royaux, puis dans le regiment de Belle-Iale. Ce
ne fut qu'ä l'age de trente-cinq ans ou environ,
et son regiment ayant 6te casse pour aeilition,
qu'il se voua ä la peinture, ä laquellc peut-etre
quelque prädilection anterieurc le rattachait d6jä.
II frequenta alora l'Acadeuiie d'Anvera; on l'a
dit eleve de Berghem, c'est une erreur, il ne fut
que son pale imitateur. A quarante ans, F. alla
voir l'Italie; il sejourna k Rome et a Naples,
toujours copiant, visita la Savoie et la Suiase.
Arrive vers 1769 ä Geneve, oü l'avaient attirö
les tableaux hollandais dn conseiller Trnnchin,
il y reata deux ans ou un peu plus.
L'art du paysage n'cxistait pas alors a Geneve
et lea produetions de F., dernieres et m&liocres
reminiscences des grands bollandais du 17' siecle,
plurent aux Genevois; on peut meme dire que
pendant quelque temps eile« firent fureur.
C'etaicnt des toiles composees de tites pittorcs-
ques, mai» banal ises par pluBieurs geuerations
de peintres, de fabriquea dejä vues et revuea,
et d'animaux en pature, le tout assez froid et
sentant la main d'un artiste ayant coromence k
peindre tard. Ce qui ajouta enenre au Sucres
de F., c'est qu'il ouvrit une academie de dessin
et de peinture, oü l'on travaillait d'apres le
modele vivant, malgre que le principe easentiel
du profesaeur fut qu'il fallait copier et toujours
copicr les tableaux des maltres des Paya-Bas;
et lä tout« une plpiniere de jeunes artistea sc
forma; on peut eher L.-A. Bmn, Gautier, J.-D.
Huber, le vaudoia Ducros. Mais parmi ces «Hevea
il ne faut pas rompter P.-L. de la Rive, comme
on l'a souvent dit, et en particulier Rigaud.
Quand De la Rive put enfin ae votier aux arta,
F. <Hait reparti pour Liege, emmenant Ducros;
Tronchin le consulta seulement par con-espon-
dance au aujet du jetine De la Rive, que F.,
on ne sait pourquoi, refusa de recevoir comme
eleve, tout cn Ini falsant tenir de mauvais con-
seila: copiez les maltres hollandais, copiez-les
toujours.
Quoiqu'il en soit, l'„Academie Facine" eut nne
reelle influence k Geneve et sur les artistes
genevois. Vers 1771 ou 1772, F. retourua dans
sa ville natalc oü il ouvrit egalement une aca-
demie de peinture. Ses ouvragea sont trea nom-
brvux ä Geneve et k Liege. Le Musec Rath
possede un „Paysage d'Italie" avec motif d'archi-
tecttire emprunte' aux ruincs de Rome et animaux,
donne par James Audeoud. Un tableau bien
superieur „Paysage et animaux", qui se trouve
au Musec Ariana, provient anssi de la collertion
de ce dernier; deux autres sujets analogues au
meme Musec. A Liege, on cite: „Le Matin",
„Le Milieu du jour", „Le Soir", „La Nuit" dans
la rollection F. Lebest; „Paysage avec animaux",
„Portrait de Voltaire" (qui doit avoir ele fait
ä Geneve), dans la collertion Degoer de Soliercs;
„Payaage italien" au Musee de Liege.
ffngler, K.-Lex. IV, p. 262. — Hi>jnud. Renweiirn.,
p. 1 02 et 2 1 2. — S»rtirt . Dict. de« familles genev., nur. - -
Du Hai: Mrlly, P.-L. de la Rlvo et Im premicre* expos.
do peinture a Geneve, (fernere 1868, in-8, p. 6 a 9. —
Cat. du Mus. Rath, <W. 1897, p. 29. — Cat. du Mi».
Ariana, p. 161 62. — J. llrlldwj, La peinture du Pays
de Lii>p), Liefe 1908, p. 441. - Hntut-tt-neg . Peintres
irenev., I, p. 104, 105 et 163. A.-J. M.
FaQnacht, Anton (Antoni), ein Kannenpie&er
aus der Iiandvogtei Lugganu, kam im 16. Jahrh.
nach Solotburn, wo er sich ankaufte und 1569
zum Bürger angenommen wurde.
Burgerb. Soloth. 1069. Zttter-OoUin.
Fatio, F/dmond, architecte, ne" k Geneve le
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Fatio de Du iiier
- 443 -
Favas
lOjanv. 1871, elevc de l'ßrole des Beaux-Arts
de Paris (atclier Pascal). II a olitcnu une mi-
daille d'or au Salon de Paris pour un projet
d'architocturc (1898), quarre preraiers prix, soit
ntfdailles d'argent au concours de villas du
canton de Gcncvc (1903), un troisieme prix au
concours du Musee d'art et d'histoire de la rille
de Gcndve (1900). F., qui s'cst fait tine specialis
de la cunstruetion des villas, chalets, chapelles,
etc., en a 6lev<5 un grand nombre ä Geneve et
aux environa. II a expos6 ä TFiXposttion mnnieip.
de 1903 divers projet« et plans de villas, eclui
de la chapelle du Petit-Lancy, etc.
Renseign. de l'artirte. — Cat d'expos. A.-J. M.
Fatio de Bulller, Nicolas, ne" ä B&le le
16 fdvr. 1604, d'une famille originaire de Chia-
venna, vlcut dans la terrc de Duiller (Vaud) et
ä Geneve, dont il ötait hourgeois depuis 1678.
Ce fut un savant illustre, mathematicien,
astronome et physicien de grand merite, qui
devint membre de la Soctete royale de Londrea
en 1688. Nous ne le mentionuons ici que pour
son projet de carte da Lac Leman et des en-
virons, qui ne fut pas achevee, mais dont les
travaux servirent ä des cartographes subsequents.
II est mort en Angletcrre en avril 1753, apres
avoir verse dans le mysticisme religieux.
Son frere alne, Jean-Christophe, n£ ä Beifort
en 1656, fit ses Stüdes ä Geneve, dont il 6tait
egalement hourgeois, et devint ingenteur des
fortifications de la ville, construisant en cette
qualite divers ouvrages d'architccture militaire
et rendant des Services pour lesquels la
Scigneurie lui fit un riebe present d'argcnterie
aux armes de l'ßtat. II collabora aux travaux
scipntifiques de son frere, sans atteindre a son
merite, et fut aussi membre de la Soci6t£ royale
de Londres (1706); il mourut en 1720.
St-ft.irr. Hist. litt, de Oeneve, III, p. 165 et 16B. —
Sonlet, Dict. des f&milles jenov., nisc. — De MmM,
Üict. des Vaudois et Genevois, I, p. 302 et 304. -
Gaullirnr, Etudes sur la typoyr. jpenev., dans Bull, de
rinrt. genev., II, p. 247. — Gntijjf*. Notices genealo<r.,
IV, p. 45 et 46. A.-J. M.
Faucherre, J., graveur, n<5 ä Geneve en 1810,
mort ä Londres, fils du seerätaire du gen^ral
Jomini, gra veur-decoratcur de bijoux et de montres.
Cet artiste rcmarquable a quitte* Geneve vers
1839 pour se fixer ä Londres oü il vöcut jusqu'ä
un ige tres avanc£. rk.J>tmU.
Faulstlch, Johannes, Miniaturmaler, von
St. Gallen, versah 1496 Chorbucher mit sehr
interessanten Initialen und feinen, teilweise ver-
goldeten Malereien, die 1864 aus dem Schatze
der Pfarrkirche von Bischofszell verkauft wurden
und sich jetzt in der Bibliotheque nat. in Paris
befinden.
/f«A... SUt. Schweiz. Kstdeokm., Kt. Thurau, p. 66,
nach Mstr. Zuber. Hak,*.
Fanre, Maler. Hin Trachtenbild einer Aar-
gaucrin, bez. „Faure 1843", findet sich im Schweix.
Landesmuseum. K. lUink-tn.
Fangt, Heinrich, wurde 1678 als Maler in die
Zunft zum „Himmel" in Basel aufgenommen.
Werke seiner Haud sind nicht nachweisbar.
D. Hurri-hardl.
Faust, Matthäus, wurde 1686 als Maler iu die
Zunft zum „Himmel" iu Basel aufgenommen.
Werke seiner Hand sind nicht bekannt.
I). Burrkhnrilt.
Faust, Sebastian, wurde 1679 als Maler in die
Zunft zum „Himmel" in Basel aufgenommen.
Da Werke seiner Hand nicht nachweisbar sind,
wird er wohl, gleich den vorgenannten Meistern
des Namens Faust, lediglich Flachmaler ge-
wesen sein. D. HurckUnh.
Favarger, s. Favargier.
Farargier(Favarger), Georges, cisclciir orfevre
distingu£; il travailla ä Neuchatel ä la fin du
17* et au commencement du 18'siecle. C'est k
lui qu'on doit une coupe en vermeil donnec ä la
ville de Neuchatel en 1699 par Marie de Nemours,
duchesse de Ijongueville. Le pied de la coupe
est form£ d'un aigle au repos, posö sur un socle
masaif; le reeipient, en forme de cloche, portc
la dedicace, et le couvercle est stirmonte' d'une
Statuette de la Justice, les yeux band 6s, tenant
le glaive et la balance. L'ensemble ne mesure
pas moins de 7 deeimetres de hauteur. Cette
coupe porte comme poincon une croix, posee sur
un pied triangulaire et flanquee de G. F.; eile
appartient au Mus£c bist de Neuchatel.
Anz. Alt.-Kde. 1886, p. 835. — Mus. Neuen. 1889,
p. 189. M. JW.
Fara&, Jean-Z>ani>/, peintre de genre et de
portraits, descend d'une ancienne famille du
Languedoc, refugiee ä Geneve lors de la re-
vncation de l'ßdit de Nantes. Ne" ä Geneve le
11 oct. 1813, il suivit dans cette ville le College
classique jusqu'en 1830. Ses parents le desti-
naient au saint-ministere, mais lui, se sentant du
gout pour la peinture, desira eu faire sa vocation.
II fut d'abord 61eve d'Hornung, puis alla Studier
a Paris, chez Paul Delarocbe, en 1834. Vers
1838 il partit pour l'Italie et sejourna k Rome
et ä Florence; c'est alors qu'il se lia avec le
musicien Charles Gounod. Kn 1841, F. £tait de
retour k Geneve ; en 1846, il s'installait k Paris.
A cöte de peintures de genre, F. a fait de
nombreux portraits ; il avait un reel talent pour
la ressemblauce. C'est a lui qu'on doit le
portrait le plus populaire que l'on ait en Suisse,
du general Dufour, qui, expose en 1854 k Geneve,
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Faverger
— 444 —
Favre
fut acquis par souscription ; il sc trouve au
Muaee de Geneve. Entre autreg portraits, il faut
citcr celui du colonel F. Cougnard, ccux de
MM. Collart, de Mm* Bartkolony, de M"" Kern,
femme de l'ambassadeur suisse a Paris. Partni
les peinturea de genre: „Le Lever"; „La Bouque-
tiere"; „Deuz Mendiantes" ; de» „Seines ita-
lienneg"; „David armant sa fronde", grande
academie legueo au Mustfe de Geneve par ie
neveu du peintre, etc. On cite encore une re-
marquable copie de la Joconde de Leonard de
Vinci.
En 1845, F. remporta une deuxieme m&laille
au Salon de Paris et, en 1849, une medaille
d'argent decernee par la Society des Arts de
Geneve. II a heaueoup expose* jusqu'en ISfil.
Favas est mort a Geneve le 16 janv. 1864.
Cat. du Mus. Rath, Äd. 1897, p. 30. - Cat. d'expo«.
goner. - Mus. «uUae, I, 1854, p. 34. - Beider et
A.vray. Dict. d<» artistea de l'ocole franc, I, p. 688.
D. Plan.
Faverger, Jean -Salonion, n£ ä Geneve le
7 mar s 1742, fut recu maltre orfevre avec ap-
plaudissement le 13 avri) 1765, ayant presentä
pour chef-d'cBuvre un noeud et boucles d'oreilles
en grenats tres bien faits et sertis, de tres bon
gOÜt. A. CTowy.
Favon, Francis, ne" en France vers 1721,
mort le 16 oct. 1759, fut recu maltre orfevre a
Geneve le 16 avril 1747, ayant fait pour chef-
d'oeuvre une paire de boucles a pierres a deux
rangs. A. CkoUy.
Favon, Jacques, frere du preeödent, nö en
France, mort a Bossey le 2 janv. 1778, apprenti
che« Jean Girod, fut recu maltre orfevre le 8 mars
1737, ayant fait pour chef-d'ceuvre une paire
de boucles d'oreilles d'argent ä pierres blanche«
ä la girandole. A. CToi»«.
Favon, Pierre-Francois, fils du prtctfdent, n6
ä Boasey le 14 sept. 1741, mort a Geneve le
12 juillet 1807, fut recu maltre orfevre le 4 sept.
1769, ayant fait pour chef-d'ceuvre une cuvette
de bolte approuvec generaleroent de toutc l'as-
semblee. A. Ckoüy.
Favre, Antoinc, n# a Geneve le 21 janv. 1704,
fut recu maltre orfevre le 21 janv. 1734, ayant
fait pour chef-d'ceuvre une bague a roses ä
l'anglaise. A. ChoUg.
Favre, Francois-Kdmond, ni k Geneve le
26 juillet 1812, mort dans la meine ville le
26 mai 1680, est connu surtout comme militaire;
il fut, en effet, colonel fed6ral. Mais il avait
au88i un gont decidö pour la peinturc ; ildre de
Calame, il resta lte d'amitte avec celui-ci et fit
avec lui plusieun campagnes de peinture en
Suisse, campagnes dont il rapporta de nombreuses
eiudes. Cependant, F. fit peu de vlritables
tableaux. Les meilleurs sont deux vues des en-
virons de Rome, appartenant ä M. Camille Favre,
qui ont exposees ä Geneve en 1896, apres
l'avoir 616 precldemment a Paris. Quant aux
dessins, pour lesquels F. avait nn rare talent,
il en a exdcutc' beaueoup au conrs de ses voyagea,
soit Bous forme de croquis renfermes dans un
grand nombre d'albums, soit sous forme d'e'tudes
plus grandes et plus poussees; ses esquisses,
fines et precises, donnant bien l'idee des differentg
plana, sont remarquables, ainsi, du reste, que les
crayons acheves dont le faire est plus gras.
M. William Favre possedc la plupart de ces
dessins. On doit regretter que le militaire et
d'autres occupations aient empeche* F. de se vouer
plus completement aux beaux-arts. II a expose
ä Geneve, en 1841, une „Vue du Mont-Rose,
prise du Val Ansasca", en 1851 „La Grotte de
St.-Gingolph* et trois dessins, en 1856 (expos.
suisse) „La Campagne de Rome, aux environs
de Nomentano."
Renseign. de MM. Cam. Favre et A. Ckniq. — Cat.
Art modern«, Geneve 1896, 8" öd., p. 69 et 67. — Cat
d'expo«. genev. A.J.M.
Favre, Henri. Lorsque maltre Antoine de
Peney construisit les Stalles de l'eglise de St-Ni-
colas, ä Fribourg, de 1462 4 1464, le serrurier
F. fut Charge' du „ferrement" et du posage des
„esparettes pour les scllettes"; ce travail n'a
rien d'arÜ8tique.
Prib. art. 1898, p. 4. Max «U DUtbaek.
Favre, Jean-Albert, n£ a Geneve le 17 oct,
1728, apprenti chez Francois Colladon, fut recu
maltre orfevre le 24 sept. 1753, ayant fait pour
chef-d'ceuvre un assortiment de boucles a pierres
de cristal. A. Ckoiq.
Favre, Jean-Alphonse, geb. 1815 in Genf, stu-
dierte in Paris Geologie, wurde 1844 Prof. der
Geologie an der Akademie in Genf, in welcher
Stelle er bis 1851 blieb. Von da an war er
nicht mehr in öffentlicher Stellung, sondern lebte
seiner Wissenschaft nnd starb im Juli 1890 in
Genf. Er publizierte 1862 „Carte geologique des
parties de la Savoie, du Pidmont et de la Suisse
voisines du Mont-Blanc, 1:150000"; das drei-
bändige Werk „Recherche« geologiques etc."
wurde 1867 herausgegeben und ist begleitet von
einem Atlas von 32 Tafeln; dann gab er 1878
eine „Carte geologique du canton de Genove"
heraus (1 : 25000) als Beilage zu seiner „De-
scription geologique du canton de Geneve"; end-
lich ist noch seine „Carte de l'extension des
anciens glaciers du revers septentrional des
Alpes suiases" zu erwähnen, 4 Bl. 1 : 250000. Er
wurde 1874 auswärtiges Mitglied der London
geological Society, 1879 korresp. Mitglied des
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Favre
- 445 -
F»TT6
Institut de France, 1881 mit dem Orden der
Ehrenlegion dekoriert, war langjähriges Mitglied
der Kommisaion für die Schweiz, geolog. Karte
and nach B. Studer ihr Präsident
Notioa biogT. par Lnrirn de la Hirt. — Verhamilgn.
der Schw. Nat Ges. in Davo« 1889/90. — Bibliogr. der
nchw. Landnskde., Fase. II. Qraf.
Favre, Jean-Francois, peintre sur email, n6
le 4 juillet 1761, <5tudia de bonne heure le
dessin avec Jacques St-Ours, pere du peintre
d'histoire, et plus tard la peinture sur email
avec Bourrit En 1772, il partit pour Paria oü
il se placa chez M. Lcehr, Genevois, habile
peintre sur email. Dans l'atelier de eclui-ci il
se lia Itroitement avec un autre de ses com-
patriotes, Jacques Thouron, qui devait s'illustrer
«laus ce genre de peinture. En 1775, les deux
jeunea gens aasociaient lenrs travaux qui con-
sistaient surtout en emaux pour bijoux, trea
goQtea dea amateurs; puia ameliorant aans cesse
leur proc6d£, celui de la pleine pate, ils ao mirent
a faire, ä c6l6 de portraita, dea copies de tableaux
de maltrea. Mais souffrant tous lea deux d'une
sante pr^caire, ils revinrent ä Geneve. F. y resta,
continuant k peindre et faisant des portraita et
des copies de tableaux k l'huile. Bientöt aa
sant£ ne lui permettant plus de s'astreindre anx
fatigue8 de la peinture sur 6mail, il se borna
ä dea portraita au crayon remarquables par leur
precision et leur vcnte\ F. mourut le 3 man 1807.
Parmi aes meilleurea peintnres sur 6mail, ci-
tons: le portrait de M. Arnoux, sa derniere oeuvre
en ce genre, qui se trouve au Musee de Geneve,
ceuz des MM. Melly, Mercier, Bourrit, et la copie
de son propre portrait fait par J.-P. St-Oure et
offert par F. ä la Societe pour l'avancement
dea Arts.
Kuftitul. Renseixii., p. 263. — J.-P. St.-Our; Nottae
m»c mr J.-F. Favre ecrite pour la Soc. dea Arts, 15 avril
1807 (Blbl. publ. de Geneve). — Cat du Mut. Rath, «5d.
1897, p. 97.— Baud-Boty. Petatr. genev., I, p. 164. —
Cat Art anc, Geneve 1896, p. 86, n" 465. D. Plan.
Favre, Jeremie, fila de Jean-Albert ci-dessus,
ai k Geneve le l*rsept 1756, mort le 13 sept.
1802, fut recu maltre orfevre le 9 mars 1779,
ayant fait pour chef-d'oeuvre une paire de tables
de bracelete en or. A, CkoUy.
Favre, Louis, genevois, nd ä Geneve le 4 dec.
1830, paasa aa jeunease en Allemagne, suivit
pendant troia ans les cours de l'Academie de aa
ville natale, puia se voua, des 1850, au commerce
et k l'industrie, notamment & Trieste. Mais k
Tage de 65 ans, un aejour & la Cöte d'azur
rimpreasionna aasez fortement pour qu'il se sentit
pouasä k dessiner les sites admirablea qu'il avait
Bous les yeux. F. se mit donc au deasin, aans
maltre, en ötant forcö d'interrompre parfois des
Stüdes reprises avec amour et tenacitä, chaque
fois que les loisirs le permettaient. Travaillant
alors sans relAche et sans abandonner jamais le
procede de la mine de plomb, il a forme' une
collection considerable de vues de Cannes,
Antibes, St.-Rapha£l, Frejus, St-Tropez, etc.,
d'une note trea personnelle et tres iutenae, en-
couragl parfois par Harpignies qui trouvait que
les dessü» de F. avaient du style. Une impor-
tante serie de ces dessins a 6t6 expoaee a Geneve,
du 14 mars au 14 avril 1904.
Renaeign. de 1'artiate. — Cat. de ladite expoa., 2 ff.
autogr. A.-J. M.
Favre, Louis, profeaseur, n6 k Boudry en
1822. II enseigna le dessin industriel k Neu-
chAtel et dessina de nombreuses planches pour
le Musee neuch., ainai que pour un ouvrage qu'il
a fait paraltre en 1861 sur lea „Champignons
comeatibles du canton de NeuchAtel." II a egale-
ment illustre les ouvrages de M. Desor: „Le Bel-
age du bronze" et „Lea Palafittes." F. a'eat
surtout fait connaltre par aca travaux litteraircs.
M. Moni.
Favre-Guillannod, M"' Marie, peintre, nee ä
la Chaux-de-Fonds en 1824, somit du peintre
Jules-Jacot Gnillarmod et femme du prof. Louis
Favre. Elle gtudia le dessin avec W. Moritz,
pere et M. Marthe. Elle a expose aux Amis des
Arts de Neuch&tel, de 1860 k 1872, un grand
nombre d'6tudea de finita et des natures mortes :
„La couvee tardive", „Fruita d'automne", „Le
Roitelet", „Raisinsetpeches", „Canardsaiffleurs."
Cette derniere toile est la proprio du Musee
de NeuchAtel. M"' F. a egalement dessinc dea
planches au crayon et k la plume pour la
revue „Le Rameau de sapin. " Elle mourut ä
NeuchAtel en 1872.
Rak%, Kunst- u. Wanderst, p. 397. — Jabreaber. bern.
Kstver. 1872, p. 18. — Gas. de Lausanne, I, n* 24.
M. iturtl.
Favre, Pierre, peintre, ne k Geneve, fut re-
habilitl gratuitement en la bourgeoisie le 30 dec.
1546 (il ne retrouvait pas la lettre de bourgeoisie
de son pere) en consideration de ce qu'on pensait
qu'il n'avait fait aueun gain en confectionnant
des verrierea pour l'eglise de la Madeleine. F.
6tait-il un peintre -verrier? Ceat ce qu'on ne
peut inferer d'une facon absolue de ce travail,
car on a souvent fait k Geneve, depuis la Re-
formation, de la peinture k froid sur les vi tres
des eclifices publica, genre de travail au-dessous
du medioere pour lequel on s'adresaait k un
barbouilleur quelconque; cependant on a fait
ausai de la peinture vitrifiee et il se peut que
F. en ait executö sa part Quoiqu'il en soit,
nous le voyons travailler k la Maison de ville
en 1553, en meme tempa que pour d'autres
bAtimenta de l'Etat. Blavignac a publik l'cxtrait
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Favre
- 446 —
d'un compte pour )a fourniture, par F., cette
annäe-la, de six grands panneaux „a plomb",
soit donc encorc des verrieres, „aveqz les ar-
moyries de ceste cyte" de Geneve", destines ä
deux des Salles de l'H6tel de rille, pour
21 florins, et )a peinture, pour une somme egale,
de six grandes girouettes egaleinent aux armes
de Geneve „dorecs d'or fin et ä huiUe." En
nov. 1558, il travailla de nouveau pour l'Etat,
toujours ä des „vcrrines" pour une salle de
l'Hötel de ville, que l'on trouva excessivement
cheres et dont 1a Chambre des Comptes fut
chargee de fixer le prix ä dire d'experts; 1c
IG dec. de la m*me annee, sur une supplique
du peintre, on lui octroya 80 florins en lui faisant
defense de travailler desormais de son chef et
sans prix fait. De 1553 a 1562, on trouve des
comptes de peintures et verrieres exäcutees par
lui pour St. -Pierre. Enfin, en 1562, la Seigneurie
lui fit exccuter un „portrait du pays des Geneve
ä Jussy et autre part, riere le mandement de
Gaillard"; c'itait, sans doute, une sorte de
carte ou de vue ä vol d'oiseau, qui n'cst pas
parvenue jusqu'a nous.
Vorrltr, Liy. dea Boorg., p. 227. — BUmigwus, Ar-
moriaJ ganev., p. 308. — Reg-, du Cons., 1558 (Arch. de
Oeneve), paiaagea inodlt*. - - Bull. Soc. bist, de Oeneve,
II, p. 40. — Riyaud. Renseign., p. 82 o. A.J. M.
Favre, Simon, habitant de Geneve, mort entre
1611 et 1615, etait mattre orfevre. A.Choüg.
Fayod, Charles, ne" k Bex le l*r mars 1857,
fils d'Alexis F. et de E.-F. de Charpentier. II
s'adonna d'abord ä la peinture industrielle et
dekorative en France, a rillustration d'ceuvres
d'archeologie. Les planches de l'„ Album des
antiquites lacustres du Musee arch£olojriquc de
I/ausanne" ont 6t6 reproduites d'apres ses
dessins. fetabli des 1881 a Nervi (Ligurie), il
ne s'occupa plus que de peinture de fleurs et
de paysage, k l'aquarelle surtout. Kxpositions
diverses en Suisse et ä l'£tranger, notamment ä
Bale (1898). Medaille» et diplomc d'honncur au
concour8 de peinture de fleurs ä l'expos. nat. de
Genes, 1895.
Corric. vitae. — Renseign. de CA. Vmiltermet.
Ld. MUvilU.
Fazy. Ce nom nous fournit l'occasion de dire
quelques mote d'une veritable industrie d'art
completement disparue k Geneve, apres y avoir
cti une importance considelable et avoir con-
tribue' pour beaucoup k la floraison de l'art
decoratif en cette ville, an I8»siecle. Nous
voulons parier de la fabrication des toiles peintes
on indiennes, qui occupa, outre un personnel
special d'^indiens", de nombreux desBinatenrs
ornernaiiistes et graveurs sur hois, dont plus d'un
s'est fait un nom dans d'aulres branches de l'art
C'est a un reTugic de la Saintonge, Jacques
Deluze, que l'on attribue communement l'intro-
duction de la fabrication des indiennes en Suisse,
en 1689; il se serait 6tabli au Val-de-Ruz, apres
avoir fait un apprentissage commercial a Geneve.
Mais il est certain que Geneve, dans la premiere
moiti£ du 17* siede, avait deji sa fabrique
d'iudiennes, dirigee par Pierre Mercier, de Cham-
besy, recu bourgeois en 1648. Cependant ce
n'est qu'a la fin de ce siede, que les rlfugies
francais donneren t un essor considerable a cette
industrie, et, entre autres, Daniel Vasserot, de
la vallee de Queyras, recu bourgeois de Geneve
le 12 sept 1699. Apres lui, la fabrique ou une
autre fabrique nouvelle, installee aux Päquis, fut
dirigee par ses neveux Pierre Vasserot et surtout
Antoine Fazy, qui la porta ä un haut degrä de
prosperitö. Originaire egalemcnt du Queyras, ce
dernier fut recu habitant de Geneve le 13 fe>r.
1702 et mourut en 1731, apres s'Ätre associ£
avec ses fils en 1728. II occupa divers emplace-
ments et eut jusqu'a trois ateüers a Geneve, dont
le principal fut toujours celui des Bergues; il
occupa jusqu'a six et sept cents ouvriers, chiffre
Enorme pour l'epoque. Beaucoup de ses produit*
et de ceux de ses fils et Biicccsscurs se distinguaient
par le bon gout et l'degance des motifs employea.
Les ouvrages sur Geneve font trfes souvent mention
de „la grande fabrique d'iudiennes de M. Fazy",
Rousseau en parle dans ses „Reveries du pro-
meneur solitalre", les Itrangers de distinetion ne
manquaient jamais de la visiter; ainsi fit, en 1776,
le prince de Carignan. Parmi les descendants
d'Ant. F., se distinguent Jean-l^ouis F., dit F.
des Bergues, et Jean-Samuel F. (mort en 1843),
le pere du edebre James F. et du peintre
Michel F. ci-aprea, qui, simple aasoi-ie" d'abord
(1794), dirigea seul ensuite la manufacture et
crea des succursales a Carouge, a Annecy, a
Choisy pres Paris; on sait aussi que, grand
amateur d'art, il avait cr£e une importante
galerie de tableaux qui fit pendant longtemps
l'oraement du ch&teau des Ddiccs, ä Geneve.
Apres les Fazy, leurs fabriques eurent ä leur
tele diflVrents associes. L'ancienne fabrique
Mercier, aux Eaux-Vives, subsistait encore ä la
fin du 18r siecle, entre les mains de J.-P. Petit
II y en avait d'autres, moins importantes, mais
l'industrie des indiennes, comprenant aussi par-
fois celle des papiers peints, Itait, comme on le
voit, considerable ; les minutes des notaires ren-
ferment sur ce sujet des actes en grand nombre.
Apres la Restauration de la re'publique de
Geneve, l'industrie des indiennes, que ne sou-
tenaient plus les facilites douanieres de l'ancien
regime et surtout du regime francais. p^riclita
et fut completement abandonnee. I.es Musees
de Geneve possedent un certain nombre de bois
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447 -
Feor
gravis qui donnent uiie id6e avantageuse de cette
industrie interessante. M. Georges Fazy a un
grand paysage peint a la d£trempe en 1788 par
un des artistes attaches a la manufacture des
Bcrgues, pour l'habitation de J.-L. Fazy, a Russin.
Ajoutons que l'industrie des indienncs fut
portee en Prusse par J.-P. Duplantier de Geneve,
dont les produits, admires pour la beaute des
dessins, se räpandirent dans tout le nord. Et
que la grande importance des fabriques de Mul-
house, qui ne remontent qu'ä 1745, date du
moment oü elles s'entourerent d'imprimeurs, de
dessinateurs, de graveure neuch&telois et genevois.
Enfin que c'est encore un genevois, Frey, qui,
en 1740, eleva la premiere fabrique de Nor-
mandie.
Oaliff*. Notices (eneaL IV, p. 818 i 822; VI, p.123,
125. — France protest., 2»«., V, coL 21ß et 871; VI,
eol. 462. — //. Fiuy, James Fazy, sa vie et son «uvre,
p. 1 ss., p. 40 n. — //. //«mnwin». Des Arts graphiu.ues,
p. 180. — L. lh,/,jur, Industrie et «Stat social de Geneve
au 18psiöcle, dans Mem. Sc«, d'hist. et d'arch., XX,
p. 289 sä. A.-J. M.
Fazy, Michel-Murie, peintre, ne & Söchcron
(Geneve) le 31 ddc. 1798, mort a Paris le 31 mai
1826. II elait le frere cadet dn ctflebre James
F. Elev^ a Neuwied, chez les Frfcres Moraves,
le directeur remarqua ses dispositions pour le
dessin, aussi fut-il cnvoyö plus tard a Paris et
entra-t-il dans Patelier de J.-L. David (1814).
A cette epoque, son frere James Ccrit ä son
sujet: „Je ne le vois jamais que barbouille" de
crayon de la töte au pied ; c'est un dessinatenr
eternol. ..." En ftvr. 1816, il signa la pltition
adressee ä Louis XVIII par les Cleves de David
en faveur de leur maltre exile\ Cette Petition
demeura, on le sait, sans effet, et F. devint
l'öleve de Girodet-Trioson. Des 1819, il avait
acquis une certaine notoriete, mais il mourut
quelques annees apres, a 28 ans, sans avoir
donne* sa mesure. Ferdinand Flocon, son ami,
dans la dödicace qu'il consacre a sa memoire
des „Ballades allemandes" traduites de Bürger,
Körner et Kosegarten (Paris 1827), loue son
caractere et sa bonte\ On ne possede pas de
renseignements sur les ceuvres qu'il a pu pro-
duire ; la tradition parle seulement d'un tableau
aase/, singulier, qui avait attirö l'attention sur
le jeune peintre et rcpr&entait un bal dans un
decor macabre.
RenseigO. de MM. Genryt* et Henri Faxy. — H. Fttgg,
James Fazy, sa Tie et son ceuvre, p. 4 n. — tialiffr. Notice«
(Arial. IV, p. 825. A.-J. M.
Vif dit Lalime, Jacob-Louis, fils du suivant,
n* ä Paris le 19 nov. 1732, peintre en email
et graveur. II s'aasocia avec son pere et Jean-
Paul Hubert; r£duit au rang de domicilii a la
suite de» tfvenements de 1782, il fut rchabilite"
ä la bourgeoisie de Geneve le 5 jtiillet 1788 et
adjoint au Conseil des CC en 1790. Le Mustfc
Rath possede son portrait peint k l'buile par
P.-L. Bouvier, son gendre. A. CkoUg.
F6, dit Lalime, Pierre, ne" ä Geneve le 6 fevr.
1698, mort le 23 oct. 1774, maltre graveur et
peintre en 6mail. II s'associa cn 1753 avec Jean
Cassin, Francois et Jean-Gaspard Colondre pour
la fabrique d'ouvrages en Imail pour la bijou-
terie; en 1762, il £tait associe* avec son fils
Jacob- Louis et Jean-Paul Hubert. A. Ch<>i*y.
Fech (Fach), Heinrich, Schreiner, geb. am
10. Mai 1664 zu Augsburg, seit 1686 Laienbrnder
im Kloster Rheinau, gest. daselbst am 8. Marz
1722. Er war am Rheinauer Chorgcstühle thätig.
Froib. Diözesanarcb., 1881, p. 27. — HothenMätuler.
Hftiigtsch. d. Klosters Rheinau, Diss. Hothenhäiuler.
Fechter, J. J., Ingenieur und Architekt, geb.
zu Basel 1717, gest. ebenda 1797. Im Gegensatze
zu Joh. Ulrich Büchel und Samuel Werenfels,
welche in den 1760er Jahren eine Reihe der
stattlichsten Privathauten Basels aufführten, war
F. der obrigkeitliche Architekt. Seine in etwas
nüchternem Stil aufgeführten Werke lernt man
am besten auf dem Münsterplatze zu Basel
kennen (Amtswohnung des ehem. Bürgermeisters,
Nr. 14; Gymnasium, Nr. 15; Andlauerhof, Nr. 17).
Baal. Bauten des 18. Jahrb., p. 4. D. liurrkhnnU.
Fechter, s. auch Supplement.
Federle, Aegidius, Landschaftsmaler, von
Stühlingen (Baden), geb. daselbst am 10. Okt.
1810 als Sohn eines Büchsenmachers. Er lernte
die Gouachemalerei bei Heinrich Ilster in Feuer-
thalen, arbeitete darauf im Schlosse Laufen und
in Schaffbausen, später in Konstanz, von wo aus
er die Schweiz. Turnnsausstellungen wiederholt
beschickte (1848, 1856, 1858). 1861 kam er als
Zeichenlehrer nach Freiburg i. B. und wirkte
hier nacheinander an der Volksschule, der Ge-
werbeschule und der höhern Bürgerschule. 1875
pensioniert, starb er zu Freiburg am 21. März
1876. Eine Anzahl seiner Bilder befindet sich
im WeBsenberg-Museum zu Konstanz.
Auskunft von Behörden u. Privatpersonen. — LaibU.
üeeeb. d. Stadt Konstanz, p. 276. Vogler.
Feer, Abraham, gebürtig von Brugg, lebte seit
1681 in Burgdorf als Gießer. Er goß mit Samuel
StAhli von Burgdorf 1698 die kleinere Glocke
der Pfarrkirche von Schangnau.
SwtrMrr- Urteri. Glockeninschr. des Kt*. Bern, p. 14 1.
— Arch. des bist. Vor. des Kts. Bern, X, p. 34 1 u. 395. —
Ausburger Tauf-, Ehe- u. Totenrodel d. Stadt Burgdorf,
1666 1726, IV. It. (kk**nl,*in.
Feer, Aerni, Baumeister, leitete 1608 den
Kirchenbau von Wertensteiii (Kt. Luz.).
Ans. Alt-Kde. 1886, p. 236. »<in« Ueiwmann.
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Feer _ 448 — Fehr
Feer, Johannes, von Zürich, geb. am 3. Jan.
1763 in Rheineck, wurde von seinem Oheim, dem
Landschreiber H. C. Vögeli in Bremgarten, er-
zogen, kam 14 jährig zu Prof. Jetzier nach Schaff-
hausen, mit dessen Instrumenten er rasch ver-
traut wurde, reiste dann drei Jahre lang in
Deutschland und Frankreich und kehrte nach
Zürich zurück, wo er eine Anstellung als In-
genieur fand. Er setzte als thätiges Mitglied
der naturf. Gesellschaft die Wiedereinrichtung
des astron. Observatoriums auf dem Karlsturme
durch; 1796 vermaß er auf Kosten des patrio-
tischen L. Cnster von Rheineck das Rheinthal.
Seine Arbeit, die erste auf trigonom. Vermessung
beruhende Karte eines Teils der Schweiz, erschien
als Beilage zur „Geschichte des Rheinthals"
(St. Gallen 1805); auch in Zachs „Monatl. Kor-
respondenz" erschien sie in verjüngtem Maß-
stabe. 1797 führte er die Basismessung im Sihl-
feld aus, um daran ein Dreiecksnetz anzulegen.
Die ausbrechende Revolution verhinderte seine
Absicht 1798 wurde F. Bauinspektor des Her-
zogs von Sachsen-Meiningen. 1805 wurde er als
Civil -Ingenieur -Architekt und Fortifikations-
Direktor nach Zürich zurückberufen ; eigentlich
war es die Stelle des frühern Schanzenherrn.
1807 führte er das Nivellement vom Wallensee
bis zum Zürichsee, als Vorarbeit zu den Kor-
rektionen, aus. Auch spater beteiligte er sich
an den trigonom. Operationen in der Nord- und
Ostschweiz, nahm auch regen Anteil an den
Arbeiten der physikal. Gesellschaft und starb am
14. Sept. 1823.
A'ayUr, K.-Lex. IV, p. 262. — Füßti. K.-Lex. II, p. 846.
— Wolf, Beitr. z. Kulturgesch. d. Schweiz, I, p. 423—40.
— Ihr*,, Gesch. d. Vennes*, in d. Schweiz, p. 161 — 08,
214—21. — Der*., Beitr. z. Gesch. d. »chw. Karten, I,
Zür. 1878. — Bibliogr. d. schw. Landeakde., Fase. II,
p. 1 , 2, 6, 45, 186, 220, 290, 31 6, 366, 889, 392. Graf.
Feer, Lisette, Blumenmalerin, Tochter des
Arch. Joh. F., geb. 1794, widmete sich der Kunst
mehr zu ihrem Vergnügen. Sie stellte in den
Zürcher Lokalausstellungen 1820—1829 ver-
schiedene Aquarelle, Blumen, Früchte und Vögel,
sowie gemalte Gegenstände aus und lithogra-
phierte und kolorierte unter dem Titel „Er-
innerungen vom Rigiberge* eigenhändig eine
Serie von 24 BI. Alpenpflanzen. 1836 war sie
vorübergehend in München ; sie Btarb in Zürich
am 29. Juli 1866.
Sanier, K.-Lex. IV, p. 268. //. Apptnxtlhr.
Feer, s. auch Fehr.
Fegeljr, Philippe de, d'Onnens, ne" ä Fribourg
le 8 oct. 1790, membre du Grand Conseil en
1816 et quelques annees plus tard secretaire du
Conseil d'education, cultiva les beaux-arts comme
amateur. II est appreciä comme dessinateur
pays&giste. Son aenvre principale est la publi-
cation de 16 planches lithographiees qu'il fit
paraltre vers 1830, chez Haller ä Berne, sous
le titre de „Promenades pittoresques dans la
ville de Fribourg." Ces lithographier sont surtout
rcchcrchees comme documents par les amis de
l'histoire du vieux Fribourg. Dans les „Alpen-
rosen" et „Die Schweiz in ihren Ritterburgen
und Bergschlössern" (1830) on trouve plusieurs
illustrationa signees de F. Des tres rares pein-
tures a 1'huile que nous connaissons de cet ar-
tiste, nous signalcrons nn „Paysage dTtalie",
sign* et date de 1817. F. exposa ä Zürich et a
Berne en 1824. II mourut ä Baden le 16 juin 1831.
Journ. da cant de Frib., 1881, p. 201. — Emulation
de Frlb., 1868, p. 277. - Arch. de U Soc. d'hist du
cant. de Frib., VI, p.267. — Nouv. Etrennes frih., 1880,
p. 77. — Frib. wüst, STril 1 894. Jo*.
Fehr, Bartholome, Vergolder und Modell-
stecher, später Kunsthändler, in St. Gallen, Sohn
von Bartholome und Ursula Oberteufer, geb. am
20. März 1747, gest. am 11. Dez. 1811, verhei-
ratet 1775 in I. Ehe mit Margareta Fehr von
Bern, in II. 1788 mit Marg. Elisabctha Scbeurer.
Unter der Firma Joh. Peter Fehr & Comp, in
St Gallen verlegte er illuminierte Kupferstiche,
meist Schweiz, und schwäb. Ansichten, welche
von Thomann, Mayr und Pfenninger gearbeitet
waren. G. L. Hartmann führt deren 78 auf.
F. war auch mehrere Jahre lang Kunstverleger
und Händler in Bern, in Nr. 10 an der Markt-
gasse daselbst. Er fiel hier 1788 in Konkurs,
wie der erhaltene Geltstagsrodel aufweist
W. Hart mann. St Göll. KuMtgesCO., MSC. — 0. L. Hart-
man», handsehr. Notizen. — Mittig. Ton Hatsschreibor
SckteantntMtrl in St Gallen und Dr. Türler in Bern.
Hahn.
Fehr, Georg Konrad, Zeichner, Sohn von
Georg taonhard F. und A. Katharina Weniger,
geb. in St. Gallen am 19. Juni 1784, gest daselbst
am 10. Aug. 1844, Kaufmann, kam nach Lyon,
wo er Liebe für die Naturgeschichte gewann, da
sein Onkel bedeutender Jagdliebhaber war. Die
Aquarellmalerei lernte F. bei G. L. Hartmann,
Gouache bei Wilh. Hartmann. F. blieb Dilettant;
seine Zeichnungen stellen meistens Jagdstücke
oder wilde Tiere in Waldgründen vor. Er wurde
Forstrat seiner Heimatstadt als solcher 1831
Präsident der Forstkammer, 1835 Mitglied der
Baukommission und bekleidete in der Folge auch
andere Aemter. Er besaß und vergabt« der
Stadt eine schöne Naturaliensammlung.
Mittig. von Hrn. Ratwehr. Sekwartenbadk in St Gallen.
— W. Hartmann. bandschr. Notizen. — Ausf. Nekrolog
von W. Hartmann als Msc von 1844 im Archive der
natorf. Gesellsch. Hann.
Fehr, Karl Friedrich Bartholomäus, Zeichner
und Aquarellmaler, von St. Gallen, war während
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Felder
14 Jahren in Frankreich, wovon eine Zeitlang
Zeichenlehrer in Lyon, seit 1834 Zeichenlehrer
der st. gall. Töchterschule; er bat auch eine
Reise nach Algier gemacht, die er 1845 wieder-
holte. Ton ihm auf der st gall. Kunstausstellung
1834 einige I^ndschaften in Aquarell, darunter
der Hafen von Boulogne s. M., andere auf der-
jenigen von 1841. 'Wahrscheinlich ist das in der
Sammlung des Kunstvereins von St. Gallen be-
findliche Aquarell „Mühle bei Boulogne s. M.u
(1834) von diesem F. Bah*.
Fehr, s. auch Feer.
Feichtmayr, s. Feuchtmayer.
Feierabend, b. Feyerabend.
Feistlin, Sigmund, Orgelbauer, im 16. Jahrh.,
aus Freiburg i. Br. Er verfertigte 1564 um
486 Pfd. 7 Sch. 3 H. die Orgel in Rheinfelden.
Arvovia, XXI II, p. 221. WaUker Mtrt.
Feltknecht, Niklaus I., Plattner, von Neuen-
burg, wurde am 18. Nov. 1625 zum Burger der
Stadt Bern angenommen. Sein Sohn, Nikiatis II.,
getauft in Bern am 29. März 1629, war auch
Hämischer. Der bernische Kriegsrat äußerte sich
1661, F. sei der letzte Harnischer in Bern, es
sei daher erwünscht, junge Burger dieses Hand-
werk erlernen zu lassen, damit es anch in
Zukunft in der Stadt vertreten sei. — 1645 goß
der Stückgießer Emanuel F. in Bern vier me-
tallene Stücklein für die Stadt
Alte« buigerl. Stammregiater in der Burgerratekanilei
in Bern. — Km, t. Rodt. Gesch. d. bern. Kriegswesens,
m, p. 241. — SUdtrechn. v. 1645. H. TWrfer.
Feltknecht, Peter, Glasmaler, in Biel, erhielt
1612 für sechs Wappen eine Zahlung von 20 Pfd.
Er wird 1618 Stucklientenant genannt, war dann
Ratsherr und starb am 15. Aug. 1645 im Bade
Pfaffers.
Stadtrochn. u. Totenrodel von Biel. H. TtirUr.
Felder (Faider, Velder), Hans, Architekt
„Hanns Felder der Steinmetz" stammte aus dem
unweit Nördlingen gelegenen Oettingen im Ries,
wie der Eintrag von seiner 1475 erfolgten Auf-
nahme in das Bürgerrecht von Zürich meldet.
Früher hatte er sich in Luzern bethätigt Von
1466 datiert seine erste Erwähnung daselbst,
als Werkmeister der Stadt, in welcher Eigen-
schaft er im Umgeldbuche bis 1471 erscheint
Neben Privathausera wird nur einer Arbeit, der
1469 vorgenommenen Reparatur am Turme der
Peterskapelle, gedacht. Die Leitung öffentlicher
Bauten und der Unterhalt der Stadtbefestigungen
mögen seine vornehmsten Obliegenheiten gewesen
sein; außerdem (1467) hatte er auch Büchsen
zu bohren. Dann wird er unter den Mannschaften
aufgeführt, die aus Luzern ins Elsaß zogen und
sich an der Belagerung von Waldshut beteiligten.
Noch 1468 bezog er Sold. Die Stellung als
Werkmeister behielt er wahrscheinlich bis Ende
1471; erst im folgenden Jahre tritt ein Nach-
folger auf, doch blieb „Meister Velder" nach
wie vor in Luzern, denn 1474 nahm er als An-
gehöriger der Fritschi-Zunft an dem Feldzuge
nach Hericourt teil. Sein Rücktritt vom Amte
des Werkmeisters hing vielleicht mit Arbeiten
zusammen, die er außerhalb Luzerns übernommen
hatte. Schon 1473 war er am Bau der Kirche
von St. Wolfgang bei Cham bethatigt, wo sich
in einem Schlußsteine des Chors Bein Werkzeichen
befindet, und neben den Vorarbeiten für kom-
mende Unternehmungen in Zug mochten auch
zürch. Auftrage ihn beschäftigt haben, denn es
ist nicht anzunehmen, dnfi ohne solchen Ausweis
das Bürgerrecht in Zürich ihm unentgeltlich
erteilt worden wäre. 1478 begann er den Bau
der „mur an der nüwen statt zug", nachdem
kurz zuvor der Grundstein zu der neuen St Os-
waldskirche daselbst gelegt worden war. „Meister
Hanns Fälder het sy gemuret vnd gemacht"
meldet das Tagebuch des damaligen Kirchherrn
Magister Eberharta. Neben diesen Werken ging
von Ende des folgenden Jahrs bis 1484 der Bau
der Wasserkirche in Zürich einher und bat F.
1485 die Kapellen zu Walchwil am Zugersee und
von Greppen bei Weggis gebaut. Außer diesen
beglaubigten Arbeiten wollen auch andere ihm
zugewiesen werden: der Plan zu der 1480 be-
gonnenen Kirche von Menningen, die 1492 voll-
endete von Oberägeri, der Chor von Meilen
(1498 - 1495) und die Kirche von Maschwanden
(um 1504). Indessen sind urkundliche Nach-
richten über den Meister nur bis 1489 bekannt.
Damals wurde er von der Zunft zur „Zimmer-
leuten" in den Hörnernen Rat von Zürich ge-
wählt, aber noch selbigen Jahrs seiner Stelle
als Werkmeister entsetzt, trotz der Fürsprache,
welche die Eidgenossen für ihn einlegten. Darf
aus einer gewissen Uebereinstimmung, die zwi-
schen den Chören von Masch wanden und St Wolf-
gang bei Cham besteht, auf gleiche Urheberschaft
geschlossen werden, so wäre jener F.s letztes
bekanntes Werk ; denn die Nachrichten, die seit
1506 in den Akten von Freiburg LUe. erscheinen,
weisen auf einen jüngern Meister gleichen Na-
mens, vermutlich einen Sohn Hans F.s, hin. Als
beglaubigte Werke des letztern sind nur drei
Bauten erhalten : der Chor von St Wolfgang, der
von St. Oswald in Zug und die Wasserkirche
in Zürich; die letztere zeichnet sich durch ein
schlankes Ebenmaß der Verhältnisse ans, und
mit den beiden anderen Bauten hat sie die
Tendenz gemein, die Virtuosität des Handwerks
zu weisen, die ihren höchsten Ausdruck in den
spielenden Losungen des Rippenwerks im Chore
von St. Oswald empfängt. Ob hier auch der
29
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Felder
- 450
Felix
Ausbau des Schiffs nach F.s Plänen erfolgte, ist
ungewiß, denn noch 1548 wird daran gebaut
und dazu bemerkt: „vnd doch nit vollendet nach
angenomner Form."
OeschichUfr. VI, p. 86 ff. ; XXXIX, p. 122 ; XL, p. 16,
30, 40.— S. )^r/in.0e9ch.d.Wasserkircheu.d.Stsdtbibl.
ZQrieh, 184 8, p. 21, n. 8. — ««An, BiM.Kst. pansim. —
Fr. Sal. Viyeiin. Das alte ZOrich, I, p. 22B. — Anz. Alt.-
Kdo. 1878, p. 855 ff., 880 : 1879, p. 900. - r. U.l«n„».
Das alte Luzern, p. 23. IMn.
Felder (Källder, Välder.Vclder, Vellder), Hans
der jüngere. In jedem Falle sind zwei gleich-
namige Meister auseinanderzuhalten, denn in
einer Zuschrift, die Bürgermeister und Rat von
Zürich 1503 nach Luzem erließen, wo es sich
um den Bau des neuen Ratkausturms handelte,
wird „ihr Borger" Hans Felder der Steinmetz
als ein daselbst noch Unbekannter empfohlen.
Vermutlich ist er ein Sohn H. F.s d. ä. gewesen,
denn sein Werkzeichen in freiburg. Rauten ist
das gleiche, das dieser im Chore von St. Wolf-
gang bei Cham hinterließ. Auf F. d. j. ist die
Nachricht von den losen Streichen zu beziehen,
deren das Zürcher Ralsbuch zum 26. Sept. 1497
gedenkt; wieder so ist er es, der 1506 als Zwölfer
zur „Zimmerleuten u in Zürich und seit 1505 als
Stadtsteinhauer, d. h. als Stadtwerkmeister in
Freiburg i. Ue. erscheint, wo er bis 1521 be-
schäftigt blieb. Wie H. F. d. a. wurde auch er
gelegentlich mit Arbeiten betraut, die nicht zu
seinem hesondarn Handwerke gehörten: 1506
verfertigte F. für die Stadt ein Model, um
bleierne Tuchsicgel zu gießen. Im Okt. gl. J.
trat er als Nachfolger Gylian Aetterlis seine
Stellung als Werkmeister am Neubau des Rat-
hauses an, wo er sich sogleich zu einer durch-
greifenden Acndening des bisherigen Plans ent-
schied. 1510 stellte er einen Lehrjungen ein
und wurde 9 Jahre spater als „Hanns F. der
Steinmetz von Zürich" zum Burger empfangen.
Schon längst waren am Chore von St. -Nicolas
Anzeichen von Baufälligkeit wahrgenommen
worden, so daß die Behörde den Plan zu einem
Neubau ins Auge faßte. Am 4. Jan. 1519 schloß
sie mit F. einen Vertrag, der ihn verpflichtete,
daß er „einen parlyrer und guten Gesellen haben
solle", der nach allfälligem Abgange des Meisters
sich auf den Riß verstehe. Für diesen, die „vi-
sicrung", wurde F. gleichen Jahrs mit 13 Pfd.
6 Sch. 8 H. bezahlt. Doch blieb der Chor noch
länger stehen, bis erst 1630 der Bau des jetzigen
und zwar nach F.s Plan erfolgte. 1521, am
30. Juni, hat F. die Werkmeisterstclle aufgegeben.
Diese Notiz ist die letzte, die von ihm berichtet.
Den Nachweis bestimmter Arbeiten hat Zemp
erbracht : in St-Nicolas die am Ostende des süd-
lichen Seitenschiffs gelegene Kapelle, wo an dem
zierlichen Kippengewölbe das Datum 1519 und
F.s Werkzeichen stehen. Freiburgische Forscher
wollen F. auch für den Verfertiger der schmucken,
1516 datierten Kanzel in St.-Nicolas gehalten
wissen. In der That widerspricht es dieser An-
nahme nicht, daß die bezüglichen Rechnungs-
posten, mit Uebcrgehnng des Geschlechtsnamens,
nur den „steinhower von Zürich" (1513) und
„roeistcr hannsen den steinhower" verzeichneu,
denn auch Hans Fries wird in den Akten
schlechtweg „nans der Maler" genannt Am
Rathause sind die heiden oberen Geschosse sein
Werk, desgleichen die Verlegung des Haupt-
eingangs in die Mitte des ersten Storks und
seine Verbindung mit der beiderseits ansteigenden
(indessen nachträglich umgebauten) Freitrep]>c.
F.s Werkzeichen steht an dem 1521 vollendeten
Gewölbe des Archivs, das er in malerische Ver-
bindung mit einem aus der Südwestecke vor-
springenden Strebepfeiler brachte.
„Felder liebte in den spätgotischen Einzel-
formen das Gesuchte und Gekünstelte, aber im
Gesamtentwurfe besaß er eine merkwürdige Ruhe
und Sicherheit." Der süddeutschen Spätgotik hat
er in Freiburg zu vollem Siege verholfen, und
es ist auch nicht undenkbar, daß auf ihn die
Neuerungen zurückzuführen sind, die bald nach
1507 im Detail der Wohnbauten sich bemerkbar
zu machen begannen. Als Merkmale des Fachen
Stils bezeichnet Zemp „die scharfkantigen Kom-
binationen von Kehlen und Plättchen, sowie
die spitzwinkeligen Fälze an den Rippen, über-
haupt ein etwas kapriziöses Wesen in den Pro-
filicruugen."
Am. Alt.-Kde. 1878. p. 855 ff., 881; 1883, p. 423,
448, 470 ff.; 1884, p. 105. — Frib. artirt.. I, 1894, zu
pl. I. - Oef. Mit%. von Prof. Dr. J. y.rmV in ZOrich
u. dessen Abhandlung Ob. die Kunst der Stadt Freib. in
der Festschrift der beiden histor. Vereine des KU. Freib.,
1903, p. 281 ff. Kahn.
Feldmann, Kaspar, von Glarus, geb. daselbst
1805, erst Kaufmann in Petersburg, später privati-
sierend in Tägerwilen, Konstanz und München,
malte autodidaktisch mit wachsendem Krfolgc
Landschaften und Architekturen in Aquarell.
Kr starb 1866 in Stuttgart.
N.Z.Zta;. v. 12. Dez. 1901, Beil. zu Nr. 344, Feuille-
ton. — Ularn. Nachr. 1901, Nr. 92. Erwt Büß.
Feldner, Hans, s. Felder, Hans.
Feiice, Charles, n6 a Montelimart, fut mis en
apprentissage d'orßvre ä Gencve en 1684.
France p rötest., 2" VI, col. 469. A.-J. M.
Felix, les, fondeurs de cloches, de et ä Feld-
kirch (Tyrol). Plusieura d'entre eux, fondeurs
itinerants sans doute, au besoin, et trfcs proches
parenU, ont fondu des cloches pour la Suisse.
Franz -Joseph J'\ travaillait ä Berne en 1723 et
y fondit cette annee-la une cloche pour Ptglise
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Fellenberg
— 451 —
Kellmann
de Romainmotier (V aud), qui existe encore. C'est
lui qui, sans doute, d'apres les comptcs de
l'arscnal de Derne, de 1722 a 1724, s'occupa de
fönte d'artillerie. Le Tyrol possede des cloches
de lui datees de 1733 ä 1747 et il en avait
fnndu une en 1725 pour Eggerstanden (Appen-
zell Rh.-Int.). Christian F., dont on trouve des
cloches, en Tyrol, allant de 1756 ä 1778, en
fondit une cette derniere annee pour Brüll isau
(Appenzell Rh.-Int.). Gabriel F. opexait ä peu
pres a la meme e'poque et livra oussi une cloche
ä Kggerstanden (1749). Le plus ancien fondeur
de ce nom mentionnö ä Feldkirch est aussi un
Cuhriel, qui vivait dans la seconde moitie* du
17siecle, et il s'associa avec J.-G. Gapp, d'une
autre dynastie de fondeurs tyroliens.
.V. Jenny, dans Mittig. der k. k. Centralkomm., nour.
scrie, XXI, p. 143. - tMt*. Glockenkde., p. 188. —
tilnrüjnnr, La Ctoche, p. 362. — AWMcr. Glocken im
Kt. Appenzell, p. 87, et Glockenb., Msc. — Renseign. de
//. 7Wtr Ot M. SutenneUter. A.-J. M.
Fellenborg, Hans Cunrad, Maler. Mehrere
Scheibenriase der eidg. Kupferstichsammlung in
Zürich nennen den H. C. F., „Mahlerjung", des
Hans Ulrich Fisch in Zofingen Schüler, 1638 als
Autor. Das muß der als Sohn des spätem
Berner Ratsherrn Christoph F. am 15. Febr.
1621 in Bern getaufte Job. Konrad F. »ein, der
1651 in den Großen Rat gelangte, 1653 Zollherr
wurde und 1657 nach Jakobi starb. 1643 bemalte
er zwei geschnitzte Hirschköpfe im Gange des
Rathauses. ff. IMrUr.
Keitmann, Aloys, Maler, wurde am 11. Jan.
1855 in Oberkirch (Kt. Luz.) geboren. Nach
Ahsolviemng der Primarschule bezog F. das
Progymnasium in Sursee (1868). Die Humaniora
vermochten aber den jungen F. nicht zu fesseüi ;
dagegen trat um diese Zeit sein Zeichentalent
in auffalliger Weise hervor und wurde auch
von Bildbauer Sales Amlehn in seinen ersten
künstlerischen Regungen aufs sorgfältigste gehegt
und gepflegt. Im Herbst 1872 zog F. ins Atelier
des Stanser Malers Karl Georg Kaiser, trat 1874
unter Seraphin Weingartner in die stadtluzern.
Zeichenschule, wo der junge Künstler sich zum
erstenmal an einem kunstgewerblichen Sujet
versuchte. Der Besuch der luzern. Kunstgewerbe-
schule leitete auf den Bezug der Düsseldorfer
Kunstakademie (1874—1884) über. In Düssel-
dorf reifte das künstlerische Geschick F.s unter
dem Einflüsse seiner Lehrer Ed. v. Gebhardt und
Wilhelm Sohn vollends aus. Hier entstand sein
einziges religiöses Gemälde „Der hl. Joseph mit
dem Christusknaben u (z. Z. in der Pfarrkirche
von Sursee), in welchem die stilistisch gestrenge
Form und die künstlerische Kompositionsgabe
dafür entschädigten, was die Farhengebung noch
zu wünschen übrig gelassen. F. wandte sich
hierauf dem Porträtfach nnd der Genremalerei
zu. Es folgte sein erstes großes Genre- und
Sittengemälde „Die letzte Ehre", das den Ruf
F.s begründete, wenngleich es, wie schon das
ersterwähnte Bild, auch die wohlwollendste Kritik
durch die gläserne Härte seiner Farhengebung
zum Ausspruche nötigte, F. sei „kein Kolorist
im engern Sinne" (Ztschr. f.bild.Kst XX, p.112).
Das Bestreben, diesen angeboraen Mangel aus-
zugleichen, trieb F. einem unermüdlichen Studium
der Farbenkünstlerin Natur zu und zwar mit
großem Erfolge, wenngleich sein früher Tod den
auch in der Farbe sicher winkenden Erfolg nicht
mehr zum Gipfelpunkte gelangen ließ. „Die
letzte Ehre" (seit 1884 in der großh. Galerie in
Karlsruhe) und sein „Kleines Landinädchen mit
Hollunderstranß" waren 1884 an der akadem.
Kunstausstellung in Berlin. Als künstlerisch
reifstes Werk von großer technischer Vollendung
erregte sein Gemälde „Das Gelübde" (1888) be-
rechtigtes Aufsehen (ausgestellt in Düsseldorf
und Dresden ; von der kgl. Gemäldegalerie in
Dresden angekauft). Den zu frühen Schlußpunkt
seines Künstlerschaffens bildet das nahezu voll-
endet zurucktrelassene, in Farbe und Komposition
gleich glückliche Gemälde „Palmsonntag" (1892),
in welchem F., gleich wie in den übrigen Schö-
pfungen, ein Sittengemälde aus seiner engern
Heimat festgehalten hat (erworben durch die
Gottfried Keller-Stiftung; niedergelegt in der
permanenten Kunstausstellung in Luzern; im
Farbenbilde reproduziert als Kunstbeilage der
„Offiziellen Festzeitung auf das eidg. Schützenfest
1902").
F.s gewandte realistische Handhabung des
Zeichenstifts befähigte ihn auch zum Genre der
Karikatur. . Er starb am 9. März 1892 in Düssel-
dorf, das durch seine Heirat mit einer Düssel-
dorferin und durch seine dort gefundene Kunst-
entfaltung für F. eine zweite Heimat geworden
war. F. beteiligte sich auch an Schweiz. Turnus-
ausatellungen. Sein Porträt ist dem Neujahrs-
blatte der Kunstgesellschaft Zürich (1894) beige-
geben, nebst Photogravüre-Reproduktionen der
Bilder „Gelübde" und „Palmsonntag." Ein Oel-
porträt, gemalt von J. Schwegler, besitzt die
Porträtgaleric der Bürgerbibl. Luzern (Nr. 207).
Studien, Zeichnungen und Radierungen F.s (De-
posita der Keller-Stiftung) besitzt die Kupfer-
stichsammlung des Eidg. Polytechnikums.
N.-Bl. Zürich 1894 (Biogr., veif. von il. Saknydrr.
Luzern). — Schweiz. Rundschau, 1898, I, p. 508/09. —
Jahresbor. bern. Kstver. 1892, p. 94 [von T(*charner)].
— Zeitechr. f. büd. Kst. XX. p. 112; Beibl. XIX, 36,
p. 552. — Ber. 0. Keller-Stift*. 1893, p. 6 7; 1895,
p. 11/12: 1908, p.7 8 (C.Brun). — Kstcbron. N.P. III,
p. 314. — Vaterland (Luzern) v. 11. Marz 1892. -
I Aug. Schw. Ztg. v. 12. Min 1 892. — Kölner Ztg. 1 888,
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Kcllmann
- 452 -
Feronce
Nr. 356 (Abendausg .).— Itembrandt als Brtioher (2. Aufl.).
— Kat Dresden 1902, p. 746. fVua* ifr.Wm-.nn.
Keitmann, Moriz, von Lenzburg, Messer-
schmied, kam 1547 von dort nach Solo tb um, wo
er im gleichen Jahre zum Bürger angenommen
wurde. Verheiratet mit einer Tochter des ein-
flußreichen Ratsherrn Nikiaus Habermann, blieb
er daselbst bis 1683 thätig. Er scheint in guten
Verhältnissen gelebt und sich eines gewissen
Ansehens erfreut zu haben, da ihn der Rat für
seine Leistungen als Büehsenschütze 1560 mit
einem Rock in den Standesfarben auszeichnete.
Bargerb. Soloth. 1547. — Rateprot. Soloth. 1548
bis 1588. Zttttr.Coßim.
Fellner, s. Helmer & F.
Fellon, les freres Pierre et Jehan, orfevres,
de Soiasons, furent recus habitants de Geneve en
mai 1556.
France protest., 2" YI, col. 478. A.-J. M.
Fels, Elias, Maler, von St. Gallen, Sohn von
Elias F. und Katharina Morel!, geb. 1614 in
Emmishofen, gest. 1655 in ziemlich dürftigen
Verhältnissen als Hofmaler am churfflrstl. Hof
in Heidelberg, wohin er im Januar 1652 auf
einen ein Jahr früher erhaltenen Ruf reiste. Er
war seit 1652 mit Margaretha Fehr verheiratet.
F. studierte wahrscheinlich in der niederländi-
schen Schule und hatte sich nur kurze Zeit in
St Gallen aufgehalten. Von Heidelberg aus gab
er sein Bürgerrecht zu St. Gallen auf. Die Ab-
zugsabgahe des 10. Pfennigs wurde ihm trotz
der Fürbitte des Pfalzgrafen auferlegt, weil dieser
kein Gegenrecht hielt.
F. gab sich vorzüglich mit Historienmalerei
ab, dann auch mit dem Porträtfach. Von ihm
stammt das Porträt des Dekans Locher mit allegor.
Einfassung auf der Stadtbibliothek St.ßallen. Ein
anderes allegor. Gemälde auf den ersten Bund der
Schweiz (1643 gemalt) mit Frankreich kam 1810
in Zürich auf die Auktion und gelangte später
in den Besitz von Pfr. Bernet in St. Gallen. Ein
anderes allegor. Gemälde, heute signiert : „Dieses
zue eim neuen Jar verehr ich meinem lieben
Vetteren Isaac Kellern für vihl empfangne wol-
taten gemacht durch mich Heliaß Felß anno
1647 zu Eren desselben" besitzt Hr. a. Landes-
museumsdirektor Dr. H. Angst in Zürich ; es
stellt die sich spiegelnde Helvetia dar, hinter
welcher ein entfesselter Krieger in antikem Ge-
wand erscheint. Auf den Kronblättern der in
den Haaren und auf dem Schöße der „Helvetia"
befindlichen Blumen sind die Wappen der XIII
alten und zugewandten Orte der Schweiz ange-
bracht. Vielleicht stellt dieses Bild eine Allegorie
auf den zu erwartenden westfäl. Frieden dar.
Myler, K.Lex. IV, p. 271. — Füßli. Bett. Kstier,
IV, p.218. - Füäli. K.Lex. I, p.281. - Boll »tor.
1885, p. 220. — BtrtoUnti, Art. svizz. in Roma, p. 65. —
WM. Hartman*. St. Hall. Kunstgesch., M*c. — Mittig.
von Hm. Ratschreibor Sehtranenbaci. Ilnhn.
Fels, K., geb. 1865 in St. Gallen, lernte nach
Absolvierung der Primär- und Mittelschulen den
Spenglerberuf, gab dann aber seinem Drange
nach Soldatenleben nach und trat 18jährig in
die franz. Fremdenlegion. Zurückgekehrt, trat
er zur Geniewaffe über und wurde 1881 Hülfs-
instruktor, 1887 Lieutenant und Instruktor II. Kl.
Durch Privatunterricht und eifriges Selbststudium
brachte er sich so vorwärts, daß er 1895 Haupt-
mann, 1901 Major des Genie wurde. Er zeich-
nete den Plan zum „Castrum Vindonissense"
(1893) und leitete auch einen Teil der Aus-
grabungen vom alten Vindonissa.
Anz. Alt-Kde. 1894, p. 827; 1898, p.7. — Mittig.
vom Sekretariate des Genie. Graf.
Femelln, Hans Rudolf, Goldschmied. Er war
aus Zürich und lernte 1564 bei Dura Schweiger
in Basel.
Mise. Fechter. Major.
Fend, Ulrich, Glockengießer, in Chur, betrieb
laut den Büchern in Chur sein Gewerbe von
1484—1492; von seinen Werken ist jedoch heute
nichts mehr bekannt.
MUcMtr. GlockeDb., Mac. MurU SutermeUttr.
Fendt, Fr<5d6ric- Christian, architecte, ne" k
Geneve le 16 mai 1812, mort ä Geneve le l*r juin
1885. Eleve du gäneral Dufour, il s'est beau-
coup occupe* du gönie mllitaire et a 6t6 meine
chef de cette arme dans la milice cantonale. II
a construit, souvent comme entrepreneur seule-
ment, un grand nombre de maisons particulieres
dans les quartier« neufs de la ville; rimmeuble
qui renferme la chapelle ditc de la Rive droite
(Eglise libre) et le pavillon central de la Machine
hydraulique (1838), qui a £t6 modifie* depuis lors.
F. a jouö un röle assez actif k Geneve, il fut
depute", membre du Conseil administraüf et du
Consistoire, faillit 6tre Conseil ler d'Etat, etc.
Retird des affaires publique« en 1860, il se voua
surtout alors k l'agricullure.
Journ. de Geneve da 3 juin 1885. — Renseign. de
A. CkoUg. A.-J. M.
Fernach, s. Campione, Giovanni und Lazxarn
di Fernach da.
Fernex, Molse de, n6 k Geneve le 27 mars
1763, mort le 24 ftvr. 1829, apprenti chez Christ
Moricand, fut retju maltre orftvre, avec toute la
satisfaction possible, le 17 mars 1783, ayant
präsente* pour chef-d'ceuvre une bague k roses,
une topaze et des rubis autour, tres bieu faite.
A. Ckoüy.
Feronce, Daniel, n6 k Grenoble, fut recu
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Ferrario
— 453 -
P erriete
maitre orfövre ä Geneve le 14 fevr. 1710 et
habitant de cette ville le 28 nov. suivant.
A. Choity.
Ferrario, Carlo, Steinhauer, im 17. Jahrh.,
von Arzo im tessin. Bez. MendrUio. Er arbeitete
in Rom mit einem gewissen Ambrogio Appiano
aus Porto Morcote zusammen.
Hrri>A<Mi, Boll, »tor. 1885, p. 166. - Ihr,.. Art.
«ritz, in Rom», p. X u. 60. — Ihr:, Art. lomb. • Rom»,
II, p. 165 u. 854. C. Brun.
Ferrario, Helvetio, Maler, geb. in Genf am
23. März 1872 ; von tessin. Herkunft. Er machte
seine Studien in Genf, Marseille und Paris. Das
Museum Rath in Genf besitzt ein Bild von ihm :
„Bric-ä-brac." Er stellte in Beiner Geburtsstadt
1895 zwei Fruchtstacke, „Raisins bleues" und
„Raisins rouges" aus.
Curric. rftae. — Kat. Mus. Rath, Ausg. von 1897,
2. Suppl., p. 6. — Cat. d'expos. gen er. C. Brun.
Ferren», Joseph, graveur et bijoutier-joaillier
genevois, ne" en 1850. Collaborateur de J.-L. 8i-
monet des 1874, son aasocie1 (1879), puis son suc-
cesseur en 1889, epoque a partir de laquelle il
adjoignit la brjouterie aus travaux de gravure
et de decoration de cet atelier. Medaille de
merite ä l'Exposition univ. de Chicago, 1893;
medaille d'or ä l'Exposition nat. de Geneve,
189fi; hors concours ä l'Exposition univ. de Paris,
1900, et membre du jury Internat, de la brjouterie.
Son fils, Georges F., dessinateur de joaillerie
et bijouterie, n6 en 1882, a fait ses Stüdes aux
Ecoles munieip. d'art de Geneve et dans les
ateliers de son pere, dont il devint le dessinateur
en 1900; actuel lernen t (1903) dessinateur dans
une maison de joaillerie a Paris. Medaille
d'argent de collaborateur a l'Exposition univ.
de Paris, 1900.
Renseign. de 1'artbU. A.-J. M.
Ferrler, Pierre, graveur, probabl erneut d'ori-
gine francaise, mais vivant ä Geneve, sur lequel
on n'a que fort peu de renscignements. II tra-
vaillait, sans doute, pour la fabrique de bijou-
terie, maiB il est aussi l'auteur de trois medailles
qui ne sont pas tres communes, celle au huste
de P.-A. Adet, resident de France ä Geneve,
1794, qui existe avec deux revers differents, et
deux au buste de Bonaparte. L'une de ces
dernieres, de 1796, se rapporte au genäral en
chef de l'armee d'Italie (au revers, Victoire avec
la lögende: ,Voila, soldats valeureux, le prix
de vos travaux"), l'autre, de 1802, au premier
Consul „vainqueur paeificateur«, 1802 ; il y a eu
plosieurs varietes de ces deux pieces ; un exem-
plaire en or de la premiere fut envoye a
Bonaparte par quelques „patriotes" genevois, le
21 mai 1797, avec une lettre dans le style
ampoulc de l'epoque. Le 16 nov. 1794, F.
presenta au Departement des Arts, qui s'oecupait
alors de r^former la monnaie genevoise, un projet
de deeime qui ne fut pas accepte\ Cet artiste
n'appartenait pas a la famille du peintre Fernere,
qui suit, bien qu'on ait gcneralement transforme
k Geneve son nom de Ferner en Fernere. C'est
probablement lui que cite Nagler comme un
mldailleur parisien de lafin du 18'siecle, signant
seB travaux P. F. Les medailles citees plus haut
sont bien signees de cette facon.
Blavigwte. Armorial geuev., p. 820, d "88/89 ; p. 82 1,
n"40. - JhmoU. Hist. mondtairo deOeoeve, II, p.24. -
Nagler, K.-Lax. IV, p. 298. - A. Caknm. dans Bull.
Soc. suisas de Nomism., XI, 1802, p. 16 et 112, oü il
poblie une interessante annonce da grav. dans la „Feuille
d'Avia" de 1706. A.-J. M.
Ferriere, Francois, fils de l'horloger Jean-
Claude F., nl a Geneve le 11 juillet 1752, mort ä
Morges le 25 dec. 1839. Apres de bonnes Stüdes
au College de sa ville natale, ses parents, con-
statant son goüt decidg pour la peinture, l'cn-
voyerent k Paris, en 1770, mais il revint peu
apres a Geneve, s'y maria et y vgeut jusqu'ä
l'epoque de la Revolution. II se rendit alors en
Angleterre, oü il sejourna une dizaine d'annees,
non sans s'y creer une reputation comme por-
traitistc miniaturiste. En 1804, il partit pour
la Russie. Lä, egalem ent, ses succes furent con-
siderables et il devint membre de l'Academie
de peinture; au bout de six annees pasgees a
St.-Petersbourg, l'artiste se transporta ä Moscou.
Maiheureusement, l'occupation de cette ville par
l'armee francaise en 1812, et l'incendie qui y
mit An, aneantirent tout ce que F. avait ras-
semble", collections et fortune pecuniaire. On
possede une lettre de lui sur ces dramatiques
Ivenements, precieux document que M. Crosnier
a publik k la suite d'uno «Stüde sur le peintre.
F. retourua alors ä St-Petersbourg, se remit au
travail avec acharnement, puis regagna 1' Angle-
terre qu'il quitta dlfinitivement en 1821 pour
revenir a Geneve. Quoique ag£ alors de pres
de soixante-dix ans, le peintre etait en pleine
possesBion de son talent et il continua & pro-
duire, trouvant k Geneve un succes qu'il n'y
avait pas eu jadis, se depensant en faveur de
la SocteW des Arts, exposant chaque nnnee
jusqu'en 1835. L'annee suivante, le repos 6tait
devenu obligatoire; sa famille, momentanement
gtablie ä Morges, l'attira en cette ville; it y
mourut peu d'annees apres, comme on l'a vu.
Teile est en peu de mots la biographie de cet
artiste extremement distinguö, digne de la ce16-
brit6, et qui pourtant etait un peu oublie' il y a
quelques annees. II avait M, il faut le dire, aussi
modeste que desinteress^, affable, spirituel et bon.
Quant ä son oeuvre, considerable au point de
vue de la qualite comme ä celui de la quantitö,
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Kerrien'
454 -
Ferriere
nous ne pouvons en donncr qu'un bref resume,
principalement d'apres M. Crosnier. On ne con-
nalt aucune de ses peintures sur email; il a fait
ses debuts, cependant, dans co genre, grace aux
procEdes duquel, sans doute, il dut de devenir
si habilc miniaturiste. On pcut citcr, parmi les
travaux anterieurs ä son depart pour l'Angle-
tcrre, deux fines gonacbes de 1782, portrait de
M. P.-B. de lassen et de son fils et portrait de
M'"*deLe8sert et de ses deux enfants, ä M. G. de
Lessen ; le portrait ä l'huile, de grandenr natu-
relle, de M"'* Megevand, belle-mere du peintre
Massot (1787), a Mmt Buvelot ; un cxcellcnt por-
trait de Senebier, k l'Hfttel municip., ä Geneve
(vers 1790); nn charmant portrait de jeune fille,
en miniature (1792), ä M. le Dr Fernere. Tout
cela n'a pas encore l'habilete consommee, la
maltrisc que l'auteur acqucrcra dans ses scjours
a 1'etranger, mais ce sont dejä de fort jolies
chosea. Du reste, F., rude travailleur et ayant
grand besoin de gagner sa Tie, ne faisait pas
alors que de lapeinture; il restaurait des tableaux
anciena, il dessinait pour tout et pour tons, il
faisait preuve de bonne volonte en a'occupant,
quand il en avait le loisir, de l'acadcmic d'apres
nature de la Sociötä des Arts, executait toutes
sortca de petits travaux anonymes ou non, peinture
d'armoirie8, de tabatieres, etc. A propoa des
rcstaurationa de tableaux, nous ne pouvons croire,
avec M. Crosnier, qu'il soit l'auteur des refectinns
detegtables, caricaturalcs meme, de certains Por-
trait« de la Bibliotheque publique de Geneve;
un barbouilleur quelconque est revenu sur ces
toiles apres F. — qui restaura effectivement
70 tableaux appartenant ä cet Etablissement, en
1775 — pour leur plus grand dommage; quant
aux noms enormes peints dans le champ des
portrait« et qui les deparent, ils sont dfl ä un
certain, qui, d'apres Gaullieur, fit marchE avec la
directum, en 1813, pour peindre ces inscriptions.
En Angleterre, on sait qu'il peignit les plus
grands pereonnages de la cour de Georges III,
mais on a peu de renseignements sur ces n*uvres
disseminees dans les palais royaux ou diverses
galeries particulieres. En fait d'autres travaux
remontant ä cette epoque, on connalt: les por-
traits de M. Reboul-Soret, 1795, miniature, de
l'auteur lui-meme, petitc peinture ä l'huile (ces
petites peintures ont 4t6 une specialis de F.),
de M"*Reboul, belle-socur de F., deasin rehausse,
tous trois ä Mra» Helene Leleux ; un portrait de
jeune femme, miniature, 1796, ä M""« Ad. Gampert ;
le portrait du paateur Fernere, neveu du jwintre,
miniature qui est un chef-d'ceuvre, 1795, a M. le
Dr Ferriere ; le portrait du I>r Marcet, miniature.
1800, a M-'«Ch.Pictet; deux imitntions de bas-
reliefs, triompbe du trompc-l'ceil et perfection
de ce genre qui, sous tout autre main, devien-
drait deplafcant et ennuyeux, au Musee Rath;
le portrait ä l'huile d'Etienne Dumont, 1804, a
M. Etienne Duval.
Nous nous trouvons dans la meme ignorance
a l'egard des nombreux portraits officiels et des
autres travaux exäcutes en Russie pour des Ruases.
Mais on a, k Geneve, quelques speeimens de
cette periode: les portraits de ßoieldieu et de
Wlm° Dumont, miniatures, a M. Etienne Duval,
la seconde de 1809—1810; un portrait d'homme,
miniature de 1810, k M. le D'Maillart; deux
bonbonnieres appartenant a M. Ch. Soret, l'unc
avec la replique du merveilleux portrait de
Mmc Dumont, l'autre avec 1c portrait de M"*"
Soret-Duval. F. restaura nombre de tableaux du
Musee de l'Ennitage, et il le fit a Tadmiralion
des amateurs de ce temps, avec un soin et une
discrltion qui nous confirme dans notre maniere
de voir ä l'egard des restanrations des tableaux
de Geneve. De l'lpoque qui a suivi la rentree
k Geneve datent trois portraits appartenant k la
Socidtd des Arts, tous trois de premier ordre,
encore que leur Etat de conservation laisse ä
desirer et qu'ils soient IVuvre d'un septua-
genaire; ce sont les portraits de l'auteur, de
P.-L. Bouvier et de Louis-Ami Arlaud, ses con-
freres et ses amis ; puis une copie d'un portrait
de St.-Ours par lui-meme, laquelle est au Musee
Rath et figurc au catalogue sous le nom de
St.-Our8, et une copie ä l'aquarelle d'un portrait
de A.-W. Töpffer par lui-meme, au memo musee.
A cöt6 de ses portraits, F. a executE, aux
differentes epoques de sa vie, de nombreux
paysages; signalons une prEcicuse vue du port
de Geneve, a M"'" Isaac Mayor, une esquisse de
la Cour du College, a MM. G. et A. Maunoir, etc.
Mais ce qui, on doit le reconnaltre, avait le
plus contribuE ä sa notoriltl aupres du grand
public, c'Etait ces extraordinaires trompc-lVeil,
ces imitations de bas-reliefs en marbre ou en
bronze, qui depassent tout ce qui a it6 fait en
ce genre et dont nous avons dejä cit6 deux des
plus importanta. II en est d'autres k Geneve,
chez M. le Dr Ferriere, M"1' 0. Gosse, M"" Ad.
Gampert, M. Eugene Dcmole, chez M. Etienne
Duval surtout. Ce dernier poasede auasi un por-
trait de Mmr N. Duval par Massot, entourö d'un
fond et d'aecessoires admirablement traites par F.
Ajoutons que F. a beaueoup exposl k Geneve,
depuis son retour en cette ville, notamment de
nombreux trompe-l'teil et des portraits.
F. a eu un fils. Louis, qui fit son frlucation
en Angleterre. II fut naturalise anglais, suivit
son pere en Russie, revint a I*ondres en 1810,
y resta emploj-6 22 ans au War-Office, sejonrna
cinq ans ä Geneve et devint enfin consul d'Angle-
terre ä Tunis. 11 a fait aussi de la peinture et
exposa ä Genöve, en 1837; on connalt de lui
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Ferrien?
- 455 -
Feuchtmayer
quelques dessins et uno aquarelle (i M"" Ad.
Gampert), mais cela a peu d'importance.
J.Cr<H*i*r, dans: Nna aneiena et teur» wuvres, III,
p. 7 im., arec nombreuaea reproduetions d'u«uvres de F. ;
lo mi-me auteur annonco une etude nur F. pastellist«. —
\<ijUr. K.-Lei. IV, p. 298, qui donne douz articlo« dif-
forents. — StntbUr, Hiat. litt, do Qonere, III, p. 834. —
Iti'jowt. Renaeiffn., p. 260. — Sordtt. Dict. des fcroilles
irenev., mac. — lh M.mttt, Dict, de« Gonev. et Vaud.,
I, p. 317. • - Proc.-Terb. dea seancea g4n. de la Soc. de«
Art« de Genere, IV, p. 7. — Recuei] gendal. suigse, I,
p. 259. — Album de l'Expoa. nitrosp. de l'anc. Kcole
g»nev. de peinturo, 1901, p. 24 et pl. LX, portrait de
LouU-Ami Arlaud. — Cat. du Mus. Rath, (A. 1897,
p. 30 et 97. — Cat. Art moderne, «euere 1896, 8« 6d„
p. 60. — Cat. d'expos. jener. A.-J. M.
Kerrler«, Jean-Francois, de Geneve, orfevre-
joaillier, n6 le 19 sept. 1750, vivait encore en
1790; il n'e«t pas mentionne" dans le Ii vre de
maitrise.
Recueil (r»näal suisac, I, p. 255. A. fAoiry.
Ferrn (?), Martinus, Maler, aua dem Sotto-
Cenere im Kt. Tessin ? Die Pfarrkirche von Son-
vico im Bez. Lugano enthält Fresken, Scenen aus
dem Leben des Täufers, ans der Zeit der Hoch-
renaissance, die von diesem Meister, über dessen
Person nichts weiter bekannt ist, herzurühren
scheinen. Unter dem Hilde, das den Johannes vor
Herodes darstellt, steht geschrieben: „Martinus
Ferru(?) rector."
ft<iA». Kst.- u. Wanderatud., p. 174 76. C. Brun.
Ferry, Francis, Glockengießer, von St. -Diez
(Vogesen), goß 1762 die größte Glocke in der
Peterskirchc in Pruntrut.
\üm.ktler. Glocken im Kt. Bern, p. 77.
M-rit Sulrrmruttr.
Fe»ch, s. Fäsch, Väsch.
Feucht malr, Franz Joseph, Holzbildhauer,
und Joh. Micluiel F., von Schongau (Bay.), schloß
am 13. Mai 1687 mit Fürstabt Augustin von
Einsiedeln einen Vertrag für Lieferung von 23
Heiligenbildern aus Lindenholz, jedes zu drei
Reichsthalern. Ein großer Teil derselben ist
noch im obern Chor in Kinsicdcln vorhanden.
Kuhn. StiftKbau IL Einsiedeln, p. 81, 159.
P. OahrUl Meier.
Feuchtniuir, Joh. Michael, s. Fcuchtmair,
Franz Joseph.
Feuchtmayer (FeichtmayT), Joseph Anton,
Bildhauer, Stuccator, geb. 1696 in Linz bei
Pfullendorf. In Schongau und Salmansweiler
wurde er herangebildet. Seine Namensbezeich-
nung, falls es sich um diese Künstlerindividualität
handelt, enthält bereits ein Vertrag vom 19. Jan.
1720 über die Erstellung des Chorgestühls in der
Benediktinerkirchc zu Weingarten. Des Meisters
Erstlingsarbeit zeichnet sich durch Einfachheit
des Gesamtplans, wie Feinheit der Details aus.
In den eingelegten Arbeiten und in der Bekrönung
über dem Sitze des Abts und Dekans erhalten
wir den ersten Hinweis auf die späteren Arbeiten.
Nach kurzem Aufenthalt in Solothurn und
Einsiedeln begab sich F. nach St. Gallen, wo er
1762—1768 seine bedeutendsten Werke geschaffen
hat: das Chorgestühl, die Beichtstühle und den
plastischen Schmuck am Giebel der Ostfacade der
jetzigen Kathedrale. Schon die Disposition des
Chorgestöhls ist interessant, indem die beiden
Rampen nicht in gerader Linie, sondern den
Pfeilern, denen sie vorgesetzt sind, entsprechend,
hervortreten. An der Rückwand sind einzig die
Intar8ienfüllungen durch ihre Abgrenzung als
ruhige Fläche behandelt, lieber ihnen steigen
schräg die kräftigen Voluten empor, welche den
Raum für die Reliefdarstellungen umgrenzen
und im reich geschwungenen Abschlußgesimse
ansklingen. Die Reliefs der Cborstühle, zu denen
als Sitze des Abts und Dekans auch die jetzigen
Thronhaldachinc neben dem Hochaltare zu rech-
nen sind, enthalten 14 Scenen ans dem Leben
des hl. Ordensstifters Benedikt. Die zopfige Be-
handlung des Baumschlags drängt sich dem Auge
etwas hart auf. Eine künstlerisch fein gestaltende
Phantasie offenbart sich in der Ausnützung der
Legende und der Wiedergabe ihrer Episoden
in diesen Darstellungen. Die 18 Beichtstühle,
in deren Bekrönung Büsten und Reliefs wechseln,
zeigen das reifste dekorative Können F.s, zu-
gleich die Einflüsse der verschiedenen Kräfte
seiner Werkstatt, in der auch die vielfach miß-
lungenen Reliefs der Portale entstanden sind.
Als Stein8kulptor lernen wir F. in der gewaltigen
„Krönung Mariä" am Giebel der Ostfacade der
Kathedrale kennen, eine Arbeit, die den Ver-
gleich mit dem Chorgestühle nicht erlaubt, da
die Wirkung eine durchaus unruhige ist.
Seine beiden letzten Lebensjahre verbrachte
F. zu Salmansweiler, wo er an der reichen
Alabasterdekoration in der dortigen Cisterzienser-
kirebe thätig war. Es ist jedoch nicht möglich,
seine Arbeiten unter den reichen Schöpfungen
der spätem Zeit auszuscheiden. Die Teilnahme
an diesen darf nur eine bescheidene genannt
werden, da seinem Tod eine längere Krankheit
vorausging. Er starb — laut Eintrag im Toten-
buch — am 2. Jan. 1770 in Mimmenhausen, wo
seine Gedenktafel in der Kirche sich noch vor-
findet.
Die Kflnstlerfamilie F., aus Wessobrunn und
Schongau stammend, zählte unter ihren Gliedern
im 17. und 18. Jahrh. zahlreiche Bildhauer, da-
her die häufigen Verwechslungen ihrer Namen.
Besonders darf der gleichzeitig thätige und be-
deutendere Johann Michael F. nicht mit Jmeph
Anton F. als der nämliche Künstler betrachtet
werden.
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Feuerabit
- 45(5 -
Feyerabend
Fiik, Kathedr. t. St. Gallen, p. 14, 15. — F.X.Kratu.
Kstdenkm. dca Kreises Konstang, p. 547, 572. — N.-Bl.
Soloth. 1856, p. 17. — Anz.AJt.-Kde. 1886, p. 378. —
K*h*, Stiftabau M.-Einsiedeln, p. 159. - Kü-k. Barock,
Rokoko und Louis XVI. aus Schwaben u. der Schwebt,
p.5, 11, 12,14. Ad. Fäh.
Feuerabit, s. Feyerabend.
Feuerstein (Vorname?), Stuccator, gebürtig
von Arlesheim, lieferte 18S4 drei Altäre in die
neue Kirche Ton Hellbücl (Kt. Luz.).
Qeschichtsfr. XXI, p. 95. Frana /ferne mann.
Feuerstein, Martin, Historienmaler, wurde
am G. Jan. 1856 zu Barr im Elsaß geboren. Sein
Vater gleichen Namens stammt von Au im
Bregenzerwalde, arbeitete im Geschäfte der Altar-
bauer Gebr. Müller in Wil (St. Gallen) und fand
hier in Agatha Müller seine Lebensgefährtin.
Dann gründete er ein eigenes Atelier für kirch-
liche Arbeiten im Elsaß, in dem der junge F.
als Schüler des Vaters die ersten künstlerischen
Anregungen fand. Vor der Aufnahme in des
Vaters Werkstatt erwarb dieser dem Sohne das
Schweiz. Bürgerrecht in Bronschhofen bei Wil
und stellte ihm, dem einzigen Kinde, in väterlicher
Fürsorge, alle Mittel zu seiner weitern Ausbildung
zur Verfügung. Neunzehnjährig zog F. nach
München und studierte dort während fünf Jahren
unter den Professoren Alex. Strähuber, Ludwig
Löfftz und Wilh. Diez. Danu reiste er nach Paris,
wo er ein Atelier mietete und sich besonders zu
seinem Lieblingsmeister Luc-Olivier Merson hin-
gezogen fühlte. In den Salons von 1879—1882
stellte er die vier Bilder „Elsässerin", „Abun-
dantia", „Wallfahrt nach Ottilienbcrg" und
„Apres-midi du dimanche" aus, die ihm Auszeich-
nungen einbrachten und in Privatbesitz über-
gingen. Von Okt. 1882 bis Ostern 1883 durch-
streifte der Künstler Italien und kehrte von Neapel,
nach schwerer Erkrankung am Typhus, nach Hause
zurück. Die beiden allegorischen Darstellungen
„Tanz" und „Musik" in Winterthur und eine
„Allegorie des Mittelmeers" in San Remo sind,
nebst vielen Studien, die Früchte dieses ital.
Aufenthalts. Ende 1883 siedelte F. gänzlich
nach München über und widmete sich nun aus-
schließlich der religiösen Malerei. 1885—1892
schmückte er eine Reiho kath. Kirchen und
Kloster mit Wandbildern, so in Straßburg, Marien-
thal, Gebcrsch weier, Bernweiler, Mommenheim,
Koßfeld, Westhalten etc. und schuf auch die
Entwürfe für einen Cyklus Kirchenfenster Ah-
den Dom in Bremen. 1888 verheiratete sich F.
mit Pauline Keyser, der Tochter des Historien-
malers Heinrich Keyser von Stans. 1 898 wurde
er, nach dem Tode Liezenmayers , Prof. für
kirchliche Kunst an der Akademie in München.
Von den Werken seit 1893 erwähnen wir: die
Kartons für die Glasgemälde der Hl. Geistkirche
in München ; das durch den Stich Joh. Bürgers
(s. d.) weitbekannte Oelbild „Lasset die Kindlein
zu mir kommen", das an der Schweiz. Turnus-
ausstellung 1898 ausgestellt war; die beiden
Bilder „Christus im Tempel" und „Mariä Dar-
stellung im Tempel" in der Kirche zu Schwyz ;
die fünf Wandbilder in der Kirche zu Ober-
sesenheim ; die zehn in Oel auf Kupfer gemalten
„Bilder aus dem liehen des hL Antonius" in der
St. Annakirche in München und das letzte große
Werk F.8 in derselben Kirche „Der Kreuzweg",
welcher Cyklus von 14 Bildern, in Lichtdruck
reproduziert, als Prachtwerk im Verlage Benziger
& Co. A. G. in Einsiedeln erschienen ist
Alte u. neue Welt, Jahrg. 34, 1899, p, 213. — P.,p,,.
Der h. Kreuzweg (Einaied. 1 899), p. 1 . H. AppenuUtr.
Fenz, Werner, Landschafts- und Figuren-
maler, von Gsteigwiler bei Interlaken, geb. am
10. Juni 1882 in Seftigen. Er besuchte das freie
Gymnasium in Bern, arbeitete dann zwei Jahre
als Lehrling bei einem Dekorationsmaler in Bern,
war hierauf ein Jahr Schüler der kgl. Kunst-
schule in Berlin und besuchte sodann ein Semester
die Kunstgewerbeschule in Bern. Nach Berlin
zurückgekehrt, wurde er in die kgl. Akademie
der bildenden Künste aufgenommen. Er trat in
die Klasse für figürliches Zeichnen ein und ent-
schloß sich dann, die Dekorationsmalerei ganz
fallen zu lassen. Um Schüler Ch. Girons in Vivis
werden zu können, erlernte F. im Winter 1902/03
die französische Sprache in Genf, zugleich die
figürliche Abteilung der dortigen Kunstschule
besuchend. Seit dem Sommer 1903 ist er Schüler
Girons in Vivis. Die Weihnachtsausstellung in
Bern beschickte er 1902 und 1903.
FenOnl. Hittbj. H. TürUr.
Feyerabend, Augustin, Maler, von Basel,
geb. 1745, gest. 1790. F. war der ältere Bruder
von Samuel und J*Vafw F. und gleich Samuel
ausschließlich als Maler von Dekorationsbildern
thätig. Deren Gegenstände sind sowohl land-
schaftlicher Natur als auch Imitationen von
Reliefarbeiten. D. Burtkhardt.
Feyerabend, Franz, Maler und Radierer, von
Basel, geb. zu Basel 1755, gest. ebenda 1800.
F. entstammte einem alten Basler Bürger-
geschlechte, das mehrere handwerklich thätige
Maler hervorgebracht hat; ursprünglich für
den väterlichen Beruf eines Dekorationsmalers
und Bildhauers bestimmt, begann F. in den 1780er
Jahren mit der Porträtmalerei sich zu be-
schäftigen; er führte in Oel-, Gouache- und
Aquarelltechnik kleine, genrehaft behandelte
Bildnisse aus, die durch ihre solide Mache und
nicht unfeine Farbenwirkung eines künstlerischen
Reizes nicht entbehren. Die Figuren stellte er
gewöhnlich in Landschaften oder in Interieurs;
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Feyerahend
- 457 -
Fierz
öfters ahmte er in den Kompositionen Werbe
von niederländischen oder Frankfurter Malern
nach (z. B. Seekatz). Erst im Laufe der Zeit
fand F. seinen wahren Beruf, die Karikaturen-
malerei. Er hatte ein offenes Auge für die
kleinen, rein äußerlichen Lächerlichkeiten seiner
Mitbürger; seine Charakteristik ist, ohne allzu
sehr chargiert zu sein, von einer großen Prägnanz
und Schärfe. Meist hat F. seine Karikaturen,
welche die Dargestellten fast ausnahmslos in
ganzer Figur zeigen, auf fliegende Blätter vom
kleinsten bis zum größten Formate gemalt und
öfters auch mit Inschriften (Spottversen tu dgl.)
versehen.
F. hat auch einige in Aquarell ausgeführte
Landschaften aus seiner Werkstatt hervorgehen
lassen, meist von gut gezeichneter Staffage belebte
Vordergrundbilder, welche durch ihre äußerst
bunte, unharmonische Färbung mit vorherrschen-
den gelbgrünen Tönen einen wenig angenehmen
Eindruck machen. Am populärsten wurde der
Künstler durch seine politischen Karikaturen von
1798, die zumeist die „Vie intime" der basler.
Landvögte lächerlich machen (Ijandvogt Schorn-
dorf stempelt Fische ab und wird von Fischern
gleich einem Lachs an eine Stange gehängt;
Landvogt Hagen bac ha Flucht von Farnsburg;
die Landvögte Hagenbach und Gemuseus be-
gleiten die Basler Ratstracht zum Grabe).
Als Radierer hat F. nur Umrißstiche ge-
schaffen, die er selbst mit Aquarellfarben kolo-
rierte. Sein Hauptwerk sind die 26 Blätter mit
Uniformbildern der 1792 in Basel anwesenden
„eidg. Znzüger" (circa 36 cm hoch, 28,6 cm breit).
Von seinen radierten Porträtkarikaturen ver-
dient das Bildnis des Prof. Christoph Ramspeck
genannt zu werden (12:9cm); die übrigen Ra-
dierungen werden schwerlich ein halbes Dutzend
überschreiten. Bei manchen der in festester
Gouachetechnik ausgeführten Spottbilder ist es
schwierig zu untersuchen, ob ihnen ein Umriß-
stich zu Grunde liegt. In Holzschnitt sind nach
F. die Bildnisse des Ueberreuters Vest und des
Büchsenmachers Engler ausgeführt worden.
D. Burekhardt.
Fejerabend, Johann Rudolf, Maler, geb. zu
Basel 1779, gest. ebenda 1814. F. war der
älteste Sohn des Malere Franz F. und ganz in
der Weise seines Vaters thätig, dessen Witz er
allerdings nicht geerbt hatte. Es sind von seiner
Hand einige genrehaft aufgefaßte, in Aquarell-
technik ausgeführte Bildnisse erhalten, einige
Blumenstücke und Architekturen in Gouache-
technik, eine große Reihe von Kopien altbasler.
Münzen und Medaillen, die er im Auftrage des
Pfarrers Th. Falkeysen anzufertigen hatte (Uni-
versitätsbibl. Basel). Der Basler Kunstverein
besitzt von F.s Hand eine von antiken Figuren
belebte Landschaft im Süle des Salomon Geßner.
Nach F. wurde gestochen: „Dömolition de la
clause des Morts au fanbourg St. -Jean ä Kaslc.
Dessinee d'apres nature par J.-R. Feyrabend les
5 et 6 aoüt 1805. A Basle chez Chr. de Mechel."
D, Flurrkhtmlt.
Feyerahend, Samuel, Maler und Vergolder,
von Basel, geb. 1746, gest. 1787 in Basel, Bruder
des Frant F. Er malte in handwerklicher Aus-
führung einige Landschaftsbilder, welche als
Supraporten und für andere Dekorationszwecke
zu dienen hatten. D. Burrkhnrdt.
Flechter, Ernst R., geb. am 28. Okt 1875 in
Basel, lernte in den Schulen seiner Vaterstadt
bis zur Maturität, bezog dann die kgl. technische
Hochschule in München und arbeitete dort,
besonders unter der Leitung der Professoren
Aug. und Friedr. v. Thiersch. Die Teilnahme an
der Sieglin'schen Campagne (Winter 1900/01)
zur Erforschung des alten Alexandreia in
Aegypten und zwei sich anschließende Reisen
nach Griechenland entsprachen seiner Vorliebe
für antike Kunst und Technik. Besonders die
Ausgrabungen in Aigina und der Besuch ver-
schiedener alter Kulturstätten nahmen Bein
ganzes Interesse in Anspruch. Er beteiligte Bich
sodann an den Publikationen über die genannten
Forschungen in Alexandreia und Aigina (Prof.
Furtwängler). Gegenwärtig ist er als Assistent
seines frühern Ijehrere v. Thiersch an der Münch-
ner Hochschule thätig. Daneben bat er eine
Praxis eröffnet nnd bereits mehrere Bauten in
München ausgeführt
Mitti*. des Künstlers. GeßUr.
Fieg, s. Füeg.
Fierz, Albert, Maler, von Reutlingen (Württ.),
geb. daselbst am 31. Okt 1861, besuchte zuerst
die Akademien von Stuttgart und Karlsruhe und
studierte dort unter Tiermaler Baisch und Prof.
Schönleber. Anfangs der 90er Jahre bemalte er
den Scheffelsaal zu Radolfzell und wurde ihm
dann, zusammen mit seinem Freunde und Studien-
genossen Emil Dill, der Auftrag zu teil, auch
den dortigen Rathaussaal mit Bildern aus der
Stadtgeschichte zu schmücken. 1894 kamen die
beiden Freunde nach Zürich und gründeten eine
Privatschule für Zeichen- und Malunterricht.
Gegenwärtig lebt der Künstler in Paria An der
Turnusausstellung des Schweiz. Kunstvereins 1886
stellte er zwei Oelgemälde, „Morgenstimmung"
und „Waldlandschaft" aus.
Curric vitae. — Hothmhaeh. Panorama, od. dio Kunst
für das Volk, p. 240. H. AH*nztiUr.
Fierz, Mathilde, Malerin, von Zürich, geb.
daselbst am 18. Febr. 1873. Sie studierte in Lu-
gano 1897 — 1899 bei Blumenmaler Galbusera
und 1899—1902 bei A. Barzaghi. Sie stellte in
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Filippino
- 458
Fisch
den Turnusausstellungen 1896 — 1900 Blumen-
und Fruchtstücke in Ocl aus und siedelte dann
im Frühjahr 1902 nach Santiago in Südamerika
über. An der Schweiz. Landesausstellung in
Genf von 1896 war sie mit einem Stillleben
„Fruits" vertreten.
Spox.-Kat. der Gruppe 24, p. 10. //. A^nzrller.
Fillppino de Gandria, s. Gandria, Filipp. de.
Pilippo da Bissone, s. Bissone, Carlo, Giacomo
und Filippo da.
Filippo da Mendrisio, s. Mendrisio, Fil. da.
Filippo de Gandria, s. Gandria, Filippo de.
Filippo di Giacomo da Mclidc, s. Melide,
Filippo di Giacomo da.
Filippo di Giovanni da Melide, s. Melide,
Filippo di Giovanni da.
Flnck, Hieronymus von der, Xylograph, geb.
an unbekanntem Orte, gest. zu Basel 1780. Kr
war einer dergcschicktestcn lind begabtesten Holz-
Schneider seiner an bedeutenden Vertretern dieses
Kunstzweiges im allgemeinen armen Zeit Offen-
bar ist er in der Schule des Pariser Xylographen
J.-B. M. Papillon ausgebildet worden. Seine z. T.
mit dem vollen Namen, z.T. nur mit „F." bezeich-
neten Formschnitte kommen als Initialen und
Vignetten schon in Basler Büchern der 1740er
Jahre vor, z. B. in Sprenge „Eidgenoß. " Weitere
Fundgruben von Werken F.s sind Bruckners
„Merkwürdigkeiten von Basel Land", die Fest-
schrift zur Jubelfeier der Basler Universität von
1700, „Basier. Leichenprcdigten" etc. 108 ganz-
seitige Holzschnitte verfertigte F. 1778 für Jean
Hühners „Histoirc de la Bible" (in-8, Neuchatcl,
Fauche). Ü. Äur-JtAftrrff.
Fines (Finct), Charles, ne ä Paris, recu habi-
tant de Geneve en mai 1551, mort de peste, en
cettc villc, le 19oct 15G9. II etait maltre orfevre.
Front» protest, 2' VI, col. 639. A. fW.y.
Finet, s. Fines.
Finaler, Konrad, Glasmaler, in Biel, war der
Sohn des Pfarrers Josna F., der 1566 von Zürich
nach Biel berufen wurde. Kr strich 1589 Ge-
schütze rot an, zeichnete 1590 das Stadtwappen
für einen Wappenstein am neuen Zeughaus,
lieferte Stadtwappen auf Glas 1592, 1595, 1598,
1602, vergoldete 1595 den Stern auf dem Kirch-
turm etc.
Stadtrocbn. v. Biel. //. Türhr.
Finch, Hans Balthasar, Maler und Glasmaler,
von Aarau, als ältester Sohn des Hans Ulrich F. I.
und der Adelheid Kngelhart getauft am 20. 30.
Aug. 1608. Er zeigt in seinen Werken noch mehr
als sein jüngerer Bruder Hans Ulrich F. IT.
den Niedergang seines Kunstzweigs. Er fertigte
1637,38 und 1639, 40 drei Wappenschcilwn für
Biberstein, 1640 im Auftrage des Landvogts
Nikiaus Kilchberger auf Lenzburg eine Berner
Standesscheibe in das Pfrundhaus zu Ammers-
wil und im gleichen Jahr eine Wappenscheibe
des Twingherrn zu Liebegg, Jakob Graviset, und
seiner beiden Gemahlinnen Salome von Krlacb
und Franziska von Praroman in die Kirche zu
Birrwil (mit Monogr.). Letztere ist noch vor-
handen, ebenso eine von Daniel Lerber gestiftete
Wappenscheibe (mit Monogr.) und eine Berner
Standesscheibe, beide von 1643, in der Kirche
zu Kulm und zwei Wappenscheiben von Land-
vogt Samuel Jenner und Landschreiber Anton
Tribolet von 1652 in der Kirche zu Auenstein
(mit Monogr.). Von sonstigen Arbeiten ist wenig
bekannt: F. malte zu Biberstein einen großen
Baren ans Schloß, bemalte auch das Portal und
auf dem Gerechtigkeitsbrunnen in Aarau die von
Meister H. Henz erstellte Statue der Gerechtig-
keit, sowie die Uhr am obern Turme, arbeitete
ferner im Schützen!) ause zu Aarau und gelegent-
lich für die Lenzburger Laudvögte. Die Chronik,
die von seinem Tod erzählt nennt ihn einen
kunstlichen Maler; er fiel im Vilmerger Kriege,
tapfer kämpfend neben dem SchultheiGcn von
Aarau, und wurde in Ammerswil am 22. Jan.
1656 begraben. Seine Familie — er hatte sich
am 13. 23. Juni 1631 mit Maria Wättli verehe-
licht — lebte nach seinem Tod in dürftigen Ver-
hältnissen ; zwei Söhne zogen ins Ausland. Als
Monogramm verwendete der Meister HBF oder
HB Fisch mit Ligatur von H und B.
Mm, Han» Ulrich Fisch; Aarau 1894, p. 33 — 89. —
Stammler in Anjovla XXX, p. 243. HWiW Mm.
Fisch, Hans Ulrich I., oft zubenannt vom
Stein, Maler und Glasmaler, gehörte einer aus
Appenzell stammenden, dann in Brugg ange-
sessenen und hierauf in Aarau eingebürgerten
Familie au. Als Sohn des Jobannes F. und der
Margarita Saxer ward er in Aarau getauft am
22.Sept.<2. Okt. 1583, wuchs dort auf, ward 1623
unter die „Bürger", 1624 zum Großwcibel ge-
wählt und behielt dieses Amt, bis er 1633 in den
Kleinen Rat gesetzt und zum Friedschauer er-
nannt wurde. Das folgende Jahr brachte ihm
die Aemter eines Richters und Eherichters und
die Würde eines Stubenmeisters und Rentmeisters.
Nach dem Tode des Hans Rudolf Kienberger
übernahm er, seit 1644, auch das Amt eines
Stadtschreibers und starb vor 10. 20. Nov. 1647.
Seine erste Gemahlin, Adelheid Engelhart (gest.
wahrscheinlich 1615), hinterließ ihm vier Sohne,
worunter die beiden Glasmaler Han» Balthasar
F. und Hans Ulrich F. IL; am 9./19. Okt. 1615
ging er mit Esther Schach eine zweite Ehe ein,
der drei Söhne und drei Töchter entsprossen.
Von der Flachmalerei bis zur Facadenmalerei
und zum getreuen Stadtprospekte führte er alle
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Fisch
- 459 -
Fisch
Malerarbeiten aus, zeichnete eine Menge Visie-
rungen zu Glasgemälden, führte eine Anzahl
derselben aus und stellte mehrere Wappcnbücher
zusammen. Der Rat zu Aarau übertrug ihm die
Bemalung des Turms beim Kaufhause und des
Kaufhauses selbst (1606) ; die bern. Vögte auf
Lenzburg und Aarburg ließen durch ihn die
Sonnenuhren und Standeswappen an den Schlössern
oder Fahnen auf Brunnen malen, Turmknöpfe
vergolden, aber auch zu Geschenken bestimmte
Standesscheiben anfertigen. Wie es in jener Zeit
öfter geschah, überreichte der Künstler aus
eigener Initiative hervorgegangene Arbeiten
seiner Vaterstadt oder bedeutenden Persönlich-
keiten als Geschenk, um dagegen eine Gratifi-
kation zu bekommen, so 1621 22 dem Landvogt
auf Lenzburg eine gemalte Tafel, 1612 der Stadt
Aarau den Prospekt dieser Stadt, 1624 der Stadt
Zofingen und 1621 Franz Ludwig von Erlach,
Herrn zu Spiez, Wappenbücher. Die „Wahre
Contrafactur der Statt Arouw | Den Edlen Ehren
Vesten, Frommen, Für- j sichtigen vnd wysen
Herren H. Schuldtheis Rhätt | vnd Burgeren des
Loblichen Regiments daselbst zu Ehren ! gemacht
vnd dediciert durch Hans Virich Fisch Ihr
underthänigem Burger den 18. Maij 1612", eine
höchst wertvolle und fast fehlerfreie Parallel-
perspektive, hängt jetzt noch im Stadtratssaale
zu Aarau, das der Stadt Zofingen, der er Wappen
geliefert hatte, zugeeignete Wappenbuch ist im
Originale (Museum in Zofiiigen) und in flüchtiger
Kopie erhalten, im Original auch das dem Herrn
von Erlach gewidmete „Wapenbuch der Statt
Benin " (Msc. II 1 6 der Universitätsbibl. Basel),
das die Wappen Berns, seiner Schultheißen, seines
Adels und seiner Burgcrgcschlechter, der Städte
und Geschlechter der deutschen Lande Bems
und des bei Sempach erschlagenen Adels, der
deutschen und welschen Vogteien Berns, sowie
der Landvögte der Grafschaft Baden, der Stadt
Baden, des Klosters Wettingen u. 8. w. enthält.
Quellen dieses ausschließlich in Federzeichnung
— die Bemalung einzelner Wappen rührt von
späteren Händen her — ausgeführten Werks
sind Chroniken, Wappenbücher und nicht zum
mindesten die in aarg. Kirchen erhaltenen Glas-
malereien und Grabmäler. Eine Ucberarheitung
dieses Wappenbuchs mit bemerkenswerten Zu-
gaben („Antiquiteten der alten Stadt Windisch",
Ansicht der Habsburg, Fürstengrab und Tisch-
gräber zu Königsfelden, Ansicht der Stiftskirche
von Werd u. s. w.) stellt da« „Stammbuch des
AergeUws" von 1684 dar (Msc. M234 fol. der
Bürgerbibl. in Luzern ; daselbst auch ein großes
Berner Wappenbuch, dessen Grundstock von
einem zerschnittenen Fisch'schen Wappenbuche
herrührt) ; wahrscheinlich ist dabei Hans Ulrich
F. II. in der Weise beteiligt, daß er nach den
von seinem Vater gezeichneten Vorlagen die
leicht tuschierte Zeichnung ausführte. Als Stadt-
schreiher schrieb der Meister 1645 die Stadt-
satzung ab und brachte auf den Titelblättern
Schildereien an (Museum in Zofingen).
An Glasgemälden sind von Hans Ulrich F. I.
erhalten: fünf Figurenscheiben im Kreuzgange
zu Wettingen mit den Wappen der Aehtissinnen
von Magdenau, Dänikon und Feldbach (mit
Monogr.), alle von 1620, den Wappen von Tum-
ysen und Schmid (1620) und des Priors und
Konvents von Wettingen (1621), ferner das Frag-
ment einer Figurenscheibe der Aebtissin von
Gnadenthal (1620) in Aarau, dann eine Berner
Standesscheibe von 1622 (mit Monogr.) und
Wappenscheiben der Stadt Lenzburg (m. Monogr.),
des Hans Jakob Spengler und des Hans Martin
Hüncrwadel von Lenzburg (mit Monogr.), der
Kirchenbaukommi8sion Gontcnschwil, des l^nd-
vogts Michael Freudenreich, des Grafschafts-
untervogts Felix Hilfiker, des Prädikanten Jon.
Huldrich Moser und des Hans Ulrich Kuli zu
Niederlenz, alle von 1622, in der Kirche zu
Goutenschwil, weiter eine Berner Standesscheibe
von 1641 aus Lengnau im hist. Museum in Bern
(mit Monogr.), eine Berner Aemterscheibe von
1640 (mit Monogr.) im Burgerratssaal in Bern
(aus Rossinieres) und endlich wohl auch, gemäß
dem Monogramme, die Fragmente einer Wappen-
scheibe im hist Museum in Basel. Etwa 50
Schei benrisse (20 signierte, worunter 13 bez. mit
H. V. Fisch „der allt" oder „der clter") von 1641
und 1642, befinden sich in der Wyß'schen Samm-
lung von Scheibenrissen im hist. Museum in Bern.
Als Monogramm verwendete der Meister die
Initialen HVF in verschiedenen Ligaturen. Be-
züglich der Technik gehören seine Arbeiten zu
den besseren und sorgfältiger ausgeführten jener
Zeit, immerhin einer Zeit des Niedergaugs der
Glasmalerei ; an Stelle der farbigen Gläser treten
auf Glas aufgemalte Bilder, und die Mannig-
faltigkeit der architektonischen Formen weicht
einem stereotypen Einerlei der Schablone.
Herz. Haus Ulrich Fisch, Aarau 1894, und die dort
genannt« Litt, samt Reproduktion des Stadtprospekts
und der Monogramme. — Ihr».. Die Habsburg:, Aarau
1896, p. 76 ff. — Her»., Die Lenibnrg, Aaran 1904;
Stadtrecht von Aarau, p. 237. — K«»»rr im Anx. Alt-
Kde. 1900. p. 211 ff. ; 1898, p. 96. - Zrm,>. Bilder-
chron., p. 211, 219, 244, 262. — Xagler. Monogr. III,
p. 687. — ffnK, Kat d. Glasgomaldo d. hist. Mus. Basel,
p. 61, Nr. 177 (mit Monogr.). — Stnmmln- in ArgoTia
XXX, p. 243. -- Bin eigenhAnd. Schreiben des Meisters
von 1626 an den Landvogt auf Lonzburg liegt im Staats-
archire Bern: Uunufco Papiere, IX, Nr. 80 k\
Wullher Merz.
Fisch, Hans Ulrich II., Maler und Glasmaler,
Sohn des Ham Ulrich F. I. aus dessen erster Ehe
mit Adelheid Engelhart, getauft zu Aarau am
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Fisch
— 460 —
Fischer
10./20. Aug. 161 8. Er arbeitete, da sein älterer
Bruder, Hans Balih. F., den nämlichen Beruf in
Aarau ausübte, erst eine Zeitlang und auch später
gelegentlich in Zofingen, von wo schon sein Vater
Aufträge erhalten hatte, empfahl sich von dort
aus 1639 an Propst und Kapitel zu Beromünster
und malte im selben Jahre den Wirtshausschild
für das Gasthaus zum „Bären" daselbst (Museum
in Zofingen; dort das Fußstück einer Wappen-
tafel der Zofinger Borger, darunter das Fisch-
wappen mit „Joh. Ulrich Fisch" und HBF). Am
23. Nov./ 8. Dez. 1640 verehelichte er sich in
Aarau mit Anna Meyer ; von den sieben Kindern,
die der Ehe entsprossen, folgte ihm Hang Ulrich
F. III. im Mal erbe rufe. Er arbeitete wiederholt
für die bern. Obervögte auf Biberstein als Maler
und Glaser; für seine Vaterstadt flickte er eine
Wappenscheibe ins Schützenhaus und malte die
Kirchcniihr, hatte aber offenbar nicht hinreichend
Aufträge, so daß er sogar um den Schuldienst
sich bewarb. Außer einer Anzahl (circa 20)
Scheibenris8C in der Wyfi'schen Sammlung im
Berner bist. Museum sind von ihm erhalten eine
Figurenscheibe des Uly Flückiger und seiner
Ehefrau von 1646 (mit Monogr., im Besitze des
Hrn. Dr. Welti in Bern) und zwei Wappenscheiben
der Landvögte Joh. Rudolf v. Diesbach, 1663
(mit Monogr.), und Joh. Georg Imhof, 1665 (mit
Monogr.), in der Kirche zu Gränichen. Bezüg-
lich der Technik stehen diese Scheiben erheblich
unter den Arbeiten des Vaters. Unter drei Malen
zeichnete er Aarau und Umgebung (um 1665,
1671 und 1676); die drei Prospekte (mit Monogr.)
sind wertvolle Urkunden für die städtische Topo-
graphie (die Originale liegen im Staatearchive
Bern: Kriegsratsarchiv, Befestigungspläne, II,
Nr. 1, im Rathause zu Aarau und im Besitze
von Hrn. Dr. H. Herzog in Aarau). F. starb in
dürftigen Verhältnissen am 7./ 17. März 1686.
Seiner vermutlichen Mitarbeiterschaft an den
Wappenbüchern seines Vaters ist dort gedacht
worden. Als Monogramm verwendete er bloß
die Initialen HVF in Ligatur oder IIVFisch mit
Ligatur der Anfangsbuchstaben.
Merz, Hans Ulrich Fisch, Aarau 1894 (mit Reprod.
d. Stadtprosp. u. Monogr.). — Den.. Die Lenxburg,
Aarau 1904, p. 94', 97*. — K»**er im Anz. Alt-Kde.
1900, p. 2 Uff. — Thormann u. t. MUinrn, Die Gl«-
gemalde d. bern. Kirchen, p.70. — Sa«i«/«r in Argoria
XXX, p. 244. Walther Mert.
Fisch, Hans Ulrich III., Glasmaler, getauft am
12., 22. März 1648 in Aarau als viertes Kind des
Harn Ulrich F. II. und der Anna Meyer, ver-
ehelichte sich am 28. Juli/7. Aug. 1673 zu Mfilen-
herg mit Anna Maria Nftgelin und später in
zweiter Ehe mit Salome Gamper. Kr flickte
1684/86 für den Vogt zu Biberstein eine Berner
Standesscheibe, lebte aber in ärmlichen Verhält-
nissen. Von eigenen Werken desselben ist nichts
bekannt.
Mert. Hans Ulrich Fisch, Aarau 1894, p. 88.
Walther Merz.
Fischer, Abraham Samuel, Landschaftsmaler,
von Bern, Sohn des Pfr. Hieron. F. zu Arch, ge-
tauft am 13. Febr. 1744, gest. am 7. Aug. 1809
in Bern. Er beteiligte sich an der Schweiz.
Kunst- und Industrieausstellung in Bern 1804
mit einer kolorierten Laviszeichnung vom Schlosse
Tellenburg und einem Genrebilde. Ein Bild vom
Bade Leuk ist in der Stadtbibliothek Bern.
Stammbaum der Familie F. - Kat. von 1804.
II. Tarier.
Flacher, Balthasar, Hafner, verfertigte 1752
die neuen Teile zu dem aus weißen und blauen
Kacheln aus der Stiftsschule in Schönenwerth
aufgebauten Ofen im „steinernen Saal" des Rat-
hauses von Solothurn. Die Kacheln tragen die
Inschrift: „Balthasar Fischer zu Aarauw, 1762."
Bahn. Mittelalt. Knnitdenkm. des KU. Soloth., p. 187.
E. Reinhnrt.
Fischer, Bertha, Landschaftsmalerin, von und
in Bern, geb. am 25. Juni 1864 als Tochter des
Prof. der Botanik Ludwig F., besuchte die neue
Mädchenschule und dann die Kunstschule in Bern
unter W. Benteli und Paul Volmar. 1885 erwarb
sie das bernische Sekundarlehrerpatent für den
Zeichenunterricht. Seither pflegt sie speziell das
Landtichaftafach in Aquarell, beteiligt sich an
den bern. Wcihnachtsausstellungen seit 1901 und
war vertreten in den Schweiz. Turnusausstellungen
von 1900 und 1901.
PeraOnL MitU?. IT. Türler.
Fischer, Christian, Holzschnitzer, wurde in
Brienz am 30. Mai 1789 als Sohn des Drechslers
Christian F. getauft. Zu schwächlich für das
mühsame Aelplerleben, trat er bei seinem Vater
in die Lehre und drechselte dann Tabakspfeifen
und andere Kleinigkeiten aus Buchsholz und aus
Horn. 1816 fing er an, aus einheimischem Holze
Dosen, Eierbecher u. a. mit selbst komponierten
Ornamenten zu verfertigen. Die Werkzeuge er-
fand er dazu. Beim Gasthause zum „Bären* in
Brienz und beim Gießbach verkaufte F.s Frau
die Gegenstände an die stete zahlreicher das
Land besuchenden Fremden, die sich gerne
kleinere Andenken erwarben. Wahrscheinlich
sind die zierlichen Oberländerhäuschen auch
eine Erfindung F.s, aber bald wagte er sich an
die Darstellung von Tier- und Menschenfiguren,
allerdings ohne Vollkommenes zu leisten. Er
beteiligte sich 1818 und 1824 an den Kunst-
ausstellungen in Bern. Von der Regierung unter-
stützt, hielt er sich bis acht Arbeiter, die von
ihm lernten und das Gewerbe weiter verbreiteten.
Stets wieder trieb es F. zu neuen Arbeiten, so
zu Spengler- und Schmiedearbeiten, zur Ver-
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Fischer
- 401 -
Fischer
fertigung von Pendületi und musikalischen In-
strumenten, zum Pressen von Ornamenten und
Figuren in Ixrder. Zuletzt verlegte er sich auf
das Medizinieren, was ihm eine obrigkeitliche
Bewilligung zur Ausübung des arztlichen Beruf«
für Leibschäden und Knochenbrüche erleichterte.
Er erfand auch praktische Bruchbander. Bei
allen diesen Versuchen wurden die früheren
Ersparnisse aufgezehrt, und es häuften sich
Schulden an, so daß F. am 22. Aug. 1848 in
Brienz arm starb. Er war einer der Haupt-
begründer der Schnitzerei des Berner OI>erlands.
Allff.D.Bioffr.YII, p. 60 -51. — Samml*. bem. Bio&r.
I, p. 882 -87. — Fachbericht der Landeaausst 1888,
Holzsehnitsorel IT. Türltr.
Fischer, Hans (Johann), Tischmacher, war
gebürtig aus Stetten in der Grafschaft Baden.
Er erwarb sich 1698 das Bürgerrecht der Stadt
Zofingen für Sü Gld. und wurde später Ratsherr.
Er starb 1636. Werke von ihm sind nicht
bekannt
Sekauenbery-Ott, Bargerl. Geschlechter der Stadt Zo-
fliitfon, p. 44. R. Rtinkart.
Fischer, Heinrich, Porträt- und I>andschafts-
maler, von Nänikon, geb. am 20. April 1820,
war offenbar zuerst Kolorist in Zürich, zog im
Okt. 1840 zu seiner Ausbildung nach München,
wo er bis zum Frühjahr 1841 mit dem ihm von
Zürich her bekannten Gottfried Keller dasselbe
Zimmer bewohnte. 1846 beschickte F. von Hot-
tingen aus die Schweiz. Kunstausstellung in Bern
mit zwei Portrats und 1848 mit einem Porträt
in Steindruck. Noch 1848 zog er nach Bem
und betrieh nun neben dem Porträt- auch das
Landschaftsfach und ferner die Photographie.
Es sind verschiedene in Lithographie reprodu-
zierte Berner Ansichten von ihm bekannt. 1861
beteiligte sich mit ihm ebenfalls sein Sohn
H. Fischer-Hinnen an der Ausstellung in Bern.
1867 zog er mit seiner Familie nach Luzern,
und nachdem er 1874 Witwer geworden, arbeitete
er abwechselnd in Vevey, Montreux und Nizza,
meist Landschaften für Fremde malend. 1880
zog er zu seinem Sohne nach Bern und 1882
mit ihm nach Zürich, wo er am 26. Okt 1886
starb. Der liebenswürdige, fleißige Mann malte
noch bis in seine letzten Tage emsig Porträts.
Mittig. der S«hwit»K(>rtocht«r Frau fUrher-lfimnen. —
AatRtell.-Kat — J. BUehuAd, Qottfr. Kellere Leben, I,
p. 91. H. Tiirlcr.
Fischer, Heinrich und Melchior, beide Bild-
schnitzer, gebürtig von Lauffenburg. Sie arbei-
teten 1605 in Malimünster (Elsaß) und wurden
zum erstenmal 1606 urkundlich (in den Baurodeln
des Stifts Beromünster) erwähnt, in welchem
Jahre das Stift seinen Läufer ihnen erst nach
Maumünster und dann auch nach Lauffenburg
schickte, um sie beim Kirchenumbau in Ver-
ding zu nehmen. Aus den geschickten Händen
dieses Künstler- Brüderpaars gingen in Bero-
münster eine Reihe gemeinsam gearbeiteter Werke
hervor. Am 31. Jan. 1606 wurde ihnen „das ganz
Chorgstül vnder den Sülen am Bogen, nämlich
19 Chorherrenstül vnd 16 Kaplanonstül samt dem
innern Theil des Lettmers (!) (die Rückwand)
von hartem Holz zu scbnydcn verdinget, an geld
umb 2000 Gld., 14 Malter Spelt, sowie einer
Bhusung vnd Brennholz." Am 18. Jan. 1608
wurden ihnen vertraglich sechs weitere Chor-
stühle des „H. Propst« vnd H. Custos" sowie sechs
Chorstühle „vssen am Lettner", das Schnitzwerk
auf dem — 1674 abgebrochenen — Lettner samt
Kruzifix und das Laubzierwerk im Gange gegen
die Sakristei „umb 1000 Gld. vnd 12 Malter"
verdingt. Diese Chorstühle, als vorzügliche,
reiche Schnitzwerke der „üppigen Renaissance"
gepriesen, wurden schon 1602 von dem Münsterer
Meister Christoffel begonnen, dessen Arbeit nicht
befriedigt hat, und sie sind bis vor wenigen
Jahren irrtümlich als das Werk des Joh. Jakob
Krüsi (s. d.) ausgegeben worden.
Von der Hand der Gebr. F. stammen sodann
zwei Wappen an den früheren beiden Bogen
gegen das Schiff und Presbyterium, 16 Engels-
köpfe, „etliche Fries (Zierdecke Ober dem Priester-
chor), 216 rahmen am hohen Tabulat." Ferner
statteten sie 1607 die Sakristei mit einem T&fer
und Deckenwerk und mit Schränken aus. Sodann
meißelten sie aus Stein die vier Löwen für 40 Gld.
Zu Anfang 1608 schnitten sie für das neue
Kapuzinerkloster in Sursee um 40 Gld. ein Kruzi-
fix mit Maria und Johannes in die Konventstube,
zierten um 200 Gld. die Säulen innerhalb des
Chors mit Schnitzwerk, schnitten 1612 für 360 Gld.
die Altartafel des (1774 wieder abgebrochenen)
Muttergottesaltars in Beromünster. Sodann
schufen sie 1608 den St Katharinenaltar und
1611 den neuen A 1 lcrheiligenaltar. 1 6 1 3 schnitten
die beiden Künstler ein Modell für eine „Kreuzi-
gungsgruppe, die das Stift für das Kloster Muri
in Augsburg in Silber ausführen ließ" (Ester-
mann); 1616 das schöne große Kruzifix in Gor-
mund. Am 30. April 1619 wird den beiden
Künstlern für die gelungene Bildhauerarbeit eines
hl. Grabes („sepulchrum Domini") ein Malter
Korn vom Stifte Beromünster zugewiesen, und
mit dieser letzten Spur einer anf sie lautenden
Eintragung verlieren wir die zwei tüchtigen
und thätigen Meister aus den Augen.
Die Künstler monogrammierten M F und H F.
Eine einläßliche Beschreibung des Beromünster
Chorgestühls findet sich in Estermanns „Sehens-
würdigkeiten" p. 160 ff. und in dessen „Stifts-
schule Beromünster" p. 171— 176.
Ani. Alt-Kdo. 1885, p. 127, 129. - Kath.Schwehterbl.
N.F. XIV, p. 194, 197—201. — AWmwi««, Sehens-
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Fischer
— 4fi2 —
Fischer
wfmligk., p. 10, 14, 15. — Itiedtretj. Gesch. d. Kollegiat-
»tifta BeromDnster, p.349. — Gewbichtefr. Bd. XXXI II,
p. X; Bd. XXXIX, p. VII. — An», f. schw. Gesch. 1879,
p. 226 (die hier niedergelegte Ansieht, die beiden Fischer
seien auch die Schöpfer der Wettinger Chorstahle, ist
nicht mehr haltbar). Fronz Ikincmann.
Fischer, Henry Berchtold von, Architekt, von
Bern, gel», am 7. Jan. 18G1 in Bern. Kr besuchte
die Lcrberschule und hierauf die Realschule in
Bern, die er mit dem Maturitätsexamcn 1878
alraolvierte. 1879—1882 war er Schüler der
Ecole nat. des Beaux-Arts in Paris und erhielt
1881 die silberne Medaille. Nach Studienreisen
in Frankreich, England, Deutschland, Italien
und Aegypten 1883 84 war er 1884 Schüler
I. Klasse der Ecole nat. des Beaux-Arts in Paris.
1887—1893 war F. Mitarbeiter des Obersten
v. Segesaer, Architekten in Luzern; seit 1894 hat
er ein Architektur- und Kaubureau in Bern inne.
Folgende Konkurrenzentwürfe trugeu ihm
Preise ein : Fontaine sur la Place Neuve
in Genf; Freitreppenanlage der Hofkirche in
Luzern; Villenbauten der Kircbenfcldbangesell-
schaft in Bern; Gymnasium in Luzern; Korn-
hausbrückc in Bern ; Kasino am Hochschulplatz
in Bern. Von ihm wurden folgende Bauten aus-
geführt: Schloßkapelle von Meggenhorn in
franz. Uebergangsstil, Louis XII.; katli. Kapelle
in Thun in sebwed. gotischem Stil ; Villengruppe
an der Hallerstraße und andere und Villa de
Palezieux in Bern im Berner Stil des 18. Jahrh.,
Villa v. Fischer von Reichenbach im Berner Stil
von circa 1700; Kapelle vonValleyres (holbein.);
Brückenpfeiler der Kornhausbrücke in Bern: Villa
der engl. Gesandtschaft in Bern im Berner Stil
von 1800; Villa der bayr. Gesandtschaft in Bern
im Berner Stil von 1700 und 1800; Pfarrkirche
von La Joux (Kt. Freib.) in roman. Basilikastil.
F. entwarf auch die Grabdenkmaler v. Sonnen-
berg, v. Schumacher und v.Pfyffer-Feer in Luzern,
v. Wattenwyl-Habstetten und v. Steiger in Bern.
Curric. vitae. //. Türler.
Fischer, Hermann, Holzschneider, von I^enz-
burg, geb. daselbst am 12. Nov. 1865. Kr machte
seine Lehrzeit 1871—1874 bei J. R. Müller zur
„Leutpriesterei" in Zürich, arbeitete dann in
Stuttgart, Leipzig, Wien und Berlin, kam 1883
nach Zürich zurück und gründete hier eine
xylogr. Anstalt. Seit 1898 fertigte er für Schult-
heßifcCie. die Porträts zu Prof. Dr. Karl Dändlikers
Schwcizergeschichte an und 1901 die Illustra-
tionen für das staatliche Lehrbuch für Physik
und Botanik von Dr. Keller. Seine Holzschnitte
an der Schweiz. Landesausstellung 1883 in Zürich,
an der zürch. Gewer beausstellung 1894 und an
der Schweiz. iAndesausstellung 1896 in Genf
wurden prämiiert.
Nach Mittig. des KQoatlers. U. At.}*H,tIUr.
Fischer, Hieronymus, s. Vischer, Hieron.
Flscher-H innen, Jak. Henri, Zeichner u. Maler,
von Nänikon (zürch. Bez.Uster), geb. am 20. April
1844 in Zürich. Er kam zweijährig nach Bern
und lernte vom zehnten Jahr an bis 1867 bei
seinem Vater, dem Landschafts- und Porträt-
maler Heinrich F. Dann studierte er in Luzern
bis 1871 selbständig weiter und wurde Illustrator
des „Postheiri." 1872 weilte er in Montreux
und Nizza, kam 1876 wieder nach Zürich und
verheiratete sich 1879 mit der Zitherlehrerin
Karoline Hinnen. In Zürich zeichnete er seine
ersten großen Kartons von humoristischen ßaren-
scenen: „Das Schützenfest", „Das Turnfest",
„Das Orchester" n. a. und fertigte eine große
Anzahl Rauchbilder au. 1880 reiste er nacli
London, wo er zusammen mit einem Berner
Freunde eine Gemälde- und Rauchbildergalerie
eröffnete. Wegen Krankheit seiner Gattin kehrte
er jedoch bald wieder nach Zürich zurück, wo
ihn die vielen Nachtwachen auf den Gedanken
brachten, farbige Transparentbildcr bei Lampen-
licht zu malen, welche er dann 1882 auf dem
Musiksaale dem Publikum vorzeigte. 1883siedelte
er nach Genf über, wo er wieder eine Reihe
Bärenbilder und Rauchbilder zeichnete und sein
„Diaphanorama" (Transparente in Aquarell von
Schweizer Ansichten und Schweizer Scenen) schuf,
auch zehn große farbige Bärenbilder für den Gast-
hof zum „Bären" in Bern ausführte. Dann fertigte
er das „Bärenalbum" mit humorist Reklamen
großer Geschäftsmagazine in Bern an. Nicht
mit Unrecht legte man ihm in seiner Vaterstadt
den Namen „Bären-Raflael" bei. Geschäftliche
Absichten führten ihn 1897 nach Bellegarde in
Frankreich, wo er zu kränkeln anfing und nach
langem und schwerem Ixiden am 18. Mai 1898
durch den Tod erlöst wurde. An der Schweiz.
Landesausstellung in Zürich 1883 stellte er ein
Rauchbild „Kandcrfall im Mondschein" aus.
Curric. vitae. — Ormut.Cnrttrrt. Les tuusurs et la
caricature en Alleniagne, Autriche et Suisse, 2. Ausg.,
p.420u. 480, mit Tat, auf der eine „Fetedegymnastique
d'ours" abbildet ist. - Bern.Tagbl. Nr.234 v. 21. Mai
1898. - Mittig. der Gattin des KOnstlew.
//. A/yitnzelUr.
Fischer, Johann Heinrich, Lithograph, von
Aarau, geb. daselbst am 15. Aug. 1811. Kr be-
suchte die Schulen seiner Vaterstadt und zeigte
schon früh Talent zum Zeichnen. Nachdem er
in dem Lithographiegeschäft Bolliger in Aarau
seine Lehre bestanden, arbeitete er mehrere
Jahre in Zug und in Zürich in der Lithographie
Hofer; er befaßte sich dort namentlich mit
Zeichnen und Schreiben zum Zwecke des Litho-
graphierens. Kin Bruder von ihm, Jakob F.,
der al*r schon in frühen Jahren starb, war auch
ein geschickter Zeichner. Später fing F. in Aarau
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Fischer
— 463 —
Fischer
selbst ein kleines Geschäft au, das er aber trotz
seiner Kenntnisse nie zur Blüte brachte. Vor-
gerücktes Alter und abnehmende Gesundheit
veranlagten ihn, das Geschäft anfangs der 70er
Jahre einem seiner Geholfen abzutreten.
F. verfertigte in froheren Zeiten auch so«.
Silhouetten, zeichnete und lithographierte ver-
schiedene Ansichten von Straßen und Gebäuden
der Stadt Aarau. Sodann verfertigte er ver-
schiedene Bilder religiösen Inhalts mit Text, die
besonders in Bern und Basel guten Absatz fanden.
Es waren dies Bilder eigener Erfindung. Auch
erschienen bei ihm als selbständige Arbeiten
„Hoffnung" und „Wiedersehn", ebenso die Fest-
schrift zur Brunneneinweihung in Aarau 1860.
F. war ein bescheidener Mann und goldlauterer
Charakter. Besonders in früheren Jahren befaßte
er sich in seinem Fache mehr mit künstlerischen
als mit gewöhnlichen, geschäftsmäßigen Arbeiten.
Er starb nach längerer Krankheit am 7. Aug. 1879.
Nach den Aufzeichnungen seiner Tochter, Frau Wg<ller-
Fiarker. Jul. JlulhjiUtz.
Fischer, Johann Konrad, Glockengießer, von
Schaffhausen, geb. daselbst am 14. Nov. 1773.
Er war ursprünglich Kupferschmied wie sein
Vater, hielt sich als Geselle 1794 längere Zeit
in Kopenhagen auf, wo er Physik studierte und
auch hei seinem Großobeim, dem Kunstdrechsler
und Kunstkammerverwalter Lor. Spengler, zu
drechseln begann. Wieder in die Vaterstadt zu-
rückgekehrt, verfertigte er Feuerspritzen, goß
Glocken uud gründete später die Stahlfabrik
im Mühlenthal. Auf wiederholten Reisen nach
Deutschland, Frankreich und besonders nach
England (noch 1851 unternahm er eine solche
an die erste Weltausstellung in London) erwei-
terte er seinen Gesichtskreis. Er starb hoch-
angesehen am 2G. Dez. 1854. Die von ihm
1804—1826 gegossenen Glocken hängen in
Schieitheim, Barzheim, Merishausen (2), Herb-
lingen, Büsingen, Buch, Neunkirch.
Müsrhelrr u. Bäfhlin, Die Olockon im Kt. Schaffh., in
Beitr. z. vaterl. Gesch., Heft 4, p. 107. — //. I'jiMer in
der FesUchr. d. Stadt Schaffh. 1901. — *Wer in Ver-
handl. d. Schweiz. naturf.Geeellsch. 1866.— /. C. Fisher.
Tageb. e. i. J. 18! 4 gemachten Reise Ober Paris nach
I<ondou otc. ; Aar. 1816. — ürr«.. Tageb. e. 2. Reise otc. ;
Aar. 1826. — Der*., Fragm. a. d. Tageb. dreier Reisen
nach London otc. 1825, 26 u. 27; Stuttg. u. Tüb. 1829.
— Orr»,. Tageb. e. Reise nach England 1843; Schaffh.
1845. — Der... Tageb. e. Reise von Kopenh. nach Stock-
holm 1794; Schaffh. 1845. — Der».. Not. auf d. Reise
Ob. Paris etc. 1845; Schaffh. 1846. — ihr*., Not. auf
meiner Roiso Ob. Karlsruhe, Köln, London etc. 1846;
Schaffh. 1847. — Um.. Tageb. e. Reise zu d. Ausstellung
in London etc. 1851 ; Schaffh. 1858. V>«jler.
Fischer, Konrad, Maler, gebürtig von Groß-
wangen? (Kt. Luzern), restaurierte 1731 das
Sc hlachtbild von Sempach und die Kapelle daselbst
v. Liebenau. Die Schlacht bei Sempach, Gedeukbueb,
p. 417. Frata Ueinemtmn.
Fischer, Melcb., b. Fischer, Heinr. u. Mclch.
Fischer, Nikiaus von, Zeichner und Maler,
von Erlach (Kt. Bern), geb. daselbst 1825, wohnte
von 1879—1885 in Kiesbach-Zürich und fertigte
fUr J. A. Preuß daselbst eine große Bleistift-
zeichnung an, „Panorama der Stadt Zürich von
der Jakobsbtirg aus", die an der Landesausstel-
lung 1883 in Zürich zur Ausstellung kam. 1885
zog er nach London.
Spez.-Kat. Gruppe 37, 2. Aufl., p.27. 11. Arnzell* r.
Fischer, Nikolaus, Porträt- und Genremaler,
Bruder des Ulrich F. (m. d.), geb. in Triengen
(Kt. Luz.) am 20. Nov. 1768, gest. 1792 in Rom.
Er war Schüler von Melchior Wyrsch.
Von seinen Bildern sind zu nennen: „Ein
Selbstporträt", „Kopie des Selbstporträts von
Wyrsch" (im Besitze der Familie Oberst Segesser,
St. Andreas bei Cham), „Kopie derSybilla persica"
des Domenichino, alle drei ausgestellt bei Anlaß
der Luzerner Jubiläumsausstellung 1889. Von
F. stammen auch zwei Altarbilder der Pfarr-
kirche Triengen von 1789: „Mariä Verkündi-
gung" und „WeUinachten." Daselbst finden sich
noch einige Bilder im Privatbesitze; sodann in
der Pfarrkirche Eich (Kt. Luz.) das Altarblatt
„Der hl. Laurentius." Auf den frühzeitigen Hin-
schied des zu schönen Hoffnungen berechtigenden
jungen Künstlers erschien im 2. Jahrgänge der
„Kleinen Monatsschrift" (Luz. 1792) p. 289 eine
Elegie „Auf Nikiaus Fischer."
Mittig. d. Hrn. Oberschieioer Fr,,nz Fiaker. — Kat <L
Jul.iL Ausst. dor Kstges. Luz. 1 889, p. 26.— f Th. Müller).
Kl. Monatsscbr. f. Kinder u. junge Leute, 2. Jahrg. (1 792),
p. 289. — Goschichtefr. XVIII, p. 105.
/Vfinx Hr int mann,
Fischer, Ulrich, Heiligenmaler, geb. 1770 in
Triengen (Kt. Luzern). Er wurde durch Xaver
Hecht (s. d.) in Willisau in die Malkunst ein-
geführt. Sein Hauptgebiet war die religiöse
Malerei; so sind bekannt: von 1806 „Gott Vater",
„Heiland am Kreuze", zwei Altarbilder der Pfarr-
kirche von Triengen (beide 1901 durch andere
ersetzt) ; ferner die Altarbilder in der Pfarrkirche
zu Eich (Kt, Luz.) von 1827, die er für 200 Gld.
malte; ein „Christus im Grabe" und Decken-
bilder in der Kirche zu Willisau. 1889 war an
der Jubiläumsausstellung der Kunstgesellschaft
Luzern ausgestellt : „Christus am Kreuze" (1839).
Einige Bilder befinden sich in Triengen im Privat-
besitz. F. starb 1859. Er war der Vater des
nachmaligen National rata und Regierungsrats
Vincenz F. (Luzern).
Mitthr. des Hm. Oberschreiber Fmnt Fivker (Luz.). -
GoschichUfr. XVIII, p. 105. - Kat. d. Jubil.-Ausst Luz.
1889, Nr. 422. FrUH3 Ueinema»».
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Fischer
— 464
Fleckner
Fischer, V. Hugo, Maler-Radierer und kunst-
gewerbl. Zeichner, geb. am 1. Juli 1866 in Reinach
im aarg. Bez. Kulm. Er besuchte die Kunst-
gewerbeschule in Zürich, sodann die Ecole des
Arts industriels und die Ecole des Beaux-Arts
in Genf, schließlich die kgl. Kunstschule und
die Akademie der bildenden Künste in München.
In München war er auch auf der Privatakademie
Fehr, Schmid & Nauer und im Privatatelier von
Heinrich Kraus. Nach vollendeten Lehrjahren
machte er eine Studienreise nach Italien. Seine
Spezialität auf dem Gebiete des kunstgewerbl.
Zeichnens sind Entwürfe für Umschläge in Irfider-
plastik zu Gelegenheitsgeschenken, Adressen,
Diplomen, Albums etc. Er trug zwei Preise für
solche Entwürfe davon.
Cnrric. vitae. C. Brun.
Fischer, 8. auch Vischer.
Fiachll, Caspar, Hafner. „Meister Caspar
Fischli Haffner jn Näffels : AO: 1797" nennt sich
der Verfertiger eines weißen mit blauen Land-
schaften bemalten Kachelofens im Pfarrhause
von Berschis (St. Gallen). Kuhn.
Ffachly, Fasius, Goldschmied, von Breisach
a. Rh., im 16. Jahrh. in Zürich. Sein Name
steht im Verzeichnisse der Lux- und Loyen-
ßruderschaft von Zürich.
Am. Alt.Kde. 1884, p. 17/18. C. Brun.
Flschly, Jakob, Goldschmied, von Breisach
a. Rh., im 16. Jahrh. in Zürich. Sein Name
kommt im Verzeichnisse der Lux- und I>oyen-
Bruderschaft von Zürich vor.
Anz. Alt.Kde. 1884, p. 18. V. Brun.
Fitting, s. Huin, Charles-Marc.
FHxer, Peter, Goldschmied, wird um 1650
Mitglied der Luzerner Lukasbruderschaft.
Franz l/einrmann.
Flach, Benedikt, Glockengießer, von Schaff-
hausen, geh. am 11. Jan. 1671, gest. am 28. April
1635. Er kaufte 1618 von Heinrich Lamprechts
Witwe die Gie&erhütte beim Schützenhause.
Nach J. J. Veith soll er 1631 eine Glocke nach
Dießenhofen geliefert haben, die indes nicht mehr
nachweisbar ist. Weiteres ist nicht bekannt.
AWA<-I<-r u. B'uchlin, Die Glockon im Kt Scbaffb., in
Beitr. z. Taterl. Ooscb., Heft 4, p. 126. — Mittlg. von
J. II. Bätrhlin. Vogler.
Finch, Charles, Maler, wurde in Brasilien,
Kolonie Leopoldine, am 22. Febr. 1863 geboren,
kam in frühster Jugend nach Bern, wo er die
Schuleu besuchte. Zum Studium der Ingenieur-
wissenschaften bezog er die Polytechniken von
Dresden und Hannover und war später als In-
genieur in England thatig. 1887 wandte er sich
der Malerei zu, besuchte die Schule von Hubert
Herkomer in Bushey, machte nach Absolvieruug
dieser Schule Studienreisen nach Florenz und
Madrid und ließ sich hierauf in Paris nieder,
wo er die Akademie von Alfr. Phil. Roll und
Besnard besuchte. Er beteiligte sich an den
Schweiz. Turnusausstellungen von 1894, 1695 und
1898. Ferner stellte er 1897—1900 im Salon
in Paris aus. 1902 wandte Bich F. wieder von
der Malerei ab und ging als Ingenieur nach
Australien. An der Schweiz. Landesausstellung
in Genf von 1896 war er mit einem Damen-
portrit vertreten, im Besitze des Hrn. v. Starler
in Montreux.
Mittl*. von Dr. A. Floth. — Spez.-Kat. d. Gruppe 24,
p. 10. U. TUrier.
Flach, Hans, s. Im Grüt.
Flach, Hans Konrad, Stück- und Rotgießer,
von Schaffhausen, wahrscheinlich der Enkel von
Benedikt F., wird zuerst erwähnt 1641 (in der
Feuerordnung), kaufte 1644 ein Haus und sollte
1648 eine 20 Pfd. schwere Glocke in das Gym-
nasium liefern. Der Schmieden zunft stiftete er
1677 ein silb. Glöcklein von 21 I/Ot Gewicht.
Inzwischen war er 1657 Ratsdiener und 1672
Grofiweibel geworden; als solcher starb er am
13. Febr. 1682.
Von ihm wurden (16419—1672) Glocken ge-
gossen nach Lohningen, Wilchingen, Beggingen
und Unterballau (Schaffh.), nach Maratetten und
Matzingen (Thurg.), Stans (Nidw.), Pfeffingen
(Baselld.), Messen (Soloth.), nach Weil, der Stadt,
in Württemberg (?) ; die schön verzierte grüßte
Glocke in Trossingen (württ. OA. Tuttlingen) und
wahrscheinlich auch eine solche für Aldingen
(OA. Spaichingen); diese beiden letzteren anno
1650.
NumrhrUr u. Bdiehliu, Die Glocken im Kt Schaffh., in
Beitr. z. vaterl. Gesch., Heft: 4, p. 100. - Xürheler-
U»teri, Glockentntchr. im Kt. Bern, p. 66 n. 146. —
Den.. Giockenimcbr. in den V Orten, in GeschichUfr.
XXX, p. 156. — Beitr. z. Heimatekde. von Baselland,
p. 27. — Thür*. Beitr. XII, p. 78, 81. - Wortt Jahrb.
1857, Heft II, p. 109. — Beechr. des württ. OA. Spaicb-
Ingen, p. 237. Vogler.
Flach, s. auch Koch, Nikolaus.
FlnisHiere, Francois, ne- a Vigan en Cevennes,
bijoutier, fut recu habitant de Geneve 1c 6 tevr.
1769 et maltre orfevre le 30 juin 1773, ayant
fait pour chef-d'ceuvre une tabatiere a secret.
II s'associa avec Joseph Guidon; c'est probable-
ment lul qui eut une manufacture d'horlogerie
ä Grenoble, a Geneve, puis en Russie. A.ChoUy.
Flechner, Paulin, Goldschmied, zu Basel.
Sein Bruder, Hierin F., der Maler von Nor-
lingen, vermachte ihm am 2. Okt. 1529 Hab und
Gut für den Fall seines Todes.
Mine. Wackerow?. ;. Major.
Fleckner, s. Kirsch <fc F.
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Fleischer
- 465 —
Flu
Fleischer, Max, Genremaler, geb. am 4. Juli
1861 zu Lipine in Oberschlesien. Gr begann
nach dem Abiturium seine Studien auf der Kunst-
schule zu Breslau von 1879—1881, machte das
Zeichenlehrerexamen in Berlin und wurde nach
einjährigem Besuche der dortigen Akademie ab}
„talentlos" verabschiedet, was seine weiteren Stu-
dien sehr erschwerte. Mit Entbehrungen setzte
er sie jedoch auf der Akademie in München bis
1886 fort, die letzten zwei Jahre bei Prof. Ludw.
Löfftz, und war nebenbei bei der Ausmalung des
Schlosses Hohenschwangau thätig. Sein erstes
großes Bild „Erste Kommunion" war 1887 an
der Berliner Ausstellung. 1887 ging er nach
Frankreich, zunächst nach Paris an die Aka-
demie Julian, dann nach der Bretagne, wo das
Bild „Badende Knaben" entstand, das er später
auch in Zürich (Kunsthandlg. Appenzeller) aus-
stellte. 1889 siedelte er nach der Schweiz Ober
und wohnte bis 1891 in Zürich. Hier malte er
sein Bild „Abendsitz auf Isenfluh." 1891 machte
er eine Studienreise durch Sodfrankreich, Italien
und Tunis, worauf er sich 1894 in Born nieder-
ließ. Dort-fertigte er u. a. das Ehrendiplom der
deutschen Kunstler für Fürst Bismarck an, ferner
ein solches zur Vermählungsfeier des Kronprinzen
von Italien.
Unter seinen zahlreichen Bildern sind besonders
zu erwähnen : „Opfer der Arbeit in den Mannor-
brüchen von Carrara" und „Badende Jungen am
Strande", vom König von Italien angekauft. An
der nat. Kunstausstellung in Bern 1890 stellte
er ein Porträt aus und 1891 an der Schweiz.
Turnusausstellung das Bild „ Bretonische Fischer."
Im Salon in Paris wurde der Künstler mit der
„Mention honorablc", in London mit der Bronze-
medaille und der großen gold. Medaille aus-
gezeichnet
Du geistige Deutschland, 1898, 1, p. 187.
//. Apftrnzeller.
Flelachlin, Jakob, Maler, um 1669—1680
in Luzern nachweisbar; Mitglied der Lukas-
bruderschaft, 1677 deren Pfleger. Er malte 1669
für 300 Gld. das ehem. hl. Grab in der Hofkirche.
SehiulUr. Luz. Lukasbrodench., p.10. — Kapitelsprot.
v. 31. Mai 1669 im Hof, Lasern. Fran» Htinrman*.
Flentjen, Joh. August Ludwig, Graveur und
Holzschneider, geb. am 26. Aug. 1823 zu Hitz-
acker (Hannover), ward 1860 Bürger zu Schaff-
hausen, wo er sich im Holzschnitt auszubilden
begann. Er stellte im Schweiz. Turnus von 1865
„Proben von Holzschnitten" aus, die meist zur
Illustration von Kalendern u. dgl. dienten ; später
fabrizierte er Holztapeten. Er starb am 10. Mai
1877.
Amtl. Register. — Mittig. eines Verwandten. Yoyler.
Fltttxer, Hans, Goldschmied. Er wurde 1417
Schweiz. Künstler-Lexikon.
Burger von Zürich. 1440 war er in Basel Bürger
und verkaufte die Hälfte des Hauses zu Schönau
an der Freienstraße sowie eiuen Garten vor dem
Spalenthor.
Mise. Wackernagel. Major.
Flötzer, Wilhelm, Goldschmied, zu Basel.
Am 3. Okt. 1897 hatte er eine Forderung von
120 Pfd. an Herzog lupoid von Ocstreich.
Mise. Wackernagel. Major.
Floqnet, Jehan, recu habitant de Geneve en
1559. II gtait „chappeur de marme", soit tailleur
de marbre et tres probablement ainsi sculpteur
ou imagier.
France protest., 2' AI., VI, col. 559. A.-J. M. *
Florlo, T. D. Ein graviertes Schnapphahn-
schloß mit Inschrift „T. D. Florio", datiert 1769,
besitzt das Schweiz. Landesmuseum. E. R*ink,>rt.
Florus. Bieu qu'il ne s'agisse pas, ä propre-
ment parier, d'un artiste, nous consacrerons
quelques lignes an personnage de ce nom, vu le
tres petit nombre de mentions relatives ä l'äpoque
romaine que ce dictionnaire pourra renfermer.
F. 6tait un graveur de lettres, peut-fitre un
modeste sculpteur, qui a signe* — fait extr£me-
ment rare — nne inscription genevoise relative
ä l'achat d'un emplacement: „florvs sckibit."
F., a en juger par ce seul cognomen, devait fitre
de conditiou servile ou tout-ä-fait infime; il
vivait probablement au 3#siecle. L'inscription
est conservee au Musee epigraphique de Geneve.
Corpus inscript. lat, XII, 2610, qui donne la biblingr.
complöte. A..J. M.
Flournoin, Jacob, ne" a Geneve le 5 janv.
1663, apprenti chez Pierre Clerjet, fut mattre
orfevre et s'associa en 1691 avec Louis Morel,
son beau-pere. II s'ltablit ensuite en Amerique.
A. Choitty.
Flonrnots, Jean, de Yassy en Champagne, n6
1c 21 roai 1574, mort le 3 juin 1657, lapidaire,
recu bourgeois de Geneve pour 10 ecus et un
mousquet le 22 nov. 1605. Un de ses petits-fils,
Jacques F., ne" en 1657, joaillier comme lui, alla
exercer sa profession a Paris oü, durant quelques
mois, en 1681 et 1683, il remplit les fonetions
d'agent officieux de la Rtip. de Geneve, en Pab-
sence du titulaire, le peintre Jacques Bordier.
Oaliff; Notice« gündal., III, p. 219. — CovtlU, Liv.
dos Bourg., p. 388. — France protest., 2"<5d., VI, col. 568.
A.-J. M.
Flournols, Laurent, de Yassy en Champagne,
habitant de Lyon, orfevre et joaillier, recu habi-
tant de Geneve le 23 »ept. 1572.
Oaliffe, Notices genial., HI, p. 2 1 4. — France protest.,
2»«., VI, col. 567. A.-J. M.
Flu, Jilg von der, Goldschmied. Er stammte
30
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Finder
4f)(i -
aus Bern und lernte lä54 bei Hans Jakob Loch-
man zu Basel.
Mise. Fechter. Major.
Finder, Franz Jakob, Bildhauer, Enkel des
Urs F. (s. d.). Ihm wird in noch jugendlichem
Alter, am 6. Aug. 1759, das Hintersäürecht in
Luzern geschenkt Seine Arbeiten ließen sich
bislang nicht namhaft machen.
Geschichten-. XV, p. 189. Frau» Hein*m«nn.
Finder, Heinrich, Bildhauer, geburtig von
Luzern und um 1690 daselbst thätig. Mitglied
der Lukasbruderschaft.
Schneller. Lux. Lukaabruderech., p. 8.
Front Hctnrtnnnn.
Finder, Ur* Viktor, Bildhauer, gebürtig von
Luzern, erhielt 1743 den Auftrag, „die zwey
neben altar in der Spitalkircken zu fassen",
wofür er, laut Spitalrechnung 1743,44, 108 Gld.
bezog.
Lux. Spitatrechnungen (Stadtarch. Lux.).
Franz Heintmann.
Fl tick, Johann, Holzschnitzer, geb. in Brienz
am 13. Nov. 1813, gest. daselbst am l.März 1897.
Schon mit 17 Jahren eröffnete er ein kleines
Detailgeschäft seiner Holzschnitzereien, das er
in Intcrlakcn und dann in Meiringen während
des Sommers betrieb. Dasselbe vergrößerte sich
allmählich zum Kngrosgcscli&fte, das seine Waren
in alle Lander versandte. F. wurde aus einem
Schnitzer ein unternehmender Fabrikant und
Handelsmann. Von 1867 an beschickte er alle
Weltausstellungen und errang überall Erfolge.
Von 1858-1883 war er Mitglied des Großen
Rats des Kantons Bern. Von seinem Wohnsitze
hieß er auch Flflck vom Fluhberg. Das Geschäft
betreibt jetzt sein Sohn Joh. JVücJfc-Scbild am
Fluhberg in Brienz.
Pewönl. Erkundigung™. //. Türler.
Flttck, Ulrich, Holzschnitzer. Er war der
Bruder des Johann wurde 1809 in Brienz
geboren und starb am 10. Okt. 1881 in Inter-
laken, wohin er nach seiner Verheiratung ge-
zogen war. Auch er erlernte und betrieb in
jüngeren Jahren selbst das Holzschnitzen. Später
hielt er ein Detailgeschäft mit Holzschnitzereien
und reiste lang als Kurier mit Fremden.
Persönl. Erkundigungen. - Jahresber. bem. Kstver.
1881, p. 46. //. Ttirler.
Flflckiger, Hans, Glasmaler, von Burgdorf,
Sohn des Siechenvogts Sebastian F., getauft am
27. Aug. 1587, zum Bürger angenommen 1611,
Iseler 1020, Einlä*ser 1021, gest. 1629. Laut
Bieler Stadtrechnung von 1621 erhielt er „von
den Wappen gen Aarberg zu malen 20 Kronen."
Qef. Mittig. von SUaUarch. TUrler. — Afehtimunn,
G«*cb. von Burgdorf, Mac R. Ikhtenbein.
FlUhler, Karl, Maler des 18. Jahrh. Er be-
gegnet uns in Nidwaiden 1708. Kodier.
Fffhn, Michael, Maler, geb. am 26. Juli 1789
in Schwyz, Sohn des Dominik F. und der Ka-
tharina Linggi. Er malte in Oel, Aquarell und
Tuschmanier zahlreiche Landschaften, Historien-
bilder, Porträts etc. Auch lieferte er die Ent-
würfe zu einer Reihe von Trachtenhildern, die
von Engelmann lithographiert wurden. Seine
bekanntesten Arbeiten sind die Gemälde in der
Schlachtkapelle am Morgarten, sowie die Male-
reien (drei Eidgenossen) an der nunmehr abge-
tragenen Sust in Brunnen. Auch die Sammlung
von Porträts der Pfarrherren von Schwyz, welche
sich im dortigen Pfarrhofe befindet, soll größten-
teils seiner Hand und seiner Phantasie ent-
stammen. In den 1830er Jahren hielt er in
Schwyz eine gut besuchte Zeichenschulc. Meh-
rere schwyz. Prospektenmaler (Aufdermaur.
Reichlin u. a.) verdanken ihm ihre künstlerische
Ausbildung. Von 1829 -1832 wirkteer als Land-
sehreiber des Bezirks Schwyz. Er starb 1853
im Wallis.
Anx. Alt.-Kde. 1887, p. 502, 608. — M. Dettlin.,.
Schwyz. Chronik, p. 289. - Mrger v. Kuomm. Der Kant.
Schwyz, p. 170. — Nagkr. K.-Lex. IV, p. 884.
.V. Deuting.
FSach, Paulus, s. Fäsch, Paul.
Fötsser, Joseph, Knnsthafner, 1674 in Luzern
thätig.
Rat. d. JubiL-Aoast. Lax. 1889, p. 10. Nr. 126.
f'rant IteintMiintt.
Foe*x, Francois, baptisC a Troinex le 3 sepl.
1615, apprenti chez Daniel Sarde, fnt mattre
orfevre. A. ch<ä»y.
Foex, Georges, baptise a Bossey lc lc,sept.
1615, mort le 22 man« 1679, apprenti chez Claude
Rivard, fut maltrc orfevre. A. CkuUy.
FoPx, Jacques, neveu de Francis F., baptise
ä Geneve le 15 Ü6c. 1650, apprenti chez celui-
ci, fut mattre orfevre. A. CkoUy.
Foex, I^)uis, frere de Georges F. ci-dessus,
baptisö a Bossey le 12 aoüt 1627, fut mattre
orfevre. A. Ca-i-y.
Foex, Philippe, graveur, n6 ä Geneve, fut
recu bourgeois lc 9 fevr. 1736 pour 3500 florins
et les autres prestations habituelles.
'Wfc, Liv. dos Boorg., p. 426. A.-J. M.
Foe'x, Pierre-Louis, arriere-petit-fils de Geor-
ges F., n6 a Geneve le 22 juin 1736, apprenti
chez David Damoisel, fut rccji mattre orfevre le
19 janv. 1762, ayant fait pour chef-dVuvre une
bague en diamants brillants ä double entourage
et une paire d'aiguilles de montre en diamant.
Üaliffe, Notices geneal., t. Vn, p. 164 aa. .4. CkoUy.
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Foillet
- 4()7 -
Follure
Foillet, Johann Kasimir, Goldschmied, zu
Basel, Sohn des Goldschmieds Mathias F. d. ä.
und der Maria Hensch; getauft am 2. Nov. 1634
in der franz. Kirche. Er trat 1651 zu seinem
Bruder Mathias F. d.j. in die Lehre.
Foillet, Mathias d. &., Goldschmied, zu Basel,
jedenfalls aus der Familie des Buchdruckers
Jakob F. aus Tarare bei Lyon, welcher 1579
Bürger von Basel wurde. Er heiratete 1627 in
der Predigerkirche die Witwe Maria Hensch
und erhielt fünf Kinder, worunter zwei Söhne :
Mathias F. 1626 und Johann Kasimir F. 1634,
die später beide Goldschmiede wurden. Am
1. Sept. 1632 kam Sebastian Socin zu ihm in
die Lehre bis 1636. Er starb Ende 1636.
Mise. Fechter. — CirUstd. Basel. Major.
Foillet, Mathias d. j., Goldschmied, zu Basel,
Sohn des Goldschmieds Mathias F. d. ä. und
der Maria Hensch; getauft am 31. Aug. 1628
in der franz. Kirche. Schon 1651 begann seiu
Bruder Johann Kasimir F. seine Lehrzeit bei
ihm, obgleich Mathias erst am 12. April 1653
sein Meisterstück vorwies und das Zunftrecht
erneuerte. Es ist daher anzunehmen, daß nach
dem Tode von Mathias F. d. ä. 1536 seine Witwe
die Werkstatt weiterführte und der Sohn, sobald
es anging, an die Stelle des Vaters trat. Er
wurde 1653 zu St. Martin mit Eva Ritter getraut,
von der ihm bis 1656 zwei Kinder geboren
wurden. 1654 und 1655 war er dem Hauptpanier
zugewiesen.
Mise. Fechter. — Civilstd. Basel. Major.
Folmo, s. Mayno, Andr.
Folchardus, Kalligraph und Mönch, von
St. Gallen, erscheint 855 -895 als Schreiber von
Urkunden, zuerst als Diakon, 869 als Präpositus
und zuletzt, seit 882, als Dekan. Das pracht-
volle, in der St. Galler Stiftsbibliothek befind-
liche Psalterium, Cod. Nr. 23, hat F. laut darin
enthaltenem Vermerk auf Geheiß Hartmuts und
zwar vermutlich noch vor dessen 872 erfolgter
Abtswahl geschrieben. Fast 150 beträgt die
Zahl der Initialen, deren manche die ganze
Blatthöhe einnehmen. Ihr Charakter entspricht
dem ausgebildeten Stile der karolingischen Kunst.
Das vorwiegende Element ist Geriemsel mit
Blattornamenten, die sich daraus entwickeln.
Anklänge an die irische Weise, Spiralen, kommen
nur einmal, üi den bogenförmigen Umrahmungen
zu Eingang der Handschrift, vor; auch Tiere
und Masken solcher, die in den unter Abt Grimald
geschriebenen Büchern eine große Rolle spielen,
sind selten verwertet. Auf farbiger Folie sind
die goldenen, mitunter auch silbernen Züge von
mennigroten Linien begleitet, mit einer Anmut
liewegt und die Oraamctitkompositionen unbe-
schadet der Geltung der Buchstaben mit einer
Kraft und Geschlossenheit gebaut, daß diese
Zierden füglich zu den vornehmsten Proben
karolingischer Kalligraphie gerechnet werden
können. Bei weitem stehen ihnen die Figuren-
bilder nach, die sich Übrigens auf wenige re-
präsentierende Darstellungen in den Bogenfeldern
des Kyrie beschränken.
Hahn. Bild. Est, p. 182. — Der*., Das Fsalteriom
aureum von St. (lallen, 1878, p. 14, 22 ff. Hahn.
Follare, Hensli, fondeur de cloches, de Fri-
bourg, fils de Pierre F. II reconnut la bour-
geoisie de feu son pere, le 14 oct. 1465, et par-
tagea, avec son frere Jean F., la maison pater-
nelle; chacun d'eux en garda une moitie. II
est appele factor campanarum dans le livre des
bourgeois, et ordinairement Hensli des Cloches
dans les comptes des tresoriers.
Le 21 oct. 1468, les jures de Ponthaux font
un aecord avec F. qui prend l'engagemcnt de
leur fondre une cloche du poids de 110 livres
pour le prix de 12 livres. Effmann lui attribue
la fönte des cloches suivantes qui existent encore
a Fribourg: eglise Notre-Dame 1456, eglise des
Cordeliers de Grandson, transportee au couvent
des August ins de Fribourg, apres la Reforme;
une des cloches de l'eglise de St-Nicolas et une
de l'eglise de St.-Jean. Le 7 janv. 1483 il con-
clut un aecord avec les autorites de la paroisse
de Belfaux pour la fönte d'une petite cloche.
II fondit en 1484 une cloche pesant 33 quintaux,
pour l'eglise de St. -Nicolas. Transportee ä
Jacquemart en 1714, cette cloche fut detruite,
lors de la demolition de cette tour en 1853, au
grand dötriment de l'art, car eile etait decoree
de peintures ä l'huile, fait qui se rencontre
rarement. En 1502, on lui paie une somme de
46 livres, 14 sola, 6 deniers pour la fönte de la
cloche de l'horloge des Augustins. F. fabriqua
auasi des pieces d'artillerie ; il livra quatre
canons pour la defense de la ville de Fribourg.
II faisait aussi des travaux de moindre impor-
tance; ainsi, en 1470/71, il fournit toute la partie
metallique de l'engin servant ä elever les pierres,
lors de la construetion du clocher de l'eglise de
St.-Nicolas.
Kffmunn, Die Glocken der Stadt Freiburf ; Freib. Ge-
sebichtsbl., V. Jahrg., p. 58, 62, 66, 127, 186, 200. —
Arch. cant. frib.; Li?, des Bourg., Compte de« tresoriers,
n"200, fol. 20, 21 (deuxfois). — Maligna*. Constnict.
du clocher de St-Nicolas, p. 24, 148. — Stajt,.,. Les
armes ä fen a Fribours; en Suisse ; Arch. Soc. hM. frib.
YD, p. 112. — VtlUtm, Dict. des paroisses frib. IX,
p. 163. Jf'Lr rf* Dietlnuh.
Follare, Jean, de Fribourg, reconnut la
bourgeoisie de son pere le meme jour qn'Hensli
F., son frere, avec lequel il a ete parfois con-
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Fullare
- 468 -
Fontaine
fondu, vu la similitudc de nom. II est indique
comme poteriut, c'dtait, sans doute, un fondeur ou
potier d'etain. En 1471, il refond deuz cloebettes
pour l'eglise de St-Nicolas, pour le prix de 17
Bous „endo la matiere de laquelle il les a fait
plus grosses."
Arth. cant. fHb. ; Rogiitro des bourg. — Blaoignae.
Clocher de St. -Nicolas, p. 62. — Le mime. La Cloche,
p. 861. — MUdeUr. Olockoob., msc. a la bibl. de Zarich,
le confond avec Hendl F. Jfajr de Dimbach.
Follare, Pierre, „magister campanarum", seit
fondeur de cloches, fut inscrit dans le livre des
bourgeois de Fribourg le 15 janv. 1440 et il
assigna son droit de Bourgeoisie sur sa maison
situöe aux „Höpitaux Novels", actuellement la
rue de Lausanne. II fondit avec beaueoup d'art
la cloche de prime, une des plus belles de
l'eglise de St-Nicolas. L'inscription suivante
entoure le vase superieur de la cloche : „Meitres
Pieruz Follarcz borge dec Frihor maz feytaz
lan MCCCCXXX & VII luz XVI dzm" soit :
„Maltre Pierre Follare. bourgeois de Fribourg,
m'a faite, Tan 1437, le 16 dec." Le cout de
cette cloche qui pesait dix-neuf quintaux et demi,
s'cieva ä 128 livres, 15 sols, 9 deniers. A cöt£
de ces reuvrea excentees pour l'eglise, F. en
entreprit d'autres dans le domaine militaire : en
1442, il fondit, avec le maltrc artilleur Nicolas
Leibi, des chasses soit chambres mobiles, pour
les veoglaires, pieces de canou de gros calil>re
se chargeant par la culasse; en 1445, il fabriqua
44 canons a croc (Hakenbüchsen) et 4 veuglaires ;
en 1453, 13 canons a croc. En 1452, il coula,
pour la paroisse de Matran, une cloche qui
coota 34 livres 6 sols. F. mourut avant l'annee
1465, laissant deux fils, Hensli et Jean, qui
dirigerent avec distinetion la fonderie Itablie a
Fribourg, par leur pere.
Effmann. Die Glocken .lor Stadt Freiburg; Freib. Ge-
schichUbl., V. Jahrg., p. 39, 136, 195. — Frib. »rt.
1899, p. 2. — Arcb. cant. frib.; LW. des Bourg. - -
Dtllwn. Dict. des [«iroisses frib., VIII, p.3&9. — Stujem.
Lea armes ä feu a Fribourg en Soinse; Aich. Soc. hist.
frib. VII, p. 106, 107. Max de DieAacK.
Follenwelder, Adolf, Porträtmaler, geb. in
Basel am 6. Juli 1823, Sohn des Landschafts-
malers Rudolf F. Er absolvierte die Basler
Schulen und trat mit 16 Jahren fflr kurze Zeit
bei Hieronymus Heß in die Lehre. 1840—1848
war er im Atelier seines Vaters thfttig und be-
gab Bich nach dessen Tode für ein Jahr nach
München, wo ihm beim Porträtmaler Bernhard
Gelegenheit geboten war, die Oelmalerei zu er-
lernen; daneben übte er sich im Aktzeichnen
an der dortigen Akademie. 1849 nach Basel
zurückgekehrt, etablierte F. sich für eigene
Rechnung, verheiratete sich 1867 mit Bertha Otto
von Basel und hat bis zu seinem Tode (27. Aug.
1896) überaus zahlreiche Miniaturportrats in
Aquarellmanier ausgeführt Porträts in Oel-
manier hat er keine gemalt, da dies von seiner
Kundschaft nicht verlangt wurde. Seine Bilder
waren wegen ihrer überraschenden Porträt-
ähnlichkeit und peinlich genauen Ausarbeitung
sehr gesucht und geschätzt. Sein Nachlaß an
Originalskizzen ist im Besitze des Verfassers
dieser Mitteilungen. UUl»r PtlUyrini.
Follenwelder, Rudolf, Landschafts- und Por-
trätmaler, geb. in Basel am 29. Dez. 1774. Er
war der Sohn von Joh. Jakob F. und der Barbara
Mattis von Oftringen (Aarg.). Nachdem er die
Schulen Basels absolviert hatte, mußte er gegen
seinen Wunsch eine vierjährige Lehre in einem
Basler Handelshause durchmachen, konnte sich
aber mit dem Kaufmannsstande keineswegs be-
freunden. Seine Eltern sahen dies ein und
erlaubten ihm, da er schon von Jugend an
großen Hang und Talent zum Zeichnen und
Malen zeigte, sich dem Malerberufe zu widmen.
Durch rastlosen Eifer suchte er die verlorene
Zeit einzuholen. Er reiste nach Paris, um eine
weitere künstlerische Ausbildung zu genießen.
Dort traf er mit dem Landschafter Peter Bir-
mann zusammen.
1815 verehelichte sich F. mit Katharina Bir-
mann von Basel. 1819—1822 war er als Zeichen-
lehrer an der kunstgewerblichen Schule in Frei-
burg i. B. tbätig. Aus dieser Zeit stammen die
sechs Hefte: „Unterricht oder Anfangsgründe
zum Landschaftzeichnen, nach der Natnr ent-
worfen"; ferner in Aquatintamanier geätzte
Blätter, Ansichten von Freiburg i. B., Heidel-
berg etc. Seine Hauptwerke sind die zahlreich
verbreiteten, in Umriß radierten, getuschten nnd
kolorierten Ansichten des Berncr Oberlands,
wie z. B. Stadt Thun, Oberhofen, Seherzligen,
Staubbach, Glütschbad, Schloß Nidau etc., An-
sichten vom Vierwald8tättersee, Brunnen, Flüelen,
Engelberg etc. Ferner rühren von ihm her kleine
in Aquatintamanier geätzte, handkolorierte Ve-
duten der Umgebung Basels, wie z. B. St. Mar-
garethen, die Schlösser und Burgen Pfeffingen,
Dornach, Birseck, Angenstcin, Röthein, Beug-
gen etc. F. hat auch ital. Landschaften in der
Art Peter Birmanns komponiert Er starb am
3. Nov. 1847 in Basel. Die Originalzeichnungen
und Skizzen genannter Blätter befinden sich im
Besitze des Verfassers dieser Mitteilungen.
HagUr, K.-LftX. IV, p. 393. Jtidor l'elltyrini.
Follenwelder, s. anch Vollenweider.
Foltier, Jacques, de Loudun en Poitou, rec,u
habitant de Geneve le 29 avril 1746, ctait peintre
en email. A. Ckui*y,
Fontaine, Gabriel, fils de Thomas F., qui
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Fontaine
suit, nä k Gendve le 9 mai 1696, mort le 2 janv.
1767, elfcve de Jean Mussard, fut peintre.
A. Ckoity.
Fontaine, Jean, ne k Geneve le 22 d£c. 1668,
mort le 12 sept 1716, peintre en email, dleve
de Thomas F. II s'associa avec lui des 1695,
puis avec Francois Chenevierc, son beau-fr£re.
A. Chr/iry.
Fontaine, Thomas, ne & Geneve le 5 oct
1659, mort le l"aoüt 1703, recu mattre orfevre
le 20 die. 1680, etait auasi peintre en email. II
s'associa en 1691 avec Jacob Gresset, pois avec
Jean F.; il corapu parmi ses öleves le celebre
Jacques-Antoine Arlaud. A. CkoUy.
Fontana, Allcgrante, laut Notariatsakt Tom
23. April 1624 Architekt, aus Cademario im
tessin. Bez. Lugano. Am 27. Sept. 1565 erhielt
er für gelieferte und zu liefernde Maurerarbeiten
an der Porta Pia des Michelangelo Buonanroti
in Rom 80 Scudi. 1626 lebte F. noch, denn am
3. April d. J. zahlte ihm die „Camera apostolica"
für seine Bethätigung am Aquädukt der Brücke
von Civitavecchia 500 Scudi aus.
Bertolotti, Art. tomb. II, p. 29, 354. — Orr»., Boll,
stor. 1885, p. 88, 111. — Der:. Art. svizz. in Roma,
p. X, 10, 85. — Bianchi. Art tlC, p. 66. — Mermrio,
Maestri comac. II, p. 474. C. Brun.
Fontana, Antonio, Stuccator, im 17. Jahrh.,
wahrscheinlich ein Bruder des Marco Antonio F.,
mit dem zusammen er sich um 1604 nach Rom
begab.
Bertolotti. Art. iriss. in Roma, p. X, 37. C. Brun.
Fontana, Baldas&are, Stuccator, geb. 1658 in
ChiasBO im tessin. Bez. Mendrisio, gest. 1738.
Er lebte lange in Deutschland, weshalb in der
Heimat seine Werke selten sind. Chiasso, dem
er die große Glocke schenkte, mit der Bestim-
mung, daß sie sämtlichen Toten läute, besitzt
von ihm im Atrium und im Innern seiner Kirche
Tier Köpfe aus Stuck.
OUMli. Diz., p. 27. — Bertolotti. BoIL stor. 1885,
p. 190. — Der»., Art. svizz. in Roma, p. X u. 64. —
Biawhi. Art. tic, p. 66. C. Brun.
Fontana, Cavaliere Francesco, Mathematiker,
Architekt und Philosoph, geb. nach Füßli 1663,
nach Bertolotti 1673, in Melide, Sohn des Cava-
liere Carlo F. aus Bruciato in der Gemeinde
Novazzano im tessin. Bez. Mendrisio, gest vor
seinem Vater 1708. Im Alter von 24 Jahren wurde
er bereits Baumeister an der Peterskirche in
Rom; 1688, am 13. Okt., erscheint sein Name in
einer Spesenrechnung des Luigi Picchi, der sich
mit ihm „per servizio della Revcrenda Camera"
nach Rocca Piora begab, zum Zweck einer
Grenzbereinigung zwischen jenem Ort und Zaga-
rolo, wegen derer die Rev. Cam. mit den Rospigliosi
Streit hatte. F. war Regent der Congregazione
artistica de* virtuoei al Pantheon und Mitglied
der Accademia di San Luca. Verheiratet mit
einer Römerin, namens Catalina Santarelli,
setzte Maurus F., ihr Sohn, dieser 1733 in San
Francesco da Paola am Hochaltar einen Grab-
stein.
OUeUi, Dil., p. 21/22. — FuMU. K.-Lex. I, p. 246/46.
— Bertolotti, Art. lomb. II, p. 46—48, 865. — Der»..
Boll. stor. 1885, p. 144/45. — Der:. Art. svizz. in Roma,
p. X, 44/45. — Bianchi, Art. tic, p. 69. — De B»ni,
p. 878. — Merutrio. Maestri comsc. IL p. 476.
C. Brun.
Fontana, Gio. Maria, Stuccator, im 17. Jahrh.,
von Cabbio im Muggiotbal im tessin. Bez. Men-
drisio. Am 28. Okt. 1621 schätzten in Rom Ver-
trauensmänner Arbeiten von ihm für den Glocken-
turm von Sto. Spirito des Baccio Ponteiii. Sein
Name wird auch in einem Testamente von 1627
genannt.
Bertolotti. Boll. stor. 1886, p. 164. — Der:. Art.
svizz. in Roma, p. X n. 49. C. Brun.
Fontana, Marco Antonio, Maurer und Unter-
nehmer, von Cabbio im Muggiotbal im tessin.
Bez. Mendrisio. Seit 1604 in Rom, war er 1614
bis 1618 ab „capo mastro ed impresario" am
apoßtol. Palaste des Monte Cavallo thätig. 1640
machte er sein Testament
Bertolotti. Art. lomb. II, p. 29, 116, 366. — D«rt..
Art. svizz. in Roma, p. X, 87, 47. — Boll. «tor. 1890,
p. 78. G. Brun.
Fontana, Matteo, Architekt des 15. Jahrh.,
aus Melide im tessin. Bez. Lugano. Er war in
Venedig thätig und baute daselbst, laut Inschrift
„Matteo Mihi Fontana Arcbitectore 1498", den
Campanile von Sta. Maria nuova.
CUogna. Inert», renet ID. — Sthatieo, Arcbitett. e
scolt. in Venexis; Venedig 1847, p. 281, 510. — Berto-
lotti. Boll stor. 1 885, p. 6. — Der».. Art. «vizz. in Roma,
p. X, 6. — Mertario. liaottri comae. U, p. 9, 31.
G. Brun.
Fontana, Maurus, Architekt, Sohn des Cavaliere
Francesco F., Schüler seines Großvaters Carlo F.
Um 1745 erweiterte er das ürselinerkloster in
Rom. Dem Großvater setzten er und seine Frau
einen Grabstein in S. Lorenzo ai Monti in Rom.
Bertolotti. Art. lomb. II, p. 45, 47, 856. — FuMi.
K.-Lex. I, p. 245/46. - Bertolotti. Boll. stor. 1885,
p. 144/45. — Der,.. Art. svizz. in Roma, p. X, 44, 45.
C. Brun.
Fontana, Michele, Stuccator, aus Melide (?),
zu Anfang des 17. Jahrh. in Rom thätig.
Bertolotti. Art. lomb. II, p. 116, 855. — Der:. Art.
svizz. in Roma, p. X, 47. 0. Brun.
Fontana, Pietro Luigi, Architekt, am Ende
des 18. Jahrh., von Muggio im tessin. Bez. Men-
drisio, Neffe des Ingenieurs Pietro Cantoni und
Schwager Simone Cantonis (s. d.), dessen Schaler
er in Genua war. F. ist der Erbauer der Brücke
de' Cappuccini von Porto Maurizio und des Kasino
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Fontaneai
470
Fontanesi
auf dein Platze von Sta. ( Uterina in Genua. In
Cornigliano rührt die Loggia Serra, in Meie
oberhalb Yoltri die Kirche von ihm her.
Biancki. Alt. tic, p. 72. C. Bmn.
Fontane*!, Antonio, peintre paysagiste, ne a
Reggio Kmilia le 23 fevr. 1818, manifesta des
sa jeunesse de grandes dispositions pour le
dessin, mais la necessite" de gagner sa vie l'obligea
prompteraent a se livrer ä la decoration des
edifices. MA1£ aux eAcnemcnts politiques de
1848, il dut sejourner sur territoire suisse, ä
Lugano, jusqu'en 1850. La, sa vocation de peintre
ne fit que se dessiner de plus en plus, gräce a
d'excellents amis, comme Fumagalli et Couzetti,
qui lui firent des commandes et lui procurerent
une place de professeur ä l'Ecolc communale
de dessin. II n'a pu prendre part, comme on
l'a dit, ä la campagne de Garibaldi, cn 1849,
car on connalt de lui de« travanx executes ä
ce moment, en Suisse, entre autres des croquis
faits ä Mönchenstein (Bale), Fcldlwrg (Berne),
au lac de Bienne, etc. II avait fait la connais-
sance du eclebre physicien genevois Aug. de la
Rive, et apres avoir besitz sur le parti ä prendre,
il s'£tablit a Geneve en dec. 1850. F. s'y lia
d'emblce avec Victor Brachard, de Paris, fils
d'un modeleur de la manufacture de Sevres, qui
elait venu k Geneve en 1848 et y avait cr££
un commerce de papeteric et d'estampes, a la
Grand' nie. Ce dernicr reussit bientot ä vendre
divers travaux de son nouvel ami. Les dessins
de F., en realite' assez minces et traites dans
la maniere italienne en honneur entre 1820 et
1840, eurent du succes ä Geneve; puis il se mit
k donner de nombreuses lecons, profitant de
cette circonstance que Calame ne donnait plus
de lecons hors de son atelier, depuis une dizaine
d'annäes. II y avait alors k Geneve une plllade
d'artistes au renom european et leur influence,
celle des dem protagonistes Calame et Diday
sur t out, se fit sentir sur F. Le „Calamisme"
6tait encore k son apogee, mais des novateiu-s
comme Barth. Menn, Monnier, E. Duval, Salz-
mann, etc., se manifestaient hardiment.
F., un peu desorientö d'abord, sc mit prompte-
ment, lui aussi, a la peinture alpestre, oh il
conquit assez vitc une place bonorable. II tra-
vailla alors heaueoup, remplissant ses albums
de dessins et de croquis de montapne, entremeles
de vues de sites de la plainc nu de fantaisies
dekoratives. Au sujet de ces derniers, on peut
dire, du reste, qu'il resta toujours decorateur.
L'exemple de Diday et d'autres artistes l'engagea
ä se livrer aussi au fusain, et il y acquit une grande
dexterite\ surpassant certainement ici Diday lui-
meme. Outre les dessins, les pastels, les aqua-
relles, la peinture a l'hi:ile, les lecons, F. trouva
encore le temps de s'adonner, et avec grand
8ucccs, a la lithograpbic ; il fit d'abord differentes
vues isolees, ensuite quelques planches ponr le
„Musee suisse", une sörie de vues de la propricte
de Fleur-d'eau pour la famille Eynard, et sur-
tout ses remarquables „Promenade» pittoresques
k l'interieur de Geneve" 4ditees en 1855 par
Pilet et Cougnard et dont leur successcur, le
lithographe J. Rey, possede encore les pierres.
Eu 6te, F. faisait des campagnes de peinture
aux environs de Geneve, et il subit, comme tant
d'autres, le prestige de la „plaine des Rocailles"
de Reigner et de la contree avoisinante. Ce-
pendant, malgre son labeur, F. n'etait pas tres
heureux au point de vue nuancier; nature ardente
et impressionable, il sc laissait aller parfnis au
decouragement, et les soucis l'ont accompagn6
jusqu'ä la fiji de sa carriere. Quoiqu'il en soit,
c'est a Geneve que ses compatriotes apprirent
ä l'estimer, lui et se« travaux. On voit le mar-
quis de Breme ou Ricasoli lui demauder k
diverses reprises d'exposcr ä Turin. En 1855,
il alla ä Paris et noua des relations avec les
grands paysagistes du moment et divers e\li teure
d'estampes. L'annee suivante, ä Geneve, il donna
des lecons k Alfred, prince royal de PAngle-
terre, plus tard duc d'Edimbourg, en sejour a
Thötcl des Bergues. Depuis lors, ses campagnes
d'ete' se firent sous une influence „corotiste" tres
marquee et il se joignit au groupe des paysagistes
francaig et genevois qui se rcunissait en Daupbine.
II exposa beaueoup k Geneve, ä Turin, a Lyon,
deployant toujours une activite' rare qui, sans
donte, nuisit un peu a la qualitl de la produetion.
En 1862, il dedia un cahier d'essais d'eaux-
fortes au marquis de Breme qui 6tait son grand
protectenr en Iulie.
F. qui, en somme, n'ltait pas tres hien ac-
climate a Geneve, quitta ddnnitivement cette
ville en 1865. Des lors, et apres s'etre forme\
en taut qu'artiste, dans notre pays, il n'a plus
rien de commun avec lui. II est a Londres en
1865,66, puis a Florence, a Lucques, a Turin,
ä Rome; en 1876, apres un ecbec au Salon de
Paris, il aeeepta une place de professeur au Japon
qu'il quitta au hout de deux ans. Malade des
longtemps, il mourut k Turin le 17 avril 1882.
Une importante exposition de ses ceuvres a eu
lieu en cette ville en 1892. On a pu juger alors,
combien cet artiste inegal et souplc e'tait inte-
ressant, combien surtout il se rattachait, pour la
majeure partie de ses travaux, a notre eVole
suisse. II existe, du reste, en Suisse, un grand
nombre d'oeuvres de lni, dont on tronvera une
liste dans le volume dlfinitif indique ci-dessous,
anquel nons renvoyons lc lecteur. Nous ne
pouvons enumerer non plus ses innombrahles
travaux exposös ä Geneve ; qu'il nous suffise de
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Fontanes:
- 471 -
Forer
dire quo ce furent en gener a), et dans les diver»
genres qu'il cultivait, des vues de l'interieur de
Geneve, des vues des environs (Sal£ve, piaine des
llocailles, bords du lac, etc.), des vues des divers
sites ä l'autre extremis du Leman, des vues
diverses priscs en Savoie, dans l'Isere (Gremien,
Morestel, etc.), en Ligurie, etc.
CNerini. Ant. Fontanes», pitt. paesisU, Turin 1901,
iu-4; voy. notammeot les pp. 18 ä 107, qui Corres-
pondont au sejonr iQeneve; an boo nombre des Illustra-
tion« de cct ouvraire concernent la Suisse. — Mus. suisse,
I, 1854, p. 56 et um pl.; II, 1855, p. 18, 66 et 98 et
3 pl. — Cat. d'ezpos. genev. A.-J. M.
Fontane*, Jules, dessinateur, n£ ä Geneve le
2 inai 1875, ötudia a l'Ecole des Art« indtistriels,
en ])articulicr le dcssin et 1a gravure sur bois
sous la direction de feu Alf. Martin. II s'est vou£
dcpuis lors exclusivement ä la caricaturc dans
ses diverses varidtes. Apres avoir collabore aux
journaux genevois le„Sapajou" (1896), le „Passe-
partout", le „Papillon" surtout, auquel il envoie
toujours des dessins, et execute quelques affiches
en couleurs („Paris-Bazar", „Walner, opticien",
„Electric Theatre", „Election Favon"), F. s'est
rendu a Paris, vers 1900, et a collabore des lors
au „Courrier fraucais" et au Supplement du „GH
Blas"; il a notamment illustre^ les „Masques" de
Jcröme Doncct, publies en partie dans ces deux
journaux, puis en une edition k part (1903). ()n
lui doit I'illustration de „Gaspard de la Nuit"
d' Aloysius Bertrand (1904). II a expose ä Paris,
en 1903, ä la Societö nat. des Beaux-Arts.
Rensefgn. de l'artiste et de If.-C. ForeitUr. A.-J.M.
Forchhainmer, Emilie, Porträtmalerin, geb.
am 13. Jan. 1860 zu St. Antonien (Kt, Graubd ),
wo ihr Vater Pfarrer war. Sie bildete sich an
der Basler Tochter-Kunstschule unter Prof. Weiß-
brod, 1877/78 im Julian-Atelier in Paris (Prof.
Tony Robert-Fleury) und später, 1891 92, noch-
mals im gleichen Atelier unter den Prof. Jean
Paul Lorent und Benj. Constant. Sie lebt in
Davos-Platz.
Nach Mittlsr. der Malerin. C. J*cklin.
Forel, Alexis, ni k Morges le 5 mai 1852,
suivit jusqu'ä l'äge de trente ans la carrierc
d'ing. chimiste dans Pindustrie des couleurs. Eu
1882, entratnä par une vocation artistique, il se
mit au dessin et k la gravure sur cuivre, k Paris
d'abord, puis en Bretagne et en Suisse.
II a grave des vues des quais de Paris, des
paysages de la röte de Bretagne, des Stüdes
d'arbres, d'anciens monuments, une cath^drale
de Lausanne admirable; il atteint la maltrise
dans le maniement de l'eau-forte et du hurin.
Plusieur8 de ses planches sont graveeB directement
d'apres-nature. Voir dans le cat. de Bcraldi,
Les graveurs du 19' siecle, 1'ennmdration de la
plupart de ses planches. Depuis 1887, la maladie
le paralyse dans son riebe döveloppement, et il
a ccsse de dessiner. Dans la Gaz. de Lausanne
des 19 et 20 mai 1894, il a publik une etude
sur l'aiicienne Lausanne qui a et£ tres remar-
ques. Cet artistc a expose ä Genöve en 1887.
Kenseign. de f'.-A. Ford. — BeraMi. Gravours du
1 9' siede, VI, p. 1 40. Ck. VuUUrmrt.
Forel, Emmeline, nee ä Morges le 2 nov.
1860. Elle a ettidie dans les ateliers Julian et
Delecluzes ä Paris et de Th. Bischoff k Lausanne.
Elle a expose de grandes etudes de paysages:
l'une de ces toiles, representaut des fleurs de
marais, est au Musee de 1 Susanne. Elle a parti-
cip6 ä de nombreuses expositions suisses. Elle
a epousc, en 1883, son cousin, M. Alexia Forel,
le graveur. Ch. Vuilltrmti.
Forer (Forrer), Kennwart, Maler, gebürtig von
Luzern, in seiuer Thätigkeit als Künstler von
1606—1650 nachgewiesen. Mitglied und Pfleger
der Lukashruderschaft Luzern. F. war ein Sohn
des aus Winterthur gebürtigen Apothekers,
Meister Isaak F., der 1580 unentgeltlich das
Bürgerrecht in Luzern erhielt. Auch ist er ein
Bruder des bekannten Jesuiten P. Laurenz F.
F. malte 1606 die als kunstvoll eingeschätzte
„Gehurt Christi" am Fronallar der Barfüßer-
kirche in Luzern. 1609 ließ der Luzerner Rat
durch F. in Verbindung mit Maler Hans Heinrich
Wegmann (s. d.) die Wappen der Ratsherren für
das neue Rathaus malen, sowie die Gemälde der
Murtner-, Sempacher- und „Bcmunderu-Schlacht,
die anderen Schlachten, das „jüngste Gericht",
zwei Kruzifixe und „gefüge Historien" restau-
rieren. In der alten, 1633 ein Raub der Flammen
gewordenen Hofkirche in Luzern befand sich
auch eine von F. gemalte Epitaphientafel mit
der Darstellung der „Anbetung der drei Könige",
die zu Ehren der Katharina Klauserin, der Gattin
des Ritters Rudolf Pfyffer, 1608 hingesetzt worden.
Wie es sich aus des Zeitgenossen Hans Spyri
Bericht ergibt, stand F. als Maler in hohem
Ansehen, und das letztgenannte Bild wird als
hochkünstlerisches („artificiosissime depictus")
bezeichnet. 1612 malte F. für 685 Gld. die Ohor-
tafcl in Wertenstein (Kt. Luz.). Vor 1627 malte
er einen Landschaften -Bildercyklus von vier
Tafeln mit der Darstellung der Geschichte Beros.
1627 wurden diese Gemälde vom Stifte Bero-
münster um 60 Kronen angekauft. Sie befanden
sich bis gegen Ende des 19. Jahrh. in der
St. Gallenkapelle daselbst. 1650 malte F. das
Ilochaltarbild mit der Darstellung der „Himmel-
fahrt Maria" für die Kirche in Buden.
QeschichUfr. III, p. 166; XXX, p.228. - km. Alt-
Kde. 1886, p.236. - Rath. Schweizerin N. F. XIV,
p. 209. - ./.S- hnetUr, Luz. 1/ kasbnidorsch., p. 9, Nr. 5
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Forer
- 472 -
Forrer
u. p. 21. — v. Litbemi*, Das alte Luzern, p. 199. —
;frmj>, Wallfahrtskirchen im Et. Lux., p. 14.— StammUr,
Pflege der Kst. i. Kt Aarg., p. 198. Front Heintman*.
Forcr, s. auch Forrer.
Formatier, Auguste, naquit ä Paris on 1780.
Sou pere, Augustiu F., se fit naturaliser fribour-
geois un peu plus tard. F. s'est acquis une
certaine rtputation comrae artiste paysagiste.
II pratiqua surtout l'aquarelle et la gouache.
Ses meilleurs nsuvres datcnt de son s^jour ä
Rome oü il se perfectionna sous la direction de
maltres tres habiles. Rentrg en France, il oc-
cupa plusieurs charges dansl'armäc; il fut suc-
cessivement aide de camp du duc de Bordeaux
et secrötaire genexal des regiments suisses au
serrice de France. A l'exception des sejours
qu'il faisait ä Fribourg chez sa soeur, M"c de
Techtermann, il habitait Paris, oü il mourut en
1850. La plus grande partie des paysages de
F. ornent aujourd'hui les appartements de M. le
colonel de Techtermann. Le Musee de Fribourg
possede de cet artiste deux gouaches represen-
tant des paysages de la campagne romaine.
Forcstier, Henry -Claudius, dessinateur et
graveur sur bois, ne" k Chenes-Bougeries, pres
Geneve, le 25 fevr. 1875. Apres avoir suivi
pendant quelques annees les cours de gravure
sur bois de feu Alfred Martin, ä l'Ecole des
Arts industriels de Geneve, il s'est rendu a Paris
oü il a travaille' chez divers graveurs sur bois et
zincograveurs, de meme que pour les illustratcurs
L. Dunki et L. Tinayre. Revenu a Geneve, en
1896, F. collabora a la decoration du th£atre
d'ombres chinoises de ('Exposition nat., dit theAtrc
du Sapajou et aux repr&entations qui y etaient
donnles. II s'est adonne" particulierement au
dessin des affiches et en a dessine" un grand
nombre, Uthographiees par lui, pour le compte
de la Socieie des affiches artistiques. Citons
quelques-unes des plus remarquables : „P&role-
Figaro"; „Excentric-Acrobats"; „Jeu de Golf";
„LaSudorine"; „Cafc au lait Condensed"; „Rallye
Sport"; „La Chanson francaise"; „Le cirage
Babel"; „Chansons de Jacques-Dalcroze"; „Les
Mdmoires de Goron", etc. En outre, F. a donne'
de norabreux dessins humoristiques au „Sapajou"
(1896), au „Passe- partout" et ä d'autres publi-
cations genevoises illustreres, des vues pittoresques
de Geneve a l'„Album genevois" (1901), etc.
On lui doit des dessins isoles et une serie de
gravures sur bois tirees en couleurs pour lYditeur
Sagot, ä Paris : „Sujets de chasse." II s'est aussi
occupe- d'art däcoratif et a obtenu de ce chef
une meUlaille d'argent a l'Exposition de Turin
(1902). II a exposä aux expositions munieip.
genev., en 1898, divers dessins, pastels et gra-
vures sur bois, en 1901, un projet de frise
decorative a l'aquarelle, en 1903, les susdits
sujets de chasse.
Renseign. de 1' artiste. — J. Cotujnard, Aua le „Passe-
partout", 4'annee, n° du 1 — 16nov. 1903, avec Por-
trait de F. — Cat. d'ezpos. genev. A.-J. M.
Forget, Isaac, ne" k Geneve le 5 fövr. 1749,
mort le 20 oct. 1816, apprenti chez Jacques
Avril, fut re^u maitre orfevre le 27 dfa. 1785,
ayaut presente* pour chef-d'oeuvre un jonc d'une
tressc au milieu d'or, se dömontant en trois, tres
bien fait. Admis a la bourgeoisie gratis, corame
natif, le 15 Kvr. 1790, il fit partie du Conseil
lcgislatif en 1796. II 4tait aussi maitre graveur.
<Wi«. Liv. des Bourg., p. 468. A. CkoUy.
Fornaro, Elisa, von Rapperswil, Malerin, geb.
am 15. Sept. 1724, 1748 mit Franz Joseph Bilelcr
verheiratet, gest. am 19. Jan. 1796. Sie malte,
Ober 70 Jahre alt, die Miniaturportrats von
Maria Theresia und Franz I., die sie ihrem
Vetter P. Anton Fornaro in Einsiedeln schenkte,
nach dessen Tode (1828) sie in das dortige Kunst-
kabinet gelangten. Sie sind sehr sprechend und
zart ausgeführt.
Kuhn. Stiftabau M.-Einsiedeln, p. 191. — Mittig. aus
dem Archive Rapperswil von Pfr. A. Bruggmann das.
P. Gabriel Meier.
Fornaro, Marie Louise, Malerin, geb. zu
Rapperswil am 26. Juni 1812, gest. am 4. Dez.
1840 zu München. Sie war daseibat mit Gottfried
Keller befreundet, der auch an ihrer Beerdigung
teilnahm, was in den Briefen an seine Mutter
(I. Bd., p. 146) folgenderweise notiert ist: „Den
6. Dez. Vorgestern starb hier Fraulein Fornaro
von Rapperswil und heute abend 4 Uhr wird
sie beerdigt. Sie wird wegen ihrem liebens-
würdigen und geistreichen Wesen, welches sie
inne hatte, allgemein bedauert. Ein Freund von
mir, Kurti von Rapperswil (nachmals Stadt-
schreiber von Rapperswil), wohnte ihrer Sektion
bei, und da fand es sich, daß sie an der Hirn-
wassersucht krank gewesen war. Auch hatte
sie ein i/och im Magen. Doch muli ich jetzt
enden, um dem Leichenbegängnis der Fornaro
beizuwohnen."
Mittig. von Pfr. Brugg™** "> Rapperswil.
P. Gabriel Meier.
Fornerod, Jean-Louis, joaillier, fut recu habi-
tant de Geneve le 21 oct. 1785 et maitre orfevre
le 25 aoüt 1789, ayant präsente pour chef-d'nruvrc
une garniturc de holte de montre ayant un chiffre
sur la cuvette, le tout montö cn perles, tres
bien fait. A. ChoUy.
Forrer, Daniel, Glasmaler, von Schaffhausen,
geb. daselbst am 26. Sept. 1540. Er muß ein
tüchtiger Mann gewesen sein, der von seiner
Zunft (Metzger) in das Stadtgericht und in den
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Korr er
— 473 -
Forrer
Großen Rat gewählt wurde, auch die Stelle
eines Stadtbaumeisters bekleidete. Er vor allen
scheint die Einfahrung einer neuen Handwerks-
ordnung betrieben zu haben; das neuerate Ute
Verzeichnis der Glasmaler, Flachmaler und Glaser
(1588—1827) eröffnet er mit seinem Namen und
Sigel. Nachdem er noch einige Jahre als Zunft-
meister und Seckelmeistcr geamtet, starb er am
6. Okt. 1604. Die wahrscheinlich auf ihn hin-
weisenden Buchstaben DF finden sich auf einer
Wappenscheibe (Im Thurn und Kohler) im Be-
sitze des bist, antiq. Vereins zu Schaffhausen
und auf dem Bruchstück einer solchen in Zürich.
Weiteres über seine künstlerische Thatigkeit ist
nicht bekannt.
J. U. BäscUin. SchalTn. Glasmaler, I, p. 6 7. VogUr.
Forrer (Forer), Georg (Görg), Hafner, geb. am
9. Nov. 1646, wurde Meister am 2. Jan. 1671 und
starb in seiner Geburtsstadt Winterthur am
23. Jan. 1703.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 21. — Künxli. BOrgerb.
L. Calamt.
Forrer, Georg, Glasmaler, von Winterthur.
Mit ihm starb in Winterthur 1759 die vom Zeit-
geist verlassene, immer tiefer gesunkene Glas-
malcrkunst völlig aus.
N.-BL Winterth. 1876 (Est. u. Kitler, p. 14).
L. Calame.
Forrer, Hans Georg, Hafner, von Winterthur,
wurde Meister 1726.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 22. I. Calame.
Forrer, Hans Görg, Hafner, geb. am 9. Nov.
1646 in Winterthur, war Obmann 1728, gest.
daselbst am 23. Jan. 1703. Meister Görg F. wird
1677 bestraft, weil er zu Zürich gearbeitet.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 16, 22. L. Calamt.
Forrer, Hans Jakob, Hafner, von Winterthur,
wurde Meister 1732.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 22. L. Calame.
Forrer, Hans Jörg, Hafner, von Winterthur,
wurde Meister 1703.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 22. L. Calame.
Forrer (Forer), Jakob I., Hafner, von Winter-
thur, wnrde Meister 1641, gest. am 2. Febr. 1688.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 21. L. Calame.
Forrer (Forer), Jakob IL, Hafner, von Winter-
thur, wurde Meister 1674.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 21. L. Calamr.
Forrer, Jakob III., Hafner, geb. am 1. Jan.
1669 in Winterthur, gest. daselbst am 24. Juli 1707.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 14. — Kündi. BOnrerb.
L. Calaau.
Forrer, Jakob IV., Hafner, von Winterthur,
wurde Meister am 27. Sept. 1707.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 22. L. Calam,.
Forrer, Jakob V., Flach- und Glasmaler, geb.
am I.Jan. 1671 in Winterthur, gest. daselbst am
21. Juli 1719. In der Sammlung Vincent (Kat,
Nr. 364) befand sich eine Scheibe in rober Aus-
führung in trüben Schmelzfarben. Die Um-
rahmung in Grisaille und Schmelzfarben (grün)
bestand aus einer schwulstigen Säulenarchitektur ;
darin stehen auf blauem Grunde, von grünem
Kranze umrahmt, zwei Waldmcnschen, welche
den Stadtschild bewahren. Die Scheibe tragt
die Inschrift: „Die Stadt Winterthur 1688" und
ist bez. JF. 1691 wurde F. verdungen, die
24 Wappen der Herren des Kleinen Rats und
des Bibliothekkonvents um 50 Gld. zu malen.
Diese fielen so gnt aus, daß ihm aus dem Stadt-
seckel noch zwei Thaler Trinkgeld verordnet
wurden. Die Scheiben waren in dem der Stadt
Winterthur gehörenden Schlosse Mörsburg an-
gebracht und sind während der franz. Revolution
zerstört worden. Eine Scheibe mit dem Wappen
der Holzhalb, datiert 1693 und bez. „J. Forrer",
ist im Besitze der bist, antiq. Gesellschaft Winter-
thur. 1700 lieferte F. Wappenscheiben für die
Kirche von Belp im Kt. Bern.
Vincent Nr. 854. — Zunftbuch der Maler. — N.-Bl.
Winterth. 1876 (Krt, n. Kstler, p. 17). — Thorman* u.
v. Mülinen, Die Glasgem&lde der bera. Kirclion, p. 58.
L. Calame.
Forrer, Johann Gustav, Zeichner, geb. 1820,
gest. 1880 in Winterthur. Er war einer der
besten Zeichner seiner Zeit in der Branche der
orientalischen Stoffzeichnerei. Er widmete sich
wahrend seiner 40jährigen Carriere als Chef-
dessinateur der Druckerei Gebr. Geilinger zur
„Arche" hauptsächlich den indischen Battistes-
und Türirischrot-Artikeln. A. Enut.
Forrer, Karl Gustav, Zeichner, geb. am 31. Dez.
1852 in Winterthur. Er begann seine Studien
bei seinem Vater, Joh. Gustav F., von 1868—1870,
dann kam er zu Maler Aug. Corrodi, der ihn
seinen besten Schüler nannte. 1871 reiste er
nach Paris, um sich bei den jetzt noch ton-
angebenden Meistern seines Fachs auszubilden.
Er blieb an der Schule bei G. Gattiker bis 1874,
dann bei Müller bis 1876. Nun erhielt er einen
Ruf zu Thierry Miegele in Mülhausen als Leiter
des ganzen Druckereiwesens bis zur Liquidation
des Geschäfts. Die Firma placierte ihn noch in
eine Teppich- und Möbelstoff manufakt ur i n l<eipzig
und Berlin als Direktor der technischen Partie.
Gleichzeitig versah er mit Prof. v. Straßer eine
Professorstelle an der Leipziger Kunstgewerbe-
schule.
1679 drängte es ihn wieder nach Paris zurück,
woselbst er allein sein richtiges Arbeitsfeld er-
blickte. Rasch schwang er sich empor. Nach
22jähriger Praxis gründete er daselbst ein Atelier,
das heute als eines der bedeutendsten und maß-
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Forrer
„ 474 -
Förster
gebenden für Drucken- j und Weberei dasteht,
speziell für Möbelstoffe, Tapeten, Teppichdekora-
tionen ffir Frankreich, England, Deutachland,
Elsaß, Amerika und Rußland, wo er zum Auf-
schwung dieses Landes in der Textilindustrie
durch Rat und That sehr viel beitrug und für
seine Leistungen zum Ritter des St. Annaordens
und zum Prof. hon. caus. an der Ecole Stroganow
in Moskau ernannt wurde. A. Ertut.
Forrer, s. auch Forer.
Förster, Francois, gravcur, origiuaire de
Kirchl>erg dans le Toggenburg, 116 au Locle le
22 aoüt 1790. II commenca par faire de la
gravure pour l'horlogerie, puis partit pour Paris
cn 1805 et entra dans l'atelier du peintre Pierre-
Gabriel Langlois. II suivit en meme temps que
Leopold Robert les cours de l'Ecole des Beaux-
Arts. Admis, corame Neuchatelois et sujet du
prince Berthier, aux concours de gravure pour
le prix de Rome, F. remporta le II* prix, en
1809; il prit part ä un second concours, mais
sans succes, puis a un troisieme, oü il obtint le
I"r grand prix, en 1814. Mais Neucbatel £tant
rentre" sotis la domination de la Prnsse, F., con-
side>6 comme eHranger, se trouva privö des
bentffices attaches au prix de Rome. Frödenc-
Guillaume III compensa rette pcrte en accordant
k l'artiste une m£daille d'or et une |iension de
dcux ans qui lui permit de visiter l'Italie. C'est
Iii qu'il commenca h graver des statues et des
bas-reliefs antiques pour la galerie de Florence,
des camecs pour l'Iconographie de Visconti, ainsi
que le portrait de Au^.- Fr£d.- Louis -Vie*se de
Marmont, duc de Raguse; en 1817, celui de
Fr&leric-Guillaiime III. C'est a la meme epoque
qu'il reproduisit les trois statues antiques des-
sinees par Vautier : „Paysan qui eventre un
chevrcuil", „Jeune faune" et „G<-nie funehre. "
Avant son depart pour l'Italie, F. avait gravg
la „Maltresse du Titien", d'apres le tablcau de
re maltre au Musee du I^ouvre. De retour ä
Paris il grava, en 1818, le „Portrait de Wel-
lington", d'apres Gerard, le „Portrait d'Oudinot,
duc de Reggio", d'apres Lefevre. II reproduisit
plusieurs toiles de Raphael : „Les trois Gräces"
(1841); „La Viergc a la fegende" (1847). deux
„Portrait«" (1836 et 1843), „La Vierge de la
Maison d'Orleans" (1838),ainsi que des tableaux de
P. Delaroche, „Ste.-Cccile" (1840), de PaulGuerin,
„L'Aurore et Cephale" (1821), „Enee et Didon"
(1828); de L6onard de Vinci, „La Vierge au
bas-relief (1835). Cette demiere gravtire est
consideree comme sa piece capitale. On lui doit
aussi les portrait« de la reine Victoria, d'apres
Winterhalter (1846), d' Albert Dürer, peint par
lui-mcmc (1822), de J.-F. Houriet, d'apres Gros-
claude (1830), et de nombreuses piec«s gravces
d'apres des dessins de Wicar, Duvivier, etc.
En 1824, F. obtint une 2" mädaille, puis une
1"* en 1831 et une 1" encore en 1865; il fut
tiomme Chevalier de la Legion d'honneur en 1838,
puis promu au grade d'officier en 1863. II fit
partie, depuis 1844, de PAcademic des Beaux-
Arts, oü il avait 6t6 appel6 a remplacer Tardieu.
F. s'ctait fait natural iser francais; il mourut a
Paris le 25 juin 1872. II est Pun des graveurs
les plus renommfe du siecle; son talent e*tait,
en cffct, considerahlc, ferme et Elegant, mais son
travail est froid, glacial meme, ce qui tient ä
sa nature et ä Pecole ä laquellc il appartenait.
Le Musee de Neucbatel possede uu de ses
dessins et onze gravures, dont cinq lui ont efe
leguöcs par l'artiste. Le portrait de F. se trouve
dans le Mus. Neuch., 1899, p. 99 et 100.
Smbcri, K.-Lex. I, p. 535. — Mus. Neuch. 1873,
p. 1 13. — Jahresber. bern. Kstver. 1878, p. 10. — Üu.
Bx-ArU, VII, p. 76; IX, p. 191, 287, 858, 374; XV,
p. 148, 152; XXII, p. 62; XXIII, p.71; XXX, p.484;
3 per., I, p.482 ; 3' »er., 11, p. 98 ; VI, p. 6, 12, 17, 136,
536; IX, p. 529. — Müller, K.-Lex. II, p. 90. — Dtscb.
Kstbl. 1853, p. 168; 1854, p. 456; 1855, p. 206,883;
1856, p. 27.— Ztschr. f. bild. Kst. IV. p.139 (W. Burs-er);
Baibl. I, p. 81 ; II, p. 110. — Cut, Index Brit. Mus. II.
p. 102. — N«Qler, K.-Lex. IV, p. 416. — Ä/raHi, Grav.
du 19e»iecle, VI, p. 142—149, am un <at. de 80 n \
— AmlrfKn. Kupferstichsammler, I, p. 613-615. —
HW/y. Erxansungsheft, p. 37. - 6nh*t, Dkt. des art.
do lVk-ole fran«;. du 19"*ÜH-le, p. 268. — Les artistes de
la Suisse, et de la troll, d'autographes de M. Alf. Boret,
Tarts 1885, in-4,p.7U. M. Mord.
Forster (Foster), Hans Werner („Wenn"),
Glasmaler, gebürtig von Oberkirch (Kt. Luz.),
seit 1600 nachweisbar, in welcher Zeit er ge-
legentlich vom Stifte Beromünster beschäftigt
wurde.
//. Mtyrr. Collect. I. p. 69 (Msc. d. Stadtbibl. Zur.). —
Ans. Alt Kde. 1878, p. 860 (r. LUhrmtn, Vor. d. Glas-
maler r. Luz.). — J, .Sehnflirr, Luz. Lukasbrudersch.,
p. 10. Fratu H«m*nan*.
Forster, Jörg (Georg), Holzschnitzer, Bild-
hauer und Kunst&chrciner, auch genannt „Meister
Jörger Förster", ein geb. Wflrttemberger, seit
circa 1584 in Luzern eingebürgert und Mitglied
der Lukasbniderschaft daselbst. Er besorgte, auf
Grund eines Vertrags mit dem Luzerner Rat«
von 1602, um die Summe von 1300 Gld. Arbeits-
lohn bei freier staatlicher Lieferung des nolzes,
gemeinsam mit dem Breslauer Tischmacher
Simon Kupp (s. d.) das Getafer im Rathause vou
Luzern. Schon 1586 verfertigteer für 1307 Gld.
die Chorstühlc der alten Hofkirche, wobei aber
die feinere Schnitzarbeit dem Cleveuer Meister
Hans Dub (s. d.) vergeben wurde. Die Thätig-
keit F.s ist bis 1606 in Luzern nachweisbar.
J. firknelUr. Luz. Lukasbrudersch., p. 12, Ann». —
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Förster
- 475
Foasati
t. LUUmiH. Das alte Luxem, p. 200 a. 307. — Fettschr.
des Schwei*. Inf.- n. Archit. Vereins, 1898, p. 80.
Frani Heintmann,
Förster, Klaus, Heiligenmaler, Kartenmacher,
wird von 1470 bis in die ersten Jahre des
16. Jahrh. in Basler Urkunden erwähnt. Werke
seiner Hand sind nicht erhalten.
Strhtin. Regeste» zur Gesch. des Buchdrucks, psssim.
D. Burekhardl.
Forster, F., s. auch Vorster.
Kort, Jean-Antoine-Simeon, aquarelliste fran-
cais, eleve de Brune, n£ ä Valence le 28 aoüt
1793, mort ä Paris 1c 24 dec. 1861, doit etre
cit6 ici pour ses nombreuses aquarelles de la
Suisse, entre autres, „Vue de la Madone de!
Sasso, pres Locarno", „Vue d'une partie de la
ville de Lucerne et du mont Pilate* (Salon de
1831); „Vue de St.-Maurice", „Torrent de St.-Gin-
golphe" (Salon de 1833); „Cascade du Daim,
pres Vallorbe", „Vue d'une partie de la ville
d'Orbe" (Salon de 1834); „Bords du Lac Majeur,
environs de Locarno" (Salon de 1840); „Vue des
environs de Neuchatel" (Salon de 1846); „Route
du Simplon" (Salon de 1852); etc.
Sa femme, M"" F., nee Klütaheth Collin, eleve
de Retnond, a egalement peint tres souvent en
Suisse, ainsi: „Vue prise pres d'lnterlaken",
„Chute de la Birne, a Moutiers"; vue« diverses
prises dans la vallee de Lauterbrunnen et le
Jura bernois (Salon de 1837); vues diverses
prises dans l'Oberland (Salon de 1838); vues
prises dans le Valais, ä Fribourg, dans l'Ober-
land, a Serrieres (Salon de 1839); „Vue d'une
usine au saut du Doubs", „Vue prise ä Dele-
mont", „Vuo du lac de Brientz" (Salon de 1843);
„Vue de Montreux" (Salon de 1845); „Vue de
la Madone del Sasso" (Salon de 1848); etc.
Bellier tt Antrat/, Dict. gen. des artiates de l'ecole
franc., I, p. B67 et 568. - NogUr. K.Lex. IV, p. 417.
A.-J. M.
Fortler ou Fouquier, ingenieur militaire fran-
cais, Itahli ä Soleure. En 1696, Fribourg fut
sollicite par la diete des cantons catholiques,
de mettre ses fortifications ä la hauteur des
progres aecomplis dans l'art du genie. I^e gou-
vernement fit ctablir un plan dont l'auteur est
probablement l'ingenieur Sevin, de Paris, natu-
ralise fribourgeois. En 1709, F. fut appele en
consultation, mais le projet ne fut pas oxdcute\
F. fut directeur des fortifications de Soleure de
1708 jusqu'a sa mort survenue en 1727.
Frib. art. 189B, p. 7. — Seh». Zeitschr. f. ArtiUorio
u. Genie, 1888, p. 346. Sfru de DUJwh.
Fortler, Antoine, ne dans le diocese de Roucn,
orfevre, fut recu bourgeois de Genevc pour huit
florins le 29 juin 1512. II vivait encore en 1531.
CottlU. Iiv. des Bourg., p. 175. A. VhoUy.
Fos&al, Pierre, peintre et verrier, bourgeois
do Gcneve, vivait en 1 520. A. f
FoMHatl, Andrea, Glockengießer (vermutlich
aus Italien), goß 1668 für die St Johanneskirche
in Mendrisio eine Glocke.
XüMcJttler, Iseriz. delle camp, nel Ticino, p. 4.
Morii Sutermtittrr.
FoMRati, Bernardino, Steinhauer, ans Arzo im
tessin. Bez. Mendrisio. Am 26. April 1589 schloß
er einen Vergleich mit dem Steinhauer Giacotno
Raggi und Giorgio Ferro aus Morcote, „per
questione di arte."
Btrtolaui. Boll. stor. 1885, p. 79; 1887, p. 195. —
Den.. Art. svizx. in Roma, p. X, 28. C. Brun.
Fossatl, Davide Antonio, peintre et graveur,
n6, en 1708, a Morcote, en Tessin, et non, comme
le dit Basan, k Viterbe. II doit avoir commence
une carricre commercialo en 1720 k Venise, mais
il s'adonna bientot anx beaux-arte sous l'influence
de Vincenzo Mariotti et il fit de rapides progres
dans cette voie. Le peintre antrichien D. Gran
(1694 — 1757), dont il fit la connaissance ä Venise,
l'emmena ä Vienne, d'on il revint plus tard, en
1730, ä Venise. F. a peint a fresque et a grave
quelques planches d'apres A. Bellucci, Solimena,
Paul Veronese, des vues de Venise (24 fcuilles
d'apres M. Ricci, 1748, in-fol. ob!.), et il est mort
a Venise vers 1780.
SngUr. K.-Lex. IV, p. 420. — BianrM. Art. üc,
p. 79-81. A.-J.U.
FoBsati, Gactano, Maler, geb. 1864 in Meride
im tessin. Bez. Mendrisio. Er besuchte mehrere
Klassen des „Corso Tecnico" in Lugano und
wurde hierauf Schüler der Accademia di Belle
Arti in der Brera in Mailand. Von Mailand
begab er sich nach Turin, wo er seine Studien
in der Accademia Albertina an der Scuola su-
periore di Pittura anderthalb Jahre fortsetzte.
Er trug Medaillen und Auszeichnungen davon.
Er stellte in Turin, Mailand und in der Schweiz
in Genf, Bern, Lugano aus. Fünf Jahre lang
leitete er die kantonalen Zeichenschulen in Arzo
und Mendrisio. Längere Zeit war er gesundheits-
halber und Familienverhältnisse wegen verhin-
dert, den Studien obzuliegen. Werke : „Idillio",
im Besitze von Mad. Vilson in London, „Ritorno
del Pascolo" (Besitzer E. Rusconio in Mailand),
„Cristo in Crocc", in einer Kirche Amerikas;
verschiedene Bildnisse in Privatbesitz.
Curric. vitae. C. Hrun.
Posaati, Gaspare, ne a Morcote le 7 oct, 1809,
mort le 5 sept. 1883, architecte tessinois ctabli
en Turquie, qui, sur les ordres du sultan Ahd-
ul-Medjd, restaura Ste.-Sopbie de Constautinople.
C'est ä lui, en somme, que l'on doit la conser-
vation de l'admirable monument; il reussit a
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Fossati 47fi — Fraisse
supprimer les Enormes poutres, dont les archi-
tectes turcs avaient encombrl l'interieur pour
soutcnir la coupole et qui n'avaient plus d'cffi-
cacite, et les remplaca par un Cerclage de fer
analogue a celui qni fut appliqul avec succes
a St.-Horre de Rome. II a extfcutö A Ste.-Sophie,
cntre 1846 et 1850, nombre d'autres travaux et,
en 1847, il en a mis an jour les mosalques A
fond d'or badigeonnees en 1453.
ßinnehi. Art ti<\, p.77 — 79. — Revue archtologiquc,
VII" annde, 2» part. 1860/61, p. 7 18. A.-J. M.
Foxaatl, Giorgio, fröre de Dav. Ant. F., n6 a
Morcote, en 1705, fut un architecte et un graveur
babile, dont la renommee fut grande. On a de
lui : „Raccoha di varic favole delincate ed incise
in rame", Venise 1744, six vol. gr. in-4, avec
texte francaU et italien; cbaque fable est ac-
compagnee d'une planche gravee; Fassli attribuc
ä tort cet ouvrage ä un autre Fossati. —
„Storia della architettura . . Venise 1747, in-8;
c'est une traduetion de Felibien, de memo que
le suivant: „Vita degli architetti", Venise 1755,
in-8, avec 12 pl. — Gravures diverses d'apres
railad io, plans de Venise, Bergame, Geneve,
carte du lac de Lugano.
Nagltr. K.-Lei. IV, p. 420. — Biawhi. Art. tic,
p. 78-75. A.J. M.
Fosae, Simon de la, fondeur de cloebes, bour-
geois de Gruyere. Les cloche* de cette localitö
ayant ettf d&ruitcs par un incendie, mattre de
la F. en fondit de nouvelles, en 1680. Elles
s'appelaieiit Thfodulc, Grat, Jean et Paul.
L'övcque Strambino benit ces cloebes, lors de
sa visite pastorale. le 24 juin 1682. De la F.
avait eu Pintention de s'associer, pour cette
Operation, avec un fondeur de Vevey, mais Leurs
Excellences de Fribourg n'approuvercnt paa ce
projet et elles decidereut qu'il devait prendre
maltre Hans Wilhelm Kleli, de Fribourg, comme
assoeiö.
TAoWn, Notice hiet, sur Gruyere, p. 100. — DeUum.
Dict. de« paroissee frib., VII, p. 18. — Effmunn. Die
Glocken d. Stadt Freiburs;; Freib.Geschichtsbl.V, p. 140.
Foster, s. Forster, Hans Werner.
Foubcrt, Jacques, u<5 A Geneve le 1" nov.
1674, mort lc 6 janv. 1722, apprenti cbez Louis
Deluc, recu maltrc orfevre lc 13 avril 1701, fut
ensuitc horlogcr. vi. Ckoüg.
Fonliner, Jacques, graveur, du commencement
du KKsiecle, de Lugano, que Naglcr cite comme
ayant gravi! des ornements pour les ouvrages
d'Albertolli.
Xagter. K.Lex. IV, p. 424. A..J. M.
Fouqnlcr, h. Fortier.
Fournier, Jacques, ue A Geneve le 21 janv.
1684, mort le 22 avril 1746, apprenti chez
Francois Dominica, fut recu raaitre orfevre lc
23 man 1708. vi. ChoUy.
Fournier, Louis, graveur de me<lailles gene-
vois, n6 a Geneve lc 28 juillet 1770. II est
l'auteur d'une des m£dailles de prix de la Society
des Arts, celle qui, gravee en 1822, porte au
droit les armes de Geneve et se frappait avec
trois revers differents, l'Apollon du Belv6dere, la
facade du Parthenon et les bustes de C6res et
de Pallas dans une couronne chargee d'attribut«
divers; ce dernier revers est de 1824. On doit en-
corc A F., qui a longtcmps travaillö dans l'atelier
des Bovy, le revers d'une m6daille dont lc droit
fut grav£ par Antoine Bovy, et qui commemorait
I'essai d'nn balancier construit par Jean-Samuel
Bovy; ce revers porte la legende: „La nature
et l'amitie" au talent le 24 novb" 1821" entou-
rant un monogramme JSB en lettrcs fleuries et
cntrelacees dans une couronne. Enfin, il grava
chez J.-S. Bovy, alors entrepreneur de la Monnaie
de Geneve, les coina des pieces de six-deniers
et d'un sol de 181», 1825 et 1833, puis un essai,
qni ne paralt pas avoir e^ officiel, de pieces de
deux-sols (1831). F. est mort dans sa proprio
de Grange-Canal, pres Geneve, le 10 mai 1833.
ninwjivir, Armorialgenov.,p.l8I et 837 (n°* 131 n.).
Rigaud, Reneeiffn., p.277, se borne ä dire qu'il a
entoiidu parier de F. — No» antiena et leur» ceuvros, I,
p. 53 et 69, reprod. de la mjdaille de la Soc. des Arts. —
Houmietijc, Descript. do 300 mödailles genev., p. 86. --
Ihmole. Bist, monöt. do Geneve, II, p. 62, 66 n. et 113
a 1 19 et pL XIV, n»" 1 13, 1 15, 1 1 7 et 1 19. — Renseiffn.
de M. vi. Choüy. A.-J. M.
Fournier, Thomas, nö vers 1649, mort A
Geneve le 5 janv. 1624. II fut maltre orfevre.
vi. Choity.
Fraigevi»e, s. Fregevize.
Frainet, Jean-David, nc A Geneve le 3 nov.
1752, mort le 7 juillet 1788, öleve de Francois-
Joseph Malignon, fut peintre en 6mail et s'associa
avec Soiron et Ktienne Fregent.
Cit* simplement, et comme Francais dans E. MolimUr.
Dict des emailleura, Paris 1885, p. 32. A. Choi*y.
Fraisae, Adolphe, architecte. 116 A Fernay
(Ain) le 6 aoüt 1835, descendant d'une famille
originaire d'Annonay (Ardeche), Itablie dans lc
canton de Fribourg. II fit ses classes primaires
ä Bulle, puis il continua ses (Hudes a la sectiou
industrielle de l'Ecole cantonalc de Fribourg,
mais il ne frequenta aueune ecole superieure ou
technique. II entra comme dessinateur au bureau
de l'architecte Lendi, fit de la pratique A Stras-
bourg, comme surveillant des travaux de l'en-
diguement du Rhin et comme piqueur de diverses
entreprises de chemin de fer. Lendi, son ancien
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FraisHP
- 477 -
Francisco
patron, ayant £16 nomine* architecte cantonal,
F. devint son adjoint et occupa ce poste de 1867
ä 1866. II devint architecte cantonal en 1872,
mau il dlraissionna l'annee suivante, pour ouvrir
un bureau d'arcbitecte cbarg£ de nomhreuses
commandes.
Sea principaux travanx sont : I>a construction
deB eglises de Chatel-St-Denia, Montbovon, Cor-
aerey, de lVgliae catholique de Mnrat; la rdpara-
tion ou l'stgrumlisHement de celles de Barberdche,
St-Sylvestre, Ueberstorf, Estavayer-le-Gibloux ;
la construction de la maison d'öcole de Vuadens,
de la gare de Fribourg, de l'abbaye des Char-
pentiers (actuellement hotel Suisae), de l'hötel
Terminus, de l'arsenal de Payerne, de plusieurs
maisons urbaines et de villas a Fribourg et dana
les envirnn8. F. avait 6t6 recu bourgeois de
Fribourg le 21 mai 1865, il fut membre du
Conseil communal de cette villc et devint Presi-
dent de la Sociätl des Ingenieurs et architectes.
II mourut ä Berne le 27 sept. 1900.
Etwnnes frib., 1901, p. 167. - La Liberte\ 1900,
228. — Schweia. Bauitff-, t 36 (1900), p. 168.
M<ue de DUninu h.
Fralsse, Alexandre, architecte, de Fribourg,
fils du pr£c£dent, naquit en dec. 1864. II entra
au Polytechnicum de Zürich en 1883, pour en
8ortir en 1887, avec un diplöme d'arcbitecte,
pratiqua ä Zürich et rentra k Fribourg, oft il
collabora aux travaux de son pere. II Itudia
l'am£nagement du quartier St.-Pierre et fut
charge* par l'F,tat de la construction, sur le
plateau de Perolles, du nouvcl arsenal et du
bätiment universitaire pour l'enseignemeut des
sciences (189(5). II mourut a Fribourg le 9 mare
1896.
Ktrennes frib., 1897, p. 193. Max dt I)ieii,ach.
Fralsa*, Jean -Abrain, architecte, n£ ä Lau-
aanne en 1771 dans l'ancienne maison F., place
de la Palud (en face de l'IIotel de ville, actuelle-
ment recon8truite), mort en 1812. 11 rcconatruisit
ou transforma les bätimenta de la place de la
Madeleine (restes du couvent des Dominicains)
on peut en voir les plana aux archives commu-
nales de Lausanne, avec des projels de recon-
struction de la porte St- Pierre, et plusieurs
variantes de la fontaine St.-Pierre, etc. I,e pere
de J.-A. F., Abram F., rlfugie francais pour
cause de religion, vint s'ötablir ä I>ausanne vers
le milieu du 18' siecle. Abram F., ni en 1724,
mort en 1796, avait lui-meme le goftt des arts
et de l'arcbitectnre. II renonca aux affaires
pour s'occuper de la construction de la belle
maison de la Palud, en 1753 — 1756 ; il construisit
d'autres maisons ä Lausanne. A. F. a ecrit et
illustre* un „Tratte* des Forfits."
RongeigV. d« M"« II. FraUie et de CA. VWWermot.
Ld, MUvilU.
Franca, Peter I., Glockengießer, in Muralto
bei Locarno, goß 1666 für Cerentino eine Glocke.
Xiueheler. lacrix. dolle camp, nel Ticino, p. 50.
Muriz SulermeUter.
Franca, Peter II., Glockengießer, in Locarno,
goß für folgende Ortschaften Glocken: 1790 für
Locarno 1 : 1791 für Berzona 1 ; 1795 für Niva 1 ;
1800 für Vergeletto 1 ; 1802 für Daro 1 ; 1810
für Moleno 1; 1816 für Brissago 1; 1818 für
Origlio 1 ; 1820 für Brissago 1 ; 1825 für So-
nogno 1.
Xiuckeler, Iscri*. delle camp, nel Ticino, p. 41, 48, 54,
59, 61, 68, 70, 75, 88, 89. MorU S*t<rmti*rr.
Franca!», Francois- Louis, M\e de Jean
Gigoux et Corot, nc* ä Plombicres le 17 nov.
1814. Ce celobre peintre doit etrc mentionne*
ici, car plusieurs de ses tableaux et aquarelles
representent des vues de la Suisac. On peut citer
notamment: sa remarquable nVue du lac Libman
et du Mont-Blanc prise de St.-Cerguesu, oft l'on
voit le lac dans tont son d£veloppcment, de
Nyon a Thonon, toile exposäe au Salon de 1869
et qui a fait partie de la coli. Hartmann ; un
„Petit lac au pied du Ryffelborn" et un „Mont-
Rosc vti du Riffelhorn", aquarelles au meine
Salon, „Le torrent de la Dahla, ä Loueche",
aquarelle, etc. Tres lie* avec Baron, B. Monn et
les artistes qui ont travaille au chtUeau de
Gruyeres, il collabora avec eux ä la decoration
peinte du salon. F. a souvent expose* k Geneve,
entre autres en 1857, 1859, 1881, etc.
Bellirr et Auvray, Dict des artistes franc., I, p. 581
et suppl., p. 220. — Cat. de Tente de la coli. Alf. Hart-
mann, Paris, 12 — 15 avril 1899, in-4, p. 27 et pl., et
p. 68. — Cat d'expoa. genev. A.-J. M.
Francesco da Carona, s. Carona, Francesco da.
Francesco da Colla, s. Colla, Francesco da.
Francesco da Locarno, a. Locarno, Franc, da.
Francesco da Lugano, s. Lugano, Franc, da.
Francesco da Mautova, s. Mantova, Franc, da.
Francesco di Cristoforo da Saltrio, s. Saltrio,
Francesco di Cristoforo da.
Francesco di Domenico da Sala, s. Sala, Fran-
cesco di Dom. da.
Francfort, Jacob, ne* a Geneve le 10 juin
1735, apprenti che* Jacques Avril fils, fut recu
maltre orfevre le 15 sept. 1761, ayant fait pour
chef-d'oeuvre unc paire de busquieres en argent
Ividees. A. ChoUy.
FranchevHIe, s. Dechanlis.
Francillon, Joseph, n6 a l'Albenc en Dau-
phinö-, etait maltre orfevre a Geneve en 1687.
A. Choity.
Francisco, Pomp£e, ne* k Lncques vers 1567,
mort ä Geneve le 19 janv. 161 1, fut maltre orfevre.
A. CkoUjf.
Franciscus
- 478 -
Frank
Franciscns, Glockengießer, im Tessiu, goß
1410 eine Glocke für Cresciano.
XiurheUr. Iscrii. delle camp, nel Tieu», p. 74.
Mteriz Svi*rmri*ter.
Franciscus, Illuminiercr, wird 1485 im Kund-
schaftenbnehe des Basler Gerichtsarchivs erwähnt.
Werke seiner Hand sind nicht erhalten.
*,Min. Regesten z. Geecb. de« Buchdruck«, Nr. 450.
Ü. Bunkkanh.
Franck, Hans, Maler, von Basel (nicht zu
verwechseln mit Hans Lützelburger, der eben-
falls den Namen Hans F. führte), wurde 1505 als
„maller von Bubenberg" ins Basler Bürgerrecht
aufgenommen; 1608 wurde er Stubenmeister der
Himmelzunft, 1515 machte er den italienischen
Feldzug mit, kehrte bald wieder nach Basel
zurück und starb vor dem 1. April 1522. F. gilt
als Meister einer Gruppe von Handzeichnungen
und Holzschnitten ; erstere sind zumeist in Kohle
ausgeführt, mit einem aus den Buchstaben II
und F zusammengesetzten Monogramme versehen
und zeigen einen Stil, der, neben Anklangen an
Grünewald, Hans und Ambrosius Holbein, be-
sonders an Nikiaus Manuel erinnert; die weniger
bedeutenden Holzschnitte finden sich fast aus-
nahmslos in Basier Drucken des Jahres 1619
vor. Die Identität dieses Monogrammisten mit
dem Basier Maler Hans F. ist allerdings durch
den Nachweis zweier mit dem Monogramme H. F.
und der Jahrzahl 1524 versehener Bildnisse
neuerdings stark erschüttert worden : der Mono-
grammist dieser Bildnisse hat sicherlich auch
die genannten Zeichnungen geschaffen, 1624 war
aber F., wie urkundlich feststeht, nicht melir am
Leben.
Hü, Baal. Archire Ober H. Holbein d. j., p. 55. —
Handele. Sdiwet*. Malerei, p. 1 1 ff. — H. A. frkmid im
Jahrb. der kgl. preufi. Kunstsamrolg. XIX, p. 64 ff. --
Daniel Burekhardt im Am. AltKde. 1900, Nr. 3. —
V. Brun im Jahresber. der G. Keller-Stiftg., 1900.
Franck, s. auch Frank.
Franckhonser, peintre, sejourna en 1783 ä
Geneve; il peignait surtout des portraits a l'huile
cn grand.
FeuiUe d'avis de 1783. A. CW*y.
Franeols, Isaac. Blavignac a releve" ce nom
snr tine cloche de St.-Francois de tausanne,
datee de 1656 et qui n'existe plus, maia rien ne
prouve que ce soit le nom du fondeur.
BUricfnae, La Clocbc, p. 225. — Otu. Glockenkde.,
p. 188, d'aprta l'ourrage pnx-odent. A.-J. M.
Krauel, Jean-Benjamin-Pnt7t/>^, architecte et
entrepreneur, hourgeois de Vevey et Provence,
ne ä Vevey le 9 avril 1796. II etudia a BAle
et ä Zürich, puis rentra ä Vevey chez son pere
qui 6tait entrepreneur. C'est en 1833 qu'il ouvrit
son bnreau d'architecte ä Vevey. II a construit
dans la contree des maisons d'habitation et des
hötcls, entre autres, la maison de la princesse
Liegnitz a la Tour-de-Peilz, le chäteau Couvreu
ä Vevey, etc. II est mort le 25 avril 1867.
Son fiU, Jean F., n£ a Vevey le 4 mars 1824,
mort ä Geneve le 29 die. 1885, egalement archi-
tecte, travailla au bureau de son pere, puis
s'etablit ä Geneve.
Renseign. de E. Bnrnat. archit, et 0. frone!, Vevey.
Ld. MUeiU*.
Frank, Daniel, Maler, Bruder des Goldschmieds
Melchior F., geb. in St. Gallen 1573. Von ihm
existiert noch in der Sammlung des hist. Vereins
im st&dt. Museum zu St. Gallen das etwas über
lebensgroße Portrat des sog. „Libetma's", Lein-
wandmanns Klaus Gugger, das ehemals die Lein-
wandbank schmückte. Für dasselbe erhielt er
laut Bauamtsrechnung von 1694 1 Gld. 40 Kr.
Der Spruch auf dem in der Festschrift des
St. Galler Geschäftshauses Ulrich & Kaspar Vou-
willer (Hoffmann, Huber & Co.) 1893 auf Taf. III
publizierten Gemaide enthält das Datum 1. Brach-
monat 1615. F. ist wahrscheinlich später in die
Fremde gezogen, da weitere Nachrichten über
ihn fehlen.
G. L. Hartmann. Msc auf d. Stadtbibl. St. Gallen.
Hahn.
Frank, Hans, s. Lützelburger, Hans.
Frank, Jacq., de Zofingue, religieux augustin a
Fribourg, miniaturiste. La Bibliotheque cautonale
de Fribourg posse.de un antiphonaire provenant
de l'ancien couvent des Augustins de cette ville.
Ce bei in-folio sur parchemin est une ceuvre pr6-
cieuse par les nombreuses enluminures dont il
est orne\ Ce sont des sujets religieux, des ar-
moiries, des scenes humoristiques et une „Danse
des morts" dessines avec feu et talent. L'autear
a eu soin de nous donner son nom, son portrait
et ses armoiries. On voit, a la page 51, un moine
paraissant encore jeune, tenant un £cu de gueules
Charge de trois haches gironnees; sur un phy-
lactere on lit : „Frater Jacobus Francus, scriptor
hujus libri, anno 1539." L'ornementation faite
de fleurs et de feuillage est entremelee d'attri-
buts divers tels qu'un encrier, des pinceaux, un
rabot, une hacbe, un compas, une mappemonde,
une sphere Celeste et un cadran solaire. Le
manual du couvent des Augustins mentionne ce
manuscrit comme suit: „Graduale. F. Jacobus
Francus, scriptor hujus libri, anno Virginci partus
1539, nonis augusti. In libro majore fraternitatis
S. Udalrici, registro anni 1639, appellatur: der
ehrwürdig kunstreich Herr Jacob Franck, von
Zoffingen aus dem Ergaü." L'antiphonaire porte
des dates allant de 1639 a 1594; il faut admettre
que l'auteur a employe' un temps considerable
pour composer son oeuvre, ou qu'elle a £te" com-
ptetee, plus tard, par un autre artistc.
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Frank
— 47« —
Frarin
Arch. cant. frib. ; Manual du couTout de« Augustins. —
Notas communiquees par M. dt Tfhu-rmann.
Max dt Dierbach.
Frank, Joachim (Jakob ?), topogr. Zeichner,
gebürtig vou Roggliswil (Kt. Luzern), gest. am
26. Mai 1702, wurde Oberingenieur und Ritt-
meister in span. Diensten und verfertigte als
kgl. Oberbaumeister und „Ingenieur -Major" in
Pora den Riß und Bauplan zum Seehafen und
zu den Festungswerken von Vera Crux (S. Juan
de Ulloa), Mexiko, die „für eine der besten
Festungen im span. Reiche" galten. Während
F. sein 140000 Gulden betragendes Vermögen
dem Jesuitenkloster von Vera Crux vergabte, ließ
er seinen beiden in Beromünster zurückgeblie-
benen Schwestern nur je 1000 Thaler zukommen,
was sie zu einer Beschwerde veranlagte.
Fi£U, K.-Lex. II, p. 883. — Leu, Lex., Suppl.Bd.
unter F., p. 813. — Püüli, Die best. Kstter, V (Sappl.),
p. 40. — Festscbr. des Schweiz, lag.- u. Archit.-Vereins,
Lnz. 1893, p. 42 Anm. — Uahhamr, Materialien zur
Lebensgesch. berühmter Luz., Bd. I, p. 871-879 (Msc.
Bürgerbibl. Lux.). — P. Anton Bahha»ar, Reisebeschr.
nach Mexiko. Frans Heinemann.
Frank, Melchior, Goldschmied und Kupfer-
stecher, Bruder des Malers Daniel F., geb. in
St. Gallen am 6. Jan. 1557, gest. daselbst am
23. Dez. 1625. Zunftmeister der Schmiedenzunft
lfiOf«. Von ihm existiert ein 1596 datierter und
M. F. signierter Plan der* Stadt St. Gallen aus
der Vogelperspektive, den er in Kupfer oder
Eisen gestochen und am 10. Febr. 1597 seiner
Obrigkeit überreicht hatte, wofür ihm 20 Gld.
verehrt wurden mit der Bemerkung, wenn er
mehrere Abdrücke machen lassen wolle, so
möchte er den Reimspruch Uber den Leinwand-
gewerb weglassen.
Der Plan, dessen Originalplatte verloren gegangen ist,
befindet sich noch im Stadtarchive St. Gallen und ist
publiziert im Neuj.BI. des tust. Vereins des Kts. St. Gallen
pro 1867: Das alte St. Gallen. Vgl. U. L. Hartmann.
Use. auf der Stodtbibl. 8t Gallen. Hahn.
Frank, Samuel Antoni, Ebenist, von Bern,
getauft am 1. März 1731, zünftig zu „Pfistern"
1759, starb in Bern am 29. März 1809.
Burgerl. Genealogien von Bern. //. Tarier.
Frank, Theresia, Bildhauerin, gebürtig aus
Luzern (?), Ehefrau und Gehülfin des aus dem
Tirol gebürtigen, am 27. Dez. 1786 gest. Bild-
schnitzers und Modelleurs Friedrich Schäfer
(s.d.). Als gemeinsam mit ihrem Sohne („Schäfer
junior") verfertigte Skulpturen wurden 1889 an
der Jubiläumsausstellung der Kunstgesellschaft
in Luzern gezeigt: „Wilhelm Teil"; „Rats-
weibcl"; „Standesläufer"; „Kuhmelkerin." Wie
weit der Anteil der Th. F. an den übrigen unter
dem Titelworte Schäfer aufgezählten Skulpturen
dieser Künstlerfamilie reicht, läßt sich nicht
ermitteln. Sie starb am 18. Aug. 1810 in Luzern.
Htinemnnn. Tcll-lkonogr., p.70, 2. Spalte. — Kat. der
Kst.-Ausst. Luz. 1869, p. 14 Anm.; 1889, p. 13.
Franz Heinemann.
Frank, s. auch Franck.
Frantz, Glasmaler, in Luzern, vielleicht iden-
tisch mit Franz Fall enter, da außer diesem
keiner der gleichzeitig bekannten Berufsgenossen
daselbst (v. Liebenau, Anz. A.-Kde. 1878, p.859ft)
diesen Taufnamen führt. Ein Posten in der
Stifts-Fabrikrechnung von St Leodegar in Luzern
von 1590 lautet: „15. Juli Meister Frantzen Glas-
moler vmb Wappen dem Gotzhus gan Werth
(Schönenwerd) und Rathusen 8 Gld."
MJttlg. des f Hrn. Chorherrn Dr. Alois Lütow* in Luzern.
Bahn.
Frantz, Meister, Gießer, s. Sermond, Fraiicois.
Franz von Basel, s. Basel, Franz von.
Franzoni, Albert, Maler, von tessin. Herkunft,
geb. am 25. Dez. 1857 in Genf. Er machte seine
Studien an der Akademie der Brera in Mailand
und bei Prof. Barth. Menn in Genf. Er nahm
teil an den Ausstellungen des Schweiz. Kunst-
vereins. In Paris erhielt er 1900 die bronzene
Medaille. 1894 erschien bei Ch. Eggimann in
Genf: „Aqueduc ou Bisse de Saviese, en Valais,
par Albert Franzoni, ouvrage illustre* de gravures
sur bois, avec texte." An der Landesausstellung
in Genf 1896 war F. vertreten mit zwei Oel-
gemälden: „Portrait deM'-'F", „L'Angelus de
midi ä la montagne" und drei Aquarellen : „Les
bles ä Emen", „Emen au printemps", „Haut-
Valais."
Curric. vitae. — Studio Sappl. Winternumber 1900-
1901. p. 210. — Cat sp&. Expos, nat. suisse, groupo 24,
p. 11. 87. C. Brun.
Franzoni, Mm" Therese- Agnhs, nee Patron,
peintre, nee ä Geneve le 8 mars 1856. Elle
eludia aux Ecoles d'art de la villc de Geneve
avec M. et M-" Gillet, maia eile travailla sur-
tout sous la direction de son mari, le peintre
Albert F. ci-dessus, qu'elle aecompagna dans de
nombreuses campagnes de peinture, notamment
en Valais.
Principales oeuvres : „Village de Grimentz" en
Valais (Musee de Lugano, acbetl par la Con-
f6de"ration en 1898); „Cimetiere ä la montagne"
(Expos, nat. de Geneve, 1896); „Grimentz",
„Ch&teau de Gruyeres", „Porte de Gruyere"
(Expos, munieip. 1900); „Canal de Viareggio" et
„En antomne" (Expos, munieip. 1901); „Bisse
dans le village de Varone", „Ferme vaudoise"
et differents objets d'art decoratif (Expos,
munieip. 1903). P.Vrillon.
Frarin, Daniel, n6 ä Geneve le 3 mars 1C32,
mort le 12 juillet 1683, apprenti chez Louis
Morel, fut maltre orfevre et admis ä la bour-
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Fratino
- 480 -
Frei
geoisie le 27 nov. 1668 pour 500 florina et lea
prestations habituelles.
Covtlle, Liv. das Borna;., p. 374. A. Ch.i»y.
Fratino, Giorgio, a. Paleari, Oiorgio.
Fratino, Jacopo, s. Paleari, Giacomo.
Frattino, s. Paleari, G.
Fraoenfelder, Hans Konrad, Landschafts-
maler, von I lenggart, geb. am 26. Nov. 1822 in
Zürich, machte 1840—1844 seine Lehrzeit als
Kolorist bei Gebr. Kummer im Hofacker und
wurde dann Angestellter in der Kunsthand-
lung Iicuthnld, wo er 15 Jahre blieb. Um 1860
machte er sich selbständig, kolorierte und malte
Schweizeransichten in Aquarell und Gouache,
meistens für die Kunsthandlungen in Zürich,
Schloß Laufen und Heidelberg, wobei er stets in
Zürich seinen Wohnsitz hatte ; er starb daselbst
am 20. Dez. 1896.
Nach Mitthj. der Tochter de« KOnaUere.
//. ÄppnuelUr.
Fredler, Francois, ne a Geneve le 22 oct.
1719, mort le 27 dec. 1794, fut recu mattre
orfevre le 23 janv. 1747, ayant fait pour chef-
d'ceuvre „une baguc ä cinq diamants brillante."
A. Cho\My.
Frfgent, Ktienne, peintre en email, 6tait aa-
soci6 avec Jean-Francois Soiron et Jean-David
Frainct ä Geneve en 1784. A. CkoUy.
Fregevlze, Edouard, fils du suivant, nfi a
Berlin en 1804, fut un peintre assez mödioere,
mais un tres habile lithographe, dont nne planche
est deveuue celebre, celle des „Derniera adieux
de Calvin", executee en 1839 d'apres le tableau
d'Hornung. Cest tine des plus grandes estampea
en lithographie connues; eile fut exposee ä
Geneve cette annee-la par les dditcurs VM Beroud
et S. Guera. F. a donne plusieurs lithographies
a l'„ Album de la Suisse romano", portraits (de
Pradier d'apres Chaponniere, de H.-B. de Saus-
sure d'apres St.-Ou», de M"'* de Montolieu, de
Th. de Beze, de Calvin d'apres Hornung) et
paysages. Cest probablement lui dont Nagler
parle comme d'un artiste alors vivant a Berlin
et y ayant exposi en 1826. II eiait, en tout
cas, a Geneve avant 1838; il y exposa des
paysages, des portraits, des lithographies en
1841, 1843, 1845, 1847, 1849, 1851, 1859. En
1860, il quitta cette ville pour aller vivre ä
Londres, pres de sa fille mariee a un peintre
sur email anglaiB du nom de Bell, et il y mourut
quelques anneea apres.
Nogltr. K.-Lei. IV, p. 478. — Rigawd. Reatei^D.,
p. 811. — Album de la Suiase romano, I, p. 82 et 80,
II, p. 82 et 128, in, p. 48 et 96, VI, p. 88; pl. en
ngärd de «es diverses paget ; dana la V" an nee, od« pl.
dont il n'eet paa queetion dans le texte. — Cat. d'expoe.
(retifv. Ren&eijrn. de E. Mat/or. A.~J. M.
Frtgevlxe (ecrit parfois Fregevise et Fraige-
vise), Frfderic, peintre, pere du preeödent, nö a
Geneve en 1770, mort dans la meme ville le
9 oct. 1849, fit d'abord des etudea de peinture
sur email et se distingua dans ce genre, traitant
aussi habilement les fleurs et le paysage que le
Portrait. S'ötant renda plus tard ä Berlin, d'oü
il 6tait origin&ire, H s'y voua ä la peinture ä
l'huile, au paysage en particulier, et y de v int
membre et professeur de l'Academie de peinture.
II a peint des portraits et des scenes de genre;
parmi ses paysages, on cite des clairs de lune
d'un effet remarquable, une „Dame du lac", une
„Vue de la Jungfrau et du Niesen", une „Vue des
Pyrenees", une tres grandc „Vue du Mont-Blanc"
au coucher du soleil, etc. 11 €tait repute pour
les soins qn'il apportait a la partie technique
de son art. Lorsqu'il revint ä Geneve, il con-
serva la qualite d'assocte honoraire que lui avait
confere^ la Societ* des Arts en 1823. F. avait
expose1 cette annee-lä, ä Geneve, une „Vue prise
ä Thoune"; il prit encore part, avec trois
tableaux, a l'exposition de 1849.
Nagler, K.-Lex. IV, p. 477. — Sordtt, Dict. dee fam.
penev., mae. — Proc.-verb. dea aeancea gtfo. de la Soc.
Jes Arte de Ganeve, VI, p.62. — Cat. d>xpoa. gmei. —
Jurdan. Verx. d. Kitwerke in der Nat.-GaJerie in Berlin,
1876, p. 91. A.-J.M.
FregevUe, Jean-Francois, bijoutier, nd a
Berlin, recu habitant de Geneve le 22 aoftt 1769,
s'associa avec Gideon et Pierre Chapuis, freres,
comme successeurs d' Andre Patry, et fut recu
maltre orfevre le 9 sept. 1776, „ayant presente'
pour chef-d'ceuvre une tabatiere trea bien faite."
A. Chuitg.
Frei, nans Friedrich, Glasmaler, von Mellingen,
seit 1504 Bürger von Basel; er schenkte vor
der Uebersiedelung dortbin der Kirche seiner
Vaterstadt eine Scheibe mit seinem Wappen.
v. Liebenau, Argoria, XIV, p. 84. — Stammler. Pt1<nr*\
p. 246. - Leu, Lex. VII, p. 332. ÄaA*.
Fr©! (Frey), Hans, Hafner, in Wintcrthnr,
gelangte 1519 in den Großen Rat.
N.-Bl. Winterth. 1876, p. 5. L. Catame.
Frei, Hans, Glockengießer, in Kempten (Bay.),
goß für folgende Orte Glocken: 1589 für den
Munot von Schaffhausen 1 ; 1693 für Schleit-
heim 1.
AWW,r. Glocken im Kt. Srhaffh., p. 24 «. 25.
Morit Sutermeieter.
Frei, Hans, Glasmaler, in Aarau, erscheint
1606.
Stammler. Pfleg«, p. 243. IlaJkm.
Frei, Hans, Bildhauer, Ciseleur u. Medailleur,
geb. in Basel am 30. April 1868, besuchte die
Basler Schulen und trat dann in eine Lehre als
Graveur. Zugleich bildet« er sich an der Baaler
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Frei
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allg. Gewerbeschule weiter, wo Joseph Hollabetz
sein Lehrer war. Dann ging er nach Wien,
arbeitete dort als Graveur und besucht« zugleich
die Ciseleurschule bei dem Medailleur Schwartz.
Auch in Berlin und Köln hielt er sich als Ar-
beiter auf. Eigentliche Studien begann er aber
erst 1893 an der Ecole des Arts industriels in
Genf unter Jerdellet aUCiseleur und unter Salmson
als Skulptor. Daneben besuchte er zur Ausbildung
die Ecole des Beaux-Arte. Die Jahre 1894 bis
1896 sahen ihn in Paris an der Ecole des Arts
decoratifs ; dort war er Schiller von Hector Le-
maire; dazu fand er an Samstagen freundliche
Korrektur seiner Arbeiten durch 0. Roty im
Institut de France. Später bildete er sich an
der Academie Julian bei Felix Charpentier und
Denys Puech im Modellieren weiter. Auch als
selbständig gewordener Künstler blieb er in Paris
und hatte dort bis 1899 sein eigenes Atelier.
Es stellten sich auch bald Aufträge ein, da F.
sehr fein auffaßte und für das echt Münzen-
mäßige, d. h. für das eigentliche Flachrelief ein
tiefes, sicheres Verständnis zeigte. Seit 1899 ist
er in Basel.
F. hat bis jetzt einige zwanzig offizielle und
zwei inoffiziell geprägte Medaillen geschaffen.
Hauptstucke sind die Denkmünzen zur Eröffnung
des Schweiz. Landesmuseums, zur Eröffnung des
Elbe-Trave-Kanals (Auftrag des Senats der Stadt
Lübeck), auf Pedro Alvarez Cabral zum 400jähr.
Jubiläum der Entdeckung von Brasilien, auf
Holbein (zur Jubiläumsausstellung), zum eidg.
Schützenfest in Luzern, zum Schützenfest beider
Basel (1900), zu Schützenfesten in Wil, Küsnacht,
Winterthur und Brugg, auf P. Alberich Zwyssig,
auf Maler Stückelberg, ferner die Plaketten zur
Baaler Bundesfeier (1901) und zum eidg. Schützen-
fest in St. Gallen (1904). Von F.s Porträtplaketten
sind die bedeutendsten „Lauretta", Jakob Burck-
hardt, Erasmus von Rotterdam, Prof. Karl Gnebe
(1903) und „Lili." Neuerdings hat F. auch
kunstgewerbl. Gegenstande: Vasen, Platten und
Wappen gemacht; besonders ragt ein von F. im
Auftrage des h. Bundesrats als dessen Geschenk
an Hrn. a. Landesmuseumsdirektor H.Angst 1904
geschaffener Tafelaufsatz als neustes Haupt-
werk hervor. Reizend sind einige Relief-Blind-
drucke von ihm. Kollektionen seiner Medaillen
besitzen das Basier Museum, das Pariser Münz-
und Medaillenkabinett, das kgl. Münzkabinett
im Haag und einige Private. Auch die Museen
von Bern, Genf, Lausanne und La Chaux-de-
Fonds haben einiges von F. erworben,
N. Z. Ztg. v. 18. Juni 1904, Beil. 1 zu Nr. 168.
Oräler.
Frei (Frey), J. Jakob, Hafner und Kunsttöpfer,
der „Fayenzler" genannt, lebte in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrb. in Lenzburg. Er soll seine
Schwoll. Künstler-Lexikon.
Ausbildung in Paris genossen, nach seiner Rück-
kehr nach Lenzburg eine Fabrik gegründet und
darin sein ganzes Vermögen „verpröbelt" haben,
so daß seine Nachkommen in Armut gerieten
und auswanderten. Nach den wenigen Werken
zu urteilen, die noch von F. erhalten sind, muß
er ein sehr geschickter Meister gewesen sein.
Die Glasur seiner Oefen ist rein weiß, glatt und
ganz porzellanartig, die Farben sind außer-
ordentlich lebhaft und besonders die Blumen-
malereien meisterhaft ausgeführt Ein Lenz-
burger Ofen mit der Inschrift „Vecit von Jacob
Frey in Lenzburg 1779" war auf der Schweiz.
Landesausstellung von 1883 zu sehen. Die von
F. stammenden bemalten Teller und Platten sind
mit einem L. B. (Lenzburg) schwarz über der
Glasur bezeichnet. Sie sind Behr selten. Das
Schweiz. Landesmuseum besitzt einige in seiner
keramischen Sammlung.
Spei.-Kat. d. Or. 38 (Alte Est.) der scbweiz. Landes-
ausat. in Zarich 1888, p. 18 n. 80. — Lehmann. Offli.
E. JUiahart.
Frei, Joh. Jakob, Architekt, von Kurzdorf
(KtThurg.), geb. am 15. Febr. 1848. Er besuchte
die Schule von Fratienfeld, gab den ersten Plan,
Chemiker zu werden, auf und ging nach Chur
zu einem Steinhauer in die Lehre. Abi Geselle
kam er nach Stuttgart und verdiente dort, bald
Bauführer geworden, im Sommer das nötige Geld,
um im Winter zu studieren. Nachdem er seine
Studien am Technikum in Stuttgart vollendet
hatte, fand er eine Anstellung an der Toggen-
burgerbahn, hierauf in Bern, und gründete 1874
mit seinem Studienkameraden Aug. Haag ein
Architekturbureau in Biel, das bald viel mit
Privatbauten beschäftigt war. Gegen das Neu-
jahr 1891 verunglückte er im Bielersee und
wurde am 5. Jan. bei Nidau gefunden.
Berner Ztg. vom 8. Jan. 1 89 1 . H. TürUr.
Frei, Konrad, Steinhauer, lebte 1664 in
Winterthur. 1654 wurde der Unterthorbrunnen
in Winterthur mit einem wilden Mann aus Stein
geziert. „Den wilden Mann samt der Säul hat
gehauen Konrad Frei von Buch. Dieser Zeit
seßhaft hier."
N. BL Winterte. 1872, p. 24. L. OUamt.
Frei (Frey), Martin, genannt „Schrinermarti",
Kunstschreiner, Bildschneider, gebürtig von Iglau
(Mähren). Er heiratete am 1. Sept. 1789 eine
Franziska Schallbretter aus Luzern und ließ sich
in Beromünster nieder, wo er eine Reihe ge-
schätzter, nunmehr zerstreuter Kunstschreiner-
arbeiten, zumal Intarsienmöbel, verfertigte, wo-
für u. a. ein geschnitzter Sekretäraufsatz (im
Besitze von Oberrichter Dr. Kopp in Luzern)
Zeuge ist. Leider äußerte sich F.s Kunstsinn in
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Frenel
einer Neigung zur Aneignung fremder Wert-
gegenstände und gab dadurch seiner Existenz
eine verhängnisvolle Wendung. Wegen Dieb-
stahls zu „ewigem" Gefängnis verurteilt, wurde
F. nach Mailand verbracht (verbannt), durch die
Franzosen aber freigelassen. Heimgekommen,
versuchte er einen Einbruch insSigelthal (Schatz-
kammer) des Stifts BeromOnster, wurde erwischt,
zum Galgen verurteilt und am 1. April 1797
daselbst gehangt. Die 1798 als Freiheits- und
Gleichheitsbringer in BeromQnster einziehenden
Franzosen haben den „Schrinermarti" — wenn
anch zu spät — vom Galgen herabgenommen.
Mittle, n. handschr. Aufzeichnungen von Erziehangsrat
J. L. lirantlitrttvr (Luz.). — Eeterman*. Stiftatchule Ton
BeromQnster, p. 17 1. Franm Heinemann
Frei (Frey), Mauriz, Goldschmied, geb. am
30. März 1675 in BeromOnster, gest. am 6. Febr.
1738 daselbst Die wenigen bekannten, mit Beiner
Stempelmarke versehenen Goldschmiedarbeiten
sind : ein Kelch in der Stiftskirche BeromQnster
(Inv. Nr. 88), zwei Paare vorzüglich gearbeiteter
Meßkänncben samt Lavaboplatten (Inv. Nr. 7
u. 10), Vergabungen aus dem Jahre 1731).
E*iermnnn, Sehenswürdig**, von BeromQnster, p. 52. —
Katb. Sehwelxerbl. N.F. XIV (1898), p. 295, 405. -
Genealog, v. BeromOnster (Msc.). Franm Heitmann.
Frei, Wilhelm Vital, Goldschmied, wurde am
10. Juli 1 702 als Sohn des Goldschmieds Mauriz F.
in BeromOnster geboren, wo er am 30. Sept. 1730
starb. Der frühzeitige Tod legt die Vermutung
nahe, daß der junge Künstler im Atelier des
Vaters mitthätig war, ohne indes zu selbständigen
Arbeiten vorzurücken ; wenigstens sind keine von
ihm bezeichnete Goldschmiedestücke bisher be-
kannt geworden.
Genealog, v. Reromünster (Msc.). fmm //Vincman».
Frei, 8. auch Frey, Fry.
Freitag, Andreas, Maler, von Zürich, gest.
1771. Er kaufte 1716 die Zunftgerechtigkeit zur
„Meise." Weiteres ist über ihn nicht bekannt.
Herrn. Meyer. Handschr. Coli. (StadtbibL Zürich).
F. 0. Peetaloni.
Freitag, Franz, Goldschmied, von Zürich, im
18. Jahrh. Er war seit 1709 Lehrling bei Hein-
rich Kilclisperger und wurde 1724 Meister. Er
starb im Mai 1729. Sein Vater war Pfr. Gerold
F. zu Regensdorf; sein Großvater mütterlicher-
seits Goldschmied Alexander Kilchsperger. Uxor :
1725 Elisabeth Sträuwlin.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-WordmOller. C. Brun.
Freitag, Hans Jakob, von Zürich. Er wurde
1666 Meister. Sonst unbekannt.
H. Meyer. Coli. (Stadtbibl. Zürich), VI, p. 125. —
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Freitag, Johann Konrad, Landschaftsmaler
und Kolorierer, geb. 1770 in Riesbach bei Zürich.
Er malte Schweizerlandschaften, besonders in
Aquarell, von denen einige durch Hegi und
Billwiller in Aquatinta geätzt worden sind. Da-
neben betrieb er auch einen Kunsthandel und
war selbst ein geschickter Landschaftskolorierer.
Er ist mit einigen Blättern in der Kupferstich-
sammlung des Eidg. Polytechnikums vertreten.
Nach Nagler war er 1822 noch thätig, und es
soll sein gleichnamiger Sohn, geb. 1802, auch
Landschaften in Oel und Aquarell gemalt haben.
Füßli. K.-Lex. IL 1. Abschn., p. 392, nach ihm XagUr.
K.-Lex. IV, p. 498. F. 0. /W„«,\
Freitag, s. auch Freytag, Frytag.
Freiwlrth-Lützow, Oskar, Genremaler, geb.
am 12. Mai 1862 in Moskau (Rußland), aber
Genfer Bürger. Er besuchte die Kunstschulen
in Genf und Düsseldorf 1880 — 1881, war sodann
1882—1885 in Paris bei Adolphe Bouguereau und
Tony Robert- Fleury und 1886—1887 Schüler
von Toby Edward Rosenthal in München. 1889
begab er sich nach St. Petersburg, wo er zehn
Jahre blieb; seit 1899 lebt er wieder in München.
Er ist Mitglied der dortigen Künstlergenossen-
schaft und Mitglied der Petersburger Künstler-
gesellschaft. Zwei seiner Bilder erwarb der
Kaiser von Rußland, ein drittes ging in den
Besitz des Großfürsten Alexander Michailowitsch
über. Auch in Moskauer und Petersburger Privat-
galerien befinden sich Werke von ihm.
Mnrtertteig. Jahrb. d. bild. Kst. 1902, AusQb. Kstler,
p. 98. C. Brun.
Fremin (Firmin), Jacques, originaire de Paris,
serrurier, fut recu bourgeois de Geneve gratis le
12 juin 1594 pour avoir „racoustä l'orloge de
aus 1c pont du Rosne." Cest encore un exemple,
comme celui de Ch. Cusin, de ces anciens hor-
logers propres ä toutes sortes de besognes.
CozeUe. Uv. des Bourg., p. 322. Ä.-J. M.
Fremlin, Arbogast, Maler, wurde 1563 in die
Himmelzunft von Basel aufgenommen. Werke
seiner Hand sind nicht erhalten. D. Burdkhardt.
Frenay, s. Frlnel.
Frenel, Guillaume, orfevre, ä Fribourg. Ainsi
qu'il a 6t6 dit ä Particle „Defrenel", nous avons
adopte* de prlference, dans ce nom compos£,
celui de „Frenel." L'inscription botrrgeoisiale de
cet orfevre, dont la profession est indiquee, re-
monte ä l'annee 1444; mais il figure dejä dans
des actes notaries, avee indication de mätier,
aux dates de 1428 et 1429 avec l'orthographe
„Guillaume de Frenay." II est meine probable
que cet orfevre est le meme que celui designä
sous le nom de „Guillaume dou Vernay", dans
la liste dea contribuables de Fribourg, dressee
en 1445.
Arch. cant (Hb.; n" de not. 27 et 59.
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Frener
- 483 -
Frener
Frener, Johann Baptist, Graveur, Modelleur,
Stempelschneider, wurde am 10. Dez. 1821 in
Luzern als drittjüngstes Kind einer alteingebür-
gerten Luzerner Familie geboren. Er wurde
zugleich mit den sieben anderen Kindern der
Familie von der Waisenbehörde erzogen, welche
die künstlerische Begabung des geweckten Knaben
rasch erkannte und ihn daher schon frühzeitig
dem damals weithin bekannten luzern. Zeichen-
lehrer und Bildhauer Franz Schlatt (s. d.) in den
Unterricht des Zeichnens und Modellierens gab.
So modellierte F. — bloß 18 Jahre alt — unter
Leitung seines Lehrers die Büstenporträts dra-
matischer Dichterheroen, die noch heute die
Facade des Luzerner Stadttheaters zieren. Im
Alter von 20 Jahren führte er das Grabdenkmal
für den 1841 verstorbenen Regierungsrat Singer
in der Säulenhalle der Hofkirche aus, das drei
Apostel auf dem Leidenswege Christi darstellt.
Gestützt auf sein 1842 dem luzern. Erziehnngs-
rat eingereichtes und von seinem Lehrer Schlatt
befürwortetes Gesuch konnte F. nunmehr ein
staatliches Stipendium erhalten, das ihm die
weitere Ausbildung in Paris gestattete. Als ein
Schüler des Graveurs Antobe Bovy bestand er
daselbst 1844 mit Erfolg die Prüfung an der
damaligen königl. Akademie (Ecole royale des
Beaux-Arts). Außer Bovy nahm sich auch der
Genfer Prof. James Pradier des vielversprechenden
Künstlers an. 1846 zog F., neuerdings mit einem
Stipendium ausgerüstet, nach Florenz, wo er
beim Herzoge von Toscana und Florenz eine An-
stellung fand und mit dem späterhin so berühmten
Komponisten Gius. Verdi eng befreundet wurde.
Hier auch führte er Adelheid Cornucci als seine
erste Gemahlin heim, die ihm aber bald (22. Febr.
1849) durch den Tod entrissen wurde. Hie von
schwer betroffen, zog F. nach München, wo er
sich mit seiner Medaille auf Maximilian II. von
Bayern den ersten Preis holte. Schon früh
hatte sich F. mit Erfolg der Feinplastik als
Graveur und Medailleur zugewendet; so zeigte
sich seine hervorragende Kunst schon in dem
von ihm 1842 in Luzern gestochenen Wappen-
stempel der Berner Familie v. Vischer (in Licht-
druck reproduziert in der Rev. suisse de Numism.,
3. Jahrg., Taf. 1). Im genannten Jahre war F.
auch durch zwei Medaillen an der Schweiz. Kunst-
ausstellung vertreten.
Nach kurzem Aufenthalt in München zog es
F. (1849) wieder nach seiner Vaterstadt, wo ihm
aber Enttäuschungen nicht erspart bleiben sollten.
1850 eröffnete der feinsinnige Künstler in Luzern
ein bescheidenes Atelier als Graveur. Seine
Kunst scheint aber in Luzern nicht die verdiente
Beachtung gefunden zu haben. Als die Münz-
stätte damals gerade einging, stellte F. am
16. Okt 1860 bei der Regierung das Gesuch um
Ueberlassung der leeren Räume, um darin eine
Prägeanstalt von Denkmünzen, Knopfmodellen
u. dgl. einzurichten. Dem Gesuche wurde nicht
entsprochen. Mit demselben Mißerfolge bewarb
er sich beim Bundesrat um die Stelle eines Münz-
graveurs bei der neu eingerichteten eidg. Münze
in Bern. So war F. auf die privaten oder amt-
lichen Bestellungen von Graveurarbeiten ange-
wiesen. Ueber die Bedingungen seiner Künstler-
thätigkeit unterrichtet er uns selbst durch ein
Inserat im „Luz. Tagbl.", Nr. 154 vom 2. Juli
1862, das, abgesehen von seinem kulturhistor.
Interesse, uns zeigt, zu welchen Preisen F. da-
mals arbeitete. Er verlangte u. a. „für ein ge-
wöhnliches Amtssiegel mit Schild, Verzierung
und Umschrift 10 — 15 Fr.; für ein Familien-
wappen mit Verzierung 7—9 Fr.; für einen
Firmastempel für Briefe etc. 9—12 Fr.; für ein
Petschaft mit zwei Buchstaben 4—6 Fr.", inbe-
griffen die Stempel Handgriffe. Larvenabgüsse
von lebenden und toten Personen besorgte er
zu 9 Fr. n. W.
Das Ausland verstand den tüchtigen Künstler
zu schätzen und seine Kunst dauernd sich zu
sichern. Als die Regierung von Guatemala
(Centraiamerika) 1854 im Begriffe stand, eine
Münzstätte einzurichten, Bchlofi sie mit F. ein
zehnjähriges Dienstverhältnis ab. Ende 1854
reiste F. in seine neue Stellung ab, die für ihn
auch eine neue Heimat werden sollte. In An-
erkennung seiner Verdienste um die Münzstätte
als Stempelschneider wählte ihn dann die Re-
gierung von Guatemala 1878 zu ihrem Münz-
direktor, in welcher Stellung er bis zum Tode
verblieb. Seine zweite Gemahlin holte er sich
aus der gräflichen Familie de Fernandez. F.
scheint auch in den guten Jahren Beines spätem
Lebens die bittere, verstimmte Erinnerung an
die bösen Zeiten seiner jugendlichen Kunst nicht
ganz verwunden zu haben ; er nahm ein einziges
Mal (1876) Urlaub zu einer Europareise und
berührte auch seine alte Vaterstadt nur zu einem
ganz kurzen Wiedersehn seiner Geschwister.
Den Kindern verweigerte er, in die Schweiz
und nach Luzern zu kommen. F. starb am
30. April, nach amtlicher Eintragung am 1. Mai
1892.
Von seiner Hand stammen — außer den oben
genannten — folgende Arbeiten : Die „ Freischaren-
medaille" von 1844 (Avers Madonna mit Schlange;
Revers Luzerner Kantonalschild ; Zeichnung von
Joh. Schwegler ; ausgeführt von F. in Florenz) ;
die „Freischarenmedaille" von 1845; Medaille auf
Giuseppe Verdi; die „Löwendenkmal-Medaille"
(1850) und Variante derselben; eidg. Schützen-
festthaler von Luzern (1863) und Schießmarken
hiefür; Medaille zur Erinnerung an Berns Ein-
tritt in den Schweizerbund (1353 und 1863);
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Fretz
- 484 -
Freudenberger
(Beschreibung und phototyp. Reproduktion dieser
Stocke in der Rev. suisse de Numism., 3. Jahrg.,
1893, p. 23—28 mit 2 Tafeln). Diese Medaillen
finden sich in der Münzsammlung der Bürger-
bibliothek Luzern.
Ferner schnitt F. eiii Medaillon auf Dr. Kasi-
mir Pfyffer mit dessen Portrat. Ein Relief-Rund-
bild (Gipsabguß) mit dem Portrit von Dr. K. Pfyffer
befindet sich auf der Bürgerbibliothek in Luzern
und eine Handzeichnung, darstellend Kaiser Kranz
Joseph von Oestreich, aus F.s Aufenthalt in
Florenz, in der Blattersammlung des Hrn. Karl
Mahler, Luzern. Die Luzerner Kunstausstellungen
von 1842 und 1854 beschickte F. mit den Wachs-
modellen zu seinen zwischen 1842 und 1855
gestochenen genannten Medaillen und Medaillons.
Seme Fertigkeit als Porträtzeichner ergibt sich
aus F.s am 22. Juli 1840 gezeichnetem Kreide-
bildnis seines Lehrers Franz Schlatt (im Besitze
von Bernhard Eglin in Luzern). Aus der Zeit
seines Aufenthalts in Guatemala stammen die
Portratmedaillen der Prisidentenreihe daselbst,
sodann circa neun silberne Courantmünzen- und
zwei Goldmanzengepräge mit dem Kopfe des
jeweiligen Präsidenten der Republik Guatemala.
Ferner ist das Nationalmuseum von Guatemala
mit 24 von F. ausgeführten Statuen geziert.
1861 schuf er das Basrelief mit der Aufschrift
„Hipocrates rebusando los presentes de Arta-
xerxes" (eine photogr. Reproduktion davon in
der Burgerbibliothek Luzern).
1878 wurde F. an der Pariser Ausstellung mit
der gold. Medaille ausgezeichnet. Sein Bildnis,
nach einer Zeichnung von H. Hubert, ist wieder-
gegeben in der Rev. suisse de Numism., 2. Jahrg.,
1892, pl. VII. Ein Photographiebildnis F.s aus
froherer Zeit findet sich in der Sammlung von
K. Mahler, Luzern.
Vgl. die biogr. Abführungen von /*. Uatu in der Rev.
suiwte de Numism. 1 892, p. 326—28 und 1 893, p. 23 -28
alt Hauptquelle. Ferner: L. Forrtr* Artikel Ober F. in
„The American Numiamatic and Archaeological Society
of New York City" 1900, p. 55-56 (Schluß noch aus
stehend). — Kat. der Auwt. der Lux. Knnstgesellsch,
1842, 1844, 1854 (Nr. 821—24). — Mer-Mtytr.
Munxaamml. Wunderly, I, 2, p. 1 19 ff. ; I, 5, Nr. 8618. —
(Bücher). Luxerner Walhalla, Tagbl. 1896, Nr. 47. —
P/yffer. Der Kt. Luzern, I, p. 288. — Robert, Les tir»
«döraux, in der Revue de Numiam. I, p. 299.— ficAam«-,
Die bild. Kfttwte, 1892, p. 96. — Lux. Tagbl. 1852,
Nr. 154. — Schweix. Rundschan, 1892. — Kat. d. Milnz-
u. Med.Sammlg. d. BOrgerblbl. Lux. (Mac), p. 172 u. 173.
Front Utinemann.
Fretx, Rudolf, Holzschneider, von Zürich,
geb. daselbst am 17. April 1863, machte hier
seine Lehrzeit als Xylograph bei H. Bachmann,
bildete sich hernach in Freiburg i. Br. und in
München weiter und kam dann nach Zürich
zurück, wo er seither bei der Firma J. R. Maller
zur „Leutpriesterei" in seinem Fache thätig ist.
Daneben widmet er sich speziell dem Tiefschnitt
in Holz, wonach auf galvanischem Wege mittelst
einer Matrize eine Kupferplatte hergestellt wird,
welche, von der Kupferdruckpresse gedruckt,
Abdrücke liefert, die von einer feinen Radierung
schwer unterschieden werden können. In diesem
Verfahren fertigte der Künstler nach eigener
Zeichnung eine Anzahl Bibliothekzeichen (Ex-
libris) an : Rud. Fretz (sein eigenes), Pfr. Ludw.
Gerster, Mary Flockiger, Fritz Beurer.
Ex libris, Berlin, XI, 1901, p. 87 ff. — Schw. Bl. für
Ex-libria- Sammler, I. 1902, p. 48 ff. — Mittig. des
Künstlers. //. AppeiudUr,
Fretxer, Klaus, Maler, von Basel, wird beim
Jahre 1473 in den Collectaneeii von D. A. Fechter
erwähnt D. Bwrtkkardt.
Freudeberg, s. Freudenberger.
Frendenberg (Freudenberger), Job. Georg, von
Aarau, getauft am 19. Mai 1700 (als das erste
von zehn Kindern), Sohn des Sebastian F. (gest.
am 8. Marz 1739 im Alter von 64 J. 4 W.) und
der Katharina Beck von Aarau (gest. am 24. Jan.
1747, 70 J. weniger 7 Tage alt). Er lernte das
Schlosserhandwerk, wird als Stadtschlosser be-
zeichnet und verlegte sich auf die Kunstschlos-
serei. Von ihm war in Genf, aus dem Besitze des
Hrn. Ad.Müller-Zahner in Rapperswil, ausgestellt:
„Cofire fort en fer forgl, grave" et orne d'appliques
repoussees; ä l'interieur, sur la plaque ajouree
recouvrant la serrure, l'inscription gravee : anno
1746 durch Meister Joban Georg Frevdenberg
gemacht in Aravw; entre les pieds, bordure
d'ornements forges et ajourcs." Kr verehelichte
sich am 3. Febr. 1727 mit Elisabeth Hassig von
Aarau (gest. am 30. März 1768 im Alter von
72 J. 1 Mt. 6 Tg.), die ihm einen früh wieder
verstorbenen Sohn und zwei Töchter gebar, und
starb am 6. Jan. 1765.
Cat. Art anc, Qeneve 1896, p.284. — Kirchenbücher
der Stadt Aaran. Waltker Mer*.
Frendenberger, Franz Friedrich, Maler und
Zeichner, geb. am 8. Nov. 1804 in Bern als
Sohn eines Bäckermeisters. Er begann seine
Malstudien bei Niklaus König, setzte sie in
Zürich fort und ging hierauf nach München.
Er brachte es aber nie zu sonderlichen Lei-
stungen. Im Juwelieratelier von Bautte in Genf
war er als Zeichner, nachher arbeitete er als
Blumenzeichner in einer Fabrik in Lyon und
gelangte hierauf, durch ganz Italien wandernd,
nach Konstantinopel, wo er als Schreiber Be-
schäftigung fand. In Kairo war er Erzieher, bis
ihm 1860 Freunde die Heimreise ermöglichten.
Der „kleine Freudenberger", wie man ihn nannte,
lebte hierauf im Burgerspital von Bern seiner
alten Lust, humoristische Gedichte zu verfassen,
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Frendenberger
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Freudner
imd starb am 1. Marz 1862. 1824 beteiligte er
sieb an der Kunstausstellung in Bern.
Sammig. bern. Biogr. II, p. 169—172. — N.-Bl. der
Zflrcb. Katgewelisch. 1890, p. 28 IT.: Korr. r. Sigmund
Wagner mit David Hefl. H. TürUr.
Freudenberger (Freudeberg), Sigmund, Maler
und Kupferstecher, wurde am 16. Juni 1745 als
Sohn eines Advokaten in Bern geboren. Er
erlernte die Malerei bei Emanuel Handmann Ton
Basel und ging 1766 mit Adrian Zingg von
St. Gallen nach Paris. Hier förderten vor allem
Francois Boucher, Jean-Baptiste Grenze, Roslin
und der deutsche Kupferstecher J.-G. Wille seine
Studien. Nachdem er acht Jahre in Paris geweilt
hatte, kehrte er 1773 nach Bern zurück, wo er
sich immer mehr der Darstellung von Scenen
aus dem Leben der Berneroberlander Bauern
zuwandte. 1774 verheiratete er sich in Bern
und fahrte ein glückliches Künstlerleben. Nur
in seinen letzten Lebensjahren litt auch er wie
Greuze unter den veränderten Verhältnissen ; die
auswärtigen und einheimischen Bestellungen
blieben infolge der franzosischen Revolution und
der Wirren im eigenen Lande aus. Er starb an
den Folgen eines Schlaganfalls am 15. Aug. 1801
in Bern.
Seine ersten Arbeiten waren weibliche Porträts
und Genrebilder in Oel und Pastell im Geschmacke
I^ancrets und Bouchers. Einen Namen machte
er sich erst durch seine von ihm selbst ausge-
malten Stiche aus dem Bauernleben des Berner
Oberlands. Seine anmutigen Schweizerinnen sind
zwar mehr zierliche Pariser Rokokodamen in
Bernertracht und ländlicher Umgebung. Von
diesen Blättern sind außer den von Nagler in
seinem Künstlerlexikon angeführten noch „Le
bon pere" und „La jeune fille k la fontaine ou
)a fille au puits" zu erwähnen. Die Kupferstich-
sammlung des Eidg. Polytechnikums in Zürich
besitzt eine große Anzahl Zeichnungen von F.,
zum Teil leicht mit Bleistift hingeworfen oder
mit Tusch laviert, auch einige in Rotstift aus-
geführt. Sie stellen einzelne Figuren, Bäuer-
innen, Soldaten, den Maler Dunker bei der Arbeit,
sodann Bauerninterieurs, Landschaften, unter
anderen die Schadau bei Thun, dar. In der
gleichen Sammlung sind dreisehr feine Aquarelle:
der festliche Aufzug des Kehrichtpersonals, das
Brustbild einer Dame mit großem Hut und das
Porträt von Schultheiß Friedrich Steiger in
Bern. In der Berner Stadtbibliothek ist F*
Porträt Albrecht v. Hallers, das durch den Stich
Bauses allgemein bekannt wurde. In Privat-
sammlungen ist F. am besten in derjenigen
Engelmanns in Basel vertreten.
1792 erschien in Bern das „Heptameron fran-
cois ou Nouvellcs de la Reine Margueritte de
Navarre", wo F. mit Cochin und anderen zu-
sammen die Menschen und Sitten dieses Zeit-
alters illustrierte. Ebenfalls von ihm sind die
12 ersten Blätter der „Suite d'Estampes pour
Bervir ä l'Histoire des Moeurs et Coutumes des
Francois dans le 18»siecle."
Ein Schüler F.s war der Maler Lafond in
Bern, der fortfuhr, die Blätter F.s nach den
Originalen herauszugeben. Ferner gab es eine
ganze Anzahl weiterer Künstler, die nach F.s
Werken arbeiteten, wie Romanet, Ingouf, Duclos,
Lingee, F. N. König, Dunker sen. In der Eidg.
Kupferstichsammlung in Zürich ist P. H. Triere mit
drei Blättern nach F. vertreten: „Lison dormoit",
„Les adieux du iAboureur" und „Le Musicien
du Hameau"; De Launay mit „La gaiete con-
jugale" und Felix Milius mit der Radierung von
„L'Horoscope re&lise", dessen Original sich in
der Sammlung des Fürsten Demidoff im Palaste
von S. Donato in Florenz befand. Die Bilder
und Stiche F.s erlangen gegenwärtig hohe Preise;
sie rangieren gleich nach denen Watteaus und
der übrigen franz. Rokokomaler. Bei den Auk-
tionen der Sammlungen Decloux und Mühlbacher
erreichten seine Zeichnungen, die sehr in Mode
sind und mit denen der franz. Kleinmeister des
18. Jahrh. rivalisieren, folgende Preise: „La
lecon de clavecin" 1100 Fr.; „L'heureuse fa
mille" 2200 Fr.; „Le coucher" 8200 Fr.; „Les
epoux curieux" 4300 Fr.
SeuUrt. K.-Lei. I, p. 668. — FUäti, K.Lex. II, p. 889.
— MülUr. K.-Lex. II, p. 117. — NagUr, K.-Lex. IV,
p. 483. — ffuber «i. Ä«n. Handb. f. Kunstliebhaber n.
Sammler, II, p. 280. — N.-Bl. Zürich 1810. — FüMi,
Beet Katler, IV, p. 189. — Sammig. bern. Biogr., II,
p. 181— 68. — Bern. Taachenb. 1858, p. 228. — AI lg.
D. Biogr.VII, p. 855. — (iaz. des Beaox-Arta, I, p.870;
Y, p. 68; IX, p.242. — L'Art, 1879. — Index Brit.
Muk. II, p. 106. — Journ. des Arta, t. 16. Febr. 1898
(Vente Colleet Leon Decloux) und v. 17. Mal 1899 (Vente
Collect 0. Mühlbacher). — C. Bnm in P. Seippels
Schweix im 19. Jahrh., DJ, wo p. 557 — 59 drei Repro-
duktionen von Zeichnungen. E. ÄewUort.
Freuden berger, s. auch Freudenberg.
Freudenreich, Marie -Pierrette- Amalie von,
geb. de Meatral d'Aruffens, Malerin. Sie war
die Ehefrau des Karl Alexander v. F. (gen. von
St. Johannsen, des Großen Rats von Bern 1816,
AmtsBtatthalter von Bern 1823, verheiratet 1803).
Am 1. Okt. 1831 starb sie, 45 Jahre alt, in
Freudheim bei Gerzensee. An den Ausstellungen
in Bern von 1804 und 1810 beteiligte sie sich
als Dilettantin mit Aquarell- und Kohlenzeich-
nungen.
Bürgerl. Stammregiater. — Kat. ff. Ttirltr.
Freudner, Joseph, Goldschmied, wird im
16. Jahrh. als Mitglied der Lukasbruderschaft
Luzern genannt.
ScknelUr, Lux. Lokaabruders- b., p. 6. F. Utiiumann.
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Freuler
Frend weller, Daniel Albert, Maler, geb. zu
Feldsberg bei Chur am 18. Dez. 1793, gest. in
Zürich am 80. April 1827. Aus ärmlichen Ver-
hältnissen stammend, aber früh lebhaftes Inter-
esse an Kunstwerken und den Trieb zu deren
Nachahmung bekundend, fand F., nachdem seine
Eltern ihm zu liebe nach Zürich übergesiedelt
waren, als Schüler Aufnahme bei Maler Joh.
Pfenninger, wurde aber bald von einem pein-
lichen Uebel heimgesucht, das ihn hinfort in
seiner freien Bewegung empfindlich hinderte und
auch sonst viel physisches Leiden während der
ganzen Lebensdauer zur Folge hatte. Trotzdem
arbeitete F. mit eisernem Fleiß an seiner Aus-
bildung, erwarb daneben seinen Unterhalt durch
Aquarell- und Miniaturporträts und brachte es
endlich dazu, mit Unterstützung von Kunst-
freunden einen fünfjährigen Aufenthalt in Rom
(1818—1824) machen zu können, dessen Frucht
sich zwar mehr in technischer Ausbildung und
in trefflieben Kopien nach alten Meistern dar-
stellte, als in der Rntwickelung eigenen schöpfe-
rischen Talents, das ihm nicht in hohem Hafte
beschieden war. Kleinere, mehr im Genrefache
gehaltene Kompositionen gelangen ihm besser,
und nach der Rückkehr in die Heimat war es
namentlich das Porträt, dem er sich — aller-
dings vielleicht nicht ganz freiwillig — zuwandte.
Daneben war er ein sehr tüchtiger, die Zeich-
nung streng betonender Lehrer, und es sind von
seinen Schülern Maler Hitz, Kupferstecher
Gonzenbach und Lithograph Balder zu nennen.
P. Deschwanden sollte ebenfalls bei ihm ein-
treten, als der Tod den Lehrer dahinraffte. F.s
ideal gerichteter Sinn und sein tapferer, Leiden
und Entbehrung beherrschender Charakter ma-
chen ihn, auch wenn seine künstlerischen Leist-
ungen die Höhe des Wollens nicht erreichten,
zu einer menschlich sehr sympathischen Er-
scheinung. Sein Selbstporträt befindet sich in
der Sammlung der Zürcher Kunstgesellschaft,
eine große Anzahl seiner Porträts in zurch.
Privatbesitz.
Nagltr. K.-Lex. IV, p. 484. — N.-Bl. d. Zürch. K.-G.
1882 (W.FOflli). — W. Füßli. Zürich n. die wicht. Städte
am Rhein. F. 0. PeHalotti.
Freudweiler, Heinrich, Genremaler, geb. in
Zürich am 16. Okt. 1755, gest. daselbst am
1. Dez. 1795. Er lernte die Malerei als Hand-
werk und Kunst bei dem tüchtigen H. Wüest,
studierte dann 1777,78 in Düsseldorf, 1784 für
kürzere Zeit in Dresden und Berlin, an welch
letzterm Ort er sich eng mit Chodowiecky be-
freundete, dessen Art ihm jedenfalls ganz kon-
genial war. Eine Einladung des Fürsten von
Dessau, ihn auf seine Kosten nach Rom zu
Menden, lehnte F. aus Unabhängigkeitssinn ab.
Von 1785 bis an sein Lebensende übte er dann
seinen Beruf — mit dem goldenen Boden der
Flachmalerei als sicherer Unterlage — in der
Vaterstadt aus, in glücklichen häuslichen Ver-
hältnissen, bei jedermann um seiner ruhigen
Fröhlichkeit und Gefälligkeit wohl gelitten, kein
Künstler ersten Ranges, aber als liebenswürdiger
Darsteller des kleinbürgerlichen häuslichen und
geselligen Lebens auch heute noch des Interesses
wert. In einem Jugendbriefe charakterisiert er
sich und seine Kunst ganz treffend wie folgt:
„Ich male Herren und Frauen, Jungfrauen und
Junggesellen, alles auf einem Blatt; gebe ihnen
Rosen und Briefe in die Hände, lasse sie Tabak
rauchen und Thee tringen, wie man's haben will;
mache zu Zeiten eine Allegorie auf die Tugend
der Weiber und halte sie in Respekt Dann
reite ich mir auf einem Gaul die Hypochondrie
zum Teufel oder blase ein hübsches Jagd-
stückchen auf meinem Horn."
Die Zerstreuungen durch Geselligkeit und
Musik, die der fröhliche Schreiber hier andeutet,
nahmen allerdings einen Teil der Zeit weg, die
in den Jugendjahren ernstem nachhaltigem
Studium hätte gewidmet werden sollen. Er em-
pfand das später selbst nur zu sehr, und das
Unzureichende seines Wissens und Könnens tritt
namentlich in den historischen Bildern zu Tage,
an denen er sich zeitweise versuchte. Die haupt-
sächlichsten derselben finden sich in der liebens-
würdigen Lebensskizze genannt, die der Kupfer-
stecher J.H. Meyer dem früh abberufenen Freunde
und Mitbegründer der Zürcher Künstlergesell-
schaft gewidmet hat. Die „Begnadigung der
zwei Verbrecher durch den Abt von Engelberg"
(1795) findet sich in der Sammlung der Zürcher
Kunstgesellschaft ; besser charakterisieren aber
den Künstler die ebenfalls dort befindlichen zwei
Sechseläuten- Stücke in Oel „Das Räbenspiel"
und „Der Sidelenritt" auf der Meisenzunft, deren
Glied F. von Berufs wegen war. Sie gehören
zum Besten des Vielen, was er gemalt hat.
J. U. Meyrr. Heinr. Freudweiler, 1796. — N.-Bl. der
ZOrch. K.-G. 1814 (Insp. Horner). — Fiißli. K.-Lex. II,
p. 890. — JVay/«r. K.-Lex. IV, p. 484. — C. Brun. Verx.
d. Kunstwerke im Künstlergut, 1901, p. 19. — Sagltr,
Monogr. in, p. 826. — W. FüäU, Zürich u. die wirht
SUdte nm Rhein, I, p. 1 10. - Mensel» Mi*-. IX, p.76, 77.
F. 0. /VrtaW.
Freuler, Bernhard, Landschaftsmaler und
Aquatintist, aus Schaffhausen, geb. am 23. Aug.
1796. Er scheint, nachdem er die gelehrten
Schulen seiner Vaterstadt durchlaufen, sich bald
der Kunst gewidmet zu haben, da er schon 1816
in Zürich ausstellte. Von 1816—1820 bildete er
sich an der Akademie in Wien zum Landschafts-
maler aus, erteilte hier auch Privatunterricht
und unternahm Reisen die Donau hinunter, so-
I wie nach Tirol und ins Salzkammergut, woher
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Freuler
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noch Aufnahmen vorhanden sind. Zu Haus«
malte er Landschaften in Sepia und Aquarell
und reproduzierte Eigenes und Fremdes in Aqua*
tinta, dieses zumeist für seinen Freund H. Bleuler
im Schlosse Laufen oder für Schaffhauser Neu-
jahrsstücke. Als Zeichenlehrer an der deutschen
Schule (von 1829 an) entdeckte er die Begabung
des nachmaligen Landschafters M. Neithardt,
den er weiter förderte. Spater beschäftigte ihn
die Landscbaftsgärtnerei, indem er (von 1636 an)
sein Rebgut Ramonsbühl in eine prachtige Park-
anlage umschuf, der er auch fernerhin seine
ganze Aufmerksamkeit zuwandte. Als städtischer
Registrator zeichnete er den ersten Grundplan
von Schaffhausen. Er starb am 18. März 1858.
Größtenteils nach Mittig. sein«« Sohns, a. Standerat
FrraUr. Vogler.
Freuler, Fridolin, Dessinateur, von Glarus,
geb. am 24. Mai 1842, machte seine Studien in
Glarus und Paris, erregte hier als Blumen- und
Musterzeichner für die Textil- und Tapeten-
industrie durch künstlerische Leistungen bald
Aufsehen, starb aber schon am 9. Mai 1868.
N. Olarn. Zt*. t. 24. Nor. 1898, Nr. 275.
Ernrt Büß.
Freuler, Kaspar, Dessinateur, von Glarus,
geb. daselbst 1637, kam mit 18 Jahren zu seiner
Weiterbildung nach Paris, dann nach Lyon, wo
er zehn Jahre arbeitete. Nach Paris zurück-
gekehrt, trat er an die Spitze eines Ateliers, wo
er bis 1898 als Musterzeichner für die Kattun-
druckerei eine reiche, durch unermüdliche Studien
beständig sich hebende Thätigkeit entfaltete.
Seine Blumenstöcke in Oel und Aquarell, de-
ren etliche die Gemäldesammlung in Glarus
schmücken, verraten innige Liehe zur Natur und
volle künstlerische Reife. Er starb 1899 auf einer
Bergtour am Bächistock. Nach seinem Tode
wurde der künstlerische Nachlaß in Glarus
öffentlich zur Ausstellung gebracht
N. Glarn. Zta\ v. 24. Nov. 1898, Nr. 276; v. 23. Sept.
1899, Nr. 222. — Olarn. Narhr. v. 24. Nov. 1898,
Nr. 276. — Schriftl. Mittig;. Mines Bruders.
Ern»t Büß.
Frey (Fry, Frei), Adam, Glasmaler, gebürtig
von Willisau, wurde 1641 als Mitglied der Lu-
zerner Lukasbruderschaft aufgenommen.
SeAnelUr. Laz. Lukasbrwierseh., p. 11.
f'rann Heinimann.
Frey- Albert, Landschaftsmaler und Litho-
graph, von Zürich, geb. daselbst am 15. Juli
1870, besuchte zuerst 1666 und 1887 das Techni-
kum in Winterthur, machte 1887—1890 seine
Lehrzeit in der lithogr. KunstanBtalt seines Vaters,
der jetzigen Firma Frey & Söhne in Zürich, und
arbeitete dann, 1890—1892, in verschiedenen
KunBtinsti tuten in Paris. Seither bethätigt er
sich wieder im väterlichen Geschäfte, wurde
1900 Anteilhaber und widmet sich hauptsächlich
der Landschaftsmalerei für Reproduktionszwecke.
An der Schweiz. Turnusausstellung 1902 stellte er
ein Oelgemälde „Alphütten in St, Antonien" aus.
Nach Mittig-, des Künstle«. ff. AppnwlUr.
Frey, Eduard, Maler, von Ölten, geb. am 27. Aug.
1821 in Como, wo sein Vater, Job. Georg F. (gest.
in Ölten am 12. Okt. 1833), damals in einem
Handlungshause beschäftigt war. Seine Mutter,
geb. Ursula Cloetta aus Bergün, verheiratete sich
in zweiter Ehe mit dem Zeichenlehrer Franz
Graff in Solothurn. Seine Kunststudien machte F.
hauptsächlich in München, wo er sich dauernd
niederließ und am 28. Juni 1873 gestorben ist
Er scheint sich vorzugsweise der Landschafts-
malerei gewidmet zu haben und beteiligte sich
wiederholt an den Schweiz. Turnusausstellnngen,
so 1854 in Zürich, 1856 in Basel (Ansichten von
Venedig und Verona). Ein Gemälde, ebenfalls
eine Landschaft, ist im Besitze von Hrn. Ver-
walter Theodor Frey in Ölten, dem die obigen
biogr. Notizen zu verdanken sind. M. Gi*L
Frey, Hans Heinrich, Holzschneider, Vater
des Kupferstechers Jakob F., war von Hochdorf
(KtLuzern) gebürtig. Seine künstlerische Thätig-
keit in Luzern fällt in die Jahre von 1650—1680.
Leu schildert ihn als „stillen und redlichen"
Mann, der „bewundernswürdige Stücke von Fi-
guren und Au&zierungen von Holz" geschnitten
habe, „mit denen er sich seinen Unterhalt wohl
verdiente."
Leu. Lex., Suppl.-Bd., p. 842. — Füßli. K.-Lex. II,
p. 391. Front Heinemann.
Frey, Hans Heinrich, Goldschmied, Sohn des
Zuchtherrn Wilhelm F., geb. in Zürich am
14. Dez. 1656, gest am 19. Nov. 1740. Er war
1671 Lehrling bei Heb. Bodmer, dann bei Jakob
Fries und wurde 1681 Meister. Er bekleidete
das Amt eines Gerichtsweibeis und Hauptmanns
und war zweimal verheiratet: 1684 mit Judith
Wolf ; 1690 mit Elisabeth Usteri, die 1750 starb.
H.Meyer, Coli. Stadtbibl. Zürich, VI, p. 122. — Mittl*.
des tHrn. Dr. Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Frey, Heinrich, Bildschnitzer — auch unter
dem Namen Jobann („Hans") Heinrich bekannt
und daher nicht mit dem gleichnamigen Vater des
berühmten Kupferstechers Jakob F. zu verwech-
seln — ist ein Ausläufer dieser Künstlerfamilie
und lebte um 1783 als Sekretär der Artillerie
in Luzern. Im genannten Jahre verzeichnet das
Luzerner „Wochenblatt" von seiner Künstlerhand
„eine kleine Krippe, bey welcher er, nebst dem
gefährlichen Waldbruderleben und zufallenden
Anfechtungen, auch in verschiedenen Abände-
rungen, den heldenmütigen Zweikampf des edeln
Strutt von Winkelried vorstellet"
Lux. Wochenbl. 1 7 83, p. 2 1 2 . Front Heinemann.
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Frey, Jakob („Jacobus", „Jobann Jakob"),
Zeichner, Kupferstecher, wurde am 17. Febr. 1681
in Hochdorf (Kt Luzern) ala Sohn des Bild-
schnitzers und Wagners Hans Heinrich F. ge-
boren. Mit einem augebornen Talente zur bil-
denden Kunst zeichnete F., 10 Jahre alt, die
von seinem Onkel, Graveur Schreiber (s. d.), aus
Messing und Elfenbein geschnittenen Einlege-
arbeiten kunstgerecht nach. Ja er schnitt in
eigener Erfindung mit erstaunlicher Fertigkeit
ein Kruzifix, einen Hirschkopf und Larven-
gesichter in Holz und zeichnete Tiere und Japd-
fignren. Um dem Knaben jedoch eine Existenz
zu sichern, hatte ihm der Vater, der inzwischen
in Luzern sich niedergelassen hatte, das Hand-
werk eines Wagners zuerkannt Mit 14 Jahren
kam daher der junge F. zu seinem Vater nach
Luzern, also auch zum Handwerk, doch
immer den Gedanken an den Kflnstlerberuf im
Herzen. Sein obgenannter, um 1700 aus Rom
zurückgekehrter Oheim, zog nun den Jungling
an sich, unterrichtete ihn in der Kunst des
Zeichnens und des Gravierens, Elfenbeinschnei-
dens und Bilderdrucks. Auch der Luzerner Bau-
herr Franz Joseph Meyer von Schauensee nahm
sich des jungen Künstlers an und verhalf ihm
nach Rom (Okt. 1702). Vorerst hoffte er dort
bei seinem Landsmanne P. P. Borner eine Anstel-
lung zu finden. Er wurde aber aus finanziellen
Gründen an der Münze, wo er eine Anstellung
als Geldpräger und „Pittschierer" erhoffte, ab-
gewiesen. Der äußersten Not entging F. nur
dank einiger Aufträgt; von Geistlichen, Heiligen-
bilder zu stechen. Mit seiner Arbeit zufrieden,
empfahl man ihn dem bekannten flamischen
Kupferstecher Arnold vanWesterhout, welcher F.
in zehnmonatlichem Unterricht in die vollendete
Kunst des Grabstichels und der Radiernadel ein-
weihte. Zur weitern Ausbildung in der Zeichen -
kunst wurde sodann F. dem berühmten Carlo
Maratti empfohlen. Ueber das Probestück — eine
Nachzeichnung des „Herkules mit der Schlange"
von Annibale Garacci — sehr befriedigt, führte
Maratti den jungen Schützling besonders in die
weiche Nadelführung ein. Diese trug F. in Rom
bald den Ruf des berühmtesten Stechers seiner
Zeit ein, sowie seinen Radierungen das Lob,
daß sie nicht gestochen, sondern — wie B. Picart
sich äußerte — „gemalt" scheinen. Uebrigens
gab F. — wo er selbst wählen konnte — der
Radiernadel den Vorzug vor dem kräftigem,
etwas harten Grabstichel. Dies veranlaßte die
auf F.s künstlerischen und auch finanziellen
Erfolge neidischen Kupferstecher-Kollegen zum
Vorhalt, „F. habe keine Gabe, etwas Großes
zu wagen und seinen Grabstichel ganz zu zeigen."
F. widerlegte den Einwand, indem er heimlich die
von Gerard Edelink bewundernswert gestochene
Raphael'sche „Hl. Familie" täuschend naebstach.
Dieses Blatt ist auch als sein Meisterstück an-
erkannt geblieben, nachdem die Kritik ihm den
Ruhm, bei den deutschen und italienischen Zeit-
genossen als erster und größter Kupferstecher
zu gelten, streitig gemacht. Nennt sie „seine
Zeichnung geistlos" und redet sie seinen Stichen
eine „unangenehme Rauheit ohne Kraft" nach
(Nagler), so anerkennt sie an F. anderseits doch
die korrekte, edle Zeichnung und die bewunderns-
werte Kunst, durch seinen Grabstichel die vor-
zugsweise geätzten Arbeiten in eine „malerische
Harmonie" zu bringen.
Wenn heute die Werke des Künstlers nicht
mehr die frühere Beachtung finden, so geschieht
dies mit Unrecht, da sie uns — zumal in den
älteren kräftigen schönen Abdrücken — die
malerischen Erzeugnisse der besten ital. Meister
des 18. Jahrh. in treuster Weise und gleichsam
„in farbigen Stichen" reproduzieren. In richtiger
Zeichnung läßt F. in erster Linie die Maler zum
Ausdrucke kommen und tritt dabei als Kupfer-
stecher selbstlos zurück. Wie hoch F. von seinen
Zeitgenossen besonders nach dieser Seite ge-
schätzt worden ist, ergibt sich beispielsweise aus
der Versicherung Salomon Geßnera im Briefe
über die Landschaftemalerei an Füßli, wonach
F. die „erhabenen Werke der römischen Schule
am würdigsten geliefert" Und v. Mechel sagt :
„Seine (F.s) hist. Kupferstiche nach den größten
ital. Meistern sind mit einer Wahrheit und mit
einer Stärke ausgeführt, die bis dahin selbst in
Italien niemand erreicht hatte." Der Luzerner
ChroniBt Balthasar, der mit besonderer Aufmerk-
samkeit F.s biographische Notizen zu sammeln
suchte, schreibt in seinem Msc: „Der Ruhm
unseres Künstlers wird auch noch dadurch er-
höht, weil die gestochenen Kupferplatten von
Papst Clemens XIV. den Erben abgekauft und
als eine Seltenheit dem Museo Clementino ein-
verleibt und damit den kauflustigen Händen der
Engländer entzogen worden." Bei der Eroberung
und Ausraubung der Museen Roms durch die
Franzosen dürften u. a. auch diese Platten auf-
geteilt worden und nach Paris gekommen sein.
1726 kehrte der inzwischen berühmt gewor-
dene Künstler in seine Vaterstadt zurück. Hier
fand er aber nicht die erwartete Anerkennung
und kehrte daher wieder nach Rom zurück,
entschlossen, diese neue Heimat nie mehr zu
verlassen. Und dabei blieb es : er heiratete die
Tochter eines in Rom ansässigen genuesischen
Speditors, griff wieder zur Radiernadel und ver-
trieb seine Kunstblätter im eigenen Verlage, zu
dem er noch den künstlerischen Nachlaß seines
Gönners Maratti um 2000 Scudi zukaufte. Dieser
Kupferstichverlag blühte, die Arbeiten F.s wurden
„begierigst aufgekauft und teuer bezahlt, sein
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Ruhm breitete sich in ganz Europa aus" (Füßli).
Dem hart begonnenen and im Wohlstand und
Ruhm glücklich aasklingenden Leben machte
eine Brustkrankheit am 11. Jan. 1752 (1750?) ein
Ende. F. hinterließ zwei Söhne (s. Philipp F.)
und eine Tochter.
Das Porträt F.s (in Kupfer) ist Füfilis „Gesch.
der besten Künstler", Bd. III, beigegeben und
ziert außerdem die Oelporträtgalerie merkwür-
diger Luzerner der dortigen Bürgerbibliothek
(Nr. 103). Daselbst auch sein Portrat in Folio
als Schabkunstblatt, signiert: „J. C. Bergmüller
delin. J.Jacob Haid exeud." (nicht Haut; vgl.
unten „Haut, Nikol."). Fj Bildnis ist auch von
Lavater in seine „Physiogn. Fragmente", Quart-
ausgabe von 1775, Bd. I, p. 253 aufgenommen
und analysiert worden.
Als eigene Erfindungen nennt Füßli die Kom-
positionen „Der Raub der Proserpina", 1746, fol.;
„Liberatio Euridiccs", 1749, fol.; „Clementina
Sobiesky M. Brit Reg." Dazu vier Vorstellungen
aus „Taaso", quer-fol., mit ital. Aufschrift von
1751 und signiert „Giac. Frey." Da aber um
1785 ein anderer Giac. Frey in Rom als Kupfer-
stecher nachgewiesen ist (Nagler, IV, p. 488),
ist nicht ausgeschlossen, daß in ihnen eine Jugend-
arbeit des letztgenannten „Giacomo" vorliegt
und nicht ein Schlußwerk des Luzerners. Vor-
sichtig iBt auch die Bezeichnung „apud Frey"
aufzunehmen, welche sämtlichen Kopien Marattis
und anderer aufgedruckt ist und nur besagen
will, das Blatt stamme ans F.s Kunstverlag. Sie
sind fast durchweg von anderen Stechern ge-
stochen, deren Namen auch aufgedruckt sind.
Dahin gehören an die 70 Blätter der sog. Frey-
sammlung auf der Bürgerbibliothek Luzern (aus
der frühern Kupferstichsammlung Bühler, Willis-
au). Viele Zeichnungen und Kupfer verfertigte
F. im Auftrage für Klöster und zur Buchillnstra-
tion, deren erschöpfende Feststellung und Auf-
zählung noch immer zu wünschen ist. Hierher
gehören die mit dem Grabstichel ausgeführten
Kupferillustrationen zum Predigtwerke des Kar-
dinals Cassini. Die vier Gemälde DomenichinoB
in den Rundungen der Theatinerkirche auf Monte
Cavallo stach F. trotz ihrer Verwitterung in der
frühern Vollkommenheit nach. Desgleichen die
vier Eckbilder („Vier Haupttugenden") Domeni-
ebinos der Kirche San Carlo in Catinari, deren
viertes, unvollendetes Bild, „Die Mäßigkeit",
durch F. im Nachstich künstlerisch ergänzt wor-
den ist. Ferner illustrierte F. die von Lancisius
besorgte Metallotheca Mich. Mercatis mit den
Bildnissen Papst Clemens XI. und des Lancisius.
Die Bildnisse Raphaels de Urbino, Benedikt XIII.,
Innocenz XHL, Clemens XII. u. a. m. Er stach das
Titelkupfer zu des P. Bartoli „Vita de S. Ignatio",
Milano 1704, die Kupfer der vier Evangelisten
in der schönen Ausgabe des „Ufficio della setti-
mana santa" von 1744. Vgl. auch des P. Michaelis
„Bullarium Cappucinorum" u.a.m.
Ueber F.s eigentümliche Art, die Umrisse
seiner Erfindungen zu zeichnen, berichtet Korn-
mann: F. „ergriff manchmal in meiner Gegen-
wart den Rötel, kratzte, strich und fuhr damit
auf dem Papier herum, bis er in allen diesen
verworrenen Linien seine in den Gedanken ver-
borgene Idee wahrnahm, worauf die Feder und
Tinte die gesuchten und erblickten Umrisse der
Figur ausführen mußten." Nach diesem Gewährs-
mann übte sich F. alle Sonntage im Komponieren,
indem er das in der Kirche verlesene Evangelium
niederzuzeichnen versuchte. Ueber solche Themen
fanden sich in seinem Nachlasse viele Proben
vor. Auch über F.s eigentümliche Art des
Kupferstechens gibt jene Quelle interessante
Aufschlüsse. Wochenlang zeichnete er sein Bild
mit dem Rötel auf das feinste aus und gab die
Eigentümlichkeiten des Originals aufs treuste
mit dem Stichel wieder, so daß seine Kopien
verschiedener Meister eine charakteristische
Wiedergabe ihrer verschiedenen Technik bilden.
Im Auktionskataloge von San Donato, Florenz
1880, ist p. 346 ein reizendes Porträt der Mar-
quise du Chätelet in Pastellmalerei reproduziert,
als das Werk des „Jean Jacques Frey, ne" ä
Lucerne en 1681, mort k Paris (!) en 1772 (1)."
Die soeben charakterisierte Handhabung des
Rötels würde eine gelegentliche Uebung der
Pastellmalerei erklärlich machen. Dagegen ste-
hen die im Kataloge verzeichneten Angaben über
Ort und Zeit des Sterbens unter den Quellen-
berichten zu vereinzelt da, um glaubhaft zu
erscheinen.
Der Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens
liegt bei F. im lebenswarmen Nachstich der
Werke einer langen Künstlerreihe. Diese Kupfer-
stichkopien sind von Füßli, „Geschichte der
besten Künstler", Bd. III, in der alphabetischen
— wenngleich nicht ganz vollständigen — Folge
der Originale aufgeführt. Die weitaus vollstän-
digste Sammlung der F.schcn Kupferblätter birgt
die Blättersammlung der Bürgerbibliothek Luzern.
Wir notieren daher am besten die Werke dieser
Sammlung, hiedurch die Angaben in Füßlis und
Naglers Lexikon ergänzend:
1) .Dm Opfer Noe", nach Nicolas Poussin, 1746,
quer-fol. (Nagler unbekannt).
2) «Philippus Neri vor der Erscheinung Marias", nach
S.Conca: Schrift: „Tot* pnlchra es amica nie*",
gr.-fol. (Füßli unbekannt).
3) «Joseph autem vir ejus, cum esset justus", nach
S.Conca, 1748, gr.-fol. (Nagler und Fnßli unbe-
kannt).
4) „S.Onofrio" (als Büßer), nach Guido Rani, 1740,
kl.-fol. (Nagler und Füßli unbekannt).
5) .Der hl. Fransiskus erhalt die Wundmale"; Schrift:
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„ Signast i Domino...", nach Ant. Barigionus, 1742,
fol. (Nag ler und Füßli nicht bekannt).
6) „Ignatius Ton Loyola" (Portrat, Ton rler Engels-
köpfen umrahmt), nach Jos. Severoni, fol. (Nagler
und Füßli unbekannt).
7) „Noe nach der Sündflut unterm Regenbogen*1, nach
Parodi, fol. (nicht in Füßli und Nagler).
8) „ S. Julianu« M. Alezand, podagra laborantium Patro-
nus", nach B. Gaulli, 4° (Nagler u. Füßli unbekannt).
9) „Leichnam Christi im Schöße Maria", nachPietri,
kL-8" (Nagler und FüOli unbekannt).
10) .Der predigende Paulus" (?), nach Passari, fol.;
Schrift: „Judicium mortis est Tiro huic . . ." (nicht
in Nagler und Füßli).
1 1) „Auferstehung der Toten", nach Passari, 8".
12) „F. Franc. Maria . . . Card. Casinus", Portrat in
kL-fol., nach Passari (Nagler und Füßli unbekannt).
13) „B. Hyacintha Mariscotti ..." (Vision), nach Passari,
fol. (Nagler und Füßli unbekannt).
14) „Der Evangelist", nach Passari, 8" (Nagler und
Füßli unbekannt).
15) „Vermahlung von Joseph und Maria im Tempel",
nach Passari, 8".
16) „Engel tragen einen Mönchshabit", Vignette, nach
Passari, 8°.
17) „Venus", nach Buonarroti, 1748, fol. (nicht in
Nagler und Füßli).
18) „Qloriam sapientos poasidebunt" (mit Bened. XIV.
in Medaillon), nach Pompeo Battoni, 1745, foL
(nicht in Nagler und Füßli).
19) „Tuccia" (Vestaiis), nach Carlo Maratti, 1720, fol.
(nicht in Nagler).
20) „Maria mit dem Knaben Johannes vor dem schla-
fenden Jesuskinde", nach de Rossi, 1705, schöner
Abdruck in fol. (Nagler und Füßli nicht bekannt).
21) „Königin Esther vor dem Könige", nach Domeni-
chino, fol. (nicht in Nagler).
22) „Königin Esther auf dem Throne", nach Domeni-
chino, fol., Seitenstück (nicht in Füßli und Nagler).
28) „Der tanzende David", nach Domonichino, fol.
(Nagler nicht bekannt).
24) „Geburt Christi", nach Ghezzius, 4" (Nsgler und
Füßli nicht bekannt).
25) „Ecce mater tua", nach Solimena. gr. 8" (Nagler und
Füßli nicht bekannt).
26) „Aurora mit den Hören vor Apollos Wagen", nach
Guido Reni, 1772, gr. quer-fol. Hauptblatt in vor-
züglichem Drucke.
27) „Bacchus und Ariadne auf dem Triumphwagen",
nach Guido Reni, gr. quer-fol.
28) „Der Kaiser Augustus schließt den Tempel des
Janus", nach Carlo Maratti, 1738, gr. fol. Vorzüg-
lich ausgeführtes Hauptblatt.
29) „Herodias ompfangt vom Henker das Haupt des
Johannes", nach Guido Reni, 1746. Malerischer
Stich in fol.
30) „Der Tod des hl. Franz von Xavier", nach C. Malla
(1678), 1788, gr.-fol. Vorzügliches Blatt.
31) „St. Andreas sieht das Kreuz", nach Carlo Maratti,
quer-fol., im zweiten Drucke mit der Schrift : „Nunc
in aedibus, et<\"
32) „Cleopatra mit der Perle", nach Carlo Maratti,
1720, fol.
88) „BeaURiUCascien«is"(inEkstase), nach H.Brandt,
1736, fol.
34) „Maria auf dem Thron erteilt einem knieenden
Geistlichen das Skapulier", nach S. Conca, gr.-fol.
Kapitalblatt. Schrift : „Ecce signum Salutis . . .",
1719.
86) „Die Entführung der Europa", nach Francesco
Albani, 1782, gr. quer-fol.
36) „ St. Carolus Borromaus in Prozession, zur Pestzeit",
nach P. Boretino da Cortona, 1744, gr.-fol.
37) „Dor hl. Hieronymus", nach A.Caracci, fol. Vor-
züglicher Stich.
38) „Der Tod der hl. Petronilla", nach Giov. Francesco
Barbieri, 1731, gr.-fol.
39) „St. Benedikt in der Wüste, im Grunde zwei Engel,
welche die Schlange um den Kürbis kriechen las-
sen", nach Carlo Cignanl, gr.-fol. Hauptblatt
40) „Die Ruhe in Aegypten, mit Joseph, der dem Kinde
Kirschen reicht", nach Carlo Maratti.
41) „Der hl Gregor auf einom Kissen knieend, von zwei
Engeln umgeben", nach A.Caracci, 1733, gr.-fol.
Hauptblatt in schönem Druck.
42) „Joseph flieht vor Putiphart Frau", nach Carlo
Cignaoi, gr.-fol. Malerisch gearbeitetes Blatt.
43) „Die Anbetung der Hirten", nach S. Conca, gr. quer-
fol. Schönes Blatt.
44) „Maria mit dem Kinde, an der Wiege Anna, Jo-
hannes, Antonius und Zeno", nach Baleatra, 1789,
gr.-fol. Hauptblatt.
45) „St. Simon empfangt das Skapulier von Maria mit
dem Jesuskinde", nach 8. Conca, gr.-fol.
46) „Die Krönung Maria", nach An. Caracci, 1741,
quer-fol. Hauptblatt in vorzüglichem Drucke.
47) „St Bernhard führt den Gegenpapst Viktor zu den
Füßen Innocenz'" (lat Legende), nach Carlo Maratti,
1743, gr.-fol. Vorzug!. Hauptblatt in gutem Drucke.
48) „Gott Vater halt den Leichnam Jesu in Wolken",
nach Guido Reni, 1784, fol.
49) „Der Erzengel Michael im Streite mit Lucifer", nach
Guido Renis Bild in der Kapuzinerkirche zu Rom,
1734, fol.
50) „Die letzte Kommunion des hl. Hieronymus", nach
Domonichino Zampieri, 1729, gr.-fol. Kapitalblatt
in gutem Drucke.
51) „Die hl. Familie", nach Raphael oder vielmehr Kopie
nach Bdelinks Stich, fol. (Mit franz. u. lat. Schrift.)
Kapitalblatt, und selten in guten Abdrücken.
52) „St. Ignaz von Loyola in der St. Peterskirche zu
Rom", nach Rusconi, gr.-fol.
58) „Die betende Maria", nach Guido Reni, gr.-fol. oval.
Legende: „Respexit humilltateni ancillae suae."
54) „St. Romuald der Camaldulonser", nach A. Sacchi,
gr.-fol. Hauptblatt in gutem Drucke. Dieses war
F.s Lieblingsstück, unter dem Namon des „weißen
Mönchs" bekannt.
66) „Anbetung der Könige", nach Carlo Maratti, 1736,
gr.-fol.
56) „Hermaphroditus, sich badend", nach Nie. Poussin,
1747, qu«r-fol. Text: „Ut puer. . ." Dazu Seiten-
stück: „Dixit et arreptam prensis a fronte capillis
stravit humi . . .", nach Nicolas Poussin, 1752
(nicht in Nagler und Füßli).
57) „Dia Beratung der Kirchenvater über die unbefleckte
Empfängnis Maria", nach Guido Renis Bild, jetzt in
Petersburg, gr. roy.-fol. Leg.: „Fecit mihi magna
qui pofcms est", von Füßli citiert: „Die hl. Dol-
metscher."
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Frey _ 491 — Frey
58) „Der Tod dar hl. Anna", nach A. Saechi, 1726,
gr.-fol. Schrift : „Placida enim erat ..."
69) „Die Marter St. Sebastians", Dach Donionichino,
1737, gr.-fol. Schön gestochen und ein Hauptblatt
in vorzüglichem Drucke.
60) .Prüden tia, Justitia, Fortitudo, Temperantia"
(Klugheit Gerechtigkeit, Gewalt nnd Mäßigkeit),
Tier große Blätter nach Domenichino, 1725, gr.-fol.
Hauptblatter in gutem Druck und selten.
61) „St. Philipp Neri vor dem Bilde der Maria, links
zwei Engel", nach Carlo Maratti. Mit der Schrift :
„In conspectu angelorura psallam tibi." Angeblich
F.s Meisterwork.
62) „Maria auf dem Halhglobu»", nach Carlo Maratti,
gr.-fol. Gutes Blatt.
63) „Herkules als Kind mit den Schlangen" („Hercules
Infans"), nach A. Caracci, 4». Ein seltenes Blatt
(nicht in Füßli).
64) „Judith mit dem Haupte des Holofernes", nach
Domenichino.
65) Tier Blatter, Rundgemalde, Domenichino« Fresken
in der SÜTeaterkirche in Rom: „Darid singend ror
derBnndealade", „Judith mit dem Haupte", „Salo-
mon and Saba", „Esther Tor Abasverus", gr.-fol.
Kapitalblatter in gutem Drucke.
66) „Carolus eques Maratti", nach Carlo Marattts ei-
genom Bilde, fol.
67) „Innocenz IH. A. Massucius inr." (Portrat), 1722,
fol. Derselbe zu Pferde, gr.-fol.
68) „Gregors XIII. Epitaphium", nach C. Rusconi, gr.-
fol. Schönes Blatt.
69) „Die Charitas mit drei Kindern", nach Franeeswfi
Albani, 1782, quer-fol. Seitenstück zur „Entfüh-
rung der Europa."
70) „Herkules zwischen Tugend und Laster", nach An.
Caracci, gr. quer-fol. Geistreich gearbeitetes Blatt
(ror der Schrift). (Nicht in Füflli.)
71) „Saul and Ananlas", nachP.BerettinusdaCartona,
1740, gr.-fol.
72) „Die hl. Familie" (Maria lehrt das Kind lesen),
„Beatus homo qui audit me", nach Carlo Maratti,
1729, gr.-fol. Schönes Blatt
78) „Die Aufnahme der hl. Jungfrau", nach Carlo Ma-
ratti, 1719, gr.-fol.
74) „St. Franz de Paula erweckt ein totes Kind", nach
Lambertini, gr.-fol. Vorzugliches Blatt
75) „Das groAe silberne Kruzifix Ton Algardi", nach
einer Zeichnung ron Axtg. Massud, 1742, gr.-fol.
76) „Flucht in Aegypten", nach Carlo Maratti, 1785, fol.
77) „Maria, Anna, Jesuskind und Johannpsknabe", nach
Sanctio Urbinas, 4° (Fflfiti und Nagler unbekannt).
78) „Sine macula", nach Carlo Maratti, 8°.
Dagegen weiß Nagler noch folgende Ergänz-
ungen zu nennen:
1) „Magdalena", nach Carlo Cignaui, 8". Selten und
ans des Künstlern erster Zeit
2) „Die Statue der Venus im capitolinischen Museum",
1745, fol.
3) Kopf eines Weibes im Profil aus Raphaels „Kinder-
mord", radiert in 12°. Selten.
4) „Das Jesuskind in der Krippe von Engeln angebetet",
Romae, apud Frey. Eine der schönsten Komposi-
tionen nach Carlo Maratti, geistreich radiert, 4°.
5) „Der Kardinal Pico de Mirandola", nach P.Nelly,
gr.-fol.
6) „Loth und seine Tochter", nach Domenichino,
kl. quer-fol.
7) „Die dementia auf dem Regenbogen Ton don kirch-
lichen Tugenden begleitet", nach Carlo Maratti,
1719, gr.-fol. Kapitalblatt in gutem Drucke.
r. Mrchtl. Entwurf einer Kunstgesch. Helretiens, 1791.
— L'ä, b, c, | dario pittorlco, Napoli 1788, p. 458. —
F«/Ui. K.-Lex. I, p. 257 . — F MU. Best. Kstler, III p. 28,
und Gesch. der Maler, p. 281—260. — Nagirr, K.-Lex.
IV, p. 485. — Franti, Gesch. des Kupferstichs, p. 100. —
Cmt, Index Brit Mus. I, p. 200. — Allg. D. Biogr. VH,
p. 862. — Seubert, K.-Lex. I, p. 559. — Hubtr %. Rott,
Handbuch, II, p. 43. — MulUr. IL-Lex. H, p. 118. —
Rath. Schwelzerbl. N. F. 1 908, p. 1 6 1 —64.— K. P/sff.
DerKt.Luzern, I, p.287. — Leu. Lex. VII, p. 829— 81.
— E»termann. SehenswQrd.. t. Beromünster, p. 105. —
Konsthalle (Bern), 1877, Nr. 7. — Geachichtsfr. XV,
p. 258; XXXIX, p. 168. — Balthasar . Materialien zur
Lebensgesch. berühmt. Luzerner, III, p. 318 (Msc. Bürger-
bibl. Luzern); daselbst die Kopfe einer bandschr. Auto-
biographie in ital. Sprache. - Kon, mann, Natur u. Kst
in Gemälden, Bildhauereien, Gebinden n. Kupferstichen,
Leipz. 1770, I, p. 87, 149, 882, 348; II, p. 269. —
Ortttrio, Von den drey Künsten der Zeichnung, Leipz.
1772 U. Wien 1774. Frans I/eintmann.
Frey, Jak. Georg, Goldschmied, geb. in Zug
am 7. Febr. 1725, Mitglied der Lukasbruderschaft
1748, gest. am 6. Nov. 1761.
Prot. d. Lukasbrudersch. Zug. ff. AI, Keüer.
Frey, J. J., Ingenieur, von Knonau (Kt. Zur.),
geb. 1783, gest 1849. Er war der Hauptgehulfe
bei den Aufnahmen, welche Prof. Trechsel in
Bern Ton 1810 — 1819 vornahm, unerschrocken
und keine Gefahr scheuend ; so fiel er am Stein-
haushorn 800 Fuß tief Ober eine Schneehalde,
ohne daß es ihm etwas that Er hat von 1807
bis 1809 Vermessungen an der Linth und am
Bodensee besorgt, auch nahm er 1819 — 1820 den
Bezirk Sargans auf. 1821 eröffnete er in Knonau
ein Institut für Planimetrie, Straßenbau und
Forstwesen, das aber infolge von Zwistigkeiten
sich auflöste. 1825 zog er nach Basel, wo er
D. Huber bei der Vermessung des Kantons half ;
später kam er nach Wädenswil, immer mit Auf-
nahmen beschäftigt. General Dufour wollte ihn
wegen Fehlern im Berner Oberland für die eidg.
Vermessung nicht gebrauchen.
Wolf. Gesch. d.Vermess., p. 192/98. - Ans. AJt.-Kde.
1880, p. 6. Oraf.
Frey, Johann Jakob, Landschaftsmaler, wurde
zu Basel am 27. Jan. 1813 als Sohn des Malers
und Lithographen Samuel F. geboren. Er durch-
lief das Gymnasium seiner Vaterstadt und wurde
im Zeichnen von Hieron. Heß und seinem Vater
unterrichtet. Mit der Absicht, sich gänzlich der
Kunst zu widmen, begab er sich auf eigene Faust
und völlig mittellos nach Paris, woselbst er, ohne
einem Kflnstleratelier beizutreten, sich durch das
Kopieren von im Louvre befindlichen nieder-
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Frey
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lamlifichen Landschaften des 17. Jahrh. weiter
ausbildete; seinen Lebensunterhalt verdiente er
dabei mit Restaurierungsarbeiten für Kunst-
handler ; kurze Zeit war er auch in einer lithogr.
Werkstatt thätig. 1834 kehrte er für wenige
Monate nach Basel zurück, dann wandte er
sich nach München ; er trat hier Emilie Linder,
der bekannten Beschützerin und Helferin aller
jungen Künstler, nahe, und dank ihrer finan-
ziellen Unterstützung konnte er 1835 nach Rom
wandern. Ende der 1830er Jahre siedelte er,
von seinem Freund und Landsmann Albert
Landerer begleitet, nach Neapel über, besuchte
dann Sizilien und Spanien. 1642 wurde er von
der kg), preuß. Regierung für die ägyptische
Expedition engagiert, welche unter der wissen-
schaftlichen Leitung von Richard Lepsius auf
die Anregung Humboldts und Bunsens hin aus-
gesandt wurde. Die Strapazen der Reise wurden
F. aber zu viel, und schon 1843 mußte er, in
Beiner Gesundheit schwer erschüttert, nach
Europa zurückkehren. Er blieb fortan in Rom
wohnhaft und verheiratete sich auch mit einer
Römerin, die ihn mit zwei Töchtern beschenkte
(der Bildhauer Ettore Ferrari ist F.s Schwieger-
sohn). Erst jetzt begann die Zeit von F.s reif-
ster und intensivster Thätigkcit. Seine Werkstatt
gehörte bald zu den geschätztesten und besuch-
testen unter den vielen römischen Ateliers.
Aeußerst zahlreiche Aufträge wurden ihm von
allen Seiten zu teil, auch Fürsten wie Ludwig I.
von Bayern und Friedrich Wilhelm IV. konnte
F. zu seinen Gönnern zählen; für den König
von Preußen malte er eine jetzt im Marmor-
palais von Potsdam untergebrachte Folge italie-
nischer Landschaften. F. starb in Frascati am
30. Sept. 1865.
F. war seiner Kunstweise nach ein Epigone der
klassizistischen Landschaftsmaler von der Wende
des 18. 19. Jahrh. Seine in bunten, schreienden
Farben ausgeführten Oelgemälde sind mehr
zeichnerisch als malerisch behandelt: über den
sorgfältig und minutiös durchgearbeiteten Vorder-
grund mit seinen coulissenartig aufgestellten
Baumgruppen schweift der Blick in ein reich
komponiertes Landschaftsbild hinaus. Es ist die
„italienische Vedute", wie sie dazumal mehr oder
minder gut jeder über die Alpen gelangte deutsche
Landschaftsmaler heimbrachte. Schwer hält es,
aus der gewaltigen Masse F.scher Landschafts-
bilder ein persönliches künstlerisches Erlebnis
herauszufinden. F.s Aquarelle, unter denen wir
die während der ägyptischen Expedition aus-
geführten für die frischesten und persönlichsten
halten möchten, sind kolorierte Federzeich-
nungen. Die Werke F.s sind namentlich in Basel
(Museum und Privat«ammltingen) zahlreich er-
halten ; auch in der Berliner Nationalgaleric, in
München, Danzig und Leipzig ist der Künstler
vertreten.
Nach mondl. Mittfe. von FtrtiimanJ Frey, dem Broder
des Malers. ü. BurekhanU.
Frey, Karl Franz, Goldschmied, geb. in Zug
am 6. Okt 1G93, 1718 Obervogt zu Gangoldscbwil
und 1726 zu Cham, 1724 Mitglied der Lukas-
bruderschaft, 1731 Ratsherr, resigniert 1765,
gest. am 28. Febr. 1779.
Leu. Lex. VII, p. 831 u. Sappl. II, p. 843. — Prot,
der Lnkasbradersch. Zug. //. AI. KeUer.
Frey, Melchior. Er stammt von jenem Brüder-
paar ab, das sich zur Reformationszeit aus dem
Kt. Zürich nach Baden und nach Eschenbach
(Kt. Luzern) begab. F. zog dann nach Hochdorf.
Neben dem Wagner hand werk übte er sich, wie
auch sein Bruder Sebastian F., im Bildschnitzen.
So schmückte er die Altäre von Hochdorf, Roten-
burg u. a. mit „fliegenden Engelsgestalten. " Um
1685 zog er nach Luzern, seinen Sohn Jakob
beim Oheime, namens Schreiber (s. d.)f in Hoch-
dorf einstweilen zurücklassend. Frans Heinmam».
Frey, Philipp, Kupferstecher, gebürtig von
Luzern, geb. 1728 in Rom als Sohn des Jakob F.
Einem Wunsche seines Vaters folgend, wurde
er ebenfalls Kupferstecher, erlangte aber als
solcher keine Bedeutung. Er übernahm den
Kunsthandelseines Vaters und retouchierte dessen
Platten, wodurch er die meisten außer Harmonie
setzte. Von ihm selbst gestochen ist neben an-
deren das „Opfer Myrills", aus dem „Pastor
Fido", 1758, das übrigens von seinem Vater
erfunden und gezeichnet ist (ein Exemplar, quer-
fol., in der Blättersammlung der Bürgerbibliothek
Luzern). Nach einer Angabe Fttßlis sprang F.
dann vom Kunstfach ab, studierte Medizin, be-
hielt aber bis zu dem frühen Tode den vom
Vater ererbten Kunsthandel mit den Werken
seine» Vaters, des Maratti und Audenaerde und
anderer Meister.
f*u. Lex., Snppl.-Bd., p. 842. — Fttfli. K.-Lex. I,
p. 257. — X«.jhr. K.-Lex. IV, p. 481.
Frant Utiutmnnn.
Frey, Rudolf, Schreib- und Rechenmeister,
von Schaffhausen, geb. wahrscheinlich 1673, gest.
nach 1707. Er verfertigte eine Landkarte des
schaffh. Gebiets, wofür ihn die Regierung mit
45 Gulden beschenkte. Seine Stelle an der latein.
Schule, welche er auf das vortrefflichste versah,
quittierte er aus Unmut und ging nach Stockach
(dem Zufluchtsort aller Unzufriedenen jener Zeit).
Oenealoy. Reg., Not. von J. J. Veith. Vogler.
Frey, Samuel, Maler, von Basel, wurde 1785
zu Sissach (Kt. Baselland) als Sohn des Ange-
stellten einer Basler Bandfabrik geboren. 1797
bis 1804 weilte er zu Basel in der sog. „Aka-
demie" des Christian v. Mechcl, wo er besonders
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Freytag
mit dem Kolorieren von Umrißstichen beschäftigt
wurde. Zu eigentlich künstlerischer Ausbildung
gelangte er erst in den Ateliers von J. J. Bider-
mann zu Konstanz und von Gabriel Lory, Vater.
Als während der Kriegswirren Lorys Werkstatt
aufgehoben wurde, sah sich F. nach einer Stelle
als Zeichenlehrer um und fand auch eine solche
im Hause des franzosischen Staatsmanns Yoyer
d'Argenson, als Begleiter von dessen Söhnen er
mehrfach weite Reisen unternehmen konnte und
dabei Gelegenheit fand, die Museen der Nieder-
lande und vor allem das Musee Napoleon in
Paris kennen zu lernen. 1810 kehrte er nach
Basel zurück, verheiratete sich mit Katharina
Gysin und wurde als Lehrer an die von der
Gemeinnützigen Gesellschaft begründete Zeichen-
schule berufen. Aus Rücksichten auf seine zahl-
reiche Familie mußte er auf diese sehr kärglich
besoldete Stelle in der Folge verzichten ; er fand
neue, lohnendere Verwendung als Lithograph in
der Engelmann'schen Anstalt in Mülhausen i. R;
doch zwang ihn nach fünfjährigem Verweilen
daselbst ein Lungenleiden zur Rückkehr nach
Basel, woselbst er 1836 starb.
Die große Mehrzahl von F.s Werken besteht
in aquarellierten Landschaftsbildern, von denen
diejenigen der Frühzeit in ihrem grün-gelben,
etwas giftigen Tone stark an J. J. Bidermann
erinnern, während die in kühlem, blau-grünem
Kolorit ausgeführten Werke der Spätzeit eher
die Nachahmung Samuel Binnanns verraten.
Besonders in den nicht zahlreich erhaltenen Oel-
gemälden tritt Binnanns Einfluß stark zu tage.
Ganz schwach ist F. als Figurenzeichner. Von
seinen kolorierten Radierungen und Lithogra-
phien verdienen Erwähnung: „Einzug von Erz-
herzog Johann in die Festung Höningen" (1815);
eine Reihe von lithogr. Tierbildern nach Ridinger;
Ansicht des Christoph Merian-Hoffmann'scben
Gutes Bonnefontaine in Lothringen.
Nach Mittle aus F.a Familie. - Kunst u. Kstler in
Basel, p. 87. — Xugltr. K.-Lex. IV, p. 491.
Frey, s. auch Frei, Fry.
Freyberg, Baronin M. R v., s. Stuntz, M. E.
Freyeuhof. Die Lithographie zum „Freyen-
hof in Luzern, auch unter dem Namen „Magasin
d'estampcs vis-ä-vis du monument (du lion) k
Lucerne" bekannt, in den 20er Jahren des
19. Jahrb. errichtet, lieferte während einer Reihe
von Jahren recht gute Bilder, zumal historische
Ansichten, Trachtenbilder und Genrebilder. Eine
Reihe von Lithographien dieser Firma tragen
weder deren Aufschrift noch den Namen des
Künstlers ; andere tragen Monogramme wie z. B.
XP (= Xaver Pfyffer).
Zu deu bedeutenderen KuuBterzeugnisseii dieser
Firma gehören nachverzeichnete Blätter: „Lu-
cerne, Marraine de l'Entlibuch" ; „Lucerne, la
marchande de mode de paysannes"; „Lucerne,
Jeune mariee en grande tenue"; „Femme du
canton de Lucerne en costume d'hiver"; „Lu-
cerne, costumes" (Mädchen in Landtracht) ; „La
servante de la Societe" des Amis des Beaux-Arts
de Lucerne"; „La dote d'une paysanne lucer-
noise"; „Un samedi soir" (Familienscene), signiert
L.C.P. (circa 1830) und als Pendant: „Morgen
vor der Hochzeit", L. C. P. inv. Ferner die
Heiligenbilder „StGrcgorius", „St. Hieronymus",
„St. Augustinus." Dann: „Croquis Ober das
Operationsfeld der Gefechte gegen die Frei-
scharen"; „Der Kt Luzern eingeteilt in fünf
Aemter" (1850) u. a. m. Die Firma lieferte —
nachweisbar bis über die Mitte des 19. Jahrb. —
auch gelegentliche Beiträge für Bücberschmuck.
Frau* Heinemann.
Freymond, s. Freymundt.
Freymnndt (= Freymond), Meister Hans, Stein-
metz, in Lausanne, erhielt vom Welsch-Seckel-
meister in Bern am 29. Dez. 1632 20 Pfd. auf
das Verding einer Kanzel in Lausanne. Der
Name lautete offenbar eigentlich Freymond.
W.-S.-Rechnung im Staatsarch. Bern. H. TiirUr.
Freylag, Albert, Maler, geb. in Nürnberg am
12. Jan. 1851. Er machte seine Studien an der
Kunstgewerbeschule der Vaterstadt, wo er vor-
nehmlich mit dekorativer Malerei sich beschäf-
tigte. Seit 1882 ist er als Lehrer an der Kunst-
gewerbeschule in Zürich thätig; 1892 wurde ihm
von der Schulbehörde der Professortitel ver-
liehen. F. beteiligte sich an Schweiz. Kunst-
ausstellungen. An der Landesausstellung von
1883 in Zürich war er mit einer „Amphitrite"
vertreten. Wiederholt war er Mitglied des Vor-
stands der Zürcher Kunstgesellschaft.
Cunic. vitae. — Kat. d. Gruppe 37 der schw. Landes-
ansst. v. 1888, p. 11. — Schw. Bauzta;. 15. Sept.
1883, p. 67 (C. Brun). — Ztechr. t bild. Kat., Beibl.
XVIII, p. 742 (C. B.). C. Bnm.
Freytag, Johann Heinrich, geb. in Zürich
17. ., gest. 1781, war nach FOßli „in seiner Kunst
sehr gemein, hingegen ein TausendkOnstler in
allerlei mechanischen Vorteilen und Erfindungen.
So verfertigte er z. B. eine Orgel, ganz von Pa-
pier, welche weder das Aug noch das Ohr von
einer andern Orgel unterscheiden konnte (??).
Auch erfand er eine eigne nnd gute Art, in
Tuschmanier zu ätzen." Neben einigen mittel-
mäßigen Landschaften und Neujahrsblätter-Titel-
bildern sind zwei „Prospekte der Stadt Zürich
gegen Mittag und Morgen" (um 1770) von ihm
bekannt (Sammig. der ZQrch. Kst.-Ges.). Von ihm
rühren ferner her: 1) „Nova et accurata Agri
Tigurinii cum confiniis Tabula geographica ex
Freytag
_ m _
Friderich
Cel. Scheuchzeri et Gygeri Observationen* con-
structa", eine 42 37 cm haltende Beigabe zu
Bluntschlis „Memorabilia Tigurina", eine un-
schöne und unleserliche Karte; Anlage nicht
Obel, Zürich 1742, 1 : 250000; Süd oben, Wappen-
bilder, Spezi alkarte der Herrschaften Sax und
Rheineck. 2) Eine „Tabula topographica Parochi-
artun Synodi Tigurinae", 1:200000, 33/39 cm,
Ost oben; wahrscheinlich hat er die gleichen
Platten verwendet wie bei 1. Er soll 3) eine
„Landkarte der V lobl. kath. Orten und dem
Zürichgebiet und dem angrenzenden Berner-
gebiet" gemacht haben.
Füßii. K.-Lex. II, 1, p. 892. — Nagt*r. IL -Lex. IV,
p. 498. - N.-Bl. Muaiksaal 1747. — Wolf, Gesch. d.
Yennesa., p. 94. — BibUogr. d. sehw. Land^skdt?. II.
Graf. F. 0. Pftatotti.
Freytag, s. auch Freitag, Frytag.
Frlbor, maitre Guillaume, fondenr de cloches,
citoyen genevois. Nous connaissons deux cloches
fondues par lui : une de celles de l'eglise de Genthod
(cant de Geneve), de 1471, qui fut enlevee a
Balleyson (Savoie) pendant la guerre de 1589,
puis remise aux habitants de Genthod en quöte
d'une cloche en 1648, et une des cloches de
l'eglise de Lutry (Vaud), fondue en avril 1459
avec Ajmon Cantal, bourgeois de Geneve. Deux
ou trois autres cloches conservees dans la Suisse
romande nous paraissent fitre de lui, mais elles
ne sont pas sign^es et il n'est pas possible de
rien amrmer ä leur sujet. Le nom de Fribor ou
Fribour est connu ä Geneve, un P. et un Jean
F. Itaicnt conseillers en 1459 et 1460; c'est
certainement une corruption de Fribourg.
Blaoignuc, La Clocbe, p. 42, lit »Ilabor" snr la cloebe
de Genthod, «ans se douter qu'il s'agisse d'un nom de
fondeor. A.-J. M.
Frick, Friedrich, Goldschmied, zu Basel. Er
erscheint am 9. Jan. 1342 als Stiefvater des
Wetzel Aisniet. Im gleichen Jahre wird das
Haus am Fischmarkte, welches er bewohnte, an
das Kloster Gnadenthal verkauft. Am 20. Febr.
1363 leiht der Stephansaltar im Münster 13 Gold-
schmieden, unter denen auch F. sich befindet,
das Haus „ze Rinach" auf dem Petersberge
gegen Zins zu rechtem Erbe.
Mise, Wackernagel. Majur.
Frick, Gottlieb, Maler, von Affoltern a. A.,
geb. am 16. Juli 1877 in Obfeldcn. Er besuchte
1894—1896 die Kunstgewerbeschule in Zürich
und 1896—1897 die Ecole nat. des Arts decora-
tifs in Paris. Seit 1898 war er Zögling der
Ecole des Beaux-Arts in Paris und Schüler von
J. P. Laurens und Benjamin Constant (f). Gegen-
wartig wohnt er in Obfelden. 1899 stellte er im
Künstlerhause Zürich einen Studienkopf und
einige Aquarelle (Ansichten von Zug) aus, ferner
1902 ein Portrat seines Vaters und Aquarelle
(Ansichten von Bern). Im gleichen Jahre hatte
er eine kleine Kollektivausstellung in der Kunst-
handlung von A. & M. Weil in Zürich.
Nach Mittig. des Kunstlen. H. Appenzeller.
Frick, Heinrich, Goldschmied, zu Basel, im
14. Jahrb. Er stiftete samt seiner Gattin Anna
und seiner Tochter Katharina eine Jahrzeit zu
St Peter.
Miac. Fechter. Major.
Frick, Jeckli, Goldschmied, zu Basel. Er ver-
diente sich das Bürgerrecht auf dem Zuge gegen
Schloß Wildenstein, um Johanni 1378.
Mise. Fechter. Major.
Frick (Frigk), Ulrich, Glasmaler, ab Utenberg
in der Herrschaft Knonau, wurde wegen seines
Vetters Heini Fricken sei. redlichen Diensten, so er
zu Kappel bewiesen, um 3 rhein.Gld. zu Bürger
angenommen (1564). Im selben Jahre heiratete
er in Zürich Anneli Fryg und erscheint zuletzt
im Urteilsbuche von 1601. In den Seckelamts-
rechnungen ist er genannt: „1566 U.Fr. von einem
Fenster zu machen, so M. H. nach Adlischwil
geschenkt, 6 Pfd. 11 Sch. 4 H 1577 von zwei
Fenstern zu machen, 7 Pfd. 19 Sch. 8 H."
Meyer, Die Sitte, p. 207. (htm.
Frlcker, Bernhard, war als Steinmetz 1761
bei der Restauration des Münsters von Basel
beschäftigt
Hangesch, des Baaler Monsters, p. 826.
D. Burekhardt.
Friderich, Johannes, wohl einer der Werk-
meister, die 1623/24 mit Meister Jakob Meyer
von Zofingen und Hans Müller, dem Steinhauer
zu Aarburg, die Neubauten am Schloß Aarburg
übernahmen. Er zeichnete den ältesten erhal-
tenen Plan von Schloß und Stadt Aarburg, dat.
vom 19. Febr. 1624.
Staataarch. Bern : Kriegarataarcb., BefeatigungspUno,
II, Nr. 10. — Am. Alt-Kdo. 1896, S. 88. — M»rz. Zur
Gesch. der Featnng Arbarg, p. 1 8. WaltMer Merz.
Friderich, Valentin, aus Franken, wurde am
24.Sept. 1600 als „Veitin Friderich der schreyner
von Dettelbach aus Franckhen" in Basel zum
Burger angenommen und am 30. Nov. 1600 als
„Feltein Fridinrich der schreiner von Dekelbach
uß dem landt zu Francken " in die Spinnwettern-
zunft empfangen ; eine Supplikation der Schreiner-
meister vom 14. 24. Mai 1603 betreffend ihren
Streit mit dem Schreinerhandwerk Ober die Art
der Löhnung der Gesellen (Stücklohn od. Wochen-
lohn) nennt ihn als „Veitin Fridenrich." Was
er als Schreiner geleistet, ist nicht bekannt;
hervorragend dagegen ist seine Thätigkeit als
Ingenieur und Fortifikator in bern. Diensten.
Am 22. Juli 1609 schrieb nämlich der Rat zu
Bern an Basel, da Bern in seinen welschen
Landen etliche Pisse und Orte besser gegen die
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Friderich
- 495 -
Fridmann
Feinde verwahren müsse und erfahren habe, daß
in Basel ein Meister und „Ingenieulx" sei namens
Valentin Friderich, „der bOw und bevestung-
werken wol erfahren", der auch schon mehrere
Modelle zu Befestigungen gemacht, so werde
Basel gebeten, dem Meister zu erlauben, in Bern
in Dienst und Burgrecht zu treten; er wolle
nämlich, da er von Basel verschiedene Gutthaten
empfangen, nicht ohne besondern Urlaub nach
Bern ziehen. Basel antwortete am 26. Juli/5. Aug.
1609, nachdem „unser burger, meister Valentin
Friderich der schreiner, so der baw- und be-
vestignngkunst erfahren, euch schon albereit
zu vorhabendem baw einer bevestigung abris
und modellen in anderem belieben gemacht, auch
damit sollicher desto füegl icher ins werkh ge-
sezt, sich bey euch in dienst und bestallung ein-
zulassen nit ohngeneiget", so geben sie dazu
ihre Einwilligung in der Erwartung, daß Bern,
falls sie seiner künftig bedürften, ihn wieder
ziehen lassen würde. Vom Bat und uoch mehr
vom Kriegsrate zu Bern erhielt nun „Meister
Valentin", wie er gemeiniglich genannt wird,
eine Menge Aufträge: er sollte ein Muster zu
„nützlichen Blochwägen", einen „Bock oder Heb-
züg zu den großen Stucken" machen (30. Dez.
1613) , sich mit den tandvögten von tanzburg,
Königsfelden und Schenkenberg an alle Pisse
gegen Oestreich verfügen und ein Outachten
über den Schutz des Landes erstatten (6. Aug.
1614) , die Fortifikation in Iferten beförderlich
ausführen (20. Dez. 1614), mit dem Botgießer
Nikiaus Wyerman zum Markgrafen von Baden
nach Durlach sich begeben, um ein neues Ver-
fahren zum Gießen von großen Stucken aus
Kupfer kennen zu lernen (1. April 1616), in der
Gegend neben der Zibl und Landeron einen
Augenschein vornehmen nnd über gewisse mili-
tärische Zwecke Bericht erstatten (25. Febr. 1618),
die Stadtthore in Bern besichtigen und Auskunft
geben über Schutzgatter, wozu er ein Muster
gemacht (2. Marz 1618). Bald darauf ward er
beurlaubt, um in den Dienst des Grafen v. Mart-
feld treten zu können; als er zu lange nicht
zurückkehrte, erwog der Bat die Frage, ob ihm
die Besoldung trotzdem bezahlt werden solle
(11. Jan. 1620), und ersuchte den Grafen, ihn
wieder zu verabschieden, da die Stadt seiner
bedürfe (7. und 20. Nov. 1620). Am 30. Juli 1623
ward er nach Peterlingen gesandt, um die Mangel
der Befestigung zu konstatieren, und im folgenden
Jahre (17. Sept. 1624) beauftragt, die früher
schon notwendig erachteten, aber unausgeführt
gebliebenen Reparationen an unterschiedlichen
Orten des Aargaus in Städten und Flecken vor-
zunehmen zum Schutz und Schinne des Lande» ;
die Vorgesetzten jedes Orts, die Ober- und
Unterbeamten erhielten Befehl, ihm jede not-
wendige Hülfe zu leisten. Infolgedessen legte
er dem Kriegsrat ein „Bedenken" vor Ober die
in Aarau, Lenzburg, Schenkenberg und Aarburg
erforderlichen Verbesserungen; es wurde am
8./ 18. Okt. 1624 beraten. Der Beschluß über
die vorerst auf Schloß Lenzburg auszuführenden
Befestigungsbauten wurde dem Rat unterbreitet,
vor dem F. die Abrisse und Verdinge erläutern
mußte (17. Dez. 1624) ; er leitete dann die Ar-
beiten. In der Folge arbeitete er ein Befesti-
gungsprojekt für das ganze Schloß Lenzburg
aus (1628), das noch vorhanden ist, aber nie
ausgeführt wurde, und erhielt dann den Auftrag,
die Einginge des Städtchens Aarburg „für ein
gehen überfahl und den petard besser verwahren
zu lassen" (22. Febr. 1628). Mit Oberst Hans
Ludwig von Erlach zu Kastelen hatte er einen
Vorschlag über die Befestigung der Städtchen
Wangen und Wietlisbach zu machen (28. Febr.
1633) und Pläne zu entwerfen zur Befestigung
des Passes St-Cergues und zur Erbauung eines
Wachthauses (14. Dez. 1636). F. ward zu Ostern
1635 Mitglied des Großen Rats zu Bern und
verzeigte Udel auf seinem Säßhaus am Stalden ;
er steht noch im Osterbuche 1640, fehlt aber
1641, ist demnach inzwischen gestorben.
Staatsarch. Basel : Ooffnuug-sbuch IX, 144T; Handbuch
der Spinn wetternzunft, p. 232 v; Akten Handel □. Gewerbe
RK.1; Miuiven, Nr. 96 (gef. Mittig. von Staatweh.
Dr. Wochentag*!). — StaaUarch. Bern : Teutsch Missiren
Buch SS 716; II, 1082; VII, 2«; IX, 99: Spruchbuch
d. unt. Gew. 00 48 ; Kriepsratsmanuale II — VI u.Oster-
bocherl685— 41 (gef. Mittig. v. Staatsarch. Dr.WrJer);
der Plan von Lemberg daselbst: KrinKTsratsarchiv, Be-
festignngspl&ne u.s.w. II, Nr. 41. — In der Bibliogr. d.
Schweiz. Undeskde. IIc, p. 894 Ist der von F. erstellte
Plan von Lenzburg dem Oberstlieut Val. Frtedr. Löscher
zuposchrieben, ganz mit Unrecht, denn Löscher stund
erst von Anfang 1039 an zwei Jahre im Dienste der Stadt
Bern als Ingeniour. — Das gesamte Quellenmaterial nun-
mehr gedruckt bei Mert, Die Lenzbarg, Ann 1904,
p. 94-97. Waltkcr Utrt.
Friderich, s. auch Fridrich, Friedrich.
Fridll, Meister Martin, Flachmaler. 1641
wurden ihm in Giswil (KL Unterwaiden o. d. W.)
zwei Altäre zu malen verdingt. Küchler.
Frldlin, Meister, Maler, wird 1450 in die
Zunft zum „Himmel" in Basel aufgenommen.
Werke seiner Hand sind nicht vorhanden.
ü. Burelchardt.
FridUn, Fridolin, von Zug, soll 1730 als be-
rühmter Skribent und Maler gestorben sein.
Vielleicht identisch mit Bruder Fridolin aus
Mariastein.
Schulprogr. v. Zug, 1879. KüeUer.
Fridmann, Gangwolf, Goldschmied, zu Basel.
Er war aus Gebweiler (Oberelsaß) und wurde
1672 Bürger zu Basel. In demselben Jahr, am
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Fridolin
— 496 -
23. Juni, wies er sein Meisterstück vor und
kaufte sich in die Zunft ein. Er bildete drei
Lehrknaben aus : 1579 den Hans Jak. Weitnauer,
1580 Friedrich Schovelt aus Straßhurg, 1587
Hans Greber, und nahm 1597 und 1598 teil an
den Wachdiensten der Zunft.
Mise. Fechter. Major.
Fridolin, Ordenspriester, aus Disentis, Vergol-
der, war 1701 beim Stiftsbau in Einsiedeln thatig.
Kukn, Stiftsbaa M.-Binsied., p. 62. P. Gabriel Meier.
Fridolin, Bruder, s. Dummeisen, Br. Fr.
Fridrlch, Hans Ulrich, Hafner, lebte im
18. Jahrh. in Müllheim (Thurg.). Von ihm ein
mit Bildern geschmückter Kachelofen in Stamm-
heim (KL Zürich) von 1808, der die Inschrift
tragt „Von mir gmacht Hans Ulrich Fridrich,
Hafner in Mülheim" und allerlei recht derbe
Am. Alt-Kde. 1869, p. 58. L. Calame.
Fridrich, s. auch Friderich, Friedrich.
Friedrich, David, Bildschnitzer und Schreiner,
geb. in St Gallen am 8. Jan. 1637, starb daselbst
am 18. Dez. 1695.
WOh. Hartmann. StOall. Kunstgeech., p. 280, Mac.
Bahn.
Friedlich, Hans Konrad Heinrich, Maler. Er
malte zwischen 1673 und 1678 das Laubwerk
in einem Gange des Münsters in Bern. Damals
wohnte F. in Muri. Der „Flacbmaler" Hcinr. F.
verrichtete um 1681 Arbeit im Hause des Daniel
Engel in Schaffis am Bielersee. 1679 machte er
Malerarbeit in der Burgerstube des Kathauses,
1680 in der Kanzlei und auf der Rathaus-
treppe etc. in Bern.
Häwdck* u. Müller. MQnster in Bern, p. 158. — Roch-
nunfren des Staatsarchiv«. H. Türler.
Friedrich, Johannes, Bildschnitzer und
Schreiner, Sohn des David F., geb. in St. Gallen
am 6. Mai 1663, starb daselbst am 16. Okt. 1731.
Er war Schüler seines Vaters und genoß auch
Ausbildung an anderen Orten, unbekannt wo.
Er arbeitete Figuren auf Brunnen in Sandstein
u. dgl. In einem Ratsprotokolle vom 10. Marz
1703 heißt es: „Johannes Friedrich zeigte vor
Rat einen Pokal, den er geschnitzelt und mit
Elfenbein und Korallen ausstaffiert; dafür wur-
den ihm zwei Reichsthaler verehrt." 1717 machte
er zehn neue Ratsherrenstühle in das Münster
in Bern.
O. L. Hartman*. Not. i. St.OaJl. Kunstgesch. ans der
Vadiana St Gallen, Msc. — WM. Hartmann. StOall.
Kunstgesch., p. 231, Msc. — Mittig. von Stutsarchivar
Dr. Türler in Bern. Hahn.
Friedrich, Leonhard, Architekt, wurde am
17. Febr. 1852 in Basel geboren, durchlief die
Schulen seiner Vaterstadt und ging 1870 an das
kgl. Polytechnikum in Stuttgart Dort studierte
er bis 1873 speziell unter Oberbaurat v. Leins
und Prof. A. Gnauth. Dann trat er in die Praxis
über, d. h. er arbeitete 1874 — 1876 bei den
Architekten J. Mylius und Fr. Bluntschli in
Frankfurt a. M. Diese schickten ihn als Bau-
führer nach Holzhausen (Hessen), damit er dort
die Ausführung des freiherrlich v. Stumm'schen
Schlosses leite. 1877/78 machte F. eine Studien-
reise nach Italien ; dann hielt er sich, beschäftigt
auf dem Bureau des Architekten Henri Dubois,
bis 1880 in Paris auf. Seit 1881 ist er in Basel
selbständig thatig; er führte mehrere Privat-
bauten, auch verschiedene industriellen Zwecken
dienende Gebäude aus. Besonders zu nennen
sind sodann das 1894 neu errichtete Zunftgebaude
zu „Hausgenossen" an der Freienstraße und das
1897 auf dem Horburg-Gottesacker erstellte
Krematorium, das ein eigentlicher Musterbau ist.
Bei den Konkurrenzen für eine Tonhalle in
St. Gallen (1883) und für das eidg. Parlaments-
gebäude (1885) erhielten die gemeinsamen Pro-
jekte L. Friedrich und Fr. Walser einen II. und
einen III. Preis. Noch mehrmals machte F.
Studienreisen ins Ausland, so 1895 mit Maler
E. Beurmann nach Aegypten (bis Pbila), 1897
mit Prof. Fr. v. Thiersch (München) und Beurmann
(8. dessen „Malerfahrten im Orient und in Spanien",
Basel 1899) nach Spanien und Tanger.
Nach Mittig. des Künstlers. OeßUr.
Friedrich, s. auch Friderich, Fridrich.
Friea, Adolphe, graveur, originaire de Hanau,
fut ouvrier ä Geneve dans la fameuse maison
Bautte un peu avant 1830 et jusqn'en 1838, oü
il se rendit ä Paris. II gravait ä l'eau- forte,
pour son compte, de petites estampes, du reste
fort tnedioerea, qu'il ecoulait de son mieux;
on a un petit cahier oblong, fort rare, de „XX
feuilles composees et gravees par Adolph Fries,
Geneve 1833"; ce sont des plaque« d'ornements
au trait rinceaux, feuilles d'aeanthe, neuron«,
animaux, etc., signees en toutes lettres ou de
ses initiales et datees de 1832 et 1833. L'une
de ces planches offre un portrait romantique,
qui est probablement celui de Tauteur. F. s'est
aussi occupe" de lithographie; il a expose* ä
Geneve, en 1837, „Paroles de Tarne", trois litho-
graphies. En 1832, il avait expose* une tete de
veau deaainee & la plume d'apres nature.
Renseign. de MM. E. May>r et A. Choiey. — Cat
d'expoe, genor. A.-J. M.
Fries, Anna Susanna, Malerin, von Zürich,
wurde daselbst am 30. Jan. 1827 als Tochter des
damaligen Landschreibers J. Fries- Freudwefler
geboren und zeigte schon früh durch ihren un-
gewöhnlichen Karbensinn, daß sich das Talent
ihres Großvaters Freudweiler weiter vererbt
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Fries
- 497 —
Fries
hatte. Trotz des Widerstands von Seiten des Vaters
widmete sie sich der Kunst und studierte an
den Kunstschulen von München und Paris, dann
bei einzelnen Meistern wie J. C. Zeller in Zürich,
sowie auf Studienreisen in Italien. Mitte der
60er Jahre ließ sie sich als Porträtmalerin in
Zürich nieder; in den wohlhabenden Familien
der Stadt befindet sich manches farbenfrische
und wohlgetroffene Bildnis aus jener Zeit Zu
Ende der sechziger Jahre weilte sie mit ihrer
jüngern Schwester wahrend zwei Jahren in
Holland, wo sie den Auftrag hatte, die Königin
und den Hof zu porträtieren. Dann schlug sie für
einige Zeit ihr Atelier im Künstlergut in Zürich
neben Rud. Koller und Ernst Stückelberg auf.
Immer wieder zog es sie jedoch nach Italien,
bis sie sich schließlich ganz in Florenz nieder-
ließ. Mehr und mehr malte sie nun auch Land-
schaften mit Figuren, oder Landschaften mit
besonders südlichem Typus, mit Farbeneffekten,
Abendbeleuchtungen u. s. w. Im Portrat behielt
sie jedoch ihre größte Kraft ; mehrere derselben
befinden sich im Besitz ihrer Verwandten, z. B.
ein vortreffliches Bildnis von Arnold Escher von
der Linth. Anfangs der 70er Jahre gründete
Anna F. in Florenz eine Kunstschule für Damen
und hatte oft 12—20 Schülerinnen. Aber wenige
Jabre nachher wandte sich ihr beweglicher Geist
wieder anderen Gedanken zu; sie machte eine
Orientreise, auf welcher sie eine Menge Land-
schaftsskizzen schuf. Mitte der 80er Jahre sie-
delte sie nach Sestri di Levante über; eine
Augenkrankheit veranlagte sie bald hernach,
ihr künstlerisches Schaffen aufzugeben. Sie
machte noch öfter Besuche bei ihren Verwandten
in der Schweiz und in Deutschland und widmete
sich mit Begeisterung wohlthätigen Zwecken.
Sie starb am 11. Juli 1901 in Sestri. An den
Schweiz. Turnus- und Lokalausstellungen hat sie
sich des öftern beteiligt, meist mit Landschafts-
bildern; an der Schweiz. Landesausstellung 1883
in Zürich befanden sich von ihr zwei Oelbilder
„Kairo" und „Paestum." Dem Musenm in
St. Gallen schenkte die Künstlerin eine „Orien-
talische Marine."
Zarch.Wochenchr. v. 80. Juli 1901 (Prof. Alb. Heim).
— K*t. (Gruppe 87) der ich«. Laodesauaat 1883, p. 11.
— Schw. Bauztf . II, p. 18 (C. Brun). U. Appenzeller.
Fries, Hans, Maler, von Freiburg, geb. circa
1465, gest. nach 1518. Die Familie Frieso ist
in Freiburg seit der ersten Hälfte des 15. Jahr h.
nachweisbar; ob sie mit einer in Bern vor-
kommenden Familie gleichen Namens zusammen-
hängt, bleibe dahingestellt. Es erscheinen um
die Mitte des 15. Jahrh. in Freiburg drei Brüder,
die eine Zeitlang Mitglieder des Rats der CC
waren: 1) Janin us F., nachweisbar 1450—1454;
wie es scheint, ohne Nachkommen. 2) Heininus
Schweis. Ktaetler-Lexikoo.
F., Tuchmacher, im Quartier „auf der Matten"
(Planche), Bürger seit 1438, nachweisbar bis
1482, Vater der nachfolgenden 4, 5 und 6.
3) Erhart F., Bäcker, im Quartier „auf der
Matten", Bürger seit 1448, nachweisbar bis 1467,
der Vater unseres Malers (8). Die drei Nach-
kommen von Heini F. (2) sind : 4) Henslinus F.,
Färber, „auf der Matten" vor der Kirche St -Jean,
Bürger seit 1466, gest vor dem 10. Nov. 1473;
sein Sohn Jakob F. (9) wurde am 2. April 1489
in das Bürgerbuch eingetragen. 5) Hans F.,
Ratsherr seit 1482, gest. anfangs März 1516.
6) Alice F., verheiratet in erster Ehe mit Willi
Techtermann, in zweiter mit Ludwig v. Büren,
Bürger in Bern. Die Nachkommen des Bäckers
Erhart F. (3) sind : 7) Johann F., Bäcker, geb.
um 1445, nachweisbar bis 1474, und 8) Hans F.
der Maler.
„Der Sohn des Er hart Fries sei." wird zum
erstenmal 1480 genannt. Er erhielt vom Rate
von Freibiirg ein teures, in Brüssel gefertigtes
Kleid geschenkt, als der Berner Maler Heinrich
Bichler ein großes Kild der „Schlacht bei Murten"
mit acht Gesellen in das Rathaus nach Freiburg
brachte. (Bei Trächsel, Festschr. z. Eröffnung
d. Bern. Kunstmus., p. 26, und Händcke, Schw.
Mal., p. 108, ist diese Stelle sehr ungenau citiert.)
Man muß, da der ältere Sohn des Erhart F. (7)
damals nicht mehr vorkommt diese Stelle un-
bedenklich auf den jüngern Sohn, den Maler,
beziehen, und man wird annehmen dürfen, daß
sich Hans F. damals bei Heinrich Bichler von
Bern ab] Lehrling befand. Es wäre auch sonst
durchaus wahrscheinlich, daß ein junger Frei-
burger Maler seine Lehrzeit bei Heinrich Bichler
machte ; denn dieser Berner Meister erhielt seit
etwa 1470 alle bedeutenderen Aufträge des Rates
von Freiburg, welche Stadt damals keinen eigenen
Kunstmaler besaß. (V gl. oben p. 126 ff. : Heinrich
Bicbler.) Da nun Bichler mit dem „Meister mit
der Nelke" identisch sein dürfte, werden wir
die frühesten selbständigen Bilder F.s mit den
Werken dieses seines vermutlichen Lehrers ver-
gleichen müssen. Wenn Händcke (p. 112) in den
ersten Werken F.s ganz richtig eine „erlernte
niederländisierende (sie!) Malweise" und Schon-
gauerische Einflüsse erkannte, so erklären sich
diene Erscheinungen am einfachsten aus einer
Schulung bei dem Meister mit der Nelke, bei
welchem ja wirklich die niederländischen und
Schongauerischen Elemente vorherrschen. Wenn
dann Händcke weiter in feinfühliger Weise die
besondere Begabung des Meisters mit der Nelke
für die „passiven" Situationen und für die physio-
gnomische Charakteristik hervorhebt, so kann
auch hierin F. als ein aufmerksamer, in den
Geist des Lehrers eindringender Schüler des
Meisters mit der Nelke erscheinen. Für die
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Fries — 498 — Fries
weitere Ausbildung F.s wird am 1501 von
D. Burckbardt und Händcke noch ein gewisser,
jedenfalls nicht starker Einfluß der Malerei von
Augsburg, speziell des Hans Burckmaier, ange-
nommen. Noch später, und wie ich glaube,
nicht vor circa 1514, lassen sich leichte Ein-
wirkungen der Dürerischen Kunst erkennen.
Ueber die Lebensumstände des jungen Malers
zwischen 1480 und 1501 ist nichts Sicheres be-
kannt. 1484 und 1486 erhält in Freiburg „Meister
Hans der maler" Zahlungen für „die zyttgloggen
ze malen" (Comptes dn Tresorier, Nr. 164); ist
Hans F. gemeint? Darauf, 1487, treffen wir
einen Maler Hans F. in Basel : er kauft die Zunft
„vff Mallenwerck vnd sunst nüt zu triben." Ein
Haus F. (ob der Maler?), wohnhaft in der Spalen-
vorstadt, kommt noch 1497 in Basel vor. Es ist
bemerkenswert, daß „Hans der Maler" in Frei-
burg während dieser Zeit, von 1487—1498, nicht
genannt wird ; der in Basel vorkommende Meister
könnte also ganz wohl mit dem 1484 und 1486
in Freiburg genannten identisch sein. Erst 1499
tritt „Meister Hans der Maler" in Freiburg wieder
auf ; er erhielt eine Zahlung für das Malen von
vier Kreuzen (Compt. Tres. VIII, 224). Seit 1501
erscheint in den Freiburger Rechnungen hie und
da der Name „Meister Hans Fries der Maler",
häufiger aber bloß „meister Hans der Maler",
und man pflegt die letzteren Stellen unbedenk-
lich auf Fries zu beziehen ; es sei aber nicht
verschwiegen, daß einmal auch ein anderer Maler
des Namens Hans vorkommt: 1505, II. Semester,
wurde „Meister Hans Roten dem Maler" ein
Anleihen von 28 Pfd. gemacht (Compt. Tres. 206,
fol. 24).
Von 1501-1510 erhielt F. als Stadtmaler in
Freiburg eine fixe Quartalbesoldung von 7 Pfd.
2 Scb. 6 H.; dazu seinen Mietzins im Betrage
von jährlich 4—5 Pfd. und hie und da ein Kleid
im Werte von 6—8 Pfd. 1601 malte Meister
Hans der Maler das kleine Fähnlein auf dem
Zeitglockenturme (Compt. Tres. 197). Gegen Ende
1501 erhielt der „tischmacher mit der einen Hand
von einer tafel in der großen Ratstuben doran
das jungst gricht gehört ze malen" S Pfd., und
noch im nämlichen Jahre Meister Hans der
Maler einen Vorschuß von 120 Pfd. (Compt. Tr6s.
Nr. 198, fol. 22 u. 24. Die Angabe bei Daguet,
Emulation, 1855, p. 57, daß „bald darauf" eine
weitere Zahlung von 405 (!) Pfd. 2 Sch. 6 II.
für das Vergolden des Grundes an den Maler
ausgerichtet wurde, scheint auf einem Irrtume zu
beruhen ; ich habe sie in den Rechnungen nicht
gefunden. Es dürfte eine Verwechslung mit
einer später zu erwähnenden Zahlung von 1504
vorliegen.) Erst 1506 wird für das Bild des
jüngsten Gerichts im Ratsaal ein Vorhang er-
stellt und 1507 eine Zahlung von 18 Sch. 14 H.
für das Einrahmen gemacht. Ueberrcste von
diesem Bild im (alten, bis circa 1520 benutzten)
Rathause will Händcke mit Recht in den zwei
Tafeln F.s in der Galerie zu Schleißheim er-
kennen. 1503 erhielt Meister Hans der Maler
einen Vorschuß von 20 Pfd., im gleichen Jabr
eine kleine Zahlung von 10 Sch. für Bemalung von
Fahnenstangen und ebenfalls 1503 eine Vergütung
von 3 Pfd. für das Malen von sechs Kreuzen.
Von 1503—1509 saß F. im Großen Rate der
CC, unter den Vertretern des Quartiers I*e Bourg
in der obern Stadt ; ein Beweis, daß der Maler
nicht in der Unterstadt wohnte, wie sein längst
verstorbener Vater, der Bäckermeister Erhart,
und seine übrigen Verwandten, die alle im
Großen Rate der CC das unterstädtische Quartier
der Neuveville vertraten.
Am 22. März 1504 schrieb der Rat von Frei-
burg zu Gunsten F.s eine Empfehlung an den
Bischof von Sitten, Matthäus Schinner (Staats-
arch. Freib., Missivenbuch Nr. 5, fol. 41): der
Rat habe vernommen, daß der Bischof ein „kost-
lich tafelwerk" ( Altarwerk, Flügelaltar ; nicht
ein Zimmertäfel, wie Daguet und Raedlc" irr-
tümlich interpretieren!) wolle errichten lassen
und daß die Arbeit bis an das Fassen (= Malen
und Vergolden) nahezu vollendet sei Für letztere
Arbeit wird F. empfohlen und der Bischof einge-
laden, sich über die Tüchtigkeit des Malers bei
dem Münzmeister Michel Glaser zu erkundigen.
Ueber den Erfolg dieser Empfehlung ist uns
nichts bekannt; es läßt sich wenigstens nicht
nachweisen, daß F. damals oder in den nächst-
folgenden Jahren Freiburg zur Ausführung einer
auswärtigen Arbeit verlassen habe; es ist aber
von Interesse, bei dieser Gelegenheit den Meister
nach Art von vielen Berufsgenossen jener Zeit
auch in Verbindung mit der Polychromie plasti-
scher Bildwerke zu treffen. Ein Auftrag dieser
Art war übrigens damals auch in Freiburg selbst
auszuführen. Im gleichen Jahre 1504 erhielt
nämlich Meister Hans der Maler die ansehnliche
Zahlung von 84 Pfd. 3 Sch. „um die engel und
bilder der uffart zu malen und zu vergülden"
(Compt. Tres. VIII, 332). Es handelt sich ohne
Zweifel um eine Anschaffung für die städtische
Hauptkirche St.-Nicolas; der Ausdruck „bild"
bedeutet im damaligen Sprachgebrauch in der
Regel ein plastisches Bildwerk. Nun trifft es
sich, daß eine in Holz geschnitzte Christusstatue,
welche früher in der Kirche St.-Nicolas zu der
Ceremonie der Auffahrt Christi verwendet wurde,
im bist. Museum von Freiburg erhalten ist Die
Statue wurde zur „Auffahrt" an einem oben in
den Kopf getriebenen eisernen Ring an das Ge-
wölbe emporgezogen ; der Ring trägt das Datum
1503; die etwas derbe Schnitzerei dürfte von
Bildhauer Meister Marti stammen. Sie ist teil-
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Fries
499 -
Fries
weise mit Leinwand aberzogen und, ohne Zweifel
von F., sehr geschmackvoll polychromiert : das
Nackte ohne Leinwandüberzug naturalistisch
bemalt, der flatternde Mantel innen blau, außen
weiß mit breitem goldenem Saum und mit stili-
sierten goldenen Akeleiblüten bestreut.
1507 wurde dem Maler vom Rate für die be-
deutende Summe von 73 Pfd. 19 Sch. 9 R. Gold
verkauft; 1506 erhielt er u.a. eine Zahlung für
die Vergoldung und Polychromie der Ratswappen
auf den damals von einem „fremden Tisch-
macher" vollendeten Chorstühlen der Kirche
Notre-Dame in Freiburg; ein entsprechender
Eintrag findet sich auch im Rechnungsbuche der
Spitalverwaltung (Sept. 1506, 1 Pfd. 5 Sch.) für
das Wappen dieser Korporation; diese beschei-
dene Wappcnpolychromie wurde bei einer neuern
Restauration der Kirche Notre-Dame nach den
alten Resten wieder hergestellt. Im nämlichen
Jahre 1506 wurde nach Valerius Anshelms Berner
Chronik „der verrümpt Maler Hans Fries von
Fryburg" als Experte im berüchtigten Jetzer-
handel nach Bern berufen. Er sollte entscheiden,
ob die Tränen einer Blut weinenden Madonna
echt oder künstlich hergestellt seien; das Re-
sultat war, daß der Meister, „die Kunst nit
erkennende", die über Nacht entstandenen Tranen
„für ein großes wunder ließ blyben." 1509 er-
hielt „Meister H. F. der Maler" vom Freiburger
Rate 42 Pfd. „vff die taflen im Chor" von
St.-Nicolas (Compt. Tres. 213, fol. 22T); was aus
diesem Altarwerke geworden ist, laßt sich nicht
bestimmen ; sollten sich Reste in den zwei Altar-
flügeln in der Kapelle zu Bugnnn (s. u.) erhalten
haben? Im gleichen Jahre: 15 Sch. für das,
was er „an dem Zug (= Kamin?) im nüwen
Rathus" malte; ferner: 1 Pfd. 6 Sch. 8 H. „umb
zwei fänlin uff das nflwe Rathus zu malen"; es
wird sich um Wetterfahnchen handeln, da in
jener Zeit auch die Zimmerleute vom Rathausbau
Trinkgelder erhielten. Aehnlich 1510: 10 Sch.
für Bemalung von zwei Fähnchen auf dem
Brunnen zu Montagny; 1511: 3 Pfd. für das
Malen von 11 Fähnlein, und 1512 (II. Sem.) :
2 Pfd. 8 Sch. 4 H. für zwei Wetterfähnchen in
die Singine und für das Wappen am Zeughaus.
Das sind die letzten Zahlungen in den Frei-
burger Staatsrechnungen. Schon 1509 war F.
zum letztenmal im Großen Rate der CC gewesen ;
1510 hatte er zum letztenmal seine Quartal-
besoldung und 1511 (I. Sem.) zum letztenmal
die Entschädigung von 6 Pfd. für seine Miete
bezogen. Von 1511—1518 tritt in den Rech-
nungen ein Maler Alexander Jaquemart auf;
daneben von 1514 — 1519 ein Maler Georg, dem
1517 eine Karte des Freiburger Gebiet« mit
20 Sch. bezahlt wird; 1520 kommt Hans Boden
(s. oben p. 155).
Was konnte den etwa 45jährigen F. veranlaßt
habet), seine bisherige Stellung aufzugeben, und
wo müssen wir den Meister fortan suchen?
Daguet (Emulation p. 376) und nach ihm His
und Händcke geben an, daß F. sich seit 1511
im Quartier „auf der Matten" in der Nähe der
Johanniter Komturei (St.-Jean) angesiedelt und
im nämlichen Jahre bei den Franziskanern ein
Anniversarium gestiftet habe. Diese Angabe
scheint nach der kritischen Untersuchung von
P. N. Raedlö (Etr. frib. 1877, p. 99) auf einem
Irrtume zu beruhen. Sie gründet sich lediglich
auf die willkürliche Deutung einer Stelle im
Jahrzeitbuch der Franziskaner, das 1516 oder
1517 neu geschrieben wurde. Zum 23. Aug. findet
sich hier der Eintrag: „Item fiat anniveraarium
Johannis Fries, uff der Matten, et uxoris suae
qui dedit conventui XX üb. semel." Das Jahr
dieser Stiftung ist nicht bekannt Die im Nekro-
logium in der Nähe jener Notiz stehende Jahr-
zahl 1511 hätte nach P. Raedle mit dieser
Stiftung nichts zu thun. Er bezieht diese Stelle
auf einen Vetter des Malers, den Henslinua F.,
Färber auf der Matten (Nr. 4 in den mitgeteilten
genealog. Angaben) ; derselbe war wirklich ver-
heiratet, während von einer Ehe des Malers F.
nichts bekannt ist. Um 15% glaubte dann aber
der damalige Provinzial der Franziskaner,
P. Kaspar Geemann, diese Stelle auf den Maler
beziehen zu müssen, und er schrieb an den Rand
die Notiz: „Is, quemadmodum sua passim monu-
menta ostentant, circiter 1511 pictor totius Hel-
vetiae prineeps, ac celeberrimorum in Germania
uni versa collega extitit." Somit wäre die An-
gabe, daß F. seit 1511 als verheirateter, ordent-
lich situierter Mann „auf der Matten" wohnte,
völlig unerwiesen.
Wo aber hielt sich F. seit 1512 auf? Die
Freibnrger Archive schweigen von 1512—1617
vollständig. Auf einem Bilde von 1512, der
„Geburt Marift" aus der Folge des „Marienlebens"
im Basler Museum, ist auf dem Fußboden recht
auffällig ein Berner Batzen gemalt. Von 1514
stammen zwei Altarflügcl, angeblich aus der
Hauskapelle der Johanniter Komturei in Frei-
burg; 1516 heißt es in den Seckeimeisterrech-
nungen von Bern : „denne dem Fließen von der
pfänder buclisen zu malen 6 Sch. 8 H." War
F. abwechselnd in Bern und Freiburg? Nach
Trächsel (Festschr. zur Eröffn. des Bern. Kunst-
mus., p. 26) wäre „Jakob (sie 1) Fries" viel vom
Berner Rate beschäftigt worden; doch beruht
diese Angabe nach gef. Mitteilung von H. Tflrler
auf einer Verwechslung mit Jakob Boden
(a. oben p. 157).
Rätselhaft bleibt ein Vermerk im Freiburger
Ratsmanual vom 27. Juli 1617: „Min herren Rätt
und Sechziger haben meiater hannsen fry essen
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Fries
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Fries
vergönt sin zil vszumachen . nämlich 1 jar vnnd
1 fronvasten" (4 « Jahre). Es scheint mir eine
etwas willkürliche Deutung, wenn Daguet und
seine Nachschreiber hierin die Erlaubnis sehen,
F. dürfe noch länger von Freiburg fortbleiben,
um seine auswärts angefangenen Werke zu voll-
enden. Die letzte Erwähnung des Meisters be-
stätigt aber ganz bestimmt seinen Aufenthalt in
Bern. Im Testamente seines Vetters, des Rats-
herrn Hans Fries von Freiburg (Nr. 5 in der
genealog. Liste), vom 26. Febr. 1518, wird dem
Maler Hans Fries, „jetzt gesessen zu Bern", die
Summe von 200 Pfd. vermacht.
Daß F. schon bei den Zeitgenossen eines ge-
wissen Ruhmes genoß, geht trotz des wohl etwas
sarkastischen Tones aus der Stelle bei Valerius
Anshehn Ober die Expertise im Jetzerhandel
hervor. Sodann sei an einen Vers auf dem Titel-
blatte der dritten, 1521 erschienenen Auflage
der Schrift „De artificiali perspectiva" des Jean
Pelerin, gen. Viator, Chorherr zu Toni in Loth-
ringen und froher Sekretär des Philippe de
Commyne8, erinnert. Dort wird F. bei der Auf-
zählung von etwa zwanzig berühmtesten Künst-
lern in einer Linie mit Perngino und Leonardo
genannt. Für die spätere Wertschätzung des
Künstlers haben wir jenes Zeugnis des Franzis-
kaner-Pro vinzials von circa 1596 in Freiburg.
Im 18. Jahrh. scheint F. ganz in Vergessenheit
geraten zu sein.
Das Monogramm des Künstlers ist abgebildet
bei His (Zahns Jahrb. f. Kunstwiss. II, p. 51) ;
deutlich erkennbar auch auf den nachstehend zu
citierenden Lichtdrucken im „Frib. artist"
Werke von F.:
Vor 1500 ? (ob von F. ?). „Madonna mit dem Kinde,
recht« St. Joseph"; 26 cm b., 19 cm br.; London, Sir
J.C. Robinson, Abb. Frib. art IX, 1898, pl. XXII; Alb.
„L'Art anc. a l'expos. nat. sulsse, Geneve 1896", pl. 6.
Ein auf die Rückseite geklebter Zettel aus dem 19. Jahrb.
meldet, das ron „ran Bich" gemalte Bildchen stamme
aus der Beute Karls des Kähnen und sei nach der Schlacht
beiMurten der Familie Erlach zugefallen, dio es bis 1817
besaß. — Nach dem Kat der Gruppe 26 der Genfer
Lande&ausst von 1896, p. 399, wäre das reizende kleine
Bildchen ein Jugendwerk F.*. Eine nahe Verwandtschaft
mit der gloich zu erwähnenden „Madonna" Ton 1501 in
Nürnberg ist zweifellos ; die Tracht der Madonna und der
Typus des St. Joseph weisen eher in das 16. als auf den
Anfang des 16. Jahrh. Aber es linden sich in Komposi-
tion und Lichtführung mehrere für F. ganz überraschende
Qualitäten. Ich bin beinahe versucht, hier den H. F. als
Kopisten eines feinen Niederländers aus dem Ende de*
16. Jahrh. aufzufassen; später, in den selbständigen
Werken, w&re dann sein eigenes, derbere« Naturell durch-
gebrochen.
1501. Yier kleinere, augenscheinlich zusammengehö-
rige Tafelbilder, wahrscheinlich von den beidseitig be-
malten und jetzt zertagten Flügeln eines kleinen Tripty-
chons ; a und 6 dürften die Außenseiten, c und ä die
Innenseiten gebildet haben. German. Museum in Nürn-
berg (Nr. 168 — 171), aus der ehemaligen, unter König
Ludwig I. erworbenen Sammlung des Fürsten Wallerstein,
o. „Maria mit dem Kind auf dem Schofle zeigt dem
hl. Bernhard die Brust." Bez. mit Monogr. and
Jahrzahl 1501: 66 cm h., 37 cm br. Abb. Frib.
art. XIV, 1908.
b. „Die gekrönte Maria mit St. Anna und dem Christus-
kinde" („St Anna selbdritt"); 64 cm h., 38 cm br.
Frib. art. XIII, 1902, pl. X.
e. „St. Franziskus empfangt dieWundmale": 66 cm h.,
87 cm br. Frib. art. V, 1894, pl. XVT.
>/. „Martyrium von St. Sebastian"; 64cm h., 88cm br.
Frib. art. VI, 1895, pl. IV.
1601 (bis 1606?). Zwei schmale Tafelbilder, urspr.
die Seitenteile eines grOflern Bildes, dessen Mitte verloren
ist. K.Galerie zu Sehleiflheim (Nr. 137), aus der ehem.
Sammig. Wallerstein. Goldgrund, 125 cm b., 26 cm br.
Frib. art IX, 1898, pl. I; Klaas. Bilderschatz, heransg.
von Reber und Bayensdorfer, Nr. 1578.
a. „Die auferstandenen nackten Seligen werden von
Engeln emporgetragen. *
b. „Hollensturz der Verdammten."
Unrichtig ist die Ansicht der Heranageber den „Klaas.
Bilderschatz" (Text zu Nr. 1578), zufolge welcher der
Platz der beiden Teile in der gegenwärtigen Aufstellung
verwechselt wAre ; die Seligen müssen ihren Platz links
(d. h. zur Rechten des Weltrichters) und die Verdammten
recht« Tom Beschauer behalten. Dann aber kann es sich
wegen der Fonu des obern Abschlusses nicht um beweg-
liche Altarflflgel gehandelt haben, sondern nur um fest-
stehende Seitenteile eines „Jüngsten Gerichts", deaaon
mittlerer, höherer Teil oben mit einem Spitz- oder Stich-
Logen abgeschlossen war und den Weltrichter nebst
Maria, Johannes, Michael u.a. enthielt Auf Grund dieser
Beobachtung erkenne ich wirklich nach dem Vorschlag«
Handckes in diesen beiden Tafeln Reste des seit 1601
1503. Zwei zusammengehörige Tafelbilder von den
Flügeln eines Triptychons. Hist. Museum in Freiburg.
Verstümmelt und schlecht restauriert. Je 1 m h., 66 cm
br.; urspr. Hobe wohl circa 1,30 m. Abb. Frib. art. III,
1892, pl. XXI.
a. „St Christophoras das Christuskind über den Flnfl
tragend." Bez. mit vollem Namen, dem MonogT.
and der Jahrzahl 1503.
6. „St Barbara wird von ihrem Vater Dioskorus in
ihrem Felsen versteck gefunden und fortgeschleppt."
1 604. Poly chromie der früher zur Ceremonie der „Auf-
fahrt" in St-Nicolas verwendeten Holzstatae des empor-
schwebenden Christas. Hist Museum in Freiburg.
Circa 1506? Zwei schmale zusammengehörige Tafel-
bilder, urspr. die Flügel eines kleinen Altars ans der
Kirche von Attaleng. Bist Musenm in Freiburg. Je
95 cm h., 27 cm br. Abb. Frib. art V, 1894, pl. II.
a. „St. Nikolaus." Bez. mit Namen und Monogr. Der
Bischofsmantel von einem stümperhaften Restau-
rator übermalt Auf der Rückseite Spuren von
Malerei.
b. „St. Margaretha."
Circa 1506. Zwei beidseitig bemalt« Flügel eines
kleinen Altars. Schweiz. Landesniuseum in Zürich, vorher
in Privatbesitz in Freiburg. Je 180 cm h., 82 cm br.
Tadellos erhalten und vielleicht das sorgfältig» te Werk F.*.
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n. Innenseite des linken Flugeis: „Viaion des St Jo-
banne« Evang. auf der Insel Patern" (Erscheinung
der Madanna, Apok. XII). Frib. art. II, 1891,
pl. XVI.
b. Innenseite des rechten Findels : »Vision von St. Jo-
hannes Evang." ( Erscheinung des Weltrichters,
Apok. I). Frib. art, H, 1891, pl. XVL
e. Die Außenseiten bildeten am Altare bei geschlos-
senen Flögeln zusammen ein einziges Bild : „Joh.
Evang. (1.) trinkt ror dem (r.) auf einem Throne
sitzenden Kaiser Domitian den Giftbecher." Abb.
Frib. art II, 1891, pl. XV.
1506. Zwei Tafelbilder ron einem für das Franzis-
kanerkloster in Freiburg gemalten Antonias- Altar«.
Franziskanerkloster in Freibarg (Hauskapelie und Gast-
zimmer).
a. Mittelbild: Links die „Predigt des hl. Antonias von
Padua bol dem Tod eines Wucherers aber den Vers:
abi est theeaurus tun«, ibi est et cor tu um" (Er.
Matth.); rechts wird das Herz des Qeizigen bei seinen
Hch&tzcn gefunden; darüber der Einblick in das
Sterbezimmer ; oben in dor Mitte der ron Teufeln
entführte Wacherer; im Hintergründe der Leichen-
zug. 1,76 m h., 1.50 m br. Bez. mit Kamen,
Monogr. und Jahrzahl 1506. Out erhalten, aber
größtenteils mit einem vergilbten Firnis bedeckt
der die Farbenstimmung warmer erscheinen läßt,
als sie ursprunglich war. Abb. Frib. art. II, 1891,
pl. XX. (Von einem Einflüsse des Bildes der
St. Pauls-Basilika des altern Holbein kann in der
That keine Rede sein.)
6. Von der Predella dieses Altars: „Die Wunder an
der Bahre, des hl. Antonius von Padua." In einem
K irchon räume d rangen sich Pilger, K rüppel, K ranke,
Unglückliche herzu, um den Sarkophag zu berüh-
ren. (Also nicht ein „hl. Grab", wie HAndckc an-
gibt: die Zugehörigkeit zum Bilde der Antonius-
Predigt wurde bisher nicht erkannt, immerhin hat
Handcke richtig die Aehnlichkeit in der tech-
nischen Behandlung betont.) 0,46 m h., 1 ,66 m br.
Tadellos erhalten, nur in den Farben etwas stumpf
eingetrocknet. Frib. art. III, 1892, pl. XVI.
[1508. Polychromie der Wappen an den ChorstOhlon
der Kirche Notre-Damo in Froiburg; erhalten, aber
durch eine moderne Restauration ganz ubermalt.]
Circa 1510? Zwei beidseitig bemalte Flügel eines
Altars in der Kapelle des Landguts Bugnon bei Frei-
barg (vielleicht aus der Kirche St. -Nicolas '/), spater im
Besitze des Chorherrn Fontaine in Freiburg (1754 bis
1834), der sie angeblich auf dem Dachboden von
St.-Nlcolas entdeckt haben soll. Dürfen diese Bilder
mit dem Rechnungseintrag von 1 509 zusammengebracht
werden? Der Inhalt wßrde eher dafür sprechen, daß
es sich um einen Altar der Hospitalbruderschaft vom
heiligen Geisto handeln dürfte. Beide Tafeln 1,54 m h.,
0,75 m br.; sie sind oben beschnitten ; die urspr. Hflhe
mag circa 1,70 m sein. Dio Innenseiten gut, die Außen-
seiten sehr schlecht erhalten.
n, Innenseite des linken Flügels: „Herabkunft des
hl. Geistes." Abb. Frib. art. IV, 1893, pl. IV,
und im Album „I/art anc. ä l'Expos. nat. suisse",
Genf 1896, pl. 4.
h. Innenseite des rechten Flugeis: „Die Trennung der
Apostel." Abb. Frib. art. IV, 1893, pl. V, und im
Album „L'art anc. a l'Expos. nat. suisse", Genf
18Ö6. pl. 4.
c Außenseiten, die bei geschlossenen Altarflügeln zu-
sammen ein oinziges Bild ausmachen : „ Dio Erlösung
armer Seelen aus dem Fegefeuer durch Werke der
Barmherzigkeit": links die Verteilung von Brot
und Kleidern an Arme ; rechts unten das Fegefeuer :
oben Engel, welche die erlösten Seelen in Gestalt
von nackten, nur in durchsichtige weiße Gazo ge-
hüllten Menschen emportragen. Abb. Frib. art.
IV. 1893, pl. VIII und IX.
1512. Folge von acht Tafelbildern aus dorn Marien-
leben, von einem großen Altar, dessen beidseitig bemalte
Flügel spater auseinander genommen und zersagt wurden.
Es lassen sich die Außen- und Innenseiten vielleicht
dadurch unterscheiden, daß bei ersteren («— e) die
Scenen von einer grauen Architektur umrahmt sind,
wahrend bei letzteren (/— A) bloß eine leichte ßekronung
von geringeltem Astwerk vorkommt. Man beachte fer-
ner, daß zwei Tafeln (a und /) etwas weniger hoch sind
als die übrigen und daß gerade bei diesen der Horizont
der perspektivischen Zeichnung ausnahmsweise tief unter
den Fußbodon verlegt ist ; diese beiden Tafeln müssen
also in dem Altarwerke die obersten Platze eingenommen
haben.
a. „Joachim und Anna wählen Lammer als Opfergaben
aus." Basel, Museum; aus der Faschischen Samm-
lung (vor 1670) stammend. 0,86 m h., 0,66 m br.
Abb. Frib. art. XI, 1900, pl. X.
b. „Begegnung von Joachim und Anna an der goldenen
Pforte." Basel, Mus., Fasohischo Sammig. l,07ra
h.. 0,57 in br. Abb. Frib. art. XI, 1900, pl. XI.
e. „Geburt Maria." Basel, Herkunft wie vor. 1,07m
h., 0,64 m br. Bez. mit Monogr., recht« vorn am
Boden ein bern. Batzen. Abb. Frib. art. XII, 1901,
pl. VI.
d. „Maria Tempelgang." Nürnberg, german. Museum.
1 ,06 m b., 0,64 m br. Bez. mit Monogr. HR, das
auf einer Fälschung beruht, und mit der Jahrzahl
1512. Abb. Frib. art. XII, 1901, pl. XVI.
t. „Vermahlung Maria," Ort, Maße and Bezeichnung
wie bei d. Abb. Frib. art. XII, 1901, pl. XVII,
und Janitachek, Gesch. d. dtsch. Mal., p. 178.
f. „Dio Heimsuchung." Basel, Mus., aus der Faschi-
schen Sammig. 0,86 m h., 0.56 m br. Abb. Frib.
art. XIII. 1902, pl.VI.
y. „Rückkehr von der Flucht nach Aegypten." Rasel,
wie vor. 1,07 m h., 0,64 m br. Abb. Frib. art.
XIII, 1902, pl. XVI.
b. „Der zwölfjährige Christus unter den Schrift-
gelehrten im Tempel." Basel, wie vor. 1,07 Hl h.,
0,57 m br. Abb. Frib. art. XIII, 1902, pl. XII.
1514. Zwei beidseitig bemalte Altarflügel von einem
Triptychon, angeblich aus der Hauskapelle der Johan-
niterkomturci St.-Jean in Freiburg. Basel, Mus.; 1865
im Besitz eines Hrn. Vonderweid-Chollet in Freiburg.
Je 1,24 in h., 0,76 m br.
«. Innenseite des linken Flügels: „Enthauptung Jo-
hannes des Täufers." Monogr. und Jahrzahl 1514.
Abb. Frib. art. X, 1899, pl. XI, und Handcko. zu
p.124.
h. Rückseite : „Jobannes der Taufer vor Herodos und
dossen Hof predigend." Frib. art. X, 1899, pl. X.
c Innenseitc des rechten Flügels: „St. Johannes Ev.
im Oelkcssel." Frib. art. X, 1899, pl. XVII.
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Frit-s
<i. Rückseite, »ehr zersWrt: „St. Johannes Evang.
auf Patmos", frei nach Schongauers Stich B. 55.
Monogr. und Jahrahl 1514.
Circa 1518 (?) oder spater. Tafelbild aus der 1522
datierten St. F.ligitiskapelle dor Kirche zu Cugy. Froi-
burg, hist. Mus. Mystisch« Allegorie auf den Kreuzes-
tod Christi und dossan Folgen. 1,48 m h., 0,98 m br.:
stellenweise durch Retouchcn stark verdorben. Da»
Monojrr. F. 1. stammt aus neuerer Zeit. Abb. Frib. art.
III, 1892. pl. IV, sowie Wrbrr. Geistl. Schauspiel.
Die folgende dem Meister zugeschriebene Arbeit kann
ich nur unter gewissen Zweifeln in sein Werk einreihen:
Handzeichnung. Kupferstichkab. München. 25,2 m
h., 18,4 m br. .Marie dem Kinde die Brust reichend,
von zwei schwebenden Engeln gekrönt." Kohlezeichnung
auf braungelbem Papier (nicht in „Bister und Feder"
ausgeführt, wie Handcke angibt, auch nicht mit dem
Monogr. rerseben). Handcke möchte die Zeichnung um
1501 datieren. Sin gehfirt im Gegenteil, wenn man
Oberhaupt die Zuweisung an F. gelten lassen kann, dem
letzten, malerisch weichen Stile des Meistor» an.
Ein besonders interessantes Work F.s ist nur in einer
Kopie de« 17. Jahrb. auf uns gekommen : das „Pnrtrat
des Bruders Nikolaus von Fluo", als Brustbild in Drei-
Tiertelwendung nach rechts. Die im Besitze von M™*do
Tcchterm&nu in Freiburg befindliche Kopie gibt auch
das Monogr. und die Jahrzahl 1517 wieder. Dan Bildnis
konnte, trotz dor Angabc auf dieser Kopie, nicht mehr
nach dem Loben gemalt sein.
F. muß in der Geschichte der Schweiz. Malerei
als der bedeutendste Meister in der Zeit von circa
1500 — 1615 gelten; er ist in der Westschweiz
ein Bindeglied zwischen dem Meister mit der
Nelke (Heinrich Bichler?) und Nikiaus Manuel.
Wahrend jener noch ganz auf dem Boden der
feinen, etwas spröden und gebundenen Spätgotik
vom Ende des 15. Jahrb. steht, indem er nieder-
landische und Schongauerische Elemente ver-
bindet, so bricht bei F. der derbere, rauhere
Naturalismus durch, der nach 1500 sich in einer
etwas ungeschlachten Wahrheitsliebe und in
zuchtloser Form der Natur bemächtigen will.
F. ata einen provinzial zurückgebliebenen
Meister zu bezeichnen, geht nicht an; er steht
mit seinen Absichten im ersten Treffen für die
Eroberung einer vorbehaltlosen Wahrheit. Aber
er arbeitete mit einem schweren Naturell. Seine
Bilder enthalten viel Derbes und Unfreies. Ge-
langte er in glücklichen Momenten zu einer
höhern Schönheit — und man kann in seinen
Werken thatsächlich einige vollendet schöne
Gestalten bewundern — so half ihm dazu nicht
ein Rest von mittelalterlichem Idealisieren, son-
dern das tapfere Herausreißen der Kunst aus
der Natur, um mit Dürer zu reden. Den „Held"
eines Martyriums oder einer Vision kann uns
F. mit verblüffender, fast italienisch anmutender
Inbrunst und Großartigkeit geben. Seine besten
Gestalten erscheinen in statuarischer Geschlossen-
heit, oft in erstaunlich tiefem Gefühle wie iso-
liert von ihrer Umgebung. H&ndcke will der
nämlichen Beobachtung Ausdruck geben, wenn
er von einer besondern Begabung für die Dar-
stellung „passiver Situationen" spricht. Bei
physischer Handlung bricht oft eine gewisse
Wildheit hervor. Während sich aber in der
spätgotischen Malerei ähnliche Erscheinungen
leicht possenhaft anlassen, bleibt F. in seiner
massiven Wahrheitsliebe immer überzeugend und
wirkt gerade deshalb hie und da fast brutal. —
Dem religiösen Inhalt der Bilder steht F. mit
strenger, rechtschaffener Gläubigkeit gegenüber;
er begnügt sich nicht mit Formeln, sondern denkt
sich derart in die Situationen hinein, daß sie
für ein nervenstarkes Volk zur überzeugenden
Wahrheit werden mußten. Die Werke des F.
geben sich nicht auf den ersten Blick aus. Erst
eine längere Vertiefung läßt ihre vollen Werte
erkennen.
In der Komposition der Bilder finden wir bis
1514 wenig Ruhe und Klarheit. Der Meister
pflegt die Vordergründe stark, fast zudringlich,
mit Figuren auszufüllen und die Gestelten hart
aneinander zu schließen; die entfernteren Figuren
werden, um den Eindruck räumlicher Tiefe her-
vorzurufen, viel zu stark und zu plötzlich ver-
kleinert. — Unter den guten Elementen dieses
gesunden Meisters will sein Ringen mit den Pro-
blemen der Linearperspektive beachtet sein. In
der Einführung der „perspektivischen" Zeich-
nung der Heiligenscheine ist er neben dem
ältern Holbein diesseits der Alpen wohl der
erste; ganz bedeutsam ist es, daß er in zwei
Bildern aus dem Marienleben (1512), die Per-
spektive auf einen tiefen Horizont unter dem
Boden des Bildes konstruiert, so daß die Füße
verschwinden. In der italienischen Malerei über-
rascht uns solches seit Masaccio nicht mehr;
diesseits der Alpen finden wir diese „tiefe" Per-
spektive zuerst bei den Gestalten von Adam und
Eva auf dem Genter Altare der Brüder van Eyck ;
in der Schweiz zuerst 1501 bei dem „Meister
mit der Nelke" an den Wandbildern der Münster-
vorballe zu Bern. Das Nackte ist bei F. energisch
modelliert; auffallend leblos sind auf den früheren
Bildern die großen Hände mit den häßlichen
langen Fingern. Immer lenken die Köpfe, als
die am besten verarbeiteten Teile, die Aufmerk-
samkeit auf sich. Die Gewänder haben stark
bewegte, tief hcrausmodellierte Falten, welche
die Körperformen nur wenig zur Geltung bringen.
Eingehend und mit großem Geschick charak-
terisiert F. die Oberfläche der verschiedenen
Stoffe und hält überhaupt viel auf sorgfältiger
Wiedergabe zeitgenössischer Trachten und Ge-
räte. Eine leicht erkenntliche Eigenart zeigen
bei F. die landschaftlichen Teile. Die Motive
haben etwas Poetisch-Konventionelles; aber sie
werden im einzelnen mit der Absicht auf scharfe
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Fries
— 503 -
Fries
Natürlichkeit vorgetragen. Das Hauptmotiv ist
in den früheren Bildern ein Vordergrund mit
klüftigem, bräunlichem Gestein, das nackt und
scharfkantig in einzelnen Kegeln emporsteht;
dazwischen winden sich enge, blumige Gründe
und sprießen spärliche, etwas flach stilisierte
Bäume auf. Im Hintergrund öffnet sich gern
ein schmaler Ausblick auf hellen, grauweiß
schimmernden See; ferne Bergzüge sind in auf-
fallend flachen Silhouetten gehalten. Es haben
solche Landschaftsgründe etwas überraschend
Stimmungsvolles. In den späteren Bildern (1512,
1514) pflegt F. den Vordergrund von Felsen frei
zu halten und das steile, nackte Gebirg in den
Hintergrund zu legen.
lieber den Entwicklungsgang der malerischen
Technik haben D. Burckhardt und Händcke in
ihrer trefflichen Charakteristik des Meisters das
Nötige gesagt; man ist aber wohl geneigt, bei
diesem starken und eigenwilligen Talente die
fremden Einflüsse etwas allzu stark in Rechnung
zu bringen. Daß, wie Händcke annimmt, eine
Einwirkung der Dürerschen Schule schon um
1512 durch einen andern Künstler, nämlich den
Maler des kleinen Flügelaltars in der Franzis-
kanerkirche nach Freiburg gekommen sei, ist
unrichtig. Jene Malereien verraten allerdings
die Einwirkung der Dürerschen Schule; aber
sie stammen erst von circa 1520 und gehören
dem Hans Boden. Eine Wandlung ist allerdings
im letzten datierten Werke des F., in den
Johannesbildern von 1514, zu beobachten. Der
Raum ist freier, das Gefüge der Gruppen lockerer,
die Form des Einzelnen noch gediegener ge-
worden. Vieles von dem frühern Ungestüm ist
ausgeschieden; eine Läuterung ist über den
Künstler ergangen. Liegt hier ein Dürerscher
Einfluß vor? Jedenfalls zeigen diese Bilder den
schon alternden Meister auf dem Wege zu einer
weitern Entwickelung, die schließlich in dem
sonderbaren Bilde von Cugy zu einer warmen
Farbenstiinmiing und zu einem malerisch-weichen,
gegenüber der plastischen Bestimmtheit der
älteren Werke fast flauen Vortrage führt
AUjt. Dwjvct, L'fimulation, IV, Frib. 1855, p. 55 u.
375. — k'.HU in Zahns Jahrb. f. Kunstwiss. II, 1869.
p. 51 n. 241. — Händrkt im Jahrb. d. preuö. Kstsamml.
XI, 1890, p. 168 ff. - Ihr... Schw. Mal. d. 16. Jahrh..
p. 26, 70. 90. 102. 108-28. — /'. .V. Ra*>IU. in Etr.
frih., 1877. p.92 ff. — U.Burrlkardt. Pie. Schule Martin
Schnngnuers am Oberrhein, p. 121 ff. — Röhn, Gesch.
<1. MM. Kste. in <J. Schweix, p. 720, 747. — Alljr. I>.
ßinfrr. VIII. p. 73. — Waagen, Knnstwrrke u. Kflnstler
in DeuUchland, II, p. 281 ff. — Jantieehei-, Gesch. der
dtsch. Mal., p. 477 ff. — Woltmann a. W.xrmann.Uwh.
d. Mal-, II. p.481; III, p. 1118. - J.~/?Berthier. Frib.
art. 1891 — 1908 paxsim (nur fdr die Interpretation de»
Inhalts der Bilder m benutzen). ■ - Senheri, K.-Lex. I.
p. 568. - NagUr. Monogrr. III, Nr. 1118, 1119: IV,
Nr. 52. — Träektel, in FentMchr. z. Erüffn. d. Berner
Kunstmu*., 1879, p. 27, 28. — Jahresber. bern. Kstver.
1863, p. 52. - Oaz. de Uuk. 1, 133. — Bahn, Abz.
AltKde, 1882, p. 306: 1883, p. 470. — Zeitschr. f.
bild. Kst., Beibl. X, p. 683; XXIV, p. 24. - Cu*.
Index Brit. Mus.. 1, p. 201 (hior nicht benutzt). —
Kot.: German. Museum Nürnberg: : k. Galerio Schleiß-
heim: öffentl. Kstsammlg. Basel: hist. Mus. Freiburg*:
Text zn Klaas. Bilderschatz, herausjr. von Heber u. Bayert-
dorfer. Nr. 1573; Landesausst, inOenf 1896, p.399. —
Eigene Auszüge ans Staatsarch. Freib. und gef. Mittip.
Ton Max de Techtermann, Staatsarchirar Seknenwlg und
Architekt Romain de Sehaller in Freiburg, Staats-
archivar TÜrUr in Bern. J. Zemjx.
Fries, Hans Jak. I., Goldschmied, von Zürich,
im 17. Jahrh. Er wurde 1661 Lehrling bei seinem
Vater, Kilian F.; 1673 Meister. Von 1683 bis
1712 bekleidete er das Amt eines Handwerks-
schreibers. H. J. F. ist der Vater von Goldschmied
Heinrich F.
Mittig:, des f Hrn. Dr. Zeller- Werdmuller. C. Bm» .
Fries, Hans Jak. IL, Goldschmied, von Zürich.
Er wurde 1691 Lehrling bei seinem Vater Hans
Jakob F. und 1710 Meister. Er war der Lehrer
seines Sohnes Konrad F.
H. Meyer, ColL Stadtbibl. Zürich VI, p. 128. — Mittl*.
des tHrn. Dr. Zellor- Werdmaller. C. Brun.
Fries, Hans Konrad, Goldschmied, von Zürich,
im 18. Jahrh., Sohn des Joh. Jakob F.. Vater
des Goldschmieds David F., Großvater von Kor-
nelius David F., Urgroßvater des Goldschmieds
Heinrich F. zum „Grünen Schloß." 1734 wurde
H. K. F. Lehrling bei seinem Vater; 1743 Meister.
Mittig. dea tHrn. Dr. ZeUer-WerdmoIlor. C. Brun.
Fries, Hans Rudolf, Glas- und Flachmaler, ver-
mutlich aus Zürich stammend, ward am 19. Juli
1633 Bürger von Schaffhausen, wobei die Ein-
katif'summe von 200 Gld. um 50 Gld. erniedrigt
wurde, da er den gnädigen Herren eine ge-
malte Tafel präsentierte. Die Aufnahme in
die Zunft zum „Rüden" kostete ihn 80 Gld.,
überdies einen silb. Becher, ein Tischtuch und
ein Dutzend „Tischzwäcbelen." 1636 wurde er
Hausbesitzer an der Neustadt; 1650 geriet er
in Streit mit dem Maler- und Glaserhandwerk,
da er auf eigene Faust Glashandel zu treiben
begann; er wurde deshalb ausgeschlossen, aber
1656 wieder als redlicher Meister anerkannt;
1661 starb er. — Wahrscheinlich ihm gehört
das Monogramm mit den Buchstaben HRF an
(und nicht dem apokryphen Hans Rudolf Füfili
bei Weigel und Nagler) ; eine Schaffhauger Stan-
desscheibe von 1632, in der Wörlitzer Samm-
lung, „vorzüglich sauber und bestimmt gezeichnet
und brillant in der Farbe", trägt dieses Mono-
gramm.
J.ll.JUtfhlin, Schaff h.GlasnuvW, I, p.7. - H.Mryr,
Konsterschenkung, p. 258 69, 262. - • Ihr».. Coli. V,
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Fries
- 504 -
Frischherz
p. 886/86: Mac. Stadtbibl. Zarich. — Ab«du« in Zahns
Jahrb. II, p. 888. VogUr.
Fries, Heinrich, Goldschmied, von Zürich,
Sohn des Goldschmieds Hans Jakob F. I. Er
wurde 1687 Lehrling bei seinem Vater und 1697
Meister. Von 1712—1716 bekleidete er das Amt
eines Handwerkschreibers.
Mittig. de* t Hrn. Dr. Zeller-Werdinüller. C. Brun.
Fries (Frieß), Johannes, Kunstschreiner und
Ebenist, von Zürich, geb. daselbst am 2. Febr.
1751, war ein praktischer und erfindungsreicher
Künstler in seinem Fache; seine Zeichnungen
und ausgeführten Arbeiten waren zierlich und
geschmackvoll. An den Lokalausstellungen der
Zürcher Künstlergesellsrhaft stellte er aus: 1806,
einen Schreibtisch von Mahagoniholz mit kunst-
reicher Einrichtung; 1819, Verschlüsse für
Thttren; 1822, ein Modell für einen Telegraphen.
Er starb in Zürich am 26. Febr. 1824.
FiUWi. K. Lei. II, p. 884. H. APP***dler.
Fries, Johann Kaspar, Ingenieur, geb. in
Zürich am 27. Febr. 1739, gest. daselbst am
26. Juni 1805. Seit 1776 Schanzenherr, stand
er daneben auch noch dem städt. Bauwesen vor
und wurde 1803 überdies in den Kleinen Rat
gewählt, wo er das Präsidium des Bau- und
Kriegsdepartements zugeteilt erhielt. Ihm ver-
dankt die Stadt Zürich die Anlegung ihrer
schönsten alteren Anlagen (im Platz, hohe Pro-
menade, Sihlhölzchen), wie auch die Allee auf
dem Hirschengraben.
FuJili. K.-Lex. II, p. 894. — Dr. R. Wolf. Biofr. zur
Kulturfesch, d. Schweiz, I. F. 0. Petalotti.
Fries (Frieß), Johann Konrad, Portratmaler
und Bauherr, in Zürich, geb. 1617 als Sohn des
Propstes Jakob F., gest. daselbst als Mitglied
des Rats am 31. Marz 1693. Er erlernte die
Porträtmalerei bei Samuel Hoffmann 1631, er-
neuerte die Zunftgerechtigkeit zur Meise, wurde
1659 Zwölfer der Zunft, 1660 Obmann der Ge-
sellschaft, 1661 Amtmann am Oetenbacb, 1671
Obervogt gen Horgen und 1680 Bauherr der
Stadt. Seine Ehefrau hieß Barbara Scherer. Er
hat in der Art seines Lehrmeisters gute Bild-
nisse gemalt, deren mehrere in Kupfer gestochen
worden sind. Als Beispiele seiner Kunst seien
zwei Porträts angeführt, die sich auf der Zürcher
Stadtbibliothek befinden: 1) „Statthalter Hans
Hch. Müller", Stifter der Bibliothek, 1604-1664.
Halbfigur in Lebensgröße in einfacher Auffassung
und guter Zeichnung. Nachgestochen von Johs.
Meyer 1708, lithographiert von R. Rey. 2) »Hans
Konrad Fries", Bauherr, 1689. Selbstbildnis im
72. Lebensjahre. Kopie nach dem Original in
Familienbesitz. Nachgestochen von Johs. Meyer
1689. Ferner sind von seinen Bildnissen in
Kupferstich reproduziert: die Bürgermeister
Rahn und Waser von J. Schweizer und Säckel-
meister J. H. Wirz von Konrad Meyer.
Nagler. K.-Lex. IV, p. 501. - Füßli. K.-Lex. IX,
p.894. — Füßli. Best. KutJer IV, p. 219. - Msc.
(Jan». — Leu. K.-Lex. — N.-Bl. der ZOrcu. Stadtbibl.
1875. — Mittig. von ff. AppenxrlUr. Ganz.
Fries, Kilian, Goldschmied, von Zürich. Er
wurde 1627 Lehrling bei Rudolf Dlrich. 1661
lernte bei ihm sein Sohn Hans Jakob F.
ff. Jfeyer. Coli. VI, p. 115. — Mittlf. des tHrn. Dr.
ZelJer-Werdmüllor. C. Brun.
Fries, Samuel. Maler und Steinschneider, von
Zürich, soll nach Leu 1596, nach Nagler 1696
beim Grafen v. Solms in Mähren gestorben sein.
Xagler. K.-Lex. IV. p. 501. Ganz.
Friesen berg, Marx, Maler, von Solotburn,
lebte im 16. Jahrh. Nach dem Soloth. Bürger-
buch, II. Bd., Fol. 1631', hat „Marx Fryesenberg"
am St. Johannstag (24. Juni) 1570 den Bürgereid
geschworen. Er war der Sohn eines Bürgers,
wahrscheinlich von Jakob Friesenberg, der eben-
falls ein Bürgerskind war, wie denn das Ge-
schlecht Friesenberg in Soloth urn bis in den
Anfang des 15. Jahrb. zurückgeht. Im Wappen-
buche der Lukasbruderschaft, Fol. 11, findet sich
das Wappen des „Marx Frießenberg" mit der
Jahrzahl 1587. Aus einer Notiz im Ratsprotokoll
vom 9. Mai 1607 (S. 209) über einen Erbschafts-
handel, in der auch gesagt wird, daß F. lieder-
lich gewesen sei, geht hervor, daß er damals
bereits gestorben war.
N.-Bl. Soloth. 1859, p. 88. M. Qüi.
Friefi, s. Fries.
Frlg, s. Fryg.
Frisch herU, s. Frischherz.
Frischherz, D., Bildhauer, von Basel, wird
1617 und 1518 archivalisch erwähnt. Wohl iden-
tisch mit dem folgenden. J>. Burkhard*.
Frischherz (Frischbertz), David, Bildhauer, in
Zürich. Er stammte aus Schlettstadt, erhielt
1619 das Bürgerrecht von Zürich und gab es
1543 wieder auf. Sein Name erscheint auch in
dem zu Anfang des 16. Jahrh. geschriebenen
Verzeichnis der Lux- und Loyenbruderschaft in
Zürich. Werke von seiner Hand sind nicht be-
kannt. In jedem Fall ist er nicht der Urheber
der ihm von Hardmeier zugeschriebenen Schnitze-
reien in der Schmiedstube (s. unten Hans Küng)
und liegen auch keine Zeugnisse von seiner
Thätigkeit im Dienste der Abtei Fraumünster vor.
Ans. Alt.-Kde. 1884, p. 18, Kol. 5; 1885, p. 117.
— (HardmrUr) N.-Bl. Kstler-Ges. Zürich 1848, p. 6. —
H. Mtyer, Coli. I, p. 188, Stadtbibl. Zürich. Rain.
Frischherz, David I., Goldschmied, in Bern,
Er war der Bruder des Heinrich F., verheiratete
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Frischherz
- 505 -
Frizzoni
sich in Bern 1654 und wieder 1556. Zu Ostern
1572 wurde er Mitglied des Großen Rats und
starb am 24. Aug. 1577.
Aich. dM bist. Ter. r. Bern, X, p. 105. ü. T&rUr.
Frischherz, David II., Goldschmied, in Bern.
Er wurde am 1. Januar 1564 als Sohn des
Heinrich F. getauft und starb 1602. 1682 ver-
kaufte er für das Rathaus in Bern einen Becher.
Bern. Festachr. Ton 1679, p. 67. — Aren, des biet.
Vereins von Bern, X, p. 105. H. TirUr.
Frischherz, fleinrich, Goldschmied. Er kam
mit seinem Vater, dem Fechtmeister David F.,
1532 von Zürich nach Bern, wuchs hier auf
und verheiratete Bich 1551. Er starb vermutlich
1671. 1565 änderte er alle alten Becher für
das Rathaus in Bern.
Bern. Festachr. von 1879, p. 67. — Arth, des bist.
Vereins von Bern, X, p. 105. H. Tbier.
Frisching, Friedrich Rudolf von. Landschafts-
maler, in Bern, wurde am 26. Marz 1833 in Bern
geboren. Er genoß den ersten Unterricht in
Bern beim Zeichenlehrer Senn und besuchte dann
das Privatatelier des Malers F. Prevost aus Genf.
Hierauf war er 1852 — 1857 Schüler von A. Calame
in Genf und 1865—1875 von Karl Jungbeim in
iJusseldnrt. Oettern Keinen zu Studien/wecken
fahrten ihn in die Alpen. Sein Bild „Bucht von
Iseltwald am Brienzersee" befindet sich im Kunst-
museum in Bern. Er beteiligte sich an den
Schweiz. Turnusausstellungen von 1859 in Luzern
und Genf, 1862 in Bern und Genf, 1864 und
1672 in Genf, 1875 in St Gallen und 1876 in
Genf. An der lok. Ausstellung in Genf, 1861,
war er mit zwei Landschaften vertreten.
Person!. Mittlf. H. TurUr.
FriHchmnna, Hans, Goldschmied Er trat am
22. Juni 1646 bei Jakob Bavier in Basel in die
Lehre und blieb bei ihm bis 1649.
Mise. Fechter. Majur.
Frltach, s. Fritz.
Pritsche, Jean-Jules-Charles, peintre de pay-
sage, amateur, de Paudex, fils de L.-Auguste F.,
ancien secrltaire au Departement de rinstruetion
publique, ä Lausanne, n€ le 11 dec. 1839. Etu-
diant a l'Acadeinie de Lausanne, sous-mattre a
la Pension Beraneck a Lausanne, maltre au
College de Nyon des 1869. Outre la langue
fraucaise, F. enseigna le dessin artigtique; dans
ses loisirs, il s'oecupait de peinture, aurtout de
copies qu'il executait lentement et avec un soin
meticuleux. F. reside actuellement en Russie.
11 a expos6 a Zürich et a Geneve (etudes de
naysage) en 1866 (Expos. Soc. suisse des Beaux-
Arts). Un petit tableau, paysage fantaisie, sign*
„Jean, 1860", est proprio de M. P. Jaques, k
Lausanne.
Renseijn. de F. W*Mautr a Nyon. Ld. MitvilU.
Fritz, Bildhauer, wird 1486 im Vergichtbuche
des Basler Gerichtsarchivs erwähnt. Könnte F.
wohl mit jenem aus Zeinheim im Elsa h stam-
menden Bildbauer Fritech identisch sein, der,
einer elsassischen Familientradition nach, die
Bildwerke der in ihrem Aufbau von Hans v. Nuß-
dorf herrührenden Kanzel des Basler Munsters
(1486) gemeißelt hat?
GtrarH, Lee artistes de l'Alsace pendant le moyen-Ago,
II, p. 313 ff. — SttMin. Festscbr. sur Erinnerung; an
BascU Eintritt in den Schweiserbund, 1901, p. 854.
D. BurckkardU
Fritz, Charles -Gideon, graveur, recu bour-
geois de Geneve gratis, comme natif, le 26 oct.
1791.
C<»*a*, Liv. des Boom., p. 480. A.-J. M.
Fritzscheman, Guntrifeier, Baumeister und
Uhrmacher, aus Ulm, im 16. Jahrb., in Basel.
1407 wird das von ihm verfertigte, dem Rat
geschenkte „orley uff unserem vorderen richt-
husea erwähnt.
Anz. Alt.-Kde. 1881. p. 123 (R. Wackernmjel).
C. Brun.
Frizzi, Giuseppe, Architekt, geb. 1798 in
Minusio im teasin. Bez. Locarno, gest. am 13. Okt.
1831 in der Sommerfrische in Montafia, bei den
Eltern seiner Frau, Luigia Pollone. F. lebte in
Turin, wo die Piazza di Po' mit der Rotonda auf
der andern Seite des Flusses von ihm herrührt Er
hinterließ einen Teil seiner Bibliothek derSocietä
degli Amici LocarnesL
Boll. stör. 1896, p. 89, 90 (dort weitere Litteratur-
angaben). — Bianthi, Art. tic, p. 84. C. Brun.
Frizzoni, Thomas, Porträtmaler, geb. 1760 in
Celerina im Oberengadin, gest. 1846 in Bergamo,
Sohn des Amtmanns Anton F. (gest. im 76. Jahre
1796), der die verbesserte Feldmeßkunst im
Engadin einfahrte und noch im 70. Jahre einen
genauen Grundriß der Gemeinde Celerina ent-
warf. Thomas F., von Geburt taubstumm, zeigte,
von seinem Vater aufgemuntert, in früher Jugend
besondere Begabung zur Zeichenkunst und für
mechanische Konstruktionen. Sein Vater ließ ihn
drei Jahre lang zuerst an der Akademie zu
Florenz, hernach in Rom Studien in der Malerei
machen. Später lebte er meistens in Bergamo.
„Von diesem Maler sieht man (1806) in seinem
Hause zu Celerina 12 Landschaftsstücke, worunter
eine Ansicht des Dorfes Celerina mit Cresta, die
Stadt Bergamo, sechs Seestücke u.s.w. Ferner
18 Bilder teils mit Figuren (Kopien guter Stücke,
z. B. Correggios „Nacht zu Bethlehem" u. a.),
teils Porträts, von welchen zwei Bettlerköpfe
besonders charakteristisch sind ; sechs Familien-
porträts, worunter zwei des Künstlers eigene;
endlich vier Stücke in Wasserfarben, worunter
das Porträt des Pfarrers Joh. Frizzoni. Mit 200
anderen Kopien zierte er sein Haus in Bergamo,
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Fröhlich
- 506
Frölicher
wo er sich bei seinem Bruder in beständiger
Th&tigkeit und sorgenfrei, nunmehr auch mit
mechanischen Erfindungen beschäftigt"
Von seinen Werken sind hauptsächlich Fa-
milienporträts noch vorhanden; einige in Grau-
bünden (in den Familien Planta, Salis etc.), einige
in Zürich (Familie Nüschcler), inWinterthur u.b.w.,
die Mehrzahl in Bergamo, worunter sein Selbst-
porträt besondere Erwähnung verdient.
Der neue Sammler für Banden, Chor 1 806, p. 29 1 f. —
Mittig. der Familie. H. BruppaeAtr.
Fröhlich, Wolfgang, Bildhauer, s. Frölicher,
Wolfgang.
Fröhlicher, Peter („Petrus"), Holzschnitzer,
Bildhauer, geb. 1661 in Solothum, gest. am
26. Aug. 1723 als kunstsinniger Laienbruder im
Kloster St. Crban. Daselbst schnitzte er gemein-
sam mit seinem Bmder die berühmten, durch
Verkauf nach England gekommenen St. Urbaner
Chorstühle und schmückte auch die Bibliothek
des Klosters mit Skulpturen. 26 Jahre dauerte
die kunstreiche Arbeit dieses Laienbrüder-Paars
und hat einen fortlaufenden Cyklus von Scenen
aus dem Alten und Neuen Testamente dargestellt.
Das Nekrolog! um von St. Urban nennt Peter F.
den „statuariae artis peritissimus artifex."
Gcsohichtsfr. XVI. p.27. - N.-Bl. des solotb. Kunst-
vereins, V. Jahre., 1859, p. 2». — Am. AJt-Kde. 1886,
p. 247; 1890, p. 326. Fram Ueintmann.
Frölich, Albert, Architekt, von Brugg, geb.
am 28. Jan. 1876. Er machte seine Studien nach
einer Lehrzeit in Paris, wo er sich mehrere Jahre
aufhielt Er lebt jetzt in Charlottenburg. Von
ihm rührt die Friedhofanlage in Brugg her. Er
malt auch Aquarelle. E.Qtigtr.
Frölich (Fröllich), Hans, Heiligenmaler, von
Basel, wird 1480 urkundlich erwähnt. Werke
seiner Hand sind nicht nachweisbar.
Renten zur Gesch. de» Basler Buchdrucks,
Nr. 1349. D. Burckkardt.
Frölich, Lorenz, Historienmaler und Illustra-
tor, Staatsrat Prof. an der Kunstakademie in
Kopenhagen, von Brugg (Kt Aarg.), geb. am
25. Okt. 1820, Sohn der Wilh. Pauline Tutin
und des dänischen Konsuls Job. Jakob Frölich.
Der Großvater F.s kam als junger Mann zu
seinem Onkel, dem Großkaufmann Lafon-Iselin,
nach Kopenhagen; sein Bruder besaß die be-
rühmte Privatsammlung des Künstlers und Natur-
forschers Lorenz Spengler von Schaffhausen, der
F.s Großonkel war. Zeichnen lernte F. bei dem
Bildhauer Wilh. Bissen, einem Schüler Thor-
waldsens, bei Körbye, Hetsch und Eckersberg.
1840—1842 weilte er in München als Schüler
von Peter Cornelius, Schnorr von Carolsfeld und
Wilhelm Kaulbach. 1848 — 1845 studiiTte er in
Dresden bei Eduard Bendemann und Ludwig
Richter. Baron C. F. v. Rumohr in Rothenhausen
führte ihn in die Illustration und Radierung ein.
1845 treffen wir F. in Kopenhagen im Verkehre
mit den Landschaftern und Tiermalern Skow-
gard und Lundly. 1846—1851 besuchte er Italien,
besonders Rom, wo er die „Familie eines Wald-
gotta" malte (im Mus. zu Kopenhagen). 1851/52
lebte er zu Paris als Schüler im Atelier Thomas
Coutures. 1856, 57 führte er einen Regierungs-
auftrag aus, zwei Gemälde für den Saal des
Oberappellationsgerichts in Flensburg: „Walde-
mar II. als Stifter des jütischen Rechts" und
„Friedrich IV., der die Huldigung der Schlea-
wiger empfängt." 1855 verheiratete er sich mit
Lina de Beton, einer Schwedin, die er 1872 durch
den Tod verlor. Von 1858—1874 arbeitete er
für den Verleger J. Hetzel in Paris, von wo er
1875 nach Kopenhagen zurückkehrte. 1878
heiratete er in II. Ehe die Witwe Benedict«
Withensen, geb. Treschon. 1877 wurde er Mit-
glied der Akademie und Staatsrat in Kopenhagen,
1857 Ritter des Danebrogordens. 1873 erhielt
er in Paris am Salon für seine Radierungen eine
Medaille II. Klasse.
Werke F.s:
1) .Die Heimkehr vom Erntefeld" (OolbUd), 1852.
2) Neun Blatt Radierungen zu Oehlonscblagera Er-
zählungen „Die zwei Kirchtürme" (1844), „Das
Gaukelspiel."
3) Illustrationen zu engl. Kinderschriften.
4) „Idylles de TheVwrite."
5) Illustrationen zu „Andersens Abenteuer."
6) üluitrationen zu den „Liedorn derKrinifrin Dagmar."
7) Illustrationen zu Fabricius' „Gesch. Dänemarks."
8) „Legendes danoiaes."
9) „Amor und die Wassernixen." Stadt. Mus. Dresden,
HA. 44, 46. Radiert von C. Stechmcat
10) „Nixenfang. Kahnfahrende Knaben bei auagewor-
fenen Netzen, in welchen sich kleine Nereiden ver-
fangen haben." Stadt Mus. Dresden (Oelgemalde),
gestochen von Ed. Büchler.
11) „Der barmherzige Samariter." Dresden, ak.KA. 47.
12) „Nixen und Elfen Gaben tauschend." Dresden,
AK. 65.
18) „Fortuna auf einer Seifenblase von der Menge ver-
folgt" Köln, II. allg. d. KA. 61.
14) Neun Oriffinalradierungen zum „Vaterunser."
15) Neun Originalradierungen zum Werke „Die Götter
des Nordens."
16) 20 Originalradierungon zu „Amor und Psyche dos
Apulejus."
17) 25 Kinderbilderbocher-Ulustrationen.
M«th*r. G*sch. der Mal. des 19. Jahrb., III, p. 260. —
Rr<»H«u*. Konvers. -Lex., 14. Aufl., IV, p. 779. —
miUr, Biogr. K.-Lox. 1882, p. 188. — Btraldi. Grav.
du 19csiöele,VI, p. 175.— Seuberi, Allg. K.-Lex.I, p. 566.
Frölicher, Johann Joseph, geb. in Solothura
am 26. Sept. 1772, Sohn des Bäckers Adam J09.
F. und der Maria Verena Kulli. Er widmete
sich der Theologie und studierte einige Zeit in
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Frftlichcr
- 507 -
Krölicher
Rom. Am SO. Mai 1795 zum Priester geweiht,
war er zunächst Vikar in Balsthal, 1800 in Eger-
kingen, 180S in Wolfwil. Am 12. Nov. 1805 hielt
er seinen Einzug als Pfarrer in Aeschi (in der
soloth. Amtei Kriegstetten) und wurde am 20. Okt.
1817 Pfarrer ton Kriegstetten, wo er am 3. Aug.
1841 gestorben ist Neben seinen Berufspflichten
widmete sich Pfr. F. der Physik und der Malerei,
zu der er während seines Aufenthalts in Rom
angeregt worden sein mag. Für die zur Pfarrei
Aeschi gehörige St. Michaelskapelle in Hflniken
malte er ein Altargemaide, „Mariä Krönung"
darstellend. Weniger sicher ist, ob ihm auch
das Choraltarbild in Aeschi („Der Heiland am
Kreuze") und das über demselben befindliche
kleinere sog. Obgemalde („Die Kirchenpatronin,
die hl. Anna, mit Maria und dem Christuskinde")
zugeschrieben werden dürfen.
Sehmidlin. Gesch. des soloth. Amteibei. Kriegstetten
(Soloth. 1895), p. 203, 218 o. 216. — P. Alex. Schmid,
Die Kirchenschatze des KU. Solotbum (Soloth. 1867),
p. 245. — P. Protariwt Wirt. Die Bnrjr*nre*chlechter
Ton Solothnrn, Msc. VII, p. 164. — Mitthj. Ton Pfr.
J. Küpfii in Aeschi. M. Oüi.
FröUcher, Otto, Landschaftsmaler, geb. am
5. Juni 1840 in Solothurn, gest. am 2. Nov. 1890
in München. Er verlebte die ersten Jugendjahre
in Ölten, wo sein Vater von 1841—1850 als
Oberamtmann des Bezirks Olten-Gösgen wirkte,
und kehrte nach dessen Wahl zum Regierungs-
rat 1851 mit seiner Familie nach Solothnrn zu-
rück, wo er von 1852 —1859 das Gymnasium der
Kantonsschule besuchte und sich eine solide
humanistische Bildung erwarb. Schon in seinen
Knabenjahren zeigte er ein ausgesprochenes
Talent für das Zeichnen, das, von seinem kunst-
sinnigen Vater unterstützt, unter der Leitung
des tüchtigen Zeichenlehrers an der Kantons-
schule, Gaudenz Taverna (gest. 1878), gefördert
wurde. Noch sind Zeichnungen aus dieser Zeit
vorhanden, und die Illustrationen im „Frei-
mütigen", dem Kneipblatte der Solotburner Sek-
tion des Studentenvereins „Zofingia", der er
während zwei Jahren angehörte, legen Zeugnis
ab von seiner künstlerischen Gestaltungskraft
wie von seinem glücklichen Humor. Doch war
seine Neigung von Anfang an hauptsächlich der
landschaftlichen Darstellung zugewendet, und als
Schüler von Taverna verlegte er sich auf das
Zeichnen nach der Natur und übte sich bald
auch in der Oelmalerei. „Seine ersten Versuche
im Zeichnen und Malen nach der Natur zeugten
von so korrekter Auffassung und selbständiger
Anschauung, daß er sich von Anbeginn seiner
Laufbahn als einer der seltenen Künstler doku-
mentierte, die ohne Anlehnung an schon Ge-
sehenes oder in Nachahmung anderer ihren ei-
genen Weg einschlagen" (Gampert).
Im Okt 1859 zog F. nach München, fest ent-
schlossen, sich der künstlerischen Laufbahn,
speziell der Landschaftsmalerei zu widmen. Wäh-
rend er aber anfänglich beabsichtigt hatte, so-
fort in das Atelier eines Malers einzutreten, um
bei ihm und unter seiner Aufsicht seine Studien
zu kopieren und daneben die Akademie der
Künste zu besuchen, veranlagte ihn der Rat der
Schweizer Künstler Bonhardt und Steffan, an die
er empfohlen war und die sich seiner mit großem
Wohlwollen annahmen, jene Absicht einstweilen
aufzugeben und sich während des kommenden
Winters an der Akademie vor allem dem Zeichnen
nach der Antike und nach lebenden Modellen zu
widmen und daneben Vorlesungen über Aesthetik,
Perspektive, Kunstgeschichte und Anatomie zu
hören. Außerdem nahm er sich vor, fleißig die
Kunstsammlungen der Alten und der Neuen
Pinakothek zu besuchen und seinen künstlerischen
Sinn durch die Anschauung der Meisterwerke
älterer und neuerer Zeit zu entwickeln. Er be-
reute es nicht, diesen Weg eingeschlagen zu
haben, und konnte bald mit Befriedigimg von
den erzielten Fortschritten berichten. Aus dieser
Zeit datiert auch seine Bekanntschaft mit Böcklin,
der damals in München im Atelier von Steffan
malte, mit dem Kupferstecher Merz, mit dem
Maler Traugott Schieß, an den er sich eng an-
schloß und mit dem er später eine lebhafte
Korrespondenz unterhielt, und mit anderen
Schweizer Künstlern.
Nachdem F. den Winter Uber fleißig, täglich
etwa acht Stunden, im Antikensaale gearbeitet
hatte, wurde er nach Einreichung seiner Arbeiten
an die Professorenkonferenz als ständiger Schüler
der Akademie aufgenommen, verlegte sich nun aber
zunächst auf das Kopieren in Oel von Studien,
die ihm Steffan bereitwillig zur Verfügung stellte,
und begab sich dann, im Juli 1860, nach Brannen-
burg am Inn, um seine Studien nach der Natur
zu beginnen, d. h. um, wieder dem Rate Steffans
folgend, vorläufig mehr zu zeichnen als zu malen.
Die vielen künstlerischen Motive, die ihm die
Gegend bot, und der anregende Verkehr mit
anderen, meist älteren Kunstgenüssen, bewogen
ihn, seinen Aufenthalt in Brannenburg bis in
den Herbst zu verlängern, um so mehr als Ende
August auch Steffan angekommen war, der sich
von seinen Arbeiten sehr befriedigt erklärte und
von dessen Belehrungen auf gemeinsamen Aus-
flügen F. einen günstigen Einfluß nach Hause
berichtete.
Nach kurzem Aufenthalt in Solothurn kehrte
F. Mitte Nov. 1860 nach München zurück, um
als Schüler in das Atelier von Steffan einzutreten,
dessen Wohlwollen und Uneigcnnützigkeit zu
rühmen er nie müde wurde und dem er stets
die dankbarste Gesinnung bewahrte, wenn er
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Frölicher
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Frölicher
auch im Laufe der Zeit eine andere Richtung
einschlug. Neben Beinen Studien nahm er nun
auch zwei Bilder in Angriff, von denen er das
eine, „Hohlweg im bayerischen Gebirge", noch
vor dem Sommer vollendete und als sein erstes
• Werk an die Schweiz. Turnusausstellung nach
Bern (Kat 1861, Nr. 82) schickte, freilich ohne
es verkaufen zu können. Nachdem er im Sommer
1861 einige Zeit in Bernried am Starnbergersee
zugebracht hatte, unternahm er Ende Juli mit
Steffen eine Studienreise an den Genfersee und
in den Kanton Wallis, die sich bis Ende Sept.
ausdehnte und eine reiche Ausbeute an Studien
brachte. F. war von der landschaftlichen Schön-
heit des Wallis entzückt und fand in Siders und
Sitten eine „Menge origineller und schöner Gegen-
stande, wie sie in der ganzen Schweiz nicht
mehr zu finden sein werden." Große Freude
machte ihm das Zusammentreffen mit dem Genfer
Maler E. Duval, den er so hoch wie Calame und
noch höher als Diday schätzte ; auch Ritz, Alfred
Du Mont und andere Kollegen lernte er kennen.
Nach Manchen zurückgekehrt, wo er mit
Tr. Schieß ein gemeinsames Atelier neben dem
von Steffan bezog, arbeitete er fleißig daran, die
im Wallis und anderwärts gewonnenen Eindrücke
und Studien zu verwerten, und nahm verschie-
dene Bilder in Angriff, von denen er eines an
die Schweiz. Turnusausstellung nach Lausanne
schickte. Den Sommer und Herbst 1862 brachte
er in Brannenburg zu und kehrte von da nach
München zurück, von wo er bald melden konnte,
daß er ein kleines Waldbild nach England ver-
kauft und von dort noch weitere Bestellungen
erhalten habe. Er empfand um so mehr Freude
darüber, als er bis jetzt mit seinen Bildern an
schweizerischen und deutschen Ausstellungen
wenig Glück gehabt hatte und nur das Bewußt-
sein, stets redlich und fleißig nach Vervollkomm-
nung gestrebt zu haben, ihm über die bisweilen
in seinen Briefen zum Ausdruck kommende
Niedergeschlagenheit weghalf. Mehr und mehr
kam ihm indessen zum Bewußtsein, daß er gut
thun werde, München für einige Zeit zu verlassen
und anderwärts neue Anregungen zu suchen,
eine Ansicht, in der er namentlich von dem
Düsseldorfer Maler Rollmann, den er im vorigen
Jahre in Brannenburg kennen gelernt hatte, und
auch von Steffan bestärkt wurde. Er spricht von
einer innern Gärung und Wandlung in seinen
Anschauungen über die Malerei, die ihn nach
und nach gegen frühere Autoritäten in Opposi-
tionsstellung bringen werden. Noch brachte er
den Sommer 1863 in Brannenburg und Pang
zu, besuchte dazwischen die internat. Ausstel-
lung in München und kehrte im Okt. in die
Heimat zurück, um im Dez. nach Düsseldorf über-
zusiedeln. Steffan hatte ihm eine Empfehlung
an Oswald Achenbach mitgegeben, von dem er
freundlich aufgenommen wurde und der sich von
den ihm vorgewiesenen Studien sehr befriedigt
zeigte.
Vom Aufenthalt in Düsseldorf, wo er sich
bald heimisch fühlte und das ihm in künstle-
rischer Beziehung mehr zu bieten schien als
München, versprach sich F. eine bedeutende
Förderung seines Könnens. Er arbeitete fleißig
an mehreren Bildern, von denen ihm eines von
Hrn. Oberst Konst. Glutz-Blozheim, das erste für
Solothurn, bestellt war und ein anderes an einer
Aasstellung in Köln nach Bonn verkauft wurde.
Wenn er verhältnismäßig wenig produzierte, so
hing das mit seiner ihn durch das ganze Leben
begleitenden Gewissenhaftigkeit zusammen. „Ich
habe mir zum Grundsatz gemacht, ein Bild nicht
aus der Hand zu geben, bis ich überzeugt bin,
daß ich es beim besten Willen nicht mehr besser
machen kann" (1. März 1864). Hatte er früher
eine gewisse Vorliebe für Alpenlandschaften ge-
habt, so nahm er sich jetzt vor, in Zukunft seine
Motive mehr im Jura zu suchen, und freute sich
zu vernehmen, daß auch dem berühmten Land-
schafter Hans Gude der Juracharakter besser
zusage als die Alpen. Nichtsdestoweniger brachte
er die Sommermonate 1864 im Kanton Unter-
waiden (Sächseln) zu, mehr zum Zwecke von
Detailstudicn, als um Alpengegenden darzustellen.
„Der Vierwaldst&ttersee mit all seinen Bergen und
Dörfern ist für mich langweiliger als eine Pfütze
mit Froschlaich." Auf einem Ausflug an den
Engatlensee traf er mit Diday zusammen, der
dort mit einem Schüler Studien machte.
Nach vorübergehendem Aufenthalt in Ölten,
wo er mehrere gute Freunde zählte, u.a. den
Fabrikanten Arnold Munzinger, der, wenn er
auch die Malerei nur als Dilettant betrieb, doch
ein großes Talent und eine anerkannte Kunst-
fertigkeit besaß, kehrte F. im Okt 1864 nach
Düsseldorf zurück, wo er nicht, wie früher be-
absichtigt, in die Kunstakademie eintrat, sondern
selbständig weiter arbeitete, von Zeit zu Zeit
die Gefälligkeit von Osw. Achenbach in Anspruch
nehmend, der ihm erlaubt hatte, sich, wenn er
des Rats und der Korrektur bedürfe, ungescheut
an ihn zu wenden. Aus der Zeit des Düssel-
dorfer Aufenthalts stammt auch F.s Freundschaft
mit Philipp Röth, mit dem er einige Zeit das
Atelier teilte und bis zu Beinern Tod eng ver-
bunden blieb. Wenn er auch nicht mehr sehr
lang in Düsseldorf zu bleiben gedachte, an das
ihn besonders die beiden Achenbach fesselten,
beabsichtigte er doch nicht, nach München
zurückzukehren, so sehr er Heimweh nach Ober-
bayern hatte, dessen landschaftlicher Charakter
ihm jetzt günstiger für die Phantasie, schöner
in der Form und Stimmung erschien als der
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509 -
Frölicher
Jura. Er wollte ▼erstehen, ob er in der Heimat
festen Boden fassen könne, and kehrte im Juli
1865 nach Solothurn zurück, von wo er in den
folgenden Jahren verschiedene Gegenden der
Schweiz besuchte, am Studien zu machen. So
finden wir ihn im Sommer 1865 in Meiringen
und Iseltwald, wo er mit Steftan und Schieß
zusammentraf, 1866 in Unterschäehen und Mei-
ringen, an welch letztem Orte er die Freude
hatte, mit R. Koller naher bekannt zu werden.
Im Juli und Aug. 1867 ist er in Trachaellauenen
und sonst im Oberland, ebenso im Sommer 1668.
In diese Zeit fallen die Vorstudien zu der Alpen-
landschaft, welche die soloth. „Töpfergesellschaft"
1867 bei ihm bestellt hatte und die sich nun
unter dem Titel „Roeenlaui" im Museum in Solo-
thurn befindet, und „An der Handeck", die (1878)
vom Berner Kunstmuseum erworben wurde.
Doch es hielt ihn nicht langer in der Schweiz,
und er sehnte sich zurück in ein Kunstcentrum,
wo er im lebendigen Verkehre mit Berufsgenossen
und im Beschauen von Meisterwerken der Kunst
die nötige Anregung finden würde. So kehrte
er denn, nachdem er noch einige Zeit in Solo-
thurn zugebracht hatte, Ende Okt. 1868 nach
München zurück, das er zu seinem Vorteil ver-
ändert fand und wo er sich bald wieder heimisch
fühlte. Es schien ihm, die Malerei in München
habe in betreff der Farbe Fortschritte gemacht
und es herrsche im allgemeinen ein mindestens
ebenso solides Streben wie in Dßsseldorf, mit
weit mehr Mannigfaltigkeit und Originalität.
Einen überwältigenden Eindruck machte auf ihn
die Galerie Schade, mit ihren sechs ausgezeich-
neten Bildern von Böcklin, der nicht nur viele
Gegner, sondern auch eifrige Bewunderer habe.
„Da soll mir einer sagen, ein Gemälde könne
nicht den machtigen Kindnick einer Tonschöpfung
machen. Mein Blut kam in Wallung und Auf-
regung. Ob, wie ich da an meine grünen Ver-
suche und an die gesamte Schweiz. Ausstellung
mit geringer Ausnahme dachte, wie elend kam
mir das alles vor!" Auch die Alte Pinakothek,
in der eine Neuordnung der Bilder vorgenommen
worden war und in deren Sälen es jetzt gestattet
war zu kopieren, erweckte in ihm noch mehr
Begeisterung als früher.
So machte er sieb denn wieder rüstig an die
Arbeit und vollendete in den ersten Monaten
1869 das Gemälde für die „Töpfergesellachaft",
das er im April nach Solothurn schickte. Er
hatte sich redlich Mühe damit gegeben, und
wenn er auch selbst noch dieses und jenes daran
auszusetzen hatte, so wollte er doch damit zu
Ende kommen; „denn bis ich selbst ganz zu-
frieden damit sein kann, müßte ich es bis an
mein selig Ende bearbeiten" (17. Febr. 1869).
Die Hauptsache war, daß es den Bestellern in
Solothurn gefiel (s. die Korresp. aus Solothurn
in „Zeitschr. f. bild. Kunst-, IV, 1869, Beibl. 17)
und auch bei Kennern in München viel Beifall
gefunden hatte. Aber er fühlte sich selbst auf
eine andere Bahn gedrängt; „denn", so schreibt
er (11. Mai 1869), „mit diesem Bilde habe ich,
wenn nicht äußere Veranlassung hinzutritt, den
Alpen Valet gesagt, und es zieht mich durchaus
nicht mehr hin. Die gesamte Strömung in der
Malerei geht gegenwärtig auf einen andern Weg,
den der Stimmung, der Wirkung durch Ton und
Massen Die Kunst hat das Interessante im
Malerisch-Schönen zu suchen und nicht das
Schöne im (gegenständlich) Interessanten (ob-
gleich sich beides zum großen Vorteil auch ver-
einigen läßt)." In dieser Zeit vollendete er auch
für das bei Rüdisühli, später bei Chr. Krüai in
Pasel erscheinende „Schweizer Künstler-Album"
eine Radierung auf Stahl, wie er Bich denn über-
haupt vornahm, sich in dieser Kunst zu üben;
er wurde in dieser Absicht von dem Herausgeber
des Albums, Gottfried Kinkel, bestärkt, der ihm
am 14. März 1871, nach Zusendung einer zweiten
Radierung, schrieb : „Wenn man Baume zeichnen
kann wie 8ie, sollte man viel radieren."
Nachdem er noch ein kleineres Bild (Motiv
bei Solothurn) an die im Juli 1869 eröffnete
internat. Kunstausstellung in München geschickt
hatte, begab er sich nach Polling, wo er bis im
Herbste blieb und wohin er noch oft zurück-
kehren sollte. Mit den Bildern, die er nach den
in dieser Gegend gefundenen Motiven malte,
fand er in München mehr Anerkennung als in
der Schweiz, wo ein an die Turnusausstellung
in Bern im Frühling 1870 gesandtes Bild streng
kritisiert worden war. „Ich möchte fragen",
schreibt er in einem Brief, in dem er Beinern
Unmut über die gefallenen Urteile Luft macht,
„wenn die Bilder, welche die einfache Natur
mit feiner Empfindung und verständiger Technik
darstellen (ich sage das nicht von mir selbst),
so wenig Anerkennung finden, wie würden dann
die anspruchslosen Bilder von Ruysdael, Wynant,
Dupre", Daubigny etc. vor den Kunstrichtern der
Schweiz. Provinzialstädte bestehen? Den mir
gemachten Vorwurf der Behandlung « ä la fran-
caise» kann ich mir nur als Schmeichelei an-
rechnen, da die Franzosen gerade darin besonders
hoch stehen" (21. Mai 1870).
So ist es denn kein Wunder, wenn er sich
danach sehnte, mit den Vertretern der franz.
Malerei, die er so hoch schätzte, im Lande selbst
Bekanntschaft zu machen, und nachdem er die
folgenden Jahre noch abwechselnd in München
und Umgebung und in der Schweiz zugebracht
hatte, folgte er diesem Zug, und begab sich im
Okt. 1876, mit einer Empfehlung von Adolf Lier
an Jules Duprt versehen, nach Paris und im
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Frölicher
folgenden Sommer nach Barbizon, wo er die
Schweizer Karl Bodmer und Landerer traf und im
Verkehre mit franz. Malern sich eifrigen Studien
hingab. Eine Frucht derselben ist das schöne
Bild „Bei Barbizon", das nach dem Tode des
Kflnstlers von der Künstlergesellschaft Zürich
für ihre Sammlung angekauft wurde. Daß auch
frühere Arbeiten in Paris Anerkennung fanden,
geht daraus hervor, daß ein Bild („Bei Starn-
berg"), das er im Salon ausstellte, sofort einen
Käufer fand.
Im Herbst 1877 kehrte er zunächst nach Solo-
thurn und dann nach München zurück, das er
nie mehr auf längere Zeit verlassen sollte. Nach-
dem er im Winter 1879/80 in Solothurn einen
schweren Diphtherieanfall glücklich überstanden
hatte, finden wir ihn im Sommer 1880 wieder
fleißig an der Arbeit und mit einem Bilde „Torf-
moor" beschäftigt, das ihm für die staatliche
Gemäldesammlung des Kantons Aargau bestellt
worden war. Um dieselbe Zeit begann er auch
ein größeres Landschaftsbild aus den Alpen, den
„Schmadrihach" darstellend, für Hrn. A. Mun-
zinger-Hirt in Solothurn. Erneutes Unwohlsein
(Rheumatismus und Venenentzündung) veranlaßte
ihn im Sommer 1881 zu einem Kurgebranch in
Ragaz, von wo er direkt nach München zurück-
kehrte. Im Sommer 1882 brachte er gemeinsam
mit Freund Stäbli einige Monate in Wernigerode
im Harz zu, wohin er von dem mit beiden be-
freundeten Kunstgenüssen Robert Weber einge-
laden worden war und von wo er eine reiche
Ausbeute an Studien zurückbrachte, die teilweise
in ausgeführten Bildern Verwendung fanden. Im
gleichen Jahr übernahm er auf Bestellung von
Prof. Dr. Victor Kaiser in Solothurn die Ausfüh-
rung von vier mittelgroßen Gemälden, die vier
Jahreszeiten darstellend, die ihn bis im Sommer
1884 beschäftigten und wohl zu seinen bedeu-
tendsten Schöpfungen gehören. Freilich war er
damals zur Arbeit nicht immer sehr aufgelegt,
da sich die Nachwirkungen der früheren Krank-
heiten immer wieder geltend machten und weder
Rheumatismus noch Venenentzündung völlig über-
wunden waren. So war er öfters etwas depri-
miert und klagte, daß es mit der Arbeit nicht
vorwärts gehen wolle.
An der Schweiz. Landesausstellung in Zürich
1883 war F. mit drei Bildern vertreten, darunter
die vom Kunstverein St. Gallen 1881 erworbene
„Dorfpartie aus Niederbayern" und eine poetische
„Mondlandschaft." An die dritte Kunstausstel-
lung Schweiz. Künstler in Basel, im Okt. 1885,
hatte er eine „Landschaft im Juni, Erinnerung
an den Aargau" geschickt, die für die Verlosung
angekauft wurde. Auf der Rückreise von Solo-
thurn nach München im Herbste desselben Jahres
besuchte er R. Koller in Zürich, und mit Ver-
gnügen berichtet er von einem Abend, den er
mit ihm, Gottfried Keller und Böcklin verbracht«,
welch letzterer ihn für den folgenden Tag zum
Besuche seines Ateliers einlud.
Wenn ihn auch die Rheumatismen und andere
Uebel nie mehr ganz verließen, so widmete Bich
F. in den folgenden Jahren doch emsiger Art»eit,
zu der ihm Bestellungen aus der Schweiz und
Deutschland Veranlassung boten. „Die Ursache,
warum ich mit dem bestellten Bilde (für Hrn.
Rudolf Glutz-Blozheim in Solothurn) sowie mit
anderen erst jetzt fertig geworden bin, liegt
darin, daß ich nicht bloß anhaltend an einem
oder zwei Gemälden arbeiten kann, sondern zu-
gleich vier, fünf oder sechs unter die Hand
nehme, welche so abwechselnd weitergeführt
werden, bis die Zeit kommt, da mehrere beinah
zugleich fertig gemacht werden können" (30. Mai
1889). Die Sommermonate 1889 brachte er in
der Umgebung von München, in Mariabrunn und
Fürstenfeld -Bruck, zu, nebst anderen auch mit
einem Bilde für seinen Freund Direktor Miller
in Biberist beschäftigt, und kehrte Ende Sept.
nach Solothurn zurück, um der Feier der goldenen
Hochzeit seiner Eltern beizuwohnen. Es sollte
sein letzter Besuch in der Heimat sein.
In München, wohin er Ende Okt. zurückgekehrt
war und von wo er um Neujahr 1890 in ziem-
lich gedrückter Stimmung von einem Influenza-
Anfall berichtet, arbeitete er nach seiner Er-
holung wieder fleißig und schickte im Frühling
zwei Gemälde an die erste Schweiz, nat. Kunst-
ausstellung nach Bern und dann an die Turnus-
ausstellung. Er hatte die Freude, daß das eine,
„Frühjahr bei München" (jetzt unter dem Titel
„Vorfrühling" im Museum in Solothurn), von der
Eidgenossenschaft, das andere, „Herbststimmung"
(„Herbst") vom Kunstverein der Stadt Solothurn
angekauft wurde. Es war der letzte äußere
Erfolg, dessen er Bich erfreuen durfte. Trotzdem
er sich seit längerer Zeit unwohl fühlte und sich
eine starke Gelbsucht einstellte, kehrte er erst
Mitte Okt vom Lande nach München zurück,
um sich ärztlicher Behandlung und besorgter
Pflege, die ihm zu teil wurde, zu überlassen.
Auf besorgte Fragen von zu Hause antwortete er
noch am 27. Okt. mit den beruhigenden Worten :
„So ist das Uebel, Gott sei Dank, langsam aber
sicher auf dem Rückzug, bin stärker, kann länger
schlafen; ordentlicher Appetit und Humor be-
ginnt gleichfalls sich wieder einzustellen, es ist
ganz und gar kein bedenkliches Symptom vor-
handen. Also nur Geduld, ich muß sie zumeist
haben und das Schreiben fällt mir schwer. An
all das Versäumte denke ich weiter nicht, son-
dern freue mich auf Nachholen, wenn die Zeit
gekommen." Leider war diese Hoffnung anf
Besserung eine trügerische, und nur wenige Tage
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Frölicher — 511 — Fröliclier
nachher entschlief er sanft und ruhig in der
Morgenfrühe des 2. Nov. 1890. Die von Prof.
Dr. Ziemßen vorgenommene Sektion der Leiche
konstatiert« als Krankheit*- und Todesursache
Erkrankung (Krebs) der Bauchspeicheldrüse.
Groß war die Trauer um den trefflieben Menschen
und Künstler bei allen, die ihn gekannt hatten.
In feierlichem Zuge geleiteten die MUncbener
Freunde am Abend des 3. Nov. seine Leiche an
den Bahnhof, von wo sie nach Solothurn geführt
wurde. Auch hier bewies das feierliche Leichen-
begängnis, das am 5. Nov. stattfand, wie sehr
man ihn betrauerte und wie hoch man ihn ge-
schätzt hatte.
Durch sein offenes biederes Wesen und seine
hervorragenden künstlerischen Eigenschaften
hatte sich F. im Laufe der Zeit in München ein
großes Ansehen erworben, wenn er es auch stets
verschmähte, Bich hervorzudringen und der
Grundton seines Charakters stets eine vornehme
Bescheidenheit blieb. „Mehrmals wurde er von
der Münchener Künstlergenossenschaft in den
Vorstand gewählt und bei verschiedenen Aus-
stellungen als Juror beigezogen, und die Maler
der verschiedensten Richtungen ehrten und such-
ten ihn als unparteiischen Berater und Kritiker
bei ihren Arbeiten" (Gampert). So stand er in
freundschaftlichem Verkehre mit zahlreichen
seiner Münchener Kunstgenossen, wie namentlich
Stäbli, Gampert, Roth, Willroider etc., und pflegte
besonders in früheren Jahren eine lebhafte Kor-
respondenz mit deutschen und schweizerischen
Künstlern wie Philipp Röth, N. Pfyffer, Traugott
Schieß, Hans Thoma, der sein Porträt gemalt
bat, u. a. An einer Gedenkfeier, die seine Freunde
ein Jahr nach seinem Tode in Bruck bei München
vereinigte, wo er so oft Studien gemacht hatte,
brachten sie an einer alten, knorrigen Eiche am
Ufer der Amper eine Metalltafel zu seiner Er-
innerung an, zu der seither zwei andere zu Ehren
von Adolf Stäbli (gest. am 21. Sept. 1901) und ihres
gemeinsamen guten Freundes, des Konservators
der Alten Pinakothek, Dr. Adolf Bayersdorfer
(gest. am 21. Febr. 1901), gefügt wurden, so daß
die Erinnerung an die freundlichen Beziehungen
der drei Männer auch nach ihrem Tode fortdauert.
Ueber die Bedeutung F.s als Künstler hat sich
ein Freund und Kollege, Dr. Gampert, in fol-
gender Weise ausgesprochen: „Die Werke, die
F. geschaffen, zeichnen sich aus durch sichere
Zeichnung, einfache Technik, kräftige Farben-
gebung, große und poetische Auffassung des
Stoffes, sowie fem abgewogene Raumverteilung ;
mit großer Virtuosität behandelt er stets die
Luft und die Ferne. In ihnen finden wir die
Natur in allen möglichen Stimmungen wieder-
gegeben, und die verschiedenen Jahreszeiten
wußte er trefflich nach ihren charakteristischen
Erscheinungen darzustellen. Meistens herrscht
die ernste Stimmung vor; heraufziehende Ge-
witter, Regengüsse oder Momente vor oder nach
solchen, poetischer Mondschein waren seine Lieb-
lingsthemata. Die Baumnatur behandelte er vir-
tuos ; seine Eichen und Buchen waren von voll-
endeter Zeichnung, breit und massig in der
Technik und von überzeugendster Naturwahrheit
Die Entwickclung des Bodens und der Gründe
mit iliren Terrainfaltungen und Erhebungen ver-
stand er in markanter Weise und verständlich
wiederzugeben. Diese seltene klare Auffassungs-
weise gab auch allen seinen Bildern einen genialen
Zug ins Große, wie überhaupt alles, was F.
gemalt und gezeichnet hat, einen eminent künst-
lerischen Eindruck macht Seine Zeichnungen
sind eigentliche Kunstwerke; indem er stets nur
das Bedeutende, das Wichtigste betonte, während
er das Nebensächliche unterordnete oder igno-
rierte, wußte er mit wenigen Strichen mehr zu
sagen als andere mit vielen Dutzenden."
Bald nach F.b Tode veranstalteten seine Freunde
in München eine Ausstellung seines künstle-
rischen Nachlasses, bestehend aus teils fertigen,
teils unvollendeten Gemälden und besonders aus
einer ungeahnt großen Menge von Skizzen-
büchern, Oelstudien und Zeichnungen, die von
dem unermüdlichen Fleiß und der Gewissen-
haftigkeit des Künstlers einen sprechenden Be-
weis lieferten und in Kunstkreisen große Beach-
tung fanden. Fernere Ausstellungen fanden statt
in Solothurn (29. März bis 26. April 1891), Bern
(Mitte Mai 1891), Basel (Juli 1891), Zürich (Juli
1892) und im gleichen Sommer auch in Winter-
thur und St. Gallen. An der zweiten nat. Kunst-
ausstellung in Bern 1892 wurde von der Eid-
genossenschaft das Bild „Umgebung von Mün-
chen", nun deponiert in Basel („Sommerland-
schaft mit aufziehendem Gewitter"), angekauft,
und 1902 erwarb die Gottfried Keller-Stiftung
die Landschaft „Aufziehendes Gewitter an der
Ammer bei Polling", welches nach Beschluß des
Bundesrats im Bundesrathause deponiert wurde.
Ein großer Teil des Nachlasses, zahlreiche
Studien, Zeichnungen und sämtliche Skizzen-
bücher sind von den Erben F.s dem städtischen
Museum in Solothurn geschenkt worden, das
auch, sei es durch Schenkung, sei es durch An-
kauf, mehrere bedeutende Gemälde aus ver-
schiedenen Epochen seines Wirkens besitzt
In öffentlichen Sammlungen ist F. m.W. durch
folgende Werke vertreten:
Aarau: „Torfmoor", „Bei Weßling" und zwei Studien,
„Frühling bei Feldmoching" und „Bei Polling."
Kos*l: „FrQhlintrskixiichaft mit Motiv &iis der Um-
(rtibung von Manchen" und „Sommvrlandschaft mit
aufziehendem Oewitter" (Eigentum d. Eidgenon.).
Bern : „Gegend aus Oberbayern" (Kornfeld) und „üm-
pegend der Handeck."
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Frölich er
- 512 -
Frölieber
St. Gallen: „Dorfpartie tos Niederbayern. "
Maoeben (Neue Pinakothek) : „Baumpartie bei Fürsten-
feld-Bruck."
Solothurn : „ Rosen laui", .An der Amper", «Landschaft
mit Baumen", .Am Waldrand", „Herbst", „Bei
Barbison", .Bei Mönchen", „Vorfrühling."
Zürich: „Waldpartie in Oberbayern", „Bei Barbiion."
Reproduktionen von Bildern F.s finden sich in
folgenden Werken:
1) „Rhododendron." Bilder ans den Schw. Alpen Ton
Q.CIofi (8) und Otto Fr0licher(16). Beschreibender
Text Ton H. A. Berlepsch, fol. München und Berlin,
Bruckmanns Verlag, 2. Aufl., 1873. Eine enflische
Ausgabe mit Text von Bonney erschien 1874 unter
dem Titel : „Lake and Mountain Scenery from the
Swias Alna."
2) „VUleggiatura." Bilder ans den Schweixerbersen
Ton 0. Cloß und 0. Frölicher. 1 2 Photographien
mit beschreibendem Text ron H. A. Berlepsch. gr.4°.
München 1882, Verlagsanstalt für Kunst u. Wisse u
schaft.
3) Schweix. Künstleralbum. Origlnalwork für bild.
Kunst von lebenden Schweizer Künstlern. Text
von Gottfried Kinkel. Basel, Krüsi, 1873, mit
xwei Radierungen von F.: Nr. 29 „Der Steg am
Waldsaum" und Nr. 35 „Das Ende des Waldes."
4) Osell-Fcls. Die Schweix. Mit lllustr. von Anker,
Bachelin, Bocion, Calame, Frfllichcr u. a. 2 Bde.
fol. München, Bruckmann, 1877. — id. 2. Volks-
ausgabe. 4°. Zürich 1883.
5) Schweix. Miniatur- Almanach. 3. Jahrg., 1876:
„Abend" (Holxschnitt) mit öedicht „Abendstim-
mon" von Emma Matth ys,
6) „Das Schweixorhaus". Taschenbuch für 1879.
„Morgen am Bricnwrscc" (Holxschnitt).
7) Einxelne Reproduktionen (Photograv.) unter dem
Titel „Sommermorgen" und „Mondnacht" im Ver-
lage von F. Hanfstangel in München.
A. Biographisches: N.-BI. Zürich (Dr. Gampert).
— Allg. Ztg. (München). 12. Nov. 1890. Beil. Kr. 2ß5
(H. E.t. Berlepsch). — Dio Kunst unserer Zeit, 2. Jahrg..
1891 (H. E. v. Berlepsch). — Allg. D. Biogr., Bd. 49
(Gisi). — Die bild. Künste in d. Schweix i. J. 1890 (Bern
1891). - Ber. G.Keller-Stiftung 1902 (C.Brun). -
KMtl. Künstler-Alb. - Sndxrt, K-Lex., 3. Aufl., I,
p. 484. - Maller. K.-Lex. IV, p. 144. — MtilUr. Biogr.
K- Lex.. p. 188. - Oltn. Tagbl.. 4. Nov. 1890(Dietschi).
— Oltner Wochenbl.. 5. Nov. 1890. — Berner Ztg..
4. Nov. 1890. — Bund. 3. Nov. 1890. — Allg. Schweix.
Ztg., 5. Nov. 1890. — Soloth. Tagbl.. 6. Not. 1890.—
Soloth. Anzeiger, 4. Nov. 1890. — Münchner Neueste
Nachr.. 5. Nov. 1890. — Sonntagspost (Beil. x. Aarg.
Tagb.). 1891. Nr. 20.
B. Würdigungen n. Besprechungen : Mutker,
Gesch. d. Mal.. III, p. 408.— Brun. Vens. d. Kstwerko,
p. 11. - Allg. Schweix. Zt*.. 23. Mai 1890 (Erste nat.
Kunstausst. in Bern). — Münchner Allg. Ztg., 17. Jan.
1891. — Münehner Neueste Nachr., 16. Jan. 1891. -
Augsb. Abendztg., 15. Jan. 1891 (Ausst. des Nachlasses
in Manchen). — N. Zürch. Ztg.. 17. April 1891 (Ausst.
in Solothurn). - Bund. 21. 22. Mai 1891. - Berner
Intell.-Bl.. 14. u. 18. Mai 1891. - Berner Ztg.. 19. Mai
1891. — Berner Fremdenbl.. 26. Mai 1891 (Ausst. in
Bern). — Allg. Schweix. Ztg., 7. Juli 1891 (Ausst. in
Base)).— Der Landbote. 2. Sept. 1892 (Ansst. inWinter-
thur). — Tagbl. der Stadt St. Gallen. 27. u. 80. Sept.
1892 (Ausst. in St. Gallen). — Alpenrosen, 5. Juni 1892
(II. nat. Kunstausst. in Bern). — Xationalztg., 23. Juli
1892 (schweiz. Kunstausst. in Basel). — Zeitschr. f. bild.
Kunst, Beibl. IX. p.324: X, p.677; XII, p. 117,266;
XXII, p. 728: Bd. IV, p.157: XIII. p. 160 (C. Brun):
XVI. p. 105: XVII. p.704 (C.Brun): XVIII. p.742:
XIX, p. 235 - Dioskurcn. 1865. - Schwab. Merkur.
1867 68. — l/Art, 1881. I, p. 172.
C. Ausstellungen: Kat. der schw. Kunstausstel-
lungen von 1861 — 1892 (mit Unterbrechungen). — Kat.
der schw. Landesausstellung in Zürich 1883, Gruppe 37
(Kunst d. Gegenwart). — Kunstausstellungen v. Gemald.
u.SkuIpt, aus hles. Privatbesitz (Soloth. 1887). — Kat.
der Oelgomalde etc. aus dem Nachlasse von Proiichor
in Soloth.. April 1891. — Ausst. im Zürch. Künstler-
gute von Gemälden schw. Künstler, Juli 1892. — Salon
dos Champs-Elysees. Paris 1877. — III. internat. Kunst-
ausst. in München. 1888, etc. — Kat. der Kunstausst.
Keller-Stift., Zürich 1904, p. 28 (C. Brun). M. OUi.
Frölicher, Peter Joseph, Zimmermann and
Werkmeister, in Solothurn, geb. am 12. Mai 1698
als Sohn des Werkmeisters und Zimmermanns
Ranz Joseph F., schwur am 24. Juni 1720 den
Bürgereid, verehelichte sich am 16. Juni 1720
mit Magdalena Respinger (gest am 26. Sept.
1727) und in II. Ehe am 7. Juli 1747 mit
Anna Elisabeth Knitter. Er starb am 21. März
1768. Nach Beschluß von Rat und Bürgern von
1762 sollte er gemeinsam mit dem Luzerner
Architekten Jakob Singer und nach dessen Planen
den Bau der neuen St. Ursenkirche in Solothurn
ausführen. Bekanntlich wurde dann Singer, wie
sein Konkurrent, der Berner Ritter, von Gaetano
Matteo Pisoni aus Ascona aus dem Felde ge-
schlagen und wurde der Bau nach des letztern
Planen und unter seiner und seines Neffen Leitung
ausgeführt Immerhin blieb F. mit der Zimmer-
arbeit beauftragt, welche nach seinem Tode von
seiner Witwe Elisabeth Knitter mit ihren Ge-
sellen zur Vollendung gebracht wurde. Nach
J. Amiet stammte von F. der „in Paris gerühmte
Architekt Frölicher, der dort noch (1865) lebe
und prachtvolle Bauten ausgeführt habe." Diese
Notiz trifft auf keinen der von P. Protasius auf-
gezählten Nachkommen F.s zu, vielleicht aber
auf diejenigen des um dieselbe Zeit (1714 bis
1780) in Solothurn lebenden Zimmermanns Jos.
Wilh. F., der aber nicht als Werkmeister be-
zeichnet wird.
P. Urb. WinUtür/er. N. B1. Soloth. 1856. p. 8-10.
16, 17. — ^mirt, Pisoni (1856). p. 12 u. 38, Note 97.
— P. I'rottuiiu. Die Soloth, Bürgergeschleehtor. VII,
p. 144, 155. M. UUi.
Frölicher, Wolfgang, Maler (V), von Solothurn.
Im Wappenhuche der soloth. Lukasbruderschaft,
Fol. 6, findet sich mit der Jahrzahl 1587 das
Wappen von Wolfgang F., von dem man, der drei
Schilde wegen, mit J. Amiet annehmen könnte, er
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Frölicht-r
- 513 -
Frowin
sei Maler oder überhaupt Künstler gewesen. Doch
läßt sich das aus den Quellen nicht nachweisen,
da der um diese Zeit lebende Wolfgang F., der
am 24. Juni 1559 den Bürgereid geschworen
hatte, in den Ratsprotokollen nur seiner Rolle
im öffentlichen Leben wegen erwähnt wird.
N.-Bl. Soloth. 1859. p. 38. M. Qiti.
Frölicher, Wolfgang, Bildhauer, von Solo-
thurn, wurde, nach dem Solothurner Taufbuch,
daselbst am 29. Juni 1653 geboren. Er war der
Sohn des Johann Ulrich F., der sich am 7. Mai
1651 in zweiter Ehe mit Anna Maria Graff ver-
heiratet hatte. Als Bildhauer machte sich F. be-
sonders in Frankfurt a.M. und in Trier bekannt;
er soll Bürger der erstem Stadt gewesen sein.
Nach dem soloth. Ratsmanual vom 13. Nov. 1682
stellten Schultheiß und Rat der Stadt Solothurn
dem „bis dato in Frankfurt wohnenden Bildhauer
Wolfgang Frölicher" ein Leumundszeugnis (At-
testaten) aus, mit der Bedingung, daß er sich
innert sechs Monaten zu erklären habe, „ob er
sich Bürger und zünftig allhier machen wolle"
(s. auch Konzeptenbuch 1682, 13. Nov., p. 280).
Während er nach Seubert, Müller und Nagler,
die ihn Fröhlich nennen, 1700 in Trier gestorben
sein soll, gibt P. Protasius in seinem Verzeichnis
der Bargergeschlechter von Solothurn als Todes-
tag den 17. Juni 1707 an, der sich indessen aus
dem Totenbuch von Solothurn nicht nachweisen
läßt. Er war mit Anna Maria Haberli verhei-
ratet (das Boloth. Ehebuch sagt nichts davon)
und hatte von ihr einen Sohn Rudolf, der nach
dem Totenbuch am 5. Nov. 1709, 16 Jahre alt
(juvenis 16 annorum filius Domini sculptoris
Wolfgangi Frölicher et Annae Mariae Häberlin)
in Solothurn starb. Da dieser im Taufbuch nicht
erwähnt wird, ist anzunehmen, er sei in Deutsch-
land geboren worden und vielleicht nach dem
Tode des Vaters mit der Mutter nach Solothurn
gekommen. Eine Notiz im soloth. Ratsmanual
vom 13. Dez. 1719 (p. 1038), wonach ein Wolf-
gang F. für ewig auf die Galeeren verurteilt
wurde, wird sich kaum auf unsern Künstler
beziehen lassen.
Nach Müller, Seubert und Nagler arbeitete F.
in Holz und Stein. Werke von ihm finden sich
in der Katharinenkirche und auf dem Peters-
kirchhofe zu Frankfurt a.M., in der Deutsch-
ordenskirche zu Sachsenhausen, und im Dome
von Trier die Statnen des Kaisers Konstantin
und der hl. Helena.
P. Protasius erwähnt auch einen Bruder von
Wolfgang F., nämlich Johann Peter F., der,
was wieder nicht nachweisbar ist, am 11. Nov.
1662 geboren worden und ebenfalls Bildschnitzer
gewesen sein soll. In der That wird im soloth.
Ehebuch der Skulptor Johann Peter F. erwähnt,
SchwoL* Küu*tler.t«ifkOD.
der sich am 9. Jan. 1694 mit Alexia Brenel ver-
heiratete; diese starb am 12. Aug. 1721, wäh-
rend sich die Angabe von P. Protasius, daß
Job. Peter F. selbst 1723 gestorben sein soll,
wieder nicht belegen läßt
Stuben, K.-Lez. I, p. 565: 3. Aufl., I, p. 484. —
Müller. K-Lex. II, p. 124 ; IV, p. 144.— y agier, K.-Lez.
I IV, p. 507. — Trier u. Mine Altertümer, 1864. —
P. Protaeiue, Die Soloth. BOnrertroschlechtor, Msc. Im
I Bürgersrchiv, Bd. VII. M.CHwi.
< Frollich, s. Frölich.
i Fröwis, Martin, Stuccator, Bildhauer, ge-
bürtig von Rheinfelden, schmückte zwischen 1773
und 1776 Plafond und die Schiffe der Stiftskirche
Beromün8ter mit bemerkenswerten Stuccator-
Ornamenten.
Eetermnmn, Die Renovation der Stiftskirehe Bero-
münster, Luz. 1902, p. 2. — Kath. Schweixerbl. 1808,
p. 2 1 2. Prunn ffeinemamt.
Frendenberg, s. Freudenberg. .
From (Frum), Andreas, Goldschmied, von
Zürich. Er lernte zuerst in Schaffhausen, seit
1567 bei Felix Werder und wurde 1676 Meister.
Er hatte keine Lehrlinge.
ff. Meyer, Coli. VI, p. 124. - MittUr. des tHm. Dr.
Zeller- Werdmüller. 0. Bnm.
Froinent, Augustin, e*tait peintre en ämail ä
Geneve en 1789. A. Ckoiey.
Frosch, Franz, Orgelbauer, aus München. Er
ist der Schöpfer der gewaltigen Orgel mit 60
Registern im ehem. Westchore der Kathedrale
von St Gallen. Dieses, 1809—1813 aufgestellte
Werk wurde damals als Meisterleistung des
Orgelbaus bezeichnet.
Am. Alt-Kde. 188«. p. 379. Pah. Kathedrale in
St. Gallon, j.. 17. Ad. Fah.
Frowin, Abt des Benediktinerklosters Engel-
berg und Begründer der dortigen Maler- und
Schreiberschule. Ueber die Herkunft F.s, ob er
dem Konvente von Einsiedeln oder St. Blasien
entstamme, herrschte seit dem 17. Jahrb. ein
heftiger Streit, der stellenweise um so erbit-
terter geführt wurde, als sich mit dieser aka-
demischen Frage die Eigentumsansprache auf
einige F.sche Manuskripte verquickten. Es ist
heute als feststehend zu betrachten, daß F. ein
Profeßmönch von St Blasien war; er mag aber
zeitweilig in Einsiedeln geweilt haben, wohin
sich 1128, infolge der Streitigkeiten zwischen
dem Bistum Basel und St Blasien um die Kast-
vogtei dieses Gotteshauses, ein Teil der St. Bla-
sianer Mönche geflüchtet hatte. Die Thatsache,
daß sich Frowin-Manuskripte in Einsiedeln be-
finden, bietet hiefür freilich keinen Beweis, da
dieselben z. T. F. bereits als Abt bezeichnen,
z. T. nachweisbar erst später dahin gekommen
sind. F. trat zwischen 1142 und 1148 an die
»8
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Frowin
— 514 —
Fry
Spitze der jungen Benediktineransiedelung am
Fuße des Titlifl, die ursprünglich schon von
St. Blasien aus bevölkert worden war. Er hob
das Kloster, das durch eine Folge untüchtiger
Aebte an den Rand des Untergangs gebracht
worden war, in kurzer Zeit zur höchsten geistigen
und ökonomischen Blüte. Als Schriftsteller griff
er auf Seite Bernhards v. Clairvaux in die theo-
logischen Streitigkeiten ein, welche seine Zeit-
genossen bewegten ; er setzte die St. ßlasianer
Annalen fort und schuf seinem Stift eine Biblio-
thek von seltener Größe und Vielseitigkeit. Der
persönliche Anteil F.s an den Abschriften, die
ihn als Urheber nennen, ist nicht herauszuschälen,
da die Manuskripte verschiedene — zwar gleich-
artig charakteristische — SchriftzOge tragen und
uns der Name wenigstens eines Amanuensis,
Richene, uberliefert ist Dagegen ist F. höchst
wahrscheinlich der persönliche Schöpfer des
künstlerischen Schmuckes all dieser Binde, der
durchwegs die gleiche Hand verrat; denn diese
Hand bricht genau mit F.s Tode ab und findet
sich in den Manuskripten seines Nachfolgers
Berchtold nie mehr.
Die Initialkunst F.s geht von kalligraphischen
und rein dekorativen Motiven aus. Die Element«'
seiner Zierbuchstaben sind allgemeine, wie? wir
sie nicht nur in schweizerischen, auch in rheini-
schen und bayerischen Handschriften jener Zeit
unverändert wiederfinden; nur Vorzüge indivi-
dueller Natur, die Auswahl und phantasievolle
Durchbildung jener Überlieferten Formen, die
virtuose Sicherheit der Zeichnung, die harmo-
nische Zusammenstünmung der bunten Farben-
gründe sind die Charakteristika, die F.s Werke
auszeichnen und stets leicht wiedererkennen
lassen. Sein Blattwerk ist wenig entwickelt
und von knolliger Form: das Pfeilblatt, das in
den Einsiedler Werken des 11. und 12. Jahrh.
noch eine große Rolle spielt, erscheint nicht
mehr. Doch tritt die neue Tierornamentik schon
stark hervor, und auch die menschliche Figur
wird in den Bereich des Initials gezogen; frei-
lich tritt da sein künstlerisches Unvermögen
klar zu Tage, und dies ist wohl auch der Grund,
warum er sich so selten in selbständigen Illu-
strationen versucht hat, obwohl der Schritt dahin
von dem den Text erklärenden Figureninitial
ein nabeliegender war.
Von F. und seinen Schreibern hat sich eine
große Zahl mehr oder weniger reich ausge-
statteter Manuskripte erhalten. Circa 35 davon
besitzt Engelberg, circa sechs Einsiedeln, eines
St. Paul im Lavanthale, wo der Konvent von
St Blasien fortlebt. Die künstlerisch bedeutend-
sten Werke liegen samtlich in der Stiftebibliothek
Engelberg. F. starb am 28. Marz 1178 und hinter-
ließ die Regierung seinem Schüler Berchtold,
unter welchem die Engelberger Buchmalerei ihre
große Höhe erreichte.
Rob. Dürrer. Die Malor- u. Schreiberschul« von Engel-
berg, im Ans. Alt.-Kdo. 1901. — Der»., in: Die Kunst-
u. Architektunlenkmaler Unterwaldons (in Hahns Stat.
Schweiz. Kunstdenkm.), mit einem Inventar der illustr.
Frowin-Manuskr. in Engelberg. — Rakn, Gesch. d. bild.
Kst«., p. 806 — 309, 814. — P. Hienngmu* Mayer. Das
Benediktinerstift Engelberg (BeiL z. Jahresber. des dort.
Gymnasium» 1890 '9 1 . — P. Benedikt Gottwald. Cat. cod.
msc. qui in bibl. mon. Montls Angelorum asservantur,
1891. — P. Gabriel Meier, Cat cod. msc. bibl. mon.
Einsidlensis (Lips., 0. Harrossowitz, 1899). — P. Chr.
Hart mann. Annal. Einsidl., 1612, p. 189. — P. Fiman
Steinegyer von Einsiedeln und P. Benedikt Deuting von
Engelberg, in Abt Karl Stadlers Catalogus virorum
illustrium, p. 8— 10 u. 240 (Msc. St.-A Engelberg). —
Oerbtrt. Historia Silvae Nigrae. 1, p. 422/28. — Abt
Karl Stadler, Catalogus vir. Hl., p. 1 8, u. Cat. cod. msc.
p. 81 (StifUbibl. Engelberg). - P. Trudbert Neugart.
Episcopatus Const I, 2. p. 185 n. II, p. 165. — Hermann
r. Liebenau. Versuch e. urk. Darst. des reichsfr. Stifts
Engelberg (1846). p. 25 ff. — Der»., Oeschicbtabl. I
(1854), p. 145— 61: Schweixerb), f. Wissensch., 1859,
p. 65, 66.— Wilken, Gesch. der KreuoQgo, III, p.66.—
Wie. KHetU. Froib. Diitcesanarchiv, III, p.310. - P.Gaü
Morel. Leben u. Wirken des hl. Meinrad, p. 172, und
Pilger (Eins. 1842). p. 66, 205, 349, 357, (1843) 199.
280. — O. Meyer v. Knonau, Frowin, in AUg. D. Biogr.
VIII, p. 153.— Waite, Mnnumenta Germania« Scriptores.
XXVI, p. 122 IT. — Th. t. Liebenau. Arnold r. Brescia
und die SehwnUer, Kath.Schweixerbl. 1886. p. 17 ff. n.
1886. p.140.- P.BenediktGotiwald.Knth.SchyKeiKTM.
1886, p. 134 ff. - P. Qal.riel Meier. I. r. p. 391.
Dürrer.
Fltun, Andreas, s. From, Andreas.
Franz, Kaspar, Bildbauer, von Samen. Um
1014 erhielt er vom Landsackelmeister 10 Kronen,
damit der Knabe „Jagli" (Jakob) Gerig bei ihm
das Bildbauerhandwerk erlerne.
Landsacke)mei«t«rr«rhn. AnL. Kuehlrr.
Fry, Esayas, Goldschmied, von Zürich, geh.
1545, gest. am 21. Marz 1614. Er wurde 1570
Meister und am 24. Nov. dieses Jahres Zünftet
zur „Meise". Bei ihm lernte seit 1575 Hans
Peter Rahn.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller und des Hrn.
Dr. Keller. Eeeker. C. Brun.
Fry, Hans, Glasmaler, arbeitete um 1606 in
Aarau. Besondere Werke von ihm sind nicht
bekannt. E. Reinhart.
Fry (Frey), Jost, Glaser, wird unter den Mit-
gliedern der Luzerner Lnkasbrudcrschaft (16. bis
17. Jahrh.) erwähnt.
Schneller, Li«. Lukasbrodernch., p. 11.
Fein« Heinemann.
Fry, Ludwig, Goldschmied, von Zürich, geb.
1567, gest. am 7. Mai 1603. Er war 1591 Lehr-
ling bei Hans Balthasar Keller und wurde 1600
Meister. Am 14. April 1694 wurde er Zünfter
zur „Meise". Er hatte keine li«hrlinge.
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- 516 -
Mittle, des ttirn. Dr. Zdler-WerdmulJer uud dai Hrn.
Dr. KtlUr-Etdutr. C. Brun.
Fry, Ludwig, s. Fryg, Ludwig.
Fry, s. auch Frei, Frey.
Fryg, Hans Jakob, Goldschmied, von Zürich.
Kr war 1693 bei Christoph Keller Lehrling und
wurde 1609 Meister. Sonst ist er unbekannt.
MitU?. des t Hrn. Dr. Zeller-W erdmOller. C. Brun.
Fryg, Hans Eonrad, Goldschmied, von Zürich.
Er war 1591 Lehrling bei Esayas Fry und
wurde 1600 Meister. Am 20. Mai 1602 wurde er
Zttnfter zur „Meise". Er starb am 27. Sept. 1611
an der Pest. i : Brun.
H.Mtyr. Coli. VI, p. 11», 121. - Mittlr.de* f Hrn.
Dr. Zeller-Werdmuller und des Hrn. Dr. Keller- EnAtr.
V. Brun.
Fryg, Helias, Formschneider, Kartenmacher, in
Zürich, geb. 1565, gest. am 3. Juni 1608. Helias
F., genannt Carli, war ein Sohn Ludwig F.s,
heiratete 1587 Susanna Schön und hinterließ vier
Kinder. Er war zünftig zu „Saffran", erkaufte
aber die Zunftgerechtigkeit zur „Meise" anno
1604 um 12 Pfd.
ff. Mtytr. Coli. VI, p. 1 1 7 . - Tauf b. Zürich. - Mittle,
des Hrn. Dr. Ktller-Etehtr. Gant.
Fryg (Frig), Ludwig, Formschneider, in Zürich.
Ludi Carle oder Ludi Frig, genannt Carle, hatte
1561 einen Sohn gleichen Namens, der vielleicht
identisch ist mit dem unten erwähnten Ludwig F.,
der 1594 in die Meisenzunft eintrat und 1603
starb. Möglicherweise könnte das Monogramm
LF über M, das auf zwei nach Murer ge-
schnittenen Titeleinfassungen vorkommt, auf
diesen Unbekannten Bezug haben.
Andreren. Bd. 111. — M^r.Zttttr. Msc. — Mittig.
dew Hrn. Dr. Ktllcr.E*rhtr, (ianx.
Fryg (Frig, Fry, Frei), Ludwig, Formschneider,
in Zürich, ein Sohn des Carli oder Carolus Fryg,
der 1528 zum Banner der Konstaffel verordnet
wurde und 1541 gestorben ist. Ludwig und sein
Bruder Hans führen den Beinamen „genanntCarli"
und waren als Bürger auf der Konstaffel einge-
schrieben. Wo Ludwig F. die Kunst des Holz-
schneidens gelernt hat, Ist nicht bekannt; aber
seine Beziehungen zu Christoffel Froschauer und
dessen Familie — vier Mitglieder erscheinen als
Taufpaten der Kinder F.s weisen auf eine
ausgedehnte Thätigkeit in der Froscbauer'schen
Offizin hin. Als Familienvater und in den Rödeln
der Konstaffel ist er von 1659 — 1586 urkundlich
in Zürich nachzuweisen, obwohl er auch für
auswärtige Drucker, für Jobin in Strafiburg,
Feyrabend und Zetzner in Frankfurt und Tboma
Gwarin in Basel gearbeitet hat. F. muß zu
Ende des Jahrhunderts gestorben sein; ob er
aber identisch ist mit Ludwig Fryg, der 1594
die Znnftgerechtigkeit zur „Meise" kaufte und
1603 starb, kann nicht eruiert werden, üeine
Arbeiten nach Jost Ammann, Tobias Stimmer
und Stoffel Murcr sind kräftig im Strich, den
Formen des Körpers nachgerundet, mit starker
Konturführung und sauberen Kreuzstrichlagen.
Gewöhnlich signiert er die Arbeiten mit den
Anfangsbuchstaben seines Namens LF und einem
Schneidemesser oder mit den Buchstaben LFGC,
Ludwig Frig, genannt Carli.
Aeltester Holzschnitt:
1550 „Stehender Landsknecht" nach J. A.
Nach Zeichnungen Jost Ammanns hat er den
größten Teil der Holzstöcke im „Kunstbüchlein"
von 1578 geschnitten; bezeichnet sind:
Folge der „Tngenden nnd Laster* (Fortitudo, Sn
perbia).
Folge Ton „Sonne, Mond und Planeten" (Sol).
„Apollo mit dein Sonnen wagen."
„Kimon und seine Tochter Pera."
Im „Jagdbüchlein " von 1582 zwei Holzstöcke
(bezeichnet) :
„Hirsche im Kampf."
„Wie die Hirsch das Geweih ablegen."
Im „Kunstbüchlein" von 1699 ein bez. Holz-
schnitt :
Ein „Reiter" nach rechts in höfischer Tracht.
Symbol des Christoffel Froschauer zu Zürich :
„Putto auf einem Frosche reitend." Andr. ISO, bez.
Nach Tobias Stimmer:
„Die WQrden und Chargen der römischen Kirche."
6 Bl.. bez. Andr. 55 — ÜO.
„Die weltlichen Warden und Chargen." 6 Bl..
ohne Bez. Andr. 61—66.
„Das Symbol mit Elias' Speisung durch die Raben."
Andr. 183.
Im „Neuw Jägerbuch" von Stimmer und Murer:
„Hasenjagd durch einen Fluß", 1 590. Andr. 1 6 1 ,42.
„Drei Jager bei erlegtem Hasen." Andr. 161,44.
„Ausfahrt rar Fuchsjagd." Andr. 161. 47.
Nach Christoph Murer:
Hin Druckersignet des Frankfurter Verleger» La-
zarus Zetzner, bez. Andr. 8.
F.inige Blatter mit biblischen Darstellungen in
einer Folge von 52 Holzschnitten.
Titeloinfassung zu „Paracelsus". zu Seiten Alle-
gorien, bez. Andr. 7.
„Kontrafactnr der Stadt Zürich, anno 1595, auf
acht Holsstftcken nachgeschnitten von Lndwig
Frig genannt Carli." Andr. Anhang 1.
„Kontrafactnr der Stadt Zürich." Verkleinerte
Reproduktion, zuerst 1588 mrwendet, spAUr
in Munsters Kosniographie.
„ Perspektivische Ansicht der Stadt Plauen", fnr
Monsters Kosmographl*.
Eigene Arbeiten:
„Engel, der einen Blinden heilt", in Einfassung.
N'agler 7.
..Liegender Knabe mit Sanduhr." Nagler 8.
Vignette mit Wappen Dalberg und Kurfürstentum
Mainz, im „Thesaurus communinm opinionum."
Frankfurt 1684.
Frytag
— 51« -
Fuchs
XagUr. K.-Lex. IV, p. 608. — Ihr»., Moiu.gr. II,
p. 813 ; IV, p. 849. — Andreten. Peintre-graveur, Bd. 2
u. 3. — Füßli. Best. Kstler. IV, p.219. - Zernp. Schw.
BUdorchrotu, p. 204, 210, 275. - Am. Alt-Kde. 1903.
p. 283. — iteyer-Zeller, Mac. — Ganz. Mae. Ganz.
Frytag, Heinrich, Baumeister, in Burgdorf.
Er baute 1445 die Siechenkapelle iu Burgdorf,
die am 22. Juli 1446 geweiht wurde. Die Ab-
rechnung soll noch vorhanden sein.
An«. Alt-Kde. 1881, p. 210. — J. H. AtvMimann,
Qeaeh. v. Burgdorf, p. 95. ff. TürUr.
Frytag, lienhard, Baumeister, in Burgdorf.
1478 schloß der Rat von Burgdorf einen Akkord
mit Niki. Bierenvogt von Bern (s. d.) und seinem
Unterbaumeister F. für den neuen Bau der Kirche
von Burgdorf.
Am. Alt.-Kde. 1881, p. 211. — Aetdtlimann. Gesch.
von Borgdorf, p. 104. ff. Virltr.
Frytag, s. auch Freitag, Freytag.
Fachs, Lithograph und Zeichner, geb. 18...
von Einsiedeln, arbeitete bei Brodtmann in Zürich,
Bolliger in Aarau u. a. Muster seiner Kunst
sind z. B. in „Schinz, Die Säugetiere" die Katzen
und Kaninchen, die ausgezeichnet gut gemacht
sind. Er zeichnete auch eine Gnadenkapelle mit
Pilgern vor derselben, 4 Zoll hoch.
Dettling. Schwyz. Chrou., p. 240. P. Gabriel Meier.
Fach«, Felix Kajetan Christoph (sich selbst
gewöhnlich nur mit dem letzten Taufnamen
schreibend), Maler und Zeichner, geh. 1749 in
Rapperswil. Er lernte in Augsburg bei Joseph
Mayer und studierte in Rom bei Nie de Piccola,
Anton Maron und Raphael Menge, etwas in
Baukunst bei Paolo Posi. 1775 in die Heimat
zurückgekehrt, malte er einige Porträts in Oel
und vornehmlich die Fresken in der Kirche zu
Bolligen. F. hinterließ außerdem zahlreiche
Skizzen von Illustrationen zu Shakespeares
, Hamlet* und „Macbeth." Die Zürcher Kunst-
ausstellung von 1801 enthielt eine Allegorie auf
die Revolution während der Schreckenszeit.
Später widmete er sich mehr öffentlichen Ge-
schäften seiner Vaterstadt und starb als Appella-
tionsrat am 14. März 1814 in St. Gallen.
Nagltr. K.-Lex. IV, p. 517. - Füßli. K.-Lex. II,
p. 897. — G.L. Hartman» und Witt. Hartmann, Notizen
zur StGall. Kunst*esch., Mac. Stadtbibl. St.. Gallen. —
Kat. d. Zürcb. Kunstanast. 1801, p. 4, Nr. 16 u. 17. —
Kat. d. Berner Katausat 1804. p. 30. Nr. 375. Hahn.
Fach*, Franz Joseph, Goldschmied, von Ein-
siedeln, geb. am 18. April 1709. Sein Vater,
Othmar F., stand mit dem Goldschmiede und
Zunftvogte Oswald Effinger in enger Beziehung,
waa zu der Vermutung berechtigt, der junge F.
sei bei Effinger in der Lehre gestanden. 1738
zahlte er der Zunft in Einsiedeln 1 Pfd. 10 Sch.
Stiftsgeld. 1736—1746 im Aug. arbeitete F. für
I das Stift Engelberg ein Pektorale (Brustkreuz
des Abtes) mit Smaragden und kleinen Diamanten,
einen Kelch, eine silberne Platte, die der Nuntius
in Luzern zum Geschenk erhielt, und den Taber-
nakel in der Stiftskirche mit teils in Silber,
teils in Kupfer getriebenen Ornamenten und
Figuren nach einem vom Stifte vorgelegten Risse.
Die Arbeit verrät tüchtiges Können und guten
Geschmack. Silbermarken u. Monogramm fehlen.
1747 verzeichnet das Zunftbuch in Einsiedeln
| eine Geldsendung von 4 Pfd. aus Freiburg mittels
Brief von Fuchs. Das ist die letzte Kunde, die
uns der Meister von sich selbst gibt. Nach-
forschungen über seinen Aufenthalt in Freiburg
i. d. S. und i. B. ergaben ein negatives Resultat.
Stamm- u. ZunftbQeher v. Einsiedeln. — StifUarchiv
Kuwlbei*. — Am. Alt-Kde. 1903, Heft 1.
P. Ignaz Heü.
Fach», Hans, Glasmaler und Maler, geh. um
1404, der älteste Glasmaler Luzerna, zählte zu
dessen hablicheren Bürgern, da er 1445 ein Ver-
mögen von 900 Gld. versteuerte. Seine Ausübung
der Glasmalerei fällt in die Jahre 1424 -1445.
Er scheint sich durch dieselbe sein Vermögen
gemacht zu haben; wenigstens kehrt er sich seit
1445 mit Leidenschaft der Politik zu, wird
Ratsherr, aber schon 1456 wegen politischer
Treibereien des Amtes entsetzt. Er starb am
5. Dez. 1450 (1458?).
1431 ist Maler Hans F. „bi sini Eid gebotteil,
daß er uf Sunnentag ze Abend ze Sursee sin söll",
beißt es im Luzerner Ratsbuch, dessen Angabe
Attenhofer (Denkwürdigkeiten) dahin ergänzt:
,1431 wurde von dem besonders von Luzern
anhero geschickten Mahler Hans Fuchs auf jedes
der drey Hanptthore zwey der Stadt Luzern
Wappenschilde gegen einander und des Reichs
Schild oben darauf gemahlet. - Die Suraeer
wollten, daß der Rat uueh ihr Stadtwappen an-
bringen lasse, was die Luzerner indes nicht ge-
statteten. Dieselbe Komposition mußte F. auch
am „schwarzen Thor" in Luzern anbringen, die
bis ins 17. Jahrb. verblieb. Im genannten Jahr
erstellte F. auf dem „Luginsland^-Turme für
18 Sch. Glasfenster; 1434 malte er Fenster für
die Ratstube und 1436 für die Stadtschreiberei.
(Jeschichtefr. IV, p.246; XVlII,p,157: XIX, p.307.
Attenhofer . Denkwürdig, d. Stadt Sursee, p. 46. -■
Bäcker, Lm. Walhalla (Tageblatt 1696, Nr. 47). — Am.
Alt.-Kde. 1878, p. 857; 1886. p. 276: 1880, p. 166:
1881, p. 170. Baltkatar. Merkwürdig. III. p. 178.
— v. Liebenau. Das alte Luzern, p. 292. — (v. Liebenau) .
Die Glaagemalrio im Rathauw von Luzern, p. 4.
Frann Heinetnann.
Facha, Joseph Anton, Hafner. „Meister Joseph
Antoni Fuchs Haffner in Einsiedeln 1787" steht
auf einer weiß und blau bemalten Kachel im
Schweiz. Landesmuseum. Sie rührt mit anderen
daselbst befindlichen von einem mit I>andBchafr>-n
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Fuchs
517 -
i Ursteuberger
geschmückten Ofen her, der im Hause zum „Sankt
Joseph" in Einsiedeln stand. Rakm.
Puchs, Joseph Ignaz, Kunsttischler, geb. in
Einsiedeln 1778. Todesjahr unbekannt. Auch
in der Familie seines Bruders, Joseph Alois F.,
geb. 1773, gest. 1860 (vermählt mit Helena Lien-
hart), war die Kunstschreinerei heimisch und
vererbte sich auf dessen Söhne Meinrad Alois F.
(1801—1860) und Franz Sales F. (geb. 1814,
gest. am 19. Marz 1871). Dieser war Mitglied des
Bezirksrats, sehr geschickter und viel beschäf-
tigter Schreinermeister, erwarb von Dr. Fuchs
dessen Haus auf dem Brüel, welches er zu einem
stattlichen Gasthof („Einsiedlerhof) umbaute
(heute im Besitze von Nationalrat Benziger).
Sein Sohn, Hauptmann Meinrad F. (geb. 1849),
ist noch heute in der gleichen Richtung thätig.
Handschr. Stammregistor von Einsiedeln. — Einsiedl.
Im 1871 u. 1894. P. Gabriel Meier.
Fuchs, Karl, Landschaftsmaler, in Thun. Am
6. Dez. 1836 in Meiningen (Sachsen-M.) geboren,
wurde er zuerst Bäckerlehrling, nützte dann sein
Talent zum Zeichnen damit aus, daß er in seiner
Heimat den Bauern ihre Familienglieder, Häuser,
Ställe, Vieh etc. zeichnete und sich so den
Lebensunterhalt gewann. Zufällig kam er nach
Thun zu Rud. Bühlmann, Maler, der kleine Land-
schaftsbilder in Oel malte, sich dann aber auf
das Photographieren verlegte. Hier war F. sehr
strebsam und malte fleißig Landschaftsbilder.
1873 beschickte er die Schweiz. Turnusausstellung
in Zürich. 1882 kam er nach Bern und starb
am 10. März 1886.
Mittig. von R. Bahlauttm in Thun. //. "ftlrUr.
FDchslt (Füchßli), Jakob, Glasmaler, Bürger
von Bremgarten, starb dort 1559.
Fisch- od. Bargerbuch im Stadtarcb. Bremgarten. —
PL Weißenback im Schlußbericht aber die Schalen zu
Bremgarten, 1856/57. Walther Merz.
Fttchsll, Karl, Flachmaler und Vergolder,
geb. 16.. in Einsiedeln. Er faßte 1704 im
Kloster Fahr mehrere hölzerne Heiligenbilder.
Im Dienste des Stifts Einsiedeln arbeitete er
viele Jahre beim Bau der jetzigen Kirche. Aus-
drücklich wird er 1724 erwähnt.
P. Joeepk Dietrich, Handschr. Diarium von Fahr am
9. Febr. 1 704. — Deuting. Schwyz. Chron., p. 240. —
Kuhn. Stiftebau M.-Einsiedeln, p. 69. P. Gabriel Meitr.
Fttch&ll, s. auch Füchslin.
FQchslin, Adolf, Architekt, geb. am 7. Nov.
1860 in Brugg im Kanton Aargau. Er besuchte
von 1869—1871 das Eidg. Polytechnikum in
Zürich und begab sich sodann als diplomierter
Architekt nach Paris, wo er von 1876 -1880 an
der Ecole des Beaux- Arts seine Studien fortsetzte.
Er war in Paria in verschiedenen Ateliers thätig,
unter anderen in denjenigen von Davioud und
Aldrophe. Seit 1890 ist F. mit Otto Dorer (s. d.)
in Baden im Aargau associert.
Curr. vitae. C. Brun,
FQchslin, Johann Friedrich, Porträtmaler, war
gebürtig von Brugg (Kt. Aarg.). Er stellte, in
Bern wohnhaft, 1840, 1848 und 1852 Porträt-
bilder in Aquarell an den Schweiz. Turnus-
ausstellungen in Bern aus. Zuletzt zog er nach
Hofstetten bei Thun und starb daselbst am
2. Febr. 1867 im Alter von 56 Jahren.
Auast.-Kat. — Civilstandsakten. H. VirUr.
Füchßli, s. Füchsli.
Weg (Fieg), ürsus, Bildhauer, von und in
Pruntrut, gest. am 12. Nov. 1750, circa 80 Jahre
alt. Er arbeitete von Okt. 1707 bis Mai 1710 am
Rheinauer Chorgestühl und ist wohl dessen künst-
lerischer Urheber. Er machte 1726 Figuren und
Piedestals für die Orgel in der Abteikirche von
Lützel.
Staateareii. Bern, Lutzelakkordo. -- Sterberegister
von Pruntrut. — HotktnkSutler. Baugescb. d. Klosters
Rheinau, p. 81. H. Turler.
Ffirer, Heinrich, Goldschmied und Stempel-
schneider, in St. Gallen, gest. daselbst 1469. Die
handschr. Chronik des Rütiner auf der Stadt-
bibliothek von St. Gallen weiß von ihm p. 56 :
„Aurifaber quidam fuit in Arbeitsladen sub
aedibus calciatorum ingeniosissimus caesari eo
tempore super palatium claustro legens secretum
jussus exarare . . . ut Gelius refert" und p. 92 :
„Fürer, aurifaber eo tempore, quum caesar
Fridericus hic fuit, conduxit, effigiavit caesari in-
signe aquilam faberrime caesar sigillum probabit,
deinde pretium sciscitavit . . . hilariter dedit"
Wilh. Hartman* in seinen handschr. Notizen auf der
Stadtbibl. St.Oallen behauptet, daß F. das Geheimnis de«
berühmten sog. aiderograph. Verfahrens besessen habe,
das im 19. Jahrh. in England erfunden wurde. S. auch
dessen St. Oall. Kunstgesch., p. 197—99. Hahn.
Fürstenberger, Isaak, Malerdilettant, von
Basel, geb. in Basel 1799, gest. im Gsteig bei
Interlaken 1828. F. war Kaufmann, widmete sich
aber in seinen Mußestunden aufs eifrigste der
Malerei. Seine künstlerische Erziehung scheint
er größtenteils Peter Birmann zu verdanken, in
dessen bunter, unharmonischer Weise er seine
früheren Werke, in klassizistischem Geist em-
pfundene italienische Landschaften, hinmalte.
Seine späteren Arbeiten besitzen etwas feinern
künstlerischen Gehalt; es sind zumeist kleine
Veduten aus der schweizerischen Alpenwelt; die
intime Auffassung, die zaghaft sorgfältige Aus-
führung erinnert an die Mache des Samuel
Birmann, des Sohns von Peter Birmann, mit
welchem F. während der 1820er Jahre auch
längere Zeit in Paris gelebt hat Im ganzen hat
die Kunstweise F.s, wie die aller Dilettanten,
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Knau
- 518 —
Füßli
etwa« sehr Unpersönliches. Oel Rem aide von F.
tinden sich in Basier Privatbesitz und in der
öffentl. Kunstsammlung von Basel. Aquarelle
enthalten die KUnstlerbacher des Basler Kunst-
vereins.
Notixen Ober Kunst u. Katler zu Basel, p. 8ä.
Ü. BureJchardt.
Fttflll, Anna, geb. in Zürich am 16. Sept. 1740,
gest. am 24. Febr. 1772, Tochter Kaspar F.s des
ältern (1707—1781). Sie malte Blumen und In-
sekten.
FüMti. K.-Lex. II, 1, p. 398; nach ihm AuyUr u.a.-
Die Daten nach dem Faniilienrogistor der Stadt Zürich.
F. 0. Pestalozzi.
Fttflll, Elisabeth, geb. in Zürich am 15. April
1744, gest. 1780, Tochter Kaspar F.s des altern.
Sie malte Blumen und Insekten. Vertreten im
Schweiz. Landesmuseum.
Füßli. K.-Lex. II, 1, p.898; nach ihm Sagltr u.a.—
Die Daten nach dem Familien reguter der Stadt Zürich.
F. 0. Ptrtalovi.
Fttflll, Friedrich Salomou, Dilettant und Kunst-
händler, geb. in Zürich am 31. Dez. 1802 als
Sohn des Buchhändlers H. Füßli und Enkel des
„ Obmanns" F. H., ges>t. 1847. Er hat 1820 in
Zürich eine Zeichnung ausgestellt und ist im
Kupferstich kabinet des Eidg. Polytechnikums mit
einer Anzahl Radierungen nach H. Wüest, M.
Wocher u. a., in der Sammlung der Zürcher
Kunstgesellschaft mit einigen Zeichnungen ver-
treten.
Mittler, des Hrn. Dr. KeUer.ßaeher in Zürich.
F. 0. Pertaloui.
Fttflll. Hans I.. Glockengießer, in Zürich,
Sohn Peter F.s IL, Bruder Peter F.s III., geb.
1477. 1494 war er als Zwölfer bei den Schmieden
des Großen Rats; 1498 verheiratete er sich mit
Marg. Löw von Baden, der Schwester des Malers
Hans Löw. 1504 kaufte er mit seinem Bruder
Peter III. von Heinrich Ziegler Haus, Hofstatt
und Garten vor der mindern Stadt Zürich hinter
der St. Stepbanskirche, Erbe von der Abtei Frau-
münster, um 230 Pfd. 1516 war er Zeugherr,
1519 Verfasser einer eidgenössischen Chronik,
1524 Verfasser eines Traktate. Er starb 1548
kinderlos.
Folgende Ortschaften erhielten Glocken von
ihm: 1498 Ammenswil, Auw, Bellikon (Hausen),
Boswil 3, Leimbach bei Zürich (St. Gilgen), Maur,
Niederglatt, St. Gallen 2, Rieden, Walchwil,
Wattwil 2; 1499 Altstetten, Arth (St. Adriau);
1500 Helfenschwil, Mosnang, Tagersheim, Zug
(StNiklaus), Zürich (Trichterhausen); 1501 Aarau
(Siecheuhaus), Bütschwil, Helfenschwil, Hitz-
kirch 2, Mosnang; 1502 Kulm, Stansstaad,
Wangen bei Zürich, Zug (St. Nikiaus) ; 1503
Aeugst, Gontenswil, Hegnan, Veltheim (Zürich) ;
1504 Dullikon, Zug (St. Oswald) 1506 Lommis,
Steinen; 1507 Kloten, Magdenau, Steinerberg.
Wettingen 3, Zürich (Spannweid); 1508 Gontens-
wil: 1509 Baden, Iffenthal; 1510 Birmensdorf
(Aarg.), Bubikon, Kloten, Maschwanden, Münster
(Luz.); 1511 Hergiswil, Wadenswil, Zug; 1512
Aeugst, Sidwald, Zeglingen; 1513 Galgenen,
Sax, Wohlen (Aarg.); 1514 Baltiswil, Goßau
(St. Gallen) 4; 1515 Elgg, Lunkhofen. Mitter-
wil (ob Wallenstedt), Therwil; 1516 Altdorf,
Baden (Spital), Bötzberg 2, Erlenbach (Zürich).
Oberwil (Aarg.), Schwyz; 1517 Aegeri, Tattlikon ;
1518 Altstetten, Baar, Dullikon, Lenzburg,
Seengen 2, Sins, Theilingen, Winzuau, Zürich
(Fraumünster) ; 1519 Aegeri, Hausen a. A., Illnau,
Kloten, Küsnacht2, Rapperswil (St.Gall.), Richen-
thal (Luz.), Sarmenstorf, Sax, Seewen, Wald
(Zürich), Zug; 1520 Aeugsterthal , Brittnau,
Seewen, Zetzwil, Zug (Seekapelle) ; 1521 Appen-
zell, Aeugsterthal, Hundwil, Jonen, Rapperswil
(StGall.), Urnasch, Wangen (Zürich), Wettingen
Dorf. Weißlingen 1 ; 1523 Rein, Mellingen, Zürich
(Grimmenturm); 1524 Bremgarten (Aarg.), See-
wen, Trimmis, Willisau 2; 1525 Mosnang, Seeweu,
Wengi bei Solothurn; 1526 Aarau; 1527 Bassers-
dorf, Einsiedeln, Obcrwinterthnr ; 1530 Herrli-
berg, Wiesendangen ; 1531 Aarau, Stans; 1532
Auw, Bonstetten, Goßau (Zürich), Hirzel, Stans ;
1533 Meerenschwand, Stans; 1584 Einsiedeln,
Langrüti, Luen; 1535 Klingnau, Sargans, St. Se-
bastian, Sius; 1536 Richterswil (kam später nach
Unteryberg- Stöcken), Wesen (Ammon); 1537
Aegeri, Rapperswil (St. Gallen), Steinerberg
(St. Anna); 1538 Chur, Reichenburg; 1539 Flums,
Ffafers (für den Abt), Ragaz 3; 1541 Illnau 2:
1542 Noasikon; 1543 Oberwil (Aarg.), Waggis;
1544 Näfels, Wislikofen ; 1547 Pfäffikon (Zürich).
Heinach (Aarg ); 1548 Russikon. Er goß fenier
mit Niklaus Oberacker von Konstanz 175 Stück
Buchsen und Haken und mit seinem Bruder
Peter III., Hauptmann, 27!* Stück Büchsen und
Haken.
Xü^htkr. Olockenb.. Mac. Mittl*. des Hrn. Dr.
Keller- Etcher. Morit S*terme*Her.
Fttflll, Hans II., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter F. IV., jüngerer Bruder von
Peter F. V. 1671 war er Landvogt zu Sargans,
1573 Obervogt zu Rümlang, 1585 Landvogt im
Rhcinthal. 1 586 ist er kinderlos gestorben. Er
goß für folgende Orte Glocken: für Flums; 1568
für die Fraumünsterkirche in Zürich 1 ; 1573
für Rümlang 1 ; 1574 für Volketschwil.
XüKlteter. Qlockenb., Msc. M.rii StUermeUte,:
Fttflll, Hans III., Glockeugießer, in Zürich.
Sohn von Peter F. VII.. Bruder von Peter F. VIII .
geb. 1616. Gattin : Elisabeth Ehrsam aus dem
Seefeld in Riesbach. Er erneuerte die Zunft-
gerechtigkeit zu Schmieden um 12 Pfd. 16Ö9
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Füßli
- 519
Füßli
ward er Zwölfer, 1667 Amtmann am Oetenbach,
1670 Zunftpfleger. Er wohnte von 1678 bis zu
seinem Tod im „Trottbaum" am Rennweg und
«Urb 1684.
Folgende Orte erhielten von ihm Glocken:
a. Von ibm allein : 1645 Henggart 1 ; 1650
Höngg 1; 1652 Altikon 1, Herrliberg 1; 1653
Buch (Zürich) 1; 1655 Rafz, Rifferswil; 1667
Dabendorf 1 , Truttikon ; 1 658 Gachnang 1 , Nieder-
weningen, Albisrieden 2, Schöfflisdorf 1, Zolli-
kon 1; 1659 Lufingen, Regensdorf, Remikon,
Umikon. Wangen (Schwyz), Winterthur; 1660
Altstetten, Hettlingen 1, Holderbank; 1661 Rohr-
dorf und Stetten 2; 1662 Endingen; 1663 Eglis-
au 1, Kloster Fahr; 1664 Reichenburg (Schwyz);
1665 Ottikon; 1672 Hettlingen 1, Stadel 2;
1673 Zumikon 1 ; 1676 Marthalen; 1677 Schwer-
zenbach. b. Mit seiner Schwagerin Sara Füßli
goß er: 1657 für Trüllikon 1 ; 1659 für Nuolen,
Töfi; 1663 für Bülach 1, Hedingen 2, Seebach,
(Jster. Mit der Schwägerin goß er auch zwei
Karthaunen.
.VWA«fcr. Olockenb., Msc. Morü Sameister.
Fttßli, Hans IV., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Hans F. III., geb. 1650, gest. 1727.
1669 erneuerte er die Zunftgerechtigkeit zu
Schmieden mit 12 Pfd. 1698 Zwölfer; 1701
Landvogt zu Grüningen; 1712 Intendant im
Kloster St. Gallen. Er goß für folgende Orte
Glocken: 1682 für Neerach 1 ; 1686 für Lachen,
Stadel 2; 1700 für Eglisau 2; 1701 für Affol-
tern a. A.
JWUdUfer. Olockenb.. Mm. - Mlt%. des Hm. Dr.
Keller. Becher. Mori* Sute r meieler .
FÜßll, Hans, Goldschmied, von Zürich, gest.
1611. Er wurde 1608 Meister. Sonst ist er
unbekannt.
Mittip. des tHro. Dr. Zoller- Wenlmüller und des Hm.
Dr. KetUr-Beeher. C. Brun.
Fttßli, Hans Bartholomaus, Glockengießer, in
Zürich, Sohn von Johann F. /., Bruder von
Peter F. I. 1414 kaufte Haus F., genannt Bar-
toioma, das Haus zum Trottbaum im Rennweg.
1422 wird er in einem Dokumente „Glocken-
gießer" genannt und als Zeuge aufgeführt. 1426
wird er unter der Bezeichnung „Starkhans" als
Besitzer des Guts um die Stephanskirche bei
SU Anna aufgeführt. 1427 hatte er Handel mit
dem Leutpriester Hans Güttinger am St. Peter.
1451 trat er einen Garten bei St. Stephan als
Erblehen ab. 1460 wird er in einem Briefe be-
treffend Teilung seines Guts als tot bezeichnet.
1467 steuerte seine Frau, wohnhaft in dem er-
erbten Hause in der Wacht Rennweg, 2 Pfd.
Von seinen Werken ist heute nichts mehr bekannt.
NUeeheUr. Olockenb.. Mac. — Mittig. dos Hrn. Dr.
KcUer-£»ek»r. Uorie SutermeUUr.
Fttßli, Hans Kaspar, geb. 1748 in Zürich,
gest. in Winterthur am 4. Mai 1766. Er malte
hauptsachlich sehr schön, wie seine Schwestern
(vgl. p. 618), Pflanzen und Insekten und widmete
sich auch wissenschaftlich dem Sammeln und
Studium der letzteren. Er veröffentlichte darüber :
„Verzeichnis der bekanntesten Schweiz. Insekten",
1775; „Magazin für Liebhaber der Entomologie",
3 Bde., 1778; „Archiv der Insektengeschichte",
7 Hefte, 1781 — 1786. Eine Zeitlang bekleidete er
die Stelle eines Zeichenlehrers am zttrch. Waisen-
hause, ging dann aber später zum Buchhandel
über. Unbedeutende Jugendzeicbnungen finden
sich in der Sammlung der Zürcher Kunstgesell-
schaft.
Füßli. K.-Lex. II, 1, p. 398; nach ihm XagUr.lL-Loi.
IT, p. 526, u.a. — Die Daten nach dem Familienregistc r
der Stadt Zarich. F. 0. Peetaloeri.
Fttßli, Hans Konrad, Goldschmied, von Zürich,
Sohn des Amtmanns und Glockengießers Hann
F. III., geb. 1657. Er war 1672 Lehrling bei
Christoph Schwyzer und wurde 1679 Meister.
Er starb 1718. 1690 war er Amtmann des
Klosters Schännis auf dem Münsterhof. 1684
verheiratete er sich mit Kleophea Bremin.
Mittbj. des tHrn. Dr. Zeller- WerdmOller uud des Hrn.
Dr. Keller-EecKer. C. Brun.
Fttßli, Hans Peter, Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Teter F. VI., Bruder von Peter F. VII.,
geb. 1589. 1614 erneuerte er die Zunftgerech-
tigkeit zu Schmieden um 12 Pfd., ward 1618
Fähnrich in venetianischen Diensten und starb
im gleichen Jahre. Er goß mit seinem Vater
(s. diesen) und mit seinem Bruder (s. Peter VII).
.WudteUr, Olockenb., Msc. — Mittig-, dos Hrn. Dr.
Keller. Etcher. Mori» Suterteeiettr .
Fttßli, Hans Rudolf, Glockengießer im 16.
Jahrb., in Zürich, Sohn von Peter F. V., Bruder
von Konrad II., Peter VI. und Mathias F. Er
goß stets in Gemeinschaft mit seinen beiden
Brüdern (siehe Peter VI).
Nüeeheler, Olockenb., Mac. Mori» tiutermeieter.
Fttßli, Hans Rudolf, der ältere, Maler, geb.
in Zürich am 12. Febr. 1680, Zünfter zur „Meise"
1705, gest. in Horgen 1761. Er übte die Kunst
neben dem bürgerlichen Amt eines Suataufßehers
zu Horgen und malte Blumen, Landschaften und
Bildnisse. Füßlis K.-Lex. nennt unter letzteren
sein eigenes Porträt, gemalt im 75. Jahre seines
Lebens. Vertreten im Schweiz. Landesmuseum.
FüJUi, K.-Lex. II, 1 , p. 398/400 ; nach ihm Magier
- Mittbj. de« Hrn. Dr. Keller- Becker. F. 0. P-talomi.
Fttßli, Heinrich I., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter F. VIII. und der Sara, geb. Werd-
müller, Bruder von Moritz F. I., geb. 1687. Von
1650—1663 lernte und arbeitete er bei seinem
Vater. 1664 erneuerte er die Zunftgerechtigkeit
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Foßli
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Poßli
mit 12 Pfd. und ward 1670 Zwölfer. 1675
wohnte er im „Feuermörser" beim Rennwegthor.
Er goß auch u. a. 4 Stock Kartbaunen. Am
18. Marz 1679 starb er unverehelicht und wurde
beim St. Peter in der Ecke an der Gartenmauer
gegen das Pfarrhaus begraben, wo auch sein
Vater liegt. Er goß für folgende Orte Glocken :
1662 für Birmensdorf (Zarich); 1664 fflr Aristau,
Birmensdorf (Zürich), Mels 3, für Oberlunkhofen,
Reichen bürg (Schwyz), St. Gallenkappel, Teger-
felden, Villigen; 1666 für Knonau 2, für Wesen:
1667 für Aeugat. Seebach; 1668 für Buttwil 2,
für Kloster Fahr, Hütten, Mühlrüti, Stäfa ; 1669
für Brugg, Eschenbach, Gibel (St. Gallen), Jonen,
Meilen, Rüschlikon 2; 1670 für Brugg, Elgg,
Kloster Fahr, Seelisberg, Sonnenberg; 1672 für
Grono, Hinwil; 1673 für Dietlikon, Höngg; 1674
für Brunnen 3, für Ingenbohl; 1675 für Burg
Thurgau, Hombrechtikon 2, Mellingen; 1676 für
Bellikon 2, Birmensdorf (Zürich), Schwyz, für
die Kapelle St. Betschart 2, für Seewen, Stamm-
heim 1, Gauen, für die Kapelle Uetelbnrg; 1677
für Dägerlen, Oberglatt, Schlieren, Schwarzen-
bach; 1678 für Dübendorf; 1679 für Einsiedeln.
Mtefcfer, Gloclteob., Msc. Afori. 5«*™«*«-.
FttJHI, Heinrich U., der ältere, Maler, geb. in
Horgen am 17. Marz 1720 als 2. Sohn de» Maler»
und Sustmeisters Hans Rudolf F. I., gest. da-
selbst am 10. Jan. 1802 (Bürgerreg. ; Füßli, K.-Lex.
gibt 1801 an). Zünfter zur „Meise" 1745. Er
folgte im bürgerlichen Beruf und in der Kunst
seinem Vater, malte Landschaften und in seinen
spateren Jahren meist Vögel und Insekten. Auf
die 1746 angetretene Sustmeisterstelle verzichtete
er 1791.
Füüli. K.-Lex. II, 1, p. 398; nach ihm Nagler u.a.
Mittlg. d« Hrn. Dr. KtlUr-Enhtr. F. 0. Putalovi.
KUßll (in England Fuseli), Heinrich III., zweiter
Sohn des altern Johann Kaspar F., -Maler,
Kunstschriftsteller, geb. in Zürich am 6. Febr.
1741, gest. in London am 16. April 1825. Zünfter
zur „Meise" in Zürich 1761. Schon im väter-
lichen Hause empfing F. durch den dem ältem
Bruder Johann Rudolf vom Vater erteilten Unter-
richt die ersten künstlerischen Anregungen, und
ebenso nahm er schon in jungen Jahren hülf-
reich an des Vaters schriftstellerischen Arbeiten
teil. Doch war der Sohn fflr das Studium der
Theologie bestimmt, und so besuchte er mit
seinem Altersgenossen und Freunde Lavater die
höheren öffentlichen Schulen, wo er insbesondere
von Bodmer und von Breitinger lebhafte Anre-
gungen und vorzüglich auch den Hinweis auf
die poetische Litteratur erhielt. Mit Lavater
griff F. kühn den „ungerechten Landvogt", den
zahlreicher verbrecherischer Gewaltthaten und
Erpressungen schuldigen Verwalter der Land-
I vogtei Grüniugen, an, und so mußte, mochte
auch ihr Auftreten durch den Erfolg völlig ge-
rechtfertigt erscheinen, F. gleichfalls, „wegen des
anstößigen und dem gehörigen Respekt wider-
■ sprechenden Verfahrens", 1763 Zürich auf einige
Zeit verlassen. Dieses Ereignis wurde für F.
I entscheidend; denn so sagte er sich vom theo-
logischen Lebensberufe völlig los. Immerhin
hatte er noch seinen Gefährten lavater zu dem
von beiden hochgeschätzten Theologen Spalding
nach Pommern begleitet, und ein von F. ange-
fertigtes Gemälde, das die Schweizer im Freundes-
kreise Spaldings darstellt, hält die Erinnerung
an diesen Besuch fest. Spalding gab hier über
F. das sehr zutreffende Urteil ab, er sei voll
gelehrter Kenntnisse, aber auch ebenso voll
starken und fast ungestümen Feuers der Ein-
bildungskraft und der Entschlossenheit, das ihn
in Betragen und Denknngsart oft genug über
das Konventionelle zu einer befremdlichen Ori-
ginalität hinaustreibe. Mit dem Genossen der
Reise zu Spalding, dem Winterthurer Philosophen
Sulzer, blieb F. dann noch einige Zeit in Berlin
zusammen, worauf er Ende 1763 sich nach Eng-
land begab. Der englische Gesandte in Berlin,
Mitchell, hatte ganz insbesondere den jungen
Künstler dahin empfohlen. Die Uebersetzung
Winckelmann'scher Schriften ins Englische, die
Uebernahme einer Erzieherstelle in einem vor-
nehmen Hause, was dann Anlaß gab, daß F.
1766 einen seiner Zögling«; nach Frankreich be-
gleitete, erlaubten es ihm, sich selbständig zu
stellen. Erst 1767 aber, nach der Rückkehr nach
England, veranlaßte ihn die Bekanntschaft mit
Sir Joshua Reynolds dazu, ganz die Malerei als
I/ebensberuf zu erwählen. So weilte F. von 1770
an in Italien, vorzüglich in Rom, wo Michelangelo
einen mächtigen Einfluß auf ihn gewann, freilich
so, daß hei dem ohnehin schon zum Maßlosen
neigenden Charakter des Künstlers in diesem
jetzt mehr die Schwächen als die großen Seiten
des nachgeahmten großen Meisters wirksam
wurden. Doch fand F. Anklang, sowohl bei
Reisenden, die Rom besachten, als durch Ah-
sendung von Bildem an die Ausstellungen der
Londoner Akademie. Erst 1778 besuchte er nach
16 jähriger Abwesenheit wieder Zürich, wo er
nunmehr das einzige größere, daselbst vorhandene
Gemälde, die im Sitzungssaale des Großen Rats
auf dem Rathaus aufgestellte „Beschwörung des
Schweizerbundes durch die drei Eidgenossen",
schuf. Von 1779 an blieb F., mit Ausnahme
einer 1802 nach Paris unternommenen Reise,
ganz in England, wo er, neben Reynolds und
West, in der Malerei allmählich die höchste
Geltung gewann. Daneben war F. auch in Vor-
trägen thätig, die er, seit 1790 Mitglied der
Akademie, als Nachfolger des 1792 verstorbenen
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Füßli
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FOlli
Reynolds hielt Man rühmte aii diesen 1801 im
Druck erschienenen, 1803 auch in deutscher und
zwar nicht sehr glücklicher Uebersetzung Ter«
öffentlichten, 1820 in neuer Ausgabe zu Tage
gebrachten „Lectures on painting, delivered at
the Royal Academy, with additional observa-
tions and notes" die Schönheit der Form ; doch
waren sie inhaltlich stark subjektiv gefärbt,
vielfach sehr absprechend, nach der Art des
Vortragenden. Auch sonst war F., neben seiner
künstlerischen Arbeit, mehrfach litterariscb
t bätig; so übernahm er 1805 und 1810 neue Aus-
gaben von Pilkingtons „Dictionary of Painters."
Seit 1799 Professor der Malerei, 1804 Aufseher
der Akademie, 1810 wieder als Professor erwählt,
nachdem ihm schon 1807 die Studierenden eine
glänzende Ovation gebracht hatten, blieb F. bis
kurz vor seinem Tode körperlich kräftig, als
Künstler und Lehrer stets thätig. Er war seit
1788 mit einer Engländerin in kinderloser Ehe
verbunden. Sein Grab fand er neben Reynolds
in der Paulskirche.
F. steht am höchsten in der Kühnheit der
Erfindung, wobei er sich gern — die englischen
Dichter boten ihm da vielfache Anregung — auf
das Schauerliche, Abenteuerliche warf. Dadurch
eignete er sich auch zur Uebertragung in den
Kupferstich, wo dann manches in der Arbeit
des Stechers einen bessern künstlerischen Ein-
druck hervorrief. F. lieferte zu der 1786 durch
Boydell begonnenen Shakespeare -Galerie eine
Reihe von Gemälden, besonders aus „Hamlet".
„Macbeth", „König Lear", und er selbst brachte
1799 eine Serie als Milton-Galerie, zur Illustration
des „Verlorenen Paradieses", zur Ausstellung.
Dann wählte er ferner als Gegenstände Dantes
„Hölle", die „Nibelungen", „Oedipus", „Ugolino
im Hungerturm", „Ezzelino." Höchst bemerkens-
wert über F. ist ein briefliches Urteil, das Salo-
mon Genner gegenüber Graff 1781 niederlegte,
nachdem er das Gemälde gesehen hatte, das F.
von sich und von Bodmer geschaffen hatte, wie
er als lernbegieriger Schüler auf die lebhaften
Worte des greisen Lehrers hört. Geßner sagt
da: „Man hatte Bodmers Porträt von F. ver-
langt ; aber es ist mehr sein eigenes. Das Ganze
ist nicht zum besten zusammengedacht, viel
Willkürliches in der Beleuchtung, womit er
Effekt erzwang und vieles ganz unbestimmt ließ,
das er zu bestimmen sich nicht getraute. In allem
sieht man, was der Mann hat haben wollen,
aber nicht erreichen konnte, einen Mann großer
Anlagen, der große Ideen zu denken weiß, aber
alle Studien versäumt oder verachtet hat, die
zu Sicherheit und Schönheit in der Ausführung
nützlich sind. Das Gemälde ist weit unter dem,
was man von einem erwartet, der sich in so
unsinnigem Stolz über alles, was groß ist, weg-
setzt". Daß sich F. in seiner Manier über die
Grenzen des Schönen, oft auch des Wahren er-
hob, daß es ihm an Geduld in der oft wenig
genauen Ausführung gebrach, ist hier scharf
ausgesprochen. Eine in Zürich 1807 von Heinrich
Füßli & Comp, angefangene Unternehmung, die
sämtlichen Werke Fj in Kupfern nach Umrissen,
samt Text, herauszugeben, stockte schon nach
zwei Heften.
John KnofcUt, The llfe and wrltlngs of Henry Fiueli,
I — III (London 1831). — Lebensbeschreibung, durch
Kanonikus /VI« Meckel* (gest. 1816), die Jugendzeit
umfassend, in dor genannten Unternehmung von Heinr.
Füßli 4 Comp. — N.-Bl. KOnstlerges. Zarich 1826 (Torf.
J. J. Horner). - Hartman*. Oalerie berühmt. Schweizer
d. Neuzeit, II, p. 85. — Allg.D.Biogr.VIII, p. 260— 68.
— FMMi. K-Lex. 1806, 1, p. 398/99. — J/Wfer -Singer,
K.-Lex. I, p. 488/89. — Geftners Urteil bei O.Waem-,
Anton Graft* etc. (Winterth.), p. 18. — Stuben, K.-Lez.
I, p. 671. - XagUr, K.-Lez. IV, p. 527;29. - Ourlitt,
Die deutsche Kumt den 19. Jahrb., p. 51 — 66. — Brun,
Yen. d. Kxtwerke, 4. Aufl., p. 20. — Becker. Kunst u.
Kstlerim 16.-18. Jahrh., III, p.226-229. - Mittig.
des Hrn. Dr. Keller. Becker. Meyer von Knonau.
Fttflll, Heinrich IV. (der jüngste), Sohn Hein-
rich F* II. (d. alt), Landschaftsmaler, Zeichner,
Kupferstecher, Kunsthändler, geb. in Horgen am
15. April 1755, gest. in Zürich am 1. Mai 1829.
Dem Vater, der, selbst Maler, in Horgen die
Stelle des Sustmeisters bekleidete, wurde F. da-
selbst geboren, so daß er auch dort die erste
Schule besuchte ; dann trat er in Zürich in das
Haus seines Oheims Johann Kaspar F. (des
altern) ein, wo er gewisse, ziemlich dürftige
künstlerische Anregungen erhielt. Der Jüugling
kam so als Porzellanmaler in der Fabrik im
Schooren unter; aber freiere Bewegung erlangte
er erst bei Abraham Wagner in Bern, der sich
von Johann Kaspar einen jungen Künstler als
Gehülfen für die Veröffentlichung kolorierter
Schweizerlandschaften erbeten hatte, wobei F.
nun auch Peter Birmann und Wocher traf. 1779
begleitete F. Wagner nach Paris, wo er in
wechselnden Schicksalsverhaltnissen, zumeist als
gesuchter Zeichenlehrer beschäftigt, bis 1792
blieb; eine von ihm in das Leben gerufene
nützlich anregende „Socie"te litteraire allemande"
unterlag dem revolutionären Terrorismus. In
Zürich gründete nunmehr F., im Vereine mit
Buchhändler Heinrich Füßli und Usteri vom
Neuenhof, eine Kunsthandlung, die erste größere
Schöpfung der Art in seiner Vaterstadt, und gab
da von 1797 bis 1803 die von historischen Schilde-
rungen des Obmanns Heinrich Füßli (franz. Ueber-
setzung von Heinrich Meister) begleiteten „Merk-
würdigen Gegenden der Schweiz" in der Weise
heraus, daß er selbst die Orte bereiste und die
Zeichnungen nach der Natur anfertigte. 1799
hatte er den Mut, mitten im Kriegslärm, die vom
Fttßli
- 522 -
FOßli
helvetischen Minister Stapfer angeregte erste
Kunstausstellung zu veranstalten, und ebenso
stellte er im gleichen Jahre mit anderen gemein-
nutzigen Mannern die von den revolutionären
Wirren zerstörte Sonntagszeichenschule für junge
Handwerker wieder her. Ein eifriges Mitglied
der Künstlergesellschaft von Zürich schon seit
1794, wurde er 1627 nach Martin Usteris Tod
alB Nachfolger dieses ersten Präsidenten erwählt.
Verheiratet war F. mit der Witwe des Malers
Freudweiler, Elisabetha Wirz. Als Maler war
er keine bedeutende Kraft; aber Fleiß, reinliche
Nettigkeit werden ihm nachgerühmt.
X.-BL Kanstlerges. Zarich 1829 (Verf. J. J. Homer).
- Allp. D. Bto&r. VIII, p. 260. — FüJUi, K.-Lex. 1806,
I, p. 899. — Stubtrt, K.-Lex. I, p. 671. — Nagltr,
K.-Lex. IV, p. 529. - MülUr-Singtr. K.-Lex. II. p. 131.
— Mittlf. de» Hrn. Dr. KtlUr-Stektr.
Meyer von Knonau.
Fttfili, Hs. Jakob, Goldschmied, von Zarich,
Sohn des Glockengießers Peter F. IV., geb. 1532.
Er wurde 1557 Meister und starb 1590. 1574
Zwölfer zur Waag, 1580 Großkeller zum Groß-
mün8ter. Er war mit Elisabeth Keller, der
Schwester des Bürgermeisters Felix Keller, ver-
heiratet.
Mittl*. des f Hm. Dr. ZeUer-Werdmüller. C.Brun
Fllfill, Johann 1., Glockengießer, in Zürich,
geb. ?, gest. 1390, Sohn von Konrad F. I., Vater
von Peter F. I. und von Hatw Bartholomäus F.
Von seinen Werken ist nichts mehr bekannt.
NÜtcktUr, Olockenb., Mac. Jeforiz SvttrmeitUr.
Fttfili, Johann IL, Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Morite F. 1., geb. 1679. Gattin: Ka-
tharina Hirzel zum Reh. 1699 erneuerte er die
Zunftgerechtigkeit zu Schmieden um 12 Pfd.
1702 Artilleriehauptmann; 1709 Mitglied des
Großen Rats und Zwölfer; 1717 Zunftpfleger;
1721 Zunftmeister; 1722 Ober vogt in Albisrieden;
1724 Sihlherr. Er starb am 30. März 1738.
Glocken erhielten von ihm folgende Orte : 1719
Meilen; 1722 Albisrieden, Oberurnen 1; 1724
Egelshofen 2, Nänikon, Tagelschwangen, Velt-
heim (Zür.); 1725 Grüningen, Mitlödi2, Wälde 2;
1726 Dietlikon 2; 1727 Neukirch - Egnach 3,
Turbenthal 1; 1728 Zug (St. Michael); 1731 Egg,
Hettlingen, Witzwil; 1732 Oberglatt 1; 1733
Affoltern bei Zürich, Schwamendingen ; 1734
Zell (Zürich); 1735 Altikon 1; 1736 Kiburg 1;
1737 Maur 1, Schönenberg 1, Stadel 1.
Süfhrttr, Olockenb., MftC. Moria Suttrmtitter .
Fttfili, Johann III., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Moritz F. II., geb. 1750. Gattinnen:
1) Kleophea von Escher, 2) Elisabeth Stocker.
Er war 1775 Artilleriehauptmann, 1777 Stet-
richter des Stadtgerichts, 1782 Mitglied des
(«roßen Rats, 1785 Landvogt von Grüningen,
1792 des Rats- und Stadthauptmann. Nach der
Revolution des Ge. Rats und Oberrichter. Er
starb 1817.
Glocken erhielten von ihm folgende Orte: 1771
Zumikon; 1772 Richterswil 1, Weiningen 1:
1773 Volketswil 1; 1775 Andelfingen 1, Rum-
lang 1 ; 1777 Brütten 1, Pfungen 1, Steinmaur 1,
Wädenswil 1; 1778 Bäretschwil 2, Schindellegi ;
1780 Embrach 2, Uetikon 1, Zürich (St Peter) 1;
1781 Stadel 2; 1784 Wolflingen 1 ; 1785 Wiesen-
dangen 1; 1786 Grüningen 1; 1787 Schwamen-
dingen 2; 1789 Nttrensdorf; 1790 Urdorf ; 1791
Berg am Irchel 1; 1792 Altstetten 1, Hom-
brechtikon 1, Wiedikon 1 ; 1795 Rikon bei Illnau,
Steinmaur 1; 1797 Kilchberg 1; 1798 Bon-
stetten 1, Stäfa 1 ; 1808 Dürnten 1 ; Nieder-
weningen 1; 1811 Höngg 1.
ifUtdultr. Olockenb., Msc. — Mittfc. de* Hrn. Or.
Fttfili, Johann, Dr. phil., Dilettant, in Zürich,
geb. 1784. Er studierte Theologie daselbst und
in Göttingen, ward Hauslehrer in Paris und
verbrachte dort, nach kurzem Dienst (1812) als
Pfarrer der Gemeinde Wollishofen, auch den
übrigen Teil seines Lebens (gest. 1844). Er hat
zu wiederholten Malen in Zürich Zeichnungen
ausgestellt und mehrere Skizzenbücher, meist
mit Pariser Straßenscenen. hinterlassen, wovon
eines im Besitze der Zürcher Kunstgesellschaft.
Wirz. Etat d. Zürch. Minist, F. 0. Putaloui.
Fttfili, Johann Kaspar (der ältere), Sohn de»
Johann Rudolf F., Maler, Zeichner, Kunst-
historiker, geb. 1706, gest. am 6. Mai 1782. Nach
Vollendung der vorzüglich in Wien gemachten
Studien war F. besonders am markgr. badischen
Hof in Rastatt, hernach in Nürnberg und Augs-
burg, wo er mit Philipp Rugendas und Johann
Kupetzky bekannt wurde, als Bildnismaler tbätig.
Dann ließ er sich in Zürich nieder und über-
nahm da 1756 das Amt eines Ratschreibers.
Aber daneben war er stets auch künstlerisch
beschäftigt. Besonders wurden die Schaumünzen
des Medailleurs Hedlinger nach seinen Zeich-
nungen in Umrissen radiert. Wie er junge Leute
in der Kunst unterrichtete, so wurde sein Haus,
das er trotz bescheidener Vermögensverhältnisse
zu einem Mittelpunkte gesellschaftlicher An-
regungen zu machen wußte, durch seine Kinder,
die Töchter Anna und Elisabeth, die Söhne
Johann Rudolf, Heinrich, Kaspar, jene „Domus
Füsslinorum artis pingendi cultrix", wie ein die
ganze Familie verherrlichender Kupferstich des
Sohns Johann Rudolf, von 1771, betitelt ist
Aber das Hauptverdienst des Künstlers liegt auf
dem litterarischen Felde. Er unterhielt einen
sehr eifrigen Briefwechsel, vorzüglich seit 1758
auch mit Winckelmann - 1778 veröffentlichte er
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Küßli
— 523 —
Fnßli
„Winckelmanns Briefe an seine Freunde in der
Schweiz" — , und sammelte mit großem Fleifie
den Stoff für seine seit 1765 erscheinenden Werke.
Seine zuerst 1755 und 1767 dreibändig erschienene
„Geschichte und Abbildung der besten Mahler
in der Schweiz" veröffentlichte er 1769 bis 177!)
völlig umgearbeitet in fünf B&nden als ein eigent-
lich neues Buch : „Geschichte der besten Künstler
in der Schweiz, nebst ihren Bildnissen", aller-
dings mit vielfach sehr subjektiv bizarr gehal-
tenen Urteilen. Ueber die Schweizergrenzen
hinaus griff F. 1758 als Biograph jener beiden
Künstler Kugendas undKupetzky, und 1771 folgte
das .Raisonnierende Verzeichnis der vornehmsten
Kupferstecher und ihrer Werke, zum Gebrauch
der Sammler und Liebhaber". Ebenso war 17G5
von ihm die Ausgabe der „Gedanken über die
Schönheit und den Geschmack in der Malerey",
von Mengs, ausgegangen.
Aller- D. Biogr. VIII. p. 258,59. - Füßli. K.-Lei.
1779, p. 259; 1806, 1, p.398.— Müller-Singer, K.-Lei.
I, p. 488. — Stultrt. K.-Lox. I, p. 571. — Nagler.
Monogr. III, p. 857. — iVagUr. K.-Lox. IV, p. 525. -
„Brief", 1775 an Herrliberger gerichtet, als Einleitung
zum Fußli'schen Werke, da F. selbst in seiner „den
vaterländischen Künstlern erbauten Galerie" fehle.
Meyer cum Knonau.
FUßll, Konrad I., Glockengießer, in Zürich,
aus Deutschland eingewandert (?). Er und seine
Nachkommen betrieben in ununterbrochener
Reihenfolge, mehreremal sogar in zwei Linien,
die Geschütz- und Glockengießerei, sowie die
Erstellung kunstgewerblicher Arbeiten in Metall-
guß in Zürich, bis der letzte männliche Sprosse
dieses Zweiges der Familie F. 184« starb. F.
war Vater von Johann F. 1. Er war Gießerei-
arbeiter bei einem Glockengießer aus Feldkirch,
welcher in der Wacht Neumarkt, im Hause zum
„Ligöd" wohnte. Er starb 1358 (?).
NÜtekeUr. Olockenb., Msc. — Keller. Neujaursbl. f.
d. Waisenhaus 1904, p. 71, bezweifelt, daß K. F. von
Deutschland eingewandert »ei (1401 wurde x. B. ein
Konrad F. der Leineweber von WMlMo/tn Bürger).
Erst 1870 erscheint ein F. als Geselle des Glockengießer-
von Feldklrch in der Wacht Neumarkt, wahrend Peter
nnd Heini F. schon 1857 und 1362 in der Wacht
Kennweg steuern. .Worts iSnttruieiettr .
PttSli, Konrad IL, Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter F. V., Bruder von Petrr F. VI.,
Harns Rudolf und Mathias F. Gattin: Katharina
Bleuler. Er starb 1588.
Er goß für folgende Orte Glocken: a. Mit
seinen Brüdern Peter VI., Hans Rudolf und
Mathias : s. Peter VI. ; h. mit seinem Bruder
Peter VI.: s. diesen; c. allein: 1577—1588 für
Arth, Buchen (St. Gallen), Eglisau, Einsiedeln,
den Waldleuten fürs Beinhaus und zwei andere,
für Kloster Fahr 5, für Iberg, Lachen 2, für Ostor-
fingen, Schaffhausen, Schindcllegi,Schwyz, Kloster
Steinen, Toggen, Wil, Zizers, Stift Zurzach, gen
üri, Privatglocken 3.
NUteheler, Olockenb., Msc. Mori* Sutermeitter.
Füill, Joh. Mathias, s. Füßli, Job. Melchior.
Fttßll, Mathias, Goldschmied, von Zürich,
Vater von Mathiaa F. I., geb. 1562, gest. 1624.
Er war verheiratet mit Anna Offtringer von
Zurzach. Er ward Zünfter zu Schmieden 1588
und übte seinen Beruf nur kurze Zeit aus, da er
1590 die einträgliche Stelle eines Amtmanns des
Johanniterhauses Bubikon erhielt. KtUtr-EuJur.
Fttßli, Mathias I., Maler und Stecher, geb. in
Zürich 1598, verheiratet mit Marg. Hamberger,
gest. daselbst am 28. Sept. 1665, Sohn des 1562
geborenen Goldschmieds gleichen Namens. Er
lernte bei Gotthard Ringgli und zog dann nach
Italien, wo ihn namentlich Tempesta und Ribera
anzogen und beeinflußten. Nach Zürich zurück-
gekehrt — wo er 1634 die Zunftgerechtigkeit
zur Meise erwarb — entfaltete er eine vielseitige
Thätigkeit als Maler von Landschaften, Schlach-
ten, Feuersbrünsten, Nebel- und Winterstücken,
Seestürmen und Plünderungen; ja er soll sich
sogar in der Freskomalerei versucht haben. Da-
neben heißt es — was bei seinem Temperament
eher verwunderlich ist, — er habe gute Minia-
turen gemalt und „Landschaften mit feiner Kunst
auf Glas emailliert." Den Grabstichel soll er
„in Calottens Manier" sehr meisterhaft geführt
und damit viel silberne Gefäße mit Historien,
Landschaften und Laubwerk geziert haben. Der
nachstehend an erster Stelle citierte Familien-
biograph hat von F. eine sehr ausführliche, Licht
und Schatten mit gleich starken Farben auf-
tragende Schilderung des offenbar mit viel Phan-
tasie begabten, aber leidenschaftlichen und un-
stäten Künstlers entworfen und spendet seinen
Werken nach verschiedenen Richtungen großen
Ruhm. Das Lob muß aber mit einiger Vorsicht
aufgenommen werden, gegenüber der Thatsache,
daß von jenen nichts in öffentliche Sammlungen
gelangt oder sonst in weiterem Kreise bekannt
geblieben ist. (Sein Zeitgenosse, Pfarrer Wirz,
spricht von ihm als dem „fürtreffenlichen und
wegen seiner künstlichen Inventionen weit be-
rühmten Flachmaler.") Alle Lexika und son-
stigen Werke, die seiner Erwähnung thun, halten
sich lediglich an J. K. Füßli, und niemand von
den Verfassern scheint etwas von des Künstlers
Werken zu kennen. F. starb an einem Schlag-
anfall, der ihn beim TraubenpflUcken betroffen,
14 Tage nachdem sein Sohn Mathias II. nach
neunjährigem Aufenthalt in Italien nach Hause
zurückgekehrt war.
Füüli. Best. Kstler, I, p. 1 7 1; nach ihm FüMi. K -Lei.
1779, p. 259, A'a3kr (K.-Lex. IV, p. bU), Stuben u.a. —
Wirt. Ephem. Stadtbibl. Zur., Msc. J 56. F.O. PeMaiotn.
Füßli
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Fdßli
Ftflli, Mathias II., Bildnismaler, geb. 1689 in
Zürich, als Sohn des 1598 geborenen titern
Mathiaa F. I., verehelicht mit Anna Maria Ott,
gest. am 27. Sept. 1708. Ueber seine Leistungen
geben weder J. K. Füßli, der ihn kurz als einen
„mittelmäßigen Bildnismaler" - trotz neun-
jährigen Aufenthalts in Italien — und ab) harten
Kopf mit reichlichen Glucksgütern abthut, noch
vorhandene Arbeiten irgendwelche Auskunft.
Füßli. Best. Kitler, II, p. 282. — Füßli. K.-Lex.
II. p. 181. — JfagUr. K.-Lex. IV, p. 524.
F. 0. PrMalom.
MBH, Mathias III., Bildnismaler, geb. 1671
in Zürich als Sohn des 1688 geborenen Malers
Mathias F. II., verehelicht mit Anna Meyer,
des Malers Job. Meyer Tochter, gest. am 11. Sept.
1739. Er wurde von seinem Vater, der doch in
Italien auch nicht viel profitiert hatte, geradezu
gezwungen, sich der Kunst zu widmen und nach
Rom zu gehen, um „nach Raphael und den
Antiken zu zeichnen und sich dann zum Hi-
storienmaler auszubilden." Dort zeichnete und
malte er gehorsamst, aber ohne Verständnis, in
der Zeichenschule von Benedetto Lutti, bis ihn
ein Liebesdienst, den er dem — damals halb-
verhungerten -■ wirklich bedeutenden Maler
Kupetzky erweisen konnte, mit diesem in Be-
rahrung brachte, der ihn schonend von dem
unerreichbaren Ziel wegzog und auf die Bahn
des Portratmalers hinwies, für die F.s Begabung
hinreichte. Der Familienbiograph sagt, „er habe
etliche Köpfe von ihm gesehen, die vortrefflich
keck, von ungemeiner Starke, von naturlicher
Rundung und einer Farbe wie das Leben seien."
1706 kehrte F. nach Zürich zurück, scheint
sich aber dort nicht überanstrengt zu haben
„Er lebte stille und sehr freundschaftlich mit
allen Menschen; seine Nebeustunden widmete
er scböncu Blumen, welche er selbst zog und
wartete, und seine Frau mahlte dieselben mit
Wasserfarben sehr artlich nach der Natur. Er
starb in vergnügten und glücklichen Umstanden.'*
Man keimt nach ihm die gestochenen Bildnisse
des Bürgermeisters J. J. Escher von J. II. Huber
und des Bürgermeisters J. J. Ulrich von J. (i.
Seiler.
Füßli. B«»t. Kstler, II, p. 276. — Füßli. K.-Ux.
II, p. 399. — NajUr, K.-Lex. IV, p. 624.
/'. 0. I'ettaloai.
PHAII, Johann Melcliinr, Maler und Kupfer-
stecher, geb. 1677 in Zürich, gest. daselbst 173(1
verheiratet 1697 mit Anna Wettstein aus dem
Seefeld, die 1740 starb. Er lernte die Radierkunst
bei Joh. Meyer und arbeitete nachher bei Sam.
Biesendorf in Berlin. Nach Zürich zurückgekehrt
(1697 in die Zunft zur Meise eingekauft), ent-
faltete er eine fruchtbare, wenn auch keines-
wegs qualitativ hervorragende Thätigkeit ab
Illustrator, indem er z. B. nach Füßli, K.-Lex.,
750 Tafeln zu der Scheuchzer'schen Bibel, nach
Nagler, Monogr., eine Reihe von Illustrationen
zu Scheuchzers „Helvetiae Historia naturalis"
und dem „Museum Diluvianum" radiert hat
Scheuchzer rühmt auch die radierten Blatter,
welche die Sitten und Gebrauche der Tartaren
in landschaftlicher Umgebung darstellen. Nach
dem Tode seines Lehrers Joh. Mevcr übernahm
F. die Generalbedienung der zürch. Gesellschaften
mit „Neujahrskupfern" (Konstabier 1713—1729,
Stadtbibl. 1712 1729, Musikgesellseh. auf dem
Musiksaal 1709—1729, Musikgeaellsch. auf der
Deutschen Schul 1718 — 1726), und wenn sich
darunter viel fabrikmäßig komponiertes und ma-
nieriertes Zeug findet, so muß hinwieder zuge-
geben werden, daß F. in verhältnismäßig kor-
rekter Wiedergabe von selbst geschauter Archi-
tektur wie in der Perspektive die vorausgehenden
und nachfolgenden Illustratoren übertroffen bat.
Daß er hierin Tüchtiges zu leisten vermochte,
zeigen übrigens — neben seinen Prospekten zu
Bluntschlis „Memorabilia Tigurina" und der
heimeligen Sammlung „Prospekt des Schlosse»
Wädensweil sambt verschiedenen an dem Zürich-
see ligenden Lust- und Wohnhäusern1* — nament-
lich seine zwei Hauptblätter, das „Bündnis des
Freistaats Venedig mit Zürich und Bern, be-
schworen in der großen liatsstube zu Zürich**
und das „Rathaus" selbst mit den umliegenden
Gebäuden. Die Mehrzahl dieser letztgenannten
radierten Arbeiten nebst zwei Handzeichnungen
F.s besitzt die Sammlung der Zürcher Kunst-
gesellschaft.
Füßli. Best. Kstler, IV, p. 220. - Füßli. K.-Lex. I,
p. 259; II, p. 399. - XagUr. K.-Lex. IV, p. 624 und
nach ihm andere Lexika. — Nagler, Monogr. III, 1 102 :
IV, «2. — Mittl*. des Hrn. Dr. X«H*r-£#eA*r.
F. O. Putaloiü.
Fußll, Moritz I., Goldschmied und Glocken-
gießer beim Feuermörsel im Rennweg in Zürich,
geb. daselbst 1642, gest. dort am 7. Okt. 1717.
Er war der Sohn von Peter F. VIII, der Bruder
von Heinrich F. I, der Gatte von Anna Scheuch-
zer von der Kerzen. Er war lf>58 Lehrling bei
Hans Schüchzer und wurde 1670 Meister. Nach
seines Bruders Heinrich F. I. Tode (1679) über-
nahm er die Gießhfltte zu St. Anna, wurde 1689
Zwölfer zu Schmieden und des Rats. Er war
1678 Sihlherr, 1692 Stückhauptmann, 1693 Zunft-
meister bei Schmieden, 1695 Obervogt, 1697
Zeugherr. Laut Kirchenrechnungen von St. Peter
wurde ihm 1676*77 eine Zahlung geleistet.
Folgende Orte erhielten von ihm Glocken:
1681 Mettmenstetten ; 1688 Bauma; 1684 Ueti-
kon; 1686 Riffers wil; 1G9« Benken 1 , Wipkingen 1 ;
1697 Brütten 1, Bülach, Kreuzkirche; 1701 Dorf
(Zur.) 1, Russikon 1; 1702 Greifensee 2, Wollis-
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Fttfili
525 -
Foßli
hofenS; 1703 Flach 1, .Schönenberg; 1704 Kappel
(Zür.), Wipkingen 2; 1706 8ternenberg 2 ; 1706
Dierdorf; 1707 Rüti (Zür.) 3 ; 1708 Dabendorf 1 ;
1709 Goßau (Zür.), Langnau (Zar.), Zürich
(Oetenbach); 1710 Langnau (Zur.) 2; 1711 Dor-
likon, Kyburg 1; 1714 Bachs 2; 1715 Schöfflis-
dorf 2; 1716 Dägerlen 1, Niederweningen.
Ä Mryer. Coli. VI, p. 127. — Kirchenrechn. St. Peter
1677-89. - Mittl*. des tHrn. Dr. ZeUer-Werdmflller
and dar HH. Dr. KetUr-Bther and M. Smemeitter. —
Nütckeler. Olockenb., M»c. C. Brun.
F11AU, Moritz II.. Glockengießer, geb. 1711 in
Zürich, Sohn von Johann F. II. Er war 1738
Artillcriehauptinann, 1744 Landvogt der Herr-
schaft Hegensberg, 1745 Mitglied des Großen
Rats, 1748 Amtmann am Oetenbach, 1758 Unter-
Zengherr. Gattin: Dorothea Fflfili. Er starb
am 5. Jan. 1779.
Folgende Orte erhielten von ihm Glocken:
1740 Bauma 1 ; 1743 Oberhasle 1 ; 1744 Schöfflis-
dorf 1 ; 1746 Steinmaur 1, Winterthur 1, Wyla 1 ;
1749 Wettswil 1; 1750 Hausen bei Ossingen:
1752 Bassersdorf, Luchsingen 2, Oherwinter-
thur 1, Stettfurt 3; 1753 Illnau 1; 1754 Dorli-
kon 1, Schlatt 1; 1756 Hirzel 1; 1757 Zürich
(Fraumünster) 1 ; 1769 Alhisrieden 2; 1760 Buchs
(Zürich) 1, Wildberg 1; 1761 Dattlikon 1, Ober-
rieden 2, Volketswil 1; 1765 Dübendorf 1,
Pfungen 1; 1769 Lindau (Zür.) 1, Zürich (Groß-
münster) 1 : 1770 Bauma 2: 1771 Greifensee 1,
Hittnau 1.
MiitWer, Olockenb., Mar. Morit Svtermeii'er.
Fttfili, Peter I., Glockengießer, in Zürich, Sohn
von Johann F. /., Bruder von Hans Bartholo-
mäus F.. Vater von Peter F. II. Seine Gattin
war Adelheid Keller. Er war in Jerusalem beim
hl. Grabe, starb 1476 und wurde in Zürich in
der St Peterskirche begraben.
Er goß: 1421 für die St. Peterskirche in
Zürich 1; 1428 für die Großmünsterkirche in
Zürich 1 ; 1450 für Stein a. Rh. 1 ; 1451 für die
Großmünsterkirche in Zürich 1 ; 1457 für Zug 1 ;
1470 für Bürglen 1 ; 1472 für Embrach 1 ; 1474
für Zug 2 Glocken.
Xütfhtttr, Glockenb., Msc. Morit StUermeuter.
Fttfili, Peter II., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter F. I., Vater von Hann F. I.
und Peter F. III. 1476 war er in der Schlacht
bei Multen. 1490 erhielt er von Basel einen
Fürderniabrief. Seine Gattin war Anna Wydler
von A Ibisrieden. 1499 war sein Todesjahr.
Er goß für folgende Orte Glocken: 1478 für
Glarus4; 1484 für Giswil und Lunkhofen ; 1491
fÜrWiggia 1 (1765 umgegossen); 1492 für Eschen-
bach (Luz.); 1496 für Wyla; 1497 für Luzern
und 1499 für Cham.
MWkk Olockenb., Mm-. Uarix Sut*rm««er.
Fttfili, Peter III., Glockengießer, in Zürich,
geb. 1482, gest 1548, Sohn von Peter F. IL.
Bruder von Bans F. I. I. Gattin : Margaretha
Wirz, Tochter des Johannes Wirz, Johanniter-
Schaffner in Widenswil; II. Gattin: Verena Holz-
halb, Jakobs des Rats in Zürich. F.s Gießerei
war 1496 bei St. Stephan (jetzt St. Annagasse).
1531 erhielt er Geleit durch Luzern, um in den
Urkantonen Geschäfte zu machen. 1514 wurde
er Hauptmann und erhielt 400 Mann Soldaten für
die Mail&nderkriege. 1515 befehligte er eine
Kompagnie in der Schlacht von Marignano. 1518
war er Mitglied des Großen Rats, 1521 Fahnen-
träger im Dienste des Papstes Leo X. 1523, im
41. Jahre seines Alters, machte er mit seinem
Freunde Heinrich Ziegler eine Reise durch das
gelobte Land und brachte nach mehr als acht
Monaten das Ritterzeichen zurück. 1531 war er
Büchsen- (Artillerie-) Hauptmann in der Schlacht
zu Kappel, trotzdem er aus seinem Festhalten
am „alten Glauben" uie ein Hehl gemacht hatte.
1532 ging er nach Einsiedeln zur Messe und
Beichte, und 1535 ließ er sich mit dem Rosen-
kranz in der Hand von Hans Asper malen. 1541
feierte er mit seinen Arbeitern die abgeschafften
Allerheiligentage. An Schriften hat er hinter-
lassen : Beschreibung seiner Reise nach Jerusalem ;
Nachricht von der Belagerung und Einnahme
der Insel Rhodus; Geschichte des Kriegs und
der Schlacht bei Kappel.
Er goß mit seinem Bruder Hans F. I. von
1529—1545 273 Kanonen und Haken. Glocken
goß er für folgende Orte: für Affoltern bei
Zürich, Balm (Solothurn), Balsthal, Grezenbach,
Härchingen, Lüßlingen, Ölten (Zeitglocke), Lim-
pach (Geschenk der Bertha von Straßburg), Täuf-
felen, ützenstorf ; 1523 für Regensberg; 1531 für
Stans 1.
XtitcXtUr, ftloekenh.. Msc. - ZOrch. Tuchenb. 1884,
p. 1S4. Morü SutermeiHer.
Fttfili, Peter IV., geb. 1507, gest. 1534, Glocken-
gießer, in Zürich, Sohn von Peter F. III., Vater
von Peter F. V. und Hans F II. üeber sein
Leben und von seinen Werken ist nichts mehr
bekannt
.VitedUfcr. Glockenb., Msc. Moris SufrmtitUr.
FttfiU, Peter V., geb. 1528, gest 1561, Glocken-
gießer, in Zürich, Sohn von Peter F. IV., Bruder
von Hans F. II. Gattin : Elisabeth Schaidt von
Schaffbausen. 1548 erneuerte er die Zunftgerech-
tigkeit zu Schmieden für 3 Pfd. 15 Sch. und ward
Zwölfer. 1561 fiel er zu Rheinau im Schlaf aus
einem Fenster zu Tode.
Für folgende Orte hat er Glocken gegossen:
1549 für Schwyz 1 (1642 geschmolzen) ; 1661 für
Ingenbohl; 1556 für Hinwil, Höngg, Laufen (Zür.),
Muri (Aarg.), Rickenbach (Lux.), Schattdorf,
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Füßli
— 526 -
Knfili
Siaikon, Stein a. Rh., Wettingen, Wipkingen:
1669 für Appenzell 10, Herisau 6; 1661 für
Laufen (Zur.); ohne Datum: für Bremgarten
(Aarg.), Elgg, F&Uanden, Höngg, Kaltbrunnen,
Mannedorf, Wasen, Wettingen 2.
Xüttkfler, Olockenb., MsC. .Vor« Sutermeiitcr.
Füßli, P.*ter VI., geb. 1550, gest. am 3. Nov.
1611 an der Pest, Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter F. V., Bruder von Konrad F. IL,
Hans Rudolf und Mathias F. Gattin : Magda-
lena Bflrkli. 1571 erneuerte er die Znnftgerech-
tigkeit zu Schmieden um 9 Pfd. und wurde Zwölfer
und 1601 Ratsherr, 1603 Obervogt zu Horgen.
Er goß viele Kanonen fürChur.Glarus, Mayen-
feld, Werdenberg, Zürich u. a. 0. Er goß Glocken
für folgende Orte : a. Mit seinen Brüdern Konrad
F.II., Hans Rudolf und Mathias F.: 1572 Baden 2,
Leuggern, Schmerikon, Tuggen (Kapelle), Mülle-
nen; 1578 Horgen, Niederwil (Zug); 1574 Ein-
siedeln, Horgen, Näfels, Rollberg (? St. Gall.),
Rheinau, SarganB, Volketschwil ; 1576 Beinwil
(Aarg.), Eglisau, Einsiedeln 6, Kloster Fahr,
Kilchberg, Lachen, Neukirch (SchafTh.) 3, Sax.
b. Mit seinem Bruder Konrad F. II.: 1577 Kilch-
berg, MeU, Ncnheim: 1578 Einsiedeln 4; 1679
Sigriswil; 1580 Affoltern a. A., Hasli (Zürich),
Rohrdorf; 1581 Eggenschwil, Kirchdorf (Aarg.),
Wollerau,Zollikon; 1582 Kirchdorf (Aarg.); 1588
Gachnang, Marthalen, Steinen, Zollikon; 1584
Dättlikon 1, Eggenschwil, Helfenschwil 2, Horgen,
Muri (Aarg.), Reichenburg, Sarmenstorf 3 ; 1586
Dußnang, Fischingen, Frauenfeld, Helfenschwil.
c. Allein: 1587 Klingnau 4, Ragaz, Steinen; 1588
Altendorf (Schwyz) 2, Leuggern 2, Rappers wil
(St. Gallen), Wülflingen; 1589 Aadorf, Kloster
Tänikon, Bußlingen, Solothurn (dem Probst),
Uetikon, Wettingen ( Pfarrkirche) ;1 590 Aawangen,
Dassendorf, Freienbach, Lüen, Rieden, St Gallen-
kappel, Wettingeu (Pfairkirche) ; 1591 Sta. Do-
menica; 1592 Appenzell, Herisau, Lachen,
Richterswil : 1593 Altendorf, Appenzell (Siechen-
haus), Fischingen, Männedorf, Schieitheim; 1594
Altendorf 2, Baden, Bonstetten 2, Diirnten,
Männedorf, Stallikon, Truttikon : 1595 Aegeri,
Baretschwil, Pfaffikon (Zur.) 2, Stammheim; 1596
Etzel; 1597 Dußnang 3, Fraucnfcld, Kaiserstuhl,
Matt (Glarus); 1598 Dietlikon, Oberneunforn 1:
1599 Elm, Hinwil, Kaltbrunn 2, Rümlang, Stein
a. Rh.; 1600 Andelfingen, Einsiedeln, Thalwil 2,
Kapperswil (St. Gallen) 2; 1603 Andelfingen,
Fideris, Rafz, Schännis, Tuggen ; 1604 Uetikon,
Wettsv.il, Zürich (Großmünster-Chortürmchen).
d. Mit seinem Sohne Hans Peter F.: 1601 Mels,
1605 Eschenbach (St. Gall.), Hennetschwil, Ober-
wil (Aarg.), Schubelbach : 1606 Schübelbach,
Uirikon, Wettingen; 1607 Hedingen, Küßnach,
Marthalen, Schännis: 1609 Würenlos; 1610
I Mannedorf, Sattel, Wettingen, r. Mit Abraham
Zehnder I. in Bern: 1611 Bern (Münster) 1, die
größte Glocke der Schweiz ; sie wiegt 203 Berner
- 195 Zürcher Zentner. Der Guß geschah am
I 14. Sept. 1611 im Zwingelhof beim Goldematt-
gaasenthor in Bern.
Jfiitcheler. Olockenb., M»r. - D«r*., Glocken im Kant.
Born, p. 1 1 . Jfor«, S*t*rm*i*tr.
Fttfili, Peter VII., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter F.-Bürkli VI., Bruder von Hang
Peter F., Vater der Gießer Peter .F.-Schweizer-
Werdmüller b. „Feuermörgel" und Hans F.-
Ehrsam b. „Trottbaum", geb. 1575. Er hatte
drei Gattinnen: 1) Küngold Vögeli (1603—1605);
2) Susanna Kaathofer von Aarau (1606—1611);
3) Anna Kitt (1618-1648, geb. 1587). 1619 war
F. Zunftmeister zu Schmieden, 1620 Obervogt
inWiedikon, 1623 Bauherr, 1628 Hardherr. 1629
starb er im Hause zum „Trottbaum" im Rennweg.
Nebst den Glocken goß er auch Kanonen.
Glocken goß er für folgende Orte: a. Allein:
1603 für Herrliberg, Kilchberg, Uetikon, Wet-
tingen; 1606 vff Ammon den Berg 2, für Lichten-
steig, Rappers wil (St. Gall.), Jona, Kloster Wurms-
bach; 1607 für Bilten, Calancathal, Oetwil,Watt-
wil, Kloster Wettingen 4, für Wolleran; 1608 für
Gauen; 1609 für Bollingen, Merenberg; 1610
für Kloster Hermetswil, Sattel, b. Mit seinem
Bruder Hans Peter F.: 1612 für Aegeri, Erlen-
bach a. S., Etzel , Kloster Fahr, Gauen, Kaisei-
stuhl, Lachen 2, Seengen, Speicher, Stafa, Zür-
bach, c. Wieder allein: 1615 für Baasersdorf,
Schwyz (an Landschreiber Keller), Tuggen (Filiale
Müllenen), Zürich (St. Peter); 1616 für Ein-
siedeln, Luzern (Münster), Neudorf 2, Ottenbach,
Beromünster (die größte des Stiftsgeläutes mit der
Aufschrift: „Vz Hitz vnd Für bin ich geflossen,
Feter Füßlin von Zürich hat mich gössen." Diese
Glocke, die „in Guß, Ton und Bilderschmuck
ein wahres Meisterwerk'" genannt wird, wurde
auf Wunsch des Künstlers in Zürich selbst ge-
gossen. In diesem Sinne sind die bezüglichen
Mitteilungen in Balthasars „Liber vitae" und in
Estermanns „Heimatskunde von Nendorf, p. 64
zu berichtigen); 1617 für Zug (Frauenthal); 1618
für Einsiedeln 2, Glattfelden, Greifensee, Riffers-
wil, Rusaikon, Ruswil, Sargans, Tuggen, Zug
(Frauenthal); 1619 für Bütschwil, Glattfelden,
Henau (dieselbe Devise wie auf der Glocke von
Beromünster, nebst der Jahrzahl 1619, den Bild-
nissen der hl. Sebastian und Rochus, sowie Marias),
Pfäffikon (Zür.), Schongan, Schwyz, Uhwiesen,
Vilmergen 2, Wuppenau, Zug (St. Michael, 63
Zentner schwer mit 15 Heiligenbildern, Zuger-
schild nebst der Beigabe von zwei Münzen von
Zug [Schillingstempel] und Zürich [Hohlpfennig],
was Anlaß gab zur Annahme, F. sei ein Verehrer
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Küßli
— 527 -
KUSU
der Münzkunde gewesen und habe der Nach-
welt Wiedergaben von zeitgenössischen Münzen
Überlassen wollen. Diese Glocke trägt denselben
Spruch wie jene von Beromünster); 1620 für
Bremgarten (Kapuziner), D&llikon, Dielsdorf,
Kggenwil (Harenberg), Einsiedeln, Oberwil (Aar-
gau), Wettingen 2, Wolhusen, Zug (Schwestern-
haus); 1622 für Knthi (Aarg.), Stans (Frauen-
kloster); 162» fQr Fallanden, Kloster Paradies,
Kloster Samen ; 1624 für Oberwinterthur, Kloster
Wettingen; 1626 für Aesch (Luz.), Goßau (Zar.),
Schupfen 2, Seuzach, Werthenstein, Wülflingen 2 ;
1627 für Kloster Fischingen, Sirnach ; 1628 für
Schlieren 3.
JVB«eJW«-. Glockenb.. M*c. — Mittig. dar HH. Dr.
KtlUr-Etehtr und M. Sutermeitter. — Bull, suis*» dt
Numlsm. VI, p. 139. — XiUchehr. Gotteshäuser der
Schweiz, Bist. Konstanz, I, p. 93. — Geschichtefr. XXX,
p. 154. — Bttermnnn. Sohensward. von Beromünster,
p. 26. Front
FUfill, Peter VIII., Glockengießer, in Zürich,
Sohn von Peter VII. und der Susanna Kasten-
hofer, Bruder von Hann F. III., geh. 1607.
I. Gattin Margaretha Schweizer aus der Mühle,
II. Sara Werdmüller (geb. 1613, gest. 1683 oder
1693). Kr starb am 29. Sept. 1649 im Hause zum
„Feuermörser" am Rennwegthor. 1624 erneuerte
er die Zunftgerechtigkeit zu Schmieden um 12 Pfd.
und wurde Mitglied des Großen Rats 1634, Zunft-
meister 1636, Amtmann am Fraumünster 1638.
Folgende Orte erhielten von ihm Glocken:
1634 Berg (Zur.) 1; 1636 Benken; 1636 Bauen,
Buch (Zur.), Neunkirch (Bergkirche) 1; 1637
Henggart, Hirzel 2; 1638 Uitikon 3; 1640
Flaach 8, Marthalen 2, Veltheim (Zur.) 1 ; 1641
Buch (Zur.), Fischingen, Goßau (Zür.), Hirzel,
Kyburg, Lachen, Lufingen, Rapperswil (St. Galt.).
Schöpfen im Entlehnen, Schwyz (Privatglocke),
Uetikon, Wettingen, Winterthur, Wyßlingen:
1644 Dürnten, Oetwil; 1645 Niederhalte: 164«
Frauenfeld; 1647 Frauenfeld 4, Wnlflingen: 164b
Oetikon. Schwellbrunn 3, Weiningen (Zür.) ; 1649
Dorlikon, Feusisberg, Herrliherg, Mannedorf,
Nennkirch, Oberhasle (Zür.), Seen, Wollerau.
XütckeUr, Giockenb., Hur, Morix Suterm«i*ter .
IHfili, Rudolf, wird von Fußlis K -Lex. als
„ganz unbekannter Maler zu Zürich — um 1674"
— genannt, „von dessen Schicksalen und Arbeiten
nichts Näheres zur Kenntnis des Verfassers ge-
langt sei." Wahrscheinlich handelt es sich um
den laut Fam.-Reg. als Sohn des Zunftmeisters
David F. 1645 geborenen, mit Esther Wyfi ver-
ehelichten und im März 1711 gestorbenen Maler
Rudolf F. Es wird wohl auch derselbe sein,
welcher nach den Coli, von Dr. Herrn. Meyer
(Zaren. Stadtbibl.) 1673 die Zunftgerechtigkeit
zur Meise gekauft hat. Von Arbeiten dieses
Künstlers ist indessen auch heute noch nichts
bekannt
Kaum identisch mit dem vorgenannten wird
der apokryphe Han» Rudolf F. sein, der sich
bei Nagler, Monogr. III, p. 328, Nr. 971 und
p. 558, Nr. 1434, auf Grund einer Notiz in
R. Weigels Kunstankt.-Kat. von 1858 erwähnt
findet. Dort waren eine Anzahl aus Antiates
Veiths Sammlung stammender (später in Zürcher
Privatbesitz übergegangener) Zeichnungen zu
Glasgemälden ausgeboten, welche mit den Buch-
staben HF und HRF bezeichnet waren. Von
späterer Hand war dann der Name „Job. Rud.
Füßli" den Zeichnungen beigesetzt worden:
Dr. Herrn. Meyer (Sitte der Fenster- u. Wappen-
schenkung) erklärt indessen mit Bestimmtheit,
daß ein solcher Glasmaler in der ersten Hälfte
des 17. Jahrh. nicht gelebt und praktiziert habe.
Es könnte vielleicht auch eine Verwechslung mit
dem Schaffhauser Glasmaler H. R. Fries vorliegen.
FiiMi. K.-Lex. I, 1, p. 899. - Nagln. X.-Lex. IV,
]>. 624. — Xagler, Monofrr., und Dr. B. Mtytr wie obvn
«•itiert. F. 0. Ptttalotti.
Fußli, Johann Kudoli (der jüngere), Maler
und Kunsthistoriker, geb. am 5. Sept. 1709 in
Zürich, verheiratet mit A. Dorothea Grebel 1742,
gest. am 12. Sept. 1793. Aus der achten Gene-
ration nach dem 1548 verstorbenen Peter F.,
stammt Joh. Rudolf F. nicht aus der Linie, der
der ältere Joh. Rudolf F. angehörte. Die erste
Schule machte er in Zürich bei dem 1736 ver-
storbenen Johann Melchior Füßli, einem Maler
und Kupferstecher, durch und bildete sich dann
in Paris unter dem altern Loutherbourg aus,
besonders in der Miniaturmalerei. In der Serie
der Neujahrsblätter der Zürcher Feuerwerker-
gesellschaft sind die Blätter von 1744 bis 1746
von ihm ; dann aber wandte er sich von der aus-
übenden Kunst der Künstlergeschichte zu. Wie
der Sohn, Johann Heinrich F. (geb. 1745, gest.
1832), der Geschichtsforscher und Staatsmann,
bezeugt, die „Frucht dreißigjährigen Fleißes",
erschien, zuerst seit 1763, auf Grund umfang-
reichster Vorstudien und großer handschrift-
licher Sammlungen das „Allgemeine Künstler-
lexikon", das bis 1776 durch drei nach und nach
veröffentlichte Supplemente vermehrt wurde.
1779 kam es zu einer neuen Ausgabe, jetzt in
Folio, mit angehängten Verzeichnissen; von
diesen legt dasjenige der Bildnisse der im I^exikon
enthaltenen Künstler auch von den mit liebe-
voller Anstrengung geschaffenen Kunstsamm-
I lungen des Verfassers Zeugnis ab. Die daneben
j unternommene französische Uebersetzung des
I I^exikons, die in Paris erscheinen sollte, wurde
( durch den Ausbruch der Revolution verunmög-
| licht Allerdings erst der Sohn, dessen glück-
| liehe Anlagen durch den Vater reiche Förderung
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Füßli
528
Ffl&li
erhielten, hob dann von 180G an des Vater»
Werk auf die Höhe der wissenschaftlichen Be«
deutung.
Allg. D. Biogr. VIII, p. 260. - FüMi, Bart. Kstler,
III, p.178— 184.— FüMi, K.-Lex. II, p.400.— Nagltr.
K.-Lex. IV, p. 524. — itüUer.Singtr. K.-Lex. II, p. 130.
—Stuben, K.-Lex. I, p.571. — lfm», Vera. d.Kstwerke,
4. Aufl., p. 12. - Mittljr. de» Hrn. Dr. KeUtr-Ether.
Fttili, Johann Rudolf (der jüngste), Maler
und Knnstschriftsteller, geb. 1737 in Zürich,
gest. 1806 in Wien. Der älteste Sohn des ältern
Johann Kaspar F., war F. schon früh Schüler
und Gehülfe des Vaters. Er lieferte die künst-
lerische Ausstattung zu dessen „Geschichte der
besten Künstler in der Schweiz", wobei die zier-
lichen Vignetten die Bildnisse tibertrafen, und
er half bei der Ausführung der Zeichnungen für
das Hedlingertche Medaillenwerk. Mit 27 Jahren
begab sich F. nach Wien, wo er bald sich selbst
weiterhelfen mußte. Er trat als Sekretär in den
Dienst eines ungar. Grafen und nützte daneben
die spärliche Muße zu malerischen Studien
nach dem ihn umgebenden bunten Volksleben
aus. Später widmete er sich geometrischen Ver-
messungen und trat 1786 als Feldmesser in die
Geschäfte der ungar. Steuerregulierung ein, wo
er zu höherer Stellung emporstieg. Aber der
Rückschlag nach Josephs II. Tode 1790 machte
dem ein jähes Ende, und F. mußte sich glück-
lich preisen, bis 1791 endlich in Wien eine
untergeordnete Hofconcipisten-Stelle zu erhalten.
Erst die Veröffentlichung eines schon längst durch
ihn vorbereiteten Werks : „Kritisches Verzeichnis
der befiten nach den berühmtesten Meistern aller
Schulen vorhandenen Kupferstiche" (4 Bände,
1798—1806, die Italiener und Niederländer ent-
haltend, nicht vollendet) richtete die Aufmerk-
samkeit nachhaltiger auf ihn, und so ernannte
ihn der Protektor der kaiserlichen Akademie der
bildenden Künste zum Archivar der Akademie,
mit dem Auftrag, eine Bibliothek und Kupfer-
stichsammlung für die Bedürfnisse der jungen
studierenden Künstler anzulegen. 1801 begann
er die Ausgabe der „Annalen der bildenden
Künste für die österreichischen Staaten", eine
Revue des KunBtlebens in Wien, von der 1802
die Fortsetzung erschien. Wegen, der Schwäche
seiner Augen hörte F. auf, selbst künstlerisch
thätig zu sein — sein letztes Werk waren noch
Scenen aus Blumauers travestierter „Aeneis" — ;
dagegen förderte er sehr gern jüngere, besonders
schweizerische Künstler, die nach Wien kamen.
Sein unerwartet rasch eintretender Tod verhin-
derte den Abschluß des „Kritischen Verzeich-
nisses".
N.-Bl.Kun*tlerges. Zürich 1809 (Verf. J. J. Horner).—
All*. I>. Bioyr. VTTI. p.259'60. - Faßli. K.-Lex. 1806,
I, p. 400.— mUtr, K.-Lex. I, p. 488.— A'ajUr. K.-Lox.
IV, p. 625. Megtr von Kornau
Fttftli, Sara, Glockengießerin, in Zürich,
Witwe Peter F* VIII., geb. Werdmttller. Sie
führte das Geschäft nach dem Tod Ihres Gatten
mit Hülfe des Werkmeisters desselben, Heinrich
Brenner, weiter.
Sie goß für folgende Orte Glocken: o. Allein:
1649 für Greifensee 2; 1651 ins Calancathal;
1652 für Altendorf (Schwyz) und Bauma I, für
Bremgarten, Wollishofen ; 1653 für Urdorf; 1657
für Winterthur 1. b. Mit ihrem Schwager Hans
F. III: s. diesen.
XiUduler. Olockenb., M»c. Morix Suttrmtitcr.
FBfili, Sigmund, Goldschmied, geb. 1689 (1687?)
in Zürich. Er war der Sohn von Hauptmann
Kaspar F. 1702 war er Lehrling bei Heinrich
Fries und wurde 1712 Meister. Er verheiratete
sich 1725 mit Susanna Burkhard, der Witwe
des Goldschmieds Heinr. Boller, und starb am
7. Nov. 1750.
Mittle- de* t Hm. Dr. Zeller- WerdraOUer. C. Brun.
Füili, Wilhelm Heinrich, Maler, geb. in
Zürich am 16. Jan. 1830. Sein Vater, Oberricbter
W. F., war ein vielseitig gebildeter, für die Kunst
begeisterter Mann, der sie selbst als Dilettant
geübt und sein kunsthistorisches wie kunstkriti-
sches Wissen in dem 1842 erschienenen zweibän-
digen Werke „Zürich und die wichtigsten Städte
am Rhein mit Bezug auf alte und neue Werke
der Architektur, Skulptur und Malerei" nieder-
gelegt hat. Der Sohn kam, da der Vater seinem
Triebe zur Malerlauf bahn keinen Widerstand
entgegensetzte, im Gegenteil ihm die Gelegenheit
zur rechten Entfaltung geben wollte, 16 jähr ig
nach Frankfurt a. M., um hier am Städel'schen
Institute seine Ausbildung zu erhalten. Bevor der
Vater seinen Entschluß, mit der ganzen Familie
an den Main überzusiedeln, ausführen konnte,
starb er; vaterlos, mit Mutter und Schwester lebte
F. von 1846—1849 in Frankfurt. Dann zog der
Jüngling nach München, wo er das Atelier des
Historienmalers Berdelle besuchte, der in Italien
gebildet war und zu strengem Naturstudium seine
Schüler anhielt. F. war wenig über 20 Jahre
alt, als er zum erstenmal mit der Kunst Italiens
in Berührung kam. Venedig, das er damals
besuchte — es hat sich noch eine Zeichnung
von 1850 erhalten, auf der F. eine Ecke des
Anticollegio im Dogenpalaste fixiert hat —
Venedig öffnete ihm, um seine eigenen Worte
zu gebrauchen, die Augen darüber, daß die
moderne Malerei, speziell die Münchner jener
Zeit, nichts tauge. Als er dann von München
nach Paris kam, wo Couture, dessen meist be-
wundertes Gemälde „Romains de la dteadence"
I 1847 entstanden war, nicht ohne Einfluß auf ihn
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Küuli
- ;V2H -
Fflßli
blieb, bestätigten ihm die Kunstschätze desLouvre
die in Venedig gewonnene Uebcrzcugung. An-
fanp der zweiten Hälfte der 1850er Jahre kehrte
F. nach München zurück, wo er bis in die 1860er
Jahre hinein blieb. Dann trat Italien beherr-
schend in den Lebens- und Kunstkreis F.B. 1862
kam er zum erstenmal e nach Florenz und Rom.
„Empfindung und Anschauung wiesen mich auf
die Natur, wozu ich bei den alten Meistern Rat
erholte." So hat F. selbst sein künstlerisches
Credo formuliert. Seine Mittel gestatteten ihm
ein freies, ungesorgtes, künstlerisches Schaffen.
Auf zahlreichen Reisen konnte er seinen Geist
bilden und weiten. Das Gebiet, nach dem es
ihn schon von früh an hingezogen hat, war das
Portratfach. Aus der Frankfurter Zeit (1846, 47)
haben sich Bildniszeichnungen erhalten ; aus den
Jahren 1852/58 finden sich in Zürcher Privat-
besitz Oelbildnisse. Zeichnungen römischer Frauen
aus dem Volk, um die Mitte der 1860er Jahre
entstanden, zeigen den Sinn für Formenadel und
großen Stil, den sich F. immer mehr im Süden
zu eigen gemacht hat. Zu der einen dieser
Zeichnungen (im Besitze des Zürcher Künstler-
gutes, wie überhaupt die Handzeichnungen F.s,
die 1901 erworben wurden), welche die römische
Wäscherin F.s, Luigia, darstellt, gehört das dem
Kunstlergut aus dem Legate Prof. Sal. Vögelins
Überwiesene Frauenbildnis in Oel, das in der
Größe der Auffassung und Feinheit des Kolorits
den Vergleich mit römischen Arbeiten Feuer-
bachs und Böcklins aushalten kann.
Rom wurde der ständige Aufenthaltsort F.s.
Aber dem Norden ist er doch nicht untreu ge-
worden ; mancherlei Porträtaufträge hielten ihn
in Zürich wie in Deutschland kürzer oder länger
immer wieder fest In seiner Vaterstadt hat F.
ziemlich viele Bildnisse gemalt. Die vortreff-
lichste Uebersicht über sein Schaffen bot die
FüßU-Ausstellung, die im Juni und Juli 1901 im
Zürcher Künstlerhause stattfand: fast 40 Oel-
gemälde vereinigte sie; dazu kam eine Anzahl
gezeichneter Porträts, wobei F. sich gern und
glücklich der Pastelltechnik bediente; ferner
Zeichnungen und Aquarelle, die F. auch von der
Seite des witzigen Karikaturisten und geist-
reichen Satirikers kennen lehrten. Arbeiten aus
vollen vier Dezennien waren da beisammen. Von
zürcherischen Celebritäten, die F. gemalt hat,
sei Konrad Ferdinand Meyer genannt, den F.
1895 gemalt hat, einem an Bildnisschöpfungen
besonders reichen Jahre des langsam und ge-
wissenhaft arbeitenden Künstlers. Ein schönes
Resultat hatte die Ausstellung für das Zürcher
Künstlergut besonders noch dadurch, daß F. sein
Selbstporträt für die Sammlung malte. Nicht
nur in Zürich aber, auch in München, Karlsruhe
(wo sich F. Ende der 1860er Jahre vermählt
Schweix. Künstler-Lexikon
hat), in Heidelberg, in Baden im Aargan und
anderswo in der Schweiz hat F. Bildnisse ge-
schaffen. So ist z. B. in Heidelberg 1870 das
ausgezeichnete Porträt Le Mires mit dem Cello
am Musikpult entstanden; ein Doppelporträt
zeigt den Obersten Rothpietz mit seiner Frau,
zwei Bildnisse den Direktor der Anstalt Königs-
feldcn, Dr. Schaufelbühl und seine Gattin ; in
Mailand entstand das große stattlich repräsen-
tierende Familienbild des Konsuls Cramer u. s. w.
Ueberall zeigt sich der an den großen Renais-
sance-Porträtmalern geschulte Geschmack F.s.
Etwas Altmeisterliches ist seinen Arbeiten eigen.
Auch für das Kolorit blichen diese hohen Vor-
bilder nicht ohne Einfluß. F. hat sie auch alB
Kopist aufs gena «stc studiert. Von seinen
Kopien nach alten Meisterwerken wird vor allem
die nach Raffaels Leo X. mit Bewunderung
genannt.
Adolf Hildebrano, der ausgezeichnete Bild-
hauer, der in Italien mit dem Schweizer Künstler
bekannt wurde, hat eine Porträtbüste F.s ge-
schaffen, die den Künstler nach seiner äußern
wie nach seiner geistigen und psychischen Physio-
gnomie meisterhaft schildert — Ausgestellt hat
F. außerhalb Zürichs seit langer Zeit nicht mehr,
früher in Paris, München, Berlin, Wien, Frank-
furt, Basel. 1869 hat er in München die gold.
Ehrcnmedaille erhalten.
Burgttr-Etat Zürich rou 1886, p. 147. — üeber die
Püttli-Ansstellunfr in Zürich vg\. die Feuilletons der
N. Z. Ztg. Tom 6., 8., 10. u. 15. Juni 1901. — Brun,
Vortdcr Kstworke, 4. Aufl., p. 21. H. Trog.
FUfili, Wilhelm Konrad, Glockengießer, in
Zürich, Sohn von Johann F. JH., geb. am
13. Aug. 1785, gest. am 19. Mai 1843. Gattin:
Maria Magdalena Pfenninger, geb. am 3. Mai
1789, kopuliert am 5. Mai 1812, gest. 1834. Er
wurde frühzeitig zum Glockengießer bestimmt
und bildete sich in der väterlichen Werkstätte
unter dem dieselbe leitenden Werkmeister Jakob
Wetzel und im Ausland als Glocken- und Eisen-
gießer aus. Dieser letztere Zweig der Gießerei
kam im ersten und zweiten Dezennium des
vorigen Jahrb. bei uns in lebhafte Aufnahme,
währenddem die Glockengießerei infolge der
franz. Revolution und der napoleonischen Kriege
tief darniederlag. F. errichtete und betrieb denn
auch neben seiner ererbten Glockengießerei noch
eine Eisengießerei.
Folgende Orte erhielten von ihm Glocken:
1810 Zürich (St. Peter) 1; 1811 Gofiau (Zür.) 1,
Höngg 1 ; 1812 Zumikon 1 ; 1813 Neftenbach 1 ;
1814 Fehraltdorf 1 ; 1815 Dällikon 1, Wildberg 1 ;
1817 Rumlang 1 ; 1818 Albisrieden 1, Küßnach 3,
Regensdorf 1 ; 1819 Eglisau 1 ; 1820 Bonstetten 1,
Rümlang 1, Winkel (Schulhaus) 1, Zell (Zür.) 1;
1822 Affoltem b. Zür. 1 ; 1S23 Weiningen 1 ; 1825
34
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Ffleßlin
- 530
Fueler
Otelnngeu 1 ; 1826 Ruschlikon 1, Urdorf 1 ;
1827 Hittnau 2; 1828 Zumikon 3; 1829 Stalli-
kon 1, Weiningen I ; 1830 Luflngen 1, Wein-
ingen 1 ; 1832 Alpthal 1 ; 1836 Wangen (Zflr.) 1 :
1837 Elgg 1.
XtiseJultr, Qlockonb., Muc. — S»term*i*ter, Glocken
Zarichg, p. 8. iforü SuUrmtüitr.
Füefilin, s. Füßli.
Fueter, Andreas, Glasmaler, von und in Bern,
getauft in Bern am 29. Sept. 1660, gest daselbst
am 16. März 1742, vom Schlage gerührt. Er
lieferte gemalte Scheiben in die Kirchen von
Obcrwil 1714 und 1715, Seedorf 1716, Muri 1731,
ferner Gurzelen 1710, (Niederbipp 1712), Murten
1713, Niederwil 1714, Gryon 1725, Frutigen 1728,
Herzogenbuchsee 1729,Stettlen 1730. 1723 wurde
er „FeuergBchauer" oder Quartieraufselier.
Tkomann u. v. Mülinen, Die Glasgemalde d. bern.
Kirchen, p. 49. — Stammbaum der Familie. IT. Tarier.
Fueter, Charlotte, von 1826 an Frau Rytz-
Fueter, Malerin. Sie wurde am 23. Aug. 1804
in Bern geboren und starb daselbst am 4. Nov.
1880. Am 10. März 1826 verheiratete sie sieb
mit Albrecht Rytz (Konrektor des Progymnasiums
in Bern, dann Pfarrer in ÜUenstorf 1841—1860).
Sie genoß Zeichenunterricht bei Senn im Institut
von Niederer in Herten, war in Bern Schillerin
von F. N. König für das Landschaftsfach und
von Dietler für Porträts. Sie beteiligte sich
an den Berner Kunstausstellungen von 1824
nnd 1835.
MittlR. des Solms, Pfr. A. Äyfi iu Madiswil.
U. TürUr.
Fueter (Futter), Christian, Mflnzmeister,
Stempelschneider, geb. am 12. Juni 1752 in Lon-
don, gest. in Bern am 19. Jan. 1844, aus einem
„regimentsfähigen Geschlechte" der Stadt Der
Vater, ein angesehener, tüchtiger Goldschmied,
mußte, als Verwandter des nach der Henzi'schen
Verschwörung hingerichteten Lieut. Fueter, 1749
aus Bern fliehen und begab sich 1754 nach
Amerika. 1770 kehrte die Familie wieder in
die Heimat zurück, und während der Vater bis
zu der 1780 erfolgten Amnestie in der Nähe von
Neucbätel blieb, begab sich der Sohn zu Gra-
veur Mörikofer nach Bern, wo er den Stein-
und Metallschnitt gründlich erlernte. Nachher
folgte ein längerer Aufenthalt in Paris, wo er
viel mit Grenze und anderen bedeutenden Künst-
lern verkehrte. Die mehr familiär gehaltene,
in den Daten leider etwas lückenhafte Haupt-
quelle spricht davon, daß er der beste Schüler
von Greuze in der Kupferstecherei gewesen sei,
was etwas unwahrscheinlich ist, da Greuze nur
einige wenige Blätter selbst radiert hat und
von einer Bethätigung Fueters als Stecher aucli
sonst nirgends die Rede ist.
Nach Bern zurückgekehrt, fand der junge
Medailleur einflußreiche Gönner und Freunde,
die ihn als künftigen Münzwardein in Aussicht
nahmen, und mit Unterstützung der Regierung
konnte er vor seiner 1791 erfolgten definitiven
Ernennung, noch eine Studienreise in die Münz-
stätten des Auslandes machen, da auch der Bau
und die Einrichtung einer neuen Münze an Stelle
des 1787 abgebrannten Gebäudes in Aussicht
genommen war. Die Stelle des Münzmeisters
bekleidete Fueter, soweit aus den Quellen er-
sichtlich, durch die Stürme der Revolution, die
Helvetik, die Restauration und die Dreißiger-
wandlungen hindurch bis 1837, und 1841 feierte
er noch seine goldene Hochzeit. 1798 soll es
ihm gelungen sein, einen Teil der Edelmetall-
vorräte den Augen der Franzosen zu entziehen;
dagegen hinderte ihn seine Franzosenfeindschaft
nicht, mit aller Energie für die Einführung des
französischen Münzfußes zu wirken und für die
Zulassung desselben zur Grundlage einer Welt-
währung einzutreten.
Als Münzstempelschneider hat F. viel gear-
beitet, und sämtliches während der Helvetik ge-
prägte Geld ist nach seinen Stempeln geschlagen
worden. Als Medailleur hat er sich Hedlinger
zum Vorbild genommen, und Meusels N. Miscel-
laneen rühmen seinen Münzstempeln und Schau-
medaillen einen „guten englischen Geschmack
und edle Simplicität" nach.
Von F. stammen folgende Münzen und Me-
daillen: Appenzeller- Thaler (A.-Rh.) zu vier
Franken von 1812; desgleichen von 1816; des-
gleichen „Halber Thaler" von 1812; halber
Schweizer -Franken vou 1809 u.a.m. (alle in
Abbildung reprod. in Corraggionis Münzgesch.,
Taf. XXIX, 14-18); 4 Frankenstück-Thaler der
helv. Republik (von J. H. Landolt F. zugeschrie-
ben, jedoch von Poole bestritten), abgebildet in
Corraggioni, Taf. U, 5. Ferner sind von ihm gra-
viert: Die 1786 zur Erbauung des Neuen Waisen-
hauses geprägte Medaille, die sog. Inselmedaille,
sowie endlich „Avers und Revers einer Denk-
münze auf den Sieg der Berner 1339, bei Laupen
erstritten" (Medaille in Gold), aufgeführt im Ka-
talog der Kunst- und Industrieausstellung in Bern
1810, Nr. 156. Am 7. Okt. 1809 bestellte die Lu-
zerner Regierung bei F. ein Fünfbätzler-Gepräge,
welches auch geliefert wurde (Rechnung vom
27. Dez. 1809). Am 18 April 1811 wurden weitere
Stempel zum Prägen von Zehnbatzenstückea be-
stellt, die aber laut Brief vom 22. Nov. 1811 nach
kurzem Gebrauche sprangen und am 21. Dez.
von F. durch neue ersetzt wurden. 1812 erhielt
F. wiederum den Auftrag zur Prägung von neuen
Zehnbatzenstempeln (Fase. Münzwesen 1803—50
im Staatsarchive Luzern).
Sein Brustbild-Porträt im Profil findet sich auf
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Fueter
— 531 —
Fulpius
dem Avers der „Medaille auf Christian Fueter",
graviert von Gruner (aufgeführt in Hirzeis Kat.
von 1782 und in Tobler-Meyer, Münz- und Me-
daillensammlung Wunderly, I, 2, Nr. 1436).
Sammle Bern. Bioirr.. 1900, Bd. IV, p. 884—895
(Lina v. Dreyen). — Börner Intelligent!, vom 24. Jan.
1844. — Börner Taschenbuch 1866 (Duhi). — Bulletin
dV In Soc. de Numism. 1892, p. 268. Ii. 8. P«»U,
Swise Coina in the South Kentiinptoti Museum. —
L. Furrtr. Bio(rr. Dict. of Medallist«, I.. p. 167 (Bibl.d.
Zürcher KatlorGca.). - Nene« Börner Towhenbucb für
1905 (Dr. J. Strickler). — Füßii. K.-Ux. II, p. 400.
TobUr.ifryrr. Munzaammhr.Wunderlv, I, 2, Nr. i486:
1, 3, Nr. 2363-2860: I, 5. Xr. 8829." F. Haas. Boitr.
z. e. Luz. Munxgeseb. (Revue snissc de Numism. 1899).
p. 109, 110, 111.
Fr»m llrinemann und O. PttaUtti.
Fueter, Christian Daniel, Goldschmied, geb. in
Bern am 1 4. April 1 720 als Sohn des Notars Samuel
F. Er trat 1740 in preußische Dienste, dann in die
Garde in Paris und kehrte 1746 nach Bern zurück.
1749 flüchtete er als Teilnehmer an der Henzi-
Verschwörung nach London und hegah sich 1754
nach Pensylvanien, wurde Herren h uter und kam
1770 zunächst nach Neuenburg und dann, nach
Aufhebung deB über ihn gefällten Todesurteils,
wieder nach Bern, wo er am 31. Dez. 1785 starb.
Sein am 22. März 1746 in Bern getaufter Sohn
Ludtcig Anton F. war ebenfalls Goldschmied.
Er wanderte aus, erlitt 1782 bei Jamaica Schiff-
bruch und starb 1785 in Westindien. Ein anderer
Sohn war der bekannte Graveur und Münzmeister
Christian F; s. d.
Stammtafeln. U. TVtrXtr.
Fneter, s. auch Fuetter.
FBtachl, Wernher, Goldschmied, von Zürich.
Er scheint der Sohn eines der 1336 vertriebenen
Katsherren gewesen zu sein. Er verkaufte im
genannten Jahre Gülten auf Häusern auf Dorf
in Zürich. 1389 war er seßhaft zu Nürnberg.
Mittfc. des tHrn. Dr. Zeller- WerdmOller. C. ßn,n.
Fnetter (auch Futter), Kaspar, Münzmeister,
Stempelschneider, von Zug. Er diente in seiner
Jugendzeit in der Münze von Chur (vor 1692),
kam dann als Münzvorsteher nach Zug und
Wallis; am 7. Jan. 1597 wurde F. Münzmeister
an der neu errichteten Münze in Luzern und
erhielt 1599 das Bürgerrecht zum Geschenke.
In dessen Verdankung „verehrt der Münzmeister
seinen gnädigen Herren und Obern einen 30 lot-
schweren, vergüldten, verdeckten Trabenbächer."
Aber schon nach 10 Jahren — nachdem er
allein von 1601 — 1606 in der Luzerner Münz-
stätte für 188 000 Gld. Münzen geschlagen —
war seines Bleibens in Luzern nicht mehr : von
Gläubigern bedrängt, machte er ein Falliment,
überschritt die ihm erteilten Instruktionen und
floh (1607) nach Italien. Als gewandter Tech-
niker gewann er das Vertrauen des Grafen
Spinola, ward in der Münze von Tassarolo an-
gestellt und scheint — von der Heimat wie ver-
bannt — bis zum Tod in diesem Dienst geblieben
zu sein. Wie es sich aus den Forschungen
Th. v. Liebenaus ergibt, machte sich F., im
Dienste Spinolas wiederum, gemeinschaftlich mit
Martinus Martini (s. d.), Fälschungen schuldig,
über die sein Kollege und Landsmann Jakob
Weber (s. d.) 1610 vor dem Rat in Luzern
Rede stand.
Anz. Alt. Kde. 1881, p. 171. Bulletin Soc. suiase
de Numism. 1890, p. 6, 66 u. 71. Boa», Beitr. t. e.
Ln*. Mflnzgeach. (Revue sulsse d0 Numism. 1899), p. 14,
2« 23. 26. Frans Htintman«.
Fuetter, 8. auch Fueter.
Fulpius, Elisabeth, nee ä Geneve le 16 janv.
1878, niece et cousine des suivants, sculpteur et
graveur en mSdailles. Elle a suivi les cours
de l'Ecole des Beaux-Arts de sa ville natale
(1894—1901), ceiix en particulier des professeurs
feu Hugues Bovy et Ed. Ravel, puis eile a Con-
tinus ses Stüdes ä Paris, de 1902 ä 1904, ä l'Ecole
des Beaux-Arts (prof. L. Marqueste) et dans les
ateliers de MM. Bonval et de J.-C. Chaplain.
Elle est revenue & Geneve, oü eile a exposl, en
1903, „le pere Jacob", „EugSnie de Restzoff",
bustes en plätre et des portraits mSdaillons. Le
second des diu bustes a StS acquis en bronze
par la ville. M"« F. a obtcnu une mention hono-
rable au Salon des Artistes francais de 1902
(gravure en mSdailles) et SditS la mcme annSe,
en coliaboration avec M'^C.Roch (voy. ce nom),
une mSdaille commSmorative du troisieme cen-
tenaire de l'Escalade de Geneve.
Reneeign. de l'artiste. A.-J. .V.
Fulpius, LSon, architecte, nS ä Geneve le
30 dSc. 1840. Ha fait ses Stüdes au Poly-
technicum föderal ä Zürich, sous la direction
de Semper, et a StS diplömS en 1862. On lui
doit de nombreuses constructions particulieres
de tous genres ä Genöve, divers ftlifices com-
munaux, le pensionnat de Veyrier, etc. Projet
couronne" au concours potu* l'Asile d'aliSnSs de
Bel-Air. F. est dSputS au Grand Conseil.
Son fils, Fruntz F., a collabore avec son pere
depuis 1896. H est nS k Geneve le 15 mai 1869
et a fait Sgalement ses Stüdes au Polytechnicutn,
dont il a StS diplömS en 1892; mais il les a
poursuivies k l'Ecole des Beaux-Arts ä Paris et
a StS diplömS par le gou verneinen t francais en
1898. F. a constnüt, k la suite de concours dans
lesquels il fut primS: le Bureau de contröle
tederal des matieres d'or et d'argent k Bienne,
TOrphelinat des Bougeries, pres Geneve, une
Scole primairc k Geneve (nie des Casemates).
II est en outre l'auteur du batiment de la
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Funek
- 532 -
Funk
Clinique generale a Florissant, preß Geneve, et
de nombretues villas et maisona locatives. 11 a
expose a Geneve, en 1903, les plans d'une villa.
Ronselgu. des artistes. A.-J. M.
Funck, s. Funk.
Punk, Daniel Beat Ludwig, Uhrmacher, in
Bern. Er wurde als Sohn des Ebensten Matthäug
F. am 16. Jan. 1726 in Bern getauft Er lieferte
viele mit seinem Namen gezeichnete Pendulen
in Bern. Die 1757 vom „ Ebenist en Funk" in
die deutsche Sackelschreiberei in Bern gelieferte
Pendule dürfte auch von ihm geliefert gewesen
sein. Er bekleidete den Grad eines Kapitän-
lieutenants und starb am 1. Mai 1787.
Stammtafel der Familie etc. IT. Tarier.
Funk, Hans I., Glaser und Glasmaler, in Bern,
geb. in Zürich vor 1470 als Bruder von Ulrich F.
und Jakob F. II. Zwei Auftrage für die Groß-
münsterfabrik, die Herstellung eines Fensters fQr
die Liebfrauenkapelle 1482 und um Glaserwerk
1498, k&nnten auf ihn Bezug haben, da er erst
seit 1500 in Bern nachzuweisen ist. Am Großen
Schießen von 1504 erschien „Hans Funck der
Glaßer von Benin0 mit seiner Hausfrau Madien,
deren Mutter Annli Gasser, mit zwei Söhnen,
Junghans und Jakob, und seiner Tochter Doro-
thea, die später den Glasmaler Moritz Lüscher
von Zofingen geheiratet hat. Sein Hans, das er
von 1509 bis zu seinem Tode bewohnte, stand an
der Keßlergasse vor den Barfüßern zwischen dem
Tuchhaus und dem Hause Eliseus des Malers.
F. wurde 1512 Großweibel, 1519 des Großen Rats
und hat in II. Ehe Anna Lustorfin geheiratet,
die ihn überlebte und anno 1545 testierte. K.r
starb zu Ende des Jahres 1539.
F. ist der Hauptvertreter der Glasmalerkunst
in Bern im ersten Drittel des 16. Jahrb.; er
figuriert von 1500—1639 fast ununterbrochen in
den Stadtrechnungen von Bern und Freiburg
und hat eine stattliche Reihe von Auftragen
ausgeführt. Nach St. Urban lieferte er ein Fenster
für Bern um 10 Pfd., für Freiburg um 26 Pfd.
und für den Basier Rat um 11 Pfd. 14 Sch. 4 H.;
das letztere war für den Kreuzgang des Klosters
bestimmt und zeigte nach F.s eigener Beschrei-
bung, datiert 1527. „üwerer erheben Statt zeichen,
ouch mit einem besunderen Stuck der englische
grüß und darüber zwei Stuck, das ein ein flgur
uß dem alten thestament, das ander ein stuck
des nüwen und erst darunder zwei schiben stuck."
Größere Arbeiten waren ein großes Fenster in
die Barfüßerkirche zu Bern für Freiburg um
21 Pfd. (1521) und Glasgemälde nach Wettingen
im Betrage von 32 Pfd. 5 Sch. (1521). Er lieferte
Scheiben in die Rathauser von Bern, Freiburg,
Aarau, Nidau, Mülhausen, dem Propste von
Mflncbwyler, nach St.-Gennain im Münsterthal
und in die Kirchen von Lenzburg und Zur zach.
Die hohen Preise von 5—7 Pfd. für eine gewohn-
liche Standesscheibe zeigen die zeitgenössische
Schätzung seiner Kunst und lassen F. als einen
der begehrtesten Künstler erscheinen.
Nach Trächsel Bind dem Meister eine Anzahl
der Wappenscheiben zuzuschreiben, die sich in
«len Oberlicbtfenstern des Mittelschiffs im Berner
Münster befinden, gotische Glasgemälde in kräftig
leuchtender Färbung, mit starker Umrißzeichnung
und breiter, auf die Fernwirkung hin angelegter
Komposition. Dem Hans F. werden aber auch
die Werke der beiden Monogrammisten H. F.
und H. F. G. zugeschrieben, Handzeichnungen
von 1510; — 1520, Glasgemälde in Wettingen von
1522 und im Rathause zu Lausanne von 1528,
sowie zwei in leuchtenden Farben gemalte
Männerbildnisse in schöner Renaissance- Archi-
tektur von 1524 (Basel, Wien). Eine Hand-
zeichnung aus den Jahren 1515—1520 (Kupfer-
stichkabinet in München) gibt in flotter, freier
Kreidezeichnung den markanten, jugendlichen
Kopf des Glasmalers Hans Funk von Bern, im
Profil. Sie trägt das Monogramm H. F. G. und
hat frappante Aehnlichkeit mit einer HF sig-
nierten Zeichnung von 1517 (Basel, U 4, 48).
Ob wir darin ein Selbstbildnis F.s besitzen oder
aber ein vom Vater gezeichnetes Porträt des
Sohns, ist noch nicht zu entscheiden. Es wäre
nicht ausgeschlossen, daß sieh der Vater, der
öfters Meister Hans Glaser genannt wird, zur
Unterscheidung von dem gleichnamigen Sohne
mit einem G = Glasmaler bezeichnet hätte, ein
Aushülfsmittel, das später mehrmals nachzu-
weisen ist. Wir sind noch nicht in der Lage,
die Frage der Zuweisung dieser Arbeiten zu
lösen, und müssen es dahingestellt lassen, ob die
beiden Monogramme demselben Künstler oder
zwei verschiedenen Meistern zugehören.
Eine Würdigung der Arbeiten erfolgt deshalb
erst unter dem Abschnitte der Monogrammisten:
es sei nur darauf hingewiesen, daß die Glas-
gemälde in Wettingen und Lausanne zu den
besten Leistungen einheimischer Kunst gehören
und daß die beiden Porträts mit heller Färbung
und dekorativer Flächenwirkung den Einfluß der
Glasmalerei deutlich verraten. Ihre ganze Auf-
fassung weist auf den Kreis des Nikiaus Manuel
hin, der unter Holbein'schem Einflüsse ähnliche
Werke geschaffen hat.
Meyer. Die Sitte, p. 207, 254 255. - Am. Alt.-Kd«.
1886, p. 249: 1887, p. 415. - Bern.Ta*chenb. 1878.-
Träektl, Fest&chr. t. E. des Kunstmufs. Bern, p. 84. —
Jfsyer. Msc. — Gant, M«c. — Jahrb. d. pronß. Kstsainml.
1903, p. 10. Gant.
Funk) Hans IL (der Junge), Maler (?), Sohn
des Glasmalers Hans F. I. von Bern, im Glücks-
rodel von Zürich Junghans genannt (1504). Eine
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Fuuk.
- 533
Funk
mit HF signierte Landschafteakizze auf grau
mit weiß gehöht von 1515 (Kstkab. Darmatadt)
hat große Aehnlichkeit mit den Federzeich-
nungen des Hans Leu und könnte mit einem
Eintrag in der Fraumunsterrechnung von 1522
auf eine Niederlassung in Zürich hinweisen.
Jedenfalls ist Hans F. d. j. vor 1539 gestorben,
da seiner im Testamente des Vaters nicht ge-
dacht wird.
ZOrch. GlQckitrodel. — FraumQnst.-Recbn. ZOricb.
Funk, Hans III., Glasmaler, in Zürich. Kr
erneuerte die Zunft zur Meise 15S7 und ist wohl
identisch mit Hensy F., der 1529 der Frau-
münsterabtei 1 Vrlg. Wachs von seinem Haus
und Hofstatt zum „Müllirad" in Schmidgassen
gab. Er erhielt 1547 um ein Fenster nach
Masihwanden 7 Pfd. 14 Sch., 1549 um ein Fenster
nach Muri 8 Pfd. 10 Sch. und 1650 15 Pfd.
2 Sch. für Fenster in das Zunfthaus zur Meise ;
1560 lieferte er ein Fenster in die Kirche zu
Brütten. F. war mit Margreth Fürstenauer ver-
ehelicht und starb 1562.
Msc. Meyer. (ton*.
Funk, Jakob I., Glasmaler (Glaser?). Er
lieferte 1515 und 1516 in einer Reihe von Sen-
dungen Material für die St. Urbaner Glasfenster ;
so beispielsweise 1516 allein 2430 Scheiben.
1515 erhielt er für fünf Fenster 10 Pfd. Fünf
weitere Fenster lieferte er nach Hegendorf an
reiche Private. Der Preis für ein Fenster schwankt
je nach der (künstlerischen?) Ausstattung zwi-
schen 2 und 8 Pfd. Weitere Materiallieferungen
für St. Urban waren u.a.: „63 Pfd. gewerchert
bly, 400 venedisch hornaffen."
F. stand nachweisbar auch mit dem bekann-
ten Zuger Glasmaler Karl von Aegeri (s. d.) in
Verkehr.
Ans. Alt-Kde. 1800, p. 825. — U. Meyer, Coli. V,
p. 79 (Msc). — Hiimlckt. Schweis. Glasmalerei, p. 172.
Frani Hein* man*.
Funk, Jakob IL, Glaser und Glasmaler. Er
wohnte zu Zürich in des Kaisers Haus unter der
obern Zaune. Er war wahrscheinlich der jüngste
der drei Brüder und erscheint des öftern als
Vogt, so 1534 bei den Kindern seines Bruders
Ulrich F. IL, 1636 bei der Familie Hans Funken
des Kramers sei., 1537 bei der Witwe des Glas-
malers Hans Rappolt. Er und seine Gattin,
Magdalena Lüscher von Zofingen, vermachten
einander 800 Gld. zu Leibding und ordneten 1535
an, „daß hernach ihrer beiden Freund teilen
und weil sein Bruder Ulrich sei. zu Kappel um-
kommen und sechs Kind hinterlassen, sollen die-
selben neben seinem Bruder Hansen, der zu Bern
ist, gleich erben." F. wurde Mitglied des Großen
Rats und 1540 Vogt gen Meilen. Er erneuerte
1541 die Zunftgerechtigkeit zur Meise und er-
scheint seit 1543 als Schultheiß am Stadtgericht.
Nach dem 1548 erfolgten Tode seiner Gattin
heiratete er 1549 Margret Weber und starb 1664
mit Hinterlassung eines ausführ heben Testaments.
In den Säckelamtsrechnungen sind nur zwei Ar-
beiten genannt: 1535 Meister Jakob von de»
hL Grabe wegen bei Predigern, 1636 Fenster in
die Papiermühle.
Msc. Meyer. Ganz.
Funk, Jakob HI., der Jüngere, Glasmaler, ein
Sobn Ulrich F* II. Er erneuerte die Zunft
zur Meise 1565. Im Testamente Jakob F* II.
sind ihm 400 Gld. in Briefen ausgesetzt, die
hinter den Schirmvogt gelegt werden sollen, da
F. liederlich sei und sein ganzes vaterliches Gut
verthan habe.
Mbc. Meyer. Ganz.
Funk, Johann Friedrich I., Bildhauer, in
Bern, Bruder des Matthäus F. etc., getauft am
4. April 1706 in Murten. Am 14. Febr. 1732
wurde „dem Bildschnitzer" F. der Wohnsitz in
der Stadt Bern gestattet. Er besaß an der Matte
in Bern eine Marmorsäge, mittelst welcher er
einheimische Marmorarten (z. B. Grindel waldner
Marmor) verarbeitete. Er lieferte Bildhauer-
arbeiten am Stiftsgebäude, an der Hauptwachc.
am H6tel de Musique, machte die Grabtafel des
Dekans Gruner in Burgdorf etc. 1757 wurde er
mit seinen Brüdern Burger von Nidau. Er starb
am 1. April 1775 in Bern. S. den gleichnamigen
Sohn hienach. Oelbilder der beiden Bildhauer F.
befinden sich bei Hrn. Adolf Funk in Bern.
Archiv. Forschg. ff. Türltr.
Funk, Johann Friedrich II., Bildbauer, von
Nidau, in Bern, geb. daselbst am 26. Okt 1745.
Sein Vater war ebenfalls Bildhauer. Nach ab-
solvierter Lehrzeit im väterlichen Atelier zog
er nach Genf, blieb aber nicht lange dort und
wandte sich 1766 mit Empfehlungen nach Paris,
wo er in Bildhauer Vall6 einen Vater und Führer
fand. Er besuchte fleißig die Akademie, wo er
1771 einen I. Preis erhielt für ein nach dem
Leben erstelltes figürliches Basrelief. Im Zeich-
nen Unterricht gebend, stellte er sich auf eigene
Füße. Er verlegte sich nun ausschließlich auf
Marmorskulpturen und fertigte als erstes größeres
Werk ein Grabdenkmal für den König Stanislaus
in Nancy, „Mutter mit Kind." Dieses bahnte
ihm den Weg. Für die Gräfin du Barry schuf
er eine Figur, ferner ein Kind in Lebensgröße,
nebst dem Porträt d'Alemberts und der Statue
des großen Conde in der kgl. Kriegsschule ; alles
Marmorarbeiten. Nach neunjährigem Aufenthalt
in Paris zog er beim, um das Atelier seines
Vaters zu übernehmen. In Bern verheiratete er
sich, fand aber wenig Anregung zur Ausübung
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Funk
534
Funk
seiner Kunst. Seiner Hand entstammt das Modell
zum Brustbilde Hallers, das großen Beifall fand,
ferner das Grabmal des Obersten Lombacb und
seines Kindes in der Kirche zu Bümpliz und das
Denkmal flu: den Bürgermeister Hagenbach in
Basel mit zwei Kindern in Alabaster. Er fertigte
auch die Skulpturen am ehem. naturhist. Museum
obenher der Stadtbibliothek, nebst vielen kleineren
Arbeiten. Ihm fehlten eben in seiner Vaterstadt
die bedeutenderen größeren Auftrage, durch
deren Ausführung er sein Talent voll zur Geltung
h&tte bringen können. Immerhin galt er zu
seiner Zeit als tüchtiger Künstler. Er starb 181 1.
Ein Profilhild von ihm in Kupfer findet sich bei
Füfili, Die besten Künstler der Schweiz.
Fväli, K.-Lex. II, p. 401. - Andere Quellen nicht
erhältlich. Orrrttr.
Funk) Ludwig, Glasmaler, in Zürich. Er
wurde 1490 vom Rate seiner Vaterstadt an
Bürgermeister und Rite der Stadt Chur ange-
legentlich zur Ausführung der Glasfenster zu
St. Martin empfohlen „als ein in sölicher Kunst
so taugenlich und geschickter Meister." Für das
Zürcher Säckelamt lieferte er 1607 ein Fenster
gen Pfeffikon, dem Untervogt und Wirt zum
„Löwen", 1608 ein solches dem Vogte von Ober-
glatt um 6 Pfd., ein Fenster in die Kapelle zu
Stadel um 11 Pfd. und 1511 dem Clewin Nüscheler
gen Einsiedeln ein Stadtwappen größeren For-
mats um 10 Pfd. Bei ihm trat 1507 Rudolf
Lavater, der nachmalige Bürgermeister, in die
Lehre und hatte 16 Gld. Lehrgeld zu bezahlen.
Er gehörte mit Ulrich Funk und Lux Zeiner
zu den bedeutendsten Vertretern des Gewerbes
gegen Ende des 15. Jahrh.
Am. Alt.-Kde. 1890, p. 381. — M»c. Mtyrr. Oam.
Funk, Matthäus, Ebenist, in Bern. Er wurde
als ältester Sohn des aus Frankfurt a. M. ge-
bürtigen Job. Lorenz F., Berliner Boten, dann
Commis bei der Litiere-Post in Bern, am 18. April
1697 in Mutten getauft. Der Vater hatte offen-
bar auch ein Heimatrecht in Zihlbrück oder
Cornol (Kt. Neuenburg) erworben, verlegte aber
1706 den Wohnsitz nach Bern. Am 23. Nov.
1724 erlaubte die Burgerkammer dem Matthäus
F. „als einem kimstreichen Ebenisten und Ver-
golder" den Wohnsitz in der Stadt. Vergeblich
widersetzten sich 1743 die Burger Gürtlerhand-
werks, daß F. eingelegte Arbeit von Messing,
Perlmutter, Schildpatt, Ebenholz etc. mache. Am
4. Mai 1757 wurde er mit seinen vier Brüdern
(Joh. Lorenz F., Schlosser, Joh. Friedrich F., Joh.
Peter F., Vergolder [gest. am 30. Aug. 1771] und
Sigmund Emanuel F.) als Berner naturalisiert,
nachdem sie das Burgerrecht von Nidau er-
worben hatten. Die Naturalisationsgebühr wurde
den fünf Brüdern erlassen. Von Mattbaus F.
stammen die geschätzten sog. Funk'schen Kom-
moden her. 1764 hatte er seine Werkstatte im
Kommend enhaus und beschäftigte fünf Gesellen,
die alle aus Deutschland stammten. F. starb
am 24. Sept. 1783 in Bern, einen Sohn, Daniel F.
(a. (L), zurücklassend.
Archiv. Porschg. H. TirUr.
Flink, Samuel Albrecht, Graveur, in Bern.
Er wurde am 31. Aug. 1769 als Sohn des Uhr-
machers Daniel F. getauft, war seit 1796 selb-
ständig als Graveur in Bern thätig und starb
am 26. Febr. 1842.
Stammbaum der Familie. H. TürUr.
Funk, Sigmund Emanuel, Bildhauer und Ver-
golder, in Bern. Am 1. Sept. 1722 in Bern als
Sohn des Lorenz F. getauft, wurde er am 15. Jan.
1749 in Bern als Einsasse angenommen. 1757
wurde er mit seinen Brüdern Burger von Nidau.
Im Militär bekleidete er den Rang eines Kapitän-
lieutenants. Er starb am 10. April 1781. Von
ihm rühren gewiß viele feine Spiegelrahmen in
Bern her.
Stammtafel der Familie etc. //. Türler.
Funk, Ulrich I., der Alte, Glasmaler, in Zürich.
Im Verzeichnis der Lux- und Loyenbruderschaft
wird er mit Bastian Glaser genannt. 151 1 erhielt
„Meister Ulrich F. in der nüwen Statt umb ein
Fenster gen Pfeffikon 6 Pfd." Er muß bald
nachher gestorben sein, denn 1512 ist Ludwig
F., sein Bruder, der hinterlassenen Kinder Vogt.
SAckelamtsrechn. Zflrich. llant.
Fnnk, Ulrich II., der Juuge genannt, im Ver-
zeichnis der Zürcher Lux- und Loyenbruderschaft
circa 1520, Sohn eines Glasmalers und Bruder
der beiden Glasmaler Jakob F. IL in Zürich und
Harn F. in Bern. Er war ein vom Staate viel-
beschäftigter Meister, und wenn auch keine Ar-
beiten mit Sicherheit ihm zugewiesen werden
können, so sind sie unter den zahlreichen Werken
der Leu'schen Schule zu suchen, die eine völlige
Kenntnis der Renaissance verraten und doch
noch den bunten Glanz der alten gotischen Farbe
besitzen. Wie Hans F. in Bern, von dem eine
Anzahl bezeichneter Glasgemälde bekannt sind,
wird er bei Ludwig F., bei Ulrich F. I. und den
beiden I^eu in Zürich gelernt haben. Er wohnte
zu Augustinern und war mit einer Schwester des
Hans Ziegler verheiratet; er wurde Schultheiß
am Stadtgericht und Mitglied des Großen Rats.
AU eifriger Verfechter der neuen Glaubenslehre
stand er in nahen Beziehungen zu dem Kreise
Zwingiis und ist 1531 auf dem Schlachtfelde von
Kappel für seine Ueberzengung gefallen. Ueber
seine Tbätigkeit thun die Rechnungen Erwäh-
nung: 1525 die alten Fenster zu den Predigern
geblätzt, ein Fenster dem Mr. Ulrich zu Groß-
mflnster um 13 Pfd., 1527 ein Fenster Kunrad
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Furer
- 535 -
Furter
Lütold, band die Pfleger geschenkt (zu Frau-
münster), sowie betrachtliche Jahresrechnungen
für Glaserarbeit. 1532 liefern Meister Funken sei.
Erben ein Fenster gen Knonau; spater wird
Jakob F. II. als Yogt der Kinder genannt, von
denen wiederum zwei, Hans F. und Jakob F. III.,
das Glaserhandwerk erlernt haben.
Ant. AH.Kd«. 1884. M»c. Mtgtr. Gon*.
Furer (Furrer), Gabriel, Goldschmied, Sohn
des Umgeldschreibers Gabriel F. von Bern. Er
trat als Lehrknabe im Febr. 1676 bei Leonhard
Falkeisen in Basel ein und wurde am 30. Sept.
1678 ledig gesprochen.
Mise. Fechter. Major.
Füret, Francoi« dit Francis, peintre, u6 a
Geneve le 25 janv. 1842. II fit ses eHudcs d'art a
l'Ecole des Beaux-Arts de Geneve, chez Barthe-
lemy Menn. La plupart de ses tableaux, des pay-
sages, sont peints dans une gamme de tons clairs
et delicats; il est connu aussi pour le« decora-
tions qu'il a executees dans divers edifices et de
nombreuses demeures en Suisse et en France.
Depuis 1896, il a presque completement cesse* de
prendre part aux expositions et s'est plus speciale-
ment consacre* a la peinture de panneaux deco-
ratifs representant le plus souvent des paysages
avec animaux.
II a execute en vue de la reproduction une serie
de quatre panneaux de 60 X 42 cm : „L'hymne
au Printemps", „La joie du Printemps", „Le
Printemps passe rapide", „La fuite du Prin-
temps." üne autre Serie representc „L'etoile de
Bethleem", „La fuite en Egypte", „Le Christ et
la Samaritaine", „Le Christ sur la montagne."
Enfin une serie de quatre pauneaux de 1 mX72 cm
represente „Le bapteme", „La mise en Croix",
„La mise en Tombeau", „La r^surrection." Ces
deraieres toiles, ainsi qu'un grand tableau, „Le
Christ crucifie", sont les ceuvtcs les plus recentes
de Partistc.
F. a obtenu uue 3- medaille ä l'Exposition de
Paris de 1889 et a etd nomine1 Chevalier de la
Legion d'honneur en 1896, principalement pour
sa collaboration du Panorama ci-dessous.
Oeuvres principales : Un plafond et deux pan-
neaux deeoratifs au Grand Theatre de Geneve ;
„Retour des champs", au Musee de la Chaux-
de-Fonds; „Les herons" (1880) et „Sur l'Aeschi-
Allmend" (1890), au Musee de Geneve; „Vue
du lac de Thoune", au Musee Ariana, ä Geueve;
le grand panorama des Alpes suisses execute
pour MM. Henneberg, en collaboration avec les
peintrcs Aug. Baud-Bovy et Burnand, qui a ete
expose ä Chicago, Genfcvc et Paris; divers
panneaux dans la „Taverne de Chalamala" au
Village stiisse de l'Exposition nat., Geneve 1896,
qui ont ete" vendus ensuite ä des particuliers;
„Le Comte de Gruyere prechant les croisades",
„Le fou Chalamala racontant les legendes de la
Gruyere" (M"" Brot-Cheneviere a Geneve), „Le
Comte et la Comtesse de Gruyere chevauchant
aux environs du ch&teau"; „L'Aurore", chez
l'auteur; „Paysages et figures", chez M. Mayor,
a Hermance; „Scenes d'animaux", chez M. Mayor,
a Geneve ; dans la cour d'entree du ch&teau de
Gruyere«: „Scenes de chaase au moyen-age"; dans
la grande salle de la Mairie de Plainpalais
(Geneve), deux panneaux execute« en 1898:
„Scenc d'incendie" et sujet allegorique represen-
tant la „Füi de l'Exposition de 1896." F. a
peint aussi quelques portraite et de nombreuses
aquarelles.
Seubtrt, K.-Lex. I, p. 573. - Phil. G<xUt. La peinture
alpestre et le panorama des AJpos bernoises. — William
Ritter. Etüde sur le panoramn des Alpes bernoisea, dans
le „National", 1893. — Oat. Art moderne, Geneve 1896,
3* &it., p. 11. — Cat. d'expos. genev. de 1861 a 1392.
et Oat. de l'Eipoe. collect du Cercle des arte, 1899.
p. 1 1. — Cat. du Mus. Ariana, p. 168. — Cat. du Mu*.
Bath, edit. 1897, p. 81. — Zeitachr. f. bild. Kst., Beibl.
XVII, p. 704 (C. Brun). — Decor. de la Mairie de Piain-
palai*, Geneve 1896, alb. de 8 pl. en phot. P. VcOUm.
Furrer, H., Lithograph tmd Inhaber einer
lithogr. und topogr. Anstalt in Neuenburg. Er
gab die „Carte de Neuchatel von A. de Mandrot"
heraus, 1:50000, 1858; ebenso eine kleinere
Ausgabe 1865; eine noch kleinere 1872; er
lithographierte die große fünfblattrige „Carte de
NeuchAtel d'apres la carte Dufour" 1877, die
H. Mfillhaupt & Sohn gestochen hatten, führte
1878 die Anbert'sche „Carte de Montreux et ses
environs" in Farben aus, dann diejenige von de
Mandrot, „Carte des environs de Neuchatel",
1 : 25 000 ; dann eine Karte der penninischen
Alpen 1 : 200000 von demselben Autor, 49/66 cm;
ein Projekt von Jean Jaquet, L'Areuse, „projet
d'utilisation, etc.", 1875; „Agrandissement pro-
jet£ de Neuchatel", 1865; „Plan d'agrandissement
au sud-est de la ville de Neuchatel", 1877; den
„Cadastre de la ville de Neuchatel" von Ofen-
häuser in 6 Bl. 1 : 2000, 1879, und 1887 einen
„Plan de la ville de NeuchAtel", 27/69 cm.
Bibliogr. x. sebw. Landeskde. II. Ora/\
Furrer, s. auch Furer.
FurainicuB, s. Lugano, Dom. del lago di.
Fnrter, Brandolf (Wolf), Glasmaler, wurde
1557 Bürger von Zofingen. In den 8ackelamts-
rechnungen der Stadt Zotingen wird er 1564
bei Anlaß einer Zahlung an „Caspar Kun umb
ein fenster brandolff furtter" zuerst erwähnt;
1572 wurden F. selbst 4 Pfd. für ein Wappen
bezahlt, 1576 lieferte er mit „dem maier zwöy
wapen slenturn" (Solothurn), 1577 wurden ihm
noch dreimal Betrage für je ein Wappen aus-
bezahlt.
Furter
Uacbet
Sehamenberg-Ou. Börger). Oftgeh I. der Stadt ZoAngen,
p. 495. — LtAmamn. Am. AltKde. 1897, p. 184 -186.
E. RtimXart.
Furter, Hans, Maler, in Bern. Er ist in Bern
nachweisbar seit 1570, in welchem Jahr er ein
Kind taufen ließ. Am 26. Juli 1578 verheiratete
er sich wieder und zwar mit Margret Nufiboum.
1587, nach seinem Tode, gebar die Witwe noch
einen posthumen Hans. Am 2. Juli 1588 klagte
Margret Bärret, Witwe Hans Furtere, des Malers
in Sulgenbach, gegen ihren Schwager Wolfgang
Furter, den Glasmaler, weil er ihr die Farb-
mahle entzogen hatte.
Bern. TaufrSdel u. Sprucbbu<h v. 1688. II.Ttirler.
Fnrter, St., s. Hurdcr, St
Furier, Welti, Steinmetz, wird ohne Jahrzahl
am Fischmarkt in Luzern wohnhaft gewesen
zum 26. Okt. im Jahrzeitbuch des Bcnediktiner-
und Chorherrenstifts daselbst erwähnt.
Geschlcbtsfr. IV, p. 242. Rakn.
Furter, Wolf, s. Furter, Brandolf.
Furtor, Wolfgang, Glasmaler, in Bern, ver-
heiratete sich in Bern am 1. Mai 1578 mit
Küngold Bucher. Er Ubergab 1588 die Farb-
mühle seines verstorbenen Bruders Hans an
dessen Witwe, unter der Bedingung, das sie die
Schulden des Bruders obernehme. Am 3. April
1588 erhielt er vom Rate die Eonzession, im
Gerberngraben eine Farbmuhle zu errichten,
wozu er „ein nüw köstlich Geschirr" errichtet
hatte. 1590 wohnte er an der Kramgasse, Sonn-
seite, und versteuerte 2000 Pfd. Siehe die mit
W. F. gezeichneten Scheibenrisse in derWy ß'schen
Sammlung in Bern.
Staataarch. Bern. H. Türltr.
Fnsell, Heinr., s. Füfili, Heinr. III.
Fusina, Andrea da, d. ä., nannte sich nach
seinem Heimatort Fusine im Veltliu. Geschickter
Bildhauer in Mailand im 18. Jahrh. ; von ihm eine
„Magdalena" mit einem Gefäß in der Hand an
der Facade des Mailander Doms.
Quadrio. DiKR. IB. p. 494. C. Jecklin.
Fugina, Andrea da, d. j., Bildhauer, ein Nach-
komme des vorigen, lebte unter Papst Clemens XI.
(1700-1721) in Rom.
Quadrio, Dias. III, p. 494. C. Jocklin.
Fuilngen, ülricus de, s. Ensingen, Ulr. von.
Fust, Hans Melchior, Goldschmied. Er war
aus Masmünster im Oberelsaß und lernte 1586
bei Batt Merian in Basel.
Mise. Fechter. Major.
Futter, s. Fueter, Fuetter.
(jabaran, Hans, Steinmetzmeister, erbaute
1584 die Kirche und vermutlich auch das Kloster
der Kapuziner auf dem Wesemlin (Kt. Luzern),
welches am 23. Jan. 1586 bezogen werden konnte.
Am 11. Febr. 1587 wurde mit dem Meister abge-
rechnet. Eine Beschreibung dieses spatgotischen
Baues findet sich im Anz.Alt.-Kde. 1885, p. 190.
Xütcheler. Gotteshäuser, Bist. Konstanz, Archidiakonat
Aargau (Dekanat Luzern) I, 76. Fnn* Hnnemnnn.
Uaberel, Abraham, Holzschnitzer, Tischma-
cher, in Ligerz. Er wurde am 28. Febr. 1641
als Sohn des Statthalters und spätem Meyers
von Ligerz Jehan G. getauft, war in den späteren
Jahren Chorrichter und starb 1719, nachdem er
am 6. Jan. 1717 in seinem Testamente 36 Kronen
für die Armen vergabt hatte. Seine Frau war
Maria Feitknecht. G. war ein geschickter Holz-
schnitzer. In der Kirche von Ligerz sind von
ihm verfertigt die große Gesetzestafel von 1669
in sog. Ohrmuschelstil, ein für Landvogt Daniel
Engel 1685 geschnitzter hübscher Kirchenstuhl
und anderes. 1680 erstellte A. G. das Getäfer
im Hause des Seckelmeisters Joh. Leonhard Engel
in Schaffis und lieferte dazu ein Büffet. Im histo-
rischen Museum in Bern befindet sich eine ganze
Zimmereinrichtung aus dem Hause des A. G. mit
den Initialen A.G. und der Jahrzahl 1694 auf
dem Gießfaß. Da man auch von 1648 und 1658
datierte Schnitzarbeiten aus Ligerz kennt, so
dürfte schon der Vater sich mit dieser Kunst
beschäftigt haben.
Direktor Kaaaer im Kirch). Jahrb. der Schweiz 1898,
p. 102 f. — Taufbücher vou Ligerx. II. 7VW«r.
Gabriel, Meister, Goldschmied, der infolge
des 30jähr. Krieges seine Heimat verlassen hatte
und in Brugg eine Zeitlang Hintersäß gewesen
war Er zog nach ausgekündetem Frieden wieder
in seine Heimat und verlangte zu diesem Behufe
vom Rate zu Brugg am 14. 24. Okt 1657 ein
Zeugnis über sein Verhalten.
An». Alt.-Kde. 1899, S. 148. ffUtätr M»n.
Gachet, Jules, peintre, maltrc de dessin au
College de Nyon, originaire de Bioley-Orjulaz
(Vaud), ne k Echallens le 18 mars 1859. H a
etudie la peinture ä Geneve. Le musee du Locle
possede une de ses oeuvres: „Soir d'automne en
Savoie". II a partieipe aux expositions de la
Soc. suisse des Beauz-Arts et k l'Expos. nat. de
Geneve, en 1896; son tableau („Le val d'Onser-
none") est reproduit au cataloguc illustre; il a,
du reste, expose regulierement k Geneve, de 1886
k 1900. Ses tahleaux sont des paysages des
bords dn Lac Lern an et du Tessin ; on lui doit
aossi quelques scenes de genre.
Currk-. ritae. — Cat. Expo», nat suis»« ) 890, p. ) G
et 67. — Cat. illustre 1896. — Cat d'expo». genev.
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«.atl'ori
- 537 -
Gaggiui
Gaffftri, Paul Anton, Glockengießer im Pu-
schlaT, lebt« 1641—1695. Er goß Glocken für
Vicosoprano, Davos-Platz, Brusio, Schul s, 8oglio
und Campovasto.
JWUeMer. Glockenb., Msc. MurU SutrrmtiHtr.
Gagg, Gebhard, Maler und Zeichenlehrer,
geb. 1838 in Luzern. Er lernte die Lithographie
in Donaueschingen, trat von 1857—1867 ein
Wanderleben durch Deutachland und die Schweiz
an und bildete sich in den Städten Baden, Lahr,
Freiburg i. Ue., Lörrach, Berlin und Augsburg
zum Kunstler aus. Seit 1867 hat sich G. als
Zeichen- und Mallehrer in Konstanz nieder-
gelassen und hat für lithogr. Anstalten, Zeit-
schriften und Buchschmuck mit Stift und Pinsel
eine fruchtbare künstlerische Thfttigkeit ent-
wickelt. Er wandte sich auch der Porzellan-
und Holzbrandmalerei, sowie der Photographie
zu und ist seit 1869 Zeichenlehrer am Stadt.
Gymnasium in Konstanz.
Laikh. (fesch, d. Stadt Konstanz, 1896, p. 276. DI«
meisten in Lalble niedergelegten Textillustrat. u. Zeich-
nungen rühren ?on der Hand G.S her. Frmm Htinemamn.
Gaggini (Gagini), Kunstlerfamilie, hauptsäch-
lich Marmorarbeiter, aus Bissone am Luganersee,
gegenüber von Melide. Genua einerseits, Sizilien
andrerseits bilden den Hauptschauplatz ihrer
Thatigkeit, die daneben aber auch, abgesehen
von oberitalienischen Städten neben Genua, hin-
nbergriff nach Frankreich und Spanien. Ueber
die Gagguii, die in Genua ihr Centrum gefunden
haben, hat Luigi Augusto Cervetto 1903 eine
umfangreiche illustrierte Monographie publiziert
(bei U. Höpli in Mailand), die den Titel führt -
„I Gagguii da Bissone. Loro opere in Genova
ed altrove, contribuito alla storia dell'Arte Lom-
harda." Wir entnehmen dieser die Angaben
über einige besonders wichtige Glieder dieser
Künstlerdynastie und deren Hauptwerke. Neben
der Namensform Gaggini begegnen in Urkunden
und Inschriften die Formen Gaxini, Gazzini und
Garrini. Bis 1200 bleiben die aus Bissone stam-
menden Künstler übungsgemäß anonym; dann
beginnen sie zu signieren. Als ältester begegnet
uns Giovanni Bono von Bissone (s. d.), der 1281
sich als den Urheber der Löwen am Portale des
Doms von Parma bekennt: „facti fuere leones
per magistrum janue honum de bixono." 1387
sind zwei Bissonesen unter den Marmorarbeitern
am Dome von Mailand.
Mitte des 15. Jahrh. kam Domenico G. nach
Genua; 1448 laßt er sich hier belegen. Sein
Vater heifit Pietro. Domenico mit seinem Vetter
Elia G. etablierte sich in Genua. Von den
1460er Jahren blieb diesem die Leitung des
Ateliers, als Domenico nach Sizilien zog, wo er
1492 in Palermo starb. Er ist der Stammvater
des sizilianischen Zweiges der Gaggini, der sich
mindestens 200 Jahre lang verfolgen läßt. In
Genua ist Domenicos Hauptarbeit die mit Skulp-
turschmuck verschwenderisch ausgestattete Front
der Kapelle Johannis des Taufers im Dom. Vom
4. Mai 1448 ist die Urkunde datiert, die ihm
dieses Werk übertragt. Bis 1465 dauerte die
Arbeit, an der wohl auch Elia teilgenommen hat.
Jedenfalls ein Verwandter des Domenico und
seines Neffen Elia ist Giovanni G.; sein Vater
heißt Beltrame. 1451 übernahm er in Genua
die Ausführung des reichgeschmückten Portals
zur Sakristei von Sta. Maria di Castello. Solche
Prachtportale wurden dann Giovannis Spezialität;
besonders berühmt sind die an den Palästen
Quaitara und Danovaro, beide in der Nähe von
5. Matteo, der Kirche der Doria, für die die Por-
tale entstanden. Ein anders gearteter Auftrag
war der des Grabmals für den Genueser Erz-
bischof Giorgio Fieschi im Dom. 1506 ist Gio-
vanni G. in Genua noch nachweisbar. Daß die
von Bahn in den Mittelalterlichen Kunstdenk-
mälern des Kantons Tessin (p. 155/56) publizierte
Inschrift im Kreuzgang des einstigen Serviten-
kloBters in Mendrisio, die einen Magister Joannes
Gazinus de Bissono Januensis nuneupatus nennt
als Stifter eines Votivreliefs (1514), sich auf
den genannten Giovanni bezieht, ist zweifellos.
Laut dieser Inschrift ist er 1507 heimgekehrt,
aber nicht nach Bissone, sondern nach Mendrisio,
wo er Landsitz hatte und wo er, nach Errich-
tung eines Testaments, um 1517 starb (vgl. die
zwei Artikel von Eligio Pometta in Nr. 139 und
150 — 21. Juni und 6. Juli 1904 — des in Lo-
carno erscheinenden Blattes Popolo e Libertä:
Giovanni Gaggini in Mendrisio).
Pace G. ist gleichfalls als Bissonese bezeugt.
1493 wird er in einer Baunrkunde der Certosa
von Pavia genannt. Als scultor et magister figu-
raram marmoris wird er bezeichnet Er kam
dann nach Genua, dem er 25 Jahre lang treu
blieb. Mit seinem Ohm Antonio della Porta,
genannt Tamagnini, arbeitete er. Die zwei Keno-
taphe mit reichem ReliefBchmuck in S. Teodoro
wurden den beiden 1501 von Francesco Lomellino
übertragen, dessen sitzende Statue Pace für den
Palazzo di S. Giorgio gearbeitet hat („Paees
Garinus Bissonius faciebam"). Mit Tamagnini hat
Pace das 1613 vollendete Marmortabernakel zur
Rechten des Hauptaltars im Chore der Certosa
von Pavia ausgeführt. 1521 verließ er Genua.
Es folgten die Arbeiten in Spanien (Grabdenkmal
Ribera in der Universitätskirche in Sevilla) und
in Frankreich (Marmoraltar in der Abteikirche
von Fecamp; Brunnen im Schloß Gaillon für
Kardinal d'Amboise; Grabdenkmal für Raoul
de Iiaunoy in der Kirche von Follcville; letzteres
laut Inschrift gemeinsam mit dem Ohm Antonio
della Porta).
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Gaggino
- 538 -
Galbusera
Bemardino G., Sohn eines Antonio, hat haupt-
sächlich in Spanien gearbeitet (Sevilla); 1544
finden wir ihn in Bissone, wo er ausgelebt hat.
Giovanni G., Sohn eines Andrea, in einer
Urkunde als Campioneae bezeichnet, wohl aber
auch nach Bissone, dem nächsten Nachbar von
Campione, gehörig, hat sich in Genua als Palast-
bauer berühmt gemacht Sein Werk z. B. ist
der Palast auf Piazza S. Matteo, der 1624 Andrea
l)oria von der Stadt geschenkt wurde.
In Venedig finden wir im 17. Jahrb. als Archi-
tekten und Skulptoren Giacomo und Giuseppe G.
Im 19. Jahrh. hat Giuseppe G. (1791—1867),
ein Schüler Canovaa und Verehrer Thorwaldsens,
die sitzende Frauengestalt der Nautica und das
Relief an der Front des Denkmals für Christoph
Columbus in Genua gearbeitet. Sein Name steht
auch neben denen des Domenico, Pace, Antonio,
Giovanni, Elia, Bemardino und Giacomo auf der
Marmortafel, die am 22. Sept. 1901 die Ortschaft
Bissone ihren berühmten Söhnen zu Ehren an-
bringen ließ. H. Tr^j.
Gaggino, s. Gaggini.
Gaglni, s. Gaggini.
(«asrino, s. Gaggini.
ftagnebin, Simon-Pierre, Graveur, von La
Fernere, wurde am 13. Mai 1742 in Renan als
Sohn des Arztes Abrah. G. getauft Er war
Schüler des Graveurs Alex. Houriet heiratete
die Schwester des Graveurs R. A. Nicolet von
St. Immer und zog circa 1760 nach Paris. Das
Datum seines Todes ist nicht bekannt
Schwab, Lart ot leg artistes du Jura Beroois, p. 22 f.
H. TärUr.
Galllet, Lily, Blumenmalerin und Zeichen-
lehrerin, von und in Biel, geb. 1867. Sie genoß
den ersten Malunterricht bei Frl. Richard in
Biel, bezog 1892 die Ecole des Beaux-Arts in
Genf und bildete sich im Zeichnen, Modellieren
und Aquarellieren aus. 1896 bestand sie in
Hern das Kxamen als Zeichenlehrerin und wirkt
seither als solche an der Madchensekundarschule
in Biel, daneben sich stets der Blumenmalerei
widmend und Privatunterricht im Malen erteilend.
Seit mehreren Jahreu beschickt sie mit Erfolg
die kleinen Weihnachtsausstellungen in Biel.
Pertfnl. Mittbr. H. Virlcr.
Gallion, ou de G., Autoine, originaire de
Paria, orfevTe, fut recu bourgeois de Geneve le
13 mars 1672, pour 4 ecus et un seillot. A
l'exemplc de nombre d'artistes du 16* siecle, il
avait des connaissances fort variees, notamment
dans l'art de l'inglnieur. Ün le voit, en effet,
s'occuper en 1584 de la creation d'un moulin
d'un nouveau genre sur le Rhone et proposer
d'alimenter, an mnyen d'une machine de son
iuvention, les fontaines de In villc, en conduisant
l'eau jusque dans les quartiers eleves. Les em-
placements lui furent conceVlea, mais couime on
ezigea que les travaux soient acheves en trois
mois, l'affaire n'aboutit pas; qnoi qu'il en soit
G. merite une place d'honneur dans la longuc
liste des personnages qui s'occuperent des travaux
hydrauliques de Geneve, ä commencer par ce
maltre Gabriel, juif d'Avignon, qui oflrit en 1460
de er 6er treize fontaines. G. servit en qualite
d'ingenieur militaire dans la campagne de 1689
contre le duc de Savoie et il eut une fin lamen-
table l'annee suivante: commandant une com-
pagnie de la milice, il se laissa surprendre ä
Crozet, par une diversion de l'ennemi, tandis que
les Genevois s'emparaient du fort de l'Ecluse, et
rendit cette conqufite inutile. Accusö de lachete
et meme de trahison, il fut condamnö ä 6tre
pendu et execute le 24 mai.
G. fut essayeur de la Monnaie de Geneve du
29 aoüt 1687 jusqu'a sa mort II eut un filfl,
Ami de G., baptisg a Geneve le 27 mars 1671,
qui £tait probablement aussi orfevre, car il de-
manda la Charge d'essayeur deux jours apres la
mort de son pere; peut-etre meme l'occupa-t-il
jusqu'en 1691.
ChvtUt. Liv. de« Bourg., p. 291. — StnMer. Hirt,
litt da Genive, IL, p. 128. — Sordet, Diction. de« ta-
millea genev., Ute. — Califft, Genöve bist, et archeol.,
I, p. 188. — /'aiy. Guerre du pays de Gex, p. 281 et
263. — OrmoU. HUt. mon«t de Geneve, I., p. 31.
A.-J. M.
Galaaaini, Giovanni Angelo, Bildhauer, von
Lugano, um 1600. Er arbeitete, nach Titi, für
die Peterskirche in Rom, für deren Porticus er
Statuen ausführte. 1616 erschien er, wegen Be-
schimpfung einer Dame uud ihres Oheims, mit
dem Mailander Stuccator Francesco Castelli vor
dem Senat in Rom. Er wohnte damals im Vicolo
de' Marroniti.
Btrtolotii. Art. lomb. in Roma, II, p. 117, 857. —
Der.., Boll. stor. 1S86, p. 163. — Dtr,., Art. svUz. in
Roma, p. XI, 48. — Bianrhi. Art ti<\, p. 101.
C. Brun.
Galatin, Hans, dessinateur suisse, que Nagler
cite d'apres la biographie d'Holbein, par Hegner,
p. 64. II vivait dans la premiere moitie* du 16*
siecle et executait des lavis a l'encre de Chine
que l'on pourrait prendre, ajoute Pauteur zurieois,
pour les meilleures ceuvres d'Holbein le jeune.
Ces dessins porteraient un monogramme qui se
rencontre egalement sur des gravures sur bois
qui paraissent sortir de Berne et de Colmar
(vers 1540 — 1545). S'agit-il d'un membre de la
famille glaronnaise Gallati V Nous ne savons rien
d'autre, pour notre i>art sur ce personnage.
Nagler, K.-Lei. IV. p. 559. A.J. M.
Galbusera, Gioachino, gen. der Blumenrafiael,
leistet auch Vorzügliches in Landschaft- und
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Onlicez
- 539 -
«allina
Fruchtbildern. Sein Talent ist ein eigenartig
aus sich selbst herausgewachsenes, da er nur
ganz kurze Zeit an der Brera in Mailand studiert
hat. Eines seiner Landschaftsbilder, „Alta mon-
tagna", wurde 1898 von der bundesrätlichen
Kommission angekauft und befindet sich gegen-
wärtig im Museum in Aarau.
G. wurde den 2. April 1871 in Mailand ge-
boren, ist aber seit Jahren in Lugano, wo er
eine Malschule gegründet hat, ansässig und stellt
in Rußland (St Petersburg) und Italien aus.
PeraOol. Information. J. Btha-Ctutagnola.
Galicex, P., s. Ghoosolar.
Gallffe (Galiffoz), Francois, ne a Gruffy, mort
ä Geneve vers 1520, fondeur, fut recu bourgeois
de cette ville le 6 mai 1491, pour 8 florins.
D'autres membres de )a famille G. ont exerce"
la mfme profession de fondeur et notamment de
fondeur de cloches; c'est le cas pour divers
membres de la branche cadette dite de St.-Ger-
vais, pour Etienne G., auteur de cette branche,
fils du precldent, vivant en 1539, entre autres.
ün Pierre G. fournit a l'Etat, en 1605, une
clocbe dite de la Retraite, qui n'existe plus ; eile
pesait 1637 livres et fut payee a raison de 9 fl
le quintal.
Oaiiff: Notksee gÄndal., II (2' p. 288 et 287. -
CovtlU, Lir. des Bourf., p. 1 15. - Airhire» de Geneve,
GallfToz, s. Galiffe.
Galimand. L'Etat de Fribourg fit reparer
les fortifications de la ville de Romont, de 1620
a 1624; toute la partie de l'enceinte situee a
l'orient du chateau fut construite ä neuf. Apres
une inspection prealable faite par le bourgmestre
d'Affry et le capitaine Heid, les travaux furent
entrepris, sous la direction de l'ingenieur Gali-
mand, par le macon savoyard Pierre Favre.
Frib. art., 1808, p. 7. Ma* dt DUtbach
Gall, Dominicus, Steinmetz, in Freiburg, lieferte
1658 einen Brunnentrog mit Brunnenstock an
die Kreozgasse in Bern.
Banherrenrechn. 1657 u. 1658. //. Tarier.
Gall, Karl, Zeichner, lebte um 1825 in Rufach,
Elsaß, und stellte im gleichen Jahre in der
lokalen Ausstellung der Zürcher Künstlergesell-
schaft Federzeichnungen nach H. Goltzins aus.
H. Ajuxmtlltr.
GaUay, Benedict, fils de Philippe, qui suit,
n* ä Geneve le 16 oct. 1755, mort le 4 fevr. 1814,
fut reyu maltre orfevre le 3 avril 1777, ayant
fait pour chefd'ceuvre une „holte garnie en
jargon". A. CkoUg.
Gallay, Philippe, n6 a Geneve le 5 mars 1730,
mort ä Sionnet le 14 nov. 1803, fut recu maltre
orfevre le 18 mars 1752, ayant presente pour
chef-d'oeuvre uue paire de boucles de souliers,
et bourgeois de Geneve, avec ses fils, le 26
juin 1776.
Coctllt, Lir. des Bourg., p. 457. A. Choüy.
Gallay, Pierre, ne 4 Geneve le 1" nov. 1691,
mort le 27 avril 1758, fut reqa maltre orfevre
le 22 mai 1725, ayant fait pour chef-d'oeuvre
„une garniture de crenee ä enfantement" et une
paire de boucles d'oreilles ä pierres de cristal.
A. Chvüy.
Galler, Jakob, fondeur du 16"siecle. Son nom
se trouve sur la plaque de bronze du tombeau
de Claude d' Arberg et de Guillemette de Vergi
dans l'eglise de Yalangin. 1523.
Mus. Neoch., 1899, XXXVI, p. 4». — Neuen, pitt,
ralleea et montagnes, p. 7, avec reprodnetion. M. Morel.
Gallet, Jean-Pierre, fils de Philippe, qui suit,
n6 ä Geneve le 26 oct 1710, mort le 4 juin 1739,
fut recu maltre orfevre le 18 sept. 1733, ayant
fait pour chef-d'ceuvre une paire de boucles
d'oreilles. A. CkvUy.
Gallet, Louis, sculpteur, ne ä la Chaux-de-
Fonds en 1870, fit ses Stüdes a Paris. II a ex-
pose" en 1897 aux Amis des Arts de Neuchatel
le huste de M. Leon Gallet, son pere.
M» Mf<rrtl.
Gallet, Philippe, ne a Geneve le 23 janv. 1680,
mort le 13 sept 1739, apprenti chez Simon Du
Teil, fut re9u maltre orfevre le 5 sept. 1702.
A.CkoUy.
Gallet, Pierre, fils du prece^dent, n£ a Geneve
le 13 avril 1713, mort le 2 janv. 1768, fut recu
maltre orfevre le 26 janv. 1733, ayant fait pour
chef-d'oeuvre une paire de boucles d'oreilles avec
les pendants en pierre de cristal. A. Choi»y.
Gallet, Pierre (peut 6tre frere du precedent,
n6 ä Geneve le 4 avril 1719, mort le 10 sept
1778 comme cabaretier), fut re$u maltre orfevre
a Geneve le 22 juin 1746, ayant fait pour chef-
d'oeuvre une paire de boucles ä pierres.
A. Choüy.
Galley, Jacques, orfevre et directeur de la
Monnaie ä Pribourg. G. 6t&it issu d'une ancienne
famille bourgeoise de Fribourg. Sa profession
d'orfevre est connue par le fait que l'Etat de
Fribourg lui paya la confection d'une lampe en
argen t pour la chapelle de Lorette, en 1735.
A cette meine gpoque il etait aussi directeur
de la Monnaie, imjwrtaiites fonetions qu'il rem-
plissait encore anx moment de sa mort survenue
le 3 ftvr. 1775.
On connalt un poincon d'orfevre fribourgeois:
IG, qui est probablement celui de Jacques G.
Max dt Trchlermanm.
Gallina, s. Galline.
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«ialliiu-
540 -
(iamonet
Galline, ttienne, fik de Jean-Georges, qui
Huit, ni a Geneve le 17 mars 1685, mort en 1736,
fut recu mattre orfevre le 2 mars 1706.
Chuity «t Dufour, Rec.feneal. gniase, I'serie, I, p. 269.
A. ChoUg.
Galline, fitienne, fils du prec^dent, ne" a Geneve
le 6 janv. 1711, mort le 27 mars 1762, fut recu
mattre orfevre le 10 sept. 1742, ayant fait pour
chef-d'oeuvre une cbatne d'argent pour raontre.
Ckoity et Dufo*r, Ibid. A. CkoUy.
Galline, Jean-George», fite de Pierre II, ne" a
Geneve le 12 man 1661, mort le 11 dec. 1736,
fut recu mattre orfevre le 22 mars 1682.
Ch.*»y et ßu/wr, Ibid., p. 268. A. CkoUy.
Galline, Marc-Antoine, frere du precädent,
n£ a Geneve le 23 sept. 1645, mort le 22 nov.
1711, apprenti chez Isaac Mussard, fut recu
mattre orfevre le 8 sept. 1674.
Choity et Du/our. Ibid., p. 266. A. Ckoiey.
Galline (Gallina), Pierre, originaire du Pie-
mont, ne" ä Geneve et baptise le 20 avril 1589,
mort le 2 juillet 1665, mattre lapidaire; il fut
recu bourgeois de Geneve le 21 avril 1617 pour
15 leus, etc., et fut membre du Conseil des CC
en 1631. Son fils, Pierre II, a6 le 20 mars 1619,
mort le 12 avril 1686, pere des deux precädents,
fut joaillier, puis geolier en 1671, du Conseil
des CC en 1642.
CovelU, Liv. des Botug., p. 34 1 . — Choiey et Du/our,
Ibid., p. 262 et 264. A. J. M.
Gallotx, fitienne, u€ a Geueve le 17 ftvr. 1735,
mort le 2 nov. 1759, apprenti chez Jacques et
Aimg-Julien Prevost, freres, fut recu mattre or-
fevre le 22 mai 1758, ayant presente* pour chef-
d'oeuvre une „aigrette en topaze saxee fort bien
faite*. A. Ckoiey.
Gallot, Estienne et Abraham, orfevres, cites
dans les registres de l'6tat civil et dans ceux
des corporations de Neuchatel; on ne sait rien
d'eux, sinon qu' Abraham mourut en 1755.
M. Morel.
Gallot, Henri, orfevr«', ä Neuchatel, a la fin
du 17' siecle. Son poin^on est: HG, aecom-
pagnl du chiffre 13. On le trouve gravi sur
un grand bidon d'ätain de la Compagnie des
Mousquetaires de Neuchatel, 1684, puis sur
plusicurs coupest: Celles, en vermeil, de la Cor-
poration des favres, macons et chappais, 1668
et 1669; celles des pecheurs et cossons; ces
dernieres sont däposeea au Muse« hiat. de Neu-
chatel. On connalt encore deux coupes de G.,
Pune ayant appartenu ä MM. les Quatre Minis-
traux, Pautre, propri&e" de la famille de Tribolet;
cette derniere a 6ti reproduite dans le Mus.
Neuch., 1885, p. 97.
H. G. 6tait membre du Grand Conseil.
Mut. Nwch., 188», p. 186. M. M„rel.
Gallot, Jacques, polier d'ltain, travaiUa ä
Neuchatel ; on connalt de lui des pieces de 1719.
See deux poincons rouds portent, Pun Paigle de
Neuchatel, Pautre, le marteau & deux brauche«
entxe deux rosaces, Pune en chef, Pautre en
pointe, entoure' du nom du fondeur. Lea pieces
connues de G. consistent en pote et en plats
d'ätain, donnfc comme prix dans les abbayes de tu*.
Mos. Neucb., 1889, p. 84. M. Morel
Gallot, Samuel-Ferdinand, lithographe, n6 a
Neuchatel en 1774, fils du pasteur Jacques-Fer-
dinand G. II inventa un nouveau proc£de litho-
graphique qui donne des resultats semblables a
Paquatinte sur cuivre; il consiate en une sorte
de lavis ä Pencrc lithographique sur pierre,
imitant la peinture a Pencre de Chine. Les
planches que Pon connalt de G. ont et£ ex6-
cutees au moyen de ce procädl; ellea ont toutes
6« faites d'aprea des Stüdes de J. Wirz.
G. 6tait mädecin de son etat ; il avait Studie" ä
Geneve, oft il s'dtahlit; il fut aussi poete et
musicien ä Poccasion. II mourut ä Bale en 1854.
Les quelques lithographies connues de lui sont:
„Le Col des Roches avec ses moulins Souterrains" ;
„L'Eglise du Chäteau ä Neuchatel" en aqua-
tinte et colori^e; „Le Vallou de la Chaux-de-
Fonds" ; „La Chaux-de- Fonds du cot£ du nord,
Cascade de St.-Beat"; ces 3 dernieres planches
appartiennent au Musee des Beaux-Arta de Neu-
chatel. Le Musee bist, posaede une planche
coloriee: „Militaire neuchatelois". On a egale-
ment de G. un herbier de plante» lithographiees
et peintes.
Mus. Neucb., 1896, p. 53, mAme anoee, p. 62, repro-
duetioo de la vue de la Chaux-de-Fondi. M. Morel.
Gallot, Tobie, orfevre, fils d'Henri, travailla
ä Neuchatel a la fin du 16- et au commence-
ment du 16* siecle.
Mos. Neuch., 1889, p. 186. M. Morel.
Galopln, Louis, n6 ä Genthod le 27 f6vr. 1730,
mort ä Geneve le 17 avril 1815, emailleur, asso-
ci6 en 1765 avec Abraham Bautte, fut re^u
mattre bijoutier le 15 nov. 1790, vu Panalogie de
sa profession et ponr faciliter ä son fils mineur
l'accession ä la mattrise; il fut dispensö du
chef-d'o3uvre ä cause de son age. A. Ckoüy.
Galopln, Louis, fils du pr(jc6dent, ne k Crete
le 25 sept. 1768, mort au Petit-Sacotmex le 22
juillet 1831, recu uabitant de Geneve le 26 sept.
1792 et mattre bijoutier le 10 aoüt 1795, ayant
fait pour chef-d'ceuvre un etui d'or imailli; il
fut membre du Tribunal de Commerce et du
Conseil Kcpresentatif. A.Ckoiey
Gamonet, Jean-Louis, ne a Geneve le 16 avril
1689, mort le 21 nov. 1739; il fut recu mattre
orfevre le 4 avril 1712. A. L'hoUg.
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Camper
— 541 -
Gandou
Gamper, Gustav Adolf, Sohn des Pfarrers (4.
in Dresden, Zeichner, Maler, Radierer, Litho-
graph und Violoncellist, geb. in Trogen im Et.
Appenzell am 10. Sept. 1873. Er ist Schaler
Hermann Gattikers Ton Zürich (s. d.) und lernte
auf den Akademien zu Karlsruhe und Stuttgart,
bei Poetzelberger und dem Grafen Kalkreuth.
Er lebt jetzt in Zürich, woselbst er sich, 1897
z. B., an den lokalen Ausstellungen im Kflnstler-
hause beteiligte.
Curric Titas. C. Brun.
Ganiperi, Charles, architecte genevois, n<5 en
1843, mort ä Geneve en 1899. Eleve de l'Ecole
des Beaux-Arts de Paris, il s'etablit dans sa
ville natale en 1876 et s'y associa, des 1886,
avec son beau-frere, Jean-L<mis Cayla. On doit
a G. la construction de l'Ecole de mödecine de
Geneve, des cbapelles protestantes de la Servette
et de Veyrier, pres de cette ville, du bei hötel
de M. Marc Micheli, sur les Tranchees, ä Geneve,
et de nombreuses maisons particulieres dans le
bas de la ville, notamment ä la nie Ceard. G.
s'est occupe avec zele de la restauration de
St-Pierre et de differentes institutions philan-
thropiques et il 6tait un membre apprecil de la
SocieHe des Arts.
Kfliiseifco. do M. Edmond Barde. Ä.-J. M.
Gampert, Otto, Dr. med., Maler, Radierer, in
Manchen, geh. am 27. Okt. 1842 in Ottenbach (Kt.
Zürich). Der Sohn eines aus Regensburg stam-
menden, seit den 30er Jahren in der Schweiz
lebenden und mit einer Schweizerin. Tochter
des Arztes Hegetschweiler in Ottenbach, verhei-
rateten Arztes, studierte G. selbst Medizin und
wurde 1866 in Zürich auf Grund der Dissertation
„Untersuchungen über die Niere der Cyprinoiden
und der Amphibien" als Doktor promoviert. Zuerst
als Gehülfe seines Vaters, dann in eigener Thätig-
keit, lebte er bis 1883 in Ottenbach, wo er sich
auch der Gemeindeangelegenheiten annahm, der
arztlichen Praxis. Allein schon von Jugend an
war G. ein eifriger, seihst, soweit es seine Zeit
zuließ, thatiger Freund der Kunst, und so ent-
schloß er sich im genannten Jahre, ganz derselben
sich zu widmen. Er siedelte mit seiner Familie
nach München über und schloß sich hier ganz
insbesondere 0. Frölicher an, den er geradezu als
seinen Lehrer bezeichnet und dem er 1892 im
Neujahrsblatt der Zürcher Künstlergesellschaft
einen pietätvoll warmen Nachruf widmete. Als
Landschafter — in Oel und Graphik - entnahm
G. seine Sujets mit Vorliebe der bairischen Hoch-
ebene, daneben auc h Entwürfe vom obern Zürich-
see, in neuester Zeit dazwischen dem Hochge-
gebirge, so der Bernina-Gegend. Oeffentlich ist
er mit Arbeiten in der neuen Pinakothek in
München, im Regierungsgeb&ude in Aarau, in
Lugano, in Chur vertreten, mit graphischen Ar-
beiten in den Kupferstichkabinetten von Dresden
und München. Gemälden, die auf schweizerischen
Ausstelinngen waren, wurde nachgerühmt, daß
sie an alte Niederlander erinnern und ungemein
fein empfunden und gestimmt seien. Ebenso
reproduzierten und besprachen die Kunstzeit-
schriften Pan (I, 5, 299, II, 3, 207) und Studio
graphische Arbeiten G.s. Die Jahrgänge 1898,
1894, 1896 des Münchner Radiervereins enthalten
ebenfalls radierte Platten von ihm.
Nach eigenen Anyabon dos Künstler«. — Zeitsohr.
f. bild. Kamt, Beibl., XX, p. 646 ; XXI, p. 607.
Mtyrr von Kmanau.
Gauiser, Joseph, Glasmaler, aus Villingen.
Er lebte um die Mitte des 18. Jahrb. und malte
Portrats auf Glas.
FMOU. K.-Lex. II, 412. — NagUr, K.-Lex. V, p. 6.
Gandon, Adolphe, de Porrentruy, mais ne a
Nlmes le 28 juillet 1828, fut ä Geneve l'eleve
de Diday : il s'ttabljt ensuite et se maria a Paris,
puis, oblige* de renoncer ä la peinture a cause
de sa vue malade, il regagna son paya d'origine
et devint ä Porrentruy profeaseur de d essin a
l'Ecole cantonale ; il mourut en man 1889. Fils
d'nn officier suisse au «ervice de France, il se voua
surtout a la peinture militaire, genre dans le-
quel il produisit quelques tres bonnes toiles. Sa
facilite" 6tait grande, son goüt parfait; il com-
posait avec art et semblait devoir fournir une
brillante carriere; malheureusement, une aiFec-
tion de la vue vint aasez vite nuire a »es efforts
et empecher son talent de se developper com-
pletement G. a expose" aux Salons de 1867
(„Tranchee devant Sewastopol", „Souvenir du
camp de Boulogne, 1865") et 1859 („Le rappel,
dragons suissee") et regulierement a Geneve, de
1851 ä 1861, puis en 1880, oü parut une de ses
dernieres oeuvres, „Le bon camarade, Episode de
la bataille de Neuen egg, 1798", expoeee ä Zürich,
en 1883. Le Musee Rath possede une „Batterie
suisse", qni n'est pas une de ses bonnes toiles,
le Musee Ariana „La bataille de Moral", „Une
bataille en Crimee", „Conduite de vagabonds par
des gendannes ä cheval, de Geneve a St.-Julien."
A l'expos. nat. de 1896, on avait place une
„Charge des cuirassiers francais ä Waterloo" et
„Aloy6 Beding".
Outre ses peintnres, qui se distinguent auasi
par une certaine finesse de coloris, G. a beau-
coup dessine; c'est ainsi qu'il a fourni en partie
les deasins des gravures sur bois de „La Suisse
historique" de E.-H. Gaullieur (1855). II a illus-
tre" de dessins a la plume plnsieurs des publi-
cations de Gustave Revilliod et de Fick, entre
autres: „Le Levain du Calvinisme" de Jeanue
de Jussie ; „Les Actes et geetes merveilleux" de
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Gandnt
542 -
Gantner
Froment, „La vie de Thomas Platter", des tra-
ductions de Dingehtedt et Gersticker, etc. Beau-
coup de ces compositious sont interessantes et
animees; les figures s'y font remarquer par
leur courte taille. Xotons un recueil d'aquarelles
representant les drapeaux des regiments «Pran-
gers au Service de France, appartenant au Musee
Ariana et un recueil d'aquarelles representant
les uniformes de» troupes suisaes au service de
France qu'il avait d6di<5 a son ami Bachelin.
G. a collabore au „Postheiri".
Grand. Carteret . Hist da la caricature eu Allem., Au-
trlche et Suisse, 2' «L, p. 480. — Btllier tt Jurmy.
Dict. dos arttat«» de l\5coIe franc., I, p. 606. — Cat du
Mus. Rath, M. 1897, p. 32. — Cat. du Mus. Ariana,
p. 126, 148 et 14». — Cat art. moderne, expoa. Zürich,
1893, p. 11, et Gen&re, 1896, p. 60. — Cat d'eipoa.
genev. — Ttekanur, Beaux-artsen Suisse, 1889, p. 84.
— Bachtli*. National Suisse du 2 1 mai 1 889. — S'cJtteab,
1/art et les arti*te* du Jura rkrnois. A..J. M.
Gandot, Henri, orfevre. On ne sait rien de
lui, sinon qu'il travailla ä NeucbAtel au 18c sierle.
Mua. Neucl,., 1889, p. 186. .V. Mortl.
Gandoz, Etienne, ötait maftre orfevre a Geneve
au commencemeut du 17' siecle. A. ChoUy.
Gandoz, Francois, ne ä Geneve le 28 oct.
1623, apprenti chez Pierre I^e Datnoisel, fut
mattre orfevre. A. CA«.»*.
Gnndoz, Jacques, ne ä Geneve le 14 dec. 1611.
mort le 7 juin 1687, fut mattre orfevre.
A. C'Ao^y.
Gandoz, Pierre, pere du precedent et frere
d'Etienne, ne" a Geneve vers 1579, mort le 16
sept. 1630, apprenti chez Pierre Veyra, fut mattre
orfevre. A. chm»g.
Gangyner, Georg Anton, Maler, von Lachen
(Schwyz), geb. daselbst 1807. Aua kunstsinnigem
Hause hervorgegangen, eine geborene Künstler-
natur, besuchte er, nach Absolvierung der Schulen,
von 1823 an die Akademie in München, machte
Reisen, studierte, malte und ließ »ich dann ab
Maler und Zeichenlehrer in Glarus nieder, wo ihm,
von 1835—1848, die gesamte Jugend der höhern
Schulen, u. a. auch der spätere Bundespräsident
Heer, durch die Hand ging. Die vielen Porträts,
die er hier gemalt hat zeichnen sich dadurch
aus, daß er mit erstem kräftigem Pinselstricb
das Charakteristische des Ausdrucks hervorzu-
heben und das Seelische wiederzugeben verstand,
so daß ihnen etwas Markantes, Interessantes
eigen war. Leider sind die meisten beim Brande
von Glarus zu Grunde gegangen. Ein Selbst-
porträt aus jungen Jahren befindet sich in der
dortigen Gemäldesammlung. Er hat sich auch
an den Turnusausstellungeu beteiligt (Zürich
1832). Nach 1848 wirkte er längere Zeit in
Frauenfeld. Seine letzten Jahre verlebte er in
Lachen, wo er bald in alle Behörden gewählt
wurde. Er war zugleich ein trefflicher Violin-
spieler und Tenorsänger und um seiner gesel-
ligen Talente und seiner IJebenswürdigkeit willen
überall der Liebling der Bevölkerung. Er starb
in Lachen am 17. Dez. 1876.
Nagltr, K.-Lex. V, p. 11. — Gemälde der Schweiz,
Kant. Schwvi, p. 171. — Deuting. Schwvrachronik. —
Marchbote v. 20. l>«z. 1876. Nr. 102. - Mundl. Mtttl«\
seines Sohnes. Knut Büß.
Ganna, Aquilino, von Aquila (Val di Blenio),
wurde in Aquila im April 1800 geboren und
starb daselbst 1845. Er machte seine Studien
in der Brera in Mailand und setzte sie auf
privatem Wege, mehr zu seinem Vergnügen, fort.
Er malte abwechslungsweise auf Papier, Per-
gament, Elfenbein und Holztafeln ; seine haupt-
sächlichsten Arbeiten befinden sich im Besitze
seines Sohnes, des Curaten von Prugiasco. Es
sind dies: ein Selbstporträt auf Holz; das Porträt
seiner Mutter im bleniesischen Kostüm auf Pa-
pier; das Porträt seines Lehrers; „Der Erlöser
und ein Eccc-homo" ; eine „Mater Amabilis mit
dem Kindlein" auf Elfenbein; das „Martyrium
der Sta. Agata" auf Holz. Als das beste seiner
Werke wird die Federzeichnung des „Sposalizio"
auf Pergamentpapier bezeichnet, die außer den
beiden Hauptpersonen, der Madonna und St Jo-
sephs, über 80 andere Figuren enthält. Eine
Eigentümlichkeit der Arbeiten G.s besteht darin,
daß er in den Schattenteilen und im Hinter-
grunde seiner Bilder mittelst punktierter Linien
und Schraffierungen menschliche Figuren an-
brachte, welche dem Beschauer erst nach sorg-
fältigem Studium und indem man die Bilder
gegen das Licht hält, ins Auge springen.
G. war Zeitgenosse Degiorgis und Bianchis.
Kirchenb. von Aquila u. Mittlfr. des Sohne» Don Fed.
Ganna. J. Bika-Cattaym,!».
Gunßer, Matthäus, Maler, wurde 1505 in die
Zunft zum Himmel von Basel aufgenommen.
Werke seiner Hand sind nicht nachweisbar.
D. Burdckardt.
Ganter, Hans, Glasmaler des 16. Jahrh. in
Schaffbausen, wurde, wahrscheinlich weil er den
Beruf nicht in der von alters her üblichen Weise
erlernt hatte, von den anderen Glasermeistern
nicht als ebenbürtiger Genosse anerkannt und
1557 beim kleinen Rate verklagt, von diesem
aber geschützt. Weiteres ist nicht bekannt.
./. //. BavUin. Schaffh. Glaamalor. 1, p. 7, 8.
Vogler.
Gantner, Albert-Henri, n£ ä Geneve en 1866,
eleve des Ecoles municipales d'art, dessinateur-
lithographe, a execute de nombreuaes vignettes
commerciales ou d'illustration courante; il est
l'un des äditeurs et le principal collaborateur du
„Giiguss", petit journal humoristique populaire,
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Gantz
- 543 -
Ganz
illustre* et autographie, dout le succes est grand
et qui en est a sa 10" annee cn 1904. A.J. M.
Gantz, Rudolf, von Winterthur, geb. circa
1757, wanderte nach Genf aus und trat 1774 im
April bei dem Emailmaler Francois-Jean Wolff
fftr 4 Jahre in die Lehre, um die Kunst eines
Zeichners und Emailmalers zu erlernen. Er
wohnte bei Andre- Bovay.
Minutes de Jtan-Louit Dvby. ootaire u Gen^ve, XVIII,
p. 254; renseign. de M. Albtri Ckni»y, Oan*.
Gantz, s. auch Ganz.
Ganz, Edwin, Militär- und Pferdemaler in
Brüssel, geb. in Zürich am 3. Okt. 1871. Durch
die üebersiedelung seiner Eltern nach Brüssel
erhielt er den belgischen Schulunterricht, be-
suchte das Athenee und zeigte schon frühzeitig
große Vorliebe zur bildenden Kunst. Sein Vater
Julian G. ließ ihn 1886 die kgl. Akademie der
schonen Künste beziehen, wo er unter den Pro-
fessoren Joseph van Severdonck, Jean Portaiis,
Joseph Stallaert, Jacquet und Blanc Garin bis
1896 arbeitete. Er erweiterte seine Kenntnisse
durch ein gründliches Studium des lebenden
Pferdes, verbunden mit Sezierkursen auf der
Anatomie, studierte die Bewaffnung und die
militärische Bekleidung der Armeen des 19. Jahrb.
und machte Naturstudien wahrend der großen
Manöver in Belgien, Deutschland und Frank-
reich. Das intime Soldatenleben lernte er in
den Kasernen kennen, wo er öfter arbeitete und
in farbiger Crayonmanier militärische Genre-
bilder entwarf. Als Zeichner schildert er das
Brüsseler Leben aller Stande mit scharfer Satire
und gutem Humor; die Ausstellung seiner Werke
im Jahre 1899 hat eine große Sammlung dieser
treffenden Illustrationen aufgewiesen. G. kam
1899 nach Parts zu dem franzosischen Schlachten-
maler Edouard Detaille und wurde dessen Schüler.
Seit 1900 malt er mit Vorliebe Pferdeporträts,
für König Leopold von Belgien und die Prin-
zessin Clementine „Coo und Spa" mit dem
Schlosse Laeken im Hintergrunde, „Lakme" und
„La Gentille".
1893 beschickte er zum ersten Male die Aus-
stellung, den 8alon triennal in Brüssel, 1897 den
Glaspalast München, die Champs Elysees, Paris,
die Internat Ausstellung in Brüssel, 1898 Berlin
und München, 1900 Genf, Zürich, die Weltausstel-
lung in Paris, Brüssel. Sein Hauptwerk ist „L'as-
saut du plateau de Montaigu par les grenadiers".
Lbjdäpettdaoc« Beige, 1899, 21. Dez. - Le XX'
siicle, 1899, 2C. Dez. — U petitBleu, 1899, 21., 24.
Dez. — La Befciqae mUiUire, 1899, 17. Do*.: 1901
Sept.; 1902 Nov.; 1908 Mai. - L'Opinlou Liberale,
1900, 18.Jau. — La Verveiae, 1901 Okt; 1902 Mai. —
Di« Schweiz, IV, p. 187. Die Schweiz von 1905, Nr. 2,
p.88 — 89, bringt Reprod. — La Revue du Foyer Dornest..
1901, Dez.— The Road. Chrhttaaa Nuraber, 1902. ü<*nt.
Ganz, Johannes, von Zürich, Zeichner, Litho-
graph und Photograph, geb. in Bulach am 26.
Febr. 1821. Seinen Vater, Rudolf G., verlor er
in jungen Jahren; aber eine tüchtige Mutter
ließ ihm eine gründliche Erziehung zu Teil
werden. Er besuchte die Industrieschule in
Zürich, verbrachte die Jahre 1837/38 in der
Erziehungsanstalt der Herrenhutergemeinde zu
Königsfeld, wo seine künstlerische Begabung
durch die malerische Umgebung starke Anregung
fand. Dem Wunsch, ein Maler werden zu dürfen,
standen strenge Vorurteile im Weg; er wurde
in Anbetracht seines Zeichentalentes zum Litho-
graphen bestimmt und nach Wadenswil zu Brupp-
bacher in die Lehre geschickt. Er verließ bald
die unbefriedigende Thätigkeit und genoß in
Zarich den Zeichenunterricht von Oberkogler
und von Kunstmaler J. J. Ulrich. Im Sommer
1841 arbeitete er als Schüler Ulrichs in Golden-
berg bei Schirmensee, besonders Baumstudien
nach der Natur, und kopierte mit harter Kreide
Radierungen von Geßner zur Erlernung des Baum-
schlages. Später kopierte er auch Oelgem&lde
des Lehrmeisters, mit Vorliebe und besonderem
Geschick Marinebilder, so daß Ulrich ihm eine
Studienreise nach der Bretagne vorschlug. Zu
Hause fand er keine Zustimmung; er durfte
aber 1842 die Akademie der schönen Künste
in München beziehen, wo unter Rottmann und
Steffan eine zahlreiche Schar von Schweizern
studierte, darunter Gottfried Keller, Rudolf Werd-
müller, Bildhauer Ludwig Keiser und der Kupfer-
stecher Salomon Hegi. Mit den beiden letzteren
schloß G. enge Freundschaft, die bis ins Alter
für ihn eine stete künstlerische Auffrischung be-
deutete. Er eröffnete schon 1843 eine eigene
Lithographie in Hottingen-Zarich und zeichnete
neben Schweizerlandschaften filr die damals
modischen Briefköpfe eine Anzahl von Tafeln
für illustrierte Werke, wie z. B. „Die Rassen des
Pferdes". Ein erfinderischer Geist trieb ihn stets
auf neue Bahnen, erst zur Papier- und Couvert-
fabrikation; später errichtete er eine Prägeanstalt
für gestanztes Papier, erfand eine Einrichtung
zur Satinierung illuminierter Bilder und erlernte
Mitte der 50er Jahre von einem durchreisenden
Franzosen die Knnst der Photographie. Als ver-
heirateter Mann ging er nochmals in die Fremde,
nach Frankfurt, München und Paris, und bildete
sich dort zu dem neuen Berufe aus, der ihm
endlich künstlerische Befriedigung und großen,
nachhaltigen Erfolg brachte.
Als Karikaturenzeichner hat er sich öfters
tiewährt, und seine Briefe an Freunde und Ver-
wandte sind oft mit trefflichen Randzeichnungen
geschmückt.
In den letzten Jahren seines Lebens verlegte
er sich auf die Popularisierung des Pinakoskops
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(lau/.
544
zu allgemeinen Unterrichtszwecken. Er kon-
struierte mit vieler Mühe als Nichtfachmann
einen für die damalige Zeit vortrefflichen Ap-
parat, erfand eine Petroleumlampe von 40 Kerzen-
starke und zeichnete eine Reihe von Bilder-Serien
für den wissenschaftlichenAnsch&uungsunterricht,
Ideallandschaften aus vorhistorischen Zeiten,
Bilder aus der Astronomie und den Übrigen
Naturwissenschaften. Seine anregende Gesellig-
keit und sein joviales Wesen haben ihn im
öffentlichen Leben Zürichs zu einer bekannten
Persönlichkeit gemacht Mitten in strenger Ar-
beit starb er am 16. April 1866.
N. Z. Ztr., 19. April 1886. — Zürcb. Freitugszt*..
23. April 1886. — Familiennapfere. Qana.
Ganz, Johann Philipp, Radierer, in Hannover,
geb. 174G; nähere biographische Daten und Her-
kunft unbekannt. Im Katalog der Handzeich-
nungen des britischen Museums ist ein Blatt in
Aquatinta angeführt, das einen antiken Kopf
darstellt.
CW, C*t. of drawuurt, London, 1890. Gant.
Ganz, J. Julian, Sohn des Johannes G., Photo-
graph, Aquarellist, geb. in Zürich am 9. Jan.
1844, gest am 31. Jan. 1892 in Brüssel. Er be-
suchte die Fröbelschule, absolvierte die Industrie-
schule und hatte Zeichenunterricht bei Professor
Rudolf AVerdmflller. 1863 bezog er die Univer-
sität Jena und setzte später seine chemischen
Studien im Institute des Dr. Vogel in Berlin fort.
Sein Vater hatte ihn zum Photographen bestimmt,
obwohl ein starkes musikalisches Talent von der
Mutter Seite her den jungen Mann zur Musiker-
laufbahn hinzog. Er siedelte im Februar 1874
nach Brüssel über, wo er ein Atelier für Porträt-
photographie eröffnete, das durch seine künst-
lerischen Leistungen einen weltbekannten Ruf
und auf Ausstellungen eine Reihe der ersten Aus-
zeichnungen erwarb. Als Mitglied der Brüsseler
Künstlergesellschaft widmete er sich mit Vor-
liebe der Aquarellmalerei, die unter Stallaert
und Jacquet in Brüssel hervorragende Leistungen
aufwies. Seine Aquarelle, meist Strandstudien
aus Heyst und Knocke, zeichnen sich durch eine
feinempfundene Tongebung aus und lassen die
belgische Schulung erkennen.
Zu den besten Portrataufnahmen gehören die
Bilder von Liszt, Rubinstein, Joachim und der
Schauspielerin Melba, der Maler Portaeis, Gallet
und Emile Wauters, der Generale Brialmont und
Vanderemissen und der fürstlichen Familien von
Aremberg, Ligne, Croy und Caraman-Chimay.
N. Z.Zt»j., 29. Man 1892. — Ind<<i*ndance Bolge,
Febr. 1898. — Familien papierc. Ganz.
Ganz, s. auch Gantz.
Garcln, Jean-Georges, n£ a Geneve le 4 aoftt
1689, mort le 30 juin 1746, apprenti chez Jean- |
fJurdell»«
Jacques Binel, fut recu maltre orfevre le 31
mars 1713. A. <?W#y.
Garde), s. Gardelle.
Gardelle (parfois Gardel et meme Gradelle),
famille genevoise, originaire de Lyon qu'elle düt
quitter ponr cause de religion, et qui a donne
de nomhreux artistes, peintres, orfevres, joailliers.
graveurs, sans parier des horlogers. Bien que
plusieurs de ces G. aient acquis un certain renom,
on ne trouve de reeeption a la bourgeoisie pour
aueun des membres de la famille: les G. recus
en 1579 et 1580 appartenaient ä une autre famille
venue de Thiers et qui s'est assez promptement
eteinte ; on a souvent confondu les deux familles,
mais le nom de celle d'Auvergne s'ecrivait gen£-
ralement Gradelle. Le premier G., de Lyon, qui
soit mentionne" ä Geneve est Francois, dont le
Als Claude ci-dessous fut recu ä l'habitation en
1559. M. Dufour- Vernes pense que la reeeption
ä la bourgeoisie dut avoir lieu entre 1627 et
1634. Le savant archiviste de Geneve fait, ä
propos des G., l'interessante constatation sui-
vante: c'est que la majeure partie des orfevres
genevois appartenaient ä des familles reTugiees,
tandis que le contraire avait lieu pour les hor-
logers et monteurs de boltes, la meme remarque
pouvant etre faite ä l'egard de plusieurs autres
induatries et surtout au sujet des carrieres libe-
rales auxquelles les familles appartenant au
territoire genevois n'ont donn6 qu'un nombre
relativement restrein t d'individus.
II ne paraltra pas inutile de donner un bref
tablean genealogique de ceux des G. qui nous
Interessent :
CliuSi. wt.
Diiid. rf. Jitquit. irt. Lwui I. wT.
Imcl.rt. liMiio I. tri. Wrilu, srt.
\uk II. ort. Robtrt I. tri. lasri. tri. klim II, tri.
Oimti, ■ »«ort il, p. lux III, tri.? Li»« II. ort. Icttl. Eli«, p.
Jtsn.-Mi.f Tittlon.
lies doux rdföroncos guiv. sc rapportent n t<>us le»
membres dtxw de la famille 0. : on ne le» repnriuira pas
dans leura srticles respectifs: /.. Dufour- Verne*, dans
Galiff«, Notices genial., VI, p. 294 et «uir. — Le mime.
dnns Bnll. de l'Inst. nat. ir«nev., XXXII, p. 18 ot suiv.
A.-J. M.
Gardelle, Abraham, n6 a Geneve le 15janv.
1633, mort en 1679, apprenti chez son frere
Mathieu, fut maltre orfevre. A. Choüy.
Gardelle, Andre, n6 a Geneve le 3 ttvr. 1649,
mort le 21 juin 1688, fut maltre orfevre. Son
inventaire apres deces mentionne de riches assor-
timents de pierreries et perles. A. Choity.
Gardelle, Claude, ne & Lyon, mort en 1619
ä Geneve oü il avait 6t6 recu habitant le 17
| jnillet 1559, puis de nouveau le 28 avril 1574,
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Gardell«.
- 545 —
Gardellc
fut an orfevre d'ane grande habiletl. Dans sod
teatament, du 15 juillet 1619, il parle d'ane
piece d'orfevrerie considerable, a laquelle il tra-
Taillait depuis trente ans avec l'aide de ses Als
et qui representait an rocber avec une ville
complete, une fortere&se, une fontaine et divers
artifices, le tout enrichi de pierreries. Cette piece
d'apparat, que l'on montrait au public moyennant
finance, etait plus remarquable, auz yeux de son
createur, par la besogne immense qu'elle repr6-
sentait que par sa valeur venale qu'il n'estimait
qu'a 50 ecus ; eile resta dans la famille pendant
plus d'un siecle et il en est question dang diffe-
rents actes, oü on la Toit estimee en 1698, ponr
une pari d'un tiers, ä 2100 fL A partir de ce
moment, il n'eat plus fait mention de la „ville
artificiellement faite", dont il ne reste paa la
moindre trace. Lea Gardelle poss6daient et mon-
traient aussi une piece analogue representant le
Parnasse et les Muses, qui etait probablement
aussi l'roavre de Claude.
RitUr, Geneve en 1687, (Uns Alm. de Geneve, 1898,
p. 60 et suiT. A, Ckoity.
Gardelle, Daniel, n6 ä Geneve le 2 oct 1679,
mort le 9 oct. 1753, peintre et collaborateur de
son frere Robert, avec lequel il ötudia vraisem-
blablement en Allemagne, notamment a Cassel;
mais il lui resta inferieur et n'eut point son
etonnante fecondite, car, ä part quelques dessins,
on ne connalt pas d'oeuvres de lui et il n'est
pas possible de d^terminer sa part dans les
ceuvres qui sont signees par les „fr eres Gardelle",
comme la copie d'un portrait d'ftrasme qui leur
fut demandl par la Bibliotbeque publique en
1705 et paye" 6 ecus, ou comme le portrait de
Jean de Nonnandie, connu par une gravure. On
poasede de Daniel G. deux albums de dessins
d'un fini acheve\ Celui qui appartient a M.
Dufour- Vernes renferme de nombreux dessins a
la plume, types varies, chevaux, scenes de bri-
ganda, paysages microscopiques, batailles, etc.,
executea en 1693 et 1694, soit dans la jeunesse
de l'auteur, et qui promettaient beaucoup. L'autre
album, ä Mm* Goffart-Torras, descendante du
peintre, est au contraire de sa derniere periode
(1745/46) et il contient des miniatures tres pous-
sees, portrait« de personnages connug. Rigaud
apprecie aasez säverement les ouvrages de Daniel
G., mais il se pourrait fort bien qu'il y eot
quelque confuaion, car il dit que cet artigte se
retira et mourut en Angleterre, ce qui est in-
exact; on verra plus loin qu'un autre G. a vecu
dans ce pays. Du reste, les dessins que nous
avons cite et les dires de plusieurs autre* bio-
graphes, a commencer par Küssli, qui devait etre
Wen renseigne, montrent que Daniel posgedait
en tout cas un talent des plus reels, au moins
comme miniaturiste. Daniel fut membre du Con-
geil des CO en 1738. M. Dufour- Vernes cite deux
portraits de lui, Fun, peint a Cassel, en 1702,
par J.-Ch. Quitter, appartient ä la Ville de Geneve
(depose ä l'Hötel municipal) et oflrirait un grand
air de famille avec le portrait du peintre Robert
G. conserve ä la Soc. des Arts, l'autre, de la
mfime epoque et d'un auteur inconnu, se trou-
vait au Musee Rath, mais il ne figure pas au
catalogue.
FMli, Beet. Kitler, IV, p. 105. — Rigaud, ReDseign.,
p. 181. A.CkoUy.
Gardelle, David, orfevre, bourgeois de Geneve,
mort avant 1654, fut designe par son pere, dans
son t es tarnen t, comme celui de ses fils qui avait
le plus travaille a la grande piece d'orfevrerie
dont il est question ci-deasus et, tout en la lais-
sant a ses trois fils, il en donne le „gouverne-
ment" k celui-ci, car il est seul capable de la
monter et demonter, voulant que, si les trois
fr er es viennent a se separer, ladite piece reste
ä David, moyennant 500 fl. qu'il payera ä celui
ou a ceux qui feront menage a part, et de fait,
c'est a la brauche de David qu'elle resta.
A.J.M.
Gardelle, Elie, n<§ ä Geneve le 22 ttvr. 1688,
mort le 15 sept 1748, fut peintre sur email et
maitre graveur-ciseleur. On ne connalt guere
qu'une peinture de lui, le portrait sur email d'un
pratricien genevois inconnu, sign«: „E. Gar-
delle pinxit, 1721," qui fait partie de la coli.
Stroehlin-Bordier, ä Geneve.
Nos Anciens, IV, p. 74 et pl. en ragard (reprod. de
Ismail suadlt): l'auteur de l'article Üait, itort, de ILGar-
delle un frero du peintre Robert 0. ; il etait ion couän
et rien n'indiqoe qn'il se soit retire en Angleterre; ici
I ucore il doit y aroir confoiion »reo un autre membre
de la fiuniUe. A. Ckoiq.
Gardelle, Isaac I, ne le 14 mai 1627, orfevre.
II racheta, en 1679, de la veuve Jeanne Le Clerc,
Alle de David G., la fameuse piece d'orfevrerie
et celle du Parnasse, que ladite veuve se char-
geait d'entretenir et de montrer, les benäfices
de cette exploitation devant fitre partages entre
les parties. La „ville artificiellement faite" passa
ensuite aux fils d'Isaac, dont nous ne connais-
sons pas la profession, si ce n'est pour le second,
Isaac II, qui fut aussi orfevre.
Un troisieme Isaac, n<* le 3 avril 1687, mort
le 28 nov. 1711, devait etre aussi orfevre ou,
en tout cas, de profession artistique, car la plu-
part des biograj)be8 disent que les quatre freres
etaient voues aux arts. A.-J.M.
Gardelle, Jacques, n6 vers 1581, mort a
Geneve le 11 aont 1666, fut maitre orfevre.
A. Choity.
Gardelle, Jacques- Andre\ n6 k Geneve le 11
aoüt 1725, fut peintre en miniature. A. tt<*y.
3b
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Gardell e
- 546
Gard.lle
Gardelle, Louis I, n* ä Geneve le 31 jaillet
1591, mort le 80 juület 1634, fiit mattre orfevre.
A. Choi*y
Gardelle, Lonis II, n* vers 1692, mort le
9 avril 1769, fut recu mattre orfevre le 2 avril
1720, ayant fait poar chef-d'oeuvre un jonc d'or
*maill*. Plus tard, il devint changeur ou cu-
mula cette profession avec la aienne, ce qui
n'aurait rien d'extraordinaire. A. (%m»y.
Gardelle, Mathieu I, n* a Geneve le 30 aodt
1619, mort le 23 f*vr. 1674, apprenti cbez aon
oncle Jacques, ftit mattre orfevre. A. Choüy.
Gardelle, Mathieu II, n* le 10 f*vr. 1663,
mort le 2 aept. 1733, orfevre. A la mort de leur
pere, sea deux freres Robert et Andr* et loi
se reunirent et convinrent de garder jalousement
leurs secreta de m*tier, de n'avoir ni compagnon,
ni apprenti Iis avaient su conquerir evidemment
une poaition distingutie par leure talents. L'un
des fila de Mathieu II, Michel, n* eu dec. 1685,
mort le 30 aoüt 1752, fut marchand-joailler et
remplit lea fonctiona de consignateur a la Porte-
Neu ve. A.-J.M.
Gardell«, Robert I, n* a Geneve en mai 1646,
mort le 3 f*vr. 1718, fut recu maltre orfevre le
26 d*c. 1676. II avait *pous* en premieres noces
Jeanne, Alle du sculpteur Joseph Petitot, niece,
par cons*quent, d'Iaaac, autre sculpteur, et du
c*)ebre Jean, le peintre sur *mail. Son inven-
taire apres decea fournit le röle detail!* des
outila servant & sa profession et qui passerent
ä son fils Louis II. A. Choüy.
Gardelle, Robert II, peintre et graveur,
l'homme c*lebre de la famille, naquit ä Geneve
le 9 avril 1682 et j mourut le 7 mara 1766,
des suite8 „d'une chute accidentelle aur la teste."
Sa biographie a *t* ecritc par FOsali et, depuis
lors, on peut dire que rien n'y a *t* ajout*, les
nombreux auteura subs*quent8 qui ont eu ä parier
de ce peintre habile se bornant & reproduire,
aouvent mot pour mot, ce qu'en a dit le savant
zuricoia. G. meriterait, cependant, des recherches
nouvelles, de meme que plusieurs de ses parents,
mais, en attendant, nous ne pouvons que nous
borner ä reproduire a notre tour ce qui a et*
dit, en ajoutant quelques indications sur son
oeuvre.
Des son jeune age, Robert G. avait fait preuve
d'un goöt tres vif pour les arta, ce qui n'a rien
de aurprenant, etant donnees les traditions de sa
famille. II abandonna les etudes classiques aux-
quelles on le destinait et se livra avec ardeur
au deasin. Mais sa ville natale ne lui ofirait
point alors d'enseignement public; il se rendit
en Allemagne, sana doute avec aon frere aloö,
Daniel, que l'on voit 6tre portraitur* ä Cassel.
C'eat dans cette ville, en effet, que Robert sc
voua decidement a la peinture, a celle du Por-
trait en particulier; il y trouva un protecteur
en la personne du baron de Mardfeld, qui l'en-
voya a Berlin et le mit en relationa avec de
granda personnages de la cour. G. peignit meme,
dit-on, la famille royale; il est plus probable
qu'il en copia le* portraita, comme il copia alors
ceux de Charles XII, roi de Suede, et d' Auguste,
roi de Pologne, qu'il donna plus tard ä la Biblio-
theque de Geneve. De retour ä Cassel, G. re-
produisit les traita du landgrave de Hesse, et
il semble bien que ce fut d'apres nature. Peu
apres, il regagna Geneve. C*tait en 1712, il
avait 30 ans ; cela ne l'empecha point de songer
a aller se perfectionner a Paria, car, en quittant
l'Allemagne, il avait du s'apercevoir bien vite
de tont ce qui manquait ä sa peinture en fait
de Souplesse. G. entra chez Largilliere, y passa
une annee, fit, paralt-il, d'admirables copies
d'apres ce mattre et, en poasession cette foia d'un
talent plus ais*, d'une touche plus spirituelle,
il rentra d*finitivement dans Ba patrie. Cest
alors que sa facilite exceptionnelle se revele tout
entiere. II devient le portraitiste universel, il
peint les grandes et petites gens ä Geneve, ä Berne,
ä Neuchatel, dans le pays de Yaud, baclant par-
fois un peu sa besogne, mais faisant toujours
ressemblant et n'exigeant qne de minimes salaires.
On dit qu'il mettait trois jours a peindre un
Portrait de grandeur naturelle, en buste. Et G.
travailla ainsi jusqu'a sa mort arrivee, on l'a
vu, par accident, pousaant la fecondit* jusqu'a
executer pour lui une replique de ses portraita;
ce fait, qui est assur* par ses biographes, doit
s'entendre a coup sur des seuls portraita princi-
paux et, effectivement, on en connatt quelques-
uns en double exemplaire. Sa derniere ceuvre
fut le portrait d'une dame centenaire : lui-mfme
avait 84 ans. C'*tait un homme modeste et doux,
intelligent et spirituel en tout cas, si l'on a'en
rapporte aux portraita qui le representent Ces
portraita sont au nombre de deux. L'un a 6t*
peint ä Cologne par un peintre nomm* Le Clerc:
serait-ce le franco-bernois David Le Gere (voy.
ci-dessus, p. 305), mort ä Francfort en 1736, qui
fut pendant une trentaine d'ann*es au service du
landgrave d'Besse-Cassel ? Cest poasible. Que le
portrait soit celui de Robert G., il ne semble pas
qu'il puisse y avoir de doute, en le comparant au
i second portrait, lequel n'est autre que l'estampe
I grav*e par R. Schellenberg dans Füssli ; les deux
i personnages se ressemblent considerablement.
Mais le grand portrait a l'huile porte une *ti-
quette renfermant en tout cas plusieurs erreurs.
G. y est nomm* Jean et la date de 1767 y
ägure comme celle de la peinture; Robert G.
I eiait mort ä cette *poque depuis une ann*e, et le
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Gardelle
547 -
Gardona
Portrait repreaeute um homme eocore jeune dont
le coatume, la grande perruque notamment, con-
vient an contraire au premier tiers du siecle.
Tont semble indiquer que cette peinture interes-
sante remonte au sejour de G. en ADemague;
eile fut donnee ä la Soc. des Arta, en 1827, par
Mattbey, qui fut l'architecte de l'ancien TheAtre.
L'ceuvre de G. est immense. II existe, ä Geneve
seulement, nn nombre considerable de portraits,
et sortout de cea petits portraits, en general de
0m24 sur 0™ 18, qui etaient comme les photo-
graphies de l'epoque et ont an interet docamen-
taire piatot qu'artistique. C'etait lä le genre cou-
rant de G. Beaucoup de portraits plus vastes
et sans doute tout aussi ressemblants, ne sont
pas beaucoup meilleurs au point de vuc peinture,
mais quelques Oeuvres plus importantes viennent
heureusement suppleer ä ce que ces dernieres
peuTent avoir d'insuffisant. C'est ainsi que le
Portrait du conseiller Jean-Louis du Pan (k Mma
du Pan-Revilliod) permet de claseer G. parmi
les tres bons portraitistes, apres que tant d'aeuvres
le proclament l'un des plus feconds, le plus fecond
de la Suisse ä coup sur. Ce portrait de mattre
fut peint en 1720, comme en temoigne le Ii vre
de comptes da modele („payl au P. Gardelle
pour mon portrait et le cadre 26 ecus") ; l'artiste
avait alors recu les precieux enseignements de
Largilliere et il devait etre k l'apogee de son
talent ; ce fut la peut-etre son chef-d'ceuvre. Le
portrait du roi de l'Exercice de l'Arquebuse,
Isaac Trembley, peint en 1713, au retour d'Alle-
magne, appartient encore a une premiere maniere
dont G. ne se defit qu'a Paris ; mais la couleur
est belle et la peinture deja pleine de qualite.
On pourrait citer encore de bonnes ceuvres parmi
les 12 ou 13 portraits de theVilogicns, d'hommcs
d'etat, de savants, conserves a la Bibliotbeque
publique de Geneve ; aucun ne vaut, cependant.
celui de J.-L. du Pan.
G. ne se bornait pas absolument au portrait.
II y a & la Bibliotbeque quatre vues de Geneve,
Attributes aux freres Gardelle, qui paraissent etre
de lui uniqnement; U les presenta au Conseil
a partir de 1719. Et ce n'est pas tout: G. gravait
a ses heures, d'apres ses propres peintures (ä
l'eau-forte et en maniere noire). On connalt
de lui les portraits d'Osterwald, de Wehren-
fels et d'Alphonse Turrettini, les trois grands
theologiens suisses de son temps, ceux de J.-R.
Chouet, D. Sartoris, P. Jaquet, J.-A. Turrettini,
A. Maurice, L. Tronchin, plus une suite com-
posee de neuf petites vues de Geneve et de trois
nies suisses (1726), plus encore quatre vues de
Geneve plus grandes et deux vues de Berne pre-
sentees an Conseil en 1731. Dans l'Histoire de
Geneve de Spon (Edition in-4° de 1730), on trouve
deux grandes vues de Geneve oblongues gravees
par Chopy d'apres G. ; d'autres graveurs ont mis
sur cuivre plusieurs portraits peints par lui,
comme ceux de Benedict Pictet, de Beasonnet-
Rilliet, etc.
G. signait presque toujours ses peintures:
„Peint par R. Gardelle en . . . .". On trouve plus
rarement: „Gardel pinxit annö " Quelque-
fois cette inscription etait tracee sur une €ti-
quette collee au dos de la peinture, qui a dis-
paru parfois.
F&AU. Beat Kstler, IV, p. 106, avec portrait. —
Srn4bier. Hiet. litt, de Geneve, III, p. 814. — XagUr.
aVLex., T, p. 17. — Sord«. Dict. dea fcmillaa gener.,
mac. — Rigaud, RenaeUjn., p. 130. — Dt Moni et.
Diction., I., p. 888. — Sirtt, Dictioo. das peintrea, I,
p. 866, et Lampe, Signat. et monogr. dea peintrea, I,
p. 89, rangent G. dans l'Ecole allemande, saoh dout« sur
le vn d'aravre» de s» premiere maniere, tont od le disant
«Uere de Largillierv. — France protest., 2" <Sd., YI, eoL
885. — Baud-Bovy. L'anc. ecole genev. de peinture.
albnm de l'Expoe. de 1901, p. 5 et pl. IT et V (portr.
de J. Trembley et J.-L. Du Fan). — L» «Im, Peintrea
pener., I, p. 9 et 164. — On trouvera dans Boryeand.
Hütt, de l'Acad. de Geneve, I, aix reproductions do por-
traits peinta ou gravee par Q., p. 362, 402, 604, 514,
542, 580. — Noa Anciena, I, p. 68 (portr. de J.-J. Bur-
lamacbi); IT, p. 74, erreurs aur l'origine de la famiUe
et la date de decee de Robert 0. ; id., pl. en reganl de
la p. 115 (portr. de Charles Bonnet); id., p. 188 et pl.
eu regard (portr. de Louis Bourqaet, grate en miniere
noire, en 1742). — Oaullieu,. Hiat. de la Biblioth. publ.
de Geneve, p. 21. — Ca», du Musee Rath, eäit. 1897.
p. 33 ; le Musee ne posaede qu'une räplique du portr.
de J.-R. Chouet. — Cat. des portrait», etc. expos.i« im*
la salle Lullin, p. 8, 10, 13, 18. 19. 27, 80 et 89. —
Cat. do l'Art ancien, Geneve, 1896, n"' 337, 888, 341,
848, 354-356, 902, 908, 906, 914. A.-J.M.
«ardeile, Theodore, u€ le 30 nov. 1722, fut
mattre graveur-ciseleur, comme son pere. On a
vu plus haut que Rigaud, parlant de Daniel G.,
le fait mourir en Angleterre, ce qui est errang;
il y a, sans doute, quelque confosion et, precise-
ment, Nagler cite, d'apres les „Nnits anglaises",
un Theodore G., de Geneve, qui aurait ete en
son temps peintre sur email renomme, mais ne
serait guere connu que par les pieces d'on pro ces
criminel a lui intente, vers 1765, ä Londres oü
il aurait 6te ex^cute pour un homicide. S'agit-il
d'un seul et meme personnage? C'est ce qu'on
ne peut dire pour le moment avec une entiere
certitude.
JVo^«r.K.-Lax.t V.p. 17. - JP»Ä/i. K.-Lex., II, p.414.
Ä. M.
Gardona, Battista, Bildhauer, von Ligornetto,
im 16. Jahrh. Aus zwei Quittungen vom 25. und
28. Dez. 1578 geht hervor, daß er, zusammen mit
Francesco Casella aas Carona (s. d.), am Bau
und an der Ausschmückung der beiden Tribünen
im Chore der Kathedrale von Sta. Maria della
Consolazione in Todi beteiligt war.
Bianeki. Art. tic, p. 47, 102. C. Brm».
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«iarius
— 548 -
(iass<>i-
Garlus, Andreas, von Bern, Steinwerkmeister.
Er war der Sohn des Uli Garyß und wurde am
4. Dezember 1584 in Bern getauft Zn Ostern
wurde Andreas Gariaß (wie der Name bisweilen
lautet), der Steinhauer, Mitglied des Großen
Rates. 1661 bestellte ihn der Rat als Werk-
meister zur Verbesserung „der Pr Ästen" an der
Kirche und der Mauer (Monster). G. starb 1686.
Taufrödel u. OsterbQcher r. Bern. — SuxnU. Münster
in Bora. p. 66, 257 f. — HändcJU mnd MüiUr, Münster
in Barn, p. 37, 84. H. TtorUr.
Garnache, Cl. Auton, Glockengießer, aus Mor-
teau, in Romont, goß 1789 eine Glocke für
Berlens.
Xdirhtler, Ulockenb., Msc. Moria Sut«rm*i«ttr.
Garnier, Antoine, „de Vitry en Pertois", or-
fevre, fut recu habitant de Geneve en nov. 1567.
France protest, 2' ed., VI, col. 852. A..J. M.
Garnier, Gabriel, ne ä Geneve le 4 mara 1713,
mort le 6 janv. 1785, fut recu mattre orfevre le
22 mai 1768, avec la restriction de ne pouvoir
tenir ni compagnon ni apprenti.
Garnler, Jean-Louis, n£ & Geneve le 24 janv.
1694, fut recu mattre orfevre le 24 mars 1716.
A. ChoUy.
Garnier, Pierre, n6 a Geneve vers 1620, mort
le 12 janv. 1693, fut tnaltre orfevre. A. Choity.
Garnjobst, Hans, Maler, geb. in Basel 1868,
fühlte sich von frühster Jugend an zur Malerei
hingezogen ; aber die praktischen Eltern wollten
zunächst nur von Dekoration»- und Flachmalerei
wissen und gaben den kunstbegeisterten Jüng-
ling in eine diesbezügliche Lehre (1879—1881).
Dann aber ging er nach Paris und begann an
der Ecole des Beaux-Arts unter Geröme ernst-
hafte künstlerische Studien; er avancierte schnell
vom Antiken-Zeichnen zur Malklasse und blieb
in dieser bis zum Sommer 1883. Dann wanderte
er über Florenz nach Rom. Eine Zeitlang trat
ihm der Wunsch nahe, Schüler Böcklins zu
werden; schließlich verzichtete er aber, aller-
dings nicht ohne den Einfluß des Gewaltigen
längere Zeit an sich zu spüren. Dann geriet
er auf verschiedentliche Abwege, fand sich aber
glücklich immer wieder zur Natur zurück. Ein
Aufenthalt im Süden (1883—1886) hat schließlich
die künstlerische Eigenart in G. zum Beifen
gebracht. Drei Jahre lang arbeitete er dann
in Basel „in wenig erbaulichen und anregenden
Umstanden." Seit 1889 lebt er im Winter wieder
in Paris, wo er ein eigenes Atelier hat; hie und
da ist er in Havre. Die Sommermonate bringt
er gewöhnlich in Locarno zu.
G. ist Portratist und Landschafter. Seine
meisten Bildnisse, plastisch und farbig höchst
interessante Arbeiten, befinden sich in Paris,
Havre und Stuttgart, nur wenige in der Schweiz,
darunter ein Selbstporträt im Basier Kunstverein.
In den Landschaften strebt G. eine intim deko-
rative Wirkung an; sie sind in ihrer farbigen
Kraft dem Publikum nicht immer verständlich,
der Kenner und Versteher aber schätzt sie sehr.
Eine solche Landschaft „Buchenhain (Herbst)
mit Blick auf einen See" hangt — als Depositum
des Bundes — in Solothurn. Eine andere Land-
schaft, „Abend" mit dem heiligen Hieronymus
und seinen Löwen, wurde 1901 auf der „Münchner
Internationalen" für Wien erworben. Eine auf
der Pariser Weltauastellung 1900 mit Ehren-
erwahnung prämiierte „Epoque primitive" kaufte
die schweizerische Kunstkommission.
Nach Mittlf. des Künstlers. 0e4hr.
Garovagllo, Domenico, s. Dell' Aglio, Dom.
Garori (Garvi), Paolo, Architekt und Bild-
hauer, aus Bissone im tessin. Bez. Lugano. Er
schuf 1603 den reich verzierten, „Paulus de Gar-
vihi" bezeichneten Taufbrunnen für die Kathe-
drale von Atri in den Abruzzen. Künstler des
Namens Garvi (Garovo) aus Biasone, Baumeister
wie Bildhauer, z. B. Matteo, Tommaso, Dome-
nico G.t kommen noch im 17. Jahrh. vor.
Btrtolotti, Boll, stör., 1885, p. 190. — Dm., Art.
svizi. in Roma, p. XI. 37, 68. — Bianehi. Art tic,
p. 102. C. Brun.
Garovo, Giuseppe, Steinhauer und Stuccator,
im 18. Jahrh., aus Bissone im tessin. Bez. Lugano,
Schüler des Abbondio Stazio aus Massagno und
des Carpoforo Mazzetti Tenchala aus Bissone.
Er war in Venedig thatig, verließ dieses jedoch
1760, von welchem Jahre an seine Spuren ver-
schwinden.
FlUtti, K.-Ux., 1779, I, p. 267. C. Brun.
Garrlnl, s. Gaggini.
Garvi, Paolo, s. Garovi, Paolo.
Gary, Jean, d'Orleans, orfevre, recu habitant
de Geneve en aoüt 1669.
France protest, 2» ed.. YI, col. 864. A.-J. 31.
Gaspare da Carona, s. Carona, Gaspare da.
Gaspare da Lugano, s. Lugano, Gaspare da.
Gaspare da Morcote, s. Morcote, Gaspare da.
Gasparino d'Antonio da Locarno, s. Locarno,
Gasparino d'Antonio da.
Gasparino di Pietro da Maroggia, s. Maroggia.
Tiasparino di Pietro da.
Gasaer, Asmus, s. Grasser, Asmus.
Gaaser, M. Juliana, geb. in Lungern den 23.
Sept 1863, Profeß am 31. Mai 1886, Aebtissin
des Frauenklosters in Samen 1902, Stickerin,
besonders in Gold. KücMUr.
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(lattiker
, Gaftmaan, Beat Jakob, Maler, Holzschneider,
Stuccator (7), in Luzern von 1601—1613 nach-
weisbar. In dieser Zeit war er wiederholt für das
Kloster St Urban thätig ; so lieferte er Bilder für
die Kapelle S. Martyrum um 10 Qld., einen ge-
schnitzten Altar im Chor. für 8 Qld., die Tafel
in der Kapelle vor dem Thor für 40 Gld., ein
Jüngstes Gericht in dieselbe um 16 Gld., 2 Altar-
tafeln in die St. Ulrich-Kapelle für 120 Gld.
Ferner malte er die Orgel um 66 Gld., den
Blasius- Altar (1604) um 24 Kronen, den Kreuz-
altar um 20 Kronen, um denselben Preis das Ge-
wölbe in der Kapelle, das Chorlein um 8 Kronen,
den Altar der hl. Jungfrau und der Apostel um
10 Kronen, den Altar der Bekenner um 12 Kronen.
Ferner lieferte er 3 Altäre nach Schötz. Einige
der genannten Arbeiten, wie auch das Verfertigen
von Gipstafelchen, das Anzeichnen von Säcken
und Fassern weisen auf eine vielseitige und zum
Teil ganz ausgesprochen handwerksmäßige Thä-
tigkeit hin.
Am. Alt.-Kde. 1890, p. 326. Fron, Hamann.
Gaßmann, Joseph, Goldschmied, gebürtig aus
dem Kanton Luzern (?), von 1747—1760 nachweis-
bar. 1747 Aufnahme ab) Hinteraaß in Luzern.
Sein bedeutendstes bekannt gewordenes Stück
ist zweifelsohne ein 1747 in Silber getriebener
hl. Franz Xaver in der Stiftskirche im Hof zu
Luzern. 1759 auf 1760 bezieht G. für die Re-
paratur eines Kelches der Spitalkirche 14 Gld.
25 Sch.
Kai Auset. Lux. 1869, p. 6. — Lux. Spitalrechn.
1769/60. — luven! d. Kirchens chatx&i Im Hofen Lax.
(Mtc. d. Boiprblbl. 244 » in 4»), p. 27.
Front Heinemann.
Gaßner, Thomas, Schlosser, geb. 1709 in
Ludesch, Vorarlberg, trat 1740 als Bruder in
das Kloster Einsiedeln, gest. 1765. Er ist wohl
der Verfertiger der kunstvollen Eisengitter vor
den 10 kleineren Altaren der Klosterkirche in
Einsiedeln, die in den 50er Jahren des 18. Jahrh.
eingesetzt wurden.
Üben des hl. Meinrad, Featachr., 1861, S. 824. —
Kuhn, Stiftsban M.-Einriedeln, p. 81, 86/86, 201.
Gastaldo, s. Gastaud.
Gastanz, Jacobus, ne" ä Thonon, orfevre, fut
recn bourgeois de Geneve le 19 juin 1509, pour
8 florins.
CovtlU. Liv. des Bourg., p. 164. A. Choity.
Gastaud, Paul (Gastaldo), originaire de Pigne-
rol, refugte a Geneve en 1555 pour cause de
religion, y fut recn bourgeois le 2 ftvr. 1568, gratis
„pour avoir presentl quelques billetz escriptz en
lettre nouvelle." n etait, en effet, maltre dtecri-
ture et exercait ausai la profession de jaugeur.
CoetlU. Liv. des Bourg., p. 283. — Qahff*. Befuge
iuliea, p. 116. A.-J.M.
Gasteton, Joseph, Landschaftsmaler, wurde
1865 in Wien geboren und erhielt dort den ersten
Zeichenunterricht von seinem Vater. Er besuchte
von 1880—1887 die Gewerbeschule und das Kunst-
gewerbemuseum und genoß den Unterricht des
Prof. Ed. Lichtenfels an der Akademie in Wien.
Sich ganz selbständig auf das Studium der Natur
werfend, hielt er sich von 1887 — 1898 in England,
Spanien und Frankreich auf. An der Kunst-
ausstellung in Madrid von 1890 trug ihm ein
Bild „PaiBaje de Alcala de Guadaira" eine Me-
daille ein und wurde vom Staate angekauft Am
„Salon" in Paris beteiligte sich G. 1896 und
1897, an der großen Berliner Kunstausstellung
mehrmals, auch 1904, wiederholt an den Jahres-
a iisstelltingen im Münchner Glaspalast, im Wiener
Künstlerhaus, im Athen6e in Genf und seit 1899
an den Schweiz. Turnusausstellungen. Das Bild
„Die Quelle" wurde 1900 an der Turnusausstel-
lung vom Bund erworben und dem Museum in
Lugano übergeben. 1899 ließ sich G. in Ringgen-
berg bei Interlaken nieder und zog 1904 nach
Belfaux im Kt. Freiburg. Er pflegt hauptsäch-
lich die Tempera technik und die Zeichnung. An
der munizipalen Ausstellung in Genf von 1901 war
er mit einem Temperabilde, „Le Soir", vertreten.
Mittig. des Künstlers. II. ZWfer.
Gatschet, Nikiaus, von Bern, Maler. Er wurde
in Bern am 9. August 1736 getauft, wurde Land-
ammann im Thurgau, Mitglied des Großen Rates
von Bern 1785, Landvogt von Saanen 1787 und
starb am 11. Marz 1817 in Rennes, Frankreich.
1803 beteiligte er sich an einer Ausstellung in
Zürich; sein reichhaltiges Wappenbuch schenkte
er der Stadtbibliothek in Bern.
Leu, Schweix. Lex., SnppJ. II, p.424. — Regift. der
Gatsehet, Job. Rudolf, von Bern, Maler-Dilet-
tant. Er wurde am 19. Juli 1805 in Thun als
Sohn des Berner Ratsherrn Niki. Sam. Rudolf G.
getauft, wurde 1833 eidg. Geniehauptmann, war
18S8 — 1816 Bezirksingenieur des Kreises Emmen-
thal und starb am 18. Okt. 1856 in Bern. An
einer Ausstellung in Bern im Jahre 1824 stellte
er ein nach Juillerat gemaltes Landschaftsbild
aus, 1830 Ansichten aus England, Schottland
und Venedig.
BurgerregUt. von Bern. — Bericht Ober die Kunst-
aowt, in Bern 1880. ff. TürUr.
Gattiker, Herrn-, Maler-Radierer, geb. in Enge
b. Zürich am 12. Marz 1865, zurzeit in Rusch -
likon a. Zürichsee lebend und daselbst in eigenem,
prachtig gelegenem Atelier arbeitend. G. be-
suchte von 1880-1883 die Zürcher Kunstgewerbe-
schule und widmete sich dann, nach kurzem,
auf seine künstlerische Entwickelung ohne Ein-
fluß gebliebenen Aufenthalt in den Ateliers der
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(Sattiker
- 550 -
Gaud
Maler J. Schenker in Luxem und Prof. F. Preller
jon. auf autodidaktischem Wege in Dresden der
Landschaftsmalerei.
1886—1892 wurde G. mit dem Unterricht des
Prinzen Job. Georg von Sachsen betraut und auch
anderwärts als ernster, anregender Zeichenlehrer
hoch geschätzt. Im Froh jähr 1895 siedelte er
nach Karlsruhe Ober, studierte an der dortigen
Akademie unter Prof. W. Krauskopf die Radier-
kunst und wandte sich ihr hinfort als dem Berufe
zu, welchen er als seiner Begabung am meisten
entsprechend erfunden hatte. Seine in Auffas-
sung und Technik ein ganz selbständiges Talent
bekundenden Arbeiten fanden bald Anerkennung,
und er erhielt dafür u. a. in der Ausstellung
graphischer Arbeiten in Karlsruhe 1898 den
ersten Preis. 1898 kehrte er — zuerst vorüber-
gehend, dann 1899 dauernd — nach Zürich zu-
rück, um als Lehrer für Landschaftszeichnen
nach der Natur an der Kunstgewerbeschule thätig
zu sein, gab die Stelle indessen nach einigen
Jahren wieder auf, da er es vorzog, sich in
freierer Weise dem Unterricht zu widmen und
für eigene Arbeiten mehr Muße zu gewinnen.
Von Bildern G.s nennen wir den „Abemlspazier-
gang", 1891 durch die Hermannsstiftung für die
Galerie vaterländischer Künstler in Dresden er-
worben, und das „Motiv aus dem Biesengebirge",
1889 ans der Schweiz. Turnusausstellung in Pri-
vatbesitz übergegangen. Das vollständige Ver-
zeichnis der Radierungen des Künstlers folgt
am Schlüsse dieses Artikels. Mit einem Teil
derselben ist er in der Kupferstichsammlung des
Eidg. Polytechnikums vertreten, die vollständige
Sammlung nebst einer Reihe trefflicher Zeich-
nungen und einigen Bildern besitzt der Unter-
zeichnete.
Radierungen:
1) .Partie an Eibe", 16 * 12 cm. Karlsruhe 1896.
2) .Äbenddimraerunir im Waldgebirge", 24 ~ 66,6 cm.
Karlsruhe 1896.
8) .Felspartie aas der sachs. Schweiz", 13,6 - 28 cm.
Karlsruhe 1696.
4) .Burgtbor", 21 x 29 cm. Karterahe 1896.
6) „SchloB Scharfenberg", 14 - 19,6 cm. Karterahe
1896.
6) .Der Sommer". 17,5 -- 18,6 cm. Zürich 1896.
7) .Die Appeamfthle in Daxlanden", 14,6 - 14,6 cm.
Karlsruhe 1896.
8) .Gewitterregen", 14,5 > 16 cm. Karlsruhe 1896.
9) .La malten mystcrieuse", 18,5 28,6 cm. Karte-
ruhe 1896.
10) .Burgruine" (Steinzeich.), 29 - 87 cm. Karter.1896.
11) .Ein Heldengrab*. 29,5 - 80 cm. Karlsruhe 1896.
12) Vignette für d. Kom.-Ver. Karlsruhe, 11 - 1 1 cm.
Karlsruhe 1896.
18) .Das stille Hans", nach Zekhti. von f.. K. WeiB,
28 -16,5 cm. Karlsruh)' 189«.
14) „PoeU". 17 25 cm. Knrterulio 1896.
16) „Der Bach", 12,6 • 14 cm. Karlsruhe 1897.
16) .Herbstabend", 19,6 > 12,5 cm. Karlsruhe 1897.
17) .Oewitterstimmung in den Vogesen". 15 « 11 cm.
Karlsruhe 1897.
18) „Einsamkeit", 17 - 38 cm. Karlsruhe 1897.
19) «Der tot« Schmetterling", 14 * 28,5 em. Karls-
ruhe 1897.
20) „Die Schafherde", 20 - 15 cm. Karlsruhe 1896.
21) „Wolkenschatten". 19,6>2C.6cm.Karteruhel898.
22) „Abziehendes Gewitter", nach Ad. Stabil. 77 > 63
cm. Winterthur 1899.
(„Brunhüdenstein", Verlag von P. Gurlttt, Berlin.)
Curr. vitae mitbenutzt F. O. flwtoW
Ganchat, Jeannette, Landschaftsmalern!, von
Lignieres, geb. am 29. Okl 1871 in Bern, wo sie
aufgewachsen ist. Sie bildete sich von 1898 an
während zwei Jahren bei Frl. Adele Dietrich
in Bern im Zeichnen und Aquarellmalen aus,
machte 1901 einen sechsmonatlichen Kurs in der
Dachauer Malschule unter Adolf Holzel durch.
Nach Hause zurückgekehrt, bildete sie sich selb-
ständig weiter aus und erteilt nun Unterricht
im Zeichnen, Oel- und Aquarellmalen, wozu sie
sich mit einer Separatausstellung ihrer Arbeiten
im Herbst 1902 empfahl. Sie hat die Weih-
nacbtsausstellungen in Bern seit 1901, die Ex-
position municipale in Genf 1908 und die Schweiz.
Turnusausstellung 1904 beschickt.
PersOnl. hBttlg. H. Türirr.
Gaud, Alexandre, fils de Pierre, qui suit, ne-
ä Geneve, le 30 dec. 1785, mort le 26 juin 1793,
apprenti chez Jean-Jacques Bouvier, fut re$u
maltre orfevre le 19 sept. 1769, ayant presente
pour chef-d'ceuvre une „boucle de souliers ä
pierre fort bien faite", et bourgeois de Geneve
le 20 mai 1771.
CW/e, Liv. des Bourg., p. 448. A. CWy.
Gaud, Gabriel, fils de Pierre, qui suit, ne" ä
Geneve le 13 dec. 1739, mort le 29 dec. 1800,
fut recu maltre orfevre le 27 mars 1762, ayant
presente* pour chef-d'oBuvre „une paire de boucle«
de souliers en pierre de cristal en fleurs et serties
en feuilles tres bien faites". A. Ckoity.
Gand, Jacques, n$ ä Geneve le 17 sept. 1681,
mort le 16 mars 1748, fut recu maltre orfevre
le 7 mars 1701. A.Choiiy.
Gaud, Jean, fut re?u maltre orfevre ä Geneve
le 28 dec. 1723, ayant fait pour chef-d'couvre
une „bague de diamant ä sept pierres de rose".
A. Ckoity.
Gand, Jean-Louis, fils de Jacques ci-dessua,
ne* ä Geneve le 1CT aoüt 1720, mort le l*r aoüt
1786, fut recu maltre orfevre le 16 mai 1746,
ayant fait pour chef-d'ceuvre une „paire de
boucles a pierres". A. Chmty.
<<au<1, Jules, peintre genevois, frere du suivant,
avec lequel il a longtemps travaill6, nö ä Geneve
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Gaud
— 551 —
Gaudiu
en 1848, eifere de Barthelemy Heon. II s'eat
voue" exclusivement au payaage, peigniuit sur-
tout des sites des bords da Leman (Nernier,
YToire, Le Bouveret, St-Gingolph, Villeneuve, en
particulier) et aussi des vues prises dans le canton
de Vaud, en Sayoie, en Valais. II a expose re-
gulierement a Geneve de 1874 ä 1901. Le Musee
Rath possede de lai une „Matinee au Bouveret",
acquise en 1887.
Cat. dexpoe. *en*T. - Cat. Mus. Rath, «d. 1897,
p. 88. A.J. M.
<<uud, Leon, peintre genevois, ne a Geneve
en 1844, eleve de Barthelemy Menn. II a ex-
po*$ poor la premiere (bis & Geneve en 1862
et, des lors, il a participe a toutes les exposi-
tions, presque sana exception, par des envois
soavent importants, paysages, acenea rastiques et
|K>rtraits. Ses paysages bont consacres surtout
aux en vir oi)8 de sa ville natale et aux rives du
Leman (Tvoire, Vesenaz, Nernier); ses scenes
rustiqnes ont pour the&tre la raeme contree et
les plus connues sont „La Rebatte" (1883); „Le
dernier char de la Moiason" (1885), tons deux
au Musee Rath; „Brülage a"herbesu (1887);
„Le B16 de la premiere gerbe" (1889); „A la
conquete dn pain" (scene de moiason, 1896), ce
dernier tableau depose' ausai au Musee Rath,
mai8 appartenant a la Confederation. Dans la
meme note populaire, il faut encore citer „Cui-
sines economiques, distribution de la soupe",
exposi ä Geneve et a Paris en 1900, qui valut
a l'auteur une medaille d'argent ä l'Exposition
universelle ; G. avait obtenu une 3' medaille k
celle de 1889. Parmi les portraits on peut signaler
celui de M"" S. (1896), celui de Georges Favon,
celui de M. Albert Lugardon, peintre, donne au
Musee Rath par la Societe auxiliaire du Musee
et exposä en 1903. L'artiste s'est essayl aussi
ä. la peinture decorative; il y a plusieurs pan-
neaux de lui dans le grand escalier du theatre
de Geneve (allegories des divers genrea de mu-
sique) et, a la Mairie de Plainpalais, troia pan-
neaux (nUn manage civil en 1890"; „Noces
d'or" ; „Groupe de bapteme sortant du temple".
G. a succede ä feu Jules Hubert dans la direc-
tion de l'Academie de dessin d'apres nature ; en
1902, il a 6t6 appele a prendre la place de feu
Barth. Menn, vacante depuis la mort de ce der-
nier en 1693, ä la tete du cours superieur de
l'Ecole municipale des Beaux-Arts de Geneve.
Cat. d'expo«. genev. — Cat. gin. Rxpos. univ. 1900,
II, p. 566. — Cat. Mus. Rath, öd. 1897, p. 88, et 3*
Mippl., p. 6 („Etüde", pajrsage). — Brvn, Vera, der
Kunstwerke Im KAnatlergut, p. 21 („Vend&nRe au bord
do lac de Geneve", a la Conftderation). - Maga». pittor.,
1908, p. 241, reprod. d'un fraam. du tableau „La Ren
trte". — Decoration de la Mairie de Plainpalaia, Geneve,
1896. photog-. .W. W.
tiaud, Pierre, frere du precedent, ne a Geneve
le 16 dec. 1708, mort le 9 janv. 1771, fut recu
maltre orfevre le 4 oct. 1730, ayant fait pour
chef-d'ceuvre une „pake de boutons a godrons".
Gandard de Chavannes, Charles-Philippe,
desainateur, ne ä Lausanne le 11 mai 1753, fibj
de Antoine-Joseph-Samuel G., bourgeois de Lau-
sanne, et de Jeanne-Charlotte De la Motte, sa
femme. II mourut a La Rochelle le 20sept. 1780;
il avait et£ ci-devant officier dans le regiment
Kuissc de Tscharner, compagnie de Hauteville,
au service du Piemont.
Ch.-Ph. G. est l'auteur d'une vue de Lausanne,
gravee par J.-A. Chovin. Le cuivre original
appartient a la collection du Vieux-Lausanne.
Cette vue est interessante comme document, mais
n'est, malheureusement, pas tres ex acte.
Reni. de A. dt Crotuaz. archiviste cant., J. Oaudard,
prof., C. Vuilltrmtt. Ld. MitvilU.
Gaudln, Adrienne, nee ä Geneve le 18 dec.
1842, etudia la peinture avec M. Gillet aux
Ecoles mnnicipales d'art et la peinture en email
avec M,u Hebert et M. Elysee Mayor. Apres
avoir travailte pour la fabrique jusqu'en 1872,
eile fit cette annee-la un voyage d'etude ä Flo-
rence et se consacra au portrait, qu'elle aban-
donna plus tard pour les natures mortes, spe-
cialement les fruit«. M1U G. a fait aussi un
sejour a Paris en 1882 ; eile a expose aux Ex-
positions municipales de 1890 et 1891.
Rpn&eipn. de l'artiste. A. Choity.
Gaudln, Charles-Theophile, desainateur, pein-
tre, paleontologue, fils de Jean, bourgeois de
Dizy, directeur d'institut, ne au Petit-Chateau,
pres de Lausanne, le 4 aoüt 1822 ; il s'occupa de
dessin et de peinture, mais surtout de science.
Son oncle, M. J.-Alf. Porret, pasteur ä Geneve,
mentionne G. comme etant un artiste d'une cer-
Uine valeur (Album Yinet, p.35). Destine au
aaint-ministere, il abandonna ses etudes avant
d'avoir recu sa consecration, pour accepter en
Angleterre une place de precepteur dans la
famille de lord Ashley (1845). Une grave ma-
ladie l'obligea, en 1851, de revenir en Suisse,
oü il sejourna deux ans dans U maison pater-
nelle. C'est de cette epoque que datent ses
premieres recherches paleontologiques. En 1854,
G. devint precepteur du fils de Mm* de Rumine
qui, t^moignant elle-meme un interet tres vif a
la paleontologie, lui facilita loa moyens de con-
tinuer ses recherches, dont il fit profiter le Musee
de Lausanne. Ce fut d'apres son consell que
cette dame fonda le Musee industriel a Lausaune
(ln man 1662), dont il organisa lea collections.
Ses savants ecrits attirerent sur lui l'attention
et lui valurent des distinctious de societes du
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Gaudin
- 552 -
Gauiis
pays et de l'etranger. Son eleve, Gabriel de R.,
legua a la commune de Lausanne sa fortooe qui
fut affectee ä la conatruction de l'edifice uni-
Tersitaire de cette rille. O. est mort k Lausanne
le 7 janvier 1866. Son portrait est au Musee
industriel de Lausanne.
A. de Mimtet. Dick, I, p. 886. — Acte« de la Soe. hei?,
de« scieuc. nat., 1 886. — Etat civil, Lausanne. — Albuin
Vinet, Lausanne, 1902, p. 86. — Renseign. de Ch. V*U-
lerntet. JA. MittQU.
Gaudiu, Leouard, ne" ä Geueve le 20 aoüt
1762. II etait peintre en email en 1791, mais
il est surtout connu pour s'etre occupe de topo-
graphie et avoir execute I'un des premiers, si
ce n'est le premier, des reliefs de diverses parties
de la Suisse, qu'il coloriait generalement d'apres
les gravures enluminees de Linck. II a notaia-
ment execute des reliefs du Simplon, des Alpes,
du Jura, de la contree du Leman, du St-Got-
hard, du chateau de Ferney; en 1816, il exposa
a Geneve un relief de Geneve et des contrees
environnantes, jusqu'au Mont-Blanc.
Sordet. Dict des familles genev., rose — Nagler.
IC-Lex., V, p. 48. - CM. expos. de 1816. — Renscigo.
de M. A. Choity. A.-J. M.
Uaudy-Lefort, Jean-Aime, n£ ä Geneve le
6 oct. 1778, mort a Onex, pres Geneve, le 8 nov.
1850, suivit une carriere commerciale, tout en
s'adonnant avec succes a la litterature et k
l'bistoire. II a publik divers essais poetiques,
de nombreux articles, un „Glossaire genevois"
et surtout les ,Promenades historiques dans le
canton de Geneve", qui ont eu trois editions.
G. cultivait encore le dessin et l'aquarelle, et il
a laisse, dans ces deux genres, un grand nombre
de pieces, des paysages surtout, qui sont disper-
sees dans diverses collections particulieres et ne
manquentnide sentimeatartistique, ni de charme;
ses biographes ne paraisseat pas en avoir parle.
<W./s. Notices reneal., VII, p. 174. — De MonUt.
Dict. des Genarols et Vandoie, L p. 886. — Hern, de la
Soc. d'htet et d'archeoL de Geneve, TOI, p. 88.
Ch. Eggimanu.
Gaudy, Mathieu, fils du suivant, n6 en 1720,
mort le 2 avril 1791, fut recu mattre orfevre le
7 avril 1747, ayant fait pour chef-d'oeuvre une
„paire de boucles d'oreilles k pierres eclatantes."
A. Choiey.
Gaudy, Nicolas, n6 a Geneve le 6 mai 1700,
mort le 19 janv. 1731, fut recu mattre orfevre
le 30 man 1722, ayant fait pour chef-d'ceuvre
une „paire de boutons ä pierres aeule et une
paire de pendants d'oreilles'1. A. Choiey.
Gaulis, Fernand, paysagiste, n6 le 27 juillet
1860 k la Chabliere pres Lausanne, d'une famille
d'origine francaise, fit ses premieres etudea clas-
siquea au College Gaillard, mais les abandonna
avant la fin pour se vouer ä l'art, qui l'attirait
invinciblement. Les beaux ombrages de la Cha-
bliere lui avaient iospire de bonne heure le culte
de la nature, et c'est dans le paysage qu'il de-
buta, k l'exposition de la Soc. suisse des Beaux-
Arts, Lausanne, 1878. Apres avoir travaille
quelque temps dans sa ville natale, guide par
le peintre V. Blatter, il sentit le besoin d'eiargir
son horizon et se rendit k Carlsruhe, oü il suivit
les clasBes de H. Gude, a l'ficole des Beaux-Arts.
II y resta deux ans (1879/80). rentra a Lausanne,
puis vint ä Paris (1883), oü il travailla k l'atelier
Jullian, sons la direction de J. Lefebvre et G.
Boulanger. On peut dire qu'il y trouva sa voie.
Jusqu'alors, en effet, Gaulis avait vu froid et
plutöt terne, et le paysage grandiose, mais trop
positif, aux lignes trop precUes, du Leman n'avait
fait qu'accentuer cette disposition. A Paris, il
eut une revelation de l'atmosphere, qu'il s'ap-
pliqua des lors a rendre avec ses brumes, ses
chatoiements, ses transparences irisees, si parti-
culieres a la grande ville. L'eau avait aussi
toujours eu pour lui beaueoup d'attrait, et il
alla chercher aux environs de Paris, sur les bords
de la Marne, des motife d'etudes, qui nous ont
valu quelques-unes de Bes meilleures toiles. II
fut grandement encourage, dans sa nouvelle
maniere, par les conseils du graveur Desboutins,
avec lequel il avait Mi connaissance. Ses aeuvres,
surtout ses aquarelles, füren t bientöt remarquees,
et la maison Georges Petit en organisa toute une
exposition, comprenant pres de 100 numeros, k la
rue Godot de Mauroy. Apres Paris, ce fut le
tour de Venise, oü, depuis 1894, Gaulis fit plu-
sieurs sejours et dont il rapporta de nombreuses
toiles, poetiques, colorees, d'une vision speciale
et tres personnelle. II recut, en 1900, ä l'ex-
position universelle de Paris, une medaille de
bronse pour „L'Espace", grand paysage raoitie
re*el, moitie de re>e, qu'il avait exposö ä la
Section suisse des Beaux-Arts. G. a aussi aborde
le pastel et l'eau-forte, et l'on retrouve dans ces
deux genres ses grandea qualites de paysagiBte.
II a frequemment expose ä Geneve depuis 1884.
Ses principales oeuvres sont les suivantes:
1) .Sooa-bois en antomDe", expoae • Zarich.
2) „La. Marne cn automno1".
3) »Une matinee ä Venise".
4) „L'aatomne" (Harne).
6) .Soiree d'automne ä Venise", actuellement au
6) »Alla Maritima" (YeiuM),'propri<$te de laConfÄd.-
ration.
7) Serie d'envirou 100 aquarelle«, denini et hailos
(Paris, Harne et Venise), achetee par la msison
Georges Petit, a Paris.
8) Eau-forte d'apres Hillet, pour la maison Bouhs<x1
et Valladon, suecass. de Goupil, k Paris.
9) »Dana I« parc de la Chabliere". New- York.
10) »Avenue du Bois de Bouloyne".
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(ifUlli,
- 553 -
Gautier
11) „Sous-bois* (1882, im Plans, aar Bei), „Falaises
de Ste.-AdrwBe" (le Harn), exposos au Palai« de
rinduttrie, 4 Paris.
12) Deux aquareUe«, Expos, du Champ-de-Mars, i Paris.
18) »L« grand renal de Venise", F.dimbourg.
14) „L'espsce", Expos, univers. de Paris, 1900.
15) .Le Rocher rotige de Menton," p&stal dftns le (jenre
decoratif, expose* i Lausanne en 1902.
U Ben» (Lausanne), 24 oct 1894. — L'Estafette
(Lausanne), 25 oct 1894. — La Revue, 19 man 1896.
— Le Solr, Le Moniteur des Art* et La France (Paris),
oct. 1895. — L'Art francais (Paris), 26 oct. 1896. —
Le Oaalols (Paris), 26 oct. 1895. — Le Pltfbisclte (Paris),
27 oct 1895. — Le Journal (Paris), 9 nov. 1896. —
L lodependance Beige, 9 nov. 1895, et difttrent« articles
dans la Gazotto et la Tribüne de Lausanne.
A. Yuliitmin.
Gaulis, Louis, n6 ä Cossonay (Vaud) le 8 dec.
1835, 6tabli a la Chabüere, pres Lausanne. II
etudia la peinture chez Calame et se voua presque
exclusiTement aux aujets severes de la haute
montagne. G. a participg plusieurs fois aux ex-
positions de la Societe suisae des Beaux-Arts,
notamment a Geneve en 1862, 1876 et 1877.
CT. VuilUrmet.
Gamsen, Louis, peintre amateur, genevois,
iasu d'une famille admise ä la bourgeoisie gene-
voise en 1630, n6 vers 1829, domicilii plus tard
ä Ouchy et ä Ciarens. H a recu des lecons du
peintre Louis Mennet, s'est exerc^ k reproduire
des scenes du lac Leinan. II a expose a Geneve
en 1861 („Le Santig", a M. Jordains d'Ouchy),
1862 et 1864; Berne en 1861 (expos. de la Soc.
suiase des Beaux-Arts). Li. Mütiiu.
Gantheron, Francois, k Yalence en Dau-
phine vers 1681, mort k Geneve le 4 fevr. 1749,
apprenti cbez Nicolas Thom£, tut recu habitant
de cette ville le 19 d4c. 1719 et maltre orfevre
le 23 fövr. suivant, ayant fait pour chef-d'oeuvre
une paire de chandeliers et une cafetiere.
A. CWy.
Gantler, Clement-Adolphe, ni k Geneve le
5 juin 1826, mort k Cbougny le 19 mai 1896,
ingenieur, joua un röle actif dans la construction
des premiers chemins de fer suisses. II avait
Studie, avec J.-L. Lugardon, le dessin, dont il
enseigna des 1856 les diverses branches a l'ins-
titution Rocbette. Depuis 1876, il professa pen-
dant plusieurs annees la mecanique ä l'ficole
munieipale d'hor loger ie et s'occupa activement
de la section d'horlogerie de la Societe" des Arts.
II slnteressait aussi vivement a la geographie
et org&nisa la section de cartographie ancienne
ä l'Exposition de Geneve en 1896. Mais c'eat
surtout comme heraldiste qu'il s'est fait con-
naltre, et des 1851, il s'ltait occupe" de blason ;
doue d'un veritable talent, il se faisait un plaisir,
lors du mariagc d'un ami ou d'un parent, d'otlrir
aux epoux un objet qu'il decorait des armoiries
des deux familles; quelques-unes de »68 peintures,
expoaeea ä Tta-anger, ont obtenu des recom-
penses. II a dessing aussi quelques ex-Ii bris,
le sien notamment. Parmi ses travaux sur la
matiere, il faut citer surtout: „Lea armoiries
des cantons suisses", Geneve, 1864, 2« ea\ 1876,
ouvrage devenu claasique; „Tableau des dra-
peaux suisses", Geneve 1887, et la 2a eU de
■'„Armorial genevois", Geneve, 1896, dont il a
compose" Ich planches, malheureusement impar-
faitement reproduites, de nombreux memoires
dans les Arch. herald. Suisses, notamment une
„Note sur les armes de Geneve" (1891) et l'„Ar-
morial des villes et bourgs de la Suisse" (1895).
G. a deasine aussi les planches de plusieurs
publications techniques, celle, entre autres, de
son premier travail, coiisacre au tunnel de Blaisv
(1848). II a exposö a Geneve, en 1884 et 1885,
de remarquables peintures heraldiques.
BuU. Soc. bist de Geneve, 1897, p. 520, avec la
bibliogr. oomplete des travaux de 0. — Arch. htfrald.
auisse, X' annee, 1896, p. 41. — Galifft, Notioee genea-
iog., VI, p. 817. — Cat d'expos. genev. A. Ckoity.
Gautier, Emilie, s. Spengler, Emilie.
Gastier, Francois, ne k Geneve le 6 janv.
1614, mort le 8 janv. 1696, apprenti chez Lau-
rent Legare, fut maltre orfevre et membrc du
Con8eil des CC en 1654. A. ChoUy.
Gautier, Jean, n6 a Geneve le 2 dec. 1720,
mort le 3 juin 1787, fut recu maltre orfevre le
8 juin 1744, ayant fait pour chef-d'oBuvre „une
paire de boutons a crampons, dentelles et gode-
rons et pierres de cristal". A. Caoüy.
Gantier, Pierre-Gabriel, 61h du preced'ent, ne
ä Geneve le 14 fevr. 1755, mort k Paris, eleve
de Ruux, a peint avec gucces des ömaux pour
la fabrique.
Rigaud. Renseign., p. 267. - QnUff*. Notioes güneal.,
VI., p. 828. A. CAoüy.
Gastier, Je&n-Rodolphe, ne k Geneve 1c 20
janv. 1764, commenca par faire un apprentissage
de peintre sur email chez J.-F. Favre, en 1784,
mais la peinture proprement dite l'attirait et il se
rendit bientot en Italic Rigaud, qui lui a con-
sacr6 une notice assez vague, dit qu'il se trouvait
ä Rome en meme temps que St-Ours et Ducros,
ce qui ne signiäe pas grand'chose puisque le
premier y resta de 1780 ä 1792 et puisque le
second y pa&sa une partie de sa vie. Toujours est-
il que G. acquit promptement une certaine noto-
riätä et qn'en 1789 dijk, il envoyait a l'exposition
de Geneve trois toiles, qui furent favorablement
accneillies, surtout une „Vue du Chateau de
l'Giuf" par un temps de brouillard. I^es deux
autres tableaux etaient une „Vue de Frascati
au soleil levant" et une „Vue des environs de
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- 554 —
Gehn
Tivoli". Un critique diaait dans le Journal de
Geneve que le sejour d'lulie avait donne a 6.
„le sentiment du grand qoi influait sur touB aes
travaux". Nous ne savons si O. revint k Geneve
autrement qu'en passant ; il semble qu'il s'y
trouvait en 1802, mais c'est k Paris qu'il resi-
dait depuis 1793 ot c'est la qu'il mourut avant
1820. II avait expos6 au Salon en 1793 („Tue
des environs de Bayes"; „üne ferne suisse"),
1795 („Vue d'lulie, au soleil couchant«; „Ma-
rine" ; „Vue des environs de Naples par le brouil-
lard"), 1796 (deux „Vues d'Italie"), 1801 „Prise
d'Ivree par l'avant-garde sous les ordres du
gfrieral Lannes"; „Passage de l'artillerie dans
la ville de Bard", effet de nuit appartenant k
Bonaparte), 1814 („Vue de Rivoli"), 1817 („Vues
de Geneve"; „Vues d'Italie"), sans parier, aux
memes salons, de nombreux dessins, sepias et
aquarelles. II semble donc que sa carriere n'ait
pas dtä aussi peu productive qu'on le dit, encore
qu'elle ait 6t6 prtmaturöment brisee ; mais il est
vrai qu'on ne connatt aucune de sea oauvres et
que Nagler, en 1837 deji, le considerait comme
un inconnu, ce qui contraste avec les pr&iictions
de 80n d6but od ou voyait en lui un emule de
Joseph Vernet
Rignud. Renaeiffn., p. 242. — Naghr. K. Lex., V,
p. 58. — BtUier et Auvray, Dict. de* artistes de l'ecole
franc., I, p. 62B. - tiruuK-Neryaard, De l'6Ut des arts
ä Geneve, 1802, p. 11. — RenMfcn. de M. A. Ckouy.
A.-J. M.
Gaxlni, s. GagginL
Gay, Berthe, peintre de paysage a l'aquarelle,
rille d'Eugene G., bourgeois de Lutry, nee k
Paris le 14 janv. 1852, cousine gennaine de M11*'
Rita et Rosalie G. ci-dessous. Elle a etudie" la
peinture ä Geneve, k Paris et, en Italic, ä Pise, ä
Rome et a Flnrence. Elle peint ä lliuile, mais
l'aquarelle est sa specialis. M"" G. a residö a
Aigle, puis k Neuchatel, et fut, depuis 1893, prof.
de dessin et de peinture k l'Ecole sup. des jeunes
Alles de cette ville. Des 1901, eile habite Paris.
Elle a expose* k Rouen un paysage ä l'aqua-
relle qui lui a valu une medaille de \n classe.
Une ezposition organisee par l'artiate, en oct.
1901, dans la salle Wenger, a Lausanne, a mis
en ävidence ses qualites d'aquarelliste. M"* G.
a participe' aux ezpositions de la Soc. suisse des
Beaux-Arts en 1884, 1886, 1892; eile a reguliere-
ment expose a Geneve de 1885 k 1900 (fleurs,
puis vues d'Aigle, d'Italie, du Valals, de Nor-
tnandie et de Bretagne, etc.).
Corric. vitae. — Gas. de Lausanne dn 29 oct. 1901.
Renselgn. de Ck. Vuültrmtt. Ld. StUvtfU.
Gay» Jacques, ne" k Geneve vers 1511, peintre,
£tait etabli k Lyon en 1534. A. ChoUy.
Gay, Jean, n£ a Genfcve le 8 dec. 1725, mort
le 29 janv. 1780, fut recu maltre orftvre le 20
mars 1751, ayant fait pour chef-d'oeuvre „une
paire de bouclen k pierres eclatantes fort propre".
A, ChoitXf.
Gay, Rita (Marguerite), peintre de fleurs et
de paysage, a Rouen, nie k Aigle le 27 mars
1865, de Francoia-Louis, dit Fritz G., bourgeois
de Lutry, inggnieur, et de Lina, nee Veillon,
domicilies a Rouen. Vers sa 15* annee, M"r G.
etudia chez sa cousine M"* Rosalie G., puis chez
le peintre A. Baudit, k Bordeaux, et s'est vouee
presque exclusivement ä la peinture du paysage,
surtout des arbrea. Elle a obtenu une medaille
a l'Exposiüon municipale de Rouen en 1899;
la toile primae figure au Musee de cette ville.
Ld. MitvüU.
Gay, Rosalie, peintre de fleurs, a Vevey, nee
k Lausanne le 26 juillet 1852, de Jean, bour-
geois de Lutry, prof. k l'Academie de Lausanne.
M11« G. a travailll avec Mma Hegg, en 1874 et
1675, et ä Lyon, en 1892 et 189». Elle a ex-
pose' au Salon de Paris, plusieurs fois, entre
1878 et 1886, ainsi qu'auz ezpositions de la Soc.
suisse des Beaux-Arts et ä Geneve de 1886 ä 1898.
Curric. vitae. — Cat upec. de l'Espos. nat Suisse.
Geneve 1896, p. 12. Ld. ifUville.
Gaxzlnl, s. Gaggini.
Gedeon, Salomon, Münzmeister, geburtig von
Langnau (Kt. Bern?), wurde 1794 als Vorsteher
der Luzerner Münzstätte in Vorschlag gebracht
Ball, suisse de Numism., IX, 7. Frans m<mii.
Gehrl, Christian, Schnitzler, geb. im Aug. 1808
in Riggisberg. Sein Vater trug denselben Namen,
und seine Mutter hieß Anna Maßhält. Er war
schon in den frühsten Kinderjahren praktisch sehr
gunstig veranlagt und l>ezeugte besondere Vor-
liebe für Schnitzlerei. Bei einem Drechsler und
Flachmaler machte er seine Lehrzeit durch.
31 Jahre alt, vermählte er sich nach vierjähriger
Wanderschaft, wurde für kurze Zeit Gastwirt
und Politiker. Dies behagte ihm wenig; er zog
sich viele Feinde zu. Nun gründete er eine
Hafnerei und fing daneben an zu schnitzen und
zu malen. So wurde G. in den wirren politischen
Zeiten der 50er Jahre ein rechter politischer
Bildschnitzler und verkehrte viel mit ersten radi-
kalen Größen, wie Stampfl], Niggeler und Snell.
Aus seiner geschickten Hand entstand eine große
Reihe von Spazierstocken mit Baren, Jesuiten etc.
Spater siedelte G. in seine Heimatgemeinde See-
dorf bei Aarberg über, wo er den „Dagelstein"
bei Seedorf, ein kleineres Gütchen, kaufte, auf
dem er bis zu seinem Lebensabende, dem 10. Marz
1882, verblieb. Hier setzte er seine bescheidene
Kunstth&tigkeit fort, malte und schnitzte Kreuze
für Friedhöfe mit selbstgedichteten Trostsprüchen,
scbufW irtshausschllder mann igfaltiger Art, Trink -
hörner.Uhrgehause, Ehrenbecher, Kastchen, Dosen
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(lehn
- 555 -
(ieiger
etc. Er liebte es, hervorragenden Männern, wie
Napoleon und Garibaldi, ebenso auch Freunden
und Bekannten mit seinen Kunsterzeugnissen
Freude zu bereiten. Zwei hervorragende Stücke
finden sich im bern. hißt. Museum.
Auszug aus bern. Bioyr., III, p. 2. L. QtrHtr.
Gehri, Karl, Genre-, Portrat-, Landschafts-.
Historienmaler und Illustrator, geb. am 25. Juni
1860 in seinem Heimatsorte Seedorf bei Aarberg.
Die erste Anregung zum Zeichnen erhielt er von
seinem Vater Christian G. (s. d.). Auch die zwei
alteren Brüder boten Anregung: Franz (1841 bis
1860), der in Renan das Gravieren lernte und dann
in Aarberg das Gravieren und Siegelstechen be-
trieb, und Christian Wilhelm (1847—1878), der
in Fleurier das Gravieren lernte und nachher zu
Hause als Xylograph Holzschnitte zu Bitters No-
vellen, zu einer Sammlung berndeutscher Vers-
ehen etc. verfertigte. Karl G. besuchte 1873 wäh-
rend drei Monaten die Kunstschule in Bern unter
Hutter, Dietler und Walch. Dann lebte er wieder
für sich auf dem „Dägelstein", indem er Portrats
malte und im Lande herumzog, seine Mappen
mit Charakterköpfen aus dem Volke, landschaft-
lichen Studien, währschaften Bauernhöfen etc.
füllend. Im Winter 1881/82 widmete sich G.
Studien in München, besuchte die Ateliers von
Defregger und Konr. Grob, machte Kopien in
der Pinakothek und malte mehrere Porträts
nach dem Leben. 1889 studierte er die Kunst-
sammlungen in Paris; Italien durchzog er auf
einer Studienreise 1891. Mit erstaunlicher Em-
sigkeit und Vielseitigkeit malte G. Porträts und
Genrebilder, speziell aus dem bernischen Bauern-
leben, beschäftigte sich mit Fahnenmalerei, schuf
Illustrationen, so für Kalender (Hinkender Bote),
Dorfkalender und Bauernkalender) und nament-
lich zu den Werken des Jeremias Gotthelf für
den Verlag Zahn in Neuenburg und ferner für
die Schweiz (1902). Seit 1884 beteiligte er sich
an Kunstausstellungen. 1890 stellte er seine
Arbeiten als „Salon Gehri" in Biel, Freiburg
und St. Immer aus. Von seinen Gemälden be-
finden sich „Die goldene Hochzeit", „Junge Rö-
merin" und „Das Steinschloßgewehr" im Kunst-
museum in Bern ; das Porträt des Prof. Sal. Vö-
gelin ist im Künstlergut in Zürich ; „Der Alko-
holiker" wurde vom Bund angekauft. Im Privat-
besitz befindet sich eine große Anzahl, wie „Der
kleine Moltke" etc. Für das FriedensmuBeum
in Luzern hat G. das Bild „Das Gewitter" ge-
schaffen. Seit 1885 wohnt er in Münchenbuchsee,
nachdem er von 1860—1885 in Bern gelebt hatte.
Der zweite, hoffnungsvolle Sohn Frans, geb.
1882, begann, vom Vater angeleitet, schon frühe
zu zeichnen, besuchte nach Absolvierung der
Schulen von Münchenbuchsee die Kunstschule
in Bern 1896/99, dann diejenige von Lausanne,
brachte ein Semester 1901/02 an der Akademie
in München unter Prof. Halm zu und begab sich
im Herbst 1903 zu weiteren Studien nach Paris.
Brun, Vera, d. Kstwerko, p. IS. — Feuill. d. Berruir
Zig. v. 6. Juli 1889, Nr. 168. — Schweix, III, p.816/16,
mit Porträt. — Kat. des Salon Gehri, 1890. — Pereflnl.
Mittlf . H. TOrUr.
Geiger (Giger, Gyger), Diethelm, Zeichner,
Goldarbeiter und Goldschmied, geb. in Zürich
1764 als der Sohn des Pfarrers Hans Rudolf G.
zu Rüti. Er war 1770 Lehrling bei Goldschmied
J. C. Hegi und wurde 1781 Meister. 1805 be-
teiligte er sich noch an einer lokalen Ausstellung
in Zürich. Sein Sohn hieß Diethelm G. und
war ebenfalls Goldarbeiter und Goldschmied.
Sein Enkel, der Goldarbeiter J. Jakob G., geb.
1831, 1869 in Aarau, verließ Zürich 1890, um
sich in Zug einzubürgern.
Ftiüli. K.-Lex. II, p. 422. — Mittfc. de« t Hm. Dr.
Zeller-Werdmaller. C. Brun.
Gelger, Ernst Samuel, Dr. phil., von Brugg,
geb. am 1. Febr. 1876. Er besuchte die Kantons-
schnle in Aarau und studierte zunächst Medizin
in Basel, dann Forst- und Naturwissenschaften
in Zürich. Diplomiert 1899, promovierte er 1900
mit einer in Fachkreisen beachteten Dissertation,
„Forstbotanische Monographie des Bergeil", zum
Doktor und begann seine Lehrthätigkeit am Land-
erziehungshehn Haubinda (Thüringen). Gegen-
wärtig wirkt er an der Bezirksschule Gränichen
(Aarg.). Er machte Malstudien in Zürich, im
Bergell, in München und Paris, sowie bei einer
Reise nach Oberitalien. Werke: Landschaften
in Aquarell, Pastell, Farbstift und Oel; Motive
aus dem Thüringischen, den Alpen, dem Jura
und dem Schweiz. Hügelland. Zahlreiche Arbeiten
befinden sich in Aarauer, Berner und Zürcher
Privatbesitz. Ausstellungen: Aarau 1902; Helm -
haus Zürich 1903, wo er etwa 15 Studien ver-
kaufte; Turnus 1903 des Schweiz. Kunstvereins;
St. Gallen 1904; Lansanner Salon 1904, darin
„Buchenwald", „Sonnenuntergang", „Drei Land-
schaften".
Aarg. Nachr. u. Aar. Tagbl., Weihnachten 1902. —
Bruflr. Ztg., Weihnachten 1902. — Aarg\N., Mai 1903
— Landbote, Nov. 1908. - N. Z. Zt*., Nov. 1908. -
Bund, Nov. 1908. — St. 0. Tagbl. u. Ostschw., Febr.
1904. — Kat. des Turnus 1908, der Anaat. im Hehnhans
1908, des Salon in Lausanne 1904, sowie von Ausst. in
Brugg und Aarau. Johann** Widmrr.
Geiger (Giger, Gyger), Georg, Glaser und
Glasmaler, in Zürich, ein Sohn des 1583 daselbst
gestorbenen Martin G., ehem. Abtes des Klosters
Stein. Er lernte bei Hans Jakob Nüscheler, malte
auf Hohlgläser wie sein Meister und soll nach
Leu die Kunst erfunden haben, mit Oelfarben
auf Glas zu malen. Seine kunstreich bemalten
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Geiger
- 556 -
Geiler
Gläser wurden, Ähnlich den Bechern aus edlem
Metall, zu Staatsgeschenken verwendet, an den
König von Frankreich, den Großherzog von Tos-
cana und die Republik Venedig. Meister Jörg G.
malte 1617 ein Fenster mit der Stadt Zürich
Wappen in die neue Kirche von Benken, wohin
auch Hans Jakob N Oscheier ein dreibogig Fenster
zu liefern hatte. Er verheiratete sich 1596 mit
Verena Leemann, nach deren Tode 1613 mit
Barbara Bantlin, wohnte ob der Metzg im Hause
des Chorgerichts, wurde 1624 Ehegerichtsweibel
und starb im Jahre 1639.
0«—ert. QMch. d. Qlaamalerei, p. 236. - Mac. Meyer.
ZMer. — Ltu, Lex. Qa*M.
Geiger (Giger, Gyger), Eonrad, Sohn des
Mathias G., des älteren, Tischmacher, von Basel,
wurde 1586 zu Spinnwettern in Basel zünftig.
Er verfertigte 1598 im Vereine mit Franz Pergo
und Hans Walther die Häupterstühle des Basler
Munsters, ein Hauptwerk der baslerischen Spat-
Renaissance (jetzt im histor. Museum von Basel).
Baugeschichte des Basier Münateri, p. 814.
D. Burtkkardt.
Geiger (Giger, Gyger), Lienhard, Tischmacher,
von Basel, Sohn Mathias G.s d. alt., wurde 1587
zu Spinnwettern in Basel zünftig.
Bangeachichte des Baaler Monaten, p. 314.
D. Burtkkardt.
Geiger (Giger, Gyger), Lukas, Tischmacher,
von Basel, Sohn des jüngern Mathias G., wurde
1634 zu Spinnwettern in Basel zünftig. Werke
»einer Hand sind nicht nachweisbar.
BauRsachichte des Baaler Monatera, p. 814.
D. Burckkardt.
Gelger (Giger, Gyger), Mathias, der altere,
Tischmacher, wanderte 1556 aus Holtzeneck
(Pfullendorf) in Basel ein und wurde zu Spinn-
wettern zünftig. Er starb vor 16. Dez. 1582.
Werke seiner Hand sind nicht nachweisbar.
Baujeschichte des Baaler Mttnatere, p. 814, Ann». 2.
D. Burtkkardt.
Gelger (Giger, Gyger), Mathias, der jüngere,
Tischmacher, von Basel, wurde 1596 zu Spinn-
wettern zünftig und erstellte 1616 Getäfer und
Gestühl der hintern Ratsstube des Basler Rat-
hauses.
Burtkkardt «. WackenuKjtl, Rathaus Tun Baael, 8. 19.
- Baugeachichte de* Basler Munster», p. 314, Ann«. 2.
D. Burckkardt.
Geiger, Theodor, Architekt, geb. am 18. Sept.
1832 in Ravensburg, besuchte daselbst vier Jahre
das Lyceum und funktionierte schon mit 17 Jahren
als Baumeister. Dann studierte er weiter in
München und Augsburg, ging zum Eisenbahnbau
über und fand in diesem Fache Anstellung in
der Schweiz. Nach weiteren Studien ließ er sich
1860 als Architekt dauernd in Zürich nieder und
erwarb das Bürgerrecht. Er baute hier eine
größere Anzahl Privathäuser, z. B. die Falken-
burg bei der hohen Promenade, das Haus Rfltschi
an der Theaterstrafie, das Haus Kolliker an den
! obern Zäunen etc. Er starb in Zürich am 11.
April 1882.
Nach Mittlff. seiner Witwe. //. ApjxmelUr.
Geiger (GygerX Wolf, Steinmetz und Bau-
meister des 16. Jahrh., von Schaffh., gehörte als
(ieselle der mit Straßburg in Verbindung stehen-
den Steinmetzbruderschaft in Zürich an (gleich-
zeitig mit dem Meister Melch. Schertzinger aus
Schaffh.). Später wirkte er beim Bau des Monots
in Schaffh. als „Meister des Stein werks" mit, in
hervorragender Weise, wie es scheint, bei der
Ueberwölbung der obern Kasematte und der Er-
stellung des prächtigen Wendelganges im Turm,
deren Ausführung 1579 begann. Zwischen hinein
machte er von einem Urlaub Gebrauch, um einer
Berufung der Grafen Georg und Heinrich von
Isenburg nach Lohr a. M. Folge zu leisten, wohin
er durch den Dekan Joh. Konr. Ulmer von Schaffh .
empfohlen worden war. Weiteres ist nicht zu
erfahren.
W. SartUr. bist. Beschr. 4. Monots. - Anx. Alt.-
Kde. 1886, p. 269. VogUr.
Geiger, s. auch Giger, Gyger.
Geüer ou Gieng, Hans, de Fribourg, fut pen-
I dant un demi siecle le sculpteur attitrl du gou-
vernement et jouit d'une vogue bien meritee
aupres des autorites ecclesiastiques et du public.
Voici les travaux qui peuvent lui fitre attribues
avec certitude et dont la plupart existent encore:
II commence, en 1515, par livrer cinq dragons
places sur la tour de PHötel de Ville „um die
V drackenn uffem thurm uffem rathuss" ; c'ätaient,
»ans doute, des gargouilles. Notre artiste col-
labora a la construetion de lHötel de Ville par
une oeuvre qui, vu son coüt eleve\ Gtait impor-
tante; ce devait fttre une porte avec un encadre-
ment richement sculpte (umb das thurgestell
uffem nüwen rathuss und kost L krönen). Le
premier ouvrage de Geiler, conserve" jusqu'ä nous,
date de 1516; il sculpta pour la collegiale de
Saint-Nicolas un lion tenant un ecusson aux
armes de Fribourg, qui est place1 au bas de l'es-
calier de la chaire. Dans le courant des annees
1516 et 1517, il entreprit, avec le peintre Nicolas
Manuel, de Berne, un travail considerable. Cetait
un autel sculpta et peint deatine k l'eglise des
Cordeliers de Grandson. Les Etats de Berne et
de Fribourg supporterent chacun une partie de
la dlpense; G. obtint de Fribourg 82 livres, 8 sols,
4 deniers. En 1523, il faisait une statue de
pierre qui fut placee sur le „Pont de Berne" sitae
dans la Basse- Ville de Fribourg.
L'annee 1524, G. commenca la serie des fon-
taines monumentales qui sont encore aujourd'hui
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freiler
557 —
Geil«
un des principaux ornemeota artistiques de la
ville de Friboorg. II dgbuta pur la fontaine
de la place de l'Hotel de Ville, surmontee d'un
saint Georges terraasant le dragon. Ce groupe
6t*it primitivement Supporte par une colonne
droite et elancee qui a 6t6 remplacee, en 1760,
par une colonne toree et un maasif chapiteau d'un
effet malbeureux. En 1515, il sculptait lesarmoi-
ries de Fribourg et celles du duc de Zaehringeu
pour la Grenette, puls celles du canton pour le
pont sur la Singine ä Neuenegg (1546). En 1543,
il confectionnait des objets mobiliers : quatre lits,
un bahnt et une ca&sette pour le chateau baillival
de Vaulruz. Pendant les anußes suivantes maltre
Hans cootinuait ses travaux de menuiserie; il
executait, de 1544 ä 1546, une de ses plus belies
productions, la table qui orne encore la salle
du Grand Conseil. Le centre est forme* par une
grande plaque d'ardoiae entouree d'un cadre de
marqueterie; de vigoureuses cariatides entre-
croisees servent de Supports. G. fut aide\ dans
ce txavail, par son fils, qui recnt une gratifi-
cation de 4 livres 10 sola.
A partir de 1547, l'oauvre de la construction
des fontaines fut continuee activement; cette
annee-la notre maltre avait sur le chantier trois
travaux de ce genre: la fontaine de Samson
pour la place Notre-Dame, la fontaine du quar-
tier de la Planche, dediee a samt Jean-Baptiste,
enfin celle de la Neuve- Ville, avec l'image de
la Prudence. En 1550, maltre Hans fit la fon-
taine de la rue des Bouchers, transportee au-
jourd'hui pres du choeur de l'eglise de Saint-
Nicolas; une statue de la Vaillance, hardi guer-
rier arme* de toutes pieces, couronne la colonne.
C'est en 1552 que G. crea son chef-d'ceuvre : la
fontaine de la Samaritaine, qui cadre si bien
avec les vieilles maisona du quartier de l'Auge.
L'artiste representa Jesus causant avec la Sa-
maritaine, au bord du puits de Jacob. II acheva
la fontaine de la Fidelite* ou du Banneret, placee
a la rue des Forgerons (1557); actuellement, la
colonne seule est de G., la statne a 6t6 rem-
placee par une nouvelle figure due au ciaeau
moins experimentg de Stephan Amman. La der-
niere ceuvre autbentique encore subsistante de
Hans le sculpteur, est la fontaine de Saint«- Anne,
erigee sur la place du Petit- Saint-Jean, de 1559
4 1560. II fit encore, a cette äpoque, une statne
pour la tour de Jacquemart; eile se trouvait,
aans donte, en correlation avec l'horloge meca-
nique placee en ce Heu.
A cöte de ces ceuvres, il existe encore, dans
le canton de Fribourg, beaucoup d'autres sculp-
tures de ce temps dont la date et l'autbeuticite*
ne sont pas contirmöes par des documents; cepeu-
dant dea motifs tires de la critiqne artistique per-
mettent de les regarder comme des produits sortis
de l'atelier de G. Sans vouloir trop en Ätendi r
la liste, mentionnons d'abord le beau txiptyque,
sculpte* sur bois et dorg, d'une dea chapelles de
l'egbse des Cordeliers de Fribourg. Les peintures
sont attribuees a Hans Boden. (Voy. ce nom,
p. 156). L'opinion de M. Zemp sur la date de
l'execution de ce travail est corroboree par un
document du 18 janvier 1520, des arcbivee des
Cordeliers, constatant que le tuteur des enfants
de Jean de Furno, fondateur de cet autel, doit
une somme de 90 livres, en raison de la per-
mission accordee ä cette famille de construire
un autel dans l'eglise du couvent Trois autres
triptyqnes peuvent fttre attribues a G.; ils pro-
viennent du monastere des dominicaine« d'Esta-
vayer, de l'abbaye de Hauterive et de l'eglise
de Cugy; le premier se trouve mainteuant au
chateau de Grandson et les deux autres au Musee
cantonal de Fribourg.
Voici encore d'autres produits de l'art du
statuaire qui rappellent la maniere et le faire
de G. : Plusieurs crucifix, dont le pluB beau
est celui du clottre des Cordeliers; deux statues
de samt Christophe, l'une de bois, l'autre de
pierre, la premiere provenant du quartier de
l'Auge est aujourd'hui an Musee cantonal, l'autre
est encore placee sur une maison de la Grand'rue,
qu'elle ornait dejä en 1650; un saintEloi ä la
chapelle de Saint-Barthelemy, un saint Ours,
patron de la chapelle de ce nom, un saint Jacques
ä Tavel, un Christ a Fetigny, un saint Antoine
et un saint Martin a Cugy ; les statues suivantes
ont £t£ recueillies au Musee cantonal de Fribourg :
saintes Barbe et Catherine, provenant de l'eglise
de Chevrilles, une Vierge, les aaints Säbastien,
Antoine, Pierre, etc.; une belle piece du Musee est
la tele de saint Jean-Baptiste, coupee et placee
sur un plat; empreinte d'un realisme puissant,
eile a bien le caractere des oeuvres de notre
maltre.
Mais ce n'est pas seulement dans le canton
de Fribourg que G. a laisse* des traces de
son activit£; il faut encore en chercher dans
les contrees voisines. Nous sommes persuades
que les plus belles fontaines de Berne sont son
ceuvre. Malheure usement les archives sont muettes
ä cet egard; une partie des comptes de cette
epoque n'existe plus et ceux qui restent ne men-
tionnent aucune depense relative ä la seulpture
des fontaines. Mais, a d6faut de documents ecrits,
plusieurs raisonB viennent appuyer notre opinion:
Les causes inspiratrices du choix des sujets sont
leg meines a Berne et ä Fribourg et les caractere«
du style de G. se retrouvent dans les statues sur-
montant les fontaines de ces deux villes ; l'archi-
tecture des colonnes est identique, le fut en est
en geheral cannelä et le chapiteau est taute* dans
le style de la Renaissance. Mais il existe encore
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Geiler
— 558 -
Beilei-
des motifs plus puiasants k l'appui de notre these.
Cest d'abord le sejour de Jean le sculpteur a
Berne: „1543 marz 30, Meyster Hans Bildhouwer
im grossen spital zherbrig und an de« spittel-
meysters tisch Assen u. (L'auteur de „Bern in
seinen Ratsmanualen " ecrit par errear Thorberg,
au Heu de zherbrig, t. 1, p. 155.) Ce Hans Bild-
hauer n'etait pas bernois ; il faut plutot admettre
que c'etait Hans G., l'artiste bien connu de Fri-
bourg, Ia cite" voisine. Enfin, le monograniuie
H.6., grav6 dans un des cartouches places sur
le fot de la colonne de Ia fontaine de l'Ogre,
vient nous ofirir une quasi-certitude au sujet de
l'auteur de cette obuttc d'art. Toutes les autres
fontaine* ne sont pas de 6., mais nous avons
des motifs pour lui attribuer celles de Samson,
du joueur de cornemuse, de l'arquebusier, de
l'arbalätrier; celle de la Justice — une des plus
elegantes — pourrait etre plus moderne, cepen-
dant eile n'est pas sans analogie avec la Pru-
dence de Fribourg et porte d'ailleurs sur son
bassin la date de 1543, qui est precisement celle
du sejour de maltre Hans a Berne.
G. commenca par le gothique et finit en pleine
renaissance. Ses premiers travaux — le Hon
de Saint-Nicolaa. la fontaine de Saint-Georges —
ont une certaine raidenr, uu calme un peu froid ;
d'autres oeuvres marquent un reel progres, ainsi
la scene de la Passion du triptyque des Cordeliers
a dejA plus de vie ; quelques figures ont de I'ex-
pression, mais d'autres manquent encore de vi-
gueur. Vers 1547 une transformation s'opere:
pendant que les fontaines de Samson et de Saint-
Jean presentent encore bien des reminiscences
gothiques, celle de la Prudence est entierement
renaissance; on serait möme tente" de se demander
si cette statue appartient ä cette 6poque. Des
lors, G. donnait a ces personnages une attitude
plus degagee: souvent Us avancent une jambe,
le poids du corps repose sur une des hanches
et le buste se porte de cöt£ ou en avant; la
chevelure et la barbe, profondement fouillees,
sont bouclees, presque crepues. L'anatomie du
corps humain se dessine sous le vfttement; celui-ci,
elegant et bien drapl, n'est pas surcharg^ d'une
quantitl de plis.
L'etat civil de G. nous offire uon moins de
difficultes a debrouiller que son activite artistiquc.
On ne sait quels etaient ses parents et son ori-
gine. II serait assez plausible d'admettre qu'il
vint de Franconie, comme les peintres Boden,
Ziegler, Schauffelin, ses collaborateurs dans maint
travail. D'ailleurs, certaines sculptures provenant
de Franconie et des villes voisines, Francfort et
Mayence, ont un caractere qui se retrouve dans
les oeuvres du maltre fribourgeois.
La naissance de G. peut fttre place« vers l'annee
1490. II fut admis dans la bourgeoisie de Fri-
bourg le 11 mars 1517: „Hanns Geyler, der
bildhouwer, ist durch min herrnn zu irm burger
empfanngenn worden, der hatt sin burgrecht
gesetzt uff sin sasshuss gelägenn am vischmerckt
zwOschen Steffan Wytembachs und Jörg Barchers
husere, den 11 marcii anno 1517" (G'1 livre des
bourg., fol. 113*). La confrerie des artistes-
peintres, sculpteurs, verriers, place« sous le pa-
tronage de saint Luc le comptait parmis ses
membres. II mourut en 1562; le compte de la
fabrique de Saint-Nicolas contient la mention
du cofit de son glas funebre. Son Als Frantz
Gieng occupa plusieurs emplois pubUcs; cette
famille subsista jusque vers la fin du 17* siecle.
G., pere, figure un grand nombre de fois dans
les comptes, les manuaox du conseil et les pieces
officielles, d'abord sous le nom de Geiler (en 1615,
1516, 1517, 1525), puis sous celui de Gieng (en
1543, 1546, 1659, 1562) et plus souvent sous la
simple denomination de HanB Bildhauer (en 1516,
1523, 1525, 1544, 1546, 1547, 1650, 1651, 1657,
1560). On pourrait se demander s'il ne s'agit
pas de deux personnes distiuctes: maltre Geiler,
qui suivait les preceptes du style gothique, et
maltre Gieng, adepte des nouvelles melhodes
de la Renaissance; cela n'est pas impossible;
nous penchons cependant plutot vers la Solution
contraire, en nous basant sur le domicile de
notre artiste. On a vu que Hans G. assigna
son droit de bourgoisie sur sa maison situee pres
du marche au poisson (1517); en 1523 et 1556,
Hans Bildhauer habite la meme maison; le 16
mars 1555, Frantz Gieng est recu bourgeois et
il assigne son droit sur la maison de son pere
situee pres du marche' au poisson: „Frantz Gieng
hat sin burgrecht erkouft und das udall gesetzt
auf sines vatters hus gelegen an dem fischbank;
actum 16 märz 1565." Cette maison porte mainte-
nant le n* 138 de la rue des Epouses. S'il y
avait eu deux sculpteurs, Hans Geiler et Hans
Gieng, on n'aurait pas pu les designer dans les
comptes sous leur seul prenom ; afin d'e viter une
confusion, il eut fall« preriser en ajouUnt le
nom de famille.
Arth. cant. de Frib. : liv. des Bourg. : Comptes des
tres. n" 226, 227, 241, 246, 282, 287, 288, 28»,
290, 291, 296. - Frib. art., 1890, 6, 7, 18, 16, 20
(erreurdedate), 24: 1891,24: 1892,5, 17,22; 1893,
18; 1894, 1, 10, 16; 1898, 8; 1899, 16. — Rain,
Bild. Künste, p. 443—45, 747, 760, 804. — Iodieat
ant. suisse, IV, 386, 417, 471 ; V. 19. — Prot de U
conf. Saint-Luc. — Revue de la Suisse eatb., V, p. 2S9 :
XIII, p. 668. — Bern. Taschenb. 1901, p. 128. — H„.
teald. Brunnen Berns, Feetechr. s. Eroff. d. Bern. Mus. -
Jfax d* Diesbar Ji, Le »culpteor Hann Geller, Pages d'his-
toire dödiees a la Soc. gen. d'hist., Fribourg, 1903, p. 1
et suiv.. et Archiv. Soc. bist, frib., Tin, p. 1 et «uiv. —
Note» comm. par MM. Max d* Tecktermann. Dir. J. Zern» ,
Sd<mard <U Rodt. Mas dt Dimbach
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fieilip.r
- 550 —
Glasier
Gelllger, J. J., 8. Geilinger, J. .1.
Gellinger (Geiliger), Jobann (Hans) Jakob,
der altere, Maler, Zeichner, Glasmaler, ursprüng-
lich von Rappenwil (?), nachher Borger von Lu-
zern und daselbst von 1608—1666 nachweisbar,
war zum Teil gemeinsam mit seinem gleich-
namigen Sohne thatig. 1652 ist G. Mitunter-
zeichner der „Supplikation" oder Bitt- und Denk-
schrift der Luzerner Bürgerschaft an die Re-
gierung, worin sie unmittelbar vor Ausbruch des
Bauernkrieges über die Beschränkung der bürger-
lichen Rechte vorstellig wird. Von ihm stammt
eine Glasscheibe im Luzerner Rathaus, die im
Katalog der Jubil. Ausstellung in Luzern 1889
als „Ansicht von Luzern mit dem Wappen der
Ratsherren. 1655" aufgeführt ist (Nr. 321). Er
monogram mierte HIG.
(v. Liebenau), Die Glasfremalde Im Rathaus« zu Luzern,
p. 11. — Anz. Alt.Kde. 1878, p. 860. — ff. Meyer,
Coli., I.. p. 70 (Msc). — Voek, Der Bauernkrieg im J.
1663, 2. Aufl.. 1881, p. 47. — Kat. der Auaet. Luzern
1889. p. 22. Frenz Jfemcmann.
Gellinger, Johannes Jakob, der jüngere, Glas-
maler, Goldschmied, Zeichner, geb. am 10. Sept.
1642 in Luzern als Sohn des Johann Jakob G.
d. Alt. Von ihm stammt eine Kupferstichzeich-
nung vom Jahre 1667: „Wahrhafte Vorstellung
der Stadt Rapperswil, wie solche von Zürchern
im Jahre 1656 ... ist belagert worden," bezeich-
net : „Joa. Jac. Geilinger invent. B. J. Hürlimann
stud. sc." Zufolge einer Angabe Schneller» trägt
ein Schild im Luzerner Zeughause (Rathause
vom Jahre 1665 den Namenszug G.8.
G. muß nach 1702 gestorben sein, da er in diesem
Jahr um 6 Gld. für die St Antoniuskapelle in der
Barfüßerkirche Luzern noch ein Glasbild malt,
das vom Probst von Beromünster gestiftet worden.
Schneller, Lukasbrudertch., p. 11, Anm. 1. — Kat.
der Ausst. Luzern 1869, p. 10, und von 1889, p. 22. —
Qeechichtafreuod. III, p. 168, Anm. 2. - Anz. Alt-Kde.
1885, p. 186. — Secketamtareehn. 1686 (Nr. 24, Luz.).
Front Heinemann.
Geiller, Hs., s. Geiler, Hans.
Geiseler, s. Geißler.
Geisler, s. Geißler.
Geißeler, s. Geißler.
Geißer, Balthasar, Holzschnitzer, von Schwyz,
lebte im 16. Jahrb. Er verfertigte 1552 für die
FiliaUnrche in Ingenbohl ein Bild der Auffahrt
Christi, welches laut der Kapellrechnung „mit
dem Regenbogen und mit 2 anglen" 8 Pfund
kostete. Für die gleiche Kirche lieferte er 1564
ein Bild des hl. Pantaleon.
M. Deuting, Schwyzer Chronik, p. 240. M. Dentin*.
Gels»« r, Jean-Joeeph, alliä Maason, peintre,
d'AltstAtten (St-Gall), ne le 29 mars 1824 ä Alt-
Btatten. II eut de bonne beure le goüt du deasin,
mais n'ayant pas les moyens de s'y livrer, il sc
fit mecanicien-horloger. Ii put cependant se
rendre ä Munich et ä Rome. Marie" en 1861, il
passa quelques annies ä Zürich, puis se fix» en
1665 ä Lausanne. Le lac Champex, Pont-de-
Nant, Les Plans s. Bex, le pays d' Appenzell,
l'Engadine, Capri lui ont fourni les sujets de
nombreuses eiudea. Le Musee de Lauanne pos-
sede un portrait : M. de M., le Musee de St.-Gall
un paysage, le Musee de Zürich son tableau:
„Appenzeller Bauernstube".
De 1842 ä 1886, G. a partieipe* aux expositions
de la Soc. suisse des Beaux-Arts, et il a presque
regulierement exposl ä Geneve, de 1859 ä 1880.
II a fonde la section vaudoise de la Soc. des
peintres et scnlpteurs sui&ses, en 1866. II est
mort dans sa campagne Chalet Elisabeth, a Lau-
sanne, le 10 oct. 1894.
Srmn, Vera, d. Kunstwerke, Zürich 1901, p. 22. —
0. JCwiii.Schw.KQngtloralbum, Basel 1878. — Zeitschr.
bild. Kat., Beibl. XXII, p. 728 ; Bd. XIII, p. 161 ; XIV,
p. 607 ; XVI, p. 106, 661 ; XVII, p. 704. — Revue
vaud. — Artiatea luiaaes de la coli, d'autogr. Alf.Bovet.
p. 728. — Renseign. de S. Menanton a Laueanne.
Ld. MitviUe.
Geißer, Nikiaus, s. Geißler, Niki.
Geißer, Peter, Zimmermann, von Basel, erhielt
am 9. April 1520 den Auftrag, das Refectorium
des Steinenklosters von Basel zu vert&fern.
Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins, N. F.. VI, p.814.
D. Burdehardt.
GeißhUsler, Johann, Kalligraph, Zeichner,
Heiligenmaler, ist am 15. Febr. 1828 in Romers-
wil (Kt Luzern) geboren. Obwohl Autodidakt,
erreichte G. im bautechnischen und kalligraphi-
schen Zeichnen eine Fertigkeit, die ihm auch mit
einigem Erfolge den Pinsel zu führen erlaubte.
U. a. wurde ihm auch die Ausschmückung der
Glasfenster in der Pfarrkirche von Inwil Ober-
tragen. G. führte ein bewegtes Leben. 1853 und
1869 wurde er als Urkunden filscher eingeklagt
Inmitten seiner letzten Arbeit dem in Oel ge-
malten „Heiligen Grab" in der Pfarrkirche von
Hitzkirch (Kt Luzern), ereilte ihn im Jahre 1876
das Verhängnis, indem er wegen der Anklage
auf Giftmord verhaftet und zu lebenslänglichem
Zuchthaus verurteilt wurde, aus dem er 1889
als fast erblindeter, gebrochener Mann auf Grund
eines Strafnachlasses wieder freigegeben wurde.
G. ist bald nach der Freilassung gestorben.
Handschrift!. Notizen über Lusemer Künstler von
Stadtschreiber A. Schürmann (Luz.). — Mittig. v. Staats-
arebivar Dr. c. Liebenau. Frant Htinenann.
Gelssler, Christian-Gottlob, ne" ä Augsbourg
en 1729, mort a Gen&ve le 2 nov. 1814. Eleve
de Baumeister, peintre en mmiature, il s'appli-
qua ä ce genre de peinture et specialement aux
sujets d'histoire naturelle. II travailla ä Nurem-
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t.e.üler
- 560 -
berg ä l'ouvrage de RegenfuBs sur lea eoquilles.
Attirt ä Zürich par Jean Gessner, il se Toua au
dessin, k la peinture et ä la gravure des plantes.
Plus tard, Ten 1771, il se flia 4 Geneve oü il
fit de la peinture sur email, maia Biirtout de la
gravure et de la peinture de sujets d'histoire
naturelle et de vues de Geneve et des environs ;
il peignait et gravait encore a Tage de 88 ans.
II ne devint jamaia Genevois. Ses principales
oeuvres sont : „Rejouissances faites k Geneve le
4 juillet 1771", grande planche dediee k lord
Stanhope, roi de l'Arc et höros de ccs Wtes.
dont la peinture originale est exposee k la aalle
Ami Lullin; „Vue de la place de Bei- Air et de
l'Isle en 1783"; „Quatre vues prises du Bois
de la BAtie" ; vingt petites vues, pour la plupart
de la Haute-Savoie ; „Plan de la Ville de Carouge
avec les projets corriges en 1787", dessin* par
J.-M. Secretan ; „Retour du Conseil general tenu
le 10 fevr. 1769" et „La Paiz descendue du ciel
sur la Republique de Geneve" ; deux pieces re-
latives a la rfconciliation politique de 1789;
„Place de la Grenette" k Geneve, 1803; „Media-
tion infructueuse, ou difficulte' d'etre midiateur
dans les querelies des femmes", 1810; „Place de
St.-Pierreu et plusieurs autres places de Geneve,
1811 ; portrait du pasteur Romilly ; diverses plan-
cbes scientifiques ou tecbniques dans les M6-
moires de la Soc. des Art« et autres publications
analogues. Rigaud s'est monlre" trop severe a
l'lgard de G. en disant que ses oeuvres sont toutes
d'une grande mädioeritä; ce sont, en tout cas,
pour la plupart de precieux documents.
Rigaud. Renseign.. p. 274. — XagUr, K. Lei., V.
p. 66. — fMßti, Best. Kstler, IV, p. 201. — RUM.
K.-Lex.,I,p.271; II, p. 422.— Cat Artancien, Oeneve,
1896, n°* 915, 828—925, 933, 946—948. — Journal
de Geneve, 12 jaov. 1908. — Batard, Notes rar l'icono-
graphie gen«?., 0., 1899, p, 10. Ä. Ckoüy.
Gelfiler (Geisler, Geiseler), Hans (Jobannes),
Orgelbauer, Vater des geistlichen Kupferstechers
Johannes Ulrich G., Erbauer des alten Orgel-
werkes der Hofkircbe in Luzern, das neben dem-
jenigen von Salem als die größte und beste Orgel
in deutschen Landen galt (erneuert von 1856
bis 1862). GM der aus Salzburg zum Orgelbau
nach Luzern zog, baute von 1640—1651, nach
Balthasar sogar 17 Jahre an dem Werke. Am
20. Juni 1640 schloß der Rat mit G. einen Ver-
trag ab, wonach G. die Orgel um 6000 Luz. Gld.
innerhalb drei Jahren zn erstellen hatte. 1652,
nachdem fast viermal so viel Zeit dazu ver-
braucht worden, stieg man auf 10000 Gld., da
G. sich beklagte, beim Akkorde nicht bestehen zu
können. Nach einer andern Eintragung wurden
ihm für die Arbeit 7100 Gld. und zudem noch
200 Gld. in bar nach bestandener einjähriger
Probe ausbezahlt, ferner ein Haus im Werte von
1200 Gld. und ein Trinkgeld von 1200 Gld.
„ verehrt", ferner ihm und den Söhnen das
„Beisassenrecht" geschenkt. Auch wurde G. der
Bäcker-Konto bezahlt, 2 Malter Korn, 2 Säume
Wein, seiner Frau 4 Dublonen und seinen Ge-
sellen 10 Kronen geschenkt. Eine Beschreibung
des Orgelwerkes findet sich in F. X. Schwytzers
Studie: „Die Altare und die große Orgel., zu
St. Leodegar", 8. 3—16. Daselbst ist auch die —
teilweise 1858 erneuerte — Orgel nach dem von
des Meisters geistlichem Sohne Ulrich (s.d.) gesto-
chenen Kupfer reproduziert. Bei der am 22. Okt.
lb.VJ auf Beschluß des Rates vorgenommenen
offiziellen Begutachtung der fertigen Orgel wurde
das Werk von den vier eingeladenen Experten
sehr gelobt und dessen Meister dem Rate zu
besonderer Berücksichtigung empfohlen. G. be-
rief sich hierauf selbst auf seine kostspieligen
Reisen, auf die Mehrleistungen seines Baues und
forderte nach altem Recht und Brauch des Orgel-
bauers, daß ihm die größte Pfeife voll Wein oder
Korn als Gratifikation verabfolgt werde. Wie
wir oben sahen, wurde er Aber die Akkordsumme
hinaus reichlich honoriert, wobei ihm auch noch
das gesamte für den Bau angekaufte Werk-
geschirr überlassen wurde. Dagegen hatte er
noch ein Jahr Garantie zu leisten und die Rei-
nigung der zwei kleinen Orgeln zu übernehmen.
Beiläufig bemerkt, soll die zur Weinfüllung aus-
bedungene größte 11 Zentner schwere Pfeife
nicht weniger als 13 Saume und 8 Maß Wein
fassen. AIb Kuriosum sei erwähnt, daß die Orgel
bei der Primizfeier von Gj geistlichem Sohne
zum erstenmal öffentlich „geschlagen" wurde.
Balthasar nimmt 1670 als Todesjahr des Meisters
an. Sein Bildnis ziert in Malerei den hintersten
Pfeiler der Kirche, rechts, mit der Aufschrift:
„M. Hans Geißler, Orgelmacher von Saltzburg.
A" 1651 fecit." Unterhalb des Bildes bezeich-
nete ein Kreis die Lichtweite der größten Pfeife.
Sein Oelporträt in der Bildergalerie berühmter
Luzerner (Bürgerbibl. Luzern), Nr. 61 ; dazu Text
im Kat., p. 83.
(SehntlUr), Die 200jtbr. Feier der Einweihung der
Stifte- u. Pfarrkirche Las., 1844, p. 15. — (Sekwytmr).
Die Altere ... Luz. 1 862, p. 1 — 1 6. — e. LitUna*. Das
alte Lux,, p.810. — Am. Alt-Kde., 1901, p. 101. —
XfUehtUr- Uteri, Gotteshäuser d. Schweiz, Bist. Sonst.,
Archld. Aarg., Dek. Lux., I, p. 1 8. — Fettschr.d. schweif.
Ingen.- u. Archit.-Verein«, Lux., p. 84. — Balthasars Hat .
z. Lebensgeach. berühmt. Luzerner (Msc), III, p. 818.
Frm Heinewunn.
Geißler, Job. Martin Friedrich, Maler und
Kupferstecher, geb. 1779 in Nürnberg, gest. 1853.
Er hat sich nur 1814 vorübergehend in der
Schweiz aufgehalten, weshalb hier lediglich ver-
wiesen wird auf ihn.
Nagltr. K.-Lez. V, p. 67 ff. — NagUr, Monogr. FI,
p. 828. — MWer, K.-Lex. II, p. 170. F. 0. PWot«.
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Geißler
- 561 -
Geizer
Getfiler (auch Geisler, Geißeler), Joannes
Udalricus (Johann Ulrich), Kupferstecher, geist-
licher Sohn des Bildhauers und Orgelbauers
Johann Nikiaus G. (s.d.X stach 1651 auf 6 Kupfer-
platten das Chorgitter der nach dem Brande
wieder aufgebauten Hof kirche, ferner deren Hoch-
altar (mit Christus am Oelberg), einen Grundriß
der Kirche, die Turme derselben und das Fron-
tispice („Vorzeichen"). Die bisher einzigen be-
kannten Abzüge dieser Platten finden sich auf
der Bürgerbibliothek Luzern.
Als Kuriosum sei erwähnt, daß G. 1651 in
der Hofkirche seine erste Messe las, wobei die
von seinem Vater erbaute Hoforgel zum ersten-
mal gespielt wurde. G. starb als Kaplan des
Hofstiftes.
(SchnelUr). Die 200jahr. Feier der HofVirche, p. 16.
Fr an* Heinemann.
Geißler, Martin, Goldschmied, in Basel. Er
wies den 16. Sept. 1645 sein Meisterstück vor,
welches angenommen wurde.
Mise. Fechter. Major.
Getfiler (Geiseler, irrtümlich auch Geißer),
Nikiaus, Bildhauer, Kunstschreiner, Schnitzler,
gebürtig aus Schweinfurt a. M. (Franken), ist zur
Zeit des 80jährigen Krieges nach Luzern ge-
kommen und wurde zu dem nach dem Brande
von 1633 wieder aufgenommenen Neubau der
Stiftskirche daselbst beigezogen. Abgesehen da-
von ist seine künstlerische Thätigkeit in Luzern
schon für 1626 belegbar, in welchem Jahr er
als Konvertit zum Beisaß aufgenommen wird
(Ratsb. LX, p. 143 b). 1628 schnitzte G. für die
Stiftskirche um 110 Gld. den reichverzierten
Taufsteindeckel, der fünf Jahre später beim
Kirchenbrande ein Baub der Flammen wurde.
Aus dem Jahre 1628 wird G. auch die kunst-
reiche Kanzel in der Franziskanerkirche zuge-
sprochen, die 600 (300?) Gld. kostete. Von 1634
bis 1643 war G. mit der Holzplastik für die neue
Stiftskirche beschäftigt Am 10. Jan. 1634 schloß
der apostolische Nuntius Ranutius Scottus mit G.
einen Vertrag, wonach der Künstler den Haupt-
altar nach Zeichnungen, die aus Rom bestellt
worden, für 1600 Luz. Gld. in schwarzem Unter-
waldner (?) Marmor ausführen sollte, nachdem der
Auftraggeber mit dem Steinmetz — Hans von
Heinrich aus Waral — nicht einig geworden.
G. schuf sodann 1639 die Wappen der Stifter
und der alten Dinghöfe im Chore der neuen Stifts-
kirche, 22 Bilder am Chorgestühle mit der Dar-
stellung des „englischen Grußes" zu beiden Sei-
ten, ferner der Kirche entlang die Statuen des
ErlöHers, Mariae und der 12 Apostel auf den
Schlußsteinen der Gewölbebogen, 1640 das große
Kirchenportal samt den Statuen Mauriz und
Leodegar. Auch das neue Orgelgebäude ist
Geißlers Werk (1643, Preis 2000 Gld.) wie auch
Schwel«. K&naUer-LoxUon.
«lasjenige in der FranzLkanerkirche, zu deren
St. Antoniuskapelle G. 1656 das Modell entwarf
oder den Bauriß zeichnete. G. hat sich um die
luzernische Kunst während einer mehr denn
30jährigen Thätigkeit verdient gemacht Auch
auf G. darf man das Lob beziehen, das beson-
ders wieder in neuster Zeit die Skulpturen der
Stiftskirche als künstlerisch hochstehende Ver-
treter der Renaissance erhalten haben. G. ins-
besondere wird nachgesagt, daß er da, wo er
selbständig auftreten konnte, sich durch eine
schwungvolle Ornamentierung und durch gefäl-
ligen architektonischen Aufbau auszeichne. Die
Chorstühle und Kanzel sind u. a. abgebildet im
Prachtwerk „Der Vierwaldstättersee", p. 47.
Dieser G. ist wahrscheinlich identisch mit dem
wohl bloß aus irriger Lese- oder Schreibart ent~
standenen „Grysler" (s.d.).
Am. Ait-Kde. 1901, p. 98, 100. 101 ; 1893, p. 200.
— (SeJttulUr). Die 200jahr. Feier d. Einweihung d.Stifta-
u. Pfarrkirche Luzern, p. 18, 17. — SrktulUr, Lukaa-
brudersch., p. 7. — r. Liebenau, Das alte Luzern, p. 808,
812. — Festtchr. d. Schweiz. Ingen.» u. Archit-Vereins,
Luzern, p. 84. — (F. X. Sch%eyt*r), Die Altare u. d. («rroße
Orgel zu St. Leodeg. Lux., p. 20, 4. — Zeitschr. f. bild.
Rrt. , Beibl. XXIV, p. 6 14. — Lux. Tagbl. 1 898, Nr. 26 1 ,
1. Bl. Fron, AMumm.
Gelonida, Sigmund, eine durchaus apokryphe
Künstlerpersönlichheit, welche von Brulliot (biet
d. monogr., 1, 1461) zur Erklärung des auf Basler
Holzschnitten des spätem 16. Jahrb. vorkom-
menden Formscbneider- Monogramms GS kon-
struiert worden ist
NagUr, K.-Lex. V, p. 81. D. Burckkardt.
Gely, F. (F. Gely) est la raison sociale et la
marque de la maison fr er es G61y, orfevres, ä
Lausanne, composee de deux freres ayant fait
ensemble leur apprentissage ä Paris. L'alu£,
Marc, n6 ä Lausanne, en 1788, dans la maison
de famille (PI. de la Palud 23), exercait seul la
profession ; son frere tenait les livres. Leur pere
6tait le pasteur Glly, rtfugie francais, qui acheta
la bourgeoisie de Lausanne.
Marc G. a travaille' ä Paris et a collabore" ä
l'execution du berceau du Roi de Rome. Divers
objeta fabriques par G. ont figure ä l'Expos.
du Vieux- Lausanne, ä La Grenette, en 1902. Le
Musee de Neucbätel renferme une coupe d'argent
de G., donnee ä la bourgeoisie de Valangin par
Jean-Pierre-Fr6denc et Alexandre de Chambrier
en 1821. Marc G. est mort en 1871.
Ronaeign. de Mro" L. Jaeeard-G. & Lausanne, J. La-
vnnehy. prof., NeuchAtel, Ch. VuüUrmet. Ld. MiMO*.
Geizer, Wilhelm, Lithograph (Zeichner), von
Schafft., geb. am 19. Sept 1842. machte seine
Lehre in Schaffhausen und Basel, arbeitete darauf
in Genf, Perpignan und zuletzt in Paris, wo er
30
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Gemellianus
- 562 -
Gengenbach
am 20. Dez. 1876 starb. Von seinen Arbeiten
ist in Schaffh. nichts vorhanden.
Ansk. e. Bruders u. amtl. Register. Vogler.
Gerne Uianus. On trouve ce noin, qui n'est pas
celui «Tun artiste agsurement, mais d un artisan,
sur certainB objets de bronze de l'6poque ro-
maine, existants en divers musees; nous le citons
ici, au meme titre quo le lapicide Florus, coratne
an des tres rares noma remontant ä cette periode
qui puissent ä la rigueur trouver place dans le
Dictionnaire. Ces objets sont probablement des
garnitures de fourreaux d'e"pees et portent, en
lettre« decoupees et repercees, une inscription
que l'on peut restitucr ainsi d'apres differents
exemplaires plus ou moins complets: aqvib k
GDfKLLiANvs f, soit: Aquis HeketicU, Gemel-
lianu* fecit; et Aquae belveticae c'est le nom
antique de Baden en Argovie ; Gemellianus aurait
donc ete" etabli a Baden. On a cru parfois que l'ins-
cription en question indiquait une dldicace faite
par G. aux genies des „Eaux helv£tiqnes", mais
on avait neglige le F initial de fecit ; en outre,
le nombre assez considerable de pieces sem-
blables rencontrees en Suisse, dans le sud-ouest
de l'Allemagne et en Franche-Comt6, ne pennet
pas de douter qu'il s'agisse bien d'une marque
de fabricant
Mommten, Inscript. Confoed. helret lat, n° 343«,
qui lit par erreur Htc pour He sur l'exemplsire trour« a
Avenches. — Bunttetitn, Rw. d'antiquit«>s sulsses. auppl.,
pl. XVII. — 8dtuma*Jt*r. Antik. Bronzen Ton Karls-
ruhe. Karlsruhe, 1890, p. 147 et pl. XII, flg-. 54, qui.
sauf erreur, a donnü le promier la bonne lecture. —
BuU. Soc. de« antiq. de France, 1892, p. 228. — Re».
archüol., 1898, 1., p.888. — Cat. de la rente Castellani,
Paris, 1884, p. 87. — Dunant, Guide du Musöed'Avfln-
ches, p. 74. A.-J. M.
Gemnseus, Daniel, Goldschmied, in Basel.
Er war von Malhausen (Oberelsaff) und lernte
1575 bei dem Goldschmied Ilans Jakob Koch I.
in Basel. Ein Werk von ihm aus dem Jahre
1595, eine silberne, zum Teil vergoldete Gelte
der Zunft zu Weinleuten in Basel, welche am
oberen Rande mit neun Wappen und Initialen
verseben ist, befindet sich im historischen Mu-
seum zu Basel.
Mise. Fechter. - Kat. Hist. Mus. Basel. Majvr.
Gemntteua, Jeremias, Goldschmied, in Basel.
Er wurde geboren 1604 und getauft zu St. Peter
am 6. Marz. Seine Eltern waren Hans Conrad G.,
B&renfelsischer Schaffner, und Anna Engelhaft.
Zu Michaeli 1618 kam er zu dem Goldschmied
Peter Hans Segesser in die Lehre. Er blieb bei
ihm vier Jahre, begab sich hierauf auf die Ge-
sellenwanderung und wies am 19. Febr. 1628 der
Zunft zu Hausgenossen sein Meisterstück vor,
worauf ihm das Zunftrecht verliehen wurde. Im
Jahre darauf, den 23. Nov. 1629, schloß er zu
St. Peter die Ehe mit Valeria Wonlich. Man
kennt nicht weniger als neun Lehrknaben, welche
er im Goldschmiedhandwerk unterrichtete: 1628
bis 1632 lernte bei ihm Marx Rusinger, 1630
bis 1634 Lucas Schwartz, 1632—1636 Wernhart
Beck, 1636-1639 Reinhart Glock, 1638-1642
Hans Jakob Eckenstein, 1644 Rudolf Wonlich
(ein Vetter von G.) und Franz Hentzgi, 1644
bis 1648 Ernst Ludwig Meyer I., 1654 Christoph
Kienholdt. An den Wachdiensten seiner Zunft
beteiligte sich G. wahrend der Jahre 1628—1647.
Im Jahre 1636 wurde er Sechser und blieb es
bis 1651; er war außerdem Stubmeister von
Sechsen 1686—1642, Kieser von der Gemein
1686, Kieser von Sechsen 1644, 1652—1661 und
versah das Amt eines Zunftschreibers von 1647
bis 1651. 1649 war er zugegen, als die Silber-
proben bei den verschiedenen Goldschmieden
aufgenommen wurden, und im nächsten Jahre
hatte er nebst anderen Zunftmitgliedern die Ge-
wichte der Goldschmiede, Kannen-, Rot- und
Hafengießer anf ihre Schwere zu prüfen. Das
Jahr 1652 brachte ihm schließlich die Würde
eines Ratsherrn, welche ihm, wie auch das Amt
eines Deputaten, bis zu seinem Tode verblieb.
G. ist uns als Eigentümer des Hauses „Zum
weißen Roßlein", Kronengasse Nr. 11, von 1653
bis 1661 überliefert. Er starb am 16. Marz 1662.
Werke von ihm sind nicht bekannt.
Mise. Fechter. — Civilst. Basel. — Grundbuch Basel.
Major.
Genequand, Jean, n* a Geneve le 7 janv.
1708, mort le 22 sept. 1800, apprenti chez Jean-
Jacques Bouvier, fut recu maltre orfevre le 4
fev. 1751, ayant fait pour chef-d'cBuvre „une
paire de boucles ä pierres", et bourgeois de
Geneve le 27 mai 1791.
CorelU. Liv. des Bourg.. p. 475. A. CAowy.
Geneqnand, Jean, ne" a Geneve le 16 janv.
1728, fut recu maltre orfevre le 21 avril 1756,
ayant presente* pour chef-d'ceuvre „un assorti-
ment de boucles d'oreilles girandoles en grenats,
montees ä jour, fort bien faites". A. Caoüy.
Genequand, Jean-Jacques, frere de Jean (I)
ci-dessus, n6 ä Geneve le 9 juillet 1736, mort
le 16 avril 1803, fut recu maltre orfevre le 30
aoüt 1760, ayant present£ pour chef-d'ceuvre
„une paire de boucles d'oreilles en grenat bien
faites". A. CWiy.
Geneqnand, Pierre, frere de Jean (II) ci-dessus,
n€ ä Geneve le 13 avril 1732, apprenti chez Jean
Bernier, fut recu maltre orfevre le 8 oct. 1759,
ayant presentg pour chef-d'ceuvre „une paire de
busquieres fort bien faites". A. Choity.
Gengenbach, Heinrich von, Baumeister. Er
begann im Sommer 1406 den Bau des Rathauses
in Bern, starb aber bald darauf.
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Qenone
- 563 -
George
Bernerchr. des Conrtul Jtutingtr. — An*. Alt.-Kde.
1881, p. 207. — Bahn, BUd. Kste., p. 602. H. JWier.
Genone, Jean-Baptiste, n«5 & Arcegno en 1666,
«5t* it, au dire de Fnssli, an artiste aussi habile
dans la sculpture que dans les travaux de stuc.
II aurait travaille* surtout avec Jean-Baptiste
Artaria (voy. ce nom, ci-dessus p. 52) et acquis
avec lui la renommee, puis serait mort pr6-
maturement
FO-li. Be*t.Kstler, IV, p. 68. - Nagler, K.-Lex.V,
p. 93, d'apr&s FQwli. A.-J.M.
Gentll, Jean, orfevre et graveur, de „Mozon"
sur Meuße (frontiere de Champagne), demeurant
ä Lausanne en 1571, fut chargl le 17 avril de
cette meme annee, par le Conseil, de graver un
sceau aux armes de la rille: „L'aigle avec la
couronne dessus enclos dans ung chapeau de
triomphe".
B. Dumur. Extr. des man. de Lausanne.
Gentillatre, Jacques, de Montbgliard, fut ap-
pel<5 par le Conseil de Geneve, en 1611, en qua-
litö d'arcbitccte et d'ingenieur. II executa divers
travaux aux fortifications et apres tant d'autres,
il proposa de doter la ville d'une bonne instal-
lation hydraulique; on recula de van t la depense.
G. fut charg<5 de faire un plan en relief de la
ville et de ses remparts et il le presenta au
Conseil en 1613.
SortUt. Dict. des familles
Geofltoy, Andrej ne" a Sezanne on Brie vers
1578, mort ä Geneve le 9 aoot 1661, etait mattre
orfevre. A. Ckoüy.
Georg von Speyr, s. Speyr, Georg von.
George, Daniel, ne" ä Geneve le 20 d6c. 1744,
mort le 16 nov. 1827, apprenti chez Pierre, Andrt
et Jacques Binet freres, fut re«;u roaltre orfevre
le 22 juin 1770, ayant fait pour chef-d'oBuvre
„un najud en filigrane et marcassite".
A. Ckoüy.
George-Julliard, Jean -Philippe (quelquefois
appele* Henri-Pbilippe), peintre, ne1 a Geneve le
l*r janv. 1818, d'un pere francais qui avait fui
10 Terreur et qui, remarquant le gofit de son
filfl pour le dessiu, l'envoya d'abord ä Nantes,
chez Donn6, peintre d'histoire alors tres connu.
Mais la peinture historique n'etait point son fait
et il quitta l'atelier de son mattre pour se rendre
a Paris oü il se livra ä la gravnre, dont il avait
fait l'apprentissage a Geneve. Visitant le Salon,
11 y vit la „Tempete" de Calame et en fut si
fortement impressionne1 qu'il resolut d'ötre pay-
Bagiste. G. revint & Geneve et entra chez Calame;
il fut son eleve favori et l'accompagna frequem-
ment en Italic et dans d'autres voyages d'ltude;
il fit plus, en possession de la maniere du mattre,
il mit la main, dit-on, ä plusieura toiles de celui-ci,
alors que les commandes ;dflnaient de toutes parts
et que Calame n'y pouvait suffire. Toutefois, G.
avait aussi une maniere a lui, un certain vaporeux
inconnu ä Calame, qui fait que, tont en £tant
restǤ le fidele continuateur de l'ecole de celui-ci,
il eut une sorte de personnalitö artistique et ob-
tint, des 1850, une place honorable parmi les
paysagistes suisses. Son coloris n'etait eependant
pas toujours juste; il avait souvent de certains
tons roses assez f&cheux au point de vue artis-
tique, mais qui plaisaient sans doute au public,
car les tableaux de G. se vendaient bien. C'£taient
en general des vues du Valais, de l'Alsace, deB
environs de Geneve, de la Savoie, de l'Oberland,
du lac de Wallenstatt, etc., et de pröference des
Sites alpestres et des viies de nos lacs, dont
quelques-unes obtinrent un succes reel en France
et ä Geneve. Le Musle Rath possede un „Lac
de Wallenstatt", qui est une oeuvre trop tardive
pour donner une idee juste de son talent. G. a
reRulierement expose* ä Geneve de 1845 a 1886,
et on revit avec plaisir, ä l'Exposition nationale
de 1896, une vue prise „au Bouveret". Au Musee
Ariana, on peut voir de lui „Le cours de l'Aire,
pres Bernex". Nous ne pouvons enumerer, du
reste, son oeuvre, considerable en fait d'ttudes
surtout
G. peignit, en effet, jusqu'ä sa mort survenue
le 9 mai 1888. Atteint eependant, des 1877,
d'une affection grave, il avait du subir l'ampu-
tation des deux jambes; il ne cessa plus de
souffrir, mais ce fut avec un grand courage, et
il ne cessa pas de travailler.
Dou6 d'un caractere doux et bienveillant, G.
fut le principal fondatenr du Cercle des Artistes
de Geneve et du „Brunswick", une societ6 d'amis
tries sur le volet, dont firent partie Salzmann,
Diday, Baron, Delapeine, M. Ch. du Bois-Melly,
etc., et qui eut un certain renom.
Sa femme, M11* Juüiard, a fait de la peinture
sur email; eile a expos<5 a Geneve, en 1851 et
1852, des fleurs peintes sur ämail.
Cat Mus. Rath, 6A. 1897, p. 84. — Cat. Mus. Ariana.
p. 162. — Ttehamer. Les beaux-arta en Sulsae, 1886
a 1888, p. 90. — Cat. d'expos. genev. — I* Snisse, I,
p. 31 et flg. p. 29 et 109. A.-J. M.
George-Legrand, Louis, peintre, ne" & Geneve
en 1801, fut eleve de Diday, dans l'atelier du-
quel il Itait entri vers 1830, entralne par son
goüt pour la peinture et abandonnant l'horlo-
gerie a laquelle il semblait voue\ 11 fit aussi de
la Photographie, ä l'origine de celle-ci, mais re-
vint ä la peinture. Son genre «Stait le paysagc
dans la maniere de son mattre, sites des rives
du Leman, de l'Oberland, du canton de Vaud,
du lac d'Annecy, et il a peint de nombreux
tableaux et «Hudes, dont une exposition eut Heu
apres sa mort, survenue ä Geneve le 6 avril 1883.
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Georgins
564 -
Gerhard
II avait rlgulierement expose* k Geneve de 16S7
a 1868. Le Musee de Zurieb possöde de lui une
„Maison de p£cheur aa bord du lac de Geneve."
Ttkamer. Lee beeux-erU en Salate, 1884, p. 66. —
Cat d'ezpoe. genev. — //rvn, Terz, der Kunstwerke im
Kttnatlergut, p. 22. A.-J. JH.
Georgias (Zehnder?), Glocken- und Stück-
gießer, „Georgius carnpanarum et bombardarum
fusor", auch Büchsenmeister, der im Gebrauch
des Geschützes so geübt ist, daß er in seines
Vaters Fußstapfen zu treten verspreche, wird
am 17. Jan. 1525 vom Rate von Bern dem Papste
Clement VII. zur Aufnahme in seinen Dienst
empfohlen, da er in seines Vaters Fußstapfen
getreten sei.
Lei. Mixe. Buch I. p. 187 im StaaUarrh. Bern. —
StUcAtUr-UtUri. Glocken-Inschr. (1. KU. Bern, p. 138.
— MiichtUr. Glockenb., Mac. auf der Stadtbibl. ZOricb.
//. TiirUr.
Georgy, Wilh., Maler und Holzschneider, geb.
1819 in Magdeburg, autodidaktisch gebildet,
später in Leipzig thätig, darf, wiewohl ein Deut-
scher, wegen seines langem Aufenthalts in der
Schweiz und Beiner Darstellungen aus der Alpen-
weit hier Erwähnung beanspruchen. Eine Reihe
von Sommern der 1860er Jahre, besonders 1856
und 1857, verfolgte G. in den Gebirgen der
Berninagruppe viele Monate lang mit seltener
Energie (bis Mitte Nov. pflegte er hoch oben
am Morteratschgletscher „im Hotel Glanitblock
ä la Murmeltier zu logieren") Landschafts- und
Tierstudien, und hatte täglich Anlaß, Vierfüßer
und Vogel der Alpen in allen möglichen Situa-
tionen zu beobachten. Er ist der Hauptillustrator
von Tschudis „Tierleben der Alpenwelt", und
Tschudi selber sagt von ihm, daß er mit außer-
ordentlicher Naturwahrheit gearbeitet habe.
Außer den Bildern des genannten Werks hat
G. fOr die Schrift „Piz Languard und die Bernina-
gruppe von E. Lechner, 1858" zwei ausgezeich-
nete Gebirgslandschaften gezeichnet, die von
A. Neumann in Kupferstich ausgeführt wurden.
Sing fr. Allg.Künstlerlex. , 1 90 1 , p. 2 1 5. — J.v. IWhudi.
Tierleben dor Alpenwelt, 1861; s. bee. p. 490. — Dr.
B. Ltekner. Piz Languard u. die Berninagruppe. Leipz.
1858. H. Brmppacktr.
Gerber, Abraham T., Glockengießer, in Bern.
Er wurde am 4. April 1647 daselbst als Sohn
des am 23. März 1643 zum ewigen Einwohner
der Stadt Bern angenommenen, aus Zürich stam-
menden Rotgießers Hans Gerber getauft. 1670
und 1679 verheiratete er sich in Köniz und in
BQmpliz. Er goß mehrere Glocken für bernische
Kirchen: a) Allein: 1680 für Stettlen 1, Sutz 1;
1686 für Seeberg 1 ; 1687 für Bürglen 1 ; 1691
für Kallnach 1 ; 1692 und 1696 für Oberwil bei
Büren je 1; 1721 für Ins 1; 1731 für Bargen 1,
Radelfingen 1. b) Mit Daniel Wyfi: 1703 für
Thurnen 1 ; 1713 für Thun l ; 1714 für Rüeggi*-
berg 1. Sein Tod ist wohl in den Anfang (?)
des 18. Jahrb. zu setzen. Der Name lautet auch
Gerwer.
XikchtUr-U»i*ri, Glocken-Inschriften de« KU. Bern,
p. 140/41. — Burgerl. OeneaJ. von Bern. — AWW»r,
Glocken im Kt. Bern, p. 9, 10, 21, 46. 47, 68, 74, 78,
88, 89, 96, 98, 101, 104, 116. — Mittlg. von M.Stüer-
mtUter. ff. Vürltr.
Gerber, Abraham II., Glockengießer, wurde
am 14. Nov. 1675 in Bern als Sohn des Vor-
stehenden getauft, vermählte sieb 1698 und 1700
und starb in Bern im Juni 1741. Man kennt
mehrere von ihm gegossene Glocken ; 1720 goß
er 6 25-Pfünder-Kanonen.
Quellen wie oben. ff. IMrUr.
Gerber, Abraham Nikiaus, Glockengießer,
Sohn des Vorhergebenden, getauft am 4. Aug.
1701, verheiratet 1729, gestorben in Bern am
16. Dez. 1783. Er goß 1746 eine Glocke für
Mühleberg, andere 1728 und 1735 wohl mit
seinem Vater: 1726 für Bern (franz. Kirche) 1;
1736 für Wohlen (Bern) 1.
Quellen wie oben. ff, IMrler.
Gerber, Hans, Glockengießer, in Bern, goß
1668 für Rue eine Glocke.
m»chtl«r. Glockenb., Msc. SlorU SmUrmtUter.
Gerber, Niklans Abraham, Rottfießer, Sohn
des Abraham Nikiaus G., geb. 1738, gest. in Bern
am 30. Aug. 1812. Er war auch Oberfeuerwerker-
hauptmann und goß 1790 für das Zeughaus Ge-
schütze um.
Burgerl. Geneal. von Bern. ff. 1MH«r.
Gerber, s. auch Gerwer.
Gerdll (Jardyn), Annequin, ne" k Bruxelles,
orfevre, fut recu bourgeois de Geneve en 1467,
ponr 7 florins et une coulevrine. C'&ait un orfevre
fametix, qui travailla beaueoup pour la cour de
Savoie et qu'on voit ex&uter, en 1477, deux
precieux colliers d'or forme« de feuilles de ebene
aecompagnees de diverses fleurs, destines aux
ätrennes de Marie et de Louise, Alles de la
duchesse Jolande; ils coüterent 130 ecus de Sa-
voie, soit 260 florins, et le paiement fut ordon-
nance le 2 janv. 1478, y compris les frais de
trois voyages de Geneve ä Charobery avec un
serviteur, soit 16 florins, 6 sols et un bonnet de
drap de 16 sols. En 1482, il refait une notable
partie de la vaisselle du duc Philibert.
CotMe. Lir. des Bourg., p. 62. — Ouillaumet- VaucJnr,
L'orferrerio geue?., 2"" notire, p. 6. A.-J. U.
Gerdil, de, s. auch Jordil.
Gereitter, s. Greutter.
Gerhard, Ernst, Maler, ein Schweizer, lebte
um 1898 in Marseille und stellte im gleichen
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Gerhardt
- 565 -
(Jemler
Jahre an der Juli-Serie im Künstlerhause in
Zürich ein Oelgemälde „Mondaufgang" aus.
N. Z. Ztg. rom 12. Juli 1898, Nr. 191, Abendbl.
H. AppenmtlUr.
Gerhardt, Prof. Heinrich, ein deutscher Bild-
hauer in Rom, der seit einer Reihe von Jahren
einen Teil des Sommers in Zürich zuzubringen
pflegt, wo einige seiner besten Werke aufgestellt
sind. Er wurde am 24. Aug. 182S in Kassel
geboren, trat als Schüler Johann Werner Hen-
schels in die dortige Akademie und begab sich
1644 zu ihm nach Rom. Bis zum Tode Hen-
schels, im Aug. 1850, half er dem Meister bei
seinen Arbeiten; von da an war er selbständig
th&tig. Eng befreundet mit Böcklin, Dreber
und dem Bildhauer Gustav Kaupert, lebte G.
eine Zeitlang mit den zwei letzteren gemeinsam
in der Wohnung Henschels und teilte sich mit
ihnen in sein Atelier.
G. geht in der Kunst von den alten Meistern
aus und huldigt der klassizistischen Richtung.
Werke in Zürich besitzt Herr E. H. Brandt in
seiner am südlichen Ende der Stadt, unterhalb
dem Burghölzlihügel im äußern Riesbach ge-
legenen, im englischen Cottagestil von Baur &
Nabholz erbauten Villa Brunnenhof. Die Arbeiten
sind auf das Innere und Aeußere des Hauses
und den Garten verteilt Es seien genannt:
1) Im Vestibül die Statue der Eurydike in Marmor,
mit vier Reliefs am Postament«: „Atropos, La-
chest* und Klotho"; „Orphons und Eurydike ror
Pluto und Proserpina" ; „Eurydike und Chiron
auf der Fahrt in die Unterwelt" ; „Orpheus, Eury-
dike und Hermes in der Unterwelt*.
2) Im Treppenhause zwei Marmor-Medaillons, Illu-
strationen zu Ooethes „Fischer" und „Spinnerin".
Dio beiden Reliefs figuriert« n an der akademischen
Kunstausstellung in Berlin von 1876.
8) An der Außenseite des Hauses zwei Bronzereliefs,
„Der Erzengel Michael im Kampfe mit dem Dra-
chen", datiert 1881, und „Der Willkommgrufi".
4) Der grofie Brunnen im Garten mit dem Relief in
Marmor: „Rebekka und Elieser", 1880, Cf. l.Buch
Hose, Kap. 24.
1886 führte G. für Herrn Bodmer-Trflmpler
in Riesbach-Zürich zwei kleine Figuren aus:
„Rebekka« und „Flora".
Beibl. z. Zeltachr. f. büd. Kst. v. 1. Febr. 1877, Nr. 17.
p.268. — Zeitachr. f. bild. Kst. XXIV, p. 157—162
(C.Brun). — Neuniünster-Chr., p.891, 496. — Illustr.
Ztg. t. 27. Aug. 1908. Nr. 3189, p. 812, mit dem Bild-
nisse Ü.s. — Die Woche v. 1903, Heft 84. p. 1510 n.
1514.— Photographien ron Jean Gut* Co. in Zürich.
C. Brun.
Gerig, Jakob, Bildhauer, wahrscheinlich von
Giswil. üm das Jahr 1614 heißt es in der
Lands&ckelmeisterrechnung: „Leny (Magdalena)
Gerig soll meinen gnäd. Herren 10 Kronen, die
sie dem Bildhauer von Baden gegeben, damit ihr
Knabe Jagli das Bildhauer-Handwerk erlerne,
und 10 Kronen, die sie dem Bildhauer Kaspar
Franz gegeben." KiuhUr.
Gering (Gerung), Ulrich, Buchdrucker, nach
überwiegender Annahme von Beromünster (KL
Luzern) und nicht aus Konstanz, erwarb sich —
seit 1461 in Basel immatrikuliert — 1467 in
Basel das Bakalaureat und dann — wahrschein-
lich in Paris - den Titel eines Magisters der
freien Künste. G. unterstützte in Beromünster
den mit ihm befreundeten Helye von Launen
(s. d.) in der neuen Kunst des Buchdruckens,
wurde dann im Jahre 1469 zur Ausübung dieser
damals fast noch als Geheimnis bewahrten Kunst
nach Paris berufen, wohin er als seine Gehilfen
Michael Friburger und Martin Krantz (s. d.) mit-
nahm. G. druckte dort gemeinsam mit jenen bis
1477, von dann an allein. Er starb am 23. Aug.
1510 in Paris, das in ihm den Begründer der
Buchdruckerei in Frankreich verehrte, obwohl
es schon andere Buchdrucker vor G. gastlich
aufgenommen hatte.
Die Bürgerbibliothek in Luzern verwahrt das in
Oel gemalte Portrat G.s, nach einem Kupfertafel-
bilde in der Kapelle der Sorbonne. Nach einem
andern Oelbilde der chapelle haute des Kollegs
von Montaitfü ist im „Magazin pittoresque de
Paris" 1849, p. 56, ein Holzschnitt mit dem Por-
trät des G. im vorgerückten Alter erschienen;
desgleichen ist ein Kupferstich von Baudan zu
erwähnen.
AM, J. L.. Die Buchdr. zu Beromünster, p. 26-36.
— FaUumttiu, Buchdruckcrkst., p.288. — Ktttrmann.
Sehenswürdig^ v. Beromünster, p.79-82. — K.Ä. Kopp.
Die Stiftebibl. t. Beromünster D, 1908/04, p. 27. —
Weitere Literatur unter „Helye". Franz Heitmann.
German, Martin, Baumeister, vielleicht rich-
tiger G. Martin, leitete 1580/81 den Neubau des
bis an den Chor der Kirche abgetragenen Spitals
in Luzern (neben dem Barfüßerkloster).
A'ür^r, Gottesh., Bist. Konst, Dek. Lux., I, p. 42.
Front Heinemann.
Germann, Karl, Portratmaler, von Lichten-
stein, arbeite in Bern 1790—1793.
Manual der Bürge rkammer. H. TMer.
Gerngroft, Heinrich, Bildschnitzer und Bild-
hauer, von Fütslach in Hessen, wurde 1506
Burger zu Zürich und zwar gratis um seines
Handwerks willen. Er steht in der Liste der
Zürcher Lax- und Loyeubruderschaft.
Anz.Alt. Kde. 1883. — Bürgerb. St. A. Zürich. Gans.
Gernler, Karl Heinrich, Kunstmaler, geb. am
20. Dez. 1811 in Basel, studierte in Paris, kam
dann nach Graubünden und blieb bis zu seinem
Tode (18. Juli 1880) in Chur. Er malte haupt-
sächlich Landschaften, insbesondere Gebirjjs-
landschafteh ; aber auch Porträts.
Nekrol.iiuBOnd.Tagbl., 1880, Nr. 168. — IWAoiw.
Beaox-Arts en Suisse, 1880, p. 58. C. Jeticlin.
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Gerolamo
— 566 -
Goßler
Gerolamo da Carona, s. Carona, Gerol. da.
Gerater, Albert, Architekt, von und in Bern,
geb. am 10. Nov. 1864. Nachdem er die Lerber-
schule in Bern besucht hatte, machte er eine
dreijährige Praxis als Steinhauer und Maurer
in Basel durch, war aber während der Winter-
semester dieser drei Jahre Schaler der Bau-
gewerbeschule in Stuttgart Hierauf bezog er
die technische Hochschule in Darmstadt, wid-
mete sich dann der Praxis in Mainz und pflegte
noch Privatstudien in Paris. Bei Hrn. E. Jung in
Winterthur war er als Architekt thätig, und am
Bau des Telegraphcngebäudea in Bern bekleidete
er die Stelle eines Bauführers. Seit 1891 führt
G. selbständig ein Architekturbureau in Bern und
hat mehrere Privatbanten ausgeführt, sowie die
stadtische Reitschule in Bern, das Hotel Gurten-
Kulm und das Hotel Eiger in Bern. Die Leitung
des Neubaus des Hotels Gurnigel ist ihm über-
tragen.
PersOnl. Mittig. ff. 7WJ«r.
Gerster, Emil, Heraldiker und Glasmaler,
geb. 1876. Er studierte in Biel, Basel und Mün-
chen die Zeichenkunst und Heraldik. Er arbeitete
ein Jahr an den Königsfelder Restaurationen, be-
sorgte später die Wiederherstellung des Chor-
fensters der Bieler Stadtkirche von 1457, mit
Ergänzung von vier figoralen Scheiben der Pas-
sion. Nachher führte er die Restauration der
alten Glasgcmälde von Münchenbuchsee (von
1300) zum glücklichen Abschluß. In Basel nieder-
gelassen, restaurierte er die alten Scheiben des
Schützenhauses und schuf eine Serie moderner
Zunftscheiben zur Saffr&nzunft. Auch neue Ar-
beiten in altem Gewände rühren schon mehrere
von seiner Hand her, so das Chorfenster in Ker-
zers. Er vertritt hauptsächlich die alte Heraldik
und versteht auch zu modellieren. H.Kamtr.
Gertner, Balthasar, Goldschmied, in Basel.
Er stammte aus Lauwingen, wies den 29. April
1571 sein Meisterstück vor und wurde Mitglied
der Zunft zu Hausgenossen. Am 13. Juni des-
selben Jahres ist er als Besitzer des Hauses
„Zum grünen Drachen", Freie Straße Nr. 37,
genannt. Sein Stiefsohn, Beat Hagenbach, war
1574 Lehrknabe bei ihm.
Mise. Fechter. — Grundbuch Baaol. Major.
Gerung, s. Gering.
Gervais, Gideon, baptise ä Geneve le 3 mars
1694, mort le 3 fevr. 1750, ileve de Jean Cuchet,
fut peintre de portraits principalement.
A. ChoUy.
Gervais, Philippe, ne" ä Hanau vers 1734,
mort ä Geneve le 19 aoftt 1796, bijouticr, fut
recu habitant de cette ville le 8 sept. 1761 et
s'associa avec Pierre Delasauzais; il fut recu
maltre bijoutier le 12 nov. 1763, ayant fait pour
chef-d'oeuvre „une tabatiere emaillee et garnie
en diamants, fort propre, et sous la restriction
qu'il ne pourra travailler ni faire travailler
d'autres ouvrages que de bijouterie." A. Ckoiq.
Gervin, Maler italienischer Nationalität, der
1695 gemeinsam mit dem Maler Baltbasar Wieder-
kehr um die hohe Summe von 832 Gulden 36 Schil-
lingen die Fresken in der Schlachtkapelle von
Sempach wieder auffrischte.
Th.v.LMtnnu. Schlacht bei Sempach, 1886. p.417.
Franz Htinrmaikn.
Gerwer, Sophie Elisa, von Bern, Blumen-
malerin. Sie wurde 1816 in Langnau geboren,
wo ihr Vater Amtsschreiber war. Neben ihrem
Berufe als Lehrerin bildete sie sich zur Blumen-
malerin aus und beteiligte sich an den Turnus-
ausstellungen in Bern von 1848 und 1850 mit
Blumenmalereien. 1853 zog sie nach Deutsch-
land und starb dort nach 1861.
HurgerrfJdel von Bern. — Ausstellungskataloge.
ff. TtirUr.
Gerwer, Isaak, Goldarbeiter und Goldschmied,
von Bern, wurde geb. 1654, lernte von 1670—1674
bei dem Goldarbeiter Gedeon Bavier in Basel
und verheiratete sich in Muri 1683. Johann G.,
Goldschmied, aus derselben Familie, wurde ge-
tauft am 18. Dez. 1676 und starb am 2. Dez. 1732.
Burgerl. Geneal. tod Born. — Noti« von Fechter.
ff. TtirUr.
Gerwer, s. auch Gerber.
Gesel, Louis, mattre monnayeur ä Fribourg.
Son existence est constatee par un acte notarid
(du notaire Faucon) datö du 26 mai 1464. Cet
acte est un contrat d'apprentissage passe' entre
Claude Favre, de Romont, au nom de son Als
Guillaumc, et le mattre monnayeur L. G., a
Fribourg. Max de Tecktermann.
Gesell, George, ni k St-Gall en 1671, eHudia
la peinture ä Vienne, chez Antoine Schoonjans.
II peignit des sujets historiques et de saintete1
et des portraits, et travailla ä Amsterdam, oü
Pierre le Grand le prit k son Service en 1717,
et ä St.-Petersbourg, oü il mourut en 1740 on,
suirant Nagler, en 1743. II avait epou»6 Doro-
thee-Marie Graf, une soeur de la cllebre Sibylle
Merian.
fW». Beet. Kstler, IV, p. 220. — Sagltr. K.-Lcx..
V.p. 118. A.~J. M.
Gesell, s. auch Gsell.
Geßler, J., Steinmetz, wurde 1592 von den
Pflegern des Basler Münsters zu einer technischen
Untersuchung der Münsterkirche beigezogen.
Bangesch. d. Basier Monsters, p. 29B.
D. BurckXardt.
Geßler, Joh. Rudolf, Baumeister und Oberst-
lieutenant in französischen Diensten, gest. in
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Geßler
— 567
Geßner
Pratteln bei Basel 1797. Er war 1751 bei der
Restauration des Basler Munsters thatig.
Hangesch, d. Basier Münster», p. 326.
D. Bwekkartk.
Geiler, Konrad, genannt „wilder Wirt", Gold-
schmied, in Basel. 1420 verlieh ihm das Kloster
Gnadenthal in Basel drei Jncharten Acker vor
dem St. Johannthor als Erblehen.
Mise. Watkyroagel. Major.
Geiler, Samuel, Goldarbeiter, in Basel, geb.
als Sohn von Melchior G. und Dorothea Ryhiner
im Jahre 1713 und getauft zn St. Peter am 7. Dez.
Er erwarb das Zunftrecht zu Hausgenossen am
18. Nov. 1760 und mußte sich verpflichten, das
Meisterstück noch nachtraglich in Arbeit zu
nehmen. Er starb anfangs Juni 1790 und wurde
zu St. Leonhard begraben.
Miw. Fechter. - Civllst. Basel. Major.
Geiler, Samuel, Mühlenbesitzer, Hydrotech-
niker und Tausendkünstler, geb. zu Basel 1720,
gest. daselbst 1800. G. bat verschiedene mittel-
alterliche Basler Bauten architektonisch aufge-
nommen und stand mit seinem Interesse für die
Kunst des Mittelalters neben Emanuel Büchel
unter seinen basler. Zeitgenossen vereinzelt da.
Am bekanntesten wurde G. durch seine Auf-
nahme der Klosterkirche des Klingenthal.
Hist Feetbuch tax Verein ignngufeier 1902, p. 301.
D. Burekkardt.
Geiler, Veitin, Steinmetz, von Basel, nimmt
Michaelis 1663 in Straßburg an einer Versamm-
lung der süddeutschen und schweizerischen Stein-
metze teil
Ans. Alt-Kde. 1896, p. 269. D. Burrkkardt.
Geiner, Abraham, Goldschmied und Maler,
geb. 1662 in Zürich, gest. 1613 in Stühüngen,
8ohn des Buchdruckers Andreas G. und der
Charitas Vogeli von Konstanz, Stiefbruder des
Buchdruckers Andreas G. jun. und des Gold-
schmieds Elyas G. Er trat 1563 bei seinem
Schwager Bartholomaus Müller in die Lehre
und wurde 1571 Meister. Seine Frau hieß Ursula
Rahn. Er nahm am 21. Juni 1576 an der
Hirsebreifahrt nach Straßburg teil, zu deren
Erinnerung er die Trinkschale mit den einge-
setzten Schützenpfennigen der Bogenschützen-
geselUch. im Landesmuseum anfertigte. Eine
zweite Trinkschale G.s im Landesmuseum, aus
dem Besitze der Zunft zum Widder, stellt die
verkehrte Welt dar (abgeb. anf Taf. II der Fest-
gabe auf die Eröffnung des Landesmuseums). Als
schönste Arbeit G.s gilt die Niobiden-Schale aus
der Sammlung Parpart auf Schloß Hünegg. Das
Landesmuseum besitzt ferner von ihm zwei Dop-
pclbecher in der Form eines Globus mit Astro-
labium, von denen derjenige aus Pariser Privat-
besitz im Jahresberichte von 1901, p. 54, ver-
öffentlicht ist, und den Boden einer Trinkschale
mit der Darstellung der Arche Noah(?).
Auf der Stadtbibliothek in Zürich befindet
sich von G. eine Anhänge-Medaille. Im Aus-
lande seien von ihm genannt: ein Globus auf
dem Ratbause zu Rappoltsweiler, ein solcher
beim Fürsten von Waldburg-Wolfegg, und im
South- Kensington Museum in London ein auf
drei Löwen und drei Kugeln stehender, noch an
die Zeit der Gotik gemahnender Becher. Den
Meyer'schen Kollektaneen zufolge hätte G. 1679,
1580 auf 1581, 1582, 1583, 1585 auch als Maler
und zwar als Flachmaler Arbeit entgegengenom-
men. G. hatte zehn Kinder, die z. T. Sektierer
waren und nach Mähren zogen.
Festgabe auf die Eröffnung des schw. Inndosmuscums
in Zürich 1898, p.227— 230 (ZelUr- Wrrdmüller. Gesch.
d. Zürcher Goldschmiede- Handw.). — Heft 1 der Bilder-
Publikation des Landesmue. (Abbild, des Globusbechers,
den die StadtbibL Zürich im Landesmna. deponierte). —
10. Jahrosber. d. Landosmoi. 1901, p. 62 — 56. — Anx.
Alt.-Kde. 1899, p. 84. — B. Megtr. Koll. VI, p. 129/30.
C. Brun.
Geßner, Benedikt, Maler, in Basel üm 4 Gld.
kaufte der Maler B. G. von Solothorn das Basler
Bürgerrecht „und soll anfachen uf die fronvaaten
zu herbst."
Geiner, David, Goldschmied, geb. am 9. Okt
1625 in Zürich, gest. daselbst 1681. Er ist der
Sohn von David G. und wurde 1652 Meister.
Er war zweimal verheiratet: 1) mit Catharina
Berger 1655, 2) mit Barbara Stadler 1662.
H.Meyer. Coli. IV, p. 132. - Mittig. des t Hm. Dr.
Zoller- Werdmüllor. C. Brun.
Geßner, Elyas, Goldschmied, geb. 1543 in
Zürich als Sohn des Buchdruckers Andreas G.
und der Anna Hutter, Bruder von Abraham G.
Er wurde 1569 Meister, hatte jedoch keine Lehr-
linge. Uxores: 1) AnnaKnöul 1569, 2) Verena
Goldschmid 1601, 3) Beatrix Keller 1608.
H. Meyer. Coli. VI, p. 131. - Mittig. des tHrn. Dr.
Zeller- Werdmüller. C. Brun.
Geiner, Hans (Johann) Jakob I., Medailleur,
Stempelschneider und 1706 Münzmeister, geb.
am 24. Febr. 1677 in Zürich, gest. 1737. 1690
Lehrling bei seinem Vater Hans Kaspar G., wurde
er 1701 Meister. 1726—1728 war er Handwerks-
obmann. Er ist zweimal verheiratet gewesen,
in erster Ehe mit Anna Hofmeister, in zweiter
mit Anna Maria Wolf. Als Medailleur sehr ge-
schätzt, war er gut vertreten in der ehemaligen
Münzsammlung Wunderly in Zürich.
NagUr. Monogr. II, p. 946 ; III, p. 852, 424. — Der*..
K.-Lex.V, p.122.— FuAU.YL. Ux.il, p.482. - Bndliot,
Monogr. H, p. 152. — Tohltr-Meger, Münzmmml. Wun-
derly I, l , p. 6, 6 ff. : 1, 8. p. 866 '56, 406/06, 488 - 440 :
I, 4, p. 102 : I, 6, Nr. 8420, 3449- 8453, 8460, 8461
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Gefiner
- 568 -
Ge&ner
3489, 8490, 8604. 8571-8689. — Meyer. Koll. VI,
p. 128. — Mittig. de« fHrn. Dr. Zelter- WerdmuHer.
C. Brun.
Geiner, Hans Jakob IL, Goldschmied und
Münzmeister, geb. in Zürich am 19. Okt 1713,
Sohn des Münzmeisters Hann Jakob G. I. und
1727 Lehrling bei seinem Vater. Er wurde 1736
Meister. Von 1749—1770 bekleidete er das Amt
eines Handwerksobmanns. Er war verheiratet
mit Elisabeth Escher.
Nagler. K.-Lex. V, p.122. — Der:, Monogr. II, p. 946 ;
III, p. 852. — B. Reber, Fragments numism«t, p. 25,
29, 87, 41. - TobUr-Meyer. MttiiMimml. Wunderly I,
Nr. 834-888. — Mittig. dea tHra. Dr. Zeller-Werd-
mQller. C. Brun.
6e£ner, Hans Jakob m., Goldschmied, geb.
1738 in Zürich, Sohn des Münzmeisters Hans
Jakob G. II. (geb. 1713). Er wurde 1763 Uhr-
ling bei seinem Vater und 1761 Meister. 1796
war er Hauptmann und Goldschmied in Höngg.
Mittig. de« t Hrn. Dr. Zeller- WerdmOller. C. Brun.
Geiner, Hans Kaspar, Goldschmied, geb. am
4. Febr. 1648 in Zürich, Sohn des Konstanzer
Amtmanns Hans Jakob G., Vater des 1677 geb.
Hang Jakob G. I. Er wurde 1662 Lehrling bei
Hans Rudolf Balber und 1673 Meister. 1675
vermählte er sich mit Regula Wyß.
Mltüg. de« t Hrn. Dr. Zelter- WerdmAUer. C. Brun.
deiner, Heinrich, Goldschmied, Sohn des
Zunftmeisters und Eisenkr&mers David G., geb.
1652 in Zürich, gest. daselbst 1712. Er war
1668 Lehrling bei Christoph Schwyzer und wurde
1676 Meister. Er wohnte im schwarzen Horn.
1684 wurde er Zwölfer zur Schmieden, 1701
Rechenherr, 1703 Ratsherr. Er war verheiratet
mit Regula Fries und starb kinderlos. Das
Schweiz. Landesmuseum besitzt von ihm einen
Deckelhumpen mit dem Allianzwappen Fries-
Geßner, früher Eigentum des Dichters Salomon
Ge&ner.
ff. Meyer, Koll. VI, p. 184. - Mittig. des tHrn. Dr.
Zeller-Werdmüller. C. Brun.
Geiner, Joh. Georg, Maler, geb. in Zürich
am 27. Aug. 1607, gest. in England am 28. Jan.
1636. Das Familienregister der Stadt Zürich
gibt die genauen Lebensdaten; es ist jedoch
über ihn und seine Kunst nichts bekannt, als
was J. C. Füfili nach Leu berichtet : daß er „ein
geschickter Maler" gewesen sei.
FüJUi. B«t Ketler IV, p. 220. — Magier. K.-Lex. V,
p. 119. F. 0. Peetaloui.
Geiner, Joh. Konrad, von Zürich, Dilettant,
hat nach Füßli, K.-Lex., die Bildnisse Heinrich
Bullingers und Thomas Platters nebst einem
Plan von Zürich nach H. Vogel, „Delineation
der Stadt Zürich" (1715. 8amml. der Zürcher
K.-G.), geatzt Nach der vorgenannten Quelle
ist er wahrscheinlich der Vater des Dichters Sal.
Geßner. Er wurde am 13. Sept 1697 geboren,
und ist am 8. Dez. 1775 gestorben. Immerhin
bitte er dann diesen Plan schon in sehr jugend-
lichem Alter radiert
N*gUr, K. Lex. V, p. 1 19. F. 0. Pe*aW.
Geiner, Joh. Konrad, Maler, geb. in Zürich
am 2. Okt 1764 als der altere der beiden Söhne
des Dichters und Malers Salomon G. Er fand
bei seinen Eltern und in dem geistig regsamen
Leben des von Freunden der Litteratur und
Kunst viel besuchten elterlichen Hauses die wohl-
wollendste Anregung und Aufmunterung in Aus-
bildung des eigenen, von den künstlerischen
Wegen des Vaters allerdings ziemlich weit ab-
weichenden Talentes. Den ersten Kunstunter-
richt gab ihm neben dem Vater der feinfühlende,
bei den niederländischen Landschaftern in die
Schule gegangene Hausfreund Heinr. Wuest ; im
Umgange mit dem originellen Dilettanten Oberst
Sal. Landolt aber, bei dem G., 18 Jahre alt für
längere Zeit in Greifensee Quartier nahm, ent-
wickelte sich seine Vorliebe für kriegerische
Scenen und wild bewegte Reiterstücke, deren
Darstellung er treu blieb, bis der Aufenthalt in
Rom ihn schwankend machte und um die Wende
des Jahrhunderts das Elend des Krieges im
eigenen Vaterland ihm diese Vorwürfe vollends
entleidete. 1784 bezog G. die Akademie in
Dresden, wohnte bei seinem Landsmann?, dem
ausgezeichneten Portritmaler Anton Graft (s. d.)
von Winterthur, und arbeitete neben den aka-
demischen Kursen sowohl in der Galerie als nach
der Natur auf Streifzügen bis nach Böhmen
hinein. Der hauptsächlich die künstlerische Aus-
bildung des Sohns berührende, Oberaus liebens-
würdige Briefwechsel mit dem Vater verdient
beute noch allgemeines Interesse und ist für die
Charakteristik beider Künstler bedeutsam. 1785
und 1786 beteiligte K. G. sich mit Anerkennung
an der Dresdener Ausstellung und brachte nach-
her die zwei Reiterstücke von 1786 nach Zürich,
wo sie sich nun in der Sammlung der Zürcher
Kunstgesellschaft befinden. Nach einem kurzen
Aufenthalte zu Hause gestattete ihm der Vater
eine Reise nach Italien, und wir finden ihn
1788/89 in Rom, an Tischbein und Trippel em-
pfohlen und von diesem in das Verständnis der
Antike eingeführt Von seinen fleißig ausgeführten
italienischen Landschaftsstudien, die er, nament-
lich auch von Salvator Rosa angeregt, in den
Abruzzen aufnahm, sollen später die meisten in
englischen Liebhaberbesitz übergegangen sein.
Nach dem Tode des Vaters (1788), der in die
ökonomischen Verhältnisse der Familie tief ein-
schnitt kehrte der Sohn 1789 in die Schweiz
zurück und widmete sich in Zürich fleißig der
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Geßner
— 569 -
Geßner
Landschaft»- und TiennalereL Den bestimmenden
Einfluß auf seine Richtung übte aber ein längerer
Aufenthalt in England und Schottland aus (1796
bis 1804, mit einem kurzen, wieder in Zürich
verbrachten Zwischenraum), wo er seiner Lieb-
haberei für Pferde in ihren mannigfachen Be-
ziehungen zum Landleben frei nachgehen konnte
und in der Aquarellmalerei bedeutende Fort-
schritte machte. Er versuchte sich dort auch
zuerst im Radieren und beteiligte sich, mit Senne-
felder in Berührung gekommen, lebhaft bei den
ersten Versuchen des Steindrucks. 1804 nahm
er wieder dauernd seinen Aufenthalt in der Vater-
stadt und lebte daselbst bis zu seinem Tode
(8. Mai 1826) in anspruchslosen Verhältnissen,
erst spat verheiratet und kinderlos, der Ausübung
seiner Kunst, deren Darstellungskreis meist ein-
fache l&ndliche Scenen, Stallinterieurs, Pferde
an der Tranke und in der Schwemme, Jagden,
Pferdemarkte, Postabenteuer und dgl. bildeten.
Von 1785 an erscheint sein Name häufig in den
schweizerischen Ausstellungskatalogen, und eine
Menge seiner Bilder und Zeichnungen sind in
zürcherischen Privatbesitz übergegangen. Die
meisten sind einfach und natürlich in den Mo-
tiven, frisch hingeworfen und gut komponiert;
die früheren leiden aber vielfach an den Folgen
einer unsaubern Palette. Allen gemeinsam ist
eine gewisse Nachlässigkeit in der Zeichnung
der Figuren. Seine Pferde sind meist etwas
konventionell, mit stark hervortretender Brust,
zu schmachtigen Fußen und zu hoch gewölbtem
Halse, die Figuren zu untersetzt. Seine Arbeiten
sind in den Sammlungen der Zürcher Kunst-
gesellschaft und besonders in derjenigen des Eidg.
Polytechnikums zahlreich vertreten. An jenem
Orte findet sich auch sein Portrat, gezeichnet
von M. Eßlinger, sowie im „Malerbuch" eine
scherzhafte Portritzeichnung von H. Fueßli:
„Eonrad Geßner geht dem Wirtshaus zu."
Das Verzeichnis von Geßners Radierungen bei Nag-
ler, K.-Lex.. ist nicht TolliUndif. Neben den dort er
»Ahnten 2 Serien ä 10 Blatt in qu.-4° scheint noch
eine dritte Serie (in gleichem Formate) Ton 8 oder 10
Blatt erschienen zu sein. Danehen linden sich in der
Bühlmannschen Sammlung des Polytechnikums noch
folgende EüuelblAtter :
Dragoner mit Pferden bei Zelten. Bex. : C. Geßner
inr. et fecit 1786. qu.-fol.
Kalesche mit 2 Pferden und Postillon bei Gewitter.
qu.-4».
8 Blatt Pfordesch&del und Pferdeanatnmie. qu.-4°.
Forner 8 Blatt Lithographien in qu.-4°:
Pferd mit Knecht an einem steinernen Brunnen, mit
Weinlaub an der Rückwand.
fi rasendes Pferd mit 8 kleinen Pferden im Hinter-
grunde.
2 Pferde, denen ein Knecht in einem Kübel Wasser
reicht.
Die 2 BiAtter „Pferdeyerkanf" bei Nagler existieren
auch in kolorierten Exemplaren. — Nach Geßner haben
auch andere zflrch. Stecher gearbeitet, so F. Hogi, H. Lips
etc.; Brodtmann bat nach ihm lithographiert. Besonders
zu erwähnen ist noch das seltene, weder bei Nagler noch
anderswo genannte, 1799—1802 bei R. Ackermann,
London, erschienene Werk : Malerische Darstellung der
vorzüglichsten Truppen Europas. 80 Aquatintablattor :
Nr. 1 — 8 (bez. C. Geßner, del., C. Ziegler, sculpa.) 27 x
40 cm ; Nr. 9—30 (bes. C. Geßner, deL, 4 Bl. C. Zicgler,
sculpa., 2 Bl. Merke, sculps., 16 Bl. J. Bluck, sculps.),
40 x 66 cm.
Zürcb. Kst. 1828. — S. G.s Briefwechsel mit seinem
Sohne. Zürich 1801. Franz. Ausg. Paris 1801. — NagUt,
K.-Lex. V, p. 121. — A. D. B. IX, p. 120. — Schweis.
Mon.XI, p.98. — FliJ{t.K.-Lex.II,p.481. — Lvtx, Bod.
Biogr., 1826, p. 378. — FiorMo, Gesch. d. Mal. in Eng-
land, V, p. 824. - Brun. Verx. d. Kstwerke, p. 22/28.
F. 0. Pettaloui.
Gegner, Salomon, Dichter, Maler und Ra-
dierer, von Zürich, wurde daselbst am 1. April
1730 geboren. Sein Vater, Konrad G., Bach-
händler und Mitglied des Großen Rats, wie
seine Mutter Esther, geb. Hirzel, stammten aus
altangesehenen Zürcher Familien. Der junge
Salomon zeigte in seiner Jugend keine besondere
Veranlagung und machte in der Schule so mangel-
hafte Fortschritte, daß ihn die Eltern bei Pfarrer
Vögelin in Berg am Irchel erziehen ließen. Hier
entwickelte er sich freier und holte rasch das
Versäumte nach. Er studierte die alten Klassiker
und die Brockesseben Dichtungen und wurde
ein aufmerksamer Beobachter der herrlichen Um-
gebung seines Aufenthaltsortes. Schon jetzt legte
er Proben seines dichterischen Könnens ab, von
denen die „anakreontiseben Lieder" am besten
gelangen. Mit 18 Jahren kehrte er ins Vater-
haus zurück, entschloß sich für den väterlichen
Beruf und kam 1749 in die Spenersche Buch-
handlung nach Berlin in die Lehre. Er verließ
diese aber gegen den Willen der Eltern bald
wieder, fing an, fleißig zu zeichnen und auch
einige Landschaften eigener Erfindung in Oel
zu malen, die aber nie trockneten, weil er in
Unkenntnis der Technik seine Farben mit Baumöl
angerieben hatte. Diese Arbeiten fanden immer-
hin den Beifall des kgl. Hofmalers Hempel. Die
Bekanntschaft mit dem Dichter K. W. Ramler,
dem er seine ersten dichterischen Versuche mit-
teilte, übte großen Einfluß auf die Bildung seines
Geschmacks, und ohne Rücksicht auf Geist und
Mode der Zeit strebte G. nach dem rein Idealen
der Antike, nach den Quellen des wahren Schönen,
welche Winckelmann in den Mustern des Alter-
tums pries. Von Berlin aus besuchte er auch
Hamburg, wo er sich Hagedorns Freundschaft
erwarb, und kehrte alsdann 1751 in seine Vater-
stadt zurück. Hier war er vorerst schriftstellerisch
thätig. Mit dem „Lied eines Schweizers an sein
bewaffnetes Mädchen" in Bodmers Wochenschrift
„Krito" und dem poetischen Gemälde „Die
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Uefiner
570
GHilXT
Nacht", 1753, trat er anonym als Dichter auf;
aber erst die Dichtung „Daphnis", 1764, gründete
seinen Ruf; es folgten 1756 die „Idyllen" und
„Inkcl und Yarico", 1758 „Der Tod Abels" und
1760—1762 die erste Ausgabe seiner „Schriften".
Mehrere Jahre beschäftigten 6. ausschließ-
lich die zeichnenden Künste. Seine ersten öffent-
lich bekannt gewordenen Versuche im Radieren
bestehen in Vignetten und Kupferstichen zu
Büchern, welche im Jahre 1756 herauskamen,
und unter welchen die Vignette von „Berthold
Schwarz" (s. Nr. 24 des nachf. Verzeichnisses
seiner Radierungen) besonders erwähnenswert
ist. Sodann folgten in diesem und den folgenden
Jahren die 4 Bl. zu „Gullivers Reisen", Nr. 22,
die 4 Neujahrskupfer der Stadtbibliothek, Nr. 18,
die erste Ausgabe seiner „Schriften", Nr. 6,
und 1764 — 1771 die drei sehr geschätzten Fol-
gen der „Landschaften", Nr. 1 — 3. Wenn man
bedenkt, daß G. das Studium der Kunst erst
in seinem dreißigsten Jahre aufnahm und weder
Anatomie- noch Modellstudien zu benutzen Ge-
legenheit hatte, so darf man sich über seinen
Erfolg billig wundern. 1770—1772 erschien
dann die niedliche Ausgabe seiner „Schriften",
5 Bände in kl. 8°, Nr. 8, mit dem „Briefe über
I>andschaftsmalerey an Herrn Fuesslin", 1773
der I. und 1777 der II. Band der großen fran-
zosischen Quartausgabe, Nr. 5, welcher 1777 bis
1778 die deutsche, Nr. 4, folgte. Alle diese
Ausgaben sind mit reizenden, größeren und klei-
neren Vignetten und teilweise auch mit Kupfern
geschmückt, welche von G. selbst gezeichnet und
radiert wurden und daher auch als die vollkom-
mensten Werke seines dichterischen und künst-
lerischen Talentes gelten können, bei welchen
Dichter, Zeichner, Kupferstecher und Buchdrucker
in einer Person gleich vortrefflich zum Ausdruck
gelangen. Besonders anzuführen sind dann noch
die vielen Serien der Schweizerprospekte in G.s
„Helvetischen Kalendern", Nr. 17, welche er von
1780 bis zu seinem Tode selbst radierte und die
dann später von J. H. Meyer (s. d.) fortgesetzt
wurden. Daneben lieferte G. noch eine reich-
liche Anzahl Vignetten und Kupfer zu den Ver-
lagswerken der Orellschen Buchhandlung, deren
An teilhabet er war, so z. B. zu „Butlers Hudi-
bras", Nr. 19, zu „Shakespeares Werken", Nr.
20,21, zu „Wielands Schriften" Nr. 25— 29, und
vielen anderen, nicht mehr bestimmbaren Werken.
1602 gab diese Verlagshandlung unter dem Titel
„GSuvres de S. G.", Nr. 31, einen Neudruck aller
noch vorhandenen Platten heraus, im ganzen
395 Stück; eine zweite Auflage folgte später
bei J. J. Siegfried, die aber nur 337 Blätter ent-
hält ; G. hat also über 400 Platten eigenhändig
radiert. Daneben pflegte er auch die Malerei
und fertigte, besonders in Gouache, eine große
Zahl idyllischer Landschaften an, meist Tempel,
Haine, Felsgrotten, Wasserfälle etc., belebt mit
Scenen von Hirten, Satyrn und Nymphen. Sie
fanden im Publikum großen Beifall und Eingang
in die Kabinette der ersten Kunstliebhaber der
Schweiz und des Auslands. Eine Anzahl der-
selben hat W. Kolbe 1801 in seinem Werke
„Tableaux de S. G.", Nr. 32, vervielfältigt und
der Kaiserin von Rußland gewidmet. Gj Schriften
wurden von Pariser Verlegern 1779—1799 ins
Französische übersetzt und teilweise in reich mit
Kupferstichen illustrierten Prachtwerken, Nr. 33
bis 36, herausgegeben. Diesen folgten üeber-
setzungen in italienischer, englischer, hollän-
discher und russischer Sprache, so daß sich sein
Ruhm als Künstler wie als Dichter über ganz
Europa verbreitete.
G. war glücklich verheiratet mit der Tochter
des großen Zürcher Kunstliebhabers und -Samm-
lers H. Heidegger; ihrer Ehe entsprossen drei
Kinder, eine Tochter und zwei Söhne, von denen
der jüngere, Heinrich, sich mit Wielands Tochter
vermählte und der ältere, Konrad (s. d.), sich der
Kunst widmete. G. war Mitglied des Rats und
hatte das Amt der Oberaufsicht über die Wal-
dungen des Kantons. Ferner beteiligte er sich
als Aktionär an der 1763 errichteten Porzellan-
fabrik im Schoren (Bendlikon); im Schweiz. Lan-
desmuseum in Zürich befindet sich ein von ihm
eigenhändig gemalter Tabakskopf, signiert „Sal.
Geßner, 1765." In den letzten Lebensjahren
wohnte er während der schönen Jahreszeit in
seiner anmutig gelegenen Amtswohnung im Sihl-
walde, wo der gastfreie Dichter von den „liesten
Köpfen" Zürichs besucht wurde. Eine Scene
aus dem durch muntere Geselligkeit verschönerten
Landleben bat Gottfried Keller im „Landvogt
von Greifensee" (Zürcher Novellen) geschildert
Bis an sein Ende blieb G. mit einer großen An-
zahl auswärtiger Schriftsteller in Verkehr. Er
starb an einem Schlagfluß am 2. März 1786.
Seine Mitbürger ehrten ihn durch ein von A.
Trippcl in der Platzpromenade in Zürich errich-
tetes Denkmal.
In den Sammlungen der Kunstgesellschaft und
des eidg. Kupferstichkabinetts in Zürich befinden
sich eine größere Anzahl seiner Gouachebilder,
Zeichnungen und Radierungen, und die Stadt-
bibliothek besitzt Uber 100 Bände seiner Werke.
Darnach folgt hier das
Verzeichnis seiner Radierungen.
a) Zu frinen eigenen Werken.
1) 10 Bl. Die Folge der Landschaften in Waterloo«
Geschmack, Hoch-Format, mit der Dodikation an
Mr.Watol.it auf dem ersten Blatt, 1764, numeriert
1 — 10. 19,17 cm.
2) 12 Bl. Die Fohre der Landschaften im antiken Oo-
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(ießucr
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(ießner
einsang auf dorn ersten Blatt and der Unterschrift
„i Zurie chei D. Gessner Libraire", 1767/68, nu-
meriert 1—12. 15/20-10/16 cm.
3) 10 Bl. Die Folge der Landschaften verschiedenen
Format« mit den mythologischen Figuren, 1769
bis 1771, numeriert 1 — 10. 10/18— 15/19 cm
und 20, 15— 22/18 cm.
4) 61 Bl. zu den .Schriften", gr. 4°. Bd. I u. II, Zeh.
1777/78: 1 Titelblatt, 17 13 cm; 20 Kupfer,
idyllische Sceuen, 10/18 cm, und 40 größere
Vignetten : Hirten, Nymphen, Putten, Landschaf-
ten, Blumen, Ornamente, Guirlanden etc.
5) 5 Bl. ru den „(Euvres", gr. 4°, Bd. I, Zeh. 1773,
Bd. II 1777; Bd. Ia: „Contes moraux par D."
(Diderot): 1 Titelblatt, 17,5/15 cm; 2 Kupfer,
»Der erschlagene Freund" und »Die Testaments-
iTttflnung, 16/ 12,6 cm, und 2 größere Vignetten,
Putten und Sokrateskopf. (Die Kupfer und Vignet-
ten zu Bd. Ib: „Nouvelle* Idylle*", und Bd. II:
„(Euros, traduitsdel'Allemand" [par H. Meister]
wiederholen sich in der deutschen Ausgabe Nr. 4).
6) 81 Bl. zu den „Schriften", 8", 4 Teile, Zeh. 1762 :
4 Titelblatter, 14/8 cm, und 27 Vign., Putten etc.
7) 1 Titelblatt zu den „Schriften", kl. 8e, 2 Teile,
Zeh. 1767. 13/7.2 cm.
8) 88 Bl. zu den „Schriften", kl. 8», 5 Teile, Zeh.
1770—72: 5 Titelblatter, 11/6,5 cm, und 33
Vignetten, meist Hirten scenen.
9) 3 Bl. zu den „Schriften", kl. 8", Bd. I u. II, Zeh.
1788: 1 Titelblatt, 11, 5,5cm; 2 Vignetten, „Vaso
mit Faun" und „Venus und Amor" ; ferner 1 Titel-
blatt und 27 Vignetten, Wiederholungen von Nr.6.
10) 10 Bl. zu den „Schriften", 8 ', 8 Bde., Zeh. 1810:
1 Titelblatt, 10,4 6 cm; 9 Vignetten verschie-
dener Art: ferner 2 Titelblatter und 33 Vignetten,
Wiederholungen von Nr. 6, 8 und 9.
11) 20 Bl. zu den „(Bnvres", kl. 8°, Bd. I u. II, Zeh.
1768: 1 Titelblatt, 11/6 cm, und 19 Vignetten,
meist mythologische Suji-ts; forner 3 Vignetten,
Wiederholungen von Nr. 10.
12) 7 Bl. zu den „Idyllen", kl. 8°, Zeh. 1756: 1 Titel-
blatt, 11, 2, 6,6 cm, und 6 Vignetten verschiedener
Art; ferner 4 Vignetten, Wiederholungen von
Nr. 11.
13) 6 Bl. zu „Daphnis", kl. 8°, Zeh. 1754, 2. Aufl.
1766: 1 Titelblatt, 10,1/6 cm: 1 Titelvignette
mit Panflöte nnd Kurbisflasche, und 4 Vignotten,
Putten.
14) 7 Bl. zum „Tod Abels", kl. 8", Zeh. 1768:
1 Titelkupfor, „Der tote Abel", 10,4/6,7 cm;
Titelvignette, Lorbeer mit Lyra, und 5 Vignetten,
Putten.
16) 4 Bl. zum „Tod Abels", kl. 8°, Zeh. 1764:
1 Titelvignette, Blumenguirlande: 3 Vignetten,
Oairlanden: ferner 1 Titelkupfer, Wiederholung
von Nr. 14, und 2 Vignetten von Nr. 11.
16) 1 Bl. zur „Nacht", 4°, Zeh. 1758: Vignette,
„Lonas Fahrt in den Welken".
17) 72 Bl. zu den „Helvetischen Calendern", 16°,
Zeh. 1780—1788: 17 Titel- und Monatabiatter,
8,5 cm; 8 figürliche Kupfer: „Nicolaus von der
FlOhe" und „Der Spaziergang", 8/6 cm, „Die
Gemsen", 8,8/11,7 cm, und 62 Schweizeransich-
ten, per Jahrg. numeriert, meist 1—6. 8/1 1,5 ein.
18) 4 Bl. zu den „Neujahrsblattern" der Stadtbiblio-
thek in Zeh.", 4". 1759-1762: 4 Kupfer, „Die
Stufen des menschlichen Alters", 17/13 cm. (Feh-
len in Nr. 81).
b) Zu Werken anderer Ver/aeeer.
19) 9 Bl. zum „Hudibraa" von S. Butler (übersetzt
von J. H. Waser), 8", Hambg. u. Leipz. 1765:
9 Kupfor komische Darstellungen, 15/8,5 cm.
20) 14 BL zu „Shakespeares Schauspielen" von J. J.
Eschenburg, 8", 13 Bde., Zeh. 1775— 82: 1 Titel-
kupfer, „Die Musen bei Shakespeares Büste" 14/7
cm, nnd 18 Vignetten, dramatische Darstellungen.
21) 24 Bl. zu „Shakespeares Theatralischen Werken".
Aus dem Englischen übersetzt von (C. M.) Wieland,
8», 8 Bde., Zeh. 1762— 66: 8 Titelblatter, 16/9,5
cm; 16 Vignetten, meist dramatische Darstellun-
gen ; ferner 6 Vignetten Wiederholungen von Nr. 6.
22) 8 Bl. zu den „Satirischen nnd ernsthaften Schrif-
ten" von J.Swift (Obersetzt von J. H. Waser), 8",
8 Bde., Hambg. u. Leipz. 1756—1766: 4 Kupfer
komische Darstellungen zu Gullivers Reisen, Bd. V,
1761, l3,5/8,5cm, und 4 Vignetten, Porträts etc.
tu Bd. V— VIII.
23) 1 Bl. zu „Thomsons FrOhling", aus dein Eng-
lischen, 8", Zeh. 1767: Titolvignette, Putten.
24) 2 Bl. zum „Unterricht in der Artillorie- Wissen-
schaft" von J. H. Vogel, 8«, 3. Aufl., Zeh. 1756:
Titelvignette, „Berthold Schwarz bei der Pulver-
explosion", und 1 Vignette, „ Lustfeuerwork in
Zürich". (Fehlen in Nr. 31.)
26) 8 Bl. zu den „Poetischen Schriften" (von C. M.
Wlaland), 8°. 3 Bde., 8. Aufl., Zeh. 1730: 8 Vig-
netten, figürliche Darstellungen.
26) 2 Titelblätter zur „Sammlung prosaischer Schrif-
ten" von (C. M.) Wieland, 8", 2 Bde., Zeh. 1768:
Vignotten der Titel, Patten, ein Buch betrachtend
(fohlt in Nr. 81) und Altar mit Harfe.
27) 1 BL zu den „Empfindungen eines Christen" (von
C. M. Wieland), Zeh. 1729: Titelvignette. Altar
mit Büchern.
28) 1 Bl. zum „Cyrus" von C. M. Wieland, 8°, Zeh.
1769: Titelvignette, Baum mit Lffwenfell und
Waffen.
29) 1 Bl. zu der „Ode zum Andenken eines Staats-
mannes (Blaarer?) der Republik Zürich" (von
C. M. Wieland), 4°, Zeh. 1757: Titelvignette,
Urne mit Putten.
30) 80 Bl. zu unbekannten Werken der Verln<Btirma
Orell. Füßli A Geßner in Zürich, meist Vignetten
verschiedener Art.
31) „(Euvres de S.G.", 2 Teile mit 895 Blattern in
einem Bande, fol., Zeh., Orell, Füßli * Oeßner
(1802), enthalt in Nachdrucken alle unter Nr.1-80
aufgeführten Radierungen, mit Ausnahme von Nr.
18 und 14, sowie den Titelblattern. Die spatere
von J. J. Siegfried erneuerte Auflage enthalt nur
837 Blatter; es fehlen die 50 letzton Vignetten
der ersten Auflage.
e) Werke mit Kupfern anderer Stecher.
32) „Colloction des Tableaux en Gouache et de Des-
sins de Salomon Gessner", radiert von W. Kolbe,
mit Dedikation an die Kaiserin von Rußland, gr.
fol., Zeh. 1811: 26 Bl. arkadische Landschaften
mit Figuren. 28/39 cm und kleiner.
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— 572 -
Geymüllcr
38) „(Eimes de S. 0.", gr. 4°, 8 Bde., Paris 1779— 9B.
Frachtwerk mit 70 Kupfern, 20,16 cm, und 70
großen Vignetten, nach Le Barbier gestochen von
Gaueber, Halbou, Ponce u. a.
84) „(EuYres de S. 0.", gr. 8°, Tome I— IV. Pari»
1799. Mit 60 Kupfern, nach J. M. Moreau ge-
stochen ron Emmanuel de Ghendt, Simonot u. a.
11/7 cm.
35) „(Euvre« de G.\ 8°, Tome I n. II, Pari» 17 . .
Mit 27 Kupfern, nach Monnet gestochen von
Dupree, Giraud, Letellier n. a. 18 7 cra.
86) .Mort d'Abel de S.O.", traduit par Hubert, fol.,
Pari» 1798. Prachtwerk mit 6 geputzten Farb-
stichen, nach N. Monsiau gestochen ron Cazenare,
Clement, Colibert u. a. 21/14,5 cm.
J. J. Hottinger. S. G. (Biographie), Zcb., 1796 ; ibid.,
franz. Cebenetzung, Zeh. 1797. — H. MMlfflin, S.O.,
1889. — S. G., Briefwechsel mit seinem Sohne, Zeh.
1801. — S. G.. Recueü des Lettres de la Familie,
Paris 1801 — 1808, mit Anhang: Tableaux de S. G. et
Catalogue des Gramre« de S. G. — N.-Bl. d. Zurch. K.-G.
1812. — A~ D. B. IX, p. 122. — NagUr. K.-Lex. V,
p. 1 19. — K.-Lex. II, p.482.— Andre,**, Handb.
I, p. 566 (mit unrichtigem Todesdatum). — Die Schweiz,
Jahrg. 9, 1905, 1: Zurch. Porzellan von H.AngH. Auch
separat erschienen. — Brun, Verz. d. Kstwerke, p. 23.
H. Ai<jjen:e!lar.
Geßner, Tobias, Goldschmied, geb. 1675 in
Zürich, Sohn des Tobias G. and der Cleophea
Haab. Er lernte seit 1588 bei Wilhelm Ambühl
und wurde 1595 Meister. Er hatte keine Lehr-
linge.
H. Meyer. Coli. VI. p. 133. - Mittig. des tHrn. Dr.
Zeller- WerdmOller. C. Brun.
Gesas, Hieronymus, Glockengießer, in Eon-
stanz, goß folgende Glocken für die Schweiz:
a. Allein: 1600 für Birwinken 1; 1616 für
Sulgen 1 ; 1618 für Munsterlingen 1 ; 1619 für
Münsterlingen 1; 1621 für Appenzell 1, Berg 1,
Scherzingen 1. b. Mit seinem Vater Jonas : 1600
für Langrickenbach, Lippen wilen; 1604 für Kurz-
rickenbach.
XiUekeUr. Glocken im Kt. Appens., p. 86. — Thurg.
Beltr. ron SultUrger. 1872, p. 88. 40, 72, 74, 75, 88,
98, 99. Moria Sutermcilter.
Gesas, Jonas, Glockengießer, in Eonstanz. Er
goß mit seinem Sohne Hieronymus: 1600 für
Langricken bach 1 und Lipperswilen 1 ; 1604 für
Eurzrickenbach 1 Glocke.
Thurg. Beitr. ron Suldxnjer. 1872, p. 72, 74 u. 76.
Moriz SuUrmtUttr .
Geyray, Daniel, n6 A Geneve le 30 mai 1662,
apprenti chez Isaac Bardel, fut recu maltre
orfevre le 28 nov. 1685. A. ChoUs.
Gevril, Daniel, peintre genevois, fils d'un
horloger, ne A Carouge le 6 nov. 1803, eiere des
E-coles de dessin sous Reverdin, puis d'Hornung,
se voua d'abord ä la peinture sur email et ex-
posa meme, en 1829, des copies d'apres Lugardon
et Hornung. Prec^demment, en 1820 et 1826,
il avait expose1 des portraits dessines. Apres
1830, il se voua exclusivemeut A la peinture A
l'huile et au portrait; il exposa, en ce genre,
de 1839 a 1861. On peut citer, parmi ses reuvres
— qui sont en general tout A fait dans la note
d'Hornung et indiquent un bon dessinateur, un
talent consciencieux — les portraits fort res-
semblants de M. Pictet-Baraban, de M. Girod,
ancien procureur g£ne>al du dlpartement du
Leman, d'Abr. Constantin, d' Albert Richard. G.
enseigna le dessin au College de Carouge, A
partir de 1847 jusqn'A 8a mort, qui eut lieu, en
cette Tille, le 24 avril 1875. Ses toiles, qui ne
sont pas tres nombreuses, ne se trouvent que
chez des particuliers ; le Musee Rath n'a rien
de lui, sauf un desrin, une figure d'apres le
Poussin, qui ne präsente d'autre intgrftt que
d'fitre le morecau de concours qui valut A G.
le premier prix aux Ecoles de dessin, en 1819.
NogUr, K.-Lex., V, p. 123, trompÄ par l'abreviation
du pränom Daniel, a fait de G. une demoiselle de Neu-
chAtel, connue par quelques (imaux. — Cat> d'expos.
gener. A.-J. Af.
Gewi», Job. Jakob, Glockengießer, in Aarau,
goß für folgende Orte Glocken: o. Allein: 1777
für Triengen 1; 1782 für Netstal (kath.) 1. 6. Mit
Job. Jakob Bar daselbst: 1782 für Linthal 1.
X&*Ael*T, Glockenb., Msc. — Der«.. Glocken im Kt.
Glan», p. 12 U. 20. Morü Suterzne.UUr.
Geyger, s. Geiger, Giger, Gyger.
Geyler, Hs., s. Geiler, Hs.
Geymttller, Dr. phil., Heinrich Adolf, Freiherr
von, Architekt, geb. zu Wien am 12. Mai 1839.
G. entstammt dem altbaslerischen Geschlechte
der Falkner; den Familiennamen G. hat erst sein
Vater angenommen, der 1796 nach Wien zu
Verwandten dieses Namens übergesiedelt war.
Nachdem G. seine Gymnasialbildung in Basel,
Frankfurt a. M. und Lausanne erhalten hatte,
bezog er 1855 die Ingenieurschule in Lausanne,
studierte 1857—1860 an der Ecole Centrale zu
Paris, woselbst er sich das Diplom eines Ing6nieur-
Constructeur erwarb. 1860—1863 besuchte er
die Bau-Akademie von Berlin, um dort unter
Strack, E. Boetticher und F. Adler Architektur
zu studieren und bei Adler als Bauführer prak-
tisch zu wirken (1863). 1864 arbeitete er an der
Ecole des Beaux-Arts in Paris und trat Ende
des genannten Jahrs seine erste Reise nach
Italien an. „Ehedem für Antike und Gotik be-
geistert, ging ihm mit seiner Ankunft in Italien
eine neue Erkenntnis auf, die Renaissance."
Wahrend er an der Vervollständigung seiner
praktischen Studien arbeitete, begannen ihn ver-
schiedene spezifisch kunstwissenschaftliche Pro-
bleme zu fesseln, mit deren Lösung und Elarung
er sich in der Folgezeit hohe Verdienste um die
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Geymüller
573 -
Ghezzi
Wissenschaft erworben hat Seine Forschungen
wandten sich vornehmlich der künstlerischen
Thatigkeit Bramantes zu, namentlich aber der
Feststellung von Bramantes Anteil am Bau
von St. Peter in Rom. Nach und nach zog er
auch die übrigen großen italienischen Meister
in den Kreis seiner Studien; der Wirksamkeit
eines Raffael, eines Leonardo, eines Michelangelo
als Architekten widmete er eingehende Mono-
graphien ; erst gemeinschaftlich mit C. v. Steg-
mann und später allein gab er das Monumental-
werk „Die Architektur der Renaissance in Tos-
cana" heraus und bearbeitete auch die Geschichte
der französischen Renaissance und ihrer Haupt-
vertreter, der Du Cerceau. Bei aller Subtil itat
seiner Forschung, bei allem liebevollen Eingehen
in das Wesen der verschiedenen künstlerischen
Strömungen und in die Eigenart der einzelnen
Meister hat er sich doch seine freie, durchaus
persönliche Anschauung zu wahren gewußt; seine
künstlerischen Qlaubenss&tze gipfeln darin, daß
„der griechisch-römische Stil, die Gotik und die
italienische Renaissance, vervollständigt durch
den Stil Franz I., wegen der Wahrheit ihres
Inhalts in jeder Kulturepoche ihre Berechtiguug
haben. Die Renaissance, als Bündnisstil der
beiden größten denkbaren Gegensatze, der hori-
zontalen und der vertikalen Kompositionsweise
(Antike und Gotik), wird fähig sein, jede gesunde
Erfindung und Phantasie der Zukunft in sich
aufzunehmen und zu einer neuen Phase des Re-
naissancestils zu entwickeln."
G.s Verdienste um das Kunstleben bestehen
weniger in der eigenen praktischen Thätigkeit —
die von ihm entworfene Architektur für das Pa-
riser Coligny-Denkmal gelangte leider nicht zur
Ausführung — als in seinen überaus anregenden
litterarischen Werken, sowie in seinen Arbeiten
auf dem Gebiete der Rekonstruktion und der Re-
stauration alter Kunstdenkmäler. In der Diskus-
sion über die neue Facade des Mailänder Doms
hatte er ein entscheidendes Wort gesprochen (le
Passet le Present et 1' Avenir de la Cathedrale de
Milan, Gaz. des Beaux-Arts 1690); bei der Frage
der Restauration der Kathedrale von Lausanne
hat er gegen den Entwurf VioIlet-le-Ducs seinen
bekannten Protest erlassen; für St-Francois in
Lausanne arbeitete er Restaurationsvorschläge
aus; beim internationalen Kongreß „pour la
protection des Monuments" war er als Ehren-
präsident und Referent der Frage der Restau-
ration thätig; 1901 war er Vorsitzender des
Preisgerichts bei der Konkurrenz für eine neue
Facade von S. Lorenzo in Florenz, etc. Von
seinen sehr zahlreichen äußeren Ehrungen sei
nur die ihm 1894 von der Basler Universität
honoris causa erteilte Würde eines Doktors der
Philosophie genannt G. lebt in Baden-Baden.
Er ist Mitglied der Kommission für die Wieder-
herstellung des Schlosses Chillon. .
Meistor- Archiv, Charlotten!»«* 1904.
D. BvrcOardt.
GeymOUer, Max (Francois-Rodolphe) von,
aus Basel, Sohn des Dr. Heinrich Adolf G.,
wurde am 2. Sept. 1871 in Belle vue bei Paris
geboren, empfing in Paris und Lausanne seine
allgemeine Bildung und entschloß sich 1889,
Maler zu werden. Er kopierte zuerst im Louvre
griechische Plastik ; dann trat er in die Pariser
Ecole des Arts decoratifs ein; er blieb dort
1889/90 und wurde darauf Schüler von Luc-
Olivier Merson. Nachdem er vier Jahre lang
dessen Atelier besucht hatte, ging er (1894)
zu J.-P. Laurens und Benjamin Constant über,
trat aber 1895 wieder bei Merson ein. 1896
stellte er zum erstenmal in Genf ein Bild, „Au
soleil", aus. Es ist in „L'Artmod. Suisse" (1896)
reproduziert und befindet sich gegenwärtig in
Basler Privatbesitz. Der Maler blieb dann einst-
weilen bei Landschaften, deren Sujeta meist aus
Italien stammten. Drei davon sind im Besitze
der Prinzessin von Oldenburg, eine gehört der
Großherzogin von Baden, eine weitere der Erb-
prinzesain von Anhalt 1898 arbeitete v. G., zu-
sammen mit E. Turrine, in dem von Architekt
Eman. La Roche erbauten Hause des Obersten
W. Aliotb -Viseber in Basel ; die beiden Künstler
hatten da einen Salon Louis XVI. mit Land-
schaften und Dekorationsmotiven zu schmücken.
In neuster Zeit ist v. G. auch zum Porträt über-
gegangen; ebenfalls Tiere (Hunde) hat er gemalt,
alles in der schlichten, großen, streng dekora-
tiven Art die auch seinen Landschaften die per-
sönliche Note gibt Eines seiner letzten Werke
ist eine große Landschaft der Hohkönigsburg;
sie war anfangs 1903 bei Schulte in Berlin aus-
gestellt Der Künstler wohnt in Baden-Baden.
Z. T. nach Mlttbj. des Künstlers. GriUr.
Geyßler (Gysier), Abraham, Hafner, geb. am
24. Mai 1706 in Winterthur, ward Meister 1732,
gest. in Winterthur im Mai 1772.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 22. L. Calame.
Geyßler (Gysier), Heinrich, Hafner, geb. am
25. Juli 1767 in Winterthur, ward Meister 1793,
gest. am 26. Jan. 1842.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 28. — Küntii. Bürgert.
L. Calam*.
Ghezzl, Antonio, Ingenieur und Architekt,
aus Lamone im Bez. Lugano, geb. 1824, gest.
1884. Nach vollendeten Studien begab er sich
nach Spanien, wo er bedeutende Arbeiten aus-
führte. Zurück, entwarf er den Plan für das
Kloster und die Kirche der Padri Rosminiani
in Stresa.
Biawchi, Art. tic, p. 102 '103. C. Brun.
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Ghezzi
- 574 -
Giani
Ghezzi, Francesco, Architekt, geb. 1815 in
Lamone im tessin. Bez. Lugano, gest. 1893.
Er besuchte in Lugano das Collegio der PP.
Somaschi und begab sich nach dem Tode seines
Vaters Carlo G. nach Turin, um sich zum Künstler
auszubilden. Er erhielt dort die Leitung des
Baus der Kirchen von Sta. Croce und delle Sacra-
mentine. 1886 führte er nach den Zeichnungen
des Architekten Antonello die Kuppel des Doms
von S. Gaudenzio in Novara aus. In Turin und
Umgebung baute er verschiedene Wohnhauser.
liianeki, Art. tic, p. 103. 0. Ann.
Ghezzi, Giacomo, Bildhauer und Stukkator,
zu Anfang des 17. Jahrb., von Lamone im tessin.
Bez. Lugano. Er wanderte aus und war in Oest-
rich und Polen thätig, hier mit G. Trevano
zusammen. Auch sein Sohn, Francesco Antonio G.,
war Stukkator und Bildhauer.
Bianehi. Art. tic, p. 108/04. C. Brun.
Ghezzi, Pasquaie, Bildhauer, geb. 1825 in
Lamone im tess. Bez. Lugano, gest. 1890 in Rom,
wohin er in jungen Jahren ausgewandert war.
Er arbeitete dort für die französische Akademie.
Seine Familie in Lamone besitzt technisch gut
ausgeführte Werke von ihm. In Pinerolo in
der Lombardei befindet sich seine „Nacht".
Bianehi. Art tic. p. 105. C. Brun.
Ghiringhello, Battista, Steinhauer, von Co-
rona im tessin. Bez. Lugano. Er erhielt am 19.
Sept. 1619 vom papstlichen Schatzmeister in Rom
die Erlaubnis, in Trastevere nach Altertümern
zu graben.
BtruAotti. Art. lomb. II, p. 163, 868. — Der:. Boll,
stor. 1886, p. 164. — Der:. Art. srux In Rom*, p. XI
u. 48. C. Brun.
Ghooxolar (de) ou Galicez, Pierre, n£ & Bruges,
peintre, fut recu bourgeou de Geneve 1c 80 dec.
1491 pour 8 florins.
CovtlU, Iir. des Bouig., p. 115. A. UKoity.
Gtacomettl, August, Maler, geb. in Stampa
(Kt. Graubunden) am 16. Aug. 1677. Er besuchte
bis zum 12. Jahre die Elementarschule seines
Heimatortes und hierauf die Sekundärschule in
Zürich, später noch die Kantonsschule in Chur.
1894 kehrte er für drei Jahre nach Zürich zu-
rück, um als Schüler in die Kunstgewerbeschule
einzutreten. Werke Grasseta, die ihm zu Ge-
sichte kamen, veranlagten G., sich im Früh-
ling 1897 nach Paris zu begeben, wo er zunächst
an der „Ecole nationale des arts decorat ifs"
und dann, im Herbst des gleichen Jahrs, an
der „Ecole normale d'enseignement du dessin"
bei Grasset weiter studierte. Im Frühjahr 1901
verließ er Paris; im Jan. 1902 unternahm er
eine Studienreise nach Florenz, wo er heute
noch weilt Seine kunstgewerblichen Entwürfe
erhielten an der Weltausstellung von 1900 in
Paris die silberne Medaille; sein Entwurf für
Mosaikbilder im Hofe des Schweiz. Landes-
museums wurde preisgekrönt. Im Künstlerhaus
in Zürich war an der Januar- Ausstellung 1905
ein dekorativ gedachtes Panneau „Die Nacht"
zu sehen.
Curr. vitae. — N. Z. Zt*. vom 28. J»n. 1906, Beil. I
zu Kr. 29. C. Brun.
Glacomettl) Giovanni, peintre, nö ä Stampa,
Val Bregaglia (Grisons), le 7 mars 1868. II fit
ses premieres Stüdes ä l'Ecole des Beaux-Arts
de Munich en 1886, puia ä l'Ecole Wanen dans
la meme ville (1887). L'annee suivante, il partit
pour Paris et frequenta le* ateliers de Bou-
guereau et de Robert-Fleury, ä l'Academie Ju-
lian, jusqu'en 1891. En 1893, il partit pour
l'Italie et y fit un sejour de sept mois, notam-
ment a Rome et ä Naples. Renträ en Suisse
la meme annee, il s'y fiza dlfinitivement. H ex-
posa ä l'Exposition nationale suisse de 1896, a
Munich en 1899, ä l'Exposition universelle de
Paris 1900, a la Societe internationale des pein-
tres, sculpteurs et graveurs de Londres en 1901,
a TEx]iosition nationale suisse de Vevey 1901
et a celle de Lausanne en 1904, aux ezpos.
municip. de Geneve, 1901 et 1903. Voir „Pay-
sage" et „Portrait dans un paysage d'hiver"
(Musee Rath, Geneve); decorations de1 la aalle
a manger de la Villa Planta ä St-Moritz (Enga-
dine); illustrations de „Engadiner Märchen"
(Polygr. Institut, Zürich).
Bibliogr. Ztg. Beil. Nr. 114 vom 25. April 1898. —
Cat. d'expoi. genev. et suisse«. Maurice Band.
Giacomo da Bellinzona, s. Bellinzona, Gia-
como da.
Giacomo da Biasone, s. Bissone, Giacomo da.
Giacomo da Campione, s. Campione, Gia-
como da.
GUcomo da Carona, s. Carona, Giacomo da.
Giacomo da Lugano, s. Lugano, Giacomo da.
Giacomo della Valle di Lugano, s. Lugano,
Giacomo della Valle di.
Giacomo di Pietro da Cadempino, s. Cadem-
pino, Giacomo di Pietro da.
Giacomo Laglio, s. Laglio, Giacomo.
Glan Angel© da Lugano, s. Lugano, Gian
Angel o da.
Glan Martin© da Melide, s. Melidc, Gian
Martino da.
Gian Pietro da Lugano, s. Lugano, Gian
Pietro da.
Glani, Bernardino, Historien- und Porträt-
maler, geb. am 23. Nov. 1823 in Ponte- Tresa im
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Oiannino
575
tessin. Bez. Lugano. Er machte die ersten Stu-
dien in Muzzano, setzte sie in Lugano, zeitweise
bei Reina, fort und begab sieb dann nach Mai-
land, wo er Schaler der Akademie der Brera
wurde. Er wanderte nach Frankreich aus, hielt
sich dort abwechselnd in Lyon, Grenoble und
Chambery auf, für verschiedene Kirchen th&tig.
1870 kehrte er in die Heimat zurück, wo er
nach dem Tode Prof. Donatis an dessen Stelle
Zeichenlehrer in Lugano wurde, welches Amt
er bis zu seinem Tode (1886) versah. 1891 war
an der Turnusausstellung in Lugano, in der
retrospektiven Abteilung, ein Bildnis von ihm
zu sehen.
BiuncK. Art. tic, p. 106. — Kat. dor Turnusausst.
1891, p. 33, Nr. 16. C.Brun.
Giannino da Locarno, s. Locarno, Giannino da.
Giannolo, il, s. Paravicini, Giac.
Glbaud, Jean-Louis, a6 a Geneve le 9 oct
1716, mort le 21 avril 1788, fut recu maitre
orfevre le 7 juin 1738, ayant fait pour chef-
d'ceuvre „un 4tui en bijoutcrie et une paire de
boutons a godrons, d'argent ä pierres Manches.4*
A. Choiay,
Gibelin, Urs, Glockengießer, in Solothurn,
goß 1611 eine Glocke für Niederbuchaiten.
yiUckeler. Olockenb., Msc. .Wort» Suiermeiter.
Gibone, Johann Dominik, Glockengießer, in
Roveredo im Tessin, goß 1704 für Ghirone und
Gudo, 1706 für Bidogno.
2futekeltr. Iicriz. delle camp, nel Tlcino, p. 39, 7 1, 84.
Morit Suteruieüter.
Glbone, Karl Dominik, Glockengießer, in
Roveredo im Tessin, goß 1704 eine Glocke für
Ponte Valentino.
JMneheler, Iscriz. delle camp, nel Ticino.
Moria SutermeüUr.
Gide, David, ne" ä Geneve le 29 mai 1763,
mort le 6 nov. 1833. II fut re;u maitre orfevre
le 28 avril 1788, ayaut presente* pour chef-d'ceuvre
„un cachet fort bien fait". II fut re$u bour-
geois gratis, comme natif, le 16 nov. 1790 et
s'associa en 1796 avec Joseph Guidon, Jean-
Georges Reymond, Laurent Guissling et Jean-
Noöl Lany pour la fabrication et le commerce
de bijouterie sous la raison sociale Guidon, Rey-
mond, Gide et C".
CovtlU, Liv. de« Bourg., p. 466. A. ChoUg.
Gide, Etienne, freie du preeädent, ne* a Geneve
le 6 juillet 1761, e*leve des freres Jean-Conrad et
Francois-Jean Wölfl; fut peintre en email; c'est
probablement lui qui travailla a la decoration
des porcelaines de Nyon, dont on possede quel-
ques speeimens sign& en cursive „Gide 1789".
II a grave d'apres Hubert une „Vue de Versoix
pres Geneve".
M. Oirod. Lea poreelaine« de Zürich, de Nyon et de
Geneve, cat. Art ancien, Genere, 1896, p. 385 et suiv. —
A.d* Molin, Hist. de la manuf. de porcelalne de Nyon,
Lau«. 1904, p. 96. A. Choisy.
Glel, Dominique, ne* a Landshut en 1780,
mourut le 9 avril 1863 ä Geneve. II y avait fond£
dans Ies premieres annees du 19° siecle une
maison d'orfevrerie, d'oü sont sorties de nom-
breuses pieces d'orfevrerie de table, et qui fut Con-
tinus apres lui par son fils Joseph (1806—1866),
puis par les fils de celui-ci, Fräderic-Dominique
(1832—1884) et Louis (1834—1882) et de 1884
a 1901 par la veuve de Louis; eile est actuelle-
ment dirigee par ses deux fils, MM. FreMeric et
Emile G.
Cat. Art ancien. Geneve, 1 896, nM 227 1 , 2338, 2362,
2430 et 2483. — Proc.-verb. de« «eances gen. de la Soc.
des Arte a Genisve, VIII, p. 804. A. ChoUy.
Gielmasch, Bernhard, von Bignasco im Yalle
Maggia, Tessin. „Im 1686 jar Bernhartt Giel-
masch von Bignasch uss dem Meinthal uff grosse
Pitt der Landtlütten zu Bawen umb daß er
Meister Bernhartt innen ire nüwe Cappelen ver-
gebens gemurett, umb dessenwillen hat ein gantze
Landt8gemeindt denen zu Bawen zu gefallen
inne und sine Kinder zu Landtlütten ufigenomen
und innen das selbig gesch&nkct." (Landleuten-
buch von Uri.)
A. Dtnitr. Am. Alt Kde. 1884, p. 27. R. Dürrer.
Gieng, Hans, s. Geiler, Hans.
Giesbrecht, Gust. Robert, Glasmaler. Er wurde
am 9. Nov. 1863 in Marienburg in Preußen ge-
boren, machte zunächst eine Lehrzeit bei einem
Kunstglaser in Marienburg durch und bildete
sich nachher auch als Glasmaler und -Aetzer
aus. 1876 kam er als Arbeiter zum Glasmaler
Müller nach Bern und gründete 1886 ein eigenes
Geschäft für Kunstglaserei, Glasmalerei, Aetzen
und Schleifen. G. beschickte die Ausstellungen
von Genf, Thun und Paris und die Ausstellungen
im Gewerbemuseum in Bern seit 1893. 1892
bürgerte er sich in Bremgarten und 1900 in
Bern ein.
Peraflnl. MittUj. B. T&rltr.
Glgandet, Jean Nicolas, Schlosser, in und von
Pruntrut, gestorben daselbst am 23. April 1741,
74 Jahre alt, machte 1729 mit seinem Sohne
Jean Andre das Chorgitter in die Abteikirche
von Lützel.
Staatsareb. Bern, Lützel-Akkorde. — Sterberodel von
Pruntrut. // TiirUr.
Glgel, s. Gigl.
Giger, Bartholomaus, Goldschmied, von Zürich.
Er lernte 1589 bei Christoph Klauser und wurde
1596 Meister.
MittUj. dos t Hrn. Dr. Zoller- Werdmuller. C. Brun.
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- 576 -
Giller
Giger, s. auch Geiger, Gyger.
Gigl (Gigel, Gügel), Pontianom, — wohl iden-
tisch mit dem am 22. Aug. 1681 geb., am 7. April
1742 (in Beuron?) gest. Stuccator von Schönwag
im Forst (bei Wessobrunn in Bayern) — führte
1723 in Stuck das Epitaph aus fftr den in der
Klosterkirche zu Rheinau bestatteten Fürataht
Placidus Zurlauben von Muri.
HothenkäiuUr, Baugeach. d. Kloster« Rheinau, Diu. —
Q. Hager. Banthfitigkeit u. Kunatpflege im Kloster Wesso-
brunn n. die Wesaobrunner Stuccatoren, 1 894, p.226/26.
RothenkäusUr.
Gignonx, J.-M., voy. Grigny.
Gignonx, Pierre, originaire d'Uzes, recu habi-
tant de Geneve le 27 fcvr. 1705, maltre serrurier,
tftait, ainsi que son fils portant le meme prenom
et mort a Geneve le 4 juin 1753, ä 72 ans, fort
habile en son art. Ces denz artistes, dont Tun
maniait l'echoppe, assez mldiocrement, il est vrai,
ont publik: „Diuuers ouvrages de serrurerie,
comme balcons, rampe descalier, consolle, porte
de fer, desus de porte, seintre, portanseigne, le
tout inuantez et fait et gravet par Pierre Gignouz
pere et fils Mestre serruriers a Geneue et le
tout finit en lannee 1713", 12 pl. in-fol., titre
grave" compris, dont il existe un exemplaire a
la Bibliotheque publique de Geneve. Cet ouvrage
renfenne de bons modeles, composes avec goüt
et entente du mutier, mais graves avec inexpe-
rience. On peut rapprocher de ces modeles quel-
que8-uns des nombreux ouvrages de ferronnerie
du 18* siecle, qui existent encore ä Geneve et
sont certainement l'oeuvre des G. P. G., le pere,
mourut le 11 avril 1716, Ag6 de 70 ans.
Un troisieme Pierre G., petit-fils de Pierre I,
ne1 ä Geneve le 24 janv. 1711, mort le 26 dec.
1792, Stait graveur, ainsi que son frere atne"
Isaac, a6 ä Geneve le 18 oct 1705, mort le 20
janv. 1780, recu bourgeois avec ses fils le 21
juin 1771.
Itigaud. Renaeign., p. 125. — Setubier. Hirt. litt, de
Geneve, III, p.304. — Sordet. Diction. des fam. genev.,
mac. — CovelU, LIt. des Bourf., p. 449. — FfUM.
K.-Lex., II, p. 442. — Renaeign. de M. A.Ckoiey.
Ä.-J. M.
Gllbaolt, Joseph-Eugene, allig Feroud, fran-
cais, peintre de fleurs. Venu ä Lausanne apres
Ia guerre de 1870, il sejourna pendant quelques
mois, en 1876/77, aux Cliarmettes, a Lausanne,
et partit pour l'Italie le 8 juillet 1878. II a
participe\ en 1876, ä Lausanne, ä 1'expoB. de la
Soc. suisse des Beaux-Arts.
Gilgenberg, Hans, der altere, Maler, in Basel,
erkaufte 1430 die Himmelzunft um 2 Pfd. 1 Sch.
Er wohnte bei St. Martin und hatte einen jahr-
lichen Zins von 5 Sch. zu entrichten. Sein Name
erscheint häufiger um die Mitte des Jahrhunderts;
er malte 1450 den Turm zu St. Alban um 6 Pfd.
2 Sch. und 1452 ein Sankt Nikiausbild au den
neuen Weg. Er hielt verschiedene Lehrknaben
und Knechte und wird zum Unterschiede von
dem gleichnamigen Sohne 1454 der Alt Meister
Gilgenberg genannt
Gilgenberg, Hans, der jüngere, Maler, in
Basel, Sohn des vorigen, erscheint zuerst im
Dienste des Bischofs Johann von Venningen. Er
bezog von 1464—1470 für Arbeiten im Schlosse
zu Pruntrut 15 Gld. 1 Sch. u. a. für drei Schriften
auf den Stein zu entwerfen 12 Sch., von 9 Fahnen
zu malen, „die uff die Helmstangen gehören"
1 Pfd. 17 Sch. und „das Epitavium ob der
pfortten am slofi zu sriben". G. wohnte eben-
falls zu St. Martin und arbeitete für die Fabrik.
Im Jahre 1472 war Ulrich Amann von Zofingen
Lehrknabe bei ihm, 1478 Hans Butz. Er wurde
1480 Seckelmeister der Himmelzunft und ist ur-
kundlich bis 1500 nachzuweisen.
Stfieklin, Johanne« VI. Ton Venningen. — HU-Htmtlcr.
Mac. 0a»*.
Gillan, s. Aetterli.
Giller, Jacques, horloger, originaire de Vil-
larvolard, dans le bailliage de Gruyere, et domi-
cilii a Bulle, fut recu bourgeois de Fribourg le
27 juin 1698. Les termes elogieux qui accom-
pagnent son nom, daus les registres de l'adminis-
tration: „ein kunstreicher Uhrmacher, ein wohl-
erfahrener Meister", sont une preuve de son talent.
Un incendie survenu le 6 juillet 1714, ayant
cause de grands dommages ä l'horloge de la tour
de Jacquemart, a Fribourg, le conseil fit appel ä
maltre G. qui habitait encore Bulle, et il con-
clut avec lui une Convention pour la construction
d'une horloge neuve qui devait etre aussi bonne,
aussi belle et aussi ingehieuse que l'ancienne;
la nouvelle horloge mecanique qui faisait mou-
voir divers automates fut d&ruite, lors de la
demolition de la tour, en 1853. G. se fixa a
Fribourg et il devint „monteur des horloges de
la ville", soit Zitrichter. En 1721, il confec-
tionna une horloge pour la porte de l'Auge.
Elle ätait a plusieurs cadrans et ä grands timbres
et coftta 36 pistoles, soit 596 francs. Lors de
la demolition de la porte de l'Auge, l'horloge
fut transfer£e dans le clocher de l'eglise des
Augustins. II remplaca par une neuve la vieille
horloge de l'Hotel de Ville de Fribourg; com-
mencö en ftvr. 1723, l'ouvrage fut termine" le
27 juillet 1724. Le salaire fut de 80 pistoles
ou doublons, plus une gratification. En 1728,
l'emploi de monteur des horloges devint vacant;
le titulaire mourut probablement ä cette epoque
et fut remplacl par les fr eres Joseph et Jeau-
Antoine G.
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Gillet
— 577 —
Gilliard
Arch. cant. Frib. : Mr. des Bourg.. manuaux, comptes
dos trösoriers. — Lo Bien Public, 1882, n" 21. — Frib.
art.. 189». p. 18: 1901, p. 5. Mar de DUtbaek.
«Met, Arthur, fils et eleve de Fräderic 6., ne
ä Geneve en 1887, fut peintre sur email et minia-
turiste et ae voua exclusivement au portrait,
genre dont il exposa des specialem ä Geneve
eu 1859, 1884, 1886, 1887, 1891 et 1896, et qui
lui Talut une m&laille d'argent a l'Expos. univ.,
Paris 1900. II est mort en man 1903. Musicien
de talent, G. fit longtemps partie, eu qualite
de violoniste, de l'orchestre du theatre de Geneve.
Renseiyn. de M"* D. SirkiMoff-GilUi - Cat. d'expos.
senor. A.-J. M.
Gillet, M'uc Denise, voy. M'"r Sarkissoff-Gillet.
Gillet, Etienne, n6 a Geneve le 17 janv. 1728,
tnort le 19 mai 1777, apprenti chez Moise Bour-
ücaux, puis chez Jacques Terroux, fut recu
maltre orftvre le 18 janv. 1867, ayant presen«
pour chef-d'ceuvre „deux busquieres tres bien
faites." A. ChoUy.
Gillet, Jean-Aiml, frerc du prec6dent, vers
1729, mort a Geneve le 31 d£c. 1797, fut recu
maltre orfevre le 3 nout 1756, ayant preaentä
pour chef-d'oeuvre „une paire de boutona a 18
crampons, tres bien falte*. A. CkoUy.
Gillet, Frederic, n<5 a Geneve en 1814, se
voua ä la peinture et fut eleve de J.-L. Lugardon
et de Dorciere aux Ecoles de dessin de sa ville
naUle, puis d'Ingres, k Paris. En 1851, il fut
appele* a prendre la direction des classes de
demoiselles nouvellement cr£6es dans les ecoles
susdites; il y enseigna jusqu'ä sa mort, 14 dec.
1884, II ätait egalement professeur de dessin a
l'Ecole secondaire des jeunes filles, depuis 1862.
G. fut l'auteur d'une m&hode d'enseignement
du dessin („Enseignement collectif du dessin",
Paris, 1869, in-4, avec pl.), qu'il introduisit dans
les claases ou il professait, et qui obtint une
mldaille de bronze ä l'Expos. univ. de Paris, 1867.
II avait abandonne' de bonne heure la peinture
pour se vouer ä son enseignement et ä 1'ameMio-
ration de celui-ci ; mais, au däbut de sa carriere,
il avait peint sur email, puis ensuite et surtout a
l'huile et au pastel, des portraits estimes, ex-
poses ä Geneve de 1852 a 1862. En 1861, il
exposait un tableau de genre, „Chez la grnnd'-
mere".
M"" Jeanne <}., nee le 1U dec. 1834, Slevc du
precldent, devint sa femme en 1855 et enseigna ä
ses cötes, a l'Ecole de dessin des demoiselles, de
1875 a 1889, annee ou eile demissionna pour
des raisons de santtf. A l'Ecole secondaire des
jeunes filles eile avait rem place" pendaut long-
temps son man malade et lui avait siicctfde" en
1884, pour conserver cet enseignement jusqu'en
1902. Elle exposa ä Geneve, cn 1864, une copic
d'apres Watteau. Remariee avec le Dr Sobieski,
eile est morte ä Drize. pres Geneve, le 18 dec.
1904. Femme pleine de gont et d'intelligence,
eile s'etait vou6 aussi a la musique et a son
enseignement; remarquee par Emile Chevc\ eile
avait pris une part active, vers 1870, ä la pro-
pagation de sa möthode de musique chiffree;
M'""' G. fut professeur de solfege au Conserva-
toire de musiquo de Geneve.
Ranseigrn. de M»« D. Sarkittoff. QiUet. - 7icAum*r,
Lob beaux-arte en Sulsse, 1884, p. 65. - Cat. d'expos.
genev. A.-J. M.
Gillet, Jakob, Goldarbeiter, Sohn des Apo-
thekers Daniel G. in Vitry. Er trat am 17. Okt
1689 auf 4 Vi Jahre als Lehrknabe in die Werk-
statt des Goldarbeiters Reinbart Iselin in Basel ein.
Mise. Fechter. Major.
Gillet, Leonard-Henri, fils d'Etienne ci-dessus,
n6 a Geneve le 23 juillet 1758, mort le 27 janv.
1729, emailleur, fut recu maltre orfevre le 11
dec. 1790, ayant presente pour chef-d'oeuvre
„une bague ä Pantique emaillee, tres bien faite."
A. Chr'ixy.
Gillet, Martin, de Bar-le-Duc, maltre menui-
sier, mort a Geneve le 26 nov. 1650, ä 63 ans,
fut recu Iwurgeois de Geneve gratis, le 20 aoöt
1617, k condition d'executer „en bon boys de
noyer" les fenetres de la maison de l'Exercice
de l'Arquebuse. II existait quelques vestiges de
ces travaux, il y a peu d'annees.
Cordte, Llv. des Bonnj., p. 841. A.-J. M.
Gllll, Franz Jos., Mflnzmeister, versah — ver-
mutlich nur vorübergehend um 1692 die Stelle
eines Monzmeisters in Luzern; laut Ratsprotokoll
vom 13. Febr. 1692 wurde er der nachsichtigen
Behandlung des Personals auf der Lnzerner Münz
empfohlen, „weylen er noch immer verrukhet in
dem Kopf ist und deswegen seinem vnnder seinen
banden habentes Müntzwesen zum langen Argen
Ihme zue sonderem schaden gereichet." Der Rat
befahl „Ihnnc an Isen versorgen (anketten) und
widerumb mit medianen curieren zue lassen."
Revue soisse de Numism. 1899, p. 58, Nr. 626.
Front Beinemann.
(41111, Joh. Georg, MOnzmeister, versah 1714
die Stelle eines Wardeins auf der Münze in
Luzern.
Revue sntae de Numism. 1899, p. 65.
Frant Ifeinemann.
Gilliard, Eugene, ne a Buttes (Vaud) en 1861,
dessinateur et peintre. Apres avoir fait des
(Hudes de geometre et avoir subi l'examen pro-
fesaionnel ä Lausanne, en 1878, il se voua au
dessin et frequenta ä Geneve les Ecoles muni-
cipales d'art (prof. B. Menn et H. Bovy) et l'Ecole
87
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Gillieron
— 578 —
Giorgio
des Arte industriels (prof. Salmson et Mittey), I
de 1880 a 1884. En 1889, il obtint le i)remier
prix au Concours Calame („La Convalescente");
il devint ensuitc professeur de dessin au College
f.aillard, a Lausanne, puis il occupa unc Situa-
tion analogue k Fleurier, de 1892 a 1897. Nomme,
en 1896, membre du comite de la Societl suisse
des professeure de dessin, G. est l'auteur d'une
m&hode d'enseignement du dessin, qui a £te
adoptee en 1897, au congres de Bienne, par cette
soeiöte. En 1900, il a £te* appelö aux fonetions
de professeur de perspective appliquee a la com-
position du tableau et d'ornement a l'Ecole des
Beaux-Arts de Geneve, en m6me temps qu'il
etait charge" du cours de methodologie aux
eleves instituteurs du College. En 1902, il a
obtenu le deuxieme prix au concours Calame
(„Batteurs en grange") et le premier prix au
concours ouvert par la Classc des Beaux-Arts
de la 8oci£t6 des Arts ä l'occasion du centenatre
de l'Eecalade de 1602 ; le dessin prime" appartient
actuellement a la Salle des Armures et il en a
6t6 fait nne edition en photogravure a un nombre
restreint d'exemplaires. G. a exposä a Geneve
en 1883, 1890, 1891, 1903.
Renseiffn. de l'artiste. — Cat. d'oxpos. genev.
A.-J. M.
Gillieron, Emile, dessiuateur, peintre, archeo-
logue, originaire de Corcelles-Ie-Jorat, ne" a Ville-
neuve le 26 oct. 1851, fit ses classes k Neuve-
ville, oft son pere £tait mattre second., 6tudia le
dessin ä la Gewerbe-Schule de Balc (1872 - 1874).
puis a 1'Academic des Beaux-Arts de Munich
(1875, 76) et continua ses etudes a Paris, de 1875
ä 1877, dans I'atelier de Pils. Des 1877, G. est
fixe ä Athene«, oü il s'oecupe specialcment de
dessin d'archeologie ; en cette qualitä, il donne
wie collaboration extremement appreciee aux
publications des Institut« archeol. allemand, fran-
cais, autriebien, anglais, americain et ä d 'au tres
recueils pul>lies en Italic eten Orient. En dernier
lieu, il travaillait avec M. Evans aux fouilles de
Cnossos, en Crete. On lui doit les tres impor-
tantes reconstitutions d'une partie du tresor de
Mycdnes, conserve au Musec d'Athencs. et des
fameuses coupes d'or de Vaphio, reconstitutions
qui ont ete accueillies avec faveur dans tous
le» musees et pour lesquclles G. s'ötait assure
la collaboration de M. George Hantz, graveur-
ciseleur, ä Geneve. G. est professeur de dessin
des princes et princesses de Grece. En 1884, il
exposait a Geneve une vue de l'Acropole.
R. nseifrn. do lartirte, par MM. G. Hanta et A.-J. M.
- Rev.arch.ol., XXVI, 1895, p.261. Ch. Vuillermei.
Glllleron-Oltramare, M'"* Helene, nee ä Ge-
neve le 10 mars 1864, eleve des Kcolcs muni-
cipales d'art (prof. H. Hebert et Hngues Bovy), a
fait de la ceramique et de la sculpture. Elle a
expose ä Geneve, en 1882 a 1885, diverses pieces
de falence, puis, en 1886, un medaillon de son
pere. feu le prof. G. 0., et, en 1891. un buste
du meine. Femme, en 1890, de M. Gillieron,
prof. de travaux manuels a Geneve, eile s'est
vouee exclusivement ä la ceramique, apres la
mort de eclui-ci, en 1898, sous la direction de
M. le prof. E. Mayor.
Renscisn. de l'artuto. .».-./. .V.
UiUlo, Cesar, peintre, n6 k Vicence, residant
ä Geneve des 1589 (suivant Galifie); il ]ieignit
en 1601 une enseigne pour la banniere de la
Palud a I>ausanne, mais il dut rendre 90 florin»
sur le prix qu'il en avait re^u, „k cause d'un dg-
faut qui s'y trouvait". Dans l'hiver de 1603 ä
1604, il repeignit les fresques qui omaient la
salle du Petit Conseil de Geneve, et y aurait
ajoutä la scene des juges aux mains coupees. Ces
fresques, qui reprösentent divers personnage»
tenant des phylacteres ornes de maximes tirees
des auteurs de l'antiquite et un „guet" tenant les
armoiries de Geneve, le tout sur un fond rouge
seine de rinceaux, etaient toUlement ignorees
depuis le 18" siede lorsqu'on les a remises au
jour, en 1901, k l'occasion de travaux de repa-
ration executes dans la salle du Conseil d'Etat:
elles etaient a&sez bien conservees et Ton pou-
vait se rendre compte des reTections de G., si
ce n'est de la realitg de ses adjonetions, refec-
tions qui avaient altere uaturellement le carac-
tere de precision de la peinturc du 15" siecle.
On ignore, malheureusement, quel fut l'auteur
de ces peintures interessantes, qui remontent tres
probablement aux embellissements introduits ä
l'Hötel de Ville en 1473 et 1474; on peut penser
toutefois ä ce Hugues Bolard, recu bourgeois
en 1472, qui a si souvent travaillö pour la
seigneurie de Geneve (voy. ce nom). Ladite salle
et ses fresques ont convenablement restaurees
en 1902.
Pour en revenir ä G., il quitta Geneve apres
1609 et partieipa ä la peinturc des „arcades,
Pyramiden, fontaines, colonnes et autres ouvrages"
prepares pour I'eutree du roi Louis XIII a Lyon
en 1622.
Jiigamd. Uenwipn., p. 79 (et p. 52. au sujet de la salle
du Conseil d'Etat). - Th. Dujm,r. Notiee sur Jean Per
riasin et JacoueeTortorel. Paris, 1985. p. 28. - - F.RMt.
Inv. somni. des arch. rommun. do la ville de Lyon, L 1,
s«rie BB, p. 90. — (Jatijfe. \je rofuge Italien de Qen&re,
p. 142. — La Suisse du 18 juillet 1902. A. ChoUy,
Gllllus da Lugano, s. Lugano, Gillius da.
Glnest, Abraham, ne k Geneve le 17 fevr.
1726, fut recu maitre orfevre le 31 janv. 1752,
ayant fait pour chef-d'oeuvre „une bague d'nn
grenat et deux diamants." .1. rk„Uy.
Giorgio da Lugano, s. Lugano, Giorgio du.
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Giorgio — 579 —
Giorg lo da Riva S. Vitale, s. Riva S. Vitale.
Giorgio da.
Giorgio di Coldrerio, s. Castro Coldre, Giorgio
di Francesco da.
Gidrgio di Francesco da Castro Coldre, s.
Castro Coldre, Giorgio di Franc, da.
Giorgio di maestro Lombardo, s. Lombardo,
Giorgio.
Gtorgloll, Francesco Antonio, Maler („Pittore
di Merete nel Luganese"), von Meride (Kt.Teasin),
schuf die Deckengemälde der Klosterkirchen von
Muri und Rheinau (laut Akkord vom 18. Okt.
1707, wo er als Herr Franciscus besprochen
wird). Zwischen 1703 und 1708 hat er die Ge-
wölbemalereien in der Wallfahrtskirche St Jost
zu Blatten, Kt. Luzern, ausgeführt. Seinen Na-
men mit der Jahrzahl 1721 liest man auch an
Decken- und Altargemaiden (?) der Stiftskirche
von Sackingen.
AD2.Alt.-Kdo. 1894. p. 311. - Boll. stör. 1890,
p. 264; 1896, p. 8. — Kran*. Kstdenkm. des (Jroßh.
Baden, III, p. 62. — Marku-art, Bangeech. de« Klosters
Muri, p. 82 '88. — Ztmp. W»llfahrtekircbeD im Kt. La*.,
p. 34. - fojthenhätuUr. Baugescta. des Klosters Rheinau,
Dis*. RiAkmhfttuler.
Giorgtoll, Gaetano, de Meride, executa en
marbre, en 1829, avec Pierre Ferroni, d'Arosio,
le maitre-autel de l'cgliae d'Agno (cominencöe
vers 1760), d'apres un dessin de Ferd. Albertoll i.
Boll. stor. X. 1888, p. 251. A.-J. -V.
Gioranni da Biasone, s. Bissone, Giovanni da.
Giovanni da Campione, s. Campione, Giov. da.
Giovanni da Lugano, s. Lugano, Giovanni da.
Giovanni da Mendrisio, s. Mendrisio, Giov. da.
Giovanni da Meride, s. Meride, Giovanni da.
Giovanni da Morcote, s. Morcote, Giov. da.
Giovanni da Ponte, s. Ponte, Giovanni da.
Giovanni da Saltrio, s. Saltrio, Giovanni da.
Giovanni da Vaprio, s. Vaprio, Giovanni da.
Giovanni da Vico, s. Vico, Giovanni da.
Giovanni Antonio da Bellinzona, s. Bellin-
zona, Giov. Ant. da.
Giovanni Antonio de Lagaia, s. Lagaia, Giov.
Ant. de.
Giovanni di Beltramo di Sonvico, s. Sonvico,
Giov. di Beltramo di.
Giovanni Busata da Campione, s. Busata,
Giovanni.
Giovanni DomeuR-o di Antonio da Vico Mor-
cote, s. Vico Morcote, Giov. Dom. di Ant. da.
Giovanni di Fernach da Campione, s. Cam-
pione, Giovanni di Femacb da.
Girard
Giovanni di Francesco da Lamoue, s. Lamone,
Giov. di Franc, da.
Giovanni Giacomo da Gavirate, s. (iaviratc,
Giov. Giac. da.
Giovanni di Giovanni da Ponte, s. Ponte,
Giov. di Giov. da.
Giovanni di Giovannino da Mclide, s. Melide,
Giovanni di Giovannino da.
Giovanni Jacopo da Lugano, s. Lugano, Gio-
vanni Jacopo da.
Giovanni di Marco da Campione, s. Campione,
Giovanni di Marco da.
Giovanni di Matteo da Bellinzona, s. Bellin-
zona, Giovanni di Matteo da.
Giovanni Pietro da Maroggia, s. Maroggia,
Giovanni Pietro da.
Giovanni Solario da Campione, s. (lampione,
Giovanni Solario da.
Giovanni di Ugo da Campione, s. Campione,
Giovanni di Ugo da.
Glppa, freres, potiers d'etain, a Vcvey. Iis
ont pour marque une rose a cinq feuilles, avec
la legende: Freres Gippa a Vevey. Photographie
faite d'apres un plat a W. R. w. RoUn.
Girard, Alexandre-Marc, peintre en 6mail,
6tait associe de Jean-Francois Aydan ä Geneve
en 1760. A. Chvuy.
Girard, Nicolas- slmi-Louis-Henri, ne* ä Geneve
le 6 oct. 1830, mort a Geneve vers 1900, peintre
d'enseigne8 et de decorations, fit egalement, en
amatetu-, un neu de peinture de chevalet. Nous
ne le mentionnons ici que parce qu'il exposa a
Genfeve (Soc. suisse des Beaux-Arts) en 1872
et en 1878 des sujets de genre et un Portrait.
Apres «avoir abandonne son atelier, il fut em-
ploye d'administration. A.-J. M.
Girard, David, fils de Joseph, ne ä Geneve
le 31 aoftt 1622, mort le 28 janv. 1667, apprenti
chez Jean Dechevrens, fut maltre orfevre. II
dtait e*tabli sur le pont du Rhöne, oü sa veuvc
habitait encore lors du terrible incendie de 1670.
A. Choi$y.
Girard, Jean, ne vers 1662, mort le 14 mai
1688 a Geneve, 6tait orfevre. A. ca«mj.
Girard, Jean-Jacques, ne" ä Geneve le 1er mar»
1667, mort lc 27 sept. 1728, apprenti chez Pierre
Goulet, fut recu mattre orfevre le 23 oct. 1711.
A. Ckoity.
Girard, Joseph, ne" ä Geneve vers 1570, mort
le 5 de*c 1639, <*tait orfevre. A. cWiy.
Girard dit Guerre, Etienne, fils de Louis,
qui suit, ue ä Geneve le 3 fevr. 1694, mort le
29 no v. 1750, fut recu maltre orfevre le 21 fevr.
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(iirard
— 580 -
Girardet
1719, ayaut fait pour cbef-d'ceuvre une cuiller
et une fourchctte.
Gallfft, Noticas genoal., VII, p. 336. A. Ckoity.
(4irard dit Guerre, Francis, fils de Pierre-
Autoine I, n£ a Geneve le 18 mai 1751, mort
le 21 avril 1829, apprenti chez son pere, fut
recu maitre orfevre le 10 avril 1778, ayant fait
poar chef-d'aBuvre uiie chatne de montre pour
femme.
Galiff*. Ibid., p. 840. A. CkoUy.
Girard dit Guerre, Guillaumc, fils de Louis,
a6 ä Geneve le 11 aoüt 1689, mort le 4 aoüt
1746, fut recu maitre orfevre le 26 mars 1726,
ayant fait pour chef-d'ceuvre „une paire de
boucles d'argent lisse."
Galiff*. Ibid., p. 886. .4. Choi*y.
Girard dit Guerre, Jean-Marc, ne ä Geneve
le 6 aoüt 1781, mort k Ju&sy le 12 mars 1808,
apprenti chez Alexandre Arpin, fut recu mattre
orfevre le 8 oct. 1759, ayant präsente pour chef-
d'oeuvre „une paire de boucles de bracelet fort
bien faites" et travailla chez Francois Mussard.
Galiff*. Ibid., p. 861 (data da dieta erronee).
A. Chviiy.
Girard dit Guerre, Jean-Pierre- Aime, fils de
Pierre- Antoine I, a6 ä Geneve le 4 fövr. 1747,
mort le 13 sept 1796, apprenti chez aon pere,
fut recu mattre orfevre le 19 avril 1766, ayant
fait pour chef-d'oeuvre „une paire de boucles
d'oreüles serties en or ä grenats."
Galiff*. Ibid., p. 338. A. ChoUg.
Girard dit Guerre, Leonard-Jacob, fils d'E-
tienne, u6 a Geneve le 7 dec. 1725, mort le 29
nov. 1799, fut recu mattre orfevre le 23 aoüt
1749, ayant fait pour chef-d'ceuvre „une paire
de boucles de so uliers en argent a pierres."
Galiff*. Ibid., p. 841. A.Ckmty.
Girard dit Guerre, Louis, n<5 a Geneve vers
1650, mort le 21 janv. 1741, apprenti chez
Etienne Neel, fut recu mattre orfevre le 28
fevr. 1676.
Galiff e. Ibid., p. 386. A. Ckoity.
Girard dit Guerre, Pierre-Antoine I, fils d'E-
tienne, n6 ä Geneve le 23 oct. 1720, mort le
27 oct. 1786, apprenti chez Andr£ Delisle, fut
recu maitre orfevre le 9 sept. 1744, ayant fait
pour chef-d'ceuvre „une paire de boucles de
souliers a pierres de cristal."
Galiff*. Ibid., p. 837. A. Choity.
Girard dit Guerre, Pierre-Antoine II, fils de
Leonard-Jacob, n£ ä Geneve le 28 sept. 1759,
fut recu mattre orfevre le 6 nov. 1788, ayant
present6 pour chef-d'ceuvre „une chatne d'or
tres bien faite.«
Galiff*. Ibid.. p. 342. .4. Ckoiq.
Girard dit Guerre, Samuel, frere de Louis,
baptis<5 a Geneve le 8 juillet 1658, testa le 26
mars 1686; il 6tait maitre orfevre. Son grand-
pere Pietro, auteur de la branche des Girard
(Girardi) dita Guerre, etait probablement deja
orfevre ainsi que son frere Nicolo, car ils furent
nommes conjointement mal tres de la Monnaie de
Geneve le 16 avril 1617; ils occuperent ce poste
jusqu'au 4 mai 1621 et furent re?us bourgeoia,
pour 40 ecus, le 8 avril 1617.
Galiff: Ibid., p. 332, 334, 335. — (Wf«, Lir. des
Bourg\, p. 341. - IMmoU. Hist. monet. de Geneve, I,
p. 24. A.-J. lt.
Girard, Jean, und Martin Roiin, Glocken-
gießer aus Lamotte in Lothringen, gössen: 1639
für Pfaffinau 3, St Urban 3; 1640 für Schüpf-
heim 3, WUlisau 1, Nafels 1; G. allein: fflr
Mammern parit. 1.
Nü»ehtUr. Jahrb. des hist. Vereins de* Kt. Olanu 15
(1878), p. 110, 131. — 7)erf.,Glockenb., Mec. — Tfauqr.
Beitr. von Saltitrytr, 1872, p. 77. — Mittl». ron M.
S ute r meist er . f*. (i*tbt~tcl Afctcr.
Girard, Johann Peter, Landschaftsmaler und
Zeichenlehrer. Er wurde in seiner Vaterstadt
Biel am 9. Juli 1769 getauft, lebte als Maler in
Biel bis etwa 1842 und dann in Aarburg bei
seinem Schwiegersohn und starb in Zürich am
25. Okt. 1861. 1817 erhielt er die Stelle eines
Zeichenlehrers am neu errrichteten Gymnasium
in Biel. Man kennt von ihm z. B. einen von
C. A. Jenni in Bern reproduzierten kolorierten
Stich mit der Ansicht der Stadt Biel (cf. „Das
alte Biel und seine Umgebung", 1904).
Burgerrodel von Biel. — Scbulrateakten im Staats-
archive Bern. ff. 71irfw.
Girard, Nicolet, maitre mac,on, et ses com-
pagnons construisirent, de 1410 ä 1414, la der-
niere partic de l'ancienne eneeinte de Fribourg
s'etendant de la porte des „Curtils Novels" k
la tour-]K)rte de Morat Ce beau travail est
encore en partie conserve.
Frib. art., 1897, p. 7. Max <U ÜUtbarh.
Girardet, Abraham, fils de Samuel G., libraire,
et de Marie-Anne Bourquin, naquit au Locle le
30 nov. 1764. Des son jeune age, il montra un
goftt tres vif pour le dessin. A quinze ans,
il grava des planches pour des publications
editees par son pere, mais c'est ä tort qu'on
lui attribue, coinme eiant de 1771, une „Vue de
la ville de Neuchätel depuis le lac". Cette
planche est de 1778.
En 1783, il partit pour Paris, entra dans
l'atelier du graveur Benjamin-Alphonse Nicolet
et resta dans cette ville jusqu'au milieu de la
Revolution. Pendant cette periode. son talent
commenca ä s'afilrmer et il publia, soit seul,
»oit en collaboration avec Vcny, Pelicier, Cl.
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Girardet
- 581 —
Girardet
Niquet, Duparc, Meunicr, L'Kpiuc, de nombreuses
planches sur les evenemente politiques du moment.
De 1792 a 1794, G. professa le deasin ä Neu-
chatel, puis il visita l'Italie, et on le retrouve
ä Paris en 1795. C'est probablement alors, pr£-
parä qu'il y Gtait par ses travaux anterieurs,
qu'il commenca a collaborer au grand ouvrage
„Tableaux de la Revolution franr,aise ou collec-
tion de quaraote-buit gravures repreacntant les
gveuements principaux qui ont eu lieu en France
depuia la transformation des Etats Generaux en
Assemblec Nationale le 20 juin 1789 (sie)".
Cette publication snbit de tres nombreuses otodi-
fications; commencee en 1789, le demier tirage
se fit en 1817; au lieu de 48 gravures annoneees,
eile en comprenait 220. A l'origine, Claude Fau-
chet, dont G. a laisse deux portraits, en dirigeait
la partie historique et J.-L. Prieur B'e*tait Charge
des dessins. Ce dernier ayant £te" guillotinä, les
deasinateurs qui poursuivirent son reuvre, furent
pour les grandes compositions: Swebach, Du-
plessi-Bertaux, Ozanne, Fragonard fils, Ab. Gi-
rardet.
En 1602, (i. est de nouveau a Neuchatel, oi^
il reprend se» lecons, mais il doit bientöt donner
Ka demiasion de maltre de deasin a cause de
son penchant immodere pour la boisson. II re-
tourna ä Paris et y mourtit assez miserablement
le 2 janv. 1828, apres avoir enseign6 pendant
longtemps le dessin aux Cleves tapissiers de la
manufacture des Gobelins.
Au moment oü il quitta Neuchatel, G. etait
en pleine poasession de son talent; c'est de cette
epoque que datent ses travaux les plus impor-
tants et les plus remarques. La Transfiguration
d'apres Raphael, qui lui avait el£ demandee par
le gouvernement francais passe pour son chef-
d'ceuvre et lui valut le surnom de Girardet la
Transfiguration. Cette gravure, expoaee en 1806
ä Paria, fut recompensee d'un accessit aux prix
decennaux. G. fut egalement mädaillä aux salons
de 1806 et 1808.
L'couvre de G. est considerable; Nagler, puis
Aug. Bachelin en ont donnä la nomenclature a
peu pres complete, ä laquelle il convient d'ajouter
les planches suivantes dessinees ou gravees par lui:
1° Fusillade au Faabourg St. Antoine.
2" Assenibloe de» Notables.
3" Lit de Justice a Versailles.
4" Seance extraordinaire tenoe par Low* XVI.
5" Ranemblement aur le Pont-Neuf.
G" Service fuoebre pour les Patrioten morU ä Nancy.
Parmi les ouvrages illustres citons encore „La
<lan»e des morts", parne chez S1 G. au Locle,
et „Etrennes aux dames ou choix d'anecdotes
hist et de nouvelles" Paris 1821.
Iie Musee de Neuchatel possede de bons Stats
de ses planches principales, mais il est regret-
table que la hibliotheque de cette ville n'ait
consent preaque aueun des ouvrages illustres
par 0. et ses freres.
11 existe une reproduetion trompeuse de la
]>lanche „I,e Saut du Doubs", dessinee par B.-A.
Nicolet et gravee par G. en 1783. Cette piece
a ete faite d'aprea une epreuve a Peau-forte pnre
et nne epreuve avec la lettre.
Nagler, K.Lex., V, p. 210. Oahet, Dict. des ar-
tistet de l'Kcole frani*., p. 811. — Bemidi, Graveur»
da 19' siecle, VII, p. 150. — Mus. Neucb., VI, VII,
XIII. — Gas. des beauxarte, 1872, V, p. 867; 1876,
XVIU, p. 721 : 1880, XXII, p. 504; 3"" plriode, XXI,
p. 168. — SeuUrt, K. Lex.. II, p. 77. - Cut, Index
brit. Mus.. II, p. 11«. — A. Barkelin, Us Girardet,
Neucb., 1870.— MW/«r, K.-Lex., II, n.240. — Deutsch.
Kstblatt, 1857, p. 247. -- J.Qrawd-Carteret. Watt, d«
la raricat. en Allem., Autr. et Sulsee, p. 480. — Cat.
de la biblioth. d'un amatenr, Pari«, 1819, 1, p. 886. —
Biogr. neucb., 1, p. 412. — Pierre de iVo/W. Tableaux
de Paris pendant la nirolut franc. 1789 — 1792, Paris,
1902. — J. 0. Ehel, Man. du vovageur en Snisse, Zürich,
1806, I, p. 18«. M. Boy de la Tour.
Girardet, Abraham-Louis, naquit au Locle
le 22 mai 1772. Frere cadet d' Abraham et
d' Alexandre G., c'est avec le premier d'entre
eux, la similitude des noms aidant, qu'il a M
ordinairement confondu, quoique son burin ait
souvent plus de deRcatesse et de coloris.
Comme ses freres, il debuta en donnant de
nombreuses planches a des publications illustrees;
plus tard les vuea et le portrait, tant en minia-
ture qu'en gravnre, furent les genres qu'il pra-
tiqua avec le plus de succes.
G. exerca son art en France, en Allemagne
et dans les Pays-Bas. A Paris en meme temps
que son frere aln4, il signait ses planches Girardet
le jeune; c'est de ce moment que datent une „Vue
du Champ de Mars le 14 juillet 1790" et des
portraits de deputes de l'Assemblee Nationale.
Vers 1804, ses travaux commencerent ä drunter
un 6tat mental anormal, etat qui degenera bien-
tot en demence aigue; on dut l'enfermer et il
raourut en 1820.
A la liste que Bachelin a donne de son ceuvre
ajoutons un interessant portrait de J -R. Tschif-
feli d'apres Wocher. I^e Musee des Beaux-Arts
et le Musee hist. de Neuchatel possedent une
bonne partie de ses gravures.
BeraUi, Vn. p. 158. — Mus. Neuch., II, p. 121 ; VII,
p. 80 ; XI, p. 48. — Gas. des beaux arU, 1872. V, p. 867.
- A. BatMi*. Im Girardet - Memoire« sur Neu-
chAtel par Ch. G. de Tribolet, p. 8, 14, 60.
M. Boy de la Tour.
Girardet, Alexandre, est n£ le 22 mai 1767
au Locle ; ses travaux ont et£ souvent confondus
avec ceux d' Abraham et d' Abraham-Louis G.,
ses freres. II se livra tres jeune ä la gravure, mais
ne poussa pas ses dtudes aussi loin qu'Abraham.
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Girardet
582 -
Girardet
De 1794 ä 1801, G. etait maltre de dessin ä
Neuchatel, quand, atteiut d'une alienation men-
tale d'ailleurs inoflensive, il se vit forc6 de
renoncer a l'enseignement; petit ä petit il aban-
donna ausai le crayon et le burin et mourut en
1836 apres avoir exerce divers m&iers.
G. a gravö beaueoup de vignettes ponr des
ouvrages edites par son pere ou publies dans
la Suisse romande; il a laissc1 des aquarelles
interessantes et un certain nombre de planches
representant des 6venement8 historiques. Par
leur sincerite, ces pieces sont devenues des do-
cuments historiques precieux ; elles sont recher-
chees et ont souvent atteint des prix hors de
Proportion avec leur merite artistique.
II a ete recemment mis en circulation de nom-
breux exemplaires d'une reproduetion trompeuse
de la planche dite „La Carmagnole'1 ou „Jouis-
sant de la liberte nons en avons arboro" le
Symbole."
Le portrait de G. ]>ar Reinhard se trouve au
Musee de Neuchatel, oft Ton peut voir, ainsi
qu'au Musee historique les pieces les plus inte-
ressantes de son ceuvre.
Beraldi, VII, p. 162. Mus. Neuch., VII, p. 23 et
Kulr. ; XI, p. 3. Gas. des Wux-arts, 1872, V, p. 3G7.
8C8. — A. lltwki-HH. Le* Girardet. — Bio&r. nouch., 1,
p.412. M. Bor, ,U la Tour.
Ulrardet, Alexandre, architecte, fils d'Eugene
G., allie Perregaux, de Prilly, directeur d'institut,
ne ä Lausanne le 19 sept 1856, eieve de l'Ecole
des Beaux-Arts de Paris. II a construit, entre
autres, en collaboration avec L. Bezencenet, archi-
tecte, l'Ecole superieure communale des jeunes
Alles, les Ecoles primaires de Beaulieu et d'Ouchy,
l'Ecole de chimie, le batiment pour le departe-
raent militaire, ä Lausanne, le Casino-Thlatre
d'Yverdon; en collaboration avec Bezencenet et
Jost, arebitectes, l'HAtel des postes et telegraphes
ä Lausanne; enfin il a collabore avec Bezencenet,
Melley et Isoz, d'apres les plans d'Andrc-, ä la
construetion de l'edifice de Rumine ä Lausaune.
G. est mort le 21 juillet 1904.
Zeitwhr. f. blld. KM., Beibl. XX, p. 619 — Konseiirn.
de Ch. VuilUrmtt. IM. Mitrillt.
Ulrardet, M™1 Berthe, sculpteur, femme de
M. Paul <i , nee ä Marseille en 1867, fut eieve
d' An tonin Carles. Ses principalcs a>uvres sont
les groupes suivants: „La Vierge et l'Enfant";
„Le Depart de l'Islandais" ; „Une Vieillc-, ac-
quia par la Confederation ; „L'Enfant malade",
acquis par la Ville de Paris et plac^ au Musee
du Petit Palais; „La BemMiction de l'Aieulc",
achete par le gouvernement francais et depose-
an Musee de Sevres. Ces deux demiers groupes
ont £U> exposfe au Salon de Paris de 1901. M""
(1. a obtenu nnc mldaille d'nr ä P Expos, muv.
de 1900, une mentiou liouorable au Salon des
A rüste» francais et plusieurs mldailles etdiplömes
en France et a l'ötranger. M. Morel.
Glrardet, Eugene-Alexis, peintre et graveur,
ni- le 31 mai 1853 a Paris, fils de Paul G.,
eieve de Gerome et de l'Ecole des Beaux-Arts
de Paris. I) a expose" au Salon de Paris de
1880 a 1890 et a la Societe nationale jusqu'en
1903; a Geneve, de 1878 ä 1900. II a obtenu
des medailles aux expositions de Paris, Londres,
Versailles, Alger, Tunis, etc. II est officier d'aea-
demie depuis 1903. Ses gravures principales sont:
„Le nouveau maltre"; „La veille de Nofil"; „Le
lendemain de Noel" ; „Le premier sourire".
Le Musee Rath a Geneve possede d'Eug. G.
une interessante toile: „Goums en priere" (1882).
Brmldi, Grav. da 19»frieole, VII. p. lf.O. M. Tripet.
Glrardet, Charles-Samuel, dessinateur, litho-
graphe, graveur, ne au Locle en 1780, fibj cadet
de Samuel G., aida ses freres danB leurs tra-
vaux de gravure. I^es premieres planches qu'il
signa sont: une „Vue du Col des Roches" et
differentes vues qni parurent dans les Etrennes
helvetiques de 1805 a 1809. G. suivit son frere
Abraham ä Paris, oü, aide par celui-ci, il put
continuer ses etudes et se creer une position.
II abandonna bientöt la gravure en taille-douce
pour la gravure sur pierre, genre nouveau, au-
quel il devait donner une grande importance
par ses travaux ; il grava de rette maniere, de
1611 ä 1812, 52 sujets pour les Histoires de la
Bible de Jeau Hubner. Ces sujets avaient ete
deja executes avec mnins d'habilete par son
frere Alexandre.
En 1813, G. quitta Paris pour revenir au pays,
oü il demeura jusqu'en 1822; c'est pendant ce
sejour et d'autres plus courts qu'il fit au Locle,
qu'il grava les portraits de Frederic-Guillaume III,
de Phorloger AI. Perrelet, des paatcurs Malan,
de Geneve, et C.-H. Favre, du Locle, son beau-
pere, ainsi qu'un grand nombre de planches qui
parurent dans des publications de l'epoque, les
Alpenrosen, entre autres. II re]>roduisit aussi
sur pierre la „Transfiguration", de Raphael, d'a-
pres la gravure de son frere Abraham.
De retour ä Paris, G. entreprit la reproduetion
des „Batailles d'Alexandre", d'apres Ch. Lebrun,
1825, et de nombreux tableaux de N. Poussin,
Grenze, Girodet, Leopold Robert. Ce dernier
avait ete son i\b\e avant d'entrer dans l'atelier
de J-L. David; il conserva toujours d'excellentes
relations avec son ancien maltre. Un grand nombre
des gravures de G. parurent dans le Magasin
universel de 1833 a 1840; plusieurs ne sont
signles que G. ou C. G.
G. fit part de ses reeberebes sur la gravure
snr pirrre dans un nnvrage qui parut en 1840:
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Girardet
- 583
Girardet
„Notice sur l'origiuc et les progres de la gra-
vure en relief sur pierre" (3 p. autogr. avec figures
speeimens). II avait fait paraltre precedemment,
sur le meme sujet, une brochure qui lui avait
valu une medaille de I™ c lasse de la Societe
d'encouragement de Paris. La meme soctetö
lui avait decerne, en 1828, un prix de 2000 fr.
pour ses travaux de gra vure sur pierre. G. prit
part ä la premiere exposition des AmU des Arta
de Neucfaätel, en 1842, avec sa Alle et ses trois
tils: Karl, Edouard et Paul, qui avaient suivi,
comme lui, la carriere des arts. II mourut a
Versailles en 1863.
(iahet. Dict. de* Artigte« de l'E< ole fran<;., p. 31 1.
Sagler, K.-Lex., V, p. 2 10. — NagUr, Mono^r., II, p. 29 ;
IV, p. 225. — BeralJi. VII, p. 168. — BtuAtUn, Mus.
Nearii., 1870, p. 84. — Ga*. des Beaux-Arts, 3'serie,
V, p. 367. 68, 372, 78. - .Werf. K.-Lex.. II. p. 77.
Girardet, Edouard, peintre, graveur, n6 au
Locle le 30 juillet 1819, fils de Charles- Samuel
fr., suivit de bonne heure les cours de l'Ecole
des Beaux-Arts a Paris. II recut de son fröre
Karl ses premieres lecons de peinture. En 1836,
il fut appele a travailler, comme dessinateur,
ä l'ouvrage de Gavard: „I^s Galeries historiques
de Versailles," travail qui l'occupa, avec des
interruptions, jusqu'en 1848. G. fit, ä differentes
reprises, des sejours en Suisse, ä Brienz, en par-
ticulier, oü il demeura plusieurs annees et ou
il peignit un grand nombre de toiles qui figurerent
au Salon de Paris et aux expositions des Amis
des Arts de Neuchatel; eile« sont presque toutes
inspirees par les scenes de la vie des payaanB
bernois. Grace a de nombreuses reproduetions
par la gravure et la lithographie, ses tableaux
sont devenus tres populaires; les plus connus
sont: „La ben£diction paternelle", grav£ par
Paul G. pour le journal l'Artiste; „Le bain en
commun", reproduit pour le Magasin universel
par Charles-Samuel G.; „Le retour du soldat
daus sa famille"; „La vente aux encheres";
„Lea jeunes communistes"; „Une noce de vil-
lage" ; ces trois derniers lithographies par Tbiel-
ley; „Le m&lecin de village", lithographie par
l'auteur; „L'Aumone", au Musee de Berne, etc.
Ed. G. avait recu, en meme temps que son frere
Karl, la commande d'une toile representant une
scene des croisades, pour la Galerie historique
de Versailles; les deux freres s'embarquerent
ensemblc pour l'Egypte; le sujet traitö par
Kdouard fut: „La prise de Jaffa". Fixe defini-
tivement ä Paris, en 1867, pour l'gducation de
ses enfants, G., a cote de la peinture, aborda la
gravure sur cuivre; ses premiers cssais dans cc
genre furent le „Portrait de Washington" d'apres
l*aurence; „Les Girondins" et „La Ccnci" d'apres
Delaroche; „Raphael" d'apres Jalahcrt; ce» trois
deruieres gravures furent exposees au Salon de
1859; eile valurent uue medaille ä leur auteur.
II grava ensuite un grand nombre de planches
pour la maison Goupil d'apres Geröme, Gleyre,
Fortuny, Zamacots, Rossi, et les portraits de
L* Coulon d'apres Dietler. et de Max de Meuron
d'apres Faure. On lui doit aussi de nombreuses
aquarelles representant des vues de l'Egypte,
oii il fit un second sejour, ou des scenes anec-
dotiques. La plus connue dans ce genre est:
„Un evenement au village".
G. obtint plusieurs recompenses, soit pour ses
peintures, soit pour ses travaux de gravure; il
fut nomm<5 quatre fois membre du jury d'admis-
sion aux expositions annuelles de Paris. II mourut
ä Versailles le 5 mars 1880.
Le Musee de Neuchatel possede plusieurs de
ses toiles: „La beuediction paternelle" ; „Le
repas interrompu", „Amour maternel"; „Les
rövglations" ; „Depart du Landsturm en 1789";
Portrait de son fröre Charles-Samuel G.; „Le
Wetterhorn*; son propre portrait; „El Kantara",
et neuf de ses dessins et aquarelles.
BtrnUii, VII, p. 154. — Mus. Neuch.. 1870, p. 84. —
Jahreaber. d. Krtver. Bern, 1863, p. 21. — TtrXarnrr.
ho» Beaux-Arts en Suisse, 1880, p. 52: 1881, portrait
en frontispioe. — Oaz. des Beaux-Arts, I, p. 189/90:
III, p.I86: XI, p. 192: XV, p. 150; XVI, p. 5C2 63;
XIX, p. 88/84, 314: XXI, p. 190. 295; 3» «erie, V,
p. 868; VII, p. 44; XI, p. 405/06: XXI. p. 591. -
Müller. K.-Lex., II, p. 241; IV, p. 160. — Deutsch.
Kstblatt, 1853, p. 336, 411: 1854, p. 462: 1855,
p.317 (>). - ZeiUdir. f.bild. K«t.,B«ibl.XII,p. 117 (?):
XX. p.648: Bd. XV. p.319; BeiW. XIII, p.83l: XIV.
p. 607. 696; XVI, p. 106, 659. Seubert. K.-Lex., II,
p. 77, 78. .V. Morel.
Girardet, Leopold-Z/enn, peintre, graveur,
sculpteur, lithographe, n4 a Brienz le 21 sept.
1848, fils d'Ädouard G., fut l'eleve de son pere.
II döbuta au Salon de Paris de 1874 par trois
tableaux de genre: „L'Kau benitc"; „Pendant
le sermon"; „Lea Fiances*. En 1877, il exposa
„Les petita Garde-malades", toile qu'il repro-
duisit plus tard par la gravure. A cdte" de ses
contributions aux Salons de Paris, il a pris part
aux expositions de la Societe' suisse des Beaux-
Arts et ä celles des Amis des Arts de Neuchatel
oü il a envoye des scenes et des vues de la
Bretagne et de l'Egypte: „Les Enfants du pe-
cheur"; „Halte au de^ert"; „Preparatifs du de-
part"; ces deux dernieres sont des aquarelles;
il en a fait un grand nombre pour Goupil et C*.
G. 8'est occupö aussi de gravure; il a fait pa-
raltre plusieurs planches dans le Magasin pitto-
resque: „Frere et somit" d'apres un tableau de
son pere; „Petits patres bretons" d'apres un
de ses tableaux; „L'Eglise de Valere ä Sion", etc.
II a egalement fait de la sculpture et a expose
a plusieurs reprises des bustes et des m&laillons.
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Girardet
- 584 -
Girardet
G. a obteim uiie metlaille d'argent » Alger pour
quelques tableaux de genre et une mention houo-
rable a Dijon. II signe Henri G. Lc Musee de
Neuch&tel poasede iuie de ses teuvres : „Tete de
vieille femme", et un cadre de dessins : „ Voyage
en Bretagne".
J9«r»W.', VII, p. 169. - ZeitAchr. f. bild. Ktt.. XV,
p.319; BeibLXin, p.881; XIV, p. 607, 696; XVI,
p. 106, 659. - OuM. Index brit. Mn*., II, p. 116. -
Mus. Nouch., 1888, p. 38, M. JMW.
Girardet, Jules, peintre, n£ a Versailles en
1866, fils de Paul G., graveur, fut Peleve de
Cabanel a PEcole des Beaux-Arts. Ses toiles
les plus importante8 sont: 1° „Le Siege de Sara-
gosse"; 2* „Le Siege de Saragosse", deux epi-
sodes tires de la Ben&liction de Coppee; „La
Deroute de Cbolet" (Musee Rath ä Geneve);
„L'Arrestation de Voltaire ä Francfort par les
agents de Fre^eric II"; „La Revolte de Foues-
nand" (Musee de Qu im per). „Le Passage de
Bonaparte au St.-Bcrnardu ; „Le Deaastre de
Quiberon"; „Les premiers pas da Roi de Rome";
„L'Essai de la Couronne", etc. Ces toiles, ainsi
que quelques pastels et aquarelles, ont paru dans
des expositions suisses et francaises et ont valu
plusieurs recompfnses ä l'artiste: medaille au
Salon de Paris 1881, mldaille d'argent ä l'Ex-
position universelle 1889, mldailles aux exposi-
tions de Nice, Montpellier, Caen, St.-Germain.
On doit aussi a Jules G. un panneau decoratif
place dans la Salle du Grand-Conseil de Neu-
ch&tel et representant „Le Pont de Thiele de-
fendu par le Chevalier Bailloz" (1476). Cette
toile a ete1 Offerte a l'Etat de Neuch&tel par les
Neucb&telois habitant la France et PEspagne
a l'occasion du cinquantenaire de la Republique
neuch&teloise.
N.Z.Zt* 1891, nu 168, Beil. ; 1898, 2 juiii, n" 151.
Roll.; 1899, 20 jtiin. Beil. zu n" 169, Feuilleton. -
Um. des Beemx-Art*, 8« wjrte, XVIII. p. 472. — C»tt.
Index brit. Mos., II, p. 1 16. M. Moni.
Girardet, Julie-Charlotte, fille de Samuel O.,
nee au Locle le 23 nov. 1769, epousa M. Brandt.
Elle s'esaaya aussi a la gravure, et a laissd
quelques pieces non signäes, mais eile a surtout
aidö ses fröre* dans leurs travaux pour les publi-
ca tions illustrees öditles par la librairie G.
Une „Vue du Locle prise du ebti du midi",
signee J. B., parue dans „E trenne interessante"
chez Sam. G., Neuch&tel 1812, doit hü *tro
attribuee.
Äug. Bachelin, Le§ Girardet. M. Boy dt In Tour.
Girardet^ Karl, peintre, n6 au Locle le 18
mai 1813, fils alne de Charles-Samml G., fit ses
6tudes de peinture ä Paris, dans l'atelier de
Leon Cogniet. Ses premieres toiles, exposee*
au Salon de 1830, furent de petita tableaux de
genre: „L'Ecole buissonniere" et le „Dejeuner
des lapins"; puis, Pannee suivante: „Vue prise
au aommet du Righi" et „Depart pour le marche
de Brienz"; cette derniere toile lui valnt une
mödaille. En 1842, il obtint une nouvelle m£-
daille avec une toile qui lui avait et£ Comman-
der par la Ville de Neuch&tel: „Assemblee de
Protestant« surprise par des troupes catholiqnes."
Ce tableau, qui eut un vif succes, a 6t6 repro-
duit plusieurs fois par la gravure, entre autres
par le pere de l'artiste.
G. visita PItalie & plusieurs reprises, puis
PEgypte en 1842. L'annee suivante, il signait
avec son mattre, Leon Cogniet, la „Bataille
d'Heliopolis", toile destinee a la Galerie bist,
de Versailles. C'est pour cettc meroe galerie'
que G. recut du Gouvernement francais, con-
jointement avec son frere Edouard, la commande
d'une toile representant une scene des croisades.
Les deux freres s'embarquerent pour PEgypte,
aux frais de Louis-Philippe, ahn de s'inspirer du
pays et des types qu'ils devaient mettre en scene.
Le sujet traiW par Karl fut: „Gaucher de ChA-
tillon deTendant seul l'entrec d'un faubourg de
Miniech." Cette toile parut au Salon de 1844,
ainsi qu'une autre, peüite en collaboration avec
Edouard: „Familie egyptienne ]>riant sur le tom-
beau d'un parent." G. jouiasait de la faveur
royale et fut aouvent appele k peindre des scenes
de la vie de la cour; ces toiles furent exposees
au Salon et firent partie de la galerie du roi.
En 1846, Louis-Philippe designait G. pour ac-
compagner le duc de Montpensier en Espagne
et y peindre les ceremonies des mariages es-
pagnols en collaboration avec le peintre Blan-
chard. La principale de ces toiles: „Le Manage
des Princes dans la salle du tröne", fit partie,
pendant quelque temps, de la Galerie historique
de Versailles; les autres, „Arrivee des Princes
k Madrid"; „Le Baise-main"; „La B^nediction
du Manage dans Peglise d'Atocha", furent exe>
cutöes & Paquarelle et font partie de la collection
du duc de Montpensier & Söville.
Apres la chute de la monarchie, G. vint s'Äta-
blir pour quelques annees aupres de son frere
! Edouard k Brienz. Inspire par la nature pitto-
| resque qui 1'entourait, il s'adonna surtout au
paysage et continua k faire de nombreux envois
au Salon de Paris ainsi qu'a des expositions
«'trangeres et suisses, celles des Amis des Art«
de Neuch&tel en particulier: „Entree du Valais
et Vallee du Rhöne" (1861); „Vallee de Mey-
ringen" (1862); „Environs de Domo Dosaola"
(1864); „Bords de la Marne"; „Vallee de Glaris
prise des bords de la Linth" (1867) etc.; cette
derniere toile fut acquise par Napoleon III. Le
paysage ne fit pas abandonner completentont k
G. la ]>einture historique; il y revint avec deux
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Girardet
— 585 —
Girardet
toiles: „La Bataille de Morat" et „Lady Clay-
pole, fille de Cromwell, reprochant a son pere
la mort de Charles I'r. G. avait rapporte de
ses voyages en ItaHe, en Egypte, en Espagne
nne fonle de dessins et de croquis qu'il fit pa-
raltre danB des revues, le Magasin pittoresque,
entre autres; travailleur infatigahle et dessina-
tear sur bois habile, il illustra egalement plu-
sieurs publications le Tour du Monde, entre
autres — et reimpresaions: le Roland furieux,
la nouvelle Helolse, et la Touraine, ce dernier
ouvrage en collaboration avec Catenacci et
Francais.
G. mounit ä Versailles le 24 avril 1871. Un
grand nombre de ses tableaux ont ete repro-
duita; l'Assembiee de protestants fut gravee par
son pere, Charles-Samuel G., et, par A.Varin, pour
le journal l'Artistc, ainsi que la Convalescente.
Paul G., son frire, reproduisit plusieurs paysages
et la Bataille d'Heliopolis pour l'ouvrage de
Gavard : Les Galerie« historiqnes de Versailles.
La plupart des tableaux de Karl G. qui ont ete
exposes au Salon de Paris ont ete dessines sur
bois et ont paru dans l'lllnstration, le Monde
illustre, le Magasin pittoresque. Une centaine
de ses croquis et dessins ont ete reproduits en
heiiogravnre et röunis sous le titre d'nAlbum
Karl G.B, avec portrait grave par Robert G.,
Mite par Max G. Le Musee de Berne possedc
la „Bataille de Moral"; celui de Nenchatel:
„Assembler de protestants surprise par des trou-
pes catholiques" ; „Ancien couvent des Francis-
cains ä Alexandrie" ; „Lady Elisabeth Claypole,
fille de Cromwell, reproche a son pere la mort
de Charles I""; „Ceremonie du Baise-main, le
12 oct 1846, dans le aalon des Ambassadeurs ä
Madrid", esquisse originale du tableau appar-
tenant au duc de Montpensier k Serille; „Lac
deBrienz"; „Village et lac de Brienz"; „Patu-
rage en Touraine", ainsi qu'un cadre contenant
13 dessins et croquis.
Mus. Keuch., 1870, p. 65, 105, 157, avec portrait.
— JaKresber. d. Kstrer. Bern, 1872, p. 5. — Gas. de«
Beaux-Arts, X, p. 165: XII, p.488: 8«wr., II, p.562;
V, p. 368; VII, p. 43, 44. — MülUr. K.-Ux., II, p.
240,41 (?): IV. p. 160. — Deutsch. Kstblatt, 1852, p.
»13,423: 1853, p.835. — Zeit*chr. f. bild. K«t., Beibl.
XI, p. 196: Bd. I. p. 271 : Beibl. I, p. 147 ; II, p. 80 (y).
— Ber. d. O. Keller-Stiftunjr. 1 896, \>. 1 1 : 1 90 1 , p. 1 4 :
1904 (C.Brun). — Seubert, K.-Ux., II, p.77. - CW.
Index brit. Mus. II, p. 1 16. — J. Grand -Cartertt, La ca-
ricat. en Allem., Autr. et Suis««?, p. 4S0. — Kat. der Er-
werb, der 0. K.-Stift, p. 24 (C. Brun). M. Morel.
Giranlet, Leon, peintre de genre et aqua-
rclliste, fils du graveur Paul G., ne ä Versailles
en 1857, suivit les cours de l'Ecole des Beaux-
Arts, k Paris, et fut 61eve de Cabanel. II a peint
une foule de Heenes aneedotiques a l'aquarelle;
„Bullesde savon"; „Taquinerie"; „Les Adieux";
„Attaque d'unc maison par les bleus* ; „March«4
aux legumes", entre autres; ces dernieres ont
figure" aux expositioiiB des Ami« des Arte de
Neuchatel. G. mounit ä Paris en 1895.
C»«. Index brit. Mus. II, p. 11«. M. Mortl.
Giranlet, Max, graveur, ne a Brienz le l'r
juillet 1857, fils ATAnwird, ätudia la gravurc
che« son pere. Apres un sejour de plusieurs
annees a Paris, oü il travailla dans des mai-
sons d'edition, chez Goupil, entre autres, il vint
s'etablir k Berne, oü il a fonde un atelier pour
l'impression de la taille douce, l'eau forte, l'aqua-
tinte, I'heliogravure. II a fourni des illustrations
ä plusieurs rcTues: „Les Beaux-Arts en Suisse",
„Moderne Kunst". C'est lui qui est Charge de
l'impression de la carte Dufour et de celle en
trois conleurs au 25000"". Ses travaux lui ont
valu un diplome a Zürich 1883 et nne medaille
d'or k Geneve 1896.
Max G. a ete preaident de la Societe des
peintre« et sculpteurs suisses et membre de la
Commission föderale des Beaux-Arts; cotnmis-
saire des salona suisses, il a organisä les deux
derniers, a Vevey (1901) et a I .Susanne (1904).
Mas. Neuch., 1882, p. 40. M. Mortl.
Girardet, Paul, graveur, dessinateur, n£ ä
Nenchatel le 8 mars 1821, fils cadet de Chartet-
Samuel G., suivit les cours de dessin de l'Ecole
des Beaux-Arts de Paris oü il obtint une medaille.
II sc voua ä la gravure, qu'il apprit avec son
pere; ses premiers essais parurent dans le Ma-
gasin universel de 1839 a 1640, signes PG. II
envoya aussi au journal rArtiste une planche
de&sinee par lui: La „Route du Gothard" et
plusieurs paysages ä l'eau-forte d'apres Karl G.
Comme son frere Edouard, Paul G. travailla
aux Galeries historiques de Gavard; c'est pour
cet ouvrage qu'il reproduisit la Bataille d'Helio-
polis de L^on Cognict et Karl G., deux toiles
d'Horace Vernet, et Gaucher de Ch&tillon d'apres
Karl G.; puis il grava pour l'Histoire du Con-
sulat et de l'Empire de Thiers: la Bataille de
Jena d'apres Karl G. et les Batailles de Wagram
et d'Austerlitz d'apres H. Vernet ; on lui doit
aussi la reproduetion de plusieurs toiles de ce
dernier peintre, ainsi que d'un grand nombre
de tableaux de genre; le „Cinquantenaire" de
Knaus, „Noce en Alsace" de Brion, „L'Enfant
prodiguc" de Dubufe sont au nombre des plus
connus. G. roourut k Versailles en 1893. Le
Musee de Neuch Atel possede onze de ses gra-
vures d'aprös Karl et Edouard G., Dubufe, Brion,
Duverger, Knaus.
Btraldi. VII, p. 156. - Kunafchr., 1893, p.294. -
Mos. Neucb., 1870, p. 189, 245, - Oa*. des Beaux-
Arts, III. p. 186; XI, p. 174, 192; XII. p. 286— 28R,
488; XIV, r. 281 -288; XV, p. 150, XIX, p. 83, 314 :
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Girod
XXV. |». 312, 37«»: :r söric. V. |>. 36S ; VII. p. 44. -
Malier. K.-I*x., IV, |». 160. — Württ.St«ateaii/». 18H7.
.SVuW«. K.-l«ox., II, |>. 7*. iW, Indox brit. Mus.,
II, p. 116. if. Morel.
Girardet, .Paul-Armand, frere de Jules, Thco-
ilore et Eugene (f., peintre, ne a Versailles
cn 1859, filB de Paul G., artiste graveur, «'lere
de Cabanel a l'Erole des Beaux-Arts de Paris.
II a expose au Salou de Paris et aux expositions
locales de Ncuch&tel.
ReraUi, VII. p. 160. - N. Z. Zt*. 1898. 2 juiu, n°
n* 151, Beil. M. TripH.
Girardet, Pauline, s. Koulet-G., P.
Girardet, Pierre, peintre, fils &' Edouard G.
II a exposl ä Neuchätel en 1871 une „Fileusc
bernoise" et „Le Monton malade" et en 1876
„Le Bucheron blesse".
Mus. Neuen., frvr. 1882. .V. Tri/**.
Girardet, Pierre, sculpteur, ne ä Lausanne
en 1864. II a etutlie le dessin ä Paris ä Patelier
Julian et la sculpture ä Geneve, sous la direction
du sculpteur Salmson, ainsi qu'a Paris sous celle
de Chapu. II a sejourne trois ans ä Rome, d'oü
il a rapporte quelques hustes. II a fait, ä Lau-
sanne, les bustes du prof. Schneller, d'Eug.
Rambert, du Chirurgien Mathias Mayor, du major
Havel, etc. A Geneve, ofi il est installe, il a
participe ä 1' Expos, nat. de 1896 avec divers
bustes, dont celui du sculpteur Ed. Berteault.
II s'occupe actuellement de miniatures en relief
et de dccoration.
Kcnscign. d« Oh. Vuillermet. Cut. sp«*. d* l'Kxpos.
mit. siii*<u; Guu. vu, 1896, )i. 49. U. Mitritte.
Girardet, Robert, frere de Henri G., graveur
et aquarelliste, ne a Brienz le 28 juin 1851,
tils d'Edouard G., eleve de Leon Bonnat et de
Ferdinand Wachsmuth. II a expose a Paris et
en Allemagne. Le Musee de Neuchätel possede
de lui le portrait du prince Bismarck, „La Priere
avant le repas", „La Mise au tombeau du Christ"
d'aprea Ribera, et „Miitterglück" („Le Bapteme«)
d'apres Knau».
Berahli. VII, p. 160. — Zeitsdir. f. bild. Kst., Boibl.
XX, p. 190, 364 : XXII, p. 265: XXIV, p. 252. — (W,
Index brit. Mus. II, p. 116. M. Triptt.
Girardet, Thcodore-Octave, dessinateur et
graveur sur bois, tils cadet de Paul G., ne a
Versailles le 22 septembre 1861, fut eleve de
Cabanel ä PEcole des Beaux-Arts de Paris et
de Froment pour la gravure sur bois. II a ool-
labore pendant de longues arniees au „Tour
du Monde" de la maison Hachette, ainsi qu'a
l'„ Illustration" et au „Monde illustre" de Parts.
II a grave les dessins d'Eug. Burnand pour
L'Orphelin, edite par Hridel a Lausanne. Ses
travaux lui ont valu des meutions honorables
au Salon de Paris. M. \t:r,t.
Giraud, Daniel, ne ä Geneve le 19 mars 1 7<X>.
mort le 29 aoüt 1757, fut recu inaltre-orfevre
le 15 juin 1728, ayant fait pour chef-dVuvre
„une baguc a pierrc ä corps refendu." .4. CA««j.
Giraud, Emilie, voy. M"" L.-E. Leleux.
Giraud, Jean-Francois, ut a Geneve le 23 mai
1752, mattre graveur et bijoutier, recu bourgeois
gratis comme natif le 15 fevr. 1790.
C.nelle, Liv. des Bourg., p. 463. .4.-7. M.
Glringhelio, Giringello, s. Ghiringhello.
Girod, David, n6 a Gcnfcve le 16 juillet 1729,
fut recu maltre orfevre le 2 juillet 1751, ayant
fait pour chef-d'ceuvre „une bague ä rose fort
propre." A. Ck»i*g.
Girod, Jean, fils de Philibert qui suit, ne ä
Bossey le 11 avril 1678, £tait mattre orfevre a
Genöve en 1702 et 1717. A. Ckoüy.
Girod, Jean, haptisl a Geneve le 23 mars
1679, mort le 16 juin 1757, fut recu maltre
orfevre le 5 juin 1708. A.Ckoüy.
Girod, Jean, ne vers 1685, mort ä Geneve
le 19 mai 1735, fut recu mattre orfevre le 30
juin 1708. .1. Ch,A*!,.
Girod, Jean-Gabriel, Iiis de Jean-Jacques qui
suit, n6 ä Geneve le 1" nov. 1731, mort le 13
fevr. 1775, apprenti chez Etienne Terroux, fut
recu maltre orfevre le 18 sept. 1752, ayant pre-
sente pour chef-d\i;uvre un „pot a lait en forme
de melon fort bien fait", et norome essayeur de
la Monnaie, probablement a la mort de son pere.
Galiffe. Notices gem'-t]., VII. p. 203. .1. rwy.
Girod, Jean-Jacques, ne k Geneve le 10 mai
1700, mort le 4 fevr. 1770, fut recu maltre or-
fevre le 21 dec. 1723, ayant fait pour chef-
d'oeuvre „une bague a roses de diamant", essayeur
de la Monnaie des 1737 et maltre de la Monnaie
eu 1750.
Oaliffe. Ibid. .1. CkoUy.
Girod, Jean-Ixuiis, ne au Pays de Gex vers
1637, mort a Geneve le 5 oct. 1717, etait orfevre.
A. CkoUy.
Girod, Johannes, aus Genf, Goldarbeiter. Er
kam am 16. Nov. 1692 zu Martin Stähelin II.
in Basel auf 4',» Jahre in die Lehre und wurde
am 9. März 1697 ledig gesprochen.
Mise. Fechter. Afnj»r.
Girod, Philibert, etait orfevre a Geneve ä la
fin du XVII« sieclc. ,1. Ckobg.
Girod, Pierre, de Posieux (cant. de Frib.), ettit
mattre carrier a Hauterive; c'est lui qui prepara.
de 1483 a 1493, une grande partie de la pierre
utilisee pour la batiase du clocher et pour l'achc-
vemeut du portail de l'egliae de St.-Nicolas;
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Girodat
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mais sä Kollaboration *'arr£ta lä ; il ue travailln
ui comme macon, ni romme scnlpteur ä la cons-
truction de cot £difice.
Hahn, An». AJtKde., 1883, p. 422. - Frib. art.,
1900, p. 4. — Blavujnar. Clocher St.-Nicolas, p. 138,
137, 148 ot suiv. Mtvr de Diethaeh.
Girodat, Abraham, ne" ä Gen&ve le 20 janv.
1667, fut re$u maltre orfevre le 6 scpt 1696.
A. Choity.
Girodler, Louis, £tait orfevre a Geneve vers
1620. A. Ckoiq.
Giroldo da Lugano, s. Lugano, Giroldo da.
Giron, Charles, peintre, ne" a Geneve le 2 avril
1860, fit ses 6tudes a l'Ecole des Beaux-Arts
de Paris. II s'est consacr« presque exclusivement,
ä la figure et a execute' un nombre conaide-
rable de portraits et de figures de genre, actuel-
lement disaemines un peu partout en Europe; il
est dans ce domaine Tun des maltres de l'ecole
francaise moderne. Apres avoir vecu ä Paris,
il habita Cannes pendant six ans, puia s'installa
en Suisse, ä partir de 1896, pour s'adonner sur-
tout ä l'etnde de la montagne, dont il a su rendre
avec succes la grandeur et la beautl; une serie
de toiles telles quo „Lea Vieux"; „Paysans et
paysage"; „Jeone Unterwaldoiae" temoignent
egalement de son habilete ä saisir et a fixer la
physionomie, le caractere, l'ame de nos paysans.
La peinture de G. se fait remarquer par une
souplesse, par une facilite' admirables, par une
preatigieusc couleur. G., qui exposa pour la
premiere foia ä Geneve en 1868, a peint Egale-
ment des pastela, des paysages et des scenes ä
nombreux personnages, dont quelques-unes at-
teigneut de tres grandes dimensions (la plus ce-
lebre, iutitulge „Lea deux soeurs", qui fut ex-
posee ä Paris en 1882, puis dans pluaieura villes,
appartient ä l'auteur).
G. a iHe membre de la CommisBion fed. des
Beaux-Arta, de 1898 a 1900, et nomme\ par
celle-ci, president du jury preliminaire des (Buvres
destinees ä 1' Expos, univ. de Paris 1900. II fut
appele par le Conseil f£d. aux fonctions de jure"
au Jury internat. de la meme expos. et a r6dig£
en cette qualite un rapport au Conseil ttd. sur
lea beaux-art*.
Ses principales teuvre.s sont: „L'enfance de
Bacchus" (1880, Musee de Geneve) ; „Le Modele"
(Musle de Berne) ; „Paysans et paysage" (Musee
de Lausanne); „Unterwaldoise" (Mua^e de la
Chaux-de-Fonds) ; „Lea Valaisannes" (Musee de
Bale); „Lea Nuees" (Musee Jenisch, Vevey);
„Le berceau des libertea helv6tiqueatt, grand
]>anneau de la nouvelle salle du Conseil national
au Palais föderal ä Berne; „La Cime de l'Est"
(expoa.de 1900); „I^es Rochers de Naye" (neige).
Portraits : Celui de l'auteur (Musee des Offices,
Floreuce), famille Kniest Burnat, MM. Emile
Buruat, Gustave Moynier, ]>rofesseur Scliicas de
Bale, Edouard Rod, Mariguac, Edmund Harau-
conrt, Coquelin alne, comte H. de la Roche-
foucauld; princease W., M— S., M,loM., M"« V.,
comtesae de Villarmois, etc. Une de se» dernieres
omvrea dans ce genre, le portrait d'une famille
häloise, dans le goftt des vieux portraits de fa-
milles du 17* siecle, a obtenu un vif Sucres ä
Geneve, en 1904. En prlparation : „Sur l'Alpe,
fftte de lutteurs."
Distinctions : Diplöme d'honneur et prix de
l'Expos. de Versailles, 1877; meU d'or, Salon de
Paris, 1879 et 1888; 1" med. d'or, Gaud 1883;
croix de l'ordre royal de Leopold, 1886; Chevalier
de la Legion d'Honneur, 1887; lr« meU d'or,
Expos, univ. 1889; m6d. d'or, Munich 1897; hors
concours et membre du jury internat., Expos,
de 1900.
Expos, de 25 tolle* da Ch. (}., est., Geneve, 1886. —
U Patrie xulsae, 26 fovr. 1902. - Studio, 15 mnrs
1902. — Cat. de la coli, d'autogr. d'Alf. Boret, p. 740.
— A dvfaut d'une etude d>nsemble, nous ne ponvons
cnumerer les innombrables mentiona des periodique*
d'art, notamment de laO«. dos Br>aux-Arts, de l'Art, etc.
P. Veillon.
Giron, Marc-Daniel, nd ä Geneve le 10 d^c.
1784, raort a Stockholm en 1858, quitta sa ville
natale comme ouvrier joaillier et alla s'ötablir
en Suede oft il revfitit au bout de peu d'ann^es
la Charge de joaillier de la Cour.
Sonlri. Dict. des familles jrenov., m&c. A. J.-M.
Giraberger, Rudolf, Bildschnitzer und Model-
leur, von Unter-Stammheim, geb. am 18. Dez.
1840 in Zürich, machte daselbst 1854—1860 seine
Lehrzeit und blieb dort bis 1864 zur Erlernung
des Schreinerberufs. 1864—1866 bildete er sich
in Stuttgart weiter und ist seitdem in Winter-
thur thatig.
Nach Mittlff. des Künstler«. //. Ap/ienxtllrr.
Glttela, Sebastian, Werkmeister, von Laufen,
geat. 1477, führte seit 1471 den Bau der Stadt-
kirche von Aarau aus.
J. Stammler, Die Pflege der Kunst im Kanton Aarpin,
Aarau 1908, p. 42 u. 43 Note.
Glal, Hans, Glockengießer, in Aarau, goß mit
Haus Richner in Aarau 16C2— 1664 flu* Aarau
und Kulm je eine Glocke.
SOnMtr. Glockenb., Mw. .Vor« .SutermeiHrr.
Giaig, Franz Othmar, Maler, von Samen,
Sohn des Malers Sebastian G. (und der Eva
Wcrli), vielleicht identisch mit jenem Sohn, der
zu Freiburg im Uechtland geboren und von der
Obwaldner Landsgemeindc den 30. April 1634
aU Landmann anerkannt wurde.
Das einzige bekannte Werk ist das 1664 da-
tierte und mit den Initialen F. O.G. signierte
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Gisip
- 588 -
Altarbild des Beiuhauses in Alpnach mit der
Darstellung der hl. Katbarina. Von der künst-
lerischen Begabung des letzten Sprosses dieser
(Jnterwaldner Künstlerdynastie gibt dasselbe
keinen hohen Begriff und läßt begreifen, warum
ihn die Regierung bei Aufträgen selbst zu Gun-
sten Auswartiger überging. Er begegnet uns
zum letztenmal in den Staatsprotokollen 1682.
Mittip. t. K&ckltr u. eigene Notixen. Durrtr.
OiBlg (Gyssig), Hans, Holzschnitzer (u. Maler?),
wird als Verfertiger der „Dafelen" genannt,
welche die Uertner von Dallenwil 1576 ließen
„schniden, malen und übergolden in cer der
h. götlichen unzertheilten dryfaltigkeit, Maria
der würdigen mutter Gottes ouch in der eer des
Uimmelfürsten Lanrenti und allem himlischen
Heer." Ein Teil dieses Altarwerks ist wohl
zweifellos in einem Predellenbilde, Mariae Tod
darstellend, erhalten, das aus Dallenwil stammt
und jetzt im Basler bist Museum sich befindet.
Eine 1575 datierte Relieffigur des hl. Jakobus,
von unzweifelhaft derselben Hand, ans Wolfen-
schießen stammend, befindet sich in Privatbesitz
in Buochs. Vier andere Heiligenfiguren, St Anna
selbdritt, Maria, Katharina und Barbara, in der
Sammlung des Hrn. Robert Balthasar in Luzern.
Es sind derbe Werke eines geschickten länd-
lichen Meisters mit auffallend charakteristischer
schematicher Haarbehandlung.
Hans G. saß wohl noch in Dallenwil, wo die
Familie bereits in der ersten Hälfte des XV.
Jahrh. nachweisbar ist.
R. Dnrrer, Kunst- u. Arch.-Deukm. Untorw., p. 79 u.
84, mit Abbild, d. Predella, Fi*. 30. Dürrer.
Glslg, Hans (II), Maler, Sohn des Malers Se-
bastian O. und der Apollonia Businger, wohn-
haft zu Stans, 1620 als Musketier im Auszugs-
* rodel, 1630 vermählt mit Maria. Wildrich, gest.
zu Stans am 19. Febr. 1654.
Werke sind keine bekannt. Dumr.
Gütig, Kaspar, Maler, Sohn des Sebastian und
der Elisabetha Hamberger, geb. 1600, wohnhaft
in Samen. Den 9. Juni 1618 beschließt der Rat
von Obwalden, mau solle ihm 12 Gld. geben
„wegen der Tafel, so er auf das Rathaus ge-
malt". 1625 erscheint er als Zeuge beim Ka-
noniaationsprozesse des Br. Klaus. Er war ver-
mählt mit Marie Würz und starb zu Samen den
29. Nov. 1629. Erhalten sind von ihm zwei
beidseitig bemalte Orgelflügel aus der Kirche von
Alpnach vom Jahre 1623. Sie zeigen innen
Christi Auferstehung und Maria Himmelfahrt,
außen die Frauen Israels, die mit Trommeln
und Cymbeln dem siegreichen Saul engegengehen.
Werke eines tüchtigen handwerklichen Meisters.
Sie sind signiert mit C G v. S. Ourrer.
Giftig, Sebastian, Maler, geb. zu Staus (Dallen-
wil) 1578 als Sohn da« Hat»* G. und der Cleophä
Reher. Den 19. Aug. 1594 erscheint er vor dem
Rate zu Nidwaldcn im Streit mit Landammann
Wolfgang Zeiger -wegen etwas (Jemals*. Ums
Jahr 1600 ließ er sich in Samen nieder. 1622 gab
ihm die Regierung von Obwalden ein Empfeh-
lungsschreiben, damit er sich an anderen Orten
der Eidgenossenschaft um Arbeit umsehen könne;
doch wurde ihm dabei eingeschärft, „daß er z. Z.,
wann er die christliche Gehorsame thun soll (d. h.
zur jährlichen Osterkommunion), sich jeweilen
wieder einstelle". Wahrscheinlich fällt sein län-
gerer Aufenthalt in Bern, über den er im Bruder-
klausen-Kanonisationsprozeß berichtet, in diese
Zeit. Um 1628 befand er sich in Freiburg; sein
daselbst geborener Sohn wurde von der Lands-
gemeinde 1634 als Landsmann anerkannt. Er
war fünfmal verheiratet: 1) mit Apollonia Bn-
singer von Stans; 2) mit Elisabeth Hamberger
von Luzern (ca. 1599); 3) mit Barbara Wirz von
Samen (ca. 1612); 4) mit Margaretha Windlin
von Kerns (ca. 1617); 5) mit Eva Werli von
Winterthur (ca. 1628), die er als Dienstmagd in
Freiburg kennen lernte. Dieser letzten Frau
testamentierte er 1632, am 26. Nov., lebensläng-
liche Behausung und eine Leibrente von 500
Pfd. Kapital. Die Regierang von Obwalden ge-
nehmigte die Verfügung unter der Bedingung,
daß die anderen Kinder nicht aus dem Hause
verstoßen und das Gut nicht verthan werde, und
daß es noch einen Monat anstehe, „damit, wenn
es nicht recht ist, man dasselbe widertreiben
kann.* 1638, am 10. Dez., verfügte der Rat
wieder in der Sache, verfällte die Frau, „weil sie
die Worte im Brief durchgestrichen", zu 10 Pfd.
Buße und erkannte ihr das zugebrachte Ver-
mögen von 400 Pfd. und Behausung im Leib-
gedingrecht zu. Später geriet G. in Not; er
sagt 1648 in den genannten Kanonisa tionsakten,
wo er als Zeuge auftrat, er „seyc ein Mahler
des Handwerks, dessen er sieb schlechtlich be-
helffen müsse, wegen ermangelnden Gesichts."
1648, am 11. Juli, erkannte ihm der Rat eine
Butterspende zu, die der Spitalvogt und der
Siechenvogt ausrichten solle. Er starb zu Samen
den 24. März 1649.
Von seinen Werken haben sich außer einem
„Hungertuch" im bist. Museum in Samen vor-
zugsweise Wandgemälde erhalten: die 1604 da-
tierten Fa^adenbildcr und die knieende Imfeld'-
sche Ahnenfolge im Haus an der Rüti in Samen
(heute wieder verdeckt), die Wand- und Decken-
bilder biblischen Inhalts im Steinhaus auf dem
Platz vom gleichen Jahre und die Ausmalung
des Estrichsaals im Hanse des Hrn. Dr. Stock-
mann daselbst vom Jahre 1607, ebenfalls mit
porträtartigen Imfeld'scben Ahnenhildern und
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Gisiuger
- 580 -
Glanz
den Monogrammen B. G. ( Bäsch i Gisig). Ans
seiner spatesten Zeit, 1640, stammen die Figuren
in den Fensternischen der Kapelle St. Anton bei
Kerns, die freilich völlig und sehr ungeschickt
übermalt sind; seine Hand verrieten auch die
1695 entdeckten und spater zerstörten Ranken-
motive mit Heiligenfiguren im Schiff der Kapelle
St. Niklausen bei Kerns. -- S. G. war ein land-
licher dekorativer Meister, der aber aber eine
für diese Verhältnisse außergewöhnliche Technik
verfugte und immerbin hoch über den gewöhn-
lichen Bauernmalern steht. Selbst im Porträt-
fache ist ihm zuweilen die Charakteristik mit
einfachen Mitteln sehr gut gelungen.
Dorrer. Am. Alt.-Kde. V, p. 502, u. Gfd. MI, p. 882,
Anm. 8. — Kunstdenkm. Unterw., p. 34. — KüeMUr.
Chron.T. Kerns. — Pros. Akten d. Br. Klauaen-Prottase
von 1648—1654 (Pfarrarch. Sächseln). Dürrer.
Glslnger, s. Gysinger.
Gigler, Konrad, Werkmeister, Baumeister, von
Flaach, wurde 1487 Borger von Winterthnr.
1490 baute er den neuen Kirchturm in Winter-
thur und wurde 1526 Schultheis) daselbst.
XÜtcMer, QotteshAmier. ~ Kintli. BQrgerbuch.
L. Caiame.
Glster, 8. auch Geyßler.
Glßlinger, Hans, der Heiligenmaler, wird als
Zeuge in einem Handel zu Basel 1510/11 genannt.
tSlehlin, Regesten II. Oain.
Ginliano da Bissone, s. Bissone, Julliano da.
Gialiauo da Parma, s. Parma, Giuliano da.
Glnlio de Coltrice, s. Coltrice, Julius de.
Gladbach, Ernst Georg, Architekt und Pro-
fessor, geb. am 30. Okt. 1812 in Darmstadt, gest.
am 25. Dez. 1896 in Zürich, wo er 1870 das
Bürgerrecht der Vorstadtgemeinde Flnntern er-
worben hatte. Die künstlerische Anlage zeigte
sich früh und ward namentlich durch den Oheim,
Baurat Moller, gefördert, der damals das Mainzer
Theater baute und seinen Neffen praktisch in das
erwählte Lebensfach, die Architektur, einführte.
G. arbeitete dort mit Chr. Riggenbach aus Basel
und Ferd. Sudler von Zürich, durch dessen Ver-
mittlung später der Ruf an das Eidg. Polytechni-
kum erfolgte. Auch mit der mittelalterlichen
Architektur machte ihn der Oheim vertraut, und
noch während der Lehrzeit erhielt er von dem
Englander Knight den Auftrag, Ansichten von
rheinischen Städten zu zeichnen und namentlich
die Dome von Speyer und Worms aufzunehmen
(radiert von Snell). In Gießen und Heidelberg
studierte er auf das Staatsexamen, nach dessen
Absolvierung er dann zuerst drei Jahre in Nidda
als Assistent des Kreisbaumeisters arbeitete, bis
ihm 1840 selbst eine solche Stelle für Oberingel-
heim übertragen wurde. Zwischenhinein hatte er
mit einem Freund eine zwei Jahre dauernde Stu-
dienreise nach Italien unternommen.
Zur Erholung von den trockenen bureaukra-
tischen Pflichten seines Amtes begann G. in Mainz
das Werk seines Oheims Moller über mittelalter-
liche Baukunst (Darmstadt 1843,Leske) mit einem
3. Bande fortzusetzen, und zwar griff er, da ihn
die Arbeit der ausführenden Stecher nicht befrie-
digte, bald selbst zur Radiernadel uud schuf so
Blätter, in denen sich „das Verständnis des Archi-
tekten mit der Kenntnis des Archäologen und einer
mustergültigen, einfachen und doch liebevollen
Wiedergabe paart" (Lehmann). Fortwährende
Versetzungen, wenig befriedigende amtliche Pflich ■
ten und häusliche Heimsuchung stimmten ihn aber
in dieser Zeit sehr herunter, so daß er mit Freude
1857 einen Ruf als Lehrer der Baukonstruktions-
lehre an das neugegründete Polytechnikum in
Zürich annahm. Seine Thätigkeit in diesem Be-
rufe gehört nicht in das Gebiet des K.-Lex.;
sie findet sieb in dem nachstehend erwähnten
N.-Bl.der Zürcher Kstler-Ges. gut charakterisiert.
Dagegen hat er sich ein großes, Erwähnung an
dieser Stelle heischendes Verdienst durch seine
— im Verfolg eines Kollegs über Holzkonstruk-
tionen an die Hand genommenen — Studien und
Veröffentlichungen über die Holzarchitektur der
Schweiz erworben, zu denen er anfangs alle
Platten selbst radierte, wahrend er später, um
seine Augen zu schonen, sich begnügen mußte,
sorgfältige Zeichnungen für den Lichtdruck an-
zufertigen. In seinen Arbeiten beschränkte er
sich durchaus nicht bloß auf das Konstruktive,
sondern wußte mit feinem künstlerischem Gefühl
auch das charakteristische Zusammenstimmen
von Gebäude und Landschaft in Form und Farbe
zu betonen und wiederzugeben. Mit diesen Stu-
dien leistete er seinem zweiten Vaterlande und
der Heimstättenkunst einen unschätzbaren Dienst;
denn von den aufgenommenen Bauwerken sind
heute bereits ein großer Teil dem Feuer und
anderen zerstörenden Einflüssen zum Opfer ge-
fallen. Nach 32 jähriger Lehrthätigkeit trat G.
1889 in den wohlverdienten Ruhestand und starb
Weihnachten 1896. Das genaue Verzeichnis
seiner Publikationen findet sich am Schlüsse des
bereits erwähnten Neujahrsblattes. Eine große
Anzahl seiner schönsten Zeichnungen besitzt das
Schweiz. Landesmuseum in Zürich.
N.-Bl. der ZOrcb. Kitler-Oe«. 1898 (W. L. Lehmann).
— N. Z. Zt*. vom 29. n. 30. Dei. 1896.
F. 0. PutaUui.
Gladl, Steinmetz, 1581 in Luzern thätig.
v. LMenau. Uu alte Luxem, p. 154.
t'raiu Utineman*.
Glanz, Tischler und Bildschnitzer, aus Walds-
hut, verfertigte 1734, zusammen mit dem Holz-
schnitzer Glöckner aus Waldshut, die Chorstühle,
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Glanion
— 590 -
Glardon
sowie die Balustraden im Chor, der Gruftstiege
entlaug und vor dem Eingang in die Krypta der
Kirche des S. Verena Stiftes in Znrzach.
J. Huber. Qeseh. de* Stifte« Zurzach, \>. 156, Not« 1.
- ÄaA». An*. Alt-KdD. 1880. p. 62. E. Reinhart.
(«Union, Charles- Auguste, frere des suivants,
ne" ä Geneve le 3 fevr. 1889, licencie" en theo-
logie des facultas de Geneve et d'Edimbourg,
pasteur ä la Tour-de-Pcilz, s'cst adonne avec
succes a la peinture de paysage a l'aquarelle.
On peut citer de Uli, au Musee de Lausanne:
„Vaudaire du soir" et „Matinäe d'automne sur
1c lac"; a l'Expos. nat. Geneve 1896: „Matinee
de uov. a Ilauteville", „L'automne ä Cbillon"
et „Aux Cranges de Salvan". Lea galcries de
M. de Yourievitch et de la princesse Galitzine,
eu Russie, et de Sir William Eden, en Angleterre,
possedent des aquarelles de G. P. V«iW
Glardon, r'Aar/w-Louis-Frangoig, connu aussi
sous le nom de Glardon-Leubel, peintre sur email,
ne a Geneve le 6 avril 1825. Son pere, qui ätait
horloger et d'une vieillc famille de Vallorbes,
s'etait etabli en cette ville vers 1820. Eleve des
Ecoles de dessin, de la classc de J.-L. Lugardon,
en particulier, on l'y voit remporter des prix
de 1840 ä 1842. II apprit ensuitc la peinture
sur email sous la direction de son frere Aime'
et se voua d'abord ä la decoration de la montre
et du bijou. Un peu plus tard, il se mit au
Portrait, genre dans lequel il atteignit a la mal-
trise et qu'il ne quitta plus. G. a peint d'in-
nombrables portraits sur email, depuis ceux de
sa mere et de sa soeur, Mmr Lossier-Glardon (au
Musee Rath), qui datent du d6but, jusqn'ä ceux
de Diday (au Mus6e Rath), de Gustave RevilHod
(1882, au Musee Ariana) et du pere de l'artiste
(16gu6 par ce dernier au Musee de Lausanne),
qui appartiennent ä sa plus belle äpoquc et sont
aussi remarquables par une technique aecomplie
que par la beaute du dessin et de la peinture.
Tres artiste. 0. ne se contentait plus des pro-
cedes un peu surannes de la peinture sur <-mail
en usage jusqu'a lui ; il se mit a peindre comme
le fait le peintre a l'huilc et s'en est explique
lui-m&ne dans une interessante lettre a Aug.
Bachelin: „Quaut au procede" de la jieinture sur
email, Petitot et ses continuateurs peignaient au
lavis pointillr ; ce genre ne me plaisait guere,
et peu ä peu et presque inconsciemment, je suis
arrive ä le changer, et maiutenant je peins dans
la patc, absolument comme le peintre ä l'huile.
Vou8 comprenex, j'espere, que je ne fais point
ici un rapprochement impertinent, ni que j'aie
la moindre intention de prteoniscr mon procede
en denigrant celui du maltre ci'>lrhre qui a fait
tant d'oRiivres admirables
On peut citer encore. parini ses portraits, ceux
de sa femme (au Musee Rath), qui peut etre
considere comme une de ses meilleurs ceuvres.
de M"" Soldano, Ormond, Marc Debrit, Halten-
hof, G. de Seigneux, Sues-Ducommun, de M"'
Alice Favre, ceux de Vinet, d'Agenor de Gas-
parin, d'Alphonse Favre, appartenant aux fa-
milles respectives, celui de Frantjois Duval (ä
la Soc. des Arts de Geneve). En general, les
portraits d'hommes sont superieurs ä ceux de
femmes, mais tous denotent une extreme habilctc,
un dessin imiteccable, une grande entente du
clair-obscur. G., qui a continue* a Geneve les
traditions glorieuses des Petitot et des Thouron,
tont en elargissant, on l'a vu, les proc£d£s, tout
en ne craignant pas de chercher a se bansser
a ceux de la grande peinture, G. a executä aussi
plusieurs importantes copies sur email d 'apres
des tableaux de maltres. II a laisse aussi nombre
de portraits au crayon, tres ressemblants, fermes
et pr&is. II a exposl quelquefois ä Paris, et
beaueoup ä Genfcve, en 1847, 1849, 1864, 1856,
1857, 1859, 1861, 1864, 1868, 1875, 1877, 1880,
1881, 1882, 1883 et 1886.
G. est mort a Geneve en 1887, sans descen-
dance. Une exposition posthume, organisee au
roois de mai de la meine annee, ne comprenait
pas moins de 125 numeros, portraits pour la plu-
part, quelques copies, divers bijoux decorfe de
peintures et des dessins. Son buste en bronze,
par Hugues Bovy, a <5te" donne* au Musee Rath,
en 1891, par ses amis, qui furent nombreux.
G. avait £te l'un des fondateurs du Cercle des
Artistes. C'ötait une natura infiniment distinguce,
un travailleur acharne. Ajoutons qu'il out, pen-
dant bien des annees, une classc de dessin M-
quentee par de nombreux eleves.
Cat. de 1'expos. posthume. — Cat. Mus. Rath. «id.
1897, p. 07. Cat. Art moderne, Expos, nation. Geneve
1896. p. 65. - Cat. Mu*. Ariana, p. 145. - Cat. d'ex-
posit. (renev. — Proc.-verb. d«s »«anccK gwn. de la Soc.
deH Art«, XIII, p. 249. 7V-A«rn«\ I<e« Beaux-ArU
en Suiise, 1889. - Journal «le Gen«>ve, 1" et avril,
1". 1 1, 22 et 24 mai 1887. Cat. de la . oll. d'antofrr.
d'Alf. Bovet. p. 728. Renteüjru. de MM. F.d. La~i*r
et Mifrilie. A. J.-M.
Glardon, Jacques-Aim6, ne* ä Yallorbes eu
1815, fut 61eve" ä Geneve, oü il passa toute sa
vie et oü il mourut en 1862. C'e^ait le frere
alue" de ('hartes Gr., dont il fut le maltre en pein-
ture sur email. II se voua de bonne heure ä
la peinture industr., composant et peignant pour
des broches et des montres des sujets de toute
sorte: fleurs, paysages, animaux, figures. II a
laisse dans les milieux industriels ime grande
reputation: ses emaux tres recherchea par les
hijoutiers, qui les font copier par des jeunes
peintres, n'ont plus de prix.
G. n'a laisse qu'un i>etit nombre de portraits
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Glaser
- 501 -
Glaser
sur email. II eüt excellc dnns ce genre, si Ic
souei d'une famille ä elever lui avait permia de
s'y livrer cxclusivement.
Renseifm. de M. Aug. Olanlon. ariclen paateur.
CA. VuUUrmet.
Gla&er, Goldschmied, Sohn vou Daniel G.,
lernte 1566 bei dem Goldschmied Nikiaus Riß
in Basel.
Mise. Fechttr. Major.
Gla»er, Albrecht, Goldschmied, in Basel. Nach
Vorweisung seines Meisterstacks erhielt er 1658
das Zunftrecht zu Hausgenossen.
Mise. Fechter. Major.
Glaser, Anthony, Glasmaler, in Basel, ein
jüngerer Bnider des Malers Mtehcl G., trat erst
nach des Vaters Tode 1605 um 13 Pfd. in die
Zunft zum Himmel ein. Er wurde 1509 Sechser,
zog 1515 unter dem Stadtfähnlein nach Mailand
und kaufte 1518 mit seiner Ehefrau Elisabeth
das Haus zum niedern blauen Brief am Fisch-
markt, wo er bis 15-11 wohnhaft blieb. Er war
Vogt der Kinder seines Bruders Michel 1520,
der Witwe dos Hans Frank 1522 und wird öfters
urkundlich genannt Er starb zu Anfang des
Jahres 1551, mit Hinterlassung seiner Gattin
Anna Surgantin. Das Basler Beschreibbüchlein
hat den großen Nachlaß des Meisters verzeichnet :
2566 Gld. an Zinsbriefen und 969 Pfd. Kapital,
u. a. „allcrley kunststuckh und gmeld, zum glaser-
handwerkh und molerey", ferner „7 gleßne Schiltt
und Woppen, 1 drögly darin allerley brentti glaß
woppeu". Dieser Reichtum hängt mit G.s Können
zusammen ; denn Meister Anthony war ein viel-
beschäftigter und geschätzter Künstler, dessen
Arbeiten mit hohen Preisen bezahlt wurden.
Dem Basler Rate lieferte er 1517 18 ein Fenster
in die Kirche zu Zofingen, 1518 um 38 Pfd. das
Fenster (im Chor) zu St. Leonhard in Basel, ein
weiteres Fenster dahin 1519 und ein Standes-
wappen nach Brugg, 1520 ein Fenster nach
Ztirzach und in die neue Stube auf das Richt-
haus zu Basel um 75 Pfd. 16 neue Schild in
die Fenster, nemlich von jedem 4 Gld., 1523
ein Fenster in die Kirche von Buren, 1525 ein
Fenster nach Bmgg und 2 Stück in das Kolle-
gium zu Basel.
Diesen urkundlichen Nachrichten stehen aber
Werke zur Seite, die Meister Anthony unter
die besten Glasmaler der Blütezeit stellen. Das
große Fenster im Chor zu St. I^eonhard mit dem
goldenen Baselstabe auf blauem Grunde im Maß-
werk und die 16 Glasgemälde im Regierungsrats-
saale des Basler Rathauses mit den Wappen der
13 alten Orte und der beiden zugewandten,
St. Gallen Stadt und Abt, zeigen eine so frap-
pante Ac-bnlichkeit in Zeichnnng und Farben-
gebung, daß sie in Komposition und Ausführung
derselben Hand zugeschrieben werden müssen.
Zudem besitzt die Kunstsammlung einige Zeich-
nungen, an denen die Merkmale G.'scher Kunst
deutlich hervortreten. Eine wilde, formlose Phan-
tasie mit eigenen Erfindungen und Anlehnungen
an Dürer, Holbein, Urs Graf, eine Ueberfülle
an Motiven und ein. Zuviel in der Bewegung
werden durch die kühle, rein dekorative Farben-
verteilung gegliedert und gruppiert. Die um-
rahmende Architektur ist weiß, mit Silbergelb
und Schwarzlot, der Hintergrund lichtblau mit
Ausblick in wasserreiches Gelände vertieft, die
übrigen Farben ebenfalls hell, um die rein zeich-
nerischen Mittel, abwechslungsreiche Umrißlinien
und ein gut durchgearbeitetes Detail zu voller
Wirkung zu bringen. Die schildhaltenden Figuren
sind z. T. überraschend kraftvolle und freie Ge-
stalten, die in der Kontrapoststellung an Holbein,
im Ausdruck an Urs Graf anklingen. Das figür-
liche Detail, Bauerntanz, Jagd der Bauern nach
dem Gänsedieb, Bärenreigen und eine I-ands-
knechtschlacht, ist frisch und mit kräftigem
Humor geschildert, ähnlich den Schöpfungen
Nikiaus Manuels, aber breiter und momentaner
in der Auffassung. Der Putto wird häufig ver-
wendet, als Turner an den Kandelabersäulen
oder an den herabhängenden Fruchtkränzen und
im Laubwerk der Oberecken. Er findet sich
auch auf dem Glasgemälde zu St. Leonhard, wo
das Basler Wappen, von Putten umringt, zwischen
den Figuren der Verkündigung vor hübschem
Landschaftshintergrunde steht. Ein knittriger
Faltenwurf, langgestreckte Figuren mit kleinem
Kopf und steifem Gesicbtsausdrucke deuten auf
die frühere Entstehung des Werks ; aber Inhalt
und äußere Form lassen keinen Zweifel walten
über den schöpfenden Künstler. Früher wurden
dieGlasgennihlc im Kathause dem Nikiaus Manuel
zugewiesen, indem er die Entwürfe angefertigt
und G. nur die Ausführung vollbracht hätte.
Außer einer allgemeinen Schulverwandtschaft
sprechen aber gar keine Gründe für diese Hypo-
these; G. steht in seinen Arbeiten den Basler
Meistern Graf und Holbein viel näher als dem
Berner Manuel und offenbart gerade in seiner
derben Zeichnung die Zugehörigkeit zu der
Gruppe des ersteren.
Burtkhardt u. Wacktnuu/el. Rathaus zu Basel, p. 18,
26. — Biblioth. alt. Schriftwerke d. deutschen Schweiz,
p. C-CVI. - P. Q.tnx, Basier Zeitwhr. II, p. 116. -
Major, Msc. (t-m.
Glaxer, Hans Heinrieb, Maler und Kupfer-
stecher, von Basel. Geboren zu Basel zwischen
1585 und 1595 als Sohn eines kleinen, aus der
Markgrafschaft Baden eingewanderten Beamten.
(G. gehört also der alten Basler Künstlerfamilie
gleichen Namens nicht an.) Seine künstlerische
Erziehung erhielt er wahrscheinlich bei Friedrich
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Glaser
— 592 —
Glaser
Brentel in Straßburg; 1617 ließ er sich in Hasel
als Maler nieder, 1643 wurde er „Praepositus
des Obern Collegiuma" (Hausvater eines Kon-
viktes fflr arme Studierende). Er starb io Basel
1673. Als Künstler ist G. niemals Aber das
Dilettantische hinausgekommen. Seine Gemälde,
zumeist kleinere Deckfarbenmalcreien auf Perga-
ment, verraten Kenntnis niederländischer Kunst,
die ihm wahrscheinlich durch F. Brentel ver-
mittelt worden ist. Ungleich frischer und im
sachlichen Sinne wertvoller sind seine Radie-
rungen, ausschließlich Werke kleineren Formats
von ziemlich roher Aetztechnik. Ihre Gegen-
stände sind größtenteils der Tagesgeschicbte ent-
nommen: 1624 und 1634 gab G. zwei Folgen von
Basler Trachten heraus, genrehaft aufgefaßte
Gruppenbilder von 42 bezw. 58 Blättern; 1624
illustrierte er das „Heldenbuch" von Grasser.
Neben diesen größeren Folgen erschienen auch
von seiner Hand eine Anzahl kulturgeschichtlich
interessanter Flugblätter: Unglücksfälle, Merk-
würdige Naturereignisse, Ansichten (Basler Pfalz
vom Rhein aus, Schloß Gundoldingen, Bad Gundiß-
wil), politische Begebenheiten etc. In mehrfacher
Hinsicht erinnert G. an seinen künstlerisch be-
deutend feineren und stilvolleren Zürcher Lands-
mann Konrad Meyer.
D. BurekkarHt im Basier Jahrbuch 1897, p. 144.
D. Bvrclckardt.
Glaser, Jakob, Goldschmied, Sohn des „kgl.
franz. Chimicus" G., trat am 25. Juli 1681 auf
vier Jahre zu dem Goldschmied Friedrich Brand-
müller in Basel in die I^ehre.
Mise Fechter. Major.
Glaser, Jeremias, Bildnismaler, von Basel.
Er war der 1633 geborene Sohn des Malers und
Kupferstechers Hann Heinrich O. Er wurde 1675
ab „Conterfaiter" in die Zunft zum Himmel in
Basel aufgenommen. Werke seiner Hand sind
nicht nachweisbar. D. BurdAardt.
Glaaer, Ludmann, Glasmaler, in Basel, ist
der erste Vertreter eines Geschlechts, das der
Stadt während 150 Jahren eine Reihe von Künst-
lern gab. Die Zugehörigkeit zu der Familie des
Michel und Ludwig ergibt sich aus der Gleich-
heit des Wappens im Vorgesetzteuverzeichnis der
Himmelzunft; im schräg) inks geteilten, schwarz-
weißen Schilde stehen drei kleine Schildchen auf
dem Teilstrich übereinander, in verwechselten
Farben. Das alte Malerwappen wird hier mit den
Stadtfarben zum persönlichen Abzeichen kom-
biniert Ludmann G. war 1427 Sechser seiner
Zunft und bezahlte 1426 und 1431 je 5 Sch.
für einen Lehrknaben.
Mise. Fechter. Ganz.
Glaser, Ludwig, Maler, von Basel, erscheint
von 1460-1475 als Meister im Dienste des Basler
Bischofs Johanues VI. vou Venuingeu. Er wird
als Bruder des Glasers Michel, des älteren, ge-
nannt und ist deshalb auch ein Sohn des Ratsherrn
Nikiaus, des Glasmalers. Das Ausgabenbuch des
Bischofs verzeichnet die wichtigsten Arbeiten
des Künstlers, die auf eine tüchtige und ge-
schätzte Kraft hindeuten. Im Jahre 1460/61
malte er ein Gemälde im Schlosse zu Delaberg,
wahrscheinlich al fresco mit Leimfarben, um
6 Gld., 1462 als Wandschmuck eines Saales im
Bischofshofe zu Basel 122 Wappen um 8 Gld.
Beim Neubau des Schlosses zu Pruntrut wurde
ihm der Auftrag zu teil, die Kapelle und die
Wappen mit Schild und Helm zu malen, sowie
die Entwürfe (Visierungen) für die Kapellen-
fenster zu machen. Er erhielt 39 Gld. für diese
Arbeiten, 7 Gld. mehr, als vertraglich festgesetzt
worden war.
StOcUin, Bischof Johann VI. von Venningen. - Mise.
Fechter. Ganz.
Glaser, Michel, der ältere, Glasmaler, von
Hasel, Sohn des Glasmalers und Ratsherrn Nik-
iaus, erneuerte 1485 um 15 Sch. die Zunftgerech-
tigkeit zum Himmel. Er wurde 1452 Seckelmeister
und 1459 Ratsherr seiner Zunft, kaufte 1466 mit
seiner Frau Magdalena ein Haus an der Freien
Straße und wird 1474 zum letzenmal genannt
Er führte das Wappen mit den drei schwarz-
weißen Malerschildcben. Wie sein Bruder Lud-
wig arbeitete er für den Bischof Johann VI.,
sowie für dessen Vorgänger Arnold von Rotberg.
Für drei Glasfenster in die neue Schloßkapelle
zu Delsberg erhielt er 9 Pfd. und in den selben
Jahren 1460,61 noch 3 Gld. für Glaswerk zu
Zwingen und Delsberg. Eine Bezahlung von
20 Gld. im Jahre 1462 läßt auf weitere große
Aufträge schließen, die aber nicht einzeln ge-
nannt sind.
St/teklin. Bischof Jobann VI. von Venningen. Mise.
Fechter, Wackernagel. — Qaiu. Basler Zeitschrift II,
p. 106. ÖW
Glaser, Michel, der jüngere, von Pruntrut
Maler in Basel, Meister Bastian des Glasers
Sohn, trat erst 1498 in die Himmelzunft ein,
nachdem er schon im Jahre zuvor größere Ar-
beiten zu St. Peter in Basel ausgeführt hatte.
Er scheint in jüngeren Jahren, wie sein gleich-
namiger Vorfahre, im Dienste des Bischofs ge-
standen und in Pruntrut ständig gewohnt zu
haben. Durch den Chorherrn Heinrich G. zu
St. Peter wurden ihm die Malereien am Neubau
der Kirche übertragen, die zum Teil noch im
Original, zum Teil in Kopien vorhanden sind.
Er arbeitete von 1497—1502, bemalte 1496 die
neue Orgel, 1499 den Fuß des Frohnaltars und
darf mit Sicherheit durch die zahlreichen, erheb-
lichen Beträge und das alleinige Vorkommen
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Glaser
- 593 -
Gleyre
seines Namens als Urheber der Fresken in der
kleinen Sakristei (Treßkammer) und an der Fa-
cade der Kirche gelten. Die vier Evangelisten-
embleme am Gewölbe, das große jüngste Geriebt
an der Westwand und die Darstellungen aus der
Heiligenlegende weisen den Meister inhaltlich
der Schongauer'schen Richtung zu; aber das
Ringen nach momentanem Ausdruck durch eine
abertrieben gesteigerte Körperbewegung, und die
rundlich Tollen Kopftypen sowie die landschaft-
lichen MotiTe weisen deutlich auf Einflösse der
suddeutschen Kunst. Dem jüngsten Gerichte zu
St Peter steht das Fresco in der Kirche zu
Muttenz von 1613 sehr nahe; die Zeichnung hat
mehr Sicherheit und Vollendung, aber die Kom-
position ist dieselbe geblieben.
G. wurde 1501 Stubenmeister der Zunft, zog
1502 Ober die Alpen nach Luggarns, führte 1503
einen Prozeß wegen eines Guthabens gegen Junker
Hans Albrecht von Mullheim, wurde 1504 Seckel-
meister und wird bis 1518 des öftern in Zeugen-
verhören mit den Malern Graf, Herbster, Frank
und Holbein genannt. Er besaß Haus und Hof-
statt an der Kremergasse, genannt Schlierbachs
Haus, und hinterließ zwei Söhne, Adrian und
Joseph, die 1524 aus der Vogtschaft ihres Onkels
Anthony entlassen wurden.
f. 0. u. Akde. n, p. 106. (Jan*.
Glaser, Sebastian. Bastian der Maler wird
als Mitglied der Lux- und Loyenbruderschaft
in Zürich (1500—1520) genannt und ist mög-
licherweise identisch mit Bastian dem Glaser in
Basel, der 1487 einen Lehrknaben hielt und 1505
als gestorben erwähnt wird. Des letzteren Gattin
Verena lebte noch 1524; seine Söhne sind Michel
der jüngere, der Maler, und Anthony, der Glas-
maler.
Am. Alt-Kde. 1 884, p. 1 7. - Msc. Fechter. 6W
Glaser, Sebastian, Flachmaler, in Basel. Auf
St. Kaiser Heinrichstag 1489 erkauften die Zunft
Cunrat glasser und Bastian moler um 2 Pfd. 6 Sek
Der entere dürfte mit Meister Konrad von Brei-
sach, der im Dienste des Basler Bischofs von
1464—1474 gearbeitet hat, identisch sein; der
zweite, wohl ein Bruder Konrads, ist mehrmals
in den Akten mit Bastian dem Glaser verwechselt
worden.
Mae. Fechter. 6W
Glasmaler von Luzern, b. Luzern, Glasmaler v.
Glasmaler von Zug, s. Zug, Glasmaler von.
Glaßmaler, Joseph, Maler, malte um 1613,
laut einer Eintragung im Archive des Kapuziner-
klosters, das von Meister Johannes Dub für 8 Gld.
19 Sch. geschnitzte und noch erhaltene Maria-
bild am Frontispiz der Klosterkirche auf dem
Wesemlin bei Luzern.
Schneller. Lukasbroderach., p. 7. Frans Heintinann.
Glatt, Hans, Glasmaler, in Biel, machte für
die Stadt Biel Wappenscheiben zu Fensterschen-
kungen von 1571—1584. Er bemalte auch Eimer
und Fähnchen.
Stadtrechn. von Biel. H. Tarier.
Glatt burger, Daniel, von Rotmonten (bei
St. Gallen), Baumeister, hat um 1671 die Kirche
in St. Georgen bei 8k Gallen gebaut
Stiftsarch. St Gallen, T. 818, p. 288. RotkenhäueUr.
Glattfälder (Glattfelder), Hans, Tischmacher
(aus Glattfelden?), führte 1634 in der Sakristei
der St. Jost-Kirche zu Blatten (Kt Luz.), Tisch-
lerarbeiten aus.
Zemp. Wallfahrtskirchen, p. 35. Frxm» ffeinemann.
Glattfelder, s. Glattfälder.
Gleyre, Marc-Charles-Gabriel, n6 a Chevilly
(Vaud), le 2 mai 1806, £tait fils de Charles-Ale-
xandre G. et de Suzannc Huguenin. Ses parents
etant mortg alors qu'il £tait enfant, il fut 61ev£
des 1816 par un oncle habitant Lyon. Cest la,
dan.s l'atelier Bonnefond et dans la cllebre ecole
de St-Pierre, qu'il fit ses premieres Stüdes. En
1825, G. se rendit a Paris et passa onze mois
dans l'atelier de Hersenk puis il se mit ä studier
librement En 1828, il retourna a Lyon, et peu
apres se rendit en Italie. D sejourna ä Rome
pendant environ quatre ans. n subissait alors
l'influence de l'ecole romantique. G. eut l'oc-
casion de trouver des impressions nouvelles en
faitjant un voyage en Orient: il visita la Grece,
l'Egypte jusqu'en Nubie. A la fin de 1835, il
6tait au Sennaar ; il resta pres d'un an a Kar-
toum. Sa sante" 6tait profondSment atteinte et
ses yeux tres malades. II revint au Caire et se
rendit dans le Liban.
Chacun connatt l'hiatoire de son singe Adam
qui lui lechait les yeux, alors que souffrant d'une
nouvelle crise d'ophthalmie, epuise' et mourant,
il gisait sur le pont d'un mauvais caboteur fai-
sant le trajet d'Alexandrie a Beyrouth. Apres
quelques mois de sejour en Syrie, G. rentra en
France en 1837. Ainsi se termina ce m^lan-
colique voyage, pendant lequel il executa quan-
tite* de dessins et d'aquareUes. II rapportait en
germe l'oenvre qui devait ötre son premier et
eclatant succes.
Apres s'etre repose* dans sa famille, a Lyon,
G. revint a Paris, mais avec l'espoir de reprendre
ses voyages; il avait la nostalgie de l'Orient;
ses amis eurent toutes les peines a le retenir
et ä le decider a tenter au moios quelques efforts
pour se creer une position reguliere. ffätait au
commencement de 1838. II dflrata alors dans
88
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GlejTe
- 594 -
Gleyre
la peinture de style en executant des figures
grandeur naturelle representant „Diane au bain"
et la „Jeune Nubienne". Aussitöt apres, il entre-
prit un ouvrage important: „St.-Jean a Patmos";
ce tableau, qui fut expose" au Salon de 1840,
n'eut guere de succes.
G. put croire un moment que sa Situation
allait s'ameJiorer, qu'il allait sortir de l'obscurite
et prendre son rang parmi les artig tes de son
age. Lc duc de Luynes l'avait Charge d'orner
de peintures l'escalier d'honneur de son chäteau
de Dampierre. G. se mit au travail des la fin
de 1840; acheva cette ceuvre imporUnte ä la
fin de 1841, ou seulement dans leg premiers mois
de 1842. D'apres les contemporains qui ont vu
ces peintures, elles fonnaient une magnifique
decoration parfaitement appropriee au local, et
atteignaient le but que le proprie*taire de Dam-
pierre avait indique k l'artiste. Elles avaient
le grand style qu'exigent des ouvrages de ce
genre, la beaute" et la grace dont G. a empreint
tout ce qu'il a fait. A peine ces peintures, qui
devaient faire la rlputation de leur auteur, Itaient-
elles terminees, que le duc de Luynes, sur le con-
■ seil d'Ingres, les fit effacer! Ce fut un coup
terrible pour G., mais il avait l'ame trop haute
pour s'fitre jamais piain t de cet afiront ä son
talent et du tort fait a sa carriere.
G. n'avait jamais abandonne" l'espoir de fixer
sur la toile une vision qu'il avait eue sur les
bords du Nil ; il la realisa dans une ceuvre qu'il
intitula „Le Soir", et que le public appela tout
aussitöt „Les Illusions perdues". Exposee au
Salon de 1843, eile fit une immense Sensation,
et etablit d'emblee la reputation de l'artiste.
Vers la fin de cette meme annee, Paul Delaroche
fut heureux de remettre son atelier d'e"leves k
G., qui le dirigea jusqu'en 1870.
Apres avoir acbevg „Le Soir", G. s'6uit mis
ä une grande composition, la „Separation des
Apotres", qu'il exposa au Salon de 1845 et qui
lui valut une Ir* medaille ; son tableau fut achete
par le gouvernement francais, et rien ne manqua
k son succes. Dans l'automne de 1845, G. fit,
dans la baute Italie et k Venise, une excursion
qui lui fut tres utile : des ce moment, il adopta
une maniere plus large et plus souple, dont
„La Nymphe Echo" a 6t& la premiere expression.
O'est pendant les annees fi^vreuses, qui prtfce-
derent et suivirent la Evolution de 1848, que G.
termina l'un de ses principaux ouvrages, „L'Exe-
cution du major Davel" (le peintre Louis Arlaud
avait choisi ce sujet et deaigne l'artiste). II tra-
vaillait concurremment a la „Danse des Bacchan-
tes" et au „Dcluge". A la fin de 1845 ou au
commencement de 1846, G. avait fait plusieurs
esquisses de sujets religieux : „Le Retour de
l'Enfant prodigue"; „La Vierge avec les deux
enfants": „Le Repos en Egypte"; „Le Christ
au milieu des docteurs" ; „La Cene". II executa
„La Pentec6teu pour l'eglise Ste.-Marguerite a
Paris. Le gouvernement vaudois lui ayant de-
mande" un tableau, qui servtt de pendant k „L'Ex4-
cution du major Davel", le peintre representa
„Les Helvetes faisant passer les Romains sous
le joug". C'est en 1853 ou 1854 qu'il commenca
cette oeuvre importante. Pendant qu'il en ras-
semblait les Piments et qu'il murissait son pro-
jet, il executa trois de ses toiles les plus accorn-
plies : nYe*nus Pandemos" ; „Ruth et Boox" ;
„Ulysse et Nausicaa". En 1858, „Les Romains
passant sous le joug" £taient livres au Musee
de Lausanne. Cette ceuvre magistrale achev6e,
G. revint avec plaisir aux sujets poetiques qu'il
preferait; c'est entre 1858 et 1863, qu'il exe-
cuta „Daphnis et Chlo6", „Hercule aux pieds
d'Omphale", et qu'il commenca „Fbryn6 dcvant
l'Areopage". En 1863 ou 1864, G. entreprit une
de ses ceuvres les plus importantes : „Penthee pour-
suivi par les Menades", qui fut terminee en 1664.
C'est dans les tableau x qu'il executa entre
1865 et 1866, „Minerve et les Graces"; „La
Charmeuse"; „Sapho" et „Le Bain", que G. se
rapprocha le plus de cet ide"al de beaute femi-
nine qu'il a poursuivi pendant toute sa carriere.
Tout en reconnaissant dans les ceuvres de G.
l'influence des maltres de la renaissance italienne,
on peut dire que sa poetique avait ses sources
principales dans l'antiquitä grecque; les tableaux
qu'il a cr6e* sous cette inspiration sont sup4-
rieurs k ses peintures religieuses: il pourrait etre
qualifiä d'„artistc palen".
G. employa les annees 1868, 1869 et 1870 a
faire quelques portraits, mais surtout a son
„Enfant prodigue", qu'il termina en 1872. Pen-
dant la guerre de 1870 71, il revint a Lausanne,
oü il executa plusieurs portraits; son travail
fut contraria par une premiere atteinte du mal
qui devait l'emporter. Rentre ä Paris en automne
1871, il fit aussitöt le beau portrait de M. Kern.
Dans 1'lte* de 1872, G. fit en Suisse im sljour
plus long qu'ä l'ordinaire; il rentra ä Paris
bien portant avec de grands projets en t£te: il
voulait mener de front plusieurs tableaux im-
portants. Celui qui le preoccupait plus parti-
culierement, „Le Paradis terrestre", reste" a
l'e*tat d'esquisse, fut son chant du cygne. G.
mourut subitement ä Paris le 5 mai 1874, alors
qu'il visitait l'exposition des Alsaciens-Lorrains.
au Palais Bourbon. II fut d'abord inhume le
19 mai 1874 k Chevilly, mais, le 2 juillet 1896,
ses cendres furent transportees au cimetiere de
La Sallaz, ä Lausanne, avec les honneurs dus
a un si eminent artiste; le 21 septembre suivant
£tait inaugure un monument e"leve" sur sa tombe
par la famille.
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Glock
- 595 -
Gmelin
Malgr* ses succes, G. a toujours vecu pauvre-
ment. II avait une antipathie invincible pour
les soins et les difficulte* qu'entralne le oiariage;
la tristease de sa vle solitaire a £te* pourtant
adoucie par quelques solides amities, Burtout
par l'attachement dlvoue* de Ch. Clement, le
grand critique d'art; cet ami Adele lui eleva
apres sa mort le plus precieux et le plus durable
desmonuments: une biographie ecrite avec autant
d'affection que d'eloquence et que nous avons
pour cette notice largement mise a contribution.
G. eut le privilege d'Ätre hautemeut apprecie-
dans sa patrie; le gouvernement vaudois et la
direction du Musee Arlaud ont recueilli autant
de ses oeuvres qn'il leur a 6t6 possible; aussi
peut-on se faire, & Lausanne, une idee complete
du talent de notre grand artiste. Le Musee
Arlaud poasede de lui les oeuvres suivantes:
„L'Exgcution du major Davel" ; „Divicon ou les
Romains passant sous le joug"; „L'Enfant pro-
digue"; „Diane au bain" et „La Jeune Nu-
bienne"; „Le Deluge" (inachevl); les portraits
de Haldimand, du general Jomini et de V. Ruffy,
et parmi les dessins: „Hercule aux pieds d'Om-
phale"; „La Charmeuse1' et „Le Paradis ter-
restre*. Le Louvre, a Paris, a „Le Soir" ou
„Les lllusions perdues"; Neuchatel, „Rercule
aux pieds d'Omphale" ; BAle, son adorable „Char-
meuse" et „Penthee poursuivi par les M<:nadesa;
au chateau des Crttes, ä Ciarens, se trouve
„Minerve et les Graces".
Ch. Clfmtnt. Gleyre, Etüde biogr. et crlt. — Brun.
Zeitacbr. f. bild. Est. XXI, p. 828—332. — Bertkond,
Ch.Ole7te.Bibl.unir., 1874. — Zorch.N.-BI.,1879.—
MonUt, Dict., I, p. 369. — Laroneee. Grand Dict. —
Gai.de Uns., 7 mal 1874. — Nouv.Vaud.,22 sept. 1886.
— Fenille d'Aris de Laus., 9 joillet et 22 sept. 1896. —
Patrie Sulase, n* 104, 15 sept. 1897, p. 219, et n° 137.
21 der. 1898, p. 306. — Schw. Bauztf. du 4 acut 1888,
n° 6 (Brun). — Springer, Die Est. des 19. Jahrb., 2' ed.,
p. 134. — Jabreaber. EellerSt. 1895, p.7/8 (Brun). —
Eat.Ausst.E.-St.l904,p. 24/26 (Brun). Ch. VuüUrmet.
Glock, Reinhart, Goldschmied. Er verbrachte
seine Lehrjahre von 1685 bis 1639 bei dem
Goldschmied Jeremias Gemuseus in Basel.
Mac. Fechter. Mnjor.
Gldck(ner), Tischler und Holzschnitzer, aus
Waldshut, verfertigte 1734, zusammen mit dem
Bildschnitzer Glanz aus Waldshut, die Chorstühle
aus Nußbaumholz sowie die Balustraden im
Chor, der Gruftstiege entlang und vor dem Ein-
gang in die Krypta der Kirche des S. Verena
Stifts in Zurzach.
J. Huber, Gesch. des Stiftes Zurzach, p. 155, Note 1.
— Rah», Anz. Alt.-Edo. 1880, p. 62. £. Reinhart.
Gloggner, die, Glockengießerfamilie, in Zürich,
ursprünglich von Feldkirch stammend. Rudolf G.
wohnte 1370 im Rindermarkt und kaufte 1384
um 480 Goldgulden Haus und Hofstatt gegen-
ober dem Lederhause auf der Stüssihofstatt („das
man nennet des Swartzen Hub"). Er und seine
Nachkommen betrieben darin bis gegen Ende des
15. Jahrh. das Glockengießer-Handwerk; doch ist
nur eine Glocke dieser Werkstatt nachgewiesen,
diejenige, welche Hans G. 1438 mit Rudolf Engel-
hard für die St. Peterskirche in Zürich goß.
Neben dem ersterwähnten Rudolf G. nennen
die von S. Vögelin zitierten Hausschriften vom
„Schwarzen Garten" als Besitzer der Liegen-
schaft: Johannes G., Rudolfs Sohn, und Albrecht
G., des Johannes Schwaher, Hensli G., den
altern, und Hans G., den jüngern, welcher 1467
das Haus von Hensli G. um 400 Pfd. erwarb.
Ob einer von diesen der obengenannte Gießer
der Petersglocke ist, vermag ich nicht zu sagen.
Im Steuerbuch der Wacht Neumarkt wird
1370 ein Füßli (ohne Vorname) als Geselle des
„Glockengießers von Feldkirch" genannt. Es
wird dies wahrscheinlich der Ahnherr der später
so berühmt gewordenen Gießerfamilie dieses Na-
mens sein.
Die von J. J. Reithard in seinen „Schweizer-
8agenu unter dem Titel „Der Schwarzen Garten
in Zürich" bearbeitete Geschichte von einer
„Schwarzen", die ein Hans Gloggner als seine
Frau aus der Fremde mitheimgebracht habe, be-
sitzt keinerlei historische Grundlage und knüpft
offenbar nur in freier Erfindung an den miß-
verstandenen Hausnamen an.
NütckeUr. Glockenb., Mac. — SuUrmeirter, Glocken
Zürichs, p. 2 u. 68. — V'tgtlin, Das alt« Zürich, Auas;.
1879, p. 411. — Dr. C. KeUer.Eeeker, Neujahrabi. des
Waisenhauses 1904, p. 71. F. 0. Ptttalotwi.
Gloggner, Jost Wendel, Glasmaler (Glaser),
versieht 1683 das Amt eines Pflegers der Luzerner
Lukasbruderschaft.
Schneller, Lukasbruderscb., p. 11.
Franz ffeinemnnn.
Gluck, Hans, Goldschmied. Er war aus Alt-
kirch (Ober-Elsaß) und lernte 1557 bei dem
Goldschmied Daniel Buochwald in Basel.
Msc. Fechter. Major.
Gluntz, Alexander, Glasmaler, von Zürich,
erhielt 1550, laut Konstanzer Burger- und In-
sassenbuch, die Erlaubnis, mit Frau und zwei
Kindern bis zur Konstanzer Kirchweih in der
Stadt zu wohnen.
Mtytr, Die Sitte, p. 268. Gant.
Glyntz, Jakob, von Zürich, Maler, kaufte am
26. Juli 1556 die Zunftgerechtigkeit zur Meise
und starb 1562.
M. E., p. 225. Qanm.
Gmelin, Friedrich Wilhelm, Kupferstecher
und Zeichner, geb. in Badenweiler (Baden) 1746,
gest. in Rom 1821. G. erlernte die Kupferstecher-
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Gmünd
- 59f> -
Goldlin
kunst in der sogen. Akademie des Christian
t. Mechel in BaBel, eignete sich dort die feste,
reine Grabstichelmanier der Wille'schen Schule
und die Aquatinta-Technik an ; dann wandte er
sich nach Rom, schloß sich daselbst Philipp
Hackert an und arbeitete in dessen Nahe auch
längere Zeit in Neapel. 1798—1801 weilte G.
in Deutschland und dann ununterbrochen bis zu
seinem Tode wieder in Rom. Als selbständiger
Kunstler ist G. jener Gruppe von Landschafts-
malern des 18. Jahrh. beizuzahlen, die in der
oberflächlich idealisierenden, aber oft recht de-
korativ wirkenden Weise Friedrich Moncherons
arbeiteten. Auch kleine Pastellbildnisse hat G.
während seines Basler Aufenthalts geschaffen.
Seine einst vielgerühmten Kupferstiche, zumeist
Arbeiten nach Claude Lorrain, G. Poussin und
Hackert (s. das Verzeichnis bei Nagler), sind
sauber, trocken, ermangeln aber eines feinern
Stimmungsgehaltes.
Ootthe, Winckelmann, p. 343, 850. — Nagler, K.-Lei.
Y, p. 248. D. Bwnskkardt.
GmUnd, Johannes von, Architekt, erscheint
als Werkmeister am Basler Münster in einer
Urkunde von 1357, die zwar keinen Aufschluß
über seine Bethätigung gibt; indessen spricht
sein Name, den eine bekannte Familie von Dom-
baumeistern führte, dafür, daß sie eine hervor-
ragende und sein mutmaßliches Werk der Wieder-
aufbau des Chors nach dem Erdbeben von 1356
war. Sehr wahrscheinlich ist Johannes identisch
mit dem gleichnamigen Meister, den der Rat
von Freiburg i. B. 1359 an den Bau des dortigen
Münsters berief.
N.-Bl. Basel 1850, p. 19. — Fechter. Basel im 14.
Jahrh., p. 10. - B augeseh. d. Basier Münsters, 1895,
p. 140. Rahn.
Gnägi, Jakob, „Glasmaler", war Taufzeuge
in Nidau am 7. Okt. 1576. Von 1577-1681
wurden ihm daselbst fünf Kinder getauft.
Tanfrodel toii Nidau. U. TürUr.
Gnehm, Peter, Landschafts- und Fayence-
maler. Im Juni 1744 wurde der Maler P. G.,
von Stein a. Rh., von der Burgerkammer von
Bern aus der Stadt gewiesen, weil er sich dort
ohne Erlaubnis aufgehalten hatte. Am 20. März
1754 dagegen erhielt er die gewünschte Toleranz
und blieb von da an ununterbrochen bis zu
seinem am 21. Marz 1799 im Alter von 87 Jahren
erfolgten Tode in Bern. Man kennt von ihm in
Oel gemalte Landschaftsbilder; aber am meisten
beschäftigte ihn die Kachelmalerei. Ein von
ihm 1758 gemalter Ofen befindet sich im bern.
Staatsarchiv und ein solcher von 1780 im Rat-
haus. Auch das Museum in Genf besitzt einen
gemalten Ofen von G. aus dem Jahre 1766.
Burfrerk&mraermanuale in d. Bur£errat«kanx!ei Bern :
Totenrcgtster v. Bern. — Cat. Art ancien, 1896, p. 124.
ff, 2\jriVr.
Godefroy, voy. Violüer, Aug.
Godet, Alfred, professeur et conservateur du
Musee historique de Neuchatel, ne" en 1847. Des-
sinateur habile et consciencieux, il a reproduit
un nombre conaiderable de monuments et d'ob-
jets anciens du pars de Neuchatel et il a des-
sinö un grand nombre de plancbes pour le Musee
neuchatelois qui a inserg aussi une quantite"
d'articles de na plume. II a egalement fait des
croquis pour son charmant recueil des „Chansons
de nos grand'meres." II est mort en 1902, apres
une vie de devouement et de grand labeur, con-
sacree pour une bonne part au Musee bist, dont
il avait singulierement aceru l'interftt et l'impor-
tance. On lui doit diverses publications, entre
autres la r&dition des „Ch&teaux neuchatelois"
d'Huguenin. M. Moni.
Godet, David, ne" a Geneve le 17 dec. 1645,
mort le 28 aoüt 1676, apprenti chez Gideon
Denis, fut orfevre et joaillier.
Oalifft, Notice* ginM., VH, p. 224. A. CKoiey.
Godet, Urbain, n<* le 1" juillet 1637, apprenti
chez Simon Du Teil, fut recu mattre orfevre en
1666 et s'6tablit a Madrid.
Galiffe. Ibid., p. 228. A. CkoUy.
Göldltn, Beat Rudolf, aus einem schon im
14. Jahrh. in Zürich eingebürgerten, ursprüng-
lich aus dem Badiscben stammenden und von
dem Schlosse Tiefenau bei Baden sich G. v. T.
nennenden Geschlecht, war der Sohn des 1647
gest. Hauptmanns Rennward Göldlin, der in den
Bündner Wirren und später in Venedig Kriegs-
dienst gethan hatte. Er starb den 27. April 1677
im 53. Lebensjahr als der Letzte aus der zürch.
Linie seines Geschlechts, nachdem er 1659 zum
Mitgliede des Großen Rats, 1669 zum Zeugherrn
und Ing. ernannt worden war, aber schon 1673
diese Stelle aufgegeben hatte. 1661 wird er mit
dem Titel eines Hauptmanns als Gehülfe des
Johannes Ardüser (s. d. Art.) bei der Befesti-
gung der kleinen Stadt Zürich genannt und trat
spater an dessen Stelle; doch kann sein Anteil
nur gering sein, da von 1662—1672 die Arbeiten
infolge Geldmangels ganz stockten und erst gegen
Ende des Jahrh. die Befestigungswerke voll-
endet wurden.
Uu, Lex. DC, p. 8. — Wolf, Bioyr. z. Knltuxgesch.
der Schweix, IV, p. 82. T. &*ieJL
GQldltn von Tiefenau, Ignaz, Tiermaler und
Landschaftzeichner, geb. 1790 in Luzern, wo er
1860 gestorben ist. 1815 trat er in holländische
Dienste, wurde 1829 als Hauptmann pensioniert,
trat 1830-1840 in schweizerischen Dienst über.
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Göldlin
- 597 -
Gosler
Die freie Zeit widmete G. der Karat, in der er
— obwohl mehr Dilettant — Beachtenswertes
leistete. Seine leidenschaftliche Neigung zur
Jagd und sein Natursinn und feine Beobachtungs-
gabe lenkten ihm Stift und Pinsel mit Vorliebe
dem Jagd- und Tierstück, dem Stillleben und
der Landschaftsmalerei zu. Von den zur Aus-
stellung gelangten Oelgemälden sind zu nennen:
.Bin Fuchs, der einen Hasen beschleicht"
„Eine Ente und ein Blumspecbt."
„Hebbuhn und ein Mauerläufer."
.Kleine Vögel." (Alle vom Jahre 1848, Schw. Knnat-
1844, Schweiz. Kunstausstellung in Luzern:
.Zwei Tauben am Fenster."
„Hühnerhund auf der Morgenjagd."
„Rebhuhn und Wasserschnepfe."
.Ein Hühnerhund, Wache haltend* (1846, Schw.
Kunstaosst. Luzern).
.Ansicht des Pilatus bei Hinter-Horw" (Luzern 1862
atisjffst-ellt).
.Ein Kett Wachteln" (Luzern 1852 ausgestellt).
.Eine Fuchsjagd" (Luzern 1852 ausgestellt).
.Ansicht des Schlosses Schauensee bei Kriens."
.Ein Stillleben."
.Ein Fuchs, der eine Wachtel beschleicht"
.Das Innere eines Waldes."
„QoKend am Vierwaldstiittersee" (auagestellt 1860,
Nr. 18 — 16 des Kat der Kunstausst im Theater
saal in Lasern 1850).
Ans dieser Zeit stammen nachrerzeichneto Oelt?emal<le
^Besitzer Herr Fr. Heller, Dietschiberg bei Luzern):
„Schloß Schauensee"; .Ruine Neuhabsburg bei
Mejrgen" n. a. m.
Schweiz. Ausstellung 1860 in Basel:
„Von Riehen gegen den Rutben."
„Frachtstück."
„Steinhühner. "
Von G. stammen die meisten der 120, wenn auch
nicht signierten Abbildungen in Joh. Baumanns
„Naturgeschichte für Volksschulen.« 2. Aufl.
Luzern 1838. (Vgl. das Vorwort, wonach G. die-
selben nach der Natur oder nach guten Vor-
bildern gezeichnet) In Neubearbeitung und itaL
Uebersetzung herausgegeben von G. Curti, („Storia
naturale." Lucerna, 1848.) In der Lithographie
Weingartner & Söhne erschien zwischen 1840
und 1850 G.s Kreidezeichnung .Panorama vom
Kurhaus auf dem Menzberg, Kanton Luzern"
(12/20 cm). Für den Geschichtsfr., Bd. 16. (re-
produziert in Lithogr.) zeichnete G. 29 Wappen-
scheiben nach den Originalen im Kreuzgange des
Klosters St. Anna, Bruch (Kt Luz.). Ein Portrat
G.s findet sich in der Sammlung C. Mahler (Luz.)
und in Husers Portratsalbum der Kunstges.Luzern.
Oeschichtafr., Bd. 16, p. 188. — VergL Ausst-Kat
der gen. Jahre. — Handschr. Aufzeichn. des Hrn. Stadt-
achreibers A. Scfi&rman*. Luzern. Franz Ucimmann.
Göldlln, Renwart (Rennward), von Tiefenau,
Münzmeister, von Luxem, seit 1820 Zeughaus-
inspektor, 1826 Hauptmann, 1882 Major des
eidg. Artillerie-Stabs, gest. am 12. Marz 1861
in Luzern. Von 1826—1847 versah G. die Stelle
eines Luz. Münzmeisters, prägte zwischen 1887
und 1839 und 1841—42 Münzen für das Tessin.
Bull, snisse de Nwnism., IX (1890), p. 7.
Fron» Htiatmann.
Gttrgi (Jörgi, Jöri), Melchior, Glasmaler. Er
wurde Ende des 16. Jahrh. geboren. Wenn er
nicht in Alpnach geboren ist, hat er wenig-
stens später dort gewohnt und war der einzige
bekannte Glasmaler Obwaldens. In den Rech-
nungen des Landsäckelmeisters, ungefähr 1614,
steht folgendes: „Dem melker Görgi glasmaller
gän vf rächneten 1 Gld. minder 10 angster. "
„Ich sol meister melker görgi vm wappen 25
Gld." 1616, am 4. April, wurde dem Meister
Melchior Jörgi, Schiltbrenner, vergönnt, daß die
Kinder, die ihm zu Alpnach geboren wurden,
aucb Freiteiler von Samen seien. Zu Samen
wurde den 11. Okt. 1625 für Meister Melchior
Jörgi, der in Frankreich gestorben ist, Gräbt
gehalten. Wie es scheint, ist derselbe, da der
Kriegsdienst einträglicher war, als seine Kunst,
in der Fremde gestorben, und die Regierang bat
nach seinem Tode Schulden für ihn bezahlt.
Chronik von Samen, p. 81. — Anz. Alt.-Kde. 1884,
p.94; 1891, p. 687. Art. KüchUr.
ttfochel (Goutschel), Oswald, Glasmaler, war
einer der bedeutendsten und thätigsten Glasmaler
Luzerns, wo er von 1491—1513 wirkte, v. Lie-
benau und Händcke schreiben die nach Schon-
gauer'scher Manier gezeichneten Glasgemälde
von Masch wanden — beschrieben und repro-
duziert von Rahn, Neujahrsblatt der Zürcher
Stadtbibliothek 1877/78 — diesem Künstler zu,
wofür er 1506, Samstag vor Valentini, vom Rate
42 Pfd. 10 Scb. erhalten hat. Diese prächtigen
Glasgemälde, die dem Künstler einen ehrenhaften
Platz in der Geschichte der Schweiz. Glasmalerei
sichern, gingen 1855 in den Besitz der Stadt*
bibliothek Zürich über und befinden sich jetzt
in der untern Kapelle des Landesmuseums. Der
Preis der Göschel'schen Glasbilder variiert zwi-
schen 4 und 54 Pfd., je nach der Ausführung.
1491 erhielt G. als guter Schütze ein Paar
„Schießhosen." G. fiel am 13. Sept. 1513 auf
dem Feldzuge nach Dijon.
Anz. Alt.-Kde. 1878, p. 858. — Handeke, Schweiz.
Malerei, p. 178. — (v. Lübtnan), Die Glasgemftlde im
Rat hause zu Luzern (1879), p. 6. FranM Brinkmann.
Gösler, Joseph, Glasmaler, in Bern. Er lieferte
1640 ein Fenster für den Wirt Joh. Hofer zu
St Johannsen. Von 1662/63 wird er unter dem
Namen Meister Joseph 14 mal in den Rechnungen
genannt 1662—1678 malte er drei Fenster. In
den Welschseckebneisterrechnungen sind folgende
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üötschi
— 508 —
von ihm für Schenkungen gelieferte Fenster ver-
zeichnet: 1660 ein F. dem Wirte zum weißen
Kreuz in Lausanne, 1561 ein F. dem Kommissär
in Iferten, 1570 ein Bernerwappen nach Vivis,
1574 Fenster in die Kirchen zu Vi via und Bus-
signy, in das Schützenhaus in Iferten, in das
Wirtshaus in Morges. 0. verheiratete sich in
Bern 15S7 und 1545. Am 4. Aug. 1585 erhielt
er ein Leibgeding vom Kate und dürfte bald
nachher gestorben sein. 6.s verkehrt geschrie-
bener Name steht auf einem Scheibenriß des
Nikiaus Manuel in Basel. (Cf. v. Rodt, Bern
im 16. Jahrh.)
Berner Festschr. 1879, p. 33, 61 ff. — Eheradel von
Bern. — Vennermanual 1585 im Staatsarch. Bern.
H. Türltr.
Götachi, Werner, Bildhauer, von Horgen, geb.
in Thalwil am 29. Aug. 1848, machte seine Lehr-
zeit in der Steinhauerei Frick in Wädenswil,
lernte dann bei Prof. J. L. Keyser am Eidg. Poly-
technikum in Zürich das Modellieren und arbeitete
unter dessen Leitung an den Figuren für das
dortige Bahnhofgebäude. 1870—1873 bildete er
sich an der Akademie in München unter Prof. M.
Widmann weiter, kam 1874 nach Dresden in das
Baudekorationsgeschäft A. Hauptmanns und ist
seit 1675 als Bildhauer für Bauwerke und Grab-
monumentc in Zürich thätig. An der Turnus-
ausstellung 1878 stellte er eine Statue der Hcl-
vetia aus und 1902 bei Gebr. Schelhaas ein
Brunnenmodell. Für das Heim-Denkmal fertigte
er 1883 das Postament an.
Nach Mittl«. des Künstler*. H. Appenueller.
tioetz, Margaretha, Zeichnerin, geb. am 30.
Nov. 1869 in Winterthur, wohnte 1870—1877 in
Zürich. Nach dem Tode ihres Vaters, des Kompo-
nisten der „Bezähmten Widerspenstigen", 1877,
kehrte sie nach Winterthur zunick. Hier be-
suchte sie das Technikum und hatte Zeichen-
unterricht bei Maler H. Reinhard. 1890 zog sie
wieder für mehrere Jahre nach Zürich und fertigte
daselbst die Zeichnungen an für das im Verlage
von Hofer & Cie. erschienene Bilderbuch : „Klein
Edelweiß"; 1894 folgte im gleichen Verlage ihr
zweites Bilderbuch „Arm und verwaist" 1896
setzte sie in München ihre Studien unter Prof.
Fehr, Schmid und Nauen fort. Seitdem wohnt
sie wieder in Winterthur, wo sie sich weiter der
Illustration von Jugendschriften widmet.
Nach Mittig. der Künstlerin. H. Appnatlltr.
Götz, Sebastian, Goldschmied, von Zürich. Er
lernte seit 1570 bei Wilhelm Schön und wurde
1690 Meister. Sonst ist er unbekannt.
H. Mtytr, Coli. VI, p. 186. - Mittig. des tHrn. Dr.
ZeUer-Werdmuller. C. Bnm.
«öte, Sebastian, Bildhauer. In dem Kontrakte
von 1604 wird Chur als die Heimat des Meisters
bezeichnet Dem gegenüber hat Hans Lehmann
den Nachweis erbracht, daß die Familie aus
Zizers stammte. Ueber G.s Lebensverhältnisse
ist nichts bekannt Sein Name erscheint zuerst
im Jan, 1604, als ihn Kurfürst Friedrich IV. als
einen noch jungen und ledigen Mann nach Heidel-
berg berief. Es handelte sich um die Ausführung
der Standbilder, mit denen der Kurfürst den 1601
begonnenen Nordflügel des Schlosses, den nach
ihm benannten Friedrichsbau zu schmücken be-
schloß. Hiebei berief sich G. besonders auf ein
„Stublin oder Capell", das er für den Herzog
von Bayern in München gemacht hatte, und
ebenso ist von vorausgegangenen Arbeiten in
Aschaffenburg die Rede. G.s Forderungen zeugen
von starkem Selbstbewußtsein und geschäfts-
mäßigem Sinne. Die vorerst in Frage kommen-
den Figuren — 16 an der Zahl — verpflichtet
er sich, mit 6 bis 8 Gesellen binnen Jahresfrist
zu vollenden; in München, wo er nur geholfen
habe, sei ihm die Figur mit 100 Talern bezahlt
worden. Der endgültige Kontrakt mit „Meister
Sebastian Götzen, von Chur, Bildhauern", be-
findet sich unter den Schloßakten; er ist vom
27. Jan. 1604 datiert. Die Arbeiten wurden im
Frühjahr 1604 begonnen; 1607, in der zweiten
Hälfte des Jahres, war der Bau vollendet Den
vier Stockwerken entsprechend sind vier Reihen
von Standbildern in den Nischen angebracht
die sich in den Pilastern vertiefen. Sie stellen,
z. T. mit Benutzung der Fürstenporträts Jost
Ammanns, den Erbauer und seine Vorfahren,
vier Könige aus dem Pfälzisch-Wittelsbach'schen
Hause, endlich zu oberst Karl den Großen, Otto
von Wittelsbach, Ludwig I. und Rudolf I. und
zwischen den Giebeln die Justitia vor. Außer-
dem sind G.s Werk eine Anzahl dekorativer
und heraldischer Zierden. „Hier — urteilt Fried-
rich Schneider — liegt das Beispiel vor, da& in
einer angeblich dem Niedergange zugeneigten
Periode Werke von einer innern Kraft und Ge-
sundheit, von einer Abrundung zu Tage treten,
welche in der vorausgegangenen Blütezeit über-
haupt selten sind und gerade am Heidelberger
Schlosse nicht gefunden wurden. Unbedingt den
Besten aus der ganzen Renaissancezeit stehen die
Fürstenbilder des Friedrichbaus an der Seite."
Nach Vollendung dieser Arbeiten ging G. nach
Aschaffenburg, wo er sich wahrscheinlich an dem
reichen Schmucke der Schloßportale bethätigte,
dann aber, kaum damit zum Abschluß gelangt,
von Friedrich V. nach Heidelberg zurückberufen
wurde, um dort während sieben Jahren (1614
bis 1621) seinem 1610 verstorbenen Vorganger
ein prächtiges, leider zerstörtes Grabmal in der
Heiliggeistkirche zu verfertigen. Für weitere
Arbeiten aus dieser zweiten Heidelberger Zeit
will Rosenberg die Standbilder Ludwigs V. und
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Götzinger
- 599 -
Goldschmid
Friedrichs V. in den Nischen des dicken Tannes
im Schlosse gehalten wissen.
Mim«, Zeitechr. f. die Gesch. d. Oberrheins XIX, 1 866,
p. a07 f. — F. Schneider. Beibl. i. Zeitschr. f. bild. Est,
heraiisc;. von C. t. Lotwm, XIII, 1878, p. 485 f. —
r. OtduUäuKr. Mitthj. i. Gesch. d. Heidelb. Schb&sos,
II, Heidelb. 1870. — Handelte. Gesch. d. schw. Malerei,
p. 289. — M. Botenberg. QaeUen i. Gesch. d. Heidelb.
Schlosses, Heidelb. 1882, p. 36, 158 ff., 169. - Ihm
Lehmann, Die Chorstöhle der ehem. Cistercienser- Abtei
Wettingen, Zürich 1900, p. 86, 47. JfaA«.
Götzinger, Hans, Steinmetz, arbeitete 1469
am Bau des Fraumonsters in Zarich unter
dem Werkmeister Hans Kam; er wurde später
selbst Meister und baute in den Jahren 1497/98
das sog. „Neue Haus", ein gemeinsames Wolin-
gebäude für die Stiftsdamen am Fraumünster.
Auch sonst werden er und seine Knechte im
Dienste der Abtei erwähnt.
Mittler. «1. Ant Ges. Zürich, Bd. A4, p. 522, 529, 531.
Qann.
Göhl, Theodor, Architekt, geb. am 28. März
1844 in Aarberg, studierte von 1861—1865 am
Eidg. Polytechnikum in Zarich, war hernach bis
1870 in Zürich und Baden praktisch thätig. In
das Jahr 1870/71 fällt eine Studienreise in Italien
mit hauptsächlichstem Aufenthalt in Rom und
Bologna. Nach seiner Rückkehr trat G. in Genf
in die Praxis, um hierauf als Stellvertreter des
bern. Eantonsbaumeisters die Beamtenlaufbahn
zu betreten. 1875—1880 war G. Stadtbaumeister
in Winterthur, 1880—1890 Kantonsbaumeister
in St Gallen. In ersterer Eigenschaft baute er
das kantonale Technikum in Winterthur ; in die
St Galler Zeit fällt die Ausführung einer Reihe
kantonaler Bauten nach G.s Entwürfen und
unter seiner Oberleitung, z. B. der Irrenanstalt
in Wil, der Kantonalbank St Gallen, der Ent-
bindungsanstalt St. Gallen etc. Seit 1891 ist G.
in der Direktion der eidg. Bauten in Bern thätig.
Ihm untersteht sowohl die Leitung der ganzen
Architekturabteilung der eidg. Bauten ab) auch
die Oberaufsicht der von Privatarchitekten er-
stellten eidg. Gebäude. Von G. stammt eine Reihe
eidg. Postgebäude her, z. B. in Claras, Herisau,
Zug, Frauenfeld, Chur, Freiburg, ferner das eidg.
Münzgebäude in Bern, das Staatsarchiv- und
Landesbibliothekgebäude in Bern, die Kasernen
in Andermatt und Brugg und das Landestopo-
graphiegebäude in Bern. Von G. verfaßt : „Nor-
malien zum Bau von Volks-Schulhäusern." (St
Gallen 1888.) L. Oalame.
Golsnean, Francois, ne ä Chäteaudun en Beauce
vere 1637, mort ä Geneve le 15 juillet 1684,
etait mattre orftvre. A. Choiey.
Golay, Charles-Henri-Marc, cartographe, ne
en 1806, fils de Francois 0. II fut d'abord
notaire et commigsaire-arpenteur (1847/48), puia
receveur de l'Etat, au Sentier, jusqu'ä son deces
en 1868.
G. employait ses loisirs k faire des dessins
topographiques ou geographiques. La carte de
la Vallee de Joux, dresaee par lui sur le plan
cadastral, est un ouvrage de patience et d'une
execution tres soignee (1834).
Renaeign. de Hector Oelay. greffler aa Bra&sus.
Ld.MUviUe.
Golay, Jacques-A., ne* en 1749, aux Pignet-
Dessus, mecanicien, armurier, etc. II construisit
de ses mains, en 1770, le petit bätiment qai
devait contenir le four pour faire le pain, le
foyer du forgeron et son atelier, puis apprit lui-
meme son metier. II faisait des ferrares pour
b&timents et vehicules, des serrures et toute
espece d'autres objets. II excellait surtout dans
la fabrication des fusils ä silex, dont tout etait
ezecute par lui, ä part le canon.
Martel Pigmt, Hist. de ]*horlog\ k la Vallee de Joux,
1895, p. 12/18. Ld.MitvHU.
Golay, Leopold, peintre, orlginaire du Brassus
(Vallee de Joux) oü il est ne en 1862. II s'est
forme d'apres ses propres recherches et recut
les conseils de M. Eugene Burnand. II peint le
paysage et les animaux et a participe ä 1'ExpoB.
nat suisse ä Geneve, en 1896, avec un paysage
jurassien.
Currlc. vitao. — Cat Expos, nat. suisse Geneve 1896,
p. 13. Ld.MUoilU.
Goldl, Hans, Glasmaler, in Bern. 1582 wird
er als Mußhafenschaffner und Glaser genannt.
1678 machte er ein von der Stadt Thun dem
Schultheißen Berchtold Vogt geschenktes Fen-
ster, und 1604 lieferte er für die Regierung ein
Fenster mit dem Bernerwappen in die Wirtschaft
zum Bären in Peterlingen. Goldi oder Galdi,
wie der Name etwa auch lautet wurde Mitglied
des Großen Rats 1576, war 1581/82 Oberspital-
meister, 1582—1587 Mußhafenschaffher und 1587
bis 1594 Vogt von Thorberg. Er starb kurz
nach Ostern 1613.
Feitachr. d. Kunstmuseums Bern, 1879, p. :)9 u. 64.
- Ana. Alt-Kde. 1902*8, Nr. 2 u. 8. - Oaterbflcher
im Staataarch. Bern. H. Türler.
Goldner, famille de potiers veveysans du 18*
si&cle. Dans un rectangle de 15 mm de long,
sur 8 mm de haut, aux angles rabattus de 3 mm,
on lit: Goldner Vevey. — Nous avons vu un
sucrier d'etain signe: Goldner ä Lausanne, et
possedons une aiguiere de ce metal faite par
C. Goldner ä Orbe et portant la marque des deux
poiSBOnS. W. Robert.
Goldschmid, Abraham, ne k Winterthour,
bijoutier, domicilii k Geneve en 1784, fut admis
au privilege de la maltrise le 26 d6c. de la meme
annee, ayant preaente pour chef-d'ceuvre „une
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(ioldbclimid
chatne d'or bicn faite", et confirmä mattre orfevre
le 12 man 1791. A. Ckoity.
Goldschmid, Peter, Goldschmied, aus Augs-
burg, Bürger von Chur. Sein Name kommt 1519
im Rechnungsbuche des bischöflichen Sieglers
im Churer Archive vor and zwar „in causa
reparationis calicis" der „sindici ecclesiae in
Tschapina." Er erscheint auch im Verzeichnisse
der Lux- und Loyenbruderschaft in Zürich (1500
bis 1520).
P. Schweiler, An*. Alt.-Kdo. 1884, p. 17. — J. Q.
Meyer. Am. Alt.-Kdc. 1889. p. 242. C. Brun.
GoId.Hchtuid, Stephan, Glockengie&er, gebürtig
von Luzern (?), goß 1470 die sog. „Zeitglocke "
daselbst.
Geschichtsfr. XXX, p. 1B2. - MUehtler. Glockenb.,
Msc. (Stadtbibl. ZOrich). Fron* Heinemam*.
Goldachmid, Wilhelm, Goldschmied in Zarich
im 16. Jahrh. Sein Name kommt im Verzeichnisse
der Lux- und Loyenbruderschaft von Zürich vor.
Am. A-Kde. 1884, p. 17 (P. Schwei«*). C. Brun.
Göll, Augustus, Goldarbeiter. Am 12. März
1679 wurde ihm, während er sich noch in der
Fremde aufhielt, auf seine Bitten das Zunftrecht
zu Hausgenossen in Basel verliehen; er mußte
jedoch versprechen, wenn er nach Basel zurück-
kehre und daselbst sich niederlasse, noch sein
Meisterstück anzufertigen.
Msc. Fechter. Major.
Göll, Johann Jakob, von Buchs (Kt. Zürich),
geb. 1809, war zuerst Zeichner bei seinem Paten,
dem Obersten Pestalozzi, kam dann zu Ingenieur-
Hauptmann Sulzberger, dessen Karte vom Thur-
gau er zeichnete, wurde von ihm an General-
quartiermeister G.-H. Dufour als Zeichner emp-
fohlen und auch von Dufour auf 1. Jan. 1838
mit einem Jahresgehalt von 1600 Fr. angestellt.
Er ist somit der erste fixe Angestellte des In-
stituts gewesen, aus dem später das eidg. topogr.
Bureau sich entwickelte. Diese so wichtige
Institution hat im Hause Chossat in Carouge
bei Genf ihren Anfang genommen. G. war der
eigentliche Zeichner der Dufourkarte, er machte
die meisten Vorlagen für den Stich der Karte.
Eben war mit ihm 1860 ein Vertrag abgeschlossen
worden über die Herstellung der sog. General-
karte 1 : 250000, von welcher er bereits Blatt II
angefangen hatte, als er am 9. Nov. 1860 starb.
G. war ein feiner, kunstverständiger Kopf und
führte eine sichere Hand. Er war eine der
Hauptstützen Dufours bei seinem großen Karten-
werke. Sein Erstlingswerk ist wohl : Karte der
Gotthardstraße vom Vierwaldstättersee bis an
den Tessin, Zürich 1830. J. J. G. del., A. Hart-
mann lith. 1 : 150000. Dann zeichnete er und
stach auch: Karte des untern Linthtals und
der zur Enwumpfung der Talebene ausgeführten
Kanäle, 19 42, 1:43200; ferner: Karte des
Rheintals bei Sargans und Ragaz, 15/17, Kupfer-
stich ; ferner den Situationsplan zu Ferd. Kellers
Schrift: Die Tieferlegung des Lungernsees,
Zürich 1836. Er war der Hauptmitarbeiter von
Sulzbergers Karte : Thurgau. Aufgenommen von
Ingenieur-Hauptmann Snlzberger. — Gezeichnet
von J. G., Bressanini sculps., Maßstab 1 -.80000,
eine Karte, die nach Lebmanns Manier bei senk-
rechter Beleuchtung 1839 bei H. Fücßli, Zürich,
erschienen ist. Selbständig gab er heraus : Carte
phys. et routiere de la Suisse. Dressee d'apres
les meilleurs materiaux par J. J. G. Gravee par
Daval et Bressanini, ein Blatt 68 47, das 1848
eine neue Auflage erlebte. Bei seinem Tode
hat er noch von Wurster & Cie. in Winterthur
den Auftrag erhalten, eine Karte vom Kanton
Glarus zu zeichnen.
Wolf. Qesch. d. Schweis. Verra. — Grof, Gesch. der
Dufourkarte, eidg. top. Bureau. — Graf. Faseike] II
der Schweiz. Landeskunde. Graf.
Gorge, Wilhelm, Radierer und Maler, von
Bern, wurde am 8. Okt. 1871 in Bern geboren.
Er besuchte die Kunstschule in Bern und war
dann von 1890—1892 im Baubureau des Prof.
Dr. Auer mit ornamentalem und perspektivischem
Zeichnen beschäftigt. 1893—1897 war er Schüler
von Prof. K. Raupp an der Akademie in München,
wo er sich im letzten Jahre des Aufenthalts
speziell dem Radieren widmete. 1897 nach Hause
zurückgekehrt, übernahm er das Amt eines
Zeichenlehrers an der Knabensekundarschule in
Bern. G. beteiligte sich mit Radierungen an
der Schweiz. Kunstausstellung in Basel 1898,
wo seine Arbeiten vom Bunde erworben wurden.
Seit 1897 ist G. auch stets an den bern. Weih-
nachtsausstellungen mit Radierungen und Oel-
bildern vertreten.
Mittigt. de* Kunstlers. H. Tarier.
Gorgerat, Fräderic, peintre, graveur, photo-
graphe, n6 le 17 mars 1825 ä Lausanne, oü il
est dec£de* le 7 janv. 1902. G. a commence' tard
k faire de la peinture, mais il avait un reel
talent II a laissä quelques Stüdes tres interes-
santes; ce sont principalemcnt des vues prises
aux environB de Lausanne et ä Chätel-sur-Rollo.
Gaz. de Laus., 8 mars 1902. — Fouille d'Avis de Laus.,
18 mars 1902. CV VuiUerwux.
Gori, Joseph Franz, Glockengießer von Rimini,
Italien, goß 1784 für Villa im Tessin eine Glocke.
NUeduiUr. Iscrix. delle camp, nel Ticino, p. 27.
Moria Sutermeieter.
Gormont, Benolt de, peintre, originaire de
Paris, räfugie' ä Geneve, est inscrit le 12 avril
1574 au registre des habitants de cette ville.
Henri Bordier, Point, de la Sk-Barthelemy, par un
art. contemporain, p. 8 n. (X VuiiUrnei.
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Gos
— 601 —
Gofiauer
Goa, Albert, n.6 k Geneve-Eaux-Vives le 7 avril
1862, peintre, sembla vou£ tout d'abord a la
musique. II suivit, au Conservatoire de aa rille
natale, les cours de violon da prof. Henry et
remporta de nombreuaea medailles; aea dispoai-
tiona s'accentuerent encore lorsqae, en 1870, il
fit de la muBique avec M"'* Alexandre Calame.
Mais les Stüdes de Calame, qn'il pouvait voir
ainsi de pres, lui furent une reW&ation : la pein-
ture prit le deasns sur la musique et deux Stüdes
peintes an Saleve d leideren t de la vocation de
l'artiste. Apres avoir suivi durant un aemestre
la claaae de Barth. Menn, qui ne cesaa de lui
donner des encouragements, G. se mit a l'6tude
directe de la nature. Faisant, en 1872, son Ser-
vice militaire a Thoune, le voisinage des Alpes
l'impressionna fortement, un monde nouveau se
rev&a k sea yeux ravis. Peu apres, il entreprit
a Lauterbrunnen son grand „Clair de lune" du
Mustfe de Lausanne; l'annäe suivante, il passa
Viti au lac dUEscbinen et desormaia la nature
alpestre le conquit absolument. Son premier envoi
au Salon de Paris („La Roche aux mouettes,
a Ciarens") date de 1876; le secoud, de 1878
(„Un drame dans le ciel"), obtint un vif succea,
maifl l'auteur dötruisit neanmoins ce tableau plus
tard. En 1880, G. fut admis a expoeer ä la Royal
Academy, ä Londres; il obtint a Geneve, vers la
meme äpoque, le prix Diday („PaysaKe alpestre"),
puis le prix Calame („L'Avalanche"). II expose
des lors frlquemment; la plupart des musees
suisses acquierent des tableaux de lui, Geneve
(„Dernier rayon avant l'orage, ä Lauterbrunnen",
1887, vaste toile d'une grande intensiv), Bäle
(„Orage a Lauterbrunnen"), Berne („Alpagea"),
etc. Sa peinture devient plus positive, plus ferme,
plus lumineuse auasi; eile est basee sur un dessin
serre" et des Stüdes tres poussees, aecompagnees
de poebades de memoire; en meme temps, l'ar-
tiste se livre a des Stüdes d'esth&ique musicale
et picturale, compoaant nombre de ses tableaux
en s'inspirant de son violon. En fait d'autree
ceuvres de G., on peut citer une grande toile
alpestre, „Reverie", sorte de Symphonie picturale,
ä laquelle il travailla lentement des 1875, et
qui subit trois periodes pour arriver, en 1896,
& sa forme definitive; en 1900, il exgeuta le
„Crucifix dans la neige", dont la reproduetion
est proprio de la reine d'Angleterre. En der-
nier lieu (1905), l'artiste termine un vaste „Mont-
Blanc", apres avoir tente* divers essais de pein-
ture symbolique et s'etre efforce d'arriver ä une
peinture plus large, k une Vision plus enveloppe>.
G. a dessine* de nombreux croquis k la plume;
il a fait aussi des Conferences musicales.
Franfoia G., son fils, n£ k Geneve le 11 nov.
1880, suivit les cours de l'Ecole des Beaux-Arte
de Geneve, puis ae rendit k Paria oü il travailla
deux annees durant, s'oecupant de de*coration
et d'affichea. II a publie*, en 1903, une „Flore
alpine dekorative". Apres avoir passe* une annee
a St.-Gall, comme dessinateur de fabrique, il est
rentre ä Geneve et s'est vouä definitivement k
l'aquarelle. G. donne e*galement des lecona de
peinture et dessin.
flofl, Pierre, n6 ä Plainpalais le 25 avril 1753,
graveur et peintre sur email, recu habitant le
17 nov. 1775 et bourgeois gratis comme natif,
avec ses fils, le 15 avril 1791.
CotelU, Liv. des Bonrg., p. 469. — Rensebjn. de M.
A. CkaUy. A.-J. M.
Goaa, Jacques-Elysee, architecte genevois, ne*
a Geneve le 23 avril 1839, fit aea Stüdes d'archi-
tecture chez Charles Brocher et Adolphe Rever-
din, les compllta k Paria, puis travailla en cette
ville chez les architectes Bridault et Lesoufache*
(1858-1861). G. revint a Geneve en 1862 et y
crea un important bureau. II a eieve* a Geneve
et aux environs de nombreuses construetiona,
entre autres Celles de la maiaon de banque
Cheueviere, de beaux immeubles locatife mo-
dernes ä la place du Molard et a la place
de Bel-Air (maiaon des Trois-Roia notamment),
les fabriques d'horlogerie Tiffany, Vacheron &
Conatantin, Pateck, Philippe & C", plusieurs
hötels particuliers dans le quartier des Tranch6es,
le chateau Perrot-Turretüni ä Chambesy, plu-
sieurs villas et chalets, l'Hötel national (1875/76),
l'Ecole de Commerce (1900), diverses ecoles et
mairies en Savoie, enfin et surtout le theAtre
de Geneve (1876—1879). G. a encore fourni
lea plana des monumenta de Voltaire k Ferney,
et de Louis Favre ä Geneve et ä Chene-Bourg,
dont la statuaire est d'Emile Lambert, et il a
restaurö avec soin plusieurs anciens edifices, tels
que les maisons Turrettini, Dominica et Boissier,
a Geneve, et le chateau de Ferney. Recompens4
d'une premiere m£daille k l'Expos. univ. de
Philadelphie en 1876, G. a recu en 1890, du
gouvernement francais, les palmes d'officier d'aea-
dänie. II a 6t6 architecte general de l'Expos.
nat. de Geneve 1896 et l'un des auteurs du plan
d'agrandiasement adopted pour la ville de Geneve.
RenMipn. de l'artiste. A.J. M.
Gollau, Johannes von, Goldschmied, in Zürich.
1358 wohnte er in Hans Rumlangs Hause daselbst
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Werdmüller. 0. Brun.
Gofiauer, Johann Heinrich, Blumenmaler, von
Riesbach, geb. 1824, lebte in Glarus als Modell-
stecher und Gastwirt, malte aber in seiner
Mußezeit als Dilettant Blumen in Aquarell. 1879
stellte er beim Schweiz. Turnus aus. Vier seiner
Blumenstücke befinden sich in der Gemalde-
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Gosse
— 602 —
Gottier
Sammlung in Glarua und zeigen Geschmack und
große Feinheit. Er starb in Glarus am 26. Febr.
1869. Erntt BuA.
Gosse, Hippolyte-Jean, est ni a Geneve le
29 mai 1834. Fils du suivant et de Blanche
Le Texier, il eiait par sa mere Paniere petit-fils
de l'ingenieur Ceard, qui construisit la route du
Simplon. II etudia la mödecine a Paris de 1854
a 1863 et y fut recu docteur. De retour ä Geneve,
il fut successivemeot nommg conservateur du
Musee archeologique, du Musee epigraphique et
de la Salle des armures et prof. de medecine
legale a l'Academie, puis & l'Universitl, fonctions
qu'il conserva jusqu'ä sa mort.
Ein outre il fut President de la classe des
Beaux-Arts de la Soc. des Arte, secrgtaire de la
commiasion technique de l'association pour la
restauration de St.-Pierre depuis sa fondation
(1889) jusqu'a sa mort, conseiller administratif
(1878—1882) et conseiller municipal de la rille
de Geneve, membre du Grand Conseil. II est
mort le 22 fevr. 1901. Tout jeune il eut Bur-
dallet (voy. ci-dessus p. 239) comme maltre de
dessin. Pendant son sejour ä Paris, il fre-
quenta l'Ecole des Beaux-Arts et s'est adonne
au modelage et au deasin. Outre des bas-reliefs
copies ä l'ecole, il fit en particulier un buste du
prof. Moquin-Tandon, actuellement proprtetg des
descendants de ce natural ist e, et un buste de
femme, propriete du D* Maillart-Gosse. Plusieurs
des publications de son pere (en partic. Bur l'Ery-
throxylon Coca) et de lui-meme sont illustrees
de plan ch es de&sineea ou gravees par lui. On
peut citer entre autres sa „Contribution a l'ltude
des etlifices qui ont precette l'eglise St-Pierre
es liens a Gcttove", publice dans „St-Pierre,
ancienne cathedrale de Geneve", 3» fascicule,
Geneve 1893, Imprimerie Suiase.
Marc Dtbrit, Joturn. de Gemjve, 23 fnvr. 1901.
ItanMle Pia». Le* collectlons da Dr Gosse dans „Nos
Anciens et leurs wovres", 2Lannee, Geneve 1902. —
Dr Henri Ooudei, Cbronlque mödicale, Pari», 15 aoöt
1902, p. 644. H. MaOla/rt.
Gosse, Louis-Andrt, ne ä Geneve le 18 juin
1791. Son pere Henri-Albert G., pharmacien
et fondateur de la Soc. helvet. des sciences na-
turelles, descendait d'une famille originaire de
la Haye et recue a la bourgeoisie dans la 2"
moitiö du 18* siecle. Par son pere il 6tait parent
du peintre Bolomey (voir p. 172) et par sa mere
il ötait cousin du peintre Aga&se (voy. ci-dessus
p. 15). Ces deux peintres firent d'ailleurs son
Portrait (voy. ci-dessus p. 16). G. fit ses Stüdes
de medecine a Paris et exer^a son art a Geneve,
sauf pendant les guerres de l'independance hei-
lenique, tempe pendant lequel il fut envoye' en
Grece par le comite philhellene. II fut long-
temps conseiller municipal et membre du con-
sistoire de l'Eglise nationale. 11 mourut a Geneve
le 24 ocu 1873. Pendant sa jeunesse il s'adonna
au modelage, et sa famille possede de lui les
bustes de Linne, H.-B. de Saussure et H.-A. Gosse
qui deeorent le pavillon oü fut fondee, en 1815,
a Mornex (Haute-Savoie) la Soci6t6 helvet des
sciences naturelles. II. Maittart.
Gösset, Philipp, Ingenieur-Topograph, von
Nation Englander, geb. in Bern am 1 1. Marz 1838,
besuchte daselbst die Realschule, wo er von
Senn Zeichenunterricht erhielt und unter dem-
selben Kupferstiche in Kreide kopierte. Er be-
zog 1856 die Universität Bern zum Studium von
Physik und Geologie, besuchte dann die tech-
nische Vorbereitungsanstalt des Obersten Aubert
in Genf und trat 1857 in die Ecole centrale in
Paris ein, die er nach drei Jahren mit dem ersten
Diplom verließ. 1861 Zeichner auf dem Bauamt
der Stadt Bern, dann auf demjenigen des Kantons
Bern; 1662-1864 als Bureauchef an der ligne
d'Italie (Jura-Simplon-Bahn) in Sitten; von 1867
an Ingenieur-Topograph im eidg. Stabsbureau,
wo er die Blätter Andermatt, Six Madun, St. Gott-
hard, Faido, Olivone, Hinterrhein, Bisse a, Mag-
gia etc. des topographischen Atlasses revidierte
und 200 km1 des Genferse es, den Oeschinen- und
den Murtensee sondierte. Er nahm als leitender
Ingenieur die Vermessung des Rhonegletschers
von 1874—1881 vor und wies als Experte im
Prozesse zwischen den Kantonen Waadt und
Wallis nach, da& das Abschmelzen des Rhone-
gletschcrB auf den Hochwasserstand des Genfer-
keinen Einfluß ausübte. 1875, am geo-
graphischen Kongreß in Paris erhielt G. eine
Medaille für die Vermessung des Rhonegletschers,
1889 den Schlaflipreis für eine Arbeit über die
Bewegung der Gletscher und stellte an der
Landesausstellung von 1883 einen Plan des west-
lichen Teils der Stadt Bern aus der Vogel-
perspektive aus. G. füllte 25 Albums mit Skizzen,
wovon einige im Jabrbuche des S. A. C. publiziert
sind. G. gründete und betreibt in Wabern „die
kanadische Baumschule1', worin er weitgehende
Versuche über Forstbaume und Gartenarchitektur
vorgenommen bat.
Fcrsönl. Mitteilnagen. U. JUW«r.
Goswyler, Lienhard, Glasmaler (Glaser), dürfte
ein Sohn des Wagners Hans G. sein, der aus
dem Thurgau kam und 1545 das Bürgerrecht
der Stadt Zofingen erwarb. 1586 wird Lienhard,
laut den Seckelamterechnungen „umb ein Fenster
4 Pfd. 4 D." bezahlt.
Sthauenberg-Ott, Bürger). Geschlechter der Stadt Zo-
flngren, p.496. - Mnu>, Ani.Alt.Kde. 1898, p. 66.
Gottier, Balthasar, Goldschmied, von Bern,
getauft am 2. Nov. 1696 als 8ohn des Schult-
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Gottrau
- cm -
Goumois
beißen Adrian G., von Unterseen, starb in Bern
am 1. Sept. 1728.
Burgerl. Gene»]. Ton B«rn. B. Türltr.
Gottraa, Antoine de, filg de Philippe de G.f
ne a Fribourg en 1829. Apres an stage d'une
annee dans l'atelier de Hornang ä Geneve, il
passa dans celui de Grosclaude a Paris, oü il
ne fit egalement qn'nn court sejoor. Rentre ä
Fribourg, il y travailla durant quelques annees,
puis se retira ä Montagny, dans le chäteau
de sa famille. Se sentant gravement malade, il
revint a Fribourg pour y terminer ses jours. II
mourut le 18 fevr. 1886. II s'adonna surtont
an portrait. On cite au nombre de ses meilleures
productioo8 dans ce genre ceuz de aon pere, de
Mgr. Marilley et du prevöt Aeby. A l'Expos.
suiase des Beaux-Arts, qui eut lieu ä Fribourg
en 1868, nous trouvons six portraits signes de G.
Un certain nombre de ses tableaux religieux
figurent dans differentes eglises du canton. Lea
plus importants sont : le tablcau du maltre-autel
de l'eglise de Guin (resurrection de J. C), le Por-
trait du pere Canisius dans l'eglise de Bour-
guillon et un Sacre-Coour dans la chapelle capi-
tulaire de la Valsainte. Le Musee de Fribourg
possede une aasez jolie toile de cet artiste:
„Idylle a la montagne". J. RtirUen.
Gottrau, PisTre-Nicolas, orfevre, ä Fribourg.
Cet orfevre, issu d'une des plus anciennes familles
de la bourgeoisie privilegiee de Fribourg, naquit
dans cette ville au commcncement du mois de
sept 1649. Son pere, Jacques G., avait et4 bailli
de Vuippens de 1655 ä 1658, annee de sa tnort.
P. G. est mentionne' comme orfevre dans un acte
notariö, du 2 fevr. 1685 (Frantz-Peter Junier,
notaire). On ne connalt encore aucune aeuvre
sortie de ses mains, pas plus que son poincon.
Sa mort doit etre placee dans Ich annees com-
priseS entre 1704 et 1713. MaxeU TeehUrmann.
Gonffln, Charles, ne a Geneve le 23 avril
1729, graveor, recu bourgeois avec ses Als le
6 juillet 1770.
CovtfU. Liv. de* Bourg., p. 446. A.-J. M.
Gonlart, Simon, ne" ä Senlis (Picard ie) le 20
oct. 1543, refugie* k Geneve oü il remplit diverses
charges pastorales et mourut le 3 fevr. 1628.
Polygrapbe fecond et celebre, il a laisse" un
grand nombre d'ouvrages theologiques et hlsto-
riques, dont les fameux Memoire« de la Ligue.
II s'occupait aussi de dessin, car, d'apres un ren-
seignement de M. A. Choisy, le livre de la famille
De Ville, appartenant ä M. le pasteur Bachofen,
ä Geneve, renferme les armoiries de 8imon G.,
peintes par lui-meme; cela pennet de supposer
qu'il est l'auteur de quelques-unes des armoiries
de l'Armorial de l'Academie, dont il est question
ci-deasua a l'article de Jean Durant
Deux de ses nls meritent egalement une men-
tion. Jacques G., qui fut egalement pasteur,
ne le 12 mars 1580, dressa en 1609 une carte
remarquable du lac Leman et des contrees circon-
voisines („Chorographica tabula lacus Lentaron"),
publiee en 1623, ä Amsterdam, danB l'atlas de
Mercator, reproduite des lors a diffeYentes re-
prises, notamment dans l'atlas de Blaeuw. I*
gravure originale, 0n'S08 de haut sur 0*"542 de
larg., embrasse tonte la contree entre le Fort^ie-
l'Ecluse et Chatel-St-Denis, Cossonay et St.-Jean
d'Aulpe; selon l'habitude de l'epoque, eile n'a
pas l'orientation septentrionale. Jean G., ne le
12 aout 1582, mort le 21 oct 1630, s'eat occupe
de l'histoire et des antiquites de Geneve et a
copie" plusieura ouvrages de son pere; il est
l'auteur d'un plan de Geneve ancienne, qui a
publik dans l'nHistoire de Geneve" de Spon.
Smebier. Hirt, litt, de Genete, II, p. 176 et 174. -
Sordet, Dict. des famille« gener., mic — France proteet.,
V, p. 887. — Okoüy a Du/our. Reeuell gene&l. Sutane,
I, p. 277 et »ulv. - Bull. Soc. d'hist. et d'archeol. de
Geneve, II, p. 323. A.-J. M,
Goulet, Pierre, ne* ä Geneve le l*r mai 1650,
mort le 5 mars 1706, fut recu mattre orfevre le
25 fevr. 1675.
Oaliff; Notices goneal., VII, p. 359. A. CWy.
Goamoen*, s. Gumoens.
Goumois, William de, Maler, geb. in Basel
am 18. Jan. 1865, zeigte schon in früher Jugend
eine besondere Hinneigung zum Meer und dessen
Darstellungen. In freien Stunden suchte dann
der Knabe Marinebilder, die er gesehen hatte,
frei wiederzugeben. Ein Familienmitglied ver-
folgte mit Interesse diese ersten künstlerischen
Versuche und weckte in de G. den Wunsch, Maler
zu werden. Die Eltern stimmten zu, und so be-
gann der Jüngling seine Studien bei Dr. Fritz
Schider, dem ausgezeichneten Basler Lehrer, an
dessen Künstlerhand so manche junge Maler
tüchtig und bedeutend geworden sind. Nach
zwei Jahren ging der talentvolle Anfanger nach
Paris, trat aber nicht in eines der großen Ateliers,
wo die großen Meister sich oft herzlich wenig
um die jüngsten kümmern, sondern er suchte
einen bescheidenen Privatmeister auf, Jaquesson
de la Chevreuse, und ist bei diesem gut und
ernsthaft weitergeschult worden. Später wurde
dann auch der Schlachtenmaler Moreau de Tours
der Lehrer des jungen Künstlers. Im Jahre 1883
siedelte G. mit seinen Eltern ganz nach Paris
über und widmete sich zunächst dem Figuren-
fach, kopierte im Louvre, besonders nach Rubens,
besuchte auch, außer dem Atelier seines Lehrers,
andere Schulen, z. B. das Atelier Bolls, dessen
Lehrweise ihn aber wenig ansprach; auch bei
Benjamin Constant hat G. kurze Zeit gearbeitet
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Goutsclicl
- 604 -
Graaf
1887 begann 6. auszustellen (Portrat seiner
Matter im Salon 1888), verließ dann aber das
Figuren fach und wandte sich seiner alten Liebe,
der Marine, zu. Um das Meer zu studieren,
hielt er sich mehrmals in der Bretagne und an
der Riviera auf, besuchte auch in England die
Kunstausstellungen, um dort — wozu Paris
wenig Gelegenheit bot — Seebilder guter mo-
derner Meister zu sehen. Im Jahre 1892 ver-
ließ er Paris und begab sich nach Basel, aller-
dings nur, um den Aufenthalt dort oft durch
lange Studienreisen zu unterbrechen. Die Früchte
dieser energischen Beobachtungen des Meeres
sind Marinebilder von eigenartiger Lebendigkeit
in Form, Bewegung und Farbe, teils bloße Aus-
schnitte aus dem blauen oder grünen Wellen-
spiele mit der Staffage von Schiffen, teils Küsten-
gegenden, wo Meer und Landschaft sich gegen-
seitig heben und ergänzen. Auch die Luft- und
Wolkenreflexe auf dem Htarkbewegten Wasser,
das „Ambiante" in diesen Lichterscheinungen hat
de G. mit Eifer studiert und dargestellt. Eines
seiner größten Bilder befindet sich im Basler
Museum; auch die Privatsammler wenden sieb
gern den ebenso intim gesehenen wie groß deko-
rativ wirkenden Marinen von de G. zu.
Z. T. nach Mittig. das Künstlers. Geäler.
Gontachel, s. Göschel.
Gowensteln, Hans Rudolf, Glockengießer, in
Basel, war dort Bürger und Werkmeister. Er
goß für folgende Orte Glocken : 1499 für Sempacb ;
1508 für Pieterlen 1 ; 1613 für SL Urban 2 (laut
Vertrag 16 und 8 Zentner); ohne Datum für
Matzendorf und Oensingen.
tfütchtUr. Olocken-Inschr. der V Orte, p. 164. —
Den.. Glockenb., Msc. Moriz Ätfemwirter.
Goy, Antoine, ne" a Geneve le 19 avril 1749,
mort apres 1799, apprenti chez Barthllemi Rey,
fut recu mattre orfevre le 22 Wvr. 1772, ayant
presente* pour chef-d'ceuvre „un colier ä filigrane
fort bien fait." A. CkoUy.
Goy, Gabriel, ne* ä Geneve le 8 juillet 1704,
mort a Plainpalais le 13 avril 1748, fut recu,
le 8 avril 1735, „maltre faiseur de pendants
servant pour les boltes de montre, a condiüon
de ne point tenir d'ouvrier et de ne faire aueun
autre ouvrage d'orfevrerie." A. Chmq.
Goy, Guillaume, n6 a Smyrne vers 1743, mort
ä Geneve le 2 nov. 1800, joaülier, fut recu bour-
geois de Geneve le 11 et mattre orfevre le 18
mars 1776, ayant presente" pour chef-d'ceuvre
nune bague ä saphirs entouräe de brillants, qui
a 6U trouvöe tres bien faite", et s'associa avec
Pierre Lenoir. II fit partie de l'Assemblee nat
en 1793. A. Ckoity.
Goy, M""" Jeanne-Jacqueline, fille du peintre
Jean-Francois Audra, nee ä Geneve le 18 juillet
1805, motte dans la meine ville le 20 janv. 1862,
mariee en 1842 a Jean-Ami Goy, dleve de son
pere, a fourni quelques lithographies a l'„ Album
de la Suisse romane" : „Vue de Thoune" (2' annee,
1844, p. 76); „Le chateau de Habsbourg" (ibid.,
p. 112); „L'ancien port au boia a Geneve" (d'apres
Calame ; 4' annee, 1846, p. 96) ; „Vue de la Tour-
de-Peilz" (ibid., p. 176); „Cbatean de Chillon"
(d'apres Guigon; 6« annee, 1848). Elle offrit an
paysage ä la gouache, en 1826, a la loterie en
faveur des Grecs.
Rensefcn. de M. A. ttowy. A.-J. M.
Goy, Pierre, frere d'Antoine ci-dessus, ne* k
Geneve le 5 avril 1745, mort le 30 mai 1796,
recu maltre orfevre le 12 fövr. 1780, ayant fait
pour chef-d'ceuvre „une plume en porte-crayon",
sassocia comme bijoutier avec Jean -Antoine
Pellegrin. A. Cko%*n.
Graaf (Graff), Abraham, Hafner, geb. am 28.
Juni 1691 in Winterthür, ward Meister 1712,
gest. am 12. April 1761.
Wintert!». N.-Bl. 1876, p. 22. L. Calam*.
Graaf (Graf), Daniel, Maler, Praeceptor, geb.
am 12. Juli 1603 in Wintcrthur, gest. daselbst
den 1. Febr. 1660. Er half den großen Turm
malen und schrieb 1653 eine Chronik über
Winterthur.
Kütuli, Burgerbuch. L. Calame.
Graaf, Gibhart, Hafner, geb. am 31. März
1633 in Winterthur, ward Meister am 27. Dez.
1656, starb am 17. Juni 1690.
Winterth. N.-Bl., p. 14, 21. — JÖJiuK. Borgerbuch.
L. Calame.
Graaf, Hans Heinrich I., Hafner, geb. am
8. Aug. 1583 in Winterthur, gest. daselbst am
14. Dez. 1634. Er ist der Vater von Hans Hein-
rieh O. n.
Kümii. Winterth. Bürger buch. L. Calam«.
Graaf, Hans Heinrich II., Hafner, geb. am
20. Aug. 1611 in Winterthur, gest. daselbst den
11. Mai 1653. Er ist der Sohn von Hans Hein-
rich G. I.
KtimM. Winterth. Borgerbucb. L. Calam«.
Graaf, Hans Heinrich IU., Hafner und Kunst-
tüpfer, geb. am 27. Okt. 1635 in Winterthur,
wurde Meister 1666 and starb daselbst den 12.
Jan. 1696. Er ist der bedeutendste Hafner aus
der Graafenfamilie und der eigentliche Träger
des Monogramms HHG. Wahrscheinlich ist,
daß eine Anzahl der so gez. Werke anter Mit-
wirkung seines Sohnes H. H. G. IV. entstanden
sind; möglich ist auch, daß sein Sohn dasselbe
Monogramm gebraucht hat und eine Anzahl der
so gez. Arbeiten ihm persönlich zukommen.
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Graaf
— 605 —
(irünicher
Auf Schloß Elgg steht ein Ofen mit acht-
eckigem Oberteil. Das ganze Gerüst mit allen
Gliedern und dem festen Rahmenwerk zeigt bunte
Bemalung anf weißem Grande. Die Hauptfelder
sind grün glasierte Kacheln, welche dieselben
Kompositionen wie die Kacheln am Ofen im
Schloß Wülfingen, der auch G. zugeschrieben
wird, enthalten. Er tragt die Inschrift „Hans
Heinrich Graaff, Haffner zu Winterthur 1668."
Die grünen Kacheln sind offenbar älteren Vor-
räten entnommen ; denn die Gemälde des Ofens
sind zopfiger und spater.
Ein schöner Ofen, früher im Gasthanse zum
Engel, steht jetzt im Gewerbemuseum in Winter-
thur. Er ist bez. „HHG 1686". Ein ahnlicher
Ofen, bez. „HHG" steht im Landesmuseum in
Zürich. Weitere Oefen von G. besitzt das bist.
Museum in Basel, die Schmiedezunft Basel etc.
Auch Krüge tragen das Monogramm HHG.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 21. 29—81. — Lübkt,
Stadien, p. 280, 804. L. Calamt.
Graaf, Hans Heinrich IV., Hafner, geb. am
31. Okt. 1661 als Sohn des Kunsttöpfers H.B.
G. III., wurde 1704 Obmann des Handwerks
und starb in seiner Geburtsstadt Winterthur am
1. Febr. 1705. Er führte wahrscheinlich das
gleiche Monogramm wie sein Vater, „HHG",
und eine Anzahl der so bezeichneten Oefen
dürften unter seiner Mitwirkung entstanden sein,
teils auch direkt von ihm herstammen. Bestimmt
zugeschrieben kann ihm nur ein Ofen werden,
der auf der Landesausstellung in Zürich 1883
zu sehen war und die Inschrift trug „Hans Hein-
rich Graf von Winterthur", sowie die Jahrzahl
1704, also 8 Jahre nach dem Tode seines Vaters
entstanden ist. Derb und gefühllos in der Orna-
mentik, zeigt er noch den ganzen Halt des guten
alten Stils.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 22. — Hahn, Gruppe 88,
„alte Kunst", Zttrich 1884. L. Calamc
Graaf, Jakob, Hafner, geb. am 8. April 1672
in Winterthur, ward Meister 1688 und starb am
16. April 1712.
Winterth. N.-Bl. 1876, p. 22. L. Calamt.
Graaf, s. auch Graf, Graff.
Graber, Uli, Glaser, in Bern 1535, war nicht
Glasmaler.
Berner Tascheubuch 1878, p. 190. IT. T&rUr.
Graberg, Christian Friedrich, Zeichner, Schrift-
schneider und Schriftgießer, von Zürich, geb.
daselbst am 10. Juli 1836, besuchte das Poly-
technikum und widmete sich dann speziell dem
geometrischen und Freihandzeichnen. 1868 stellte
er an der Zürcher Gewerbeausstellung eine Samm-
lung Vorlagen für geometrisches Zeichnen aus,
wurde im gleichen Jahre Zeichenlehrer an der
Sonntagsschule Neumünster, ebenso 1871 an der
Gewerbeschule Zürich, welche Stellung er beute
noch inne hat, und ferner von 1874—1901 auch
am evang. Lehrerseminar in Unterstraß. Seit
1899 leitet er den Schriftaetzerkura des Gewerbe-
schulvereins.
Nach Mittig. de« Künstlers. //. AppenaelUr.
Gradelle, Jacques, baptise* a Geneve le 29 oct.
1601, mort le 9 sept. 1671, fut maltre orftvre.
Qaliff; Noticcs pSndal., TO, p. 249. Ä. CkoUy.
Gradelle, Jean, fils de Bonneau, qui fut rccu
bourgeois de Geneve en 1565, baptise* dans cette
ville le 21 janv. 1572, mort le 12 oct 1633, fut
orfevre, joaillier, maltre peintre & huile et en
email; il peignit surtout des portraits, entre
autres celui de Simon Goulart. Dans l'inventaire
de ses biens apres deces on trouve encore divers
tableaux representant Jesus, St.-Jerome, une
reine, Fancisque Silvius, des docteurs, des veni-
tiennes, un paysan, un cuisinier, une jeune fille,
un „soufflefeu", une cigogne. G. fut membre du
Conseil des CC en 1622.
Oalifft. Ibid., p. 248. — Sordet, Biet, des faiailles
tremiv., nuc A. (Jkoüy.
Gradelle, s. auch Gardelle.
Gr&dcscher, Balthasar, genannt Maler, von
Villingen im Schwarzwald, wurde 1532 „von
seiner Diensten wegen, so er uns bewiesen bat in
beiden Kappelerzügen", in das Zürcher Bürger-
recht aufgenommen. Nach Leu, K.-Lei. XII,
war er ursprünglich Barfüßer Münch, trat zur
evangelischen Lehre über und arbeitete als Buch-
drucker. 1534 wurde er Mitglied der Saffran-
zunft und ist in dem Rodel als Glasmaler ein-
geschrieben.
Jtfey«r, Die Sitte, p. 263. Ganz.
Granlcher, Hans Adam, Kupferschmied, aus
Zofingen, wurde 1662 als Sohn des Botgerbers
und Ratsherrn Jakob G. geboren. 1687 ver-
heiratete er sich mit Maria Lehmann. Arbeiten
von ihm sind nicht bekannt
Scha***btry-Ott, BOr&erl. Geschlechter der Stadt Zo-
fingen, p. 75 und 77. B. Reinkart,
Grünicher (Grencher), Hans Rudolf, Glas-
maler (Glaser), aus Zofingen. Laut Seckelaints-
rechnungen der Stadt Zofingen wurde er 1608
und 1610 für „Glasser Arbeit" bezahlt.
Lehmann. Ans. Ait-Kde. 1898, p. 96. E. Reinkart.
Granlcher, Hieronymus, Tischmacher, aas
Zofingen, wurde 1644 als Sohn des Hans Ulrich
G., Turmwärter, und der Margaretha Baldenwyl
geboren. Er war mit einer Anna Lehmann ver-
heiratet. Er verfertigte schöne Tröge; ein solcher
befindet sich im Besitze von Hrn. Dr. Angst in
Zürich.
Sekauenbtnj-Ott. Bflr&erl. Geschlechter der Stadt Zo-
flD&eU, p. 76. E. Rtinkart.
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Gniniclior
— 606 —
Graf
Gräflicher, Samuel, Kunstmaler und Kupfer-
stecher, wurde 1758 in Zofingen als zweiter Sohn
des Weißgerbers Samuel G. und der Magdalena
Sprflnglin geboren. Er vermählte sich mit Chri-
stina Rosine Oertier. Von ihren Kindern lebte
Friedrich Samuel G., geb. 1802, in Zofingen ;
andere starben jung. G. lernte bei Johann Casa-
nova in Dresden (1729—1795), wo er sich in
der Folge bleibend niederließ. Dort starb seine
Frau und er selbst im Jahre 1813.
Auf den Kunstausstellungen in Dresden von
1794 und 1801 stellte er neben eigenen Arbeiten
Kopien in Oel nach Werken von Rubens, A. Car-
racci, Guido Reni und Palma Vecchio aus. Sein
eigenes Gebiet war die Tiermalerei; daneben
malte er auch Landschaften und Porträts. Später
wandte er sich noch dem Aetzen zu und kopierte
u. a. in dieser Manier den Stolzel'schen Kontur
von K. A. H. Hesses Marsch des uralischen Ko-
sakenregiments.
C. Schautuberg. Ott. Die Stammregister der bflrgerl.
Geschlechter der Stadt Zoflngen, p. 80/81. — fMJUi.
K. Lei. I, p. 471. — Nagler, K.-Lex., V, p. 815. —
Out. Index Brit Mas. I, p. 209. E. Heinhart.
Grftnicher (Grencber), Ulrich. Schreiner, war
Mitglied des kleinen Rats der Stadt Zofingen
und 1583 Stubenmeister der Schützenzunft, zu
der seit 1579 auch die Tischmacher gehörten.
1579 heiratete er die Witwe Kungold Ringier,
geborene Ulli, von der er sechs Kinder hatte.
1684 wurde Ulrich G. laut Seckelamtsrechnungen
„umb Fenster Ramen zum Oxen 9 Ratzen" ge-
schenkt und 1594 „uly gränichers fänster" ge-
faßt und gebessert
Lehmann. Anx. Alt.-Kde. 1895, p. 446; 1898, p. 54.
— Sehautnbtro-Ött. Bürgerl. Geschlechter der Stadt
Zodngen, p. 73. E. Reinkaru
Gräser, Ernst, Maler, geb. in Kronstadt (Bras-
sow Corono) in Siebenbürgen. Er studierte erst
Architektur, widmete sich aber später der Ma-
lerei, deren Studium er in München oblag. Seit
1903 hat er sein Domizil in Ascona, wo er bereits
früher wiederholt vorübergehend sieb aufhielt.
C. «. Schmidt*.
Grii.sger, Erasmus, b. Grasser, Asmus.
Gräte, Simeon, Goldschmied, von Bern, ge-
tauft am 10. Jan. 1659, verheiratete sich 1686
in Köniz.
Burgerl. Stammreg. von Bern. U. Tarier.
Graf-Reinhart, Anna Emilia, von Wintertbur.
geb. am 24. Juni 1809 in Amsterdam, gest. am
8. Aug. 1884 in Paria, Blumenmalerin, Tochter
von Joh. B. Reinhart, Advokat, in Paris und seit
1856 Gattin des unten genannten Jean-Henri G.,
Maler, in Genf. Sie lebte längere Zeit in Paris
als Schülerin von Redoute' und der königlichen
Zeichenschule. Sie beteiligte sich 1858 an der
Schweiz. Kunstausstellung in Bern. Ein größeres
Blumenstock in Oel besitzt der Kunstverein ihrer
Vaterstadt Seit 1834 lebte sie in Genf, wo sie
sich von 1832—1883 regelmäßig an den Aus-
stellungen beteiligte.
Jahreeber, des bern. Kunstvereins 1886, p. 86. —
Tiekarner. Bild. Kste., 1884, p. 64. — Proc-verbaux
des seance» gen. de la Soc. des Art«, Geni-ve, 1886. —
Cat. d'expos. genev. A. Enut.
Graf, Emil Friedrich, Zeichner, von Zürich,
geb. daselbst am 6. Aug. 1845, machte seine
Lehrzeit bei Lithograph L-A. Petrin in Zürich,
war dann zehn Jahre teils in Deutschland, teils
in Paris thätig und etablierte sich 1872 in Zürich
als Lithograph. Seine Spezialitäten sind gewerb-
liche Zeichnungen, Diplome und Plakate. 1897
stellte er in der Buchhandlung A. Müller eine
in Aquarell gemalte Jubiläumsadresse für Prof.
Kramer aus. Gegenwärtig arbeitet er an einer
Serie Schweizerkostüme in Aquarell.
Nach Mittig. des Künstlers. H. ApptiueUer.
Graf (Graft*), Hans, Goldschmied, wird 1450,
Weihnachten, als Bürger von Luzern aufge-
nommen, wo er noch 1460 thätig war.
Bargerbuch Lux. I, p. 66. — Schneller. Luzerne Lukas-
brudersch., p. 6, Anm. 1 . Frans Heimmann.
Graf, Hans, der Maler, von Basel. 1520 kaufte
Meister H. G. die Zunft zum Himmel und hat ge-
schworen, die Ordnung zu halten wie jeder andere
Zunftbruder der Maler.
Msc. Fechter. Garn*.
Graf, Hans, der Maler, von Basel, erneuerte
die Zunft 1581, wurde Stubenmeister 1687, zog
mit unter dem Basler Fähnlein, als die Berner
1589 gegen Savoyen ausrückten, und erscheint in
den Reisrödeln der Zunft als Büchsenschütze zum
andern Fähnlein verordnet von 1594—1610.
Msc. Fechter. Gant.
Graf, Hans Jakob, Maler und Bildhauer, geb.
am 26. Juli 1854 in Rafz (Kt Zürich). Von 1869
bis 1872 machte er seine Lehrzeit als Dekorations-
maler. 1872—1880 war er in der Heimat und im
Ausland in verschiedenen dekorativen Künsten
praktisch thätig. Von 188G-1886 lebte er, Studien
halber, in Paris, wo er als ausübender Künstler
ebenfalls auf dekorativem Gebiete sich bethätigte.
G. ist Schüler von Jobbe Duval, Aug. Trupheme,
Foulogne, Etex, Mathias Duval, bei dem er in
der Anatomie sich ausbildete. Spezielle Studien
machte er an der Ecole nationale des arts d6-
coratifs zur Erlangung des französichen Staats-
diploms als Lehrer für Zeichenunterricht (degre"
superieur), das ihm 1886 auch zuerkannt wurde.
Hierauf gab er sich 1886/87 Privatstudien hin,
um dann von 1887—1891 als Lehrer für Zeichen-
unterricht am kant. Gymnasium in Schaffhausen
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Graf — G07 — Graf
zu wirken. Seit 1891 bekleidet er die Professur
für Kunstzeichnen und Modellieren am Eidg.
Polytechnikum in Zürich.
Ausgeführte Arbeiten jüngern Datums:
1) Du Denkmal für Bundesrat Emil Welti in Aarau
nach 1901 erfolgter Konkurrenz, in der das Preis-
gericht 0. den ersten Preis zusprach.
2) Das Denkmal für Bundesrat K. Welti in Zurzach.
3) Das Grabdenkmal für Ingenieur Davorio anf dem
stadtischen Zentralfriedhof in Zürich.
4) Das Grabdenkmal für Gustav Steublo auf dem Zen-
tralfriedhof in Zürich.
6) Die Bildniabüste von E. SchOnenberger im Schul-
haus an der WeinbergstraBe in Zürich IV.
Dekorative Arbeiten:
6) Drei Nischen figuren in Sandstein (Ludwig der
Deutsche, Äebtissin Hildegard und Ritter Brun),
sowie das Hirsch-Legende-Relief für den Kreuz-
Kanghof im Stadthaus in Zürich.
7) Der dekorativ figürliche Schmuck am neuen Por-
tale der Praumünsterkirche in Zürich, die dekora-
tiven Köpfe an der Fac>de des neuen stadtischen
VerwaltutiKXKvh&udes in Zürich.
8) Plastisch dekorative Arbelten an der Villa Sonnen-
berg in Winterthur.
Zahlreiche andere Arbeiten, Malerei und Plastik
betreffend, befinden sich im Privatbesitz.
Auf Ausstellungen beteiligte sich G. am I. Salon
in Bern mit dem Porträt seines Vaters in Oel,
am Turnus 1889 mit zwei Bildnisbasten, im
Künstlergut Zürich 1891 nnd 1892 mit der Bildnis-
baste seines Vaters, im Künstlerhause Zürich mit
diversen Oelbildern und der Bildnisbüste von
Ingenieur Daverio. In der Handzeichnungen-
Sammlung der Kunstgesellschaft: Bleistiftzeich-
nung von Rothenburg a.d. Tauber und eine Aqua-
rellstudie von Bremgarten. G. deckt« mit Pfr.
Bürgi zusammen die Wandgemälde in der Kirche
von Hemmenthai wieder auf. Er war längere Zeit
Mitglied der Sammlungskommission der Zürcher
Kunstgesellschaft, deren Mitbegründer er ist.
Curr.ritae. - Z.Tsgbl. vom 19. Juni 1901. Nr. Hl.
- Anz. Alt.-Kde. 1887, p. 487. C. Brun.
Graf, Jean-Henri, Architekturmaler, von Bern,
geb. am 6. Okt. 1806 in Coppet, verlor schon in
frühster Kindheit seinen Vater Franz Albrecht
G., Kaufmann, in Bern. Er erhielt seine Erziehung
im dortigen Waisenhaus nnd begann dann, da
er für Mathematik und Zeichnen Begabung zeigte,
bei einem Architekten in Bern seine Lehrzeit,
welche er 1826 in Tübingen fortsetzte. 1828
kam in Tübingen ein Werk von G. heraus; es
ist dieses die Darstellung des alten schwäbischen
Klosters Bebenhausen in 11 Kupferstichen und
3 Detailzeichnungen. Später studierte G. in Paris
und zwei Jahre in Italien. 1833 siedelte er sich
in Genf an und war zuerst Zeichner bei einem
Architekten; später erlernte er im Atelier Guigon
das Malen. Von da an verlegte er sich beson-
ders auf Architekturmalerei, auf die Darstellung
des Innern von Kirchen und Palästen. Sehr
bekannt ist in Genf im Musee Rath sein Innen-
bild der königl. Kapelle in Palermo; ebenso
daselbst dasjenige der Kathedrale zu Monreale.
Die Skulpturen, Mosaiken, alle architektonischen
Einzelheiten sind mit bewunderungswürdiger Ge-
nauigkeit wiedergegeben, ohne da& dabei die har-
monische Wirkung des Bildes irgendwie leidet
Seine große Gewissenhaftigkeit binderte ihn au
der Ausführung zahlreicherer Arbeiten. Seine
oben genannte Gattin, A. E. Reinhart von Winter-
thur, mit der er sich 1856 vermählte, lebte eben-
falls der Kunst 1868 beteiligte er sich an der
Schweiz. Turnusausstellung in Zürich. Er stellte
auch oft, von 1837 - 1878, in Genf aus. Er starb
am 2. April 1886.
Jahresber. des bern. Kunstrereins 1886 — 1 888, p.86.
— Proc.-verbanx des seances gen. de la Soc. des Art«.
Ueneve, 1886. — NagUsr, K.-Lez. V, p. 821.
Calame.
Graf, Ludwig, der Maler, von Basel, ist Zeuge
in einer Fertigung 1498.
K. StMiH, Regesten. CW
Graf, Ottmar, Maler, in Basel, wurde 1483
Sechser zum Himmel. Sein Wappen zeigt in
Blau einen braunen Meerhasen mit Pfeil auf
Dreiberg.
Himmelzuoftbucb. Gant.
Graf (Graff), Urs, von Solothurn, Goldschmied,
(Hasmaler, Zeichner, Illustrator für den Buch-
druck und Stempelschneider, wurde als Sohn des
Goldschmieds Hug Q. von Solothurn um 1485 ge-
boren. Ein ungezügeltes Temperament, das seiner
Kunst die Schärfe moderner Auffassung verleiht
und die unverwüstliche Lebensfreudigkeit hatte
er mit seinem jüngeren Bruder Jakob gemein,
der den Behörden seiner Vaterstadt viel Aerger-
nis bereitete. G. erlernte, trotz seiner Begabung
für die bildende Kunst, den väterlichen Beruf,
kam wahrscheinlich zur weiteren Ausbildung in
den ersten Jahren des 16. Jahrh. nach Basel,
arbeitete 1503 in Strasburg, 1507/08 bei dem
Goldschmiede Lienhart Trüblin in Zürich, 1509
wiederum in Basel und um 1510 nochmals in
Strasburg; der zweite Aufenthalt in Strafiburg
ergibt sich notwendig aus der stilistischen Ent-
wickelung und den für Straßburgcr Verleger
gelieferten Buchillustrationen. 1511 nahm er in
Solothurn römische Dienste; er ließ sich für den
Mailänder Feldzug anwerben nnd blieb damals in
Basel die Zeche schuldig. Die Akten bezeichnen
G. als Glasmaler, obwohl er im selben Jahre
als Meister in die Zunft der Wechsler und Gold-
schmiede zu Hausgenossen eintrat Nach seiner
Verheiratung mit Sybilla von Brunn, der Tochter
des Gerbers Hans v. B., erwarb er 1512 das Basler
Bürgerrecht um 4 Gld., wurde 1518 Kieser der
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Graf — 608 — Graf
Zunft und zog 1515 mit dem Basler Auszuge
nach Mailand Obwohl G. auch 1518 ab Kieser
im Zunftrodel zu Hausgenossen genannt ist,
wurde er im selben Jahre bei den Schmieden
zu Solothurn als Meisterssohn zünftig. Mit Zu-
rücklassung seiner Familie muß er plötzlich aus
Basel entwichen oder verbannt worden sein; denn
der Rat ließ während seiner Abwesenheit eine
Haussuchung vornehmen und die Habe inven-
tarisieren. 1519 war G. wieder in Basel und
fertigte im Auftrage des Rates die Stempeleisen
zu der silbernen Münze; 1520 wurde er Stuben-
meister der Zunft. Eine Menge datierter Ar-
beiten belegen die künstlerische Th&tigkeit des
Meisters; nur das Jahr 1522 fehlt Die Gerichts-
akten geben dafür Aufschluß ; denn G. hat den
größten Teil des Jahres im Gefängnisse zu-
gebracht, wegen verbotenen Reislaufens nach
Italien, wegen seines üppigen und liederlichen
Lebenswandels, wegen Mißhandlung seiner Gattin
und allerlei böser Reden, die er gegen den Rat
führte. Auf Bitten der beim Schützenfest an-
wesenden Eidgenossen wurde er 1523 in Freiheit
gesetzt und, was ebenfalls für die Beliebtheit
des zügellosen Künstlers spricht, von der Zunft
wiederum als Kieser bestellt. Urkundlich wird G.
1524 zuletzt genannt; datierte Arbeiten reichen
ununterbrochen bis 1527. Zwei geringere Blatter
tragen das Datum 1529, das als Todesjahr des
Künstlers gilt Er hinterließ einen Sohn gleichen
Namens, der wieder nach Solothurn zurück-
kehrte, und seine Witwe Sybilla, die sich wieder
verheiratete, mit Thoman Wels, dem Schleifer
von Basel.
Die erste Arbeit des fahrenden Goldschmied-
gesellen ist eine Folge von 25 großen Holz-
schnitten mit Darstellungen aus der Passion
Christi, die 1606 bei Knobloch in Straßburg
erschien. Die Bl&tter sind zwischen 1503 und
1506 entstanden und verraten in der trockenen,
ungeschickten Gruppierung und durch den Mangel
an Perspektive den Anfanger. Die Figuren sind
in Form und Bewegung steif und hölzern, der
Ausdruck der Gesichter ist ins Rohe gesteigert
und die technische Ausführung uninteressant
und schematisch, mit einem Zuviel von Strichen.
Einzig das Streben nach Naturwahrheit durch
scharfe Karikierung einzelner Köpfe mit Hen-
kersphysiognomie, die Wiedergabe von Veduten
und die rücksichtslose Derbheit der Schilderung
lassen den Neuerer erkennen. Entlehnungen
aus Vorbildern sind häufig ; G. bildete sich be-
sonders an Blattern von Martin Schongauer und
Dürer, kopierte die Taufe Schongauers von der
Gegenseite (B 8), eine thörichte Jungfrau (B 87)
und Dürers Madonna auf der Rasenbank (B 34)
in feiner, sorgfaltiger Manier auf Kupfer. Zwei
Handzeichnungen nach Schongauers thörichten
Jungfrauen mit gebundenem Strich gehören noch
dieser Gruppe an, in der sich die spatere Groß-
zügigkeit noch nicht ahnen läßt.
Schon in dem Titelblatt der Passion von 1508
(Straßburg, Knoblocb) ist die Wendung zu selb-
ständiger Darstellung und bewußter Auffassung
vollzogen; die Figuren sind schöner und wür-
diger, der Raum verengt und die Komposition
geschlossener als früher. Statt der harten, ge-
brochenen Linie ein kräftiger, voll gezogener
Umriß; die Strichlagen sind auf ein Minimum
reduziert und die Gesamtwirkung durch Licht-
und Schattenbehandlung erzielt Dürers Einfluß
ist unverkennbar; aber die direkte Einwirkung
geht auf Johann Wechtlin zurück, der schon
1506 für Knobloch arbeitete und für die Aus-
gabe der Passion von 1508 die Mehrzahl der
Illustrationen entworfen hatte. Er ist der be-
deutendste Kunstler des Straßburger Kreises,
wahrscheinlich älter als G. und vielleicht sein
Lehrmeister. Sicher ergibt sich nur, daß er das
die Entwickelung Gs bestimmende Vorbild war,
und daß sich die Vorzüge seines einfachen, groß-
zugigen Stils in G.s prägnanter Zeichnungsweise
wiederfinden. Die Gabe der Beobachtung zeigt
sich in den Bildern des Kalenders von 1507 und
in den Illustrationen zur Geschichte des Jetzer-
handels in Bern (1509); die Erzählung ist ein-
fach, oft auch noch ungeschickt, aber wahr bis
ins kleinste Detail. Zeichnerische Fehler und
mangelhafte Perspektive kommen noch hiufifr
vor; aber sie hindern den Künstler in seiner
Darstellung nicht.
Zum erstenmal verwendet G. Renaissance-
motive, Putto, Fruchtkranz und Muschelnische,
in den beiden großen Holzschnitten zu den Sta-
tuta ordinis Cartusiensis (Basel, Amerbacb) 1510
als eingeordnetes Ornament »n den Gregoriani-
schen Dekretalen von 1511 dagegen als Bild-
rahmen mit Puttenfries und Kundetaberintarsien.
G. bat, wie die ganze Generation vor Holbein,
den Ornamentenschatz der Renaissance nur als
Bereicherung der gotischen Komposition ver-
wendet und nicht organisch durchgebildet Seine
Renaissance-Buchtitel gehen auf italienische Vor-
lagen zurück, wie z. B. das 1513 datierte Blatt
zu Erasmus Germaniae decoris (Basel, Froben).
Vorzügliche Blätter von vollendeter Ausfüh-
rung sind „Die Fürbitte" von 1514, ein knieen-
der Stifter in prächtiger Schweizerlandschaft,
„Die Satyrfamilie" von 1520, in der sich die
Linien weiß vom schwarzen Grunde abheben,
1521 eine Pannerträgcrserie der 13 alten Orte
und der Zugewandten in der gleichen Technik
mit virtuoser Ausnützung de« weißen Strichs,
und ein Pannerträger von 1527, dessen Figur
mit weißen Strichen sich schwarz vom weißen
Hintergrunde abhebt. Es ist unwahrscheinlich,
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Graf
- 609 —
daß 6. gelbst Formschneider gewesen sei ; seine
Thätigkeit alB Stecher dagegen gehört in den
Bereich des Goldschmiedhandwerks, das er als
Erwerb betrieb. Die frühsten Arbeiten, Kopien
nach Schongauer und Dürer zeigen einen feinen,
mageren Strich; die späteren Produkte sind
reicher in Komposition und Färbung und haben
die Vorzüge einer unmittelbaren Schilderung.
Im Ornament setzt er den Renaissanceputto in
das gotische Rankenwerk hinein, wie Hans Bai-
dung und Nikiaus Manuel, oder verbindet die
neuen Ornamentteile zu sinnlosen, aber wechsel-
reichen Raumfüllungen. Ein künstlerisch frei
behandelter, mit Monogramm und Baselstab be-
zeichneter Eisenschnitt von 1513 gehört zu den
frühsten Aetzversnchen diesseits der Alpen. G.
zählt somit neben Dürer und Hopfer zu den
ersten Radierern; denn die Bezeichnung ist trotz
H&ndckes Zweifeln richtig. Nachweisbare Auf-
träge für Goldschmiedarbeiten sind selten; er
besserte 1514 eine Monstranz für das Kloster
St. Urban aus und verfertigte 1519 für den Abt
Kastler desselben Klosters ein Reliquiar mit der
Büste des hl. Bernhard. Erhalten sind acht gra-
vierte Platten, welche die Seiten des achteckigen
Unterhaus schmückten. Eine durchgehende Ar-
kadenstellung mit flachgespannten Bögen um-
rahmt die 13 Darstellungen, 12 Scenen aus dem
Leben des Heiligen und das Dedikationsbild.
Unter den Handzeichnungen befinden sich Ent-
würfe zu Dolchscheiden und Messerfutteralen,
Schwertknäufen, Figuren für Niello und getrie-
bene Arbeit (Basel, Berlin), die Qs zunehmende
Sicherheit in Erfindung und Ausführung be-
kunden. Vorzeichnungen für Becher, Schalen
und Monstranzen dürften ihm aus den zahl-
reichen Goldschmiedrissen der Basler Kunstsamm-
lung als weitere Arbeiten zugewiesen werden.
Scheibenrisse bat G. öfters gezeichnet, darunter
zwei mit seinem eigenen Wappen, einem wilden
Schwan, und mehrere mit Daten von 1515 und
1518. Ein mit dem Namen Ursus Graf V. E. W.
signiertes Scheibenfragment, eine schildhaltende
Dame, mit Schwarzlot und Silbergelb auf weiß
gemalt, bestätigt seine Thätigkeit als ausübender
Glasmaler, beweist aber gleichzeitig, daß ihm
die Technik nicht geläufig war.
Auch als Maler gehören seine Leistungen auf
das Gebiet des Versuchs. Das Verzeichnis des
Amerbach'schen Kunstkabinets erwähnt ein ein-
ziges Gemälde des Meisters, eine kleine Holz-
tafel mit Oelfarbe auf Kreidegrund gemalt, deren
Wirkung mit wenigen braunen, roten und gelben
Tönen auf den künstlichen Lichteffekten beruht
Krieg und Verheerung, zwei nackte menschliche
Figuren fahren auf einer rauchenden Kugel durch
, die Lüfte über die Richtstatt und ein Schlacht-
* feld dahin. Die sphärischen Erscheinungen sind
ähnlich wie auf Manuels „Enthauptung Johan-
nis", aber mit Verzicht auf das glänzende Kolorit
nur zeichnerisch behandelt Ein zweites Bild,
in Grisaille mit schwarzem Umriß ausgeführt,
stellt St. Georg im Kampfe mit dem Drachen
dar und gibt in der Kopie von Hans Bock
wiederum nur eine zeichnerische Leistung.
Die Starke Urs G.s liegt denn auch vor allem
in der Zeichnung, in der er mit prägnanter
Schärfe und unübertroffener Lebendigkeit seine
Umgebung schildert. Zahlreiche Skizzen und
ausgeführte Blätter geben Zeugnis von einer
wilden, spontan empfindenden und unmittelbar
erfassenden Künstlernatur. Grober Realismus,
natürlicher Humor und beißende Satire paaren
sich mit der ungezügelten Freude am Kriegs- und
Liebesleben und lassen den Künstler in einer
Darstellung die Grenze des Annehmbarens oft
überschreiten. Breitspurig und roh schildert er die
Schrecken des Krieges, spottet über das Gecken-
tum und die Spielsucht der Landsknechte und zeigt
ihnen das Ende eines solchen Lebens, den Tod am
Galgen. In ihm hat die zeitgenössische Soldateska
mit ihrem Anhange von Weibern und fahrenden
Gesellen einen erfahrenen und beredten Inter-
preten gefunden. Er war darin ein Genremaler und
Illustrator von hervorragender Bedeutung, der
weit über die größten Zeitgenossen hinausreicht.
Die scharfe Charakteristik diente ihm zur Kari-
kierung, wie z. B. auf dem Blatte von 1514
mit dem von hinten gesehenen Ehepaar ; er gab
das Ausschlaggebende oberflächlich in wenigen,
aber sieber geführten Strichen und war nicht
imstande, durch eine Vertiefung der Arbeit mehr
Ausdruck in dieselbe hineinzulegen. Das Brust-
bild eines aufgeputzten Mädchens von 1617 bleibt
Skizze wie alle die übrigen Porträtversuche, unter
denen sich mehrere Selbstbildnisse, Bildnisse
seiner Gattin, bekleidet und nackt, und ein
lustiges Familienbild befinden. An das ausge-
führte Porträt hat er sich nie herangewagt.
G.8 derbe Auffassung ist für die Darstellungen
aus Mythologie und Sage noch erträglich, wenn-
schon die Geschichte von Pyramua und Thisbe
in der Version von 1525 in ihrer rohen Wieder-
gabe kaum mehr zu erkennen ist Sie wirkt
aber abstoßend in den biblischen Scenen, die
gewöhnlich im Momente des höchsten Affekts,
aber mit den selben drastischen Mitteln ge-
schildert sind. Christus steht als armer Sünder
da; die Jünger und das Volk rekrutieren sich
aus den rohsten Typen seiner Soldatenbilder;
die Geißelung Christi wird zur gemeinen Bal-
gerei und das „Ecce homo" zu einer Volks-
belustigung.
Als Hintergrund verwandte G. schon früh die
Landschaft; er zieht die heimatliche Vedute
vor, gewässerreiche Landstriche mit bewaldeten
39
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Graf
— Ü10
Hügeln und der Alpenkette am Horizont. Das
Pittoreske betont er durch die Anbringung zer-
fallener Burgen, hochfirstiger Bauernhäuser und
knorrig geformter Bäume. Er rückt den Hori-
zont auf Kopfhöhe der Figuren und versucht
eine Stärkung der Perspektive durch die Terrain-
verhältnisse, Uferformationen oder hintereinander
aufsteigende Hügelketten. Oder er erhöht den
Vordergrund und läßt den Beschauer von der
Höhe herab ins Land hinausblicken. Architek-
tonische Hintergründe gehören zu den seltenen
Ausnahmen, wie z. B. der tonnengewölbte Tor-
bogen auf einer Wappenzeich nuug von 1518.
Die silhouettenartige Ansicht einer Stadt am
Seegestade von 1514 ist eine Vedute und darf
als Beweis gelten, daß G., wie Hans Leu, das
Landschaftsbild als solches gewürdigt hat.
Der Künstler pflegte seinen Zeichnungen außer
Monogramm und Datum erläuternde Sprüche
beizufügen, eine feurige Liebeserklärung an das
dargestellte Mädchen oder Redensarten, deren
Inhalt die Scene o.der den Charakter der be-
treffenden Personen näher bezeichnen. Sie sind
schon im Zeitkolorit stark, für unsere Begriffe
aber unannehmbar; eine Geheimschrift, deren
Auflösung ebenfalls erhalten ist, scheint dazu
gedient zu haben, die schlimmsten Ausdrücke
dem Auge des Uneingeweihten zu verbergen.
Die Technik des Meisters hat sich im Laufe
der Jahre wenig verändert; die harte Strich-
manier erinnert an die Vorzeichnungen für den
Holzschnitt. Sie wird ganz mählich voller in den
Umrißlinien und weicher in den modellierenden
Strichlagen ; die stark betonte Schattenlinie ver-
schwindet, und die ganze Federzeichnung hat
durchwegs einen großzügigen, frischen Strich.
Versuche zu malerischer Wirkung mittelst ge-
tuschter Modellierung fehlen. Einzelne Blätter
in der Art Manuels und Baidungs sind dunkel-
farbig grundiert und mit Deckweiß gehöht, eine
Madonna von 1513 (Zürich), vier Hexen von
1514 (Wien) und eine undatierte Zeichnung mit
einem Soldatenweibe (Basel). Eino Serie von
vier Rundbildern mit Darstellungen der h. Fa-
milie, des Drachentöters Georg, des h. Christo-
pherus und der Enthauptung der hl. Katharina
vom Jahre 1521 sind mit dem Pinsel gezeichnet
und modelliert in einfarbiger brauner, blauer,
roter und grünlicher Tönung (Basel). Mit Wasser-
farben bunt bemalt hat G. zwei biblische Scenen,
„Ecce homo" und n Die Bekehrung Sauls"; aber
auch hier wird keine malerische Wirkung er-
strebt. G. hat den Schulsack des Malers nicht
besessen und sich mit seinen zeichnerischen Lei-
stungen zufrieden gegeben.
Als Autorbezeichnung verwandte G. die An-
fangsbuchstaben seines Namens, erst getrennt
nebeneinander gestellt (1503), dann verschlungen
seit 1507, allein oder mit dem Abzeichen des
Goldschmieds, der Boraxbüchse. Den Schweizer-
dolch fügte er dem Monogramm als erste Stange
des U zum erstenmal 1512 bei, den Baselstab
daneben 1513, sowie einen stark verschlungenen
Schnörkel ; und er führte die verschiedenen Mono-
gramme, mit Ausschluß des ersten, bald auf
einer angehängten Tafel, bald frei, nebeneinander.
Für die allgemeine Entwicklung der Illustration
und die Ausbildung der genrehaft erzählenden
schweizerischen Kunst hat G. als Bahnbrecher
gewirkt; er zog das Zufällige und die neben-
sächlichen Dinge in die Darstellung und er-
langte dadurch in Verbindung mit der momen-
tanen Erfassung des Vorgangs einen wahren,
modern überzeugenden Ausdruck, den Hans Hol-
bein in derselben Kraft und Unmittelbarkeit
selten erreicht. Sein Einfluß auf die Zeitgenossen
war gering; denn die Holbein'sche Kunst be-
herrschte das Feld und verhinderte die von G. be-
gonnene, stark realistische Entwickelung. Später
haben Jos Ammann und Tobias Stimmer den-
selben Weg wiederum betreten; aber sie schöpften
nicht mehr aus dem Quell unverbrauchter Volks-
kraft, sondern huldigten der Manier als Söhne
ihrer Zeit.
Zum Schlüsse folgt ein Verzeichnis der da-
tierten Arbeiten des Meisters; für das gesamte
Werk kann auf das Verzeichnis von E. His
(Jahrb. f. Kunstwiasensch. VI) verwiesen werden.
Holzschnitte:
1503— 1506. Der Text des passions oder lydcns Christi
(Straßb., Knobkx-h 1606). — 2B Bl. (His 1—25.)
1 607. Petermaun Etterlins eidg. Chronik (Basel, Furter
1607). — Titelblatt und 8 Illustrationen im Text.
1 608. Ein Kalooder des Hochgelerten doctor jobannis
Kunzspergers (Zurieb, Hans am Wasen 1508). —
7 mittelgroße Illustrationen. (His 27—33.)
1609. PostUla Ouillormi super Epistolae et Evangelia
(Basel, PetrP. - 77 kleine Illustr. (His 84-110.)
Als Anhang: Paaaio domini nostri. 18 Illustrat.
(His 111 — 128.)
1509. Ein erdacht falsch bistory etlicher Prediger
münch. Jetxerhandel (Basel) mit 14 Illustrationen.
(His 189—202.)
1610. Statuta ordini« Cartusiensis (Basel, Amerbacb).
- 3 Vollbilder u. 18 Textillurtr. (His 203-228.)
1511. Das leben des beüigen bjebtigers und einsidlers
sant Batten (Basel. Petri). - 16 Vollblatter. (His
224 — 239.)
1511. Neue Ausgabe der Poställa Oulllermi (Basel, H.
Purter) — mit den kleinen Illustrationen der Aua-
gabe von 1509 und 69 neuen Darstellungen in
Süßerem Format, (Iiis 180-188.)
1611. Clfmentis Quin« ConstitutUmes (Basel, Auer-
bach). - Vollbild als Titel verwendet. (His 281).
1512. Üccretum Gratiaiii (Basel, Amerbacb). — Ein
Vollbild als Gegen« tack zum vorigen. (Bis 282.)
1512. Cbristenlich bilgorschaft zum ewigen vatteriand
etr. von Geiler von Kaißersbtrg (Basel, Petri). —
2 Illustrationen. (His 240 241.)
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Graf
- 611 -
Graf
1512. Doctor mumore narrenbeschwerung (Straßburg,
HnpfulT). - Titelblatt und 17 Illustrationen. (HU
242-269.)
1512. Pars estiralis secundum citam almc occlesie
Augustensis (Basel). — Titelblatt (Bis 273.)
1518. Einzelblatt, ein auf einem Baumstamm sitzendor
Krieger mit Schwert und Lanze. (His 307.)
1518. Titelbordare mit dem Namen Maria. (Hii 328).
1514. Einzelblatt. Die Fürbitte. (His 279).
1614. Die Wappen der Eidgenossenschaft, das Reich
und 16 Schilde ton Schildhaltern gehalten. In
GUreans Panegyricon (Basel, Petri). (His 801.)
1614. Breriarii Basilfens. pars Hymelie etc. Titelblatt:
Maria mit König Heinrich und Pantalus. (His 271.)
1616. Titelbordüre mit nacktem Mann und nacktem
Weib auf Postamenten. (HU 816.)
1516. Titelbordnre mit Adam und Eva. (HU 816.)
1519. Titelbordüre mit Pyramus und Thisbe, dem Ur-
teil des Paria etc. (HU 318).
1620. Euchiridion oder Handbachlein eins cbrUten-
liehen und ritterlichen lebens (Basel, Petri). —
6 Illustrationen. (His 260—264.)
1 520. Einzelblatt. Eine Satyrfamilie. Zeichnung weifi
auf schwarz. (His 288.)
1521. Die Pannertrager der 18 Orte der Eidgenossen-
schaft und der Zugewandten. — 16 Blatter, weifi
auf schwarz. (His 284—299).
1524. Einzelblatt. Der lauernde Tod. (His 280.)
1627. Pannertrager (Holzstock in der öffentl. Kunst-
sammlung Basel), weifi auf schwarz. (His 800.)
Kupferstiche und Radierungen.
1506. Maria auf der Rasenbank. Kopie nach Dürer
(B84). (HU 5.)
1518. Madchen bei der Toilette. Geatztos BUtt. (His 8).
1516. Ein sitzender Soldat. (HU 9.)
1519. Aristoteles laßt sich von PbyllU reiten. Geatztes
Blatt. (His 7.)
1523. Der dornengekrOnte Christus sitzend, eine Geifiel
in der Rechten. (HU 3.)
Niellen:
1612. Mesoerscheide mit kandelaberartigem Ornament.
(HU 17.)
1513. Nackter Knabe mit Barett und Gürtel. (His 13.)
1519. Geschichte des h. Bernhard von Clairvaux in
12 Scenen und das Dedikationsbild. 8 gravierte
SilberpUtten. (His 20— 27.)
Handzeichnungen.
1612. St. Antonius mit Kreuz und Rosenkranz, rom
Toufel verfolgt.
1612. Nackter Mann, an einem Baume festgebunden.
1512. Ein Zauberer mit Wünschelrute.
1612. Herkules kämpft mit dem Hdllenhunde.
1612. Bartiger Mann mit umgesrhlagenem Mantel.
1612. Enthauptung eines Soldaten auf der Richtstatt,
an einem Pfosten: „Lug ebe für dich." (Albertina,
Wien.)
1513. Die klugen und thörichten Jungfrauen (3 Blatter
mit zwei klugen und einer thOrichten Jungfrau im
Zeitkostüm.
1513. Madonna auf der Rasenbank, braunrot grundiert.
mit weifi gehöht. (G. Keller-Stift., Polyt Zürich.)
1518. Kentaur, Frau und Kind, beisammen sitzend.
1 518. Satyr mit nacktem Weibe, den Fufi auf einen Et-
»t lilageneu setzend und dem Jupiter opfernd. Schrift:
„Jubiter ich opfer dir. das du das wibli loaest mir."
1613. Landsknecht mit Speer, die Rechte am Schwert.
1613. H. Christopherus mit dem Christuskinde auf den
Schultern.
1514- Gruppe von vier Hexen, farbig grundiert. (Alber-
tina, Wien.)
1514. Christus erstehend, die Arme über der Brust
kreuzt.
1614. Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes,
Kopie nach Schongauer.
1514. Nackter Mann mit Spieß.
1514. Nacktor Mann mit fliegender Leine in den Händen.
1514. Nackte Frau mit fliegender Leine. (Pendant.)
1514. Landsknecht mit Speer, das Barett in der Hand.
1514. Kriegsknecht mit Speer, ron hinten.
1514. Pannertrigor.
1514. Gekröntes Weib, im aufgehobenen Kleide AcpM
tragend.
1514. Dirne mit hölzernem Steubeln.
1514. Dirne mit Federschmuck auf dem Kopfe.
1514. Matrone, von bewaffneten Putten umringt.
1514. Bürgersfrau, eine Weinflasche tragend (BildnU
der Svbilla ron Brunn).
1514. Mutter mit nacktem Kind auf den Armen (Sybiüa
mit dem Knaben Hans).
1514. Lustwandelndes Ehepaar, ron hinten.
1514. Ansicht einer Stadt am Ufer eines Sees (Lusern V).
1614. Ansicht eines Schlosses auf phantastisch geform-
tem Felsgebirge.
1515. Scheibenriß mit Wappen Stehelin-BUchoff.
1516. Scheibenriß. H. Barbara vor einem Turm.
1516. Madeben, ein Schwert tragend.
1615. Landsknechte unter dem Banner, um den Haupt-
mann versammelt.
1516. Der h. Michael als Seelenwager.
1516. Die klugen und thörichten Jungfrauen. Thörichte
Jungfrau, do. den Brautkranz am Boden: kluge
Jungfrau (am Mieder: „mit • gvtsm • will").
1516. Weib mit hochgeschürztem Kleide. Am Mieder:
„MAüALKH • DKVCKMKS • VOX • WOLHV8KS" Und
Schriftband auf rot grundiertem Papier.
1516. Landsknechte auf dem Marsche. Fähndrich.
1616. Landsknecht, vom Toufel in Fesseln geschlagen.
1516. Krieger mit seinem Weibe: or tragt den Namen
„Berbe", sie die Schrift „o. we. Berte* auf dem
Kleide.
1616. Mann und Weib (Adam der Wirt).
1516. Ein Ehepaar.
1516. Krieger mit seinem Weibe, die Hallbarte um-
gedreht und als Spinnrocken benützt. (BildnU des
Urs G. und seiner Gattin.)
1516. Fahnenträger und Dirne. (Replik in Karlsruhe.)
1517. Pannertriger, das Wams braunrot getönt. (G. Kel-
ler-Stiftung, Polytechnikum Zürich.)
1517. Madchenbildnis im Profil. Beischrift: „Ach got
lieb mich iz (jetzt) oder leyd Sy mir, Ich stirb
Kunst schier."
1517. Nacktes, tanzendes Weib mit einer geöffneten
Schale (Pandora).
1517. Weib, einen Sack mit Geldstücken ausschütte t.d.
1518. BildnU eines jungen Mädchens mit Barett, in
modischer Tracht.
1618. Dirne, mit großem Seh wert an der Seite. Göller
mit Schrift: „o • ankli • im • wot . okkn."
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Graf
- 612 —
Graff
1518. Scheibenriß mit den Wappen des Uni G. nnd der
Sybilla ron Brunn ; Sybilla als Schildhalterin.
1518. Madonnenfigor auf gotischer Konsolo, bez. Ureas
Graff d(a)z tultig schaff.
1519. Enthauptung der h. Barbara.
1519. Martyrium des h. Sebastian.
1519. St Georgs Kampf mit dem Drachen. Satire.
1519. Schweizer Kriegsknecht mit Zweihander.
1519. Kriegsknecht mit Speer. Schrift auf dem Brust-
panzer: .Mergiii Heilman ron B(uelL«
1519. Kriegsknecht, den Zweihander auf der Achsel tra-
gend. Schwertschrift: AL • mkix ■ okit • verspilt.
1520. Geißelung Christi, am Fuße einer Saale.
1521. Schweiz. Pannertrager. (Keller-Stift., Polyt Zeh.)
1521. Zwei Weiber mißhandein einen Mönch.
1521. Gott Vater auf dem Regenbogen thronend.
1521. Die heilige Familie, in braun tariert und bemalt.
1521. Der h. ChrLstophorus, in rot tariert.
1521. Enthauptung Katharinas, in blau laviert.
1521. Georgs Kampf mit dem Drachen, in olivgrün laviert.
1521. Gefangannahme Christi in Gethsemane.
1521. Schlachtfeld mit Schlacht im Hintorgrunde.
1 523. Ertrinkender Soldat und nacktes Weib, das sieb
ins Schwort stürzt. Seelandschaft.
1528. Gruppe ron vier blasenden Pfeiffern.
1528. Landsknecht in fodernbesetztem, geckenhaftem
An rüg o, ron hinten. Satire.
1528. Bildnis des Meisters in ganzer Figur, auf der
Rückseite des Blattes das Geheimalphabet.
1525. Simson tötet den Löwen.
1525. Pyramus und Thisbe am Brunnen.
1525. Christus sitzend als Schmerzensmann. Kohlen-
zeichnung auf hellbraunem Grunde, mit weiß gehöbt
1625. Marketenderin, unter einem Baume stehend, an
dem ein Landsknecht baumelt.
1529. Reichgekleidete Dame, eine Ratte an der Leine
fahrend. (Bezeichnung unsicher.)
Die Blatter, welche ohne Ortsangabe aufgeführt sind,
befinden sich in öffentlichem Besitz zu Basel.
Barttch, Lo peintre graveur, VII, 456—466. — Pcu-
»atant, Le peintre graveur, III, 425 — 432. — Andreten,
Handb. f. Kupfer itichsanimler.p. 604. — Ifagler, Monogr.
II, 744,749,2618; HI, 414, 416; V, 1176, 1858. -
Zahn, Jahrb. V, 257-262; VI, 145-187. - Arcb. f.
zeich. Kste.XI, 81 -92. - Kstchr. XII, 20/21. — Anz.
Alt. Kde. 1878, p. 881— 888; 1896, p. 13—15: 1901,
p. 277—290. — Zeitschr. f. bild. Kst. XIII, Boibl. 19,
p.297.— Amte«. Urs G.,Soloth.l878.— Handelte. Gesch.
d. schw. Malerei 1 898, p.15 — 36. — Händck*. Urs G. und
sein Pannertrager, 1898. — 0. Sekmeli, Renaiss. in der
Schweiz. — Oann. Herald. Arch. 1899, p. 69. — Ver-
zeichnis der Holzschnitte u. Kupferstiche : E.UU, Jahrb.
f. Kstwissensch. VI u. sep. Ausg. — Abbildungen : Mut her.
Die deutsche Buchillustr. II.— BuUrh. Ornam.d. Ronaiss..
Taf. 88—40. — Albert inn, Wien, Handzeichn. alter Mei-
ster, Taf. 250, 886, 466, 898.— Basel, Handw lehn. srhw.
Meister d. 16.-18. Jahrb., Taf. 8,4, 19, 36, 51, 62. -
Jahresber. K.-St 1895, 1896, 1903 (Brun). Qanx.
Graf (Graff), Urs (der jüngere), Goldschmied,
geb. in Basel 1512/13 als Sohn des Urs G. (des
<.) und der Sybilla von Brunn. 1530 verwen-
dete sich »ein Stiefvater vor dem Solothurner Rat
für die Auslieferung des väterlichen und mütter-
lichen Vermögens des Urs G., sowie des Gold-
schmiedwerkzeugs des alten Hug G. 1536 hatte
Urs G. der jüngere, des Goldschmieds sei. 8ohn,
seine Ansprüche auf der Mutter Sybillas von
Brunn Gut vor Rat zu vertreten, gegen Urban
von Brunn nnd Junker Morand von Brunns
Erben. 1544 ist Hans Rudolf Faesch sein Vogt.
Er siedelte 1553 nach Solothurn über und starb
daselbst um 1560. Ein Scheibenriß (Basel) mit
ängstlichem Strich, auf olivgrün grundiertem
Papier mit Deckweiß gehöht, der für des älteren
Urs Hand zu schwächlich erscheint, kann als
sein Werk in Anspruch genommen werden. Die
Zeichnung ist mit den verschlungenen Buch-
staben U. G. und dem Datum 1529 bezeichnet.
ZetUr-CoUin, Anz. Alt.-Kde. 1901. p. 289. — Ge-
richtaarchiv Baso). ffaiu.
Graf, s. auch Graaf, Graff.
Graff, Anton, Bildnismaler, geb. zu Winter-
thur am 18. Nov. 1736 ah? Sohn des Zinngießers
Hans Ulrich Graf und der Barbara Boller aus
Zürich, als das siebente von 9 Kindern, gest.
zu Dresden am 22. Juni 1813 als königl. säch-
sischer Hofmaler. Vom Vater für das in der
Familie erbliche Handwerk bestimmt, dankte es
Antoni der Fürsprache von Pfr. Job. Jakob Wirt
in Rickenbach, der selbst zeichnete und malte
(1694—1773), daß er für drei Jahre die neu-
eröffnete Zeichen- und Malschule Job. Ulrich
Schellenbergs besuchen durfte (1753—1756). In
des Lehrers begabtem Sohn Joh. Rudolf S. fand
der junge G. einen guten Kameraden und an-
regenden Mitschüler; die Knaben übten Auge
und Hand an der reichen Sammlung von Ge-
mälden, Handzeichnungen und Gipsmodellen, die
der alte Schellenberg aus Basel heimgebracht
hatte aus dem Nachlasse seines Schwiegervaters
Joh. Rudolf Huber, und mit Schellenberg Vater
zusammen malten sie u. a. die Vögel, die der
Chronist und Ratsherr Goldschmid am Irchel
schoß, in Aquarell für ein Album, das die Winter-
thurer Stadtbibl. aufbewahrt. Aus jener ersten
Lehrzeit stammen wohl zwei Fruchtstücke und
von Porträts eine ganze Reihe, ein arg verzeich-
netes Selbstbildnis, das Porträt des jungern
Bruders Hans Rudolf, das des Schwagers, des
n berühmten" Zimmermeisters Johannes Vögeli
in Zürich, vor allem das des Vaters, bez. „Anton
Graff. Winterthur 1755", durch das sich der alte
Schcllenberg bereits übertroffen halten durfte.
Durch des letztern Vermittlung kam G. im Juni
1756 zum Kupferstecher Joh. Jakob Haid nach
Augsburg. Da sich aber nach kurzem schon
ansässige Meister beschwerten, der junge Fremde
thue ihnen Eintrag, siedelte er mit Empfehlung
Haids zum Hofmaler Schneider in Ansbach über.
Neben der wenig fördernden Aufgabe, ein Jahr
lang sozusagen Tag für Tag die Kopie eines
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Graff
— 613 —
Graff
Bildnisses Friedrichs des Großen zu fertigen,
holte sich G. höhere Anregung bei Rigauds und
Kopetzkys Bildern im markgriiflichen Schlosse.
Gern kehrte er 1769 von Ansbach nach Augs-
burg zurück, und das Bildnis von Johann Frie-
drich Banse, das er jetzt malte, „war der An-
fang der lebenslänglichen Freundschaft mit
diesem nachher berühmt gewordenen Kflnstler,
der so viel nach G. gestochen, daß man sagen
kann, sie haben wechselseitig, der eine mit
seinem Pinsel, der andere mit Beinern Grab-
stichel, ihren gemeinschaftlichen Ruhm beför-
dert" (Hegner). Zu G.s Ausbildung trug u. a.
auch bei seine „Kundschaft" mit Haids Lehrer,
Joh. Elias Ridinger, ferner eine Reise nach
München, verbunden mit dem Besuche derSchleiß-
heimer Galerie, wo Desmarees' Familiengem&lde
damals alle Welt in Staunen setzte. Im März
1763 besuchte den jungen Schweizer in der
Fremde Joh. Georg Sulzer, „der Weltweise",
auf der Rückreise aus der Schweiz nach Berlin
begriffen; mit ihm reisten Lavater, Heß, Füßli
und Jetzier (aus Schaffhausen). Vom Aug. 1764
bis Febr. 1766 hielt sich G. in Regensburg auf,
auch da, wie in Augsburg, mit Auftragen aller
Art überreichlich bedacht. Und endlich, Ende
1765, sah er zum erstenmal nach neun Jahren
die Heimat wieder. Er malte ein paar Bilder
in Wintert hur, wohnte in Zürich bei Salomon
Geßner und genoß da glückliebe Tage.
Mittlerweile bereitete sich G.8 Berufung nach
Dresden vor. Geßners Schwager, Hauptmann
Heidegger, hatte in Augsburg den Landsmann
aufgesucht und ihn daraufhin, trotzdem er es
sich aus Bescheidenheit verbat, Hagedorn, dem
Generaldirektor der Akademie der bild. Künste
zu Dresden, als Bildnismaler in Vorschlag ge-
bracht. Während nun G. in der Heimat weilte,
überraschte ihn Hagedorns Einladung, gegen
Reiseentschädigung nach Dresden zu kommen
und da zunächst ein Probebild zu malen, das
ihm auf jeden Fall mit 60 Talern bezahlt würde.
Daraufhin ließ G. als Probe seiner Kunst, als
„Receptionsbild", ein eben vollendetes Selbst-
porträt nach Dresden abgehen. Dieses fand
Beifall; G. erhielt mit 110 Talern Reisegeld
die Nachricht, er sei mit 400 Talern Gehalt
als Mitglied bei der Akademie angenommen,
und schon am 7. April 1766 langte er glücklich in
Dresden an. Hier bot sich ihm zunächst in dem
St Galler Kupferstecher Adrian Zingg, der un-
gefähr gleichzeitig von Paris nach Dresden be-
rufen worden, ein gleichgesinnter Freund, und
Christian Ludwig von Hagedorn that sein Mög-
lichstes, den beiden Schweizern das Leben in
der neuen Umgebung angenehm zu gestalten.
Bald erschienen G.s erste Leistungen auf den
von Hagedorn ins Leben gerufenen Kunstaus-
stellungen der Dresdener Akademie, die all-
jährlich am 5. März, dem Namenstage des Kur-
fürsten Friedrich August, begannen und 14 Tage
dauerten, und sie befriedigten dermaßen alle
Welt, daß es fortan in den Kreisen des hohen
Adels zum guten Ton gehörte, sich von G. por-
trätieren zu lassen. Schon 1769 treffen wir ihn
auch im nahen Leipzig. Hier war es der „Buch-
händlerfürst" Philipp Erasmus Reich, der da-
malige Chef der Weidmann'schen Buchhandlung,
der neben Tischbein namentlich G. heranzog
zur Verwirklichung eines ähnlichen Planes, wie
ihn der Dichtervater Gleim zu Halberatadt mit
seinem „Freundschaftstempel" durchgeführt hat.
In Reichs Auftrag malte G. Geliert, Christian
Felix Weiße und andere Litteraten und Gelehrte
Leipzigs; in Reichs Auftrag unternahm er im
Frühjahre 1771 seine erste, für ihn so bedeut-
same Reise nach Berlin und malte da Moses
Mendelssohn, Spalding, Ramler und Sulzer, zu-
mal auch Lessing in Sulzers Haus im Sept. 1771
(wie dann später im Körner'schen Hause das
bekannte Schillerbildnis entstand). Er verliebte
sich in Sulzers ältere Tochter Guste, und un-
schwer erhielt er vom Vater die Hand des Mäd-
chens. So lebte denn G. seit dem 16. Okt. 1771,
Sulzers 51. Geburtstag, in glücklicher Ehe mit
Sophie Auguste Sulzer (1753—1612), und dieser
Ehe entsprossen zwei Söhne: Karl Anton G.,
der spätere Landschaftsmaler (1774 — 1832), und
Georg G. (geb. 1777), der freilich schon 1801
als Referendar am Stadtgerichte zu Dresden
Btarb, und ein Mädchen, Karoline (geb. 1781),
die sich 1804 mit dem Landschafter Ludwig
Kaaz vermählte, aber schon 1810 Witwe wurde.
Somit war zu Dresden und Leipzig auch die
Residenz Friedrichs des Großen als hauptsäch-
liches Absatzgebiet gewonnen.
G. ist viel gereist, wenigstens für die damaligen
Verhältnisse, und da dies für die Statistik, die
Entstehung seiner Werke von Wert sein wird,
versuchen wir, namentlich an Hand der 30 in
der Winterthurer Stadtbibl. erhaltenen „Dresdener
Schreibe-Calender" mit eigenhändigen Aufzeich-
nungen des Meisters, eine Zusammenstellung
seiner Reisen zu geben. Zunächst füllten die
Sommermonate der auf 1771 folgenden Jahre
bis zum Hinschiede Sulzers am 27. Febr. 1779
namentlich gegenseitige Besuche Sulzers und
dessen jüngerer Tochter Wilhelmine in Dresden
und des jungen Ehepaars in Berlin. Gewöhnlich
auch hat die Familie G. diese Zeit in Blasewitz
bei Dresden verbracht, wo z. B. 1796 auch der
20jährige Ludwig Kaaz seine spätere Gattin,
Karoline G., kennen lernte. Bereits im ersten
Jahre seines Dresdener Aufenthalts hatte G. mit
seinem Freund Adrian Zingg während des Som-
mers die Umgebung von Dresden abgesucht;
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«raff
— 614 —
Griff
auf der Festung Königstein wurden die beiden,
weil sie einzelne Prospekte aufnahmen und sich
nicht gleich durch Pässe ausweisen konnten,
eine Zeitlang in Haft gehalten. Und wiederum,
wie G. im Juni 1789 das Vergnügen hatte, seinen
Freund Chodowiecki bei sich in Dresden zu
begrüßen, wurden Ausflüge veranstaltet nach
dem Plauenschen Grund, nach Pillnitz und dem
Forstberge, wobei auch Zingg sich beteiligte,
und nach Pirna u. s. w. Auch 1790 ist G. den
27. Mai nach Pillnitz gefahren, um den Kur-
fürsten zu zeichnen, und wiederum den 7. Juni.
Sozusagen alljährlich oder jedes zweite Jahr
kam G. nach Leipzig hinüber; ja, 1774 ließ
ihn ein Zerwürfnis irgendwelcher Art überlegen,
ob er nicht überhaupt Dresden mit Leipzig oder
Berlin vertauschen sollte. Nach dem ersten
Aufenthalt im Frühjahre 1769 können wir für
folgende Jahre kürzere oder längere Besuche
in Leipzig feststellen: 1772 (G.s begleiteten den
nach Berlin zurückkehrenden Papa Sulzer mit
dessen jüngerer Tochter bis Leipzig), 1775 (den
16. Jan. kehrte er von Leipzig zurück ; ein Auf-
enthalt daselbst fällt zwischen den 24. Aug. und
5. Sept. ; endlich reiste er am Silvester wiederum
nach Leipzig), 1777 (vom 12. April bis 27. Juni),
1779 (den 23. Okt. von Leipzig zurück), 1780
(den 10. Dez. von Leipzig zurück), 1786 (im
Anschluß an die Schweizerreise in Leipzig vom
9. bis 18. Okt.), 1789 (von Ende Sept. bis 15.
OkL), 1794 (vom 27. Sept. bis 13. Okt.), 1795
(vom 4. bis 10. Mai und Ende Okt. bis 24. Nov.),
1796 (von der Schweiz zurückkehrend passierte
er Leipzig am 6. Mai), 1797 (vom 4. bis 18. Okt.),
1798 (auf der Reise nach Magdeburg und Braun-
schweig berührt er Leipzig am 18. Juli, und auf
der Rückreise hält er sich in Leipzig auf vom
17. Aug. bis 9. Okt.), 1799 (vom 8. bis 28. April),
1801 (vom 27. Sept. bis 16. Okt.).
Für Berlin kommen folgende Jahre in Betracht:
1771 (Frühjahr und Herbst), 1773 (Frühjahr),
1775 zwischen dem 1. und 22. Juni), 1777 (zweite
Hälfte des Jahrs bis 15. Dez.), 1788 (den 6. Febr.
von Berlin zurück), 1800 (den 3. Jan. nach Berlin
und den 30. Juli zurück), 1801 (den 4. April nach
Berlin und den 7. Juni zurück). Außer 1774
trat noch 1788 die Versuchung an G., nach
Berlin überzusiedeln, als er einen Ruf an die
dortige Kunstakademie erhielt mit 1200 Talern
Gehalt; doch da seine Bitte um Verbesserung
seiner Lage in Dresden das größte Entgegen-
kommen fand, verharrte er an der Elbe, nun-
mehr als Prof der Akademie mit 700 Talern
Gehalt und 50 Talern jährlichem Quartiergeld.
Wiederholt reiste G. „ins Karlsbad", so am
9. Juli 1785 ; es entstand dort das bekannte Herder-
bildnis; den 10. Aug. ist er zurückgekommen
aus dem Karlsbad. Weitere Aufenthalte fallen
in die Jahre: 1790 (vom 13. Juli bis 11. Aug.)
und 1793 (vom 9. Juli bis 12. Aug.); endlich
1799 ist er den S. Juli abgereist, den 18. vom
Karlsbad weiter nach Töplitz (Teplitz in Böhmen)
gefahren und von da den 4. Aug. zurückgekehrt.
Den 9. Nov. 1786 reiste er nach Herrnhut; er
malte Bischof Spangenberg und war zurück den
20. Nov. Und vereinzelt ist auch die Reise nach
Magdeburg und Braunschweig im Jahre 1798.
In Magdeburg traf er den 24. Juli ein; am 5. Aug.
ging's weiter nach Braunschweig, wo er bis zum
15. verweilt«; auf der Rückreise erfolgte noch
ein längerer Aufenthalt in Leipzig (s. o.). Schließ-
lich G.s Reisen nach der Heimat, zu der er
stete Beziehungen pflegte. Allzeit konnten Lands-
leute bei ihm auf freundliche Aufnahme rechnen,
und wenn ihn wieder das Schweizerheim weh
packte, machte er sich selber auf den Weg nach
der Heimat. Nach dem ersten Besuche von
1765/66 fiel die erste Schweizerreise von Dresden
aus in die Zeit vom Juni bis Ende Sept 1781 ;
1786 begleitete er Geßners ältern Sohn Konrad,
der zwei Jahre in Dresden und zwar in Gj
Hause geweilt hatte, nach der Schweiz zurück.
Am 14. Juli hat er die Reise angetreten, Sal.
Geßner im Sihlwalde besucht und nachher noch
in Zürich, am 14. Aug. einen Abstecher nach
Bern gemacht, von dem er den 29. in Winter-
thur einlangte; erst den 18. Okt traf er wieder
in Dresden ein, nachdem er noch zehn Tage in
Leipzig verweilt (s. o.). Eine weitere Schweizer-
reise zeitigte das Jahr 1796. Den 8. Mai ver-
ließ er Dresden, rückte am 15. in Augsburg und
am 20. in Winterthur ein, besuchte in Zürich
Geßners Witwe, reiste am 17. Juni wieder von
Winterthur ab und war am 26. zurück in Dresden.
Und noch einmal, hoebbetagt, machte er die
Reise Ende 1810 und hat sich in der Schweiz
bis Ende Mai 181 1 aufgehalten, ja, selbst noch
den Abstecher nach Bern zu wiederholen gewagt.
Schweren Herzens kehrte er nach Dresden zu-
rück, wo seiner keine freudigen Ereignisse
warteten. Zwar wurden ihm bald noch ver-
schiedene Ehrungen zuteil : er ward fast gleich-
zeitig von der kais. Akademie der Malerkunst
in Wien und von der Münchner Akademie der
bild. Künste zum Mitgliede gewählt. Aber am
26. April 1812 verlor er die Gattin, und ein Jahr
später wurde Dresden mehr und mehr der Mittel-
punkt des Kriegslebens, sodaß der halbblinde
Meister daran dachte, die durch die Franzosen
arg beunruhigte Stadt zu verlassen, um seinen
Lebensabend in Winterthur zu verbringen. Da
hat auch seinem so ungemein fruchtbaren Schaffen
und Leben am 22. Juni 1813 der Tod ein Ende
gesetzt; er starb nach zwölftägiger Krankheit
am Nervenfieber; noch gut leserlich findet man
eine letzte Eintragung im „Dresdner Schreibe-
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Graff
- 615 -
Graff
Calender auf d. J. 1813" zum 3. Junias: „den
3. früh starb der Hofrath Becker".
Ulrich Hegner wußte von einem großen Buch,
in dem G. von Anfang an all seine Arbeiten
mit dem Namen der abgebildeten Personen und
den Preisen bezeichnete, und da fanden sich
von 1756 — 1766 zu Augsburg, Regensburg u. s. w.
gemalte Bildnisse 297, Originalgemälde von 1766
bis Jan. 1813 in Dresden u. s. w. 943, Kopien
415, zusammen 1665 gemalte Bilder, wozu noch
322 Zeichnungen mit Silberstift kamen (von
1783 an, namentlich bis 1790); dazu noch
drei Radierungen von G. selbst Seiner Freude
am Kopieren von Meisterwerken der Dresdner
Galerie entsprach ein bedeutender diesbezüg-
licher Auftrag von Seiten des russischen Hofes
(1796). In spateren Jahren versuchte sich G. mit
Glück auch in der Landschaftsmalerei. — Für
uns ist kaum noch die Hälfte der Werke des
Meisters nachweisbar. Sehr viele finden sich
in Privatbesitz in der Schweiz, in Sachsen und
Preußen ; von öffentlichen Sammlungen sind be-
sonders die von Dresden, Leipzig, Berlin und
Weimar, von Winterthur und Zürich für G.
namhaft zu machen.
G. war der Modemaler und der „Lenbach"
seiner Zeit. Zumal aber ist er der eigentliche Por-
trätist der deutschen Klassiker; von ihm stammen
vorzügliche Bildnisse von Rabener (um 1768),
Geliert (1769), Ramler und Lessing (1771), Geßner
(1766 und 1781) und Bodmer(1781), Herder (1786
und 1803), Schiller (1785 begonnen, 1791 vollen-
det), Bürger (Herbst 1792), Wieland (1794) u.s.w.
— leider nicht Goethe. — Nicht bloß Köpfe,
Brustbilder, Kniestücke, halbe und ganze Figuren
malte G., sondern vielfach auch Gruppen und
ganze Familienstücke, und namentlich tragen
seine Gemälde sehr oft geradezu genrehaften Cha-
rakter. Seine Hauptbedeutung aber besteht darin,
daß er, der Schweizer, für den von je realistische
Neigungen charakteristisch waren, als der ein-
zige deutsche Bildnismaler des 18. Jahrh. mit
Geschmack und Erfolg den Realismus im Porträt
durchgesetzt hat, nicht umsonst eng befreundet
mit Daniel Chodowiecki, dem Realisten auf dem
Gebiete der Illustration bürgerlicher Zustände.
Mit Chodowiecki tauschte G. in langjährigem
Briefwechsel Erlebnisse und Ansichten aus; das
Bildnis Chodowleckis aus dem Jahre 1800 zahlt
unbestritten zum Besten, was uns G. hinter-
lassen hat
Die Selbstbiogr. ist abgedr. bei Muthtr (s. u.). p. 126 ff.
und z. T. auch bei Vogel (g. u.), p. 2 ff. — Gottht. n Wahrh.
u. Dicht. ".Teil IT, Bach 18 (Bildn. Bödmen); „Schweizer
Reise" von 1797, Brief vom 80. Aug. (Selbstbild n.J. —
AUNi. Beet. Krtler III, p. 240-248. - Ulrivh Htgr*r,
N.-Bl. der KQnstlerges. Zürich 1815 and Oes.-Schr. V,
p. 81 ff. — NagUr. K. Lei. V, p. 819 ff. — A. D. B. IX.
p. 565 f. (Claus). — Bich. Mmtkr. A. G., Eis Beitrag z.
Kunstgench. des 18. Jahrb. (Lp*. 1881). — Juliu» Vogel,
A. 0., Bildnisse von Zeitgenossen des Heisters in Nach-
bild, der Originale, 60 Taf. (Lpz. 1 898). — Den.. Goethe«
Lpz. Studentenjahre (Lpz. 1899), wo ein Dutz. Reprodukt
Graff" scher Bildn. — Reinhart Kadt. Drosdu. Anz., Mont.,
22. April 1901 (Beil.). — Waur, A. G. von Winterthur,
Bildnisse des Meister«. 40 Taf. (Wintorth. 1903). —
N.Z.Ztg. v. 19. April 1903, Bell, zu Nr. 108. — Statirtik
der Werko boi Muther, p. 47 ff., und Water, p. 45 ff. ; vgl.
auch den Kat.der A.G.-Ausst. in Winterth. vom 15. Sept.
bis 5. Okt. 1901, mit Porträt. — Jahresbor. Keller-Stift.
1 901 , p. 8, 9. — Kat. Keller-Stift. 1904, p. 25/26 (Brun).
Otto Waeer.
Graff, John, ne ä Geneve le 28 sept 1836,
mort ä Geneve le 17 mars 1903. Son pere Itait
d'origine zurieoise et c'est au cours d'un sejour
dans le canton de Zürich, ä l'äge de dix ä douze
ans, qu'il apprit ä aimer la natnre et les ani-
maux, tout en manifestant d'excellentes disposi-
tions pour le dessin. II suivit ä Geneve les cours
des Ecoles de dessin et y remporta plusieurs
prix. II s'attacha particulierement ä l'enseigne-
meut de Barth. Menn, mais il entra auasi dans
l'atelier de J.-L. Lugardon. A la mort de son
pere, G. dut malhetireusement abandonner la pein-
ture proprement dite et se tourner vers la pein-
ture sur email, qu'il apprit ä Geneve chez Pro-
chet dit Prochietto. II s'ltablit ensuite ä son
compte et occupa durant 45 ans le meine atelier
de la rue du Marchs. Tous les genres de la
peinture sur email lui gtaient familiers, mais
c'est au portrait surtout qu'il se voua, et il y
excellait; il a peint des portraits de plusieurs
souverains et de nombreux rajahs hindous. n
peignait aussi des petita sujets de chasse, des
courses de chevaux, etc., executes avec une
finesse extraordinaire. Dans sea moments de
loisir, G. faisait de la peinture ä l'huile, des
sujets militaires entre autres, traites comme de
veritables miniatures. C'£tait un homme modeste
et bienveillant, intelligent et bien doue\ II a ex-
pos6 assez frequemment ä Geneve de 1859 ä 1885.
Le Musee Ariana possede trois tableaux de lui.
Renseign. de M. Ch. Graff, frere de l'artiste. — Cat
d'expos. genev. A.-J. M.
Graff, Karl Anton, Landschaftsmaler, der
zweite Sohn von Anton G., wurde am 4. Febr.
1774 in Dresden geboren. Er genoß eine sorg-
fältige Erziehung, die ihn nicht allein in die
Prinzipien der Kunst, sondern auch in die der
Wissenschaften einweihte. Die Landschaftsma-
lerei, die ihn vor allem anzog, lernte er bei
Prof. Zingg in Dresden, und 1801 ging der junge
Künstler nach der Schweiz, wo er sehr geist-
reiche Skizzen der merkwürdigsten Gegenden,
besonders aus dem Lauterbrunner Tale, entwarf.
Hierauf begab sich G. über Mailand nach Rom
und Neapel. In ersterer Stadt verweilte der
Künstler fast sechs Jahre, während welcher Zeit
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Grati
— 616 -
Grandnuin
er viele Partien aus der dortigen Gegend auf-
nahm. Nach der Rückkehr ins Vaterland ar-
beitete er seine italienischen Studien aus, be-
suchte aber auch oft die sächsische Schweiz, wo
er in Tetschen für die gräflich Thun'sche Familie
viele der schönen Umgebungen aufnahm. Auch
bereiste er mehrmals die Schweiz, sowie die
Rhein- und bayrischen Gegenden. Aus diesen
Angaben läßt sich der Inhalt seiner Gemälde
entnehmen, und diese selbst sind trefflich aus-
geführt. Er bemühte sich stets, das Eigentüm-
liche der landschaftlichen Natur zu erfassen, und
besonders glücklich war er in der Darstellung
der Gebirgsgegenden. Auch die verschiedenen
Wirkungen des Lichtes wußte er meisterhaft zu
geben. Dabei war G. ein vielseitig gebildeter
Künstler, der mit seinem praktischen Streben
einen reinen Sinn für Theorie verband. Er war
auch ein trefflicher Violinspieler und in jedem
Verhältnisse ein edler Mann. Er erzog die un-
mündigen Kinder seiner Schwester, der Gattin des
Landschaftsmalers Kaaz, auf väterliche Weise.
G. starb den 9. März 1832 in Dresden. Böt-
ticher hat dem artistischen Notizenblatte der
Abendzeitung 1882 seinen Nekrolog geliefert.
Von G.s Bildern sollen mehrere sich in Zürcher
Privatbesitz befinden.
tfagUr. K.-Lex. V, p. 32 1 . L. CaUtme.
«raff, Maria Sibylla, s. Merian, Mar. Sib.
Grnff, s. auch Graaf, Graf.
Graffenried, Karl Adolf von, Architektur-
maler, von Bern, wurde am 24. Juli 1801 in
Worb getauft, bildete sich, nachdem er in Bern
die Schulen absolviert hatte, in Neuenburg als
praktischer Architekt auB und bezog 1822 die
Acadlmie des Beaux-Arts in Paris. Er war
Schüler von Delespine und befand sich eine
Reihe von Jahren an der Akademie. Hierauf
(1830) begab er sich nach Italien und malte
während fünf Jahren namentlich Kirchen. Er
kehrte dann nach Bern zurück und lebte ab-
wechselnd in Bern und in Thun. Mit dem Archi-
tekten G. L. R. v. Stürler gab er 1844 das Werk
„Schweizer Holzkonstruktion" in 82 Tafeln her-
aus. 1866 richtete G. in seinem Gute auf dem
Inseli in Thun ein Kunstmuseum ein, in welchem
außer seinen eigenen Arbeiten solche von Freun-
den und Zeitgenossen ausgestellt waren. Kr starb
in Bern am 11. Dez. 1859. Bei seinem Sohne,
Arnold v. G. in Bern (Architekt, Schüler von
Constant Dufeux an der Acadämie des Beaux-
Arts in Paris), befindet sich u. a. ein Album
seiner italienischen Aufnahmen. Das bern. hist
Museum besitzt zwei große, 1836 von ihm ge-
zeichnete Ansichten der Stadt Bern. G. beteiligte
sich an Turnusausstellungen in Bern in den
Jtthren 1840, 1844, 1866 und 1857. U. TlkrUr.
Graffenried, Anton Rudolf von, Maler. Er
wurde geb. 1719, wohnte in der Schoßhalde in
Bern und starb im Jan. 1780.
Borgerl. Geneal. H. TfkrUr.
Graffenried, Samuel von, Architekt, von Bern,
wurde am 25. Okl 1716 getauft und starb am
7. März 1784. Er wurde als Baumeister zünftig
zu Affen 1745, Mitglied des Großen Rats 1755
und war Landvogt von Signau 1764 — 1770. Er
erstellte 1749 die Balustrade und die Erker auf
der Plattform in Bern.
Handekt u. Müller, Monster in Born, p. 170. — Bur-
g-erl. Genealog, von Berti. H. Tarier.
Grambolini, G. B., Bildhauer, aus Gandria
im tessin. Bez. Lugano, geb. 1674, gest. 1742.
BertoUMi. Boll. stor. 1885, p. 190. — Den.. Art.
svi». in Roma, p. XI, 64. C. Bn*.
Grana (oder Sgrana), Luca, von Tirano im
Veltlin, lebte um 1534, ein zu seiner Zeit ge-
schätzter Maler. Der König von Polen, Kur-
fürst von Sachsen, besaß von ihm sieben Histo-
rienbilder.
Qnadrio. Dias. III, p. 494. C. Jecklin.
Grand, Jean- Alexandre, peintre sur email et
graveur, n6 ä Rotterdam dans la seconde moitte
du 18* Biecle, sejourna ä Berne et surtout ä
Geneve oü il executa l'interessante Serie de
portraits de Genevois cölebres des „Fragments
biographiques et historiques" du baron de Grenus
(Geneve, 1815, in-8). Ces portraits, gravi äl'eau-
forte, sont d'une facture assez inegale, mais il
en est d'exellents. Les epreuves du second tirage
sont superieures; il existe des 6tats avant la
lettre. G. a exposl ä Berne en 1818, et ä
Geneve en 1620 („Paysage avec animaux", pein-
ture) ; il s'aasocia, comme peintre sur email, en
mai 1788 et pour six ans, avec J.-F. Soiron.
Riga*d. Renseign., p. 274. — Cat d'expos. — Ron-
seign. de M. A. Choity. M.
Grande, Heinrich, Bildhauer, von Ossig, Schle-
sien, geb. daselbst am 20. Jan. 1864, machte
seine Lehrzeit 1877—1881 bei Bildhauer Langer
in Strigau, arbeitete darauf sechs Jahre in
München, kam dann in die Altarbauerei von
Aug. Müller in Wil (Kt. St. Gallen), nachher
wieder in ein ähnliches Geschäft nach Breslau
und ließ sich 1888 dauernd in Zürich nieder.
Seine Spezialität sind kirchliche Dekorationen,
hauptsächlich Holzschnitzereien. Für den Tauf-
stein der Kirche von Bramois (Kt. Wallis) fertigte
er 1890 ein Relief der Taufe Christi an.
Nach Mittig. des Künstlers. H. ApptntlUr.
Grandnom, Jean-Louis, n£ ä Eysins, pres
Nyon, en 1733, mattre pendulier, fut un mecanicien
habile, recu habitant de Geneve le 17 sept. 1762
et bourgeois gratis vu ses talents, le 7 mai 1779,
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Grandson
— 617 -
Graß
avec ses fils. II £tait directeur de la machine
hydraulique depuis 1770 et s'occupa de la per-
fectionner. II s'occupa auasi de la construction
dee ponts, enfin il fondit des cloches, et c'est
ä ce titre qu'il a sa place ici. Le village de
Vandceuvres, pres Geneve, en possede une de
0,81 m de diam., fonduc par lni en 1773. G. mourut
le 19 fevr. 1788.
CovtlU, LiT. des Bourg., p. 468. — SntbUr. Hlst
litt, de Geneve, in, p. 329. - Sorda. Dict. des nunille*
geney., nie. — Renseign. de M. A. ChoUy. Ä.-J. M.
Grandson, Jean (Johannod) de, Maler. Zu den
bevorzugtesten Künstlern am Hofe Amadeus Y.
und des Grafen Aymon von Savoyen gehörte
der Maler Georges d'Aquila, auch Georges de
Florence genannt, der für einen Schaler Giottos
ausgegeben wird und sich ununterbrochen von
1314 bis zu seinem 1348 erfolgten Hinschied
im Dienste des gräflichen Hauses bethätigte.
Als sein Schüler oder Mitarbeiter erscheint ein
Jean (Johannod) de G., vermutlich identisch mit
einem namenlosen, 1314 als pictor domini be-
zeichneten und noch höher als Georges bezahlten
Maler, der sich damals mit ihm an der Aus-
schmückung des großen Saals im Schlosse von
Chamber; bethätigte. 1335 wird Johannes mit
seinem Namen in Hautecombe erwähnt, wo er,
gemeinsam mit Meister Georges, in der graf-
lichen Kapelle malte. 1342 war diese Arbeit
mit dem Schmuck der Gewölbe vollendet, worauf
Jean noch selbigen Jahres nach Chillon berufen
wurde, um hier die Camera domini zu schmücken.
Die letzte Zahlung dafür wurde 1344 im M&rz
entrichtet, woraus erhellt, daß die Arbeit volle
drei Jahre in Anspruch genommen hatte. In
der That entspricht dem der Fleiß, welchen der
Meister auf diese wieder aufgefundenen Malereien
verlegt hatte. Die an den Wanden, womit er
sein Werk begann, stellen über einem Äußerst
delikat geschmückten „Umbehänge" dieselben
Motive vor, welche so oft den Inhalt mittel-
alterlicher Teppiche bilden, eine Folge von wirk-
lichen und Fabeltieren, die sich auf blumigem
Wiesengrunde unter hohen Bäumen wandelnd
und äsend ergehen. Der blaue Grund ist mit
goldenen Lilien besät. An der Decke sind die
vorspringenden Hölzer auf Rot mit silbernen
Kreuzen und die blauen Feldertiefen mit gol-
denen Lilien bestreut.
Not/, La chambre da Duc a ChilJon, Lausanne, 1902,
p. 10 ff. — Ed. Vatari. Le Monnier, IV, p. 86. Kahn.
Orangier, Antoine, fondeur de cloches, con-
fectionna, pour la ville de Fribourg, trois clo-
ches dont une existe encore ; c'est la quatriemc
cloche de Peglise de St.-Nicolas, soit celle dite
des Heures, sur laquelle le gardien de la tour
frappe les demi-heures, tandis qu'il indique les
heures entieres sur la Sainte-Barbe. Elle fut
fondue sur la place, devant la tour de Jacque-
mart, le 11 aout 1416. Les deux autres cloches
etaient celle« du guet datant de 1417 et une
de Celles de Jacquemart (1422).
Efmann, Die Glocken der Stadt Freib., im Freib. Ge-
schichUbl., V, p. 84, 87, 41, 126, 191, 193, 198. —
Frib. art, 1899, p. 2. — XütektUr, Glockenb., Msc.
(Stadtblbl. Zürich). Max dt Ditback.
Granler, Placide, orfevre-joaillier, nö a Cam-
bray, mort avant 1815, fut admis, bien que
simple domicilii, au privilege de la maltrise ä
Geneve le 28 dec. 1784, ayant presente" pour
chef-d'ceuvre „une holte garnie en diamants tres
bien faite", recu habitant de cette ville le 6 juillet
1791 et maltre orfevre le 2 aout suivant, il
s'associa avec Georges Vignier, maltre joaillier.
A. Ckoity.
Gras, s. Graß.
Graß, Karl Gotthard, Maler und Dichter, geb.
zu Serben in Livland am 19. Okt. 1767, gest.
zu Rom am 8. August 1814, studierte zuerst
Theologie in Jena und bereiste von dort 1790
die Schweiz, wo sich bei ihm eine lebhafte
Neigung für die Landschaftsmalerei regte, die
er denn auch zunächst, während er eine geist-
liche Stelle Buchte, als Lehrer in Riga bethätigte.
Eine persönliche Enttäuschung veranlaßte ihn
übrigens, den geistlichen Beruf und die Heimat
bald wieder zu verlassen, worauf er sich neuer-
dings in der Schweiz Beinen Lieblingsneigungen
widmete und besonders mit Ludwig Heß in
Zürich und der dortigen Künstlergesellschaft in
nähern Verkehr trat Mit Heß unternahm er
verschiedene Schweizerreisen, malte in Gouache,
radierte nach der Art desselben (u. a. „Bälden-
stein" und „Tagstein" 1797) und schrieb nach
seinem Tode über dessen Leben und Kunst einen
(ungedruckt gebliebenen) Aufsatz. Der Künstler-
gesellschaft stiftete er mehrere Blätter für ihr
Malerbucb. Nach einem Aufenthalt in Chur bei
der Familie v. Salis-Sils und in Paris begab er
sich 1803 nach Italien, reiste mit dem Schrift-
steller Ph. J. v. Rehfues und K. F. Schinkel in
Sizilien und verblieb daselbst mehrere Jahre,
da er an dem Maltheser Komtur v. Rechberg
einen Protektor gefunden hatte. Dort begann
er auch in Oel zu malen, und es wird von ihm
gesagt, daß er „mit seinem offenen Auge für
die große herrliche Natur den Charakter male-
rischer Gegenden mit großem Glück aufzufassen
und in der Beleuchtung der Natur die schönsten
Augenblicke abzulauschen verstanden habe."
Mehrere seiner Bilder gingen in den Besitz des
Königs Murat über, andere in die baltische
Heimat zurück, woher ihm öfters Aufträge zu-
kamen. Nach Rom zurückgekehrt, erkrankte G.
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Grasser
- 618 -
Grassel
und stürzte, als er sich im Fieber vom Lager
aufraffte, die Treppe hinunter, was ihm den Tod
brachte. — Von seinen Zeichnungen befinden
sich eine Anzahl im Besitze der Zürcher Kunst-
gesellschaft und des Unterzeichneten, zwei Bilder
ebenfalls im Künstlergut Zürich. Von seinen
schriftstellerischen Arbeiten sind hier zu nennen :
Die Erklärungen zu sechs von Ludwig Heß nach-
gelassenen Naturprospekten (1858 als Vereins-
blatt des Zürcher Kunstvereins neu heraus-
gegeben) ; Fragmente von Wanderungen in der
Schweiz, nebst drei Kupfern vom Rheinfall nach
sorgfältig genauen Handzeichnungen (rad. von
J. IL Meyer); Sizilische Reise, oder Auszüge
aus dem Tagebuch eines Landschaftsmalers
(nach s. Tode 1815 erschienen, mit 20 Kupfern).
FaAli. K.-Lex. II, p. 476. — Ntxgler. K.Lex. V, p. 888.
— A. D. B. (Schräm m Macdonald), wo auch noch weitere
Quellen genannt sind. F. 0. Petalotn.
Grasser (Gasser), Asmus, Asimus, Erasmus,
Architekt und Bildhauer. Am Gallustage 1487
fand die Grundsteinlegung des Klosters Maria-
berg bei Rorschach statt, in welches Abt
Ulrich VIII. von St. Gallen mit seinem Konvent
überzusiedeln gedachte Als Urheber des Bau-
plans — „visir und muster" — wird Grasser
genannt, „auf» dem Peierland bürtig", oder, wie
es an einer andern Stelle heißt: „ain wol-
herümter und bewerter mayster semlicher buwen
im lannd zu Payern." In der That stellt sich
das Ganze als das Muster einer spätgotischen
Anlage dar, durch Uebersichtlichkeit ihres Plans,
Reichtum und Mannigfaltigkeit der Gewölbe-
konstruktionen und einen nicht gewöhnlichen
Aufwand mit figürlichen Zierden und kniffigen
Details, wobei die Wirkung der einzelnen Räume
bloß durch die gedrückten Verhältnisse beein-
trächtigt wird. Als Besonderheit fällt die kon-
sequente Verwendung des Rundbogens in den
Gewölben und Fenstern auf.
Ohne Zweifel iBt G. identisch mit dem in
Bayern und Tirol bethätigten Baumeister und
Bildhauer gleichen Namens, dessen Wirksamkeit
seit 1480 sich verfolgen läßt In München sind
urkundlich als erste Arbeit die sog. Narren im
alten Rathause beglaubigt. G.s Name und das
Datum 1482 trägt der Grabstein Aresingers in
der Peterskirche, in dem er sich als ein höchst
origineller und tüchtiger Bildhauer bewährt und
haben als Werke von ihm der 1505 datierte des
Balthasar Pöscbner ebendaselbst und des Grafen
Seitz von Töring und seiner Gattin in Andechs
zu gelten. 1496 erhielt G., der schon 1491 als
Baumeister der Pfarrkirche von Schwaz am Inn
erscheint, einen kaiserlichen Geleitsbrief, damit
er deren Bau vollende, in dem sich die gleichen
Rippenkombinationen wie in Mariaberg wieder-
holen. Als weitere Arbeit G.s erwähnt Naglers
Lexikon das Brunnenhaus in Reichenhall und
die Kapelle daneben. Urkundlich wird des
Meisters zu Werken in Reichersdorf, Bezirksamt
Miesbach gedacht, die aber wohl nur Werkstatt-
arbeit sind. Endlich meldet Sighart, daß sich
G. gelegentlich auch als Maler bethätigt habe.
J. Hardegger, Kurze Chronik des Gotzhuus S. Gallen
(Mittip. z. vaterl. Gesch., herausg. vom bist. Vorein in
St. Gallen, I. Folge, Heft 2, p. 45), wo der Heister Asimus
Gasser genannt wird. — Joachim v. Watt, Deutsche bist.
Schriften, heraus*, von B. Gotzinger, II, p. 816, 887. —
Hahn, Bild. Kst, p. 529 (wo fälschlich der Name Grasser
steht). — Dert., Stat Schweiz. Kstdenkm. (Anz. Alt.-Kde.
1887, p. 405). — Der».. Feuilleton der N. Z. Ztg. 1899,
Nr. 65 — 68 u. S. A. — .4. Ilardtggtr, Mariaberg b. Ror-
schach (N.-Bl. d. hist Vereins in St. Gallen, 1891. —
Ueber G.s Thatigkeit außerhalb der Schweiz: Nagter,
K. Lex. V, p. 388. — J. Sighart, Gesch. d. bild. Kate, im
KOnigr. Bayern, Hanchen 1868, p. 500. — G. r. Btxotd
u. B. Riehl. Die Kstdenkm. d.Königr. Bayern, I, p. 849,
1061 f. (Taf. 168), 1177 (Taf. 198), 1480 ff. — Berth.
Riehl, Die Kunst an d. Brennerstraße, Lptg. 1898, p. 24.
— Gef. Mittig. des Hrn. Prof. Dr. BerthoM Riehl in
Grasset, Eugene-Samuel, illustrateur, archi-
tecte et decorateur, fils de Samuel-Joseph G., de
l'Abergement (Vaud), et de J.-L.-Marg. Burnens,
naquit le 25 mai 1845 ä Lausanne, nie Cit6-
dessoufl, oü son pere avait un atelier d'lbenisterie
renomme. Naturalist francais en 1891.
De bonne heure, le jeune G. fut portl vers
les livres, les imagea surtout, et les impreaaions
qu'il ressentit dans son enfance, k la vue des
compositions de Gustave Dore, sont des Sou-
venirs que l'artiste rappeile volontiere, n suivit
l'Ecole primaire, et l'Ecole moyenne de Lausanne;
son mattre, ayant remarque" ses dispositions pour
le dessin, lui conseilla de se vouer ä la peinture.
Mais ä 16 ans, sur le desir de ses parents, il
entra ä l'Ecole polytechnique k Zurieb, pour
etudier l'architecture. Apres un stage de deux
ans chez un construeteur de Lausanne, G. se
rendit ä Marseille en compagnie d'un jeune
sculpteur francais (fin 1865), puis en Egypte (fin
1866), et rentra ä Lausanne (fin 1867) oü il
s'oecupa de sculpture decorative. Au printemps
de 1870, il alla visiter Paris, et s'y fixa des le
mois d'oetobre 1871. II s'adonna des lors k l'art
decoratif.
La premiere oeuvre qui attira sur lui l'atten-
tion fut Illustration d'un conte de fees, „Le
Petit Nab." Alore lui fut confiee, par M.Ch.Gillot,
celle de la lögende „Les Quatre Fils Aymon"
(1881—1883), travail considerable qui le mit en
evidence. Pareil aux maltres anciens, G. a aborde'
tous les genres et dans chacun il a excelle.
Dans les coneeptions les plus eleveea il s'eat
montre supeneur, et il n'cst pas d'objet qu'il
n'ait juge digne d'etre orne. Une puissauce
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Graset
— 619 -
Grasset
rare de travail, une science etendue, l'amour de
1h nature, telles sont les qualites de I'artiste
et lea sourcea de son ätonnante feconditä. Grace
& ces dons exceptionnels, il a cree" un art per-
6onne1, original, dont la pröponderance s'affirmo
de plus en plus dans l'ecole moderne des arte
decoratifs.
Les principe8 de 0. sur l'art sont exposes
dans „L'Art Nouveau", brocbure publiee a l'occa-
sion de la Conference faite par lui a l'Union
centrale des Arte decoratifs, le 11 avril 1897
(G. de Malherbe & C'*; 1897). Nous empruntons
ä la reine d'art moderne „Art et Decoration"
(janvier 1903), l'inventaire des principalcs ceavres
du mattre, classees dans l'ordre oü elles ont paru :
Chronologiquement, c'est aux meubles com-
poses pour M. Cb. Gillot par G. qu'appartient
la premiere place. La cheminee monumentale,
la cr&ience, une Suspension en fer forg6, etc.,
datent de 1879, 1880 et 1881. Entre temps,
pour la „Galerie contemporaino" (1878), pour
les „Ffitea chrötiennes" (1879), pour les „Des-
sins du Louvre" (1882/83), G. s'gtait essaye* ä
des dessins industriels de tapis, d'ätoffes, de
vitraux, etc., il dessinait les „Ornemcnte Pan-
hard", en style Louis XV (1879), les quatre
planches en couleur pour illustrer, chez Baschet,
le „Petit Nab", planches gravees par I'artiste
comme premier essai du proc^de" chromotyjx)-
graphique Gillot(1877/78), l'„Etoffe Barbe-Bleue"
(1881), et cette admirable „Histoire des Quatre
Fils Aymon" (1881 — 1883), qui ne comprend pas
moins de 240 pages illuBtrees. Puis c'est, de
1884 a 1888, pour le „Paris illustre", une nom-
breuse serie: „Le Boeuf Apis", „La Chaase",
„Le Comte de Maugrignon", „La Legende du
Saint-Pleur", et en 1888, l'illustration de „Jean
des Figuea" En möme temps, il executait, en
1884, une serie de „Cahiers d'enseignement",
prenait part, en 1885, au concours pour une
fontaine a enger ä Lausanne, et de 1885 a 1889,
outre le „Calendrier du Bon-Marchs", donnait des
dessins pour la „Revue illustree", les „I^ettres et
les Arte", etc., outre des dessins d'a&siettes pour
Haviland, des dessins de broderies pour Hävers
et une serie de peintures a l'huile, dont „Fr6d6-
gonde, entree d'une Reine au 13« siecle", et „Egin-
hard et Emma". II donnait encore ä l'art de l'af-
fiche ces chefs-d'oeuvre : les „Fites de Paris", la
„Librairie Romantique", le „Ca valier Miserey",
„Jeanne d'Arc", auxquels il devait plus tard
ajouter le „Chocolat Mexicain", une autre „Jeanne
d'Arc", les „Cherains de fer du Sud de la
France", r„Exposition de Madrid", l'„Encre
Marquet", „La Valkyrie", l'affiche pour l'ex-
position de la „Grafton Gallery", la „Place
Clicby", pour ne citer que les principales. Si
l'on connalt la plupart de ces affiches, on con-
nalt moins I'estampe, qui servit de reclame a la
„Librairie Romantique", et Ton connait moins
encore les mosalques que composa G. pour IVglise
St.-Etienne de Briare (1893—1897), et les dix
cartons de vitraux pour la cathödrale d'Orlöans
(1893); voilä cependant son chef-d'eauvre. Cette
oeuvre capitale ne fut pas executee, contraire-
ment au jugement des artistes. Le fragmcnt
d'une de ces crois6es se trouve au Musee des
Arte decoratifs. D'autres vitraux de G. ont Ste1
executes par M. F61ix Gaudin, „La Chasse",
„Saint-Michel et Jeanne d'Arc" (1893), „La
Musique", „Le Printemps", „L'Automne" a Cha-
lons (1897), la verriere de la Chambre du Com-
merce de Paris (1901), sans omettre les croisees
de St.-Lo, et la „Tige de Jessö" dans le style
du 15* siecle (1891), la „Sainte-Madeleine" de
Troyea, dans le style du 16« siecle (1896), celle
d'Aix en Provence (1895), et le „Saint-Hubert",
de Lyon (1894) executes par M. Begule et le
vitrail aux „Paons" (1902), etc.
A citer encore les couvertures de livres, de
magazines, de cataloguea: la couverture pour
une „Collection de Romans" (1886), pour „l'Age
du Romantisme" (1887), la decoration de la
partition d'Esclarmonde (1889), la couverture
de la „Grande Dame", du „Harper's Bazar"
(1891, 1892), de l'„Illustration" (Noel 1893), de
„La Plume", le „Calendrier Lorilleux" (1894),
le „Calendrier de la Belle Jardiniere" (1895),
la reliure du „Nouveau Larousse" (1898), du
„Mont Saint-Michel" (1899), du „Catalogue de
l'Imprimeric de Malherbe" (1902), pour n'en
citer que quelques-unes.
Parmi les produetions de G. qui se rattachent
ä l'art et a la decoration du livre, il convient
d'ajouter la reliure de P„Art Gothique" (1894),
et le carton pour la reliure des „Quatre Fils
Aymon", executee en email par MM. Vever et
Tourrette, la gravure du caractere nouveau, qui
I»rte son nom, lui fut demandöe par la fon-
derie Peignot.
L'imprimerie de Malherbe a public l'origi-
nale serie de dix estampes dekoratives (1898).
Pour Emile Muller, il composa le delicieux pan-
neau des „Heures" dont on a fait une horloge,
et le charmant calendrier aux Hortensias. En
1899, il dessine des bijoux, l'admirable pendant
d'„Omphale", executä par M. Vever. Pour le
salon du costume, a l'Expos. univ. de 1900, il
compose une decoration en jeux de treillages
et des panneaux du plus heureux effet ; pour le
jubile" de l'Union Postale, un timbre, et il reeoit
la commande du nouveau timbre-poste francais;
il execute en meme temps, pour la maison Le-
clercq, deux cartons de tapi&series, et pour une
grande falencerie un panneau de ceramique in-
crustee, representant un aigle planant sur un
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Grabet
- 620 -
Grobe
champ de vagues. Naguere, il a donnö le dessin
de Ia cheminee et des lanternes du „Chat Noir",
et en bon architecte il a fait un projet de facade
pour l'hotel de M. F.-G. Dumas.
Le cours de composition decorative professe'
depuü une dizaine d'annees par G. ä l'Ecole
normale d'enseignement da dessin ä Paris (Ecole
Guerin) jouit d'une renommee meritee. Les prix
remportes par les Hevea de cette ecole dans les
concours publica en sont le meilleur t^moignage.
L'Ecole Guerin s'est fermee en 1903, lorsque G.
l'eut quittee. Ce cours a donne" naissance a un
recueil de documents precieux, „La plante et ses
applications ornementales", compose des meil-
leurs travaux de ses eleves, et publie par la
Librairie centrale des Beaux-Arts, sous la direc-
tion du mattre (1898, 1899). Le cours lui meme,
tel qu'il est donne aux eleves, comprend deux
partiee principales, l'une theorique, l'autre
sacree a l'ltude des formcs de la nature et ä leur
Interpretation. En 1905, parut a la Librairie
centrale des Beaux-Arts la „Metbode de Com-
position ornementale", par G.
A cot* du decorateur, de l'ornemaniste et de
l'architecte, se place le peintre. Quantit« de
pastels, d'aquarelles, de peintures & l'huile, signees
de G., sont dignes de figurer parmi ses meilleures
produetions: „Pauvre Quartier"; „La Seine ä
■'Institut"; „Au Jardin du Luxembourg" ; „Le
Val-de-Grace en Janvier"; „Le Trocadcro"; „La
MaisonUsher"; „LaForttenchantee"; „La Muse
Drnidique", etc.
Malgrl sa prodigieuse activitl, G. ne fut long-
temps connu du public que par ses affiches et
ses illustrations de livres. Sa modestie, son
amour de la solitude, son dedain de la rtelame
n'avaient laisse' paraltre, en dehors des inities,
qu'une faible partie de son immense labeur. Ses
admirateurs comprenant le prejudice qui en r£-
Buluit soit pour l'artiste, soit pour les arts, ont
pris l'initiative d'organiser une exposition publi-
que de ses oeuvres. Cette exposition eut lieu
au „Salon des Cent", dans les galeries de „La
Plume" k Paris, en 1894. Composee de ce qui
put 6tre recncilli ä la hate cbez des amateurs,
eile n'en eut pas moins un grand succes et fut,
surtout pour le grand public, une rcveJation.
Lc catalogue comptait 316 numeros. „La Plume"
du 15 au 31 mai 1894 rend compte de cet evene-
ment artistique.
G. a particip£ ä l'Exposition des artistes suisses
habitant Paris, organisee a Zürich (Kunstler-
haus) en 1901.
G. est aujourd'hui consider^ comme un chef
d'gcole. „Ses principe« ont prevalu daus toutes
les produetions de vrai merite qu'ont reAlisees
artisans et artistes depuia une quinzaine d'an-
nees." (Art et Döcoration, 1903.) De l'avis des
critiques francais les plus autorises, l'influence
exerece par G. dans la reuaissance actuelle des
arts du decor est considerable, et eile s'e^end
ä l'art contemporain tout entier. G. a 6t6 decorä
de l'ordre de la Legion d'honneur en 1895. A
diverses reprises l'artiste est revenu au pays
natal oü il possede encore une soeur.
Veillees vaud., lrraon«e, n°4, p. 18, 14 (J.P.S.).
— Zeitechr. f. bild. Kst., Belbl. XV, p. 483. — Stau/,
fackgr, Studienreisen, p. 826 IT. — Graph. Este., XXII.
p. 1—24. — L'Art et l'Idöe, 20 nov. 1892. — L'Art
Francais, 21 oct. 189S. — Le Figaro, 25 nov. 1898. —
Estafette de Lausanne, 19 avril 1894, 23 mai 1895 (avec
Portrait). — Gaz. de Lausanne, 2 mar» (Mathias Hör-
hardt), 21 oct. 1893, 22 f<Svr., 12 avril 1894, 16 juin
19 juiUet 1895. — Journal de Geneve, 18 avril 1894,
20 mai 1896. — La Patrie suiase, 12 juin 1896. — La
Tribüne de Lausanne. — La Plume, 1" nov. 1893, 15
et 31 mai 1894. — L'art Nouveau, conf. par E. 0. 1897.
— Eng. Grastet, son esuvre, 6A. de la Plume, Paris, 1901.
— Art et Decoration, janv. 1908. — Nouv. Ga/. de
Zarich, 28 avril 1900, 8 oct. 1901 (T.). — Rena, de
M11' L. Oramt k Lausanne. — Studio IV (1894), p.
37 — 47. — Kat. der Kollektiv-Atust. von Schweizer
Kflmttlern in Paris zu Zürich 1901 (22 sept. ä 23 oct.).
Ld.MitvilU.
Graria, Battista, Glockengießer, aus Italien,
goß 1558 eine Glocke für Campestro.
2fU«ekeUr, Iscriz. delle camp, nel Tidno, p. 92.
Mori* SuUrmeitttr.
Gravier, Michel, ni ä la Grave en Dauphinä
vers 1537, mort ä Geneve le 20 sept 1611,
apprenti emailleur cbez David Estienne et Guil-
laume Madyot, fut graveur et orfevre; s'ltant
distingue' a la prise du fort de l'Ecluse, il fut
gratifie' de la bourgeoisie de Geneve le 3 nov. 1602.
CovtlU. Liv. des Bourg., p. 880. A. Ckoi*y.
Grcbel, Heinrieb I., Glasmaler. Er muß (vor
1524) von Zürich nach Bern gekommen sein,
da er offenbar das Wappen der Zürcher Grebel
führte. Er war unehelicher Geburt, kaufte sich
jedoch 1568 von den erbrechtlichen Folgen des
unehelichen Standes mit 10 Pfd. los. Sein Name
wird in den bernischen Rechnungen nur einmal
genannt, nämlich 1524. Drei bedeutende mit
H. G. bezeichnete Glasgemälde von 1522 in
Wettingen werden ihm zugeschrieben (Dr. Leh-
mann, Fuhrer durch Wettingen, p. 34; dagegen
Meyer, Fensterschenkungen, p. 255). G. war in
erster Ehe mit Agatha Selsach von Bern ver-
heiratet und vermählte sich am 1. Dez. 1556
in zweiter Ehe mit Margaret Stocker. 1556 ver-
steuerte er ein Vermögen von 8000 Pfd. Sein
Tod erfolgte zu Anfang 1578. Erben waren
seine Enkel Stoffel und Heinrich G. II. Ob sein
älterer Sohn Peter auch Glasmaler war, ist un-
gewiß, doch zu vermuten; der jüngere, Lienhard,
1530—1568, war Landvogt in Chillon.
Berner Tascbeab. 1878, p. 188. — Berner Featechr.
1879, p. 34. - Taufrödel v. Bern, Testamentenbncher,
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Grehel
- 621 -
Gresset
Su&tsarchi? Bern. — Sekmuli, Benaisg. in der Schweis,
p. 161. Flg. 87. B. TlirUr.
Grebel, Heinrich IL, Glasmaler, in Bern,
Enkel des vorstehenden. Er wurde am 28. Juli
1546 als Sohn des Peter G. getauft und ver-
heiratete sich am 10. Juni 1672 mit Kathrin
Erck (die 1574 testierte) und am 23. August 1575
mit Kathrin Massonder. Er starb im Marz
1690. Man sieht einen Scheibenriß von ihm in
der Wyß'&chen Sammlung.
Sprachbuch im Staatsarchive Bern. — Tanf- und Ehe-
rOdol von Bern. H. TürUr.
Greber, Ilans, Goldschmied. Er ist am 25. Nov.
1587 als Lehrknabe des Goldschmieds Gangwolf
Fridmann zu Basel erwähnt.
Msc. Fechter. Major.
Grederer, Thomas, Maler (Dekorationsmaler ?),
erhielt 1790 den Auftrag, auf Kosten des Staates
die verbla&ten Fresken der eroberten Panner in
der Barfaßerkirche Luzern nach einem auf Holz
gezeichneten Riß auf Holztafeln zu malen, was er
gemeinsam mit Jakob Businger (s. oben, p. 246)
ausfahrte.
Oeschichtsfreund III, p. 156. Fram Heinemann.
Gredig, Friedrich, Goldschmied. Er stammte
aus Thusis (Graubanden) und trat am 1. Sept.
1671 bei dem Goldschmiede Jakob Bavier zu
Basel in die Lehre, welche vier Jahre dauerte.
Msc. Fechter. Major.
Gregorio da Caroua, s. Carona, Gregorio da.
Greitter, s. Greutter.
Gremaud, Amädee, ing6nieur, fils de Louis G.,
n6 a Riaz (cant. de Fribourg) le 25 sept. 1841,
commenca ses Stüdes a l'Ecole primaire de son
village, suivit les cours de l'Ecole secondaire de
Bulle et des Ecoles cantonales de Fribourg,
Frauenfeld et Aarau. Ayant passe* avec succes,
dans cette ville, les examens de maturitl, il
entre ä l'Ecole polytecbnique de Zürich en 1860
et la quittc en 1864, avec le diplöme d'ingenieur.
Ses premiers travaux sont consacres au para-
chevement de la ligne Lausanne-Fribourg-Berne
et a l'ötude des projets de chemin de fer Wil-
St.-Gall et Bulle-Romont. Appell en 1866 ä
occuper le poste d'ingenieur-adjoint au bureau
des ponts et chaussees du canton de Fribourg,
il est promu en 1870 aux fonctions qu'il occupe
aujourd'hui, celles d'ingenieur cantonal.
La construction du reseau des routes fri-
bourgeoises, commence' en 1830, fut interrompue
lorsque l'Etat prit a sa Charge les frais con-
siderables resultant de l'ätablisaement de sa ligne
principale de chemin de fer. Apres 1871, lorsque
le canton eut remis ä une compagnie l'exploita-
tion de sa voio ferree, une vive impulsion fut
donnee aux travaux publics. G., en sa qualitl
d'ingenieur cantonal, elabora les plana et dirigea
la construction ou la correction d'un grand nombre
de routes, dont les principales, sont celles de
Bulle~Montbovon,Guin-Schiffenen-Morat,Romont-
Payerne, Vauderens-Moudon, Chätel-Palexieux,
Fribourg-Planfayon, Bnlle-Boltigen. Cette der-
niere est la plus importante ; on compte sur son
parcours plus de quarante ouvrages d'art II
construisit un grand nombre de ponts, entre
autres ceiix de Broc et du Javroz, consolida les
ponts suspendus de Fribourg et entreprit des tra-
vaux d'endiguement de torrents. II fonda l'Ecole
secondaire profeasionnelle de la Ville de Fribourg,
qu'il dirige depuis 1885 et oü il donne les cours
d'algebre, de construction et d'arpentage. Souvent
appele" k fonctionner dans les jurys des expositions,
G. a obtenu des distincüons k Amiens, 1887, et 4
Geneve, 1896. II a preside\ en 1902, l'assemblee
generale de la Societ<5 suisse des Ingenieurs et
des architectes et celle des anciens eleves de
l'Ecole polytecbnique. Ses publications ayant
trait k des sujets artistiques, au genie civil, k
l'enseipnement professionnel sont nombreuses;
il collahore aux revues suivantes : Fribourg artis-
tique, Schweiz. Bauzeitung, Eisenbahn, Etrennes
fribourgeoises, Bulletin de la SociÄte" des sciences
naturelles du canton de Fribourg, Nouvelles an-
nales de la construction, Paris.
Curr. vitae. — A. QrtmawA. La construction dans le
cant de Fribourg de 1864 k 1900, Zürich, 1901.
Grencher, s. Gr&nicher.
Grenler, Nicolas, originaire de Vevey, geo-
metre et commi&saire d'extente de l'Etat au
commencement du 18° siecle, est l'auteur d'une
„Carte du Lac de Geneve, avec le Bailliage de
Gex en France, et ceux de Ternier et Gaillard
en Savoie," qui a 6t6 publiee a Londres en 1760.
Senebier dit qu'il naquit k Geneve; c'est cer-
tainement une erreur.
Stntbitr , Hi.t litt, de Genöve, III, p. 221. -- Sordet,
Dict. des familles genev. A..J. M.
Greppin, Louis, Graveur. Er war gebartig
aus Lausanne und wurde am 1. Dez. 1716 von
dem Graveur Isaak Bruckner in Basel auf vier
Jahre als Lehrling aufgenommen.
Mh<\ Fechter. Major.
Gresset, Jacob, a6 k Geneve le 13 sept. 1763,
mort le 16 oct 1740, fut recu mattre orfevre
le 29 mars 1699 ; un autre Jacob G. ou Grasset,
cgalement maltre orfevre, s'associa en 1691 avec
Thomas Fontaine pour le mötier et negoce d'or-
fevrerie et peinture en dependant. A. Chnty.
Gresset, Jacques, fils de Jean, qui suit, ne"
k Geneve le 17 janv. 1732, mort au Petit-Sacon-
nex le 7 juillet 1799, fut recu mattre monteur
de boltes le 6 dec. 1763, mattre orfevre le 23
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Gresset
— 622 —
Gribolet
avril 1764, ayant fait pour chef-d'a»uvre „un
crochet d'or pour femme fort propre", et bour-
geois de Geneve le 30 juin 1770; il fut maltre
de la monnaie de 1774 ä 1776.
Dcmole. Hut monet de Oeneve, I, p. 27. — CW/«,
Liv. dea Bourg., p. 444. A. Ckoity.
Gregset, Jean, fils de Jacob ci-dessus, ne" ä
Geneve le 21 aept. 1700, mort le 12 sept. 1765,
fut reqa maltre orfevre le 14 avril 1721, ayant
fait pour chef-d'ceuvre „une tabatiere et 6tui ä
cachet d'argent" et maltre monteur de boltes
le 7 sept 1748; maltre de la monnaie de 1762
ä 1764.
DcmoU. Bist, monet de Geneve, I, p. 27. A. ChoUy.
Gresset, Zacharie, frere du precldent, ne" a
Geneve le 27 sept. 1687, mort le 30 oct 1717,
avait £te* recu maltre orfevre le 10 fevr. de cette
annee, ayant fait pour chef-d'ceuvre une taba-
tiere d'or. A. Choity.
Greter, Simon, Dekorationsmaler, in Luzern,
wurde am 28. Okt. 1853 in Herznach (Kt. Aargau)
geboren, besuchte drei Jahre lang die Zeichen-
und Modellierschule des Prof. Kelterborn in Basel.
Nach vierjährigem Aufenthalte im Auslande
(Frankreich und Deutschland) kam G. nach Lu-
zern, wo er seither z. T. die oben p. 106 ge-
nannten Restaurationsarbeiten gemeinsam mit
Dekorationsmaler J. Benz ausgeführt hat.
fraiu Heitmann.
Gretter, Christoph, Kunstschlosser, verfertigte
um 1657 das Eisengitter für die Antoniuskapelle
der Barfüßerkirche Luzern. Das Gitter kostete
260 Gld.
Geicblchtsfrennd III, p. 158. fratu Hcmman*.
Greulich, Margarete, Portr&tmalerin, von
Zürich, geb. daselbst am 19. Juli 1867, besuchte
während vier Jahren die Zürcher Kunstgewerbe-
schule und studierte dann zwei Jahre in Berlin
an der Kunstschule und im Atelier von Prof.
Gussow. In den nationalen Kunstausstellungen
in Bern 1892 und 1894 stellte sie Porträts aus,
in der Landesausstellung 1896 in Genf das Bildnis
ihres Vaters, sowie ihr Selbstporträt, und in der
8chweiz.Turnusau8Stellungl9O0eineWehntalerin.
1897 verheiratete sie sich mit dem Dekorations-
maler Wilhelm Van Hasz in Zürich.
Nach Mittig. der Künstlerin. U. ApjienzeUer.
Greutter (Gereitter, Greitter), Hans Jakob,
Maler von (zu) Brixen. Er hat seine Arbeiten
bald nur mit dem Monogramme (S. Sebastian,
Igels; S. Agatha, Disentis), bald mit vollem Namen
bezeichnet und sich, wie sein Vorgänger Hans
Ardüser, als fahrender Meister in Bünden be-
thätigt. Indessen sind nur kirchliche, keine
Profanmalereien von ihm bekannt. Das frü-
heste Datum, 1610, tragen die im Chor der
Kirche von Furth, an den Gewölbekappen zwei
posaunende Engel und die auf Wolken thro-
nenden Evangelisten und Kirchenväter, darunter
die lebendige Darstellung des Abendmahls und
Christi in Gethsemane, endlich am Chorbogen
die Halbfiguren von Propheten. Nach Stil und
Technik verwandt sind die sechs Jahre später
datierten Schildereien, ein übermalt» Bild der
Verkündigung und die Figuren St. Ulrichs und
eines ritterlichen Heiligen in der nördlichen
Apsis von St. Agatha im Feld bei Disentis.
Später war G. wieder im Lugnetz, diesmal in
Igels beschäftigt. Von 1624 sind dort die Ge-
wölbemalereien im Chore der Pfarrkirche und
16(30?) eine Madonna zwischen St Sebastian und
Rochus an der Westfacade von St. Sebastian
datiert Noch 1646 wäre G.s Wirksamkeit be-
legt, wenn sich das Datum dieses Jahres auf den
Innenseiten zweier Altarflügel in St. Eusebius
bei Brigels auch auf deren Außenschmuck be-
zieht Jene sind mit Bildern aus der Legende
des Patronen und die Außenseiten, wo der Name
Hans Jakob Gereitter steht, mit Mariä Verkün-
digung geschmückt
Als Maler und Zeichner ist er Hans Ardüser
weit überlegen. Wenn auch derben und hand-
werklichen Schlages, legen Beine Werke Zeugnis
von ausgesprochenem Dekorationstalente ab. Im
Stil der Hochrenaissance Bind sie frisch und zügig
komponiert, Hände und Füße zwar flüchtig, aber
korrekt gezeichnet und die Köpfe mitunter recht
brav verkürzt. In den kräftig drapierten Ge-
wändern kommen hin und wieder gotische An-
klänge vor. Auf weißem Grunde sind die Figuren
mit brannroten Umrissen gezeichnet nnd mit
kräftigen, leuchtenden Farben gemalt Gelb ist
ausgiebig und zur Modellierung des Nackten
ein tiefes Rotbraun verwendet das stellenweise
an Mennig streift Ueber des Meisters Lebens-
verhältnisse sind keine Nachrichten bekannt.
Röhn. K«t. u. W*tud., p.296. — Anx. Alt-Kde. 1882,
p. 299, 314; 1886, p. 841. ÄaAn.
Greyerz, Adeline von, Blumenmalerin, Dilet-
tantin. Sie war die Tochter des kgl. bayr. Forst-
inspektors Gottl. v. G. und wurde 1832 geboren.
Ihre Darstellung der Flora officinalis von Bern
in Aquarellfarben ist in der Stadtbibliothek Bern
deponiert A. v. G. starb in Bern am 2. Febr.
1896. Ihre Nichte Klara r. G. (geb. am 29. Okt.
1837, gest am 16. Sept. 1899), war auch Blumen-
malerin und hatte sich bei ihrer genannten Tante,
sowie bei Frl. Bourgeois und bei der Malerin
Vouga in Genf ausgebildet
Mittig. der Nichte, Prl. Lina r. 0. H. Tbrfcr.
Gribolet, Francois, Glasmaler, in Freiburg,
wird 1539 n den Staatsrecbnungen erwihnt.
Am. Alt-F e. 1899, p.209. J.Zemp.
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Grieser
- 0-28 —
Ct r i m ni
Grieser, Melchior, Gold*chlager, Sohn von
Melchior 6. aus Schaffhausen, trat am 10. Nov.
1684 bei dem Goldschlager Daniel Burckhardt
in Basel auf sieben Jahre als Lehrknabe ein.
Msc. Fechter. Major.
Grieshaber, Franz Anton, Glockengießer, in
Waldshut. Er goß für folgende Orte der Schweiz
Glocken: 1705 für Dietikon 1 ; 1756 für Herisau 1,
und mit G. A. Apporta, Glockengießer in Bregen z,
gemeinsam: 1754 für Wollerau 3.
Xuecheler, Glockeninschr. im Kt. Appenz., p. 10. —
Der*., Glockenb., Mac — Stitrlin, Glockenb., Msc.
Moria Sutermeieler.
Griff (Gryff), Hans, Glasmaler, in Freiburg
im 16. Jahrh. Nähere Aufschiasse fehlen.
H. Mager. Collect. Ms. I, p. 62. J. Xtmp.
Griff, s. auch Gryff.
Grigny, Alexandre-Charles, architecte francais,
ne" ä Arras le 8 avril 1815, mort dans la meme
ville le 14 nov. 1868. Fils d'un entrepreneur,
il apprit le desain et l'architecture tout en ma-
niant la truelle; a 20 ans il construisit la chn-
pelle des Dames BeneVüctines. Sa renommee
s'etant accrue rapidement, il fut Charge* des plans
d'un nombre considerable d'eglises, ce qui ne
l'empecha pas de mourir pauvre, ayant travaille
jusqu'au dernier moment, malgre la cecit£ qui
l'avait frappl. Ses principales oauvres sont la
cathldrale de Valenciennes et surtout la chapelle
des Dames Ursulines d'Arras. II figure ici comme
architecte de l'Eglise de Notre-Dame a Gcncve,
elevee de 1852 ä 1857, pour laquelle il avait
fourni trois plans differents et dont il dirigea
la construction avec beaucoup de soin, soit par
correspondance, soit par ses visites personnelles.
Cet ädifice, dans le style gothique du 13* siecle,
construit par les catholiques sur un terrain donne
par l'Etat et au moyen de souscriptions parti-
culieres, n'est pas achevl, ses possesseurs en
ayant ete depossldes, en 1875, au profit des
„catholiques nationaux". Les travaux furent
diriges par Jean-Marie Gignoux, architecte de
l'Etat, ne k Chfine-Thonex en 1815.
Btliier et Auvray. Dict. des artistes de l'Ecole frao«;.,
I, p.698.— Revue savois., 1868, p.36. — Zany. Notre-
Dum« deGeneve, G. 1868, arec mos de Texterienr (avet
udo fleche) et de l'intirienr. A.J. M.
Grlgo, Simon-Cantone, est cite par Nagler
comme un dessinateur et architecte ne* ä Muggio
en 1736 et instruit dans son art par son pere.
II visita l'Italie et obtint un prix k Parme; k
Genes, le conservatoire Fiesco, fut construit d'a-
pres ses dessins.
Sagler. K.-Lez., V, p. 376. A.-J. M.
Grimm, Jakob, Goldschmied. Er begann seine
siebenjährige Lehrzeit am 24. April -1663 in der
Werkstatt des Goldschmieds Ludwig Mieg zu
Basel.
Msc. Fechter. Major.
Grimm, Johann, von Burgdorf, Sohn des Pfr.
Johannes G. zu Boltigen und Oberburg, war geb.
1676. Schüler von Joseph Werner in Bern,
leitete G. später selbst eine Zeichenschule ; seine
Schaler waren u. a. J. L. Aberli, J. Seb. Dür.
G. war ein geschätzter Miniatur- und Porträt-
maler, ist auch als Heraldiker bekannt. Er starb
kinderlos in Bern den 3. Okt. 1747, seine Witwe,
geb. Bäckli, 1755. Außer den in Nagler und
Füßli genannten Werken von ihm sind noch zu
erwähnen : Wappentafel oder Staatskalender von
1726 in der Stadtbibl. Bern. Wegen Abänderung
verschiedener Wappen erhielt er von der Re-
gierung einen Verweis und den Befehl, die
Wappen in ihrer ursprünglichen Form zu malen.
Zwei Aquarelle, „Burgdorf von Westen und
Osten", sind im Besitze der Burgergemeinde
Burgdorf.
Nagler. K.-Lex. V, p. 881. — FWi. Bst. Kstler IV,
p. 229. — Der*.. K.-Lox. I, p. 298; II, p. 486 (alle
mit teilweise irrigen Angaben ; s. Hieron. Grimm). —
Boll. stor. 1885, p. 220. — BeruAotti. Art st irr. in
Roma, p. 66. — Haller. Bibl. d. Schweiz II, p. 629.
— TMier, Gesch. Berns V, p. 147, 858. — Arcb. f.
Heraldik 1896, p. 71. — AeeeMintann, Gesch. von
Bargdorf, Msc. — Kat. der bera. K«t.-Ausat. 1886,
p. 8, 22. Ii. Ochtabei*.
Grimm, Johann Rudolf, Sohn des Kürschners
und Deutschlehrmeisters Hans Rudolf G. von
Burgdorf, getauft am 15. Sept 1665, gest am 11.
Jan. 1749. Er war Trompeter, Posaunist, Buch-
binder, Flachmaler, Poet und Chronikschreiber,
ein origineller Kauz. Beim Abbruch des alten
Kaufhauses 1734 kopierte er auf der Wand eines
Nebengebäudes den 1613 von J. U. Fisch von
Aarau gemalten Drachenkampf (Sage der Grün-
dung Burgdorfs).
AtecMimann. Gesch. v. Bargdorf, Drackausg. p. 148,
— notier, Blbl. d. Schweizorgosch. IT, p. 248.
fj f 1 L _ _ J, j> , «J
Grimm, Josua, Glas- und Flachmaler, von
Schaffhausen, Sohn des Marx G., ward geb. am
7. Sept. 1587 und soll 1629 an der Pest ge-
storben sein. Weiteres ist nicht bekannt.
J. B. BätcMin. Schaffh. Glaam. X, p. 8. Vogler.
Grimm, Marx, Glasmaler und Glaser, von
Schaffhausen, geb. 1656, war 1588 Obmann des
Handwerks und, wie es scheint, besonders als
Lehrer gesucht. Als Schaler sind genannt: Hs.
Wilh. Jezler, Hs. Friedr. Kolmann, Werner Kübler,
Andr. Schmucker ; auswärtige : Osw. Küster von
Winterthur, Hans Spyser von Bischo&zell. Er
war seit 1584 mit Verena Windler von Stein
vermählt und starb um das Jahr 1610. Weder
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Grimm
— G24 —
Griinoux
von ihm noch Ton seinem Sohne sind irgend-
welche Arbeiten bekannt.
J. H. Bätchlin. Schaff h. Glaam. I, p. 8. — ffäaJcke.
Schweiz. Mal., p. 355. VogUr.
Grimm , Samuel Hieronymus, Landschafts-
maler und Dichter, getauft am 18. Jan. 1733 in
Burgdorf, wo sein Vater, der Notar Job. Jak. G.
(1680 — 1749), ab) Vogt von Lotzwyl und vom
Oberspital amtete, widmete sich früh der Poesie
und der bildenden Kunst, geriet aber nach des
Vaters Tod in die Abhäoffik'keit von einem Erb-
onkel, der ihn zum Kaufmann bestimmte. Der
Arzt J. G. Zimmermann, der diese Lage kannte
und die Gedichte und Zeichnungen des jungen
Mannes sowie dessen tüchtigen Charakter schätz-
te, empfahl ihn deshalb 1758 an Albr. v. Haller,
damals in Roche (Briefe vom 8. April und 3. Juni;
Mittig. des Hrn. Dr. Ischer in Bern). Die Malerei
lernte H. G. wahrscheinlich bei seinem Oheim,
dem Miniaturmaler Jöh. G. (1675-1747) in
Bern, der in den meisten KOnstlerlexiken für
Hieronymus' Vater ausgegeben wird, und später
bei L. Aberli; wenigstens war er mit diesem
an der Illustration der „Eisgebirge des Schweizer-
landesu von Gottl. Sigm. Gruner (Bern 1760) be-
teiligt (Genaueres hierüber bei H. Dübi, Alpen-
sinn in Litt u. Kst der Berner, 1901, p. 31.)
Eine andere Frucht seiner Malstudien im Berner
Oberland war ein lyrisch beschreibendes Gedicht
von 48 Strophen: „Die Reise nach den Alpen",
das 1762 mit Grimms übrigen Gedichten in Bern
(gedruckt bei Abraham Wagner) erschien und
keineswegs eine bloße Nachahmung von Hallers
„Alpen" genannt werden darf; es enthalt einige
Landschaftebilder aus der Alpen weit, die von
eigener Beobachtung und Stimmung zeugen. Die
übrigen Gedichte, meist Reflexionslyrik, verraten
deutlich das Haller'sche Vorbild. Drei derselben
(„Die Gemütsruhe"; „Nachtgedanken" ; „Der
Frühling") sind von E Bodemann (Von und über
Haller, Hannover 1885) irrtümlich als „uuge-
druckte Gedichte Hallers" herausgegeben worden.
Die Vorrede zu den Gedichten G.s scheint Haller
geschrieben zu haben (vielleicht auf Zimmer-
manns Anregung hin). Im übrigen scheinen die
Gedichte bald vergessen worden zu sein, da G.
schon 1765 nach England zog, wo er bis zu
seinem Tode (1794) blieb und als Künstler An-
erkennung fand. Er war Mitglied der Maler-
akademie in London.
Von ihm sind: 2 Oelbilder in Burgdorf: An-
sichten von Burgdorf, von Nord und von Süd:
Landschaften, gestochen von Zingg, in Gruners
,Eisgebirgen der Schweiz" (1760).
Füßli. K.-Lex. II, p. 480. — Der,,. Bst. Kstler IV,
p. 221. — y<ujUr, K.-Lex. V, p. 881. — GeDeal, in J. R.
AtthUmamtu Hist. u. topogv. Beschreib?, von Buisdorf,
1796, M«c. - üeber 0. alt Dichter s. BächtoU, Litt-
Geavh., p. 513 u. Anm. — Ad. Vrty, Albr. v. llallcr u.
». Bedent f. d. deutsche Litt. p. 167. — Andere Quellen
i. oben im Text. 0. r. Qrtyer*.
Grimminger, Georg Adolf, Lithograph, von
Stuttgart, geb. daselbst am 25. Sept 1802, kam
1833 nach Zürich, führte hier als erster die
Lithographie ein und gründete mit dem Zürcher
Johannes Schweizer eine lithogr. Anstalt mit
Druckerei unter der Firma Schweizer & Grim-
minger. G. war ein vorzüglicher Fachmann, und
seine auf Stein gezeichneten Portrate sind von
feinster Ausführung. Ende der 50er Jahre ver-
legte er sich auf die Photographie und warf
sich so rücksichtslos auf die Erfindung der
Photolithographie, daß er sein Geschäft ver-
nachlässigte und Zeit und Geld seinen Proben
und Versuchen opferte. 1868 kam die lithogr.
Anstalt zum Verkauf, und G. zog sich nach
Stuttgart zurück, wo er in ärmlichen Verhält-
nissen lebt« und am 8. Juni 1877 im Bürger-
hospital starb.
Nach Mitthr. ff. AjipentelUr.
Grlmoo, Grlmond, J-A., s. Grimoux, J.-A.
Grimoux (Grimou, Grimoud), Jean-Alexis.
D'apres les registres de la paroisse de Romont
(cant. de Fribourg), G. a 6t6 baptise' dans Penise
de cette ville le 15 nov. 1674. Son pere, Claude
G., de Broc (Gruyere), s'engagea au Service du
roi de France, dans la garde des Cent-suisses
ä Versailles. II emmena avec lui son fils, tres
jeune encore, celui-lä meme qui devint plus
tard l'habile artiste dont les couvres, fort re-
cherchees, se trouvent eparses dans un grand
nombre des prineipaux mus6es de l'Europe.
Nous ne poss&lons pas de dltails bien exaete
et bien pr£cis sur la vie de cet artiste. La plus
ancienne biographie qui leconcerne date de 1774
et se trouve dans Füssli. Apres avoir parcouru un
certain nombre de biographies du meme artiste,
nous avons pu constater que celles-ci ne font que
reproduirc plus ou moins completement le texte
de Füssli ; elles s'en inspirent toutes. Or, en par-
courant cette biographie, tout lecteur impartial
sera frappe" do son peu de valeur historique. L'au-
teur avoue lui-mfime qu'ä deTaut de renseigne-
mente precis et „ne sachant ä quelle source aller
puiser", il est bien oblig« de s'en tenir ä ce que
deux personnages ayant habite* Paris, le Cheva-
lier Schaub et le graveur Wille, lui ont raconte.
Certes, reux-ci n'ont pas menagg notre artiste;
ils en font un döbauebe inv<5tere\ le beros de
toutes sortes d'aventures burlesques, et tous les
biograpbes apres eux d'embolter le pas, sans
contröle aueun. II serait, du reste, interessant
de rechercher les motifs, probablement person-
neig, qui ont pouasä les auteurs pr&ites ä charger
ainsi la memoire du peintre fribourgeois. Quoiqu'il
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(trimoiix
- 625 -
firimoux
en soit, pour qui connatt les oeuvres qui valnrent
ä 6. la cälebrite" on se demande comment il se
fait, qu'eu presence d'un desaccord aussi flagrant
entre l'oeuvre et la Imputation de notre artiste,
od a pu ajouter foi aux histoires Stranges, sou-
vent fort peu £difiantes, qui se sont däbitöes sur
son compte. Eet-il, en effet, rationnel d'admettre
que des oeuvres si nombreuses, d'un charme et
d'une poesie auasi captivante, d'une suavite* que
l'on pourrait parfoia appeler corregienne (ainsi
le Peierin et la Pelerine au Palais Pitti, Floren ce)
d'un coloris plein de grace et de fratcheur, d'un
fini exqois et d'une touche aussi süre, puissent
se rencontrer chez un artiste „constamment pris
de vin, vivant dans une continuelle d^bauche",
au milieu „d'ivresses ininterrompues ?" Nous ne
couiprenons pas davantage qu'il ait pu dans
ces conditions mettre tant de distinction dans le
choix de seB personnages, qu'il se soit abstenu de
tonte vulgaris, de tout sujet inconvenant, etc. II
nous semble bien difficile que, si G. avait comntis
tous les exces qn'on lui prfite, il ait pu atteindre
l'age de 66 ans. II mourut ä Paris en 1740.
Pour toutes ces raisons, nons croyons qu'il y a
lieu de releguer dans le domaine de la legende
une bonne partie des prouesses bachiques et
antres que les biographes attribuent a G. Nous
ne voulons pas l'absoudre completement et, quant
ä son penchant pour la boiason, il nous le fait re-
marquer lui-m6me dans l'un des portraits qu'il
nous a laiases et oü il s'est representä vßtu d'un
riebe pourpoint taillad4, tenant d'une main une
bouteiUe et de l'autre glevant un verre de vin
qu'il considere avec un sourire de satisfaction.
Nous ne saurions terminer cette notice »ans
parier du jugement porte* par les biographes et
les critiqnes d'art sur G. comme artiste. Ici le
ton change completement, c'est un concert d'61oges
et d'admiration ; on va jusqu'a le comparer k
Rembrandt Sans pousser l'exageration ä ce
point, nous pouvons dire qu'il y a dans sa peinture
certains caracteres qui rappellent certainement
le grand maitre bollandais, ainsi la recherche
de l'effet pittoresque dans une concentration
particuliere de la lumiere, le relief puissant des
figures obtenu par une combinaisou savante du
clair-obscur. Mais G., par contre, a une facture
assez molle et vaporeuse, bien eioignee par con-
söquent des hardiesses et des empatements vigou-
reux de Rembrandt.
Mus&jdo Louvre: „Alexis Orimoux, paio (sie) par lui-
meme, 1724."
.Un buveur", tigni: Grimou 1724.
Deux portraiU d'un jeune milltaire, figures en bunte
de grandeur n»t.
.Une P<Slerine". Slgnee: Orimon f. 1729.
(VUJot, Cat. du LouTre, 1872, III. p. 166-167).
Musee de Versailles: „M"'" Lebalf, supÄrieure de l'Ho-
Musee do Beeancon: .Jeune femme dans un costumo de
fcntalsie."
„David venant de tner Goliath."
Musee de 0 renoble: „Töte de jeune homme."
Musee de Nantes: „Portrait d'un archltecte."
Musee d'Orleans: „Portrait de l'acteur TheWenard."
„Portrait du peintro Domine. "
Musee de Perpignan: „Portrait d'artüite."
Muaee de Bordeaux: „Joueuse d'instrumeut."
„Portrait d'un jeune militaire en cuirasae."
„Portrait d'un pere capucin."
„Portrait de jeune fille."
Musee d'Avignon: Txois tableaux.
Talai» Pitti, Florence: „Le Peierin", „La Pölerine"
(oeuvres capitata).
Musee de Dresde: „Un garten jouant du fifre." Cat. de
Woemuuin de 1902, p.248.
Musee de Fribourg: „Jeune bomxne en colle rette."
Dans le „Tretor de la curümtt" nous trouvons
deux prix de vente: vente Prilhon (176S) trois
figures: une jolie fille tient un chardonneret
dans une cage, un jeune homme semble parier
a un cbat, un autre joue du flageolet Morceau
capital du mattre. 33 pouces sur 37 : 830 livres.
— Vente Lebrun (1778): un Espagnol ä mi-corpa,
la main sur son £p£e, grave- par Flipart : 200 livres.
— Vente Thibou (1875) : portrait de jeune femme :
1300 frs. Plusieurs des ceuvreB de G. ont 6t6
reproduites par la gravure. Au nombre des gra-
veurs nous remarquons L6pici6, Boissot, Flipart,
Romanet. J. BtidtUn.
— G. fut agr£e* ä l'Academie de peinture et
de sculpture le 6 sept 1705, mais il ne devint
pas academicien et fut meme raye* le 2 mars
1709, pour n'avoir pas livre" son morceau de
röception. Mariette qui semble, dans son Abe-
cedario, s'ßtre servi surtout de la notice de
Fossil, rapporte egalement des renseignements
däfavorables sans en garantir l'authenticitä, mais
il a dü connattre G. et lorsqu'il le qualifie aasez
durement, il semble bien que ce soit d'apres ses
propres constatations. On a dit souvent qu'il
y avait incompatibiUte' entre une vie plus ou
moins desordonnee et une remarquable Produk-
tion artistique: l'histoire de l'art, cependant, en
offre plus d'un exemple et il n'y a pas a faire
ätat d'nn aussi complet disparate entre le carac-
tcre d'un artiste et son oeuvre. Mariette admire
la couleur de G., mais il trouve ses tÄtes saus
caractere. L'une des oeuvres les plus interes-
santes de G., une toile de mattre certes, est le
portrait en pieds, de grandeur naturelle, de l'ac-
teur Paul Poisson (1732), qui faisait partie de
la collection Roxard de la Salle, a Nancy, vendue
k Paris le 28 mars 1881.
MarUtte. Abecedario, II, p. 885 (Arch. de l'art franf .)■
— Cat. de la vente Roxard de la Salle susdite), n» 17. —
On troure aussi des oeuvres de G. dans les cat. des ventes
J. Burat (Paris, 28 avril 1885, n«81), A. Degeuwr (Paris,
13 mai 1898, n" 19), Laperlier (Paris, 17 «vr. 1879,
40
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Gringalet
— 626 —
Gritti
n0' 21 et 22), et«. — Nagltr, K.-Lei., V, p. 884. —
Btllier ei Auvray. Diction. dos Artist»» de Tecole fran^..
I, p. 699. A.-J. M.
Gringalet (Gringallet), Jean, 06 ä Geneve le
7 aoftt 1591, membre du Conseil des CC en 1622,
mort le 23 fe>r. de la meme annee, Ingenieur
et mathematicien distingue. II s'occupait sur-
toat de fortifications et fnt cbarge, en 1621, de
s'occuper de celles de Geneve; il avait meme
dedie au Conaeil un ourrage latin sur l'art de
fortifier les places, mais nous ne savons s'il fut
publik.
D'autres membres de cette famille, dans la-
quelle le talent pour les art» mecaniqucs paratt
avoir etǤ hereditaire, ont et6 maltres de la Mon-
naie genevoise, ainsi Jean, pere du precedent,
ne en 1547, mort le 6 nOT. 1621, maitre de 1588
ä 1592 (avec Jean Chenu), de 1592 & sept. 1601,
de fevr. 1602 ä 1610, enftn en 1621, des CC en
1583; Joseph, son fils, n€ en 1593, mort en 1670,
maitre de 1621 ä 1622, de 1646 ä 1649, des CC
en 1625. Ce dernier a £t4 auasi maitre de la
Monnaie de Sion.
Stnebur. Bist. litt, de Gene?e, II, p. 176. — Surdtt,
Dict. des familles gener., mic. — VtmoU, Hist. inondt.
de Qeneve, I, p.28— 25, 164. — Galiffe, Notices gundal.,
III, p. 266 et mir. — Renseign. de H. Ä. CkoUy.
Gringallet, s. Gringalet.
Griaei, Georges, peintre, dessinateur, aqua-
relliste, ne ä Anet (cant. de Berne), en 1811.
Sa famille, d'origine neuchateloise, revint se
fixer dans le Val de Travers. A Tage de 16 ans,
G. entra dans la litbograpbie Gagnebin ä Neu-
chatel, puis il travailla pour un magasin au
coloriage de vues et de costumes suisses. II ne
recut pas d'autre enseignement artistique que
quelques lecons de F.-W. Moritz et des con-
seils de Max de Meuron, qui s'interessa a lui et
avec lequel il fit plusieurs voyages dans les Alpes,
Etabli ä Neuchätel comme professeur de dessin
au College, en remplacement de W. Moritz pere,
G. profitait de tous ses loisirs pour peindre et des-
siner d'apres nature. Pendant ses vacances, il par-
courait l'Oberland bernois, la vallee de Meyringen
plus particulierement, et il en rapporta une foule
de croquis et d'etudes. Ses contributions aux ex-
positions de la Society des Amis des Arts con-
sistent toutes en vues de Neuchätel et de ses
environs et de l'Oberland, elles sont executees
k l'huile, ä l'aquarelle. a la sepia et ä l'encre
de Chine. On lui doit auasi une planche connue
sous le nom de „Brevet de Civisme", gravee par
Paul Girardet, et de nombreux dessins qui pa-
rurent, sans Signatare, dans le Messager boiteux
et l'Almanach de la Republiquc. II n'a expose
qu'une fois a Geneve, en 1861, des sepias. G.
a public un album in-4 oblong, de paysages et
sujeta suisses autographies, dont nous ne con-
naiasons pas la date de publication.
G. mourut ä Neuchatel en 1877. L'aunee
suivante s'ouvrit une exposition de ses ceuvres;
eile contenait 184 tableaux, etudes, dessins, sepias.
Le Musee de Neuchatel possede quatre toiles de
G.: „Torrcnt"; „Vallee de Lauterbrunnen";
„Grünsteinwald, pres Meyringen"; „Cöte Lam-
bercier, Val de Travers", et cinq dessins et sepias.
Le peintre Gustave Jeanneret, a Cressier, parent
de G., a herite de lui plusieurs albums de des-
sins et croquis. Le Musee neuchatelois a re-
produit ä differentes reprises des dessins de G.
repreaentant des raotifs du vieux Neuchatel.
Mus. Keuch., 1886. — Rameau de «apin, 1S78, p. 10.
— Jahreeber, d. bern. Kstver., 1878, p.87. — Deutsch.
Kitblatt, 1862, p. 288. M. Moni.
Griaaach, Peter von, Glasmaler, war von 1551
bis 1566 in Luzern als Glasmaler thätig. Am
16. Marz 1568 erhielt „ein Glaser von Murten,
heifit Peter Griasach," eine Zahlung von 15 Pfd.
16 Sch. für ein in das Rathaus von Murten ge-
schenktes Fenster.
Anz. Alt.-Kde. 1 878, p. 859. — Berner Stadtrechn. —
Feirtachr. von 1879, p. 66. H. Türler.
Gritti, Giacomo, Porträtmaler, von Bergamo,
geb. daselbst am 19. Jan. 1819, wurde in ärm-
lichen Verhältnissen von seiner Mutter erzogen,
die ihm durch eigene Entbehrungen einen not-
dürftigen Schulunterricht ermöglichte. Schon als
Knabe erwarb er sich sein Brot in der Baum-
wollspinnerei Zuppinger, wo er durch sein Talent
im Zeichnen Aufsehen erregte. Seine Prinzipale
ermöglichten ihm den Besuch der dortigen Maler-
akademie unter Prof. G. Diotti. Nach Absolvie-
rung seiner Studien begann er seine Laufbahn
als Porträtmaler und fand bald große Anerken-
nung, so daß ihn die ersten Familien der Stadt
mit Aufträgen beehrten und auch die froheren
Förderer seines Talents nach und nach alle
Glieder ihres Hauses von ihm malen ließen.
Auch in Mailand war er vielfach thätig, fertigte
vorzügliche Kopien nach Gemälden alter Meister
an und befaßte sich nebenbei erfolgreich mit
der Restauration von Bildern. Dann malte er
in der Kirche Sta. Anna in Bergamo in den
Lunctten der Kuppel die vier Evangelisten.
Durch die freundschaftlichen Beziehungen der
Familie Zuppinger mit dem Seidenindustriellen
Kasp. Appenzeller in Zürich kam G. 1861 für
längere Zeit hieher und fertigte, teils hier, teils
in Winterthur, eiue größere Anzahl Porträts an.
In der Stadtkirche von Winterthur malte er
nach der Kopie A. Weckessers den obern Teil
von Raffaels Trausiiguration al Fresco. Wieder-
holt arbeitete er auch in England, so daß seine
ökonomische Stellung sich immer mehr verbes-
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Grivat
— 627 -
drob
serte und ihn in die Lage versetzte, setner alten
Mutter Liebe und Fürsorge reichlich vergelten
zu können. Ihr Porträt ist in seiner röhrenden
und seelenvollen Aehnlichkeit eines der anspre-
chendsten von seiner Hand, Unvermählt ge-
blieben, erwarb er sich in Bergamo ein Haus,
das er für den Bau der Drahtseilbahn wieder
abtrat Nach längerer Krankheit starb er am
27. Juli 1891 und hinterließ sein Vermögen einem
Kinderspital.
0. hat sich auch an Schweiz. Ausstellungen
beteiligt. In der Sammlung der Kunstballe in
Winterthur befindet sich das Porträt von Hrn.
Ziegler-Sulzberger vom Jahre 1875.
Hitüjr. des Hrn. Pfr. Dr. H. Kitt in Bergamo.
H. ApptwtUer.
Grivat, s. Grivet.
Grlvet (Grivat, Gribat, Gerbat), Peronet, or-
fevre, recu bourgeois de Geneve pour 6 florins,
le 16 nov. 1417. II paralt avoir ete un des prin-
eipaux orfevres genevois du 15* siecle et un tres
notable bourgeois. C'est ä lui et au marchand-
orfevre Jean de la Fontaine que Ton confia le
poincon nouvellement confectionne' par les syn-
dics de Geneve, en suite de l'accord relatif au
poinconnement des pieces d'orfevrerie, intervenu
le 24 oct. 1424, entre lesdits syndics, le Conseil
episcopal repr&entant Jean de Brogny, adminis-
trateur du diocese, et huit orfevres et un mar-
chand-orfevre representant leur Corporation. Ces
derniers personnages etaient, outre G. et de la
Fontaine, Peronet Rolin, auquel un article sera
consacrl, Janin Grucier, Leonard de Chäteau-
rouge, Jacques Bousans, Andr6 Route, Jean Hum-
bert et Jean de Lucques. Le nouvean poincon
ne devait etre appliqu^ que sur l'argent au titre
de Paris, 11 deniers et une obole, soit 958 mil-
liemes, titre un peu superieur au plus haut
titre fix4 par la loi genevoise de 1815.
G., comme tent d'autres orfevres genevois du
moyen äge, travailla activement pour la cour
de Savoie (1410—1430). On cite, parmi ses
fournitures, un fermoir d'argent dore' et emaille
et un autre objet emailll, ponr la duchesse Marie,
femme d'Am£dee VIII (1414), deux images et
trois gobelets d'argent pour les enfants de Savoie,
une aiguiere d'argent dort et gravö qu'il porte
a Annecy en 14S0 et qui etait destinee aux
ambassadeurs du roi de Chypre.
G. fut administrateur de l'Höpito) dit des
Pauvres honteux, k Geneve. Sa fortune fut,
sans doute, conaiderable ; il laiasa a sa fillc
Bertholette une maison sise dans la grande rue
de la Riviere, soit rue de la Croix d'or actuelle,
entre les places de Longemalle et du Molard,
du cöte du lac.
CortlU. Liv. des Bourg., p. 14. — Mem. Soc. d'hist.
et d'arehtfol. de Oeni-vo, XIX, p. 368 et suiv., texte de
l'acwrd de 1424, ai importent pour l'histeire de l'or-
fövrerie genev., dont loriginal estconserrtfaux Archive*,
Plecee bist., ns868. — Ibid., VIII, p. 811. — Dufour
et Rabut, dans Mt'*m. Soc. savois. d'hist. et d'areh^ol.,
XXIV, p, 868. — G*ütaumet- Vaucker, Notlcea bist, sur
l'orflrrerie n Genere, I, p. 5; II, p. 5. A.-/. M.
Grob, Hans Heinrich, Goldschmied, von Zürich,
Sohn des Backerohmanns Salomon G. Er war
1711 Lehrling bei Hs. Ulrich Körner und wurde
1721 Meister. Er war Hauptmann, 1746 Wein-
rufer. 1753 hatte er als Lehrling seinen Sohn
Matthias G.; 1755 lebte er noch. Uxores: 1) Eli-
sabeth Wisendanger 1722; 2) Esther Wiser 1726.
H. Meyer. Coli. VI, p. 188. — Mittig. des tHrn. Dr.
Zeller- Werdmaller. C. Brun.
Grob, Joseph, Goldschmied, von Lichtensteig
gebürtig. Am 1. Dez. 1700 wurde er von dem
Goldschmied Hans Rudolf Meyer in Basel als
Lehrknabe angenommen und, nach Beendigung
seiner Lehrzeit, am 11. Dez. 1704 ledig ge-
sprochen.
Msc. Fechter. Jfa/ar.
Grqb, Konrad, Historien-, Genremaler, Litho-
graph und Radierer, von Andelfingen im Kanton
Zürich, geb. daselbst am 3. Sept. 1828, gest. in
München am 9. Jan. 1904. Die ersten Versuche
im Zeichnen des zu Veltheim in ganz armlichen
Verhältnissen lebenden Bauernburschen waren
in die Hände eines Winterthurer Lithographen
gefallen, der ihn daraufhin in die Lehre nahm
und ihm so wenigstens den ersten Schritt auf
der künstlerischen Laufbahn erleichterte. Die
Hälfte des Lehrgelds steuerten wohlhabende
Andelfinger Mitbürger bei; ein künstlerischer
Gewinn ergab sich aber dabei zunächst nicht,
und sogar technisch wurde wenig gelernt. Es
folgten dann mehrere Wander jähre mit succes-
sivem Aufenthalt in St. Gallen, Reutlingen, Inns-
bruck, Verona, an welch letzterem Orte G. drei
Jahre verweilte und auch künstlerisch auf auto-
didaktischem Wege etwas zu lernen begann.
Endlich folgte er einem Rufe der IJthographen-
firma Richter & Co. in Neapel, wo es ihm so
wohl gefiel und in ökonomischer Hinsicht so
gut ging, daß er zehn Jahre blieb und bereits
mit dem Gedanken umging, dort seinen Haus-
stand zu gründen. Er war nun ein vielseitiger
Lithograph und fertiger Zeichner geworden, hatte
seine Eltern stets redlich unterstützt und an-
sehnliche Ersparnisse zurückgelegt. Da fachte
ein zufälliges Zusammentreffen mit Münchner
Künstlern bei einem Ausflug in den Apennin
die Lust zur Kunst plötzlich wieder an, und
rasch entschlossen packte der bereits 87 Jahre
alte Mann im Juli 1865 seine Habseligkeiten
zusammen und siedelte nach München über, um
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Grob
- 628 -
Grooth
sich mit den jüngsten Studiengenossen auf die
gleiche akademische Schulbank zu setzen.
Ea war damals die Zeit, da die klassizistische
Richtung des alternden Direktors Kaulbach vor
der neueren, mehr naturalistischen Tendenz Pilo-
tys und Rambergs zu weichen begann. Unter
des letztern spezielle Leitung kam G., und in
seinen Werken ist die Vorliebe des Lehrers für
wohlabgewogene Kompositionen und feine Farben-
gebung unverkennbar. G.s Genreentwürfe fanden
vornehmlich Rambergs Beifall, während dieser
den historischen Versuchen gegenüber kühl blieb.
Durch den akademischen Studiengang arbeitete
sich G. mit größtem Fleiß und zäher Energie
empor, und mit 42 Jahren kam er endlich zum
Malen eigener Bilder, die meist dem gemütlichen
Genrefach angehörten und durch ihre gefällige
Art in der Schweiz sofort Liebhaber fanden.
Zum Besten aus jener Zeit gehört der „Maler
auf der Studienreise" im Zürcher Künstlergut.
Nach drei Jahren Komponierschule fühlte G.
sich selbständig genug, die Akademie zu ver-
lassen und ein eigenes Atelier zu beziehen, aus
dem bald tüchtige Werke von gut schweize-
rischem Gepräge hervorgingen. Zu erwähnen ist
vor allem das prächtige „ Tätschschießen im
Webntal" (1674, Museum Winterthur) und das
„Schwingfest vom Hasleberg" (1876). Als G.
sich dann die Aufgaben höher stellte und, dem
längst empfundenen Zuge zum Historienbild fol-
gend, eine „Schlacht von Sempach" schuf, er-
zielte er damit freilich nicht den erhofften augen-
blicklichen Erfolg, indem das Bild von der Kritik
übel zerzaust ward und keinen Käufer fand.
Heute urteilt man indes gerechter und freut
sich darüber, daß die ernste und wuchtige, nur
in der Farbe nicht ganz harmonische Komposi-
tion als Geschenk des Künstlers in den Besitz
des Bundes gelangt ist. Bei der Konkurrenz
für die Freskobilder in der Tellskapelle that G.
einen guten Wurf mit seiner Skizze der Scene
in der hohlen Gasse, mußte sich aber eine so
scharfe Kritik der übrigen Entwürfe gefallen
lassen, daß ihm die Lust, auf diesem Gebiete
weiterzuarbeiten, für lange Zeit verging. Erst
in seinen alten Tagen beschäftigte ihn nochmals
lebhaft das Winkelried-Motiv, ohne daß es ihm
jedoch gelungen wäre, dasselbe auch nur an-
nähernd so glücklich zu fassen wie in dem frü-
hern Bilde. Noch weniger vermochte er die
Grenzen seines Könnens zu erkennen bei den
späten Versuchen, antike symbolische Vorwürfe
in Böcklin'schem Geiste zu behandeln.
Mißgriffe dieser Art haben dem Künstlernamen
G.8 in seinen letzten Lebensjahren etwas Ab-
bruch gethan; es wäre aber nicht recht, wenn
darüber das viele Schöne vergessen würde, was
er während seiner besten Zeit, namentlich in
I frischen Darstellungen des schweizerischen Volks-
lebens aus einem gesunden und frommen Gemüt
heraus geschaffen hat. Hievon seien besonders
genannt: „Pestalozzi in Stans" (Basler Museum);
„Mutterglück" (in verschiedenen Varianten);
„Das Tischgebet"; „Häusliche Andacht" (Mu-
seum in Bern). Alle sind schlicht und natürlich,
wie der Künstler selbst es gewesen, und werden
daher stets erfreuend auf den einfach fühlenden
Beschauer wirken.
Noch bleibt zu erwähnen, daß von den Studien
aus früherer Zeit eine größere Anzahl mit den
Skizzenbüchern und einem besonders charakte-
ristischen Selbstporträt von der Gottfried Keller-
Stiftung erworben worden ist. Das Selbstporträt
ist im Museum in Winterthur deponiert, der
band zeichnerische Nachlaß in der Kupferstich-
Sammlung des Polytechnikums in Zürich.
Bis in sein hohes Alter ist G. kerngesund und
schaffensfreudig geblieben. Mitten in der Arbeit
befiel ihn im Januar 1904 eine Lungenentzün-
dung, der er zuerst auch mit gewohnter Energie
glaubte Widerstand leisten zu können ; aber sie
faßte fest, und am 9. Januar um Mitternacht
war der Kampf schon zu Ende. Der Künstler
liegt nahe bei Adolf Stäbli auf dem nördlichen
Friedhofe Münchens zur Ruhe gebettet
Curr. vltae. — N.-Bl. d. Kstler-Qea. Zürich 1905 (W.
L. Lehmann). — Müller. K.-Lex., p. 218. — Stuben.
K.Ux. II, p. 126/86. — Die Schwei* IV, p. 106-107.
— N. Z. Ztg. vom 9. Sept. 1 885, Nr. 262. — N. Wintertb .
Tagbl. vom 1. Jan. 1904. — ZQrch. Froitaga-Ztg. vom
15. Jan. 1904. — Das feist. Deutscht. I, p. 246/47. —
Kat. der Ausst. d. 0. KellerStift. 1904, p. 26, 27, 57. —
Jahreeber, der Q. Koller-Stift. 1904. - Beibl. der Zeit-
schr. f. büd. Kat. X, p. 678 ; XII, p. 115: XIII, p. 159,
245, 831; XIV, p. 602; XVI, p. 81, 589, 657, 658;
XVII, p. 700; XVIII, p. 727, 742. — Brun. Ven. d.
Kstwerke, p. 16. — Oaz. bx.-arts, 3rsörie, XVIII, p. 472.
F. 0. Pftaloti.
Grob, Matthias, Goldschmied, geb. in Zürich
am 25. Febr. 1737 als Sohn des Goldschmieds
Hans Heinrich G. Er wurde 1753 Lehrling bei
seinem Vater und 1759 Meister. Seine Frau
(1762) hieß Anna Hämmer.
Mittig . des t Hrn. Dr. Zeller- Werdmoller. C. Brun.
Groller, Antoine, orfevre, n6 äSt.-Symphorien-
le-Chätel vers 1549, mort ä Geneve le 30 oct
1594, fut recu bourgeois de cette derniere ville
le 17 juillet 1584, pour 8 ecus et un seillot.
Cmeüe. Lir. des Boorg., p. 815. A. Choity.
Grooth, Johann Nikolaus, Maler, geb. in Stutt-
gart 1723, gest. in Memmingen 1797. G. kam
in den 1750er Jahren nach Basel und wurde
dort bald einer der geschätztesten Bildnismaler.
Er vertrat die eklektische Richtung seiner Zeit
und malte bald in der flüssigen, glatten Manier
der Franzosen, bald in der pastosen Art Rem-
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Groppel
— G20 —
Grosjean
brandts; geschätzt waren bei den Liebhabern der
Zeit namentlich die im Stile des Caravaggio ge-
haltenen Studienköpfe 0.8. Auch als Kunst-
händler und Getnalderestaurator war G. eifrig
th&tig.
Jahresber. d. Basler Katvereins 1901, p. 19 IT.
D. BurokXardt.
Groppel. Hans, orfevre, ä Fribourg. Le mis-
sival de l'Etat de Fribourg, de 1465 (fol. 578),
contient une attestation de bourgoisie et de
mariage en faveur de Hans Groppel, orfevre a
Fribourg. II s'agit tres probablement du meme
personnage que ceuz mentionnes sous les noms
de Hans Cropin (voy. ce nom) et de Jean Greppin.
II tftait probablement aussi de la meme famille
que celle de l'orfevre Louis Crispin (voy. ce nom).
Max de Ttektermann.
Groppin, Jean ou Hans, orfevre, ä Fribourg.
Cet orfevre est mentionne incidemment dans le
Livrc des Bourgeois de la ville de Fribourg,
comme voisin d'un certain Guillaume Gerfa, en
1462, et, plus tard, de Bernhart Gribolet, en
1486. Ii s'agit sans doute du meme artiste que
ceux deaignes sous le nom de Groppei, Cropin
et Crispin (voy. ces noms). Max dt Te<Attrm«nn.
Gros, Gillet, „scriptor forme", soit peut-efre
calligraphe, fut recu bourgeois de Geneve en
1448, pour 7 florins et un seillot.
(Wie, Liv. des Bourg., p. 26. A.-J. M.
Gros, Jacques, peintre, nc a Beaufort en 8a-
voie, fut recu bourgeois de Geneve le 2 avril
1512, pour 8 florins.
ComIU. Liv. des Bourg., p. 176. Ä. ChoUy.
Grosc lande, Frederic-Auguste, frere du peintre
Louis G., ne au Locle le 8 man 1794, mort dans
cette ville le 7 avril 1861, graveur distingne
pour la decoration de l'horlogerie de precision.
M. Tripet.
Gronclande, Louis-Aime, peintre, n4 au Locle
le 26 sept 1784. Son pere, graveur d'horlogerie,
le destinait k la meme carriere, mais G., se
sentant attirö vers la peinture, se rendit ä Geneve,
oü il travailla ]>endant deux ans, puis a Paris,
dans l'atelier de Regnault. A Geneve, oü G.
babita pendant quelques anneea, il peignit pln-
sieurs portraits et des table* ux de genre qui
furent exposes en cette ville, de 1816 ä 1857,
et an Salon de Paris: „La Fermiere charitable";
„Animaux et Figures"; „Groupe de huveurs",
en 1827; „Jeune Fille ä lafenetre"; „Interieur
de cabaret"; „Interieur de cuisine rustique", en
1888. G. jouissait d'une reputation de portrai-
tiste ä la mode; il recut un grand nombre
de commandes qu'il executa k Geneve, puis k
Paris, oü il se fixa definitivement en 1885. Cette
meme annee, il exposa au Salon de PariB un
tableau qui fut acquis par l'tötat et place au
MtiBee du Luxembourg: „Le Toast a la Ven-
dange de 1834". Parmi ses nombreuses contri-
butions aux Salons, on peut citer: „La Beconci-
liation", 1836; portraits de Mr. de Rothschild,
du comte d'Espagnac et de ses Als, 1838; por-
traits des fils du marquis d'Alcacines ; „La Lee-
ture", 1840, et „Marino Faliero". Cette derniere
toile fut exposee la meme annee ä Neuchatel,
oü eile eut un vif sneces; eile fut acquise pour
le Musee de la ville, qui possede egalement:
„Le buveur", reduetion d'une de ses figures du
tableau „Le Toast a la Vendange", et le „Melo-
mane". Plusienrs toiles de G. ont eie repro-
duites par la gravure ; le portrait de J.-F. Hou-
riet, entre autres, a etl grave par Forster.
L'artiste obtint un grand nombre de recom-
penses, entre autres la mldaille de 3' classe au
Salon de 1836, celle de 2* en 1838 et celle de
premiere en 1845. II mourut ä Paris le 11 dec.
1869.
Sa femme, Jenny G., a fait egalement de la
peinture de genre et du portrait; eile a expose*
k Geneve, en 1829 et 1832.
Naglet, K.-Loi., Y, p. 897. — Btllier et Auftrag. Dict.
de« art. de Pec. franc., I, p. 708. — Jahreaber. d. Bern.
Kstver., 1871, p.8; 1872, p. 7. — Mus. Keuch., 1871,
p. 21, 132, 190. — Gas. de« Beaux-Arts, 3* serio, VII,
p. 44 (?). — Müller. K.-Lex., II, p. 302. — Deutsches
Kstblatt, 1865, p. 317. — Seubert. K.-Lex., II, p. 129.
- Cotta'sches Kstblatt, 1838, p. 1B9 ; 1844, p. 205 (?).
— Album de la Suisse romane, V (1846), p. 48, avec
reprod. de l'„Iaspiration musicale" de 0. M. Morel.
Grosjean, Andre, fils de Samuel qui suit, n6
a Geneve le 8 fevr. 1737, mort le 5 mars 1784,
fut recu roattre orfevre le 17 avril 1761, ayant
presente pour cbef-d'oeuvre „une pairc de boucles
d'oreilles entourees de pierres fausses, bien faites".
Oaliff*. Noticee genial., VII, p. 242. A. Choiey.
Grogjean, Georges, frere du precedent, ne k
Geneve le 29 avril 1732, mort ä Saconnex, le
2 nov. 1791, presenta en 1753 „une paire de
boucles a pierres en lacs d'amour", qui fut ac-
ceptee comme chef-d'ceuvre, mais comme il n'avait
pas 24 ans, sa reeeption k la maltrise fut ren-
voyee jusqu'au 26 jnillet 1755.
Qaliffe. Ibid., p. 241. A. Ckoiey.
Grosjean, Jacques-Francois, frere des pre-
cedents, ne k Geneve le 27 mars 1731, mort le
1" avril 1795, fut recu maltre orfevre le 14 oct
1754, ayant fait pour chef-d'ceuvre une aigrette.
GaUffe. Ibid., p. 240. A. CkoUy.
Grosjean, Samuel, u6 a Geneve en 1691, mort
le 4 mars 1766, apprenti che* Jean Girod, fut
recu mattre orfevre le 22 avril 1729, ayant fait
pour cbef-d'oeuvre une paire de boucles d'oreilles
et une paire de boutons de manche.
(Mife. Ihld. A. Ckoiey.
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Groß
630 -
Gruhenmann
Grog, Anton, Werkmeister und Bildhauer,
war, vielleicht schon vor, jedenfalls seit Januar
1588 der Lehrmeister des nachmaligen Bau-
meisters des Luzerner Rathauses, Anton Isen-
mann, verkaufte aber bald hernach den Stein-
bruch an diesen und griff zur Bildhauerei, womit
sich aber auch die Spur des Künstlers verliert.
Anx.Alt.-Kd«. 1900, p. 107. Fn$u ffei^m.,
Groß, Gabriel, Glasmaler aus Baden. 1608
wurde ihm vom Seckelamte der Stadt Zofingen
' ein Fenster samt Wappen bezahlt.
Ltkmann, Anz. Alt.-Kde. 1898, p.96. E. Rtinkart.
Groß, Gabryell, Tischmacher, in Zofingen,
wurde im Jahre nach der Verschmelzung der
Tischmacher mit der Schützenzunft, 1580, zum
Stubenmeister derselben ernannt, der „erst vonn
disem handtwerch", wie das Zunftbuch berichtet.
Wahrend seiner Amtsdauer verfertigte er das
Verzeichnis seiner Vorgänger seit dem Jahre 1525,
und unter seiner und seines Genossen von den
Schützen, Salonion Biberachs, Leitung ist ndas
huss uff der Zilstatt verdteffelet wordenn mitt
sammtt der 8chiess Tafclenn". 1586 wurde G.
noch einmal zum Stubenmeister ernannt.
Uhmamm. Anz. Alt.-Kde. 1 895, p. 446. E. Keinhart.
Groß, Gall, Kunstschlosser des 18. Jahrb. aus
St Fiden. 1769 wurde diesem Meister „dass
Stiegen-Gätter in den Chor" verakkordiert. Es
kann sich diese Bemerkung nur auf die niedrige
Brüstung zwischen dem Räume des Hochaltars
und den Chorstühlen der Kathedrale von St.
Gallen beziehen. Die Zeichnung ist nicht be-
deutend ; sie berücksichtigt mehr eine gefällige
Raumausnützung. Allein die Ausführung zeigt
eine durchaus tüchtige Arbeit, die durch teilweise
Vergoldung allerdings nicht gewonnen hat.
Fäh. Kathedr. St. Gallen, p. 13. Ad. Fäh.
Groß, Heinrich, Goldschmied, Münzpräger (?),
aus Zürich (?). ist um 1567 in Luzern thätig ge-
wesen. Ein im Staatsarchive Luzern verwahrtes
Schulden Verzeichnis zeigt, daß G. in Luzern eine
Wohnung (Haus), gemietet hatte und ausgedehnte
Beziehungen mit Privaten und Goldschmieden
unterhielt. Neben Zechschulden betreffen die
Forderungen zumeist Einkäufe an Gold- und
Silbermetall. Endlich scheint G. in Luzern ein-
gesperrt worden zu sein. Auf die Vorstellungen
auB Luzern hin versprach der Rat von Zürich
(März 1567), im Interesse „des guten Jünglings"
bei dessen begütertem Bruder in Kempten an-
klopfen zu wollen ; inzwischen möge Luzern im
Schuldverfahren gegen G. „etwas Stillstands"
gewähren.
Akten im Staatsarchive Luzern, Fase. Goldschmiede.
Frani Heitmann.
Grosg, Nora, peintre, a Lausanne, originaire
de Coinsins, nee ä Lausanne le 18 oct 1871,
fille de Charles G., mldecin-ve'terinaire cantonal.
Elle a Itudie' la figure et les arts decoratifs a
l'Ecole des Arts industriels ä Geneve (de 1689
ä 1892), ä Bale et ä Wintert hour et continua
ses «Stüdes dans un voyage qu'elle fit en Alle-
magne et ä Paris (1902,03). Elle a expose* des
fleurs et un paysage ä l'huile, a Lausanne, en
1897 (Expos, vaud. des beaux-arts), une aquarelle,
ä Vevey, en 1901 (Expos, nat. suisse des beaux-
arts), enfin diverses pieces de ceramique en 1904,
ä Lausanne (Expos, nat. suisse des beaux-arts).
M"* G. s'est vouge plutöt ä la peinture de
fleurs ä l'aquarelle et ä Part dteoratif. Elle a
<§te nomme'e maltresse de dessin a l'Ecole supe-
rieure communale de Morges en 1893 et a ouvert
k Lausanne, en 1903, une Ecole de dessin et
d'art appliqu«. Ld.MitviU*.
Großhans, Thomann, s. Thomann, Großhans.
Großmann, Peter, Bildhauer, geb. 1808 in
Brienz, war einer der ersten Schüler des Christian
Fischer, genoß, von der Regierung unterstützt,
von 1828—1830 den Unterricht des Bildhauers
Abart in Bern, kam dann nach Rom, wo er bei
Thorwaldsen gearbeitet haben soll. Kränklich
und abgelebt nach Brienz zurückgekehrt, leistete
er hier nur noch Geringes. Schließlich versucht«
er die Gründung einer Zeichenschule, starb aber
am 1. Dez. 1847. 1880 und 1836 stellte G.
Skulpturen in Bern ans (das zweite Mal von
Rom aus), und 1844 beteiligte er sich an der
Schweiz. Turnusausstellung in Winterthur. 1837
stellte er in Genf eine Marmorgruppe aus: „Die
zwei Kinder".
Mittig. v. Pfr. Hadorn. — Ausst.-Kataloge.
H. TürUr.
Grotti, Etienne, ne k Geneve le 24 fe'vr. 1632.
mort le 18 fevr. 1702, apprenti chez Paul Gitigne,
fut maftxe orfevre. A. CWy.
Grotti, Jean-Andre1, fils du prec6dent, ne" vers
1668, mort ä Geneve le 14 mars 1735, apprenti
chez Jean Boreau, fut re^u maltre orfevre le
25 mars 1693. A.CkoUy.
Grotti, Jlröme, frere du pröce'dent, ne* vers
1674, mort le 4 tnai 1737, apprenti orfevre chez
David Choisy, fut ensuite maltre horloger.
Cat. Art ancien, Geneve 1896, n" 2584. A. CkoUy.
Gronnauer, Jean-Sigismond, ne* k Erlaugen,
fut recu habitant de Geneve en avril 1751,
maltre orfevre le 28 fevr. 1760, ayant presente*
pour chef-d'cfiuvre „une bague k rose fort bien
faite", et bourgeois le 28 aoüt 1772; il est qua-
lifie" k cette occasion d'artiste distingul.
CovdU, Liv. des Bourgr., p. 452. — Ckoity «f Du/our.
Ree. grfnoal. suisse, I, p. 246. A. CkoUy.
Grubenniann, Jak. Dlrich, und sein Bruder
Joh. Heinrich (Coxe nennt diesen an zwei Orten
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Gruhenmunn
- «31 -
Grüninger
„Neffe" des enteren, scheint aber der Richtig-
keit dieser Bezeichnung doch nicht ganz sicher
zu sein, so daß Ebel wohl richtig „Bruder" ge-
schrieben hat), Baumeister oder besser Zimmer-
meister, beide zu Anfang des 18. Jahrh. in Teufen
(Kt. Appenzell) geboren und bis gegen das Ende
desselben thatig. Die beiden aus einfachen Ver-
hältnissen stammenden Autodidakten haben zu
ihrer Zeit eines ganz bedeutenden Rufs als
geniale Holzbrucken-Konstrukteure und Kirchen-
baner genossen. Zu wiederholten Malen erschei-
nen sie in den Reiseberichten und topographi-
schen Handbüchern ihrer Zeit, weshalb sie hier
nicht mit Stillschweigen übergangen werden dür-
fen, wenn schon sie eher als Techniker denn als
Künstler ihre Bedeutung haben.
Jak. Ulrich erbaute 1755—1768 die hölzerne
Brocke zwischen Schaffhausen und Feuerthalen
(364'), deren Modell sich heute noch im Eid.
Polytechnikum befindet und die 8. Z. zum Gegen-
stand einer besondern Publikation gemacht wurde
(Abdruck aus Andreaes Briefen aus der Schweiz
nach Hannover von 177fi, in Winterthur erschie-
nen mit Aufriß von Prof. Jezeler). Die genialen
Eigentümlichkeiten in der Ausbildung des in der
Schweiz schon früher üblichen Typus gedeckter
Holzbrücken, ihre Kühnheit und Leichtigkeit
resümiert Ebel in dem nachstehend zitierten
Werk an Hand einer Darlegung von Baumeister
Vogel. Gleichzeitig mit der Erstellung der Schaff-
hauser Brücke ward von Job. Heinrich die Brücke
über den Rhein bei Reichenau gebaut (L&nge
220'), und beide zusammen gaben dann ihr
Bestes in der Brücke über die Limmat bei Wet-
tingen, die Coxe. sowohl was Eleganz als konstruk-
tive Festigkeit betrifft, besonders hoch stellte.
Merkwürdiger Weise wurden aber alle diese drei
Brücken im Kriegs jabre 1799 ein Raub der
Flammen. Von einer Glattbrücke bei Oberglatt
gibt Meyer von Knonau eine Anekdote. Ulrich
G. soll sich auch anerboten haben, den GW
breiten Fluß Derry in Irland zu überbrücken;
sein Plan fand indes keine Annahme.
Von den Kirchen, welche die G. erstellt haben,
seien diejenigen von Weinfelden (1721), Sulgen
(1751), Oberrieden (1761) und Wadenswil (1764
bis 1767) genannt, alle etwas nüchtern im Stil,
aber sehr weiträumig, ohne alle Pfeiler, und von
schlanken Türmen mit Spitzhelmen flankiert.
Ebel sagt von den beiden Meistern: „Diese
zwei Brüder verdienen den Namen von überaus
geschickten Zimmermeistern und in dergleichen
und anderen mechanischen Sachen erfinderischen
Köpfen. Sie haben ihr Handwerk meist von
sich selber gelernt, nichts studiert, nichts auf
Reisen gelernt und können deshalb als Original-
genies gelten." Noch enthusiastischer äußert sich
Coxe: „He — Jac. Ulrich — raised himself to
great eminence in his profession and may justly
be considered as one of the most ingenious
architects of the present Century (!)".
Jak. Ulrich soll zur katholischen Konfession
übergetreten sein und sich in Wettingen nieder-
gelassen haben (Lutz). Gestorben muß er um
1787 sein.
Luit. Nekrol. deokw. Schweizer, p. 185. — Füüti,
K.-Ux. II, p. 48». - Meyer von Knonau, Der Kanton
Zürich II, p. 483, 486, 487, 518. - Kahn, Statistik
Thurgau, p. 359, 422. — Coxe, Travel«. — Ebel, Schil-
derung; der Gebirg«v«lker d. Schweiz I, p. 888—898. —
Vogel, Heu. Tig. 1845, p. 796 u.a. o. F. 0. P*talo**i.
Graber, Emanuel, Landschaftsmaler, von Bern,
wurde am 11. Juli 1716 geboren und starb am
18. Jan. 1749. Eine von ihm gezeichnete An-
sicht von Schloß und Stadt Nidau und Ansichten
des Münsters und der Insel in Bern stach R.
Nöthiger in Kupfer. Tuschzeichnungen von G.
sind in der Sammlung Falkeisen der öffentlichen
Kunstsammlung Basel erhalten.
Burger). Oeueal. von Bern. — Das alte Biel, p. 29.
H. Turler.
Grober (Gruober), Friedrich, Steinmetzmeister,
in Rorschach, war 1604—1607 für den Nenban
der Abtei im Kloster Rheinau thätig.
Rot\enkAu»Ur, Baogeech. des Kloster« Rheinau, p. 1 1 1 .
RotkenhAueUr.
Grncier, Janin, s. Grivet, Peronet.
GrUard, Jacques, n£ a Montllimar vers 1669,
mort i Geneve le 15 nov. 1691, eleve de Thomas
Fontaine, fut peintre en email. A. Cht«**.
Grübet, Andreas, Glasmaler (Glaser?), im 16.
Jahrh. Mitglied der Lukasbruderschaft Luzern.
Schneller, Luz. Lukaab ru<l e rsoh., p. 11.
Frans Heinetnann.
Grttebll, Kaspar, Seidensticker, von Urach,
stahl zwischen St Gallen- and St. Martinstag
1446 im Hause des Seckekneisters Petermann
von Wabern in Bern einen silbernen Becher,
als er für die Frau P. v. W.s eine Stickerei zu
machen hatte. G. war damals „Meister Jörgen
des sidenn&yers von Zürich knecht". Er wurde
in Schaffhausen verhaftet, als er den Becher
verkaufen wollte.
An». Alt.-Kde. 1 894, p. 400. H. TSirUr.
Grüllch, Martinua, Turmdecker (Spengler),
aus Brugg. Bei Anlaß einer Reparatur der
Wetterfahne auf dem Stadtturm zu Baden fand
man an der Außenseite des zinnenen Turmkopfes
die Inschrift: „Martinus Grülich de Brugg novum
hoc faciebat fastigium anno 1483".
Anz. Alt-Kde. 1899, p. 155. B. Beinhart.
Grüninger, Joachim, Stückgießer, in Villin-
gen, goß 1679 Kanonen für die Stadt Basel.
Die Familie blüht seit dem 16. Jahrb., und ihre
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Grünower
- 632 -
(«runer
Glieder lieferten eine Menge guter und schwerer
Glocken.
Ott. Glockenkunde, p. 191. MorU Stäermuitter.
Grünower, Aeberli, genannt unter den Werk-
leuten, die 1496 eine Tür zum Brunnen im Hofe
der Fraumünsterabtei in Zürich zu machen hatten.
Mittle der A. 0. Zürich 1864. p. 81. 6W
Grflter, Daniel Gabriel, Goldschmied, von
Bern, getauft in Bern am 22. Febr. 1712, sUrb
daselbst am 21. Mai 173a
Burgerl. Stammreg. Ton Bern. ff. Turltr.
Grüter, Kaspar („Gaspard"), Bossierer, Bild-
hauer, Daguerreotypist, wurde am 25. (29.?) Mai
1811 in Ruflwil (Et. Luzern) geboren. Schon
als Knabe modellierte er mit dem Taschenmesser
aus Lehm Bilder und Gruppen. Zuerst unter
den Zeichenlehrern und Künstlern Schlatt und
Jakob Schwegler in Luzern im Zeichnen und
Bildhauen unterrichtet, zog G. dann nach Mün-
chen, später (nach 1830) nach Paris, wo er längere
Zeit in den Ateliers von Pradier und David
d' Angers th&tig war. Beim Ausbruche der Fe-
bruar-Revolution 1848 befürchtete G., arbeitslos
zu werden und verließ mit einigen Royalisten
Paris, hielt sich von da in Genf, Lausanne, Frei-
burg, Neuenburg und Bern auf, hier und dort
Auftrage erhaltend. So in Bern als bedeutendste
Leistung G.s die „Auferstehung einer Toten"
als Skulpturdenkmal auf dem Friedhofe Mont-
bijou. Neben figurenreichen, meist religiösen
Gruppen, denen ein wahrer, inniger Ausdruck
und edle Haltung nachgesagt werden, bossierte
G. zahlreiche kleine Portratbüsten in Gips, Thon,
Wachs, in den bekannten ovalen Oktavgrößen,
u. a. das Portrat von Bischof Salzmann (Bürger-
bibl. Luzern), von Prof. Widmer (Kantonsbibl.
Luzern), Dr. K. Pfyffer. Eine größere Kollektion
von selbstgeschaffenen Gipsbüsten und Porträt-
medaillons schenkte G. 1853 dem Solothurner
Kunstverein, dessen Ehrenmitglied er 1852 wurde
und in dessen Sammlung der künstlerische Nach-
laß aufbewahrt wird, u. a. auch das Modell jener
genannten „Auferstehung." Zwei Briefbeschwerer
mit modellierten Hunden aus Carraramannor
befinden sich im Besitze des Herrn Zetter-Collin
in Solothurn.
Um 1854 übte G. in Luzern die Daguerreo-
typie in einer Aufseben erregenden Gewandtheit
Gegen Ende der 50er Jahre scheint er wieder
Paris zum langern Aufenthalt gewählt zu haben.
In den letzten Lebensjahren wandte sich G. der
Photographie zu, die er mit seinem gleichfalls zur
Modellierkunst veranlagten Bruder Joseph als
einer der frühsten in der Schweiz ausbildete und
in der Ausführung seiner Porträts und Gruppen
für jene Zeit eigentlich künstlerisch handhabte.
Proben und eigene Porträt-Photographie G.s im
Besitze der Kunstges. Luzern. G. starb am 17.
Dez. 1865 in Luzern (nicht am 27. März). An
der Schweiz. Kunstausstellung 1846 in Luzern
waren' von G. ausgestellt, Nr. 47 : ein Christus-
und Mariakopf (Medaillons in Hautrelief, noch-
mals ausgestellt 1869 daselbst); Nr. 138: „Christus
am Kreuz." 1869 ferner: „Ein Grabmahl" (!) in
Gips, vermutlich obgenannte „Auferstehung."
Luz. Tagbl. 1854, Nr. 14. — Lux. Ztg. vom 21. Dez.
1865. — Km. Pfxffer. Der Kt. Luzern, I, p. 289. —
Kat. der Lux. Kstausrt. von 1846 u. 1869. — Interims-
Kat. der Est. -Abt. des Mus. Solothurn, Sappl, p. 18 n.
Kat. 8. Aufl. p. 68. — Dcnkschr. auf die Eröffnung des
soloth. Mus. 1902, p. 59. — Otttrtag. Biogr. Kat. (II),
Mac. d. BQrgerbibl. Luzern. — Mittig. der HH. Stadt-
«chreiber Scharmann, Lithograph A. Gelin u. Retinaler
Schwegler (Lux.), Zetter-Collin (Soloth.).
Front Heineman».
Grunaner, s. Grounauer, Grünower, Grunuer.
Grund er, Hans Jakob, Glasmaler, in Bern,
erhielt 1614 vom Seckelmeister von Thun 6 Pfd.
„um einen Schilt, so in das Schulhaus zu Ober-
hofen soll verehrt werden."
Anz. Alt.-Kde. 1902 08, Nr. 2 n. 8. ff. TOriV.
Gruner, Beat Ludwig, Goldschmied, von Bern,
wurde am 6. März 1660 getauft und starb am
22. Jan. 1704.
Bargerl. Oeneal. von Born. H. TMrUr.
Gruner, Gabriel, Bildhauer, von Bern. Er
wurde getauft den 10. April 1703, mußte sich 1732
wegen eines Totschlages flüchten, wurde 1741
begnadigt und starb in Bern am 11. Aug. 1777.
Er war der Vater des nachfolgenden Job. Hein-
rich G. und Neffe des Isaak und des Nikiaus O.
Burgerrttdel von Bern. ff. TWbr.
Gruner, Jakob Friedrich, von Bern, Medail-
leur. Er wurde geb. am 31. Jan. 1803 als Sohn
des Hafnermeisters Daniel G. Von seinen Ar-
beiten sind bekannt: die Bemer Reformations-
medaille von 1828, Rettungsmedaille des Kts.
Bern von 1827 und eine zweite aus späteren
Jahren, Studentenpfennige von 1840, die Medaille
auf Münzmeister Fueter, Verdienstmedaille des
Kts. Unterwaiden, Gedächtnismedaille an den
Bau der Nydeckbrücke in Bern. 1834 wurde G.
Instruktionshauptmann der Artillerie. 1850 bis
1859 bekleidete er das Amt eines kant. Zeughaus-
verwalters und starb am 26. Febr. 1888 in Bern.
TobUr-Mtytr, Monmmml. Wunderly I, p. 117, 163,
168. — Bericht der Gruppe 88, »Alte Kunet", Zarich
1888, p. 96, 96. — Forrtr, Biogr. Dict. of roedallürt» ü.
ff. VurUr.
Gruner, Jeremias, Steinwerkmeister, in Bern.
Am 12. Aug. 1613 wurde der Steinmetz G. von
Lenzbnrg zum Burger von Bern angenommen.
1632 gelangte G. in den Großen Rat, war von
1643—1650 Steinwerkmeister der Stadt und starb
| vor Ostern 1651.
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Gruner
- 633 -
Gudermaim
Burgerl. Geneal. von Bern. — Osterbacher im Staats
archive Bern. H. Tarier.
Gruner, Johann, Porträtmaler, von Bern, ge-
tauft am 8. Sept. 1711 als Sohn des Dekans Joh.
Rud. G., gest. in Bern als Handelsmann am
22. Juli 1770.
Leu, Lex., Sappl. — Bargerl. GeDeal, von Bern.
ff. T&rler,
Gruner, Johann Heinrich, Maler und Zeichen-
lehrer, von Bern, geb. 1739 als Sohn des Ga-
briel G., gest. am 21. Febr. 1780 als „Zeichnungs-
meister in der Schul", welche Stelle er seit 1775
inne hatte.
Burgerrödol ron Bern. II. Titrier.
Gruner, Josua, Grofiuhrmaoher, von Bern,
wurde in Aarwangen am 28. Dez. 1572 getauft,
gelangte 1617 in den Großen Rat von Bern,
wurde 1622 beim Bau der Schanzen Inspektor
und starb am 8. Mai 1640.
Bargerl. Genealog, ron Bern. H. Tarier.
Gruner (Gruoner), Nikiaus, Goldschmied, von
Bern, getauft am 16. Nov. 1656, trat 1672 am
20. Juli auf 41/» Jahre bei Martin Huber in Basel
in die Lehre und lebte spater in Bern.
Bargerl. Gene*], von Bern. — Notiz von Fechter.
H. Türler.
Gruner, Sigmund Gottlieb, von Bern, Topo-
graph. Er wurde am 20. Juli 1717 in Trachsel-
wald als Sohn des dortigen Pfarrers und spätem
Dekans Joh. Rud. G. getauft. Zum Notar und
Fürsprech ausgebildet, war er zunächst, 1741
bis 1749, als Archivar und Hofmeister in Deutsch-
land, wurde 1755 Fürsprech vor Rat und Burgern
in Bern und 1764 Landschreiber von Landshut
und Fraubrunnen und starb am 10. April 1778
in Uzenstorf. Zu seinem Werke „Die Eisgebirge
des Schweizerlandes" zeichnete G. selbst die
Karte. Ebenso existiert von ihm eine Karte
von Engelberg.
R. Wolf. Biogr. zur Kulturgesch. der Schweiz IV,
p. 161 — 172. — Leu. Lex., Suppl. — HalUr, Blbl. xur
Schweizergesch. I, p. 223, 447. — Lutz, Nekrolog denk-
würdiger Schweizer, p. 185. H. Türler.
Grnnuer, Kaspar, Holzschnitzer, verfertigte
die Wandstühle im Schiffe der Pfarrkirche von
Aarau, jetzt im historischen Museum daselbst
aufgestellt. Sie tragen die Inschrift: „Anno
Downi 1611. Caspaii Grvnvkk."
Röhn. Ans. Alt-Kdo. 1898, p. 98. B. fainkurt.
Gruober, s. Gruber,
Gruoner, s. Gruner.
Grjff, Samuel, Reismeister, von Bern, getauft
am 29. Aug. 1699, bildete sich im geometrischen
Zeichnen aus und starb 1748.
Borge rl. Genealog. II. Tarier.
GrynT, s. auch Grift
Grysler, Nikolaus, Bildhauer, vermutlich statt
Geisler (Geißler), Niki. (s. d.). „Grysler« hatte
1631 auf Grund des vom Luzerner Franziskaner
Guardian P. Christoph Eberl besorgten Bauplans
des Klosters Werthenstein (Kt Luzern) zwei
Visierungen von Holz als Modelle des Bau-
projekts anzufertigen, die vom Rat und Schult-
heiß zur Ausführung genehmigt wurden.
Zemp. Wallfahrtskirchen, p. 22. JVaiu Heinemann.
Grvssach, Peter von, s. Grissach, Peter von.
Gschmu» (Gemuseus?), Kaspar, Goldschmied.
Er war von Mülhausen (Ober-Elsaß) und trat
zu Johanni 1608 anf vier Jahre zu dem Gold-
schmied Jeronimus Wix II. zu Basel in die Lehre.
Msc. Fechter. Major.
Gaell, Ludwig, Goldschmied und Münzmeister.
Er war aus Basel und wurde von Zürich im
Jahre 1500, mit ihm der Goldschmied Ulrich
Trinkler aus Zürich, zum Münzmeister bestellt.
1502 schenkte er, auf Anregung des Ulrich Trink-
ler, der Kapelle des hl. Leonhard in Unterstraß
einen silbernen vergoldeten Kelch. 1492 wurde
L. G., Wirt zum Storchen in Basel, vom Rate
von Bern für Münzungen zu Rate gezogen, und
von 1494—1496 war er in Bern als Münzmeister
thätig.
H. Zeller, Zar Gesch. d. Zürcher Goldschmiede-Handw.
(in der Feetschr. des Landesmaaeoms). — Msc. Fechter.
— Neoee Bern. Taschenb. 1905, p. 100. Major.
Guainler, David I, ne" ä Geneve le 30 nov.
1601, mort le 2 avril 1669, apprenti chez Jean-
Franeois Argoud, fut maitre orfevre et s'associa
avec Pierre Du Theil. II fut maitre de la Mon-
naie, avec Augustin Baccuet, de 1638 ä 1640.
Demole, II ist. monet. de Geneve, I, p. 26. — Qaliffe.
Notices geneal., DI, p. 264. A. CkoUy.
Guainler, David II, fils du suivant, ne" ä Geneve
le 17 janv. 1663, mort le 23 dec. 1733, marchand
joaillier, recu maitre orfevre le 6 avril 1703, fut
membre du Conseil des CC en 1698 et garde
de la Monnaie en 1710.
Demole. Ibid., p. 18. - Oaliffe. Ibid., p. 266.
Guainler, Pierre, fils de David I ci-dessus,
n6 ä Geneve le 2 janv. 1639, mort le 31 oct.
1702, apprenti chez Abraham Du Theil, fut
maitre orfevre et membre du Conseil des CC
en 1684.
Qaliffe. Ibid., p. 264. A. Choüy.
Guainler, Toussaint-Pierre, fils du prec^dent,
n6 ä Geneve le 30 d^c. 1667, mort le 8 fevr.
1747, fut recu maitre orfevre le 6 avril 1703 et
membre du Conseil des CC en 1714.
Qnliffe, Ibid., p. 265. A. Choiey.
Gndermann, Hans, Glockengießer, von Ravens-
burg, in Zürich, erwarb sich 1498 das Bürger-
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Gudcr
— 634 —
(»ugcnwyl
recht der Stadt Zürich. Von seinen Werken ist
nichts bekannt.
MMtktkr, Glocken b., Msc. Moni Sutermeitter.
Glider, Ada, Malerin, von Bern. Sie wurde
am 13. Juli 1857 in Muri bei Bern geboren, wo
ihr Vater damals Irrenarzt war. Seit 1877 mit
ihrer Familie in Genf wohnend, besuchte sie
die Ecole des arts industricls unter Professor
Mittey daselbst und bildete sich als Landscbafts-
malerin bei Albert Oos, Edouard Castres und
Jeanmaire aus. .Sie hat sich seither oft an Aus-
stellungen mit Landschaftsbildern in Oel- und in
Wasserfarben beteiligt
Curric. ritae. H. TärUr.
GQder, Hans Jakob, von Bern, Glasmaler.
Er war der Sohn des Pfarrers Hans Jakob G.,
verheiratete sich 1659 und starb kinderlos 1691.
Eine von ihm gemalte und signierte Scheibe
befindet sich im hist. Museum in Bern. Er
machte 1686 die Wappen des Kantons, des
T. Seckelmeisters Abr. Tillier. und des Landvogts
Stürler von Milden in die neue Kirche von
Demoret Er testierte 1690.
Bnrgorrfdel von Bern. — T. .Swkelmeisterrecbnung
1684 85. — Test. B. 18, 400 im Staatsarchive Bern.
H. TXlrler.
Gn6dln, Andre*, n6 ä Geneve le 11 mars 1757,
mort apres 1820, apprenti chez Marc-Jean Mauris,
fut recu maltre orfevre le 26 avril 1782, ayant
fait pour chef-d'oeuvre nune paire d'aiguüles de
jargon", et bourgeois de Geneve le 11 nov. 1791.
CuveUe, Liv. des Bourg., p. 481. A. Ckoüy.
Gile, Jean-Jacques La G., s. La Güe.
«ngel, s. Gigl.
GOnther, Albin, Porträtmaler und Opern-
sänger, von Loschwitz (Sachsen), geb. 1864, war
Schüler von Prof. Thedy an der Akademie in
Weimar und erregte an der internat. Kunst-
ausstellung 1891 in Berlin Aufsehen durch seine
Portratstudien. Er erhielt Gelegenheit, den
deutschen Kaiser zu malen, und wurde von ihm
mit einer goldenen Uhr samt Kette und Inschrift
beehrt 1896 und 1897 wohnte er in Zürich
als Mitglied des Stadttheaters und stellte in der
Buchhandlung Rascher ein Pastellporträt aus.
N. Z. Ztg. Nr. 35 vom 4. Febr. 1897, Morgenbl.
H. Appenzeller,
Günther, Joseph, Maler, geb. am 5. Febr.
1820 in Hamm-Eisenbach bei Urach im Scbwarz-
walde. Er kam, nachdem sich seine Eltern in
der Nähe von Schaffhausen niedergelassen hatten,
schon 1835 in die Lehre zu Hcinr. Uster in
Feuerthalen, der ihn in der Gouache-Malerei
unterrichtete, was er dann im ßleuler'schen Ge-
schäft im Schlosse Laufen verwertete. Später
malte er auch, z. T. angeleitet von Jenny, in
Oel, ausschließlich Landschaften und meistens
nach fremden Aufnahmen. Er lebt seit langem
zu Schaffhausen in behaglicher Mufie und greift,
der geschwächten Augen wegen, selten mehr
zum Pinsel.
Nach denen eigenen Angaben. Voller.
Guerln, Louis, orfevre ä Fribourg. II est
d'abord mentionnö dans le registre des imma-
triculations de la Ville de Fribourg, k la date du
30 nov. 1809; puis, dans le registre des tollrances
le 18 mars 1811. Cet orfevre, sur le compte du-
quel on n'a pas d'autres renseignements, Itait
originale de Paris. M<uc d« Techurmann.
Guerre, s. Girard dit Guerre.
Gürtler, Jacques, Bildbauer und Steinmetz
in Basel, wurde am 20. Okt. 1848 in Allschwil
(bei Basel) geboren, trat jung in die Lehre bei
Rud. Meili in Basel (1866—1870) und studierte
dann zwei Jahre (1870/71) an der Akademie in
München unter Prof. M. Widumann. Darauf ging
er nach Wien (1872'78) und war dort praktisch,
namentlich bei der skulpturalen Ausschmückung
der Weltausstellungsgebäude, thätig. 1874 wen-
dete er sich nach Rom, um weiter zu studieren,
speziell um in den Museen nach der Antike zu
zeichnen. Die Jahre 1875 76 brachte er in Paris
zu und zwar im Atelier des Holzbildhauers
Guignon. Im Jahre darauf kam er nach Basel
zu Achilles Schloth und arbeitete bei ihm haupt-
sächlich an Büsten und Medaillons. Nach 1878
machte er sich selbständig und hat als geschätzter
Meister eine Reihe guter Grabmonumente, auch
Büsten hervorragender Basler Professoren des
19. Jahrb. (im Vorsaale der Aula des Basler
Museums) und — nach Max Leus Entwurf —
den Sockel zum Hebeldenkmal (auf dem Peters-
kirchplatz in Basel) geschaffen. Auch in Holz-
schnitzerei verfertigte G. eine Anzahl dekora-
tiver Arbeiten.
Nach persönlichen Erkundigungen. — Mittig. Prof.
Dr. D. Burtkhardu in Basel. OtSUr.
Guery de Marclay, fondeur, fondit en 1407,
la grosse cloche de la cathldrale de St.-Pierre
ä Geneve nommle la C16meuce, qui a 20 pieds
de circonference.
Senebier, Hist. litt, de Geneve, I, p. 87. — Otte,
Olockenkde, p. 201. — Blavigtwc. La Clocbe, p. 346.
Ch. VuUlermet.
Gugenwyl, Georg, Altarbauer (?), Marmor-
arbeiter, von Fischingen, setzte (erstellte?) um
1638 den in schwarzem Marmor ausgeführten,
mit einem Gemälde von Lanfranco geschmückten
Hochaltar im Chore der Stiftskirche Luzero (seit-
her wiederholt restauriert). Nach anderen An-
gaben stammt derselbe von Bildhauer Niki.
Geiaier (s. d.).
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Guggenheim
- 635 -
Guidzard
(F. Die Altan» ... der Stiftskirche Lasern,
p. 20. — Festacbr. dos Schweis. Ing.- u. Arch.-Voreins,
Loxern 1898, p. 88. Fromm tteintmnnn.
Guggenheim, Hermann, Maler und Litho-
graph, von Lengnau (Kt. Aargau), geb. am 2 I.Not.
1864 in Zürich, machte daselbst 1879-1882
seine Lehrzeit in der lithogr. Anstalt Frey A
Conrad, bildete sich dann 1885—1887 weiter
in Paris an der „Ecole des Arte decoratifs" und
im Atelier A. Nordmanns. 1888 kehrte er nach
Zürich zurück und gründete daselbst 1892 sein
artistisches Atelier. 1887 stellte er im Salon in
Paris ein Pastellporträt aus, ferner 1890 an der
nationalen Kunstauastellung in Bern ein solches
von Oberst-Di y. Pfyffcr und 1894 an der Zürcher
Gewerbeausstellung lithographische und chromo-
graphische Reproduktionen.
Nach Mittig. des Künstlers. //. Ajyeattller.
Gugger, Moritz (?). Im Soloth. N.-Bl. von 1859
(Soloth. Kunstbestreb, vergang. Zeiten und die
Lukasbrudersch.) sagt J. Anriet, im Anfange des
18. Jahrh. (1722) habe in Solothurn der Maler
G. gelebt, dessen Taufnamen er nicht angibt
Während die Familie G. mehrere wissenschaft-
lich und litterarisch bedeutende Mitglieder zählt,
und wir gerade in jener Zeit einige Aerzte und
Apotheker dieses Namens finden (S. Glutz-Hart-
mann, Die Stadtbibl., p. 10), läßt rieh ein Maler
nicht nachweisen. Dagegen wurde 1668 ein
Maritz Gugger in die Lukasbruderschaft auf-
genommen (Wappenbuch, II. Bd., p. 83), und
da sich in seinem Wappen die drei Schilde fin-
den, könnte angenommen werden, er sei Künstler
gewesen. Ein Moritz Gugger, der von 1630 bis
1691 in Solothurn lebte, war Gerichtsschreiber,
Großrat und Vogt zu Gilgenberg; ob ihm seine
amtliche Thätigkeit Zeit für künstlerische Lieb-
habereien ließ und er sich als Maler bekannt
machte, vermag ich nicht zu sagen.
Soloth. N.-Bl. 1859, p.17. — P. Prototiu», Die soloth.
Bürgergescblechter. M. OUi.
Gngger, Weerli (Werner?), Glasmaler, in
Solothurn, malte für die Stadt Biel 1693 6 Stadt-
wappen, 3 ganzbogige und 3 halbbögige für
21 Pfd.
Bieler Stadtrechming. H. THrltr.
Gngllelmo da Campione, s. Campione, Gugl. da.
Goglielmo di Andrea da Sonvico, s. Sonvico,
Guglielmo di Andrea da.
Gngllelmo di Antonio da Cavazzo, s. Cavazzo,
Guglielmo di Antonio da.
Gogols, Christoph, Zeichner, von Zürich, geb.
daselbst 1822, wurde zuerst Pfarrer, gab aber
infolge unliebsamer Erlebnisse, wegen seiner an-
gebornen körperlichen Mißbildung — sein linker
Arm war lahm und das eine Bein kürzer —
sein Amt auf und verlegte sich als Zeichner auf
seine Liebhaberei, für die er Talent besaß. Kr
zeichnete viel nach Gips im Antikensaale des Ridg.
Polytechnikums und machte Anatomiestudien im
Kantonsspital; dann zeichnete und aquarellierte
er anatomische Präparate für Prof. Meyer sowit-
perspektivische Masch inenzeiebnungen für die
Fabrik Fächer, Wyß & Co. Daneben malte er
figurliche Bilder in Oel und erfand auch einen
Ellipsenzirkel. An der Turnusausstellung 1886
stellte er ein allegorisches Tierbild „Gewalt geht
vor Recht« aus. Er starb am 22. Juli 1893
in Zürich.
Nach Mittig. der Tochter des Künstlers.
//. Appenzeller.
Gngolz, Hans Rudolf, Goldschmied, von Zürich.
Er wurde 1617 Meister. Er starb vor 1637 und
hinterließ seinen Kindern nur 14 Pfd.
H. Jfeyer. Coli. VI, p. 187. — Mittig. des t Hm. Dr.
Zeller- Werdmftller. C. Brem.
Guhl, Jobanna, Blumenmalerin, geb. 1869 im
Pfarrhause Märstetten, studierte 1890—1893 an
der Kunstgewerbeschule und dem Eidg. Poly-
technikum in Zürich, ferner am Technikum in
Winterthur, bildete sich 1895—1898 weiter im
Landschaftsmalen bei C. Th. Meyer in Basel und
C. C. Müller in München. Sie stellte Blumen-
stücke in Oel gemalt an den Schweiz. Turnus-
ausstellungen und vielen deutschen Ausstellungen
aus und wohnt seit 1898 in Frauenfeld.
Nach Mittig. der Künstlerin. //. Appemulkr.
Gnlchard, s. Reynaud et Reynhard, Peter.
Guldon, Joseph, ne" ä Geneve le 11 inars 1743,
fut recu maltre orfevre le 9 mars 1771, ayant
pour chef-d'oeuvre „un pommeau de canne en
or de oouleur avec un portrait en 4mail au-des-
sns et lorsque l'on poussait un bouton le Por-
trait disparaissait et une montre garnie en dia-
mant paraissait ä la place." II s'associa avec
Marc Cellier, puis avec Francoia Flaissiere ; recn
bourgeois gratis, comme natif, le 15 fcvr. 1790,
il fut membre de l'Assemblee nat. en 1793 et
du Coneeil legislatif en 1796; il fonda cette
annee lä une societG pour la fabrique et le com-
merce de bijouterie avec Jean-Georges Remond,
David Gide, Laurent Guissling et Jean-Noßl
Lamy, sous la raison sociale Guidon, Remond,
Gide & Cir. A. ChoUy.
Gnldone da Bellinzona, s. Bellinzona, Gni-
done da.
Gnidzard, Gladi, Goldarbeiter. Er stammte
„von der Rochere bei Paßauandt, Lutrigischer
grentzen" (jedenfalls Passavant, Stadt und Schloß
in der ehemaligen Grafschaft Mömpelgard), trat
am 8. April 1610 bei Lienhart Wentz I. zu Basel
in die I*hre und blieb bei ihm bis 1614.
Msc. Fechter. — Job. Hühners Lexikon. Major.
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Guienet
- 636 -
Guigon
Gnienet, Jacques, nd & Geneve le 27 juillet
1646, mort le 3 juin 1732, apprenti chez Louis
Morel, fut recu mattre orfevre le 27 nov. 1706.
A. Ckoity.
Gnienet, Jean-Jacques, fils du precedent, n4
4 Geneve le 26 juin 1718, fut recu mattre orfevre
le 3 aoüt 1756, ayant preisen td pour chef-d'eeuvre
„une bague de diamant et rubis a deux cobutb,
fort bien faite." A. OhoUg.
Gulgnard, H., peintre au 19* siecle ä Lau-
sanne. II a expos* a Zürich en 1850. (Expos.
Soc. suisse des Beaux-Arta.) LLMUmiU.
Gulgnard, Jean-Samson, ne le 28 mai 181 1
au chateau de Montcherand, pres Orbe, est
decedd a Lausanne le 10 fevr. 1897. II ätait fils
du commandant Henri Guignard, qui joua un
role important lors de l'affaire Pillichody (1802).
G. fit 86a classes au College d'Orbe, et recut
alors des lecons de dessin du geneTois Charles
Bouvier. II commenca a peindre a Geneve avec
Bourgeois, dleve d'Hornung et ayant deja acquis
un peu d'habiletl dans son art, il exlcuta, en
tournee, quelques portraits, & Nyon, ä Rolle, ä
Morges. II se rendit ensuite ä Municb, oü il
travailla environ deux ans. Vers 1842/43, il se
fixa dlfinitivement a Lausanne ; en 1844, il sup-
pleait Louis Arlaud et en 1845, il lui succtfdait
tout-ä-fait, en qualite* de mattre de dessin du
College, place qu'il n'abandonna qu'en 1884.
(Ce fut Oscar Bastian qui lui succ£da.)
Pour des raisons de sante, G. paasa ä Korne
les hivers de 1846 et de 1847. II s'dtait speciale-
ment voue" au paysage. Son grand-pere, Pierre
Abraham G., originaire du midi de la France
et reTugie en Suisse pour cause de religion, 6tait
de simple ebeniste devenu architecte. II avait
achete" et reb&ti le chateau de Montcherand. On
lui attribue aussi la construction de l'Hötel-de-
ville d'Orbe. Grand admirateur de Voltaire, il
allait lui faire des visites a Ferney.
Rensefen. de l'artisto. CK. VuüUrmH.
Gnlgnard, P., peintre au 19' siecle ä Lausanne.
II a expose a Bale en 1848. (Schweiz. Turnus.)
Ld. MiMlU.
Galgnp, Paul, ne" vers 1584, mort a Geneve
le 1" mars 1656, dtait mattre orfevre.
A. Choitlf.
Guigon, Charles-Louis, ne" k Geneve le 10 juin
1807, fila d'un monteur de bottes, dut songer
de bonne heure a gagner sa vie et pensa d'abord
a se livrer a la peiuture sur email pour la fa-
brique de bijouterie. II avait recu quelques
lecons de dessin de M"" Almöras et suivi celles
de Ileverdin aux Ecoles de dessin; il eut la Chance
de gagner l'affection de ce dernier, qui l'emmena
ä Florence pendant un voyage de vacances. Peu
ä peu, il renonca ä la peinture sur email, qui,
du reste, £tait peu prospere alors, et sc voua a
la peinture a 1'buile, apres avoir passd une annee
a Paris dans Tatelier de Godin (1827/28). Des
lors, G. fit des frequents voyages en Italie, a
Venise surtout, oü il retourna encore en 1852,
et en rapporta des etndes qui sont ses meilleures
productions. Les vues de Venise qu'il executa
d'apres ces Stüdes tres soignees, quoique peu
connues aujourd'hui, resteront comme un bon
temoignage de son talent; c'elait la sa vocation,
beaucoup plus que le paysage proprement dit
et la peinture alpestre, auxquels il consacra sa
vie et qui lui valurent une certaine notori£te\
meme au temps de Calame et de Diday. Leun
noms forment, vers 1840, une sorte de triumvirat
que Ton retrouve dans tous les comptes-rendus
d'expositions ; mais il est certain que, malgre
cette renommee naissante, G. est bien au-deasous
de Calame et meme de Diday. Si son talent
ne se developpa pas a l'egal de ceux de ses
illustres confreres, c'est que G., a-t-on dit, dut
en&eigner presque constamment pour subvenir
aux besoins de sa famille; k cot* de cette raison,
il demeure que G. n'eut pas un temperament
artistique tres prononce" et que, trop enclin k
suivre Diday, il manqua sa veri table voie.
G. fut, en effet, jusqu'ä la fin de sa vie grand
donneur de lecons particulieres de dessin. II
eut meme, ä partir de 1843, une classe de dames,
qui fut tres frequentee. Cela ne l'a pas empech6
de peindre beaucoup, car il avait une grande
facilitl, et d'exposer sans interruption a Geneve,
de 1826 a 1881 (1882 meme, ouvrage posthume)
souvent une demi-douzaine de toiles a la fois.
II n'a expose- ä Paris qu'en 1840, sauf erreur.
Dans cet oeuvre considerable, l'Oberland, le L6-
man et ses environs, la Savoie, le Valais tiennent
la plus large place; Venise et les Souvenirs
d'Italie ont paru en 1832, 1834, 1837, puis entre
1851 et 1856. Le Musee Rath, oü G. n'est pas
heureusement representd, possede une „Vue du
lac de Geneve" et une grande „Vue du Rhone
prise des hauteurs de St.-Jean" (1845), qui est
bien loin d'fttre une de ses meilleures toiles. On
peut dire le contraire de „L'entree du Grand
Canal a Venise", appartenant ä M"" Diodati-
Eynard, qui a 6te reexposee a Geneve en 1896.
G. a 6t6 un membre zdle de la Societe* des Arts
(Hasse des beaux-arts); c'6tait un homme simple
et modeste, une nature sympathique, un grand
travailleur. II est mort le 15 juin 1882, dernier
survivant d'une ecole de paysage, qui ötait de-
modee depuis longtemps et a juste raison.
Nous allions oublier de dire que G. a peint
beaucoup d'aquarelles, qu'il s'est adonnö ä la
lithographie, et, vers la fin de sa vie, a l'eau-
forte. Cadart a publie un „Pont du V enger on"
grav£ par lui.
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Guillan
- 637 -
Guillermin
Proe.-»erb. des leance* gen. do la Soc. dos Art», XII,
p. 823. -- Ad. M«, Notice biopr., mac (Soc des
Art«). — Bigawi. Renseign., p. 807 et 311. — Sordtt,
Diction. des familles gener., msc. — Nagl*r, K.-Lez.,
V, p. 444 („Ouignon oder Quigou"). — Cat. du Musee
Rath, <5dlt. 1807, p. 86. — Cat. Art moderne, Expo»,
nat Genere 1886, p. 60. — Cat. d'ezpo*. gene*. —
Beraldi. Les graveurs du XIX« «©de, VIII, p. 7. —
Album de la Suisse romaoe, lithogr. dans les toIi. I,
p. 82 et 80; II, p. 16, 48 et 128; m, p. 16, 96 et 104;
IV, p. 111 et 192; V, p. 112 et 176; VI, p. 199, afec,
dans ce dernier, une lithogr. de M"'< Goy d'apri* O.
A.-J. M.
Guillan, voy. Aetterli, Gylian.
Golllaume, Amon, de Chaumont en Baaaigny,
maltre menuisier, fut recu bourgeois de Geneve
gratuitement, le l** janv. 157S, avec ses deux
fils, ponr avoir fait les bancs de la »alle do
Conseil a l'Hötel-de-Ville.
OovtlU. Liv. des Bourg., p. 292. A.-J. it.
Guülaume, Edouard, peintre, graveur et 6di-
teiir, n6 en 1850 a Motiers (Neuchatel), mort
en 1897 ä Paria. II s'occupa d'abord de peinture
et exposa deux fois aux expositiona locales de
Neuchatel. Puls U abandonna cet art pour se
voner a la photogravure qu'il perfectionna con-
siderablement. II fonda a Paris, en collaboration
avec son plus jeune frere, une maison de gravure
et d'Sdition qui jouit pendant quelques annees
d'une certaine celöbritS. C'est lui qui crea les
collections de volumes illustres qui parurent sous
les noma de „Nehimbo", „Cbardon bleu", „Lotus
bleu", „Papyrus", etc. M. jv»/*t.
Galllaume, i/ouia, peintre, ne" a Neuchatel
en 1865, fit ses Stüdes a Paris, fut Sleve de
Jules Lefevre et de Gustave Boulanger. II a
pria part aux expositiona de la Societö suisse
des Beaux-Arts et k Celles des Amis des Arts
de Neuchatel, oü il a envoye' quelques portraits
et principalement des pa^sages des environs
d'Epagnier pres de Neuchatel. Le Musee de
cette rille possede deux toiles de G. : „Chaumont1'
et „Baie de St-Blaise". it.Mortl.
Guillaume, Saimui-Etienne, ne" k Berne, sculp-
teur sur boia, fut re?u habiUnt de Geneve le
22 fevr. 1762. A. CkoUy.
Gaillehuud, M"' Amile-Ursule, sceur de Jean-
Pierre, nee a Geneve le 4 nov. 1800, morte apres
1880 (?), eieve d'Hornung, a expose a Geneve
de 1829—1845; ce sont surtout des portraits et
quelques scenes de genre dana la note sentimen-
tale. II ne semble pas que tout cela soit sorti
d'une honnete m£diocrite\ En 1844, eile a ex-
pos6 ä Zürich (Schweis. Turnusausst).
Nagltr. K.-Lex., V, p. 446. — Cat d'ezpo«. gener.
A.-J. M.
Gulllebaud, Jean-Pierre, ne" a Geneve le 2 dec.
1806, mort dans la meme ville le 2 mai 1888,
fut un architecte de talent. Architecte de la
SociSte" economique, qui, sous l'ancien regime,
s'occupait des edifices publics, il a construit et
restauri maintes eglises ou öcoles dans le canton
de Geneve, et son bureau particulier 4tait tres
achalande et il a <51ev£, en vüle, nombre de
maisons privees; on peot citer, entre autres,
le bei hötel De la Rive, rue de rHOtel-de-Yille,
n° 14.
G. avait completS ses Stüdes en Italie, oü il
sejourna de 1830 a 1832. II en avait rapportä
une s£rie de releves d 'apres des monuments de
Borne et environs, de Florence et de la Toscane,
de Pompei, de la Sicile, aquarelles pour la plu-
part et traitees avec une finesse et une minutie
remarquables, qui en font de precieux documents
en meme temps que de veritables oeuvres d'art.
Le Musee Rath a acquis cette collection de sa
veuve, en 1890, et la Socie'te' des Arts en possede
deux pieces. A.-J. M.
Gnlllebaud, s. auch Guillibaud.
Gnillebert, J. J., Glockengießer, von Neuen-
burg, goß mit P. J. Meuron, Glockengießer von
Falk, 1726 eine Glocke für die Kathedrale von
Lausanne.
Ott«. Glockenkunde, p. 101. Mori* Suttrmeititr.
Galllermet, Esale, n6 a Geneve le 20 nov.
1581, mort le 11 oct. 1671, mattre orfevre, s'as-
socia son fils Marc.
GaUff; NoÜcee genea)., VII, p. 27 1. A. CKoUy.
Guillermet, Jean, n£ a Geneve le 23 sept.
1618, mort le 2 sept. 1687, apprenti chez David
Madiot, fut mattre orfevre et joaillier ets'associa
pour le negoce d'orfevrerie et pierreries avec
Jean Mussard.
Gaiiffe. Ibid., p. 257. A. ChoUy.
Galllermet, Jean-Francois, nS ä Vevey ver»
1650, mort le 22 sept. 1725, fut mattre orfevre.
Galiff«, Ibid., p. 260. A. Ckoity.
Guillermet, Jean-Jacques, fils de Jean, ne"
a Geneve le 14 juin 1643, mort le 3 fevr. 1701,
fut mattre orfevre.
Oaliff«. Ibid., p. 268. A. Choity.
GolUennet, Marc, fils d'Esale, n^ k Geneve
le 24 janv. 1616, mort le 6 juin 1675, apprenti
chez Jean Chapotet, fut mattre orfevre et s'as-
socia avec son pere.
Galifft. Ibid, p. 27 1. A. Choity.
Galllermet, Pierre, fils de Jean, n£ ä Geneve
le 18 sept 1645, mort le 17 aoflt 1712, fut re^u
mattre orfevre le 30 mars 1668.
Gaiiffe, Ibid., p. 267. A. Choity.
Guillermin, Elise, peintre, d'Aigle, nee en
1861, domicilice a Crettaz-Tavez s. Ollon. Vers
1879, eile suivit k Paris les cours de l'atelier
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(Juillct
— 038 -
G llilloii
de M1"* D. de Cool, £tudiaut specialement la c£ra-
mique et le dcssin. Elle a reproduit sur porce-
laine et sur email de nombreux tableaux de
inaitres. Actuellement, M"' G. g'occupe plutöt
de peinture ä l'huile et ä l'aquarelle. Elle a
exposl, en 1883, a Zürich. Ld. MUvilU.
Gnlllet, Jacques, s. Keigler, Jacob, l'ancien.
(Juillet ou Quillet, Pierre, fils de Pierre, bour-
geois de Romont, ötait, en 1598, a la tete d'une
fonderie Itablie dans cette Tille. C'etait un cou-
sin gennain de Jacques G. ou Keigler, celebre
fondeur de cloches, qui vint se fixer a Fribourg.
Une cloche qu'il fondit pour l'eglise de Mont-
boron exUte encore ; eile porte l'inscription sui-
vante: „In cimbalis benesonantibus laudate deum.
Anno domini 159G. Petras Gaillet Rotomontanus
me fecit." D'apres Ntlscheler (Glockenb., Msc.
a la bibl. de ville a Zürich), il fondit aussi des
clochee pour Yillaraboud en 1598, pour Estavayer-
le-Gibloux en 1600 et pour Cugy en 1607.
Areh. cant. frib. — Grosses de Romont. — Reuse urn.
de M. Svitrmrwttr. Max dt IHetback .
Gnllliard, Louis, orftvre, fut regu bourgeois
de Gendve le 22 juin 1536, pour 30 ecus, et
mourut le 29 sept. 1569. II fut graveur de la
Monnaie du 2 au 29 aoftt 1539, puis essayeur
de 1551 a 1552, de 1552 ä 1557 avec Andre"
Maillard, seul de nouveau de 1557 a 1566 et
de 1568 ä sa mort.
CoptlU. Lir. des Bönig., p. 216. — Demole. Hist.
■nonet. de Geneve, I, p. 81. A.CkoUy.
Guillibaud (Guillebaud), Barthelemy, fils de
Pierre, peintre originaire de Grenoble et habitant
de Geneve, ne dans cette ville le 19 sept. 1687,
mort avant 1742, etait un portraitiste habile.
sur la vie duquel on n'a malbeureusement pas
de ren8eignement8. II ne semble pas avoir beau-
coup produit, mala le peu que Ton connalt ferait
desirer d'en savoir davautage. Rigaud cite avec
Höges un portraitde M""Saladin-Audrion (1724);
les Exercices de l'Arquebuse et de la Navigation
possedent un portrait (0,96 x 1,15 m) de Jean
Cheneviere, roi de l'Arquebuse de 1725 a 1727,
signl • B. Guillibaud pinx qui fut peut-ötre son
ceuvre la plus importante. Gardelle et J.-G.
Seiller ont gravi'- chacun un portrait de lui
(David Constant et J.-J. Manget).
Son fils Jean-Frnnt;ois, n6 a Geneve le 20
juillet 1718, mort le 18 juillet 1799, re$u bour-
geois de Geneve avec ses deux fils, le 3 avril
1770, pour 3500 florins et diverses prestations,
n'est pas beaueoup plus connu comme homme,
maLs il a laisse un ceuvre inftniment plus con-
sidlrablc et plus important. C'etait un pastclliste
habile et consciencieux, dont les portrait«, ex£-
cutes avec gout et avec naturel, passaient pour
tres ressemblants. II en existe un bon nnmbre
dans les collvction* particulieres genevoises. Le
Musle Rath ne possede qu'un petit portrait d'un
membre de la famille Plantamour. A l'Exposition
retrospektive de l'ancien Ecole genevoise de pein-
ture, qni a eu Heu en 1901, on voyait une di-
zaine de pastels, la plupart excellents, allant de
1763 ä 1773. Nous citerons les deux plus grands
(0,676 x0,51m; 1769), ceux de Jean Rogue et
de sa fetnme appartenant ä M. le docteur Eug.
Revilliod. Les autres etaient la proprilte de
MM. Henri Chauvet et Henri Le Fort et de
Mlle J. Roguin ; M-* Ad. de Morsier possede un
excellent portrait du pasteur et prof. Pierre Picot,
age de 25 ans. Sans doute, G. n'est paB Liotard,
mais enfin il a tres nettement marque sa place
ä quelque distance de celui-ci. Le rendu des
etoffes, dentelles, fourrures n'a pas eu de secrets
pour lui. Quant aux peintures ä l'huile, moins
abondantes et moins interessantes, nous ne con-
naissons que trois portraits exposes egalement
en 1901, ceux d'Elisabeth-Anne Naville (1775;
ä M. Edouard Naville) et de Robert-Guillaume
Rilliet et de sa femme (1769 et 1757; ä feu
M. Albert Rilliet).
La Societe des Arts possede le portrait au
pastel de l'un des G. ; un catalogue des oeuvres
d'art de cette societe dit que c'est celui de
Barthelemy, l'annotateur de Rigaud veut que
ce soit celui de Jean-Francois. Auquel entendre?
Nagler cite nn portrait du margrave Charles-
Frederic de Baden, gravi par J.-G. Wille d'apres
J.-F. G., en 1760. Ceci semble indiquer que le
peintre aurait sejonrne en Allemagne, et de fait,
ses portraits conserves ä Geneve sont tous, comme
on l'a vu, posterieurs k 1763, ce qui fixerait l'e-
poque de son retour au pays.
Les G. ont toujours sign£ Guillibaud, mais
leur nom est öcrit constamment avec un e. On
ne peut dire d'une fjcon certaine si l'architecte
G. et sa sceur etaient leurs descendants.
Rigaud, Renseitrn., p. 183. — Swrdtt, Diction. den
famille* ffenev., msc. — NagUr. K.-Lez., V, p. 445, deux
noticeadifferentes. — SevUn, K.-Lex., p. 14G. — MäiUr,
K.-Lex., II, p. 822. — D. Bawl-Bovy. Album de l'aae.
Ecole genev. de peinture, p. 6 et pl. VI — IX; Peintre*
genev.. I, p. 164. — Cut. du Mus«.« Rath, ed. 1897. 2'
«uppl., p.6. — Cat. ArtancifD, Expos, nat. Gen&ve 1896,
a™ 421 et 428. - Dt Monttt. Pict. des Genevois et
Vaudoiü, I, p.408. — VovtiU, l,iv. des Bourg.. p.441.—
Duuietu-. Artisten fronrais ä l'etranger, p. 14. — Ren-
seign. de M. A. C\oi»y. A.-J. M.
Guillibaud, s. auch Guillebaud.
Guillon, Jean, ma^on. Le 23 d^c. 1627. le
Petit-Conseil de Fribourg d^cida la reconstruc-
tion du choeur de lVglise de St-Nicolas, qui me-
na^ait ruine. Apres avoir pris connaiasance d'un
rapport fort interessant de l'architecte franc-
comtois Cotennet, il adjugea les travaux de ma-
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Gninanrt
— r>39 —
c.iildi
connerie » Jean G., Francois et Jacques Qui-
dort et Jean Bodmer. Ceux-ci ue mettaient ä
l'ouvrage le 10 janv. 1628. L'annee suivante,
G. et Quidort sont envoyes ä Neucbatel pour
y faire une provision de pierre jaune.
Jiakn. Anz. Alt-Kde. 1883, p. 428. — Arch. cant
frib., Manual n° 178. Max dt Diesbar h.
Goinand, Emma, peintre de fleurs, nee aux
Brenets en 1860, Itudia la peinture a Geneve,
puis a Pari« chez Victor Leclaire et & l'atelier
Julian. Elle a pris part aux expositions de la Soc.
suisse des Beaux-Arts et ä celle des Amis des
Arts de Neuchatel. DepuiB 1896, eile est fixee
dans cette Tille comme professeur de peinture.
Le Musee de la Chaux-de-Fonds possede une
de ses toiles: „Pensce", et le Musee Rath de
Geneve: „Groupe de Roses et Insectes«.
M. Moni.
Goinoisean, Abel, £tait mattre orfevre ä
Geneve au commencement du 17" siede.
A. Choity.
Gulot (Guyot), Francois, Glockengießer, aus
Lothringen, goß mit seinen Landsleuten Honore
Rozier und Jean Richard 1636 eine Glocke für
Schwyz, am 28. Aug. 1636 Unser Frauen-Glocke
zu Einsiedeln, am 15. Sept 1637 die große Glocke
(110 Ztr.) und bis zum 18. Jan. 1638 noch 10
kleinere daselbst.
Handschr. Notizen im Archive Einsiedel n. — An*.
Alt-Kde. 1894. p. 815. — Blatignae. La Cloche, p.228
ä 280. — SüseheUr. Glockenknnde, p. 82. — Den.,
Geschichtafr. 45, p. 116. — D*:, Glockenb., Mac.
(StadtbibL Zürich). — Ott*. Glockenkunde, p. 208. -
Mittig. von M. StUermtister. P. Gabriel MeUr.
Gulse, Konstantin, Dekorations- und Aquarell-
maler, von Basel, geb. in Kassel (Churhessen)
1811, gest. in Basel 1858. Der Yater G.s war
durch König Jerome aus Frankreich nach Kassel
berufen worden, um daselbst Dekorationsmalereien
für das königliche Theater auazuführen; nach
des Vaters frühzeitigem Tode wurde G. im
Waisenhause von Kassel erzogen; in Kassel,
unter dem Maler Krauskopf, erlernte er auch
die Anfangsgründe seiner Kunst und war schon
im Alter von 16 Jahren als Dekorationsmaler
für das Hoftheater th&tig. 1831 ließ er sich
in Karlsruhe nieder, und zwei Jahre später —
1833 — treffen wir ihn in Basel, wo er vornehm-
lich für die lithographische Anstalt von Hasler
& Co. arbeitete. Von dort aus beschickte er den
Schweiz. Turnus von 1846 und 1854 in Luxem,
an dem ausgestellt waren: 1846 sein „Kreuzgang
des Großmünsters" und 1854 die Gemälde „Lauter-
bach bei Guebwiller", „Ramlingen im Kanton
Kasel", „Das Innere einer spanischen Kirche".
Ein farbenfrisch und dekorativ wirkendes Aqua-
rell von 1848 liegt im Künstleralbum 1849 der
Kunstgesellschaft Luzern. Um 1839 war er in
Luzern thätig, wo er u. a. das Scenarium für das
Stadttheater malte.
Neben ganz wenigen, hart und trocken aus-
geführten Oelgemalden hat G. fast ausschließ-
lich Aquarelle gemalt, zumeist Architekturbilder
aus Basel und dessen nächster Umgebung, die
durch gute, sehr korrekte Zeichnung und feine
Luftperspektive künstlerischen Wert besitzen,
jedoch an einem etwas allzu bunten und farlien-
frohlichen, oft sehr unharmonischen Kolorit
leiden. Anziehend wirken G.s Aquarelle nament-
lich auch durch ihre Staffage: eine Unmenge
lebhaft bewegter Figürchen, die hin und wieder
mittelalterliches Kostüm tragen, Afters jedoch
des Künstlers Zeittracht Von lithographischen
Nachbildungen der Werke Ga sind namentlich
zu nennen:
1) Die Tafeln in Jakob Burckhardta anonym erschie-
nener „Beschreibung der Münsterkirehe und ihrer
Merkwürdigkeiten." Basel 1842.
2) Die Illustrationen der Basler SchOtzenfestzi-itung
von 1844.
3) Die Titelbilder der Basler Neujahrsblatter von
1850, 1858 und 1856.
4) Eine Folge von bayerischen Stadtansichten (Lith.
von Bachmann, Weiß, Roy, Rothmaller u. a., er-
schienen im Verlage von Hasler & Co.).
5) Barfüßerkirche in Basel (Heft 8 der Mittig d. Oes.
f. vaterl. Altertümer, Basel, 1845).
Originalaquarelle besitzen der Basler Kunst-
verein und die drei Ehrengesellschaften von
Kleln-Basel.
Mittig. von F. Heitmann in Luzern. - Th. A. Möhr.
Sammig. hist. Notiz, u. d. Gebaulichkeiten Laien». Bd. I
(Msc. d. Bürgerbibl. Luzern). — Kat der Schw. Kunst-
ausst. in Luzern 1846, Nr. 45; 1854, Nr. 107—109.
D. BurMardt.
Guisinger, Peter, Erzgießer, in Pruntrut, goß
1600 ein Taufbecken für die Pfarrkirche von
Pruntrut (s. Gysinger).
Anz. Alt.-Kde. 1882, p. 247. H. tarier.
GuUsllng, Laurent, ne" ä Hanau vera 1740,
mort a Geneve le 12 aoät 1815, ouvrier graveur,
fut recu habitant de cette ville le 21 juin 1790
et maltre orfevre le 12 mars suirant, ayant pre-
sente" pour chef-d'ocuvre „une chalne en or tres
bien faite"; il entra, en 1796, dans la soci£te°
Guidon, Remond, Gide et C" pour la fabrique
et le commerce de bijouterie. A. Ou>i*g.
Gnldi, Melchior, Glasmaler. Er lieferte im
Juli 1554 zu drei Fensterschenkungen des Rates
von Bern die Scheiben mit dem Berner Wappen.
Am 2. Sept. 1534 verheiratete sich ein Melcher
Guldin in Bern mit Margreth Hugin. Aber offen-
bar ist nicht dieser, sondern „Melcher Guldin
von St. Gallen", der am 18. Juni 1550 in Bern
die Catrin von Schupfen heiratete, unser Glas-
maler. Ihm wurde 1551 eine Tochter getauft
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Oiildiner
- 640 —
(int
Barn. Featschr. von 1879, p. 62. — Tauf- and Khe-
rödel tod Born. U. Tarier.
GnMiner, Hans, Glasmaler (Glaser?), „Flach-
maier, gebürtig von lesen" (Isenbeim oder Isny,
Württemberg), war zwischen 1478 und 1498 in
Lnzern tbätig, in welchen Jahren er dem Rate
Fenster lieferte. Deren niederer Preis (71* Sch.
bis 1 Gld.) läßt darauf schließen, daß es sich
dabei um gewohnliche Glasfenster gehandelt
habe. 1498 bestellte der Rat bei G. sog. „Göm-
fenlin", durch welche in Luzern bis ins 17. Jahrh.
die Reihenfolge der Stadtwächter (sog. „Gaumer")
bezeichnet wurde.
Ans. Ait-Kdo. 1878, p. 858. — v. Liebenau, Das alte
Luzern, p. 118. /Veras Heinemann.
Gull, Gustav, Architekt, geb. am 7. Dez. 1868
in Altstetten bei Zürich. Er bereitete sich in
den Schulen Zarichs auf das Eidg. Polytechnikum
vor und trat dann, im Herbst 1876, in die Bau-
schule ein, wo damals als Hauptlehrer Prof.
Julius Stadler wirkte. Hierauf besuchte er sechs
Monate lang an der Ecole des arte dlcoratifs
in Genf die Kurse für Modellieren und Stein-
bildhauerei. Tom Juli 1880 bis zum Nov. 1882
war er für seine praktische Ausbildung am Bau
des Bundesgerichtshauses in Lausanne thfttig.
1883/84 machte er Studienreisen in Italien, denen
später gelegentlich noch andere folgten. 1896
bis 1900 ist er Stadtbaumeister von Zürich ge-
wesen, für Projektierung von Neubauten. 1900
fand seine Berufung zum Professor für Architek-
tur an das Eidg. Polytechnikum statt, in welcher
Stellung er heute noch wirkt. Nebenbei löst er
für seine Vaterstadt immerwahrend wichtige Auf-
gaben. So arbeitete er 1902 — 1904 im Auftrage
des Stadtrates von Zürich ein Projekt aus für die
Ueberbauung des Werdmühle- und Oetenbach-
areals, verbunden mit dem Projekte für das
alle Verwaltungsabteilungen umfassende zentrale
Stadtbaus. 1903/04 entstand das Verwaltungs-
gebäude für das Bauamt II der Stadt Zürich.
G. ist eine produktive Künstlernatur. Er
baute auf Grund des 1886 erstprämiierten Kon-
kurrenzentwurfs 1886—1888 das eidg. Postge-
bäude in Luzern. Im Sommer 1890 entwarf er
die Pläne für das Schweiz. Landesmuseum in
Zürich, deren Ausführung ihm übertragen wurde
und in die Jahre von 1892—1898 fällt. 1896/97
entstand das Schulhaus an der Lavaterstraße in
Zürich, 1898—1900 das Stadtbaus im Frau-
münsteramt. Von Villen seien genannt diejenige
des Hrn. Scbindler-Huber an derHohenbühlstrabe
in Zürich V und des Hrn. R. Biedermann in
Winterthur.
G. war schon vielfach Preisrichter bei archi-
tektonischen Wettbewerben und ist momentan
Präsident der Eidg. Kunstkommission. Er war
lange Zeit Mitglied des Vorstands der Zürcher
Kunstgesellschaft, zu deren Mitbegründern er
gehört.
.Schweix. Baurtg. Bd. 16, Nr. 28; Bd. 31 u. 82 (Lan-
desmus.); Bd. 42 (Stadthaus FraumOnster) ; Bd. 88, Nr. 6
(Schulhau Uraten.tr.); Bd. 89.Nr.28. Bd. 45, Nr. 1/2
(Privatbauten). — Zürich u. das Schweiz. Landeamus.
Den eidg. Baten gewidmet im Dez. 1890. — Fettgabe
auf dio Eröffnung des Schweiz. Landesmuseuma am 25.
Juni 1898. — Zeitschr. f. bitd. Kat., N. F. IX, 1898
(J. R.ßahn). — P. Stippel, Schweiz im 19. Jahrh. II,
p. 448 u. 668 (C. Brun). — Tageaan«. Zürich vom 24
u. 25. Juni 1898, 1. Beil. C.Brun.
Gulllet, Claude, fondeur de cloches de Lyon,
dont la maison, fondee en 1860, a lt£ reprise
en 1886 par Ch. Arragon. Assocte en 1866 avec
son fils, il a refondu l'annee suivante la fameuse
cloche dite la Cllmence, de St.-Pierre de Geneve
(diam. 2,05 m), qui datait de 1407. La cloche
de 1867 se fela en 1898 et fut refondue ä son
tour, en 1902, ä Aarau. II existe dans le canton
de Geneve trois ou quatre cloches peu impor-
tantes fournies par les meines fondeurs et une
cloche de 1,11 m de diametre fondue en 1868
pour l'eglise de Genthod. A.-J. M.
Gumoenx, Emanuel Samuel Bernhard von,
allie von Tavel, Maler-Dilettant, geb. 17%, Groß-
rat des Kantons Bern 1826—1830, 1836—1837,
Regierungsstatthalter in Thun 1831-1835, Oherst-
lieut 1833, gest. am 25. Aug. 1860 im Bad Weißen-
burg. Er beteiligte sich 1825 an einer lokalen
Ausstellung in Zürich Seine Arbeiten blieben
in seiner Familie. H. TurUr.
Gumoens, KonstantmYLwX Franz von, Zeichner
und Radierer, von Bern, geb. 1803, gest. daselbst
am 10. Aug. 1864. Man kennt von ihm eine
Sammlung von Porträten der Berner Schultheißen,
Darstellungen von Landschaften (z. B. Schloß
Brandis) und Reproduktionen von italienischen
Stichen. Er lebte offenbar ein wenig als Ein-
siedler im Altenberg in Bern. Eine Sammlung
seiner Produkte findet sich bei Professor von
Mülinen in Bern. II. TurUr.
Guntrifeler, s. Fritzschemann G.
Gusset, Heinrieb, Holzschnitzer, von Brienz,
geb. 1844, war sehr talentvoll. Nachdem er in
der Fabrik Wirth gearbeitet hatte, begab er sich
1866 nach Paris, kam elend heim und starb 1869.
Mittig. von Pfr. Iladorn, R. Türler.
Gut, Albrecht, Goldschmied, 1438 in Luzern
thätig. Franz Heinemann.
Gut, Gabriel, Glasmaler, in Bern. Er war
offenbar der am 23. Jan. 1541 in Bern getaufte
Sohn des Gabriel G.; Mitglied des Großen Rats
wurde er 1570 und starb gegen Ende des Jahres
1577, da am 9. Dez. 1577 sein Siegel in der
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Gutembarg
- 041 -
Guttenberg
Kanzlei hinterlegt wurde. G. wird in den Stadt-
rechnungen zum Jahre 1563 und ferner 1672
erwähnt, an letzterer Stelle als Verfertiger zweier
großer Fenster mit den Wappen in die Nydegg-
kirche in Bern.
Bern. Festachr. von 1879, p. 64. — OsterbOcber im
Staatsarchive Bern. ff. T&rUr.
Gotembnrg. Hans von, Bildhauer, erhielt 148*2
das Burgerrecht von Zürich. Von ihm sind keine
Arbeiten bekannt.
Am. AJt.Kdo. 1885. p. 17. - N.-Bl. der Kstler-Ge«.
Zürich 1843, p. 6. — //. Meyer, Cull. Stadtbibl. Zürich
I, p. 187. Jtakn.
Gnternohn, Ulrich, kunstgewerbl. Zeichner,
geb. am 7. Aug. 1862 in Frauenfeld. Nach Ab-
solvierung der tecbn. Abteilung der dortigen
Kantonsschule lag G. einem vierjährigen Fach-
studium in München ob, hielt sich längere Zeit
in Florenz und Rom auf und ist seit 1685 als
Zeichenlehrer an den Stadtschulen in Luzern
thfttig. 1901 gab G. im Verlage von Orell Füßli
in Zürich die „Schweizerflora im Kunstgewerbe"
heraus. Auszeichnungen : Medaille I. Klasse der
kant. Gewerbeauastellung in Luzern 1893; Me-
daille der Schweiz. Landesausstellung in Genf
1896. Mehrere Preise für Reklame-Entwürfe
und kunstgewerbl. Kimkurrenzarbeiten.
Lux. Tagbl. 1898, Nr. 1. — Eigene Mirtlgr.d.Konstleri.
Frann //« int mann.
Gnth, Johann Konrad I., Goldschmied, in Basel,
Sohn des Philipp G. Er begann seine sechs-
jährige Lehrzeit am 1. März 1707 bei dem Gold-
schmiede Ernst Ludwig Meyer II. und wurde am
27. März 1713 ledig gesprochen. Nach Beendi-
gung der Wanderschaft erwarb er am 21. Sept.
1721 das Zunftrecht zu Hausgenossen und wurde
aufgefordert, sein Meisterstück zu machen, bis
zn dessen Vollendung er sich aller anderen
Arbeiten enthalten sollte ; zugleich wurden ihm
Jakob Burger und H. J. Burckhardt zu Schau-
meistern bestellt. Drei Monate spater, den 21.
Dez., wies er das Meisterstück vor. welches an-
genommen wurde. Er war verheiratet mit Anna
Margreth Ecklin, welche 1745 zu St. Martin
beerdigt wurde. Alis Eigentümer eines Hauses
neben dem Gasthofe „zum goldenen Kopf an der
Schifflände ist G. am 24. Febr. 1764 genannt. Er
starb 1775 und wurde am 20. Nov. zu St. Martin
begraben.
Von seinen Werken ist eine silberne Zucker-
dose von eleganter Form und mit feinem Orna-
ment überzogen iu Privatbesitz. Ferner besitzt
die Feuerschützengesellschaft drei I^öffel von ihm,
die Hausgenossenzunft eine Gabel und die Safran-
zunft zu Basel vier Bestecke; alle Stücke sind
aus Silber und mit Widmungsinschriften. Wappen
und Daten versehen.
Mac. Fechter. — HJgt. Grundbuch Base). Major.
Schweiz. Kütmtlcr-Lexiton.
Gnth, Johann Konrad IL, Goldschmied, in
Basel, Sohn des Goldschmieds Johann Konrad
G. I. und der Anna Margreth Ecklin. Nachdem
er 1757 Jungfrau Anna Katharina Werdenberg
geheiratet hatte, erneuerte er am 18. Jan. 1759
das Zunftrecht zu Hausgenossen. Er bewohnte
dasselbe Haus an der Schifflände, welches schon
sein Vater besessen hatte; unterm 31. Okt. 1783
wird er als Eigentümer desselben erwähnt. Seine
Gattin starb 1804, und er selbst wurde am 16.
Juli 1810 zu St. Martin begraben.
Mac. Fechter. — Bist. Grundbuch Basel. Majnr.
Gut her», Karl, Maler, geb. 1844 in der Schweiz,
kam mit den Eltern 1851 nach Nordamerika,
wo sein Vater, dessen Schüler er wurde, sich in
Cincinnati als Bildhauer für Terracotta nieder-
ließ. Dann widmete er sich in Memphis (Ten-
nessee) der Porträtmalerei, ging 1868 nach Paris
und trat in die Ecole des Beaux-Arts ein. Bei
Ausbruch des Krieges 1870.71 ging er nach
Belgien, studierte in Brüssel und Antwerpen und
ließ sich 1871 in Rom nieder, wo er als sein
erstes bedeutendes Bild „Das Erwachen des
Frühlings" malte. 1874 kehrte er nach Amerika
zurück und wohnte in St. Louis. Neben zahl-
reichen Bildnissen sind zu nennen: „Eccehomo";
„Abend am Nil"; „Sappho".
Müller, K.-Lex. II, p. 109. U. AppenztlUr.
Gntknecht, Alexandre, n£ ä Geneve le 18
ftfvr. 1717, mort le 17 oct 1745, avait ele" re?u
maltre orfevre le 16 mars de cette annee, ayant
fait pour chef-d'oeuvre „une paire de boutons
ä crampons, den teile et goderons". A. ChoU«.
Gutmann, Hans Heinrich, Sohn des Messer-
schmieds Hans G., Goldschmied, geb. am 7. Mai
1554 in Zürich. Er war 1664 Jährling bei
Hans Ulrich Stampfer und wurde 1574 Meister.
Er hatte zwei Frauen: 1) Barbara Kraut, 2)
Anna Sträuli.
Mittlf. des t Hrn. Dr. Zellor- Werdmüller. C. Brun.
Gutmann, Jakob, Zeichner, von Zürich, geb.
am 21. Juli 1753, war um 1806 Pfarrer und
Dekan zu Steckborn (Kt. Thurgau), wo er am
27. April 1613 starb. Seine Federzeichnungen
sollen Beifall gefunden haben.
Xagler. K.-Lex. V, p. 467. H. Appenxtlltr.
Guttenberg, Karl-Gottlieb, celebre graveur
allemand, n£ ä Nuremberg en 1743, mort ä
Paris en 1792, doit trouver place ici ä cause
des nombreuses pieces se rapportant ä la Sui&se
qni lui sont dues. II avait aussi compleU? son
education de graveur ä B&le chez Ch. de Mechel,
aupres duquel il sejourna six ans, puis s'ötait
etabli ä Paris. On peut citer, parmi les estampea
qui nous Interessent: „Monument enge" ä Geneve
ä J.-J. Rousseau", d'apres Barbier; deux „Chute
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Gutzwiller
- 642 -
ßwalther
du Rhin", d'apres Berdoe et d'apres C'.-G. Schütz;
une allegorie relative a Necker rendant ses
comptes ; „Guillaume Teil sur le lac des Quatre-
Cantona", d'apres Füasli, planche inachevee tres
rare et avant tonte lettre, dont il a 6t£ fait plus
tard des tirages ; vues de Mönchenatein et d'An-
genstein, d'apres ses dessins; deux vues des
lacB de Thoune et de Brienz, d'apres C.-G.
Schatz; quatre vues diverses de la Suisse; vue
de Bale, etc.
Son frere, Henri G., ne" ä Nuremberg en 1749,
mort dans la meme ville en 1818, fut egalement
un graveur celebre. Mais on ne peut citer qu'une
ou deux estampes de lui se rapportant ä la Suisse.
II est vrai que l'une d'elle est fameuse; c'est
celle des „Dernicre moments de Rousseau", d'a-
pres J.-M. Moreau le jeuno, dont il existe des
rtimpreasions. Notons, en outre, deux pay&ages
suisses d'apres Vancolani.
Nagltr, K.-Lex., V, p. 467 et 461. — BtraMi. Lee
graveura du XIX" sif-cle, VIII, p. 12. Ä.-J. M.
Gutzwiller, Karl, Maler, von Basel, geb. da-
selbst 1832 als Sohn des Sebastian G.,geet ebenda
1877. Er war gleich seinem Vater vorwiegend
als Bilder-Restaurator thätig. Kr malte daneben
Bildnisse, vor allem aber Landschaften aus der
Umgebung Basels, die gut gezeichnet sind, aber
durch ihren trüben, schwarzlichen Ton wenig
erfreulich wirken. D. Burckhardu
Gutzwiller, Margaretha Charlotte, verehe-
lichte Effinger, Malerin, von Basel, geb. 1823,
gest. daselbst 1903. G. wurde von ihrem Vater
Sebastian O. in der Kunst unterrichtet und
malte in ihrer Jugend Bildnisse, die sich von
denjenigen ihres Vaters nur schwer unterscheiden
lassen. In ihrem spätem Leben war die Malerin
vornehmlich als treue Kopistin nach Werken
alter Kunst und als Bilder-Restauratorin ge-
schätzt. D. Burekkardt.
Gutzwiller, Sebastian, Maler, in Basel, geb.
in Uffheim (Elsaß) 1800, gest. in Basel 1872.
G. wurde in Mülhausen (Elsaß) im Malen unter-
richtet, kam in jungen Jahren an die Kunst-
akademie in Paris und wandte sich dort vor-
nehmlich der Kunst des Bilder-Restaurierens,
dann aber auch dem Porträtfache zu. Als be-
sonders von den kleinen Leuten geschätzter
Bildnismaler führte er ein Wanderleben, war
längere Zeit in Meaux, Harre, Rouen und Mar-
seille thätig und lies sich 1830 dauernd in Basel
nieder. Hier wurde er bald geschätzter Zeichen-
lehrer und übte daneben auch häufig seine
Kunst des Restaurierens. Die nicht eben ge-
lungene Herstellung der Holbein'schen Orgel-
flügel (Museum Basel) ist sein Werk. Als selb-
ständiger Künstler ist G. wenig hervorragend.
Seine Bildnisse sind leer in der Charakteristik,
die Farbe ist bunt und die Modellierung eigen-
tümlich blechern. In seinen Historienbildern
folgte er der Richtung der Nazarener. Einer
gewissen Popularität erfreuten sich einst die von
G. höchst geschickt hergestellten perspektivischen
Spielereien.
Nach Mittig. von Frl. A. u. C QuUteüUr.
D. Burtkkardt.
Gay, Jean, fut recu maltre orfevre ä Geneve
le 10 aoüt 1795, ayant fait pour chef-d'oenvre
„une chalne d 'argen t mat tressee". A. CkoUy.
Guy, Pierre ou Jean-Pierre, ne ä Geneve le
18 janv. 1718, mort le 19 oct. 1788, fut recu
maltre orfevre le 31 mars 1744, ayant fait pour
chef-d'oeuvre „une bague ä trois pierres, deux
diamants et une emeraude au milieu", et bour-
geois de Geneve le 6 juillet 1770. A. CkoUy.
Gnye, Hanois- Ernebt, ne au chäteau de St.-
Christophe le 31 mars 1865, mais eleve ä Geneve
depuis l'äge de quatre ans, a Studie la peinture
aux Ecoles municipales d'art sous B. Menn, puis
ä Paris dans les ateliers de Jules Lefevre et de
Gabriel Ferrier. De retour ä Geneve et apres
un voyage d'eindes en Tunisie, il s'est consacre'
surtout au portrait. II a partieipe aux exposi-
tions municipales de 1901 et 1903, ä celle du
Cercle des Arts et des Lettrea de 1899.
Renaeigu. de l'artisto. A. Choity.
Guyer, Heinrich, Zeichner und Lithograph,
geb. in Bubikon (Kt. Zürich) am 25. März 1810,
gest. in Winterthur am 24. Sept. 1875. Er bat
1832 in Zürich mehrere Porträts ausgestellt und
scheint solche nicht ohne Geschick mit Bleistift
gezeichnet zu haben (u. a. dasjenige des Dichters
J. J. Reithard). Später muß er sich ausschließ-
lich der gewerblichen Thätigkeit zugewendet
und die Kunst an den Nagel gehängt haben.
Daten nach dem P&rrbuche Bubikon.
F. 0. PtHatotti.
Guyon, Louis, d? Aurel en Dauphine, demeu-
rant ä Sergy, mis en apprentissage chez Louis
Morel, fut recu habitant de Geneve le 7 aoüt
1682 et maltre orfevre le 4 nov. 1692.
A. Ch"i*y.
Guyon, Pierre, n€ & Paris, fut recu mattre
orfevre ä Geneve le 23 aoüt 1683. A. Ckoüy.
Guyot, s. Guiot.
Gwarb, Hans, Bildschnitzer (?), Tiscbmacber,
unterstützt 1606 die beiden Bildschneider Fischer
von Laufenburg durch vertragliche Arbeitslei-
stung (Vorarbeiten und eigentliche Schreiner-
arbeit) in Herstellung der Chorstühle und des
Lettners in Beromünster (1606-1609).
Kathol. Schweücrbl.. N. Folge XIV, p. 196.
Frau* Heinemann.
Gwnlther, Hans Rudolf, Goldschmied, von
Zürich, Sohn des Hauptmanns Gwalther. Er
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Gwiclit
- 643 -
war 1693 Lehrling bei Hans Konrad Lavater
und wurde 1701 Meister. Sonst ist nichts Ober
ihn bekannt.
Mittlg. des f Hrn. Dr. Zeller- Werdmöller. C. Brun.
(■wicht (Gewicht), Michel, Briefmaler und
Kartenmalcr, von Basel, wird von 1494 an öfters
in den Basler Gerichtsbachern erwähnt; er ist
vor dem 22. Juni 1614 — wahrscheinlich im
Jahre 1512 — gestorben. Werke seiner Hand
sind nicht bekannt.
SteMiin, Refetten zur Gesch. des Buchdrucks, passim.
D. Bvrdtkardt.
Gwinner, Johann Jakob, Landschaftsmaler,
Aquarellist Der Vater, Philipp Jakob G., war
gebürtig aus Liebenzell, Württemberg, kam um
1783 in die Schweiz und war von 1797 an Müller-
knecht in Burgdorf. Er verheiratete Bich 1791
mit Elisabeth Wohl aus Ramligen, konnte aber
das Einzugsgeld für diese in der Heimat nicht
bezahlen und wurde deshalb schriftenlos. 1806
machte er sich von Burgdorf fort ; aber die Re-
gierung duldete die Familie weiter und unter-
stützte sie. Der am 5. Febr. 1797 geborene Sohn
Job. Jakob kam nach Bern zu den Malern Lory
und Rheiner in die Lehre. Diese bemühten sich
um seine Einbürgerung, die denn auch 1819 in
Rossemaison erfolgte. G. arbeitete als Eolorist
bei Lory, Vater; spater war er selbständig thätig
und gründete auch eine Farbhandlung und eine
Fabrikation sehr geschützter Aquarellfarben. Er
starb in Bern am 16. April 1875.
Prot. d. Justizrat« von 1803 und 1816. — Staats-
archiv in Bern. — Jahresber. d. Kstvereins 1875, p.28.
// TurfVr
Gxell, s. Gsell.
Gyger, Anth., s. Stauffacher, Anth.
Gyger, Georg, Goldschmied, geb. am 26. Mai
1648 in Zürich, Sohn des Münzmeisters Georg G.
Er wurde 1671 Meister, war von 1676—1706
Mfinzmeister. 1677 heiratete er Barbara Tumisen.
Er starb 1714.
Mittig. des f Hrn. Dr. Zeller- Werdmöller. C. Brun.
Gyger (Geiger), Hans Conrad, der ältere,
Sohn des Glasmalers Georg G., wurde am 22.
Juli 1599 in Zürich geboren, wo ein Oheim
Stadtarzt und Professor der Physik, ein an-
derer Schul- und Rechenmeister war, bildete
sich zuerst unter Christoph Nüscheler in Zürich
in der Malerei aus, hauptsachlich in der Kunst,
„mit 8chmelzfarben auf Trink- und Spiegel-
gläser" zu malen, so daß seine Emailarbeiten
vielfach als Geschenke an auswärtige Höfe ab-
gingen. Noch größer sind seine Leistungen auf
dem Gebiete der Topographie. Gewiß ist es
seinem hoch ausgebildeten künstlerischen Sinne
zu verdanken, daß alle Arbeiten sich durch
feine Ausführung und wahrhaft kunstvolle Aus-
gestaltung auszeichneten; die Farben sind oft
noch so frisch und rein erhalten, als ob sie
von heute waren. Zur Belohnung für seine dem
Staate geleisteten Dienste wurde er in seinem
Amt als Amtmann des Kappelerhofs auf un-
bestimmte Zeit belassen; er besorgte alle topo-
graphischen Aufnahmen neben der Verwaltung
seines Amts. Mit Recht erwähnt Wolf einer
Karte aus dem Jahre 1620, welche der In-
genieur Johannes Haller im Auftrage der Re-
gierung Zürichs aufgenommen hatte und auf
welche sich das Hallcr'sche Defensional auf der
Stadtbibliothek Zürich bezieht. Diese Karte ist
die Arbeit, an welcher sich G. zum Kartographen
heranbildete. Dieselbe war lange Zeit verloren,
ist aber von Staatsarchivar Labhard wieder ge-
funden und von mir als jene wichtige Karte
erkannt und beschrieben worden. Sie hat den
Titel: „Der uralten loblichen Statt Zürich Graff-
schafften, herrschafften, Stett und Land etc. Anno
1620. Durch Hans Cunrad Gyger in grundt ge-
legt und gerissen." (Siehe XI. Jahresber. d. geogr.
Gescllsch. von Bern, auch separat) G. war der
berühmteste Kartograph des 17. Jahrh.; seine
Arbeiten sind wegen ihrer Genauigkeit für die
Kenntnis der damaligen Bodengestaltung von
unschätzbarem Wert. Er starb, nachdem er sein
Hauptwerk 1668 vollendet hatte, am 25. Sept.
1674 in Zürich. Er erneuerte dort die Zunft-
gerechtigkeit zur „Meise" 1628, wurde Zwölfer
1644, Amtmann im Kappelerhof 1647 und war
mit Elisabeth Meyer verheiratet, die 1688 starb.
Bei ihm lernten Adrian Ziegler, Hans Jakob
Ulrich, Hans Konrad Oeri und seine beiden
Söhne Hans Georg und Hans Konrad G. d. j.
G.8 Hauptarbeiten sind:
Poltiitch* und topograpkitkt Karten.
1) Einer loblichen Statt Zürich eigentümlich zuge-
hörige Graf- und Herrschafton, Statt, Land und
Gebiet etc. Zürich 1667. 210/210 cm. 1 : 82000.
Originalzeichnung, das schönste Prachtexemplar
früherer Topographio von unschätzbarem Werte.
Besitzer : die Regierung des Kantons Zürich.
2) Marchenbeschreibung über den Bezirk vom Um-
kreise des ganzen Zurchergebiets, 1664. 400 S.
Staatsarchiv Zürich.
8) Zweites Exemplar seiner großen Karte, 1667 ; eine
Kopie von Ingen. Joh. Maller, 1764. Stadtbibl.
Zarich.
4) Geyger Hans Konrad, der gantzen loblichen Eydt-
freniisüoiischaft ingrundliche neuwe verzeychnuss,
1684. 188/168 cm. Staataarch. Zürich.
6) Gemalte Wandkarte der Schwell. 106/80cm. 1684.
Staataarch. Zürich.
6) Handkarte der Schweiz. 46/6&cm. 1686. Karten-
verein Zarich.
7) Helvetiae, Rhatiae et Vakala« Tabula nova. 1686.
1 : 700000.
8) Die Eydgenossenschaft, Ponten und Walü». 28/85
cm. Holzschnitt. Findet sich in M. Merlans Topogr.
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Gyger
— 044 —
Gyger
Helveticas. 1642. Godofredi Ant«logia 1654.
Theatr. Europ. 1734.
91 Karte der Schweiz, gemalt 1657. &g_Z£em. Karten-
verein Zürich. Fälschlich ihm zugeschrieben.
10) Geiger Hans Conrad, Die Eidgenossenschaft mit
dero Grenzen, 1588 (?). 12' j/151/» cm. Stadtbihl.
Bern. (Wahrscheinlich die Karte Ton Meyer 1688.)
Qrtm- und Marchkarten.
1] Grundriß der Herrschaft Elgg, 1639. Handzeich-
nuug, gemalt. Kartenverein Zürich.
2] Plan der Herrschaft Grftningen. 82/94 cm. Hand-
zeichnung, gemalt. Kartenverein Zürich.
3] Vogtci Birmensdorf und Oberurdorff. 1 : 8800.
Kol. Handzeicbnung. Kartenverein Zürich.
4) Einer lobl. Statt Zürich zugehflreudon Landschaft,
1648. 40, 58 cm. 2 Exemplare, eines mit Terrain-
zeichn., da» andere ohne solche. Staataarch. Zürich.
5} Das Gebiet von Appenzell, unbek. Datum«. Hand-
zeichnung. Kartenverein Zürich.
6J Stadelboffer Zebnden. Prachtstück auf Pergament.
Erste Karte der Umgebung von Zürich. Von Hofer
und Bürger 1889 lithogr. reproduziert.
7J Schloß Kyburg etc. Davon eine Kopie von J. M.
Daniker, 1791.
8} Landmarchon bei Baar o. Cappel. 44,45 cm. 1649.
yj Wottingen. Aus Gyger ausgezogen von P. Eugen
Speth. Prachtsstich.
10) Marchenstreitigkeit zwischen Kyburg und Winter-
thur. 31 46 cm.
1 1} Grenzen von Eglisau, Buchberg u. Rudiingen. 2. Ex.
12) Marchenryss zwischen Kyburg und Tburgau. 2. Ex.
13) Grenze gegen Thurgau vom Htfrnli bis Kloster
Denikon. 16/41 cm.
14) Grenzen zwischen Zürii-h und Schwyz, 1660.
Alle von 6 — 14 sind auf dem Staataarch. Zürich.
Militärkarten.
U Wahrhaft!« Verzeichnuss des Prattigaus etc., 1622.
1 : 200 000. Kupferstich. Theatr. Europ.
2) Eigen tl. Verzeichnuss dos Passes von der Steig bei
Chur. 1629. Holzschnitt.
3] Verzeichnis des L Quartiers der Stadt Zürich. 1660.
4J Des Trülliker Quartiers, 1660.
Des Winterthurer Quartiers, 1660.
Des Turbent baier Quartiers, 1660.
Des Zürichsee-Quartiers auf KüssiiachUyten, 1660.
Des Wadisch wyler Quartiers, 1659.
Des Freiampt-Quartiers.
Des Regensb&rger Quartiers.
Des Eglisower Quartier». Alle im Staataarch. Zürich.
6} Im Scbauenburg'schen Nachlaß (Genoralstab Bern):
Kflnigsfelden mit seiner zugohfirigon Landschaft,
prachtvoll in der Manier seiner großen Zürcher
Karte ausgeführt, wahrscheinlich im Auftrage der
Regierung von Bern von G. ausgefertigt.
6} Karte Cham- Hochdorf, ebenfalls von der Berner
Regierung bestellt.
JVoyfcr. K.-Lex. V, p. fil. — Fußli. Best. Kstler L
p. 30. — Füßli, K.-Lex. L P- 271. — Zemp, Schweiz.
Bilderchron., p. 815- — Bertolotti. Art. svixz. in Roma,
p, ßJL — Cut, Index brit. Mus. L P- 205, — ILMeytr,
Coli, k p. 32; V, p. 205- — R. Wolf. Gesch. der Ver-
messungen, p. 26—36. — Graf, Die Karte von Gyger
und Haller aus dem J. 1620 (XI. Jahresber. der geogr.
Gesellsch. Bern). — Bibliogr. der Schweiz. Landeekde.,
Pasc. II, vergl. Register p. 512- — Leu, Lex. — Mittig.
von Dr. Paul Qanx, Graf.
Gyger, Hans Friedrich, Goldschmied, geb.
1652 in Zürich, Sohn des Kartographen Konrad
G. Er war 1666 Lehrling bei Hans Jakob Bul-
lingcr II (s. d.), wurde 1673 Meister und starb
früh, jedenfalls vor 1689. Er war verheiratet
mit Anna Hirt.
IL Meyer, Coli. (Stadtbibl. Zürich) VI. p. IIA.
Mittig. des t Hrn. Dr. Zeller-Wordmüller. C. Brun.
Gyger (Geiger). Hans Jakob, Sohn des Joh.
Georg G., geb. 1659, war Prediger am Spital,
ebenfalls ein geschickter Maler. Er machte 1692
für Erhard Eschers .Beschreibung des Zürich-
Sees" die Karte, welche H. Meyer stach; sie ist
aber kein Meisterstück. G. starb 1693.
Wolf. Gesch. d. Verm., p. 21. — Graf, Bibliogr. der
Schweiz. Landeskde., Fase. II, p. 167. Graf.
Gyger, Hans Kaspar, Goldschmied, von Zürich,
Sohn des Dr. med. Christoph G., gest. am LL Juni
1676. Er war 1623 Lehrling bei Hans Heinrich
Riva und wurde 1630 Meister. 1654 ist er Acht-
zehner zum Rüden gewesen, 1656 Augustiner
Amtmann, 1670 Münzmeister. Seine Frau hieb
Margaretha Bodmer; ihr Sohn, Georg G., war
ebenfalls Goldschmied. G. wohnte mit Frau und
Kindern (Balthasar, Kaspar, Johannes) im Hause
zum goldenen Horn. Er hatte zwei Gesellen:
Hans Balthasar Bodmer von Zürich, Thomas
Naef von Chur, und einen Lehrknaben, Tbimo-
theus Marquart aus Württemberg.
Mittig. dos t Hrn. Dr. Zeller- Werdmüller. — H. Meyer.
Coli. L 23i VI. 115, C. Brun.
Gyger (Geiger), Johann Georg, geb. 1627 iu
Zürich, Sohn des berühmten Kartographen Hans
Konrad G. d. Alt., war zuerst Maler, dann spater,
1678, Amtmann in K danach t, starb 1687 daselbst.
Er gab 1685 die zuerst 1657 von seinem Vater
erstellte Karte „Nova Descriptio ditionis Tigu-
rinae" renoviert heraus. Die Karte ist mit An-
sichten verschiedener Ortschaften, Wappen und
Kostümbildern versehen und 1732 und 1754 in
Zug neu herausgegeben worden. Der Kupfer-
stecher war Hans Meyer.
G. erneuerte 1654 die Zunftgerechtigkeit zur
„Meise", wurde Ehegerichtsweibel, wie sein Groß-
vater Georg, 1670 Zwölfer der Zunft. Von seiner
Gattin Elisabeth Keller hatte er drei Söhne,
Hans Kaspar, geb. 1657, Bans Jakob, geb. 1 659,
und Hans Georg, geb. 1663.
Wolf, Gesch. d. Vennes*., p. 26, 27. 31, 3JL - - Graf,
Fase H, Bibliogr. der Schweiz. Landeskde., p. 167. —
Sandrarts Acad. P. II, üb. III, p. 251. — Msc. Meyer.
Zeller. — Msc. Ganz. Graf.
Gyger (Geiger), Johann Konrad, der jüngere,
Kunstmaler, geb. 1640, lernte bei seinem Vater
Gyger
— G4ö —
Gyssig
Hans Konrad, erneuerte 1676 die Zunftgerech- [
tigkeit zur „Meise" und starb 1684.
Msc. Meyer-Zelltr. Gant.
Gyger, 8. auch Geiger, Giger.
Gygllan, s. Aetterli, Gylian.
Gylian, s. Aetterli, Gylian.
Gymberger, K., 8. Girsberger, R.
Gysig, s. Gisig.
Gysin, Samuel, Kupferstecher und Lithograph,
von Liestal, geh. daselbst am 2fL Aug. 1786,
gest. ebenda am 6. Aug. 1844. G. weilte von 1604
bis 1810 als I Ehrling in der Kupferstecherwerk-
statt des Christian v. Mechcl (Basel), verbrachte
sodann einige Jahre in Straßburger und Pariser
Ateliers und ließ sich später in seiner Vaterstadt
Liestal nieder. Abi in den 1820er Jahren die
Kupferstecherkunst mehr und mehr durch den
Steindruck verdrängt wurde, richtete G. eine
lithographische Werkstatt ein, deren Erzeugnisse
zumeist handwerklicher Natur waren.
Als Stecher gehört G. noch vollständig den
Schulen des lfl. Jahrb. an. Seine Werke sind
größtenteils äußerst saubere Grabstichelarbeiten,
die stark an die Uebung der Mechel'schen Werk-
statt erinnern; öfters wird auch die Grabstichel-
technik mit der Punktiermanier kombiniert.
Es verdienen Erwähnung: 30. Stiche zu den
von der Herder'schen Buchhandlung in Frei-
burg LB. herausgegebenen „heiligen Schriften";
das in Punktiermanier ausgeführte Medaillon-
bildnis von „Fr. Margaretha Merian, Gattin
Herrn Joh. Rud. Burckhardts, Past. Petr., geb.
12. Nov. 1760, gest. 20. Jan. 1820" (vielleicht
das anziehendste und gelungenste Werk G.s);
die Wiedergabe einer sog. „Vera Ikon Christi";
die Ansicht der Brücke von Dornach bei Basel
vor und nach dem Einsturz vom 12. Juli 1813.
Von kartographischen Arbeiten sei genannt die
Karte des Bezirks Birseck (Beil. zu Bd. 3. von
[ Lutz' „Neuen Merkwürdigkeiten der Landschaft
: Basel", 1816).
Z. T. nach Mittig. aus der Familie de« Künstler*.
£). BureUtarät.
Gysinger, Diebold (Theobald) ' und Peter,
Stück- und Glockengießer, Brüder, von Pruntrut,
übernahmen 1637 vom Rate in Bern den Auf-
trag, einige Stocke groben Geschützes zu gießen.
Sie fahrten das Werk zur Zufriedenheit aus und
erhielten am "L Febr. 1640 den Abschied. Die-
bold ließ 1637 eine Tochter und am fi. Jan. 1639
einen Sohn Bernhard in Bern taufen. Die beiden
waren wohl die Söhne des Pierre Guisinger (s. d.).
Nach einer Mitteilung Franz Heinemanns wurde
ein Glockengießer G. 1660 Beisäß in Luzern.
1642 goß D. G. eine Glocke für Buttisholz. In
älteren Dokumenten kommt er unter dem Namen
Cuisinier vor. Von 1650 an lebte er, nach Suter-
meister, in Solothurn.
Sprachbuch QQ, p. 322 im StaaUsrch. Bern. — Tauf-
rodel von Bern. — Nütektler, Glockenb., Msc. (Stadtblbl.
Zarich). — Mittig. Sutermeitttr: ff. Türler.
Gysier, s. Geyßler, Gisler.
Gysllng, Albert, geb. am 20. Nov. 1862 in
Egg im Kt. Zürich, Landschaftsmaler und Zeichen-
lehrer. Sein Studiengang war bescheiden und
mangelhaft Aus ärmlichen Verhältnissen her-
vorgegangen, war es ihm versagt, auf höheren
Schulen zu studieren. Immerhin besuchte er vier
Jahre lang die Kunstschule in Bern. Um sich
frühzeitig eine Existenz zu gründen, widmete
er sich dem Lehrfache. Im Frühjahr 1888 be-
stand er das Examen im Freihandzeichnen. 1889
verließ er Bern auf längere Zeit G. hat sich
fleißig im Malen nach der Natur geübt. Er
nahm teil an den Weihnächte- und Neujahrs-
ausstellungen in Bern, einmal am Schweiz. Künst-
ler-Salon und am ostechweiz. Turnus.
Curr. vitae. C. ßrvn.
Gyssig, s. Gisig.
Zusätze, Druckfehler und Berichtigungen.
S. 4. Aberll, Joh. Ludw. Der Litteratur das
Zitat beifügen : Utinr. Meytr. Hn<-kerts Kunstcharakter
and Würdigung seiner Werk«. Goethe« «Amtliche Werke,
Statt«. 1860, V, p. 22JL
S. 2JL Alblsettl, Natale. Er wurde mit Neu-
komm zusammen mit der Ausführung des Frei-
heitsdenkmals in Bellinzona betraut.
S. 26. Ainblanus, Sylvins. Lies: s. Dubois, F.
S. 22. Amiet, Kuno. Von ihm besitzt das
Soloth. Mus. vier Bilder. Kat. d. Mus. Soloth. 1902,
p. 3 4. AuKsf. seiner Werke im Künstlerhause Zürich
im Mint 1906. Feuilleton« von T. in der N. Z. Ztg.
S. 3L Amman) Jost. Der Litteratur beifügen:
Goethe. Skizz. zu Castle Fabelgedicht : Die redenden Tiere,
1817. Samt). Werke, Stuttg. 1860, V, p. 383,84.
S. 35. Anaatasio, Pietro. Sein „Requiem" ist
deponiert im Museum von Solothurn. — Kat. des
Mus. von Soloth. 1902, p. ±.
S. 40. Anker. Zwei Bilder und eine Zeich-
nung besitzt das Solothurner Museum. — Kat.
de« Mus. Soloth. 1902, p. 4, 8JL.
S. 4L Anner, Emil. Der Litteratur beifugen:
N. Z. Ztg. Tom 2L Marz 1908, Beil. 2 zu Nr. KQ, — Pfr.
L. OertUr in Scbw.-Bl. für Exlibris-Sammler v. 1, Mai
1904, Nr. », p. ifl— 61.
8.44. Aprile, Giov.Ant Z.3 von ob. lies Ruiz.
S. ML Arlaud, Leonard -Isaac. Notice in-
complete et insuffisante. Voy. Supplement.
S. 5L Arland, Sebastien. Notice insuffisante
et incomplete. Voy. Supplement.
S. 63. Arttw-Perrelet, Emile, et Artus-Per-
relet, Mt"#, voy. Supplement.
S. 53. Artus, Emile et Artus, Francois sont
deux articles pour le memo personnage (Artus
pere). Artus, Emile doit fitre bififä.
S. 54^ Arx, Heinr. von. Nach Absatz 4 das Zitat:
Kat. des Mus. Soloth. 1902, p. 43.
S. 52. Aaper, Hans. 1535. Peter Füßli: Im Mus.
von Soloth. Kat des Mus. von Soloth. 1»02, p. 4.
S. 6L Auddoud. Z. 2 von unten lies: Au
musee Rath a Geneve existe de lui. Litteratur:
Z.3 lies: Mus. Rath, 1904. p. L15,
S. OL Andra. Notice imcomplete et notoire-
ment insuffisante. Voy. Supplement
S. 63. Aurlol. Z. 13 von oben lies: d'encou-
rageanta succes. Z. 3 von unten lies: des vues.
| Z. 3 von unten lies: Maglaud.
S. 20. Bader, Joseph. Z. 2 von oben lies:
Rüttenen. Z. 4 von oben lies: Asconer.
S. 20. Bänziger. Der Litteratur beifügen: Stauf-
facker, Ein neues Werk, .Moderne Motive für Zoichner
(24 Bl.)" von F. B. Schweiz 1903, Heft 3, p. 5A
S. 74. Baldln. Die Rutli-Gruppe wurde, weil
sie die neun Mitglieder der Jury nicht befrie-
digte, nie ausgeführt — Der Litteratur beifügen:
N. Z. Ztg. vom EL Marz 1903, L Abendbl., Nr. 64j vom
13. Marz 1 903, Nr. 69, 2. Abendbl. : vom L£L Sept 1 904.
Nr. 262. Morgenbl.
S. S4, Bartholdl. Gest. am 4. Okt. 1904.
Nekr. von L. Äugt <U La*mu im Journ. des arte vom
£L Okt 1904, Nr. fifi. Yerifl. auch Journ. des arts vom
21. Juni 1905, Nr. ÖL
S. Sfi. Band, Andre- Valentin. Jung gest. 1903
in Davos, wo er Genesung suchte.
S. 88. Bnuil-Bovy. Sein Panorama wurde am
26. Febr. 1903 in Dublin vom Sturme in Fetzen
gerissen.
S. 32. Beanmont, Auguste de. Abs. 2, Z. 2 von
oben lies: musee de Geneve 1883 und musee de
| Soleure (1880). Z. 2 von unten, hinter Archamps
, lies: au musee de Soleure. Cat du mus. de Soleure
. 1902, p.B.
S. 32. Beaumont, Gabriel de. II est l'auteur
! des „Paroles d'un voyant"
S. 32. Beanmont, Pauline de. Gest am 28. Juli
1904 in Collonges-sur-Saleve. Nekr. in der N. Z. Ztg.
Tom L Aug. 1904, Nr. 212, Morgenbl (Oasp.Vallette). —
Journ. des Arte vom fL Aug. 1904, Nr. 6JL — N. Z. Ztg.
vom 22. Marz 1905, Nr. SH, Morgenbl.
S. 104. Bendel. Der Litteratur beifügen : Kat des
Mus. Solothurn 1902, p. 32.
S. 106. Benteli, Wilh. Der Utterator beifügen:
Karl Born. Weihnächte- Auast bern. Kstler. — Bl. für
bern. Gesch., Kat. u. Alt-Kde., Jahrg. 1^ Heft L P-
047 -
8. 106. Benz, J. Alb. Z. 15 von oben lies:
Vireier.
S. 109. Berger, Joh. Der Litteratur beifügen:
Kat. des Mas. Soloth. 1902, p. 52.
S. 110. Berk!, Niki. Z. 4 von unten lies:
welcher Gilde er etc.
S. 114. Berrl, Melchior. Z. 9 von oben lies:
Neuenstadt.
S. 115. Der«. Z. 3 von unten hinter 362 Klam-
mer schließen.
S. 118. Berthoud, Leon. Das Bild im Museum
von Solothurn stellt die Porta San Sebastiano
in Rom dar. Kat. des Mus. Soloth. 1902, p. 5.
S. 119. Lies: Beacap*, s. Burato, A. und P.
S. 119. Besenval. Letzte Zeile von unten
lies: 1863. Der Litteratur beifügen: Kat. d. Mus.
Soloth. 1902, p.5.
S. 122. Beatler. Im vorletzten Absätze Z. 3
von oben lies: am Rbyn. Das betr. Blatt, jetzt
im Besitze der Keller-Stiftung, in der Kupfer-
stichsammlung des Polytechnikums.
S. 124. Beyer, Jan de. Lies: J. M. Quinck-
hart. Der Litteratur beifoifen: W«r*/.a<-A. K.-Lex. I,
p. 95.
S. 126. Biberstein, Franz. Der Litterator bei-
fügen: Kat. des Mus. Soloth. 1902, p. 5.
S. 126. Bichler, Heinrich. Vielleicht identisch
mit Meister Heinrich. Frib. artist. 1895, oct. p. 6.
S. 129. Biedermann, Joh. Jak. Zwei Land-
schaften (Rheinfall bei Schaffhausen) im Museum
von Solothurn. Kat. des Mu«. Soloth. 1902, p. 6.
S. 133. Blllwlller. Der Litteratur boiföiren : Kat.
des Mas. Soloth. 1902, p. 46.
S. 137. Blrmann, Peter. Der Litteratur beifugen :
Ooetht, Schweixer Reise Ton 1797? Samt!. Werke, Statt«.
1860, V, p. 683. G. sieht im Schlosse tu Stuttgart
„einige Landschaften aus B.s früherer Zeit."
S. 146. Bleuler, Paul. Er wurde nicht in
Zarich, sondern in Zollikon geboren, wo er auch
aufwuchs (Dr. Bruppacher).
S. 154. Bock, Hans, d. alt. Ein Bild, „Christus
im Grabe," im Museum zu Solothurn. Kat. des
Mu*. Soloth. 1902, p. 6.
S. 157. Boden, Jakob. Der Litteratur beifugen:
NagUr. K.-Lex. VI, p. 399. — GrüneUtn, Manuel, p. 7 1.
S. 158. Bodmer, Barthllemy. Notice incom-
plete et notoirement insuflisante. Z. 2 von oben
hinter Menn lies: son cousin et parrain. „Bodmer
est un des prineipaux redacteurs de la Revue gene-
voise d'art „Nos anciens," dans laquelle il a publik
deux Stüdes sur Arlaud et le prof. Menn. (Dr. A.
B6trix,Geneve.) Vor. sur Bodmer „Noh anciens" 1905.
S. 163. Böcklin. Sein Zivilstand ist insofern
nicht ganz genau, als B. zwei Töchter hat; die
zweite ist mit einem Hrn. Baschny in Rumänien
verheiratet. (Prof. Dr. Theodor Vetter.) — Er-
gänzung der Litteratur s. Supplement.
S. 171. Bolard = Boulard, p. 186.
S. 172. Bolomey. Abs. 1, Z. 2 von unten lies:
II avait äpouse' le 8 nov. 1767 Elisabetb-Vero-
nique Gosse, nee a (et de) La Haye le 14 oct.
1746. Cette personne 6tait hollandaise depuis deux
generations et n'est jamais venue en Suisse; deux
de ses oncles, par contre, vinrent a Geneve pour
y fonder une librairie, et c'est de l'un d'eux que
descend la femme du docteur Hector Maillart en
ligne directe. La soeur de MB,e Bolomey, Jacoba
Gosse, avait £pous6 Jean Maritz, originaire de
Berthoud, ne" a Geneve, fondeur de canons ä la
Haye; Jacoba M. nee Gosse 6tait donc la belle-
sceur de Bolomey et non sa femme. (Dr. Maillart.)
Letzter Absatz, Z. 3 von oben lies: Parriere-
petit-flls. Letzter Absatz, Z. 5 von oben lies:
MaillarMSosse.
S. 180. Boss, Edouard. Der Litteratur beifügen :
N. Z. Ztg. vom 16. April 1904, Nr. 106. Morgenbl.
S. 186. Boulard = Bolard, p. 171.
S. 186. Bourdillon, Andre\ On lui a attribue-
la construetion de l'eglise des Paquis, a Genfcve.
C'est une erreur, eile n'est pas de lui. (Mayor.)
S. 197. Brandenberg. Abs. 1, Z. 8 von unten
ist „Baron" zu streichen.
S. 199. Brandenberg, Job. Spalte links, Lit-
teratur, Z. 5 von oben lies: Merz.
S. 207. Breslau. Z. 7 von oben lies: Carries.
Das Bildnis von „Jean Carries in seinem Atelier"
wurde von der offiziellen Kunstkommission der
Stadt Paris erworben, um mit den von Georges
Hoentschel der Stadt Paris geschenkten Bild-
hauerwerken von Carries im Petit Palais in dem
Saale, der Carries gewidmet ist, ausgestellt zu
werden. Es figurierte an der im Frühjahr 1904
in der Galerie G. Petit veranstalteten Sonder-
ausstellung von Werken der Breslau. N. Z. Ztg.
vom 14. Juli 1904, Nr. 194, Morgenbl; vom 18. Juli
1904, Nr. 198, 2. Abendbl.
S. 216. Brutsehl, R Gestorben in Rhein-
felden 1906. N. Z. Ztg. vom 19. Juni 1905, Nr. 168,
2. Abendbl.
S. 221. Buchsen Spalte rechts, Z. 8 von
oben lies : New York.
S. 222. Ders. Besitzer des „Sänger von Sudan"
ist Hr. Landammann Standerat Munzinger in
Solothurn. Einige Bilder des Meisters sind in
der öffentlichen Kunstsammlung in Basel.
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